QL G2H61 Ent. s Die Süsswasserfauna Deutschlands Herausgegeben von A.BRAUER ' HEFT 7: COLLEMBOLA, NEUROPTERA, HYMENOPTERA, RHYNCHOTA bearbeitet von R.u.H.HEYMONS u. Th. KUHL6ATZ Jena, Verlag von Gustav Fischer ^^^^ ^v^' <> ^-^^ \ "^«M^: ^**e!*;wr«3m»fr' DIE SÜSSWASSERFAUNA DEUTSCHLANDS EINE EXKÜRSIONSFAUNA BEARBEITET VON Prof. Dr. Böhmig (Graz), Prof. Dr. Brauer (Berlin) , Prof . Dr. COLLIN (Berlin), Prof. Dr. Dahl (Berlin), C. van Doüwe (Mün- chen), Prof. Dr. VON Graff (Graz), Dr. Grünberg (Berlin), Dr. Hartmeyer (Berlin), Prof. Dr. R. u. H. Heymons (Berlin), Prof. Dr. Jägerskiöld (Göteborg), Dr. Johansson (Göteborg), Dr. Keil- hack (Berlin), Prof. Dr. Klapalek (Karlin bei Prag), F. Koenike (Bremen), Dr. Kuhlgatz (Danzig), Dr. v. Linstow (Göttingen), Dr. LUHE (Königsberg), Prof. Matschie (Berlin), Prof. Dr. Michael- sen (Hamburg), Dr. Neresheimer (Wien), Dr. Pappenheim (Berlin), Prof. Dr. Reicheno w (Berlin), E. Reitter (Paskau), Dr. Ris (Rheinau), Dr. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Tornier (Berlin), G. Ulmer (Ham- burg), Dr. Vavra (Prag), Prof. Dr. Weltner (Berlin) UND herausgegeben VON Prof. Dr. Breuer (Berlin). HEFT 7: COLLEMBOLA, NEUROPTERA, HYMENOPTERA, RHYNCHOTA. bearbeitet VON R. und H. HEYMONS und TH. KUHLGATZ. MIT 111 FIGUREN IM TEXT. VERLAG VON GUSTAV FISCHER, JENA 1909. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. VorAvort. In den letzten beiden Jahrzehnten ist die große Be- deutung, welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch in Deutschland erkannt worden, und der Staat, Vereine und Private sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen und Instituten bemüht gewesen,, die Erforschung der Süßwasserfauna zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebensweise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wich- tigen Krebse und Fische, dem Nahrungswert der kleinen Tiere u, a, bilden rein wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte u. a. den Inhalt der Forschung. Welche Fragen man aber auch in Angriff nehmen mag, und ob man intensiver oder nur vorübergehend, um zu forschen oder um sich und andere zu unterricliten, der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, innuer wird sich die Notwendig- keit ergeben, die systematische Stellung der untersuchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jegliches, die ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl be- handeln einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts „Das Leben der Binnengewässer", aber alle be- handeln die Tiere nur mit Auswahl und berücksichtigen be- sonders die biologischen Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Diese Lücke soll dieses Werk auszu- füllen suchen. Es soll ein wissenschaftliches Bestimmungs- buch für die Süßwasserfauna Deutschlands sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologischen Be- schreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho- logischen Charaktere, ' ferner wichtige biologische und fauni- stische Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, I y Vorwort. aber die für die Bestimmung in Betracht kommenden Merk- male zeigen. Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe angesehen, dem gegenwärtigen Staude der Kenntnisse soweit als möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusannnenstellung aller bisher be- scliriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die Durch- arbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem Gebiete unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt, namentlich zur Erforschung der Larven und Jugendstadien. Diese Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner. Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer Erfolg des Werkes betrachtet und von den Bearbeitern mit grellem Dank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen oder durch Einsenden des Materials an der Verbesserung und Vervollständigung des Werkes mit- helfen würden. Schwierig war die Frage, was unter ,, Süßwasserfauna" zu verstehen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche in und auf dem Süßwasser leben, als auch diejenigen, welche an den Rändern der Teiche, Seen, Flüsse u. a. leben, aber nur solche, welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden ; dagegen sind solche, welche nur vorül)ergehend das Wasser oder seine Ränder aufsuchen, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen sind vielleicht Tiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als ein Zuwenig. Lediglich praktische Ge- sichtspunkte sind maßgebend gewesen, wenn das hier be- handelte Faunengebiet einstweilen auf das politische Deutsch- land beschränkt wurde. So wünschenswert es gewiß gewesen wäi-e, die Grejizen weiter zu stecken und die Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen, so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden, um das AVerk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen zu können und um vor allem eine wesent- liche Verschiedenheit und Ungleichartigkeit in der Bearbei- tung zu vermeiden, die wegen der zum »Teil noch sehr unge- nügenden Kenntnis der Süßwasserfauna der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre. Der dadurch Vorwort. V erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vor- kommen auch in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berück- sichtigt wurden. Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute syste- matische Werke, z. B. diejenigen von Blochmann und Bütschli, bereits vorliegen, und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Später soll diese Lücke ausgefüllt werden. Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeitern an diesem Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht, rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in meinem Sinne die große Aufgabe zu lösen. Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte, sondern ist auch stets auf jeden Wunsch' eingegangen und hat in jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern, obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist. Berlin 1909. A. Brauer. I. Collembola. Von R. und H. Heymons. (Mit 24 Abbildungen im Text.) Die als Springschwänze {Poduridae s. lat.) bekannten Tiere zeichnen sich durch geringe Körpergröße und einfache Bauart aus. Nieraals findet sich l)ei ihnen eine Spur von Flügeln. Die kauenden oder stechend saugenden Mundteile sind teilweise in das Innere des Kopfes zurückgezogen und daher nur unvollkommen von außen sichtbar. Die Zahl der ßumpfsegmente ist gering und beträgt in der Regel 3 Thoraxsegmente und 6 Abdominalsegmente. An dem Kopf ist außer einem Paar von Antennen an jeder Lateralseite ein Auge vorhanden, das sich aus einer wechselnden Zahl meist deut- lich getrennter Einzelaugen zusammensetzt. Auf der Mitte der Stirn können außerdem Punktaugen (Frontalaugen) vorhanden sein. Zwischen den lateralen Einzelaugen und der Antennenbasis kommt sehr häufig ein sog. Postantennalorgan (Fig. 7) vor, das mutmaßlich ein chemisches Sinnesorgan ist. An der Ventralseite des Hinterleibes pflegt ein eigenartiger Anhang ausgebildet zu sein, der als Springgabel oder Furca be- zeichnet wird. Die Furca (Fig. 1) be- steht aus einem basalen unpaaren Schaft (Manubrium) und zwei an der Spitze des- selben befindlichen gabelzinkenartigen Anhängen (Dentes), die an ihrem distalen Ende je einen kurzen abgegliederten End- abschnitt (Mucro) tragen. Im Ruhe- zustande wird die Furca unter dem Ab- domen eingekrümmt gehalten (Fig. 3), indem die Spitzen der Dentes nach vorn gerichtet sind , sie kann aber durch Muskelwirkung mit Gewalt nach unten geschlagen werden, so daß der Körper durch den Anprall der Springgabel auf die Unterlage in die Höhe geschleudert wird. Die Collembolen vermögen mit Hilfe der Springgabel zwar nicht nach einer bestimmten Richtung hin, wohl aber auf das Geratewohl ver- hältnismäßig weite Sprünge auszuführen. Zur Unterscheidung der Arten ist besonders die Gestalt der Mucronen wichtig. Bei Be- Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 7. 