Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke: Bd. Gedichte. ...

Ludwig Anzengruber, Otto Rommel

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£ubta>ig Stnaettgrufrer/SBerte USSatifc

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1

ffimttic$e 5Betfe

Unter «SJiitttnrhmg oon Ä a r l 5lnjengruber herausgegeben t>on 91 u b o l f £ a $ f e unb Otto Rommel

Äritifcf> burcfcgefefcene ©efamfauSgabe in 1 5 ^Snben

Äunft oerlag 21 n t o n ©c^roU & Go.

<2ßien

1. 33cmb

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©ebid)te

Äerau«9ege&en *>on Otto Kotniel

Äunft »erlag 2lnton ©c^roll & 60.

2ßien

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*

(Sowrtß&t 1921 bt? Äimftoerlafl Slnton ©<&roU & (So., Söten

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3n^alt$ überfielt

©ebic^te

@ette

©ebic^te au$ ber OSöcrbejeit :

Gelbftbefenntmffe 3

QBeltanfctyauung 8

3unge Eiebe 18

Äunft 41

©eftalten 50

"Polxüt 59

Gpwcfytoei^eit 60

: 9Ket>&tfto 63

©ebicfyte au$ ber 9?etfeacit:

' ßiebe .93

» 9laturftimmungen 108

©Ott unb <28eU 112

2eben$tt>ei$$eit 126

ßeben unb i?unft 141

©eftatten 151

QSelt&änbel 167

3u ©ebenftagen .... 172

©elegen^ettägebic^te 192

Scfyeragebicfyte 209

3um eigenen fieben

Q3W jum 5ertigtt>erben 229

©er $rtif)ling$traum eineä ©lücflicfjcn 237

©er ^bjutant be$ ©eneral «em 241

«ine «r&oUm9$reife 246

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93ioötapt>ifd>e Fragmente :

a) 3um ßebenägange 26

b) 3ur <2Beltanf$auung 27

c) 3unge £iebe 27;

d) Samilte 27!

c) ©idjter unb Reformer 28i

f) Stimmungen 291

Q3erfa &on ^ranfreie^ 29*

Fragmente, Sfijjen unb ^läne ju 3)i<$tungcn

L ©ramattföe Fragmente:

1. 9teligiöfe Probleme 327

2. ©er ^efflmiSmu* 329

3. Sexuelle Probleme 333

4. ©ie &)i unb tyre Probleme 337

5. ©a$ trierfe ©ebot 351

6. ^ngettxmbte Sittlidtfeit 353

7. Senbenjlofe 6toffe 369

II. ©ebt$tenttt>ürfe 374

III. <£nttt>ttrfe für 6timmung$bilber 377

IV. Sntoürfe für fatiriföe SRärcben 383

V. Srftitylenbe 5*ä9tnente:

1. Äalenbergefctyictyten 401

2. ©er SRenfcty unb bie metap^flfcben Probleme 418

3. ©ie fciftorifcfye ^erfpefttoe 423

4. ©a$ Sexualleben 435

5. ©a* gebunbene Sexualleben. fltye 440

6. ©ie fon&entioneDe ßüge 469

7. Slngenxmbte Sfttlidtfeit 473

8. «allerlei pfaetyologifebe Probleme 485

9. tfriminatgefd>id)ten 487

10. £umore*fen ( 488

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£el<c

VI. Angeformte Fragmente:

1. ©er <3Jienfd> unb ba$ QBetträtfel 493

2. ©aä Sexualleben 505

3. ©a$ gebunbene Sexualleben 512

4. Sexuelle Korruption 534

5. <3Beibli$e $wen 540

6. Sittliche Probleme 544

7. Slngettmnbte Sittlic&tett 553

8. einerlei £äu$e 560

Sln^ang

1. ßeäarten unb OTacbtoeife au ben ©ebid)ten . 573

2. 3um eigenen Ceben 596

3. Sierta t>on ^anfreic^ 599

4. fieSarten unb 9?a$toeife au ben Fragmenten,

Sfiaaen unb Plänen 603

5. Slnaengruber aW fitjriter 621

6. 3u ben Fragmenten, Sfiaaen unb Plänen . 626

7. 3n$alt$t>eraet<$ni$ ber @ebid>te 649

8. 3n$alt$t>eraeid)ni$ au ben Fragmenten, Sfiaaen

unb ^Utaen 656

9. 51lt>$a&etif$e$ <23eraeic&ni$ ber Sitel ber ©e-

biegte 670

10. Sllp&abetifc&eS <33eraeic&ni* ber Anfänge ber

©ebidjte 676

11. SlU^abettföeS «erahnte ber Sitel ber

Fragmente 682

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© e t> i d) t e

Slnjengruber. 1.

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@ebid)te cm$ ber Söerbejeit

©elbftbefenntniffe

931 ein ei Q3aterS (Erbe. Sin frity bertoaift, mein Q3oter fforb, (£in Heiner $nirpg tt>ar id> jur 3eit; QBaS er mit faurem G<$tt>eifc erwarb, $>at 2Betb unb Äinb Don 9lot befreit, 3)od> blieb nid)t ©ut, bod) blieb nicf)t 9tang, <&oä) $off i<$, bafe i$ nie Derberbe, Hnb fpre<$ mit freubig ftotjem £lang: 3$ bin t>oä) meinet 93ater3 (Erbe!

Ein <2>d)to% t)at er mir auferbaut, 2>a3 ift fo tt>unbertt>eit unb grofj, 3>riu fingf$ mit fcotbem, ffifjem Saut anb reifct bic^ Don ber (Erbe log. „®a ftü$t btd> breinl" fcör fein SBort, „S)afc Sebengplag bt$ ni$t Derberbe!" ünb biefer toonnig ffifce &ort, 6eH ba£ ift meines Q3ater$ (Erbe!

2lu3 biefe$ ©Stoffes $enftern fctyau 34) in bie SBett fo forgenfrei, 2tÖ ob tyr ®rän im Morgentau SJorm öaffe nie Dergitbet fei. (Ein Sinter toar ber Q3ater mein, (Er machte nie au$ Sang ©etoerbe,

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ein 2>l<$ter fcoff ^ t$ ju fein anb ba$ tft meines <33ater* erbel

2>e$ freu iä) mi$, n>et& t<$ au$ too^l, 3>ajj ni$t ben ganaen 6#a<) er lieft, 9ite totrb ber ©elfi mm Monopol, er ift be$ 2W$ ftibeilommifj. $>od) finbet fi$ oft ungeforgt eold& finnig fiteblein, toonnig fcerbe: er $af$ Dorn §immet mir erborgt, 23in Ja be$ <23ater3 lieber (Erbe.

Sräume. 3m 23ett>ebere bin id) toieber <3Jlit feinen grünen 9tafenplä$en anb bort t>on oben fie^t tjernieber 2)a$ £>au$ mit feinen 23ilberf(t>äfcen. QBenn t<$ bur#f<f)reit bie grünen ©änge, 3n mid> berfunfen, benfenb, bidjtenb, 2)a tauchen Sräume auf unb klänge, <33erge$en bann, fi<f> fetbft t>ernid)tenb; SBie 9Äär<$enaauber, ©attenftänge, <3Bte 23oten längft vergangner 3etteu, QBie längft t>erttungene ©efänge, 3et)t o^ne Qßert unb o^n 23ebeuten, Sin SStetnob au* bem S^utt gegraben.

9JWr ift, foDt au eigen fcaben ®ie Äraft be$ SBorteS tcf), ber Söne, ©er garbe unb be* 9Äei&et$ <2Jia(f)t, am ^eraujaubem manches 6<$öne 2lu3 meines ©eifte* tiefem S<$a$t,

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2)a leicht e$ ju entfchtoinben broht. 23egciftert glänjet bann mein 2luge, (ES färbt bie SBong mir ebteS 9lot, So ich vom ett>gen £eben fauge.

3)a fniffert unter mir ber Sanb, Q3erfenfenb bie »erträumte QBett, Slnb 23tatt um Statt mir au$ ber £>anb QJon bem erträumten Sorbeer fällt.

£lnb bann ift mir fo toeh, fo fchtoer, 3<h wollt, ich träumte nimmermehr, Unb boch ruf ich fie toieber toach, ®ie Sräume au£ ber regen 23ruft, Hnb Äampf unb 3nrfefpatt folgt barnach. QSie'S enben mag? 9Äir unbettmftt! 3$ fielP$ anheim ber mächtgen 3eit, Sie geb ben gältigen (Entfcheib! 3Ba$ mich betrifft, ich toeiche nicht, 3<i> halt an* Stoge mich, öti« Sicht Hnb an ber großen Männer 9iamen, So ©ott als mir »ertrauenb. Slmenl

©rabf<$rift. 2Benn meinem QBirfen, meinem Slngebenfen ©te SBelt auch nimmer mag 23ead)tung fdjenfen, 3m öerj ber ^Keinen berer, bie mich fannten 2)ie beiben rooht ein ffttteS 'ptäijthen fanben.

So ber, beS SÄuge einft in metnS geblicfet, <2Kcin ganje* 23itt> fleht nah bem ©etft gerüdet;

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Gr fitytt bann tvoty ein füfte* ftrfmttg ©rüfeen <23on biefen 3etten in ba$ öera fi$ fliegen.

©er nie gefannt ben, bem bie Schrift gef trieben, 2)em ift fie toofcl aucf) f$al unb teer geblieben, Slnb ttrfe bie ©räber nie ben S^alt 8^9^ 9Xufj au$ ble©rabfc&rift frembenöerjen f feigen

fragmentieren.

3<f> f>ab trfel 3a$r getotyelt

Slnb fcabe genotijett,

Sie 3eit verging, mein &inn ttrtrb fpi$

£lnb fdjat ber SBifc

ttnb tot 92o«3,

2lu3 aU ben hänfen, Sorten, 3ff nie ein SHetb geworben!

9teftgnation.

3$ fcab mein 6a<$ t>on Sugenb auf

3n $ö$ffe §anb gegeben,

3n3 grofte Stilgemeine legt

SSflein Sterben iö) unb Seben

Hnb fann, n>a$ fommt unb n>a$ ba totrb,

(Erteiben ober brausen,

23ereit, mit letztem Geufjer einft

2)en ©anl in$ 2tH 3U $au$en.

ein 23tlb. 9Äir ift, als toäre fanbge öb Ilm meine Seet gebreitet, 2113 aög icf> einen borngen QBeg, <23om 2)ämon flreng geleitet.

6

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93ür ift, atö brächen mir bie S?nte, 9Äir tüifVi bie ©eet umnähten, 3n trodner S?e^I fein Sröpföen 9ia§, Go bange, aum 93erf(^ma^ten.

©o elenb obne £**b unb £uft,

9Jlit lefcterraffter Sonette,

©o f$tt>anft mein 3ufc fein Subet grttfjt,

2tl$ iö) erreicht bie Quelle.

^Rir teuften au$ bem fitytnben Strahl 9iur un&erftanbne 9lunen, SJerborrt bie 3ung, jum Srunf ju matt, ©o finf td> tot am 23runnen.

abgelaufen 1

93ergeffene Orte, ©ie aeigen nod) tyeute 9Jiit finnigem Söorte 2tm 9tot&au$gebäube 9Äan$ treffttc&eg QBerf.

5)a3 jeigtc bie ©tunbe, 93om 9Äonbe bie Greife, Hnb toeit in bie 9?unbe 9Äit lieblidjer QBeife 33egrüfct e$ bie 3eit.

So toar e3 tfor 3citen 9?iit rflftgem 23en>egen, ^it finngem S3ebeuten, 9JMt baHenben ©c&tägen, 2tn fiiebern fo retd).

7

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9ton ftefct e$ acrni^tcf So ftumm, o$n Lämmern, 3ur 3ett nie gerietet, (Ein quinfelhbeS 2)ämmern ©ein alt SUietobein.

So fte^t % unt>erffanben 93on fcaftenber 9ttenge, ©egangen au Stauben 3m 3eitengebränge, 211$ unnü^e 6^au.

Slnb alfo Derffaubet, 93on ©rangfal befrieget, 2)er $eber beraubet, 9Jlein SnnereS lieget So flangloS unb ftumm.

SBa* ift bie 3eit?!

QSeltanf ctyauung

2)a$ Sieb Dom fieiben.

2Bte ift ber Sag bo<$ trübe $eut, Q3om ©rau ber öimmel überbecft, QBenn öerj bir nod) fo munter fdjtägt, So fingft bu bod> lein £ieb ber $reub! 9tetn, biefe Srübe ^immeftoett, Sie frtmmt ju einem Sieb t>om £eib! 3a, t>om £eib.

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O £eib, fo ottgetoattig bu, 2)a£ in ^ataft unb §ütte tvotynt ünb Jeben trifft unb feinen f$ont, 5)u natjeft bic$ unb trittst ^erju, Ob überrafdjt, ob f$on bereit, SDu bift bod) £eib unb bleibft boef) £eib, 23leibft bo<$ £etb!

3a, feiner bleibt t>erf<£onet je, 2)u nabfi bem SRanne, ber fein 23rot 3m Steife fcerbient, afe bittre 9*ot, 2)u bleibft unb toeilft in feiner 9tö&; Slnb bod) begrübt er frob bie 3eit, SBo bu ibn ru^eu täfjt, o £eibl O bu £eib!

2)u fommft batjer aum reiben 9)Zann, (Er fo begütert unb begtüdt, 2>u nabft ate Sorge, bie i£n brüdt, ünb beine 'DOlacfjt erfennt er an Hnb feufat frofc auf, Dort bir befreit, Söenn bu t>on tym btd> toenbeff, £eib! O bu £eib!

3a, feiner ifi, ber bid) ni^t fennt, Hnb liefeeft bu ifcn bennoef) au$, £r ruft bid) fetber in fein §au$, 2)ie Stamm fi$ aünbenb, bie if)n bvennt 211$ 3tt)iefpatt, ©eia, »er^renb 9ieib, So nabft bu biefem bic&, o £eib! O bu £eib!

9

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So bliebe bemt ni$t einer frei, ©e&t leibtoS leiner in bie ©ruft? QBenn bu tyn läfet, er bi<$ ni<$t ruft!

bafe nt$t einer netbtoS feil 2)em aeigft bu grofe in trüber 3eit 211$ Sc^mera bt$ über anbrer £etb. O bu £etb!

3a, £eib, bu aßgetoaltge 9JJad)t,

2>er ^Jlenfö bleibt ffets bon bir bebroljt,

Q3on Sinters, von 9ieib, wn Sorg, tum 9Zot.

2>a$ 9Jienf<$en£era aus feiner 9iad)t

(Erioedfi bu, ma$ft e$ grofj unb toett,

So &at fein ©uteS au<$ bag £eib,

3a, baS £eib!

2)ie Sonnenuhr.

(E$ ftet)t bte Sonne f<$eitetre<$t am Simmet, Sie fenbet ftra^tenb i&re milbe £o&, Slnt reget ein luftiges ©etoimmet Hnb brängt fiel) an bie £ebenStt>ärme frob; ©ie fceitge gtamm, in Saufenben von 3a&ren Qßarb fie entnervt, bie Straft tyr f#ier aerftüdt Itnb il;re ©tuten, bie einft 9Jlutter toaren,

211$ 2lmme unfer 2tuge nun erbtieft.

Sie$, bort an jenes Saufet 9Jiauer nietet

©en (Eifenffab ein ruffiger ©efeH,

(Eiu 3if fernbogen bmnter Shmb bir bietet:

QSie t>iet bie 3eit tvenn rein ber Sag unb $ctt,

(ES aeigert bir beS Stabe« f#tt>araer Statten,

QBie Stunb um Stunb bie Sonn au ©robe flnft;

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ltnb wenn bann i$re Siebter gana ermatten,

2)ie 9ia<$t bem ifcr fcertoanbten ©Ratten nrinft,

2) er länger ffreeft unb länger feine 2lrme,

®a§ er na<§ be$ t>er^a|ten SageS £aft

Sie 9ia$t, fein trietgeltebteS QBeib, umarme,

3n beren 9tabenlo<fen ftiH toerbtafct

23iS 8wn Sutoel ber ©terne li$te$ ©feinen m

Unb 9ta$t als Statten toeit gebreitet liegt,

3m ©üfter unb im ©unfet fie^ft bu einen,

3Ba$ fiefj am fetten Sage fceife befriegt.

Siel) bort ben SBanbrer au$ ber Safere jie^en 2>en Äompafc mit ber Keinen ©onnenubr. 2luf biefer fie^t ben Sag er na<$ttoärt3 fliegen Unb jener tt>eift nad) eifgem 9Zorben nur. 2>u fie^ft t>or bir bie 9Za<fct unb ba£ ©rftarren, £ie$ ift bai 3iel, nad) bem bein SBeg bt$ fü&rt. Unb ttrie geba^net $in bie ^pfabe toaren, Ob fanfteS 9Ä003, ob Ueffeln bxi) berührt, S)a$ 3iet, e$ bleibt. QBie bief) ber SBeg gemutet, Ob ©dritte ober 9Jleiten bu getan, Ob bu auf raupen ©teinen bict> verblutet, Ob btc$ ein raf$ ©efä^rt auf offnem <ptan 35a£ingetragen, wo baä (Enbe bro^et, G$ tft e i n (Enb, e i n 3iet, bie büftre 9la$t, 3n ber ein Jeber ©tana aur Äo&l verlobet, ©iebft bu bie &i)<xtten länger, füraer werben, 23alb Sog, balb 9ia<f)t im etogen Äreifeltauf, QBer merft bie ©tunben, tt>ie fie um bie (Erben Unb föattenb um bie 9Äenfc$en ttninbeln, auf?! QBer mifjt ber (Erbe ©Ratten in bem 9laume

ii

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Slnb biefe* 9tiefenfegel3 3ifferfan# QBer fd)eucf)t ber Sterne Seelen au$ bem Sraui ilub nennt bie Sonnenftunbe un£ im 2tH? Hub faget unä: fo trtele 9ÄtlIiarben Q3on Sauren läuft bie (Erbe tyren 9ting, Stenn toirb ba$ 2111 umfonft be$ Sage* matten, # 2)a feine £eud)t im etogen ^Äeer verging. (ES n>irb mit 9tod>t fi$ unb (Erftarren becfen SBettfcin be$ Sebent unenblic^e g*ur, ©a$ 2)un!et natyt mit allen feinen Sdjrecfen Hnb aittemb enbigt Jebe Kreatur. QBaS nüt>t bie Sonnenuhr, be$ SagS ©enpffe, ©in öerolb f elber, gibt bie 9lad)t er funb, Slnb au£ ber 3eiten unactylbarem Sroffe, ©a toirb nun einem Jeben feine Stunb. ©er9Jtenfd), bte9Kenf<^eit unb bie Sonnen, (Erben Sie alle rufen einft tyr QBort: Q3olß>racf)t! QBenn fie Dom Reitern Sag t>ertaffen werben, (E$ ift ein 3iel, ein (Enb, bie büftre 9iacH 35te fd)on aU ©Ratten matynenb un$ bebroljet, 2)od) trfigti<£, tote toenn $reunb bem Sag fie n>är ünb boef) ein jeber ©tana jur JSotyl t>erto£et, ©etbft au$ ber Slfdje fprtngt fein Sflnfctyen me^r! 3n Jener Uranfanges 9iebetferne &at fidj ba3 ©ein au$ büftrer 9Zac^t gefämpfet Slnb Jene erften 9iäd)te Ratten Sterne, 2)a Sonnen toaren, bie ba3 ©äfter bämpfet. Scf>on fety \&) t>on ber 3eit rafflofer Sippe 2)a$ Sein, ben 9Kenfd)en in bie 9iad)t begraben Slnb feufjenb tyaud)t bie grag t>on banger Sippe: Ob au$ bie legten 9Zäd)te i&re Sterne {Ktben?!

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3)e* 2)afein3 ©tücf.

9iotur, au$ tvelfyev ttrne ©unfel £>aft bu be£ 9Jienf$en Sein geloft? QBa* un$ erfreut ate ©uff unb 23lüte, 3$m folgt bie gru^t aU berbre S?oft,

23i$ in bie eigenen ©ebilbe S)er $äulnt$ f<f>arfe$ ©ift bu tropfff, 23i$ bu jur testen Äoff bem ^Jienfdjen 2>en SÄunb mit fatter (Erbe ffopfft.

3tt>eif$neibig finb all beine ©aben 3n>ei «pote ityUt Jeb 3bee, 3n allem tt>alten ©ejjenfä^e, Qßte £at>agtut unb 9lorben$ Schnee.

'S gibt nichts ju finnen, md)t$ ju faffen, 'S tt>irb nid)tS getan unb ntd)ts gelehrt, 3)aS nid)t tote ^feil Dorn natjen 3iele,

2) en <5$ü$en tötenb, nrfebertd;rt.

60 ttrfifie liegt beS Sebent ©arten, 60 öbe n>irft beS Sebent <?>etn, (ES muß tt>aS anrifdjen ©rab unb Q&iege SJergeffen unb »erjubelt fein.

SJergeffen mufet bu att bein Seinen, S)aS naä) bem (Eben brängt jurücf, S)ein fieib mußt bu verjubeln fönnen

3) aS ift beS ©afeinS ganjeS ©tücf.

'3

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©er Straucf).

Sart an be$ SiferS 9lanb, ba tt>ä$ft ein Strauß Hm feine SBurjet plätf<$ernb [Rieten Sßeffett, Sie fud)en lfm t>om Srbrdrf) abjufctyäteu Itnb fortauretfcen in be$ ©türmet §au<$.

So tänbetnb, gafer fle um gafer löfen, ©ann faßt bie glitt i&n erft mit rtefger ©aft Unb in bie SBeHen tautet 23tatf unb 2tft Hnb Ireifelnb treibt er in be$ Sturmes Stögen.

©e3 S^tdfatö 23efie3, tote bie QBeifen meinten, 3ft, ba§ auf (Erben fi$ bie Gräfte feinben, ©a§ fie bcn ^Äenf^en aus bem (Erbreid) aiefm.

©od) frag t$, feb i<# fturmjertoü^tt tyn fliefm, Ob tanbenb er aufs neue nmraetn fann, Ob er berfinft im leiten Ojean!

8tu$!

(ES n>ar *ne 23urg ju fcö^fter ©ebaut aus feften Steinen, ©rin Raufte ein ©efc^tec&t, baS Q33e^ Slnb QBofrt gebraut ben Seinen.

©rin Raufte ein ©ef(f)Ie$t fo milb, QBo e$ ba« Stut $tefj Heben, ©ort Raufte ein ©ef^lec&t fo totlb, Q3on Seibenf^aft getrieben.

SS ftarb, beröbet ftanb fein §orft Unb fötoetgenb otyne SHagen

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SImffarrt tyn ring« ber büffre ftotft ünt> raufet t>on alten Sagen.

ffiie Stein t>em>tttern JebeS 93Jat 03 on bem ©ett>efenen erlifd)t, Q3erfenfenb alle £uft unb Qual 3n jeitentofen ©tföt.

2>urd)ftreif ben SBatb, bir fagt fein 33latt, SBaS Sieb geopfert, §a& gerächt. 2>a$ ift ber Sraum ber testen Gtatt QJom menfdtftctyen ©efd)tect)t.

© e i ft e r.

Vergangner 9Ja$t, ba finb aumat $>ret ©eifter mir erfcf)ienen, 93on tynen ging berebter Sdjatt ünb i$, id) \pxad) au tyneu.

3<f) hoffte ba 3U fcören roofct ©e&etmen Ginn bei Sebent, (Ed Hang batb f cf)ritt, e$ Wang batb tyo^t, 3$ fuc^t ben Sinn vergeben«.

3$ frörte SBorte fonber Straft, QSJie au« bem Gatj geriffen, 2)e$ fieben« 23ud> t>ertor ben Saft, 2)er £eft, er n>ar jerfcfjliffen.

3$ war ben ©eiffem fremb gefinnt Hnb fanb au$ nify tyr 9Äeinen,

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2>a rief id) ein OieufonntagSfinb, 2)a$ war be$ glei<$ im reinen.

QBie 9Jiu£me unb toie 23afe flatf^t, So fprectjen i$m bie ©eifter, So tt>irb'3 im 2)orf &erumgeflatf<$t, 3>e3 n>aren fie bort ^Jteifter.

2) ie ©elfter fünben 9ieue3 ni<$t 3n un£ fcerftänbgen Sieben,

9lur toie ber ©eift au tynen fpri<f>t, ©0 fpre^en fie au Jebem.

3) arum ob Sein ob 9ttci)tfetn muß Si$ ffefer Streit ergeben,

S)od) ferne fte^t un$ fot^er S<$tufj: 9hir fieben fpric^t 3U fieben.

9iad)tteu$ten.

3m Schilf ein fd>eue3 fitc^ttein teud&t, 3)a3 treibt im SKonbe flammernb Kar 2Cm grieb^of, aus ber erbe feud)t, 2>a tt>äd)ft 'ne metynbe Sd)teterfcf)ar.

2)a£ ift ©efpenfi in fianbmanuS 9Jiunb, ©er fi$ befreuat, ein Sprüchlein fprtc&t, 2)er Stäbter fennt ben tt>a$ren ©runb, 2>a$ ift ber büftern Säutni* £i<Sf>t.

(Sin £td)t, ba3 nie 8U 9lufc i&r fefct, ©in fitcfyt ojm QBärme, otyne Schein, 3um Sumpfe unb ju ©räbern öb, 2)a tenft e$ eure Stritte ein.

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©ebanfen flimmern, Säten tt>et>n, 33or benen grober Sinn fid> fd>eut, ©a lag na<$ tynen anbre geljn: ©te $äutni3 ifp« ber frühem 3eit.

93 a g i a t e 5 u r fpäteren Aufarbeitung.

(Erjagt vom ©rauen frityrer Sage fitti ber ©ef$id>te alternb Statt ünb maty ber Jeggen 3eiten 'plage ©ie ©eel bir trüb unb lebend matt Unb tviü bir QBcf) baö öerj jerfffiden £Inb bleibt bir Sorge §aar unb 23art, ffiu mu&t bt<$ in ba$ fieben f djiden, Sin Jeber tut'3 na<$ feiner 2trt.

QBenn ttrflbe Äranfyeit, frü£ jerftörenb, 3)u 23tüten fenfen fie^ft jur ©ruft, QBenn fiaffer, fi$ gen Sitt empörenb, 3ur Sd>ma<$ unb ^SJlorb unb S^änbung ruft, Ob bu'3 Derträgft mit frommen Stielen, Ob fid> bein ©rimm mit $lüd)en paart, S)u mufft bld) in ba£ fieben fd)iden, (Ein Jeber tuf« na$ feiner 2trt.

2>u mußt ba$ Süfee, ba$ ba3 fieben 2)ir jufityrt in ber QBoge <5d)tvaU, Hl$ <S$a$ auf beren fluten ^eben Unb überfein be$ 9*ä$ften Quat, $>ir toirb bie QBelt nity Seifall niden, 9lod) finbet fie bein £0$ ie &art. 2)u mufft bid& in ba$ fieben fctytden, (Ein Jeber tuf$ nad) feiner 2trt.

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®a$ £eben täfct fid) nimmer f äffen 3n einS, bafj man e$ überbaut, $u Jeber, tt>a$ er m$t fann laffen, Stnb lebe, toie er fic^'S getraut, Ob na<$ bem fieben un$ (Entjüden, Ob ett>tg grauet 9iid>t$ umgärt, 5)u mufit bid) boä) in alles fc^iden, QBie mit un$ au<t> 9totur t>erfä$rt.

Unb barum fu$e fro$ au (eben 3m Sonnenlicht auf grüner (Erb, Su$ freubig £ieb um £ieb au geben, 9iur einmal tauf<$ft bu biefen QBert. S)a$ fann bir nii)t ba$ 9it<$t3 berrüden, Jlo$ flirrte brob bie (Erotgfeit! 3)u mufct t>ict> bocf> in alles f<$tden, ©ie bringen e$ gerab fo n>eit!

Sunge Siebe 9Ucf>tttc$ unb alltäglich

(«in lprifd>e$ ©ebieftt)

So filber^eH erglänat im 9Jlonbenfc$ein 2)e3 QueHenfprubetS 9iafj, fo flar unb rein, £tnb in bie 9ia<f)t fnxudjt 9tofe i&ren ©uft, £ei$ 9ta<$tigaH bie SHage in bie £uft. 3<# £ingeftredt am fitylnben QBalbeSfaum, Satte toa^enb einen tebenbgen Sraum: 3n Simmete tiefem 23tau bie Stemelein, Sie bäumten mir £ieb$en$ »uge rein, SDie Äuglein, bie mir ff et$ fo freunbttcfc ttrinften, QBte Jene Sterntein flar unb tiefet bort btinften.

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Stnb Sraum unb 9ta(f>t belegten meine 33ruff, 2>afe t# fo ftiQ getpetnt ob n>eber fiuft

930m tt>a^en Sraum, Q3om QBatbeäfaum, SJom SBeb ber 23ruff «nb Sränenluft,

93om Quellgefprubel unb Sternelein, Q3on fitebc^enS btinfenben Sugelein, Q3on 9lö$$en, 9ta$tigaII unb 9Jionbenf$eiu 2)a3 nrirb ein tprif(f)e$ ©ebid)t i>od) fein?

2ln 3 Ö...

I.

2)u magft e$ ßaltfinn, 23töb$eit nennen, 2)a§ t<$ nidjt fudje Stunb um Stunb 3n beiner SJnmut §au<$ ju brennen, £lnb bod) ift Reifte Sieb ber ©runb.

9Mc$t ttrfH t<$ fommen ungelegen, treffen, meiner ftetä bereit, 9)letn Sera im Stefften aufauregen, 33iet i$ bir bie ©etegenbeit.

3n bolber <5<S)aW)eit foßft bu aeigen ©e$ nedfcfjen ©eifieS fttfce gWadtf 2tll jenen 9leia, *oomit ber Steigen 2)er ©raaien bt<$ früb bebaut.

So füfj beraufd&enb nnrft ba3 Stauen ®e* SBeibeS, feiner Wafy benmfct,

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9i ift tveiblict) fd?öne Äunfi ber $rauen, 2)ie QBaderften beftemmt bie 23ruft.

Sin ©ötterbitb, ba* fi$ ju fdjenfen, 3u nehmen ipeifj unb ttrfeber gibt, granringt ein banfbar fro£ ©ebenlen, 2)a$ treu ba3 enrfg 9Zeue Hebt.

Qa3 tft*$, n>a$ mid) no$ fern 31t galten Q3on beine£ 2tuge€ Straft vermag, ©ein ift bteä Serj, be$ magft bu f djatten, @$ folgt bir freubig fonber SHag.

9)iag e$ bein 9leia in Retten legen,

@$ bliebe bein, toenn au$ befreit !

9H$t tviü \<t) !ommen ungelegen,

©id> treffen meiner ftetS bereit.

2)u magft e$ SMtfinn, 23töbfceit nennen, 2)afe i<$ nt$t fudje Stunb für Stunb 3n beiner 2lnmut $>auc^ ju brennen, Stnb bod) ift fceifje Sieb ber ©runb.

IL

QBitlft btefeS £>eraen$ £ieb bu rügen, 23etä$etn feine £uft, fein Setb? Ofc fte£, mein Sieb, td> fann nid)t lügen, <3Jiir feffett e$ bie ©anfbarfett.

2)u $aft ber ö offnung Saat geftreuet, (Ermuntert miefc mit liebem SBort, Saft meinet $ü$len$ Äem erneuet f^rede Jettf; mic$ nimmer fort.

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QSJitt beinern ©enlen, beinern QEoHen (Ein 6!foDe fein, ber treu fl$ fd)idt, ©er nur ein 9Äüffen fennt, ein Sollen, SBeun nur bein 2lug tym Reiter blieft.

2)ur$ beiner <5d)ön$ett fcolbe «•JJiac&t, 3$ änbre 2trt unb Cannes toetfe, QBenn nur bein 9Jiunb jutn Saufte iad)t

2)o<f> fanft gebraut bie fanften Wätye, SJer&ityne nidjt be$ ©flauen S?ltfb, Sonft tritt ber <TOann in feine 9te$te, 93era(f>tet fü^lt fiefj Sieb befreit.

(£in Qßeib, ba$ un$ bie Siebe lüget ©ur$ Sun unb £>anbetn, ift entrceibt, 33etrogne Sieb bie$ (Eifen pflüget 2)ie gurd)e, bie am tiefffen bleibt.

2)u $aft fo freunbli$ mir getäfelt 9Jlit finnig Albern 2fngefi$t, 2)en füften Sraum, ber mid) umfächelt, 2>u träumff i&n mit bu toeefft mid> ni$t!

III.

Sin ?äuf<fKn fönnte f<$tt>er mid) brüefen Hnb ringen meine Straft ju $aU, <23enn all bie SBort, bie mi<$ beglüefen, 9iur QBorte finb unb teerer Schall.

QBenn aUe3, tva$ bu |>aft gefpro<$en, 5ür alle !önnt gerebet fein,

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9iur 23tätter, von beut 23aum gebrochen, 93om 23aum ber mobfc&en gafetein.

©u fönnteft mi$ bur$ Kälte quälen QSie fönee'ge ©ed bie QBinterfaat, @3 fämen beine ©onnen&ellen, ©er Siebe Keim, er lottrb aur Sat.

©oct) froffig naffe Kälte brennet 3u Sob ben Keim, ber fcoffenb twrt, ©er, wenn ber 'Pflug bie Stoppeln tvcnnct, Sebenbtg tot tt>irb umgefdjarrt.

^Kein ift bie ©cf)ulb unb ber toermeffen ©ir me$r als anbre tollte fein, ©en magft o^n 9JKtteib bu fcergeffen 3$ träumt bu tt>a$ft bie S^utb ift mein.

IV.

©u toiHft, id) folle ju bir fommen, SBie freubig bo<t) ge$ord)t mein £>era, ©u ^aft ben S^üc^temen unb frommen ©o# nid)t ertoä&tet bir aum 6<$era?

O nein, ba$ fönnt ict) nimmer glauben. QBie biff bu bod> fo ^olb unb aart, ©u ttrtttft ba$ Sbeal nid)t rauben, ©a3 i$ in mir feon grauenart.

©u ttrtttft mid> feffetn too^t unb binben, QBie S<t)ön^eit tyre 9ted)te übt, 3$ toiU in Sfta&erei mid) finben, 60 £olb, toie feine ei me&r gibt.

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©en bolben Ueffeln will id) Meten Q)0 freublg £>anb unb §era unb <2Jiunb, «JBia teiben, n>a$ bie Sieb gelitten Seit erftem Selb bi$ biefe ©tunb.

©ie Saunen all, bie mid) au plagen ©ein botbe^ $ö>fd)en finnt unb beeft, ©en 3orn, fo reijenb, n>eid)e Älagen, SRein Sera in füfeer ©d)taffbeit trägt.

©a3 füfje ©d)toärmen, feige 2lbnen, ©ie fiiebe ob"« 9to"b unb 23anb, ©oH ganj ben ©lta»en bir entmannen, ©er ^reibeit gibt für füjjen Sanb.

©er, wie bie Reffet ftraff unb lofe, ©ie flamme reinet ober fcf)ürt Unb in bem füfjeften ©elofe ©od) nur bein eigenft ©igen wirb.

V.

©a$ reinfie ©ebnen unb Verlangen, (S* ift ein ©d)all, ber un$ belügt, ©er mit ber Siebften reiaumfangen, ein tofer Ärämer, un$ betrügt.

(Br jeigt ba$ ©üfje unb ba$ Solbe, (Er fd)ilbert be3 23eftye$ ©lü<f, Slmflrablt »om überirbfd)en ©olbe, Unb leiner näbm ben «preis tutüd.

Qßie Flitter aud) um Flitter ftnlet Unb Sugenb fid) mit geblern gteid)t,

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2>eS SSäuferS trunfnen Wilden bünfet 2)o$ fein (ErrungneS unerretdjt.

9lun übt er 3<4>re bur$ für 3<*bre $ie füfee flunff, bie Sag für Sag ' $fir baS 9*ü$terne unb QBa&re ©eträumteS nur ertauf $en mag.

2)ie 9Zarben, bie ©ef$icf gef plagen, ©en 9teij, ben raubt ber Satire Sauf, (Er überfct)auf$ na$ frühem Sagen SInb feine Siebe bleibt t$m au$.

Sie Siebe um Vergangnes fpattet 2)aS arme 3*<*t mit feinem 9?etb, <33ßenn „(Einft ber Sieb" im f>eute fpattet, So atjnft bu tyre (Etotgfeit.

(ES labet (Enget tvo^l ju Stf$e 2>ie Sieb aus unermeftnen £>8$n, 2)od) bleibet ityrer 3ugenbfrtf$e 2)er (Erbe 5Beib fo $immtif$ f$ön.

2)o$ bieS (Enttäufdjen frfefe ttrfUfommen (Ein Jeber S$alf no$ auf ber (Erb, 2)ie (E£rfur$t mag bem (Enget frommen, 2)aS Sßeib iebo$ ift füffenStt>ert.

(Eu$ mufe ber Saune Sro^ unb 9lecfen, 2)er oft üergoffnen Sräne Sau 9ii$t aus ber Siebe öimmetn f$reden, (ES iff ein atteS 9le$t ber $rau.

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Sefct nctyer au: in ben galten 2) er gerben £uft unb füfeen Qual 6e$t tyr bod) euern greunb, ben alten: Sprint 2tmor ift*3 im Äarnet>at!

Selbfttrügerifcf) toxü id) mi<$ blenben Slnb' folgen breit getretner ©pur, 2)ie 23inb, gefnüpft tum eignen Sänben, QBiU id) nid)t fe^en fügten nur.

QBifl bi<$ auerff at£ (Engel flauen 3m füfeen, tiebburc&pulffen Sraum ünb bann ate <perte fcolber grauen 93em>a^ren in be$ öerjen^ 9laum.

2)te$ §era fei beine SBebefammer, 3n ber bte QBilKür beiner ©unft ©er Siebe grofj unb Reinen Sammer 93ertt>trrt nad) e$ter grauenfunft.

Hnb bod) fei treu bir übergeben Sebtuebe $iber aart unb Kein, 2)a magft bu Safc unb Siebe loeben, 2>u fpinnfi am (Snb bid> bennod) ein.

Hnb toillfi aU Schmetterling, bu £ofe, 2)a3 Sera mir brechen, beinen &ort, £odt bicJ) ba$ 93eild>en, lodt bie 9?ofe, Vlid)t t)<xlt id) bid) bu ftattre fort.

(Erfahrung le&rt, bafe oft gef dje^en

Sotcf> fd>meraenb SBety mand) bra&en 9)tann,

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2>en £ot man meinen, fierben feljen, 2)en feufaenb e$ betrogen bann.

3d) tviU nity meinen, feufjen, girren, Hnb toenn iä) bi<$ bann nrieber frei, QBitt lä) t>i$ mit bem Sroft vertieren, ©aft ni$t ba$ erffemal e3 fei.

2) afj biefeS £öfen, biefeS 23inben, 2>er alte 23ru<f), ba$ neue 23anb,

3) aS §ajjt>erlaufen, Siebenb-SJinben Q3on alter^er f$on oft fi<$ fanb.

2>afe ffitlel 9to<f) ift mir geblieben 2)ie 3ut>erft($t, ber ©taub an btc$! 93on beiner öanb Jebo$, ber lieben, 2)a breite Sob ein 9iabeifti$.

®ie QSunbe nic^t tt>är mein SJerberben, 2)od> Untreu bricht ein treues Sera, 9iid)t Jene QBunbe macfyt mief) fierben, 9?ur be3 ^erttmnbenä Berber <5<$mera.

VI.

(ES tt>ar ein &erbftli<$ trüber borgen Slnb franfyaft f>ob fid) bir bie 23ruft Hnb feufjenb fprac^ft bu aus bie ©orgen Hm beineä ©afeinS furje £uff: „3u (Enbe ge|>t e3 baß) mit mir!"

ünb fobtet Stnmut foHte enben

2)ie ©onne nimmer fcf)aun tyr Sein?!

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gntfletföt, ttrie 9iot t>on 3Buct)rer&änben, So toarb mein Sera bur$ biefeS bein: „3u (Enbe ge&t ei batb mit mir!"

3$ tonnte ftnnen ni<$t, ni<$t f Raffen. Hnb betete in trüber «pein: ©oft möge bi<$ ber fiüge ftrafen Hnb taffe rnicf) ba$ Opfer fein: 9iur ge$ ei nicf>t au ©nb mit birl

VII.

93on SobeSa&nung iüngft bur$fd)auert, Saft bu gefeufat in bangem Sßety, (Ein böfer SSobotb fcat gelauert Sur felben Stunb in unfrer 9iä$.

SÄir toar fo fc^toer umg Sera geworben, 3$ fc^toft mtd> in mein Kämmerlein £lnb quätenber ©ebanfen Sorben, Sie sogen in ba£ §era mir ein.

Sie fanben teer bie $eitgen (Stätten, QBo id) »or furjem aufgebaut 3u beinern 23ilb, ei anjubeten 9ftit füfjem, liebevollem Saut.

Sie jogen eine breite Strafte Q3om Iranfen öerje nid)t bebro^t 3n i&rem allgewaltigen &affe, 2)er Siebe <2Äat aum Simmet tof)t.

So tobte nun in meinem Serben

©er 23ranb ei ttmrbe allauf<f)tt>er

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Unb au$ ©ebanfen nmrben ©c^merjen Unb mein ©inn toarb liebeleer.

§aft eine Kenntnis nun ertoorben, 2)ie tt>ar fo gaHenbttterlt4>, 9ti<$t ttrfr bie Siebe tvax geff orben QBtr lebten beibe, bu unb i<f>.

Hub nrte i$ fpäter auf mtcfc raffte, Q3erberben unb Q3erge|fen fann, Unb toeit bie frifd>e QBunbe «äffte £tnb au« bem 2tug bie Sräne rann,

2) a lief id) fort unb fort in$ SBeite 3m bunllen QBalb, auf fttHer &eib 3$ fudjt ben gtedf, ben id) bereite 3um ©rab für unfre Seimtic^feit.

4

©efforbne Sieb toollt xä) begraben 6o etnfam, bon bem grieb^of toett, <2ßie bie, bie fid) getötet fcaben Q3or übergroßem 2Be£ unb Seib.

ünb eine ©rube loollt id) f Marren, 9Zi$t größer afö ba$ öerje mein,

3) a foCt mein Soffen unb bein 9iarren, ©ottt unfre Sieb t>erfen!et fein.

3d) faß bor biefem ©rüblein bange 3n bumpfer, entnert>enber Qual, ein ©pottfinf überfc^tug f$on lange 2)ie Sieber mir ber 9?a<$ttgall.

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ilnb ba begann im QBalb ein ©tauten, 211$ ftredfen fämttid)e ©etier 2lu3 tyrem Schlafe fi$, bie faulen, Stnb lämen, mir jum Zoxt, b^rfür.

Hnb e3 erfcob ein mä<$tig Sofen Gi$ in ber früher fanften Suft Unb n>eit$in fdjleuberte bie 9lofen S$ tt>eg t>on meiner Siebe ©ruft.

3d) backte bein, bie glanjt>erbticl)en, Sin feiles QBeib, nun ftanb fcor mir, Sie in bem £>erjen, in bem fielen, 9M$t fitebe trägt, nur efle ©ier.

Q3erad)tung fafjte meine Seele, 3$ fdjämte m\$ ber Sränen 9iafe Unb lieg an längftoergeftuer Stelle 93errecfter Siebe faulet 2la$.

3$ fd)ämte mt$ ber ^nabenfdjmerjen, 2)ie i<$ gebaud)t in Sang unb 9teim, Unb 30g mit manngen>orbnem öerjen, SRit frifc^em ©eiffe nrfeber $eim.

ünb als iö) meines 3Bege$ toatlte, ^Rein S$a$, vorbei an beiner Sür, 93on berbem Sritt bie gtur erhallte Unb rttterli<$em Sc^mertgeflirr.

Ga£ ben ©atan bie Rtinfe brüefen Unb fa& tyn treten ein bei bir

Knb fagt mit artgem ®äppcf)enrücfen: „$ein gute 9iad)t, öerr Offidier!"

Slnb bin [eitler aud) md)t »erbovben, 2)ein 23ilb im öeraen mir t>erbli$, 9Zt$t tt>ir, bie Siebe tt>ar geftorben «JBir leben beibe bu unb icf>!

(Ein Sieb.

3m Stäbt<$en mitten fte^t ein 33ronn Sein QBaffer gittert in ber Sonn, Sin $napp ffefct übenn 23runnenranb, ®en S^tägel in geballter §anb.

Itnb ob iä) Zclq$, ob 9ta<f)t$ baran Q3orüberaie^ e$ regt midj an, 2)ie3 23ilb, nrtegt an Sinn fo fc$tt>er, ®er Stein ift'3, gegen Stein in QBe^r.

Hnb neulich, alä vom Siebten tef) 2)ie monbbeglänjte Strafte fcf)ti<$, So milbig fd)lriertt>eif} ber Rnapp, (Er nidt Dorn <poffament £erab.

(Er fprtdjt: ,3$ bin bir jugetan, SBeil mir bein ©eift 'nen 3nf>alt fann, QBaS ©eift bef>au<$t, toirb tfumm ni<$t fein. 3$ tooUt, iö) tväv tt>ie bu t>on 93ein!

Qßaä ©eift beregt, ba£ fpric^t ju i£m, Ob ungelenf, ob feine Stimm, 3troi ift fpri^t ba3 Sier ber Stein 3$ tooHt, iä) tt>är tt>ie bu t>on 23einl'

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V

3)a tad)te td) baä fieinem 9Dlal

®enn au$ in feiner teeren Qual:

„055er, ber t>om Siebten fdjlict) jur 9?ac$t,

QBär gern ttrie bu au$ Stein gemacht?"

,5)u pra^lfi,' fagt er, ,mit £iebe$Iuft, 5ro$todff ob beiner mannen 23ruft! SBie tooKteft bu in £iebe$pein 8tn öerj unb 23ruft bod) ff einem fein!

QBeit talt mein £>era unb talt bie 23vuft, 60 ift fo trieleä mir bettmfct, 9ßa$ eud) bom QBirfti^en »errängt, QBeit euer öerj in$ 2lug fic^ brängt.

3) nun meil ber Stein im fieben ffetä 2)em meinen öerjen gibt ©efe$, Q35ar ber ©efittung 3>ämmergraun 2)a£ erff ©efe$ in Stein gewann.

2Ber ffeinern ift, allein nur benft, QBer nimmer fü^tt, bie anbern lenft, 2) mm wollt iä), ber gebannt in Stein, §rei, lebenb eu<$ be^errf^enb fein/

„QBetfet bu fo t?iet," nun id) begann, „So fag mir, fteinern Stanbbtlb, an, Sag, ob be$ Sebent £uff, mein £ieb, <3Jiir treu verbleibt unb treu berbtteb!"

,2>a3 QBeib ift treu/ fo fpri<f)t ber Änapp, ,<2»te biefe* SBaffer, ba$ $inab

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Si<$ ftttrjet unter mir bie QBatyt 9Zur finbet in bem goß au gatt.

2)aS QBeib ift rein, fo nrie baS 9iafe, Sin fteinern 23eden ift fein £>aft, ©efcegt, gehalten Reifet bebro^t, 2)ie breitfte 5onn, e$ iff ber Rot.

©ein Sieb ift treu toie JebeS QBeib, (Ein Stü<fd)en 2)enfen ettoaS Seib, 2)aS bietet jebe beinern Sinn Unb toeifj es nrfeber 3U entjie^n.

©ein Sieb ift treu wie <pflafter $ier, (ES ^inbert tvoty baS ©efcen b i r,

2) o<$ folget tt>ol>l ber Stein bem

(ES Hebt nur ber ber ftraudjetn mufe.

®ein Sieb ift treu fo tote bie 9ia$t, Sie Jc^t bie (Erbe überbaut, 2BaS taufenbfad) ba teuftet mitb, Q3erfd)eud)et einer Sonne 23tlb.

Sie Sonne ift ttrie id) t>on Sanb,

(Ein fteinem SBettWlb ausgebrannt,

2öir toärmen, brennen, teuften, glüfm,

®er Sag mad>t falt, bie 9lad)t mad)t fityn.

3) er Sag ift Stein bie 9ia$t ift 23lut, 3)er Sag beS ÄopfS, bie 9fa$t ... ber ©tut, ®ie Sieb ift Stern enfd)neut*enlid)t,

2>aS nur im gaQ aus 9Zebeln bricht.

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2>te Sieb mit aller Sreue fällt 3)em in ben 2trm, ber unterhält. 2lu3 9tert>enfafern £at 9iatur ©efd)tungen einen Knoten nur:

e$ tft ber SÄenfcfc ber QBeife fpifct 5)ie Ringer, finbet ifcn fcerfifct, 3tm töfet feiner ber ba bro&t, Kein 2ttejanber ift ber Sob.

3n biefem Knäuel, «Dftenfö genannt, 2>a pulft e$ o&ne QBiberftanb ünb: „9Zur für bi#!" fo f<$ön fdjeint, 3ft für ben näc&ften gleirf) gemeint,

35er jene $äben rüfyrt unb regt, 3n bie ber knoten fid) t>erfd)tdgt, (ES jerren peitenb alle S)änb 35a$ grobe Zau ba$ Sö$er-(Enb.

Slnb u>enn ficf> ba$ aufammenfanb,

Safcft bu, bafe fict> ie t>erbanb?

5)ie ©c^nur tt>irb f ertapp ba$ Sod> bleibt n>eit,

(Er faliefef* mit einer Kletnigfeit -

9Jttt guter 9*ac$t unb gutem QOßeg, 2)ie Sieb tt)irb mit ber Sxeue trag. (Ein knoten ift bie Sieb unb tvüxtf Qai Seben bod) nur aufgeföürat.

$a fc^ürjt unb fnüpfet ftetS bie $>anb, 2Bo ift bie, tt>el<$e Söfung fanb?

«njenflruber. 1. 3 «

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2)a3 reifet in eignen Änäuet bein, 2)a$ t;eifet tyr fitebeSqual unb <pein.

®a meint tyr tvof)i unb feufat i&r fdm>er Unb toünföet eu<$ be$ Steinet 2ef)v, S)er, feftgefttgt im <£rbenbau, 9)oä) anragt bis a«m §tmmetblau.

©taub mir, ber Stein, ber tebenb tvxvb, ©eniefet, weit er ieb S?orn regiert, 3$ bin fcon fattem, hartem Stein Unb mö$t tt>te bu fo tebenb fein!'

„2)u tügftl" fo fd)rie iti) auf i\mt 23tlb, (ES $aflt ben ^lai hinüber ttritb, „2)u lügft, mein fiieb^en ift mir fcotb, 3ft rein toie fätadentofe* ©olb."

,2>ein £ieb$en ift nne anbre jieb, 2>te, gibft bu, 9le^meu tvot)t t>erfie^t; 2)o$ nimmft bu nicf)t, wenn tyr** beliebt, (Ein anbrer nimmt unb fie ff$ gibt!'

9Jiir warb ba$ Sera fo toefc, fo fc&toer, 0$, tt>enn bieS alles QBatjr&eit tv&tl 3<f) träumte n>o£t, bu fatter Stein, O tafe mief) bu - bu foßft iä) fein!

2)a3 23tlb, e$ \pvid)t mit ftarrem 93tid: ,Sie$, bu erfüllfi nur bein ©efdjtd 2)er S<jf>läget, ben bie §anb fcter trägt, 3u breimal an bie Sür bir f$Wgt

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Sann iff i aur 3eit, bann tat ein 3)ieb ©eraubt ba$ Sera bem f ermüden Sieb, ©reimat ein ed>Iag, fei ftarr unb ffein, So fü^tft bu toeber Qual nod> <Petn!

©in 23runnenftanbbitb ffe&fi bu bier, SDie SBaffer rauften unter bir, 92ic^tö änbert, toa$ fid) regt ba$ Sera, 2tug, e$ blidet erbemoärt*,

©ort, n>o ba$ öimmeteblau verrinnt, 2Bo neu ba$ Stügefei) beginnt, Sie arme (Erb au fonterfein Unb aabllo* in ben 9?aum au ftreun.

2>u «Dftann, ber ffeinern bann ber 3eit ein 25enfmal bift \>om bäftem Streit, 5>er bu eraäbtft t>on tyrer e<$mad>, ©ie oft ber 23effen 23lttte brad)

25u fannft bann brechen, ffüraen xoofy, ©enwtttg aeigen ober l)of)l, 3n etücfen bt<$ ber 3eit @ericf)t! 3ebo$ a^ftie^en lannfi bu ni$t.

ünb id) ber «TOann, ber ffeinern tt>ar, 2>er fi$ aus 3eit unb bir gebar, 2)er tebenb too^t, bo$ teibenb nic^t 9Rit bräunten gebet in$ ©eri^t,

3$ fag ber 3ett unb tayer Sitt, 2>a§ fie ben Senfer fid) erffriff,

2>afe Stein an Stein nur gunlen gibt 3n Seiten, n>et$e nie geliebt/

2)a3 \pva<S) ber Sfttapp, mir fd)tt>anb ber Sraum, (Er tt>ar fo frif<$, at$ fötief id) faum, 9Wir ift, als fcört be$ S<$lägel$ £on 3$ einmal an ber $>au$ftur f$on.

2tl$ tt>äre nun ba$ öerje mein 3u einem 2)rttteit fd>on t>on Stein. 2)en jtt>eiten, bann ben britten S^lag, ®ann ift e$, bafc e$ brechen mag.

3erfttefeen aber fann e3 nt$t Hnb ffeinern löft fi$ ein ©ebid)t Sotote ©erölt öom anbern lo$ ünb finlet in ber 3eiten Sdjofi.

itnb fällt unb grollt unb trifft im Sali, QJon unten tönt ber QBiber^aH, 93on oben ber ©etroffnen S<$rei Starr bleibt ber $et$: S)ie 3eit borbei!

O toärft bu mir erf Lienen...

O n>ärft bu mir erf Lienen 3n erfter, reiner <?)racf)tl 3$ t>ab mit trüben Sinnen ©ie$ oftmat fd>on bebaut i

3* toürbe glütfti^ toerben 3)urc$ bid), mein Sieb, allein, 2)er ©lücftidjfte auf (Erben, Hnb mufe Jetjt elenb fein.

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33> fann ntc&t überfein 2)ie <5d)v<mU betner ©<$anb, 9Zt<$t fann bie £&r erfefcen 2)ir meine reine öanb.

fiel mir ein ©ebte^te 2lu3 meiner Scfjutaeit ein, 5)o$ föeint mir bie ©efii^te 9tic&t gäbet me$r au fein.

(ES Reißet Jene ©fette: (ES ftarb ein (Elefant 93erburffenb an ber Queße, 2>ie er befubett fanb!

2)ie reine toäre Rettung

2) em ebten, bummen Sier! 2>aS fceifee t# Verfettung, ©eföto unb Scf)utbu$ $ier!

3) a$ fam mir nid)t au ©innen 2K3 i$ aur ©$ut gebraut!

O tttfrff bu mir erfcfjienen 3n erffer, reiner <?)ra$t!

«prätubtum. Siebe ift ein atteg S:£ema, 3f< fo alt tt>ie bie QBett, Hnb fie ttrfrb fo lang befangen, Site ft$ biefe aufregt fccllt!

Siebe fingt au$ 23ufd> unb QBälbern, Siebe fd)tt?eHt ba3 9Äenfc^en^erj Itnb erpreßt i&m füfee Sieber, 3ft aK feine Suff unb Sd&merj.

Singt ber 93oget fttfje Saute, Singt tJerfdjmeljenb feine Qual, 3n>ingt berfetbe Srieb ben 9Äenf d>en, Seine Sieber finb nidjt QBaljt,

^Äufj fie Hagen, mufj fie jauchen, 2ßie ba$ Sera im 33ufen ttrfll. ©inft tt>enn feine öerjen f et) tagen, Steigt ber etoge Sang au<$ ftttt.

9Zur bie Siebe birgt ben ©tauben Unb bie Hoffnung, bie fein QBafjn, ©afe, n>a3 Hebt in unferm 3nnern, 9lidj>t ber 5ob fcerberben lann.

ilnb fo lang noä) Seben blühet Stuf ber (Erbe retdjer glur, 9Äag ein feber Sang erfferben, Seben bleibt bie Siebe nur.

Siebe ift ein altes Zt>ema, 3ft ein Sieb, ba$ nimmer fd)ltefjt, 23i$ ba$ te^te SiebeSliebtein 93on ber testen Sippe fltefet.

Safjt eud) biefe eine Stropbe QBo&l gefallen in bem Sang, Steffen erffe SangeStt>eife Q3on ben Sternen nieberttang.

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, über$3a£r.

'S ift fceut ein 3a^r, mein G$a$ jog fort,

<2r gab fein Zeitig SiebeStoort,

S?ein Sag me^r nocf) nacf) biefem graut,

35a fä^rt er l>eim mid) feine 23raut,

S5rum ffelj iä) 1)oä) beim S?tr$lein $ier

Hnb btitf in$ £al unb a<*g* fc^ier.

g$ fc^ottet taut be$ ©lö<Hetn$ Stimm,

(ES fd^tägt mein §erj unb ruft nad) t(jm.

3m testen £>äu$d)en, baS man fietyt,

35a tt>o^nt ber <3Jieifter &an$, ber @<f)mieb,

3)a ftettet er fein 9löfetein ein:

„23ef4>tagt e$, ^Jietffer, mir nur fein,

<3Jiein 9Wfjtein rafte njo^tgemut,

9Äein gufe mir beffre 35ienfte tut,

2tuf 23erge$fcity im S^ir^tein bort,

2>a löfe id) mein Zeitig QBort!"

Slnb bort an Jenem SBalbeSpfab,

®a Itappert laut ein 9Äitytenrab,

„Öe, Mütter, ma^lt baS Äom red)t fein,

(ES foU jum £>ocf)3eitgfu<$en fein!"

(£in ©eiger bort beS SBegeS aic^t :

„&e, »tter, fpiett mein So^aeit^Beb!"

2)ie ©eige fpridjt in feiner &anb

QSon Sieb unb fjeitgem (Eljebanb,

(ES brummt ber 23aft fo f<f)nurrig $er,

QBie toenn'S bie 6<$tt>iegermutter toär,

Sie $löte fingt fo lete unb fein,

SBie Butter f<f)(äfert JWnber ein.

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#

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2)er öimmet in ber ©ternenpractyt

2tuf un£ tyernieber freunblicf) lacfyt

Unb ©$mieb unb <2Kühl unb ©töcflein fdjtorigt,

«Der Sitte lei$ ein ©tänb^en geigt

Q3on füfter Sreu unb £tebe$macf>t

O Sofaeitänaty, o §ocf)aeit^na^t!

Sapanef if d).

9ftir ifi, als träumt t>on Sapan ic$: Q3on prächtigen «paläffen, 5)a fi^en grauen minniglid) £lnb totalen fcolb ben ©äften.

®a btinfen Äuglein, f$n>ara tt>ie 9iacf>t, 2tm ©runb tt)ie Sterngeleudjte, ©er frifcfje <3tfunb fo fd>etmtf<f> la$t 3n üppig lofger 5eud)te.

(ES aeigt ber 3a£n fief) perlenb toeifc, £3 tt>ölbt fi<$ fanft bie 23raue, S)er 23ufen tt>ogt, e$ ftttffert tete: „25er freien £ieb vertraue!"

Slnb aief> i$ heim, ber £uft fo tt>ett, ^ 2lu$ prächtigem Spataffe * Hnb tret in« Keine Säulen nett,

2Bo id> eud) tob au ©äffe,

6eh, ttrfe mein Sßeib ba$ «JBefen führt, 2>a überfällt mich ©ähnen, ©ie grüfet, bie 23raue megrafiert, SKit f4)tt>aragefärbten 3ähnen.

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Sie bietet toelfe 2ipp jum Äufe, Seilt rotgebetjte 9tögel itnb toadelt auf uerfrümmtem $ufj, ©etreu be3 £anbe$ 9leget.

©a fcaft xä) mid> an$ Sutten frei, . SBeit nie id> mtd) getoö^ne 2ln angetraute ^oefei <2Äit Sitten o&ne S^öneM

-

SDte 9Äe$e ift ba$ rechte SBeib... 2>te <3Äe$e ift ba$ re$te SBeib, Sie bietet jebem tyren £eib. 5)ie anbern fnaufern mit ber ©unff Slnb finb nur SBeiber nad> ber Shttift. Sie frei tt>ie QBeHe, QBalb unb gtur, Sie ift ein QBeib nad) ber 9totur.

5?unft

(E$ finben oft bie fei^tften Sinter

©ebanlenfd)tt>ere Stifter

Hnb ein gebanfenfc$n>er ©ebieftf

beurteilt oft ein feister <3Bi($t.

SBeit Seilte* fi<$ unb (E<$te$ teilen

3n biefen Dielen 3eilen,

So tvünfö id> mir bie umgefefcrte <E$r,

Stuf bafe mein 23effere£ gerettet toärl

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<2>onett

So tote ben 2lar am getö ein fcotyeS Slfmen 3um fonnen&ellen $Iuge ftärft unb reift, 2)aft er bereinft auf tt>ettenftitten 23a£nen 9Kit feinem gittt$ an ber «parjen gäben fireift,

£lnb tote aud> tym in niebern 9Zebet8onen,

Sott fingen er bie ©röfee jener Sdjau

2lu£ erbumftra^tten £öd)ften Legionen,

2>ie Spraye freifd)enb ttrfrb unb ^crb unb rau$

£Inb er, bem eignen 9Ktfetaut ju entrinnen, 3n öityn, tvo eine anbre Sonne tagt, 93erfinft in tiefet, SBort fcerfagenb Sinnen,

Qßtrb QBeifem oft ba$ QBort *ne faule <2ßagb Itnb feine SangeSioeife unb fein 9Äeinen, 3^r fönnt e3 nimmer nacty ©eipo&ntem einen.

QBaS ift ein ffii^ter?

ein Sinter ift fein 9iebutift,

2>er toanbett in ber Sräume £anb

2) ie Srbe unter fcergifet, 5)ie feineä Sinnens ünterpfanb, Hnb ber ©efitytteS ungelöst

3ur Safet bringt unb, munbef $ nt<H 2tuf feine £ö£re Senbung pocfct Itnb mit gefunbem Sinne brtd&t,

3) er, loenn t>uvä)$ £anb ber 9Äorgen toe&t, 9lur ftaget um bie 9lu&e fein

Hnb, tieberreic^, au 23ette ge$t, ©a$ ift fein Sinter etoig nein!

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2)o$ toer ber Sräume £anb bur<$jtebt, ©ebanfen fonbernb füfter £uft 2)ie naä) unb na<t) ber 9fcbel fliegt, 23i$ fie, burc^ffrabtenb feine 23ntft, 3$m ftramm entgegentritt, bie ©d&ar, £>er er im füfeen Scfjöpfungäfömera 35 er 93ater unb bie Butter n>ar 3&r benfenb £irn, tyr fü^Ienb öera, 5)er überm £eibe fi$ fcergifjt, (Erffaunt finbt am ©bluffe Rar, ®er ©ottf>ett Slbern gtttyenb füfet, 2)a3 ift ein Sinter redjt unb tvofyv.

QBaS icf> meine.

3&r f>abt mlä) fe&n mit 33ilbern framen, 2)ie tt>aren aterltcf) batb, &atb grofj, 5)ie Ratten oft fcergotbte Stammen, Oft fc&ttcfjt unb oft auä) aterbetoS.

2)ie n>aren grau in grau gebüfiert, ©ie tt>aren fceH auf $eU gematt, Salb feetumna^tet tiebumbüftert, 23atb ungen>i§ unb bunftgeftatt.

23alb Qßtnterftur, batb ©ommerauen, Salb SBurftetbub, batb GUvUbett, Hnb tyr fummiertet oft ba$ ©Clauen Hnb ttmrbet nie be$ ©tnneS n>ett.

2)ie ©i^tung ift bie Shmft be$ Schönen, Strtoü^fig fäafft fie toie 9latur

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Hnb barum müfct ifjr euct) getoöfcnen, 9tt<fct eins ju fefjen, aHeS nur!

2)a$ Schöne nur, e$ fann entfc^etben, Hnb wenn euefy ttribert ein ©ebitb, 2)a finnet, ob ii) nidtf, jum Reiben ©ele^rig fü&renb eud), genrtHt.

2)enn tt>a$ bie QBelt unb unfer 5)enfen £tn3 fpenbet au$ beut reiben Schrein, 3n unfcerf älf djter Äraft ju fc^enfen, <2Jlufj bict>terif<$ 23efireben fein.

ünb ttrie e3 Reißet: bie ©eric^te ©tnb ©otte$ unb be$ <Dftenfd>en nietjt, 3ft 2)icf)tung ttrie bie 9!Beltgefd)i4>te i n 23itb unb euer ba3 ©ertdjt.

ünb ttrie bie ©ttmm in eurem 23ufen „Q3erbammungl" ober „©flfme!" f<$reit erjagen, bitben nur bie '■Otufen, Stnb tvai ba rietet, ift bie 3eit.

S)em fallen Urteil fcoraubauen, ©t<$ ifcnen nur ein 2lu$tt>eg toeift: 3n$ rechte 2xä)t ba$ 23Ub jum Stauen! ®a* £i$t in allem ein*! ber ©eift!

5)od) baft ttrir e^'r un3 vereinen, 2>afe ftar e$ unb getrieben ffebt, Q33itt fagen i<# mein furjeS deinen, S)a3 burd) mein gan$e3 ©enfen getyt.

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9&o it)t ©emeiue$ fotttet ftnben 3n meinet ©intens 23orn fo &efl,^ £afct vom ©eniefeen, vom (Empfinben Hnb fudjet ben verborgenen Quell.

Hnb iff nimmer ju vertreten, So tretet fityn e$ untern 9i*f} So toerbet t&r ben 2)id)ter retten, ®er fonft fi$ felbft veralten rnufc.

©a$ finb bie Älänge, bte mobemen, (Ein Stab, gebrochen unfrer 3eit, Sie fotten ni$t in 3eitenfernen ©raä&ten unfre Seimttdjfeit.

Q3ergeffen feien fie ba$ 9leine, (E$ pilgre fort im 3ettenlauf, 2)ag, toaä ba finget ba$ ©emeine, 3u eurem 23effen galtet auf!

Slnb n>ie bie SHnber nie erfahren 2)er (Eltern S$tPä$ unb öeimli^feit, So tt>oün bie ??e&ler toxv bewahren, 2)a& fie xiity fie&t bie Junge 3ett.

3$ tviU mtc& ettt>a$ fd)te<$t bef ernten, §ab fiuft gelobt, oft 9?eu gemeint, 3n einem !ann i<$ rein mtd) nennen, ©emeineä tyab ii) nie gemeint.

3$ ttrtH eu$ fagen, tt>a$ id) meine 3n 2)enf en, Sinnen unb in Sat.

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©ebot ifi: 9)of)t$, ba$ ©emeine, 8tn ©ott unb 9Jienfd$eit tff* «errat.

Scf)er8gtei<$nt$.

<E$ ift ba$ <Pubttfum ein Sier Stnb gleicht aU folcf)3 bem Pfauen fd)ier, (B3 ftetyt auf Jammerfcf)ted)tem Sufc, 3n>ei 2tugen letyt'S Dorn SMttfuS, 2tm öaupt &af$ einer trotte 3ier, So feberteic^t ate tt>te ber QBinb, ilnb bann am Scl)tt>eife Ijat tyint 93tel taufenb Singen alle bltnb.

Singen unb 6$(agen.

„£afj ba$ Sitten unb ba$ Sagen, £afj ber Steinte Sing unb Sang! $ann bie £eier getnbe föfagen? ©reife ju be$ Scf)tt>erte$ Älang!"

QBo^t, pox meinet 9to$re3 Stilen, SBo^t, t>or meinet Sd>tt>erte3 ^ratt 9Äögen öunberte t>erfpri$en 3&re$ Sebent tparmen Straft!

Hnb fie rufjen, ot)n ju f<$aben, ünb ber triebe jie^t tn$ £anb Itnb ben feftgefponn'nen 5aben 9itmmt man !tug bir au$ ber &anb.

Unb tt>ofür bu $aft gefämpfet, 3n bie $erne nrfrb'S gertidt,

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3eber Saber u>irb gebämpfet, S)enn ber triebe, ber begtücft.

Öofce Säten, Reifte* deinen Itngef^e&en mad)t ein Statt, fiieber aityt mi<$ 31t ben Seinen greieS QBort unb freie Sat.

tft 'ne uralt fityne ge&be, 3)ie im Sitten 23refd>e [Riefet 9i ift ber #ampf ber freien 9tebe, 2>ie ber £at bie Butter ift.

£tnb ber freien 9tebe ©rof>en 3ie^t t>ergl(tyenb buref) ba3 £anb, Saufenb matte öerjen to^en Sin 3U 2lf$ in tyrem 33ranb.

Saufenb, bie nad) Srug getäffen, £ot ju machen für bie QBett, Saufenbe 8ur Sat au rüffen, 3ft ein <3!Berf, baS fcityer aä^tt.

SHäglid) n>irb ber 5?ampf fcermteben, 3fi bie 6aat no$ nt$t gereift, $0$ bie Sc^lacfct, fie ift entf^ieben, 2Bie ber 3afcn im 9labe greift.

2)ann bieten unb ju fagen, QBär e3 nimmer an ber 3eit, 2)ann Ja gitf 3, ben $einb ju fcf)lagen 9Äit be$ 6cf)tt>erte$ e&'mer ©d^neib!

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©mg bie alte Qßctt Sterben 3n ber QBaffen ernftem Klang, 9Äöcf)t 14) fämpfen, möcfct i<t) fferben O&ne Sieb unb o\)nc Sang!

5)enn blieb Ja nt$t$ au fingen 3tt>tfct)en Kampf unb SobeSffreicty, 9ieue 3eiten, neues Clingen! Sag für un$ unb 9iacf)t für eud)!

2111er Sang, er tt>ürb entfallen, Sob tt>är unfer tefct ©ebiefct, ünfer öerjblut Snitialen (Einer neuen Q35ettgefd>ict)t.

Settern, tief in$ 23ud> gepreffet, Scfjluft unb Stnfang in ber 3eit, 3eug, bafe ni$t$ fi$ fingen täffet Über eineft alten Streit.

Settern, ^eitger Sdjeu getefen,

*

Stammeln neugeborner 3eit, 3euge beffen, n>a$ gen>efen, Saute, t>otl t>om füfeen Seib!

9leuer Sänge erfte Klänge, 9?euer Sat bie erffe Saat, 3m ©ebränge froher 9Jienge ©leid) i\xv öanb ber erffe 9lat.

2tu$gefungen Ijätt ba$ alte, Oft ber Sat entwöhnte SBort,

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5)od) bie fewffen 3etten Raffte 2)\xTd) fein ^crrli^er 2Kforb.

2Bie ber SpmnuS Jener 3eiten 2tud) erbritynt jum Ätyerraum, 2Ba3 mir fangen, ffarben, ftretten, Singt aud) tynen mit ein Sraum.

5>i$ter unb Scfyaufpieler.

(£3 ift 'ne alte fdjltmme Se^be, S)ie manche 2)id)ter 8ümenb ftreiten 9Ätt jenen 9Reiftern tätger 9tebe, 2)ie tynen oft ben Sang verleiben.

5)a fag id): f treibet, nrie tyr tvoUi, 2)a täftt fic^'S biegen nic^t nod) brechen, ®o$ fdjreibet, tvenn'ä aum Spiet gefeilt, 5)a$ Stücf fo, ttrfe bie öerren fprec&enl

3^r mad)t eu<$ fonft ^ergebne yflifyl 3^r mögt eu<# $o$e ©ötter nennen,

fte&t in $rage, toenn nt$t fie 210 eure ^rtefier fid) befennen.

2)o<§ ein öerj.

(ES ift ein alte* SBefc ber QBelt, Saft fi<$ jum Spott ber Sdjmerj gefeilt, QBte luftig au$ bie 9tebe fliegt, Sie feufaet bocf>: bafc e$ fo ift!

Snieitflru&er. I.

4

©cftatten

®a$ btinbe SMnb. (ES ftyt ba$ 9JZäbc^en trüb im £eib, @$ taftet an bem Scf)mu<f bie öanb, Sie ftreift ba$ Ü$te Seierfleib, 2>e$ $arbenf$ein if)v unbelannt; 2)e$ £iä)t& Quett ift tyr x>erffopft, 3$r 2tug fennt feiner $arbe QSJabt, (ES fennt nur Suff, bie letfe tropft, 5?ennt nur be$ Sd>merae3 ttrilben S^toatt.

Sie fiijt gefömücft nne eine 23raut, Sie taftet an ber Butter 2lrm, Sie liebt ber Stimme mitben Saut, ©en Obern, ber fie ftreifet toarm: „3ur ©nabenmutter innig fle&,

Wag ber £>immtif$en bein £eib: ,©ib, Seilige, bafe i$ bi<f> fe* 3n aller beiner &errtt$feit.'"

2)a3 &inb ge&orfam fatt bie £>ünb, @$- fafefS bie Sefmfu^t na$ bem £tc$t, 2)en 23ltd in* teere 9Zidf)t* getoenbt, <3Äit bebenb letfer Stimm fie fprid&t: „O ©nabenmutter, $otb unb rein, O gib bem 2tug be3 Seyens ©ab £lnb taffe ba$ ©eföaute fein So lieb, n>ie i<t) ©efttytteS t>ab!"

Sie btieft fo angeftrengt au« fief),

2113 tootlt fie felbft fid) fdjaun wie Sraum,

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2)er Saut von tyren Sippen n>irf> Unb tautloS bleibte im teeren 9laum. ©a pmixä) ruft'S: „3$ fefc bie $rau 9Äit golbner Ärone, mit bem Äinb, <23on meinem 2tuge tt>ei$t ba£ ©rau, 3$ fe&e, t$ bin ntcfjt me&r btinb!

O fprid), bu ffummeS 23ilb, ju mir, O fprid), icl) faffe beine &anb, O lafj ber Sreube Saut bon bir, 9Zad> QBort unb $orm nur bift befannt. 2)od) fpredje ntd)t, toeun ungetenf 2)e$ SdfjauenS Shmft aud> mir nod) ift 3$ btö 2tuge fpräcl), unb benf, ©ein 2tug, o Butter, mid> begrüfet!"

(Sie galten beibe ftumm fid) lang, »1$ toenn fie ob be$ Seyens Sufi 93erternt ber (Spraye füften Solang, So toll be3 2)anfe3 ift bie 33ruft. Itnb ate ber ®anf jum Saut fi$ prefjt,

2) a Hingt er ungebdrbig ttrilb,

3) o<$ falten fi<f> bie öänbe feft, ©etobenb gar ein f>errli$ 33ilb.

3)er ©nabenmutter fei getoetyt 3^r, bie fo $immtif<3& fanft unb milb, 3tyr, bie erlöft fie au$ bem Seib <Son eigner §anb ein funffboH 23itb. 23ei Sage3ltd)t, bei $eraenf<$ein mt greller ©eibe ftieft baS Ätnb,

Hnb ati ba$ 23itb int tilgen <Sd)rein

©a tt>ar bte 2lrme toieber bttnb!

2>e3 23*ttter$ £ieb.

Öob $lt<fen nur, fein ganje£ Äletb, Sab Sorgen f<et£, lein falbes £eib, 5)od) mag id> nt<$t 3U ©rabe ge^n, ®ie Sonne fdjeint ju fro$ unb fd)ön, SBenn fie e$ gar fo e&rttd) meint, 9!Jitr auf ben breiten 9lücfen fd)eint, QBeifj ntd>t, tt>a£ i$ brum gäbe, QBeil i<f> nur lebe!

Sifc Sonntags t>ov ber SHrdjentür, 3)a fpenben 3ung unb 2ttte mir, 9Jian$ Ätnberföpfctyen, fpietaeraauff, ©rüdt mir ba$ <pätfcf><$en in bte Sauft Hnb f$aut mit großem frtfcfyen 231icf 9*ad> meinem „Q3ergeft e$ ©Ott!" auriW. 2>er £>err Diel ©lü<f ifcm gebe! QBeit i<$ nur tebe!

ffiann !e£r td) in ber S<f>enfe ein Unb trinf mein ©litten golbnen QBein, Hnb fptett e3 bur$ bie 8tbem tet$, 2)a Hingt in mir bie alte QBet* 2)a f erleid) id) miä) aum <ZBalbe3&ang, Q3ergefc all Sorg unb Jeben 23ang, 9Äein £ieb id) fro£ ergebe, SBeii t<$ nur tebe!

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ffia friert bie 8lmei$ über* Statt, So tntrttg, fe$ fie niemals matt, ®a fcfjtägt ber gHnl, ba gttyt ber Sau, 3)ort brüten fingt beS görfterS $rau, 9lun bttnft burc&S £aub ber Slbenbftern, ©rau nrfnft ba$ ©örflein in ber $ern, SBüfet ni$t, bafc fi#$ begäbe, QBenn i<$ nicfjt lebe!

9ta$tftü<f au« bem S^eaterleben.

„SlJiag man'3 im Stäbtdjen fid^ etilen, Öeut leb iä) mal in Saug unb 23rau3 Unb labe mir trofc beinern Schmälen &omdbianten in mein öauäl"

So fytaä) ber San« ju feinem QBeibe Unb bolte fi$ ins &au$ ben Sd)tt>arm; 3)en Teufel jeber {>att' im Setbe ünb 9Kart$e feufjet: ©ott erbarm!

3a, ©ott erbarme, ®fi$ unb JMer,

2)ie fouragiert man DorratloS,

5)en QBein im ©la£, ben ^raft am Setter

ünb tt>ef> ein QBeiblein auf bem S<$ofe.

SBie Suife in bie £imonabe Q3iet Sränen toeint bem ^erbinanb, So 9Jlart&e auä) im Sränenbabe St<$ nefct bie fodjfunftfertge §anb.

©er QBinaer täfct bie alte greinen, Stuf feinem 5?nie ber frifd>e Scf)a&

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©er tviU ifym gar ju nteblt^) fd) einen ünb Ud gibt er tym einen ©$ma$.

9Äan f<f)ttngt nrte ect)te Kannibalen, Stnb ©ta$ um ©ta$ fi<$ toieberfättt. „9tun tafet ein nrftbeS fiiebet flotten!" 2)a taumelt einer auf unb brüllt:

„<33ßer Übt, ber fu$e au gentefeen! 2>a$ fcöcfjffe @ut, e$ ^ei^t ©enufe! (ES fanben, bie t>om fieben fitefeen, 2)en ^ätjrmann flnffer nrfe ben fttufj.

(Ein Sor, ber nidjt ba$ ©lag borm 9Äunbe 23i3 auf bie Steige trinfet teer, 2lfö glaubte er, bafj e3 jur ©tunbe 2>er tefcte Srunl auf (Erben tt>är.

Sin Zot, ber nid)t au Ketten lötet ®en 2trm um £tebcf)en$ fdjtanlen £eib, Qßenn QBeine* <3JladE)t bie SBang iljr rötet, 2)er 23ufen tt>ogt: id) bin ein QBeib.

9M<$t eine tyvcppe, bie ba rauftet 3n ©amt unb Selbe nac§ ber SJiob, 5)ie Siebe nur für <?>fttd)ten tauftet, (Ein SBeib, ttrfe fi$'$ bem <2Jtanne bot!

O fie$, mein $reunb, ttrie ntc£t$ me&r bro^et 3m 2tug, ba$ bvii)t t>or naber fiuft: Stnb n>enn bie 033 ett im 23ranb feerlotyet, £aft un$ Dergc^en 93ruft an 23ruff!"

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2>a reifet ber Srunfnen fcf)n>ad)e S<#ranfe ©e$ toitben Sänger« toitbeS £ieb, 3m öime fniftet fein ©ebanfe, 2)er Sinne Srieb fie nieberjie^t.

2>o<$ Jener fort im Sauntet brüllet, Hnb $if<f> unb £i$t ftürat mit einmal Hub tiefe ©unfetyeit umfüllet 2)a3 toilbe, nä<$tge 23ad>anat.

So lautlos füll iff $ im ©emac&e, QBie n>enn bom Seben leine Spur, Unb nicf>t$ in feinen 9Äauern toaä)c 9Äan |>örf ba$ 9läbertoerf ber a$r.

5)o<$ teiQt ba$ Utfttvevt, ofcne QBtffen, S)ie Stunbe jtoeien otyne 2)anf: 2>er Softer au be$ 23ette$ güfeen, 3) er ©reifin matt unb tobe$franf.

S)te ftranfe fcfjeint gefpannt ju lauften, (Ein 3ei$en t$r im Sraum erfctyott, ®en 93orfKing |)ört fie aufwärts rauften Unb «fpett reife tyre 9lott.

Unb ttrie t>ermirrt in ^antafien 93or fie \id) bränget 33iO> an 33ilb, Sie immer na$ bem 2lbcnb sieben, QBo fie ate Sterbenbe gefpieft.

ünb n>enn au Settel öäupten fötiefeen 5)ie <?)fcmtafien, ba$ QBort gebrt<H

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®ie $eilge Still au 23ette$ güfcen Sin letfeS Scftfucfoen unterbricht.

60 nun im Keinen Äranfenjimmer Sin <paar t>on Setjen brechen foll, 2)a£ eine bricht ber Sob für immer, 2)a$ anbre Sd^merj, ber Siebe 3oH.

2>er &an$, er f$nar<$et unterm Stfcfje, 3fjm träumet ni^t t>om S&gef poni, 6r benft an Jene Reine 5rif$e Hnb an bie Süfee feinet £o$n$.

2)ocf) Hartha troefnet iljre Srcinen, ©er §an$ $at böfeS Spiet gefpiettl £lnb frifcf) mit ra<f)geffäl>lten Seinen Sie nun tyr 9W<f)teramt erfällt.

QBaS 9?aum nur einer &anb fcerletyet 2lm f<f) angeformten ^Äenfc^entetb, 9hm 9Äart^e otyne ©nab jerbleuet 2113 treugen>o|mte$, beutfdjeS SBetb.

©er ©äffe Zxofy tvav ausgeflogen Stnb taumelnb burd) bie 9lad)t er ge&t, Hnb mancher t)ätt e3 fcorgejogen (Er läg au &au$ im toarmen 23ett.

Hnb mancher ffüfct fi<$ an ben 23äumen Slnb gurgelt tief unb äefoet fd>n>er, 2)ie anbern jie&en o$ne Säumen, Q9Sa$ flimmert fie ber SÄarobeur ! ?

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©ie Suft iff lau, bie 9ia<$t ift $efle, So tiebtic^ blinfet Jeb ©efttrn, @$ leibet fte an feiner ©teile, ©er QBein regieret im ©efcirn.

2ln #ir$e, 8u$ftaH, Srieb&of, Sc&enfen 3ie$t glri^gelaunt bie S<$ar vorbei, 2)a$ öirn ift ungetenf aum ©enfen, £lnb alles fdjeint i&m nahebei.

Sie taumeln einer an ben anbern Unb laßen um>erftanbnen Spafe, 23i* enbli^ fdjltefet tyv finntoS qßanbern ©in Stura Dorn #et$ ins fco&e ©ra£.

2)a laßt nod) einer: „§ört, Kollegen! 2Bie ttrirb ba$ S^aufpiet morgen fein? 3n alle ©lieber ge£t ber Segen Q3on Sieb unb Sang unb golbnem 3Betn!"

2)a fcört ben ©lo<fenf$lag, ben gellen, (Er tönen burdj bie Ilare 9Za<$t, Unb mityfam fud>t er na<$auaäf>ten «nb brei üf)t tvafi na$ Mitternacht!

2>er Sob, er $ält ben alten Soften 3m fleinen, ftitten Kämmerlein, ^ag Jebe SBefjr auf erben roffen, 9ite roftet feine Senfe ein.

2)ie Sitte auf bem Totenbette 2tu$ Silbern ftilt fi<$ Sräume baut.

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©er Sob finnt, ttrie er erft aertrete 2)er 9D?enf3)en lebensfrohen £aut.

Hnb im ©emacfje £errf<$t ba3 ©feigen, 2>er Obern nrfrb ber Äranfen fd)tt>er, 3^r fe$t ba$ mübe öaupt fl<$ neigen, 2)a$ lalte Sera, e$ fc^tägt nic^t me^r.

2)er £eib, er ttrirb im Stampfe länger, gr ffredt fi$ für bie 9tu$ ber ©ruft ®ie Softer lauftet bang unb bänger, 2ltö mär fie fetbft beraubt ber £uft.

(£in ©$rei entfährt ber fo beengten, 2) er ferner jgepreftten SSinbeSbrufi Hnb mit bem §aupt, bem toebumbrängten, Schlägt fie au 23oben, unbewußt.

©ebet unb Sind), Srftarren, QBanfen 33ebrängt augteic^ if)t Iranfeö £>era, ©a£ öirn, fajjt ni<$t ftar ©ebanfen ünb aßeä liegt fo nab bem Sd^merj.

Sie rafft ficb auf. O teer aur 9leige 5)en £eiben$bedjer, arme$ &inb; ®amit ber Sräne $raft fi<f> jeige, 6ie ma<$t ba$ 2lug erbarnrcnb btinb.

5)a feufjt fie auf: „QBie fann icf> lügen QBotyl morgen £ieb unb tyitve £uft, 9Äit biefem ©ram in meinen 3ügen, <2JMt biefem Q[ßcf> in meiner 23ruft?"

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2)a työxt ben ©locfenfc&lag, ben gelten, 6ie tönen burdf) bie Kare 9*a$t anb fötucfoenb fu$t fie na$audä&ten anb brei a&r tvafä na$ gWitfernac^t!

<?>oUti!

2)eutf$>e Kultur.

®$ ift Kultur ein 9Retffer 93on Bieter 9iätfelet anb aller QJötfer ©eifter, 2)ie hrirfen mit babet!

3>oc$ $at fie feinen mä^tgern anb leinen fitynem ©eift anb feinen farbenprä<$tgern, 8K« ber ber beutfcfje Reifet.

O bu mein alte$ treuem, 9Xein beutföe* «Satertanb, 2>u ffets an Satfraft neues, ©u fttyrft 'ne mä^tge öanb.

Sie löfet {eben knoten Ob, 9rembfanb, bir'3 genehm ©ie fe$t gen jebeS epotten Sin neugetöft Problem!

(E$ aeigt ben QBert be3 ^fanbe* 2)e$ Kampfes breite ©pur. S)u 3)eutf$(anb, gottgefanbteS, S3ift ^rieffer ber SMtur!

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£> ft r e t cf) 3 heitrer Sag.

„2lbreffen" gtbf $ an allen Snben, ©och feiner tt>etfj, wohin fid> tuenben, ©afe nichts gefdjehen, työxt ihr Hagen, Hnb 3u*©efchehenbe£ fe^t vertagen, 9Jian beult, e3 xv&tfxt ni^t lange 3eit anb tagt ein 9?etch t>ott Seiterfeit, 60 baß ein Jeber fagen mag, ©er 9teich$tag ift ein heitrer Sag.

Gouptetftroph*- ©te fiänber »erlaufen, ©te Q39lfer umtaufdjen, Scheinheilig tt>ie 9i Sampert Hnb aß$ tt>egen bem QBamperl, 2t Wffel gloirifch ©ie £eut machen narrtfcf) ünb furj, t>on ben Shroneu ö erunter ntf fronen: ©e$ £opf$ ttrfrb entlebtgt, QBer Q3otförechte prebigt, (Säuten!) Oh/ wie miferabel ift fo a Potentat

(etärfere* fiduten!)

3 bin \a \<t)on ftob!

<5 p r u df) tt> e i $ h c i t

^hitofophie.

25er mödtf »ergebne 9Jiüh fi<h nehmen, ©er au$ ben ftreitenben ©pffemen

1

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<2Bo ein« bem anbern tt>tberfprlcf)t <Zi<S) fudjet einet <3Sa$r$eit £i$t; tt>äre, baß Wefe fei: <?tyitofop£ie ift eben ©ictyteret.

Klugheit.

©ränge bi<$ in anbrer deinen, 9Jiuftt aud) Raffen, n>a« 3U f feinen 23ift bu weit aud) no$ Dom Sein! ©nun verberge ftug bein QBerben, Komme majorenn (Erben, 23raud> nid)t«, unb ift alle« beint

Sin ©enfforn ber QBei«$ett.

Sin Jeber baut fi# feine« ©lüde« Sau«, 3)o<$ loillft bu ganj geborgen fein, 60 ge&e ganj au« bir tyerau«, 2Bo nid)t, fo ganj in biefc hinein!

Ktnber ber 3*it.

<5i$ in ba« Kleine f<$iden, fro£ bereit, 2)a« maä)t ju Ktnbern eud> ber unfern Seit. Sid) über« Kleine bann in« ©rofee breiten, 2)a« machet un« ju Kinbern alter 3*tten.

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Sturmnad>t-©en>itter, gjlep&ifto erfctyeint.

3öer legt je$t no<& ein {jöljern Äreujcfcen quer 211$ einen ©cfclagbaum oor ben Teufel fcer? Slucty toirb fid> niemanb naefc bem <333ctt>fag

tummeln

Unb fid) bie Jöanb in$ Qöaffer bort Derftunfen,

§)a$ 9?abertiercfcen unjäfclbar burcbbummeln,

3u feinem anbern frommen 3h>ecfe tunfen

$lfc mir unb meinen btenftergebenen ©eiftern

3eb ©punblocfc jum ©nfriec&en ju wrlleiftern,

Unb jeiefcnet einer einen ©rubenfufc,

9Kan jie^t auf feine ©umm&eit brau$ ben Seeluft,

3)ie 6itt, bei meinem Sftamen jtcfc ju freuften,

3ft fo Derpönt, tt)ie in bie J5anb ftety fcfcneufjen.

Sie unterlaffen eftoaä oorjufe^ren,

§)a$ mir, bem Teufel, foU ben (Eingang toe^ren.

3tt>or £at an ftd) ba£ 3eug gar nichts gefrommt,

3)enn tt>o bem Teufel ftcfc ein ioärdjen reicht,

3)afcm tro$ Äreuj unb 3)rubenfufc er fommt

3)er ©laube an ba$ 3eug &at miety t>erf$eucf)t

SJnb follt xdt) Reifen allen au$ ber 9tof,

3)ie läfternb fluc^enb meinen tarnen fcfcrein,

3c& tt>ürbe mit ber ÄiJHe fc&nell bankrott

ilnb mü&te übrall toie ber 2llte fein,

3$ fcab c$ gegen ^Jläbctyen oft beflagf,

3>afc mir nid)t auefc fo mcnfd)licb n>är ju SERutc,

*3

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3u unterjeicfcnen tänbelnb unfern tyadt

tylit 'Blut toon meinem eignen ^lute

9i ift fc^tt>cr, bei fc&meicbelbaftem 3ufpruc& f<#n>eigen;

998er aber müfyt um ba$ fufy, tt>a$ fein ©gen?

SBer fuefct, toenn felbft ftcfc '* ftellt, ba* liebe $ier?

®ie QBclt ift nicf)t metyr unfer 3agbret>ier,

(£in ©arten ift fte, »oll oon jafcmen Sieren,

©ie alle tt>ir in unferm Butter fuhren.

^öarum bin icb jur Obertoelt gekommen,

©a aQe^ 5U ber Aölle 9iu$ unb frommen?

©ie £angett>eile birgt ber JoöHe 6c&lunb,

©rum fefcn icf> mi$ na<$ einer luftgen Stunb,

©rum guett ber Aerr aueb in$ ^ebientenjimmer.

SÄein Slnticbambre tt>ar bie Grbe immer.

ßie treibend luftig, meine ©omeftifen,

60 lang fte nicf>t mein Äerrenantlty bliefen.

©ort unten freiließ, abgelebte (Slawen,

©a lafct tyr biefe pubelnärrfc&en <5ra$en,

©a ftnb ttnr einer bann bem anbern gleicfc.

QBa^ £ilft ber ein unb anbre luftge Streif!

QBie füllte folcfce !a&le Äleinigfeit

®a$ bobenlofe Safj ber (Sungfeit?

©ie ioölle ift ein mobiler Salon

3m leibgen ^nfte ber Äom>erfafion,

SEftan fcat für einen $lbenb ©toffeSbroden,

©a* fpinnf ftcfc ab unb alle Äe&len ftoefen,

©a fifct, auf ftcfc ber etogen 3eiten £aft,

©er Teufel, ben beinahe <5e&nfud&t fafjt,

'ne 6efcnfucbt nacb ber Unfc&ulb mbc&i i#$ nennen,

Äönnt icb ba$ bleiche ftilte ©irnlein fennen,

9Wit bem ber Stöenfdb, ttne'$ fceifjt, jur QBelt geboren,

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3)a*, loenn er'* &at, i&n nicmanb lernet lernten

Unb um ba*, n>enn fte e* einmal boeb verloren,

6ie gar fo fcerajerretfjenb teagife^ flennen»

©ie ganje «JBelt, fte ift auf kreieret,

@* jagen $ürfe, 3ube, Aeib unb Ctyrift

Wad) biefer llnfcbulb, bie fi<^> f elber treu,

yiityt h>eifj, ob SDZäbel ober 33ub fte ift

3)od) tfCi genrifj: toer tyrer lo*getoorben,

©er gebt niebt ein 51t jenen golbenen Pforten

©oeb fann i$ fagen, bafc icb nimmer neib

S)en frommen Seelen ibre Seligfeif.

2luf naffer SBinbel in bem Äimmelreicb,

®a liegen fie, ben irbifeben bälgen gteieb,

3)ie ett>ig garniebt* beuten, toenig füllen

ilnb ladjelnb mit ben eignen Ringern fpielen,

3)ie eingefebnürt ftd) fönnen niebt belegen

Unb feine „QJorftcbt" mufc „fte troefen legen"

3)ocb braud) id> nimmermebr mieb 5U ereifern,

3>ie „SeelenrettungSanftalt" anjugeifern.

3Ber lafct fieb noeb t>om füfeen £immel*gtauben

(Sin Stfid wrbotner Cuft auf ßtrben rauben?

dlun für bie Äblle alle* ift im Stufe,

9Zegier icb alle* unb mieb felbft 5um (Scfytufc.

®ie QBelt ift au* fieb f elber fo geworben,

Vernunft unb ©eift, fie finb be* ©toffe* 33inben

3)ic mit ber §ucbfd)ecr trennt ber Scberer $ob,

Unb ein wrcilger ©ebluft ift nun ber ©Ott

ilnb icb, ber Teufel, bin ein SÖRärcbcnfpuf

2lu* einer liebfoerarmten bummen 3eit

ilnb toeiebe aueb beS fiiebte* pilgern <5>rutf

ilnb fetyre nun in immer neuem Äleib!

Slnacngruber. 1. 5 6c

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3etfe eine« ^öndje* ; 9Könrf) am 6cf>reibttfrf>.

Qöa^ fcilff«, toenn id) ber QEBelt ben teufet jetge, QSMe id> mir benf fein fdj>limme$ 5lngeftc&t, SHe ^r5mmigfcit ge&f täglich mefcr jur 9?eige Unb felbft ber 93ibel glaubt ber 6ünbcr niefrt. Um fo ben teufet abjufonterfeicn, <5>afj fte tyr Äpric bereuenb [freien, 3)a müfcte man ben Teufel felbft jiticren.

'Jöer pod)t fo fpät noefc an ber $üren?

©e&t jur $ür, mad)t auf unb ^SKep^ifto tvitt ein. QBa$ foll ber fpätc 3ufprucfc 9?ad)t$ bebeuten?

SDicp&ifto. Q3cr5ei&t, id> fcfc oor mir ben Qöunbermann, <S)er, tro^enb bc$ 3afcrl;unbert$ gelten 3eitcn, <3ict> einen Teufel nod) »erlangen fann?

9ttönd).

3Ba$ toillft bu, ©aft, n>a$ foll ber Ao^n unb Spott? 3cf> laffe mir oon meinem (jcilgen ©laubcn, ®afi beibc °Pole Satan finb unb ©Ott, 2lucf> niefct ein einjig ärmlich 3ota rauben. SWep&ifto.

i?cin 3ota ja, tyr l;abt ganj reefct, mein ffreunb, 93leibt ru&ig, (jab'S oor&in nic&t bö$ gemeint. 3öa$ U>är bein ©Ott benn unter feine« ©leieren? 3)en Teufel tyer al« Unterf$cibung$jeicfyen! Söeil toiele folgten jener £efcr, ber irren, 211« n>ürbc u>ie tyr ttrijjt, &o$tt>ürbgcr &err, <S)en ©otf ber 9Kilbe feine Strenge jieren, So gab'« auf einmal feine Teufel me&r,

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I

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So tvaxb be$ 93ilbe$ Äintergrunb ju Spott, 3)enn auf ben Teufel malt ftcb gut »on ©Ott, 3n>ar ettoaä grell bei all ben ©egenfäfcen, ©o(b immer ju ber ©laubigen (£rge()cn. (£in ©runbftcin ift erfcfyüttert nun ber Q3öfc ! QBer braucht ben anberen, ber t>om erften if>n erltffe?! tSSl ö n cfy.

3br fprec&t, n>a$ id> gemeinet, mit Diel QBift, SWifunter aber, bünfet micb'S, ju fpift.

SDlepfHfto, 2öie fbnnen aller Äöllen gift'gc Spieen ©a euere geloctyte &aut nur rtycn? 3$ £ab jtoar längft in ba$ ©cmacl) geroeben, 3>ic QBcifje t>af Gud) gut beutfd; „frei gefproeben". Selb rufjig, Acrr, id) neljm feinem übel, Crin jeber nä&rt fiel), tt>ic er fann auf (frben, QBantm foll man nic^t auf bem ©runb ber Q3ibel <5>ic anbern feiig madjenb feifter toerben? 3)a tDirb ein Ätnb geboren: fc^nell jur Saufe! 2öcr tpeiß c$, fäm ba$ arme Söüvmlcin auf? ilnb tf) man läßt ba$ Äinb in SeufelS Prallen, 3Birb man boefc bie paar ©rofd>en Saufgelb jaulen, ilnb und ftcfc einer bann ein 2Bcib jutegen, So brauet er auefc ber Butter S?ir$e Segen. <3>en läßt fic ftc^ benn wie auefc bajumalen ^ar »on ben guten £eutcf>en auSbesatylcn, Unb baß man nimmer t>on ber 9?egcl n>eid)e, So gleicht fid) ©elb unb Segen bei ber Cetebe. 9?ic^t nur, tt>a$ faum nod) ift, aud) n>a$ getoefen, Äabt i&r unb fönnt für Seelen Neffen lefen. Slucb in bem S^cljerbrafcn Äctjcrfdnnben

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Äann einen fcfjr pernünftgen 3ug iti) finben. Örin alter Kaufmann liebt ben neuen niebt, ®cr neben feinem 5tram ben 6tanb aufriebt, llnb mag t>icl weniger tyn noefc goutieren, QBenn beibc fic nicfyt gleiche 'Sücfyer führen. Qßie fcbnelle iptrb er \i)t\ bei Seite fc^affen! ©oeb für toeMufcen „Sflorb", ba gibt e$ ©trafen. (Sin anbreä ift'ä bei (£ud>, l;od)n>ürbger 3Raim! ©ic 33ibel unb bic Q3cba$ unb ber Äoran ilnb ber "Salmub unb all bie ^cilgen ^üc&cr, 5)ie führen ganj befonbere ©erücber, 6$ fann fid) an ben 3öunber--9?afcn scigen, ©ic ben Q3efennern biefer Seftcn eigen, 0ie einen l;abcn 9?afcn (nimm n>ic Äafen, ®ie anbem Hein, man barf fie bran nid>t patfen, QGßic ^Efta^omS $ier bie ein mit toeiten Sftüftcrn, ®ie anbem tyiibfö gcbrcljf unb ipctyraudjlüftern. 3t>r l)iibt im 6acf ben Acrrn pon jebem £anb. Q3or langer 3eit im Äönigäfaal jur Sftac^t „©cjitylt, gebogen " fdjricb bie QSßunber^anb Unb nur ein ^faff ^at all ben Cärm gemalt. 5>cr Äönig läftf'aucb Pom 9?eicf>$at>fcl nafeben, Ilm fiel; mit eurem (S&rifam reinampafefcen, ilnb l;altct*$ \f)v für tpotyl unb für geraten, Qaftß biefem, jenem an ba$ £eben gel;, 2Bcr h>ibcrfpricf>t? 3f)r (>abt bie ©an* gebraten Unb nur ber Sc^tpan, er tt>ar ein biftc^en jety. S>oc(> rcc&f, bic $?c$cr in bie Flamin gcfdjmiffcn, 3()r tut** ju aller unb ju eurem frommen. Qöic f&mitc fonft bic blöbe QÖclt aueb tpiffen, 33ci ift nic^t ber Aerrgoft 311 befommen.

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^önd).

QSJic bieg ba* Qßort bcr Schrift mir na^c bringt, 3)afj immer toach unb reg bcr Teufel fei, ©er umgebt u>ie ein brüllenber Ccn, 3u fucfjen unb 5u fel;n, toen er ocrfd)lingct.

^ep^ifto. T9ßa3 foll benn toic ein liebeäfranfeä füllen 0er arme Teufel nach ben Seelen brüllen? 0er <3Äann, er fprad) fo toahr 51t feiner 3cif, 3)od> längft ift abgelegt ba$ alte ^Icib. ©amalS, ba tt>ar ber Teufel eben grimmig Unb brüllte fo bie feigen lötocnftimmig 33on Schwärmerei, ber ftc fchon t)db ergeben, 3urücf in$ fo t>erf üfcrerif che Geben. 3ch fah ba ^aufenbe in flammen brennen Unb ^elbenftarf in bem Martyrium, 3ch frört bie QBelt als Äeilige fie nennen Unb fretpe biefe fo une jene bumm. Sie ftanben ftarf in gräucloollem Qßch Unb ftarben für bie cfrriftlicfre 3bec Doch toirb bie 3eit ber Äölle Srotj ererben Unb bcr ba für 3been lebt unb ftirbt, 9?ur oon ben Schwachen blanfe 9?achrul)mfd)crbcn, Q5on Starten er 93ctäc^cln nur enoirbt.

^Könch.

Äa, felber bift ber &öll bu einer merfe 3e$t unfrei ®otte$, unfrei ©laubcnä Starte! So bacht ich mit ber Aölle fchtt>arjc Straelen, So fralt id) bich unb toill bid) treulid) malen.

73efprengt 9Kephifto mit Q£ßeihn>affer.

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SKep^ifto. Seit langer, lauger 3eit ber erftc Sufcb, £od;n>ürbcn fagen ju bem Teufel: $?ufd)! Gr legt ficf> ruf>tg benn ju 3ljren lüften £lnb fragt nur työdjftcnS, n>a$ 6ie tpollcn tpiffen. 3ftid) freute, bafe 3&r, au$ ^ücbern auferbauf, ©od> mit bem Teufel jiemltcb feib vertraut, So baft 3(>r tyn, fobalb er ftd) nur nennt, 2ln Äörncrn unb an ^ferbefü^cn fennt.

<3)löncb.

ilnlautrcr ©eift, gel;ord) beginn ju fagen, 933a$ in bem fmftcrn 9?eid> fieb jugctragciu

SCftcptytfto. QBeil immer toenger fromme auf ber (Srben, 93efcbloft bic J5öUe, felber fromm ju tperben, 9Äan n>ä^Itc aufcer mir noeb fcunbert Acrrcn ilnb fanbt un$ alle au$ auf ^ifftonen, Q3ßtr f ollen nun bie arge c2öclt beeren, 2ßcil in ber &5llc juoicl Teufel too&nen. QSBiv ^aben bann aud) auä ber Aöllcn (fffen ^aar Millionen Teufel ausgewählt, 3)ie febmieben nun bie flingenben treffen, 3u benen man bic llnterfcbriften jäfylt. 2ßir toolin ben Gilten broben langft oerföbnen ilnb betteln febon 3aljrtaufcnb fpät unb frül), 3e£t trafen toir ben 3eitpunft, ben fo f ebenen, Unb hoffen allgemeine 2lmneftie.

ftcf)t ju fyoffen, baft ber 2llte, 3)a ftd) ibm faft ba$ ganje $111 empört, 3)amit er boeb ein Stütfd^en noeb bebalte, 0er reu'gen Äölle noeb oerjetyen locrb,

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9?töncf> (&aH>fd)lummemt>). 'Süv unfrc Seit, bic aller 6itt eutlebigf, ©ibt ba$ ein rü&renb <23itb für eine 'prebigf.

<3ERep&ifto. tjürtoa^r, e$ fyättt Qöunber mid) genommen, QBcnn i&m ber Schlaf m$ 2lugc mcfct gefommen. ßangtpeilger alä ber AöUc ftarre* 9laufd>cn 3Rufct*$ fein, tt>cnn Teufel von Q3efel>rung plaufdjen.

3um 'SRönd).

Olmx brauche, Sttönd), bie oorgen>orfnen ©rummen Unb leuchte nun ber QBelf, bu neue$ Cumen, ©u tt>eifct noefc nid)t, u>a$ für ein 6ptct bu fpielft, 3öcnn bu ber Qöelf oom Teufel reben toillft; 3d> faun ttn^l nic^f an euer fromm ©eba&ren, ©od) oor ber Qöclf, ba mad) i<$ cud> jum Marren!

QSerfcfyttNnbet

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(ftortfetymg.)

S^ene: eine gefchloffene ©cfellfd>aft t>on Schriftftellern unb $?ünftlern in einem £affeehau$«Galon.

& e i n e f $ e r i d)t e r (an ber 5?reben$ t>er Schönen bie Cour machenb auf t>te Blumen beutenb). Glicht 3Bunber \\t% baft Floren* ^inber blühen <33ei beineS öliges SWaienfonnenglühen, O fieh, bein Joauch fie fchtoanfenb neigen läfjt Qöie jener lofe ^lumentänblcr QEÖeff, 3m liefen ftreuen fie ben ©uff, ben füfcen, Um bich, bu SSlumenfönigin, ju grüben.

^affierin. O gehn S\ Sic Schmeichler, eitle ©alantrien! 3ch glaub ben Männern nimmer aufä ©efkht, Unb apropos, ba$ fei (Such nie oerjtchen, 3)a$ 3hr wich nie befungen im ©ebicht!

Jöeinefcher dichter.

3m Urfeim taucht ber «Uber 9?ebcl ÄüUe

(äempor in QEBolfen bichtenb ftch jum Cicb

^egeiftert oon ber allcrliebften ^ülle,

3n ber mein 3lug bich, ßiebchen, prangen ficht

(£$ foll im follftcn Strubel fernfter Seiten

Sich nie ber Sang *>on beinern 9?eij verlieren,

(frlaub mir nur, bich t>on geitnffen Seiten

2luf toeifeen ßinnen grünblich ju ftubieren!

Oßirb aubringticher, fte tt>ehrt ab, er fehrt ftd) nicht baran. ®ieä Spiel an ber Ärebenj bauert fort.

Schaufpieler (aum ©ramattfer). 3ft Suer neue« Sfücf fchon eingereicht?

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<Dr amatif er. 3a tt>oI)l, unb aud) gelefen, tt>ie mir'ä beucht, <$)ocb ift** gelefen ober niebt gelefen, <£$ ift ein neue* 6tücf oon mir getpcfciu 3d) riet ben ^anjelliften neuen 33raud)! Unb furj, man fyat e$ angenommen aud).

6d)aufpieler. &a, brat>, boefy tt>ar e$ ja jum QJorberfagen. 3>ürft icb ein toenig nacb bem 3nf)alt fragen? <X)ie «Sichtung wofyl entfdjulbigt mein Grfitynen.

©ramatifer (gefdjmeicbelt). O bitte, bitte, tperbe gerne bienen Unb umfometyr, ba mi$'£ ju Ijören brennt 5>a$ Urteil eine* ^Kannä, ben Cfyrfurd)t nennt.

6cbaufpteler. O bitte, laffet (£ud> sticht weiter mahnen! (^ür flcb) SJZan n>ill bod) feine fünftge 9?ollc aljnen!

Setjen fid) unb fpredjen. ©ruppe: 9)?aler, 33ttbbaucr, 9Kufifcr.

SÄalcr.

©ort fe&t ben ^otograpfcen u>ifc&ctt>afcben 93on feiner ^unft unb oon Äollobiumflafcben. 3&m tagelitynernb mufe bie 6onnc malen, €r läjjt ftcfc bie ^rofanafion bejahen.

93ilbl)aucr. 3a tpo&l, euefc Malern e$ am fdjlimmften gcJ)t, $)a$ richtet ganj jugrunbe baS Porträt; ®od& un$, bie n>ir oom ^eifcel finb unb 6d)legel, ^ESaß fc^abet un$ ber ©c^toefelät^erftegcl? 3)er Äunft ift man noeb lang niefct auf ber 6pur, 3)ie 'plafttfc&eä erjeugt burefc bie 9^atur.

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©ie Äcrrcn brauchen grabe nidjt ju prallen, Tßa* SERcijjel, ©riffel fc^afft unb ^infcl malen, ©a$ wirb gemein bureb ba$ ^otosrapfytcrcn, iläfyt bufjcnbmal im 9?u fieb abfopieren.

3cb rat euc^ gut, laf>t mir ben ^b^^Ö^^P^« 3n 9?ulj, er fönnt eueb fonft empfmblicfc ftrafen, ©enn tt>irb er, \)M, von eurer 9?eb t>erbroffen, 3^>r fommt in$ Albuin nic^t ber 3eitgenoffen

ift n>a&r, baft cu$ bie Aerrn ben 6pafc Derbarbcn 3n eurem 9?eicb ber formen unb ber Farben, ©a ^errfd> ict> frei im 9lcicbe Don botben ^önen, ©a$ fann man nidjt fo ganj £anbgreiflid> nennen.

6pred)en fort, ©ruppe: ^botograpt;, 3eitung$fcbreiber unb ©clebrtcr.

^l;otograpb. £lnb n>ie gefagt, baä ift ein neuer <3paf3, 3bc pbotograp^iert auf einem ®la$, Aabt pofitto unb negative Scbau Äübfcb rein unb nett, bi$ in$ ©etail genau.

3eitu ngSfcbrcibcr. Am, bie Srfinbung ift ein Äinb ber 3eit, 3br müßt ba$ näbcv mir noeb, ftreunb, crjäblen, ©a$, unter bem „SJermifcbtc*" cingeftreut, Äilft präebtig au$, tpenn £ücfcnbüj*er fehlen.

© c l c b r t c r. 3a, ber Gtfnbung mit ben beiben Silbern, ©er gurft man unfre 3cit toabrbaftig an, 6ie laßt fieb tuobl an jtoeien 6eitcn febübern, ©oeb leiber ift an leiner ettoa* bran.

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Slucfc ift mit ifjr nur tt>enig ju eroerben,

(£in rauher Qvitt ba$ ©anjc getyt in (Scherben!

^otograp^j (fie^t nad) ber ©nippe «SKalcr, 93ilt>- fcauer unb ^ufifcr.)

^0$, alle QBetter, fcljt ben 3Äaler bort, 3öie er mit 'Sigerblicfen mief) burd)bof)rt!

©eletyrtcr. QQßa^r^aftig^ fftnnfc er SDlcbufa fein, (£r flaute (Sudj im Äanbumbre&n ju 6tein, Slnb ba ttrir bort aud) ben 93i(b^auer fe(;n, 60 hmrbt 3&r auc^ bem „ioauen" nic&t entgetjn. $0$ um nic&t ju begegnen fc&eelen 33ltcfen, 60 tut paar <3d)ritt unb toenbet fyn ben 9?ücfcn. ©e&en ein toenig aur Seite unb reben weiter.

9ln ber Sreben$. 0er £>einefcfye ©id)ter &at ein ©lad ©rog 51t ftd) genommen, n><tyrenb beffen f€^Cet<f>t ftd> ber ©ialeft- bitter $ur Ärebenj unb mad)t Cour.

Äcinefcfcer ©ic&tcr (inbem er fein leere* ©las auf bie Ärebenj fteflt).

6<$cint fi$ bod) 9?afur ju baften

3n ber 6org um jebc$ <23eft

'$ frifct ber eine nicf)( ju faften

QBa$ ber anbre übrig läfjt. 3)ialef tbiefcter.

9?a, gelt ja, ba$ fralt bi,

®u ^ernjeter 93ua,

3)aj$ \6) jetjt bein 3)imbcl

93eim $oi netyma tua.

3 fdjau tyr in b' 'Sugerln Unb gfaubft, id> fteety bi?

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3)u bift nimma brinnaf, 3 fiecfc allan mi!

2lu« 'n klugen, auä 'n Äcrjat, &an, ge&t'ä btr in ©in«, ©aft id) ti>ic im 'Slugerl 3m Äcr5al brin bin?!

3 fann in tyr -focrjal

nein fcfxmn nct gnur llnb fctyau tyr itt€? 21ugcr(, 93i$ f meine brueft 5ur.

Acincfd)er <3)id)ter, 9?un bacfyt icfy'ä boc|> gerabc ftille, (f$ fehlte einjig nur, bei meiner (£f>re, 3n einem (anblicken 3bt)Ke, 3um 93auernfef bie 5?u^ftal(atmofp£äre !

©ialeftbicfcfer. ©u £aft *nc 9Ja$ fo belifat unb nette, ®ie feinb bem 90?ift *>on einer SSufy; ©rum bedfi ben 9?ad)tfopf unter beinern 33ettc 9Rft einem Äran5 &on 9?ofen 5ul

Äeinefcfcer ©ic^ter, 3c& fafc, um bir ju Hillen aucl) ju fein, 3)ie 9?ofen bir jum innigen (frgö^en, 3)oc& mu&t bu fic oon ©ornen erft befrein,

ift einjig nur t>on tt>egn bem lieber fetjen.

©ialeftbic&ter. 3cf) ftaune, tx>ic u>ir armen Marren <5olä) fromm ©emüfe offenbaren; 6elbft in ber ßeibenfc&aft ^anbango^änjen 3ff no$ bie 6pracf) bei un£ t>on ,,9tofcnfränaen''!

*

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Äcinefcfccr ©idjter (focbt). Die* QBort ocrföfcnt mic& gan5 unb gar, Qöir tuollen betbc tyier ^crumfcbarmieren, 3)ocf> ba&on, loer bcr £>afcn im Äorbe n>ar, 3)a foll man ettt>a$ fpäter bebattieren.

^eibe machen einig bie Gtour.

<3>er trocfcnc ©cle&rte (in einem IBinfel). <5)a$ fd)toa$t unb plappt fo o^nc ^aff ttnb Sinn, ^ie gut, bafj ic& nic^t fo n>ie biefe bin! 9ttd)t Orbnung in be$ 3)enfen$ «Jauern galten Unb burdjeinanber toitylen bie ©eftalten 5lu$ jebem Schrein o\)\\ Untcrfdjieb unb Scbicbten, §)a$ nennen ©enfen, Schaffen fte unb Siebten! ^anc^ ftaubge Scbublab au$ bem QBinfct jerren, §en 6$immel famt bem 3nl>alf, ben fic füt>rt, 3m Äuntcrbunt auf anbere Aaufcn leeren, 3)a$ nennen biefe 9?acfcr: amüftert! 9?cin, \r>o \6) niebt gcmäcfclid) f$leid>en fann, 2ln logfcfycr Ccitcr bie @ebanfcnbal;n ilnb nad) be$ 5)enfcit£ ewigen ©efc^en <33alb raffen l;icr unb bort mid) nieberfetjeu, So bafc icb aud) ber ^rau ©rammatica 5lu$ tyrem 9?ocf getreten feine galten, ©a fann id) mid> auefy nimmer unterhalten.

93crfannte$ ©enie (in einer anbem ßtfc). 3)a fc^ \6) fie mit abertaufenb Qualen, 3>ie fogenannfen toal;rcn ©enialen! 9fain, fag bir'S, ftoljcr ©eift, in tiefftcr ^ruft, ©u bift bir beffrer Äräfte n>ofyl beimißt! 2öic oft fetyon, toenn ein Stticf ic|> einjureiefcen, ©urd) finftre ©äng \<t) jur Äanjlei mufjt fcbleic&en,

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®ad)t ic&: 2öer t>ier ftd> ba* ©cnirf n\6)t bricht,

©e&t toafyvtyaft burcb bag <Dunfel an ba$ ßicfct.

3)cr SWenfd) jum 9?ul>me ttric bic Schnede f4>fcid>f,

llnb Stüd für Stüd, toie iti) fic eingereicht,

Sic tourben mir and) retournicret ftetä;

ilnb ber 93cm>anbtcn &öllifd)e$ @cfön>ät)

QJon £au$ ju £au$ mein SÄifcgefcfctde trug

QSer mag ba fehlten nic^f mit 9?c#t imb #ug!

3)ic 'SBelt, bic Qöelt in i&rcr argen 5ücfc,

Sic fclbft ift fdjulb, baft id) mxd) il;r entrüdc

Qtatt mid) mit offenen Sinnen 5U empfangen,

93epanjcrt fic fid> mit beä 9?orben$

Unb mi<$, ber fo gewaltig angefangen,

3)cr, \x>a$ in tym nod> fc&lummcrt, beffer toeifc,

9Wd) ftJfct 5urürf fic, frcoclnb, unbebaut,

'Jßaä fic im blinben Q93a{;nc ba gemacht!

3n>ci Stäcfc voll bramatifc^er (fffefte,

Q3on l)immlifd)cn ©ebietyten bic Äollcffc,

5)ic id) im ^ult oerfeftfoffen l>ab 511 Aauä,

Sic mad>t gcrab 'nen fjalbcn Q3ogcn au£,

Q3ßo id) befinge, \t>aß nod) nie befungen:

„%t £\cb<t)m$ 93cin, ba$ fid> fyat überfprungen,"

3itiert tfd). „511$ fic bei froher ©läfer Älang 21m Slbenb ju Siloeftcr fprang Waö) alter Sitte umnberbar Q3om alten in ba$ neue 3a^r!" ^ßaS ift befungen nic&t fcf>on an bem 3Bcibc, 9JZan glaubte niefcf, baft ba nod) ^tjema bleibe, ilnb bod> oerfaftt id) jüngftenS ein ©ebid)t, ®a$ mdi)d) ju bc$ £icbd)en$ 9?agcl fprid)t

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Oitiert) „Sftägelein, ic& fürest, ffirn>al>r, 3öenn xö) nid&t bic §reu btwafyv, deinem $lug bringft bu ©efatyr, ^agclcm, ad>, ift ba$ tt>a&r?" ©a fty id> benn, Wie "promctljcuS gebunben, 3c^> fyab in mir bic ©ötterfraft gefunben, 3cf> fann fic aber leiber nidjt erproben, 3öa$ ^itft ba 3ürnen ober blinbeä $obcn? ilnb brummig unb »erbriej*li<$ n>ic ein 33är 'JBünfd) ben Teufel mit bem ^Pfcrbcfujj $11$ einen fuperfeinen Äritifuä 9Rir unb ben Herren auf bie Aarfcn fyer !

c p \) i ft o (al$ Ärifiter tritt ein, für flcb). 3öic bu f* gen>unfd>cn, fromme Seele, 60 ftc&t ber Teufel fcicr an feiner ©teile 'Soc^ u>irft bu, fanfter 3üngling, fclber toiffen, ift toa$ ^efonbet^ mit Pcrfcbicbncn lüften, ift mit bem ©ulbcnfufj fdjon eine 9?ärrung jyixt Äonpcntionä- unb öfterrcictyfdjcr QÖctyrung ilnb Sdjein unb 5aler, Silbcrgrofdjcn Qod) ba£ ift längft fd>on abgcbrofd>cn So tyat auefy ber <5uj* 00m "pferb £ci$ in ben mcnfc^lic^en »crfc&rt, 3Borau$ bie frommen beutlid) flar erfe^cn, Dajj <3Rcnfd) unb Teufel glcid) auf lüften fteben. 51lfo (fntfctyulbigung für jenen ^uf*, $afür ftefc id> ju ©ienft als ÄritihtS. 3um "Pfaffen in ber 9>ia$f bc$ Slf&ciftcn, 3um <5rcigcift in ber «Jra^ beä ^ictiften, So fommc id) jum n>ciblict)cn (£ntfct*cn 3n tyren ffcifdjgctporbncn ©egenfetyen

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ilnb ©Ott Slpoll unb alt ben lieben Gemen, 3)em mufe \ä) tooty al* 5?ritifu$ erfreuten.

J5 et lieferet <D i d> t e v (aum ©ialeftbicbtev nad> «aRepbtfto jeigenb),

£e, fagt einmal, fennt 3t>r ben fremben SERann?

SMep^ifto. ®ie glcic&geftimmten 6eclen jie^n ftct> an!

©taleftbicbtcr. © lafe, er ftöre mieb nid>t im ©efofe, 6iel>, toie fie glühet, unfre fdjöne 9?ofe!

9Äep^ifto-

3&r foHt eud> aud) nici>t an ben Teufel fe&ren, SBenn tyr im ©ienfte feib 51t feinen (Sljren!

£cincfcf>er <5> i d> f c r, 'S ift toatyr, bein £era ift meiner $lnbad>t 3elle, 2öa$ «Immert mid) ber platte 3ed>gefelle?

SDtcplMfto.

<S>ic QBa^cit \)<xt mi$ auefc fd>on oft oerbroffen, <5>afe gleic&gcarte Äräfte ab fieb ftofjen.

^afficrin (n>ebrt bie betben ab), ©emaefc, gemach, augegen ftrembe finb, ilnb benen barf man ba$ niebt fe^en laffen.

©ialcftbic^ter. &e, u>a$ läf)t bu uidyt feigen, fag gcfcbtvinb,

aum Äetnefcben 3Md)ter <S)a$ 3ßort n>ill trefflid) mir jnm Ärame paffen.

^cptjifto.

£m, fremb? 2Bir fte&n un$ näf>er, liebet Äinb, 211$ bu unb biefe beiben Slffen faffen!

Sritt jur Ärebena unb trinft ein ©laä ^unfd).

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&e, 3ungfer, ba$ tft feine Ginefur,

3* meine, (Sur ©efcfcäft, ba* ift 9*atur!

©ie 3ungfer freiließ toäx ein Gtanb o^n Würben

Unb gar nicht* tun, ba$ bracht ihn erft ju Qöürbcn,

(Sin $mtcben, ohne ettoaS ju perrichten,

©elf, 3ungfer, ba$ ftnb alberne ©efchichten!

0a feh ich ja jtpei Schmetterling beharrlich,

9?ocb fennen fie bic rechte 2lrt nicht, n>ahrlid>!

llmfcblingt fte. 2öie ftd) bie «Saube ftraubt aug Polier Äraff, SBenn fie ber Zauber fyalt in füftcr Äaff, ©od) tpüftte fie, e$ ^elfe ihr ihr (Sträuben, Ö glaubt, bie füfte $aube lieft e$ bleiben!

Ätifct fte.

(Sin Äufj, ber aud> pafft» nur tpibcrftebt,

3u ben ©tcbterit. 3ft allcä, tpa$ Por euch nun noch ju nehmen geht.

Ä a f f i e r i n (ttrifdjt ben <3Runb). 2lcb ©Ott, tt>ar ba$ fo fcbnell gef ebenen, 3cb u>ar ja gar nicht Porgefehn! ©er Äerr, ber ift ein Teufel ja im 9tu!

SÄephifto. 3)u ahnungsvoller (Sngel, bu ! (3u ben Siebtem.) 9Jun, Aerrn, frifd), nur fortgefahren! 3hr feib fo jung ja noch an Sauren, ftrifcb tut mir'* nach, 3hr werbet fteber fehn, (Such fann fein 'JBeiberherjchen loibcrftc^m 3)a$ bringt (Srfahnmg allcä bann mit ftd), ©enn fyabt ihr erft erfahren ba$, n>a$ ich, 'Söoju ihr auc^ benfelben QEBeg müftt gehn, 6oßt i^r bie QBelt au$ anbern 2lugen fehn!

fcitaen<jrube*. 1. 6 gl

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3)ocfc fyabt if>r ad exemplum angefangen llnb feib in ber Grfatyrung 9?cicf) gegangen, 60 tperben tt>ir auf eine* QtBegeS ?luen Un£ \r>o\)l nidyt aU^ufrö^lirf) tpieberfebauen.

®tf)t ftu ben anbern.

Äcinefdjer ©icfcfer. 2öir tpollen grab noefy jetjt mit Gfyr nid)t geijen, <S)oc& fann'S geföe&n, baft n>ir un$ einften* freujen, <3>ocfr ob bu frb&lid) bift, bu toUer Äauj

©ialeftbic&ter. (£in Voller n>o&l, beim Äimmet, ja, mir graut**.

Äeinefc^er Siebter. &a, Äauj unb graute, n>ie reimft pfcrbemäjHg, 60 berbgebaut unb baucrnfümmelfpajjig

3)ialeftbid>ter. &\\ jeber reime, n>tc^ Pom 90Zaul tym gefct, 93orerft ju feinem eigenen Srgityen. 3>a$, lpa$ er fclbcr fpäfer faum perftel>t, SBirb oft bic Cefetpclt in Seuer feften, llnb furj unb gut, tt>enn unfer 9Zam am $ite( fte()ct, 60 ift ba$ 33u<$ an fic^> ja fefcon jum pfiffen, ©er 9iame ift ba$ ßicfct, n>omit man gefcet Unb glaubt, man u>irb ^efonbreä finben müffen. 3eboc& ba$ Ctcfrt be$ ungefannfen Aerrn, Q£$ brennt in ber 3)iogenc$fatem, Gei*$ auefc am reinften Strahl entjunben, ^it fym ju finben toa*, fü&lt man fi* nid>t Per-

bunben.

Äcincfc^er ©ic^ter. $l>ematiftere noefc ein 3Bet($en, ftreunb, 5lc&, e$ ift fcfcftn unb gut pon bir gemeint,

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Du rii&mft bcn Q3ortei(, jelebriert ju fein, 3cb tpirfe, baf* ba* 3ö(if>at gct)t ein.

<S>ialeftbid;>tct\ Ö teurer ^reunb, h>a* Ijältft bu mid> bod) lebern, 3$ (affc ntebt öou meiner fcolben $ee, Sie ju befmgen, fauf von ftäfylcrn Gebern, 3d> ^eut mir nod) ein ganse* Äanapcc.

93eibe treiben an ber ^rebenj tyr vorige* <2ßefen.

©ramatiJer (jum Gcfyaufpieler). xftur furjer 2lftu*, bann gleich QJorJjang auf! 3cfct nimmt ber Gpafe ben heiteren Verlauf. tWan fie^t nun eine Spieltoarnnicbcrfage, 3erflaubt, jcrttritylt t>om testen QSkiljnad^tage, Aier fingen bic neun Äegcl einen (Sl;or, 3u <£nb be*fclben ftfirjt bic &ugel \>or. 9hm benfen 6ie bcn föftlic^cn C^ffcft, 3Benn fic bic neun (2tyoriftcn nicbcrfdjlägt ! 3)ic pu^cln um, c* lact)t im ganjen Saufe, 9tatürlicb ipirb i>on fclbft t>tcr eine ^Paufc. 5)ann fpielt un* ba* Orcfcefter ein Gtntrce, (£* tritt ber Qöurftcl auf unb fingt Couplet*. Gr framt ein ^eteffop au* äff bem 2Buft, stielt auf 5um Äimmel unb fi<$ unbenutzt Söirb naefc 9Wonb, SWar*, SERerhtr, nad) n>a* er Wirft, Q3on fonberbarem (Spufe er getieft. Unb ber Slr&ebcr »on bem Spuf, bem (ofen? (?in 5cufe(c^en in einer $abaf*bofcn ! begreifen 6ie ben tt>i$gen, faljgen Äcrn? (Sin jeber 2lft fpielt nun auf anberm ©tern. $a gibt'* bie SEJZcng unb ^ü(l ©clcgcnf)eitcn, 9Äit ber fatirfdjen ©cifccl fityn 5U ftreiten,

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3m ^Jionblanb bic$, im Sßlavt nun ba$ ju (äfterrt, 3)en ^Pfaffen bort unb \)kt ben Canbfequeftern SWanch berben Aicb uom Acrjcn beizubringen. Golch einem Stücfe muß e$ tt>ohl gelingen, 3>ireftor, Äünftler, dichter unb fo toeitcr Gclbft bte jum unterften ©arberobcnfchncibcr 33eim ^Publifum 5U fe^cn t>oll in ©unft! llnb \va$ für 9?u^en für bramatfehe Äunft!

SWep^ifto. Q3ci überirbifcher Qllfanjerci, 93ei Acyen, drüben, anbrer Teufelei, <23ci fiau$gerümpel unb auf anbrem Stern, da prahlt \l)x leiblich groß unb &auft ihr gern, doch 9Kcnfchliche$ mtcb menfdjlich ju gcftaltcn, 3a, bannt n>ill e$ freilief) fehlerer galten. ' dramatifer (in ber 90?einung, ber Gcbaufpieler habe gefprocfyen, n>ütenb &u biefem). xJÄein Äerr!

Urlauben Sic, \\>a# foll man f djreibcn? $ragöbicn vielleicht? da$ laß ich bleiben! 3m tytytvn ^atho* biefe Äculcrcicn, die fönnen nicht bei unfrer 3eit gebeihen. ßuftfpielc eher, aber bic QSluctten, die SchaucrbramaS, Q3aubcmllc^, bie netten, dergleichen 3eug, ba$ dichter ohne 93rtitcn 9?lit leichter 9Jiühe au* ben Ärmeln fehütten, da$ fieht man gern unb ba$ befchäftigt auch de* Sttimcn Äunft ™* f«Ut bc* dichter* <33auch.

Schaufpielcr. den Teufel auch, ich fpvach ja nicht ein QBort, daß 3hr in* Oh* mir fchrciet fo jum $ort!

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3d> fann e$ (£ud> ja felbft gefteljen, Äerr, 'Sin bie $rag#bic glaubt fein SEJtimc meljr. 3)etlamation unb ffaftctmmrf unb Stil, 3)ie fjaben ttrir oerlernt, fo oft man null.

^cp^ifto. 3)od> fcabt tyx ein 93etocgcn, ©c^n! 3u ftetyn toifyt ifyv, tpic '$ ©Ott unb 9ERcnfd> oerboten, Unb bafi beim 9?ebcn ©prüng cucf> im öefidjt ent--

6cib tyr befcfymiert mit <5d)minf, ber U>cij3 unb roten ! 3)ie beutfdjc 6prad>e jur Tortur ju bringen, Dafc tyr bie ^uäfeln unb bic Seinen fpringen, 9Wad>t in ber 9?oll eud) ba$ ©ebäcfctnte ßürfen, 3&r ttnftt ben ©icfcter prächtig auSjuflicfen, Äalb banfet tyr tyalb banfen eud) bie Herren Da$ Proletariat oon G&arafteten, 3)e$ heutigen §age$ unfre 33ül;nen jicrenb, 3erlumpt, jerflicft, mit ©c^napäftimm ftfUtlievcnb.

6d>aufpiclcr (in ber ^Meinung, ber ©ramatilcr &abe gefproetyen, n>titenb $u biefem). T>otj, alle Detter, J5crr, id) glaube gar, 3&r fdjimpfet über unfer Memoire ! Schreibt beutfefcer erft, ba$ loärc nidjt oon (Schaben, So baft man erft nidjt mityfam braucht ben <3aben 93on einem bi$ jum anbern ©afcgefüge 3m 9veben immer ftolpernb aufjutoirfeln, ©enn biefe* periobifdjc 3erftücfcln yjlad)t euren Dialog an ftcfc jur ßüge.

3)ramatif er. 3öir fc&reibcn gut, mein Acrr, mir finb befliffen, ©od) mujj man audj erft beutfd) ju reben tviffen!

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Sdjaufpielcr. «öa, reben! 3ebcr wirb bod) reben fdujten, ©er ft$ Sdjaufpicler, fo wie id), läfjt nennen.

©ramatif er. 93cim Teufel . . . Könntet 3&r'$, id> fagt fein QBort !

Sc&aufpieler. 3l>r follt mir büften biefen argen $ort!

SWcpfcifto.

Q55cnn grofjc ©eificr [xd) cntjwcm unb 3)id)tcr, ®a gibt, um folgen argen Streif au enben, ©er Teufel fclbft fic& l>er 5um ^riebcnSricfjtcr 3n feiner 9tta$f t>om fremben 9?cjenfenten.

3etgt ftd).

Q3cbenfen cinfad) (Sic bie Kleinigkeit: QSßir leben, Äerren, ad>, in welcher 3eit?! ©er ©ictyter wirb t>om Strom ber 3eit getragen, Gr fann niebt anberS feine £\>ra f erlagen, ©er 9E)time barf md)t fein ein 3eit\>cräd>tcr * Slnb mit ber 3eit (feufjt), ba werben wir aud) fd)lcd)ter.

©ramatif er. 2ld;, ja, wenn man'S bebenff, e$ ift reebt &ärmlid>!

Sd>aufpielcr. 3a wol;(, fmb unfre 3cifcn ganj erbärmlicb!

<3D?epbifto.

©ic 3eit ift @alante--3)ame, bie fieb ju gern »erlauft,

ilnb tyre Kinber werben brum nad) ibr getauft.

So fallen tyre §ifel all mit Schief

3luf il;rc lieben Äinber aud> jurütf.

9?un ba Sie auefc ber 3eiten liebe S5l;nd)cn wären,

So abieu, meine erbärmlichen Äerren!

©ebt wn ibnen weg.

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Qramatitev unb GdjaufpieCer feben einander verbukt an. 93erfannteä ©entc unb $rocfener ©ele&rto finb nacb unb

nad) immer näfjergerttcft.

§roctener ©ele&rter. (Sie finb auefc feinb bem treiben, junget 3Rann? SERicf* freut, bafj 6ie ba$ ni$t vergnügen fann.

93erlannte$ ©enie. Srraten, toerter £>err, mein 2luge nxibet 6icfc nie an bem, ttne man bie 3eit oergeubet. 3d) bin nur &ier, ju fcören unb ju flauen, 2ßie fte au$ ^antaften ©c^löffer bauen!

$rocfener ©ele&rter. 2ld>, ©cfclftffer, ja, jeboefc oi)n Orbnung, 6tü, 6in jeber legt bie 6tein, fo toie er ttnll, Unb fragt man: baut tyr borifd), jonifrf)? ©a lächelt fo ein 93auljerr nod) ironifd)!

93erfannte$ ©enie. So ift*$, fo tff*J Wad) jeglichem belieben <2Birb fo bie göttlich fc&öne ^unft betrieben! ©er 93e|Trc nrirft mit grimmocr&alfnem Obern ®ie <5eber, bie oor 3citen fo getaugt, SHe ftcfy be$ 5Utcrtume$ »ollgefaugt, 9Jun, (jabernb mit bem Sc&icffale, ju 33oben.

^roefener ©eteljrter. 3f>r feib u>o£l and) ein toenig förcunb ber xÖJufen?

93erfannte$ ©enie. 3cfo näfcr bie &immel$flamm im feufc^en 93ufeit.

5rocfener ©ele^rter. 3?ur eine Heine °Probe, barf id) bitten?

93erfanntc^ ©enie. 3)od> n>o|>( nid>t &ier, in biefer $orcn bitten,

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®ie fic^, fo fd>teu^, gen mid) ber Gitt cntftitynten, (frft micfc nid)t Nörten, alt id) lat, t>crl)öf)ntcn. 9iein, bie «Demütigung, fic toär 51t grofe.

^roefener ©ele^rtcr. Sin ganj ein Heiltet (Spigrammc^cn blofe, 9?ur ettoat (Surer fteber taffet fcörcn!

93crfanntet ©ente. 3>at 93cfte fann bie Caffen nidjt belehren.

'Srocfcner ©eleljrtcr. Vld), laßt bie Gaue fi<t) mit Biebern mäften, SDtir gebt *nen frifdjen 5ranf von (Sud) jum 93effen!

SJerfanntet ©enie. 9?ur um fo bieberm 3Rann nid)tt abjufdjlagen, Söill \6) ben 93ortrag einet Ganget toagen, 3)cn einfach t<$ „©er SHbo Älage" nenne.

Srocfencr ©elctyrtcr. Sßoljlan, mein junger Gangetfürft, idj brenne!

93erfanntet ©enie. Äityncft bat <S)unfel ber froftlofen 93ruft

mir, 0 ftratylenber ^t&er . . .

'Srodencröelcljrter tyat nad)ftanbiert, entlieft). 2ld>, bat flnb Aejameter!

Q3erfanntet ©enie. 9Äöge aut bunfcler, fd)n>ärjlid)er 933olte jernidjtenbcr

3)onner

Genien bein fonniget Ccben in näd;tlid)ct ©raucn fo

cnblot,

Cnblot tt>ie meinet cntfe^lic&en Gc&merjet nie enbenbe

Qualen,

QSJelc&c erftarfen nod> felber im <23abe bet Gtt)f ober

9£antyet . . .

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^rorfcncc ©elefjrter (entljufiaftifd)). ©n ©enic, ein »erfanntc*!

^ c p l> i ff

©n jcb ©enie tuac ein »ernannte* in ber $at, ilnb ba* jtoar einfielt*, al* c* nod) gefonnt nid)t*

l)at

93erfanntc* ©enie. <3)a &abt 3l)r'* mm für meinen guten QBillen, 6ef)t 3f;r mit (furem QBort ben Spötter fpiclen!

gjJep^ifto.

?lcb ja, mein ftreunbeben, ba* ©cbidjt ift fd)ön, ®oc& ift ba* (Snb bat>on nid)t abjufefjn. 3d) fiitb c* eben ganj natürlich nid;f, 3)afj ^ibo erft an fünf gcfc^rtcbnc 33ogcn fprid)t ilnb bann ba* bittet fuc&t, i&r 6ein ju fürjen. 6ie braucht ja nur fid; in* ^oem ju ftürien ilnb über* Joaupt hrirb il)t ba* 2ßaffer fd)lagen, 0a* bic&terifd) 3&r brin jufammgetragen.

^rorfener ©clefjrter, 6eib 3&r aum Urteil auefc befugt getoefen? 3&r f>abt ba* ganje nicfyf einmal gelefen!

<3Äep&ifto. 3um Urteil tooljl befugt, al* 9?cjcnfcnte, 9?un fe^ id> mir ben ftall, id; brächt** 511 Cnbc ilnb läfe, läfc, bi* naefc langem QBartcn 3n biefem großen, nmften ilnfrautgarten, 3ct> fänb t>on Aanblung grab fo mel al* Coljn, 211* bie 2lmeife (ragt im 9ftaut bason, ©, Äerr, ba* fd)tt>inbet \)in ganj o&n 93ebcuten ilnb ** ift ein tt>enig fcart, um nic^t* ftcb ftreiten.

