N GR) Av d ay 906.947-24 M852 Г ая ES Сре! [$ = PSN | E E 92 NU: R eet b sone ln a) I1:4 —À Se BULLETIN DE LA SOCIETE IMPERIALE DES MTURALISTIS > » =>, "Со ft apt e X wr Томе ХХУП : ANNÉE 1854. N°. Ш. MOSCOU. Imprimerie DE L'UNIVERSITÉ IMPÉRIALE. 1854. ПЕЧАТАТЬ ПОЗВОЛЯЕТСЯ съ TLMB, чтобы по отпечатан! представлено было въ Цензурный Комитегъ узаконенное число экземпляровъ. Москва, Сентября 20 дня, 1854 года. Цензорз, A. С. С. и Кавалер Иванз Снешревд. HE AMERICAN — E ei EN BY T у en he a ^ nga } NEW YORK BOTANICAL GARDEN Lokalitäten an der Ostküste Siciliens, in lepidopterologischer Hinsicht dargestellt von Pror. P. C. ZELLER IN GLoGAU. —,—— Die drei Lokalitäten in Sicilien, in denen ich vorzugs- weise gesammelt habe, sind: Messina an der Nordostspitze der Insel, Catania am Fusse des Aetna, Syracus an der Südseite des Aetna. Auf dem festen Lande lernte ich später die Umgegend von Neapel und die von Rom näher kennen. ‚Vielleicht desshalb, weil meine Erwartungen schon sehr -herabgestimmt waren, und weil mein Aufenthalt nur ‚kurze Zeit dauerte, habe ich bei Rom die befriedigendste Ausbeute erhalten. Aber keine Gegend ist mir für naturhi- ‚ storische Jagd ergiebiger vorgekommen, als der Strich -zwischen Fondi und Terracina mit seinen Seen, Sümpfen, = Wäldern, Gebüschen und Weideplätzen auf Anhöhen und ‘im Thal. = 1* 4 Messina. Messina — ohne Thürme und ohne Sperlinge — liest am Ostabhange der Catena di Peloro, die sich vom Aetna her an der Ostküste Siciliens entlang zieht und sich in die ganz sandige Spitze der Insel, Capo di Peloro, verflacht. Die Berge und das Meer engen die Stadt so ein, dass der landeinwärts gelegene Theil derselben auf einem sehr unebenen, erhöhten Boden liegt, von dem bei etwas stärke- rem Regen das Wasser durch die Strassen in Strömen , über welche dann hier und da Brücken gelegt werden müssen, nach dem Hafen stürzt. Nach Norden von der Stadt lassen die Berge nur Raum für die Chaussee, die nach dem Städtchen Peloro führt; sie verlieren schnell an Höhe und werden, wie manche die Stadt zunächst umgebende Höhen, Sandhügel. Die meisten Thäler haben ihre Rich- tung von Westen nach Osten; sie sind eng und werden im Winter meist von einem Wasser, der aus dem schmelzenden Schnee und Regen gebildeten Fiumara, durchflossen, das aber im Frühjahre sehr bald versiegt. Zwei der Stadt west- lich liegende, durch ein tiefes Thal getrennte Berge tragen auf dem Gipfel jeder ein aus dem Mittelalter herrührendes, dem allmäligen Verfalle anheimgestelltes Castell; diese Schlösser ziehen den Blick schon von weitem auf sich, wenn man sich der Stadt zur See nähert. Der Fuss dieser Berge ist mit Gärten, Wein- und Oelpflanzungen bekleidet, die sich zum Theil weit hinauf erstrecken. Das nördlichere Schloss heisst ?/ castellaccio, das südlichere Castello di Gonzaga. Südlich der Stadt tritt das Gebirge etwas weiter vom Meere zurück und giebt Raum für die an ihm hin- . ziehende, mit Häusern und Gärten eingefasste Chaussee und . für den rein sandigen Strand. Die der Stadt nàheren Berge sind alle wenigstens auf der Süd- und Ostseite cultivirt; 9 ‚wo die Steilheit es nicht durchaus verbietet, sind Terrassen angelegt, durch Steinmauern befestigt und mit Weimreben, Maulbeer-, Oliven- und andern Bäumen bepflanzt, und ich habe ófters die sauere Arbeit der Bauern bewundert. Die steilsten Abhänge sind sich selbst überlassen; sie bekleiden sich auf der Nordseite meist mit stachligen , strauchartigen Papilionaceen, Quercus pubescens und suber, Erica arborea, Arbutus unedo etc.; die sonnigern Abhänge sind gewöhnlich kah!, und was sie hervorbringen, wird von Ziegenheerden abgeweidet. Der Rücken des Bergzuges ist baumlos, fast strauchlos; an seinen Seiten bekleiden ihn Cistus salviae- folus und Erica arborea in dichten Massen. Der höchste Gipfel ist nordwestlich der Stadt, mit einem Thurm aus der Normannenzeit, Torre di San Rizzo, gekrönt; von ihm hat man eine herrliche Aussicht auf die liparischen Inseln , Calabrien und die auf dem viel schlechter bebauten West- abhange des Gebirges liegenden Ortschaften. An ihm führt die Palermitaner- Strasse vorbei; sie beginnt, von Gärten eingefasst, am Nordende der Stadt und erhebt sich, schon eine Stunde von derselben, wegen der Steilheit des. Gebirges, im Ziekzack — wovon dieser Theil der Strasse la scala heisst — bis zum Gebirgskamme. Die feuchten Gründe der Thäler der ganzen Gegend von Messina (*) enthalten die Orangengärten, deren unzählige Aepfel im dunkeln, saftigen Laube in den ersten Monaten des Jahres, namentlich von den Castellen herab gesehen, einen so eigenthümlichen Anblick gewähren. —Am südlichen Ende der Stadt erstreckt sich eine flache, sandige Landzunge, braccio di San Riniert, schräg nach Nordosten ins Meer hinein, biegt sich allmälich wieder gegen die Küste, der (*) Foresta lettres sur la Sicile I, 106: les cöteaux de Messine couronnés de citronniers! 6 sie unter dem Nordende der Stadt am nächsten kommt, und bildet so den geräumigen, ganz sichern, in den ersten Mo- . naten des Jahres mit Hunderten von Handelsschiffen be- deckten Hafen. Die Spitze dieser Halbinsel trägt ein kleines Festungswerk, wodurch der Eingang des Hafens vertheidigt wird. Weiter südlich an der innern Seite der Halbinsel liegt die Quarantäneanstalt , genannt i| Lazzareto , und hinter ihr an der Küste des freien Meeres der Leuchtthurm, la lanterna. Am Südende des Hafens und ebenfalls auf der Halbinsel gelegen ist das die Stadt bedrohende Fort, 4 salvatore, welches dem befestigten Mauthamte, porto fran- co, zunächst liegt. Ein kleines Fort befindet sich am Nord- ende der Stadt, an der porta reale. Der schónste Theil der Stadt ist der dem Hafen zunächst liegende, eine Reihe stattlicher Häuser und Paläste. Ein paar Strassen, nament- lich die Hafenstrasse und die ihr parallellaufenden strada Ferdinanda und il corso, sind schön und breit und mit manchen ansehnlieken Häusern; nimmt man noch die nach den vier Thoren führenden Strassen dazu, so bleibt fast nichts als erbärmliche, schmutzige Gassen, zum Theil mit den elendesten, unsaubersten Lehmhütten, vorzüglich ge- gen die westlichen Thore: porta di Legni und porta Boc- cetta. Mitten darunter erhebt sich hier und da eine prächti- ge Kirche; an manchen Stellen liegen Kirchen und Klöster massenweise zusammen, deren wohlgenährte und wohlge- kleidete Bewohner gegen Abend schaarenweise hervorkom- men und einen bedeutenden Theil der dann sich ergehenden Welt ausmachen. Der im eigentlichen Sinn hochgetriebene Anbau der Ge- gend von Messina, die Dürre, Einfórmigkeit und Nacktheit der wüst gelassenen Plätze; das ununterbrochene Beweiden derselben durch zahlreiche Ziegen- und Schafheerden gón- nen dem Entomologen keine reiche Ausbeute. 7 Die Stellen, an denen ich dort sammelte, sind: 1. Die Landzunge bei der Lanterna. Sie ist sandıg und lehmig und ganz baumlos; an mehrern Stellen sind Vertie- fungen, die sich im Winter mit Regenwasser füllen, daher reichlich mit den Büschen der Stachelbinse, Juncus acutus, bekleidet. Nahe dem Leuchtthurm sind flache Gràben, in denen man durch Verdunstung des Seewassers Salz gewinnt, und an denen Salsola tragus , Atriplex halimoïdes etc. wachsen. Die übrige Vegetation besteht hauptsächlich in kurzem Grase und niedrigen Papilionaceen. Stellenweise ist die giftige Umbellate: Thapsia garganica, häufig, und ge- gen das kleine Fort auf der Spitze der Halbinsel fand ich im August grosse Plätze mit einer wohl auch nicht un- schädlichen Umbellate: Cachrys pungens, bedeckt. Wohl das ganze Jahr hindurch weidet hier eine Rinderheerde, die daher weder die Vegetation, noch die daran lebenden Insekten gedeihen lässt. Nur die giftigen Gewächse und die Stachelbinse werden verschont. In den Büschen der letztern halten sich daher die Raupen von Gastropacha trifolii und Psyche apiformis in ziemlicher Menge; auf der Thapsia die überall verbreitete Raupe der Depressaria thapsiella Z., auf Cachrys die Raupe von Papilio Machaon; auf den salzhal- tigen Stelien an einem kleinen, niedlichen Gewächse (Fran- kenia pulverulenta) die seltene Raupe der Agdistis Franke- niae Z. und an einer Salicornie nicht selten eine kleine Schabenraupe (hellgrün mit zwei blassen, braunröthlichen Rückenstreifen) , deren Schmetterling ich nicht kennen lernte. Was ich also an Schmetterlingen hier erbeutete, ist nicht sonderlich viel. Ausser den genannten Arten fand ich nur ein zwischen den Binsen auflliegendes Exemplar der Eudorea coarctata Z. — Botys hybridalis im Februar und März, dann zu Anfang August öfters — Tegostoma comparalis — Hypotia corticalis — Nephopterix Dahliella— 8 Plusia gamma Pontia Daplidice, alles in einzelnen Exem- plaren. Vanessa cardui kam mehrfach vor. Die überall ge- meine Hipparchia Ida flog hier in schlechten weiblichen Exemplaren am 3 August. Reichlicher war die Ausbeute an Insecten andrer Ordnungen; doch war des Eigenthüm- lichen nur wenig (*). 2. Das Castellaccio. Der Fuss des Berges ist rings mit Gärten eingefasst, über denen er an der Ost- und Nordseite etwa zur Hälfte, an der flachern Westseite viel weiter hin- auf angebaut ist. Die Südseite ist die steilste, daher kür- zeste und nicht ohne Gefahr zu erklettern. Hier erhebt sich der Anbau auch nicht am Berge herauf. Agaven, Cactus und stachlige Papilionaceensträucher fassen. die Gärten (*) An der Seeseite der Landzunge zwischen dem Leuchtthurme und der Spitze befindet sich die Stelle im Meere, die man Charybdis, Cariddi, Carilli oder Galofari nennt. Sie ist nicht weit vom Ufer und von demselben durch seichtes Wasser getrennt. In einem runden, ziem- lich grossen Raume braust das Meer wie das Wasser auf einer Mühle, so dass ich mehrmals bloss durch das Getöse daran erinnert wurde, nach der Charybdis zu sehen. Die Wellen bewegen sich stark, zu Zei- ten mit Wirbelbewegung. Am 15 April bildeten sie einen Strudel, um den sie in sehr verschiedenen Richtungen liefen. Aber das Ganze hatte, obgleich von dem umgebenden Meere ziemlich bedeutend ab- stechend, doch so wenig Fürchterliches, dass kleine Barken ohne alle Scheu mitten hindurch fuhren. Am Nachmittag desselben Tages, als starker Südwind wehte, war aller Strudel, aller Wellenschlag, alles Geräusch verschwunden; die Charybdis war ruhig und eben, während jenseits sich das Wasser zu Wellen erhob. — Nicht weit von dieser Stelle, und zwar zwischen der Lanterna und dem Gebäude, welches die kleine Lanterna heisst, beobachtete ich ein ausgezeichnetes Echo, von dem wahrscheinlich ausser mir noch niemand etwas weiss. Aus dem Fort Salvatore wurden Kanonenschüsse gelöst. Es erfolgte nach jedem Schuss von den Bergen hinter Messina her ein zunehmendes Rollen wie ein Kleingewehrfeuer, darauf — wohl eine halbe Minute spáter — ein Kanonenschlag schwächer als der ursprüngliche Schuss, hierauf nach fernerem Rollen noch ein paar, allmälich hinsterbende Schläge in verkürzten Zwischenräumen, bis sich der Schall murrend verlor. 9 oberwärts ein. Nur an der Südseite wachsen hier und da ein paar kleine Eichen; anderwärts fehlen Bäume und Sträucher oberhalb der Gärten gänzlich. Der Boden ist fe- ster Thonboden, aus dem hier und da der Fels hervorsteht; auf der Westseite ist das Festungsglacis grobsandig. Die Vegetation ist dürftig, die der Ost- und Nordseite noch am reichsten. Im Frühjahre — bis zur Mitte April — wächst hier und verschwindet bald die niedliche Bellis annua mit schneeweissen Blüthen, viel reichlicher und gedrängter, als bei uns Bellis perennis, die einzeln, wenn auch nicht selten, in grossen Exemplaren an der Nordseite vorkam. Nicht selten erblickt man die violetten Blüthen der Ixia bulbocodium. Thapsia garganica ist nicht selten, auf dem Glacis Silene sericea und lusitanica häufig, weniger Orchis morio. Im Sommer wächst hier ausser dürren Gräsern fast nichts als Disteln verschiedener Art nebst wenigen blühen- . den Exemplaren der Scabiosa columbaria und mehrern von Calamintha nepeta. Das Castell selbst ist mit einem trock- nen, tiefen Graben umgeben, in welchem am Mauerwerk die Nepeta sehr reichlich ist, und zwar am reichlichsten auf der Nord- und Ostseite. An letzterer findet sich ein Gemisch von Nepeta, Parietaria, Solanum sodomeum. Hier und da sprosst ein Busch des dornenlosen Kapernstrauchs aus dem Gemäuer. — Dieser Berg hat mir eine verhält- nissmässige Ernte gewährt. Im Januar fand ich unter Stei- nen die Raupen von Triphaena fimbria, pronuba, und Phlogoph. meticulosa; die einer Agrotis (ich hielt sie für crassa) traf ich zweimal, Spannerraupen, die ich nicht kannte, mehrmals. Auch Raupen einer Psyche, die mir ganz gleich mit apiformis zu sein schienen, waren hier an der Nepeta nicht selten. Erst im März kamen mir hier Schmetterlinge vor, nämlich wenige Exemplare von Py- rausta punicealis, und dies war für den Monat alles. Im 10 April gab es allerdings etwas mehr. Ich erhielt hier die erste Anthocharis Ausonia und in der Mitte des Monats an einer grasigen Stelle die gesellige Paedisca fusculana Z.; auch Anthoph. purpurina und Aspel. citrarva erschienen in einzelnen Exemplaren. Vom 20 April an bis zum 22 Juli war ich nicht auf dem Berge; von diesem Tage an besuchte ich ihn öfters und fand von Papilionen: Pap. Podalirius var. (?) Zanclaeus Z., Hipparchia Allionia in den sandigen Gärten der Westseite; Hipp. Pamphilus var. Lyllus; Pont. Daplidice, brassicae und rapae an den Scabiosenblüthen; Colias Edusa; Lycaena Phlacas, Alexis und Hylas; Hespe- ria, malvarum und pumilio. — Sesia mamertina Z. — von Spinnern nur eine Gesellschaft Raupen der Pygaera buce- phala, die sich alle noch in demselben Sommer zu Schmet- terlingen entwickelten— von Noctuen: Polia dysodea; Plu- sia gamma, ni, chalsytis; Heliothis peltigera; Cleophana platyptera; Acontia solaris; Anthophila parva; Ophiusa cin- gularis— von Spannern: Idaea paludata L. (ornata auct.), immutata, aridata Z., pinguedinata Z., rufillaria — von Zünslern Hypena lividalis; Botys palealis, argillacealis Z., interpunctalis; Myelois Cantenerella und transversella; Ho- moeosoma sinuella und nimbella; Nephopteryx Dahhella ; Epischnia vllotella; Anerastia vulneratella Z. — von Wick- lern nur Grapholitha capparidana Z. (*) — von Schaben: Oecophora terrenella Z. und gravatella Z., Gelechia dimi- — nutella Z., Elachista Dohrnu Z.. Pterolonche albescens Z.— (*) Herrich-Schäffer zieht sie als Synonym zur Grapholitha Leplastriana S. 265 seines Wicklertextes. Ich habe die fig. 412 seines Werkes nicht gesehen, und der Text ist zu dürftig, um eine Entscheidung zu- zulassen. Aber hätte diese Leplastriana ein messingglänzendes Ge- sicht, wie meine Cappacidana und wie kein anderer bekannter Wick- ler, so hätte dieses Merkmal, statt übergangen zu werden, in erster Reihe hervorgehoben werden müssen. 11 von Federmotten Plerophorus malacodactylus Z. und Aluci- ta palodactyla 2. 3. Der Berg des Kastells Gonzaga. An ihm geht der Anbau mit seinen stachligen oder gemauerten Einfriedigun- gen auf der Nord- und Ostseite hoch hinauf; die Westseite, die steilste, ist wüst, und die Südseite bekleiden Oelbäume mit Lactusanpflanzungen und Getreidebeeten. Eine niedri- ge Mauer, schliesst als Brustwehr den wenig ausgedehnten Schlossraum im O und N ein. Von hier aus hat man eine der schönsten Aussichten nach Messina und Calabrien; hie- her steigen daher auch gewöhnlich die Fremden. Die Ve- getation des Schlosshofes besteht in den ersten Monaten des Jahres in einem ziemlich dichten Teppich von Gänseblüm- chen (Bellis perennis und annua), Calendula arvensis, einer Apargia, verwebt mit Veronica hederifolia, Euphor- bia peploides etc., an den schattigen Stellen wächst Arum . arısarum häufig. Am Süd- und Westabhange ist nur stel- lenweise ein etwas üppigerer Pflanzenwuchs, oben mit häu- figer Fedia cornu copiae und einer über Winter blühenden blassen Salbei (Salvia clandestina), unten und an den fel- sigen Stellen mit Lotus-, Anthyllis-, Ornithopusarten und andern Papilionaceen, hier und da auch mit verbissenem Gestrüppe von C/stus salviaefolius. Diese Vegetation erfreut sich aber keiner langen Dauer; die dórrende Hitze und die Ziegen machen ihr bald ein Ende. Nur unter den Cactus findet manche Pflanze ihre Rettung, z. B. die im April blü- henden Serapias lingua und Sisyrinchium anceps. Ein rechtes Gedeihen der Insectenwelt ist daher hier nicht móglich; doch machte ich in den Monaten Februar, März und April manchen hübschen Fang. Am Südabhange sah ich schon am 30 Januar Hipparchia Megaera fliegen. Hier fand ich auch zu meinem Erstaunen an der gemeinen Clypeola maritima die ausgewachsene Raupe von Pontia 12 crataegi am 5 Februar. Am 9 Februar erschien hier schon mit ihrem bekannten rastlosen Fluge Colias Edusa, und das gefangene Exemplar trug die deutlichsten Zeichen an sich, dass es die Puppe schon seit Monaten verlassen hatte. Hier erhielt ich auch das erste Microlepidopteron, das mir in Sicilien zu Theil wurde, Plutella cruciferarum (xylostel- la auct.), am 9 Februar. Die erste diesjáhrige Macroglossa stellatarum flog an demselben Tage wild an den kahlen Stellen und wühlte in sonnigen Ecken, gleichsam als suchte sie etwas. Mehrere Raupen von Gastropacha trifolit und eine von Synt. Phegea traf ich zufällig im Grase. Hier er- schien auch die erste Lycaena Phlaeas von diesem Jahre am 15 Februar, und die ersten Pontien: rapae und brassi- cae, besuchten am 18 Februar die Blüthen der Fedia. Die erste Vanessa urticae flog am 22 Februar mit Van. cardur. Am 8 März erhielt ich hier meine erste sicilische Noctuer Plusia gamma. Erst am 25 März fing ich eine mir noch nicht lebend vorgekommene Noctue: Erastria ostrina, aber nurin einem Exemplar; auch sah ich Frühlingsexemplare von Pont. Daplidice und Papil. Machaon. Am 4 April flo- gen etliche Lycaena Alexis. Damit hórte meine Flühlings- einsammlung auf. Im Sommer war ich nur einmal hier oben am 20 Juli; ich fing am Südabhange von mehrern Hipp. Pamphilus die schöne Varietät 6, e meiner Abhand- lung und sah an der aus Gemäuer hervorgewachsenen Va- leriana rubra um die Blüthen drei Macrogl. Stellatarum schwärmen. In einer der obersten Gartenhecken wurden damals die armsdicken, blühenden Blüthenstiele der hier überall blühenden Agave mit der Axt umgehauen, um als Pfähle für Weinlauben verbraucht zu werden. 4. Die Gegend von Buon retiro. Dies ist ein Kloster rechts im Thale an der Palermitaner Strasse; links davon erheben sich ziemlich hohe Berge , welche mit Thälern 13 wechselnd die Strasse begleiten. Die Thäler sind cultivirt, die Berge theilweise mit.Gebüsch bewachsen. Der Ostab- hang eines dieser Berge, den ich häufig besuchte, hat an seinem Fusse wie das daran liegende Thal Weinpflanzun- gen, darüber ein dichtes, schwer zu durchdringendes Ge- büsch von Cytisus, Rubus, Arbutus unedo, Quercus pubes- cens, Cistus ; höher hinauf, wo.der Boden trockner wird, lichtet ‚es sich, wird niedriger und besteht hauptsächlich aus. Erica arborea und Arbutus unedo; dazwischen stehen einzelne Pinien. Der Westabhang des davor liegenden Ber- ges ist steiler, aber wo es irgend möglich ist, hoch hinauf angebaut; er trägt Oel- und Maulbeerbäume. Einzelne wü- ste Stellen sind dicht mit einem starren Grase (Arundo mauretanica ?) bedeckt; an andern wuchsMyrthengesträuch, das sich im Juli mit unzähligen Blüthen schmückte; hier und da waren. grosse Sträucher von Spartium junceum. Auf Brachen blühte im Juli spärlich ‚Scabiosa columbaria “und Calamintha nepeta.— Die Verbindung der beiden Ber- ge bildete ein andrer, südlicherer, dessen sehr steiler Nord- abhang sehr reichlich und fast ausschliesslich. mit Farn- kraut bedeckt ist. Am Fusse des Ostabhanges des ersterwähnten Berges flog schon am 14 Februar Hipparchia Egeria var. Meone, im Betragen durchaus unserer nördlichen Stammart gleich, Höher hinauf flog an den kahlen, abgerissenen Lehmstel- len Hipp. Megaera. In den Gesträuchen war mehr von an- dern Insektenordnungen als von Schmetterlingen zu fangen. Am Eichengesträuch erhielt ich im Februar Zithocolletis messanvella Z., aus Erica arborea die seltene Elachista di- зепиеЦа, Z. und aus den einzelnen Büschen des starren Gra- ses ein paar Coleophora praecursella Z. Im März streifte ich von der Erica, welche nun angenehm mandelartig riechend blüht und dabei Wolken von Blüthenstaub verschüttet, so 14 dass ich oft wie bepudert war, einige Säcke einer Coleo- phora ab, die mit denen von Col. pyrrhulipennella Aehn- lichkeit haben, aus denen ich aber keine Schmetterlinge erzog; auf eine kleine, zwischen diesem Gesträuch fliegen- de Spannerart (vermuthlich Eupithecia tempestivata Z.) machte ich vergeblich Jagd. Eine Pyrausta pygmaealis wurde mir hier zu Theil; desgleichen einige der als Varie- tät von vibrana aufgeführten Choreutis australis, und aus schattigem Gebiisch einige sehr schlechte Exemplare der Depressaria rotundella Dongl. (Peloritanella Z. Isis.). — Im April flog vorzüglich im Arbutus Eriocottis fuscanella Z., und dies war die einzige Falterart, die ich bis dahin wirklich häufig antraf. Im höheren Gesträuche um den Fuss des Berges waren Micropteryx fastuosella und Paykullella Fabr. (Sicanella Z.), Nemophora sericinella Z., Aechmia metallicella; aus Eichengesträuch scheuchte ich Ephyra po- raria und aus Cytisus triflorus die seltene Cemiostoma Zan- claeella Z. In der Mitte des Monats gab es hier unten Ly- caena Argiolus und Alexis, 1daea imitaria, Paedisca griseo- ' lana Z., Grapholitha cytisana Z., aber alles, etwa mit Ausnahme der Tagfalter, in einzelnen Exemplaren. In den Gärten kam mir auch Rhodoc. Cleopatra zu Gesicht, und an dem Westabhange verfolgte ich die unermüdliche An- thocharis Ausonia vergeblich. — Der Frühlingsfang, der sich für mich im April endete, brachte also auch an dieser Stelle für viele Mühe und Zeit ein sehr kärgliches Resultat. | Im Juli erneuerte ich die Jagd, und sie lohnte allerdings besser. Zwar am Ostabhange war es in den Gesträuchen wie todt, so dass ich ausser einzelnen Exemplaren der Ophiusa suava, Geometra cloraria und Elachista disemiella fast nur einige Orthoptern fing; dagegen gab es in den Gärten und am Westabhange mehr, nämlich in den Gärten 15. die Pontien rapae und Daplidice (erstere in der Sommer- varietät, die man zur Art erheben will, aber mit Unrecht), Colias Edusa und Rhodoc. Cleopatra, von welcher letztern ich zwei an den Blüthen des Delphinium consolida fing; Hipparchia Ida nicht selten; Hipp. Semele, Proserpina und Pamphilus var. Lyllus; Hesperia pumilio; Lycaena baetica, Telicanus und Alexis, und die Spanner Aspil. sacraria, Idaea immutata und congruata Z. Am erwähnten Nordab- hange jagte ich aus dem schattigen Farnkraut Ophiusa Al- gira, Cochylis zephyrana, Acid. bilineata und mehrere Exemplare der Botys carnealis. — Am Westabhange gab es an blühenden Scabiosen nicht selten Lycaena Phlaeas und die schöne in der Isis beschriebene Varietät von Lyc. Alexis, letztere auch am Spartium junceum. Um diesen Strauch flogen auch Botys polygonalis und Pempelia Zincke- nella, beide damals in schlechten Exemplaren. Im Grase fing ich Elachista Dohrniit, Pterophorns Loewit und laetus, Botys interpunctalis, Gelechia remissella Z. und Anerastia vulneratella und Abends an einem Grashalme Sesia uroce- riformis. Der interessanteste Fund war mir Crambus carec- tellus Z., den ich an der ganzen Lehne aus den starren Grasbüschen, im Ganzen jedoch nicht häufig aufscheuchte; er war in der Mitte des Juli meist schon abgeflogen. 5. Das Thal von Cascatelli. Westlich vom Gonzagaberge führt eine Fiumara zwischen Gartenmauern nach einem lästigen Marsche von etwa 1 Stunde im tiefen Sande durch eine Reihe schlechter Bauernhäuser, die das Dorf vorstel- len. Hinter ihnen erhebt sich das Gebirge sehr schnell, und der Fussteig geht abwechselnd über Fels und Lehm- boden hinauf, der noch überall cultivirt 1st. Man hat dabei das Gewässer dieses Thales links in tiefer Schlucht. Nach 10 Minuten ist man im ebenern Theile des engen Thales. Hier bildet das Gewässer einen doppelten, recht hübschen 16 | Wasserfall. Der untere ist 30—40 Fuss hoch, rechts und links von steilen Wänden eingeschlossen, und das Wasser fällt wie ein weisser Schleier, der einen feinen Staubregen um sich verbreitet, brausend senkrecht herab; der obere ist nur halb so hoch, aber viel zugänglicher; über ihm stehend hat man ein Stück des Meeres und des dahinter liegenden Calabriens wie ein rechts und links von den Bergen eingerahmtes Gemälde vor sich.: Eine kleine, da- neben befindliche Quelle erinnert mit ihrer Vegetation leb- haft an das deutsche Vaterland ; sie ist mit Nasturtium aquaticum bedeckt, in das eine Mentha nebst Sium latifolium reichlich gemischt ist— während an den feuchten Wänden um den: Wasserfall Adiantum capillus und: höher hinauf Büsche von Thapsia garganıca hängen und darüber die Bergabhänge mit Erica arborea dicht bekleidet sind. Das Thal schlängelt sich, von dem Bächlein durchflossen, all- mälich höher hinan. In grösster Fülle blühen hier im Februar die Veilchen, wie mir schien, mit grössern Blüthen und stärkerem Geruche als bei uns. Die Berge links, gegen Norden geöffnet, sind mit Gesträuch und reichlichen Cultur- stellen bekleidet; auf den Abhängen rechts besteht, wo nicht Terrassen für Weinpflanzungen angelegt sind , das reichliche Gehólz aus Eichengestrüpp oder stellenweise aus Cistus salviaefolius, weiter gegen den Gebirgskamm hinaus Erica arborea und demselben am nächsten, fast aus nichts als aus Spartium junceum. Zuletzt führt der Fusssteig rechts in die Palermitaner Strasse, und zwar hoch oben an der Scala. In diesem Thale habe ich weniger Lepidoptern als andere Insekten gefangen. Nicht ganz selten, aber desto schwerer zu fangen, flog hier Hipp. Egeria var. Meone. An Nesseln war die Raupe von Van. Atalanta nicht selten, und unter abgefallenen Blättern auf Grasstellen fand ich einige 17 Noctuenraupen, deren Zucht nicht gelang. Sehr häufig war hier die Raupe der Depressaria thapsiella. Hauptsächlich im Spartium flogen schlechte Exemplare der Depress. ro- tundella im Februar und März. Im höchsten Theile des Thales spielten am 19 Februar Exemplare von Lycaena Phlaeas mit einander. In der Mitte des März flog in den Gärten an der sandigen Fiumara Pont. Daplidice; in der Bergschlucht oberhalb der Wasserfälle, sowie an den son- nigen Abhängen Pont, rapae und brassicae. Um die blü- hende Euphorbia characias schwärmte im Sonnenscheine Micropteryx Paykullella, die auch hoch oben auf begrasten Stellen, sowie an den Blüthen der Erica häufig war. Auf einem etwas üppig begrasten Platze nahe am Kamme dieser Lehne erhielt ich Cochylis zephyrana, Choreutis australis (schon ganz verflogen), Gracilaria lacertella, Röslerst. gra- . nitella und tiefer abwärts auf kahlern Grasstellen nicht sel- ten Paedisca fusculana. Zu Anfang April fing ich hier Grapholitha selenana Z. und sah ausser Pontia Daplidice und rapae die nun erst auftretende Anthoch. cardamines. Zwischen wilden Lupinen fing ich eine schwärzliche Ge- ‚ Чесма (nicht beschrieben) und im Grase Psyche muscella und Lyonetia somnulenteila Z. Ganz oben wurde mir auch Fidonia semicanaria zu Theil, die einzige Art in dieser Lo- kalitàt, die mir in andern Gegenden um Messina nicht vor- kam; aber auch sie war so selten, dass sie mir nur zweimal zu Gesicht kam. In den hier zwischen Gestein wachsenden Verbascumpflanzen gab es viele Raupen des Ypsolophus ver- = bascellus, und am 12 April flog schon ein frisches diesjáh- riges Exemplar von Van. Atalanta. — Im Sommer besuchte ich dieses Thal nicht, theils weil die Hitze zu drückend war, theils auch weil ich mir zu wenig Ausbeute ver- sprach. 6. Die Gegend der Scala. Sie ist mannıchfach von tiefen M 3. 1854. 2 en tt WI 18 Schluchten zerrissen, wesshalb die Strasse sich in ihrer untern Hälfte am Nordwestabhange des Bergzuges, der das eben beschriebene Thal von Cascatelli einfasst, hinaufwin- det und dann erst über den Schluchten am Nordabhange des Pelorokammes entlang geht. Die Berge , wieder am Fusse eultivirt, sind oberwärts mit allerhand Gehölz, als: Eichen, Erdbeerstrauch, Cytisus, baumartiger Heide, Brom- beergesträuch, bewachsen. Hier und da sind einzelne Ka- stanienbäume. An den gelichteten Abhängen wird man im März und April durch die schönen röthlichen Blüthen eines sehr häufigen Cyclamens erfreut; dazwischen blüht eine Doronicumart nicht selten. Viola gracilis begleitet die stel- lenweise mit Agaven eingefasste Strasse. Oben, wo das Ge- birge fast kahl, der Heidestrauch und der Cistus krüppel- haft ist, öffnet im März in grósster Menge Ixia bulbocodium die schönen violettlichen Blüthen, welche nur von Diptern besucht werden. Ophioglossum lusitanicum wächst auf den sonnigsten, dürrsten Lehmrücken, und an den etwas feuch- ten, begrasten Abhängen die Tazzette. In dem gegen Mes- sina geöffneten, die Strasse begleitenden Thale sind im Grunde Orangengärten bis zum Anfange der Scala. — In dieser Gebirgsgegend habe ich auch nicht viel gefunden. Unten waren Anthoch. cardamines und Hipp. Egeria var. Meone nicht selten. Das bisher als unicum existirende Exemplar von Anarta jocosa Z. stammt wahrscheinlich aus dieser Gegend. Thecla rubi kam mir öfters vor, und die fast überall vorhandene Micropt. Paykullella fehlte auch hier nicht. Im Eichengesträuch flog selten Adela viridella. Ganz oben traf ich an Cistus Raupennester, die mir der Gastropacha neustria anzugehóren schienen, aber zur Zucht zu jung waren. Die vielen Ziegen- und Schafheerden lassen hier nicht viel Insektenleben aufkommen; an den kahlen Bergen hatten ihre Wege die ganzen Südabhánge mit einem 19 dichten” Netz überzogen, dessen Regelmässigkeit in Ver- wunderung setzte. Im Sommer kam ich wegen der zu gros- sen Entfernung von der Stadt nicht hierher; wahrschein- lich wäre der Fang an grössern Hipparchien nicht uner- giebig gewesen; denn Proserpina, Semele, Statilinus, viel- leicht auch Cordula und Actaea, scheinen mir hier vorzu- kommen, und ich bedauere, nicht an die letztern Arten gedacht zu haben, weil ich sonst Durst und Strapazen nicht gescheut hätte. Dass ich auch andere Gegenden um Messina besucht ha- be, versteht sich von selbst. Es lag eben im Plane meiner Reise, einzelne Lokalitäten gründlich zu erforschen; aus- serdem zwang mich auch der Mangel an Ausbeute zu wei- terem Umherschweifen. Aber die noch zu erwähnenden Gegenden von Gammare, Gravidelli, Boccetta, San Michele, Tremmonti, Piano de’campi, Faro etc. haben zu wenig lepidopterologisches Interesse, als dass ich hier Notizen da- rüber geben dürfte. Hätte ich die Namen der von mir ge- sammelten Insekten alle zur Verfügung, so würde ich sie in die Darstellung eingewebt und so ein weniger ungenü- gendes Bild vorzuführen gesucht haben. Ich erwàhne hier noch der bessern Einsicht wegen in die Beschaffenheit der Messiner Gegend, dass Wiesen, wie wir sie im Norden haben, fast nicht existiren. Nehme ich die Margi, d. h. die Binsensümpfe bei Faro, aus, so fand ich nur eine einzige, fast eine Meile südlich von der Stadt. Sie hatte ein wirklich deutsches Ansehen durch ihre gedrängte, kurze Vegetation, die bei nàherer Betrachtung eigenthüm- lich genug war. Die meisten Blumen waren Gànsebl ümchen und Calendula arvensis, dazwischen eine weissblüthige Ve- ronica, Senecio vulgaris, Linaria stricta und reflexa, alles in voller Blüthe zu Ende Januar. Die Einfassung bildeten 9* — 20 auf der einen Seite Cactus, auf der andern die baumartige Tamarix africana und Agaven. Diese Wiese hatte nur 100 Schritt Länge und 20 Breite. Sie lieferte mir von Lepidop- tern nichts als einige Noctuenraupen im Kescher und Rau- pen von Van. Atalanta an den Nesselbüschen. Am 26 Januar langte ich in Messina an. Die vielen Cac- tus, Agaven und Orangenbäume, die 3 Fuss hohen Stau- den des Blumenkohls, die ich in einem Garten sah, die. Beete mit blühender Vicia faba, das schöne warme Wet- ter, bei welchem die Eidechsen lustig an den Mauern um- herliefen und den in der Sonne spielenden Fiiegen nach- stellten — alles das zu Ende Januar! Das liess mich hier ein entomologisches Paradies erwarten, aus dem ich nur die hiesigen Einwohner, die mit ihren scharfen Physiogno- mien und ihrer Unsauberkeit einen schlechten Eindruck auf mich gemacht hatten, hier wegwünschte. Da ich mein Gepäck, das seinen Weg durch die Mauth zu nehmen hat- te, noch nicht erhalten konnte, so war ich sehr unzufrie- den, nur zwei geräumige Schachteln zur Verfügung zu haben, mit denen in der Tasche ich mich am folgenden Tage, höchst ungeduldig über die Verzögerung, Nachmit- tags auf den Weg machte, um mit dem Heben meiner Schätze den Anfang zu machen. Am Vormittage war das schönste Wetter gewesen. Als ich zum nördlichen Thore hinausging, trübte sich der Himmel etwas. Ich wanderte nun eine breite, sandige Fiumara hin, an deren Seiten Mauern und Cactusgesträuch die Gärten einfassten und nirgends einen Seitenweg zu gestatten schienen. Orangen- und Ci- tronenbäume voll Früchte ragten darüber hervor; in den Zäunen trug Solanum Sodomeum reichliche gelbliche Früchte und an den Mauern wuchs Arum arisarum, Coty- ledon umbilicus, Calamintha nepeta und viele andere mir unbekannte Gewächse. Nach und nach wurde das Thal en- 21 ger; hinter den Gärten und mir ganz nahe trugen die Berge Pinien und Papilionaceengestrüpp , und ich konnte nicht hinein. Ein Bauer, den ich deswegen befragte , und der — sich mir mit seinem sicilischen Dialect schwer verständlich machte, warnte mich vor Seitenwegen, in denen ich mich verirren würde, und rieth mir dagegen, gerade aus zu ge- hen. Allmälich wurde der Himmel immer trüber. Als ich nun im paese San Michele das Gebirge hinan stieg, fing es sanft an zu regnen. Ich kehrte mich nicht daran, sondern fing an, unter Steinen zu suchen und an den Sträuchern zu klopfen; es war aber alles rein vergebens, ich fand gar nichts. Der Regen wurde so stark, dass ich mich endlich zur Umkehr entschliessen musste. Mir wurde dabei kalt; ich fühlte mich von den genossenen Orangen unwohl; Schutz durch Bäume war nirgends; die Bauernhäuser, an denen ich vorbeikam, hatten mit ihren kleinen Fensteröfl- nungen, an denen statt der Fenster Holzgitter oder blosse Fensterladen waren, nebst ihrem übrigen , unsauberen Aeussern etwas überaus Unheimliches, Räuberhöhlenähn- liches, so dass ich durchaus nicht hineintreten mochte — ich wanderte den weiten Weg im vollen Regen nach mei- nem hötel du Nord zurück, wo ich völlig durchnässt und ohne die allergeringste Ausbeute anlangte und mich sogleich zu Bett begab, um nicht ernstlich krank zu werden. Dies war meine erste Excursion in Sicilien! — Nun fing auch der hiesige Winter an. Fast alle Tage fielen heftige Regen- güsse, oft begleitet von Gewittern, die sich manchen Tag mehrmals wiederholten. Die hóhern Berge erhielten dabei Schnee, womit ihre Terrassen einen sonderbaren Anblick gewährten; auf den niedrigern begrüsste mich statt des Re- gens oft Hagel. In der Stube — mit gepflastertem Boden, schlecht schliessenden Thüren und Fenstern, ohne Ofen oder Kamin — war es kalt, dass ich mich oft nicht anders | 22 erwärmen konnte, als indem ich in vollem Regen durch ein paar Strassen lief und so mein Blut in Bewegung setzte. Dabei gab es auch warme Stunden und Tage, in denen sich die Sonne nicht wenig lästig machte. So dauerte es den Februar hindurch. Es war unserem Aprilwetter zu ver- gleichen, nur dass in der Stadt kein Schnee fiel. Die Vege- tation schritt dabei immer weiter vor. Auch im März war die Witterung noch sehr unbefriedigend; es gab zwar ein- zelne wahre Sommertage; aber die geringe Ausbeute er- füllte mich dann mit doppeltem Missbehagen. Erst in der Mitte des April wurde es mit dem hiesigen Frühling Ernst; ganze Tage waren schon drückend heiss; der Wind, der die Hitze etwas milderte , war aber durch sein fast un- unterbrochnes Wehen dem Inseetenfange wenig günstig. Ich wurde meines Aufenthalts in Sicilien nicht froh und fuhr daher am 20 April auf dem Dampfschiffe nach Syracus. Die Falter, die um Messina im Januar fliegen, sind im - Allgemeinen überwinternde. Ausnahmen machen Eudorea coarctata, deren eigentliche Erscheinungszeit in die ersten Monate des Jahres fällt, und Hipparchia Megaera, welche in der ersten Generation bis zum März vorkommt. Ephyra gyraria, die ich am 30 Januar fing, mochte wohl zufällig so früh hervorgelockt sein; vielleicht auch Tortriz pro- ductana Z. Uebrigens sah ich im Januar von Ueberwinterern nur Van. Atalanta. Von Raupen findet sich Plusia gamma halb erwachsen (auf der kleinen Wiese), Triphaena pro- nuba, fimbria und Phlog. meticulosa zwischen Steinen. Auch eine ausgewachsene Phycisraupe, die in einer Röhre an Erica arborea lebte, erhielt ich zu dieser Zeit, verlor ‚sie aber. Im Februar gab es erwachsene Raupen von Pontia bras- ` sicae an Clypeola maritima, fast erwachsene von Gastrop. trifol im Grase des Gonzagaberges, und von Psyche apı- 23 formis an Calamintha nepeta am Castellaccio. Zu Anfang des Monats flogen die überwinterte Colias Edusa und Ma- crogrossa stellatarum. Raupen von Syntomis Phegea und Euprepia villica var. Konewkai kamen vor, letztere an ho- hen Bergen unter Steinen, erstern überall auf sonnigen Plätzen an Syngenesisten fressend. Plutella cruciferarum flog schon frisch am 9 Februar. Nun erschien auch Hipp. Egeria var. Meone in den fruchtbarern Thälern. An einer unserer palustris ähnlichen, im schattigen Gebüsch wach- senden Euphorbia lebte nicht selten ein Wicklerräupchen, dem der bei Glogau vorkommenden Grapholitha euphor- biana ähnlich (ich konnte es nicht erziehen). Aus dem dürren Laube der Eichensträucher klopfte ich Lithocolletis Messaniella und Teras ferrugana, aus anderem Gesträuche die überwinterte Depress. rotundella. Auch Röslerstammia granitella kam einzeln vor. — In der Mitte des Monats er- schienen mir zuerst Lycaena Phlaeas und Pontia rapae, und Vanessa cardui flog in überwinterten Exemplaren um Bergspitzen. Dann liess sich Elachista disemiella aus Erica arborea und Coleophora praecursella aus Grasbüschen klop- fen. Wie bei uns trat auch Pontia brassicae später als Pont. rapae auf, aber hier schon am 18 Februar. Eupithe- ‘ota (tempestivata?) flog schon an Erica; Idaea incanata fing ich an einem Acazienstamm. An Verbascum war die Raupe von Ypsol. verbascellus, theilweise erwachsen und nicht selten. In der Wurzel einer Papilionacee, Psoralea bituminosa, fand ich eine Sesienraupe. Auch Van. Atalanta zeigte sich jetzt einzeln und offenbar überwintert; ebenso zu Ende Februar Botys hybridalis. Nun flog auch Sciaphila hyemana (am Eichengesträuche ) und sogar Pterophorus pterodactylus, der wohl hier ebenso überwintert wie bei uns. Argynnis Latonia flog schon Ende Februar an mir vorüber und war darauf nur in einzelnen Exemplaren in 24 den Thälern am hohen Gebirge anzutreffen. Aber noch war auch nicht eine Art nur einigermassen häufig. Zu Anfang März entwickelte sich Pyrausta pygmaeahs an sonnigen Anhöhen. Noch immer sah ich einzelne Van. Atalanta, aber mit ganz abgestäubten und zerrissenen Flü- geln, Van. cardui und urticae nebst Colias Edusa. Papil. Machaon zeigte sich am 6 März zuerst, am 8-ten Plusia gamma, am 9-ten Choreutis australis. An Heide wohnte eine mir unbekannte Coleophorenraupe in einer schwar- zen Röhre. Am hohen Gebirge erschien auf felsigem , begrastem Boden die seltene Amphipyra dilucida ; ein Exemplar war die ganze lepidopterologische Ausbeute des 10-ten März. Die Raupe von Charaxes Jasius lebt selten an Arbutus unedo, von deren Sträuchern ein halb erwachsenes Exemplar sich abklopfen liess. Nach der Mitte des Monats erschien zuerst Pont. Daplidice. Mehr Schmetterlingsarten als sonst flogen an einer Stelle des Ge- birges: Cochylis zephyrana, Gracilaria lacertella, Micropte- ry& Paykullella, Depressaria rotundella, Choreutis austra- hs, Pontia brassicae und rapae; aber das Leben wie bei uns gewöhnlich zu Ende Mai—denn diesem Zeitpunkte ent- spricht wohl die jetzige Zeit des März um Messina — war es durchaus nicht. Pyrausta punicealis umschwärmte an einer Stelle die hier gemeine Calamintha. Die Raupe der Depress. thapsiel- la wurde nun an der Thapsia auffallend, indem sie in Men- ge und oft fast erwachsen die Blattzipfel zu ihrer Wohnung umrollte. Die Ferulablätter bewohnte selten und einzeln die Raupe der Depress. ferulae Z. Zu Ende des Monats ka- men zum Vorschein: Elachista magnificella und Erastria osirina auf niedrigen Papilionaceen, Thecla rubi auf Brom- beer- und Ginstersträuchern, Leucophasia sinapis (nur ein- mal) an Blüthen der Vinca major saugend, am Eichenge- 25 sträuch des Gebirges Adela viridella, und an begrasten Ab- hängen Hipparchia Pamphilus in der unserem nordischen Pamphilus sehr ähnlichen Frühlingsgeneration. Auch Ly- caena Argiolus sah ich nun fliegen, sowie am 26 März eine überwinterte männliche Rhodocera Cleopatra. Als einiger- massen häufig liess sich in diesem Monat nur Microptery& Paykullella nennen; alle andern Falter, selbst die Kohl- weisslinge, waren so einzeln, dass sie zur Belebung der Landschaft fast gar nicht beitrugen, und die letztern gar nicht schädlich zu sein schienen. Der April brachte mit beständigerem Wetter manche neue Art und manche reichlicher. Zu den schon vorhan- denen Tagfaltern gesellte sich nun Lycaena Cyllarus, aber fast nur in einer Bergschlucht in Gesellschaft der Antho- charis cardamines; Hesperia malvarum in der Frühlinsva- rietät, und Anthoch. Ausonia, mit dem Fluge der Anth. .cardamines, an sonnigen, freien Anhöhen, auf welchen еше hübsche Biscutella blühte. Statt der überwinterten Genera- tion trat jetzt gegen die Mitte des Monats die neue von Van. Atalanta ein, vielleicht auch Vanessa cardui, von der ich im vorigen Monat an Malven eine erwachsene Raupe ge- funden hatte. Es erschienen ausser den nordeuropäischen Arten: Micropteryx fustuosella und Aechmia metallicella, in demselben Eichen- und Cytisusgebiisch drei neue Arten: Nemophora sericinella, Grapholitha cytisana und Paedisca griseolana Z. Am hohen Gebirge flogen zwischen Heide Chesias hippocastanata, zwischen Cistus Fidonia semicana- ria; an fruchtbarern Thalstellen: Ennomos imitaria, Co- leophora pabulella Z., Elachista Leuwenhoekella, Grapho- htha selenana; an begrasten Stellen des hohen Gebirges ausser Paedisca fusculana und Gelechia nigritella Z. auch die nordische Grapholitha acuminatana, die süddeutschen Arten: Psyche muscella und Lyonet. somnulentella, und auf 26 begrasten, strauchlosen Gebirgsstellen nicht minder als im gemischten Gesträuche von Arbutus und Erica: Eriocottis fuscanella, an Eichengesträuch Ephyra poraria, an grasi- gen Abhängen Aspilates citraria — im Grase am Meeres- ufer Coleophora fretella. Von diesen Arten war nur die Eriocottis häufig und Paedisca fusculana wenigstens nicht selten; alles andere wurde nur einzeln oder in wenigen Exemplaren erlangt und stand zu der darauf verwendeten Zeit und Mühe in schlechtem Verhältniss. Da auch die Ausbeute an neuen Arten — 9 bis 10—in einem Zeitraume von drei Wochen, im schónsten Theil des Jahres, weit un- ter meiner Erwartung blieb, so bestimmte mich dies um so mehr zur Abreise. Syracus. Das jetzige Syracus, das ich nie anders als Siracusa (*) nennen hórte, ist eine Festung auf der Halbinsel, auf wel- cher ehemals der Stadttheil Ortygia lag. Der Isthmus,’ durch den sie mit dem festen Lande Siciliens zusammen- hängt, ist ein paarmal durchstochen. Südlich dehnt sich der herrliche grosse Hafen aus, auf dem selten einmal ein grösseres Schiff, es sei denn ein Dampfschiff, zu sehen ist; nórdlich der Stadt ist der seichte kleine Hafen, über den man nach dem Capucinerkloster fährt. Sowie man aus den Festungswerken heraus ist, befindet man sich vóllig im Freien. Nur wenige, mit niedrigen Steinmauern eingefassten Bauerhöfe, mit Gärten und Aeckern abwechselnd, liegen шт. einiger Entfernung làngs den Landstrassen und an der Nordseite des kleinen Hafens. Das sandige Westufer. des grossen Hafens von den dahinter liegenden Sümpfen und (^) In Lehrbüchern der Geographie Siragossa. 27 Wiesen scheidend, geht die sehr gute Landstrasse auf einem Damm zuerst über das rasch fliessende Gewässer des anti- ken Aquäducts, dann über den Ausfluss der Syracasümpfe, zuletzt über den Fluss Anapo (*), worauf ein niedriger Kalkrücken sie aufnimmt und über Avola nach Noto führt. Eine zweite Landstrasse wurde 1844 über die ehemaligen Stadttheile Neapolis und Tyche angefangen, um Syracus mit Lentini zu verbinden; bisher gab es nur Wege für Saumthiere zwischen diesen Städten. Nördlich vom jetzigen Syracus ist das ausgedehnte Kalkplateau, auf welchem ehemals die grosse Stadt lag. Unweit des felsigen Meeres- ufers erhebt es sich mit scharfen Absatze und zieht sich, ringsum ebenso scharf begrenzt, nach Nordwesten, wo es sich verengt, um so einen fast dreieckigen, ziemlich gleich- schenkligen Raum zu füllen. Ausser einzelnen, nament- lich nach Nordwesten hin sehr zerstreuten Höfen trägt die grosse Fläche etwas urbar gemachtes Land mit grossen, alten Oeibäumen; alles Uebrige wird zur Weide für Schaf- heerden und einiges Rindvieh benutzt. Der Boden ist mit Kalksteinen besäet, die das Wandern darauf höchst be- schwerlich machen. Hier und da, besonders gegen Süden und Südosten , sieht man im Boden sehr unsymmetrisch viereckige Vertiefungen, die einzigen Zeichen, dass hier ehemals Häuser gestanden haben , und tief ausgefahrene Strassengeleise, die einzigen Andeutungen der ehemaligen Existenz einer Stadt. Jenes viele, auf die Fläche gesäete Gestein halte ich für die Ueberreste von Mauerwerk, die aber im Laufe der Jahrhunderte so gänzlich ihre Gestalt als Mauersteine verloren haben, dass sie auch nicht die geringste Spur der Bearbeitung und Benutzung durch Men- schenhand an sich tragen. Die meisten Erinnerungen an (*) Jetzt mit verkürztem A der vorletzten Sylbe ausgesprochen. | | | | | 28 das Alterthum weist der Südabhang gegen die heutige Stadt um. die Latomien (Steinbrüche); hier sind die vielen Grab- stellen, das Amphitheater, das gegen Süden geöffnete Theater. Bei diesem ist die westlichste Latomie, das Ohr des Dionys (orecchio di Dionisio) genannt, und von da zieht sich bis zu der neuen Landstrasse eine Reihe tiefer, offner Pingen, von denen die meisten im Grunde einen Garten haben. Oestlich der Strasse, getrennt von den übrigen, ist die nicht weit vom Meere befindliche Latomie des Capuci- nerklosters; an sie schliessen sich mehrere kleine, leicht zugängliche. — Die noch vollständig erhaltene antike Wasserleitung geht in ziemlich grader Linie nahe am Süd- westrande des Plateaus; ihr schnelles Gewässer erhöht die Fruchtbarkeit der unter dem Theater liegenden Gárten und wird, ehe es sich in den Hafen ergiesst, wie die in der Stadt befindliche Quelle Arethusa sehr fleissig von den Frauen zum Reinigen der Wäsche gebraucht. — Ebenso steinig wie das Plateau selbst ist der Boden zwischen ihm und dem Meere; wenige Getreidefelder ohne Bäume sind die einzigen Zeichen jetziger Industrie auf diesem trocknen Erdreich. Der Anapo kommt von Westen her in einem tiefen, thonigen Bett, über das er zur Zeit starker Regengüsse heraustritt, um die niedrigen Theile der Umgegend beinahe bis an die Berge unter Wasser zu setzen. Zwischen ihm und der ehemaligen Stadt sind, dem Damme am nächsten, die Sümpfe der Syraca, jetzt Pantan? genannt. Durch viele tiefe Gräben hat man sie etwas entwässert und dadurch Wiesen und Gartenland gewonnen. Grosse Strecken dieser Pantani sind salzhaltig und ganz vegetationslos oder mit Salzkräutern bedeckt. Nur hier und da auf den höhern Stellen dieser wegen der Fieberluft sehr gefürchteten Nie- derung ist ein armseliges Häuschen. Jenseits derselben und des Flusses erhebt sich wieder ein niedriges Kalkplateau, 29 auf dessen nördlichem Vorsprunge die Ueberreste des Tem- pels des Jupiter Olympus stehen, zwei Säulen, deren Can- nelirung vom Wetter schon so zerfressen ist, dass sie nur in einiger Entfernung erkennbar wird. An diesem rechten Ufer des Anapo sind üppige Getreidefelder , von einem Fusspfade durchschnitten , auf welchem man nach den Wiesen der Cyane gelangt. Dieses ist ein schmales, aber tiefes Flüsschen, das in einer weiten, von Rohrsümpfen und Gräben durchschnittenen , an Wiesen reichen, an Bäumen armen Niederung aus zwei Teichen entspringt , selbst reichliches Rohr und darunter Papyrus enthält und sich zwischen sehr buschreichen Ufern mit dem Anapo ver- bindet. Nur in einiger Entfernung von seiner Mündung ist das erste Papyrusgebüsch, schon von weitem her kenntlich, ein Gegenstand der Neugierde für die Fremden; einige andere, mehr mit Rohr (Arundo phragmites) gemischte sind . weiter gegen die Wiesen hin und weniger zugänglich ohne ‘Barke. Jenseits der Cyane sind lehmige, niedrige Höhen mit einigen Weingarten , Ackerfeldern und Bauerhöfen. Oberhalb der Vereinigung der Cyane mit dem Anapo ist eine steinerne, hochgewölbte Brücke über den letztern. Am Westabhange des Plateaus der ehemaligen grossen Stadt, wo das Schloss Euryalus lag, ist die Umgebung auch ein unebenes, von tiefen Schluchten durchschnittenes Kalk- terrain, begrenzt von einem steil aufsteigenden, oben son- derbar flachen Gebirgszuge, dem Mons crinitus, der dem Meeresufer parallel nach Norden zieht. Nördlich vom Syra- cuser Plateau senkt sich der Boden gegen das Meer hin; hier und da sind Steinbrüche oder Felsenhöhlen, die noch jetzt zu Wohnungen oder zur Aufbewahrung der Heerden benutzt werden. Oestlich von der Strasse nach Priolo, etwa 11 Meilen von Syracus, ist die lange, an ihrem Ende er- weiterte Halbinsel Magnisi, die am Anfange Aecker und 30 sumpfige Wiesen trägt; auf ihrer Nordseite ist eine Saline; ihre Südseite ist sandig, und Bäume fehlen ihr durchaus. Als ich zu Ende April nach Syracus kam, fand ich die Jahreszeit so weit vorgerückt, dass sie ungefähr unserem Junianfange entsprach. Ein lange herbeigewünschter , reichlicher, sanfter Landregen hatte der Vegetation eine herrliche Frische gegeben; ich war wie in eine neue Welt versetzt, nachdem ich so lange in Messina gleichsam g>- schmachtet hatte. Die Grasplätze in den Festungswerken, der Exercierplatz auf dem Glacis waren mit dichtem Rasen von Hordeum murinum und Malven (malva sylvestris) be- kleidet und erinnerte so recht an deutsche Grasanger. Die nächsten Gärten der Stadt stachen aber sonderbar ab mit ihren vielen dichtbelaubten wilden und zahmen Feigen- bäumen, den Cactus auf den Mauern, den verwilderten Granatsträuchern, den armsdicken, in die höchsten Aeste der Bäume hinaufgestiegenen Weinreben, den Artischocken- feldern, den mannichfaltigen, herrlichen Blumen und son- derbaren Gräsern. Das Getreide stand hoch und dicht; Gerste und Kanariengras wurden grün als Viehfutter in die Stadt gebracht. — Die Gräben der Syraca sind voll von Cyperus, einzelne Wiesen voll Trifoliumarten, feuchte Aecker voll blühender Gladiolus, Brachen voll Medicago- arten, deren eine immer wunderbarere Früchte trägt als die andere (Med. minima, turbinata, scutellata, orbicu- laris, ciliaris, elegans, tuberculata etc.); dazu die Menge der Orobanchen! Ein Feld von Vicia faba trug fast weniger Bohnenpflanzen als Orobanchen, und viele der letztern von 3— 4 Fuss Höhe; der Nelkengeruch verbrei- tete sich in weite Ferne. Die Wiesen der Cyane trugen so dicht gedrängte Gräser, wie ich sie bei uns nie gesehen ha- be. — An den gegen SW gerichteten Abhängen des Kalkplateaus, wo die ehemalige Neapolis lag, war auf fast 31 nacktem Boden die faustgrosse Zwiebel eines Ornithogalum mit dem niedlichen Sedum caeruleum, Китех bucephalopho- rus, Vallantia muralis und filiformis, Andrachne telephioi- des, Melilotus sulcata , Polygala monspeliaca etc. Um die Felsgruben, in denen sich Regenwasser sammelte, blühten schon im Mai häufig Erythraea centaurium und Mentha pu- legium. Die schattigen, feuchten Wände und Mauern z. B. am Eingange des Ohrs des Dionys sind mit Adiantum capil- lus Veneris dicht bekleidet, und dazwischen wächst stellen- weise Chlora perfoliata und Samolus valerandi, während aus sonnigen Felsen der dornlose, im Juni und Juli blü- hende Kapernstrauch hervorsprosst. Ueberall auf trocknem Boden ist die giftige Thapsia garganica, hauptsächlich im Mai blühend und mit ihren Blüthen eben so wie zu gleicher Zeit um die Cyane Euphorbia orientalis und später Origa- num smyrnaeum, Diptern und Hymenoptern anlockend. ‚Zwischen dem Kapuzinerkloster und dem Meere wächst ein etwas klebriger, niedriger, dichter Strauch, Ononis hispa- nica, der mit einer Fülle citronengelber Blüthen begabt ist; hier wächst er noch ziemlich einzeln; weiter gegen Norden wird er häufiger, und um Epipolae herum fand ich grosse Räume von ihm allein eingenommen. Noch häufiger wird aber gegen Norden hin ein sehr gedrängt wachsender, dicht mit brüchigen Dornen bekleideter Strauch: Poterium spinosum. Am sandigen Strande von Magnisi wuchs in Men- ge Caucalis maritima, Ammophila arenaria, Schoenus mu- cronatus, Ononis hispanica, und nach der Masse von Zwie- beln zu urtheilen, dieich aus dem Sande grub, müssen die Blüthen der Ixia bulbocodium im Februar hier noch he- drängter stehen als im Gebirge von Messina. Auf dem feuchtern Theile der Halbinsel blüht Orchis fragrans mit Serapias-, Ophrys- und Orobanchearten gemischt; häufig sind hier Scirpus holoschoenus und Briza virens und an den 32 _feuchtesten Stellen eine hohe, dunkelpurpurblüthige Orchis. Leider ist hier wie in Gärten und Wiesen um Syracus eine kleine Helizart in ungeheurer Menge; manche Pflanzen sind dicht damit bedeckt, und stellenweise liegen sie in solcher Anzahl, dass man nichts als Schnecken zertritt. Sie sind die Ursache, warum bei Syracus der Kescher wenig gebraucht werden kann. Man erhält bei jedem Kescherstrich Hun- derte von Schnecken, und was von andern Thieren mit auf- gegriffen ist, liegt in Schneckenschleim begraben oder bil- det, durch dasselbe Bindemittel, mit Schmutz und Schne- cken ein ekelhaftes Conglomerat. — Noch muss die Menge von Disteln erwähnt werden, die um Syracus an Wegen und auf Brachen wächst; ihre eigentliche Blüthezeit tritt erst dann ein, wenn die übrige niedere Vegetation zu verschwin- den anfängt, im Juni und Juli; zu diesen Disteln gehören auch einige sehr gewöhnliche Centaureen, darunter Cent. caleitrapa. Ein beschwerliches Gewächs war mir Stipa tor- tilis auf Brach- und Grasstellen des alten Syracus; die Sa- men dieses Grases lösen sich bei der Reife leicht ab, hängen sich in die Beinkleider und dringen mit der Spitze in Wolle und Lein immer tiefer ein; konnten sie auch, durch das Stiefelleder gehindert, nicht stechen, so sahen doch meine Beinkleider über den Füssen stets dicht gewaffnet aus, und zwar mit längern Stacheln als denen eines Igels. Die Vegetation schritt sehr rasch vorwärts. Schon zu Anfang Juni sah von meiner Wohnung aus, dem albergo del Sole, die Gegend jenseits des grossen Hafens und die Pantani gelblich oder braungelblich aus; nur zwischen der Acradina und der Stadt war noch fröhliches Grün wegen der dort befindlichen Weingärten, Hanffelder und Feigen- bäume. Die Bergzüge erschienen weisslich, und das Grau- grün des Olivenlaubes gab ihnen kein heiteres Aussehen; die Höhen der Neapolis waren weiss oder bräunlichgelb, 39 mit vorherrschender ersterer Farbe. Schon um den 10-ten Juni war die Weizenernte in vollem Gange, und bald wa- ren die abgemähten Felder Weideplätze für das Vieh, fast ohne ihm etwas Grünes an Futter zu bieten. Selbst die Blüthezeit der Doldengewächse war nun bald vorüber, und fast nichts als Disteln standen auf den uncultivirten Plät- zen, mit gelben oder rothen Blüthen geschmückt, in Men- ge. In einiger Entfernung von der Stadt gab es an den Ufern der Gebirgsbäche reichliches Oleandergesträuch , welches die Stelle unserer Weiden vertrat und damals zu blühen anfing; weder Blüthen, noch Blätter gewährten mir eine entomologische Ausbeute. Das zwischen Felsen und auf Steinmauern häufige Origanum smyrnaeum blühte noch an manchen Stellen und wurde, so wie der auf Kalkflächen hier und da nicht seltne Thymus creticus, von Insecten fleissig besucht. Die Gräser waren dürr und abgestorben; nur ein dünnes, hingestrecktes, kaum als frisch kenntliches Gras — ich glaube Cynodon dactylon — blühte jetzt auf den öden Plätzen häufig. Wie mochte es also erst gegen das Ende des Sommers mit der Vegetation aussehen. Kaum hatte ich am 21 April mein Quartier bezogen, so eilte ich mit frohen Erwartungen trotz des sanften Regens ins Freie und auf die Abhänge der Neapolis, und wenn ich auch nicht viel fand, so war doch ein Exemplar der in diesen Gegenden so gewaltig grossen Syntomis Phegea und ein auf einer Distel sitzendes Exemplar der Procris notata Z. viel mehr, als was ich mir bei solchem Wetter bei Messina hátte versprechen kónnen. Diese baumlosen, nur in den Schluchten hier und da mit einem Strauch bewachsenen, sehr sonnigen Abhànge wurden fleissig von mir besucht. Phegea flog bei heiterem und trübem Wetter nicht selten an den Abhängen und auf den Höhen; doch erhielt ich keine der ausgezeichnetern , von den Autoren erwähnten NM 3. 1854. 3 34 Varietäten; sie trat schon in der Mitte des Mai ab. Botys hybridalis kam in schlechten Exemplaren, die sich wahr- scheinlich im vorigen Jahre schon entwickelt hatten, noch einzeln vor. Pyrausta sanguinalis zeigte sich nicht selten in ihrer ersten Generation, welche unserer nordischen Fär- bung am nächsten steht, und dauerte bis in den Mai hin- ein; ihre Lieblingspflanze war Origanum smyrnaeum. Von Tagfaltern erschienen im letzten Drittel des April Lycaena Alexis, Hesperia malvarum in der nordischen Färbung und Hesp. merrubii (flocerfera Z.) in der Frühlingsvarietät, Papilio machaon; ferner die unserer Sommervarietät ent- sprechende Färbung der Pontia Daplidice, welche beson- ders auf der blühenden Biscutella lyrata rastlos umherflog, und in ihrer Gesellschaft, doch viel seltner, Anthocharis Ausonia, welche bis zu Ende Mai auf den Feldern einzeln vorkam. Pontia rapae sah ich jetzt nur selten. Von Мей- taea Phoebe traf ich auf den Höhen gegen Epipolae eine kleine Gesellschaft, aus welcher ich ein schönes Männchen erhielt. — Von Zygänen war die erste mir vorkommende Zyg. Contaminei, eine hier im Ganzen wenig häufige Art, die sich fast immer nur in einem oder zwei Exemplaren er- blicken liess. Auch die sechsfleckige Art, Zyg. Ochsenhei- meri Z., wurde mir schon in diesem Monat zu Theil. Die vorhin erwähnte Procris notata flog nur einzeln. — Von Spinnern fing ich nur Männchen von Psyche apifornus, die mich an den Abhàngen gegen Epipolae in 5 Exemplaren umschwärmten, als ob ich den Gegenstand bei mir hätte, den sie suchten; sie mussten dort sehr häufig sein und hät- ten sich gewiss mit Hülfe eines unbegatteten Weibchens in Menge fangen lassen. — Von Noctuen erhielt ich nur we- nige Exemplare der Acontia solaris und luctuosa, weil ich niemals des Abends der Noctuenjagd obliegen konnte, in- dem mit dem Ave, dessen Zeit ich nie recht wusste, die 39 Thore der Festung geschlossen wurden. — Auch nur zwei Spannerarten trieb ich auf: die als neu von mir beschrie- bene Idaea (Acidalia) congruata , deren Artverschiedenheit von Decorata mir weniger unzweifelhaft geblieben sind, als andern Lepidopterologen, und Acıdalia filicata, die sich im Mai mehrmals von Disteln aufscheuchen liess. — Von Py- raliden ist ausser den schon erwähnten Arten noch Episch- nia illotella als einzeln gefangen zu erwähnen. — Als schon im April hier fliegende Wickler beobachtete ich die auf Weizenfeldern wohnende Sciaphila segetana Z., ferner Co- chylis Tischerana und die seltene Grapholitha consequana Z. — Von Schaben erhielt ich die auf kräuterreichen Stel- len und auf Brachfeldern nicht seltenen Gelechia flammella | und Cosmopteryx argyrogrammos Z.; um Gesträuch die letzten Nachzügler von Eriocottis fuscanella und an den blumenreichen Abhängen Anchinia brevispinella Z. — Der Pterophorus malacodactylus kam schon einzeln an der Ne- peta und dem Origanum vor. — Wenn die Artenzahl der Schmetterlinge für das Enddrittel des April auf diesen trocknen Kalkhöhen auch nicht häufig war, so waren doch neue Arten genug darunter, und meine Ernte an Insecten andrer Ordnungen und an Pflanzen war desto ergiebiger. Den Mai eröffnete ich mit einer starken Anschwellung des Gesichts, die ich mir durch unvorsichtiges Abpflücken der noch nicht entfalteten Dolden von Thapsia garganica zuzog, in welchen die Raupen von Depressaria veneficella Z. in Menge lebten. In den ersten Tagen des Monats be- gannen die von Messina mitgebrachten Depress. thapsiella, deren Spuren ich auch hier bei Syracus entdeckte, und Eu- prepia villica var. Konewkai, die gleichfalls hier vorkam, auszukriechen. Jetzt fing auch die seltne Botys numeralis an Gesträuch an zu fliegen, und auf den trocknen begrasten und blumigen Plätzen die nicht seltene Gelechia segetella 2. 3° 36 nebst Oecophora tributella Z. und den des Abends zum Vor- schein kommenden Pterophor. marginellus und distans. An Centaurea caleitrapa war Erastria parva selten (eine erhielt ich schon am 7 Mai). Noch im ersten Drittel des Monats gab es Nemotois Latreillellus, der am meisten um die Lato- mien an einem Chrysanthemum ähnlichen Syngenesisten flog, Oecophora chenopodiella, Botys hybridalis in frisch ausgekrochenen Exemplaren; ferner die bis jetzt einzeln ge- bliebenen Gelechzen: lamprostoma Z. und plebejella Z. neben Gelechia remissella Z., die sonderbare durch den ganzen Monat vorkommende Pterolonche pulverulenta Z., und von Wicklern Sericoris porrectana Z. und Sciaphila stratana Z. Auch meine Zygaena Ochsenheimeri, die doch höchst wahr- scheinlich nichts ist als eine südliche Modification der Zy- gaena filipendulae, flog an den Lieblingsblumen des Genus, den Scabiosen. Das zweite Drittel des Mai zeigte ausser mancher schon vorhin bemerkten Art mehrere erst in diesem Jahre aus- gekrochene Tagfalter, nämlich Hipparchia Janira var. Hi- spulla an grasreichen Stellen, Hipp. Ida überall, Hesperia lineola auf Weizenfeldern, und Vanessa cardui und Pontia rapae und Daplidice. Jetzt gesellte sich auch zu den schon fliegenden Zyg. Contaminei und Ochsenheimeri die eine noch übrige und häufigste Art dieser Gegend: Erythrus, von deren Raupe ich an Eryngium keine Spur aufzufinden vermochte. Auch die Sesien entwickelten sich jetzt; so namentlich meine Stelidiformis und Aerifrons. Von Noctuen erlangte ich nichts ausser einzelnen Exemplaren der Leu- cania flava Freyes, Heliothis peltigera, der schon erwähnten Erastria parva und einer ausgekrochenen Triph. pronuba. Von Spannern war die mir bisher als Calabraria geltende, aber sicher verschiedene Idaea ( Acid.) Sicanaria Z. die gewöhnlichste Art; Zerene breviculata war sehr selten, und 37 ausser Acid. filicata und Larentia plagiata liess sich weiter nichts sehen. Aus Gestrauch klopfte ich nicht häufig Botys ferrugalis und fulvalis; auf den sonnigen Grasstellen war am häufigsten Pyralis netricalis, einzeln dagegen Botys undalis und palealis. In einer Schlucht kam Choreutis stellaris Z. gesellig vor. Auch Wickler gab es nur in wenig Exemplaren: Sciaphila stratana , Paedisca fragosana Z. und Penthina delitana. Von Schaben ist nur Tischeria mar- ginea (Emyella Dup.) zu erwähnen; denn die mir jetzt aus- kriechende Depress. ferulae stammte aus Messiner Raupen. Die Pterophoren carphodactylus und ischnodactylus wurden mir, ersterer nur in einem Exemplar, letzterer in einer genügenden Zahl, zu Theil, und ausserdem kam nur Alucita palodactyla Z. einzeln vor. Der Juni brachte schon ächt südeuropäische und auf den kahlen Höhen um so beschwerlichere Hitze; Nachmittags erhob sich zwar gewöhnlich der sie etwas mildernde See- wind, der allmälich an Stärke zunahm , dafür aber ein lästiges Hinderniss beim Schmetterlingsfange wurde; wenn er sich auch gegen Abend legte, was nicht immer geschah, so war dann doch die Luft so kühl, dass auch der Fang der Microlepidoptern, der vor und nach einem windstillen Sonnenuntergang am ergiebigsten ist, ausserordentlich litt. Dieses heisse Wetter brachte aber die dem Süden eigen- thümlichen Arten und Racen mehr und mehr zur Entwick- lung. Jetzt erschienen Hesperia pumilio und Rhodocera Cleopatra neben Hesperia Actaeon und den Hipparchien: Meone (Egeriae var. australis), Megaera in der südlichen Färbung, Lyllus (Pamphili var. australis), Aristaeus (Se- meles var. austr.), Lupinus ( Eudorae var. austr.), Allionia (Statilini var. austr.) — die zwei letztern jedoch erst nach der Mitte des Monats; Pontia brassicae stellte sich in etwas abweichendem Gewande auch zu dieser Zeit ein. Dabei wa- 38 ren Hipp. Ida und Janira (in der Varietät Hispulla) die häufigsten Arten. Mehrere derselben (Cleopatra, brassicae, Ida) zeigten ihre Empfindlichkeit gegen die grosse Hitze dadurch , dass sie als ächte Südeuropäer die heissesten Nachmittagsstunden im Schatten von Felswänden oder im dichten Laube eines Baumes verschliefen. — Die Zygänen verschwanden allmälich, und statt ihrer nahm die Arten- zahl der Sesien etwas zu, ohne dass eine einzige der hier gefangenen Arten: Loewt Z., stelidiformis Z., aerifrons Z., tineiformis irgend wie häufig vorkam. Spinner erhielt ich ausser meiner Naclia famula gar nicht, dafür aber die süd- europäischen Noctuen: Caradrina Kadenit, Anthophila ve- lox, Erastria ostrina und vespertina, uebst den auch bei uns einheimischen: Acontia solaris, Xanthia ochroleuca und Cleophana hyperici. — Ausser der weisslichen südeuropäi- schen Varietät von /daea incanata waren die Spanner ächte Südeuropäer , aber alle selten : Acidalia circuitaria und ruficostata Z., Geometra cloraria und herbaria , Fidonia indigenaria. — Unter den ächten Zünslern zeichnete sich Pyrausta siculalis dadurch aus, dass sie die stärkste Sonnen- hitze liebte und sich gern auf den nackten, erhitzten Kalk- boden setzte. Botys interpunctalis, polygonalis, carnealis und testacealis Z., Hypotia corticalis und Hercyna chlamitu- lalis zeigten sich in wenigen Exemplaren ; nur Pyrausta sanguinalis war reichlich in der Sommergeneration, welche Hübner als Haematalis abbildet. Für die früher als Schaben geltenden Phycideen war jetzt die rechte Zeit; wenigstens gab es Jetzt die meisten Arten, unter denen Myelois Cante- nerella ziemlich überall und nicht ganz selten, Nephopteryx poteriella Z. und Pempelia thymiella Z. jede auf der Pflanze, wovon sie den Namen trägt, die häufigsten waren, und zwar Poteriella die bei weitem an Zahl überwiegende. Mit Thymiella gemischt flog Pempelia sororiella, und mit Can- 39 tenerella die Epischnien: illotella, prodromella und vulnera- | tella Z.; Pempelia euphorbiella war zu Anfang des Monats als Raupe vorhanden, aus der sie sich gegen Ende dessel- ben entwickelt. Ephestia elutella war nicht selten im Zim- mer, wo sie sich in meine Insektensammlungen einschlich und später als Raupe bedeutenden Schaden anrichtete. Sehr auffallend war mir der fast gänzliche Mangel an Crambusarten auf den Kalkhöhen, während bei uns die dürrsten Grasplätze im hohen Sommer .damit bevölkert sind; ich erhielt ein einziges Exemplar des Crambus carectellus Z. — Auch die Zahl der Wicklerarten nahm nicht zu. Am reichlichsten war Tortrix pronubana als Raupe und Schmetterling; in einzelnen Exemplaren die in Thapsiasamen lebende Penthina thapsiana Z., und die Paediscen: fultana Z. und albuneana Z. liessen sich von Disteln klopfen. — Von Schaben war Plutella cruciferarum (xylostella) der leidige Ersatz für andre Arten; Hypsolophus exustellus Z. war auf Grasplätzen so selten, wie die @ele- chien: detersella Z. und Kollarella Cost. an dem stachligen Poterium. — An Pterophoriden war der Monat ziemlich reich. Am meisten fing ich die schon im vorigen Monate vor- handenen Pier. malacodactylus und ischnodactylus, neben ihnen Pter. Гоеши und Siceliota Z.; aus Tamarix klopfte ich nicht selten Agdistis meridionalis Z., und endlich von Alucita erhielt ich ein Exemplar der neuen Zonodactyla. Zwei Excursionen nach der Halbinsel Magnis? gaben keine erhebliche Ausbeute an Lepidoptern, da die eine von trübem, regnerischen Wetter, die andern von zu heiterem Himmel begleitet war. Jene geschah am 30 April; ich brachte fast nur schóne Pflanzen mit. Auf der zweiten, am 14 Mai gemachten, traf ich dort auf trocknem Boden Idaea Sicanaria und Colias Edusa in mehreren Exemplaren, auf den sumpfigen Wiesen Melitaea didyma in sehr intensiver 40 Färbung und Hipparchia Galatea; am häufigsten war Zy- gaena Syracusia Z. Wahrscheinlich wäre der Fang am frühen Morgen und späten Abend sehr belohnend ausge- fallen; aber die schönen üppigen Wiesen mögen sehr ge- fährliche Dünste aushauchen, woraus ich mir den Mangel an Wohnungen erklärte, der denn auch die Ursache war, dass ich nicht nur von Hitze, sondern auch von Durst arg geplagt wurde und zeitig den Rückweg antrat. Sehr verschieden von der lepidopterologischen Bevölke- rung der Kalkhöhen von Neapolis, Acradina und Tyche ist die, welche zwischen ihnen und den südlich vom Syracuser Hafen hinziehenden Kalkhöhen in der Niederung wohnt. Der salzhaltige, mit ziemlich einförmiger Salicornienvege- tation bedeckte Theil bot mir wenige Arten von Lepidop- tern. Zu Ende April und im Mai flog hier nicht ganz selten Tortrix albipalpana Z. und häufig Gelechia salinella Z., die sich jedoch in den Salicornien, die sie wahrscheinlich als Raupe bewohnt, schwer fangen liess. Hier kam auch mein einzelnes Exemplar der Duponchelia fovealis Z. vor. In der ersten Hälfte des Mai sammelte ich hier Agdistis paralia Z., die vielleicht häufig war, sich aber wie ihre Gattungsver- wandten schwer zum Auffliegen bringen liess. Coleophora deviella Z. war nur spärlich. Auf den Gräsern zwischen Juncus acutus waren die Raupen von Zygaena Syracusia in Menge; sie verpuppten sich an den Binsenhalmen, und die Schmetterlinge schwärmten hier wie auf ähnlichen Stel- len der Halbinsel Magnisi, bald nach dem Anfange des Mai auskriechend, ganz nach der Weise unserer Zyg. trıfolir, wofür ich sie auch nur ansah, obgleich mir der Unterschied in der Erscheinungszeit genug auffiel. Später hörten meine Nachforschungen auf diesem wenig ergiebigen Revier ziem- lich auf, und ich wandte mich mehr nach den Wiesen an den Ufern des Anapo und der Cyane. An den Gebüschen 41 der feuchten Ackerränder gab es hier im April und Anfang, Mai nicht selten Choreutis australis, an den begrasten Gra- benrändern Cochylis notulana Z.; Phoxopteris lanceolana häufig, venosana Z. selten. Auf den Wiesen flog im Son- nenschein zu Ende April Psyche apiformis nach der oben erwähnten Weise, und überall Colas Edusa, worunter auch die der Hyale ähnliche Varietät, nebst Lycaena Alexis, Pont. Daplidice, Hesperia lineola (schon am 29 April) und Larentia plagiata. — Der Mai brachte die Botyden: inter- punctalis und silacealis, beide nicht häufig, und an den Wassergräben, die keinen Stratiotes enthielten, Nymphula stratiotalis und Potamogalis, gleichfalls spärlich. An dem Strassendamm, der die Pantanen vom Hafen trennt, fing ich an Disteln in Gesellschaft meiner Érastria parva die auch am Vorgebirge der guten Hoffnung vorkommende Pempelia Dionysia Z. Auf einer Graswiese an der Cyane kam mir nur ein Exemplar des Crambus funiculellus vor, da die Art wahrscheinlich nur Abends fliegt. Am meisten fand ich an dem begrasten Fusssteige, der durch die Felder jenseits des Anapo nach der Cyane führt. Ausser den schon erwähnten Tagfaltern flogen hier Hesperia Actaeon, Aspilates sacraria, Erastria sulphurea, Sesia Schmidt! Z. und icteropus Z., Botys verbascalis, Anerastia punctella, Paedisca cirsiana, enicicolana Z., mollitana Z., modicana Z., fervidana, Tinea crassicornella Z., Gelechia paupella Z., segetalla, Ypsolo- phus Kefersteiniellus (als Striatellus var. von mir beschrie- ben) und sogar unsere gemeine Elachista cygnipennella. Zu Anfang Juni klopfte ich hier von Feigenbäumen Sciaphia pumicana Z. und die an deren Blättern lebende Choreutzs incisalis und fing an den blumenreichen Grasrändern Sesia aerifrons, Anerastia aerifrons und Idaea incanata. Abends kamen hier Crambus Anapiellus Z. und Myelors pudorella zum Vorschein, während im Getreide Derlephila lineata mit 42 Leucania vitellina und Heliothis armigera schwärmte und Macroglossa oenotherae an den Epilobien der feuchten Grä- ben ihre Eier absetzte. Auf einer Sumpfwiese erhielt ich die dort ue nicht seltene Caradrina exigua (junceti Z.) und aus Gebüsch mei- ne Acidalia polygrammata in mehrern Exemplaren nebst einem Exemplar der seltnen Fidonia permutataria; an den feuchten Ackerrändern schwärmte Hipparchia Galatea, und aus Schlehengesträuch liess sich Teras Abilgardana, aus Brombeergesträuch Paedisca Udmanniana einzeln heraus- klopfen. Jenseits der Cyane ist ein trockner Hügel mit einem Hohlwege, zu dem ich aus Mangel an einem Kahne, auf dem grossen Umwege über die Brücke des Anapo gelangte. Auf dem Wege dahin sah ich in den letzten Tagen des Mai Thecla rubi an Brombeergesträuch und fing die im Fluge ihrer nahen Verwandten Gamma sehr ähnliche Plusiani, und an den Blüthen der Calamintha ein paar Exemplare der Sesia icteropus. Auch flog Anthocharis Ausonia hier vermischt mit Pontia Daplidice. Der Hohlweg selbst ent- hielt nur Gräser und andere niedrige Kräuter. Sein Haupt- product waren Millionen von Schnecken, die an den Sten- geln des Asphodelus in Klumpen hingen und vielleicht die Ursache waren, dass die frei weidenden Pferde, so oft sie an den Eingang des Hohlweges kamen, wieder umkehrten. Auf dem sehr erwärmten, dürren Boden flog hier Myelois pudorelia leicht und nicht selten auf. Myelois. Cantenerella und Paedisca fervidana waren, wenigstens erstere, öfters aufzutreiben. Auf dem kahlen Boden kroch eine Psyche- raupe, die ihren Sack aussen mit Stücken weisser Schne- ckenschalen bekleidet hatte mit grosser Hast umher. Am wichtigsten war mir Sesia tineiformis, die hier häufig sein musste, da ich gegen Abend gegen 30 Stück sammeln 43 konnte, die sich zur Nachtruhe an Grashalme der Sonnen- seite gesetzt hatten. An der frischeren Schattenseite des. Hohlweges flog Acidalia ochreata in ausgezeichnet grossen Exemplaren. Auch Pterophorus aridus Z. kam hier vor. Da gegen die Mitte des Juni die Vegetation immer dürf- tiger wurde und die Lokalität zu wenig Abwechslung bot, so verliess ich am 24 d. M. Syracus und reiste, weil keine fahrbare Strasse nach Norden ging, mit 2 Maulthieren nach Catania. Indem ich den beschwerlichern Weg über Lentini wählte, hatte ich Gelegenheit, manche viel versprechende Gegend zu sehen; vorzüglich gefiel mir die Valle di Ladila, wo es aber schwer sein möchte, ein erträgliches Unter- kommen zu finden; auch Carlentin? nebst den Umgebungen von Lentini mag manchen schönen Fangplatz bieten. Ausser niedrigen kleinen Gebüschen um den See von Lentini ent- deckte ich nirgends Waldung, nach welcher ich mich so sehr sehnte. Der Weg von Lentini aus bot eine weite Aus- sicht über die unbewohnte Pianura von Catania, die weiter nichts Merkwürdiges hatte, als lauter Aecker, auf denen nichts Grünes mehr war als sehr einzelne Bàume, Auf dem ganzen Wege war meine beständige Begleiterin Hipparchia Ida, wie sie es auch auf der Excursion von Syracus nach den cave d'Ispica am Südende der Insel gewesen war. Hier und da flog auf dem Kalkboden Hipparchia Lupinus (Eudorae var.) und Allionia (Statilint var.) und in den Sträuchern die schöne Rhodoc. Cleopatra. Catania. Bei Catania gewährt der Boden bei weitem weniger Ab- wechslung als bei Syracus. Rings um die Stadt, landein- wärts wie am Meere nichts als Lavamassen, deren schwarze Farbe, nachdem. ich bei Syracus so sehr an die weisse ge- ee LA en Se 44 wöhnt war, einen eigenthümlichen Eindruck machte. Wo es möglich war, hatte man die Lava zertrümmert und geeb- net, um den Boden zur Cultur zu benutzen; dann bildeten natürlich Mauern aus Lavastücken die Einfassung und er- laubten weiter nichts als einen Blick hinein. Grosse Räume waren mit Lavablöcken bedeckt, von denen manche sich mit orangegelber Flechte überzogen hatten; hier und da sprosste zwischen den kahlsten Massen Rumex scutatus , ein Senecio, eine hohe, reichlich kleine blaue Blüthen tra- gende Linaria, Calamintha nepeta, Psoralea bituminosa und Büsche von Spartium junceum; am meisten nährten sie aber die eben blühende Valeriana rubra. Andere mehr ver- witterte Laven trugen Cactus und Oel- und Mandelbäume. Aber es gab auch grosse Wüsteneien, aus nichts als scharf- kantigen Blöcken bestehend, auf denen kaum ein einzelner kärglicher Strauch sich angesiedelt hatte, und die zu ento- mologischen Zwecken zu beireten ebenso nutzlos wie we- gen der Wahrscheinlichkeit, sich bei einem Sturze schwer zu beschädigen, gefährlich gewesen wäre. Solche völlig aufgegebene Strecken gab es namentlich an der Süd- und Westseite der Stadt. Die Beschwerde, auf solchem Boden etwas zu sammeln, war nicht gering. Bei dem stets klaren Himmel in der vor- gerückten Jahreszeit war schon am frühen Morgen die Hitze kaum zu ertragen; das Lawapflaster der Stadt hauchte Backofenluft aus, und selbst unter den Reihen schattiger Bäume an der Marine, wo der Amenano, kaum unter der Lava hervorgekommen, sich stark strömend ins Meer er- giesst, empfand man die Hitze fast mit gleicher Beschwerde wie im Sonnenschein. Kommt ein Lüftchen, so ist es nicht anders, als strömt es aus einem Glühofen. Excursionen zwischen den Lavamauern am hohen Tage lieferten sehr wenig Ausbeute: ich war bald gezwungen, das Beispiel der 45 Insektenwelt , die sich in den Schatten versteckt hatte , nachzuahmen, und war froh, einen dicht belaubten Johan- nisbrotbaum zu finden; weit öfter musste ich mich mit dem armseligen Schatten eines Oelbaums begnügen oder gar mit dem ganz schmalen einer Lavamauer, deren Steine alle warm waren, und an der ein nichts weniger als weiches Lager sich bot. Unter diesen Umständen beschränkten sich bald meine Ausgänge auf die spätern Nachmittagsstunden. Am häufigsten fand ich von Tagfaltern Lycaena baetica, die nicht bloss an den Blüthen der Valeriana rubra und Spartium junceum flog, sondern sich auch gesellschaftlich zum Schlaf in den Schatten der Lavamauern setzte, aus dem sie jedoch leicht erwachte, worauf sie wi!d und lange umherschwärmte; manche Exemplare setzten sich als ächte Bläulinge auf frischen Eselsmist, um aus ihm etwas Feuch- tigkeit aufzusaugen; während die Schmetterlinge zum Theil ‘schon verflogen waren, erhielt ich noch einzelne Raupen in den Blüthen des Spartium. Nicht selten gab es in Gesell- schaft dieser Art Lycaena Alexis und Phlaeas, und einzelne Exemplare der Sommervarietät von Lyc. Agestis flogen mit ihnen. Rhodocera Cleopatra liess sich, meist schon beschä- digt, in den Gärten sehen, öfter Vanessa cardui, Colias Edusa und die Pontien rapae und brassicae. Auch verflogene Exemplare der Hipp. Ida und Hesperia Actaeon fehlten nicht. Von Nachtfaltern gab es zwischen Lava selten Her- minia. lividalis, Botys Icorialis Z., Pyrausta punicealis und Idaea incanata. Weniger selten war Botys polygonalıs , aber wegen ihrer Unruhe schwer zu fangen; dafür war die schön gezeichnete Raupe an einzelnen Sträuchern des Spar- tium in solcher Menge vorhanden, dass sie aus Futterman- gel die Rinde der Stämme und Aeste abgefressen hatte. Die einzige mir auf den Lavaboden vorgekommene Noctue ist ein Exemplar meiner Agrotis dimidia, die sich von Segetum 46 durch kürzere Flügel und eine geringere Zahl der Fühler- zähne unterscheidet (*). Von Tineaceen erhielt ich in der Nähe der Stadt nich‘s, von Pterophoren mehrere Exemplare des acanthodactylus und wenige des marginellus. Weil die nahen Umgebungen der Stadt so ausserordent- lich unergiebig waren, machte ich auf der Aetnastrasse, die, wie sie auf Lawaboden hingeht, zu beiden Seiten Lavamauern hat und rechts und links nichts als Lava mit Wein- und Getreidefeldern, Oel- und Mandelbäumen zeigt, eine Excursion bis nach dem Stádtchen T'recastagne hinauf. Obgleich ich meinen Weg vor Sonnenaufgang angetreten hatte, so zwang die schnell einbrechende Hitze die Insecten mit wenigen Ausnahmen bald, sich verborgen zu halten. Der Sonnenbrand war so mächtig, dass er mir die Haut an beiden Armen, die ich unvorsichtig entblösst hatte , wund brannte, und dass ich einen guten Theil des Tages im Schatten der in einer Lavawüste spärlich wachsenden und wenig belaubten Eichen (Quercus pubescens) verbrin- gen musste, aus dem ich mich nur immer auf kurze Zeit herauswagte. An den Sträuchern und aus dem Laube der Bäume fing ich ausser Butalis Knochella und Pempelia Zinckenella mehreres Neues, nämlich /daea fractilineata Z., Gelechia nigrinotella Z. und Ephestia abstersella Z., aber nur in einzelnen Exemplaren , aus denen sich schliessen liess, dass mir nur schwache Proben des hier vorhandenen, jedoch mit grossen Beschwerden zu hebenden Reichthums zu Theil wurden. Nicht selten flogen Vanessa cardui, Colias Edusa, Papilio Machaon, und häufig Hipparchia Ida. Aa ein schnelles und anhaltendes Verfolgen des Aufgescheuch- ten oder Abgeschüttelten war auf den scharfspitzigen Blöc- (^) Welche Unterschiede Herrich-Schäffer nicht als specifisch gelten las- sen will. 47 ken nicht zu denken, wesshalb mir auch das Meiste entge- hen konnte. Ich schliesse hieran meine lepidopterologischen Beobach- tungen während der am 29 und 30 Juni ausgeführten Aetnabesteigung , indem die Beschaffenheit des Bodens ziemlich dieselbe blieb, wie sie um Catania selbst ist. Dass sich viel mehr hätte beobachten lassen , ist gewiss. Das Wetter war sehr günstig, und die lepidopterologischen Producte mussten mit der zunehmenden Höhe über dem Meere und der dadurch bedingten Aenderung des Klimas und der Vegetation eine andere Beschaffenheit gewinnen. Aber die Ersteigung des Berggipfels war die Hauptsache, zwei schlaflose Nächte hatten die Fähigkeit und Lust zum Beobachten etwas abgestumpft. — Die Reihe hinauf nach Nicolosi, wo mein durch Vorsicht und Sorge für mein Wohlergehen sehr empfehlungswerther Führer Pascale Gemellaro wohnte , führte durch ununterbrochne Cultur hin, wobei die. Hitze ungemein beschwerlich wurde, indem nicht einmal ein Baum seinen Schatten über die ewigen Lavamauern hinwegreichte, weil diese, wenn es nicht etwa ein Oelbaum war, weislich weit genug von ihm entfernt errichtet waren. Auf den Senecionen, die am Wege blüh- ten, flog Lycaena Phlaeas reichlich, besonders in der auf den Vorderflügeln schwarz angelaufenen Varietàt, und mit ihr fing ich auch ein abgeflognes Weibchen von Lycaena Gordius. Gegen Nicolosi hin nahm die Cultur ab, und Eichensträucher und blühende Spartiumbüsche liessen manches werthvolle Insect vermuthen. In dem Garten Gemellaro’s war ein damals schon abgeerndtetes Roggenfeld (Fromento germano) mit unsern deutschen Unkräutern: Sium falcaria, Agrostemma githago (*), Lolium temulentum. (*) Ueberall an der Aetnastrasse und auf den Weizenfeldern bei Syracus war Agrostemma coelirosa ein Unkraut. 48 Der Nachmittag verging mit vergeblichen Versuchen, in diesem Garten, weil Rauch und Fliegen in der Stube hin- derlich waren, unter einem Feigenbaum, dessen Laub nicht dicht genug war, um die Sonnenstrahlen abzuwehren, den in der vergangenen Nacht durch Hitze, Moskiten und Flöhe fast ganz entbehrten Schlaf nachzuholen. Ich fing dabei ein Exemplar der Botys Scorialis und eine auf der Asche rastlos umherkriechende Raupe von Deilephila euphorbiae.— Im Hintergrunde der Wohnstube hatte die Seidenraupen zwischen Eichenreisig mit dürren Blättern grösstentheils ihre weissen Cocons angelegt; mehrere hundert Raupen auf Hürden wurden noch von den im Garten und Hof wachsenden Maulbeerbäumen mit Futter versorgt. Am Abend ritten wir bei Aufgang des Mondes hinaus zwischen Lavablócken und grossen Spartiumbüschen auf sanft auf- steigendem Boden. Auch durch die Waldregion ging es meist recht sanfte Höhen hinauf und hinab. Der Wald war mir ein wahres Wunder. Die Eichen, klein mit sehr dicken und meist knorrigen Stämmen, standen 20—40 Schritt von einander , ohne Unterholz, ohne den geringsten jungen Nachwuchs , und zwischen ihnen wuchs fast nichts als dichtes, hohes Farnkraut; dies frische Grün zwischen den gartenartig zerstreuten Bäumen war mir, wenn ich von Catania aus am Aetna hinaufsah, stets ein ungelöstes Räth- sel gewesen. Dasselbe dauerte noch eine Zeitlang fort, als schon der Wald sein Ende erreicht hatte. Mitten in diesem Walde wurde an der casa del bosco, einem hölzernen Hause, Halt gemacht. Mein Führer legte sich auf den aus Lava- asche bestehenden Boden und schlief sanft ein paar Stünd- chen, während ich umherspazierte und allmälich die Kühle der Nacht in dieser Höhe unangenehm empfand. Als die Vegetation bei der Weiterreise aufgehört hatte , wurde die Kälte so empfindlich, dass ich ganz steif war und 49 lieber zu Fuss weiter wanderte. Von der casa degl’Inglesi(*), einem aus Lavablöcken erbauten Hause, ging der Weg über einen Schlackenstrom hinweg und dann den Kegel hinan. Den Gipfel erreichten wir glücklich, nachdem ich von dem an manchen Stellen hervordringenden Schwefel- dunst fast erstickt war. Ich sah in den Krater hinein und wartete, vor Frost sehr ungeduldig, den Aufgang der Sonne ab; sie kam hinter den höchsten Gipfeln des Aspromonte in Calabrien als eine orangenfarbene Sichel hervor, welche sich nach und nach hob und die Gestalt einer orangenfarb- nen elliptischen Scheibe mit horizontalem längsten Durch- messer annahm. Nachdem ich auch die Aussicht über Si- cilien genossen hatte, stieg ich schnell zur Casa inglese hinab, besah die klägliche torre del filosofo und die valle del bue, und eilte dann in die Waldregion. Die ersten mir beim Hinabsteigen vorgekommenen Pflanzen waren eine Anthemis und Rumex scutatus, das erste Insect Coccinella septempunctata, und bald darauf Macroglossa stellatarum! Dann flogen auf blühendem Senecio nicht selten Vanessa urticae und Lycaena Phlaeas, welche letztere im Walde sehr häufig war. Eine merkwürdige Erscheinung waren mir die sehr häufigen Polster, die ich in der Nacht nicht bemerkt hatte, und die von dem lang und gedrängt stachli- gen Astragalus siculus gebildet werden; sie sehen sehr zum Sitzen einladend aus; Pflanzen zum Einlegen erlangte ich nicht anders, da die Stacheln alles Angreifen verwehren, als indem ich von der Seite die Lavaasche wegräumte und dann mit dem Eisen die holzigen Wurzeln zerstiess. Wäh- rend am obern Waldrande die Blüthezeit dieses Astragalus noch nicht eingetreten war, gab es weiter abwärts blühende (*) Mit der Ueberschrift: Aetnam lustrantibus has aedes Britanni in Si. cilia anno salutis 1811. N: 3. 1854. 4 50 Pflanzen genug, und am untern Waldrande fructificirende in Menge. An dieser Papilionacee fing ich eine in der Isis beschriebene Varietät von Hesperia fritillum und Plutella crucijerarum. Unterhalb der grotta delle capre liess ich meinen Führer mit den Maulthieren vorausziehen, damit ich besser der Jagd obliegen könnte, die freilich bei meiner Schläfrigkeit und der grossen Hitze nicht viel gewähren konnte. Von den Eichenästen klopfte ich ganze Schaaren der Tortrix viridana ab, die wohl Schuld sein mochten, dass das Laub sehr beschädigt aussah; auch etliche Spanner- raupen fielen mit herunter, die ich aber dalassen musste. Nicht selten war an blühenden Kleearten Lycaena Alexis und darunter die weibliche Varietät von Acis, die ich in der Isis beschrieben habe, nebst Lyc. Agestis und Argynnis Latonia. Ausser diesen gemeinen Arten erhielt ich auch das zweite Exemplar meiner Acidalia fractilineata. Am un- tern Waldrande sah ich an der noch nicht blühenden Thapsia garganica die Raupen der Depressaria veneficella häufig und an den Blättern Spuren der Thapsiella. — Hierauf irrte ich, von Hitze, Durst und Müdigkeit gequält, in der mir ganz unbekannten Gegend unterhalb der Wald- region umher, wo ich keinen Menschen traf, den ich hätte fragen können. Zwischen den Lawaströmen war auf dem Aschenboden der hohe wunderschönblühende Strauch Ge- nista aetnensis, der in Nicolosi vielfach zum Bäumchen ge- zogen wird, häufig mit dem ebenfalls blühenden Spartium junceum. Da mir jetzt hauptsächlich daran gelegen war, nach Nicolosi zu kommen, so achtete ich wenig auf Insec- ten, die überdies von der Sonnenhitze in ihren Verstecken gehalten wurden. An dem noch nicht blühenden Gnapha- lium angustifolium fing ich eine Erastria minuta, die im September bei Tolentino im mittlern Italien ziemlich häufig vorkam. In Nicolosi blieb ich den Nachmittag, worauf ich 51 nach Catania hinabritt und am Abend wohlbehalten in ‘meiner Spica d'oro anlangte. Südlich von Catania, wenn man beim Fort Ferdinando vorbeigeht, gelangt man auf einem Wege durch unbebaute Lava an den sandigen Strand. Eine kleine Wiese, grössten- theils mit Stachelbinsen bewachsen und wahrscheinlich in der Regenzeit in einen Sumpf verwandelt, bildet den Ueber- gang von der Lavawüste zur Sandwüste. Diese Wiese ge- währte mir einige Ausbeute: mehrere Plusia ni, Plusia gamma, Caradrina exigua, Erastria sulphurea, Triphaena Janthina und eine Triph. subsequa, die sich selbst an einer Stachelbinse gespiesst und getödtet hatte. Botys hybridalis und Phoxopteris lanceolana waren nicht selten. Als Unica, die sie bis jetzt geblieben sind, kamen Nephopteryx coenu- lentella Z. und Myelois cribratella Z. (eine sicher von Cri- brum verschiedne Art) in meine Gewalt. Ebenso spärlich waren Botys punctalis, Agdishs paralia und Pterophorus siceliota; Ennomos emutaria zeigte sich in 2 Exemplaren, von denen ich nur eins erlangte. Am Rande flog auf Ge- treidestoppeln Aspilates sacraria in mehrern schlechten Exemplaren. Der glühend heisse Sand trug ausser einer spärlichen Grasart und wenigen sehr stachligen Disteln keine Pflan- zen. Dennoch gab es Insecten, die sich hier recht wohl zu befinden schienen: Bembexarten, eine Oedipoda, die mir dadurch sehr auffiel, dass sie hier ganz helle, blassfleckige Flügeldecken hatte, während sie auf der schwarzen Lava eine viel dunklere Färbung mit grossen, schwärzlichen Flecken annahm , Ateuchus sacer und semipunctatus etc. Das einzige Lepidopteron, das mir hier vorkam, war eine Heliothis peltigera, die sich zwischen den Blättern einer A 52 Distel verkrochen hatte und mir überdies entkam. Der feuchte Strand lieferte von Schmetterlingen nichts, mehr an Käfern und Fliegen; namentlich war hier a trisignata sehr un TER page FLORA BAICALENSI- DAHURICA SEU DESCRIPTIO PLANTARUM IN REGIONIBUS CIS- ET TRANSBAICALENSIBUS ATQUE IN DAHURIA SPONTE NASCENTIUM. Aucron&E Nicotao TURCZANINOW. (Continuatio. Bull. 1854. Ne 2. p. 353.) Classis ll. ENDOGENEAE PHANEROGAMAE seu MONOCOTYLEDONEAE. Truncus tam medulla centrali, radiisque medullaribus, quam cortice vera destitutus, fibris sparsis, per telam cellu- losam perductis, constans, in margine prius, quam in cen- tro induratus, hinc basi saepius tenuior, quam apice. Flores organis sexualibus instructi, saepissime numero ternario compositi. Antherae sacculis 2 instructae, rarius unilocu- lares. Embryo cotyledone unica vel potius cotyledonibus alternis praeditus. — Koch syn. fl. Germ. ed. 2. II. p. 770. 94 Ordo LXXVIII. JUNCAGINEAE C. Richard in mem. du mus. I. p. 365. Flores in generibus nostris (gerontogeis) hermaphroditi, in Americanis monoici vel dioici. Perigonium inferum he- xaphyllum vel sexpartitum, in Lilaea nullum. Stamina 6 hypogyna, foliolorum aut divisionum perigonii basibus in- serla, in Lilaea stamen unicum. Ovaria 3-4-6, singula stylo libero vel stigmate oblique adnato terminata, supera, basi vel per totam longitudinem connata, maturitate ab axi cen- trali soluta, vel omnino libera in spicam disposita, 1 —2 ovulata, ovulis erectis. Fructus siccus. Semina exalbumi- nosa, testa ab embryone distincta. Embryo homotropus, rima laterali, plumulam in germinatione emittente, instruc- tus. Flores racemosi, vel spicati. — Ordo e # generibus formatus, quorum lilaea, pluribus characteribus recedens, forsan in posterum separanda. 394. TRIGLOCHIN Linn. gen. n. 455. Gaertn. II. 26. t. S4. — Nees jun. icon. gen. fl. Germ. fasc. IV. t. 8. — Endl. gen. n. 1039. Perigonium hexaphyllum. Stamina 6, antheris subsessi- libus. Ovaria 3-6 uniovulata. Styli nulli. Stigmata plumo- sa. Capsulae 3—6, axi angulari affixae, basi denique solu- tae e$ angulo interiore longitudinaliter dehiscentes. Flores virentes. Koch syn. l. c. p. 773. 1079. TRIGLOCHIN MARITIMUM Linn. Scapo foliis semicylindricis carnosulis longiore, fructibus ovatis sulcato-angulatis, stigmatibus recurvis coronatis, in capsulas 6 secedentibus. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 35. T. maritimum Linn. sp. 482. — Kunth enum. ПТ p. 145. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 62. — Koch syn. p. 774. 59 Triglochin capsulis 6 locularibus. Gmel. fl. Sib. I. p. 72. In pratis humidis copiose. Floret junio, julio 7. 