1 Fig. 1. Fui'ca von Podura aquatica (L.) ISTic. Ma Manu- brium, De Dentes, Mu Mu- crones. R. u. H. Heymons, Zeichnung des Lageverhältnisses denkt man sich die Furca nach hinten ausgestreckt. Die hierbei nach oben gekehrte Seite ist die Dorsalseite, die Unterseite die Ventralseite. Der Mucro ist meist nicht abgerundet, sondern am Rande seiner dorsalen Fläche sind häufig sowohl medial wie lateral Kanten (Dorsalkanten) entwickelt, die als Innen-(Medial-)Kante und Außen -(Lateral-)Kante bezeichnet werden. Zwischen diesen beiden Dorsalkanten, die nicht selten mit Zahnbildungen versehen sind, kann sich an der Dorsalseite des Mucro eine vertiefte Rinne, die Mucronalrinne, befinden. An der Ventralseite des Mucro kommt bisweilen eine un paare ventrale Kante vor. Bei manchen Collembolen, die auf dem Wasser sich aufhalten, gehen die genannten Kanten in plattenartige Erweite- rungen (Lamellen) über, die D A y... me Fig. 2. Mucro von Proisotonia Schäfferi Krausbauer. A von der Medialseite, B von der Lateralseite gesehen, la dorsale Außen- lamelle (Außenkante) ; nie dorsale Innen- lamelle (Innenkante); v Ventrallamelle (Ven- tralkante) ; // eine bei Proisotonia vorkommende Laterallamelle; Z dorsaler Anteapikalzahn. Nach Börner. zur Verbreiterung des Mucro beitragen und den Tieren das Hüpfen auf dem flüs- sigen Medium wesentlich erleichtern. An der Ventralseite des ersten Abdominalsegments erhebt sich ein un paarer, bisweilen ziemlich großer zapfenartiger Vorsprung, der Ventraltubus, an dessen distalem Ende zwei Bläs- chen oder Schläuche sich befinden, die mit Blut ge- schwellt werden und hervor- treten können, dieselben be- sitzen eine klebrige Außen- fläche und dienen als Haft- apparat, mit dem die Tiere sich vorübergehend an festen Gegenständen anzukleben vermögen. Der Tarsus der Beine ist meist mit zwei Endklauen, einer größeren oberen und einer kleineren unteren versehen. Letztere fehlt bis- weilen. Die Körperfärbung ist eine sehr verschiedenartige und beruht meist auf Gegenwart von Hautpigmenten, die oft sehr stark entwickelt sind und zur genauen Untersuchung der Tiere (Feststellung der Augenzahl) vielfach erst künstlich mittelst Kalilauge entfernt werden müssen. Mit Rücksicht auf die Körperfärbung hat man bei vielen Arten eine Anzahl verschiedener Varietäten aufgestellt, die aber durchaus nicht immer besondere Lokalrassen darstellen, sondern bisweilen nur die Bedeutung von Farben Variationen eines und des- selben Tieres in verschiedenen Lebeusstadien haben. Die Collem- bolen pflanzen sich durch Ablage von Eiern fort, sie machen eine direkte (epimorphe) Entwicklung durch, indem eigentliche Larven fehlen. Obwohl die Collembolen als Aufenthaltsorte durchweg feuchte Stellen bevorzugen, ist nur eine kleine Anzahl von Formen aus dieser artenreichen Insektengruppe zu eigentlichen Wassertieren geworden, die auf der Wasseroberfläche leben und dementsprechend gebaut sind. Nur diese ausschließlich auf und am Wasser vor- kommenden Arten oder solche, die mindestens hauptsächlich am Wasser leben, können hier berücksichtigt werden. Es sei ausdrück- lich bemerkt, daß auf dem Wasser aber nicht selten auch noch Collembola. 3 sehr viele iindere Arten angetroffen werden können, die von dem benachbarten feuchten Erdreich oder durch Zufall von Gräsern, Büschen usw. dorthin gelangt sind. In den folgenden Diagnosen sind nur die zur Erkennung der Süßwasserarten geeigneten Merk- male berücksichtigt worden. Man unterscheidet zwei Unterordnungen : 1. Der Körper walzenförmig oder gestreckt und komprimiert. Der Thorax aus 3, das Abdomen aus 6 deutlichen, mehr oder minder gut voneinander abgetrennten Segmenten be- stehend. Arthropleona. 2. Der Körper annähernd kugelförmig. Die Thoraxsegmente undeutlich und auch die Abdominalsegraente größtenteils untereinander verschmolzen. Symphypleona. 