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^rocfcncr ©clc^rtcr* 3a, 9?cjcnfcntc fjcifit c* &in unb l)er, llnb fragt man, n>cr ber 9?ejenfenfe n>är, So fommt'S fyerauä: ber Sföenfcf), er bifputiert ilnb (>at niefct einmal 3u$ no<$ fonft ftubiert, So feilten <5licf unb <5facf unb SCRobefpafc, 3)cn mögt 3&r immer luftig rejenfieren, 3cbod> nad) flaffifc&em Q3orbilbc, ba* Soll man un$, ben ©elefcrten, referieren !

<3flep(>ifto.

dlxin fcf>t, ba fpredjt 3^r mir ja au$ ber Seelen, 3(>r fonntet fd>5ner felbft für un* nid)t n>äf)len, 3)amit nun unfre 3unft an 3cit unb ©elb erfpar, Grbaun nrir (Su$ ein flaffifdje* 9?eferpoir: 'Da taud)t (£ud) ein bis auf ben ©runb be$ ©runbeä, Qlud) bie Sctylammbäbcr tyaben il;r ©efttnbcS!

©e^t &on betben ab.

93erfannte$ ©enie. Gin 9?ejcnfent, ein ßumpcnfritifuä !

^roefener ©cletyrtcr. ©aft fold) ein Sgnorante leben muji! ©od) fe^f, toir blieben bei bc$ Stpr unb Ct'antyuö

tflut

9ERid) intereffteret'S fc^r nun, weiter, feib fo gut! 0od> bafj un$ nimmer ftttret fold) ein 'Sor, So rücfet netyer, fagt mir all$ in O&r!

3Rafer, Q3ilb^auer, 9D2uftfer, ^Pbotograpl), ©elebrtcr, 3eitung$fd>reiber fmb in eine ©ruppe jufammengetreten, baben eifrig geptaubert; ber SSflaler loenbet fld) unb er« blitft plötjlicb bie obigen bähen, 93erfannte$ ©enie unb

$rotfenen ©ele(>rten.

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5Jialer.

9)}orbclcmcnt, mid) foti bie Aöllc ftrafen, 3)a tt>är 'ne ©nippe füc ben ^otograpben.

93ilbfcauer. 9?ur für$ 6tereoffop, ba$ liegt jur Äanb, 3)enn '$ ift ein jiemlicfc platter ©egenftanb, ©er nur oon jtt>ei Se^punftcn aufgenommen 3u bifedjen tt>a$ Grfyabenem fann fommen.

^fcotograpfc. 3f>r irret, biefer Harmonie ©enuft ©e&örct einjig nur bem 3Ruftfug!

9D?uf i f c c. ilnb tpie piano fic fidj unterhalten, 90?an fcört nietyt einen ©runbton ba fyerau*. 5Kir fcfyeint, ber 3ungc regalicrt ben Gilten 3)?it einem bicfyterifctyen &ering$fd>mau* Unb ben Grfolg ber Safel fonftatieren 30?ag nur für ^Publijiften ftd) rentieren.

3eitung$fd;>reiber. ilnb mir fei e$ erlaubt, ju protefticren, 3<b fann nur tief erftaunenb fragen: 3öie fann ber alte SEftann bort bicä ertragen? ilnb n>a$ er n>o&t brauf 511 gebraueben pflegt, $afi er gefunb, wo anbre tarnen um? 60 übergeb id> fämtlicbc Objefte 9fcm biefem Äerrn jum tiefen Gtubium.

Sluf ben ©etebrten.

Ser ^räftbent bc£ 5?tub$, ber tt)ä&renbbem mit 9Diept>ifto

gefprodjen, läutet plitylid).

9*

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©clc^rter. e*\)t, biefer ©locfc 6d>all jerftört ba* 93ilb, 6ie fahren au*einanber ftörrifd) tpilb, ünb ebler als tt>ie il>r, jk abjufcfcütteln, &ntge& icj> tyrem ©tuWum burefc Mitteln, <3>ie nur ber 3ufatl bot; n>a* ftc entju>eit, 3ft un* bec fcfcöne 9iuf jur ©nigfeif. SlUe* fc(>t fid) ring« um einen gro&cn gebedten Sifd), ^räftbent ftcllt ^ep^iffo uor.

*Prfiftbcnt. Aicr, meine Sernt, ein tüc^tgev 5?ritifu* (£rn>artet &eut tum unferm Älub ©enufr; Gr nennet fic&: &et Aerr t>on ^flaulnmrfägraben Unb n>ill Sentit ftc& beften* alln empfohlen (>abetu

^ c p f> i ft o (verbeugt fid)). Urlauben 6ie, auf einer <3>urd>rci*, meine £crm, 6ud)t man an foldje Örtcr ftet* 5" fommen, ©enn an be* Ort* intelligentem Stern Aat man bie beftc 2lnftd>t fid) genommen* 6ic fetyen, iä) entfc&ulbige mit 2lrt Qöo^l meine cttt>a* läftge ©egentoart.

^erfan nte* ©enie (aum Srocfenen (Mehrten), ©er S?rittter, er ift &erau*juriec&en, <5)a* ©utc läftern unb »orm 6<$led)ten trieben.

Aeinefc^er ©ic^tcr (jum ©ialeftbidjtcr). 211* er bei ber Ärebenj tt>ar burdjgereift, Aat me&r al* Crin^eimifcfye er gefpeift.

S2lUc fefjen ftd> unterbeffen,^ufn>ärter fommen mit ^unfd), Champagner k. 0a* ©locfenaeidjen Hingt nod) einmal.

Gtille.

<Die 93orlefung.

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Siebe

Senn td) bir biete ©ruft. Söenn id) bir biete ©rufe, 2)anfft i>u mit furaem liefen Unb mtfct nud) bi£ &um gu& falten, fremben 23ttden, 2113 bitten t>or bem Sag 2Bir nimmer un3 geflaut, ®u, eines anbern Qßeib, 2)od) einffenS meine 23raut.

QBar beine QBobtgeffalt, 2)ein Dottel, ftifteS Seben 9iid)t mir in bie ©ewatt 23ebtngung$Io£ gegeben? QBaS neigft bu bid) nun (urj Hnb btideff ungenrife? 3 et) jeig bie 9Zarbe nod), 3Me einff bein 3atm mir rift!

©od) bu befinnft bid) nid)t,

3d) gtaub bir auf bein ©d)tt>etgen,

2>ir u>ürb in ba$ ©efid)t

Sie 9*öte ffammenb fteigen,

Gntweber träteft bu

3urüd t>on beinern 9Kann,

QBo \\id)t, fo fdjmiegteff bu SMct) if)m fo enger an.

2>ir liegt ni$t $urd)t im 231W, 9Jod) fdjenft er mir Vertrauen, ©u fttgft bid) bem ©efd)id Unb lebft toie anbre grauen, 2)er QSßonne ntcfyt geben!, 2)ie £ieb empfing unb fcfyuf, £tnb: 5U bergeffen, fcfceint 3&r eigenfter 23eruf!

Regentage. ©a$ war an einem 9iegentag, Sin ©iefcen, ein Stürmen, ein Stauern, 2)a3 SBetter tyiett mtd) feftgebannt 3n falten, unwirtlichen dauern. QBir toofcnten juft aur felben 3eit greunbnactybarlid) Stübdjen an ©tübetyen, 3d) trat gar fd)üd)tern bei bir ein, 2)u jeigteft bie lä<#etnben ©rüb^en, ©ein gtana&ott 2tuge fa£ na<$ mir, S$ tt>arb mir ein tt>enig beftommen, 3d) mar faum ba unb xvixnföte faft, 3d) mär lieber gar nid)t gefommen. 3d) toätmte bid) mein 3*>eal, 3d) fcatte bor fämtlic^en grauen Se^r biet 9?efpeft unb manchmal gar Sin füfe anbä<$tige£ ©rauen. O Sugenbtraum, id) brächt e$ nid)t 3un>ege, baß ict) bid) bertad)te,

Di

2) urd> ben ict> meine frofcffe 3*tt 3n reinfter ©cfellf<f>aft t>erbrad)te. 3d) faf} ganj fetig neben bir, ©anj feiig, bo<$ fretlid) and) ftumm, ©u £aft ein paarmal füll für biet) ©etä<f)elt, id) tt>eift ie$t, tt)arum. 9Äir galt mein Sdjroetgen für berebt Slnb jegttcfceS QBort für bermeffen, 3<$ toar ein anbrer bajumal,

Site id) bir jur Seite gefeffen. QSßie lauhinmefcnbe ^rfi^lingdtuft, So fädelte mid) nod) ba$ £eben Slnb alles f$tt>amm in garb unb ©uft. 2>ie 53ßelt mar mir eigen gegeben, 9JMr eigen gana, fo bafe fie mid) 3n all i^rer güHe entjücfte,

3) afe fie lein QBunfd) unb fein 23egefcr entheiligte ober aerftädtc.

3n biefem ©anjen tyaft auch bu 2113 rofige glocfe getrieben, 3<*> t>a\d)te in ©ebanfen bii), Qod) iffS beim ©ebanfen geblieben;

2) enn roenn ich bir aud) Freiheit lieft, So bift bu mir boch nid)t entronnen, (E$ hielt bi<$ Ja ba$ gleite 9ie§ ^ttit fonnigen gäben umfponnen.

3) o$ fann ich, tvenn bein 2lug mid) traf, ®er 9lebe fceH-lactjenbe söne,

QBie bu bermodf)teft ba au fein 3n all foldjer 2lnmut unb Sd)öne?! Unb id) entfd)tofr mid) ofme £aut,

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2>ie £uf< beineS SlnbttdS au tragen, 2Ba3 mid) belegte, fonnte id)

3n QBorten bir nimmermehr fagen.

(ES bunfelte unb £id)ter rtngS (Er^eßten attmätylid) bte Straften, ®a rüdteff bu ben 6tut)l unb fprad>ft : „Serr 9?ad)bar, \<t) muß Sie »ertaffen!"

Unb ttrieber roar'ä ein 9tegentag, Sa faj> id) aur ftirdje bid) fahren 3n toeifeem ßleib, ben ^prtenfrana Stuf beinen reidjroatfenben öaaren. ß$ fiel ein fanfter 9legen nur 3n fprütjenben Sropfen jur (Erbe, £3 mad)te bid) uerbriefettd) unb ®u fagteft: „^flid) Jammern bie ^ferbe!" 81(3 man bir au$ bem 2Bagen tyalf, ®a sogft bu ba$ güfedjen jurüd, 2>ie ©äff er ringsum tackten laut: 5)er 9legen, ber braute Ja ©Kid! 2ln einem Pfeiler lehnte id) Stnb übte mit grimmem 23el)agen 9Kid) in ber ®unft, fo au^jufet)^ 2U$ J>äit id) ba$ 6d)tt)erffe au tragen. 6$ fd)ien mir ein Q3errat, fo arg, QBie jemals nur einer gefartet, 3)afe bid) ein anbret na^m aur grau Unb bu nid)t auf mid) ^aft gewartet. 3)od) ate id) nad) ber Srauung ©d)lufe 2)id) burd) ba$ ©ebränge, ba$ btd)te,

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2tm 2lrm be3 ©otten na&en fa$ «•JJiit freubtgem, frohem ©efic^te, 2>te QBange teife angebaucfct SBie eine erbtfi&enbe 9iofe, 2)a fu£r am Pfeiler i<$ empor 2lu£ meiner meltfdjmeraltc^en ^ofe Slnb trat fceran unb toünf^te ©lücf, 3$ traf e$, barein mid) 8U f Riefen SBie anbere, bo$ f$ten e$ mir, 2)u banfteft mit n>ärmeren Süden.

2113 nrir barna$ un$ ttrfeberfa^n, 3>a$ n>ar erft na$ Sauren unb Sagen, 2)a $at ber §immel fi$ in ©rau Hnb bu bi$ in Trauer getragen. (£3 mahnte mi$ Don fern bein Stritt, 3$ fannte bid) balb an bem ©ange. 2)a£ fetytoarje Äteib, ed $ob ben S$nee

2) e* 9la<fen$, bie 23täffe ber SBange, (ES brannte bur<$ ben bunften $tor ©ein 2luge fo feurig ttrfe immer Slnb unter f^ttnirjer Äraufe lag ®a$ Saar in Ijdfgolbigem Stimmer. 3n manchem gabff bu freier bi<$,

3n anberem ttrfeber gebunben, 3$ fcabe bid) fo fcf)ön toie Je, SBenn nid)t gar no<$ f<$öner gefunben. S)u toiefefi auf bein Srauerfleib,

3) a3 fage mir xoo\jl jur ©enüge, SBetcfc f^merjti^er Q3ertuff bi# traf. 3)i$ ttmnbre nur, tote man'S ertrüge!

fcnaenarttber. 1.

7

Ob icf> e$ tt>otyl entfernt gebaut, 2)id> fotdjerart tt>ieber ju ftnben? 2)u ftünbeft nun aHein n>te einfi, Qod) müftteft bu Jetjt e$ empfinben. (ES nmrbe btr ba$ 2tuge feu<f)t, 34) brüefte btr tröffenb bie Sänbe, 2tte bu eraä^lteft, n>te bein 9föann ©elitten gar ferner bi$ an3 (Enbe. (Er tt>ar ber 23effe x>on ber «Jöett, Snbeffen bu ^abeft nicfjt öefile, ©afc er ni<$t gana feoHfommen tt>ar, (Er tyatte aud) ettid^e 5e£le. 2)od> tt>a$ man @lti<I au nennen pflegt, 23emeffen tt>tr ftet$ nur perfönti^, 9Äan ftage nt<f)t, bafe man getäufc&t, 9Äan täufc&e H$ fetber gett>ö$nti<$. 2)enn tt>er ber $reuben $tücf)tigfeit, 2)er ©orge 23e^arren empfunben, ©er &abe für ba£ fieben n>ol;l 2)ie törichte Siebe benmnben. 9Jian trete in ben 3auberfrei$ 9Zur einmal mit freubigem Soffen, S)od) freiließ $ätteff bu tt>er tveifyl QMelleic&t einft beffer getroffen! 2>u fcfjtugft ben 23ti<f Demirrt aur (Erb, QBorauf bu aum ©e^en bidj toanbteff ünb mir mit raffen Stritten balb 3m ffrömenben Stegen entf<f)tt>anbeft.

Unb $eute mar ein Regentag

(Ein ©iefeen, ein ©türmen, ein ©Jauern -

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2)er füllte mir bie Seele gana 9JMt tiefem, mit $eratt>ebem trauern. Sa tt>urbe aus ber Stube i$ 2Iuf tpenige QBorte gebeten, (BS ffünbe außen eine grau, Sie tt>ta ni<$t bie ©tele betreten. 3$ trat {rfnauS unb faf> ein Qßetb 3n ärmtid&en triefenben gefcen, 3* lenn fie nic&t, bu nenneft bt$, 3$ ftarre btc& an mit (Entfelden. QBie gtanaloS blieft baS bunfte 2tug, 3>ie öaare, fie fangen in greifen, S)u langft na<$ meinen öänben mit

p

Ii

23tft bu es benn? «nb bätt aur Stunb Kein quätenber Sraum miefc gefangen?! Sann fommp bu, eine Settferin, 3um ärmeren 9JZanne gegangen. 3>ie SBett, bie einft mir eigen tt>ar, 93erfud>t i$ Mten vergebens, Sie ttut$Sr inbeS bie 2Crme mir erlahmten im Kampfe beS SebenS. QBaS \>ov mir tag, baS fab fo f^al. 34) toäre banfrott in bem Snnern Sd&on Wngft geworben, wenn i<$ nt#t ©eae^ret tum meinem erinnern. 3u bem Vergangnen babe i$ ©eflü^tet im trügrtfcfjen SBäbnen, 9Jton fönne mir nichts rauben t>om Vergangenen träumen unb Seinen! 2>a pl&Wä) fef> ii) bi$ t>ov mir,

23om Sammer ba$ 2luge gefeuchtet $a$ über meiner Sugenbaeit 3n fonniger griffe geleuchtet itnb eingef krumpft bie fletne öanb, 2)ie etnff mir bie 9iarbe gefdhtagen, QBie tnöfyevn ifi ber Ringer bo<h, 2ln bem bu ba$ 9Ungletn getragen I! QBie n>elf ber «JJiunb, be3 3aubertoort 9ia<!h Sauren befprochen ben Schoben Hnb lieber mir ba$ Sera begabt 9Kit aller (Erinnerung ©naben! 2)u ffehff x>ov mir als 33ettlerin Itnb afcneft ni<f>t, xva$ in We Sänbe 3$ bir nun lege, toenn auti) mit

®er fteinften, ber ärmttdtfien Spenbe!

QBie ift bie ganje Seele mir erfüllet mit tyvitvtycm Srauern. Q3ertt>ril, t>em>eite, Regentag, 9JJit ©iefcen unb ©türmen unb Stauern ! 9Zur Jefct, ihr SBolfen, tafct euch nt#t 93om tofenben Sturme aerreifcen, 9htr je^t \>on feinem Sonnenblicf 2)a$ 2)üffer be$ Sage* burdhgtetfeen, 2>a§ nicht aum Sohne, nicht aum Spott 3n gotbenen Stimmer fich fteibet ®ie ärmti<$e ©etfalt, bie bort ©ebrochen bie Straße befreitet.

Stilteä 23efcheiben. Sei ihres »nbticte Sfebtichfeit, ©er aUe Sinne mir berfiefet,

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©er mid) befeligt unb begtüdet Unb bod> ju tiefft bebrängt mit £eib 9Zie tt>erb i<$ nur mit einem 23(id 2)er Serrin meine Sieb gefielen, 9lie tyre ©egenliebe flehen Hnb ftumm ertragen mein ©effid! (Ein ^rettet xv&fä an ^otber $rau, SBenn i<$ ben eitlen ©tauben $egte, 2)afe mid), nur mid) allein, belegte 2111 ifjrer 2tnmut reiche Sdjau. 9tan, nein, t<$ bin ber einage nt<$t, 2>en ibre 9Wtye frob befeelet! ©er lefjte tote i<Sf>, ben fie wählet; 3$ tfe$ im Sanne harter 'Pfttdjt, 9Zi$t Sugenbfraft nod> QBoblgeftatt Q3ermag mir me$r baS QBort au führen, 3$ lann Dielteic^t burd> fiieber rühren, 5)o(b SRitteib h>e$rt ber Sieb ©ett>alt. 60 faß i$ benn ben einen 9ftut, (ES im 23eginne ffoft ju enben. 2Bie läm au eines 23ettterS Scinben ©o bo^eS, überreifes ©ut? (Ergeben tpill id) meine Saft 2luct> förber ftumm beS QBegeS tragen, (ES fott lein 23licf ber Serrln fagen, 3Bie mächtig eS micfc ftets erfaßt 33ei ibreS SlnbttdS £ieb«d)Ieit, 2) er alle Sinne mir berüdet, ®er mid) befettgt unb begtüdet Hnb bof au tiefft bebrängt mit fieib.

IOI

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2)ie Sieb ein Sraunt.

Sief im QBatbe fifcen jtt>et, £ei£ umrauf $et bon ben Säumen, £lnb e$ fprubelt $eU ber Quell ünb fie f Kiffern, lofen, träumen.

QBety, bu fttfeer StebeStraum, QBenn xoix bein ertt>a<$en, QBie aud> gefdjäty o tt>e& Ob mit <3Seinen ober Sachen l

25 a 3 mar bie 3eit.

Su tvxü\t% fo fei ber Sc&twtr erneuert,

Q3ergeffen fei, tt>a$ un$ entstt>ett,

3u $ö<$ft unb aber&öc^ft beteuert

©ei unfrer fiiebe Snnigfeit!

£>oc$ tva$ t>om fidjern °port geffeuert

SlnS einft in 1)oi)e See botl £eib,

2)a$ tt>ar bie 3eit, mein Ätnb, bie 3*it!

S)a3 tt>ar ein eifrig ^rafenfammetn, Hm an be$ 5fi$ten$ (Etoigfeit S)en ©tauben in uns aufjufammetn, Hnb boä), nad) n>enger Qafyve Streit, So tt>ie au$ SStnbermunb ein Stammeln, @rfcf>ien bie äberfc$tt>engti<$feit. 2>a$ tat bie 3eit, mein Äinb, bie 3eit!

2ln fieib unb Seele umgeffatten Äann uns ber Scfyvc 5tü<$ttgfeit, ®i, gelten n>ir e$ noä) im Sitten, 2)ir ftünb bie Sräne nimmer meit,

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®u atefjfi bie ©tirne nur in galten Slnb beten Spur, fie ma<$t ft$ breit, 2)a$ tat bie 3eit, mein Ätnb, bie 3eit!

9Wcf>t umjubeuten, nicf)t ju brechen 3n biefeS Sebent QBe^fetftreit 3ft nur ein einatgeS Q3erfprecf)en, 3ft nur ein einager ^eiliger (£ib: 33er$eifjet 92a<f>fi^t allen &ä)tvä$en Slnb f$tt>ört (Erbarmen Jebem 2eib, 2>a$ trifft aur 3eit, au aller 3cit!

O, fc&toöre ni$t, »erlang fein Gfytv'övenl ®e$ »ugenbticfe* Siebltdjfeit Q3er$ange nt$t mit Srauerf lören ! O/ tfvinQt ni$t in bangem 2eib 2luf Jenen teifen Stritt au fcören, «DWtt bem fi$ nafjt unb un$ entatt>eit, QBie einft, bie 3*it, mein J?inb, bie Seit!

Sauer ber Siebe. Gr: 05u $aft geliebtl O, leugne nid)t!

(Sana fl<$*r Wn t$ beffen. Sie: 3* $cttt geliebt? 23efimt mtcfc nic&t,

llnb menn, td) fcab'S t>etgeffen. £r: 60 t)ättf< bu Sreu, fo fiättft bu Sieb?

Vergißt, »er backte beiner? Sie: 9Äein $reunb! er ging, bo<$ n>enn er blieb,

@ebä<f>t i$ fceut nod) feiner. 2r: QBenn bu fo f<#neH Q3ergeffen treibft,

QBer n>irb mit bir e$ tpagen?

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Sie: 3e nun, mein greunb, folang bu btetbft, Saft bu nifyt ©runb ju flagen. 63 fcf)ärft bie 3eit ber Sieb ©enrntt, <3ttan f<$d$t fid) ffeM genauer, Itnb mtrb mit un3 erft einer alt, So friegt bie Siebe 2>auer.

(Erfahrenheit. 3tt>ei 2trten Siebe bringen n>enig Seit, 3)ie eine, bie nur folgt bem Reiften Srtebe, ®ie ttveiU, n>elcf>e toägt ben anbem Seil Hnb frägt: „3fl er e$ tt>ert, ba& i<f) i£n liebe?" ©em Saumet, ob er furj, ob lange tvtyvt, gotgt ba$ (Ermaßen unb e$ fliegt bie Sreue, Hnb n>er mit ©rübetn fid> ba$ Sera befeuert, 2)er mißtraut felbff bem ©lücl au$ $urd)t t>or 9teue. Sie Siebe aber, bie Don e^ter 2trt, S)ie pfleget aHejeit mit »ollem prangen S)er ©d)ä^e, bie fie ftttt im Sera gefpart, 3&r SiebffeS fetbfttoS ju umfangen!

2fud> Gd)öt\f)tit iäf)Ut au ben ©ütern, Sie blinb be$ 6d)i<ffate ©unff »erteilt; (ES haftet an aucf) i£ren öütern 2>er Leitung Ungered)tigf eit! ®er 9lei^e, n>eld)er milb erbarmenb ©efamtem (Etenb tt>oKte n?e^ren, (£r müfct t?erad)tet unb fcerarmenb 33alb fetbft aur 9iot aurüdefefcren. Hnb tvoUte fi<$ bie Schönheit nimmer <3Äit eine« einagen ©tü<f befaffen,

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Sie toürbe tyren reinffen Stimmer Um gauletnbeS 'p&antom t>erlaffen; Sie fe$e bran ba$ fünfte SBagen, Sic fityr bie freiere ber ©prägen: Sie fann tt>o&t iebem ficf> t>erfagen, ®o$ nimmer alle glüdti^ ma$en!

QBenn bi<f> ein QBeib betrogen $at. QBenn btd> ein «Sßeib betrogen fyxt, So toerbe nt$t am QBeibe irr, S)u voeifjt Ja nt$t, ob e$ juerft St<$ nieftf betrogen tyxt an bir.

33eim Sd>afj. «DWein Sd)a£, bem to$ id) jua, SBia er tut 3itfcern fcf)tagn, Hnb mir t>erffe$en fid[), O^ne a QBörtel 3* fagn.

3erft fommt a 5?ivd)entieb: „3)afe 'n ©ered^ten regnt/' am 3eit fein mir un$

2) a$ erffe 9Jial begegnt.

Hnb toann f* ifcr gittert fcebt ünb t$r $eU Äugert gtanjt, Samt £ebt ber Sanbter an,

3) en mir auerft fcabn tanjt.

2)ann fommt: „9to, bift mer treu? gftagft ober magft mi<$ net?" So ftoane Strittfgfeit Hnb rtet »erliebte 9teb.

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2)onn fpiett f nod) netter furt, 2>a bin id) neamer &au$; qga$ bö$ bebeuten tut, Site fte$t noct) alles au$l

23alb tt>ei§ td) neamer unb 23atb tt>cife i<$, tote mir gföiecH 23in fo freubtebig, bafj a foau 5ob aernic^t.

3$ fifc unb \$ finnier, 5)a ttingt ber tefcte Zon, 9lo, 2)irnbl, fag mir frei, QBaS frtegft aum £o£n?

Q3ertraultc^e 3*oiefprad).

„2)u mei $eraliab$ Scherl, 9io, fog mer nuar grob, Ob bir nod) foan onbra 3n b* 2tugn gfto^en f>ot?"

„2>amt lofe a, mei 23ua, glei 2>ici> frogen t>or otfo, 9)ot bir eppa nia no$ S?oa onbri nit gfolln?"

„Si, f<$au, bu mei 2)irnbal, Unb &ätt'$ bite a ton, 2)tr aiemt bo !oan Neugier, 3 Mn \o a 9Kon!"

„Hnb i bin a ©irnbat, grei tebig altoegn, Itnb liegt bir on mir, te Om onbern nif glegn!"

„@$ a im ©runb borf) 2t batfataS $rogn, ^tter fdjeut ficjf) Dorm £ugn unb <TOog b' QBobr$eit nit fogn."

„9to, fijta*, mei 23üabat, 2)ö$ moan i &olt a, £lnb ttabt ma ficf> recfjt, gföiadjf $ 2)ocf> oUxval au jtoa!"

'm 23uabn fei ©ebitt. O, trfmmltfdje ^Kuatfa, bitf für! Scf)tt>ar Iranf liegt mei fceratiabe ©im, ®er Sob ffefct ganj no&at bei i&r; O, tafe mi mein ©d)o$ nit Maliern! O, fag'S frei, ba fcimmtifc&e öerr, (Er $ätt Ja t>o<S) (Enget fd^on gnua, 3 *t>a§ Don ba <5$ut, a neun (E&ör, 2)a brauet er bod) toan me£r bajua. Unb i fcätt mei Sebaeit a ©nüagn, 2Bon er ma be Oane Dagunnt, Knb tdmmi er \\ fo müafc t i frei tüagn, 3u fogn, mie er'S guat modja funnt. S$au, tootttfi mer erretten mei 2)irn, O ^irnmlifc^e $rau, au« ottn ©fafcrn, Sat i a QBad^firjen fpenbiern ©rob Don meiner 3)irn tyrer S$tt>arn;

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2>o$ nit, tt>te f am Sanjbobn fcoron gtaumfebertei^t fliegt tvav nöt fäUty , 23dm QBad)$ler, bo fog id> tyr'S f$on, ©afe fte fi n>eng fd)tt>ar mo<f>a möd)t. 9ia, gelt, e$ i$ redjt?!

21 n bie Ungetreue. 3)u ftofcft t>on mir in frevlem ©lauben, 3)u brau^tefi nur mit Siebet Scf)lid> 9JU<$ meines ©tücfeS ju berauben, So tydteft bu es bann für btd>!

2) u toä^nft, bir tyätt baS ©tü<f gettmnlen,

3) aS bir gefehlt an meiner Seit? 2)u bift nur in ben Sraum »erfunfen, 2)er mid) betörte lange 3eit.

2tu<f) bir, bir brofcet ein (Emadjen, 3Bo t>or ber QBa^r^eit fliegt ber 6$ein. 2>u fannft Ja niemanb gtücfttd) machen, QBie toiU\t bu fetber gtücKi$ fein?!

9taturfiimmungen

©timmungSbilb.

(ES betonet toett fi$ eine fanbge 23ra<$e,

9hir bürftge Salme sittern ftofett>elS t>or bem Qßinb,

9iur feiten fd)tt>iHt au einem «einen 23ad>e

S)er QBafferffreif, ber fidernb über Wiefel rinnt,

ilnb nur, toenn tagelang ein reifer ©egen

530m öimmet nieberf ttefjt unb tränft baS tt>eite £anb,

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23eginnf$ auf fteinger Salbe fi$ ju regen; 2>a leimt unb fpriefet unb bedet fc^tteK be$ 23ad>e3

9lanb,

3Ba$ eben bieten lann bie arme ßrume, Sein farbenpräcf)tge$ prangen unb fein buftgeä

23tüfcn!

2)a$ Stuge fu$t vergebens eine 23tume,

fie£t nur ringS in t)tUem, fc^ncQ verfe£rtem ©rün 2tuf fleifägem 6tiele breite Stätter fädeln.

©ernennen tvill miä) an jenes Säcfyetn,

35a$ oft ein forgenvolleS 2lntti§ raf$ bur^pftügt,

QBenn unverhoffte §reube einen $rttyling tilgt 1

2>ie 9luine.

«JBaS tt>ar ba verfammett für Serrttdtfeit? 3Ba$ £at ba verbtutet für öerjeteib? 2)a nnxrb alter £uft, allem £eibe geregt 3m Äommen unb ©e£en manef) ffotj ©efd)te$t 93or alter 3eit!

Sie ^Kauern, bie öben, fie ragen tveit, Sein Salt me^r in ifcnen von £ufi nod) Streit; 2)ie (Efcronif erjä^tet too^t manche SJiär, ffiie Steine verfdjtvetgen 9Jufc unb £e£r 2lu$ atter 3eit.

£tnb toenn bann bt<$, QBanbrer, fcinabgeteift ®ie SBefcmut ob menf$tic$er 9H4>tigfett, 23ebenfe, mte n>enig an grift vergebt, So toirb auc^ veröben bie unfre Stätt ©tet$ ötter 3eit!

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2) er Ort, wo bu Itefeft im Ätnberpfaib, 25er &ain, tvo bu lüfeteft bie erfte 9Äaib, 35er Saat, ber einft Sehern ba$ (Ed)o ga&, 53eröben, fotoie aud) bein ^Äal am ©rab,

2Ut beine 3eit!

Sann toallen tvofyl anbre t>on Qßegen tt>eit

3) en Stätten ju unfrer QSergangenfcett

Hnb feufaen, tt>ie einft tt>ir, au$ banger S3ruft: QBte finb totr ber Sonne fo Iura benmftt, 2Bie feine 3eitl

SMonbnac&t im ©ebirge. So ffumm unb regtoS ru^en 23erg unb Zal 3n Dottern SJionbenltdjt, 5ern in ben fiüften n>ebet teifer Sali;

2) ie Stille unterbricht

9Zur £urttge£ QBaffergerinne, Silbern fd)äumenb; GS ift, als ob bie SBett Stuf ettt>a3 fid> befinne, tyr entfällt,

3) a$ unterbeS

Sie ttrfeber feergäfe, QBeiter träumenb.

25o<$ nie unb nimmer fommt bie eine 9Zacf)t

3m gellen Q3oUmonbtid)t,

QBo fie, ben Sraum abfd)üttetnb, aufertt>a<$t,

QBo fie i&r Steigen bricht.

@$ mögen bie SBaffer t>erfanben

Unb fcerfiegen,

IIO

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G$ mag ber 9Äenf$en öera 3n n>e£er ©e&nfuc^t 23anben QJergefm bor <3<$mera; 60 *>or tote na<$, Sic bleibet gema$ Slnb fcerfötoiegen.

So ffrecfe bi<$ benn auf ba$ n>ei$e 9Äoo3,

33Ii<! auf aum Simmeteraum

Hnb toä&ne bid) toie auf ber Butter S^ofe

Hnb träum i^n mit, ben Sraum.

2)amt toirb, tva$ ba$ bämmernbe QSeben

9ling$ »erftärte,

S)ie fetbfft>erge§ne 9lu$,

2luc& fro^ bie 23rufi bir &eben:

„<233ie föön biff bu,

9Jionber$eHt,

Serrltc^e Qßett!

Butter erbe!"

Srü^ting. QBenn tt>tr mit Jebem neuen 3a£re <Z\t) f Umliefen fefcen SBalb unb gtur, 23ef$lei<$t un$ neibif$e$ @nq>finben Ob unfern Sebent flügger Spur.

©er 9ieib, bafc un$ fein SJrityting nrieber 933iH festen na<$ ber 3ugenb Sagen, Saft Säumen gleich mit faxten Äffen SBir tPintertid) jum Gimmel ragen!

in

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©afc tf$ mit 53Iüten unb mit ©ttften 2tHtmmerbar ber £enj erneut Snbed bad 6d)icffat au$ ntcfyt eine ©er 23tumen auf ben <3Beg und ftreutl

©o<$ möchten mir und nur befpiegeln 3m tiefen 23orn bed Setbfterfennend, QBtr fänben felbft, ald abgeftorben, Und wert bed gättend unb Verbrennend.

(Ed toäre au$ in und oft lieber Sin neuer Srüfcting aufgen>ad)t, SBenn nid)t ber öerjen eifge Stätte 3&n rafd) erffarren $ätt gemacht 1

©ott unb QBelt ©er <pfalter.

9Rotto: .Cajj ab *>ott mtr, Ocmetn^eUi-

I.

©te 9ftufen ruf icfy ni<$t bie finb geftorben fc^on, 3ct> rufe ni$t ben ©ott, ben breigeeinten, ©em fromme 3eiten too^l ju fingen meinten, ©ad (Eigne ruft in fi$ Jetjt auf ber (Erbe <3o$n ©ad (Eigne tff'd, bad na$ bem ^emben f$aut unb

finnt.

3ft biefed „(Eigne" Srug? ©ad „Srembe"

Steinen?

©ad ift fein ©innen ift fein a^eifetnb ^Reinen Unb eine neue, ernffe, ftitte 3eit beginnt

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2lu$ i$m nur fd)öpft ber ^enfcfc, au$ eignem

Setbff unb Schauen, 2tn ficf> nur fann er JHag unb 3ubet rieten, 2lu3 fid> nur beulen, finnen, fetjaffen, bieten, 9li<^t (Erb- m>d> fcityem SKäd&ten tann er me$r

vertrauen,

3)enn tt>er fann feinet 3*rtum£ i&n berichten, SBenn er ni$t feCbft in harter ^Äity unb mäcf>tgem

9itngen

Std) enblid) überffeßt ben attrfefpaltträc&tgen

fingen ?

2)enn brüber mu& er ffe^n, toenn er vertrauen foH, ©enn beugt er fid), ba£ ift fein f$tt>erfte$ Snren, n>irb tym nimmer be3 (ErfennenS Heinfter 3oU, (Er n?irb fid) fetbfi unb aHe$ mit vertieren. 3n 6e^nfud)t-5Bo^I unb SBe^mut-S^merj er

baben mag,

Q3ßie tnet er aud) erfennenb faftt, rüdt ber 3eiger, üxib gebt ber^Äenfc^eit ftete Qtatt unb etpgen Sag, 9iie 3tt)ingt jur legten 9lebe fie ben <5<f)tt>eiger, ©er hinter ber 9Zatur verborgen tauftet Hnb ernffen gitti^S ftetS t>on bannen rauf<$et Q3on lefcter ^rage au ber allerletzten, 3&n, ben 3af>rtaufenb nod) nify mübe £ei)ten ! <Mt «Innern ©riff na# feinem öerjen fafet bie

§anb,

©er ^orfcf)er xoiifynt tym ba$ ©e^eimnte ju ent- reiften —

(Er fafct ba$ ©ut unb ba3 (Errungne fdjeinet Sanb, ©a$ $erne föeint ©e^eimfteS lieber i\x t>er-

Reißen.

9tnjcngruber. 1. 8 »t*

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Unb gebt ber SMenf^eit ftete Statt unb ewgen

Sag

<E$ atefcet t&n ba^tn ba£ urgefceime ^Balten. O töft e$ ntc^t in Jctyer Qßonne, a^cr <ptage, (ES ift wn i^m mit mäßigem, ffarfem 2lrm gehalten. (E$ rufm bie QBefen ber 9latur im 9Äutterf<3f)ofe, Ginb ein£ mit il>r, unb mag e$ ewig wetyren! ®a$ ift ber QBefen ^Äutter ewig $erbe$ £0$: 2tud) e i n e 3 nidtf fann fie au$ fid) gebären Slnb ba$ ift be£ (ErfennenS bieget, ber t>erf<$tieftt, 3u wiffen, wa$ w i r finb unb wa£ ba$ a n b r e ift ! ©o ruf i$ bid), bu urge^eüneS SBalten, benn, 2>em ungewufet entfottert einft trietleid)t bie ^Betten! ©id> fann nidjt ©laube unb nid)t breifter ©pott

umgefcn,

S)icf) rühret nid)t ©ebet, bi$ reiat nt$t fred)e$

Spelten.

3d) weift e3 nid)t, nod> mag e3 einer wiffen, QBie bu geballt, befeett bie 6toffe einft mit SRac&t, 2>afj fi<$ 23ewufjte3 ffredte, wie na$ langer 9ia$t (Sin trunfner Schläfer pV&iflid) au$ bem 23ett ge-

riffen

er weife e$ ni<$t, wa3 £ag$ twoov gewefen war, Unb nid)t, was werben wirb, unb taumelt, auf- geredet,

3um 3Bafd)tifd) ^in unb babet fief) ba$ Säuge ftar, QBie mit bem 9tafj ben Täufling man au Seben

mdet

3$ ruf bid>, urgefceimeS ^Balten, an xd) rufe S)ie (Erbe, wo in un£ unb ringsumher bein QBalten QBir betenb fdjaun, wie an 2lttare$ erfter Stufe,

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QBo tt>et>en betne eingeborenen ©effalten, 3Bo wir be£ Sebent un&erffanbnen Zeigen galten, 3Bo ©rängen un$, bie Sefcnfu<$t fafjt unb trägt unb

fcätt -

3$ rufe btc$, bu fonnumftra^lte (Erbemoett! 3<t> rufe btd), bu urge&eimeS ^Batten!

II.

QBenn einftenS biefer Stern t>em>e£et, ünb 2)unfel Hegt auf feiner 23a$n £lnb wenn bie Sonne einft erfte&et, ümfonft auf weitem öitnmeteplan 3$n fu<$enb,

2lu$ feinem 93ranb bie afd&'gen gtocfen

QBer fie^t ba$ Sinnen, SBiffen, Seinen,

2)a£ 23eben, 3öu<t>jen unb bie Sränen,

2tH, n>a$ 3<$rtaufenb lang

Öier ein ©efd)le$t erlebt, errang?

5>od> au« bem Ätfcer gtänjt ein Sunfe

$)er fiiebe, tt>el<$e oHe umfaffet,

2>a glänaeft auä) bu, o meine Siebe,

2)u meine fiiebe aur $o$en, ^eiligen 9Jienf(f)&ett,

Unb biefer $unfe, t>er from 23ranbe

©eblieben, aünbet eine neue QBett,

ßine QBett auf, \>oU ber fiiebe,

Ser &o$en, bie un$ umfaßte unb all umfaßt.

S?orrefponbena mit ben Stern-

bemo&nern.

9Jlit ben 23ett>o£nern anbrer QBetten

3Bte möget tyr um ben <23erfefcr eucf> plagen?

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Sie Ratten un$ tt>atyrfcf)einlid) nid)t$ ju fagen, 211$ n>a$ toir i&nen lönnten melben; ©efe^t Jebodj bur$>au$ nid}t augegeben Sie fteHten fict) mit tt>a£r$aft 9Zeuem ein, 2>ie3 „über (Erben &ofce" tt)ürbe eben Hn$ teiber gänaltcf) unt>erffänblid) fein.

(E t n f t e b t e r 3 Stofefeufaer. SBenn itt> nad> bittrer SobeSqual 2>ir au$ genüberftttnb im 61(1, 5)u tt>ärft 3U groß unb id) au Hein, Ilm btd) nur au erfaffen! QIßarum |>aft bu, o Sperre mein, SJMdf) 9Jlenf<$lein teben laffen?

9ii$t jum blauen Ätfcer.

9ti<$t aum btauen Stfjer, 9Zid)t nad) ber braunen Stolle £>intt>enbe täc&etnben 23Iide$ 5)er 9Äenfc^ fi<$ fcertrauenb!

(E^ern iff ber §immet, £ofe* ©eröU bie (Erbe, ©ergebend pod)t er an Jenen Hnb biefe berfölingt tyn.

©Ott.

£lnb Kefe'ft bu mi<$ no<$ gtüdli* fein, 3$ müßt bid) bennod) fragen: SBaS läßt bu anbre fo fd)tt>ere 'pein 3>a$ lange £eben tragen?

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QSJe&en ber 3eit.

(Ein <&d)icn, Stöhnen nur, als läg bte QBelt im

Sterben,

Hnb jebe £acf>e, fie wirb ttrilb-baccf)antfcf)e £uft ünb toenn baS Urteil mttb, ©o totrb fie blofc nur inhaltslos. O läge boö) bie ^Bett im Greiften Q3erlaffen bon bem f stimmen Sutten „alte Seit"', Itnb f äugte bann baS S^inb an tyren f djmerageretf ten

Prüften,

©aS nrfr als SKeffiaS fromm begrüben mttfeten, 3>ann 9Kuttertä3)eln, SOluttertoonne, (Eiu neues Säbeln, neuer Srnft unb neue 9Jtilbe Hnb bann bie <3Jienfc^eit fdjön gereift ait-Setta*' neu erftanbne ©ötterbilbe.

SDer QBeife.

Sin 9?arr, ber toarb ber $rag nie toett,

QBofcer er benn baS Seben tyätt?

Unb tt>aS baS £eben fei, beS bad)t

(Er man^e lummerbotle 9toct)t.

2)a ging er einftenS über £anb,

ein Sier toafS erfte, baS tym ftanb,

(Er fragt baS Sier: „QBaS ift benn £eben?"

„3<*> lann bir leine Slnttoort geben,

3$ leb baS £eben, toeife eS nid)t."

5>a ge&t jum ^enfcfjen er unb fpridjt:

„O fage bu mir: tt>aS ift £eben?"

„3$ lann bir leine 2lntn>ort geben,

SMn Staubgeborner meift beS 9tat."

2>er 9iarr, er rafft ftd) auf 3ur Sat.

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<£r greift au einem 3auberbu<$,

9JMt vielem 2>räun unb ttrilbem $lud)

23ef$tt>ört er einen ©eiff: „O fage

2)u 2tnttt)ort mir auf meine $rage!"

©er ©etft, er fyaufy, ber ©eift, er fprtcfct

3nbe$ fein 9iebelleib erbebt:

„3$ tebe felbft ba$ £eben nid)t,

2) enn td), t<f> iperbe nur gelebt \u

S>a tpenbet witb ber 9Zarr ba$ 23(att. ,,34) bin Jefct ber ©efööpfe fatt, 3<$ fct>rei au bir, bu 2111, o fage

3) u 2tnttt)ort mir auf meine $rage. O fage bu mir: u>a$ iff £eben?

2)u foHft, bu muftt mir 2lntn>ort gebend 5)a träufelte n>irre bur<$$ ©emad>, QBie QBettem>e£n unb 2>onnerfrad>, QBie ?Jrü£ting$fäufetn, 23Iumenbuft, 2Bie »uferblityn unb SÄoberbuft, ©eff alten, fcfyarf unb Kar gerünbet, ©eff alten, fanft unb leid)t t>ertt>if<$et, ®od) tyev, tt>a$ fonft getrennt fi<$ fünbet, 3m Sonn- unb 9Dlonbenli<f)t fcermifdKt, Hub eine Stimme fprtd)t ifcm teife: „3f>r lebt mein Seben, fag t<$ bir £lnb me£r ni^t toeift t$, als tt>te t&r!" 2)a f(f)tt>ieg ber 9Zarr unb nmrbe tt>eife, ®enn tt>eife finb feit alten £agen 21H Jene, fo nict)t weiter fragen.

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©ott unb ber 2lt&eift. „2)a ift mir einer in ben öimmet fommen, (Er keifet auf toiet gute Säten, 2>ie Seele ift gana too&l geraten, 23te auf ein bi&djen (Erbenfd)mu§ 3ft er gana ^eil unb nut>. <&oä) fcelfe unfer &err 3*fu (E&rift, ®er SSerl, glaub icf>, ift ein Streift, (Er &ätt fict> fem ben (Engel^ören, (Er fölagt ni$t 3itfcer unb nid)t öarfen . . /

2) a fpric&t ber öerr, inbem er läcfjett

So mitb, nrfe £enae$&aud> um ^Ivanen fädelt : „23etafct in feinem SBefen tyn, bem eignen, 3t>n nur, fonft tväv bie Seligfeit ifcm g)ein, Jlnb tviü er mid) in meinem Simmet leugnen, (E$ fott tym unbenommen fein!"

Sie Spinnen unb bie fliegen.

«ine $a&el.

3n einem Sd>löfed>en, ba$ t>ertaffen Hnb barum £alb verfallen ftanb, Öerbergten in ben öben Räumen Q3iel 2>ut>enb Spinnen an ber SBanb.

©efunb&eit falber aber mochte

3) er le^te ber Snfaffen ^ier 3erbrod)ne Scheiben nicf)t »ertragen £lnb flidte aae mit Rapier.

(Er fönitt baburef) ben t>ielen Spinnen ©er 9tot>ruug 3ufufcr grünblid) ab,

ii

Di

Q3<m aufcen tarn niä)t eine stiege, SBie e$ balb innen feine gab.

S)ie netjen>ebenbe ©emetne, Sie ttmfcte nicf>t, ttrfe if)t gef$a&, £lnb toax nad) langem grimmen Raffen S)em bitfern öungertobe na&.

©a n>arb für ben, ber Kraft nod& füllte, 2)ie Setbffertyattung jum ©efe§, @r tub beim Sd>tt>ä<$ern fid) ju ©äffe Stnb frafc t$n auf im eignen 9ief>.

2)o<$ als au $öd)ft bie 9iot geffiegen, Sa fügte fi<$, ba& t>or bem S#lo& (Ein muntrer &nab fcorbeigejogen, 2>en £angett>eile Juff fcerbroft.

(Er raffte liefet auf bom QBege itnb na^m bie £?enffer fid) aum 3iet, 9Zur tt>enig £eile Scheiben blieben 9ta<f> biefem ritterli^en Spiet.

Hnb buxd) bie Süden f^tpärmten Riegen 3n öütte unb in gülle ein, £Dte Spinnen fagten: ,,©otte$ ©üte Regierte fic^tbartic^ ben Stein!"

Sie falteten bie QJorberbeine Hnb banlten ifjm, ber alle nctyrt, Hnb £aben bann mit frommen Sinnen 2>ie fliegen reinlich aufgeje^rt.

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2)o<h meinte bereu <Z<i)\vaxm hintoieber, ®er ringS befiricft Dorn £ob fich fanb: Sie ©Reiben l>abe ausgebrochen

2) er Qatan mit felbeigner £>anb.

(Entging ben grimmen ©trlden eine,

3) urch ©otteS §ulb hielt fie fich frei, Unb toarb fie bennoch aufgefreffen, 60 meint fie, baß e$ Prüfung fei.

2)a£ gilt wm Riegen unb von Spinnen, 2)ie an QJernunft nicht überreif; 2)och finb ttrir f lugen ^enfdjen ihnen, (Sottlob, in feinem fünfte gleich-

©t. Meters SMage. 9 ©t. <peter fprach im trüben Son: * „Syöv mich, ©Ott <33ater unb ©ott ©ohn, Hub auch bu, lieber ©eitger ©eiff! 2)ie 9Äenfchen werben Jeijt fo breift, ©ie fürchten Seufel nid)t noch Sob, Unb gar ein Seben ohne ©ott, 2>a$ planen fie mit frefctem ©tnnl" ©ott 93ater fpricht: „SBie froh *<h Wn, betrübt bich ba$, bu treuer Unecht? 3ch fag, mir fommt e$ eben recht, 2)u toeifjt, ich ^ar ganjen SBrut 2tH meine Sage nicht gar gut, 3ch h^be QBaffer unb auch 23ranb Q3ergebenS boch an fie getoanbt Hnb ©ünbflut nicht noch SobomS 9Zot, 9Zicht 9Zoah$ Mahnung noch be$ £ot

121

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(Errettung nxir ju ettoaS nü^;

2Me Sonne toar'S in trüber ^füi),

2)ie <?)erle tt>ar e3 für bie Säu,

Sie fünbigten nur ftet£ auf$ neu,

23i$ mein &err So^n in Sugenbftärf

23eforgte ba£ (ErlöfungStoerf.

2)octy ttrfe'S gebte^ unb toie'S geriet?

34) benf mein Seit unb fag nit.

Unb wenn fommen tut alfo,

QBie bu gejagt, be$ bin id) fro&.

SBenn fie nunmehr in S^eorie

Of)n mid) ju leben finb beftrebt,

9i ift re$t, in graste baben fie

3a aKaeit o^ne mid) gelebt.

QBenn \tatt t>on en>iger Vernunft

Sie fi<f> Don einer tollen 3unft

Stocfblinber Gräfte ber 9Zatur

23etreuet glauben, ift bie Spur

QJon 23effem>erben fcfjon in Sidjt,

£lnb alles fommt in gute 9tid)t!

2)ann fcat e$ fürber toobt ein (Enb,

2)aft man mein 9iamen eitel nennt,

Slnb fommt ju Sauf unb lommt ju 9tanb

'ne grofee Dummheit too ju ftanb,

Dann fniet fein Sd)uft metyr tote aum Spott

Slnb fingt: 9hm tobet alle ©Ott!

Hnb finben fie mit einemmat

3b* fieben 'ring unb eng unb fd>at,

©afe fie in S<!)am bafcor erglübn,

(Erff unfereinen ju bemfibn,

(Et, bann ift mir bei meinem 23art!

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©a$ $albe Regiment erfpart,

©enn toenn td) tynen nimmermehr

©aS ©ute fpenb, ba3 üble toe^r,

So tff * vorbei mit trägem 9tu£n,

©a$ ©ute mttffen fetbft fie tun,

2) e3 23öfen f elber ftd> ernennt,

©a£ toirb fie Sieb unb Ätugfceit te&rn

9tf $t fränl id) gern ber Rommen Sdjar

©od> bann besagen mir fürtoa&r

©te gottlob 9tader aHermeiff!

SBte Hug ba$ ©ana gejielt, geplant

©a$ Stüdc&en tft bom Seitgen ©eiff!

St. <peter, $afi bu*$ au$ geahnt?"

©er ^römmffe in feiner 2trt.

©a$ toar ber grömmfte in feiner 2trt 3$ toeifj ntcf)t, n>ie er fcieft, ©en $at ber Seufel aur Söll genarrt: ©a toär ba$ «parabieS.

(?r fdjunb unb jtoadte bie Seele tym Hnb quält i&n tt>inbeltt>etc& Unb frug mit &öHif$em Spott unb ©rimm: „SP'« ^übf* im Simrnetreid)?"

23ef Reiben ftttftert ber Rommen 3ier: „3* nun, ba$ ©ing t>at Qßelt, 2>od> frei geffanben, ii> £abe mir ©a$ netter borgefteHt.

3d) Kopf bei Jeglichem 3*oid unb 3u>ad ©emütig an bie 23mft

Hnb benf, e$ fc^tt mir no<$ ber ©ef$ma<! 2tn foldjer £>immel$luft.

<3Jtir ma#t au$, trofc att be$ argen ©$etu$,

9ii$t ©rübelet 33erbrufc,

©a alles, beffer nrie unfereinS,

2)er Serrgott nriffen mufj!"

9iun bat bie heiligen allefamt

2)ie Kunbe tief erfc^redt,

2>afj eine Seel, bie gar nid)t t>erbammt,

3m ööHeupfu&le fteeft.

Sie brangen t>or unb fte bitten für: „(Erlös ibn au$ ber <pein Slnb lafe aur gotbenen öimmelStür 2>te arme Seele ein!"

„3a/ fprid>t ber öerre, „tote ift mir nur? <33ßte Jomm iä) ba aum Schuft? §at meiner prangenben (Erbe tyuv 23etreten nie fein gufc?

3ft er tt>ie btinb benn wrbeigerannt ©etoeft nl<St)t, nod) erfreut 2tn all ber «pradjt, bie mit reifer öanb 3$ bort um^ergeftreut?

Hnb n>enn ifjm ba no$ ber Sluterföeib <33on £uft unb Qual gebricht, 3e nun, ba tut er mir felber leib, 2)o$ Reifen lann icfc ni^t.

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So mag er benn leiben ofcne ©runb, 23i$ e$ i\)ti f elber Derbriefet. (Etnftoeilen lafet mir ben (Sfel unt, 93« bafe er Hfiger ifil"

QSenn unfre Soten wir jur (Erbe

betten.

QBenn unfere Soten toiv jur (Erbe betten, 25a treten ftüfternb tviv jurüd t>om ©rabeäranb.

2) a$ fieben i\t% ba$ uns mit fiufi unb fieiben ilmf dringt unb un$ ntd)t geffeben läftt,

3) afe mir bie ftillen Soten boef) beneiben, S)ie in ber (Erbe ruben traumloS, fd)lafen3feft, 2>a$ fieben iff$!

SHe ewigen ©ötter.

2lber bie ©ötter vergeben mit unö

Hnb bie enftötlerte (Erbe

JSünbet tdty mebr ba£ ^Batten berfelben,

Senn bie ©ötter tterge^en mit unä

Hnb e$ bleibt nur ba3 etoig SBaltenbe,

2)a£ unfer arme£ ©ef<btecbt

9tt$t tpeifj unb nic^t abnt.

2)o$ au$ bie Sterne, bie fierben,

2) ie teuebtenben, unb mit ibnen (Ertif(bt ba$ taufenbfältige fieben,

3) a3 fle tt>etteifernb erjeugt,

2>er Sterne ©ebanfen unb Sräume, fieer ttrirb e$ im 9taume.

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3n biefe t>orgeatmte £eere tagtet

©er <-)Dlenfcf), mit aitternber unb bebenber (Stimme

Srägt er: 9Ba$ bleibt?!

£ e b e n 3 tt> e i 3 & e i t Q3otf$tt>eife. L

2Ba$ ift e$ mit bem geben ffiocfj für *ne arge 9iot, 9Äuft leiben unb mufe fferben 3utefjt ben bittern Sob.

$am id) bod) auf bie (Erben (Sana o&ne 2Bunf$ unb QBitl, 3$ n>etfe e$ nt$t, Don wannen, £lnb fenn nidjt 3tt>e<f nod) 3iel.

(ES tritt bie bnnUn 2luen 9Zur einmal unfer $uft, gür furje 3cit nur tauften 2Btr öänbebrud unb ©rufe.

Slnb toaä un$ and) von greuben £lnb Seiben augen>anbt, 2)a£ mehret unb ba$ minbert 6ict) unter ^Äenfdjentyanb.

2)rum taffet un$ in $Jreunbf<$aft (Einanber re$t t>erffe&n S)te furje Strede QBegeä, S)ie tt>ir jufammen getyn.

I2f)

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II.

QBie Dieler beiner greuben Sab id> umfonft gedarrt, 2Bie toenig beiner Seiben Saft bu mir, <2ßeit, erfpart!

Sie einen toie bie anbern, 3$ fcatt fie gern gemiftt, Söeil bo$ ein planlos SBanbem 2)a$ arme geben ift.

£lnb rufcen tt>ir am 3i*te 3m tiefen @rbenf<$ofe, Sann gleiten tyre Spiele, QBer barbte, n>er genoß.

SJerberbet nid)t ben einen 2>er greuben froren Schein, £lnb fe&t i&r anbre toeinen, 93erfd)ärfct md)t bie <?)ein,

2)afj feine tt>e£mutreid)e Srinnrung eud) betrübt Hnb man an eu<f> bie gleite ©ebutb unb Sxeue übt!

Hm mi i$ mer net! 2>a fein mer b'tiebften Seut gftorbn 2ltt unb junge,

53ergeffen $olb n>ie Statten fmfcfcen f 3 9fpür Don nur toeni, 2>o$ i $ätt f* fo gern amal no# gfe&n, 2)enn um mi ig mer net!

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3 tooafe i fimm ju f», <23erfterbn, tot fein lernt fid> 3n oaner Stunb, 3 fürd)t 'n nit, in 2ob. 9Jtir i$ nit um mi.

2)o$ tt>a$ mi tut am meiften ptagn,

SBann fo alte »ergebt,

QBie a Stummer beut unb grötjt,

3 t>ermag '3 nit gar fagn.

Hm mi i$ mer nit.

©a tröft u iel tva$ bleibt a, mein? £In£ allen barf um un3 net fein!

<3)M(f) fümmert nit b* QBelt unb nit 'i

£anb !

<DKid> fümmert nit b* <3Belt unb nit 9i £anb, Sie flehen t>on Ijeut nit auf morgn. Sür b' erfct)te, ba foH ber tteb ®ott, gür jtt)eite ba ßoafa £att forgn! gür <JKeine, ba forg i mt$ ftitt, 2lm tiebffen a nit gar au trfel!

QBetterfunbe. 23alb ifi ber QSolfen <JJlaä)t gebro^en, 9ia$ 9legen folget Sonnenfdjein.

2) toätyrt *ne furje 3eit t>on SBo^en,

3) ann fteHt fi$ lieber 9iegen ein;

2luf biefe QBa^ett fann man pod^en Unb munter brauf lo£ prop^ejetn. 9Zur SBunber nimmt'*, bafe fi# bie Waffen 2)ur<f> folc^e Jhmff no$ tröften laffen.

128

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©aS et nage, toaS bem 9ttenf<$en

frommt.

©aS einige, tt>aS bem 9Jienfd>en frommt, 3ft in ©ebutb fi$ faffen, ©enn nehmen muff er, tt>aS ba fommt, (Er fann'S nicfjt liegen laffen.

'S alten Sepps Sto^feufjer.

(Ei bu liebet 9Jienfd)enteben! Kommt mer aus ber SJKutter <Zi)0% Qßirb mer fo geboren eben, QBie böd Kailbet unb bös 9tofe, 3S mer gteid> a mefcr uerftänbig, 9Äad)t ein baS nur me£r elenbig.

mm

'S Kaitbert als unföulbigS 33engert,

SBetfj noef) nif t>om Ojenfdjlagn

Hnb böS füttert träumt lein toengerl

93on bem fc&toeren 3iegelmagn.

2111 böS fimmt ju feine 3eiten,

Hub h>ann'S ba tS, mufe mer'S leiben.

(Ei too&l, 'S 93tect), bös lebt toie blinber,

Kennt fein Ängften, benft fein 23fd)lufe,

©oef) uns arme 9Äenfd)enfinber

Ce^rt ber Kated)tfimuS :

„3'&ö#fi, ba föleppt mer fief) fiebjg 3<#t fcin

Itnb aum Schluß, ba totrb mer gar frfnl"

Kaum nod) nac$ bem 23röferl ©afein 23ftnnt fu$ fo a arme Seel,

Ätt8«n«*wber. 1. 9 129

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Sott r öud) fdjon auf 9Zein unb 3a ^nein ©tei$ in §ünmei ober Söll! 2t <t>, bö$ aOafamm lönnt mer a' fd)tad> fein, 9Äöd)t fdjon lieber glei$ a <23iecf) fein!

<3Xenf <$enf d>i<*f<*t. SBie 9iebeiftoden auf ffürmiföer Selbe 93orm <3ßinbe treiben unb plö^üä) t>ertt>e$n, So rufctoS, ^Jienfd), ift bein irbif$e$ ^Batten, ©o rufcm- unb ftmrtoS ift au$ bein Q3ergefml

©Reiben.

QBer in ^ilflofem Sommer ©ein £tebfte$ fferben fie^t, ®er toetfe nt<f)t, mlä)t 5Mammer 3^n noti) jur (Erbe jie^t.

©ie toeinte, at§ fie bange 2tuf etoig 2lbf<$ieb gab, ©ie Sräne rann bie QBange ©er Soten fanft fcerab.

O Srän au$ liebem 2tuge

3n bittrer ©$eibeffunb,

O Sräne, trübe Sauge,

2)u brennft ba$ öerj mir ttmnb!

9iid)t$ beut bem franfen öerjen 2113 meiner Sroff ftcf> bar, ©aft e$ ba3 tefcte ©djmerjen, 2)ie leiste Sräne tt>ar.

IJO

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S p v ü d) e.

2lu$ bem 9ii<f)t£ ernten tviv, Sauden ttmnbernb aus ber (Erbe, SBie au$ SÄoorgrunb ni^tge 23tafen, Hnb »ergeben raf$ tote fie. 3Bie ©etoürm, fo nnnben tviv ün$ in einem ttrtrren Knäuel, «Sergetualtigt buvä) un$ fetber, $ür ein anbreS o£ne Sinn, Slnb bie fargbemeffne 3eit 9*üfcen nrir, um tt>enig @ute$, Q3iete£ 23öfe anfügen Stnferm eigenen ©ef$te<$tl

3Ba$ bu im fieben bir au$ magft erringen, darüber bift gar balb bu aufgeftärt, 9iur in bem Streben lag bet ganje QBert SJon alt ben fceifeerfe&nten Singen Unb in bem bife^en $reube am ©elingen.

QBer biefe* Sein au toben ift geurfUt, 2)er mag e£,

Hnb tt>em e$ bünft ein übet Spiet gefrielt, ®er Itag e$,

SDo$ ber, bet gerne für vernünftig gitt, 2)er trag eil

SBorin fi$ alle n>eifen 9Äänner einen, 2lu$ grauer 3ett, au$ Jüngften Sagen, SBenn n>ir fie um ben SBert be$ Sebent fragen,

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®afj fie mit bttftrer ©ttrne meinen: 9tf<ht eine Sräne fei e$ tt>ert ju meinen, 9Zo<h eine Sache aufaufd)lagen.

2)ie QBett gleist einem ungeheuren

fflte QBett gleist einem ungeheuren 2ta$, Hm bat bie 23eftie fid) balgt aum Srafe. QBer in ben S?näuet feinen SBeg fich bahnt, 3ft aa^nlo^ ober hat noch nicht geaahnt, Hnb bie toerhaltnen Obem3 feittoärt* fiehn Q3or (Sfel, finb bie 9lefpeftabelffen.

533er toitl toagen.

033er will e$ tt>agen, 2)em Marren bie Qßahrhett ju fagen, 2)er liebt ba$ SBeib, ba$ Äinb? @$ ift au hören «id)t angenehm: 'i ift ntd)t$ an aUebem.

£eben$tt>ei$h*tt- QBer tebt allein ber ©egemoart, £>at oft bie 3ufunft fehler unb hart, Hnb toer ber 3ufunft lebt allein, ®ie ©egemoart berfpiett in ^ein QBoht bem, ber recht bie <2Kttte trifft.

3uf pruef). QDBann ttxiS nit taugen tt>iH, ^eraag nit gtet,

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2>enf bir in ber ©tili: »03 ge&t vorbei! Sfatlf $ bir a erft gar ferner, S3ift bod) frofc ^inter&er!

9iur tt>er in$ £oab fi$ fdjicft Unb e$ fann tragn 9ttt tt>er it)m unterliegt, QBoafe tt>a3 au fagn; 2ta «plagn, bie un$ befeuern, QBerbn unfre (Enletn te&rn.

91 at.

3ögre nicf>t unb aaubre nicfjt,

Ii

QßaS bu geffern nteberfcfjriebff, 6<$retbft bu $eute nimmer, 23ifi Ja fetbft ber ©eftre mcf)t. Schaffe rüftig Sag für Sag Hub geffalte o$ne S<$tt>anfen Smmerfort unb S(f)Iag auf <3<$tag, Gonff befömmft bu t>iet ©ebanfen, 2tber feiner tt>irb au Säten £lnb Dar lauter Überlegung SBirb bir f$liefcli$ nicf>t$ geraten.

©e3 2llter$ 2Bei$$eit. <3Jtan bat fcoreinff gana falfö gebaut, 2>a& nur ba$ 2ttter ttttger mad)t, (ES finb nur eben aller Orten ®ie SWugen gleichfalls att geworben;

2)enn n>er ein 9iarr, ber nrfrb tt>o^t ©rei3, 3ebod> nid>t ttüger unb ttic^t tt>ei$, 9iur bafe bie Sorbett, ber er fculbigt, 3t>m burcf) bie frembe f<f)eint entf^utbigt.

3n trüber 3eit. QEßenn bu biet) tn3 Ärgfie fanbeft #rgfte£ ift: geboren werben ginb bid) ru#g au<S) in$ anbre, <3Jiinber 2trge auf ber (Erben. Sterben rennet man ate Sd)timmfie$, 2)em man nidjt entrinnen fann; Södjft vernünftig tft'3, bu nimmft e$, Sßie e$ tritt an bi<$ fjeran.

2)amit freiließ fat ba$ Seben, itnb tt>a$ brum unb bran, ein (Enbe, 2)u Jeboc^ fei ftiH ergeben, SBo'* bid) träfe, too'* btd> fänbe; Ob nad> tuet, nad) tt>enig Sauren einmal brofct bie$ eifern 9DIufe Ob unb tva$ bu aud) erfahren, Jhtrj ift atter 2Bei$$eit ®$tu&:

2)ajf bur<$ QBafferftut unb 23ränbe, 2ltle$ Siechtums graufe plagen 9?od) ber Sftenfd) jure^t fid> fänbe, Ofme um fein £0$ au Itagen. Stilen Sammer, ber bur^jittert 23ange öerjen o$ne 9lu$, 2Ba$ bie QBelt vergällt, verbittert, $ügt ber 9ftenfcf> bem ^Jienföen tul

*34

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9Ud)t bie 23o^eit ifCi, bie niebre, 2)ie am ärgffen btc$ bebrüdet, 9Zein, bie 5)umm$eit ift'3, bic Webre,

2) ie bir fac^t ba$ öera aerftüdet; Stetig nrirfet fie, getaffen

Hnb fie tt)irft fi$ niemals au$, 3agft bu tyeut fie t?on ben ©äffen, ®ringt fie morgen bir in$ §au$.

$>offe: ba& 'i jum Seffern treibe! $Jttr<$te: t>tetlei$t mirb'S aud) fdjlimmer! 2lber, bafe e$ beffer bleibe,

3) arauf tyoffe nie unb nimmer! Seme groKenb btd) befdjetben, 5)umm$eit rufct au feiner ??rtff, Kluge nützen nur bie 3eiten, QBo fie etoaS fötäfrig iff.

3Ba$ in$ fieben (Ebte riefen, S?ann fie bauernb nid)t ertragen; QBie bie 23runnen aus ben Siefen (EinffenS in ber Sttnbflut Sagen yityliä) \\<t) ergoffen Ratten Silier Sityen, aller Ort, Spült aud) fie bie reifen Saaten Samt ber 23obenfrume fort.

Ob bumm, ob f<$te$t.

QBonn bir tt>o3 totbafföftt Unb fdjaugft bir, traun,

©en, ber btr'S att>egbrocf)t I?ot,

QBeng gnauer aun,

2)onn fogn £eut, nwnn tx>er

Sir f<f)obt au$ Steife:

2)ö$ tt>ar a fd)te$ta SSert,

©d)0 au$ ba QßeiS!

2)o fügt bir oaner 9i Srgft 2lu$ 2)umm$eit aua, 60 fcoafefS: 9io, mei, *i i$ $ott 2t oarma 23ua!

2)o<$ bir, ben onge^t anadjff, 3nrtrnt tt>of)i mit 9te<t)t: @$ fam af oan$ föter \fna\x$, Ob bumm, ob \d)Ui)tl

ünb n>o3 on ber ©oef)

ö$ äbetft bron:

gen b' ©<f)Ie<f)tigfeit mer too&t

©i fürfegn fonn,

2) od? ttutö bur'n 9Zorrenfopf

©e&t für a ©fäu$,

©o$ toiffant nöt amot

3m ©rinb £äu*i

2>enffpru<$.

2Ber feiner 9Äütye £o£n gern fie^t, 2)er tt>erbe nur fein 2)enffpru<$f4)mieb, 2)enn in ber QBelt ift me^r beliebt (Ein ©pruc^, ber nidjtS ju benfen gibt!

J36

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QBie flug, t£r 9Äütterl QBie tlug, tyr Mütter l 3$r ftöret nify 2>en Sd)taf ber steinen. (ES Reifert Ja, 3m Schlafe fpietten 9)ttt tynen (Engel.

QBenn fie bereinftenS,

2) er <3Jiutter 23ruft (Enttoöbnt, ertoaetjen, QBer loeifc e$ beim: QBaS für 3)ämonen <Mt ifcnen fpielen?!

QBie Hug, if)t Mütter! 3&r ftöret nid)t

3) en Schlaf ber steinen; Sic b<iben nur

gär Iura bie (Engtein 3u Spietgenoffen.

3ct) $ab erreicht ba$ 3iet be$

Strebend . . . 3$ Ijab erreicht ba$ 3iel be$ Strebend Slnb fenf ba$ §aupt in bem (Erfennen: QBie loerttoS alles ©ut beS Sebent, QBie ärmli$, ttxiS tt>tr ©ttidt benennen. 25aS 9tingen ift'S, ba* biet) beglüeft, (Erfolg fcfyon tyat ben Äranj jerriffen, So toie baS $orfd>en nur entjüdft Hnb nimmermehr baS Dolle QBiffen.

i37

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9Zur, xva$ noci) auSfte&t ju gemimten, 9iur, n>a$ im £eben tt>ir verloren, (Erf feinet grofe t>or unfern ©innen; 3ufrteben finb allein bie Soren. ®oä) tvcv erlernt, be3 Sebent greife 3u werten ate ein eitles 9lid)te, 2>er fttr^tet and) fein 3ict ber 9teife Slnb feine Sage be$ ©ertct)t$.

3ni Snnern gefeftet.

QBenn Satire ge^n unb fommen, So neunte bu in ad)t, 9ßa$ fie bir tt>o£l genommen, QBaS fie bir too^t gebraut.

QBaS bir aud& im Verlaufe ©er 3eiten tt>arb befeuert, 9H<$t ©ut nod> ©lücf e$ taufe, ©ar trttgti^ iff fein SBert.

9lic$t graufant fceiftt ba$ Seiben, 9M<$t 9laub nenn ben SJerluff, Sßeifc ftiH bi$ tu betreiben Itnb trage, tt>a$ bu mufct.

9htr ber iff $ocf)gemutet, ©er gloid) im ©Ittd fi$ fü^It, Unb n>enn ba$ §era ttjm blutet, 2>te QBunbe feufct) »erfüllt.

2)a$ ©tüd, e3 tt>itt ni$t tt>ä&ren, 35a« £eib bleibt tiify beffefcn,

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2) tft: toie Sage teuren Hnb toie bie 9tödf)te geljn.

9iur ba$ £aft bu genoffen, (Erffritten ba$ aBein, QBaS in bie ©eet gefd)Ioffen 2>u bir au tiefft hinein.

3) a$ einjig ift ba£ SBo^re, QSktS bu in bir erfifyrff,

2)em bu, tro§ $tu$t ber 3c$re, 3n Sreuen bi<$ betoä^rft.

Ob fie umbunfetn <5<$meraen, Ob Bveube fie erhellt, 2)u trägft in beinern öerjen ©ann eine $rteben$U)clt.

QBie 3<$re ge^n unb fommen, 2)e$ fcaben fie nid)t 9Äad)t, 5)at>on tpirb nid)t$ genommen, 2>aju bir nickte gebraut!

Sagn im Summer §atm.

©agn im ©ummer §atm: „Hff, toir müffent txiborrn", ©agn f im QBinter gteief) brauf: „&uf<f>, mir feinb f<$on t>afrorn!" 8lf ber Senn, in ber <3flüf>I, 3a$r für 3a$r, nrta ba toiß, $e$tf 3 boc$ niemat an #orn.

Hub fo ftagt a ber 9)ienf($, 2>afe meng greub er ertmrbt, 2)afe bite OB eng no baju '3 leibig £ebn tym fcerbtrbt, itnb troi) Samsna unb ©fc^roa Sun f* fid) jfatnma ju atooa, 2)afe SBett nöt auSftirbt.

$ finn ber alten gäbet na$.

3cf) finn ber alten gabel nad), 2)ie ernftyaft un$ belehret, 35afj alles, tt>a$ getpefen tt>ar, S)eretnften$ ttrfeberfe^ret.

3n>ar n>ieber!e^rt m$ langer Srift, 9c*a<$ fcterjigtaufenb 3<xf)ven, Sann aber aud) genau, ttrfe ttrtr^ 2)a3 erfte 9Äat erfahren.

9Zun iff mir fo, als $ätt icf> biä) 3u einem frühem £eben, SlnljotbeS Siebten, fdjon gefe&n Slnb micf> bir gana ergeben.

Hnb bu, bu fcätteft olle Sreu Hnb Sieb, bie id) empfunben, SDtit Berbern ©potte mir gelohnt Hnb tiefen SerjenStounben.

9Jiir tönt, acf), fo »ertraut unb bocf) Grnttdjternb beine Spraye, 9JU<f> fcitynt, tote einmal f#on gehört, 5)ie filber^elle 2a<t>e.

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3$ ttebenb otyne Hoffnung unb

3)u tytiloZ o£ne 9leue,

@3 ift ate ttrfe ein alte$ Spiet,

2) a$ toieberfetyrt auf$ neue.

(Ein afte$ Spiel mir lönnen breift ©ie QBieberbolung n>agen,

3) u bift im Quälen tooblgef djutt ünb id) für ba$ (Ertragen.

Hnb Überläuft'S mir oft ba3 öerj

So bang unb maienfröftlicf),

®ann beucht mir albern, tote fie ift

2>ie alte $abet fröftti^ !

£eben unb Äunfi

QBo^I möglid), bafj e$ anberS ift

unb toar.

2Bo£t möglid), baft e$ anber$ ift unb toar

So fd)ien e$ mir, ba£ £eben!

3$ Jönn nichts anberS geben:

3>en Schein t>on meinem Sein.

2BiH ber ni<$t euren 2tugen

Hnb eurem ©enfen taugen,

So mufc id)'$ tragen.

toirb mir euer Schein 2Bo$t and) nity belogen.

SB e i f u n g.

3$ ftanb bor mausern f$on betroffen, 2>er sptnfel unb Palette fü&rt

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Slnb beffen fteifeS, feffeS Soffen <DDli($ oft beinahe fcätt gerührt. Gr 309 in$ £anb, ffubterte immer ünb u>ie$ mit freubgem öoffnungSfcfcimmer 2)en Sfi^jen-^Buft ben er eraiett, ünb fd)ien i£m ettoaS rect)t ju taugen, 2)a rief er mit fceratteften Stugen: „9)ai Qöb ein 93iO> ! "

(E£ mufcte bodf) nic^t fein ba$ QBafcre, QBie er bie ©adje na^m jur öanb, (Er trieb e$ fo burd> t>iete Sa&re, 9Jt<ht3 Ralfen fieute i^m unb £anb, 2)enn n>a$ er malte, fonnte £aien ünb Kenner nimmermehr entjtoeien, QBetl feiner'etnxrö barauf hielt; Unb xtxx$ er eifervollen Strebend Stach f$uf bie Sage feines Sebent ©ab nie ein 33ilb.

©er foH fi<h nicht mit Äunft betaffen, ®er bie 9iatur ttrte Jeber Peht; (Er föleppt 'nen ^otograp^enlaften, ®er nur bie ©dmtter fchtef ihm jieht; QBem irgenb ©rofjeS noch gelungen, S)er hat fich'3 fetber abgerungen, Ob jart unb milb, ob fiarf unb toilbl Saft bu nur beinern QBerfe eben 2tu3 eignem 3<h jujugeben, So gibt'* ein 23itbl

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2 eben unb 23üfcne.

Soll bie 23ü$ne, fotl ba£ £eben (Eu$ ©enuft, (Erfahrung fdjenfen, <3Jiü&t tyr breift bem (Ernft unb $ro$finn gotgen WS tn$ te^te 2)enfen. Perlet alle, *i iff nur eines, 2Baö un3 lachen ma<f)t unb toeinen: JMner barf fid) tt>a§ 23efonber$ 2)ünfen in bem Slllgemetnen ! £ernt i&r nify eud) gegenfettig 5ityren, gegenfeitig ftüfcen, QBirb eu$ aller SBetfen 2Bei$&eit, 2tHer Schelmen SBi$ nid)t3 nüfjen!

2>a3 Sragifcf)e. 2)a$ £ragif#e im £eben, auf ber 23ityne, 3^r Rempelt e$ au einer eignen Sorte, 3&r fu$t na$ Sclmlb, tyr forbert eine Sityne £lnb Sc&utb unb Sityne finb nur SJienföemporte, Sinb flein nur gegen be£ @efd)icfe$ ^Balten, . Hnb tvoüt tyr eud) an feß>e ängftli^ Ratten, So fönnt i&r aud> nur 5?leinli$e$ geffalten.

„Siebter". I.

3ebem, ber fid> au ben Katern i&f)U, Sem birgt ber $arbenfaffen eine <3Belt, (Eine große, eine fteine, 2fber immerbar bie feine!

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II.

QBer un$ enthebt, erft nadjjufragen, 2)e$ Jhinft un$ alles meife ju fagen Itnb un$ ben Katalog erfpart, ©er föafft ein 23tlb t>on guter 2trt!

2) o<f> treffe b e n 2lpoHo$ Strafe,

3) er ganje Spalten lang erflärt, So bafr bem unttulttommnen Schlafe 9Äan nur mit 9tot unb 9Äüfce n>e$rt.

III.

SBer nadter <5d)ön$eit gibt bie boHe (E&re,

Sie fcinjuff eilen n>eife in aller £>e£re,

®ie fie geaiert feit SBettenanbeginn,

S)en flogt nt$t an, tt>enn nrfber feinen Sinn

^Äand) SatprfKMpt mit breiten 9Züfiern

St$ aucl) nad) folgern 23ilbni$ taufct)enb redt;

3)er SHermenfd) felbft, er toirb nid)t lüftem,

QBenn tfcn ein Stauer tyityern Sd)aun$ burd)f<$redt.

2)o<f) mögt bie 23ilber tyv getroft »errängen,

Q3or benen 9Ränner tt>eid>en, Satprn brängen;

2)enn foHtet tyr bort leine 9tttytrin felm

3n feifenfdjaumgeborner Sd)ön$ett fie^n, ;

2)ann brotyt eud) fd)timmre 2tugentt>etbe;

(E$ ttrfrft fi<f> £üffemt>eit in »ollen Staat

Hnb bietet in aerfnüDtem bleibe

Sen (Bf et eucfj in Samrnet unb 23rofat!

IV. J ©egoffen tt>irb nun unb genauen, * QBa$ ff$ im „Srod&auS" finben tvitt, *

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(ES ift fceuttagS baS ©enfmatbauen (Ein fe$r beliebt ©efellfd)aftSfpiel, 3uft toaS man fo ins &auS bebürfe, 'S langt ni$t für frityere (Entwürfe; (ES fcfyeint, man tt>iH nur eben 3)aS Äleingetoerbe fceben!

(ErfafjrungSfafc.

3*oeie nur, toie ungleich fie, 9tüfcren feines Säbels QBorte: 2)aS ^artföpfige ©enie Hnb ben Stümper ärgffer Sorte l

SH^ter unb 3)i Sterling.

S)er Siebter oft tote unbequem, 2)er 2)id)terting ffetS angenehm I

öamerting.

2) er 2Ba$rf>eit toirb im fieben man burc& Diele

23eifpiel fatt,

2)afe bo$ bie QBett für 2)enfer nichts als einen

©rabffein f)<xtl

Seftgrufc.

(3)em 6ternberger SR&nnergefanottevein.)

2)afe ffetS borauf ber 3eiten Sturm unb 5)rang (Ertoecfenb unb erma^nenb ging ber Sang, Stuf ben baS QBort bann folgte unb bie Zat, 2)aS n>eijj, mer beutfc&en Sinnes Kenntnis ^!

«ansengruber. 1. 10 ne

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2>te £>eraen$fünbiger. Oft fingt ein \)otyi Sieb Dorn QBeine, 2)a$ felbft ber Kenner Ofcr beftridt, (Ein 9Wann, bem nie getpanft bie 93eine Hnb ben nur bttnneS 23ier erquidt.

£lnb oft, bie engfte biefer Qßetten 3ertrümmernb, freie fiiebe fingt ein SJiann, bem mü)t$ ber ©attin ©gelten Sein 3üngfte$ in bie 2trme attrfngt.

Itnb n>er im gritfjrot erft bie Cammer 23etrttt, in treuer $reunb ©eteit, 2)er fingt fonad) in feinem Sammer ©en ötjmnuS ber @ntyaltfamfeit.

Hnb man^er bi$ an bie ©eftirne ©er grauen 9lein^it preifenb tjebt, (Der in ben 2trmen einer ©irne ©oeben nrilb bie 9ia<f)t bur^tebt.

9JioraI lobpretfi ber fatte ©ünber, ©er ©arbeube befingt ©enufo (E§ finb t>on Je be$ &eraen$ S?ünber: ffiaS ©et;nen unb ber Uberbrufel

2Benn toix eud) fcören... QBenn ttrfr eu$ &ören fcon bem öerjbtut fagen, yjlit tt>eld)em iljr gefdjrieben, Alein gramerer Unfug n>trb mit Sinte je getrieben! 2Bir Nörten gerne x>oUe ^ulfe fragen 3&r forbert, baft man öerjblut nennt, QBa£ mifroffopifd) man erfennt.

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2>ic$terS Älage.

$)er ^rcunb :

ffiu tegft an alles Sanb, »iUft übraH föaffen, 3)u fammetff enbtoS, bod) bu fammelft nur! 2>er 23lumen magff bu nie genug erraffen Hub plünberft ßunft unb SBiffen unb 9iatur. ®u tyaff ben Stoff ju taufenb t>on ©ebt^ten Unb nrinbeff nimmer bo<$ ben twHen 5?ranj!

3>i$ ter :

SBaS tt>oÜen gegen unfer Selbft tviv rieten? greunb, toenn nrir etenb finb, fo finb mir5« ganj! 3Bie geuer fanft, fo tobte mir'3 im 23ufen, 3u wärmen unb ju fegnen t>att id> fcoHe ^Äac^t. 3$ ^atfe früb jum 2)ienft ber ^e^ren 9ttufen, (Ein frifcfjeS §era unb ©enfen mitgebracht. ®od) niemanb fam, bie Ijettge ©tut ju fcfjüren, 2)a$ fatte (Etenb bläff hernieber burd) ben Schlot, 33) fa£ in fprübenben Junten mtd> vertieren Itnb glimme einfam mi<$ ju £ob ju Sob!

6etbftbetra<$tung.

O, lannfi bu ni<$t in beinern Serben ©er Sugenb frobe ©tut bematyren? Q3ermagff bu e$ nicf)t auSjumerjen, 3Ba3 bir gefommen mit ben Sauren?

2)ereinffen3 &aft bu alt bein Streben 3n 3eiten bittrer, Berber 9iot ©er tyeilgen &unff anheimgegeben, QBaS ringff bu Jefct nach £ob unb 23rot?

10* 147

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S$ ift ein teibigeS ©etoöfcnen

2tn farg bemeffeneS 23e$agen,

Um ba$ bu bid> bem JMt be$ Schönen,

ffici emtg £>o£en fcaft entflogen.

3)u aünbeft i&m je^t Slciu^erferaen, 2Bo einft bein ganaeS öera geflammt, 2>u, einft ^prop^et mit marmern §eraen, Q3erfie$ft als fauer "Pfaff bein 2tmt.

2>u fonnft ben ©Ott in 33rotgeftalten, (Sr^ebft unb tröfteft aur ©enüge, 2)o$ um ben ©tauben au ermatten, 2>a fpricf)ft bu au$ man$ fromme £üge.

O, raff bid) auf unb f^affe ttrieber, QBie einft in beiner gotbnen 3eit, 2Bo nod) ber 23orn beiner fiieber, 2)ir rein gefprubelt, unenttoetyt.

Slnb ttrieber Jene ^Pfabe toanbre, 93om ©tauben an bein ©etbft begtfidet, SBo^in bu flüdjtenb, bid> unb anbre 2lu$ ber ©emein^eit 23ann entrüdet.

O, a^0^ baft Dom 5)rud ber 3<#w ©ein 3nnerfte£ btieb un&erfefcrt Itnb baß bu, tro$ ber grauen £>aare, 9Zod) immer beiner Sugenb n>ert.

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(Ein u n fi f r e u n b.

2)a Ott:

S3u ©ofra, bu, tvo$ foH bö« ^oafeen,

2Ba« rennft mit Sötern umranonb?

Sdjteppfi ea^ner, toonn f mit bir nur gfpoaften,

•en 9lucffa<! bi« auf b* $ö$fti QSJonb?

3a, fonn er mot t>on berbettefn

2t fo a onfrifjeft« kopier,

3n« 23etbuad) legt er gor 3etteln,

211« nmren f S>eüignbilbetn fdjier!

£ofc bi beijeit ben QSeg abbränga,

®ö« 9Koltt>erf ge^t bi gor nif on,

®o £oft bi nit bamtt 3* bemenga,

©u n>irft anjot a 23auer«mon.

'en fieic&tfinn au« bein köpfet fotogen

9Äuftt t, n>onn b* fetbn e$a nit fcaternft!

Sdjiafeprüget erfd)t, bonn ©teuer trogen,

<3ttei tiaba 23ua, bö« £ebn emft!

S)a 3ung:

Scfcau, Q3oba, fei bo nit fo neibi!

2i <2Äon ttrfr i erföt mit 'n Sofcrn.

2) er (Ernft, ber fimrnt no aUtval jeitt,

33along mer 'n gor nit jun berfo&rn!

Srum renn i Jo fo gern ^inbonna

Q3om Sau« toeg mit #ünftlerteut,

<3ö felber fan tftftige 9ftona

£tnb gunnen onbem a a greub!

5)u moanft, toar t?on nif j* terna?

ßi, fd>tet$ bi }ud>i nur fei ftitt,

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23otb mtrfft, a jeba bo bon ea^na, 2)er ficf)t nur, tt>a$ er fed>en ttrfll.

&at bo neuli oana b* Sinben 3n Sirfcfjemotrt fein £>of abgfctyriebn,

2)er t>om 23ilbel toeggabliebn. Stjrt, <23oba, grob fo mödjt i'$ moctyen, 2)o fonn Qßett mei 3eit mer taugn; 3 bbolt mer af f<$öna Socken, 'en GauffoH lofe i au$ en 2tugn!

©' $>auptfa$.

<3flei Q3etta, mütterlicher Seit, 2)er treibt &errgottfcf)nttjerei . . . ©em ffeH i$ aft tängfte Seit ^Äid) an fein QBerfbanl nab ^iebei.

3 fctjau ea£m au ba bei fein ©ma(H itnb amat mufet id) frei i&n fragn: QBie er bö£ S5ing benn ferti bradjt, Selb möd)t er mir africf)ti fagn.

„3o," tod)t er, „lieba Q3etta mein, 95ö$ U bo$ nur a fttoanigfett; 3m «pftöcH ffecft ba öerrgott brein, 9htr bafe mer 9i äbrig toeggaf^neibt."

2)raf fog i, ba& mi<$ nmnba na£m, ©afjj niemat foan 9Äatör ea$m gfd)ied)t, (Ea$m *i <3Äeffa nie baneben lam Stnb er burc^ö &0I3 frei burifiecfyt.

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„3o, 23ttbat," fogt er, „föau, af (E$r, 2)0 tt>iH falt toan 2Iu$beutfd)Ät ge^n, Stenn tpann iä) V ©acf> fo redjt erflär,

2) ann i$ f glei gor nit jun t>erftetyn.

3 tonn mi net j* be^aupta traun,

3) afe eppa meine 2tugna foan,

®ö anberf d)t in SBelt ty'neinfctjaun, 2tl$ nrie fie'S bei meiern toan.

3 tooaft nit, tt>ann id) en Scf)nifcer fityr, 3$'$ b' Sanb, alle* ba t>errid)t, 33*3 n>a$, tt>a3 icf) im S>ers fcerfpfir, 3$'$ nxt$, tt>a$ fid> mei Kopf ausbist?

QSßo^er mir'3 fimmt, bei meiner Geel, 3<*> rat'S nit, nmrb icf) nocfj fo oft, Ob'3 oaner benimmt, tt>o b'r tt>öH, 92ur $aben, ^aben mufj er'3 tyolt!"

©eftalten

2>ie arme 9Äagb.

3$ frage: Siebft bu mtcf)? 2)u blicfeff ftumm t>or bfdf>. 2tcf) \a, id) tt>ei# e$ tt>obt, SBaS ba$ bebeuten fott. ffiu b<*ft nun meiner 9?at!

3 et) trag Ja, tt>a$ i<f> mufc, 2Bie xvef) aurf) ber 23cfrf>tuft

i5<

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^ein atme* öerje prefct. 2)od) tt>enn bu mi($ Dertäftt, (Ermeife mir bie ©nob:

9iic$t flttfire mir in* O&r, §eb nid)t ben 23ti<f empor, O nur fein <3Kttleib gib $Jfir all ba$, tt>a$ an Sieb 3<*> bir ertoeifen tat!

©er arme franfe °Peter.

2)o fimmt reifer £eut #inb, §obn übrig alte gnua Itnb genganb gor föteifa 9Äit eifane <3dma$.

Slnb i lonn btofpafebi

2tf Druden fam gefjn;

©etyt'3, fd>enff3 mer n>a$, 2)eanbetn,

23itt fd)ön, bitt gor föön!

Oan Kreuja gibt jebt, 9io, bö$ i$ tetcfjt aä&tt; Öätt icf) engern ©funb nur, 3 ließ eng •«$ ©elbl

5>te 9Ufctertn.

2)u fiijeft in bem JMmnwrtetn 23ei btenbenb grellem fiampenfcfjein Hnb fä^rft bie 9Zabel aU bie <3ßaffe, 2>ie 23rot im 2)afein$fampf bir fc^affe.

l$2

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(Ein «Sögtein afjefi bu mit Ärumen, (ES teilt mit bir bie bumpfe £uft, 3n Söpfen aie&f* bu beine 23lumen, (Ein tt>entg 6ang, ein u>enig ©uft (Erfreuet bid) im engen 9taum, QBo ber «DDiafcfjine emfig Schnurren ©i<f> toiegt in gteid)gemuten Sraum. itnb bu erträgff e$ otyne Durren Hnb tt>einft nur toentg ftiHe Sränen, Qßenn alles, tva$ bu magft erf einten, ©en Qßeg &u anbrer Säufer finbt. ©u rüfieff reicher £eute ftinb 3um 23attfeft Jene prä<J)tge 9lobe, ©ie feinen grauenrria erprobe; ©u fertigt laum nad) einem 3a$r, ©a$ SHetb aum ©ang bor ben 2tftar Slnb balb au aller greuben gülle ©e$ Säufting* bänberreid>e Sülle. Verengert fid) ber Keine $rei$ ©er fieute, bie bir na£, bod) fremb, ©ann nätyeft bu mit gleichem Steife 2lm Srauerfteib unb Soten^emb. Hnb Don ber SBiege bis aum ©arg (Entlohnt man bir bie 9Jiü£e farg. ©ie dritte, bie baS 9tab gefönellt, ©ered)net all au Saufen, Sie führten bicf> ans (Enb ber Qßett, ©o$ laffen ntd)t ber 9tot entlaufen. So lebft bu 3a$r für 3a$re gtei$, (ES rührte beine QBange bteid) 9tur fetten freier £üfte S<*u<f),

£tnb menn bereinft man btd> begräbt, QBofttr bu n>o£t getebt? SBeifjt bu e$ au$?l

3m QBatbe. (Sin 3^««*.

L

©rü& ©Ott, grüfe ©Ott, bu grüner QBalb! <3Bet<$ prangen unb ©ebeiljeu! 2)u bift ber f<f)önfte Stufentfcatt 2>er tiebftc tt>otyC ju speien.

@3 tad)t be$ $örffer$ Södjtertein, SBemt i<f> e$ ftammetub grüfee, QBie fc^t e$, ftüd)tenb nxttb^inetn, ©o aierti<$ feine güfte!

ünb xä) er^afd) ba$ Junge 23tut Stuf ftttter, Keiner ^Kotten. QBie xooty, tt>ie fetig fi<$'3 bod) ru^t 3m grünen QBatbeSf chatten !

IL

Qßetc^ anber <3}iafe ber 3eit, o fag,

Qßo^l lönnten mir verlangen,

2tt$ unfer beiber Serben S^tag

3m fetigen Stmfangen?

9H$t a^tenb, xoa$ ba fommen mag,

QJergeffenb, tt>a$ »ergangen;

(BS lann ber 9Kenfd) allein t>om Sag,

03 om Sag nur ©tücf empfangen!

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III.

(Er: 3)u bttdft boll 2ingft

3u mir empor.

2Ba$ iff? O, fag

(ES mir in* O&r. Sic: O, faß mid) an

Hnb btid jur Seit!

9i ift n>e$e £uft,

9i ift fü&e* Selb,

2Ba$ mi$ erregt.

Du böfer «OTann,

SBie bi#$ erfc&redt! (Er: 3$ *>in betoegt.

5Ber bad)te bran? Sie: 3ft e* ni<$t füfc? (Er: ®i Ja, gettrffj!

IV.

9Jletn Simmel, finb bie ©inten bumm! QSeil id) nicfyt bor (Entlüden ©teid) außer mir, te&rt fie fid) um £lnb breite mir ben 9tttden. ©anj o£ne ©rufe ift fie t>on mir 3m 3orne tt>eggef ^ritten. (Ei, liebe* #inb, erft betteln toir, Dann lommt an eu$ ba$ Sitten!

Q3on 3eit au 3eit toiH nun gema$ S)en SBalb i<f> tyier burd)ftreifen, Slnb läuft bie tiebe 2)im mir naety, ©o tafc id) mt<$ ergreifen.

i55

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2)cr QBatb ift aud) be$ <5d)mucte beraubt, Vergilbt ber 23lätter 9lefte, gr Rüttelt att>eifctnb überm öaupt 2)te Ijerbftttd) faxten Sfte.

V.

9hm, flaubt nur Sota, alt 93tütfer^en! 3$ möd)te gern erfunben, QBaS mit bem görfter frfer gefdjetyn. QBar fcfjon fo lang nictyt unten, 3cf) loeifi e$ nid)t ju fagen!

©er 5örffer, Öcrr, ift lang fdjon fort, (ES tt>ar ju feinem frommen. 2)ocf> tote er ^ei§t, terfetbe Ort, QBobin ber 9Jlann gefommen, 3d> toeifc e3 ni^t au fagen!

Sein £ö<f)terc$en? ffiie Sanne? (Ei, 2)ie freiließ blieb aurfiefe, 9ltd)t tt>eit x>on t)Ur, ganj nahebei; Ob fie'3 bort freut, ob brüefe? 3d) weife e$ nicf>t ju fagen!

(Ein £ump fam au$ ber ©tabt getrollt,

(Er ioar nid)t einmal fauber,

©ie 2)im, fonft nid)t ben Männern $olb;

<3Ba$ er gebraucht für 3auber?

3<f) toeift e$ ni<f)t ju fagen!

5?urjum, er tat ibr fcf)ön, bi$ er 3n 6<f>anbe fie getrieben.

Di

Sie \at) t>on Stunb tyn nimmermehr, Slnb too ber Schuft geblieben, 3$ metfe e$ nicfyt au fagen!

Unb al$ fie füllte fid) au atreit, 33egann fie ju erfranfen. QBar'S nur au$ purem öerjeteib, 2lu$ reuenben ©ebanlen? 3<$ u?ei§ e$ md)t ju fagen!

2>o<$ eines Borgens toar fie tot, Sie tag fo ttrfe im Schlafe. (EmrieS tyr ©nab ber tiebe ©ott? ©efdntfc e$ i£r aur Strafe? 3$ tt>eifc e$ nidj)t au fagen!

(Ei, S*nr, tt>a$ fommt (Eud) in ben Sinn? QBa$ tt>erft 3&t (Eu$ aur (Erben QBie 'n gottt>ertaffner Sünber &iu? QBie beut id) bie£ ©ebärben? 3$ tt>etfj e$ nid)t au fagen!

<23ergelt (Eu$ ©ott bie mitbe ©ab! QBie ionnte id) au$ benfen, ©afe Samtens Sdjafc t>or mir ic$ ^ab? 9Zun ttrfH Jeb QBort mi$ fränfen, 34) toetft e$ nid)t au fagen!

(Ei, beult: ©efctye^en ift gefd>et)n!

<3Btr finb fa 9Äenf<$en alte!

ein angtücf tvaxy$, ein <3Jttf)t>erftetm,

QBie oft in folgern gaße.

S)aS tt>et§ idj too^t au fagen!

157

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VI.

3$ bttcfe t>on be£ QBalbeS 9tanb 3um Äirct)^of auf ber £>etbe. <Dte 8reu8e ffe&n im Sonnenbranb,

2) te Steine fet>n wie treibe.

Sin 33irfenfreua, ba$ müb fi$ fenft, 9Jiit einem weifen Äranj behängt, ©a$ weifet, ferne unb feitab QJon anbeten, ifcr einfam ©rab.

3cf) wenb mein $eifje$ 2tug empor, itnb meinem 23ti<f, bem bangen, ßrfcfceinet wie mit büfferm $tor

3) ie ©egenb ringS Urningen. SBie raget hinter mir ber QBalb 3n finftrer, bräuenber ©efialt, 211$ wehrte jümenb er ben ^fab (Entweihtem ©lüdf, »erwirfter ©nab!

So foHen na$ ber Stabt mi<£ tixd

2)ie müben 5üfte tragen,

3cf) toiH na$ leerem, föalem ©tücf

<2öie anbere bort jagen,

23t$ all bie aufgetürmten Stein

9D?ein armes §erj gemauert ein

Unb, an bad §ofce ofcne ©laub,

3m S?ote id) berget unb Staub.

3 to e t Sd)Weftern.

3um Traualtäre ge£t bie eine

9JM ftolaem Stritt, bie SKprte in bem öoar;

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5)ie anbete, bie Slnbege^rte,

Verbirgt fi$ \ä)üd)Uvn in ber ©äfte <5<$ar.

6ie flüftert teife: „2lrge S^toefier,

2>u tuft mit leichtem gufe ben f$tt>eren ©ang

Unb betnen fünftgen ©atfen nannteft

3)u feden 2Borte$ einen guten $ang.

ünb trägft bie gjtyrte, trofc bu näd>ten$ ©ar oftmal äbennätig mein getagt, QBenn bu mir 3)inge am>ertrauteft, 2>ie ffetS su tiefft erröten mi$ gemalt.

3d) gönne bir bein ©lücf unb tottnfdje, C£ud) beiben bleibe Jebe 9teue fern, 35od) mär bein 23rat>er mir bef Rieben, 3d) fennte tt>a&rli$ leinen anbern öerrn."

2)u armeä SHnb, bu fudfjteff Siebe, ©enufe t>ermieb ffete beinen bürftgen <pfab, 3nbe£ bie Seilte, fioefre, fiofe ©enufj gefugt unb Sieb gefunben tyxtl

3 u a n i t a.

Suanita fifct, bie Heine,

3n ber 9ionnenf<$ut mit ©ä^nen

ünb fie fcört bie fromme S<$n>efter

9Zeue ©reuet jag ertoätynen,

9ieue abfctyeu&otle ©reuet,

9Zeue unerhörte Prebet,

3)ie bereinfienS nur ju büßen

3n bem <pfu$t boll ©tut unb Sc^toefet.

i59

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gerne in bem 23ritenreicf>e, ©rübejt über bem Äanale S^tanle, btonbe 9ttenfd)en tt>ofcnen 2)ort unb S^etjer ftnb fie alle §at ein 9ftann fit^ unterttmnben, 2)a$ ürelternpaar au läffern anb bie <TOenf<f)en mit bcn 2lffen 3u »erbrttbern unb t>erf<t>n>eftern.

Hnb mit biefer fünbgen £ttge $)db er triete fd)on betöret, QBie ber fromme <pater ftaget, 2)er im SHoffer 93eicf>te Ijöret. QBäfcrenb fiel) bie 9ionn um tyre kleine SWenfcfjentyerfunft toetyret, <3ii)t bie Heine Suanita fiä^etnb unb in fid) gefettet.

Sie gebeult be<3 <pater 3ofe, 2)er fie auf bie 3eU gebeten 23arfuft tief fie, ^atte teine JSinberf^utye au vertreten anb fie Iad)te füll be$ <5<$re<fen$, S)en \\)x machte ba$ t^erjerrte 23artumra^mte 2tntti^, aU **> 2tugt>erbre$enb fic^ fcerftärte.

anb fie fänbe au £art, ben Saugen SBrtten ju fcerbammen, ®enn bie <3Äänner fönnten füglt(f) 2lUe boä) t>on Stffen flammen;

©od) bem SBeibe ttrfrb »erfi^ert, 2)afe e$ (Engste 2tbfunft b<*be; Ob t>on ötmmete tid)ter SeerfdKtr? Won gefatlnen? Quien sabe?

3) er 9ia#tf<$tt>ärmer.

L

3$ fef>, ttrie ein gefpenffifd>e$ ©cftd>tc, <23or mir ba$ toeifee Sein, ba$ id) gefügt, $abt, tote ^ ^ar/ *m Wtoi 9Äorgenli3)te, »1$ i$ erlag fo törichtem ©etüft.

9tfcbt iodUn formen, ebel, f^ön gegltebert, 9ti#t $tng atn <3ßeibe i$ mit Sera unb Sinn, 2)a id) bie Reiften Sippen ja «rniebert 3um gat&e einer Gtrafcenläuf erin !

(Brfi fUrrt e$ an ber QBanb alz g*ed, ate grauer, Sann rtteft e$ greifbar mir in meine 9täb, Unb mid) burdtfetyrt ein ttribertoärtger Stauer, SBenn id) e$ immer immer nneberfety.

ünb il>m au wehren, jagen meine Sänbe, 3$ irre tt>eit \>om <pfabe ab ber Gitt, ^ir a$nt au tief, ate baft id)*3 nid)t empfänbe: 2)a$ ift ber $ufc, ber in ben S?ot mid) tritt!

IL

2Benn an ber (Ede bort in tauer 9tod>t 2lu$Iugenb ftebt bie ffotae ffiime, 3n eines QBeibeö ganjer Sd>önbeit$prac$t, ®ann rötet mir bie Schorn bie Stinte.

$naenötu&er. 1. 11 0 161

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(Ein Ipöfmtfd) £d<$etn fptelt um tyren 9Äuub, üm batb in Unmut ju erfterben, QBenn einen 9Äann fie fie&t aum flü^tgen 33unb Die unf $einbare Su^lin toerben.

3)u ftetyft gar mannen, Dorn ©elage n>arm, 2tn bir bo<& f<$eu t>orüber$aften, SBeil e$ i&m Prebet bünft, mit trunfnem 8trm 2ln fc$i5n£ett$&o&en £eib ju taffen.

2111 beiner todern 6$tt>ef<em Sünbentaff SDfcag ob ber beinen man t>erjettyen, ©enn tt>er na$ bir im nrtlben Saumet fafct, 2>em gitf$, bie Sdjönljeit ju enttoetyen.

Unb bafc bu preis fie gibff au fotd>em Spott, 2)a£ ift ein Sun fo frecf) unb rttbe, QBie eins, be$ ^riefferä, tt>et<$er feinem ©off 2)ie S^änber in ben Sempel tübe.

Steider 3tnS.

2)a$ 3ügenglö&#en Hingt bur<$3 £at, Öerr Kurt liegt in be£ Sterbend Quat; (Er ringt bie magern öänbe Unb ff öfmet in ber testen 9lot: „9ttmmt benn, bu tieber öerre ©oft, 2)a$ 2>ing nidjt batb ein (Enbe?!*

5>er <5$tt>ei& i&m bon ber ©time träuft, Sin Stauer um ben anbem läuft 3Jmt fröftelnb übern Würfen.

162

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(E3 fte^et ba$ ©efinbe bang; QBie aögert boc& ber Sob fo lang, 2ttö f$li<f> er fr'ran auf ftrücfen!

(ES fd&recfet an beS SobeS ©<$tt>ell

3urü<fe tpotyt be£ Serren ©eet

Unb finbt ftcf) unberaten;

(E3 Raufte ttrilb ber ©mf im £anb

ütib Streit unb 9taub unb <2Äorb unb 23ranb,

2) maren feine Säten.

(Er jetgt xooty 2tngft, boc$ feine 9leu; (ES bringen fi$ bie 2>iener fc^eu Vlad) be$ ©ema<$e$ ©(fen, 2>en Sippen fein ©ebet entftie&t Slnb nur ein einjig 2)irntein fniet 8tm 23ettfu§, Mei$ t>or ©Breden.

©te tt>ar bie Softer einer SJiagb,

3) er einft ber ©raf e$ jugefagt, QBetl fie gebient in Sreuen, 3u tt>a$en ob ber S)irne (E&r, ttnb bückte biß au fränfen tt>er, 2)en foHte e$ gereuen!

(Einmal burd) trunfner ©ötbner ©<$ar

2)a$ <3Äägbtetn in 23ebrängni$ tv<xv,

2)a ftürjt mit glüfmber ©tirne

Öerr Shirt $inau, bie 2Bef>r in §anb:

„2)er SÄÜnbet ©c&impf be£ 33ormunb$ ©<$anb!

3f?r gebt mir frei bie 2>trne!"

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2)ie Sötbner fönten toll unb btinb, 2)tett>eit &err SSurt gema$ bebient Sie ungebetnen ©äffe; 2)le Ratten balb Rotlauf genug anb sogen ^tnfenb unb mit $lu$ 2tu3 ber &emünfd)ten gefte.

ünb nun in feine* SobeS 9iäfc ©efdjiefct ber ©inte tytxt unb toefc, Sie fprid)t mit §änbefalten : „QBemt gtei$, ob feiner ©ünben 3a$t, ®u tym t>em>e^rft ben Simmetefaat, O Serr, laft ©nabe toalten!

O gib, tt>a$ er auct) anbem tat, 2>odj meiner anfd)ulb gießen ffatt, 2)a$ toerb ifjm aum ©enrinfte. Qterbamm tyn ni$t tut §ötle ©tut, O glaub, ba$ Fegefeuer tut ©ettrffe biefelben ©ienfte!"

©a feufjt ber 9tttter: „QBetd> ein ©djmanll

Sin Sröpftein Sat ein <3Äeer t>oU 2)anf!

23ei meiner armen Seelen,

3d> ttmfet nid>t, t>or*$ au @nbe ging,

2)afi ©uttat fo ein grofeeS ©ing,

Sonff tt>ürb t$ metjre aä&ten.

2)o$ trägt un$ n>ie auf (Engetearm 3um öimmel guter Säten ©d)tt>arm, 2>amt wiegt im ööllenf Breden

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2lud> eine einage Sat noä) riet, GS fann lein glammenauugenftriet Sie Je aunicfjte teden.

®afj tc& t>or fceifter ©ierbe bi<$ 23ef$ü$te, 9)Zait>, ba$ toirb nun micf)

2)ort unt gelinbe fädeln *

2)a finft fein &aupt, er ffredt fi$ lang. QBa$ prägt bir auf bie ffarre SSBang, 2)u grauer Sdmfa, ein Säbeln?

2>ie 2tbbatiffin unb ber 23if<$of.

©in ebte Stbbatiffin fam,

(£in 9tonn beim 23ifd>of Itagen,

©ie \)&tt gen öimmeföbräutigam

2) er Sreue fi<$ entfdjlagen.

„O n>eb, ber Sünbe grofe unb fdjtoerl $rau Sbtin, lehret feinte, 23efd>i<fet gteid) bie SBerfleut $er gjlit Steinen unb mit fieime Hnb mauret mir bie Sünbrin ein; Sie fei) nit nädjffer Sonne S<$etn! ©ott möge tyr genabenl"

Sie «bbattffin f)c\me fe^rt,

Sie tieft ben 3elter Jagen

Uxib tat, tt)ie fie ber 23tfd>of te&rt,

©a$ gab ein großes Etagen.

Sie führten baS bietet) Sd>tt>ef<ertetn

SimpärtS ju einer 93tenbe,

3) a fügten tyafttg Stein auf Stein 5)er QBerfleut ftinfe £>änbe.

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Sie maureten bie 9ionne ein,

Sie fie^t nit näd)fter Sonne S<$ein.

©Ott möge tyr genabenl

Stnb ate bie QBcinbe feucht unb fatt

3)a£ Junge 23lut umf äffen,

5)a £at e$, e^ man f^tofe ben Spalt,

St$ nod) t>erne$men laffen:

„QBte grofj bie Sünb unb fdm>er bie <pön,

2>ie QBonne toar bo$ füfee,

£lnb fennt tt>er meinen 23utyten fdjön,

2) er bring itym teilte ©rüfte!

(Ein geuer tft bie Sieb, ba$ ae&rt/ ilnb ©ott, ber i&rer nit geioe^rt, 9Jiög mir unb eucfj genabenl"

Hnb tf) Dtvbliä) ber Sonne Schein, 93ier Faultier t>or bem Qßagen, ©er 33ifd)of fu&r in$ Softer ein,

3) te 2tbbatiffin fragen.

Sie leitet tyn an tyrer öanb

&inabn>ärt$ Diele Stufen,

23i$ ttn> man trlnter naffer QBanb

2)ie 9Zonn nod) $örte rufen.

2)er 23ifd)of, ber befreujt bie Stein.

„©er (Erbe Suft verläuft in ^ein.

©ott möge bir genoben!"

©rauf leitet tyn bie #btin noä) 3n$ ©aftgelafe, in$ reiche. „O, eble Stau, xva$ f)dbt 3f>t bocf) <Jür öänbe meifi unb toetcfcer

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Slnb aU bie nä<$fie Sonn fie finbt, Hmfa^et beib ein Stauern, Sic backten an ein Mei$e£ &inb, 2>a3 tot tag hinter 9Äauem; 23eim Scheiben an ber Ätofterpfort, ®a ftüftern fie als 2K>f$ieb$n>ort: „©Ott möge un$ genaben!"

QBeltMnbct

«aJiafcnruf an bie 9teattiouären.

2>er 3citen 3eiger fielet niemals ftitt,

2) er trfigt fi$ fetbff, ber ifcn jurüde toenbet, Slnb Jene, bie ein ©Ott berberben tvitt,

3) ie tjat er äße 3eit fcorerft t>erbtenbet!

9Jla$nung.

2>ie ^Jlenge fennt nur bie gemeine 9tot, Sie geiftgen ©üter überlädt fie Soren; SBie leicht ift su regieren fie! ©ebt 23rot, Slnb aller Sfretyettebrang gefct firaefö verloren. 3&r fönnt an 9le<$t unb Sitte eu$ »ergreifen Hnb (Eibe brechen, bie tyr iüngft gefroren, $fir Suff fönnt eure geinbe i&r erfäufen, gür 93roten jie als &ej unb 5le$er fömoreu; Qoä) bie ©efctyidtfe ttrirb, ba$ mertt fctebei, gür immer foldje Säten regiff rieren : Stets mit 9tobe$pterre3 SobeSfcfyrei S)ie Stufte triumphieren!

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9lur2tIUrfrömmftentt)irb^fogut. . .

9iur StUerfrömmften toirb'S fo gut, 3u lauften (Enget<f)ören (ES brauet ein mitvopf)oni\i) Obr, QBer ©ra$ n>iH toacbf cn bören ©od) brauet man btodutanbe ni<$t 9)lit fcfjarfer 23rlß au feben, 2tud) blöben 2tuge3 fann man bict)t 2)en ünfinn btüben feben!

Ob bu btd) nennen möge ff . . .

Ob bu bicb nennen mögeft nur bem alten,

Ob nur bem neuen Seffament autieb,

5>u mu§t bicb an bie Kobijilte bitten,

2)te ©ott un$ in ba$ öerje fdjrieb;

Q3erftet;ft bu biefe nid)t au lefen, Mft

2)u toobl ein 3ut>e ober <£t>ri\t,

Sebocb nacb ©prud) ber neuften ©pradjerfinber

Sin 9Äenf<b „mebr minberT

- S)er gute Sirte.

2U3 JüngfienS beim ©paaierengeben

9Zacb allen ©eiten meine Slugen irrten,

ffia bab td) einen ©d)itb gefeben

Q3or einer SJteifdjerbanf: „aum guten Strien".

„5)er gute £>trte", bie Parabel

Sut mit t)iet Sebrnte in ber 23ibet ffeben,

Qod) teiber barf bei feiner gäbet,

910$ irgenb fonft, bi$ auf ben ©runb man ge$en.

-

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2)en guten öirten immer benn in (E&ren,

(Er fud)t in Siebe ba$ verirrte ßamm,

®r ruftet nic^t unb bringt'S jurücf bem Serren.

er aber ficty bie 9)Zitye nafjm? 3e nun, *i ift Strtenpfftd)t. 2)a$ £amm inbeffen, (ES ttrtrb gefroren unb bann aufgefreffen.

©er Äapitaltfien 9Jotfd>rei.

2)ie 3eit ift reict), n>ie man'S fo nennt,

QBir armen Äajntalifien,

QBir geben ©etb ju e i n «projent,

Um nur ba$ £eben ju friften,

2>er 9teid)e tvixb jum armen 9Jtann,

®ie 9let>enue ift jum ®arben,

(Ein (Elenb, ba$ fid) Reiben fann

9iur nod) in glänjenbe färben,

So baft ber 23ettler fie burdjgudt,

QBenn aud) ber SHrniS nod) blanfe;

Slnb tote ba$ Saupt ber öpbra judt

(Empor ber graufe ©ebanfe:

93or btefeS Unreife mäd)tgem ^rall,

2)a bricht aufammen au Staube

5) er 9)ienf djfceit teftteS 3beat,

2ln$ ©etb ber ^eilige ©taube!

9t ad) blutigen 0 et) e n.

SBenn i^r mit ftarrenbem (Entfetten flauet, QBie alle S<t>ran!en, bie ttyr aufgebauet, 2)ie häufte blutgen gret>ete nteberbredjen Ofm $ur$t uor eurem 9lafen, eurem 9tä$en,

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®ann rufet „SUtorb!" it)v bur$ bie fttßen ©äffen, 3&r tviftt enö) ntd)t ju fammeln, ni$t au laffen ilnb glaubt ber 3eiten letzter Sag beginnt! 6eib tyr benn blinb?

<3o toar'3 getreten nod) ju alfen Seiten, So toirb e$ immer fein, fo oft ju ff reiten

2) er Überfluß ber für bie öunbert jefcret Slnb btefen aud> ba$ 9iötigffe t>ertt>el;ret *Hnb 2trmut bie an tyren treffen 33rüfien 9li$t nähret me&r aU brennenb 9tod>ge(üffen S)en legten, ^eiftergrimmten Äampf beginnt, ©eib it)v benn blinb?

§f)v fe^t bie nritbe 3agb naef) bem ©enuffe, 2>ie Sparen fnirfd>enb unter ifjrem S^fee, Itnb über bem ©etotrre, bem ©etyafte, ©teief) einem SU*, ertifdjt mit Jägern ©taffe, QBie einft in 9loma3 götterlofen Sagen, 2>a$ fceitge «pfitdjtgefü&l, ba$ emft Sntfagen,

3) afj leiner fi$ barauf jurüdbefitwt. Setb tyr benn btinb?

9Ba$ man von Sieb, ber t&r berühmt eu<$ Jjeute, 3n biefer 3eiten bürftge Stolle ffreute, ©a$ faßt fid) jtt>ifc^en 8*oeten ^ingerfaifcen, Wanä) #orn bleibt no<$ an feuchter ^ore fifcen, ®ocf> £>afc, ben ftreuet man mit rollen öänben! 2Ba$ fraget i&r, tote fotcf>ed Sun mag enben Hnb trie ber finftre 2)dmon SJla^t genannt? 6eib tyr benn btinb?

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Q3ergebne <3Äü$.

9Jietn Brennt, wenn gen ben Ärieg bu prebigft

£lnb aller ©rünbe bt$ entlebigft

ünb alle Sc^tactytengreuet fcftftberft,

Unb allen griebenSfegen bitberft,

2)u nrtrft bi$ balb bettmnbern fe^n

Unb an bem QBerf Deraagen,

2)en 9tadem ift am teid)teffen,

QSSenn fie etnanb erfragen!

©prtcljtoort-Sor&eit.

93on 9300cm fprid)t man oft genug, QBte in bem 6prid)tt>ort t>on bem S?rug, Slnb fönnte ber ttrfe Jene fagen: „3<f> ge^e nify, i$ tt>erb getragen."

9Dlangelnbe <Sinft<$t.

2)ie 93olf$gunff, n>ie bie Siebe, mufj 9Äit Sogif man t>erf$onen, 2)le Nationen finb ttrte graun Hnb SJraun ttrfe Nationen; d$ ma<$en beffe dürften fie Unb brat>fte (Ehemänner . 9Hd)t gtüdticfc, ba$ befagen tängft ©efcf>tcf)t$- unb SerjenSfenner. £lnb tt>enn ba$ ©tädf ju Saufen lag, 3&r 9Äifcmut blieb befielen, 5>enn fie ttermögen'S eben nifyt, 3&r ©lüd au<$ einaufe^en!

171

Di

2)af> fetterer ö a n b e l t&xa t n $ Steine.

2>afe fd)tt>erer Sanbel läm in$ Steine, ©äb Jebem gerne man ba$ ©eine! QBaä |)itft% tt>enn fiel) bie anbem eben SJitt „Syrern" ni<£t aufrieben geben?

3u ©ebenftagen ^protog

jur 6(ubentent)orfteUung jum heften be$ QBiencr

©cfyiflerbenfmaW.

2) er Sugenb ffe^t bie 3agbeit fd)ön! Sie mag (Erfahrnen ©inn burd) flugeS Steigen ebren, S)ie Kräfte, in ibr fötummernb, Sag für Sag (Erproben unb im 23om be$ SBiffen* Hären ilnb fo geruhig tt>arten ibrer 3eit

ünb bte babin fid) reinen Sinn betuabren; 2>ie 3agbeit ftettf: ber 3ugenb fctyön unb feit Q3or rafebem Sun unb müßigem 23ebarren!

3) oc^ müfete 3ugenb nimmer Sugenb fein, 9iid)t metyr auf ibren QBangen 9tofen blühen, 9lid)t mebr in tyrem 23ufen ftar unb rein 2>ie Simmetetobe ber 23egeiffnmg gtüben, 2>er ©taub an alle 3ufunft toürbe £üge, ®ie Hoffnung beffrer 3eit au ©rab gelegt, <3Benn nid)t ein 9lame aünbenb in fie fd)tüge, SBenn © et) i II e r 3 9Zame nimmer fie belegt. Site ©Ritter früb t>on biefeS £eben$ 33ttbtie Snmitten regen ©<f)affen$ mufcte flieben,

2)a tyaben reuig biefem Qßeb aur ©übne 2>te ©öfter ett>ge 3«g*nb i\)m t>ertie£en,

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ilnb feiner mag be$ 3auber$ fi$ erme^ren,

©er miO>e t£n, naä) ©ötterfd)tufe, umgibt.

9)ian mag bie anbern \)otyn ©eiffer e^ren

®er emig Junge ©cf)iHer ttrfrb geliebt!

3n hohen, eblen 9typt£men ausgebrochen,

(Ergreift un$ fein tyarmontfd)e$ ©eftalten

ilnb biefer hott* 93ann tt>irb nicht gebrochen

93on tpeifcem £>aar unb tiefgefurchten Ratten.

©ar rafd) ift manches QBort an£ S>era gebrungen

Unb marm burchrtefett e$ ba$ mübe 23lut

ünb freunblich ttrfnft au$ ben (Erinnerungen

9iod) einmal Sugenbtuft unb £eben$mut.

2)er Swgenb po<ht ba$ öerj mit raf<hern Schlägen

Unb feinem Urteil folgt fie unbebingt

Unb bringt bem ^Äeiffer t>oHe Sieb entgegen,

2)er ihre ©tut unb ihre QBethe fingt.

(ES fann fie nimmer in bem SBinfet leiben,

9lt<$t feitab lann fie feine (Ehren flauen;

Sie mufc tyvan, fie mufe jum QBerfe f freiten,

2ln beS geliebten 9JietfferS ©enfmat bauen.

QBir fanben fonff auf unfrer 3Bege ©pur,

2luf 93rü(Jen unb in 9lif <$en auf ben ©trafen

Sie bäffern 23itber berer, toetche nur

2>em öimmet lebten unb ber (Erb fcergafjen!

©ie ttrfffen nimmermehr uns fürjubttten,

Sie nnffen unS lein 23eifpiel mehr ju geben,

Sie nnffen e$ Ja nicht, toa£ nur gelitten,

Sie Riffen e$ ja nicht, toaS tviv erftreben.

(ES ^at ber 9Jienfch fich eitlen ©innS entf plagen,

3m eignen öerjen fud)t er grieb unb ©lüd

Hnb legt mit ftiUem ^eiligen (Entfagen -

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Sein Soffen in bei Serren £>anb jurüd; 9itd)t fuc^t Me 3ugenb Simmet au gewinnen, Sie fucfjt lein (Eben mebr, ba$ fie werter, (E$ ringt 8U reinerm fitttidjern beginnen 2)ie 9Jienfc$&eit fidb au$ eigner ßraft empor. 2)a$ tt>irb ber &err ber SBelten ni$t fcergeffen, 3n feinen öänben wuchert wot)l ba$ <?)fanb, Stuf (Erben ober $at ber 9!Jlenfcb inbeffen 3u regem ©Raffen feine freie Sanb. So wollen wir ber (Erb Q3eräd)ter ftrafen, £lnb mögen bltnlenb (Erj unb rauher Stein 2to3 ibrem tiefen Scbofc bie beften SBaffen, Um if)ve Sadje in »erfechten, fein! (E$ mögen ringS bie Silber berer fc&wtnben, 2)ie biefe SBelt geaiebn ber 9ii$ttgfett, 2)q in be$ SerjenS innerftem (Empftnben 2>le 9Ba$r$eit lebte Jefct unb alle 3eit. 2Bir wollen unfern Selben 9taum gewinnen, Hnb wo 2l$feten fielen an ben 2Begen, 2)a trete aud) ein ©eifteStämpe tynen 3n (Erj unb Stein gewappnet fietS entgegen. QBir wollen auf bie (Ebrenfäuten beben 2)iejenen nur, in beren mäct)tge §anb Stdaeit ber 9Äenf<$£eit QBfirbe war gegeben Unb welche treu bewahret biefeS ^fanb. ®amit tyr 9le$t aud> enbtic^ Jenen werbe,

2) ie unferS ©elfte^ unfern SBtuteS 3eugen,

3) ie un$ ben öimmel wollten au ber (Erbe 9Jlit treuem, ftarlem 2lrm b^ntieberbeugen, 2)amit bir, öo&er, aueb bein 9led)t gefd^efo 2tn beffen ©enftnal wir bie §anb nun legen,

1/4

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Stnb möge beineS 23itl>e^ reine 9Mtx> 3u treuem &ort uns »erben unb jum Segen, Q3erma$nenb uns unb fommenbe ©ef^te^te, 2lnS (Ebte ftetS au Ratten obne 23angen Unb treu in S?atnpf au ge^n für Jene 9te$te, 2)ie oben unjerbre^Iid) n>ie bie Sterne fangen! 2)aS mafme bein ©ebä<f>tniS, großer ^Äetfter, 2lu<$ unS burc^gtity, n>aS bir im 23ufen brennt;

2) aS trotte bu, bu ebelfter ber ©etffer,

2>en biefe SBett ats 5rtebri$ ©Ritter lennt!

9ia$ fünfunb3tt>anaig Sauren.

(1848-1873.)

2US foKte Jeber Sttem triebe trtnfen,

So ernft unb f^toetgenb rutyt eS in ben fiüften;

@S fcfjeint ber 9Äonb, bie ©räberfreuje Minien,

3) eS SetlanbS 33ilbniS ftra^lt ob allen ©rüften. ®a regt eS an ber &ir<$$ofmauer ficf>,

2)a ftettert eS Ijinan unb gleitet nieber,

2)a ftct>t ein «OTänntein att unb fämmerti^

Itnb ftü^t aufö nä<$fte $reua bie müben ©lieber.

Slufatmenb btidt er über'n tt>etten .^tan,

5)ann fä£rt er feufjenb mit ber §anb jum öerjen . . .

©ort ttrfnft ber ObeltSf, unb gotben bran

(Ergtänjen tfe, bie Sage Jenes SÄäraen,

2)em tt>ir ein treu ©ebäd)tniS nod> betoo&ren,

©er uns in ^eiliger (Erinnrung ftefjt,

Slnb ber uns einft t>or fünfunbs^anjig Sauren

QBie füfjer Q3ötferfrütyttng angetoe^t!

2ln biefem ©rabe fniet nun ber ©reis,

©aS ©itter ftrei^etn attternb feine öänbe,

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Slnb unter fid), aur (Erbe fprtd)t er let«, 2K« ob fein SBort ©e&ör bei Soten fänbe: „3d> ^ab um eud), ber greifceit Saat, getrauert, 3d) tvav babei, at« man jur ©ruft eud) fenfte, 9ii<!)t lange fcat bie £>errli<$feit gebauert, 3$ toar babei, at« man erfdjofe unb #togte. 3d) lomme Jetjt au eu<$, geliebte $ote, 3n fttHer 9ia$t, im 9Bonbenti<$t, alleine, lommen mofjt mit nä^ftem Morgenröte 9fttt ^ränjen unb mit ^atynen bie 53ereine, 3t)r loerbet Sang unb trfele 9leben #>ren, VJlanä) gute« unb mand) unbebeutenb SBort; 3d) n>oHte bitten, laffet eu<$ triebt ftören, Slnb bleibt in eurer 9?u£ unb f<$tafet fort, ünb wenn fie eu$ mit frönen QBorten fagen, QBie enbtid) obgefieget bod) ba« £id)t Unb ttrte ber greifcett Sau in unfern Sagen 5)a« ganje 9teid) umf erliefet . . . o glaubt ni<$t! 9Dlan tt)irb t>on ,9led)ten' unb ,3rei&eiten' reben Öier \<t) tiefet bie <3Äe&raa&t ff et« bie,9Jiet>r$eif au« QBir hielten bod) für alle unb für Jeben 9Äit einem 9led)t unb einer grei&eit öau«! Sie fod)ten einen Kampf, ber fle tvoty e&rt, So gut ging, tat Jeber feine ^f tiefet, 2)0$ nennen fie ben «prei« be« Kampfe« toert, ©ann, ftiHe Sote, glaubet ifjnen nid)tl Sie ffefcn ja alle in be« fieben« Sann, Sie toerben nidjt bie »olle QBatyrJjeit toagen, S)enn biefe« fieben« ganje Qßatyr^eit fann 2)o# nur ber Sterbenbe ben Soten fagen I Sd)on ftreid)t be« nafcn borgen« Htyte fiuft

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2>urd) Srauertoetben unb burcty f<$Ianfe 9lüfiern, <3o beuge id) mid) benn na$ eurer ©ruft, Stm euä) rafd) unb f>eimli(§ &u auf lüftern : ©etbft biefer bürftgen Sfretyeit (Ernte ift 9tt$t unter ©ad), e$ brofcen ring$ ©enrttter, 2)a£ iffS, tt>arum mein 2lrm fid) frampffcaft f erliefet, 3u rütteln fcier an eures ©rabeS ©itter. O taftt un$ ber 23egeiffrung £uft erfahren, ®ie felbftloS in bem ©anjen untergeht, QBie fie un$ einft t>or fünfunbanxmaig Sagten <3Bie füfter Q3öHerfrüfcling angetoe&t!"

Prolog

jur «Jeftoorfteflung im $£eater an ber Qöien am 28. Gepf.

1874 jur ^Jeier ber 9?ücfte^r ber öfterreicfyif<$«ungarifd)en

SKorbpoteypebition.

(®eft>ro$en t>oit SRarie (Beifttnger im tyaxaittx ber

£>orlacf>erlic$.)

2) 0 föreiben f 9leujeit von 9torbpolfa$rer, 9Ätt großen 23u$ffabn \)ob i$ felber gfefcn für gtoifc 81 '4 fiefnfinna i$ a Segn, a magrer

Sin jum ©$utmafier glet, t>on gfragt: u>a£ benn

bö$ te?

35er fagt: „9io, fiift, fcörff, bift ma a feini, ^ergifjf*, (Erb te runb, unb auf ber oanen §ö&

3) a id a £anb, ba mag ber foaner eini,

So Hegf $ für ettrig 3eiten unter (Ete unb ©<$nee ®a fcon fi furafd)ierte 9Koner gfunben Itnb öfterreietyer, unfre brat>en £anb3leut foan'3, ffiö tyxn bie taufenb ©fahren übemmnben, ®ö fimmen $oam unb erjä^In ber QBelt £irat

oan$!

9in*en$rut>er 1. 12 177

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Q3on olle, bö« ©tücft unternomma Q3er$ungert unb »erfrorn fan ba gar braue £eut 2)ö öfferreidjer foanb am toeitffen fumma, QBo no loan <DDlenfd) gmen feit unt>orbenflt 3*it. ^Dlan Ion bö« toan unnütze Neugier nenna, 2)ö« ffedt 8U tiafff im 9Jienf<$en&eran ebn, Gr ttrtll bie (Erb af« tefcte SBinfert lenna, 2)en SBofynfty, ben un« &at ber öerrgott gebnl

2) o gibt*« fo £eut, mö<$ten f gern t>erflu#a, QSann oaner nur, auf n>a« er fetber fidtf:, vertraut, 3 moan, 'n öerrgott gfreuf«, toann ityn oan

©u$er,

21 fo a rec^ta, finbig in bie Sßerlfiatt fc&aut, Hnb moan, tviv anbeme, loan btfjt minber ©an i$m tuert, unb er tyna s* SBiHn ©o ttrfe a 93ater, ber mit feine Äinber Vlaä) geierabenb tuat SJerftedfa fpietn, ®ö ttoana ©afra ftürjen ganje £>au« Unb etibli ge£t nur a Itoan 23röferl a, Der 93oba rooafe fi fetber nimmer au«, Hnb muafc l>ert>or: no gueff« ba bin i Ja! £tnb tt)irb er mänig«mal a müb unb irrig,

3) o fuefct ber 9Renf$, nur tt>ofct, a ©ptet i«'« net, 2t 2trbeit i«'«, nrfe anbere t>art unb fömtertg,

2t 2lrbat, moan i, frumm toie a ©ebet!"

9io tooafe i mi fcfjon au«, bö« fann i fagen,

3$ &on 9tefpeft &or meine £anb«teut friegt;

(E« brauet fdjon a 5?uraf<${, ba« au ttnigen,

2t richtig« ©fdjau, ba« bo$ a tooafjj, toa«'« fiegt!

£lnb tt>a« $abn f aKe« au«ffe$n müffen,

2)ö armen Saferer, ba am 9fc>rbpol unt,

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'$ Sdtfff gfriert ein, *4 (£t$ toacfelt unter 'n lüften Utib QBetta, glaub i, i$ bort a net gfunb. Slnb 33erg foß'3 gebn t>on <St$, gar net jum meffen, Hub toüfte 93ie#er tuet no i xvoUi toetten QBo oan a (Eisbär trifft, ber mö$t oan freffen £Inb b* ©eefcunb Kegn tvo^t a an foaner Letten. 2)ö$ 23funbere anf^aun U xoo\)l a net Stoiber, S)o ttrfe fi unfre £anb£teut gf reuen mögn, 9ia$ a fo langer 3eit, toann bann ttneber 2)a unfre 23erg unb unfre 93ie<$er fegn. tyabn aufgtoiefen t>or ber QBett i^m Säugen, QBir $abn no £eut t>oll 9tttyrtgfeit unb Straft. Hnb femtnan f frif$ unb gfunb, fetb mö$t f$on

taugen,

2>a& ma fi lang no gfreut ber £anb$mannfd>aft,

Unb fachet i% i toar net lang bebaut,

3 gebet freunbli tyner b' §anb:

©eib •« fd)ön bebanft für b' (E$r, öS un$ gmad>t,

ttnb grüfc eng ©Ott im Q3aterlanb !

3ur $eier be3 29. 9Zot>ember 1880.

(3um 93tlbc &er ©tatuc Äaifer 3ofef$ Ii.)

S?ein überf$mengti<§ QOßort, fein ftangreief) greifen, ®3 bring bei 3ofef$ $eft an unfer 0£r, Safet teife, tt>e$mut$ret<$e Q3otfe§n>eifen 23ef tagen, xva$ man einft mit i&m fcertor; ilntoieberbrtngttc^ ni<$t, bo<$ f<$tt>er ju tragen, 2ßie aße$, toa$ au guter Sfrift Derfäumt, SBaS in ber 5tu$t fcon all ben irbfdjen 2)ingen 2) er QBadje ftumpfen Sinnet oft berträumt.

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3tjr bietet nun ©ere^ttgfeit ben OÄanen, ©eöffnet fte^t tym eurer öerjen S<$o& 3&m ttnirb au teil fein aufunftfreubig 2l$nen, 2ltS it>iberrufenb er bie 2lugen fölof). 2)a fanf fein QBoHen, fein Sinnen, Streben QBie Meiern nieber in ber 3eiten ©runb; 3efct fe&t i&r t>iete öänbe raftloS fceben QBaS einen ©riffS er auftuie^ feinen $unb!

©etreu ju ringen na<$ bem (Erbe beffen, 2)em einft bie 95äter lohnten mit Q3eraid)t, Slnb in bem einen euct> mit i£m au meffen, QBo er erreichbar, im ©efüfcl ber 'pftic&t: ©elobet baS ju feinet SenfmatS lüften; £>ann aber reibet eu<$, um S$ar an S$ar (Entblößten Raupte ben S?aifer au begrüßen, Ser feines 9teid>eS erfter 23ürger ttnir!

(Eptlogau9laimunbS „QJ e r f $ n> e n b e r".

©cf proben im $£eater an ber Qöien am 50. 3a$reStag

ber erften Sluffityrung.

QJor fünfaig Sauren, als ber 33or^ang fanf

9ia$ biefem Spiele reifer ^fcantafie,

(Erbraufte bur<$ baS t>otte öauS ber 2)anf,

Sem fro&betoegt bie SDlenge 2luSbrucf lte&;

2>o$ über Jenes Saales S$tt>etle

©rang an ber 9ia$n>elt O^r beS 9WetfferS 9tuf,

2)er fo au tiefff aus <23otfeSfeete

2>ie reinffen, ebelften ©ebilbe f$uf!

©eänbert ^aben fi<$ bie 3*iten

Hnb bie ©emüter würben fatt unb f>art,

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2) od> f ernten fie fein QBiberft retten

©en 9Jietffer 9laimunb$ anmutsvolle 2trt,

(ES fc&lägt fie fein natoed Selbem

9lo$ ^etit ttrfe Sugenbtraum in füfeen 23ann

£Inb bie Allegorie in Silbern,

Sie mutet faft mit freierer 3Be$mut an;

3n feinem fünftleriföen ^Balten

®a mürben Sttter, Sugenb, Safe unb 9leib

3£m au leibhaftigen ©eftalten,

3um (Eingriff in ber 9ftenf$en £0$ bereit.

(Er f$eu$te n>eg tum fi$ bie 2tfcnung,

3) ie nun be$ 9JZenfct)en Seele bang ben>egt cD02it jener furchtbar ernften SRabnung: 3)afc jeber felbft fein 2o$ im Snnern trägt 3)afc nid)t$ ^eran t>on auften bränge,

5)afe tyn t>on aufien ^iette feine 9Wad)t, 3Benn er nidtf garten ©riffS bejtoänge 3)en 2)ämon, ber ibm in ber 23ruft extvafyl 2)a$ liegt be3 gfteiffer* frohem Äerne 211$ tfünftler nrie al$ 9Äenf$en fremb unb

toett,

(Er fü^rt ba$ 5eenreicf>, ba$ ferne, Q3erftärenb ein in bie 2Ultägttd)fett Stnb gibt fo t>olle, heitre Siebter £lnb fefct fo frifdje, fatte färben bi«, 2)afe man and) tyute taufet bem 2)id)ter 9Zo<$ mit ber Sinnen gläubig regem Sinn. (Er felbft ein glotttoelt, bem jum fiofme 2tucf> einer (Eberiftane Sieb entfpra<$, Q3oltemufe, bie au$ tfcrer Jerone #ür i&n bie reid)ften, fünften perlen bra$;

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Q5erfcf)toenbet xoo\)i, bocf) nicht berjettett S>at er t>om ©<ha£, ber ihm fcertiehen warb, Hnb auch nur bei ficf> felbft gebettelt, SBte e$ ber reichfien ©elfter (Eigenart. ®ie ^ufe fonnte auch ben 9Jieifter 3um ©cheibegruft t>em>eifen auf ba$ ®ort: Stuf ben 93erbleib im 9leich ber ©eifter; ©ie fciett getreulich ihrem fitebting <2Bort! 2>en 23eften jctylt er bei im 23unbe ünb nicht vergänglich nur eroarb er £>utb, 3a$tt bod) mit biefeS Reffes ©tunbe

2) ie Q3aterffabt ^ier eine (Etyrenfdjulb! Hnb über btefeS Saaten Schnette

Srägt Jeber n>eiter nun be$ ^ÄeifferS 9tuf,

3) er fo au tiefft au$ Q3otfe$feele ©ie reinften, ebelften ©ebilbe fdmf!

©eutf d> er ©ruft

an bie Teilnehmer be$ flattrifchen 93erbrüberung$fefte$

3Bien.