1080. TRIGLOCHIN PALUSTRE Linn. Scapo foliis semicylindricis multo longiore, fructibus li- nearibus angulatis basin versus attenuatis, rachi adpressis, in capsulas 3 secedentibus. Ledeb. fl. Ross. l. c. T. palustre Linn. sp. 482. — Kunth enum. III p. 145. — Ledeb. fl. Alt II. p. 62. — Koch l. c. Triglochin capsulis trilocularibus linearibus. Gmel. fl. Sib. I. De 22. Cum priore abundat eodemque tempore floret. 355. SCHEUCHZERIA Linn. gen. n. 452. Nees jun. l. c. fasc. IV. t. 9. — Endl. gen. n. 1040. Perigonium profunde 6 partitum. Stamina 6, filamentis gracilibus. Ovaria 3-6 biovulata. Stylus 0. Stigma in api- ce ovarii extrorsum oblique adnatum. Capsulae divergentes inflatae, basi connexae, bivalves Koch l. c. 1081. SCHEUCHZERIA PALUSTRIS Linn. sp. 482. Kth. enum. Ш. p. 146. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 37. — Scheuchzeria Gmel. fl. Sib. I. p. 73. Herba erecta flexuosa, foliis gramineis, basi vaginanti- bus, apice porosis; floribus parvis racemosis virescenti - luteolis. Ad Baicalem prope ostium fl. Wydrenka, mense julio floren- tem, legit amic. Bunge 2. Ordo LXXIX. ALISMACEAE Juss. dict. des sc. nat. 7. 414. (excl. gen.) Flores hermaphroditi vel monoici. Perigonium 6 phyl- Jum, patentissimum: foliolis distinctis (rarius ima basi con- 96 natis); exterioribus calycinis, persistentibus; interioribus majoribus, petaloideis, marcescentibus, deciduis. Stamina 6-9-12 vel numero indefinita, hypogyna (rarius perigonii foliolis ima basi inserta) libera. Filamenta filiformia. An- therae biloculares, loculis parallelis, longitudinaliter dehis- centibus. Ovaria numerosa, rarius numero definita (6—8), uniloeularia, 1 rarius 2 ovulata, in orbem disposita vel capitato - congesta, distincta, rarius basi connata. Ovula campylotropa. Styli tot quot ovaria, continui, distincti, persistentes. Stigmata simplicia. Carpidia tot quod ovaria, distincta, varius basi connata, stylo persistente instructa, exsucca, unilocularia, 1 rarius 2 sperma, indehiscentia. Semina uncinato -reflexa: cruribus inferne spectantibus, connatis, teretiusculis; exteriore (radiculari) paulo longio- re. Testa simplex, tenuis, membranacea. Embryo exalbu- minosus, teretiusculus, uncinatus. Radicula infera, hilo proxima. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 59. 356. ALISMA Linn. gen. n. 460. (excl. sp.) Nees jun. fasc. VI. t. 18. — Endl. gen. n. 1041. Flores hermaphroditi. Stamina 6 — 9 — 12, raro plura. Antherae introrsae, dorso affixae. Ovaria plurima discreta, verticillata vel subcapitata, disco plano vel subdepresso imposita: ovulo unico basilari. Capsulae discretae. Ledeb. DENE: 1082. Arısma Prantaco Linn. ° бсаро verticillato - paniculato; ovariis introrsum supra basin styligeris; carpellis apice rotundati-obtusis muticis, dorso 1 —2 sulcatis infructum obtuse trigonum congestis; foliis cordatis vel ovatis vel anguste oblongis. Ledeb. 1. c. A. Plantago Linn. sp. 486. — Kunth enum. III. p. 148. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 64. — Koch syn. fl. Germ. II. p. 771. 97 Damasonium fructu obtuse trigono. Gmel. fl. Sib. 1. p. 77. In aquis stagnantibus atque in pratis humidis non rarum. Flo- ret julio 2. 351. SAGITTARIA Linn. gen. n. 1067. Gaertn. II. 91. t. 84. — Nees jun. gen. pl. fl. Germ. fasc. VI. t. 19. — Endl. gen. n. 1042. Flores monoici: verticillis superioribus masculis, infimis foemineis. Stamina plurima. Antherae extrorsae basi fixae. Ovaria numerosa in receptaculo hemisphaerico capitato congesta, discreta: ovulo unico basilari. Capsulae capitata, membranaceae. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 41. 1083. SAGITTARIA SAGITTAEFOLIA Linn. . Foliis sagittatis acuminatis, laciniis baseos rectis acumi- natis, scapo simplici, corniculis capsularum latitudine illa- . rum subduplo brevioribus. S. sagittaefolia Linn. sp. 1410. — Kunth enum. III. p. 156. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 247. — Koch syn. l. c. p. 771.— Ledeb. fl. Ross. 1. c. Sagittaria foliis sagittatis acutis. Gmel. fl. Sib IV. p. 207. f. longiloba: foliorum lobis conformibus subaequalibus, plus quam tripollicaribus, angustis, acuminatis. Propria species, a planta vulgari, ex aspectu valde diversa vi- detur, sed verosimiliter speciminibus intermediis jungitur, nam beatus Ledebour, qui hanc plantam e pluribus regio- nibus ortam viderit, nostram non distinxit. Hanc solam varietatem in paludibus Dahuriae, ad fl. Argun, satis copiose crescentem et versus finem julii florentem de- cerpsi 2 98 108%. Sacırrarıa azpiNa Willd. Foliis oblongis vel lineari-oblongis, basi rotundatis aut cordatis, lobis convergentibus aut divaricatis; corniculis | capsularum minutis, latitudine illarum multoties breviori- bus; scapo simplici. | S. alpina Willd. sp. pl. IV. p. 410. — Kunth enum. Ш. p. 160. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 247. — fl. Ross. l. c. S. natans Pall. itin. HT. р. 921. app. p. 757.1. G*. f. 3. a. sub mersa foliis natantibus lineari-oblongis, bast rotun- datis integris (aut in speciminibus locis minus profundis crescentibus) folis brevioribus oblongis, bast saepe lobo unico vel duobus, plus minus productis, auctis, cordatis vel hastatis. ß. emersa foliis emersis sagittatis, id est lobis baseos diva- ricatis, terminali saepe duplo tantum brevioribus. Haec varietas, neglecto charactere, a magnitudine denticuli cap- sularum desumplo, a forma communi Sag. sagittaefoliae nonnisi statura minore dignoscitur. Crescit а in lacubus prope Ircutiam, В in paludibus exsiccatis ad fl. Argun. Floret julio 2. Ordo LXXX. BUTOMACEAE Lindl. ?ntrod. ed. 2. р. Flores hermaphroditi, regulares. Perigonium hexaphyl- lum: foliola biseriata, exteriora 3 calycina, interdum sub- colorata, in aestivatione tria interiora petaloidea, decidua vel rarissime persistentia, imbricata includentia. Stamina plurima, subhypogyna, rarius subdefinita, perigonii foliolis exterioribus per paria, inferioribus singilatim opposita; ex- teriora in polyandris saepe ananthera. Filamenta filiformia, 59 libera. Antherae introrsae biloculares, terminales, loculis sublateralibus, longitudinaliter dehiscentibus. Ovaria 6 vel plurima, verticillata, unilocularia, inter se distincta, vel sutura ventrali aut basi leviter cohaerentia, multiovulata. Ovula plurima, placentae parietali, reticulatim ramosae, undique affixa, erecta, funiculis brevissimis sustenta, ana- tropa vel rarissime sessilia campylotropa. Styli brevissimi, rostellares, ovariis continui, distincti, introrsum stigmato- si, interdum nulli: stigmatibus tunc ovariis extrorsum ad- nalis. Carpidia ovariorum numero, distincta, coriacea, sty- lis saepissime costrata, plerumque sutura ventrali dehiscen- tia, semper unilocularia polysperma. Semina numerosa, re- tieulo placentari affixa, erecta, nunc recta testa membra- nacea, funiculo brevi et rhaphe umbilicum basilarem cha- lazae terminali jungentem percursa, nunc uncinatim incur- va, immediate placentae affixa, testa crustacea, transver- sim elevato - rugosa. Albumen nullum. Embryo homotro- pus, rectus vel uncinatus, extremitate radiculari umbilico admota, basin carpicam spectante. Ledeb. fl. Ross. IV. DAS: 358. BUTOMUS Linn. gen. n. 507. Gaertn. I. 47. t. 19. — Nees l. c. fasc. VI. t. 20. — Endl. gen. n. 1044. Perigonii foliola persistentia: 3 exteriora subcolorata, tria interiora petaloidea. Stamina 9, ovaria 6, ventre co- haerentia. Styli rostellares, distincti. Stigma sulciforme ventrale. Carpidia 6, coriacea, rostrata, basi cohaerentia, sutura ventrali aperta, unilocularia, polysperma. Semina parietalia, erecta, testa membranacea, longitudinaliter sul- cata. Embryo orthotropus, radicula infera. Ledeb. l. c. 60 1085. Buromus uwmBELLATUS Linn. Foliis lineari - elongatis erectis scapum subaequantibus; perigonii foliolis interioribus exteriora parum superantibus; stigmatibus subrecurvis submarginatis. B. umbellatus Linn. sp. 652. — Kunth enum. III. p. 164. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 95. — Koch syn. p. 775. — Ledeb. fl. Ross. t. c. (excl. var. ß.). In aquis lente fluentibus, prope Ircutiam alibique haud rarus. Floret julio 2. Folia quidquid angustiora, quam in planta Europaea. Anthe- rae subrotundae, basi et apice laeviter emarginatae. Tales in omnibus speciminibus meis Europaeis et Petropolitanis, sed haec forma videtur variare, nam in icone citala Neesii oblongo - ovata vel ovata depicta sunt. 1086. Buromus sunceus Turez. Foliis anguste linearibus falcatis, scapi vix dimidium excedentibus; perigonii foliolis interioribus exteriora fere duplo superantibus; stigmatibus rectis immarginatis. B. junceus T'urcz. cat. Baic. Dah. n. 1079. B. umbellatus р junceus Ledeb. fl. Ross. IV. p. 44. Folia angustiora et breviora, falcato-recurva, stigmata margi- ne prorsus destituta, in praecedenti lateribus attenuata, quasi marginata, antherae crassiores, sectione transversali subquadratae, oblongo-ovatae. Ad acidulam Pogromezensem in transbaicalensibus specimina plura, inter se similia legit cl. Basnin. Ordo LXXXI. NAJADEAE Endl. gen. p. 229. Flores dioici, monoici aut hermaphroditi. Perigonium in masculis saepissime nullum, nunc ejus loco tunica membra- nacea cellulosa simplex, antheras extus vestiens, irregu- lariter rumpens, vel apice subregulariter fatiscens, rarius cupulaeforme, antheram basi recipiens, interdum squamae- 61 forme: squamis intus antheriferis, cum ovariis combinatis, floris hermaphroditi perigonium praebentibus. Antherae filamento brevi vel plus minus longo sustentae, nunc om- nino sessiles, nunc uniloculares evalves, apice ruptae vel bivalves, nune 2—4 loculares, loculis ut plurimum con- nectivo plus minusve crasso sejunctis, longitudinaliter dehi- scentibus. Pollen globosum vel e filis confervoideis, dense compactis. Ovaria nunc solitaria, nunc 2—4 approximata, dorso convexa, facie plana, contigua sed libera, rarissime basi cupula annulari cincta, sessilia vel interdum suspensa vel singula tandem pedicellata, semper unilocularia. Ovu- lum unicum, rarissime erectum et tunc anatropum, ut plu- rimum e sutura ventrali pendulum, orthotropum micropyle infera vel campylotropum micropyle supera. Stylus simplex vel styli 2 — 3 ovario continui, interdum brevissimi vel nulli. Stigma lineare vel discoideopeltatum. Fructus unilo- cularis, monospermus, nucumentaceus vel capsularis, ra- rius bascatus indehiscens vel irregulariter ruptus, rarissime bivalvis, epicarpio membranaceo saepius secedente. Semen exalbuminosum erectum vel pendulum, rectum vel uncina- tum, testa membranacea tenuissima. Embryo macropodus, homotropus, orthotropus vel uncinatus, extremitate radi- culari incrassata, umbilico proxima, vel embryo antitropus et extremitas radicularis, nmbilico e diametro opposita, in- fera vel supera, extremitas cotyledonaris nunc recta, nunc super radiculam prona vel etiam spiraliter convoluta, sae- pius rimula laterali pro emissione plumulae valde evolutae instructa. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 18. 359. POTAMOGETON Tourn. inst. 103. Linn. gen. n. 174. — Nees 1. c. fasc. VI. t. 13. Endl. gen. n. 1664. Flores hermophroditi spicati. Perigonium calycinum te- 62 traphyllum: foliolis brevissime unguiculatis, aestivatione valvatis; sub anthesi patentibus. Stamina 4, unguibus fo- liorum perigonii inserta ; filamenta brevissima ; antherae biloculares: loculis oppositis , connectivo incrassato plus minus sejunctis, longitudinaliter dehiscentibus , polline globoso foetis. Ovaria 4, libera, sessilia, dorso convexa, facie contigua unilocularia. Ovulum unicum, suturae cen- trali infra apicem affixum , adscendens , campylotropum. Stylus terminalis, brevissimus vel nullus; stigma peltatum introrsum obliquum. Nuculae 4 compressae, putamine co- riaceo vellignoso, monospermae. Semen uncinatum, testa membranacea tenui. Embryo exalbuminosus macropodus, homotropus, extremitate radiculari incrassata infera. Ledeb. 46-1220? Sectio 1. HETEROPHYLLI Koch syn. ed. 2. II. p. 774. Folia alterna, floralia tantum opposita, superne in planta perfecta adulta natantia et quoad figuram et saepe quoque consistentiam, a submersis diversa. 1087. POTAMOGETON natans Linn. Foliis omnibus longe petiolatis; junioribus submersis angustioribus lanceolatis oblongisve: natantibus sub anthesi basi leviter cordatis ellipticis oblongisve, petiolis submersis sub anthesi (ob lamina folii putredine destructam) aphyllis; pedunculis aequalibus; fructibus recentibus compressis margine obtusis; caule simplici. Ledeb. l. c. p. 23. P. natans Linn. sp. 182. — Kunth enum. III. p. 127. Ledeb. fl. Alt. I. p. 156. — Koch syn. 1. c. Potamogeton foliis oblongo-ovatis petiolatis. Gmel. fl. Sib. HT p. 54. i In aquis stagnantibus et lente fluentibus prope Ircutiam, in transbaicalensibus atque in Dahuria. Floret junio, julio. %. 63 1088 PoTAMOGETON RUFESCENS Bess. Foliis submersis sessilibus membranaceis pellueidis oblon- gis vel lineari-oblongis basi apiceque attenuatis obtusiuscu- lis, margine laevibus; natantibus coriaceis obovatis obtusis in petiolum folio breviorem attenuatis; pedunculis aequali- bus; fructibus recentibus lenticulari - compressis margine acuto instructis; caule simplici. Ledeb. 1. c. p. 25. P. rufescens Bess. in Cham. adn. ad Kunth fl. Berol. p. 5.— Kunth enum. Ill. p. 129. — Koch syn. p. 777. P. alpinum Balb. mise. р. 15. — Turcz. cat. Вас Dah. n. 1090. In aquis stagnantibus ad fl. Angaram, in transbaicalensibus v. gr prope acidulam Pogromezensem, nec non in Dahuria _ passim occurrit. Floret cum priore. 2. Sectio 2. HOMOPHYLLI Koch syn. p. 778. ' Tota planta submersa; spicis sub anthesi tantum emersis. Folia alterna, floralia opposita, omnia membranacea, forma varia: oblonga, elliptica vel lanceolata. 1089 Poramoceron LucEeNS Linn. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis ellip- tieis oblongisve, in petiolum brevem attenuatis mucronatis, margine serrulato-scabris; pedunculis superne incrassatis; fructibus recentibus compressis , margine obtusis leviter carinatis; caule ramoso. Ledeb. l. c. p. 26. P. lucens Linn. sp. 185. — Kunth enum. Ш. p. 152. — Ledeb. fl. Alt. Г. p. 158. — fl. Ross. 1. c. (excl. var. В.) — Koch syn. l. c. p. 778. Potamigeton foliis lanceolatis in petiolum desinentibus Gmel. fl. Sib. A. Gmelino III. p. 54. Indicatur inter plantas Baicalenses. Ipse non inveni. 64 1090. POTAMOGETON LONGIFOLIUS Gay. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis petio- latis, lineari-lanceolatis, utrinque acutis, margine laevibus; pedunculis superne incrassatis; fructibus recentibus com- pressis margine obtusis laeviter carinatis; caule ramoso. P. longifolius Gay in Poir. encycl. meth. suppl. IV. p. 555. P. macrophyllus Wolfg. in Schult. mant. in syst. veg. Ш. p. 358. — Turcz. cat. Baic. Dah. n. 1088. Petiolus in speciminibus nostris, caeterum junioribus, quam Wolfgangianum et Besseriana, duplo brevior est, caeterum planta nostra simillima. Ad ostium fluvii Barguzin. Julio 2. 1091. POTAMOGETON PERFOLIATUS Linn. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis e basi cordata amplexicauli suborbiculatis vel ovatis, vel ovato - lanceolatis margine scabriusculis; pedunculis aequalibus; fructibus recentibus compressis margine obtusis; caule sub- ramoso. Ledeb. l. c. p. 27. P. perfoliatus Linn. sp. 182 — Kunth enum. III. p. 455. — Ledeb. fl Alt. I.p 158. — Koch syn. l. c. p. 779. Potamogeton foliis cordato-amplexicaulibus. Gael. fl. Sib. 11. p. 15. Ubique in aquis stagnantibus. Junio, julio 2. 1092. PorAwocGETON crıspus Linn. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis sessi- libus lineari - oblongis obtusiusculis breviter acuminatis, argute serrulato denticulatis, undulato-crispis; pedunculis aequalibus; fructibus compressis rostratis; caule ramoso compresso. Ledeb. l. c. p. 28. A 65 P. crispus Linn. sp. 185. — Kunth enum. III. p. 152. — Koch syn..l. с. p.779. Potamogeton foliis lanceolatis alternis undulatis. Gmel. fl. Sib. III. p. 55. Stirpem hanc ex auctoritate Stelleri inserui, qui illam ad An- garam et Barguzin crescere dicit. Sectio 3. CHLOEPHYLLI Koch syn. l. c. p. 779. Tota planta submersa: spicis sub anthesi tantum emer- sis. Folia graminea, exacte linearia, omnia conformia, ses- silia et alterna; floralia solummodo opposita. 1093. POTAMOGETON compressus Linn. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis sessi- libus exacte linearibus obtusis, breviter mucronatis multi- nérviis: nervis 3—5 validioribus; spicis 10—15 (loris; caule alato - complanato ramoso. Ledeb. I. c. p. 29. P. compressus Linn. sp. 185. — Koch syn. 1. c. P. zosteraefolius Schum. Saell. I. p. 90. — Kunth enum. III. (op. 154. Prope Ircutiam inveni in paludibus junio florentem 7. 109%. PorAMOGETON PUSILLUS Linn. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis sessi- libus exacte linearibus acutiusculis mucronulatis 3—5 ner- vis; pedunculis spica 4-8 flora saepe interrupta duplo tri- plove longioribus; fructibus oblique ellipticis; caule e te- reti compresso ramosissimo. Ledeb. 1. c. P. pusillus Linn. sp. 184. — Kunth enum. III. p. 156. (excl. var. 9.). — Koch syn. L, с. p. 780. Л 3. 1854. 5 66 Potamogeton foliis linearibus oppositis alternisque distanti - bus, basi patentibus. Gmel fl. Sib. LI. p. 53. In paludibus ad latus meridionale Baicalis, Bon ostium fluvii Utyluk. Floret julio. 7. : Sectio 4. COLEOPHYLLI Koch syn. p. 780. Tota planta submersa, spicis sub anthesi tantum emersis. Folia graminea, exacte linearia, omnia conformia, alterna, basi vaginantia, vagina stipulae adnata. 1095 POTAMDGETON PECTINATUS Linn. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis, basi vaginantibus linearibus vel lineari - setaceis acutis uniner- viis transverse venosis, venis crassiusculis; vaginis arcte caulem ramosque ambientibus; spieis longe pedunculatis, fioribus interrupte verticillatis; fructibus oblique obovatis subsemiorbicularibus compressis, siccatis dorso carinatis. P. pectinatus Linn. sp. 185. — Kunth enum. III. p. 157. — Koch syn. l. c. p. 781. — Ledeb. fl. Ross IV. p. 50. (excl. p. vaginato Turcz.) P. Vaillantii A. et Sch. syst. veg. 1I. p. 514. — Ledeb. fl. Alt. I. p. 758. Nullibi hanc speciem, in regionibus de quibus agitur, obser- vavi, crescit in proxima Mongolia Chinensi et prope oppi- dum Krasnoyarsk ipse legi, verosimiliter etiam florae no- strae civis. 1096. POTAMOGETON vaginatus Turcz. Foliis omnibus submersis membranaceis pellucidis, basi vaginantibus lineari - setaceis acutis trinerviis, venis trans- versis destitutis; vaginis laxis; spicis longe pedunculatis, floribus interrupte verticillatis; fructibus oblique obovatis, 67 semiorbicularibus compressis, siccatis dorso obtusis, medio- que stria tenui percursis. P. vaginatus Turez. cat. Baic. Dah. n. 1092. Praeter notas indicatas a praecedente, quocum a beato Lede- bourio injuste conjunctum fuit, habitu robustiore dignos- citur. In lacubus subsalsis, prope salinas Selenginenses. Floret ju- nio, julio 2. Ordo LXXXII. LEMNACEAE Link Handb. I. p. 289. — Schleiden in linnaea XIII. p. 388. Flores monoici, 2 masculi et unicus foemineus ex eadem spatha enati, hic ad pistillum illi ad stamina solitaria re- ducti. Spadix ob axim suppressam fere nullus. Spatha monophylla , urceolata, membranacea, primum clausa, staminum evolutione irregulariter fissa, demum evanescens. Flores masculi nudi, alter altero praecocior. Filamenta filiformia. Antherae biloculares, didymae, loculis discretis, subglobosis, bilocellatis, transverse dehiscentibus. Pollinis granula globosa, muricata. Ovarium sessile, uniloculare. Ovula 1—7, fundo loculi affixa, anatropa, vel hemiana- tropa vel atropa. Stylus continuus. Stigma orbiculatum , infundibulari-excavatum, stylo latius. Fructus unilocularis indehiscens vel circumscissus. Pericarpium subcarnoso- membranaceum. Semina 1 —7, fundo loculi affixa, erecta. {ntegumentum duplex, exterius coriaceo-carnosum, interius membranaceum. Albumen semini conforme, carnosum, in- terdum parcissimum. Embryo inclusus, axilis, rectus , monocotyledoneus, ad unum latus (radiculae proximum) rimula transversali pro emissione plumulae retrorsae in- structus. Radicula supera vel infera vel vaga, sub germi- natione partem integumenti interni incrassatam mieropylem 5* 68 eingentem una cum parte testae superposita operculi instar auferens illoque operculo calyptrata evadens. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 16. 360. LEMNA Linn. gen. n. 1058 (ex parte). Schl. I. с. р. 390. — Nees jun. ic. gen. fl. Germ. fasc. VI. t. 9. — Endl. gen. n. 1668 et suppl. I. p. 1369. Flores masculi 2, altero praecocius evoluto. Filamenta filiformia , recurva. Ovarium uniloculare , ovulo erecto, horizontaliter hemianatropo. Stylus elongatus , recurvus. Utrieulus monospermus , indehiscens. Semen in fundo affixum , horizontale. Embryonis conici: radicula vaga. Ledeb. l. c. | 1097. Lemna minor Linn. Frondibus obovato - subrotundis crassiusculis, ternatim quaternatimque rarius pluries cohaerentibus monorhizis; stipite frondis novellae discreto fragili. Ledeb. 1. c. Г. minor Linn. sp. 1576. — Ledeb. fl. Alt. I. p. 45. — Kunth enum. III. p. 4. — Koch syn. p. 784. In aquis stagnantibus prope Ircutiam, alibique occurrit. Flo- rentem non vidi. 2. 1098 Lemna rRIsULCA Linn. Frondibus cruciatim conjunctis oblongo-lanceolatis, in stipitem elongatam persistentem attenuatis tenuibus, apicem versus subtiliter denticulatis submersis; fluribus rotundatis; radicellis solitariis. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 17. Г. trisulea Linn. sp. 1576. — Ledeb fl. Alt. I. p. 45. — Schleid. 1. c. — Kunth enum. HI. р. 5. — Koch syn. l. c. p. 784. 69 In aquis stagnantibus ad Baicalem, prope Kultuk. Florentem non vidi. 2. Ordo LXXXIII. AROIDEAE Juss. gen. p. 23. Spadix carnosus, simplex, floribus totus vel pro parte dense tectus, unisexualibus et nudis vel hermaphroditis et perigonio 4—6 phyllo instructis: phyllis squamaeformibus. Stamina in floribus unisexualibus filamentis brevissimis in- structa, ovariis intermixta vel supra ovaria collocata; in hermaphroditis perigonii phyllis opposita, filamentis longi- tudine perigonii praedita. Ovaria libera, 1—3 locularia, multiovulata. Stylus simplex vel nullus. Stigma 1. Peri- carpium indehiscens, baccatum vel siccum, uni-plurilocu- lare, 1-pluriovulatum. Semina subglobosa vel angulatis, testa coriacea saepius crassa. Albumen carnosum, farinosum, copiosum, rarissime paucissimum vel germinatione incepta nullum. Embryo homotropus vel antitropus, axilis, rectus, teres, extremitate radiculari obtusa umbilicum spectante, vel ridem e diametro opposita, supera, infera vel centri- fuga, cotyledone hine rimula brevi longitudinali, extremi- tati radiculari approximata. Plumula 2— 3 phylla, foliolis margine involutis: exteriore cotyledoni opposita ab ejusdem - rimae marginibus amplexo, plus minus denudato, interiora opposita amplectante. Zedeb. fl. Ross. IV. p. 8. Tribus 1. CALLEAE Schott Melet. 21. Spatha persistens vel decidua. Spadix ovariis circum- positisque staminibus tectus, perigonio nullo. Staminum filamenta planiuscula; antherae biloculares, loculis longi- tudinaliter dehiscentibus. Ovaria 1-paucilocularia. Ovula e basi erecta, anatropa vel campylotropa. Semina albumi- nosa vel exalbuminosa. Embryo orthotropus axilis vel 70 homotropus uncinatus, extremitate radiculari infera. Ledeb. йе. р. Te 361. CALLA Linn. gen. ii 1050 (ex parte). Nees jun. fasc. IV. t. 4. — Endl. gen. n. 1697. Spatha explanata. Spadix undique tectus staminibus et paueioribus ovariis his intermixtis. Perigonium nullum. Mas. stamen 1, filamento filiformi, anthera didyma. Femina: ovarium 1 umbiloculare pluriovulatum. Stigma sessile pelti- forme. Baccae distinctae oligospermae. Albumen carnoso- eorneum. 1099. Carra PALUSTRIS Linn. Spatha planiuscula, foliis cordatis acutis. C. palustris Linn. sp. 1575. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 178. — Kunth enum. III. p. 59. Koch syn. l. c. p. 787. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 41. Calla foliis cordatis spatha SES spadice undique herma- phrodito. Gmel. fl. Sib. Г. p. 1. In paludibus prope Ircutiam. Julio et Augusto. 2. Tribus 2. ACOROIDEAE Schott Melet. 22. Spadix phyllodinea, e phyllodio cum pedunculo connato, continua, haud convoluta. Flores hermaphroditi, perigo- niati, spadicem tegentes. Stamina simplici perigonii folio- rum numero iisque opposita. Ovaria 1—3 locularia. Ovu- lum solitarium vel plurima, ex apice loculorum pendula, orthotropa. Bacca 1—2 sperma. Semina albuminosa. Em- bryo axilis antitropus, extremitate radiculari infera. Zedeb. fl. Ross. IV. p. 12. 71 362. ACORUS Linn. gen. n. 454. Nees jun. fasc. IV. t. 3. — Endl. gen. n. 1706. Spatha elongata, compressa. Spadix lateralis, sessilis. Perigonium hexaphyllum. Stamina 6, perigonii foliolis basi inserta; filamenta linearia, complanata; antherae termina- les, biloculares, globoso - didymae. Ovarium 2—3 locula- re. Ovula plurima ex apice axeos pendula, orthotropa. Stigma punctiforme. Bacca perigonio persistente stipata, unilocularis 1—3 sperma. Semina inversa, albuminosa. Ledeb. 1. c. p. 13. 1100 Acorus Caramus Linn. Spatha scapum continuante longissima, foliis simillima. A. Calamus Linn. sp. 462. (excl. var. ß.). — Kunth enum. III. p. 87. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 40. — fl. Ross. 1. c. — Koch. syn. p. 787. B. Scapis, foliis, spathisque duplo angustioribus. Varietatem latiorem in paludibus prope salinas Selenginen- ses, angustiorem prope Tunka et in Dahuria inveni. Floret julio, augusto 2. Ordo LXXXIV. TYPHACEAE Juss. gen. p. 25. Flores monoici, in spicas densissimas cylindricas vel glo- bosas congesti: spicae superiores masculae; inferiores femi- neae. Perigonium e squamis 3 pluribusve vel setis forma- tum. Masculas: stamina 3, libera vel connata, seu potius antherae 3 pluresve filamento simplici insidentes. Fem.: ovarium liberum, uniovulatum: ovulo pendulo. Stylus 1. Stigma simplex. Pericarpium indehiscens, siccum. Embryo rectus, in centro albuminis. Zedeb. fl. Ross. IV. p. 1. 72 363. ‚ТУРНА Linn. gen. п. 1040. Nees jun. fasc. IV. t. 1. Endl. gen. п. 1709. Spicae eylindricae vel demum cylindrico - oblongae; su- pera mascula, inferior feminea. Masc. flores nudi 2—3 an- dri, setis cincti; filamenta connata vel apice libera. Fem. ovarium oblongum, demum longe stipitatum, stipite setis elongatis basi adsperso. Stylus filiformis. Stigma spathula- to - ovatum vel lineare et elongatum. Flores neutri clavati obtusi, mucrone stylum aemulante imposito, longe stipitati, stipite basi setis elongatis adsperso. Fructus subdrupaceus. Ledeb. l. c. 1101. Tyena Larirocra Linn. Foliis late linearibus planis culmum florentem superan- tibus; spicis eylindrieis contiguis, rarius remotiusculis; fi- lamentis florum masculorum anthera duplo triplove longio- ribus; floribus femineis bractea destitutis, stigmate obliquo spathulato-ovato acuto cum colorata parte ultra setas emer- gente. Koch. syn. l. c. p. 785. T. latifolia Linn. sp. 1577. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 249. — fl. Ross. p. 1. Kunth enum. III. p 90. Typha Gmel. fl. Sib. Г. p. 155. n. 70. (excl. var. а.). In paludibus hinc inde, v. gr. prope Tunka. Floret julio, augusto 2. 1102. Tyv»na ANGUSTIFOLIA Linn. Foliis anguste linearibus culmo florente longioribus; spicis cylindricis remotis, filamentis florum masculoram anthera sesquilongioribus, floribus foemineis plerisque basi bractea filiformi apice subspathulato dilatata setas aequan- te fultis; stigmate elongato anguste lineari longe attenuato, longe ultra setas emergente. Koch syn. l. c. 73 T. angustifolia Linn. sp. 1577. excl. var. в. — Kunth enum. III. p. 91. — Ledeb. fl. Ross. IV. р. 2. Typha Gmel. fl. Sib. I. p. 155. 134. n. 71. var. à. In Dahuriae paludibus hinc inde obvia. Floret julio, augusto 2 . 1103. Typna Laxmannı Lepech. Foliis culmorum florigerorum lanceolatis culmo multo brevioribus; fascieulorum sterilium anguste linearibus; spi- cis cylindricis plus minusve remotis, foeminea demum el- liptica. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 3. T. Laxmanni Lepech. in nov. act. acad. Petr. XII. p. 84. 555. 4: T. minor Smith fl. Brit. HI. p. 960.— Willd. sp. pl. IV. p. 197. T. minima Funck in Willd. sp. pl. IV. p. 498. — Koch syn. [. c. p. 786. — Kunth l. c. ]n transbaicalensibus a Lasmannio lecta. 36%. SPARGANIUM Linn. gen. n. 1041. Nees jun. fasc. IV. t. 2. — Endl. gen. n. 1710. Flores monoici, in capitula dense congesti, capitulis su- perioribus masculis. Stamina plurima, squamis membrana- ceis difformibus (staminibus abortivis) interjectis. Ovaria plurima, sessilia, libera vel bina inter se connata, singula perigonio e squamis 3 imbricatis cincta, unilocularia. Ovu- lum unicum, ex apice loculi pendulum, anatropum. Stylus simplex, ovario continuus. Stigma unilaterale. Fructus dru- paceus, 1 — 2 loeularis, epicarpio spongioso, endocarpio lignoso, apice pertuso, cum testa cohaerente. Semen inver- sum, basi cum epicarpio connatum, situm erectum men- tiens. Embryo cylindrieus, 1n axi albuminis carnosi, ex- 74 tremitate radiculari vix incrassata, supera. Ledeb. fl. Ross. We р: 9. 110%. SPARGANIUM ramosum Huds. Pedunculo communi ramoso, foliis basi triquetris lateri- bus concavis; capitulis masculis pluribus; drupa acuminata; stigmate elongato lineari recto. Ledeb. /. c. S. ramosum Huds. fl. Angl. ed. 2. p. 401. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 256. — Kunth enum. III. p. 89. — Koch syn. p. 786. S. erectum q Linn. sp. 1578. In paludosis prope Ircutiam occurrit. Floret julio, augusto 2 . 1105. SPARGANIUM SIMPLEX Huds. Pedunculo communi simpliei; foliis basi triquetris late- ribus planis; capitulis masculis pluribus; drupa acuminata; stigmate elongato lineari recto. Ledeb. |. c. p. 4. S. simplex Huds. fl. Angl. ed. 2. p. 404 (excl. var. f.) — Ledeb. fl. Alt. IV р. 256. Kunth 1. c. — Koch l. c. S. erectum ß. Linn. sp. p. 1378. Sparganium foliis adsurgentibus triangularibus. Gmel. fl. Sib. I. p. 155 (excl. var. a.) In paludosis prope Ircutiam, in transbaicalensibus atque in Dahuria. Floret julio, augusto. 2. 1106. SPARGANIUM LONGIFOLIUM Turcz. Pedunculo communi ramoso; foliis linearibus planis longissimis caulem longe superantibus, floralibus basi cu- cullatis; capitulis masculis pluribus; drupa........ ; stigmate subelongato lineari subobliquo. Ledeb. 1. c. S. longifolium Turez. cat. n. 1180 75 A sequente dignoscitur pedunculo communi ramoso, capitulis masculis pluribus, stigmate longiore angustiore subobliquo, atque foliis longissimis. In lacubus ad ostium fl. Angarae superioris, medio augusti florentem magna in copia inveni. 2. 1107. SPARGANIUM natans Linn. Pedunculo communi simplici; folus linearibus planis caule multo longioribus; capitulo masculo subsolitario; drupa acuta; stigmate brevissimo oblongo-lineari obliquo. Ledeb. 1. c. p. 5. S. natans Linn. sp. 1578 — Koch syn. |. c. Sparganium simplex Huds. р. 1. c. Sparganium foliis adsurgentibus triangularibus « var. minima foliis planiusculis. Gmel. fl. Sib. I. p. 155. In paludibus prope Ircutiam. Julio, augusto. 2. Ordo LXXXV. ORCHIDEAE Juss. gen. p. 64. - Perigonium superum, petaloideum, sexpartitum, irregu- lare, subringens: laciniae tres exteriores (sepala) et duo interiorum (petalorum) labium superius, (galeam) tertia interiorum, situ primario superior, ex torsione ovarii vero plerumque inferior, forma et saepe directione diversa, la- bium inferius, (labellum) referentes. Ovarium uniloculare, multiovulatum, placentis parietalibus. Stamina 3, ovario inserta. Filamenta cum stylo arcte connata, gynostemium componentia: duo lateralia sterilia, intermedio fertili, vel rarius duo lateralia fertilia, intermedio sterili. Anthera bilocularis : loculi dissepimentis incompletis saepe bi-vel quadrifidi; sacculi discreti et lateribus styli ultra producti adnati, vel coaliti et tunc anthera immobilis et persistens, 76 vel mobilis, operculiformis et decidua. Pollen conglobatum in massas ceraceas vel granulosas, granulis facile separa- bilibus vel elastice cohaerentibus. Stigma in interiore et superiore styli parte situm, area visco obducta et superius apiculo vel lamina, (rostello) terminatum. Capsula rimis 3 longitudinalibus dehiscens. Semina scobiformia. Embryo ad basin albuminis carnosi. — Herbae, foliis vaginantibus vel amplexicaulibus, interdum in squamas decolores contractis, floribus spicatis bracteatis, raro solitariis, radice fasciculata vel e tuberibus duobus integris palmatisve composita, qua- rum alterum quotannis perit. Koch syn. fl. Germ. ed. 2. Il. p. 788. Tribus 1. MALAXIDEAE Zindl. gen. et spec. Orch. p. 3. Pollen in massis ceraceis (polliniis) cohaerens, tela omni cellulosa superflua adempta. Anthera terminalis, opercula- ris. — Herbae epiphytae vel terrestres, foliorum basibus vel caulibus saepius incrassatis. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 48. 365. CORALLORHIZA Hall. hist. IL, p. 159. Lindl. 1. c. p. 533.—Reich. f. icon. fl. Germ. XIII—XIV. p. 159. t. 138—159. — Endl. gen. n. 1339. Perianthium ringens. Sepala lateralia adscendentia, basi obliqua, in cornu brevis forma decurrentia, superum erec- tum incurvum. Petala sepalis conformia, sed paulo minora, supra columnam conniventia. Labellum unguiculatum , basin versus bilamellatum, patulum, integrum vel trilobum. Columna libera, semiteres, petalis fere aequalis, elinandrio plano truncato; stigmate ovali in rostellum parvum recur- vum glanduliforme producto. Anthera bilabiata, bilocula- . ris, trivalvis (labii superioris valvulis connectivo colligatis; inferioris disjunctis). Pollinia 4 globosa, coriacea, mollia, 77 libera, nunc rostello leviter adhaerentia. Zedeb. fl. Ross. IV. p. 49. 1108. CoRALLORHIZA INNATA А. Br. »Aphylla, racemo paucifloro, ovario oblongo, cornu ad- nato, labelli trilobi lobo intermedio emarginato glabro , lateralibus subtruncatis: lamellis rectis ultra sinus vix productis. Ledeb. l. c. C. innata В. Br. hort. Kew V. p. 208. — Koch syn. p. 804. — Reich. f. l. c. Ophrys Corallorhiza Linn. sp. 1549. Ad ripam septemtrionalem Baicalis in sylvula humida prope Tolstoy mys, atque in Dahuria legi; ad torr. Wydrenka de cerpsit amic. Bunge. Floret julio. 7. 366. MICROSTYLIS Nutt. gen. Amer. 2. p. 196. Lindl. gen. et sp. Orch. p. 18. — Reich. f. ic. fl. Germ. 1. с. p. 165. t. 141. — Endl. gen. n. 1535. Sepala patentia libera, lateralia basi aequalia, saepius breviora. Petala patentia, linearia vel filiformia. Labellum patentissimum, cum columna angulum rectum formans, basi excavatum, sagittatum vel auriculatum integerrimum vel ‚ dentatum, tuberculis nullis. Columna minima, raro paulu- lum elongata, apice dentibus vel auribus 2 instructa. An- thera bilocularis. Pollinia 4, collateralia. — Ledeb. 1. c. . p. 20. 1109. Micnosrvris monorHyLLos Lindl. Саше mono -rarius diphyllo , racemo laxo multifloro, labello a basi ovali abrupte lanceolato acuto. M. monophyllos et diphyllos Lindl. orch. p. 19. — Ledeb. ft. Ross. 1. c. Reich. f. I. c. | 78 Malaxis monophyllos Sw. in act. Bot. Stockh. 1800. р. 234. Ophrys monophyllos Linn. sp. 1542. Orchis radicibus ovatis tunicatis, scapo nudo. Gmel. fl. Sib. 1. p. 20. Prope Ircutiam hinc inde, ad Baicalem australem prope ostium torr. Chara-Murin, ubi cum forma diphylla crescit. Floret junio, julio. 2. 367. MALAXIS Sw. l.c p 255. t. 3. P. Lindl. orch. p. 23. — Nees jun. icon. gen. fl. Germ. fasc. I. t. 16. — Reich. f. l. c. p. 165. t. 149. — Endl. gen. n. 1337. ; Sepala patentia, libera, subaequalia. Petala sepalis duplo minora, conformia. Labellum posticum , adscendens, con- cavum, integerrimum, etuberculatum, petalis conforme. Columna minima, teres, apice utrinque dentata. Anthera bilocularis. Pollima 4, incumbentia. Zedeb. 1. c. p. 51. 1110. Maraxis PALUDOSA Sw. Г c. p. 235. Lindl. l. c. p. 24. — Reich. f. 1. c. Ophrys paludosa Linn. sp. 1541. Caulis pentagonus, inferne 3—4 folius. Flores viridi-flavescen- tes: labello concavo acuminato. In Dahuria crescere asseritur a Pallasio, in Sibiria Baicalensi ^ а Georgio. Nullibi a me visa. Tribus II. VANDEAE 14041. gen. et sp. orch. p. 135. Pollen in massas ceraceas definitas cohaerens, sub an- thesi lamellae elastiae (caudiculae) et glandulae stigmatis agglutinatas. Anthera terminalis, raro dorsalis, opercula-. ris. — Herbae epiphytae vel terrestres, nunc pseudo -bul- 19 bis oligophyllis gaudentes, nunc caulescentes. Zedeb. I. c. p. 22. 368. CALYPSO Salisb. parad. Lond. t. 89. Ш. 1. cc. p: 179. = Reich. f. l.c. p. 158: 1.197. — Endl. gen. n. 1439. Perianthium patens aequale secundum. Labellum coria- ceum, sub apice saccatum, trilobum: lobis lateralibus con- natis, intermedio dilatato barbato oppositis. Columna erec- ta, petaloidea. Anthera infra - apicalis bilocularis. Pollinia 2, bipartita, incumbentia, in glandula membranacea, sub- quadrata, transverse sessilia. Ledeb. l. c. 1111. Carvpsosonrarrs Salisb. 1. c. C. bulbosa Reich. f. 1. c. Cypripedium bulbosum Linn. sp. 1547. Limodorum boreale Sw. in Litt. Willd. sp. pl. IV. p. 122 Herba rhizomate bulboso, foliis solitariis ovatis subcordatis, flore terminali unia, specioso, roseo. In sylvis densis montosis ad Baicalem prope Listwenischnaja, prope pagum lelowka et alibi ad fl. Angaram; in Dahuria a Pallasio indicata. Floret majo 2 .- Tribus III. OPHRYDEAE Lindl. gen. et sp. orch. p. 257. Pollen in massas ceraceas innumeras cohaerens, ope axeos arachnoideae elasticae glandulae stigmatis aggluti- natae colligatos. Anthera terminalis, erecta vel resupinata, omnino persistens: loculis complanatis. — Herbae terres- tres, radicibus tuberosis, foliis succulentis planis. Zedeb. веры 09. 80 369. ORCHIS Linn. gen. n. 1009 (excl. spp.). Lindl. l. c. р. 258.—Nees jun. 16. gen. fl. Germ. fasc. I. t. 1. — Reich. f. I. c. p. 14. t. 10—69. — Endl. gen. n. 1507. Flores galeati. Sepala subaequalia: supremum cum peta- lis in fornieis speciem connivens; lateralia nunc conver- gentia , nunc reflexa. Petala erecta, sepalo subaequalia. Labellum anticum , calcaratum , integrum vel divisum , cum basi columnae connatum. Anthera erecta , loculis contiguis parallelis. Glandulae polliniorum 2. distinctae , eucullo communi (i. e. plicatura cucullata stigmatis vel rostelli) inclusae. Ledeb. l. c. 1112. Orcms muiramis Linn. Foliis oblongis acutis, spica cylindracea, sepalis acutis obtusisve, labello tripartito: laciniis lateralibus linearibus: intermedia basi lineari sensim dilatata bifida cum dente interjecto setaceo; lobis oblongis plurinerviis divaricatis apice crenulatis; calcare ovario plus duplo breviore; bracteis membranaceis ovario multoties brevioribus; tuberi- bus indivisis. Zedeb. 1. c. p. 61. О. militaris Linn. fl. Suec. р. 510 (ex parte). Lindl. l. c. p. 274. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 168. — Koch syn. р. 789. О. Rivini Gou. 11. t. 74. — Reich fil. l. c. p. 90. t. 24. Orchis radicibus subrotundis, labello quadrifido, laciniis anterioribus latiusculis, posterioribus remotis, fere conver- gentibus. Gmel. fl. Sib. I. p. 14. In montosis herbosis prope Ireutiam, in Вена atque in Dahuria. Floret junio, julio 2. 1113. Orcuis paucırLora Fisch. Саше diphyllo bifloro , foliis lineari-lanceolatis distantı- 81 bus internodiis brevioribus; sepalis acutis lateralibus refle- xis, petalis conniventibus obtusis, labello cuneato 4 denta- to pubescente caleare subhorizontali rectiusculo breviore; bracteis ovato-lanceolatis foliaceis floribus subremotis brevioribus; tuberibus sphaericis minutis. О. pauciflora Fisch. ex Lindl. orch. р. 280. — Reich. fil. 1. c. p. 175. t. 170. f. 1. Gymnadema pauciflora Lindl. i. c.==Ledeb. fl. Ross. IV. p. 66. In Dahuria dicitur crescere. Mihi omnino ignota. 1115. Oncus sauna Turez. Foliis oblongo = lanceolatis patentibus; spica laxiflora; sepalis angustis obtusis , lateralibus longioribus , labello rhomboideo crenato subtrilobo , lobo medio productiore obtusiusculo puberulo; calcare pendulo acuminato ovarium subaequante; bracteis herbaceis lineari-lanceolatis florum longitudine; tuberibus palmatis. O. salina Turez. pl. exs. — Lindl. orch. p. 259. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 55. * О. incarnata (sublatifolia sesquipedalis Altaica) Reich. eat ie: p. 50. t. 48. f. 2 et 170, f. 2, Speciem hanc, quém cl. Lindley et postea Ledebour accepe- runt, olim distinxi ab Or. latifolia calcare elongato acuta ovario vix breviore, interdum longiore. Nunc celeb. Reichen- bach filius, forsan non immerito, cum multis aliis ad varie- tates О. incarnatae retulit, attamen planta nostra, comparata cum definitione et cum tabula citata t. 53 etiamsi forma foliorum ad О. incatnatam accedit, eorum directione magis ad O. latifoliam vergit. Ergo dubia remanet et media inter utramque, illasque forsau jungens. Forma latifolia, foliis omnino O. latifoliae donata. Tabula 170 Reichenbachii a nostris speciminibus directione foliorum abhorret. № 3.1854, 6 82 In humidis subsalsis prope salinas Selenginenses (angustifolia) et in Dahuria (latifolia). Crescit etiam in borealibus ad Le- nam v. gr. prope Irkutsk, nec non in Mongolia Chinensi. Floret junio, julio. 2. 1115. Oncuis LaTiFOLIA Linn. Caule fistuloso, foliis e basi angusta medio dilatatis pa- tentibus, apice acutiusculis vel acutis; sepalis ovatis acu- tiusculis, labello subrhomboideo vel obovato suborbiculato crenato leviter trilobo lateribus deflexo; calcare pendulo cylindraceo vel conico, ovario (in nostris) subduplo bre- viore; tuberibus palmatis. O. latifolia Linn sp. 1554. — Lindl. l. c. p. 260. — Kock syn. 1. с. p. 792 — Reich. fil. I. e. p. 57. t. 150—152. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 54. (excl. forte var.). Orchis radicibus. palmatis, calcare crasso germine breviore; labello trifido, lineis picto; bracteis flore longioribus. Gmel. fl. Sib. I. p. 24. In pratis subhumidis prope Ircutiam alibique haud infre- quens. Floret cam praecedentibus. 2. 1116. Oncnuis МАСОТАТА Linn. Caule solido subsexfolio; foliis superioribus diminutis bracteiformibus, supremo a spica longe remoto, intermediis lanceolatis utrinque attenuatis, infimis oblongis; perigonii laciniis lateralibus patentibus, labelli trilobi lobis laterali- bus crenato-dentatis intermedio acuto latioribus; calcare conico cylindraceo descendente ovario breviore; tuberibus palmatis. О. maculata Linn. sp. 1355. — Lindl. 1. c. p. 266. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 168 — fl. Ross. IV. p. 58. — Koch syn. р. 792. — - Reich. fil. I. c. p. 65. t. 55. 83 Orchis radicibus palmatis, calcare crasso germine breviore, labello trifido, bracteis longitudine floris. Gmel. fl. Sib. 1. p. 25. In pratis humidis ad thermas Turkenses. Floret junio, julio. 2 . 370. GYMNADENIA A. Br. in hort. Kew. V. p. 191. (ex parte). Lindl. orch. p. 275. — Nees jun. l. c. fasc. I. t. 6. excl. f. 13— 20. — Reich. fil. l. c. p. 108. t. 66—73. Endl. gen. n. 1509. Flos orchidis. Loculi antherae paralleli, contigui, basi nunquam elongati, rostello minimo, complicato. Pollinia glandulis nudis. Ledeb. I. c. p. 64. 1117. GYMNADENIA CONOPSEA R. Br. Foliis inferioribus lineali-oblongis, summis lanceolato- linearibus acuminatis; spica cylindracea densa; sepalis lateralibus patentibus , labelli trilobi lobis ellipticis obtusis integerrimis subaequalibus; calcare filiformi ovario fere duplo longiore; tuberibus palmatis. Ledeb. J. c. С. conopsea А. Br. l. c. Lindl. orch. 1. с. Ledeb. fl. Alt. IV. p. 169. — Koch sym. p. 794. — Reich. f. l. c. p. 113. t. 70—75. Orchis conopsea Linn. sp. 1355. Orchis radicibus palmatis, calcare germinibus longiore, labello aequaliter trifido unicolore. Gmel. fl. Sib. I. p. 22. fi. alpina minor, spica breviore compactiore, labello cu- neato subundulato. Reich. l. c. t. 73. In pratis montanis prope Ircutiam et ubique vulgaris, var. р in alpinis v. gr. ex adverso rivuli Monda, prope limites Chinenses. Varietatem densifloram e coloniis Americanis Rossicis comm. Dr. Blaschke. Fioret junio, julio. 2. 6* —S | aS one oe ———— ptits 84 1118. Gymnapenia cucuLLATA Rich. Foliis radicalibus 2 membranaceis, altero suborbiculato, altero oblongo-elliptico, caulinis subsolitariis vel duobus remotis lanceolato-linearibus linearibusve acuminatis ad- pressis, demum patentibus; spica secunda, sepalis petalis- que erectis in galeam cohaerentibus , labello horizontali tripartito: laciniis lateralibus filiformibus, intermedia lineari versus apicem subdilatata lateralibus longiore; calcare ar- cuatim adscendente obtuso labello breviore. — Ledeb. 1. c. p. 66. G. cucullata Rich. adn. Lindl. ile pA279: — Reich. fl. l c. p. 109. t. 66. Orchis cucullata Linn. sp 1552. Orchis radice rotunda, cucullo tridentato. Gmel. Л. Sb. p. 16. t. 5. f. 2—2*. In rupe umbrosa ad fl. Ircut, prope pagum Wedenskaja atque in Dahuria. Floret majo, junio. 2. 371. PERULARIA Lindl. in bot. reg. 1701, orch. p. 281. Reich. fil. 1. с. p. 116. t. 74. — Endl. gen. n. 1510. Sepala lateralia deflexa. Petala carnosa cum sepalo su- premo erecta. Labellum calcaratum, carnosum, integrum. Anthera recumbens, nana. Polliniorum glandulae in bur- siculis duobus distantibus bivalvibus inclusae. Rostellum plicatum. Ledeb. I. c. | 1119. Perurarıa Fuscescens Lindl. 1. с. Reich. fil. L. c. Orchis fuscescens Linn. sp. 1556. — Turez. cat. n. 1097. Orchis radicibus multis, labello basi alato, calcare germinis longitudine. Gmel. ff. Sib. I. p. 20. t. 4. f. 2. 89 Pedalis vel sesquipedalis. Folia 2 versus basin caulis lato- elliptica, parum remota, reliqua pauca 1—3, multo minora, lanceolato-linearia, sensim in bracteas abeuntia. Spica la- xiuscula 6—8 pollicaris. Bracteae inferiores flore longiores. Sepalum supremum suborbiculatum , erectum ; lateralia oblonga pendula. Labellum medio elevatum et serie unica tubereulatum, basi utrinque auriculis duabus acutis divari- calis auctum. Calcar pendulum, extrorsum-curvatum, labello longius. Tubera palmati - multipartia. In montosis sylvaticis prope Ircutiam rarissima, ad Baicalem ex adverso Listwenischnaja usque ad 18 specimina legi , in Dahuria etiam indicatur sed nullibi vidi. Floret junio, julio 2. 312. PLATANTRERA Rich. orch. Eur. p. 55. Lindl. orch. p. 284. — Nees jun. l. c. fasc. I. t. 7. Reich. f- I. с. p. 117. t. 75 — 85. Endl. gen. n. 1515. "Perigonium orchidis. Labellum indivisam vel 3 partitum. Calcar elongatum filiforme. Anthera loculis basi divergen- tibus. Glandulae nudae. Stigma labio superiore (rostello) plano, autherae adnato, canalibus bases antherae retinenti- bus. Processus carnosi nulli. Ledéb. 1. c. p. 68. 1190. ParANTHERA BIFOLIA Reich. Foliis radicalibus binis oblongis erectiusculis; caulinis minutis lanceolato - linearibus; spica laxa multiflora; label- lo indiviso lineari, calcare ovario sesquilongiore filiformi; antherae loculis parallelis. Ledeb. l. c. p. 69. P. bifolia Reich. fl. Germ. exc. p. 120.—Lindl. orch. p. 285.— Koch syn. p. 795. — Reich. fil. l. c. t. 75. f. Ш. 76. f. Пе 74. P. solstitialis © Boenn. in Reich. f. 1. c. p. 120. TET и t 86 Orchis bifolia Linn. sp. 1351. Habenaria bifolia R. Br. in hort. Kev. V. p. 195. Orchis radicibus conicis, labello lingulato simplieissimo. Gmel. fl. Sib. I. p. 46. In umbrosis prope Ircutiam, in transbaicalensibus et in Dabu- ria non rara. Floret junio, julio 2. 1191. PLATANTHERA OLIGANTHA Turcz. Foliis binis, inferiore oblongo vel elliptico obtusiusculo . multinervio, superiore lineari-oblongo trinervio acutiuseu- lo; spica subconferta 3—6 flora; sepalo superiore latissimo orbiculari, petalis oblongis acutiusculis; labello acuto sub- faleato calcaris conici arcuati longitudine, ovario duplo bre- viore; tuberculo parvo biloso, fibris carnosis elongatis cir- cumdato. Habenaria chlorantha Turcz. cat. Baic. Dah. n. 1098, postea H. viridiflora nominata. — Ledeb. fl. Ross. IV. p 88. Platanthera obtusata Lindl., mihi tantum ex icone Reichen- bachia nota, ita videtur huic similis ut diu haesitavi an cum illa conjungeretur. Tuberculum autem omnino diversum , calcar longitudine germinis, folia nervis paucioribus 8 — 9 (in nostra 13—21) percursa, venulis transversalibus inter nervos plane nullis (in nostra numerosis). Inflorescentia si- _ milis, sed caulis in nostra semper diphyllus. Pauca specimina legit beatus Kuznetsow in alpe Nuchu-Daban ad torr. Aladscheja, mense julio florentia z. 1122. PrarawrHERA virinis Lindl. Foliis basi cuneatis in bracteas decrescentibus; labello ligulato 3 dentato dente intermedio minore; perigonii folio- lis lateralibus internis linearibus; bracteis foliaceis oblon- 87 gis vel lanceolato - linearibus florem aequantibus vel bis superantibus. P. viridis Lindl. syn. 261. — Reich. fil. l. c. p. 129. t. 82. Satyrium viride Linn. sp. 1557. Orchis viridis Sw. act. Holm. 1800. p. 207. Habenaria viridis R. Br. in hort. Kew. V. p. 192. Gymnadenia viridis Rich. ann. mus. IV. p. 57. Coeloglossum viride Hartm. Scand. 209.— Koch syn. II. р. 795. Peristylus viridis Lindl. orch Br. fl. ed. 2. p. 261. — orch. p. 299. — Ledeb. fl. Ross. p. 72. Г In montibus Kultukensibus ad Baicalem rarissima, ad acidu- lam Pogromezensem legit cl. Basnin, in aprieis ad Noryncho- roi et ad torrentem Dschylgyn beatus I. Kirilow. Floret ju- nio et julio 2. _ 378. HERMINIUM A. Br. in hort. Kew. V. p. 191. Lindl. orch. p. 305. — Nees jun. l. c. fasc. Г.в. 9. — Reich. fil. l. c. p. 105. t. 63. 64. 65 f. 1. — Endl. gen. n. 1524. Perigonium campanulatum. Sepala membranacea, subae- qualia. Petala angustiora, medio bidentata , subcarnosa. La- bellum basi saccatum, hastato - trifidum. Anthera crecta, loculis basi divergentibus, processu rostellari nullo; stami- nodiis squamaeformibus. Polliniorum caudiculae brevissi- - mae, glandulae maximae, cucullato - concavae, nudae. Le- deant А 1123. Hermintuom Monorcuis A. Br. Petalis trilobis: lobo medio elongato; labello profunde 3 fido: laciniis linearibus; lateralibus subhastato patentibus, intermedia duplo longiore. Ledeb. 1. с. 88 H. Monorchis В. Br. 1. c. Lindl. orch. p. 505. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 471. — Koch syn. p. 798, — Reich. f. l. c. p. 105, t. 63. i Orchis Monorchis Linn. sp. 1542. Orchis radice subrotunda, labello hastato. Gmel. fl. Sib. Г. р. 16. (excl. pl. Stelleriana et icone ex Lindl.). In pratis humidis ubique abundat. Floret majo, junio 2. Tribus IV. ARETHUSEAE Lindl. orch. p. 381. Pollen pulvereum aut in lobulos minutos elastice cohae- rentes colligatum. Anthera terminalis, opercularis, persi- stens aut decidua. Ledeb. l. c. p. 76. 374. EPIPOGUM J. G. Gmel. fl. Sib. 1. p. 42. t. 2.f. 2. Lindl. orch. p. 382. — Reich. fil. 1. c. p. 156. t. 116.— Endl. gen. n. 1545. Perigonium bilabiatum. Sepala angusta, acuta, deflexa. Petala conformia, deflexa. Labellum posticum, basi ventri- coso - saccatum, trilobum: lobis lateralibus auriculiformi- bus, intermedio tuberculis seriatis lineato. Columna brevis truncata, stigmate tubulari prominente. Ledeb. l. с. p. 77. 1194. Erırocum aPHyrLUM. Sw. sum. veg. Scand. 1814. p. 52. — Reich. l. c. E. Gmelini Rich. adnot. 56. — Lindl. 1. c. Koch syn. p. 799. Caulis aphyllus, vaginis aliquot membranaceis instructus. Racemus 2—8 florus. Flores penduli resupinati. Perigonium _ sordide flavum. Calcar dilute carneum. In sylvula muscosa, arboribus putrescentibus impleta prope Tunka. Floret julio. 2. 89 Tribus V. NEOTTIEAE Lindl. orch. p. 441. Pollen pulvereum aut in lobulos elastice cohaerentes eolligatum, Stigma saepius in rostellum fissile elongatum. Anthera dorsalis, persistens, cum stigmate aut columnae facie subparallela. Ledeb. 1, c. р, 79. 375. NEOTTIA Linn. in act. Ups. 1740. p. 55. Lindl. orch. p. 447. — Nees jun. l. c. fasc. I. t. 15. (sub Neottidio) Reich. fil. l. c. p. 144. t. 121 et 126. f. 1—2. — Endl, gen. п. 1551. Sepala et petala conformia, decolora, patula et reflexa, Labellum liberum pendulum oblongum , sepalis longius, basi excavatum, apice bilobum. Columna elongata, teres, carnosa, libera: rostello ovato, obtuso, labio stigmatis in- feriore minore. Clinandrium planum, margine carnosum, raro in cucullum aut processum productum. Anthera dor- salis ovata bilocularis. Pollinia 2 sulcata pulverea: glan- dula nulla? Ledeb. [. e. p. 81. 1125. Neorria Kamczarıca Spr. Subpubescens, sepalis ovatis patentibus, petalis minori- bus linearibus obtusis; labello lineari bilobo; clinandrio cucullato; bracteis ellipticis: inferioribus acutis, superiori- bus apice rotundatis. Ledeb. l. с. p. 82. N. Kamezatica Spr. syst. veg. Ш. p. 707. — Lindl. 1. c. — Reich. 1. c. p. 146. t. 126. f. 1—2. Ophrys Kamezatica Linn. sp. 1545, Ophrys aphylla Gmel. fl. Sib. I. p. 25. Crescit cum äntecedente, eodemque tempore floret. 90 376. EPIPACTIS Hall. enum. stirp. Helv. I. p. 277. Lindl. orch. p. 460. — Nees jun. l. c. fasc. I. t. 10. — Reich. f. 1. c. p. 139. t. 131—136. — Endl. gen. n. 1553. Perigonium patens, conforme : sepalis petalisque sub- aequalibus. Labellum oblongum , liberum , interruptum: hypochilio concavo carnoso: epichilio petaloideo, dilatato indiviso, basi calloso. Columna teres vel antica complanata, stigmate quadrato, deorsum prominente. Anthera postica. cordata, mutica, in stigma truncatum apiculatum incum- bens. Pollinia pulverea, bipartita, apice angustata. Ledeb. l. c. 1126 Eprpactis PALUSTRIS Sw. Foliis lanceolatis , vel ovato - lanceolatis ; hypochilio cuneato - truncato margine laevi, epichilio membranaceo subrotundo obtusissimo undulato basi bilamellato sepalis longiore. Ledeb. 1. c. E. palustris Sw. in act. Holm. 1800. р. 252. — Lindl. l. c. Koch syn. p. 801. — Reich. fil. 1. с. p. 159. t. 151. Serapias longifolia Linn. syst. veg. ed. 12. IL. p. 593. S. palustris Scop. fl. Carn. II. p. 204. | » Serapias caule multifolio multifloro. Gmel. fl. Sib. I. p. 8. 11 floribus purpureis. In paludosis prope Ircutiam ad rivulum Kaja. Floret julio. 4.’ 1197. Eripacris LATIFOLIA Sw. Folüs ovatis oblongisve margine nervisque pubescenti- scabris internodio longioribus; perigonio demum patentis- 91 simo glabro, hypochilio subrotundo intus suberenulato in- tus tubereulatim calloso, epichilio breviore cordato acumi- nato, basi bituberculato sepalis paulo breviore. Zedeb. 1. с. p. 83. E. latifolia Sw. 1. c. Lindl. 1. c. Ledeb. fl. Alt. IV. p. 172. — Koch syn. p. 804. E. Helleborine Crantz 3—4. Reich. f. 1. с. p. 142—145. E. viridiflora et latifolia viridiflora Reich. f. 1. c. t. 155—456. Serapias latifolia Linn. syst. veg. 678. . S. Helleborine <. Linn. sp. 1544. Serapias caule multifolio multifloro Gmel. fl. Sib. I. p. 8. 1 floribus viridi et rubenti variis. Prope Ircutiam in lapidosis montis Wercholenskaja rarissima. Floret julio. 2. 371. SPIRANTHES Rich. orch. Eur. 28. Lindl. orch. p. 463. — Nees jun. l. c. fasc. T. t. 13. — Reich. fil. 1. с. р. 150. t. 122—125. — Endl. gen. ESET | Perigonium ringens. Sepala lateralia labello supposita, basi obliqua in ovarium decurrentia, dorsale petalis agglu- tinatum. Labellum pedi productae columnae affixum, un- guiculatum, raro sessile, oblongum, saepius apice dilata- tum, nune. trilobum, saepius callis duobus infra medium instructum , columnae adpressum eique marginibus inflexis arcte adhaerens. Columna basi arcuata et ovarii apicem oblique terminans, in pedem producta, teres: stigmate ovato, in rostellum acuminatum demum bifidum vel obtu- sum emarginatum , raro corneum indivisum , producto. Anthera dorsalis, acuminata vel obtusa, nunc membrana apiculata , bilocularis: clinandrio utrinque membranaceo 92 marginato. Pollinia 2, pulverea bipartita, glandulae com- muni oblongae affixa. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 84. 1198. SPIRANTHES AUSTRALIS Lindl. Foliis radicalibus caulinisque linearibus vel subeuneato- linearibus obtusis acutisve; floribus spiralibus glabris aut saepius pubescentibus; bracteis ovatis ovario longioribus; labello oblongo apice dilatato crispo supra piloso. Ledeb.1. c. S. australis Lind. l. c. S. amoena Spr. syst. veg. III. p 708. — Ledeb. fl. Alt IV. p. 175. — Reich. fil. l. c. p. 152. t. 124. — Tures. cat. n. 1109. Neottia amoena M. Bieb. fl. Taur. Cauc. Ш. p. 606. Epipactis foliis plerisque ex lineari-lanceolatis. Gmel. fl. Sib. L. DATANT O2 f dr Orchis spiralis seu Monorchis floribus purpurascentibus Stell. fl. Irc. msc. ex Gmel. fl. Sib. I. p. 19. In pratis herbosis prope Ircutiam, alibique copiose provenit. Floret majo, junio. 2. 318. GOODYERA A. Br. in hort. Kew. V. p. 197. Lindl. orch. p. 499. — Reich. l. c. p. 155. t. 130. — Endl. gen. n. 1559. Sepala herbacea lateralia labello subposita; dorsale cum petalis in galeam agglutinatum. Labellum liberum vel col- cumnae adnatum, ventricosum vel concavum, ecallosum, indivisum. Columna nana, recta, stigmate membranaceo, rotundato et rostrato. Anthera dorsalis. Pollinia 2. sectilia. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 85. 1199. Goopyera REPENS В. Br. Foliis radicalibus ovatis reticulatis petiolo longioribus; spica elongata secunda pubescente; bracteis florum longitu- 93 dine; sepalis ovatis acutis pubescentibus; labello ventricoso acuminato deflexo. Ledeb. l. c. С. repens В. Br. l. c. p. 198 — Lindl. 1. c. Ledeb. ft. Alt. IV. p. 171. — Koch syn. р. 802. Reich. fil. 1. c. Satyrium virens Linn. sp. 1559. Epipactus foliis ovatis radicalibus Gmel. fl. Sib. I. p. 15. In sylva muscosa ad fl. Ircut prope Tunka, simul cum Epipogo et Neottia Kamczatea, in montibus excelsis prope Barguzin . atque in Dahuria prope Schilkinskoi Zawod. Floret julio % . Tribus VI CYPRIPEDIEAE Lindl. orch. p. 525. Stamina 3, quorum lateralia fertilia, intermedium steri- le. Pollen granulosum, demum in massam pultaceam sub- deliquescens. Stylus semiliberus. Stygma in areolas 3 sta- minibus oppositas divisum. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 86. 379. CYPRIPEDIUM Linn. gen. n. 1015. Lindl. orch. 1. с. Reich. fil. 1. с. p. 166. t. 143—146.— Endl. gen. n. 1618. Perigonium patens. Sepala lateralia connata aut distincta, Jabello subposita. Petala libera sepalis angustiora. Label- lum inflatum, margine utrinque auriculato, inflexo. Colum- na nana. Stamina 3, quorum unum sterile centrale, dilata- tum inflexum; 2 fertilia lateralia. Antherae sub stamine sterili latentes, subrotundae, biloculares. Pollen pultaceo - granulosum. Stylus subliber, teres, stigmate disciformi ter- minatus. Ledeb. l. c. 1130. Cyprieepium Cacceotus Linn. Caule folioso 1 — 2. (rarissime 3) floro, foliis ellipticis acutis vel acuminatis pubescentibus glabrisve; stamine ste- üt IN 94 rili elliptico obtuso vel orbiculato submucronato; sepalis oblongis acuminatis subaequalibus labello longioribus: an- tico bidentato, petalis oblongo linearibus acuminatis rectis, labelli ore constricto. Ledeb. l..c. C. Calceolus Linn. sp. 1546. — Lindl. l. c. p. 527. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 474. — Koch syn. p. 804. — Reich. fil. L. c. p. 467. t. 444. Calceolus foliis ovato-lanceolatis 1. Nectario petalis multo minore. Gmel. fl. Sib. I. p. 2. t. 4. f. 1. a. В. Labellum luteum, sepala petalaque atropurpurea, varietatem floribus totis luteis non vidi. In sylvis montosis prope Ircu- tiam, intransbaicalensibus atque in Dahuria cum congeneri- bus haud rara. Floret majo, junio 2. 1131. Cypripepium MACRANTHOS Sw. Caule folioso uni vel rarissime bifloro; foliis lato-ellipti- eis acutis; stamine sterili cordato-acuminato; sepalis inae- qualibus, dorsali lato-elliptico acuto: antico minore biden- tato, petalis oblongis vel subovato-lanceolatis acuminatis, labelli ore contracto brevioribus, interdum longioribus. C. macranthos Sw. et ventricosum Sw. in caet. Holm. 1800. p. 251. — Lindl. l. c. p. 528. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 174.— fl. Ross. IV. p. 87. C. macrantbos Sw. in Reich. fil. l. c. p. 169. t. 146—145. Calceolus foliis ovato-lanceolatis 11 nectario amplissimo. Gmel. fl. Sib. I. p. 2. t. 4. fJ. 2. y. Calceolus purpureus speciosus. Amm. Ruth. Cypripedium ventricosum Sw., quod nunquam copiose prove- nientem observavi, hinc inde cum C. macrantho promiscue crescentem vidi, praeeunte cl Reichenbachio filio, pro va- rietate hujus habeo. Distinguitur petalis lateralibus label- 95 lum quidquid, minus tamen quam in icone citata t. 145. superantibus. Labellum petala, sepalaque rosea. 1132 CyPRIPEDIUM GUTTATUM Sw. Caule diphyllo unifloro, foliis ellipticis vel ovato-ellipti- cis apiculatis ciliatis; stamine sterili ovato - emarginato ; bractea oblonga acuminata ovario longiore; sepalo dorsali maximo lato vel suborbiculari - elliptico acuminato label- lum aequante vel superante: antico bidentato labello bre- viore; petalis oblongis obtusis. acutatis labello subrotundo ore patulo paulo brevioribus. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 88. C. guttatum Sw. l. c. — Lindl. l. c. p. 529. — Ledeb. fl. Alt. IV. p. 174. — Reich. f. l. c. p. 466. t. 145. Calceolus foliis ovatis binis caulinis Gmel. fl. Sib. I. p. 4. . Calceolus minor flore vario. Amm. Ruth. p. 155. t. 22. Labellum, sepala petalaque alba, maculis purpureis picta. Ordo LXXXVI. IRIDEAE Juss. gen. p. 57. Flores hermaphroditi regulares vel irregulares. Perigo- nium corollinum sexpartitum: laciniis aequalibus vel inte- rioribus saepius minoribus, rarissime majoribus. Stamina 3, basi laciniarum perigonii exteriorum adnata. Filamenta libera, vel basi aut juxta totam longitudinem connata. An- therae extrorsae , loculis longitudinaliter. dehiscentibus. Ovarium inferum, triloculare. Ovula in loculis plurima, vel rarius pauca, bi-pluriseriata, interdum uniseriata, an- gulo centrali inserta, plerumque horizontalia. Stylus sim- plex. Stigma 3, saepissime petaloideo - dilatata vel convo- luta, integra, 2—3 fida vel bilabiata. Capsula 3 locularis, loculicide trivalvis: valvis medio septiferis; placentis disse- 96 pimentorum margini adnatis vel in columnam centralem, à dissepimentis solutam persistentem connatis. Semina pluris ma vel rarius pauca. Testa membranacea vel chartacea aut interdum coriacea vel carnosa, umbilico basilari ope rha- pheos saepius liberae vel solubilis cum chalaza apicali, vix non semper manifesta, conjuncto. Albumen copiosum, car- nosum vel carülagineum, imo subcorneum. Embryo axilis vel in seminibus pressione mutua deformatis etiam sublate= ralis, albumine plerumque brevior, extremitate radicular; umbilicum attingente, in fructu ut plurimum centripeta, rariusve supera vel infera. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 92. 380. IRIS Linn. gen. n. 59. Nees jun. fasc. I. t. 18. — Endl. gen. n. 1996. Perigonii laciniis exterioribus saepissime reflexis, basi barbatis vel nudis, rarissime cristatis; interioribus ereetis, saepe minoribus vel nonnunquam minimis. Stamina 3, fi- lamenta filiformia vel subulata. Ovarium obsolete trigonum triloculare. Ovula plurima, horizontalia, anatropa. Stylus triqueter, basi saepius cum perigonii tubo connatus. Stig- mata 3, petaloideo dilatata, supra carinata, subtus canali- culata, plica transversa bilabiata, staminibus opposita. Cap- sula coriacea. Semina plurima, horizontalia, compresso - plana marginata, rhaphe tenui intra testam laxam libera. Embryo axilis, albumine carnoso multo brevior, extremi- tate radiculari umbilicum attingente, infera. Ledeb. 1. c. Sectio 1. INUBERBES. Perigonii laciniae exteriores basi nudae. Omnes nostrae radice tuberosa gaudent et praeter s. Pseud- Acorum, peri- gonio caeruleo aut violaceo, variante albo donatae. 4 97 1133. Iris venrricosa Рай. Foliis radicalibus paucis linearibus, caulinis geminis en- siformibus, radicalibus duple brevioribus: infimo lineari, superiori lanceolato - spathaeformi; caule foliis radicalibus paulo interdum subduplo breviore bifloro; spatha inflata evario 2—3 ple longiore. I. ventricosa Pall. itin. Ш. p. 320. app. p. 712.1. 62. B. f. 1.— Ledeb. fl. Ross. IV. p. 94. In pratis siccis Dahuriae v. gr. ad fl. Borsa copiose provenit. Obs. Iris tenuifolia Pall. a Pallasio inter plantas Dahuricas, per errorem quandam indicata, nam tabula Gmeliniana cita- ta, ad I. Ruthenicam spectat. 113%. Iris Rurnanica Ait. Foliis late linearibus ensiformibus erectis, caule cum flore solitario longioribus; caule inferne foliis paucis spa- thaeformibus instructo; spatha communi diphylla: foliolis subaequalibus submembranaceis oblongis acuminatis, exte- riore sublatiore, perigonii tubo ovarium pedicellatum, ob- tuse hexagonum, bis vel ter superante. Ledeb. J. c. I. Ruthenica Ait. hort. Kew. ed. 2. 4. p. 117. — Ledeb. fl. Alt. 1. p 58. I. verna Pall. itin. ИТ. р. 213. 250. (nomen jure antiquitatis forte praeferendum.). 1. tenuifolia Pall itin. quo ad tubulam citatam. Iris foliis linearibus, corollis imberbibus, fructu obtuse tri- gono turbinato. Gmel. fl. Sib. I. p. 26. t. 5. f. 1. lris humilis angustifolia coerulea, testa seminali non rostrata ‚alba. Messersch. in Amm. Ruth. p. 105. Omnium vulgatissima in graminosis, primo vere florens, odo- remque gratum spirans. Variat interdum floribus albis 2. NM 3. 1854 7 98 . 1135. Ims uNIFLORA Pall. Folus linearibus vel lanceolato - linearibus ensiformibus acutis caulem cum flore solitario subaequantibus, demum excrescentibus caule duplo longioribus flaceidis; caule in- ferne foliis paucis spathaeformibus instructo; spatha com- muni diphylla: foliolis ventricosis subaequalibus chartaceis, apice scariosis obtusis (vel rarius acutiusculis), perigonii tubo ovarium obtusissime hexagonum, breviter pedicella- tum vix superante. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 94. I. uniflora Pall. in Willd. herb. n. 995. — Link. Jahrb. 4, 5. p. 741. — В. et Sch. syst. veg. 4. mant. p. 518. Variat interdum foliorum latitudine: spathae foliolis plerum- que obtusissimis, rarissime acutiusculis, florum magnitu- dine, pedicello et perigonii tubo paulo longiore vel bre- viore ; semper vero ab antecedente dignoscitur foliis hor- notinis florendi tempore caulis altitudinem vix attingenti- bus vel rarissime parum superantibus demum longe excres- centibus ; spatha breviore ventricosa, foliolis latioribus chartaceis nec submembranaceis, perigonii tubo breviore. Radix longe repens. Ledeb. l. c. p. 95. Mihi ignota, nisi cum praecedente olim confusa; inter spe- cimina herbarii mei non video. In Sibiria Baicalensi et in Dahuria dicitur provenire. 1136. Iris BIGLUMIS Vahl. Foliis late linearibus ensiformibus scapo 1 — 2 floro de- mum multo longioribus; spatha communi diphylla: foliolis lanceolatis, longe acuminatis, margine membranaceis; flo- ribus pedicellatis, perigonii tubo subnullo, limbi laciniis obovato spathulatis stigmata superantibus; germine. cylin- drico sexsulcato. Ledeb. l. c. p. 95. I. biglumis Vahl. enum. И. p. 149. 99 1. Pallasii Fisch. in litt. et sec. Trev. ind. sem. hor. Wrat. 1821. — Reich. icon. pl. Crit. V. p. 47. t. 479. f. 672 I. haematophylla Link. enum. hort. Berol. I. р. 60. — Bunge in Ledeb. fl. Alt. I. p. 58. (excl. syn. Falck.) non Fisch. I. lactea Pall. itin. Ш. app. р. 745. n. 64. (varietas flore lacteo.). ; In pratis siccis subsalsis transbaicalensibus v. gr. in magna copia prope oppida Werchneudinsk et Selenginsk, atque in Dahuria locis similibus. Varietas lactea in Dahuria hinc inde invenitur, copiosius ad fl. Okon Borsa. Floret junio, julio 2. 1137. Ims Sırırıca Linn. Foliis linearibus ensiformibus caule tereti fistuloso 2—3 floro, inferne foliato, brevioribus; spatha communi diphyl- la scariosa. foliolis germen aequantibus vel illo brevioribus, oblongis acutis obtusisve; floribus brevius vel longius pe- dicellatis , perigonii tubo subnullo; limbi laciniis exteriori- bus obovatis in unguem brevem attenuatis; ovario trigono. Ledeb. 1. с. p. 96. I. Sibirica Linn. sp. 67. I. pratensis Lam. enc. meth. III. p. 500. I. acuta Willd. enum. pl. hort. Berol. suppl. p. 4. Iris foliis linearibus, corollis imberbibus, fructu trigono, caule tereti. Gmel. fl. Sib. I. p. 28. f. haematophylla Fisch. msc. ind. IT. sem. hort. Petr. p. 40. [01$ saepe sanguineo - coloratis , floribus specio- soribus. I. Sibirica В. haematophylla Turez. cat. Вас. Dah. n. 1118. Iris palustris procera angustifolia coerulea, testa seminali non rostrata turgida , spadicea. Messerschm. apud Amm. Ruth. p. 101. 1 100 In speciminibus, a me lectis, folia sanguineo - maculata non observavi, at planta nostra ab Europaea distinguitur peri- gonii laciniis exterioribus latioribus et brevioribus, in ungueni breviorem angustatis. In pratis cis- et transbaicalensibus, atque in Dahuria haud rara. Floret junio, julio. 2. 1138. Ims Lazvicara Fisch. "Foliis late linearibus ensiformibus caulem foliosum rec- tum simplicem subtriflorum aequantibus vel subsuperanti- bus; spathis subscariosis ovario longioribus; floribus brevi- ter pedicellatis; perigonii tubo ovarii dimidium vix supe- rante; limbi laciniis exterioribus obovatis late unguiculatis, interioribus oblongis stigmata superantibus; ovario teretius- culo. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 97. I. laevigata Fisch. in litt. Turez. cat. Baic. Dah. n. 1119. I. Gmelini Ledeb. comm. in Gmel. fl. Sib. III. p. 48. Iris foliis latis, corollis imberbibus unicoloribus, fructu tri- gono. Gmel. fl. Sib. I. p. 50. In paludosis ad fl. Angaram inter Ircutiam et Baicalem; ad Baicalem prope monasterium Possolskoi copiosissime. In Dahuria etiam obvia. Floret junio, julio. 2. 1139. Ins Pseun. Acorus Linn. Foliis late linearibus ensiformibus caulem foliosum tere- tem pluriflorum subaequantibus ; spathis foliaceis apice margineque subscariosis ovario longioribus; pedicellis ova- rium subaequantibus vel brevioribus; perigonii tubo ovarii dimidium subaequante, limbi laciniis exterioribus ovatis, late unguiculatis, interioribus sublinearibus quam stigmata angustioribus brevioribusque; ovario trigono. Ledeb. I. c. =. 101 Г. Pseud. Acorus Linn. sp. 560. — Ledeb. fl. Alt. I. p. 57. — Koch syn. p. 810. Iris imberbis lutea, nervo folii eminente. Gmel. fl. Sib. 1. p. 21. Circa oppidum Selenginsk a Gmelino indicatur. Sectio 2. BARBATAE. Laciniae exteriores intus juxta costam barbatae. 1140. Iris rravıssıma Jacq. Foliis late linearibus ensiformibus scapum basi foliatum biflorum subaequantibus; spathis submembranaceis sub- ventricosis acutis obtusisve; floribus pedicellatis, pedicello floris primarii breviore, tubo perigonii floris primarii spathis breviore; limbi laciniis obovatis sensim. in unguem atte- nuatis, exterioribus apice rotundatis, interioribus emargi- natis; antheris filamentum subsuperantibus; ovario floris primarii perigonii tubum pedicellumque subaequante; floris secundi pedicello subduplo longiore, capsula basi rotundata. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 102. Iris flavissima Jacq. coll. IV. p. 98.— Pall. itin. I. app. p. 713. (excl. syn. Gmel.) Ledeb. fl. Alt. IV. p. 332. I. flavissima р. rupestris Bunge in Ledeb. fl. Alt. I. p. 60. Iris humilis angustifolia lutea, testa seminali rostrata alba. Messersch. in Amm. Ruth. p. 101. In pratis herbosis prope Ircutiam ne copiose. Floret majo, junio. 4. 1141. Iris Brovpown Ledeb. Foliis ensiformibus scapo basi sub foliato , caeterum aphyllo bifloro sub anthesi brevioribus, post anthesin sub- 102 longioribus; spathis herbaceis, margine membranaceis ven- tricosis acuminatis; floribus pedicellatis: pedicellis aequi- longis; perigonii tubo spathis breviore ovarium trigonum subaequante, limbi laciniis obovatis retusis sensim in un- guem attenuatis, exterioribus majoribus; antheris filamento brevioribus; capsula basi attenuata. Ledeb. fl. Ross. 1. c. I. Bloudowii Ledeb. fl. Alt. IV. p. 554. — ejusd. icon. pl. fl. Ross. t. 101. 1. flavissima a. umbrosa Bge in Ledeb. fl. Alt. I. p. 59. (excl. syn. praeter Gmel.) Iris foliis ensiformibus, testa seminali rostrata alba. Gmel. fl. Sib. I. p. 54. t. 5. f. 2. (excl. syn. Amm.) A praecedente differt praesertim: statura robustiore , foliis latioribus, spathis latioribus margine tantum membranaceis, pedicellis utriusque floris aequilongis, perigonii laciniis majoribus et saturatius violaceo-reticulatis , antheris fila- mento brevioribus. Cum priore rarius occurrit, eodemque tempore floret. %. 1142. Iris Tiçripra Bge. Foliis ensiformibus glaucis caule unifloro longioribus: spathae diphyllae foliolis maxima ex parte membranaceis acutiusculis vel mucronatis; perigonii tubo spatham exce- dente; limbi laciniis obovatis emarginatis, interioribus angustioribus margine undulatis; stigmatibus bifidis: laciniis obtusis margine denticulatis; antheris filamento sublongio- ribus. Ledeb. fl. Ross. р. 104. I. Tigridia Bge in Ledeb. fl. Alt. I. p. 60. Flores pallide violacei, striis maculisque saturatioribus picti. In apricis Dahuriae ad fl. Ingoda copiose, in transbaicalensibus ad fl. Czikoi parce. Floret junio, julio. 2. 105 381. PARDANTHUS Kerr in ann. of Bot. I. p. 246. Endl. gen. pl. n. 1231. Perigonium corollinum, superum, hexaphyllo-rotatum: laciniis subaequalibus, alternis basi subunguiculato-angu- statis. Stamina 3 epigyna. Filamenta subulata. Ovarıum inferum 3 loculare. Ovula plurima in columna centrali biseriata , horizontalia, anatropa. Stylus elavatus, apice trifidus. Stigmata 3 subpetaloideo dilatata. Capsula co- riacea 3 locularis, apice loculicide 3 valvis. Semina plu- rima, biseriata, globosa, testa carnosa. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 106. 1153. Parpantuus DıcHotomus Ledeb. Stigmatibus profunde bifidis: laciniis lanceolatis acumi- natis, margine exteriore eroso-dentatis. Ledeb. l. с. 'P. dichotomus Ledeb. fl. Ross. l. c. Iris dichotoma Pall. itin. III. p. 457. 320. 451. app. p. 712. n.,61.1. A. С. f. 2. ]ris dichotoma latifolia variegata, procerior, flore parvulo. Mess. in Amm. Ruth. p. 105. Gmel. fl. Sib. I. p. 53. Iris latifolia dichotoma, latefoliae flore parvo rubro varie gato, testa seminis oblonga non rostrata strictiore alba Mess. in Amm. Ruth. p. 104. Gmel. fl. Sib. I. p. 55. n. 54. . Pardanthus Chinensis, praeter alias notas minoris momenti differt stigmatibus minus profunde bifidis, laciniis superne dilatatis, rotundatis, margine superiore integerrimo vel te- nuissime ciliolato - denticulato. Ledeb. 1. c. Abundat in Dahuriae campis montosis. Floret julio 2. Ordo LXXXVII. SMILACEAE R. Br. Flores regulares hermaphroditi vel abortu diclines. Peri- — - gonium corollinum, liberum, biseriatum, aequale, saepis- 104 sime 6 partitum, rarius 4—8 partitum. Stamina hypogyna - vel perigonio inserta, ejusdem segmentis opposita et nume- ro aequalia, iisque basi saepissime agglutinata. Filamenta libera, rarius plusminusve monadelpha. Antherae extrorsae vel rarissime in monadelphiis extrorsae , bileculares, basi vel dorso affixae, erectae: loculi oppositi, contigui, inter- dum filamento ultra eosdem producto utrinque adnati, lon- gitudinaliter dehiscentes. Ovarium sessile, liberum, 3 vel interdum 2—4 Ioculare. Ovula placentis centralibus affixa, saepissime pauca, rarissime in loculis solitaria vel indefi- nita, unibiseriata , amphitropa vel orthotropa, interdum anatropa. Styli loculorum numero, in unicum connati vel interdum distincti. Stigmata distincta, simplicia. Perigo- nium baceatum indehiscens, 3 vel 9—4 loculare, loculis mono -oligospermis, rarius abortu uniloculare monosper- mum. Semina subglobosa, loculorum angulo centrali affixa. Testa membranacea tenuis, umbilico nudo. Albumen dense carnosum vel cartilagineo-corneum. Embryo parvus, in ca- vitate albuminis saepe ab umbilico remoto locatus, extre- mitate radiculari vaga. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 119. Tribus t. PARIDEAE Endl. Styli distincti. 382. PARIS Linn. gen. m. 500. Nees jun. ic. gen. fl. Germ. fasc. IV. t. 19. — Eedeb. monogr. parid. Dorp. 1927. — Endl. gen. n. 1176. Flores hermaphroditi. Perigonium subchartaceum 8—12 phyllum: foliola patentissima vel reflexa, persistentia, bi- seriata vel rarissime uniseriata, interiora multo angustiora, quandoque nulla. Stamina 8 — 12, imo perigonio inserta. Filamenta subulata, basibus dilatatis inter se cohaerentia, 105 connectivo saepius ultra antherae loculos lineares margina- les in acumen elongatum producto. Ovarium 4-5 loculare. Ovula plurima biseriata, adscendentia, anatropa. Styli 4— 5, distineti vel rarissime ima basi connati. Stigmata obso- leta. Васса 4—5 locularis. Semina plurima, obovata, ho- rizontalia vel adscendentia. Ledeb. l. c. 4144, Paris opovata Ledeb. Foliis 4-5-6-7-8 nis obovato - oblongis vel obovato - ellipticis acuminatis; floribus 8—10 andris tetragynis; pe- rigonii foliolis exterioribus ovato - oblongis vel ovato-lan- ceolatis acuminatis interiora staminaque bis superantibus; antheris medio filamentorum adnatis; stylis ad basin usque liberis, demum recurvatis, ovarii longitudine, filamento pluries brevioribus. . P. obovata Ledeb. mon. р. 6. cum ic. fl Alt. I. p. 88. in adnot. ejusd. ic. pl. fl. Ross. t. 16. — fl. Ross. IV. p. 120. In umbrosis ubique vulgaris. Floret majo, junio 2. 1145. Paris Danurında Fisch. Foliis octonis oblongo - obovatis acuminatis; floribus 8 andris 4 gynis; perigonii foliolis exterioribus ovato -oblon- gis acuminatis, interiora staminibus aequilonga subtriplo . superantibus; antheris medio filamenti adnatis; stylis ad basin usque liberis rectis, ovario longioribus, staminibus duplo brevioribus. P. Dahurica Fisch. in litt. P. verticillata M. Bieb. fl. Taur. Cauc. Ш. p. 287? Ledeb. ft. Ross. IV. p. 121? Descriptionem ad specimen Fischerianum feci. Individua, quae parva in copia ad fl. Amur inveni recedunt laciniis exterio- 106 ribus perigonii 4—5 quidquid majoribus et stylis recurvis abbreviatis, nempe ovario ipso brevioribus. An sit distincta species aut varietas ex inspectione speciminum numerosio- rum dijudicandum. Planta Fischeriana et Amurensis a defi- nitione P. verticillatae recedunt jam antheris basi filamenti insertis, nec subterminalibus. Possideo adhuc specimen uni- cum in transbaicalensibus lectum quod stylis ad medium usque connatis P. hexaphyllae Cham. approximatur, sed fo- liis octonis diversum. An hujus varietas ? Tribus 2. CONVALLARIEAE Endl. Styli connati. 383. POLYGONATUM Tourn. inst. t. 44. — Desf. in ann. du mus. IX. p. 48. Nees jun. l. c. fasc. IV. t. 16. — Endl. gen. n. 1181. Flores hermaphroditi. Perigonium corollinum, infundi- biliformi - tubulosum: limbo breviter 6 fido, lobis erectis. Stamina 6, medio tubo inserta. Filamenta filiformia inclusa. Antherae subsagittatae, basi fixae. Ovarium 3 loculare. Ovula in loculis 2, superposita, horizontalia, orthotropa. Stylus trigono - filiformis. Stigma obtusum trigonum. Bacca globosa, trilocularis. Semina in loculis 2 vel rarius abortu solitaria, subglobosa. Zedeb. l. c. p. 122. 1146. Porvconarum Sisiatcum Redoute. Caule angulato, folus linearibus vel lineari-lanceolatis apice circinnatis revolutis, omnibus verticillatis (4 raris: 5 nis) glabris, inferiorum et mediorum axillis floriferis; pedunculis sub anthesi deflexis, bi raris: 3 floris, ad bifur- caturam bi raris: 3 bracteatis, bracteis membranaceis; pedicellis. ebracteolatis. Zedeb. l. c. p. 123. P. Sibiricum Redoute lil. t. 315. — Kth enum. V. p. 145. 107 Convallaria Sibirica Schult. syst. veg. VIT. I. p. 297. C. verticillata Pall. tin III. p. 266. (non Linn.) In rupibus montis Chan - Ula, ad fl. Czikoi. Prope Kiachtam Pallasius legit. Floret majo, junio. 1147. PoLYGONATUM OFFICINALE All. Caule angulato, foliis alternis ovato-oblongis ellipticisve obtusiusculis glabris; pedunculis no 1—2 Paus staminibusque glabris. Zedeb. I. c. P. officinale AU fl. Pedem. 1. р. 151. P. vulgare Desf. in ann. du mus. IX. p. 49. — Kunth enum. V. p. 152. — Redoute lil. t. 258. Convallaria Polygonatum Linn. sp. 451. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 41. — Koch syn. p. 814. Convallaria foliis alternis, floribus ex alis. Pedunculis uni- floris. Gmel. fl. Sib. Г. p. 54. In sylvis montanis prope Ircutiam alibique frequens. Floret majo, junio. 4. 1148. POLYGONATUM MULTIFLORUM All. Caule tereti, foliis alternis ovato - oblongis ellipticisve obtusiusculis glabris; pedunculis axillaribus 3 — 5 floris glabris, pedicellis flore brevioribus, filamentis pilosis. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 125. P. multiflorum All. fl. Pedem. I. p. 151. — Kunth enum. I. p. 158. Redout. lil. t. 229. Convallaria multiflora Linn. sp. 452 — Koch syn. p. 814. Convallaria foliis alternis, floribus ex alis II Pedunculis multi. floris. @mel. fl. Sib. I. p. 154. Cum praecedente eodemque tempore floret. 2. 108 384. CONVALLARIA Desf. in ann. du mus. IX. p. 54. Nees jun. 1. c. fasc. IV. t. 15. Endl. gen. n. 1182. Flores hermaphroditi. Perigonium corollinum, campanu- latum, deciduum, limbo sexfido, revoluto-patente. Stamina 6, subhypogyna. Filamenta filiformia, libera, inclusa. Anthe- rae subsagittatae, basi fixae. Ovarium triloculare. Ovula in loculis 2, superposita, horizontalia. orthotropa. Stylus brevis crassus. Stigma obtusum, subtrigonum. Bacca glo- bosa, trilocularis. Semina in loculis abortu subsolitaria, globosa vel angulata. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 126. 1149. Convarrarıs masatis Linn. sp. 451. — Kunth enum. V. p. 151. — Koch syn p. 814. Herba acaulis, foliis binis, rarius ternis, vaginis radicalibus basi tectis, scapo semitereti, floribus racemosis secundis nutantibus albis, plantae Dahuriae semper inodoris. In Dahuria magis orientali, v. gr. prope Nerezinskoi Zawod et in inferioribus regionibus fl. Argun. Floret majo, junio. 2 . 385. SMILACINA Desf. in ann. mus. IX. p. 54. Nees jun. fasc. IV. t. 17. (sub Majanthemo). Endl. gen. n. 1183. Flores hermaphroditi. Perigonium corollinum 4 vel 6 partitum, aequale, patens, deciduum. Stamina 4 vel 6, basi laciniarum inserta. Filamenta filiformia, antherae ova- tae incumbentes. Ovarium 2—3 loculare. Ovula in loculis 1 — 2 angulo interiori affixa, horizontalia , orthotropa. Stylus brevis, crassus. Stigma obtusum , 2 — 3 lobum. Bacca globosa, pulposa, abortu 1—2 sperma. Semina sub- globosa. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 126. 109 Sectio 1. MAJANTHEMUM Mönch. Flores tetrameri, folia petiolata. 1150. Smiracına BIFOLIA Desf. Caule bi-rarius trifolio, foliis alternis petiolatis cordatis. S. bifolia Desf. I. c. — Schult. syst. veg. VII. I. p. 507. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 127. Majanthemum bifolium DC. fl. Franç. III. p. 177. — Kunth enum. V. p. 147. — Koch syn. р. 814. Convallaria bifolia Linn. sp. 452. Convallaria foliis cordatis Gmel. fl. Sib. I. p. 55. In pratis humidiusculis nec non in umbrosis vulgatissima. Floret majo, junio. %. Sectio 2. SMILACINA Desf. Flores hexameri, folia sessilia vel amplexicaulia. 1151. Surraciwa TRiFOLIA. Desf. Glabra, caule 3, rarius 2—4 phyllo, inferne vaginifero, foliis alternis amplexicaulibus oblongis vel subovato - oblongis, acuminato - mucronatis; racemo terminali laxo paucifloro, floribus solitariis. S. trifolia Desf. I. c. p. 52. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 128. Convallaria trifolia Linn. sp. 452. Convallaria floribus racemosis, foliis ovatis oblongis caulinis. Gmel. fl. Sib. I. p. 86. t. 6. Asteranthemum trifoliatum Kunth enum. V. p. 155. Phalangium Veratri folio Amm. Ruth. p. 105. In paludosis ubique frequens. Floret majo, junio. 2 . 110 1159. Smiracına Dauvrıca Turcz. Caule polyphyllo pilosiusculo, foliis alternis semiamplexi- caulibus oblongis vel ovato-oblongis, mucrone obtuso ter- minatis, subtus pilosiusculis; racemo terminali simplici subconferto, pedicellis geminis ternisve. S. Dahurica Turez. cat. Baic. Dah. n. 1129. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 128. Asteranthemum Dahuricum Kunth enum. V. p. 152. Pedicellis geminis aut termis a proxima S. stellata facile dig- noscitur. In Dahuriae maxime orientalis umbrosis graminosis, ultra Schilkinskoi Zawod ad fl. Schilka, atque ad fl. Argun, in regionibus inferioribus. Floret junio, julio 2. Ordo LXXXVIII. LILIACEAE Endl. gen. p. 139. Flores hermaphroditi, regulares vel rarissime subirregu- lares. Perigonium, corollinum, hexaphyllum: foliola bise- | riata, libera vel in corollam tubulosam campanulatamve, limbo sexdiviso donatam connata, sicca vel basi saepius mellifera. Stamina 6, perigonn foliolis opposita , nunc dis- tincte hypogyna, nunc perigonii basi inserta. Filamenta fi- liformia vel plana simplicia vel apice trifida aut tridentata. Antherae introrsae. Ovarium e carpidiis 3 conflatum, car- pidiorum marginibus introflexis axin plus minusve distin- ctam attingentibus triloculare. Ovula inloculis pauca vel saepius plurima, biseriata, anatropa vel amphitropa. Styli terminales, centrales, plerumque in unicum connati, stig- matibus interdum distinctis. Pericarpium capsulare, trilo- culare, loculicide trivalve: valvis medio septiferis, rarius septicidum vel carnosum, indehiscens. Semina plurima vel rarius abortu pauca vel subsolitaria, directione varia. Al- 111 bumen carnosum, copiosum. Embryo in axi albuminis, ra- rissime excentricus, homotropus, rectus vel curvatus, ex- tremitate radiculari umbilico proxima, directione carpica varia. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 153. Subordo I. TULIPACEAE. Perigonii foliola omnino distincta vel ima basi cohaeren- tia, saepe nectarifera. Stamina hypogyna vel obscure peri- gyna. Fructus capsularis. Semina anatropa, plerumque compressa; testa pallida, fusca, spongiosa vel dura. Em- bryo minimus, rectus vel parum incurvus, in basi albumi- nis inclusus. Zedeb. [. с. 386. ORITHYIA 2. Don in Sweet Brit. fl. gard. t. 556. Endl. gen. n. 1092. Perigonium corollinum, deciduum, hexaphyllum: foliola campanulato-conniventia, interiora basin versus angustata. Stamina 6, hypogyna. Ovarium 3 loculare. Stylus termina- lis, simplex. Stigma obsolete trilobum. Capsula trigona, trilocularis loculicido - trivalvis. Semina plurima, horizon- talia, plano compressa. Ledeb. 1. c. p. 136. 1153. Orıtayıa UNIFLORA Don. Caule unifloro diphyllo, foliis anguste oblongis approxi- matis recurvatis, florem excedentibus; perigonii foliolis ex- terioribus oblongis acutiusculis, interioribus latioribus obo- vatis obtusis; filamentis basi dilatatis. Ledeb. 1. c. р. 157. О. uniflora Don. 1. c. — Kunth enum. V. p. 227. Ornithogalum uniflorum Laam. in nov. comm. Petrop. XVIII. р. 529. t. 6. f. 5. Gagea uniflora Schult. syst. veg. VII. p. 555. — Turez. cat. Baic. Dah. n. 1157. 112 ^ En rupibus solo expositis ad fl. Angaram, prope pagum Olonki copiose. Floret primo vere 2. | 387. GAGEA Salisb. in ann. of. Bot. 1I. p. 555. Nees jun. fasc. 2. t. 15. — Endl. gen. n. 1093. 115^. Gagea LurEA Schult. Folio radicali solitario erecto lineari-lanceolato abrupte acuminato plano argute carinato, floralibus 2 suboppositis; pedunculis partialibus simplicibus umbellatis glabris; peri- gonii phyllis oblongis obtusis; antheris oblongis; bulbo ovato solitario. Koch syn. fl. Germ. ed. 2. II. p. 825. G. lutea Schult. syst. veg. VII. p. 58. — Kunth enum. IV. p. 255. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 158. Ornithogalum luteum Linn. sp. 439. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 29. (excl. var. 2.) Ornithogalum scapo diphyllo, pedunculis simplicibus termina- tricibus, filamentis omnibus subulatis. Gmel. fl. Sib. 1. p. 47. (cum aliis spec. confusa.) Dubius florae nostrae civis, a Gmelino et Pallasio indicatus. Prope Krasnoyarsk jam rara planta, sed in Kamczatka, te- stibus Chamisso et Eschscholtz obvia. Huc inserenda est descriptio novae speciei, in pratis prope Tomsk, majo 1837 lectae et structura radicis valde singula- ris. Componitur enim e bulbo centrali majore pluribus mi- nutis ad basin circumdato, quorum nonnulli interdum cau- liferi, omnes tunica communi inclusi. Gagea granulosa no- minanda et sic definienda: folio radicali solitario erecto li- neari - lanceolato utrinque acuminato, caulem 1 — ^ florum superante, caulinis duobus approximatis, inferiore latiore oblongo; pedunculis glabris pilosulisve, interdum medio bracteolatis; perigonii phyllis oblongis obtusis; filamentis alternis filiformibus, antheris ovatis; bulbis plurimis, tuni- cis communibus inclusis, centrali caeteris multo majore. 113 388. PLECOSTIGMA Turez. pl. exc. Perigonium corollinum persistens hexaphyllum: foliola patentiuscula aequalia. Stamina 6, perigonii foliolis basi adhaerentia. Ovarium 3 loculare. Ovula in loculis plurima biseriata horizontalia. Stylus terminalis, stigmatibus 3 li- nearibus obtusis, intus longitudinaliter plicatis terminatus. Capsula 3 locularis, loculicide trivalvis. Semina (immatura) oblongo-trigona plana. Genus Gageae et Lloydiae proximum, sed forma stigmatum seminumque distinguendum. Radix bulbosa, caulem folimque solitarios emittens, folia angusta linearia, caulina pauca, 1 — 2 sensim minora, flores 1—3 in racemum dispositi, basi bracteati lutei, magnitutide Ga- geae luteae. Altitudine a 4 ad 8 poll. variat. 1155. Precostiema PaucrFLORUM Turcz. pl. exc. - Ornithogalum pauciflorum Turcz. pl exsicc. non Rafin. Gagea pauciflora Turez. cat. n. 4458. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 145. In graminosis prope pagum Ojok, ad Angaram prope Bala- gansk, in transbaicalensibus, nempe in deserto Chorinensi et ad acidulam Pogromezensem. — Prope Krasnoyarsk sed rarum, accepi etiam e Mongolia Chinensi. Floret majo 7. 389. LLOYDIA Salisb. msc. Nees jun. fasc. 2. t. 19. — Endl. gen. n. 1094. Perigonium corollinum, persistens, hexaphyllum: foliola patentia subaequalia, basi plica nectarifera transversa. Sta- mina 6, perigonii foliolis basi adhaerentia. Ovarium 3 lo- culare. Ovula in loculis plurima, biseriata, horizontalia, anatropa. Stylus terminalis, subelavatus. Stigma subtrigo- num, vertice depressum. Capsula triquetra, trilocularis, Л 3.1854. 8 114 apice loculieido-trivalvis. Semina in loculis plurima, sub- horizontalia, compresso-plana, testa fusca, membranaceo - marginata, rhaphe hine per marginem decurrente. Embryo minimus, umbilico proximus. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 144. 1156. Liovpia serorına Rehb. fl. Germ. exc. p. 102. Kth. enum. IV. p. 244. — Koch syn. p. 818. Anthericum serotinum Linn. sp. 444. Ornithogalum Altaicum Laxm. in nov. comm. Petrop. XVIII. p. 530. O. striatum Willd. sp. II. p. 112. Nectarobothrium striatum Ledeb. fl. Alt. II. p. 56. Caulis foliosus, foliis anguste linearibus 1—2 imo 3 florus, la- ciniis perigonii albis, longitudinaliter striatis. Г. Graeca Endl., plica nectarifera carens, e sententia Ledebouri e ge- nere excludenda, mihi melius videtur characterem generi- . cum mutuare, quam species, ita inter se similes disjungere. In alpibus Baicalensibus frequens, occurrit etiam in rupibus, soli abversis, insulae Olchon. Floret junio, julio 2. 390. FRITILLARIA Linn. gen. n. 411. Nees jun. fasc. 2. t. 4. — Endl. gen. n. 1096. Perigonium corollinum deciduum hexaphyllum: foliola subaequalia, campanulato - conniventia, intus supra basin fovea nectarifera. Stamina 6, perigonii foliolis basi adhae- rentia. Ovarium 3 loculare. Ovula in loculis plurima, bi- seriata, horizontalia, anatropa. Siylus terminalis, subcla- vatus. Stigma 3 partitum. Capsula trigona, angulis obtusis vel hexagona, angulis acutis, 3 locularis, loculicide trival- vis. Semina in loculis plurima, biseriata, horizontalia, 115 compresso - plana, testa fusca, membranaceo-alata, rhaphe hinc per marginem decurrente. Embryo minimus, umbilico proximus. Ledeb. fl. Ross. p. 144. 1157. FrırıLLarıa Dacanı T'urcz. Radice grumosa, caule unifloro a basi ultra medium aphyllo, supra medium verticillo foliorum 2 — 5, apicem versus folio solitario instructa, rarius caule diphyllo alter- nifolio; foliis lanceolatis vel lineari - lanceolatis planis ob- tusis; flore nutante, perigonio tesselato; capsulae angulis alatis. Е. Dagana T'rez. cat. Baic. Dah. n. 1159. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 148. Habitat in alpe Chamar, in pratis subalpinis ad pedem alpis Urgudei et ad torr. Snieschnaja, in montosis ad rivulum Monda et caet. Floret junio, julio %. 391. LILIUM Linn. gen. n. 410. Nees jun. fasc. 2. t. 2. — Endl. gen. n. 1098. Perigonium corollinum deciduum hexaphyllum. Foliola basi subcohaerentia mox discreta, infundibiliformi- campa- nulata, apice patentia vel revoluta, intus sulco nectarifero instrusta. Stamina 6, perigonii foliolis basi subadhaerentia. Ovarium 3 loculare. Ovula plurima, biseriata, horizonta- lia, anatropa. Stylus terminalis, subclavatus, rectus vel subcurvatus. Stigma subtrilobum. Capsula trigona, sex- sulca, trilocularis, loculicido trivalvis. Semina plurima bi- seriata, horizontalia, plano - compressa, testa lutescente, subspongiosa, membranaceo - marginata, rhaphe hinc per marginem decurrente. Embryo in axi albuminis carnosi rectus vel sigmoideus, extremitate radiculari anbauen pro- xima. Zedeb. 1. c. p. 149. 8° 116 Sectio 1. MARTAGON. Perigonii foliola sessilia, revoluta. 1157. Litıum Marracon Linn. Саше pubescenti - scabro; foliis verticillatis oblongo - lanceolatis acuminatis, infernis obovato-oblongis, supremis sparsis lanceolatis; floribus nutantibus. Zedeb. l. c. L. Martagon Linn. sp. 455. — Kunth enum. IV. p. 257. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 58. — Koch syn. p. 818. Lilium foliis verticillatis, floribus reflexis, corollis revolutis. Gmel. fl. Sib. I. p. 44. Lilium montanum, floribus reflexis, rubris, purpureis maculis inscriptum; folio angustiore. Messersch. in Amm. Ruth. p.105. In sylvis cis- et transbaicalensibus atque Dahuricis copiosum. 1159. Глилом rENvirOLIUM Fisch. Caule uni-paucifloro a basi ad medium circiter apiceque parce foliato vel aphyllo , caeterum dense folioso ; folus sparsis angustissime linearibus glabris, margine (sub lente) tenuissime cartilagineo-denticulatis; floribus cernuis; peri- gonii foliolis recurvatis intus rima nectarifera pube margi- nata. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 151. Г. tenuifolium Fisch. ind. pl. hort. Gor. p. a. 1812. p. 8. — Kunth enum. IV. p. 263. L. pumilum Redout. lil. t. 578. — Kunth enum. l. c. L. linifolium hort. Hafn. p. 526. Lilium radice tunicata, foliis sparsis, floribus reflexis, corollis revolutis. Gm. fl. Sib. I. p. 42. Lilium reflexum montanum humile angustifolium, aurantia- cum, Sarana Mongolis in Dauria. Mess. in Amm. Ruth. p. 105. 117 In montosis apricis et passim in graminosis ubique. Floret junio, julio 2. Sectio 2. EULIRION Zedeb. Perigonii foliola sessilia, campanulato-conniventia. 1160. Глллом ЗРЕСТАВИЕ Link. Caule uni-plurifloro elato, foliis sparsis; floribus erectis; perigonio campanulato intus prope rimas nectariferas mar- gine barbatas longe muricato extus cum pedunculo lanato- tomentoso; stylo ovario duplo longiore; capsula obtuse sex loba apice obsolete umbilicata; seminum disco ala duplo latiore. Ledeb. [. c. L. spectabile Link. enum. pl. hort. Berol. I. p. 521. — Kunth enum. IV. p. 676. Г. bulbiferum et bulbesum Pall. itin. ИТ. p. 251. 520 et 255: 255. L. Dauricum Kerr bot. mag. n. 1210. (in nota). — Kunth enum. IV. p. 264. Lilium foliis sparsis, corollis campanulatis erectis, intus scab- ris (excl. syn. Linn. et Royen.) 1 foliis latioribus (exel. syn. praeter act. nat. cur.) et 11 foliis angustioribus (excl. syn.). Gmel. fl. Sib. I. p. 41. In pratis sylvaticis ad Angaram, in transbaicalensibus et in Dahuria, haud rara. Floret julio. %. 1161. Littum PurcukLLUM Fisch. Caule glabro subtiliter sulcato simplicissimo unifloro; foliis sparsis lineari-lanceolatis; flore erecto, perigonio sub- campanulato: foliolis lanceolato-ellipticis, extus arachnoideo- pubescentibus, intus prope rimam nectariferam laevibus vix 118 _ concavis, apice arrectis; stylo ovario breviore. Ledeb. I. c. p. 152. L. pulchellum Fisch. in litt. ind. VI. sem. hort. Petr. p. 14. — Kunth enum. IV. p. 266 et 676. In pratis Dahuriae ad fl. Argun, ultra Argunskoi Ostrog. Accepi etiam e Mongolia Chinensi. Floret julio. Subordo II. ASPHODELEAE. Perigonium tubulosum vel sexpartitum, regulare. Stami- na 6, hypogyna vel perigonio inserta. Ovarium triloculare. Ovula plurima vel subdefinita, anatropa vel amphitropa. Fructus capsularis vel baccatus. Semina globosa vel angu- lata, testa crustacea atra. Embryo homotropus, rectus vel incurvus, radicula umbiiicum spectante. Ledeb. l. c. Tribus 1. HYACINTHEAE. Perigonium tubulosum vel sexpartitum. Stamina perigo- nio inserta vel rarius hypogyna. Fructus capsularis. Radix bulbosa. Ledeb. l. c. 392. ALLIUM Linn. gen. n. 409. Nees jun. fasc. 9. t. 16—17. — Endl. gen. n. 1137. Perigonium corollinum hexaphyllum vel 6 partitum , foliolis patentibus vel campanulato-conniventibus. Stami- na 6, imis perigonii foliolis inserta. Filamenta filiformia aut basi dilatata subcohaerentia: alterna interdum compla- nata, apice 3 dentata, dente intermedio antherifero. Ova- rium 3 loculare, vel septis obsoletis uniloculare. Ovula pauca, placentae subbasilari affixa amphitropa. Stylus filiformis. Stigma simplex. Capsula membranacea trigona, vel vertice depressiusculo trilobo, 3 vel 1 locularis, locu- 119 licido 3 valvis, stylo super placentam brevissimam colum- narem persistente. Semina in loculis subbina vel solitaria, ovato-reniformia, umbilico ventrali, testa atra, rugosa. Embryo in axi albuminis homotropus subfalcatus, extremi- tate radicali umbilico approximata. Zedeb. 1. c. p. 161. Sectio 1. SCHOENOPRASUM. Perigonii foliola patentia. Filamenta simplicia, interiora interdum basi dilatata vel utrinque dente instructa. Spatha bivalvis erostris. Bulbi saepe caespitosi. Zedeb. l. c. p. 166. 1169. Амлом ScHorenorrasum Linn. Scapo nudo vel basi paucifoliato; foliis subulatis aequali- ter teretibus vel tereti-compressis fistulosis; spatha bivalvi umbellam subaequante; umbella subglobosa , pedicellis perigonio brevioribus, vel illud subaequantibus; perigonii foliolis lanceolatis acutis vel rarius oblongis; staminibus perigonio brevioribus edentatis. Zedeb. 1. c. A. Schoenoprasum Linn. sp. 452. — Kunth enum. IV. p. 591 — Koch syn. p. 852. A. Schoenoprasum f. alpinum Lam. et DC. fl. Frang. um p. 227 et VI. p. 519. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 17. A. Sibiricum Linn. mant. p. 582. — Turcz. cat. Baic. Dah. n. 1149. Cepa scapis foliisque teretibus, capitulis pyramidatis Gmel. fl. Sib..I. p. 99. t. 13. f. 1. Cepa palustris altissima Buxb. cent. IV. 27. t. 45. Variat statura majore et minore, longitudine pedicellorum nunc perigonio brevioribus, nunc illud aequantibus vel paulo superantibus, perigio intensius roseo - violaceo vel pallidiore, etiam albido, phyllis nunc oblongis, nunc lanceo- 120 latis in acumen longius breviusve productis, superficie plus minus glauca vel viridi, glabra, rarius scabra, staminibus perigonio duplo vel paulo brevioribus, radicis fibris brevi- bus vel valde elongatis (in spec ad fl. Schilka lectis). Ubique vulgatissimum in pratis fertilibus , subhumidis nec non in sabulosis. Floret ab ultimis diebus maji per totam aestatem 2. 1163. ALLIUM MONADELPHUM Turcz. Scapo inferne vel ad medium paucifoliato; foliis subula- tis teretibus fistulosis; spatha bivalvi umbellam subaequan- te; umbella globosa, perigoniis pedicello 3—4 plo breviori- bus; perigoni foliolis oblongo-lanceolatis acutis vel sub- acuminatis (rarissime rotundatis) , margine irregulariter dentato-serrulatis; staminibus perigonio 3—4 plo breviori- bus, filamentis basi latissimis in tubum connatis, superne subito in acumen antheriferum longitudine tubum vix aequans productis. Zedeb. fl. Ross. IV. p. 168. A. monadelphum Turcz. cat. Вас. Dah. п. 1144. — Kunth enum. IV. p. 595 Proximum praecedenti, florum colore intense violaceo, prae- sertim vero staminum structura optime dignoscitur. In alpinis et subalpinis alpium Baicalensium et Dahuricorum. Floret junio, julio 2. 116%. ArrruM risrULOSUM Linn. Bulbo ovato, caule basi foliato supra basin ventricoso- inflato foliisque teretibus fistulosis; spatha bivalvi: valvis suborbiculatis mucronatis umbella globosa brevioribus; pedicellis florem subaequantibus; perigonii foliolis ovato- lanceolatis acutis irregulariter serrulatis: exterioribus bre- vioribus; staminibus perigonio subduplo longioribus, fila- 121 mentis filiformibus simplicibus basi vix dilatata perigonio adnatis inter se liberis; ovario trigono. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 169. A. fistulosum Linn. sp. 452. — Kunth enum. IV. p. 594. — Ledeb. fl. Alt. II. р. 16. A. Altaicum Pall. itin. II. p. 518—568. app. p. 797. n. 108. t. R. A. saxatile Pall. itin. Ш. p. 295. Cepa rupestris, radice turbinata dulci. Gmel. fl. Sib. I. p. 64. In rupibus transbaicalensibus prope Charatzai , Selenginsk , alibique, nec non in Dahuria. Floret julio. 2. Rossice каменной лукъ audit. Sectio 2. MACROSPATHA. Radix bulbosa. Caulis foliatus. Spatha bi-rarissime uni- valvis: valvis acuminato-rostratis. Filamenta simplicia. 1165. ALLIUM cowpENsaTUM Turcz. Bulbis solitariis ovato-cylindraceis tunicatis: tunicis in- tegris; caule inferne foliato, foliis lineari-subulatis tereti- ‚ bus supra canaliculatis; umbella globosa conferta; spatha bivalvi: valvis subaequalibus mucronatis umbellam vix aequantibus foliolis perigonii (ochroleuci) ovatis acutius- culis; filamentis omnibus simplicibus subaequalibus peri- gonium duplo superantibus. А. condensatum Turez. cat. Baic. Dah. n. 1151. A. Stevenii Willd. E. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 177 Species floribus ochroleucis, a beato Ledebourio cum specie- bus rubri vel albifloris in unicam conjunctae, potius pro di- stinctas habendae, praecipue nostra, quae sola ex affinibus 122 apud nos hucusque observata et color perigonii in hoc gene- re constans. Praeterea A. condensatum ab affinibus distingui- tur spathae valvis abbreviatis, umbellam vix aequantibus, uno brevioribus. In pratis Dahuriae hinc inde occurrit. Floret junio, julio 2. Sectio 3. RHIZIRIDIUM. Bulbi e rhizomate horizontali repente enati. Umbella semper capsulifera. Spatha erostris. Peregonii foliola stel- lato - patentia. Filamenta interiora plerumque dilatata, in- terdum utrinque dente vel lobulo aucta. Ledeb. 1. c. p. 178. a. filamentis alternis latioribus tricuspidatis vel simplicibus. 1166. Arrıum LINEARE Linn. Bulbo reticulato; caule tereti ad medium fere foliato, fo- liis linearibus subtus convexis; umbella glabra; spatha bi- valor. valvis pedicellos absque perigonio vel cum perigo- nio aequantibus ovato-orbiculatis acutis; perigonii foliolis obtusis; filamentis perigonio duplo longioribus, alternis tri- cuspidatis, dentibus acuminatis ovario sublongioribus, in- terdum bifidis. A. lineare Linn. sp. 425. — Kunth enum. IV. p. 419. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 6. fl. Ross. IV. p. 178. Porrum caule tereti folioso, foliis linearibus planis, umbella globosa, staminibus corolla longioribus. Gmel. fl. Sib. I. p. 56. t. 13 et 14. f. 4. Porrum montanum Asphodeli folio, floribus in capitulo majori rubris. Mess. in Amm. Ruth. p. 107. Duplex datur forma, in priore et vulgatiore, cujus pedicelli longiores sunt, centrales caeteros excedunt, interdum spat- ham paulo superant, in altera subalpina pedicelli abbrevia- ti, longitudine perigonii, cum perigonio spatham solummo- 123 do adaequant. In hac forma, quae videtur intermedia inter priorem et All. amphibolum Ledeb., mihi ignotum, appendi- ces staminum interdum bifidi sunt et spathae valvae subin- de in lacinias duas dividuntur. In pratis montanis ubique copiosum, forma brachypoda seu microcephala in subalpinis prope Alsak et ad Angaram su- periorem observata. Floret junio, julio et passim augusto 2. 1167 Ашлом rLavınum Ledeb. Bulbo reticulato; caule tereti inferne foliato, foliis linea- ribus subtus convexiusculis; umbella hemisphaerica; spatha bivalvi: valvis pedicellos superantibus subbipartitis, laci- niis ovatis acuminatis; perigonii foliolis obtusis, filamentis demum perigonio duplo longioribus, alternis tricuspidatis: appendicibus acuminatis perigonii foliola longitudine subae- quantibus. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 179. A. flavidium Ledeb. fl. Alt. II. p. 7. — ejusd. ic. fl. Ross. t. 562. — Kunth enum. IV. p. 420. A. leucocephalum Turez. pl. exs. forma major floribus palli- dioribus fere albis. In montosis transbaicalensibus ad fl. Dschida. Floret junio, julio 2. 1168. Arrniuw spLenpENS Willd. Bulbo reticulato; caule tcreti inferne foliato, foliis linea- ribus subtus convexiusculis (semiteretibus Kth?); umbella globosa; spatha bivalvi: valvis ovato - semiorbiculatis acu- minatis umbella brevioribus; perigonii foliolis obtusis; fila- mentis longe exsertis, interioribus tricuspidatis: cuspide in- termedia antherifera laterales apice bifidas vel dente auctas multo superante. Ledeb. fl. Ross. l. c. 124 A. splendens Willd. herb. n. 6477. e Kunth enum. p. 420. A. rubellum Willd. herb. n. 6526. Ad fl. Angaram legit Kuznetsow. In Dahuria a Pallasio dici- - tur crescere. Floret junio, julio 2 . Flores in specimine Kuz- nefsowiano rubri. 1169. ALtium sENESCENS Linn. Bulbi tunicis integris; scapo nudo ancipiti; foliis lato li- nearibus obtusis subtus convexiusculis ecarinatis: umbella subfastigiata erecta; spatha bivalvi; perigonii foliolis obtu- sis; filamentis perigonium superantibus, omnibus simplici- bus subulatis. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 180. A. senescens Linn. sp. 450. — Ledeb. fl. Alt. H. p. 12. (excl. syn. pl. Europ.). A. Baicalense Willd. enum. pl. hort. Berol. I. p. 560. A. spirale Willd. enum. pl. hort. Berol. suppl. p. 17. A. glaucum Schrad. cat. hort. Gott. p. а 1814. — Turez. cat. Baic. Dah. n. 1148. Allium scapo ancipiti teretiusculo, foliis ensiformibus, hinc | paulo convexioribus. Gmel. fl. Sib. I. p. 55. t. II. f 2. Variat foliis latioribus (trilinealibus) et duplo angustioribus, filamentis perigonium parum aut sesquilongioribus. A se- quente potissimum caule ancipiti, nec angulato, differt. In pratis siccis transbaicalensibus v. gr. ad fl. Dschida, Temnik et caet., in rupibus ad fl. Schilka, alibique in Dahuria. Flo- ret junio, julio 7. 4170. Ашлом ansuLosum Linn. Bulbo tunicis integris; scapo nudo acutangulo; foliis vi- ridibus linearibus subtusTangulosis; umbella fustigiata vel 125 hemisphaerica; filamentis simplicibus perigonium aequanti- bus (vel ex Ledeb. superantibus.). Zedeb. fl. Ross. I. c. A. angulosum Linn. hort. Ups. p. 79. — Kunth enum. IV. p. 422. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 41.— fl. Ross. Ll. c. (praeter var. a pertinentem ad A. fallacem Don, speciem ut videtur satis distinctam et in vivo praesertim foliis subtus carinatis dig- noscendam.). A. inodorum Willd. sp. pl. II. p. 76. non Ait. hort. Kew. A. acutangulum Schrad. cat. sem. hort. Gott. p. a. 4808. — Kunth enum. IV. p. 424. Koch syn. p. 828. A. Danubiale Spr. mant. 58. Cepa scapo subangulato farcto, foliis linearibus subtus angu- losis, staminibus corolla ОВ Gmel. Й. Sib. I. p. 38. AV PINE In Sibirica Baicalensi teste Pallasio, ipse non inveni. A. Stelle. rianum Willd. a Gmelino etiam in regionibus Baicalensibus indicatum (Ledeb. fl. Ross. p. 181.) omisi, verosimiliter auctor florae Sibiricae A. prostratum intellexerit. 1171. ALLIUM PROSTRATUM Trev. Bulbo tunicis integris; scapo subangulato basi procum- bente; foliis semicylindricis, supra versus basin canalicu- latis, subtus biangulatis; umbella multiflora hemisphraerica vel subfastigiata: spatha valvis duabus, saepe ad medium concretis, pedicellis brevioribus; perigonii foliolis obsolete crenulatis , exterioribus concavis carinatis, interioribus longioribus; filamentis omnibus simplicibus subulatis peri- gonio sesquilongioribus, alternis basi parum latioribus. A. prostratum Trev. ind. sem. hort. Wrat. p. a. 1821. — ejusd. mon. p. 16 — Kunth enum. IV. p. 428. — Turcz. cat. Вас. Dah п. 1149. — Ledeb. fl. Ross. IV. p. 182. A. deflexum et senescens В. rupestre T'urcz. pl. exs. 126 In lapidosis et supestribus communis, v. gr. prope Ircutiam, ad torr. Armak atque in Dahuria ad fl. Argun alibive. Flo- ret junio, julio. 2. 1172. Arriuw anisoronium Ledeb. Bulbi tunicis integris , vel demum in fibras parallelas solutis; scapo tereti; foliis lineari-semiteretibus, supra ver- sus basin canaliculatis; umbella multi (20—40) flora fa- stigiata, pedicellis inaequilongis, exterioribus longioribus, ad centrum decrescentibus; spatha univalvi pedicellis exte- rioribus multo breviore, centrales interdum excedente; perigonii foliolis oblongis obtusissimis, exterioribus paulo brevioribus; filamentis simplicibus perigonio brevioribus, subulatis, alternis latioribus cuspidatis. A. anisopodium Ledeb. fl. Ross. IV. p. 185. A. tenuissimum f. vegetius Turez. pl. exsicc. Discernitur a sequente statura multo majore, floribus numero- sioribus atque pedicellis inaequalibus. Latitudo foliolorum perigonii eadem, folia nonnihil latiora, attamen forte varie- tas e solo fertiliore orta, nam semper ad pedem rupium A. tenuissimum alentium, aut in vicinitate provenit. In siccis transbaicalensibus floret junio, julio 2. — Prope oppidum Minussinsk, ad fl. Jenissei legit amic. Lessing. 1173. Амлом Tenuissimum Willd. Bulbi tunicis integris; scapo tereti; foliis subfiliformibus supra canaliculatis; umbella pauci (4—10) flora subfasti- giata, pedicellis subaequalibus; spatha univalvi pedicellis multo breviore; perigonii foliolis oblongis obtusissimis , . exterioribus paulo brevioribus; filamentis simplicibus peri- gonio brevioribus subulatis , alternis latioribus cuspidatis. 127 A. tenuissimum Willd. sp. pl. II. p. 85. — Kunth enum. IV. p. 428. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 24: — fl. Ross. IV. p. 185. Cepa scapo nudo tereti inani, foliis subulatis filiformibus , capitulis laxis paucifloris. Gmel. fl. Sib. I. p. 61. t. 15. f. 2—5. In rupibus et lapidosis transbaicalensibus et Dahuricis. Floret junio, julio. 2. b. filamentis aequi latis. 117%. Arrıum VicromRiaLis Linn. Bulbi tunicis reticulatis, caule ad medium foliato, infer- ne tereti, superne angulato; foliis in petiolum brevem atte- nuatis oblongis ellipticisve planis; umbella globosa multi- . flora; spatha univalvi persistente; staminibus simplicibus perigonium superantibus. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 184. A. Victorialis Linn. sp. 494. — Kunth enum. IV. p. 452. Ledeb. fl. Alt. II. p. 8. — Koch syn. p. 826. A. plantagineum Lam. enc. meth. I p. 65. ‘Allium Gmel. fl. Sib. I. p. 49. n 15. (excl. syn. Royeni). In pratis humidis ad Baicalem prope Listwenischnaja, in trans- baicalensibus et in Dahuria minime rarum. Floret junio, julio. 4. 1175. Амлом oporum Linn. Bulbi tunicis exterioribus reticulatis ; caule ima basi foliato subcompresso; foliis distichis canaliculato-triquetris; umbella fastigiata; spatha univalvi subbipartita demum varie lacera, perigonii foliolis ovato-lanceolatis oblongisve acutis pedicello 3—4 plo brevioribus; filamentis simplici- bus a basi paulo latiore subulatis perigonio brevioribus. Ledeb. fl. Ross. IV. p. 185. 128 A. odorum Linn. mant. p. 62. — Kunth enum. IV. p. 452. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 15. (excl. syn. A. tatarici). Allium scapo nudo tereti farcto, foliis semicylindraceis, stami- nibus corolla longioribus (in icone brevioribus). Gmel. fl. Sib. 1. р. 52.1. 44. [. 9. In pratis herbosis prope Ircutiam alibique copiose provenit. Floret junio, julio. 2. "Tribus 2. ANTHERICEAE. Perigonium patens. Ovula plerumque amphitropa. Fruc- tus capsularis. Radix fibrosa vel tuberosa. Zedeb. fl. Ross. ЛИ. 700: 393. HEMEROCALLIS Linn. gen. n. 455. (excl. sp.) Nees jun. fasc. 2. t. 6. — Endl. gen. n. 1143. Perigonium corollinum , infundibiliforme: tubo brevi, limbo 6 partito, patente. Stamina 6, fauci inserta. Fila- menta filiformia, declinato-adscendentia. Ovarıum trılocu- lare. Ovula in loculis plurima , biseriata , horizontalia , anatropa. Stylus filiformis, cum staminibus adscendens. Stigma subcapitatum. Capsula carnoso - coriacea , obtuse trigona, trilocularis, loculicido-trivalvis. Semina in loculis pauca, angulato - subglobosa: testa crustacea, atra, hinc rhaphe percursa. Embryo axilis, dimidio albuminis longior, extremitate radiculari umbilicum attingente. Zedeb. fl. Ross. Lit ps 94. 1176. Hemerocattis rLAvA Linn. Perigonii laciniis planis nervosis: nervis omnibus. sim- plicibus. Ledeb. l. c. H. flava Linn. sp. 462. — Kunth enum. IV. p. 588. — Ledeb. fl. Alt. II. p. 59. — Koch syn. p. 855. 84. Emberiza citrinella L 144 | Vorkommen. | Gemein. Stand vogel. 85. « hortulana L. . | Bei Simferopol| 14 Mai 86. Emberiza CiaL. 87. « muria Г... . 88. Fringilla domestica L 89. « montana ES a 90. « coelebs L. 91. « montifringilla L. 99. « carduelis L. . 93. « spinus L. 94. « cannabina.. . 95. « choris L. ziemlich hàufig. häufig an der Küste. häufig. Ueberall. In der Krim nicht häufig. häufig. Am Salgir im Frühjahr. Gemein überall. An der Küste. Gemein. nicht häufig. 96. Fringilla pyrrhulaL.| Im Winter sel- 97. Sitta europaea. . . 98. Corvus Corax. . . 99. Corvus corone. 1100. < frugilegus. . . ten. Ziemlich selten. Am Castel Gara bei Aluschta. . . |AuffreienWald- plätzen bei Jeni- Sala nicht sel- ten. sehr gemein. 1852. Stand Stand dito. 9 März 1853. 15 März 1853. Stand n Stand ® Stand Stand Stand Stand, vogel. 10 Sept. 1853. vogel. 13 Octb. 1853. ? vogel. ? vogel. 17 August. 24 December. 1852. vogel. vogel. vogel. vogel. | | 129 Hemerocallis radice tuberosa, corollis monopetalis luteis. Gmel. ft. Sib. I. p. 57. In pratis sylvaticis ubique vulgaris. Floret julio. 7. 1171. HEMEROCALLIS GRAMINEA Andr. Perigonii lacinis interioribus undulatis: omnibus nervo- sis, interiorum nervis exterioribus superne ramosis. Ledeb. fl. Ross. 1. c. H. graminea Andr. bot. rep. t. 244. — Kunth enum. IV. p. à88. H. flava fj. Linn. mant. 388. In Dahuria. Cum Ledebourio specimina exsiccata comm. cl. Frisch. Tribus 3. ASPARAGEAE. Perigonium patens vel rarissime tubulosum. . Fructus baccatus. Semina umbilico saepius strophiolato. Radix tuberosa vel fibrosa. Ledeb. l. c. p. 196. 394. ASPARAGUS Linn. Nees jun. fasc. 4. t. 14. — Endl. gen. n. 1164. Perigonium corollinum, sexpartitum, aequale, campanu- lato-connivens, apice patens. Stamina 6, basi laciniarum affixa. Filamenta subulata. Antherae peltatae. Ovarium triloculare. Ovula in loculis 2, superposita, amphitropa. Stylus brevis, trisuleus. Stigma trilobum. Bacca globosa trilocularis. Semina in loculis 2, angulato-subglobosa, testa coriacea , atra, umbilico ventrali , punctiformi , nudo. Embryo excentricus, subcurvatus, extremitate radiculari vaga. Ledeb. l. c. NM 3. 1854. 9 130 1178. Asparacus Dauvricus Fisch. Caule herbaceo erecto, ramis erectis patentibus; foliis squamaeformibus, elongato-calcaratis, eladodiis fasciculatis paueis setiformibus elongatis, rectis, margine tenuissime denticulatis vel laevissimis; pedunculis deflexis, medio articulatis flore vix longioribus , inferioribus quaternis , superioribus geminis. Ledeb. 1. c. p. 198. A. Dahuricus Fisch. sec. Link enum. pl. horti Berol. I. p. 540. Kunth enum. V. p. 64. In pratis sylvaticis et lapidosis, cis et transbaicalensibus, at- que in Dahuria abunde provenit. Floret junio, julio. +. 1179. Aspanacus PARVIFLORUS Turcz. Caule herbaceo, ramis patentibus, foliis squamaeformi- bus acuminatis, basi gibbis; cladodiis quaternis verticillatis faleatis brevibus; pedunculis perigonium non superantibus aut brevioribus, sub flore articulatis, secus caulem plerum- que quaternis, secus ramos solitariis binisve. A. parviflorus Turez. cat. Baic. Dah. n. 1155. — Ledeb. ft. Ross. IV. p. 499. Planta e paucis speciminibus, a collectore mihi ignoto, in Dahuria ad fl. Argun lectis nota, 23—3 pedalis erecta, ramis numerosis praedita, caule ramisque acute tetragonis, ramis inferioribus saepe 7 poll. longis, iterum dense ramosis. Flores ad exortum ramorum primariorum 4 ni, interdum seni, in genere parvi, hermaphroditi, structura generis. (Continuabitur.) 143 Bemerkungen. Ueberwintert besonders an der Küste in grossen Schaaren. Ist selten in den östl. Steppengegenden, brütet schon Anfang Mai's, Pr, ähnelt im Gesange der A. cristata, aber hat eine langere Melodie. Während meines 6-tägigen Aufenthalts in Odessa im Febr. 1852. sah ich Tausende dieser und der Calanda- Lerche auf dem Griechischen Bazar zum Kaufe ausbieten, von allen waren je- doch nur 4 zum Balgen brauchbar. Am 26 Novbr d. J. sah ich ein Exempl. dieser Lerche auf den Feldern bei Tamak. a Bei Jeni - Sala nicht selten, lebt im Winter gesellschaftlich. Ich erlegte mehrere Exemplare dieser schönen Meise Ende Januar am Bug in Bessarabien, sie liebt das dichteste Rohr. H. Prof. v. Nordmann hat sie in Südrussland nicht beobachtet. 69. Caprimulgus euro- |HäufigimGebir-| 26 April paeus L. | ge und in den | 1852. Thälern. 70. Alauda arvensis L. | Häufig, aber |EndeApril. weit seltener als ; im Norden. 71. Alauda cristata L.. | Sehr gemein. 72. « arborea(nemo-| An der Küste ? rosa.) bei Ursuff. 73. « calandra. . . | In den westli- chen Krim- schen Steppen und in Bessara- bien häufig. 74. « alpestris бий. |Nur in strengen] December. Wintern. 75. Alauda tataricaGml.| Sehr selten. Ende Nov. 1853. 16. Parus major L. . . |Ueberallgemein. Stand 77. « palustris L. . |ImGebirge nicht di selten. 78. « cristatusL. . |Selten, bei Jent- ? Sala, 79. « coeruleus L. . |Ueberall häufig. Stand 80. « ater L. . [Selten bei Jen: - Im W Sala. 81. « caudatus L. . In den Wäldern Stand am Tschatirdagh. 82. Parus biarmicus |Selten im Rohr. Ü , Namen. L. 142 Vorkommen. 83. Parus pendulinus. . 'Selten an der Küste. Ende Septb. Stand|vogel. ? Standvogel. März. vogel. vogel. inter. vogel. Im Winter. Beiträge Ornithologie Süd-Russlands, insbesondere die Vögel Tauriens betreffend Gustav RADDE. Ein fast zweijähriger Aufenthalt in der Krim, während welches ich nur den Zweck verfolgte, naturwissenschaft- liche Sammlungen, insbesondere ornithologische, zu be- sorgen, setzte mich in den Stand, das reiche Material in die- ser Hinsicht genauer kennen zu lernen und ich erlaube mir meine Beobachtungen in Folgendem den Freunden dieser Wissenschaft mitzutheilen. Nachstehendes Verzeichniss enthält zunächst die von mir selbst gesehenen und zum Theil erlegten Arten. Die mit Cursiv gedruckten Namen zeigen an, dass ich die Thiere erlegte und balgte, die mit gesperrter Schrift gedruckten, dass diese Species in dem Verzeichnisse des Herrn Professor von Nordmann nicht aufgeführt sind und ich sie hier sammelte. Mit gewöhnlicher Schrift ge= druckte Namen gehören den Thieren, die ich nur sah. 9° 132 Namen. Fundorte. 1. Vultur fulvus Gmel. |Ueberall im Ge- birge. 9. « cinereus Gmel. ebenso. 3. Cathartes perenopte- Selten. rus Gmel. 4. Falco peregrinusGm.| Selten. Ursuff. 5. Falco subbuteo L. . | Gemein. Alma. 6. « aesalon L. . . |Seltener. Ursuff. 7. « rufipes Bescke. | Ziemlich oft, (F. vespertinus Gml.) Steppen. 8. < tinnuculus Г. . |Gemein. Ueber- all. 9. « tinnunculoides, | stellenweise Temm. | noch häufiger als der vorige. 10. Aquila fulva. . . . |Ziemlich häufig Man vergleiche die spá-'in den Steppen. tere Beschreibung. 11. Aquila imperialis , |Nur an der Küs- Bechst. te. Kam | Zog I. Ra Stand vogel. eblenso. ri eb |enso. 1 im Sept. 53. 10 April | 13 Sept. 53. 1852. 5 April | Ende Septb. = 1852. 7 März. ее Hälfte des Septembers. Mitte |überwintert ein- März. |zeln, der grösste Theil zieht Ende = Septb. Stand |vogel. Stand|vogel. 19. « albicilla Gml. |Ziemlich selten]? Scheint hier zu ziehen. und nur zu ge- wissen Zeiten. 13. « .clanga. . . . Selten. (Falco naevius et F.ma- culatus Gmel.) 14. « naevia. . . . |Ziemlich häufig. Stand vogel. Stand |vogel. 141 Bemerkungen. Bei Jeni - Sala am Fusse des Tschasirdaghs einige Male mit dem folgenden gefangen. Selbst in den Steppengärten nicht selten. Die im Moskauer Bulletin beschriebene Art erlegte ich selbst am angegebenen Tage an der Alma. Diese Art stimmt mit der Motacilla citreola Palls. überein, nur ist die obere Kopfseite grau und die Kehle rein weiss. Bei Simferopol in Gesellschaften von 30—40 Exempl. Brütet auf den Felsen, die im Meere bei Suuk- Su unweit Ursuff liegen in grosser Zahl. 93 sah ich Exemplare bei Tamak. Namen. 55. Regulus ignicapillus Naum. 96. « flavicapillusL. 97. Troglodytes parvu- lus L. 58. Motacilla alba L. . 59. « flava. .... 60. « Kalinizenki. . CHER i ar LA Man sehe 62. Anthus arboreus Bechst. 63. « pratensis Bech. 64. Cypselus melba L. . 65. « apusL.... 66. Hirundo urbica L. 67. Hirundo rustica L. 68. « riparia. . 140 Vorkommen, Kam, Zog. Im Gebirge im | Beide sind Standvögel. Winter ziemlich häufig. Ebenso. SHE: aus Ueberall. Stand|vogel. Ueberall ge- | Ueberwintlert am, Salgir mein. einzeln, zielhtaberzum grös- sten Theil |Ende Septb. fort. Gemein im Mai|EndeApril.| Ende Septbr. in den Niede- rungen der Ma- lotschna. Selten im Früh-| 26 April ? Jahr an der 1852. Alma. An der Küste. Standvolgel daselbst. die naturgetreue Beschreibung. Bei Jeni - Sala Mai. ? in den Ge- büschen. Im Frühjahr. | 18 April ? 1852. Bei Suuk-Su. | Mai. | Ende August. Bei Perekop und EndeA pril. 2 im Gebirge ge- mein. Gemein. 2 April. | 6 Octob. 53. - |Àn den Bächen. р ! Am 4 Novbr. 18 noch einzelne an der Karusu : 133 Vise 1 1 [f l l lÁ/ ——— Bemerkungen. SN anal Ie Ч: PACES. | ist so wie der folgende häufig. Nur einmal in den Wäldern am Tschatirdagh gesehen. Prf. v. Nordmann führt ihn als in der Krim gemein an. Nur einmal am 4 Septb. bei Ursuff gesehen. Sowohl in den Steppen, als besonders im Frühjahr in den Thä- iern der Alma und des Salgır. Bei Ursuff erlegt. Nur in den Steppen und vorzüglich in den Niederungen dersel- ben, so bei Tamak und am Dnieper, wo er auch brütet. H. Prof. v. N. hat ihn am Bug beobachtet, er brütet in Menge bei Simferopol und an der Alma. Lebt nur in den Steppen, ich besitze ihn in den verschiedensten Kleidern, auch ein ganz altes Mànnchen, im frischen hellgel- ben Gefieder, welcher die Ohren und Wangengegend bereits rein gelb gefärbt hat. С Bei Muchalatka häufig, auf dem Paragelmen einem 2500 hohen Faila- Absturz sah ich 2 Paare, die dort brüten sollen. Am 1 u. 2 December d. J. sah ich alte und junge Exempl. im Ganzen 4 an der Karasu, ein junges Thier wurde erlegt, es trägt das Kleid des von Linné als Ag. ossifraga beschriebenen Adlers. | Ich schickte ein männliches, : altes Exemplar, das ich' am asow- schen Meere erlegt hatte in diesem Frühjahr in meine Heimath. Ein bei Tamak erlegtes Paar, hat 3—5 Schulterfedern rein weiss gefárbt; die Thiere scheinen schon sehr alt zu sein, da die Far- be stark ins Rothbraune fällt. 134 139 EP Namen. Fundorte. | Kam, | Zog. Bemerkungen. 15. Accipiter haliaétos L. Selten. ? -— Kam in diesem Frühjahre schon sehr zeitig hieher, am 22 April 16. Astur palumbarius. Stand|vogel. sah ich den ersten Schwarm aus 12 Exempl. bestehend an der = Malotschna, den letzten fast nur aus hier gebriiteten Jungen bestehend bemerkte ich unweit Simferopol am 4 August. Sie 17. Astur nisus.., , , Gemein. Stand|vogel. lieben vorzüglich die sauren rothen Kirschen. N 18. Milvus regalis. . , Selten. ? Zugvlogel. ? Nach beendeter Brut, fliegen die alten Thiere schon bei Sonnen- 19. Milvus ater, , . . | Ziemlich oft. ? Zieht zum grös- aufgang weit fort um Insecten (besonders Heuschrecken) zu | sten Theil schon suchen, erst Abends zwischen 4—5 kehren sie zu den Jungen Ende Septb. in die Obstgärten zurück. 20. Buteo Buteo L. . . |Zur Ziehzeit ge- ? Erste Hälfte des Hält sich in Schaaren zu 10—20 Stück im ‚Frühjahr beim Ziehen mein. Novbr. RE einige Tage zum Ruhen auf, bleibt aber nur in einzelnen Paa- 21. Buteo lagopusGm.|Nur im Winter. Mitte Nvb. 1 ren zum Brüten hier. 22. Pernis apivorus.. .| Nur auf dem ? Ende Septb. Brütet in den aus Kalkstein lose zusammengehäuften Umzäumun- Zuge. gen aller Tatarendörfer der Gebirgsgegenden. 23. Circus pygargus. , lin. den Steppen 5 Mai 53.| Ende Octobr. Brütet an den Ufern des Dniepers im Lehme, bei Ursuff an der (cyaneus.) ziemlich oft. einzelne Expl. Südküste in Höhlungen der Felsen. wintern hier. = | Eben daselbst. 24. Circus pallidus? |hàufig aber nur| Anfang | Ende Septb. noch nicht. Man vergleiche die in den óstlich-| Mai. |Ueberwintert in spätere Beschreibung. |sten Theilen der einzelnen Paa- _ Steppe. ren. Kommt wahrscheinlich nur an der Südküste vor. 25. Circus cineraceus. „| Im Frühjahr. | 19 April ? 52. 26. « nufus. + Molotschnaer |6 Mai 52. ? Liman und an der Alma. Bei Nikita im August erlegt, mauserte in diesem Monate. 27. Sirio Bubo.. . . . | Steppen häufig, Stand|vogel. u im Gebirge sel- ten. 28. «ou. . . .. Steppen. ? Zieht im Septb. als von ihm beobachtet an: hieher und win- tert. 5. arundinacea Gm]. und Sylvia turdoides (arundinacea L.). A3. 44. 138 Vorkommen. Pastor roseus Meyer. Sturnus vulgaris L. . Oriolus galbula L.. . Saxicola Oenanthe L. « leucomela. . « stapazina.. . Die Saxicola . Sylvia hortensis Bechst. « nisoria Bechst. « atricapilla L. . Lusciola luscinia L. . Lusciola phoenicurus | Kam. | InmanchenSom-|Ende April| Mitte August. mern gemein. Gemein. Häufig in den Thälern. Gemein. Seltener. rubicula et rabe Viel seltener als im Norden. Im Nikitaer Garten häufig. Aın Salgir bei Simferopol nicht selten. An der Alma nicht selten. An der Küste L. |ziemlich gemein. « rubecula L. . Herr Professor von Gemein im Herbste. Nordmann fü Sylvia suecica L.| Sylvia curruca bis Ende Mai. 7 Febr. 1853. 9 April 1853. 5 April. 5 April. 2 tra sah ich 6 Mai. ? 4 Mai. 9 Mai 1852. Wintert 6 Mai. hrt noch f| Die letzten sah ich am 4 Novb. 1853. 98 Sept. 1853. südöstlich von æ- Tamak. 3 Octb. 53. ? ? = hier bis jetzt ? Ende Septb. ? ? daselbst. Septb. 1853. olgende Arten L. Sylvia philomelaBechst. 135 Bemerkungen. Nur einmal an der Karasa unweit Tamak gesehen. Kommt in den Steppen hie et da vor, so wurde im Septb. 53, ein junges Thier in Tamak gefangen, welches zur Jagd abge- richtet worden ist. Vorzüglich in den Gartenanlagen der Steppe. An der Alma am 6 Mai 52 am Aase gesehen. Ich halte meine Exemplare, deren ich 4 besitze, obgleich die äus- sere Schwanzfedern um nichts länger als die mittlere sind, für den wahren Milvus ater, die obere Kopfplatte ist ockergelb. Von den bei Tamak erlegten 8 Exempl. hatten mehrere das be- kannte Gefieder, in welchem weissgelb vorherrschend ist. Bei Tamak nicht selten. Bei Aluschta wurden 4 Exempl. getódtet, darunter eins mit fein gelbpunktirter Kopfplatte. Ich besitze 8 sehr schöne Bälge dieses Thiers, die fast alle an der untérn Seite rein weiss sind, im Gebirge sah ich die Steppen- weihe noch 800 — 1000! über dem Meere. Mit der Bestimmung dieser Species bin ich nicht ganz sicher, da es mir an genügender Lectüre fehlt. Ich besitze 10 Thiere, M. u. W., die alle an der untern Bauchseite entweder heller oder dunkler ockergelb sind. Zu cineraceus kann man diesen Vo- gel ebenso wenig als zu pygargus ziehen und mit rufus hat er gar keine Aehnlichkeit. Am Salgir nicht selten. Die alten weibl. Exemplare, welche imNorden selten gefunden wer- den, scheinen hier die häufigsten zu sein, ich erlegte 2. Ist in den östlichen Gegenden häufig, ich besitze 4 Exempl. von denen ein junges Weibchen durchweg grau gefärbt ist. Sehr gemein, lebt im Winter gesellschaftlich zu 8-15 Exempl. in den Gärten der Steppe. Mausert Anfangs September. 136 Namen. Vorkommen. Kam. 29. Strix brachyotus. . | ziemlich oft. Stand 30. « scops. . . . . Nur im Gebirge| 14 Mai. vorzüglich an der Küste. 31. « dasypus.. . . | häufig überall. Stand (Tengmalmi.) 32. « passerina. . . | sehr selten. ? 33. Lanius minor. . . . | Gemein in den | 17 April. Steppen. 34. « collurio. . . . |sehr Gemein im} 8 April. Gebirge. Den Lanius meridionalis| sah ich bis jetzt| in hiesige 35. Museipaca grisola | Ziemlich oft. ? m. 36. BombicillagarruluL.| im Winter im | 17 Novb. Zog. vogel. Mitte Septb. vogel. ? Il. РАЗ 10 Septb. Ende Septb. r Gegend noch ? Anfang, April 1852 erlegte ich die letzten Exp. bei 12° Wärme. n der Küste, ver- egenden dies- schatirdaghs im tober. Gebirge. 52. 37. Turdus merula L. | Gemein ап der | Wintert a Küste. lässt die G seits des T Oc 38. « vwiscivorus L. Wintert im | October. Gebirge. 39. « pilaris L. Seltener, am — Salgir. №. « musicus L.. . Gemein. Stand und М. « diacus L. Seltener. di 42. Turdus saxatilis Selten. 26 März L. 1853. Zieht im April nördlich. Ende April nördlich. Striehvogel. to. ? 137 Bemerkungen. m u | Am Asowschen Meere und in Tamak erlegt, auch sah ich sie in Bessarabien. Bei Nikita gemein. Ich besitze 12 Exemplare, von denen 5 in der Mauser begriffen sind, diese wurden im Septemb. erlegt. Bei Ursuff. SERES. Auf dem Gute des Herrn Vasall unweit der Mündungen des Dnieper sehr gemein. nicht, jedoch ist sein Vorkommen hier unzweifelhaft. In den Thälern des Solgir und der Alma. Mir kamen bis jetzt hier nur junge Exempl. in die Hände, die ro- then Schafte der Schwanzfedern sah ich nicht , die an den Flügelfedern der 2 Ordnung. waren auch nur sehr klein. Schon am 14 Febr. 1853 hörte ich die ersten Amseln bei Jeni Sala schlagen, sie singen bis Mitte Mai. Brütet in wenigen Paaren hier im Gebirge. Brütet hier nicht. Brütet häufig hier. Ich erlegte ein Paar am 26 Mai d. J. am Fusse des Tschatirdaghs, an der Küste bei Ursu/f wurden ebenfalls 2im Juli geschossen. 145 Bemerkungen. Bleibt im Winter nicht hier. Lebt in kleinen Schaaren von 8—12 Exempl. überall an der Süd- . Каме und hie und da auch im Gebirge (bei Tauschan Basar), fehlt in den Steppen. Ueberwintert zum Theil in den Steppen, grosse Züge ziehen indes- sen im October fort. E | — au | | — = Cos. a | Sin. ax — — Sin. a | Cos. ax — ! 1--u? : x c | 0 1 1 | р | On peut généraliser la dernière de ces équations, et il | D i} viendra co a a | | — au i | — gx — qx | Е | вах qu d | ——Sin.al e Cos.x——Cos.al e Sin.x — ? | 1+u° ar x | g co e | les valeurs des deux intégrales nouvelles étant | | | | a : у a. dir 19 е Sin. —arc.tang(g)- ae [a,a-1-a , aia. a 5--..] 208 p gx dz e C0s.2— = log. а (1+g2) — € — (ag) an +e [a+ Ван Bat + . .] où l’on a désigné, pour abréger, ee ME coa ar aaa a,=— 5+ s Bs= à — M RM ON EU on tief = Em ее uae et ctr. - et ctr. Voilà de quelle manière je suis parvenu à la détermination des deux intégrales liées entre elles par l’équation [29] 2 eo — agz ag (^ — au e . Sin. ax dx e du — 0 - 9 1+x 1+u 0 [ne] dont la démonstration devient très - simple, en observant eo — au iy a po MARI que la fonction V— | ———, satisfasse à l'équation dif- 1 ни? g ade ferentielle — + Й: — da a 209 ig LN 92. Dans la theorie de l'intégrale f. e dz l'équation Xx т 1+yV 1 n'est pas moins rémarquable (*). Laplace trouva la valeur de cette dernière intégrale, mais entre les limites + co et — co ; dans le cas présent la méthode de Laplace ne reus- sit pas. Si l'on substitue la valeur de l'intégrale dans le premier membre de l'équation précédente, et qu'on exprime les imaginaires par les fonctions trigonométriques dans le se- cond membre de l'équation, on obtiendra Sin. by Men N dye [6 + (5) — 9-9 Parmi les autres applications de la fonction o(a) la valeur de l'intégrale double suivante aV A tffe Gs (Se со 993580662. .-104.а ата“ — La mérite d’être rémarquée. я ) Pour demontrer cette equation on integrera les deux membres de — bz 4 — bz 1 : wll SNe Ea eM GNC es: l'équation identique i ver ‚ en y supposant z = 2 dy 4х + yV—1. M 3. 1824. 14 310 .— J'ai essayé aussi d'appliquer la méthode des séries trigo- D — (t : M e du NS. nometriques à l'intégrale "ERU NES je perdu mon ; и 0 temps et ma peine, car l'équation l LCS — al j e du 1—е Yala Tae À FE OUI me [1—e (—1) ip t я Cos. no de f п? [207 ne m'a conduit qu'à des équations bien connues, comme celles - ci 7 2al.z Cos: ng de 71° ; I ee) ate um ah 69 I 3 all—u, —a(I—u) ее ое du ard 4227 0 e—e я 2al.z(—1 y f^ Cos. ne de Ее ua am au arc. tang (1 a Р-+ п? n 2 п? [Ро a.l 1 au — аи e + e du + e Det 1 2 211 le signe de sommation dans ces équations s'étendant à tou- tes les valeurs en nombres entières de п, depuis n—1 jus- qu'à n = ce. 3. Quoique la demonstration des formules, qui représen- tent la valeur des intégrales a a — gx — gx " | e Sin.x dr et e Cos.x Y a en: a C _ soit bien simple, néanmoins j'ajoute l'éclaircissement sui- vant. Pour déterminer les constantes 4, , A,.. dans l'é- quation e Sin.g—— e (A, +A,0+A, А, . .) on différentie les deux membres de cette équation, on y substitue la série qui représente la valeur de Sin.x, et l'on égale les coéfficients de puissances semblables de x. On ar- rive de cette maniére à l'équation d dr — gx e Sin.a——A,+e [a cem? com .]. AES eo Il ne reste plus qu'à déterminer la constante A, , ce qu'on fait tout de suile, car en posant 2=0 on trouve de l'équa- tion précédente 0 ARE Sin.z-— —are. tang(g) — ER eo De la méme maniére, en supposant 14* 212 — 95 —92], —g& die 000.0 = = e s. е [B,+B;x+B,x+ ..] et substituant la valeur de Cos. x en série, on déterminera les constantes B,, B,, В... Il en résultera l'équation eS NA met e Cos. BE, + zd [8,2 + Ba = Lez = e. >|: En supposant encore y—0, on aura E] e Des ype tina о d x 2 Pror. Poporr. de Kasan. Août 1854, Versuch einer Pflanzen- Physiognomik Tauriens von Gustav RADDE. Einleitung. I. Die Steppen. Allgemeine Charakteristik. Bodenverschie- denheit veranlasst in der Krim zwei streng geschie- dene Steppenvegationen anzunehmen, nämlich: a. Der Steppenflor auf schwarzem Leimboden, b. Salzpflanzen. "o Bei ersterem sind folgende Eintheilungen nach den verschiedenen Blüthenzeiten und vorherrschenden Ge- wachsen zu machen: 1. Liliaceen beginnen im April. Tulipa, Ornitho- galum et Muscari. 2. Es folgen: Cruciferen, kurze Blüthen und lange Fruchtdauer derselben. Gesellige Boraginen , Onosma et Echinospermum. 3. Es folgen: Verdascum et Salvia verticillata. Ende Mai, ausserhalb der Krim Stipa. Die Vegeta- 214 tion hat Mitte Juni ihren Culminationspunkt er- reicht. Mangel an Orchideen. Ex . Es folgen: Peganum Harmala et Centaureen: . Burianfelder. .. Marrubium und Xanthium beschliessen im August die Steppen- Vegetation. Herbst und Winteran- blick der schwarzen Steppe. e» C Salz - Pilanzen. II. Die Flora der Nordabflachungen des taurischen Gebir- ges. Allgemeine Bemerkungen. 2000/ Höhe. Verwand- schaft mit der Vegetation Mitteldeutschlands. — Irideen und Liliaceen beginnen, es schliessen sich: Primula Paeonia und Ranunculus-Arten an. Plózliches Erscheinen vieler Pflanzenformen im Mai. Bäume und Sträucher der Waldungen. Cornus, Ulmus et Pyrus. Cruciferen - Reichthum im Mai et Asphodelus tauricus. Im Juni erreicht die Flora ihre hóchste Entwickelung. Gebirgsgürtel zwischen 1000 — 3000‘ ausschliesslich durch Orchideen charakteresirt. Anblick der Gebirgs- heuschläge. Die Laubwaldungen diesseits des T'scha- tir daghs. Vegetation auf höher gelegenem, freistehen- dem Jura- Kalk. Flora der Bergrücken im Juli und August, namentlich das Plateau und die hóchste Er- hebung des T'schatirdagh's. Verbrannte Vegetation der Thäler, Tabaks-Plantagen und Ende der Flora im - September durch Sambucus Ebulus. Winterlandschaft diesseits der Gebirge. Ш. Das Südlittoral der Krim. Allgemein geologische Ver- hältnisse. Euphorbia rigida und Ruscus aculeatus be- beginnen im Februar die Flora, Primeln, Violen fol- gen. Wiesen im wahren Sinne des Wortes. Arbutus Andrachne , die einzige Ericee der Krim. Laubhöl- 215 zer der Küste und ihre Behandlung durch die Tataren. Beobachtungen im Winter 1852—53 an Quercus pe- dunculata et Q. pubescens. Die Ufer der Bäche: Alnus, Tamariz. Pistacia und Sorbus domestica gehören nur der Küste allein an. Paliurus aculeatus und seine Nutz- anwendung. Massenhafte Verbreitung von Junipe- rus-Arten. Die Höhen von Magaratsch. Mangel an krautartigen Gewächsen auf trockenem Lehmboden. Reichthum an Sträuchern überall da, wo genügende Wasserfülle ist. Clematis und verwilderter Wein. Im Juli blühen nur allgemein: Psoralea Palaestina und Capparis herbacea. Schilderung eines heissen Tages im Juli. Nächtlicher Lärm an der Küste. Die Лав im August. Beschluss der Südküstenvegetation durch Scilla autumnalis und Althaea ficifolia. Die Weingär- ten der Küste. 5 Schluss. Immergrün. Culturpflanzen. Der Eindruck, welchen wir beim Anblick irgend einer Landschaft empfangen, hángt zum gróssten Theil von der ihr eigenthümlichen Vegetation ab. Je nachdem diese sich uns einfórmig massenhaft oder gesondert gruppirt oder un- regelmässig verworren, ohne besonders durchgreifende Charactere darstellt; sind die dadurch bedingten Empfin- dungen verschieden. Die schöngewölbten unregelmässigen Conturen unserer Laubholzwaldungen, in denen wir die angenehmsten Nuancen eines frischen Grüns erblicken, con- irastiren gegen die dunklen, wandartigen Ausdehnungen der Nadelhölzer frappant, das liebliche, reine Grün der nor- dischen Wiese lässt sich unmöglich dem üppigen Blumen- flor der südlichen Steppe vergleichen. Diese bewirkt, trotz 216 ihres oft ausgezeichneten Reichthums an schön gefärbt blü- henden Pflanzen aus zwei Gründen hauptsächlich bei ihrer Betrachtung, die Empfindung der Leere. Der Hauptgrund liegt in ihrer endlosen, flachen Ausdehnung und dabei verhältnissmässig zu geringer Bebauung. Soweit das Auge reicht, sieht es ebenen Boden, ohne alle natürliche Erhe- bung. Dadurch wird der Horizont geradlinigt begrenzt und verschwindet seiner grossen Entfernung und, besonders im Sommer der stark ausstrahlenden Wärme wegen, undeut- lich in der Atmosphäre. Ein zweiter Grund liegt in der Ein- förmigkeit der Steppenvegetation, Reichthum an Indivi- duën, aber Armuth an Species-Zahl ist ihr eigenthümlich. N AN N) NG NN NS ool WES | RAE uv 4 ji Ey УТ ET 1 (s Е Y B р ES j 4 \ AN “Vi A WS S A ANS HS DEE ER DEZ _ LE Ct 217 Das ganze nordöstliche Gebiet des schwarzen Meeres zeichnet sich in botanischer Hinsicht durch die Steppenfor- mation aus, die jedoch in der Krim, durch besondere Bodenverhältnisse unterbrochen mit den Erhebungen des. Terrains mehr und mehr schwindet und schon bei 600° Hö- he überm Meere fast nicht mehr vertreten ist. Von dieser Höhe an bis ungefähr 3000‘ hat die Flora in vieler Hin- ‚sicht grosse Aehnlichkeit mit der Mitte Deutschlands, es wechseln hier Laub- und Nadelhölzer und das Gebirge lie- fert eine bedeutende Anzahl schöner Orchideen. Höher aber nimmt die Vegetation wiederum ihren eigenthümlichen Charakter ап, indem kräftige, niedrige Labiaten et Alsı- neen den Rücken aller Kalkstein-Gebirge bedecken. End- lich. bietet die Südküste Tauriens in den verschiedenen Jahreszeiten sehr verschiedene, ihr allein eigene Pflanzen- formen dar. An ihr bemerkt man vorzüglich fast keine allgemeine Winterruhe im Pflanzenreiche, da zumal in war- men Wintern die letzte Ziliacee kaum verblüht ist und die erste Euphorbia schon starke Knospen zeigt. Es war demnach naturgemäss, wenn man die Vegetation der Krim nur insofern betrachtet, als sie den Total-An- blick der Landschaft bestimmt, das ganze Gebiet in drei Thei- le zu theilen, in deren erstem die Steppenflora, in deren zweitem die Gebirgsflora und in deren drittem die Südkü- sten-Vegetation näher untersucht werden soll. In jeder die- ser drei Gebiete wechseln natürlich die Pflanzenphysiogno- mien mit den Jahreszeiten und nur die sogenannten Salz- steppen behaupten ihren einmal angenomnenen Sommerty- pus am längsten. Denn während die schwarzerdige Leim- steppe bereits im Juli von jedem allgemeinen Flor entblöst ist, beginnt jetzt erst der kräftige Wuchs der Chenopodien in den Salzsteppen, hat im September seine grösste Entwi- ckelung erreicht und bleibt dann in gelinden Wintern den 218 Salzstrecken ihr Totalanblick unverändert bis zum näch- sten Frühjahr erhalten. I. Steppen. Wie schon soeben angedeutet wurde, muss man die Salz- - steppen von den gewöhnlichen, schwarzerdigen gesondert betrachten. Letztere nämlich sind auf einer Lehm - oder Muschelkalk-Lage, die selten frei zu Tage steht mit einer Schicht schwarzer, leimiger Erde überdeckt, deren Dicke sehr varurt, oft nur 4‘ öfter aber bis 2^ und darüber misst. Steppen mit dieser Bodenbeschaffenheit ernähren vorzüg- lich Zwiebelgewächse und einjährige, gesellig lebende Stauden-Pflanzen, die, jenach dem Reichthum der schwar- zen Erde, in der sie wuchsen, mehr oder weniger üppig werden. So findet man bisweilen Lepidien, die kaum 3—4 Zoll hoch sind, während dieselben Arten in günstigerem Boden 2/ hoch ansteigen. Die Steppe zeigt wild weder einen Baum noch Sträucher, wo sich letztere, besonders Schle- hen und Pflaumengestrüpp, in kleinen Gruppen zeigen, las- sen sich gewöhnlich auch deutliche Spuren ehemaliger Pflanzungen nachweisen. Anders ist es in der Nähe der langsam fliessenden flachen Steppenbäche, deren wässern- der Einfluss die Entwickelung von Sträuchern und einigen Bäumen sehr begünstigt. Kaum haben die kalten Nordostwinde, welche im Win- ter Taurien anhaltend heimsuchen, ausgetobt und die wär- mere Märzsonne die letzten Spuren Schnee geschmolzen; so zeigt uns die schwarze Steppe die ersten Liliaceen, welche, vorbereitet in dem letzten Herbste und mehr während des Winters in der Erde entwickelt, jetzt mit aller Macht her- vorbrechen. Namentlich sind die ehemaligen Ackerfelder reich daran und das schöne Ornithogalum fimbriatum bedeckt 219 grosse Flächen ziemlich dicht Ende März bei günstiger Witterung, spätestens aber Mitte April blüht diese Pflanze, anfangs mit sehr kurzem Blumenstengel, der sich erst, nach- dem die untersten Blüthen zur Frucht ansetzen, bedeutend verlängert. Zwischen diesem das erste Frühjahr besonders charakterisirenden Gewächse findet man drei Muscari-Arten, deren eine ( Muscari racemsum Mill.) blaue, dichtgedräng- te Blumen sich schón in den weiss-blühenden Ornithogalum- Gruppen marquiren. Die beiden andern, nämlich Muscari comosum Mill und M. ciliatum finden sich nur einzeln ver- theilt und tragen daher nichts zum Total-Anblick bei. Aus- serdem machen sich die schon im vorigen Jahre hervorge- keimten und jetzt mehr entwickelten Wurzelblätter der Salvia Aethiopis L. et S. austriaca Jg. ihres dichten, weis- sen Wollflaums wegen, bemerkbar und erscheinen Morgens,: nachdem starker Thaufall stattfand mit grossen Wasser- tropfen bedeckt, die der starken Haare wegen, welche das’ ganze Blatt bedecken, sich nicht vereinigen können. Während man nun stellenweise in den taurischen Step- pen diese Vegetation wahrnimmt giebt es wiederum andere’ Strecken, die gleichzeitig durch andere gesellig lebende Pflanzen geschmückt werden. Besonders auffallend treten die hellgelben, oft fast weissen oder verschieden violetten. Iris hervor, welche hie und da in dichtgedrängter Anord- nung sehr gemein sind. Iris pumila L. erreicht im wilden Zustande selten eine Höhe über 5 Zoll und findet sich weit häufiger in den krimschen Steppen , als ausserhalb der- selben. Sie ist ihnen jedoch nicht eigenthümlich, da man sie im Gebirge, namentlich auf mergelhaltigem Boden bis 1000’ Höhe auch findet. Fast immer bemerkt man sie von der Zwergmandel (A. nana) begleitet, welche in der Zeit ihrer Blüthe einen sehr angenehmen Effect macht. Sie wird im wilden Zustande nie über 14 Zoll hoch und trägt einen 220 sehr reichlichen Blüthenstand, dessen angenehmes Rosa abwechselnd mit dem dunklen Blau und Gelb der Iris der Steppe einen hohen Reiz verleiht. Zu diesen Gewächsen, die in späten Jahren erst Ende April blühen, gesellt sich noch die Tulpe. Es ist jedoch auffallend, dass sie in der Krim selbst selten anzutreffen ist. Nördlich von Perekop und Tschungar hatte ich Anfangs Mai Gelegenheit unge- s, - heure Tulpenfelder zu sehen, diesseits beider Orte fand ich nur mit Mühe einzelne Exemplare. Unstreitig gehórt der Anblick der wilden Tulpenfelder in der Steppe zu den herr- lichsten, die sie überhaupt darbietet. Die Farben sind so rein und so variirend, dass man wohl selten eine solche Fülle der Farbenpracht bei andern gesellig lebenden Pflan- zen wahrnehmen mag. Die allgemeine lichtehromgelbe Farbe, welche unter den Tulpen vorherrscht, wird oft durch ein brennend Zinober- oder Karmoisinroth unterbrochen. Selten tritt zwischen beiden Farben ein hell blasses Violett, noch seltener ein reines Weiss. Uebrigens findet man Exemplare, in denen Mischfarben vorkommen, die jedoch nie in einander nach und nach übergehen, so ist die Varié- tät auf weissem Grunde mit violetten Streifen ebenso ver- breitet als jene auf gelbem mit rothen Linien gezeichnete. Allein so schón der Anblick der wilden Tulpen auch ist, so wenig beständig bleibt er. Oft reicht eine warme Mit- tagsstunde dazu hin, die unabsehbar bunte Fläche zu zer- stören, längstens dauert dieselbe 3 — 4 Tage. Die Stengel neigen sich zur Erde und die breiten, langen Blätter ver- dorren bald. Schon Mitte Mai hatte ich grosse Mühe die Spuren der ehemaligen Tulpenpflanzen im Grase zu finden. Sobald die Frühjahrs-Liliaceen verblüht sind, welche durch einige Gageen beschlossen, die ihrer Kleinheit we- gen leicht übersehen werden, und wenn sie auch massen- haft vorkommen, nicht wesentlich den Charakter der Steppe 221 verändern; sobald diese vorbei sind, entwickeln sich zu- nächst die Crueiferen, welche auf der flachen Steppe durch die Genera: Alyssum, Lepidium et Odontarrhaena vertre- ten werden. Anfangs Mai sieht man dann Plätze von gros- ser Ausdehnung mit Lepidium. perfoliatum L. et Г. Draba und andere mit Alyssum minimum Willd. et Al. calycinum L. bedeckt. Schon aus der Ferne erkennt man diese Plätze deutlich, indem die hellgelben und weissen Blüthen der beiden Lepidien bei ihrer 1—2/ hohen Erhebung über den Boden sich genugsam gegen den ebenen Horizont hervor- heben, dagegen Alyssum-Arten durch das eigenthümliche matte Graugrün ihrer Blätter auffallen. Obgleich die Blü- thezeit dieser Cruciferen rasch vorübergeht und man schon Ende Mai in trockenen Jahren sie dort findet, so erhalten sie sich doch mit ihren Samenschötchen fast ein halbes Jahr und man findet sie selbst noch im Winter. Gleichzeitig mit ihnen wachsen einige gesellige Boragineen rasch empor, besonders Onosma, Rochelia et Echinospermum. Die steifen Haare der häufigen Onosma stellulata M. B. und O. versi- color und die schmutziggraue Farbe von Echinospermum barbatum geben den aus ihnen gebildeten kleinen Haufen ein unangenehmes, auffallendes Aeussere, welches sich schon in ziemlicher Entfernung kenntlich macht. In dieser Zeit entwickelt sich die Steppenvegetation mit Riesenkraft und obgleich ihr der eigentliche Rasenboden fehlt und sie arm an Gramineen ist, so wuchert doch bald eine solche Menge staudenartiger Gewächse empor, dass die im April noch allgemein schwarze Steppe ganz verschwindet und man nur eine grosse saftig grüne Fläche erblickt, in der einzelne helle Flecken die Spuren der bereits gestorbenen Frithjahrs-Cruciferen andeuten. Aus allen Steppenpflanzen, die um diese Zeit 2, auch 3° aufsteigen, fallen aber nur drei allgemein auf. So sieht man —э———ы—ы=— ———ы——ыы=—ы—=ы—ы 222 das schöne Verbascum phoeniceum L. die Salvia verticilla- _ ta L. und Salvia nutans jetzt in Blüthe sich über die Ebe- ne erheben. Besonders trägt ersteres mit seinem oft 4 ho- hen Blüthenstiel und den dunklen roth violetten grossen Blumen durch seine weitläufige Anordnung vieles zur ei- genthümlichen Physiognomie der Steppe bei. Zwei bis 4/ von einander entfernt erhebt es sich stets in einzelnen Pflanzen und man erblickt daher schon in der Ferne klei- ne, aufstrebende Säulen, die dem Horizont näher kleiner und kleiner zu werden scheinen. Die Salvia verticillata ist weniger für den Fernblick geeignet, indem die buschige Verästelung der Pflanze durch ihren grossen Blüthenreich- thum mehr zur Erde gezogen wird und dadurch nur bei naher Betrachtung deutlich auffällt. Beide Gewächse blü- hen hier schon Ende Mai, während sie im nörlichen Deut- schland erst Ende August Knospen zeigen. Selbst bei starkem Winde bleibt in dieser Zeit der dich- te Flor der Ebene unbewegt, man sieht sehr selten jene wellenförmige Bewegung der Oberfläche, wie solche sich selbst bei geringem Winde auf den Gebieten zeigt, in de- nen Gramineen vorherrschen. Diese in Ermangelung sich gegenseitig berührender und unterstützender Verästelun- gen folgen dem Luftzuge. Bei den Steppengewächsen wird das durch die grosse Gedrängtheit des Pflanzenwuchses und durch den staudenartigen, holzigen Habitus der einzelnen Individuën verhindert. Wenigstens sah ich in der Krim sehr selten die Steppewogen und nur an den Orten, wo die Stipa pennata L. et St. capillata L. zu finden waren. Diese beiden lästigen Gramineen sind hier selten, jedoch schon am Asowschen Meere, besonders in den Niederungen des Malotschnaer Flüsschens und am Dnieper sah ich sie in grossen Mengen mit Bromus multiflorus wechseln. Ende Mai machen sie sich durch die auswachsenden Grannen 223 ‚sehr bemerkbar und werden dann die Plätze, wo sie wach- sen, wenn es nur irgend möglich, nicht zum Weiden der Schafe gebraucht, indem die spitzigen Grannen nicht nur die Haut verletzen, sondern sogar tödtlich bis in die Ein- geweide dringen sollen. Mit dem Verblühen der Salvien hat die Steppe den hóch- sten Grad ihrer Floren - Entwickelung erreicht. In den Ge- birgsgegenden wird diese Periode durch die Blüthezeit der meisten Orchideen angedeutet, diese fehlen der Steppe ganz (*). Keine Orchide kann die sengende Sonne im Mai ertragen, dagegen zeigen sich an ihrer Stelle gesellige Oro- banchen, von denen besonders Phelipea ramosa et Ph. coe- rulea allgemein verbreitet sind. Es folgen nunmehr diejenigen Pflanzenformen, welche sich vom Juli bis in den Herbst, ja selbst oft bis zum näch- sten Frühjahr erhaltend, den damit bewachsenen Steppen- flächen ein besonderes Aeussere ertheilen. Die kleinen, dichtgedrängten, knäulförmigen Sprösslinge des Peganum Harmala, welche man zumal auf kalkigem Boden schon Ende Mai sah, haben sich jetzt zu stark verästelten, kuge- ligen 1-14’ hohen Massen entwickelt, deren feingeschlitz- te, schön grüne Blätter in dieser Zeit einen erfreulichen Anblick gewähren, da gewöhnlich die übrige Vegetation in ihrer Nähe schon todt und gelb ist. Im Juli bedeckt sich die ganze Staude mit grossen, weissen Blumen und erhält sich so bis in den August, ja selbst noch im October findet man einzelne Aestchen mit den verspäteten Blüthen ge- schmückt , während schon im September die regelrechte (*) Orchis morio kommt nach den Mittheilungen Sr. Excel. Hrrn. von Steven ab und zu in den eigentlichen Steppen vor, ich habe sie bis jetzt noch nicht gefunden, hingegen ist nur bekannt, dass an sehr nassen Stellen der Steppenniederungen (z. B. der Karasu) Orchis fusca nicht selten ist. 224 Fruchtreife erfolgte und man gegen Ende dieses Monats die Peganum-Felder mit spirrigem, braunem, aufstrebenden Gestrüpp bedeckt findet, dessen Enden die reichlichen, oval zugespitzten Saamenkapseln tragen. Für die Oekono- mien ist dieses Gewächs eine lästige Plage, weder Schafe noch anderes Vieh frisst es, und seine Ausrottung ist kaum zu bewerkstelligen, da der ungeheure Samenreichthum je- der noch so sorgfältigen Vertilgung spottet und überdies die Pflanze mehrjährig ist. Peganum Harmala ist jedoch keineswegs als den Steppen allein eigenthümlich zu be- trachten. Man findet es in den westlichen Gegenden häufig und sogar in den Strassen von Bakschisarey. Ebenso sah ich es auch an der Südküste, obgleich seltener bei Ka- rasan. Zu gleicher Zeit bemerkt man die jetzt grösser wer- denden Centaureen des Herbstes, die am allgemeinsten von allen Steppengewächsen verbreitet sind und selbst einzeln auf jungfräulichem Boden und sehr alter Brache gefunden werden. Sie wuchern indessen mit unglaublicher Macht in den ehemaligen Ackerfeldern. Zwei, gewöhnlich nur 1“ho- he Arten: Centaurea ovina et Ct. parviflora findet man überall. Ihre kleinen, weissen Blüthen marquiren sich kaum auf den schwach beblätterten schmutzig grauen Veräste- lungen, die in einer kugelförmigen Peripherie enden. Die mit diesen Gewächsen behaftete Steppenfläche, oft unab- sehbar, ruft in dem Beschauer eine Stimmung hervor, ähn- lich der, die er beim Anblick der Wintersteppe empfin- det, das Grün fehlt ganz und daher erscheinen die Centau- reen - Steppen todt und öde. Die Blüthe- und Fruchtzeit dauert bis Ende September, ist sie beendet, so stirbt die Pflanze ab und da sie meist im lockern Boden wuchs, so genügt der erste kräftige Wind sie zu entwurzeln und die kugelige Masse fliegt mit Sturmes-Eile über die schutzlose Steppe dakin. 225. Beide Centaureen bilden nebst einigen andern Cynareén; als namentlich: Carduus nutans L. et Card. crispus L., Onopordon Acanthium L., Cirsium lanceolatum Sep. und dem Scolymus hispanicus L., die alle gesellschaftlich leben und in deren Gefolge sich noch stets das Eryngium cam= pestre bemerkbar macht, den sogenannten Burian. Dieser findet sich nur auf geackertem Boden und leistet als Brenn- material einen nicht geringen Nutzen. Die Burianfelder sind die der Wintersteppe am meisten zukommenden und am besten in die Augen fallenden Charaktere. Die Disteln erreichen auf ihnen bisweilen über 4° Höhe und das gelb- lich weisse Eryngium campestre, eine über ganz Taurien gleich häufig und lästig verbreitete Pflanze, sticht in Fol- ge seiner Farbe bei selbst geringer Erhebung über den Bo- den sehr lebhaft gegen die übrigen Pflanzen ab. Uebrigens muss bemerkt werden, dass mit dem Salzgehalt der Erde diese Gewächse mehr und mehr schwinden und man unter Burian in den Salzsteppen vorzüglich die Sa/solen versteht, worauf ich später zurückkomme. Die Vegetation der Bu- rian-Pilanzen dauert bis Ende August, sie werden nach ihrem Absterben durch die beiden letzten allgemein verbrei- teten Steppengewächse ersetzt. Es sind dieses Marrubium peregrinum L. und Xanthium spinosum L., welche die Step- penflora im September beenden. Besonders macht sich das erstere mit seinen weisslich grauen Stengeln und den klei- nen runzlichen Blättern in Folge seiner vom Boden ausge- henden, fast doldenartigen Verästelung, sehr bemerkbar. Es liebt sowohl Ackerland als auch Brache und blüht ein- zeln am längsten von allen Steppenpflanzen, da selbst im November noch hie und da ein blühendes Exemplar zu fin- den war. Xanthium spinosum L. wählt vorzüglich die brei- ten Steppenwege und ein-bis 3-jährige Brache und ist seines stark stachlichen Stengels und der krummhackigen M 3. 1897. - 15 226 Früchte wegen sehr characteristisch. Schon im Juni be- merkt man die glänzenden, schön ausgeschweiften Blätter der Pflanze, sie blüht im August und September und stirbt schnell während der Fruchtbildung ab. Auch sie wird als Burian benutzt, ist aber für die Schafzucht ein grosses Uebel, indem die Früchte nächst denen von Medicago m- nima die Wolle am meisten verderben. Im September also hat die Steppe ihren Winter-Charake ter angenommen. Traurig liegt schon in diesem Monat die Fläche da, kaum die Spur von thätigem Pflanzenleben an sich tragend. Soweit das Auge reicht, tritt ihm überall das schmutzige Grau und Braun in struppigen Pflanzenleich- namen entgegen. Der im Sommer ungetrübte, biaue, süd- liche Himmel ist jetzt in mattgraue Wolken gehüllt. In Folge der grossen Sommerhitze und des oft Monate lang mangelnden Regens ist der leimige, schwarze Boden in breite Risse zersprungen, und zerfällt bei geringer Berüh- rung in Staub. Die Wege sowohl, als das Vorhandensein von Viehherden werden schon in weiter Entfernung durch das stellenweise Aufsteigen von Staubwolken angezeigt. Häufiger kommen jetzt die Nordostwinde und schoen im October bringen sie geringe Kälte (bei Tonko 1852 bis 4°) mit sich: aber noch ist es zu früh für den Winterschlaf der Natur. Ein warmer Südwestwind führt die dunklen Cumu- lusformen zum Troste des Ackermanns am Horizonte her- auf. In freudigem Hoffen erwartet jeder den herannahen- den Regen. Endlich fällt er und die erstorbene Erde saugt gierig jeden Tropfen ein. Unglaublich ist es, wie rasch bei einiger Nässe des Bodens, dieser sofort sich die Vegetation entfalten lässt. Wenige Tage nach dem ersten kräftigen Herbstregen sieht man die Steppe einen grünlichen Ton an- nehmen, eine Folge der rasch emporspriessenden Pflanzen- triebe. Es liegt darin der einzige Reiz der herbstlichen Step- 227 penlandschaft, aber er ist für die Bewohner derselben um so genussreicher. In warmen, trockenen Sommern ist es nichts Seltenes schon Ende Juni die Steppe verbrannt zu sehen, und so war man dann seit 3 Monaten des Anblicks einer grünen Fläche beraubt. Diese Herbstwitterung der Steppe hält in gelinden Wintern sehr lange, selbst bis Ja- nuar an, in diesem Monat erst kommen dann die starken Fröste und oft bedeutender Schneefall. Ein düsteres Violett- grau, das Anzeichen herannahenden Schneegestöbers, la- gert gewöhnlich am östlichen Horizont und die einförmi- gen grauen Wolkenschichten des Zeniths lasten in träger Ruhe. Noch ist es ruhig, kaum, dass die aufgehende Sonne die dunklen Wolken-Colosse ein wenig zu röthen vermag; aber mit ihr steigt der schneidend kalte Ost herauf und tobt in rasender Macht über die Ebene dahin. Die Wolken ballen sich und ein dichtes Schneegestöber folgt der Rich- tung des Sturmes. Der einsame Wanderer, bekannt mit dem Furchtbaren der Wintersteppe, von banger Ahnung erfüllt, verdoppelt seine Schritte, um irgend einen schützenden Ge- genstand zu erreichen. Vergebens. Er blickt vor sich und weiss ıst Alles, er blickt angestrengt um sich und keine hervortretenden Umrisse zeigen sich ihm. In jeder Rich- tung begegnet ihm das Alles verhüllende Weiss und trost- los erschöpft sinkt er zu Boden sich dem Schicksale über- lassend, Wehe ıhm, wenn bedeutender Frost das Schnee- gestöber begleitet; er wird ein Raub der Naturmächte. Selbst das Steppenthier, sei es nun wild oder gezähmt, kämpft nicht lange mit diesen zerstörenden Riesenkräften. Schafe, die durch den meters (Schneegestöber mit Sturm) überrascht wurden, laufen bald so schnell. wie möglich mit dem Winde, wohin dieser sie treibt, viele ermüden und kommen so um, andere stürzen auf ihrem Wege in die sich '. hie und da findenden rinnenförmigen Vertiefungen (ehema- 15° 228 lige Steppenflussbette) und finden ihr Ende dort; der grós- ste Theil aber wird ins Meer gejagt, falls nicht das fürch- ierliche Wetter endlich ermattet. Gewöhnlich geschieht dies nach S—12-stündiger Dauer gegen Abend. Der Sturm lässt nach und mit ihm der Schneefall, im Westen wird es klarer und die sinkende Sonne bricht in hellern Strahlen aus den Schneegewölken hervor. Endlich ist es ruhig. Blendend weiss liegt die Steppe da, nur die Kurgane (Mo- gily, entweder gemeinschaftliche, vorzeitige Grabhügel, oder absichtlich aufgeworfene Erhöhungen die Landstras- sen damit zu bezeichnen) zeigen die dem Winde zugekehr- te Seite in schwarzen Conturen. Noch herrscht allgemeine tiefe Ruhe, denn die erschöpften Bewohner der Steppe ge- niessen nach angestrengtem Kampfe, die ersten Augenbli- cke des Zustandes der Elemente, der ihrem Leben zuträg- lich ist. So sind die taurischen Steppen im Winter, aber zu glei- cher Zeit blühen 50 Werst von ihnen entfernt, in den Pa- radiesen der Südküste die Rosen und es wiegt sich unbe- sorgt der dort winternde Singvogel im dunklen Cypres- senbaume. Es sind jetzt in ähnlicher Weise die Salzsteppen nach ihrer Flora zu beschreiben und wird dies um so leichter sein, als auf ihnen nur eine Pflanzenfamilie die herrschen- de Oberhand behauptet, nämlich die Chenopodiaceen. Die Uebergangsflachen der schwarzen in die Salzsteppen wer- den überall durch die auf ihnen entwickelten Absynthien charakterisirt. Die eigentliche Entwickelung derselben be- ginnt, nachdem die schwarze Steppe ihre Herbstilora er- nährt, nämlich erst im Juli, bis dahin sah man die Wer- muthsflächen als ausgedehnte graue Ebenen, in denen man nur höchst selten hervorragende einzelne Pflanzen wahr- nimmt. Die Artemisien, besonders durch Art. austriaca leq. 229 und Art. pontica L. vertreten, erreichen nur 1 bis 13/ Hö- he, die einzelnen vom Boden aus besenartig verästelten Pflanzen stehen gedrängt neben einander und erhält daher in der Blüthezeit, August, diese Steppe für die Ferne ein gelbliches Ansehen. Ab und zu wechseln die Flächen mit solchen, auf denen Statice caspia Wlld. und St. latifolia vorherrschen, die einen sehr erfreulichen Anblick im Sep- tember gewähren, indem die zierlichen reichlichen Blüthen- rispen schon in weiter Entfernung die Stellen in rein rosa- violetter Farbe erscheinen lassen, welches mit dem Verblü- hen in ein dauerhaftes Blaulila verwandelt wird. Dass man die grossen Artemisien-Strecken nicht in Folge ihrer bc- deutenden Ausbeute an kohlensaurem Kali, den sie gewäh- ren würden, auf diesen Zweck hin benutzt, ist autfallend, da selbst die Tataren wissen, wie reich der Wermuth an diesem Salze ist und vornehmlich die Asche desselben zur Bereitung einer schlechten Seife anwenden. Statice wird als eine an Gerbstoff reiche Pflanze von den Bewohnern be- nutzt, jedoch soll die Farbe und Beize bei weitem nicht die Güte haben, als die durch Rinde erzeugte. Beide Gewächse scheuen die eigentliche Salzsteppe nicht, da man sie auf ihr überall aber einzeln findet. Die Vegetation auf dem Salzboden, der meistens aus ei- nen zahen Schlammlehme von 1—2^ Dicke besteht, wel- cher stets auf blaugrauem thonigen Schlamm lagert, hat fol- gende allgemeine äussere Kennzeichen: Gewächse mit nie- derliegenden, saftigen, bisweilen gegliederten Stengeln, die aus gemeinschaftlicher Wurzel strahlenförmig hervorspros- sen; Blüthen und Blätter klein, grüne Farbe selten, dage- gen ein mehr oder weniger Braunroth allgemein. Beiläulig erwähnt berechnete ich den Quotienten der auf den Salz- steppen lebenden Salsolaceen, mit Einschluss von Cheno- podium im Verhältniss zur Gesammtanzahl taurischer Pha- 230 nerogamen zu gl. Salicornien, besonders S. herbacea L., Косма, Suaeda und Salsola sind die hier herrschenden Genera, welche ihre lebhafteste Entwickelung vom August bis zum October zeigen. In dieser Zeit erscheinen z. B. die Ufer des Siwasch, bisweilen mehrere Werst landeinwarts in braunrother Farbe. Von genannten Gewächsen verbrei- tet sich Salsola Kali L. und S. Tragus L. im Vereine mit verschiedenen Chenopodien und Atriplex-Arten oft weit ins Innere der Steppen und besonders findet man sie stets in der Nähe der Schafstellungen. Eine so starke Salzauswit- terung des Bodens, dass sich dieselbe schon von Ferne ih- rer weissen Farbe wegen kenntlich mache, habe ich hier nie gesehen. Im Juli und August bemerkt man indessen einzelne kleine Stellen von schmalen weisslichen Salzlinien umrandet und eine diekere Kruste lagert an den kleinen Salzpfützen und in sehr heissen Sommern selbst am Ufer des Siwasch. Die Salzsteppen sind die unbebautesten von allen, der Mangel an trinkbarem Grundwasser erschwert den Aufenthalt in denselben. Das Vieh, mit Ausnahme der Kamele verschmäht die Gewächse der Saizsteppe ohne Un- terschied, und ihr einziger Nutzen für die Oekonomie be- steht nur in der Ernährung dieser genügsamen Thiere. Sie allein bleiben bis zum ersten Schnee auf ihnen ohne Hirten und irren einzeln umher. Wenngleich schon an und für sich die Steppen im allgemeinen durch flache Ausdehnung und Einfórmigkeit der Vegetation óde erscheinen, und sich die Eigenschaft in den Salzsteppen durch den Mangel des Grüns erhóht, so wird sie da, wo sich zu ihr unbegrenzte _ Wasserflàchen gesellen, noch in einer ausserordentlichen Weise gesteigert. Der einzige Punkt für die Krim, wo man dies Gelegenheit hat zu sehen und zu empfinden, liest un- mittelbar diesseits der Brücke von Tschungar. Der Si- wasch hat dort eine solche Breite, dass man nur einige 231 kleine, unbebaute Inseln an seinem äussersien Horizont wahrnimmt, während zur Linken sich ausgedehnte Salz- steppen erstrecken. Diese Einöden , aus denen sich der Mensch gerne zurückzieht, sind die Sammelplätze zahlrei- cher Wasservögel, die dort ungestört ihrer Nahrung und Brut nachgehen. Bemerkung. Es mag hier die Bemerkung Platz finden, dass, da die weiten. Ausdehnungen der ausschliesslich Salzpflan- zen ernährenden Steppen am Siwasch für die landwirth- schaftliche Oekonomie fast ganz nutzlos sind, man danach streben müsse, aus ihnen auf andere Weise Nutzen zu zie- hen. Dieses wäre nach den mir darüber angeeigneten An- schauungen gewiss dadurch zu bewirken, wenn man den reichen Pflanzenwuchs der Salsolen etc. auf Jod fabrikmäs- sig verarbeiten wollte. Im Juli und August habe ich Stellen am faulen Meere gefunden, die ein sehr empfindlicher Ge- ruch nach Jod charakterisirte. Bei näherer Besichtigung die- ser Plätze fand ich eine Menge Pflanzenleichname , zum Theil obengenannter Arten, zum Theil dichte Zellgewebe der im Siwasch lebenden Conferven, die in Folge der star- ken Erhitzung an der Sonne bei reichlichem Wasservorrath in breiartige, faule Massen übergegangen waren, welche diesen Jodgeruch exhalirte. Es käme nur darauf an, die er- sten Proben in Bezug auf die Ausbeute zu veranstalten , denn, da die Materialien zur Darstellung nicht leicht er- schöpft werden dürften und der Absatz des Fabrikats, rein, und als Salz an Kalium gebunden, zu guten Preisen jeder- zeit möglich wäre, so würde eine Jodfabrik bestehen kün- nen. II. Nordabflachung des taurischen Gebirges. Die Nordseite der taurischen Bergkette besteht fast über- all aus einem derben, dichten, oft eisenhaltigen Kalkstein, der nicht selten in seinen letzteu Ausläufern durch Muschel- kalk abgelöst wird. Letzterer kommt in der Krim in ver- ee 232 schiedensten Festigkeiten, oft sehr grobmuschelig, gelb vor, wie namentlich da, wo die Steppe sich allmälig er- hebt, so in der Umgegend von Simferopol, etwa 20 — 30 Werst Nordöstlich. Indessen giebt es auch Orte, wo der Muschelkalk ausserordentlich fest, von feinem Gefüge und blendend weiss ist, wie z. B. Bodrack und Kertsch. Der derbe Jurakalk, der auf den höchsten Bergrücken überall zu Tage steht, ernährt fast keine oder doch sehr arme Ve- getation, nur tiefer, wo sich auf ihm eine Lage nahrhafter Erde zusammenschwämmen konnte, beginnen die Gewächse zahlreicher an Arten und üppiger in ihrem Aeussern zu werden, und da, wo sich ihnen im heissen Sommer Was- ser darbietet, erreichen sie auffallende Höhe und Mannig- faltigkeit. Es geschieht dies in den wenigen, kleinen Flussthälern, welche die Nordseite der krimschen Berge haben, nämlich an der Kaisch, der Alma, dem Salgir und der Karasu. Erst in einer Höhe von 800 — 2500° beginnt die Vegetation ihren in den Thälern angenommenen Cha- rakter abzulegen und den der Waldungen Mittel- Deutsch- lands anzunehmen. Es wechseln dort grosse, wilde Laubholzwaldungen, in denen Ulmus, Tilia et Fagus die allgemeinsten Bäume sind, mit Hasseln und Cornus- Jung- hölzern, und je mehr man die westliche Richtung verfolgt tritt die taurische Fichte zuerst einzeln und später allein vorherrschend auf. Im Osten wird dieser Baum viel selte- ner und findet sich nur kleiner auf den Jailen meist mit kümmerlichem Taxus und Juniperus abwechselnd. Höher als 3000° habe ich den kräftigen Baumwuchs diesseits des Tschatirdaghs nicht angetroffen. Die Buche wird dann durch Carpinus abgelöst, Carpinus Betulus steigt als schö- ner hoher Baum, aber immer einzeln selbst bis zu den Jai- len an, während C. orientalis Lmk. als niedriges Gestrüpp und kaum 8’ hoher Strauch die meisten Höhen bedeckt. 233 Diejenigen Gebirge, welche die Höhe von 3000/ noch über- steigen, ernähren von dort an eine eigenthümliche, sehr magere Flora auf der Nordseite. In den muldenförmigen Vertiefungen und Rissen des Kalksteins bemerkt man noch krüppeligen Baumwuchs, sowohl Fagus, Carpinus als auch Cornus findet man noch auf dem Plateau des Tschatir- dagh’s, etwa 3500’, ehe man zum Fusse des eigentlichen Berges gelangt, die ganze Ebene aber ist mit Cerastium Brebersteini D. C., Illecebrum cephalotes М. В. et Alsine- en bedeckt, selten bemerkt man ein Teucrium, noch sel- tener eine Gentiana cruciata. An Stellen, die geschützt lie- gen und reicheren Humus und Wasserfülle haben, so vor den Höhlen des Tschatirdaghs, etwa 4000’, findet man die einzige Saxifrage der Krim (Sax. irrigua) und schöne Ge- ranien. An Gramineen sind die Bergrücken an der Nord- seite sehr arm. Wie sich die erste Frühjahrs-Vegetation in den Steppen durch das alleinige Vorherrschen gesellschaftlich lebender Liliaceen et Asphodeleen auszeichnet, so geschieht dies im Gebirge bis zu 1000’ Höhe durch Jrideen. Der letzte Herbst-Crocus der Krim blühte im Jahre 1852 noch im December, und schon Ende Januar sammelte ich Crocus reticulatus St. et Cr. biflorus Mill. Beide lieben kalkigen Boden, jedoch findet man den ersteren nie so hoch als den letzteren, der weniger dicht gedrängt, aber in grösserer Flächenausdehnung vegetirt. Die Thaler des Salgirs und der A/ma zeigen, nachdem der Schnee einigermassen ge- schmolzen ist, reichliche Plätze von oft 8 — 10^ Durchmes- ser, die durch die enge Anordnung der einzelnen Pflänz- chen von Crocus reticulatus schón orangegelb erscheinen. Die Blüthedauer währt bei kalter Witterung (sie ertragen 4—5°) über eine Woche, während zwei warme Mittage die Kronen sinken machen. Unmittelbar auf Crocus folgen 234 die Scillen, von denen Sc. bifolia L. sehr allgemein in den Thälern und Wäldern, überhaupt da, wo Baumwuchs móg- lich ist, sich findet. Die Sc. amoena L. ist seltener und be- sonders ihre weissblumige Variétat nur hie und da. Er- freulich stellen sich um diese Zeit (Februar bis Ende März) die flachen Gebirgsthäler dar, in denen das tiefe Blau der Scillen mit den grossblumigen Primeln (Primula acaulis und im Gebirge von 1000' an Pr. elatior) ganze Strecken oft so dicht bedecken, dass das gefallene vorjáhrige Laub und der noch sehr geringe Graswuchs merklich gegen die reinen Farben genannter Pflanzen versch windet. Es ist eine auffal- lende, aber wahre Sache, dass diesseits des T'schaladagh's Primula acaulis nur mit gelber Blume zu finden ist, wäh- rend das ganze Littoral und die südlichen, bis zur Jaila, sich erstreckenden Gebiete dieselbe Pflanze in den verschie- densten Nuancen von tief rosa - violett bis rein weiss und gelb blühen làsst. Im Gebirge selbst gesellt sich zu diesen Frühjahrs-Pflanzen noch Galanthus plicatus, und auf naek- tem Kalkstein die erste Crucifere, die wohlriechende, gross- blumige Arabis albida Jeq. Letzter überraschte ganz beson- ders, da sie mächtige von aller Vegetation (bis auf Asple- nium Ruta muraria L. et Aspl. Ceterach L. et Botrychium lunaria Swtz.) entblósste Felsmassen dicht bedeckt. In den Wäldern über 1000' findet man um diese Zeit aber nur an wenigen Orten die geselliglebende Corydalis Marchalliana, so bei Jeni- Sala nicht weit vom Angara-Thale. Gleichzei- tig mit den hier genannten Frühjahrspflanzen entwickeln Cornus mascula, L. und Ulmus campestris L. ihre Blüthen, und es zeigen dann die Waldungen aus der Ferne in ihren allgemeinen, winterlichen Unwissen hellgelbe Flecken von verschiedener Gestalt und Grósse. Es gilt dies jedoch nur von den Gegenden, in denen Laubholz vorwaltet und dort fehlt Cornus auf den meisten hóchsten Erhebungen der Ber- 235 ge, so dass man diese gelben Stellen stufenweise mit den Höhen abnehmen sieht. Pyrus communis L. et Pyrus Ma- lus L. sowie seltener Pyrus torminalis Ehrh. und Crataegus- Arten, nach dem Verblühen der Cornelkirsche in voller Blüthenpracht, bald strauchartig, wild baumartig, ehemals angepflanzt und verwildert, aber sehr allgemein, heben sich gruppenweise aus den noch unbelaubten Waldungen hervor. Die wilden Apfel- und Birnengesträuche und Bäu- me wuchern überall nebst Prunus spinosa L. an der Nord- seite der Gebirge so sehr, und blühen so reichlich, dass man zur Zeit ihrer Blüthe viele Strecken findet, die in der Ferne weiss oder rosa erscheinen und deren Früchte für den Handel benutzt werden, indem die faulen wilden Aep- fel und Birnen ebensowohl zum Essigmachen vorzüglich sind, als die Tataren sie auch zum Kochen eines bei ihnen in grossen Mengen gebrauchten Fruchtsyrops (Bekmes) verwenden. i Mit der letzten Entwickelung der Baumknospen und dem ersten allgemeinen Grün des Laubholzes macht die Gebirgs- vegetation Riesenfortschritte. Ranunculaceen, von ihnen besonders Adonis vernalis L. und Paeonia tenuifolia be- decken strichweise, letztere Pflanze in abgerundeten 5 — 10^ breiten Plätzen alle niedrigen Kalkstein-Rücken, und steigen von ungefähr 1000‘ Höhe bis zur Steppe nieder. Selbst in den Strassen von Bakschisarei, in einer engen von senkrecht abfallenden Kalkfelsen umschlossenen Thal- schlucht gelegen, sah ich Mitte Mai 1852 den Paeonienflor, der einen nicht geringen Schmuck den sonst so nackt da- stehenden Felsmassen verlieh. Aus den saftigen feingespal- tenen Blätterformen heben sich die zahlreichen, grossen, carmoisinrothen Blumen prächtig hervor. In der Nähe der Bäche zeigt sich neben dieser Paeonie noch die P. triter- nata mit grossen rosa, selten weiss variirenden Blumen. REED E tH 236 Eine Menge Cruciferen folgt auf die verblühten Paeonten. Calepina Corvini Dsv. bedeckt alle Gartengefilde der Thä- ler und T'hlaspi perfoliatum Г. et Th. montanum Г. die zu Heuschlägen bestimmten Plätze. Ausserdem sieht man ma- gern Mergel- und Kalkboden mit Odontarrhaena, Alyssum und Meniocus rasenartig bewachsen. Das hohe Sisymbrium Irio L. et S. Loeselii L. tritt stellenweise gesellig hoch hervor und blühen beide schon jetzt, Mitte Mai. Die bis zu 500° ansteigenden Kalkberge sind mit dem Asphodelus tau- ricus, der seinen Blüthenschaft rasch aus den Wurzelblät- tern bis 21^ Höhe trieb und jetzt seine weisslichgelben Blu- men öffnet, massenhaft bedeckt. Zu ihm gesellen sich stets niedrige Euphorbien, als Euph. saxatilis, E. glareosa Jeq., E. virgata W. К. und E. Gerardiana Jcq. Ende Mai endlich sind die Thäler mit dem buntesten Blumenflor geschmückt, in welchem jedoch nur wenige Pflanzen massenhaft allgemein verbreitet sind. Ueberall nämlich fallen nur, um- . geben von Violen, Veronica, Valerianella, Sherardia und aus den Umbelliferen von der ästigen Trinia Henningi M. (Tr. vulgaris D. C.) nur 3 Species auf. Diese sind: die Spiraea filipendula L., das Polygala major Jeq. und, so- bald man in baumwuchsfáhige Gegenden kommt, das gross- blumige Geranium sanguineum L. Alle übrigen krautarti- gen Gewächse sind in ein so verworrenes Gewebe ver- mischt, dass man nur einen allgemeinen buntfarbigen Tep- pich sich erstrecken sieht, in welchem allenfalls noch die geselligen Orobanchen (О. Gallit Rchb., О. hians und О. alba) sich marquiren und hie und da die noch nicht blühen- den buschartigen Triebe der Thalictren und Heracleen be- merkbar sind. Die Synanthereen fehlen um diese Zeit bis auf Senecio rapistroides (Ende Mai bis Mitte Juni) noch gänzlich. Zumal im Gebirge, wo man lichte Waldplätze findet, ist 237 der Anblick jener Stellen, in denen sich neben dem gross- blumigen Geranium und den zarten rosa Polygala-Blüthen die rein weisse Spiraea-Doldentraube erhebt und alles von einem viel frischeren Grün umgeben ist, ein reizender. Ge- sen das Ende dieser Periode erreicht in den wasserreichen Berggegenden mit der massenhaften Entwickelung der Orchideen die Vegetation ihren Culminationspunkt. Den Quotienten der Orchideen im Verhältniss zu den übrigen Monocotyledonen Tauriens berechnete ich zu $ im Verhält- nisse zu allen Phanerogamen zu zu. Wenn man dabei er- wägt, dass nur die Orchis Comperiana St. et Ophrys oestri- fera Rb. ausschliesslich der Küste angehören, während die andern (30 Species) auf die geringe Ausdehnung von circa 1000‘—3000’ Höhe angewiesen sind, und noch hinzufügt, dass gesellschaftliche Orchideen, als Anacamptis pyramida- lis Rich., Gymnadenia conopsea В. Br., Orchis fusca Icq., Or. tephrosanthos Vill. et O. militaris L. die gemeinsten sind, so wird die Behauptung, dass die nórdlichen Gebirgs- gürtel zwischen 1000/—3000^ durch Orchideen charakteri- sirt seien, genugsam gerechtfertigt erscheinen. Ueberall findet man in diesen Gegenden auf humusreichem Waldbo- den, im Schatten mächtiger Buchen, die herrlichen Cepha- lantheren (rubra В: et ensifolia Rich.), sowie Epipactis, Listera, Coeloglossum, Neottia und Limodorum. Nur an einer Stelle indessen ist bis jetzt die seltenste aller krim- schen (vielleicht aller europäischen Orchideen) das Loro- glossum caprinum entdeckt worden. In den 40 Jahren, in denen der jetzt greise Gelehrte Herr Staatsrath von Steven die Flora Tauriens mit unermüdlichem Eifer ausbeutete, konnte er nur 3 Exemplare dieser Orchide auftreiben, ich hatte im Sommer 1852 das Glück 2 Exemplare bei Jenz- Sala in den Tschatirdagh’s Wäldern zu finden. Die Blü- thendauer der Orchideen währt bis Ende Juni, von dieser 238 Zeit an geht die Flora ihrem Ende rasch entgegen. Die Umbelliferen der niedern Gegenden tragen bereits reifen Saamen, von ihnen erhält sich allem das massenhaft ver- breitete Sium Falcaria L. (Falcaria Rivini Hst.) bis in den August. Bei dem Verhältnisse der krimschen Umbelliferen zur Gesammtzahl aller Phanerogamen , welches sich als 1:17,5 herausstellt, bleibt es auffallend, dass keine (mit Ausnahme der genannten F. Rivin?) durch dichtere Anord- nung den betreffenden Plätzen vorherrschend angehört. Die häufigen Heracleen, namentlich Heracleum sibiricum L.. stellen sich durch vorwaltende Blattentwickelung busch- artig vereinzelt dar. : Die Laubwaldungen der Krim werden an der Nordseite der Gebirge durch Fagus, Ulmus, Quercus et Tilia gebildet. Kleine Reviere mit Schwarzpappeln sind nicht selten, und soll nach den Mittheilungen eines Forstbeamten sogar neuerdings eine grosse Strecke nahe der Jaila mit schönem Birkenwuchse entdeckt worden sein. Trotz der mannigfach angestellten Versuche die Birke in der Krim anzuziehen, blieben die Resultate darüber unbefriedigend. in den ersten Jahren wächst sie ausserordentlich stark, besonders in den Steppeniederungen der Malotschna sah ich 4-jährige Bir- ken, die bei 15 — 20^ Höhe am Stammgrunde über 4 Zoll Durchmesser hatten. Mit dem 5 und 6 Jahre stockt jedoch regelmässig das Wachsthum, und mit dem 8 sind die mei- sten Birken todt. Selbst in Jeni- Sala, circa 800^ über dem Meere sah ich 2 Birken, die geschützt durch hohe Birn- bäume sehr schwach und klein geblieben waren, obgleich es an wässernden Bächen nicht fehlte. Die Eichen dies- seits des Tschatirdaghs sind Quercus robur L. und Q. ses- siliflora Smlh. Auch hier variiren die Fruchtstiele beider von 0—2 Zoll, Länge. Quercus pubescens ist im Gebirge sel- tener, sie gehört ausschliesslich der Küste und den niedern 239 Thälern der Karasu, Alma und Katsch. Steigt man Ende Ju- ni die Berge höher hinauf, so findet man überall, wo der Kalkstein entblösst oder mit niedrigem Cornus und Rham- nus-Gesträuch bedeckt ist, Srderitis, Teucrium und Phlo- mis. Die dicht filzig behaarten Blätter des Teuerium Polium L. und die dabei flach ausgebreiteten, fast am kahlen Ge- steine haftenden Aeste dieser Pflanze stechen wenig gegen die meist grauweisse Farbe des Kalksteins ab, desto mehr thun dies die buschigen Phlomis-Stauden, deren grosse in Quirlen gestellte Blumen (von Ph. pungens und Ph. tube- rosa L.) schön dunkel rosa gefärbt im August die Höhen überall schmücken. Höher steigend vermisst man sie bald. Ueber 1500’ sah ich Phlomis nie, und immer einförmiger und spärlicher wird die Vegetation. Bei einer Höhe von 3000‘, namentlich auf dem Tschalirdagh’s-Plateau, ehe man zum Fusse des eigentlichen Berges kommt, werden Alsineen und Paronycheen dominirend. Aus ersterer Familien ist es. besonders das grossblüthige, weisswollige Cerassuim Bie- bersteinii D. C. und die unscheinbare Alsine glomerala, aus letzterer die Herniaria glabra L. und Illecebrum cephalo- tes M. B. (Paronychia capitata Lmk.), welche die Rücken der Jailen allgemein bedecken. Dazwischen bemerkt man Thymus Serpyllum L. als niedrigen rasenartigen Ueberzug; und hie und da die am höchsten steigende aller taurischen Centaureen, die schöne Centaurea montana L. Dieselbe fand ich noch auf der westlichen Spitze des Tschatirdagh’s (4500! hoch), nachdem ich aus den nach Norden und Süden schräge geneigten Abfällen krüppelige Juniperus-Gesträu- che (diesseits nur J. communis L.) und selten ein kleines ° Taxusstáàmmchen gesehen hatte. Die steilen Ostabfälle des Tschatirdagh’s sind in ihren höchsten Punkten nur mit Pinus taurica bewachsen, aus deren dunklem Grün stellen- weise der nackte Kalkstein hervorspringt. Wendet man 240 Ende August von der Spitze des Tschatirdagh’s das Auge nórdlich, so sieht man überall die baumlosen Gefilde ihres Grüns schon beraubt. Nur einzelne regelmässige Plätze tauchen im Salgirthale aus der gelblichen Farbe in fri- schem Grün auf, es sind dies die vem wässernden Gebirgs- bache begünstigten Tabaksplantagen, die in der Nähe der Tataren-Dörfer angelegt wurden. Diese Tabaksfelder ge- währen beim Fernblick die einzigen grünen Stellen, ver- folgt man indessen unmittelbar das Thal selbst, so zeigt sich in den durch die trockene Sommerhitze versengten Vegetationsüberresten nur Sambucus Ebulus L. in üppiger Blüthe und Frucht. Mit dem Reifen seiner schwarzen Bee- ren ist Ende September die Gebirgsflora vollständig bis zum nächsten Frühjahr beschlossen. Gleichzeitig mit der erstorbenen Herbstflora verschwan- den auch die letzten Zugvögel. Der Zug der Sylvien und Fringillen, der Alauden und Emberizen beginnt Anfangs September, oft nur bis zur Küste, wo sie begünstigt durch die dort gewöhnlich herrschende Wärme und den damit zusammenhängenden Reichthum an animaler und vegetabi- ler Nahrung, bleiben. Im October verlassen Columba Pa- lumbus, die letzten Coracias und die wandernden Raub- vögel die Gegenden diesseits des Tschatirdagh’s. Es tritt dann eine Zeit von 2 Monaten ein, in der sich die Höhen anhaitend in dichte Nebel hüllen und nur selten fegt der kältere Nordoststurm die Bergrücken rein, und lässt das helle Himmelsblau blicken. Im December beginnen die ersten starken Fröste und die Atmosphäre behält ihren Wassergehalt. Tagelang lebte ich in diesem Monate am Fusse des Tschatirdagh’s in einem Nebelmeere, welches so dicht, dass auf 10—15 Schritte Entfernung das deutliche Erkennen grosser Gegenstände unmöglich war. Nachts bei stärkerem Froste (7—10°) krystallisiren die Nebel und 241 setzen sich als Eisnadeln an alle Gegenstände. Welchen prächtigen Anblick gewähren dann am folgenden Tage die ausgedehnten Waldungen auf dem Rücken der Uebergangs- Jaile zur Südküste! Bis zur Höhe von 1500’ hat die erhöhte Temperatur des Vormittags noch die Macht den Reif der Baumäste schmelzen zu lassen, aber bei dem Höhersteigen erblickt man zunehmend jeden Grashalm , jeden Zweig zuerst mit körnigem Reif und auf den höchsten Punkten mit oft 14 Zoll langen, spitzen Eisnadeln dicht bedeckt. Vom Gipfel der grossen Strasse zwischen Simferopol und Aluschta circa 2000‘ hoch sieht man zur Rechten mächtige Buchenwaldungen in schneller , kuppelförmiger Abfla- chung sich zum Tauschaner Querthale erstrecken. Die nächsten Baumgruppen lassen sich in ihrem weissen Schmucke noch unterscheiden , aber je mehr man den Blick der Tiefe zuwendet, verschwinden die deutlichen Umrisse und man sieht zuletzt in eine graulich weisse Masse, aus der sich nur die tiefgefurchten alternden und todten Stämme hervorheben. Dazu herrscht eine tiefe Stille in der winterlichen Natur. Das helle Gebelle eines Fuchses oder der heisere Ruf eines gescheuchten Rehes sind in dieser Zeit die einzigen vernehmbaren Stimmen in der Na- tur. Hoch in der Luft kreisen die hungrigen Geier und ruhig auf morschen Baumstubben , geblendet durch das allgemeine Weiss und das Tageslicht, sitzt der Uhu, der von allen Bewohnern des Gebirges am treuesten seiner Heimath bleibt. Der sich kaum eine Werst auf dem Rücken des Kammes dahinziehende Postweg macht plözlich eine kurze Krüm- mung nach Süden, und dem erstaunten Auge bietet sich dann eine Landschaft, die auffalleud mit der eben geschil- derten contrastirt. Die Küste liegt vor uns und aus ihrem Bereiche ist Eis -und Schnee verschwunden. Die tiefern Mud. 1994. 