Qßiv bauten euch für eure (El)rlid)feit, 3h? fagtet jioar, xva$ ttrir fdjon lange ttriffen, ®aft nimmermehr ihr Je gefonnen feib, 9Jlit ben ©ermanen einen 23unb au fd) tieften. Site offne ©egner fo, in QBort unb Zat, Selb i^r un3 achtbar boch auf euren Sahnen; 2)od) gebet ju: biefelben fechte \)ot Stuf ©tammeStroh ba$ Q3otf auch ber ©ermanen. Ob etn$ ihr toerbet in ber 3eiten Sauf, 2)a3 nrirb fich eben mit ben 3*ften reifen,

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3)0$ gebt ben QJölferttnbe^gtauben auf, 5)ie 3ufunft etnatg nur an eucf> au reiben; Äultur ift fceutautog ein eifern 9ie<), 35a$ fprengt fein öunne me^r unb fein 2foare, <3te forget t>or mit amingenbetn ©efe$, 35afc hinbernb nid)t£ burd) t£re 'DWafdjen fa^re! Seib ftug unb galtet ni$t be$ SräumenS tuert ©a$ QBeltrei<&, finita Suatoptuf et Sö$ue, (Staubt ni$t, baß heutautage mit bem Sd)tt>ert <3Jtan frcmbe 3ung unb 2trt vertilgen fönne, Hnb fo ttrfe nic^t t>ermod)te blanfe QBe^r (Einft euer 93otf au werfen au ben Soten, So tilget if)t aucf> nun unb nimmermehr (Ein anbreS Q3otf t>on feinem &eimf<f>en 33oben. ®3 mag in eurem eigenften 9teuter ©er Sbeate Sieg eu<$ frofj begrüßen, Sie 3ufunft bod), bie 3ufunft n>erbet tyr, SBie JebeS <33otf, mit anbem teilen müffenl 3fcr feib »teilet für ftuge SBorte taub, 3m ÄampfgetoS mag ba3 tvof)l nriberfafjren, 9Zun gut, bann mehren tt>ir eud) ieben 9taub Unb finb bereit, un$ unfer Seil au toa^ren!

©ruß

jur $eler be$ 25 jährigen «Beftanbeä be$ „«©eutfcfyen ?urn&ereine$" in 9teid)enberg.

3 um ©ruß in biefen fefflid)-fro|>en Qtuxiben Sntfcfcttttf fein ftörenb QBort ber 3äfcne Saft! „®ut Seil!" all benen, bie ficfc hier gefunben, 9iebft beutf^er Sreu au üben beutfdje Straft!

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2luct) eu<$ mag tbealer 2)rang tooty leiten, 2)er jebe$ ©eutfetyen Seraen$mu$fel fc&toellt, 9iur bafe tyr, als bie Sö&ne praftifdjer 3*iten, Q3orfid>tig aud) bie anbern 9Jiu$feI fiä&lt.

QBer benft in freubbetoegten $efte$tagen,

3Bo Jeber 2lugenblid un$ neu begtüdt,

2)arnad> ju fragen unb bat>on $u fogen:

?Bo etwa QBerftagSaeit ber ©cfyufc ifcn brttdt?

3um Sc&tuffe fprengt Ja bo$ ber $ufe ba$ £eber;

9Kan rietet eben ftd) auf$ QBarfen ein.

2)ann ftöret lodenbeS 33er^ei^en tueber

9io$ fdjredt ein 3<*9tKift bttftre* 'propfcejein !

9Äan braucht ftd) ba$ nid>t ju t>erf)eifeen taffen, 3n be$ 23efi$ feit langer 3eit man ftefct, 9Dlan muß e$ ftcfy nur nid)t entreißen laffen, 2)a$ ift bie S?unft, nrie man nic^t untergeht, ©tefct man tro£ 3eitgeftärme unb^©egrotle ©ans gteid>gemut gen fremben QBettbeioerb, 9Kit breiten 23einen auf ber 93äter Spotte, So bleibt fie au$ ein ungefämälert Srb!

QBir fügten unfern (Enfeln un$ fcerpf listet :

QBaS i&nen t>on ben Sinnen angeftammt,

QBa3 ©rofee3 bie erfonnen unb gebietet,

@3 treu au wahren, iff ein heilig 2lmt;

35a§, n>enn bamieber einft ber 3toift gerungen,

®er QBelt nic^t fe^Ie bie urbeutf^e 2Crt:

2)ie ftet$ ben ©eift geehrt, in welken 3ungen

Sr fid> au<$ immer i£r geoffenbart!

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Sefftieb

$ur 25. ©rttnbungSfeier be$ QBiener ©ctyriftfteHer- unb 3ournalifien-Q3ereme$ „Goncorbia".

finb nun fünfunbjtpanjig 3^r

3m 3eitenffrom uerfloffen,

2113 ernfter Männer Heine <5cf)ar

3>en feffen 23unb gef<f)loffen,

2)en 23unb, tt>o treu ficf> gegenfeit

S)ie Äameraben ffü^en

Unta in be$ Sebent f euerem Streit

5)en einjelnen befebütjen,

®afe er ntcf)t gremben fd)ulbe 2)anf

Unb ffetS bie geber, unfre SBebr,

Srbatte fledenfoS unb Man!

[:£lnb aHeaeit in (Efcr!:]

Hnb auf bem Keinen ©runbe fa$

9JZan räfiig baun bis beute,

9hm ffebet bie „(Eoncorbia",

Sin ffatttt<f>e$ ©ebäube!

3n beffen dauern tritt ber 9Kann

3u Srufc ber 9tot entgegen,

®er ibrer SWacfjt auf offnem 'plan

QBobt bilffoS tt)är ertegen;

9iun mag er obne $urd)t unb 23ang

SlnS ffets bie geber, unfre Qßebr,

(Erbalten fleclentoS unb btanf

[:£lnb aHeaeit in (Efcr!:]

Itnb toenn toir fo in f rober 9tunb Un* fügten oH für einen,

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<5o fott un$ ben erftarfteu 23unb 2lud) fürber ni<f)t$ t>crtteineit ! <23ßir tPoKen audt) in f$tt>erfter 3eit, ilmbrobet t>on ©efatyren, ©etreu bie SInabbängigfeit, ©ie er un$ fd)uf, betpabren, gür Überzeugung frei unb franf 2)ie geber führen, unfre QBebr, 2tuf bafe fie ftecfenlo£ unb blanf [:£lnb aifeaeit in (Ebr!:]

21 m 50. Sa^reStage ber 23eerbtgung 5erbinanb 9taimunb£.

©eft>rod>en t>on Eubttrig ^njengruber am ©rabe 9taimunb$ in © u t e n ft e i n am 8. September 1 886.

2113 man *>or fünfjig Seigren ibn aur (Erb gebettet,

3bn, beffen finnger (Ernft unb Reiferer öumor

Oft unfrer 33äter forgen&olte Stirn geglättet,

3)a nmfet bie QBelt nod) nid)t, toa$ fie an i^m verlor;

Sie tvuftt e$ nid)t in jenen leidjtbemegten Sagen

ilnb mod)te fein 93ertuft fie febmerjen nod) fo tief

2)aft fie in ibm ben 9Jieifter bat ju ©rab getragen I

2)er ^oefie, bie ftitt im SßolUtyetien fd)tief;

®ie tonnte er, ttrie nad) ibm feiner, ju ertoeden,

(Er büßte $reub unb £eib in märdjenbafte ^rac^t,

(ES nxir urie froher, farbenreicher Sräume 9ieden,

2tu$ benen reinem öeraenS man bann aufgemalt!

SBir aber fielen ^ier an feinet ©rabeä <5$oHe,

(Ein anbereS ©efd)te<bt, als tote fein Sag geflaut, <

(ES ift in barter 3eit uns eine emfire 9totte,

(Ein mächtig Olingen um bie 3ufunft anvertraut.

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(ES lieget unferm Sinn ba$ SJeenreid^ berfc&toffen, 2)e$ Sftärdjenaauber unfre (Eftern einft entjücft, Ob ttrtr bur$ eigne Sdmtb uns nun barauS t>er-

ftofcen,

Ob raufce SBirfltc^feit bemfetben uns entrfidt! ©o<$ fönnen bollbettmfet tt>ir i^n Jeftf fyötyv werten, ®en ^Weiffer, ber bie ebelften ©ebitbe f<£uf, Site Jene, bie mit i&m getoanbelt auf ber (Erben ilnb beren Urteil oft bertoirrte fein 23eruf. QBaS er mit tiebebollem, fünffterif<f>em ^Batten 3n Hirnen, fi^ern Striaen fjatte fonterfeit, ffiie femigen, bie rityrenb treuen «SolfSgeffalten, 2)ie finben tebenb tt>ir nod) unter uns jur 3eit; So öffnet fi<$ troff reifer SluSblid in bie ferner 2>afj aä$ baS 93oIf ber 3eiten QBedjfel $alte ftanb itnb baft ff(f) ffetS in feinet QBefenS tiefftem Äerne QJerftänbniS für baS S<$öne unb baS (Ebte fanb! Saft Jener Silber Sreue tebenb fid> erneuet, 23ejeugt bie ^Jieifferfcfjaft ber geber, bie fie fd)rieb, Unb ba& er reifer §anb beS (EMen Saat geftreuet, 5)aS seugt für feinet armen £>erjen£ 9Äenfcf)enlieb, Obgteid) ein ^erb ©efd)id it>n bornge <pfabe lenfte; SInb uns, entrüdet feiner Sage 9leib unb ©unft, ©itt er, ben man bor fttnfjig Sauren $ier ber-

fenfte,

2Ctö ebler 9Wenf($ unb echter ^JZeiffer feiner Shmft! Slnb tt>enn toir freute, tyn au e^ren, fommen, So toiffen ttrfr, e$ rü&rt tyn Sc&mctyung ui<$t noef)

3)anf,

Seit er in baS Itrenrige mit frommem £lnb ffiHergebnem Sinn jurüdefanl.

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So treuer müffen nrfr bie f?eüge Wtdtf bewähren: Sein 2lngebenfen au erhalten reg unb ttKt<$; Sin QJolf, ba$ feiner Soten wol)tt>erbiente (S&ren SJerfttmmern läfet, ba$ tebt fid> f elber balb jur

<5(f)mad)!

QBenn mir mit buftgen Äränjen nun unb 3*oeigen 3)ie ©ruft bir fdjmticfen Zeitig fei un$ bereu

9tu&! -

So tt> allen wir nur beiner rnert un$ jeigen,

®u ebler ^Jlenfd) unb liebenswerter 9Jleifter, bu!

$arl (Elmar. So tKiben einen Jener 2ttten 5Bir toieber Jüngft au ©rob getragen, ®ie ftc$ aus tyrer 3ugenb Sagen 2)ie ©tut ber ^oefie erhalten Hnb beren öerj tro<* itnbanfö Qßatten $ür 3301t unb £>eimat treu gef plagen!

2tÖ einftenS er auf unfern 23üfcnen 2)a$ 3epter fidjrer öanb gefcfjnmngen £lnb frifd) geftritten unb gerungen, 9JHt Srnff unb Weiterem (Erfitynen fficr garten 3eiten ®ruct au fitynen, Sßar toett fein 9?uf in$ Q3olf gebrungen.

Unb aU bie SÄufe au$gett>iefen, ffiie an be$ Q3olfe$ öeraen rührte, 2)a trug im 23ünbet, ba$ fic fdjntirte, Sie Sc^äfje toeg unb unter biefen 9Han4) Äteinob, ba$ bie Q3äter priefen Unb £ I m a r $ <3Weifferaeid)en führte.

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2)o$ ttrteS er Äletnmut t>on ber Spelle Uxib nmfet fi$ froren Sinn ju too^ren, ©olbblättdjen f$tug er aus ben 23arren, Hnb ©eift unb «ug berieft er helle £lnb prebtgte an biefer Stelle Hrtoüchfge SBeiSheit fett t>iet 3<*hren.

9Zun ruhet er in fübler (Erbe, ©elidjtet b*t bie 9lei^n fein Sterben Hnb attrfngt uns, neue Kraft ju werben; 2)0$ toer, bu treuer Kampfgefährte, 2tu$ beineS 2tmteS matten toerbe, (Er fei eS toert, bt$ su beerben!

(ES ttrirb manch 2tuge feud)t fid) fenfen Hm bi$, ber burd) ein tauget £eben Q3erfd)tt>enberif$ fid) ausgegeben, 2tn $>erj unb ©eift uns au bef djenfen; £lnb ftets mirb um bein 2tngeben!en (Ein freunbti$eS (Erinnern fd)tt>eben!

OB e i h n a d) t.

Ob h<>$, ob nieber nrir geboren, So tt>ie uns antritt baS @efd)id, So gebt ber frohe KinbeSblid, 2>aS Kinberherj geht uns verloren.

QSir füllen mäfyiä) uns »erhärten gen alter Sagen Sroft unb £uft, 2)ie uns beS fiebenS ttnrren 2Buft 3ur tilgen (Einheit einft t>erflärten.

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3erfioben bis auf nötige 9tefte 3f< ber (Erinnerung ©ennitt, 2lbmägenb fielen n>ir unb latt Selbft t>ov beS 3afcreS fünftem gefte.

QBtr fte^n fcor einem toten 23aume, ©emorbet an beS QBalbeS 9tanb, ©efc^mttcft mit glitter unb mit Sanb, ©ar ungleich unferm SSinb^ettStraume.

führet bann herein jur <5d)n>elle Sie Heine S$ar mit Subelf^rei, Sann fct>teic^t and) uns inS Sera babei 3)er QBei&nac&tSltdfjter frofce Seile.

Unb glänat bein 2lug in freubgem Stimmer, O, fage mir, tva$ e$ berfd)lägt, QBenn baS, tt>a$ bir baS Sera belegt 2lu<$ eitel Sanb nur iff unb glimmer?

®em allem, n>a$ mit f Warfen Sinnen ®u an ben Singen bir erföliefc'ft Unb n>a$ bu tt>ägft unb aä&lft unb miffft, Sern läfet fein ©tüc! fiel) abgewinnen!

QBaS bi$ an fieiben unb an SJreuben 2luf beineS Sebent 23afcn betrifft, SS ift beS SeraenS 9tunenfcf)rift Unb nur baS öerj tt>ei& fle ju beuten.

2)rum lafi baS dritteln unb Verneinen Unb läutern ©eraenS fei bereit,

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3ur froren, feigen SBetynacfrtSaeit 3)em ftinberiubel bi$ ju einen.

(Erfaffe gana be$ ©laubenS Sülle,

2) er betne SSinbfceit einft bur<$u>e$t, 930m ©ott, ber bttfbereit erftetyt, 3n armer, bürftger ^Jlenfc^en^ülte.

©er Settanb toaHt aßjeit auf (Erben,

3) a$ glaube felfenfeft unb treu, 9iur freilid) mu£ er ffet$ aufs neu 3n jebe$ 33ruft geboren werben!

9Jeuia$r$gru&.

Sie^ft bu in ffeter Sil t>errauf d)en 3m 3eitenftrome 3^r für Safcr, 9tt$t neig bein Ofcr, um bang ju tauften S)er 3ufunft, bie nie offenbar; 2>a$ Ärgffe, tva$ bir bleibt du tauften, (ES birgt ni$t Sctjrecfen noc& ©efa^r, SBenn tt>eit Dorn 3iet bein öoffen traf, So gibft bu Sraum für tiefen Schlaf.

S)ie fromme öoffnung unbeffritten, 2>o$ tväv bteä Ärgffe nid)t fo arg. S8a$ einer fcier auf (Erb gelitten, QBa$ tym ba£ £eben 2lrge3 barg, S)a$ lag be$ 2Beg$, ben er bur$f dritten, 93on feiner QBiege bi$ jum ©arg, ilnb n>enn aud) nid)t$ t>erftärt fein £eib, (£$ ftarb mit i&m für alle 3eit.

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<3Jltt frohem, freiem SeraenSfdjlage <33ertebe beine£ S)afetn$ Srift, Sebent bafj bu na$ alter Sage, Sie fcofce QBei^eit in ficf> ^liefet, Sd)on feit bem legten Sct)öpfung$tage 2)er &err basier auf (Erben btff, ünb tva$ geföie&t, tt>irfft bu allein, QJerbienff nrie Sdjutb, o 9Kenfd), finb bein!

9*euja$r$grufe 1885. deinem n>erbe t>on bem ©lüde, Reinem tt>erbe t>on bem fieibe So trtel, bafj e$ ttyn erbrüde Stnb 33erberben tym bereite!

So feiet nur t>on feigen Stunben, So triel nur x>on tt>ef>en Sagen, Site, genoffen unb empfunben, 3)iefe$ öera vermag au tragen!

QBe&e Sage atuingt au f Reiben, gro^e Stunben a^ingt toeilen 2>er nur, in be$ ©tüd unb Ceiben Sief) aud) anbre treutid) teilen.

©elegenl>eit$gebi(f)te (Einer Sdjriftftellerin i n $ 2tlbum.

(Coutfe ^raneofä.)

2)a$ QBeib tyxt allgemeines £eib au tragen ünb über eigene^ in Ragen, Stym tönt au£ eigner toie au$ frember 23ruft ©er Schrei ber irbf^en Seligfeit unb £uft,

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(E$ füfjlt ff$ aud) Dorn fiadjen angettnmbelt Seim »nblicf, toie t>erfe£rt bie QBelt oft fcanbett, ünb foHt ni$t fingen fönnen unb ni$t fagen? 2)a$ lönnen bod) nur Marren fragen.

2tn eine Junge Slutograptyen-

fammlerin.

Q3orbet ift mir bie Sftaienjeit, 2)a3 öaar beginnt $u ergrauen, 3tyr gönnt mir nimmer £uft noä) £eib, 3^ fcotben «JKäbdjen unb grauen. 9iun tut f<$on meinem Serben tvofyt, SBenn eine f#meid)etnb e$ ffammett, ©afe xä) paar 3eilen fdjreiben fotl, 2)a 2tutograp$e fie fammelt.

9Jiir ift% aU ob ein gpita^ 3<$ f triebe auf meine Sugenb: „§ter ru^et fanft ein Sera, ba$ brat) QJerfammett ttmrbe jur Sugenb." 3d) fityt mi<$ fo beengt babei, 33Bie 'n gif$ im fernen 3uber. 3$ fd)Iiefce

QBien am atoeiten <3Rai (Ergebenfi £ mmQmUv9

3n 23ranbff etter$ 2llbum.

2) 2tutogra#)enfammeIn ift 3m ©runb eine Heine ©<f)toä<f)e,

3cf) geb i$m nacf), verlangt nur nicfct,

3) afc iö) mir brob ben 8opf jerbre^e.

ttnsettflru&tr. 1. 13 T0->

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2)enn au ©ebanfen ober QBifc Vermag mid) ba$ ntc^t anjuftiften. (ES gilt bie ^robe meiner Sd)rift, 2)o<i) ni$t bie «probe meiner ©Triften.

3 u 23 i l b e r n Don ©efregger.

1. 2) i e 9tt a i c r.

2>a $ü£ra $at 3100a ©tabtyerrn gbracfjt 3ur ©enberin, ba faubern; QSaS toöHen atooa ©feilen benn, QSölln f ttrflbern ober raubem?

9io fdjaugtS eng 'S 23itb nur t>ore£ on, 2)' 9Jlurat fimmt na^^er trfntenbron. 2)a oan öerr biet ba 2)lrn oan Sranf, Sie Iad)t ea^n freunbli on jan ©anf; ©anebeu ffe^t iijr ©cfjoij, ba 23ua, Hnb ma$t gar nrftbe 2lugn bajua. 5)a atpeiti ©tabtyerr blinkt bö$ £eut ©o fetttingS an, ate tt>ar*$ a 5reub ffür ea^m unb untrer Stugentroft, 3e mefcrer ft ber 23ua berboft, Hnb Ietd)tlid) mit oan 2lu$gang fd)ltafet 2)ö ©a#, ber mö$t gar foam nit gfoUn, 2)a |>atf nur oanS: e$ 2)tmbel müafet *n ^alerleuten fcolt tt>a$ moln.

2. 2)ie gebiffene ©an«.

2t }ebe Sttnb finbt tyren £o$n Hnb ©traf, mufe af (Erben fein!

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2Bir laben tut effdjehitfdtfon &t$t t>on oan argen ^Äfirber einl QBte er fi$ ba aum 23oben ttrinbt ünb frieden tut aU ttrie a QBurm, 3)0 ©an$, tyeunt nocf) leben fünnt, 3$ grab tour^tn bur$ eafcm t>erfturbn. *$ ganj SCubitorium, bö$ ftefct Q3ott ©<$red ob berer Gd)tectyttgfeit, 9la, na, fo toov toan SauS^unb net 3n früher guter, f rummer 3eit! £tnb fünnt mer*3 nur nod) ft<$er ttrfffen, ©f<^ia<^t tpirftic^ ea^m fo £art unb tt>e$? 2)a 9tader $at am (Enb foan ©triff en £lnb ftinfjt fid) lebig nur t>ov V ©<f>läg. 9i i* bite xooty freiließ a a ©runb, ©enn gern laßt ftc$ gar foaner f^lagn, Hnb f(f>ttefcti<$ 13 Ja bod) ba §unb 2t SJienfd) a, mit 9tefpeft au fagn.

3. $a Smoafirbtg.

SBie'S ba ©efregger gmoant f>at, meine öerrn, QBerb iä) bitö S3ilbet t>ieUei$t net berftärn, 2>o$ bärf bö§ eng nöt, no$ *en ^Raffer fränfen, 3$ greif nöt t>tet banebn, fo fottt i$ benfen. ©öS SBeibSteut föeint mer, bö£ i$ oan$, toa$ gern 9Rit jeben ta^t unb ptaubert, boefy in 2£rn, ©ö$ SKonteut benf id) mir a toengerl faul, 6$on toeit er b' £ubel mitfüfcrn tut im <3Waul; 3d) ^oafcet'S, - foH a 2luff<$rtft amot brüberffefcn:

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33a 3tt>oaf itbtg.

„9lo, Seirobnb, QJeit? 3* b' 2lrt>eit ton?"

Moni"

„San, loei&t, baft b' Srautel toteber ba fein foll?"

„2t tooW"

toaä bein <3$a$ von e&nber tvov." „2Bo$

gor!"

„9to, gana umfunft t$ bod) too&l loan fo ©reb."

„£et$t nitt?"

,,21 Mfferl tt>o$ mi)ct>t t>oi> bron fein." „9io,

mein "

„3*oegn n>c ^ai b'Sa$ fid) amifcfcen eng aerfcfclagn?"

,/2Rufet f fragn!" „9Eoanft, bafe id>'$ 9iatfet töfen fua?" „®e$ aua!" „§aft leicht *>on tyr a' feiet gttmfet unb Juft nt$

Sc^önS/' „9ta,3enar

„®ann ffe t>on bir nit toem!" „°Pfüat©ob, fctyt

ge$n i!"

*

9iur oan$ muft i$ entfdjulbinga, n>etl$ Juft no<$ ge$t, 2)aft otm i<$ nur §errn unb ndt a b'^rmm

anreb !

9hir toeit für b* ßrafcfüfe b' 93er$füfc fa$tn, fo

mad)t fi 33or b* Slrtigfcit a ©djuber

9tot>ember a^tje^n^unbert t>ierunba<$tjl 8u QBean

£. 2tnaengruber.

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(Sin fcf)önet

Ctebergrufc

einem tto&l&erufenen

tfunftmaler

f o in SBafferfaroen (auf n>ätf<$ anuarello) :

fein

fiebenjigfteö <2ß t e g e n f e ft

erreichte, ferne« tarnen«

au <S$ren

tm 3a$te 1882 p. €. n. gefunden Don einet e&rfamoen «Beraefeuung in oet ©d)cnfc »Sum eWfatfen Sront uno lautoarmen $rafl*.

5>rucft* uno »erlegt« Äoin Teufel

„2) er naß gBinbetton."

3n bem Safcre anno 3n>ölfe, O&ne weitere 33e$elfe £tnb befonbern 2luf enthalt, QBarb geboren 9)ieifier 2llt.

9We bef<f)mut>t bie teuem QBinbetn ©innto$ er, glei$ anbern JHnbetn, Seiner (Eftern ^fleg vergalt 2)amate f<$on ber fteine 2lftl

(Ettigft Hefen auf fein ©freien 9taf$ fcinju ber (Eltern Siethen, 5Bo befagt fei alfobatb, 2>afj Sopran tt>ar bamalS 2tlt.

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2)a fa£n (Eltern unb QJerttnmbtföaft 9Jian<$e f#arf umriffne £anbf$aft, 2tl$ Staffage tDotrfgeffalt, £ag inmitten 9tubotf 2ttt.

„2>er tponbemb e^ülerton."

2lber balb aur Seit er täte «primitiv <2Ratgeräte, ©auernbeS au föaffen galt <S$ f$on Jung bem 9Äetffer 2ttt.

öftre <3Kat trofc S$nee unb Stürme Seiner Q3aterffabt ©etürme 2>urd> be$ <pinfete 2tHgett>att 23og fid) bei ber <3Keiffer 2ttt.

Stber in ber Srembe riefen Sine Hnja^t Don <2Rotü>en, 2)ie tf<$ bort aufammgeballt, Su 23efu<$ ben 9Weiffer 2tlt.

0£ne nur be$ SBegS raffen, Sraf mit feinem <Jarbenfaffen 3n Statten ein atebatb ©iefer SJteifier 9?ubolf 2tlt.

2)er „ä$t Sflafterton."

3n QJenebig too&lbefunnen Schöpfte er au$ ben Sagunen, £äng$ be$ ^oftttppo matt 3n %>apet 9Keiffer 2ttt.

2tud> mit ©riecf)entanbe$ Steppten 9Äa$te er bann ringe ©fc^äften, ©o$ na$ fürjerm 2lufentyatt ftam t>on bort ber 9Kcifter 2ttt.

fieiber mufct er au<# na$ 23öfcmen, ©ort giftfreie 33äber nehmen, «JBetcfce, afe ^Koti*? gematt, QBo&l befamen <3Keifter 2ltt.

Seiner ftunft jum £öd)ffen fiotyne &at bem ^rinjen er ber Krone S$liefeli$ 23rüffet $übfd> gemalt ©runter förieb er: fecit 2ttt.

„2) er f et er Ii $ 3 übet ton/

Qßctyrenb er fo manches Saufenb 23tätter malte, rauf^ten faufenb 3n ber Stoigfeiten Spalt Siebaig 3a$r bem <3Jieifter 8ltt.

35od) ju frönen ba£ 23eginnen, fiaffe er*$ nur meiter rinnen, QB03U unfer 9?uf erf <$aHt: 9)0<S) ber <DKeiffer 9tubotf 8llt!

6<$öner

6ange$grufc

Sunt

^iegcnfeffe

ber

toeitgepreifcten Poetin

21 b a <£$rtften-93reben.

Dargebracht bon ber unter bem 'Proteftorate

Sr. g»oi. be* tföntg« Äalauerfaua

tte&enben „9Hf<$e-,

aefeWae Vereiniauna aur ftü&runa rcetfer @efl>rä#e unb Vertilgung f#lec&ter (Sonfum-fcrttfel.

*nno 1884 n.

©ebrudf, aber nt#t bertegt (fonft »aY* nit ba)

1.

£afet in ©ebanfen, Stuf furaen Süfeen, S^terltd) f<$tt>anfen Sanges begrüben Un$ Me erforne, Öeute gebome, ©angreife grau £tnb babri ne$m mer 211$ ©atant&ömmer '$ Saturn nit gnau.

900

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2.

5?aum ttxur ber tetrfe Sutjel gefutjett, ©ftattet it>r S^idfat Sid) fctjon bern>u§elt. QBaS fie belogen, 3)afe f ate Äinb gtogen, QBar b' «poefie; 2>o<$ ba$ beftimmte Sie, baft fie mimmte, gragt nur nid)t, toie!

3.

ilnb etwas fpäter Obxvoty fie (S&rtftfn ©riff fie aur $eber, QBarb Sournatiftin; Öat ftin! berietet (Enten geltet, Stilen gefdjriebn, ßnb be£ Quartale^ QBarb bieg oft alles Sdjutbig gebltebn.

4.

©öfter fa^n attriber '* ©frett Dorn Otpmpfe. Sie machten nteber Si$ auf bie Strümpfe, greunbiid) löff WbuS 2)e$ Sebent 9lebu$

©er 3)t$tertn, £lnb tmvä) 9!Rinert>a~ 23ringt bie (SonferDa 9leicf)en ©etoinn.

5.

©ötter&utb fanbte 3u fro&em Snbe 3n$ &au$ ate 2>iener 2>ie Stemente; 2)ie ©atamanber spulten bie ©roanber <5e$r affurat. Itnb bie Slnbtnen Wateten brinnen Sin Sht<$eß>ab.

6.

*®ie£, bir ertönten Schnurrige QBeifen. QBett tt>ir nid>t lönnten 9Za$ ©ebityr greifen, Seben nrfr alle 9lun bie tyotaU: 2Iuf QBo^tergeJm! ffienfenb ber 9leife, ScfjaH e$ im Greife: Bröl) QBieberfeljn!

Sur

£alb$unbertjä$rtgen ® eburtSf eier

be$

n?citflereiften unb »tetgepretften jöerrn

2lb£emar »ort Treben,

9tttrmeifter unb SJorftanb be* Äonferbatortum* für bat

Acer unb bie SRarine.

93on ber ©efeHföaft „9Wf#e" e&rfttr<$ttaft baraebrad&t tn bem

ftroftmonate 3ult bc* 3a$re$

MDCCCLXXXIV p. ch. n.

t

9?a<$ gett>ö$nltc$em ©ebaren QBar 9ltttmetffer 23reben fdjon Öeut geborn t>or fünfaig Sauren Ofcne Charge, bo<$ mit „tum".

Site tyn feine 9Kutter Reiter 2ln ba$ £i$t ber SBett gefegt, QBar er ettoaS toenger breiter £tnb nur $atb fo groft tt>ie Jefjt.

3.

2) 0$ nicf)t lang tieft er fi<$ führen Q3on ber mütterlidjen Sieb,

3) a f<$on früb aum Kanonieren (Er in flc$ gefügt ben Srieb.

203

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4.

Q>oä) bei ber Stationen Änatten 3ft er JebeS 9Jiat aur (Erb Seiten Selbem Eingefallen, 2)a$ tt>ar ni$t ber ^Jiü^e tt>ert.

5.

ilnb n>ett tyn ba$ fetber feierte, QBarb er J?at>atterte-gettriHt,

2) a fi$ immer t>od) ba$ „Serbe" 2tuf trfer Seinen aufregt £iett.

6.

3) e$ (Erfolget &ettig-Sprecf)ern Q3Jar er niemals jugetan

«nb fo fc^Ioft er ft$ ben <5$n>ä<$ern, 23enebel unb ©putai, an.

7.

Unb ein SJoraug tvafä, lein Itaner, ©en •* i&m tyier au £anb gebraut, S)aft er afö Hannoveraner Lex unb Rex ftete btinb gebaut.

8.

(Er tt>ar auef) in £>ftreid)$ Kriegen, 23ei 9Kagenta an ber Stell, Satf bie Sombarbet „t>erfiegen", ©ie na^rn ber (Emanuet.

9.

gjlttfeig fdjien tym fot$e$ Sracfjten ünb i£m fam bann bie 3bee:

204

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QHetlei^t tt>är ba$ 0<f)fenf$la<$ten Q>oä) noc$ ba$ rentablere 1

10.

©er SoffriegSrat $at inbeffen 3n (Erfahrung e$ gebraut, ®afe für 23i$marcf, ttrie befeffen, (Er $ter ^ropaganba ma$t.

11.

3n ber Äunft au$ fd)tt>ärmt für SBagner £lnb bann no<f) fo nebenher 2lu<$ ein gü^rer, ein »erf^lagner, ©er 2lntifenriten wäv.

12.

(ES verlauteten ©ef<$tcf)ten, ©a& er einen fi^ern dot)x\, 9tein, um i£n jugrunb au rieten, 9labm afe feinen Kompagnon.

13.

9hir Slnbraffp 9tat erfpürte ©egen ben ©efctyrttd)en Hnb fofort au<$ inf genierte (Er ben JSrieg in 23o£nien.

14.

,,<£>ot) bie ©ollafdfj-fiieferung," $eif<f>t er, 5?riegt ber 23reben nur allein, ©er ttrtrb befto eingesetzter öfterrei<$er ttrfeber fein l "

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15.

3)a ruft 23reben: bi£ unb fora! 2)ie Sabril erweitert er, Sc^ictt bie 23tt$fen ber <panbora ©'nunter an$ #gäif$e 'DWeer.

16.

Qpvaä) au ber S?onfen>e: QBanbre! ganb barin ©ettrtnn unb Suff, 2lber leiber ni<$t ber anbre, 2)er fie bienftlt<$ effen mufct!

17.

®oct) au$ biefen 23Ied)e£-2)öfen, S)a ertt>u<f)$ gana o^ne 23rau$ Q3on re$t angenehmer ©röfeen Stuf ber Qßieben fi$ ein Sau«.

18.

qßo ein $äu$ii<$ ©Wd i&m ttrfnfet, 3tm mit tpei^em 2trm umftrWt, Qßenn er näd)tting£ nic^t ertrinfet Ober gar im 9lau$ erftidt.

19.

(Eines trübt fein (B&eglüde, 2>o$ ift fein ©<$etbung£grunb, S)er Q3erba$t, bafe beim 23efife 3f?n bie $rau befummeln funnt!

20.

2Cu$ ein 5)om ift'3 i&m geblieben, ©er tyn 9JMtttt>o#$ f$meratt$ rifjt,

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2)a§ ni<#t \i>on um falber Sieben 2ttle$ in ber 9itfd>e ftyt.

21.

3efct ift*$ bie 33ef<$affung etn** Uniform, um bie er forgt, Sitte 9Renf d>en finb trfel Keiner Hnb tym nityt nichts, xva§ er borgt.

9Rit ber alten, tt>et#e Schaben fiängff burd)töd>ert tt)ie ein Sieb, 3BiH er nichts 3 u tun-ju tyaben. ICnb erföetnt ficf> bem ju lieb.

23.

QBenn er aber an bie Pforte 3n ^arabe Köpfet an, QBirb fie mit bem ©onneroorte Q3ieltet<$t wfeber aufgetan:

24.

„Sang finb tt>tr nod) nityt gefd)teben, $eft &ätt aä& biet) bie «rmee; (Eignung au 'nem 3nt>aliben Herfen tt>ir nod) toenige!"

25.

Slnb brum tt>ttnfd)en totr, färben Seine QBttnfdje tym getoä&rt Hnb fofort jum „patentierten" 3nt>atiben er erftärt.

26.

itnb bann toünfd)t bie Safelrunbe, 2)afe if)m nod) befd)ieben fei, 3nt>altb unb bod) gefunbe großer S^re lange 9teü>!

27.

2)arauf fei ba£ ©las erhoben, ®afj ficfy unfer 3ubetgrei£, Säfc er auf bem 2)ac$ aud) oben, 3mmerbar $u Reifen n?ei§.

3n$ Salier ©ebenlbud).

QBer ber ©efunbtyeit S<$afc auf$ neue ©eioann unb nrieber tyimxvävtä trägt, ©er tafe ba$ ^itteib ni^t bafcinter, ©a£ gegenfeitS un$ tyier betoegt; ©ebenfenb, baft tt)ir atte franfen 2ln biefer 3eit ©ebreffeu ferner, (Erbarme einer fid) be£ anbern ünb unfer Sttter ©Ott, ber öerr!

3n ba$ (Ztammbud) ber 93runnen- npmp^e in Satt.

9Jlög bein fünftigeS ©efdjid Seinem eignen 23itbe gleiten! QBie mit freunbtidf) tyeiterm 23tt<f 2>u bie 23ed)er pftegft au reiben, 2)afc be$ Srante man brob fcergifct, 2>er jufi ntd)t ber beffe ift,

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Sttfo fei, tva* bir begegnet, ©teid)ertt>eife aud) gefegnet, Saft bie Sorge felbft unb ^tage Steten SrofteS nid)t entbehrt, QBie ba£ ©rau ber Regentage, 2)a$ ein Sonnenftrabl DerKärt.

2) an f.

3$ famt unmöglich aßen banfen, 2)ie fl$ mit 2Bünf<$en unb mit Gaben 3um fünfaigffen ber QBiegenfeffe 3n SJreunbfdjaft eingeff eilet fcaben.

3n guten, alten, frommen 3eiten, Q&o bie Seele galt 31t retten, S)a \pvaö) jum ©eber ber 23ef$enfte: „3$ n>erb fd)on fleißig bafür beten 1"

©0$ id), t$ tt*ife für alle ©üte 9itd)t anbern ©anf fonft ju entrichten, 211$ baft id) ba£ 33erfpred)en gebe: „3$ toerb fct)on fleiftig bafür bieten!"

S (jf) e r 5 g e b i d) t e

5rü&ttng$fontrot>erfe. ©er Sitte fpric^t: 3&r tt>erten Kollegen, tyr laffet'S m<$t fein, Zvo$ aller fatirifctjen Siebe, 2Wiityrti<$ ju fingen ben £ena unb ben 2Bein Hnb brittlingS bie sonnige Siebe;

«nücttötuber. 1. 14 2

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2$ fteibet bie$ ©treben jmar f>öcf>ft tbeal

'nen Jeben, bcr barin verrannt ift,

2)a $rityling unb £iebe unb <3Bein un$ aumal

3n Qßirflidtfeit toenig befannt iff.

2)er $Jrityting ift QBinterS argliftiger 2rug,

3m SBein ftedt nicf)t SBafcr^eit m>$ 9tebe,

®a$ QBeibergefötedjt ift aud) £euttag$ Hug,

2)aft &era gegen &er3e e$ gebe!

§)ie 3un$en fpcecfyeit:

Q3eref>rter College, §t)v f elber nur f$tt>ärmt;

3&r fdjmäfcet ben £ena, toetl 3&* fatt feib,

2)en gotbenen Qßetn, ber @uc$ nimmer ertoärmt,

Sie grauen, für bie 3&r «It feib!

QBir beugen ergebenft un£ mit 9te&erena

93or foldjer erhabener Sugenb,

2)o<f> fingen bie £iebe, ben SBein unb ben £ena

QBir fürber ber fritylic^en 3ugenb.

ßi, laffet'S in rüftigern Sagen bocf) au<$,

3u mityn Sud) um 9Zacf)ttmd)$ an Sungen;

SBenn er einmal abftirbt, ber löbliche 23rau$,

©o tyaben nrfr balb auSgefungen!

3>er SUte:

£i, merftet t&r benn nii)t am a^infernben 2lug, 25afc id) eu$ nur f<$raubte, tyr öerren, Unb anbereS beffer au prebigen taug »1$ toie ber (Entbattfamfeit fielen?! QBenn ringsum bie £anbe im fonnigen Schein, 2)ann taffet in fädjelnber 2a\xben

210

I

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Wid) ftyeu, ben funfelnben 9Wmer bott 3Öein, 2)<xf> fei e$ ein Sranf au$ au$ Stauben! ünb fcf>afft mir an Seite ein ^Jtäbdjen, ba$ ta$t 3um Jhiffe tum bärtigem 'DCRunbe, ünb tt>emt mi$ ba$ alles ntdtf Jung ttrfeber ma$t, 9Jtögt tyr mi<$ begraben jur Stunbe!

<3Jioberne$ SrüfctingSIieb.

O ttnmbermilber $rübting$&aud),

O wofyliQ Sonnengltibn!

9!Jiit 23tütetr fdjmttcft fid> 23aum unb Strauß,

2) ie £anbe merben grün!

<£$ fafet bie Seele froher ©rang, 3$ tnufj fie febn, bie SBelt Q3ott 23lütenbuft unb Vogelfang, QSom b^tern S3tau erbeHt!

£eb tvof)lf bu trautet QBetb<f)en mein, ©ib Urlaub furae griff, 3$ n>erb be$ QBegS gebenlen bein, QBo mir'S am tooblften tff!

3) a £ör i<$ tyrer Stimme S$mel$ 9Äit forglid) fanfter 93itt:

„2)u nimmft bo<$ beinen 9teifepetj Unb aucf) ben Suftfadf mit?"

öerr QBirt!

£>err QBirt, tt>a$ tt>ar ba$ näct)ten$ für (Ein gotfterf Cutter Sropfe?

14« H 21 T

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(E$ fdjmerat mi<$ fceute morgen* f^ier Sin jebe$ Saar am Äopfe! SBie mu& bie cble ®otU$Q<xb 93erfd)chtbet unb fcer^unat fein? 9Kein Seel, tt>a$ id) getrunfen fcab, 2)a$ mar tt>o£t eitel Jhmftwein!

(Ei, tyeb bie &anb beteuernb ni$t, 2>afe biefer 6off 9iatur ift, 9JZan n>ei& Ja t>oi>, t>erbammter QBic^t, 2>afe teidjt tt>ie Spreu bein ©djttmr ift. Üb Heber Sreu unb 9leblt<$feit, &d)veib9* an bie etifette, 2)amit ftd) fachte nod) bei^eit ßin e^riftmenfef) baDor rette.

3>u fcätteft nur tt>ie t>or unb QßaS Kellerei betrieben Hnb bir fei anorganifdje etjemie ganj fremb geblieben?! Öör bu, e$ ift bo<$ ganj umfunfi, Öier fiügen au erftinlen,

ift Shmftoein, benn ift eine ßunft, QJon biefem QBein ju trinfen.

2) a 3 G $ ä ^ d) e n.

3$ Jenn ein ItetneS, aierltc^ 2)ing, Unb friegt mi<$ ba3 au paden, Umf<$ltngt e$ mit ben 2lrmen mtd) Slnb fcangt mir an bem 9?aden.

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llnb cinjig nur Dertangt'3 mein Sera, 2tu(jf) aeittoeiS ettoaS Sanb, ®o$ a^9fe ***** 23ege£ren e3 3emat$ nad) meiner &anb!

Unb Iniet bie$ e$ctyd)en mir im 6$ofe, 23eugt e$ aum JSufc fi# trieber, ünb bin i<S) eben gut gelaunt, So fttffe \<S) e$ ttrieber.

„&a, SBüftling, greiferSBüftting!" färett (£in 9Kann t>oH frommem Sinn ünb bie 9tegifter ber <3)loral 23eginnt er aufauate^n.

(Ei, nur gema$, §t>v tyiM9* tterbammt 9JZtt bem 93erbammen eilig! 3d> fpra$ tum meinem 5:ö$terd)en, 5)a$ JStnb ift mir bod) Zeitig!

©afe man'S au$ anberS Ratten Unat, 9ftein frommer (Eifrer, ba£ (Erfuhr id) erff, al$ in ber Sdjrift 3$ 2ott)* ©efd)id)te ta$!

Q3om Sefcen.

3uerft, ba fängt ba$ 0 e § e n an, 5)em folget ba$ 03 e r feigen bann, Sonach fommt ba$ U m fe^en bran, Unb tt>enn man btefeS nid)t me&r lann, Verfällt ba$ 23*tta*u& 2ßäfcf>e, üf)v; 2>en Ceuten reibet bie ©ebutb,

2)od) geben fie am (Etenb nur 2>em £otto unb 93erfa£amt Sctyulb! Hnb toürbe bocb, fo tt>ie i$ mein, 2>er befte 9tat für alle fein, Sie festen feinen $u§ tjinein!

2) er aufri^ttge Schreiner. „9lun, ©ott jum ©ruft, 5^au Siebermann l 3)a fann man freilief) fagen: Schnell tritt ber Sob ben ^Olenfcfjen an, 2)a ^itft einmal fein Silagen. So tt>olIn tt)ir benn ju <Zßerfe gebn QÜBie e$ un3 au<f> mag grämen Hnb trollen ^ier bem Setigen ®a$ 9Äafe aum Sarge nehmen. Si, ei, fünf Sdjub unb einge 3off, 2)a$ beifc i$ eine fiänge! Slnb au<$ ber 23ruffforb, fie^t man mofcf, 2>er tt>ar gerab nicf)t enge, Unb $nod)en, tote fein Sagebieb, ©ie motten tvof)l nxfy roften. QßaS fagt 3^? öfter, aU <Su<f> Heb, 23efamt 3b* Me au foften? 3e nun, man muft bem feigen SJiann 9iicf>t ilbteS brum na^fagen; QBenn 'i QBeib ba$ 9Dlaul nt$t bitten fann, 9Jiuft man ibr b' 9leb t>erf plagen. 9ia, nebmt mir'S nur nid)t übel gar Hnb Reifet mid) feinen Riegel; SBenn, it>a$ bei anbern SluSnabm mar, 23ei ibm autelt bie 9leget/

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2)ann tyabt §f)V red)t, nun freiließ aud), SSein Str^t tt>ürb anberS raten: QBa$ tyetlt bei mäßigem ©ebraud),

2) a$ mu& bei fcäufgem fdjaben. 3t)r meint: fein Unrecht fabe er 3m QUxbebctt empfunben

Stnb '& fjätte tyn befeueret fe&r

3n feinen testen ©tunben?

9Zun, btefertpegen bxau6)t 3&t Sud)

©erabe nid)t &u fränfen.

grau Siebermann, tt>er toirb benn gteicfc

©a$ 2ltterärgfte benfen?

(Eud) freiließ rührte e$ fofort,

3) er <Su<$ ba gegeben

2(1$ ©terbenber ein gutes QBort, QEBie nie in feinem Seben;

ba& er aud) hierbei gebaut, QBaS er (Eud) tieft erteiben £Inb bie$ ba$ (Enb tym fd)tt>er gemalt, 2)a$ möd)t id) bod) beftreiten. 3d) fetje §au$ unb öof jum ^fanb, (Er futyr in JJrieb &on Rinnen, 2)enn ate er ,<Engel' Sud) genannt, QBar er fd)on nid)t bei ©innen!"

&anbtt>erf£burf<$en«2tnfd)attung.

<E3 Hingen bie ©toden tt>eit über $etb, (ES toaUet auf ftaubigen QBegen «DDltt ftatternben gähnen ber 23eter ©<$ar Slnb flehet ben öimmet um 9tegen.

Sin n>anbernber 23urfd)e, ber fte^t am 9tain Itnb aie&et ba£ öütlein mit Zeigen. „Sa$ tt>trb ein t>erfcenferte$ QBanbern nun, 23alb merben bie QBolfen fict> aeigen.

93atb f$tt>tmmen bie Straften in Äat unb Quatfcfc,

finft in ben ©raben bie 23öfcf)ung, Sa tt>anbre tcf) Heber im Staub, ber mad)t 9iur Surft, bocf) ba toeift i$ mir Söföung.

3$ glaube tt>o£t nid)t, baft ©ebeteS Straft Sie QBolfen gerbet fyxt getrieben, (£3 ift nur bi£ tyeute ber Pfaffe fcfjlau 3m '■pfarrtyofe.ftyen geblieben,

2rtt>artenb, baft enbtid) ba$ QBettergtaS Sen na^enben 9tegen ttym melbe, Sann £eiftt bie ©locfen er läuten unb 25egibt mit ber Sd)ar fid) $u SJetbe.

2tcf), n>ären mand) anbre n>te Pfaffen tt>ei$ ! Sie beten unb bitten xdd)t ef>e, 23i$ e$ an ber 3eit, tvo fie fidjer finb, Saft ijmen tyr SBille gefc^e!"

Ser 9ieuja$r$tag.

Sa$ 9*euja$r fcat ttrfe alle Sage Sein biftcfyen £uft unb fein 23efcf)tt>er, (ES gleist \\<S) grünblic^ auf ber QBage, 3ebo$ im Quantum mac^t e$ me&r.

216

Qkrtoanbte unb 23efannte lommen ltnb toünfdjen alles ©tüd ber QBelt Hnb grembe flehen ba beftommen £tnb toünfdjen fiammelnb unfer ©etb. So toed)fetn fro^effe 23efud)e gjllt aubern, bie man grämtid) nimmt; ^Äan merft nad) 'DCReifter ©oetf)e3 Spru 2)ie 2lbfid)t unb man ttrfrb t>erftimmt. <3Rag man nun gern ber einen 23ttte QBillfa^ren unb ber anbern nid)t; 3e nun, e$ toarb einmal $ur Sitte Hnb bie ift annngenb nrie bie ^ftic^t. (Ertaubet, bafe td> *ne ©efd)id)te Q3om ©ratutieren, heitrer 2lrt, 2)o$ mit ber <3Jta$nung eud) beriete, 2)aft i^r fie Itug bei eud) betoabrt, S)enn ma^te biefer Spafe bie 9iunbe Seim ©ratutanten!orp$, ei, bann, 5)ann ^öbe aud) bon fetber Qtunbe „Q3erfctyärfte$ ©rotutieren" an. $an$ J?tau3 untrb oft in Äinbertagen 3um „Detter in ber Stabt" geführt, Hm bort fein Sprttdjtetn aufeufagen. 5)er 93etter tt>ar aud) ftetS gerührt, ©rfff aöQcmb nad) ber QBeffentafdje anb fcänbigt ©etb ben Sitten ein, 5)ie tun, ate ob fie'3 überrafd)e: „9to, fcatt af$ QBo^t, a ©tafert SBein!" ©a$ ging paar 3d?r, bod) auf bie fiänge, 2)a fanl ber Q3etter fe^r im 'preis, (Ein 23auer fparet fi<f> bie ©änge

2)a, tt>o er \\\<t)t$ ju tyoten tt>eife.

2) o$ ate §an$ SHauS Don beiben Sitten, Obgleid) er f<$on ein großer Sung,

3n jebem Stücf tuarb furj gehalten,

33efiel i&n bie (Erinnerung

8(n Jenen Q3etter, ben umworben

(Er einff mit JHnbeS ©cf)mei<$etfpracf),

SJlit bem bie (Eftern e$ t>erborben,

3) o$ trägt tym ba$ Sans S?lau$ nicfyt na<$. (Er n>iH mal für fid) felber Jorgen, (Entfdjliefet er fic$ unb fura, toir fe^n 3tm föoxi am näc^ffen 9ieuJat)rmorgen Q3or bem erftaunten Detter fte^n;

Unb nun beginnt er anheben, QBobei ben ftut er langfom bre&t: „Won 9Eunb$eit unb redjt langem £eben Itnb tva* mer felbft fief) n>ttnfcf)en tät." Hnb fie£, ttrie früher nad) ber Safere 2)er Detter greift: „gtir 'n ©läSdjen QBeiti!" Sans tut, ate tt>enn*$ tyn tiberrafdje, S5o<$ ftedt er rafd) bie ©abe ein, 2)ann bleibt er fteif unb ot>n 23en>egen, 2tt$ ftäfe er in einem £od); 2)er Q3etter fdjmunaett ganj »erlegen: „9*un, lieber JSIauS, tt>a$ toiHft bu noef)?" 2)er nidt mit pfiffgem Stugenblinfen Hnb fagt: „(Et mein, tyibf* tva$ fcageffn. ®a$felb bö$ bo, bös i$ fürs Srinlen, 26o bleibt benn nad>$er bite für* (Effn?r

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23otf$aft. 1.

2t grauenfäferl ftyt im ©ras, Spreizt b'gaiigerln »oneinanb, 2tuf einmal fangfS a ftoana 23ua anb fefct fid)^ auf bie §anb: [: „Sfrauenfäferl, ^rauenfäfert, Stteg nacf> <DDlaribrunn, 23ring un£ £eut unb morgn 21 re<f)t a fööne 6unn!" :]

(3oblcr.) 2.

3)a$ Jtäferl aber lommt uit tpeit, 3m §eu liegt nod) a 2)ern, Sie fangt* $ unb tragt ein ©rufe tym auf 2tn Stebften in ber gern: [: „grauenfäferf, grauenfäfert, 5inb ben fiiebffen mein! QBirft 'n gleich bertennen, 3)er Sdjönfie mufc e$ fein!" :]

(Sobter.)

3.

Hub balb ttrirb'S frei unb balb i$ gfangt,

23i$ fi$'$ berrett auf b'2ltm,

©a brummt i£m ftunblang 'i Äöpfert no$,

SBie baftyt auf Salm!

[: „$rauenfäfert, ^rauenfäfert,

33ring a ©unn un$ fein!

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SJrauenfäferl, grüfe mir 'n 6$a& 2)er Sänfte mufe e$ feinl" :]

(Soblcr.)

4.

ffia pu^t fid) '$ tfäferl stecht unb brummt: „3d> mert mtr'S, bi$ iä) ftirb, ®afe b' 23auer$teut niy intreffiert, 2U$ '$ SBetter unb bie fitabi"

(3oMer.)

$a$ rechte bittet. 1.

2)er Q3oba unb bie 9Äuaba

3m reiben 23auer$£au$,

5)ö fennen ficf> \>ov Sorgen

Hm tyren 23uam nit au$;

ßr fann nit rufm nod) raffen,

©a^oam, ba leibte tyn nit,

(Er fc&itft paar traurge Siebetn

2)en grauen SBolfen mit. (3obler.)

2.

3m nämlichen ©fcöft t* 2t freuabrat>er ©$a<), 21 blutarmes ©erobt, 2tt$ flu^btrn am <pia$. Sie treibte je^t auf oanmal QEßie narrifd) t>or £uft, 2)ö fingt unb Juc^aat 2lu$ fritytid)er 33ruff. (3obler.)

220

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3.

2>en QJoba unb bie ^Jtuaba, ©ie brucft bic 6org gar fd)tt>er, 2)rum getyen f i)in aum 23aba, Ob nit au Reifen tt>är. „Öerr 23aba," fagt ber Q3oba, „QßaS ^at tnei oanager 23ua,

2) afc er ben SBotfen nad)fd)aut Hub traurig fingt baaua?"

(3obler.)

4.

3) ie gjluaba at$ SauSfrau, Sie bringt'S a sitr Sprad) Hnb fragt gki ber SSranfyett S)cr Shxtybirn fein na$. „QBaS t$ benn beut ©ernbel, 3)em bafigen 93lut,

3)aft Je^at auf oanmat ÖcH Jucken tut?"

(Sobler.)

5.

©a fctyiabt brauf ber 23aba 3)te 23rttten auf Stirn: „2)5 fcobu ba$ gleich Übet, SBtr tnüffen y afamm furiern. ©ite t$ a altes Übel, S)a$ b' £cut baau oft bringt,

ane Judjaaet luftig Unb *i anbre traurig fingt.

ßoblev.)

221

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6.

©oct) brau$f £ eng nöt a* fürdjten, 3)afj oan$ barfcon ftirbt.

2) ö blutjungen Soppen Soan atta*ooa fcerliabt;

5)em 23uam gebfä bö$ ©ernbet,

3) em 5)ernbel en 23uam, ©öS i$ rechte Littel

Hnb foan$ no bran gfturm."

(3obler.)

©er Saubenfobet.

QBonn mer en 9JM<t)etbauern frogt, QBte er fi mit fein QBei satrogt, So tut er aun t>afte&n oam gebn, 2>afe f all atooa tote Säuberln lebn.

2)o benft a feiner ©t>atter$mon : „<5d)auQtä b'r ben Saubenlobet on! 3 fiedf) fttr$ £eben gern fo poor 93oliabti Äeffetfticfemor!

$a&rf< fcin au a*ooa gUWttgu £eut.

(E$ foft foan &au$, madjft ea&na b* greub!"

gr fefct fi$ af (Eifenbofm,

9Jiit berer ftmmt mer fc^nell ^inbon.

er trifft tn$ Ort, feb$ flinb tooafe 9leb, QBo «DWt^etbauerS öütten fte^t. 2>o$ ttne er Hopfen toiH an b' Sür, S)a ma^t 'n a Speftalet irr.

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S)rein gefcfS wie inra 9teitfc$ul jua, (ES firrt a 2)irn, e$ fluac&t a 23ua, 2t SBicfelftnb i3 a no 5* £örn, 2>ö* b' Seel fi au$ 'n £eib n>iU plärrn.

2)en ©Dattern aber neugiert'3 groß, er bruclt Sür fönell au$ 'm ©fcfjtofe Hnb t$ am ersten 23Iid fd>o guufc, 2)a§ er beim ^Jtidjelbauern te.

Xuvd) V Stuben laft a Äinberpaarl,

2) ö$ gleist en eitern af a &aart,

3) a ftoane 93ua oan 23orfcf)ttt>if<$ fü&rt, 2>ö ©im fi mit oan Solaf^uacJ) nrifcrt.

Jagn ananber um QBiegn,

Unb xoonn fa fi aun f äffen friegn,

So fefcfS gan$ g^örig ^täfd^r oty.

2) er ©t>atter fcf)reit: „SBoS treibte benn bo?"

2)a ffengen p fteif als n>ie Scfjrogn ilnb tt)iffent onfongS ni£ $an fogn, 2)onn feift e$ SMrnbet in ba Stttln: „9Zo, 93oba-9Äuaba tan mer fpieln!"

2)ö ®(f>lauct)en. 2)a gucf)$ unb ba 3<*ga Sein fc^tau, obtt>o^l gnrift 2>a 3aga, ber 'n gud)$ fangt, 2)a Sd)lau<f>ere i$.

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©a 3aga bringt *n 2)icb, ber ®ö Senbetn tyat gffo^ln, Slnb Witt t>on ber 23äurtn 21 Sdmftgelb ficf> fcotn.

©ud, 23äurin, bo bringt b'r ©er 9lauba en ©teb, 9io, fei bu Sd)taud)ffe Slnb tua tym nif ^lieb!

23auer3teut im J?ttnftler$au$.

@$ foan 3tt>a alte 93auer3teut 3n b* QBeanffabt einifämma, 2t <33etta tut f t>oH Sreunbttteit, QBo '3 j' fdjaun gibt, mit tyinnä&ma.

©er S^tanfet oba, ber fcaf 3 a ©ar fauftbtd ^intern Staren Slnb i>at fi<$ amat mit jtoa 3n$ SHinftter^auS t>erturen.

tappen ba x>on Saat au Saat, ©od) foan f no laum im jtoeiten, So fangt 23äurtn mit amat 3un ttrfnfen an unb beuten.

„Sit Jegerl, <3Konna, fdjaugt'S af b* Seit! £>$ nehmte an b' Seetn fünft Stoben! ©o Rängen gmotne QBeiberteut, ©ö trogn am £eib foan Sebent

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3 bin bo<$ fetber a a QBei £lnb tooaff mi net jun f offen £tnb tt>oaft ntt, tt>o mer ba batet SöUt feine 2lugen toffen!"

2)er 23auer ffotpert neben it>r öinein tn$ nad)fte 3intmer, gr $alt 9n £>uat bor b* 2tugen für, 2)enn b' <&<x&) tt>irb atttoal f<$timmer.

,/3Ket," fagt er, i$ a Sünb unb ©<f)onb, 2)ö3 fiedf)t Jo too^t a Jeba, 2)o<$ fimmt Ietcf)t 9i SUioten otyne ©toonb Satt billiger; net, 33etta?"

2>a toirb bie 33äurin n>ilb unb f cf>rcit : „9io bö$ tw5d)t'®ott »ersten! 2)ö£ toar rechte Sporfomfeit, 2)5 föHt mer boc& fcabietenl

Unb bin i fctyten a gleich oft, 3 lieft mi fo nit moten Slnb nit in ©üten, nit in ©tuoft! 9Ker bürft mi bafür ao&ten!

2)aft i t>or oam föttt f o &inffe$n, war a antafanga!" fagt ber 23aua, „tofe nur getjn! '* nrfrb'S loana fi t>atanga!"

Slnaettöntber. 1. 15

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93ig gum ^ertigwerben

9la<f>gefyoftc $agebü<$erei.

$ £abe nie t>iet auf mt$ gehalten, xd) tyiie miä) immer re<$t unerträgtt<$ gefunben unb mt$ ba^er lieber mit anberen befdjäftigt.

2lber lam ein 3af>r, tt>o tt>arb, tt>a3 icf) lange erffrebt, tt>o id) ben ©eniuS über mir f<fytoeben batte, ber aße$ QBaffer aufrührt ben (Erfolg, e$ tuar ba$ erffe 9Kat, baft id> mit einiger 9lüdfid)t mid> au bead)ten anfing.

itnb id) mußte mir fagen, batb werben bie 23tograpfyen fommen unb bein titerarifd)e3 ©epäd unterfu<$en unb fragen: „SBo^er unb tvotyn, 3b*

Sa, bis au meiner erffen 9tu&me£-(Eta:ppe foHt tyr it)n fcaben, aber tt>eiter f treibe id) ni<$t£.

«DWein ©ater n>ar Sotyinn 2Cnaengruber, ein Ober- öfterreidjer, ber23eamter ber Sofbucfy^ltungttntrbe; toa$ er aufeerbem n>ar, lönnte ber £efer in QBura- bad)£ 23iograpbifd)cwi fiefifon nad)fd)tagen bort fte&t gefdjrieben, bafj er ein ©idjter mar. Seine QBerfe fcaben Jebocf) nt$t ba$ fiampentic^t erbftdt unb e$ ift ie$t feine 3eit, ber SBeft bie nact)- gelaffenen QBerfe in bie &anb au geben, bamit fie fi# fetbft überaeuge. 3$ bitte ate 33en>ei$ für meinet <23ater$ Satent ben nadjgelaffenen tebenben Kom- mentar ju nehmen, ber t$ fetbft bin.

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9Weine 9Jiutter, eine QBienerin, geborene 9Äaria Öerbich, muftte mich eraiehen, benn ber QJater ftarb, als t<h fünf Sahire alt toar. QüBaS biefe Butter tft, ba$ fteht in ben 23tättern meinet SeraenS mit großen 23ud)ftaben eingetrieben unb ich brause nicht btefelben auf auf d) tagen, benn, bie ba$ ©ttid haben, eine Butter au befifcen, würben ben alten breiten 2)rud red)t gut lennen unb fi<h lä^etnb au mir roenben unb bie gleiten 23lätter aufblättern, unb bie 9i rtify fcerftänben umfonft.

©eboren tt>urbe id) am 29. 9Zobember 1839. Q3on meiner S?tnbheit finb mir toentge §erfute$taten be- tannt, aber ich toitt biefe aufarten. 211$ gana Hein habe id) mich fdjon burd) eine SJttße bon ^^Kintafie auSgeaeidmet, ich ^abe ibeale ©ärtnerei getrieben, ich habe bie 3tmmerfläche eingeteilt in 23eete unb fogar einen prächtigen unerfcf)öpflid)en 93runnen inmitten be$ 3immer3 inftatttert, id) fonnte taut auff freien t>or S<hmera, toenn man meine fiitien ober 9lofen aertrat, 3beotogie ober bor Schred, tt>enn ein mir lieber Angehöriger in ben trodenen23runnen fiel.

3n biefe ibeate 3eit fällt and) mein erfter Sterbe- aerfuch, ich fann if)tt nicht bem bittigen £efer fchenfen, er hat mir manche Stunbe fdjon erweitert. ®3 toar in einem ©arten fcon 2>öbltng, unb id) nafdjte aU cd)te§ Qßiener Rinb t>on allem, tt>a$ fi<h eftbar anlief, unb fo auch bon ben Schoten be$ fogenannten ©olb- regend, n>a$ aber ein greuliches äbetfetn aur $otge hatte ba bad)te ich, ba$ fei ber t>om Sörenfagen belannte Sob mäbe ftredte ich mich auf bem 9lafen au$ ich erwartete nicht ba« Sterben ich

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begann e$ fogleich ohne ^itofop&te, ohne Monologe, in ftiller Stagnation.

aber nicht bie ©artenfunff toar mein Setbrofe, tpar bie Schaufpietfunfi. 3<h bramatifierte au$ bem Stegreif Jene (Eraählungen, bie mir au biefem 3tt>c<Ie tauglich f Lienen, meift buofaenifch, um fie mit ber S?öchin unfereS SaufeS aufzuführen; ich toeift, baft bie 23laubartfage biefeS ©lücf genoft, unjä^tigemal tragiert au werben. Seiber f)<xt fich lein SKanuffript Jener 3*it erhatten, e3 mit ben anberen Bearbei- tungen au vergleichen, beim ich fonnte toohl bieten, aber noch nicht f ^reiben, ^fürchterlich ttrte Jeber dichter, too er feine 3utentionen berieft fühlt, toar ich au<h ba ftrenge unb befonberS, wo bie S?öd)in nicht ben ScfjrecfenSfchret bei öffnen be$ verbotenen ©etaffeS, too bie Seichen bon 23taubart£ QBeibern toaren (in biefem F<*He ein ©arberobefaften mit au>ei Flügeltüren), richtig marferfchütternb brachte, ba nmrbe fie auf einen Stuhl gefegt unb aur Strafe mit -fehleren Folianten behangen unb belegt ich ahnte fchfln bamate, toelche fcfjreclliche SBirfung 23e- laftung bur<h Folianten auf fiinftterif che Seelen aus- üben müffe aber bie Äöchin toar ein berftocfteS ©emüt unb leine fchöne Seele.

3ch aber fpiette mit bem gauaen Aufgebot jugenb- liehen F*uer£ unb man prognoftiaierte mir fchon bamate ben Schaufpieler, unb eines 2lbenb$, fehr fpät, aog eine fotehe theatralifche Q3orlefung ben er- fdjrocfenen §au$meifter tyvbei, ber bermeinte, „e$ fei ein anglücf gef drehen ! " Sehr fchmeichethaft ttmr biefe tiefe ©ittotrfung auf naibe Seelen, aber ber

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(Einbrud t>erfehrte fich nicht in Verehrung meinet 5Vu n f t fertigfeit, trfetmehr ttmrbe id) im ganjen öaufe für nicht recht richtig glatten. So fcerfennt man ba$ ©ente bie Q3erleumbung beginnt, fobatb ttrfr bie QBinbetn ablegen, unb fobatb toir auch ba£ Kleib in einem Stüd tragen, ba$ fo nait) bie Hr- fcätertracht parobtert, mit bem Sabot, ber $um 93ufen fyevanäblidt, an anberer ©teile fubftituiert, beginnt bie 93erfennung.

QBeiter erinnere ich mid) nod) an ba$ 3<*b* be3 Unheils 1848, tvo id) aU neunjähriger Knabe bie Freiheit mit fnabenbaften Gräften einfog id) er- innere mich, tote bie fiüfte fo fanft unb fo lau wehten; bie $adetatige bie auf bie iehige ©lifa- betbbrüde gefüllten Sdjranfen, oon Strbeiter- fäuften bi^übergelegt, fie bünften mich recht unb fd)ön gef djtitjt gegen bie QBägen, toobt aber frei unb fid) felbft in acht nebmenb, ba$ toar boch fchöner ba 30g ic^ hinaus mit einer Schar Knaben mit einer fcf)toara-rot«gotbenen Sahne unb t<h toei& nicht, welker Schübe fid) ba$ Vergnügen machte, aber über un£ pfiffen bie Kugeln bin ttrfr tuinften mit ber ^Cityne unb fdjrien, als ob ttrfr baburd) ntd)t ba£ übet ärger machten biefe ftafyne hatte fpäter auch 2tnaiehungS!raft für Kugeln, unb bie Schüfe- fanäte in ben ^patriotenteibern ttmrben für rechte 2lb$ug3fanäte ber tt>eltgefd)id)tttd)en Sochflut an- gefe^en.

®ann tt>ar*£ auf einmal gar ftiHe recht ftiße, auch ben Knaben bat'3 fehr genntnbert. Keine ^adet- 3üge bie ©etänber an ber 23rüde würben ttrfeber

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aufgerichtet bte fdjmara-rot-golbenen ^atyntn ver* f<$manben. @$ mar mir fonberbar. 3<b mufcte mir jagen, bie ©roften mtffen nic^t, ma$ fte motten fie richten an ber SBelt tft benn bte nity fty unb fertig?!

3um etubium ^atte id) feine bittet. 3$ ab* fofoierte alfo bie 9teatfd)ute unb ta$ unb la3 un- enbltd) Hei, unb Singe, bie fein S?nabe mobl fo balb aur Sanb befommt, mte fiuftanS QBerfe, t>on 2Bie- lanb überfetjt. Hnb als ft<b unfer $ated)et Reiter SHaffe 9lealfd)ule ma$ barauf au gute tat, baft bie vernünftigen Setben ibrer ©ötter gef pottet tmb ttm aU 3eugf<$aft anführte, mar id) fo Kubitz natt>, ju befennen, id) bätte biefen beibnif djen Äefcer gelefen. ©er «Dftann machte ein febr bebendes ©efidjt aber meiter nid)t$ ber ^Dtann mar ftug, aber ba$ bebenftidje ©efictyt batte red)t. 3itieren laffen fid) bie Öeiben unb bie ©eilige Sdjrift aber lefen foH ntan beibe nid)t, unb nun gar ein $inbt

2lu$ ber 9lealfd)ute blieb mir mebr SBiffenSburft at$ QBiffen, unb um ben erfteren au ftitten, mar e$ mir febr lieb, afä mir mein SJormunb, ber befannte Scbriftftetter 2lnbrea$ Sd)umad>er, t>orfd)tug, t<b fottte 23ucbbänbter merben. 3*) b^tte furj vorber eine ©rofemutter verloren eine QBienerin edjteften Schlages. 3d) mürbe alfo ^raftifant in einer SBiener 23ud>b<wblung. ©a mir aber mebr um ba* £efen aU ba$ 93erfaufen au tun mar, fo ergab ficb nad) breijäbriger ^raftifantenaeit eine ©tfferena amifcben mir unb meinem ^prinaipat, unb iä) föteb au$.

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SS n>ar nidjtS 3bealeS im 23u$#inblertaben au finben; alle ©etffer Ratten bort i|>re <3cfyubfäd)erd)en, unb *>on Jebem galt es ju berbtenen bie ttmrben Qmommcn bar, feft ober in 9tedmung.

9Zein, icfy ging unb abermals treuste meine QBege $reunb Sein. 3cf> lag am Spp^uS bamieber, toieber fo ruftfg, fo reftgniert, fo gana oljne ^tlo» foptyte unb ©ebanfen, matt. 2)er Sterbenbe ip ein großer Sgoift aus <5d)n)ä<$e. 2lber baS fieben wollte mtd). 9Zun alfo fcoran baS ^rognoffifon feilte nii)t umfonft gefteHt toorben fein.

3toanaig 3^te ^atte iü) fcerfc^teubert, mit bem einunbatoanjigften trat iä) als Sdjaufpteter an baS £i<$t ber Samten, unb 8*™** auerft in QBiener 92eu- ffabt. 93on ba begann eine Steide ^unftreifen unter ^erfcättniffen, tt>o eben Reifen eine J?unfi iff, unb meine Butter begleitete mid) treulich

3$ tyoffe, baff biefe 23lätter nicfyt einem grauen- auge begegnen; biefeS würbe fonft baS Sauptfapitet „Siebe'' fuetyen.

3a, baS ift ein eigenes. SBeil iä) fd)ttd)tern war, weit t$ nid)t nehmen wollte, fonbern banfenb emp- fangen; weit i<$ nid)t leef ^ugriff, fam ii) batb in ben 9tuf eines QBeiberfeinbeS, aber id) war i&r beffer greunb. 9Reinen $reunben freiließ war bamit gebtent, mtc& unter biefer Stilette für bie Ivanen» aimmer auf eine Stellage gefteHt au fcaben, wo biefe f<$wertt($ hinauf langen motten unb iä) ein feljr f<$mu(fer 3üngting iä) fann baS jie^t fagen, baS iff f(f)on vorbei unb meine 2lpollonifcf)e beginnt fid) bebenftt<$ tu runben ba föabefS feinem me&r!

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2C#, e$ untren fjarte 3afcre, biefe bramatifäen £e£rja$re; i<$ glaubte nun erft in$ £anb bcr 3beale gelangt ju fein, aber e$ tt>ar t>ier reatiftifdjer ttrfe irgenbtoo. 3)er Heine S&rgeia/ ®rftc in einem ®orfe ju fein unb mit allen 3ntrigen biefen erfien ^laij ju behaupten ad), ttrfe fleinlict), unb bo<f>, ttnir eine 23rotfrage. 3<*, weine Siebe, id) fann fagen, fie&e meine £eiben, n>enn e$ toetc^e tt>ären. SBe^e fiiebe! ©te&armonien ! 9Zein, e$ toar t>orbei ba$ £eben forberte fein 9te$t. 3$ batte at$ 9!Renfcf)enbarffeller toentg ©tütf ate 2>i<$ter, benn id) führte babei fleißig bie $eber, gar feines alfo aurttcf in bie 9lei&e ber geipöbnli^en Arbeiter. 9Äan bot mir bie Heine <?)roteftion, troij meinet „Vorlebens", bei ber ^oliaei aU ^raftifant ein* autreten.

23t$ bafrfn fcatte id) für QBtybtätter meinen 3Bi£ angeffrengt unb per 3ette gearbeitet, bie ließ id) nun fallen id) tooHte nid)t ber Stelle dtoeiaüngtg er- fctyeinen.

3$ verbrannte bon meinen poettf<$en Sraeug- niffen, tt>a$ mir nidjt be$ 2luff>eben$ tt>ert erf^ien, unb ba3 loar Hei. Unb über ber 2tfcf>e gebaute id) SpinoaaS ©ta$f Steifen unb tief im §eraen bie ©ebanfen verfc&tie&en tief im öeraen

2)a nod) einmal, toeit mid) von allen Seiten ber 9tealtemu$ brängte nod) einmal fragte id) meine getreue Ratgeberin meine <3Kufe? nein, meine Butter: „3<f> |>abe einen Stoff au einem 93otK- ftücf, foll t<$ i&n f ^reiben? «Stellet d)t nimmt ba$ Stttcl bieSmat bie ©ireftion unb verbietet e$ bie

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3enfur." „2)u ^aft fo t>tel für bie Sifätabe ge- f cfjrt eben, toag'S baraufbin nrieber."

3d> toagte, unb n>a$ babei berauSfam, n>ei§ Jeber, bcr ben „Pfarrer t?on Äircbfetb" fennt.

Stuf btefeS legte icf) bie ©teile nieber unb bin nun nid)t$.

3m Seben finb bie 3beale im S?ampf ttrfe bie gefjen bintoeggef logen. 9htr eines blieb, eines : bie ^Kenfd^eit. Unb als td> mtcb barnad) umfab, toie ftein, ein &inb noeb, trat fie mir entgegen, ange- feinbet t>on taufenb 3n>iefpättigfeiten, bie eine 3bee. £lnb boä) biefe ^Jienf^b^it, biefeS jur Stunbe bettel- arme Äinb, für fie ftreiten bis aur ©tunbe bie ebelften ©eiffer, unb es ift bod) eine fd)öne 3bee, in bem ftreitbaren Regiment au ftetyen, beffen Softer fie ift, unb getroffen im Streit baS t>erfd>eibenbe Öaupt in ibren &d)o$ au legen unb au fagen: De- batte bu mein Slngebenfen!

Steine Vergangenheit, feine ©egentoart alles 3ufunft!

3a, leiber alles 3ufunft ibr tooHt es fetbft fo!

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®er grüpngStraum eines ©lücflicfyen

fC.§ mag tvoty je^n 3<*&i* £er fein, jur fetben 3eit ttrfe Jeitf, tt>o frifdjeS ©rün unb tt>eifie 23tüten unfere Säugen erfreuen, al3 in S?rem$ ein Junger «JÄann an ben ©efträu^en eines 2lbfcange£ träumenb ba^inftrid) unb bor einem Inofpenben 23uf <$e plö#tt<f> innehielt. 2$ toar ein gar arger Sräumer, er tyatte eine 2trt Aberglaube bisher bamit getrieben, alte Sa&r irgenb ein bfttyenbeS 9tei$ an fi$ au nehmen, gteidjfam aU Sati^man, aU ©etoätyr, baft aud) fein Srü^Iing einmal anbredjen werbe; fo ftredte er benn aud) bamate lieber bie öanb me<$antf<$ na<$ einem Äfften au£, aber er 30g fie bebenftiety jurttcf, er Inicfte fein 9lei$ t>om blityenben Strauß, er fcatte großen 9lefpeft befommen bor bem füllen QBerben in ber 9tatur, ba$ in aller QBinternot, in allem grofte$tt>e£ ben grityling ftiH bereitet, ber, toenn bie Sonne la<$t, mit Vogelfang unb 23tütenbuft Jubi- lierenb in£ £anb jietyt!

2td> Ja, alle SBinternot unb aHe$ 3rofte$tt>e& t amen über ben argen Träumer, unb trenn e$ tyn m tiefft bis in bie QBurael f^üttette, ba ^ielt i&n eine 3u- berftetyt feft unb n>arm: fommt bod> bie 3eit, tvo bu beinen 3eitgenoffen ttrtrfi fagen fönnen, tva$ all bein gürten unb 2)enlen bemegt, tvo bu ein 2>i<$ter fein ttrtrffl

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3a$re gingen barttber $in, tt>o£I unb tt>e£, tote'* eben ba* Seben gibt, aber ber Träumer foHte 9te$t begatten er toarb !

SBar** benn t>ov tanm 3tt>ei SBo^en? $retticf> ni$t länger ift e* fcer, ba fufcr er mit bem braufenben 3ug in ben Srttfrfing unb ba* £anb hinein, naä) ber reiben ©tetermarf, naö) beren reijenber 9Hurfiabt @ra3. 2)a fab er fein ureigenfte* QBerf, ben Pfarrer t>on &ird)felb" in t>oHenbeter 2)arftettung mit raufdjenbem Seif alle aufgenommen;

ber tt>ill nicf>t enbeu, mit ^od)ftopfenbem Serben muft er felbft binau* auf bie 23retter an ber öanb ber Künftter, ber g*eifd> unb 23lut geworbenen ©e- ftalten feine* ©tüde*.

„3Ba* fommt bort t>on ber &9$?"

Sin fiorbeerfranj! Sr ftefct tyn neben fi<$ fallen, aber er toagt e* nidjt, i^n aufaufceben. Kronen mag man t>om Sif^e be* öerrn nehmen unb fl<$ auf* Öaupt fe^en,. ba* ift ©ewatt- unb ©efd)tnad*fad)e,

aber einen SSrans, ein 3et$en ber Gfyve unb fiiebe für bie 9Äeifier? £afc tyn liegen, £e$r- lingl 2tber tt>er rafft tytt auf unb brüdt i$n bem Siefergriffenen in bie öanb? ©er QBuraelfepp, bie £eiben*figur au* bem 93olfe, . . . o, wäre ba* fpmbolifö?

3)ann ben>egt ftd> ber Sräumer t>on bamal* no$ einige Sage im Sfreife lieben*tottrbiger, aufmerf- famer 9Jienf<f>en, unb bann, mit ber ganzen Saft tum ©Ittel unb ffianfbarfeit beloben, ge$t er bur$ £anb unb $riU)ting jurfid nad) feinem Seim, unb ba liegt tym auä) f$on fein tiebe* SKtttter^en im 8trm, ba*

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fich recht freut, bafc e$ all ba$ erlebt, unb ba fi^e i<h nrfeber an meinem Schreibtifche.

3<h? 3a freiließ bin i<h e$ fetbft, ber arge Sräumer unb 9lei$fnicfer von bamaö, ber all feine Sräume für (Ertebniffe nahm, freiließ bin tch'3 fetbft, ber tot nicht gana att>et QBochen in ©raa toav, benn ba feittt>ärt$ bangt mein Sorbeer über bem Spiegel, unb mir gegenüber fifct mein Mütterchen, unb vor mir tauten fie auf, alle bie freunbti<hen ©eftatten berer, bie mir bort ein anerfennenb QBort gegönnt, bie &anb gebrfieft haben, unb ich lachte ihnen banf- bar ju: „Stuf fröhlich QBieberfehen!" 3$ t>er- munbere mich, ba& ich e$ fetbft bin, ber ba£ altes mitgemacht, unb ba$ (Erlebte liegt nun vor mir lote ein Sraum; ber ^rü^ling ift nun boch für mich ge* fommen, unb meine «DWaienfahrt, fie tvat ber Stüh- tingStraum eines ©lücttichenl

®a fi$e ich, bie $eber, meine getreue ©efährtin, ber £>anb, unb gelobe mir'S, balb lieber toad) au werben unb hübfeh xoaä) au bleiben. (ES tut Xüafyvlid) not, benn bie 3eit iff eben toieber am (Etnntcfen, unb »oh allen Seiten tönen bie befannten frommen unb altväterlichen QBiegentieber, ba gtlfS tt>ieber unb immer lieber frtfeh barein au „Ju^eaen" ober ben ernffen Qßedtouf au machen.

Slber bie geber, meine getreue ©efährtin, !ann e$ nid^t taffen, eine recht alberne $rage an mich ju rieten: toarum haff bu benn an beinern (Ehrenabenb 8U ©raa lein QBort ber ©anffagung gefunben?

9Zun bir, liebe 5eber, mag ich'S tvofyl anvertrauen, toarum ich feinet SBorteS mächtig tt>ar: nach 8»ötf

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3afcre langem, unberbroffenem fingen ba$ t>or- gefieefte 3iel ju erreichen, ba$ ift an fic& fd)on ein ©efityl, ba$ un$ ba£ Sers erweitert, aber bie ©ttmmrifce beengt; $ier aber tag ein ernft Stile! 2trbeit t>or, i$ füllte: ber Sacf>e gilt all bie 2tn- erfennung unb i$ trat hinter fie jurfict ©er (Er- folg aber ift e$, ber einer Sacfye ffet£ bie 3ünger wirbt unb ber fie aneifert, unb aU ber Sadje <3act>- tpalter möchte tc& xooty gerne bem ^ubtitum gefagt baben: ba& mief) t>ietleicf>t ttberf djäijt tyxt boct) ge&t lein Slutor gern auf eine fote^e Reifte Unter- fu^ung ein, bafe aber nie ba$ überf<$äijt werben lann, n>a$ bie offene 2tnerfennung meinet e&rlid) gemeinten 9tingen$ unb Strebend für Je$t unb alle 3ufunft an ber ©a$e geförbert f>at, bie icf) vertrete: an ber 9ieformierung ber 93otf3bityne unb ber 2tuf- ftärung be$ <23otfe$l

3)a fte&t Ja f$on beine ©anffagung, fagte meine nafetoeife $eber.

QBa^rfcaftig, fagte id), aber nun laß un$ aud) toeiter f Raffen.

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3)er $lbjutcmt be$ ©enerafö 93cm

£ tüav bier §ai)te bor bem 2tu£gtei<#e im Sommer be$ Satyxtä 1862, ate ic$ ba$ Ver- gnügen f)aüe, au einer reifenben ®d)auftrietertruppe in bem gefegneten Ungarn 31t fioften. ®iefer 3u- farnmenftofc gefduity in bem Stäbtdjen 2tpatin, einer ffionaubampff<$iffa$rt$ffatfon, unb mi$ ergötzte e$ ntcfyt toentg, baß) naä) meiner Stnfunft 23äuerte3 alte „2lftne ober QBien in einem anberen Weltteile", natürlich unter bem Sitet „Stttne ober 2lpatin in einem anberen QEBeltteite", ju erleben unb ju meinem työtyeren ©aubium bie tt>ettbefannten 3citen: (BS gibt nur a ^atferftabt, '$ gibt nur a Söicn, 2ty ba muß •$ prädjti fein, ba möd)t i t>tnl

abgeänbert 3U finben in

(£3 gibt nur in Ungarn a Ölpattn brinl twran ficf> bie gleite 93erfi<$erung ber ^räc^tig- feit unb fe^nf Heutigen §inmöcf)ten$ gleid)lautenb bem Original anfd)loft.

3$ toar ^iemtid) aurüdfyaltenb gegen meine neuen Kollegen unb biefe bejubelten aud> mid) ate ^unftneop^pten mit i>ome$mer $älte. Qßtr fam*n fobann nad) ^alanfa (für 3)onaureifenbe fei fyier angemerft: 9Zeu-(patanfa gegenüber bon 3Hof). ©ort ttmrbe ebenfalls „2ttine ober ^atanfa in einem anberen QBeltteile" gegeben. 3n Slpatin fptetten ttrfr

Slnjenfltubcr. 1. 16 24 r

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in einem ©aale unb bie Setbin rief, nacfcbem eine ©eforation aufgenmnben toav unb ben 3uf$auern bie teeren Qßänbe fe&en tiefe, mit f eltener Orts* fenntni« freubtg au$: ba$ ift ja mein liebe« 2tpattn!" öier fetten toiv ba$ meit effefttwlter, ttrfr fpietten in einer 2trena, ber fietntpanbfefcen tt>anb fid) mübfam in bie &itye unb ben 2tugen be$ über* rafften 2tubttortum$ präfentierte fief) ber S?üd)en- garten be£ QBirtSfaufeS, in beffen Sofraum tt>ir fpietten, unb bie Sc&aufpieterin fagte: ba$ ift Ja mein liebe« ^alanfa!" 3a, t>erfte$n mufe man'«, bann ge&t alte«! 23ei biefer Sruppe nun befanb fi<t> ein S<$aufpieler mit bem Ztyatevxiamtn Sfrana, ob- tt)o^l benfelben jeber ^Dlime, ba er in Sinblicf auf ba$ „auderfüfee 23rüber<f)en" in Stüters „9täuber" au ftereotppen f^tec^ten QBifcen Stntafe bietet, füglicty fcermeiben foEte. Stber er nannte ft$ nun einmal $rana. Sief er ^Wann tooEte \>ov ber 9let>o- tution^a^it bei ben Äaifer^ufaren gebient fcaben, bann au ben 9tebeEen übergegangen unb at£ fot<$er nämlich at$ 9?ebefl (n>enn ^eutautage biefeS QBort au$ nur in 3i$teit$anien no$ autäffig er- f$etnt?) Slbjutant bei ©enerat 93em gemefen fein. Seine intimeren greunbe rebu^ierten biefe iflufire Stellung auf einen einfachen ©aEopin, über n>etd)e Sfarge i<$ Jeben, ber fi$ bafür intereffieren foEte, ba id> in bertei Singen gar nl$t betoanbert bin, freunbli<$ft erfu^e, fid) bei unfern t>ater- tänbif$en 9legtement$beftiffenen unb Strategen 9tat$ tu boten. 3n ^alanfa tt>ar nebft anberen 9Henf$en aud>

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ein Kaufmann namen§ Äarttxtfft) (id) bitte trietmatS um (Entföulbigung, toenn iä) miä), inbem t$ biefen 9iamen Udüd) $tnf treibe, ettoa fottte an ber magpa- rifdjen Spraye »ergangen $aben, aber e$ ift triebt meine <5(f)ulb, ba& fie nod) feine QBettfprac^e getoorben, in tt>etd)em SJatte un$ ni$t fo leidet ein fiapfuS paffieren fann, ba ttrfr für alle trfer 93er- mittler ber SMtur unfere ©rammairen unb fiejrifa aur $>anb baben). 2ltfo ßartoaffp ber 9Äann, er tvav mit £eib unb ©eete Ungar, nebenbei aber aud> ©önner ber beutfe^en S<$aufpietfunft, unb er legte biefe feine 9ieigung bur$ ba$ genrtfe an- erfennenStoerte Streben an ben Sag, bie beutfdfyen Slomöbianten, fo oft e$ nur anging, trunfen au machen, toobei er felbft, um un£ Don feiner tyntev- battlofen QBoblmeinung ju überjeugen, niemals nüdjtern blieb.

2ln einem folgen feierlt<$en 2lbenb mar e$, bie 2tugen funfetten bereits geller aU ber QBein unb alle Serjen toaren über&olt, aU JSartoaffp, nac^bem er uns früher t>erfi<$ert, ba& Singarn ba£ erfte £anb ber QBelt fei, bie verfängliche grage an un$ richtete, ob toir au ben Ungarn Rieften? 9it<$tungarn loaren nur an>ei in ber ©efellfc&aft, ic& unb 5rana. Stuf ben gefpenbeten QBetn bin ja au fagen, tt>ar bo$ gar au bebiententyaft, fo fagte iä) aU ber 3üngfte, gelb- fc&näbltg, aber lacfreub: 9iein.

ünfer ©önner fafc mi$ mit ftieren Äugen an, trfelteictyt f<f)ien ttym an meiner 'parteigängerfefcaft weniger au liegen, fura, er begnügte ftd>, noef) eine $rage an mtd) au rieten: tvai für ein £anb$mann

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t<f> fei? „(Ein SBiener". ©a erweiterte flct> fein ©e- ftc^t, er festen t>oHfommen über meine ©efinnungen beruhigt unb fagte fefcr beftimmt: „O, bie QBiener finb alle für Ungarn."

3d> toar alfo gut ba&ongetommen. 23lteb nur nod) grana, ber, als bie grage an tyn gerietet mürbe, mit Hilter 9tefert>e fid> in feinen 6tut>l jurtidfle^nte unb ein beftimmteS 9Zetn t>on fief) gab.

8lufrid)tig gefagt, mir begann e$ bereite leib au tun, mir fd)tt>ante ettvaä t>on Schlägen.

2lber einer unferer Kollegen, ein Ungar, neigte fi<f> gegen S?am?affp bi* unb fttifterte i^m au: „QBtffen 6ie, mer ber S>err ift?"

©er Kaufmann fafy ben „§errn" etttnrö bebenf- tief) x>on ber Seite an unb er tyatte, bem 2tnf<$etne nad), ba$ boHIommenfte 9le$t baau.

„(Er n>ar 2tbjutant beim ©enerat 23em."

(Einen einaigen 2lugenbtt<t aber au<$ nid)t länger, fafc unfer £tngar etwa* ungläubig auf, bann fragte er, ob ba$ toatyr fei, ftanb auf, fafcte bie öanb be3 Äomöbtanten unb ließ fief) bor tym auf bie SMe nieber.

ilnb ba {niete er t>or bem 9Äanne, bem feon feinem S?atjaHeriebienft toenn bamit feine 9ii$tig- feit tyxttc nityte geblieben als frumme Seine, ber mit einer 23arbolfnafe £inau$teu$tete in ba3 ®unfel ber 9iad)t unb »erlegen tyxtb ben 9Jiunb öffnete mit ben befeften 3ä£nen, t>on benen er ftd) geftem noc& einen, auf bem öettrooege t>om SBirtSfcaufe gegen einen 23aum taumetnb, aus- gef plagen Watte.

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®er ©efrierte \)ob ben armen Patrioten t>om 33oben auf mit einer 'DDtiene, in ber toemger 9tüb- rung ate feuf<$e Slbtoebr au lefen loar, bie, in ^Borten auSgebrüdt, etn>a gelautet ^aben toürbe: „Wbev iä) bitt Sbuen, ma^en & fein fo 2tuffebenl"

2)en ^Morgen barauf voar e$ ben Seitnebmern biefer ©afteret febr bef^toertid), bie Letten au »er- laben. Unfer ©önner aber lieft ficf> eine geraume 3eit bureb ni$t bliefen. (Er f<f>ämte fief) toobt.

3<b b<*e bamate ^eratief) barüber getagt, Unb e$ toar beibeS niebt am 'plaije, loeber baft id) tadjte, no<b baft er fief) fd)ämte.

Ob nun ber SJlann, bem er bulbigte, ber toar, für ben er fid^ a\x$Qab ober ntebt, ober baft er nun ein armer fabrenber Äomöbiant toar tva§ fyattc er fief) au fernen, baft er un$ in fein Sera btiden tieft?

3Ba$ toir barin fanben, e$ toaren bie (Eigen- fcfjaften feinet 93olfe$, ba£ treue geftbatten an ben großen (Erinnerungen unb bie freubige 23ereittt>itHg- feit, Jene au ebren unb ibnen olle HnbiH au ver- güten, bie in frittf d)en Sagen für ba$ Q3aterlanb geftritten.

(Eben bie (Einmütigfeit biefer ©efinnungen t>at ben 2lu$gleicb eratoungen. Sie b^ben aud) mitge- bolfen, ibn au madjen, J>err ftartoaffp.

£tnb toemt toir aud) nid)t im 33erbättniffe tt)ie 70 : 30 toären, fo totH i$ boeb nid)t mebr über Sie tacben!

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(Sine Sr^oltmgSretje

2fotobiograj>hif<he <?)fouberei.

<h beneibe biejentgen, bie ein freunbti<he£ £0$ ein £eben n>te au$ einem Stüde führen lieft, bie ohne SBaht unb Qual au$ bem Schate ber (Er- innerungen f köpfen unb babei gettxife fein fönnen, im (Erreichten nur ©etoollteS, im (Erlebten nur ihrer (Eigenart 2tngepafete$ aufzugreifen. (ES finb tooht- habenbe £eute, bie nur in bie $af<$e ju langen brauchen, um fich ba$ Sntereffe anberer ju erlaufen unb bei öeHerS QBert auch bar ju bejahten. 3<3f> be- neibe fie, ohne e$ ihnen au mißgönnen, ich möchte e$ nur auch fo gut haben. 3<h tooHte, ich befäme biefe ©abe nur teif?n>eife, für nicht längere Stauer, als hier für biefe Stelle ba$ 9lieberfchretben einer bürf- tigen Slijae aus meinem £eben verlangt.

SBenn aber felbft bie Klärung be$ QBottenS burd) ttrfbrige ümffänbe beraögert ttntrbe, tt>enn ba$ (Er- lebte nrfe ein SrembeS, Angeflogenes, Angeheftetes, AngequätteS erfcheint, bann t>erfteht man fid) nicht gerne baau, (Erinnerungen au voeden, noch trfet we- niger, fie leibhaftig heraufaubefchtoören, man toetfe nicht, ob man ihrer Serr bleibt, ob nicht ein Un- geahntes ptö^Iich feinbfelig tynoxbrlty unb einem mit erbrüdenber QBehmut baS Sera prefet. SBer fotcheS au fürchten b<rf, ber übe ben 3auber mit all ber 93orfid)t ber alten 9Ragier, er ai*h* wit fixerer

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£>anb ben $reiS, erhalte bie £ampen brennenb unb baS 9*au<htoerf quatmenb; benn toenn bie ©eifter ju ihm in ben S^reiS bringen fönnen, fo faffen fie tyn an unb fie tun bieS ni$t tavt; bie poettfche giftton, nach metcher eine minimale 23erührung ber \>on ©eifterhänben entfpräche, aetgt nur tum einer völligen HnfenntniS ber Umgangsformen annfc^en ben QBefen ber intettigibten V5ett mit ben 23e- toohnem ber unferen. Sie mobemen Magier, toelche ficf> befanntlid) im Verfehr mit ©eiffern feber Vor- ficht entf plagen, tt)iffen ba&on au erachten, unb ba fie es auch brucfen taffen, fo fann es Jeber, bem eS Vergnügen macht, nachtefen: baft einem ein Saften- meffer, „gtüdtichertoeife gef Stoffen", an bie Stinte geworfen unb einem anberen ein Stfch auf ben S?opf fallen gelaffen nmrbe, a*oei Säße, bei benen eS ohne blaue glede unb 23euten nicht abging.

3ch muft geftehen, baft eS mir mit biefer neben- laufenben 23emerfung leineStoegS barum au tun tft, gletchfam im Vorübergehen bem Spiritismus ein ©efi$t au ai^^u unb bem £efer meine Verbeugung als tt>abrbaft 2tufgeflärter au machen, ich ttrfH nur ben Smmor, ber unpreitig in ben beiben obigen, burd) 2tufaei$nungen verbürgten Vorgängen liegt unb ben nicht erft ich ^ineinaulegen brause, nüijen, um ben Zon au toechfetn; benn behielte ben an- fänglichen bei, fo brächte baS ben öörer auf bie Ver- mutung, ich wollte ihm ein fehr ernffeS (Erlebnis eraähten, unb baS liegt nicht in meiner 2tbfid)t, n>eber baS Snreführen beS SeferS, noch baS (Erachten überhaupt. 3<h unternehme nichts als eine Heine

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©<#Iberung, welche bie au »nfang geäußerte (Emp- finbung ein toenig rechtfertigen fotl.

(ES n>ar im 3a£re 1864, aU ich als Sd>aufpieter bei einem S)ireftor (Engagement fanb, ber SStnterS über mehrere Orte ju befugen gewillt tt>ar; bie Sruppe foHte fid) in 23rud an ber SMur aufammen- finben unb auch jufammenfpielen; bafür war ein 9Dlonat in 2tu$fi<$t genommen, unb bann foHte e$ nach Seoben gehen unb tt>eiter.

QBir eröffneten bie <23orftellungen mit einem atten 23ird)pfeifferfc$en Stüde „QBie man Käufer baut", e$ gab eben barinnen einige Sollen für einige Sfächer, bie fi<h vorteilhaft bei bem ^ubtifum ein- führen wollten, tt>ir t>erftiegen un$ auch be£ wettereu bte Schillert „Sabale unb Siebe", ich fpiettc ben ©efretär QBurm unb warb in ber <Z&t\e, wo id> ber unglüdtichen fiuife ben 23rief au biftieren tyxtte, bur<h ein abfällig auf ber 23ühne ffehenbeS Noten- pult auf eine neue 9luance geführt; aupfte ein S)ar- ffeHer an feinen 9Äanfchetten, aerpflüdte ein anberer eine 9tofe, tt>arum foHte ich nicht auch *to>a$ ben biabolifchen SMtfinn tiefet ©gurten 5?enn- aeichnenbe^ unternehmen? 3<h ftellte mich atfo an^ «pult, fchtug mit gefrümmtem Ringer ben Saft, ich weife nicht mehr, ben 3tt>eit>iertel ober ©ed^achtet, unb pfiff gana teife t>or mich h*n- 3<h W>* ntir nie- mals 9lechenfchaft barüber gegeben, ob ich wfr babei gtöteuffaten für gerbinanb ober eine Orchefter- ftimme für bie Baßgeige be$ 9ttuftfu$ bitter auf- liegen bachte. 2)ie Suife fpielte eine ©ante fcon nieb- licher, aber gerabeju finblicher (Erfcheinung, unb ber

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gerbinanb tvav ein bürrer, hod><wfgefchoffener Sunge, ber Dom Scheitet bi* jur Änielehte gerabe fo lang tvav tote bie Stebhaberin *>om Scheitet bi* aur Sohle. SBenn ba^r gerbinanb fiuifen ju güften fiel, fo maren beibe noch immer von gleitet ©röfte, ein 2lnbti<f, ber bie tragtfdjen Momente etma* ab** f ä)toä<t)te, tvo^n übrigen* auch Stabtmuftfu* ^ÄtHer, t>on bem S^omifer, ber ettoa* „hötjette", bargeffeHt, ba* Seine beitrug.

QBir fpietten, fo t>iet ich mich entfinne, fciermat in ber 9Bo<^e unb tyxtten, ba e* triel ju lernen gab, toenig freie 3eit. 3ch fam, wenn e* nicf>t groben ober SJorffeHungen galt, nur fetten au* ber Stube, paarmal faft ich in bem (Eafe auf bem großen ^la^e, 3eitungen burchbtätternb, einmal ffieg ich mit bem erffen Cieb^ber unb einem Anfänger, ber bie Pa- lette toeggetegt unb jur 23ühne übergelaufen toar, bie betoatbete 23erge*höh* hinan, unb ttrir breie hielten unter ben getoattigen Sochffämmen auf 93aumffrünfen 9laft unb faben vergnügt in ba* fonnige £anb, ein anbermal faft t<h bei einem guten ©tafe QBein in einer Keinen, verräucherten, aber anheimetnben ©äff ff übe, unb unfer 5?omi!er fpiette ©itarre unb fang baau, n>a* fid) bie ©äffe, ba e* gut gemeint unb obenbrein grati* n>ar, gerne ge- fallen tieften.

Sine* Sage* fam auch bie fiofatfängerin be* Sweater* eine* benachbarten Stäbt^en* mich fuchen. Sie tvav ein Räbchen fo atwfchen an>an$ig unb tneraig; ich fyatte f{e in bem früheren (Engage- ment fennen gelernt unb ihr bie 2lufmerffamfeit er-

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toiefen, \f)t ein fatiriföeS gtugbtatt „5>er Seufet in ©auerbrunn", wm mir »erfaßt unb auch mit 3Ku- ftrattonen auägeffattet, aum ©efdjenfe ju machen, eine ©abe, bie atterbingS nicht geeignet toar, auf ba$ ©emüt au ttrfrfen.

9 3d) befleißigte mich nämlich t>on meinem neun- aefmten 3ah*e ab, t>ietlet<ht mag e$ noch früher ge- tt>efen fein, ber Schriftffetteret, unb toenn ich nicht eben etn>a£ unter ber Seber fyatte, fo trug ich mich boch aUimmer mit Plänen unb (Entwürfen. Sieber unb anbere SHetnigfeiten gab ich gerne an ©amen ab, e$ tt>ar bie$ bie einaige 2trt, in welcher id) bem frönen ©efc^ted>te, ohne irgenb welche felbftfttd)tige, eigennü^ige 9*ebenabftcht, meine öulbigung be* aeigte. 93efagte £ofalfängertn war taum in bem t>on ihr beaeidjneten (EinfehrwirtShaufe abgefttegen, als ich mich fofort au i^r begab unb ihr gleich nach ben 23egrttftung$worten fcorfchlug, mir nach meiner QBohnung au folgen, wo meine ^Kutter uns erwarte; um fie an ber loDegtalen QBertfchcÜjung ihrer ^erfon nicht atoetfeln au laffen, fteQte ich ihr mit nicht ge- ringer ©elbfoufriebenheit ein ©erid)t J?nöbet mit ©urfenfatat in erfreuliche 2lu$fi<$t. 6ie lehnte an- fängtief) bie (Einlabung entfehteben ab, bann folgte fie, abenW geleitete ich fie nach bem 23ahnhofe, unb t>on biefer Stunbe an nahmen fie wohl ihre 23eruf$- pflichten gana in Slnfprud), benn fie fanb feinen freien Sag mehr, um tyerttberaufommen, noch 3eit, mir ein paar 3eilen au f treiben. 3$, ber id> mich wohl berüfmten burfte, felbff ein pflichteifrige^ ^Kit- gtieb au fein, fanb ba$ fehr erftärti^.

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(ES toav bag Saug, in tt>etcf)em fid) bic 2tpot$efe befanb, tt>o i<f> famt meiner 9Äutter ein Heiner ©tttbcfjen, jur Qßo^nung einer SBtttt* gehörig, inne- Jkttte. 2>ag ©ebäube trug na$ Dorne heraus, auf bem großen 'plafce, ein Stodtoerf, biefeg aber btl* bete rüAoärtg, an ber bebeutenb tyityer gelegenen Strafe, bag (Erbgef $0%, ein Heiner ^fört^en führte ba bittaug, unb an Sfteaterabenben eilte i<$ mit bem 9leifefa<fe in ber §anb, ber meine ©arberobeftfiefe enthielt, bie menf<$enleere ©äffe entlang, an ber $o$en &ir<$e t>orbei, big ju bem jiemli^ entlegenen Seitengäfcdjen, bag unmittelbar neben bem Sweater« gebäube auf bie Sauptftrafte führte.

(Eg maren helle, fonnige ©eptemberabenbe, an benen td> biefen 3Beg jurtteftegte, unb n>enn i$ auf felbem hetmlefcrte, lag b*taelttber ^Jionbenfdjetn (Iber ber ftitten, ruhigen ©egenb.

SBir follten, wie bemerft, an biefem Orte ben «DWonb niä)t neu toerben fefcen, tt>ir sogen na<$ £eoben, bod) ni^t alle, bie toir ung in 23ru<f ju- fammengefunben Ratten, ber erffe Sieb^aber unb ber lange gerbinanb toaren berabf<f)iebet voorben.

QBomit tviv in fieoben eröffneten unb fchtoffen, ifi mir nicf)t me^r erinnerlich, i$ entfinne mid) nur in SebbelS „«DUiarta ^agbatena" unb in einer aug bem gnmaöflfdjen übertragenen Sdjauerfomöbie „2)te Serritt von ©t. Srope^" bie betreff enben föte^ten 5?erte agiert au haben. 3m „©olbteufel" t>on (Elmar fpielte i<f> bie Titelrolle unb ttmrbe t>on mehreren 23ergafabemifern toegen ber S?raft meinet Organeg bettmubert: eg toar bieg nur bittig, benn

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i<h rnüftte toeber vorher noch nachher einen 2lbeub, an bem ich fo t>iet gefd)rien hätte.

3*ner t>er ^Ralerei abtrünnig geworbene 6d>au- fpietnototje h<*tte e$ burch fein vorteilhaftes Äufeere unb feine StnfteHigfeit jum erffen Selben unb Lieb- haber gebraut. (E$ toar mir, ber »ergebend in harter SJitthe nach (Erfolg rang, erfreulich unb eine ftiH t>er- betfeenbe Sröftung, feben, tote er biefem jungen bübfdjen tarnte gteichfam t>on felbft in bie barnach langenbe §anb fiel, tt>ie er ibn beglüefte unb hob. QBaä mochte ber Junge 9Kenfd) für tyoffnungäfelige 93riefe an feine atte Butter, für übermütig tolle 3eiten an feine vielleicht anfänglich fpottenben Sreunbe gef ^rieben haben, bamatö in Jenen viel- beglüeften Sagen?!

3* hatte aitraeit cpoet vielfache 23efchäfti- gung. 2)ie fteine 2)arffeHerin ber Sutfe, ein ttrfrftid) gebttbeteS 9Jiäbchen, toar nebenbei ein großer Schön- geift unb hatte ohne alle ehrgeizige unb anmaftttche 2tbfi<f)t £uft, fich auef) ein toenig im Sttbenjähten unb 9leimen ju t>erfu<hen, tva$ man fo unter guten greunben 2>i<hten nennt; i<h untertoieS fie in ben 2tnfang$grünben ber ^etrtf. (Eine anbere ©ante aber befcfjäfttgte meine 9Rufe unb meine ©ebanlen, ob erffere infolge ber teueren ober umgefehrt, bar- über bin ich mir felbft nie ftar geworben. (E$ toar bte$mat ein Räbchen fo &tt>ifchen atoanjig unb breifeig, ich Wnnte breiff fagen, bafe e$ auch tta* fiolatfängerin getoefen toäre, toenn ich mir rify bie ftrengffe Wahrheit jur Pflicht gemacht hätte unb baher bie traurige Satfache nicht vorenthalten barf,

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ba& befagte Kollegin xvofyl taut <?)erfonalftatu$ al$ Sofalfängerin galt, aber bom ^ublifum nicht bafür genommen nmrbe. 3n £anger£ „3uba$ im grad" hatte fie mit bem SSomifer ein 2)uett au fingen; ba$ treiben auf ber 23ühne fteHt einen QBiener 93ürgerball bon 2tnno 9ieun bar, unb ber gutmütige £anbtt>e£roffijier, ber bie Snfpeftion tyit, gleicht ficf>, um ein 2tuge auaubrttden, bat>on unb tritt erft ttrieber nad) bem ©efange mit ben QBorten auf: „9iun, ift ber ©fanbat vorüber?" (Er begegnete folch Jubelnber 3uffimmung feitenS be$ ^ublifumS, baft er fid), verblüfft, banfenb berneigte, obtvofyt er, felbfi bei ber geringften Veranlagung aur 23e- fd>eibenhett, ^ätte merfen fönnen, ba& ber 23eifaH tt>eber feiner Seiftung, noch überhaupt einer folgen galt. Sin t>orfid)tiger ffiireftor fottte bertei 3)a- mofteSfchtoerter im 2)iatoge, welche unberfehenS einem feiner ^Kitgtieber auf ben J?opf fallen fönnen, unbebingt ftr eichen.

«JJttch bermochten bie fünfflerifchen «DWifterfotge be$ ©egenftanbeS meiner Sangeätuft nicht anau- f echten. 2Bte Getaner in fotdjer £age fi<h immer in einer Keinen Überlegenheit gefallen, fo gefiel td) mir hier auch in meiner fdjaufpieterifchen unb tt>ar recht froh, *>afe ich ber SSünfiterin fein gutes QBort au geben brauchte, fonbern mid) einfach <nt >>a* ^Räbdhen, ba£ mir gefiel, menbeu fonnte, unb in furaer 3eit beföäftigte mich ba$ fo au$fd)tiefilich, bafe iti) att)if(hen meinen bier SBänben, auf einfamen Spaaiergängen, \a im ©etärme be$ 9Äarfte£ unb ber Straften Strophen faute unb 3eiten reimte,

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unb biefe fiteber ttmrben mit fo freunbli<hem 33e- aeigen entgegengenommen, baft id) xAd)t au fagen metfe, ob id) au<$ bieSmat meinem Programme be$ fetbftlofen, uneigennützigen Q3er$i$te$ auf lebe ©egenteiftung getreu geblieben wäre, benn id) ttrftt mich heute nify für ftärfer geben, at$ t<$ bamate ge- toefen toar; lieft ich mi<$ bo<h in ben jtoei £anb- ftäbtdjen, bie ttrfr m>3) befugten unb tt>o ©armfonen lagen, erft burd) ba$ (Einheiten be$ Militärs ©enietruppe unb öufaren unb, ttrfe e$ bei folgen (Einmif jungen immer gef)t, mibenoittig genug jur 95emunft bringen!

3n £eoben gefiel i<h mir in einer poetifdjen ßeibenfdjaft, bie alle ©efityle unb ©ebanten in leibenfcbaftlt<he ^oefie umfe^te, unb id) toav nicht mählertf<h, alles, tva$ mir über bie Seber ober über ben QBeg tief, al$ Stoff, 23tlb ober Stimmung auf- jugreifen unb au »erarbeiten. 3<h bietete im Sone begtüdter SJertraulidtfeit, no<h lieber aber in beut f djmerjtictyer SHage unb ^atte, offen geffanben, für beibeS leinen 2lntafe. 3<h fcerbanfte man^er Orts* gelegenheit eine poetifche Anregung, fo 8- 23. bem ffeinemen 23ergfnappen, ber, mit bem Sd)läget in ber $auft, auf einem 23runnen be$ großen ^tafce* ftanb; in einer monbheHen QBinternacht fiel er mir fo gefpenftifch in$ 2tuge, bafe ich fofort ein febr finniges Stoiegefpräd) atoif<hen mir unb ihm erfann: er toar es mübe, immer ba oben au fielen, unb glaubte, bafe er als SDlenfch infolge feiner garten Struftur eine ungleich angenehmere (Eyiffena führen löime, al$ mir Sterbliche loferen ©efügeS, unb fefcte

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mir bie Q3orteite einer allgemeinen <23er$ärtung meinet Setbft auf ba£ (Einleudjtenbfie auSetnanber, fo ba§ i$ mid) nid)t abgeneigt erflärte, mit ifjm au tauften, fonberlicty ein Sera au$ Siroler 9Äarmor ni$t ju berac^ten fanb, unb ber öanbet follte perfeft n>erben, toenn „mein Sieb" fortführe, graufam au fein! 2)e$ 23efi$titet$ „mein fiieb" bebiente ii) mi<t) GffefteS falber, ettoa ttrie ein 23ifcS^of in partibus Don feiner ©iöaefe fpre^en mag.

Stuf meinen 9lunbgängen um bie Stabt, längs ben Stfern ber Wuv, begeifterte mid) einmal ein tanbfd)aftti$e$ ^Jiotib einem Siebe, ba$ attyob:

„Qöie ber Hein Sannabam, 2)er inmitten ber ^ur 2lf oan $el$ffüdel fie^t, &ummt ma mei Sdja^erl tmr."

2)e£ heiteren ttmrbe bann ausgeführt, mie t$ bie 9Jlur toäre, bie unten an bem Steine tofe.unb brumme unb #namooHe, toä^renb bie Keine Sanne oben jeber 3nunbation$gefa$r fpotte.

(Einige fonnige Sage, bebor ber Qßinter in$ £anb rüdte unb bie QBege t>erbarb, nü^te bie ©efeHfc&aft au 2lu$f lügen naä) bem na^en ©öft, an beffem Sor ber SBanberer bur$ bie 2tuff<#rtft „23urgfrteben ©öfc" an alte 3eiten Qemafyxtt toirb. QBir aogen bur$ bie 23urg in ben ©arten, too eine Heine <5d>anfn>irt- fc&aft ft<$ befanb, polterten bie öotatreppe na$ ber im Stocftoerf gelegenen ©aftftube hinauf unb faften bort gefellig unb froty beifammen.

(Einen Kollegen, ebenfalls au£ bem früheren (En- gagement, traf id) in Seoben at$ f. I. Oberfäger, in

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einer bortigen <3Jtitttärfanatet befdjäfttgt. (Er tt>ar ein Keinem, gana InirpfigeS 9ERctnnchen unb fiedte Doli Schnurren unb Senaten; bie (Erfolge, bie er auf einem fiagertbeater at$ Äomifer errang, ver- leiteten ihn, feine geringen (Erfparnijfe für bramati- fchen Unterricht ^inaugeben unb aur 23übne ge^en, aber na<$ faum einem halben Sah** ^atte er ba$ fieben fatt unb marb toieber Militär. 3)a$ hätte ficb allenfalls billiger teiften taffen.

(Er befugte mich oft in meiner QBohnung in ber 2Baffert>orffabt, unb an bem Slbenbe, tvo e$ t>on fieoben toegging, hielt er treulich an meiner Seite au$, aU tviv Sd)aufpieter reifefertig in ber „^oft" fafcen unb auf bie Stunbe ber Slbfabrt warteten.

eine breite 23rüde führte über bie 9JZur nad) ber QJorffabt, in einer Seitengaffe ftanb ba$ f leine ein- ffödige &au$, tt>o id) toobnte, e$ bitbete bie (Ecfe eine£ SBinfelgäfechenS. (Ebener (Erbe befanb ficb ba$ Scbanflofat unferer §au$toirtin, unb bie fcbmate, ^ötaeme treppe, bie nach bem Stodtoerfe führte, münbete gerabe t>or ber Sür meiner breifenfterigen Stube, ©ort fafe i<h jeben 2lbenb an bem braun- angeprid)enen Sifd)e unb borgte, nrie auften bie Stufen unter ben dritten meiner 9?lutter fnarrten, toenn fie hinunterging na<h ber QßtrtSffube unb toenn fie lieber aurücffam mit bem 9lacf)ttrunf ; hatte fie bann bie Süre hinter fid) gefd)toffen, fo fafcen ttrir » no<h lange plaubernb, benn tt>ir hatten un3 immer gar viel au fagen.

3m 3uli be$ 3cfyve$ 1875 toollte iä) aur (Erholung ein Kein toenig t>erretfen, id) töffe eines ber lleinften

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9tunbreifebtUett« unb gebaute, mid) etliche ^Bochen auf 23ergen unb in Qßätbern ^cruntjutreiben; meine Sparte gemattete mir, t>otte breiig Sage bamit Ein- zubringen, unb ttrie« ganj annehmbare äbfteige- punfte auf, barunter aud) 23rucf unb £eoben. ©ie 93erfud)ung, getegenttid) lieber einmal frühere QBo^nfi^e ju betreten, liegt fo jiemtid) iebem na^e; mir tt>ar bamat« eine toehmütige Socfung, ba tet) t?or trfer Monaten meine ^Kutter verloren hatte, Jene Orte aufaufudjen, tvo fie t?or Sagten an meiner Seite getoanbett. 23ru<f, tvo totr nur fo turae 3eit aufammen gekauft Ratten, tooUti id) aud) nur flüchtig berühren unb ntd)t mehr baran menben, um ba« 23ilb be« Orte« in meinem ©ebäd)tniffe auf- aufrifc^en, at« bie eine Stunbe, bie mir ber 2ln- fd)tufe nad) £eoben tieft; bort gebaute id) au bleiben, fo lange mir gefiele.

3n 23rud ging ich burch bie Sauptftrafte, an bem S^eatergebäube vorbei, nad) bem grofeen ^taije; id) fah mic^ nad) bem Saufe um, toorin fich bie 2tpotf)efe befanb, unb ftanb babei neben bem 23runnen, ben ein ©tfengttter mit t>iet 3ierat x>on guter, alter Sdjmiebearbeit umgab unb Sprüche f<hmüdten, woon einer: „3<h heifte San« <praffer unb trinfe nur QBaffer." Über ben ^tafc tyx fah ein Sau« mit einer Obertaube einem offenen ©ang im erften Stodtoerfe beren 93ögen t>on farbigen Stein- faulen getragen n>urben^2ttl ba« bemerfte id) aum erftenmate, an all bem tt>ar t<f) paarmal be« Sage«, QBoche um QBodje, a<$tto« borübergegangen, o, n>el<h ein Sräumer ich gett>efen toar! Hnb Jene, bie mir

$113* ttflruber. 1. 17 2*1

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meine träume beuten fcalf, mit mir an beren Ver- heißung unb (Erfüllung glaubte, fie tt>ar tot!

5)a$ 93orüberhaften ber fieute, bie ton ber Strbeit heimf ehrten, fchredte mich auf, ich eilte bie Straße hinan, bie hinter ba$ £>au$ führte, unb ftarrte au ben g^enfterf Reiben hinein, burd) toetche tot elf 3ahren ein liebet 2lntti§ meinem kommen freubig entgegengelächett. 3$ toanbte mich ab unb ging langfam, ganj um bie gleiche Stunbe tote bermat- einft, bie menfehenteere Straße entlang, an ber hohen ftir<he vorbei, bi$ au bem Seitengassen, ba$ un- mittelbar neben bem Sweater auf bie öauptftraße fü^rt, unb auf biefer föritt t<h eilig tut Stobt hinaus.

2lm anbern borgen erwachte ich in bem ©afthaufe „3ur 'Poft" in fieoben. 3$ trat auf ben «ptafj hinaus, er toar mit btetenben unb feitfdjenben SBeibern angefüllt, ©ar f remb unb nüchtern berührte mich ber fteinerne knappe auf bem 23runnen. 3<h begann mit einem 9iunbgange um bie Stabt. QBte tt>aren ba alle QBege, feit bem 33eftanbe ber 23ahn, fcerf lottert unb tiefgeleifig ausgefahren! 3m Fluß- bette ber 9Kur tt>ar baS fteine $elSftüd, mit ber Sanne barauf, t>erfchn>unben. Stuf moraftiger Straße gelangte ich nad) ber Q3orffabt, ict> fah baS &äuS<hen lieber, too ich gewohnt, unb grüßte mit ber öanb na<^ ben $enftern hinauf, bann lief ich auf ftaubiger Straße tt>eiter bis nach ßöß. 3nt Q3orhofe ber 23urg, in beffen Hmmauerung ©rabfteine eingefügt ttniren, bie ich früher auch nicht beamtet hatte, herrfchte tiefe Stille. (Einen Stugenblid hielt ich t>or

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ber @rabfd)rift eines 'priefterS inue, inmitten ber tateimfdjen QBorte fielen bie beutfehen ALL HERNACH in$ 2luge; als id> weiter fchritt, waren ber Sd)aH meiner dritte auf ben Steinen unb ber Öatt t>on ben 9Jlauern ring$ bie einzigen fiaute. ebenfo ruhig tag ber ©arten mit ber Keinen QBtrt- fdjaft, fein ©etretbe frityticfcer <3Äenfchen im freien, aHe£ wie auSgeftorben, felbft ba$ Sofal bort oben, in bem ich einft mit ben Schaufpietern gefeffen.

Sine QBeite ffanb ich im Schatten eines breit- äftigen 23aume3 unb blitfte hinauf, bann lehrte id) mich ab, ging nach Seoben aurtief, erftieg ben QBatbe^^ng, ber über ber Stobt aufragt, unb hielt bort 9laft unb Sinfehr bei mir felbft.

2)ie 3eit war nicht ftille ftehen geblieben über b*m, wa£ ich auf ber Scholle ba unten lebte, fatm unb träumte. (Elf 3<*t>re waren barüber »ergangen. 93on allen, mit benen ich einft hier toerfehrte, wußte ich nur wenig, ©er junge ^Kann, bem hier au be- ginne einer neuen Saufbahn ba$ ©tücf fo t>er- heiftungS&olt getäfelt, war paar 3a£re fpäter im Spitate au ©raa einem fiungenleiben erlegen. 2>a$ 2tngebenfen manch eines war mir uerefett, ba$ an- berer gleichgültig geworben. 3<h empfanb fein Sehnen, einem unter ihnen bie &anb au brüefen, wo bie treuefte, bie ich bte bor furaem in ber meinen ge- halten, erftarrt war.

3n aufammenhanglofen, toeraerrten Silbern brangen bie (Erinnerungen au£ iener 3eit auf mich ein unb ben 9Äittelpunft, ber fie hätte orbnen unb in freunbtid)e ©eff alten wanbetn fönnen, mich felbft,

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nrie id) bamate gen>efen mar, fonnte id) nid)t fcerauf- befd)tt>ören, ben um>erbefferlid)en Träumer, ber tt>ie ein öppnotifierter ftct^ bereit mar, rofje Kartoffeln für 23trnen au effen unb $enfterpölffer nrie 23abie$ au nriegen, unb nrie gerne tyätte td) ifjn leibhaft Dor mir gefefjen, ben jungen 9Jienfd)en, ber ba$ ©e- meine, ba$ ftcf> an i&n au brängen t>erfud)te, in un- bemühter 9legung ferne^iett, ttrie ein <3d)tafenber stiegen fd)eud)t, ber fi# über all ba$ platte, Schate unb 'peintidje, ba$ tym feine brüdenb beengte £agc aufatoang, bamit hinweghalf, baft er einen reiben Sd)a§ in feinem Snnem au hüten glaubte unb bie nichtigen Begegnungen unb grlebniffe mit einem glitter umfleibete, ber fie if>m n>ert ma<$te.

3d) ermartete n>irfticf> auf bem 23oben, tvo id) mid) mit Jenen alten (Empfinbungen unb träumen getragen tyatte, einem ftaren S3itbe meines früheren Setbft begegnen au fönnen, aber nrie fremb in feinem 2ltltag$gett>üf)le unb ©etreibe erfdjien mir fdjon ber Ort, id) faty au t>iel von bem, tporauf id) früher nify geartet, unb au n>enig, ba$ mid) an einft gemahnen fonnte, unb ber Stifter, ber von bamat über Verfemen unb 2)ingen lag, wollte t>or ben ernffen unb garten (Erfahrungen, n>etd)e bie 3eit mit fid) gebraut, nid)t ftanb Ratten.

9it<f)t$ werbe id) mit mir nehmen, wenn id) bom QBatbe$b<wge hinweggehe, ate ba$ 23ewufetfein ge- reifter Klugheit, beren id) mid) nicht fonberttd) er* freuen fann unb beren Soften id) nicht au beran- fcf)lagen wage, unb ba$ t>erf durfte Q3erf<änbni$ meinet grofcen, einaigen Q3erlufte$.

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(£{n tiefer Seufaer machte mid) aufbltden. ©3 ttxxv feine lebenbe Seele in meiner 9Zähe. 3<h erhob mich unb fchritt hintoeg. 9iafcf) f ehrte icf> heim, nur bter Sage hatte meine (ErhotungSreife gebauert, auf ber id) ohne SJorftdjt mitten in ben 23annfrete ber Ver- gangenheit hineingefahren unb bann bor ben (Er- innerungen geftüd)tet n?ar; meine Scheu, an biefe gu rühren, macht bielteicht borliegenbe Klauberei Jenen berftänblich, tt>elcf>e bur<h felbe nicht gelang- toeilt mürben, unb bie ©etangtoeilten ertaffen mir toohl für ein näd)ffe$ 9Jial auch bie 2lufflärung. hat ba$ für atte £Jälle fein ©ute$, benn e$ ift immer- hin beffer, toenn ein 2tutor berlei Veröffentlichungen fcheut, als toenn er ba$ (pubttfum babor bange macht.

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QMogra$>ifd)e Fragmente

a) 3 um SebenSgange

L

©reilauferbauS geboren, bann glortantgaffe vis- ä-vis ber S?aferne.

©öbting. ftomöbie Rtnbergarten <2Ran- beln aum genffer tt>erfen.

9Rartengaffe (25anbauf ergaffe) (Edfe QBaHner.

^Kaierbofgaffe <3<$ule.

47 Safertflaffe, ^aulaner.

48 1. 3(abr) QJotfefcfjuIe.

49 2.

50 3.

San^auf ergaffe .... $ammeritfd) (£iffe?).

51 1.9lealfcf)ute.

52 2. ^ariften (hieben).

53 3. Sanbffrafte. 53/54 Carotine.

Sob ber ©roftmutter. 3u Söpfer, ©tarbemberggaffe geaogen. 3tt>im- gefdjäft ber ^Jtutter. 55 Ober-9tealfd)ule, I. lc. 56—58 33ud)ba«blung. Sanbefefcfmle. £egat. $arl öoffmannf.

59 J?ranf, »aaterenb, Spital.

60 (QBinter) 9Zeuf<abt, erfteS (Engagement.

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61 Sommer: (Sd)uffer 2)rof)ofaupit) &rem£, Steper. ©ermerf. S?ammeritf d) f.

62 Sommer: »patyin. <patanfa. 9Jtttrottrif). Q3in- co&ce. QSBinter: (Effeg.

63 23ei Söpfer: Butter, i$ bei SBerfetmann. 93ö$tau. <3Rarburg. ((Et>bru($ <p. fiipfa f.)

64 Sommer: QBaraSbin, J?anicja, (Ejafatyurn, Sauerbrunn. QBinter: 23rucf, £eoben, tyettau, 9labfer$burg (SBiljef).

65 (fiipla S^marba^of) 93ö$Iau. £ip!a, 9tamifd).

66 3naim. öarmonietfjeater. OßatfentymSgaffe (<3Äai).

67 Sommer: Stefjing. QBtnter: 23aben gaftiert. 68/69 Sournalift, ^oltjeibeamter.

70/71 ©ramatifc^er Sc^riftff eiler.

72 9leubaugaf[e.

73 Q3ermctytung, 23reitenfurf. QBotferSborf.

74 SBolferSborf. SBe^rgaffe.

75 Butter f. öofmfi^tgaffe.

76 -

2.

23ei £eben$befd)retbungen fann man nur ba$ Sdjnecfengebäufe be$ 5atfäct>ticf)en geben, t>on früheren unb frühen ^ertoben, ba$ ©etoorbene er- achten, ba$ QBerben aber toeber anberen no$ uns felbft erflären.

©enf \i) meiner ßKnb&eit }e$t, meiner Säuglings* Jafjre, fo iff e$ ein Traumen . . .

23in ict) baS, bin id) ba$ SBefen *on baaumal?

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QBar biefeS i$? 2Ba$ liegt bautet fd*n? QBfr tt>a<$fen toie bte 'pftanaen, ba$ <5<$idfal beforgt ba$ QBetter ba$u, unter beffen ©unft ober ilngunfi totr gebet&en ober fcerfrüppeln.

@$ ift ein Zxaum toer lennt fi<^> nod)?

3.

2lutobtograp$i*- 21$, toenn man fict> fo befönne, nrie tottrbe fi$ ba$ ausweiten? Qßie trteleS fiele einem ein richtig, fatfd), t>alb. Hub überaß fänbe man fi$ ein- geengt buref) ba$ 3d> *>on heute, bem oft fcalb Der- ftänbtid) nur ba$ frühere Selbft gegenüberftünbe. QBie tt>ehmut$t>otl, gar ein anberer getoorben au fein

fetten ein befferer. 9tt$)t me£r ber Sittel 9Jlan tebt: immer, ber man ift, nie, ber man mar. ffier Kommentar 3ur (Entioidtung ift gteid) alten Kom- mentaren unjut>erläffig.

4. ®go.

3m Safcre 1839 erbtiefte tcf> ba* 2iä)t ber SBett, n>enn man fo fagen fann, fo man naä)t$ geboren ttnrb.

QBeife mtd) au$ gar ni$t auf btefeS für mid> fefir folgenreiche (Ereignis au erinnern.

5.

®go.

„23ct>üt bid) ©ott, fei brat), mein 23ubertl" 2>ann gab er mid) au$ bem 2lrm, ber Q3ater.

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6.

(ES fiel tvof)l in ein ^af)tf baft mir ein freunbltcf)er 9Jiann ein „$irf$enftangl" reifte unb baft berfetbe fpäter mir t>on einem „Seiligenftritj" abfdjnttt unb mit Somg beffrid). 2)iefer ^ERann ttxir mein 33ater, biefe (Erinnerungen bie einzigen an tyn.

Stuf einmal n>ar i$ mit meiner ^Kutter allein. Sin 93etter fagte, ber <23ater toäre Derreift. 3<f) fagte aorntg: er fei tot. So liebte i$ bie SBa^eit 5roft$S beburfte id) feinen.

2lber baS HmfdjnaHpferb fdjob mir ber nämli^e Q3etter unter bem S?tat>iere entgegen id) alterte t>or 5urd)t, fcf)tug mit ber gauft bamad), ^afete ben Attentäter felbft bafü^

9Kein Sterben im ©arten. <DKeine 3immev ©ärten, 23taubart :c.

7.

(Ego.

(Eigentümliches ©efü^t, als id) ben 23ilberbogen fa$! (Er ff eilte eine red)t bürftige ©eforation eines S^eaterS bar, einen 2)orfpla$ mit 23äumen, oKeS ^ttbfd) t>eraeic^ttet unb grell bematt.

8. (Ego.

«DSJletn „23laubart" fc^lofc anberS, i$ fannte no<$ feine 23eate$ung au bem frönen ©efd)led)t. 3$ fcatte aud) nidjt fo biel £lnfittft<$feit, um mid> auf einen fittli^en Stanbpunft auffangen au fönnen. 2>ie 9Jiagb öffnete ben S<$ranf, ber baS 3immer mit

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ber gemorbeten grau t>orftctlt unb id) überrafdjte fie babet unb marfierte i^re Rötung. (Ein 2lft gött- licher ©ere^ttgfeit für mich beftrafte Neugier!

9.

(Erinnerung, 9Äära 1848.

(Eine laue, feümoedenbe fiuft tvfyte mxi) an, ate id) t>om 23urgpla$ £erau$bog na$ bem 23aüpta$.

10.

2C t ^ ic^ im 23ett>ebere als n a b e ging.

Sief), bie 3eit be$ Soffen^, be$ 3nxmer-t)on-neuent- Überrafc^tfeinS! 2)a$ fieben ift eine Sagereife, ber borgen finbet un$ mit frif <$em S?örper, aufgetoedten Sinnen unb bie 9Zatur bietet un$ ftetS nie früher @ef ebenes, fotote ba$ gef eilige fieben, über fianb* fd>aft unb Staffage liegt ein geheimnisvolles 2xä)t 2lber fd)on gegen Wittag, in Reiferem brennenben £td)te merfen tt)ir, aud) bie uuerfchöpfliche 9£atur bietet uns immer boch nur ©letdjeS.

O Jene 3eit, wo baS fieben nod) neu iff !

11.

(Ego.

2)aS toar ein fieben t)oH ©onnenfdjein. Stillet 9ßa<$Stum Don auften unb innen, ^iariftenf^ule.

12.

2Bie mir bie 93ßett geheimnisvoll n?ar, fo aud) baS Sreiben iebeS anbem unb mein eigene*.

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Sin 23tid in bie 9?ad)barfiube, ein ©ang nad) bem näd)ften Orte triefe neue Offenbarungen.

3ugenberinnerungen: ©ang bon Q3d^tau naef) 33aben. 1864.

13.

2>te 23efd)ault#feit in ber Capelle.

3)a toar alted anberd tvti aufter ber $ir$e unb &u£aufe. (2)ad Grippel, bie Silber.) 2tHe$ £ielt bem Stuge frttt unb bo$ Jjätte cd ni$t überrafdjt, [ed] fid> feierlich belegen ju fe^en. 2tlled tt>ar Zeitig unb ge- weift. Sntmer ungeffört tyätte ber 23ube t>ov bem ^vxppcxl ffet>en mögen (nidjt and (Effen benfen) enng!

14.

(Erinnerung aud ber SHnberjeit. 2)ie QBoHuff, franl ju fein.

15.

(Ego.

(Sin 23ub, ber Ohrfeigen berbiente.)

2lld id) mit ben ©efd)tt>if(ern bed totin SWnbed hinter bem ©arge aud ©pafe bie fieute, bie bie Rappe bor bem „Srityerl" abzogen, grtifete, atd ob ifcr öutabne^men mir gelte; toad mir ein guter 2Bi£ bünfte, auf ben id) mir etmad einbitbete.

2tllerbingd nahmen bie (Eltern unb \oQcnanntin Seibtragenben und bann in ein Sßirtdfjaud mit.

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16.

5>ie 23ücf>erftfte auf bem 23oben. 2lnad)arfi$ 9letfen (rot).

©uttjrte unb ©rat), QEeltgefctncfjte (gefprenfelt).

QBieJanbS fiufian t>on Gamofata, S^afefpeare, S^iHer-^profa, 6<$Iegel-2)ramaturgie, £effing-2)ra- maturgie, 2lrtftotele$-2)ramaturgie, 9iapoleon auf Selena. Steift, ©uHit>er. gran$öfifcf)e OJtptyologie.

£lnb biefe 23üd>er befielen mit lebenbiger 2tn» f Raming tyreS Q3olumen^, ©röfce, (EtnbanbeS wie Snbfotbuen in meiner (Erinnerung fort.

17.

2113 i$, ein $atbe$ SSinb, Stna^arfte* Oleifen ta$ unb Sufian fcon Samofata o\), tva§ waren ba$ für fctyöne 3etten, wo id) mid) jurttdträumte in eine ferne 3eit, ganj gegenwärtig in berfelben.

3n ben Sempein be$ @otte$ bei ben heften fo gegenwärtig, wie man ba$ nur ate tyalbeS Äinb fann. Später, atö 3üngting, jie^t bie 3ufunft an. ffier 9Kann pacft nact) unb na<t) bie Vergangenheit bie feine ein Sraum o^ne £uft.

18. ®go.

SWan barf nie fcergeffen, bafi fein Äinb, fei e$ ein fogenannteS t>erberbttd£)e$ 23u<$, lefen fann, wie e$

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4.

f

/

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2Ba$ bie 9leligiofität anlangt, fo machte ict> bie (Erfahrung, baft ict> red)t ber betefenfie Sunge in ber klaffe micty ebenfo Derzeit tt>ie meine Sol- legen; n>ir tieften, ot)xi* un$ ©ebanfen au machen, ben betreffenben Unterricht $ufamt allen 3«temonien unb ©ebräudjen über un$ ergeben. (®er 9lüdfd)tag fam fpäter, unb bie 9iot te^rt nid)t immer beten, jubem tt>o fie umfonft betet.)

19.

@go.

(Scfytoenbertyof.)

So faß td) im «JBirt^aufe bei gebaefenem 23rie$ unb grünen (Erbfen. (<333o?)

Ober meine ^Kutter führte mid) in ben im öaufe befinbtidjen ©afityauSgarten (Sd)öpfenfd)legel mit {leinen ©urfen).

QBir fafeen bei 9todertfuppe mit Steift (im großen eifemen Sopf). Sonntags tyeim?

3)ie örttid)fetten eyiftieren nod) alte.

SBo finb bie ^enfd&en Ijin? 2)te bebienenben Lettner? QBie be^agti^ tvax>$l

5Be^mut peinigt mi<$, benf id) baran, befugte id> einen folgen Ort.

3d) fann ba$ bamalige 23e£agen nic^t metyr, nimmer, in alte (Evoigleit nid)t lieber mit alt feinem 3)rum unb ©ran refonftruieren !

©paffig aber bod) tvafyv.

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20.

Sallmeper lebte toie ein ^ilofopk 30g fein ©elb ju 9tate, heiratete ntcfjt, fonbern ^ielt fid> eine 9Kaitreffe unb lebte biefeS £eben aU bie$ unb feines fonff.

21.

2)ie 33üd)er: QBagner, 2)er Sob, Betrachtungen, QBanberungen, Srofebad), Slnfferblidjfeit.

£lnb ba ta3 i<f) mir eine llnenblidjfett in bie Seele; ein etüigeS StuSbtiden . . .

Stnb ba hatte ich Seit unb tt>ar ber faulffe fiabenbenget, ber ungeheißen nicht ben Ringer rührte.

3$ las Kataloge, ^Waterbiograp^ien. 3$ fing an au malen (?), ju rabieren (? ?).

22.

9ttein 23efuch im „ünifcerfum" als

'S? n a b e.

2ld), n>o liegt Je^t ber Ort, tt>o fich fo »tele tuft- wanbelnb herumgetrieben. 2td), läge auch noch alles fo geheimnisreich, fo glüdtoerheifjenb t>or ber Seele, tote bamats t>or ber J^inberf eete !

«328er fid) beS fo genau erinnerte 1 eben weit bteS nicht ber gall ift, teuftet e$ fo prächtig (enwr, fo ungewiß todenb aus ben wenigen (Erinnerungen.

93erfucf), ben (Einbrud Don bamats ju fchitbern.

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23.

2)amatö in $rem$ abgefttegen, in$ 23räuhau$ ge*

gangen, ©er Meine Sunb unb ber 9Kann

$eute tooht aße$ anberS.

2)a$ Seben befteht in lauter Silbern, beren feinet fich ttrfeberholt.

^Jlan fteht JebeS nur einmal unb nicht ttrieber.

©elbft gelohnte ©egenben unb getoohnte ^er* fönen. 23ei ienen änbert bie Staffage unb bei biefen ba3 23ettmfetfein be£ Vorhergegangenen ba3 23itb - bie Stimmung iff eine anbere.

QBehmut, bent ich jener Sage!

24.

Ggo.

9) i n b u f e t n.

3d> toeife mich gar nid)t mehr auf trgenb etxva$, aufjer auf ba$ gaftum, au befinnnen, baß nur einmal auf einer 23ahnftrecfe fetten, mitUn in ber 9toute, unb un$ Schaufpieter ^Kutter lebte no<h in einer Ortfchaft welche? eine fydbc Stunbe ettoa aufhielten au<h ber ©runb ift mir enttt>eber entfallen ober gar nicht bettmfjt getoefen.

25.

QBenn e$ mir nur einmal toieber fo fchmecfen tt>ürbe aU aur 3*it, too SdjmatyanS JSüchenmeifter tvav, iä) e$ aber noch nicht merfte ober bamate, ate i<h mir mein erffe$ ©elb erfdjrieb. QBenn ich nur noch fo ^ffen, fo ^läne fd>mieben unb fo unbeholfen

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unb i>o<t) fo befrlebigt fd>affen fönnte wie etnft baS fommt nid)t nrieber.

QBo id) mit meiner 9Kutter auf Steifen fcf>mat unb farg gelebt unb frofc gebietet baS fommt rAty tt>ieber! 3u £eoben ber Heine Tannenbaum, ber in ber 9Jiur fianb auf einem SJetSbtode er ifi famt bem Derfc&nmnben bie QBege t>oH ©taub unb @e- trieb eS fommt nid)t lieber.

Stnb ber e r ft e (Erfolg, ber grofee, gemattige 1 (ES ift alles nur einmal eS fommt ni^t toieber. 2)en 2lbenbfonnenfd)ein auf ber greifen Scheitel meiner Butter, toot)t mir, ba& idE> ben erlebte! 3u fonft toar'S ntdjt t>iel gut.

26.

2)aS £ieb

jeigt einige Q3ertrautbeit mit bem Seibe, id) fannte bamatS fdjon md)t blofe t?om öörenfagen, ber 9iot gebaute id) aber nur fo nebenbei, id) foKte beren 23efanntfd)aft erft nod) nä^er machen, bis &u bem fünfte, tvo mir felbft baS 2)emoratifierenbe berfetben entgegentrat.

27.

3<$ nod) fo trfel 3eit bann getye t<$ ba^in, tvo fie alle nac^fommeu werben.

(Q3teltei$t aUerle^te (Eintragung.)

b) 3ur QBeltanfdjauung

28.

«IS Änabe mollte id) <?)ftffifuS meiner Groß- mutter mittels einer ©tei^ung bie Sottonummern

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fcerauSredjnen. 3u tva$ tvav bie QBiffenfdjaft gut? 3$ trollte ni$t einfeben, loarum bie mat^ctnatifc^en 9?egetn auStaffen follten ber 3ufaH.

29.

(Ego.

Sin Q3etter brachte mir in meiner 2lbtt>efen&eit eine „fd)öne" 9?aupe unb fe^te fie in ein ©laSgefäft, beffen 23oben mit Sägfpänen bebedt n>ar; barunter aber tvav ein 9iaubfäfer fcerfteeft, ber ttrtfct)te fjerauS unb fra& bie ttrfttfommene 23eute.

2>er (Elenbe umrbe o^ne^in forglicf) gefüttert. 34) verurteilte ifyn ju öunger unb jur SobeSftrafe. 211$ er ju matt tvav, um au entlaufen, fonftruierte id) eine 9Rafctyine ber 5?äfer lag auf einem 23u<$e unb aus aiemtic^er Sitye ftürjte ein anbereS £erab unb aermalmte ityn.

3d> glaubte bamalS fefcr geregt getyanbelt ju fjaben. 3$ läd)U tyeute barüber unb über unfere 9te$tfpred>er noef) baju.

30. (Ego.

(ES tt>ar ein atteS 23ud> auf fcf)recftt($em Rapier mit für^terlicfcen Settern gebrudt betitelt „2)te QBelt aus Seelen." (ES enthielt eine atomifiif^e QBeltanföauung. 9iatürttd) tt>ar bie „SBett auS Seelen" bie befte QBett. S)er Slutor ermunterte mit feiner ^Bettanfc^auung bie greffer &um ©enufe, tröftete bie, meiere gefreffen nmrben, ober toenigffenS

9ln*engrubcr. t. 13 271

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metche ©emüter über beten £0$, benn bie aufnähme nieberer Organismen in bie ^öfyeren auf bem nicht ungemöhntichen QBege ber Stauung unb Q3erbauung mar ein großer Stritt aur Q3oHenbung ber erfieren, nicht unangenehm für bie toteren. 3$ fxitte einen vortrefflichen 9Äagen unb fcielt ben Stutor be$ 23uct>e£ für ben größten <2Beifen.

31.

3a, trenn feine Vergeltung märe biff bu auch fo? 2lber i<3^ mußte mahrbaftig nicht, ma$ icf> bann für 23öfe£ ju tun unternommen hätte.

32.

Sgo.

Religion unb ©Ott ich fanb, baß e$ ber ftrch- liehe nicht mar. Gr Keß mi<h in hünmelföreienber 9iot. 3<h brohte it?m förmlich mit meinem Un- glauben.

2)ann mar'3 au$ ich erfüllte feine S)rohung barnach/ noch glaubte ich an ihn, aber ber ©taube verließ mid).

33. @go.

3ch mar Optimiff, fird)engtäubig nie, aber ma$ mir fehr mtinfd)en$mert fchien, ©Ott unb Hnfterbltch- feit, f uchte ich f*h? gläubig feftauhatten. 3<h Mfr* bie SÄateriatiffen grtinblid), bie gegen ba$ anfechten

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wollten, xt>a$ mir fe^r anlag unb begreife ben 9)a% anbetet, bie and) einen attmäd)tigen §teunb unb ein eitriges fieben fiefy feljr ungetn antaften liefen. 2tbet in gtimmffet 9lot f<$rie ic$ auf au ©Ott, unb aU er. immer m<$t Reifen tooUte, ff eilte id) mein Ultimatum, $atf e$ nidjt, fo mochte er aufe&en, 0& id> xwd) an i&n glaube unb h>a$ toetter barauS folge! 2)arüber fann n?obt ein ©laubiger lachen unb ber Ungläubige, i<t) tat e$ fpäter and).

c)3unge fiiebe 34.

O, 3ugenbfreunbf$aft! O, Sugenbliebe!

SüfeeS Vertrauen in fid) unb anbere, ©taube an bie Stauer ber fcfyönen 5age unb ber ©efü&te! QBie albern erfc^einft bu bem ©ereiften, ber nur in ber 23ef$ränfttyeit, bie leiber ber (Erfahrung tt>ei<$en mufj, ben ©runb ju all bem ©lüde fie&t, ba$ einfi eines getoefen toar! ©er greunb, bie ©eliebte, fie Ratten ntd)t t>or für ba$ fieben! Q3orbei unlieber- bringtid) ba^inl 2>enn bie SrfenntntS tötet bie Se- griffe Don $reunbf$aft unb Siebe unb nur ber angelernten Unerfahrenst bleibt jurüd, als 2tuf- Harung, nrie m ö g t i d) gen>ef en, tt>a£ nunmehr un- mögtid) geworben.

35.

3d> toar im ©eifte ber 9lei&e nad) ber ©atte aller meiner Sugenbgefptettnnen, ber einiger ftü^tiger 23efanntf haften auf paarmal Se&en baju. 2ltfo ein

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ungefährlicher 3unge; ber, ber aller Ciebhaber fein will, ift nic^t $u fürchten.

Ob ba$ ©ef allen ein ober -manche^ 9Jial vielleicht gegenfeitig n>ar unb fie auch in gleichem 2lbfehn von mir träumten, ba$ toeife ich nicht, glaub' aber boch ju nriffen, baft e$ nicht ganj unbenfbar toar.

QBie führte ich bann mein fieben unb tote führte manche baä ihre! 3d) fah, tote oft toäre ich fehlest angefommen mit einer unb eine anbere wohl beffer mit mir.

Summe Sugenbplane fie fönnen einen aber re<$t wehmütig ftimmen, fpät!

36. (Ego.

i e genügfam toäre ber e n f ch !

QBaS erhofft man unb toie toirb'S? 9tteine QBallner-Sbpae!

3Bie fetig n>äre ich getoefen, feinerjeit eines ber Räbchen heimführen ju lönnen, ate Heiner 23eamter etwa.

Q3on ber QBett abgerieben ein ruhiges S)afein 3U führen.

9Jiein erfter 2b*9^3 K>ar ein fchaufpieterifcher. Natürlich, 9<itt Ja nur, fich au aeigen, tt>a$ man fei ba$ bichterifche Schaffen vor allem für mich.

3)a$ lam aber aur 3bptle neigte aHe$. Den Stampf toarf erft ba$ (Etenb hinein.

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37.

Sgo.

J?ammeritfcf) 9Jtarie.

2Bir nmd)fen auf, toa$ träumten tt)ir unb xva$ Rieften tvix bom £eben unb wie ift e$ geworben!

9Äan muß fid> an eine foldje 3ugenberinnerung Ratten, um ju fefjen, tt>a$ man lebte unb erlebte.

38.

<£go unb QBUca (^ettau).

2)a$ Sergej), 23eftemmung be$ armen SeufetS, ber feinen Scfjafc mit einem anbern fd)ön tun fietjt; traut fid) aber fdjtiefeltd) bod) nichts ju fagen, ob- too^t e$ auf ber &anb liegt, baß

39.

O, xva§ gäb ic& barum, ein ed)te$, ebteS ^auen- fcera att fennen, feit eines, ba$ id) fannte, ni$t me$r Wägt!

d) Familie 40.

9Ji u 1 1 e r.

©roftmutter fc^tief batyeim tyr 3aufenfd)läfc&en, inbeS Softer unb 9ii#te in bem Scfcmaraenberg- garten fid> ergingen unb fid) bon paar Stubenten bie Gour f<$neiben ließen. Ob fief) einer ober ber anbere

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biefer nun tvofyt fe&r e^rloürbigen ©reife an bie 9Warie §. unb beren J&tfine ettfabety $u erinnern n>eifj.

41.

©enrebtlb.

2Bir leben, wie jene lebten, bie bafcingegangen, beffen ni<t)t bebaut, ba& fie ba^tngefcen, fro£ beS Reinen unb freien ©ebanfenS.

Sin Btft, ein geiertag, fro&e, genägf ame Stunben, ba$ anbere, tva$ befümmert e$ un$?

^Jlit ber 9Äutter ©onntagS im ©afi&auSgarten freunblidjer QBirt unb ber Schöpf enbraten mit Weinen ©urfen.

„SBaS nrfUft bu benn, £ubn>ig?"

42.

öftere (Ego. 2Benn bu tot toäreff !

Hnb iü) fjätte nie meine befte ftreunbin fennen gelernt.

<E$ h>äre gleich getoefen aber i$ ^ätte ver- loren. 2lbfd>euti<f)er 23ub!

43.

QBaifen&auSgaffe.

„23in id) fo alt geworben, um ba£ au erleben?" 3$ brauffe auf. 6ie fotte mir ben <2TCut ni<$t nehmen.

2/8

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44.

21 n meinem 33. ©eburtStage

[nrie] meine franfe Butter frü$ an mein 23ett tarn: „©rüfe bi$, mein &inb, bleib glüdli^r mief) fügte unb: „23teib gefunb!" &eratt>e$!

45.

© a $ 3 cf>, b e r bunfte 5) e f p o t. 9Jieine Butter, bie -1 franf mir ni^t abriet

46.

Butter.

Q3or ber Operation (mit aufgehobenen öänben): „O bitte, laffen Sie mid) ge&en!"

47.

9Jieine Butter (feuchten 2Cuge$): 5)a$ (Erftiden &abe id> immer gefürchtet al$ ba$ Ärgffe, nun fommt e$ an mid>.

48.

<DW u 1 1 e r.

<2ie »erlangte naef) bem Spiegel. „2>a$ muft über mid) fommen." 3$ meinte taut auf ba$ erffemat, feit i<$ Wann mar.

„Set ru^ig. 3<*> tonn mir f<$on »orfteHen, mie bir fein tvixb." „So, aber fo ntd)t fottteft bu t>erfterben."

2/9

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„3$ weife nity, trx\$ i<S) rebe. Sei frofc, bafe bu feine fettere Äranfyett gehabt."

3 et) bat fte um <33eraei&ung, ba ict) gegen fie bie ©ebulb verlor.

3$ rannte burd) ba$ Simmer, t>erjtt>eifelnb.

*

bitten in ber 9iad>t »erlangte fie naä) J?affee, ben id) tyr föchte.

„Subnrig", rief fie, fo fräftig fie e$ t>ermod)te, um mid) $u toeden. 33) futyr raf$ empor.

2)iefe ©etüfte taten mir tvfy aU Q3orboten.

49.

u 1 1 e r.

„O, bie 23tumen, bie finb fdjön, aber man fann fie ntctyt nehmen, nein bu aud) nic&tl"

50.

9Jiutter.

„$ort möd)t t$ fort!" „2)u ^aft mir riet greube gemalt!" „3$ weife Ja nimmer, ma$ id> rebe . . .!"

51. SJZfere.

„2)u fcaff mir riet greube gemalt." „2)u fcaft mir nidtf n>e& getan." „3<$ bin ba unb tvo anberS."

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52.

9tt u t 1 e r.

2tte ihre Slugen überftoffen in Stauung ber SrennungSqual.

53.

23 ei meiner 9Jiutter.

QBie gerne hätte id) ber Sterbenben nod) alles bor bcm 2lbfd)iebe gefagt.

2lber ba mehrte e$ fid) in mir, ihr bamit ju fagen, bu ftirbff e$ fpielten fid) bie testen Sage t>otl ttribertt<$er alltäglicher Störungen unb 33orfomm- niffe ab unb bann toar fie bahin unb id) tyxtte ihr nid)t$ gefagt, nichts, ma$ mir baS Serj preßte ba$ unau$fpre<$liche ©efüht all be$ 2)anfe$ unb ber fiiebe ba rifi e$ mid) hin, unbenutzt brüdte id) einen Shife auf ihre erfaltete öanb einen Zeitigen 5?ufe ach, fie füllte ihn nimmer! Butter l

54.

Butter.

2)a faß ich unb ttw&te unb backte nichts unb toartete auf ihren legten Sltem^ug unb ba ging meine grau £inau$. Unb ich tniete neben ber Soten allein hin unb füfete anbächtig bie liebe tote öanb.

55.

9iod) tönt bie Stimme na<h, tote in ber £uft

toaS fprach aus btr, bu nunmehr etoig Stumme?

S)ie fiiebe, Mutterliebe, mein Seil, mein ureigen, eitrig unenbtich Seit Siebe baS bie QBelt mir bot.

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Wie toehmütig, finbltcf): „O, bie 23lum*n, bie finb f<hön Seht finb bie 23tumen fort!" tiefer Tonfall, bicfe aarte Stimme vibriert mir noch ieht nad).

56.

Butter.

2)a$ n>aren Sage, ba$ tt>aren 9iä<hte ! 2)ie legten meiner Butter!

(ES ift eigentlich ein Wahnfiun, ben Zob au per- fonifiaieren, e$ ift eines Jeben perfönlichfte 2tn- Gelegenheit ein jeber ftirbt nach feiner Weife.

57.

u 1 1 e r.

Segen ihrem 2tngebenfen!

2>te ©ebutb, Sanftmut, unenblidje ©üte unb Selbftlofigfeit.

(„2)u l>aft noch nie fo J?ranfe gehabt! ©Ott fei ©an!!" auf bem Sterbelager nod)!)

58.

9Ji u 1 1 e r.

O, tt>etcf) reiches £eben liegt ^icr begraben!

59.

Sonntag, ben 26., b. i. Stefanitag, 1875

(Weihnachten)

hatte ich auch eine Heine wehmütige WethnadjtS- freube, ich fah aum genffer hinaus, es mar nach Sifch, ttwrme Witterung, tyüev $ag, ba ging am

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gegenüberliegenben Sxottoir ein atte$ grausen, ba$ nriegte fo etwas unficfyer beim ©etyen, blieb mand)- mal fielen, fafc an ben Säufern hinauf, fonberS an bem, tvo xd) n>o£nte, unb xd) glaubte, fie fä&e auef) nad) mir hinauf, fie trug ein ^Ääntetc^en wn grünem Saft, gana fo ging einftenS meine Butter.

60.

53rettenfurt.

®iefe ©egenb n>ar bie leiste fd)öne, tt>etd>e bie lieben Stugen meiner Butter faljen \f)x gufe tyat fie nie bctxeUn nod) liegt bie ©egenb fd)ön t>ov mir, ber grityting bringt 23tumen, gteid) an$uf Clauen nrie Jene, nad) welchen fie mit greube griff, n>enn icf) fie aU „©rufe Dorn SBatbe" braute.

Vid), finb anbere unb icf) fann fie niemanbem me$r bieten id) Wnnte fie f)'öd)\ten$ n>etf auf tyr ©rab ffreuen.

61.

2B e £ m u t.

(2)ie ßranfyeit unb Sob meiner 9Jiutter.)

3)a überfam mlcfc bie (Erinnerung alles beffen, toaS mir }e im £eben ba$ Serj preßte.

62.

SÄeine Butter.

Sotenfult nmrbe toeber mit ifjrem 9Äanne (meinem Q3ater) no<$ mit ityrer Butter getrieben.

Ce^te ^antafie 23tumen!

*

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Sabe id) ba$ Vorleben ber 9)iutter bte in ba$ SHeinfte hinein geftärt ? 9lein bocf) lebte icf) mit tyr ate befier greunb. O liebe 9ftutterl

63.

2tm ©rabe meiner Butter.

©etobte, meine S^re ju magren unb fo au leben, gtet<f) afe toäre fie nod) jur Stunbe auf (Erben unb gälte e$, i&r greube au machen.

64.

<2K u 1 1 e r.

O, Wnnt i(f) btefe Sänb 9Jod> einmal brüden, 2>ir einmal nod) in$ liebevolle 2tuge fetyn,

2)ir fagen tote id) biet) geliebt,

Sin einaig te$te$ 9Äal

2)ir atteS fagen,

2)u Zeitig ^Rütterc^en

O füfeeS <3Äütter$en,

O füfee* <3Jiütter<t)en in ftilter

©rabeäruty

9Zur einmal

„2Bir toaren immer beifammen."

65.

„23a ba—l" S)er Scfjeibegrufj ber Äinber. (Er- föütternb, ba ifyn meine 9*au bem t>on Krämpfen in ben ötrmdjen gefd)tittetten, fferbenben Heinen «DKäbc&en in ben SJiunb legte. (23arbara ^Bettel.)

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66.

SBetHS 9t ob et (Äinberftapper). 2>er Äautfdjuftyatyn.

5)er Stit nmrbe t>on runben, grubenreidjen gingerctjen umfpannt. SDer öa£n oft in ba$ Heine rote 9Ääutd)en gefiedt. ünb nmnbernb mit grofeen blauen Otogen begueft.

Sie &änbd)en fpannten fiety nie tt>eiter. 3)er Heine <3)iunb lonnte nur taöen unb tä^etn, bie Keinen £yüfe<f>en übten fid) erft im Stetyen. 2)ie umnbernben Sugtein finb gebrochen.

9JMt einem Seufaer legt ba$ Spielzeug aus ber §anb, toer e$ umfaßt.

67.

«belinbe unb QBetti. £eib »erltärt.

92etn, ba$ getyt nid)t (bafe fie fid) t>on ber Seictye be$ ftinbeS jurüdaietye) id) mufe ityr bie le^te Sreu eroeifen. Sittel! 2)a$ muft fein.

e) Qifytex unb Reformer

68. ®go.

S)aft iety burety baä, tt>a$ t<ty am tiebften trieb, meinen Unterhalt beffreiten lonnte, ba$ mar mir über alle SUlafeen tiefe, ber 9lutym toar ein Rnbif<tyer Sraum, unb ba§ id) ber QBelt biet ju fagen tyatte, tt>ar and) einer; benn i$ faty fetyr balb, fie ttmftte nur ju oft fdjon, n>a$ i<ty ityr erft au fagen gebaute, wenn fie e$ eben toiffen tooltte.

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69.

2) e r <poet für feine e r f o n.

3n biefem planen unb 2lu$finnen tum QBerfen unb fie in glänaenber 2lu$fübrung träumen, fanb td) ©enufc.

70.

(Ein angeerbteS latent, bur$ 3ufat( t>or bem Q3er- fommen bett>a!jrt, auf gar eigenem Qßeg frei entfaltet unb felbffgebilbet. 3nbem ftcf> mir atfo fr% o&ne QBatyl unb Seitung tt>enn aud) unbettmfjt bie gef amte ©eifteStätigfett aU eine (Einheit barff eilte, fo fannte icf) au<$ nur Q3orbilber, aber fein 93orbilb, feine Sdjule, fonbern nur ein frofyeS, freiet 9lacfj* ffreben unb barin liegt xoo\jl, tva$ mir Je^t jugute fommt meine Originalität.

71.

2Ba$ miä) bt$ in$ innerffe 9Kavf erfaßt mit ^eiliger ©en>att unb mächtigem Stauer, irrte einer ©ottfcett 9iä£e, ba$ begreift if)v \a ni$t!

72.

3a, bie 3eit, tvo man nod) nict>t befannt ift, feinen tarnen fyatl

„3)a$ ift fein S)ialog! 2)ie Spraye ifi bom- baftifefc! 2>ie ©ebanfen finb unftar!"

<3Ran fonnte bem 9ttanne fömören, all ba$ märe Spraye unb 2>enfen unfereä Snnerften, tieffteä 2)enfen zc.

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itnb toenn tviv fpäter einmal etioa$ fönnen, bann mieten tt)ir tvoty jenes namenlofe Seinen au£- jubrüden t>erfte$en, ba3 mir einftmal beim Staffen batten, aber ba$, n>a$ tt>tr etnft nid)t fonnten, als n>tr eben nod) toentg gefonnt, ba£ fönnen wir {e^t nid)t, too tviv etmaS fönnen.

Hnb biefe fetige ^eriobe be$ Q3erfanntfein3, tvo ber elenbefte Stümper gan$ bie gleiten wahren Sc^meraen empfinbet nrie ba$ größte ©enie, e$ ift Jeber überzeugt t>on feiner Q3ortrefftid)feit. 3m Snnerffen unb e$ mad)t ben gleiten (Einbrud.

73.

QSenn i<$ meine SBerfe Überbenfe unb betraute, fo merfe id) erff, tote Jung xä) tvav unb nne Jung id> leiber noi) bin; toenn xä) aber meine 3*itgenoffeu befragte, fo bewerfe id> ju meinem £eibn>efen, bafe bie öerren Jünger finb.

74.

3d) fpredje manchem au$ ber Seele ober er btlbet e$ fi# menigften* ein. 2)a$ finb meine Q3er- ebrer, meine greunbe, meine 2tn£anger.

SJian^en bleibe id) um>erftänblid), fpred)e i^nen gegen ben Stri<$, fc&rede fie ab, ttrfbre fie an. ©a$ finb meine ©lei<$gtiltigen, meine geinbe, meine Q3er- achter.

2tnber§ fann nun einmal in fo gemtfdjter ©e- fellfc&aft ni$t fein.

75.

Mißtönen ^Henf^en, bie beine Sprache fönnen, e^iftieren toie trfete oerffeben bi$? Sie un-

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geheuerfie <3Jtehraaht toüfete fprichft bu fie an,

gar nicht, toaä bu toillft

2tch, tt>enn e$ einem fo ptöfctich auf ben Stopf fällt, toie man eigentlich fo gar nichts rietet 1

76.

3<h fchteubere Reifen nach «DWüclen, baS lohnt ft<h.

77.

3$ mottte in ber S?äf erdachtet Orbnung polten, triebe unb greunbfchaft ftfften, bie Mächtigen ju ©roftmut, bie steinen jur ©enügfamfeit anlernen.

3$ merb es mttbe, freftt euch untereinanber auf unb quält euch £uft, bummeS ©ejtefer, mich fott'S fortan nur anefetn, aber nimmer teib tun.

3<h hätte mich MS dur fluchenben, fchäumen-

ben Sinntofigfeit erhifcen mögen.

78.

9Jlid) tyxt baS ©chidfat (eine totbrige Fügung) ntebergeioorfen. 2Bie gerne |>ättc ich ™$ <*n **r Seite eines QBefenS, baS mich bamalS ganj t>er* ftanben unb meinet reinen Sinnes gett>efen toäre, aufrecht erhatten!

^Äenfchen nach bem öerjen ©otteS! (ES fotlte nicht fein!

3n meinem öerjen t>crtöfcf>t $ot bie f)dÜQc Schrift ich flauere in QBeih^Punben bat>or, erfreu mi(h ber eitrigen Satzung, menn fie burch- leuchtet, aber fie geht toieber unb nrfeber verloren.

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79.

2)ann aber tommt ba$ fieben unb brücft beine Seele, bie am (Eblen, öoben biö^er gebangen, nieber in ben S?ot . . . in ben ®ot!

O, n>etct) ein ebler 9Jienf3) ging i)tiv augrunbe!

80. (Ego.

(Einer mufe eben btefeS ober Jenes erfahren, baft

ber anbere barauS lerne.

81.

(Ego.

Womam, Äomöbien zc. unb ©elb t>erbienen, toobei feine (Etyre au $oten, Ja einaubttften tt>äre.

82.

O, e3 tft ungeheuer bumm, bafc man jutefct im fieben fid> gejtt>ungen fie^t, aßen 2>ummbeiten ber größeren 9Renge nachgeben, fie ju butben unb fie $u ertragen.

<3Ran erfennt bie 23ebürfniffe ber 9Renge äße, ba$ retigiöfe, bie <poefie be$ SriebeS in ber Siebe, bie Staatsüberlieferungen, all ba£, unb man ftebt mit gelähmten 2lrmen, man fietyt e$ ein, man barf ben QBabn nicf)t aerpören, man £at nichts 23effere3 an beffen Stelle au fe^en unb toürbe nur äbteS tywov» rufen, man t>eratt>eifett an ber ^Jiögttctyfeit, baft Je 93ernunft tyxvföen toerbe.

9Kan ma$t e$ fi<$ in einem SBinfet fommob, tvxü in 9tu$e getaffen n>erben unb täfet bafür alle in 9tutye

Stnjeitöru&er. 1. 19 280

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ober Unruhe, bie [fte] ftcf) fetbff machen. 5nt>atib nrfrb Jeber in b c m Kampfe. (Er fämpft fi$ laljm.

83.

9Kan entfdjliefet fid), je älter man ttrirb, Je weniger über bie QBett ju fagen, beffo metyr aber au ber- fd>n>eigen. <3Wan berfinft in ftarreä Staunen über btefeS Safein.

84.

9* o»eUe. 3n>ei S^raltere.

2>er mübe 3t>*alifi ((Ego): fötoatf), „bin lange nimmer, ber i$ mar 3a, tv&v'ä fo ge- fommen, nrfe id) bad)te, bafe fommen müßte, jur 3eit, ba id) no$ hoffte. 3$ hoffte, alles (9Üle&r- aa^l) fcf)löffe fid) mir mit £eib unb Seele an. 9iun bin id) gana objeftit) geworben. 3$ f*t>e ein, n>a$ au erreichen £ilft ba$ Streben barüber InnauS in nichts. 3<$ toerbe, tote i$ werben fann.

2)er alte Slnbeugfame (ettoa Nürnberger): mürrifd), Sageffota, 3toiberting. (Er bringt and) ni<$t$ boroärtS. Sein ©roll $ält i&n aum 23effefcen auf aHen fünften.

85.

2Id), in ber Sugenb, ba grünbet man Religionen, fpinnt QßeltbegtüdungSptäne ba lebt man, ein 23ürger tfvciev SBelten, ber bie$- unb jienfeitigen, bann o pfui! toie fd)toäd)t man fi<$ ab!

86.

3d> |)abe Jettf feine Slufgabe me&r.

9S5a$ id) mir borgefe^t, bag £ab id) erretd)t.

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3$ bin fo betobt toorben, ttrfe nur einer, ben man ate ettt>a$ gelten läfct, unb fo benintergemad)t, tt>ie einer, ben man ate ni$t$ gelten taffen urftt.

9lu$m ober, befd>eibener gefagt, 9tuf ^ätte t<$ leinen mefcr au gewinnen, nur tt>etd)en au verlieren.

87.

Ob id) ettoa$ 9iennen$tt>erte£ geleiftet ^abe, toirb fid> \a jetgen. &abe id) md)t$ au 9*fan g^abt, toorauf in fiiteratur unb geben toeitergebaut ttrirb, fo ba& 23eaug barauf genommen tt>erben mufc, fo wirb man aud) leine 9totia bat>on nehmen, ttrfe gana re$t unb billig ift.

88.

3u n>a£ bie 23ef rittetung !

Seber gibt Ja bod) nur ba$, tt>a$ er geben lann, tt?enigffen$ jeber, ber*3 e^rtid) meint. 3uerft fdjafft man mit 9tüdfi$t auf bie „^ftenfebbeit" unb bie Un* fterblic^fett. Später gebt man an ein QBer! mit ber tntenftoen 9Zeugierbe, tva$ eigentlich barauä tt>erben n>irb. 3ur J?räfteerprobung, geifttgeS .Surnen !

f) Stimmungen

89.

©o fafcen ttrfr Änaben unb 9)iäb<$en, immer inter- effiert, ojme eigentliche QBünfcbe, nur mit ben Neimen t>on taufenben unb ftnbif^en unb tt>a$- t>erfpra<$en nrfr un£ t?om Seben!

Slnb e$ b^tt un$ nid)t$! QBie enttäufdjte e$ un$!

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90.

QBenn id) nod) einmal ber fein fönnte, ber id) tvar, afe id) in ber SBefcrgaffe bie 23riefe <TOat&itben$ verbrannte. 2ld), ba£ iff taum <xd)t 3^re ^er! £lnb bo$ frühere (Ereigniffe haften mit allen steinig- feiten fefter. (Ein frembeä (Element in mein fieben hineingetragen burd) ba£ Qßeib, bur<f) ba$ fc^nrera- lid)e (Ertt>ad)en aus träumen ber Sugenb. £lnb fo liegt biefe 3eit toeit hinter mir. <33erfte& fie nid)t, nid)t mid) in tyr. 2)a$ ^ätt nid)t Staub, bie (Enrig- feit ber 2lugenblid |>ält ntd)t treu.

91.

Öerrgott, fönnt id) mid) and) fo auärityren nrie ein gemeiner S?erl mir tväre leichter, fo fd&tude id) atfeS in mid) hinein meine 9ierven entgelten e$.

92.

(Erinnerung (Reifer, ate viel bebeutenbere fein

fottten).

3m bunften SaHmeperf^en 93ud)laben in ber SMrntnerftrafte, an einem Regentage blätterte id) ba$ Q3er3etd)nt$ einer (privaten) ©emälbegaterte burd). 3d) la3 ba$ 9io., ben 9Zamen be$ 9Jiater3 (beibe3 vergeffen) unb „£anbfcf)aft": ber 23efd)rei- bung nad) eine ^Jloorgegenb.

Sofort ftanb mir fogleic^ vorm 2luge ba£ fertig* tverbenbe 23itb, auf ber Staffelei, bie nun mobembe Öanb be$ <3Reifter$, eifrig arbeitenb, unb ein ©efü^t von Sd)affen3freubigfeit burdjbrang mid). 2tber and) bie £anbfd)aft £abe id) vor bem geiftigen 2luge.

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Sd>ilf t>erfümmert im Q3orbergrunbe, gro&e gtädje bafcinter unb aiemlid) fcfjtoere Wolfen barüber- ate&enb, bie Stimmung, o&ne büffer au fein, ernff. Slnb nad) ber gerne unter biefen aietyenben Wolfen ffanb mein Sinn.

Unb fo ftanb id> fdjtieftltd) in einem traulichen Kabinette ber ©alerte, ba$ 23itb betrad)tenb ba$ nirgenbS toar, bie Stimmung eines SageS feff- fcattenb, bie einmal x>ov §unbert ober me^r Sauren tt>ar unb mir ttrieberfetyrte.

93.

ift eigentümlich, toenn xd) jurüdbenfe nad) ber 3eit, tvo id) <TOaler werben tootlte (als id) im 23ud)- tyanbel biente). 2)a n>ar e$, tvo id) 9J?aterbiograp£ien gerne la$.

Vflid) in frühere 3eiten, Äoftüme unb Gfjaraftere frfneingebadjt.

(Seonarbo ba Q3inci. 2)er ^otp^iftor.)

63 ift ganj unb gar eigen, tt>eld) ein ©efityl mid) ba befiel

QBie oft fd)on t>erfucf)te xd) e$ nrfeberaugeben bli^fct)nea taucht e$ auf unb ebenfo rafd) ent- fc^toinbet es nrieber.

2>a$ gefättigffe Setngefüfjt, baS QBo^lbe^agen. Sraum unb Zat hofft.

ß$ mitl fict> nid)t betreiben taffen.

94.

©eftern, ben 31. <3Eai 1878 ging id) im Sd)ön- brunner ^arf fpajieren. 3d) traf auf eine Stelle einen großen mit 9lafenfteden, Keinen 23äumd)en,

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ßpbeugarnituren gefchmücften ^pta^ in ber Witte eine 'ppramtbe tum Orangenbäumchen, bie Qßege f Quitten fich ber £reu) unb ber Quer nach. (Etnaelne £eute fafeen bort auf beu Säulen. Wenige prome- meiten.

3uraeit fürchtete ich an einem übel, an einet organifchen Störung au teiben. 2)ie 3ulunft muft aeigen, ob biefe gurcht begrünbet ober nicht.

3enen oben betriebenen 'plah betritt ich ba£ erffe 9JZat in meinem £eben, ich trat auf bie grüne <pt)ramtbe au. 3<h erinnerte mich lebhaft, tt>ie oft ich mit meiner ^Kutter biefen ©arten befugte, unb ich fragte mich, bo<h eigentlich plöfclich fam e$ mir t>or, ate bätt ic^ fie noch an meiner Seite, ich fragte fie, ob fie biefen <?)ta§ toobt fenne.

2)er Umgang mit meiner über alles geliebten Soten, ben mir meine ^h^ntafie t>erf Raffte, gofe mir eine 9tube in bie Seele, bafc ich bie (Erbe, bie fahtftaubfarben unter meinen gttfeen tag, ftitl unb gleichgemut betrachtete als bie 2)ecfe, bie einft, fei e$ balb ober fpäter, \tatt be$ öimmefö über mir liegen toerbe. 9Jiich überfam ein fo freigemuteS (Er- geben; fo ohne grage unb Silage, eine fo nafe-b*itre, ftotae 2)emut, baß id) ben ©ebanfen nahm, tote er au nehmen toar, n>ie er eben vorliegt, ohne ihn aus- aubenfen, ba er ba$ ausliefet.

Itnb ich tat9 ih« mit mir. 3<h befann mich/ Jeber feine <Dftiffion in fi<h b*be, baß ba$ ba$ 33efte fei, ihr nachauteben unb nachauftreben, mit oller 9Äacht erdachten alle meine Sbeale toieber unb ich befchtofc, ihnen nachauftreben, ich bef<hlo§, meinen

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£eben$proaeft in ben allgemeinen au$juh>eiten, fo meit e$ in meiner Kraft Hegt geraberoegS, otyi* SHaufel ber ju fein, ju bem mief) 9iatur unb 93er- tiälfniffe fdmfen.

211$ ic^> na$t$ aus bem ©aftyaufe meinen greunb 9tubolf 2tlt na<$ Saufe begleitet £atte unb in einem (Etnfpänner nad> Saufe fuljr, überfam miä) nod) einmal biefer £obbereitfd>aft$gebanfe o^ne ??ur<$t, id> l^nte mi$ jurücl unb fang, auf eine t>olf$tfim- tic^e QBetfe angepaßt, eine extemporierte Strophe, iä) $abe fie in ba$ 9iotiäbu$, nac^bem \<S) naef) Saufe fam, eingetragen.

3$ t>ertt>enbe fie unb werbe bann fagen, in weitem Q3olf$ffü<fe fie ffe&t.

95.

Sd)önbrunn, ben 28. September 1879.

^Bieber ba£ SeinSgefttyt ofcne 23ebürfni3, ot)txe Sfurdjt, o£ne 3)enlen, o^ne (Erinnerungen. 9iidf>t$ feftau^alten.

96.

OB e \) m u t. Sauerbrunn ic. zc. . . .

2) ort, ja, ba toar \<t), ba$ t>oUe ©efityt be£ £eben$ bte in ba$ S?tetnfte, liegt hinter mir n>ie ein Sraum.

9Köd)te fie faum ttrieberfe^en, bie Orte meiner Soffnungen unb fieiben x>on ehemals. 2ttle Spuren ber ©efä&rten tum bamate t>eroe$t. 3$ f ctbft fremb, nur ba grüßt ein S<ut3, eine Stube, ein SBalbfted ftumm.

3) amat$ n>ar id)

-'95

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3e$t nimmer bie QBelt tyxt miä) f)iev föon

überlebt.

97.

QBiener-Sieuftabt (nad) 17 3afcren).

O, tt>ad ift bad Seben?

23id auf bie (Erinnerung verflogen!

(Ed fear!

O, gebt jurüd, mad id> lebte, tt>ad tef) litt!

98.

<2Jiein SHnb.

2)a nxir ber Soften, in n>etd)em bie 9läfd>ereien aufbewahrt waren.

2)ie 9Äutter fud)te etwad für ben steinen ^eraud unb id) führte i^n an ber £>anb in bad anbere 3immer.

2) a fträubte firf) bad &inb, ed fa£ unb begehrte jurüd, unb atd id) ed nidjt todliefe, ba faf> ed mit einem ftetjenben 2tuge auf unb begann bitterlid) $u deinen, bad Heine, t>eran>eifetnbe SBefen !

2td), wir ©roften flnb nid)t anberd, nur bie 9Ro- ttoe, bie und zweifeln machen, »einen ma^en, finb ed.

99.

QBie und bie Sieben fterben! 2>ad O^r nietyt me^r,

3) ad üerftebenbe tiebenbe öerj nicfjt mefcr,

S)er ^Kunb ni<f)t, bie Stimme, bie und beruhiget, getröftet, getobt l

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Itnb toa$ ^ätte man alles tym no$ au fagen gehabt? !

QBaS ift im <3ße& beS Sd>eibenS t>ergeffen roorben?!

SBaS tx>ir Je^t au tauben Obren fpre^en, ber 2)anf für atfe taufenb mitbe CebenSbeaietyungen O armes Sera!

100.

„(ES gefjt bir grimmig fct)led)t''

<3Äepl)ifto.

2tber eS toar nidjt red)t, baS würben alle abgeben, bie id) bamatS gefannt tyabe.

Seither freiltd) $at fid) eine Sünbentaft über meinem Raupte aufgefammett, bie mir bie §aare in bebenltid)ffer QBetfe aur Seite brüeften.

101.

Std) fetyen, paar Sage nad) 3<*t>ren, bann lieber, bann nimmer! QBe^mut! 23oIin unb id).

102.

33öfe ©abe ber ^^antafie.

2)a ffe&t au Satt, mitten auf einer umaäunten QBiefe früher ein ©otteSader, man fie^t nod) bie 9lefte ber abgetragenen niebern 23ru<f)ffeinmauer ein etnfameS, niö)t fortgefctyaffteS ©rabbenfmal eines im 3<*bre 1804 im 49. Sa^re t>erftorbenen Q3ertt>atterS, ber eine QBitoe mit ad)t unmünbigen &tnbern tytnterlieft.

297

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Sofort madjfen für mfd) 9Kauern, ftreuje au$ ber (Erbe, ba$ ©enfmal t>erfinlt neben ber offenen ©rube, i$ fefce ben £ei<$enaug mit ben fötoara gefleibeten fieibtragenben ^eranfonrmen, unb toenn id> ©tanb &atte, fo fpielt fi$ ba$ ganje 23egräbni3 ab, tt)ie e$ getoefen fein lonnte.

3$ $alte aber getoityntieif) nify.

103.

2)ie (Erinnerungen bie un$ t>on früher 3eit in etn>a$ nafce rufen i&re freunblidjen ©eftalten ab unb fffiraen mit t>erftörten 3ügen auf un$ au: 3«fu3, tote finb icf> bi<$ lieber!

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Sragöbte (Fragment)

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2ln bie hatten meiner Butter.

Hnb fo Qt\d)a\)% ttrie bu geahnt, O meinet 6d)affen3 trautefter ©efäfcrte. 9hm lege lei$ unb jittemb i$ bie &anb 2luf beineä ©rabe$ lofe tyetfge (Erbe.

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i

(EboKeute.

^ c r f o n c n.

<pietro Damiano, J?arbina(. ©rimoalb, »bt. Guntram, 3)ieberi($, 9*eginfrtb, <2>iegebert, (Eonffantia, beffen Softer. &mbrofiu$, Sttönd). (Sin Saienbruber. (Ein 'page.

3n>ei Begleiterinnen (EonffantiaS. (Ebetteute. Wönty. 3cit ber öanblung: 996.

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Crftcr Slft

3)a$ Wefcftorium eines ÄlofferS. (Ein tiefer Saal im gotiföen Stile mit ^reuageuMben. 2ln ber rechten fcf>mu<ttofen, nur t>on ben Pfeilern, n>el$e bie ©etoölbe tragen, unterbrochenen 2Banb ftefct, ring$ t>on Sttt&leu umgeben, eine lange Safel. 2)ie linfc Seite ift dtt>ffd)en Je 3tt>et Pfeilern ton gotifdjen 5enffem burd)brod)en. Gine SWittelttire. 9te<$t$ unb linfä in ben erften Ruliffen

Settentttren.

Srfte Saene

2ln ber Safel flfct: 2(bt ©rimoalb unb, jec^enb unb Dorn $Beine er^ifct, (Ebetteute, barunter Guntram (t>on groger, gebrungener ©eftalt, berben 3Befen3). 2>ieberid) (ättereö, r!cine$, fcagerc$ 9flännlcin), Stegebert unb Weginfrib. (Ein Saicnbruber, bcr fic bebient, gef>t mit Ärttgcn

ab unb a".

2tt>t.

Q3erfcüte ©Ott, baft es! fo bleiben möge, 2)o$ bi$ aur Stunbe fcat ber ftranfe nod) 9Äit feinen öerrföern toenig ©Ittd erlebt! (EaroluS 9JZagnu$ fötoang ficf> {äfc empor, (£r führte <3Ha4>t unb Sitet ber Gäfaren, 2)oct> fcier au £<mb, ber SBiege feine« ©Ittels, QBar feine Sippe rafdjer abgeftanben 21W SBaffer an ber Sonne. Gbte öerrn! ünb tt>a$ erlebt it)v Jefct an (EapetS So&n? Obtoo&l bie JWrcfye allen 93IuWbertoanbten 23t$ achten ©rab bie <£t) »erjagt,

3<>3

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So na£m bo$ $önig Robert fict> ein <2Beib, ®a$ Herten ©rabeS tym t>ermanbt! 3&* mißt, (Er trotte bem 23efe£l, ben 23unb ju löfen, (Er trotzt bem 23ann, ber i^n bafür getroffen. 3&n bannet nid)t ber #ircf)e fd>mere$ 3ürnen, QBie Jener 23erta butylerifcfyer 23ticf !

© u n t r a m. Sin arger (E^riff! QBarum er nic^t bie grau 3n$ S?loffer ffedt unb eine anbre nimmt?! (Ein Sperling tyit me&r (E&riftentum ! gtirma&r, 3$ münf^te, nur um frömmern Sinn au

geigen,

Saft i$ Dermanbt mit meinem QBeibe mär!

2>t eberid). QBer fann bafür, ba& ebet 23lut entartet?! 2)er &ugo (Eapet mar ein frommer öerr.

©untram ftalMaut). ilnb marb barum ber unfre!

Siegebert. 2Bo$t i$ meift! (ES mar ju 9leim$, mo nacften gufeeS er Q3or allem Q3ol! jur Sdjau ben Staffen trug 9JMt bem ©ebein be$ tilgen 9liquier. 2)afür nun $at ber öeilige itym fetbft ®ie Ärone jugefproc^en.

~9teginfrib. ©a$ ift mofct (Ein großer Zeitiger, ber Süquier?

©untram. ©emtfe, er felbft iff ein ^anbgreiftid) SBunber. 3cf) tyatte einftenS mi<!f) verlobt nad) 9Jetm£, Um bort t>or feinem Schreine anjubeten,

3°4

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ünb auf bem $>etmtt>eg fanb id) 'ne 2tbtei 3$r mögt eud) meinen frommen Stauer

benfeu

2)a ru$te auc$ ber fceitge 9ltquier, Sftit feinem Knoden toenger ate ju 9leim$. 2tbi

3&r gebt *>on einem großen QBunber 3eugnR

®ieberi<$. 2td^, getoattge öeitge bo#,

2)e$ frommen Q3ater$ eingeben!, ben Sofcn 93or alfo tiefem galt betoatjrtl 'Dföan fann 2)o$ bem Gebannten feine Sreue galten, ilnb toer ift benn nun Serr im granfenlanbe?

Guntram. 9iun, id) geftefc, bem frag i<$ menig nad), ©od) eud) befümmert'3, id) begreift! QBer &of-

f franst,

©er gleist ben bünnen Spinnen, tt>el$e ^ungernb 2tm langen gaben auf unb nieber rennen. 33) aber fi^e feift in meinem 9ie$e, 9Kein fefter Serrenfifc ift meine 2Bett, 9JMr fällt nid)t ein, barüber 'nau£ ju forgen. (ES gibt nict>t$ QBo&ttgerS, als fi$ nadt) Saft Hnb fiuft be$ SageS auf bem ^fü^l ju reden, ffiie 23rüde auf, bie Stirmer n>ad)fam tpiffen Unb feiner 9Zot gebenfenb au^^uf^auen 3n£ monbertyetlte £anb, be3 freie ©trafje Hnb bunfter gorfi ber ritterlichen Übung 3ebtt>ebe 9Jotburft beut! 2)a$ ftärft ba$ Sera! QßaS frage id), toetd) einer toeit im £anbe <3td) meinen Serren nennt!

Sltisengru&er. 1. 20 ooc

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2t bt. 2)ie ^rage aud>, QSeld) einer, bürft in 23älbe ftd) cntf Reiben :

2) er ftarbinat ^etro Damiano

(Er bringt bie Slnttvort un$ von 9lom!

9Uginfrib. Sei ©Ott! 3$ tvoHte nur, er brächt fie ettvaä fefmefler.

3) a ftyen n?ir, vom ©rafen 2lrle$ beftellt, Sd)on an ben britten Sag in biefen dauern, Hnb tväv ber QBein ni<!)t fo verteufelt gut, (ES tt>är ntd)t au verteilen!

21 b t. (£i, bebenft 2)er 3citen Hnrub unb be$ QBetterS Ungunft, 2)ie ringSumber bie Straften fetyrtte^ machen, QBoblebte Serren, unb gebulbet eu$! 23e^Ktgt eud) unfre @aftlid)feit fo tt>enig?

© u n t r a m. (E^rottrbger 2lbt, tt>er möchte ba$ vertäuten? 3m QBein ift QBa^rbeit. Hub 3b* hörtet ibn 3uvor, mid) bünft, von fernerer 3unge toben! 2)ie ©afttid^feit in (Ebren! Sut 23efd>eib! 3&r öerrn! 3$ bringt ben tt>ürbgen frommen

93ätem!

(Sie trinfen.

(E$ mag ber Sforbinat n>obl länger fid> Q3ertoeiten, toeit er frumme QBege gebt.

» b t. Sebenft bebenft

© u n t r a m. (E&rtvürbtger §err 2lbt, (E$ gilt £ier fein (Erffibnen, bod) ertaubt, Saft toir ber gleiten Shmbe von ber SBett 2luf unfern 23urgen un$ beritymen tvie 3t>*

306

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3n (Euern Ktoftermauern. Saget felbft, Sft'S nid)t geraber QBeg alliier ju £anbe, QBenn nur ber Scroti ein toenig fdjüttert, bafe ©er längfte 2lrm nad) Krön unb 3epter greift?! Oiicfyt anberS tyxt (Earol be$ ©rofeen 93ater ©en 9Jieron>ingern einfienä mitgefptett, QBie (Eapet Jüngft ben Karolingern tat 9Zun fe$t, tt>o bleibt ber lange 2trm benn Jefct? QBarum ni$t rafd) beifeit mit König 9tobert? 2Boau bie 9Kity, tym Seel unb S&ron au

retten?

(Ei, ta&t bod) fe&n! ©er ©raf *>on Strien gibt ©em Karbtnat ba$ ritterlich ©etett 9Zadf> be£ ©ebannten föntgtidjem S<$tofe; ©er ©raf Don 2trte$ $at un$ ^erbefteHt Itnb feiner fanb'3 geraten, fem ju bleiben, £lnb leiner nmb, xva§ au<$ gefdjetyen möge, ©em ©rafen (Einfprud) tun ei nun, id) glaub, ©er ©raf t>on Strien $at ben langen 2trm! Sein Kummer ftnb nur feine fd)U>ad)en £enben,. (Er jeugte leinen Sotyn, unb felbft ju alt, £Im btefe$ £&rone$ nod) fid) au erfreun, Q3ermä&lte gerne er fein einaig Ktnb, (Eonftantia, mit bem buftfertgen 9tobert. ©a£ ift mir alles flar, icf) gönne if)m% QBenn er*£ in bem ertuünfc^ten 3i^tc bringt, ®o$ ifi*$ ber £angen>eite f^toerfte Prüfung, Stuf ein bettmfeteä (Enbe lange toarten! 3$r Serren, tut 23ef($eib! ©em Saumtier ©e$ KarbtnateS flinfre 23eine ilnb tym felbft feften Sty im Sattel!

20* 307

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91 e 8 1 n f r i b. Hnb ©tadjelfporen in bic Surfen! 3a xootjl, ber Srinffprud) geljt an$ &er$!

2tbt.

O ge^t, if>r feijt un£ in 93ertegentjeit !

6ic trinfen.

© u n t r a m. So benft ein anbetet unb trinft barauf; 3)er Simtnet tnög'S gemäßen, ebler 2lbt, 3&r feib fo biW, als 3&r toürbig feib.

3u 2)ieberid), ber nid>t mitgetrunken t)at.

3&r aber tooHt beleibigen, fo f<$eint e$. 93on all ben eblen Serren tyier fyxt feiner 23ef3>eib &u tuen fic3t> geweigert, unb 3t>r bünft £ud) bod) nicf>t beffer aU ttrie fie? 23efinnt Sud) red)t unb fauft beizeiten au$! ei, £abt 3^r biefen 23lid bei &of erlernt? 2)en &öfting3blid, ber jieben 23efferen (Sern überfielt, ben leg id) Sud), geliebte, 9Jiit biefem Srunf, ben 3^ in ®emut tut. 3d) rate (Eu^'S! ©em QBein auliebe fonft

9flit ©ebärbe, aU moHte er ben tyofal tym in$ ©eficfct

leeren.

93ei ©ott! ©ebrau<f)t 3&r it)n at$ 2lugentt>affer !

2) i e b e r i d> (auffabrenb). ffia« mir!

2t bt. SBoljlebte Serren!

© u n t r a m (ergebt fief) gletcfjfatte). 3&r ber- toeigerf^?!

2(nbere ergeben fid) befdm>i$tigcnb.

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2)ieberid). 3£r fu$et Streit! 3d> trinfe nid>t mit eucf)! 3d) trinfe nid)t mit eud)! 3!?r nrifct bie £lrfad)! £tnt> banft e$ mir, n>enn id) ben Sd)tmpf eud) fpare, Sie tyter ju nennen.

©untram. 5)anf? 2)ir, Sd)uft? QBofür? 2)u magft Ja reben, wenn bid) gelüftet.

ffiieberid). ®u ^Kxft 'neu (Eib gebro<f)en, jeug mir'S ©ott, 2)en einem meiner Sippe bu gefd)tt>oren, 5)u $aft 'nen gib gebraten!

©untram. S?röte, bu! QBotjtebte Serrn! 9it d)t biefem au ©ef allen Q3on meinem tarnen ber Q3erteumbung ©ift 3u tpetyren! rebe icf) unb fage, tt>a$ ®er Scfyurf gebrochen (Eib au nennen tragt! ©rei 3a^re finb'3, baft id> mit einem feinet Q3eran>eigten Stamms in Sobfeinbfdjaft geriet; gür fotdjen Schaben n>äd)ft fein JSraut, bod) war 2)ie Sippe obenauf, man xvoUt9$ Dergleichen Unb trug mir auf, id) fotlte Hrfefyb frören. 2)a$ mar ein £art ©ebot, id) füllte fd)tt>ören, QßaS fc^on ein näd)ft 23egegnen brechen fonnte! QSaS tt>ar ju tun? 2)rei Sag, bet>or e$ galt, 2)a fd)idte id) t>on meinen Snedjten ben ©eriebenften ©efellen aur Slbtei, 2)ie jenes SMffdfjen mit Reliquien 23efa&, n>orauf ber Scfjnmr au teiffen tt>ar. 2)er ftuge Sdjetm, vermummt als 23ettter, ttne QJon fd)meraböftem ©ebreft gequätet tag 9iun ^eulenb Sag unb 9ia$t t>or Jenem Schrein,

309

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2lte fdnnt er fi$ Pom öeitigtum ntd)t trennen. <JÄan litt tbn bort, weit man ein SBunber hoffte, Hnb fo gelangt, bte Q3orft<bt einaufd)täfern, 2)ie ^eiligen ©ebetne au enttpenben Itnb auf ba$ teere J¥äftd)en fönrnr icb breift!

2) en 5ftted)t, ben büfete i<b um feinen 2trm,

3) er ungetpeibt ba£ öeitigtum berührte, ©aSfelbe aber gab id) ungefäumt 3urüd in jener frommen SJäter Obbut.

5) od) mein ©etoiffen blieb nun unbefötpert.

Siegebert (au 2>iebertcb). Seib 3b* bei Sroft? Sol$ ritterliche £ift SBirb ab unb au im ganaen £anb geübt!

9?eginf rtb. $en 9titter geb id) tpabrttdb gana *>ertoren, ®er bi«ter f)eiü^ ©ebein fieb ftedt, 933o boeb nur ungebubelt bleibt, tt>er auf 3)ie eignen ®nod)tn fid) fcertaffen fann!

Siegebert, ©ebt, Stlter, tut ben Srunf! Vertraget (ZuQl

3)iebericb (mtitenb). 3b* bittet alt au ibni? 23ebagt eueb fo 2)er Streif ber feinen Pon ben (Euern traf?! Vertragen! QBaS Pertragen? 9Mcbt mit ibm 9?od) fonff mit einem eurer Sdjetmenaunft Vertrag icb mtd)!

91 e g i n f r i b (auffabrenb). 2>a$ aabtf* un#l

Siegebert. 23ei ©ort . . . 25ie nod> Sifcenben baben fi<b t>on ben Stübten erboben.

2t bt.

O, galtet triebe, ebte Serren, yöxt . . .

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(Sunt tarn. (Erlaubt, ich leg bem alten §ahn baS $rähn.

©iebertch (fdjreienb). gr nennet fein ©enrfffen unbefchtoert! QBaS ttrtffet ihr? 3h* ttrffet nod) alles nicht! 9Hcht fieben Sag nach feinem Schnmr vergingen, So lag mein Detter in bem (Erbbegräbnis, 3n baS er meuchlings ihn hinabgefanbt, 3<h fage meuchlings!

© u n t r a m (fchlägt if>n t>or bie 33ruft). SBürg baS QBeitere

3n bich ffinabl 2)u ^aft bein weites 9Jiaut ©enug gebraust, gebraute nun bein Schwert!

drängt ihn aur Sttittelttire. 2Da tritt Doxan, bu toirft Ja nicht gemeuchelt, QBir tooßen nur auf grünem 9lafen bie „QBahrhafte Sänge" eines 9Zarren meffen!

2) i e b e r i <h (t>ott 2lngft). (Ebrtoürbger 2tbt!

©untram. So fommt ju (Euerm 93etter!

Stöftt ihn hinaus. (Einige (EbeUeutc folge«.

2t b t (bleich unb entfeht).

3hr Serren 0 ihr Serren

9JUr lähmt ber Scfjrecf bie 3unge!

Siegebert. (ES lohnet nicht bie 9Küh, bafe 3h* Such ängftigt, (Eh 3h* @uch noch ^tholt, ift'S abgetan!

2lbt.

Hm ©otteStoillen ! Seift, toohteble Serrn! 9föan benft, gerabeju ihn ab juf d)lacf)ten ! O eilet, trennet boef) bie 9lafenben! QBitt feiner?! 9Zun, fo tue ich benn fraft

3"

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®er geiftlt<$en ©emalt trfer (Etnfprad)! ^Jian refpeftiere unfern SSlofterfriebeu!

Siegebert ffia$ freiltd) muft gefdje&n! S^rtoürbger 2lbt! 2)er ©untram fott beu Sdjtoityer aufcer bie ©emarfung GureS ÄlofterS führen!

9laf<£ ab. (Einige folgen.

21 b t (fcält 9*eginfrib, ber mit ben übrigen folgen nrfB, jurüc!). Öört mid)!

3&r bürft fie überhaupt ntcfyt iämpfen laffen! 93on yjlitixvod) obenb bis jum 9)?ontag morgen Verbeut be$ ©otteS-SttllftanbS ftrenge Satzung, 23ei Straf ber S?ird)enbu&e unb be$ 23anne$, ©etoatt au tun!

91 e g t n f r i b. 3<f) eile, ©untram foH'S 2tuf einen ber erlaubten Sage laffen!

2lb mit allen (Ebelleuten.

2t bt (blieft tynen crfcf)dpff nad), tritt bann ju bem ßaienbruber).

9Dlein Sotyn! gtir fünftig bring bie erften Ärttge 9iod> ungemifd)t, bann fpar ba$ SBaffer ni$t!

2lb burefc bie glitte.

3n?eite ©jene

£aienbruber, bann 2tmbrofiu$ (alter «DCRdnd) t>on unföein-

barem äußern).

Saienbruber.

O öerr! 2)ie nennen fid) auef) (S&riftenmenfc&en!

2tmbroftu£ (eine 'pergamentrolle in ber linfen $anb tragend tritt t>on ber Seite iinte auf), ©etobt fei 3«fu S^rift!

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fiaienbruber. 3n (Etoigfeit! 2td), ba& tefct gelommen, frommer 23ruber 2lmbrofiu$, ba$ ift be$ §immel$ ©unft! 3<$ backte mir gerab, toenn 3br nur fämet, 3)afj id)^ fcermöc&t, mit (Sud) allein ju rebeu, Senn (Eud> vertraut man leid)t fein ganaeS öerj. 3£r feib bef Reiben unb fo Ijodjgelatyrt I (Neugierig.) QBaS tyabt 3b* l)iet nur ttrieber für ein 23u<$? 3Bo^I eine auf erbauliche Segenbe? Sft'Ä ba3 t>om Zeitigen £ufrej?

2lmbrofiu$. <3)tetn Sötyntetn, 3)en Zeitigen fiufrej ben fenn xd) ntd)t!

Saienbruber. 3ft'3 nid)t ein &ird)ent>ater? §ab i<$ bo$, 211$ id) bie 3cHe (Eu$ gelüftet, bort Sein 23ücf>tein liegen febn unb bud)ffabierte 3)en Sütel mir: De rerum natura.

2lmbroftu£. (Et, ei, mein Söljntein, tva$ bu gümrilj ^aft! (E£ finb gerab niä)t alle Zeitige, 2)ie 23üc&er fdjreiben, unb £u!rea, ber n>ar (Ein blinber §eibe nur.

fiaienbruber. 3b* tefet bo<f> Sein 23ud) unb obne Schaben (Eurer Seele?

2lmbroftu$. 3u 9Zu£ unb Setyre! QBunbernb, toie ber Serr, «JBaS 2ttem f köpfet, au vergnügen loetft, Sür alle irbf d)en HnfcoHfommenbeiten ©ar mitb (Erfafc an anbrer Stelle beut! (Er bat ben jagen Bieren eingepftanjt 2>en Srieb, baft fie ju Serben ficf> gefetlen,

313

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9So ihre 3ahl ber $einbe SSraft jerfpltttert, 2)em Raubtier aber gab er fdjarf ©etoaffen, QBeit einfam e$ auf 3agb unb ga&rnte geht, er füllt in 9ÄUbe ba$ 23ef<hränfte au$, Hnb unfern Sinnen fd>mei<hett biefe SBett: So fanben blinbe Reiben i^re ©ötter, 2>a fie bei iebem Stritte ©öttHc^eö Qkrmittetnb an ben Singen haften fanben. Stn$ aber lehrt ba$ <3Jiittleramt be$ öerrn, ©er SBelt entfagenb, ©Ott im ©eifte fu<hen! ©ie Seiben Ratten bie (Erleuchtung nicht ©od) nrie ber §err allüberall begnabet llnb ungeheizt allaeit ba$ fechte gibt, So gab er ihnen auch au$ feiner glitte. (ES tt>ar ihr Seben eitel greub am Sein Hnb all ihr ©enfen heitere Vernunft! £lnb tefe id) in ihren Haren 23tichern, 3ft mir'S, aU fäfc id> fem ein alter 9Äann, 3n ber Sntfagung harter S<hut gereift, Hnb fähe frohbemegtem treiben au. QBie #tnbtetn lommen mir bie öeiben t>or, 93on einer flugen «OTagb, „Vernunft", betreut, 93on ihr auf eigne Stifte ^ingefteHt, Q3on ihr auf allen Stritten treu gegängelt; 9Zun meint ba$ 9Jienfcf)lein toohl, e$ fönne gehen, ©a$ gibt biel 9Äuttt>iH unb t>iet ttmnbernb

Stauen

©ar eine fdjöne ®otte$Qabe ift Vernunft!

Saienbruber. QBir aber haben bie (Er- leuc^tung ...

3M

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2lmbrofiu$. 3a, Ja, ttrfr fcaben bte (Erleuchtung! §m! ttxir mir bocf>, al$ Ijätteft bu, mein ©ötynlein, 3u mir von ettoaS fprecfjen toollen, ei, Q3ergaf}en ttrfr ba£ ganj?

fiaienbruber. O frommer 23ruber 2tmbrofiu$, id) bitt ßu<$, fie^t mir bei! Senn feit i$ £ier bie (Ebelleut bebiene £tnb gar feiet xoeUlxd) QBefen £ören muft, Öat mancher 3tt>cifet mief) befristeten!

2lmbrofiu$. (Ei, ei, mein ®o£n, ba§ tut fo jung nt d)t gut! ©er ^ttann mag fid) be$ 3toeifete überleben, 2>en Süngling ma<$t er alt, bod) nt$t jum SKanne!

fiaienbruber. O benfet ni$t, iä) fönnte 3*oetfet £egen 2tn unfrei öerm unb 9Äeifter$ QBort unb £e£r, 2tn beren 9Wtlbe i<$ mi<$ ftetS erbaut! 9tur an bem Glauben anbrer tt>erb id) irre: ©ar ttmnbertid)e ®inge fcört icf) fagen, 2>i* ic^ im Seraen nt$t ju reimen meift!

Stmbro^fiu^ (neugierig). So, fo? 9hm ft>ri$, tva$ fe$t bein §era in £tnru$? 3<*) mag tooty and) Don arger QBelt toa$ fcöreu QBenn i<f> e$ bir pm Sroffe beuten fott.

Saienbruber. toar bie^Dlebe Dorn gebannten J?önig. 9ticf>t einer ton ben Gittern lobt, baft 9lobert ®em Sanne ttofyt, bie (E&e aufregt t)ält; Qod) forbem fte bie Unterwerfung ntd)t

3*5

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Q3on feiner ©emut, nein, bon feiner ßtugtyeit, 2)amit er S?ron unb 3epter ni$t verliere!

2lmbrofiu$. QBir hoffen, bafe ber Serr tfcm ©ernut fetyenft!

fiaienbruber. 2)ann fpractyen fie gar *riete$ $in unb toieber, QBoJjer ficf> aCe£ biefeä QStrrfat f treibe.

2lmbrofiu$. Si, nun, toofcer? 2)a$ Ia& miä) toiffen, Sö£nlein!

fiaienbruber. 2tte 9tobert$ 93ater, Sugo (Eapet, fitf> 2)e$ 3$rond bemächtigt, fiel getoaffnet S?art, 2)er lotfjaringfdje öerjog, in ba3 £anb. (Er foll nid)t loeit gefommen fein, bod) tieft Sein O&eim 2trnulf, (Erabiföof au 9ieim$, 3fm biefe Stabt gewinnen burd) Q3errat!

2lmbrofiu$. QBie? 5)urdf) Q3errat? Sin 23ifd>of unb <23errat! 9Kein Sofjn, ba$ glaub td) ntd)t!

fiatenbruber. O frommer 23ruber 2lmbroftu$, e$ foll benn bo$ fo fein! 3ur Strafe tt>urbe er be$ (Erzbistums (Entfe^t, unb ©erbert, 9lobert$ Selker, toarb 2>amtt betetjnt. Seit biefer Stunbe nun 23efeinben 2trnutf fid> unb ©erbert bitter.

2lmbrofiuS. 2)a$ glaub id) nimmer, bafe jtt>ei (Erjbif^Öfe Sic^ nid)t vertragen mögen. %

Saienbruber. frommer 23ruber 2tmbrofiu$, e$ foll benn bod) fo fein! Q3on biefem 3tvx\tc nun flammt alles f)cv.

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2)e$ 2trnutf$ $reunbe mußten dopet Raffen, Senn ©erbert tvav dov tyren Streichen fidjer, Solange i£n be$ S?öntg$ Slnfe^n fd)ityte; Stnb bantm ruhten ©erberte §einbe nic^t, 23t£ ju be£ tilgen Q3ater3 Gifc e$ fam, QBie Äönig dopet gan$ au$ eigner 9fla$t ®en beiben (Er$bif3)öfen &at begegnet, Sen einen $at beftraft, ben anbeten (Er&ö^. 2)arob erattrnte 9tom fi$ fe&r.

2tmbrofiu3. (Erzürnen, tt>eit ber SJürft in feinem £anb Sein 9?ecf)t geübt?! 2)a$ glaub id) nid)t!

fiaienbruber. O frommer 2tmbrofiu$, e$ foH benn bod) fo fein! 2)er 2trm ber J?tr<$e fonnte freiließ nimmer 2>en dopet treffen, n>el<$er mitttertt>eite ©eftorben tt>ar, inbeS er traf ben ®o$n; 3f)r tt>ifet, man nrftt t>on bem ©ema^t i&n

trennen.

9Zun fe^t, efwoürbiger 2tmbrofiu$,

Q3or 3a|>ren liefe man 9lobert fid) Derbinben

^it ber t>ertoanbten 33erta, o^ne bafe

(Ein SStrc&enfttrft nur (Einfpra<$ £ätt getan.

Hnb fcat ber öerr ni<$t felbft oU Salrament,

2)ie dt) gefeftigt, allen Seelen, tvetty

Si^> £ter in Siebe finben, als ein Sroft,

2)afe fie, burd) SirnmelS ©unft t>erbunben, nimmer

ffier (Erbe 9Jiad)t unb Soweit trennen lann?!

©er Äönig unb bie Königin, fie foHen

Sid> gar getreutid) lieben unb tyr öerj

2)urd>fä£rt ber Streid), ber fie ju trennen finnt!

3i7

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9?un quält e$ mi<& jutiefff, ob ba$ woty au<f> 9?a$ G&riftt £ieb unb 9Ritbe fei getan!?

2lmbroftu$. (Ei, ttrfe e«f<*äftis ift ber 23öfe bo#, QBie \ud)t er Seilna&m für bie Söelt au toecfen £lnb ^eifc^ct Urteil t>on befangnen Sinnen! (Er gab in beinen <Dftunb einfältge ftrage Hnb nafce legte er bie Slntuwrt mir. ®od) tt>er ben ^rieben in bem öerren fu#t, ©er muß fid> tyier ber fragen ganj entbrec^en, 5)er muft in biefer SBelt ber Prüfung unb

2) e$ Schein* ber Slnttport fid> getröften. Siety, (E$ gleist bie SBett bem trielbemegten 9Äeer, QBie öl fo f$n>tmmt ber £eitge ©taube brauf Unb fänftigt für Sanft <petri Schiff bie QBogen. Gin (Eitanb ragt ber triebe in bem öerm ®arau£ empor, nad) bem ttrfr fe^nenb f$aun! QBir ^aben un$ bem Sd)ifflein anvertraut,

Stuf bafe e$ unS nad) jenem (Eilanb bringe, (E$ tt>ürbe aber nimmer un$ gejiemen, Sie tt>ir ber See bo<f) ganj unfunbig finb, ©er Steuermänner Sun unb fiaffen 9U 93efrittetn! ©ö^ntein, fie£, bi($ binben jtt>ar

3) ie brei ©etübbe n\i)t, t>oä) jum ©e^orfam 93erpftt$tet $at aud> biä) bein Gfytvuv. <2o merfe, QBir müffen immer, nrfe tommt unb fällt, Semütig benfen: xo\x t>erffe^en^ nt$t!

ift beffer, aU tolv meinend ju t>erfte^en. (ES mag au$ ferner ba brausen in ber QBelt 9Jad) (S^rtfti Sieb unb <3Jiitbe fcanbeln fein! 2Ber weife e$? ©itynlein, mir verfielen** nic^t!

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Saienbruber. QBie tyibt 3^r mict) erbaut! O, frommer 23ruber 2tmbrofiu$, ja, Ja, e$ ift bem fo. 2Bte banl i<$ (Eu$!

3)ie Älofterglode ttrirb antyaltenb geläutet. QBaä gibt e$ ba?

»mbrofiuS. 2)a$ 3*ict>en, 3>afj tyter bie 23rüber fid> fcerfammeln foHen. 3)a£ beutet loofyC auf einen Sofien ©aft!

Saienbruber. 3)a3 ift genrfft ber S?arbtnal! ®ein anbrer! 3$ bin begierig, folgen öerrn au fe^n!

3nan?ifd)en treten t>on ber 6eite tinfS 9Äön<$e paar-

roeife auf.

©ritte ©jene

2lmbrofiu£, Saienbruber, ^öndjc, bann bie (Ebelleute, barunter ©untram, 3)ieberid), 6iegebcrt unb 9leginfrib. 5)ie 9Kbnd)e fteUen fid> linf*, bie (Ebelleute red)t$ auf. $)ann treten ein ber ßarbinal (alter 9ftann t>on bober ©eftalt, etn>a$ gebeugt, bod) im 2lffeft fid) gerabe aufrt^tenb), ©rimoalb, ©raf tum 2lrle$ unb (Eonftantta mit aroei Begleiterinnen, fpäter ein ^age.

Äarbinat (breitet, auf einen 6tod fi# leidet auf- ftüfcenb, langfam an Seite be$ 2lbtc$ t>or). 3$ fe&e (Eure ©time no<$ gerötet, Q3iet Unbilb, mert id), fdjufen (Eud) bie ©äfte!

2)ie (Ebelleute mufternb, beifeite. 23ei ©Ott, mir ift bie le^te ftutte lieber, 2)ie fidf) bem 3*oede eines ©anjen fügt, 2113 fie, wo jeber frei fid) nennt, ber barf, QBie es ber 33eftie in tym gelüftet!

fiäfct ffcb linfS auf einen 6tu^( nieber.

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®un traut halblaut). ©enab un$ ©ott, wie er un$ mtftt, fdjeint, 2)er Äarbinat, er traf nod> nüchtern ein ttnb fu$t fid) einen unter un$ aum 3mbift!

Äarbinal. SBo^teble Serren, feib un$ benn gegrüftt! 2Bir finb eu<$ xoo\)i ju lange weggeblieben?

©untram (nrie oben). QSßeifi ©ott!

Äarbinal. 2>o$ tafet mein Stfter für mtcf> f Presen,

2)ie f glimmen QBege unb bie alten &noc$en

Q3erfagten einbringtiety ben f Warfen 9titt.

2)o<$ fann un$ ein 93erfäumni$ nid)t befeueren,

2)ie 3)inge liegen anberS nid)t, alä toir

Q3or breien Sagen fie getroffen hätten!

©od) ttrfH fief) einer unter euef), tyr §erren

Ob be$ Q3ertufi3 ber 3eit beftagen, nun,

2) er trete x>oxl 3$ ne^m fein QBort i£m übel!

steine 'paufe. Öalblaut.

Q3ortaut unb feig!

© r a f 2t r t e ä. erlaubet, S^arbinat ! (Entlaßt bie öerrn! (Erholung tut (Eucf) not!

*P a g e (mit einem 23ed>er 2Bein ift eingetreten).

SSarbinat. 3$ toetfe mein 2lmt, be$ lafot mief) rutyig malten!

<p a g e (frebenat bem Äarbinal ben QBdn).

5?arbinat (legt tym bie &anb auf ba$ öaupt). (Ei fie£, fo frifcf)! 2)ir frommt ba£ QBanberleben ! ®a$ £at bie großen 2lugen größer tt>o^l ®emaä)t^ 2)er einjge 6tnn, ben tvlv in fo

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23eglüdter Sugenb üben, tvo un$ nod) 2tn jebem Sag ba$ fieben 9ieue$ bietet! 9iun, gib unb gefc!

*P a g e (tritt aurüd, nimmt fpäter ben 33e#er roteber an fid>).

5?arbinal (nac&bem er getrunf en, nad) Gonftantia bttdenb). So ferne, eble 3ungfrau? 2)er Srunl galt Sud), bem Stent, ber freunbtid) un£ Stuf unfrer garten 9teife fcat begleitet. QBa$ aic^t 3&r (Eud) jurüd? O, tretet na$! 23ereut 3&* f<*>on bie 9iac$fid)t, tt>etd>e 3$t 9Äit meinen 3a$ren fyattetf ©täubt, n>enn Sud) 9Kein Sttter bauert, finb ttrir eines Sinne*!

£on ft antia (nimmt ^plafy an fetner Seite). 9Äit nickten, Äarbinat, i<$ fegne e$, llnb banf e$ tym, bafe e$ nur (E£rfur$t tpiföt, 3$ tPÜnfc^te nid)t, (Eud) Jung gelaunt ju tyaben.

& a r b t n a t. Qßeit 3&* mit mir bann att geworben toärt. O Sdjatf! ©ar £erbftti$ tt)irb e$ im ©emüte, QSie tt>etfe Stätter fdjtttteln ft$ aur (Erb ©er 3ugenb freunbli<$e (Erinnerungen, QBenn ^tatt be£ froren 2tufbttd$ un$ begrübt

2)a$ fytfmfyätotte Zeigen ferner Stirnen!

3^r aie^et na$ bem Dätertic^en Scf)tof$, S)er ffiinge neue Orbnung abjumarten, (Ertaubet mir, (Eud) ba$ ©eteit au geben, 9Dletn 2ßeg na<$ be$ ©ebannten Stufentfcalt, (Er fityrt vorbei! 9Jttd) bränget meine Senbung! 3$r follt mir auf bem QBege fagen, Sungfrau, 2Ba$ id) \>on (£u(f> bem Stöbert fagen barf!

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eonftantia. 3t>* totfet! Karbtnat. 3$ tt>eift unb ttrfU in eu$ ntd>t bringen,

QBenn eu$ ni<$t fiaune fetbft gefprä<$ig ma$t. 3)er tut ni$t Ilug, ber fid^> t>on frönet Sippe 9Hcf>t gletcf) ba$ erfie 9Jial bebeuten läfct! 3)ie grauen füllen i^rc Sd)tt>äd>e unb Sie tt>oHen beffen ni$t erinnert fein! <&o<S) möget mir t>ertrauen, ebte 3ungfrau, 3$ walte (Eurer @f)r unb eure* <23orteil$!

(Ergebt ficf> tangfam. 3u ben ebetleutcn. e$ ift tootyl männiglic^ betannt, tvetyalb QBir btefer 9iei$ 23ef$n>er auf un$ genommen! Sin (Enb* foß ba$ QBirrfat t)ier erröten, 2>a$ 9tetcf>, e$ foU be$ Setrfd>er$ länger nt$t, 9to$ feiner orbnenben ©enxxtt entbehren. QSo&teble Serren, eu$ fei 9Ui& gegönnt, 2>a tyr t>om langen ^Barten ^er ermübet; Qßir aber eilen ofcne 2luff<t>ub f)in Wad) be$ gebannten 9lobert Sapet Scfjlofe. er foll fi$ fetbft erniebrtgen, bafe er er^et werbe auf ben atten ^ta^!

©untram. ©efefct, er beugt fi$ nid)t!

Harbin al (fl$ \>o$ aufridjtenb). er ttrfrb ficf> beugen!

©ie #ir<$e tpitt^I 3&r f>abt bei iebem QBoDen Sie aud) t&r können llug ermeffen fe&n; QBaS nimmt eud> nmnber biefe 3ut>erfl<f)t? SBenn fie bereinffenS nad) bem 9Äonb verlangt, So toie ein greinenb Ätnb, bann forgt um fie! QJor tyr ba Hegt be$ öerren meite Sd&öpfung,

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QBo Straft gen Kraft gefeht, bafji feine fich 3)er anbern überleben mag, unb bie$ Strenge QBiberfpiet ber Kräfte nennt ®er <Dftenfch ehrfürchtig: Orbnung unb ©efe§! 3n biefem Spiegel lernt fie prüfenb fich 23ef<haun; befeelt Don biefeS ©inbticte ©röfee 9iun fag ich eud>: 9ii<ht Kämpfen ift mein 2lmt £Inb nur ju forgen gilt e$ §Uv, bafe ficf) 2)er üntertiegenbe ju hart nicht bette; ©enn näher ift ber Sag, al$ ihr toohl benft, ©er ^ranfreich feinen &errf<her ttrieber fchenft!

(Er roenbet fleh dum ©ehen, alles f<hKefet fi<h, ©eleite gebenb, an unb währenb btefer allgemeinen Söetoegung

fällt ber Q3orhang.

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Fragmente, ©Hajen urtb glätte ju

©ic^tungen

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I. ©ramattfcfye Fragmente

1. g^etigtöf e Probleme

2)ramattfd)c ©jene. 2>rama „©ötterbämmerung".

9*r. 1—3.

1.

2>te legten ^Botte be$ gefolterten

fielet &

3u eueb, obtoobl t>on ntemanb vernommen: (Euer ©ott n>ar Hein! 2)ie Q3ernid)tung ! 3b* glaubt, nur t$r ^ört e$, bie dauern begraben e$, nein, ibr fpre<bt e$ au$ unb tragt ben Samen metter, tbr battet e$ ni$t bei eu<b, unb in bem S?ot eurer ©e- finnung eingefdjlagen, ftreut ibr ben Samen.

9hm laßt mieb febtoeigenb aum Sobe geben! (2)ramatifcf)e ©jene. 2)rama „©ötterbämmerung".)

2.

2) e r Seibe.

S$ fterben bie ©ötter tt)ie bie SKenfcben!

£ange waren fie un$ ettt>a$, ba$ unfere Slbnen, tote ttnr in ber Sugenb, geglaubt, unb nun fterben fie ba$ gebt an ba$ öerj. ©ie Sebnfucbt aeugte bie ©ötter unb bie SBebmut begräbt fie. Sine SBett bat biefen Sbolen geglaubt, ibnen ibr ©ebnen t?or* gebammelt.

3cb 9*b bir 1000 3abre, 2000 Sabre. ©eine ©ötter ftnb fo toenig erotg tt>ie biefe. 2)enn ©ötter fterben.

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3.

2)te ö ei bin, jufammengebrocfjen, laufctyenb, im jerftörten, Der- fperrten Tempel: ,,2tud) unfere ©ötter fterben."

4.

2) er öefenri^ter. Q3oK*f«W.

2tuf ba$ Vertrauen ^in, ein ilnfctyutbiger lann ftd) nicf>t fdjulbig belennen, läßt er einen ftrfctyen foltern. (Er gefielt.

,,©otf ftefct bir bei!"

„9ttein nit, ber Seufet hat tvoty fein Spiet, bafc er eud) Serrtfdjen lieber a Sobfünb mehr auf- treiben lann."

5.

3) er 3 efuit erlief) (Sefutterling). <23otföftücf. 3eitbitb au£ ber neueften ©efd)id)te 3i:anlrei<<h$.

©er 23aron, ber Junge, um ni<ht um bie (Erb- fchaft feiner Sante unb um bie öanb ber 23raut (reidje 2lu3fieuer) ju fommen mad)t alles mit, Wallfahrten sc, zc.

QBenn e$ bie ©roßen tun, tun'3 bie steinen nad).

6.

©er'pfarrerunbbergreigetft. Sd)tt>an(.

3)a$ hilft, trenn e$ Wfft: ber nrfrb bicf> t>or ©otte$ Shron Derllagen.

(E$ ift ja fehr vernünftig, n>enn Sie fagen, e$ ift alles aus, n>oau uns bie Spanne 3eit verbittern? Seib friebtich! 2Ba$ fagtber23auer barauf? (Er fagt: „3a, ba muft iä) \a bajufchaun, bafe id) mein Sfeinb tpaS antue, folang er noä) fchnauft unb tt>a$ gfpürt."

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7.

3)urd) Stäben toi r b man ! I u g. S?omöbte.

(Ober eigentlich ntcf)t, benn fonft müßte e$ bic «JKenfd^eit fd)on lange fein.)

„3a, mit b* J?inber tvoafy mer bod) faum, bo&er f'fommen, batyer a nit, tt?o^in mer f jntdf Riefen fönnt . . fo muß mer f tvofyl blatten."

5)er 9Kenfd) ift §err feinet ©efd)ide$, feinet SmpfinbenS, feines SBottenS, tfmt gehört, fotange fein Sein toetyrt, biefe SBett, bie ewigen 9Jtä3)te fontroHieren bloß.

2. 2) e r <?) e f f i m i $ m u 3

2) er Gtatiftifcr. (Wlit eiferner ßon- fequena. 2>er qpeffimift.) Suftfpiel. 9ir. 8-17.

8. "

Sunger 9Kann: Slnfere 23efttmmung ift bie 2lrbeit aur Hmgeftaltung unfereS ©efd)te<$te$, un- ferer (Erbe. 3ntmer tyetyrer, immer reiner fofl ba£ erftere fi<# entttricfeln, unb tyren QBo^nort mit, muß fein, aU ob e$ bie (Erbe, bie e$ ro£ aus be* ©d)öpfer£ öanb empfangen, autelt gtänaenb unb ftra^tenb in felbe aurücf legen lönnte: „<23ater, fte£! Sab xä) e$ rec^t gemalt?"

S> e r atte öerr: ©er ift faft ein noef) büm- merer 3beatift nrfe t$! (Emmerenaia, xva* fagft bu?

2)a$ <DWäb<f>en (rceinenb): 9li$t$!

2t 1 1 e r öerr: Oleomen 6ie meine Softer attr ^rau!

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9.

&ie Summe be$ £eiben$. 3a, tiefte ftch benn ba$ Seiben nicht überhaupt ft e i 9 e r n ? Hnb ba boch alles, tva$ Seiben emp- finben fann, herbeigezogen werben fann ju felbem, tjaben bann nicht auch Siere Q3erfuch$* fanindjen *c. unb bie biefelben fotternben 9Kebi- jiner 93erbtenft? So wie bie 9ttenfchen quälenben Sprannen?

10.

Seine Softer, unglücf liehe, t>ertaffene ©attin (fcheinbar; irregeleitet burch ben 2lnf<hein, al§ toäv ber ©atte treulos, ber aber nur über Srfuchen eines 5reunbe£ beffen ftvau bie Gour f djneibet, bamit ein anberer, gefährlicherer nicht ba$u fommt).

Z o ch t e r : «DDluft e$ mich treffen? !

S t a t i ff i I e r : 3a, ftinb, bie unglüeftichen £h*n beren ^roaentfaij bürfte fehler anzugeben fein, {ebenfalls ^errfc^t ba auch ein ©efeh, toie bei ©e- burts- unb Sterbeziffern, aber ba lann ber 9Kenfch nicht leugnen; aber fein Unglücf fann er Derbergen, fein ©tüd nicht gelten laffen, benn mancher tut un- gläubig, ohne bafe er'3 not hat.

IL

y>öh**e ^onfequenjen. 3h** Sugenb zc.

<pah, Sugenb, SJiorat ünfinn ein ver- nünftiger gjlenfch bin ich-

Sott ich mi4> ftünblich fürchten mtiffen, e$ Kirne bie$ ober Jenes auf ba$ ©ett)iffen.

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©ibfS m$t. 9ieue? anftnn. ®a$ ©efüfcl ber itn- fidjerbett ift*$.

12.

2t n f a n g.

<P r 0 f e f f 0 r : ©a$, n>a$ toir @efet*e ber 9latur nennen, ift nid>t, ttrie unfere gef Unebenen ©efe^e, ein übereinfommen, fonbem ber Beobachtung über ba$ gegenfeittge Q3erbalten ber einjetnen Gräfte in ber 9iatur entnommen.

©otoeit un$ befannt, tritt immer unter gleiten <23erbältniffen ba$ gleite 9tefuttat ein, ©efe^e ber 9latur nennen nrir ba$ unb fie ttrfrfen mit eiferner Äonfequena. SBo ein 2lu$nabmefaD f^einbar ein- tritt, Hegt ber $ebter in unferer 23eobad>tung, bie Satfacbe trügt nie.

©0 foH au$ ber SOTenfö tvxxUn mit eiferner #on- fequenj.

13.

<£$ ift eine beftimmte Summe be$ £eibe$, bie in ber SBett fein lann, tt>ie ibrer ^reuben.

<JBer leibet, nimmt tatfäd>Ii$ bie £eiben anberer auf fi<f>, bie anglücHi(f>en finb unfere Märtyrer, barum beulen bie menfct)tid)en @efcf)ted)ter an fie x>on ben erften 3eiten an im infttnfttoen <33orabnen bis beute, K>o tt)ir taufenb 2trme aufreden, fie au batten, ibnen ben S<f)tt>etfe, ben ibnen bie Qual aus- preßt, t)on ber Stirne au trodnen.

S)ie eigene grau an ber £eid)e 5?ranfenbette be$ eigenen ÄinbeS tröffenb, felbft toeinenb. „2>a$ fagft bu? O bu ©uteri"

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14.

(Eiferne ftonfequena! (ber 2Biffenfd)aft *c.) 3)er ©elehrte.

15.

9JZit eiferner 5?onfequena.

5)er Q3ater be$ jungen QBeibeS toirb in$ £>au$ gerufen, t?on bem ihn ber S<$tt>iegerf ohn W^^er fern- hielt, ba er in ihm einen alten 9iarren fah- 9lun ift ba$ #inb (Snfet) fran!, ber ©onberting fott e$ fehen, ehe e$ ftirbt.

ftirbt nicf)t.

(Sroftfjene.)

16.

2) er <?)effimift (©ro&papa). 3tpei Söcfjter; eine »erheiratet, Butter; eine lebig. (2)a$ Irante S^inb genefen.) ^efpmift: ©ott fei 2)anf. S)er <23ater be$ S?inbe$: ^apa, 6ie werben in- lonfequent.

2tftu$: Sief) ja Sohn, ba$ finb bie glücfltchften Stugenbticfe, too ber 9JZenfch fo au$ DoUem Serben tnlonfequent fein fann!

17.

3<h erwartete- st gefte^e e$ !am nic^t fo. 9Wan follte Junge fieute n>arnen, aber e$ hilft ni^t, alle f feinen barauf ju brennen, ju erleben, tt>a$ unfereiner, unb ba gönnt man'3 ihnen.

3a, fo ein HeineS 2)ing, ba$ Sag unb 9Zad)t fchreit. öerr, gana offen geftanben, große $reube

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empfanb id) ni<$t, aber bu tt>arft einmal ba unb fpäter ttmrbefi bu nüfclidj

Öm unb Jeijt ©rofefcater ,

(3cf> f)obe ben ®d)tt>iegerfo^n gewarnt.)

&inber fferben fo t>tel 'proaent.

(So t>tel @t>en unglüdttcf).

18.

© i) tt> a n t

(E^arafter: (Einer, ber fid) in ber S^eorie jum ©tauben an bie Q3erberbt£eit ber ^Jlenfäen belennt, im Seben aber alle (E^araftere für gut nimmt.

© e g e n ft ü <f .

einer, ber für bie SÄenfd^eit fd>n>ärmt, jeben einjelnen aber für eine me^r ober minber t)od)- grabige 23effie erllärt.

3. (Sejuelle Probleme

^rüfclingäträume. £ufffpiet. 9tr. 19-23.

19.

Figuren. SJiyerl.

S)er 3unge mit ber 9Kutter, ber etyebrectyen foH. S)ie junge, gelangtueilte ©attin.

2) a$ ffäbtiföe, ba£ bäurif<$e (finnige) £iebe$paar.

3) er alte £>err (©utmacfyer, bie @c&tt>äd)e ber an- beren beläc&etnb, n>ä^renb er mit einer altemben (Eoufine felbff „£tebe" fpiett. ©er öau$te$rer, ber

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nur ein mit tfcm forrefponbierenbeS 3beal t>at (&er* mtne), at$ ba£ fid) fein mutwilliger Stüter ent- puppt.

20.

3) a 3 finnige £iebe$paar (Sauemfej).

ai, t>on ber Müllerin !önnt i<3) wa$ eraetyln. ®et>

23ei bie fcab i$ wa$ gfe&n

2)ö fcat in t&r'n 23etbttd)t (fetyrt auf 9JMral 8U, ftarf) 9n $eilgn ©ebaftian.

^ [i r a l] (fpringt einen öupfer aur Seite): bu bummer $erl, wa$ b* ein erföredft.

3o, ber £at ba ein ^feil unb ba ein 'Pfeil (tippt an 9JMral mit auSgeffrecftem 3eigefinger £erum).

(fct)lägt mit beiben öänben wie ein «pubet, ber fdjwimmt) 211), ge& mir weg, bite brauch i<$ nit 8' wiffen.

21.

5)a$ anbere £iebe$paar.

3n falben QBorten unb (ebenfo täppifdjem) ©e- tänbet wie ber 23auer. £uife. 3a.

Siefen Sänb<$en. ©efäOt e$ bir? Of>. (Äüfet bie öanb.) 2>u bift ju freunblid). 9iie -

334

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©e& mir. <E$ ift genug. 3ft e$ bir auttriber? Ofc, ba$ ni$t. Sllfo.

9htr tcfj n>itt frei fein. 93in tcfc e$?

3$ fcalte nict>t beine öanb.

«TOein £>erj.

S$a«.

£uife.

2)a$ ftäbtifd>e £iebe$paar. SJlaitaumcl. fiuftfpiet. 2td>, tt>a$ bu unartig bift, (Emill

23.

ÖumoreSfe.

„2)u tt>arfi bod) fe&r glüdlicf) mit Termine!"

Hngefceurer Ärger be$ alfo 2lngef prodienen. (Er- flärung: ber 9tebner forrefponbierte längere 3eit aU „öermine" poste restante mit feinem aljnungS- tofen greunbe unb n>ar jugteid) ber Vertraute biefer

£eibenf$aft.

24.

2)a$ §au§ ber unflaren ©efü&te.

3tt>ei t>erabfd)euen ftd) unb finb lieben$n>ttrbig gegeneinanber.

2ld>, reben Sie ni$t fo um>erftänbtict>! (unter Sränen).

3Bie Sie mic$ betyanbetn! kommen Sie mir nie lieber unter bie 2tugen!

335

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(Er fann nicf>t fein, ohne ba$ 9Ääb$en anjuflegetn. 2)em ^Dläbchen fehlt auch etioaS. 3a, bu behanbelft fie, als ob fie betne Frau tt)äre SJietn ©Ott! 3a! 34) fcalte um fie an!

25.

Ölnaengruber fcfjneibet ein Feuilleton „(Befählt, ge- trogen" au$. 2U3 (Ergebnis franaöfiföer Statiftif n>irb barin angeführt :

£Dte Gterbltdtfeit ber »erheirateten Männer ift ge- ringer al$ bie ber unverheirateten, bie ber SBittver aber grö&er al$ bie ber Sunggefeflen.

2)ie 6terbli<f)feit ber Sttnglinge, bie unter 25 Sabren beiraten, tvirb größer, Je jünger fie in bie (Ehe treten; fie ift fünfmal fo groß als bie ber unverheirateten Männer im gleiten 2tlter. Gonft f)at ein Sunggefeflc t>on 25 3abren ebenfoviel dfyancen au fterben aU ein Verheirateter von 50 3<*bren.

Öluf ba$ Shtvert, in bem 2lnaengruber biefen 2lu$- fdjnitt ben>al;rte, febretbt er:

„Cufif pielthema:

Früh i)eixaUn verfürjt, jur 9techtjeit verlängert ba$ Sebent

26.

2>ie 91 eine. 2)rama.

2l<h, bu toeifet nicht ttrie tvohl e$ tut, unter gana natürlichen, echten, reinen QBefen tt>enn man, felbft etenb unb verlogen ttrie bie anberen, unter biefen fich h*ntmgetrteben hat.

2)u bift van 23ed, ber SBüftting?

3a, aber verftehe mi<h ber 9luf !

33<>

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3$ backte ni<3f)t baran, £ier aufgefpürt ju werben. 2)er ^Kann ift tot, i$ fliege.

27.

„23 ruber!" 93ottefiüd.

Srfier 2t tt 2)ie (Entehrte nrirft bem Ver- führer ba$ ©etb t>or bie güfce unb läuft Don ber fuppelnben Butter n>eg ju bem 23ruber.

3*t>eiter2tft. 2)er 23ruber als Vermittler ber 6o^n be$ £of omottof ü^rerS !

dritter 2tft. (ES löft fi<$ alles in SSo^l- gefallen auf. 2)er Onfel befielt auf ber Seirat.

28.

<poffenfigur. 2)er Sitte, ber immer mit toefcmüttger ©enugtuung ©erid)t$t>ortabungen t>om>etft toegen ^aternitäts- flagen. (Er fungiert atö Vater im übertragenen VMrfungSfretfe.

29.

$umortftifd)e3 ®rama. Sie ungtüdlidjen grauen fypfferifdje ©rebeln 1

4. 3)ie ©f>e unb i$re Probleme .

30.

S> r a m g.

Sie Dom 23räutigam Verlaffene 8U bem nä^ffen freier: „(Eines no$, mir fonnte er biefen ^Rprten- tvaxii auf ba$ §aar brüden, t>or tym tt>ar un- fc&ulbige ^Kümmeret t>or ber QBett, t>or S&nen biefen <5<$mud ju tragen, tt>äre 23etrug."

Stnaetiötu&er. 1. 22

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„$d) t>ergeffe ba$, fcerjetye u „Ofc, leine ©rofemut!"

31.

fiuftfpiel Drama. Der erfte &etm

iff Srllärung^grunb für fcteteS. SBarum fromme

(Eltern unaüdjtige Kinber befommen? QBeil bie Junge

9Jiutter fict) t>on einem 9loue befd)tt>a£en lieg (ate

fie no$ ^Käbdien toar gebar Äinb ftarb) .

Diebe :c.

32.

Drama 9i o b e 1 1 e.

„@3 tvav ein anberer aud> ni$t fcergeffen, ffreunb, bafe bu ein anberer wirft!" (aU er bie 3ugenbtor£ett beging.)

„<23ieUeid)t 3&re - Softer!"

„Öerr!"

(Er, ber anberS geworbene ehemalige Stubent, be- lommt als Qtaateantvalt, erfte 2tmt$&anblung, bie Dirne, bie er als ^JZäb^en mit einem Äinbe ftyen Heft.

Der Sreunb »erteibigt tyn t>or ber Frau, bie, e$t tpeibltcf), behauptet, er £ätte, tveit er ba$ 9Räb(f)en unglüdttd) gemalt, e$ heiraten f ollen: ^ätte er feine Dummheit jur lebenslänglichen machen fotten?

33.

6 jene. Drama. Die $rau $at att falbes fttnb in ber Unerfahren- fceit gefünbigt Je^t fotl e$ auffommen tyr Familienleben jerff ören !

338

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„O bu mein ©ott! Äann benn ni^tö ba£ ent- fühnen, rcegtitgen, fott ba feine 9leue Reifen, ba atiein?!

2tch, i<h t>erf$tpieg e$, bem 'DKanne, bem ich e$ nicht fagen fonnte, bem toäre t<h e$ fchulbig ge- tpefen, ber QBett nicht.

3$ fann nimmermehr t>ov meinen ^Äann, t>or mein S?inb Eintreten."

©ie t>erläftt ba£ §au£.

©egen<harafter, ber ba$ ganj leicht auffaßt.

34. 2) r a m a.

2) e r 3 tt> e i t e (ber 9Äann unb ber erfie, ©e- liebte). QBie verträgt ficf> ba$?

2)ie öetligfeit ber Emilie. 2)er natürliche 6ohn. [2>cr] 3Uegitimc! Srauerfpiel. 9ir. 35—40.

35.

(Erfter 2tft. 9) eiligfeit ber Emilie. 35er 23ruber: 2)u bift alfo ber Gato?

2lnfpietung auf früher. ®er ©raf geht tut Q3ortefung.

ein 23rief. ®er ©raf beffürat, täfct abfagen.

21 h/ ber 5?nabe!

3$ fcerffehe.

3tt>eiter 21 tt 2)er J?onflift jttrffchen natürlichem Sohn [unb bem <33ater].

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3>er Q3ater ftrenge. ©rofcung be$ Surften. Q3erl>aft$befe&l au$n>irfen. 2>ie 23 riefe fi^ern.

dritter 8tft.

3m öofpital bei ber QBärterin.

23rtefe verbrennen.

QBärter 8tmt.

2)er 3unge £at fid) erhoffen.

£afj bie 9Jtutter bie lieben bod> immer.

Ofc, ber 3unge toax mir eine Saft unb $at mir fpäter nie greube gemalt.

<E$ ifi nur, bafc ein Seil bis 8"™ fixten feine <£fti<$t erfüllt.

©ie & eiligfett ber Familie.

23ruber! 9Jiir ba$.

2)u bift Hnbif et) ! <2Ba$ ift ba$ für ein ©efüljl, ba$ bid) Je^t übermannt?! ©ie e$tt>ä$e.

36.

er] 3Hegitime ! (Erffer 2Kt. 9Koralt>orlef ung. ©er Junge Wann.

3n>eiter 2Ift. 2)ie öeitigleit ber Familie. „Un- angenehme @ef$l$te ba$!"

©ritter 2lft. 23egegnt$ mit ber 9Jlutter be$ tt- legitimen 6o£ne$.

Vierter 2tft. 2)ie 23ebro$ung. 2)a$ @eri$t. ©ie Arretierung.

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fünfter 2tft. 3n bem Spital. (Er fttrbt. (Er hatte immer mehr Don ihr.

37.

S flauen Natürlichem Sohn".

(ES tt>ar tt>ie ein Sraum nur bie ©auer (be$ ©lücfeS fcf>rcrft ben ^Jlenfcfyen, macht ihn überbrüffig, entwertet ba$ ©lücf) be£ ©lücfeS ernüchtert unb er- mtibet.

Raubritter ?!

9Zun [nehmen] nicht Raubritter ba ba$ ärger- liche Störung ber Slttgemeinhett, ihnen Unterhalt unb Sd)ä§e ab, heute tun baSfetbe 23üttel, ber 2tbet ift ber £ohn.

Schon ttritlen$, bem 23urfchen nad)jugeben (abop- tieren), burch ©rohung unb 2tnblicf feinet legitimen S?inbe3 bat>on abgefchrecft.

Sie [ber?] liebt, ber ift fremb unb fpefuliert.

38.

21 u$ bem Stücf „(E^ war ein Sraum*. „Sie Setligfett ber Familie." 3ene Verrichtungen (Äranfenpflege), au benen fi<h nur grauen fcerftehen, jene Verrichtungen, an benen ber Unflat be£ erbärmlichen 3)afein3 haftet, mit bem bie grau burch ba$ ©ebären »ertraut toirb.

39.

<E$ tt>ar ein §anbel, öerr; meine Butter fchtoft ihn für mich, ich ttmfjte nicht, n>a$ ich 3hnen bamate fcerfaufte. S)ie Sache fah fid) ganj unt>erfängK<h an unb fchien nur heitere Seiten au höben.

34i

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3cft ftabe micft aurüdgejogen, na<ftbem icft SJÄutter geworben. 3*ftt berricftte icft jene ©efeftäfte, au benen ft<ft nur ein SBetb Derfteftt, freiwillig naftm icft Äranfemoärterbicnffe auf mteft, ben anbern Seil QBeiberarbeit; na<ftbem icft alte Slnftättgleit lernten gelernt, ber ba$ QBeib auSgefeftt, ftabe icft mieft nimmer gefeftredt, an bem [benen?], toetefte ba3 5?inb unb ber Sranfe verlangen, fotten fie nieftt ftitfloS »ergeben.

40.

®ie legitimen unb bie illegitimen

8 i n b e r.

3Bel<$ eine üngereefttigfett, Brutalität liegt barin, ba& ba$ ©efeft biefen Slnterfcftteb ma<ftt.

QBetcfte 2>ummftett, bafe ber ^Jiann auf einmal gegen bie 23rut atoifdjen feinen Dier QBänben aQe fcäterttcften ©efüftle auftoenbet unb anberen Sproffen gar nieftt na<ftfragt.

S)ie illegitimen, e$ ift toaftr, melben fieft freilieft na<ftträglicft au bem <33ater mit ©elb, aber bie legitimen paffen aueft oft auf ben Sob be$ &erm «papaS.

(££e. <3ttife-<S&e. flomöbie. 9ir. 41-44.

41.

o m ö b i e.

2>er ettoaS trodene, f orgtiefte §au$bater.

5)a$ fentimentale junge QBeibcften (bie Q3erfannte).

2)er © a l a n, ber iftr Don fieibenfeftaft fpricftt unb mit iftr flieften toiü, aber einer anberen mittlerweile bie Gour f<ftneibet (2)tcftter).

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ffier $ r e u n b, bcr ben „QJerfannten" fpielt. Seine Sfrau refotut.

3)ie Sante, bie fi$ ber ^erfannten annimmt, ©outoernante. 9Ralertn. 2)er 23ub.

2)er Staatsmann :c.

§auSt>ater: 3$ fpre^e mit tym.

§err, Sie werben meiner grau natürli^erweife eine (Eptfienj bieten, für fetbe ju forgen ift meine ^fltc^t, alfo bitte, wie werben nun Sie es an meiner Stelle fertigbringen? Sie ift etwas oerwitynt, baS Heine $rau<$en.

3$ foUte

3a, §err, bann ift eS Ja eine <2ttifeacf)tung ber grau unb eine 23eleibigung meiner <£tyvc. Q3erftetyen Sie, gegen £eibenfcf)aft, 9iatur, fo fc^merjtic^ aud) baS iff, fann ict> nidjt an, fobatb Sie eS aber gegen meine (E^re ^aben, bie &u wahren, baS ift meine Sadje.

Se£r gut, junger greunb, machen Sie bem grautetn bie (Eour, ift mir lieber, als meiner grau.

©er © a I a n : (Etenber, bu fagteft mir bocf), bie grau liebe mi<$. 2>u biff an ber »ertracften Situation f^ulb.

Sie fi$t auf bem Koffer, ©er ©alan ift fort.

(ES bleibt alfo nichts über, als bu bleibft bei mir, bis baS kleine fommt, was nrir jur gamilie brausen; ma$t biö) baS m$t Ilug bann bu wirft babur$ beföäftigt.

QBie Hein feib tyv grauen, wo \f)x eu<f> größer machen, emanzipieren wollt!

343

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42.

Gr ff er 21 ft. ©ie Junge grau, bie etwa* altere greunbin. ©er Sunge. ©er 9Dlann. ©er alte 23ruber. Sjrpofttion.

3 weiter 2t ft.

93oHe £tebe$tntrtge.

2tufgefunbene Äorrefponbena.

©er Sunge, ber bem 23ruber, ber ^Jiama mutfcoE gegenübertritt I QBie ed)t er ifi!

Sc^mera. Stellt fie nid)t jur 9lebe.

©ritter 2t ft.

©ie gtud)t u>irb vorbereitet.

©er 9Äann, ber ben Sungen bebeutet, er müffe nun bie grau ehelichen ober

©ie <33erfd)mctyung be$ ©lücfeS.

43.

2 f) eb r u d). (23itter) 3a, Ja, wir finb ungemein fct>arf benfenb unb ungemein feinfühlig geworben, wir wtffen genau au fagen, wa$ eigentlich moralifd) fei unb baß e$ nicht moratifd) fei, eine Pflicht au er- füllen au$ 3 Wang, benn ber macht fie wertlos, wir ^aben ©eftthte für Schürfen unb Stufte, benen eben jebe *tpftirf>t 3tt>ang ift, aber wir brechen ohne Slm- ftänbe benen ba$ Sera, bie e$ attbäterifd) ehrti<h meinen unb für all ihr ehrliche^ deinen, ©enfen unb öanbetn nicht erwarten, burd) 9lüclfict)tötofigfeit geffraft au werben, bie au$ allen öimmetn fallen, wenn man ihnen fagt, alle Siebe, Sorgfalt, alles

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9!Äityen tft umfonff, toenn bte Vernunft unb ba3 ©e- fityt bagegen [freitet unb ben Schuft oerflärt.

44.

Sie Butter be$ 3eugen (fom[ifd)e] (E&e-

brud)$fomöbie, 95iifee£e).

J?ein älterer 9)lann barf feiner jungen ^vau bcn Umgang mit einem 3ugenbgefpteten verübeln."

(2)ie 9Jloral ber 2llten.)

45.

(Elje. ®4)aufpiel. (Enttoeber, tote ba£ anbere, fi<$ tyeben ober ein$ an bem anbem jugrunbe getjen.

Sljetrennung. &omöbie. 9fr. 46—47.

46.

Slnjengruber fc^neibet ein Feuilleton von Subnrig ^ietfcf) au$, in bem biefer von einer berliner (£t)ebru<$3- gef<f)i<f)te erjagt. 2)ie vergötterte fcfjöne, fünfflertfö ge- fttmmte ©atttn be$ gabrifanten ©efceimratS von 91. läftt fid) von tyrem 9ftanne, ber als ettoaS täppifcf)er 3tp!Iop gefdjübert ift, Reiben, heiratet ityreu £tebf)abcr. 2)ie neue (Et>e ift mit fieben Jlinbern gefegnet, bie Äinber ber erflen (E^e „fat)en bie 9flutter nid)t loieber". „2>a$ rechte QBeibverläfttnicfjtnurSJaterunb^utter, um bem 9ftanne ju folgen, ben liebt, fonbern aud) ©atten unb Äinber."

(Er notiert auf einem 3ettel:

„fr. gtotta "

„3)a$ QBeib ttrirb 9Äann unb Äinber verlaffeu unb bem £ieb$aber nachfolgen." (2lber bie Äinber be$ erften unb bie be$ adelten?!)

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47.

ftomöbie ? ((Etyetrenmmg.) „2)a$ QBeib ttrfrb ©atten unt> 5?inber tterlaffen!" 2>a$ <3fläb($en a^etter (E&e erfährt bie ©ef$icl)te ber 9Äutter. 2)er ©o$n erfter (E&e mit QJeracfyttmg an fic benfenb, mit Q3ortt>ürfen an fie tyerantretenb. QBetctye fittlidjen Slnfdjauungen.

48.

2) r a m a (SJernanbe ©egenftüd). 2)er getreue ©atte ober fiteb^aber. 2)ie !o!ette greunbin. Sief), glaubt nur tyr 9Dlänner, ba§ t£r träumen bürft?!

%> f Ii <f) t. £r bedingt bie auffeimenbe Seiben- fcfjaft.

9Kan fetyrt immer beffer, an bie ^fltcfjt, tt>emt fie einem au erfüllen au<$ no$ fo fd)tt>er fällt, fi$ ju galten.

5?ein 9)ot>n, fein Spott, lein SÄitteib, ba$ ent- fc^utbigt. Steine 23eradf)tung t>on $remben.

49.

Romöbie naef) ber # o m ö b i e. §ocf)aeit$mat>t. 9leife. ((Erfter 2tft.) 3m Seim. (3n>eiter unb britter 2ttt.) 2>ie Trennung. (Vierter 2ßt.)

50.

2>ie Sei rat au$ 9JZifet>erftänbni$.

Suftfpietfaene. (Eine, bie meint, bie £iebe$ben>erbung ginge fie

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an, greift fo refolut au, bafc ber Slnglüdli^e nicf)t me$r au$ bem 9ie£ fommt.

51.

3>ie Retterin. Suftfpiet.

2) e r (Ehemann: Sie rettete mir ba$ 2)afein, refolut, nrfe fie n>ar (Sdjttrimmerin) . . . verlangte fie ba$ ©erettete für fief); id) $abe feiger aud) nimmer für mid), nur für fie leben bürfen.

Streit (täglich): „&abe i$ bi$ gerettet? 2Bärft bu no$?"

„Öätteft bu'$ lieber untertaffen!"

(Enbti<f) intervenieren greunbe. Äein Streit meljr, aber beiberfeifö grofee Q3erftimmung. Subita fällt toieber ba$ QBort: „Sattefi bu mid) umfommen laffen!" „3a, fcerbtent ^ätteft bu ba$ um mid)!"

23eibe (feiig): 2)a ftreiten mir nrieber!

52.

£uff f pietf iguren.

2)ie beiben fotmfet) über ba£ Q\)t\oi), ben Siebet- unfinn SHagenben. ©ie finb bie ©tüdttct)ffen.

(Ein tyaav, ba$ nur in ©efeUfdjaft t>on feinem ©lüde fprtd)t.

53.

£ u ff f p i e t. ©jene.

2>a$ refolute 'JBeib^en unb ber «poet, ber fie an- fd)tt>armt.

fiteber greunb! 3$ t>eraei£e einem fo nerttffen, überfpannten 9Jienf<$en, toU Gje einer finb, benn

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3f>re 3umutung, hinter meinet Cannes 9tücfen 3$rem tränten öeraen jum Sroft 23ricfe ju »ecfjfetn unb »eift tt>a$ fonft nod) alles ift gerabe feine, bie man anftänbtgen grauen macf)t übrigens mögen fi<f) Ja grauen finben, bie fid> in ber (E&e fe&r getangmetlt füllen, baS ift baS (E^eunglüd unb fie fänben fi<$ baS mit Jebem; biefe üngtüdltctjen »trb es t>iettet<$t jerftreuen, mit Stynen, bem be* rühmten tarnte, 23rtefe au »ecfcfetn, ©ebanfen au tauften fie »erben Ja ebenfo atbern »erben, als bie Silbernen, bie 6ie unb fid> aum beften galten aber i$ fänbe eS boef) überaus tädjerlid), mid> bon §t>nen anfd)mad)ten ju laffen. 9iid)tS metyr babon, »enn ttrir $reunbe bleiben foHen, in folgern treiben liegt leine Vernunft, unb bie (Einlabung, mit 3^nen berrüdt ju beulen unb reben unb tyanbetn, ift nicfjt $öfti<$ unb artig. Q3erftanben? 3<f) bin nur vernünftiger fieute greunb.

SitellofeS g&ebru^Sbrama. 9?r.54— 57.

54.

2) r a m a.

Srfter 2tft.

35er 9Kann ereilt ben (Entfü&rer feiner $rau. (Er entfenbet feinen greunb, tyn ju f orbern.

3n>eiter 2tft.

fforberung: ©rofemut „icf> »erbe nicfjt auf ben 9Äann f djiefeen." „0$, o&ne ©rofemut." „(Er foH mit mir aufrieben fein."

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93teibt mit feinem $reunbe unb befpridtf bai © t ü <jf biefer Siebe. 3a, bu, in ©arnifonen

dritter 2tft. QBerbung be$ 2trjte$.

Vierter 2tft. 2>a$ ©ueO. ©alan fällt.

fünfter 2tft. SdjlaganfaH. (Enbe.

2)er (E^re ift fo allfeitig unb fattfam genug ge- fdjetjen.

55.

QBtr betrauten ba$ QBetb aU (Eigentum, ba$ tt>ir gegen 9täuber uerteibigen unb an btefeS (Eigen- tum fnüpfen tt>ir ben 23egriff ber (Efcre tt>ie bei einem 9lennpferbe.

56.

Sie fferbenbe ungetreue 5* au. „3$ babe bi# lieb, lieber als Jeben anberen, benn bu toarft immer gut gegen mid>, bu fyatttft metyr für miä) als Siebe Siebe ift eigenfüd)tig bu batteft Sftittetb mit mir. QBaS icf> bir an ©orge, Shimmer, an Unehre zugefügt o fcerjetb lag nic^t an mir, e3 fam unb id) lonnte ni$t ba- gegen auffommen. (ES ift fein QSitle, e$ ift eine <5<f)tt>äcf)e, ber t<f> nic^t tt>ebren lonnte."

„®omm, t>erlaffe bie fcerttwrfene Kreatur!"

„3$ fc|)c nur ein armes, franfeS ©efcböpf, ba£ iä) einft febr geliebt babe (bem i$ bie beften Sage meines Sebent fcerbanfe)."

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S)er 9Jtann verfolgt fic: „5)u nritlft 9?act)e an tfjr?" „3d> weife e$ ntd)t, greunb, gegenüber iljr ju ftefjen, retat e$ mi$; n>a$ fie tun unb fagen totrb?"

3) e r Q3erftt$rer. „Silagen, o Ja, wenn Sie e3 verlangen !"

. . . „dS ift lein ©lücf, fotd>e fiiebe. Sie trog mic$, ber anbere aber tötet) au$. 3d) rcerbe fie xdfyt to$. ' Söten mag id) fie nic^t; ba$ täte bie Stufregung, Derttefee td> fie!"

,/D9iit meiner (Eimotlttgung f e&en Sie fie nie ! *

„3&re ®vantt)e\t tvav i&re Sünbe ober umgefe&rt, tote Sie motten."

Ober: ber ©atan, ber mitteibige ©atte, ber jür- nenbe Q3erfotger, ber getoattfam einbringen nritl, ber greife 2trat, ber ben eintritt aur Traufen, aur Soten toe^rt.

Strat (über ber 23a$re be$ QSertounbeten ftürat, Dom Scfjtage getroffen, ba$ QBeib; bann 9ftann unb greunb): „§ct)t aber taffen Sie mid) in$ 2)rei- teufetenamen mit ber Seiche unb bem S<f)toer* oertounbeten atiein, ber (Ef>re ift ja nad) jeber 9tid>* tung \)in ©entige geft^e^n."

57. 2) r a m a.

Sie am Seraframpf Sterbenbe.

„£afe mid), ein armes <3Beib, ba$ ii) einft fe&r ge- tiebt!" - „3* fölage mid)! ©ut!"

„Sie fe^en, toetdje 2tnne^mti (^feiten ba$ mit ftd> bringt (fo ein 93ert>ättnt$)."

J5<>

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58.

$ r a g t f d) e r & o n f t i f t.

3) e r (Satte : 2)u empfanbeft alfo feine £eiben» fcf>aft für ben Jungen 90lenfd)en, mit bem bu btd> »ergangen $aft? 2)a$ ift fe^r bemütigenb für mi<$, benn e$ jeigt mir, tva$ id) bir galt. QBäre e$ £eiben- fdjaft getoefen, \<i) mürbe biet) ober ii)n ober eu$ beibe getötet &aben ober \f)v tt>äret mir jut>orge- fommen unb hättet mtd) getötet. 9ftitleib mit mir bätte eud> t>ietteid)t fliegen gemalt. 5)u btiebft. (Er ttntrbe unbequem. 3$ txtbe c$ alfo mit einem getangtt>eilten©efd)öpf ju tun, beffenöpfierieSdjutb trägt. Sei rut;ig, id) fpiete nid)t ben Slrjt meiner (Ebre, tt>o ber Strat allein an ber Stelle toäre. O pfui, biefe QBett, bie t>on Orbination $u Orbination läuft, fid) ber Sd)toäd)e auflagt, ber nie jur Stärfe ju Reifen ift unb bie im Strafbaufe ober in 3*ren- anftatten untergeht; bie feine Sugenb fennt außer ebenfalte bie au$ $ranfbeit unb fein gefunbeS £after. 3£t fallet, toeit \f)v eud) nid)t aufregt er- litten fönnt! tyät), tt>er ba nod) anberS fönnte, atö eu$ ju »erachten!

5. ®a$ vierte ©ebot

59.

® r a m a.

®a$ gefd)iebene SBeib (Seftie), ba$ jum ©atten bringen n»itl, Don ibrem Sobne abgeroiefen t>om „Q3aterr

35i

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„3a, ba$ gtaub ic$, ba$ taugte bir, Sofcn b e i Cannes ju fein, ba$ bift bu aber nt^t!"

„9ii$t? öerr, bu mein ©ott, bann $abe i$ feine Minute me$rba$9te($t, ate folcfjer ju geltend

„Sm, fag i£m, bu töteft i£n!"

„3N? 9tte! 2)er öimmel toafcre mid) bat>or! 3d> töte mi$!"

„Slnton!"

„Sie gaben mir ba$ Seben, Sie nahmen e$ mir, i<$ lann e$ unter folgen Q3er^ättniffen nid)t weiter- führen. QBeib, ttrfr finb quitt!"

„<3Ketn ©Ott!"

„S)inau$!"

„2tnton! £a{$ tntcf) einf- ror id> bein <33ater?" „Ofc, ber befiel"

„9tun benn, ttriUff bu mein So£n bleiben?" „SJaterl"

„2)ann foH un$ ba$ SBetb nity trennen!"

60. S j e n e.

2>te reuige Softer fc^teppt fi<$ au be$ Q3ater$ Süfeen. „Öintoeg!"

„3cf> lann ni$t! 3* Heg fo fcilfto* toie einft, aU l<t) bir aU Heiner Rtnb, neugeboren, in bie 2trme gelegt ttmrbe. ^Kac^e mit mir, tva$ bu nrißff, jer- fdjmettre mir ben Sd)äbel an ber QBanb, of), fcätteft bu e$ bamate getan!"

352

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„Ötmoeg " ((Er bri^t in Sränen au3, finft neben bem Äinbe in bie S?nie.)

„gürc^t ntd)t, bafe i$ umfe^rl 3$ toerb bir feine Sdjanbe metyr machen, nur nod) ein toentg £eib toenn bu mtcf) beffen noct) toürbig fyättft, baft bu mir na$tt>etnft o\), beine tränen, urie tun fie mir xoo\)l, ^aterü"

61.

Butter. S)rama. 2)ie S?tnber ffe^en gegen ben (fd)tt>ad)en ober raupen) Q3ater auf Seite ber f<$ulbigen ^Kutter.

62.

2) e r lernige 9Ji e n f d). Sufffpiet.

Sraie^ungSrefuttate: Je rü<ffi<$t$toferber9ftenfd), Je gtücflic^er. 2>er 93ater ift ganj entaüdt, obtoo&t immer innerlid) tterleijt über bie öärte, SlücfficfytS- tofigfeit ic. beS Sohnes.

© o f) n : Sie £aben 'pftidjten gegen miefy, au benen man Sie allenfalls buret) baS ©efe£ »erhalten !ann!

93ater : So? ilnb bu? So^n : 9lennen Sie eine mir bur$ ba$ ©efet) auferlegte 'pfttd&t gegen Sie!

6. 2tngett>anbte <3ittlid)f ei t

(®ie fonoenttonette£üge, S>uetl, 9Secf)t, ^olitü, Militari«-

mu$, fokale Probleme.)

63.

S)ie 23iebertumpen. Stücf. J?ura, bie anrüchigen Subjefte fetten i^re 9Zafen an bie anbern ©efellfd)aft$f reife, t?on ju^öc^ft bis

Slnaengru&et. l. 23

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hinab, unb fanben auch bie nicht too\)Med)cr(b, unb be3 empörten

23ieberlumpen, bie fid) um frembe Sugenb fo fehr beforgt ftetten um ba$ ©eforum au ftafjren.

64.

2) er tüchtige Sunge. Suftfpietthema.

^ra^te unb (Eratehung. 23eifpiel: bem Salon feinet 93ater$ betetbigt er alle ©äffe. 5)en 23anfier nennt er einen 23tut* fauger, ben 3)on 3uan ein £after-S?näuet, eine 3)ame 23uhlertn zc, zc.

„3<t, aber man £at [mich] bo<h geteert, ber QBahr- hett bie S^re au geben, ba$ fiaffer Deradtfenl zc, zc."

65.

QBa^r^eit. <5<haufpiel ober fiufffptet. 3)a3 ift }a eben ba$ G^arafterifÜIon ber SBahr- heit, bafc fie Jebermann unangenehm ift. JHub ber 2Bahrheit$freunbe. Setetbigung. (Erfolg. 2tbfage» brief. SeteibigungSflagen.

66.

2>uetl. 2)ramenptan. ®ie geliebte $rau.

Schleper be$ im 2)uett t>om ©ettebten (SetöMen. Äonflitt.

3h* 23ruber ein unerträglich anmaftenber ©efeße. Vt<S), ich fonnte boch nid^t fcergeffen. 3a, bann, 9i ift bumm aber logifö. 2$ n>ar fein ©<habe!

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2)er fi<# im 9tedf)te ©laubenbe hat einen gana Hnf<$utbigen auf ben QJerbadjt ^in infultiert, t$n getötet im 3n?eifampf. (2lucf) 9Jlorb ohne 3n>ei- fampf.)

Sr bricht bei (Eröffnung be$ trafen Sauberhaltet burch ben tt>ahren Schürfen aufammen.

91 e<f> t. 23auernftü<f. 9lr. 67—69.

67.

(Er fcat ben *<!&etahal$, 9Ääbchem>erberber unb QBeibermtfihanbler erfd) tagen.

2tte bie ©enbarmen fommen: „QBaS tt>otlt$ ö$? 3d> ftett mich frei! 93on euch lafe t<$ mich nicht be- rührn. 3d) berühm mich, a gute Sat getan au haben."

„QBaS, öerr ©raf, gebenlen Sie in biefer traurigen Angelegenheit au tun?"

„9it<ht au ruhn, bte bie 23egnabigung be$ alten 23urfd)en erttrfrft ift."

68.

3)ramattfcher (E^arafter. SJauernfiücf.

©er ben ©<huft erfchtug mit bem 23ettmfjtfrin, re$t getan au haben!

69. 9*e<$ t.

®a$ ©ertd)t hat fich bei mir geirrt unb mich trofc ber Beteuerung, ba| ich unfehutbig mär, verurteilt. Stnbre, bie fctjulbig ftnb, tvirb9* #«9*9*« laufen laffen. 2Bo ftedt ba$ 9te<ht? 3$ bin verurteilt tt>orben, folglich bin t<f> fchutbig. (Ein £ump lo£*

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gefommen ift bie Hnfcfmtb fetber. 3$ fab ni<t)t$ bat>on, mid) unfdjulbtg au fügten. (ES glaubt mir'3 lein «Dftenfdfr.

70.

9te$t unter un*. Q3olf$fiü<f.

QBenn tyr fo ftrenge Sittenrichter feib, toarum nic&t unter eud> im engften, im ^mitien* unb JJreunbeSf reife au<$? QBarum gilt eu$ ber 9loue, wenn er \iä) nur mit euren Södtfefn unb QBetbern nid)t$ ju f Raffen mac^t, fonbern fcetmat* unb &itf- unb fd>uijlofe SBefen »erführt für einen ganj anftänbigen 9D£enfct)en?

QBarum fprec&t i£r bem teic&tfinnigen So$me eines 23efreunbeten ba$ SBort? Sut tyr ba$ bem armen Seufel, ben 9tot jum ©teilen trieb?

QSarum entföulbigt tbr §rauen unb 9R2b$en, bie eu<$ belannt oft eu$ »ertraut ?

QBarum maä)t tyr 2lu$na£men?

(Enttoeber feib geftrenge, bann aber gegen alle, ober feib milbe unb nad)ftd)tig, aber nic^t nur gegen wenige.

71.

©ramenplan.

3n ber neuen SBelt. (2llte Q3erbre^en.) &inbe$- mörberin. (Er? ©efraubant (2)teb).

72.

Sroft. Sragöbie.

„(Erft war e$ ber 9Jionar<$ iefct ift ber Staat, grüner tvav e$ ber 23egüterte [Je$t ift

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e$] Kapital. 5)ie Sagtverfer je^t finb arbeite- neunter. Kein SDlenfd), mit bem icf) meljr »erlaubte, lauter abftrafte Segriffe, o^ne £>era, o^ne 23lut @efe$, Kapital, Staat

3d> fann biefe nid)t Itagen td) fann mid) ni^)t für fie enoärmen M

(Er tritt fynau* unter bie aufgeregten ^Raffen: „SDlein ©ott, biefe @efid)ter, biefeS unvernünftige ©freien unb öanbeln fie toeifen mid) jurüd!

SBilbe 9Jiaffen $ier, bort ein Knäuel, aufammen- gehalten bur<$ materielle Sntereffen, Wn 9JZenf$, fein einaetner, S3ebeutenber - ein 9te$ene£empel, 3äf)Uv unb Kenner, befannte 3äf)l, unbelannte ©röfce, Ieiben[b] unb teibenfdjaftlid). (Eine ^ein- blütige 9ted>enfunft unb ba$ 9iefuttat!"

73.

Sragöbie: 23efe^rung eine§ QBüterictyS.

9lun fann er nid)t genug büßen, ber © e m e i n- fc^aft tofirbig ju fein. 2)er ©eringffe ift metyr im Stanbe ber ünf^utb, bem 3beate netyer.

74.

S)arn>tn zc Sd^oanl.

(Ein Sc^toerenöter. 2llle$ bem Staatl (fiäfet un$ ber Staat 3*it, ein gana Hein toenig glüdlic^ ju fein?)

Sdjarpie aupfen.

2Ba$ gWenfc^ au fein! ©ana veraltet, 9tüd- bilbung in vergangene Sa&r^unberte. Staatsbürger ift bie &ityer entttudelte $orm.

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„33efter SJreunb, Sic tt>ttnfd>en meine 23raut? Sie finb ftärfer, gefünber wie iä), im tarnen be$ Staate* nehmen Sie fie &tn!"

75. fiuftfpiet.

2>er 9)iiniffer enoibert einen 23efucf) nid)t er tritt gegen einen S?lub auf, ber einen ehemaligen Spielgenoffen au$fd)liefeen tt>itt. Snfotgebeffen fällt ba$ ^ifc^e^egefe^ (irgenb eines) für ba$ £anb 23ebürfni$.

„So toirb ©efd)ic^te!" „So oer- fte$tmanbai®ef#äftbe«Q30tf«*!J'

QBaljtumtrtebe. Sc^roanf in brei 2tften mit ©efang. 9fr. 76—79.

76.

(Erfter 8l!t.

(Elegant 3immer. Sflitte: Sortiere, fo bafe e$ auäftefct, al$ lägen nod) ©emäctyer ba&or. 9ted)t$ $tt>ei ftenfter, linfä eine §üre. S)a$ @an*e imitiert mit einigem ©e- fcfyicf unb ©efcfymacf einen Salon, o£ne jebod) im eigent- lichen Sinne einen folcfyen üorftellen $u fönnen, e$ fef)lt 5. 53. ber S^amin :c. 0er $ifd) mit ^auteuilS unb Stühlen befmbet fid) in ber 9DRitte etroaä metyr gegen ben 93orber- grunb; §ifd>tej>pid), Sournale unb 9Ubum.

Srfte S&ene.

grau 9iafauner, fieopolbine unb gannp (burd) bie

SJRitte).

grau 9tafauner: 23itt nur nod) ein Srttterl toeiter, gräuln Bannt), xvix fein nod) nit fertig. 2)a unfer Salon

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Seopolbine: Qßofclgmerft, u n f e r e r l 2)er ariftofratifdje in feiner bürgerlichen überfragung.

5^au 9tafauner (f breitet t>oran unb öffnet bie Süre linfö): Itnb ba, bttt, werfen S* nur ein 23tid $'nein, '* t$ nod) nit aufgräumt, 9i ®$laf- Limmer. 93on ba führt'S ins 2lrbeit$aimmer t>om Öerrn. 9Jtir bärfen tyn nit ftören. O betoatjr! £lnb bur<f)S QSoraimmer lieber aur Äudjet.

£?annp : (Ein toatyre ^rac^ttpotynung!

$rau 9tafauner: 3<*, net nxityr? O mein ®$tt>tegerfotm tut niy fcatb. <2!Ba$ er anfa&t, ba$ nnrb toaS.

Seopotbine: 2tber Je^t fe<j bi<f>, gaunert! 9i i* ted)t lieb von bir, bafe b'mid) glei$ $eim- fu<$ft, ttrte b* QBien berü^rft. QBie geht'S bir benn altoeil?

^ a n n p : 9io, banf ber 9Za$frag, e$ mufc f d>on gut fein. Hnb bid) brauet man gar nit j' fragen, tt>ie*3 ge^t, mer fiept'S, fe£r gut.

Seopotbine: 2)er 6$etn trügt oft; tt>ann t<$ 2tnlafe jur Sentimentalität £ätt, fo faget id), id) bin ein ganj unglüdtidjeS SBetb.

5 a n n p : ©e£, fo fpafct man nit!

fieopotbine: &er$erl, id) fag bir Ja, \$ fyäb bie bettmfcte 2tnlage gar nit, toenn id) fie aber $ätt, bann müßt id) fagen unb ftagen, ba§ ber 9ftann meiner QBa^t mit einmal ber anberer geworben ift.

5 a n n p : ©leid) mehrerer?

£ e o p o t b i n e : 3a, ober toenigffenS bamifc^e 2tnftrengungen mad)t, $u werben. QBeit xviv nifyte Kleines in£ Sau$ Wegen, fyxbn fi<f) bur<$ bie brei

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3afcr unfere* SfceftanbeS bie fcäterltdjen ©efü&te in iljm fo angehäuft, baft fie nacfy trgenbeiner Seiten 3um 2>urd)bru<f) fommen müffen, er tviü Q3ater ber 6tabt toerben.

5 a n n 9 : ©emeinberat?

fieopotbine: 3a.

grau 9tafauner: 9ia, unb bat er nt$t ba* 3eug baju? 2t 9Äann tote mein £>err S<$tt>teger- fofcn?

fieopotbine: Unb je^t finb grab bie QBafjlen. (Er i$ JSanbibat.

5 a n n p : 2>er JSonbitor?

fieopotbine: Sa, ber S^onbttor i$ S?anbibat unb, benf bir, ni£ aU ba$! (Er f>at unfer fdjöneS ©eföäft t>erpact)tet, ba& er $u feiner freien 3eit no$ mebr freie 3ett Iriegt.

grau 9lafauner: 3 bttt, gräutetn gannp, fcören 6* nit auf bie ^otbt, bie t>erfte# i&ren <2Jlann gar nit, ber 9Kann, nrie icf) f<$on gfagt fcab, tut nip £atb.

fieopotbine: C£ö freiließ a fernere QBaH ob ein a f>atbe ober a gan$e ©ummfjett tieber fein fott. ©enug, id) fag bir, id) bin toeg, ba$ fceifct, er nimmt feine 9iotij, unb id) fann aud) leine fcon t&m nehmen, benn id) fann tym nit nad)toeifen, n>o$tn er ge$t.

77.

©einriß fieder, 'pritnttier, gen>[efener] ftonbitor. QBilbetmine (früher ^itippine), feine S$tt>efier. fieopotbine (früher Sebttrfg, QBityetmine), feine grau.

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Stau 9iafauner (früher Carotine ....), bwen Butter.

£eo ©raf t>on 9Jeuborf.

Sfibor öäärtetn, fein gaftotum.

23arf>ar Stectf, QBatytagitator.

gannp (früher (Eäcitic QBibfcopf) SBetbmann, fieopotbinenS SJreunbin.

Martin Senbting.

Treffer, 9lebafteur be$ QBtnfetbtatteS „2)er 23e- airfebote".

(Erper 21 !t. (Erfte Sa^n^: Wlippine unb (Eäcitie unb $rau Simon.

3toeite Saene: baau QBityetmine (ab), dritte ©jene: 03. unb g., OB., §. Senbting. Q3ierte Sa*ne: Ö- Senbting unb ^itipp. fünfte G>&ne: §. £ecfer ((Entree). Seifte Gitne: gr. «., Wt, (Eäc, SBify.

3n>eiter 2tft. 2Baf)tt>erfammtung. 3nterpeHation. 9tenbea&ou$.

6a*nif<$e Ölnmerfung gleicfjlautenb mit ber f$enifcfcen 2tnmetfung aur erften 6a^ne be$ erften 2tfte$.

2tber olle biefe 9Känner bei ber (spritzen lönnen

boef) nicf)t$ at$ pumpen.

SBctytet S. ni$t!

Se^r gut!

&e ©ic öimmetefaffermenterl Sdjänbtid), fo ein e^rtofeS Q3orget)en.

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23et ber ftrau auf 'n Strauß gfd)lagen. 2ßa$?

So bergteidjen grebt &att . . . Via, fo taffen Sie bcrlei t>erf fachte Lebensarten! 3d) lomme mir tote ber 2Burm in „Kabale unb Siebe'' bor.

78.

QBatjlumtrtebe.

Grfter 2tft. Sjene: ^reunbin, grau unb S^toiegermutter. ©er <3Jiann meiner SBa^l iff iefct ber ber <3Ba&l anberer.

3a, unb beulen S' 3f)n*n, barüber ärgerte fie fid).

3a, b' Butter ^>att tym b* Stangen. Sßenn bu fie i^m ^atteff, fo toär iä) auf feiner Seite, a Schwiegermutter ift baju ba, 9$ &au$ aufaumifdjen.

3$ ba$ aber au<$ bie rechte ^Äifdjung?

3ei*t ttrirb er alftoeit $ur 5Bä^tert>erfammtung glaben, er fanbibiert, ber Konbitor i$ ber Kanbibat. 'S i$ aum ©urctygefm, tva$ er für Leben tjatt, id) \)'6x itjm ju, berfte^n tu i(f) gar nif, er rebt x>on Öebung beS Kleingewerbes. 3d) f)<rf> neulich gfragt, toie er fid) baS benft, benn id> tyxb fo tt>aS bon Öebung beS 3ubentumS fd)on gtefen, otyne baft man toaS bertebt tyat, ber Q3erfel)r $at fid) fefjr, fc^eint mir, aufgaben. <3Ba£ fagt er? 3)aS finb Sd)lag- Wörter ber Partei, baS muft man 'n £euten t>or- fagen, ba& f a Q3ertraun fjabn unb ein'm b* Stimm gebn, aber baS bittet fud)t er nod), babon l>ätt [er] a fan Q3orffeHung.

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QBa3 fcaben tviv früher atteS au$foct)en muffen. 3a, ba$ bliebe fo rot).

21$, ba$ 5Beib ift auf ben 2tttar be$ QJaterlanbeS gelegt toorbn.

3a, bafc fid> a anbrer baautegt.

3d) fcalte 3^en 9Dlann

Ol), td) toeift fd)on, für tt>a$ Sie tyn Ratten.

3e$t i$ ber S?onbitor S?anbibat, ba$ gut.

9lein, ba3 ift fet?r fd)le<f)t! 33) *ann nict)t Ion- troflieren, tvo er n>ar unb tvo er ift; tommt er an* gegriffen na<$ &au$, fo fagt er, e$ toär von ber ©egenpartei.

93ei ber gnäbigen $rau auf ben Straud) ge- flopft.

2Ba$?!?

So berglei^en grebt.

2td) ia, fo i<$ nmfet nit gteid), tvo Sie mit ber verfluchten 9teben$art ^ingeaielt $aben.

34) bitt, fo a verlogener ^Kann!

©er gartet, fagt er, i$ alles erlaubt, beim ein- zeln f$aut'$ nit fd)ön au$, aber bie Partei ba3 muft er tviffen, tvaä ertaubt i£, tt>a$ nit.

(Er t)at a (Entlüftung von b* Steuern verfprod)en, id) Wft bi<$ gar fdjön, Butter a, bie ntymext *n ivieber in Sd)u£, aber ber Sfrau £oibt fag er verfpridjt (Entlüftung ber Steuern.

Sr fitjt 9Zäd)te lang außer &au$ im <3Birt$£au$, er tüirb fi^en in Sitzungen, er fümmert fief) Jetjt f <$on nit um QBetb unb #inb!

3$ Ja ety gar feinS ba!

Slber e$ lommt, freiließ fein bie 2tu$ft4)ten Jefct

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gteidj 9iufl, too er nie 3* &au$ t$ foH td) auf ba3 'DWuttergtttd ueraicfjten, grau 9Rutter?

«aßann'S nottoenbig i$, gtotfe! 9iur fceroifch n> erben, toie bie ^raun im \)t>tyn Altertum unb in ^Äitteljahr, -alter, n>oHt i# fag'n, gtt>eft fein, Der- ftanben? übrigen* fteU bir ba$ ©lücf nit gar fo großartig t>or, icf> toeife, man f?at nur (Sorg, 'plag, fo lang f Hein fein, bann, toenn f grojj toerbn, fan 2>anf unb lan 9tefpeft.

QBa$, tan 2)anf unb fan 9tefpeft

9Zo, ia, bu Wft an 2lu£nabm unb barum toifl man au<$ ttrfffen, tt>em man fo a 2lu$naf>m$tocf)ter gibt.

3a, fd)met4)etn fann b* 9JZutter, unb ber 2tnton? Äann e$ aud), bamit i$ mir nit g^otfen.

6eit ber ßanbibatur,

$)a fcab i$ me&r fan Wvfy

9ttc$)t au entrcttfelnbeS 33roui0cm au einem ((Entree-?) Sieb.

©3 tofirbe bem 3ntereffe be$ Staates n>enig ent- fprecfjen, tt>enn greunbfdjaft fo öffentlich preis- gegeben tottrbe . . .

2Ber e$ au machen toeife, ber n>irb feine grfinbung, feine Sntbedung, feine ^täne nicht auSfd&tpäfcen, baft fid) biefetben anbere au nufce machet[en.]

79.

Sie haben feinen ber unjäbligen 23riefe, bie ich in jarte 23lumengaben t>erftedte, beantwortet. 2t brat>£ SBetb ba liegt a altes 23oufchfatt>ett

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9W<$ttg! „Angebetete $rau!" getagt nit übet an.

3effe$ t<# tuerbe mtcf) gebeugt t>on ber SBabt- ogitation aurttcfote^en müffen.

©a$ i$ a gfd)i<fter 2tf d)itator unb feine Kreaturen fein unbejablbar

9Za . . . Sief c ! ©a muftt freunbtt<$ tun mit bem §errn 93aron.

©a$ fcerlangft bu t>on mir?

©a$ Q3aterlanb »erlangt biefeä Opfer unb meine (E&re.

«Ba*, QBeib, bu tpiOft ni$t? 9iein!

3Ba$ braus nrirb, bie Solgen auf mein §aupt.

©abrauf fämen f and) au fi^en.

QBa$ meinff? 2t<f) Ja fo! ©uter Spafe!

QBurm in „Kabale unb Siebe".

Itnfere Siebe fennt Jeine ©renje.

Aber hoffentlich ift euer Umgang in ben Sc&ranfen ber QBo^tanffänbigfeit geblieben.

Sritt er beiner ß&re aU 9Dlann entgegen, fo forberft bu ihn!

(Er i$ mir Ja nt£ fdjulbig.

©u fdjlägft bi$

SBann nur er*3 nit tut!

80.

£ u ft f p i e t (©er Kanbibat?)

©er Kanbibat (gemüttt<$). (Er lacht ber Streike Q3erteumbungen %c, bie man feinem ©egenfanbi- baten fpielt. *

Stber bo<h fdjeint e$ ihm nt<$t recht. „Serrgott,

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bie anbern treiben }a baSfetbe 9Jlanöt>er beaüglid) meiner ^erfon. Sluct) iö) bin ein Sdjeufat, fitigner, fötecfcter Patriot."

©er 3n>ecf Zeitigt nid)t bie bittet, bie 9ÄitteI ntd>t ben 3toecf.

5alf<$e[r] 2Bat>taufruf (anttfemitifä, übertrieben plump gemacht).

81.

SBotten Sie biefem 9!Kenf(t)en, ber bie arbeite* mitye unb QBürbe nid)t a<$ten !ann, beffen untätige Öanb feine Sd)ttriete auftoeift, 3$** Stimme geben? 2>aau gehören fieute, bie ttriffen, too un$ ber <5d)\rt) briicft, bie fönnen un$ vertreten.

2tu$treten, ben S(f)u£, fag i$, lieber gleich (9?ulje! 9tu£e!). 9lt$t £eut, bie einen ©tiefet reben. Unb betvatyen ttrtr bie SRoral be« gegnerif^en SSanbi- baten.

9io bin icf> aber neugierig.

82.

Saene.

Qßa^tbefprectjung.

2)ur$ ba$ fiolat ge&t bie 03 o IIS-

fängerin (2)it>a).

Sooft fpäter bie Sür geöffnet tt>irb, bringt ein gefungeneS, jufäHig paffenbeS, fpaftigeS Schlagwort herein.

„S?urj, meine Serren, ict) fte^e auf Seite ber £ibe- ralttät!" (23urf$ fommt mit 33ier) „SBeil er a alter

25rafcrer i$!" zc.

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2)te Sängerin (im 2Htr$ge&en) : „3cf> genier b' öerren gnnfe trft, toenn id> ba burctygelj aur ©arberob. 9ttt tt>a£r, na?"

„23ett>a$re!"

„9tft lecf fein! 3^mer Getier i$ ba$ nit. 2>a$ i$ •* mein!" Stber alte o^ne Q3erbinbücf>feitl

83.