16 242 flachen Gegenden des Aluschtaer Thals zeigen ein frisches Grün, welches mit der Erhebung des Terrains mehr und mehr verschwindet. Aus den jetzt rothbraun belaubten . Weingärten hebt sich die dunkle, ernste Cypresse und hie und da aus den entblätterten Eichengebüschen die langna- delige taurische Fichte. en Ш. Das Südlittoral der Krim. Die Südabfälle des taurischen Gebirgszuges zeigen in ihren den Jailen zunächst liegenden Gebieten denselben Jura-Kalk, als die meisten Nordrücken. Unmittelbar vom Meere aufsteigend aber findet man fast allgemein eine nicht selten durch Porphir oder Diorit unterbrochene Thonschie- fer - Terrasse bis über 600^ Höhe. Die Erhebungswinkel derselben sind von verschiedener Grösse, stellenweise muss man sie sogar bis 70° schätzen (Küste zwischen Aluschta und Sajani) während sie an andern Plätzen (Küste bei Ursuff, Masandra und Magaratsch) nur 30—40° betrugen. Die Lage der einzelnen Schichten ist auf die unregelmäs- sigste Weise, oft verworren durch einander gemengt, oft in kreisförmiger concentrischer, ja selbst in rosettenartiger Anordnung zu finden. Während von den höchsten Bergli- nien aus, bis zu den Regionen, wo der Schiefer aufhört ausgedehnte Kiefer und Laubholzwaldungen verbreitet sind, ernährt der steil zum Meere abstürzende Schiefer eine ihm eigene Vegetation, und die Porphyr- und Diorit- Conglomerate, so wie die Puddingsformationen (namentlich den zertrümmerten Kalkstein der Höhen in Lehm enthal- tend) sind mit Quercus pubescens Willd, und Carpinus orien- talis Lmk. bedeckt. Die Thonschiefer der Küste, dem Ein- flusse der Luft und Feuchtigkeit ausgesetzt, verwittern, und bilden dann die für den Weinbau geeignetesten Plät- 243 ze. Dort, wo die kurzen, aber oft verhältnissmässig breiten Thäler durch raschfliessende Gebirgsbäche bewässert wer- den, lassen sie, geschützt durch die hohen Gebirgszüge vor den verderblichen Nordoststürmen und gegen Süden frei offen, einen überaus kräftigen Baumwuchs gedeihen; und dies sind zugleich die Plätze, an denen mit so grossen Er- folgen, freilich bis jetzt nur an einzelnen Punkten, die Kunstgärtnerei betrieben wird. Mächtige Platanen, umge- ben von 35—40/ hohen Cypressen wechseln dort mit Gle- ditschia und kräftigen Magnolien, deren reichliche Saamen im Freien an der Pflanze reifen und die nur in der ersten. Zeit ihrer Jugend des schützenden Warmhauses bedürfen. Bereist man Ende Januar die Küste, so findet man, ab- gesehen von den.durch die Cultur erzogenen, immergrünen, frei winternden Gewächsen (Laurus, Rhamnus, Rh. Alater- nus, Rosa, Olea etc.) die wilde Vegetation in ihrer ersten Entwickelung. Ueberall sind die braunrothen oft von Quarz aderig durchdrungenen Schiefergestade mit einer jetzt schon blühenden Euphorbia buschartig geschmückt, die in ihrem ganzen Habitus von allen diesseits der Berge wach- senden Arten auffallend abweicht und wesentlich die eigen- thümliche botanische Südküsten - Physiognomie bestimmt. Es ist Euphorbia rigida, deren 1—2 Zoll dicken, mit brei- ten hell gelblich grünen , steifen Blättern , besetzten Stämmchen, oft 100 einer Wurzel angehörend, die grossen chromgelben Blüthendolden tragen. Der reichliche Milch- saft, welcher dem verletzten Stengel entfliesst ist ätzen- der, als der aller andern krimschen Arten, und zieht auf reizbarer Haut sogar rasch Blasen. Die Zeit der Fruchtrei- fe dieser Pflanze (Ende Februar) giebt ihren Spitzen ein anderes Ansehen, schon in der Ferne marquiren sich dann die braurothen Nüsschen, auf den bleichen, steifen Sten- geln. Nachdem die Früchte gefallen nimmt die ganze 16* | | 1 | | | | | 244 Pflanze ein fahleres Ansehen an. Gleichzeitig und fast stets in ihrer Gesellschaft entwickelt eine Asparagee ihre un- scheinbaren Blüthen einzeln auf der Mittelrippe jedes le- derartigen, stacheispitzigen Blättchens, es ist dies Gewächs der Ruscus aculeatus L., welcher immergrün sich als kugel- fórmiger 1 — 2‘ hoher Strauch überall am Littoral bis 1000’ Höhe findet. Die grosse, rothe Beere macht sich im März aus dem dunklen Blattgrün sehr bemerkbar. Auf die- se beiden ausdauernden, die Wintervegetation charakte- risirenden Pflanzen folgen Ende Februar die Primeln, Violen und frühe Gramineen. Das frische Grün der letzteren, ver- schiedener Poen, Agropyren und Alopecurus- Arten bedeck- te schon am 19 Februar 1853 in 4° hoher Erhebung die kleinen Gartengefilde in Biuklambat und den Vorsprung (Burun) in Karabagh. Solche Plätze sind die einzigen in der Krim, welche man im wahren Sinne des Wortes, durch die auf ihnen allein herrschenden Gramineen, mit dem Namen «Wiesen» bezeichnen könnte. Was das Volk lug (Wiese) nennt, ist nur der buntblumige Teppig der Steppe im April und Mai, nahe den Bächen gelegen, der selbst da, wo er durch die Sorgfalt tüchtiger Oekonomen (Malotschna bai Hrn. Cornis) in eine Wiese verwandelt werden sollte, hartráckig der Mühen spottet und stets seine massenhaften, holzigen Cruciferen etc. ernährt. In derselben Zeit trägt die einzige Ericee der Krim, der baumartige Arbutus Andrachne, allgemein auf den ober- sten, steilen Gürteln des südlichen Gebirges verbreitet, seine reichlichen, gelblichgrünen Blüthentrauben. In seiner Nähe sieht man einzeln den Juniperus excelsa und J. oxy- cedrus, welche durch ihr feines dunkles Grün, wie Arbulus durch die oberhalb glänzenden Blätter und noch mehr durch die von der Epidemis periodenweise befreite rothe Rindenschicht aus den jetzt nicht beblätterten Laubhölzern 245 hervortreten. Ende Februar 1853 fand ich auf dem Castell- Gora, einem circa 1800‘ kuppelförmigen ummittelbar an dem Meere sich erhebenden Berge, dessen Südabfall ein grobes Conglomeret von Porphyr und rothem Lehm ist, mannsdicke Arbutus-Stämme, die an unzugänglichen Plät- zen wachsend, dicht bedeckt mit Blüthen und durch wa- schende Regengüsse ihrer Wurzelerde zum Theil beraubt, schräge sich in die Luft neigten. Einen Monat später tra- gen die Laubhölzer allgemein ihren Blattschmuck. Der niedrige Carpinus orientalis Lmk., meist noch durch die überall ohne Aufsicht herumirrenden Rindviehheerden zu krüppelichem Gestrüppe verunstaltet, steigt unmittelbar vom Meere bis zu den Jailen hinauf, ihm gesellt sich Quercus pubescens Willd. (stellenweise mit süssen Früchten varii- rend, bei Sajani) bei. Leider wird auch dieser Baum theils durch die Nachlässigkeit der Tataren, theils mit Absicht von ihnen dergestalt verstümmelt, dass man selten ein schönes Exemplar findet. Die Tataren haben nämlich den Gebrauch, aus dem mit breiter Krone vegetirenden Baume einen pyramidenartigen zu schaffen und erreichen dies da- durch, dass sie die Aeste der jungen Bàume, bis zur Spitze 1—2 Fuss von der Axe abhauen. Ueberhaupt wird dieForst- wirthschaft bei den Tataren in einer Weise betrieben, die viel eher den Waldungen schadet, als ihnen Nutzen bringt; . ein Beispiel móge genügen, diese Aeusserung zu rechtferti- gen. Da, wo Tataren Holz fällten, sieht man überall 3 — 4’ hohe dicke Stammenden, die niemals mehr treiben, aus der Erde hervorragen. Es ist lediglich Faulheit und Be- quemlichkeit, die nicht allein diese Holzstücke verloren gehen lassen, sondern auch jeden Nachwuchs aufheben. Der warme Winter von 1852. zu 1853 liess mich eine Be- merkung an den Eichen der Südküste machen, die ich nicht umhin kann, hier mitzutheilen. Ich sah nämlich noch \ ' P 246 im Februar Quercus pedunculata und Q. pubescens in ein- zelnen jungen Exemplaren (7-8 jährige) voliständig grün. Die älteren Bäume entblätterten sich spätestens im October. Exemplare, die an ihren Astspitzen einige hellgrüne Blät- ter trugen, waren häufig. Es geht daraus hervor, dass aus- nahmsweise höhere Temperatur (nur im October fiel der ' Thermometer einmal unter 0) das Leben der Blattorgane erhält und die neue Knospenbildung nicht begünstigt. Erst Ende Februar, nachdem die für das kommende Frühjahr bestimmten Blattknospen dick angeschwollen waren, fielen die nun hellgelben Blätter ab. Die Bäume, an denen ich diese Erscheinung beobachtete, standen gegen Norden voll- kommen geschützt am Südabhang des Castel- Gara, etwa 300/ überm Meere. Die Ufer der Waldbäche sind mit hochstrebenden Erlen (Ulmus glutinosa Wd.) und Rüstern (Ulmus campestris L. und 0. suberosa Evm.) bewachsen. Etwas später als diese, entwickeln Pistacia, Sorbus und Tamarix ihre Blätter. Alle 3 sind der Küste nur zukommend zu betrachten. Pi- stacia mutica erhebt sich als breitästiger hoher Baum mit getrennten Geschlechtern fast überall in unmittelbarer Nä- he des Meeres bis etwa 800’, seine aschgrauen, tief und " enggefurchten Stämme machen sich ebenso wie die zusam- mengesetzten , starkglänzenden Blätter bemerkbar , aber der ganzen Pflanze fehlt das Ansehen der Frische, welches der höher vorkommenden Buche eigen ist. Pistacia-Gehöl- ze haben ein fahles Aeussere und nur zur Zeit der Frucht- reife, im September, erhalten die weiblichen Bäume einigen Schmuck; dann zeigen die reichlichen Trauben, je nach der mehr oder weniger vollendeten Reife der einzelnen hartsamigen Früchtchen, ein Farbengemisch, in dem bald rothbraun, bald blaugrün vorherrschend ist. Sorbus dome- stica Cetz., seiner essbaren Früchte wegen auch angepflanzt, 247 kommt wild nur an der Südküste vor. Tamarix-Gebüsche (T. tetrandra) sind nur den Ufern aller südlich mündenden Bäche eigenthümlich. Zur Blüthezeit fallen sie eben so sehr durch die dichtgestellen, kleinen rosa Blumen auf, wie zur Zeit der Fruchtreife, in der man die oberen Enden der Aest- chen vom weissgrauen Samenschopf bedeckt findet. Nicht nur dem wässernden Bache folgend, sondern vielmehr den festesten, unfruchtbarsten Boden aufsuchend, bemerkt man überall Paliwrus- Gebüsche, deren dornige, gebogenen Zweige, benutzt um die Einzäumungen der Weingärten zu erhöhen, fleissig gesammelt werden. Es geschieht dies durch die Tataren Ende August, nachdem die scheibig hàu- tigen Samen die Gebüsche bedecken, mit Hülfe eines krum- men sichelfórmigen Messers, welches an einem 4’ langen Stocke befestigt wurde. Unanfassbar, der spitzigen Dornen wegen, werden die geschnittenen Aeste mit einer am andern Ende der Handhabe befindlichen dreizinkigen gekrümmten Gabel zusammengebracht, und so auf die Umzäumungen be- festigt. Paliurus aculeatus Lmk. wächst aber auch diesseits der Gebirge. Westlich wandernd wird man unweit Ursuff, unmittel- bar hinter Azdanil überrascht, es werden nämlich hier die Laubhólzer plötzlich durch Juniperus- Wäldchen in einer Strecke von 3—4 Werst bis zum Nikitaer Vorsprung, ab- gelöst. Der oft 1—11^ dicke Stamm des Juniperus excelsa, dessen dunkle, immergrüne Krone unbewegt auf starken, flachen Aesten ruht, wächst auf einem lehmigen, sehr fe- sten Boden. An seinem Fusse erhebt sich der spitzbláttrige Juniperus Oxycedrus L. 3—4 hoch. Mit Ausnahme der Wurzelblätter von Seseli tortuosum L., einiger Hieracien und schmalblättrigen Stachys-Arten, ernähren diese Plätze nichts. Sehr selten sieht man ein Eichengestráuch und zu- mal unmittelbar am Meere sind allein die beiden Juniperus- i Я | i | 248 Arten zu finden. 300—400‘ hoch wird Laubholz häufiger, welches aber in einer Höhe von 1500’ ganz verschwindet. Hier zuerst sieht man die taurische Fichte in grosser Men- ge die steilen Jaila- Abfälle bedecken, es sind die Höhen von Magaratsch. Der trockene, schwere Lehmboden der Küste ernährt eine nur geringe Zahl kleiner Stauden und Kräuter, stark- riechende Labiaten, von ihnen die Calamintha graveolens und harzreiche Umbell/feren, namentlich Seseli gummife- rum und Crithmum, sowie der unscheinbare Dianthus hu- milis überail mit den dichtstenglichen Cistus (C. tauricus) und Jasminum (J. fruticans) Gebüschen gemischt; sind die- jenigen Gewächse, welche sich noch im Juni auf trocke- nem Boden allgemein erhalten. Die (istus- Gebüsche, bei kaum 2’ hoher Erhebung oft 4-6' im Durchmesser habend, öffnen niit der Morgensonne ihre grossen, schón-rosa Blu- men, so dass man sie ganz davon bedeckt sieht. An den Bächen gesellt sich dagegen zu den üppigsten Rosen und fiubus- Arten, namentlich zum В. obtusifolius, dessen reiche Blumendolden bis in den October blühen, eine Menge kraut- artiger Gewächse. Asparagus verlicillatus und ( Asclep?as) Cynanchum nigrum Hst. umranken im Vereine mit sehr ver- breiteten Cuscuten die niedrigen Rubus- Hecken, und bilden ein undurchdringliches Dickicht, in welchem nur die Amsel, hier ein Standvogel, ihr Nest baut. Ausserdem bedeckt Galega officinalis L. und Pulicaria vulgaris Grtn. die Ufer der Bäche massenhaft, während an der ganzen Küste um diese Zeit, Mitte Juni bis Ende Juli, die Krone aller gesellschaftlich lebenden Gewächse, die Clematis vi- talba L., aus ihrer dunklen, frischen Blattfülle die weissen Blumendolden in solcher Menge hervortreibt, dass sich oft keine Spur des von ihr umrankten Baumes zeigt. Umwun- den von den verwilderten Weinreben, Beweise früherer . 249 Cultur dieses Gewächses, und dem alles umschlingenden Epheu, verbirgt der todte Baumstamm seine Gestalt und selbst die scharfen Umrisse des nackten Gesteins treten nur selten und unterbrochen aus dem Grün hervor. Hohe Fra- æinus, Juglans und Eichenbäume sieht man bis in die Kronen mit genannten drei Gewächsen bedeckt, von denen Clematis ihre dünnen Seitenzweige strickartig, glatt zum Boden senkt, die dort wurzelnd neue Triebe machen. Mit dem Verblühen der Clematis schwindet der kräftige Pflanzenwuchs der Küste merklich. Psoralea Palaestina nebst Centaureen und eine reiche Auswahl der Salvien sind noch im Juli blühende Gewächse, zu denen sich auf nacktem Schiefer die krimsche Caper (Capparis herbacea Willd.) und verschiedene Cirsium- Arten gesellen. In der win stillen Atmosphäre, Mittags im Schatten bis 279 В. erhitzt, vernimmt man in dieser Zeit nur das Sum- — men schwirrender Insecten (Buprestiden und Clytus- Arten vorzüglich), wahrend die hóhere Thierwelt das schützende Laubdach hóher gelegener Waldungen aufsuchte. Nach Sonnenuntergang erwacht mit angenehmer Kühle und be- lebendem, sanftem Zugwinde die ganze Südküsten - Natur. In das monotone Lärmen der grossen Cicadenmengen Fró- sche und die Hyla ihre Töne. Lampyris- Arten schwärmen in grosser Zahl durch die dunkle Nacht, und der kleine Kauz (Strix scops) ruft sein melancholisches splu, splu dem noch wachenden Bewohner zu. Steigen wir mit dem die Kühle liebenden Vogel zu den Höhen, und erreichen so die Jailen, so werden wir durch den dort frischen Kräuter- wuchs überrascht. Thymus, Siderites, Galium , Myosotis und Odontarrhaena alpestris bedecken rasenförmig im Juli die südlichen höchsten Gebirgsrücken, aus ihrem Flor er- heben Gentiana cruciata L. und Symphitum tauricum, letz- tere in den Thälern schon im Mai verblüht, ihre Blumen. 250 An Stellen, wo sich Tagus und Carpinus finden, wird man nicht selten die grossblättrige Tilia rubra et T. dasystylaStv. so wie Pyrus Aria Cry. gewahr. Durch Glaucium luteumScop., Heliotropium littorale Stv. et subcanescens Andrz., Eryn- gium campestre Г. Althaea ficifolia und Scilla autumnalis Г. wird die Südküsten - Vegetation Mitte September beschlos- sen. Besonders marquirt sich die drei Fuss hohe Staude der Althaea ficifolia an alten dürren Orten. Nachdem auch diese Pflanzen den reifen Samen tragen, bleibt die Natur bis zum kommenden Frühjahr in scheinbarer Ruhe, dage- gen zeigt die Küste überall Plätze, an denen der fortstre- bende Fleiss der Menschen erfreuliche Spuren hinterlassen hat. Die Weingärten der Krim liefern im September und October ihre Ernten. Ist die Rebe mit todtem, röthlichem Laube herbstlich geschmückt und damit die letzten Tage des scheidenden warmen Wetters angekündigt, so wird der an der Küste weilende Bewohner durch die dunkler werdenden, immer- grünen Culturgewächse erfreut. Malerisch heben sich aus ihnen die Kuppeln der Wallnussbäume, mit jetzt gelbem Laube hervor. Lorbeeren und Viburnum, Rhamnus und Photinia, Oelbäume und Genista umwachsen in künstlicher Vertheilung die meisten Ansiedelungen. Die langen, bläu- lichen Nadeln der wohlriechenden Pinus Sabiniana stechen aus ihren Gruppen gegen Thuja-Gebüsche schön ab. Um das niedrige Fenster der bescheidenen Wohnung heftet sich der grossblättrige kaukasische Epheu an, und tritt man erst aus der freien Natur in die Warmhäuser und Orangerien Ursuffs oder Livadias, gefüllt mit den prächtigsten Gewäch- sen, so vergisst man den Winter und hält es für unmög- lich, dass 50 Werst von hier, heftige Orkane toben und Thier.und Mensch ein Raub des Schneegestöbers werden. Erster Zusatz zur Beschreibung des Koprolithes Man- | tellii Ag. ©) VALERIAN KIPRIANOFF. ' In der Beschreibung des Baues dieser Koprolithen war bemerkt worden, dass sie die Gestalt eines spiralförmig gewundenen Blattes haben. Auf Fig. 9 ist der Querdurch- schnitt eines Korprolithes abgebildet, aus welchem man sieht, dass er aus konzentrischen Schichten besteht, und auf Fig. 10 sein Längendurchschnitt, der die spiralförmi- ge, oder richtiger die schräge, schraubenförmige Aufwick- lung des Koprolithen - Blattes auf sich selbst zeigt. Auf der jener Beschreibung beigefügten Tabelle ist die Länge, die grösste Breite, die Dicke und Zusammendrückung der (") Im Bülletin vom Jahre 1852, № 3. 252 in dieser Schicht gesammelten Exemplare angegeben wor- den. Aus dieser Tabelle ist deutlich zu ersehen, dass, unabhängig von der beschriebenen Bildung der Koproli- then, sie sich im Kurskschen eisenhaltigen Sandsteine grös- stentheils in zusammengedrückter Gestalt finden. Trotz dieser äussern Beschädigung hat sich jedoch ihre Bildung in deutlichen Spuren erhalten, wie man aus den hier bei- gefügten vier Zeichuungen, unter Lit. a, b, c, d, sehen kann. Die Zeichnung Lit. a stellt den Queer- durchschnitt eines Koproliths von fast vol- lem Diameter dar, auf dem in horizontaler Projection die schraubenförmige Linie eines, um die Làngenachse, aus sich selbst gewun- denen Koproliths deutlich zu sehen ist. — Die Zeichnung Lit. 5 giebt den Langendurch- schnitt eines Koproliths, der etwas mehr, als der vorhergehende zusammengedrückt ist; man sieht hier, dass bei der Windung des Blattes, der vorhergehende Umlauf fast vollständig von dem folgenden gedeckt wird. Dasselbe zeigt, bei noch stárkerer Zusammen- drückung des Koproliths, die Zeichnung Lit. c. Die Zeichnung Lit. d zeigt den Queer-Durch- schnitt eines sehr zusammengedrückten Kopro- liths und die Spuren einer in horizontaler Pro- 959 jection fortlaufenden Linie (wenn auch nicht so deutlich, wie aus der Zeichnung Lit. a.). Bei der mikroskopischen Beobachtung dieser Koprolithe konnte ich in ihrer Masse keine Spuren von Ueberbleibseln von Fischen oder kleinen Eidechsen entdecken. Ausserdem überzeugten mich weitere Untersuchungen auch davon, dass im Kurskschen eisenhaltigen Sandsteine ausser den Koprolithen, die dem Koprolithes Mantellii Ag. sehr ähnlich sind, andere Ueberreste der Macropoma nirgend zu finden sind, während doch in der Masse dieses Steins, der mit Ueberresten von Sauriern und andern Geschlechtern ver- steinerter Eidechsen angefüllt ist, sich in grosser Anzahl Zähne von verschiedenen Gattungen der Lamnoiden, auch nicht selten Zähne vieler Arten Ptychodus finden, und man, wenn auch nicht so häufig, auf Zähne von Corax und He- mipristes stösst. Es sind aber die Koprolithen der Macropoma, ihrem ge- wundenen Baue nach, wie nach der Zahl ihrer Umläufe oder Gürtel, der Breite dieser letztern und überhaupt ihrer ganzen Gestaltung nach, sehr ähnlich mit den Koprolithen der Saurier, dem auch die Construction des Darmcanals der Macropoma nicht widerspricht, welche sogar dem Darm- canale der Saurier sowohl, als auch dem vieler jetzt leben- den Haie ähnlich ist, zu deren Geschlechtern vornehmlich die hier gefundenen Zähne gehören. Man kann desshalb auch nicht durchaus behaupten, dass diese Koprolithen der Macropoma angehörten; man könnte, im Gegentheil, leich- ter vermuthen, dass sie der Auswurf von Sauriern seien, wenn dagegen nicht ihre durchweg geringe Grösse spräche. So bleibt uns zuletzt denn nur übrig zu glauben, dass es Koprolithen von Lamnoiden sind, z. B. des Otodus oder endlich vom Ptychodus, wie das auch Mantell vermuthet (siehe Anmerkung, Seite 173, des ersten Bandes von Buck- 254 land’s Uebersetzung durch M. L. Dogere: la Geologie et la Mineralogie. 1838.). Leider kann ich dieses Letztere nicht durch nähere Beweise belegen hinsichtlich des Baues des, so viel mir bekannt ist, bis jetzt nur wenig untersuchten Darmkanals des Cestracion Philippi Cuv., eines Geschlechts, das, aller Wahrscheinlichkeit nach, die meiste Aehnlichkeit : hat mit dem untergegangenen Geschlechte Piychodus. a d Badge — Neue Pflanzenarten im botanischen Garten zu ЕЕ. (Aus einem Briefe von Е. Kreyenberg.) Овро ZINGIBERACEAE: Kämpferia undulata К. foliis radi- calibus vaginatis lanceolatis acutis undulatis glabris subtus glaucescentibus, spica centrali brevissima pauciflora, laciniis corollae exterioribus angustato-lanceolatis, limbis interiori- bus lanceolatis, labello bifido, stigmate cyathiformi.— Eine 6” hohe Pflanze, die Blüthen 7^ lang, 11^ breit, die faden- fórmige Róhre der Blumenkrone 2^ lang, der Saum 2-lippig, 6-theilig, weiss, die 3 inneren davon linienlanzettförmig ‚die Lippen 2-spaltig, purpurfarben; dieStaubfáden über die An- theren hinaus verlängert, 2-spaltig und zurückgeschlagen. Elettaria anthodioidus, folis petielatis, oblongis, acu- minatis , basi rotundatis: interdum subcordatis, supra luci- dis, utrinque glabris, marginibus ciliolatis; spicis brevibus elevatis, anthodio subovato, dense imbricato, bracteis in- terioribus lato-ovatis rotundatis, mucronulatis albido-roseis 256 coloratis, labello rubro luteo marginato. Stengel gewöhn- lich 8! hoch, die Blätter 2’ lang und 13^ breit, die Blatt- stiele 4“ lang, die Oberfläche plattgedrückt, der Blumen- stiel 8“hoch. Wohnorte Tapos (Jeon.). Malayisch: Klonjeh- boevet. Blüthezeit: Nov. und Dec. Donacodes villosa, caule herbaceo, rhizomatıbus haud elevatis, foliis petiolatis, oblongis, acuminatis, basi in pe- tiolos decurrentibus supra glabris, subtus villosis, vagi- narum ligulis oblongis, rotundatis, interdum ciliatis, spicis dense imbricatis ovato-oblongis, bracteis late-ovatis, rotun- datis, mucronatis, tubo corollae anthera petaloidea clauso, geniculato, apice dilatato, labello intus calcarato, pube- scente, marginibus inflexis. Der Stengel dieser krautartigen Pflanze ist 6— 8 hoch; die Blätter 2’ lang, 5” breit, der Blattstiel 2^4 lang, die Zunge der Blattscheide gleich dem Blattstiele, die Aehre ist 31^ lang und bringt meistens 2— 3, selten 4 Blumen zugleich an seinen dichten Schuppen hervor. Die Blume ist 54“ lang die Röhre dunkelroth und durch den blattfórmigen Staubfaden geschlossen. Die Lippe citronengelb. Standort: Berg Sallak. Malayisch: Piningtottot. Blüthezeit: fast immer. CELTIDEAE: Sponia strychnifolia: caule arboreo, ramis fastigiatis glabris, foliis ovalibus, acuminibus subito con- tractis, basi acutis, integerrimis, fragilibus, pellucido - punctatis, 3-nerviis, longe petiolatis, supra canaliculatis, floribus axillaribus hermaphroditis glomerate-cymosis, pe- tiolis brevioribus, laciniis perianthii obovatis subfimbriatis, stigmatibus brevibus divaricatis compressiusculis , drupis subglobosis, magnitudine pisi majoribus. Ein hoher Baum mit zahlreichen Aesten; Blätter 33-4” lang, 13“ breit, von mattgrüner Farbe , sind sehr zerbrechlich. Wohnplatz: Bantam. Blüthezeit: Márz; Reifwerden der Frucht: beinahe 1 Jahr später. | 257 АросумЕАЕ. Beaumontia multiflora: sarmentosa, foliis op- positis, petiolatis elliptico- oblongis euspidatis, basi acutis; undulatis, utrinque glabris, eglandulosis, cymis terminali- bus longe-pedicellatis, calycibus rubro- coloratis, laciniis oblongis acutiusculis, undulatis, reflexis. — Ein ránkender Strauch, der wegen seiner vielen grossen und prüchtigen Blu- men nicht unter die geringsten dieser Ordnung gerechnet werden darf. Die Zweige sind mehr oder weniger platt ge- drückt, in den Dlattwinkeln rostfarben; die Blätter netz- formig geadert, glänzend, 7—8“ lang und 5^ breit, der Blattstiel 12“ lang rinnenförmig; der Blumenstand mit 13- 15 Blumen, die Blumenstielchen rostharig am Fusse mit abfallenden Bracteen; die Blumen gross, weiss und rie- chend , die Röhre der Blumen kaum grünlich , die Ein- schnitte von aussen grün gefärbt, die Staubfäden auf der Mündung der Rühre а, Standplatz: Bantam, (Namen Mal. Зоезое Moending) , Blüthezeit: Deinah immer. — Овро: Ascrerıadeae. Hoya R. Br. — И. Motoskei, — H. volubilis radicans, ramulis teretibus puberulis; foliis carnosis ovato-rotundatis acutis basi emarginatis margini- bus reflexis supra glabris subtus pubescentibus longe petio- latis; pedicellis glabris, corollae laciniis triangularibus acutis reflexis extrorsum glabris intus papillosis, coronae stamineae foliolis trapeziformibus stigmate apiculato.—Die Blätter dieser Sorte liefern mehr Unterscheidungsmerkmale von И. carnosa В. Br. als die Blumen, obwohl diese weis- ser sind und ein mehr wachsfarbiges Aussehen haben. Die ‚Blätter sind 2 — 4“ lang und 12 — 21^ breit, der unbe- haarte Blattstiel 1^, der Blumenstiel 2” lang. Wohnplatz: Japan, Namen (Jap.) Sakla-lan. 1847 aus Japan erhalten vom Herrn Motoske, Dollmetscher bei der Niederl. Facto- rei. — Onno: Menispenmaceaë. Cocculus Dec. C. lucida. C. caule volubili, ramulis pendulis i asi foliis ovali- Ne 3. 1851. : 17 258 oblongis. mucronatis basi acutiusculis glabris cartilagineo- marginatis subtus reticulato - venosis; racemis sessilibus parvis paucifloris; petalis rotundato-ovatis concavis, fructi- bus globosis rubro coloratis. — Dieser Strauch windet sich um die höchsten Baume; ist von unten bis oben mit sehr vielen niederhängenden Zweigen und dicht stehenden Blat- tern bedeckt, welehe glänzend und von dunkelgrüner Farbe sind. — Die Blattscheibe ist 4—5^ lang, 2— 21^ breit, der Blattstiel 24 lang; der Mittelnerv mehr oder weniger einge- drückt auf der Unterseite hervorstehend. Wohnplatz: Ban- tam. Sundaischer Namen: Kikonnerg. Blüthezeit: Februar, März; Reifwerden der Früchte: April, Mai. — Orpo: Ano- NACEAE. Uvaria L. U. multiflora. U.sarmentosa, foliis ovalibus acuminatis basi rotundatis vel emarginatis supra glabris infra, stellatopubentibus; . pedunculis oppositifoliis uni- vel multifloris, pedicellis in medio unibracteatis semi- amplexicaulibus, calycibus planis triangulatis rufo-tomen- tosis, petalis profunde sex partitis concavis pube- velutinis vestitis purpureis exterioribus lato - ovatis subauriculatis inferioribus obovatis basi subito angustatis ; carpellis. pedi- cellatis ovali-oblongis rectiusculis vel subcurvatis obtusissi- mis atropurpureis glabris; seminibus biserialibus in pulpa immersis. — Ein rankender Strauch; die Zweige dunkel- braun die kleinen Zweige, Blumenstiel, Kelch und Rück- seite der Blätter mit rostfarbigen Schüppchen besetzt; die Blätter sind 3 — 42” lang, 1$ — 2“ breit, der Blattstiel 4 lang, beinah rund; der Fruchttragende Blumenstiel hat 7—10 Früchte zu einer einfachen Dolde verwachsen; die Frucht 2^ lang. — Wohnplatz: Bantam. Namen (Sund.) Aroykiladja. Blüthezeit: Beinah immer. — U. acuta, U. sarmentosa glabra, foliis oblongo-lanceolatis acutis basi rotundatis. supra lucidis -subtus thalassinis pubescentibus breve petiolatis, pedunculis oppositifoliis unifloris pendulis 259 in medio unibracteatis petalis angustato - lanceolatis obtusiu- ‚seulis inferioribus brevioribus. Die Blätter sind3—31 lang, 3—1“ breit, Blattstiel 3 lang, die äussern Blumenblät- ter 2, die innern 14 — 12^ lang. Standort: Gebirge von -Buitenzorg. (Sundaischer Namen: Aroykitjantjong) Blüthe- лей: Mai, Juni.— Ono: CLusiaceAE. Calophyllum. C. lan- ceolatum. C. caule arboreo, ramis teretibus. ramulis junio- ribus compressiusculis tetragonis, gemmis petiolisque fer- rugineo-tomentosis, foliis lanceolatis acuminatis supra niti- dis subtus opacibus lutescentibus integerrimis petiolis supra ‚caniculatis, racemis axillaribus foliis brevioribus, floribus longe- pedicellatis: oppositis, sepalis 4 concavis petalis 2, fructibus. globosis cerasiformibus monospermis immaturis pruinosis. Ein hoher sehr schöner Baum; Blätter 3 — 4“ lang und $—41^ breit, Blattstiel 5— 6” lang. Standort: Tausendgebirge (Duizendgebergte). Namen (Mal.) Soelatri. Blüthezeit: beinah immer. Ich sende Ihnen hierbei den Beschluss der Notizen über die. medicinischen Kenntnisse der Japanesen u. s. w. Sie zweifelten neulich an der Abkunft des zugesendeten inländischen Papiers von Broussonetia papyrifera, “und nähere Untersuchung hat gelehrt, dass Sie Recht hatten. Allgemein nimmt man kier an, dass das java- nische Papier von Br. pap. gemacht wird, und ist ‚dies auch wahrscheinlich in den Binnenländern der Fall, das Ihnen zugesendete Papier war aber von Madura. Um Ihren Zweifel zu entscheiden, ersuchte ich einen mir be- freundeten Arzt auf Madura um Zusendung des Baumes, von. dem dort Papier gemacht wird, und erhielt auch am 25 Novemb. 1852 ein Pflänzchen von 1^ Höhe, das bis jetzt, den 7 September 1853 herrlich gewachsen ist und eine Hóhe von; 4 Meters erreicht hat. Schon seit 2 Monaten prangt er mit einer herrlichen blass-rosenrothen Blüthen- 17 260 fülle. Meinen Mangel an Büchern habe ich Ihnen mitge- theilt, ich kann den Baum also nicht bestimmen. Hier eine Beschreibung, so gut ich sie geben kann: Arbor pulcherri- ma, trunco erecto, ramoso, ramis et foliis alternis, longe petiolatis, oblique cordatis, serratis, venosis venis pilosius- culis. Inflorescentia: corymbi axillares, floribus subumbel- latis, floribus hermaphroditis. Calyx bypogynus, persistens, _ quinquelidus. Corolla regularis, rosacea, pentapetala, unguibus et fauce aurantiacis, laminibus lilacinis. Stamina quinque, acqualia, basi dilatata, conneetivum filiforme, antherae erectae lineares. Pistilla quinque, stylis filiformi- bus, stigmatibus obtusis, terminalibus. Fructus capsularis, capsulis quinque connatus, mucronatus , villosus , apice dehiscens, loculis monospermis. — Bei nochmaligem Su- chen in Blume’s Beiträgen zur N. I. Flora (Bydragenenz. 1825) glaube ich den Baum zu erkennen als Visenia um- bellata Houtt., obgleich die Beschreibung dort nur sehr kurz ist. Einliegend einige Früchte des Baums. — Die Be- reitung de Papiers ist sehr einfach. Die Rinde des alten (?) Baums wird einige Nächte hindurch in Flusswasser mace- rirt und dann geklopft, aufs Neue eine Nacht geweicht, wieder geklopft und dieser Process so oft wiederholt, bis das Papier seine verlangte Dicke hat; dasselbe wird darauf getrocknet und mit einem Reibsteine geglättet. — Ueber das Vorkommen der Getah pertja - Bäume und das Suchen desselben in den Niederl. Besitzungen auf der Westküste Borneo’s (Binnenländer von Sambas, Pontiana und Sveka- dana) kann ich Ihnen das Folgende mittheilen, entnommen aus den officiellen Raporten eines europäischen Officiers (nicht Botanikens), der daselbst detaschirt ist, und eines dort zu Hause gehörenden inländischen Prinzen. Es hat sieh bewährt, dass der betreffende Baum sich in genannten Gegenden in genugsamer Menge findet, um mit Vortheil 261 gesammelt zu werden. Jedoch geschieht bis jetzt die Ein- sammlung in grösserer Menge nur im Matamschen. Die Bäume stehen vereinzelt , so dass die Getahsucher von Glück sprechen, wenn sie 5—6 Bäume beisammenstehend finden. Sie wachsen in unbewohnten Gegenden, so dass ihre Entwickelung noch von Niemand beobachtet wurde, doch nach Schätzung sind sie erst im 20-jährigen Alter productiv. In der trocknen Mousson ziehen die Getahsucher- nach dem Walde bei Truppen von 5—6, mit Lebensmitteln für 1 oder 2 Monate versehen. Wenn sie einen Getahbaum. finden von wenigstens der Hóhe und Dicke einer ausgewach- senen Kokospalme, so wird er sogleich gefällt. Noch nie hat man versucht solches durch einfaches Kinschneiden der Rinde zu bekommen, weil man es für sicher hielt, auf solche Weise mit mehr Mühe $ weniger Product einzusam- meln. (Obengenannter Prinz bekam von einem in seinem Beisein gefällten Baume von 39‘ hoch und 5° im Umfange 210 katti, à 20 medicin. Unzen. Dahingegen liess er zur Probe einen andern Baum von 32/ Höhe und 3' im Umfang durch Einschneidungen abzapfen, was ihm 12, kattis gab. Man muss nun abwarten, was dieser abgezapfte Daum bei einer spätern Behandlung liefert). Allein der Bast befasst Getah, darum werden rund um den gefällten Baum bis in den Gipfel Einschnitte von 2—3” Tiefe auf ungefähr 1^ Ab- stand von einander gemacht, wozu man sich eines Beils oder Hackmessers bedient. Sogleich nach dem Einschneiden fliesst der Getah als eine milchweisse Flüssigkeit aus. Der Baum wird alsdann mit Kadjangmatten bedeckt der Wir- kung der Sonnenstrahlen ausgesetzt und von den Getah- suchern verlassen, um einen andern Baum aufzusuchen. Nach 10—12 Tagen kehren sie zu dem gefällten Baume zurück, versammeln die ausgeflossene Masse und kümmern sich weiter nicht um den Baum, da er weiter keinen Vor- 262 theil liefert. Auf diese Weise können 5-26 Personen in höchstens 2 Monaten jeder einen Pikol (100 kattis à 20 med. Unz. —1 pikol) Getah nach Hause bringen. Für einen Pikol Getah hat man durchschnittlich 100 Baume nöthig. Zu Soekadana hat man zwei Sorten Getahbäume; die eine Sorte giebt eine bräunliche, die andere eine hellere Getah.: Die Blüthe beider Bäume ist wohlriechend, weiss und gleicht im Vorkommen viel der Blüthe des Flieder. Die Frucht von der Grösse einer Feige und konischer Form ist von angenehm süssen Geschmacke, erquickend, und wird gern gegessen. Sie hat einen Stein beinah von der Grösse eines Dattelkerns; die Steine enthalten einen süssen Kern, die sorgfältig gesammelt werden. Man zerstampft sie und presst ohne viel Mühe eine reichliche Menge hell brennen- den Lampenóls aus. — Die hellere Sorte von Getah pertja ist im Handel nur halb so viel werth , als: die braune. Der Stamm der bessern Art von Getah-Bäumen ist zuweilen so dick, dass 3 Personen ihn kaum umfassen kónnen,: dahinge- gen erreicht der Stamm der mindern Art selten eine grös- sere Dicke als die einer ausgewachsenen Kokospalme. — Man bewährt zu Soekadana, dass die eine Sorte männliche, die andere weibliche Blumen trage. Die jungen Pflanzen werden in Menge am Fusse der alten Bäume gefunden, kommen aber selten zum vollen Wachsthum, da die wilden Schweine, Hirsche und Steinböcke, die die Wälder dieser Gegend in grosser Anzahl bevölkern, an denselben eine Lieblingsnahrung finden. — In der Ostmeussen 1852 sind von Nieuw-Brussel 220 Pikols Getah pertja ausgeführt; 290 P. waren von Matam und Simpang und 20 Pikols von Soekadana selbst. Die Händler haben darauf ungefähr .100 pr. Ct. gewonnen, da sie für die gute Sorte 24-26 Fl. per pikol bezahlen. Geben sie aber Vorschuss auf das Pro- duct, so bekommen sie es noch um die Hälfte billiger. In 263 der Westmeussen wird des Regens wegen nicht ge- sammelt. Die oben genannten Kadjangmatten werden bereitet von . den Blättern von Pandanus humilis Rmph., aus denen man auch grobe Hüte macht. Zu Matten verarbeitet man ferner -noch die Blätter von Marquartia leucantha Hsskrl., Panda- aus furcatus Rnb., P. latifolius Rmph., P. samak Hsskrl, die Stengel: von Fuirena quinquangularis Hsskrl., die Blätter von Pandanophyllum sylvestre, ferner von den ge- spaltenen Stämmen und Aesten einiger Bambussorten so wie Sorten von Calamus.— Die alten Blätter von Saguerus saccharifer Bl. werden, wiewohl selten zum Dachdecken gebraucht, eben so, selten, die alten Blätter von Onko- sperma. filamentusum Bl., eben so, sehr häufig die al- ten Blätter von Corypha Gebanga Bl., ferner von Nipa fruticosa Thunb., von Phrynium latifolium Bl. et spec. div., von Elettaria alba et coccinea Blätter, von Zalacca edulis Rwdt., ferner die alten Blätter von Daemonorhops melanochaetes Bl., zuweilen die alten Blätter von Co- cos nucifera L., die indessen schnell zerstört werden, fer- ner als die besten zu diesem Zwecke die alten Blätter von Metroxylon und Sagusspecies, so auch die alten Blätter von Saguerus Longkap, so wie auch der Bäst, der zwischen dem Stamme und den Blattstielen sitzt, aus dem auch Zahn- stocher und Besen gemacht werden. — Gespaltene Stücke von 6^ Länge des Rohrs von Bambusa 'apoes Schlt. werden auch zum Häuserdecken gebraucht, und dabei so gelegt dass der zwischen 2 derselben befindliche Raum durch ein drittes bedeckt wird. Auch wird dieser Bambus hauptsäch- lich zu Tauwerk gebraucht, sowohl fein gespalten im Dia- meter des Rohrs, als auch grobgespalten, geschlagen und zu Stricken gedreht. Die Blátter von Artocarpus pubescens Wid.' werden in den Reissmagazinen als Unterlage ge- 264 braucht. — Die sehr dünnen aber starken Stämme von Calamus equestris \Vld. benutzt man als Bindmittel und zu Flechtarbeiten; die Stämme von C. asperrimus ebenfalls, und werden diese für die stärksten gehalten; ferner zu den- . selbem Zwecke C. viminalis Wld., dessen Stamm aber un- ter Winkeln fortwächst; man findet daher selten Stöcke, die länger sind als 12—16‘, so dass man sich seiner nur zum Hausbau oder auch zu Peitschen bedient. Zu starken Seilen gebraucht man den Stamm von C. rhomboides Bl., womit man selbst Tigerfallen festbindet. Den Stamm von Ceratolobus glaucescens Bl. gebraucht man zu Peit- schen oder als Seile bei Wasserbauten; ferner als starke Stricke die sehr dünnen und langen Stämme von Daemo- norhops melanochactes Bl., weniger die Stämme von Ca- lamus oblongus Rwdt. — Der Bast der in der Sonne ge- trockneten Ranken von Gnetum funiculare und Gn. Gne- mon L. giebt feines Bindewerk; die ganzen Ranken aller Species Tetraceras geben grobes Tauwerk, welches sich gut im Wasser hält. Der von der Epidermis befreite Dast von Melodinus orientalis Dl. giebt feine aber kurze Fäden, ähnlich denen der Ananasblätter. Die Ranken von Bauhinia corymbosa liefern ein starkes und dabei sehr beugsames Tau. Der Stamm von B. purpurea liefert ein ausgezeichnet starkes, langes rechtes Tau, welches oft bei 1’ Dicke bis 150' lang ist. Die Ranken von Abrus melanospermusHsskrl. werden ohne Zubereitung als Stricke bei Wasserbauten ge- braucht; an der Luft brechen sie schnell, im Wasser aber halten sie lange. Die Ranken von Combretum latifolium Bl. werden ebenfalls ohne Vorbereitung zum Zusammen- binden der Bambus beim liäuserbau gebraucht. Aehnlich bedient man sich der Ranken von Salacia spec., Modecea cordifolia Bl. Aus dem von der Epidermis befreiten Baste von Artocarpus pubescens Wld. dreht man Stricke, 265 ähnlich wie von dem Baste von Visenia umbellata, welches . letztere nicht besonders stark ist; ebenso von dem Baste von Grewia spec. und Columbia javanica Bl, welches bei sorgfältiger. Bereitung sehr feines Seilerwerk liefert. Der Bast von Trichosperma javanie. Bl. wird ohne Wei- teres zu groben Stricken zusammen gellochten. Von Cannab. indic. wird weniger Gebrauch gemacht. Vom Ba- ste von Doehmeria pilosiuscula 1sskrl., dem von Commer- sonia javensis G. Don., dem Baste der Aeste von Peddiva Blumei llsskrl. werden Stricke gemacht; der Bast von Briedelia tomentosa Dl, wird zum Zusammenbinden der Zäune gebraucht. Gossypsumisorten werden auch gepflanzt, aber alle Versuche bis jetzt im Grossen unternommen, haben ungünstige Resultate gegeben, trotz aller gemachten Kosten. Jetzt will man von sogenannter Neu - Orleanssaat gute Re- sultate im Kleinen bekommen haben. —Der Bast von Boehme- ria sanguinea liefert ein besonders feines weisses und star- kes Garn zu Schnüren, Stricken u. s. w.; ferner der Bast der Zweige von Ficus annulata Dl., Г. villosa Bl. und F. laevis Bl. ein grobes Tauwerk. Der von der Aussenrinde befreite Bast von Grewia odorata Bl. und Gr. glabra wird trocken zum Binden der Reisgarben benutzt. Die Luftwur- zeln von Raphidophora lacera JMsskrl. dienen als Stricke. Aus den Gefässbündeln der Ananasblätter wird auf Java nur feines Nàh - Garn bereitet; auf Singapora, Manilla etc. werden sehr feine Stoffe daraus gewebt; ebenso dienen die Blüthen von Agave Rumphii Hsskrl. Aspec.; für aus letzte- ren bereitetem Gewebe ist der Herr Teysman mit der gold- nen Medaille einer holländischen Gesellschaft gekrönt. Neuerdings cultivirt ein Particulier Urtica albicans zur Darstellung von Gewebe, das sehr schön, weiss, glasglän- zend sein soll, in London bei der Ausstellung ist es rühm- lichst bemerkt worden. Der auf Baumstämmen kriechende 266 Stamm von Blechnum orientale L. wird wie Rottang zum Binden gebraucht. Vom Bast von Broussonetia papyrifera Verst. macht man Papier, und gebraucht ihn ausserdem noch zum Binden der Reissgarben. Vom Baste von Hibiscus spathaceus Bl. macht: man starke aber grobe Stricke: Die Ranken von Dalbergia’ Ваше! Hort. Bog. werden ohne Zubereitung als Stricke gebraucht, vom Baste von ‘Arto- carpus elastica Rosch. macht man ziemlich starke róthliche Stricke; feinere und gróbere vom Baste von Paritium simi- le Wll. und P. tiliaceum Wll. Aus dem Stengel von Ma- ranta Jacquini macht man Garn, das zu Geweben verar- beitet wird. Licuala spec. div. liefern harte Spatzierstöcke, härter als die von Rottanq. E. KREYENBERG. | Simpang am ‚ 42-ten September 1853. LOL NOUVELLE. GÉNÉRATION ASCENDANTE, FACULTATIVE. ЕТ. CONTINGENTE DES INFUSOIRES PAR - Le Dr. Gros. Les recherches faites sur les Microscopiques Infusoi- res dans ces dernieres années ont pris une direction qui s’attache surtout à découvrir leurs diverses phases évolu- tives. M BILE i Depuis que nous avons lancé nos observations sur les métamorphoses paradoxales de ces animalcules, il a paru. de nombreuses recherches, en Allemagne surtout. Quelques auteurs se sont attachés à mettre en évidence le coconnement des Polygastriques, E?ncystirungs-Process, que nous mentionnons en ces termes, page 86: «Il restera prouvé aussi que les Kéroniens, les Dileptiens, les Oxytri- 268 qués, les Coccudinés peuvent coconner, et donner naissan- ce à des Rotatoires qui ne leur ressemblent pas, sans que l'on puisse prétendre que tous les Utriculeux ciliés doivent donner des êtres plus parfaits. » Nos recherches déjà publiées présentaient des choses incroyables, qui ont fait regretter à quelques observateurs la malheureuse direction où nous nous sommes engagé. M. Stein indique que le Dr. Gros a atteint le Culninations- punkt de l'espèce. М. Ehrenber; déclare que toutes les fois que se reproduira la malencontreuse idée de généra- tion... . contraire à la tradition scientifique, on en par- lera seulement pour la faire passer ad acta!? M. Stein s’est attaché à démontrer une génération cycli- que, qui devient telle pour lui au moyen de quelques hy- pothèses. Ses belles recherches ne font qu’un coin incom- plet de la grande loi que nous avons mise en lumière. Sans examiner ici les diverses observations qui pour- raient fournir matière à polémique, nous allons indiquer encore une fois de plus les résultats que nous avons obte- nus dans nos recherches ultéricures. Pour ne plus donner occasion à nos collègues de s'ac- crocher à l'expression de Génération équivoque, nous nous contenterons à l'avenir de la modeste expression de Em- bryogénie ascendante ou Génération primitive, facultative et contingente. Bien loin de nous attacher à compulser de lourdes syno- nymies grecques et latines, et à faire des Species mil, nous pourrons assez simplifier la matiére en rejetant les dixaines de noms imposés à d'innocentes formes transitoires, et en démontrant qu'une espéce, p. ex., un Bursarien prend cin- quante formes différentes bien caractérisées, embarrassées de dix dénominations, ce qui ferait que cinq cents noms tendraient à se fondre en un seul. 269 Ce ne sera donc plus une lutte à coups de dictionnaires, ce sera une démonstration éclatante de passages évidents d'une espèce à une autre; ce ne sera plus le désir de trou- ver la place de nos animalcules dans le système, de savoir si les Systolides doivent être rapprochés des Crustacés, et s'appeler, d’après un auteur, Wünperkrebse, ce sera l’his- toire naturelle, très naturelle de leur reproduction. A la vérité, on se sent peu disposé à adopter sur la foi de l'observateur des lois aussi paradoxales que celles que nous proclamons, mais on ne peut les répudier pour épouser des idées traditionnelles, quand le microscope s’obstine à nous les montrer avec une neileté étonnante. L'Académie des Sciences de Paris a ouvert un concours sur la matière pour 1856; mais la question posée est im- . possible, parce que les Polygastriques, indiqués au pro- gramme, engendrent des Systalides, comme aussi les Sys- tolides engendrent des Polygastriques. Si, pour de certaines formes polygastriques ou Utricu- leux ciliés, on parvient à démontrer une génération cycli- qne, il est certain que tous les Utriculeux ciliés ne pro- viennent pas de parents semblables à eux, ou de germes transformés de leurs parents. Nous avons vu, p. ex., les Paranema sortir de vingt ma- trices différentes, des Euglènes, des Rotatoires, des Tardi- grades, ete.; et, comme toute leur morphologie se passe sous nos yeux et à huis clos dans une membrane, il n’y a plus méme la plus petite fissure pour l'hypothèse la plus plau- sible. Le fait reste brutal et évident. Nous ne pouvons, dans cette courte notice, indiquer méme superficiellement les résultats de nos recherches dans ces dernières années, résultats consignés sur soixante planches; nous allons seulement recommémorer notre point de vue 270 ancien et nouveau, comme, nous l'avons fait à l'Académie des Sciences. Nous avons importé et nous VOTAR en organologie le théorème suivant: Des êtres nombreux, susceptibles de se reproduire ultérieurement par des oeufs ou par parifissure, ne descendent pas de parents de leur espèce. Laissant de côté toute théorie et ne considérant que les faits, la génération facultative, hétérogène ou contingente serait mieux démontrée que la génération ovigère ou cycli- que, même pour des espèces qui sont évidemment munies d'oeufs, p. ex., les Systolides, les Nématoïdes. Qui a jamais vu les Systolides grands ou petits se perpétuer pendant plusieurs générations? Qui a jamais surpris les Lombries intestinaux, l’Oxyure vermiculaire, les Ascaridiens nom- breux des Reptiles ou libres dans les eaux, qui les a jamais surpris à se perpétuer pendant plusieurs générations? Leur reproduction est évidente, puisqu'ils portent des oeufs!! A quoi nous répondons nettement: Non, c'est une hypothèse! En effet, depuis que nous avons démontré que les Opali- nes du rectum de la grenouille vont coconner pour donner naissance à des Ascaridiens, il y a lieu à réformer notre code scientifique. Depuis que nous avons démontré que l'Oxyure vermiculaire de l'homme (Voyez, Gazette des Hó- pitaux, Mai 1854) ne descend. pas d'un ver ascaridien; de- puis que nous avons publié que les oeufs - cocons d’Eugle- nes donnent aussi des Nématoides; depuis que nous voyons trop clairement sous l'oeil au microscope des cocons de Bur- sariens donner des formes nématoidiennes, il faut nous dé- faire de nos préjugés et nous tourner vers d'autres théo- rémes. ..:! Cette veine est = Pia et nous u trop loin, nous ne faisons que l'indiquer pour mettre en lumière. la grande concordance qui régit ce petit monde. | 271 De nombreuses espèces de Systolides(pourquoi pas tous?), c’est-à-dire d'êtres susceptibles de se reproduire ultérieure- ment par des oeufs, ine descendent pas de parents Systoli- diens. De certains Utriculeux, ‚en coconnant,, donnent des ovoides d'ou sortent ces. Rotatoires. Veut-on y voir: une génération cyclique, hypothése indémontrable? Voici ce qui dérangerait cette hypothèse, c'est que ces mêmes, Utricu- leux, qui donnent des Rotatoires, produisent encore d'autres formes. Il n'y a pas nécessité, aussi l'appelons-nous Géné-. ration facultative et contingente. Après avoir longtemps observé et médité, je me suis demandé pourquoi une partie de Bursarien donne un Rotifere, р. ex. , tandis qu'une autre partie aliquote donne une Arcelle ou autre forme. Je n'ai pas vu autre chose sinon que, les parties aliquotes sont inégales et se comportent quelque peu différemment; . et, pour conclusion, et pour. m'expliquer les produits et infé- rieurs et supérieurs de méme provenance, je me suis HAPE le que la partie n’est pag égale au tout. | … Continuons. Ce qu'on a appelé oeufs d'hiver iil ies Systolides sont des oeufs pondus au printemps , qui, ne peuvent être. considérés. que comme un. dépôt de matière propre à prendre de tout autres formes que celles des Sy- stolides. Qui a jamais vu les soidisant oeufs d'hiver repro- duire les mêmes espèces de Systolides? Encore une, hypo- these!! | T | Sil peut se: a, Hire A e les. lois que, nous. exposerons: encore еп 1856, il y a eu. au moins un: peu de crédulité à accepter le fait, celui des oeufs d'hi- ver, sans démonstration: directe et sur la simple apparence d'une coque; plus: ou moins foncée. . C'est. le cas de répéter que si le vrai n'est pas vraisemblable, ce ane l'on. croyait. vraisemblable n'est pas du tout vrai. TET „Si les polygastriques, | c'est à dire (la, matière ulricu- 272 leuse si variée dans ses formes, peuvent engendrer des Sys- tolides , comme le démontre l'observation directe, il est trréfragable que les Systolides peuvent engendrer des Utri- culeux, comme nous l’avons déjà figuré dans nos planches publiées, et comme nous l'avons revu cette année sur une échelle colossale. Le phénomène de reproduction hétérogène, incroyable à première vue, se retrouve chez tous les Infusoires. Pour ne pas outre-passer les bornes de cette notice, il suffira de dire qu'une certaine partie de la substance systolidienne, localisée dans un organe appelé ovaire, devient propre, comme chez les étres supérieurs, à reproduire un systoli- de, tandisque le reste de la substance de l'animalcule peut se scinder et s'organiser en animaleules collatéraux, ap- pelés à d'autres destinées. Pourquoi? Je n'en sais rien. C'est un fait primitif comme un autre. Le méme phénomène de scissure en parties aliquotes ou Pangénie, comme nous l'avions appelé précédemment, se retrouve aussi dans les oeufs ^s Systolides, dont la sub- stance peut s'individualiser en 2, 4, 8, 100 individus, au point que l'on a sous les yeux cette formule incroyable, que nous avons posée en 1549, p. ex, 100 Monadines — 1 Systolide ou 1 Vermicule. Ce n'est pas tout. La matiére renfermée dans les cocons d'Utriculeux peut se parifisser et donner des T'ochterzellen, qui ont paru fort commodes à quelques auteurs pour écha- fauder leur hypothèse de génération eyclique. En effet, on voit la substance renfermée dans ces Tochterzellen s'in- dividualiser encore; les cellules finissent quelquefois par s'élonger en goulots et verser des Monadines bien animées, appelées à d'autres destinées, et à sauvegarder la généra- tion cyclique. Hypothese! : Si, à la vérité, le phénoméne de la reproduction dé ces 273 germes monadiens est une banalité microscopique, le pro- bléme se complique et l'hypothèse chancèle, quand on voit ces mêmes Tochterzellen se mettre à végéter sous forme de champignons ou se permettre encore d’autres fantaisies, propres à dérouter les observateurs engoués de leurs hy- pothèses. Les Rotifères, cette année, p. ex, se contractent sur eux- mêmes, comme à l'ordinaire, et se préparent à consacrer leur substance à d'autres formes, à reproduire encore au- tre chose que des Rotiferes. Et en passant, nous osons de- mander si les oeufs pondus par les Rotiféres donnent tou- jours des Rotiferes? Non! Ils peuvent aussi donner des vers. Les Rotiféres sont souvent vivipares. Là il n'y a pas d'incertitude. Donc, la substance du Rotifère, contractée sur elle-même, au lieu de se scinder en forme de Parane- ma, d'Amoebée, d'Actinophrys, comme nous l'avons re- présenté sur une des planches de notre Mémoire, cette substance, dis-je, se met à pousser des goulots qui s'al- longent, et végétent, et donnent de trés belles formes champignonneuses. Pourquoi? Je n'en sais rien. Que l'on ne vienne pas m'objecter que des germes invisibles de champignons se sont glissés dans notre animalcule; car, 1°, toute espèce de matière albumineuse vésiculisée est une semence de champignons, quelle que soit sa provenance; 29, les choses se passant à huis clos et sous mes yeux, il n'y a pas de fissure pour une hypothése superflue, et le témoignage de mes sens vaut bien une vaine chimére. Nous n'avons pas besoin de rappeler que nous ne voyons à un certain point, aucune différence entre la cellule ani- male et la cellule végétale. Les Euglénes, en se parifis- sant, donnent naissance à des Conferves, et la matière des Rotiféres cellulisée ou les Tochterzellen des cocons bursa- riens produisent des champignons. Voilà le fait. № 3. 1854. 18 Nous avons etabli ce fait general, que quelque auteur allemand a réinventé sous le nom de Eineystirungsprocess, a savoir que les grands Utrieuleux cilies coconnent, se pa- rifissent et peuvent se convertir en parties aliquotes, appe- lées à d’autres destinées que leurs ancêtres. De l'ensemble denos études ressortirait évidemment l’ina- nité de ces Species hérissées de noms plus ou moins inintel- ligibles, et qui sortent des matrices les plus diverses. Nous le répétons, dans l’étude des Infusoriels, il ne suf- fit pas, pour établir une génération cyclique, d’avoir vu, p. ex., une espèce polygastrique passer par diverses pha- ses, puis coconner, puis se parifisser, d’en avoir vu sortir des animalcules monadiens que l’on ne peut accepter ni dé- montrer comme la progéniture propre à reproduire l’espe- ce primitive, car on voit, on voit, dis-je, les espèces po- lygastriques les plus diverses sortir des seules Euglènes, ou d'animalcules fort divers. Un fait qui se répéte constamment, c'est que les mémes formes polygastriques ou systolidiennes, suivant la saison, la quantité d'eau, de lumiere, de chaleur, etc., peuvent présenter d'autres phases évolutives, et donner naissance à d'autres produits. S'il est permis de reproduire une pensée déjà formulée et sans le cortége de ses démonstrations, bien loin de voir des erreurs d'observation ou un fruit d'imagination dans ce désordre apparent, qui se rit des chapitres de nos livres sys- tématiques et qui semblerait dire que tout est dans tout, nous y voyons au contraire cette loi logique, primitive, irréfragable , qui veut que les agents ambiants exercent leur toute puissance sur des vésicules d'abord indifférentes, si l'on ose parler ainsi. En d'autres termes, siles agents extérieurs, dans leur plus large acception, ne peuvent mo- 275 difier que jusqu'à un certain point les organismes plus éle- vés, il parait hors de doute que ces mêmes agents coefli- cients peuvent donner à des vésicules d’abord identiques une direction évolutive toute opposée, et partant des formes finales radicalement différentes. — Зена — Ы———————щ——— BULLETIN DE LA SOCIETE IMPERIALE DES NATURALISTES рю ф NEED Gb Tome XXVII. | ANNÉE 1854. N°. IV. MOSCOU. INPRIMERIE DE L'UNIVERSITÉ IMPÉRIALE. 4854 à ni Sr E ПЕЧАТАТЬ HO3BOJAETCA съ TLMb, чтобы по отпечатан!и представлено было въ Цензурный Комитеть узаконенное число экземпаяровъ. Москва, Aupbaa 13 дня, 1855 года. possnnt Ilen3ops, Николай Dons Kpyae. In = AL e = EN 7 7 = 5 a ь BULLETIN == ¢ $1 3 e DE LA EN О T e ay à 24 << GA "Vyvyssess9 SOCIÉTÉ IMPÉRIALE DAS МУВИ DE MOSGOU PUBLIÉ sous LA Ré&paction pu DocTEUR RENARD. ANNÉE 1854. Tome XXVII. SECONDE PARTIE. (Avec 6 planches.) Moscou. IMPRIMERIE DE L'UNIVERSITÉ IMPÉRIALE, 1854.— ST — > » ay 4 ee Rm u rail ki BES Lau И, поятоо ua ANIMADVERSIONES AD PRIMAM PARTEM HERBARII TURCZANINOWIANI, NUNC UNIVERSITATIS CAESAREAE CHARKOWIENSIS. AucronE NicoLAo TuRCZANINOW. 1 et 9. Clematis erecta Linn. et Flammula Linn. Utra- que praeter varietates ab auctoribus enumeratas, variat foliis inferioribus simplicibus. Prioris specimen e horto bo- tanico Universitatis Charkowiensis prostat, ubi multa si- milia vidi, secundae, satis copiose in Ucrania crescentis, plura specimina legit amic. Czerniaéw, indefessus florae Ucranicae investigator. 9. Clematis glauca Willd. Hujus varietas angustifolia linearibus, lineam latis aut angustioribus e Mongolia chi- nensi, ope speciminum intermediorüm Altaicorum a cl. Ka- relin et Kirilow lectis cum forma communi jungitur. Cl. intricata Bge, mihi ignota, foliis pubescentibus recedere videtur. M, 4. 1854. 19 О € P€Ó——— ——————— e$ MÀ m n 272 18. Clematis ex Oaxaca Mexici, Galeotui coll. n. 2489. Faustulum incompletum Cl. Virginianae simile, sed flores habet hermaphroditos, staminibus uniserialibus petaloideo- dilatatis. 20. Clematis azurea hort. (non Cl. coerulea 6 azurea Lindl.) foliis ternatim sectis, longe petiolatis, segmentis petiolulatis grosse serratis 5—7 plinerviis aut fere pen- niveniis glabris, acutis serraturis mucronatis, lateralibus inaequilater, basi parum in petiolum productis, termina- li latiore et majore.late ovato, basi rotundato; racemis pedunculatis axillaribus, petiolo brevioribus; floribus her- maphroditis; sepalis 4 anguste-linearibus ad medium con- cretis, demum liberis patentibus, stamina plus quam du- plo superantibus, extus velutinis; filamentis pilosis anthe- ras subaequantibus Cl. tubulosae affinis, attamen diversa petiolis elongatis, foliolis magnis inaequalibus sublobatis, terminali basi rotundato, floribus hermaphroditis distanti- bus, racemum nec corymbum formantibus, pedunculis ex axilla pluribus, lateralibus uni-vel paucifloris, sepalis an- gustioribus et caet. In hortis Tauriae sub hoc nomine culta. 23. Clematis populifolia Turcz. scandens, foliis terna- tim sectis ovatis, acuminatis glabris integerrimis, quintu- plinerviis; petiolo infra ramificationem spiraliter torto; flo- ribus hermaphroditis paniculatis, paniculis trichotomis fo- lio pluries longioribus; sepalis 4, utrinque dense veluti- nis cuneatis obtusis parvis, stamina superantibus, caudis ovariorum plumosis. A Cl. dioica differt floribus non dioi- cis atque staminibus sepalis brevioribus; comparata vero cum specimine Portoricensi Berteriano (fructifero) panicu- la et segmentis foliorum multo majoribus, in acumen lon- gius productis. Caulis glaber vel tenuissime pubernlus, paniculae rami pubescentes, segmenta basi interdum sub- cordata, siuu vix manifesto. Venezuela, in provincia Tru- 273 xillo, loco dicto Agua d’Obispo. Funck et Schlim n. 790. 32. Clematis Javana DC.? (Java Thum. Lobb n. 226). Pro hac specie in Hook. Lond. jour. of Bot. dubiose de- terminata a definitione Candolleana jam floribus panicula- tis diversa. Hujus forte varietatem foliis subtus ad nervos tantum parcissime pubescentibus sistit Zoll. coll. Javan. n. 2243, quae forsan e permutatione schedularum a celeb. Alph. de Candolle in Linnaea 1852 p. 678 ad C. Lesche- naultianam DC. amandatur. 37. Clematis Pensylvanica hort. Glabra, superne sub- scandens, foliis ternatim sectis: segmentis petiolulatis ova- to- oblongis acuminatis, versus apicem pauce et grosse serratis, basi integerrimis 3—5 plinerviis; pedunculis axil- laribus petiolo plerumque brevioribus 3 floris 3 bractea- tis; floribus hermaphroditis, sepalis 4 lineari-oblongis ob- tusiusculis extus velutinis. Ramos dessicatos, circiter pe- dales in herbario diu defuncti professoris dela Vigne inve- ni, verosimiliter plantae in hortis Germanicis, adhuc tem- pore Schreberi cultae. Flores terni, laterales non dum ex- pansi, singuli bractea foliiformi serrulata vel integerrima fulti, bractea floris medii plerumque jam delapsa. Pedun- culi hoc tempore evolutionis breves, postea forsan elon- gantur. Flores parvi, albidi. Stamina uniserialia plana, fuscescentia. Ovaria stylis plumosis terminata. 38. Clematis Gilbertiana Turcz. Volubilis, caule prae- sertim petiolis pedunculisque pubescentibus; foliis glabris, ternatim sectis: segmentis petiolulatis oblongo-ellipticis, oblique acutis integerrimis trinerviis; pedunculis axillari- bus sub 3 floris, folii longitudine, flore terminali longe pedicellato, hermaphrodito, lateralibus (in statu alabastro- rum) sessilibus binis aut ternis, sepalis 4 linearibus ob- tusiusculis, extus velutinis. Petioli, petioluli pedunculique plus minusve convoluti, saepe spiraliter torti. Flores mag- 19° ey DA vu RE EX LS RE EEE I T TURA mer oe 274 nitudine Cl. integrifoliae minoris. Sepala videtur coerulea. Nova Hollandia occidentatis. Gilbert coll. n. 62. 46. Clematis smilacina Bl. Specimen originale a el. auc- tore cum Schultesio communicatum. Tota planta glaber- rima, caule ramisque teretibus striatis, foliis longe pe- tiolatis. simplicibus ovatis 5 — 7 nerviis obtuse acumina- tis; petiolis spiraliter tortis; pedunculis axillaribus (fere bipollicaribus), petiolo brevioribus 3 floris, additis inter- dum floribus 2 non evolutis; pedicellis pedunculos duplo excedentibus. Flores hermaphroditi majusculi. Sepala 6 linearia aut lineari-oblonga, extus velutina, fusca. An- therae lineares filamentis aequilongae. Ovaria numerosa, stylis plumoso- barbatis. 47. Clematis Zollingeri Turez. (Cl. Smilacina Moritzi Verzeich.) a praecedente omnino diversa foliis obtusis aut in mucronem brevissimum obliquum abeuntibus, pedun- culis brevibus trilinealibus, pedicellis multoties longiori- bus superatis. Stamina sepalaque jam delapsa. Java Zoll. n. 1006. ; 155. Anemone debilis Fisch. in litt. Specimina e Kame- zalka prope Tigil, atque ex insulis Kurilensibus prove- nientia, cum descriptione brevi An. uralensis ex toto fere - congruunt, sed suadente beato Fischerio ad diversam spe- ciem pertinent. Glabra vel tenuissime puberula. Folia ra- dicalia trisecta, segmentis obovato-rhombeis obtusissimis, 2—3 lobis, lobis pauciserratis ciliolatis. Involucralia bre- viter petiolata brisecta, segmentis oblongis vel linearibus obtusis grosse et pauce serratis, interdum integerrimis. Se- pala 5—6, subunguiculata oblongo-elliptica obtusa alba, magnitudine illorum An. coeruleae DC. 171. Knowltonia С. b. spei, in dorso alpium Klynri- viersberge , locis lapidosis. ( Caledon) Eckl. coll. n. 7. Pro K. rigida Salisb. determinata , sed cum definitione 275 hujus speciei minime quadrat. Folium ad specimen adpo- situm 3 nec biternatum, segmentis omnibus basi cuneato- attenuatis , nullo modo subcordatis. Caulis non procula radice in ramos, circiter 10, verticillatos, tenues, valde inaequales, minores simpliciusculos subunifloros, longiore ramosos multifloros dividitur; umbella 4—5 radiata, ra- diis 1— 3 floris, basi bracteis duabus oppositis stipatis; sepala forma illorum Kn. vesicatoriae, at minora; capi- tula carpellorum parva. Species omnino disüncta, sed e speciminibus completiorum stabilienda, uti sequentes sub n. 172 et 173. 199. Ranunculus (Batrachium) hypotrichus Turez. Foliis submersis capillaceo - multifidis, natantibus reniformibus 3—5 lobis subcoriaceis. supra viridibus glabris, subtus pilis adpressis brevibus dense vestitis, lobis crenatis sub- incisis; caule acutangulo; staminibus ovariorum capitulum subaequantibus; capitulis obovato - compressiusculis, su- perne turgidis , transverse striatis hispidulis. Apiculatis species insignis foliis subtus pilosis et subcoriaceis, sal- tem firmioribus, quam in R. hederaceo, tripartito et aqua- tili. Circa Bysantiam , prope Bujukdere legit cl. medi- cus Iljin. 233. Ranunculus sibbaldiordi DC. aff. Ex andibus Qui- tensibus alt. 13000 ped. Jameson n. 780. Specimina duo florentia pollicem alta. Differre videtur a specie Candol- leana, foliorum dentibus obtusissimis, saepe cartilagineo- marginatis. Vaginae foliorum latissimae , radicis fibrae crassiusculae, sed elongatae, fere ut in R. cymbalariaefolio Moris, petala 8—9. Ambigit cum hoc et R. praemorso, inter Ranunculastra et Hecatonias. 255. Ranunculus limoselloides Turcz. (Hecatonia) gla- ber caulibus flaccidis a basi ramosis; foliis longissime petiolatis (natantibus?) ovalibus vel subobovato-oblongis -——— —M HG ]n——"n— zB 276 integerrimis subtrinerviis, venoso - reticulatis; pedunculis oppositifoliis petiolo brevioribus unifloris; calycibus refle- xis glabris petala obovata (alba) subaequantibus, stami- nibus circiter 8; carpellis glabris stylo brevissimo apicu- latis. — Venezuela. Linden coll. n. 1441. 265. Ranunculus nubigeno aff. Specimen unicum flo- rens, radice destitutum, pollice vix longius ex alpe Anti- sana Jameson coll. n. 780 (cum n. 233 sub eadem sche- - dula missum), in alt. 14,000 ped. crescens. Glaber foliis omnibus radicalibus , basi late vaginantibus , limbo pro- funde cordato, apice obtuso, emarginato, caeterum inte- gerrimo, ruguloso, flore solitario radicali, aut scapo bre- vissimo, vaginis foliorum occultato. 324. Ranunculus e Mexico, Nevada de Toluco alt. 10,000 pedum. Galeotti n. 4,560. Specimina duo adsunt ad duas varietates vel forsan diversas species pertinentia. Prima radice fibrosa gaudet, fibris satis longis, caulem bipollicarum longitudine aequantibus, folia radicalia pe- tiolata pilis adpressis dense vestita, pinnati partita: par- titionibus inciso-serratis subovatis acutiusculis, caulinum unicum longe cuneatum subintegerrimum , caulem biflo-. rum, sepala pilosa erectiuscula petalaque 5— 6 oblonga emarginata habet. Altera fibris radicalibus longissimis praedita, nempe caulem duplo triplove superantibus, foliis multo minus pilosis et scape unifloro subaphyllo. Car- pella in utraque desiderantur. 343. Ranunculus geoides H. B. K.? Cum descriptione quadrat, sed petala minus numerosa 6 — 7, basi angu- stiora, cuneata, emarginata. Mexico, Pic d'Orizaba alt. 9—12,000 ped. Linden coll. n. 960. 349. Ranunculus Galeottii Turcz. (Echinella) caule ramosissimo, petiolisque pilis confertis patentibus vestitis; folus radicalibus et caulinis inferioribus trisectis: segmen- 277 tis petiolulatis trifidis tripartitisque adpresse pilosis, lobis tripartitis denticulatisve acutis vel obtusiusculis, caulinis tripartitis, summis interdum indivisis; calyce reflexo pa- tentim piloso; petalis calyce longioribus obovato-oblongis obtusis; carpellis compressis marginatis tuberculatis , in rostrum elongatum, parte superiore decidua, desinentibus. Mexico, Oaxaca alt. 7,000—9,000 ped. Galeotti n. 4,567. Radix deest, at planta in schedula annua indicata. R. trachy- carpo F. et M. et Sprunneriano Boiss. hirsutior et folio- rum forma distinctus , a caeteris hujus sectionis longius distat. _ 477. Delphinium elatum Linn. Plures videntur latere sub hac denominatione species, praesertim in Sibiria orien- tali crescentes, charactere e seminum structura neglecto, confusae. Accuratissimus Koch in synopsi florae Germa- nicae Delphininm intermedium DC., cuneatum Stev. et ' palmatifidum DC. cum D. elato jungit et praeter alias nofas, huic speciei semina lamellato rugosa adscribit, sed in speciminibus meis Helveticis Schleicherianis D. inter- medii et Ucranicis D. cuneati, semina ad angulos anguste alata, lamellis vero destituta video, e contra semina D. palmatifidi hispidi, in Dahuria lecti exalata sunt et lamellis albidis hemisphaericis , seriatim dispositis tecta. Hoc videtur species propria e speciminibus numerosiori- bus fructiferis confirmanda et restituenda. D. palmatifidi glabelli, e regionibus Baicalensibus et Dahuricis orti , semina matura non possideo, immatura videntur alata et elamellata; in simillimo specimine , prope Krasnoyarsk lecto, semina, alata et elamellata, sed atra nitentia for- san etiam speciem diversam indicant. Flores praeterea majores et calcaria sepala duplo excedunt; donec melius innotescit cum D. elato relinqui. Bracteolae in omnibus speciminibus meis Europaeis, Ucranicis et Sibiricis D. elati 278 et palmatifidi lineares et elongatae, in nonnullis Altaieis a Karelin et Kirilow et a me prope stationem Kemezug, non procul a Krasnoyarsk, lecto breviores et oblongo- lanceolatae , basi et apice attenuatae albidae vel coeru- lescentes observantur. Capsulae in Altaicis desiderantur, in Kemezugensi pubescentes, juniores villosae , semina alata et elameilata. Hoc praeterea pubescentia densa et patente ab Altaicis recedit. Àn etiam species propria sit, e specimine unico affirmare non audeo, sed varietatis gra- dum meretur et D. elatum plateilema vocandum. : 482. Delphinium stenosepalum Turez. (Delphinastrum © 2.) caule glabro, superne petiolisque pubescentibus; petiolis basi parum dilatatis; foliis palmato-quinqueparti- - tis, lacinulis incisis, ultimis lanceolato-oblongis sublinea- ribusve, mucrone obtuso calloso terminatis; pedunculis axillaribus paucifloris folium subaequantibus; | bracteis bracteolisque linearisetaceis linearibusque villosis; sflori- bus pubescentibus: calcaribus longitudine sepalorum; ova- ris villosis. Prope Tigil in Kamezatka crescit. 493. Aconitum Japonicum Thbg. in DC. Syst. I. p. 371. Specimen meum e Goring coll. II. n. 492. cum descrip- tione. Candolleana in omnibus quadrat. Aliam speciem pro A. Japonico Thbg. accepit cl. Seringe in prodr. I. p. 60. 494. Aconitum reclinatum Buckley coll. in montibus Ca- rolinae et Georgiae crescens a A. excelso videtur differ- re casside abbreviata, diametrum aperturae aequante. 910. Aconitum productum Rchb. Species. mihi obscura. Specimina mea Unalaschkensia eucullos horizontales ha- bent et calcaria obtusissima, altera ex eadem insula, in- ter Jakutiam et Ochotiam lecta, atque Kamezaticum, la- ciniis foliorum latioribus caeterum recedens cucullis erec- tis et calcaribus aduncis praediti. Specimina ad viam Ocho- tensem decerpta racemum terminalem gerunt, in unico 279 quadrifloro cuculli erecti, in altero bifloro cuculli hori- zontales. In caeteris pedunculi axillares uniflori aut sub- approximati, inferiores interdum billori. Planta, quam in Dahuria legi et sub nomine A. macrorhynchi descripsi, flores congestos ad extremitates ramorum gerit foliis ma- gis et tenuius dissectis atque calcaribus uncinatis donata. Verosimiliter omnes haec modificationes unius speciei, val- de variabilis sistunt quae probabiliter est A. productum Rehb. seu A. delphinifolium f. Sibiricum DC. Syn. I. P- 380. 911. Aconitum specimen in Kamezatka, prope Tigil le- ctum à praecedente differt glabritie omnium partium, fo- liorum laciniis rhomboideis, minus profunde incisis, la- cinulis triangularibus, racemo terminali, floribus appro- ximatis, galea conica magis elongatá, rostro minus pro- ducto descendente, cucullis rectis, calcare crasso adunco labio breviore. 512. Aconitum specimen ex insulis Kurilensibus prove- niens. Pubescens folia fere praecedentis, sed laciniae et lacinulae angustiores et duplo longiores, flores terminales globosa-congesti, galea triangularis obtusa diametro aper- turae brevior, rostro non producto, cuculli inflati erecti, calcaria adunca obtusa labio multo breviore. 525. Pithyrosperma Zoll. coll. Japon. n. 439. Speci- mina mea folis destituta, fortes ad speciem indescriptam pertinent, nam a speciebus descriptis sepalis 6 recedunt. 577. Pleurandra e Nov. Holl. Blondowskii coll. n. 75.— pl. einerea Müll. coll. vix R. Br. suad. cl. Stecta in litt., qui ham speciem mecum benevole communicavit. Differt a speciminibus Sieberianis Pl. cinereae R. Br. foliis sepa- lisque villis mollibus patentibus tectis, neque velutinis. 980. Pleurandra ex eadem collectione n. 74. — pl. aci- cularis Müll. pl. exsicc. non Labill. A descriptione hu- 280 , jus speciei recedit foliis mucrone cartilagineo apiculatis non acuminatis, subtus sepalisque glaberrimis. 991. Pleurandra triandra Turez. Glabra, caule fruti- coso ramosissimo, ramis ramulisque elongatis debilibus; foliis sessilibus linearibus, vel oblongo linearibus, mar- gine revolutis, acuminatis mucrineque cartilagineo apicu- latis; pedunculis axillaribus et terminalibus unifloris; flo- ribus unibracteatis; sepalis oblongo - lanceolatis, exterio- ribus dorso hirtellis acuminatis; staminibus 3 filamentis liberis; ovariis velutinis biovulatis. — Prope Sidney in Tas- mannia legit. cl. Gunn. 648. Drymis uniflora Turcz. foliis petiolatis obovato- oblongis obtusis, subtus glaucis; pedunculis axillaribus so- litariis unifloris, folium. subaequantibus aut duplo brevio- ribus; calyce disepalo, petalis 9—10 obtusiuseulis. — Ha- bitus Dr. Granatensis sed pedunculis indivisis distincta. Fo- lia basi in peliolum attracta, apice parum attenuata ob- tusa. Sepala interdum bifida. Flores albi. Arbor. In pro- vincia Truxillo Venezuelae, prope Agua d'Obispo, albit. 9000 ped. Linden. coll. n. 1444. 779. Coceulus e Java Zoll. n. 998. =. Specimen gi- ganteum possideo, sed incompletum. Paniculae masculae ramosissimae e caule nudo (foliis verosimiliter delapsis) la- terales. Folium adpositum, si certe ad hanc plantam per- tinet pinnatum, foliolis breviter, petiolulatis, penninerviis, ad basin angustatis, biglandulosis, duobus inferioribus al- ternis, paribus duabus medii oppositis, terminali longius petiolulato et basi latiore, obtusis emarginatis vel acumi- natis. Flores longitutidine pedicellorum parvi nigricantes, calyce 3 sepalo, petalis 6 biseriatis, triplo quam sepala longioribus, filamentis propter connectivum decurrentem trigonis, antherarum loculis connectivo oppositis. 780. Cocculus? dichopetalus Turez. caule volubili tere- 281 ti striato velutino; foliis breviter petiolatis ovatis obtusis mucronatis, utrinque puberulis 5 nerviis; racemis folio bre- vioribus solitariis; bracteis albo-villosissimis; calyce 'tri- seriali, serie exteriore caeteris multo breviore; petalis 6 profunde bipartitis, laciniis acuminatis; antheris 4 locu- laribus. Species distinctissima, certe proprium genus for- mans, sed propter flores foemineos fructusque ignotos, do- nec innotescunt, inter cocculos retinui. Habitat in Japo- nia? Goring coll. I. n. 534. 784. Joedes cirrhosa Turcz. foliis suboppositis petiola- tis ovatis, breviter et abrupte acuminatis, basi obtusis vel subcordatis, supra praeter nervum venasque glabris, subtus stellato-tomentosis; paniculis infraaxillaribus sub- pyramidatis ramosissimis; cirrhis intrapetiolaribus simpli- cibus. Java Zoll. n. 2464. Planta volubilis, caule, pe- tiolis, pedunculis pedicellisque stellato -tomentosis. Folia subtus cinereo-incana, integerrima. Rami paniculae infe- riores oppositae , adscendendo sensim breviores , ramuli dichotomia terminantur. Panicula superior multo minus evoluta et brevis. Flores pedicellati parvi, in sicco flavi- di. Calyx dense tomentosus cum corolla glabra, profunde 5 partiti, stamina sinubus corollae opposita, antherarum loculis lateralibus, longitudinaliter dehiscentibus, filamen- tis brevissimis, rudimento ovarii barbato in centro floris. Flores foeminei ignoti. 787. Genus Anamirtae Colebr. affine. Flores tantum ma- sculi, recedunt a descriptione calyce 6 sepalo, nec tripar- tito, antheris 12, poro longitudinali dehiseentibus nec 4 locularibus. Habitu accedere videtur ad An. Cocculum W. et Arn., nempe panicula longissima, angusta et densa, flo- ribusque parvis sessilibus. 789. Stephania corymbosa Blume. Specimina mascula, cum brevi definitione, in Walp. rep. I. p. 96. adducta, 282 exacte congruit. Corollae petala 4—5 securiformia calyce breviora, antherae duo uniloculares, in circulum pollini- ferum apicibus confluentes. Cuming. Philipp. n. 1160.— St. Abyssinica Dill. et Rich., cujus specimen fructiferum tantum vidi, quo ad formam St. corymbosae proxima, an distincta? à 790. Stephania racemosa Turcz. foliis peltatis multi- nerviis, basi sinu latissimo, non profundo, cordatis, acu- tis, mucronatis, supra ad nervos pilosulis, subtus undi- que pubescentibus, glomerulis sessilibus in spicas et his in racemum angustum collectis. Flores foeminei cum fruc- tibus immaturis tantum noti. Ovaria minuta subcompres- sa, extus gibbosula albido-pubescentia, tristyla, squamis 6 bisenalibus (sepalis et petalis) stipata: Terra Canara pro- pe urbem Mangalor. Metz coll. n. 650. 793. Cissampelos heterophylla DC.? caule volubili pu- bescente; foliis longe petiolatis breviter pellatis, profunde cordatis, obtusiusculis, mucronulatis vel muticis, 5—7 ner- viis, subtus glaucis, utrinque pilis brevibus, in pagina in- fera copiosioribus vestitis; racemis foemineis subternis bracteatis, petiolo duplo vel triplo brevioribus. Bracteae petiolulatae ovatae, basi vix cordatae, rufescentes, densius. quam folia pilosae. An planta nostra est revera Candol- leana, difficillime judicandum, quia specimen nostrum foe- mineum et Candollius tantum mascula descripsit. Mexico, in Oaxaca, alt. 3000 ped. Galeotti n. 4624. 195—796. Cissampelos e flora mixta Sieberiana spe- cies 2, prioris specimen foemineum floriferum cum de- scriptione C. Kohautianae Preslii satis bene quadrat, ni- si quod folia juniora subtus parce pilosa sint et racemi so- litarii petiolo breviores, alterius exstant specimina duo mascula, foliis praecedentis, sed subtus dense pilosis et incanis. 283 797. Cissampelos Cumingiana Turez. foliis peltatis cor- datis, obtusis acutiusculisve mucronatis, praeter nervulos inferiores abbreviatos 6—7 nerviis, supra viridibus pilo- siusculis, subtus pilis copiosioribus vestitis glaucis inca- nis; racemis hirto-tomentosis petioli longitudine, masculis axillaribus fasciculatis subternis, foemineis geminis, infe- riore sessili, superiore pedunculato bracteato, ad medium pedunculi geniculato et e geniculo folium gerente; brac- teis cordatis, utrinque pilosis. — Cuming coll. Philipp. e provincia Calauang insulae Lagona n. 691. et Datan- gas iusulae Luzon n. 1440. 802. Cissampelos pannosa Turez. folüs palaribus sub- rotundo - cordatis , obtusis vel subemarginatis , mucrone rigidulo inflexo apiculatis, utrinque dense tomentosis, sub- tus pallidioribus; racemis masculis solitariis ramosis, basi et ad ramos inferiores bracteatis , folium excedentibus. In provincia Santiago insulae Cubae alt. 1200 ped. legit cl. Linden n. 1809. Caules uno latere tomentosi, altero glabri. C. tomentosae DC. affinis videtur, at racemis folia superantibus, nec petiolo brevioribus, foliisque mucrona- tis, neque muticis, distincta. 803. Cissampelos Caapeba Linn.? Specimen nostrum masculum , Candollius vero tantum foeminea vidit. In monte Liban, insulae Cubae. Linden coll. n. 1963. 804. Cissampelos angustifolia Burch.? Prostat sub hoc nomine in collectione Capensi Dregeana et sub n. 11 a in coll. Zeyheriana. Species indescripta caule non volu- bili ramosissimo, foliis parvis cuneato - obovatis oblongis obtusis vel emarginatis muticis aut brevissime mucronu- latis, uninerviis , subeveniis , glabris. glauco - cinereis; racemis masculis brevissimis, saepe fasciculatis, petiolum parum excedentibus. An hujus generis? antherae in apice columnae subdiscretae. ee mea ms ИЕИЕ IE IT SER MARO EEE EEE ECT Se. LRL ee ee ea ee ke 284 805. Cissampelos Salzmanni Turez. caule volubili te- reti striato glabro; foliis longe petiolatis sinu profundo cordatis , emarginatis , mucronalis 5— 7 nerviis , supra viridibus pube rara, subtus pilis copiosioribus vestitis in- canis; paniculis ramosissimis; masculis folia excedentibus, racemis foemineis fasciculatis ebracteatis, longitudine pe- tioli vel parum longioribus; baccis rugosis glabris nigri- cantibus. Iconi Lessertianae C. andromorphae valde simi- lis, tamen foliis pubescentibus, profunde cordatis, apice emarginatis, nec non racemis foemineis longioribus diversa videtur. In sepibus Bahiae legit cl. Salzmann. 810. Berberis emarginata Pers. Specimina hortensia. Cum his invitus coadunavi duo frustula ex America bo- reali. cum Zeyheria communicata, quae praeter partiam receduut racemis ad apices ramorum fere in capitulum collectis. 815. Berberis mitis Soland. Duo specimina e horto Goettingensi provenientia fructifera et inter se similia , folis fere omnibus delapsis; primum sub hoc nomine, alterum sub B. crenulata Schrad. Spinae oinnes simpli- ces, folia brevia, obovata, integerrima aut medio: serra- turis 1—2 praedita , racemi nutantes multiflori, baccae ellipsoidea stylo brevissimo stigmateque capitato superatae. 816. Berberis integerrima Bge. Specimen fructiferum cum ipso auctore communicatum; ab hoc vix diversa spe- cimina horti Goett. sub B. declinata Schrad. in herbario servata. 822. Berberis neglecta hort. Sub hoc nomine specimina culta e herbario Schultesi: spinis inferioribus tripartitis, superioribus simplicibus duplo vel triplo brevioribus; foliis magnis (3—31 poll. longis 11 poll. latis) obovatis, ob- tusis, fasciculatis a basi ad apicem serrato-ciliatis, serra- turis inferioribus subremotis, a medio ad apicem creber- 285 rimis; racemis multifloris aut pendulis folium parum, aut horizontalibus folium duplo vel triplo superantibus; stig- matibus capitatis sessilibus. 823. Berberis Truxillensis Turcz. Glabra, ramis inferne teretibus , superne compressiuseulis trigonisve flexuosis ; spinis simplicibus, bi-tripartitisve, interdum nullis; foliis fasciculatis, in petiolum brevem attenuatis, obovatis, ob- tusis, subtus pallidioribus subglaucis, venoso-reticulatis, integerrimis, vel rarissime cilias paucas graciles gerenti- bus; racemis (fructiferis) erectis multifloris; pedicellis in- ferioribus saepe divisis 2—3 floris; bracteis subulatis pe- dicellis multo brevioribus; stigmate sessili: Folia in fas- ciculis e ramo abbreviato orientibus saepe inaequalia, ma- jora cum petiolo sesqui, minora semipollicaria. Spinarum partitiones etiam valde inaequales, praesertim in biparti- üs. Affinis videtur B. Loxensi, sed spinae nunquam 5 par- titae, racemi tantummodo inferne subcompositi, margo fo- liorum minime undulatus. In provincia Truxillo Venezue- lae alt. 7500 ped. Funck. et Schlim n. 754. 824. Berberis psilopoda Turez. glabra, ramis teretibus; spinis basi subfoliaceis semiamplexicaulibus 3 — 5 parti- tis; foliis faseiculatis, breviter petiolatis, cuneato-obova- tis, obtusis, ciliato-serratis, subtus pallidioribus subglau- cis, reticulatis; racemis multifloris pendulis inferne com- posilis, aut si divisiones inferiores ramo approximantur, racemos geminos inaequales referentibus; pedicellis supe- rioribus saepe in corymbum collectis; bracteis lanceolato- subulatis, pedicello multo brevioribus; stigmate sessili. Ra- mi cortice gryseo obducti, ramuli valde abbreviati, ad tu- berculum reducti, pedicelli longiusculi graciles subangu- lati. Flores dicuntur aurantiaci, illis B. vulgaris parum minores. An herb. melanocarpa Schauer? (Walp. ann. bot. II. p. 23.) sed folia in nostra non sunt mucronatae, 286 ciliae enim apicales, caeteras non excedunt, interdum bre- viores et spinae plerumque 5 partitae aequales. Tolima, in Novae Grenadae prov. Mariquitensi, alt. 2000—2100. hexap. Linden u. 912. 825. Berberis Pichinchensis Turcz. glabra, spinis e ba- si foliacea semiamplexicauli palmatim 5—7 partitis bre- vibus; foliis fasciculatis sessilibus aut breviter petiolatis obovato-oblongis vel oblongo-ellipticis, sinuato- dentatis, dentibus cilia rigida terminatis; racemis nutantibus sim- plicibus multifloris nutantibus, folium excedentibus; brac- teis subulatis longitudine pedicellorum. Ramuli abbrevia- ti incrassati, reliquiis foliorum cicatrisati, 7—8 lin. lon- gi. Flores magnitudine B. vulgaris, sepalis petalisque lu- teis, macula rubicunda. Folia subtus pallidiora subfusces- centia. Pedicellis brevibus ab affinibus facile dignoscitur. In vulcano Pichincha alt. 12000 ped. legit el. Jameson. 826. Berberis Jamesonii Turcz. glabra, spinis e basi foliacea semiamplexicauli, palmato 3 — 5 partitis brevi- bus; foliis fasciculatis longiuscule petiolatis, infra limbum articulatis, obovatis, apice subrepandis ciliato - dentatis, venoso- reticulatis , subtus glaucis; racemis simplicibus 9—16 floris, florentibus erectis, fructiferis nutantibus; pe- dicellis omnibus subaequilongis bracteas multoties supe- rantibus; bacci stylo brevi erasso terminatis. Valde affi- nis B. grandiflorae Turez. A praeter spinas recedit flori- bus fere duplo minoribus, pedicellisque aequilongis. Ra- cemi fructiferi iu hoc magis elongantur et recurvantur. Baccae tetraspermae. An tamen hae species in unicam con- jungendae: crescunt enim in eodem loco et in caeteris si- millima sunt, ulterior observatio docebit. In alpe Pichin- cha. Jameson coll. n. 281. | 829. Berberis paniculata Juss. In andibus Quitensibus, Jameson coll. n. 634.. Cum descriptione Candolleana in 287 omnibus quadrat, nisi racemi potius horizontaliter paten- tes, quam erecti in nostro dicendi. 830. Berberis discolor Turez. spinis e basi foliacea pal- matim 5—9 partitis, mediocribus; folus fasciculatis sessi- libus, aut rarius breviter petiolatis, inaequalibus, oblon- gis, obtusis, subemarginatis, saepe spinula brevi mucro- nulatis, integerrimis vel subinde cilias paucas breves et tenues gerentibus, supra lucidis, subtus glauco - albican- tibus, venoso - reticulatis; racemis multifloris ramosis te- nuiter pubescentibus, mitantibus; bracteis subulatis, pe- tiolo multo brevioribus; stigmatibus sessilibus. Ramuli ab- breviati, cicatrisati uti in plerisque, sed adsunt alii, forte e racemis anni praeteriti transformati, longi, foliis ple- rumque oppositis lecti, superne aphylli. Folia majora 23 poll. longa, minora vix pollicaria. Racemi foliis plus quam duplo longiores, a medio floriferi. Flores illis B. vulga- ris parum majores lutei. In Venezuelae prov. Merida, Sier- ra Nevada alt. 9000 ped. Funck et Schlim coll. n. 1124. 831. Berberis grandiflora Turez. inermis glabra, folus petiolatis, fasciculatis, infra limbum articulatis, obovatis, obtusis, a medio ad apicem sinuato - dentatis vel subre- pandis, dentibus cilia rigida terminatis, venoso-reticula- tis, subtus glaucis; racemis simplicibus 5—7 floris ere- ctis, apice cernuis; baccis stylo brevissimo crasso termina- tis. Ramuli abbreviati tuberculiformes, folia racemosque floriferos gerentes, reliquiis annorum praeteritorum dense obtecti. Folia sesquipollice longiora , in articulum atte- nuafa, petiolo infra nodum X pollicari fulta. Racemi fo- liis paulo breviores aut longiores, pedicellis inferioribus longioribus, praesertim in racemis e majori numero flo- rum formatis. Bracteae subulatae pedicellis multo brevio- res. Flores in genere magni, 6 lin. in diametro. Sepala externe rubicunda, petala lutea. Baccae in.maturae oblon- MW 4. 1854. 20 NE ERBEN © on no oe 288 gae, stylo brevissimo sed manifesto, stigmateque peltato terminatae. B. dealbata Lindl. e descriptione foliis subor- biculatis, racemisque densissimis differt. — In alpe Pi- chincha, alt. 12000 ped. legit. cl. Jameson. 832. Berberis verticillata Turez. inermis, foliis verti- cillatis sessilibus, oblongo-obovatis obtusiusculis, basi at- tenuatis, ciliato-serratis, venoso-reticulatis glabris, sub- tus glaucis; panicula terminali ramosa, paucifolia; pedun- culo pedicellisque angulatis rufo - pubescentibus; bracteis e basi latiore subulatis, persistentibus, demum induratis, pedicellis plus quam duplo brevioribus. Rami reliquiis fo- liorum dense vestiti. Folia 4 pollicaria et longiora, lim- bo ad basin usque decurrente, a basi ad apicem ciliis ri- gidis inaequalibus longiusculis praedita, circa caulem seu ramum verticillata, non ex eodem puncto orientia (fasci- culata). Panicula folia duplo excedens, pedunculo ad me- dium nudo, ad exortum rami inferioris folio subelliptico instructo. Sepala inaequalia ovata et ovato-oblonga. Pe- tala lutea , sepalis longiora et latiora. B. Quindiuensis Linden coll. n. 1122 non N. B. et Kunth., qui folia fas- ciculata, nec verticillata habet, utrinque cilias tantum 3— 1 gerentia. — Nova Grenada, prov. Canca, in alpe Quin- diu alt. 1640 hexap. lecta. Species certe distinctissima! 870. Nymphaea (Castalia stellata Bl.) Specimen (folium et flores duo. ab ipso auctore cum Schultesio communi- cata.). Flores duplo majores, quam in speciminibus Ca- naranis N. stellatae , venae inter nervos foliorum magis prominulis. A celeb. Lehmann pro distincta specie a- gnoscitur. 878—879. Nymphaea pygmaea Ait. rhizoma rotundum habet, uti jam optime observavit cl. Lehmann, Nym. pauci- radiata Bge rhizoma conicum, uti e specimine Kareliniano, cum amic. Sezegleew communicato patet. 289 953. Hypecoum parviflorum Kar. et Kir. Petala exte- riora mihi semper integra visa sunt, sed hic character forsan inconstans; epidermide in fructibus maturis sece- dente etiam a H. pendulo et Caucasico distingui potest. 1037. Matthiola Calabra Andrz. frustula tria pedalia, cum beato Besser olim communicata , duo sub nomine citato, tertium sub M. Güntheriana Andrz. Species inde- scripta, ab omnibus hujus sectionis distincta. Ramosa , caule ramisque glabris, folis sessilibus linearibus inte- gerrimis (pollicaribus et sesquipoll.) obtusiusculis, undi- que subtus tamen magis stellato - tomentosis; pedicellis glandulosís calyce brevioribus, floribus M. incanae, sili- quis elongatis glabris subtorulosis, versus stylum attenua- tis, stigmatibus dorso incrassatis, non cornigeris. Habitat in Calabria, Günther communicavit, sub nomine M. si- nuatae. . 1090. Nasturtium e Java Zoll. n. 2564. Species for- te nova ex unico specimine mihi nota, N. erecto Trev. affinis, at distincta folis nascentibus pilosis, adultis ad nervos venasque puberulis, latiniis foliorum latioribus, si- liquisque angustioribus. Siliquae teretes erectae, pedicel- lo duplo longiores, valvulis e nerviis. Semina numerosa, juniora biseriata, pleraque tabescentia et inde adultiora subuniseriata. | 1100. Nasturtium e Mexico Berl. n. 579. Specimen uni- cum, quoad folia incompletum. Radix horizontalis (an casu?) annua. Caulis parum ramosus, cum foliis pedicel- . lisque pube stellata vestitus, folia lineari-oblonga sessi- lia subdenticulata. Racemus fructiferus elongatus. Pedi- celli calycis longitudine. Petala unguiculata, lamina obo- - vata, alba, siliquae lineares teretiusculae, valvis convexis uninerviis, juniores dense, adultae rarius stellato-tomen- tosae, pedicello suo duplo longiores, stylo brevissimo stig- 20* D OT alle s A SE eiu 1 is latam Pi ATEN C—————————— — ST 0 mi Á Se mesa ce 290 mateque capitellato terminatae. Semina in loculis nume- rosa, cotyledonibus accumbentibus. N. arabidiformi pro- ximum videtur. Pennol de las bannos, prope urbem Mexico. | Tricholobos (novum genus). Calyx basi aequalis. Fila- menta dilatata libera. Siliqua supra torum sessilis, linea- ris, bivalvis - valvis concavis trinerviis, setis adpressis tectis, septo hyalino uninervi. Stigma sessile. Semina bi- seriata parva cotyledonibus accumbentibus. — Herba to- ta setis simplicibus hirsuta, simplex aut apice ramosa, ra- dice descendente unicauli, foliis densis pinnatifidis, seg- mentis obtusis, obtuseque dentatis, in speciminibus mino- - ribus subintegerrimis. Racemi terminales, fructiferi lon- giusculi, pedicellis inferioribus calycem superantibus, cae- teris illum subaequantibus. Calyces lineares, intus cana- liculati, apice cucullati obtusi, setosi. Petala alba, longe unguiculata, ungue longitudine calycis, lamina elliptica obtusa. Filamenta, praesertim majora, alato-dilatata, ala a basi ad apicem decrescente. Glandulae receptaculi par- vae. Valvae ad nervum medium subimpressae. Septi ner- vum longitudinale validum. Stigmatis lobi crassi paten- tes. Funiculi breves septo basi adnati. Differt hoc genus a Nasturtio siliquis pilosis et valvis trinerviis, ab Alyssop- side valvis trinerviis, petalorum ungue longo, filamentis- que e glandulosis, denique a Sisymbrio et Braya cotyle- donum fabrica. 1101. Tricholobos Capensis Turez. Prostat in collectio- ne Capensi Eckloniana sub designatione crucifera n. 2. 114. 10. 1105. Barbarea orthoceras Ledeb. Specimina hortensia, illa vero, quae sub hoc nomine in flora Baicalensi - Da- hurica descripsi a B. stricta Andrz. non differunt, nisi ra- cemis quidquid longioribus. 291 1115. Alyssopsis Drumondii Turcz. Ramosa, tota pilis stellatis canescens; foliis petiolatis, inferioribus lyrato - pinnatifidis, lobis obtusis, superioribus cuneatis incisis; racemis terminalibus; pedicellis brevibus; staminibus e glandulosis; siliquis patentibus oblongo-lanceolatis subfal- catis, utrinque acutis: valvis convexis uninerviis, julis bi- furcatis, simplicibusque patentibus rigidulis tectis, semi- nibus uniserialibus immarginatis. Frustula circiter semi- pedalia plantae ut videtur altioris in collectione Novo - Hollandia Drumondiana IV. n. 128. servantur, ad nul- lum genus rite adnumeranda, recedunt enim a Nasturtio seminibus 5—6 in loculo uniseriatis, ab Arabide et Car- damine valvis convexis, a Sisymbrio et Eutremate cotyle- donibus accumbentibus; ad Alyssopsidem, etiamsi habitu setis distinctum, magis accedunt et siliquis - vestitis con- veniunt, ab staminibus eglandulosis et petalorum ungue calycem aequante differunt, attamen hi characteres non tamen graves videntur ut separationem genericam suade- rent. An siliquae utrinque acutae meliorem distinctionem praebent, sed siliquae Alyssopsidum mihi non satis notae sunt. 1128. Arabis alpina Lam. Ab hac non separo: Ar. un- dulatam Linn. et A. leptolobam fide speciminum cum bea- to Bessero communicatorum. A. cuneifolia Hoch. etiam- si ex Abyssinia proveniens, nonnisi siliquis parum bre- vioribus et seminibus magis approximatis vix ac ne vix diversa, omnino eadem cum Ar. leptoloba. Magis distant forma foliorum A. thyrsoidea Sibth et Sm. et arabis jo- nocalyx Boiss., sed valde dubium est, an et hae bonae species sint. 1148. Arabis stricta Huds. Ab hac forsan distincta ara- bis Drege coll. Cap. n. 7536 B. siliquis cum pedicello 292 fere angulum rectum formantibus, sed mihi tantummodo e speciminibus duobus nota. 1157. Arabis Zeyheriana Turez. annua, simpliciter pi- losa, pilis patentibus, apice ramosa et flexuosa; foliis pa- rum dentieulatis, radicalibus in petiolum attenuatis spathu- lato obovatis, caulinis ad basin angustatis, summis sub- linearibus integerrimis, omnibus pilis simplicibus, pube- que 2—3 furcata scabris; pedicellis junioribus pubescen- tibus, adultis fere glabris. Species A. ciliatae et serpylli- foliae sane proxima , sed caulis in priore basi tantum pubescit at ni fallor semper simplex et rectus, in hae (A. serpyllifolia) caulis etiam simplex, pilique caulis et foliorum adpressi. Semina in meis speciminibus immatura. C. b. spei. Zeyher n. 1899. 1163. Arabis umbrosa Turez. (A. ambigua fl. Baic. Dah. non DC.) folus radicalibus denticulatis nee lyratis ab Ar. ambigua DC. et lyrata Linn. facile distinguitur, sed quo modo hae inter se discernuntur non video, nisi forte omnia mea specimina tam Americana, quam Sibirica ad А. lyratam pertineant et vera A. ambigua mihi ignota. 