2)a$ £eben im engften. (gamilie SBalter.)

2) er QJater: 3a, ba nehmen fie (Staat) einem bie S?inber unb f^iden fie einem Iran! ttrieber 3' §au$.

(3uliu$ ein Solbat fterbenb tommt [herein?].) 2Ber n>eift, n>a$ na^fcer fommt.

84.

Suftfpiet o[ber] <poffe.

3) a$ (natoe) 9Wäbd)en aum Seutnant: „21$, **>ie bu mit ben armen Seufetn t>on Sotbaten umge&ft."

,,©a$ mu§ fein, mein J?inb!"

„3a, wie bu ftu^ft! Sdjredttd)! Sie £eute müffen btcf> für einen QBütricfc Ratten."

= „3a, gur$t müffen fie £aben!"

,,2ld), bu bift fo tt>ilb auf bem (E^eraierptafj, fo nritb! 3$ mufete tro^bem tad)en. ©iefer Sprann biefer Selb ifi gar nicf>t fo fürd)terti<$. 2t<$, id) t)af> tyn ganj Hein gefe^en, bettelnb —*

„3<*/ bu reijenbe^ QBefen ..."

„O bu Selb, bu 3fegrfm, toirft bu biefe öanb Kiffen! Änienb!"

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= ,/3Xtt Q3ergnügen "

,,2ld), ba$ ift retaenb! DaS ift fcerrlid)! Der ^ännerföreef!''

85.

3erfeijt. (Drama.)

Hnfere Je#ge gefeUfdjaftlictye Q3erfaffung. Die ^erfonen unb Dinge getyen fcfyneHer ober tangfamer ber 3erfe£ung entgegen. ^Jlanc^mat ge* rabeau ttrirfen bei Staturen unb Dingen bie (Segen- fäfce e^plofib. 93erbrecf)en, Selbffmorb . ^lö^Uc^e 23ebeutung$lofigfeit. SJiancfjmat verliert ein (E&a- rafter, ebel angelegt, in ben jerfe^enben 93er^ätt- niffen nad) unb nad) erft allen Satt, ebte Styaraftere unb Snftitutionen treten faul in fid) aufammen.

86.

Don 9lanubo

auf neue 93er$ältntffe, eine gamilie, einmal gut fituiert, bann ^erabgefommen, legt bie öänbe in ben <Zi)0$ unb »artet! £ä$erti$ arrogant, tyätt fi<$ für alles su gut. Der junge öerr nrirft eine tvof)U tooHenbe 9iad)bartn aur Sür $tnau$, bie tym eine tytn nid)t fonfcenierenbe 2trbeit anträgt.

87.

Der ^erabgelommene Sau$f>errn-

fofcn. <poffe.

„SJiein, ba$ (Selb folt un$ nid)t trennen. 3<*> *><ibe 2trme, ttrtr sollen arbeitend

„Sejjr f$ön! Sie tt>erben Straßenfeger unb S$neef$aufler, Junger öerr, benn gelernt tyaben

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Sie nichts, t>erfte£en nid)t$, atfo grobe Ötrbeit, ju ber Sie ni$t taugen."

88.

S<$tt>tegermutter. ^Dlein QBeib toar fctylecfjt, meine S<$ttriegermutter tvax'ä niä)t QBie mid> bte 3ofep#n t>ertaffen, £at fie fi$ um ben £>au$$att unb bie S?inber ange- nommen.

ffia ®ieb. SJotteffüd. 89.

©te ©ftubierten. 93otf$ffücf.

2tnne Seufel, in öunger unb (Elenb au befferem QBiffen auferaogen, bann o^ne Stellung, ber Strbeit ficf) fdjamenb, auef) ifcrer nimmer fctyig. Satb'„ge- le^rteS"; unaufriebeneS Proletariat.

Schreiber, Sratmoapfutfdjer unb S?onbufteure zc, :c.

90.

3n hartem Stenb. 93otföftü<f. . Slnb bod) nidjt verjagen unb fi$ gegenfeitS füllen. 2)ie 23efdjränfung alter äußerlichen Q3er#ittntffe . muß ben öumor ausmachen. ®ie ^Worat ernft unb erfreutief).

7. Senbenalofe Stoffe

91.

fiufffpielfigur. ©er (S? r a n f e). Sie finb im ganjen ein fe^r lieber 9Dlenfd(), aber n>enn Sie ficf) in 3&*e einjelnen Organe au aer-

Slnaengru&er. 1. 24 *6q

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legen beginnen, bann böten Sie auf, unter&altenb ju fein.

92.

fiuftfpielfjene.

3)te Sreunbe be$ Jungen ©ete&rten, bie biefer t>om Stf $e tt>egfpri$t.

einen erflärt er für Iran!.

S)en anbern tterbirbt er ben Stppetit bur<$ Sd)it- berungen. (Einen alten öerrn ftt&rt er ab burd) 9iad)- tt>et$, berfelbe b<*be (ffatiftifd)) nur nod> aefcn 3abre ju teben.

93.

Suftfptelmotiü: gamittenarat.

2)a$ QJerfanntfein ber Stau.

2)ie öpfierie ber Männer.

(Erft bie 6ebnfud)t$qual be$ 3ufammenfommen3 bur$ eine Trennung tt>ieber ertoeden. 3$ ftubiere ba$ an ben Q3ögetn. 90lan nimmt fie für eine QBeite auSeinanber, fonbert fie ab, bis fie lieber nad)* einanber verlangen, unb trennt fie, tpenn fie lieber ffreiten.

94.

Suftfpiett&ema.

2)en ^enfe^en $ab icf> nie gefe^en, er ift mir ganj fremb.

2)a$ <2Käbd)en ift bem beftimmten 23räutigam fo ab^olb aU biefer ber 23raut.

Sie geben fict) beibe, ojme ibrer Bester 2trg ju £aben um einanber absuftofeen.

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2) abur$ erflehten fic ftd) originell, gewinnen 3ntereffe aneinanber.

2lte fie fid) biefeS fügten taffen, trerben fic fidf) gegenfeitig au ganj getDöJmticfjen CErf Meinungen unb trennen fi<$ nrieber.

95.

2) er 9labent>ater. Operette.

Sie Softer leitet ben Q3ater an, ber fiieb^aber bie Sante, fid> ineinanber ju »ertieben. 2tber bie QBelt!

5)er alte §err ge^t in3 ©eroiffen (t>or bem 23ilbe ber t>erftorbenen grau).

9iein, iä) werbe beinern $tnbe feine Stiefmutter geben

2lber trarum benn nid)t, Q3ater ?

96.

<&aß amerilanifdje 2)uelt. ^offe.

3n>ei bumme Sungen ge^en eines ein, t>om Keinen 23ruber be£ einen nehmen fie au$ bem Spielbeutet 8tt>ei kugeln. S)er $nabe tommt ba$u, gönnt itynen bie toeifee „9Jiapfe" nid)t, taufdjt fie. 9iun finb atrei f d>tt>arae [ba] unb Jeber aief>t ft$ ben $ob. 5? o m i- fd)e Q3ertt>icftungen: Seber ttmnbert fi<f), bafe ber ©egner nid)t triumphiert, nid)t ma&nt, (Ebelmut ^etg^ett . . .

97.

© ä) rv a n f .

3) e r befte lann unb faulffe Schlinget täfet fi$ t>on ber &änbe Strbeit feiner grau erhalten, tut

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aber babei fe&r fleißig- »3f* dtwc, ber wie iä) ben ganzen Sag t>om frühen borgen au Saufe fttjt? 3ft einer, ber ftcty ben ganzen Sag bie Stifte abtauft? SoHteft btd& um «proteftton für mi<$ umfefcen!" SrftenS Derftanb fie ttyn nidjt, unb fofefcr er aud) barauf au$ war, „befolbeter öa^nret" $u werben, fo wagte er bo# nt$t nähere 2lnbeutungen, unb zweitens : ba£ QBeibc^en war aud) gar ni$t an- dietjenb.

98.

2) e r 5 1 u d) berguten Sat. Cpoffe ? ?).

(Ein Sauer rttffet au$ ©utmfitigfeit feiner 9Ragb bie Soweit.

„Sie it feine 3u$ätterin geweft." fein SHnb!"

„3)er Bräutigam fein So&n."

„23etbe finb feine Äinber unb bie 23raut feine 3u- fcätterin."

99.

3) er ßudud. ^offe.

(Erfier «ft.

fidf) an ben £tyrma$er-9ta3, ber

verleitet bie Sitten, ben Shicfud anjurufen, unb be- forgt ben S?ucfud£ruf, ben einmaligen, fetbff.

3n>eiter»ft. darüber finb bie guten £eutcf>en au$ bem Säulen, fle werben wei$, t>erföfcntid>, geben bie Kinber jufammen.

dritter 2llt. Unb bann metbet fi$ ber 2ttte.

„2>er Shidud war Ja i."

3/2

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©er <2Käjen. Cproteltor.)

100.

<=¥> o f f e n f a Le n e.

©er ^Jiäjen be$ ©id&terling$, ben bie Jungen ©amen anf$tt>ärmen, um Autogramme unb Saar- locfen anbetteln, ©er SDiäaen &anbt>abt bie Schere unb fcfmeibet ganae „G<$ttppetn" t>om öaar herunter: „2tber bitte, meine ©amen, e$ ift tym Ja eine (E&re ! 2Ber tvünföt no$? ©erabe eine ift me^r übrig."

101.

©er <proteftor, bem ba$ QJerffänbnte für ©tdjt- fünft n>et$gemacf)t ttrfrb. ©er © t <t) t e r, ben man mit feinem 9!t<$ttalente jum 9Zarren f)ält

©er ^roteftor: Sefm <Z9, mir pariert er!

((Er teilt ben ganjen &aarf$mudf be$ ©enteS unter bie ©amen au$).

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IL ©etoctytentttmrfe

102.

ߣ fommen jtoei Seelen jur öimmelStüre, bie eine mit voller Sd)ürae. @3 Wnnte ftonterbanbe fein, meint St. speter, n>a$ ift barin? 2)ie Seele erjä^lt ein Sanges unb 23reite$, von ©enufe, eblem QBeib, brauen Kinbern, guter Regierung, (Ebel-, ©rofe- unb anberm 9Dlut, ben fie x>on 9Äenfcf)en genofc

„öffne bie Sc^ürje!" 5)iefelbe enthält bunte Stiefel, tt>ie Äinber mit felben fpielen.

„£tnb bu?" fagt St. ^eter $u ber leerge^enben Seele.

,,9Kid) $at ba$ nicfct auf le^tem <3ßeg befcfm>ert, 3d) tpb ba$ alles unterm £eben$n>ege ausgeleert."

103.

2)a$ früljgeftorbene SMnb.

3Ba$ bann? QßaS bann? Sntftnn id) mid), id) tvavb

gehalten tt>arm

3n Butter 2lrm, 3auft be$ QJaterS 23art, QBarb Don ©ef<f)tt>iffern angelacht, 23en>eint fobann,

2)ann lam bie 9iacf)t

<33erfanf, ein 3rrlic^t tanjenb, 3 et) n>ar fo glüeflick 2113 tyr ni^t . . .

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104.

2) er illegitime So^n be£ ©rafen unb ber 23ürger$- toctyter. (Er n>ä<$ft ^eimlid) t>er£ätfct)ett auf. QBirb £ump unb 23ettter. 2)u armer Seufel bu, xva$ btdj in$ £eben rief, urie toar'S romantifd), ^eimtid) füfe bu büfeeft t>ie £ufi, »ergebt in 9*ot. SBer** backte in ben füfeen 3eiten? S)ie 5rud)t ein tt>elfer 23ettter.

105. © e b i i) t.

Hnb ba$ <2Beibd)en la<f>te tt>ie toll, unb ba$ SSinb, ba£ bralle, ba$ fie emporf<f)tt>ang mit ben rüftigen 2lrmen, lachte, ttmfcte aud) nic^t, toarum unb toen'S t>erlad)te.

3) em Pfaffen, ber bie tebige ©ünberin fctyatt:

9)ätt id) etn>a harten füllen, 23i3 bie jungen Safyx verfliegen, Um 'nen alten ^Hann ju pflegen £lnb ein fränKid) Äinb ju biegen? 3)er «priefter ge^t, im O^re Hingt tym lange noty ba$ £a(f)en ber ©ünberin.

106.

2)ie alte Sungfer Sante unb bie felbffmörberifcfK 9H$te.

3$ trollt, id> fcätt nrie fie gelebt Unb tt>är ttrte fie geftorben, 3$ tt>üfet t>on greub unb tottfet von £eib Unb roär nt<t>t ungeliebt berborben.

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107.

©ebicfjte in <?)rofa.

3)a$ fpielerifdje Gemein unb ber fpteterif<$e öunb. anb bo$ ttrtrb ^tjfaf feine greunbin auf 23efefct beim Ofcr nehmen ('Pflidjt).

(Er ttrtrb ein 6d)infenbein t>on i$r gebanfentoä abfnobbern.

2l<f>, bie Sräume x>on 93erbrüberung zc. finb un- erfüllbar !

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III. Sntrofirfe für ßtimmunc^tnlber

108.

©enrebtlb.

(Ein SHnb au einem lieblichen, padfehier* liehen QBefen £erangett>ad)fen, füfje$ $inb, unb bann geftorben. (ES tyatte einen Reitern, Haren Samstag. (ES lebt immer im ©ebächtnis berer, bie e$ fannten, als ba$ «eine, liebe, füfee Sing fort.

109.

Spaziergang beS alten 9JZanne$.

a) 2)er alte «DWann bei feinen verheirateten Rinbern, bie (Entel tro£ QBinfenS unb 2lb- mahnenS bajtoifchenrebenb fagen, n?a$ unter ben (Eltern gefagt toorben, man ^atte alfo von feinem bevorffehenben Sobe gefprochen.

b) Su<ht bie Softer ber 3ugenbgetiebten auf unb finbet fie vierzigjährig. (Er mujj lachen.

c) 3) e r © x e i $, ber bie (Stätten feinet EebenS (©rofeftabt) befud)t. §ier ber 5?nabe. 2>te S<hule, hier lohnte bie bralle 2tnne. SBelch ein h<*nntofe$, intimes, um alle folgen unbefümmerteS Verhältnis je^t baS QBeib eines &onbulteurS ba fommt ein Mütterchen um bie (Ede. ©ie tft'S fie fennt mich nicht unb ich P* ^um. &ier baS 23ureau Jefct ju meiner abenbtichen ©pietpartie bor ber

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£inte ber $rieb$of (greunbe, geinbe, 23efannte, Heine (Erlebniffe zc).

d) 2)a fudjte id) mir im 23eicf)tfpiegel bie Sünben auä unb immer tt>aren mir bie fjod)trabenbften fremben SBörter bie ttebften, meine vertrauten $reunbe flauten benmnbernb au mir, bem großen Stinber auf, n>enn icf> itynen ba$ Q3eraeid)ni$ meiner Sctyanbtaten aufttifferte. 2lnber3 tpar freiließ ber (Effeft bei bem <prtefter; tt>a$ ficf> xooty ber tottrbige 9Wann backte, tt>enn id) (Elfjähriger beichtete: 3d) tyabe Felonie getrieben, id) bin öäretiler zc, zc.

e) Sugenbgenoffen.

25a$ n?aren bie 2lugen, bie gtei^jeitig mit mir auSblidten in bie QBelt, t>or benen au gleicher 3eit tote t>or meinen, ba$ Sal in Sageö^eHe unb in Slbenbgtut lag. 2)a$felbe Sera, ba$ mit bem meinen fd)tug, freubig, beengt, Je nad)bem e$ un$ betraf. 2Bo ift e$ je<*t ein Seit t>on mir? 3$ bin allein bie Qßett tt>ar unfer ©emeingut fie fiel mir allein au unb e$ ift n\<t)t me^r unfere, ni$t me^r btefetbe.

f) Sie erffe bann - eine S^eunbin. 3)a n>ar mir tag$ barauf angft unb bange

e$ ift niä)t gana rect)t unb bann äße folgen tt>ot)l bebaut Je nun, bie blieben au$. 2tber id) erinnerte mid) an tyr ©efid)t, ba$ tt>ar gana anberS, foHte i<$ aui) fo auSgefe^en Ijaben!?

2tber tt>ie nad) bem ©enuffe ber erffen 3igarce bem erffen 9taufd)e. (EttuaS n>ie ©fei.

<DDlan fud)t bie narfotifdjen ©enüffe, tvo un$ ba$ Selbff entfc^ltipft, bod) immer lieber.

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Hnb ber narfotifc^cfte ©enufe ift baS, tvaä wxv fiiebe nennen.

g) Sttter (geffridjen) letbenfdjaftslofer ©reis. (3n ber 3ugenb gibt es eine 3eit, wo man pfcpfiotogifd) liebt.) QBie er glaubte, wie er ben ©tauben allmäh- lich fcerlor unb autelt refigniert baffeht. ®er Sd)lufe ber Sragöbie: ber Selb ftirbt.

(Eingelegt fünf 3ettel, »on benen aber nur einer beutltch tyevfyev gehört.

h) (Ein ©ang burd) bie ©tabt, alter gerr. 2We 23efannte ihm tt>eggefforben er ber ein-

jige er fann mit niemanbem t>on feiner 3ugenb unb SHnbhett in (Erinnerung t>erfet>ren. Scfjmera beS Überlebens.

109 a.

5) er Seibeigene. Sfiaae.

a.

(ES n>ar ein fehr ungleiches 'pär^en, baS aus bem Zovc beS ftabtif^en 93erforgungShaufeS trat; ein etwa elfjähriges 9Jiäb<hen, baS einen 9Jlann an ber Öanb führte, ben feine Sra<ht als ben (Einwohner Jener Stnftatt fennjei^nete, einer jener SumanttätS- fafernen, toohinein unfer philanthropifcheS 3eitatter alles atlauauffätlige, ftörenbe (Etenb ffedt unb fid> aus ben Slugen fchafft.

2)er 2ttte tyelt mit ber lebhaften, elegant ge- fteibeten steinen, bie neben ihm f)evf)üpfte, nur fehler Stritt, unb wenn er Dom Srtppetn ins Stolpern geriet, fo ertoeefte baS ihrerfeitS ein helles, übermütiges Sachen; jubem tyatte er bie 9ted)te, in

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ber er ben fttt^enben, lettenben Stod führen follte, nicht frei, ba ihm t>on bem tiberbequemen fttnbe ber Sonnenfchirm a^ifchen bie Ringer geflemmt, baS Körbchen über baS öanbgeten! gefdjoben unb ein ümhängtüchetchen über ben 2Irm geworfen toorben n>ar.

„Onfel 9tubolf," fagte baS 9Käbchen, auf ben SaltffeHepfetler ber °Pferbebahn aeigenb, „follen ttrir fahren?"

2)er 2tngerebete niefte lebhaft, es mar ntd>t mifc- au&erftehen, bafj er fich Dom fahren mehr ©enufc t>erfprad> als Don ber ettoaS unregelmäßigen Se- tregung im ©eteite ber Meinen 5)ame, btefe aber aog baS Stumpfnäschen frauS unb fah einen 2lugenblic! finfter, bann aber erhellte fi<h ebenfo rafch ihr ©e» fichtchen unb mit freunblichem Äopfnicfen fagte fie, ihr Stimmten fehr nachbrficltich erhebenb, als follte Jebem Sßtberfpruch \>on borneherein begegnet toerben: „2)aS backte i<h mir Ja, lieber Onfel 9tubotf, ba& bu lieber gehen toürbeff. (ES ift bo<h fo f$ön heute, fo fchön, bafe es Sünb unb S<$abe märe, fich bon ben törichten, unartigen fieuten brängen unb ffofcen au laffen." Sie aog ben Onfel an ber gefähr- lichen Stelle, bie jum (Einffetgen einlub, haftig borbei.

„3Bie lange müftte man auch toarten, bis ein QBagen fäme," fuhr fie fchmeidjetnb fort, ohne auf baS enttäufchte ©eficht ihres Begleiters du achten, „totr finb überbieS fchneHer au Saufe, toenn tt>tr burch bie Stabt ben QBeg nach ber fianbftrafee nehmen, ©elt ja? 2>abei erfparen nur baS ftahrgelb,

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unb tt>eißt bu, Önfel 9lubotf" fic brüdte bie rofige, pralle QBange gegen feinen grobtuetyenen 9locf- ärmet „23aifer$ effe t<§ für mein £eben gerne unb unfer 3ucferbä<fer nebenan £at fo gute, o$, ganj un* befdjretbttd), tote gut bie finb."

(Ein Sdjmunaetn machte bie gättdjen im @efid)te be$ Sitten juefen, bann braety er in ein lautet $üftetn* be$ Sachen au$.

„2)ie ganje Butter unb bie grau Orofemama ba$u", backte er unb trippelte eifrig fürbaß.

211$ fie in ber Stabt quer über bie SMrntnerftraße fc^ritten, fe^te er einen 2lugenbticf einen guß neben ben anbern unb bltcfte nad) ber 3ofjanne$gaffe. 2)ort u>ar er, „bei St. 2lnna", in bie Sdjute ge» gangen.

b.

(Er ging atö JSnabe mit bem ^äbdjen &ur Scfjule. ©a mußte er tyr bie Safdje tragen, ba£ Sud) Ratten. Site Jüngling mußte er bem gräutein 9toten um- toenben, aus bem S?on$erte abholen. £tebe$briefe tragen, ber jungen grau bann ©änge beforgen, t>om SbeaterbtHetten-23eforgen bi$ jum Äinbernäbrmebl- kaufen; ben J?inbern ber grau, ber älteften Softer (bie ber Butter ctynlt^ an G^arafter unb ©effatt) ift er gana berfelbe. „3a, lieber . . . Sie werben alt, gebn Sie in bie ^enfion, 9ieHi (bie (Enfelin ber einfügen) barf Sie manchmal befugen!" So fie&t er ein launenhaftes ©ef$öpfct)en, bem er bie Sdjul- tafd>e tragen muß.

QBa&r&aftig, bie ©efct>id>te enbet ganj fo, wie fie angefangen $at.

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<5t. Stnna er, bei ben Slrfutinerinnen fie. 23riefe autragen, jum 9lenbeat>ou$ mitgefcn, (Elefantenrolten.

©er Snftinft ber 2lrbeiterbienen.

110.

<2Ba$ atteS auflötet) (Äontraft-erjä^Iung).

3)a3 gefetyie^t auf bem 9Dleere, ba3 ju £anbe n>eit tt>eg, ba$ feine brei ©dritte tueit. SBogenbeS 9Keer, ftiKer QBatbfled, 3immeribplle.

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IV. (Entwürfe für fatirifd^e 9)tärcfyett

^clterföaffung$märc$en. 9h\ 111—116.

111.

QBetterfd)affung$märd)en.

ßtvci (Engel-S^obolbe alle (Engel machen Sterne erfdjaffen bie Srbe, fie erleben Slnljetl, bie ©ef^öpfe toadjfen tynen über ben 5?opf bie beiben laufen t>on ber unfertigen QBcIt babon unb t>er* fteefen fi$.

2)ie beffen ©eiffer (£immlifd)e unb irbifd>e) mityen ftd) an biefer SBelt noef) vergebens ab.

112.

2)er 2)ämon be$ 93öf en erf <f)uf bie QBelt, unb ©Ott fud)t bie ©efdjöpfe itym au£ ben öänben au ringen, unb ber 2>ämon fcfyafft tyrer enbloS unb fefjt fie in bie quälenbe QBelt, um ©Ott au tjö^nen, unb er siegelt fie auf gegen feine 9JZitbe, unb tote bie großen Seelen bon ünbanl unb ©etoatttat leiben, fo au<$ ©Ott; aber fommen nrirb ber Sag, tvo tolv tym bie Sanb reiben unb unferem Quäler entgegen.

113.

<5P$antafteftüA

Seelen braufen an ber Srbe borüber. Sine t)at £ufi, fcier (Station au machen. „£afe ba$ bleiben! (£$ ift ber fd)mad)bollffe SBinfet

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im 2tCC!" „öier hereinfallen in biefe grob ma- terielle QBett, büt t>id)l So ein ptumpe£ Serum- unb ©egenetnanbertreiben ! &ier nrirft bu eine gana grob- finnttdje, graufame 23eftiel 2)er (£rbbatl t>erfud)t feiner Materie erft ben 2tnfto§ aur ©arung, bie $ur 2)urd)geiftigung führen fotl, ju geben, ba$ gebt bei bem gana groben ©eftige febr a^b- 2B*r wirb ba mittun motten? 5)ie SBefen btifeen'S."

114.

5) er (Erbgetfi.

23efcf)tt)örer: @r aie^t feine ©efd)öpfe, bie gerne in ba$ 2111 nad) ben ©eftimen au$fd)tt>etfen möchten, aurtict in feinen Staub.

Sie enttragen ibm Stoff, er fcerbürbe, fcerbampfte nact) unb nad), nrie tytyoäptyov, bie fcerbammte Ma- terie, im ©ebim be$ SRenfdjen.

Sarurn bleibt fleben am Staube, bafe td) baure.

115.

^ftanaen: 2tn ben gelfen binouf über bie toette 3rlä(be träumenbe ©ötter, bie Stegen fpenben.

116.

Scbaumperten 9Kenfd)en.

QBir (©eiffer) feben fie unter einem auffd)äumen unb vergeben. ®ie 'perle aber, bie einaetne, ob t?om 9tanbe, t>om ©runbe be$ ©lafeS fid) loStöfenb, bat ibre eigene 3eitred)nung, rennet alle QBiberftöfte unb Satte, bie fie auf bem QBege erfäbrt, unb glaubt buref) (Einteilung ein längeres Sein burdjtaufen

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ju fcaben; tt>ir febn baSfetbe in einem geraben Striae fo rafch abfchlieften, ba$ eine n>ie ba$ anbre.

t <h o n <P a 1 1, ber 9Äonbmenfch. 9lr. 117-139. 117.

QBir finb alle 9Jiichon 'pattS. £tnb Überaeugen un$ t>on gar nichts. Qßäre ich Doctor med. ober ^ito- fopb/ i<h tönnte ungeftraft meinen Selben Don bem Momente an begleiten, wo ihm ein $aHopf<her 9Jiuttertrompetenftofc bie Scbranfen be£ SetnS er- öffnet. (ES ift überhaupt tt>iffenfd>afttid> geftattet, ©Ott unb ben ftaattichen (Einrichtungen ihre üntyatt- barfeit nachautoeifen (nne bem med. bie 3ote erlaubt ift) nur auf anbere QBeife nicht. (Ein SBeifer lann nachreifen, bafe alles nicht taugt, trenn er fi<h nur mit allen bübfeh verträgt, ber nicht toeife Slutor mag fid) Keine 2lnbeutungen ertauben gegen ben fon- feffioneHen ©ott *c. gleich laftert er, retat au £>afc unb Verachtung ober siegelt gar auf. QBir füllen baS Unhaltbare, ttrir feben bie 9lottt>enbtgfeit ber 93eränberung ein, aber ttrir tooHen fie nicht erleben, unfere ßinber bo<h auch nt<^t toer uns ben läng- ften Dermin in 2tuSficht fieHt, baS ift unfer 9Jiann.

118.

„£efen Sie!" fagte ber ^Äafchinenmenfch. (Er gab mir bie „äufaeichnungen beS 9ÄanneS t>om <3ttonbe". *3<h bin fcon bort; aber tote ich h^bfam, ift ©e^eimniä, benn auf biefe (Eröffnung hin, wie berab- aufommen, liegt e$ nahe, auch hin^ufaufornmen, unb 9Jlenfchen möchten mir nicht gerne bort feben."

Sln§en(jruber. 1. 25 «ge

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119.

2)er 9Äann $atte tvofyl einen fflnftti^en 2tnn e$ füllte fi# fo lebern unb fo tt>ie eiferne Spangen an. 2tt$ i$ i&n im QBtrt^auS ba$ erffe 9Kal fa&: (ES räbelte unb fnacfte fo fonberbar, als i<$ it)ta beim 2tbf$ieb bte &anb gab.

120.

®em ber QBagen über ben guft fctyrt, bie &anb unb ber Sfufe fttnftti($e ©liebmaften.

Seit i^n ber erfte Unfall getroffen ift er ttmnberttd) 2tufflärung fcinterfjer.

23emerfung wn i£m: Q3tele finb ftug, aber bie legten JSonfequenaen au aie^en, ba$ getrauen fid> bie Srbbetoo^ner nid)t.

121.

2tuf bem Stern finb aU #ormftoffe btofe Me- talle — atfo 9Äafcf)inenmenfcf)en entftanben, bie fid) fpäter in reifem Sagen mittete Schrauben unb Q3entitatton :c. ityre 9tad)fommenf<f)aft beffer !on- fintierten, ate bie 9iatur bte$ t>ermod)te.

122.

3$ lehnte mi$ jurüd unb genoft ba$ ©efityt meiner Stoigfeit ©onneroetter, ba lieft fi$ boct> ettoaS erleben!

123.

^Äi^on ^att (ber Sßonbmenfcfc). (ES h>ar uerle^enb!

Sie begriffen nicf>t, bafc alle« fi$ »erhalten muft. Sie nannten ba$ 33ernunft, fiogif. SBafcnfinn toar

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ihnen, totö gegen ba$ Summarifche, ba$ 9Äehraahl* 2)enfen t>erftie§. Sie merften nicht, baß ba$ ber nor- male Sufianb toar, ber QBahnfütn.

©inaelne, bie fid> einbttbeten, Selben, ©öfter, ©ta$f<herben au fein, bie hießen fie 9Zarren.

Sie aber glaubten, baß ein ©oft fie für bie (Ettrfg- feit gefdjaffen. (gür bie Marren ift gut, fich tt>a$ ju benfen.)

Hnb nach berfelben Sogt! glauben, genießen unb benfen fie ba£ ift, fie leben barnach-

©ie <priefter, bie Siebter, bie ^fntofop^en futti- Bieren ben 9ttaffentt>ahnfinn, ber oft in Sobfudjt ausbricht.

®ie ^rieffer f<hmeid)etn, bie Äünftter unterhatten.

Vernünftig finbet ihr bie Seute gewöhnlich bis auf einen ^unft, ben bringt bie Siebe, ben ber QBein, ben bie (Ehre au$ 9lanb unb 23anb, er gebärbet fich aU Schuft unb Schürfe, um au genießen, al$ Sor, um ettoaS boraufteHen, fonft ift er ein ganj fogenannt ftuger 9Xenfch.

124.

3$ ^örte fie bon ©öftern reben ba$ finb außer ber QBelt liegenbe, menf<hti<h abjuftierte 9Jiad)t- Dollfommenhetten aeigt mir bie!

Sie fetten rid)tig toetdje aur öanb, aber bon Sota, Stein zc. 3$ fragte: too \)obt ihr bie Origi- nale, bie ihr hier abgebitbet? SinbitbungSfraft, tt>enn einer fi<h einrebet, er müffe ettoaS fehen, tt>a$ eigentlich ber 9totur ber Sa<$e nad) nicht fidf)tbar ift. 2ttfo biefe «popanae ftellt er auf, unb ftaft nrfe nrfr um unfer fetbft toillen uns wohlbehalten, foHen fie

25* ^ 387

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es biefen öolaflityen, Steinbroden unb 9)ietall- Humpen jur (El>re unb aus ffurc^t t>or i^nen. SS ift überhaupt barocf, bafe biefeS ©efölec&t immer

über bie (Erbe tymauSgratritiert. 9lod> me^r,

bafe eS fein £eben, ftatt eS fiel) naety ben gegebenen Q3ert>ättntffen etnautetlen, auf 2tnf$auungen bafiert, bie eben ttrteber t>on allem Stnjufc^auenben fern- liegen, bie (Einbilbung, baS S?inb, meiftert bie Ver- nunft, ben 9Äann. «SJie fann man anbeten, h>aS nid)t ift? ®ie ©ötter, bie fo beräd)ttid) t>on ben 9Jtenfctyen ausgebaut? SS gibt Ja baS nt d)t, tt>ie mögt tyr baS Seienbe t>on bem nidjt Seienben regieren, t>on ifjm beurteilen laffen?

125.

3$ toeift um baS Urge&eimntS, aber menf$li$ rebenb bring id)'S ni<^>t tyerauS. delegiert, bie 9iaturgefd)id)te biefer 23eftien au ftubieren.

126.

ünb ba erfanb icf) in einer Stunbe ein falbes ©utjenb neuer Religionen, bie alle tyre Pfaffen er- nähren fonnten.

(2Bie leicf)t: bie JSommobttät ber £eute für fid) forgen au laffen.)

127.

3$ glaube an leine ©eifter, mit ber QJorftd&t Jebocf), auf baS oft aitierte: „(ES gibt me$r Singe im Simmel unb auf (Erben" unb auf bie (Experimente ber ©piritiften [frfnautt>eifen], bie bod> aud> au benfen geben.

388

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128.

2 eistet Streif. ((Ein 9Jtann otme überaeugung bleiben.)

(Einen Pfaffen lägt er öfter in ba$ &au$ fommen unb einen Streiften, bie müffen fi$ ftreiten, unb ber Partei, tt>elcf)e fid> für übernmnben gibt, nritt er fid> aunetgen.

Streit, Saber unb Sfanbal.

129.

^^ilant^rop gegen ©erbrec^er. QBüte- ri$ an brerfeits gegen fie. Sagt: e3 iff Scf)ulb ber ©ef eltf d>af t !

Sitte! QBa§ ift Sitte?

Gr nimmt aber bodt) toeber einen Sieb nod) eine bemafelte Sd)tt>iegertod)ter. Soleranj. Reli- gion? Stntifemit unb 2lud)-S?atyottf, Sumanität, Spitäler (bie Seute werben abgett>tefen unb fterben unterm Transport auf ber Straße).

130.

„2>a$ Heinde Ster foH glüdlicf) fein!"

yjlifyon ftür^te fjinau: „Stenber, ttrte fönnen Sie, allen 3£ren eigenen S^eorien jumiber, biefe £au$ töten?"

„§e$e! qßeit fluid) jtpieft -!"

SBtr finb eben nur tyuman, tvo e3 un$ nid>t 3ttricft, unb alle, bie \>on ber öumanität leben, ein ©emerbe machen, fronen bie 2äufe nidjt.

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131.

ftreunbfdjaft ift eben ein fe&r ebleS «Ser&ättnR ©er Slnbemittette tyat greunbe, um fie anzupumpen unb nie &u bellen, unb ber 23emittette tyat 5*eunbe, um tynen ju leiten unb nie ettt>a£ juriidjubefommen, inbem fotyin bie greunbfdjaft t>ic ganj tt>ibertt>ärtig bie ©efüfcte t>erte(jenben ©etbuertjattniffe tatfäct)ttd) aufgebt, iff fie e b e l.

132.

SDtidjon ypatt befudjt eine Familie, ba befanb fid) eine $inb$btrne, unb in einer ßdfe ftanb ein 5?nabe, etn>a fecfoe^n 3^re alt, tt>eld)er ba$ SSleine, ba3 auf beren 2trm toar, mit einer etyrfür<$tigen Sdjeu betrachtete, tt>obei $ur<$t bie t>or&errfd)enbe Souleur tt>ar benn ber Sunge tt>ar ber 93ater.

» 133.

S? r t e g.

Hngetjeuer albern ift ein großes Horben unb Sd)lad)ten mit eigene baju unterrichteten Sftenfdjen unb eigene ba$u gef^affenen QBerfaeugen. 2)a fielen fie oft tobbleid), in Sobe$furd)t unb hauen unb ftedjen wie unfinnig um fid), ba$ gefd)ie$t meiftenS um 2)inge balber, um toetdje fid) neun 3e^ntet Seite ber fid) QBürgenben nid)t fümmem unb bie ba$ le^te 3et)nte( nid)t atytet

134.

a 1) n f i n n.

9iel)mt bie S?opf- unb öer^bitbung eurer Selben zc, zc, (Epitepfie 9Eorb, <23ertt>üftung$-,

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©rößemoa^n. Sur« ^eltgefc&ic&te ift bie 5?ranf- ^eit3gefd)icf)te einiger 3nbtiribuen. Q3on 9iarren wie 9iero, t>on epileptif^en §änfen nrie Napoleon zc. feib tyr beeinflußt. Saßt &r&te erft Rarere fdjreiben über bie großen Achmer, tyr tperbet fe&en, S?rettn$ zc.

135.

3$ muß geftefjen, ber 9ii&iltft mar mir f<$on ebenfo unau$fte&licf> geworben tote ber 9Jtyftifer.

136.

<2JMd>on ^att.

Otyne Überzeugung, guttyerjtg unb $offenb, mtiffe etttxrö fommen aur Verjüngung be$ ©e- fcf)ted)te3.

137.

©ur<$ eine geschraubte Spraye toirb f$on bie Gjaltatton beförbert unb fie nehmen bann an 3Hu* ftonen aßen Stnteit tote an toirfttetyen fingen, Ja finben biefelben autelt gemein.

2)te 'pfrftofophen folgen ber toa^nfinntgen Sogif unb fteBen ©efefje auf ttrfe: man toeiß ni$t$ be- ftimmt, nicfjt einmal ba$, baß man nidjtS toeiß.

Qßatynftnn ift ber normale 3uftanb. ^ßa^nfinnig muß Jeber fein, fonft fönnte er fid> tvebev gtüdlt$ nod) ungtücfttcf) füllen. (Er muß fief) ettoaS etnbtlben, auf ©runb beffen, baß er ba$ eine ober ba£ anbere ift.

yjlid)on toanbelt au ben guten vernünftigen £eut<f)en, toenn if)m 9Mt)iti3mu$ ©ittenlofigfeit unb <Erbärmtt<f)feit ba$ Sera recf)t fdjtver matten.

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9Ktd)on, ber 9Jtonn o&ne überjeugung. „3&t fetb noc!^ nict)t einig, $u tt>el(tyer 9larrl>ett ityr eud) ent- fallenen foöt, tpäfclt eud) eine freunbli^e, ber Gffeft bleibt ber gleite."

QBie lönnten fie ofcne 2Ba^nfinn tyre SBelt bie beftc nennen?

138.

Sut ein ©etübbe, n>enn er etwas erreicht, ber S?ir$e au Sfcren er fcält e$ au$, obroofy er feinen 9lefpeft x>ov ben fcimmttfcfjen «Dlä^ten Ijat, bie mit fict) tyanbetn taffen.

139.

2)te armen ©efc^öpfe.

Äoum finb fie an einem Seraen tt>arm geworben, trennt fie ba$ ©efdjid, ber Sob.

9Konbb[en>o^ner] : ,,fid) fe^en, paar Sage nad> Sauren, bann lieber, bann nimmer 1 QBe&mut.

93otin unb 3

<P$antaffif<f>e$. 9ir.l40-145.

140.

'PfjantaftifdjeS.

(2ltte$ @rabgeu>ölbe.)

„Sitte, fid) nad) bem 9tterfur au begeben! 2)a fönnen Sie grabe nod) bie £eute lebenb fetyen, bie £ier fd>on t>em>efen!"

141.

2)a$ 23itb be$ (Erbeut ünftlerS auf anberem Sterne : tvaä bebeuten biefe Hüffen Steden?

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142.

Siebe^gef ^ic^ten unferer Stteratur auf anberen Sternen unter ben ungef <$led)ttgen 23ett>o£nern niä)t berftanben.

143.

2>te ©efüH^^ö^er-QBeifen.

3n biefem £anb ftubieren fie auf aHe$, unb obwohl fie bur$ nichts me£r au rühren unb bur<$ nichts jum Sachen au reiben finb, fo ttriffen fie burd) tyre S?enntni$ Ströme bom 9Dlu$fetfptet, burcf) galbanifdje Ströme auf i£re SRuSfeln geleitet, bur<$ biefeS 'JRuSfelfpiet vice versa (nrfe orbinäre Seute burd) bie ©efityle) biefe SJluSlelbetoegungen, bie ©efityte, fjerboraurufen.

144.

<?> t) a n t a ft i f d>.

©efdjöpfe, bie a^gen unb empfangen lönnen, beibe ©ef<f)te3)t$teile bollfommen enttoidfett tyaben ein ©ef^ted^t!

145.

<papa fcatte feinen QBiebergeburtStag, er entfann fi<$, einmal auf einem Planeten, bort (Erbe genannt, geboren toorben au fein, bon bem unb bem fieben bortfetbft er un$ bie f^nurrigffen ©inge eractytte.

3uf unf t*pf)anta\icn. 146—147.

146.

3u!unft$biib."

Q3otapüf eine Spraye, etn>a$ beränbert tfoax gegen bie Sc&teperfcfje. 3citungen gab e$ feine, 2tfte

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feine, alles tete^onifdj. 2>etatte, pifante gab e$ nid)t au berieten, benn ^äfeli($e Säten fielen feine t>or. ®er Q3egetariant$muS fjatte alles tugenb^aft unb friebferttg Qemafy.

2lber bie Sugenb toar ungeheuer langmeilig. (Sin 23urf<$ unb ein SÄäbet a&en gteifcfc, um eine ni$t fo langweilige 9taffe forfjupflanjen.

147.

2)ie «JBett tt>ar fo weit in ber Sugenb twrge- f dritten, bafe bie ©efd)led)ter alle 2lnbeutungen tyrer 23eftimmung fcergeffen Ratten, aus allen S<$riften waren fie ausgemerzt unb ber ^Kann ttmfete mit bem QBeibe unb biefeS mit bem 9Kanne nid)t$ anju- fangen.

$a$£cbenimfletnen. 9lr. 148— 167.

148.

2>ie #äferf <$a<f>tel.

QBaS fotl ein öumorift madjen, wenn er gerne ein 23u<§ f ^reiben mö<f)te unb feinen Stoff £at?

„£tebe$ Sünb!" fagte tcfc au meinem Ätteffen, „bemity t>icf> einmal in QBatb unb gelb, bringe mir fceut abenbS lebenbeS ©eaiefer mit in beiner Scfjadjtet, fei au$ fo gut unb lege etwas Steine unb 9ftooS als lanbfd>aftltcf)e Staffage au!"

2lm näd)ften 9Korgen legte td) eine ©laStafet über

2t n b a d) t : QBenn eS einen ewigen Ääfer&ater . gibt -!

Siebe: So f voä)cn fie unter unb, o f cf)am- l;afte 9Jiufe, »erfülle errötenb bein öauptl

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23in neugierig, hrie fie fid> vertragen toerben? (3nbtt>ibuen finb'S ja boef)!)

So motten tt>ir benn nad) ber #äferf<$a$tel fe^en.

9lid>tig, haben ftcf> untereinanber aufgefreffen, nur ber eine ift Übergebtieben, ber t>erbaut!

149.

Ääfergetotmmel (9ftenfchengetriebe).

QBenn fie fi<$ beiden unb einer einen anbem auf- frißt, befümmerfS biet) ober toen? 2lufjer, baß e$ bem greffer fchmedt unb bem graß mißbehagt, ©er Treffer hat 2lppetit, ba$ entfchulbigt ihn. ©er ©e- freffene mag ein leiblicher $äfer getoefen fein, forgte tooht für bie 23rut zc, aber ben gangfiefern hätte er ausreichen fotten.

150.

<$le fläferf Bachtel.

3a, in ber Schaltet, ba trifft fid), n>er fid) nicht fucht, unb ba fommen ganj abfonberttdje 3ufätte t>or.

Slber im freien, auf ber QBtefe, tt>eit£in mit \)o\)t\\, bieten §atmen, um {eben Salm £eben, unter Jeber Spotte £eben, Millionen 5Seime, ausgebeutet, t>er- borben, gef reffen in biefem toirbelnben ©urch-

einanber, ba gewinnt man Siberblid baS ift

bie <ZBett.

2>ie Schachtet ift gan$ pragmatifch fcerborbene Spezialgerichte.

151.

S räume eines 23orfenfäferS.

(^Kabenteben 5?äf erleben: Sräumen unb be- gatten.) ®in Stüd ftetf<hgett>orbene$ Sota ber großen

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QBatbeSeidje fein &ö4)fter Sraum, bafe er ein Stticf benmftten QBalbeg fei. Sin Stubtofu3 vand^t tyn an: <33tfion. (Wlofopfjie, Satire.)

152.

2lmeifen 90lenfd)en. 3^e (Erbrifce, Stolle Öetmatgefüfct. 2)ie gü&lerfpracfye *>erf Rieben Spraye-, 9taffeffreit. S)ie einen ^eiligen bie gier (£art>en), bie anbem als böfeS 'prinaip: 2tmeifen- bär unb 23tattlau$l#n>e Religion.

153.

Slmeifentiteratur.

SBeltgefdjidjte gegenfeitigeS Reffen, 'p&ifo- fopfcie tveift feinet too^u bie (Eier in bie ©onne tragen. 9leifebefd)reibung, fdjöne Ctteratur tt>ie fdfjön fdjtlbert biefe 2Imeife ben öelbenmut ber 'puppenforge, ber QBanberung bur$ £aub unb öatm.

154. 2t m e i f e n.

3tt>et 2tmeifenjüge treffen aufeinanber. 2)ie 23eftien brausten ftd) nur au£ bem QBege ju ge^en, aber fie fallen einanber an unb befämpfen fid) bt$ jur Q3erni<$tung.

2tud) bie SJienfcfjen befällt oft ein beftialifdjer Sang, ein Srieb aur 3erftörung, Q3erni<$tung, 3er- ffampfung, jur gegenfeitigen, &um Selbff beruhtet* werben, famt allem, tva$ an Jhtltur an ifjnen um- unb anfängt.

2)em ftreben fie nacf), btinb, n>ütig, fein 23e- beulen, feine 9tücfftd)t, fein ©efityl bon 9iecf)t ober

*

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Unrecht, fein 9ttitletb mit fid) m>$ anberen f)ätt fic ab.

(ES fdjeint ju 3*iten ein ttrflb natürtid)er Srteb- in ben ©ef<$öpfen, SWenfd) ober 93ief>, em>acf)en, ber fie au$ bem £eben nid)t£ machen läftt, ber bei 9Äenf<$en au$ ilntjaltbarfeit ber 3ufiänbe heraus- 8un?ad)fen f^eint, fie in einen ©efamttoa^nfinn, ber epibemifcty unb enbemtfc^ u>irft unb atte befällt, ftürjt unb aU QBafmfinmge fcanbeln täftt, nur ©er- berben im Sinne!

155.

2lmeifen!rieg. 2tuj}erorbentit<$e perfönlidje Sapferfeit, «pftt^t* gefügt! 2tm QBege liegen bie t>on ben f einbüßen ^refoangen 3erf teilten blutenb unb awtenb.

156.

Stmeifen unb Q3ötfer befämpfen ficf>, aber einanber geregt werben, ba$ lönnen fie ni$t, ba$ tt>äre für 2tmeifen un- patriottfö.

157.

S?on fi antinopet 9lom ic. 5)a läuft eine Stmeife unb erfennt an benagten 9) atmen, fcertaffenen, verfallenen 23auten, ein- gepaßten öttgeln, £art>enbälgen *c, zc, bafe t>ox 3*iten ba anbere 2tmeifen gekauft tyaben.

158.

^Dläufe- unb 3nfeftenbu<$. „^Jieine öörer!" fagte ber gelehrte SfarabäuS t>on ber 2trt, bie man f ä)on bei ben Ägyptern in (Era

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unb Stein nac^Mtbete „meine &örer, e$ gibt nid)t§ «JBiberfinnigereS, gegen bie Q3ernunft fo 93er- ftofeenbeS, ate [tote] bie$ ©ef$te$t, btefeS eine, ber »meifen fi$ befämpft, tfxfät, aergliebert "

159.

<3H ä u f e b u (f>.

2>er tPitben 23eftie ift ba$ Objett ber felbftlofefien fitebe, ba$ J?inb, nur ein 23rocfen Stetfd). Stuf ben Stanbpunft lommt e$ an.

„2)en Stteften ber Emilie tjat tyeute bie $at>e gef reffen. Sommer! 2Bir mußten bie gluckt er- greifen. ©enriffenSbiffe. Sätten ttrfr uns mit auf- freffen taffen, Ja, ba toäre e$ gleich au$ getpefen."

160.

Snfeftenbucf). SBanjen. ift eine 2trt. 2Bir ftammen xoö\jl von einer ©attung Hrtpanjen ab unb tyaben fi<$ unter Hi- matologifdjen Sinflüffen Stbarten ergeben.

QBir tyaben einen befonberen ©eru$ ift ba£ eine 9tationateigentümtid)teit, ber ©eftanf, unb nnr finb übereingelommen, barauf ftotj fein ju müffen.

161.

2) e r g r o e SBan^eri^. 9ia<$ bem (Bbenbitbe ber QBanjen erfonnen! fiängft baben trfete barüber gef potUÜ

162. Snfeften. SHage eines (Engerlings, ber, von ber ©artenfyme getroffen, ba£infied)t unb nie $ur (Entnrfcftung ge- langt.

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163.

Snfeften.

Steine Siere leine 3eit, untreu au fein. Äeine Äonflifte unb feine Sorge um 9Za<$fommen-

164.

Slnb bie Türmer laffen eine Spur im Sola, ben £eben$weg, ben fie gegangen.

Hnb fie fagten: „2)a£ war ein gewaltiger Qßurm, ber ficf> fo weit burc^fraft, un$ bie SBege batmenb!" unb fagten: „(Einer ba^nt fie bem anbern, wir finb ein ©ef<f)tecf)t, ba$ bie gewatttgften 23o$rer unb Hnterminterer, bie Q3erbinber unb Srjie^er auf- behält im unvergänglichen ewigen ©ebä<f)tniffe. Hub biefe Spuren, bie fie unb wir ^intertaffen, fielen für iebeS berftänbtge QBefen beutti<$ für alle 3eit unb (Bwigfeit!" ba$ fagten fie, ba würbe ber 23aum umgehauen unb bie ©Reiter verbrannt, wuftte niemanb, ber bor ber 2lfcf)e ftanb, bon ben fünfitidjen QBegen 3U eraetyten, bie einft ein QBurm*

gef$ted)t ba gebahnt unb gebohrt.

»

165.

3nfeften unb Snfuforien.

S)ie 23aumwanje ift ber e(f)te ^tyitofopJ). überall fü&rt fie tyren f$te$ten ©erud) mit ftcf) unb ba glaubt fte, bie QBett fünft.

166.

Snfuforien im SBaffertropfen. S)a§ frtfet unb \)ait fid) an unb paeft unb fcafet fid).

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3eber fagt ba$ 3unäd)f<e unb toirb bat>on erfaßt. Gutmütige 9Jiäuler (äffen fid> man^eä entfd)lüpfen, unangefnobbert. (Ettid>e fud&en lachen au machen, ein taefcenber 9la<$en beißt nlty zc.

167.

©a fpra$ ba$ eine 3nfuforium. „QBie lönnt i&r, felbft im Stopfen be$ Sebent, au$ (Elementen be$* fetben beffefcenb, über i£n $inau$benfen?! §öd)ffen$ auf ben Q3ibratfäben ber ^pfjantafie. Slnb tt>a$ eure Sl^nung einer Bereinigung, einer enblicfjen, fc^Keft- liefen, aller Kröpfen in einem anlangt fo . . .

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V. (Srgctylenbe Fragmente

1. $atenbergef<f)id)ten

168.

Sin bö&mif *er SJJiufifant (Stoff) fe&rt aur Seimat aurücf, feine 9Kutter tft tot, aber, feine Sctjtoefter toav in <2Bien im 2>tenft, ift t>erfü(>rt toorben unb ftarb batb barauf. (Er finbet ba$ Äinb in SBien bei tyeralofen fieuten; ber Wann ift ber Qkrfütyrer, ber eine ^xaxx tyatte, bie je^t ba$ Äinb quält unb, ba fie atle$ tt>etft, ben 9Kann in corda fcält. <2Jioberne$ 6ittem>er£ättni$ unb 2)tenft* botem>erfd)tect)terung bur<$ bie &errfcf)aft. ©er bö^mifdje 9Jiuftfant aie&t mit bem SSinbe nrieber in bie toeite QBett „3$ bin Hüft unb 93ata i$ bort oben! 2)er tt)irb fd)on Jorgen, u>enn alte bö^mifdje <3Äufifant fcat Surfet unb flinbl \)<xt Sunger." (<3Ruftt.)

169.

gine tefcrreidje @ef$t$te.

a.

SBie att>*i auSeinanberlommen, fief) fremb tt>erben unb Raffen lernen, metyr, als fie fid) Je geliebt (lann um wenig fein, ba$ fid) bauernb t>erfd)ärft).

o m t f $ e 3 ^enbant b a a u : 3Bie gnoei &anbet$unein$ tt>urben.

91n jenflruber. 1. 26 401

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3wet Sitte, fie werben morgend gut, ober fetbem Slbenb no$ eins, fie feien ju alt, um fi<$ ab$u- gewönnen, er: Staufen, Srinlen, Spielen, $tud)en; fie: Schnupfen, S?tatf$en, 2otto, 23eten.

b.

Qöie a^ei auäeinanberlommen.

(Eraä&tung.

3ebem, ber fie hören wollte, erja^tte ber 5eu<$t* grabner-Somert feine ©efct)i(^te, am tiebften aber „gffubterten fieuten", bie tfcm am Sd&tuffe berfelben rechtgeben f Otiten. Ob fie e$ au<$ taUnt S)a bie ge- ehrten £efer fidjer ju ben „gffubterten fieuten" Säulen foweit ftd> ber geucfctgrabner auf fotd>e t>erftanb fo mag fid) ein Jeber für feine ^erfon abtefmenb ober auftimmenb entf<f)eiben.

,,2tcf), bu lieber ©Ott, ba eractyten bie fieute fi<$ ©efc^i^ten unb betefene öerren fdjreiben fie nteber ober tiftetn gar fetbft noch ettt>et<$e ganj funfetnagel- neue baju au£, bie immer befagen, ,ttne a^ei au» fammenlommen unb fid) frtegen', tva$ bod) ba$ leidtfeffe Stü<f t>on ber SBett ift; f öfterer ift ba$ 23eifammenbteiben unb St<f)-23ehalten, unb ba3 StuSeinanberwoHen fommt weit öfter t>or, ate man beult, unb eine ©efd)td)te, ,tt)ie jwet au^einanber- fommen', ift t)iet tehrreidjer für bie 3ufammentt>oHer unb 3ufammenge^er, als irgenb eine, tvo ftch'S um3 Kriegen ^anbelt; ba$ ift juft, afö eraäfjtte man: bem unb Jenem hätte ba$ Sottofpiet ju Reichtum t>er- Rolfen ober eine QBaHfafcrt ba$ frumme 93ein ge- ffredtt wtetriete aber ba£ Spiet arm gemalt, unb

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nrie balb ber fiahme, crft baheim, ttueber nach ber Ärücfe verlangte, bat>on toirb nichts gefagt imb ffeht nic^t^ ju lefen.

Öerr, bu mein/' fährt ber $euchtgrabner* Somerl nach fotdjer (Einleitung fort „benf ich'S noch, nrie ich bie /Jßeine' gefriegt habe, ich n>ei& nit, foH ich lachen ober »einen; triel 3<*h* ift'S ^er, ba§ ich mit ihr gekauft, lange tt>ar mir'S, 'm erlebten nad), aum QBetnen, ^eut noch ift mir'S nit aum Sachen; benn too ein'm früher immer 'S erfte nah tvav, bleibt ein'm auch für fpäterhin 'S anbere fern!

Sauber tt>ar bie 9Äi<helSbauerS-@t>erl, nur eine SHelnhäuSlerbtrn, aber ein Slnftanb nmfjt fie fid) au geben, als mär f ein'S ©roftbauern einzig fttnb; boch Juft nit fo, als tvoüt fie mit ihresgleichen lein Um- gang £abn, fonbern mehr, als t>ätt*^ ihr Spafe ge- malt als eins, tt>aS aum Seffern ein 2tnffelligleit unb 23etragen hat, fi<$ au a^H/ um mehr Sintert au finben. 9)tögtich, baft baS nur mein 2lnfd)aun t>on i^r gtoeft iS, aber ficher tvaxn nod) anbere, bie gleichfalls ©efaHen an ihr gfunben fyxben, aus welchem ©runb immer, toar'S berfetbe ober hat Jeber für fich ein eigenen ghabt, baS iS n>oht gleichgültig, Stoib toav ich nit ber einaige, bem bie gfcerl in bie 2lugen geftodjen h<*t.

^on-gitelfeit iS a Knftnn, ein größerer, möcht ich fagn, ttrfe Sßetber-CEitetfeit, S^laghäufln unb Q3ogetne£ aufrißt, ob fich a ©impel, a QBibhopf ober gar a 9?ob brein fangen mag, aber ber 9Jlon »er- ffrieft fich in* fetbffgefponnene 9ie<j unb fangt fich f elber.

26» 403

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SDaft bie <St>erl ein 5)irn befonberer 2trt toär, bie auct) ein gana anbern, ein beffern fcerbienen tät wie Salti, n>a$ in unfern 2)orf aur fetben 3eit b'ntm* glaufen fein, ba3 |nit mir balb für au£gmad)t gölten unb bafe i<f> ber nämltdje anbere unb ber- fetbe 93effere toäx, ba$ tjat fid> bod) i>on fetbft Oer- ftanben, für gringer oermoetjt tef) mid) in mein ©e- banfen gar nit au galten. 9Jiad)ft f gtüdttc^, ^ab t$ mir benft, unb aud), bafe ba« letzte Tlty toäx, ba fie jum ©tüdtic^fein ja weiter nif brandet wie mid)!

(2$ war mir au$ fein 3fi>etfet, bafe fie ba$ ein- fe^n unb nur frei gtetd) mit alte ^ebn Ringer zu- greifen wurb, wann id) fie fraget: ob fie fi<$ t>on mir wollt glüdli<$ machen taffen.

2t Verliebter bod) a rarer S?ert, er tut attö ftirn anbern Seit, um \xä) fetber mad)t er gar fein QBefen. 3d) tyü> nit amal barnad) gfragt, ob id) bei bem ©lüdltcfjmadjen auef) glüdtid) werben werb fein ©pur au wa« aud)? QBer lang fragt, gebt lei$t irr. $ür a brat>e 2)irn Ijat bie ©t>ert bei alten £euten gotten, id) für mein Seit fonnt atfo gar nit festen.

CS« eben ein anberer, a awetter ünfinn, baft mer für b* QBeibSteut, mag mer f * wägen ober meffen, a anbere 3Bag unb a anber« ©wid)t, a anbere £äng unb an anbere 23reiten $at, tt)ie für bie ^onteut; t>on mer überaeugt, baft in ein'm alle 6d)te<jf)tigfeit fteden fann, ©Ott« unb @erid)t« wegen verboten i«, oon'n SBeibern aber $att man bafür, fo fd)le$t, wie'« 9Äoner gibt, fönnt gar fein« fein, unb ba« f djreibt ft<*> t>on Jung auf tyer, wo

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b' Mütter b' Äinber f$ou af Q3aterS Scfjtoädjen unb gelter aufmerffam machen, toctyrenb faum a 9Kon 'n &inbern über b'9Kutter merfen lafjt, toaS ber- felben am 9tefpelt abbre<$en mö<$t.

S?ur$, id) tvav aud) t>on meiner 9Kutter tyer guten ©taubenS, QBeiber fyätUn im 93ergteid) $u 9Jlonteut ein eigenen toadjfamern Sdjutjenget ober gar atoei; 'S tonnt mer atfo gar nit bang fein; übet toar id) nit t>om 2lnfebn, unb tt>ann gleich nit mit ein ferneren Gad af'm 9tuden, fo bin id) bod) auef) nit mit teere §änb fommen. @bn bat mer mein älterer 23ruber mein 2tnteit an ber (Srbfdjaft nad) unferS 93aterS £ob ^erauSaatyten müffen, unb bafür tieft fid) a fteinS 2tntt>efen erfiebn, unb juft toar eins feit, fcon bem id) gttmfet £ab, <St>erl $ätt ©fallen bran, bem fpttjen 2)ad), ber bieten QBeintaubn unb Dielen Öenbetn, ber gf djedten Jhtfc atieb, mein, toaS \)&lt fo taufenbertei Heins 3*ug 'n SBeibSteuten tyx 93er- langen befiimmt.

'S toar an ein ©onntag na$ ber S?trcf)en, af bem QBeg über bie bamalige Suber-QBtefen, ber Jetzige Signer abgfperrt tyat, id) loollt, 's n>är bamatS fd)on a verbotener SBeg gtoeft, aber, bu lieber ©Ott, feiet- leicht toär'S £alt bann af ein'm t>ertaubten and) richtig toorbn baft id) atfo fag, es tt>ar af bem* fetben QBiefenfieig, ba% id) fie abgepaßt f?ab, unb tt>ie f' tyxantmmt, t)ob id) af fie gtadjt unb fie tyit af mid) gtad)t, benn freunbtieif) tt>ar f mit aHn, unb gegen mid) als neugbadenen grbfdjafter tyxt f fd)on gar !ein Stntaft g^abt, anberS au fein. Sie lad)t atfo unb id) fag: ,2)u lac^ft?' ,2ty, freitid)/ fagt fie,

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,n>arum follt td) benn nit? 23 ftebt jebem beffer an, nrie finffer fdjaun, unb meine 3tyn bürfen ficb ja febn taffen!' (a ©ebifc b<rf f'g>ibt, fcon Perlmutter!) ,übrigen$/ rebt f weiter, ,tad)ft ja bu aud), Homert, unb bu £aff teid)ter tadjen tt>te ein anberS, bu bift Ja bW retd)/ ,910/ fag td) brauf, ,retd) Juff nit, aber af rieben fönnt tcf) fein unb ein atoetfö mit, unb ttmvbn mer brei, langet'S auct) nod), mer brauset btofe bie öänb nit feiern au taffen, müßten $alt f Raffen unb '& ©fc&affene af^mm- batten/ ,3effe$,' fagt f unb fcbaut mi<b mit großen Stugen an, ,toann id) bid) red)t t>erfteb, toiflft toobt gar gtei<$ beraten?' /2Birb fd)ter fo fein/ lad) id). ,2lb/ g*b mer toeg/ f^munat fie, ,mad) feine 2)ummbeiten! 3Ba^ für eine baff bir benn au$- gfud)t? 23ift fcbon mit ibr einig unb lenn id) bö* felbe?' 2tuf ba$ bab id) gfagt, au$gfud)t ^ätt icf) mir bie Säuberfte fcom Ort, gerebt aber nod) nit mit berfetben unb fröret fd)on fo t>iet gern, n>a3 f baau fagen unb ob f mei 93äurin toerbu möcbt, übrigens tät bie @t>ert böfetbe, mit ber td)'3 fo gut mein, tuobt fennen, fie tt>är nab um bie QBeg, unb no b<*b i<t) batt ang'bobn, fo gnau, toie idfi t>er- mocbt unb '3 t>on ber 2)irn ertoartet tt>orbn t$, fetber au befcbreibn.

9ia, barauf i$ nod) triet &in- unb öerreben gtoeft, fie bat getan, aU t>erffünb f ettrig nit, tt>o td) binauS- toottt, unb id) b^b mid) babrtiber gana befd)parat gftellt, unb fo patfdjetS ©fpiet mebr, toomit mer ficf) at$ 93ertiebt^ b* 3eit Iura mad)t, tt)ie lang aucf) Juft ber Sag i$; bann fein tt>tr einig tt>orbn.

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6e<$$ SBocfjen tvav iä) 23räutigam, brauf bin tcf), o$ne a übergangen mit amat, ftaft^ a 23ub a ^Jlon gtoeff unb afm Slntoefen gfeffen, ba$ mein QBeib fo in b* Säugen gfto^en tyit ©ifra, leicht unb fc^nett gnug te ba£ Kriegen' gangen, n>a£ i($ aber gfriegt t)<xf>, ba$ fonnt ic^> mir $i$t tvoty bei me$r Seit unb QBeit betrauten, unb ie länger, Je me^r fein mer babei bie 2Cugen auf* unb übergangen.

®lei$ anfangt freiließ, toenngleid) an>ei au- fammenpaffen ttrie öunb unb S?a& aetgt feinS toeber 3äf)n nod) Ärampeln, paar QBodjen ge^n fdjon Ijtn, tvo JebS af ftcf) aetyt fcat unb fief) fcttt, 'm anbern farbig öaar im <peta merfen taffen^ nad) unb mä) aber tt>irb mer'3 müb unb mit'm anbern ver- trauter, fid)t an tym böfelbn Säffigfeiten unb Hn- tugenben, ober glaubt f n>enigfien$ au fefjn, mer fic!) eingffef?n mufe, unb bann gilt fd)tmpfen, um nit gefd)impft, unb Iränfen, um nit gefranft au »erben; gföt^f i gegnfeite, fo te'3 a 9tauferet, af fo viel Sag, al$ ** 3afcr a<tytt, unb fo viel Sa^r, ate'ä £eben reicht, unb gf<f)ict)f$ allein von ein'm, fo te '$ anbere a Zarterer, ber für ein fatfcfjen ©tauben leibt, obgleich er*n tängft fdjon abgfdjtuorn tyat.

^Kag Ja fein, bajj gut unb brav im gfcftanb beffer unb bräver ttrirb, mag and) fein, baft nac^'r 3eit, '$ Streite überbrüffig, ^n>ci fi(f) gegenfette na<f)- geb'n unb au$ £eib fieiblid) toirb, man fagf$ tt>entgffen$, aber gtoife toeift icf), benn tcf> fcab'S erlebt, ba& Sd)tec^t unb ®cf)ttmm nur fc^le^ter unb fd)limmer fid) au$toad)ft."

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c.

i e f i dj a tt> e t »erheiraten.

1. (Er merft, bafe er nur genommen ttmrbe, toett man einen ^ann für bie 2)im brauste unb bafc tyn bie nid)t nur nid)t liebte, fonbem früher anberen, o^ne QJerpfltc^tung, fief) Eingegeben. (Scheiben laffen, Sü&m>erfud).)

2. Sr merft, baft fie etyebrectyen würbe, tväxc triebt ber junge ^Kann, auf ben ffe abfielt, ber etyrti<$e Seil, (©lei^mut.)

3. 3d) f<$ tyr nid)t nad), fie mir ni d)t. 2lber ba fie ffa^t, fo Jagte id) fie hinauf, (öerr, ^'runter fommt man!)

170.

2>er $euer ein leger a.

3)er geuereinleger. öumore$fe. 1. Kapitel.

QBie ber 2ßaHner-23ertl auf „SJemmnfc^ene- (prin3en"-@ebanfen fommt unb itym ber 3irm£ofer beim „Stfdjenbrdbel" Quartier ju machen Derfpric^t.

9iur eine furae ©trede führte bie ffaubige ga^r- ftrafee buref) ben bieten $orft, bann gab fie lieber für einige 9JZeiten £fufjgänger unb ^^renbe bem ©onnenbranbe ober jeglidjer fonftiger Stnbtff be£ SßetterS preR bitten in bem fd)atttgen Streifen, ben fie burd)f<$nitt, lag eine f leine QBatbfdjenfe; bermaleinff, aU bie „t>er&öttte" (Eifenba&n ber <?)oft

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unb ben „f#tt>eren gufcrleuten" nod) ntcfjt ba$ 23rot vom 9Dtunbe weggenommen ^atte, war ba$ ©efctyäft eine ©otbgrube für ben Sßirt gewefen, Jeitf war e$ ein bürftigeS Slnwefen, wo ben langen Sag über ab unb ju ein Stromer, ein Sagwerfer, ein QBalb- beger, wenn'3 $od) tarn, ein Sorftjung einfpract), unb bie atoei alten Seute, bie barauf fafeen, betrieben ba$ ©aftgeben me$r ber ©ewötynung aU be$ ©e- Winnes tyiVbev.

33iel Ratten fie nid)t ju bieten, fauern SBein unb einen verteufelt ftarfen Scf)nap$, wie bie 2lrt ©äfte, welche bei ibnen etnfprach, vertrug; wer 23effere* gewöbnt war, ber mochte fid) fernhalten; auf „feit- famen" 23efud) waren bie 3Birt$teute nicht einge- richtet unb trugen auch gar fein Verlangen nach einem folgen.

So fah benn ber SBirt an einem gellen, Reiften Sommervormittage mit gemifchten ©efü^len einem «paar febr ungleicher £eute entgegen, bie be$ QßegeS berangef dritten famen. (Er f$ob baä grüne Läppchen über ba$ furje, weifee, wiberborftige öaar aurücf, fügte bie flache §anb aU einen befchattenben Schirm baran unb lugte fc^ärfer nach ben beiben Rommen- ben auä.

5?ein 3wetfet, ber Saumlange unb 3aunbürre, bem von ber 9Jiüfce Obrlctfcheln wegflatterten, ba3 war ber 3irmbofer, ber ben Sac! voll Schwänfe unb Sügen hatte, fo bafc anbereS barin feinen ^ta^ mebr fanb, aber man fdjenfte ibm gerne ein unb ba$ anbere ©Ictecben ein, bie SBirtfdjaft fanb immer ibre Rech- nung babei, entweber beglichen bie ©äffe feine mit

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tyrer 3e#e, ober fic aetyrten mefcr, tt>ett fie länger ftyen blieben, um bem gabutierer ^uau^ören.

®er anbere aber, ber i&m jur Seite ging, ba$ tt>ar ein junger, gana „bonnerftaat'fd)" tyerfefcenber 23auer3foljn; t>on fern toeittyer, toenn gerabe ein Sonnlidjtffretf burd) bie SBipfet über ben <338eg fiel, glänzte feine breite, f<f>n>ere, fitberne Sterlette unb ber ©eorgStater baran funleite tt>ic ein btanler Spiegel unb fd)o§ eine gltyernbe £i<f)tf<$eibe tn$ QBalbbunfet. 3)a£ tt>ar fidjer ber 3BaHner-23ertl, benn Jeber anbere, ber e$ nrie er fo twmetmt tyätte geben lönnen, toäre ein^ergeftiegen toie ber §a$n auf bem ^ifi unb niä)t fo fppfaängertfd) unb ta^m* beinig, ate träume er metyr, aU er toacfje, aber bafür fonnte n?ot)l er ntcfjt, ba$ £atte er von feiner Butter fetig; bie fonnt ficf) eine geraume QBeil an einer fonnbtinfenben Sterbe ergeben unbjtyren befien Sopf, t>on bem bie ein Seit tvav, barüber t>er- fdjmeraen.

©urd) bie fcornetyme Begleitung tt>ar ber 3irm* f>ofer bem QBirfe verleibet. 2113 bie betben fid> näherten, rücfte ber Sitte tvof)t ba§ Ääppdjen unb bot tynen Sagaeit, aber bann tief er in ba$ §au$, ofjne aur (Etnfefcr auf auf orbern.

2)er 2BaKner-23ertt unb ber 3irmt>ofer traten jeboef) ungetaben in bie Keine ©affffube, festen fief) in einen QBinfet berfetben an einer Sifdjede au- fammen, unb ba ber QBirt nid)t 9Wtene ma^te, naä) tyrem Begehr au f tagen, fo a<>9 ber 33ertt bie Brauen t)oi> unb fragte ben 3irm£ofer: „SBaS nehmen mer benn?"'

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„23rannttt>etn fcat er ein guten," fagte ber.

„3tt>a ©laft 23rannttt>ein," £errfd>te ber 23ertt unb fu^r bann gegen 3irm£ofer fort: „33 wer tvo^l red)t lieb, baft i mit bir afammtroffen bin. Sab $eunt oan fertigen Sag; mö$t frei au$ ber Saut fa^rn, tt>onn i<^$ anjftettn ttmfct."

„3$ too&I a gfdjeiter, bu bleibfi brein, bättff a ttrtiff S Stnfefm, ttrte ber Zeitig 23artf>elmä af n 23ttbln, unb'S müfet oan'm fo abgf Rätter a gana unleibli bremafttn."

„9ia, ernftli, i bin nad) einer QBartteret mit'm Q3abern t>om &of n?eg unb a nod) nit fct)lüffig, tt>onn i toieber ^oamgefo £eunt fieser nit, morgn fdjmerli. QBem i abgeb, ber foH mi<$ fudjen!"

„QBtrb tym a loan VfliM) machen, bid) tfinben, mann b* bid) a QBodjen burcf)faufft, it>eift if>m ieb$ S^inb 'n Ort, n>o b' liegff. 2tber tyebn mer'3 erft an. S)ein QBo^lfein!" ©er 3irm$ofer ergriff eines ber mittlertt>ette jur ©teile gebrauten ©Ktedjen unb ftärjte beffen 3nb<rft auf einen Sdjlud hinunter.

2)er 23ertl griff na$ bem anberen unb führte e$ an bie Sippen; in biefem entfdjeibenben Stügenblide lehrte ber QBirt ben ©äffen ben 9lttden unb btidte mit finfteren Augenbrauen jum genffer tyinauS.

2>er 23ertl sollte fi<$ au<$ nic^t fpotten taffen unb „bujte" gleichfalls fein ©täSdjen um, aber ber „©etff " rcarb in tym au mä<f>tig. „SeffeS unb Sofef ", fiö^nte er, fftefe bann eine 9leitye ton & auslauten auS, bie eine £od)grabige 2ttemnot berrieten, unb ftarrte mit ben in Sränen föttrfmmenben Slugen bimmettpärtS.

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„3<>/ aHer 2lnfang i$ fd>tt>er," ladjte ber 3tnn- bofer.

„8t fo a breifacfc »erböHts ©föff!" fcfctmpfte ber 23ertl.

„£eict)t t>erfu$ft lieber 'n SBein!" 2)er 3inn^ofer Iniff bie äugen unb bie Sippen jufammen. „2)er i$ a fo gut."

„21 fo gut? 3 banf fd)ön! 2)a$ t>ermatebrapette 3eug$ magft bu faufen."

„2lber gern, QBallner-öertt, fo Diel b'jablft! 3 fauf (Sffig unb ©c^etbtoaffer, trenn mi<b oaner freihält."

,,©d)aff bir an/' murrte ber 23urf<$e, „fcfjaff an, tote Diel b* bat>on in bid> einea'fctyütten gtrauft, ofcne baft V bir a fioct) in £eib brennff ; aber mir b&tft bo<$ fagen fönnen, in n>a$ für a ©tftbütten ttrir ba ^'neingraten; bo<$ mer lennt bt$ tx>o|)t ."

„Salt aus, ba& i bid) beim QBort &att," rief ber 3irm^ofer unb, gegen ben Qßtrt getoenbet, fubr er fort: „23ring no<$ oan 23rannttt>etn, aber tooafet, in oan glafdjel, too a brei, a uteri fo Severin eine- ge^n."

b.

2) e r geuereinleger. Sd)tt>anf.

2)er Scbatf, ber einen 23urfd)en in$ §au$ be$ geizigen 23auern (beffen Gimbte roegen) fc^tpärjen hritt. 9tebet bem 93auern ein, bie Ö3erfid>erungen bätten^ jefjt fo fd)ted)t, bie Dielen geuertoebren :c. ß$ brennt nt$ ab. ^otgtid) toirb ni| t>erft($ert. 2tber bie bitten ibre eigenen Einleger, bie mttffen Ob-

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jefte anjünben unb bereit 23efi§er, früher in$ (Ein- fcerftänbnte gejogen, werben glän$enb entfc^äbigt, ba$ &au$ trtel fcf)öner nrieber aufgebaut bafür müffen fie bie ©efeHfdjaft toben: ttrie bie fein 2tn- ftanb mad)t *c.

ff9la, bu, jeftf i$'$ fe$$ SBoc^en, wann gfd>ie$f$ benn?"

Sr tt>eife jtoar ni<t)t, tt>a$, aber fagt: „*$ gföie&t f$on, t>ertafe bid)!"

QBie er bei ber 9ianbl geuer eingelegt £atte, Der- fcf)n>anb er. „QBa$ Seuyel, wo ber Satunf?" „3<*/ |>aft eingreift g^abt für$ brennen?" „9lein." ,3a, fieMt!"

„3)u |Kift niy Don einreiben gfagt." „3, bö$ t>erffefct fid> t>on fetbff!"

Öut rüden, b' fladje §anb afn $opf legn.

Stroty unb §eu

Sangt geuer glei,

SeuerSfreunb

9Zit morgen, lieber tyeunt! $euer war aber anglegt worbn bei ber 9ianbt. Söffen mußte ber Änectyt.

c

2)er 3irmtyofer. 2) er ^euereinleger.

1. QBie ber QEßaHner-23ertt auf „^erwunf^ene- ^rinaen^-CSebanfen fommt unb wie i&m ber 3irtn- £ofer Quartier ju ma<$en t>erfpri$t.

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2. <3ßie ber 3irm&ofer e$ in$ QBerf fefct, fein <3Bort 311 Ratten.

3. QBie ber »erttmnfcfjene «prina mit bem Stfc^en- bröbel t>erfel>rt.

4. QBte bcr 3irmtyofer mit bem alten QBaHner- Sertl-SJater eine 2lu$einanberfefcung fcat.

5. ©er t>ertounfd)ene ^rinj überrafefct ba£ 2lf$enbröbel nid)t unb bo$.

6. Qßie er mit bem 3irm$ofer fid) auSeinanber- fefcen ttrttl, n>oau e$ ni<$t fommt, tootyl aber 51t einer Soweit.

2)a$ Strumpfbanb. 2)u ^aft gar a fcityer 2lbfetm n?ie ber ^rina.

21 fo a 3^rl, tt>ar f al$ Kellnerin, ba Ijat f au einer «Dftatjm muffen, toeife nit, toarum, id) glaub, fie au$ 'm ©'toanb gn>a<$fen, mußt ft$ längere unb weitere 9töcf fdjaffen.

S)er 5?ned)t fannft ja auf mein öof. ©ienft nehmen . . .

171. S 1 i a a

©e& a^/ fagte ber 23urf<#e au feinem S?ame- raben. 2Ba$ wiKft ba$ 9Äabel heiraten? 2Bie bu fef d) bift, friegft a alte mit etn'm Sau$. SBeil b'tyr 9i öeiraten t>erf proben fcaft? 2>a£ tut mer, ba& mer au fein 3tvcd fommt. Unb no$ friegt f Jeftf a Äinb. So fangft bu f^on mit Sorgen ben &au$ftanb an. Saft bu nit f<$on toeldje fifcen laffen? 3$ $alt eine metyr.

= O Ja, aber mit fein JHnb.

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^at). QEer tvcify, bleibte leben. Nabeln gnug übertäubend. 3tt>ei gleid) tn£ &au$, ba3 reifet in$ ©elb.

= 3ur Ballung fann'3 au$ bor ©rt<$t ge$n.

3<t, t<*) lenn Ja ba$ ^Jlabet, bor ber brau^ft nur au tun, aU ^atteft ba$ JSinb nit für ba£ beine, fo i$ bie ffotj unb begehrt bon bir lein ©rof^en.

= §alunf.

(Er &ört bon einer, bie aud) ein Schuft nad> bem erffen S?inb $at fifcen laffen unb bie „fo eine" ge- worben ift.

9ietn e$rti$!

172.

2) er Slufgeftarte unb ber trottet.

Z r o 1 1 e I : „910, trenn fein ©oft nit i$ unb lein Seufel, fo fall ii) über bi<i) $er, an ^Jlenfc^en er- fctytagn i$ nit me&r toie a 6d)tt>em fd)tad)ten, gett?"

23efe£rt: bie ©egemoefcr :c.

173.

S3om Senfter ber Strbet tSftube (23itb- f$nifcer$, berglei $ en). 2Iu$fi$t auf

ben ffrieb^of.

2)a$ i$ nit fo f$le$t. öerr, nit fo \d)U<S)t i$ ba$. Sitte, mit benen man umgegangen, fommen tvofy nid)t bortfrtn, fo atemtt<$ alle aber boefy.

2Ba$ fi<$ augetragen auf ber QBett, feit 9Äenf<$en barauf finb, id) mad&'S mit ober auety nit. 3$ u>eift'£ aber, n>a$ tt>ar, ift unb fein tarnt. Sortytn fü&rt'$, baS au benlen, immer bor 2lugen au fcaben, i$ nit fo f$le$t.

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(9Jletn QBetb tv&v Dieltet^t untreu tvoxben, fle ift brat> geblieben e$ bafylt fid) nit auä für 9Jiinuten Sauntet fid) verlieren, anbere t>erle£en bie furje Eebjeit )

174.

2>a$ 23ettftaffeltreten.

S)er öalunfe richtet bie ütyr aurüd. 2)er 23urfcf>e, ber t>erltebte, ber auf 9lat be$ üfjrmadjerä (Sreffaft) fi$ al$ ber erfefjnte «DDlann aeigen fofl, Derfpätet fid>, ber öatunfe erfdjeint an feiner Stelle.

QBte rietet ber ityrmad^er ben Sdjaben tuteber ein? Sid) mit bem Aberglauben ^erumf plagen ift ein harter ©trauft.

(Er rebet ber Kellnerin au, ber ©eltebten be$ £>a- lunfen au fagen, fie fcabe biefen gefe^en, unb ber, ber n>eiß, ba3 von ttjm t>eranftattete ©eficfyt fei fatfety, fcätt ba$ ber Kellnerin für ec^t unb gibt fi$ brein.

174a.

1. Kapitel. <2Bie ber fiafcbauer *n £o^ bauer au ein* ©eftänbniffe bewegen

will.

„fiofcbauer, bu bift a £ump!" „3d) bin foan £ump!" „S>u bift aner." „Koaner bin id)."

„©fte^'S ein, gib'3 a«/ £ofcbauer, bu bift a fiump." „3c& laff' mid) als felbn nit au$fd)rein." „Su'S a nit. 9htr mir faUft augebn, bafc b'aner bift."

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„San gib i#S *u."

„23tft faner, manft.Wft fauer, fagft? §a\wt)l bift aner."

„3>u fuctrfi Streit!"

„3$ fu^ a (Einf^n. QBeifet, \<f) »etfj, bafe b'a S?ump bift) mir fannft fd>on eingftebn." „2)u bift a 5ejr, nxum i a £ump bin " u. f. tt>. So unterbattcn fie ficf> eine gute Stunbe lang.

175.

2)a$ Streitgut (gabrtpeg).

S)er Gimmel £at ein Sinfe^en unb Derbinbet fid) mit bem 23ad), bem bie ßiebenben Hagen.

„SBenn bu mfd) bttteff unb ber QBeg nimmer n>är, ja, - -"

<£in f<$auertid)e$ Unwetter reifet bi$ an ben 3aun ba$ £anb meg.

176.

91 tätige <2)orfgefdHd)te.

3)er 23ub heiratet bie ®ern, beren (Eltern geben in bie 2tu$naf>m unb fyabtn etliche Rimbert ©ulben auf bem 2tnwefen fteben. Streit ber Jungen £eute mit ben 2ttten. Sie wollen gefjen unb (ünben ba* Kapital. 3)er 9Äann berebet ficf> mit ber Softer ber beiben, bie 2t(ten umzubringen. (Er ^flngt^Me 2llte im Stade auf, melbet e$ troefen ber 23äurin in ber Stube: „Sie b <* b i ö) f d) o u lu Säuert bem bitten auf, erfd)lagt ibn. „3e^t £ab id) tyn aud)!" Olm fottte eine SBallfabrt !ommen unb 9fleffelefen- taffen, b a m i t '3 n i d) t a u f f o m m t.

<2ln3enarub er. l. 27 «j-

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2. 35er SfJlenfcf) unb bie meiap^pfi-

fcf>en Probleme

177.

Öumorifitf $*f atirif $eS Äapttel.

28 i e wir e S b o d> f o ^crrlid) weit g e- b r o d) t !

2) i e neuere Sd)öpfungSgefcbi<bt* 5um 23eif piet. £>ie alte f agte : im Stnfang war nt^ts als ©Ott allein bie neuere faßt: $m 2lnfang war etn>a$, aber man weift nid)t, waSl ober: eS war gar fein Stnfang!

178.

Vorträge eines 9iarren.

©enfen Sie fieb, meine ^Kutter ober mein QJater bätten eine anbere Q3erbinbung eingegangen, wo* bun$ iä) in meiner Jeggen Totalität gar nidjt bätie aur (Erlernung gelangen lönnen fonacb für mid> ein anberer geboren worben, verfolgen Sie biefen ©ebanfen bis in feine testen ßonfequenjen unb fagen Sie, ob er einen nidjt frf)U>inbli<b ma<bt.

23letf<tftnoti$ : fonbern zweiteilig, jwei ^erfonen, auSgeftattet mit meiner Satbperfon unb ber a^eier anberer Salbperfonen.

179.

3wei bwmoriftif cb-f atirif cbe ^araltelfapitet.

1. ^bilofopb^n über bie anfterbltd)feit zc.

2. 2>ann bie 9JMfere eines gana etenben, »er- lotterten ©efmbelS (parobiftifcb). Ober 2. 1. ?!

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180.

ßomifcfceS/ ^umortfitfcfc - fatirtf^e«

Ä a p x t e l

Der ©täubig« nrfrb gana be- unb toe&mtttig unb n>ilb, ba itym ein muttt>illtger Stubentenairfel be- weift, bafj e$ leinen ©Ott gebe.

181.

3) er 'Pfaffe 9)., ben einer auf beffen fat- bung$t>oöe *prebtgt auffu^t, iljn bittet (als armer Jeufei) it>n ©ebet etnauf fließen; ba er aber immer fommt, ftcfy ju t>ergen>tffern, bafe ber Pfaffe bete/ unb ju t>erfidj)ern, bafe ba« ©ebet ntc&tä geholfen fcabe, nrfrft t&n tultyt ber <pfaffe tt>ütenb fcinau*.

® e r 3 c f u i t ((Erching). 9lr. 182-191 .

182.

Kapitel, wo ber Q3erfaffer eine merfroürbige Unter- rebung mit einem Stfuiten £at unb Hein beigibt.

2)a$ 2>enlen ift burcf)au$ fd)äbttd> n>a$ 9touffeau »oute, bte 3urücffüf)rung auf ben finbi- fdjen ürftanb, totr tetffen e$. 3fcr feib au famt unb fonber£ nur unbanfbare Sityne be$ 3efuitt$- mu$. 3^f &eu<$eft fiopalität.

2ltfo n>ir f ollen gteic^fam ein rubig 2)afein führen, tüie öunbe in ber Sonne liegen unb Slitye ab- f Rütteln?

Konfequenj be$ ®enfen$: feine £eben$freube. ©anj richtig!

©ut, bafe er gegangen 1 3<f> tonn ifcm nt$t un- recht geben; eine ©eneration [muft t>erge£en], efc bie

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anbere unä ba$ 2)enfen eingeimpft, bie 3nte reffen »on Sotyn unb ©rofeüater in mir. QBtnn ber 9Kann roüfote, u>a$ i$ Je^t t>on tym benfe, e$ märe nur ein 23ett>ei$ metyr für feine J^eorie. Startmann zc.

3£r t>eud>elt ©tauben, glaubt tyr benn baö? §t)v fc^eut eucfc t>ov ftinbern ic, unb fo genant tyr eudj nie gilt un$ au$ gteidj. ©etoo&n^eit ift unä leiber at$ ©taube, ber läfct freien Eitlen, @en>5f)- nung binbet itjn.

183.

2)er £oglf 3^re^ eigenen Spftem* aufotge, fügte ber 3 * f « i t, fann 3&neu unfer ©Ott nur gtaubbar erfdjeinen. QBenn 3fyien einesteils ©Ott als t>otlfom- meneS QBefen in abftraftem Sinne md)t paffen toill unb anberfettS in realem Sinne biefeS ©afein, biefe QBelt nid)t fcoflfommen bttnfen fann, fo ergänzen fid) Ja biefe beiben 23egriffc unb reimen ficty QBett unb ©Ott Dorattgltc^. ©erabe baS $umme mufe 3tmen Ja gtaubbar erfd)einen - ba eS nidjtS Ver- nünftige^ gibt.

184.

2tn u>aS wollen Sie fid) loenben, u>enn Sie alles aufgetoenbet J>abeu, toaS 3&«*n mdgltd) iff als an baS etoig Unvernünftige, 3n>eifett>afte, Söillfürtt^e?

185.

$Bie fann ein 9?aturforfdKr 9lepubtifaner, tt>ie fann er Demofrat fein? SBenn er gefte&t, baft ein junger, unbreffierter &unb t>on ben (Eltern bie ©abe

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be$ 2lufroarten$ überfommen f)<xt, nrie tritt er unfern ^Prinjen bie angeborene ftctyigfeit be$ Regierend be- ff reiten?

186.

So wirb fetbft nad) ben neueren 5orfd>ungen bie (Erbe bas fnmmlifdje 23etl)tef)em, beim bie Sterne unb Sonnen, bie leuchten, bie brennen, bie to&en unb ift fein £eben auf itjnen menig bunfle Sterne melfe unb fennt man

187.

3) i e e n f d) e n r e d) t e.

$)ie SBtffenfdjaft fagt, 33etyie$em ift bie (Erbe (allein betoolmt) unb bie QBiffenfcfiaft ffettt ben Stänbeunterfdjieb fd)ärfer in$ £id>t.

188.

QSJenn mid) ein ftuft fdjmeraen fanu, ben id) nidjt me^r fcabe, bann fann mid) aud) mein ganzer Seib fd)mer$en, wenn id) [i^u] nid)t metjr fjabe; man Wnnte bafjer nad) bem Üeben d)ronifd)e Seib* fdjmeraen £aben. <33erefcrte ©näbige, mir motten nidjt mefjr über bic Sötte f (fielen.

189.

QBofcer roeifet bu, baß e$ ein SReer gibt? (<33om Cefen )

190. P r i e fi c r.

<33ergeffcn Sie nity, ba& mir meber ben Slutt gemalt $aben no$ fceutjutage machen, bafe ba$ 23c- bttrfniS na$ biefem unflaren &u*brud untlarffer ©e-

4J!

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fübte im Q3otfe einmal feftftyt, gefeffen t>at unb fifcen tvlxb unb bafe mir tebiglich nichts anbereS tun, als btefen überfommenen Dtenff, ohne baS ünbe- greif liehe felbft tterftehn au fönnen ober und auch baS Q3erffänbniS nur anaumafeen, t>ertt>alten.

191.

Ob ber 9!Jlenfch nact> bem £eben nicht fortträumt? <Pfaff: X)h, Sie »erben einen t)6$\t unange- nehmen Sraum tjaben. (©Ott?)

192. Satire.

QBtr beffern nicht tt>ir machen nur 9iatur- gefliehte ber 23eftte „^Kenfch". ©tauben Sie, ber ©eier toirb fein §ubn mehr boten? Den befferfs, bafe er 9laubt>oget Reifet!

193.

„Obwohl es mir um mt<h fehr leib tut, toofür td> auch einige £lrf a<he au haben glaube, fo erfüllt es mich t>od> JebeSmat mit einer grimmigen ©enug- tuung, tt>enn ich m^ unter einer größeren 9Dtenfchen- menge bewege, baft all btefeS ©efinbet, biefe ftrafcen unb £art>en unb inferioren 23eftien hintt>eggerafft fein werben eines SageS, für jeben bie Stunbe !ommt, wo er auf immer aus ber <2BefenSreihe t>er- fchwinbet. Manches £eben iff Ja fo nur ein Der- förperter ©affenhauer, ein Schanbtieb ober ein blöber Singfang aus ber Rinberftube. Der ©e- banfe ... er tft beS SobeSfchweifceS ber Sbten wert!" (Ein 9Wenfchenfetnb.

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194.

2) e r g e i n b ber 9tt e n f d) f> e 1 1. (§umoriftif<f).fatirifd)C Lobelie.)

2>er atleä (Etenb, alle Qual unb feinen au$ ber QBelt abraffen tt)iH unb Med ©efd)tec$t ba^er um Jeben (ben legten) 2tuffd>tt>ung bringen nrttt.

3. 2)ie t)iftorifd)e ^erjpeftibe

195.

Waä) 250 3a^ren beim 23uc^^änbter.

„Öerr," fagte ber ©efjttfe, „©oetye unb Stiller finb bod) ettpaS ju veraltet gegen " er nannte eine 9Jienge tarnen, bte id) nid)t fannte. „2Bte tft'3 benn," ftammelte id), „mit einem gettriffen " icf> nannte fe^r f$tt<f)tern meinen 9Zamen. 3)er ©efjilfe toieber^olte tyn fe^r fragenb. ßubtid) fagte er: „SBann t)at benn ber 9ftann gelebt?" 3$ nannte meine 3eit. „2td)l" (Er fd)lug nad). „2>a3 ift ber, ber Sauernfomöbien förieb?" „3a!" „®er fietjt mit ber Semerfung in ben fompenbtöfeffen £ite- raturgefd)td)ten."

Sin Sraum Q3Sei$f)eit unb 33efd)etben&eit.

196.

College 2lrtffopt)ane$ unb id).

(^antafie.)

197.

2)a$ QBteberfe&en Primaner. 3ufammentreffen im 3*nfeit$ mit allen ©röfcen. 3b«*« bie 23en?unberung (bem tfato, öomer )

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augbrücfcn unb bie TJeractytung bem ftaliguta unb 9iero.

198.

1er fctyriftfteUernbe Slriftotrat 9teibf>ammel unb fein Srofi, bic Slnit>erfalfprad)c.

<2)er abelige Sonberling, bem ber ©ebanfe an bie anit>erfalfpracf)e gegenüber allen öeroen ber Literatur fcöct>lid> besagt. (Er fiefct it>re Hüffen fjitynifd) an.

3d> probujiere nic^t. 2)er Sag, wo tyr t>on ben ^oflamenten [türmet

(Einmal follte e$ bie lateinifdje Sprache werben, bagegen tefjnte firf> mit engem ©eficf)t$punfte ba$ Q3oIf auf. (ES war bie Spraye ber ©ete&rten, bann lieg fid) bie franaöfifdje ba$u an, ba$ mar bie ber gebilbeten Äreife, bagegen ftanben ©ete&rte unb Un- gebitbete. Seijt fommt bie engtifcfje an bie 9teifje, bic wirb bon Millionen gefprodjen, fie tyxt alte praftt- fd)en üeutc für fid), bie wirb'S.

QBenn fie bie £lnit>erfalfprad)e wirb, fo fdjafft unb bietet jeber Ijenwrragenbe ©eiff in biefer Spradjc, bie anbern finfen allmäfjlict) au „23utgärfprad)en", bebeutungglofen ©iateften &erab, iljnen naefou* forfdjen fcat weiter feinen Sinn at$ £öd)ften$ für Spradjforfdjung, bie fogenannten Ätaffifer ber alten Sprachen werben übertragen, fie verlieren biel t>on ifjrem ©tan^e, benn bie Sd)ön£eit fpradjtidjer QBen- bungen, bie ftraft unb ba$ pfp^otogtfcfce (Element ber ©djitberungen ift mit ben QBorten, beren finni- gen 3ufammen^aug wir immer empfinben, ba&in, alles wirb bergeffen, benn praftifdjen SBert f>at bie

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r

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9iacf>Iefe alter Ctteraturen nimmer, ba ftc Don ber neuen in ber Hnlberfatfpradje unb Scf)tlberung großartiger uniberfeffer 23egebniffe, 2fu$bltcfe unb Q3er^äWniffe gana überflügelt iff

2ßer fennt euef) benn uod>? ßtne QBeile fpuft ibr nod) in ftompenbien, Seifen unb Anthologien, bann Dement ifcr bis auf bie 6pur.

OBo^u mid) mü&en, eurem £rofe anzugehören?

199. Kapitel.

Stubent. ©lüdlicfje 5!age. ^ptfjagoraS (öeelen- toanberung) hat red)t! (Enrig bort unb ba! -- Schöner, freunbtidjer 5ag, Stubierffube fonnen^ell.

5 räumerei !

3n ber vStabt £eiben fit) icf) unb träume

3n ber Stabt (Cciben) nmrbe ein Änäbtein ge-

boren. (3an 23ofolt nnrb irgenbeine gefd)id)tlicf)e

1?crfon.)

QBie uid)tig \af) ba$ Heine 2)ing au«;! 2)er toarb ba$ unb ba$ . . . öimmel, nrie bie 3cit »ergeht! ®a$ ift nahezu 300 3af>r £er!

201.

Daö §eimelnbe ber alten (altbeutfdjen unb anbern) 23ilber unb Säuberungen.

So lebten bor founbfobiel 3^ttaufenbeit bie SKenfchen if>r £eben, taufenbfättig abtpeidjenb in

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ftlcinigfeiten, $i) unb unt>eränbert im ganzen, be- beutenben ©roften.

ein fotd>e* Stilleben (ittuftriert).

202.

2) er Urmenfd), Rumort ftif d)-fattrif d)e

9Zobetlette.

2)er <35Mlbe fä&rt im 23oote. Sin anberer begegnet tym, er [erlägt ttyn mit bem 9tuber über ben SSopf, ber fällt ins QBaffer unb erfauft. Spa&! (Er &at beffen Äanoe gewonnen. Leiter, gebleute Jftu>$en. (Ein tyttbfctKS SBetb, baS er einem anbern abjagt unb fpäter ein anberer i&m zc. Se&r !omtfc£ alles, toaS uns heutzutage empören tpürbe, fel>r bumm alles, n>aS ihm Srnft iff.

203.

OtpmpiaS tieft 'Ttytlipp täten unb beffen ©etiebte famt Äinb in einem ©efäfee tum 2rj fieben.

9tubolf bon ber QBart brei Sage lebenb auf bem 9labe.

2>er 23eiftehenbe trodnet ben Schweife beS hilflos Sammernben bon ber Stinte, „©ebulb! 23alb iff alles alle* borüber!"

5>ann nach biefem furchtbaren 2lmte - „©enug etenb in ber SBelt, mehr noch machen n>ir baju!" geht er tief finnig, nunmehr gleichgültig fein £eben ftihrenb, fort.

204.

2) er 9titter (Satire).

Deffen Äinb fieht bei bem tfinbe eines Kauf- mannes ein Spielzeug unb bertangt es für fidj.

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2>er Q3ater forbert e$ t>om Kaufmann, ben er al$ btefer fi$ weigert famt bem Äinbe ju 9ted)t crfd)tägt. Q3iet greube tt>ar in bcr 23urg.

205.

2 ob be$ Rittertum 3.

$>a famen $n>et 23lüten be$ &etbentum$ jufammen unb fagten ficf> : „ö[uren]foI>n, $>unb unb Sumpen- fcrtl" jc^t lauter unpariamentarif cfje 2lu$brttde unb tt>etd>e gWenfäenfenntnte grabe in ben be&or* fugten Staffen Jener Sage beaeugen fiel Unb bann leine f>euc&tertf3)e 2lbbitte lein 93erfiecfen hinter bie Sianbeäe^re, tvo ber £ump im Saufen t>er« friert unb taut ^erborbelfert: SBir finb lauter S^ren« männer! 9Zein, reblirfjer J?ampf unb freunblidje 2tn- erfennung ber einigen au$f<$taggebenben 9Kad>t ber &nod)e\\ !

©olb batte nur, n>er e$ in ber Jauff ju galten üer- motyc. 9ltdjt in «SBec^fetn auf anbere. ©eift fonnte jeber $aben, fouiel er wollte, unb fagen, tva$ er wollte, nur mufcte er bte 5?ritifierten au$ nieberju* fc^Iagen vermögen.

206.

Si u 1 1 u r b i t b.

einem 9tat$fcerrn, ber fi$ babei nic^t müden barf, »erben grau unb atoet Heine 9Jiäbc$en (jtPölf unb fieben 3^^re alt) als . . . öejen berbrannt.

(QEBaS benfen bie Opfer? <3Ba$ ber Q3ater?)

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207.

£ c g c n b e Don bcn ^eiligen ©cbctnen.

a.

Ü e ^ c n b c.

2>a$ M?oftnil)cr Äon^il, baS 1414aufammeugetretcu war, hatte f $on rcd)tfd)af fen u>a$ hinter fid) gebraut, c$ $<ttte bcn öuS im 3ö()rc 1415 unb bcn fiicronp- mu^ im barauffolgenben verbrennen laffen, ferner hatte e$ brei gleichzeitige °päpfte abgefegt, benn brei ^eilige 93äter auf einmal untren ber S^riften^eit bod) $u biel getvefen, ba nach gewöhnlichem Sauf ber Dinge ein Gtmftmenfct), fetbft toenn er eine ber hingebenbften 9Jiütter beftyt, c$ työcf>ffen$ auf aioei Q3ätcr bringen fann, einen, ber e$ de facto, unb einen, ber e$ de jure ift, wobei gcn>9Qntt$ ber erffere e$ bem letzteren überlädt, fich auch mit bem vjaftum ab^ufinben; c$ nmrbe fohin als ber alleinige ed>te unb redjte Q3ater Martin V. erwählt, unb nun foltte es an eine Deformation ber Kirche an ftaupt unb ©Hebern gehen, aber baS Ratten bie ©lieber übel bebaut, benn baS neue öaupt töfte baS ftonftU auf unb berfprad), fid> mit ben ©liebem unb Na- tionen etnjetmeife au berftänbigen.

<2o matten fich benn alle getftlichen unb weltlichen 23eifiljer ber erlaubten unb erleuchteten QJerfamm- lung auf bcn öeimweg, auch ber Äarbinat (pan- botpho ftieg in feine mit bier Faultieren befpannte Deifefutfchc, welche alle erbenf liehe 23equemlid)fcit bot unb bon beren 9ttidfitje ihm bie rofigen ©eftchter feiner beiben Ottdjten entgegenlad^ten.

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2tf>er fd)on bie erftcn paar Sagereifen ermttbeten ben alten öerrn, unb er befd)loß, in einem Meinen Stäbtdjen, baS am briften Sage errei^t würbe, au weilen unb auSauru^en. QEßie ber Ort $ieß, baS vermochte er fid) md)t au merfen, benn er mar ein echter QBelfäer, ber fid) mit ben barbarifc^en beut- fdjen 9lamen burd)auS nid)t aure$tfanb unb nid)t einmal au fagen wußte, ob er t>on bem Äonail au Äoftnty ober au ßonftana fönte. Se&r eintabenb für it)n war ber Umftanb, baß er fi$ bortorts nid)t auf bie ©aftfreunbfctyaft eines 938t rteS angewtefen fanb, welche fo ein ©d&etm tro*$ ber Hnbequemlictyfett ftetS mdgtid>ft t)od) anlreibete, fonbem baß fid) in bem Meinen Stäbtdjen ein großes Älofter befanb, baS fid) in e^rfttrdjtiger 3ubringti<tyfeit beeilte, ein fo großes &ird)enttd)t, wofür Starbinal 'panbolpbo galt, in feine ^Rattern au bitten.

©er Sforbtnat »erbrachte in ben ^prunfgemäc^ern beS 2lbteS eine fo ruhige, frieblidje 9lad)t, baß er fid) am Diorgen barauf geftärft ertyob unb in Be- gleitung beS ganaen Kapitels bem fogenannten Seibengraben rüftig aufd)ritt, wo eben an bem Sunbamente einer ftirdje gegraben würbe, ba bie Älofterfapefle bem oubrange ber frommen fd)on eine 3eittang nid>t mef)r genügenben 9?aum bot. 2>er fteibengraben lag innerhalb unb längs ber Stabtmauer in unmittelbarer 9iäf)e beS ftlofterS unb war eine etwa mannS^o^e Vertiefung, vingS Don altem, aber feffem ©emäuer umgeben, baS einft, ber Sage nad), t>on geifteSblinben Reiben errietet worben war. 5)iefe tyeibnifdjen Steine foUten im

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Verlaufe best Saueä ausgebrochen unb ben cä^rlft- llcfcen <pfeitern unb dauern einverleibt toerben; barin tonnten atterbingS grübelnbe Seelen ettoaä SpmbottfcfjeS flnben, ba$ gar nt$t beabfiefctigt tt>ar, ben frommen, einfältigen* Sinn hingegen mufete biefe 93ertt>enbung altbeibnif d>en 9Jlatertal$ mit ©enug- tuung erfüllen.

2tl$ nun ber ftarbtnal an ber Seite beö 2lbte$ ben 9Dlön<hen unb bem ©efolge t>oranfct>ritt unb bie breite, eigene errichtete Sreppe nad) bem arbeite- pta^e hernteberftieg, bot fief) allen ein feltfamer 2ln- blicf: Saue unb Schaufel ruhten unb bie Arbeiter ftanben in ftummer Qkrtounberung x>ov einer Un- menge Meiner Knoden, bie fie an ben Sag geförbert t;atten.

Q3orerff ftanb ftarbinal ^panbotp^o fo unbefangen bem $unbe gegenüber n>ie bie Arbeiter, benen bie &nod)en eben &no<$en toaren unb tt>etd)e bafür feine QJertoenbung Ratten, bann aber fd&ofc e$ ihm plöfclid) burd) ba$ ©ebirn öeibengraben 2tmpbi* tbeater 2)io!tetian -- £f>riffem>erfotgung SRärtprer!

„3)anfet ©Ott/' fagte er falbungäüofl au bem äbte, „bafe er (Euch foldje ©nabe auteit werben läftt."

2>er 2£bt bltcfte bem ftarbinal unter ben roten gut, bann nad) ben Änochen unb jog bie 2ld>fel.

„<£in QBunberl" fagte ^anbofyho na^brüdli*. „Sin QBunber toabrbafttg, ba$ ber öerr meine Ufugen ju flauen getoürbigt. 3 b* baut eine &ir<he, gottbegnabeter <3ttann, unb ber öimmet fetbft füllt

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fie <£u<$ mit öetltgen. qßir flefcen ^ner t>or ben ©e- betnen x>on SKürtprern!"

Sobalb bie Arbeiter bat>on uerftänbigt umrben benn bie getftttc&ett Serren rebeten fiatein, fpra^en fi<$ aber be$f>atb nt$t leistet viffen fie bie 9Jtüt>en Dom ftopfe unb falteten bie öänbe unb bie 9Jtön$e ftimmten einen fiobgefang an.

S$ n>ar am 2lbenbe felben 2age£, ba ber 2tbt vor ben ßarbinat trat unb fagte : „2l<$, Sminena, Reifet bo<$ meiner 6$tpa$9*ttl QkrgebenS &abe id) alle fiegenbenbüc&er, alle profanen 2tuffd)reibungen, fo mir augänglfd), burcfcftöbert, id) finb* allenthalben feine Spur, tt>er bo$ fetbe unfere$ bemütigen Mofterä glorreiche SWärtprer getoefen fein motten, toie Diel t£rer an 3a£t, tt>e$ 2trt t£r Sterben unb tt>te fie geheißen haben? QBeifc i# aber beren 9lamen nid)t au nennen unb ihrer ©efd)i^te nicht 23efcheib, fo finb fie und t>on feinem befonberen 9iufc, läfyUn fo in eins mit ben anbern allen unb feiern au Stiler- heiligen, unb t)on aH ber ©lorie fällt faum ein $üntä)tn ab, eine Opferferae au aünben. ©Ott beffer'*!"

©tedmat aog ber ßarbtnal bie 2tchfet unb blictte bem ßlbte unter bie ftapuae. „(Et, ei," fagte er unb wiegte ba$ £>aupt unb fpreitete bie fünf Singer feiner 9ted)ten gegen bie Stime; ptitytid) toarf er bie öanb gegen ben 2tbt, als hätte ber bie 3ahl ber Ringer raten f ollen tote beim 9Äora-Spiet, ba$ toohl bermaleinft Seine Sminena in ihrem öeimatdorte at$ barfüßiger 3unge mit gleich t>ertt>ahrtoften fangen oftmal geübt haben motzte. „®ibt e$ benn hierorts

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feine erleuchteten, welchen bie ©nabe offenbarenber Sräume unb himmlifcher ©efichte etguet?" fragte er.

„2lch ja," entgegnete eifrig ber 2lbt, „berartig 93e- gnabete tyxben tt>ir atoeie unweit in ber ©egenb häufen. 23eibe erbaulicher träume unb (Eingebungen geroürbigt unb t>on einem ©ebeteifer erfüllt, bafe man fie toährenb ber 2lnbacht oft eine Spanne $0$ über ihrem Sager in ber £uft tyxt fnien fehen, g leid) f am, al$ mürben fie t>on ben lieben (Engelein auf öänbeu getragen."

„<ZBer finb biefe betben?" fragte bie (Eminenz

„3)ie fromme Schleper Seraphtne, eine 9Zonne in bem grauenflofter eine Stunbe «JBeged tum ba, unb ein 9Kann geringen Stanbed, feinet 3eichen$ ein Schufter ."

„3d> wollte, ber bliebe bei feinem Seiften," fagte ber ftarbtnal, „bie profanen träumen fo ungefüg, baft man atte93lühe hat, e$ mit Schrift unb Überlieferung in (Einflang 51t bringen. QBir wollen und Heber an Schwefter Seraph^end (Eingebungen Ratten."

„Sich, (Euer (Eminenz," feufote ber 2lbt, „bereu Öbtiffin ift unferem fttofter gram, bie läfet nicht au, wa$ und 31t Sieb unb 9Zufj gefct>ä^,.'/

„Sorgt nicht! 211$ ber Eiligen SHnfce Äarbinal fommt e$ mir au, ber unchriftlichen (Entfrembung awifdjen a^ei fo audgeaeichneten <2>tätie\\ ber 8ln- bad^t, wie (Eure fttöffer finb, 3U fteuem, unb ich benfe, bamit um fo eher au ftanbe au fommen, ali wir nicht mit leeren öänben \>ov ben frommen grauen erfcheinen. 3hr Wnnt ihnen ja einen ober dtpei heilige fieiber für ihre toitty abgeben."

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Der 2tbt fu&r ficf> mit ber auSgefpreiaten <Xe$ten unter bie &opuae, at£ wollte er fid) in beu $>aaren frauen, befann ft$ aber, bafe ba$ bei feinem faxten S^äbet ein gegenftanb$lofe$ Unternehmen wäre, imb aog bie Ringer wieber tutüd. „3$ hätte fie lieber alle für un$ begatten", fagte er leife. „9htn benn, wenn e$ fein mufe, fo wollen wir ihnen einen ober ben anbern ablaffen, aber nur einen. ®enft nid>t, gminen^ baft angeflehte fotch ^immlif^er 23e- gnabung unbeiliger ©eia unb 9ietb mein Sera »er- härten fönne; au$ ber fegend reichen Ställe, bie un£ Unwürbtgen auteil geworben, würbe ich gerne eine entfernte 23vuber* ober Sdjwefterauftalt auf bereit Spefen unb ©efabr burd) eine fot<he Senbung be- gaben, aber befagteS Srauenflofter liegt fo nah "

b.

D a $ 9Kärd)en Don ben ^eiligen © e-

b e i n e n.

Gin liftiger Äarbinal ^ört wn bem $uub einer großen 9Äaffe Knochen er erfinnt fid) bie Sage t)on ben t>ieten ^Jiärtprern, bie bort umgefommen, bie ift jeijt betätiget ba$ bringt er bem ^apfte bei unb ber fanonifiert bie öeitigen . 23alb barauf tyxt auch eine fromme 9ionne ein ©eficht, wo ihr bte Öeiligen erfcbeinen. Snbem wohnte aber bort auch ein ehrti<h d)rifttid)er <TOenfch, bem bie Knochen- gefliehte gleich ni<$t richtig Dorgefommen. 3>em er- fcbeint St. ^etruä unb eraäbtt ihm, wie er iefct ftet$ an ber Stmmeläpforte t>on einer ganaen Serbe Siere attadiert wirb, bie fid) alle barauf berufen,

Sinsengrufcer. 1. 28 4^

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Zeitig ju fein, um bie Feinheit be$ ©laubenä mitten fotle er bieg aller 3Bett funbtun unfer ehrlicher S^rift tut bie$, toirb aU Äe^er t>orgeforbert unb aum Sobe t>erurteitt, benn bafe e$ Schwärmer geben tonnte a^eierlei unb feiner tvotyt ba$ Wütige be- hauptete, ba$ fiel bem & eiligen Q3ater ntd)t ein nod> weniger, bafe bieämat ber Schwärmer contra recht ^abe er tut aber no<h ein* er läfjt bie Knoden unterfuchen. ©in ©elahrter finbet fte t>eitig, ba$ h*i&t 9)ienfd)enfnod)en, ber tt>ar fromm. (Ein anberer war gelahrter unb finbet Sterfnochen. 9tun aber muß bie Schwärmerin ber Kirche bo<h recht haben, fo wirb ber fromme Sräumer, nach frucht- lofer (Ermahnung be* ctoevtv&fynten Karbtnalä, ber babei Stngft gefd)tt>tyt tyaben fott Derbrannt, ber ©elahrte aber in Sann getan. <33a$ aber St. <peter mit ben Bieren angefangen, ba$ ift bie 5rage!

208.

2)er ©öhenbilberchen-Schranf in einem 9Äufeum (2000 Sa&re nach

Hnfere Ärujifiye, <3)iab0nnchen, öettige zc, baau Ofterlamm mit bem ^äfyn^enl QBie ein Spielwaren* laben! 5>ie ^b^ntafie großer Kinber t)at ba$ an- geregt.

209. $ r ä u m e.

a) ^ompei.

Stuf biefem 23lode gefetjab ber Korporation, bie fid> ba angefammelt (hatte), ba$ unb ba3, bi$ mit bem Orte bie ©efchtchte ertif<ht.

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b) a& Ibauten.

Sbenfo. 2)a$ gef<f)a& unb ba$, fiebelten fl$ an, bte Stebtung ttmd)$ unb nm<$$, gebieb, ging im 23ranbe unter.

c) ©ie «pftanae.

©efcf)i^>tc ber SBefen, meiere eine 'pflanje be- törtem, er(ifcf>t auef) mit beten Q3ewelfen.

210.

5?omifd)-t)umoriftifcf)e^ Kapitel.

QBir Sungen Dergleichen eine ©efptetin mit ber ©ipSfigur ber <33enu$, finben fie gana unähnlich ber- fetben unb finb ber überjeugung, baft ber Sfigurino Me ftigur t>erpafct tyabe. 9lur einer t>on unä ift im* um>erftänblid[) gef cf)ämtg. 2>er ift ein llnaü^t- ling, ber paar 3abre barnad) ba$ #inb£mäbet »er- führt.

211.

3>ie mißbrauchten, t>erjerrten ©e* f ü b t e. (öumoriftifcWartrtfcl).)

A. 2>te atte Sungfer, bie mit Sentimentalität Don bem Q3ater i£re$ J?inbe$ fpricf)t, ba$ in Spiritus (ein $ötu$) auf bem haften fte^t. „(Er ift bo<f) ber <33ater meinet &fnbe$."

B. Die fentimentate (E^ebred)erin : „9Jtanfann pd) feinet ÄtnbeS nur ^>att> erfreun, ba ia ber, ber e$ erjeugte, fich feiner nicht erfreuen fanu, e$ nicht immer um fich tyaben lann. S(d> ©ott!"

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212.

2) tt $ © p i e l ber grauen, au$ bein leicht (Ernft werben fann, fie macht Ja bur<h ein £äd>eln gtüdtid), rerrüdt ben, beffen Stanb fie trägt zc.

213.

9iot>elliftif d). 2>ämonif<he ober bo^^afte £uft ber 9Ääb<hen unb grauen, einen 9Rann närrifch, ^5d)ft etenb, teibenb $u machen ober einen 9Zid)t$ahnenben au hinter- gehen (wenn fie babei auch einem fd>tauen Sd>ted)ten aum Opfer faden).

214.

£ e f e b u ch für große ß t n b e r.

II.

2>a$ QBeib (9Wäbchen): ®ein £>an$wurft, ben bu auäfuchft, wirb bich prügeln unb famt beinen 2Bidet- pnppenfinbem 9iot teiben taffen.

3a, mein ©Ott, id) t)db mir ihn einmal genommen! 3m Spielereitaben be$ £eben$ bejaht man teuer: mit £eben$glüd unb umgetaufcht wirb nicht, gilt fid) aufrieben aeigen unb fich nichts merfen taffen.

215.

2) a m e : 3<h berfidjere Sie, bafc id> nicht ben ge* ringpen änteit an bem 9Äanne nehme. Gr: (£r fyxt Sie befeffen.

MM

frei wie if>r Männer unb hatte bon fetfrem Jebe 93er*

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pfltdjtung fern. 3)er 9Rann mar mir, tva* eud) eine Ätrafeenbirne iff, nid>t mefcr.

216. S i n n Ii ct>.

2)a$ QEBeib, ba$ ben ©atten nne 33ater, 23ruber unb Sreunb liebt, unb bie (E&rlic^fett atoingt e$, i&m au gefielen (fie leitet e$ ein, bafe fie au feine* 9lamen$ g&re bon tym, bem fie augetan ift ttrie feinem 9Ratme fonft, fid> f Reiben taffen müffe, nad> ber Trennung aber immer nod> in i&m tyren liebften $reunb er- btiden mürbe), baft fie, bon unbeatt>ingtid>er Sinn* Udjfeit getrieben, me^rfad) gefünbigt.

217.

9iai&e$ graudjen, ba$ ifjren ^ann liebt unb nod) einen.

Äönnt tyr 9Känner benn nidtf mef)r al$ einer 5rau gut fein?! Da* fage

21 u 3 b c n & u f * c i d) n u n q c n eine* OB c t b c r-

feinbc*. 9lr. 218-222.

218.

&umortftifd>e$ Kapitel.

DerQSeiberfeinb.

Sefct auSeinanber, bafe bie $rauen weniger al* bie Männer „öera tyaben", bafc fie ftd) fatt trennen, bafo fie biel intenfiber, unberffttyttiefter Raffen unb babei bie 23efriebigung biefe* ©efttfjle* lebhafter an- ftreben.

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®afe fie burd) Warften unb 9eUf$ttt fcerborben feien für gefunbe unb ibeate 2lnf$auungen unb Strebungen, bargen, tbrer untergeorbneten Ver- nunft toegen, allen ungefunben, untfaren 23effrebun- gen gar leicht gewonnen toerben.

(Ein ^Jtann fommt feiten baju, feine Siebe au Der- laufen, ein QBeib tut ba$, otyne fieb t>eräc&tttc& ju finben, Ja, e$ veraltet bie Sonetten. Sin QBetb ift praftifdj, f^eraloö, fennt Sttnbe nur an anbern unb bäft fid>, burd) männltdjeS, bummed Vorurteil babtn fcerbtlbet, für beffer afä ber <3Jtann, infoferne fie tum tbm, auf leinen anbern ©runb bin aU i&r ©eföleäjt, Schonung, ©alanterie zc. verlangt. ®ie dfjrtoürbig- feit ber <2Kütter. 2Ber »erlangte f t e b a a u ? S)a$ VJeib ift bie niebere ©attung SJtenfcb.

219.

2lu$ ben Aufzeichnungen eines QBeiberfetnbeS.

(Sie braute ibm nid)t$ al$ guten 9iuf, ben fie jener (Entfagung fcerbanfte, u>etcf)e bie ©efeQf^aft öon ben grauen forbert, tvctyrenb fie in biefer 23e- Hebung gegen bie Männer na<f>fi$tig ift, ein t>er- traefteä 9tecf)ene£empel, benn trenn e$ lauter ebrbare SJtäbcben unb grauen gibt, fo muft entweber gegen bie mit Sreulofigfeit unb Verführung vorgegangen werben ober e$ mtiffen anbere gerabeju aur ün- ebrbarfeit angehalten toerben. 2>lefe Freiheit ber Männer führt jur Äne$tf$aft be$ einen Seile*, ber grauen, unb jur (Enttotirbigung be$ anberen. Schon im grauen Stltertume galt bie Sapferfeit für bie

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Sugenb be$ 9Kanne$ unb bte SSeufcfcfceit für bie ber &xa\x, unb um biefelbe au fiebern unb mögttd)ft er- reichbar au madjen, fperrte man bie grauen ein ober roenigftenä von aller SBelt ab, baf ür gab e$ öetären, unb im Mittelalter neben ben SauSfrauen grauen- bäufer, neben ben fitt*famen fafcrenbe grauen, öeut- autage brauet ber 9Rann gar leine $ugenb, benn bie £apf erfeit ift eine 9iottvenbigfeit geworben; wo btaue 23ofinen fliegen, fann leiner au$ ber 9letf)e treten, unb tt>o er e$ au<f> f önnte, ba verhütet e$ bie gelbgenbarmerie zc.

220.

2Beiberfeinb.

(E$ ift eine tvotyl aufautoerfenbe grage, ob über- bauet ein QBetb einen ^ttann glüdlicf) machen fann, ttJä&renb e$ feine grage ift, ba& fie {ebenfalls ihn ungtücflicf) machen fann. 3cf) bin vorurteilslos genug, a\xd) ben ftvauen ju geffatten, bie grage ihrerfeits, was ben 9Jlann anlangt, gana gteid) au formulieren.

221.

3<h habe an ben JWnbern (eine $reube bie ©ummföpfigfeit ber lieben kleinen ftöfet mich ab. 2)a gehört ber Od)$ baau, ber fein Kalb vergöttert.

^tetletcht taugt es auch nid)t, baft fie von ber Äub finb, von ber icf> übte (Erfahrungen fjabe.

222.

(£S ift trübfelig, alle Sbeale verloren au hoben unb ber SBett £auf getangtoei tt aufehen au müffen. 2Ba$ befümmert'S mi<h, baft ein langer, fyaQexex

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23engel von 9ieffe, ber fid> für weife ber öimmet was fyält, fid) »orftellt, meiner Samilie eine (Etyre au er- weif en, wenn er fidb> um bie Neigung meinet (Bäng- ten* t>on Softer bewirbt. <233a$ «Immerts mi<&, wenn bie betben 2(ffen glauben, fi<$ überfd>wenglid> unb glüdfelig gebärben ju mtiffen, t&re fiiebe unb Öeirat unb fc&lte&ltcfce 3ud)t ni<$t nur für fid) beibe böd)ft erfpriefttid) unb turtwenbig Ratten, fonbern ba$ Sjeil ber QSJelt babon abhängig bünfen, ob fie \\d) Wegen unb jeugen.

5. 2)a$ gebunbene ©ejuöl leben. G&e

223.

91 o, b <* ft'$ t> e r f u dj t ?

(£r, ber Surfte unb ba$ 9Jiäbd)en fennen fid^ t>on SWnb auf. 2lber fie will tyn nicf)t jum Sieb&aber. (Sin anberer gewinnt unb fcerläfet fte. Sa fommt ber 23urfd>e: „9io, baff* t>erfu$t?"

„3d> f>ab mir'* ganj anber* borgeftellt. ©emeint, e$ müffe ein 23efonberer unb etwas 23efonbere$ fein."

„23iff gebeilt bauen?"

Sie gebt mit [bem] 3ugenbgefpielen unb heiratet ibn. 30ufionen mad)t fie fieb feine metyr. Gin 2öeib wie Saufenbe.

224.

& c f d) i d) t c n. $a* ©ebeimnte

'Sergeffen 3)a6 9JMbd)eu, ba$ 9lat unb öilfe bei einer SJia- bame fudjte unb fanb.

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225.

<3 a t i r t f $ e 9i o t> e 1 1 e.

Gin ftritifer fagt, man heirate t>erfttf>rte 'Dftäbcfjen in ber 91 e g e t ntdjt. 3<*, tvenn man überhaupt gefellfdjaftlid) heiratet. SBenn man aber liebt, bann glaubt man ni$t an ben 9Jtafel bcr (9ett>äf?tten, unb tt>enn man baran glauben mufj, bann entföulbigt man alles an tyr unb £a&t nur ben Q3erfityrer, ja felbft, tt>enn. bie$ nid)t angebt ba bie <33erfti&rung nfcf>t eine foldje, fonbern Singabe, fo beföulbigt man bie (Eltern, bie 3ugenbtor^eit (äffen fann man triebt, wenn man teibenfäaftlid) liebt . (Ein anbereS, wenn man tonventlonette (Elje

226.

23 e b e n ! t i d).

2tud> fogenannte fotibe 9Räb*en bieten ifjre 9tei$e in ber (Efje bem Q33of)lt)abenbeu an.

227.

Öumorifiifcf)-faHrifd).

2>er *ernad)läffigte 9Kann ((Satte). (<$er einer tfünftlerin.)

228.

26 ie bie 2) t n g e c r f cf> c i neu (öumoviftifet)).

3bm erfdjeint fein 'Zßeib bie treuefie, ebelfte, tyin- gebenbfte Seele. 3n ber Sat ift fie bon allem ba$ (Segenteii, aber tym ntdjt afyurebeu. ®ie er liebt, efiftiert nid)t, aufter als fein ^^antafiegebilbe.

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229.

QBeibergemeinfchaft. (9tebe be$ treifen Sonden 2ttacuba.)

Unb tt>a$ ift'ä anberg al$ bitterer, galliger 9letb ber in 9liebrigleit gehaltenen haften, toemrbiefelben [freien, e$ fei ba$ Jebenfatte natürliche Softem ber 2Betbergemetnfchaft nicht bortjanben auf ber QBett? !

SBenn icf> SBeibergemetnfchaft betraute, fo fann ich boch nur f agen toollen : iebe* QBeib, ba$ ich *>tn, fei mein! 9itcht n>ahr? 3ch toerbe nie eines ver- langen, ba$ ich «t$t möchte unb bie 2trt ©e- meinf^aft be$ &aben-Slönnen$ be$ gewollten ift in ben btfiinguierten Greifen fchon gang unb gelbe.

230.

3) e r ©rofcöater (So^haft-fatirif ch.)

(Ein Junger gebaut mit nerböfem QBeibchen ^at ein Söhnlein, ba£ toeber bem Äußeren nach noch feiner tollben Unbänbtgfeit nach in Emilie paßt, toeber in bie ber ftrau nod) &e$ Cannes.

2)er 9Dlann fteKt nun genaue $orfd)ungen an. 5)ie Stau, erft roütenb burch bie 2lnbeutung be$ 9ilcht- famitlären, ttrfrb burch toiffenfchaftltche Wchtung be$ ©efprächeä beruhigt unb gibt nun ihren ©roft- t>ater mütterlicher Seite att einen furchtbaren SBtlb- liug an, bem offenbar ber ßnfet nacharte.

©er ©roffrater ftellt fich nach (Erfunbigung als arger ^^itiftcr unb Schlafmütze tyvau*. S)er ge* (ehrte ©emahl fommt ettx>a^ aus bem Sr>äu$chen.

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231.

<E$ mag tvot)l manche« gebanfenlofe SBetb burch bie ©efahren, refpefttoe ba$ 9li$fante ber (Ent* beefung, folglich burch bie &eimti$feit, bie ein ehe- brechertfd)e$ Q3erhättnte ober berartige flüchtige Q3erhättniffe erf orbern, fottne burch ben SErtumph be$ Q3erffedthatten$, ^JiehrtoiiTenS uor ber betröge* nen ober getäufchten QBett ju folgen Stritten an* geleitet derben.

232. 91 o t> e 1 1 e.

3*oei, bie fiel) für ben $aß beä erfranften (fränf- lichen) (Ehegefponfen fcfjon uorgefehen fjaben.

233.

© e tv ü r m. 9iot>ette.

Unter bem Stein am Qßege. <Bic 23rutf tätte t>on ©emürm. Der Stein ift fatt, aber bie (Erbe barunter feucht unb tt>arm. 2>a$ ©ejücht ift tntereffant, toen e$ anefelt, ber fehe toeg. 9Äan toetfe nicht, ttrie e$ bahtn- gefommen; hat e$ ftch unter bem Stein gejeugt ober unter felben geflüchtet. 933irf ben Stein toeg, bu toeiftt nic^t, jerftörft bu eine Srutftätte ober einen 3uflud)t3ort, jtoingft bu fie au vergehen ober aus- autoanbern. Sebenfalte gibt e$ mehr Steine. Sieh bir'S an, bed ben Stein toieber barüber. 2)a$ Ge- würm toiO leben in feiner 2lrt, ba$ ift fein Stecht.

3n ber 2Wee treffen ftch bie Junge SJrau unb ihr 3us^nbgefpiel. Sie ift ©attin eines toohlh<rf>*nben 9Jtanne$ unb 9ttutter breier Äinber.

Sie fagte at$ 23raut, fie ffltte, ihr Vorleben be-

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treffenb, md)t$ au t>erfd)tt>etgen, e$ fteOt fid) tytan*, fie habe manche* t>erfd>fc>tegen. 2>aher Q3ortt>flrfe au >)aufe.

Sie te^ut bie ©ratutation be* 3ungen ab. Sie bringt ihn in$ &au$. 3h* 9Jiann empfängt tyn aurücf^aUenb. 3h* 3üngf**$ ftirbt, fie nafpeau baran, t>on ber Ceicfje aurüdfehrenb, bem Surften fid) fctn- augeben.

Sie täufdjt fid) in ben ^reuben, bie fte t>om (Ehe- bruch erwartet. ©ettwhnheit unb Verlegenheit, ben ©atan Io$)im>erben, täfjt fie in ber Sttnbe beharren, ©teidjmut läfet ben ^ann fd>n>eigen.

3rcei-9Kännerei.

MV'l.

3unge Stau. Sittenbilb. 2lllein im 23abc, nimmt ba$ erffe 2tbenteuer er- fcbredlid) ernft, ttriH fid) au ©unffen be$ ©tüdtidjen von ihrem SJlanne f Reiben. Sie Hmftänbe belehren fie, bafe e$ ja nur für bie eine 23abefaifon abge- feilt iff.

2)a$ ift ber 5afd>ing ber Verehelichten.

Soll es eine gute (£^e geben, fo muft ber Oftann ber $rau unb biefe ihm fotdje 2lbenteuer nachfehen. Sie fu(f)t fie nun alle 3af)te au$, benn ohne berlei 2lbwed)ftung mar e$ ja an ber Seite be$ grämlichen 3ahlmeiffer3 nicht au^au^Wen. (Er benft and): nicht an ber Seite ber launenhaften ©rebl!

235.

$ie ®ame fyattc eine flüchtige 23egegnung mit einem Äat>aHerieoffiaier.

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„2Ba$ mad>e id>, teurer Sbgar? folgen unfereS

Umganges " Steine 2tntwort. 93orwurf! 9Za<$bemalle$borüber: „3d> beantworte fotc^e Schreiben nie. <3Beiber

machen fonft Qumm^eiten; nur in ber 9lotlage Ijilft

ifcnen 3nftinlt unb ^erfc^lagen&eit."

236.

2)ie (Etyebredjerin (faft, beräcftfltd) gegen SÄann unb «JBeib unb fogenannte Sugenb).

Sie fiet einem fiaffen aulieb i&r 9Xann wollte verleiben ein greunb be^fetben ffadjelt benfelbeu dum Safe gegen bie grau auf. Sie verliebt fid) in biefen Sreuub unb biefer, ber nun weift, wie fie ift, ber fie fetbft als verworfenem Qßefen beaeidjnet, fällt it>r 311

(Er fagt e$ bem ^anne, ber nun an Siebe unb ftreunbfc^aft veraweifelt.

2>ie Gfjebrecber trennen fid) fpäter. 2)a$ QBeib bet)dlt bie falte Q3erad)tung gegen Wann unb QBeib unb fogenannte Sugenb.

237.

2)er 9) a\x$1ne <t>t, l>übfd>er Äert, in einem öotet unb 23 a b e 0 r t, ber bie ^otograpljien von SDamen aufzeigen faun unb aeigt, bie fie fo umwr- fid)tig waren, tym &u geben.

238.

9limm ben «DWann nt d)t in bein &au$ auf, bu er- fparft beinern QBetbe eine Q3erfud)ung, benn ber ^Renf^ fann feine Sßttnfdje, bie bei einem näheren

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33erfefcr Jeber grau gegenüber ermaßen, triebt un- ausgesprochen laffen.

239.

2>te 5rau ift ber ©etoatt erlegen.

5)er ©atte ift baburd) au Sob getroffen in feinen ©efti&len.

2>er #ned)t, ber gemüttidje ©a^nrei:

„2lber fie fann ja ntd)t bafür." „SBeift ict>, ob nid)t boct> - £ufi - ?!" „Serr, 3t>r rebet baber. 3*>r bürf tet ber ärgfte S<$ fein."

240.

2Beib, o tote fd)tt>ad), wie n>e|>rlo$, felbft u>o e$ ©emein&eit a&nt, ift ba$ QBeib! 2)a$ aum Sei- fpiel ber überrafcfmng fällt, ©ut, wenn nod) Siebe, £eibenfd)aft it>r ba* Selbffgefityl aufregt erhält, bie S$tt>äd)e Perfei) (eiert, entfdmtbigt.

2lber faDen überraf d)t toetyrtod, bem nä^fien beften.

8ld), bie 9totur iff grillig.

241.

(Ein Don feiner Srau ©ef^iebener, ber biefe ver- folgt (©elb ju erfparen, <£fcebrud)$proaetj anju- ftrengen).

Sie iff it)m au brat>l

242.

2) er ©efct)iebene. Satire.

„3Bie, Sie foUte i$ heiraten, ber ft<& fdjon *>on brei Sfrauen $at f Reiben laffen ?"

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„QBarum nicht? Sie machen {ebenfalls 3h* ©lüd, benn bie brei, bte burcf) meine &anb gegangen finb, haben fich hö<hf* aorteithaft n>tebert>erhetratet. 3<b üerfidjere Sie, ich nmfjte biefe grauen fo tntereffant au machen, bafe e$ mit bem Seufel hätte augeben müffen, toenn fie nicht romantifche, aufopfembe Ver- ehrer gefunben hätten. Satten Sie von einer Ver- biubung mit mir, toaS Sie wollen, JebenfatlS ift fie ber Stritt einer gtänjenben "Partie!"

243.

2) a 3 Äiub ber Verheirateten. Vornan.

3n 2lbn>efenbett beS ©atten (9ieife) empfangen, geboren tmb aus bem Saufe gefchafft, fern eraogen, ohne Kenntnis feiner Slbftammung.

244.

gür bie Dummheiten Salbn>ücf)figer finb immer bie eitern, aum minbeffen bie beS einen Seiten t>er- anttoortli<ib, bie ^Kutter für baS Räbchen, baS fie nicht ohne 2lufficbt au taffen fyat.

245.

2ln ber £ ü g e jugrunbe gegangen.

(Eraäf)tung.

aus awei 3eitungSnotiaen vom 11. unb 14. Fe- bruar 1881 erfährt 2lnaengruber, bafe ff in Sünf- firmen bie trferaebnjäbrige 3^na Sarai) baS fieben genommen habe, unb a*oar u>eil ihr Vater nicht mit feiner $rau, ihrer 9Jiutter, fonbem feiner ©etiebten aufammentebte. ©a$ Räbchen fcheint über ihre 3ahre reif getoefen au fein.

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9iad> einer 9lotid foHte ber „üble (Eiufiujj ber Scbule" (#ated)temu$, Diel £ebre, fein Setfptet) ate wtrffam bargefteflt werben.

®a$ erfte Kapitel follte ein @efprä$ bringen, burd) ba$ fid> bem 9Ääb<ben bie SJerbältniffe be3 SaufeS entbüHen.

9Zad> ber 3ettung$notia bt«terltefe ba$ SÄäbt&en einen 23rief, in bem ate ^Äotit) ber ?at angegeben war, bafi ba$ £eben eine f(f)redttcj& grofee 9iarrbeit fei, weldje nic^t wert fei, ju 6nbe gefpielt &u werben.

246.

21 n ber £üge.

2)a$ 9Räbd)en. 3* weift md>t, wa$ bie Otfutter mit bem fterrn will, ber immer fommt unb ben ber Q3ater verlegen mad)t, wenn er aufüflig bajufommt ein wiberlidjer 9Kenfd>.

247.

Sine traurige @efd>id)te. (Q5ater unb $od)ter.)

Sie fann ben 9Dtann nirf)t na<b einem QBeib »er- langen feben. (Sie ift junge QBitwe.) Sie will ft<b unb ben ©efchwiftern feine Stiefmutter in$ &au$ fefcen laffen. Sie fällt ben ©robungen, Sitten.

^efameron. 9tr.248— 250. 248.

Sieb/ b a bu bein © t ü <t maebft! (@ifenbabngef$i$te.)

3Bie fott icb fie er&äblen, biefe @ef(bid)te, baft fie niebt gemein unb Iteberlid), niebt abftofcenb flingt?

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©enn bafc alle* erjä&lt »erben lann unb fott, tote sorgest, bad ftetyt bei und neueren Arbeitern fcon ber SJeber feft, nur benfen, bie Sßelt fott bie SBett teuren, ttrfr finb bef<$eibener geworben, bitben und nidjt ein, ttrfr fönnten n>ad teuren.

2)ie Sefcrmeifterin läuft neben und &er tt>ir fonterfeten fie tvot>l mit ab. 2lu$ tootten n>ir ja ntd)t für Seute fd>reiben, bie nur 23üd)er tefen trotten, too noi> ber Stor$ genannt nrirb unb (Sott tjeraudau* lefen tft unb Sugenb unb beftrafted £affer, fie ttriffen, bafj ed in 2Birfltd)feit anberd audfiebt. 2(u$ baoon finb tt)ir abgefommen, ba& totr Jebem unfauberen (Efcaralter 33ertt>ünf$ungen an ben $opf werfen, toix finb eingebenl bed „9lt<t)tet nid)t!" unb fott Jeber fein Seit tragen, er t)<xt genug baran.

(Ed tt>ar auf ber 23a£n, ein eidgrauer alter &err mit $od)ter in ben ©reisigem.

„£afc ifm, nimm nur ben ^la^!"

©er Junge 9Kenfd) lehnte ftd) über bie fiefcne, er fu&r jur gleiten Station mit, obwohl er für weiter bad ga&rgetb erlegt ber ©efettfcfjaft n>egen er geigte bad 23ittett.

2)er 2llte fagte: „9Kinna, fctetteict)t mact)ft bu nod) bein ©lücf, 3eit n>är ed!"

Sie aogen $eim, ed tvav fein ^tafc. 2luf feinem Sdjofe. Sie na$m ben tytafy an; fonnte fie forbem, er fotte nod) einmal fielen tt)ie auf ber ©erfahrt, Jefct mübe?

„2>u mac&ft bein ©tüdf, greif jul" fagte ber finbi- f$e 2llte.

©ad alte Sttäbcfcen ging unb fu&r mit bem

9lnaetiöruber. l, 20 aaq

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^Kenfc^en. G$ tarn nteber, ba jeigte er an feinem 5inger auf einen 9ting, ber ihn ate unfrei erf feinen liefr unb ben er biä&er t>erfte<ft. (Er ging. Sie rief if?n nity aurüd.

2tuch ni$t t>or ©eri$t. (Er hat ia fetbft nicht*, fagte fie. 211$ baä Äinb aur QBelt tarn, forgte fie allein bafür.

21(3 fie 58fä£rtg an ber Seite eines 20jährigen Sungen umhertoanbelte, ba n>ar ihr, aU hätte ihr SJater bodh red>t gehabt: bu machft bein ©lücf!

®iefe ftiHen, ruhigen, id) md$te fagen, milben 9Jienf d>en, bie alle Saft be$ SafeinS tote aus ber £uft jie auch fallen mag, tragen, ohne Durren e$ finb bie Steinte ber SÄenfchheit ber 3ufunft.

249. 9i o t e h e.

©iefe bulbenben, ertragenben ©efchöpfe, bie fid) Je^t ber Unvernunft beugen, ftnb bie 9Jienfchen ber 3uhtnft, fromm ohne Kirche, ehrlich ohne ©efetjeS-

Paragraph *c.

O&ne ^aragraphe, ohne ©ogmen.

9teligiö$ ohne eure 2>ogmen, geregt ohne eure Paragraphen, milbe ohne eure Philanthropie.

250.

ffiefamerone. Sine Junge ©ante, bie in ben 2trmen be$ §au3- freunbeS, [eines] blutjungen 9Kenf<$en, tyxuptfäd)- lieh bie Suff ber Seimtidjfeit empfinbet. 2>a aber ber «DDianu au t>ertrauen$felig, fo ftumpft fich biefe Suft

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ab unb fie toirft fid) ernffticf) bie SJrage auf: 2Ba3 toürbe mein ^Äann machen, toenn er toüfite? (E$ läßt tyr leine 9tu|>e, fie tut fo t>ertrauli$, ja fie rietet e$ fcf>Itefctt<$ fo ein, bafc fie unter ber Um- armung überraf<f>t tt>erben mufc.

©er 3üngttng nrirb ttrfnbeltoeid) gefötagen. Sie fpielt bie SJerfityrte, bie 9leuige unb erhält 93er- jetyung.

Sumpf. WoDeUe. 9ir. 251—268.

251.

I.b) 93erbirb'$ nit mifm SBerffityrer. (Er trägt }eber nad), bie gegen i£n nit freunbtid) ift.

SBa$ foH er mi$ . ORir gefallt er nifyt 3$ $ab aber f$on meinen 2Inton, ber e$ e$rlt# meint.

©taubff bu, i$ tonnt . . . gerab in£ ©efi<f)t fe^en?

(Er $alt e$ einmal mit aßen mit allen 1 2lufcer bie unfauber finb.

3$ tt>oHt, ict) tväfZl

^afc, er $ängt fid) tt>eiter an einen nt$t an. (Er gibt $rteb, toenn er feinen 3tt>ed errei^t. (E$ inter- effiert i£n Jebe, aber nur bt$ jur genauen 93efannt- föaft.

<pfui, ba merft i$r eu$ nod) tt>eg, toenn tyr ba$

mt

tyäf), toegtoerfen. grieb toiH eine unb Slrbeit. Öäf}li<$ ift er ni<$t, fo beult eine x>on uns toie bie anbere.

©enl, er $at bie QBeiber tt)ie in Serben ttriUft bu au<f) eine fein \>on ben fielen? Wein! 3u fiolj baju unb }u reinlid).

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2>u Qitcf)? 3)ie ©ef ragte fd>n>teg unb fat) t>or fid) ju 23oben. Sin Saut, für j ttrie £adjen.

I. a) 2Ba$ i$'$ mit un$ jtt>et? 2)a$ <3Jtäbd)en ging ofcne 2tntn?ort. (Er fyätt fid) bedingen fönnen. (Er tyättc e$ n>o£t. 2tber tyn gerabeju ignorieren! (Er fd)toor fid) au, fie foöte tym nrfe jebe.

1. Kapitel: 2>te gabrif.

2.

tt

3n ber Scfjenfe.

3.

tt

3n ber ^amtlte 9iofa$.

4.

tt

3)a$ 3ertt>ürfnte.

5.

rr

2>te folgen.

6.

tt

5)er Sob.

7.

tt

2)ie £etd>e.

8.

tt

2)er SBerffityrer berarmt.

9.

tt

2)er 93agabunb ergriffen.

10.

tr

93effer tot, tote bu!

II. SJiein §e<> mit ben Säbeln. 9Kit allen? fragt ber 23urf(t>e (2tnton) beflommen. (E$ i<§ eine ttrie bie

anbere. ©a$ i$, ba$ glaub* id) nid)t!

III. Sie beim . . . nit unfreunbttd). £aft tyn auf ben ©ebanfen. Salt ifm fcin. 2)a$ fagen Sie, 9Rutter?

IV. 9Za fo, fe& ju. (Er trat triel in bie SBo^nung unb ging gana t>ertrault$ auf 9tofa ju. (Er faftte fie um bie öüfte unb tödjelte fpöttifd) über bie 2ld)fel bem armen £tebt>aber au. Sie fonnte tym ba$ ni^t mehren. Sie toar erffarrt.

2) u glaubft tym? QBarum nit?

3) u glaubff tym. $<t) tyxb mid) getäufd)t an bir.

V. 5)u bift ein Schuft ttrie ber

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VI. 2lber ibr £>era braety, fie ging in bte 2)onau.

2)ie greunbin betrauert fie. 2lber nrie bujnm f)<xt fie fid) bretngefunben. 2)aS bettelt man tetd)t einem ab. SBenn man ficf> nur rec^t bemütigt, t>er$etl)t fo ein 9tarr alles.

<5d)luft. 2)a fommt ber verarmte £ump unb unter taufenb Demütigungen ©elb

252.

2)tejenen befinben fid) tvofyl auf bem jitternben 23oben unb [in] ber feuchten £uft, in bem läufigen 9tötyrid) aber treb bem gufj eltt& ©efd)öpfeS, baS gerabe auftritt unb feines QBegeS baber gerät es finft unb getyt Jammervoll augrunbe, tiefer, bis fid) ber Gdjlamm über tfjm fd)tieftt.

253.

®ie (Eltern finb forgtoS, felbfi letc^tfinnig; fo fommt es, ba& bie 9Jläb4)en nod) halbreif in tyrer Dummheit in 23efi$ genommen werben, obne ettoaS 23efonbereS barin ju erbltden, unb audf) fürber^in es fo bamit galten.

254.

Sie grüfjreife ber S?inber. ©ie £iebe jttrif d)en Sd)uliungen unb Sd)utmäbd)en.

2)aS SJÄäbcfjen fiebt unb tyört eS t>on näcljffen greunbinnen unb 23efannten. (Ein ^Räbc^en barf Umgang $aben mit Männern, eS verfugen mit bem, bann mit Jenem; fommt fie babet in anbere £(m- ftänbe, fo f>at fie eben <?)e<$, meniger ©tttd als anbere.

2)aS ^äbc^en \\ef)t eS oft am 23eifpiet ber eigenen

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TOutter, an benen mehrerer Barbarinnen, ba§ bii ben Umgang mit anberen Männern nicht au$- fchtiefet. 3n folgen ^erhältniffen erfchelnt ber SJater augletch gefürchtet unb t>erä<htlt<h er läfct ft<h enttt>eber betrügen ober ben 23etrug gewähren ber ©atte wirb in ben 2lugen be$ 9Jiäbcheu$ ein . wiberticher ©efeHe, man brauet ihn aber.

©er £eid)tfinn ber 23rüber trägt baju bei, baft felbe fchliefclich gefchlechtlich alles für erlaubt unb gleichgültig anfehen, ba$ 23etrogenwerben mit ©e- fcf)impf ober ftumpfem ©tetchmut hinnehmen unb bafür jeben 23etrug, wo er Vorteil bringt ober einen 9teia bietet, für erlaubt galten unb }ebe Schwäche für entf chulbtgt, benn ein SlbweiS ift nur in ber Saune begrünbet, feine Stärfe.

2>a$ ift bie 2ttmofp^äre be$ ©umpfeS. 2luch nach oben, bie Seiten, bie mit $urttfanen fcerf ehren unb bann unfchutbige Räbchen verlangen aur (Ehe (fiehe bie frana»fif<hen Äomöbien!), jinb £umpe.

255.

qßie bie männlichen QBüfilinge fich fäütfitid), wenn fie fich in bie f oktale Orbnung fügen, bur$ einen unterbotenen, unerfahrenen, honetten ©egen* ffanb fdjabtoS halten, fo tun bie$ au<h bie weib- lichen. 2)a$ 23efte, wa$ jie tun fönnen, aDerbtngS.

256.

2>a$ ^Räbchen tyxtbe$ J?inb ba$ bie anbem Räbchen unb grauen belächelt, bie fönnen auch nicht mehr fyaUn meift weniger erfahren wie ich!

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257.

951 ä b d) e n. $Ba£ fann ba£ Sie berühren, gnä grau, wenn er baaumat mit mir unb nod) ein paar wtöigen ©ingern, bie fi<$ in aller (Einfalt baau ^er- gaben, &u tun gehabt $at? 2>a$ greift bo<$ nit weit

5 r a u. 2)a$ fcerfte&n Sie ntd)t, ^inb 2)ie luftige 2)irn, ber forbtate öa^nrei. ®ie ernffe ®atün unb ber ernfte ©atte fcertefjt.

258.

2) a 3 «Jß e i b : 9Zo, 5?inber tx>iH mer bod) $aben, unb wenn mer ber 9ftann fein machen fann ! ©fagt t)<ib id> i&m*$ erft beim Safarb, ba& er'$ nit gwu&t £at, ba$ fonnt t nit wtffen, benn wir §aben un£ nit geniert, unb wenn er'3 nit leiben wollt, fo tyätt er'3 fagen fdnnen, hätten mir un$ t?att getrennt i x>oxx tym ober'm anbem, fttrS ©e- fd)e$ene wurb fetyon gforgt worbn fein.

259.

(Ein £ump

finbet bie frühere ©eliebte aU (Satttn eines wo$t- fcabenben 9Manne$ in beften 93er^ältniffen unb be* f erliefet, bie$ auszunützen.

Sei net bumm, id> befud) btd), wenn bein 9Ö?ann 3U &au$ ift. $ür früher bift bu tym bo$ feine 9ted)enf$aft fdmtbig.

(Er quartiert ftd> nad) unb na<$ bei ber ehemaligen ©eliebten ein. Saugt fie au£.

2ld) ©ott, wie teuer büße id>*3! (Setbftmorb.)

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260.

3eitung$notia au£ 23ubapeft.

^rofeffor ber fietyrerpräparanbie ©efiber Suplo tötet fief) auf bem Stteb^ofe. 2tu$ einem 23riefe ge^t |>ert>or, baß er mit feiner 5rau im ScfyeibungSproaeft lebt; feinem Sraujeugen mac^t er ben Q3orttmrf, am SocfoeitStage „eine S^ulb be$ 23räuttgam$ bejaht ju tyaben."

261.

2)ie ©ier naä) bem 9Za<ften.

®er 9teta, bie Geranien alter einengenben Sitte 31t burcf)brecf)en, bie ^erfon von ber fokalen Stel- lung foSaufcfjäten, bie Sülle tt>eg, mit bem Stnimal in feffeltofer ^rci^cit au t>er!e&ren, bie nict)t$ fennt al£ bie natürlichen Regungen.

262.

3n?ei Männer. (Satte unb SauSfreunb.

2lu$ S<$am ober ßtgennufc fd)tt>eigt ber 9JZann. 3n>ei Männer ermatten fo bei biefen teuren 3eiten eine grau.

263.

2)ie Butter beruhigt ba$ ertt>a<f)fene $inb, ba$ ein erbliches Seiben feinet (Erzeugers fürchtet, über ba3 ©runblofe biefer £Jurcf)t, ba ber <23ater unb (Erjeuger eben nxä)t ibentifd) finb.

264. Sumpf.

tyat}, bie f d>n>ac$en Gfcaraftere, bie fid) at$ £>au$- poltrone auffpieten, unb t>on benen man bie Uber-

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jeugung f)CQen fann, bafe fic nur gefürchtet, nid)t ge- liebt werben unb fiel) t>or bem Sfanbat fdjeuen, fid) al$ betrogene x>ov ber SBett au$5ufd)reien, aus 5)elifateffe unb Stola, bief* Serren braucht ein Junger S?ert nur t>or bie »oHenbete Zatfatye ju ftetten unb fie teilen ba$ <3Beib mit tym.

265.

©emeine 2tnfd)auung£weife.

QBarum foH gerabe bein <3ßeib unb beine Softer beffer fein ttrie QBetber unb Softer anberer unb t>erfd)ont werben t>on Q3erfü^rung unb Q3erfud)ung?

£a$ft bu and), wenn bid) ba$ eine betrügt unb bie anbere bir Sdjanbe unb 3ammer in$ Sau$ bringt?

266.

2)a$ Äinb ging in Stüden ab.

267.

2)a$ ^Wäbdjen, t>on einem älteren SÄanne Der- art, ttrtll, at$ fid) beffen <3obn in fie verliebt, bie (Einwilligung be$ Sitten jur @be ertrotzen.

begreift ifcr, baft bie 23lutfd)anbe bei ben <3Ken- fdjen letneSwegS wie in ber £lnt>emunft beim Siere twrfommen fann, begreift t^r, baft e$ ein Raffine- ment fein fann, wenn bie Softer nad& ben Um- armungen be$ 93ater$, ber So&n nad) benen ber 9Jlutter lüftem wirb?

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269.

3 u ©runbe.

(Ein armer, unfd)einbarer öatbmann heiratet, von Äinb an mit einem blityenb frönen SJiäbcfcen (ärmffer Emilie) befannt, baSfetbe. (Er merft fofort, bafj er ba einen Se&tgrtff getan, bie 2tufmerffamfeit fcübfc^erer Männer, bie fein QBcib auf fi<& ate&t, quält unb peinigt tyn. 3^r fcf>meid)elt ba$, aber e$ fpornt fie bod), ben 9luf eines „brauen QBetbeS" au betoa&ren. (Einer madjt fid> an fie unb bur$ fpffe- matifdjeS 3n*ben-S($atten-StelIen, 3urüdfe£en unb ©emütigen be$ Cannes bringt er ba$ QBeib jum gaHe, um e$ bann au t>ertaffen. Sie bleibt »er* borben unb t?erberbenb ber 9Jiann ganj paffto im Saufe. (3ufammenteben!?)

„2)u toittft x>on un$ toegaietyt?"

„9Zun, tpoju n>ar bann ba$ ©anae? QBoau t>aft bu mid> serfityren müffen? O&ne bicf) tt>är i<$ $eut no$ ein brat>e$ QBeib!"

„Wj, bie 9iad)bar$leut bergeffen'S."

270.

©er Sünbe Segen. §umore$fe.

2)a$ SBeib, Juft t>or be$ 9Dlanne$ Seimfetyr tum einem gebraust, fifct blöb auf ben Steinf liefen ber flttcfce.

,/3*ffe$, er mufe'S ja anmerfen! Stiegen rnufc er*$!" „<2Ba$ fcaft benn?"

3&re Stugen tränten, fie meinte über ftd), ba« 458

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„fc&tec&te SBeib". „3a&ntt>e&!" ftö&nte fic. 23alb xvavb tyv'* tt>irfli<$ f<$Ie$t, fie erbra<$ ft$ häufig. 2)ie fieute begannen, fie unb tfcren <DDlann ju neden. „2)u gefcft \a f$tt>anger! «JBaS fagft mir nif bctoonV Öerrgott, Je&t mu&te fie'S geffefcn. „9io, i$ ia re$t, tt>ann n>a$ kleine* im öauS fc'rumttmrlet!" Sie ttrtrb Hug unb fd)tt>eigt. 2) er Sitte ift ftotj unb au- frieben über ben 23ubn.

271.

ab ante fiuaifer. (Eb*gef $)td)te.

©emeine QBeiber, bie, neibifd) auf eine, au$ tyrem Greife (Emporgefommene, biefe burd) böfeS 23etfptel, übte Aufmunterung, fd)ted)te Anleitung au tfd> ^erabatetjen.

„So, fie foll au$ ntdjt beffer $aben unb nid)t metyr fein at$ tt>tr!"

272.

3Bie gana gemein, föxvaä), ber 93erfud)ung er- legen !

Sin 9tetdf)er bietet einem armen Sftäb^en eine &o$e Summe für eine 9tod)t. 2)iefe geff efrt ba$ tyrem 23räutigam. 23eibe finb arm. (Er gibt ber 23raut ba$ 9led)t, über i&ren Körper au f galten. (Er fcat ntd)t bie <2Raitreffe ge&eiftitet, er $at bie, tt>eld)e er heiraten tooUU unb heiratet, aur 9Jiaitreffe erft mad^en laffen, be$ ©etbeS tt>egen. ©er Sdjmufj haftet ibnen an. 3&r ift** n>ie ein n>üfter Sraum, fie fcat Äopftüety unb achtet ifcren 9Jlann gering, er macfct fl$ <33ortt>ürfe, fü&tt bie 9Jttfcac$tung

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273.

2) a 3 tei^tgefinnte ä b e l. $lgur.

2)er erfte er fyat Sltbert gereiften, me^r toeife td) nid)t von tym. 3d> tt>etfe nid)t, ^aben tt>ir'$ einmal mtteinanber gehabt ober mein id) ein anbem.

3um frühem, nun verheirateten greunb: Sei gfd)ett, <Jranat, bein grau mag Ja nit unterhalt- lid) fein, bu t>aft aber a brat>e$ <23ßetb an i^r, fie ift nit gemein.

Sie nimmt fid) eines ber ärmften Strmen in ber grimmigsten 9?ot aufopfernb an. (Ein alter, ^itftofer 9Kenfd).

2)enft, n>ie unb n>a$ i^r wollt ein öera hatte fie!

274.

o t> e tl e (^umoriftif^-fatirifd)).

Sin 9ftäbet, ba$ e$ t>erfud)t, eifert alle fotiben 9)Zäbd)en be$ OrteS ^ur Nachahmung an, aur <probe. QBa$ foK ba$ QBetb beffer fein unb e$ f<hted>ter haben aU ber 9Jtann? Qßenn bie, bie früher unter bie ©ede famen, nicht unter bie öaube Kimen? 2>u lieber öimmet! 2>ie SBeiber, bie Jefct ihrer au t>iet finb, würben bann au toenig.

275. +

© e f i n b e t.

(Sine artige gamilie.) 93ater Srunfenbolb, ^Kutter Sotterie- fchioefter unb Kupplerin, Sohn 2)ieb, Softer "Proftituierte.

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2Hle3 £ttd)fi natürlich unb nod) meljr gefc^äftS* mäftig betrad)tenb.

276. °P e p e r t.

QBa$ fann ba$ @efd)öpf bafür, baft Sie ficf> in tym vergriffen ^aben? ©runbfäfje i)<xV§ feine, ©ibt ficjf) Jebem |>in. 2tber t>eranttt>ortltd) ift „fo tt>a$" nid)t für öanbtungen $u madjen, beren llntertaffung e3 weber als 93erbienft no<$ als tt>ünfd)en3tt>ert auf au- faffen vermag. Sie lebt nrie ein Sierdjen, fie lebte gtüdlid) für fid), für Sie t>at fie nid)t$ anbereS at$ tt>a$ für jeben unb verfielt 3&r Hnglücf gar nid)t, f)at ba^er bafür aud) fein ©efüt)t.

277.

2) er gabrifSauffetyer. b' $abrif fommt fein 9Jlabet, baS nit mein

toar."

278.

9ioman. 9iovetle.

Vixmut verberbt, Sünbe enttäufd)t.

2)er 9tetct)tum (?1), ben baS fid) verfaufenbe 9Ääb<$en gewinnt erfter Saumet bietet Ja aud) nid)tS.

279.

S? a p i t e t. grünerer Slnbeter. (S)ie 91. $at geheiratet, ben X) So. 9)ierftt>ürbig. 34 weift bo<$, tva$ fie bieten fann. Sie ift ein 3af)r mit mir gegangen. QBie

»

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er an if)t ©efaHen ftnben tonnte, bafc er fle aum QBeibe natym?

= 3a, ©efömadSfac&e. (Er fanb iebenfatte an- bereS ober glaubte e$ au finben toie Sie. Sie &aben fie ni$t in Sreuen erprobt.

9Zein, mir toar nicf)t barum.

= (Eben, Sirfadjen Hegen oft tief. 2)er 9Jtann fcat trtetteidjt einen übereilten Schritt getan ober er fanb ettoaS au$, ba$ tyn entfcf>äbigt, eine (Eigen- fd>aft, bie i&m bie <perfon ^öd^ft toertooll mad)t Sfcren 23eftfc toünfctjen läfet.

tyaf), tyren 23efi$.

= 3e nun, ber ift ifjm bei ber ©endigten ettoa bod) fixerer.

<3Jiag fein. 3* gönne tyr e$ unb i&m'*. 9te$t, toa$ fie aneinanber fcaben, ba$ ift bie &auptfa$e. ßlnbere ge&t ba$ nt<$t$ an.

280.

©eorgette-^robtem.

ffiie Butter £ört, tyre Softer toäre gefallen, hielte e$ mit mehreren. „3a, id> toetft nit, ob mtd&'S juft gfreut tyätt, n>enn bad 9Wabel gana brat) gbtiebn tt>är. 5?ann fein, aber 9i toär böttig a 2ln!tag gegn mid>; bafc mer mt<$ nit anltagt, f>ab läfi Ja fremben Seuten gim (Erate&en anvertraut, bamif £ nit fjeifet, t<$ t>erberb'$, toeit t<f> meinem SHnb gegenüber nit fd>led)ter bafferen tottt, nun fie 9 lieber leic^tfinnig fä^rt, tote ic$ felber nun trofc i$ fein (Einfluß auf fie gnommen $ab, fo morbn, toie tc§ feineraeit, toie id) *m Temperament

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nad), bafj unter anbero ümffänben trotjbem au$ mir nt$t3 anber£ getporben n>är, nrie au$ mein $inb nickte anberS tperben tonnt, n>eif$ meine i$l 3$ Perftunb nit, i<f> müßt i&m bie @§r neiben, bie td) nit betpatyren lonnt; tyätt fie f betpa^ren fönnen ba§ fie'S nit gefonnt £at, ba$ fyxb i$ Ja eigentti<$ borauSgefetyen fie bürft Ja nit mein SSinb feinl 3$ mir red)t, brausen toir un$ einanber iud)t3 portperfen."

281.

2)ie greunbin.

Sinter einem £iebe$paar ge$t fpifjbübif<$ lä^etnb ein 9)iäb<f)en, bie SJreunbin ber ©etiebten.

„«JBarum lachen ©' benn immer?" fragt ber 23urfd)e, ber fie einmal allein begegnet.

„O nif!"

„2tber bod) "

„QBeit 6' fo gfpafeig fein." „©fpaftig?"

„QBie alle £iebl>aber t>alt ! "

„2ty, 6ie froajetn mi<t) "

„9ia, tpeit b* 2lnna fdjon Porter mit brei gangen R"

„3Ba3 unb (folgen)?"

„3a, ba$ tpeifc i$ nit. 9Kit ein'm fjat f a ßinb!"

21 n n a : ÄanaiHe bu, bu ^aft mir'n abgrebt, ber fcätt mid) gnrffe g^eirat.

„23ilb bir ba$ nit ein, Sfdjappert, aud) menu id) nit grebt fcätt! 2)afc bu b* Männer nod) nit fennft!"

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2) c r 9* o u i. 9iot>cUc. 9tr. 282—295.

282.

2) er 9toue. 9iot>elle.

„SJräulein, id) bitte Sie, \ii) nic^t mit biefem9Äen- fc^cn obaugeben. 3ebe f)<xt e$ no<i) bereut. (Er $at jebe t>erloffen, nac^bem er fein 3iet erreicht. (E$ finb ein paar ^öc^ft traurige ©ef $t$ten paffiert. ©lüdlicfc bie, bie fic£ letdjtfinnig barüber l)intt>egfe£ten. Sie aber finb eine ftolje 9iatur."

„Sie tangtoetlen mid) unb fefcen fid) tyerab, 2tb- toefenben ÜbleS nadjaureben."

„2lber bie betrogenen, bie tyn anflogen Y

„Sie tt>erben barnad) gen>efen fein."

*

„2Ba$ man 3&nen gefagt \)QX, (Emitie, e$ mag ttK$r fein, aber bie Hmftänbe, bie mid) fo ju Jjanbetn gangen id) barf fie t>ov Sfjren O^ren nid)t au enthüllen tuogen. 3d> erftäre mi<$ mitfdjutbig, ed ift tt>a£r. 3$ fjotte mid) aud) getäufd)t, fotlte id) mid) unb ein a^eiteS verurteilen, lebenslang an biefer Säufdjung au leiben? 3d) liebe jeber nur einmal im Ceben bieSmal nur. 2)ie tt>eiblid)e QBfirbe tt>ürbe i^nen ben 9flunb gefd)toffen tyaben. 3^nen für biefeS fieben."

*

®ie Heine, gef<f)meibtge unb tt>ol)tgefteibete ©e« ftalt. ^omabe unb Soden.

*

(Eine Sonbpartie. Sief im ©rün. (Er griff tänbetnb na$ tyrer öanb.

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„SBie altein ift man l)ier auf weiter (Erbe unb $at ein ©efühl: tfviföen un$ fann nichts treten." Sie fenfte ben &opf nrie eine tpelfe 23tume.

„3<h mufe Sie fprechen."

„3<h nicht, mein Sräulein. QBenben Sie fid> an einen 2lbt>of aten, ber foU mit meinem fonferteren, ber ift für berlei $äHe inftruiert fie finb nicht feiten feit er meine Vertretung führt."

„Strturi"

„O bitte, feine Saene, feinen SfanbaU 3^re QBürbe!"

*

S)ie ohnmächtige QBut.

S)ie fd)n>ere Stunbe. Sie ftirbt. (Selbftmorb?) „^Bieber eine, §err!"

„Saffen Sie mich aufrieben, tva$ motten Sie?" fretfchte er. „QBieber eine, nrie bie anbern alle, ©e« heiratet xvoüen fie fein! (Eine nrie bie anbere. 2lnget, Äöber unb gif eher in einer ^erfon. QßaS tebig fie getrieben, fie treibend t>erehli<ht ich We 23e* tt>eife ich bie Verheirateten finb ehrlich in bem ^unft, aber auch ba fanb ich feine, überall ba$, n>a$ mi<h nad) erffrebtem 3iet annribert (Eigennutj ©enufefucht ich n>ei# nicht. 3d> hoffe, jeht bin ich an ber 9tecf)ten. Säufche ich m*3> berliert fie mein 3«tereffe, fo fagen Sie: lieber eine! 9lur laffen Sie mich mit <3Jiorafyrebigten unbehelligt." Schluß.

fcitftfngruber. 1. 30 Afic

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283.

9toue berühmt fiety: ben ©erffi^rten eigentttd) eine QSJo^Itat ertoiefen ju $aben, inbem er fie i&rer natürlichen Sefttmmung abführte, fie bem 2ltt- jungferntum in feiner typfterifd) ungefunben $otge entriß tynen eine angenehme (Erinnerung fcer- f^affte ober [fie] totytgte. 23ereuen fönne eine bie folgen, ben 2ßt bod) nt$t.

284.

2) er junge 9toue. <pa$, id) forciere fein e$eli$e$ ©lücf, nie ift ein 2Beib reijenber, aU wenn ben ^Äonn betrügt. 2)er Sriumpfc ma$t fie gutmütig unb ber 23etrug be$ fiiebffen mafy fie reuig unb ba ift fie nrfeber bie 3ärtlid)feit fetbft.

285.

2) er 9loue. ®ie «SJiäb^en unb grauen puppen. Äeine nriberfte&t bem, ber bie richtige 9Äet$obe, fie ju be* fymbetn, auSftnbet. ^Käb^en fallen fdjon tyrer 9ieu- gierbe jum Opfer. 23ei grauen ift e$ t>on £öd>fter QBtdjtigfeit ju ttrtffen, tt)ie i&r ©atte fid) gegen fie »erhält; ift ber brutal, bann $at füfcttc&e 3ärtli$fett unb fenttmentale S^toärmeret lei<$te$ Spiet, ift ber <3Jiann tävtlid), bann rietet e$ berbfinnttd)e$ QBefen unb frif$fred)e$ ©ebaren.

286. 9loue.

gür tnief) finb ba£ fc^on 2tna$orete, bie fi$ im ©enuffe auf e i n e Sorte 3igarren, QBein unb ein

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QSeib bef tränten. 3$ benfc ben ©enufc, tt>ie bei unfern unmfinbigen 23rttbem, ben Sieren, nur burd> bie 3nbi$pofitton be$ einen Seiten bef<$ränft.

287.

2) er 9toue.

„2)te id) toitt, gehört mein!"

„2>o$ ni$t aHe unb Jebe?"

„9iein, t$ toiü, bie au ^ben Pnb, aber ba$ ift bie 9Re$r$eit. (ES liegt ettoaS bon Scfcutb in tynen, fie reisen ba$ 23ege$ren, bie 23ege&rllc$en, bur$ if>r Sene&men. 2>a$ tut ate tt>äre bie 2)ame ni<$t au fyoben ! SDie Hnerrei<$bare täfct fi$ tum i^rer Sugenb ni<$t$ merfen bie fi$ ft<$er gibt, gibt fi$ fieser."

288. 9iOUe.

3cf) rate nur ben Hmgang mit verheirateten grauen. JSeine Sorge bor ben ftinbem.

289.

„2tber fei gfc&eit! QBenn id> fag, e$ n*tr tt>a$ 3ttrff$en un$, fo glaubt mir'g jebermann, tro^ bu ed ableugnen magft. 3$ $ab bt$ angefangen, tefc bin mit bir gefe^en toorben, mein 9tuf gentigt, ben beinen ju untergraben bu $aft nit einmal tt>a£ bavon. 9Ran toeift, xoa$ e$ Reifet, toenn man mi<$ mit einer umgeben fie^t."

290.

9t OUe.

„QBie fommft bu baju, biefe $rau ju »erführen, ber man bo# ni$t$ nac&fagen fonnte?"

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„<E$ ift eigentlich nur eine QBieberhotung. 3$ fonnte mich bei ihr auf bte aHerbingS fehr anfecht- baren unb fragttdjen 93orrechte be$ „(Erften" be- rufen; aber toie ba$ bei grauen t>orfommt fie fanb eine £ogi! in einer Sache, toorin leine liegt als eine be$ überfpannten ©efühteS, unb ergab fich mir."

291. 9toue.

9Iur bie £eibenfd>aft ift gefährlich- QBer tt>eber beim ©eben noch 9iehmen fich unb anbere verpflichtet, t>at nichts au befürchten.

292.

2)er Sreulofe (9toue), ber ba$ QBeib, nachbem er fatt t)<xt unb folgen au befürchten ftehen, an- keift, ben QatUn um <23eraeihung au flehen. „Wan mufe fich hüten, eine t>on euch nehmen, benn h<** man euch einmal, bringt man euch f aber eben barum: tt>ag e$ bei beinern 9Kann!"

293.

2)a$ SBeib in brutaler QBeife als ©enufemittel gebrauchen. 9ioue, ber nur Junge Räbchen »erführt unb gefdjtoängert fertäfet.

294.

2>te Teilnehmer, ©er <$ud)$ rupft Jebe @an$, ob alt ober Jung, ob QBilbganS ober 6tatlgan$. 2lber er hängt fich an feine. (Er nimmt an ben

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gteunben fein Seil. (3)ie QBeiber ber 23efannten.) 211$ <5<hmaroi)er an ber Safet 211$ 23orger an bcn 23örfen.

295.

2)er 9loue fommt an feine Softer, beren 9Kutter er verführte.

6. Sie fonfeentionelle £ ü g e

296.

Sie 9Dla$fe. (2)a$ gefeHfchaftliche fielen.)

9iot>elle.

93oH QBunben, Schtoären 3etcf)en tt>tberlid)er SMmpfe, 9iarben be$ Saftet, enttoürbigenbe 9Rate. - 3)er 9Äenfch, ber eigentliche ba$ fein innerffeS £eben, t>on bem er fid> nichts anmerfen laffen n>itt.

QBetch Äomöbtenfptel?

©äbe er ftch nadt unb auSfätjig, nrie er ift! Sein (Emleben, feine (Ertebniffe an QBeib unb Äinb, feine £tebf d>aften, feine greunbe mit bem <23errat, ben fie an ihm begehen, feine 3ntrigen, ©efdhäfte . . . S)er Sampf be$ 2>afein£ toirb mit ben Fingernägeln geführt, bie £uft mit ben 3<ü)t\m errafft, Solche (Enthüllungen !

297.

Romöbianten? Vornan.

©ie ©egenfä^e be$ gemeinen alltäglichen Sebent au ben geheuchelten 3beaten, ju benen fi<$ bie 23effen oft nur für 2tugenblide aufeufchnrfngen vermögen, alle aber auf felben 2luffcf)tt>ung breffiert n>erben.

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Knb nun fommt man aUmä&ticfc ba&tnter. 3)er Onlel, SÄann ber 2Btffenf$aft: §atmret. 2>ie fromme Sante: &eu$tertn, Me 93ertt>anbten unb 23efannten zc.

3m ©tauben an ibeate £eben$att>e(fe aufgesogen, tt>o^in gerät man? (Efet unb »uSbeutungSobJeft.

298.

(Eine unverfrorene @ef<^i^te.

2lu$ ben 5agebu4)btilttern eine* 9iaturalen.

QBarb bie 5rau aum brltten 9Jiate fötoanger, gab {f)t ettoaS bagegen.

QBar mit ber $rau meinet $reunbe$ ein$ ge- worben.

Q3on Religion gelernt. 9ii<!)t$ haften geblieben. SBeifi ni$t$.

<3JUt <3Kenf<f)ern t)iel $erumgef$miert.

23ü$er, S^eaterunfinn, 3eitt>ertreib.

((Ein S?ert, ber ba$ tt>irfttc& (Erlebte in aller ©e- mein^eit erjä^ft, o&ne t>on teuerer fetbft eine fitynung ju ^aben.)

Sarttif f e$ feiige (Erben. Vornan. 9fr.299— 308.

299.

©ott unb £iebe bie beiben mifcbrauc&tefien Sbeen.

300.

2)ie Religion iff ein fcimmtif d)er Vornan.

301.

9leid)e Samttie. <23ater inbifferent. 3ucf)t mufe fein um au er- matten, tt>a$ man fyxt

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Süfterne 23etfcfctt>effer bie $rau. ©än$d)en bie Softer. ÖauSfreunb Sartüffe (<2BaHfa£rten im 3immer). (35er Son be$ ^en £iebe$.)

302.

3ene ftiHen ©efidjter, alt geworben, benen ba$ fieben gar m<i)t$ t>on feinen Zerreißungen erfüllte.

303.

(Enbltcf) nrirb bocfy ber 3ug&armonifa ber $imm- tifc&en ©ebulb bie £uft ausgeben anfangen.

304.

SÜBenn SJaterlanbSliebe ©taube alles er- lofdjen, mit tva$ woUt tyv bie SDlenfc^^eit no$ er* quiden unb ergeben?!

gjlit i&r felbff.

305.

©ut, nur mactje fie ben ©Ott ber 33äter nic^t ju einem ©Ott ber SS i n b e r.

*

306.

Oty, ber möctyt bie Snrfgfeit anftücfetn tt>egen ber harter ber ©otttofen.

307.

Slnb t>on 3eit ju 3eit fotogen biefe ^<!^riftHd>cn^ Stationen aufeinanber lo$, bie a^tje^n 3a^r^unberte lang in ber „Siebe" unterliefen ttmrben unb benen bis ^eute nur ber Safe t>erffänbtid> ift.

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308. Sigur.

23ettterin, bie fct>r fromm tut, t>on SBaHfatyrten Silber bringt. Pfarrer auffudjt, um Slnterftüfcungen.

309.

©er SBelt ünbanf.

9Kit feinem Qßort iff e$ toenlger tt>ett tyer aU mit biefem, foH tvofyl feigen: 9Jienfd)en-Slnbanf ! QBotlen ben betrauten.

(Ein (Erbe, bummer Q3erfd)tt>enber. fiabet bie fieute f ollen fie tyn für Jhtt>ert aalten? Sie fjaben Ja md)t bamacf) verlangt, ©ie e$ Ratten, luben ifjn and), matten für feine ©efd)enfe ©egengefcfjenfe. Sotten bie 9Käbd)en, benen er nid)t au$ ©rofemut Su- deten *c. gab, bie ©efcf)enfe retoumieren? ©ie ©iener modjte er überjatjlt tyaben aber bie toaren nid)t berechtigt au 9Ke£rforberung. (Er gab unauf- geforbert unb ungebettett me^r, aU er au geben tyatte, unb nun verlangt er gleite Soweit t>on ben anbern, tt>et<f)e eben fein 23eifpiel te^rt, tvof)in bie fütyrt. 3|m au ermatten, toäre Ja feiner imfianbe. 3urüdaug*ben, tva$ fie erhielten, toenn er fo fcfjmufcig toäre, e$ nehmen, bie toenigften, benn mancher t)ättc e$ nimmer.

©aft bie fleinen fieute in aappelnbe Slngff um it)x (ErtoorbeneS fommen, fio&nrücffiänbe grob forbem, ifi erftärli$>

2lber er tyatte nur finntoS t>erfd)tt>enbet; wo er eine <2Bo$ttat ertoieS, &ätte ja bie 9tü<ferftattung

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btefe aufgehoben, gür Stabt, ©emeinbe :c. tat er Ja ntd)t$.

SBofttr atfo eigentlich toäre ihm bie SBett 2>anl fdmtbig? SBofür bie <3Kenfd)en?

7. 2tngett>anbte Sittlich ei t

Opolittf, foaiale 3uftänbe, ßiteratur unb treffe*)

310. S? ö n i g.

S)ie ^Jionar^en fid) füffen unb bie QJötfer fid> er* fd> tagen.

3a, tuarum tootlen benn bie t>erbammten 9lacfer nid)t gtüdticJ) unb aufrieben fein?

3d) toiH ba$ (3$ tviü ba$ nid)t), fo mad)t e$ bem QSößerrat teine Sd)tt>ierigfeiten.

(Ein 9läuber toar ber erffe S?önig.

5)er ben 23eraubten fdjreien tiefe, tpar ber erfte lonftitutionette $önig getoefen.

Orben, 23itbung unb Sera- 2tuf bem $opf unb ber 23ruft getragen, erfe^t ba$ ben S3erffanb unb ©emüt.

Sin 5§önig tieft einen getoiffen 2tutor (er fanb £uft baran wie bie gürfien, er ba<f)te an bie anbem in bem Slugenbtide tt>ar er gana £efer, fcnfi ni d)t$). Gr hatte einen fürcf>tertid)en Sraum tvav eine 3Bett ohne Obrigfeit, ohne Äird)e, 2tmt unb fie beffanb. 3n <2>i)tve\b ge- babet ertoachte er, unb bie Schriften be$ ©ettrfffen mürben »erboten unb infotgebeffen um fo mehr ge- tefen.

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311.

2) er frei&eitbegetfterte öunb.

Steinen Stnodjen nä$m er bon ben 9Jienfd>en, bte fi$ beffere ©efd)öpfe bttnlen, afle$ au tyrem 9lu$en fyaben tvoUten unb ben §unb fnecfcten. 23etfcen unb S^nurren.

Sr toivb fitebling! (Er fcat knurren unb 33et&en für feine °perfon »erlernt unb tut auf 2Iufforbe- rung gegen anbere.

2)ie SKenf d)en finb eigentlid) nt$t fo Übel.

füttert bie öunbe!

312.

2) er (Emir tfmmorfftffcHatirtföe @£td3*) mit feinen 50 QBeibern unb feinen 145 ©öfcnen. 3ßa3 !ann ba$ QBeib t>om (Emir galten? QBaS ber t>on feinen &inbern, beren 9Zamen au merfen, 6d)tt)ierigfeiten macf)t. 2Ba$ biefe Äinber x>on tym? 2>ie Söcfjter lennt er faum.

(Er fd)ta$tete bie Familie feinet Q3orgänger£ ab unb forgt nun, gletcf)fam t>erpfltd)tet noblesse oblige baft fein 9iad)folger gletd) aa$tret<f>e$ Ma- terial einaufd)Iad)ten borftnbet.

313.

r $ e n.

2)er gürff founbfo f<f)i<ft feinen $elb$errn tt>eg mit Sruppen, ben 9ia#barföntg au befriegen. 9lun fommt ber 23ote: „2)er gelbfjerr 9i., buref) beine ©nobe ba$ unb ba$, fdjicft mi<$ ju bir, ®o£n ber Sonne, Q3etter be$ 9Konbe3, öerr be$ $eft- unb

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ber (Etlanbe, 932eere, (Seen, g=tüffe unb ©ebirge unb (Ebenen, ttu> beine Silasen roofcnen, 2tnn?alt ber Serrfdjaft über alte too fie noc$ nt<$t tt>o$nen, 23erater ber 'priefter, QBetfeffer ber Sßeifen, tapfer- fter ber Ärieger u. f. f., unb bein Sfctedjt foU bir melben: bie $einbe naben unb bu fliege, bien>ei( ed no$ 3eit tfi!"

2)er ungeheure £ärm, ber ben Soten unterbrach, überzeugte ben Sobn ber Sonne unb QJetter be$ SJRonbeä, bafi e$ eben ntdjt mebr 3eit $u fiteben tt>ar, benn bie Sfeinbe bitten fcoDauf 3ett, in ben <pataft ju bringen, toätyrenb ber 23ote bie gefamten Site! be3 gelbberrn unb dürften besagte.

314.

Sie Heine ^rinjeffin-QJerfobte fätv&xmt mit bem präfumtfoen Sräutigam-^rin^en: 2td), unb tt)ie gtüdttd) toerben ttrir unfere QJöHer madjenl

©er 9lebenbubler-^prina : £tnb id) toerbe ibnen bie Stowten jerfölagen.

315.

^rinjenerjiebuttg- 2)er ertaubte Jhtabe tjtelt jmei Sieben, in einer fpra$ er als $elb$err 9£?)3v ber bie Struppen etne$ erlaubten 2tbnen &um Kampfe befeuerte, unb in ber anberen, aU \old) ein ertaubter 2tbn bie gübrer eines rebetttfcfjen Q3olf$ftamme$ &ur Unterwerfung aufforbemb. (ES tt>ar au<$ im erften ?fctfe 3um ©atwntaufen unb im feiten begriff man bie (Em* pörung, bie ffeigbeit ber ffreunbe unb bie Äecftjett ber 9tebeHen begriff man nad) beiben 9teben.

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316.

2) er Britta,

bem ber 93ater au alt wirb.

„ÖimmetS willen wenn ber Sitte nod) lange fo fort mad)t, jerregiert er mir noct) ba$ 9teid)!"

317.

3 wet S?ronprinaen :

^Bollen mal unfere 2ltten ärgern imb furchtbar liberal tun. 9!Rad)t populär unb fdjabet ber Staats- mafd)ine gar nid)t$.

318.

(Ein für feinen dürften fdjwer 93erwunbeter unb ein ebenfotdjer 9lepubtifaner työven ba£ ©efprä$ be$ gürften mit bem &öfting, bem er ba$ «Boll über- antworten will, unb ba$ 23efied)ung$gefpräd) mit bem 9lepubtifaner, ber aber für feine <perf on me&r tyerauSauf plagen tyofft aU unter bem Königtum. 3ur (Btjre, jur ©eltung unb 2lnfe^en wollen bie öerren in beiben Sägern fi$ bringen.

9lepublifaneraum9lo9aliften: £>err- gott, finb wir beibe paar e£rltd)e, bumme Äerle! 2)er eine bält fid) an göttliche Überlieferung unb Sireue, ber anbere an 33otKwo^t unb greifcett.

319.

3afob <££rtid)$ Sriefe.

3ef)t f)at e$ nod) feine ©efa^r unb fpäter? 3e nun

S$ ift gefä^rttd), ba$ <23oß au bewaffnen (1870,

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Commune), tt>enn ba$ ©rfdjoff enterben fo getoöfm- lid) ttrirb für ©inge, bie nur Diplomaten t>erftänblid) finb, unb weit biefe anbere Stämme, Staaten in ber (Enttptdttung ffören unb ^emmen tooHen; triettetdjt bereitet man fi<jf> bann leichter t>or, für SbteS unb ©rofceS, für ba$, xva$ allen am Seraen liegt, in ben Zot> au ge^en. ©arum fei ber £anbfturm bettriHigt unb begrübt.

320.

Öumoriftifd)-fatirifd).

©er SJJiann ift t>om Staate bafür beaafctt, über alle 2lrt fliegen naturgef$idf)ttid)e Stufftärung f Raffen.

©u meine ©üte!

3a, aber ift immerhin fcübfd), tt>enn man bie gelehrten Serren fid) n>egen eines Sltegenrüffetö ^erumaanfen täfet . . . aU man getoityrt ijmen freie Öanb unb fie tv&tyUn fi<$ Seemen, vorüber fi<$ bie SJienfdjen bann $aufemt>eife totfef) tagen.

321.

3) er 9tebner (b. i. Persona officialis).

Hnb ttrfe btefeS eitle Sier, feiner QBi^tigfeit benmftt (n>enigften$ berfelben in biefem Greife fi$ fi<$er glaubenb), ftredte unb redte unb gedte, um feinen 3orn je^t fürchten, bann ladjen au machen, ietjt fiel) bettmnbem, bann einen ©ebanfen be- ttmnbern au taffen e$ tvav fpafftaft für Jeben, ber e3 barauffcin anfaty.

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322.

©ereniffime! (2lu$ alter 3eit eine ©ef <$i$te.)

Siefen 9letd)$räten gegenüber, We i^m bie 23 tut* unb Jebe anbete Steuer üerwetgern fomtten, wäre ber §ürft mafylo* gewefen, fcätte er ni<$t bie fertigen ©olbaten gehabt bie t&m bie 9tefruten unb ba$ ©elb fcolen tonnten, bie ©ertöte, bie QBiber^ paarige berurtetlen, bie 'poltaet, bie fte einfangen, unb bie £eute, bie patriotif<$e$ ©efltyt bewog, fle ju benun^ieren.

2Bo bleibt ba$ 9lec$t?

5)ie ©efetyworenen werben bebeutet, bie Regie- rung fä&e bie Verurteilung ber Stngeflagten gerne, erwarte fie.

®a$ Parlament!

2)ie Oppofition »erboten. 2)ie 23eamten bürfen nid)t anberS wägten at$ einen bon ber Regierung nominierten Äanbibaten.

Sretyeit!

323.

§an$wurft läßt P<£ bie Strmee bewilligen unb bann bem 23ewttKger aHe$ bur$ bie ©olbaten weg* nehmen.

324.

2>te entbedte ©tabt (in ßamtf^atfa). 93on ber bie QBelt bie 23e$örben ni$t$ wußten, $rfifcer ru&ige*, patriard)aUf<$e$, freiet fieben, einträchtig Jefct: ©teuer unb 9tefrutie* rung. SBir wollen leine 23ürger fein. QBir wollen <3Jlenf(f)en bleiben.

(Öumorffrtf<Hattrif4>e$ ©etnätbe.)

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325.

etabtibpltc.

Sa geljt bie steine, ben Roth am 2trme unb ben ttrfnaigen £aib 23rot an bie 23rufi gebrüdt. 2)a$ bumpfige Sttib<$en. 2)er 93ater QBagnergefeHe. SJiutter, öefannte, SonntagSbefud).

2)er S?alenber (fonff fein 23u<$, abgegriffene ©ebetbüd)er). „(Eine fd)öne ©efcfjtctyte, aber i# t>er- ffefc fie ni#t." 2)ie Stuff^reibungen über gamitien* ereigntffe, ©eburten, Seiraten, SobeSfcUIe.

©er ©ang auf ben $mbf>of.

Sanbpartien in nadrfter 9Ktye.

Sob beg Q3ater§ (Sterben, 2lufba$ren, 23egraben).

QBittpe unb Softer, öanbarbeiterinnen. Sie fpringen gleich armen fieuten bei. tyolittt, 5?unft lennen unb t>erftetyen fie nid)t.

Sie junge ffrau (tt)ie i $ r e Butter).

(Ein <3Käbd>en tt>ie fie einft ge$t nrieber mit bem J?örb$en unb bem 23rot.

326.

Strme fieute. Stubie.

QBeib unb 9Kamt. Sotyn unb Softer, '•BZü&en fid) ab für bie Steuer. 2)er So&n n>trb Solbat, über- tye^t unb franf, ftirbt. 3)a$ <3ttäbcf)en arbeitet ft<$ für ba£ SauStrefen sufdjanben unb ftirbt. ®ie alten, biefe guten, ruhigen, füllen £eute fielen allein auf ber QBett ^frünbner.

fotl man ni$t erglühen für biefe armen, alles 2>ulbenben in tätigem 3orn?!

QSaS berechtigt bid), SJiotocf), Staat genannt,

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ifmen aHe$ abaunetymen? QEas tyaben fie t>on bir? 2)u alle$ t>on tynen! 2)te 2trmen!

(®ana leibenfct)aft3to$ aber fd)arf pointiert au ersten.)

327.

grfte* Kapitel. Äranffjett t>on SHnb an.

3cf), fed)$ ©efcf)tt>ifter. gin$ breftyafter atö ba$ anbere. 2)enfen Sie, i ct> tottrbe f o l d) e Sc- höpfe in bie SBett fefcen u> ollen ba$ ift ©en>iffen$fad)e.

2>te 2lnnerl, tote lieb toar ba$ Äinb ! 9Rit att>ötf ein&alb Sauren tva?$ vorbei o mein ©Ott, tt>a3 $ab id) gelitten, bi$ fie abgerungen ge^bt &at! S)em Q3ater ift ba£ fdjrcer au &eraen gegangen. (£r ift freilt<# tag3 barauf bei ber £ei$ ttrteber betrunfen fceimfommen.

Opfer ber 3nbuftrie. 9fr. 328— 329.

328.

S^riftgiefeer unb 3ünb&öl8*f-

tunferin.

(nedenb) 3a, mir 9Kabeln tyibn aKeS

gleid) toeg. 5)ie ^Ränner brauchen Se^rja&r.

(Eine 2tnaat)t £albtt>ti$figer Knaben, bie gegen ebenfolctje 9JZäbd>en fi$ berfd)iebene Sreifcetten herausnehmen, manche umrben entfd)ieben a^rücf* genrtefen, manche befamen einen f$ü<$temen 2tb- tt>ei$, ber fie hoffen tiefe, ofcne 3ufd)auer gtücftid>er au fein, manches ^aar ertaubte fief) mit einer ge*

4R0

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rafften oltftugen Überlegenheit unb Stotj Keine Schänbttchtetten, mit Spott fahen äße auf einen rot- haarigen, fommerfproffigen Knaben, bem eine häß- liche 9tange burch $ubringtiche$ QBefen (Singer- fchämthett) 3ärtlt Reiten aufzumuntern fcerf u<ht.

2)ie Iteine 2>ame fprang fchretenb t>om S^ofee be$ * jungen 9Ranne£ empor, ber t>on ber Schladt er* aählte: Steh, bie Männer mttffen 9)ienfchen um- bringen! 2)u baf* «in«« umgebracht?

3a!

2lch, fo arme fieute! ^ah, $einbe!

(ßr träumte t>om grünen ^eberbufche ... bie ge fallenen Sreunbe. <&m Räbchen grufette e$, ate e* lieber an feiner Seite faß.)

329.

Opfer ber Snbuftrie.

Schriftfetjer unb 3üubhßl3cf)entunferin £iebe£- leute (J?inberfreunbfcf)aft). Stofo, bafe fie »erbienen. . (Eb^ptojefte. ©ann ftirbt fie unb bann er.

330.

93 or ber 9let>o tution.

©er arme teufet rechnet unb rechnet, n>id nie {(appen. Sr fommt nie aur Wut). 3<h tvoüt für biet) forgen, ich laun mein Q3erfpred)en nid)t hatten. $>u tt>ärft frei!

9lur fein 5?inb, ba$ in bem gleiten @tenb heran- n>ä<hft.

So feiet nimmt ber <Ztaat Don meinem geringen

ftn jcngruOcr. l. 31 a$i

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Stnfommen, fo riet bie Stabt. So riet ber 3011, Me <33er3ebrung$ffeuer, bie mir alle £eben$mittet t>er« teuert.

3n bcm Stttb^en bereitet fid)'$ t>or tote in taufenb gleiten. Der fiärm bricht loS. Saftt mid) $inau$.

23egreif'$, bie gutgejogenen, artigen öerren wehren firf>. Sie werben trilb, trie ber £>unb, bem man ben $nod)en entließt 3^n au bitten, ju freffen, iff fein 9ted)t, ifym benfetben au nebmen, ba$ ber anbern, f obalb fie ftärfer aU er.

331.

„<2Bie bu!"

Sin ieber, ber ©etb tyxt, benft nur baran, flcf> beffer au bitten; tva$ fid> mit bem ©elbe ©ute$ ftiften tiefte, baran benft er nicf)t.

(Eben fo mentg, tvU Sie an feiner Stelle, Sie ' f erlügen fid) aud) ba$ meifte in unb auf ben eigenen £eib.

332.

Satirifcb'bwmoriftifd). 2>ie ©ante toeint mit bem Scfcutbner ibreS 9flanne$, ber gepfänbet derben foll ad), ber barte <2TCann!

2)er 23ebiente meint, ©näbige bürften nur ibre ©amitur bauten fpringen taffen unb ber 9Kann ift gerettet.

®er 2lrme fädt auf bie flnfe.

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2)ie ©näbtge aber ruft: „SBa$, iefct totitfi ntd>t genug, bafc man menfd)tic$ empfinbet?" unb eilt empört ab.

333.

(Einer gewinnt ba$ grofee £0$.

(Öumorifttf<$.)

(Er erhält fo t>iet Bettelbriefe, ba& er ba$ ©an&e verteilen unb nod) einmal fo feiet aufnehmen mttfete, um atte ju befriebigen. Sein dang jum Qßo^ttun, Aufteilen be$ überftttffigen n>irb fe$r ^erabgeftimmt.

334.

2) er ÖtugenbltdSerfolg.

(Einer, ber einen guten (Einfall unb bie Stimmung, i&n gtüdtid) au$aufityren, £atte, tt>trb bur$ ben (Er- folg unglüdlid), benn nie toieber gelingt tym etwa* (Sinbner).

(Ein anberer (egt baä 3ettung$btatt, ba$ t&n tobt, ru^ig beifeite. „2)a$ feergifet ftcf) über a<t)t Sage; oier 3Bod>en, überS 3<it>r tängftenS, benft lein ^Renfd) metjr baran. Keffer, i<$ mad)e mir gteid) ntd)t$ barau$."

335.

QBie 3onat^an 23tetfeber nict)t <pro- Dinatfceaterfritifer n> u r b e.

ftumoriftifc^e^ Kapitel.

3nbem tym ber 2)ireftor bie fludjenben (Eltern ber üertymgernben Äinber bei frf)led)tem ©ef<$äft$- gang, burd) böfe Äritif im fiofatbtatt hervorgerufen, f^itbert. 6r ftefct bie 6d)emeu in feinen träumen

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fpufen, bi* ausgemergelten 9langen unb flud>enben Kinber.

336.

«JBtr&ängenboc&nurabbonÄreaturen, b i c n> i r m a d) t e n. £>umore$fe.

2) er Ärttifer. g* mad>te tym Spafe, bte mittelmäßigen Q3erfe eineä jungen ^enfdjen, beffen 93ere^runö tym fd>meid)elte, loben. 2r fann fpäter ntd)t aurücf unb fugen: ift an bem S?erl nt$t31" Gr muß tyn weiter einmal bon 21 unb 33 bi$ jum 3 loben, CEnblid) erlebt er ben SJerbrufe, fid) bon feinem ©efdjöpf protegiert au feljen.

337.

2>ie l)robe ber "P^rafe. (Salirif<$.)

3) er <pf)rafenbrefd)er, er u>irb für feine Cocfung au fjaben fein, el)er augrunbe getjen, at$ mit ber Äned)tfd)aft paktieren.

(Er paftiert, um leben au Wunen, um ein 33itlige£ unb bie, n>eld)e ünterftii^ung ber „©etreuen" an- gefügt £aben, finben biefe „23ettfer" fe^r unbequem.

338.

$ e r öetb ber $ e b e r. öumoresfe.

(Er fefct fid) für bie QBat)rf)eit ein unb fagt fie rüdfid)t$to£. (Er totrb forttoä&renb angeftagt, gc- forbert, fd)tfaniert, fo baft er x>ov (Eingefperrtfein, (E&ren&änbetn mit unb ofjne Q3ertt>unbung, ©etb* unb anberen Kalamitäten einen (Erfolg feiner TÖlif- fion nid)t erringen fann.

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33 9 #

2)a$ Verff ummen.

Sin $retyeit3p9rafeur a^ 9iebafteur ettua in gute Stellung fommenb unb fomit in gefeüfdjaftttdje Greife, immer meljr unb me&r ju 9tü<fficf)ten ge- nötigt. Sufaefftoe fcerffummt er, Je^t nichts me^r ixbUä von bem unb von bem rebenb, batb bon ber 'perfon, balb von ber Sad>e bis er enblic^ ffumm iff.

8. allerlei pfpd)otogifd)e Probleme

340.

5) e r 9Kann mit ben t>erfd)iebenen

Seelen.

211$ xd) neun 3a&re alt tuar, trat eine anbere Seele in 23efi$ meinet S?örper$ (id) tt>ar ber 2llte nimmer); ber 93tenfd) ftirbt oftmals im £eben n>at>r£aftig evft bann, tt>enn fein £eib au verfallen tft, afe ba& i&n eine Seele me^r beaöge. 2)a$ erftärt, tparum tvlv anbere finb. Srftärt bie 2lbna^me be$ (Er- innerung£bermögen$ bie Tapeten finb t>ertt>ifcf)t, unb ber neue Bieter finbet berbtafote färben.

Knbanf gibt e$ m^t! 3)er frühere Bieter hatte bie Verpflichtung.

341.

Satirifdje 9iot>elle.

(Ein öppnotifeur

fenbet feinen ©önnern bie fcübfdjeften 9Käbc^en unb grauen. ,,©e&en Sie morgen ju 9i. 9i. u. f. tt>."

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342. Ö p p n o t i f .

Gr (ber öppnotifeur) befiehlt bem SKebium, ben <2Jlann, bcr tym (&.) bei bcr ©etiebten im SBege ffebt, au töten.

2)a$ SWebium erfüllt im tvad)m 3uftanb ben im Traumleben im ©e&trn aufgefpeid>erten 2tuftrag unb wirb (ber aweite 9iebenbuf)ler be$ &.) ge&enft.

343.

Tbantafieftütf (8. Seaember).

Sin QBieuer bef ud)t na<f> langer 2lbwefenbett Qöien. ßr fommt fpät abenbS an. Sin ftreunb x>on ben beftellten fagt, er wo&ne nafj, unb läbt ben £>dmgef ehrten au ©äff. 3n ber 9iad>t ge&t ein ^eillofer Spuf lo$. (S^eaterbranb.)

£ifpelnbe$ (Erwarten grenaenlofeä Starren ber 2lugen, 23rütlen, J?retfd)en. „Ilm ®otte$ willen! «2!Bo bin td)?" „23et mir, $reunbd)en, Scljottenrtng, im SüfmfcauS, vierter Stod."

344.

^fp^ologtfc^e 9iobelle.

3wet, bie au$ üaune nad) langjährigem Q3er- bältnte fid) ^ertragen unb au$ Zvo$ anbere heiraten (föneH, unoermittelt).

QBa3 tovqufywfefyen war, gefdjie&t. ©ewo&n&eit fü^rt fie wieber aufammen, fie machen bie beiben anberen ungttidlid).

QBarum follen unter eurem „©lüde" anbere leiben?!

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345.

S) e r eingeimpfte <E n t f d) t u fe.

(<?)f9<$iatrifcf)e 9Iot>eHe.)

einer \vlü fidj umbringen, er rebet unb vorbe- reitet fict) 3U ber nötigen (Energie.

346.

6d)ulfinber Sotfdjläger.

93ierte unb fünfte Klaffe. 3)a$ 23enet>men ber Fa- milien für alle 3eit gegeneinanber.

9. #rtmiualgefct)icf)fen

346 a.

2) i e #inbe$mörbertn(fpäter9Äutter).

9iobette.

(Ein Junger «Stenfct) finbet in bem 9iacf)taffe feiner Scheper, bie er anbetet, eine Sd>ad)tet mit einer mumifizierten $inbe$teicf)e, ben Sdjäbet eingebrüeft. (Er n>trb trübfinnig.

(Ein greunb weift t£n an einen (Etjaralter, beffen Spezialität ba$ freiwillige Stuffpüren bon ^er- brechen ift.

(Er betoegt bie 23etreffenbe, nacf>bem er fie fdjarf finnig umftrieft, zum 23efenntni$.

©erne wartet er, bte SJerJäfjrung eingetreten.

(E3 ift eigentümlich aufregenb, mit folgen £euten in na£e 23erüt>rung zu fommen, i£r Seelenleben zu ftubieren, e$ f ü^rt bafcin zu glauben : ber Q3erbred)er fei ber normale ^Jienfct).

48;

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(Cr entbedt bie Äinbeämörbertn, ba$ Slngebenten ber S$tt>efter ift gerettet.)

347.

2) e r 9Äorb im 23 r a n b e ber ©tabt.

(9ia$tbilb.)

einer befettigt in bem furchtbaren 23ranbunglüd feinen töblict) gerafften $etnb fein QBetb.

e$ »erbrennt ber Stababer in ben Flammen, ber Fwel fommt nie auf.

10. SumoreSfen

348.

Sj u m o r e 3 f e.

©e^eul int Sau$ beim 9ta<$bar.

QBaä ift ba brüben? ein Freubentag, ba$ ©e- burtSfeft be$ Familienoberhauptes Süfcetmeter.

(Ein Sprößling, gepult mit Qßünfchen unb 23tumenfträufecn. ein SBeibcfjen, braß, fofett, in netter Morgentoilette.

./3a, Ja, 23tumeu gibt man Soten. 21$, &inber, ibr toerbet aufs 3a^r nicht mehr Gelegenheit haben" ber F*au tt>erben bie 2lugen nafe, fie toeint, enbllch bricht baS allgemeine ©eheut los.

2)er öerr fefct fich mit ©enugtuung eine« ^Bannes, ber mit altem 9te$te bebauert ttrfrb unb bem eS gelungen, feiner Familie einen $*frtag in eine Srauerfeier umaugeftalten, in baS $<mteuil unb »erwehrt fein Frühtfüd mit einem 2tppetit, ber alle

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Befürchtungen betreff* fetner ©efunb^eit nid)t be- brot>tid> auffaffen täfet.

349.

2BeiI>nad)t$märd)en.

25er öauSmeifterbub, ba$ Sau$&errntöd)terl.

2)er 23ub erjätjtt Dorn menfdjenfreffenben 9ttefen, Dom 9totfäppcf)en. 2)ie ©eife unb fieben 3iegen unb ber QBolf unb ba$ mit ben fieben 3tocrgen, hierauf bte fieben Waben, unb frifct babei alle 23äcferei auf. ©c^eut be$ 9)läbct)en^ abelfett be* ©efräfjigen. „So enbet biefeS fd&öne ^eft." (9taimunb.)

350.

2) er ^eilige brei König, S)umore$fe.

Sin Sauer, ganz ftotj, bafe er Dom öofmeifter be$ jungen öerrn ate „öeiltger brei König", um ben Sungen in 9tefpeft au f efcen, f>erau$gepu$t würbe. QBirb toütenb, ba er ^ört, ber öofmeifter t>abe tyn für einen fcöc^ft böswilligen 9Zarren ausgegeben, ber fic^> |>eut für 9iero, Kart XII., Napoleon :c. halte unb ber bie 5)aten ber ©eburt *c, Iura feine ©e* fcf>ic^te forbere, fonft unbarmherzig auprügele. Sin QJMttel, n>obur$ ber <päbagog feinen 3ögting jum Cernen Derzeit.

351.

2)er 3unge £at ungeheure 2td)tung Dor bem Ontet, ber ifjm Don ©Ott unb ben 2>afein$grünben bei Spaziergängen DorpfcUofophtert. (Ein grunb- gef Reiter 9Kann! 3Ba$ ber alles weift! ßr mift-

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ad)Ut ben anbern Onfef, ber ii)m nur t>on Stlltäg* liefern fpridjt.

352.

Der reblidK ginber, ber ein fatfd?e3 ©eblfe unb 3opf finbet unb »ertyinbert wirb, fie $ur ttcf auffeilen.

353.

Der Onfet, ber auerft an feinem falauernben 9ieffen einen ©efaHen finbet.

Später: „©läubiger finb fSlllgäuer', mit man fie alle jum ©eier n)ünf<$t."

Gr n>irb immer nert>öfer, fooft fid) tym ber Junge ^Jienfc^ nafct -— jute^t: Sebe bid) $intt>eg. 3$ ent- erbe bt($.

354.

©te©tabtbes JUein&cit$n>abne$.

Seber entf^ulbigt fi$, baft er burd) ©enie, @ltt<f zc. ben anbern läfttg fättt - fteßt bie Runft- :c. ©enoffen, tote ttrie lebenbe, työtyr.

355.

Öumoreäfe.

3d) habe e$ beiner fterbenben Butter t>er- fprodjen, bid) dum QSJetbe ju nehmen. Slm ©otteä 3*fu toiHen, utt!

356.

9Zifotin als G£et>ergifter.

(£r £at nie aU langjähriger 93räutigam and) nur eine 3igarre bei feiner 23raut geraupt.

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2)ie $rau: „9Jietn ©ott, bu bampffi?! ©e- n>ityne bir'S ab, bu fomtteft e$ jia fonft untertaffen!"

„9Kan fann atleä unterlaffen, um bcn 23eftfc au erringen. "

„2l<f>, wenn ber Q3ogel gefangen ift, fo nrtllft bu räubern! O nein! SJiacf) ba$ 23auer nrfeber auf!"

357.

2) er ^rofeffor (Jung).

2)er 9taum enbticf) bie 3*it unenblid). 3Me QBettfcermdjtung unb «erneuerung ($atb$ S^eorte). 2)ie Sroigfeit.

QäJie oft fdjon mag ftd) biefeS (Ereignis hrieber- \)olt $aben?

SBie erflärte ftcf) fonft bie ©efügtgfeit be$ Stoffes? Qßir leben mitten in ber Stoigteit.

®ef)t in gehobener Stimmung t>om ÖBirtS&auS* tif$. einer ftöfct tyn an: „23enget!" sollte er fagen, aber er £fett an firf>. 3u gehobene Stimmung.

3a! 3u Saufe finbet er, ba& ber Stofj feiner üt)t galt, ©rojje Q3erftimmung barüber, febr unrecht fcon Seite eines Cannes, ber mitten in ber (Stotgf eit lebt folglich bo<$ ber Hbr entbehren fönnte.

358.

ÖumoreSfe.

<£S ift tt)obl fcf>r fomifd), toenn ein 99lenf$ gana von feiner QBict)tigfeit burd)brungen, t>on einem loett unter ifjm Ste&enben, aber niefct olme ffic^ättigen ©runb, ausgelacht totrb.

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Die erhabene 9ttiffion 3)td}ter-97Hffton jum 23eifpiel t>erfanntl

359.

£>umore$fe.

©tauben Sie an ein beffere* 3enfelt$? 9Zun ja!

3>ann finb Sie mein Str^t ntc^t, benn tt>enn e$ für mict) ein ©ettrfnn ift, umgebra<$t $u tt>erben, n>a$ brausen Sie fi<f> ein ©enriffen barau$ machen, ben 5aU lei^t $u nehmen?!

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IV. Angeformte Fragmente

1. 5) er <TOenfd) unb \>ai QBe (trat fei

360.

£lnb wenn er fo einbringt unb ber 9iatur ein Heiner ©etyeimniS um ba$ anbere ablaufet bem größten bo<$ nid)t nityerfommt wenn xf)m ©efefc auf ©efe£ entgegentritt, ba$ Sinulofe meiffert wenn alles t>or feinem 2luge eines wirb ba erfaßt ifm e^rfurc^t in feinem tiefffen Sief ff en, triebe, 9iut)e unb Jeber Setbfifud)t loS, legt er in folgen Ölugenbliden bie ganje Summe feinet SetnS in baS Allgemeine $urüc! treu tpirb fein öerj fein 2luge geller, es §at feine 23itte nur eines: Sein SBtHe gefdje^e! unb baS if( bie Religion berer, bie ifcr bie Ungläubigen nennt.

361.

2>er©elefcrte.

2luf allen QBegen unb Stegen ^Kenf^en ein 2tmeifengen?immel, fcie unb ba finft eines töblic^ getroffen unb fcerjudt am QBege. &ier öaß, bort fogenannte fitebe etotgeS Sagen unb Saften mir wirb f^totnblid)! (Sritt inS fiaboratorium.) Komm, 9iatur, ett>ige Butter, eraäfrfe beinern liebften So&ne ettt>a$ Dom Qßerben unb QJergetjen, (aß mid) in betne Siefe bliden bu biff Ja ärmer als unfere

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irbifcf>c 9Äutter, bu empfingft in ber 9Zad)t unb ge* btrft am Sage unb tt>eiftt nid)t, treffen &inber beine QBefen finb. Sin «OTitn^en, Heb« 9Rutter!

362.

33 a u e r : über mein Körper ttmnber id) mt<$

dumeift, ber ift bod) mein unb bin id)'$ ?

Unb ift mir bod) tt>ie fremb!

363.

QBann mer bebenft, ba& borjeit b* leibeigene Butter a fo al* a ttoane* 9Renfcf)et bloftftttflg (Iber b' ©toppein g'rennt i$ unb barna<f) a fa @n>ig- feit mir f elber 'n fetbn <ZBeg e$ i$ bod) eigen! 9Kb^t mer fragen, tooau baä Slmeranaubrennen af ber <3ßett eigentlich U\ ^adj'm ©rab au!

364.

QBann mein 53ater nit mein Q3ater unb mein Butter nit mein SWutter gtoefn n>är, unb ber eine f)ätt mtd) nit gezeugt unb b* anbere nit emp- fangen, ba mär intereffant a' toiffen, n>a$ eigentlich au$ mir warben mär.

365.

Gr braute fo Schnurren i>or. £ag Vte3 3*ag$ aufm 2)in>an, bafe er fagte, e$ tt>ar beffimmt t>on (Evoigfeit, ber S:ag, bie ©tunb, ber Sonnenffanb, bie unb bie fliege müßt mi f elfteren.

So »erfülltes 3cug mofür id) ifcm ein ßopf- ftüd gab, 9* war it)m aud) t>on (Etrigfett beffimmt.

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366.

3)a ftanb ba£ ©rabmat, ein (Engel, ber mit er- hobener Stedten gen Stmmet n>ie^. 3wi Sraum faf> bie (Erbe freifen unb ba$ S)enfmat tt>ie$ mit f^voanfenb unficf>erer Sanb in$ leere 2ttt (in ben ^eiligen 9taum, ba£ 3eug$au$ ber QBefen, tt>o Jeber $tedf hinbeutet auf QBerben unb Sein, auf ^Batten unb ©Ott).

367.

Gittere Stunbe.

„SJater, ich mu& nicf)t fferben, nicht tt>ahr? 3<h muft nicht fferben?" (9tatlo$:) „O mein armer, ftifcer 3unge!"

368.

0 & e n e.

3ur fterbenben Schroetter:

„©ebutb, Sera! (Ein toenig noch unb aHe$ ift Dor- tiber. <2Bir finb ja nichts at$ ©Ratten! QSa$ un$ an bie SJiauer aeicfjnet, ©tut, 23runff, Sicht n>er meift e$? ©ebutb, §era, n>ir fchnrinben!"

369.

21 m S e a i e r t i f d) (Stnrebe an bie ftabat>er un»

befannter 511 Seaierenber).

Sobin ^abe td) bie (Ehre, 3h** toerte 23efannt- fd)<*ft, mein ??räutein, auf eine hö<hft intime 2trt au machen, unb toa$ feiner 3h*** 2tnbeter vermochte, 3t)t\en tn$ Sera au flauen, }a, 3hn*n t>ietteid)t nad)autt>eifen, toaS Sie ntd)t nod) ber anbere Seit

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nmftten, baft Sie im öegriffe toaren, Butter werben.

£etber finb tt>ir uo$ ni$t fo loeit, wn ben @e- tnrnfcäuten ^erunterautefen, tt>a$ ba refleftiert ftefct unb gebenfbü$erti<f> eingetragen t>on ben fir- lebniffen in 9iaum unb 3eit, Sie alt fünftli^e 33e- ttmfttfein$mafd)tne, von biefen variablen Säuf jun- gen befangen, £aben 3&re Sfiffena fcineinber- u>acf)fen, bie (£rfd)einung$u>ett at$ (Erfd^einung be- treten, nur ifcre reagierenben unb agierenben @tn- toirlungen finb unteferti<$ in ber TDZafcfytne.

So ma<$e id> benn, obgleich ttntbfremb, ium erftenmat im £eben 3bre äufeerff perfdntidje 23e- fanntfdjaft, otjne 3()nen ein Kompliment au machen, ba£ Sie, id) tt>eift e$, aufjerftanbe tt>ären, au er- mibern, aud) £at unfere 33eaiet>ung aud) feinen 9?u§en für un$ beibe, fonbevn für bie SBiffen- f<$aft $rauen tun fetten etu>a$ bafür.

370.

S e ( b ft m o r b. 3)er aum Sterben ©e^enbe. Sine Stunbe mebr. (Ein Sdjauer nur nod) . . .

371. 21 n b a d> t.

3tt>et atte, bemitterte, berrunaette ©eftalten, TÄann unb QBeib, in feud)ter, bumpfiger Stube, bon notbürftigem ertrage ber Sagto^narbeit fümmer- Ud), unreinlid) tebenb.

2 r. 3n bie Sirene gefcen. SlUein fieute genieren i(m, fie achten au biet auf i&n ati QJerlumpten.

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Stbcr ba£ f>eimtt<$e, rvoi) ttuenbe ©efübt: bie lieben Setttgen ba unb imfer ©errgott, bie fönnten ein Reifen, trenn f möchten.

34- itnb £aben f gemodtf?

g r. 9tein, no<$ nt$t, aber e$ ift batt bodj tröft- ltd), ba& man ft$ benfen fann, baft f* boct) antat betfen fönnen m&<S)ten täten.

372.

23eter. <23ottefigur. 2ttle$ ertragen!

QEBaä tt>ar (bittere QJergangenbeit) unb nod) fommt (ungeroiffe 3ufunft). Otjne $rage, warum, tt>oau?

* 373.

2)ie etn>a$ fpäte 9*eue eines öeitigen, ber twrbern ein Sebemann mar (nid)t ju Perf pottenl).

2ttterbing3 im Sormelfram liegt fein Seit, ba$ ift mebr beregnet, ficf) wn einer böfen 9Jiad)t to$au- faufen. 2lber im wabren, eckten ©tauben, n>irb an einen folgen £o$fauf ntctyt gebaut, beffen 93orau$- fefcung ift bie Ergebung in ben ^Bitten @otte$, unb ber S?ampf gegen bie böfe ©eu>att urirb aufge- nommen. Hnb biefer u>abre, eci)te ©taube fann ben TKenfcben gaua umtpanbetn, fobatb er einem einen etbifd^en 93egriff Pon ber Sßttrbe unb 23eftimmung be$ ^Jienfdjen beibringt (&tnb ©otteä), unb tt>enu fidf> in ber ©eete be$ 23efet>rten bie Sünben at$ tratyre 23eflecfungen biefeS etyifdjen 9Dtenf ein- begriffen barffetten, bann fann bie 9?eue über biefe

91n jengruber. 1. 32 407

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23eflecfungen, um ben Q3ertuft ber reinen unb Ijo&en 9JZenf$emt>ürbe t>oä> ein gewaltiges ©efütyt toerben, ba$ baburd), baß e$ fid) ntd)t genugautun vermag, eine füfjnenbe SEBirfung übt, eine t>eraettyeube ©nabe ftefct allein bei ©ott!

374.

<p c n b a u t aum reuigen gromnten. 5er QBeltmenfd).

3$ ftetye ba unb für ein 2lnbersn>o müftte id) mict) tt>ie aud) für ein 2lnber$tt>ie ber Sjiftena erff vorbereiten, ßr atyUt ben tyn bemitleibenben Seitigen, tyat auef) manches Spottoort für beffen tym unt>erftänblicf)e$ treiben, ift aber bei beffen 9Kär- tprertobe ber 9Jiitteibigffe unb öitfreidjfie. *

375.

£ a e u e.

Same, nobel, alt, religio, im ©efpräd) mit bem 5reigetft, ber verlangt, fie fotfe \t)x ©ut unter bie 2lrmen verteilen.

„Q3ergeffen 6ie ntdjt, ba$ 9?abeUtyr unb ba$ Scf)iff$tau. (SS iff bieS eine 9tüdftd>t, ba* ftamel au forrigieren.)"

2>ame : ,,2(d), ba* ift eine übertriebene Sluffaffung, tolv müffeu bie Auslegung beachten."

„8tlfo au$ bie 9tetigion bequem! %<2Bie gut e$ bo<f) bie 9leid)en £aben, geffatten Sie mir, Hncfcrift au feinl"

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376.

Öllte« fromme« ^Beib.

9ia, t<h bin geiotfe a gute Sfjriftin, aber in bev Seicht, tvo fo t>in unb ^>er au«gefratf<f>elt tt>irb, unb in fo ^rebigten, wo f erft lernen, toa« f ettoa no net nriffen, ba bärf mein 9Äabet nit. 9Zo Ja, n>a« n>etfj benn fo a getftficf)er Serr, n>a« ma t>or bie 5?inber fagen bärf ober t>er£eimltd)en muft? ! QBo bei un« „Schinbetn afm ffiad)" fein, ba bedt ber g(etd) ben ganzen ®a<f>ftuhl ab.

377.

Sie Söitbe unb bie 23ibel.

2)er 9JZtffionär gibt erft Sittenlehre unb 9RoraI. Sie SBilbe ift babon erbaut.

(£r gibt if>r bie 23ibe(. „2lch, n?er tyat benn ba« 33ud) gefdjrieben? 5)a ift ia alle« geläff ert, n>a« bu mir bon ©ott frohe« unb Schöne« gefagt."

378.

2tufftärung«iid>t tut foan gut in fo'm köpfet, worein bi^eit <3Jiuttergotte«lamperl gleucfrt hat.

379.

$ i g u r.

2) er 'praftifcfje unb feine p$i(ofo- p^ierenben Q3ertoa übten.

„3hr müht euc^ ab, bem Sinn ober Stnfimi im f eben nacfoufpüren. 9Jiir hat er fict> noch ni^t offen- bart, unb ba« müßte er h<wbgreifli<h unb augen- fällig. So taff' ich'« bahingeffellt, fafle nid>t über

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,9iatur' unb anbere QBorte, trage nictyt meine ©e- banfen in ba$ fogenannte 2tß hinein.

Soll fid) Ja bei bem ©ändert ettt>a$ b*r<w*$fteHen, mid) betreffenb, fo merb i$'$ Ja innemerben. So ober fo 3nbe$ arbeite i$ r

380. 5 i 8 w r.

(Er fiebt otte SBefen al$ „äuägefefcte", aum Sobe früber ober fpäter Verurteilte an. 2)a$ fieben ift eine öenfermabtseit, ©algenfrift, aber änbero ift ba ni*t$.

381.

$) e r Sarmberaige (ätbetft).

3$ weift x>on nichts hinter bem £eben unb außer beSfefben. (Ertragen n>ir'$ troftbem unb tnad>en totr'ä anbem erträglich

382.

3) e r Tempel ber Vernietung.

($ie ernfte, b<>b*/ b*iH8* ©Wttn ,,3d) bin, n>a$ nid)t ift - bin nid)t!" an ber Pforte.) 2)ie Straft unb ©taub an un$! 2>le Unabhängig- ste, SJreie madjenbe ©öttin bie 9lube be$ tief- ten SdtfafeS, bie bleierne ber OKitterna^t ! 333er gibt nid)t atle$ QBobt für lein, gar fein SBeb?! Unterm 5?ofen in beinen 2lrmen unbenmfjt unb un« getouftt.

3m Sßeb be$ erlittenen Unrechte* Stotj gegen ©etbprofcen ibr Selb imponiert einem nid)t

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O 9Jid)t$ bu ed)te ©ottbeit, bie bu biefen ganzen Stammt be$ Staubet enbeft, bu edjte ©ottyeit, beiner $ur$tbarfeit unb beiner ©nabe unbettmfttl!

383. 5 i 9 u r.

(Ein ©otteSteugner.

Ob Selbfowed ober ntd)t, für ben 9Kenfd)en Ijat ba$ 21(1, au$ n>enn e$ fi$ bie lüften 3tele aus- geftedt tyätte unb fetbff erreichen ttnlrbe, leinen 3tt>ed ba^er leinen $roff, unfer 2)afein bleibt in biefem fünfte etenb.

2lber eben barum, nrie id) bin, o^ne QSJetb unb ßtnb, fei mir bie 9Jienfd$eit meine Familie t&r mein 2)enfen, mein ^ityleu, mein Sorgen unb Sümmern !

Unb eben barum fei 9ftenfd)enliebe unb inniger 3ufammenbalt, fei ein reines, bofceS ©efd)ted)t, tuenn mir aud) feinem 2luge, bas auö bem 2ttl blidt, bf cfeS Sd)aufpiel bieten.

384.

21 m Sarge b e S & ö n i g S (graue SJor^eit). fttopft an.

(Er erftebt als Säugling, nrir leben feinen ganzen SebenSgang mit (bod) ba liegt er \>ot uns, um- f Stoffen \>on Metall, Staub, ber t>or fotriel Sauren gelebt, geatmet, getyaftt, geliebt) gleichzeitig auf- gewirbelter Staub e$ ift bo$ ein Sraum, baS gan*e (Erbenbafetn 3Ber träumt i£n benn ba toir bie ©ebitbe beSfetben finb, in 2t(tton berfeitf?

5«i

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035er träumt tyn? $8a£ evtvafyt ber m$t unb f Rüttelt lt)n x>o\\ ben QBimpem twUbenmßt im SageSfdjein, ber 2Ute? O nur feine müßigen fragen!

385.

dato 93ienfcfyenfeinb, muß e$ toerben.

386. "Pfarrer,

ber für fi<$ wütet über bie <3Äenfabeit - Bagage, unb bann ben beuten politlftf) leutfetig ent- gegentritt.

387.

3 u n g e ü c u t e.

(2lnfpracf)e eines Opportuntften.)

Sefjen Sie erft bie (Snttäufdmng über atte$ 3beatc (9Jienfd)£eit, ©taube, QSJeib zc, zc), fo werben Sie tvotyt aud) ba^tn gelangen, Jebe 9iteberträ<#ttgfeit, bie Sutern lieben 3$ btent, für ertaubt unb ent- fdjulbbar au Ratten.

388.

d \) a r a f t e r.

QBir greifen au altem unb Jebem, aum öetligfien wie aum ©emeinfien, ober e$ ift eigentlich ba£ eine wie ba3 anbere nur ba un$ bie £angen>elte au vertreiben. QBir werben 93äter unb Mütter unb Marren, bamit bie 3eit »erbraust wirb, unb bann müffen wir ba$ aHe3 ernft nehmen: au<f) ben Spaß.

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389.

2) i e (Ehebrecherin (enttäufcht). Ob, nne öb unb leer iff mein fieben!

3) e r a n n. g$ ift e$ überhaupt, 9Jiabame!

390.

Sein Uebfteä Sinb, ba$ ihn an ber QBelt rächen nrfrb! Q3ielen unan< genehm fid) ma^en wirb. Sr fiefjt bem übet er- jogenen Stangen in biefer 23orau$ftcht alles nach-

391.

„2)a$ furchtbare §ügetreicb" ich erfiarrte über ein entfefclicheS, rätfethafte* ©ettfn „Serr, ift bie ftöhe", fagte ber ©ärnon, „xoo ba$ Wcheln ber SJUQtonen Sterbenber unb ^Mißtönen Hngeborener in einen Schrei jufammenfttefet. über bie (Erbe ragt e$ nicht btnausf, im Äther erftirbt es bie ©ötter beunruhigt e$ nicht (nrie ihr bie SWacht be$ Sitte benennt).

392.

2) e r SJienfdjenfreunb (toeinenb fich hiwerfenb). O mein armes, mein mtf#anbelte$, mein etenbeS . . . boch h<>h*$ ©ef(f)techt (yflenföfyeit) . . . tief in grünen 9tafen berge ich m*ta öaupt

393.

Wönch: 2)ie QBelt ift ein SJttfegrlff. ©ott ift bie Materie, baS ett>ig ©tetche, ©naben- reiche!

ffiaS £ebentt)irfenbe ift baS böfe ^rinjip.

(2Kte Sage.)

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IUI

21 b f d> i e b.

9lacf)bem mir eure Satjungen, bie mir auferlegen, beu Slnfiun für Zeitig ju a<$ten, ber £üge ju frönen, bie 9tatur au »erbauen, bie greube an biefer ^elt, n>o fte im ^eiteren <sonnenfd)ein liegt unb tfjre ©Ratten birgt, vergällt, fo gefc id) bon ibr.

395.

3) e r Selb (6elbftmorb).

23te Je^t n>ar id) 9ttd)tfcf)eit, 3*oed unb Sn^lt be$ Sebent. Q3on ba, wo meine <pläne jerfplittem, meine SKac&t aerbri<f)t, beginnt für micf) ber ünfinn big fcter&er fü$r* id)'3, weiter ntcfjtl SßaS me&r? grfolg unb toenn ber fe^lt, £ab i$ fein 9ted)t, meiterauteben, unb feig ift e$, ein anbere* £eben leben au trollen.

396.

(Er: <2Ba$ fcab' i# ba gemalt! (^tlofopfc, ©d)open£auertaner: ein «JBefen in$ öbe 2)afein ge- f<$leppt.) 2ln ber QBiege feinet Neugeborenen.

(®a$ Rinb nicf)t t>on it)m erleid) tert.) 2)a$ 3)afein föenfen meinem eigenen $teifd) unb 23tut, wäre tyxvt.

397.

„34> fct>enf bir ba$ fieben." „2>antlU"

„9lur folang bu tebft, fann t$ bl$ leiben laffen."

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398.

«P&antafilfd)**.

^ttenfchenrefonfiruttionen.

9ia<h 3a^rtaufcnben eine fcöctyft unterhaltenbe unb belehrenbe Shmff! <3Jlan fteUt baSfelbe förderliche ©efäfe her unb erhält felbftoerffänblid) auch felben Snhatt. 2)eu QBaKenftein jum 23cifpicf im ganj gleiten gühleu, 2)enfen unb (Empftnben unb (Erinnerung.

2>er QBieberbelebte: i$ entfinne mich, einmal f<hon gelebt ju ha&*n> un*> ^ar meinet (Erinnernd berfelbe ©chnrinbel. SBecfen Sie mich nicht lieber!

2. 2)a* (Sexualleben

399.

^rofeffor: SMan unterhält fich unb merft gar nicht ben jtt>eigef(f)techtigen 9tife, ber bur<f> bie QBelt geht tt>enigffen$ nicht geiftig, n>ährenb bie anbem 'Damen ba$ QBeibliche gar ju ffarf prononjieren.

400.. 03 e r p a ftt

& eiliger ©Ott, bie ihn glüdlich machen lönnte, läßt er . . . läuft ber, bie fein ünglüd fein nrfrb, nach-

401.

2) er öahnrei.

dt hat einen btlbfchönen 9Kenfchen jum Neben- buhler.

„freilich, ber 9Jtann ifi fo fchönl «ber er liebt

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t>icf> nid)t allein! (Er t>exai)tet bid), hrie er'$ nod) atte bat! Gr fefct bi$ aurücf "

Sie : 9hm gut, fo fott'3 fo fommcn. Q3on tym \\d) m\) tun 51t laffen, &a£tt ficf> au$. 3&n Heben viele, Perioden, »erberben bie QBeiber. 3$ gönnte if>n aud) leiner.

402.

türmte fönnen ben grauen t>xel bienlid) fein. Tä&v ba$ Neugeborene ein 9Jlutatte ober bei fonftiger auffattenber #fmtid)feit fo \)<xt ftd) bie ^Kutter t>erfcf>aut. 6te$t e$ nidjt auffallenb Jemanb gleicf), fo artet e$, wie e$ 23etfpiete ber Ver- erbung gibt, mit überfprungener ©eneration nad) ©rpftttater, ©roftonfel :c. 2)urd) btefeS erweiterte 2lbffammung$lod) fcfjaut er bann bod> in bie $amUie.

403. 2>te G^c.

3toei franfe Seute heiraten. 2)a$ S?inb Iranf, elenb, ber ftete 9Ka&ner au t&ren taumetnben £goi$mu$, t&nen tvie fie felbft gegenfeitig fi$ ein ©egenffanb be$ 2lbfcf)eu$, benn eines gibt bem anbern bie Selbftfudjt fdjulb. (2>te Siebe fott Opfer- mtittg, fie fott bt£ aur (Entfagung feinl 2lu# für bie Äommenben benfen.)

404.

Ererbte Reiben. (£t>arafterfd)ilberung. (Entfettetes ©efityl, bie Slntage einer ©eifte$- ober anberen 5?ranfyeit mit auf bie QBett gebracht au $abenü

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405.

tyappevtapa, Junger &err, nrfrttwllenba nicfjt gletcf) ben Stab über bfe grauenaimmer brechen, roetl 3^te grau 93Zama ein fd)tt)ac&e$ ©efc&öpf tt>ar, e$ gibt and) parle, toie e$ ueben Äranfen ©efunbe gibt, (Ent- fdjulbigen Sie bie bann, aber befdjulbigen Sie nii)t beä^alb bie anbern, beurteilen Sie biefe anber$, Sie brausen 3f>** ^au 9Jlama befyälb ntd>t au ver- urteilen.

406.

Sine o b n e alles Vorurteil.

Sie finbet e$ ebenfo natürlich, ba& ein ©etiebter ber ©elicbteu entfagt nad) hartem Kampfe, aU fie e$ natürlich finbet, baft jum 23etfpiel ein 9Äann fein $inb, feine Sct)tt)ägertn mijjbraudjt, ober ein QBeib mit bem 9lä$ftbefteu, mit bem fie eben aufammenju- Hegen lommt, £fce bricht; bafc eine tn$ Softer, eine anbere in$ 23orbelt get)t. $fir fie ift nicfjte fünbtyaft, für fie ift ntcf)t$ tugenbfjaft. Qßa$ gefcfjtefct, erlennt fie für bere<f>tigt an fo einen 9lefpelt tyat fie für bie Zat\ad)cn, aber leine itnterfuc^ung unb feine Hnterfdjeibung für 9?e(^t unb S#led)t.

407.

9) u m o r i ft (i f ct> e r) Ä o n f I i 1 1.

(£ine, bie auf bie Butter böfe ift, tt>ett btc tt>r fagte, tveun fie ficf) als lebig verginge, befäme fie feinen 9Jiann, unb eine greunbtn, bie ft$ mit bem- felben &ttbf<$en J?erl, ber ber erften in bie Stugen geftodjen, eintiefe, verheiratete fid> Iura barnacf) gana gut.

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408.

2)te alte Sungfer nert>ö$, teibenb; fie büßt für ba$, n>a$ fie nicht begangen.

409.

«Der 2>ienftberr nach 3a^ren aum gealterten Dtenftboten : .

„3<h ^ab bid) gleich fcom erften 2lnf<haun gern ghabt, aber i<f> ^b gebaut: bid) ettt>a ungtüdlid) machen?! ^ein!"

„9ta, ba warn 6* fchön bumm, gnä §err!"

2l0e finb nicht fo getotffenhaft.

410.

2) e r fch u Ibtrage übe Seit.

fiben meil Sie nicht fo fed waren, Sie, mit bem ich ^ätt mein ©lüd machen fönnen, tyxt mich ein anberer in$ üngltid gebraut.

411.

Die grjogene (ftonfltft).

Sie ift ftreng bewacht, verheiratet; fällt fie, hat fie bei ihrem unzähmbaren Temperament nur ©e* n>lffen$biffe, Quat unb lann e$ nicf>t taffen.

412. S 4 e n c.

2>ie fünft lic^e Befruchtung.

Sine Dame, bie ein JSinb, aber nicht ben rohen Umgang mit SJKännern toill.

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413.

3)ie gutmütige £ieberlid>e über ber £et$e be$ J2ßäbd)enS ($reunbin), bie ft$, ber ©fymbe au ent- gegen, ba$ £eben nimmt, bitterlich tt>einenb: „2ld), noie bumm, tt>te bumm ba$ von bir n>ar, ßori!"

-

414.

35 a 3 fdjluctyjenbe, Dertaffene ä b e l.

<£$ rüfjrt ben „Sumpen" aber nirf>t. „2lu$ tff«! ©a$ folln mir bie Männer ent- gelten!"

((Ein 6*tt>ur, ben fie nid)t t>c£tt ~)

415.

Q3erfütyrung ber 3ugenbgefpielin burd) ben 3ugenbgenoffen.

„2W ba£ fdjöne Gin&ernetymen ift nun vorbei!"

2>er 93erfü£rer: SBtllft bu fie heiraten? So tue e$, fo mad)ft bu ba$ übel gut, ba$ id) tyr zugefügt. QEBte e3 bei fielen gefd)iet)t. 2lber mifcf) bid) nid)t in meine 2tngetegenfcetten !

QBie alberne 3ungen unb einfältige 2)irnen leben bie ©rofegettwrbenen batyin! <5<f)ted)t unb einfältig!

23unt gefct bie QBelt! 'i ift feine Vernunft barin; ttrtr bringen, fürest id), aud) feine hinein; n>är eine brin, efcer ba3 ©egenteil!

Überbrufe! 9M$t$ <3d)»ne$, Sarmonifdje* ge- mattet fi$ au$!

QEBie fd)bn bie Sugenbjeit, tt)ie arg t>ertt>anbett fid) einem nad)fcer bie 3ufunft! <DWan badete, e$ langte

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fort ffii'3 ganje £eben, Jenes frohe 3ufammenleben ohne 2trg unb ohne Seht, fo offen, fo (jeimetnb. ©rob t>crfät>rt e$ unb rauf) !

416.

23 u r f d) e : 910 ja, ba$ u>ar früher, ba fcab ic|> biefctbe gern gehabt, aber bann tjat fie mir nimmer gefallen fönnen.

© i r n e : »h, geh, bie 3eit fönnt fich bei mir ja and) einffetten.

417.

$ie fture,

bie ihren Schänbev, ber ihr bie Suugfernfchaft raubte, getvaltfam, nicht mehr anaufehen vermag. 2r hätte fie geheiratet.

418.

23 i l b e r 3 u> e i e r ©efaltenen.

©aS eine OÄäbchen, ba$ fich tote verunreinigt fühlt, glaubt, jebermann müffe ihr anfehn, \va$ mit ihr vorgegangen; fie getraut fid) ben beuten nicht u\§ ©eficht au fehen, flirrtet ihre (Eltern, aittevt vor beren ©roll unb Sränen unb fudjt, tro^ ihr be- nehmen fie auffällig macht, au verheimlichen, fct)tveigen, leugnen.

$a3 anbere, ba3 barüber tad)t, ba& man ihm ben Vorgang nicht anmerft, bie ihn felbft gefteht, fich aU att genug bafür (fünfaehn 3ahr) erftärt unb ebenfo begehrenswert toie fdjmeichelhaft finbet, Simvert au finben.

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419.

SHnbe^mörbertn.

Sie toitt t>a$ S?inb töten, vermag e$ nicf)t, bcr Stein, mit bem fie i^tu baS öaupt aerfd)mettern will, entfällt tf>rer &anb.

Gin 3ig*uner, ber fjerangefd) tiefen ift, greift fic an unb tötet ba$ #inb.

^Darüber fättt fie in Of)nmad)t, evtvafy, allein beraubt.

420.

3M e ftinbesmörberin.

Sie (jaftt ba£ QBefen, ba$ fid) if>r, ba3 gan^e fieben änbernb, fie in Sorgen ftür^cnb, ficf> ba aufbringt, nacf)bem fie beffen Grjeuger vertagen.

Unnatürtief) !

421.

3n ber ©ro&ftabt ge^en einem blutjung fd)on über manche Singe bie 2tugen auf, wo beffer nmr, man toüftt auf tang nod) ni$t£ bat>on. &aftm>üd)fige OJiäbeln, n>ie mir waren, nmftten tt>ir fd)on, tt>a$ ba für ©efd)öpfe nad)t$ burc$ bie Straßen ff rieben, unb u>ir fatyen für eine 2trt unehrlichen ©etoerb an, wie *n Senf er fein$ ift. Q3ielteid)t wirb aud) ba$ nod) ehrlich; fotang man ba£ @ett>erb für nötig hält, barf e$ ben nicht tränfett, ber'3 treibt. ftibi!

422.

®a$ Nachtleben 9Zad)t-2eben.

2>a$ 9Jtäbel, ba$ fid> preisgibt, ein ©efct)äft anzu- fangen — ber 9Jienfch wirb if>r Strikt, für ben fie fortan tributeir bleibt.

5"

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2)ie §rau, bie, um ben fronten SÄann ju erhalten, fief) Eingibt. (Er toei& batwn, ober, genefen, tritt er mit aller Strenge auf : bafe ba$ nxd)t mef)v Dorlommt!

423.

(Einer lernt ein ^Ääbc^en fennen, & . . ., bie trofc- bem, ba fie ficf> anftänbig benimmt, jur ©efeßf<f)aft in$ £>au$ getaben n>irb, Sonntag* zc. . . . (Er ver- liebt fid>, n)itt fie heiraten. „3$ wollte, Sie hätten bie ^olbl nie gfetm!" (ES mirb xxity tragifd). 93er- ffeeft in engftem Greife bleibt e$ gana unb gar. 9lad>- frage feine.

424.

2Bie id) noä) bei bem fieben toar ba fie&t man viel man weift, wa£ man ift, aber bie 9Äänner finb nod> fd)led)ter. 9Jian bleibt nit babei wenn man nit mufe, bumm i$ man als jung unb ftellt fid)'$ anberS t>or.

3. 3) a 3 gcbitnbenc Seru alleben

(Die e&c.)

425.

„2) er fcf>(e$te 9tame ber (Eltern" „®e$ ftinbeS 5 lud)" ober „Sob trennt".

Um ben Siebften nidjt mit i&rer Emilie au« fammenfommen au taffen, will ba$ 9Jläbcf)en ent- fagen.

(Einen guten tarnen, meljr fann id) bir nidjt nad>- taffen. <Die Spötter: O Je!

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426.

(£in ^Käbcfjen, baS ber 2trat nify jur (£^c ge- eignet erftärt bie ©eburt eines ÄinbeS gäbe t^r ben Sob.

427.

2) i e 23 r a u t : QßaS, bu ttritlft baS QBeib, baS ftd) bir Eingegeben, fcerlaffen, tompromittieren? QBenn bu fo gegen eine meines @ef$leci&teS »orgelt, toaS t)<xbe id) bann au ewarten?

(Er: ®u bift au beiner (Etyre gefagt ni d)t fie.

Sie: S)u fannfi eine finben, ber bu fagft, i<$ tt>äre gegen fie im SJergleid&e nichts! ^eränberlicf)- feit!

(Er : Of), eS ift anberS!

Sie: 2)aS ift eS i e ^ 1 1 3d) vertraue bir nimmer, grityere 23eaie£ungen - id) ttmfcte nichts von i^nen werfen Schatten in bie §äuStid)!eit, Je längere, Je tiefer bie Sonne finft. QBinterf onne ! SS ttrirb früher 9ia<f>t. 3* bin md)t für 3^e Unter- haltung an langen QBinterabenben.

428.

2)ie Brau, bie t>on einem intimen früheren QJer- pitntffe tyreS (angebeteten) Cannes erfährt: „®aS ganae 23ilb, baS iö) von tym tjatte, ift aerftört. 3$ bin irr an tym unb an mir felbft! gitytt fi<f), a$nt fi# benn fo tt>aS ni<f)t?"

429.

So fudjt ben erften eu<$ tt>o£t auS, ben frönen, ftarfen, getftreidjen «TOann, bafc, toenn folgen

Sinaenoruber. l. 33 ci*

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fommen, i&r fpäter in ber (E&e, fciettetcfjt mit einem bummen unb budttgen, ber 2lngft \>ov beffen !ommenfd)aft überhoben feib.

430.

öeiraten t>erfpre<$en unb na^fcer nit Ratten pfui Seiqret, ber ba$ tut, t$ a Schuft!"

„Ol), tvic fiele Stufte gibt bann. 3$ nimm bie 9Jiali in beiberfeitigem 3ntereffe nit, xviv würben nit gtüdlt<$ fein."

„3$ \d)on nit, mit fo ein 9Jiann nit! 2tber ba3 laffen mer jur Seit, um$ ©tüdtictrfein £anbett fi$'$ gar nit unb t$ a fd)tt>er mögtidf) mit fo aner 9tafe ^Känner, trie öS feibS, mer ^eirat, bafe b' Äinber ein Q3abern tyxbn."

431.

„2)er SKann mufe Juff nit ber erffe feinl QBenn man f<$lie&Ud) bann bocf> lein Weget, für tt>a$ tpär man benn auf ber QBett gtpeft?

432.

„3a, £aft bu e$ benn nie mit einem anberen

9Wanne t>erfu$t?" (3omglü&enb): „3)a$ fag i$ tdtyl" „Sfdjappert, ein ©lüd, bafe bid> bein 9Jiann nify

gefragt $at, benn bu £aft e$ bereit« gefagt."

433.

(Eine t>er$angni$t>otte Begegnung.

3d> toar a rechter 9Jtiftbubl 9Zit an ^abet unb grau fcab id> in 9tuf> taffen (früher fagte er ©äffe, " 9htmmer unb nannte tarnen). SBie f ba n>arn, bie

5M

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StPötf- Ui bteraebnjäbrtgen ©c&önen i$ tvav bei Jeber §abn im $orb; befcor tcb nit in ber intimftcn Sntimität gftanben bin, bat fo a SBafert lan $rteb gfcabt. 9Äüttertt4>e QBatföen, alles b<* nij gbolfen. öat ©cfcöntun nif gnuttf, fo bat Seffatur belfen müffen. «-Dierftpürbig, baburd) fan a bie gangen, mit bie icb in ©uten nif gridf)t $ab.

^ab, bem S>errn fein Stau? 2lber freiließ toärn

mer in &au$ aber, SWaritf^ert Karbon,

gnä $rau!

,®te irren fi<$, i$ fenne Sie ntctyt!'

„9ia, na, tooHu nit! SBegen atten ©f$t$ten fann fi$ bo$ ber öerr ©emabt gar nit aufbattenl ^ei ©Ott, tva$ für bumme ßtüdeln maefcn mer Jung nod) ate $albe ftinber. QBa$? 9io net? (Eiferfü^ttg toerbn S* bocf> nit fein a »ierunbattninatg 3a$t f>intna$?"

434.

QBaS toaren t&r bie grüberen, unb ba£, toa$ fie benen, n>ar toeniger, bis auf ben einen, ber fie betrog unb burefc ©emeinbeit in bie ©emeinfceit trieb. (Ein 2tnftänbiger lann fie ttneber anftänbig ma<$en. Q5on bieten betrogen, enbti<$ finbet fie einen, bem ift fie me$r, als fie ben anbern, me^r, ate fie Jebem toar, mebr, ate i$m eine anbere fein fann tva$ foD fie ben Q3orteiI nt$t auSnü^en? 9ii$t fie betrügt ifm, fonbem er

435.

Sie ©efallene.

2>te e$ für Quoten $ätt, ficb'S fetbft nie au ge- geben, unb t>on bem (Satten aU (Entehrung auf-

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faßt, baft er nai) bem fragt, K>aS 6d)eu unb ©cfjam fie als ©etyeimniS ins ©rab nehmen Reißen.

436.

2)aS SJiäbdjen, baS einem 93erfityrer erlag, ben flefct, ben es bon Kinb an gut leiben mochte; als i&r ber einen öeiratSantrag machte, finbet fie ben <2Kut, tym tyren ftaU au geftefcen, &at aber nid)t bie Äraft, na<$ biefem ©efiänbniS leben ju bleiben, fie fiefct erft, n>aS it>r geraubt tt>orben, baS Sd)tt>etgen, bie £üge, an ber fie feftyalten foKte, lebenslang, gegen ben 9)tann, ftetS auf ber &ut, baS brächte fie ntd)t juffanbe.

©er 2lbgett>iefene erforf<f)t ben tarnen beS 93er* fityrerS. (Er ru^t nid)t, MS er biefen fpftematifö ruiniert unb £erabgebracf)t.

2)tefer erjä^lt bon ber ifjm unerftärticfjen, jule^t aufgeflärten $einbf$aft, bie erft nacf> greunbfdjaft auSfafj, unb ityn jugrunbe triftete.

ffiie furae Stunbe £uft mit bem btonben, frifc^* äugigen Sing toar baS n>a£rli<$ ni<$t tt>ert.

437.

Sie Srauung mit öinberntffen, ba eine angeführte bor ber ftircfje toartet.

438.

Sin ^Wäbcfjen, bon bem ber 3w9^nbgefpiete beult, fie fei ein enget, au gut, irgenb eines 9JianneS QBeib au fein!

Sie ttrirb aber eines ©eefen SBeib.

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439.

2)er 93erforgung n>egen (,,03 e r f o r g t") heiraten unb eS bann bem armen Seufel t>om ^Jianne no$ fpüren taffen, Ja, e$ tym rüb ins ©efidjt Herfen, baft e$ barum n>ar !

23efe$rung burcf) 9iot unb Glenb unb Sorge um bie S?tnber.

2)er 9Dlann ttrirb franf, er !ann nicfyt forgen, unb je^t jeigt \\<t>% tt>a$ forgeri, fcerforgen Reifet.

440

(Er fommt ba^ tnter (hinter baS ©etyeimniS

feiner $rau).

Sie f)at nämtid) S<f)ulben, ein ©täubiger tjat nad) Ausfertigung eines neuen, teureren QBedjfetdjenS ben alten jerriffen. Um ©otteS mitten, n>enn ber ^ftann bie Beben fie^t! ©er SOBudjerer fntet nieber unb Kaufet bie gtecferln auf.

„Öaa n>aS fud)en Sie au ben güften meiner grau?"

„9tt$tS!"

„2td>, ba £aben n>ofcl Sie $f)x §erj verloren?" „O Sie Sr-Otyetto!"

441.

Sin & a t b e S 3at)t nad) ber ö o d> 3 e i t.

Slbotf, id) fenn bicf) gar nimmer! 23iff bu baS, ber fo wütet, fd>reit, tyerumtptrft? = GS ift bein Ginfiujj, Siebe!

5i7

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„3$ bin ganj gtficttt<$, aber t<b t>erfi<$ere Sie, $reunb, \)M iä) gettmfct, toai ba alle* baranfcängt, id) $ätte mtr*$ bod) überlegt.

442.

2)er «Dftann, ber bur<$ fingierte Srtefe eine* ^cttx^enö, ba$ ibn at$ ben SluSbunb ber Sugenb lobt, feine $?rau, bie bt$b** tt>enig auf ifcn ge- geben, eifern unb nacbfid&ttg maä)t

443. $tgur.

2)a$ QBeib, ba3 ben 9Rann bur$ ben ^uf* au* grunbe rietet.

444.

®a$ QBeib mit bem gräfjli$ feifenben 3ug um ben 9Jhmb aU Sttäbdjen batte fte f#on eine Spur bat>on, e$ ttmrbe ibr bie 2tuffi<$t über bie 23rüber übertragen. „SWit 9Äännern lann man nic^t ffreng genug fein, fie nid)t ftreng genug galten!" 3n ber Gfye prägte er fief) fo aus, bafe er ibr fonft $fibfd)e$ ©efi<f)t fceraerrt unb entpeüt. Sie rebet oft gleichgültige Sachen mit einer getoiffen 23itter- feit. J?ein Äinb.

445.

3<^ mtberftanb mit <2Kü$e ber S3erfud>ung, fie (bie ©attin) ju erwürgen. Seitbem &abe i$ Selbfi- be£errfcf)ung für jebn.

446.

©er ^Pfarrer, im ©egenfafc ju feinem Slmte bie (Eheleute (23raut) aufmafcnenb au ibealföönem SBanbet

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$at ein böfe$, fd>te$te$ SBeib, einen verlotterten 23ruber.

(®d)merjli(^.) 3$ $ab e3 fcerfpfirt.

447. (Eheleute.

9tun, tt)ir Multen un$ ntc&t triet um einanber.

448.

9ii<$t ba£ 3ufammenfinben ftörriger (Etyaraftere: oftmals gebrauster Q3ortt>urf für bramatif^e unb not>eHiftif$e <3<$tlberung,

nod) ber (E$ebru<$, ber enttoeber ben 9tift bur$ £eibenfd)aft jerfprengt ober burcf> 9Za$fid)t (©tei$- gültigfeit) »erlittet,

fonbern ba£ 'paar, ba$ fief) bie 3<$re burefy (o&ne Se&ltritt unb geinbf<$aft) langfam auSeinanber- lebt. (Se^r tel>rrei<$.)

449.

S)a$ ©e&eimnte ber $rau X . . ., baft fie nie tyren 9Kann geliebt $at, bie Sftnber als beffen fie weniger erfreuten, unb bafe fie bi£ an tyr Sebent- enbe be$ ©laubenS fein »erbe, mit bem beffer getroffen ju ^aben.

450.

StoetSBetten, oberbaS anberefieben.

Sr ift feine $rau unb Familie in (Suropa na<$ 2tmeri!a burcfjgegangen unb £at bort lieber

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Q3Seib unb ßtnber er gc^t t>ielletcht auch nach Slfrtfa, Sluftralien, «fien. 9la<h brei SBeltteilen.

451.

2)te ^uppe.

2)ie grau fcat lein #inb. 2)a$ QBeib bereitet fich ate S?inb f<hon auf feinen <5tanb t>or unb tritt bann aU QSSetb ihre 'puppe.

Sin angenommenes 5?inb.

452. Familie.

2)a£ Rinb xveify, ber §err ^apa ttmrbe Don ber Butter ber QJerf orgung falber geheiratet ?

453.

9Reine Butter fott getoiffe Q3orfi d)ten unter- laffen haben, toetche mein ©afein unmöglich gemacht hätten. <DWein Q3ater fah mich baher ate nicht gehörig an, unb bie 9Rutter betrachtete mich Strafe für eine ünterlaffung au$ 23equemlichleit.

454. $ 1 g u r.

3 et) toar bie grudjt ber Brutalität eines 23e- f offenen, gttr t>en 9Kann toitt ihn nicht 93ater nennen ejriftierte ich nicht, unb ber grau toar ich nur unangenehme (Erinnerung, totbertpärtig.

455.

9Äenfch, fo betragft bu bid> gegen mich, *>*m alles, felbft ba$ Sebeu »erbaufft l QBa$ fagt er?

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3)a$ 2eben aerbient feinen ©anl unb ic$ ffitt mer'S blatten fetten, wenn id) fönnen fcättl

456.

Sie, wenn man fürchten mufe, bafj ba$ eigene gteifcf) unb 23 tut einem bie Knoden jerf^tagt!

457.

S)a fagte ba$ ftinb fd)tud>a*nb: „3<f> Witt gewiß fo brat) werben tt)ie ber Q3ater."

2)ie Butter errötete unb fdjwteg, fie fd)ien ff d> nidjt befonberS ju freuen.

458.

(Ermahnung eine£ jpnif^en Q3ater$

an bie Softer.

3d) rate bir, tyatte btd) an einen, bem wirft bu mit ber 3eit ©ewotyn^eit macf)t atte$ unentbetyr- tief), be&errfc^fi t$n in bieten ©tüden unb tebff un- betäftigt unb forgentoS an feiner Seite.

(E3 ift ja auef) t>iet weniger genant, einem einzigen bie S$wä<f)e ju offenbaren, unb bu ertebft mit einem weniger Unangenehmes aU mit mehreren.

459.

S)ie Softer. $er* Q3ater ift ber gemeinfte <DWann, i$ fafc tyn geftern mit anberen alten 3ungen fid) gana auSge- taffen gebärben unb 2)inge betauen, bie au fd)änbti<$ finb, um fie au wieberboten. (Er ift au$ ein ^art- fceraiger ©täubiger, ein auSnütjenber ©ef(f)äft$- mann.

Gr fpiett ben <33aterl

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03 a t e r. ün$ serbinbet ba$ 23anb ber 9iatur. 5? i n b. Sagen ttrir, ba$ ber ©eroc^nljeit.

460.

Sojin unb Softer

fe^en t&re ^Kutter, 3Bittt>e, bie tuerjtg 3<$itt na^eju alt, in ein £iebe$t>erbättnt$ geraten.

2)er So£n fiefct bie Stute, bie mit einem anberen Öengfte Die Softer fafet e3 fciel mefcr an.

461.

Stiefmutterprobe.

„9Jlöd)teft bu mi<$ jur 9Jlama?" „Stein l"

S?ein 3om, feine (Enttäufdjung . . . feine be- letbtgte ©an$ ein QEeib, ba$ ganj barüber be- fangen ift, tüie e$ ba3 #inb nict)t jur Butter mögen fönne . . .

3a, ftet) orbentlid) prüft.

462.

aus £angen>eile, ber immer am ^ta^e feienbe ©atte Derme^rt biefe, ber fetten unb gefabrtwH au feienbe ©atan fura, ba$ pfp^ologtfd&e, pat&ologiföe Moment.

463.

©er ^otpgamift,

ber 9Jläb($en au$ beften unb reiben Säufern um- wirbt, fie heiratet unb i^nen bann mit Sc^muc! unb 9Äitgift bur<$ge$t.

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(E$ ift ihm nur in jtoeiter fiinie um bie Mitgift, Souptfache ift ihm ber ßihel, folche Räbchen- efiftenjen ju jerftören.

2)ie (Entehrung ber ehrlichen 9Jiäbchen fcat für ihn 9ieij.

464.

(©efrimmel.) Sittenbitb.

2)te gut exogene 2)ame (achtjehn 3ah**), ©atttn be£ frönen, charafterfeften SWanneS (trferjig 3ahre), fällt au$ Schwäch*/ ohne befonbere Q3orttebe für ben (Ehebrecher.

„SBaSttrfUfibu? 34) ^Kibcba^ nicht gelernt, 2trtur. 9Jian ^at mich 9Jiufif, Spraken, 3ci^ncn, Sanaen lernen taffen \>on bem, n>a$ ein QBeib fein foll, toeift i<h nichts, aus ben Romanen, bie man mir ju tefen gab, toarb ich nicht ttug, bie toiberfprechen fi<h"

465.

2) i e gemütlichen (Ehebrecherinnen.

Sie möchten ben ^Jlann behatten, nebenbei aber * auch embere lieben. Sie fchähen ben ^ann. S)a er fich betrügen täfet, haben fie ba$ ©efüht einer Über- legenheit; ihm aber (Erfafc ju bieten gegen bie Stellung anberer 9Känner, „obxoöfyl er ia nichts fcerttert", hätfehetn fie ihn fogar oft.

466.

Sie (Ehebrecherin.

Sie QBange, noch glühenb tum bem Shtffe be$ anberen, bem 9Ranne barreichen, auf ben S<hofc ihm

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fi^en ba$ 23ettmfjtfein, tvenn er tottftte ... er toürbe bt<f> toie eine giftige 9iatter Don fid> febfeubern 2)a$ ift mir fo aufregenb angenehm.

(3)ie $rau ftarb im Srren^au^.)

467. ßonftift.

(£in 9Dlann, fo bumm t>ertrauenb, ba§ feine grau glaubt, er toiffe unb laffe tyr fötoeigenb bie Stinbe ^ingeljen (mit einem 93orgefe$ten) fie ift gan$ erffaunt, ate er enblicf) ba^interfommt unb raft.

468.

„O ©etiebter, mein ^Äann ift rafenb eiferfüc&tig."

,So, ba$ tyxt ifjm grab noef) gfetytt ju all ben guten (Eigenfdjaften, bie ifjm abgetyn!'

„SBenn er un$ überfallen follte, nrirfi bu mid) mit beinern £eibe beefen?"

,3n anbem Hmffänben, o tt>eld)e$ @tü<f, aber ba Wnnten Sic \\<t) baatt>if<$en toerfen.'

©er 9Kann: (Etenber! Sie finb au gütig!

QBaS Ijinbert mid)? 3$ jerfc^mettere bir ben Sd)äbel!

fiojmt nit ber <TOü&!

2)od), nrfr treffen un$ noef) !

3a, ja, harten S' nur, fcte i<f) fomm, ober fagn S* mer, toann S' au mir fommen toollen.

QBaS ba$ für a 2tnge$n t$, toegen fo einer JHeinig- feit.

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469.

grau 23ittertie$ (Zfyen.

3h* SauSfreunb, ber ptatonifcfje, ergänzt bie G$e mit bem rohen 'Dftann. 90lan finbet, teiber ©otte£, nicht immer atteS in ber QBett auf einem Blei unb in einer ^erfon. 2lch, nad)bem fie QBittoe unb ben ^latonifer geheiratet, fehlt ber (Erotifer toieber.

470.

9Weift ift e$ ber Q3errat, ber e^ offenfunbig mad)t: „SBenn bu mir nntven nrirft, fag ich'3 meinem ^ttannl" (2)ie etferfüdjtige (Ehebrecherin.)

471.

Sie (bie jum (Etyebrudje geneigte, nait>e junge Brau) tvafyvt ihren Gtanbpunft, einer 9Zeigung gegen bie auferlegte Pflicht folgen ju bürfen, aU natürti^.

*3a, id) liebe ©mit, unb u>enn bu etioaS ba» gegen haff, fo fcerabfeheu ich bich." „Slm öimmete willen nid)t, ich billige beine Offenheit, ich tt>erbe mit bem Jungen <2Ranne reben."

' 472. 2tn ber reijenben, mir gleichaltrigen $fva\x ge- nierten mich M* Äinber, ein ertoachfener ©ohn unb an?ei heiratsfähige Softer. ®en SKann befam i<h nur flüchtig ju ©eficht. 2lber nrie foHten toir t>ov bie Äinber hwtreten ober vielmehr tote unfere fieiben* fchaft Derbedt halten? ©3 pafet berlei ©chttrtnbel boch mehr für b t e f e al$ für un$.

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473.

Sic fu$te fi$ einen guten Sitten atö 9lityri>ater unb überfiel e$ jenen, bie t&r gefielen, ^eiligen ©eift ju fptelen.

474.

2>er ettt>a$ abgelebte 9Kann n>ar auf Heine QBare nrie befeflen, unb feine fitan mü^te fid) für i&r Seit, t&m ba$ £>au$ mit JWnbern ju füllen, bie oft ganj unbere^enbarer öerfunft tt>aren.

475.

3ugenb-SHnb$elt$feinbf<$aft. (2)ie au« fotdjer gegen ben SJiann uerfü&rte 9rait.)

(Eine, bie treu ift, toenn fi<f> niemanb um fie fümmert unb e$ fcätte fid> niemanb um fie ge- lümmert.

©er 93rief . . . n>el>mütig, be$ gelränften Cannes. „SBomit mir 3£ren Safe augeaogen?"

„3$ legte e$ barauf an, bafc er'« merfte."

,8lrmer Teufel!'

„^aty, nrfberoärtiger ^tron!"

,2tu$ reinem Übermut ben $äu$K<$en ^rieben jerftört tfveiev 9Jlenfc^en nid)t me$r mein greunbl'

476.

©er ©atte ftyt buAnaufernb in ber @<fe. ©ie Ainber fc&reiben tyre Aufgaben, ©er &au$freunb, eleganter Junger <DKann. „ÄüfT bie &anb, gnäbige grau!" ßr tat e$ unb behielt bie n>etc$e, runbe Öanb in ber feinen. „QBie temen benn unfere

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ftinber?" ein luftiger (£eufel$)bticf au$ ben braunen 2tugen ber 5rau bttyte auf, e$e fie ant- wortete.

(£r tt>ar bafür belannt, bafe er im Saufe ber S$utfreunbe gerne beren (Sattinnen \ä)Uä)t machte. QBo er hinaufgeworfen ttmrbe, tt>ar ein gutes 3ei<f)en; tvo man i£n bulbete, war ber 5Wann &a$nrei.

2) e r S^utfreunb. (gatföe (£^re unb Sitte.)

£)em 2t. toax ber 33. f<$cn in ber <5d)\xU n>iber(ic^ getoefen. (Er hatte ihn, fooft er fonnte, bunh- gebläut, ihm böfe ©treibe gefpiett, fpäter bei einem 2(bf$ieb3feft t>om gemeinfamen greunbe d. ihn hinaufgeworfen. 2>er 23. ^atte ihn gefürchtet. 3u- fällige^ 3ufammentreffen ber Banner. 2t. atf Solbat, fchmucf. (Er fud^t ben 23. auf, »erführt beffen Sßeib, ein nicht fchönef, albernes ©ef^öpf. 93er- ffreut abfid)tlich einen 23rief berfetben grau, ©er 33. muft ihn forbern unb er [ber 2t.?] f^ie^t ihn übet ben Saufen. „3<h gab mich nur mit 3hnen ab, um bem <2Ranne 8U f^aben, i^n ju fränfen."

477.

Q3erteumbung, um bie (E£re ju retten. 2>tefe Stau reijt gar nicht aur Verführung.

478.

Keiner wollte fi<h mit bem ©atten ber grau fo Dieter einflußreicher Männer berfeinben.

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479. 3Betb.

Sin 9Jiann fann mt$ toeber unterhatten nod) ermatten.

480.

t $ I i $ e* Reifte Seemen. 9Ba$ fott ein ^Kann tun, bem bie grau feinet beften greunbeS 2lt>ancen mac^t? 3£n betrügen ober ibn tarnen unb fo beffen geträumteS (Ebegtüd $er- fiören?

QBaS fotl eine grau tun, ber ber einflußreiche greunb itjreS 9Dlanne$ Slnträge mad)t? Sie jurücf- tt>eifen unb Verfolgung beraufbefd)tt>ören? -Ober t^ren 9Jlann bat>on t>erftänbigen unb i^n in einen 51'ampf b«^en, ber fcorauSfic^ttid) mit beffen 9tteber- tage enbet?

481.

2Bie »erachtete fie ben ^Jlann, ber fic$ fcon ifcrem ©eliebten mit aushalten tiefe! QBie liebte fie ben 9ttann, ber tljren ©eliebten bulbete! Q3ßic fcafete fie ben ©eliebten, bem fie fid), i^ren ^Äann 3U ermatten, Eingeben muftte!

482.

©er Souteneur. QBir teilen un$ in bie grau. Sie braten fie unb übernehmen bie ^tage ber xä) entfe^äbige Sie bafür id) geniefje bie greuben.

483.

3ugrunbe gegangen am QBeibe. Sie motten tt>iffen, toa§ mid) morattfefc fo heruntergebracht? 3* nun, mir fehlte ba$ 3Beib

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ofcne SDlafet, beut id) gana, voll unb unbebingt ver- trauen fonnte.

484.

2) e r betrogene, befdjränfte (Ehegatte.

3a, Ja, iä) bin bumm, ba$ Jjinbert mt$ aber nid)t, unglücflid) au fein.

485.

Sieberträume ber fdjulbtgen $rau.

Sie nimmt fid) bis jum QBa^motyigtoerben au- fammen, um in ttyren Delirien ben 9tamen be$ Sieb- $aber$ ni<$t au nennen.

486.

gamilienbtlb. S)te ftinber ffanben auf Seite ber efcebrectjerifcfjen 9Äutter.

487. (E$ebru$. „<30larte, Sie tpürben föliefelicfc bie Partei be$ 9)lanne$ nehmen ben Sie mit mir betrügen. Sie rpürben mid) veralten unb i&n bebauem, mi<f) aum SBetbe au fcoben."

488.

„3lmen, gnitbige grau "

„2)u rebeft na$ bem, tt>a$ fttptfc^en und vorge- fallen, in ber 9Äe&raatyt mit mir? 2)u mufct mief) veralten V

„3$ tooHte nidjt mir ettoaS ^erauSne&men, n>a$ Sie als öerabfe^ung beuten tönnten." „3$ gefce" ein S^toäctyttng!

Slnjengruber. 1. 34 C2Q

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2) e r a n n : „2)a gefct einer, ber nt#t glüdKd) ausfielt, aber e$ tt>arl" ((Er langt nad> bem 9te- t>olt>er.)

„©Ott! 3* töte Sie ni$t. £ein auffegen! 3$ neunte ben 9let>olt>er auf eine 9tetfe, t>on ber idj balb aurttdfebre."

„2)u legft &anb an bi$? O ©Ott! O mein ((£r treift ifcre Umarmung aurüd) Vielleicht fpäter, ttrtr finb Ja fo fd)tt>ad>, ba§ wir erbärmlid) toerben, ttrfr t>ergeffen, bafj tt>ir aufammengefcören unb torir fönnen ntd)t auSetnanber, totr finb unfere gegen* fettige (Erbärmll($fett g e tt> ö n t."

489.

2)ie Gelbffmörberin.

Verfügte grau. S)er 9Jiann trennt ficfc \>on if>r, fie jie^t mit bem ©eliebten, ber fie nun erhalten f oE unb biefe Verpflichtung nur ttrfbemrfEig anerfennt. 3hm tt>ar e$ nur um ben ©ebraudh, nicht um ben 23efif>. dt t>em>ünfcht bie Offenheit, bie ünbefonnen- beit be$ <2Beibe$ in feiner Selbenfäaft au ihm. (Er hätte gerne beiaeiten mit ihr gebrochen unb fie ihrem (Eigner nrteber aU fraglofeS unb fragtoürbigeö (Eigentum gegönnt.

Sie merft bie ganae ©emeinheit biefeS Verhält- ntffeS nun au fpät unb geht in ben Sob.

490.

2)er $ud)$. 9Zad)bem er lang genug gef$maro^t bei frembem 5ifch unb mit beren grauen beff geteilt, geht er

530

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bavan ein eigenes 9) etm ju grünben. (Er »erführt bie Jüngere grau eines alten, ttym befreunbeten §errn. Sie ttrftt mit i&m leben. „2lber nein, tafc ben Sitten, otyne tyn ju Iranfen, feien nrfr i$m banf-

bar! * (Er täfct i$n arbeiten unb für bie QBirt-

f^öft forgen tote bisher.

491.

3) t e t>om fiteb&aber »ertaffene e ^ e- bre$erif$e $rau (Junges Sing).

2lber, ©näbige, nnffen Sie benn nt<#t, bafj ber $ud>S bie ©änfe nüfct? 2>aju finb fie auf ber «JBett, meint er.

492.

23rief ber (Ehebrecherin.

Sntf treibe bt$, toenn bu SDlann btft: fott bein JStnb unter feinem tarnen auftpa<$fen? £afc eS. (Er ift bein 9Äann. (Er möge eS bleiben.

493.

Äittenbitb.

2) ie 9lä<^ftbeteitigten bei S^ef^eibungm bie ftinberl

494.

5?inb : Sie lönnen fcf>on fierben, ttrir belommen einen Stiefvater.

495.

3) er <3Äann. ©e&ört ein $tnb mein? S t e r b e n b e. 3<*.

3) er gjlann. QBet^eS? Sterbenbe. ®aS ättefte.

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496.

JSonftift ((E&e).

SDie Butter tiefe ba$ #inb au$ Hnborfid)ttgfett au$ bem Sanfter fallen.

497.

(S&e&inberntS.

3tvei Junge £eute ein £iebe$t>er&ältnt$. ®ie (Eltern lernen fid> fennen, foHen fid> heiraten, erft launige greube, bann um Stmmete Hillen! aU Sd)tt>efter unb 23ruber fönnen toiv un$ nie be« tommen !

498.

2)ie $rud)t be$ (E$ebru<$e$.

2Bir fcerbanfen unfern Q3ätern fe^r toentg, aber a 1 1 e 3 ben füttern, oft ba$ Vermögen eines 9Äanne$, ber un$ ni$t 93ater tvav, aber bafür gelten mufjte.

499.

2)er 2tufeere£eli$e (<5o£n be£ 23auem) ju bem im (E&ebrud) (Eraeugten ((Erben be$ Säuern): „3Bte fommft bu ju meinet 93atern ©ut?" (Er erfd)lägt tyn, ba er lein 9? e t Wegen lann.

°Penbant (luftig ).

© i e : Hm ©otte$ ttriHen, ba finb ttnr Ja ©e- f c&totffer!

(Er: 23ett>a£re! QBir tyaben ntdjt einen 93ater. ^Keine grau 9Jiama fünbtgte, offenbar auf einen QBinl ber Q3orfefcung unb id) gebe ba« (Erbe in bie regten öänbe aurttcf unb mid) baju!

532

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500.

$atf#e ©ef $tt>tff er. ©ef$t<$te.

©er (Erbe erfährt, ba£ 23rüberd)en fei nid)t ber So^n be$ 33ater$. @3 £at atfo fein 2lnrect)t an bie Stnterlaffenfcfjaft be$ 93ater$. 93ei ©ertcf>t ift nichts au machen. Selbftyilfe 9Jiorb.

501.

©er Q3ater be§ im (E&ebrud) erjeugten ®inbe$ wiü fi$ bem So&ne au ertennen geben, um 9iufcen au aie^en. ©tefer toeift ifcn ob. Schonen tviü er aber ba$ 2lngebenfen feiner Butter, er finbet i£n mit ©elb ab.

502.

©er e^rtidje 23aftarb.

Sie mein 93ater? 9Jiein Sraeuger, wollen Sie fagen, ber Q3erfü£rer meiner 9Äutter!

503.

9iatürttd)er Sofcn.

$ityre mid^ meiner SJKutter! QJater. 3<$ fann nid)t fie ift nunmehr »erheiratet.

504.

fiinb, $ru#t be$ (Ef>ebrucf)e$. ©efityte be$ 93ater$, ber aufetyen mufe, tvic man itym in ber $Ja- mitte ba$ $inb t>erbirbt. „£$ ift ni<$t beineS (3&re$)!" fagt ge&äffig bie Butter, ber er fid) na^en nxtgt. Sr brotyt mit (Enthüllung. „9iur au Sdmfti"

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505.

Sin ehemaliger fiieb^aber ber

9Äutter.

2)a$ <3Räb<ben (Softer berfelben) erfährt \>on ihm, bat Sntereffe für ihn, Itagt tt>eber ibn no<b bie Butter an.

506.

Selbftmörber.

(Sunger «TOenfcb, armer ©tubent, Familie verarmte, häuslicher 3n>ift bricht au$.)

2)er ©tubent tüiü fieb feiner gequälten Butter annehmen. S)er 93ater fagt ibm: baju ^aft bu lein 9le<H $rucbt eine* ^c^ttrtttd beiner 9Rutter. ©efeierte ©df)önbeit, Mitgift. S)er iunge <TOenf d) erhält (auf feine SBeife) ©eftänbni* feiner Butter, ©enrifftett feiner Sage. „§abe auch ich tt^^ ba* 9te<bt, bem 9Kanne weiter aur fiaft au faKen!" 3u fiola übrigen* baau, burch Hintertüren in bie 9Sett gebt bin unb erfcbie&t ftd).

4. ©ejuette. Korruption

CTOottoenfret* „Gump f 507.

2>er ältere £>err,

ber, nicht fceroanbt, in* £>au* fommt, au bem Räb- chen, beforgt, bafc e* enbtt<h einmal beraten mu§. (Sr fteuert e* au*.) 3b* ^ater Siebter beibe* ?

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508.

3ct) fcob je^t einen, ber mi$ heiraten mW-

= 2>a mufe i<$ tt>of>l, weit i$ beinern ©lüd ni$t &tnberlt(& fein toill, aurücf treten?

(Er toirb ein 3a$r mit mir ge&en, bann Ratten tt)ir S>od)jett.

= 2>u ertaubft bo$, bafc fotang mitlauf?

3a, 2llot$, benn bu f^aft ältere 9led)te.

509.

„Qßenn nrfr nit neibig finb, Iriegn ttrtr alte gnug!" „£et& mir bein 9Äann (ober: grau)!" „(Er ttrtrb fo toenig auf mi$ gmart f>abn, toie td) auf t&n. Sftit elf 3af>r im Siniengraben n"

510.

@ef *te^tlict)e 9täf <f)erei en.

Sie fiebigen: SBoau tyaben bte anbern grauen?

3)ie ©erheirateten unb aud) grauen nafdjen mit- unter unb untereinanber.

(Eine grau toeife bie Untreue be$ 9Jlanne$ mit ber eines anbern unb biefe gefielt fie &u unb Jene gefielt fie fcintoteber mit beren 9Äanne au. Sie ift gegenfeitig. Sie loben i^re Männer. 9Äänner- unb SBeibertaufö. (Sobom unb ©omorra.)

511.

2)a$ 9Jläb($en. 2l<$ tt>a$! 9Äeine Butter .bat lebig brei Äinber gehabt, ieb$ x>on ein'm anbern.

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2)a$ 9)Mbd)en toirb ^Mutter t>on einem unb fpäter QBeib eines anbern.

„®a$ toar amal gtoeft ba$ te Ja bod) lang t>orbei tvcv toirb fid> ba tt>a$ barauS machen? 2ln$ ©wcfte muft man nit beulen!"

512.

Orbtnäre SB eiber,

3a, mann ber ^Dtann ber $rau fein ©etb geben lann ober nit fein ®act> re<$t »errieten, fo mu§ f fcalt fc&aun, toie f au tt>a$ lommt unb e$ mit ein anbern galten. QBitt er f ' nit offen, mufe er fyatt alle jtt>ei 2lugen jubrucfen.

513. Sigur.

Sin 3ungfernlinb. („9iid)t eruierbar.") 2$ fjat leinen Q3ater ober ju biete benn feine

9JZutter tt>ar eine bon benen, bie auf bie Strafte

ge^en.

3a, ©umm&eit, ©ebanfentofigfeit, SÄtftbrauc^

514.

Äeine Äurtifane.

SWeinettoegen fpottet ber <Zi)toai)tn, n>elcf)e Jebe ©elegen&eit fallen mad)t, fpottet ber Seidjtferttgen, bie fie fuctyen ba$ QBilb, ba3 bem Säger fagt: 3<*9* miä) »erachtet bie, bie fi$ um ©elb tt>egtt>erfen, aber ber Staufen nic^t, nicfct ber JSranfen. 3$ fKtbe bem erften vertraut unb.id) gab miä) nt<$t o^ne JSampf fcin, aber er fagte mir, ba$ verlange bie £iebe, unb

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verlieft mtd). (Ed &aben mehrere an mir fo ge^anbett; an ber Q3erborbenen, bie fie fetbft fcerberbt Ratten, tt>ar nid)t$ me^r $u fcerberben, glaubten fie. O bod) ! 3d) fjabe e$ f eitler leben büßen laffen, baft er bo<f) in einer «JBeife meiner gebaute, ©emein tt>ar id) nie, ©etb tyabe i<$ letnd. 34) lieft mid) nid)t bejahten, id) mad)te ben 23etreffenben arm, ein Opfer foHte er mir bringen, bie Äaprije fottte tym red)t fein.

3u(e^t fanb id) mtd) bo$ betrogen.

2)ie Verfolgte Verfolger. Sie lebten babei gut. 2)ie 9*ot lodt ntd)t gem. 2)er <DKann im Sirmen» fittel nity. Sie Seibenfdjaft trieb mi<$.

515. ©jene.

§. erinnert ftd), au einem tarnte „QJater" gefagt 3u fjaben. (Ed mar bad, ttrie S?inber fid) in ityrer be- fonberen ©abe in bie ©etegentyeit fcfjicfen. ©eine Butter tt>ar eine öffentliche, bie ein Jovialer alter §err auffud)te unb einen Sag über 9)<x\x$f)ält unb QBeib fpiette. Spetffe er fciett ben steinen auf ben Junten, tat aärtlt<# mit ber 9Kutter. Sein 3^tum \vav natürtid). 2)ie 9Äutter erfdjraf, Iränfte fidf)? O nein fie tackte.

516.

2>ie QBienertn.

S)a im Krater, wie id) mit meiner ^reunbin ge&, lommt fo a fefdjer Oberjäger batyer. 34) fwb nit afy'öxt, toad er grebt !>at, txod), tt>ad id) brauf gfagt &ab. 3$ tvcljf nur, er $at gfragt: Sinb Sie fcier in

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QSien ju öauS, gräutein? 3$ tyto i^n berfic^ert, (ba§ i$ nit Don Stalten tyer tt>är) etgentti<$ |>ab t$ mir'n nur angf $aut, 'S Sieben toar Ja nur fo neben- her, unb nur ber Derffebt eigentlich ju reben, ber nif jreben t>erfie£t, ber unter&altlid&e 9Dlenf$ iS nit 8um Stebfcaber tauglich

3n a$t Sagen hat er f<$on „bummeS SJienfdh" au mir gefagt, toenn ich irgenb ettoaS gegen fetn'n <3BiHn (nit toie er toolin hat) getan fcabl

517.

211S er ba bie SJiäbchen bie fünftigen Mütter beS Q3olfeS teils aus ©ummbett, teils aus bru- taler ©ier, teils aus Srtoerb Don einem 2Irm in ben anbern übergeben fah, oft einen hinhattenb, ben orbentltchen (Ebaralter, xvtyvenb ber £ump §abn im 5?orbe toar, unb fich badjte, toie enblich, in meinem t>ertt>ilberten ober abgepumpten 3ufianbe biefe ©e- fchöpfe enblich ins (Ehebett lommen, ba übermannte ihn Sfet über biefeS 2)urd)einanber ihrer QBelt.

518.

£ o g i f ber SBetberin untern Stäuben.

3$ bitt Sie, toaS ift baS für ein QBeib, bie nie untreu toar? 2)ie lann ja and) nit treu fein. QBer ffeht etn'm benn für ein fetber. ©efcttoegn iS mer ja uerhetrat, bafe'S nt? fc^abt.

519.

3)aS QBanbertoeib.

Sie »erläßt ihren ©emahl, führt mit anberen ge- meinföaftlichen SauShalt, bis (getoö^nlict) fie,

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fei teuer ber £tebt>aber, ber fict) babei ruiniert) ba$ Q3erf>ältni$ töft. 3n Raufen 3tt>if3>enaett bi$ fte ttrfeber einen finbet, fe$rt fie manchmal jum 9)lanne jurüd, ber fie nriberoiHig, aber bod) auf- nimmt, toll mtrb, n>enn fie nrfeber serf^noinbet, fie auffpttrt, um bie SBo^nung f<f)tet<f)t QBte lange ttrirb fie e$ mit bem ma^en? (Er ta$t ben 23etreff en- ben au$. „S^tedfct wirb tyrt bo$ ergetjn!" giner fti<$t fie an unb bringt fief) um.

520. S d) m u ^.

„©efiern bat'$ ©treit bei euety gegeben?"

„3<*, ber 93ater tft auf bie Butter bd$, fie fcat fid> einen neuen Siebfcaber genommen unb mit bem alten 3immer£errn gebrochen, ber Je^t auSjie^en mu|; ber $at e$ bem Q3ater geltagt unb ber fcat ge- fagt, tuenn fie f<f>on nt d>t tym, fo foH fie bo<f> bem treu bleiben.