1164. Arabis Cardamines Turcz. Glaberrima, foliis om- nibus pinnatipartitis, laciniis radicalium et inferiorum ova- tis angulatis ad rhachin angustatis et decurrentibus obtu- sis, terminali majore, basi truncato, sublobato, caulino- rum angustioribus integerrimis aculis; racemis terminali- bus paucifloris; pedicellis calycis longitudine; siliquis pa- tenti-erectis linearibus stylo longiusculo superatis; valvis uninerviis reticulatis. — Planta 11 — 2 pedalis, annua simplex aut ramo, non procul a basi aucta. Foliorum laciniae 4 jugae cum impari. Petala nivea unguiculata , sensim in laminam obovatam dilatata. Cotyledones accum- bentes. An Card. nivea Hook. bot. mag. I p. 273?, sed 293 folia omnia pinnati partita et segmenta non numerosa. Nova Hollandia. Drum. coll. V n. 285. | 1171. Arabis Colchaguensis Turez. Perennis cespitosa caulibus adscendentibus simplicibus glabris; foliis radi- calibus lingulatis seu spathulatis crassiusculis obtusis , rigide ciliatis et in nervis hinc inde parce pilosis, inter- dum omnino glabris, caulinis paucis minoribus lingulatis vel linearibus; siliculis utrinque-attenuatis , stylo longo superatis. Caules 4 pollicares pee m omnino ma- turae 6 lin. longae, pedicellum aequantes. Semina pen- dula. Habitat in Colehagua, Bridges coll. Chil. sine nu- mero. Cardamine Colchaguensis Barn. in Gay pl. Chil. p. 115 forsan eadem est planta, nescio cur ad Cardami- nes relata, nam cl. auctor in definitione valvas fructus uninerves esse dicit, 1183. Cardamine armoracioides Turez. Glaberrima , caule simplici, foliis radicalibus..... caulinis longe petio- latis ovatis vel oblongo-lanceolatis acuminatis, basi atte- nuaüs, inaequaliter crenatis: crenis obtusis mucronulatis; siliquis linearibus in stylum longiusculum abeuntibusc 7 Species foliorum forma distinctissima, habitu omnino hujus generis etiamsi propter semina immatura paulo dubia. "Folia petiolo 3 limbo 4 pollicari. Flores albi, pedicellis calycem duplo et triplo superantibus, fructiferis magis adhuc elongatis. Venezuela Linden coll. n. 1416. 1188. Cardamine Corsica Sieb. Species pulchella, hu- cusque, ni fallor, non descripta: folis trifoliolatis, late- ralibus ovato - subrotundis, brevissime petiolulatis, inter- medio multo majore lobato , reniformi, sinu profundo, foliis Saxifragarum nonnullarum aut Chrysospleniorum si- mili. Planta humilis vix tripollicaris, radix videtur annua, flores albi in specimine meo adhuc inaperti. Corsica, in monte rotundo legit Sieber. 294 1193. Cardamine Chilensis DC.? Mexico, Sierra alt. 7000 ped. Galeotti n. 3063. Cum definitione fere ex toto quadrat, praeter petiolos in nostra saepe bipollicares. Annua dicitur. 1199. Cardamine Zollingeri Turez. (Nasturtium obli- quum Zoll. in flora 1847 p. 650) caule debili foliisque puberulis vel glabris (secundum cl. Zoll.); foliis pinnati- sectis , segmentis petiolulatis , obliquis, cordatis dentatis integrisve, terminali lateralibus plus quam duplo majori; siliquis suberectis, stylo brevissimo. — Propter valvas siliquae planas enervias vera cardamines species, habitu- que hujus generis donata, C. flaccidae Cham. valde affi- nis, at segmentis lateralibus basi cordatis longius petio- lulatis siliquisque brevioribus distincta. Flagella et in hac specie adsunt. Funiculi filiformes. 1202. Cardamine affinis Hook. et Arn.? Specimina mea Bridgesiana prope Valparaiso lecta, non male congruunt cum definitione hujus stirpis, praeter segmenta foliorum lateralia non in omnibus linearia, sed in nonnullis ellip- tica et petalis sepala triplo nec duplo excedentibus. Alia prope Ciudad Reai, provinciae Mexicanae Chiapas a cl. Linden n. 1127 decerpta recedunt statura minori, seg- mentis foliorum minus inaequalibus, floribusque minoribus, petalis sepala duplo tantum superantibus. An distincta a priore speeies et utraque a C. affini? 1210. Cardamine Ludoviciana Hook.! Nervus in medio valvularum plerumque indistinctus , rarius manifestus , ambigit ergo haec species inter Arabides et Cardamines. 1919. Cardamine hirsuta Linn. Specimina numerosa Europaea et Rossica. A his non distinguenda: 1) Card. um- brosa Andrz., segmentorum dentibus paulo profundiori- bus et acutioribus et 2) Card. Pensylvanica Mühl. seg- 295 mentorum petiolulis crassis a limbo parum distinctis , hujus individua plura ex America boreali possideo cum forma genuina mixía et in illam transeuntia. 1220. Cardamine punicea Turez. glabra, folis inferio- ribus subbipinnatifidis, pinnis inferioribus nempe praeter segmentum terminale majus, aliquis (1— 3) minoribus instructis; foliis superioribus pinnatisectis, segmentis om- nium inciso - dentatis, dentibus acutis vel mucronulatis; pedicellis cauli adpressis, siliquisque linearibus strictissi- mis; stylo elongato. Petiolis complanaüs basi dilatatis vaginanübus, floribus pulchre purpureo-violaceis et seg- mentorum forma approximatur ad C. pictam Hook. Lond. journ. of Bot. t. 12, at segmenta hujus quater latiora et longiora, segmentulis minoribus orbata , basi valde inaequalia , floresque majores. Radix annua in schedula dicitur; planta sesquipedalis. Venezuela , prov. Merida , loco Culete dicto , alt. 10000 ped. Funck et Schlim n. 1542. 1221. Cardamine Nevadensis Turez. caule basi prostra- to; foliis pube brevi et rara scabridis glabriusculisve pinnatisectis , segmentis in petiolulum longe attenuatis , cuneato-oblongis, latere superiori ad basin limbi excisis, caeterum indivisis vel crenis 1—2 notatis, inferiore pro- funde 2 — 3 crenatis; petalis calyce duplo longioribus; stylo elongato tenui. Annua in schedula designata. Pedi- celli elongati calycem duplo vel triplo superant, siliquis tamen (in meis speciminibus immaturis) breviores. Flores albi. Sierra Nevada in provincia Merida Venezuelae. -Funck et Schlim n. 1554. 1924. Cardamine paucijuga Turez. annua glabra aut vix scabra, caule debili adscendente ramoso; folus infe- rioribus pinnatisectis, imis et mediis unijugis cum impa- ri, summis ad segmentum terminale reductis; segmento 296 terminali in petiolulum longe attenuato oblongo obovato obtuso integerrimo , lateralibus minoribus conformibus , basi minus attenuatis subsessilibus; racemis paucifloris; siliquis linearibus, stylo brevi. Flores parvi albi, petalis tamen calyce duplo longioribus. Pedicelli inferiores caly cem vix excedunt. Siliquae tenuissimae, stylo adhuc te- nuiore, longitudine sua latitudinem siliquae non superan- te. Valvae enerves, funiculi filiformi-setacei, semina pen- dula, cotyledonibus accumbentibus. Card. curvisiliqua Shutti. in plantis Floridanis Rugelianis exsiccatis , huic affinis, differt praecipue caulibus robustioribus et siliquis incurvis. — Nova Hollandia. Drum. coll. V n. 131. 1234. Dentaria Gmelini Tausch. (Cardamine macro- phylla Willd.). Propter.funiculos dilatatos , recte cl. Tausch. ad Dentarias retulit, sed D. Willdenowii ejusdem a D. Gmelini distingui non potest. 1235. Dentaria dasyloba Turez. stylo elongato et sili- quis saltem junioribus pilosis a praecedente distinguenda, sed nomen meum jure prioritatis gaudens servandum. No- men Tauschianum praeterea inexactum, nam flores saepe rosel occurrunt. | 1255. Vesicaria frigida Turez. Perennis cespitosa, tota stellato - tomentosa, foliis radicalibus, caulinis et surcu- lorum sterilium lingulaüs obtusis integerrimis , incano- sericeis; caule inferne unifolio, caeterum nudo, squamus distantes gerente; racemo terminali multifloro; peduncu- lis erectis siliculas superantibus, valvis lateribus inflatis, medio subimpressis; stylo silicula duplo breviore. — Caly- cis sepala basi saccata , petala jam delapsa. Filamenta dilatata. Glandulae placentariae et valvariae majusculae. Silieula supra torum sessilis, valvis dorso uninerviis. Sep- tum integrum longitudinaliter nervosum. Semina biseria- lia numerosa immarginata, pendula, funiculis filiformibus 297 | fere ex toto septo adnatis, septo parallele compressa , cotyledonibus accumbentibus. V. argenteae S. Schauer affinis esse videtur, foliis integerrimis jam diversa. Vene- zuela, provincia Merida, in sierra Nevada, alt. 11000 ped. Funck et Schlim coll. absque numero. 1294. Odontarrhena tortuosa C. A. Mey. Ab hae vix specifice distingui possunt: Alyssum serpyllifolium (eujus specimina Hispanica plura comm. cl. Boissier.) et Alys. Nebrodense Tineo (fide speciminum sieulorum cum cl. Leresche communicatis). 1335. Pulotrichum e Ragusa. Beatus Bora qui specimen hujus plantae cum Schultesio communicavit in schedula illam ita definivit: frutescens foliis lanceolato - linearibus acutis repando-integerrimis incanis (pilis stel- latis); caule ramosissimo diffuso , ramis procumbentibus elongatis; siliculis elliptieis compressis. — A. halimi- folium Willd. differt foliis lineari-cuneatis, siliculis orbi- culatis subinflatis. — Species mihi propria videtur, sed specimen unicum. Siliculae utrinque acutae. 1345. Meniocus Australasicus Turez. annuus ramosus, pube stellata obtectus; folis linearibus obtusis, basi an- gustatis; racemis ebracteatis; siliculis subrotundo-ellipticis, basi vix ac ne vix angustatis glabris, apice laeviter emar- ginatis, stylo brevissimo superatis. M. linifolio proximus at distinguitur siliculis brevioribus latioribusque ‚ apice emarginatis, stylo in illo brevis, in nostro brevissimus vix conspicuus, emarginaturam fere non superans. Semina in loculis 6 — 8 anguste marginata , illis M. linifolii omnino similia. Florentem non vidi. Nova Hollandia. Drum, coll. IV n. 127. ‚1375. Draba (chrysodraba) Jameson coll. n. 28. ex andibus Quitensibus, proxima D. alpinae, differt pilis omnibus simplicibus , siliculis angustioribus linearibus. 298 Verosimiliter nova species e completioribus speciminibus describenda. 1376. Draba (Chrysodraba) James. n. 153 ex andibus Quitensibus (specim. unicum floriferum , alterum sterile) : à Dr. alpina, algida et glaciali foliis. latioribus et stylis ovarii longitudine distinguitur. 1385. Draba (Chrysodraba), pulvinata Turcz. frutescens, caule basi nudo pulvinibus (basibus foliorum annorum prae- - teritorum) tecto , a medio circiter ramosis, ramis rigidis strictis, ima basi pulviniferis, dein dense foliosis; foliis ses- silibus ovato-oblongis, acutiusculis integerrimis, supra gla- bris viridibus, subtus dense stellato-tomentosis incanis, pul- vinibus, ramis medio adnatis, insidentibus, tomento utrinque in pulvinum glabrum decurrente; petalis calycem plus quam duplo excedentibus; silieulis ovato-ellipticis acutis, dense incanis, pedicelli longitudine, stylo brevi terminatis. Habitu ab omnibus mihi notis satis diversa. Glandulae ad basin staminum in annulum concretae. Siliculae valvae obscure uninerviae, septo completo hyalino, loculis sub 7 spermis. Radicula linearis rima e cotyledonum orbicularium accum- bens. Venezuela, provincia Merida, Sierra Nevada Funca et Schlim n. 1606, mixta cum Leptonematis (Dolichosty- lis) specie, inferius describenda, vide n. 1769—1770. 1387. Draba e seminibus persicis culta perennis dense cespitosa, caule aphyllo pedicellisque pilis simplicibus ra- mosisve vestitis; foliis radicalibus surculorumque lineari- bus, nervo medio elevato carinatis longe ciliatis; pedicel- lis calyce longioribus; ovario stellato pubescente, stylo longiusculo superato. Species e sect. Leucodraba pulchel- la et distinctissima, sed ob defectum fructuum quo ad ge- nus dubia. 1395. Draba e Quito James. sine num. D.,tomentosae Clairv. affinis, sed scapus aphyllus, siliculae paulo bre- 299 viores et praesertim flores minores in capitalum conferti, petalis calyce parum longioribus. Speeimen unicum. 1401. Draba (Leucodraba) e Kamezatka cespitosa, stel- lato-tomentosa, caule fructifero solitario adscendente pau- cifolio, foliis surculorum cuneato-oblongis ; pedicellis ere- ctis siliculas stellato - tomentosas excedentibus, stylo lon- ' giusculo - incompleta. 141%. Draba camptocarpa Turez. (Leucodraba) pilis ra- . mosis simplicibusve tomentosa; caule robusto ramo folio- so; foliis radicalibus caulinisque oblongo-lanceolatis acu- tis, sessilibus, remote denticulatis, subtus densius tomen- tosis incanis; racemis terminalibus multifloris bracteatis, fructiferis elongatis; bracteis inferioribus pedicellos erecto- patentes, his siliculas superantibus; siliculis dense tomen- - tosis, junioribus oblongo-elliptieis rectis, adultioribus li- neari-oblongis falcatis contortis, stylo brevi sed manife- sto superatis. Robustior quam D. contorta, incana et da- sycarpa, densius foliosa, denticulis foliorum brevioribus, bracteis magnis, siliculis angustioribus et longioribus, sty- lo etiamsi , tamen quam in speciebus enumeratis produ- ctiore, nempe dimidiam latitutidem siliculae superante. Dra- bae Hallii Hook. fil. e descriptione magis approximatur et forsan pro hujus varietate Dasycarpa habenda. Caulis fere pedalis. Petala calyce duplo majora. Sepala margine et apice saepe violascentia. In alpe ignivomo Pichincha all. 13000 ped. legit cl. Jameson. 1415. Draba jonocalyz Turez. (Leucodraba) pilis ramo- sis simplicibusque tecta, caulibus adscendentibus ramosis foliosis ; foliis caulinis sessilibus lanceolatis ellipticisve acutiusculis dentatis, utrinque subincanis; racemis termi- nalibus multifloris, fructiferis subelongatis bracteatis; pe- dicellis patentibus bracteas siliculasque aequantibus, vel parum superantibus; siliculis ellipticis vel oblongo-ellip- 300 ticis setis raris patentiusculis simplicibus histis, stylo bre- vissimo. Praecedente paulo humilior, basi denudata, ra- cemis, foliis, bracteis, silieulis, stylisque brevioribus, pe- dicellis magis patentibus. Sepala ex toto violacea, petalis albis duplo breviora. In alpe Antisana legit cl. Jameson. 1416. Draba pycnophylla Turez. (Leucodraba) Pube stellata incana, caulibus fruticulosis basi longe denudatis cicatrisatis, apice usque ad originem pedunculorum dense - foliosis; folis oblongo - elliptieis obtusiusculis sessilibus denticulatis; racemis terminalibus (fructiferis) elongatis, basi unibracteatis, caeterum nudis; bractea pedicello suo breviore; pedicellis patentibus longitudine siliculae ovato - oblongae, acutae, rectae, stellato-tomentosae, stylo lon- giusculo superatae. — Pedalis et altior, sepala nigrican- tia, margine et apice violaceo colore suffusa. Pedicelli inferiores horizontaliter divergentes. Stylus dimidia latitu- dine siliquae vix superans. Racemis fere ebracteatis jam a praecedentibus diversa. Pichincha alt. 12000 ped. Ja- mesou n. 765. : 1417. Draba Jamesonii Turez. (Leucodraba) pilis pa- tentibus simplicibus, longiusculis, pubeque breviore stel- lata vestita, viridula; caule basi nudo cicatrisato, dein us- que ad ramos folioso; foliis ovato-lanceolatis acutiuscu- lis; racemis subpaniculatis, fructiferis elongatis, basi bra- cteatis; pedicellis horizontaliter patentibus, bracteas sili- culasque aequantibus; siliculis pilis simplicibus dense ob- tectis, ovato - lanceolatis lanceolatisve stylo mediocri su- peratis. Indumento duplici, racemisque pluribus a praece- dente differre videtur. Quito, Jameson n. 151. 1418. Draba stylosa Turez. (Leucodraba) pilis brevi- bus patentibus simplicibus tecta, viridula; caulibus ad- scendentibus basi nudis cicatrisatis,. dein dense foliosis; foliis sessilibus oblongo-lanceolatis acutiusculis subobtu- 301 sisque integerrimis; racemis parum elongatis bracteatis, bracteis longitudine pedicellorum; silieulis (immaturis) pu- bescentibus glabratisve, stylo fere ipsorum longitudine su- peratis. Pili patentes in caule cum pube breviore stella- ta intermixti, in foliis nonnisi ad margines adsunt. Se- pala ut in praecedentibus, petalis plus quam duplo bre- viora. Cum praecedente sub n. 150. 1419. Draba confertifolia Turez. (Leucodraba) pilis stel- latis incana, caulibus fruticulosis basi reliquiis foliorum dense vestitis, apice tectis foliis annotinis confertis, ob- longo-ellipticis obtusiusculis sessilibus integerrimis; race- mis terminalibus, fructiferis non elongatis, basi uni ra- rius bibracteatis; pedicellis patentibus siliculas ovato-lan- ceolatas vel ovato-oblongas, valde contortas, stellato - pubescentes aequantibus; stylo elongato. Semipedalis vel minor, parte annotina, tempore florendi, circiter bipolli- cari, demum paulo magis elongata. Sepala viridia, mar- ginibus et apice saepe, more affinium violascentia, petalis plus quam duplo breviora. Stylus longus latitudinem ma- jorem siliculae superans. Inter pauca specimina duplex observatur forma, genuina foliis magis confertis utrinque incanis sine numero. in coll. Quitensi Jamesonii servata, altera foliis laxioribus supra viridibus sub n. 152. 1425. Draba macroloba Turez. (Drabella) annua, viri- dula, pilis patentibus ramosis simplicibusve tecta; foliis sessilibus distantibus ovato-oblongis vel oblongo-ellipticis integerrimis vel hinc inde denticulatis; racemis ebractea- tis, pedicellis horizontaliter patentibus, siliculas oblongo- lineares, molliter pubescentes duplo superantibus; stylo subnullo. Planta plus quam pedalis ex unico specimine mihi nota, sed distinetissima videtur. Petala alba parva, sepalis tamen longiora. Siliculae fere lineares, basi et api- ce parum attenuatae, fere semipollicares, lineam latae, 302 pilis simplicibus brevibus dense obtectae. Semina in lo- culis minuta numerosissima. Habitat in Sibiria occiden- talı circa Tobolsk. 1499. Iberis Taurica DC. Variat in Tauria et Cauca- so floribus minoribus et majoribus illis I. Jordani Boiss. non cedentibus, sed Ib. Jordani Boiss. stylo sinu brevio- re (Vide defin. hujus sp. in Boiss. diagn. ser. 2. p. 58.) ab Ib. Taurica videtur distincta. 1505. [beris collina Jord. an var. 1. umbellatae sili- culae cornubus divaricatis? | 1513. Iberis intermedia Gun. Videtur eadem cum Ib. divaricata Tausch. Ib. Timeroji Jord. forsan etiam non distincta. 1528. 1529. 1530. Biscutella lyrata Linn. raphanifo- lia Poir. et maritima Fen. forsan non immerito in unam speciem conjunguntur a cl. Boiss. vide diagn. pl. orient. ser. 2. p. 42. 1531. Biscutella pinnatifida hortul. sub hoc nomine ac- cepi specimina nonnulla in herbario Schultesiano serva- vata, pro distincta specie, ni fallor, habenda. Annua, ra- mosa, tota pilis simplicibus strigosa, viridis, foliis run- cinato-pinnatifidis, laciniis inaequalibus, imis basi angu- stis, superioribus basi dilatato-amplexicaulibus, calycibus basi subaequalibus siliculis majusculis laevibus, glabris. An tamen B. laevigatae specimina primo anno floren- tia? | | 1532. Biscutella Columnae Ten. cum hac specie con- junxi, praeeuntibus pluribus auctoribus B. ciliatam DC., depressam Willd. coronariam Ehrenb. eriocarpam DC. et lejocarpam DC. 1533. Biscutella Apula Linn. Suadente cl. Boiss. l. c. differt a praecedente siliculis duplo minoribus. An hoc 303 sufficit? Specimen. Salzmannianum, prope Malaga lectum silicularum magnitudine. inter utramque media gaudet. 1534. Biscutella laevigata Linn. Sub hac specie reti- nui omnes a cl. Koch et olim a cl. Boiss. conjunctas species. Nunc cl. Boiss. in opere citato denuo separat. B. ambiguam DC. aliasque, sed limites mihi non clarae vi- dentur. B. megacarpaea Boiss. siliculis majoribus rece- dens, in Germania etiam crescit, fide speciminum cum cl. Martius communicatorum et prope Monachiam lecto- rum. Haec videtur B. laevigata ó. macrocarpa Koch syn. fl. Germ. ed. 2. 1. p. 77. _ 1566. Malcolmia sp. in Turcomania ab amic. Karelin prope Gassan. Kuli lecta, M. ruminatae C. A. Mey. af- finis sed perennis foliis non runcinatis sed denticulatis distincte. .1567. Malcolmia ex Astrabac (folis orbata) annua ere- ctiuscula humilis siliquis contortis. Utraque nova species videtur, sed propter specimina pauca et incompleta non describenda. j 1650. Sisymbrium adpressum Turcz. (irio) pilis simpli- cibus stellatisque canescens, caule ramoso; foliis. bipin- natisectis, segmentis secundariis oblongis obtusiusculis; ra- cemis elongatis strictis; petalis unguieulatis: ungue caly- cis longitudine, lamina elliptica; siliquis brevibus pedi- cellum superantibus rhac!i adpressis strietis; valvis con- vexis uninerviis; seminibus uniserialibus. Pars inferior cau- lis ignota, superior circiter pedalis, ramique leviter pu- beruli. Folia utrinque stellato-pilosa, supra viridia, sub- tus incana. Sepala oblonga obtusa, apice saepe violascen- tia. Petala ochroleuca. Pedicelli fructiferi bilineales, si- liquae 3$ lin. longae, superiores praesertim rhachi ad- pressae et nonnisi post delapsum valvarum, angulum acu- tissimum cum raro aut caule formant stylus nullus. Cum N 4. 1854. 21 304 affinibus S. incano Bernh., Cumingiano F. et Mey. ca- nescente Nutt.. brachycarpo Richards. et nonnullis alis Americanis, forsan sectionem propriam constituit siliculis abbreviatis et valvis uninerviis a Sisymbriis veris distin- ctam, inter Sisymbrium et Brayam (in sensu Kochii) me- diam, a hoc ultimo genere seminibus uniseriatis receden- tem. In alpe Antisanas legit cl. Jameson. 1651. Sisymbrium Titacacense Walp? Oaxaca alt. 8000 ped. Galeotti coll. n. 4682. An certe eadem eum specie Walpersiana ex unico specimine non absolvendum. 1652. Sisymbrium Mexico intra Lerida et Bejar, Ber- land. coll. n. 1481, insigne pedicellis capillaribus, sed specimen valde incompletum. 1673. Sisymbrium confertum Stev. in litt. (S. polyce- ratium MB. fl. Taur. Cauc.) Specimina cum cl. auctore communicata ab Europaeis recedunt racemis basi tantum pance bracteatis. Siliquae longiores quam in plerisque Eu- ropaeis, spontaneis, attamen in cultis vidi siliquas longi- tudine illis S. conferti non cedentes. 1706. Erysimum divaricatum Czern. (Cheiropsis E. vir- gatum Kar. et Kir. enum. var.?) perenne ramosissimum, pilis centro affinis scabrum, foliis inferioribus lineari-ob- longis in petiolum attenuatis, superioribus linearibus par- . vis; ramis ramulis siliquisque divaricatim patentibus; val- vulis planis glabris, placentis prominulis subcarinatis. Spe- ciem hane optime distinxit amic. profes. Czernjäew. Ha- bitus potius E. repandi, sed folia et siliquae diversae. Ra- dix verticalis, caulis solitarius reliquiis foliorum ad col- lum vestitus. Siliquae longiusculae valvis uuinerviis, sty- lo brevissimo. 1729. Erysimum Comperianum Czern. Sub hoc nomi- ne accepi a Czernjäewio specimina plantae perennis, sae- pe multicaulis, circiter semipedalis ab illo in rupestribus 305 Tauriae, prope monasterium S. Georgii collecta. Caules dense foliosi, foliis profunde dentatis vel runcinatis pin- natifidis , pube 2—3 partita scabris, laciniis plerumque sursum spectantibus, floribus magnis luteis pedicellis brevioribus insidentibus, ungue petalorum calycem exce- dente. Fructus desiderantur. An forma E. repaudi? sed crassior et robustior, densiusque foliosus. 1749. Eutrema Labradoricum Turez. folüs integerri- mis, radicalibus longe petiolatis ovatisque acutiusculis , basi parum angustatis vel truncatis; caulinis paucis 1—2 conformibus , plerumque longe petiolatis , rarius unico sessili; siliquis anguste linearibus pedicello multoties lon- gioribus, valvis carinatis, septo completo. Plantula pyg- maea vix bipollicaris, rhizomate obliqua, caules solitarios plures uni-paucilloros e nodis emittente, Eutr. Edwardsii et parviflori facie, at tenuior. Siliquae annotinae imma- turae, jam illis, specierum adductarum, perfecte maturis longiores, sed nonnullae anni praeterit, quo ad formam bene conservatae, duplo sunt longiores et simul duplo angustiores. Praeterea ab illis folis caulinis paucis et septo completo distinguitur. Hoc ultimo signo ad Eutr. arenicolam Hook. et septigerum Bge appropinquatur, sed etiam foliis caulinis et forma siliquarum diversa. — Plan- tae Labradoricae a cl. Hohenacker editae n. 506. 1753. Tropidocarpum sp.? Specimina duo, habitu om- nino Sisymbrii sophioidis, cum siliquis valde immaturis, in arenosis non procul ab Ochotsk (Jamskoé Selenie) luta, ad hoc genus propter dissepimentum fenestratum retuli , sed forsan ob valvulas, quae carinato - alatae apparent separandum. Habitu a speciebus a cl. Hooker depictis , non abhorret, at flores flavi et lobi foliorum obtusi. 1770—1771. Dolichostylis Turez. - Leptonema Hook. icon. pl. t. 692 non Adr. Juss. genus euphorbiaceum. 21° | | | 306 E specimine fructibus maturis onusto , alterae hujus ge- neris speciei, in iisdem fere locis cum Leptonema Linde- nii crescentis, characterem genericum complectere et lo- cum in systemate Cruciferarum indicare licuit. Cotyledo- .nes in nova specie elliptico-subrotundae , dorso subeon- vexae, commissura planae, radicula tereti ipsis longiore incumbentibus. Genus structura embryonis neglecta, vix a Draba separandum, a Stenopetalo differt petalis cuneato- obovatis nec linearibus angustissimis atque stylo elonga- to, a Camelina valvis planiusculis nee ventricosis et sili- culis acutis, ab Eudemate valvis non carinatis septoque completo. Species hujus generis sunt: 1. Dolichostylis Lindenii-Leptonema Lindenii Hook. 1. с. foliis glabris, cauli adpressis, racemis elongatis. 2. Dolichostylis Funckw foliis undique patentibus pube- scentibus, racemis abbreviatis. Fruticulus aut forte ramus basi nudus, pulvinulis adnatis, basin foliorum annorum praeteritorum formantibus , dense obtectus , dodrantalis , infra medium trichotomus, ramulo medio breviore, omni- bus simplicibus, basi etiam nudis et pulvinatis, dein foliosis foliis anguste linearibus , pube ramosa vestitis , patentibus deflexisve, in sicco subtortis aut convolutis, e pulvinis rhomboideis, cauli adnatis, orientibus , angu- stioribus et longioribus ut in priore. Flores in specimine meo desiderantur , in schedula dicuntur flavi, sed sub eodem numero species flaviflora, (Draba pulvinata Turez.) commixta. Racemi fructiferi vix bipollicares. Pedicelli filiformes, cano- pubescentes, sub angulo magis aperto patentes, quam in priore, siliculam duplo fere exceden- tes. Silicula glabra, lanceolata , basi parum angustata , apice acuta, stylo filiformi longo, sed ipsa silicula parum breviore superata. Valvae planae aut marginibus vix ac ne vix tumidiusculis , uninerviae. Dissepimentum hyali- 307 num integrum. Semina circiter 9 in loculo, biserialia, e . funiculis longis setaceis liberis pendentia, obovata, lute- scentia, ad insertionem macula nigra elevata notata, septo parallele compressa. In provincia Merida Venezuelae, in Sierra Nevada alt. 10,000 ped. Funck et Schlim n. 1606. 177%. Matthewsia sp.? Caules e radice 2 — 3 a collo ipso, aut superne ramosi vel simplices, rigidi, dense foliosi cum foliis, pedunculis, calycibus siliquisque pube stellato-tomentosa tecti. Racemi terminales 5 — 18 flori. Pedicelli calyce breviores. Calyx basi aequalis, sepalis linearibus. Petala longe unguiculata , angusta , obtusa , calyce duplo longiora, in sicco lutea vel crocea. Fila- menta libera edentula, fere aequalia. Siliculae oblongo- ellipticae , pedicellum duplo superantes , (valvis planis uninerviis, nervo impresso), e pedicello patenti- erectae, basi obtusae, apice attenuatae. Stigma sessile capitatum. Dissepimentum chartaceum enervium. Placentae obtusae, angustae. Semina (immatura) biserialia, horizontalia, nu- merosa , elliptico - subrotunda ala angustissima (nonnisi: propter colorem album perspicua) cincta, funiculis brevi- bus setaceis liberis. Ad Farsetias nonnullas, silicuiis lon- gioribus praeditis , accedit at calyces basi aequales. An Streptanthi species, sed petala plana et habitus specierum descriptarum, mihi ignotarum, videtur alius. Denique ad Matthewsiam , eujus nec specimina nec iconem vidi re- ferre coactus sum, etiamsi et in hoc genere semina om- nino immarginata, uni vel biserialia, in definitione nihil dicitur. Chili, Coquimbo, in coll. Bridgesiana sub n. 1280. 1783. Lepidium glastifolium Desf. Species quo ad sec- tionem dubia, recedit nempe ab Ellipsaria valvis alatis, a Lepia stylis elongatis. . 1793. Lepidium auritum Turez. (Dileptium) foliis pin- natipartitis basi sagittato - amplexicaulibus , laciniis infe- 308 riorum 3 — 4 dentatis, subincisis, dentibusque acutis , superiorum integerrimis, omnibus pube brevissima vesti- tis; caule ramosissimo: floribus tetrapetalis diandris , se- palis in fructu persistentibus petala minutissima longitu- dine et latitudine. pluries superantibus; siliculis obcorda- tis pedicello brevioribus, valvis navieularibus apice sub- alatis. Planta subtilissime pubescens, fere glabra. Folia basi brevi spatio integerrima, auriculis nune convergen- tibus, nunc divaricatis. Petala alba setacea , filamentis angustiora et breviora. Sepala jam post delapsum valva- rum cadunt. Prope urbem Quito-Jameson coll. n. 772. An L. bipinnatifidum Desv.? sed in descriptione hujus plantae de auriculis nihil dicitur. 1794—1795. Lepidium, species duae ex Antisana, lectae a cl. Jameson. Prima media inter L. ruderale et mieran- thum, cum illo silicularum forma, cum hac folus et flo- ribus petaloideis conveniens; caules diffusi videntur. AL | tera humilis ramis decumbentibus, floribus petaloideis , foliis inciso- pinnatifidis, siliculis oblongo-ellipticis pedi- cellos pubescentes aequantibus. In utraque calyces persi- stunt, utriusque specimina unica et incompleta. 1796. Lepidium abrotanifolium Turcz. (Dileptium) foliis basi lata sessilibus semiamplexicaulibus, a medio pinnati- partitis , laciniis lanceolatis, inferioribus integerrimis , mediis denticulo auctis aut bifidis , superioribus trifidis; foliis superioribus minus compositis , summis lanceolatis 3—4 fidis, omnibus dentibusque acutis; floribus tetrape- talis diandris, sepalis persistentibus, petala minuta longi- tudine et latitudine: duplo superantibus; siliculis obovato- ellipticis emarginatis. Caules humiles 4—5 pollicares pe- rennes, basi reliquiis foliorum vestiti; a medio foliosi et ramosi. Petala parva, sed majora quam in L. aurito. Silieulae pedicellis parum breviores, apice tantum angu- 309 stissime alatae. In alpe Antisana. Jameson coll. sine numero. 1801. Lepidium Quitense Turez. (Dileptium) foliis ses- silibus glabriusculis aut subtilissime puberulis, inferiori- bus pinnatipartitis, superioribus anguste linearibus utrin- que acutis; caule ramosissimo; floribus tetrapetalis tetran- dris; sepalis caducis petala parum longitudine et latitu- dine superantibus; siliculis subellipticis emarginatis. val- vis carinatis subapteris. Caulis fruticosus videtur , rami basi lignescentes ultrapedales, foliorum inferiorum laciaiae paucae 1—3. Siliculae pedicello breviores, multo minus emarginatae quam in L. aurito, stylo brevissimo fere nullo superatae. In planitie Quitensi Pomasqui. Jameson coll. n. 892. 1802. Lepidium [laccidum Roth. Sub hoc nomine ser- vantur specimina Astrachanica ad descriptionem L. fasti- giati Ledeb. accendentia, at siliculis etiamsi ее ta- men manifeste emarginatis distinctes. 1810. Lepidium e Nova Hollandia, prope portum Mel- burn , a cl. Hildebrandt lecta. Specimina 2, foliis infe- Horus: iss , Superioribus fasciculatis linearibus inte- gerrimis; siliculis subrotundis, breviter emarginatis, ap- teris longitudine pedicelli, seu parum brevioribus. 1820. Lepidium e Theodosia. Specimina plura sind fructu, caule frutescente , foliis pinnatisectis , laciniis brevibus linearibus, summis linearibus integerrimis. E fructu unico immaturo ad Lepidiastra pertinere videtur. 1854. Cymatoptera chilensis Turez. Difinitio generis. Calyx basi aequalis. Petala 4 lineari - cuneata obtusa. Stamina 6 tetradynama, filamentis liberis. Silicula brevi- ter stipitata , utrinque emarginata , loculis (potius meri- carplis dicendis) a dorso compressis, facie convexis, intus planis, commissura filiformi cum ах! stylifera columnari, 310 persistente, primo concreta, dein libera et ex nodo medio pendentia, margine utrinque ala undulata cincta , medio dorsi nervo elevato (ala diminuta) percursa, intus ad commissuram rima apicali hiantibus (demum forte dehi- scentibus, nunc matura et delapsa facile in valvas duas separantur) monospermis. Stylus columnaris, stigmata duo patentia. Semen paulo infra apicem appensum, immargi- natum, radicula dorso cotyledonum incumbente. — Herba annua glabra ramosa, circiter semipedalis, ramis erectis, foliis alternis, inferioribus pinnatisectis laciniis linearibus paucis, caeteris linearibus integerrimis, racemis simplici- bus, petalis albis, pedicellis longitudine siliculas vix ex- cedentibus; mericarpiis disco utrinque papillosis. Genus mericarpiis clausis et pendulis, nec valvulis foliaceis septo separatis ab omnibus cruciferis , praeter Decapteram et Hexapteram mihi ignotam , recedens, alis 4 nec 10 et embryonis structura a Decaptera diversum. Ad Hexapte- ram forsan propius accedit, sed dorso mericarpiorum po- üus nervigero, quam alato, mericarpiis in valvas separa- bilibus et radice annua aliena videtur. An tamen pro seclione hujus habenda. Crescit in provincia Chilensi Co- quimbo. Bridgesii coll. n. 1279. — Nomen ex alis un- dulatis desumptum. — Cymatoptera Chilensis. 1878. Isatis suberosa Czern. siliculis glabris cuneato- oblongis, latitudine 3 vel 4plo longioribus, basi obtu- sis, apice emarginatis , ala angusta suberosa cinctis , in centro jugis obtusis, intermedio e costa media intume- scente formato obsolete tristriato; folüs oblongis, basi sagittato-amplexicaulibus glaucescentibus. Loculus semini- ferus fere aequali spatio ab apice et basi fructus distat, apici tamen paulo propius. Species bona videtur I. tinc- toriae propinqua, sed fructibus emarginatis diversa. I. litto- ralis Stev. ex icone Trauttvetteriana silieulas duplo lon- 311 giores et triplo latiores habet , cilis etiam multo latiori- bus. — Crescit I. suberosa in Bessarabia. Legit et me- cum benevole communicavit amic. auctor, professor Czerniaéw. 1930. Brassica Richerw Vill. Nervi laterales valvarum mox recti, mox flexuosi, interdum omnino evanidi. Dubia ergo inter Brassicas et Sinapes. 1932. Brassica e Java Zoll. n. 2251. Similis B. ca- rinatae , sed evidenter distincta siliquis etiamsi fere ma- turis, duplo brevioribus quam siliquae immaturae illius. Praeterea specimina nostra folüs inferioribus destituta sunt, quae forte alterum characterem distinctivum prae- bere potuerunt. Propter siliculas rostratas forte ad Eru- castra referenda species, at semina videntur rotunda. Erucastrum, uti genus suppressi, seminum nempe for- ma, in aliquis speciebus e rotunda, facile compressa eva- dit v. gr. in Br. armoracioide Czern. et verosimiliter in alis. Si vero quis Erucastrum conservare vellet, tunc ad genus referenda sunt Br. repanda, moricandioides, laevi- gata, mesopotamica, strigosa, in quibus omnibus semina compressa observavi. 1939. Brassica erosa Turez. (Sisymbrium erosum E. Mey. in fl. Dreg.) caule glabro ramoso angulato stricto; folis in petiolum attenuatis lineari- lanceolatis obtusis inaequaliter dentatis ad nervationes breviter et rariter setulosis; racemis elongatis ebracteatis; calycibus pube- scentibus pedicello multo brevioribus; siliquis tetragono- compressis rostro conico 1—2 spermo superatis, semini- bus compressis. Petala lutea, calyce duplo longiora, cotyledones longitudinaliter complicati, in sinu radiculam foventes. 1946. Brassica armoracioides Czern. (Micropodium) gla- berrima, foliis radicalibus oblongis, in petiolum longe at- 312 tenuatis, cuneato-obovatis obtusis, grosse et inaequaliter crenatis, caulinis paucis conformibus minoribus, rameis linearibus, integerrimis; caule tereti striato; sepalis etiam in alabastro glaberrimis; siliquis supratorum stipitatis, lineari-tetragonis, valde torulosis, pedicellum plus quam duplo superantibus; valvis carinatis uninerviis. — Diu hae- sitavi an haec species simillimae Br. Persicae Boiss. et Hoh. adjungeretur, aut pro specie peculiari consideranda, com- paratis speciminibus numerosis Ucranicis, in districtu Sta- robielskensi, ab amic. prof. Czerniaéw lectis, cum defini- tione Br. Persicae et specimine Kotschyano, foliis radi- calibus orbato. Folia (in nostra) radicalia cum petiolo 9 poll. longa, 21 poll. lata, caulinaque multo minora, un- dique crenis inaequalibus, satis magnis instructa, glaber- rima, in B. Persica folia caulina integerrima, aut e des- criptione obsolete repando erenata, ad margines saepe ri- gidulo-ciliata; calyces in nostra etiam in alabastris gla- berrimi, in В. Persica alabastra setosa, setis postea ca- dentibus at etiam in sepalis expansis non raro persisten- tibus; siliquae maturae in illa latiores, pedicellum parum nec duplo et ultra superant. Denique caulis plantae Ucra- nicae a medio, nec ab ipsa basi ramificatur, flores fere duplo majores, stipes siliquarum longior. Semina globosa, sed hinc inde pauca compressa observavi. B. elongata Ehrh. longius distat foliis radicalibus et inferioribus pinnatifi- dis, siliquis brevioribus, seminibus omnibus compressis, qua ex causa a beato Ledebourio ad Erucastra relata. 1959. Sinapis ex Aegypto Schimp. et Wiest n. 33. affinis S. arvensi, sed caules diffusi et siliquae (immatu- rae) setosae. An varietas? 1971. Sinapis Ucranica Czern. glabra, foliis pinnati aut bipinnatifidis; siliquis erectis cylindricis torulosis rostro la- toribus, longitudine subaequantibus, junioribus parce se- 813 tulosis, adultis glaberrimis; valvis 5 nerviis. S. albae si- milis, sed praeter siliquas adultas omnino glabra, recidit earum directione sunt enim in pedicello erectae et pedi- celli cum caule ramisque angulum acutum formant, in S. alba pedicelli horizontaliter patent. Folia in stirpe Ucra- nica lacinias angustiores habent, inter se subaequales, nec terminali caeteris majore. Ulterius tamen observanda. In gubernio Poltaviensi inter segetes lini invenit prof. Czer- niaéw, florae Ucranicae scrutator indefessus et sagacis- simus. i 1996. Eruca sativa Lam. Ab hac quantum e specimi- nibus incompletis judicare licet, non dilferunt Mexicana: Galeottianum ex Oaxaca sub. n. 4686. et Berlandieria- num circa Mexico sub n. 714, sed Lindenianum e Jalapa alt. 4500 ped. sub n. 1005 jam recedit pedicellis satis longis, caeterum forte ad aliud genus spectat. 2099. Cleomella medicaginea Turez. foliolis petiolula- tis cuneato- obovatis, longitudinaliter plicatis retusis vel emarginatis, saepe cum mucrone, utrinque glabris; bra- cteis minoribus conformibus; ovario stylum stipitemque suam multoties superante, capsula apice retusa stipitem plus quam duplo excedente. Tota planta glabra, ab api- ce ramosa, non male Medicaginem falcatam aemulans. Fo- liola minuta cum petiolulis 11 linealia. Bracteae omnes fere trifoliolatae, rarius hine 1 aut bifoliolatae; sepala acuminato - mucronata petalis luteis duplo breviora; ge- nitalia inclusa. Capsulae angulo obtuso terminantur, adul- tae fere semper truncatae, stylo brevissimo setuliformi. In planitie salsa pro urbem Mexico legit cl. Galeotti, alt. 1000 ped. n. 7216. 2106. Gynandropis pentaphylla DC. Specimina nume- rosa e variis regionibus tropicis et subtropicis. Quo modo ab hoc distinguitur Cl. muricata Schrad. cujus specimina ee PPÓÓ— À— M a. € P M ÀÓ— QU 314 hortensia plurima vidi, non intelligo, sed planta Abyssi- nica Schimper n. 631. forte distinguenda foliolis inferio- - ribus septenis saepe, denticulatis, an. Cl. denticulata DC.? 2109. Gynandropsis grandiflora Turez. (Eugyuandrop- sis) perennis herbacea glabra, folus 5, superioribus 3 fo- liolatis; foliolis angustis oblongo-lanceolatis, utrinque lon- ge attenuatis, integerrimis, exterioribus minoribus: race- mo terminali elongato, interdum adjecto alio axillari; bra- cteis foliaceis; pedunculis gracilibus flores inapertos su- perantibus; sepalis anguste linearibus longe acuminatis pe- talis triplo brevioribus; siliqua lineari longissima , stipi- tem suam adaequante. Foliola majora 4—6 polliearia, 8 lin. in medio lata; bracteae oblongo-ovatae acuminatae, superiores basi oblique subcordatae, inferiores 7 poll. lon- gae basi attenuatae. Pedunculi circiter 2 poilicares. Flo- res inaperti pollicares, dein fere duplo augentur. Petala rosea, ungue calycis longitudine, lamina euneato-oblonga, multo majore. Siliqua 3 pollicaris, semilineam lata. In Oaxaca Mexici alt. 3000 ped. Galeotti coll. n. 4655 et in Sierra San Pedro Nolasca, Talea et caet. Jurgensen n. 584. — Specimen Galeottianum prope Xalappa alt. 4000 ped. sub n. 4651 etiam huc pertinere videtur. 2110. Gynandropsis mocrophylla Turez. (Gyradenia) fo- liis omnibus simplicibus ovato vel oblongo - lanceolatis, acuminatis integerrimis, pedunculo longissimo apice race- mum scorpioideum secundum gerente; ovariis glabris lon- ge stipitatis; tubo stamineo, glandula foliacea semiannu- lari, cum sepalo superiore concreta, cincto. Glabra vel superne in partibus novellis scabriuscula. Folia majora plusquam semipedalia, inferiora petiolo parum longiora, superiora minora et brevius petiolata. Racemi breviuscu- li. Bracteae nullae aut cito deciduae. Pedicelli filiformes longiusculi, interdum ramosi. Flores in schedula rubri 315 dieuntur, in sicco albi apparent, pauco rubore suflusi. Pe- tala in unguem brevem et latiusculum attenuata, fere ses- silia dicenda. Sepala ovato-oblonga obtusa, petalis triplo breviora. Tubus stamineus petala fere triplo excedit. Sili- quae stipitem suam duplo superantes, a basi ad apicem sensim dilalatae, obtusae, glabrae. In sectionem propriam cum duabus sequentibus separavi, quae forte in genus po- stea erigenda ob characterem duplicem petalorum subses- silium et praesentia glandulae semiannularis, genitalia cin- gentis. Venezuela Linden n. 1405 et in provincia Meridensi, loco dicto Jaji, alt. 6000 ped. Funck et Schlim n. 1210. Annua in schedula dicitur. 2111. Gynandropsis (Gyradenia) aurantiaca Turcz. foliis inferioribus palmatim 5 superioribus 3 foliolatis, foliolis petiolulatis oblongis , a medio utrinque attenuatis inte- . gerrimis , setulis brevibus et raris; subtus ad nervum venasque densioribus. vestitis; racemis brevibus densiflo- ris; tubo stamineo glandula semiannulari plicata cincto; siliquis. setosis. Foliola inaequalia, terminali mediis et his exterioribus majoribus , omnia in petiolulum brevem attenuata , acuminata. Bracteae nullae. Pedicelli , prae- sertim inferiores corollam longe superantes, filiformes, erecto-patentes. Sepala ovato-oblonga, acuminata, glabra vel basi scabriuscula, petalis triplo breviora. Petala auran- tiaca, ovali-oblonga, obtusa, ad basin sensim angustata, non vere unguieulata. Tubus stamineus petala parum su- perat. Ovarium in tubo inclusum, stipitatum ellipticum. Siliquae juniores lineares compressae , marginatae , in stylum brevem attenuatae., stipitem suam adaequantes. Stigma capitellatum. Venezuela, provincia Meridensis , alt. 5000 ped. Funck et Schlim n. 1648 et Nova Gre- nada, prov. Bogotensis, , loco, dicto Fusagasuga alt. 1200 hexap. Linden n. $814. Duratio incerta nam a 316 el. Funck et Schlim annua, a cl. Lindenio frutescens indicatur. 2112. Gynandropsis (Gyradenia) phoenicea Turez. folio inferiore (non radicali) 6 foliolato, petiolo suo fere duplo -breviore, superiore multo breviore breviusque petiolato, summis indivisis , foliolis pilosis utrinque longe attenua- tis, integerrimis; racemo subsecundo; tubo stamineo glan- dula semiannulari, saepe concava vel hemisphaerica , cincto; ovario in tubo incluso stipitato, oblongo-elliptico glabro. Annua, in schedula indicata. Caulis inferne cum petiolis patentim pilosus, superne cum pedicellis glandu- losus. Pili lutescentes , ad basin folii magis condensati. Racemus, quam in duabus praecedentibus longior, pedi- cellis subunilateralibus longiusculis, versus apicem decre- scentibus dense confertis. Bracteae nullae. Sepala e basi acuta, lanceolata, longe acuminata, scabra. Petala sub- inaequilatera, obtusa, sepalis paulo longiora, phoenicea. Tubus stamineus arcuatus, petalis brevior. Fructus desi- derantur an G. coccinea Bth. pl. Hartio p. 166? sed petala minora et de glandula perigyna nihil dicit cl. auctor. Flores superiores, in specimine uno, parum evo- luti. Nova Grenada, in provincia Pamplonensi, loco dicto la Baya, alt. 8000 ped. Funck et Schlim n. 1407. Cum hac florum colore cum G. aurantiaca glandulae forma convenit Jameson coll. n. 461, totum pilis elongatis hir- sutum, e specimine unico, valde incompleto mihi notum. An Gyn. hispidula DC. prodr.? 2114. Gynandropsis (Hymenadenia) adenocarpa Turez. glanduloso - pubescens, foliis alternis 8—3 foliolatis, fo- liolis a medio ad exteriores decrescentibus, inferioribus petiolum subaequantibus, superioribus breviter petiolatis; foliolis oblongo-lanceolatis, utrinque longe attenuatis se- tosis; racemo terminali bracteato laxo sub 10 floro; glan- 317 dulis 4 inferne fere ad medium concretis, tubum stami- neum cingentibus: siliquis longe stipitatis glanduloso- hirsutis. Planta herbacea aut forsan basi frutescens. Cau- lis ramulis ег из, ex axillis foliorum nascentibus auctus. Foliola uninervia, multivenia , exteriora saepe obtusa, medio triplo minora. Bracteae trifoliolatae, sum- mae interdum. indivisae. Pedicelli inferiores (fructiferi) distantes , sub angulo recto patentes superiores floriferi sub angulo aucto, conferti, corollam excedentes. Sepala dorso setosa, rubicunda, lineari - lanceolata, acuminata, petalis duplo breviora. Petala lineari-oblonga obtusa, in sicco alba, suffuso rubore, forsan rosea, ad basin sensim attenuata. Tubus stamineus conicus, calyce brevior. Sti- pes siliquae ipsa plus quam duplo longior, basi glandu- lis persistentibus et paulo altius basi tubi staminel aucta. Siliqua pedicelli longitudine, lineari - complanata, stylo brevissimo aut subnullo stigmateque capitellato coronata. Sectio propria, forte etiam in genus erigenda, racemo bracteato cum Eugynandropsi conveniens, petalorum forma cum Gyradenia, glandulis 4 inferne connatis ab utraque disüncta. Jameson coll. Quitensis n. 774. G. densiflora Bth. in pl. Hartw. ad eandem sectionem pertinere videtur. 2119. Cleome palustris Salzm. cum brevi definitione Cl. micranthae Derv. (Walp. rep. I p. 194) in omnibus quadrat. An eadem? Caulis Cl. palustris flexuosus , in- ferne glaber, superne cum ramulis petiolisque puberulus. Foliola inferiora 5, superiora 3 foliolata, utrinque atte- nuata, oblongo-lanceolata, glabra, ad nervos aculeolata, in junioribus pili aculeolis intermiscuntur. Racemus lon- gus, laxus, bracteae ovatae vel ellipticae , acutae vel obtusae, petiolatae. Flores albi minores quam in C. pun- gente. Sepala linearia acuminata, dorso scabriuscula, pe- tala unguiculata calyce triplo longiora , obtusa, lactea, 318 ungue calyce breviore. Siliquae angustae, utrinque atte- nuatae, stipitem suam septies, pedicellum quadruplo su- perantes, stylo longiusculo stigmateque capitato termina- tae. In paludosis Bahiae legit Cl. Salzmann , invenitur etiam inter plantas Gardnerianas, in prov. Piauhy et Goyaz lectis. 2190. Cleome (Pedicellaria) dichotoma Turcz. (Cl. acu- leata Salzm. nec DC. nec Desv.) puberula, dichotomo ra- mosissima, aculeolata; foliis 3 foliolatis, adjecto interdum quarto minore, aliis indivisis; foliolis utrinque attenuatis lanceolatis petiolulatis integerrimis, petiolulis basi mem- branula junctis; siliquis ancipiti-compressis stipitem suam triplo suparantibus glaberrimis. Rami tenues cum petio- lis pedicellisque pube tenui obducti. Aculei stipulares par- vi et tantummodo in ramo inferiore adsunt. Folia in ra- mo inferiore omnia indivisa, in alüs ramis tantummodo summa, breviter petiolata ovato-oblonga acuta, bracteis conformia. In foliis palmatis petiolulus foliola adaequat. Racemus laxissimus, et si bracteas pro folia sumas, pe- dunculos unifloros axillares habeas. Flores parvi. Torus carnosus teretiusculus. Sepala angusta longitudine unguis petalorum. Petala lactea obtusa. Siliquae basi apiceque attenuatae, pollice breviores. Stylus nullus aut brevissi- mus. Semina reniformia tuberculato-rugosa. Convenit cau- le ramosissimo aliisque notis cum Cl. nitente Den., at siliquae hujus bipollicares dicuntur, Cl. psoraleaefolia DC, etiam ad nostram accedere videtur at recedit petiolis pi- loso - glandulosis, siliquis ante maturitatem pubescentibus et forte caule non ramosissimo. In ruderatis Bahiae le- git Cl. Salzmann. | 2121. Cleome (Pedicellaria) cremoloba Turez. perennis, puberula, saepius glandulosa, inermis, simplex, foliis 3—5 foliolatis, inferioribus petiolatis; foliolis oblongo - 319 lanceolatis, utrinque attenuatis petiolulatis integerrimis se- tulosis; bracteis brevissime petiolatis foliolis subconformi- bus; siliquis pendulis glabris lineari-oblongis, stylo fili- formi longiusculo superatis, stipitem suam multoties su- perantibus. — Racemus elongatus pedicellis fructiferis ho- rizontaliter patentibus, siliquis a stipite fere sub angulo recto pendulis. Pedicelli floriferi erecto-patentes. Flores mediocres sepalis parvis ovato - oblongis submarginatis scabriusculis, petalis albis linearibus ab ungue parum di- stinetis, sepala pluries superantibus. Torus antice incras- satus gibbus. In Oaxaca Mexici, alt. 3000 ped. Galeot- ti n. 4656. 2122. Cleome (Pedicellaria) macrantha Turez. caule pe- renni gracili simplici glabro; foliis omnibus 3 foliolatis, foliolis oblongo-lanceolatis, utrinque attenuatis sessilibus parce setulosis ciliolatis; bracteis inferioribus trifoliola- tis, summis indivisis; racemo paucifloro; siliquis (imma- turis) erectis linearibus basi valde attenuatis, stipite sua brevioribus, stigmate crasso sessili terminatis. — Foliola foliorum atque bractearum inaequalia, medio majore. Ra- cemus in specimine nostro 5 florus, floribus distantibus. Torus cylindrieus brevis. Sepala parva anguste linearia acuminata. Petala violacea magna sepalis multoties lon- giora, cuneato-oblonga obtusa, in unguem filiformem, se- pala superantem, sensim angustata. Species propter torum cylindricum stipitiformem, etiamsi brevissimum, ad Gy- nandropsin vergit. In Oaxaca alt. 4000 ped. Galeotti n. 4654. 2126. Cleome (Pedicellaria) venusta Fzl. in pl. Kotsch. Aeth. n. 62., species hucusque indescripta, ab omnibus Pedicellariis, foliolis linearibus coriaceis distinctissima. Se- mina globosa pubescentia. 2128. Cleome ( Siliquaria) Radula Fzl. in gate iei M 4. 1854. 22 | | | | | | i | | | | | , 320 ctione n. 76., etiam indescripta, foliis cordatis, setis bre- vibus, e puncto calloso ortis. E p floribus parvis roseis. 2137. Cleome e Bahia Blanchet coll. n. 1833. Tota viscoso - glandulosa foliis trifoliolatis, floribus in apice caulis valde congestis, petalis linearibus violaceis siliquis glandulosis a toro breviter stipitatis. Specimen incom- Det: 2142. Cleome (Siliquaria) melilotoides Turez. HN inermis ramosissima, foliis breviter petiolatis, foliolis obo- vato-oblongis obtusis petiolulatis; folis superioribus in- terdum indivisis sessilibus; racemis paucifloris, superne ebracteatis, pedicellis infimis valde remotis, saepe tenuis- sime puberulis; floribus minutis, sepalis petala subaequan- tibus; siliquis glandulosis breviter stipilatis, stylo filifor- mi terminatis, pedicellum subduplo superantibus. Flores omnium minimi, saepe tetrandri, petala alba. Ab affini- bus Cl. virgata et Iberica recedit glabritie, foliolis duplo brevioribus et floribus minoribus. Non male habitu Astra- galo melilotoidi aemulatur. Prope Ispahan Aucher. Eloy n. 4187. 2146. Polanisia viscosa DC. cum varietate P. icosan- dra W. et Arn., a qua etiam P. orthocarpa Hochst. in pl. Nub. Kotsch. n. 94. mihi non videtur distincta. 2148. Polanisia e Java Zoll. n. 3246. Species foliis trifoliolatis, foliolis angustis setis adpressis scabris, sili- quis linearibus glabris striatis. Species distincta, sed spe- cimen meum incompletum. 2153. Crataeva ex ins. Philipp. Cuming. n. 961. Frag- menta forsan ad duas species pertinentia, in uno petala unguiculata stamina duplo superantia, in altero petala si- milia sed duplo vel triplo majora, staminibus parum bre- viora. Foliola in utroque acuminata. 321 2156. Boscia Caffra Lond. insignis sepalis basi con- cretis et staminibus numerosis toro stipitiformi cylindri- co insidentibus, an vere congener Bosciae senegalensi Lam., quam non vidi. Bosciae Hochstetterianae , nempe B. re- . ticulata Schimp. it. Abyss. n. 1835., Boscia intermedia ejusd. coll. n. 723. a B. reticulata e speciminibus meis non distincta atque Boscia octandra in pl. Kotsch. Nub. n. 298 et 252. folus duplo longioribus et triplo latiori- bus a prioribus recedens, staminibus 8 et annulo fimbria- to inter petala et stamina posito a definitione generis et a Boscia Caffra divergunt et verosimiliter proprium genus formant. Praeterea В. reticulata п 1835. et B. interme- dia n. 723 a descriptione Richardiana (tent. fl. Abyn. 1. 28.) foliis utrinque glabris et glaucis plerumque obtusis vel emarginatis differunt. An utraque ad B. intermediam spéciem indescriptam et a vera В. reticulata, mihi ignota, pertinet. | 2163. Cadaba Miqueliana (C. glandulosa Miqu. in pl. Metz. Canaranis n. 776 non Forsk.) Inermis 4 petala 4 andra, foliis ovatis basi subcordatis setulosis, pulvere glauco destitutis. C. farinosae affinis sed characteribus datis sufficienter diversa. 2177. Capparis rufescens Turez. (Eucapparis § 1) spi- nis axillaribus brevibus uncinatis; foliis breviter petiola- tis oblongo aut subovato-ellipticis, utrinque obtusis, ab- rupte in acumen breve abeuntibus, vel sensim acutatis , margine revolutis integerrimis , supra glabris, subtus squamulis stellatis, faeile secedentibus tectis; pedunculis axillaribus solitariis unifloris, petiolum duplo excedenti- bus, folio multo brevioribus. — Rami breves divergen- tes, spinae, breves subtriangulares. Folia 21 poll. longa, .12—14 lin. lata. Alabastrum :globosum, sepalis obtusis, duobus exterioribus convexis majoribus. Petala calycis 22° 322. longitudine. Stamina numerosa, demum longe exserta. Bacca longe stipitata ovata. Habitat in insula Sumbawa. Zoll. coll. n. 3381. 2178. Capparis dasypetala Turez. (Eucapparis $ 1 pedi- cellares) stipulis spinosis minimis rectis; foliis breviter petiolatis ovato-lanceolatis longe et obtuse acuminatis in- tegerrimis supra viridibus ad nervum medium tantum puberulis, subtus pube ramosa flavicante tectis; pedun- culis axillaribus fasciculatis 2—3—4 petiolum triplo et quadruplo excedentibus; petalis oblongis pubescentibus sepala duplo superantibus. — Tota planta pubescens, praeter paginam superiorem foliorum. Rami plus quam pedales recti, foliis floribusque a basi vesuti. Folia paulo majora, quam in praecedente. Alabastra globosa parva. Ovarium globosum; longe stipitatum, stylo brevi et crasso terminatum. Accedit ad definitionem Capp. pubiflorae DC. et iconem hujus speciei Lessertianam; tamen distinguitur folus pubescentibus, basi obtusis, apice longius acumina- tis et pedunculis ratione petioli longioribus. Java, Zol- linger n. 2265. 2179. Capparis lasiopoda Turez. (Eucapparis § 1 pedi- cellares) stipulis spinosis brevibus rectis; foliis breviter petiolatis, oblongo - lanceolatis acuminatis, integerrimis, junioribus utrinque cano-pubescentibus, adultis glaberri- mis; pedunculis supra axillaribus fasciculatis 3—5 petioli longitudine aut parum longioribus; petalis cuneato-oblon- gis obtusis glabris, margiue barbellatis sepalis sesqui- longioribus , ovarii stipite ipsoque ovario villosissimis. Folia magnitudine praecedentis, adulta illis Salicis pen- tandrae similia, nitida, basi parum attenuata, plerumque acuminata et mucronulata , rarius acumine obtusiusculo. Stamina circiter 16. Baccas non vidi. Provincia Panga- sanan insulae Lucon Cuming n. 955. | 323 2191. Capparis Salaccensis Blume. Specimen Blumea- num et Zolling. Javanica sub n. 2938. 2192. Capparis brachyscias Turez. (Eucapparis § 3 co- rymbosae) glabra, spinis conicis brevibus rectis; foliis breviter petiolatis ovato - lanceolatis, obtuse acuminatis, interdum mucronulatis , basi obtusis, integerrimis , um- bellis axillaribus breviter pedunculatis sessilibusque 3—5 floris, petioli longitudine; petalis dorso praeter basin villosis (in alabastro) sepala subaequantibus; staminibus. numerosis glabris, stipite ovarii ipsoque ovario villosissi- mis. Rami, ramulique dense foliosi. Java Zoll. n. 2929. 2193. Capparis Lobbiana Turez. (Eucapparis $ 3 co- rymbosae) spinis rectis tenuibus; foliis brevissime petio- latis ovato-oblongis acuminatis mucronatis, basi obtusissi- mis subcordatis, supra glabriusculis , subtus ad nervum venasque pubescentibus; pedunculis axillaribus umbella- tis subsexfloris; petalis ciliatis (in alabastro) sepalis duplo brevioribus; ovario elliplico stipiteque glabris. Ramuli patentim divergentes pubescentes. Folia 2—923 poll. longa, petiolo lineali. Pedunculi cum pedicellis subaequilongi puberuli, dimidium folii attingunt, inter pedicellos folio- lis parvis setaceis instructi. Singapore Th. Lobb. coll. n. 467. 2194. Capparis platyacantha Turez. (Eucapparis § 3 corymbosae) spinis basi dilatatis uncinatis; foliis brevi- ter petiolatis oblongo-ellipticis , acutiusculis mucronula- tis, basi obtusis subcordatis integerrimis, utrinque punctu- lis elevatis tectis glabriusculis; ramulis, petiolis, pedun- culis pedicellisque pubescentibus; pedunculis axillaribus umbellatis vel racemosis multifloris, Гош longitudine; petalis obsolete crenulatis , sepalis brevioribus; ovario subgloboso-ellipsoideo, post anthesin longe exserto, stipi- teque glaberrimis. Ramuli foliaque fere horizontaliter pa- 324 tent; pedicelli longiusculi, stipitem ovarii adaequant. Java Zoll. n. 2268. : | 2196. Capparis Zeyheri Turez. (Eucapparis S 4 octan- drae) spinis ramorum brevibus uncinatis, ramulorum nullis , interdum in pedunculis occurrentibus; ramulis flexuosis inferne glabriusculis, superne ramulisque pube- rulis; foliis petiolatis oblongo -lanceolatis utrinque atte- nuatis obtuse acuminatis, margine undulatis, supra glabris, subtus pube detergibili sparse obductis; racemis axillari- bus rufo - pubescentibus, junioribus folio triplo breviori- bus; calycibus puberulis petala glabra subaequantibus. — ‚Cortex ramorum viridis laevis. In capite bonae spei Zeyh. coll. n. 1905. C. Volkameriae Drege coll. non DC. prodr. 2197. Capparis Luzonensis Turez. (Eucapparis $ 4 octandrae) glabra, spinis brevibus conicis subuncinatis; foliis oblongis vel lineari- oblongis , - utrinque attenuatis obtusis vel obtuse acuminatis, interdum emarginatis. et brevissime mucronulatis, integerrimis , nitidis; floribus numerosis umbellatis vel corymbosis octandris; umbellis vel corymbis axillaribus ad apices ramorum approxima- tis, abortu foliorum paniculam formantibus; sepalis pe- tala subaequantibus; stipite ovarii, demum stamina supe- rante , pedicelli longitudine. Accedit ad descriptionem C. floribundae Wall. (Walp. rep. I p. 199) sed haec inermis dieitur, sepalisque ciliatis gaudens. Provincia North Hocos insulae Luzon. Cum. coll. n. 1201. Flo- res minuti. | 2198. Capparis linearifoha Linden coll. (Capparida- strum?) inermis, glabra, foliis breviter petiolatis anguste linearibus, utrinque obtusis, apice saepe emarginatis , margine plus minus revolutis, supra laevibus, subtus punctulis minutissimis conspersis reticulatis , interdum rufescentibus; racemis terminalibus 4—9 floris; alabastris 325 globosis; sepalis inaequalibus orbiculatis petalis duplo brevioribus; ovario sessili, bacca breviter stipitata cylin- drica.torulosa. Ad Capparidastra retuli propter stipitem ovarii nullum, fructusque brevem, etiamsi alabastris glo- bosis et sepalis inaequalibus a definitione recedit, nam a caeteris sectionibus longius distat. Rami lignescentes di- varicati, saepius flexuosi. Folia in eodem specimine a . bipollicari ad semipedalem longitudinem variant, lineam vel. sesquilineam lata, margine vel parum revoluta (in specimine Funckiano) vel involutione ad elevationem costae mediae, in dorso semper incrassatae , atlingente et ideo subtus bicanalieulatis (in spec. Galeottiano et Lindenianis). Flores dicuntur albi. Stamina numerosa. Venezuela. pro- vincia Barquisimeta , in desertis Quibor, Lind. n. 272, im provincia Sta Martha Novae Grenadae Galeotti n. 331, ibidemque Funck n. 539. 9900. Capparis Eustachiana Jacq.? Specimina duo a Gardnero in prov. Piauhy et Goyaz lecta cum definitione Candolleana congruunt, a С. verrucosa Jacq. axillis glanduliferis recedunt. 2201. Capparis verrucosa Jacq.? Specimina duo e col- lectione Columbica Karsteniana sub hoc nomine missa, sed a definitione citata divergunt folus basi acutis et axillis glanduliferis. 2203. Capparis cardiophylla Turez. (Cynophallophora) inermis, foliis breviter petiolatis cordato-ellipticis acutius- culis, pilis simplicibus | scabris; glandulis axillaribus cyathiformibus; corymbis axillaribus 4—6 floris squamo- sis, folio duplo brevioribus; floribus glabris polyandris; sepalis inaequalibus, exterioribus majoribus, petalis paulo brevioribus; süpite ovarii longissime exserto; ovario cy- lindrico. Folia cum petiolo lineali 13 lin. longa, sinu satis profundo cordata , auriculis duabus rotundatis, su- 326 per auriculas quasi excisa, utrinque viridia, supra pilis rarıs et brevibus , tuberculo insidentibus scabra , subtus pilis copiosioribus et parum longioribus vestita. Pedun- culi et saepe pedicelli in axillis squamulas glanduliferas gerunt. Provincia Cumanensis Venezuelae. Funck n. 25. 2204. Capparis rugulosa Turez. (Cynophallophora) iner- mis glabra, foliis breviter petiolatis ovato - oblongis vel oblongo-lanceolatis, basi cordatis, apice obtusis, interdum emarginatis vel in acumen breve obtusum productis , utrinque tenuiter rugosis; glandulis axillaribus deciduis; peduneulis axillaribus subbifloris, folio multo brevioribus; floribus glabris magnis; petalis cuneato -oblongis obtusis sepala inaequalia multoties excedentibus; ovario cylin- drico longe stipitato , stamina adaequante. Folia in spe- cimine florifero 3 pollicaria , pollice parum angustiora , petiolo lineali, in altero sub eodem numero misso, ejus- dem lattudinis sed duplo breviora. Caulis in utroque rugosus. Petala alba staminibus breviora. Cum praece- dente crescit. Funck n. 18. Pan y Agua incolarum. 2205. Capparis brevipes Bth. Cum definitione hujus speciei conveniunt specimen Lindenianum n. 1592, prope Puerto Cabello in provincia Carabobo lectum et Galeot- tiana Caracasana n. 316. Ad varietatem vero foliis ob- tusis emarginatis et panicula longissima, pertinere viden- tur specimina Funckiana n. 527 e Novae Grenadae, prov. Sta Martha, prope Tucurinea lecta. 2207. Capparis e Cumana Funck. n. 21. (Cynophallo- phora) e specimine incompleto mihi nota, foliis cordatis obtusis glabris, cum praecedente congruit, sed certe di- versa caule vel forte ramo eximie flexuoso, flexuris ver- sus apicem frequentioribus , petiolo longiore , nempe si- num foli plus quam duplo excedente , folii: subtus bullato - rugosis , glandulis cyathiformibus persistentibus 327 magnis, pedunculis brevibus unifloris et sepalis basi concretis. 2213. Colicodendron Ico Mart. (Capparis speciosa Moric. in Blanch. coll. Bahiensi n. 2564). Squamulae petaloi- deae, calyei oppositae ovato-oblongae truncatae. 2214. Colicodendron lepidotum Turez. folus oblongo- lanceolatis coriaceis petiolatis obtusis mucronulatis, su- perne glabris lucidis, subtus ramulisque lepidotis albidis; pedunculis racemoso - corymbosis paucifloris , compresso- canalieulatis lapsu vel abortu foliorum paniculam brevem formantibus; staminibus circa 129; fructibus torulosis lon- gitudine foliorum. Folia 3 pollicaria, pollicem fere lata. Flores parvi, sepala aestivatione valvata lepidota, squa- mulae calycinae parvae, membranaceae, obovato-oblongae, albae. Petala calyce majora alba. Stamina basi in annu- lum concreta. Ovarium cylindricum brevissime stipitatum. Siliquae (baecae) lepidotae valde torulosae, majores 3 pollicares. Ad descriptionem C. torulosae Sw. in multis accedit, at stamina pauciora et siliqua vix longissima diei potest, praeterea celeb. de Candolle thecapodium omnibus Quadrellis suis elongatum iribuit. Specimen flo- riferum e provincia Carabobo , prope la Guayra Funck coll. n. 583, fructifera in viciniis Cumanae in eadem collectione sub n. 20. | 2216. Colicodendron obovatum Turez. foliis obovatis vel oblongo-obovatis, basi obtusis subcordatis, apice ab- rupte et breviter acuminatis , membranaceis, supra pilis raris tectis, subtus densius pilosis; racemo terminali multi- floro foliis breviore; calycis gamosepali laciniis ovatis obtusissimis petalis multoties minoribus; squamulis caly- cinis nullis; ovario oblongo stipiteque longissimo glabris. Folia 4% poll. longa, petiolo 6 lineali fulta. Stamina paulo altius quam in antecedente concreta. Flores albi 328 vel violacei in schedula indicantur. Ad hoc genus retuli propter aestivationem calycis et filamenta basi connata ,. etiamsi calyx squamulis petaloideis careat. In Venezuelae prov. Carabobo. Funck et Schlim n. 522. i | 2217. Colicodendron obliquifolium Turez. glabrum , foliis ovatis vel oblongatis , basi obliquis inaequalibus , acuminatis , membranaceis; racemis terminalibus multi- floris folia subaequantibus; calycis gamosepali laciniis linearibus acutis, unguem petalorum aequantibus , intus ad basin glandula crassa auctis; lamina petalorum cuneato- lineari, unguem duplo superante; filamentis numerosis longe exsertis; slipite ovarii longissima , stamina exce- dente, ovarioque stigmate peltato superato, glabris. Cum praecedente foliis membranaceis convenit, sed sepalorum petalorumque forma longe diversa. Nova Grenada, prov. Pamplona ad ripas Rio Zulia. Linden n. 1370. 2218—2219. Duae species ad genus Steriphoma in coll. Funcki et Schlimii relatae , inter se evidenter congene- res sed vix ad hoc genus spectantes, utraque e Vene- zuelae prov. Cumanonsi prope Bordoneo lecta , nam in schedula ad n. 610. fructus longi et inflati indicantur , bacca vero steriphomatis globosa dicitur. Habitus etiam diversus, nam in speciminibus nostris inflorescentia est terminalis et racemosa. Calyces in alabastris omnino clausi, suturis obsoletis, in unico flore semiaperto caly- cem latere ruptum video. Stamina in priore 4, in alte- ra 6, libera, toro inserta , ovarium in priore stipitatum ovatum, in altera propter flores corruptos non vidi. Ca- lyx in utraque coriaceus aurantiacus , pube stellata ve- stitus, petala pallide lutea; bractea teretiuscula in priore sub quovis pedicello, in altera haec bractea plana, bre- vior , pedicellisque magis adpressa. Folia in priore lan- ceolato - obovata acuminata, 2—24 poll. longa, petiolo 329 3— 32 lineali , 7— 8 lin. lata, in altera lineari vel oblongo - lanceolata 41 poll. longa, 8 — 10 lin. lata, petiolo plus quam pollicari, in utraque specie apice tu- mescente , viridia, supra glabra, punctulata , subtus stellato - pubescentia. 2223. Strehlocarpus ex Arabia. Specimina duo florife- rum et fructiferum. Folia quam in Str. oblongifolio an- gustiora et longiora, lineari - lanceolata, mueronata, co- riacea, reticulata, flores illis Str. oblongifolii similes sed minores, in racemum terminalem pauciflorum collectis. Bacca unica, forsan male evoluta, longe stipitata, sub- triangularis, bilocularis, disperma. In saxosis regionis me- diae montis Sidr legit cl. Seb. Fischer. 2294. Saheria virgata Fzl. Cl. vir in Linnaea defini- tionem plurimarum plantarum Nubicarum, a Kotschyo col- lectarum dehit, ibique inter alias plantam sub n. 480 hoc nomine salutavit. Genus a Maerua nonnisi ovario bre- viore lanceolato distinctum, sed forsan fructus, qui in no- stro specimine desiderantur, notam characteristicam cla- riorem praebent. 2228. Roydsia Philippinensis Turez. Specimina Cumin- giana in provincia Calanang insulae Lagona lecta n. 541. Cum definitione Roydsiae characteribus floriferis ad amus- sin convenit, praeter stylum longiusculum, specifice vero diversa, nam rami neque setulosi, neque volubiles. Folia glabra petiolata oblonga semipedalia, 24 poll. lata, pe- tiolo pollicari fulta, basi acuta, apice in acumen breve producta, margine integerrima, uninervia, venoso-reticu- lata, pedunculi axillares aut laterales, folio sesquies lon- giores, glabri, versus originem pedicellorum tomento te- : nui obdueti cum pedicellis calycibusque. Pedicelli plerum- que uniflori, rarius inferiores 3—6 (lori, unilaterales, in- feriores longiores. Calyx profunde 6 partitus, laciniis li- nn 330 nearibus. Corolla nulla. Stamina plurima toro stipitifor- mi cylindrico, crasso, tomentoso insidentes, filamentis fi- liformibus glabris. Antherae parvae oblongae subfalcatae, biloculares, longitudinaliter dehisceutes. Ovarium stipiti longo tereti crasso tomentoso insidens, stamina aequans, glaberrimum, nigrum, intus triloculare. Stylus longitudi- ne ovarii, stigmate bifido. Fructus deficiunt. Genus a Сар- parideis ovario triloeulari et stigmate recedens, caeteris characteribus et habitu convenit. 2241. Reseda e Nilagiri Metz. n. 1119. В. odoratae affinis sed racemis gracilibus elongatis et fructibus duplo minoribus distineta videtur. Petala postica concava e dor- so fimbrias 11—13 emittentia. An sit species propria aut Resedae odoratae varietas e speciminibus numerosioribus statuendum. | 9264. Oligomeris dipetala A cl. Walpers cum Oligo- meride glaucescente juncta, sed praeter staturam robustio- rem et radicem, ut videtur perennem ab O. glaucescen- te recedit petalis angustis liberis nec ad medium concre- tis. Specimen meum Dregeanum, planta Eckloniana sec cl. Prest distincta, mihi ignota. 2266. Holopetalum spathulatum Turcz. fo.is cuneato- spathulatis acutis. Altera species generis olim a me con- stituti et ab Oligomeride distincti numero staminum ma- jore et earum dispositione regulari circa ovarium. In hae specie stamina 7—8 basi coadunata. Prostat inter plan- tas Capenses Dregeanas sub nomine Resedae spathulatae E. Mey. 2275. Flacourtia e terra Canara n. 279. a. prope ur- bem Mangalor legit cl. Metz. Glabra, ramis spinosis, fo- lis cuneato - oblongis obtusis, apice pauci- crenatis, pe- dunculis pluribus fasciculatis, unifloris, floribus dioicis; calycis laciniis 4 inaequalibus glabris. Frutex seu arbor 331 valde distortus. Rami cum floribus foliisque pubescunt. Specimen masculum tantum vidi. 2971. Flacourtia obtusa Hochst. in Schimp. it. Abyss. n. 534. Species fructibus inflatis a caeteris recedit, folia oblonga vel ovato - oblonga integerrima glabra. Flores desunt. ыы | 2978. Flacourtia a Metzio in terra Canara, prope urbem Telitcherry lecta n. 712. Specimen fructiferum inerme glabrum , folüs longiuscule petiolatis integerri- mis oblongo-ellipticis acutiusculis , fructibus globosis membranaceis dispermis , stigmate 4 radiato. An Hisin- gera? 2279. Flacourtia heterophylla Turcz. (Craepalospru- mon) spinosa, foliis caulinis, aut forsan ramorum majo- rum, breviter petiolatis ovatis triplinerviis inaequaliter erenatis glabris, ramulorum minoribus obovato- oblongis a medio ad apicem crenatis uninerviis; floribus dioicis; calycis 4 — 5 partiti persistentis laciniis interdum inae- qualibus ciliatis; glandulis numerosis (5—8) quavis laci- nia oppositis; fructibus 5 locularibus 5 spermis; stigmate 9 partito. Spinae validae rectae 7—71 lin. longae, ramu- li spinis breviores axillares 1—2 flori. Calycis laciniae aut 5 plerumque aequales, aut 4, lacinia unica forte e dua-. bus conflata caeteris majore. Stamina numerosa multise- rialia filamentis brevibus. — Java Zoll. n. 9146. 2282. Flacourtia e Mexico prope Miradores, Linden n. 951., specimina mascula, foliis praeter unicum delap- sis, floribus e gemma perulata ramulis insidente glome- ratis brevissime pedicellatis, folio brevissime petiolato ovato-elliptico, obtuse crenato glabro. An Hisingera? 2283. Flacourtia e Bahia, Blanchet n. 3589, foliis bre- vissime petiolatis ellipticis obtusis aut breviter acutatis cre- natis, crenis glanduloso- callosis; calyce ^ sepalo intus 332 villoso sepalis basi glandulas binas, bi-trilobas gerenti- bus. Videtur proprii generis. 2286. Hisingera e Portorico e coll. Berteriana sub Fla- courtia cataphracta, simillima H. nitidae sed foliis inae- quilateris , latere superiore latiore. Specimen unicum masculum. - | 2287. Hisingera Prockia Turez. (Prockia lobata Salzm. coll. Bah. an Poir.?) glabra, nitida, foliis breviter petio- latis lanceolatis vel oblongo-lanceolatis, basi attenuatis, apice oblique acuminatis crenulatis, crenis eglandulosis; calycibus 5 partitis pubescentibus: glandulis duabus ovato- orbiculatis quavis lacinia oppositis: stylo brevi, stigmate bilobo terminato. Flores dioici, masculi et foeminei fasci- culati breviter pedunculati aut subsessiles, calycis laci- niae; inaequales, fructus immaturus ovato-orbiculatus uni- locularis, placentibus tribus parietalibus, semina in parte inferiore fructus collocata, funiculis longiuseulis. | Certe non est Prockiae species es vix Prockia lobata Poir, cui stigma subsessile 5 lobum tribuitur. Cum Hisingeris ha- bitu et characteribus convenit. In collibus Bahiae. 2288. Hisingera? grandifolia Turez. folis petiolatis gla- bris, ovato-lanceolatis, acuminatis, basi attenuatis, remo- te crenatis: crenis glandulosis; racemis axillaribus multi- floris bracteatis; calycibus 4 partitis; glandulis totidem, stamina cingentibus, laciniis oppositis reniformibus cras- sis. Propter floreae foemineos ignotos, quo ad genus du- bia. Inflorescentia H. racemosae Sieb. et Zucc. Folia se- mipollicaria subtrinervia: nervis lateralibus marginem at- tingentibus. Provincia Tayabas insulae Luzon. Cuming. nisu din 2290. Lunania Cubensis Turcz. оз ovatis elliptieis- ve basi obtusis, apice brevissime acutatis triplinerviis gla- bris; racemis elongatis; calyce reflexo; urceolo stamineo 333 heptandro, inter filamenta truncato; stylo trisulco, bre- vissime tridentato, staminibus breviore. Racemi elongati, tamen duplo brevieres quam in Lunania racemosa Hook., nempe' semipedales, folia tripli- neque quintuplinervia, apice non acuminata, calyces reflexi, stamina 7, inster- stitia truncata, neque acuía ut in icone Hookeriana, styli staminibus breviores, brevissime partiti hanc speciem a Lunania racemosa, habitu affini gaudente distinguunt. Cu- ba, prov. St. Jago, alt. 4500 ped. Linden n. 2130. 2297. Kiggelaria Dregeana Turcz. foliis lanceolatis ut- rinque attenuatis integerrimis, supra fere glabris viridi- bus, subtus pube tenuissima incanis; racemis axillaribus petiolo duplo longioribus laxis; floribus octandris; glan- dulis 5, petalis basi adhaerentibus, a medio liberis. A К. ferruginea E. et Z. quae plerumque foliis integerri- mis etiam gaudet. distinguitur folis basi attenuatis, nec obtusis, pubescentia tenuissima albida nec rufa, glandu- lis a medio liberis, nec petalis ex toto adnatis. Cum Kig. integrifolia Jacq. convenit indumento nec forma fo- liorum, quae in illa obovata vel obovato-oblonga obtusa, stamina 10 et glandulae nigrae. Numerus glandularum in omnibus speciebus , numero petalorum aequalis , nec ternus. In capite bonae spei. Drege coll. n. 6722 a. 2312. Phoberos e Java Zoll. coll. specimen incomple- tum. fructiferum unico fructu superstite nomine. Ph. rhi- nanthurae Benn. determinatum , recedit a descriptione foliis integerrimis aut subrepandis , basi obtusis , obtuse acuminatis. | 2313. Phoberos e Philippinis Cuming n. 1177. foliis ut in praecedente sed angustioribus, panicula terminali multiflora. 2314. Phoberos crenatus Wigth. Praeter specimen Ca- narense n. 462. ab ipso Wightio determinatum huc re- 334 fero Philippinense Cumingianum sub n. 1201. Notandum est quod omnia mea specimina äsiatica sunt inermia, for- te aculeı in parte inferiore ramorum adsunt; glandulas ad basin laciniarum calycis etiam non video. 2315. Phoberos Philipp. Cuming. п. 1061., racemis axillaribus ramosis folu longitudine, foliis lanceolatis ob- tuse et profunde crenatis, utrinque attenuatis subtus pal- lidioribus in sinu crenarum saepe glanduliferis. Videtur Ph. lanceolatas Wight. _ 2316. Phoberos ex insula Mindoro Cumingn. n. 1510. Folia fere praecedentis, cujus forsan forma aut varietas, racemorum ramulis divaricatim patentibus. 2317. Phoberos Chinensis Turcz. inermis? glabra, fo- lis breviter petiolatis, ellipticis, subtriplinerviis reticula- is, basi subobtusis, apice obtusis vel in acumen brevis- simum obtusum, saepe incurvum desinentibus, versus api- cem crenulatis, basi integerrimis biglandulosis, racemis axillaribus folio brevioribus; calycibus 9 partitis, laciniis biseriatis obtusis, interioribus majoribus, exterioribus in- tus biglandulosis; filamentis ómnibus glabris. Antherarum appendices loculis longiores; apice ciliolatae. Ovarium glabrum uniloculare, placentis tribus biovulatis. Stylus glaber ovario duplo longior. Stigma capitatum, obsolete trilobum. China, Among, Fortune coll. n. 134. Prockiae generis, propter ovarium. triloculare ad Lilia- ces nunc relati, duae species in herbario Universitatis ad- sunt, nempe: : Prockia Mexicana Turez. foliis inflorescentiaque villo- sis; folüs ovatis, basi subcordatis, glanduloso - serratis , racemis axillaribus 1—3 floris, folio brevioribus; sépalis tribus ovatis acutis, utrinque villosis; corolla nulla P. villosae Moric. affinis, at praeter numerum sepalorum di- stinguitur floribus fere duplo. minoribus atque serraturis 335 foliorum brevioribus. Ovarıum villosum triloculare, ovu- lis numerosis, placentam angulo interno insertam tegen- tibus. In Mexico, prov. Verà Cruz prope Palmillo alt. 1500 ped. Linden n. 669. Prockia Bahiensis Turcz. folis inflorescentiaque villo- sis; foliis ovato - lanceolatis acutis inaequaliter serratis; stipulis linearibus integerrimis caducis; racemis axillaribus 3—5 floris folium subaequantibus; sepalis tribus rotun- dato-ovatis obtusiusculis, utrinque villosis; corolla nulla. Haec etiam Pr. villosae Moric. affinis, iisdem fere notis ac praecedens distinguitur, praeterea discrepat a Pr. vil- losa et Mexicana foliis minoribus, racemis ob pedicellos breves rigidos compactis, floribus numerosioribus, sepalis rotundatis, atque stipulis. Ovarii structura eadem. Bahia, in serra Jacobina Blanchel n. 3000. 2325. Bixacea? e Malacca Cuming. n. 2319. Calyx 4 partitus. Petala 4 alba calyce majora aestivatione imbri- cata, filamenta numerosa, apice clavato-dilatata antherae loculas orbiculares gerentia. Ovarium non examinavi. Sty- lus filiformis simplex. Specimen unicum foliis alternis bre- viter petiolatis, estipulatis, oblongis, utrinque attenuatis, remote serratis. An Tiliacea? 2471. Viola Pichinchensis Turez. (Nominium $ 2.) gla- bra, caule elongato flexuoso, ad flexuras folifero, infer- ne ramulis sterilibus aucto, ceterum simplici; foliis pe- tiolatis cordato-ovatis crenatis interdum tenuiter margina- tis; stipulis e basi ovata lanceolatis, ciliatis, subdenticu- latis; pedunculis plerumque folii longitudine; sepalis li- neari-lanceolatis acuminatis, petalis oblongis obtusis im- berbibus, plus quam. duplo brevioribus. Habitus»V. di- chotomae fl. Mex., sed praecaeteris notis, stipulae in nostra per totam longitudinem denticulis obsoletis et ci- lüs brevibus vestitae, in illa versus apicem longe ciliato- M 4. 1854. | 23 ——— 336 fimbriatae. Petala alba, calcar brevissimum appendicibus calycinis occultatus, stigma rostratum. Capsula desidera- tur. In regione oceidentali alpis Pichincha, Jameson coll. n. 830. 2515. Viola Lindeniana Turez. (Leptidium) caule te- tragono, inferne ramoso, apice inflexo subvolubili, cum ramis foliis stipulisque glabris , puncticulis minutissimis crebre vestitis; ramis deflexis simplicibus; foliis petiola- tis cordatis acutis , basi in petiolum decurrentibus , ob- tuse crenatis: erenis imbricatis callosis vel glanduliferis; stipulis membranaceis oblongis pectinato-ciliatis, ciliis a basi deciduis , aequalibus; pedunculis axillaribus uniflo- ris capillaribus, foli longitudine; sepalis lineari-oblongis acuminatis petalis imberbibus duplo brevioribus; calcare crasso brevissimo. Folia praeter puncticulos minutissimos alia multo majora alba gerunt. Crenae plerumque in pagina superiore foli valde incrassatae, quasi strato cal- careo obductae , rarius tenuiores glanduliferae , albo- punctatae. Bracteolae setacea binae ad medium peduncu- lorum. Petala alba. Capsulae trigonae , acutae glabrae. .Nova Grenada, provincia Mariquita, alt. 1600 hexaped. Linden coll. n. 1113. 2516. Viola ramosissima Turez. (Leptidium) caule glabro, teretiusculo ramosissimo cum ramis foliis stipu- lisque glabris punctulatis, ramis angulatis gracilibus in- tricatis , inferioribus dichotome ramulosis; stipulis longe ciliato-pectinatis, cilia suprema productiore; folis petio- latis cuneato-ovatis, argute serratis: serraturis triangulari= bus exsertis; pedunculis axillaribus unifloris, capillaribus, aliis (serioribus) florentibus folio duplo longioribus, aliis (praecocioribus) fruetiferis folii longitudine; calcare bre- vissimo obtuso; capsulis utrinque truncatis , plerumque - latioribus quam longis, obtuse trigonis glabris. Punctis 337 majoribus albo-caleareis destituta. Pedunculi supra brac- teolas deflexi, interdum refracti. Flores minores quam in praecedente, sepalis ovato-oblongis acutis trinerviis, peta- lis roseis imberbibus, sepala duplo excedentibus. In andi- bus Quitensibus. Jameson n. 698. 2517. Viola e Nova Grenada Linden n. 1229. fru- stula floribus et fructibus orbata, praecedenti similia , sed foliis crassioribus obtuse crenatis discrepantia. 2519. Viola obliquifolia Turez. (Leptidium) glabra . caulibus (seu forsan ramis) simplicibus; foliis breviter petiolatis, oblique lanceolatis, utrinque angustalis, inae- quilateris, obsolete et remote crenatis, subtus pallidiori- bus; stipulis oblongis pectinato - ciliatis, cauli arcte ad- pressis; pedunculis gracilibus axillaribus unifloris foliis brevioribus; sepalis angustis acuminatis 3 nerviis, petalis imberbibus duplo brevioribus; calcare obtuso brevi, sed appendices calycinas superante. Planta annua dicitur in schedula Funckii et Schlimii, caules pedales in specimi- nibus, perennis et volubilis in schedula Lindeniana indi- catur specimine duplo minora. In Venezuelae prov. Me- ridensi, alt. 7000 ped. Funck et Schlim n. 917, ibidem- que in sylvis humidis alt. 6000 ped. Linden n. 491. 2526. Jonidium teucrufolium Turez. foliis oppositis , brevissime petiolatis, ovato-lanceolatis acuminatis, inae- qualiter serratis glabris; stipulis lineari-oblongis; pedun- eulis axillaribus solitariis binisve unifloris, folio plus quam duplo brevioribus; sepalis ovato-lanceolatis auctis: labello magno , subreniformi, utrinque truncato, latiore quam longo, demum convoluto, ungue calycem superante, basi membranaceo - marginato. Caules e radice solitarii , herbacei, annui, erecti, simplices, glabri, teretes. Folia inferiora breviora, media 23 poll. longa, petiolo lineali. Sepala inaequalia , subtrinervia, tenuiter marginata. Pe- 23" 338 tala alba, media in appendicem labello similem, sed mi norem et sessilem coerulescentem desinentia, labellum coerulescens ad basin. limbi callo lineari, medio sulco lutescente munitum, enerve, planum, post convolutionem formam linearem accipiens. Bahia, la serra Jacobina, Blanchet n. 2861. 2591. Jonidium grandiflorum Turez. foliis alternis bre- vissime petiolatis , lanceolatis, acuminatis , denticulatis sparse et rariter , subtus densius pilosis; stipulis ovatis parvis; pedunculis axillaribus unifloris , folio multoties , flore subduplo brevioribus; sepalis ovatis acutis multi- nerviis, dorso puberulis; labello pallescente trapezoideo, acutiusculo, basi plicato gibboso in unguem membranaceo- dilatatum, inferne saccatum, calycem superantem sensim angustato. Caulis fruticosus , teres glaber , ramosus, su- perne cum pedunculis puberulus. Folia basi parum atte- nuata, apice longe acuminata. Flores fere pollicem longi. Petala alba, (in schedula purpurascentia), media in ap- pendicem latiorem desinentia , ungue labelli longiora , superiora inappendiculata. Antherarum. appendices maxi- mae, staminis longitudine anthera latiores et longiores in filamentum decurrentes. Ovarium ellipticum striatum glabrum. Stylus ovario longior, uncinatus. In provincia Meride Venezuelae, alt. 3000 ped., Funck et Schlim n. 1507. 2528. Jonidium parietariaefolium DC.? Cum descrip- tione quadrat, nisi quod planta nostra, praeter extremi- tates puberulas, fere glabra. Folia interdum in pagina superiore setulis brevissimis asperula. Semina vix com- pressa. Variat caule simplici (spec. Ghisbreghtiana) et ramoso (Lindenianum). In Mexico Ghisbreght n. 47 et . prope Miradores alt. 3000 ped. Linden n. 211. 2532. Jonidium molle Turcz. annuum , ramosum , to- 339 tum pilis patentibus mollibus vestitum , foliis oblongo- linearibus acutis, in petiolum alatum sensim attenuatis integerrimis; stipulis subulatis; pedunculis axillaribus unifloris, supra medium bibracteolatis, folio dimidio bre- vioribus; sepalis lanceolatis acuminatis, medio carinatis, carina pilosis; labello unguiculato calycem parum exce- dente; capsulis glabris, seminibus oblongis longitudinali- ter striatis. Tota planta cum radice semipede brevior, affinis Jon. hispidulo Preslii, at diversa indumento, foliis integerrimis , pedunculis longioribus et caet. Java Zoll. n. 2789 (ex parte). Labellum coeruleum , petala et se- pala aequilonga excedens, ovato-oblongum acuminatum puberulum, ungue sepala adaequante, marginato-alato, ala a basi ad apicem decrescente. 2538. Jonidium suffruticosum Ging. (J. cuneaspermum f. Zeylanicum DC.) cum praecedente sub eodem nume- ro. — Sepala in nostris speciminibus' non omnino glabra sed carina et margine scabriuscula. Caeterum quadrat. Ab his non differt specimen Maderense aut forsan ibi cultum , nisi foliis brevioribus , parum latioribus atque labello quidquid longiore. 2540. Ionidium Aethyopicum Turez. annuum fere gla- brum, a basi ramosissimum ; foliis linearibus elongatis, acutis, sessilibus, ad basin attenuatis, glabris vel ad co- stam mediam hinc inde puberulis; stipulis lineari-subu- latis; pedunculis axillaribus solitariis unifloris calyce bre- vioribus basi bibracteolatis; sepalis carinatis praesertim carina et margine pilosis; labello oblongo convoluto se- palis parum, longiore; capsula glabra, seminibus longitu- dinaliter striatis. In planitie A— Cool, Kotschy fl. Aeth. п, 42. :2548, Ionidium Galeottii Turcz. perenne herbaceum, caule tereti pubescente; foliis alternis petiolatis, ovato- ^ ————————————————————————————————————————————————————————————— 340 lanceolatis, acuminatis, crenatis, glabris; stipulis setaceis parvis petiolo multo brevioribus; pedunculis axillaribus solitariis unifloris folio plus quam duplo brevioribus, ebra- cteolatis; calycibus oblongis pubescentibus; labello ovato- oblongo, sepala parum excedente, ungue aequaliter mar- ginatos antheris filamenta brevissima superantibus. Folia longius quam in speciebus enumeratis petiolata, petiolo nempe 4 lin. longo, ipsa bipollicaria vel longiora, basi obtusa aut brevissime in petiolum decurrentia. Flores par- vi albi, exsiecati nigrescentes. In sylvis Xalappae, Ga- leotti coll. Mexic. n. 7085. 2544. Ionidium Linden. coll. n. 1083. e statu Chia- pas Mexici, prope San. Bartolo alt. 5000 ped. Species distinctissima folus cordatis longe petiolatis, stipulis li- nearibus acuminatis petiolo parum brevioribus et labello magno acuminato, exunguiculato, acumine uncinato re- curvo, sed ramum tantummodo hujus plantae, flores pau- cos gerentem vidi. | 2547. Ionidium multiflorum (Pigea) fruticosum, glaber- rimum, ramosum, folus alternis sessilibus linearibus acu- tis; stipulis subulatis minutis deciduis; pedunculis axilla- ribus folio brevioribus, multibracteatis, multifloris; sepa- lis glabris acutis petala subaequantibus, labello fere ses- quies brevioribus; labello obovato ad basin limbi bigib- boso, gibbis in unguem basi calcaratam descendentibus: stáminibus connatis, inferioribus basi bicalcaratis. — Pe- dunculi simplices aut dichotome ramosi, bracteolis oppo- sitis sub ramificationibus et sub pedicellis muniti, floribus inferioribus interdum abortientibus. Sepala petalaque cum labello nivea. Calcaria antherarum in cavitate calcaris la- belli recondita. Genus Pigea vix recte cum Jonidiis jun- cta. Nostra species cum aliquis aliis antheris cornutis, inferioribus bicalcaratis et labello ipso basi in calcas pro- 341 ducto a Jonidiis differunt, praeterea habitu peculiari gau- dent. Nova Hollandia. Drumond coll. V. n. 72. 2558. Pentaloba corylifolia Turez. pubescens, foliis bre- viter petiolatis alternis oblongo- obovatis, inaequilateris, interdum obliquis, longe acuminatis , inaequaliter denta- lis, supra pilis raris, subtus praesertim ad costam venas- que multo densioribus mollibus vestitis; floribus axillari- bus glomeratis subsessilibus; petalis oblongis acutis, dorso .nervo crasso et dense piloso praeditis, sepala ovata, ex- tus pilosa, duplo superantibus; staminibus interstitiis disci quinquedentati interne insertis, petalorum longitudine. — Folia 8 pollicaria. Glomeruli saepe 6 flori, interdum pau- ci-imo uniflori. Calycis sepala exteriora ovata obtusa, interiora angustiora. Petala aestivatione valvata. Filamenta filiformia longiuscula. Antherarum appendices breves acu- ttusculi. Ovarium squamis stellatis, facile secedentibus dense tectum, uniloculare, 3 ovulatum. — Java Zoll. n. 3052. 2559. Pentaloba fasciculata Turez. foliis alternis petio- latis, lato - lanceolatis, utrinque attenuatis, integerrimis aut obsoletissime crenulatis, subtus in axillis venarum barbatis eporosis; pedunculis pluribus brevibus crassis, fasciculato - congestis, unifloris; petalis lato - lanceolatis obtusis sepala ovata acutiuscula et scabriuscula triplo su- perantibus; disco 5 dentato, dentibus interne medio sta miniferis; filamentis brevissimis; antheris apice appendi- culatis. Folia majora plus quam semipedalia, in omnibus meis speciminibus varie corrupta. Pedunculi basi cicatri- cibus pluribus, forsan a bracteis delapsis provenientibus notati puberuli. Petala dorso scabriuscula, ut videtur al- bida. Appendices antherarum latae obtusae. Species hinc P. macrophyllae Wall., affinis sed petiolis ramulisque gla- bris, sepalisque ovatis brevibus, neque lanceolatis a des 342 eriptione recedit, illie P. sessili Lour. a qua iisdem fere nolis atque filamentis corolla multoties brevioribus, nee illam aequantibus discrepat. Habitat in insulis Philippi- nis. Cuming n. 1074. 2560. Pentaloba semigyrata Turez. glaberrima, foliis alternis petiolatis oblongolanceolatis, acuminatis, basi at- tenuatis, denticulatis, costa venisque numerosis elavatis; pedunculis axillaribus 2— 3 fidis, pedicellisque rugis ho- rizontalibus dense obtectis; calycibus, petalisque sepala - duplo superantibus glaberrimis (lacteis); filamentis 5, duo- bus dentibus disci carnosi dimidiati, tribus fundo floris insidentibus; antheris filamenta longe excedentibus, corol- la subduplo brevioribus. Haec species disco dimidiato ab omnibus mihi notis distinguitur. Insertio staminum in tri- bus speciebus propositis et in P. lanceolata Wall. varia, ita ut non congeneres illas credideris, nisi in proximo genere Alsodeia variationes adhuc majores observarentur. Fructus in omnibus ignotus et ad Pentalobas illas retuli solummodo propter stamina disco inserta. Java. Zoll. n. 2979. j j 9562. Exotanthera racemosa Turcz. Generis dubii, Al- sodineis affinis definitio: Calyx 5 partitus, laciniis aequa- libus. Corollae petala 5 aequilonga, exterius latius basi obtuse calcaratum, tria media subaequilata, interius an- gustius, unguiculatum, ungue ciliata. Stamina 5, inter- dum 6, hypogyna, in urceolum latere fissum, demum bi- partibile connata; antherae parvae ellipticae inappendieu- ‚latae (unde nomen), biloculares, loculis connectivi ma- jusculi dorso insertis, longitudinaliter dehiscentibus. Ova- rium uniloculare pluriovulatum. Stylus filiformis, stigma parvum, urceolatum. Fructus desideratur. Frutex ramo- sus foliis oppositis breviter petiolatis, basi attenuatis, api- ce in acumen obtusiusculum productis, supra glabris, sub- 343 tus pilis adpressis canescentibus, stipulis filiformibus pe- tiolo brevioribus, racemis axıllarıbus et terminalibus, e racemulis brevibus multifloris compositis, sepalis incano- pubescentibus, petalis in sicco rubicundis sepala aequan- tibus. — Bahia, Blanchet n. 3593. 2596. Drosera dichrosepala Turez. (Lamprolepis) pu- silla, foliis superioribus patentibus, inferioribus subrefle- ‘xis stipulisque albo-scariosis dense vestita; lamina folio- rum obovato-elliptica , dense praesertim margine piloso- glandulosa, petiolo inferne glabrescente parum breviore; scapis hirtellis; floribus in racemum spicaeformem appro- ximatis, breviter pedicellatis; calycibus obovato-ellipticis hirtellis obtusis, petalis (violaceis) duplo brevioribus; filamentis filiformibus albidis; stylis 5 tenuiter clavella- tis. Petiolus laminaque foli breviores quam. in affini Dr. scorpioidi Planch. Calyx inferne viridis, superne membranaceo rufescens. A Dr. barbigera etiam petiolis abbreviatis praeter alias notas recedit. Nova Hollandia. Drum. coll. V n. 284. 