2)er 9Äann unfrer Butter, bie $rau unfere$ 93ater$ unb ©ef Alfter beren #tnber!

521.

2)ie Slftermteter.

2)a£ na$e 3ufammempofmen unb Stneinanber- rüden fityrt au 2lbfi$ten, bie leicht ju QJertraulid)- feiten unb Hngetyörigfeiten führen.

522.

2)a$ <DKäb$en im Stenbe. 2)a fjaft tt>a$ bawn, toenn bu brat) bleibfi!

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523.

2)ie ©eprefeten unb greitoittigen be3 £ a ft e r 3 (gabrtfemäbeln, Stenftboten).

„Sie glauben nit, n>a$ mancher 9ttann treibt, wie er fd)ön ober bö$ tut, bis er fein QBittn erreicht, unb bann fcfyaut er fid) um ein nimmer um unb $atf 3 gleich lieber mit einer anbern. Sie Seilten finb batb mit tym ein$, aber aud> n>enn man brat? fein will, n>trb mer auf bie 3)auer bo$ einmal f$tt>act) unb mfib."

524.

©etb !

5)er Äerl toär e$ aufrieben, wenn fein QJater nur ber ^Olann ber grau getoefen unb ein reifer £ump ifjr £iebtyaber. (Er machte fid) an ber Sdjanbe ber 9Kutter bejaht bie 3infen ber Sc^anbe.

5. SBeibtid)e Sppen

525.

3)ie lalte grau,

ffols, f$ön, grofe heiratet ben Q3orgefc^tagenen. Spielen 3ärtlid)feit. Sie wei% er tyätt e$ mit an» beren. Sie? gragtid)! QBenigftenS toetfi niemanb bat>on. So na£ unb fo weit!

526.

(Ein ©efid)t, wie x>on QBacfjS boffiert, nur $ätte biefeS mefcr 2lu$brucf, fo t>on faber, toe&leibiger 2r-

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gebentyett, bie leine 3umutung jarücfauwetfen ver- mag, aber jebe als ein angetanes tinvetyt emp- finbet. Sin QBetb, ba$ feiner bem anbern ftrettig mact)t ba$ man gönnt, ber <TOityen, bie man fid) um baSfetbe gibt, nid>t tt>ert.

527.

2)a$ Sftäbcfjen, ba$ alte <5d)tt>ä<f)en unb gelter unb gef$tecf)ttt<f)en Vorgänge ber Umgebung ab- laufet unb erlauert unb red)t &erad)tticf) aber luftig t>on ^JZenfdjen beulen lernt.

528.

S)ie natt>e Sinnliche. (E&aralter.

©ie trägt eben 23ege^r nad) jebem £>übfd)en. 6ie lann tt)ie Cleopatra bem tyv troij allem fiiebfien na$fterben, aber tfym als Sitteinigen Sreue galten? pf>pfif<$e Sreue, möchte man fagen, ba$ fann fie nid)t.

529.

2)aS böfe 9ftenfd), baS alle fiiebtyaber jum 9laufen auffttftet, öänbel fudjt unb bie fiieb^aber aufein« anber^e^t. 2)rei au Krüppeln gef plagen.

530.

2)a$ 23 a cf f if d)d)en an Seite be$

OffiaicrS.

2ld), tt>enn er um mtd> unb meinetwillen einen anbern totf Flügel

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531. grauen.

©anj unf<f)am£aft tvetyeln fie bie SHetber in ©egemoart ton fremben Männern ma$t tfjnen ©pafjl, biefe, falls fie baburdj aur Q3ertraulid)feit fcerantafct toürben, falt abautoeifen unb fo \\<S) ettt>a$ aU ehrliche grauen einaubitben, ober falte fic nidjt £uft no$ Straft au totberffehen fyafoen nehmen fic bic ©a$e nid)t grofc auf.

532.

«Die Hnf<$ulb.

Q3crfcnft in bag 2Inf $aun unb 2lu$horchen einer von allem ©$mu$e be$ £eben$ noä) unberührten (Einfalt aber nt<$t 2)umm$ettl ba$ SBeib bleibt als 9Kutter noä) Jungfrau, ©ebitbet nid)t.

533.

2)ö 23rat>c.

Sie $rau, beren SWann fi<$ für eine 2)ime ruiniert, bie bann ben 23ettter laufen täfct unb fi# an einen anbern hängt . ®ie $rau fyat ifyn, ben SHnbern ba£ (Eigne w erhalten, aufgejagt unb er» aie^t fic brat). feiner Slbtuefenheit tt>eiff fic einen 2tufbrtngti<$en berb ab. Segreift atteä, benn gibt fo QBeiber „meine ©$tt>efier, bie tt>ar fo a «DDlännertjerberbertn, toie^ SBetber&erberber gibt1', unb fo 9Ränner finben fid) me£r, nit nur ber meine! GS finb fo verliebte e$ ^«ft nur** Stttern unb 9i (Etenb. 9leb mer nif ©<$timme$ *>or 'n SWnbern *m

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93ater na<$l" Sie nimmt ben etenb 3urücffefyrenben auf unb fceraetyt: „SBeit mer $att a guter ^atfö t$ !"

534.

Sin orbinärer &ert, ergriffen \>on bem (E&arafter eines tüchtigen QBeibeS:

„Simmefyerrgottfaderment! (Erfragen tafe t<f> mid) für bie,

für bi<f) (einen 9Wann).

535.

Sigur.

Sie atte (Erjä&terin.

©efc&i$te über £ieb unb (Ef>e unb Sitte unb 3u$t.

QBer eine gute ^Kutter beftyt, ffe^t in ©efa^r, ein minber gutes QBeib ju befommen.

(Er vertraut bem ©ef<$Ied)te au riet, a<$tet es 3U feljr.

536.

©te $rau 23ürgermeiffer.

3n einem Stäbt^en (2tmerila) ttrfrb eine 5rau jum 23ttrgermeifter gefräst, 5? o m l f $ e £age für beren f>erali# unbebeutenben «Dftann. 3&m wirb t>on grauen in abgefcfjmacfter QBeife bie Shtr gemacht. Männer rit>alifieren mit i$m zc.

Sie Sürgermeifterin : 9la, ba fiefcft bu Je$t un- gefähr, tt>aS tt>ir grauen für eine (Stellung in ber ©efeßf^aft $aben, ate 2ln^ängfet be$ Cannes.

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6. Sittliche <?>robteme

537.

2) e r 5) o n Q u i £ o t e, I.

ber einen Q3erfolger mit ®cxvaU ^urüd^ätt. ®iefer fann bor ohnmächtiger 2But lange 3eit nicht reben, enbtich erzählt [er]: „2)er, ben ich verfolgte, toav ber erbärmlichfte Schuft! 3$ unterfitiijte ihn, w ver- führte mein QBeib! 3e$t »erfolgte ich ty«/ *>*™ *4> ttmfjte ihn auf bem SBege jum 33ahnhofe, too fie ihn ertoartet, nachbem fie mir aHe$ geftohten unb iefct fahren beibe . Sie höben mir einen rechten ©ienff ertt>iefen.

II.

(Er ohrfeigt einen, ber t>or $rauenatmmern 3oten fpricht. (EtneS berfelben: „9*etn, fo eine Oloheit! QBenn ber &err ba fpafjt, um un§ &u unter- hatten! yjlafyen Sie, bajj Sie fortfommen!"

538. 2) u e II.

QBäre ber, ben iemanb in folgern tötete ober t>er- ftttmmette, gemieben, Don ber ©efeKfchaft au$ge* fchloffen

((Ein (Eharafter alter £>err, ber einen folgen auSfchtiefct.)

QBenn 3h* 8^** 3eugen ju bem 9Jiorbe befteHt, bann ift er legal.

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539.

„2>u iftt SrettagS fein Steif d) unb gebft Sonntag* in b'Äird), Ja, aber beuten 9ia$bar $aft bu au grunbe gerietet!"

,5)a$ gebt *n Seufet an, unb bafe mir ber nit au- fann, befetroegn vertrag icb mid> gut au ©Ott."

540.

„(£$ mirb bod) ein großer 2lugenbttd fein, tt>o man eure QBett, biefe unt)attbare £üge, m Krümmern fd)lägt unb in ein &f)ao$ jurüdmirft."

„£lnb gtauben Sie, baft au$ bem GfcaoS fi<$ ettoa* anbere$ euttoidefn wirb at$ enttoeber berfetbe ober ein cibnttd)er ©dMnbet?!"

541.

9Äoberne Titanen.

©egen ©ott-23egriff fämpfenb. 3br rietet aber nichts gegen tyn.

542.

©er öerr ©etjeimberat lehnen nad) jurüdgetegter ©tubtenjeit ba$ 3beat in ben SBinfel, bienen bem (Staate unb ber QBtffenfdjaft <ZBiffenfd)aft eine 8trt Patience, ©ebutbfpiet, en>ige$ Kartenlegen unb ßlufnebmen unb fübren ein febr anftanbigeS ©a- fein. ©ober ©ebatt, t)üt>frf>c 9Wtfe, 2tu^jeid)nungen für (entere aufjubeften.

2)a gibt e$ fo <5d)n>arm- unb Scbroarbetgelfter, bie fagen e$ taut: @3 gibt nid)t3! unb Riffen fid) felbft unb anbere für ba3 9Ztct>t^ au begeiftern.

SlnaengtuOcr. 1. 35 cat

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543.

Gin harter Gfcarafter.

imponiert alten 9Jiitgliebern einer bttrgerttet)- roofytyäbigen Familie: er verführt bie grau, be- l;errf$t ben 9)iann, ma<$t bie anbern fdjeu, ba& fie if)tn md)t entgegenzutreten tt>agen; er bringt bie ga- mi(ie an ben 23ettetffab, Gdjanbe in$ §au3 imb nad) bem 9?uine leiftt er ftc3f> nimmer bliden. Stöfrt fie t>on fid) uub äußert fid): „2>ie Ceute n>aren aber aud) gana unfähig, ftd> obenan^ $u erhalten!" Sie QBclt gibt if)m „gan* red)t".

544.

© e l; i r n tt> e i d>.

Set)en Sie ben Schuft, er fwt Dielen ba$ Ceben teibgemadjt uub verbittert.

£er greife <3d>uft, burd) 23etrug (Grbfdjaft) reid) geworben, burd) Q3erfütjrung feine Gaffer gebüßt (bie 5linber ber barbenben Softer).

Q3iete Familien in 9iot, Sirmut, 2Bet) unb Se^ leib unb Sdjanbe geftür^t.

Gr ift jeljt alles beffen unbewußt unb nrirb fdjulb- lo$ fferben ttrie ein Jiinb.

545. T>\vat

2>er 9iäuber fließt einen anbern ot)ne ©ett>iffen$- biffe fatt vor ben ftopf. ©emaltemenfd) ofjne an- bere als ticrifdje 9?cgung.

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546.

& e t n §eta. d^avattcv.

(Er \)at bei beftem QBillen an feinem öotyen, feinem Gtenb Seünatyme. 211$ Slnbeter! (Situation.)

547.

5) e r £ u m p.

(Er t>erfüt>rt au$ 9*ad)e gegen bie Butter (23äurin) bercn Sotyn.

548.

3) e r 23 u b e,

ber eiugeftet;t, babei gewefen au fein, ate fein 33ater mit einigen ©aunern einen 9toubmorb verübte. Gr xvof)\\te ber Sat nur mit forruptem 3utereffe bei. (Er t>atte bei Gd)läd)tern Steine, Kälber fd)lad)ten fefjen. QJlit Sdjutfamcraben (bie mit tym mel;r hinter bie Schule gingen) eine £>au3fatje jur ^robe gc- frf)(ad)tet. Sr begriff e$ nid)t, baft bie Männer „ben £>errn" nid)t aud) fo fcornafymen.

Seine Butter . führte i^n jur S?ird>e: ba$ ift ©ott baS ift unfere liebe grau! (Er überaeugt fid) balb, e3 wären gematte unb gefdjntyte Silber er t>erfpottete, t>ert)ö£)nte fie, fie rührten fid) nid)t. 2ßa$ ift, ba3 rü&rt fid), barauf ftofet man in ber QBeft, gibt e3 nun nad) ober nid)t, aber man »er- fpürt'^.

©er (au bem er vebet) ift ein uert>öfer 9Äenfd), ber fid) ©eroiffenSbiffe mad)t, weit er burd) 3ufalt einc3 9Jienfd>en Zot> t>erurfad)te.

35* 547

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549.

fiin Sfcarafter.

5)er ^Millionär geworbene Sröbter, »erachteter 3ube. 2)urd) kniffe unb fünfte, über beren fittltd>c <33erworfent)eit er fetbft flar ift, gelang e$ i&m empor- aufommen, unb nun fiet)t er bie Spieen ber ©efett- f<f>aft feiner ^erfon er weift es, baft fie biefe mif?- ad)ten fcutbigen. (Er fauft atleS, 9Ääb(!f>entugenb, grauen, bie unnahbar f djeinen, politifdje dato$, fd)öngetftige 9?eimer. (Er fpucft fie im ©eifte an. 2)a£ ©etb, nad> beffen ©erud) niemanb fragt, mad)t if)m aüe$ gefügig unb ainSbar. (Er f>at feinen ©tauben an ba$, wa$ fid) in ber ©efellfdjaft aU Qfyve, Sitte, Sugenb unb (Efjaratter fprei^t, unb alle£ ba$ ver- leugnet, um nur ben gleichen 'ptat* in gleicher Seu- che tei behaupten au fönnen. (Er vertagt fetbft ben, ber e^rlid) an feinen ©runbfäl)cu feftfcäft, aU einen Marren, ber feine atten öofen nicf)t verfaufen Witt, gegen guten 'prete, weit er meint, fie wären it>m an ben £eib gewad)fen. 9i ift eine fiye 3bee.

So weit getyt er aber nid)t, ba$ butbet bie (Ettet- feit ni#t, fid) fetbft au vertagen unb fid) JebeS QJer- bienft abaufpredjen unb aud) nur fid) in ber ©elb- faffe au befpiegetn. (ES tut tfjm wof)l, anbere 51t ver- alten, o^ne fid) fetbft at£ ctwaä anbereS achten au Wnnen ate at$ 3obber, aber barüber tröftet tyn ber (Erfotg, ber ift tym ureigenfteS 33erbienft.

3weiter (Zfyavattov.

(Ein fotdjer 9Zarr, ber tyn veraltet unb abfotut nid)t$ von t&m brauet: „Sie gefallen mir, §err

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2lron Sie fttnfen t>ic Batate au$. Sic finb fo hübfche* ©ift für bic hatten."

550.

3eber t)at feine {Jehler, unb ba$ £eben ift fo Iura, baft fiel) eigentlich gar nit bic 93iüh au^ja^tt ben Q3erfuch einer 2lbgetoöhnung au machen, benn mann man e3 51t biffel ein Srfotg bringt ftirbt man auch fd)on unb tot reben ein bie i'eut eh ni£ nach, tuf ediert ein bann auch nimmer. ©efeht man fo hin, ate man hin fein fann, ober man nrirb nach einer anbem planetarifchen 23efferung$anftalt fcer- feht: QBaS fümmert ein im erften $atl bic 9iad)reb, im anbem ber (Erblnöbel, ba man anbertoeitig fich au t>crflären \)at

551.

C£()öraftcr.

(E$ Hegt nicht nur für ben 2lu$übenben eine große, bie größte ©enugtuung in bem ©etingen einer guten, großen $at, fonbern auch ieben 5atjeugen erfüllt felbc mit größter $rcube.

ß$ ift „vornehm", burch biefe* üeben un- befchmuht nicht mehr als man bebarf, unb ba$ mit reinlicher öanb htnburchaugehen.

552.

©er einfache, ehrliche 9JZann. 2r trägt fein Sieben, ohne au fragen, warum er ba fei; ohne nach Sohn au$aublicfen ober Strafe au fürchten, tut er befcheiben feine Pflicht. Seine &anb

549

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nctyrt ifm, ©enüffe fennt er wenige. Sic liegen itjm meiff in ber (Erholung fcon ber Sirbett, bie er ni^t baftt woä) liebt. 2)er Arbeiter, ber in ftabrifen aus- gebeutet nrirb, liefert biefen SppuS nicfjt.

553.

Der p r o f e f f o r ((Eraictmng, £el>rer),

au bem ein junger ^Kenfd), ber au Saufe baS übclftc Scifpicl fcat, emporblidt unb fid) an beffen 23eifpiel bält.

554.

2) er 2lrat, ber ficf> aur ^eftjeit aB Seaierer opfert.

555.

25er 'Puritaner.

(Einer, ber füll für fid) baljinlebt, alle 33ebürfni(fe fid) fdjafft bie raffinierten, tiberftüffigen nid)t !enut.

3) t e (Entfagungiftbxe £ ö f u n g.

556.

2) e r alte, ehrliche Liener:

,/S mag ja fraft-genialifd), ober wenn Sie wollen, geniat-fräftig genug auSfetyen, wenn bie öerren Sdjriftff eller unb bie S^ünftler unb Äünftterinnen, bie meljr QSeile als 3eit tjaben, über bie Sdjnur £auen, aber glauben Sie mir, biefelben ^aben bo$ lichte 9)iomente, tvo fie n>ie anbere ehrbare £eute rein unb unbef Rotten gelebt au traben wünfdjen.

greilic!), §crt/ ^ j>a$ £uftigfte, we*m man

auf bie ganae Dummheit feinen QBert legte, wenn

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gemattet wäre, \va$ au verbieten fdjon angebt, unb frei, los unb lebig Einleben bürfte triet öaber unb S)erateib blieb auf ber <2ßelt einem erfpart, aber, Öerr, u>etm'3 aud) l;iefee, e$ bürft jeber ba^inleben nrie *i liebe Q3ie^ tt>er möchte von ber (Erlaubnis ©ebrauef) machen? <Do<f) nur, toer mit bem 9Jienf d>en, ber in ifjm ffedt, auf fd)lerf)tem $uft ffef)t."

557.

9Hntaricd>, toenn aud) aüe$ aus* ift mit bem Cebeu id) fjab'S bod) genoffeul So liegt weiter tt>a$ brau, bann ift'* gteid), ob bu genoffen ober nit genoffen fjaft, aber t>or mir tritt i aU eljrlictyer ftevl bafte^n.

558.

$ie 9)}ad)t ber Mitteilung.

2)er QJJaun, ber eine öd)te<jf)tigfeit begangen unb ben e$ bod) brängt, fid) einem 9Renf djen, ben er acf)tet, mitjuteiten, auf bie ©efa^r Inn, beffen 3u- neigung au verlieren. Gr n>ünfd)t t>on biefem eine ßntfc^ulbigung feiner felbft ju erhören, eine £o$- fpredjung vom 9Ka!el. (Er verlor bie 9ieigung unb f)at e$ jeitteben^ bebauert, gefd)tt>ctyig getoefen au fein, obn>ol?t es itym nwtytgetan $ätte, bie Steigung trofc be$ ©efdjetyniffeS au begatten.

„6ie toerben rnief) t>erbammen, verurteilen "

,3a!"

559.

SKein Seiben, lieber SDoftor, £m, i$ ttmrbe e$ ©e- Riffen nennen, aber f $ bin nid)t religiös 2t r a t :

55'

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3fl nity nottoenbtg, &err ©raf, ba$ ©enriffen ift eine begteitenbe Srf Meinung eines S?ranfbeit3* pro^effe^ ein fefunbäreS Setben; e$ ertt>ad>ft au$ ber 2lf)nung, baß un$ anbere erbärmlid) finben, unb enbet mit unferer eigenen Überzeugung, baß mir e$ finb!

560.

03 e r $ e i b e n ber Gefallenen (^Ääb^en ober ©attin).

„Saß fein! (£ä aatylt ben @ct>mera nic^t aus! Vergiß! Vergib!" - (SBebmut unb Setb.)

561.

gjlönct) Siebe, Seebruck Sttorb, Sot-

f d) t a g.

„3$ richte nid)t: bu, mein ©Ott, toer bin id), baß td) richten follte! 3m ^rieben be$ öerrn!" ,210 ber ©reuet ?'

„21U ber ©reuet in bem ^rieben be$ öerrn toerben fie jur 9lu£e fommen." ,9iarr, unb wenn nid)t$ ber triebe be$ öerrn ift?' ,,2tud) bann, in bem ^rieben be$ Serrn!"

562.

QBieberfinben! 3. 1. u. Gl.) (Der QBert ber Prüfung be$ SdjmerjeS.)

563.

(Einer, ber ben geringften äonflift mit bem ©e- richte fürdjtet, ba babei eine frühere 23eftrafung auf fommen müßte.

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7. Slngetoanbtc 6ittlid)feit (9ted>f, ^olittf, 9Hüitari$mu$, foaiate 'Probleme.)

564.

9ia, rcoafet, limmt a <Sc^tcd>tigtcit auf, fo t$'3 a ©abreden unb mer wirb eingfperrt; bleibte aber uerföttriegen, fo te'S a Sünb, unb bie lafet mer fid) t>om lieben öerrgott »erjeibn!

565.

©er 9teuige. £3 tut mir leib aber unter gleiten <23erbält- mffen mürbe tcb ben öerrn lieber erfragen.

566.

S? o m i f d) e Sjenc Kapitel. 9ted)t unb anregt.

(£in Starter unb ein Sd)toad)er ftreiten ber lefctere im 9ted)t täfet ficf> ^inreifeen, nrirb t>on bem Starten in bie (Ecfe gebrängt unb mift^anbelt?

S?omifd>e Q3ßut Ot>nmac^t.

567.

2)er im 9te$t <33ertürate, rafenb: 23eftten, mit eueb rviü \<t) au grunbe geben! <23erberben mit bem ©efinbel! ©ott ber 3erftörer! Sat! (<2}erntd)tet ftct>, Stynamit ober bergletcben.)

568.

2)er 'polijift, ber blofe au$ 9Zeib über ber 93er- breefcer greibeit ju tyrem Verfolger tt)irb.

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569.

Ö u m o r t ft t f d) - f a t i r i f d).

Scr "Proteftler, ber in feiner Stulpe ^roteffe auffegt: t>en SanbeS- \)cxv\\ nicfjt anerfennt; feine Steuern augibt; baß fie if>m mit ©en?alt abgenommen finb, erftärt; gegen bie 9?efrutierung feinet SofjneS zc. (Ergeten läßt er übrigens alles unb Jebes über fid).

570.

Sie öofbame unb i b r e Zoi)tev.

9ief>men heftig Partei für ben Derberbten 9yof. (Sin SDemofrat vettert gegen fie. (Er fie^t, ttrie fie f<$liefettd) ins Stenb fommen, ba bie 9?ebolutton fiegt. 2>aS Söd)terd)en imponiert tym, rü&rt tyn fogar: ,,2fd), all baS würben ttrir verlieren! 5)ie steine bellt unb beifjt aus 3nfftnft, bie 2ltte ift fdjon bie bösartige §ünbin!"

571.

ftürftiu S).r fo fromm, fo wohltätig *c, gan$ bie guäbigfte öerrin. 2tber als bie Untertanen bie Herrin ntd)t anerfennen wollen, als fie i^r unb tyren Siinbem bie 23equemlid)feit fdjmälern, x>on ber 3it>if- lifte ffreieben wollen unb 9iebolution mad>en: „S>a, bie 23efften! 5>er 2lbfd)aum! Sötet fie!" fagt bie fromme, wohltätige, gnäbige §errin.

572.

Slnarc^ift 9Körber.

3)ie QBottuff, auf biefer bertogenen SBelt, wo fid> bie 9Jte$rja$t ber 9ftenf<f)en für ^atbe unb brei-

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viertel Gagel ausgibt, gan$ 33cf(ic $u fein, icf) i)abc fie gerne mit bem 5obe bejaht.

573.

9tocf)bem bie Befreiung (9teüotution) ni$t ge- lungen, fferben mit ben QBaffen in ber Süuff.

574. 9* e b e 1 1 !

IBaS 9icbeU! <3ßas Orbnung! 3<h laffe boch meinerfeifS ben Sprannen unb bie ^veifjeit n>eg, obne "p^rafen unb gtuntereien, um bie Vernichtung eines bon uns beiben ^anbett es fid). 3Bäre bie ge- meine 23eftie fo flug, tvk fie bumm iff, fie erf erlüge uns beibe.

575.

2) er atte ftaubegen.

92un ift ber Stampf vorbei, nun fommt baS 9Zacf)- fpiet, baS ic^ töblid) h<*ffo W* 2lnftagen, bie Urteile, bie Stanbre^te. Seufel, tt>ofür fochten ttrir? gür bie Öerffedung beS alten 3uffanbeS, unfere ^yeinbc für bie ©erbeifüfjrung neuer ober umgefeljrt. 2)aS ift eben ber Krieg, febem, ber es nirf)t aufhatten mag unb !ann in ben tum uns fiegreict) aufred)tgehaltenen Q3erhattniffen, ttrirb ©etegentyett gegeben $u fferben, bafür ift ja bod> ber Krieg; n>aS fi<$ aber jurüd- gebogen fpat t>om Kampfe, baS nriff leben, unb ba muft eS tpo^t iefct mit ben 3uftänben, bie ttrir t>er- 1od)Unf fid> aufrieben geben, 31t was alfo ba Kerfer unb ©atgen? Stmneftte 2lmneffie fag id) allgemeine 2tmneftie!

555

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576.

35a brachte id) meinem Neugeborenen eine Sd)ad)tel Solbaten unb fagte: ,,34) ernenne Sie biermit 311m Obcrftintyaber biefe$ Regimentes unb boffe, ba& Sie, wenn Sie erft au$ ber QBinbel beraub finb, ficf> feiner mit <E£re bebienen werben. 9iur teefen Sie ntd>t bie $arbe ab! 3)er ae^nte ^ann foll verloren fein."

577.

ftür SVrieg unb (Einquartierung, Sdjänbung, Q3er- fütjrung *c, für biefe 2tnnebmlid)fetten, 9to£eiten unb Übergebungen bejahen mir 'poltaei, Staate- gemalt unb Sotbaten.

Solbatenlümmelei gegen ben £>erren(of}n. 2>a3 fauf id) mir.

578.

5?rieg, weil ber ^Ranitorierprinj ben (Ernftfatt fennen lernen will.

579.

3) er 9Jlann mu| unmoraltfct) werben.

S 0 1 b a t. ftigur.

(Er tff ganj unb gar nid)t tum Ctebtjaber ge- f Raffen, bie SJtäbdjen finb i^m gleichgültig.

Slber er muft feine ftddjtn fyxbm anlegen ber 5?oft! £(nb 'm 3nriru unb 9n <puf)aeug.

580.

„QßaS, bu willft mir bie Sreu auffagen?"

„3<*, weifet, 9tefel, al$ Solbat t>ab i a *m tfaifer Sreue fd)n>ören müffen unb bem fann man'S t>od) nit auffagen, oan SKabel tvo\)U

556

1

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581.

2)te 'Philanthropen.

3h? ha&t fo fc*)ön gerebet gebt Jeht (Euer ©etb her! uretoige, fettige Stecht be$

Stärferen gemattet mir biefe gorberung, wobei no<h bie ©rofjmut be$ Starten ^inaittritt, bafe ich (Euer £eben fchone. 23efet)t t>icr biefen Knüttel, er hat t>er- fchtebene (Erhabenheiten an fich, er iff nicht empfäng- lich, aber macht (Einbrucf im QBechfettanje fchmera- licher ©efübtel"

2)er 3)oftor befab bereite in einer Sigur eines folgen $anaen$ ben gemiedenen Tremmel.

„QBenn auch ein langer QSBeg ift t>on ber 3bee im £eben a«r ^pra^te in bemfelben, fo feib fo freunbttcf), (Such boch etroaS rafch au entfehetben, fonft mtifete ich an Such fctbft (Eure eigene 3bee aum 2tu3trag bringen, wenn auch nicht mit 23 tut unb (Eifen, fo boch mit 23eule unb Sota!"

582.

Arbeiter.

Der anbere fommf au bem SBohtroottenben unb fagt:

„So ein §err, tofe Sie, ber für ba$ Q3otf fo gut benft ber wirb mir boch ein ^pta^ert febaffen, ber wirb mir bo<h in meinem grenaentofen (Etenb helfen fönnen auf irgenb eine 2lrt "

„2>a$ ift eine 2ttbernheit fonbergteid?en, einen mit fo ettoaS Übertaufen, wenn man gleich aßen helfen fönnte habe feine 3eit, abieul"

„2t<h fo, gerebet xoix'i Wön\"

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583.

$te ftrctnfe,

bie fid> pflegen foH unb mc^t fann. Sirme! 3£re «ZBetymut, i^re Stngft. SBie lange lebte i<$ no#, tt>äre id) reid) fo fterb f ct> batb, o batb! (Sentimentale 3igur.)

584.

2lrbeiterftoljunb(Senügfamfeit be$

Q3olf ei.

3 i 9 u r : 3ot>ialer Slcrt, aufrieben. 21 9)ienfd), n>a£ b'<ZBod)en feine fünfaefcn (Bulben t?erbient.

5S5.

2)cr gehobene 'Protetarier,

ber bei feftlicfccr T?erbrüberung$getegenf)eit frembeS (Eigentum fd>üi)t.

(«Sin gefährlicher (Einbrecher"? ftu moreSfe.)

586.

3 u r i) t f a m.

2)ie alte Jyrau (Sante St.) tyat eine fd)redtide . Slngft, erf erlagen 31t werben; fie fürchtet bie 2lr- beiterunru^en fie t>at ja i|>r biftdjen Q5ermögcn in ber ftabrif.

(Slnbere 5igur, bie fid) lebiglid) t>or bem 2lu$- geraubtroerben fürdjtet, aber gar x\ii)t$ befiftt

„3a, neulid) ift eine tt>egen feefoig ftreuaer er- fd) lagen werben!")

558

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587.

2) e r 9)1 a n n t r i n f t.

&ert &at QBcib unb ßiub!

3e nun, er tonnt nify ©ett> genug f Raffen. Sic ma$t Scfjutben hinter feinem 9tücfen, bie Ceute famen forbern, fic trugen, tva$ er erfpart, hinweg tt>oju fparen! 3e^t iff er fo herunter.

588.

(Einer, ber über ein Unternehmen fd)impft, bann fetbft Slftien ererbt unb plitytid) alle Schimpfer bumm, aber Q3ertr>attuug zc. ausgezeichnet finbet.

(Seit ber TOtann im eigenen QBagen fätjrt, tobt er bie Sramroap.)

589.

Der burd) QBo^ltaten Ruinierte.

9) umoriftif cf). Srff ftinberaftjl, nrirb über feine Q3erf>äftniffe ge* * füttert, t>erad)tet ber (Eltern $au€mann$toft, bann fjungernber Sdjulfnabe, bann 9iotleibenber bis 3itle<*t au$ ben (Selbem für enttaffene Sträflinge Geteilter.

590.

Tie übertriebenen. 2>anfbarfeit ber <ZBol)ltäter (beu aUc^ über- läuft zc.) wirb ganj toll über ben Danfbaren.

591.

2) er QBof) ttäter. (Einem t>erfct)afft er Stellung, bem aubern ftrau zc, aber immer bramarbafiert er bat>ou, n>irb übertäftig unb flagt bann über <2öe(tunbanf.

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592.

©ie wohltätige Familie.

6in SJJZitgticb wie ba$ anbere ifl einem 3Bohttätig* fett$t>ereine beigetreten. 2llle fümmem ffd) um Qnbere Angelegenheiten, bie ihren gehen hinter ficf>.

Slnberer $inber erjtehen, 23ilbung für onbere Per- breiten k. $er ärgfte £eutfd)inber Silasen- befreier!

593.

2Bof)ttat \vixt> ''plage.

Gin Q3erein, ber ficf> in alles, alle ^amitienange- legenheiten, Gr^iehung, Schule k. einmtfebt, bt$ bie 23et>ormunbeten, mit QBohltat überhäuften t>ööig roilb werben.

8. 21 U e r f e i ä u s e

3) e r ftar!e Ghö^^^er. 9tont, fo wenig er fonft ate bebeutenb gelten fann, aber fobalb er von feiner tdblichen Äranfheit fpricht, ein öetb, ein QSeifer . . . (ba$ miß er hören!) 3u Öau$ heult er in einem QCBinfel.

595.

£>er Sobfürchttge, bem fein boshaftes Qüeib, toenn fie ihn recht fränfen miß, vom Sterben fpridjt.

596.

2) er biffige On fei. (ZfavatUv.

21$, e$ freute mich nichts ate u>ie ftcf> bie Sr- tüctfhfenen in ben fttnbern fpiegetten (fo lieb bafe

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bie (Eltern manchmal roünfdjten, ber Seufet i)oU bie 23rut) unb roie ftcf> bie ftinber in ben Srtt>ad)fenen f Regelten unb alle Sorbetten, bie fie biefe üben fafjen, nad)at)mten. QBenn man bie (Eltern biefer fangen felbft aH folcf)e gefannt tyat unb bann er- lebte, tt>ie bumm unb taffertyaft fie in ben Sag bineintebten, fo gibt e$ nid)t$ S?omifcf)ere3, at$ au fetjen, mit toetd)em Grnfte bie Sitten 9tefpeft Don ben Sungen f orbern, btoft weit biefe ni d)t$ toiffen, unb biefe geben, eben weif fie ifm nicf)t weigern fönnen.

597.

2) er ©emiffcnbafte.

©ut angelegter Gbütafter er fann ni d)t böfe banbeln, er fann e$ nirf)t motten, felbft n>enn er mtfd)te.

35urd) 3ufalt t?erurfad)t er ben (Scfjrecf-) 2lbortu3 einer Wienerin. 9tun fiet)t er ba$ QBefen, bem er ben gintritt in$ £eben üerfjinbert, ate grofe, 9Jiann bat it)m be$ Sebent £uft geraubt zc, zc ©e- n>iffen$biffe.

598.

©et dtyavatUr, ber an 23öfem QJergnügen finbet.

©er ©elb letyt, tvo er weife, baft er £eute für ba$ ©arteten bis auf3 23tut plagen fann zc, zc.

ein <2Befen, feiner 2lrt nad) fd)led)t. (Er fann (im ganzen) nichts bafür.

599.

2)ie 8lf d)e be$ $einbe$ : in ber £lme auf bem Gd)reibtifcf)e oft unb mit 23e-

Slrtjcttflru&er. l. 36 561

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fiiebigung betvatyet „Q)a* öäuflein ift meljr \>on bem Spurten über!"

600.

©er S r n ff e (3 u> i b e v e).

Sr t)at feineu Sinn für Seiterfeit, ba$ £eben ift ifjm nid)t tuffig. @3 t?at als Reiter aud) feinen Ginn

unb 3tpecf. 2lber als e$ gilt (Sd)lad)tfett>,

^cuer :c.) in 5ob unb Cftefafyr geben, ba fielet er entfd)loffen unb ftumm auf unb gebt. ®ie anbcrti, l/ilflo*, fef)en tym au.

CD e r Saulenjcr.

Sie Summe ber Spannfräfte unb ber lebenbigen Strafte ift uut>eränbertid), fagt öelm^olf). 3d> (affc bie lebenbigen Gräfte arbeiten unb bie Spann- kräfte rufnt. '»Ja* wollen Sie?

2> e r 9)Z a u n, b c m nur bie 3 e i t f e t; 1 1,

Stüde ju fdjretben, Stimme ausbttben unb bann Sänger, auf Späffe au benfen unb ber au^gefuebteffe Spaftvoget lau fein] ic.

60.1

S er ©cd,

ber fid) umibet unb wenbet unb bret)t, wenn man it?m fd>meid)elt unb aurebet: \va$ er für Säbeln errang. QBer er fei?

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604.

Ä o m i f d) e r £ \) a r a f t e r. einer, ber b t e 9reunbtii feiner $ r a u

verfolgt (f u et) t), meiere er im 93erbact>te Ijat, bafe fie eben feiner grau bei einer £iebf$aft betyilftid> getoefen.

3>ie Hnfdjutb ber Verfolgten unb ber grau fommen an$ 2id)t.

(ßr fetber war ber Q3erfuppette ber, von wel- ker feine ftrau ber ftreunbtn fcfjrieb unb biefe ant- wortete.)

605.

6 3 e u e.

Verärgern ütUd)e-alte2)ö$föpptge.

Sein Gtyef trägt ifjm auf, ba unb ba (im ©e* fd)äfte wegen Q3ernad)läffigung) gehörigen £ärm 3u fragen.

„Ofc, Sie fönuen fief) barauf t>ertaffen, baft icf> aomig unb n>i(b fein werbe!"

(mit bem bramarbafierenben guten, bummen ©e- fi«t.)

606.

v m u fr et w a $ werben! Duelf - Ceiffung für3 Spitat :c.

607.

Der ®efid)terfd)neiber.

23ebienter grinft unb grimaffiert tjinter feinem t>er- tyafjten ©ebteter fjer ber bre^t ftcf) plötyttd) um,

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ber au $obe crfd>rccftc Liener grimaffiert, au$ 2lngft auf(ad>enb, fort: ,,3d) id) -- tjabe *n @efid)t$- musfelframpf."

OOS.

Der atte (Efet,

ber feljr füftttd) entrüftet über Jebe 'paternitäteflage tut; im ©runbe fdjmeicbetn fic il;m unb er ^af>tt Alimentation.

609.

Der S p e i (TEBirtäfjauSbefanntfdjaft.)

(Ein Heber TWenf d), ben ber 23etreffenbe r e d) t gern t)at, bod> niAt roeif^ nrie beffen grau aus- fielt, tt>ie *>iel ftinber er f)at tc. (Er weift, tpie Diel Ärügel er trinft, u>a$ er gern ifct ic.

610.

Der 23ucf)menfd> (Der 9? om a n * G f e I).

611.

& o m i f d> c r (Efjarafter.

Der Stranfe (Reifer, fetyier o^nmcidjtig).

O ©Ott id) franfer 9ttann! (Sdjretenb.) 2Ba$? 3t)r glaubt n>of>(, id) fpiete eud) Äomöbie t>or? (Sid) uor bie 33ruff fdjtagenb.) 3d> Mn ein franfer 9Dlenfd), unb fo gef)t tyv mit mir um? Sol öimmel- element gönnt mir n>enigf<en$ bie Sichtung, bie ein Gterbenber für feine wenigen Stunben beanfprud>en fann! 3d) tpitt bo$ fetjen, ob id) 9lu^e befommel

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612.

2) er alte ©attc,

ber über bie Gbe a<*nft, fid) lieber unter bie 9täber be$ SoctjjeitSfiaferS geworfen t)ätte :c. ben 2)oftor immer ängftlicf) na<f) bem 23efinben feiner 2llten fragt.

613.

2) er Ctebbaber,

ber gerabe bei fd>icfticf>cr ©elegenbctt, al$ er fi<$ feiner <Dame erfläreu »in, ftoif)c\\ev wirb. GS !ommt ein anberer beinahe mit Grfolg jum 9teben. Gr fd>reibt.

614.

5 i g u r.

„GineS fd)idt fid) uid)t für alle", bat mein feiiger ftranjt gfagt. QBober ber 23ub alles gbabt tyxt, weift icb nit, aber fein <5prüd)el fein t>on 9Jtunb au 9Kunb gangen, baS fyab i mit eignen Obren gbört.

(3itate aller SHaffifer erfdjeinen ber alten ^Kutter be$ t>erftorbenen SotjneS, Stubenten, al$ beffen eigene ©ebanfen.)

615.

Unternimm nid)t, was bu nid)t tragen fannft. Giner, ber an einer £äcf)erlid)feit au grunbe gebt. Gr weife fie nid)t au tragen.

616.

Giner, ber in ber Sat überall Hnbeil mit binbringt. 2lber buref) feine Säppifd)feit, angefd)icfti^feit. - 5Vein aberglaube!

5*5

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617. S a e n e,

n>o einer feinem Q3oigefetyten (ber ber Jodjter ober ftrau nachfeilt) alle ©robfjeiten mit füfeUdKm lörinfen unb benoten ©ebärben fagt, bafe e$ anbere nicf)t tjören:

„Sie etenber Werl uercict)tli<f)er 9Jtenfd) id> n>erf Sie bic Sreppe hinunter."

618.

SV o m i f d) e 3 i g n r.

Gin n>iberlid)er Patron, bem i>on einem Schlau- meier jugerebet n>irb, lieb $u fein. „2)enn, nidjt u>al;r, e$ ift einem bod) fclber lieber, tuenn e$ beißt, n>eld) ein angenehmer, lieben$n>ttrbiger 9Äenfd) ba$ ift?!"

2)urd) ba$ 23eftreben einer outrierten ütebenS» nuivbigfeit nnrb ber alte Gfjrenmann ganj ttnau£- ffel;lid) nriberlid), metjr, ate er e$ aubor getoefen.

619.

o m i f cf> c 5 i g u r.

Gin 2lgent, ein £cichenbeftattung$gefellfd)after mit Srauenoarennieberlagc »erlmnben.

(fr fleht jeben baranf an, nne benfelben ?rauer- fleiber fteiben würben ober welchen Sarg er brauste, ob er etma$ für$ 23egräbni$ fpenbieren fönnte zc.

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620.

S? o m i f cf) e 5 i g u r.

®er 3ucfei(manu, 3ägen<m*r/ Q3egetarianer. £ecft aber immer 23cmbon3 bie mit Scf)uap3 gefußt fiub. Sonberlidje ©effen begleiten feine mit fonber- lidjer 9teben>eife vorgetragenen abfonberticfjeu ©c- banfen. 3"* 9?ad)tcafe: %a, nrie fommen Sie £ici> f>er? 9?un, als greunb natürlicher £e- b e n $ \v e i f e.

621.

Ö u m o v i |t i f d) c <S j e n c.

Giner rebet in eluemfort, läßt ben anberen gar nid)t 51t Qttorle fommen ($ur QBerfntng).

Gr nennt if>u nad) ber Q3erabfcf)iebuug: „"plaufdjerl, mit bem fein QBciterfommen iff «nb bei bem man nur 3eit verliert."

($er fommt 2lnfucf)en abermals anzubringen.)

„3efTe$, f*on lieber ber ^laufc^erl!"

an

<2Ba$ man alle* uid>t berebeu barf.

Gr ermahnt immer: Sie werben ff cf> Knau« net>mticf)feiteu auaiefm Sie, Sie toerbeu fivf> geinbe machen, ba toerbn S' mit 'm (S'ridjt 2lnftänb Jjabn zc, zc.

623.

G f) a r a f t e r. 51' a r i f a t u r.

<Der einf <#meid)etub : ,,3d) fage uid)t, n>eit e3 mir ben Ginbrucf ma$t, fonberu . .

5*7

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„<Z$ ift alte* wrtreffttch, ich bin ent$ücft, aber ich mache Sic nur vertraut, anbere fagen *

„2lch 3^rc ftrau, ein fotct> liebes, anfpruch$lofe$ QBefen, ich fage (nur) "

immer lobenb unb um ben 23rei gebenb, immer böchfte£ QBo^ttPOÖen für anbere tyeucfjetnb, einen, ber feinen Säbel »ertragen mürbe, in neroöfe Auf- regung hineinjagt. Se^terer nmrfe Jeben anberen jur Sür hinauf aber ben (Ehrenmann ! !

624.

„9ictn, nein, ba$ muß anberc werben. Dia $reunbe fagen'3. £eut, bie bir'$ gut meinen, fagen'3. 3cf> finb fetbft. 6$ geht nict>t an, baft bu feierft unb immer feierft, ba fommt man auf eigene ©e- banfen."

„3<h nur auf tt>entg. Unb ba bin ich gegen bich mit- teitfam."

„Wai) feine dben Spaß. 2tnbere ^auen haben OWänncr, bie in$ ©efd)äft, in bie &}an$tei müffen. Grft abenbS j'öauö fommen, nit eitern alleweil auf ber flittetfatten fi^en."

„3a, fott ich'3 einer anbern ?"

„2>a gibt fich bie £ieb aus ba ttnrb man ficf> aumiber."

„So , bu mir nie, £otti."

,,2ld) geh mir, ber SJiann muft n>a$ fein, tt>a$ be* treibn."

„Sammle ich nit 9Jtarfen für unbefleibete Schul- ftnber, habe ich «tt nach bem ©runbfah: ber 9Jienfd) lernt nie au$, ftlügelfiorn blafen glernt? ®ie

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9iad)barn tyaben fid) efjer über mein Sun aU über mein Unterlagen ju befeueren." ,,©et> du!"

625.

ftomif$e£ (Segen über dreier <per-

f o n c n.

$>er eine jum 23eifpiel Sieger im 'proaefc, Sütme, ba^er muft fief) ber anbere immer bedingen unb faure ©efid)ter in füfee t>erjie&en, unbefdjaffene QBorfe in freunbltdje t>erfet)ren, aueb in ©egennwtrt 23efannter, bie ben ©egner lennen, bamit er fid) feine 23iöfce gebe.

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Chartert unb ;ftad)tt>eife ju bcn @cbiri)ten

Anzengrubers Gedichte wurden zuerst gesammelt von Bettelheim in der Gesamtausgabe Stuttgart, Cotta 1890; zitiert wird die dritte Auflage 1897, welche die Gedichte in Bd. V, S. 251-344 bringt.

Gedichte aus der Werdezeit. Anzengrubers Jugendgedichte sind der Hauptsache nach in zwei handschriftlichen Sammlungen enthalten:

1) GV = @ebi*te unb poetifcf>e <8erfucf)e oon £ubtt>ig

©ruber. 1863. Die Jahreszahl gibt, wie es scheint, an, wann das Heft begonnen wurde; die Mehrzahl der darin enthaltenen Gedichte stammt aus dem Jahre 1864.

2) Ch = ©ebic^tc t>on ? <2Bien 1867. Titel in schöner

Zierschrift. Darüber hat Anzengruber mit Bleistift geschrieben: G^aoä. 9lufbe$altene ©ebi$te. 9luä meiner Qöerbejeit t>on £. 91. Derselbe Titel mit Tinte auf der Innenseite des Umschlagblattes.

Das Heft besteht jetzt zum größten Teil aus losen Blättern, der ursprüngliche Zusammenhang kann nicht mehr hergestellt werden. Es scheint eine Redaktion der Jugendgedichte beabsichtigt gewesen zu sein, wie die Aufschrift auf Seite 3 beweist: I. Periode (1859—63). Eine Anzahl von Gedichten wurde aus GV übernommen. Leider hat sich das Heft nur in fragmentarischem Zu- stande erhalten.

Die Interpunktion der Jugendgedichte ist oft sehr flüchtig. Es schien dem Herausgeber sinnlos und hätte den Apparat schwer belastet, alle fehlenden Interpunktionen zu ver-

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zeichnen. Interpunktionseigentümlichkeiten, in denen eine bewußte Absicht zu vermuten ist oder die für das rhyth- mische Gefühl des Dichters charakteristisch erscheinen, werden verzeichnet.

S. 3. 9Keine$ 33ater* 6rbe in Ch und GV. Text nach Ch. - 35 3eit, Ch; 3eit GV | 3u fcolben füfcen Ch.

S. 4. Sräume. Ch. 5i brofct, |

S. 5. ©rabförift. Ch.

S. 6. «(fragmentieren in Ch und GV gleichlautend. S. 6. 9*eftgnation in GV; vgl. dazu S. 293, Nr. 94. S. 6. Sin 'Silb in GV, datiert von Groß-Kanizsa, wo Anzengruber zwischen 25. Mai und 1. Juli 1864 weilte. S. 7. Abgelaufen ! in GV.

S. 8. ©a$ Cieb t>otn £eibe(n) in Ch. Vgl. oben S. 272, Nr. 26.

S. 10. ©ie (Sonnenuhr in Ch. 12s hieß früher: 93ou 3abven läuft bie (Srbe um bie Gönn, 127 ©a feine ßeuctyt im en>gen SJieer aerronn. | \2\g bis 1223 in Ch mit Bleistift nachträglich gestrichen.

S. 13. ®e$ © afein« ©lücf Ch.

S. 14. ©er 6traud). GV.

S. 14. „Sluä!" GV, datiert: ©rofc-tfaniafa, also ver- mutlich zwischen 25. Mai und 1. Juli 1864 entstanden.

S. 15. ©elfter in GV, datiert: Qfatat^urn, also zwischen 1. und 22. Juli 1864.

S. 16. 9ta$tteud)ten, GV, datiert: Gauerbrumt, also vermutlich zwischen 23. Juli und 31. August 1864.

S. 17. 93agiate, GV.

S. 18. Sfläcfytlicf) unb Alltäglich, erhalten in Gürtlers Nachlaß, von Anzengrubers eigener Hand geschrieben und von ihm signiert. Wiener Stadtbibliothek, I.N.3817. Druck in Äeimat, 1884, I. Bd., S. 52. In Faksimile ver- öffentlicht von Löwe im »Forum", Wien, 15. September 1908, vgl. „Deutsches Volksblatt«, 16, September 1908.

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S. 19. «än 3 fi... GV.

S. 30. Sin £ieb GV, datiert: Ceoben, 11. Oftober 1864. Vgl. dazu : Sine (SrbohmgSretfe, Bd. I, S. 25422 ff. S. 36. O toärft bu mir erfcfytenen . . . Ch. S. 37. <£rälubium. Ch.

S. 39. Über* 3a&r. GV. Iii Klammer: tteb. Am Schluß des Gedichtes die Bemerkung: ,/2ln ^ouife ??ran$ ge- geben aur 5?ompofttion, t>on betreiben an Äo&l überreicht. Oauerbrunn". In Sauerbrunn hielt sich Anzengruber vom 23. Juli bis Ende August 1864 auf.

S. 40. Japancfifd). VG und Ch. In GV datiert Csakatiuirn, also vermutlich zwischen 1. und 22. Juli 1864 entstanden.

S. 41. <5>ie 9Ke$c ift ba* redete ISeib... Ch.

S. 41. Sftotto. GV.

S. 42. 6onett. GV.

S. 42. SSaS ift ein Dtd)tev? GV.

S. 43. 38a« id> meine. GV. Datiert: am 7. ?4>ril 1864. Qttaraäbiu.

'S. 46. Gtyvtektymi. GV.

S. 46. Gingen unb 6d)(acjen. GV. Datiert vom 25. März 1864.

S. 49. ®id)ter unb <3cfyauft>ieter. G V. Das Zeichen fc« : kann wohl auf Csakathurn gedeutet werden, womit die Datierung zwischen 1. und 22. Juli 1864 gegeben wäre.

S. 49. 3)od) ein Äerj in GV, datiert: Sö(afatyurii), also vermutlich zwischen 1. und 22. Juli 1864 entstanden.

S. 50. 0a« blinbe Äinb. Ch und GV. Druck in der Zeitschrift ©foSfuren V, 352. In GV datiert: Q3rucf, also vermutlich im September 1S64 entstanden. 5028 nne Ch GV | im D | 51 io bift nur GV | 51 n in GV bafc in Ch mit Bleistift verbessert: baä | 5 ho Gedankenstrich fehlt GV.

S. 52. 3)e$ «ertlerä Cicb. GV (loses Blatt) und Ch. GV gibt das Datum : Stiarasbin 1864, am Otflcfen liegenb.

S75

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Die Handschriften stimmen vollkommen überein. Anzengrubers Aufenthalt in Warasdin ist belegt vom 7. April bis etwa 20. Mai 1864.

S. 53. 91acf>ffm<f au* t>em S&eaterteben. Ch. Gedruckt in der Sammlung: $lu$ allen ©auen. <$>etftige £tebe#* gaben für bic Äirctyborfer, gefammett oon Äarl ©on Gigling, VMn* 1877. 567 ber D ;

S. 59. ©cutfebe Kultur. Ch. Titel vom Herausgeber.

S. 60. Öftretcfc* heitrer Sag. Ch.

S. 60. 6oupletftrotf>e. GV.

S. 60. l^ilofop&ie. Ch.

S. 61. tflug^cit. GV.

S. 61. Gin Scnfforn ber qßei$f>ett. Ch.

S. 61. tfinber ber 3eit. GV. Der Titel vom Heraus- geber.

S. 63. SRe^tfto. Ch Titel mit dem Zusatz: SStte^ifto] anno 18(51. Nach der zweiten Szene (S. 71) notiert Anzen- gruber:

3. <S)er 6#rtftfteHer.tflub - Äeine'fcber Siebter be* Teufel« £tebting

4. 3m $lbgeorbncten£au$

5. 3tn SCRinifterfalon

6. 9Un Sricb&ofc

S. 72. Zwischen 9D*ep&ifto und (ftortfe^ung) in der Handschrift der Zusatz: anno 1862.

S. 92. Nach: S)ie 3$orlefung. folgt die Notiz von Anzengrubers Hand : ©a biefeä fo n>ie bic ferneren ftort- fe^ungen uon We^ifto 1862 au t>iel 9*aum für ein 9toft5enbucb einnehmen toürben, fle&e bie 5ortfe$ung uon Hillen unb *>on biefem "Brucbfrücfe in bem baju ge- fertigten 93ud) „Sftep&ifto". Darauf folgen sofort: Striaen, das heißt Aphorismen u. dgl., die mit „OTep&ifto" nichts zu tun haben. Das Heft, welches die abgedruckten Bruch- stücke enthält, ist ein Fragment, das mit S. 25 beginnt

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und in der Anordnung der Wiener Stadtbibliothek bei den Fragmenten von (StyaoS liegt, obwohl es sich durch Papier, Schrift und Anordnung sichtlich von den (Sfcaoä- Fragmenten unterscheidet. Das Buch „SÖßep&tfto" ist ver- lorengegangen.

Gedichte aus der Reifezeit.

S. 93. Die Handschriften der Gedichte aus der Reife- zeit sind auf einzelnen Blättern erhalten, welche die Wiener Stadtbibliothek bewahrt. Jedes Blatt ist einzeln signiert.

S. 93. 3Benn icfy btr biete ©ruft. In zwei gleichlautenden Handschriften. I. N. 16660 und 16661. Angeführt in einem Briefe L. Anzengrubers an Alfred Klaar vom 7. April 1884 (Briefe II, 184): „®a$ nactyfolgenbe ttwrbe am Sage ber Slbfa&rt nad) <?>rag, 29. 9Kära 1884, vormittags ($$ermometerftanb unb QBinbrid)tung nietyt notiert) ge- bietet, ftefct aber in gar feinem 3ufammen$ange mit meiner 9*etfe, roie Sie, Bereiter Reiftet im Gange, bieUeicbt anfänglich vermuteten, aber nadjbem icfy 3&nen bie Mitteilung aufagte, fcabe id> fein 9Redjt me&r, Sfcnen bie Snttäufcf>ung $u erfparen. <£$ ift bie Älage cineä loderen 3eiftg$ (niebt bie meine), ben* eine ehemalige ©etiebfe, nunmehr ffrau eine« anberen, ni$t mefcr lennen ttrifl."

S. 94. Regentage. Hi 16575, H2 30055. Di in S)ie Ge- genwart, Berlin 1879, XVI, S. 51 (Nummer 30 vom 26. Juli 1879). D2 = kleiner SKarff. 1883, Breslau 1883, S. 60 - 69. - Z. 11 roünfc^e D2 | Z. 70 grimmen Hi H2 D2, grimmem Di | Z. 15 v. u. a&nteft D2. Vgl. Anzen- grubers Erzählung SUte £iebe in Band XIII, S. 78 ff.

Geschrieben nach Anzengrubers Kalender zwischen 7. Juni und 5. Juli 1879.

S. 100. etim 93ef*eiben. Hi 16567 auf Rückseite

* Bettelheim druckt offenbar irrtümlich: fcer. 9titsen0*u*er. l. 37 577

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eines Briefes vom 16. September 1882. Di in »Heimat«, 1883, S. 531. Z. 3 beglücfet Hi, entlüdet Du

S. 102. ©ie Eteb ein Sraum. Hi 16652, H2 16653, ab- gedruckt in »Heimat«, 1884, S.453, zu einem Bilde von G. Alberti, welches die in der ersten Strophe geschilderte Situation gibt. Alle drei Fassungen gleichlautend.

S. 102. ©a$ tt>ar bie 3eit Handschrift 16592. Oedruckt in kleiner Sttartt, Breslau 1883, S. 14 f.

S. 103. ©auer ber ßiebe. Handschrift 16587, Druck in Friedjungs »Deutscher Wochenschrift", Nummer 20 vom 18. Mai 1884. Beide Fassungen gleichlautend.

S. 104. <£rfa$renf>eit Handschrift 16674, Druck in »An der schönen blauen Donau«, III (1888), S. 437. Beide Fassungen gleichlautend.

S. 105. Qößctttt bic§ ein QBeib betrogen $at. Karton 16555.

S. 105. <23eim Sd>a$. Handschrift fehlt. Druck in der »Heimat«, 1876, I, S. 410, zu einem Bilde von Max Kalten- moser, das die geschilderte Situation gibt.

S. 106. 58ertrmiU$e 3tt>ieft>ra$. Handschrift 16589. Druck in »Wiener Mode« vom 15. Februar 1 888. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 17. Dezember 1887.

S. 107. 'm <33uabn fei ©ebitt. Handschrift fehlt. Druck: »Voisthaler Bote«, touristisch-humoristische Zeitschrift, Or- gan zur Wahrung der Interessen der Alpinen Gesellschaft »Voisthaler« in der ersten und einzigen Nummer vom 9. Jänner 1886. Ausschnitt im Schriftenkasten I. N. 16640.

S. 108. «2ln bie Ungetreue. Geschrieben nach Anzen- grubers Kalender am 23. November 1889. Druck nach »Deutsches Dichterheim« im »Heimgarten«, XIV, S. 385. Faksimile der Handschrift in F. J. Böhms »Gedenkblätter an Ludwig Anzengruber«, Breslau 1915, S. 134 f.

S. 108. etimmungSbilb. Handschrift 16599. Druck in »An der schönen blauen Donau«, III (1888), S. 220.

S. 109. 5>ie 9*uine. Handschrift 16656.

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S. 110. gWontmad&t im ©ebirge. Handschrift 16649. Druck in »Heimat«, IX. Bd., 1884, S. 52. In Handschrift fehlt der Zusatz: im ©ebfrge. Im Druck der Zusatz: Zur gleichbenannten Zeichnung Riegers, S. 53. Das Gedicht nimmt nur stimmungsmäßig Bezug auf das Bild, das eine Mühle und eine Holzhütte zu beiden Seiten eines Oießbaches zeigt. Handschrift und Druck im Texte voll- kommen gleichlautend.

S. 111. <5vüWn$. Handschrift 16666 auf der Rückseite eines Briefes vom 1. Mai 1889, in welchem der Redakteur der Zeitschrift »An der schönen blauen Donau« um Bei- träge bittet. Druck: »An der schönen blauen Donau", 1889 (IV. Bd.), S. 244. Handschrift und Druck stimmen vollkommen überein.

S. 112. S)er ^faltet. Prolog 16581. Ein anderes Blatt (16665) bringt unter dem Gesamttitel ^faltet unter Hin- weis auf Prolog I. und Voraussetzung des Mottos: ab *>on mit ©emein^eit, mit der Bezeichnung II die Verse S. 115? ff. | 1142 siefct e* ifm bafrtn

S. 1 15. ^orrcfponbenjmit bcn Sternbett>o£nern. L. Anzen- gruber „Gesammelte Werke«, Cotta, 18973, v. S. 323.

S. 116. ßinjlebler* Gtogfeufaer. Hi 16663, H2 16664. Druck in „Heimat«, 1885, I. Bd., S. 334.

S. 116. 9ti$t $um blauen #tyer. Handschrift 16625.

S. 116. ©Ott. Zettel in Karton 16555.

S. 117. <2Be$cn ber 3eit. Handschrift 15596. Titel vom Herausgeber. Schriftzüge der Frühzeit. Am Rande neben der ersten Zeile: ba* tönt ber 3eit.

S. 117. 3)er QBeife. Die Handschrift auf das Umschlag- blatt des Gedichtheftes Gtyaoö geschrieben mit der Über- schrift: Sinaut^cilen. Auf der dritten Seite des Umschlag- heftes steht dann der Titel: 3)er <2öeife, zweimal unter- strichen. Druck in kleiner ^Kartt, 1883, S. 101-10. II82 vielem H, tt>Ubem D.

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S. 119. ©oft unb ber Qlt&eift Handschrift 16572. Titel vom Herausgeber.

S. 119. ®ie Spinnen unb bie fliegen. Handschrift 16623. Di= »Heimgarten«, II. Bd., S. 735. D2 = „Satura* Neue Beiträge zur deutschen Literatur, herausgegeben von Emanuel Richter, Brünn 1882 (II), Nummer 7 vom 15. April 1882. D3= kleiner SNartt, 1883, S. 142-4 unter dem Titel: fliegen unb Spinnen, Der Zusatz: $abet fehlt H Di. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender im März 1878.

S. 121. et ^eterS 5?Cage. Handschrift 16651. Druck in Friedjungs «Deutsche Wochenschrift«, Nummer 3 vom 18. November 1883, S. 6. Ursprünglich sollte der Titel lauten: 3m ftimmel. Z. 1 in trübem D | Z. 16 H hat Sfta^mmg über durchstrichenem Rettung. D hat QBar* mmg. | Z. 21 93t$ bann mein 6o$n D | Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 12. Juli 1881.

S. 123. 3)er Sfrömtnfte in feiner 9lrt Handschrift 16570. Di = „Heimgarten«, III, S. 54. D2= kleiner SRarfc, 1883, S. 145. Z. 33 nach iwrbeigerannt und erfreut fehlen in H die Gedankenstriche | Nach Z. 34 in H gar keine Interpunktion. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender zwischen 24. und 30. August 1878.

S. 125. QBenn unfere $oten ttrir jur Srbe betten. Hand- schrift auf Zettel in Karton 16552.

S. 125. 3>ie ewigen ©öfter. Handschrift 16559. Inter- punktion fehlt vollständig. Quer an den Rand geschrieben die Verse:

9lod) einmal $erftäubet 3)a£ taufenbfacfy ©en>efene. . . S. 126. <33oW$tt>eife, I. „Deutsches Dichterbuch aus Öster- reich«, herausgegeben von K. E. Franzos. Leipzig 1883, S.257. Faksimile: „Österreichischer Illustrierter Volkskalen- der«, Uli (1897), S. 186, mit dem Datum „März 1877«

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(Mitteilung Castles). Das Gedicht scheint weite Verbrei- tung gefunden zu haben. A. Wille las die letzte Strophe als Fahnenaufschrift am Strande von Westerland. („Fahnen- aufschriften am Strande von Westerland« von A. Wille- Bremen im »Bremer Tagblatt« vom 3. August 1918.)

S. 127. 93oK$tt>eife, IL Handschrift 16669. Druck in K. E. Franzos „Deutsches Dichterbuch«, 1883, S. 267. Beide Fassungen gleichlautend. Geschrieben nach Anzen- grubers Kalender im April 1882.

S. 127. Um mi i$ mir net I Handschrift in Karton 16551. Das Gedicht ist am oder nach dem 12. Juni 1889 geschrieben.

S. 128. <2Kic& «Immert nit b* Qöelt unb nit Sanb. Handschrift auf einem Zettel in Karton 16555.

128. QBetterfunbe. Handschrift 16566.

S. 129. ©a$ einige, toaS bem 90?enfc^cn frommt. Hand- schrift 16569.

S. 129. '$ alten 6eW>$ etogfeufaer. Hi 16593, H2 16594. Geschrieben am 31. Mai 1881 (auch im Kalender vermerkt), gedruckt „Heimgarten« 1882, S. 147 (21. Juni 1881). Z. 7 unföulbig* 93engerl Hi | Z. 9 ba* Hi.

S. 130. 9Kenfäenf($fcffaL Handschrift 16668, geschrieben am oder nach dem 2. Oktober 1880. Titel vom Heraus- geber.

S. 130. Scheiben. „Gesammelte Werke«, 18973, V, S. 261.

S. 131. eprüc&e. Handschrift 16565. Di = ein ver- besserter Zeitungsdruck. D2 == deiner SOiartt, 1883, S. 81-2. Zweiter und dritter Spruch in D2 fälschlich zusammengezogen. H und D2 bringen als fünften Spruch noch das Gedicht ®a$ $ragifcfye (S. 143), das in dieser Ausgabe in die Abteilung „Leben und Kunst« gezogen wurde.

S. 132. SMeQöett gleicht einem ungeheuren 2lad. Hand- schrift in einem Notizbuch aus dem Besitze des Herrn

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Karl Anzengruber. Das Gedicht stammt vermutlich aus dem Jahre 1889.

S. 132. <2Ber ttriU e$ ttmgen? Handschrift in Karton 16551. Das Gedicht stammt vermutlich aus den letzten Tagen; Anzengruber notiert sich auf demselben Zettel die Pointe: 3$ tt>erb' fctyon fleißig bafür bieten für das Gedicht S)anl (vgl. S. 209).

S. 132. eeben*tt>ei$$eit Zettel in Karton 16552. Titel vom Herausgeber.

S. 132. 3uft>ru$. Handschrift 16840. Druck im „Wiener Boten«, 1891, S. 28.

S. 133. 9tat Handschrift faksimiliert in „Vindobona« des Wiener Journalisten- und Schrifsteller-Vereins „Con- cordia« (erschienen April 1880), S. 15.

S. 133. 3)eS SllterS QSßefS&eit. Handschrift 16744. Kon- zept auf dem gleichen Blatte, welches die Anekdote „Das Bäuerlein auf der Pferdebahn« und „Der geprellte Fuhr- mann« bringt; fällt vermutlich in die letzten Lebensjahre des Dichters. Druck: Wiener Bote, 1890, S. 64.

S. 134. 3n trüber 3eit. Handschrift 16657 und 16658 mit der Datierung: 3m QBonnemonat be$ Sa&reS 1884. Zeitungsdruck (D) liegt bei. 134iq ba$ D | 1359 Soff, bafc | 135i8 ertragen, |

S. 135. Ob bumm, ob ftyled)t. Handschrift 16671. Druck. „Kalender des Deutschen Schulvereines«, 1887, S. 11. Titel vom Herausgeber. 1367 fügt Hi, bringt D | Neben 3rgp setzt Anzengruber in Klammer die Erläuterung $lrgfite. 136i2 attrirnt Hi, jtemt D | Die letzte Strophe fehlt in D.

S. 136. ®enfft>rucf>. Handschrift 16667. Titel vom Heraus- geber.

S. 137. <2Bie flug, tyr Mütter. Handschrift fehlt. Druck: „Eiebling fcfyläft". Nach dem Gemälde von R. Hohenberg. „Die Heimat«, 1884, II, 736. (Mitteilung Castles).

S. 137. 3$ &ab erreicht ba* Siel be$ 6treben$, Hand-

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schrift 16613, datiert: am 11. Mai 1884. Druck in Fried- Deutscher Wochenschrift«, Nummer 51 vom 21. De- zember 1884.

S. 138. 3m Snnern gefeftet »Heimat«, 1883, S. 211 Geschrieben nach Anzengrubers Kalender im Dezember 1882.

S. 139. 6agn im Gümmer Sbalm. Handschrift fehlt. Druck: » Kränzchen-AI manach des österreichischen Tou- risten-Klubs«. Wien, Gartenbaugesellschaft, 1882, Faksi- mile. (Mitteilung Castles.)

S. 140. 3$ ftmt bev alten ftabet nacty. Handschrift 16618. Druck in »Heimat«, 1883, S. 68. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender im April 1882.

S. 141. <2Bo$l möglich ba§ e$ anber* ift unb war. Handschrift auf einem Zettel in Karton 16551.

S. 141. Reifung. Gedicht nach Anzengrubers Kalender, entstanden im November 1887. Handschrift 16619. Druck in »Kunst-Chronik«, XII, Nummer 1 (vom 7. Jänner 1888). Druck umrahmt von einer Zeichnung, die rechts einen Maler, links einen Photographen darstellt. Z. 29 zu- gegeben D | Auch abgedruckt im »Heimgarten", XII, S. 462. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender zwischen 18. November und 17. Dezember 1887.

S. 143. Eeben unb «ü&ne. Handschrift 16648, datiert: 2Öien, ben 21. Sluguft 1871, mitgeteilt von Anton Bettel- heim im »Heimgarten«, 1910 (XXXV), S. 306. (Aus Sammlung Friedrich Schlögls: Widmung an Friedrich Schlögl.)

S. 143. 5)a$ $ragif#e. Vgl. oben »Sprüche«, S. 131.

S. 143. Siebter. Handschrift 16622. Druck in »Allgemeine Kunst-Chronik«, XII, Nummer 9 (Wien, am 3. März 1888). In »Kunst-Chronik« schließt der vierte Vers von III (Söer nadter 6d)öm)eit. . .) mit: ®en tfagt m$t an! Z. 5—8 fehlen | Gedicht III, Z. 10 brängen, H. Die Gedichte I, II,

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und IV werden von der »Kunst-Chronik« im Nekrolog auf Anzengruber (1889, Nummer 26) zitiert.

S. 145. Crfa^rungSfatj. In einem der Tagebücher, die sich in Bettelheims Besitz befinden. Gedruckt: »Deutsche Zeitung« vom 22. Dezember 1889.

S. 145. ©idjter unb ©ictyterling. Titel vom Herausgeber. Handschrift in einem Notizbuch, das sich im Besitze von Prof. Dr. A. Bettelheim befindet ; stammt vermutlich aus der letzten Lebenszeit des Dichters.

S. 145. joameding. Handschrift ebenda. Unter dem Titel »Dichterlos« im »Hamerling-Album«, herausgegeben von P. K. Rosegger, Wien, J. Hauler, S. 9 (vgl. »Illustr. Wiener Extrablatt«, vom 15. Dezember 1889). Im Drucke: ©cntftcin für ©robftcin.

S. 145. fteftgrug. $)em Gtctnberger 9Kcmnergefang- Derein. Handschrift 16574. Geschrieben auf eine Mit- gliedskarte des »Allgemeinen Deutschen Schriftsteller- Verbandes«, vom 1. Mai 1882.

S. 146. ©ie JoeraeneWnbtger. Handschrift datiert vom 3. April 1885 und signiert, auf einem Zettel in Karton 16552. Druck: »Deutsches Dichterheim«, V. Jahrgang, 1885, Nr. 21, S. 353 (Mitteilung Castles).

S. 146. 38enn ttrir eucfy £ören von bem fierjMut fagen . . . Handschrift auf einem Zettel in Karton 16555.

S. 147. ®td)ter« Älage, Handschrift 16588. Alte Schrift.

S. 147. öelbftbetrctcfytung. Handschrift 16642. Druck: »An der schönen blauen Donau«. I. Bd. (1886), S. 100. Handschrift datiert vom 4. Februar 1886. In der Hand- schrift ursprünglich betitelt: SMdjtetS ßinfe&r. Anzen- gruber streicht diesen Titel und schrieb mit Bleistift darüber ^n micfy, strich es aber ebenfalls. Der Titel Gelbftbefracfytung erst im Druck. Z. 8 Anzengruber schwankt in H zwischen ©unft und £ob, ohne daß zu erkennen wäre, wofür er sich entschied.

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S. 149. gin Äunftfreunb. Handschrift 16591.

S. 150. ©' fiauptfac*. Handschrift 16635, datiert No- vember 1886. Druck in Nummer 1 des XI. Jahrganges der „Allgemeinen Kunst-Chronik« (1887). Das Gedicht ist geschmückt durch eine Aquareliskizze von Franz Rumpier, einen Bauernburschen darstellend. Seite 9 bringt ein Faksimile der Originalkomposition der letzten Strophe von Johann Strauß. Z. 23 bie 3Belt D | Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 28. November 1886.

S. 151. ©ic arme 'TOagb. Handschrift 16611 und 16612. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender im April 1882.

S. 152. ©er arme fronte ^eter. Handschrift 16585. Druck in „Die Heimat«, X (1885), S. 281, zu Silhouetten- zeichnung von L. Fehrenbach, welche den Krüppel dar- stellt und zwei gutgekleidete Mädchen, von welchen eines Schlittschuhe trägt. In die Druckkorrektur (St.-B. I. N. 16584) hat Anzengruber den Titel ©er fr ante ^>eter hineingeschrieben. Das Gedicht erschien ohne Anzen- grubers Namen. Auf der Handschrift die Notiz: ©er arme franfe ^eter $u Silhouette, aber o^ne 3luffd)rift

S. 152. ©ie STCä&terin. Handschrift 16590. Druck: ©eutfdje ©tdjtung, herausgegeben von K. E. Franzos, II. Bd. (1887), S. 29. Druck hat stets Sterin | Z. 5 ä^eft D. Neudruck in „Der Strom", 1911, Nummer 4. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 8. Jänner 1887.

S. 154. 3m Qöalbe. Handschrift 16607. Druck: „An der schönen blauen Donau«, II. Bd. (1887), S. 317. Gedicht III, Z. 8 'S ift H, unb D | Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 25. Juni 1887.

S. 158. 3»ei S<$tt>eflern. Handschrift 16673. Di in ötferretc&iföe ßefeyatle, 1884, Nummer 37. D2 in Fried- jungs „Deutscher Wochenschrift«, 1883, Nummer 9 (30. De- zember 1883), S. 6. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender im April 1882.

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S. 159. 3uanita. Handschrift 16624. Druck unter gleicher Signatur im Schriftenkasten (Zeitungsausschnitt). Nach Anzengrubers Kalender geschrieben zwischen 4. und 22. Juli 1886.

S. 161. ©er 9ia$tfd>tt>ärmer I. Handschrift 16616, datiert: 10. Mai 1886. Ohne die Bezeichnung I gedruckt in 3>eutfd>e ®t$tung, IV (1888), S. 296. Z. 13 meine] reine H | Z. 15 empfänbe H. Nach Anzen grubers Kalender geschrieben zwischen 18. und 25. Juni 1886 mit dem Vermerk: f(ie^e) früher.

S. 161. ®er 9ted)tf$tt>ärmer II. Handschrift 16617. Auch die Bezeichnung II in der Handschrift. Nach Anzen- grubers Kalender geschrieben am 8. Jänner 1887.

S. 162. Steider 3m*. Handschrift 16577. Druck in »An der schönen blauen Donau", II. Bd. (1887), S. 54. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 7. Jänner 1887.

S. 165. SMe Slbbaffffm unb ber «Biftyof. Handschrift 16586. Druck in Friedjungs „Deutscher Wochenschrift*, 1886, Nummer 16 (18. April 1886). Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 9. April 1886.

S. 167. gjla^nruf an bie 9*eafttonären. Handschrift 16580.

S. 167. 9tta$nung. Handschrift 16580. Als bisher un- bekanntes Gedicht«, nach dem »Neuen Wiener Tagblatt-' vom 28. September 1897 im »Berliner Börsen-Courier« veröffentlicht. Z. 4 t>erloren, H |

S. 168. 9tur ^laerfrömmften ttnrb'S fo gut... Hand- schrift 16638, datiert: SBien, ben 16. 3um 1885.

S. 168. Ob bu biefy nennen mögeft nur bem alten. . , Handschrift 16693.

S. 168. ©er gute Äirte. Handschrift 16583.

S. 169. ©er ^opitaliften 9Zotf$rei. Handschrift 16583. Druck: »Figaro«, 1884, S. 123 (2. August 1884).

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S. 169. 9ta$ blutigen <2Bo$en. Handschrift 16662, datiert : am 27. Jänner 1884. Druck in Friedjungs »Deutscher Wochenschrift«, 1884. Nummer 5, S. 5 (vom 3. Februar 1884). Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 27. Jänner 1884.

S. 171. 93ergebne ^WCu). Handschrift 16634.

S. 171. 6prid>tt>orf-$&or&eit. Handschrift 16654.

S. 171. gflangelnbe <Sinftd>t Handschrift 16582.

S. 172. 3)a§ fetterer ßanbel tönt' in$ Steine, Hand- schrift 16573.

S. 172. Prolog prötubenten&orffettung... Gesammelte Werke, Cotta V3, S. 308.

S. 175. 9*a$ fünfunban>anjtg 3a$ren. Gesammelte Werke, Cotta V3, S. 311.

S. 177. Prolog, .jur^iwber^ürffe^rberöpcrrcic^ifc^- ungarifeben Storbpoleftjebitton. Handschrift 16727. Druck in »Morgenpost" vom 19. September 1874 und anderen Tageszeitungen.

S. 179. „3ur $eier t>c$ 29. 9tot>ember 1880". Druck: »Neue Illustrierte Zeitung", Wien, am 28. November 1880, Handschrift fehlt.

S. 180. Epilog au 9*aimunb* „<Berfd)n>enber". ©c- (proben im S&eater an ber QSßien am 50. Sa&reätage ber erften $luffü£nmg. Der Untertitel führt irre. Der 50. Jahrestag der Erstaufführung des »Verschwenders" wäre der 18. Februar 1884, gesprochen wurde aber der Prolog (von der Burgschauspielerin Wessely) in der von der »Concordia" veranstalteten Festaufführung von Rai- munds »Verschwender" am 30. April 1884. Vgl. Julius Stern »1859—1909. Eine Festschrift". Selbstverlag der »Concordia", I. Bd. 137. Zitat in »Neue Freie Presse", Nr. 7068 vom 1. Mai 1884. Gesammelte Werke, Cotta V3, S. 315.

S. 182. ©eutfcfyer ©ruft an bie §&eilne&mer be$

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ftan>ifcf)en <Serbrübenmö$fefte$ au <2Btetu Handschrift 16670, datiert vom 5. August 1884. Druck im Wiener »Figaro« (9. August 1884), S. 127. Z. 6 93a&ncn, H | Z. 14 Äune D | Z 16 9te*e H | Z. 18 unb D; et H |

S. 183. ©rüg jur $eier be$ fttnfunbattanaigiä&rigen Q3eftanbe£ fceä 3)eutfd)en $urm>erefne$ in 9teic$enberg. Handschrift 16672. Oedruckt in der Festschrift des Ver- eines; Ausschnitt im Nachlaß. Nach Anzengrubers Kalender geschrieben am 18. Juni 1886.

S. 185. ftetflieb tut 25. ©rttnbungdfeier be* QBienet Gcfyriftfteller- unb 3oumaliften-95creme^ „(ioncorbta". Gesprochen in der Festversammlung der »Concordia« am 19. Oktober 1884. Handschrift im Archiv der »Con- cordia«. Abdruck bei Julius Stern »1859—1909. Eine Festschrift«. Wien 1909. I. Bd., S. 142. Selbstverlag der »Concordia«. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 18. August 1884.

S. 186. 3um 50. 3a$re$ta$e ber QSeerbigung fferbinanb «ahmmbS. Hi S 16561, H2 16562. Hi datiert: Guten- stein, 8. September 1886. Abgedruckt unter dem Titel: 3)en ^Kernen 9taimunb$ im »Heimgarten« XI, S. 67. Anzen- gruber sprach das Gedicht am 8. September 1886 am Grabe Raimunds zu Gutenstein. Vgl. Dr. R. Tyrolts »Tage- buchblätter aus vergangener Theaterzeit", »Neue Freie Presse« am 11. März 1921. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 3. September 1886.

S. 188. Äarl Slmar. »Figaro« vom 11. August 1888. Handschrift fehlt.

S. 189. <3öetyna$t. Handschrift 16641, datiert Dezem- ber 1883. Druck in »An der schönen blauen Donau« II (1887) S. 555.

S. 191. 9*euja$v$$rug. Handschrift 16647. Druck in Heimat« IX (1884), S. 212. Geschrieben nach Anzen- grubers Kalender am 15. Dezember 1883.

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S. 192. 9ieuja$r$$ru& Handschrift 16626. Druck iir »Heimat- X (1885), S. 192.

S. 192. einer S^riftfteHerin in« «(bunt. Handschrift 16576.

S. 193. Sin eine junge Slutogro^en-Sammlerin (1884) Handschrift 16655.

S. 193. 3n SJranbftetfer* SUbum, datiert: Penzing, 18. März 1886. In Friedrich Schlögls Nachlaß.

S. 194. 3u «Silbern t>on ©efregger:

1. SKe Sföaler. Handschrift verloren gegangen. Druck unter dem Titel: §>efre$ger£ Stöaler im »Kalender des Deutschen Schulvereines", III. Jahrgang (1889), S. 74. Do- 5. und 6. Vers fehlen in D.

3. 5)a 3*t>oafUbi9. Handschrift verloren gegangen. Druck: »Album in Wort und Schrift. Herausgegeben von der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens«. Wien 1885, S. 3, Faksimile. Z. 7 Gedankenstrich fehlt. Die Antworten des Burschen sind im Original nicht durch Gedankenstriche, sondern durch die im Druck nicht wieder- zugebende Schriftanordnung abgehoben. Nach 6rf)uber und Qöean setzt das Original Punkte.

Die ersten beiden Gedichte wurden als Text zu leben- den Bildern von Defregger geschrieben und von Ober- regisseur Pettera in der Prager »Concordia« am 29. Jänner 1887 gesprochen (vgl. Gesammelte Werke, Cotta V3, 342, Anmerkung Bettelheims, und »Bohemia« vom 31. Jänner 1887, S. 3). Rosegger hatte Gstanzeln zu den anderen lebenden Bildern nach Defregger (»Die Wilderer«, »Die Brautwerbung« und »Der Urlauber«) gesandt. Erstdruck für Nr. 2 nicht nachweisbar.

S. 197. gin ferner Eiebergrufc ... Privatdruck. In Friedrich Schlögls Exemplar schrieb Anzengruber: £• Slnaengruber, 28. Sluguft 1882. Die Beilage des Druckes gibt eine ulkige Speisekarte zur $Ut-$eier

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om 27. ©eaember 1882, die Wassersuppe, Boeuf ä la Taaffe, Reichskanzlerspargel, Poulards »Vom Wege«, Grüne Erbsen 1883, Paletteschinken und Böhmische Dalken in Aussicht stellt und bei jedem Gericht gewissenhaft bemerkt: £onfert>e. Spenbe »on 9L Treben. Ein Manuskriptblatt (nicht von Anzengrubers Hand) gibt die Singstimme. Die gesperrt gedruckten Zeilen sind auf dem Privatdrucke rot gehalten. Vor der Angabe des Verlegers eine Vignette : eine Putte sitzt, ein Glas schäumenden Bieres in der einen, eine Brezel in der andern Hand, auf einem Faß und er- wehrt sich eines Bockes, An das Faß ist eine Tabaks- pfeife angelehnt, rechts steht ein Bierglas, links eine Flasche.

S. 200. Schöner <5ange$gru§ . . . Handschrift und Privatdruck 16630. 2. Strophe, Z. 9 mimmte H, D. Die 5. Strophe mit einer Anspielung auf einen häuslichen Unfall (vgl. Briefe Anzengrubers Nr. 389 vom 15. No- vember 1883 (II, S. 160).

In der Handschrift (16630) schreibt Anzengruber dazu:

6e$r geehrte* ioerr unb 5reunb! Slnbei fcnbe i$ Sutten bie 2lbf$rtft ben>u$ten 93äntoö, tum beffen le$ter 3ufaftftrop$e $reunb Ä»* nichts tpeiß unb mcfetä tpiffen bar f. (Saturn auf ^traaettel !)

SKit &o$ad&tung$t)oUem

©ruß

3&r £. Qlnaengruber.

Diese Strophe lautet:

9lo$ ein ©eburtätag 3ft n>eiter hinten 3n be$ fierrn QBttrjbac^ Ceyüon $u flnben; £)a§ ttrir nun btefen ffreunb frofc begrüßen,

05. Ä. ©c&embera. 590

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93erfte$t ftd) ja, ilnb ber 6ang fctyliefct benn Sod) normal Stiften ilnb <3d>embera! Als Beilage ein Riesenprogramm: &öd>fter ©'fdjnaä | noefy $<tyer als im Äiinftler&auä ! | ©roge | ©eburt$tag$* feftirität | 3u (Sfcren | ber ©näbigen! Das Programm bringt unter anderen Genüssen:

Sttdjarb SBagnerS JoulbigungSmarfd) ber „Sttftye" (®ie

33läfer fmb um $tt>ölf $uben t>erme£rt!) Seftgefang mit 3)onnerflang. ©ebicfytet *>on 2. Sinken-

gruber, vertont t>on Sand 9tfcfyter. © lebe ber beutfcfye 9*eidf>$f analer! ©eflamatton t>on

ftrtebricfy ^efj. Stynamityolfa au« ber Operette „Söiener Anarctyiften".

<33on Seifert (3)ie bomben planen ttnrttid)). feierlicher Spruch jum $age. ©ehalten Don ^eifter

SSubolf «tt.

^alofpintyec&romofrenefeuewert mit Äanonenfcfclägen

im Subelgarten. Über bie unenblfc^e Gelobte ber fiauäeinrid&tung. Gtubie

t>on $lbalmar Treben. QSioifeftion^fc^crae, bemonftriert am ^rinjl oon ^ro-

feffor Ulbert.

®ie einbructyftcfyere 'Sabettwnne. ©rofte (sjene mit 95erftung ber &eif)tt>afferleitung.

u. f. f.

3d)luftfableau : ©a$e#>lofton. Arrangiert t>on (Ernft 3ucf).

Söegen 9*ert>ofttät ber ©efeierten tt>irb um möglich grögte 9*m)e gebeten. filapatföen fte&en im Äorribor bereit; §annenaapfenmatra$en fmb überall gelegt.

S. 203. <28a$r$aftige$, fdjöne* ßieb ... I. N. 16627. Privatdruck. Die erste Seite zeigt in altdeutscher Holz- schnittmanier eine Wochenstube, die letzte Putten auf einer Kanone. Dem Gedichte liegen bei :

1. Die Präsenzliste der „Nische", die eine Reihe illustrer

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Namen aufweist: Ada Christen, Albert, L'Allemand, Rudolf Alt, Anzengruber, Breden, Julius Berger, Briller, Costenoble, Dumreicher, L. H. Fischer, Josef Hoffmann, Juch, Gustav Jurie, Marak, Obermüllner, Paumgartner, Hans Richter, Schembera, Strampfer (beurlaubt). Ehren- mitglied : Otto Fürst Bismarck.

2. Eine Reklame auf ein Haarfärbemittel, das bei Ritt- meister Breden persönlich nur von y38 bis *l29 Uhr früh zu erfragen ist.

3. Ein Programm:

©ie 9ltf$e

feiert am 2. 3uK 1884 ben fecfoigften ©eburtätag

i£re$ SKitgliebe*

^balmar Treben,

jum 6<&reU>efad> in 93eborf $f aOc guoeiotefenc t 9*tttmeifter aufcer SMenfl

föniglicfy preufjifcfyer Untertan,

toelc&er fle&oren warb in (Seile im Äonnöocrfc^cn am 4. 3uli 1*34.

fteftfpiegel:

33orflu)rung beä ©efeierten burcfy ben ©efcfyäftßletter ^ingufj.

„<£\n ^reufee bin iti), fennt 3&r meine Farben". Orc^efter- probuftion.

Überreizung ber 93ottogebenftafel t>on 3ofef iooffmann. 'Beftdjtigung ber Ge&en$n>ürbigfeiten, ausgeführt *>on ben

tfünftlem 9tubolf <Wt, STOMemanb, Friller, Goftenoble,

3ud), OTaraf, 93. Ä. 6d>embera. 3)ie 2öad)t am 9tyein. Ordjefterpcf mit Slrtideriefafoen. Vorlage be$ djineftfdjen 3HuJtration0tt>erfe$. (SlßeS ed)t.) 2lm 93iertt>albftätterfee. £ieb, gebietet unb gefungen

t>on Slba driften (<£)er 6ee ift mit Campion« beleuchtet.

3m Äinfergrunbe ba$ 3öohn$au$ 9*i$arb Söagnerä). „£eil 5>ir im Giegesfrana." königlich |>reu&ifd)e 33olf$-

&pmne. ©efungen t>on allen 2lntt>efenben mit Ord)efter-

begleitung.

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Über ba$ QUter ber (Elefanten. «Berufung t>on ^rofeffor Gilbert.

Solo t>on ^rtnjcl, bem einzigen Überlebenben auä ber Menagerie Treben (fatlä er nic^t toäfcrenb be$ ^ro- grammbruäeä »erhungert ift).

„©eutfcfclanb, ©eutfd^lanb über SllleS" Orcbefterptece.

3m tarnen Seiner OTajeftät be$ ©eutfdjen ÄaiferS, &önig$ oon <3>reu§en. 3ntermea$o.

ffeftlic^e 2lnfarad)e in Vertretung be$ dürften Otto öon 93t$martf , Äan$ler$ be$ ©eutf cfyen 9*ei$e$, gehalten &on ^rinj 9teuft, ^otfcfyaffer am QSMener &ofe.

S)a$ beutfetye £ieb. 95on ÄaKtooba. Singt bie brefjierte

f Slmfel in ber Öbftfultur.

Überreichung ber Überrafcfyungen. $lu$gefü&rt *>on S)r. 3urie.

®a$ Äunfttoert in 3ucfer. ^otograp&tfdje Eeiftung

ni^t t>on 3. 2öe&le. Mäntel, ©ebbtet *on £. Slnjengruber. 3n SKufit gefegt

öon ©r. &an$ Baumgartner, ©noeloppe beä Bracht-

e^emplarS t>on ^rofeffor 3ultu$ 93erger. Selbftrebe beä ©efeierten. 9ttotto: „3<$ bitte um ftitted

93eiteib \"

Sctylufefeuewerf. (£eben$- unb Slnfall&perftcfyeruttg Dor

^eftbeginn empfohlen.) ©ie Säle finb in einen Wintergarten am Sübpol um-

getoanbett.

SämmtUdje 9täumlid)feiten ge^ei^t.

©eforation t>on £ubn>ig ^ifc^er.

©r<&efxer-5)treWor : 3m ©ranaenfcam:

$r. &an$ Baumgartner. ® et) rüber <5$rammet.

£ü$e »on 2Bmterftein'6 SBeine t>on Sftatbial bem

feUgen <£rben. QÄJortbrücbtöen.

(N. B. junt SRenü: <£onfert>en werben ttt#t fert>terf.)

beginn be* $efte« 12 U&r «Ra$t*. «sfnetpe 7 H&r ftrü*.

S. 208. 3n$ Salier ©ebenfbuc^. Handschrift in Anzen- grubers letztem Notizbuch, das Anton Bettelheim besitzt. Nach Anzengrubers Tode wurde noch 1889 im neuen

Slnsengruber. 1. 38 cq-j

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Park von Bad Hall eine Gedenktafel errichtet, welche diese Verse wiedergibt.

S. 208. 3n Gtammbucfy ber ^runnemtym^e in Äafl. Handschrift fehlt. Abgedrucktin »Moderne Dichtung«, 1. Februar 1890. Datiert: Bad Hall, Juni 1890 und unbe- zeichnet. Nach Mitteilung des «Neuen Wiener Journals« vom 4. Dezember 1909 ist die Adressatin Frau Fanni Passernig, Hausbesitzerin in Villach, die 1889 Brunnenmädchen an derThassilo-Quelle in Bad Hall war; Reproduktion ebenda.

S. 209. <©ant, Handschrift 1. N. 40, datiert: Wien, November 1889. Druck: »Wiener Figaro«, 6. Dezember 1889. Z. 8 föo* D.

S. 209. 5rityling$tontrot>erfe. Handschrift 16620, Druck in »An der schönen blauen Donau* I (1886). Z. 4 v. u. ein «attäfccfcett an Seite D | Z. 3 v. u. t>om bärtigem H | Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 15. April 1886.

S. 211. SKobente* Srü&tmgSUeb. Handschrift 16645, Druckkorrektur des Abdruckes in »Heimat«, 1882, S. 467. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender im April 1882.

S. 211. Äerr SBtrt! Handschrift 16609, 16610, Druck in «Heimat«, 1882, S. 739. Die eine Handschrift ist auf einen Brief vom 5. Mai 1882 geschrieben. Nach Anzen- grubers Kalender im April 1882 geschrieben.

S. 212. ©a£ 6d^ä$$en. Handschrift 5678, datiert: Mai 1889, Druck: »Deutsche Dichtung«, 1889 (VII. Bd.), im Nachlaß: I. N. 16615. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender zwischen 7. Mai und 30. September 1889.

S. 213. Q3om Ge$en. Handschrift 16840. Druck im »Wiener Boten«, 1891, S. 28.

S. 214. ©er aufrichtige Gemeiner. Handschrift 16637, «An der schönen blauen Donau«, II. Bd. (1887), S. 152. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 13. März 1887.

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S. 215. &anbtt>evf$&urf$enanf$auung. Handschrift 16602, geschrieben auf einer Verlobungsanzeige vom August 1884; 16603 Abschrift für Druck mit Bemerkung: SSommt in Plummer 1, bitte e$ ni$t n>ieber $u bewerfen l Gedruckt in »Heimat", 1885, S.4. Uralte Anekdote, taucht wieder auf in P. K. Rosegger »Das ewige Licht« (Staack- mann 1905, S. 18). Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 7. Jänner 1884.

S. 216. ©er Stteuja&rStag. Handschrift 16571, geschrieben am oder nach dem 9. Juni 1882 (im Kalender von Anzen- gruber unter Juni 1882 verzeichnet), gedruckt: » Illustrierter österreichischer Volkskalender" (Wien, M. Perles). 39. Jahr- gang, >883, S.314. Z. 10 nimmt, H | Z.24 an. H | Z.27 aufeufagen, D | Z. 28 gerügt. D ( Z. 29 in bie D | Z. 32 üfcerroföe. H | Z. 43 fteyn. H | Z. 58 ba D | Z. 59 (gffen D |

S. 219. 33offd>aft Titel vom Herausgeber. Das Gedicht (wie das folgende) ein Geschenk Anzengrubers für den Komponisten Adolf Müller sen., aus dessen Besitz es Alfred von Wurzbach erwarb. A. Bettelheim hat es im »Merker« (10. Oktober 1909) veröffentlicht.

S. 220. ®a$ rechte bittet. Titel vom Herausgeber. Das Gedicht aus dem Nachlaß Adolf Müllers verkauft, unbe- kannt, an wen, Text nach Bettelheims Veröffentlichung im »Merker« (10. Oktober 1909).

S. 222. ®er Saubenfobel. Handschrift fehlt. Druck : »Wiener Bote«, 1889, S. 59.

S. 223. <©ö 6$lau$en. Handschrift 16568.

S. 224. 93auer$(eut im Ättnftler&cwS. Handschrift im Karton 16555. Druck »Allgemeine Kunst-Chronik«, Wien 1889, Nummer 1. S. 8. Illustration: ein altes Bauernpaar, vor einem Akte stehend. Daneben das Faksimile einer Komposition der letzten Strophe durch Johann Strauß mit der Unterschrift des Komponisten.

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3um eigenen £eben

SMS jum ftertigwerben. Handschrift 16513. 23020 statt: Sbeologic könnte auch: 3beologe gelesen werden. | 230n am nur angedeutet |

5)cr $r(u)(ing£traum eine# ©lücflicfyen. Handschrift verloren. Druck in »Grazer Tagespost«, Nr. 132 vom

17. Mai 1871.

5>er 'Slbjutant be$ ©eneral <3em. Handschrift verloren. Druck in »Wiener Leben*, Nummer 4, vom 26. Jänner 1873.

(Eine SrfcolungSreife. Handschrift 16772. Geschrieben nach Anzengrubers Kalender am 31. März 1883.

Zu 25422 vgl. »Ein Lied« S. 30 ff.

2472 qualmenb, H | 2487 aufammenftneten, H | 249i2 3eit; H | 2493o Diesig, H | 25131 bettwnbert, H | 257i6 lieg, H | 261 11 SlufHärung, |

3Mograt>$ifc§e S^^öntente. Die biographischen Frag- mente finden sich in der Wiener Stadtbibliothek, Kar- tons I. N. 16551—5, und zwar enthält:

Karton 16551 die Fragmente: Nr. 13, 20, 26, 43, 74, 77, 86, 94, 100.

Karton 16552 die Fragmente: Nr. 1, 15, 47, 52, 54, 56, 58, 59, 69, 76, 79, 80, 81, 97.

Karton 16553 die Fragmente: Nr. 7, 11, 12, 14, 31, 39, 44, 45, 51, 57, 63, 71, 73, 89.

Karton 16554 die Fragmente: Nr. 4, 8, 9, 10, 16, 17,

18, 21, 22, 24, 28, 30, 32, 34, 35, 37, 40, 41, 42, 49, 50, 55, 60, 61, 62, 64, 66, 67, 68, 70, 90, 91, 103.

Karton 16555 die Fragmente: Nr. 2, 6, 19, 23, 25, 33, 36, 38, 46, 48, 53, 72, 75, 78, 88, 92, 93, 95, 96, 98, 99. Aus den Tagebüchern Anzengrubers, die sich im Be-

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sitze Bettelheims befinden (1889), stammen die Fragmente Nr. 3, 27, 87, 102.

Aus den Tagebüchern, die sich im Besitze Karl Anzen- grubers befinden (1889), stammen die Fragmente Nr. 5, 29, 65, 82, 83, 84, 85.

Fragment Nr. 101 findet sich im Konvolut »Michon Patt« (vgl. I. Band, Seite 385 ff.), Wiener Stadtbibliothek I. N. 16918.

Zu Nr. 1, S. 26230v. tt. £egat. Anzengruber besuchte im Jahre 1856 die Sprachschule Georg Legat, um Französisch zu lernen. Ein Zeugnis hat sich im Nachlaß erhalten.

Ein Zettel aus Karton 16554 notiert zu 1864 5: Sommer: SJö&m, QBinter: «Sertafon; ein Zettel aus Karton 16555 hält folgende Erinnerungen fest: 1865 : 0.

1866: 3natm, QBien: ^aSquatati-Syeatcr.

1867: Joieftfng, ©c&toenber.

1868: Gamjri, SingfeietyaHe.

1869: ^ottaifl. Zu Nr. 16, S. 2682 Barth£lemys »Voyage du 'jeune Anacharsis en Gr&ce dans le milieu du quatri&me stecle avant l'fcre Yulgaire« (1788) dürfte Johann Anzengruber in der Wiener Übersetzung (»Reise des jüngeren Ana- charsis durch Griechenland, viert halbhundert Jahre vor der gewöhnlichen Zeitrechnung. Aus dem Französischen," Wien 1826—32) besessen haben. | 2683 Die „Allgemeine Weltgeschichte von der Schöpfung bis auf die gegen- wärtige Zeit ausgefertigt von Wilhelm Guthrie, Jo- hann Gray und anderen in diesen Teilen der Wissen- schaften berühmten Gelehrten« war in mehreren Über- setzungen verbreitet; vgl. unten S. 600 ff. | 2684 Lukians von Samosata samtliche Werke aus dem Griechischen übersetzt und mit Anmerkungen und Erläuterungen ver- sehen von C. M. Wieland, Leipzig 1788—9.

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Zu Nr. 21. Welcher der zahlreichen ^ßagner gemeint ist, läßt sich nicht leicht feststellen. Über Droßbach vgl. VIII. Band, Anmerkung zu Nr. 200.

Die Fragezeichen nach den Worten: malen und ro- tieren rühren von Anzengruber her.

Zu Nr. 26. Am oder nach dem 9. Juni 1882 geschrieben. Gemeint ist wohl das »Lied vom Leiden" (vgl. oben S. 8).

Zu Nr. 27. V. K. Schembera teilt im „Neuen Wiener Tagblatt* vom 12. Dezember 1890 mit, auf dem Tisch- chen neben dem Sterbebette Anzengrubers habe sich ein Zettelchen gefunden, auf welches die Worte geschrieben waren : 3$ cje^c bortyin, tt>oyfn mir alle folgen mttffen. Diese Worte seien die letzten, die Anzengruber nach der bekannten letzten Karte an Juch geschrieben habe. Offenbar handelt es sich um die Aufzeichnung Nr. 27, die sich aber nicht auf einem losen Zettel, sondern in Anzen- grubers letztem Notizbuche findet.

Zu Nr. 34, Zeile 7 fteyf] fay H.

Nr. 84 letzte Zeile von unten : H hat alten statt aßen, offenbar Schreibfehler.

Nr. 97 9iacy fie&aeyn Sauren, d. i. 1877 oder 1878.

Nr. 100. Am oder nach dem 7. Februar 1887.

Nr. 102. Aus dem Sommer 1889.

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93ctta t>on ^ranfrei^

1) H = Handschrift I. N. 16728. H besteht aus 1 Bogen

und 2 Halbbogen, alle bis auf die letzte Seite, die leer blieb, halbbrüchig beschrieben.

2) D = Karl E. Franzos, »Deutsches Dichterbuch aus Öster-

reich«, Leipzig 1883, S. 149-162.

S. 300. Diese Verse finden sich auf einem Zettel in Karton 16552. Auf die Überschrift folgt eine Zeile: Wid- mung »Berta von Frankreich".

3002 geföafr e* H | 3004 leife H | 301 Personenverzeich- nis fehlt in H | 303i2-3 Szenische Anmerkung. Die ein- geklammerten beschreibenden Ausdrücke bei ©untram und ®ieberi$ fehlen in H | 30323 ©lücfe* H | 30325 ttne H, al$ D | 3047 ©untram] (t>on großer gedrungener ©eftalt Derben <2BefenS) H | 304u S)iebericM (älteres, tleineS, fcagereS ^ännc^en) H | 304ig id> toeifc, H | 30430 9tyeim$ H D | 30431 onaubeten. H | 305 16 begreif H | 30522 &'nau$ H | 30527 monberleud>te H | 306i au$ : H | 3062 entfäeiben, H | 3067 frerbeftellt H | 3077 Karolingern] tat fehlt H | 307i4 <Z$lo%. H | 307i8 i D | 30726 er e$ au ertoünfötem H | 3092 6treit. D | 309is geriet. D | 3102 hoffte. D | 3104 entroenben H | 3112 Ärä&en. H | 31 In „SBabrbafte ßänge" H; Anführungs- zeichen fehlen D | 31123 3unge. D | 31224-5 Die be- schreibende Anmerkung: alter Sflöncf) t>on unscheinbarem Sluäfebeu stand in H in Zeile 31228 | 313i2 nid>t. D | 31424 gegängelt, D | 31430-1 3öir tyaben bie Erleuchtung, aber H | 315is erbaut D | 315ig irre, H | 316? färeibt D 1 31631 3tt>tfte] ftammet H, nun ftammt D | 3173 fd>ü$te. D | 319ig Die Personsbeschreibung des Kardinals stand

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in H in Zeile 31923 I 31927 (bic «betaute weffenb) Hi (bie «betaute mufternb, beifeite) D | 322o läfct D | 3234 ehrfürchtig: H; ehrfürchtig D |

«

Quelle.

Den Stoff zu seinem Tragödienfragment »Berta von Frankreich« dürfte Anzengruber aus der ihm von seinem Vater* hinterlassenen »Allgemeinen Weltgeschichte von der Schöpfung bis auf die gegenwärtige Zeit .... aus- gefertigt von Wilhelm Guthrie, Johann Gray und anderen in diesen Teilen der Wissenschaften berühmten Gelehrten« (übersetzt von Johann Matthias Schröckn, Leipzig 1771, Band X, 1) geschöpft haben. Da eine historische Tragödie unter den Werken L. Anzengrubers eine auffällige Er- scheinung ist, so gebe ich den historischen Sachverhalt in der Hauptsache nach dieser Quelle**, insoweit er für Anzengrubers Plan von Bedeutung gewesen sein kann, wieder.

König Robert von Frankreich (24. Oktober 996 bis 10. Juli 1031), Sohn Hugo Capets, des Gründers der Dynastie, wird als ein Mann von außerordentlichen Gaben des Geistes und des Körpers geschildert, ein echter Capetinger der Frühzeit, eine prachtvolle ritterliche Er- scheinung, der alle Herzen zuflogen. Er ist vermahlt mit Berta, Tochter des Königs Konrad von Burgund und Witwe des Grafen Eudes von Chartres und führt mit ihr, die er zart und innig liebt, auf Schloß Dourdans ein glückliches Leben, Hymnen für die Kirche komponierend. Papst Gregor V. aber, der da glaubte, er wäre bei der Erhebung dieses Hauses nicht genugsam in Betracht gezogen worden, und auch wegen der Absetzung des Erzbischofs Arnulf von Reims (den Hugo Capet wegen

* Vgl. oben S. 268, Nr. 16 und Anmerkung dazu. •• Vgl. auch M. Capefigue „Hugues Capef Paris 1859, I, S. 208 ff.

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Hochverrat eingekerkert und durch seinen Lehrer Oerbert ersetzt hatte) unwillig war, erregte in kurzem ein Ungewitter gegen Robert wegen seiner Vermählung mit Berta, unter dem Vorwande der Blutsverwandtschaft, obwohl sie nur im vierten Grade verwandt waren und der Erzbischof von Tours die Ehe eingesegnet hatte. Er befahl auch Robert, den Erzbischof Arnulf wieder frei zu lassen und in sein Amt einzusetzen. Nun liebte Robert seine Gemahlin sehr, wiewohl sie weder jung noch schön war. Er hoffte also, den Papst wegen seiner Heirat zu besänftigen, und gab Arnulf Freiheit und Erzbistum wieder zurück. Allein diese Willfährigkeit richtete bei dem Papste nichts aus; er berief im Jahre 998 eine Kirchenversammlung nach Rom, welcher auch Gerbert, nunmehriger Erzbischof von Ravenna, beiwohnte. Roberts Ehe mit Berta ward für nichtig erklärt und ihm bei Strafe des Kirchenbannes befohlen, sich von ihr zu trennen; beide sollten auch eine siebenjährige Kirchenbuße tun.

Der König wollte einem so ungerechten Ausspruche nicht nachleben und wurde in den Bann getan. »Damals erregte ein Bannspruch bei dem gemeinen Volke die schrecklichste Furcht. Seine Untertanen verließen ihn und niemand hielt bei ihm aus als zween Bediente, die für des Königs und der Königin Mahlzeiten sorgten, die Geschirre aber, in welchen sie aufgetragen worden waren, in das Feuer warfen, um sie gleichsam zu reinigen.« Da Robert von einem allgemeinen Aufruhr bedroht war, willigte er, um ihn zu verhüten und von einem so un- angenehmen Leben loszukommen, in eine Trennung von Berta. Diese bezeigte sich als eine Person von Mut und Entschlossenheit; denn sie wollte weder den Titel noch den Staat einer Königin aufgeben. Die Scheidung hätte wahrscheinlich verhütet werden können, wenn nicht der Erzbischof Gerbert von Ravenna «aus geschöpftem

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Verdrusse der Verurteilung beigetreten wäre«. Nachdem er Papst geworden war, bestätigte er sogar Arnulf in seinem Erzbistum zu Reims.

Nach der Scheidung heiratete Robert Constantia, Tochter des Grafen von Arles, eine »unbändig hitzige und ehrsüchtige Person, aber sonst lebhaft und sehr schön«. Sie quälte den König durch ihre wütende, rach- süchtige Gemütsart, aber trotz seiner Neigung zu maß- voller Friedfertigkeit scheint er sie geliebt, allerdings noch mehr gefürchtet zu haben. Sie läßt zum Beispiel einen Günstling des Königs vor dessen Augen »durch zwölf Balger (die nach der Sprache damaliger Zeiten Edelleute genannt wurden)* ermorden, erzwingt die Ernennung ihres Sohnes Hugo zum Mitregenten, „um sagen zu können, sie hätte zween Könige unter ihren Füßen«, hetzt nach Hugos Flucht ihren dritten Sohn Robert gegen ihren zweiten Sohn Heinrich, verjagt schließlich, als es ihr nicht gelingt sie zu ihrem Vorteil gegeneinander auszu- spielen, beide, treibt den König zu einem Feldzug gegen sie, kurz, sie wird der böse Dämon ihres Mannes, von dem die Chronisten sagen, seine anmutreichen Lippen seien stets bereit gewesen, den Friedenskuß zu geben.

Als anerkannter König zeigte König Robert großen Eifer für die Religion. Er berief um 1017 eine Kirchen- versammlung zur Untersuchung der Irrlehren gewisser Schwärmer, die eine Ähnlichkeit mit manichäischen Ketzereien hatten. Eine italienische Frauensperson hatte dieselben nach Frankreich gebracht und selbst zween ansehnliche Geistliche von Orleans dafür eingenommen. Sie wurde zum Feuertode verurteilt und Robert wohnte mit seiner Gemahlin und dem Hofe der grausamen Hinrichtung bei.

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£e$arten unb 9^ac£>n> cif e ju ben Frag- menten, Slijjen unb Plänen

Anhang zu den Fragmenten

Die Hauptmasse der Fragmente findet sich auf Zetteln, die in den Kartons 16551 bis 16555 gesammelt sind, einige stammen aus den Tagebüchern Anzengrubers, welche A. Bettelheim und Karl Anzengruber besitzen. Eine größere Anzahl von Fragmenten werden im Schriften- kasten Anzengrubers (Wiener Stadtbibliothek) unter eigenen Signaturen aufbewahrt.

Die Tagebücher L. Anzengrubers, welche Karl Anzen- gruber und Anton Bettelheim besitzen, stammen aus dem Jahre 1889.

Aus dem Karton 16551 stammen: 53—5, 61, 70, 72, 80-1, 83, 95, 109, 116, 147, 171, 175, 193, 198, 207b. 211, 225, 227, 248—50, 255, 274, 276, 279, 281, 285, 296, 298, 318-9, 347-50, 353, 365, 377, 388, 397, 416, 425, 434,436-7,443, 489, 510, 513, 515, 529, 531, 539, 549, 551, 558, 562, 567, 568, 573, 577-8, 593, 596, 599, 605-6, 608-9, 615, 617, 621, 622—4.

Aus dem Karton 16552 stammen: 93, 150—1, 156, 159, 166—7, 170, 179-80, 184, 186, 190, 192, 199, 213, 234-5, 278, 293, 311, 332, 343, 351-2, 358-9, 364, 370, 386, 393-5, 404, 406, 412, 426, 435, 438, 440,

446, 458, 469—70, 472, 476, 479, 486, 496, 502—3, 505-7, 544, 547-8, 553, 557, 559, 579, 583, 585, 601-2, 612, 620.

Aus dem Karton 16553 stammen: 45, 115, 141, 144—5, 162-3, 165, 185, 189, 288, 299, 323, 362, 367, 372, 402,

447, 449, 456-7, 502, 530, 535, 546, 591.

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Aus dem Karton 16554 stammen: 1, 2, 31, 62, 102, 107, 130, 142—3, 149, 152—3, 157—8, 160-1, 174, 177—8, 183, 187, 197, 201, 206, 208, 214, 220, 222, 284, 287, 317, 324, 331, 333, 335, 366, 368, 376, 378, 383, 387, 390-2, 396, 399, 423, 429, 432, 439, 445, 448, 451, 459—61,

465, 467, 477-8, 482, 492, 493, 498, 509, 511, 522, 542, 550, 560, 566, 574 -6, 581-2, 592, 616, 618, 619, 625.

Aus dem Karton 16555 stammen: 4, 6, 7, 24, 26, 57, 63, 66-7, 71, 74, 75, 82, 84, 86-8, 94, 98-9, 103, 108, 111-4, 127, 140, 148, 154-5, 164, 181, 182, 188, 191, 195-6, 200, 202-5, 209—10, 218-9, 221, 224, 228-9, 243, 246-7, 277, 280, 283, 289, 294-5, 309-10, 312—6, 320-2, 327-9, 340-2, 344-6, 354, 356-7, 360-1, 363, 369, 371, 375, 382, 384—5, 400, 405, 407—11, 413—5, 417-22, 428, 431, 433, 441, 444, 450, 452-3, 455, 462—3,

466, 468, 471, 473-5, 485, 487-8, 490-1, 497, 499, 501, 508, 512, 517, 523-8, 534, 536, 538, 545, 554-6, 561, 564-5, 580, 586-8, 590, 594-5, 597-8, 600, 603-4, 607, 610—1, 613.

Aus den Tagebüchern im Besitze Bettelheims stammen : 8, 9, 29, 30, 59, 60, 73, 85, 96, 97, 101, 105, 169 a, 230, '232, 258, 269, 270, 271, 290-292, 297, 337, 355, 379-81, 398, 403, 424, 430, 454, 494-5, 500, 500, 520-1, 532, 563, 569-72, 584, 589, 614.

Aus Karl Anzengrubers Tagebüchern stammen: 18, 28, 32, 34, 50, 51, 52, 56, 58, 64, 65, 90, 100, 104, 106, 110, 118, 146, 172, 173, 176, 194, 223, 242, 266, 272, 286, 334, 336, 338, 339, 373, 374, 389, 401, 427, 480-1, 483-4, 504, 519, 533, 537, 543, 552.

Auf andere Signaturen verteilen sich folgende Nummern : 16556 : 168 | 16595 : 346 a | 16725 : 76 -9 | 16631 : 174 a | 16732:25 | 16730:19-21, 23, 41-4 | 16731:47 j 16733:11—16|16734:22, 35, 37-40, 48, 68-9, 89, 91-2, 442, 464, 514, 516, 518, 540-1, 16732:25 |

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16817 : 207 a | 16819—21 : 109 a, b | ;i6847:282 | 16898: 169 b,c | 16914:245 | 16915:33, 212r 215-7, 226, 231, 233, 236-41, 244, 251-4, 256-7, 259-65, 267-8, 275. | 16916:273, 325-6, 330, 16917 : 5, 300-8 | 16918:117, 119-26, 128-9, 131-9, 16776:170.

Zu Nr. 1—3. Nr. 1 und 2 stammen der Schrift nach aus der Frühzeit. Die Bezeichnung <£)ramatifc$e S^ene, Shrama ©ötterbämmerung" auf der Rückseite von Nr. 1. Die Zugehörigkeit von Nr. 2 und 3 beruht auf Vermutung. Zur Sache vgl. •Aphorismen« Nr. 189 (Bd. VIII).

Zu Nr. 5. Zettel eingereiht in das Konvolut $artuffe$ feiige (Srben, siehe Nr. 297—306.

Zu Nr. 6 vgl. die Erzählung: <2Borauf ft$ ber Serr Äaptan tt>ie eine SptymauS freute im XV. Band dieser Ausgabe.

Zu Nr. 8 ff. vgl. Nr. 396.

Zu Nr. 8—17. Die Nummern 11—17 in einem (auch beschriebenem) Kuvert auf 6 Zetteln (auf dem Kuvert die Notiz in Nr. 16), Stadtbibliothek 16733; dazu die Nr. 8—9 aus Bettelheims Tagebüchern (also 1889), Nr. 10 aus dem Karton 16551. Der Titel Stotiftifer findet sich auf Nr. 8, 9, 10, 13, 16, ©er ^efftmift auf Nr. 15 9Kft eiferner $onfequen$ auf Nr. 14, 16. Die Bezeich- nung Cufffpiel auf Nr. 8, 14, &ömöbie auf Nr. 15, e&aratterflemälbc auf Nr. 13. Den Zetteln 11-17, die im Kuvert liegen, gab der Ordner des Nachlasses, der noch manche jetzt verwischte Spuren ursprünglicher An- ordnung erkennen konnte, sie aber nicht immer ver- wertete, den Gesamttitel <3TOit eiferner A'onfequenj.

Zu Nr. 18 vgl. „Aphorismen« Nr. 125 (Bd. VIII).

Zu Nr. 19-23. Die Zettel Nr. 19-21 und 23 sind aus dem Konvolut der Stadtbibliothek I. N. 16730, das die Bezeichnung »Ehe« trägt, herausgezogen; sie haben mit dem Motivenkreis Ehe (Nr. 41—4, 45) nichts zu tun und

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gehören offenbar zusammen. Nr. 22 stammt aus Konvolut 16743 und gehört aber offenbar zu Nr. 20—1.

Zu Nr. 24. Notiz, niedergeschrieben am oder nach dem 31. Juli 1885, nicht als Dramenfragment bezeichnet, aber offenbar als Lustspielszene gedacht.

Nr. 26 auf demselben Zettel wie Nr. 57.

Nr. 27 auf demselben Zettel wie S^omöWe nacfy ber Äomöbie (Nr. 49) und 3Uegitime! (Nr. 36), geschrieben am oder nach dem 26. September 1884.

Zu Nr. 33. An den Rand hat Anzengruber (also offen- bar nachtraglich) geschrieben: Sumpf; der Zettel findet sich im Konvolut Sumpf (St.-B. I. N. 16915), Das Thema hat keine unmittelbare Beziehung zum Motivenkreis Sumpf.

Zu Nr. 35—40. Nr. 35, 37—40 in einem Konvolut der Stadtbibliothek I. N. 16734, das Skizzen zu ganz ver- schiedenen Plänen enthält; Nr. 36 in Karton 16551 auf demselben Zettel, der die Skizzen Nr. 27 und 49 enthält; dieser Zettel muß am oder nach dem 26. September 1884 niedergeschrieben worden sein.

Nr. 36. Geschrieben auf ein Kalenderblatt, Samstag 1. XII. bis Samstag 8. XII. Zum Titel und zur Datierung: in einem der Tagebücher Anzengrubers, die im Besitze Bettelheims sind, findet sich die Erinnerungsnotiz: ©er natürliche unfc [ber] legitime So$n.

Nr. 37. Raubritter. Vgk »Aphorismen« Nr. 665 und 699 (Bd. VIII).

Zu Nr. 41-4 vgl. Nr. 489 ff. und »Aphorismen« Nr. 604 (Bd. VIII).

Nr. 41—4 in einem Konvolut der Stadtbibliothek I. N. 16730, »Ehe« betitelt. Nr. 41 auf Briefpapier der »Heimat« geschrieben, die Ahzen gruber 1882—5 redigierte. Nr. 42 auf Kalenderblatt Mittwoch 1. VIII.-Mittwoch 8. VIII. geschrieben.

Nr. 46. Stadtbibliothek I. N. 16731. Wo das Feuilleton

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Pietsch' erschienen, konnte ich nicht eruieren; ein Hin- weis auf die überwundene Krise von 1873 deutet auf die Zeit nach 1873.

Nr. 47 ist auf ein Kuvert der »Heimat« geschrieben, also vermutlich zwischen 1882—5 oder später entstanden.

Nr. 49 am oder nach dem 26. September 1884; vgl. Nr. 27 und 36.

Nr. 54 und 55 auf demselben Zettel. Die Notiz 55 hat Anzengruber rechts oben an den Rand geschrieben. Auf demselben Zettel notiert er die Personennamen : ®r. 93oH* ffröm, ^fotne, ©tärborg, ftreunb &e$ 93., ftreunb be$ 6t Eine flüchtige Bleistiftskizze deutet ein menschengefülltes Parterre, von der Bühne aus gesehen, an; wohl ohne Zusammenhang mit dem Plane.

Nr. 59 und 60 aus dem Jahre 1889. Vgl. dazu Nr. 506.

Zu Nr. 61 vgl. 484, 486.

Zu Nr. 66 vgl. Nr. 54-7, 79.

Nr. 67. Zwischen 29—30. Jänner 1885 oder später ge- schrieben.

Nr. 68—69 aus Konvolut der Stadtbibliothek 16734 (vgl. 35-40). Zu Nr. 71 vgl. Nr. 450.

Nr. 74 auf demselben Zettel, wie QBettuttbanl (Nr. 309), also um den oder nach dem 21. November 1888.

Zu 76-9. Stadtbibliothek I. N. 16725, 6 Blätter. Als Umschlagbogen (Nr. 79) hat Anzengruber das Konzept zu dem Gedichte »Olm fünfoigften 3a£re£tage ber 33e* erbigung WoimunW (entstanden am 3. September 1886) benützt. In Karton 16551 findet sich auf einem vom 26. Mai 1886 datierten Briefblatte die Notiz qBa&l- Umtriebe ®er SSejirfSbote, so daß die Entstehung also in das Jahr 1886 verlegt werden kann.

Nr. 79 braucht mit 3Ba$!umtriebe gar nicht zusammen- zuhängen, obwohl der Satz : <3Bunn in ,Äabale unb £tcbe'

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auch in Qöa^lumtriebe sich findet. Das Blatt diente als Umschlag; schräg über die rechte obere Ecke hat Anzen- gruber, gleichsam als Überschrift, sehr deutlich das un- verständliche Wort ©emafret (Demokrat?) geschrieben. Zum Problem (Duell) vgl. Nr. 35—40, 66.

Zu Nr. 80. Entstanden in der Zeit 1882—9. Die Zu- sammengehörigkeit von 80—2 beruht auf Vermutung.

Nr. 83 (aus Karton 16551) trägt die Nummer 7, was vielleicht auf einen größeren Zusammenhang hindeutet.

Nr. 85 aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 86. Ludwig von Holbergs »Don Ranudo de Colibrados oder Armut und Hoffart. Ein Lustspiel in fünf Handlungen« erschien 1745 und wurde schon 1745 ins Deutsche übertragen (neu abgedruckt in »Dänische Schaubühne", neu herausgegeben von Dr. J. Hoffory und Dr. P. Schienther, (Berlin 1888, II. Bd., S. 459 ff.).

Zu Nr. 88 der zweite Titel ©a 5>teb ist mit Bleistift durchstrichen.

Nr. 89, 91 und 92 aus Konvolut 16734 (vgl. 35—40). Nr. 89 vgl. »Aphorismen« Nr. 690 (Bd. VIII). Nr. 95 aus der Zeit 1884-9. Nr. 97 aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 99. Die Schlußpointe mit Bleistift notiert. Ober den Plan vgl. Bettelheim »L. Anzengruber, Der Mann und sein Werk«, Wien 18982, S. 156, vgl. dazu Nr. 174.

Nr. 100—1 aus dem Jahre 1889. Nr. 101 verweist durch „friere] 9S[oti$]« auf Nr. 100.

Nr. 102—5 tragen den Vermerk ©e[M$t].

Nr. 102, 105 und sehr wahrscheinlich auch Nr. 104, 106 stammen aus dem Jahre 1889.

Nr. 105, 106 vgl. »Aphorismen« Nr. 491 (Bd. VIII).

Nr. 107 auf einem Kalenderblatte vom 1. Februar 1885.

Zu Nr. 109. Handschrift, St.-B. I. Nr. 15551. Ein Um- schlagbogen mit der Aufschrift 9?ort> unb 6ttb (Gin

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(Spaziergang ?). Auf der Rückseite des Umschlagbogens steht: Spaziergang eineä alten Sttanneä. Die Notizen a— b) finden sich auf 4er Innenseite des Bogens, c— g) auf aufgeklebten Zetteln. Ein Zettel aus Karton 16552 berührt sich mit Notiz d); er lautet: Vornan. 1. Äap. ftate$i6tmt£ 'Seicfjtfptegelfttnben. <2Bir müßten über ba$ im Äated)f$mu$ Crlernte fpäter erröten, wenn ttnr nid>t baä erftere öergeffen unb ba$ (entere verlernt hätten. Vgl. dazu: CiSgärtet Nr. 30, «Aphorismen« Nr. 376. Zettel e) und g) hatten früher die Überschrift: 9*om[an] be$ alten S^opiftcn; auf g) ist: 9*om[an] be$ alten $o- piften gestrichen und dafür gute £eben$gefcf>id>te gesetzt. Nr. h) ist ein lose eingelegter Zettel : der einzige unter fünf lose eingelegten Zetteln, der mit dem Motiv in Zu- sammenhang steht.

Zu 109a) St.-B. 16821 = Hi (Konzept), 16820 -= H2 (Reinschrift). 109 b) St.-B. 16819. a) und b) führen die Titel: ®er Ceibeigenc, a) mit der Gattungsbezeichnung

Die letzten vier Zeilen sind an den Rand geschrieben. Zu Nr. 110 vgl. »Aphorismen« Nr. 241 und Nr. 4 (Bd. VIII).

Zu 111 ff. vgl. Nr. 393 und „Aphorismen« Nr. 27 ff (Bd. VIII). Wie tief übrigens Anzengruber sich in mani- chäische Lehren hineingedacht hatte, beweist nachfolgendes, in 16555 aufbewahrtes Welterschaffungsmärchen. ©Ott (;atte alle 2öefen al$ Schemata in fid) befdjtojfen, fie vermehrten fid) in bie 'SJtyriaben unb ©Ott nährte fle auä ftd) unb toar tyrer nic^t bewußt, toie ber ^enfcb feiner 9)ionafel, bie ben Körper btlben, nid)t ift unb befanben ftd) n>obl toie bie Äanincfyen, ebe fle mebi^inifebe Q3erfud)äfarnifel werben. Slber ba$ 2ßoblfein fyattt feinen ©egenfatj al$ 9Wag, fo »erlangten fie in bie (Sr- febeinung &u treten, um Cef ben fennen au lernen, . . . 9?a,

^InaenflvuDcr. l. 39 6oo

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ba werbet tyr genug tennen lernen unb id> in gMitleiben- fdjaft gebogen werben, fagte ©ott unb fdjuf bie 3öelt.

Zu Nr. 111—3 vgl. »Aphorismen« 29, 30, 35.

Zu Nr. 114. Das Wort: <23efdjn>örer steht in der Handschrift rechts unten am Rande des Zettels und ist mit einer Wellenlinie unterstrichen.

Zu Nr. 115. Das Wort: ^flan^en in der Handschrift rechts unten am Rande des Zettels.

Nr. llösnach: bie hat die Handschrift: e«, das in: fte verbessert wurde.

Nr. 117-39. Ein Kuvert mit der Aufschrift: 3Hid>ael «Patt (Stadtbibliothek I. N. 16918) sammelt 16 Zettel (= 19 Notizen). Die Aufschrift ist nicht von Anzengrubers Hand, die Namensform «OTictyael findet sich nur in dieser (nicht authentischen) Aufschrift. Aus diesem Kuvert ent- stammen alle Fragmente mit Ausnahme von 118, das sich in Karl Anzengrubers Notizbüchern, 122 und 130, die sich in Karton 16554 vorfanden, und 127, das aus Karton 16555 stammt; die Zettel 122, 127 tragen die Bezeichnung 3Ri<$on ^patt. Die Titelbezeichnungen beweisen in ihrer Verschiedenartigkeit, daß Anzengruber noch keinen festen Plan hatte: «SKann t>om Sttonbe 118, ®er SDtofömenmenfd) au« bem ^onbe 119, ®er 6tern- menfefy. 9)lonbmenfd> 120, ®ie 9Rafcfyhienmenfd>en. Gaur. 121, 9WM>on ^att, ber 9Konbmenfc& 123, ®er SRonb- menfef) 124, 131, 133, <3>er 3flonbfrett>o$ner 125, 139, 0er Sttonbfo&n 126, ®er ^Kann o&ne Überaeugung 129 (Zugehörigkeit stützt sich nur auf 136, 138), 3)er <5>efCa- mator in ben Säufern 130, ^Ric^on T>att 122, 127, 128, 136, 138. Nr. 128 hat die Überschrift: 3Ki$. tyatt (9Ric^el Stammten). An Gattungsbezeichnungen wer- den vermerkt: 6atpre 124, 131, {mmor. Gtubie 130, IHumortftifd).) f(atirifdje) 133. Datienmg: Nr. 127 ist auf die Rückseite eines Blattes geschrieben, welches eine Zu-

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sammenstellung des Inhaltes von »Kleiner Markt" (ent- standen 1883) enthält; Nr. 138 auf Kuvert von Rosner an Anzengruber, Hofmühlgasse (wo Anzengruber in der Zeit vom Anfang Juli 1875 bis Ende Juni 1885 wohnte), Nr. 139 nach Bolins erstem Besuch (Frühjahr 1878).

Zu Nr. 140 -5. Der Titel »Phantastisches« vom Heraus- geber.

Zu Nr. 140 vgl Nr. 145.

Zu Nr. 143 vgl. .Aphorismen« Nr. 51 (VIII. Bd.)

Zu Nr. 144. Problem der Geschlechtslosigkeit vgl. unten Nr. 147.

Zu Nr. 145. tyapa könnte auch als ^pape oder Oape gelesen werden.

Zu Nr. 146—7. Titel »Zukunftsphantasien« vom Heraus- geber.

Zu Nr. 146. Johann Martin Schleyer (geb. 1831) ist be- kanntlich der Begründer des Volapüks (1879).

Zu Nr. 147. In einem seiner letzten Tagebücher (in Bettelheims Besitz) notiert Anzengruber:

3ufunft$bilb. Herbeiführung allgemeiner $ugenb burdj QSeffetienmg atlev ©enüffe, 3. "23. aud) be$ gefet*- Ud>en «Seifölafeä, au unetfd)U>fngKd>er äitye. Überall flegt bie §ugenb im 3eictyen ber leeren $afcfye.

Zu Nr. 148—67 vgl. Bettelheim »Anzengruber«, 1898, S. 245. Der Titel »Das Leben im Kleinen« vom Heraus- geber. Die Verschiedenheit der Fragmente beweist, daß AnzengrubersPlan nicht bis zur Klarheit gedieh. DerHeraus- geber glaubt drei verschiedene Pläne (®ie &äferfd>ad)tel Nr. 149—52, ein 3lmeifenbud> Nr. 153—8, ein 3Rättfe- imb 3nfeftenbucfy Nr. 159—64) unterscheiden zu können.

Nach dem Charakter der Schrift und der Beschaffen- heit des Papiers stammen die einzelnen Zettel aus ganz verschiedenen Zeiten, einen Anhaltspunkt gibt nur Nr. 164, der am oder nach dem 28. März 1877 geschrieben wurde.

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. Zu Nr. 150. Am Rande steht: 'Sucty ©ogma.

Zu Nr. 153 ff. In Drapers Buch (vgl. Anmerkung zu »Aphorismen«, Bd. VIII, Nr. 3) fand Anzengruber auch einen Abschnitt über die Tierseele, in dem (S. 130 f.) unter Berufung auf wissenschaftliche Autoritäten die Intelligenz der Ameisen, besonders der gesellig lebenden, gerühmt wurde: »bei letztern gewahrt man moralisches Qefühl und sie erziehen ihre Nachkommenschaft".

Zu Nr. 153 ff. vgl. 361.

Zu Nr. 168. Anzengruber notiert sich diesen Stoff in dem Gedichtheft <poetif$e <33erfu$e (1863/4).

Zu Nr. 169. Nr. 169 a) in Bettelheims Tagebüchern, also 1889 entstanden. 169 b) in Stadtbibliothek. Fragment, und zwar in Konzept (St.-B. 16897 = Hi) und Reinschrift (St.-B. 16898 = H2) vorhanden. 169 c) in Stadtbibliothek 16899, Skizze, mit Bleistift auf ein Briefblatt hingeworfen. Der Dichter wurde offenbar durch den Tod an der Voll- endung behindert.

Nr. 170. St.-B. 16776. Handschriften: 170a) in Konzept und Reinschrift. 170 b) Blatt aus einem Notizbuch. 170 c) auf Rückseite eines Briefanfangs, datiert vom 3. August 1888. Anzengruber erklärt: Coffein = Äloppen, 'Berti = Ulbert, fertig = auttuber, bremafcln = brennen. Zu Barthelmä bemerkt er: §)er ^eilige Bartholomäus mürbe lebenbig gefetyunben.

Zu Nr. 174. Zu dem Gebrauche des »Bettstaffeltretens« vgl. die Erzählung: 3n ber Slnbvea3nad)t (1889). Die Figur des Uhrmachers stammt aus §reffafj (1878) und sollte auch in der Posse ©er ^uefuef (1889; vgl. »Frag- mente" Nr. 99) Verwendung finden.

Zu Nr. 174 a St.-B. 16631 (fälschlich unter Gedichte eingereiht.

Nr. 175 auf der Rückseite eines Blattes aus dem Manuskripte der Äörbelfle^f er-Äotbrein (entstanden 1889),

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Zu Nr. 176. Wie es scheint, eine Notiz nach einer wahren Geschichte, die Anzengruber in der Zeitung fand.

Nr. 178 vgl. Nr. 364.

Zu Nr. 178 am oder nach dem 10. Februar 1875.

Zu Nr. 182-191. Die Zettel verteilen sich, der Schrift und dem Papier nach zu urteilen, auf viele Jahre, ge- nauere Datierung nicht möglich. Die ausdrückliche Kopf- bezeichnung 3*futt tragen nur die Nummern 184 7, 1889. Mit Sicherheit zu erschließen ist sie aus 182—3, auf Vermutung beruht die Zuteilung von 188, 190—1. Nr. 188 ist am oder nach dem 6. April 1882 geschrieben.

Zu Nr. 182. Joavtmann :c, offenbar Anspielung auf Hartmanns Lehre von der unausweichlichen Tragik der mit der Kultur zunehmenden Desillusionierung.

Zu Nr. 193. Der handschriftliche Zettel trägt den Ver- merk Nr. 5, die dazugehörigen Stücke sind nicht mehr festzustellen.

Nr. 197, geschrieben auf die Rückseite eines Zettels, der Notizen zu £>eimgfunt>en (geschrieben Dezember 1885) enthält.

Zu Nr. 194 vgl. „Aphorismen« Nr. 407—8 (Bd. VIII).

Zu Nr. 195 209 vgUAphorismen« Nr. 621-37 (Bd.VIU).

Nr. 203 auf schwarzumrändertem Papier also mög- licherweise aus dem Jahre nach dem Tode der Mutter des Dichters (f 2. März 1875).

207 a) Konzept ohne Titel, St.-B. 16817 = Hi. Rein- schrift ohne Titel unter derselben Signatur = H2. Auf dem Umschlag (St.-B. 16818) von Anzengrubers Hand die Aufschrift: ßegenbe. | 207b $a$ 3Rffr$en t>on beit fettigen ©e&einen, Zettel in Karton 16551.

Zu Nr. 209, am oder nach dem 12. August 1875, Nr. b) ^fa&l&mrfe wurde 1881 geschrieben (vgl. Bd. XIV, 662 dieser Ausgabe).

»

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I

Zu Nr. 214. ßefeburf) für große Äittbcr ist nicht auf- findbar.

Zu Nr. 219. In der Handschrift notiert Anzengruber nach dem Titel: Sin reicher SRantt, frühere 9toti$. Die Schreibung: fitt-fam soll offenbar aufmerksam machen, daß ein Wortspiel : ft$*fam-fa^renb beabsichtigt ist; vgl. „Aphorismen« Nr. 402—3 (Bd. VIII).

Zu 218-222: die Zugehörigkeit von 221-2 beruht auf Vermutung.

Zu Nr. 222. Anzengruber notiert auf dem Zettel: 33(ear&eiten).

Nr. 228. Auf einem Kalenderblatte vom 10. Dezember 1885.

Nr. 230 aus dem Jahre 1889.

Nr. 232 aus dem Jahre 1889; nach an>ei in Klammer: fcer&etratet, ein $eil, $rau.

Nr. 234—5 aus dem Jahre 1889.

Nr. 238 Anzengruber notiert: ftaScicl

Nr. 239 am oder nach dem 7. Februar 1881.

Nr. 241 am oder nach dem 29. Juli 1882.

Nr. 246 Anzengruber notiert: frühere 9?otia.

Nr. 247. Nach bitten folgte ursprünglich: unb £ev eigenen Sinnlich, wurde aber gestrichen,

Nr. 248 auf ein Briefblatt vom 22. August 1877 (Preßbaum) geschrieben, eingeklebt in einem Umschlag- bogen mit der Aufschrift V. K. S. (Volkskalender Schem- bera?). Auf der Rückseite von Anzengrubers Hand: „<SieUeic{)t mac^ft bu befn ©Klef".

Nr. 249 aufgeklebt auf Nr. 248: Bemerkung: fr. 9t#

Nr. 250. An den Rand hat Anzengruber geschrieben: 1. Sftutnritte, 2. <gvixdft.

Zu Nr. 251 ff. vgl. „Aphorismen« 485—92 (Bd. VIII). - Zu Nr. 251-68. In dem Kuvert Sumpf. St.-B. Nr. 16915 befinden sich 44 signierte Zettel. Von diesen

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Zetteln hat Anzengruber selbst nur 15 mit dem Vermerk Sumpf versehen. Nur diese können als authentisch zu »Sumpf" gehörig betrachtet werden, ihre Zahl konnte aus der Zettelsammlung Anzengrubers um einige (Nr. 255, 258, 266) vermehrt werden. Auch diese nach Anzengrubers eigenhändiger Bezeichnung unzweifelhaft für die Novelle Sumpf bestimmten Zettel weisen ganz verschiedenartige Motive auf, die vom Herausgeber gruppiert wurden: Nr. 251—9 gehören zu dem Grundmotiv: Sexuelle Ver- wahrlosung in proletarischen Lebensverhältnissen: die ernster und edler Veranlagte geht zugrunde; verwandt damit ist sicher Nr. 277, aber ohne direkten Hinweis auf Sumpf. Eine zweite Gruppe von Notizen zum sexuel- len Thema (260—6) läßt weder die Zugehörigkeit zum Grundproblem noch proletarisches Milieu erkennen, zwei Zettel (267—8) berühren das Motiv der Blutschande. Die übrigen Zettel aus dem Kuvert Sumpf wurden aufgeteilt, weil hier keinerlei Gewähr vorlag, daß Anzengruber die Zuteilung zum Motivenkreis Sumpf vorgenommen hat, wurden aber sämtlich aufgenommen; es sind die Nummern 215, 216-7, 226, 231, 233, 236-41, 244,275. Titelgebung: die Bezeichnung Sumpf tragen alle Nummern. Nr. 252 hat die Bezeichnung «Sumpf, Novelle*. Die Gattungsbezeichnung «Roman" kommt nicht vor, obwohl die Art der Stoffsammlung auf eine Breite der Milieu- schilderung weist, die in der «Novelle« kaum durchführ- bar gewesen wäre.

Die Daten verweisen auf die Zeit 1882—9.

Nr. 251. Die Numerierung mit römischen Ziffern rührt von Anzengruber selbst her.

Nr. 254 am oder nach dem 21. Oktober 1882.

Nr. 255 am oder nach dem 22. November 1882.

Nr. 257 am oder nach dem 18. August 1882.

Nr. 258 aus dem Jahre 1889.

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Zu Nr. 261 setzt Anzengruber die Notiz bearbeiten).

Zu Nr. 262 setzt Anzengruber die Bemerkung: frf>. SKotifl, feinen Sfcmbal, 3weimänneretye.

Zu Nr. 2632 fürchten H.

Zu Nr. 269 ff. vgl. auch Nr. 413.

Zu Nr. 269—71 aus dem Jahre 1889.

Zu 273. Die Notiz steht auf demselben Zettel wie Statt- itylle (Nr. 325).

Zu Nr. 276 um oder nach März 1887.

Nr. 282-95. Nr. 282 Skizze auf einem Briefblatt (Stadt- Bibliothek, Nr. 16847). Der dritte Abschnitt (die Persons- beschreibung) an den Rand des zweiten Abschnittes ge- schrieben. Von den übrigen Zetteln tragen ausdrücklich die Titelbezeichnung 9ioue die Zettel 284-8, 290—1, im Text kommt das Wort vor in Nr. 283, 292—3, 295 ; die Zugehörigkeit von 289 und 294 beruht auf Vermutung.

Zu Nr. 282—95 vgl. „Aphorismen« Nr. 474 (Bd. VIII).

Nr. 284 hat den Vermerk: frühere 9i0%

Nr. 290-2 aus dem Jahre 1889.