2604. Drosera Lobbiana Turez. (Ergaleium) caule simplici aut apice parum ramuloso; foliis radicalibus longe petiolatis rosulatis, transverse elliptieis, non pelta- tis, margine piloso-glanduliferis, medio glabris vel parce pilosis, caulinis sparsis petiolatis peltato - lunatis , longe ciliatis; sepalis oblongis acutis margine denticulatis gla- berrimis, petalis subduplo brevioribus; stigmatibus in lacinias numerosas clavulatas semel divisis. A Dr. lunata differt rosula foliorum radicalium in planta florente per- sistente , sepalis angustioribus parce denticulatis , neque ‚ fimbriatis atque stigmate aliter diviso. An tamen varie- tas? Singapore, Thom. Lobb. coll. n. 364. - 2611. Drosera platypoda Turez. (Ergaleium) usque ad inflorescentiam. simplex , foliis late obovato - spathulatis 344 non peltatis, supra glabris, subtus margineque piloso- glandulosis, in petiolum complanatum paulo longiorem nervosum decurrentibus, radicalibus rosulatis caulinis sparsis; racemis ad apicem caulis aggregatis; pedicellis calyce longioribus; sepalis oblongis acutis dorso punctu- lato-scabriusculis, petalis (in sicco) albis duplo breviori- bus; stylis capillaceo-multifidis. Caules basi ascendentes semipedales aut paulo altiores, estolonosi. Folia praeter rosulam radicalem interdum in parte inferiore caulis ap- proximantur et pseudoverticillum formant. Calyces 5—6 flori laxi, inferne interdum foliosi. Calyces fere glabri et nonnisi ad lentem fortiorem punctulato - scabriusculi apparent. — Nova Hollandia, Drum. V n. 281. 2612. Drosera filipes Turez. (Ergaleium) caule basi longe denudato, versus medium tecto folis sparsis longe petiolatis triangulari-obovatis, non peltatis, latere supe- riore ad marginem dense piloso - glanduliferis , in limbo glabris vel parce pilosis; petiolo filiformi patente, arcuato; racemis terminalibus in paniculam dispositis, peduneulis pedicellisque filiformibus; sepalis lanceolatis acuminatis glabris, margine piloso - glanduliferis, petalis duplo bre- vioribus; stylis ramoso - multifidis , laciniis capillaceis. Flores duplo majores quam in Dr. macrantha Endl. et Hügelii Endl., petala in sicco alba cum rubore, forte rosea; racemi basi nudi, supra medium divisi, pedicellis 3—4 unifloris, flore duplo vel triplo longioribus. Nova Hollandia. Drum. V n. 280. 2630. Parnassia subacaulis Kar. et Kir., etiamsi spe- ciminibus majoribus P. Turczaninowii Ledeb. non absi- milis, tamen diversa defectu constante foli caulini, laci- niis calycinis longioribus unguem petalorum fere duplo excedentibus. Appendices petalorum adhuc brevius divisi, 3 dentati dicendi, petiolus foliorum propter decurrentium 345 limbi subalatus, in P. Turczaninowii semper teretiuscu- - lus observatur. 2640. Polygala macrantha Turez. (Psychanthus) caule ramisque cano-pubescentibus; foliis plerumque oppositis, rarius (in eodem individuo) alternis, brevissime petiolatis ovato-oblongis acutis, junioribus puberulis, adultis glabris glaucis; alis acuminatis; petalis anticis bilobis: lobo po- stico lineari incurvo longissimo , anticum fere duplo su- perante. Accepi hane speciem a beato Zeyherio sub no- mine P. cluytioidis Burch. sed folia basi latiora ovato- oblonga, nec elliptica, fere omnia opposita et rami pube- scentes. Folia P. opposiüfoliae , sed duplo majora, flo- res etiam duplo majores et structura petalorum diversa. P. Meyeriana Presl. (P. oppositifolia Drege coll.) forma petalorum cum nostra conveniens differt foliis breviori- ‘bus exacte ovatis, ramisque glabris. P. glauca E. Mey. in eoll. Dreg. recedit pedunculis abbreviatis, vix calycem excedentibus, folis angustioribus, atque ramis glabris. 2649. Polygala calycina Presl. Hujus varietas foliis angustioribus linearibus invenitur in coll. Zeyheriana sub n. 61. In utraque rami foliaque margine plus minus pu- bescunt , petala anteriora indivisa aut superne denticulo aucta. 2654. Polygala microlopha Burch. foliis sessilibus par- vis et angustis lineari- lanceolatis planis vel concavis , glabris, superioribus ciliolatis , mucronulatis; racemis paucifloris in apice ramulorum confertis, pedicellis sepa- lorum exteriorum longitudine, alis obtusis vel acutiuscu- lis, petalis anterioribus bilobis, lobo superiore ovato brevi, quam inferius multoties breviore, lobo inferiore lineari , basi convoluto teretiusculo, carina breviter cristata. Huc pertinere videntur: P. microlopha Eckl. coll., P. ericae- folia ejusd. (ex parte) et P. pungens ejusd. Species di- 346 stinctissime a descriptione P. ericaefoliae DC. prodr.: re- cedit pedicellis flore semper multo brevioribus , neque longioribus a P. pungente ramis non pungentibus. P. ericae- folia Eckl. coll. (ex parte) foliis brevioribus recedit, sed | vix specifice distincta. P. acerosa E. Mey. a. in coll. Dreg. distinguitur floribus majoribus et alis obtusis. An varietas? P. acerosa b. E. Mey. ibid. diversa videtur species petalorum anteriorum lobo inferiore latiore et breviore plano, superiorem parum nec multoties supe- rante. Caeterum species hujus sectionis, phrasibus brevi- bus definitae , sine confrontatione cum speciminibus au- thenticis rite determinari non possunt. | 2667. Polygala ephedroides Burch. (P. genistoides р. ephedroides DC. prodr.) ad quam pertinere videntur P. ephedroides, spartioides et simplex Eckl. coll., P. ma- cra Drege coll. et P. leptophylla Zeyh. coll. caule plus minus ramoso, interdum simplici, crassiore et tenuiore, paucifolio ,. alis potius obovatis quam subrotundis atque petalis anterioribus apice rotundatis indivisis. P. geni- stoides Pois. «a. DC. prodr. (Sieb. fl. Cap. n. 39 et P. spartioides Drege coll.) petala apice emarginata habet, alas parum angustiores et folia praesertim in apice ramu- lorum copiosiora profert. — P. Garcini DC. fide speci- minum Eckloniani et Zeyherianorum n. 59, P. genistoidi simillima et nonnisi bracteis diutius persistentibus et si- mul cum petalis cadentibus, distinguenda. 2669. Polygala macra DC.? (P. erieaefolia Eckl. coll. ex parte) foliis sessilibus linearibus longitudinaliter. com- plicatis canaliculatis glabris mucronatis; racemis pauciflo- ris; pedicellis longitudine sepalorum exteriorum; alis ova- tis cuspidatis; petalis anterioribus late ovatis vel transver- se ellipticis integris ungue dilatato-complanato parum la- tioribus. Caulis vimineus simplex, apice tantum divisus. 347 Cum definitione P. macrae DC. quadrat, an sit vero haec species, comparatione cum speciminibus authentieis pro- bandum. 2671.. Polygala ciliatifolia Turez. (Psychanthus) foliis sessilibus linearibus rigide ciliatis mucronatis, costa me- dia elevata; racemis mullifloris; pedicellis approximatis elongatis florem superantibus; bracteis linearibus persi- stentibus; alis ovatis sepalisque cuspidatis; petalis ante- rioribus brevibus trapezoideis integris cum carina cum pe- talo inferiore concretis. P. macra Eckl. coll. non DC. prodr., nam a definitione hujus in omnibus recedit. An P. ericaefolia DC.? sed planta nostra folia etiam infe- riora ciliata habet, etiamsi ciliae foliorum | inferiorum breviores , alae in nostra ovatae in stipitem attenua- tae, neque ovales. Petala superiora inferioribus duplo breviora. Crista parva, sed major quam in P. micro- lopha. 2677. Polygala restiacea E. Mey. secundum specimina Dregeana est vera polygala, carina cristata donata, ramis filiformibus distinctissima, planta homonyma vero coll. Ecklonianae ad Muraltias spectat. 2681. Polygala Zablotskiana F. et Mey mss. (Polyga- lon) a P. supina Schreb. differt foliis floribusque majo- ribus, foliis oblongo-lonceolatis acutis vel acuminatis, se- palisque exterioribus valde inaequalibus. Capsulam P. su- pinae (Tauricae) non vidi, in P. Zablotskiana late alata emarginata, venis alarum pluribus parallelis prope mar- ginem bifurcatis et anastomosantibus. In Persiae prov. Astrabat lecta est a cl. Karelin et Zablotski. 2683 — 2684. Polygala supina Screb. a speciminibus meis Taurieis diversa est planta homonyma a celeb. Bois- sier in rupibus Cassii et Libani lecta babitu valde laxo, foliis majoribus utrinque attenuatis, racemis paucifloris, 348 alis obtusis, floribus majoribus. Capsulae in hac irregu- lares, ala angusta cinctae. | 2708. Polygala obtusata DC.? et 2709. Polygala e Ma- scate Aucher Eloy n. 4204. A. Planta Aucheriana ad de- finitionem P. obtusatae magis accedit ac specimen Schim- perianum ex Arabia felici n. 782, quod pro vera P. ob- tusata declaravit ill. Alph. de Candolle in Linnaea XXV. .p. 573. Recedit planta Schimperiana, (a qua non diffe- runt specimina numerosa a cl. Seb. Fischer in Aegypto lecta n. 44. et Kotschyanum fl. Aeth. in monte A. Cool. n. 40.) a definitione caulibus erectis, simplicibus vel ra- mosis, aut si caules e radice plures. lateralibus adscen- dentibus, foliis non obtusissimis, sed apice plus minus acu- tatis, racemisque laxis multifloris. Unde,valde suspicor quod sub n. 782. duae species fuerunt distributae. 2716. Polygala toxoptera Turez. (Blepharidium) annua, caule basi divaricatim ramoso vel simplici, ramisque te- retibus apice pubescentibus; foliis alternis brevissime pe- tiolatis, utrinque. attenuatis acuminatis vel apice obtusius- | culis, margine revolutis, glabris aut parce pilosis, sub- tus pallidioribus; racemis supra axillaribus 5—1 floris, folio multotis brevioribus, alis glabris falcatis utrinque acuminatis, capsulam late obcordatam marginatam glab- ram, ad suturam pubescentem ciliatamque, parum exce- dentibus. Java aut Sumatra Góring coll. 2. n. 2. 2718. Polygala eutaxioides Turcz. (Clinclinia) caule de- cumbente tereti puberulo, ramoso, imo ramosissimo; fo- liis subsessilibus sparsis linearibus, obtusiusculis, margi- ne subrevolutis, supra punctulatis, subtus rugosis; race- mis terminalibus, demum laxis 10 — 25 floris, floribus breviter pedicellatis, alis obovato-oblongis obtusis; eap- sula. oblonga tenuiter marginata; vix emarginata, minute bicorniculata; seminibus ellipsoideis pilosis carunculatis: 349 carunculo in arıllum membranaceum, profunde bilobum, semina superantem, expanso. Rami 21—5 poll. longi, fo- liorum petiolis brevissimis, vix conspicuis. Alae in sicco videntur albae, corolla rubicunda carina cristata, stami- na a medio libera, stylus apice clavatus, concavus, obli- que truncatus. Species ad brevem diagnosem P. gnidioi- dis accedit, at racemi in nostra ad minimum 10 flori et rami non digitales. Valparaiso, in coll. Chilensi Bridge- siana. 2730. Polygala leptandroides Turez. (Timutua) caule subpentagono scabro, apice subramoso; foliis breviter pe- tiolatis verticillatis sparsisque basi attenuatis, longe acu- minatis subundulatis crenulatis, glabris, subtus pallidio- ribus, imis rhombeo-ovato, caeteris cuneato- lanceolatis; racemo spicato laxifloro oppositifolio, longe pedunculato, floribus parvis breviter pedicellatis, alis obovatis obtusis, carina cristata, capsulaque (immatura) obcordata longio- ribus. Folia vel ternatim verücillata, mox inferne et su- perne geminalim approximata aut sparsa, praeter infima, sesquipollicaria. In statu Chiapas Mexici alt. 5000 ped. Linden n. 173. 2741. Polygala inaequiloba Turez. (Timutua) annua mul- ticaulis humilis, caulibus puberulis, lateralibus adscen- dentibus; foliis radicalibus et caulinis inferioribus petio- latis cuneato - obovatis obtusis, superioribus lineari - lan- ceolatis linearibusve sessilibus basi attenuatis, acutis vel acuminatis glabris; racemis elongatis laxis, pedicellis se- palis brevioribus, florentibus erectis, fructiferis cernuis: alis ovalibus obtusis carinam superantibus; capsula ob- cordata glabra inaequiloba parum brevioribus; seminibus nigris punctato-asperis, arillo diphyllo carilaterali. Radix tenuis simplex, caules 2—3 pollicares, alae roseae dorso nervo viridi percursae, semina non villosa, ut in pleris- 350 que congeneribus, sed punctis elevatis exasperata. In mon- te Orizaba Mexici, alt. 5000 pedum, Galeotti n. 877 bis. Habitus P. amarae Linn. 2744. Polygala paludosa St. Hil. An etiam in Capite bonae spei crescit, fide speciminis Dregeani, sub nomine P. gracillis S. Mey. distributi. 2796. Polygala angustifolia H. B. K.? Cuba prov. de St. Jago, in savannis Saltadores. Linden n. 1704 cum definitione Candolleana in omnibus quadrat, sed cum nec flores neque fructus ibi descripti, iconem vero Kunthia- nam mihi consultare non licuit, dubia. Flores purpurei, alae cuneato-obovatae carinam ecristatam capsulamque parallelogramam paulo superantes. Semina dense retror- sum pilosa cylindrica, carunculo majusculo semicirculari 3 denticulato, arillo nullo. Habitus Linariarum. 2757. Polygala Quitensis Turcz. (Senega) annua, caule erecto tereti ramoso puberulo; foliis sparsis sessilibus li- nearibus , utrinque aítenuatis , margine subrevolutis sca- briusculis , inferioribus plerumque sub anthesi delapsis , interdum verticillatis minoribus; racemis terminalibus oblongis laxifloris, floribus in pedicello, demum cernuis, alis ellipticis obtusis carina ecristata parum, capsula ellip- . tica glabra sesquies brevioribus; seminibus cylindricis retrorsum pilosis, carunculo parvo, arillo utrinque bi- partito. Radix exilis fibrosa, caules fere semipedales , flores rosei, pedicellis sepalis subaequantibus. In re- publica Quitensi prope Ibarra. Jameson n. 669. 2758. Polygala Caripensis Turez. (Senega) annua . glabra, caule simplici vel prope basin ramulis sterilibus aucto , folis sparsis , imis interdum oppositis, lineari- lanceolatis utrinque acuminatis; floribus sessilibus in ca- pitulum terminalem conicum densissime collectis , . alis | latissimis saepe nigro-punctatis, nervo medio convexo in 351 cucullum expanso, carina ecristata capsulaque ovata longioribus; seminibus obovatis reverso-setosis, caruncu- latis, arıllo diphyllo. Herba semipedalis et paulo altior, flores dicuntur violacei. Venezuela, in provincia Cuma- nensi, prope Caripe alt. 3000 ped. Funck et Schlim n. 110 bis. 2762. Polygala e Bahia Blanch. sine num. specimina foliis ut plurimum delapsis , caulibus diffusis ramosis , puberulis pedunculis axillaribus racemosis, folis (paucis persistentibus) ovatis utrinque modice attenuatis, juniori- bus pilosis, adultis fere glabris, floribus lilacinis, sepalis exterioribus in unicum bifidum concretis , alis obovatis , capsulis glabris , seminibus cylindrieis dense retrorsum villosis, carunculo majusculo donatis exarillatis. Sepalum tertium acuminatum uncinatum. 2764. Polygala pulchella Schlehtd? Xalappa Galeotti n. 879 alt. 4000 ped. Folia in duobus speciminibus no- stris. non omnino similia, in unico angustiora oblongo- lanceolata, in altero ovata vel ovato - lanceolata. Cum hoc ultimo conveniunt specimina Lindeniana pr. Mirado- res alt. 3500 ped. lecta, sub n. 174. Caulis in uno sesquipedalis , in caeteris rami tantum adsunt. Cum de- scriptione Schlechtendahliana satis congruunt. Sepala li- neari-lanceolata, exterius canaliculato-complicatum. Alae obovato-oblongae obtusae carina ecristata breviores. Pe- tala membrana cohaerentia, lateraria oblonga breviora, carina obtusa galeam aconiti vel pedicularidis referens. Stylus filiformis inflexus , stigma capitellatum. Capsula orbiculari-obcordata hispidissima. Semina immatura. 2774. Salomonia oblongifolia DC. Specimina Singapo- rensia e coll. Th. Lobbii sub n. 300 et Canarana Met- ziana sub nom. Polygalae Canaranae Miq. et P. Arnot- tiana Miq. missa. M 4. 1854. ! 24. 332 2775. Salomonia ramosissima Turez. glabra, caule ramosissimo , foliis breviter petiolatis et subsessilibus oblongis acutis ciliatis; racemis elongatis laxiusculis longe pedunculatis. Flores quam in praecedente paulo minores, caeterum simillimi, capsulae longe ciliatae. In provincia Hocos merid. insulae Luzon. Cuming n. 1118. 2780. Comesperma paucifolium Turez. Eucomesperma?) caule fruticoso erecto ramosissimo glabro, ramisque sul- cato-angulatis; foliis paucis parvis linearibus patulis, ra- cemis laxifloris , pedicellis florum longitudine; | bracteis lateralibus minutis cito cadentibus , media lineari duplo longiore , diutius persistente; sepalis tribus ovatis, alis unguiculatis ovatis plus quam duplo brevioribus; stami- nibus monadelphis apice longe liberis. Ovarium longe stipitatum; emarginatum, sepala fere stipitis alarum lon- gitudine. Ambigit inter Eucomespermata et Isocalyces. Nova Hollandia occidentalis. Gilbert coll. n. 86. 2185. Comesperma spathulatum Turez. (Isocalyx) her- baceum, caule erecto simplici glabro, vel inferne parum ‚ pubescente; folus glabris, caulinis inferioribus spathulatis acutiusculis margine revolutis, superioribus sublinearibus, summis setacels raris; racemo simplici, pedicellis. florum longitudine, bracteis caducissimis; sepalis coloratis obtu- sis alas aequantibus. Habitus Stackhousiarum. Sepala pallide, alae et carina intense coeruleae. Capsula imma- tura longe stipitata. Cum priore. Gilbert n. 88. 2788. Comesperma selaginoides Turcz. (Disepalum ) glabrum. foliis confertis linearibus plauis acutiusculis; floribus racemosis confertis, pedicellis flore duplo brevio- ribus, bracteis acuminatis, lateralibus media multo latiore sesquies brevioribus, sub anthesi deciduis; sepali antici, breviter emarginati lobis obtusis, carina in apice clauso egibbosa alis breviore. Affinis C. aemulo Steud., sed 393 praeter notas indicatas etiam colore florum pallidiore forte albo dignoscitur. Caules basi et apice ramosi. Nova Hollandia. Drum. coll. Ш n. 215. Genus Muraltia in sectiones duas commode dividitur. Prima Eumuraltia dicenda, complectitur majorem partem specierum, et habet folia plerumque fasciculata, in paueis speciebus cum solitariis mixta, rarius omnia solitaria flores sessiles aut subsessiles, sepala subaequalia, petala postica inter se concreta , apice tantum libera , biloba. Altera sectio habitu peculiari gaudens atque foliis semper sparsis solitariis, floribus manifeste pedunculatis, in non- nullis pedunculo florem superante , sepalis duobus inte- rioribus exteriora duplo aut subduplo excedentibus , sed ejusdem consistentiae et petalis semper minoribus , peta- lisque posticis liberis, basi tantum cum vagina concretis. Rami et ramuli 4 primarum specierum debiies elongati , in duabus ultimis rami rigidi et ramuli etiamsi tenues sed breves. Capsula quadridentata, bilocularis, seminibus cylindricis pilis reversis albis obsitis, carunculo magno, donatis. Sectio forsan generice distinguenda, media inter Polygalam et Muraltiam, floribus fere prioris et fructibus hujus praedita. Nomine Psilocladi salutavi, propter ramos vel ramulos graciles. | 2805. Muraltia obovata DC.? M. obovata in coll. Dreg. et sub n. 72. in eoll. Zeyheriana. Dubia propter folia pleraque. mucronulata. 2814. Muraltia Zeygeri Turez. (Cumuraltia) ramis pu- bescentibus, foliis lanceolatis acutis mucronatis glabris aut subtus ad costam et margines pilis vagis molliusculis ve- _stitis, solitariis vel fasciculatis et tunc foliis externis duplo minoribus; floribus axillaribus subsessilibus, petalo supe- riore inferioribus subduplo breviore, basi gibboso inflato, apice bilobo. M. aspera differt a nostra foliis longioribus 24° 354 punctis elevatis exasperatis, floribus majoribus et petalo superiore aequaliter arcuato non vere gibboso, M. dumo- sa E. et Z. foliis multo magis villosis et petalo superio- re fere rectilineo, minus profunde emarginato. In Drege Vergl. (el. Cap. ad M. obovatam DC. trahitur, at haec ramos glabros et folia obtusa habere dicitur. 2815. Muraltia rubicunda Turez. (Eumuraltia) ramis atrorubentibus glabris punctatis, ad lentem subtilissime puberulis; foliis fasciculatis linearibus crassis planiuscu- lis, muticis aut brevissime mucronulatis, glabris aut vage pilosiusculis, saepe incurvis; floribus axillaribus sessilibus, sepalis acutiusculis, petalo superiore carina vix breviore, prope basin inflato bilobo. Colore ramorum primo aspectu dignoscitur. Fasciculi foliorum circa caulem congesto - verticillati. Prostat in collect. Capensi Eczloniana sub de- signatione Polyg. 5. 117. 11. Capsulae cornua ipsa cap- sula parum breviora. 2821. Muraltia laxa E. et Z. a phrasi Candolleana jam foliis fasciculatis neque solitariis differt, M. dumosae E. et Z. affinis et forte ab illa non differt. M. laxa DC.? in Drege coll. definitioni M. laxae non repugnat et for- te vera. 2822. Muraltia condensata Turez. (Eumuraltia) ramu- lis tenuiter puberulis, dense foliosis et floriferis, basi nu- dis cicatrisatis; folus fasciculatis lineari-lanceolatis planis obtusiusculis, breviter et recte mucronulatis glabris sub- ciliatis; floribus axillaribus sessilibus; sepalis brevibus ob- tusis, petalo superiore egibboso, profunde bilobo, 'cari- nam subaequante; capsulae quadricornis cornubus capsula sub brevioribus. Caulis ramique vitellini. Florum stru- ctura M. mixtae DC. a qua tamen differt foliis brevio- ribus et latioribus obtusiusculis abrupte mucronulatis ne- que acuminatis, id est sensim in aeu men mucronulatum 399 abeuntibus. M. mixta Drege coll. Cap. (ex parte) non DC. 2823. Muraltia longicuspis Turez. (Cumuraltia) ramu- lis villosis, foliis fasciculatis lineari-triquetris, incurvis, acuminatis longeque mucronatis: mucrone rectiusculo, pu- berulis, ciliatis; floribus axillaribus sessilibus, sepalis acu- tis inaequalibus, majore dimidium floris attingente, petalo superiore recto inferiores aequante; capsulae cornubus 4 ipsius longitudine. Cum praecedente mixta. 2828. Muraltia virgata Burch. et 2829. M. linophylla Burch. Sepala in utraque acuminata, sed in priore bre- viora et tenuioris substantiae, an ergo planta ab Ecklonio et Zegherio pro M. linophylla Burch. determinata sit ea- dem cnm Burchelliana? Flores in priore majores, petalo superiore carinam superante, profundius bilobo; in poste- riore petalum superius carina paulo brevius. 2832. Muraltia ciliaris DC. Specimina Sieberiana fl. Cap. n. 38. et unicum a beato Zeyher acceptum a Dre- geano n. 7252 et ab Eckloniano differunt folii latioribus. An M. ciliaris р laxa DC.? Fructus desiderantur. M. fas- ciculata E. et Z. coll. en etiam DC. prodr. n. 94.? for- san eadem cit cum speciminibus angustifoliis supra cita- tis, at foliorum ciliae longiores. An haec est vera M. ci- liaris DC.? 2835. Muraltia pauciflora DC. (Psilocladus) M. et Po- lyg. pauciflora coli. Ecklon. et Dreg. atque Polygala re- stiacea Eckl. coll. non Drege glabra a basi ramosissima, caule ramisque saepe valde elongatis tenuissimis, tereti- bus vel superne subangulatis; foliis subulatis marginibus plerumque arcte involutis, mucronatis; pedunculis axilla- ribus solitariis unifloris filiformibus, flore longioribus; pe- talis posticis carinam excedentibus, appendicibus ejus su- peratis; capsulis 4 dentatis. Specimina Eckloniana sub Pol. 356 pauciflora missa, reliquis humiliora et minus ramosa sunt, caeterum non differunt. Capsula glabra ovato-oblonga com- pressa. Semina cylindrica pilis reversis albis dense ve- stifa, caruneulo magno, arillo ad marginem semen cin- gentem reducto. 2836. Muraltia angulosa Spr. ined. (Psilocladus. Speci- men cum beato Zeyherio communicatum) caule prope col- lum diviso in ramos elongatos angulatos, parce ramulosos aut simplices; foliis linearibus planis, inferioribus apice callosis, superioribus recurse mucronatis; pedunculis axil- laribus solitariis unifloris, filiformibus, florem superanti- bus; petalis posticis fere longitudine appendicum carinae. 2837. Muraltia viminea Turez. (Psilocladus) M. bre- vicorun Drege coll. non DC. Glabra vel superne laxe pubescens, caule tereti ramosissimo, ramis ramulisque sul- catis vel subangulatis; folus brevibus sublinearibus, dor- so convexiusculis, facie concavis, puncto calloso termina- tis; pedunculis axillaribus 1—2 floris sepalis exterioribus brevioribus, abortu foliorum superiorum in apice ramo- rum glomeratis; sepalis carinatis; petalis posticis fere lon- gitudine appendicum carinae; capsula 4 dentata, semini- bus oblongis compressis vix puberulis, carunculo magno, expanso in arillum diphyllum, foliolis linearibus semen superantibus. Caulis ramique nigricantes, folia atroviren- tia. M. brevicorun DC. mihi ignota, diversa a nostra vi- detur floribus sessilibus foliisque basi tuberculatis. 2838. Muraltia leptorhiza Turez. (Psilocladus) M. fili- formis E. et Z. ex Drege Vergl. Zeyher coll. n. 1948. non DC. Radice tenui, forsan annua, caule pauci rameo, ramisque tenuibus elongatis teretibus striatis glabriuscu- lis; foliis lineari-subulatis subtrigonis mucronatis; pedun- culis axillaribus solitariis, interdum binis unifloris, sepa- lis externis brevioribus; sepalis-carinatis; petalis posticis 397 longitudine appendicum carinae; capsula 4 cornuta, cor- nubus capsula plus duplo brevioribus, seminibus ellipsoi- deis compressis parce pilosis, carunculo majusculo, arillo nullo. 2839. Muraltia sprengelioides Burch.? (Psilocladus) Zeyh. coll. n. 1499. Glabra, ramis divaricatis rigidis, apice nu- dis inermibus, ramulis angulosis gracilibus; folus solita- ris lineari - lanceolatis, rameis linearibus mucronulatis; floribus axillaribus solitariis pedunculatis, pedunculo ca- lycis longitudine; capsulae cornubus 4 ipsa duplo brevio- ribus, seminibus ignotis. — Paucos flores et fructus vidi in specimine unico. 2840. Muraltia rigida E. Mey. in Drege coll. Cap. (Psilocladus) glabra, ramis divaricatis rigidis brevibus, ramulis novellis gracilibus; foliis lineari-lanceolatis pla- nis- muticis aut brevissime mucronulatis; pedunculis axil- laribus solitariis unifloris calycis longitudine; sepalis cari- natis interdum herbaceis; petalis posticis appendices cari- nales aequantibus; capsula 4 dentata, seminibus........ Capsulas numerosas, ex aspectu maturas dissecavi, sed semina semper casu quodam abortiva vidi. 2847. Monnina cladostachya Turez. Fruticosa , ramis tomentellis, foliis oblongo-ellipticis, subellipticisve brevi- ter acuminatis, basi parum attenuatis, nitidulis, utrinque (ad lentem) pilis brevissimis obsitis; racemis densis ova- tis in corymbos et his in paniculam terminalem collectis; bracteis inaequilatis pedicellum aequantibus, carina inap- pendiculata. Bracteae acutae, cum pedunculis pedicellis- que. pilis subramosis tectae, exterior ovata plana, latera- les angustiores complicatae. Flores albi odorati. Sepala obtusa glabra ciliata. Alae unguiculatae , obtusae , basi ciliolatae. Petala postica spathulata carina parum breviora. Stamina 8 monadelpha, vagina latere fissa barbata, fila- 398 mentis filiformibus glabris, antheris poro unico infra apicem hiantibus. Stylus incurvus , stigmate incrassato. Fructus desiderantur. E definitione M. paniculatae Bth., huic affinis videtur, at bracteae multo breviores, Vene- zuela, provincia Caracasana, prope la Guayra Funck n. 374, Galeotti ibid. n. 469. Specimen Funckianum prope Porto Cabello lectum n. 758 recedit foliis angu- stioribus , bracteis pedicello fere duplo brevioribus et panicula ampliore, forsanque specifice diversum. Genus mihi parum notum, propter species fere omnes in collec- tionibus indeterminatas et fructibus in plurimis deficienti- bus, in sectiones propositas dividere non potui. 2867. Securidaca obcordata Turez. fruticosa glabra ramosissima, extremitatibus subscandentibus; foliis brevi- ter petiolatis sparsis parvis obcordatis; racemis laxifloris; carina apice in appendicem undulato - dentatam reflexam desinente, petala longitudinaliter plicata obtusa superan- te. Species distinelissima ramis nuxerosis intricatis folio- rumque dimensione et forma, quae cum petiolo 3—4 lin. longa. Antherae rimis duabus terminalibus ad medium hiant. Fructus ignotus. In monte Liban insulae Cubae alt. 4000 ped. Linden n. 1837. 2869. Securidaca elliptica Turcz. fruticosa volubilis , caule ramisque сапо - pubescentibus; folus ellipticis basi rotundatis obtusis, interdum mucrone calloso terminatis, . utrinque sparse pilosis; racemis laxifloris; alis glabris, carinae appendicibus undulato - dentatis petala postica longitudinaliter plicata superautibus. Folia parva semi- pollicaria. Ad S. hebecladam DC., e descriptione hujus, accedit at folia minime lucida, non solum ad costam venasque sed utrinque per totam superficiem pilis brevi- bus tecta. Fructus ignoti. Insula Cuba, alt. 3500 ped. Linden n. 2037. | 359 2872. Securidaca decora Poepp. et Endl. Specimen floriferum in prov. Meridensi, prope San Cristoval lectum (Funck et Schlim n. 1458) ramis foliisque ad Amussin convenit cum Poeppigiano Peruviano fructifero. 2873. Securidaca dasycarpa Turez. volubilis ramis pubescentibus; foliis ovatis vel ovato-ellipticis acutiuscu- lis, basi rotundatis coriaceis , reticulatis , utrinque pilis brevibus vestitis, subtus pallidioribus; racemis elongatis ramosis laxifloris, paniculam amplam formantibus; sepa- lis basi puberulis, alis glabris, ciliolatis, carinae appen- dice undulato- dentata, petala postica obovato -spathulata superante; fructu obovato venoso-rugoso pubescente, praeter alam apicalem magnam alula longitudinali angu- sta, apice denticulo aucta et cum ala majore concreta praedito. Sepala exteriora obtusa submarginata alaeque ciliolatae. Carina intus puberula, margine, praesertim inferne ciliolata. Petala postica extus glaberrima , intus prope basin pilosiuscula. Folia majora fere sesquipolli- caria. Flores e schedula roseo-purpurascentes. Nova Gre- nada , prope St. Martham Funck n. 457. Huic affine specimen florens Galeottianum , n. A08 in eodem loco lectum , folis majoribus 21 pollicaribus , supra, nervo medio praetermisso, glabris, subtus pilis brevibus vesti- tis , superioribus oblongo - lanceolatis. Cum flores et ex parte folia ejusdem formae sunt et fructus deficit cum Funckiano conjunxi. 2875. Securidaca atropurpurea Turez. volubilis, ramis tomentosis, foliis ovatis vel oblongo-ovatis acutiusculis, basi rotundatis, supra nitidis pilosis, subtus dense pube- scentibus; racemis densis subpyramidatis; sepalis omnibus obtusis, exterioribus dorso - pubescentibus; alis obovato- oblongis unguiculatis , glabris, in nervo medio plus mi- nus puberulis, carina glabra, superne denticulata emar- 360 ginata, denticulo obsoleto in emarginatura, petala postica fere linearia superante. Folia 24 poll. longa, petiolata, eximie reticulata. Pili foliorum, calycis et alarum flavi- cantes. Alae et petala atropurpureae. Petala-postica li- nearia versus apieem parum dilatata, in parte libera glabra, tubo ad suturas piloso. Fructus ignoti. Nova Grenada, prope la Baya, alt. 8600 ped. Funck et Sehlim n. 1696. : ‚ 2876. Securidaca polylopha Turez. erecta? ramis pube- scentibus; folis lanceolatis basi attenuatis, coriaceis, reticulatis, acutiusculis, supra pilis brevissimis raris ad- spersis , adultis fere glabris , racemis brevibus sublaxi- floris; sepalis omnibus obtusis, exterioribus dorso pube- rulis; alis glabris eciliatis, exteriore latiore , saltem in alabastro sessili, interiore brevissime unguiculato; carina appendiculata petala postica spathulata superante; fructi- bus praeter alam terminalem magnam cristis 4—5 obtuse dentatis praeditis. Folia 12—13 lin. longa, petiolo bih- neali, costa in facie impressa, venis prominentibus. Pe- tala postica obtusa integerrima. Species ab omnibus mihi nota fructuum forma diversa. In Brasilia loco non indi- cato et collectore mihi ignoto. 2877. Securidaca affinis Bernh. in Kappl. coll. Surinam. n. 1407 a. Erectiuscula, ramis pubescentibus, folis ovali- bus obtusis, basi rotundatis aut parum attenuatis. supra pilis brevibus rarioribus, subtus densioribus mollibus ve- stitis, racemis brevibus sublaxifloris, sepalis obtusis pilo- sis, alis obovatis vel obovato-oblongis unguiculatis cilia- tis et in nervo medio pilosiusculis , carinae appendice dentato-ciliato, petala obovato-spathulata subplicata exce- dente. Affinis videtur S. pubiflorae Bth. 9883. Securidaca corymbosa Turez. Erecta, ramis pu- bescentibus, dichotomis; foliis ovatis breviter acuminatis, 361 supra glabris lucidis, subtus molliter pubescentibus; co- rymbis in apice caulis et ramorum paniculatis, peduncu- lis inferioribus flores duplo superantibus, superioribus eos- dem aequantibus; sepalis pubescentibus obtusis; alis bre- vissime unguiculatis oblongis divaricatis glabris; carinae nt maximo dentato petala postica linearia, apice dilatata subaequante; fructibus praeter alam terminalem magnam alula longitudinali angusta, apice glandulosa prae- ditis. Stylus. et antherae generis. Prov. Pangasanan in- sulae Luzon. Cuming. n. 1031. 2889. Krameria didimetldrü Turez. caulibus virgatis apice tantum ramosis et-pilosis; foliis sparsis sessilibus lineari-lanceolatis, utrinque acuminatis inferioribus gla- briuseulis, superioribus pilosis, floralibus diminutis bra- cteiformibus, pedunculum florum inexpansorum superan- . tibus, post anthesin duplo brevioribus; sepalis adpresse pilosis petala superantibus; petalis duobus carnosis trun- eatis tertio e tribus conflato plus quam duplo breviori- bus; staminibus 4 basi laeviter cohaerentibus. Petala ma- jora 3, ungue fere lineari, apice rhombeo-hastata, primo in unicum conflata, demum apice libera evadunt. Fila- menta libera cylindrica crassa, inaequalia, majore cum minore per paria approximatis, antherae ejusdem erassi- tici apice poris duobus dehiscentes et connectivo promi- nulo cuspidatae. Ovarium pilis adpressis dense vestitum. Piauhy, Gvyaz et caet. Brasiliae. Gardner n. 3584 Ordinem Tremandracearum secundum sagacissimas inve- stigationes amic. Steetzii (die Familie der Tremandreen und ihre Verwandschaft zu den Lasiopetaleen. Hamburg 1853.) multo magis Lasiopetaleis quam Polygaleis affinem, hie omisi et post Byttneriaceas inerui. 2903. Sollya parviflora Turez. caulibus inferne gla- bris, superne cum ramis inflorescentiaque patentim pilo- 362 sis; foliis inferioribus oblongo - ellipticis punctis elevatis asperis, pilosisve superioribus linearibus; cymis subtriflo- ris vel pedunculis unifloris; baccis carnosis. Pubescentia hujus plantae valde variabilis, saepe folia proxime sita. et pedicelli ejusdem cymae mox glabri, mox pilosi. Flores quam in Sol. heterophylla duplo minores, sepalis subcom- plicatis angustioribus longius acuminatis. Antherae basi longe bifidae, lobis conniventibus, filamento longiores. _ Ovarium pilis dense tectum, stylo triplo longius. Baccae fusiformes pilosiusculae, stylo mucronatae, biloculares. Semina numerosa, in loculis biserialia, globosa, in pulpa nidulantia, punctato aspera. Species propter fructum bac- catum forsan ad Pronayas referenda, at habitus et anthe- rae omnino Sollyae heterophyllae, quae etiam fructum sub- carnosum habet. Nova Hollandia. coll. IV. n. 99. et V. n. 238. 2904. Xerosollya Gilbert Turez. Calyx 5 phyllus, se- palis ovatis subaequalibus. Petala 5 hypogyna sepalis al- terna, in unguem angustata, obovato-oblonga, stellatim patentia. Stamina 5 hypogyna, petalis alterna conniven- tia, filamenta subulata, antherae biloculares introrsae, ri- mis infraapicalibus hiantes. Ovarium oblongum unilocu- lare. Stylus brevis, stigmate subcapitellato. Capsula sicca compressa lanceolata, utrinque acuta, bivalvis, unilocu- laris, seminibus obovatis vel sublenticularibus glabris ni- tidis numerosis, ad hilum carunculatis, suturis affixis. Genus a Sollya capsulae consistentia et structura sufficien- ter distinctum. Habitus Sollyarum, sed tota planta gla- berrima. Specimina plurima inter se convoluta et valde intricata, pedunculis axillaribus unifloris, folia linearia angustissima subtrinervia triplo superantibus, petalis in. sicco albis tenuiter reticulatis, fructus forma siliquis Sme- — lowskiarum simillima. Nova Hollandia. Gilbert n. 43. 363 9908. Pronaya sericea Turcz. caule volubili, ramis rectis, foliis brevissime petiolatis linearibus, basi obtusis, apice acutiusculis callosis, margine revolutis utrinque ad- presse pilosis, rameis minoribus sericeis; floribus termi- nalibus 1—3 subumbellatis pedunculos parum superanti- bus; calycibus sericeis e basi latiore longe acuminatis; petalis late unguiculatis oblongis, acuminatis, sepala du- plo superantibus. Petala alba, ungue lineari, ipsis paulo angustiore, marginibus revoluto; filamenta tetragono - su- bulata quadrisulcata, cuspidata, antheris multo longiora; antherae ellipticae, basi bilobae, in emarginatura apici filamenti affixa. Ovarium cylindricum sericeum, stylo cras- siusculo stigmateque punctiformi terminatum. Fructus de- siderantur. Nova Hollandia. Drumond. IV. n. 97. — 2909. Pronaya speciosa Endl.? In omnibus cum des- eriptione quadrat praeter petala, in nostra oblonga acu- minata in unguem linearem latum abeuntia. An propria species? Nova Hollandia. Drum. IV. n. 98. 2911. Pronaya latifolia Turez. glabra, ramis volubi- libus; foliis alternis oblongo-ellipticis, basi parum atte- nuatis, acutiusculis vel obtusis, interdum emarginatis, mu- cronulatis vel mutieis, ramealibus superioribus oppositis; pedunculis e dichotomia foliorum oppositorum subternis flore brevioribus et cum flore foliis superatis; sepalis ova- tis acutis, petalis linearibus apice dilatato-spathulatis tri- plo brevioribus; filamentis antheras ovato-oblongas duplo excedentibus; stylo brevi recto; fructu carnoso cylindrico, intus pulposo mucronato. Flores primo albi vel lutei, dein coerulescunt. Dehiscentiam antherarum in floribus semi- corruptis observare non potui. Stylus initio conicus, po- - stea in formam cylindrieam vergens, stigmate apice trun- cato in tubulum in stylum decurrentem. Ovarium cylin- dricum villosum. Bacca matura glabra. Semina lenticula- 364 ria compressa, in loculis biseriata. Nova Hollandia. Drum. V. n. 240. 2912. Pronaya lanceolata Turez. giabra, ramis paten- tibus non volubilibus; foliis alternis lanceolatis, utrinque attenuatis, junioribus subtus pilosiusculis; pedunculis axil- laribus solitariis ramosis 3 floris; fructibus cylindrieis car- nosis, intus pulposis, stylo mueronatis. Flores ignoti, ergo quo ad genus dubia, pedunculi interdum ex axillis folio- rum minorum nascuntur et tune folia fere aequant. Bac- cae pilosae. Semina compressa lenticularia vel subangu- lata punctulata, in loculis biseriata. Nova Hollandia oc- cidentalis. Gilbert. n. 66. À 291%. Cheiranthera filifolia Turez. glabra, caule ra- moso , ramisque rectis erectiusculis; folis subsessilibus tereti - filiformibus mucronalis rugosis; floribus in apice ramorum 3—% umbellatis, pedunculos aequantibus; sepa- lis basi subgibbosis oblongo-lanceolatis acutis triplo bre- vioribus quam petala oblonga acuminata, basi breve angustata; antheris linearibus prope apicem recurvum poris oblongis dehiscentibus, filamenta brevissima multo- ties superantibus. Ovarium scabriusculum oblongo -ellip- ticum stylo filiformi subflexuoso terminatum, biloculare, multiovulatum , ovulis in loculis biserialibus. Capsula immatura carnosula , forma оуаги. Ch. lineari similis , foliis duplo brevioribus teretibus , floribus minoribus , praesertim vero antherarum figura et proportione ad fila- menta omnino disüncta. Nova Hollandia. Drum. IV п. 94. 2917. Marianthus purpureus Turez. glaber, ramis lon- gis volubilibus, foliis alternis lineari-lanceolatis utrinque attenuatis mucronulatis integerrimis, margine subreyolu- tis, rameis summis interdum oppositis; pedunculis aut ex dichotomia foliorum oppositorum nascentibus aut laterali- 365 bus, si ramus e dichotomia oritur, solitarus 3—5 floris; sepalis lanceolatis acutis, dorso puberulis, ciliolatis; pe- talis angustis a basi ad apicem sensim dilatatis abrupte acuminatis, sepala multoties stamina parum excedentibus; ovariis glabris stylo filiformi, apice incurvato, superatis. Fructus ignoti. Folia circiter bipollicaria , 21 lin. lata. Petala purpurea 7—8 lin. longa, striis longitudinalibus picta. Nova Hollandia. Drum. IV n. 96. , 2918. Oncosporum villosum Turez. ramis ramulisque rectis patenübus , molliter villosis; folis solitariis. aut fasciculatis sessilibus ellipticis vel obovato-ellipticis acu- tiusculis ad nervum. medium marginesque villosis; pedun- culis ramulos terminantibus aut e fasciculo foliorum or- tis, solitarius unifloris; sepalis subulatis pilosulis; petalis linearibus ad apicem dilatatis, sepala duplo superantibus; antheris ovatis filamentis duplo brevioribus; capsula sub- globoso - didyma glabra. Folia majora bilinealia. Flores coerulei. Capsula bilocularis, loculicide bivalvis, semina in loculis septo adnata biserialia , angulata , punctulata. Nova Hollandia. Drum. coll. V. n. 242 cum specie se- quente mixta. 2919. Oncosporum microphyllum Turez. puberulum , ramis ramulisque brevibus reclis, divaricatim patentibus; foliis. fasciculatis sessilibus obovato-spathulatis obtusius- culis vel acutiusculis, acumine intus inflexo; pedunculis ramulos terminantibus , aut e fasciculo foliorum ramuli abbreviati ortis, solitariis unifloris: sepalis subulatis pu- berulis; petalis linearibus apice dilatatis sepala multoties superantibus; antheris ovatis filamentis pluries. breviori- bus; capsula subgloboso-didyma glabra. Planta seu forte ramus semipedalis, folia vix linealia puberula. Flores coerulei, quam in praecedente majores. Capsula eadem, semina sublenticularia aut subangulata. —————!—— eS ——— €! — 366 2920. Oncosporum granulatum Turez. ramis volubili- bus longis, pilis patentibus tectis; foliis alternis breviter petiolatis ovato - oblongis acutis vel acuminatis, basi ro- tundatis, integerrimis, utrinque molliter villosis; pedun- culis oppositifoliis solitariis 3—4 floris, patentim pilosis; capsula subgloboso-didyma glabra, seminibus subangulo- sis granulatis. Folia 8 linealia, latitudine majore 4 lineali. Flores ignoti. Stylus in fruetu persistens filiformis. Se- mina punctis crassiusculis exasperata, granulata vel sub- muricata. Nova Hollandia. Drum. III n. 210. 2921. Pittosporum brachysepalum Turcz. (Eupittospo- rum) foliis petiolatis lanceolatis vel oblongo-lanceolatis , interdum oblongo obovatis, utrinque longe attenuatis , saepe mucronulatis , margine cartilagineis, obsolete re- pando-crenulatis glaberrimis; pedunculis solitariis ramoso- corymbosis multifloris, pedicellisque pubescentibus; caly- cis gamosepali laciniis ovatis obtusis ciliolatis; petalis linearibus apice revolutis calycem pluries superantibus; ovario stipitato glabro. Habitus P. undulati, at foliis cartilagineo-marginatis, non undulatis, calyce gamosepalo, proportione ejus ad petala ovarioque stipitato glabro di- versum , ad definitionem P. Taitensis etiam accedit , sed huic folia subtus in nervis pubescentia et cyma umbelli- formis adscribitur. Insula Luzon Cuming coll. n. 1050 et 1427. Ovarium stipite crasso , longitudine ipsius suf- fultum, loculis triovulatis. 2929. Pittosporum Javanicum Blume. Specimen Blu- meanum a quo non differunt Malaccensia Cumingiana sub n. 2293. 2931. Pittosporum n. sp. e China Fortune n. 124 A, insigne inter Eupittospora foliis longe acuminatis denti- culatıs et staminibus pilosis. Specimen unicum imper- fectum. 367 2932. Pittosporum rufescens Turez. (Oeidocarpum) ra- mis apice ferrugineis, foliisque oppositis, summis verti- eillatis; foliis petiolatis ellipticis vel oblongo-lanceolatis, basi parum apice longe attenuatis, acuminatis, subundu- latis, supra praeter costam mediam glabris, subtus stel- lulis irregularibus sparsis vestitis: pedunculis terminali- bus congestis plerumque uni , rarius bifloris, calycibus- que rufo - pubescentibus; sepalis basi concretis lineari- lanceolatis. acuminatis; petalis linearibus acuminatis caly- cem 4plo superantibus; ovario sessili rufo-pilosissimo. — Java Zoll. n. 2267. 2941. Frankenia laevis Linn. A speciminibus euro- paeis forte specifice differunt simillima Novo-Hollandica Gilbertiana n. 31^, floribus majoribus et praesertim sta- minibus 6, quorum 3 minora. Forsan Fr. pauciflorae propior, sed et ab hac recedit floribus in ramis numero- sioribus , saepe ternis in eodem fasciculo, ramulisque puberulis. An Fr. fruticulosa DC.? 2950. Frankenia e Nova Holl. Drum. V n. 80, ra- mis prostralis aut repentibus, hinc inde radicantibus glabris; folis sessilibus margine revolutis linearibus ob- tusis punctulatis, vagina membranacea eciliata connexis; floribus paucis terminalibus; petalis calycem sesquies excedentibus. Fr. laevi tenuior et humilior, folis sessili- bus eciliatis distincta et forte etiam floribus tetrameris, sed unicum florem examinare mihi tantum licuit. 2951. Frankenia punctata Turez. Fruticulosa , caule ramisque diffusis tenuiter puberulis; foliis sessilibus par- vis oblongis aut ovato-oblongis, punctis seriatis albis ob- tectis farinosis, inferioribus in ramulo basi vagina eci- liata connexis subrhombeis centro ramo adnatis, basi et apice liberis; floribus numerosis sparsis; calycibus 4 fidis punctalis, petalis 4 calycem duplo superantibus, stamini- N 4. 1854. 25 368 bus 5, stylis 3 fidis. Flores duplo minores quam in Fr. pauciflora. Nova Hollandia. Drum. coll. Ш m. 137. 2952. Frankenia parvula Turcz. Fructiculosa parvula, ramis decumbentibus, interdum radicantibus, glabris; fo- liis petiolulatis glabris linearibus aut lineari-oblongis in- curvis obtusis subcymbiformibus, basi vagina setosa con- nexis, vaginis persistentibus annorum praeteritorum te- elis; floribus paucis terminalibus; calycibus 5 fidis sub- ventricosis patentim pilosis, petalis 5 calycem sesquies superantibus. Omnium minima, ramis vix bipollicaribus, folia dorso sulco angusto exarata, facie lato canali exca- vata. Nova Hollandia. Drum. Coll. V. n. 81. 2956. Frankenia glomerata Turez. Fruticulosa erecta, caule ramisque glabris; foliis linearibus acutiusculis, mar- gine revolutis, semiteretibus glabris, basi vagina coriacea connexis; floribus 3 bracteatis in capitula subglobosa glo- meratis; bracteis foliis conformibus, sed petiolo dilatato apice setuloso insidentibus; calycibus 5 fidis, superne prae- sertim patentim setosis; petalis 5 calycem fere duplo su- perantibus. Nova Hollandia. Drum. coll. V. n. 79. 2957. Frankenia bracteata Turez. Frutieulosa erecta humilis, caule ramisque glabriusculis: folus linearibus ut- rinque acutis, margine revolutis semiteretibus glabris, ba- si vagina ampla coriacea connexis; floribus 4 bracteola- tis collectis in capitala subglobosa, bracteis latioribus ob- longo - ellipticis, margine seriato-setosis involucrata; са- lycibus 5 fidis, superne praesertim patentim setosis; pe- talis 5 calycem parum superantibus. Species distinctissima bracteis cum foliis difformibus illisque multo latioribus. 4 pollicaris. Stylus trifidus, laciniis subulatis. Nova Hol- landia. Drum. coll. IH. n. 136. 2966. Dianthus platyphyllus Turez. (Armeriastrum) fo- liis approximalis oblongo - lanceolatis acutis, basi longe 369 attenuatis, quasi petiolatis, margine serrulatis; floribus plurimis aggregatis bracteis ovato-oblongis acuminatis in- volueratis; calycibus striatis glabris squamas quaternas longe acuminato - cuspidatas plus quam duplo superanti- . bus; petalis denticulatis grabris. Affinis D. barbato et la- tifolio, foliis latioribus approximatis et proportione squa- marum ad calyces longe diversus. Folia ad basin sensim attenuantur, supra vaginam parum dilatantur, ultro 3 poll. longa, pollicem lata. Vaginae latitudine folii duplo et plus breviores, inferiores propter folia delapsa irregula- riter truncatae. Japonia, Zollinger coll. n. 454. 2967. Dianthus ellipticus Turez. (Armeriastrum) foliis ellipticis internodiis brevioribus, basi abrupte in petiolum brevem attenuatis, obtusis, glabris, margine cartilavineo- serrulatis, superioribus in formam ovatam vergentibus; caule apice trichotomo, floribus in ramis trichotomiae ag- gregatis trifasciculatis; calycibus striatis, squamas sub- quaternas ovatas, longe acuminatas multo superantibus; petalis denticulatis glabris. Caulis ad originem foliorum nodoso incrassatis, foliorum petioli ad vaginas dilatati. Flores interdum solitarii ex axillis foliorum superiorum nascuntur. Japonia? Goring coll. 2. n. 514. 3058. Dianthus holopetalus Turcz. (Eucaryophyllus) perennis saepe multicaulis, caulibus teretibus glabris aut laevissime puberulis uni- aut multifloris; foliis inferioribus lineari-elongatis, superioribus brevioribus, acutis, nervo- sis, margine remote serrulatis; squamis calycinis 4—6— 8 lanceolatis acuminatis, margine membranaceis, tubo fe- re duplo brevioribus; petalis oblongis acutiusculis inte- gerrimis undulatis. Petala in sicco videntur rosea, subtus albida. D. albens in Eckl. et Zeyh. coll. Cap. n. 247. et Zeyh. coll. n. 78. Specimina Eckloniana 1—3 flora, Zeyherianum unicum bicaule caulibus 2 et 5 floris, alte- 55 310 rum eircıter 115 florum, caeterum omnia inter se simil- lima. Verus D. albens in coll. Zeyh. sub n. 79 serva- tus, petalis fimbriato dentatis, prae caeteris notis, diver- sissimus. 3260. Selene tubiflora Dufour (Stachymorpha) annua, multicaulis, caulibus decumbentibus ramosis, pubescenti- bus, ramis elongatis paueifoliis; foliis aeutiusculis pube ramosa scabris, radicalibus et caulinis inferioribus spathu- latis, mediis cuneatis, superioribus linearibus; floribus bre- viter pedunculatis erectis vel interdum declinatis; calyci- bus clavatis 10 striatis pubescentibus, petalis. bipartitis , unguibus exertis, coronatis. Caules semipedales et paulo altiores. Folia radicalia parva semipollicaria, caulinis vix longiora. Pedunculi plerumque bracteis breviores. Calyx florifer parum inflatus, anthophoro pubescente ovarium ex- cedente, capsula breviore. Semina reniformia, subtriquetra, marginibus plicato undulatis. Sub hoc nomine inveni in herbario Schultesii specimina. Dufouriana in Hispania le- cta. Species, ni fallor, hueusque indeseripta. 3315. Silene quadriloba Hornem. Specimina sub hoc nomine in horto Monacensi culta, ad difinitionem S. quad- rifidi Oth praeter caulem ramosum accedentia. Utrumque nomen non servandum. = 3318. Silene ramosissima О. Specimina Algeriensia parum ramosa, quae liberalitati cl. Boissier debeo, alia Hispanica Dufouriana sub nomine S. graveolentis Duf. in herbario Schultesii servata. Algeriensibus praeter ramosi- tatem majorem in uno et folia multo majora in altero. 3393. Silene schizolepis Turcz. (Siphonomorpha) caule puberulo dichotomo ramis longis lateralibus unifloris, ter- minali bi-vel trifloro, pedunculis medio bibracteatis; foliis sessilibus oblongo-lanceolatis, acuminatis, punetulato-sea- briusculis, subtus ad costam pilosulis, ciliolatis; calyci- 371 bus clavatus 5 dentatis, acutis 10 nerviis, ad nervos pi- losis; anthophoro brevi glabro; petalis 4 fidis, laciniis li- nearibus, exterioribus duplo brevioribus, appendicibus - (corona) ovatis inciso-fimbriatis. S. laciniatae Cav. habitu non dissímilis, foliis fere glabris et corona laciniata di- versa. Flores coccinei, magnitudine S. laciniatae. Mexi- co, Oaxaca alt. 7000. ped., in sylvis Yavegia. Galeotti n. 4407. | ‚3394. Silene fissipetala Turcz. (Siphonomorpha) cauli- bus erectis puberulis, ramosis; foliis obovato - oblongis acutis, basi longe attenuatis, inferioribus petiolatis, supe- rioribus ramorumque subsessilibus; floribus pedunculatis oppositis, pedunculo calyce breviore; calycibus longe : cylindricis, ad apicem parum dilatatis, striatis, glabris; anthophoro ovarium plus quam duplo superante ; petalis ecoronatis laciniato - multifidis. Ramuli breves steriles , inflorescentiae axis et pedunculi viscidi. Petala alba majus- cula, bipartita, laciniis quadripartitis, lacinulis interdum iterum bipartitis. China borealis. Fortune coll. n. 36. Novas species Alsinearum non descriptio, partim prop- ter specimina plerumque incompleta, partim propter illam. causam , quod species post prodromum Candolleanum descriptae, mihi magna ex parte ignofae remanent. 3673. Stellaria velutina Ser.? Specimina plurima flori- fera , inter Jacutiam et Ochotiam lecta , cum definitione hujus speciei congruentia , at dubia, nam cl. Fenzl im Ledeb. fl. Ross. St. velutinam Ser. fere indubitanter pro varietate St. Dahuricae agnovit. Planta nostra a St. Da- hurica diversissima modo crescendi, statura majore, calyci- busque latis obtusis vel vix mucronulatis. 3754. Bergia glandulosa Turez. (Bergiotypus) glandu- loso-pubescens erecta simplex aut ramosa, ramis divari- calis; folis opposiüs lanceolatis aut oblongo - ellipticis , 372 acutis, denticulatis , in petiolum longe attenuatis, basi connatis; pedieellis axillaribus 2 — 5, interdum basi co- haerentibus; sepalis acuminatis , staminibus 10, semini- bus laeviuseulis. Pubescentia e pilis tenuissimis apiee glanduloso-capitellatis constat. Habitu, sepalis et semini- bus ad B. ammannioidem, a qua distinguitur pilis brevi- bus glandulosis, foliis saepe majoribus et praesertim sta- minibus 10, quorum 5 alterna parum minora. Insula Luzon. Cuming coll. n. 1058. Addendum. Nuperrime accepi ab amic. Czerniaéw specimina Suecica Nasturtii ancipitis DC. a celeb. Fries lecta et determinata, quae cum icone fl. Danicae t. 984 bene conveniunt sili- cularum forma, etiamsi caulibus erectis et foliis bipinnati- fidis recedunt. Folia aut vix ac ne vix floribus minori- bus discrepantia, in Ucrania et omni Rossia australi us- que ad Caucasum late disseminata, atque in Syria crescunt, fide speciminum ab ill. Boissier missorum sub N. aureo. Color florum et in nostro non raro aureus est. — Planta vero homonyma celeb. Reichenbachii, in iconibus florae Germanicae representata et ab icone citata florae Danicae et a speciminibus Friesianis diversa siliculis brevioribus ellipsoideis, obtusatis nec ancipitibus, aliam speciem con- stituere debet, cui simillima et forte illius varietas, nam distinguitur tantummodo caulibus erectis, in pratis siccis Ucranice copiosissime proveniens, nomine Nast. Turczani- nowii a professore Czerniaéw salutata. Fisch-Ueberreste im Kurskschen eisenhaltigen Sandsteine (camopoAr) VON VALERIAN KIPRIJANOFF. Fünfter Aufsatz. - (Mit 2 Tafeln.) Der Anfang dieses Aufsatzes ist eine Fortsetzung des in der 3-ten № unseres Bülletin’s für das Jahr 1853 aufgenommenen Artikels. Ich will hier zwei unlängst im Kurskschen eisenhaltigen Sandsteine (самородъ) gefun- dene Zähne beschreiben , von denen der erste, nach seiner äussern Gestaltung zu urtheilen, wahrscheinlich jener untergegangenen und sehr seltenen Gattung ange- hórt, der Gattung Hemipristis Ag. Einer mikroskopischen Untersuchung habe ich diesen Zahn nicht unterworfen und kann daher freilich auch nicht mit Sicherheit sagen , ob er im Innern hohl ist ] 314 oder nicht. Seine nur vorhandene Krone ist abgebildet auf tab. II, fig. 1, a, b, c, d. a) Giebt seine äussere Fronte; b) eine Seitenansicht und c) seinen Queer-Durch- schnitt. Diese Darstellungen zeigen , dass der Zahn eine zugespitzte, ziemlich làngliche Krone hat, die nach hin- ten gebogen ist, gegen die Spitze zu sich verengt uud an der Basis sich erweitert. Seine äussere Seite ist fla- cher, als seine innere, und beide Seiten sind mit einem glatten Schmelze bedeckt; auf dem vordern Rande ist eine . sehr unregelmässige, schwache und weit von -der Spitze aufhórende Zähnelung zu bemerken (siehe d. Darstellung unter lit. a und d) wáhrend der hintere Rand durchaus glatt und eben und ohne die geringste Spur einer Aus- zahnung ist. Man kónnte diesen Zahn demnach vielleicht der Art H. paucidens Ag. (s. Agassiz poiss. foss. vol. lii, pag. 238, tab. 27, fig. 31 — 533. Pictet Pal. vol. Hi, p. 273. Giebel, Fauna I, p. 368) zuzählen, mit welcher er auch in der That die meiste Aehnlichkeit hat, aber 1) sieht man auf der äussern Seite. des von mir be- schriebenen Zahns a, stark ausgeprägte Falten, die Agassiz auf den Zähnen des H. paucidens nicht zeigt. 2) ist die Randzähnelung, d, nur auf dem vorderen Rande, und zwar schwach ausgebildet, zu sehen, wäh- rend der hintere Rand, (Abd. lit. а), ganz glatt und eben ist; der H. paucidens Ag. aber hat auf beiden Rändern eine Zàhnelung , die derber ist, als auf den Zàhnen des Galeus, und auf dem hintern Rande biswei- len derber, als auf dem vordern. Die Zàhnelung aber des vordern Randes ist derber als die auf dem Kursk- schen Exemplare, und endhch ist 3) der H. paucidens Ag. bis jetzt nur аа als in der tertiären Formation vorkommend. Ausserdem hat der beschriebene Zahn Hemipristis keine Aehnlichkeit mit 319 den in der Kreide von Regensburg. gefundenen. Zähnen der Art H. subserrata Münst., die Agassiz übrigens nicht abtheilt von der Art Н. serra (siehe Ag. Poiss. foss. V. Ш, p. 237 und Giebel Fauna der Vorw. p. 368) und unterscheidet er sich vollständig von der Art H. bi- dens. Quenstedt. (siehe Quenstedt. Petrf. 1852, p. 169, tab. 14, бо. 21—22), der im Oolith des obern weissen Jura von Schneitheim gefunden ist. Alle. diese Berücksichtigungen veranlassen mich diesen Zahn nicht mit den Vorhergehenden zu verwechseln, sondern ihn einer neuen Art, Hemipristis plicatilis , zu- zuweisen. Gattung Carcharias Cuv. Carcharias medius. Tab. IT, fig. 2, a, b, c. in natürlicher. Grösse. Auch diesen Zahn konnte ich einer mikroskopischen Untersuchung nicht unterwerfen, da ich nur ein charak- teristisches Exemplar von ihm besitze, und musste ich mich daher bei seiner Bestimmung ebenfalls nur mit äussern Kennzeichen begnügen , die übrigens, wie aus der Zeichnung zu sehen ist, sehr hervortretend sind, obgleich die Zähnelung der Ränder so fein ist, dass sie nur unter der Lupe deutlich wahrnehmbar wird— wess- halb ich sie in der Zeichnung auch etwas kräftiger wie- dergegeben habe. Die Form meines Exemplars kann, nach dem Umrisse seiner Krone, eine mittlere genannt werden zwischen den, von Agassiz, auf tab. 30 a, fig. 15; unter dem Namen С. tenuis und auf tab. 36, fig. 8, 9, unter dem Namen C. acutus dargestellten Zahnformen , indem sie sich von der ersten hinlänglich unterscheidet 376 durch ıhre höhere und nicht so rasch an der Basis sich erweiternde Gestalt, und von der zweiten durch ihre be- deutende Grösse. Ich konnte also nicht gut eine von jenen Benennungen annehmen, und zwar um so weniger, da C. acutus Ag., der, seiner Form nach, mehr meinem Exemplare gleich kommt, im Kreide - Mergel gefunden worden ist. Die Krone meines Exemplars hat eine schma- le, hohe und an der Basis ziemlich dicke, im Ganzen lanzenartige Form, die, im Profil gesehen, eine doppelte leichte Biegung zeigt. Ihre Verengung nimmt von der Basis bis zur Spitze nur allmälig zu; an der Basis selbst ist eine unbedeutende Erweiterung zu bemerken, und die Rànder laufen mit einer kleinen Biegung auf die Wur- zel, wo die Basis der Krone durch kleine Seitenzähne begrenzt wird, wie auf der Zeichnung, unter lit. a, an der einen Seite zu sehen ist. Auf der inneren Seite hat der Zahn eine stärkere Anschwellung als auf der äussern, wenn gleich auch die Oberfläche dieser nicht unbedeutend aufgetrieben ist. Die schmelzartige Schicht endet auf der äussern Seite fast in gleicher Höhe wie auf der in- nern; ihre Gränze nähert sich auf der ersten einer ge- raden Linie, die durch die Basis der Seitenzähnchen geht, und bildet auf der andern eine convexe Linie. Auf der äussern Seite ist, an der Mitte der Emailgränze eine leichte Falte zu bemerken , die bald in die allgemeine Anschwellung übergeht , die, nach den Rändern zu, in eine schwache , niedrige Kante abfällt. Die Wurzel ist weder lang noch hoch, überhaupt nicht bedeutend ent- wickelt, auch scheinen die Wurzelfortsätze nicht gross zu sein. Gefunden ist der beschriebene Zahn in der Nähe der Stadt Kursk, und, wie auf der Zeichnung zu sehen ist, in der Masse des Ssamorod selbst. 377 Squali leiodontes. Die Zähne dieser Gattung haben platte, ungezähnelte Ränder. Die hieher gehörenden Haie liefern eine nicht geringere Anzahl von Arten, als die vorhergehenden, obgleich sie sich in eine kleinere Anzahl von Gattungen scheiden. Tribus Lamnae. Gattung Otodus Ag. Mit diesem Namen bezeichnete Agassiz das Geschlecht eines untergegangenen Fisches, das er nach Zähnen be- stimmte, die bis hiezu nur einzeln gefunden worden sind. Diese Zähne geben etwa die Uebergangsform von den Zähnen des Carchorodon Smith zu den Zähnen des Lam- na Cuv. und Oxyrhina Ag. Bei sonstiger vollständiger Aehnlichkeit mit den Zäh- nen des Carcharodon Smith ist doch auf den glatten und scharfen Rändern der Zähne des Otodus Ag. durchaus keine Zähnelung zu bemerken; dazu erreicht auch der grösste von den Zähnen des Otodus nicht das Maass der allerkleinsten Zähne des Carcharodon. Die Zähne des Otodus sind mitunter schwer zu unterscheiden von den Zähnen einiger Arten der ausgestorbenen Oxyrhina. Die Oxyrhina Ag. bildet eine Art der Lamna, deren Zähne nicht so breit, so dreieckig und dick sind, als die Zähne des Otodus; verglichen mit den Zähnen der heutigen Lam- na haben jene eine bedeutendere Grösse, Breite und Dicke und durchaus keine Seitenzähnchen. Die Zahnkrone der Oxyrhina erhebt sich, von der Basis an, einförmig und allmälig, aber, je nach dem vom Zahne eingenomme- nen Sitze im Rachen, mehr oder weniger rasch sich ver- —— —M——— а ети, = m nn nn —À A E FT: LA TL ED d'au (D Die dns EEE 378 engend; sie ist jedoch nie so schmal, als die der Lamna. Ausserdem sind die Vorderzähne der Oxyrhina dicker und höher als die Backenzähne, die an der Basis verhältniss- mässig breiter sind. Je mehr sich die Zähne dem hin- ‘tern Theile des Rachens nähern, desto kleiner und nie- driger werden sie, bis sie zuletzt eine fast dreieckige Ge- stalt annehmen. Jedoch wiil man durchaus zu Seiten der Zahakrone des Otodus, auf der Basis, sehr ausgebildete, mit scharfen Rändern versehene, dicke, bisweilen abge- rundete, oder auch zugespitzte, eckige Buckel oder Sei- tenzähnchen bemerken., NS Von den Zähnen der untergegangenen Lamna verlangt man gleichermassen, dass sie mit Seiten-Zähnchen be- wafinet seien, und dass die Krone dieser Zähne über- haupt eine schmalere und der breiten Figur der Zähne des Olodus strict widersprechende Gestalt habe; auch dann sogar, wenn man zufällig Zähne der Lamna trifft, die augenscheinlich breiter sind, sollen sie dennoch den Zäh- nen des Otodus an Breite nachstehen und an den Seiten mit zwar kleinen, aber sehr spitzen Zàhnchen bewafinet sein. Den Zähnen des Odontaspis dagegen schreibt man eine mehr konische und gekrümmte Form zu, mit langen, konischen und zugespitzten Seitenzähnchen. Zur bessern Unterscheidung der Zähne des Otodus wünscht man in den Zähnchen der Lamna und der Odontaspis immer eine geringere Aehnlichkeit mit ihrem Mittelzahn zu sehen, als dieses bei den Otodus Statt findet. Daher kommt es denn auch nicht selten, dass einige nicht sehr hohe aber etwas breite Zahnkronen des Otodus sehr ähnlich sind den Zahnkronen der untergegangenen Oxyrhina, während andere, von schmalerer Gestalt, sich mehr den Zahnkro- nen der Lamna nähern, und in diesem Falle ist gar kei- ne Möglichkeit sie zu unterscheiden. Nur auf diese Wei- 379 se, scheint es, kann man sich die Unterschiede erklären, durch welche man sich, bei der paleontologischen Bestim- mung dieser Haigattungen, nur nach der äussern Form der Zähne, leiten lässt. Wenden wir uns aber zu dem Geschlechte der jetzt existirenden Haie, so sehen wir: a) Das Zahnsystem der Lamna erscheint als das von Zähnen dreieckiger und flacher Form, ohne Zähnelung an den Rändern, mit einem oder zweien nicht hohen, zu- gespitzten Seitenzähnchen an jeder Seite der Basis; mit | tiefgehenden Wurzeln, die an der Kieferseite stark aus- geschnitten sind und lange Wurzelzweige oder Fortsätze bilden. | b) Das Zahnsystem der Oxyrhina ist das von Zähnen mit glatten Rändern, ohne Seitenzähnchen an der Basis; an der àussern Seite sind die Zàhne mehr aufgetrieben, als an der innern und ausserdem sind die Vorderzähne sehr hoch und schmal, dabei dick und von einer pfriemen- artigen, gekrümmten Form; die tiefgehende Wurzel ist durch einen Ausschnitt in zwei lange Wurzel- Aeste ge- theilt, die unter einander ziemlieh parallel laufen. Die Seitenzähnchen dagegen sind bedeutend niedriger, breiter und nicht so dick, auch an der äussern Seite flacher, als die Vorderzähne; sie biegen sıch nach hinten und ihre Wurzel - Fortsätze sind nicht so lang und nähern sich einander nicht so sehr, als bei den Vorderzähnen, endlich: c) Charakterisirt die Zähne des Odontaspis, besonders die vordern, ihre sehr lange, pfriemenartige Gestalt mit glatten Rändern; bisweilen haben sie an der Basis gar ‘keine Seitenzähnchen, häufiger aber trifft man sie mit einem oder mehrern Seitenzähnchen zu jeder Seite; die Wurzeln dieser Zähne haben, wie bei der Oxyrhina , sehr lange, untereinander parallele Aeste; die Seiten- 380 zähnchen sind spitz und verhältnissmässig höher, als bei der Lamna; ausserdem finden sich diese Seitenzähnchen eher bei jungen Individuen. Nach dem eben Gesagten ist es denn wohl begreiflich, warum die Bestimmung dieser Gattung petrificirter Zàhne in ihrer Unsicherheit nicht sel- ten als durchaus willkührlich erscheint, und um so mehr, da es bis jetzt als nothwendig anerkannt worden ist, so- gar Zähne, die allen Kennzeichen nach, ein und demsel- ben Rachen angehören konnten durch besondere Namen von Arten zu unterscheiden, wenn sie sich in verschie- denen Schichten, obgleich angränzender Formationen fan- den. Der Wunsch, auf jede Gefahr hin, in diesen Ar- - ten unfehlbare Repräsentanten jener kurzen Perioden zu haben, scheint mir ein gar zu gesuchter, während die vergrösserte Zahl der neu erdachten Arten sich weder durch die vergleichende Anatomie rechtfertigen lässt, noch der Geologie, in diagnostischer Hinsicht, den erwarteten Nut- zen bringen kann. Bei der mikroskopischen Untersuchung der Bauart der Zähne habe ich, in Form und Gewebe, keine genauen und sichern Kennzeichen zur gegenseitigen Unterscheidung der Gattungen Otodus, Lamna und Oxyrhina bis jetzt auffinden können; jedoch musste ich, wenn ich mich auch allein mit der äussern Gestalt der Zähne begnügte, Zäh- ne ohne Seitenzähnchen bisweilen zur Gattung Otodus zäh- len, wenn ich bemerkte, dass ihre verlängerten, mit aus- einanderlaufenden Aesten versehenen Wurzeln , nicht übereinstimmten mit den Vorderzähnen der Oxyrhina, die Form der graden und hohen Krone aber mehr Aehn- lichkeit hatte mit den Zähnen des Otodus, als mit den Backenzähnen der Oxyrhina und endlich, wenn man auch für die ausgestorbenen Haie die Gattungen Lamna und Odontaspis annimmt , sehe ich , bei ihrer Bestimmung 381 nach der äussern Form der Zähne, keine strenge Noth- wendigkeit die Gattung Otodus anzunehmen; jedoch habe ich selbst keine Möglichkeit gehabt, die Zähne des Odon- taspis mikroskopisch zu untersuchen und so mag ich denn auch die, von so vielen Gelehrten aufgefasste Einthei- lung nicht antasten. Wenn man die, von mir im Kursk- schen eisenhaltigen Sandsteine (Самородъ) aufgefundenen Zähne des Otodus für sich allein betrachtet, so sieht man, dass einige von ihnen gerade und schmal, andere niedri- ger und breiter sind, und endlich solche sich finden, die eine Neigung nach hintenzu haben; wahrscheinlich ist diese Verschiedenartigkeit in der Gestalt von dem Thei- le des Rachens und Kinnbackens abhängig, zu dem ein jeder Zahn gehörte; daher muss man vermuthen , dass auch in dieser Beziehung die Zähne der Gattung Otodus denselben Bedingungen unterworfen sind, wie die Zähne der ihm verwandten noch beute lebenden Geschlechter. Die äussere Seite der Zähne. des Olodus ist weniger angeschwollen, als die innere, man findet sogar bald flache, bald eingebogene. Die schmelzartige Schicht geht auf der äussern Seite niedriger hinunter, als auf der innern, und der unterste Theil dieser Schicht ist auf der äusseren Seite bisweilen eben, mitunter aber, von mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen Falten zusammengezogen. Eine innere Höhlung haben diese Zähne nicht; ihre Wurzel ist sehr entwickelt: hoch und dick; dass sie aber keine Fortsätze haben sollte, die die Länge jener, an den Zähnen der Lamna, erreichten, das lässt sich wohl kaum behaupten, da man bis hiezu noch keine Zähne des Oto- dus im Zusammenbange mit einem Kiefer gefunden hat, und wir nicht wissen, ob ihre Vorder-Zàhne überhaupt aufgefunden, und dann, ob sie nicht etwa der Gattung Lamna zugeschrieben worden sind? 382 Bei der speciellen Beschreibung der verschiedenen Ar- ten Otodus werde ich mich bemühen, sie in Ordnung zu 'stellen nach Verhältniss ihrer Höhe zur Länge oder Brei- te und mit den breitesten den Anfang machen, weil da- durch der Uebergang von den Zähnen, die sich in ihrer Form denen des Charcharodon annähern zu den Zähnen, die die vollständigste Aehnlichkeit ihrer Formen weisen mit denen der Gattung Lamna, am deutlichsten hervor- treten wird. 1. Otodus Brandti. Tab. II. fig. 3. a, g. Die Zähne dieser Art Otodus sind mehr als die andern den Zähnen des Charcharodon Smith ähnlich. Ich habe nur ein Exemplar, das auf fig. 1., in natürlicher Grös- se abgebildet ist. Die ganze Höhe des Zahns beträgt 15“; . die Höhe der Krone 7 und die der Wurzel 8”; die Länge der Krone nach der, durch den höchsten Punkt des krummen Schmelzabschnitts, auf der äussern Seite, gedachten, mit der Basis parallel laufenden Linie, erstreckt sich bis auf 74“ und die Entfernung der Enden der Wur- zelfortsätze bis auf 114“. Obgleich dieser Zahn, in der That, eine grosse Aehn- lichkeit hat mit dem von Reuss, fig. 21, tab. 3, dar- gestellten, so konnte ich diese Bestimmung dennoch nicht annehmen, da die Zähne dieser Art sich gar zu scharf unterscheiden von den Zähnen des Otodus semiplicatus Münst., die sowohl von Agassiz, poiss. foss. Vol. III. p. 272, tab. 36, fig. 32 und 33 der Art beschrieben, und auch von Reuss selbst, auf tab. 3, fig. 20, solcher- gestaili abgebildet sind, dass man sie nicht füglich un- tereinander vereinigen kann. | 383 Die äussere Seite meines Exemplars ist ein wenig, die innere stark angeschwollen. Die emailartige Schicht reicht auf der erstern bedeutend niedriger herunter, als auf der andern und auf beiden Seiten verliert sie sich , je nach dem krummen, fast concentrischen Ausschnitte der Wurzel. Am untern Ende der äussern Seite sind, in der Länge des Email - Abschnitts , leichte Falten zu be- merken. Die scharfen Ränder der Krone sind nicht ge- rade, und nicht voliständig glatt, obgleich auch keine regelmässige Zähnelung zu bemerken ist; sie biegen sich auf die äussere Seite. Nur auf einer Seite ist ein Seiten- zähnchen zu bemerken , von unbedeutender Grösse und eckiger Form mit scharfen Rändern; auf der andern Seite ist nicht das geringste Kennzeichen eines solchen Zähnchens zu bemerken und der scharfe Rand fällt in gerader Richtung fast bis auf das Ende des Wurzelastes herab. Das Seitenzähnchen hebt sich nicht sehr vom: Hauptzahne ab, und seine scharfen Ränder sind hier , wie dort auf die äussere Seite gebogen. Diese Verlän- gerung der Ränder der Krone an der einen Seite in ge- rader Richtung , und die niedrige Stellung des Seiten- zähnchens auf der andern ist die Ursache, dass der Ab- schnitt der emailartigen Schicht an der äussern Seite eine krumme Linie von bedeutender Biegung bildet, wäh- rend Reuss sie, auf fig. 21, von mehr eckiger Form zeigt. Die Wurzel des Zahns ist bogenartig gekrümmt, stark entwickelt, hoch, dick und hat bedeutend verlängerte Wurzel - Aeste, von denen der, ohne Seitenzähnchen verlaufende, länger ist, als der andere. Nach der Nei- gung zu urtheilen, die dieser Zahn im Rachen des Thiers gehabt haben muss, kann er der vordern Zahn - Reihe nieht angehórt haben, da der untere Theil der Wurzel Ne 4. 1854. 26 — ee 384 an der innern Seite sich in eine ebene Fläche abschnei- det, die mit der Fläche der äussern Seite einen Winkel von 27,5° bildet, wesshalb denn auch die Verdickung des obern Theils der Wurzel eckig ist, und die Enden ihrer Fortsätze oder Aeste ein keilartiges Ansehen: er- halten. Auf der äussern und innern Seite der Basis ist, in der Linie des Email - Abschnitts , ein schmales Band a, К, I, m, n. deutlich zu bemerken, das sich durch be- sondere Glätte vor der rauhern Oberfläche der Wurzel auszeichnet — wahrscheinlich eine emailartige Schicht in erster Entwickelung. Das hier beschriebene Exemplar Otodus Brandt’, fand ich unmittelbar auf dem. Kursk- schen eisenhaltigen Sandsteine (самородъ), bei dem Dorfe Wuissokaja (высокое) im Kromschen Kreise des Orel- schen Gouvernements. II. Otodus Crassus Ag. Tab. II. fig. 4—20. Agassiz. poiss. foss. V. Ш. p. 271, tab. 36, fig. 29—31. Pictet. Pal. V. II. p. 275. ' Giebel. Fauna der Vorwelt. Fische p. 354. Froriep's Tagsberichte. Zool. and Pal. I. 1850, A 0—' t. p. 107. fig. 42. Durch die hier dargestellten Figuren wünschte ich die Artunterschiede. der Zähne zu zeigen, die ich dem Otodus Crassus Ag. zugeschrieben habe und die sich durch ihre massive Gestalt auszeichnen. Diese Zähne haben eine stark entwickelte Wurzel und zwei Seitenzäbnchen. Einige von ihnen sind, fig. 4, 5, 6, 7, 13, 17, 18, 19, gerade, andere, fig. 8, 11, 14, 15, 16, mehr oder. weniger. ge- neigt. Die geraden. Kronen stellen hohe, gleichseitige 385 Dreiecke vor, fig. 4, 5, 6, 7, 12, 13, 17, 18, 20; bisweilen ist an der Basis eine geringe Erweiterung zu- bemerken fig. 9 und 10. Im Profile sind einige dieser Zähne, fig. 4, 5, 6, 7, 13, 14, 17, 18, 19, 20, ge- radlinig, während andere eine Biegung nach der äussern oder innern Seite haben, fig. 9, 11, 12, 16, 19. Einige Zähne laufen in scharfen Spitzen aus, fig. 6, 8, 9, 10, 13,.17, 19, und andere in stumpfe, fig. 4, 11, 12, 16, 20. Die innere Seite der Krone ist ımmer bedeutend , die äussere bisweilen ein wenig, und allmälig anschwel- lend aufgetrieben, häufiger jedoch flach. Die emailartige Sehicht ist auf der innern Seite mehr eben, als auf der äussern, wo man bisweilen leichte Unebenheiten be- merkt, unter denen sich besonders die mittlere Naht hervorhebt; die äussere Seite des Zahns flach , so er- scheint diese Naht, von der Basis bis zur Spitze der Krone, als eine wenigerhabene Rippe , wie besonders auf den, in fig. 7, 12, 13, dargestellten Zähnen. Der untere Rand des Email's wird auf der innern Seite durch eine, mehr oder weniger, ovale Linie abgeschnitten , fig. 4, 5, 7, 15, 19, zeigt aber auf der äussern Seite, an der Mitte, einen Ausschnitt, fig. 7, a, 14. Auf fig. 5 a und b, sind auch jene Bänder, /, m, п die er- sten Entwickelungsstufen der emailartigen Schicht, zu bemerken, die Seitenzähnchen müssten , nach den in fig. 5, 6, 7, 8, 15, 18, 19, dargestellten Exemplaren zu urtheilen, von unbedeutender Grösse sein; sie haben eine breite, dreieckige Figur mit scharfen Rändern. Ueber die Gestalt der Wurzel geben die, in den fig. 5, 17, 18, 19 und 1% dargestellten Exemplare einen richtigen Be- griff. Die ersten zeigen, dass die stark entwickelte Wur- zel tief heruntergeht, ihre Hóhe die der Krone bei weitem übersteigt und die Wurzeläste die Richtung nach unten i 26* re De a TES Dun er na „on Sean be - open d ——À зы ee ee 386 haben; ausserdem ist auf den Zähnen, fig. 5, 19 der linke Ast länger als der rechte: und die Entfernung von dem Ende des einen Ast’s bis zu dem des andern fast gleich der Höhe des Zahns — Krone und Wurzel wenn man sie von der Spitze der Krone bis zum Anfange des Ausschnitts rechnet; fig. 14 zeigt eine Wurzel von gleichfalls bedeutender Grösse, aber mit mehr auseinan- der laufenden Aesten. Dieser Art sieht man aus der Gestalt der Krone und Wurzel dieser, auf fig. 5, 17, 18, 19 dargestellten Zähne an, dass sie zu den Vorderzäh- : nen gehören , vielleicht sogar zur ersten Reihe von Thieren verschiedenen Alters; die in fig. 14, 15, 16 aber abgebildeten zu den Backenzähnen. Die fig. 5, 14, 15 zeigen ausserdem noch, dass auch in diesen Zälinen die innere Verdickung der Wurzel nicht unbedeutend ist. Der Zahn fig. 17 kann hier nicht in Betracht kom- men, da seine Wurzel an der innern Seite augenschein- lich abgebrochen ist. _ Die Zähne dieser Art sind sehr selten, und die bis jetzt bekannten fanden sich nur in dem Regensburger und Kell- heimer Grünsande und in der Kreideformation von Ala- bama, zu Columbia in Süd-Carolina. Im Kurskschen Ssa- morod sind sie jedoch sehr gewöhnlich und finden sich überall in den Gouvernements Kursk und Orel, in der Masse des Steins selbst, mit andern, auch häufig in ihm vorkommenden Arten, die ich weiter unten beschreiben werde. Es ist nur zu bedauern , dass, wegen der Härte des Steins, der grösste Theil dieser Zähne sich nur in Bruchstücken auffinden lässt, die gewöhnlich die Krone, oder den mittlern Zahn ohne Seitenzähnchen und Wur- zel geben, so dass keine Möglichkeit ist, in jedem Falle ihre zweifellose Bestimmung festzustellen. 387. . Ш. Otodus Renardi. Tab. II. fig. 21—30. Diese Art ist charakteristisch durch ihre sehr hohe, allmálig sich zuspitzende, mehr oder weniger breite, lan- zenartige Krone, die, wie durch die Queerdurchschnitte in den Figuren über lit. c gezeigt worden ist, weniger dick ist, als bei der vorhergehenden Art. Die Krone steht auf einer kurzen, aber ziemlich entwickelten, eine bedeu- tende Verdickung nach oben zu habenden Wurzel, fig. 22, 23. Diese Wurzel wird durch den Ausschnitt in zwei Aeste von unbedeutender Lànge getheilt, sogar auch bei den geraden Zähnen, die wahrscheinlich zur Zahl der vordern gehören; die Höhe der Wurzel beträgt etwas mehr, als die Hälfte der Höhe der Krone, fig. 3. Die innere Seite der Krone ist im Ganzen etwas weniger angeschwollen , als bei den Zàhnen der vorhergehenden Art. Die àussere Seite aber ist ziemlich flach , und in der Mitte der Krone geht, von der Basis bis zur Spitze— wie bei den, auf'der äussern Seite flachen, Zähnen der vorhergehenden Art—eine Naht, die bei diesen Zähnen bisweilen zu beiden Seiten von schwachen Erhebungen begleitet ist, die nach der Mitte des Zahns zu weniger steil abfallen , als nach den Rändern zu, fig. 21, 22, 97, 28. Es kommt vor, dass die äussere Oberfläche des Zahns nach innen gebogen erscheint, fig. 30, und dann gehen die Seitenfalten verloren und die Zahnränder se- hen aus, als ob sie nach aussen zu gebogen wären. Wenn die Seitenfalten fehlen, die mittlere Rippe aber bedeutend entwickelt ist, fig. 24, 25, 26, so erhält die äussere Seite des Zahns nicht eine schräge Anschwellung, sondern eine keilartige Erhebung. Den Zahn, fig. 30, könnte man, seinem Umrisse nach, eher zu der Art Oto- 388 dus Crassus zählen, als zu der, in diesem Artikel auf- genommenen, nach der Bildung seiner äussern Oberfläche jedoch ist er den Zähnen in fig. 24 und 25, mehr ähn- lich, als den Zähnen in fig. 7, 12, 13, und desshalb ver- band ich ihn auch mit den erstern, die in allgemeinen Umrissen mit den Zähnen übereinstimmen, die in fig. 21, 22, 23 dargestellt sind und die unterscheidenden Kenn- zeichen dieser Art zeigen. Die emailartige Schicht er- streckt sich auf der äussern Seite ein wenig tiefer herab, als auf der innern, fig. 22, 23, 27, und ihre krumme | Abschnittslinie ist schwach gebogen. Der Abschnitt auf der äussern Seite nähert sich bisweilen sogar einer ge- raden Linie. Die Ränder der Krone sind eben und scharf; die Seitenzähnchen von nicht bedeutender Grösse und schwach, fig. 21, 23, 27, 29; häufig fehlen sie gänz- lich, fig. 22, 28, obgleich man aus dem allgemeinen Um- risse, und besonders der äussern Oberfläche dieser Zähne mit vollem Rechte darauf schliessen könnte, dass sie einer der vorhergehenden Otodus - Arten angehören. Wie schon oben bemerkt, finden sich die Zähne dieser Art häufig in dem eisenhaltigen Sandsteine (самородъ) der Gouverne- ments Kursk und Orel. IV. Otodus basalis Giebel Tab. IL fig. 34—38. Tab. III. fig. 1—10. Giebel. Fauna der Vorwelt. Fische pag. 35%. In den Gouvernements Kursk und Orel finden sich die Zähne dieser Art Otodus im Kurskschen Ssamorod noch häufiger, als andere. Sie zeichnen sich, wie aus den Ab- bildungen zu ersehen ist, dadurch aus, dass die innere Seite ihrer Krone, wenn gleich weniger angeschwollen, als die äussere, doch auch nicht flach ist, sondern merk- 389 lich, und zwar allmälig sich erhebt und an der Mitte der Basis eine Falte zeigt, die höher hinauf sich allmä- lig in der allgemeinen ‚Anschweilung verliert. Ausser die- ser mittlern Falte bemerkt man bisweilen, am Abschnit- te der emailartigen Schicht, noch andere Seitenfalten, die aber. nur kurz und unentwickelt sind. Die emailartige Schicht geht auf der äussern Seite niedriger herab, als auf der innern, und ihr krummer Abschnitt ist auf der erstern weniger gebogen, als auf der andern. An dem, auf tab. MI. fig. 3, a, 6, d. dargestellten Exemplare sind, in der Linie des emailartigen Abschnitts, jene glatten Streifen, vermuthlich die ersten Entwicklungsstufen der emailartigen Schicht, zu bemerken. Die scharfen Ränder . der Krone werden, auf der äussern Seite, von sehr sch wa- chen Randfurchen begleitet; die Spitze der Krone aber ist immer, gleichviel ob der Zahn eine gerade oder ge- neigte Haltung hat, leicht nach aussen gebogen. Der Um- riss der: Krone wird charakterisirt durch seine ziemlich rasche Verengung nach der Spitze zu. Die Seitenzähn- chen sind breit und niedrig — bisweilen sogar vollkommen abgerundet, tab. II. fig. 37. Die Zahnwurzel dieser Art ist nicht hoch, aber sehr dick, und ihre Aeste gleich- falls nieht lang, aber dick und abgerundet. Wenn man als feststehend annimmt, dass der allgemeine Charakter des Zahnsystems der Haie darin besteht, dass gerade Zàhne dem vordern Theile des Rachens angehóren, gebo- gene aber Backenzähne sind, und dass diese Neigung vom vordern nach dem hintern Theile des Rachens zunimmt, dazu auch noch sehr wahrscheinlich ist, dass im Allge- neiaen die Zähne des obern Kiefers breiter sind, als die des untern, so muss man wohl zu dem Schlusse kommen, dass jene, auf tab. II. fig. 31 und auf tab. III. fig. 6, 7 und 10 dargestellten Zähne, Vorderzähne sind von In- ^ accen c E pn ace c uImDapPyEeEP e T ot heer Sag Re mpm ee age m 390 dividuen verschiedenen Alters und aus verschiedenen Kie- fern; alle übrigen aber, sowohl auf dieser, als auf- der zweiten Tafel, Backenzähne sind. Die Zähne auf tab. 11. fig. 31 und tab. Ш. fig. 5. sind, in der Nähe der Stadt Fatesch, im Kurskschen Gouvernement, nebeneinanderlie- gend, auf der obern Fläche des Ssamorod gefunden wor- den. Der Zahn fig. 31 zeigt eben den Fall, wo eine Wurzel mit auseinandergehenden Fortsätzen sich deut- lich unterscheidet von einer Vorderzahnwurzel der Oxy- rhina mit zusammengebogenen Wurzelästen, während sei- ne gerade und hohe Krone darauf hinweist, dass der Zahn durchaus nicht zu den Backenzähnen zu zählen sei. V. Otodus subbasalıs. Tab. III. fig. 11—21. Abgesehen davon, dass diese Zàhne keine deutlich aus- gesprochenen Seitenzähnchen haben, sondern deren Stelle nur, wie auf fig. 11, 13—18 zu sehen ist, eine unmit- _ telbar auf den scharfen Rändern der Krone selbst, sitzen- de buckelartige Erhóhung, so bin ich durch die mikros- kopische Beobachtung doch zu der Ueberzeugung gelangt, dass auch diese Zähne von denen, die ich der Gattung Otodus zugeordnet habe, nicht zu scheiden sind, darnach lässt sich auch nicht verkennen, dass sie, ihrem äussern Ansehen nach, in vielen Stücken grosse Aehnlichkeit ha- ben mit den, unter dem Namen Ot. basalis beschriebenen. Auch diese Zähne finden sich recht häufig im Kurskschen Ssamorod. Die geraden unter ihnen haben hohe, schmale Kronen, deren Spitze sich nach aussen zurückbiegt. Eine solehe Krone erhebt sich schlank auf einer vollständig entwickelten Wurzel, die an der innern Seite eine bedeu- tende Verdickung hat und deren Fortsätze, wenn auch nicht lang, so doeh dick sind. Die innere Seite ist bei 391 den geraden Zähnen mehr angeschwollen, als die äusse- re, und auf dieser ist deutlich eine, längs den Rändern laufende Erniedrigung zu bemerken, wesshalb die Mitte, auch dieser Seite, bisweilen recht stark hervortritt, fig. 11 und 12. Die schiefen Zähne, fig. 19, 20 und 21, sind fast gleichmässig angeschwollen an der äussern, wie an der innern Seite und auf dieser letzten sieht man biswei- len nach unten zu Falten, fig. 21. b. Die Falten der äus- sern Seite gehen sehr häufig parallel, fig. 19, 20, mit den Rändern der Zähne; diese Art Falten verschmelzen wie zu einer allgemeinen Erhebung, die die Mitte des Zahns stark auftreibt, wesshalb auch die’ Anschwellung dieser Seite gleich kommt der auf der innern. Bei den ge- raden Zähnen reicht die emailartige Schicht auf der äus- sern Seite ein wenig tiefer herunter, als auf der innern. Die Abschnittslinie ist auf der erstern weniger gebogen, als auf der andern, und unterhalb dieser Linien bemerkt man jene Bänder, die wahrscheinlichen Entwicklungs - Anfänge der emailartigen Schicht, fig. 14, 15, 16, 18. Die Ränder der Krone sind glatt. Man sieht, dass das vornehmlich unterscheidende Kennzeichen dieser Art Zäh- ne von den vorhergehenden, Otodus basalis, fast nur da- rin besteht, dass an den Seiten, unmittelbar auf den scharfen Rändern der Krone selbst, abgerundete Buckel sich befinden und nicht deutlich ausgesprochene Seiten- zähnchen. Gattung Oxyrhina Agassiz. Oxyrhina Rouilleri. Tab. IN. fig. 99—96. Die Zähne dieser Gattung sind massiv und zeichnen sich vor allen mir bekannten, sowohl durch einen eigenthüm- 392. lichen, von einer hübschen, krummen Linie gezeichneten, Umriss der Krone àus, wie auch besonders dadurch, dass ihre äussere Seite eben und fast gleichfórmig angeschwol- len ist von der Basis bis zur Spitze. An der àussersten Basis, nur der fig. 22. ist eine kaum zu bemerkende Ein- bucht zu sehen, welche sogleich der charakteristischen, ebenmässigen Anschwellung Raum macht, die die ganze, äussere Oberfläche des Zahns einnimmt und nur begränzt wird durch die scharfen Ränder, nach denen hin sie in ein geneigtes Oval abfällt. Die innere Seite ist unten sehr erhaben und wird an der Spitze fast gleich mit der An- schwellung der äussern Seite. Die. Krone dieser Zähne erweitert sich nach unten zu mehr oder weniger, erhält aber in jedem Falle ihre lanzenartige Gestalt, deren Spitze sich auf die äussere Seite biegt. Gattung Lamna Cuv. I. Lamna Raphiodon Ag. Tab. Ш. fig. 27—33. Agassiz. Poiss. foss. V. III. p. 296, tab. 37 a, fig. 11—16. Pictet. Vol. II. p. 277. Reuss. Böhm. Kreidegeb. p. 7, 100. tab. 3. fig. 34 — 36. tab. 21. fig. 42— 43. Geinitz. Versteinerungen p. 173. tab. 7. fig. 16. Quenstedt. Petrefactenkunde p. 172. Giebel. Fauna der Vorwelt. Fische, Odontaspis Raphio- don Ag. p. 361. Lamna plicatella. Reuss: Böhm. Kreideg. p. 7. tab. 3. fig. 37—44. Die Zähne dieser Lamna- Art sind sehr hoch und ziemlich dick, mit scharfen, sich nach hinten biegenden Rändern, fig. 28 c. Die äussere Seite der Krone ist schwach angeschwollen, fig. 31, 32, 33, 34, 37; oder 393 flach, mit einem mittlern Längenkiel, der, allmälig schwächer werdend , doch bis zur Spitze selbst hinauf- reicht, fig. 27, 36. | Auf einigen. Exemplaren: bemerkt man, an der äussern Seite, unten, in der Mitte, eine Vertiefung, von welcher der, nach der Spitze gehende, Kiel seinen Anfang nimmt fig. 35. Die innere Seite ist angeschwollen, und auf ihr bemerkt man , bei gut er- haltenen Exemplaren, wie z. B. fig. 28, nach unten zu einige schwache Streifen, die nach oben zu verloren ge- hen. Auf der äussern Seite sind die Falten deutlicher. Auf fig. 28 sieht man gleichfalls, dass die Wurzel sehr entwickelt ist und sich durch einen Ausschnitt in zwei starke Aeste theilt, die eine gerade Richtung nach unten zu haben. Nach oben zu hat die Wurzel eine starke Verdickung. Die Seitenzähnchen sind klein, scharf und heben sich deutlich ab von der Krone, oder dem Haupt- zahne. Der Abschnitt der emailartigen Schicht stellt so- wohl auf der innern, als auf der àussern Seite eine krumme Linie dar, die auf der erstern eine grosse Bucht macht. Auf der äussern Seite reicht diese Schicht tiefer hinunter , als auf der innern. Auf den fig. 37 und 38 sind Backenzähne dieser Lamna- Art abgebildet, die den von Reuss auf tab. 3, fig. 44 und 44, unter dem Na- men L. plicatella dargestellten, sehr àhnlich sind. Diese Backenzähne, die wahrscheinlich im tiefsten Theile des Rachens stacken , sind bedeutend niedriger und länger. Fig. 38 zeigt, dass die Wurzel dieser Backenzähne we- niger eingebogen und massiv ist, als die der, Vorder- zähne; die Krone ist gebogen und desshalb erscheint der ganze Zahn in schiefer Lage. Die innere Seite ist weni- ger angeschwollen , als bei den Vorderzähnen. Auf fig. 29 und 30 sind gekrümmte Zähne dargestellt, ‚ähnlich den auf tab. 37 a, fig. 14, von Agassiz abgebildeten. 394 Die Zähne dieser Gattung finden sich im Grünsande von Quedlinburg und Regensburg; im Pläner von Böh- men, Quedlinburg und Plauen bei Dresden; in der weis- sen Kreide von Lewis und an andern Orten. | П. Lamna subulata Ag. Tab. IL. fig. 39—45. Agassiz Poiss. foss. V. Ш. р. 296, tab. 37 a, fig. 5—7. Pictet. Pall. V. II. p. 277. Reuss. Böhm. Kreideg. p. 100. tab. 24. fig. 25. Giebel. Fauna der Vorwelt. Fische, Odontaspis gracilis Ag. p 362. Lamna gracilis Ag. Poiss. foss. V. IH. р 295. tab. 37 a, fig. 2—4. Pictet Pal. V. II. p. 277. Die Zähne dieser Lamna - Art unterscheiden sich von der vorhergehenden dadurch , dass auf ihren glatten, mehr oder weniger angeschwollenen beiden Oberflächen keine Längenfalten zu bemerken sind, obgleich dieses eben nicht als durchgehender Hauptunterschied angenom- men werden kann, da fig. 39 a, an der Basis der äussern Seite sehr scharf ausgeprägte, erste Entwicklungen sol- cher Falten zeigt, und nach Giebels Worten, solche Zähne aus dem Salzberge bei Quedlinburg, längs der ganzen, von Email bedeckten Oberfläche mit kleinen , gleichmässigen Falten bedeckt ist. Die Rànder der Krone werden in ihrer ganzen Er- ‚streckung durch die sie begleitenden Längenleisten zu- geschärft. Die Dicke und Länge, wie die Schlankheit der Biegungen der Krone dieser Zähne ist, wie an den fig. 39 — 45 zu sehen, nicht gleichmässig bei allen .. Exemplaren. Die Wurzel ist, wie fig. 21 zeigt, ziemlich entwickelt und theilt sich in zwei Aeste, die jedoch nicht so lang sind, wie bei denen von Agassiz abgebil- deten. Die Seitenzähnchen sind, fig. 39, 40, 41, hoch 395 und scharf, und ihre Ränder gleichfalls durch Seiten- . leistchen zugeschärft. Obgleich beide Seiten dieser Zäh- ne angeschwollen sind, die äussere aber bedeutend schwä- cher, als die innere, und zwar vornehmlich an der Ba- sis, so wird doch nach oben zu diese Anschwellung an beiden Seiten gleich stark. Die Zähne dieser Gattung sind sehr klein. Die fig. 40, 41, 4% und 45 zeigen sie in natürlicher Grösse , die fig. 39, 42 und 43 aber in - verdoppeltem. Maassstabe; die on diese Figuren gezo- gene Linie d, zeigt die jedesmalige Grösse des Exem- plars an. Diese Zähne sind sehr gewöhnlich im Kursk- schen Ssamorod und finden sich überall in den Gouver- nements Kursk und Orel, in der Masse des Steins — ihrer Zerbrechlichkeit wegen aber erhält man. sie selten voll- ständig unverletzt. Die fig. 40, 41, 42, 44, 45 zeigen, wie die Zähne in der Masse des Steins eingesprengt sind; oft sieht man, bei so gefundenen Zähnen auch keine Spuren von Seitenzähnchen , fig. 44. Die Zähne dieser Art Lamna subulata finden sich. in der Neufschateller Neokomischen Schicht, im-Regensburger, Quedlinburger und (in England) im Bagnarschen grünen Sandsteine , auch im Böhmischen Plänerkalke und an andern Orten. Bei ‚Beschreibung dieser letzten beiden Arten behielt ich die Benennung Lamna bei, da ich bei den mikrosko- pischen Beobachtungen dieser Zähne auch nicht den ge- ringsten Unterschied in ihrer Bauart von der jetzt leben- den Lamna entdecken konnte. Zähne unbekannter Gattungen. Zu diesen rechne ich solche, die ihrer Form nach sich nicht unter die Zähne der bekannten Hai-Gattungen unterordnen lassen, und da man nach einem oder zwei Zähnen wohl nicht ein ganzes Thiergeschlecht begründen 396 dürfte, so habe ich der Abbildung dieser Zähne nur eine genaue Beschreibung derselben hinzugefügt. Tab. ПТ, fig. 46, a, 6, с, d, stellt den Zahn in natür- licher Grösse dar: er ist klein, gebogen, krallenformig; an den Seiten zusammengedrückt und zugespitzt. Die äussere Seite ist so gleichförmig angeschwollen, wie die innere; auf der erstern geht die emailartige Schicht tiefer hinunter, als auf der zweiten. Auf beiden Seiten hat der Zahn, in der Mitte, eine Falte. Auf der äussern Fläche bemerkt man, zu Seiten jener mittiern Falte noch einige sehr leichte Erhöhungen , die dem Queerdurchschnitte des Zahns an dieser Seite ein mehrwinkliches Ansehen geben, wie, in vergróssertem Maassstabe, neben fig. lit. c, gezeigt worden ist. Die Ränder der Zähne sind nicht glatt, haben jedoch auch keine deutlich ausge- prägte Zähnelung , obgleich sie von der Basis, bis zur Krone eine gewisse wellenförmige Linie bilden. Dieser Zahn hat grosse Aehnlichkeit mit dem von F. Römer, die Kreidebildungen von Texas, auf tab. I, fig. 10, ab- gebildeten. Mein Exemplar ist im Ssamorod, in der Nähe der Stadt Kursk gefunden worden. Auf tab! IH, fig. 47, a; bj/e; dj fig. 485! aj bc : sind zwei kleine Zähne in natürlicher Grösse dargestellt, die einander ähnlich sind. Diese Zähne haben auch eine Krümmung, und obgleich sie bedeutend geringer ist, wie bei der vorherbeschriebenen Art, so nähern sich doch auch diese den krallenförmigen Zähnen. Besonders bemerkenswerth ist, dass die emailartige Schicht sich auf der äussern Seite fast doppelt so tief herablässt, als auf der innern. Die äussere Seite ist auch viel flacher, , als die innere; man bemerkt auf ihr aber gleichfalls jene mittlere Falte, die von der Basis bis zur Spitze der Krone geht. Diese Falte ist auf dem Zahne fig. 47 a, 397 bedeutend schwächer, als auf dem Zahne fig. 48 a, wo sie sich schon als ein Kiel gestaltet, der der ganzen äussern Seite die allgemeine Anschwellung verleiht. Die innere Oberfläche ist sehr angeschwollen , und die Zähne wer- den besonders dick in der Mitte. Die Abschnittlinie selbst aber erhält, an der innern Seite, eine tief zusammen- gebogene, krumme Gestalt. Die Ränder dieser Zähne sind glatt. Auch diese Zähne wurden im Ssamorod, bei der Stadt Kursk, gefunden. ! Tab. IH, fig. 49, a, b, c. Hier ist noch ein Zahn in natürlicher. Grösse abgebildet , ‘der ziemlich: flach , und an der Làngenseite zusammengedrückt ist, und dessen äussere und innere Breitseiten gleichmässig angeschwol- len sind. In der Mitte des Zahns bemerkt man an der áussern Seite eine Falte, die von der Basis bis zur Spitze geht und von unten auf, von unregelmässig auseinander laufenden Fältchen begleitet wird lit. a. Im Profile ist dieser Zahn gerade und hat nur eine Biegung nach hin- ten. Die Ränder, der Krone sind nicht glatt, obgleich man auch eine deutliche Zähnelung nicht unterscheiden kann. Die Spitze des Zahns ist abgerieben, jedoch sollte man aus dem allgemeinen Umrisse darauf schliessen dür- fen, dass sie abgerundet war. Auch dieser Zahn ist in der Masse des Ssamorod , nahe. bei der Stadt Kursk ge- funden worden. oe Die Unvollständigkeit dieser hier beschriebenen vier Exemplare beraubt mich der Möglichkeit, nicht nur die genaue Bestimmmung ihrer Gattung festzustellen, sondern sogar nur anzugeben, ob sie einer und derselben Hai- Gattung angehören können oder nicht. aan > cc Kiniges aus meinem Tagebuche | während einer Reise in's Ausland . im Winter 1852—53. Dr. Ep. EVERSMANN, Professor der Zoologie an der Universität zu Kasan. 1 Theils im Auftrage unserer Universität, theils um meine Gesundheit zu befestigen, befand ich mich im Winter 1852 —53 im Auslande; und um den rauhesten Winter- monaten zu entgehen , in denen man dort wegen der schlechten Heizanstalten mehr von der Kälte leidet als in Russland, begab ich mich gegen Ende des Decembers nach Hyères, einer kleinen aber sehr alten Stadt (Olbia der Alten) am französischen Ufer des Mittelmeeres, zwi- schen Toulon und der savojischen Gränze. Hier, so wie in mehreren anderen Städten am Mittelmeere, versammeln sich bekanntlich gegen den Winter so viele Leidende um 399 ihre zerrüttete Gesundheit durch das milde Clima dieser Gegend wieder herzustellen. Allgemein schicken die Aerzte ihre schwindsüchtigen Kranken hierher. Das ist aber nach meiner Meinung ganz falsch. Den Schwindsüchtigen , d. h. die an Phthisis purulenta leiden, bekommt eine feuchte Luft weit besser als eine trockene, die ihnen durchweg schädlich ıst. Nun muss aber die Luft um Hyéres, so wie im ganzen Litto- rale, im allgemeinen sehr trocken sein; was ich daraus schliesse, dass dort in den Gebirgen nur wenige Flech- ten und Moose wachsen, ein sicheres Anzeichen von trockener Luft. Ich weiss von vielen Schwindsüchtigen die in Hyeres gestorben sind, aber von keinem, der seine Gesundheit wieder erlangt hat. Hyères ist im Norden, ebenso wie Nizza, durch die Seealpen geschützt. Es liegt am Fusse nicht sehr hoher Berge, (6—800 Fuss), die aber weiter nach Norden von höheren begränzt werden. Durch diese Berge ist die Stadt gegen den rauhen und schädlichen Nordwestwind geschützt, der allgemein in der Provence herrscht. und das Clima dieser südlichen Gegend so rauh macht. Dieser Wind führt dort bekanntlich den Namen Mistral, und soll dadurch entstehen , dass der Nordostwind des Nor- dens an den Pyrenäen abprallt, und dadurch in der Provence zum Nordwestwind wird. | Obgleich nun Hyeres mehr als irgend eine andere Ge- gend gegen diesen Wind geschützt ist, so findet derselbe doch noch Wege dorthin durch beständiges Rückprallen in den Thälern und Schluchten, und wird oft sehr em- pfindlich. Durch dieses Rückprallen und Brechen an den Felsen habe ich ihn auf meinen Excursionen aus allen Weltgegenden empfunden. Im Süden von Hyéres dehnt sich eine etwas abschüssi- N 4. 1854. 27 400 ge Ebene bis zum Meere aus, das etwa fünf Werste von der Stadt entfernt seyn mag. Diese Ebene ist, so weit nicht Sand und Sümpfe hindern, sehr gut angebaut, und besteht aus Gärten und Ackerfeldern. Die drei hyeri- schen Inseln, die in dem Busen, den das Meer dort bil- det, liegen, sind etwa zwölf bis vier und zwanzig Werste von der Stadt entfernt. Am nächsten liegt die Insel Per- querolle, die grössere derselben; weiter Portcros, und am weitesten, und zwar nach Osten, die Ile du Levant. Sie sind öde und nur wenig angebaut; meist pur mit Strauch- werk von Pistacía Lentiscus , Arbutus Unedo , Rosmarin und Myrthen bewachsen; jedoch kommen auch manche interessante Pilanzen dort vor, wie z. B. Delphinium Requieni. Nonnea lutea, Hesperis ramosissima , Adeno- carpus Telonensis , Cytisus triflorus , Anemone palmata , Euphorbia dendroides und biumbellata, Lotus edulis, Hypericum fimbriatum, Bisserrula Pelecinus, etc. — Auf der Insel Porquerolle, sonst nirgends, findet man an der Myrthe eine eigene Flechte, Chiodecton myrticola. Nicht diese Insein, die auch dem Mistral ausgesetzt sind, beherbergen die fremden Gäste, sondern die Stadt. Ich führe dieses deshalb an, weil man so häufig von dem Aufenthalt auf den schönen hyerischen Inseln hört. Diese Inseln sind, wie gesagt, öde; nur auf Porquerolle befindet sich eine erbärmliche Herberge, die bisweilen von Lustfahrenden besucht wird; die übrigen haben nichts dergleichen. Im ganzen Januar und bis zur Hälfte des Februars war die Witterung schön und milde, so dass ich täglich bo- tanische und entomologische Excursionen in die Umge- gend machen konnte, die sehr reizend ist. Für diejeni- gen, die kein Vergnügen an der Natur finden, ist der Aufenthalt in Hyères sehr langweilig; es sind keine öf- 401 fentliche Promenaden, ausser einer kleinen Terrasse in der Stadt; keine öffentliche Vergnügungsorte ausser der Stadt oder in der Stadt; keine Theater, Cassino’s, Conzerte und dergl.; und die Stadt ist sehr klein, und. hat enge, schmu- izige, schlechtgepflasterte Strassen. Ein jeder muss bei sich, oder bei Bekannten Zerstreuung suchen. Jedoch soll die Frequenz der Gäste in den letzten Jahren zugenom- men haben. Die Einwohner erwarten mit Ungeduld die Beendigung der Eisenbahn zwischen Paris und Marseille, und sind überzeugt. dass alsdann ihr Städtchen weit häu- figer besucht werde; auch dass viele begüterte Franzosen des Nordens sich dort ankaufen und die Umgegend mit hübschen Villen schmücken werden, weil die Gegend und das Clima zu den besten in Frankreich gehóren. Die Gebirge um Hyeres sind mit drei verschiedenen im- mergrünen Eichen bewachsen: Quercus suber, Quercus coc- cifera und Quercus Ilex. Auch die essbare Eiche soll hin und wieder vorkommen, ich habe sie aber nicht gesehen. Um Algir ist sie häufig, und die Früchte, die Eicheln , werden in Massen auf den Markt gebracht. Ich habe ih- nen keinen Geschmack abgewinnen können, sie schmecken immer nach Eicheln. Quercus robur ist ebenfalls häufig auf den Gebirgen um Hyeres, ist aber von schlechtem Wuchs. Die Korkeiche, Q. suber, wird sehr gepflegt; die Wälder werden von Zeit zu Zeit von dem Gestrüpp und Strauchwerk gereiniget, wodurch das Gedeihen der Eiche befördert wird. Obgleich die Bäume wegen des stei- nigen Bodens im allgemeinen schlecht gewachsen, die Stämme meist krüppelig sind, und der Kork daher bei weitem schlechter ist als der spanische, so sollen hier doch Grundbesitzer sein, die jährlich für zehn bis zwanzig Tau- send Franken Kork verkaufen. Die Rinde wird immer erst nach Verlauf von mehreren Jahren abgenommen; und a, 402 je öfterer dieses geschehen ist, desto besser wird der Kork. Die erste und zweite Erndte taugt zu nichts und wird weggeworfen, oder etwa zu den Schwimmstiiekchen an den Fischernetzen benutzt. Der Kermes (Coccus llicis), der an der Kermes-Eiche (Quercus coccifera) vorkommt, wurde in früherer Zeit hier häufig eingesammelt; jetzt aber schon längst nieht mehr, weil es sich nicht lohnt und seine Anwendnng durch die Cochenille gänzlich verdrängt ist. ; Ausserdem sind die Berge um Hyères mit manchen hübschen immergrünen Sträuchern bewachsen; wie z. B. Laurus nobilis, der Lorbeer, der aber auch als Baum vor- kommt; der Erdbeerstrauch, Arbutus Unedo; ferner Pista- cia Lentiscus, Ilex Aquifolia, Daphne Gnidium, Rosma- rin, Myrten, hübsche strauchende Erica’s, wie E. arbo- rea und scoparia, Cistus salvifolius, monspeliensis und al- bidus, Cytisus candicans, spinosus und triflorus, Genista juncea, Rhamnus Alaternus, Lavandula spica und Stoechas Ulex provincialis, etc. In den Hecken wucherten Smilax aspesa mit seinen hübschen rothen Beeren, Jasminum fru- ticans, Ligustrum vulgare, Clematis flammula, Rosa gal- lica und sempervirens. Alle diese Sträucher hatten Früchte; trieben aber auch hin und wieder entweder einzelne Blü- then, oder blüheten vollständig, wie z. B. Rosmarin, Myrthe und Lavendel; Ulex provincialis war aber ganz mit Blüthen bedeckt. An den Felsen und auf Mauern wuchsen verwildert die Granate, die Olive und der Fei- genbaum. Auf den Bergen wuchs auch hàufig Pinus ha- lepensis, an der Seeküste Pinus maritima und Pinea, de- ren Nüsse gegessen werden. Dort an der Küste wuchs auch allgemein Juniperus oxycedrus mit seinen grossen gelben Beeren, und Juniperus Lycia, abwechseld und ver- mischt Philerea angustifolia, und bildeten dichtes Ge- 403 sträuch. Von Blumen blüheten in den Wiesen und auf Feldern unter anderen: Narcissus pseudonarcissus und Tazetta; Muscari racemosum und botryoides; Coronilla jun- cea; Lavatera olbia; Buphthalmum maritimum; Alyssum maritimum; Reseda phyteuma und die niedliche Fumaria spicata. An den Felsen wuchs häufig Umbilicus pendulus und Parietaria officinalis; an den Mauern blüheten Ve- ronica filiformis und pilosa; in den Hecken Vinca major und minor. Unter den Blumen des Waldes zeichnete sich beson- ders die niedliche Anemone stellata Lam. aus; überall blühete sie während des Winters in Menge. Auch Vale- riana rubra blühete hin und wieder auf den Felsen recht hübsch. An feuchteren Stellen des Waldes sah man hin und wieder kleine Familien von Orchis laxiflora und lon- gibracteata in Blithe. Bellis annua und perennis blühe- ten hàufig an feuchten Stellen, besonders wo Wasser herabrieselte. Erstere sieht der letzteren ausserordent- lich ähnlich, ist aber im allgemeinen kleiner und nied- licher, und unterscheidet sich dadurch, dass sie ein klei- nes Blättchen unten am Stengel hat, welches der B. pe- rennis fehlt. ; | Citronen und Orangen, die sonst in der Provence nur an wenigen Stellen und kümmerlich fortkommen, gedei- hen in den Obstgärten von Hyéres vortrefflich. Sie kön- nen beiweitem nicht alle im Lande consumirt werden, und werden deshalb ausgeführt; aber nur nach dem nórdli- cheren Frankreich. Sonst ist auch hier, wie überall in der Provence, die Cultur der Olive der vorzüglichste Er- werbzweig des Landmanns. Mit dem bebauten Lande geht man sehr ókonomisch um; denn auf den Feldern, die mit Oliven bepflanzt sind, gewinnt man auch noch andere Gewächse; besonders Getreide, das im Schatten der Bäu- 404 me vortrefflich gedeiht. Ausserdem sucht man auch so oft zu ernten als möglich, und lässt die Felder nicht lange brach liegen. Deshalb sind sie auch jetzt im Winter mit Artischoken, Erbsen, Bohnen (Vicia faba) und sonstigen Küchenkräutern bewachsen. Bisweilen ist aber auch die Mühe umsonst; denn es trifft sich, dass im Verlaufe des Winters, ehe die Früchte reif werden, Frost eintritt, wie in diesem Februar; und was dann noch nicht reif ist kommt um. Jedoch sind auch viele Felder und Gärten so gelegen, dass einige Grade Frost, in der Stadt nämlich, ihnen nichts schaden. | Von Getreide wird hauptsächlich gebaut: Avena sativa nigra et alba; und Triticum sativum, maritimum et coe- ruleum. Die Futterkräuter sind: Lucern (Medicago sati- va); Klee (Trifolium pratense); Kicher (Lathyrus sativus), Espercette (Hedysarım Onobrychis). Ausser den südlichen Obstbäumen, wie Mandeln, Fei- gen, Mispeln, Granaten etc., sieht man auch viele Zier- bäume in den Gärten um Hyeres; besonders auch hübsche Mimosen. Von Palmen kommen nur wenige fort; haupt- sächlich Chamaerops humilis, und Phoenix dactylifera , die aber keine reife Früchte bringt. Auf der Terrasse in der Stadt stehen sechs hübsche Bäume dieser Dattelpal- me, die besonders gepflegt werden; ausserdem sieht man sie auch in manchen Gärten. | Bäume und Pilanzen, die in einigen Gärten von Hyères im Freien wachsen, sind unter anderen folgende: Peitto- spermum sinense, Celastrus pyracanthus, Casuarinia equi- setifolia (bis 30 Fuss hoch), Cineraria platanifolia (die auch jetzt ausserordentlich schön blühete), Æucalyptus diversifolia, Polygala speciosa, Jucca aloifolia, Melaleu- ca linarifolia, Phlomis leonurus, Salvia mexicana, Visnea mocanera, Datura arborea, Laurus indica, Magnolia qua- 405 driflera, Arum colocasia, Justicia adhatoda (noyer des Indes), Zanthoxylum trifoliatum, Daphne collina, Metro- sideros corifolia, Cassia corymbosa, Psidium pyriferum (bringt Früchte von vier Unzen schwer), Mespilus japo- nica (bringt sehr früh reife Früchte), Acacia farnesiana, Hibiscus mutabilis, Canna angustifolia, coccinea, edulis, flaccida, indica, lutea, vridiflora, nepalensis, speciosa, va- riabilis, Bignonia pandorea, Agapanthus wmbellatus, viele Opuntien- und Cactus - Arten, etc. Es sind in Hyeres zwei Garten, deren Eigenthümer sich allein damit beschaftigen seltene Pflanzen und Baume zu ziehen; und die mit deren Saamen, Ablegern oder jun- gen Sprösslingen einen ausgedehnten Handel treiben; nicht allein nach Frankreich, sondern auch nach allen Gegen- den Europa’s; vorzüglich stehen sie mit den verschiede- nen Saamen- und Pflanzenhändlern in Verbindung, und mit botanischen Gärten. Es ist merkwürdig wie viele süd- liche Gewächse in diesen Gärten im Freien gedeihen, und gesunden Saamen liefern. Der grösste dieser Gärten ist der des Hrn. Rantonnet, wo Bäume vom Cap, aus Neu- holland, aus Buenos- Aires und Chili, aus Nepaul und China gezogen werden. Der Besitzer des Gartens behaup- tet, er besitze mehr als 25,000 disponibele Pflanzen, oder deren Saamen, was aber wohl eine französische Redens- art sein mag. In der gedruckten Annonce lautet es wört- lich so: «Enfin, le sieur Rantonnet posséde plus de 25,000 végétaux disponibles de tout genre, arbres et arbustes, plantes vivaces, herbacées ou aquatiques, plantes bulbeu- ses, plantes grasses et oignons à fleurs pour la pleine terre, l'orangérie et la serre.» Sehr interessant war mir dort in dem Garten des sieur Rantonnet eine Phytolacca dioica, ein Baum von zehn Jahren, wie man behauptete, dessen Hauptstamm etwa - 406 sechs Fuss im Umfange hatte, und eine Höhe von dreis- sig Fuss. Ausserdem kamen aus der mächtig grossen Wur- zel noch mehrere Stämme von der Dicke eines Beins oder Schenkels. Auch Zaurus camphora wuchs im Freien, so wie auch viele hübsche Coniferen von den Südsee - Inseln. | In Hyères machte ich eine interessante Bekanntschaft in dem General a. D. Levarllant, Sohn des berühmten Rei- senden in Afrika. Er war ein Mann schon in den Sieben- - zigen, aber noch frisch und rüstig; und da er sich eifrig mit der Entomologie beschäftigte, so machten wir einige Excursionen zusammen. Er. war schon oft in Hyéres gewesen, kannte die Localitäten, und zeigte mir das Vorkommen der Raupen zweier seltener Schmetterlinge, die sonst in der Provence nicht gefunden werden; nament- - lich die Raupe eines der schónsten Tagschmetterlinge, Charaxes Jasius, und die einer Noctuide, Ophiusa Tir- rhaea. Beide sind nur im Winter vorhanden. Die Raupe von Jasius lebt auf dem Erdbeerstrauch, Arbutus Unedo; , sie hat eine merkwürdige Gestalt. Sie ist ziemlich dick, hinten verschmälert, dann abgestutzt und mit zwei klei- nen, etwa eine halbe Linie langen Griffeln endend. Die Haut ist körnig, und von bläulich grasgrüner Farbe. Der Kopf ist mit einer convexen, beinahe kreisrunden Platte bedeckt, die an ıhrem Hinterrande vier etwa eine Linie lange Dornen von röthlicher Farbe hat; zwischen den bei- den mittleren Dornen befinden sich zwei kleine Zähne, und jederseits zwischen dem mittleren und äusseren ein Zahn. Vorn ist die Kopfplatte von einer gelben Linie ge- randet, die sich als Seitenlinie oberhalb der Füsse herab bis zum After erstreckt. Auf dem Vordertheile des Rückens stehen hintereinander zwei runde Fleckchen, die aus einem bläulichen Mittelpunkt, einem gelben und zuletzt einem 407 _schwarzgrünen Kreise zusammengesetzt sind. Die Raupe ist sehr träge, frisst wenig, und daher ihr Wachsthum sehr langsam; sie sitzt tagelang auf derselben Stelle, und immer auf der Oberseite der Blätter, die sie mit einem sehr dünnen weisslichen Gespinst überzieht, um sich auf der glatten Oberseite bei Wind und Regen besser halten zu können. Von anderen Raupen, wenn sie auf einem Gespinste und auf der Oberseite der Blätter sitzen, weiss man bekanntlich, dass sie von Ichneumonen angestochen sind; hier ist das nicht der Fall. Wenn die Raupe sich häutet, so geht natürlich das ziemlich harte Kopfschild mit herunter, das sich schon einige Zeit, einen Tag vor- her, lostrennt und aufhebt. Am Ende Februars verpuppt sie sich in eine eckige Puppe, indem sie sich mit dem Hintertheil an der Unterseite des Blattes befestiget; und im Mai kommt der Schmetterling. Die Raupe von Ophiusa Tirrhaea lebt auf Pistacia Len- tiscus, und ist den ganzen Dezember hindurch und im Anfange Januars vorhanden. Sie sitzt in dem dichten Ge- sträuche sehr verborgen. Unter den Steinen und Felsblöcken hatten sich viele hübsche Landschnecken in grosser Menge versammelt, um den Winter dort zuzubringen. Besonders häufig war Helix aspera und ihre einfarbige zarte Varietàt H. Mazzulli ; diese lagen haufenweise zusammen. Ebenso die grosse Helix lactea. Beide werden gegessen, und besonders in Marseille in grosser Menge auf den Markt gebracht. Aus- serordentlich häufig war auch Helix cespitum mit ihren vielen Varietäten, wo man nicht recht weiss, was Varie- tät, was Species ist. Ferner: Helix splendida und Var. roseolabiata; H. carthusiana, H. candidissima und H. nitida. Seltener die grosse H. albanica, und die kleine- ren Species: H. pyramidata, H. filimargo, H. elegans, 408 H. conspurcata und H. cellaria. Sodann in grosser Mea- ge Cyclostoma elegans; und an den Felsen und Mauern eine Menge von Clausilien. Zaren An warmen Tagen zeigten sich auch einige Eidechsen. Besonders lief Lacerta muralis an den Mauern und an den alten geborstenen Stämmen der Oliven. Aus den steinigen Ufern grub ich Plotydactylus fascicularis und Hemidacty- lus verruculatus hervor, die man dort allgemein Tarentes nannte. Unter grossen Steinen fand ich noch im betäub- ten Zustande die grosse Lacerta ocellata. Auch der Laub- frosch liess sich an warmen Tagen hören. Eine Menge kleiner Singvögel, besonders aus der Fa- milie der Sylvien, versammeln sich im Winter hier, wie | überall in der Provence, um die rauhe Jahreszeit hier zu verbringen. Es wird viel Jagd auf sie gemacht, d. h. sie werden in Fallen gefangen; und es ist jämmerlich anzu- sehen, wie diese hübschen winzig kleinen Thierchen ge- braten und halb verkohlt auf die Tafel kommen. Auf den hyerischen Inseln soll eine ergiebige Jagd auf Rothhühner sein (Perdix rubra); besonders auf der ent- fernteren Insel Ile du Levant. Als es in Hyéres in der zweiten Hälfte des Februars anfing, ungewöhnlich kalt zu werden, und sogar der Ther- mometer des Nachts einige Grade (bis — 3° R.) unter Null herabsank, fasste ich den Entschluss, in Algir ein milderes Clima aufzusuchen; ich reiste deshalb über Toulon nach Marseille, um mich dort einzuschiffen. Obgleich ein heftiger anhaltender kalter Mistral die Witterung höchst unangenehm machte, so konnte ich mich doch nicht enthalten einige Merkwürdigkeiten in der Stadt Toulon zu besehen. Der Hafen, der fast nur Kriegsschif- fe aufnimmt, ist klein, aber sehr geschützt gegen Jeden Wind; auch die Rade ist nur klein, aber ebenfalls durch 409 die sie umgebenden Berge sehr geschützt. Das Meer steht nur kaum drei Fuss tiefer als der Qua? des Hafens. Ich besuchte eins der grössten Kriegsschiffe, einen Dreidecker, den Souverain, dasselbe Schiff, auf welchem der Prinz Join- ville commandirt hat. Das Riesenschiff machte einen tie- fen Eindruck auf mich, in jeder Hinsicht; und wer Lust hat, über die Grösse und über die Nichtigkeit der Men- schen zu philosophiren, der findet dort Anlass genug dazu. Das Schiff war, so wie viele andere zu damaliger Friedens- zeit, abgetakelt. Es soll zu seiner Bemannung Tausend Matrosen gehabt haben. Der Führer, ein alter Matrose, zeigte mir die Zimmer, die der Prinz bewohnt hatte, und erklärte mir mit vielen Details deren frühere Bestimmung; es waren dort ein Schlafzimmer, ein Toilettenzimmer, ein Empfangzimmer, ein Speisesaal, eine Bibliothek, etc.; auch waren zum Theil noch die Meubles früherer Zeit vorhan- den, und der Führer erklärte mit Wärme, dass diese noch Eigenthum des Prinzen wären. Das Arsenal in Toulon soll einzig in der Welt sein; est ist eine grandiose Anstalt. Es wird dort alles verfer- tiget, was zur Marine erforderlich ist. Ausser der grossen Anzahl von Sträflingen, die dort arbeiten, sind dort auch täglich 1500 Arbeiter beschäftigt, die 14 bis 3 Franken Tagelohn erhalten. Die Salle des armes ist mit vielem Geschmack decorirt; und die Salle des modeles ist inte- ressant zu sehen wegen der Modelle so vieler in verschie- denen Zeiten gebauter Kriegsschiffe. Ich hatte dort auf dem Hofraume des Arsenals Gele- genheit zu sehen, wie weit es Geduld, Langeweile und Ta- lent bringen kann, um ein Thier abzurichten. Ein Sträfling hatte eine gewöhnliche Ratte (Mus decumanus) so dres- sirt und an sich gewöhnt, dass sie sein beständiger Be- gleiter war; sie apporlirte wie ein Hund; und noch mehr, 410 wenn er ein Stück Geld, einen Sous, weit von sich hin- warf, so brachte sie es im Maule zurück, kroch an sei- nen Beinen aufwärts und steckte ihm das Geld in die Ho- sentasche. | Der Weg von Toulon nach Marseille ist sehr pittoresk, besonders auf seiner ersten Hälfte: eine gute Chaussee führt fortwährend zickzack durch tiefe felsige Schluchten der Berge, immer am Rande eines reissenden Baches. Oft sieht man sich so eingeengt und rundum umgeben von fast senkrechten Felswänden, die auch den Weg von vor- ne versperren, dass man sich eingeschlossen glaubt und nicht begreift, wo ein Ausweg sein könne; doch plötzlich wendet der Weg in spitzigem Winkel durch eine unbeach- tete Schlucht, und ein neues Felsenthal öffnet sich. In der vergangenen Nacht war in dieser Gegend ein Gewit- ter mit Hagelschlag; es war kalt, und die hohen Berge in der Entfernung waren mit Schnee bedeckt. Marseille gewinnt von Jahr zu Jahr an Umfang und an Reichthum; der Handel ist fortwährend im Steigen. Der Hafen, der sehr geschützt, ist ununterbrochen ange- füllt von Kauffahrern und von Dampfböten; er ist so be- sucht, dass er schon seit vielen Jahren die Schiffe nicht alle mehr fassen kann, die deshalb lange warten müssen bis sie einlaufen und aus- oder einladen können. Daher . hat man mit vielem Kostenaufwande einen zweiten, den neuen Hafen gebaut, der jetzt in diesem Jahre se weit ge- diehen war, dass er Schiffe aufnehmen konnte. In Mar- seille sieht man nur Kauffahrtheischiffe, keine Kriegsschif- , fe. Eine Menge von Dampfschiffen führen Passagiere nach den vorzüglichsten Seestädten des Mittel-Meeres; beson- ders ist die Fahrt làngs der Küste Italiens, so wie auch nach Algir, Oran und Bone sehr geregelt; und die Preise sind billig. Wenn man aus italienischen Häfen nach Mar- 411 seille gelangt, wie ich vor zehn Jahren, so ist der blühen- de Handel in letzterer Stadt besonders auffallend. Im Ha- fen von Civita vecchia lagen zu der Zeit nur zwei Schif- fe; bei Zivorno und Genua freilich mehr, aber doch kein Vergleich mit Marseille. Damals machte ich die Reise auf einem italienischen Dampfboote, dem Virgilio. Zur War- nung füge ich hinzu, dass auf diesem Dampfboote der Schmutz, oder besser zu sagen die Schweinerei, die schlech- te Bewirthung, die Prellerei und die Grobheit der Kell- ner in einem so hohen Grade vereinigt waren, wie ich nie etwas Aehnliches erlebt habe. Eine andere Tour von Neapel nach Marseille machte ich auf dem Dampfboote Ercolano; dort war es besser und es herrschte Ordnung. Freilich musste auch da, wie vielleicht in allen italià- nischen ee leni er ia bei Belegung der Plätze gehandelt werden. Marseille hat in und ausser dis Stadt sehr viele schó- ne Promenaden, die zu beiden Seiten mit Alleen von Pla- tanen bepflanzt sind. Die Stadt ist sehr belebt, und über- all herrscht Thätigkeit und Wohlstand; man sieht nur wenige Müssiggänger auf den Strassen, und durchaus keine Bettler. Mein liebster Spatziergang war am Hafen; theils um dem Treiben der Seeleute zuzusehen, theils wegen der vielen Buden, wo mancherlei Naturalien, be- sonders Conchylien und lebende ausländische Vögel vor- kauft werden. Der grösste Theil dieser letzteren bestand aus Papageien und aus den verschiedenen hübschen Ar- ten der Gattung Tanagra. Von diesen letzteren sassen aus Mangel an Raum bisweilen 40—60 Stück friedlich bei- sammen in einem Käfige. Sehr interessant war es das Na- turell der Papageien zu beobachten, deren dort eine grosse Menge verschiedener Arten zur Schau ausgestellt waren; einige ärgerlich und schreiend über ihre Nachbaren, an- 412 dere geschwätzig gutmüthig, andere tiefsinnig und traurig als ob sie an vergangene Zeiten dächten, wie die gros- sen Aras. Die Cacadus waren die unverträglichsten. In Marseille erneuerte ich die 1844 gemachte Bekannt- schaft des Hn. Barthelemi, Directeur. du museum de Marseille; ein bekannter und sehr thätiger Zoclog, und sehr gefälliger Mann. Das Museum wird von der Stadt un- terhalten; und obgleich die Unterhaltungskosten sehr be- schränkt sind, so ist es doch durch die grosse Thätigkeit des Directors sehr reich und gut geordnet. Besonders reich ist es an Conchylien und Crustaceen des Mitteimee- res, und an Vögeln der Provence, deren sich im Museum viele seltene Species befinden, die nur zu Zeiten aus dem nördlichen Afrika herüber kommen. Da Barthelemi schon seit einer sehr langen Reihe von Jahren die Vögel der Provence beobachtet hat, so fragte ich ihn über ver- schiedene, die dort vorkommen sollen; z. B. führe ich einige an: Corvus spermologus Vieill. kannte er gar nicht; (ich konnte auch in Paris bei einem gut unterrichteten Naturalienhändler (Parzudaki) keine Auskunft darüber er- halten). Fringilla incerta Risso, Fr. citrinella Lin., Sit- ta syriaca Ehrenb., Alauda desertorum Stanley, Al. Du- ponti Keill., Charadrius spinosus Hasselg. sollen nicht vor- kommen. Cursorius europaeus sehr selten; Hirundo alpe- stris ist einmal geschossen. Motacilla lugubris kommt vor; Mot. Yarellii (M. albae var.) nicht. Auf dem Hofraume des Museums befanden sich grade zu dieser Zeit eine Menge lebender Thiere aus Egypten, die der französische Consul in Cairo nach Paris für den Jardin des plantes schickte, und die in Marseille Station machten, um sich von der Seereise auszuruhen. Es waren dort unter anderen drei Giraffen: zwei Männchen und ein Weibchen. Sie waren sehr munter und gut erhalten; als 413 sie aus dem Stalle in den Hofraum gejagt wurden, mach- ten sie ausserordentliche Sprünge; waren aber durchaus nicht böse, so dass wir frei auf dem Platze stehen blie- ben. Von Passgang, der ihnen eigen sein soll, habe ich nichts bemerkt. Ferner ein Löwe und eine Löwin; erste- rer, anderthalb Jahre alt, zeigte kaum den Anfang einer - Mähne; letztere hatte nur zehn Monate, war aber schon ziemlich erwachsen. Ferner, ein schóner Leopard; meh- rere Antilopen; zwei Ziegen, Männchen und Weibchen, die man Kaschemir - Ziegen nannte. Das Männchen hatte sehr lange spiralfórmig gewundene Hörner, die senkrecht in entgegengesetzter Richtung und horizontal von einan- der abstanden. Das Weibchen hatte ähnliche Hörner, aber sie waren viermal kürzer. Zwei egyptische Schaafe, Mann und Weib; weiss, mit tiefschwarzem Kopfe; beim Männ- - chen waren auch die Vorderfüsse zum Theil schwarz. Sie hatten auch einen Fettschwanz, aber nicht sehr gross. Ferner ein junger Strauss, noch grau von Farbe. Meh- rere hübsche Gänse. Dann zwei Geier, die dem Vultur fulvus ähnlich sahen. Einen davon hielt Barthelemi für den echten Vultur Kolb? Levaill.; jedoch die Diagnose in Blasius und Keyserling’s Wirbelthieren passt nicht da- rauf. Der Schwanz war länger als die Flügel, und der Halskragen nahm nur den hinteren Theil des Halses ein, wie bei V. fulvus. Die Conturfedern waren sehr stumpf, fast zugerundet, schwarz, mit weisslichem ‚Rande. Der Vogel war ein junges Individuum. Die andern ‚Species sah dem V. fulvus noch ähnlicher; der Halskragen ebenfalls wie bei diesem; die Farbe der Conturfedern ebenso. Es war ebenfalls ein junges Individuum. Barthelemi nannte ihn Vultur Gyps; wodurch er sich aber von V. fulvus unterscheiden sollte, wollte mir nicht einleuchten. Im Museum sah ich einige alte Exemplare von Vultur it 414 Кофи; diese passten vollkommen auf die Zeichnung in Levaillant, die H. Barthelemi herbeiholte. Der Halskra- gen war wie bei V. fulvus, aber unter den Achseln stand jederseits noch ein Busch langer schmaler Federn. So- dann war der Flaum des Kopfes braun, (bei V. fulvus weiss). Bei beiden Arten sollen die Conturfedern in der Jugend stumpf zugerundet, im Alter spitz sein. Die Farbe der Conturfedern war bei beiden Arten ungefähr gleich. Noch sah ich im Museum einen Geier, der ebenfalls in der Provence vorkommt, dessen Schnabel bedeutend stär- ker war, wie bei beiden vorigen Arten. Sodann sah ich im Museum die Aquila Barthelemi , beschrieben von Guérin in der Revue zoologique. Der Adler gleicht dem Königsadler (Aq. ?mperialis); nur dass dieser einen weissen Fleck auf den Schultern hat, jener hingegen vorn neben den Achseln. Auf der Mittelzehe hat er drei grosse Schilder, wie bei Aq. Chrysaétos. Die Be- fiederung der Tarsen ist nicht schwarz, wie bei A. im- perialis, sondern braun. Parus alpestris Gerbe, aus Savoyen, Italien etc., geht in Frankreich bei den Naturalienhändlern allgemein un- ter dem Namen Parus palustris. Nach Sely- Longchamps ist er eine Varietàt von Parus borealis; und das wird auch wohl richtig sein. Ruticilla Сати Degland., aus Savoyen und Piemont, sieht der R. Thytis ausserordentlich ähn- lich, aber die Eier beider sollen sehr verschieden sein. Am 27 Februar n. St. früh verliess ich Marseille und schiffte mich auf dem Schraubendampfer Atlas nach Algier ein. Die See war sehr stürmisch, und die Fahrt bis zu den balearischen Inseln gefährlich; dort aber wurde der Wind gelinder, der früher heftig aus Nordwest blies. Es ist dieses eine allgemein bekannte Erscheinung dass der 415 Mistral nur bis zu jenen Inseln reicht, nicht weiter. Das stimmt auch mit der Erklärung des Mistrals vollkommen überein: nämlich indem der Nordostwind am südlichsten Punkte der Pyrenaen gebrochen, und zum Nordwest wird, so liegen diese Inseln schon zu sehr westlich, um noch von dem Winde erreicht werden zu können. Wir fuhren zwischen Majorca und Minorca durch, weil die See zu stürmisch war; sonst lässt man auch beide inseln west- lich liegen. Die Inseln sind felsig, und in der Entfernung sehen sie sehr öde aus; grau und unfruchtbar wie die Ufer der Provence, Italien, Sardinien, etc. Am 1 März Abends kamen wir in Algier an. Die Stadt, die amphitheatralisch an einem hohen Berge liegt, und sich vom Meere bis zur Spitze erstreckt, war schon aus weiter Ferne wie eine weisse Wand zu sehen, weil alle Häuser flach und blendendweiss, die Strassen sehr enge und keine freie Plätze vorhanden sind. G>wöhnlich wird der Weg von Marseille nach Algier auf Dampfbóten in 36—48 Stunden zurückgelegt; wir hatten uns etwas ver- spätet, weil erst ein und dann auch der zweite Flügel der Schraube während der Fahrt abbrach, und wir den Rest des Weges nur mit einem Flügel machen mussten. Da wir in der Dunkelheit ankamen, so leuchtete das Was- ser im Hafen sehr stark, indem die Kähne es durchschnit- ten. Auf der Rückfahrt von Algier nach Marseille, wo die See ruhiger war, habe ich das Leuchten in der Nacht auch auf offener See bemerkt, und zwar so stark, dass die Wellen und der Strohm hinter dem Schiffe feurig er- schienen und tausend Funken sprüheten. In Algier stieg ich in dem Hôtel d'Orient, rue de la marine, ab; ein Gasthaus von fünf Etagen, das ich we- gen der Ordnung, die dort herrscht und der Billigkeit nicht genug rühmen kann. Ausserdem hat man von dort eine NM 4. 1854. 28 416 herrliche Aussicht auf den Hafen. Für ein meublirtes Zim- mer mit gutem Bette, Frühstück und Mittagessen bezahlte man täglich nicht mehr als fünf Franken. Man frühstückte von 10 bis 12 Uhr, und jedem wurde besonders auf einem kleinen Tische reinlich gedeckt, sobald er kam. Das Mittagessen eben so, und fand statt von 6 bis 8 Uhr Abends. Ersteres bestand aus sechs Gerichten, letzteres aus ebenso vielen, nur machte die Suppe das siebente Gericht. Wein soviel man trinken wollte. Die Stadt liegt am östlichen Abhange des Berges, und erstreckt sich, wie gesagt, vom Meere bis oben zur Feste Kasba; von dort zieht sich der Bergrücken nur noch all- mählich weiter aufwärts, und etwa eine Werste von der Kasba liegt auf dem höchsten Punkte das Fort U’ Empe- reur, das die Franzosen zuerst eingenommen haben, wo- rauf sich dann die Stadt bald ergeben musste. Diese ist von den alten Festungswerken umgeben, die aber von den Franzosen sehr vervollkommnet sind, und woran noch fortwährend gearbeitet wird. Die Stadt besteht aus einer Unzahl kleiner enger Gas- sen, kreuz und quer ohne alle Regelmässigkeit aufgeführt; nur im unteren Theile haben die Franzosen, nachdem sie Hunderte dieser Gassen niedergerissen, einen freien vier- eckigen Platz (Place nationale) und drei grosse schöne Strassen, die auf jenem Platze zusammentreffen, erbaut. Um sich einen Begriff von der Anzahl der Gassen zu machen, brauche ich nur anzuführen, dass auf jenem Platze, der keineswegs gross ist, früher 17 Strassen gewe- sen sein sollen. Der Platz liegt dicht beim Hafen, und bildet eine erhabene Terrasse. Von drei Seiten hat er europäische Häuser, theils Caffe's, theils Buden; an einer Seite ist er frei, und gewährt von der Höhe einen unter- haltenden Anblick auf das Treiben am Hafen. Dass er ‚417 beständig, besonders des Abends, von Müssiggängern und Spazierenden belebt ist, versteht sich von selbst. Die neuen Strassen sind hinreichend breit, um den Verkehr der Fuhren zu erlauben; sie haben zu beiden Seiten nur euro- ‘paische Hauser, und sind eben so gebaut wie man sie in vielen Städten Ober - Italiens sieht: sie haben zu beiden Seiten ununterbrochene steinerne, zur Strasse hin auf Pfeilern ruhende Bogengänge, so dass man beständig im Schatten geht. Das Erdgeschoss der Häuser wird fast nur von Buden eingenommen, deren hier Tausende sind, und viele sehr elegante; man sollte nicht glauben, dass die Consumption so gross sein konnte. Die Strassen sind ge- pflastert und rein; nur in den maurischen Gassen hat die Polizei manchmal noch Schererei, um sie rein zu erhalten, obgleich sie ebenfalls gepflastert sind. Die besseren Stras- sen haben Gasbeleuchtung; ebenso der Hafen. Die maurischen Häuser haben keine Fenster nach der Strasse; eine Thür führt in einen meist viereckigen Hof- raum, der bei reicheren Leuten in der Mitte eine Fon- täne hat, oft auch ein kleines Blumenbeet. Rundherum befinden sich die Zimmer, und vor diesen eine Gallerie, von der zu jedem Zimmer eine Thür führt. Der Hofraum ist so enge und das Gebäude meist so hoch, dass die Son- ne nie bis zur Erde dringt und der Raum deshalb kühl bleibt. Das Wasser wird von weitem, von den östlichen Höhen, in verdeckten Kanälen zur Stadt geleitet; die Lei- tungen stammen aus der alten Zeit, werden aber gut un- terhalten, obgleich sie bedeutende Auslagen erfordern. Die europäischen Kaffeehäuser findet man in den neu angelegten Strassen und am Place nationale; sie sind nach französischer Art eingerichtet, aber nicht elegant. und meist schmuzig, da sie meist nur von der niederen und Mittelklasse besucht werden. Die maurischen Kaffeehau- 28° 418 ser sind überall in den engen Gassen der Stadt zerstreut; sie werden ebenfalls stark besucht, denn die Mauren lie- ben ein müssiges Leben. Der Kaflee wird nach morgen- ländischer Art mit dem Satz und ohne Zucker getrun- ken; jede Tasse wird besonders in einer kleinen Kanne : bereitet, und ist in wenigen Minuten fertig. Es ist eine eigene Kunst ihn gut zu bereiten, und der Maure thut dieses mit einem besonderen Anstande. Mit einem kleinen Lôffelchen, das nur etwa drei bis fünf Gran Kaffee fasst, wird eine bestimmte Anzahl solcher Löffel voll Kaffee in eine kleine Kanne gezählt, nämlich soviel wie auf eine Tasse kommt, und dann wird weiter operirt. Auf glü- henden Kohlen stehen 5 —7 grössere Kannen, in denen beständig Wasser kocht und aus denen, es zum Gebrauch abgezapft wird. Die Diligencen, ehe sie abfahren, sind von maurischen Jungen umgeben, die solchen Kaffee gleich auf der Strasse auf einem Kohlenbecken brauen, und dem Reisenden anbieten; und sobald dieser eine Tasse verlangt, ist sie auch in einer Minute fertig. Sol- cher Kaffee ist sehr schmackhaft und gibt unserem euro- päischen nichts nach, was ich ohne Versuch nicht würde geglaubt haben. Die Kaffeebohnen werden zu diesem Ge- tränke so fein wie Mehl gestossen, so dass kaum etwas Satz zu Boden sinkt, sondern in der Flüssigkeit schwe- bend erhalten wird. Es wird viel geraucht, und der Tabak und die Ci- garren sind gut, denn in Algier ist freier Betrieb. Alle Lebensmittel und ausländische Waaren sind wohlfeil, weil bis jetzt kein Zoll erhoben wird. Es ist auch ein ziem- lich gutes Theater durch die Regierung aufgeführt; sie hat nämlich einem Entrepreneur mehrere maurische Häu- ser geschenkt, mit der Bedingung, ein Theater zu bauen. Ebenfalls befindet sich in der Stadt ein Museum, des- 419 sen Director Hr. Berbrugger ist, ein Mann von sehr gründlicher Kenntniss der orientalischen Sprachen und der Alterthümer. Das Museum ist aber sehr arm, weil alle interessanten Gegenstände alsbald nach Paris geför- dert werden. Da Hr. Berbrugger sich hauptsächlich mit Alterthümern beschäftiget, so war für Zoologie wenig, und für Botanik nichts vorhanden. Die Regierung zu Paris beschloss bekanntlich vor län- geren Jahren Algerien in wissenschaftlicher Hinsicht gründ- lich zu erforschen, und ernannte deshalb eine Expédi- tion scientifique, die aus den vorzüglichsten Gelehrten be- stand, und die das Land in den Jahren 1840—43 nach allen Richtungen untersucht hat. Alle Theile der Natur- wissenschaften sind noch nicht heraus, aber die, welche erschienen, sind piachivoll und sehr vollständig; lei- der aber sollen von diesen Werken, wegen der bedeu- tenden Kosten, von jedem nur 25 Exemplare für die wich- tigsten Bibliotheken Europa's angefertiget sein, und es ist deshalb unmöglich, sich deren zu verschaffen. Selbst in Algier ist kein Exemplar im Museu verhanden; ich sah sie später in Paris. Man hat in Algier gute Gelegenheit, um Fische, Cru- staceen und andere Seethiere zu sammeln. Es sind dort nämlich eine grosse Anzahl Fischer, nur Italiener, und jeden Morgen ist Fischmarkt am Hafen, am Fusse des Place nationale, wo man eine grosse Auswahl findet. Die Fischer bewahren auch merkwürdige Seethiere, die nicht zur Speise dienen, und man hat oft Gelegenheit hübsche Sachen für wenig Geld bei ihnen zu erstehen. Sie sind dazu schon abgerichtet durch die frühere An- wesenheit der Expédition scientifique, und durch einige Personen in Algier, die theils für sich sammeln, theils die seltenen Gegenstände nach Paris schicken. Man thut je- 420 doch am besten, besonders für kleinere unbedeutend schei- nende Seethiere, wenn man sich an den Ort begibt, wo die Netze ausgezogen werden, 4 —8 Werste von der Stadt; da hat man dann die Auswahl. Es wird täglich gefischt, und die Netze werden gegen vier Uhr ausge- zogen. Der bei weitem grösste Theil der Bevölkerung der Stadt besteht aus Mauren: sehr viele Juden sind vorhanden; weniger Araber, die hauptsächlich die Dörfer bewohnen; einige Moabiten, und wenige Kabylen, Bewohner der Ge- birge. Ausserdem sehr viele Neger, die früheren Sklaven der muhamedanischen Einwohner. Die Sklaverei wurde schon bald nach Besitznahme Al- geriens durch die Franzosen aufgehoben; aber man ver- sicherte mich, dass bis jetzt kaum ein Beispiel bekannt sei, wo die Neger ihre Herrschaft verlassen hätten. Die Sklaverei war bei den Mauren sehr milde, und die Ne- ger betrachteten sich, und wurden betrachtet, wie Glie- der der Familie. Sodann halten sie sich auch selbst für von Natur untergeordnete Wesen, und dienen gern und willig bei denen, die ihnen an geistiger Vollkommenheit überlegen sind. Sie attachiren sich an die Familie, der sie zugehören, wie ein Hund an seinen Herren. Der Sklavenhandel wurde von den Moabiten betrieben, die in der westlichen Wüste wohnen; sie gingen theils selbst auf Menschenraub aus, theils kauften sie die ge- fangenen Neger bei den übrigen Stämmen, die in bestän- digem Kriege untereinander sind. Die wenigen Moabiten, die in den Städten Algeriens wohnen, sind hauptsächlich Schlächter und Badeheitzer. Die Juden waren früher unter der Regierung des Dey’s sehr gedrückt. Wenn z. B. ein Jude einem Moslem be- 421 gegnete, so musste er seine Schuhe ausziehen und bar- fuss vorübergehen. Wenn ein Jude einem Mauren schul- dete, und die Schuld nicht bezahlen konnte, so wurde er verbrannt. Die Corporation liess es aber selten soweit kommen und bezahlte die Schuld; doch soll noch kurz vor der Einnahme Algiers ein Beispiel gewesen sein, wo ein Jude sein Leben auf diese Art enden musste. Bei alledem sind die Juden mit ihrer jetzigen Emancipation schlecht zufrieden, denn früher hatten sie allein den Han- del in Händen, weil das müssige Volk der Mauren sich wenig damit beschäftigte; jetzt aber handelt jeder, Fran- zose, Italiener, Spanier, und wer will. Ich hatte einige Empfehlungsschreiben nach Algier, von denen mir das an den Dr. Guyon, medecin en chef de l’armée d' Afrique, und ein anderes an den Hrn Lauras, pharmacien de l'hopital du Dey, am nützlichsten waren. Besonders war mir der Dr. Guyon von grossem Nutzen wegen seiner ausgedehnten Verbindung mit einflussreichen Personen in allen Theilen Algeriens; ich hätte durch sei- nen Einfluss, ohne besondere Gefahr, Reisen bis zu den äussersten Vorposten der Franzosen an der Wüste Sa- hara und zum Theil in derselben, machen kónnen, wenn es meine Zeit und meine Gesundheit erlaubt hätten. Dr. Guyon ist ein äusserst gefälliger, gebildeter und gelehr- ter Mann. Er hat mehrere Reisen in's Innere gemacht, und seine Beobachtungen in einer Menge kleiner Ab- handlungen, und auch in grösseren Werken mitgetheilt; theils sind diese naturhistorischen Inhalts, besonders aber auch geschichtlichen und über die vielen Ueberreste rö- mischer Städte und Tempel am Rande der Wüste Sahara. Auch hat Dr. Guyon sich in frühren Jaheren, ehe er nach Algerien kam, längere Zeit in Westindien aufgehalten, - und dort Beobachtungen über das gelbe Fieber und an- 422 dere grassirende Krankheiten, sowie auch über das Vi- perngift gemacht. Das Verzeichniss aller seiner Schriften findet man in einem gedruckten Büchelchen von 53 Sei- ten octav, unter dem Titel: Expose des travaux et pu- blications de M. le docteur Guyon. Alger, 1852. Eins seines vorzüglicheren Werke über Geschichte ist: Histoire chronologique du nord d'Afrique. 1-re et 2-de partie. Alger, 1848. Ein anderes, vorzüglich über Alterthümer ist: Voyage d'Alger aux Ziban, l'ancienne Zebe. Avec At- las ou figurent les principales oasis de cette contrée, quel- ques monumens du tell, en deca des aurés et un portrait du dernier Bey de Constantine. Par le docteur Guyon. Alger, 1852. Am 4-ten März früh gab ich mein Empfehlungsschrei- ben an Dr. Guyon ab, und am Nachmittage kam er zu mir. Wir fuhren hinaus in das Militär-Hospital, welehes sich im Garten des früheren Dey's befindet; dort gab ich mein anderes Empfehlungsschreiben an den Hrn. Lauras ab. Die Lage des Hospitals am erhóhten Ufer des Mee- res etwa 11 Werste von der Stadt, ist entzückend schön; wird aber noch anmuthiger durch die hübschen Gárten, die es umgeben. Diese Gärten bestehen aus verschiedenen Abtheilungen, wo theils Küchengewächse, theils Bäume, theils Sträucher und Zierpflanzen cultivirt werden. Es blüheten dort mancherlei Bäume und Kräuter. Die Oran- genbäume waren sehr alt; sie waren schon gänzlich ge- plündert und keine Frucht mehr zu sehen; waren aber bedeckt mit Blüthenknospen. Viele Alleen von Melia Aze- darach, hübsche Bäume mit graden Stämmen und aus- gebreiteten Kronen, so dass man im Sommer den dich- testen Schatten darunter geniessen kann. Ein Strauch, Budleria madagascariensis, blühete besonders’schön. Musa - 423 paradisiaca hing voll von Früchten, die aber noch nicht reif waren. Hr. Lauras war ein Liebhaber der Gartenzucht, und hatte einen Garten für sich. Dort zeigte er mir einen Ro- senstamm, den er vor drei Monaten oculirt hatte: an dem eingesetzten Auge befanden sich jetzt nach drei Mona- ten 30, sage dreissig grosse aufgeblühete Centifolten - Rosen. Die Krankenhäuser für die Soldaten sind lang und sehr hoch, und daher luftig; sie sind aus Holz von den Fran- zosen gebaut worden. Die Betten standen in zwei Rei- hen der Länge nach; es befanden sich etwa 500 Kran- ke dort. Die Krankenzimmer für die Ofliziere befinden sich in den vormaligen Gebäuden des Dey’s, die nach hie- siger Bauart aufgeführt sind: ein viereckiger Hofraum mit einer Fontäne, und rundherum die Zimmer. Die Ge- bäude sind theils einstöckig, theils zweistöckig. Im zwei- ten Stocke läuft vor den Zimmern eine Gallerie. von der in jedes Zimmer eine Thür führt, so dass jeder kranke Offizier seine Wohnung abgesondert für sich hat. Auf der Gallerie können die Kranken im Schatten spazieren. Beinahe die Hälfte der Kranken waren Fieberkranke, grósstentheils von dem Militär, das in der Ebene von blidah campirt, die sehr sumpfig nnd ungesund ist; weshalb auch die Colonisten sich nur ungern dort ansiedeln. Die Hei- lung der Fieber geschah ganz einfach durch Sulphas Chinini: fünf Centigrammen in etwa drei Unzen Wasser mit etwas Schwefelsäure aufgelöset, und diese Dosis täg- lich auf einmal genommen, und solange wiederholt bis das Fieber weicht. Es standen dort in der Pharmacie viele Hunderte von Gläsern, jedes mit einer solchen Dosis, fertig. Es war dort auch eine Blutegel - Zucht: sechs grosse | | | 424 mit Steinen eingefasste länglich viereckige Bassins, mit Schlammerde und Wasserpflanzen. Schon seit acht Jahren bemüht man sich dort, die Blutegel zu vermehren, und bringt jährlich viele Tausende zur Fortpflanzung hinein; aber es geht schlecht, die junge Brut kommt nicht fort, sie verschwindet, —und wie Hr. Lauras mir sagte, so wird sie von den Larven der Libellen und von den Wasser- käfern aufgefressen. Auch jetzt waren viele Junge (Fi- laires) darin, Cocons von der Grösse der Haselnüsse und ähnlich den Cocons der Bombyces, aber Lauras sagte, sie kämen nicht auf. Die Species, die dort gezogen wurde, und sich auch jetzt zu vielen Tausenden in den Bassıns befand, ist Hirudo troctina (Moquin-Tandon, Monographie de la famille des Hirudinées, accompagnée d'un atlas de 14 planches. Paris, chez Bailliere. Nouvelle edition 1846. Ein sehr ausführliches Werk.). Diese Species ist Algerien eigen; andere taugliche Blutegel kommen nicht vor. Sie ist dunkelgrün, mit wenig bemerkbaren gelblichen, in Querreihen gestellten Flecken mit schwarzem Mittelpunkt; die Seitenränder des Körpers orangegelb. Andem Gebäude, wo Lauras wohnte, bauten die Schwal- ben schon Nester, (HJ. urbica); man sagte mir, dass sie am letzten Tage des Februar’s (n. St.) zurückgekommen wären. ne Südöstlich von der Stadt, einige Werste längs dem Bu- sen des Meeres, ist ein anderes Militärhospital, la Sal- petrière, das ich aber nicht besucht habe. In der Stadt befinden sich mehrere Civil - Hospitäler in maurischen Häusern eingerichtet, so gut es das Local erlaubte. Es herrscht dort nicht die Ordnung wie in den Militärhospitälern, aber man hilft so gut man kann. Be- sonders thun die soeurs de la charité viel Gutes; in einem 435 Hospital vertrat sogar eine soeur die Stelle des Arztes. Auch ein Hospital der Grisettes ist vorhanden, wo ich je- doch, zum Lobe sei es gesagt, nur 15 oder 17 Penso- nen antraf. Sonderbar wie die Menschen in der Welt zer- streut werden und sich wieder finden: es war dort eine Bekanntschaft meines Führers, aus Martinique in Westin- dien. Späterhin besuchte ich die Prisons militaires, deren hier drei sind: eins mitten in der Stadt, die beiden an- deren am Ostende und am Westende, jedes in einem al- ten Fort; beide nicht weit vom Ufer des Meeres. Die gewöhnlichen Strafen bestehen darin, dass die Verbrecher auf eine gewisse Zeit, höchstens auf 5—6 Jahre, einge- sperrt werden; auch werden sie häufig auf öffentliche Ar- beiten geschickt. Es sind immer viele Sträflinge in einem grossen Saale oder Gewölbe beisammen, dessen Thüren aufstehen, so dass die Sträflinge frei auf den Hofraum herausgehen und sich unterhalten können, so viel und so lange es ihnen gefällt. Für schwere Verbrechen lässt man sie eiserne Kugeln an einer Kette schleppen, die etwa 24 Pfund wiegen; die Kette ist etwa wie ein Hosenträger um die Brust geschlagen. Diese Verbrecher gehen auch frei umher, und damit die Kugel nicht genirt, so befestigen sie dieselbe an der Seite. Es fiel mir sehr auf, dass dort in dem Hofraume des Gefängnisses auch eine Krambude war, wo die Verbrecher für ıhr Geld allerlei Victualien, Tabak, Stahl und Schwamm, und andere Sachen kau- fen konnten; nur keine Spirituosa. Das Tabakrauchen ist den Verbrechern erlaubt, und es ist für sie ein all- gemeiner Zeitvertreib; der Krämer verdient am meisten durch diese Waare. Der Verbrecher nimmt die Pfeife auch vor seinem Obern nicht aus dem Munde; die Mütze aber nimmt er meistentheils ab. 426 Eine gute Einrichtung in diesen Gefängnissen besteht darin, dass oberhalb der Gewölbe, in denen die Verbre- cher auf Streu liegen, ein kleines Zimmerchen angebracht ist, aus dem man von oben, durch ein kleines, kaum bemerkbares Fensterchen alles übersehen kann. In der Mitte zwischen zwei Gewölben, wo in jedem sich etwa 50 Verbrecher befinden, war ein solches Zimmerchen, und nach jedem Gewölbe zeigte ein kleines Fenster. Ein Ser- geant, der dort seine Wohnung hat und jede Nacht schläft, beobachtet von oben das ganze Personal, und bemerkt leicht, wenn etwa ein Complot ausgeführt werden solite. Diese Strafen schienen mir nun sehr gelind zu sein. Begehen aber die Verbrecher während ihres Aufenthaltes im Gefängnisse noch neue Verbrechen, dann hat der Com- mandant des Gefängnisses das Recht zu strafen, und die- se Strafe ist wirklich fürchterlich. Der Verbrecher wird in ein kleines länglich viereckiges Gewölbe oder Loch, Cachot, gesteckt, nicht breiter als die Thüre hreit ist, und vollkommen finster. Einige kleine fingerbreite runde Löcher in der Thüre geben eiwas Luft, aber kein Licht, weil die Thür aus einem finstern Corridor hineinführt. Nicht selten ist der Verbrecher dort auch mit einer Ket- te an der Mauer befestiget. Die Cachots sind inwendig ent- weder weiss angestrichen, oder die schlimmeren schwarz. Eine solche Strafe währt in der Regel nur einige Tage; das Maximum ist 15 Tage; länger, soll der Mensch um- kommen. Das Civil - Gefängniss, ein grosses, schönes, in Form eines Kreuzes von stein erbautes Gebäude, befindet sich neben dem oberen westlichen Theile der Stadt. Dort be- folgt man ein ganz anderes System, das Zellensystem. 427 Das Gebäude besteht, ausser dem Parterre, aus zwei Etagen; die obere genan so eingerichtet wie die untere. In der Mitte des Kreuzes ist von Eisengitter und Eisen- stäben ein runder Raum gebildet, der durch beide Etagen geht, und der also die Aussicht nach allen Richtungen gestattet. Von diesem Raum gehen nach den vier Rich- tungen des Kreuzes die Gänge, die Gallerien, an deren Seiten jederseits die Zellen sind. Die Gallerien sind sehr breit, sehr luftig und hell, und die Zellen geräumig. In jeder Zelle sitzt nur ein Gefangener; jetzt aus Mangel an Raum in einigen auch zwei. Die Thüren der Zellen brauchen nicht geöffnet zu werden, um dem Gefangenen Essen, oder dergleichen zu reichen: es befindet sich in der Thüre noch eine besontere kleine viereckige Oeff- nung, die ebenfalls verschlossen ist, und geöfinet wird, um die Bedürfnisse des Gefangenen zu besorgen. Die Zellen sind sehr hoch, und oben in der Höhe ist in der Mauer eine Oeffnung, die schräg nach unten und nach aussen geht; durch sie dringt Luft und Licht in die Zelle, sie ist aber so hoch angebracht, dass der Gefangene sie un- möglich erreichen kann, auch gestattet sie ihm keine Aus- sicht in’s Freie. Die untere Etage des oben erwähnten runden Raumes dient zur Kirche; in der oberen beobach- tet ein Wächter alle Gallerien, denn die Aussicht ist frei und wird nicht durch das eiserne Gitterwerk gehindert. Auch die Kirche ist durchsichtig, und die Gefangenen se- hen von aussen dem Gottesdienste zu. Im Parterre befin- den sich die Küche, die Wohnungen der Dienenden, eine Badeanstalt für die Kranken, etc. In der oberen Etage ist auch eine Pharmacie für die Kranken, und auch dort fungirten die soeurs de la charité. Aussen neben dem Ge- fängnisse ist ein grosser, hochummauerter Raum, den elf ebenso hohe Mauern in zwölf Längsabtheilungen oder 428 Gänge theilen. Dort lässt man die Gefangenen täglich, wenn die Witterung es erlaubt. vier bis fünf Stunden spazieren; und jede Abtheilung enthält die ungefähr gleich Schuldigen. Es sassen dort im Gefängnisse zwei Verbrecher, ein Araber und seine Frau, aus der Wüste Sahara, wegen folgender merkwürdigen Geschichte. Der Mann litt an einer chronischen Krankheit; ein arabischer Arzt hatte alle mög- lichen Mittel an ihm vergebens versucht, und sagte zu- - letzt, der Kranke könne nur durch Judenfleisch geheilt werden. Eine höchst wichtige Anstalt für die Colonisation Al- geriens ist der sogenannte Versuchsgarten (Jardin d’es- sai), einige Werste östlich von der Stadt am Meere ge- legen, wo Pflanzen und Bäume aus allen Welttheilen eul- tivirt werden, um zu versuchen, welche für den Anbau in Algerien vortheilhaft sein können. Ausserdem werden aber dort die jetzt gebräuchlichen Bäume, Zitronen, Oran- gen, Oelbäume, Maulbeerbäume, etc. zu vielen Tausen- den gezogen, und den Colonisten um einen sehr mässi- gen Preis verkauft. So kostet z. B. ein Orangenbaum, der schon Früchte trägt, einen halben Franken, und ein Oel- baum 30 Centimen. Ich sah dort den Thee- und den Kaf- feestrauch recht gut im Freien ausdauern; sogar die Va- nille kam fort, stand aber geschützt an einer Wand. Von Musa paradisiaca waren kleine Waldchen vorhanden. Grosse Flächen waren mit Cactus cochenilifer bepflanzt, die voll von Cochenille sassen. Es wird auch schon Co- chenille ausgeführt. Bei der Wärme und Feuchtigkeit ist die Vegetation ausserordentlich üppig und das Wachsthum sehr rasch. Am meisten fiel mir dieses bei einem Baume 429 von Ficus elastica auf. Dieser Baum soll 10—12 Jahre alt sein, und hatte eine Krone, unter der sich wohl eini- ge hundert Menschen im Schatten verbergen konnten. Sein Hauptstamm war über Mannsdick; aber ausserdem hatten sich viele Nebenstämme gebildet, indem Wurzeln von den oberen Aesten senkrecht in die Erde gestiegen waren. Einige dieser, die dünneren, waren wie ein Tau dick, und mit einer solchen Krafı angezogen, dass man sie nur mit der grössten Anstrengung kaum merklich hin und her bewegen konnte. Die Umgegend von Algier ist herrlich, und geeignet zu mannigfaltigen unterhaltenden Spaziergängen. Vom Ufer des Meeres erheben sich allmälich die Berge, wo Gär- ten und Landhäuser in maurischem Geschmacke eine lieb- liche Landschaft bilden. Viele romantische Wege füh- ren längs den Bergabhängen, oder auf die Höhe, bald durch Thäler und felsige Schluchten, bald wieder auf- wärts mit freier Aussicht; bald sind es tiefe Hohlwege, überwachsen von Bäumen und Sträuchern, wo man be- ständig im Schatten geht. Viele derselben haben noch ihr Steinpflaster aus der Römerzeit, das aber seit jener Zeit nicht ausgebessert ist; und obgleich dauerhaft aus gros- sen Steinen gebaut, so ist es doch meist nur für Fuss- gänger oder allenfalls zu Esel zu betreten. Ausserdem ha- ben aber die Franzosen mit vielem Kostenaufwande gros- se schöne Kunststrassen angelegt, die theils längs dem Ufer des Meeres führen, theils in fortwährendem Zick- zack auf die Höhen. Eine grosse Anzahl Omnibus fahren beständig auf diesen Strassen hin und her zwischen den verschiedenen Ortschaften oder Belustigunsörtern und der Stadt, bis vier Lieues in die Umgegend. Man hat auf diese Weise gute Gelegenheit für weniges Geld weitere - 430 naturhistorische Excursionen zu machen: man fährt so weit es geht in die Nähe der Gegend, die man besuchen will, steigt dann ab, und wandert so lange wie es ge- fällt; will man zurück, so sucht man wieder den näch- sten Punkt der Chaussee auf, und hat dann nicht lange zu warten, bis ein Omnibus vorbei fährt. Ich benuzte diese Gelegenheit häufig, denn die Witterung war wäh- rend meines Aufenthaltes in Algier vortrefllich; der Ther- mometer wechselte gewöhnlich zwischen 12 und 20 Grad R., stieg aber auch einigemale bis auf 27 Grad. Im Ver- laufe des Winters soll er nie bis auf Null sinken. Vom halben December bis zu Ende Januars soll die Regenzeit sein; aber obgleich es täglich mehr oder weniger regnet, so soll doch die Sonne beständig durchblicken. Am 8-ten März früh kam Dr. Guyon in einem Wa- gen zu mir, und lud mich zu einer Fahrt auf den gan- zen Tag ein, unı einige entfernte Ortschaften zu besuchen. Wir fuhren zuerst nach dem Colonisten- Dorfe Cheraga, wo, ausser Franzosen, auch einige deutsche Colonisten sich angesiedelt hatten. Die Häuser waren von Stein, einstöckig, standen weit von einander und bildeten zwei im rechten Winkel sich kreuzende Strassen. Ihr Inneres sah ziemlich schmuzig aus und wenig comfortabel; auch auf dem Hofe herrschte wenig Ordnung. Es war dort jedoch ein besonderes Schulhaus und ein von der Regie- rung besoldeter Lehrer. Der Maire des Dorfes beschäf- ügte sich hauptsächlich mit Destillation ätherischer Oele; ein Geschäft, das in einem so warmen Clima sehr ergie- big sein muss. Diese wohlriechenden Oele werden nach Frankreich ausgeführt, und in den verschiedenen Parfü- merien, Pomadefabriken, Conditoreien, etc. verbraucht. Ein Oel aus einem gewissen Petargonium hatte grosse 431 Aehnlichkeit mit Rosenöl, und wird auch allgemein wegen seiner Wohlfeilheit als Surrogat desselben ange- wendet. Die Colonisation soll im allgemeinen schlechte Fort- schritte machen, obgleich die Regierung alles Mögliche ihut, sie zu befördern. Die besten, fleissigsten und nüch- ternsten Colonisten sollen die Spanier sein, besonders die von den balearischen Inseln. Unter ihnen befinden sich schon viele recht wohlhabende Leute; ich sah hübsche Anlagen die ihnen gehörten. Von dem Dorfe Cheraga fuhren wir zu einem Kloster à la Trappe, (aux trappistes), das etwa 60 Mönche enthält. Dieses ist aber keineswegs der strenge Trappisten-Orden, wie man ihn leider noch in manchen Gegenden Europa’s findet; die hiesigen Mönche sind sehr nützliche, thätige Leute, die den Colonisten mit gutem Beispiele voran ge- hen. Sie arbeiten den ganzen Tag im Felde, oder im Gar- ten, um den Colonisten zu zeigen, dass man sich ernäh- ren kann , wenn man die Arbeit nicht scheut. Das Klo- stergebäude ist sehr weitläufig und nach maurischer Art gebaut, mit einem Hofraume innen. Es wurde viel Vieh dort gehalten, viele Pferde und Kühe. Die urbar gemach- ten Felder waren gross und gut bestellt. Auch ein gros- ser Garten war hinter dem Gebäude, wo Küchengewäch- se, Blumen, verschiedene Beeren, und auch Fruchtbäume cultivirt wurden. Der Prior dieses Ordens war früher Offizier gewesen; und der Portier, ein sehr unterhalten- der Mann, der sich keineswegs auf das memento mori beschränkte, war früher Arzt in Martinique, von wo ihn der Dr. Guyon kannte. Die Regierung unterstützt diese Anstalt, indem sie ihr Strällinge als Arbeiter übergiebt. Das Kloster unterhält auch eine Art von Restauration, JW 4. 1854. 29 432 wo Wanderer für billiges Geld Essen und Trinken be- kommen, und von den Mönchen aufgewartet werden. Das Essen ist gut zubereitet, aber Fleisch wird nicht gereicht. Den Mönchen sind alle gewöhnlichen Speisen erlaubt, aus- ser Fleisch. Sie trinken Wein mit Wasser; auch Bier ist erlaubt, aber keinen Kaffee. (Die Wirkung des Kaffee's muss ihnen wahrscheinlich. unbekannt sein.) Die meisten hiesigen geistlichen Orden sind nur Wohlthätigkeitsver- eine; ein jeder schafft irgend einen Nutzen, der in's bür- gerliche Leben eingreift; Nonnenklóster erziehen unentgelt- lich arme Mädchen und suchen Moralität zu verbreiten; die Soeurs de la Charité findet man in allen Hospitä- lern. Von den Trappisten fuhren wir nach der kleinen Halb- insel Sidi-Ferruch, die auf unserem Wege etwa 8 lieues von Algier entfernt sein mag. Dort befindet sich auch eine unbedeutende Colonie von wenigen Häusern; der Ort ist aber deshalb merkwürdig, weil da die Franzosen 1830 am 14 Juni gelandet sind. Das Ufer war felsig und be- stand aus rothem Sandstein; in einem kleinen steinernen Gemache waren einige Grabsteine mit römischen Inschrif- ten. Von den Trappisten hierher fährt man durch viel ödes sandiges und lehmiges Land, bewachsen mit Chamaerops humilis, und Gesträuch von Arbutus Unedo, Plalerea an- gustifolia. und Prstacia Lentiscus. In Sidi - Ferruch hatten wir den äusserten Punkt un- serer Excursion erreicht; wir kehrten deshalb auf dem nächsten Wege zurück nach Algier, wo wir um 7 Uhr Abends ankamen. Die Ortschaften, die wir auf diesem Wege berührt hat- ten, waren westlich von der Stadt gelegen. Am 9 März 433 machte ich einen Ausfluch nach Osten, längs dem Ufer des Meeres, in Gesellschaft des Hrn. Lauras und einiger anderen Herren, die sich mit Sammeln naturhistorischer Gegenstände beschäftigten. Wir fuhren zuerst mit einem Omnibus nach dem Dorfe Kouba, und dann nach Maison carée, 4 lieues östlich von der Stadt, nicht weit vom Aus- flusse des Harrach, eines kleinen Flusses, der aus der Ebene von Blidah kommt. Weiter fahren die Omnibus nicht, und wir traten von dort unsere Excursion zu Fuss an. Die Witterung war herrlich, schon etwas zu heiss für Fussgänger, und es blühten viele schöne Blumen; besonders hübsche Orchideen, wie z. B. Ophris lutea et picta und Orchis undulifolia. Sodann Linaria bipartita, Asphodelus ramosus, Scilla maritima, Narcissus Taceta, und viele andere. Die Seiten der Feldwege sind haufig mit Cactus Opuntia und Agave americana bepflanzt, die ein so dichtes , oder vielmehr stachliges Gehege bilden, das für Menschen und Vieh durchaus undurchdringlich ist. Die Früchte der Opuntia sind die sogenannten Fei- gen der Wüste (les figues du désert), die eine Zeit lang im Jahre fast die einzige Nahrung der àrmeren Volks- klasse ausmachen. Die Agare wächst überall wild; und am Meeresufer z. B., im Sande, sprosst sie überall wie das schlimmste Unkraut hervor, so dass es kaum zu be- greifen ist, dass dieses Gewächs eingeführt sein sollte. Es waren sehr viele Insecten lebendig, theils unter Steinen, theils auf Blumen. Auf einer Ferula lebte ein Lixus in grosser Menge; ich hatte Gelegenheit zu beo- bachten, auf welche Weise diese Käfer ihre Eier in den Stamm der Pflanze bringen; sie bohren nàmlich mit ihrem Rüssel tiefe runde Lócher regelmàssig in einer Reihe un- tereinander, und dann legen sie ihre Eier hinein. Von 29* 434 anderen Käfern sah man theils unter Steinen, theils un- ter Mist, theils frei umher laufend, viele aus der Fami- lie der Carabiden und der Odonthophagen; sodann aus den Gattungen Brachycerus, Scaurus, Timarcha, Chrysomela, und viele andere. Auf einer strauchenden Lavandula, die in Blüthe stand, fand man die Chrysomela americana ziem- lich häufig, deren Vaterland hier, und nieht Amerika ist. Von Schmetterlingen flog Papilio Feisthamelü, Zerynthia Medesicaste und ihre schöne aber seltene Varietät Hono- rati, Polyemmatus Ballus, Colias Cleopatra und Antho- charis Eupheno. Von Landschneeken war wenig vorhan- den; nur Bulimus decollatus war sehr häufig in den mit niedrigem Gesträuche bewachsenen Gegenden, und auch auf dürren Angern. Je nach dem Alter hat dieses son- derbare Schneckenhaus, das fortwährend die älteren Ge- winde verliert, eine sehr verschiedene Gestalt: die älte- ren sind dick und bauchig, die jüngeren dünn und schlank, theils lang kegelförmig, theils beinahe cylinder- förmig. Auf dem dürren Sande am Ufer des Meeres war Helix rhodostoma Lam. in unglaublicher Menge; theils waren die Schnecken in ihren Häusern verborgen gegen die Hitze der Sonne, theils krochen sie aber auch über den heissen Sand mit Verlust vielen Schleimes, um die einzeln stehenden Pflànzchen aufzusuchen, die ihnen zur Nahrung dienen. Ausgestorbene Häuser lagen fuderweise. Unter. den Steinen waren häufig Scolopendra. Scopoliana, Geophilus microcephalus und Glomeris limbata Lam.; auch Scorpio maurus nicht selten. Sodann viele Species der Gat- tung. Oniscus. In feuchten Gegenden, besonders in der Nähe eines Baches, fand ich auch die Landkrabbe, The- lephusa fluviatilis, unter grösseren Steinen. In unserer Gesellschaft befand sich auch ein Jäger, der einige in- teressante Vógel schoss. Unter anderen den hiesigen Sper- 435 ling, Passer salicarius Vieill., der gewiss nicht Varietät des gemeinen Sperlings ist; Fringilla africana Levaill. (Fr. spodiogenys Bonap.); Saxicola Stapazina Lin. und 5. aurita Temm., die gewiss specifisch verschieden sind; und dann den wunderschönen Parus coeruleanus Malh. (P. ultramarinus Bonap.), der sich in dichtem Schilf auf- hält. Im Sande am Meeresufer lebte die gestreifte Ratze, Mus barbarus Lin., in Löchern. Müde und matt kamen wir gegen Abend wieder nach Maison carée. Dieses ist eine sehr besuchte Schenke, de- ren die Franzosen sehr viele in der Umgegend von Algier und auch weiter im Lande angelegt haben, weil das die leichteste Art ist, sich zu ernähren, und am besten zum französischen Character passt. Der Name Maison carée ge- hórt eigentlich einer viereckigen Befestigung, die nicht weit von der Schenke auf einer Anhóhe erbaut ist. Wir fanden bei unserer Ankunft einen Omnibus, der uns er- wartet hatte und der uns spät Abends wieder nach Algier brachte, wo wir im Dunkeln ankamen. | Späterhin habe ich wöchentlich mehrere ähnliche Ex- cursionen gemacht, die ich weiter nicht erwähnen will. Wie schon oben bemerkt, so erlaubte mir Zeit und Ge- sundheit nicht weitere Reisen in’s Innere Algeriens zu machen, obgleich die Möglichkeit wohl vorhanden war. Jedoch wollte ich die Gegend nicht verlassen, ohne vor- her das Atlasgebirge besucht zu haben, namentlich die Stadt Medeah, die schon etwas jenseit des Gebirges liegt, und wohin eine schöne Kunststrasse führt. Deshalb fuhr ich am 11-ten März n. St. früh 7 Uhr mit der Diligence nach Blidah, am Fusse des Gebirges, wo wirschon zu 436 Mittag ankamen. Die Diligencen sind ziemlich gut einge- richtet, und man fährt eben so rasch wie in Frankreich; sie sind mit vier grossen Pferden bespannt, die der Kut- scher vom Bocke regiert. Gleich von Algier fährt man in beständigem Zickzack bergauf, und nachdem man schon vier bis fünf Werste zurückgelegt hat, befindet man sich noch ganz in der Nähe des oberen Stadttheils; dann geht es leicht bergab und bergauf, bis man über die Städtchen Douera und Boufarik (*) in die Ebene von Blidah kommt. Ein ande- rer Weg, den wir auf der Rückreise machten, geht von Boufarik östlich ab, und führt längs dem Flüsschen Cher- bach, wodurch Douera westlich bleibt; er ıst etwas um, aber man vermeidet dadurch die höheren Berge. In der Nähe von Algier fuhren wir zwischen vielen hübschen Gar- tenanlagen und Landhäusern vorbei, die noch aus der Mauren-Zeit stammen, zum Theil aber schon von Fran- zosen angekauft sind. Weiterhin folgt ödes hügeliges Land, das sich auch östlich und westlich bis an’s Ufer des Meeres erstreckt; der Boden desselben besteht aus Sand, mit mehr oder weniger Lehm vermengt, und ist vielleicht -aus dem verwitterten rothen Sandsteine entstan- den, der an vielen Stellen hervorsteht. Alle diese wüsten Gegenden sind mit der Zwergpalme (Chamaerops humilis) bewachsen, die das allgemeine Unkraut des dortigen Lan- des bildet. Hin und wieder befinden sich auch gróssere oder kleinere Gebüsche verschiedener Stráucher, die von Kaninchen, Hasen, wilden Schweinen, Füchsen und Hyä- (^) Alle vorkommende Ortsnamen müssen nach französischer Lesart aus- gesprochen werden. 437 nen besucht und bewohnt werden. Die Zwergpalme bil- det nie einen Stamm, obgleich jene öden Gegenden von ihr bedeckt sind; nur bei den Marabu’s, den Grabmählern der heiligen Muselmanen, sieht man nicht selten solche Zwergpalmen in einen Stamm gleich dem der Dattelpal- me aufgeschossen. Die Gläubigen sagen, das komme von der Heiligkeit des Ortes. Aus den Fasern der Blätter dieser Palme verfertiget man Zwirn und Stricke, und aus diesen werden auch mancherlei hübsche Sachen ge- flochten. | Sobald man hinter Afgier die Höhe erreicht hat, sieht man die Atlaskette in ihrer ganzen Majestät vor sich aus- gebreitet. Boufarik liegt schon in der Ebene von Blidah, die sehr sumpfig und ungesund ist; sie erzeugt hartnäckige und nicht selten tödliche Wechselfieber. Der etwas hö- her liegende trocknere Theil der Ebene ist aber doch schen ziemlich angebaut; die Hälfte der Colonisten kommt freilich in den ersten Jahren um. Man hat den Plan, die- se Ebene, die sehr fruchtbar ist, durch Ganäle trocken zu legen. Blidah ist ein hübsches und sehr belebtes Städtchen; es besteht schon beinahe zur Hälfte aus regelmässigen Strassen mit französischen Häusern, nach maurischem Styl aufgebaut; hat auch einen hübschen grossen vier- eckigen Platz, umgeben von Buden, Caffé's und Gasthäu- sern. Letztere sind sehr erträglich, besonders das Hôtel de regence, wo ich abgestiegen war. Das Clima von Blidah ist sehr mild, und die Umgegend schön; jedoch schien mir die Natur gegen Algier zurück zu sein. Die eine Hälfte der Stadt, die nördliche, ist von dichten Orangen- und Zitronenhainen umgeben, und die Oran- 438 gen von Blidah und Milianha sind berühmt. Die Bäume hängen noch gedrängt voll von Früchten, die freilich das ganze Jahr hindurch nicht fehlen. Ich machte einen klei- nen Spatziergang, einige Werste weit in das Gebirge, in einem Thale aufwärts, das von einem kleinen Bache durehströmt wird. Die Natur war noch sehr zurück; von Blumen war fast nichts zu sehen; von Insecten weiter nichts als nur einige Käfer unter Steinen. Aber sehr un- terhielt mich die Landkrabbe, Thelepsula fluviatilis, die fast unter jedem grösseren Steine zu finden war. Ich ha- be sie nie im Wasser gefunden, immer näher oder wei- ter vom Ufer entfernt. Es war possiriich zu sehen, wie das Thier verwundert umher schaute, wenn man den Stein aufhob, und mit welcher List es sich bemühte einen anderen Schlupfwinkel aufzusuchen. Andere Promenaden, die ich zwischen den Gärten und Orangenhainen machte, waren unterhaitender als jene in das Gebirge. Man war bescháftiget, die Früchte einzusam- meln, die aber hier bei weitem nicht alle consumirt wer- den; sie werden nach Algier geschickt, und der Ueberfluss nach Frankreich. | Der Weg von Blidah nach Medeah ist hôchst pittoresk und schauerlich. Etwa bis fünf Werste von Blidah fährt man noch in der Ebene; dann biegt man links, südwärts in den Atlas, ın das Thal, durch welches der reissende Bergstrohm, die Schiffa, sich stürzt. Der Weg führt fort- während in beständigem Zickzack aufwärts den Strom verfolgend, bis etwa fünf bis sechs Werste vor Medeah, wo man die Schiffa links lässt. An dieser Stelle hat man ungefähr den höchsten Punkt des Wegs erreicht, und vor uns öffnet sich eine weite Ebene, auf der Medeah 439 liegt; der Weg führt nun allmälich, aber nur sehr we- nig bergab. Etwas höhere Berge bleiben weiter links, östlich, in denen die Schiffa entspringt. Der Weg ist ein Meisterwerk, aber schaudervoll zu befahren; er ist hoch über dem Strom am steilen Bergabhange mit unglaub- licher Mühe in die Felsen gehauen, die jeden Augenblick _ herabzustürzen drohen, und auch bisweilen herabstürzen; an der anderen Seite des Wegs hat man den senkrech- ten Abgrund der brausenden Schiffa. Dabei ist der Weg - wegen der sehr steilen Berge nur schmal, so dass an eini- gen Stellen zwei sich begegnende Wagen nicht auswei- chen können. An der Seite des Abgrundes ist keine Bar- riere, nur selten an einigen Stellen eine kleine fusshohe Mauer. Da der Weg in beständigen kurzen Wendungen, zickzack unter spitzigem Winkel aufwärts geht, und die Diligencen fortwährend Trott fahren, so glaubt man bei jeder Wendung, der Wagen müsse in den Abgrund stür- zen. Doch soll auf diese Weise fast nie ein Unglück pas- siren; nur dann etwa, wenn der Kutscher betrunken ist. Oefter entsteht Unglück, wenn sich von oben Bergtheile, oder Felsen durch beständig rieselndes Wasser, oder durch Regen lostrennen und den Weg verschütten. Man hat deshalb den Weg soviel wie möglich an solchen Stellen angelegt, wo dieses weniger zu befürchten ist, wo die Felsen fester sind. Jeden Morgen wird der Weg von Auf- sehern untersucht, und wenn er verschüttet ıst, wird er alsbald wieder fahrbar gemacht. Es soll sich einmal zu- getragen haben, dass ein Regiment auf dem Marsche durch einen Einsturz der Felsen in der Mitte getrennt worden ist. Aufwärts ist der Weg noch nicht so schreck- lich wie abwärts, wo die Diligence ebenfalls in vollem Trott fährt. Der Kutscher regiert die vier Pferde vom Bock; und oben auf dem Wagen befinden sich ebenfalls -— omit cup p e EEE 440 noch Gepäck und Sitze für die Reisenden, wodurch das Umkippen noch befördert wird. Es ist wirklich zu be- wundern, mit welcher Geschicklichkeit diese Kutscher fah- ren und wie die Pferde eingeübt sind. Diese können übrigens nur vorwärts auf den Weg sehen, da ihnen die Seitenaussicht durch die vor den Augen befindlichen Blenden benommen ist. Die Entfernung zwischen Blidah und Medeah mag nicht viel weiter sein, wie die von Blidah nach Algier, nur fährt man einige Stunden länger. Die Verbindung mit Medeah ist nicht immer frei; na- mentlich ist sie dann unterbrochen, wenn die Schiffa durch Regen angeschwollen ist. Der Weg führt nämlich bald auf der rechten, bald auf der linken Seite des Flus- ses, der deshalb einigemale überfahren werden muss, was nur an drei Stellen bei niedrigem Wasserstande möglich ist. Der Atlas ist an seinem Nordabhange überall bewal- det; die Waldungen sind zwar dicht, aber man sieht keine hübsch gewachsene Bäume, woran wohl der Man- gel an Dammerde schuld ist. Es sind verkrüppelte im- mergrüne Eichen, wilde Oelbäume, Feigenbäume, Pinien, Ceratonia siliqua, Zizyphus Jujuba, und Gesträuch von Lentiscus, Philerea, Unedo und andere. In diesen Wäl-' dern hausen eine Menge Affen, Inuus ecaudatus, aber nur. in den unteren und mittleren Regionen. Sie sind schwer lebendig zu bekommen, und wie man sagt, nicht anders, als dass man die Mutter schiesst, die ein Junges auf dem Rücken trägt, und sich dieses dann bemächtigt und auffüttert. 441 Es war schon dunkel, als wir des Abends in Medeah ankamen; ich suchte das Gasthaus, welches man mir an- gezeigt hatte. dessen Namen mir entfallen ist. Man führte mich in ein finsteres , beinahe unterirdisches Loch; und da mir dieses nicht anstand, so ging ich weiter um das zweite in Medeah befindliche Gasthaus aufzusuchen, Hôtel du gastronome genannt. Da war es etwas besser; dort speisten auch die Offiziere der hier gelegenen Truppen an einer gemeinschaftlichen Tafel, an der auch die sel- tenen Reisenden Theil nehmen. Ich hatte von Dr. Guyon ein Empfehlungsschreiben an Hn. Goret, médecin en chef de l'hôpital de Medeah, der mich dann auch mit der grössten Gefälligkeit um- herführte, und mir über manches Auskunft gab. Ueber- haupt muss man es den französischen Gelehrten zum Ruh- me nachsagen, dass sie im Allgemeinen sehr gefällig sind, besonders in den Provinzen. Medeah soll noch keine Tausend Metres über dem Meere erhaben sein. Die Gegend, soweit man sehen kann, ist offen und frei, ohne Waldung, hügeliges oder wellen- fórmiges Land; und so soll es nach Süden fortgehen bis zur Wüste. Der Atlas hat also im Süden keine Abdachung; sobald man oben ist, befindet man sich auf einer Hoch- ebene, die südwärts allmälich in die Sahara übergeht. Die nächste Stadt nach Süden ist Boghar, wohin man zu Pferde in einem Tage kommen kann. Man hat angefan- gen von Medeah die Kunststrasse dorthin zu verlängern. Die südlichste von den Franzosen besetzte Stadt ist La- ghouah, (nicht Agouat, oder Arouat, wie auf den Karten steht), wohin man von Bogahr in drei bis vier Tagen gelangen kann, und die schon zum Theil in der Wüste 442 liegt. Weiter als Medeah ist aber keine öffentliche Ver- bindung; will man weiter, so muss man sich an Mili- tair - Transporte anschliessen. Bogahr soll eben so hoch liegen wie Medeah, und hat dasselbe Clima; es fällt auch häufig Schnee. Auf dem Wege dorthin trifft man keine einigermassen bedeutende Berge; nur steigt man einmal in das tiefe Thal des Flusses Scheliff hinab, und bald wieder herauf. Auch in Zaghouah soil es im Winter bis- weilen ziemlich kalt sein, und auch Schnee fallen. Die Gegend dorthin liegt ebenfalls hoch, so wie überhaupt die dortige Wüste. Der frühere Beherrscher von Laghou- ah hiess Boschaga, und war seit 1845 den Franzosen tributpflichtig; et hatte sich freiwillig unter ihren Schutz begeben. In der letzten Zeit erfuhr man durch aufgefan- gene Briefe, dass er feindliche Absichten hege, und im Begriff stand, sich mit anderen Stämmen zu verbinden. Man verlangte ihn deshalb nach Medeah, um sich zu rechtfer- ligen; er starb jedoch auf dem Wege dorthin in Bogahr, in einem Alter von 80 Jahren. Unter diesen Verhältnis- sen wurde im October 1852 der bekannte General Jusuff dorthin geschickt, der die Stadt auch im December des- selben Jahres einnahm. Das Gestein um Medeah, soweit ich die Gegend durch- wandert habe, besteht durchweg aus einem rothen Sand- steine, der auf einem Thonschiefer liegt. Der Sandstein verwittert und bildet einen lehmigen Sand, und dieses ist auch der Boden alles angebauten Landes. Die Gegend hat ein ganz anderes Ansehen, wie die um Algier, sie stellt mehr eine nördliehe Landschaft dar. Bei Algier sieht man fast nur immergrüne Bäume und Sträucher; hier fehlen diese ganz, alle Bäume und Sträucher sind entblättert. Das Frühjahr war noch sehr zurück; von Feldblumen blüheten hauptsächlich Calendula arvensis, Linaria bipar- 443 (ita und Bellis perennis; Bellis annua konnte ich nicht finden. Die Mandelbäume hatten nicht längst angefangen, zu blühen. Von Schmetterlingen flog nur Colas Cleopatra, Polyommatus Phlaeas, und ein kleiner hübscher Polyom- matus, der neu ist, dem Ballus am nächsten; er wird aber jetzt wohl schon einen Namen erhalten haben in dem grossen naturhistorischen Werke der Exploration scienti- fique de l'Algérie. Sonst war von Insecten fast nichts zu sehen. In dem Gesträuche von Zizyphus Jujuba, das hin und wieder auf den óden Plàtzen wucherte, und wo man die schónste Gelegenheit hat, sich die Kleider zu zerreis- sen und die Augen auszustechen, lief eine Menge von Schildkröten, Testudo mauritanica, gross uud klein, umher. Die Störche kommen im Frühjahre zu sehr verschiede- nen Zeiten nach Medeah zurück; bald Ende Februars, wie in diesem Jahre (am 26 Febr.), bald im März, und auch oft erst im April. Man ist hier fest überzeugt, dass sie jedesmal mit dem letzten Schneefalle zurückkommen, so- dass es am anderen, oder zweiten Tage nach ihrer Rück- kunft schneit; nachher ist man sicher, dass kein Schnee mehr fallen wird. In der Umgegend von Medeah sind sehr viele а Kaninchen. Sie sind ausserordentlich gross, wohl doppelt schwerer wie die gewöhnlichen; auch der Kopf ist ver- hältnissmässig grösser, dicker. Der Schwanz ist auf der Oberseite schwarz, doch nicht ganz so schwarz wie bei dem gewöhnlichen Hasen, weil die Haare graue Spitzen haben. Die Ohren sind von Kopfeslänge; sie sind grau. Die Farbe des Körpers ist im Allgemeinen reinweiss und grau, beide Farben in verschiedener Ausdehnung bei ver- schiedenen Individuen. Es sollen auch sehr selten schwarze Kaninchen vorkommen. 444 Die Schakal’s, Canis Cerdo Lin., kommen jede Nacht bis dicht an die Stadtmauer, wo еше Schlächterei ist, und machen ein starkes Geheul. Die Löwen, die keinen Wildgeruch haben sollen, folgen dem Geheule des Schakals, von dem sie sich zum Theil nähren, wie man sagt, und sollen auch des Nachts bis dicht an die Stadt kommen. Zwei Tage vor meiner Ankunft wurde noch einer erlegt. Auch der Panther, le panthere, Felis pardus, soll nicht selten sein. Ich besuchte zwei Colonisten-Dörfer, die einige Wer- ste von Medeah entfernt sind; es sah dort ärmlich und unordentlich aus. Die Colonisten taugen nichts, sagte mein Führer; es ist die Hefe des französischen Volks. Die Häuser hat ihnen die Regierung gebaut; das Land hat ihnen die Regierung gegeben, und zum Theil auch die Aecker bestellen lassen, und doch sind und bleiben sie Bettler, die nicht arbeiten wollen. Das Land hat die Regierung den Arabern abgekauft, und 50 Franken für die Hektare festgesetzt. Es soll ein guter Preis sein, für den die Araber gern ihr Land verkaufen. Die Regierung hat nirgends gewaltsam Land genommen, sondern alles gekauft; nur des Land, welches der früheren Regierung, dem Dey gehörte, oder aufrührerischen Stämmen, hat sie in Beschlag genommen. ; Ich sprach auch mit meinem Führer, dem Doctor Go- ret, tiber die Sklaverei. Er sagte mir, die Sklaverei ist nicht direct aufgehoben, die Neger sind noch immer die Sklaven der Mauren und Araber; es ist aber wohl kein Beispiel vorhanden, dass ein Neger seine Herrschaft ver- lassen hatte. Sollte aber eine Klage vor die Regierung kommen, so wird der Neger als frei betrachtet. Am Abende spät kam ich müde und hungerig zurück von dieser Ausflucht in die Umgegend. Die Gegend ist 445 im Allgemeinen öde und wüste; sie hat nichts Liebliches, nichts Freundliches; und so soll es allmälich nach Sü- den in die Wüste übergehen, die nur die Fortsetzung dieser Hochebene ist. Ich muss gestehen, dieser Anblick war nicht geeignet, meine Neugierde rege zu machen und mich zu einer Reise weiter nach Süden zu verlocken; gern kehrte ich nach Algier zurück, wo ich die schöne Natur und das milde Clima noch bis zum 6 April n. St. ge- noss, und mich dann zurück nach Marseille einschiffte. SSIES SE Nachträgliche Beobachtungen (*) | über die Bildungsart einer schwarzen Erde in den nördlichen Gegenden Russland's, WANGENHEIM VON QUALEN. Es ist nicht allein die ungewöhnliche Fruchtbarkeit , welche die schwarze Erde (Tchernosem) der südlichen und östlichen Gegenden Russland’s für den Agrikultur- Chemiker so ausserordentlich merkwürdig macht, son- dern auch die uranfängliche Bildungsart ihrer Stoffe und mehr noch die so weit verbreitete, mehr oder weniger gleichförmige Ablagerung dieser merkwürdigen Erde, (*) Bulletin. Jahr 1853 № 1. 447 welche dem Physiker und Geologen einen grossen For- schungsraum darbietet. Murchison war der erste, welcher die Neigung zum Forschen über den interessanten Gegen- stand anregte, indem er die Wahrscheinlichkeit nach wies, dass die schwarze Erde durch Fluthen oder als ein Rück- stand grosser Gewässer entstanden sein könne. Nach ihm wurde die Möglichkeit der Bildung und geologischen Ab- lagerung dieser Erde von vielen Ändern besprochen und die merkwürdige Erscheinung auf die eine oder andere Art zu erklären versucht. Wenn wir es nun auch dem Chemiker überlassen müssen , die Bestandtheile und den Causal- Grund der Fruchtbarkeit dieser Erde zu erforschen, und es dem Geologen obliegt, die Möglichkeit einer im Wasser er- folgten Ablagerung nachzuweisen, so ist — um aus al- len diesen züsammengefassten Beobachtungen ein wissen- schaftliches begründetes Resultat zu ermöglichen — es denn auch noch nothwendig, sich mit der wahrschem- lichen Bildungsart des Materials der schwarzen Erde, zu beschäftigen , vergleichende analoge Verhältnisse aufzu- stellen, oder mit andern Worten, Deutungen über die uranfángliche Stoffbildung der schwarzen Erde aufzufin- den, und mit diesem Gegenstande will ich mich denn hier in gedrängter Kürze beschäfligen. Ich beobachtete in den nórdlichen Gegenden Russland's und besonders in den baltischen Gouvernements, überall eine gewaltige Menge Moräste, von denen viele einen Flächenraum von 10 bis 20 Quadratwersten einnehmen, ferner eine Anzahl grosser ausgetrockneter ehemaliger Landseeen, die grósstentheils mit Moos bedeckt sind und sich in nichts von den sibirischen Tundern unterscheiden, unabsehbare Torfmoore und endlose feuchte und mora- stige Wälder verkrüppelter Bäume, die der grossen Feuch- M 4. 1854. 30 448 tigkeit wegen , im Sommer oft nicht betreten werden können und nur im Winter zugänglich sind. An allen diesen Orten faulen — begünstigt durch ein feuchtes nördliches Klima und vielen Regen — eine solche Masse vegetabilischer Stoffe, dass man in südlichen Gegenden nicht im Stande ist, sich von deren Menge einen Begriff zu machen. Das wuchernde Moos und Flechten aller Art überziehen alle diese modernden Körper , bedecken alle Moräste und feuchte Niederungen und oft auch sogar die morastigen Ufer vieler Landseeen, welche im Laufe der Zeiten vom Moose überwuchert werden, und sich nach und nach zu Moosmorästen und Torfmooren ausbilden— auch sogar lebende Pflanzen werden von diesen Parasiten nicht verschont, welche oft als langes Bartmoos traurig und einförmig an den Fichtennadeln herabhängen. Tief in diesen Morästen, Tundern und Torfmooren liegen nicht selten riesige Baumstämme einer alten Vorzeit, wie sie die Gegenwart nicht mehr hervorbringt, und beurkun- den, dass einst diese Länder mit undurchdringlichen Wäl- dern bedeckt gewesen sind. | In allen diesen feuchten Waldgegenden , Morästen , Torfmooren und Tundern hat sich nun, vorherrschend aus verfaulten Pflanzenstoffen , seit undenklichen Zeiten eine schwarze Erde gebildet, die oft moder - oder schlamm- artig erscheint, gewöhnlich aber mit Sand und andern Erdarten vermischt eine schwärzliche dunkelbraune oder hellbraune Farbe annimmt und, dem äussern Anscheine und auch ihren mechanischen Bestandtheilen nach , sich nicht im geringsten von der schwarzen Erde (Tschernosem) des südlichen und östlichen Russland’s unterscheidet, und auch sogar, identisch mit dieser, einen bedeutenden Grad von Fruchtbarkeit besitzt, überdem enthält auch diese schwarzbraune oder braune humöse Erde, wo sie in Wie- 449 sen, Niederungen und feuchten Waldgegenden , mit fe- stem Untergrunde, auftritt, ausser den Pflanzenwur- zeln, eben so wie der wirkliche Tschernosem , weder alte Pflanzen noch thierische Ueberreste, wenigstens glaube ich annehmen. zu können, dass sie nur selten in dersel- ben vorkommen müssen. Diese gewaltigen Massen von humösem Schlamme, Moder und schwarzer Erde, welche sich im Laufe der Jahrhunderte in den tiefen und grund- losen Morästen, Tundern, Torfmooren und feuchten Wald- gegenden unseres Nordens angehäuft haben , sind unbe- zweifelt ein Material, aus dem sich im Laufe der Zeit eine Erdart bilden wird, und theils schon gebildet hat, welche sich in Nichts von dem wahren Tschernosem unter- scheiden würde. Diese Thatsache— worüber ich die Be- weise weiter unten führen werde—ist zugleich eine An- deutung, dass sich das Material der schwarzen Erde im südlichen und östlichen Russland in einer alten Vorzeit, die wohl nach der erratischen Geröllfluth erfolgte, analoge nur auf diese Art habe bilden können. Dieser Humus- reiche Bodenschatz des Nordens, welcher in seinem Volumen gleichmässig ausgebreitet, wohl einen bedeu- tenden Theil Russland's mit schwarzer Erde bedecken würde, ist, bei der schwachen Bevölkerung und den gros- sen Räumlichkeiten des Nordens, für den Ackerbau noch wenig: nutzenbringend, weil bei der unendlich grossen Feuchtigkeit des Bodens alle diese Niederungen für den Pflug unzugänglich sind und nur der höhere oder trork- nere, aber auch magere Urboden für den Ackerbau benutzt wird; doch treten aus dieser gelben oder grauen Acker- krume hier und da einzelne kleine Parzellen eines schö- nen schwarzen Bodens hervor, die denn auch immer sehr fruchtbar sind, und unbezweifelt liegt in diesem humö- sen, unermesslich grossen Material, ein reicher Schatz 30° 450 für die Agrikultur- Verhältnisse, den aber wohl nur die Nachwelt ausbeuten wird. Nicht allein aber, dass hier in unserm feuchten Nor- den sich in der Vorzeit aus vegetabilischen Stoffen ein reiches Material des Tschernosem’s erzeugte, sondern auch noch in unsern Tagen schreitet dieser Prozess mit einer Sehnelligkeit vor, die jeden Beobachter in Erstaunen set- zen muss, und Nichts ist wohl mehr geeignet, die Stoff- bildung des Tschernosem's in den ausgetrockneten Land- seeen, Morästen, Tundern, Torfmooren und feuchten Waldgegenden des Nordens zu suchen, als der Beweis, dass noch jetzt, und so zu sagen «unter unsern Augen» hart am Gestade des baltischen Meers auf Flugsand und ganz junger Dünenbildung, sich eine schwar- ze Erde erzeugt, die auf das Täuschendste dem Tscher- nosem gleicht, und dem äussern Ansehen nach, durchaus von demselben nicht zu unterscheiden ist. Ich beobach- tete in Livland am waldbewachsenen Ufer des Balticums, auf einer durch Flugsand gebildeten vóllig trocke- nen Anhöhe, die Oberfläche des Bodens mit einer filz- artigen, durch faulendes Moos und alte Tannennadeln ent- standenen schwärzlichen Rinde bedeckt, unter welcher aber der weisse Flugsand bereits eine dunkele graue Far- be angenommen hatte, und offenbar schon einen Ueber- gang zur schwarzen Erde andeutete, je näher der Ober- fläche, je dunkler war die Farbe dieser kleinen, einige Zolle mächtigen Schicht; welche tiefer nach unten in den blendend weissen Flugsand der Düne überging. Augen- scheinlich war hier der Uebergang zu einer dunklen Far- be, theils durch die feinen verwesten Wurzeln der Pflan- zen, mehr aber noch durch die Meteorgewässer entstan- -den, welche im Laufe der Zeiten die obere Schicht der sich alle Jahr wieder ergänzenden faulenden Tannen- 451 nadeln und Moose erweichten, auflösten, und die schwar- zen humösen Theile derselben in die untere lockere Sand- schicht ableiteten, wodurch denn dieselbe natürlicher Wei- se eine dunklere Farbe annehmen musste, und da sich dieser Prozess seit Jahrhunderten ununterbrochen immer alle Jahre wiederholt, so leidet es wohl keinen Zweifel, dass, wenn anders der Wald nicht niedergehauen, sich hier mit der Zeit ein wirklicher sandhaltiger Tscherno- sem bilden würde. Einige hundert Faden weiter vom Meere, wo gewöhnlich der Flugsand hügelförmige Wül- ste bildet, welche den Abfluss der Meteorgewässer zum Meere hemmen, und daher jenseits dieser Sandhügel land- einwärts, Moräste und feuchte Waldgegenden hervorru- fen, fand ich im Walde an feuchten und niedrigen Stel- len, unter der obern faulenden Moosdecke, eine wirkliche schwarze Erde, welche bereits einen Fuss mächtig war, unter dieser Erde aber, als Beweis ihrer ganz jungen Bildung, wieder den weissen Flugsand der Düne. An einer andern Stelle, und kaum eine halbe Werst von der See entfernt, beobachtete ich an den etwas hohen aber quelligen Ufern eines kleinen Bachs, unter dem Rasen, eine, über einen Fuss mächtige Schicht eines so schö- nen, etwas sandhaltigen Tschernosem’s, wie ich densel- ben im östlichen Russland nicht besser gefunden habe, unter dieser schwarzen Erde aber wieder den gewöhn- lichen weissen Sand. Alle diese Erscheinungen sind so einfach und natür- lich, dass jeder Beobachter sich vorzugsweise in mo- rastigen und feuchten Waldgegenden selbst da- . von überzeugen kann, — aus ihnen geht nun unbezweifelt hervor, dass sich seit undenklichen Zeiten in den feuch- ten Wäldern des Nordens, den ausgetrockneten Landseeen, Torfmooren, Tundern und Morästen, ein unermesslich gros- 452 ses Material des Tschernosem’s erzeugt hat, und noch täglich erzeugt, dass eine allmälige und langsame Bil- dung dieser schwarzen Erde hier im feuchten Norden, auch auf trockenem Waldboden statt findet, dass aber stehende Gewässer, Moräste, Regen und feuchte Luft, die eigentlichen Potenzen sind, welche aus faulenden vegeta- bilischen und andern Ueberresten diese Stoffbildung sehr schnell hervorrufen. Unser berühmter Naturforscher, Akademiker Eichwald sagt in seiner Paläontologie Russland’s (*) über die schwarze Erde: «dass nach den in derselben aufgefun- denen organischen Ueberresten, die nur in Morästen vor- kommen können , der Tschernosem sich ursprünglich in morastigen Gewässern aus faulenden vegetabilischen Ueber- resten niedergeschlagen haben muss. In den Gegenden der schwarzen Erde befanden sich grosse Süsswasser - Land- seeen, durch Fäulniss vegetabilischer Substanzen entstan- den Torfmoore und grosse Tundern, und durch Austrock- nen bildete sich endlich der Tschernosem» ferner sagt Eichwald pag. 230, dass in den beiden nördlichen Gou- vernements Minsk und Grodno, welche nach dem Atlas über die Bodenarten Russland’s vom Departement. der Reichs-Domainen nicht dem Tschernosem angehören, sich eine schwarze Erde gebildet habe «welche augen- scheinlich aus Torf entstanden sei.» Adjunct-Pro- fessor Borissiak (**) sagt in seinem Artikel über den Tschernosem, dass sich bei Petersburg über dem auf- geschwemmten Boden, eine dünne Schicht schwarzbrau- ner vegetabilischer Erde erzeugt habe, und ich selbst kann thatsächlich nachweisen, dass sich nicht allein in (*) Mareourosoria Poccin 1850 года. (**) Акгь Харьковскаго Университега: О uepnosemb 1854 года, стр. 36. 