Nr. 297 aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 299—308.

Nr. 299 trägt den Vermerk Sartüffc, Nr. 300-8 in einem Kuvert des Nachlasses (16917), das (nicht von Anzengrubers Hand) mit der Aufschrift: ?artuffe$ feltcje Srben bezeichnet ist, die, von Anzengrubers Hand ge- schrieben, nur auf Zettel Nr. 308 erscheint. In dem Kuvert 11917 findet sich auch Fragment Nr. 5 ($er Sefttiter- liKfl).

Nr. 300 trägt den Vermerk: 3m>eftioe (£<n>aliei\

Zu Nr. 309 am oder nach dem 21. November 1888. Vgl. Briefe Anzengrubers, II, 286.

Nr. 318 vgl. «Aphorismen« 650. 660 ff. (Bd. VIII).

Zu Nr. 322. Die Handschrift hat: normierten statt: nominierten.

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Nr. 323 trägt die Zählung „48«, doch läßt sich der Zusammenhang nicht mehr feststellen.

Zu Nr. 3253 v. u. tt>fe tyre SKutter] die Handschrift hat ganz deutlich: tt>irt> ifyx Butter, was aber keinen Sinn gibt. Im gleichen Kuvert noch 273, 326 und 330. Diese Zusammenstellung braucht nicht von Anzengruber her- zurühren.

Zu Nr. 328/9 vgl. „Aphorismen" 081 (Bd. VIII). Zu Nr. 330 vgl. „Aphorismen« Nr. 760-75 (Bd. VIII). Zu Nr. 333. Rosegger nahm dieses Motiv im »Ewigen Licht« auf.

Zu Nr. 334. Albert Lindner (1831-88), durch sein tragisches Schicksal allgemein bekannt: 1866 der große Erfolg seiner Tragödie „Brutus und Collatinus", dann aufreibendes Ringen, sich auf der Höhe des ersten Er- folges zu halten; verfiel 1885 in Wahnsinn.

Nr. 341 am oder nach dem 28. Oktober 1886.

Nr. 346 auf einem Kalenderblatt vom 17. Dezember 1885.

Nr. 343 und 347. Am 8. Dezember 1881 brannte das Ringtheater ab.

Zu Nr. 348 aus der Zeit 1882-9.

Nr. 355 aus dem Jahre 1889.

Nr. 357. Rudolf Falb (1838—1903) gehörte zum engeren Freundeskreise Anzengrubers und Roseggers. Zu Nr. 364 vgl. 178.

Zu Nr. 365 vgl. „Aphorismen« Nr. 224 und die Schnurre : Xon ber ^retyeit be$ mcnfc^lid)cit QötUenS.

Nr. 366 vgl. '•Ht&etftifcfyeS ©ebet in den „Aphorismen" N . 267 ff. (Bd. VIII).

Nr. 361 vgl. Nr. 153 ff.

Nr. 373—4, vermutlich aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 374 vgl. Nr. 203, 381.

Zu Nr. 376 vgl. Nr. 109 d.

Nr. 379-81 aus dem Jahre 1889.

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Zu Nr. 381 vgl. Nr. 203, 374.

Zu Nr. 382. Der erste Absatz ist mit schöner, sehr sorgfältiger und auf die Frühzeit deutender Schrift ge- geschrieben ; den zweiten Absatz hat Anzengruber später, offenbar, als ihm der Zettel durch Zufall wieder in die Hand kam, in flüchtigen Bleistift-Schriftzügen dazugesetzt.

Zu Nr. 386 vgl. Nr. 446.

Nr. 388 am oder nach dem 8. Februar 1889.

Nr. 389 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 396 vgl. ©er Statifttter Nr. 8 ff.

Zu Nr. 393 vgl. die ^elterf$affunn$mävd>en Nr. 1 1 1 ff. und ^Aphorismen« Nr. 27 ff. (Bd. VIII.)

Nr. 397 am oder nach dem 28. September 1889.

Nr. 398 aus dem Jahre 1889.

Nr. 401 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Nr. 403 aus dem Jahre 1889.

Nr. 413 am oder nach dem 14. Oktober 1882. Gehört zum Motivenkreis von (Sumpf Nr. 269 ff.

Nr. 416 am oder nach dem 7. Februar 1887.

Zu Nr. 419. Auf dem Zettel der Vermerk frühere Sttotia.

Nr. 422 im oder nachdem November 1886; zur Sache vgl. „Aphorismen« Nr. 496 (Bd. VIII).

Nr. 424 aus dem Jahre 1889.

Nr. 427 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Nr. 430 aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 433. In Karton 16555 findet sich noch folgendes Fragment :

©glimme £age. ®ie frühere SSu&lfc&toefter al$ $rau (nad> (angiä&riger Wbtt>efem)eif) be* fceften ftveunbe* treffen!

„Qöev toax bie, von ber bu bamalä er&ä&lteft? Hernie feine tarnen, bu ttmfjteft, tt>o fte ttw&nte? ftiet im Saufe n>o meine nachmalige QJraut ?

qBieberfe&en :c.

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Nr. 434 aus dem Jahre 1889.

Nr* 444 im oder nach dem November 1886.

Nr. 446 aus der Zeit 1882-9.

Zu Nr. 446 vgl. Nr. 386.

Zu Nr. 450 vgl. Nr. 71.

Nr. 451 am oder nach dem 17. November 1886.

Nr. 454 aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 460. Anzengruber notiert dazu: Ctyar. Wenn die Abkürzung als »Charakterbild« zu deuten wäre, so hätten wir es mit dem Plane für ein Drama zu tun.

Nr. 467 am oder nach dem 19. Oktober 1882.

Nr. 470 am oder nach dem 13. Mai 1886.

Nr. 476 am oder nach dem 28. Oktober 1885.

Nr. 477 am oder nach dem 13. Mai 1888.

Nr. 480, 481, 483, 484 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 486 vgl. 61.

Nr. 487 am oder nach dem 26. Juni 1889.

Zu Nr. 489 ff. vgl. Nr. 41 ff.

Nr. 490 am oder nach dem 17. Oktober 1888.

Nr. 494 und 495 aus dem Jahre 1889.

Nr. 497 am oder nach dem 15. März 1887.

Nr. 500 aus dem Jahre 1889.

Nr. 504 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 506 vgl. Nr. 59.

Nr. 508 am oder nach dem 27. April 1887.

Nr. 517 am oder nach dem 8. Dezember 1882.

Nr. 519 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Nr. 520 und 521 aus dem Jahre 1889.

Nr. 524 am oder nach dem 6. Oktober 1888.

Nr. 527 am oder nach dem 10. Juli 1882.

Nr. 532 aus dem Jahre 1889.

Nr. 533 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Nr. 534 nach 1883 entstanden.

Nr. 536 aus dem Jahre 1889.

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Nr. 537 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Nr. 538 aus der Penzinger Zeit (Anfang Juli 1885 bis Ende August 1889).

Nr. 543 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Nr. 544 am oder nach dem 13. Juli 1883.

Nr. 547 aus der Zeit 1882—9.

Nr. 551 am oder nach dem 9. März 1888.

Nr. 552 vermutlich aus dem Jahre 1889.

Zu Nr. 558 vgl. die bekannte Novelle von Marie Ebner-Eschenbach.

Nr. 562 am oder nach dem Jahre 1889. F. J. I. und El. = Franz Josef I. und Elisabeth. Das ./schmerzliche Ereignis« ist der gewaltsame Tod des Kronprinzen Rudolf.

Nr. 563 aus dem Jahre 1889.

Nr. 569—72 aus dem Jahre 1889.

Nr. 573 im oder nach dem Februar 1888.

Nr. 576 trägt den Vermerk: Bearbeiten].

Nr. 577 am oder nach dem 12. Juni 1889.

Nr. 578 am 8. Februar 1889.

Nr. 584 und 589 aus dem Jahre 1889.

Nr. 601 am oder nach dem 9. April 1872.

Nr. 603 am oder nach dem 16. September 1886.

Nr. 606 am oder nach dem 26. Mai 1886.

Nr. 608 im oder nach dem April 1886.

Nr. 610 am oder nach dem 27. April 1887.

Nr. 614 aus dem Jahre 1889.

Nr. 616 am oder nach dem 5. Juni 1885.

Nr. 622 am oder nach dem 2. Mai 1889.

Nr. 623 aus der Zeit 1882-9.

Nr. 624 auf einem Sammelbogen für die Raimund-Feier in Gutenstein, die am 3. September 1886 stattfand.

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^Injengrubev ali 2t)x\tzx

Anzengruber lebt in unserer Literatur nicht als Lyriker. Es gelang ihm kein einziges Gedicht von ewiger Prägung, kein einziges Lied von ihm hat Flügel bekommen. Zu hart war das Ringen mit der Form Zu sehr neigt seine ganze Art, je älter, je mehr, zur Betrachtung. Aber ein Lob wird kein Leser seiner Lyrik vorenthalten, sie ist echt. Getreu spiegelt sich in Anzengrubers Gedichten sein innerstes Wesen, seine Weltanschauung. Sie sind zweifellos Ge- legenheits- und Scherzgedichte vielleicht ausgenommen aus innerer Notwendigkeit erwachsen, auch wenn sie künstlerisch nur selten voll ausreiften.

Anzengruber ist nicht dazu gekommen, seine Ge- dichte zu sammeln und zu ordnen. Der Herausgeber mußte sich daher dieser Pflicht unterziehen und sah, da die chronologischen Anhaltspunkte nur spärlich sind und eine Entwicklung kaum erkennbar, wie bei den „Aphorismen" (Bd. VIII) und den „Fragmenten, Skizzen und Plänen" (Bd. I), keine andere Möglich- keit als die der sachlichen Anordnung. Sie hat den großen Vorteil, in den Gedichten dieselbe Einheitlich- keit der Weltauffassung aufscheinen zu lassen wie in den Aphorismen und Fragmenten.

Schon die Gedichte der „prähistorischen" Zeit zeigen Anzengrubers lyrisches Charakterbild ganz deutlich umrissen. Da sind zunächst die reinen Juvenilia: trübsinniges oder träumerisches Grübeln über dem Weltgeheimnis, gestaltlose Melancholie, in Stimmung und Form oft an Lenau erinnernd („Ein

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Bild", „Der Strauch"), endlose Liebesgedichte eines Hilflosen, der sich mit einem jähen Saltomortale ins Zynische rettet („Metze", „Japanesisch"), Sinn- lichkeit und Sehnsucht nach Reinheit im Kampfe („Wider das Fleisch"), altmodisch-modische Orien- talia („Kef", „Wüstenbild"), merkwürdig un- geschickte Ansätze zu Balladen des Alltags („Das blinde Kind", „Nachtstück aus dem Theaterleben"), altkluge Literatursatire alles Durchschnitt und Kon- vention, auch das interessante dramatische Fragment „Mephisto" nicht ausgenommen. Ein gewisses zeit- geschichtliches Interesse beanspruchen die politischen Qedichte (Coupletstrophe, „Ostreichs heiterer Tag", „Der Deutsche Krieg" Schleswig-Holstein) und das große Anklagegedicht die „Toten von Solferino", die gebannt sind bis auf die Zeit, „wo einst lebendiger Geist nicht scheuen Die Sonne muß in Österreichs Land". Dem künftigen Kulturkämpfer gelingt das schöne Symbol vom „Nachtleuchten". Natürlich hat der werdende Dichter auch viel über die Dichtkunst und ihre Aufgaben auf dem Herzen. „Meines Vaters Erbe" bekennt sich, des frühvollendeten Vaters ge- denkend, mit stolzem Munde zum Künsrlertum und Künstlerberuf, andere Gedichte suchen Klarheit über die Aufgaben der Dichtung zu schaffen. Auch hier wird man Originelles vergebens suchen. Aber mit überraschender Klarheit spricht der werdende Schöpfer der Philosophie des Steinklopferh ans aus den „Träumen"; über die Not des inneren Gärens und Ringens rettet sich schon der Jüngling in die Hingabe an das Allgemeine:

Ich stelPs anheim der mächtgen Zeit,

Sie geb den gültigen Entscheid!

Was mich betrifft, ich weiche nicht,

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Ich halt ans Ewge mich, ans Licht

Und an der großen Männer Namen,

So Gott als mir vertrauend. Amen! Das ist der tragende Gedanke seines Lebens. Es muß ihm ein frühes inneres Erlebnis gewesen sein, das sein ganzes Leben bestimmte. Das Gedicht „Re- signation" hätte ebensogut 1889 entstanden sein können wie 1863/4 und taugte gar wohl zum Motto seines ganzen Werkes:

Ich hab mein Sach von Jugend auf

In höchste Hand gegeben,

Ins große Allgemeine legt

Mein Sterben ich und Leben

Und kann, was kommt und was da wird,

Erleiden oder brauchen,

Bereit, mit letztem Seufzer einst

Den Dank ins All zu hauchen. Das ist die Weisheit, mit der der todkranke Stein- klopfer sich tröstet, dieselbe Weisheit, die aus dem lebensfrohen „Lied des Bettlers" spricht.

Auch für die Gedichte der Reifezeit mußte mangels ausreichender chronologischer Anhaltspunkte die sachliche Anordnung gewählt werden. Sie hat den Vorteil, die Motivenkomplexe klar hervortreten zu lassen. Wenn nur vier Gedichte als Naturstimmungen anzusprechen sind und das einzige, das reines Stim- mungsbild ist, sich als Bildbeschreibung entpuppt, so ist das höchst bezeichnend. Auch die beiden einzigen Liebesgedichte, die reine Stimmungen ausdrücken („Die Lieb ein Traum", „Beim Schatz"), sind Bilder- gedichte. Bei Anzengruber überwiegt durchaus die Reflexion. Reflexion durchdringt seine Liebesgedichte, Reflexion ist auch der Nährboden, aus dem die wenigen erzählenden Gedichte („Gestalten") er-

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wachsen. Diese Reflexion ist von Pessimismus durch- tränkt. Anzengrubers trübe Auffassung des Lebens wurzelt nicht so sehr in einzelnen Erlebnissen die Gedichte wenigstens verraten nichts davon, wiewohl das Schicksal ihm hart genug mitspielte als in einer allgemein gerichteten Betrachtung des Lebens. Selbst das Gedieht „An die Ungetreue", das aus der schwersten und bittersten Erfahrung seines Lebens hervorgegangen ist, klingt milde und ab- geklärt neben der furchtbaren Trostlosigkeit, die sich aus der philosophischen Betrachtung des Weltlaufes über ihn herabsenkte und nach lyrischem Ausdruck drängte. In dieser Gruppe von Gedichten hat auch die Nachlese wesentliche Bereicherungen ergeben. Die Erkenntnis von der Vergänglichkeit aller irdi- schen Gestaltung und der Unabwendbarkeit des Leides ist das Erlebnis, das ihn im Innersten er- schütterte, die Ethik des „Lebens ohne Gott" auch hier das einzige nicht Heilmittel aber Linde- rungsmittel, das er zu erdenken vermag. In diesen Motivenkreis erweist sich auch seine Erfindungsgabe am fruchtbarsten und seine Gestaltungsfähigkeit am kräftigsten. Es überraschen und ergreifen (wie in den dramatischen Fragmenten) hymnische Töne von ehernem Klang („Nicht zum blauen Äther", „Wenn unsere Toten", „Die ewigen Götter", „Wehen der Zeit", „Menschenschicksal") nebst „Bertha von Frankreich" und ein paar Fragmenten wohl die einzigen feststellbaren Nachwirkungen des Stilvor- bildes der väterlichen Dichtungen es gelingen prachtvoll-volkstümliche Einkleidungen („Volksweise", „Gott und den Atheist", „Die Spinnen und die Fliegen", „St. Peters Klage"), die Stimmung, die ihn ganz erfüllte, verdichtet sich oft zu klassi-

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scher Prägnanz („Einsiedlers Stoßseufzer", „Gott", „Sprüche"). Von der hohen Warte seiner schmerz- lichen Resignation beurteilte er sicher und vorurteils- los die Frage der Kunst und des Lebens. Seine kunst- philosophischen Gedichte setzte die angesehene „All- gemeine Kunst-Chronik" mit Recht gerne auf die erste Seite ihrer Hefte, und was er zu den politischen Ver- hältnissen zu sagen sich gedrängt fühlte, beweist ebenso wie die Aphorismen des Nachlasses daß er sich über den krisenhaften Zustand der sozialen und politischen Verhältnisse des zeitgenössischen Europa keinerlei Illusionen machte. Aus der strenge festgehaltenen Zurückhaltung objektiver Betrachtung tritt er nur hervor, wenn es sich um den Kern seines Lebens handelt, um sein Künstlertum. Auch hier Bitterkeit und Enttäuschung: Klage über versagende Gestaltungskraft („Dichters Klage"), verglimmende Begeisterung und das Ende: Resignation („Ich hab erreicht das Ziel des Strebens").

Ein paar Worte verdienen seine Gelegenheits- gedichte. Er ließ sich gerne bewegen, bedeutsame Gedenktage durch betrachtende Gedichte zu feiern. An den Festen, die er liebte, zu Ostern und Weih- nachten, der milden Weisheit seines „Humanismus" Ausdruck zu geben, war ihm offenbar Herzens- bedürfnis, nicht bloß redaktionelle Pflicht. Welches Talent zur Fröhlichkeit in diesem Pessimisten lag und wie harmlos lustig er in einer ihm zusagenden Gesellschaft sein konnte, zeigen die Scherzgedichte an Rudolf Alt und das Ehepaar Breden aus dem Kreise der „Nische".

Sliuertgtuber. 1. 40

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3u ben Fragmenten, 6fiajen unb ^(änen

Kennt nian Anzengruber nur aus seinen be- rühmtesten Werken und liest man dazu etwa seine Kalenderaufzeichnungen, die oft von überraschend kurzen Arbeitsfristen berichten, so könnte man leicht zu der Anschauung kommen, es mit einer elementar und primitiv schaffenden Begabung zu tun zu haben, aus der die Werke eruptiv hervorbrechen; zahlreiche Beweise einer außerordentlichen Routine und Theater- sicherheit widersprechen dieser Vorstellung nicht.

Die Erschließung des Nachlasses zwingt aber zu einer Änderung dieser Auffassung. Der Mann, der, wie es scheint, alle Vorarbeiten zu fertigen Werken sorgfältig vernichtete wenigstens hat sich nichts dergleichen erhalten der Mann, der also fertige Werke gänzlich von sich abstieß, schichtete Hunderte und Aberhunderte von Zetteln aufeinander, auf denen er sich Motive notierte, Charaktere umriß, Probleme fixierte, Dialoge entwarf u. dgl. Mit Wehmut über- blickt man den ungeheuren Scherbenberg, aus dem uuter viel taubem Gestein und ausgebrannten Schlacken oft edles Erz aufleuchtet und manch kost- bares Werkstück den Kenner entzückt. Es liegt nahe, diese Fragmeute als Produkte erlahmender Schaffens- kraft anzusehen und zu werten, und ein Gedicht wie „Dichters Klage" (undatierbar) scheint diese Auf- fassung zu bestätigen. Erinnert man sich aber, daß schon ein Brief vom 1. Juli 1864 mit einem ge- wissen Stolze zweiunddreißig Notizbücher unter den Leistungen seines schriftstellerischen Ehrgeizes auf-

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zählt, und findet man schon in den Gedichten der „prähistorischen" Zeit, also sicher vor 1867, ein Gedicht wie „Fragmentieren", so muß man erkennen, daß es sich hier um eine Grundveranlagung Anzen- grubers handelt, über deren Gefahren ihr Inhaber sich allerdings schon frühzeitig im klaren war.

Ober die äußere Beschaffenheit der Textgrundlagen für die „Fragmente, Skizzen und Pläne" unterrichtet das Nachwort zum VIII. Bande. Es scheinet, daß die überwiegende Mehrheit der in diesem Bande zu- sammengestellten Fragmente aus der Zeit um und nach 1880 stammt. Der geringen Zahl der mehr oder weniger ausgeführten Fragmente steht eine schier unübersehbare von kürzeren Entwürfen oder Entwurf- bruchstücken gegenüber, aus denen die hier ab- gedruckten, so zahlreich sie sind, eine sorgfältig er- wogene Auswahl darstellen. Der Herausgeber hat sie nach Formkategorien geordnet (Gedichte, Stim- mungsbilder, satirische Märchen, dramatische und erzählende Fragmente) und behielt dann noch eine große Menge stofflich sehr interessanter Entwürfe übrig, die noch zu wenig durchgeformt waren, als daß sie mit Sicherheit einer der genannten Form- kategorien zugewiesen werden konnten. Innerhalb der einzelnen Gruppen von Entwürfen, die so entstanden (I— VI), ergab sich völlig zwanglos dieselbe An- ordnung, die für die Aphorismen des VIII. Bandes gewählt wurde, ein Beweis für die durchgehende Einheit von Denken und Dichten bei Anzengruber. In vielen Fällen ist zwischen einem Aphorismus und einem Fragment, in dem die geplante Formung nur aus Andeutungen erschlossen werden muß, nicht immer mit voller Sicherheit zu unterscheiden. Will man Anzengruber ganz verstehen, so müssen Fragmente

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und Aphorismen zusammengehalten und in ihrer Gesamtheit als eine wesentliche Ausdrucksform Anzengruberschen Geistes gewertet werden. Wir haben es nicht mit einem Theatraliker zu tun, der mit instinktiver Sicherheit robuste Motive von ethisch-kulturkämpferischer Tendenz auf einfache, aber energische Wirkungen hin zu gestalten ver- stand, sondern mit einem Denker, der von der Höhe einer früh gefestigten Weltanschauung aus alle Aus- wirkungen menschlichen Seins betrachtet und es überall, wo er anklopft, problemhaltig rindet. Denken und Dichten gehen bei ihm vollkommen parallel. Nach dem Lessingschen Rezepte erteilt er seinen all- gemeinen Sätzen die Wirklichkeit oder führt Er- fahrungstatsachen auf allgemeine Prinzipien zurück. Den Ethiker in ihm drängt es, das menschliche Leben, das er in allen seinen Verhältnissen zu erforschen und zu durchdringen trachtete, auf seinen sittlichen Gehalt zu prüfen, und den Künstler in ihm reizt es unwiderstehlich, Menschen nach seinen Forderungen handeln zu lassen und sich zu veranschaulichen, wie sich die Theoreme in der Wirklichkeit ausnehmen oder wie die konkret gegebenen Menschen sich im Lichte der Theoreme darstellen.

Die große Fülle dichterischer Versuche macht zu- erst eine Sichtung nach Motiven notwendig.

Daß das religiöse Problem unter seinen Skizzen einen breiten Raum einnehmen würde, war von vorn- herein zu erwarten. Aber nur die Pläne zu den Volks- stücken „Der Hexenrichter" (Nr. 4) und „Der Jesuiterling" (Nr. 5), die Fragmente Nr. 181, 206,

207, 375 liegen in der Bahn des Kulturkämpfers; andere, wie die umfangreiche Stoffsammlung zu einer Erzählung „Der Jesuit" (Nr. 182-191), die Holz-

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schnittfiguren frommer Beter (Nr. 371, 372, 376), psychologische Analysen wie Nr. 373—4, zeigen Anzengruber bemüht, sich das Problem der geoffen- barten Religion auch von der anderen Seite her zu veranschaulichen. Im übrigen beweisen gerade die Fragmente, daß er das religiöse Problem in seiner vollen Tiefe erlebt hat. Es war ihm nur in zweiter Linie um die Förderung kulturkämpferischer Ten- denzen, in seinem Sinne: um Befreiung des Lebens von den störenden Oberlebsein dogmatisch erstarrter Metaphysik, zu tun, Vorpostengefechte, hinter denen sich das Wesentliche abspielte, das Ringen des Men- schen mit dem Problem des Seins überhaupt. Es er- klingen in den Fragmenten, wie in den Aphorismen (Bd. VIII), bisweilen Töne eines edlen Pathos, zu dem der Dichter sich erhob, wenn er von den Dingen redete, die ihm die höchsten waren: von dem Sinne der Schöpfung (Nr. 111-5*, 360—70, 383, 393), vom Sterben der Götter (Nr. 1-3; vgl. Gedichte, I. Bd., S. 125 f.), vom Leide der Welt (391 , 394-5, 561 ), von den Schauern der Vernichtung (Nr. 366—8, 382, 384) und von der Liebe zu den Menschen (Nr. 203, 374, 383, 392). Sein weiches Herz erbebte im Leide der Hoffnungslosigkeit, die ihn zum Pessimisten machte, eine starke Vitalität aber hieß ihn das Leben immer wieder lieben. Das Lustspiel vom Pessi- misten (Nr. 8-17; verwandt: Nr. 18, 193, 194) hätte vielleicht, wäre es ausgereift, seine feinsten Wir- kungen aus diesem Widerspiel von theoretischem Pessimismus und naturgewollter Lebensbejahung ge- zogen. Aus dem Erbarmen mit dem Leide der Menschheit quoll lautere Liebe: „O mein armes,

Vgl. zu den »Welterschaffungsmärchen«, Bd. VIII , Nr. 34-5 und die Anmerkung dazu.

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mein mißhandeltes, mein elendes . . . doch hohes Ge- schlecht!" — „Ob Selbstzweck oder nicht, für den Men- schen hat das AU keinen Zweck daher keinen Trost, unser Dasein bleibt in diesem Punkte elend. Aber eben darum ... sei mir die Menschheit meine Familie ihr mein Denken, mein Fühlen, meiu Sorgen und Kümmern! Und eben darum sei Men- schenliebe und inniger Zusammenhalt, sei ein reines, hohes Geschlecht, wenn wir auch keinem Auge, das aus dem All blickt, dieses Schauspiel bieten!"

Nicht aus Effekthascherei, sondern aus seinem edlen „Humanismus" quoll sein lebendiger Welt- verbesserungseifer. Er sah die Hauptquelle der auf- hebbaren Obel in der Unaufrichtigkeit und Verlogen- heit unserer Epoche. Wahrheit und Lüge war ihm daher ein wichtiges Problem, Ein Lustspiel „Die Biederlumpen" (Nr. 63), ein Schauspiel „Wahrheit" (Nr. 65) und Erzählungen wie „Komödianten?" (Nr. 297), „Die Maske" (Nr. 296), .Tartuffes selige Erben" (Nr. 299—308) sollten es behandeln, ein Lustspiel „Der tüchtige Junge" (Nr. 64) hätte viel- leicht die konventionelle Lüge als gesellschaftlichen Notbehelf lachend zugegeben. Auf die praktische Beurteilung und Verurteilung menschlichen Handelns angewandt, wird die Frage nach der Wahrheit zu der Frage nach dem Recht. Das Problem der Selbsthilfe beschäftigt ihn sehr. Er analysiert zum Beispiel ein- gehend die Fiktionen, auf denen das Duell beruht (Nr. 54—7, 66). Ein Volksstück „Recht unter uns!" (Nr. 70) sollte unnachsichtlich gleiches Recht für alle fordern. Es ist sehr zu beklagen, daß das Bauern- stück „Recht!" nicht zustande kam und der Charakter des Mannes, „der den Schuft erschlug mit dem Be- wußtsein, recht getan zu haben" (Nr. 67—8; ver-

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wandt Nr. 564—7), nicht lebig werden konnte. Er hätte in die Reihe Wurzelsepp Einsam gut hinein- gepaßt. Eine ganze Gruppe von Fragmenten nimmt zu den Problemen der Gestaltung des öffentlichen Lebens Stellung. Hier auf dem Gebiete der Politik und sozialen Gesetzgebung müßte eingesetzt werden. Mit den Vorpostengefechten über die Staatsform gibt er sich nicht viel ab. Er erkennt, daß sich den Fiktionen der Monarchie (Nr. 310—17, 322 u. a.) ebensogut Lustspielwirkungen abgewinnen lassen wie dem Zwergenkampf um ein Mandat („Wahlumtriebe" Nr. 75—82, 321). Sein Blick sieht tiefer. Klar er- kennt er das Grundübel: die trostlose Gestaltung der sozialen Verhältnisse. Es entstehen Arme-Leut- Studien (Nr. 83-90, 325-30, 582-5, 587 mit packenden Titeln: „Zersetzt!", „Da Dieb", „Die Gstudierten", „Im haften Elend", „Arme Leute", , .Opfer der Industrie"). Deutlich sieht er, daß „Wohl- tätigkeit" an diesem Elend nichts bessern, nur ver- tuschen und schaden kann (Nr. 589—93), da der Fehler im Systeme liegt, das eine in Selbstzersetzung (Nr. 85) begriffene Gesellschaft durch Gewalt (Mili- tarismus Nr. 83—4, 323, 576—80) erhalten will und dadurch der Revolution (Nr. 319, 330) und tollem Vernichtungsfanatismus (Nr. 572, 574) vorarbeitet. In den innersten Kern des Problems, die nahezu restlose Materialisierung und Mechanisierung des Lebens führt das Tragödienfragment „Frost" (Nr. 72) und die geniale Skizze „Die entdeckte Stadt" (Nr. 324). „Erst war es der Monarch jetzt ist es der Staat. Früher waren es Begüterte jetzt ist es Kapital. Die Tagwerker jetzt sind es Arbeitnehmer. Kein Mensch, mit dem ich mehr ver- handle, lauter abstrakte Begriffe, ohne Herz, ohne

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Blut Oesetz, Kapital, Staat . Wilde Massen hier, dort ein Knäuel, zusammengehalten durch materielle Interessen, kein Mensch, kein einzelner, Bedeutender, ein Rechenexempel, Zähler und Nenner, bekannte Zahl, unbekannte Größe, leidend und leidenschaftlich. Eine heißblütige Rechenkunst und das Resultat!" Der Mensch schreit auf aus der Staatsverknechtung: „Wir wollen keine Bürger sein. Wir wollen Menschen bleiben!"

Einen erstaunlich breiten Raum nehmen in Anzen- grubers Fragmenten die Motive des Sexuallebens ein. Er denkt an ein Lustspiel der sexuellen Verspieltheit (Nr. 19—24). Dramatische Skizzen gestalten die Konflikte, die sich aus dem Virginitätsideal (Problem der Verführung Nr. 27, 31 -3) und der Ideologie der Monogamie ergeben (Vorleben der Vermählten Nr. 34 ff., 223, 427—36 u.a., Ehebruch Nr. 34ff., 223ff., 425ff.). Sein leidenschaftlicher Wahrheitseifer spürt diesen Fragen bis zu den verborgensten Wurzeln nach und erkennt, daß sie nicht ausschließlich vom sitt- lichen Standpunkte aus beurteilt werden können. Er würdigt den sexuellen Notstand des Zeitalters der konventionellen Heuchelei (Nr. 219), der durch die unlösliche Verquickung der Erotik mit wirtschaft- lichen Motiven gegeben ist (Nr. 226, 248, 422, „Ver- sorgt" Nr. 439, 452; Inzest aus, Not Nr. 247). Er fragt sich, inwieferne Sexualität und Sittlichkeit zu- sammenhängen, und vergegenwärtigt sich mit geradezu wissenschaftlicher Objektivität immer wieder den Typus der sozusagen naiven sexuellen Korruption (Nr. 216, 217, 223, 273, 274, 276, 406, 413, 418, 431 u.v.a.). Das Weib erscheint ihm von diesem Standpunkte aus als ein amoralisches Wesen, gefähr- lich durch den dämonischen Trieb, einen Mann

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(Nr. 213), eine Unschuldige (Nr. 274), ja die eigene Tochter (Nr. 280) in den Sumpf herabzuziehen. Der Ehebruch aus Leidenschaft erscheint jetzt als ein menschlich edler Ausnahmefall, denn die Ehe wird nieist gebrochen aus Langeweile, aus tierischer Gier, aus Lust am Verbotenen. Die sittlichen Maßstäbe versagen als zu heroisch. „Sei ruhig," spricht der betrogene Gatte, „ich spiele nicht den Arzt meiner Ehre, wo der Arzt allein an der Stelle wäre. O pfui, diese Welt, die von Ordination zu Ordination läuft, sich der Schwäche anklagt, der nie zur Stärke zu helfen ist, und die im Strafhause oder in Irren- anstalten untergeht; die keine Tugend kennt außer ebenfalls die aus Krankheit und kein gesundes Laster. Ihr fallet, weil ihr euch nicht aufrecht er- halten könnt! Pah, wer da noch anders könnte, als euch zu verachten!" Die „Sünde" in diesem Sinne hat gar nichts mehr mit der prachtvollen Lebensgier zu tun, welche die Gedichtsfragmente Nr. 105 und 106 malen. Mit der fast krankhaften Gerechtigkeitsliebe des hoffnungslos Enttäuschten sucht er sich die Konsequenzen dieser amoralischen, rein naturwissen- schaftlichen Auffassung des Sexuallebens zu ver- gegenwärtigen. Es entstehen Bilder sexueller Ver- wahrlosung, die oft mit erschreckender Realistik an- gelegt sind: 282-95, 223, 233, 234, 235, 237, 251 bis 268, 270, 272, 421, 422ff., 464, 510 u.a. Die „Reinheit" erscheint jetzt nicht, wie in der kon- ventionellen ethischen Betrachtung, als der Normal- fall, sondern als die seltsame Ausnahme (Nr. 26, 245, 246, 418), als ein Mangel an Anpassungsfähigkeit, der körperliche Folgen haben kann (Nr. 408, 409, 410 u.a.; vgl. Gedichtfragmente Nr. 105, 106). „Grund- sätze" nehmen sich in diesem Zusammenhange wie

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Erschwerungen des Lebens aus (Nr. 411). Die Ehe wird unter diesen Voraussetzungen nicht mehr zur Tragödie (Nr. 43, Nr. 54 7), sondern zum Martyrium des Mannes („Zugrunde gegangen am Weibe", Nr. 483; vgl. Nr. 441, 443-5, 448 u. a.), und mit ihm leiden die Kinder (Nr. 35-40, 59, 61, 486, 493 bis 506).

Oberraschend ist die Vorliebe Anzengrubers für komplizierte psychologische Probleme (Nr. 24, 211, 340 ff., 485 u. a.).

Nicht so aufschlußreich wie für das Verständnis der Welt- und Lebensauffassung Anzengrubers sind die „Fragmente" für Beurteilung der Formgebung.

Zunächst fällt auf, daß die dramatischen Fragmente (im ganzen 101 Fragmente, die sich zu 66 Plänen ordnen) an Zahl weit hinter den epischen zurück- stehen. Da die meisten Fragmente wohl in die zweite Epoche seiner Schaffenszeit fallen, so stimmt dieses Verhältnis mit dem zwischen den ausgereiften Dramen und Erzählungen ungefähr überein.

Von den etwa 66 Dramenplänen sind nur sieben hie und da in Einzelheiten ausgearbeitet, keiner aber so weit, daß sich auch nur der Gang der Handlung zweifelsfrei feststellen ließe. Vier davon „Früh- lingsträume", Lustspiel (Nr. 19—23), „Die Heilig- keit der Familie" („Der natürliche Sohn", „Der Illegitime"), Trauerspiel (Nr. 35-40), „Miß-Ehe", Komödie (oder: Schauspiel?, Nr. 41—4) und ein titel- loses Ehebruchsdrama (Nr. 54—7) drehen sich um die Probleme Liebe und Ehe, das Lustspiel, das bald „Der Statistiker", bald „Der Pessimist" und bald „Mit eiserner Konsequenz" benannt wird (Nr. 8 bis 17), setzt sich mit dem theoretischen Pessimismus von der Hartmannschen Observanz auseinander, der

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Schwank „Wahlunitriebe" (Nr. 76-9) variiert das Thema vom „politischen Kannegießer". »Der Kuckuck" endlich, ein harmloser Schwank (Nr. 99), in dem der Uhrmacher-Natz aus der Kalender- geschichte „Treffaß" (Bd. XI, 183; vgl. das Frag- ment „Das Bettstaffeltreten" Nr. 174) nach guter alter Possenschablone einem liebenden Paare die Ein- willigung widerstrebender Eltern verschafft, mag hier erwähnt werden, weil Anzeugruber ernsthaft daran dachte, das Stück für die Eröffnung des Deut- schen Volkstheaters auszuführen, und erst auf Rat von Freunden davon abließ.

Es ist sehr schade, daß das geistreich konzipierte Lustspiel vom „Statistiker", dem Manne der Wissen- schaft, der sein Leben mit eiserner Konsequenz nach wissenschaftlichen Erkenntnissen führen will, nicht geschrieben wurde. Die Lustspiel Wirkung war offen- bar auf den humoristisch tief erfaßten Gegensatz von theoretischer Verneinung und praktischer Be- jahung des Lebens aufgebaut. Der Statistiker denkt ernst nach über eine zweckmäßige Steigerung des Leidens der Menschheit, dessen Obermaß allein zum Erlöschen des Lebenswillens und damit zur Aus- tilgung des tragischen Spuks der phänomenalen Welt führen kann; als aber das Kind der Tochter von einer Todeskrankheit gerettet wird, da kann er ein: „Gott sei Dank!" nicht unterdrücken und recht- fertigt sich gegen den Vorwurf der Inkonsequenz, den der Schwiegersohn gegen ihn erhebt, mit den klugen (als Aktschluß gedachten) Worten: „Ach ja Sohn, das sind die glücklichsten Augenblicke, wo der Mensch so aus vollem Herzen inkonsequent sein kann."

Es ist ein feiner Lustspielgedanke, daß die mathe-

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matische Methode des Gelehrten einmal Lächeln und einmal Rührung hervorruft.

Es tröstet vielleicht die Tochter, die ihren Mann treulos glaubt, nicht sehr, wenn der Gelehrte ihr vor- hält, sie dürfe sich nicht beklagen, der Prozentsatz der unglücklichen Ehen lasse sich zwar nicht leicht exakt feststellen, sei aber vermutlich sehr hoch. In einer anderen Szene aber bricht sich der Schmerz einer Mutter, welcher der gelehrte Pessimist tröstend auseinandersetzt, daß, wer leide, seinen Mitmenschen etwas von der feststehenden Summe des Leides ab- nehme: „Das sagst du? O du Guter!" Als ein kon- sequent sein wollender Zahlenmensch mit gütigem Herzen war vermutlich dieser „Statistiker" gedacht, der zwar mit wissenschaftlichem Starrsinn darauf besteht, kein „Gewissen" zu haben, sondern aus Ver- nunft gut zu sein, aber gleich den vielen Atheisten und Ungläubigen Anzengrubers in der Not „der Mit- leidigste und Hilfsreichste" ist. Ein solcher Pessimis- mus ist eigentlich kein Pessimismus. In der Tat ge- stand Anzengruber, wie er in den „Aphorismen" (Bd. VIII, Nr. 125) auseinandersetzt, dem Pessimis- mus nur als Stimmungsmoment, nicht als Dauer- zustand Berechtigung zu; Pessimismus als Dauer- zustand könne nur als komisches Motiv, ernsthaft nur als Wahnsinnsmotiv behandelt werden. Dieser Lehre entspricht die Konzeption des „Pessimisten"; entspricht auch der Schwank Nr. 18, der Theorie und Praxis des Optimismus und Pessimismus in chiasti- scher Gegensätzlichkeit zu demonstrieren gedachte, und die Weigerung, den enttäuschten Verschwender („Weltundank", Nr. 309) tragisch zu nehmen.

Über die Führung der Komödie „Maitaumel" oder „Frühlingsträume" lassen sich nur Vermutungen auf-

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stellen. Wie es scheint, sollte aus täppischer und „sinniger" Erotik, aus Schabernack und Ehebruchs- lockung eine Atmosphäre von „Maitaumel" erstehen. Die Verwicklungen sollten durch einen alten Herrn, einen „Gutmacher", der selbst mit einer alternden Cousine „Liebe" spielt, rechtzeitig gelöst werden. Der Titel „Maitaumel", der in Nr. 22 auftaucht, ist zweifellos das Beste an dem ganzen Plane.

Um das Problem der Ehe drehen sich eine Ehe- bruchskomödie („Miß-Ehe") und zwei Ehebruchs- tragödien.

Die Pläne zum „Illegitimen" sind durchweht vom heißen Gluthauch echt dramatischer Gestaltung. Es ist einer jener Stoffe, welche die Zensur zu fürchten hatten. Der eine Titel „Der Illegitime" nennt klipp und klar das Thema, der andere „Die Heiligkeit der Familie" kontrastiert hohnvoll Phrase und Wirklich- keit. Weniger deutlich spricht der dritte Titel „Es war ein Traum", der in Verbindung mit der Verführten gebraucht wird. Die beiden Pläne, der eine für drei, der andere für fünf Akte gedacht, decken sich in den wesentlichen Zügen. Charakteristisch, daß Anzen- gruber als geborener Dramatiker gleich im ersten Konzept Aktschlüsse („Ah, der Knabe!" „Un- angenehme Geschichte das!") markiert. Ein Graf erhält bei oder vor einer moralischen Vorlesung über die Heiligkeit der Ehe einen Brief, der ihn an ein früheres Verhältnis erinnert, aus dem ein Knabe hervorgegangen ist. Erste Empfindung: unangenehme Geschichte das! Es wird aber schlimmer als un- angenehm. Vater und Sohn stoßen zusammen. Der Vater tritt strenge auf, ist aber doch schon willens, dem Burschen, der offenbar seine Rechte forderte, nachzugeben und ihn zu adoptieren, da wird er

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durch eine Drohung des Sohnes und den Anblick seines legitimen Kindes davon abgeschreckt. Er ruft die Gerichte zu Hilfe. Der Sohn erschießt sich und stirbt in demselben Spital, in dem seine Mutter das entsagungsvolle Amt einer Wärterin ausübt. Es ist das Motiv von „Stahl und Stein". Über die Aus- gestaltung im einzelnen läßt sich nichts aussagen. Der Ausdruck „Verhaftsbefehl auswirken" und die Glosse über die „Raubritter" (Nr. 37) scheint an- zudeuten, daß feudale Vorurteile an der Katastrophe einen ähnlichen Anteil haben sollten wie religiöse in dem Plane „Da geistlich Herr Onkl". Eigenartig ist die ganz unpathetische Auffassung der „ledigen Mutter" (Nr. 35, 39).

Dramatische Leidenschaft wäre auch der Lebens- atem der titellosen Ehebruchstragödie gewesen, deren Bruchstücke in Nr. 54—7 vorliegen. Der Plan Nr. 54 gibt ein ziemlich durchsichtiges Schema. Der Gatte fordert den Entführer seiner Frau, der resigniert dem Tode entgegensieht, an der Bahre des Schwer- verwundeten erliegt die Ehebrecherin einem Schlag- anfall. „Der Ehre ist so allseitig und sattsam genug geschehen." Auch in diesem Konzepte überraschend originelle Einzelheiten. Fragment Nr. 55 stellt zum Beispiel die Frage nach der Berechtigung des Liebes despotismus, der das Weib als Eigentum betrachtet und daran den Begriff der Ehre knüpft wie bei einem Rennpferde (vgl. Aphorismen, Bd. VIII, Nr. 534—7). Der Mann verfolgt die ungetreue Frau ohne eigentliches Rachegefühl, mehr mit der Emp- findung des Bedauerns. Ein Freund eifert ihn als „zürnender Verfolger" an. Die am Herzkrampf sterbende Frau dankt ihrem Manne, der für sie mehr hatte als Liebe Liebe ist eigennützig der ver-

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stehendes Mitleid für sie hatte und den sie doch . kränken mußte, weil sie der Verlockung nicht wider- stehen konnte. „Es ist kein Wille, es ist eine Schwäche, der ich nicht wehren konnte." Der düster grollende Monolog Nr. 58 gehört vielleicht ebenfalls zu diesem Plane.

Keines der wirklich geschriebenen Stücke Anzen- grubers „Meineidbauer", „Hand und Herz", „Das vierte Gebot" etwa ausgenommen ist von solchem starken dramatischen Temperamente getragen wie diese Pläne, denen noch die Fragmente Nr. 26, 30, 33, 59, 60 sich anreihen ließen. Hier war Anzen- gruber ganz Dramatiker, und man staunt, daß er solche Stoffe, erwogen in den Jahren 1884—9, liegen ließ, um der kalten Theatralik der „Tochter des Wucherers" seine Sorge zuzuwenden.

Die Gestalt des mitleidigen Gatten ist bezeichnend für eine in Anzengrubers Seele einsetzende Entwick- lung, welche die dramatische Kraft, die er seinen ersten Stücken einzuhauchen wußte, langsam, aber sicher zermürbte. Wer alles verstehen will und kann, wird schließlich dazu kommen, alle Konflikte für bei- legbar zu halten. Aus dieser Auffassung heraus hält er zum Beispiel den Rigorismus von Ibsens „Nora" für übertrieben* und läßt Elfriede-Gustav in „El- friede" gerne die Mahnung Dr. Knorrs: „Seid ver- nünftig, liebe Zeitgenossen!" befolgen. Er fand bald nicht mehr den Mut zu einem entschiedenen Urteile und redete Kompromissen das Wort, nicht aus Feig- heit, die paktiert, sondern aus Menschlichkeit, die auch das Schlechte als menschlich begreift und das

* Vgl. Anzengrubers Besprechung von Ibsens «Nora" In den »Dra- maturgischen Plaudereien" (Bd. XV).

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allgemeine Weltleid nicht durch das Weh der tragi- schen Auswirkung aller Konflikte verschärfen will. So kam er dazu, einen Fall, der an die Fabel von Tolstois „Auferstehung" erinnert, nicht vom sittlichen, sondern vielleicht: auch vom „vernünftigen" Standpunkte zu beurteilen. „Hätte er seine Dummheit zu einer lebenslänglichen machen sollen?" (Nr. 32). Von dieser Plattform aus führt kein Weg mehr zu Tragödie, wohl aber zu Komödie und Lustspiel. Es scheint, daß die Komödie „Miß-Ehe" in diesem Sinne gedacht war. Ein kluger Gatte beugt dem Ehebruche seiner Frau ganz einfach dadurch vor, daß er die Frau freigibt und dem Galan die wirtschaftliche Verant- wortung für die Umworbene zuschiebt*. Das Mittel ist probat groteske Situation: die Frau sitzt auf dem Koffer, der Galan ist fort die Ehebruchs- lüsterne erkennt, daß sie nur an ihrem Manne einen wirklichen Halt hat; daß die Mißehe eine wirkliche Ehe wird, dafür zu sorgen, wird getrost dem Kinde überlassen, das erwartet wird. Ähnlich „resolut" be- nimmt sich in einer Lustspielszene (Nr. 53) eine ge- scheite Frau, die von einem Poeten umschwärmt wird.

Der Schwank „Die Wahlumtriebe" (Nr. 76-9) läßt sich an wie eine Erneuerung von Holbergs „Politischem Kannegießer". Das Aufnehmen be- währter Komödienmotive ist für Anzengrubers Schaffen geradezu charakteristisch. Schon der zeit- genössischen Kritik fielen die Beziehung „Kreuzel- schreiber" — „Lysistrate", „Gwissenswurm" „Tartuffe", „Jungferngift" „Mandragora" auf.

* Vgl. die ganz ähnliche Lösung in der Abteilung » Mädchenhüten « des Volksstückes Brave Leut vom Orund* (Bd. VI).

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Bolin empfahl Anzengruber unermüdlich eine Neu- bearbeitung von Shakespeares „Timon" das Frag- ment „Der Welt Undank" (Nr. 309) ist der einzige durchaus negative Erfolg dieser Bemühungen und des „Tartuffe" (vgl. Nr. 5 „Der Jesuiterling" und Nr. 299—308 „Tartuffes selige Erben"). Den Stoff des „Don Ranudo de Colibrados" gedachte Anzen- gruber selbst (Nr. 86; vgl. dazu Nr. 87) nach Bettel- heims Mitteilung zu einem Singspiel zu gestalten*.

Die erhaltenen Skizzen zu „Wahlumtriebe" lassen den geplanten Schwank allerdings nur in losen Um- rissen erkennen. Ein Konditor kandidiert für den Gemeinderat. Nicht aus innerer Berufung, er lang- weilt sich bloß. „Weil wir nichts Kleines ins Haus kriegen," psychologisiert seine Frau, „habn sich durch die drei Jahr unseres Ehestandes die väter- lichen Gefühle in ihm angehäuft ... er will Vater der Stadt werden." Eine ehrgeizige Schwiegermutter, die den Mann ihrer Tochter bewundert, bestärkt ihn darin, die Frau leidet darunter. Das Personen- verzeichnis läßt erkennen, daß der ganze Apparat der hohen Politik eines Vorstadtbezirks in Bewegung gesetzt werden sollte. Man hätte gesehen, wie Politik „gemacht" wird. Eine Wählerversammlung mit Programmrede, Zwischenrufen, Stimmen aus dem Publikum. Die Frau sollte sich am Stimmenfang be- teiligen; dadurch sollte Eifersucht geweckt und auf diese Weise offenbar der „Kandidat" wieder zu dem ihm allein angemessenen Berufe eines Konditors und Ehemannes zurückgeführt werden.

Verwandt mit dem Problem „Wahlumtriebe" (viel-

* Anton Bettelheim, ,L. Anzengruber, Der Mann und sein Werk", Stuttgart, Cotta 1892\ S. 196.

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leicht dazugehörig?) ist der Plan „Der Kandidat" (Nr. 80 2). Das wienerische Durcheinander von Politik und Volkssängertum hätte den Hintergrund für eine Handlung gegeben, in der Wahlreden- manöver eine Störung des Familienlebens herbei- geführt und dadurch vermutlich Besinnung auf die elementaren Pflichten des Anstandes und der Ehrlich- keit gebracht hätten.

Unter den Jcleineren dramatischen Fragmenten be- anspruchen ein besonderes Interesse die spärlichen Ansätze zu „Volksstücken", der eigentlichen Gattung Anzengrubers. Es fehlt nicht daran (Nr. 4, 27, 67—9, 83, 88, 89, 90) und manche weisen in wenigen Zeilen, oft schon durch die Titelgebung die Tatze des Löwen: das Drama vom Recht (Nr. 67—9), die äußerst kon- fiszierliche AnUagetragödie gegen den Militarismus („Das Leben im engsten" (Nr. 83), das Arme-Leut- Stück „Im harten Elend" (Nr. 90), „Da Dieb" (Nr. 88). Wie planmäßig er alle Probleme des sozialen Lebens erwog, beweist ein Volksstück „Die Gstudierten", das überraschend frühzeitig den geistigen Proletarier auf die Bühne gebracht hätte. Ganz im gewohnten Gleise bewegt sich dagegen die Konzeption des Volksstückes „Bruder!" (Nr. 27).

Schließlich verdienen noch ein paar ausgezeichnete Lustspielthemen hervorgehoben zu werden: Nr. 25, 50, 51, 52, 94 u. a. Ein Plan und Titel wie „Die Bieder- lumpen" wäre eines Gottfried Keller nicht unwürdig.

Die dramatischen Fragmente treten an Masse hinter den epischen beträchtlich zurück. Etwa 100 dramatische Fragmente stehen gegen 250 epische und etwa ebensoviel kleine Fragmente, deren Formung noch nicht klar hervortritt. Das hängt mit der oben angedeuteten seelischen Entwicklung Anzengrubers

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zusammen. Je mehr er die Welt kennen lernte, je tiefer er die Zusammenhänge des menschlichen Lebens und Treibens durchschaute, desto mehr er- lahmte sein Kämpfermut und sein Reformeifer. Er verlor den unbefangenen Sinn, der zu den Dingen resolut Stellung nimmt und sie von einem bestimmten Standpunkt aus darstellt, wie der Dramatiker muß. Dafür schwoll seine Seele von Mitleid mit dem Leide der Menschen. Aus dem Kämpfer wurde ein ruhiger Betrachter, der nie ohne Mitleid, bisweilen mit Ver- achtung, meist aber mit fast wissenschaftlichem Ernste das Treiben des Menschengeziefers studierte. Dazu taugte nicht mehr das Drama, sondern die epische Erzählung, Skizze oder Studie. Aber auch auf epischem Gebiete gediehen eigentlich nur wenige Pläne (die Romanfragmente „Sumpf" und „Der Rou6") zu einiger Klarheit; zu den Satiren „Michon Patt", „Das Leben im Kleinen" und der satirischen Er- zählung „Der Jesuit" liegen umfangreichere Stoff- sammlungen vor.

Das bedeutendste Stück ist zweifellos das Frag- ment „Sumpf". Schon J. J. David hat auf das inter- essante Fragment hingewiesen und darin den Keim zu einem Wiener Roman gesehen, wie er selbst ihn im „Übergang" zu geben versuchte. Die Aphorismen (Bd. VIII) und Fragmente beweisen, mit welch starkem Interesse freilich mit der trüben Teilnahme des enttäuschten, aber wahrheitsliebenden Volksfreundes er die sozusagen naive, weil selbst- verständlich gewordene sexuelle Korruption in prole- tarischen Kreisen beobachtete. Die Lektüre Zolas hatte seinen Blick dafür geschärft und eine brauch- bare Technik gegeben: planmäßige Einzelbeobach- tungen, die durch ein starkes, sinnfälliges Symbol zu

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einer Stimmungseinheit verbunden werden. Es gelang ihm, ein solches Symbol zu finden*. „Diejenen" das heißt die Leichtfertigen, die Oberflächlichen „befinden sich wohl auf dem zitternden Boden und [in] der feuchten Luft, in dem lauschigen Röhrich aber weh dem Fuß eines Geschöpfes, das gerade auftritt und seines Weges dahergerät es sinkt und geht jammervoll zugrunde, tiefer, bis sich der Schlamm über ihm schließt."

Nr. 251 gibt den Plan, Nr. 252 das Titelsymbol, alle anderen Zettel können nur die Bedeutung von Teilen einer Materialsammlung zum allgemeinen Thema haben, in den Plan von Nr. 251 lassen sie sich nicht einreihen. Freilich hat Anzengruber selbst sie ausdrücklich mit der Etikette „Sumpf" versehen, doch im Wesen unterscheidet sie nichts von den Notizen Nr. 269—81, die alle mit dem Sujet „Sumpf" nichts zu tun haben; dagegen gehört Nr. 277, das aus Karton 15555 stammt und ohne Etikette ist, sicher zum Plane. Es ist der Gedanke nicht ab- zuweisen, daß Anzengruber an eine Erweiterung der einfachen Geschichte von dem ehrlichen, feinen Ge- schöpfe, das in der Atmosphäre des Sumpfes nicht leben kann, zu einem großangelegten Sittengemälde dachte, das ein würdiges Seitenstück zum „Vierten Gebot" geworden wäre.

Wollte „Sumpf" die naive Korruption in den unteren Schichten schildern, so sollte der Roman „Der Rou£" offenbar die raffinierte Korruption der Mittel- und Oberschichte darstellen. Auf einem Brief- blatt (Nr. 282) skizziert sich Anzengruber den ein-

* Diese Technik und Tilelgebung: Nr. 85 .Zersetzt" (Drama), »Oe- vfirm- (233), »Schmutz" (272), »Qesindel« (275), .Müll* („Oekrimmei-, 464), .Zugrunde- (269), »Maske- (296) u. a.

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fachen Plan einer Verführungsgeschichte und sammelt nun Material zur Pychologie des Weiber- verführers und Weiberverderbers, ohne sich vorläufig über die Verwertung im einzelnen Gedanken zu machen; wie kühn er die Probleme packte, beweist das Motiv Nr. 295: Der Roue* kommt an seine Tochter, deren Mutter er verführte.

Interessant sind die Fragmente zu der Erzählung „Der Jesuit" (Nr. 182 91). Anzengruber, der kon- sequente Aufklärungsfanatiker, der Verfasser des „Christlichen EisgärÜs"0, der ein Stück „Der Hexen- richter" (Nr. 5) schreiben wollte und sich über den Reliquienglauben lustig machte (Nr. 207), tritt die Beweisführung e contrario an und plädiert in der Maske eines Jesuiten geistreich für Offenbarung und Konservativismus.

Eine stattliche Anzahl von Fragmenten vereinigt sich zu einem satirischen Plane, dem der Heraus- geber den Titel „Das Leben im Kleinen" gegeben hat (Nr. 148—167). Klar ist der Grundgedanke: die Absicht, das menschliche Leben und Treiben sub specie vanitatis darzustellen. Weniger läßt sich sehen, wie der Oedanke verkörpert werden sollte, denn offenbar ist alles noch im Stadium der Gärung und ver- schiedene Konzeptionen schieben sich ineinander. Da ist von einer „Käfer Schachtel" die Rede*, in der sich furchtbare Kämpfe ums Dasein abspielen, und von einem „Mäuse- und Insektenbuch"; dann scheint es wieder, als sollte das Ameisenleben zu einem Bilde des Menschenlebens ausgestaltet werden. Wie dem auch sei: das Kleingetier kennt bei Anzengruber Sprache und Nationalgeftihl, kennt Liebe und Haß,

Vgl. Bd. XV dieser Ausgabe. Vgl. dazu Fragment S. 288, Nr. 77.

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Bestialität und Unsterblichkeitswahn. Ein Borken- käfer definiert sich frei nach Schelling als ein Stüde bewußten Waldes, Ameisen und Wanzen bilden ein Religionssystem, ein kluges Infusorium aber lehrt Beschränkung auf das sinnlich Erfaßbare, über das man höchstens auf den Vibralfäden der Phantasie hinausdenken kann. In der „Spielzeugwelt", in dem Märchen vom „Unangenehmen ^ Stein" hat Anzen- gruber seine Phantasie zur gleichen Übung ge- zwungen: den anthropozentrischen Standpunkt zu verlassen und aus anderer Perspektive das Menschen- geziefer zu betrachten.

Gleicher philosophischer Sehnsucht, sich empor- zuheben über die anthropozentrische Beschränktheit des Blickfeldes, verdankt der Plan zu der Satire von „Michon Patt, dem Mondmenschen" (Nr. 167—93) seine Entstehung. Ein berühmtes Motiv, das der großen Literatur des Utopismus entstammt und das Anzengruber möglicherweise durch Holbergs Satire „Nicolai Climii iter subterraneum", die er kannte*, nahegebracht worden war.

Ein Mann aus dem Monde ist delegiert, um die Naturgeschichte der Erdbestien zu studieren. Auf dem Monde gibt es als Formstoffe nur Metalle; daher sind dort Maschinenmenschen entstanden, die ihre Metallkonstruktion bei entwickelter Technik er- heblich verbessert haben. Er ist reiner Verstandes- mensch, dem die Leidenschaften der Menschen ganz unverständlich bleiben, ihre Religion ebensowohl wie das, was sie Liebe nennen. Er findet es unsagbar

* Vgl. Bd. VIII, Nr. 35 und Anmerkung dazu ; ferner Anzengrubers Briefe, herausgegeben von Anton Bcttelheim, Stuttgart, Cotta 1902, I. Bd., S. 225. W. Bolin verweist in einem Briefe an den Herausgeber auf Voltaires »Micromegas".

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barock, daß dieses Geschlecht immer über die Erde hinaus gravitiert. Er ersinnt ihnen in einer Stunde ein halb Dutzend Religionen, redet ihnen, selbst ohne jede Überzeugung, zu, sich, wenn sie schon nicht ohne eine Narrheit sein könnten, eine freundliche zu wählen, der Effekt bleibe ja derselbe. Dieser scharfe, durch keine Voreingenommenheit und kein „Gefühl" beirrie Beobachter sollte offenbar das Leben der Menschen einer vorurteilslosen, aber ganz unbarm- herzigen Kritik unterziehen. Nach den dürftigen Proben ist es zu bedauern, daß Anzengruber den Plan aufgab*.

Der satirische Roman „Tartuffes selige Erben" (Nr. 299—308) ist über eine Stoffsammlung nicht hinausgediehen.

Überblickt man die große Masse der dichterischen Fragmente, die bei der ersten Lektüre den Eindruck des Chaotischen machen, so ergibt sich, daß alle Formen, deren sich Anzengruber im Laufe seiner schriftstellerischen Entwicklung bedient hat, auch in den Fragmenten vertreten sind, daß aber die Formen, in denen er unbestrittener Meister war: das Volks- und Bauernstück (Nr. 4, 27, 67-9, 83, 88, 89, 90) und die Dorfgeschichte (168—76, 371—2, 499, 539, 552), verhältnismäßig spärlich Verwendung finden. Die Skizzen zu Bauernstücken und Dorfgeschichten, auch die ganz spät entstandenen (zum Beispiel Nr. 169, 170) weisen in keinem Punkte über das Erreichte hinaus, auch der Naturalismus der Skizze Nr. 176 findet zum Beispiel in den „örtlern" schon seine Ent- sprechung. Überraschend reich aber ist die Groß- stadterzählung vertreten, der ja auch „Sumpf" zu-

* Nr. 140-5 gehört demselben Vorstellungskreis an, ohne direkt mit dem Plane »Michon Patt" zusammenzuhängen.

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zureihen wäre, charakteristisch an ihr der bis zur Graßheit rücksichtslose Naturalismus (Nr. 223, 233, 234, 237, 270, 271, 272, 276, 277, 280 u. s. f.). Hier war Neuland, und es ist gewiß kein Zufall, daß Anzengruber* sich mit dem jungen Naturalismus, der ihn als einen seiner Vorkämpfer feierte, so eifrig auseinandersetzte.

Eine eigene Untersuchung verdiente die Fülle der Einkleidungen, die Anzengruber für seine Motive erfand und achtlos wieder fallen ließ. Ich greife wahl- los den Abschnitt heraus, in dem die Erzählungs- motive aus dem Lebenskreise der Politik zusammen- gestellt sind (Vt). Welche Fülle der Formen: Be- trachtung, Traum, Tierfabel, orientalische Erzählung, satirisches Märchen, Serenissimusgeschichte, Anek- dote, dramatische Szene, satirischer Brief, satirische Typen, historische Erzählung, Hanswurstiade, Utopie, Großstadtidylle, Arme-Leute-Leben, Opfer der In- dustrie, Zukunftsvision. So viel Skizzen, so viel Formen. Wer diese Skizzen nicht als Zukunftskeime, sondern nur als Zerfallsprodukte gelten lassen will, mag gestehen, daß hier ein reicher Künstlergeist verdarb.

Uerikon, August 1921.

Dr. Otto Rommel

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Bd. VIII, S. 232 ff.

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* Um mi t$ mer net! 127

* 9tti<f> «Immert nit b' SBelt unb nit '$ fianb! . . 128

* QBetterfunbe 128

* $)a3 einzige, tt>a$ bem 9Renfcf>en frommt ... 129 '$ alten Sepp* Stofefeufeer 129

* SHenfäenföicffal 130

Scheiben 130

Sprüche:

2lu$ bem 9iid)t$ ertragen mir 131

QBa$ bu im fieben bir aud) magff erringen 131 QBer biefeS Sein ju loben ift geroillt ... 131 SBenn fid> alle toeifen Männer einen ... 131

* $)ie QBelt gleist einem ungeheuren 2la$ ... 132

* 933er toill e$ toagen? 132

* fieben$tt>ei<tyeit 132

, ** 3ufpru<$ 132

** 9tat 133

** ®e$ »IterS QBei^eit 133

3n trüber 3eit 134

** Ob bumm, ob föle$t 135

* 2>enffpru$ 136

QBie Hug, tyr Mütter! 137

3cf> $ab erreicht ba$ 3iel be$ Streben* . . .137

3m Snnern gefeffet 138

Sagn im Summer §alm 139

3<f> ftnn ber alten $abel na<$ 140

fieben unbÄunft:

* <2Bol)l möglich, *>a& ** anber* ift 141

Reifung 141

** fieben unb 23ttfcne 143

2)a$ Sragiföe 143

652

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6ette

„fitster":

Sebent, ber ff$ au bcn Talent aätylt . . .143 2öer un$ ettt^ebt, erft na^ufragen .... 144 SBer naefter <S(f>önt>ett gibt bic »olle gfcre 144

©egoffen ttrirb nun unb genauen 144

(BrfafyrungSf at> 145

* Dieter unb Dichterling 145

** öamerling 145

Seftgrufi 145

Die &eraen$ftinbiger 146

* QBenn n>ir eucf> työren x>o\\ bem öer^blut fagen 146

* Dieters Älage 147

Sett>ftbetra#tung 147

(Ein ßunftfreunb 149

<D* $>auptfa$ 150

©eftalten :

* Die arme 9ttagb 151

** Der arme franfe 'peter 152

Die 9iä$terin 152

3m SBalbe I-VI 154

3n>ei S(t>n>efiern 158

Suanita 159

** Der 9tod)tfd)tt>ärmer I 161

* Der 9tod)tfätt>ärmer II 161

9tei<$er 3in$ 162

Die 2lbbatifftn unb ber 23ifd)of 165

SßeltHnbet :

gWa^nruf an bie 9leafticmären 167

** 9Ra$nung 167

* 9tur Merfrömmften ttrirb'3 fo gut 168

* Ob bu bid) nennen mögeft 168

Der gute öirte 168

Der ftapitaliften 9lotfc^rei 169

653

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Seite

9lad) blutigen <3»o$en 169

* SJergebne SKüfc 171

<2>pxi$xvovt'Zor1)cit 171

9Eangelnbe (Einfid)t 171

* 2)afe fernerer öanbet fäm in$ Weine .... 172 3 u ©ebenftagen:

'Prolog aur 6tubentent>orffettung aum Seffen

be$ 6#itterbenfmale$ 172

' 9ia# fttnfunbarcanaig Sauren (1848—1873) . 175

Prolog jur 5eftt>orftellung. aur 9tfi<f

fe&r ber öfterreic&ifö-ungariföen 9lorbpol*

eypebition 177

** 3ur $eier be$ 29. 9*ouember 1880 (3um 23ilbe

ber Statue Äaifer 3ofef$ II.) 179

(Epilog 9taimunb3 „^erfötoenber" .... 180 ** 3)eutf$er ©rufe an bie SeUne^mer be$ flattrt-

föen Q3erbrüberung$fefte$ au SB**** ... 182 ** ©ruß ato 5^ be$ fünfunbatoanaigiätyrtgen 23eftanbe$ be£ „©eutfäen Surn&ereineS" in Wellenberg 183

geftlieb aur 25. ©rünbungSfeier be$ QBiencr 6d)riftfteller* unb 30urnaliften-93ereine$ „(Eoncorbia* 185

2lm 50. 3a^rc^tagc ber 23eerbigung JJerbinanb WaimunbS 186

$arl (Elmar . 188

2Betynad)t 189

9teujafcr$gru& 191

* WeuJa&rSgrufe 1885 192

©elegen£eit$ gebiete:

(Einer 6d)riftftellerin in* 2llbum (fiouife

SrancoiS) 192

2ln eine Junge ßtutograp^enfammlcrin .... 193

654

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6elte

* 3n 23ranbftetter$ 2tfbum 193

3u Silbern t>on ©efregger: #

1. $>ie 9Kaler 194

2. ®ie gebiffene ©an$ 194

3. 2>a 3tt>oafilbig 195

* gin fööner Siebergruft . . . 9*uboltfm$ 2llt

(Et>ren 197

* 6$öner SangeSgrufj jum SBiegenfefte ber weit-

gepreßten Poetin 2lba (Ef)rifien-23reben . . 200

* 2ßaf)rt>aftige$, fd>öne$ Sieb aur öaltymnbert*

Jährigen ©eburtSfeier be$ toeitgereiften unb trielgepreiften öerrn 2lb$emar bon 33reben . 203

** 3n$ Salier ©ebenfbud) 208

** 3n ba$ ©tammbuef) ber ^3runnennpmp^e in

Sali (3uni 1889) 208

** 2>anf 209

6cf>er3gebicf>te :

grityling$fontroberfe 209

9ttoberne3 5ritfiUng$lieb 211

Serr SBirt 211

** <2>a* Gd)ät)d)cn 212

** Q3om 6e^en 213

3)er aufrichtige 6<f)reiner 214

** &anbtt>erf$burfd)en-2lnf Raming 215

2)er 9*euja$r$tag 216

** Sotföaft 219

** <2>a* xcä)U Littel 220

2>er Saubenfobct 222

* 6d)laucf>en 223

<8auer$leut im Äünftler^auS 224

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5U ben gragmenten, Gfiaaen unb ^leinen au S)ic&tungen.

1. QramatifdK Fragmente, 9ir. 1—101.

$ttel, bte room Äeraitfgeber erhoffen würben, fmb in etfige

1. Sieligiöfe Probleme. 9tr. 1—7. „©ötterbämmerung", $)rama, 9ir. 1—3. „$)er Seyen- ridjter", Q3olf^ftücf, 9*r.4. - „2>er 3efuiterli<$", SJolteftüc!, 9ir. 5. „2)er Pfarrer unb ber Sreigeift", Gdjtpanf, 9tr. 6. „2>urd> Schaben n?irb man f lug", $^omöbie, 9lr. 7.

2. SJer^effimiSmuS. 9tr.8— 18. „2)er etatiftifer (anbete Sitel: „gMit eiferner Ron-

fequena", „2>er 'Peffimift"), Suftfpiel, Wr.8-17. - Sitellofer Schwan!, 9Zr. 18.

3. Sexuelle Probleme. 9fr. 19—29. „SrttylingSträume" („Sflaitaumel"), Sufifpiel, 9*r. 19 bi$ 23. „®a$ &au$ ber unHaren ©efityle", fiuftfpiel, 9ir. 24. „®w\)\t, gewogen", fiuftfpieittjema, 9*r. 25. „2)ie kleine", 2>rama, 9?r. 26. „23ruber!", <23off$- fttid, 9lr.27. 'poffenmotit?, 9hr.28. <2tfotit> au einem Rumort ftifdjen 2)rama, 9ir. 29.

4. 2) i e £ |i e unb i&re'probleme. 9Zr.30— 58.

SDrama [,,2)ic Gefallene"], 9tr. 30. „£>er erfte Reim", Suftfpiel ®rama, 9lr. 31. S)rama 9tot>eHe [„3uQenbtort>eit"], 9ir. 32. 2)rama [„2)ie Ge- fallene"], 9tr. 33*. „<E>er 3tt?eite", 2)rama, 9?r. 34.

3m flonwlut »Sumpf* enthalten. 656

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„2)te öeiligfeit ber $amilie" (anbere Sitel: „3)er natürliche ©ofm", „[2)er] Sßegitimet"), Srauerfpiel, 9tr. 35-40. - „Gt)*" (anberer Sitel: ^gWft-C^), ßomöbie (©djaufpiel?), 9ir. 41-4. „(E&e", ©$au- fpiel, 9ir. 45. „(Efcetrennung", $omöbie, 9ir. 46—7.

©egenffüdt au „gernanbe", 3)rama, 9ir. 48. „8o* möbie nad) ber ßomöbte", 9fr. 49. „2)ie öeirat au$

b 9Hifct>erftänbni$", fiutffpielfaene, 9ir. 50. „$>ie Stot- terin", Cuftfpiel, 9fr. 51. Suftfptelfiguren, 9fr. 52. fiuftfpielfaene, 9fr. 53. SitellofeS (Et>ebru$$brama, 9fr. 54-7. - Sragifäer Äonflift, 9fr. 58.

5. ®a$ feierte ©ebot ((Eltern unb Äinber).

9fr. 59-62.

2)rama [„2)er illegitime So^n"], 9fr. 59. ©jene [,,2>ie reuige Softer"], 9fr. 60. „Butter", $>rama, 9fr. 61.

„2)er femige 9ttenfd>", fiuftfpiel, 9fr. 62.

6. Stngetoanbte ©ittli^feit. 9fr. 63-90.

a) 2) i e fonfcentionelle £üge. 9fr. 63—5. „$)ic 33ieberlumpcn", Suftfpiel, 9fr. 63. „2)er ttt^tige 3unge", Suftfpiel, 9fr. 64. „SBat^eit", ©djaufpiel ober fiuftfpiel, 9fr. 65.

b) <2> a $ 2) u e 1 1. 9fr. 66. „2)ueH", ®ramenplan, 9fr. 66.

c) 2) a $ 9* e t. 9fr. 67—71. „9*ed)tr, 33auernftücf, 9fr. 67— 9. „9led)t unter un$", Q3olf$ftü<f, 9fr. 70. „2llte ^erbrec^en", 2)ramenplan, 9fr. 71.

d) <p o l i t i f . 9fr. 72-79. „Sroft", 5ragbbie, 9fr. 72. „23efe^rung eine$ QBüte- vid)$", Sragöbie, 9fr. 73. „2>arn>in :c", ©$n>anf, 9fr. 74. ,,©o n>irb ©eföid)te!" („So berfte^t man bie ©eföäfte be$ hoffest"), Suftfpiel, 9fr. 75. -

Stnaengruber. l. 42 657

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„SBatylumtricbe", Seaman! in bret 2(ften mit ©efang, 9fr. 76—9. „©er ßanbibat", fiuftfptel, 9fr. 80—2.

e) 9fl i l i t a r i $ m u $. 9fr. 83—4. ,,©a$ £cben im engften" (anberer Sitel: „Familie SBaHer"), <23olf$fiü<f (?), 9fr. 83. - Suftfpiel ober <poffe [„©er £eutnant"], 9fr. 84.

f ) S o a i a l e <p r o b l e m e. 9fr. 85—90. „3erfefct", ©rama, 9fr. 85. „©on 9tanubo", <poffe (?), 9fr. 86. „©er ^erabgefommene &au$tyerrnfo£n", cpoffe/ 9fr. 87. „6ct)tt>iegermutter" (anberer Sitel: „©a ©teb"), StolfSfttid, 9fr. 88. „©ie ©ftubterten", 93olf$ftü<f, 9fr. 89. - „3n hartem (Elenb", Q3otf$ftücf, 9fr. 90.

7.-SenbenjIofc Stoffe. 9ir.91— 101.

a) fiufifpieltfcemen. 9fr. 91-5. „©er Äranfe", 9fr. 91—2. „gümilienarat", £uf(fpiet- mottt), 9fr. 93. £uftfpiettfcema o$ne Stiel, 9fr. 94. „©er 9tabem>ater", Operette, 9fr. 95.

b) <p o f f e n. 9fr. 96-101. ,,©a$ amerif<mifd)e ©uelT, 'poffe, 9fr. 96. „©er befte 9flann", 6d>n>anf,9fr.97. „©er $lu<f> ber guten $at", <ppffe, 9fr. 98. „©er Rudud", <Poffe, 9fr. 99. „©er 9ttäcen" (anberer Stiel: „©er <proteftor"), «poffe, 9fr. 100-1.

IL ©ebi<$tenttt>ürfe, 9fr. 102—107.

„©a$ fritygefiorbene Äinb", 9fr. 103. ©ebidjte in <profa, 9fr. 107.

III. entwürfe für StimmungSbilber, 9fr. 108—110. „(Ein $inb", ©enrebilb, 9fr. 108. „Spaziergang be$ alten Cannes"; Gfiaae, 9fr. 109. - „©er fieibeigene",

658

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Sftaa*, 9fr. 109a. „SöaS alles &ugleid>" (Äonftaff- eraä&lung), 9fr. 110.

IV. Gntoürfe für fatirif^e 9ttar<$en, 9fr. 111-167.

Qöetterf d>af f ung$märcf)en, 9fr. 111—6 („^elterfdjaffungS- märten", 9fr. 111; ^antafieftücf", 113; „©er CSrbgeifi", 9fr. 114; „6d>aumperlen", 9lr. 116). - ftoSmifcfje 'Jtyantafien, 9fr. 117— 47 („9flic&on «patt, ber 9ftonbmcnfd)", 9fr. 117—39; 'pbantaffifdjeS, 9fr. 140—5; 3ufunft$^antafien, 9fr. 146—7). ©a$ £eben im kleinen, 9fr. 148—67 („SMe fläferföa<*>tel", 9fr. 148-52; „»meifenbud)", 9fr. 153-8; „9Käufe. unb 3nfeftenbud)",9fr.l59— 64; „Snfeften unb 3nfuforien", 9fr. 165-7).

V. (Erjctylonbe Fragmente, 9fr. 168—359.

1. ßalenbergef <$i$ten. 9fr.l68-76. „©er bö^mifcfje 9ftufifant", 9fr. 168. „(Eine lef>rretd)e ©efdji^te", 9fr. 169. „©er 5euer-(Binleger", 9fr. 170. Gfijae ju einer StolfSeractyCung, 9fr. 171. „©er ßtufeettärte unb ber trottet", 9fr. 172. „<33om genfter ber StrbeitSftube", 9fr. 173. ,,©a$ 23ett- ftaffeltreten", 9fr. 174. „2Bie ber Sa^bauer 9n £o$- bauer au ein ©eftänbnijfe belegen ttriß", 9fr. 174a. „©a$ StreUgut" (anberer titelt „©er ga&rroeg"), 9fr. 175. „Wütige ©orfgeföidjte", 9fr. 176.

2. © e r 9K e n f d) unb biemetap^pfif^en Probleme. 9ir. 177— 194.

a) ©a$ SBetträtf ei. 9fr. 177— 9. ,/2öie n>ir e$ bod) fo t)errttd) trett gebrad)tl" (f)umo- riftifcf>-fatirifd>c^ Kapitel), 9fr. 177. „Verträge eines Marren", 9fr. 178. 3n>ei ^umoriftifd)-fatirifd)e «Paratlettapitel, 9fr. 179.

42- 659

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b) 5>ie ^Religion, 9&.180— 91. „5)er Pfaffe", 9tr. 181. - „2>er Sefuit" (gractylung), 9ir. 182-91.

c) 3) e r ^ e ff * in t $ m u 3. 9lr. 192—4. eatire, 9*r. 192. „(Ein 9Henfäenfeinb", 9*r. 193. - „2)er geinb 9Kenf<^eit", 9ir. 194.

3. ©le&iftortf^e^erfpeltt&e.

9?r. 195-209.

„9iac$ 250 Sauren beim Sud^ätibUr", 9fr. 195. „2)a$ SBieberfefcen", 9fr. 197. „S)ie Hnimfalfpracfce", 9fr. 198. - Träumerei!", 9fr. 200. - „2)er Hrmenfä" (fcumorifrtfcWattriföe 9frbeHette), 9fr. 202. „2>er 23eiftet>enbe", 9fr. 203. „<£er 9tttter" (Satire), 9fr. 204. „£ob be$ 9Uttertum$", 9fr. 205. ftultur- bilb, 9fr. 206. „gegenbe", 9fr. 207. „S)er ©öfcett- birberc^en-e^ranl", 9fr. 208. „Zxäume", 9lr.209.

4. 3)a$ ©efuatleben. 9fr. 210-25.

„2)ie tni&brau<$ten, t>erserrten ©efityle" fäumoriftifö* fahrig), 9fr. 211. „2)a$ 6piel ber Stauen", 9fr. 212. „£efebu# für gro&e Äinber", 9fr. 214. „©innlkfr", 9fr. 216. „9toibe$ grausen", 9fr. 217.

„2tu$ ben aiufoei^nungen eines QBeiberfetnbeS", 9fr. 218-22.

5. 2)a£ gebunbene Gejuatteben (2$e).

9fr. 223-95. a) 3)a$ Vorleben. 9fr.223— 6. „910, t^aft^ »erfudjt?*, 9fr. 223. - „©eföfc&ten", 9fr. 224.

„23ebenfli($", 9fr. 226.

b) (E f) e u n b 6 1) e b r u 9fr. 227—40. „®er Dernadrfäfflgte ©atte", 9fr. 227. „QBie bie »inqe erteilten", 9fr. 228. - „^eiberöemeinfäaft", 9fr. 229.

66o

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„2)er ©rofet>ater", 9fr. 230. „©emtirm" (9lot>ette), 9fr. 233. „3unge grau" (Sittenbilb), 9fr. 234. „2)ie (Ehebrecherin", 9fr. 236. „2)er &au$fne(ht", 9fr. 237. „2>ie grau ift bor ©eroalt erlegen", 9fr. 239—40.

c) (E h e f cf> e i b u n g. 9fr. 241—2.

„2)er ©efäiebene" (Satire), 9fr. 242. „2)a$ ßinb ber Verheirateten" (9loman), 9fr. 243.

d) (Elternfchulb. 9fr.243-7.

„2fa ber £üge 311 grunbe gegangen", 9fr. 245—6. „(Eine traurige ©efcf)icf)te" („Vater unb Softer"), 9fr. 247.

e) 3) e t a m e r 0 n e. 9fr. 248—50.

„Sieh, baß bu bein ©lücf machftl" ((Eifenbahngefchidtfe), 9fr. 248. „9iot.(Ehe", 9fr. 249. SDefamerone, 9fr. 250.

f) „Sumpf", 9iot?ette. 9fr. 251— 68.

g) »u$ bem 9ttotibenIret 3 bon „Sumpf"

9fr. 269-81.

„3ugrunbe", 9fr. 269. „5)er Sünbe Segen" (&umo* re$fe), 9fr. 270. „9flabame Sucifer" ((Ehegef<hi<hte), 9fr. 271. „Schmuft", 9fr. 272. „2)a$ leichtgefinnte 9Käbel", 9fr. 273. „©efinbet" (anberer Sitet: „(Eine artige Familie"), 9fr. 275. „^epcrl", 9fr. 276. „5)er gabriteauffehcr", 9fr. 277. „2lrmut berberbt, Sünbe enttäufcht" (Vornan, 9iot>ette), 9fr. 279. „©eorgette-^roblcm, 9fr. 280. „2)ie greunbin", 9fr. 281.

h) „5) e r 91 0 u 9iot>etIe. 9fr. 282—95.

6. 2>tefonbenttonette£üge. 9fr.296— 309.

„<£ie 9fla$fe" (anberer Sitet: „2)a$ gefeHfchafttiche £eben"), 9tobe0e, 9fr. 296. „Äomöbianten?" (9toman),

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9fr. 297. „Sine unverfrorene ©efd)icf)te", 9fr. 298.

„Sartuffe* feiige (Erben" (Vornan), 9fr. 299—303.

- „®er QBett llnbanf", 9fr. 309.

7. 2lngett>anbte Sittti^f eit. 9fr.310— 59.

a) <politif. 9fr. 310-24.

„2)er SSönig", 9fr. 310. „2)er fretyeitbegeifterte &unb", 9fr. 311. „$>er(Etnir" (^)umoriffifd)-fatirifct)e Gfi^e), 9fr. 312. „9ttär<$en", 9fr. 313. „<Prinaen- craieljung", 9fr. 315. „2)er 'Prina", 9fr. 316. - „3n>et SSronprinacn", 9fr. 317. 9topaltft unb 9te- publifaner, 9fr. 318. „Safob (BfjrlicH Briefe", 9fr. 319. „2)er 9tebner" (b. i. Persona officialis), 9Jr. 321. „6ereniffune!" (2lu$ alter 3eit eine Ge- fönte), 9fr. 322. „2)ie entbedte 6tabt" (fjumo* riffifc^-fatirifcf)e^ ©emäibe) 9fr. 324.

b) S o a i a t e 3 u ft ä n b e. 9fr. 325—33.

Gtabt-SbpUe, 9fr. 325. „Strmc Seute", 9fr. 326. - „ßranfyeit x>on ßinb an", 9fr. 327. Opfer ber Snbuftrie", 9fr. 328-9. „Q3or ber Revolution", 9fr. 330. „<JBie bu!", 9fr. 331. „(Einer geminnt ba$ grofte 2o$", 9fr. 333.

c) <p r c f f e. 9fr. 334—9.

„2>er SlugenblidSerfoIg", 9fr. 334. ,/Zöie Sonaten 33Ietfeber nidjt 'protrinatfceaterfritifer tourbe" (fmmo- rifttfcf>cö Äapitcl), 9fr. 335. „2öir Rängen bod) nur ab Don Kreaturen, bie n>tr matten" (öumoreSfc), 9fr. 336. „<£>k <£robe ber ^rafc", 9fr. 337. „2)er &elb ber 5<*er" (§umore$fe), 9fr. 338. „2)a$ 05er- ftummen", 9fr. 339.

662

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8. allerlei pfpd)ologtf<f)e Probleme.

9lr. 340—6.

„©er 9ttann mit ben t>erfcf)iebenen Seelen", 9lr. 340. „©er öppnotifeur" (Satirtföc 9?ot>elIe), 9tr.341. „Öppnotif", 9h\342. „©er 8. ©eaember" Cpfjan* tafleftüd), 9*r. 343. 'pfocfjologifdje 9iot>eae, 9ir. 344.

„©er eingeimpfte (Bntfdjlufj" Cpfpc&iatriföe 9*o- t>cfle), 9ir.345. „ecfjutftnber al$ Sotfätäger", 9lr. 346.

9. flrimtnalgef d)i<f)ten. 9ir.346a— 47. „©ie ÄinbeSmörberin", 9tot>etle, 9fr. 346a. „©er 9ttorb im Söranbe ber etabt" (9*acf>tbüb), 9fr. 347.

10. & u m o r e 3 f c n. 9tr. 348—59. „2Beibna<$t$mär<$en", 9fr. 349. „©er Ijeitige brei Äönig", 9fr. 350. ,,©te Stabt be$ ÄteinbeitS- ttxrfmeS", 9fr. 354. „9itfotin als (Bbefcergifter", 9fr. 356. - „©er <Profeffor", 9fr. 357.

VI. angeformte Fragmente, 9ir. 360—625.

1. ©er 9Kenf <f> unb ba$ QBelträtf et.

9fr. 360-98.

a) ©a$ Söetträtfel. 9fr. 360-5. „©er ©elebrte", 9fr. 361.

b) S o b e * f cf) a u e r. 9fr. 366—70. „Gittere 6tunbe", 9fr. 367. - „2Cm ©eaierttfd)", 9fr. 369.

„©eibftmorb", 9fr. 370.

c) ©Taube unb 2ltbci$mu$. 9lr. 371—84.

„anbaut", 9fr. 371. „23eter", 9fr. 372. „©er reuige fromme", 9fr. 373. „©er SBeltmenfd)", 9fr. 374. „Witt*, fromme* 2Beib", 9fr. 376. ,,©ie QBilbe unb bie 23tt>el", 9fr. 377. „©er ^raftiföe unb feine

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pfjilofoptjierenben Skmxmbten", 9fr. 379. „3)er ^armtKraige" (Streift), 9fr. 381. „3>er Sempel ber Q3ermd)tunö", 9fr. 382. „(Ein ©otteSleugner", 9fr. 383. „2lm Garge be$ 8tniQ*M, 9fr. 384.

d) S)er qpcf fimiömuö. 9fr. 385— 98. „Der Pfarrer", 9fr. 386. „Sunge geute", 9fr. 387. „6ein UebfteS #inb", 9fr. 390. „$er 9Kenföen- feinb", 9fr. 392. - „abföieb", 9fr. 394. „(Der Selb", 9fr. 395. „^enfdKnrefonftruftionen" (^antaffi- föeä)/ 9fr. 398.

2. © a $ 6 c £ u a 1 1 e b c n. 9ir. 399—424. a) Sragif ber 6innlid>f eit. 9fr.399-401.

[,,2)er aweiöefd)le*«öe 9*ifH 9fr. 399. „SJerpa&t", 9fr. 400. „S)er öatmrei", 9fr. 401.

b) Vererbung. 9fr. 402— 4. „2)ie (E&e", 9fr. 403. „(Ererbte fieiben", 9fr. 404.

c) Sexualität unb 6ittU$feit. 9fr. 405-12. „(Eine ofcne alle* Vorurteil", 9fr. 406. „S>er f^ulb* tragenbe Seil", 9fr. 410. „2>ie (Erlogene", 9fr. 411.

„2)ie fünftli^e ^efrueftfung", 9fr. 412.

d) <53erfül>rung unb Untreue. 9fr. 413— 8. „2)ie gutmütige gieberli^e", 9fr. 413. „ffla* falud)- $enbe, t?erlaffene 9fläbel", 9fr. 414. „Q3erfüf>rung ber Sugenbgefpielin burd) ben Sugenbgenoffen", 9fr. 415.

„2>ie &ure", 9fr. 417. „Silber dreier (Be- fallener", 9fr. 418.

e) Ätnbeämorb. 9fr. 419—20. „SttnbeSmörberin", 9fr. 419. „®ie tfinbe$mdrberin",

9fr. 420.

f) qproff itution. 9fr. 421— 4. „2)a$ 9iad>tleben", 9fr. 422.

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3. 5)a$ gebunbene ©CEuattcben (@|)e).

9lr. 425-506.

a) (Ebebinberniffc 9fr. 425— 6.

„2)er fölecbte 9iame ber (Eltern" „2>e$ &inbe$ $lucb"

„Zot> trennt", 9fr. 425.

b) Qa* feruelle Vorleben. 9fr. 427— 37. „(Eine t>erbängnt$t>oHe Begegnung", 9fr. 433. „$)ie (Befallene", 9fr. 435. „2)ie Stauung mit öinber- niffen", 9fr. 437.

c) Probleme be$ e belieben 3ufammen-

l c b e n $. 9fr. 438—50. „Skrforgt", 9fr. 439. „(Er f ommt babintcr", 9fr. 440.

„(Bin bafbeS 3abr nacb ber Soweit", 9fr. 441. „2)er Pfarrer", 9fr. 446. „(Ebeleute", 9fr. 447. „3tt>et SBclten ober ba$ anbere £eben", 9fr. 450.

d) (Eltern unb Äinb. 9fr. 451— 61. „2>ie <?)uppe", 9fr. 451. - „Emilie", oRTm 452. „(£,> mabnung eines apnifdjen Q3ater$ an bie Softer", 9fr. 458. „2)ic Softer", 9fr. 459. „6obn unb Softer", 9fr. 460. „Gtief mutterprobe", 9fr. 461.

e) (E b e b r u &). 9fr. 462—506.

a) 2lu$ £eid)tfinn. 9fr. 462-74. „(Ebebrud) au$ £angett>eile", 9fr. 462. „2)cr 'polp- gamift", 9fr. 463. „9flüH" (anbercr Site!: ,,©c* frimmcl"), 9fr. 464. „$5te gemütlichen (EbebredK» rinnen", 9fr. 465. „2)ie (Ebebredjerin", 9fr. 466. „$rau 23itterlie$ (Eben", 9fr. 469. „S)ie eiferfücf)tige <Ebcbre<berin", 9fr. 470.

ß) 211$ Littel ber 9lacf)e. 9fr. 475-7. Sugenb-ßinbbettSfeinbfcbaft, 9fr. 475. „2>cr 6<&ul- freunb", 9fr. 476.

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y) äu$ materiellen 9ttotit>en. 9fr. 478—82. Äifclidje, tyeifle Seemen, 9fr. 480. „$er Souteneur", 9fr. 482.

6) ZxaQil be$ (E^ebrucfceä. 9fr. 483—8. „3ugrunbe gegangen am QBeibe", 9fr. 483. „2)er be- trogene, beföränfte ©atte", 9fr. 484. „SJieber- träume ber föulbigen Stau", 9fr. 485. „gamilten- bilb", 9fr. 486. - „(EfcebrucT, 9fr. 487.

e) ®ie berlajfene (E^ebre^erin. 9fr. 489—92. „2)ie eelbftmörberin", 9fr. 489. „2>er <5u<S)*", 9fr. 490. „2)ie Dorn £ieb$aber fcerlaffene e^ebrec^eri* fd>e Srau", 9fr. 491. „23rief ber (E$ebrcd>erin", 9fr. 492.

|) $inbcr au£ efjebrecfjerif d>en Q3er£ältmffcn.

9fr. 493-506.

„Sittenbilb", 9fr. 493. - ,,(Ef>e$inberni$", 9fr. 497. - „2>ie Srud)t be$ (E(>ebrucf)e$", 9fr. 498. „$alfd)e ©eföttnffer", 9fr. 500. „2)er tyxüty 23aftarb", 9fr. 502. „9tatürlid)cr Go1)n", 9fr. 503. „(Ein ehe- maliger Siebter ber 9Kutter", 9fr. 505. Sclbft- mörber", 9fr. 506.

4. Sexuelle Korruption (9Kotit>enfrete

„Sumpf"). 507-24.

„2)er ältere &err", 9fr. 507. ,,©efd>led)tlicf)e 9täfd>c- rcien", 9fr. 510. - „5>a$ 9Käbd>en", 9fr. 511. - „Orbinäre SBeiber", 9fr. 513. „(Ein Sungfernfmb" (anberer 5itel: „9iicf)t eruierbar"), 9fr. 513. „Äeine Shtrtifane", 9fr. 514. ± „2)ie QBienerin", 9fr. 516. „2)a$ QBanbertoeib", 9fr. 519. „6$mu^, 9fr. 520. „2)ie Ölftermieter", 9fr. 521. „<&a$ 9fläbd>en im (Elenbc", 9fr. 522. „2)ie ©epreftten unb greittrilligeu be$ fiaffcrS", 9fr. 523. - „©elbl", 9fr. 524.

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5. 3Bel bltcf) e S t) p c n. 9ir. 525—36.

a) 2) i e f r i g i b c $ r a u. 9lr. 525—6. „2>ie falte 5rau", 9tr. 525.

b) 2) a * „<2B> e i b <J> e n". 9fr. 527-31.

„£>ie nait>e ©innli^e", 9fr. 528. „2>a$ 23acffiföcf)en an 6ette be$ OffiaierS", 9fr. 530. „grauen", 9fr. 531.

c) S)aä eble SBeib. 9fr.532— 5. „Slnföulb", 9fr. 522. - „®ö 23rat>e", 9fr. 533. - „©ie

alte (Eractylerin", 9fr. 535.

d) & t e 5*<*uenfrage. 9fr. 536. „$ie 3rau 23ürgermeifter", 9fr. 536.

6. et*tU4< Probleme. 9ir.337-62. a) 6ittlt<f)feit unb Äonfcention im Äon«

f l i f t. 9fr. 537-42. „2>er 2)on Quifote", 9fr. 537. „$ucH", 9fr. 338. „9Koberne Sitanen", 9fr. 541.

b) 2lmoraltfcf)e (S&araf ter c. 9fr.543-50. „(Sin harter G&arafter", 9fr. 543. „®e$inm>ei<&", 9fr. 544. „'Pirat", 9fr. 545. „Rein Sera", 9fr. 546. „$>er £ump", 9fr. 547. „3)er 23ubc", 9fr. 548. „(Ein Gfjarafter", 9fr. 549.

c) 6ittlid)e S&araftere. 9fr. 551— 5. „2)er einfache, et>rltd>e 9ftann", 9fr. 552. „5)er ^ro- feffor", 9fr. 553. „2>er «rtf*, 9fr. 554. „2>er Puritaner", 9fr. 555.

d)Q3olf$tttmlicf)e5ormulierungbe$<prin- aipe$berautonomen<3ittli$feit. 9fr.556— 7. „2)er alte, e^rlicf)e Liener", 9fr. 556.

e) 3) a * © e n> i f f e n. 9fr. 558^-9. „$ie 9Ra$t ber gjüttetlunfl", 9fr. 558.

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f) <X>a§ <3ebot ber fiiebe. 9fr. 560— 1. „33eraetyen", 9ir.560. „9Rdn<*9 Siebe, e$ebru$, 9TCorb, Sotfölag", 9ir. 561.

g) fiäuternbe ftraft b e $ S$merae$. 9ir. 562. „SBieberfinben", 9lr. 562.

7. Stngetoanbte ©i ttlict^Ieit. 9lr.564— 93.

a) 91 e $ t. 9fr. 564—8. „2>er Reuige", 9fr. 565. „9tecf>t unb anregt" (Äomi* fäe Stern, Äapitel), 9fr. 566.

b) <p o t i t i f. 9fr. 569—75. „2)er ^rotefiler", 9fr. 569. „2)ie öofbame unb tyre Softer", 9fr. 570. „2tnar$ift 9Körber", 9fr. 572.

„9lebenr, 9fr. 574. „2)er alte Saubegen", 9fr. 575.

c) 9KUitart$mu$. 9fr.576-80. „2)er 9flann muff unmoralifö »erben4' (anbetet Sttel: „©olbat"), 9fr. 579.

d) © o a i a l e t o b l e m e. 9fr. 581—8. „3)ie Wlantyropen", 9fr. 581. „»rbeiter", 9fr. 582.

„2)ie Äranfe", 9fr. 583. - „Hrbeiterfiola", 9fr. 584.

„2>er gehobene Proletarier" (anberer Sitel: „(Ein gefä&rti<$er (Einbrecher?*), 9fr. 585. „gurdfjtfam", 9fr. 586. „2>et 9Rann trtnft", 9fr. 587.

e) fiäfHge qßo&ttätigf eit. 9fr. 589-93. „2>er burcf> 3Bo$ttaten Ruinierte", 9fr. 589. „2>te Übertriebenen", 9fr. 590. „55er SBobltäter", 9fr. 591.

„Sie tt>o&ltätt0e Emilie", 9fr. 592. „<3Bo&ltat tt>irb Plage", 9fr. 593.

8. Siliertet Ääuae. 9ir. 594-625. a) benannte Figuren. 9fr. 594— 613. „®er fiarfe (Ebarafter", 9fr. 594. „2)er 5obfür$tige", 9fr. 595. „2>er bifPge Onf el", 9fr. 596. „<Der ®e-

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ttiffenfcafte", ttr.597. - ,,©ie 2lfd>e be$ Setnbe*", 9tr. 599. „©er ernfie" (anberer Sitel: „©er 3nnbere"), 9lr. 600. „©er Saulenaer", 9fr. 601. „©er SRann, bcm nur bic 3cit feljlt", 9lr. 602. „©er ®od", 9ir.603. „(Einer, bcr bic greunbin feiner JJrau »erfolgt'' (fomiföer (S&araftcr), 9lr.604. „©er HrgemütlidK alte ©ö$f öppige" (6aene), 9ir. 605. „(Er mufe etmaS »erben!", 9ir. 606. „©er ©efidjter- föneiber", 9*r.607. - „©er alte (Efel", 9*r.608. „©er Gpeat", 9ir. 609. „©er 23u$menf$" (anbercr Sitel: „©er 9*oman-(Efer), 9fr. 610. „©er Äranfe", 9fr. 611. „©er alte ©atte", 9fr. 612. „©er Sieb- fcaber", 9fr. 613.

b) Slnbenannte^iguren. 9fr. 614—25.

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^(ptyabetifc^eö 93eraeid)tu$ ber (Site(

ber ©ebt<#te

SlbbaHffln, 3)ie, unb ber 23if$of 165

Abgelaufen 7

2Uter$ 3Bei$t>ett, 2>e$ 133

2lm 50. 3at>*e$tage ber 33ecrbigung 5erbinanb

9laimunb$ * 186

2tn bie Ungetreue 108

2ln eine Junge 2lutograp&enfammlerin 193

2ln 3 Ö 19

&u$! 14

23auer$leut im ßünftlerfcauS 224

23eim <5ö)a$ 105

23ettler$ Sieb, 8)ed 52

23ilb, Sin 6

23otföaft 219

23uabn, 'm, fei ©ebitt 107

(Eoupletftro#>e 60

2)anf 208

2)a$ einjge, n?a$ bem SSEenfdjen frommt 129

2>afe fernerer öanbet 172

2>a$ war bie 3eit 102

5)auer ber Siebe 103

2)enffpru$ 136

$er flapttalifien 9iotfd)rei 169

SDeS »tter* <33ßet^eit 133

2)e$ 23ett(er$ Sieb 52

2)e$ 2)afein$ ©Okf 13

SDeutfäe SMtur 59

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eeite

3)eutfd)er ©rufe an bie Seünehmcr be$ flattrigen

^erbrtiberungöfeffeö 182

Si^terS Ätage 147

£)iä)Ux unb Dichterling 145

Stüter unb 6d)aufpieler 49

2)ie eitrigen ©ötter 125

£>ie £ieb ein Sraum 102

2>ie QBelt gleist einem ungeheuren 2laä 132

&od) ein £>era 49

Einer 6<hriftfteUerin in£ Stlbum 192

(EinfieblerS Gtofcfeufeer 116

Elmar Äarl 188

Epilog &u 9taimunb$ „<23erfchtt>enber" 180

Erfahrenheit 104

ErfahrungSfafc 145

Seffgrufe 145

geftlieb jur 25. ©rttnbungSfeier be$ Liener 6d>rift- fteHer- unb 3ournaliften-Q3ereine$ „Eoncorbia" . 185

Segmentieren 6

grömmfie in feiner 2lrt, 3)er 123

Frühling 111

StühlingSlieb, 9Äobeme$ 211

5rühling$fontrot>erfe 209

©eHffene (Rani, $ie 194

©eifter 15

©ötter, 2)ie ewigen 125

©Ott 116

©Ott unb ber Ölt^eift 119

©rabfcfjrift 5

©ruft aur geier be$ 25jährigen 23effanbe$ be$ „Deutfdjcn $umt>ercine$" in 9*eid)enberg .... 183

&amerling 145

&anbmerf$burfd)en'2lnf<hauung 215

67T

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6elte

Öauptfatfc, 150

ÖeraenSftinbißer, $)ie 146

Öirte, 2>er gute 168

3d) t>ab erreicht ba$ 3tcl be$ GtrebenS 137

3<f) flnn ber alten &abcl nad) 140

3m Snnern gefeftet 138

3m QBatbe 154

3n 23ranbffetter$ Stlbum 193

3n ba$ (stammbud) ber 33runnenntjmpt>e in öatt . . 208

3n$ Satter ©ebenfbu<$ 208

3n trüber 3*it 134

3apaneftf$ 40

Suanita 159

Sl'apitaliften 9*otf$rei, 2)er 169

flarl (Bfmar 188

ßinb, 2)a$ bltnbe 50

tfinber ber 3eit 61

ftorrefponbenj mit ben 6ternben>o£nern 115

£Iugt>eit 61

ßunftfreunb, (Ein 148

£eben$roei$i>eit 132

£eben unb 23ü(me 143

Sinter 143

Sieb ein Sraum, 2)ie 102

£ieb, S)a$, bom fieiben 8

Sieb, Sin 30

fiiebergrufe, (Ein fööner, für . . . 2Ut 197

£ieb, QBa^aftiöe*, fööne* ... für 2tb$emar t>on

23reben 203

^Jtogb, 3)ie arme 151

SHatmruf an bie 9*eaftionären 167

«Warnung 167

SRaler, 2)ie 194

672

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ecite

Stfangelnbe (Einfielt 171

'm 23uabn fei ©ebitt 107

deines QJaterä (Erbe 3

9Kenfäenföidfat 130

9ttep$ifto 63

9tte$e, 2)ie, ift ba$ rechte $tteib 41

9Eic& fümmert nit b' Sßelt unb tut '$ £anb .... 128

Littel, 2)a$ rechte 220

9ftoberne$ $rüf)ttng$lieb 211

9J2onbnad)t im ©ebirge 110

<3Hotto 41

9ta$ blutigen QBocf>en 169

9ta$ fünfunbamanjig 3a^en 175

9la<$tleud)ten 16

yiafyföxväxmex, 2)er 161

9iad)tftttd au$ bem S^eaterleben 53

9*ä<$tlic$> unb aHtäglid) 18

Sterin, ©ie 152

9ieujafcr$gruft 191

9teu}air$gruft 1883 191

9*euja&r$grufe 1885 192

9ieujaf)r$tag, 2>er 216

9ii<$t jum blauen Ättyer 116

9hir Öltterfrömmften n>irb*3 fo gut 168

Ob bu bi<$ nennen mögeft 168

Ob bumm, ob fd)(ed>t 135

öftrei^ä heitrer 5ag 60

O märft bu mir erfdjienen 36

<peter, S)er arme franfe 152

Wtofotfjie 60

^rälubium 37

Prolog jur §eftt>orftettung jur ^eier ber 9ttidfefyr ber öfterrei$ifö-ungarif$en 9iorbpolejrpebition . 177

$njenoru&er. l. 43 673

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eeite

'Prolog aur Gtubenten&orfteHung jum 23effen be3

SBiener GcfciHerbenfmalS 172

<Pfatter, 3>er 112

9*at 133

Regentage 94

Wdtyt 3in$ 162

9*eftgnation 6

9*uine, 2>te 109

Gagn im Gümmer £>alm 139

'3 alten Gepp Gtofefeufeer 129

Gängergrufe, Gd)öner ... für 2lba (Etjriften .... 200

Gd>ä$d)en, 2>a$ 212

Scheiben 130

Gcfjeragleic^nisf . 46

Gdjlaucfcen, ®'ö 223

Gegner Siebergrufe, (Ein . . . für 2Ut 197

Gdjöner GangeSgrufe für ... 2tba Gfcriften .... 200

Gefreuter, 2)er aufrid)tige 214

Gelbffbetrad)tung 147

Genfforn ber 2öeis&eit, (Ein 61

Gefcen, Q3om 213

Gingen unb Gelagen 46

Gonnenu^r, 2)ie 10

Gonett 42

Gpinnen, 2)ie, unb bie fliegen 119

Gprüdje 131

Gpricfytt>ort-£or£eit 171

GtitteS 23ef Reiben 100

GtimmungSbilb 108

Gt. <peterg SHage 121

Gtraud), 2)er 14

Saubenfobel, $)er 222

$ragifd>e, <£a$ 143

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eette

träume 4

Über* Safcr 39

Hm mi i$ mer net 127

Q3agiate aur fpäteren Aufarbeitung 17

Q3ergebnc <2Küt> 171

Q3crtraulid)e 3tt>iefprad) 106

23oltett>eife 126

Q3om Oetzen 213

<2öaf>r£aftige$, fd)önc$ £icb ... für 3tycmar t>on

Treben 203

QBa$ i<$ meine 43

8&a4 ift ein 2)td>ter? 42

QBe^en ber 3eit 117

2Betynad)t 189

SBeife, 2>er 117

QSeifung 141

SBenn bid) ein SBeib betrogen bat 105

QSSenn i<$ btr biete ©ruft 93

Sßcnn unfere Soten ttrir jur (Erbe betten 125

Qöenn wir eud) frören 146

QBer ttriU'S magen 132

QBetterfunbe 128

QBie ffog, i\)v Mütter 137

SBo^l möglid), bafe c$ anber* ift 141

3u Silbern Don 2)efregger 194

3ur Seter be$ 29. 9tot>cmber 1880 179

3ufprud) 132

3n>ei S<f)tt>effern 158

3tooafttt>tg, ffia 195

43*

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^Ip^abetifcfyeSSkrjeictynig bcr Anfänge

ber ©ebicfyte

Seite

2lber bie ©Atter fcergetyen mit un$ 125

„2tbreffen" gibt'3 an allen (Enben 60

21 5taucn!äferl fi^t im @ra$ 219

21 Jebe 6ünb finbt tyren £ofyn 194

211$ {Üngften3 beim (Spazierengehen 168

211$ man t>or fünfeig Sauren ifcn $ur (Erb gebettet . . 186

2t($ foUte jeber 2ltem triebe trinfen 175

2lu$ bem 9itd)t$ ern>ad)cn wir 131

23alb ift ber SBolfen 9)tad)t gebrochen 128

23ei tyre* 2lnblicf$ £teblicf)feit 100

Sin früt> t>em>aift, mein 93ater ftarb 3

©a Sud)* unb ba 3aga 223

©a 5üt)ra fyxt jn>oa Stabtyerrn gbra<$t 194

©a ift nun einer in ben öimmel fommen 119

©a$ 2lutograpl>enfammeln ift 193

©a fein mer b* liebften £eut gfforbn 127

©a$ einige, roa£ bem 9ttenfd)en frommt 129

©a$ 9teuja^r Ijat tote alle Sage 216

©a$ reinfte Getanen unb Verlangen 23

©afe ffetS fcorauf ber 3eiten ©türm unb ©rang . . 145

©a$ Sxagifdje im fieben, auf ber 23iU>ne 143

©a$ tt?ar an einem Regentag 94

©a$ n>ar ber grömmfte in feiner 2(rt 123

©a$ Qßeib fyat allgemeines £eib au tragen .... 192

©a$ 3ügenglö<f djen Hingt burcfyS Sal 162

©er ©id)ter oft tt>ie unbequem 145

©er £>an$, ber f<f>nard)et unterm Sifdje 56

676

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Gelte

5)er Sugenb ffe&t bie 3aafyät fööu! Sic mag ... 172

2)er möd)t »ergebne fi<f> nehmen 60

2)er Sob, er £ält ben alten Soften 57

2)er Q3oba unb bie 9ttuaba 220

2)er QBa&rtyeit tt>irb im geben man burd) Diele 33ei- Ipiet faft 145

2) er 3eiten 3eiger fielet niemals ftiH 167

$)ie £änber fcerfaufen 60

Sie 9ftenge fennt nur bie gemeine 9tot 167

ffiie 9ftefce ift ba$ rechte Söeib 41

3) ie 9ftufen ruf t<$ nid)t bie finb gefforben fcfjon 112

3Me Q3olf$gunft, nrie bie Siebe, muft 171

S)ie SBelt gleid)t einem ungeheuren 2la$ 132

2)te 3eit ift reid), toie man'S fo nennt 169

S)o fimmt reifer £eut &inb 152

2)o fdjrciben f 9leujeit *>on 9lorbpolfat>rcr . . .177

2)ränge bicf> in anbrer deinen 61

£)u blidft t>oH 2lngft 155

®u f(of)ff t>on mir in fretrfem ©lauben 108

2)u faft geliebt! O, leugne ni$t! 103

2)u legft an alles &anb, rniöft übraU fdjaffen ... 147

2)u magft e$ 5Mtfinn, 53töb^eit nennen 19

2)u mei tyerattabS ©djofcerl 106

2) u Safra, bu, n>o$ foH bö£ tyoaften 149

3) u fi^eft in bem Kämmerlein 152

2>u totUft, \<t) fotte au bir fommen 22

2)u rotUft'S, fo fei ber <5d)ttmr erneuert 102

(Ei, bu liebe« <3ttenfd)enleben! 129

Sin #d)3en nur, al$ lag bie SBelt im Sterben . .117

(Ein 2)id)ter ift fein 9iebulift 42

(Ein eble «bbatiffin fam 165

(Ein Jeber baut fld) 61

(Ein 9krr, ber n?arb ber ftrag nie toett 117

677

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©ettc

(Ein Säufdjen fönnte fd)tt>er mi<$ brüden 21

(Er$ätylt bom ©rauen früher Sage 17

(Ed be^net toeit fi<$ eine fanbge 23ra$e 108

(Ed finben oft bie feidjften 2>i$ter 41

(Ed ift bad «Publifum ein Sier 46

(Ed ift ein alted QBety ber «ZBelt 49

(Ed ift Shiltur ein 9Mfter 59

(Ed ift 'ne alte f^limme Setybe 49

(Ed Hingen bie ©loden toeit über Selb 215

(Ed foan tfoa alte 23auerdleut 224

(Ed finb nun fünfunbatoanjig Satyr 185

(Ed ftyt bad 9ttäb$en trüb im £eib 50

(Ed ftetyt bie Sonne fctyeitelrecfjt am öimmel .... 10

(Ed tvax ein tyerbftli<f> trüber «DDfcorgen 26

(Ed mar *ne 23urg au työdtffer £>öty 14

©egoffen toirb nun unb genauen 144

©rüfi ©Ott, grfife ©ott, bu grüner QBalb! .... 154

Sab gtiden nur, fein ganjed Äleib 52

Öart an bed ilferd 9*anb, ba toädjft ein Straud) . . 14

&err QBirt, n>ad n>ar bad nä^tend für 211

3$ blide t>on bed Söalbed 9*anb . 158

3cf> frage: £iebft bu mid)? 151

3$ tyab erreicht bad 3iel bed Strebend 137

3$ tyab mein Sa<$ bon 3wQ«tb auf 6

3$ tyab biel 3atyr gerodelt 6

3cty !ann unmöglid) allen banfen 209

3d> fenn ein fleined aicrlid) 2>ing 212

3<i fety, ttrfe ein gefpenftiged ©efidjte 161

3d> finn ber alten Babel nacf> 140

3<f> ftanb feor manchem fetyon betroffen 141

3tyr tyabt mid) fetyn mit Silbern framen 43

3tyr werten ÄoHegen, ityr laffefd nfd>t fein .... 209 3m 33elbebere bin i<ty hrfeber 4

678

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©eitc

3m edjtlf ein föeue* £i$ttein leucfct 16

3m Stäbtc^en mitten fte&t ein 23ronn 30

3n bem 3a^te anno 3n>ölfe 197

3n einem <5<t)Vö%d)cn, baä t>erlajfen 119

3n Q3enebig n>ot>lbefunnen 198

3ebem, ber fl<f> au ben Katern i&tyt 143

Suanita ftyt, bie fleine 159

&cin tiberfc$n>englic$ QBort, fein flangreicfc greifen 179

deinem toerbe fcon bem ©iücfe 192

£afc ba$ 2>t$ten unb ba$ Sagen 46

£a&t in ©ebanfen 200

Siebe ift ein alteS S^ema 37

«OTag man'3 im Gtäbtci^en fid> ergäben 53

9Ean $at fcoreinft gana falfä gebaut 133

9ttein Sreunb, n?enn gen ben ßrteg bu prebigft . .171

9Kein ötmmel, finb bie ©irnen bumml 155

Atteln <5($at>, bem lo3 id> jua 105

<3M Q3ctfa mütterlidjer Seit 150

<OTid> «Immert nit b' SBelt unb nit £anb .... 128

WH ben 33eiootynern anbrer Qßelten 115

<3flir ift, al$ träumt bon Sapan id) 40

9Kir ift, al£ wäre fanbge 6b 6

<2Kög bein fttnftige* ©eföid 208

9ia$ gewöhnlichem ©ebaren 203

9latur, au$ welker Slrne 2)unfet 13

9tf<t)t dum blauen Ät^er . . 116

Wo, ffetrobnb, 93eit? 196

9iun, ©ott aitm ©rufe, $rau fitebermann! . . . .211

9lun ftaubt nur Sota, alt Sttütter^en! 156

9lur 2lHerfrömmften nrirb'3 fo gut 168

Ob bu biet) nennen mögeft nur bem alten 168

Ob \)oä), ob nieber totr geboren 189

Oft fingt ein tyotyeS £ieb bom QBeine 146

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6ette

O, t>immlifd>e TOuatta, bitt für! 107

O, fannft bu nidtf in beinern £>eraen 147

O toärft bu mir erf Lienen 36

O ttmnbermilber ^rüttfingStyaud) 211

Siefcft bu in ffeter (EU t>erraufd>en 191

Sagn im (Summer &alm 139

Sid) in ba$ kleine fdjtden, frofc bereit 61

ift tjeut ein 3^t, mein Scf>a*) 309 fort .... 39

60 £aben einen Jener 2tlten 188

So lautio* ftitt if« im ©ema<$e 55

6ott bie 23ityne, fott ba$ £eben 143

So filberfyett erglänzt im 9!ftonbenfd)ein 18

60 ftumm unb regtoS ruften 33erg unb Sat .... 110 60 tote ben 2lar am gel$ ein £ot>e$ Sinnen .... 42

St. <peter fprad) im trüben $on 121

Sief im Vktlbc fifcen an>ci 102

Unb lieft'ft bu mid) nod> glüdlid) fein 116

Vergangner 9lad>t, ba finb aumal 15

Vergeffene Orte 7

Von SobeSa^nung jüngft burd)fd>aucrt 27

Von Vötfern fprtd)t man oft gering 171

Vorbei ift mir bie 9flaienaeit 193

Vor fünfzig 3at)ren, al$ ber Vorbang fanf .... 180

QBann tva$ nit taugen nriU 132

QBätjrenb er fo mand)e$ Saufenb 199

QBa$ bu im fieben bir aud> magft erringen .... 131

VktS ift eS mit bem fieben 126

2Ba3 mar ba t>erfammclt für &errlid)!eit 109

QBeld) anber ^flafe ber 3eit, 0 fag 154

2ßenn an ber (Ede bort in lauer 9lad)t 161

QBenn bid> ein Vkib betrogen tyfi 105

QBenn bu bid> in$ ärgffe fanbeft 134

SBenn id) bir biete ©ruft 93

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QBenn id) na$ bittrer SobeSqual 116

2Benn tyr mit ftarrenbem (Sntfeijen flauet .... 169

SBenn Safcre ge^n unb fommen 138

QBenn meinem 2Birfen, meinem 2(ngebenfen .... 5

3Benn unfere Soten wir jur (Erbe betten 125

Söenn mir eud) tjören \>on bem öerjbtut fagen . . 146

SBenn wir mit Jebem neuen 3aJ>r 111

38er ber ©efunbtyett 6$a$ auf$ neue 208

QBer biefeS 6ein au loben ift gewillt 131

QBer in tyüftofem 3<"nm** 130

2Ber lebt allein ber ©egenwart 132

2öer legt }e# nod) ein t^ljern Äreu^en quer ... 63 QBer nadter 6<f>ön$eit gibt bie t>oHe (Etyre .... 144

2öer feiner 9Mt>e £o*m gern fict>t 136

Qöer un$ enthebt, erft nad^ufragen 144

QBer will e$ wagen 132

Qßie ift ber Sag bod) trübe tyeut 8

qßie Aug, tyr Mütter! 137

SKMe 9tebelfloden auf ftttrmtfdjer £>eibe 130

2öie'$ ba 2)efregger gmoant \)<xi, meine &errn . .195

QBte bteter beiner greuben 127

QBiUft btefeS öerjenS Sieb bu rügen 20

QBtr banfen eud) für eure (Etyrlidtfett 182

QBo^l möglid), bafe e$ anberS ift unb war . . . . 141

QBonn bir wo$ wtbaftöfet 135

Qßonn mer en 9fti<f)elbauern frogt 222

QBortn ftd> alle weifen Männer einen 131

3ögre nid)t unb saubre nid)t 133

3uerft, ba fängt ba$ Ge^en an 213

3um ©ruft in biefen feftltd) froren Gtunben . . .183

3um Traualtäre ge^t bie eine 158

3wei Slrten £iebe bringen wenig Seit 104

3weie nur, wie ungleich tfe, 145

68 1

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2Up£at>etifd)e$ 93erjeid)ni$ ber ^itcl

ber Fragmente

öeifc

2lbfd)icb 504

«rate 506

Stftermicter, 3Mc 539

2tmeifen 396

«metfenfrieg 397

Slmetfenltteratur 396

Stmetjen unb Q3ölfer 397

«naretnft OTörber 554

Sfoba^t 496

2tn ber £üge 448

2ln ber Stige augrunbe gegangen 447

Arbeiter 557

2lrbetterftola unb ©enügfamfeit be$ Q3oIfe$ .... 558

2trme £eute 479

Ülrmut toerberbt, 6ünbe cnttäufdtf 461

2lf<$e, £)te, be$ getnbe$ 561

Streift 500

Slufgeflärte, 2)er, unb ber trottet 415

2fagenbHcf$erfo(g, 2)cr 483

Badfftf d)d)en, 2>a$, an 6eite be$ OffiaterS .... 541

23armi)eraige, 2)er 500

23aftarb, 2)er cf)rlid)e 533

Bauernffttcf 355

23ebenf lief) 441

Befruchtung, 2>ie, !ünftlid)e 508

Begegnung, (Eine t>ert>ängnt$DolIe 514

23eifte£enbe, 2>er 426

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23efefcrung, £ie, be$ 2öüteri<f>$ 357

23eter 497

23ettftaffeltreten, 2)a$ 416

23ibel, $>er Söilbe unb bte 499

Eieberfompen, 2)ie 353 f.

Silber aroeier ©efalleneu 510

23ttterlte$, $rau, (Bt>en 525

23otin, SBityelm 392

23onaen, 9lebe be$ weifen, s2l(ücuba 442

33orfenfäfer$, Sräume eines 395

23rat>e, 2)ö 542

23ruber! 337

23ubc, ®cr 547

Sßutyänblev, 9iad> 250 3al)rc» beim 423

23ud)menfd), 2)er 564

(Sato 502

(Erraff er 290, 502, 541, 548, 549, 560, 567

ß^arafter, 2>er ftarfe 560

(S^arafter, 3)ramatifcber 355

(Etyarafter, (Ein b^tf er 546

(E&arafter, &omtfd)er 563

(Ebarafterfc^ilberung 506

2>amrin :c 357

2)aS epiel 436

2)efameron 448—51

CDer Scfuit 419 ff.

$)er 9ttann mu& unmoralifd) werben 556

2)er Wann Mntt 559

2) eaember, 2)er 8 486

$>leb, ®a 369

Liener, ©er atte ctyrli$e 550

©Mföwrfge, 55er afte 563

3) on Quifote, $)er 544

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et\u

2) on 9tanubo 368

®orf gefliehte, Wütige 417

3) rama 327, 336, 337, 338, 339, 348, 350, 351, 353,

354, 368

£)rama, £>umoriftifche$ 337

(Dramatiker d^avatUt 355

3)ramenplan ' 354, 356

2)uett 354, 544

$)ueH, 2)a$ amerifanifche 371

ehe 342 ff., 345, 506, 532

(Ehebrecherin, 2)ie 445, 523

(Ehebrecherin, 23rief ber 531

(Ehebrecherinnen, $)ie gemütlichen 523

(Ehebruch 344, 522, 529, 552

(Ehebruches, glicht &e$ 532

(Ehegatte, 2)er betrogene, befchranftc 529

(Eh*9ef<hi<hte 459

(Ehehinberni* 532

(Eheleute 519

(Ehen, $rau 33itterlie$ 525

(Ehetrennung 345 f.

ehre, $alfche, unb eitte 527

(Einbrecher, (Ein gefährlicher 558

Sine ohne oUe$ Vorurteil 507

einer, ber bie $reunbin feiner $rau verfolgt ... 563

eifenbahngefchichte 448

eienb, 3n hartem 369

eitern, 2>er flechte 9iame ber 512

emir, $>er 474

entf<hlu§, 2)er eingeimpfte 487

erbgeift, 2)er 384

ererbte Seiben 506

er mu& ettt>a$ roerben 563

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eette

ffirnffe, ®er 562

(Er fommt bat>inter 517

(Ermahnung eines apnifdjeu Q3ater$ an bte Sodjter 521

(Eruierbar, 9iid)t 536

(Eraä^lerin, $)ie alte 543

(Erdung 402, 419

(Erlogene, ffiic 508

(Efel, 3)er alte 564

(E3 n>ar ein Sraum 341

gabrifSauffefcer, 3)cr (t>gl. „6umpf") 461

gafcrroeg 417

Familie 520

Familie, 2)ie wohltätige 560

gamilie, 9*eid>e 470

gamilienarat 370

gamilienbilb 529

Familie Söatter 367

gaulenjer, 2)er 562

geber, $)er Selb ber 484

geinb, 2)er, ber 9ttcnfd$eit 423

gefnbeS, 2>ie 8tWc be$ 561

gernanbe 346

geuereinleger, 3)cr 408 ff.

gieberträume ber fd)ulbtgen grau 529

gigur . . . 460, 499, 501, 518, 520, 536, 543, 556, 565

gigur, $omif<f)e 566, 567

glu$, ®e<3 &inbc$ 512

glud>, 2)er, ber guten $at 372

granj Sofcf I. unb (EUfabetfc 552

grau 23ttrgermeif<er, <£fe 543

graudjen, 9latt>e$ 437

grau, $)ie, iff ber ©en>alt erlegen 446

grau, 2>ie falte 540

«Hn&engtuber. 1. 44 585

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eeite

grau, 3)ie ftcrbenbe, ungetreue 349

grau, 3Me Dorn Ciebtyaber »erlaffene ct)ctnrcd>crifd)e . 531

grau, 3unge 444

gwucn 542

greigeift, $)er 'Pfarrer unb ber 328

greunbtn, $>ie 463

gromme, $)cr reuige 498

Srofi < 356

grtifc heiraten verfür^t 336

grti&UngSträumc 333 ff.

$ucH 2>er 5?0

$ur$tfam 558

©atte, 2)er alte 565

©ebeinen, Segenbe mm ben ^eiligen 428

©cd, ©er 562

©efallene, $)ic 515

©efattenen, 23ilber aroeier 510

©efüfyle, 3)te mißbrauchten, verzerrten 435

©efttfctemadKr-SBcifen, $ic 393

©e&trnrceid) 546

©efrimmel 523

©elb! 540

©ele&rte, ©er 493

©enrebtlb 377

©eorgette-'problem 462

©efd)id>te, (Eine traurige 448

©efd)id)tc, (Eine lehrreiche 401

©efd)id)te, (Eine unverfrorene 470

©efd)id)ten 440

Befdjtebene, ©er 446 f.

©efd)öpfe, ©ie armen 392

©ef$tt>ifter, gatföe 533

©efld>terfd>neiber, $er 563

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öette

©efinbet 460

©etoott, $>ie 5rau ift ber, erlegen 446

©ettnffen&afte, 2)er 561

@ett>ürm 443

©eaä&lt, geroogen 336

@ltt<f, 6ief>, bafe bu bein, mad)ft 448

(Sötterbämmerung 327

©ityenbüber$enfd)ranf, 3)er 434

Gottesleugner, (Ein 501

®ro&t>ater, 2)er 442

©ftubierten, ffiic 369

Öatynret, 3)er 505

Öaubegen, 2)er alte 555

&au$, 3)a$, ber unHaren ©efttyle 335

&au$&errnfo&n, 2>er fjerabgef ommene ...... 368 f.

&au$fned)t, 2)er 445

Öetbe, 2)er 327

Öeibin, 2)ie 328

Setligf eit, 2)te, ber Familie 339 ff.

Setrat, $ie, au$ ^ifetterftänbmS 346 f.

Serr, 2)er ältere 534

Öerj, #ein 547

Selb, 2)er 504

Selb, 2)er, ber $eber 484

&eyenrid>ter, ®er 328

Öocfoett, (Ein &albe$ 3afcr na<t) ber 517

Öofbame, 2>ie, unb tyre $od>ter 554

Sumore$fe 408, 458, 484, 488-92, 558

Öumorifttfö 441, 483, 559

&umortftifd)-fatirifd) (t>gl. „Kapitel", „Gttw" «nb

„6aeue") 426, 435, 477, 554

Öunb, 2)er fretyeitbegeifterte 474

6«re, Sie 510

4t# 68;

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6et(e

Öppnoti! 486

Sppnotifeur 485

SHegttime [2)er] 339 ff.

3n tyxxtcm (Elenb 369

Snfuforien 399

3nfuforien im SBaffertropfen 399

Snfeften 398, 399

Snfeften unb Sinuforton 399

Snfcftcnbud) 398

3afob e^rli^s Briefe 476

Scfuttcrling (Sefuiterltcfc), <£er 328

Sonat&an 23leifeber, QBte, nicf>t ^rotrinatyeater-

fritifer tourbe 483

Sugenbgefpielin, Q3erfü£>rung ber, burd> ben Sugenb-

genoffen 509

3ußcnb-5«inb^citöfcinbf4>aft 526

Sunge, S)er tüchtige 354

Sungfernfinb 536

$äfergen>immcl 395

Ääferföac&tol, 2)ie 394, 395

S^anbibat, 2>er 365

Kapitel 425, 553

Kapitel, öumoriftifdje^ 437, 483

Kapitel, &umorifttf<Matirtfcf)e$ 418, 419

Kapitel, Äomif<!Wumortfitf$e$ 435

ßarifatur - 567

tfeim, 5)er erfie 338

Äein Sera 547

&e$er£, 2)ie legten <2öorte be$ gefolterten .... 327

$inb, $)a$ fritygeftorbene 374

$inb, 2)a$, ber Verheirateten 447

flinbe*, ffie$, 3*u<$ 512

&inbc$mörberin 511

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KinbeSmörberin, 2)ie 487

Kinb, 6ein ticbftc^ 503

König 473

^önig, 2)er ^eilige brci .489

KbnigS, 2lm Garge eineä 501

KomiföeS ©egenüber jroeier <perfonen 569

Komöbianten? 469

Komöbie (Dgt. £ufif»>iel) 342, 345, 346

Komöbie nad) ber Komöbie 346

KonfÜft, $ragifd>er 351

Konflift 508, 524, 532

Konflift, Sumoriftifdjer 507

Konfequena, <3ttit eiferner 329 ff.

Konftantmopel 9lom *c 397

Kontraft-Gractylung 382

Kranfe, 2)er 369, 564

Kranfe, 2)ie 558

Kranfyeit Don Kinb an 480

Kreaturen, 2Bir Rängen boä) nur ab fcon, bie n>ir

matten 484

Krieg 390

Kronprinzen, 3tt>ei 476

Ku(ht<!, 2>er 372

Kutturbtlb 427

Kurtifane, Keine 536

£after$, 2)ie ©epreftten unb #reitt>i((igen be$ ... 540

£eben, 2)a$ anbere 519

£eben, £)a$ gefellfd)aftli<f)e 469

£eben, ©a$ im engffen 367

Segenbe bon ben ^eiligen ©ebeinen 428 ff.

Seibeigene, 2>er 379

£eiben, (Ererbte 506

£efebu<f> für große Kinber 436

689

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£eute, »rme 479

£eute, 3unge 502

£iebe 552

fiiebfcaber, $er 565

fiiebtyaber, (Ein ehemaliger, ber Butter 534

£inbner (2lbalbert) 483

£o$, (Einer genrinnt ba$ große 483

£ump, 2>er 547

£ump, (Ein 455

fiuftfpiel 329, 333, 335, 338, 347, 353, 354, 358, 365, 367

fiuftfpielfiguren 347, 369

£uftft>ielmottt> 370

fiuftfpielfaene 370

fiuftfpieltyema 336, 354, 370

Mad)t, $ie, ber Mitteilung 551

Mabame £ujifer 459

Mäbdjen, 2)a$, im etenbe 539

Mäbdjen, 2>a$ 535

Mäbcl, 2)a$ leid)tgefinnte 460

Mäbel, 5)a$ fölucfoenbc, »erlaffene 509

Männer, 3n>ci 456

Märien 474

Märien, 2)a3, \>on ben ^eiligen ©ebeinen .... 433

Mäufebu<$ 398

Mäufe- unb 3nfeftcnbud) 397

Mäjen, 2) er 373

Maitaumel 333, 335

Mann, $er, bem nur bie 3eit feblt 562

Mann, 2)er befte 371

Mann, 2)er einfache, ef)rlid)e 549

Mann, 2)er fcernad)läffigte 441

Mann, 2)er, mit ben t>erfd)iebenen (Seelen 485

MaSfe, 2>ie ... 469

690

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eette

9Dlenfd), 2)cr fernige 353

9ttenföenfeinb, (Ein 422

9ftenfcf>enfreunb, 2)er 503

9flcnföengetriebe 395

9ftenfd)enred)te, <Die 421

9ftcnfd)cnrefonffruftioncn 505

<3Xid>on °Patt 385 ff.

gjÄfteJe 342 ff.

9ttifet>erffänbni$, 2)ie &eirat au$ 346 f.

Mitteilung, ®ie 9tfad)t ber 55f

9Eön<$ 552

9Körber 554

<3flonbmenf (Sflidjon <patt) 385 ?f .

9Korb 552

9ttorb, 5>er im 33ranbe ber 6tabt 488

WIM 523

<3flufifant, (Ein b<tymifd)cr 401

Butter, (Ein ehemaliger Siebtyabcr bcr 534

9lad)tbilb 488

9tad)tlebcn, 2>a$ 511

9tacf> 250 3afcren beim 23ud)t)änb(er 423

9Mfd)ercicn, (3cfc^(cd>tticf>c 535

9tame, 35er fd)te<$te, bcr (Eltern 512

9tid)t eruierbar! 536

9Wotin al$ (Efcet>ergiftcr 490

9*o, Ijaft'ä »erfud)t? 440

?lotc\)c 450

9iot>eUc 290, 338, 443, 451, 461, 464, 487

9tot>eUe, öumoriftiföe 423, 460

9*ot>ette, ^fp^iatriföe 487

9lot>eHe, ^fpc^ologif^e 487

9Zot>eac, 6atinföe 441, 485

9iot>ettettc, &umoriftifd)-fatirif(f)e 426

691

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9lot>elltftif$ 436

Onfel, 2>er bifflge 560

Opfer ber 3nbuftrie 4o0ff.

Operette 371

Opportuntffen, 2lnfpra$e etne$ 502

Orben, 33ilbung unb fterj 473

«ParaHelfapitel, 3n>et tmmoriftifcMatirtföc .... 418

Tatt, <m\&)on 385 ff.

peperl 461

pefftmift, 2)er 329

Pfahlbauten 435

Pfarrer 502, 518

Pfarrer, ©er, unb ber gretgeift 328

pflanze, ©te 435

Pt>antafie 423

Wantafteftüd 383, 486

^antaftifdjeS 392, 393,505

Philanthropen, ©te 557

Phrafe, ©ie probe ber 484

Pirat 546

potpöamift, ©er 522

pompet 434

«Püffe . . 367, 368, 371, 372

poffenfigur 337

poffenfaene 373

Praftifdje, ©er, unb feine pfjilofophterenben Q3er-

toanbten 499

Priefter, ©er 421

Primaner 423

Prina, ©er 476

Prinaeneraiebung 475

profeffor, ©er 491, 550

Proletarier, ©er gehobene 558

693

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eettt

yxotdtot, ©er 373

«proteftler, ©er 554

«puppe, ©fe 520

Puritaner 550

9tabem>atcr, ©er 371

Wanubo, ©on 368

9tebeH 555

9*c$t 355

9*ed)t unb Hnredjt 553

9led)t unter un$l 356

9*ebner, ©er 477

9*etd>e gamtlie 470

9*eine, ©ie 336

Retterin, ©ic 347

Reuige, ©er 553

9let>oiutton, Q5or ber 481

9tftter, ©er 426

9*ittertum$, £ob be$ 427

Vornan 461, 469

9loman-(Efe(, ©er 564

9*ou4, ©er, 9iot>eHe 464—9

Garge, 2tm, eines Äöntg« 501

Satire 422, 426, 446

Gattrifö 484

6attrifcHumorifttfd> (t>öl. „Äapttel", „Saene" unb

„Öumoriftifö") 482

(Schaben, ©ur<$, toirb man ftug 329

S^aumperlen . 384

6d)aufpiet 354

6d)mufc 459, 539

6d)öpfung$Qefd)id)te, ©ie neuere 418

6d)rift9iefeer unb 3tinbt>ölaeltunferin 480 f.

6<$ulfreunb, ©er 527

C>93

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eettc

@cf)ulfinber al$ £otfcf>läger 487

Gd>xvant 333, 357, 358, 371, 412

Gctytptegermutter 369

Seelen, 2>er Wann mit ben t>erfd)iebcncn 485

Selbftmorb 496, 504

Selbftmörber 534

Selbftmörberin, 2)ie 530

Sereniffime 478

Sejiertifd), 2tm 495

Sief), bafe bu bcin (3ii\d madjft ! 448

einnlid) 437

Sinnliche, 2)ie nait>e 541

Sitte! 389

Sittenbtlb 444, 523, 531

Sitte, 5alfd>e (Etjre unb 527

efi^c 377, 379, 414

Stfaae, &umortftifd)'fatinfcf)c 474

Sotjn, 9iattirlid)er 339 ff., 533

6otm unb Softer 522

Solbat 556

Souteneur, <Der 528

So t>crfiet)t man ba$ ©cfcf>äft be$ Q3olfe* 358

So tt>irb ©ef<f>id>te 358

Spaaiergang be$ alten 9flannc3 377

Spe^t, $)er 564

Stabt, 2>ie, be$ &leinf)eit$tt>afme$ 490

Stabt, 2>ie entbeefte 478

Stabtibptle 479

Statiftifer, 2>er 329 ff.

Stiefmutterprobe 522

Stilleben 426

Stoff 401

Streicf), fic^ter 389

694

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etreitgut, 2)a$ . .417

etubic 479

6tü<! 341, 353

(stunbe, Sittcrc 495

@ünbe, 2)cr, Segen. öumoreSfe 458

Sumpf 451 ff., 534 ff.

eacnc 352, 366, 495, 498, 508, 537, 566

Sjene, öumoriftifdjc 567

Saene, ÄomifdK 553

SartüffeS feltge (Erben 470

fernen, tfi#i<$e, Reifte 528

Seil, 2)er föutbtragenbc 508

Tempel, $>er, ber Vernichtung 500

Sttanen, SKobernc 545

Softer 521

^o<f)ter, So^n unb 522

Sobfünfctigc, 2)er 560

£ob txctrnt 512

£otf$fog 552

träume 434 f.

Sräume einc3 33orfcnfäfcr$ 395

Träumerei 425

Sragöbie 356, 357

Trauung, £)ie, mit Snnberniffen 516

£ppifd> 519

Übertriebenen, 2)ie 559

ünit>erfalfprad)e 424

Sinfaulb, $ie 542

Slrgemüt(id)e, 2)er 563

ürmenfd), £)er 426

Q3ater unb Softer 448

Q3atcr$, (Ermahnung einc$ apniföen, an bie $od)tcr 521

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6e«e

Verführung ber 3usenbgefpielin burd) ben Sugenb-

genoffen 509

Verheirateten, 2>a3 S^inb ber 447

Vernietung, $)er Tempel ber 500

Verpaßt 505

Verforgt 517

Verftummen, 2)a$ 485

Voltefigur 497

Volfcftüd 328, 337, 356, 367, 369

Vom genffer ber 2lrbeit$ftube 415

Vorträge eines Marren 418

Vorurteil, (Eine ofcne aHe$ 507

QBa^nfin« 390

SBahibefpredjung 366

2ßat>tumtriebe 358 ff.

^ßa^eit 354

QBafler, gamilie 367

QBanbemetb, 2)a$ 538

SBanaen 398

Söcmaert^, $er große 398

2Ba$ alle* mMä) 382

QBeib 528

Söeib, Sittel frommet 499

Vktberfeinb, 2)er 437 ff.

VJeiberfeinbeS, 2lu3 ben 2tufaetd)nungen eines . . 438

VSetbergemeinfdjaft 442

Vkiber, Sogif ber, in unteren ©tänben 538

QSktber, Orbinäre 536

QBeibe, 3ugrunbe gegangen am SBefbc 528

QBetynachtSmärdjen 489

Helten, 3n>ei, ober ba£ anbere fieben 519

Q£elterföaffung$märcf)en 383

QSeltmenfd), 2)er 498

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Seit«

SBelt, 2)er, ünbant 472

SBieberfinben 552

SBie bul 482

2Bie ber fiafcbauer 'n £oi;bauer $u ein ©eftänbniffe

bemegen tviU 416 f.

SBieberfe^en, $)a$ 423

QBie bie ©inge erföeinen 441

9Bienerin, 2)ie 537

2öie ftcfy jmei »erheiraten 408

2öie mir boö) fo tyerrlicf) meit gebracht 418

SBie amet auSeinanberfommen 401 ff.

Söie jmei fcanbelSeinS mürben 401 ff .

SBUbe, ©er, unb bie 23ibet 499

2Birt$$au$befanntfcJ)aft 564

' SBo^ltäter 559

SBo&ltaten, ©er bur$, Ruinierte 559

<2Sot)ltat mirb <ptage 560

2Büteri<H ©ie 23efe^rung be$ 357

3erfefct 368

3irmt)ofer, ©er 413 f.

3uglei(f>, 2Ba$ al(e$ 382

3u ©runbe 458

3ugrunbe gegangen am QBeibe 528

jugrunbe gegangen, 2ln ber £üge 447

3ufunft$bilb 393

3mei Männer 456

3mibere, ©er 562

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