453 den baltischen Gegenden, wie oben erwähnt — in vielen kleinen Parzellen eine wirkliche schwarze Erde gebildet hat und noch bildet, sondern auch mit Gewissheit weiss ich, dass es im angrenzenden nördlichen Lithauen ganze Gegenden giebt, wo der Boden nicht allein aus einer Erd- art besteht, die ungemein fruchtbar, sondern auch ganz identisch dem Tschernosem ist; wenn also Murchison in seiner Geology of Russia a black earth, sagt, dass im Norden, wo so viel Wald war, keine Spur des Tscher- nosem gefunden worden ist, (But in no part of northern Russia, is there a vestige of black earth) so ist es augen- scheinlich, dass der grosse Geologe nicht die Zeit fand, diese Gegenden genauer zu untersuchen. Auch Herr Pro- fessor Petzhold (*) ist der Meinung, die schwarze Erde sei der Rückstand eines im Wasser gebildeten Schlamms, und vielleicht entstanden durch den Rücktritt des schwar- zen und des Kaspischen Meer’s, wenn diese letztere An- sicht nun auch wohl auf einige südliche Gegenden an- wendbar sein möchte, so ist doch gegen diese Hypothese zu erwidern, dass der Tschernosem nicht allein in vielen Gegenden des mittleren Russland’s auftritt, welche geo- logisch bewiesen, niemals von den Fluthen dieser Meere berührt worden sind, sondern dass er auch nach meinen eigenen und nach Murchison’s Beobachtungen im Ural- gebirge bis zu einer Höhe von 1000 Fuss hinaufsteigt und endlich auch sogar in Sibirien auftritt, da hingegen in der grossen Steppe zwischen der Wolga und dem Uralflusse, welche unbezweifelt als der Urboden des alten Kaspi- schen Meeres zu betrachten ist, auch nicht die geringste Spur von dem Tschernosem entdeckt werden kann. Unter den vielen Hypothesen, welche über die geolo- (*) Beiträge zur Kenntniss des Innern von Russland. 1851. 454 gische Ablagerung des Tschernosem’s durch Meeresflu- then, oder in grossen Landseeen, aufgestellt worden sind, lässt sich dann zuletzt auch noch annehmen, dass so gut wie die erratischen Blöcke und Gerölle durch Meeresflu- then von Norden nach Süden gebracht werden konnten, es auch möglich ist, dass eine Fluth die unermessliche Masse faulender vegetabilischer Stofle des feuchten Nor- dens nach den südlichen und östlichen Gegenden des Reichs habe bringen und ablagern können, jedenfalls aber hätte diese Fiuth naeh der nordischen erratischen Perio- de statt finden müssen, da nach der Karte van Mur- chison der Radius der nordischen Gerölle, sich unter den Tschernosem der Gouvernements Pensa, Tambow, Räsan etc. etc. verläuft. Doch alles dies sind nur unverbürgte Hypothesen, von denen die Eine so viel Werth hat wie die Andere. Ganz anders verhält es sich aber mit einer Erklärung der uranfänglichen Stoffbildung des Tscherno- sem’s, denn von dieser lässt sich mit vieler Sicherheit annehmen: dass sie weder dem schwarzen Jura, noch ver- witterten sylurischen Schichten, wie man hat glauben wol- len, ihre Entstehung verdanke, sondern dass die oben aus- gesprochene Ansicht des Akademikers Eichwald wohl die richtigste sein mag und daher die höchste Beachtung verdient. Die Annahme der ursprünglichen Erzeugung des Materials der schwarzen Erde aus den faulenden ve- getabilischen Ueberresten und Schlamm, vorzeitlicher ausgetrockneter Landseeen, Tundern, Torfmooren, Morä- sten — und ich möchte hinzusetzen — aus den faulenden Stoffen feuchter Urwälder der Vorzeit, ist wohl keine Hypothese, denn da sich Eichwald auf paläontologische Beweise stützt, und seine Ansicht mit den Erscheinungen in der Natur so wie sie vor uns liegen, in völligem Ein- klange steht, so muss ich, — der seit sa vielen Jahren den 455 Tschernosem in allen Theilen des Reichs beobachtete — meine individuelle Ueberzeugung dahin aussprechen, dass ich Eichwald’s Ansicht über die ursprüngliche Stoff- bildung des Tschernosem’s für diejenige halte, welche die meiste wissenschaftliche Begründung hat, Hier tritt nun aber dennoch, und fast unwillkürlich, eine sehr wichtige physikalische Frage hervor. Wir ha- ben nämlich gesehen, welche unermessliche Massen Ma- terial des Tschernosems sich seit undenklichen Zeiten in den feuchten nördlichen Gegenden erzeugt haben, und wie rasch diese Erzeugung noch in unsern Tagen fortschrei- tet. Wir haben einen Blick auf die feuchten Wälder, aus- getrockneten Landseeen, Tundern, Torfmoore und Morä- ste des Nordens geworfen, und in ihnen die reichhaltig- sten Elemente zur Bildung des Tschernosem’s erkannt, aber dennoch fehlt im Norden der fruchtbare Acker - Bo- den der schwarzen Erde. — Der Pflug des Landmanns furcht hier in der Regel nur die magern Schollen des al- ten Unterbodens, der nur durch rationellen Wirthschafts- betrieb und unermüdeten Fleiss fruchtbar gemacht wird. Im Süden des Reichs findet aber grade das Gegentheil statt. Schon Professor Borissiak sagt in seinem obener- wähnten Artikel, dass im Süden die Fäulniss der vege- tabilischen Stoffe auf trockenem Boden höchst unbedeu- tend ist. Im trockenen Süden, wo kaum Spuren von Wäldern vorhanden sind, wo Moräste zu den Seltenhei- ten gehören, Torfmoore und Tundern unbekannte Dinge sind, und wo ein trockenes und warmes Klima vorherrscht und daher natürlicher Weise alle todten Stoffe nur lang- sam verwesen und in Humus übergehen können und wo daher alle Bedingnisse zur Erzeugung des Tschernosem’s fehlen — grade in diesen südlichen Gegenden ist dennoch diese schwarze fruchtbare Erde 456 am grossartigsten entwickelt ; sie erscheint hier als eine Art geologischer durch Fluthen entstandener Ablagerung — sie hat sich an einigen Orten und in kleinen Parzeilen durch Vermischung mit den Erdarten des Unterbodens eine Sippschaft gebildet und gleicht, wie Herr Akade- miker Eichwald in seiner Paläontologie Russland’s sagt (*) «einer besondern selbstständigen Gebirgs- art». Wie ist nun diese eigenthümliche, sich in sich selbst widersprechende Erscheinung zu erklären? — die Frage ist zu wichtig, um sie nicht noch ein Mal zu recapitu- liren. Der Tschernosem enthält palàontologische Beweise, welche auf eine ursprüngliche Bildung in Morästen hin- weisst — die Moräste und Wälder des feuchten Nordens erzeugen ein unermessliches Material des Tschernosem’s, der sich in einzelnen Parzellen wirklich auch schon ge- bildet hat, und im Minskischen und Grodnoschen Gou- vernement ist, wie Eichwald nachweist, augenschein- lich der Tschernosem aus Torfmooren entstan- den, und dennoch fehlt hier im Norden die schwarze Erde als eine ausgebildete selbstständige Gebirgsart, — im Süden hingegen wo die Bedingnisse ihrer Stofferzeu- gung fehlen, ist sie massenhaft entwickelt und begrün- det den Reichthum des Landes, — wie ist dies nun zu er- klären? und drängt die Beantwortung dieser Frage uns nicht unwillkürlich wieder in das Gebiet der Geologie, dass eine partielle Fluth gleich der erratischen Periode den in Norden gebildeten Humus-Reichthum nach Süden und Osten geführt haben kónne? Nach Eich wald's, in seiner Paläontologie ausgespro- chenen, Ansicht, dass nach Herodot der Süden ebenfalls Wälder: und Moraste gehabt habe, und der Tschernosem f*) B» роду особенной самобытной горной породы. 457 sich dort aus faulenden vegetabilischen Resten in morä- stigen Gewässern, aus ausgetrockneten Landseeen, Tun- dern und Torfmooren, niedergeschlagen habe, ist es al- lerdings denkbar, dass überall, wo der Tschernosem jetzt vorhanden ist, er sich ungefähr auf diese Art an Ort und Stelle habe bilden kónnen;—doch hier tritt unerbit- lich wieder die Frage hervor, konnte dies in dem, der Sache so ungünstigen Süden geschehen, warum denn nicht auch in dem so sehr begünstigten Norden ? Andererseits muss hier auch gesagt werden, dass ein solcher Nieder- schlag, wie Herr Akademiker Eichwald ihn annimmt, einen rein örtlichen Charakter haben würde. Der eigen- thümliche Habitus einer mehr oder weniger gleichförmi- gen Ausbreitung des Tschernosem’s über den dritten Theil des Europäischen Russland’s würde bei einem so rein lo- kalen Niederschlage und Bildung an Ort und Stelle wohl nicht möglich gewesen sein, und die schwarze Erde ha- be in diesem Falle nicht, wie Eichwald sagt, einer be- sondern selbstständigen Gebirgsart gleichen können. Wenn ich daher auch die individuelle Ueberzeugung habe, dass die von Eichwald angenommene ursprüngliche Stofl- bildung des Tschernosem’s die richtigste ist, so kann doch die geologische Ausbreitung der schwarzen Erde in die- ser Form und über so grosse Räumlichkeiten, als eine Bildung an Ort und Stelle noch nicht mit Sicher- heit erklärt werden. Ich wiederhole, was ich schon in einem frühern Auf- satze erwähnte, es fehlen uns noch von allen Seiten Beo- bachtungen über diesen interessanten Gegenstand — die Agrikultur-Chemie hat, wie Herr Professor Tschurow- sky so wahr als richtig aussprach (*): «Bis jetzt sind (^) ВБегникь естественныхь наукь. Москва 1894 года, N. 15, стр. 233. Q черноземЪ. 458 nur unvollständige chemische Versuche über die Bestand- theile der schwarzen Erde geliefert, welche lange nicht vollständig genug sind, um alle Fragen zu beantworten». Es ist daher ein Endurtheil in dieser Sache noch lange nicht zu erwarten, aus diesem Grunde muss auch ich je- der entscheidenden Beurtheilung der Ablagerung über den Tschernosem ausweichen, indem ich nur als einfacher Beo- bachter Material für die Zukunft sammle, und Data vor- trage, wie ich sie in der Natur vorfand. Riga im Januar 1855. REPARTITION DES TACHES BLANCHES SUR LES ANIMAUX DOMESTIQUES. PAR LE PROFESSEUR ROUILLIER (*). Que de fois il nous arrive de dire, que nous ne faisons rien, parce qu'il n'y a rien à faire: «que nous sommes placés dans de si fächeuses circonstances, que tout est étudié , que tout est connu autour de nous — ce n'est pas le cas de celui qui voyage outre-mer; c'est alors qu'on est entouré de mille choses nouvelles à explorer.»— Que de fois on a répété, que c'est une mauvaise excuse que d'accuser les circonstances, qu'il suffit de vouloir sérieusement et de savoir s'y prendre pour trouver d'in- nombrables occasions d'étre utile à la science et à la vé- rité. Nous nous souvenons en ce moment d'une circon- stance profondément instructive pour nous, qui nous a conduit presque malgré nous à éclaircir un fait trés em- brouillé et jusqu'alors inexpliqué dans la science. Ra- contons le fait au lecteur. Jadis, retenu à la maison par une longue maladie, nous passions à la fenétre nos heures de loisir. Beaucoup de chevaux passaient devant cette fenétre, surtout les jours de marché. Tout en lisant quelque chose ou bien en re- stant oisif, involontairement et faute de mieux, nous re- gardions les chevaux et, presque sans y prendre garde, nous fimes l'observation que beaucoup de chevaux avaient les pieds blancs; ensuite, vint une seconde observation, c'est que les pieds de derrière étaient blancs plus sou- (^) Cet article est tiré du ВЪстникъ естественныхъ наукъ. Москва 185^. № 26, pag. 401. TE EN Я ТИС КОР 460 vent que les pieds de devant. Un jour que nous vimes passer plusieurs centaines de chevaux d'un régiment de cavalerie, ce fait se montra d'une maniere si frappante que nous en fümes vivement intéressé. Nous étions ar- rivé à deviner, sans voir le cheval, quels pieds sont blancs chez lui, si on nous disait combien il a de pieds blancs; nous nous mimes à parier (rois contre un que nous sau- rions deviner, et à notre trés grand plaisir, nous fümes en gain, c'est à dire que plus des $ des chevaux obser- vés confirmaient la loi suivante que nous avions remar- quée: «Chez les chevaux, ce sont d'abord les pieds de derriére qui blanchissent (le plus souvent le pied droit), ensuite les pieds de devant (le plus souvent le gauche), tellement que si le cheval n'a qu'un pied blanc, c'est or- dinairement un pied de derrière, le plus souvent le droit; sil en a trois blanes — ce sont deux pieds de derriére, un de devant; les deux pieds de devant ne sont ordinai- rement blancs que quand ceux de derrière le sont aus- si. — Le lecteur n'a qu'à le vérifier: mais nous le prions de ne pas se borner à une seule observation, car il peut tout d'abord rencontrer une exception. Qu'il se fixe d'avance un nombre considérable d'observations, p. ex. cent — et nous sommes sür qu'en récompense d'un tra- vail, sans doute assez léger, le lecteur sourira, content d'avoir découvert une vérité s? facilement, comme par hasard, n'ayant rien de mieux à faire. Nous aussi, nous avons alors souri d’un air satisfait, tout en nous reprochant de ne pas avoir observé plus tôt et avec plus de soin; en revanche la loi que nous avions remarquée nous intéressa vivement et provoqua de notre part des recherches plus étendues. Nous posa- mes ainsi la question: n’y a-t-il pas une certaine regulari- té dans la disposition des taches blanches sur un fond colo- 461 ré, dans l’albinisme partiel (wbrora) des chevaux pies? Il est connu que la variété des couleurs chez les animaux dome- stiques est un des signes de leur asservissement, tandis que les espèces libres dont ils dérivent ont des teintes uniformes, ce qui est exact pour tous les nammifères domestiques. Quant au cheval, nous ne connaisons pas la couleur de l'espéce primitive et sauvage, car les chevaux bai- bruns (бурыя) de l'Amérique ne sont que les descendans, devenus sauvages, de chevaux domestiques; et quant à la couleur gris-fauve des chevaux à demi-sauvages qui errent dans les steppes de l'Asie centrale et du midi de la Russie, c'est une couleur caractéristique pour les ani- maux des steppes, depuis l'Afrique jusqu'à la Sibérie, (et surtout en Afrique). Mais revenons à notre question. Occupes des chevaux pies (*), nous nous mimes à en chercher partout, et à ne chercher qu'eux, en ville et à la campagne. et nous avouons que, d'abord, nous ne pouvions trouver aucune régularité dans la distribution des taches blanches sur le corps du cheval en général. Cependant nous vimes bientót que c'était notre faute: nous n'avions pas observé d'une maniére convenable, nous avions oublié que la science nous offre un guide sür pour étudier les phenomenes les plus difficiles et les plus com- pliqués: la méthode de comparaison historique. Nous l'avons ensuite appliquée à notre question; nous nous som- mes mis à comparer les chevaux pies entre eux, tächant (^) Nous avertissons le lecteur que nous appelons pies seulement les animaux dont les taches blanches se détachent nettement sans se fondre avec le fond coloré (noir, bai, alezan, etc.) du poil, et non les chevaux dont les pieds, la criniere ou la queue sont blanchä- ires, c'est à dire d'une teinte plus claire que le reste du corps — cas aussi commun que la coloration inverse. 462 de trouver la forme de taches la plus simple et d’etudier progressivement l'extension de ces taches jusqu'aux cas les plus compliqués d’albinisme partiel. Cette méthode nous а complétement réussi, et nous pou vons assurer le lecteur que lui-même, d’après nos indi- cations, pourra découvrir la loi de distribution des taches blanches sur le cheval dans tous les cas possibles, ce que la science elle méme n'a pu faire jusqu'à présent. Avouez que c'est une récompense suffisante pour un travail facile, pour une étude entreprise faute de mieux, n'ayant rien à faire, Nous avons procédé de la maniére suivante: En comparant plusieurs centaines de chevaux pies, nous avons remarqué qu'il y a sur leur corps des places qui se couvrent facilement de taches blanches, et d'autres, au contraire, qui blanchissent trés difficilement. Ainsi p. ex. le front (ce qu'on nomme épi), tout le devant et le bas de la tête, avec les lèvres, le milieu de la crinière et la queue, blanchissent trés facilement, tandis que les pla- ces les plus résistantes sont les cótés de l'abdomen, im- -médiatement devant les pieds de derrière, et surtout le bas de la poitrine entre les pieds de devant; au moins il trés difficile d'y rencontrer une tache blanche: la poi- trine conserve sa couleur foncée méme quand tout le che- val est blanc. On peut nommer les régions du corps qui blanchissent facilement — places débilicolores par opposi- tion aux places resistantes. Nous considérons la couleur foncée chez les chevaux pies comme leur couleur primitive, et le blane comme une couleur modifiée, un albinisme partiel produit par des circonstances particulieres. Done, notre seconde loi sera celle-ci: l'albinisme par- tiel, chez les chevaux, commence souvent par le front, méme sans que les pieds soient blancs. 463 Mais comment se disposent les taches blanches sur le trone du cheval? En cherchant dans cette région les taches les plus simples et les plus petites, nous avons vu qu'el- les se trouvent d'abord sur l'espace entre le haut de l'épi- cule (холка toupet) et le milieu de la eriniere (Fig. 1.); vient 3 une tache blanche sur la partie antérieure du ventre, im- médiatement derrière les pieds de devant; puis ces deux taches s'étendent, se rejoignent et forment comme une ceinture blanche, qui va de la partie postérieure du cou à travers l’épaule et jusqu'au devant du ventre. Ces ta- ches se transmettent héréditairement chez les chevaux, s'étendant à chaque génération, comme une éruption cu- tanée, jusqu’a occuper tout le devant du trone. (Fig. 2.) NZ. FADA 31 464 Une autre place tres sujette a blanchir sur le tronc du cheval, c’est la partie lombaire du dos, immediate- ment au devant de la croupe et des pieds de derriere. Ainsi nous trouvons sur le tronc du cheval trois centres principaux d'albinisme partiel, trois points de départ, d’où le blanc s'étend ensuite sur le reste du corps, tel- lement que, dans les cas extrémes, toutes les taches blan- ches se rejoignent, se fondent au point que le eheval de- vient presqu'entiérement blanc et ne garde sa couleur pri- mitive qu'aux places les plus résistantes (fig. 3.): les có- tés de l'abdomen devant les pieds de derriére, les cótés de la téte et le haut du cou. === m Il est impossible de ne pas remarquer ici la proportion inverse des Jambes et du tronc relativement à l'extension des taches blanches: l'albinisme des pieds commence par les pieds de derriére, qui ont constamment plus de blanc que les pieds de devant, et ce blanc remonte sur le cóté postérieur de chaque pied toujours plus haut que sur le cóté antérieur: sur le tronc au contraire c'est à la par- tie antérieure que se trouve le point de départ des taches blanches. — Dans la suite de nos observations, nous avons remarqué encore une autre loi relative à l'extension des taches blanches sur le tronc; ces taches ne s'étendent pas 465. en long, mais en travers, tellement que le cheval est ceint de bandes blanches plus ou moins larges et regulieres (fig. 2.). Voilà les résultats de nos observations sur les chevaux pies; agréablement impressionné de ce succés, nous réso- lümes d'étendre notre étude, toujours faute de mieux et par désoeuvrement, aux autres especes d'animaux, et d'ap- pliquer la méme méthode de comparaison historique à l'étude des individus pies de ces espéces. - Nous ne fatiguerons par de détails l'esprit du lecteur, nous nous contenterons d'exposer les résultats definitifs de nos observations, relatives aux vaches, aux chiens, aux chats, et aux lapins. La distribution et l'extension des taches blanches chez tous ces animaux sont soumises à des lois constantes, mais autres que celles que nous avons trouvées pour le cheval; de plus, chacune des quatre espè- ces citées a ses particularités distinctives sous ce rapport. Ainsi, chez le chien etlechat, qui dansce sens seressemblent presque complétement, les parties du corps qui blanchissent le plus facilement sont les pattes (le peuple a noté cela dans une maniere de bon mot: voilà un chien ou un chat qui a mis des bas, mais il a oublié les souliers) et la poitrine (fig. #.); pour lespieds, nousretrou- vons une analogie avec le cheval, excepté que chez lechien etle chat les pieds de derriere n'ont pas nor- malement plus de blanc que les pieds de devant, comme dans le cheval. Quant au blanc de la poi- trine, le chien et le chat contrastent directement avec le cheval, et се se- 31° EEE — ——————————— 466 rait aussi peu naturel de peindre une poitrine blanche à un cheval incomplétement blanc, à plus forte raison à un cheval de couleur foncée qu'un chien ou un chat pie avec une poitrine foncée. De pareilles distributions de cou- leurs sont plus contre nature que la bicéphalie; on a ob- servé des chevaux etdes chiens bicéphales, mais je dou- te qu'on ait vu un chien pie à poitrine noire ou souvent un cheval à poitrine blanche, le reste du corps et les pieds étant d'une couleur foncée. Voilà comment les particularités de physionomie sont nombreuses et variées dans chaque espéce d'animaux; voilà quel minutieux esprit d'observation est nécessaire au physionomiste etau peintre, pour ne pas étre en con- tradietion flagrante avec la vérité, et voilà pourtant com- me nous tenons peu à ces observations: «il n'y a rien à observer, tout est connu autour de nous; nous n'avons pas l’occasion de. voyager, c'est pourquoi nous restons à ne rien faire.» Occupons-nous donc, ne fût ce que par désoeuvrement. ; Le chat et le chien se ressemblent encore en ce que chez tous les deux, la téte est une des parties les plus résistantes du corps; et différent, en ce que, chez le chien, le bas du sacrum, a l’origine de la queue, est-une place extrémement résistante (fig. 5.) tandis qu'il y a des pla- Aah NANT | T5) \ SS 467 ces qui blanchissent avec une extrême facilité, au cou du | chien , qui porte souvent un collier, et au bout de la | queue (fig. 6.). L'ordre d'apparition des taches blanches chez la vache est encore autre. Le blanc se montre d’abord sur le front, près des cornes, ou au pis: ce sont les endroits les moins résistans (fig. 7.). | | | | | | | A partir du pis, le blanc s'étend le long du ventre vers la poitrine, en partie aussi sur les jambes; la tache blanche de la tête s'étend le long du cou et du dos jusqu'à la queue; nous voyons donc ici que la couleur blanche 468 s'étend le long du tronc (fig. 8.), juste le contraire de = = in —— ce que nous avons observé chez le cheval. Par ce mode d’extension des taches blanches, la vache differe aussi du chien et du chat, chez lesquels le blanc des taches s’etend souvent lelong du ventre, jamais le long du dos. Chez le chien et le chat, le blane du ventre est normal, et les individus pies le sont non seulement par albinis- me (fig. 5 et 6.), mais aussi par melanisme partiel (fig. 4.). Le point de départ de ces variations c'est que le blane des parties inférieures, normalement nuancé et fondu avec la couleur foncée du reste du corps, s'en détache d'une maniére tranchée: ce qui constitue le commencement des variétés pies. Une vache avec cette bande blanche est un animal fort ordinaire, tandis que la méme colo- ration dans tout autre animal domestique choquerait nos yeux comme la plus rare, la plus étrange monstruosité. De méme, une vache à téte blanche se rencontre trés souvent; un cheval à téte blanche est fort rare, et jus- qu'à présent nous n'avons encore jamais vu ni chien, ni chat à téte blanche. Encore une indication pour les peintres. Les taches blanches, chez la vache, s'étendent quel- quefois en travers du tronc, mais les points de départ 469 sont invariablement devant les pieds de derrière, d'une extrémité, et derrière les pieds de devant, de l’autre. Ces taches blanches se fondent et forment une large zône, occupant toute la partie du tronc entre les épaules et les cuisses (fig. 9.), qui, de même que les quatre pieds, loration ne se remarque que chez les lapins. Les va- ches pies présentent encore deux particularités, dont l'une leur appartient exclusivement, tandis que l'autre leur est commune avec les chiens: 1) les taches blanches du tronc s’etendent d'arriére en avant (du pis), et 2) la couleur primitive reste souvent sur le blanc en forme d'éclabous- sures (крапины). Nous n'avons observé d'innombrables petites taches en forme d'éclaboussures, parmi les animaux domestiques, que chez le chien et la vache. Les chevaux ainsi colorés sont extrémement rares à Moscou, et ne deviennent assez ordinaires qu'au SE de notre capitale. Cette coloration a été aussi remarquée chez les chevaux du Holstein et du Schleswig, et les Allemands ont pour elle un nom particulier: Tigerpferde. Mais il est temps de terminer. Examinons un autre có- té du phenoméne qui nous occupe: connaissant les lois de distribution des taches blanches sur les animaux domes- 410 tiques, il est naturel de demander la cause de ces lois. Nous avouons que ce point n'est pas aussi clair que la premiére partie de la question; nous pouvons seulement donner quelques indications relatives aux causes, pour- quoi, en général, il arrive que des taches blanches se montrent chez les animaux sur un fond de couleur foncée. Tout phénoméne que nous observons dans un animal peut étre causé ou par les conditions propres de l'orga- nisation et de la vie de cet animal, ou par les condi- stions extérieures dans lesquelles il vit. Il ne peut y avoir d'autres causes, et cette loi de dualité des causes est uni- verselle, remarquons le, pour tous les phénoménes, sans exception, du règne animal, végétal, minéral, et aussi pour tous les phénoménes de la vie humaine, matérielle et spirituelle. Ainsi, oü faut il chercher les causes des differences dans le mode d'albinisme partiel parmi les animaux do- mestiques? Dans leurs conditions organiques, ou dans les conditions de leur asservissement ? Si nous arrachons une plume à un oiseau, cette plume est remplacée par une plume blanche; si nous cassons une partie de la coquille d’un mollusque, il s’y dépose une masse calcaire, mais invariablement blanche, quelle que soit la couleur dela coquille; les cheveux qui crois- sent sur un endroit blessé ou dégarni par le frottement de la tête humaine, sont souvent blanchis; la peau est toujours blanche sur les cicatrices: de là l’usage de quel- ques peuplades sauvages de se peindre la figure à l’aide d'incisions sur la peau. C'est ce que nous voyons sur le cheval: les points de depart des taches blanches, les par- tes les plus debilicolores du corps, sont juste celles qui sont frottées par le harnais (*): la partie dorsale du cou, (*) Remarquons que nous ne parlons que des harnais usités en Russie. 471 pres de l'épaule la partie du dos immédiatement derrie- re l'épaule, et immédiatement devant la croupe, enfin le devant de l’abdomen, immédiatement derrière les jambes de devant. Le point de départ principal de la couleur blanche, c'est devant l'épaule, et c'est là aussi que se trouve le principal point d'appui du harnais, c'est là qu'il frotte le plus. L'épi blanc du front, le blanc au devant du mu- seau correspondent aux endroits les plus frottés par la bride; lecou des chiens blanchit principalement à la place oü on leur met un collier, et cela n'arrive pas aux chats, qui ne portent pas de collier, quoiqu'en général leurs taches blanches se disposent et s'étendent à peu prés de la méme maniere que celles du chien. Quant au blanc du bout dela queue, chez les chiens (selon la remarque d'un chasseur (M. C-i), il parait y avoir une relation entre ce blanc et l'usage assez général de couper le bout de la queue aux chiens. | 1 Donc, le blanc parait d'abord aux parties du corps dont le poil est le plus sujet à s'user par le frottement, et c'est de ces parties là que la couleur blanche s'étend progres- sivement sur les parties voisines. Mais pourquoi les pieds blanchissent ils? Pourquoi, chez le cheval, d'abord les pieds de derriére? Pourquoi la poi- trine et le ventre de la vache et du chien blanchissent- t-ils si facilement? Nous ne le savons pas pour str, mais nous osons proposer une hypothése à ce sujet. N'est ce pas parce que ces parties sont celles que l'animal sa- lit le plus souvent dans la boue, et frotte le plus sou- vent contre la terre, en se couchant? Au moins on a remarqué que les parties qui se salissent le plus chez les animaux que nous avons cités, quand ils courent ou se couchent à terre, sont précisement celles qui blanchissent Pd Dac acr td ii e м tm o ig Rp e au Tg nur 29-2 RE E ES авы) ee m. ms m» WM Lr 472 le plus souvent: regardez un chien qui s’est couché ou qui a couru dans la boue, les endroits les plus salis sont aussi les plus debilicolores (les pieds et le ventre) (*); le cheval, en courant, salit principalement les pieds de derrière et le côté postérieur des pieds de devant. Il se- rait extrêmement curieux d'observer l’ordre d'apparition et l’extension progressive des taches blanches chez les chevaux autrement harnachés et employés à un autre ser- vice que ceux que nous avons étudiés. Les pieds de derrière blanchissent -ils alors avant les pieds de devant ou vice versa? Nous n’avons pu obser- ver que des chevaux de paysans, parce qu’on évite la couleur pie pour les chevaux de race, cette couleur étant peu recherchée et diminuant le prix du cheval (**). Nous repétons que nous n’avons avancé qu’une hypo- these, une simple supposition: nous ne nions pas l'influen- ce de l'organisation et des fonctions particuliéres du corps de chaque espèce sur le mode spécifique de production et d’accroissement des taches blanches. Bien au contraire: pourquoi, par exemple, la poitrine du cheval, quoique frottée par le harnais blanchit- elle si difficilement (“**), tandis qu'elle blanchit avec la plus grande facilité chez (*) Il est connu que le ventre et l'intérieur des pieds sont blancs ou blanchätres chez presque tous les carnassiers marcheurs {Canis , Felis, Mustela, etc.). Ne serait-ce pas un cas d’albinisme normal, en relation avec leur demarche, leur habitude de se coucher sur le ventre, etc.? (**) П serait curieux d'analyser les règles empiriques suivies par les éle- veurs de chevaux pour ne pas produire de chevaux pies; règles rela- lives au choix de la couleur des étalons et des jumens. Il est de fait, et on se souvient qu'en 1810 — 1820 les chevaux pies étaient à la mode, et alors on en produisait beaucoup; depuis ils ont disparu dans les haras; maintenant on les recherche de nouveau parmi les chevaux de troit communs. {***) Je me souviens avoir vu des taches blanches, très petites, aux en- 473 la vache, le chien, et le chat; pourquoi la croupe et la -racine de la queue, débilicolores chez le cheval, sont elles extrémement résistantes chez le chien? | Sans doute, cela ne dépend pas des conditions d’asser- vissement, de même qu’un autre phénomène analogue, extrêmement remarquable et depuis longtemps connu au peuple, mais très récemment vérifié avec exactitude et enregistré dans la science par M. Eversmann: pourquoi dans l’espèce du chat (*), la seule qui présente des in- dividus tricolores (aux taches noires, jaunes, et blanches) cette particularité est-elle propre surtout aux femelles et se recontre-t-elle rarement chez les mäles? Cela suffit: nous nous sommes occupés, tout en n'ayant rien à faire, et nous sérions fort contens, si nous avions le bonheur de provoquer des observations analogues sur un phénoméne jusqu'à présent négligé. — np pga Gags — droits frottés par le harnais du bas de la gorge et de la poitrine des chevaux: mais ces taches se montrent rarement, et ne s'étendent ja- mais, que je sache. S. (*) M. Eversmann connait bien la région méridionale de l’Oural, et c'est là qu'il a vérifié l'observation citée, relative aux chats, plus abondans dans ce pays que partout ailleurs; on les y conserve soi- gneusement, parce que leurs peaux sont volontiers achetées par des industriels quiles teignent en noir et en font des fourrures à bon marché, nouveau genre d'industrie. nn Br OBSERVATIONS MÉTÉOROLOGIQUES FAITES A MOSCOU, PENDANT LES MOIS x SEP TEMBRE, OCTOBRE, NOVEMBRE er DÉCEMBRE 185% , ET COMMUNIQUEES par M. SPASSKY. — бы Ne 4. 1554. 32 476 OBSERVATIONS SEPTEMBRE 1854 (nouveau style). OBSERVATIONS MÉTÉOROLOGI BAROMETRE A 09. THERMOMETRE EXTERIEUR HYGroMmETR : (millimétres) DE RÉAUMUR. DE SAUSSURE. | DATES. 8^ du|92^ aprés| 10^du| 8" du | 2" après | 10^ du] 8" du|2* après |10 matin.| midi. soir. | matin. : 11,7 16,2 12,0 | 73 14 | 3, : 9,0 9,7 9,81 91 SS | : 8,5 9,8 10,01 84 83 | 8,8 13,1 9,0] 82 13 | : : . 8,9 15,0 11,21 78 72 | à 7,5 8,9 5,9] 76 81 | : 5,0 8,2 4,0 | 79 13 | 3,5 7,3 4,01 82 80 : 5,1 8,2 6,01 91 19 | 6,0 8,0 5,0 | 87 90 | 5,2 9,8 5,0 | 86 79 | ) j 3,5 10,3 5,21 80 76 : 6,5 8,3 751 82 93 1 8,5 11,1 9,24 85 81 217 10,2 13,3 11,54 78 75 3 11,7 13,0 9,11 92 82 3 8,0 8,0 7,01 95 90 7,5 11,0 10,0] 85 77 : 9,0 10,0 8,21 93 90 d 1,0 7,0 5,5 | 94 92 € | 5,5 7,2 3,0] 87 94 3,7 10,0 6,3] 77 75 : 1,2 9,5 7,5 À 88 85 : i 7,3 9,2 5,5 | 87 79 f 5,2 10,0 8,01 85 75 t i 7,4 10,3 6,51 93 14 { 6,0 7,5 4,09 91 76 § г 5,3 ‚ 8,2 8,01 87 83 : 5 8,2 11,2 1,3] 85 75 $ 7 8,8 11,0 8,5 | 81 717 é | Moyennes]743,57| 743,40 [743,36 7,19) 10,05 | 7,39] 85 | 81 | $ МВ. Га premiere gelee a eu lieu ( IÉTÉOROLOGIQUES. Longitude 35° 19,4 à Moscou. Latitude 55° 45,9 à l’Est de Paris. DIRECTION DES YENTS. du |2^aprés| 10^ du 8^ du lin. midi. soir. matin. » C. C. Nuag. Sol. D. 3 N.3 NO. 1 Pluie. D. 1 NO. 2 N. 1 Couv. N. 3 N.3 C. Ser. . 50. 2 C. Ser. . 3 0.2 0.3 бег. ). 4 NO.3 C. Nuag. Sol. г. SO. 3 C. Ser. Lie 50. 3 SO. 4 Pluie. t NE. 3 C. Nuageux. Pom | ame comedere [. SO. 3 C. Nuageux. C. C. C. Ser. C. SO. 3 SO. 4 Nuageux. C. C. C. Couv. C. C. C. Nuag. Sol. C. C. NO. 4 Pluie. 0.3 NO. 3 NO. 2 Pluie. О. 4 C. (DE Couv. 0.2 NO. 3 0.3 Pluie. 0.3 N.3 C. Pluie. 0.3 SO. 4 N.2 Couv. C. C. SO. 4 Ser. 0. 4 SO. 4 S. 4 Nuag. Sol. 0. 4 0.4 NO. 4 Couv. C. 0. 3 8S. 3 Ser. C. 0.3 0.4 Pluie. 0.4 0.3 0.4 Couv. O. 3 0.3 0.3 Nuageux. 0.4 0.3 C. Couv. 0. 3 0.3 0. 3 Nuageux. | uit de 7 — 8 Septembre. 9^ aprés midi. Nuag. Sol. Pluie. Couv. Ser. Nuag. Sol. Nuageux. Nuag. Sol. Nuageux. Nuageux. Pluie. Nuag. Sol. Nuag. Sol. Pluie. Nuageux. Nuageux. Pluie. Cou. Nuag. Sol. Pluie. Pluie. Pluie. Nuag. Sol. Pluie. Nuageux. Nuag. Sol. Nuag. Sol. Nuageux. Pluie. Nuag. Sol. Nuageux. ÉTAT DU CIEL. 10% du soir. Pluie. Couv. Pluie. Ser. Nuag. Lune. Pluie. Ser. Nuag. Lune. Pluie. Nuag. Lune. Ser. Nuag. Lune. Couv. Ser. Couv. Nuag. Etoiles. Couv. Couv, Couv. Nuag. Etoiles. Cour. Cou. Cou. ‘Ser. Nuag Etoiles. | Ser. Ser. Couv. Nuag. Etoiles. Ser. 478 OBSERVATIONS OCTOBRE 1854 (nouveau style). OBSERVATIONS METEOROLOGIIK BAROMETRE a 09. | THERMOMÈTRE EXTÉRIEUR HY6GRroMETR (millimetres) DE RÉAUMUR. DE SAUSSURE. 8^ du | 2* après |10" аи] 8% du | 2" après | 10" du | 8" du | 2 aprés MOM jmatin. | midi. Ji ir. ] matin. 5 midi. soir. Amatin.| midi. | “ » » “ > v» Im » m + EJ - » wy » » Ur Otho Cx Go ho © Ox oo OX - » » be © D AT Go Qt O? NT IND ÉD En em em a ae » UN Q5 © O» OQ» m- © C» | BD R9 C^ C2 C» C9 »X ES EY JN D © © © © © © © © © © O0 21 © 0 à Go NI wWonmmuoxoue » -» ~ “ * ©) » cuocowuoovoc C N Sb UOgtuwocod » » > » ды AO o SOonvnpbPprrror_ SO SS Swsuosr Q2 m» tO O0 mY mY -100 OO -1 S AUS OF (S NO RO 9 KO «5 00 «© «D 00 00 OO OO GO ne mr à “ > à © => w v uro v wos > wo » » m 9 Se Qo im d. (a A BO Xs OO OO OO [aw cool © à Où Où Door SD m1 S DAS D æ US QUO m © À OU ND © à à bo æ > à HU OS © eX O0 Ot OD © & © N © 1 © © D SO ou 9 9 vu - 9 . vw > m Qc OQ» QC Où dm dM dm AN od S OC mY (X oq et oA EU AT A A Et Q» Où Où QC 4 dm À ES MES © Co m {D - 0» Cc » » » DU YU TU EU oo EU EU 1 DU OU TI DU EU AT ST AU SUN -1 хол Co e OO RO © DOI QD RO Où Où LO Où Et Où OD Qt © -" 9 UN D Rss Ae m Ov el Oo > © = OS © Go io Go on M » SES zum L 731,33 151,29] IÉTÉOROLOGIQUES. | 479 les à Moscou. Latitude 55° 451,9 Longitude 35° 19,4 à l'Est de Paris. DIRECTION DES 2 ETAT DU CIEL. VENTS. u |2? après | 10^ du 8^ du 2^ aprés 10^ du lin. midi. soir. matin. - midi. soir. D. 4 0.1| NO.3 Nuag. Sol. Pluie. Ser. 0. 3 NO. 2 0.3 Couv. Couv. Couv. D. 3 NO. 2 C. | Nuag. Sol. Ser. Ser. 5. 3 8S. 1 C. Nuag. Sol. Ser. Pluie. 0. 3 0.2 C. Nuag. Sol. Nuag. Sol. Ser. D. 3 SO. 2 0.3 Nuag. Sol. Pluie. Nuag. Lune. 9. 3 0.3 N. 3| Pluie. Pluie. - Pluie 0.3 NO. 3 C. Pluie. Couv. Ser. .4 C. C. Ser. Ser. Nuag. Lune. : NO. 4 €. Ser. Ser. Ser. | N.4 C. Ser. Ser. Ser. : C. C. Ser. Ser. Ser. С. С. C. Ser. Ser. Ser. С. C. C. Ser. Ser. Ser. C. SE. 4 C. Ser. Ser. Ser. C. S. 3 S. 41 Brouill. Ser. Ser. C. S. 3 SE. 4 Ser. Ser. Nuag. Etoiles. k S. 4 S. 4 S. 4 Pluie. Nuageux. Cou. | О. 4 SO. 3 С. Couv. Nuag. Sol. Ser. 0. À 80.3, ^ sO*3| Ser. Nuag. Sol. Nuag. Etoiles. | ; i о 0.3 S. 3 SO. 3 Cou. Nuag. Sol. Ser. S.4 S. 2 S. 4] Ser. Nuag. Sol. Pluie. 0.3 SO. 3 S. 3| Couv. Nuag. Sol. Ser. €. S. 4 5.4 Brouill. Cou. Nuag. Etoiles. | E. 4 S. 4 SO. 4} Couv. Couv. Pluie. 0. 4 C. SO. 3 Nuag. Sol. Couv. Pluie. 0.3 0.2 0. 3] Ser. Nuag. Sol. Ser. C. C. 0. 4 | Brouill. Couy. Pluie. N. 3 N. 4 N. 4 Ser. Nuageux. Ser. C. C. C. Nuag. Sol. Nuag. Sol. Couv. 0.3 NO. 4 NO. 4 Nuageux. Nuageux. Cou. 480 NOVEMBRE 1854 (nouveau style). OBSERVATIONS MÉTÉOROLOGI(| DATES. | Moyennes À OBSERVATIONS |} BAROMETRE A 0°. (millimetres) 8" du | 2^ après |108 du matin.| midi. soir. |758,0| 758,9 | 757,2 | 1754,9| 753,0 | 131,0 | 747,6 | 747,0 | 146,1 | 743,2| 742,4 3 | 741,9| 740,8 | 74 1 743,2| 744,1 | 745,5 | 751,8| 753, 34,51 153,8| 750,5 | 743,1| 742, 740,8| 742, 2,6 | | 741,0| 743,9 | 746,3 | 150,6 753,0 | 751,7] 749,6| 148,2 | 747,98 | 748,5 | 748,4 | 746,3 | 747,2| 718,3 | 749,8 À | 751,3| 7527| 751,1 | 151,0! 749,5 | 747,91 1 746,5 747,1 | 746,0 À 144,4| 742,8 | 743,0 140,2| 1737,6 | 736,41 131,3| 728,4 | 731,1 132,3] 736,3 | 741,7 746,8 | 749,1 | 750,6 744,2| 742,7 | 142,3 743,0| 742,3 | 739,6 134,3 732,4 | 729,3 731,9! 736,3 | 741,7 144,0| 744,4 | 746,0 744,5| 740,3 | 136,0 726,4 | 712737 | 731,2 | | > ail 744,24 744,19 1744,16 HY6GrROMNETRE THERMOMETRE EXTÉRIEUR § DE SAUSSURE. DE REAUMUR. 2" après | 10^ du | | 10% 8^ du | 8^ du | 2^ aprés matin. | midi. soir. | matin. midi. so 3,7 3,9 3,1 at 85 0. 2,3 6,1 2,0 a | 14 ) 0,0 2,3 1,2 84 75 8 — 0,7 1,5 1,0 85 78 87 0,0 2,0 0,2 87 77 37 2.0 2i 2,0 86 79 84 0,0 2,1 0,6 87 75 J — 1,2 2,0 2,0 89 74 9; 1,5 3,0 1,5 87 76 8 1,6 3,2 2,8 85 71 4,5 2,0 0,8 88 18 93 — 2,0 0,6 | — 1,0 85 76 SC 1,0 3,5 4,0 95 79 95 4,2 4,0 3,1 96 85 97 1,0 1,0 0,0 ST 77 9 — 0,3 442 du. 85 79 9% 2,6 3,5 4,2 88 79 95 5,7 4,2 3,5 87 95 9" a7 2,2 2,8 95 96 9$ 2,0 259 1,3 94 94 98 1,0 0,5 | — 5,2 95 97 97 — 3,0}. — 7,5 | —10,0 sg 82 95 —16,2| —15,0 | —14,0 87 78 3: —11,0| — 8,9 | — 8,0 90 87 92 — 8,0; — 6,0 | — 4,8 91 85 93 — 1,7 1,3 1,0 95 95 у — 5,5| — 71,9 | — 98] 87 85 90 — 2,0| — 1,5 | — 1,8 89 87 9: — 3,7| — 20, — 27 83 89 92 — 1,0 1,0 0,0 91 94 9 | | | 4 — 0,88 | 0,24 | —0,62 $9 | 83 | 92 | MÉTÉOROLOGIQUES. 481 ls à Moscou. Latitude 55° 45,9 Ä Longitude 35° 19,4 à l'Est de Paris. DIRECTION DES 1 | ÉTAT DU CIEL. VENTS. du | 2% apres| 10^ du | 8^ du 2^ après 10^ du in. midi. soir. À matin. midi. soir. 0.3 NO. 4 0. 4 Couv. Couv. Couv. 0.3 0. 3 0.4 Nuag. Sol. Ser. Ser. D. 4 NO. 4 C. Ser. Nuag. Sol. Nuageux. C. C. c.f Ser. Nuageux. Couv. . 5.4 C. Couv. Nuageux. Ser. 0.3 SO. 3 SO. 4 Nuageux. Nuag. Sol. Nuag. Lune. 0.3 0.4 SO. 4 Brouill. Ser. Nuag. Lune. 0.4 SO. 3 SO. 4 Brouill. Ser. Couv. 0. 4 SO. 4 SO. 3 Couv. Nuageux. Nuag. Lune. B. | SO. 3 | SO. 3 Nuag. Sol. Nuageux. Cour. 0.4} NO.4 | € | Couy. Nuageux. Couv. S. 4 S. 4 C. | Ser. Nuag. Sol. Ser. S. 3 S. 4 S. 2) Pluie. Couv. Pluie. S. 2 S3 SE. 2| Pluie. Pluie. Pluie. $32 $. 2 S. 3| Nuageux. ^ Nuag. Sol. Neige. S. 3 S. 3 S. 4| Couv. Cou v. Couv. 5. 3 S. 4 S. 2} Couv. Couv. Couv. 0.3. S. 4 S. 21 Couv. Pluie. Pluie. 5. 3 S.3| SO.3| Pluie. Pluie. | Pluie. Е. 4 | S. 3 S. 3} Pluie. Pluie. Pluie. | | | S. # C. | N. 4 Neige. Neige. | Couy. Е. | NO. 4 N. 4] Neige. Neige. Couv. C. N. 4 N. 4 Ser. Ser. | Couv. 0.3 S. 3 C. Neige. Neige. t Couv. C. | C. С; Nuageux. Nuageux. | Couv. C. SO. 3 | SO. 4 Brouill. Pluie. | Couv. 0.3 NO.3: NO.3 Couv. Neige. | Nuag. Lune. 0.3 NO.3| SO.41 Couv. Cou. Cou. 0.4 S. 3 | S. 1| Nuageux. Couv. ; Nuag. Lune. | 5.2 $0. 3 | 0.4 Couv. Couv. | Couy. | 482 ORSERVATIONS. | , | DÉCEMBRE 1854 (nouveau style). OBSERVATIONS MÉTÉOROLOGIQ Е | BAROMETRE A 0°. | THERMOMETRE EXTÉRIEUR HYGROMÈTRI (millimètres) H DE RÉAUMUR. DE SAUSSURE. DATES. 40" du | 8" du soir. [matin. 10* du} 8h du | 2% aprés soir. | matin. midi. 2^ aprés |10* midi. 8" du | 2" aprés matin.| midi. 133,0| 734,0 | 733,5 734,7| 735,5 | 737,0 140,0| 740,3 | 736,4 7291| 727,5| 731,5 733,0| 737,5 | 742,3 749,0| 750,9 | 749,4 750,2| 751,5 | 750,4 747,6 | "45,2 744,3 742,0| 741,3 | 741,3 144,8| 741,9 | 740,4 » » » ou“ » » » » » M » “ » E » » » ВЕ BOSOUUR RS © D OS NN RES © © w » » » srornanoo90© c wu ouoou-U» з v » © © 0 I O Et À © D DOSSmunPpor SS SOUTOo ou © E E ~ 742,9 747,0 | 748,6 14 1,0 1,5 0,5 12 1751,0) 754,0! 756,71 — 07| — 2,5 | — 2,0] 13 758,0! 758,2) 788,2] — 2,5| — 35| — 23] 14 17575! 754,8 | 749,81 — 2,0| — 17| — 1,8] 15 |2745,3| 742,8| 739.7] — 3,5| — 3,2] — 2,5 16 |735,9| 733,3 | 734,61 — 2,0| — 1,5 | — 35 17 1737,3| 738,2 | 740,0] — 60| — 4,5 | — 3,3. 18 |742,5| 743,4 745,01 — 2,0| — 1,2 | — 3,1 19 17417) 7235| 7941 — 4,5| — 40 | — 40 20 1755,2| 757,0 | 755,6] — 6,0| — 7,2 | — 8,0] 21 | 748,8 745,6 | 742,71 — 4,0| —3,0| — 0,74 97 89 97 22 17435| 740,4 | 736,3 | — 3,7| — 3,8 | — 3,24 95 87 97 23 |732,8| 731,0 | 727,2] — 3,8| — 3,3| — 2,5] 94 85 93 24 |723,7| 723,2 | 727,01 — 2,0| — 0,1| — 20) 95 89 98 25 1734,7| 739,7 | 742,5 | — 45| — 2,7 | — 3,9] 96 87 97 26 | 742,1|- 736,9 | 734,8 | — 32| — 28|— 1455] 94 93 96 27 1736,7| 739,4 | 739,8 0,0 0,2 | — 0,24 92 85 94 28 |743,22| 745,1 | 747,7] — 2,2| — 15 | — 0,71 85 87 97 29 1746,8| 743,1 | 741,21 — 31| — 0,5 | — 401 93 89 95 30 [745,0| 745,3 | 745,3 | — 4,0| — 4,9 | — 5,3] 92 85 93 31 Fe 743,6 | 7371,4] — 45| — 42| — 471 93 87 94 Moyennes 742,26 742,29 1742,12 —9,41 ET —2,18 | 92 88 94 483 Moscou. Latitude 55° 45/,9 Longitude 35° 19,4 à l'Est de Paris. /IRECTION DES YENTS. 2^ après midi. un cooooocooon un un un un ozo9oco»oon nm mn OOo nonunnM e Q3 à À bo win 10% du soir. "n un ZZ 58 Un moo S2n902N © . 2} 2924 .2l 38 2 À 8: du matin. Cou. Cou. Couv. Neige. Ser. Couv. Ser. Couv. Couv. Brouill. Pluie. Ser. Couv. Couv. Couv. Neige. Couv. Brouill. Couv. Ser. Neige. Couv. Couv. Couv. Couv. Nuageux. Nuageux. Ser. Brouill. Nuageux. Couy. ETAT DU CIEL. 2^ aprés midi. Couv. Nuag. Sol. Ser. Nuageux. Neige. Ser. Nuag. Sol. Neige. Couv. Pluie. 10% du soir. Nuag. Lune. Neige. Neige. Nuag. Lune. Nuageux. Nuageux. Nuag. Lune. Couv. Cou. Pluie. Cou. Ser. Couv. Couv. Couv. Neige. Couv. Neige. Neige. Ser. Neige. Couv. Ser. Couv. Couv. Neige. Nuageux. Nuag. Sol. Neige. Nuageux. Couv. Couv. Couv. Couv. Couv. Couv. Couv. Couv. Couv. Couv. Brouill. Neige. Couv. Ser. Neige. Couv. Neige. Nuageux. Neige. Nuag. Lune. Nuageux. Couv. 484 Hauteurs barométriques à 0° de température et exprimées en millimètres. 1854 (nowveau style). Maximum de l’année. .. * Minimum. 2 3.99: - 8^ du | 2% après |10% qu) Moyen. Maxi- Mini- matin.| midi. soir. serre ТИ dimos | tions. mois. | Janvier. 151,97| 751,85 751,72! 751,85 |764,7 735,0 Fevrier. 39,52 ee 39,50 752,4 719,2 Mars. 745,97 | 745,94 to 746,02 164,8 128,2 Avril. 139,68] 739,58 139,48| 139,58 752,7 122,2 Mai. 747,57 | 748,09 748,42! 748,13 paa 728,6 2 Juin. 149,09, 741,86 741,84| 741,93 aus 730,8 4 Juillet. 143,60; 743,29 743,10| 743,53 150,6 132,5 ] Août. 747,80 | 747,25 "141,66, 747,57 753,0 740,3 1 Septembre. |743,57 | 743,40 743,36) 743,44 752,7 128,0 | Octobre. 191,23| 751,331734,29| 751,28 166,3 | 736,3 Novembre. |744,24| 744,19 |744,16| 744,20 1758,9 726,4 | Décembre. [7142,26 | 742,29 742,12| 742,22 151,0 | 727,0 | Moxenses. 744,98 | 7144,87 |144,96| 744,94 [190,05 | 729,34 Différen-| Moy ce du ma-| du n ximum et| mun . Ча mini-|du п mum. mu 26,7 | 74 33,2: | @ 36,6 | 74 30,5 | 73 23,1 | 74 19,4 | "4 184 | 74 12,7 | % 27 | B 30,0 | 7% 32,5 | 7 30,0 | 7 ^ %,51| 7 166,3 . 149,2 41,1 485 IT. Température moyenne de l’air exprimée en degrés de Reaumur. 1854 (nouveau style). ^ du |2*apres| 10% du |Moyennes| Maximum | Minimum | Diférence | Moyennes atin. midi. soir. EI du mois. du mois. Fn ee mu om -13,02| —10,78 —42,20| —12,00 | — 2,0 | — 23,0 | 24,0 | —12,50 1,72| — 5,05| — 1,07, — 6,61 0,5 | — 43,5 14,0 | — 6,50 L- 5,52| — 4,78| — 4,68] — 3,93 20 | — 140 16,0 | — 6,00 | 1,00 3,10 0,96 1,69 NO 38 12,8 2,60 | 12,481 43,69] 44,46) 13,21 21,0 3,2 11,8 12,10 | 44/14. 18,06) 12,18| 44,98 23,0 6,8 16,2 44,90 | 416,181 20,08| 413,71] 16,56 25,0 8,8 16,2 16,90 44,78| 19,20! 12,93| 15,05 23,0 1,5 15,5 15,25 7,19) 10,05 7,39 8,21 16,2 3,5 42,1 9,85 4,53 7,67 4,94 5,10 ASO) = ANS 14,5 5,75 — 0.88| 0,24) — 0,62! — 0,42 6,4 | — 16,2 22,3 | — 5,05 Eos — 203) — 2,18| — 9,91 HO 60 8,0 | — 2,00 E 344| 6,0 3,05| 493 | 1151 | — 4,04 | 415,8 3,71 Maximum de l'année. .. 23,0 Minimum. ......... — 23,0 Différence. 48,0 VE rubros AE b "A WARME SUN LU jh} AN. NUS HE dh SEANCES DE LA SOCIETE IMPERIALE DES NATURALISTES DE MOSCOU. SÉANCE DU 22 AVRIL 1854. Mr. SERGE STSCHÉGLÉEFF présente un supplément à la flore altaique. {Voyez Bulletin N° 1 de 1854.) Mr. Vaxotinover de Kreutz en Croatie a envoyé par l'entremise de Mr. Ad. Senoner de Vienne: 1) un travail sur la forme des feuilles avec 14 planches in fol. 2) une monographie sur le genre Campanula et 3) une terminologie botanique. Mr. Apr. Gorowarscuow présente une notice sur une nouvelle espèce de Larus (Larus columbinus) avec 1 planche. (Voyez Bulletin N’ 2 de 1854.) La Société des sciences néerlandaises à Batavia annonce qu'elle à envoyé à la Société le premier volume de la seconde série de sa Revue (la première série étant épuisée) et elle exprime le désir de recevoir en échange les publications de notre Société. M 4. 1854. 33 nn nn nn en nun 488 Mr. S. STscHkeL£EEFF annonce qu'il a reconnu la soi-disant Anthemis Neilreichii Ortmann envoyée par Mr. Ad. Senoner de Vienne pour Г Anthemis ruthenica Koch (Synopsis flor. germ.). — De méme il annonce la remise prochaine de la description d'une nouvelle espéce du genre Lotus et celle de quelques remarques sur le Peganum nigellastrum Bge. Le premier Secrétaire, Dr. Renanp, communique que Мг. J. Behr, Conservateur des collections de la Société, lui a remis de la part de la Société pour le Musée zoologique de l'Université une collection de Co- leopteres (environ 600 exempl.) presque tous provenant de la Russie et qui manquaient encore dans la collection du Musée de l'Université. Les exemplaires en sont bien définis et mis en ordre par Mr. Behr. Mr. Arexanpre Becker de Sarépta communique sa manière de préparer les chenilles. Lecture d'un rapport de la section zoologique signé par MM. Rouillier, Warneck et Severzov concernant l'article de Mr. Golowatschow sur le Larus columbinus. Lettres de remercimens pour l'envoi des publications de la Société de la part du jardin botanique de St.-Pétersbourg, des Sociétés d'histoire et des Naturalistes à Riga, de la Société de literature et des arts de Mitau, de l’Académie médico-chirurgicale et de la Société d'agriculture de St.-Pé- tersbourg, des Universités de Charkov, Kiev, St.-Pétersbourg, Kasan et Dorpat, du Lycée de Demidoff à Jaroslav, de la part de leurs Excellences Comte Bloudoff, Steven, Donez-Zacharschevsky, Moussine-Pouschkine, Koeppen, J. J. Davidof, Eversmann et Eichwald, du Comte Mniszech, de MM. Wangenheim-Qualen, Belke et Ménétriés. La Cotisation pour 1854 a été payée par Mr. le Comte Mniszech et par Mr. Gustave Belke. DONS. a. Objets offerts. Mr. le Comte Mniszecu fait don d'une collection de Lepidopteres des montagnes de l'Himalaya, en partie trés rares. 489 b. Livres offerts. 1. Записки ИмпеРАТОРСКАГО Общества Сельскаго Хозяйства IOxnou Росси. 1851 годъ. N° 2 и 3. Одесса, 1854. in 8. De la part de la Société d'agriculture du Midi de la Russie. $ 2. Журнал Министерства Внутренивхъ bar. 1854. Февраль, Мартъ. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. 3. Кавказ. Газета на 1854 годъ. № 16—23. Тиълиеь, 1854. in fol. De la part de la redaction. 4. St.-Petersburger Zeitung. 1854. № 57—82. St.-Petersburg , 1854. in fol. De la part de la rédaction. 5. Посредник. Газета на 1854 годъ. № 10—14. С.-Петербургъ ‚ 1851. in fol. De la part de la rédaction. 6. Экономичесяя Записки на 1854 годъ. № 9—12. С.-Петербургъ, 1854. in 4°. De la part de la Société d' Agriculture de St.-Pétersbourg. 7. Mittheilungen aus der livländischen Geschichte. Siebenten Bandes 1-stes Heft. Riga, 1853. in 8°. De la part de la Société léttique des sciences à Riga. 8. Bianconi, J. Jos. Repertorio italiano per la storia naturale. Anno 1853. fascie 1. Bononiae, 1853. in 8°. De la part du Rédacteur, Mr. Bianconi. 9. Jahrbuch der Kais. Kön. geologischen Reichsanstalt. Jahrgang, 1853. №3. Wien, 1833. in #°. De la part de l'Institut géologique de Vienne. 10. Frauenfeld, G. Ueber einen bisher verkannten Laufkäfer, einen neuen Rüsselkäfer u. einige neu entdeckten Hóhlenthiere. (Extrait.) Wien, 1854. in 8°. De la part de l'auteur. 41. Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Riga. 1353—5?. № 3—6. Riga, 1854. in 8°. De la part de la Société des Naturalistes de Riga. 12. Журнал Министерства Народнаго ПросвЪцешя. 1854. Февраль, С.-Петербургъ, 185%. in 8°. De la part de la redaction. 13. Журналз Сельскаго Хозяйства на 185% годъ. N° 3, Москва, 1854, in 8°. De la part de la Société d'agriculture de Moscou. д. 15. 16. 18. 19. 20. 21. M 490 Журналё Манутактуръ и Торговли. 1853. Ima» m Августъ, С.-Пе- тербургъ, 1853. in 8°. De la part de la rédaction. Ilono6s , A. Bospaxenie противъ новой Teopim движешя электри- чествъ, внутри проводниковъ. (Изъ Журн. Мин. Hap. Нросв. 1853.) in 8°. De la part de l’auteur. —— Приложене reopiu волнъ къ измфрен1ю потоковъ. (Изъ Yuen. Зап. Казанск. Университ. 1853.) in 8°. De la part de l'auteur. . Axmé въ ИмпеРАТОРСКОМЪ С. - Петербургскомъ Yuueepcuterb no 4853 годъ. С.-Петербургъ 1854. in 8°. De la part de L'Université de St.-Petersbourg. Hoayruns, Ал. Mockoseriu Врачебный Журналъ. l'oyp 1352. Книж- ка 6. 1853. Книжка 4. Годъ 1854. Книжка 1. Москва, 1853—54. in 8°. De la part de Mr. le Professeur Polounire. 2Kyprarc Министерства Государственныхъ Имуществъ. 1854. Февраль, Мартъ. С.-Петербургъ, 1851. in 8°. De la part de la rédaction. Bulletin de la Classe physico-mathématique de l’Académie Imp. des sciences de St.-Pétersbourg. Tom. XII. № 14—17. St.-Pétersbourg, 1854. in 4. Le la part de l’Académie des sciences de St.-Pétersbourg. Mittheilungen der K. freien ökonomischen Gesellschaft zu St.-Peters- bourg. 1854. 2-tes Heft. St.-Petersburg, 1854. in 8°. De la part de la Société économique de St.-Pétersbourg. Membres élus. a. Membres actifs: Sur la présentation de MM. Rouillier et Warneck: г. ADRIEN GOLOWATScHOW de Moscou. Sur la présentation des 2 Secrétaires: Mr. le Professeur Larpscuine à Charkov. b. Membre correspondant: Sur la présentation de MM. Hermann et Auerbaeh: Mr. BannavT DE Marny, Capitaine des mines à Miask. 491 SEANCE DU 14 OCTOBRE 1854. S. Exc. Mr. Eversmann de Kasan envoie quelques supplémens à la lépidoptérologie de la Russie et la description de quelques autres insec- tes. Avec une planche coloriée. (Voyez Bulletin N’ 3 de 1854.) Mr. le Conseiller d'état Tourczanınow adresse à la Société la suite de ‚sa flore baicalo-dahurienne. Mr. Gustave Rappe envoie un essai physiognomique sur la flore de la Crimée. Avec une vignette. (Voyez Bulletin N’ 3 de 1854.) Mr. le Capitaine K1PnraNow fait parvenir à la Société une courte notice sur des animaux fossiles vertebraux des vallées des rivieres du Dniépre et du Volga dans les Gouvernemens d'Orel, Tchernigov et de Koursk. Mr. le Baron Fórkensauw envoie quelques observations sur le Memeler Dünger-Gips. Mr. le Pasteur BürrNER presente la liste des Coléoptères de la Cour- lande. Mr. le Professeur Pororr de Kasan envoie un précis d'une théorie de l'intégrale définie. (Voyez Bulletin N^ 3 de 1854.) Mr. Вор. Hermann présente à la Société son système hétéromére des minéraux. Le Comité de la Société économique de la Franconie inférieure de Würzbourg offre ses publications en échange du Bulletin de la Société. Le premier Secrétaire annonce qu'il lui a envoyé le Bulletin N°1 de 1854. La Société des Naturalistes de Dorpar, annonçant qu'elle s'est formée avec consentement supérieur, se recommande à sa soeur ainée de Moscou en lui envoyant ses premieres publications et en la priant de vouloir bien lui faire parvenir en échange le Bulletin de la Société et, s'il est possible, méme toute la suite de ses publications. Mr. le Comte Mnıszecu annonce son départ pour Berlin, il donne quel- ques notices sur la richesse des collections entomologiques de cette ville et promet aprés son retour en Russie d'envoyer à la Société des insectes de l'Himalaya et de Calcutta. 492 Mr. l'Académicien Meyer, Directeur du jardin botanique et Mr. le Ba- ron de Küster, également attaché au jardin botanique de St.-Pétersbourg communiquent quelques détails sur la maladie et les derniers jours d’un nos de membres, Fedor Bogdanovitsch Fischer, mort le 5 Juin de cette année. Mr. Axpré Dumont, Professeur de géologie à Liege, en remerciant pour sa nomination comme membre de la Société, annonce qu'il est heureux de pouvoir offrir à la Société sa grande carte géologique de la Belgique en 9 feuilles et celle de la Belgique et contrées voisines en 1 feuille. Le premier Secrétaire, Dr. RENARD communique que ММ. Barthes et Lowell, libraires à Londres lui ont annoncé Ie départ de 30 volumes de Transactions of the Irish Academy et de 18 vol. de Philosophical Transactions, de 3 vol. d'Edinb. Transactions et de 6 vol. de Proceedings of the irish Academy, le tout déstiné à notre Société et qu'ils prient de leur envoyer en échange 3 exemplaires de toute la suite du Bulletin et des Mémoires. — Avec le consentement de Mr. le Vice-Président le premier Secrétaire a remis à Mr. Gautier libraire à Moscou 3 exemplaires com- plets du Bulletin de 1829—1854 N° 1 et des Mémoires 14 volumes, pour étre expédiés à MM. Barthes et Lowell à Londres. Mr. le Dr. Отто Монмке de Gambas sur l'isle de Bornéo remercie pour sa nomination comme membre de la Société, donne quelques détails sur son sejour sur lisle de Java et promet d'envoyer plus tard des doubles de ses Coléoptères rassemblés en Japonie — ainsi que des notices plus détaillées sur les célébres mines de diamans de Mungo. Lecture d'une lettre du Second Secrétaire de la Société, J. B. Auerbach, qui donne quelques notices sur les résultats de son voyage au grand Bogdo. S. Excellence Mr. E1cuwatp de St.-Pétersbourg prie de lui faire parve- nir les pétrifications envoyées par Mr. Taratschkov d'Orel et par S. Exc. Mr. le Général-Major Völkner du Midi de la Russie. Il désire les définir et les décrire dans le Bulletin de la Société. Lecture des questions de prix de l'Académie Léopoldine-Caroline des sciences à Breslau, de la Société hollandaise des sciences de Harlem et de la Société princiere de Jablonowsky de Leipzig. 493 Son Excellence Mr. le Comte Serge Stroganoff envoie au nom de Mr. Anatole de Zemidoff 2 volumes du voyage de Demidoff en Crimée, traduit en Russe. Le Premier Secrétaire, Dn. Renan», présente le Bulletin № 2 de 1854 qui a paru sous sa rédaction. Mr. le Comte ve ZEPPELIN, ambassadeur de S. M. le roi de Wurlem- berg à St.-Pétersbourg, annonce qu'il vient d'expédier les Bulletins que la Société lui avait adressés pour plusieurs Sociétés et membres en Wür- temberg. Mr. l'Académicien Branpr de St.-Pétersbourg, auquel la Société s'était adressée pour avoir son opinion sur les poissons de Chine décrits par Mr. Bassilevsky à Pecking, approuve l'impression du travail et dit que toutes les planches sont si intéressantes et si importantes qu'il croit qu'on doit les publier presque toutes. Le premier Secrétaire présente à cette occasion un apercu général des frais occasionnés par la publication de 10 planches de ces poissons de Chine. — La gravure des planches, leur im- pression en couleurs avec le papier nécessaire, portera les frais à environ 4,270 Rbls. arg. le premier Secrétaire propose à la Société, de s'adres- ser à un ou à plusieurs de ses membres honoraires, pour acquérir peut être les moyens de pouvoir publier ce travail si intéressant. Mr. le Conseiller d'Etat Norpmanx de Helsingfors annonce qu'il fait paraitre en ce moment un grand ouvrage sous le titre: Paléontologie du Midi de la Russie et qu'il est presque achevé; Mr. Nordmann demande si les collections de Moscou ne pourraient aussi lui procurer quelques matériaux de plus pour cette publication. Mr. S. Srcnéezéerr envoie une lettre sur le Peganum Nigellastrum et une autre lettre de Mr. Bogdanoff sur le développement des Cyclopides. (Voyez Bulletin N^ 3 de 1854.) Mr. Аротрне Senoner de Vienne envoie quelques autres exemplaires de l'Anthemis Neilreichii et donne encore quelques détails sur la méthode du Dr. Malfatti de prevenir la maladie des pommes de terre. Mr. le Professeur LaprscuiwE de Kharkov remercie pour sa nomination comme membre actif de la Société, et Mr. Gustave Radde pour la sienne comme membre correspondant. 494 Mr. le Conseiller d'état NonpEnscrorp de Helsingfors envoie quelques observations sur l'analyse de Mr. Hermann du Halbkalk-Diallog inserée dans le Bulletin N^ 1 de 1854. La bibliothèque publique de la ville d'Odessa exprime son désir de pos- séder les publications de la Société. - Mr. le Professeur JAEGER de Stouttgart communique quelques notices sur l’idendite des bisons américains et européens et demande si on n'a pas publié en Russie quelques observations à ce sujet. La Société Impériale économique de St.-Pétersbourg prie de lui com- pléter son exemplaire des Bulletins de la Société. Lettres de remercimens pour l'envoi des publications de la Société de la part de Son Altesse Impériale le prince Pierre d'Oldenbourg, du Comte Pérovsky, du prince Serge Gagarine, des Comtes Ouvaroff et Bloudoff, de leurs Excellences MM. Brock, Moussine-Pouschkine, F. B. Fischer, Stéven et J. J. Davidoff, des MM. Roumine, Goloubkoff, Tourczaninoff, Kiprianoff, Baron Chaudoir, Büttner, Becker, Boulmerincq, Romanovsky, Taratschkov, Belke, Lapschine, Fölkersahm, Buhse et Ménétriés, de la part des Universités de St.-Pétersbourg, Moscou, Charkov, Kiev, Dorpat et Kasan, de la Société agronomique du Midi de la Russie, des Académies des sciences et de médecine à St.-Pétersbourg, du Lycée de Démidoff, de la Société d'horticulture de Moscou, de l'observatoire central de phy- sique, de la Section caucasienne de la Société géographique russe, de la Société d'agriculture et du jardin botanique de St.-Pétersbourg, de la Société des antiquités des provinces baltiques à Riga, du Lycée de Ri- chelieu, de la Société minéralogique et du corps des mines à St.-Péters- bourg, de la rédaction du journal du ministère de l'instruction publique et de la Gazette le Cauease, de l'institut géologique de Vienne, de l'Aca- démie Léopoldino-Caroline des sciences à Breslau, de la Société saxonne des sciences à Leipzig, de la Société des Naturalistes à Fribourg, de lAcadémie des sciences de Paris, de la Société physico-medicale de Würzbourg. de la Société des Naturalistes de Stouttgard, de la Société des sciences à Prague, de la Société des Naturalistes à Zurich, des Sociétés entomologiques de Stettin et de Londres et de la Société des Naturalistes de Halle. La Cotisation pour 1854 et le diplome ont été payés par MM. les Professeurs Kalinovsky de Moscou et Lapschine de Charkov. 495 DONS. a. Objets offerts. Mr. le Conseiller de Collège Tanarscuxorr d'Orel envoie la 4-éme cen- turie de sa flore des environs d’Orel. Mr. A. SerGéerr fait don d'une collection de plantes rassemblées dans les environs de Nachitschevan. Mr. Ар. Senoner de Vienne envoie quelques coquilles et du sable d'Olinpian de Siebenburgen. Mr. Кентвеве de Selenginsk envoie des semences de l'avoine sauvage du Baical. | b. Livres offerts. 4. St.-Petersburger Zeitung 1854. Ne S3 — 199. St.-Petersburg, 1854. in fol. De la part de la redaction. 2. Kackaszs. Газета na 1854 годъ. N° 94—74. Тиълисъ, 1854. in fol. De la part de la redaction. 3. Mocpednuxs. Газета ma 1854 годъ. № 15—33. (.-Петербургь , 1854. in fol. De la part de la redaction. & . Okonomuueckia Записки на 1854 rogas. N° 13 — 37. (.-Петербургъ , 1854. in 4°. De la part de la rédaction. 5. Bocmnuks ИмпеЕРАТОРСКАГО Русскаго Teorpawuueckaro Общества за 1854 годъ. Книжка 1, 2, 3. C.-Ilerepoypr», 1854. in $. De la part de la Société géographique russe de St.-Pétersbourg. 6. Bericht über die ersten auf Befehl S-r Majestät des Kaisers in Neurussland angestellten Impfungen der Rinderpest. St.-Peters- burg, 1854. in 4°. De la part de Mr. le Colonel de Bulmerincq. 7. Saussure, Henri. Monographie des guépes sociales. Cahier 3 et 4. Paris, 1853. in 8°. De la part de l'auteur. eo . Журнал Министерства Народнаго Просвфщеная. 1854. Мартъ, Anpbab, Май, Тюнь, Гюль, (.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la redaction. Л 4. 1854. 34 496 9. ;Kypuaas Many»artypp и Торговли. 4853. Сентябрь. С.-Петербургъ, 1853. in 8°. De la part de la redaction. 10. Entomologische Zeitung. Vierzehnter Jahrgang. Stettin, 1853. in 8°. De la part de la Société entomologique de Stettin. 11. Linnaea entomologica. Achter Band. Berlin, 1853. in 8. De la part de la Société entomologique de Stettin. 12. Malfatti, J. Berichte über die vorjährigen Versuche zur Ergründung u. Beseitigung der Kartoffelkrankheit. Wien, 1853. in 8°. De la part de Mr. Ad. Senoner de Vienne. 13. Auer, Louis. Découverte de l'impression naturelle. Vienne, 1853. in S. De la part de Mr. Senoner de Vienne. 14. JKypnaae Сельскаго Хозяйства. 1854 года. № 4—8. Москва, 1854. in 8°. De la part de la Société d’agriculture de Moscou. 45. Горный Журналъь na 1854 roy. N° 1—4. C.-Iierepoypre, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. 16. Proceedings of the Royal Society. Vol. VII. N° 1. London, 1854. in 8°. De la part de la Société Royale de Londres. 17. Журналь Министерства Внутреннихъ Abap. 1854. Апрфль, Mair, Тюнь, Тюль, Августъ. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la redaction. 48. Отечественныя Записки. 1854. Man, Irons, Eroap, Августъ. Сентябрь. ©.-Herepöypr», 1834. in 8°. Pe la part de la rédaction. 19. Omueme Iiunsr-aTopckaro Pyccraro Геограъическаго Общества sa 1853 rog». С.-Шетербургь, 1854. in 8°. Le la part de la Société geographique de St.-Petersbourg. 20. Журналь Садоводства. 1851. № 3. Москва, 1851. in 8°. De la part de la Societe d’horticulture de Moscou. 21. Kyndeps, A. Сводь Habamjenin произведенныхъ въ главной PHSH- ческой и подчиненныхъ ей обсерватор!яхъ за 1850 roy». N° 1 n 2. C.-Herepöyprp , 1853. in 4°. De la part du Comité du corps des mines. 22, 23. 25. 26 21. 28. . 29. 30 31. 32 497 Труды Muneraropckaro Вольнаго Экономическаго Общества. 1854. Мартъ, Anpbap, Mau, Понь, loan, Августъ. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la Société d'agriculture de St.-Pétersbourg. Пратай отчеть и pbup читанные въ торжественномъ собраши ИмиЕРАТОРСКАГО Университета Св. ВладимЁра 9-го Тюня 1853 года, Kies», 1853. in 8°. De la part de l'Université de Kiev. . Записки ИмпеРАТОРОКАГО Общества Сельскаго Хозяйства Южной Росси. 1854 годь. № 4—8. Одесса, 1854. in 8°. De la part de la Societe d’agriculture du Midi de la Russie. Bulletin de la Classe physico - mathématique de l’Académie Imp. des sciences de St.-Pétersbourg. Tom. XII. № 13—94. Tom. XIII. N° 1—6. St.-Petersbourg , 1854. in #. De la part de l' Académie des sciences de St-Pétersbourg. Bouchardat, M. Archives de Physiologie, de thérapeutique et d'hygiène. 1854. N’ 1. Mémoire sur la digitaline. Paris, 1854. De la part du rédacteur. Erman, A. Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland. Band 13, Heft 1—3. Berlin, 1853 —54. in 8°. De la part de la redaction. Dahlbom, And. Gust. Hymenoptera europaea praecipue borealia Tom. 2. C. 12 tabulis. Berolini, 1854. in 8°. Acheté. Журналь Садоводства. 1854. N° 4 съ прибавлен. N° 1, и NO 2 u прибавлен. N° 2, Москва, 1854, in 8°. De la part de la rédaction. Кокшаров5, Никол. Матералы gaa Muueparorim Росси. часть 1. и Атласъ. Выпускъ 6, 7 u 8. &.-Петербургъ , 1854. in 8 u №. De la part de l'auteur. Erhardt, Fried. De articulationibus inter truncum et extremitatem superiorem intercedentibus. Dissert. Kioviae, 1854. in 8°. De la part de l'Université de Kieff. Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins in Riga. № 7—9. 1853—54. Riga, 1854. in 8°. De la part de la Société des Natu- ralistes de Riga. 3% 34. 35. 36 37. 38. 39. 40. 4. 42 43 438 „Демидов, Amar. HiyreurecrBie въ Южную Росаю и Крымъ въ 1837 году. Издаше рисунками. Москва, 1853. in 8. De la part de Mr. Anatole Démidoff. Ae - Tae: Wscabaorauie каменно - угольнаго Донецкаго Бассейна произведенное въ 1837—39 годахъ по pacnopaxenizo A. H, Демидова. Переводъ съ d ранцузскаго Прох. Г. E. Шуровскаго. CB Атласомъ ~ изъ 9 таблицъ и геологической карты. in fol. Москва, 1854. in 8° et in fol. De la part de Mr. Anatole Démidoff. Würtembergische-naturwissenschaftliche Jahreshefte. 6-ter Jahrgang 2-tes u. 3-tes Heft. Stuttgart, 1854. in S'. 10-ter Jahrgang 2-tes Heft. De la part de la Société des Naturalistes de Stouttgart. l'opa065 , We. О новыхъ открыт!яхъ золота. С.-Петербургъ , 1854. in 8°. De la part de l'Université de St.-Pétersbourg. Lacordaire , Th. Histoire naturelle des insectes. Tom. 1. Paris, 1854. in 8°. De la part de l'auteur. Журналь Министерства Государственныхъь Имуществь. 1854. Mair, Тюнь, Тюль. C.-Herepöyprp, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. Bexemoes, A. Очеркъ Tupınckon æ10pH. С.-Петербургъ, 1853. in 8°. De la part de Г Université de St.-Pétersbourg. Bouunezpaocniit , М. О дважешиы системы MaTeplaabHbiX'b точекъ. С.-Петербургъ, 1853. in 8°. De la part de l'Université de St.-Pe- tersbourg. I'pesunzxse, KRoncr. Ypaapexia изумрудныя копи. C.-Ilerepoypr», 4854. in S. De la part de l'Université de St.-Pétersbourg. Doellen, Guiel. Meletemata quaedam de meihodis secundum quas superficiei cujuslibet partes in qualibet alia superficie delineantur. Petropoli, 1833. in 4°. De la part de l’Université de St.-Pétersbourg. Буличь, H. Сумароковъ и современная ему критика. C.-Herepoypr», 4854. in 8°. De la part de l'Université de St.-Petersbourg. . Bianconi, J. Jos. Repertorio italiano per la storia naturale. Anno 1853. fascie 2. Bononiae, 1853. in 8’. De la part de Mr. Bianconi. . Jahrbuch der Kaiserlich -Kön. geologischen Reichsanstalt. 1853. N’ 4. Wien, 1353. in 4. De la part de l'Institut géologique de Vienne. 46. 47. 48 49. 50 51 92. zx = Ba 55. 56. 57. 499 Auer, Alois. Die Entdeckung des Naturselbstdruckes. Wien, 1854. in 4. De la part de l'auteur. Verhandlungen der Russ. Kaiserl. mineralogischen Gesellschaft in St.-Petersburg. Jahrgang , 1854. in 8°. De la part de la Société Imp. de minéralogie de St.-Petersbourg. Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie. Deel IV. Nieuwe Serie. Deel I. Aflevering 1—6. Deel II. Aflevering 1—6. Batavia, 1853. in 8°. De la part de la Societe des Naturalistes a Batavia. Jäger, G. Ueber die Idendität des europäischen u. amerikanischen Bison. (Aus den Würtembergischen naturw. Jahresheften 1854) in $. De la part de l'auteur. Горный iRypsau на 1854 годъ. N° 3. C.-Ilerepoypr», 1854. in $°. De la part de la rédaction. Weitenweber, Wilh. Rud. Denkschrift über Aug. Jos. Corda's Le- ben u. literärisches Wirken. Prag, 1852. in 4. De la part de l'auteur. —— Denkschrift über die Gebrüder Joh. Swatopluk u. Carl Boriv. Presl. Prag, 1854. in 4. De la part de l'auteur. Hanus, Ign. I. Systematisch u. chronologisch geordnetes Verzeich- niss sämtlicher Werke der K. böhmischen Gesellschaft der Wissen- schaften. Prag, 1854. in $. De la part de la Société des sciences a Prague. Bericht des Geschäftsleiters Prof. J. E. Wocel in der General- versammlung der Gesellschaft des böhmischen Museums am 17-ten November 1833. Prag , 1854. in 8°. De la part de la Société des sciences à Prague. Stulce , Vaesl. Pisne ke cti Sv. Cyrilla a Methoda, apostoluv a dobrodincuv slovanskeho narodu s pripojenym strucnym zivotopi- sem jich. V. Praze, 1854. in 8°. De la part du Dr. Weitenweber : de Prague. Тарачковь, Ал. Каталогъ высузненныхъ pacrenin Орловской флоры. Сотня 1. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de l'auteur. leümans, Род. О добыван1и сБры и сБрной кислоты изъ колчеда- новъ. Москва, 1854. in S'. De la part de l'auteur. 58. 39. 60. 61 62. 63. 64 65. 67 68. 500 Mittheilungen der Каз. freien ókonomischen Gesellschaft zu St.- Petersburg. 1854. 3-tes u. 4-tes Heft. St.-Petersburg, 1854. in 8°. De la part de la Société économique de St.-Pétersbourg. Мануфактурныя и Горнозаводекя извфстя. 1853. № 38 — 52. C.-Herepoypr»s, 1853. in 8°. De la part de la rédaction. Журналь Мавуъактуръ и Торговли. 1853. Октябрь, Моябрь n Декабрь. (.-Мегербургъ, 1853. in 8°. De la part de la rédaction. Denkschrift zur Feier ihres 50 jährigen Bestehens herausgegeben von der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. Breslau, 1853. in 4. De la part de la Société silésique de Breslau. Dreissigster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vater- ländische Kultur. Breslau, 1853. in 4°. De la part de la Société silesique de Breslau. Novorum Academiae Caesareae Leopoldino - Carolinae naturae cu riosorum voluminis 24 partis prior. Cum -tabulis 23. Vratislaviae, 1854. in №. De la part de l'Académie Leopoldino - Caroline des Naturalistes. Preisfrage der K. Leopold. Carolinischen Akademie der Naturfor- scher ausgesetzt von dem Fürsten Anatol von Demidoff für 1855. in 4. De la part de l’Académie Léop. Carol. des Naturalistes de Breslau. Memoires de la Societe de physique et d’histoire naturelle de Genève. Tom. 13. partie 2. Genève, 1854. in 4°. De la part de la Société de physique etc. de Genève. . Nouveaux Mémoires de la Société helvétique des sciences naturel- les tom. 13. Avec 36 planches. Zürich, 1853. in 4. De la part de la Société helvétique des sciences naturelles. ` Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Heft би. 7. Zürich, 1852 — 53. in 8°. De la part de la Société des Naturalistes de Zurich. Actes de la Société helvetique des sciences naturelles réunie à Sion en 1852. Sion, 1852. in 8. De la Société helvétique des sciences naturelles. 69. 10. "ia 72 13. 74. 75 79. 80. 84. 201 Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1852 — 54. № 250—313. Bern, 1852—54. in 8°. De la part de la Societe des Naturalistes de Bern. Zuchold , Ernst. Additamenta ad Georg. Aug. Pritzelii thesaurum literaturae botanicae. Halis, 1853. in 8°. De la part de l'auteur. Beiträge zur rheinischen Naturgeschichte herausgegeben von der Gesellschaft für Beförderung der Naturwissenschaften zu Freiburg. Heft 1—3. Freiburg, 1849—53. in 8°. De la part de la Société des Naturalistes a Freibourg. Berichte über die Verhandlungen der Gesellschaft für Beförderung der Naturwissenschaften zu Freiburg. 1853. N° 1. Freiburg, 1853. in $. De la part de la Société des Naturalistes de Freibourg. Schlömilch, O. Ueber die Bestimmung der Massen u. der Träg- heitsmomente symmetrischer Rotationskörper von ungleichförmi- ger Dichtigkeit. Leipzig, 1854. in 8°. De la part de la Société saxonne des sciences a Leipzig. —— Ueber einige allgemeine Reihenentwickelungen u. deren Anwendung auf die elliptischen Funktionen. Leipzig, 1854. in 8°. De la part de la Société saxonne des sciences à Leipzig. 1 Hansen, 'P. A. Entwicklung der negativen u. ungraden Potenzen der Quadratwurzel etc. Leipzig, 1854. in S'. De la part de la Société saxonne des sciences à Leipzig. Berichte über die Verhandlungen der K. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Mathemathisch - physicalische Classe. № 2 u. 3. Leipzig, 1853—54. in 8°. De la part de la Société des sciences à Leipzig. Zech, J. Astronomische Untersuchungen über die wichtigeren Fin- sternisse etc. Aus den Preisschriften der Jablonowskischen Gesell- schaft in Leipzig. N^ IV. Leipzig, 1833. in 8. De la part de la Société du Prince de Jablonowski à Leipzig. Jahresbericht für 4850, 1851 u. 1852 von der Gesellschaft für Natur- u. Heilkunde in Dresden. Dresden, 1852 —53. in S. De la part de la Société des Naturalistes et Médecins de Dresde. E 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 94. 92. 93. 502 Pictet, Е. J. Matériaux pour la Paléontologie suisse. Livraison 1. Genève, 1854. in 4. De la part de l'auteur. Классень, Егор. Новые warepiaabr дла древнфишей Mcropin Славянъ вообше n Славяно - Руссовъ etc. etc. Выпускь Т. Москва, 1854. in 8° De la part de l'auteur. Archiv für die Naturkunde Liv-Ehst- u. Kurlands. 2-te Serie. Biologische Naturkunde. 1 Band 1 Lfrg. Dorpat, 1854. in 8. De la part de la Societe des Naturalistes de Dorpat. Sitzungsberichte der Dorpater Naturforscher-Gesellschaft. Bog. 1—4. Dorpat, 1854. in S'. De la part de la Société des Naturalistes de Dorpat. Вальтер5, Arex. Курсъ Анатоми человфческаго Tbaa. Выпускъ шестой. Riezb, 1853. in 8°. De la part de l'Université de Kiev. Proceedings of the american philosophical Society. Vol. V. Ne 48. Philadelphie, in 8°. De la part de la Société américaine philosophique de Philadelphie. Proceedings Academ. natural. scienc. of Philadelphia. Vol. 6. Ne 7. Philadelphie , 1853. in 8°. De la part de l'Académie des sciences naturelles de Philadelphie. Heyfelder, J. E. Das chirurgische u. Augenkranken-Clinicum der Universität Erlangen 1852—53. Berlin, 1853. in 8°. De la part de l'auteur. —— Idem vom Jahre 1851—52. Berlin, 1852. in 8°. De la part de l'auteur, Heyfelder, Oscar, Ueber falsche Wege, ein Beiträg zur Pathologie der Harnwerkzeuge. Breslau, 1854. in 4°. De la part de l'auteur. Thomä, C. Wochenblatt des Vereins Nassauischer Land. u. Forst- wirthe. Wiesbaden, 1853. in №. De la part de la Société des forestiers à Wiesbade. Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Halle. 1-tes Ban- des 2—4 Quartal. Halle, 1853—54. in 4. De la part de la Société des Naturalistes de Halle. 503 94. Kokscharov, Nicol. у. Materialien zur Mineralogie Russlands. Liefer. 6, 7 u. 8. u. Atlas. Lief. 6—8. St.-Petersburg, 1854. in 8’ u. №. De la part de l'auteur. 95—1414141. Dissertationes 17 Universitatis Helsingforsiae. Helsingf., 1854. in 8° et 4. De la part de l'Université de Helsingfors. 112. O6osprenie npenogasamin наукъ ‘и искусствь въ liwmnEPATOPCKONM'b Университеть Св. Владим!ра въ первомъ noayro4aiu 1854—55 учеб- naro гора. KiesB, 1854. in 4°. De la part de l Université de Kiev. 413. Cuvier, le Baron, Le regne animal. Troisième edition avec figures. Tom. 1—3. Bruxelles, 1836. in 8°. De la part de Mr. le Professeur Kalinovsky. 414. Endlicher, Steph. Genera plantarum secundum ordines naturales disposita. Vindobonae, 1836—40. in gr. 8°. De la part de Mr. le Professeur Kalinovsky. 115. Humboldt, A. v. Central-Asien.’Aus dem Französ. von Dr. W. Mahl- mann. Band 1—2. Berlin, 1844. in S. De la part de Mr. le Professeur Kalinovsky. 116. Годичный Акть въ Ришельевскомъ Лицеф 30-го Августа 1854 roga. Одесса, 1854. in №. De la part du Lycée de Richelieu. SEANCE DU 18 NOVEMBRE 1854. Mr. le Conseiller d'état TounczawiNorr envoie un article sous le titre: «Animadversiones ad primam partem herbarii Turczaninoviani , nunc Universitatis Caesareae Charkoviensis.» (Voyez Bulletin Ne 4 de 1854.) Mr. le Pasteur BürrNEn fait remettre un mémoire sous le titre: «Die Macht des Menschen in der Natur angewendet auf Eingewóhnen;der Pflanzen.» Lettre de remercimens du bord de la frégate Pallas du détroit de Tatarski de la part de S. Exc. Mr. le Contre-Amiral Poutiatine pour sa nomination comme membre honoraire de la Société. Le premier Secrétaire, Dr. Renarp,, annonce que la Société des Naturalistes d'Emden (en Hannovre) a envoyé le rapport annuel de ses № 4. 1854. 35 504 travaux scientifiques pour 1853 et qu'elle prie la Société de vouloir bien entrer avec elle en échange mutuel de publications. Mr. le Baron DE Mozrerus, Chargé d’affaires de S. M. le roi des Pays-Bas à St.-Pétersbourg annonce qu'il est chargé par son gouvernement d'expé- dier à l'avenir tous les Bulletins de la Société destinés pour les Pays-Bas ou ses colonies. Lecture d'une lettre de Mr. le Dn. J. G. FrücEr, Consul général des états unis du Nord de l'Amérique à Leipzig, qui annonce le départ de 3 grands paquets déstinés à la Société et contenant un nouvel envoi d'ouvrages offerts par l'Institut de Smithson à Washington et par d'autres donateurs de 1 Amérique. Lecture d'une lettre de la Société d'agriculture de Moscou qui envoie un échantillon d'un Orthoptére, nommé Cmseus accompagné d'une lettre de Mr. Ch. P. Koslov dans laquelle il prie la Société de vouloir bien définir l'insecte. — La Société en a chargé Mr. le Professeur Warneck qui, vi la mauvaise conservation de l'insecte qui parait être une nouvelle espèce d'Orthoptéres, adresse à la Société la demande de lui procurer un échantillon en meilleur état. Le Second Secrétaire, Mr. le Dr. Aversacu, présente de la part de Mr. Glitsch de Sarepta une masse de fer météorique pésant 32 livres et 58 zolotniks trouvé dans le courant de cette année dans les steppes des Calmouques sur le bord droit du Volga à 30 verstes de Sarépta. — Mr. Glitsch a charge Mr. Auerbach de faire mouler en platre cette piece unique et d'en couper plusieurs échantillons pour les distribuer à quel- ques Sociétés savantes, entre autres à la nótre et à l'Académie des scien- ces de St.-Pétersbourg. — Ce fer météorique présente une masse com- pacte arrondie sur les angles sans aucune trace d'Olevine ou d'autre corps étranger; — il est assez riche en Nickel et si on le traite avec de l'acide nitrique il présente sur la surface un réseau de lignes se croisant regulierement et connu sous le nom de figures Widmanstedten, ce qui prouve l'origine météorique de ce fer. Lettres de remercimens pour l'envoi du Bulletin de la Société de la part de l'Académie des sciences de Vienne, des Sociétés des Naturalistes de Strassbourg, de Batavia, de Göttingue et de Bonne, de l’Académie des sciences de Berlin, de la Société zoologique et botanique de Vienne, de 505 la Société agronomique de St.-Petersbourg , du Lycée de Demidoff à Jaroslav, des Universités de Dorpat, St.-Pétersbourg, Kharkov et Kiev, de l’Académie medico-chirurgicale et du jardin botanique de St.-Péters- bourg, et de la rédaction du Journal du Ministère de l'instruction publi- que, des MM. le Baron Chaudoir, Tourczaninoff, Radoschitzki, Büttner, Kokscharoff, Ménétries, Belke, Lapschine et de Mr. Ch-s. And. Meier. DONS. a. Objets offerts. La Société Impériale économique de St-Pétersbourg envoie une col- lection des semences de l'Amérique du Nord rapportés par Mr. Victor de Motschoulsky. Mr. Pocawka envoie la 5-ème centurie de plantes sechées du Gouver- nement d'Orel. Mr. le Colonel Karnitow fait don de 2 peaux d'Antilopa Saiga male et femelle. Mr. Azexanpre Becker de Sarépta envoie 4 oiseaux des environs de Sarépta et d'un os pétrifié (os calc. bovis prisci.) Mr. Cuevirscu fait don de quelques pétrifications du système silurien recueillies dans les environs de Kaménetz-Podolsk. b. Livres offerts. 4. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. 5-ter Band, Heft 2—4. Band 6 Heft 1. Berlin, 4853—5#. in 8°. De la part de la Société géologique de Berlin. 2. Jahresbericht der Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Natur- kunde zu Hanau von 1854—1854. Hanau, 1854. in 8°. De la part de la Société de Vétéravie à Hanau. 3. Mémoires de la Société du Muséum d'histoire naturelle de Stras- bourg. Tom. 4. Livraisons 2 et 3. Strasbourg, 1853. in #. De la part de la Société du Musée d'histoire naturelle de Strasbourg. 4. shy pars Министерства Внутреннихъ M55. 1854. Сентябрь, Октябрь. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 506 . Журнал Министерства Народнаго Нросвфщеня. 1854. Августь, Сентябрь. С.-Нетербургъ, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. . Объявлеше o публичномъ пренодаваши Haykb Bb ИмпеРАТОРСКОМЪ С.-Петербургскомъ УниверситетБ на 1854—55 rog». С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de l' Université de St.-Pétersbourg. . Отечественная Записки Ha 1854 годъ. Октябрь, Ноябрь. С.-Петер- оургъ, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. . St.-Petersburger Zeitung. 1854. Ne 221—253. St.-Petersburg, in fol. De la part de la rédaction. iKypnaas:MoauyeaRrypb и Торговли. 1854. Январь, Февраль и Mapr». С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la redaction. Записки ИмпеЕРАТОРСКАГО Общества Сельскаго Хозайства Южной Росси. 1834. № 9. Одесса, 1854. in 8°. De la part de la Société d’agriculture du Midi de la Russie. Jahrbuch der Kaiserlich-K. geologischen Reichsanstalt. 1854. Ne 1. Wien, 1854. in gr. 8°. De la part de l’Institut géologique de Vienne. Costa, O. G. Prospetto: Ittiologia fossile italiana. Napoli, 1853. in 4°. De la part de l’auteur. Kaekaae. Газета из 1854 голь. № 72—79. Тиълись, 1854. in fol. De la part de la rédaction. Ircnomuyeckia Записки на 1854 годь. № 38, 39. С.-Петербургь , 1854. in 4. De la part de la Société d agriculture de St.-Pétersbourg. Moepednurs na 1834 годь. № 39—42. C.-Ilerepoypr», 1854. in fol. De la part de la redaction. Monatsbericht der Königl. preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1853. August, September, October, November u. December. 1854. Januar bis Juli inclus. Berlin, 4853—34. in 8°. De la part de | l' Académie Royale des sciences de Berlin. Abhandlungen der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1853. Berlin, 1854. in 4°. De la part de l'Académie des sciences de Berlin. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh. Session 1852—53. Vol. 3 № 43 (pag. 147 — 198.) Edinburgh, 1853. in 8°. De la part de la Société Royale d' Edinbourg. 19. : 20. 21. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 507 The transactions ofthe entomological Society of London. New Series. Vol. 2. part the 3, 4, 5, 6. London, 1852—53. in 8°. Ле la part de la Société entomologique de Londres. Nachrichten von der Georg-August Universität u. der König. Gesell- schaft der Wissenschaften zu Göttingen. 1853. N® 1—17. Göttingen, 1853. in 8°. ге la part de la Société Royale des sciences de Göttingue. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften herausgegeben von dem naturwiss. Vereine in Halle. Jahrgang i853. Juni, Decem- ber. Halle, 1853. in 8°. 2e la part de la Société des Naturalistes de Halle. . Sitzungsberichte der Kais. Akademie der Wissenschaften. — Mathe- matisch-naturwissenschaftliche Classe. Band XI, Heft 1—4. Band XII, Heft 1. Wien, 1853—54. in 8°. De la part de l' Académie des sciences de Vienne. Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. Band 3. Wien, 1853. in 8°. De la part de la Société zoologique-botanique de Vienne. - Walz, G. F. u. Winckler, F. L. Neues Jahrbuch für Pharmacie. Band 1. Heft 1—3. Speyer, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. Auer, Al. Tafeln zu dem Vortrage: Der Polygraphische Apparat der Staatsdruckerei in Wien. Wien, 1853. in 8°. De la part de l'auteur. Jahresbericht des physikalischen Vereins in Frankfurt a. M. für 1852—53. Frankfurt, 1854. in 8°. £e la part de la Société physicale de Frankfort s. M. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthume Nassau. 9-tes Heft, Abtheilung 1 u. 2. Wiesbaden, 1853. in $°. £e la part de la Société des Naturalistes de Wiesbaden. Verhandelingen uitgegeven d’oor de Commissie belast met het ver- vaardigen eener geologische Beschrijving en Kaart von Nederland. — Eerste Deel. Te Haarlem, 1853. in 4°. ^e la part de la Société des sciences de Harlem. Kólliker, Scanzoni u. J. Scheerer. Verhandlungen der physicalisch- medizinischen Gesellschaft in Würzburg. Band 4, Heft 1 u. 2. Würz- 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 4. 908 burg, 1853—54. in 8°. De la part de la Société physico-médicale de Würzbourg. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande u. Westphalens. — Jahrgang 10. Bogen 16—29. Bonn, 1853. in 8°. De la part de la Societe des Naturalistes de Bonne. Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Vol. XX. part 4 Edinburgh, 1853. in 4°. De la part de la Société Royal d’Edinbourg. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Halle. 2-ter Band 1-tes Quartal. Halle, 1854. in #. De la part de la Société des Natu- ralistes de Halle. Kpamxiit отчеть и pbub читанные Bb торжественпомъ собран ИмпеРАТОРСКАГО Университета Св. Владим1ра 10-го Гюня 1854 года. Kies», 1854. in 8°. De la part de l’Université de Kiev. Obosprvnie npenogasamimn въ ИмпеЕРАТОРСКОМЪ Казанскомъ Универ- curerb на 1854—55 годъ. Казань, 1854. in 8°. De la part de ГР Uni- versite de Kasan. Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Riga. Siebenter Jahrgang. Ne 10—12. Riga, 1854. in 8°. De la part de la Société des Naturalistes de Riga. Motschulsky, Victor: Etudes entomologiques: année 2 et 3. Helsing- fors, 1853—54. in 8°. De la part de l’auteur. Momuy avcriit, B. Oomin очеркъ хозяйственной Ньюгоркской выстав- ки 1853 года. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de l'auteur. C6005 naGarogeniñ произведенпыхъ въ главной Физической и под- чиненныхъ обсерватортахъ за 1851 годъ. № 142 С.-Петербургъ, 4853—54. in #. De la part du Conseil du corps des mines. Saussure, Henri. Monographie des Guèpes sociales. Cahier 5. Genève, 4853. in 8°. De la part de l’auteur. Горный Журналъ на 1854 годъ. N° 5. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. Журналё Министерства Государственныхъ Имуществъ. 1854 Ox- тябрь. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. 509 42. Zuchold, Е. A. Bibliotheca historico naturalis. 3-ter Jahrgang 43 44 45 . 46. 41 48 49. 50. 51. 52. 53. Heft 1 u. 2. Göttingen, 1853. in 8°. De la part de l’auteur. Каталогь сЪмянъ , деревъ, кустарниковъ, овощей, хлфбовъ и apy- гихь растеши привезенныхъ въ 1854 году изъ Сфверной Америки В. М. Мочульскимъ. C.-ilerepoypr», 1854. in 8°. De la part de la Société économique de St.-Petersbourg. Akmë въ ИмпеРАТОРСКОМЪ Харьковскомъ УниверситетЪ 30-го Августа 1854 года. Харьковь, 1854. in 8°. De la part de l'Université de Kharkov. OGospruie преподаванля npeawbroEb Bb ИмпеРАТОРСКОМЪ Харьков- скомъ Университетв Ha 1854 — 55 roan. Харьковъ, 1854. in №. De la part de l'Université de Kharkov. Горный Журналъ na 1854 rogp, N° 6. С.-Петербургъ, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. Указатель къ o-«-uniaabuoH части повременныхъ usganiu Ми- нистерства Народнаго Просвфщеня за 4803—1853 годы. С.-Пе- тербургъ, 1854. in 8°. De la part de la redaction. Мануфактурныя и горнозаводскя uswbcria sa 1854 roy. Ne 4—42 incl. C.-Ilerepôyprr, 1854. in 8°. De la part de la rédaction. Dumont, André. Carte géologique de la Belgique en 9 feuilles. gr. fol. De la part de l’auteur. —— Carte géologique de la Belgique et des contrées voisines. Bruxelles, in gr. fol. De la part de l’auteur. Труды И мпеРАТОРСКАГО Вольнаго Экономическаго Общества. Tomb 4. Октябрь 1854. С.-Петербургъ , 1854. in 8°. De la part de la Société économique de St.- Pétersbourg. Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Vol. 18, 19 et 20 part 1—4 en 7 volumes. Edinburg, 1852—53. in 4. De la part des MM. Lovel et Barthes en échange. The Philosophical transactions of the Royal Society of London. Vol. 1—18. London, 1809. in 4°. De la part des MM. Lovel et Barthes en echange. 54. e e 210 The transactions of the Royal irish Academy. tom. 1—2 en 30 volu- mes. Dublin, 1787—1848. in 4°. De la part des MM. Lovel et Barthes en échange. . Proceedings of the Royal irish Academy. Vol. 1—5 en 13 brochures. Dublin, 1841—52. in 8°. De la part des MM. Lovel et Barthes en échange. . Murchison, Rod. Imp. Silluria. London, 1854. in 8°. De la part de l'auteur. TABLE GÉNÉRALE DES MATIÈRES POUR L'ANNÉE 1854. ZOOLOGIE. Becker, A. Kurzer Bericht über einige Naturgegenstände, die im Jahre 1853 meine Thätigkeit besonders in Anspruch nah- TCT ae Or AU iD Me S NS ec DE ME E OR UTE Cnaupoir, M. (le Baron). Mémoire sur la famille des Carabiques. Aemelpartie Gino oO Ве че о С (Bb G^ Czranay, A. Verzeichniss der Lepidopteren des Charkowschen und Poltawschen Gouvernements. . . . . . . . . . I. Evensmann, Ed. Beiträge zur Lepidopterologie Russlands und Be- schreibung einiger anderer Insecten aus den südlicken Kir- gisensteppen. (Mit 1 Tafel). . . . . . . . . . IL Fiscuer, Sebastian. Abhandlung über einige neue oder nicht genau gekannte Arten von Daphniden und Lynceiden als Beitrag zur Fauna Russlands. (Mit 1 Tafel) . . . . . . . I. GOLOWATSCHOW, A. Larus columbinus. Espéce nouvelle, habitant les parages de la mer caspienne. (Avec 1 pl. color... . . I. Gros, Dr. Loi nouvelle de la génération ascendante, facultative et contingente des infusoires. . . . . . . . . . HD. Pag. 453 279 212 174 423 435 267 512 Pag. Masrowsky. Neue Beiträge zur Bestätigung der Fischart Aspius Ow- sianka, Gzernay. - . 4 2 Ee ао Rıppe, Gust. Beiträge zur Ornithologie Süd-Russlands, insbesondere die Vögel Tauriens betreffend. . . . os m II. 131 RouviLLier, Ch-s. Répartition des taches blanches sur les animaux "domestiques. (Traduit du Russe: ВЪстникъ). . . . IM. 459 ZELLER, P. C. (in Glogau) Lokalitäten an der Ostküste Siciliens in le- pidopterologischer Hinsicht dargestellt. . . s ШЗ BOTANIQUE. ^ Kreyenserc, E. (aus Simpang). Neue Pflanzenarten im botanischen M Garten zu Buitenzog- 0 an Е 255 Влоре, Gust. Versuch einer Pflanzen-Physiognomik Tauriens. (Mit d Holzschnittes) er cee IN M EE cT di SEMENOW, N. M. Einige Bemerkungen über die moskowischen See- TOSE bar TA N Me Es ie te le Re esL) Se. e: PNR D SO / Srscaéezéew, S. Nouveau supplément à la flore altaique. . I8. 145 TARATSCHKOFF, Al. Observations sur le développement des plantes in- digènes des environs d'Orel et en partie, dans le district de Karatschew faites pendant l'année 1851. . . . ... I. 470 Turczanınow, Nic. Flora baicalensi-dahurica. (Continuatio). 1. 353. II. 53 —— Animadversiones ad primam partem herbarii Turczani- noviani nunc Universitatis Caesareae Charkoviensis. . II. 271 — GÉOLOGIE, PALEONTOLOGIE ET MINERALOGIE. BuETTNER, JG. Geognostisch - geologische Ansichten, entnommen aus Kurlands Erdlagerungen.. . . . . . . . . № 233 EıcawArp, Ed. Die Grauwackenschichten von Liev- und Esthland. "UMit 2 Tafeln: + 2° < e2910e0ini ES Sissi ELS HERMANN, R. Halbkalk - Diallag von Achmatowsk. . . . . . I. 273 513 Pag. Kiprisanorr, Val. Erster Zusatz zur Beschreibung des Koprolithes Mantelli. (Mit Holzschnitten. . . . . . . . . M. 251 —— Fisch-Ueberreste im Kurskschen eisenhaltigen Sand- steine (самородъ) 5-ter Aufsatz. Mit 2 Tafeln. . . . II. 373 PLANER, D. J. Entdeckung eines Steinkohlenlagers am West-Abhange des@lralset en Г 207 WANGENHEIM von Quaten, Е. Nachträgliche Beobachtungen über die Bildungsart einer schwarzen Erde in den nördlichen Gegen- den Russlands. . . . . 2 . . . sx. UH. 446 MATHÉMATIQUE, CHIMIE ET METEOROLOGIE. Hermann, R. Untersuchung der Asche von Salsola Soda. . . I. 261 Pororr, Al. Précis d'une théorie de l'intégrale définie. . II. 206 'SPasskv , M. Observations météorologiques faites pendant l'année XS NG cob Sc MO T el м 59 d TE VOYAGE ET CORRESPONDANCE. Eversmann, E. Einiges aus meinem Tagebuche während einer Reise in’s Ausland im Winter 1852—53. . . . . . . . II. 398 Lettres des MM. Bogdanoff, Eichwald, Hermann, Steven et Stsché- GIÜPEINZ Rude RS eee ee. SNe . I 481 SÉANCES DE LA SOCIÉTÉ. Exrrair des protocoles des séances de la Société. . I. 507 et II. 487 42477277727 eun andi da и dci RE T siia next RN di Mo 3 -— u nd Zn un = u Eh nn TE e Bulletin 1854. Pl. Tab IT evupristis plicatilis np 2 Carcharias medius ns» 3Otodus Brandt n sp. 4-20 Otodus Gassus Ag. 21-30 Otodus Re d J p RTE E us Renard n sp. Tb 1-10 Diodus basalis Giebel: 1-91 Otodus subbasalis , sp. 22-96 Oscyrhina- Rouslleri n. sp. 97-38 Lamna raphiodon Ag. 39-4351. subsulata 2 4. 46-49 Zaähnerunbekannter Gattung. VG RUNE vy uar =< À a 3 5185 0 Е "m. Vii 08-08 ST Wm