1. Unterordn. Arthropleona Born er. Infolge der deutlichen Trennung der Rumpfsegmente ist die für die Collembolen charakteristische Körpergliederung noch in ihrer ursprünglichen Form zu erkennen. Die Ventraltubussäckchen sind stets kurz und sackförmig, niemals schlauchförmig. Tracheen sind bisher noch nicht nachgewiesen worden. In Betracht kommen zwei Familien: 1. Der Körper gedrungen und plump, mit Falten und Wülsten versehen. Die Chitinbekleidung ist von körniger Beschaffen- heit. Die Antennen sind 4gliedrig, nicht länger als der Kopf. Fam. Podiiridae. 2. Der Körper schlank, zylindrisch, häufig etwas lateral oder dorsoventral zusammengedrückt, ohne Hautfalten und Höcker. Die Chitinbekleidung ist nicht körnig. Die Antennen sind dünn, langgestreckt, zierlich, deutlich länger als der Kopf. Fam. Entomobryidae. 1. Fam. Podiiridae Tom. Alle Thoraxsegmente von der Dorsalseite her deutlich sichtbar und wie die meisten Abdominalsegmente aus einem Hauptsegment und einem am Vorderrande durch eine Furche abgegrenzten kleinen Zwischensegment bestehend. Körper mit feinen Borstenhaaren be- setzt, die nicht gefiedert sind. Gatt. Podura (L.) Tu IIb. Der walzenförmige plumpe Körper mit verhältnismäßig kurzem Hinterleibe. Sechstes (letztes) Abdominalsegment klein, dreiteilig. Dornen am hinteren Körper- ende fehlen. Springgabel lang, im Ruhezustände nach vorn eingeschlagen über den Ventraltubus reichend (Fig. 3). Die beiden Dentes nicht ganz gerade, sondern zangen- förmig gekrümmt, so daß die Endspitzen sich etwas nähern (Fig. Ij. Jeder Dens ist durch Fig. 3. Podura aguatica (L.) Nie. 1* 4 R- u. H. Heymons, eine Querfurche in zwei Abschnitte, einen etwas kürzeren basalen und in einen etwas längeren distalen guteilt, die mit einigen Haaren besetzt sind. An dem distalen Abschnitt ist eine feine quere Riuge- lung erkennbar. Mucrones in Anpassung an den Aufenthalt auf dem Wasser mit lamellenartigen Verbreiterungen. Postantennal- organ nur bei ausgewachsenen Tieren äußerlich als kleine dreieckige Grube vor dem Augenfleck erkennbar, letzterer jederseits aus acht Einzelaugen bestehend. An den Beinen fehlt die untere Klaue ganz oder fast ganz, obere Klaue sehr lang, sichelförmig gestaltet. In Europa nur eine Art: Podura aquatica (L.) Nie. (Fig. 3). Körperlänge 1 — 1,2 mm. Findet sich meist in der Hauptform mit blauschwarzem Körper und rotbraunen Beinen und Antennen. In ganz Deutschland weit verbreitet und meist in Massen auf- tretend. Am Rande stehender Gewässer an faulenden Pflanzen- resten und auf der Wasseroberfläche. Bei Anwesenheit der Tiere sind auch die abgestreiften weißen Exuvien (Chitinhäute) in großer Zahl zu fmden. Springen behend. Überwinterung im feuchten Erdreich. Außer der Hauptform finden sich nach Mitteilung von Born er noch folgende Varietäten: a) Podura aquatica var. nigripes Born er. Ganz schwarz, Extremitäten ebenfalls, nur nicht ganz so dunkel wie der Leib. b) Podura aquatica var. ferruginea Born er. Ganz rostrot. 2. Fam. Eiitomobryidae Tom. Der gestreckte schlanke Körper ist in der Regel in mannig- facher Weise behaart. Mundteile beißend. Von dieser sehr um- fangreichen Familie kommen zwei Unterfamilien in Betracht, die nach BÖrner sich in folgenden Merkmalen unterscheiden: 1. Am Abdomen sind keine allseitig gewimperte oder nackte, in ihrer ganzen Länge gleichmäßig dünne, nicht geknöpfte Sinneshaare (Bothriothriche) vorhanden. Isotominae. 2. Mit allseitig gewimperten oder nackten , in ihrer ganzen Länge gleichmäßig dünnen Sinnesborsten (Bothriothrichen). Von diesen stehen je 2 Paar auf dem Tergit des 2. — 4. Ab- dominalsegments, selten auf dem 4. Segment 3 Paar. Ein Paar vielfach auf der Stirn. Entoraobryinae. Die erwähnenswerten Gattungen sind am leichtesten folgender- maßen auseinander zu halten: 1. Dentes distalwärts nicht oder kaum verschmälert, daher plump erscheinend (Fig. 4 A). Proisotonia. — Dentes distalwärts deutlich verschmälert, daher schlank er- scheinend (Fig. AB). 2. 2. Mucro mit 3 Zähnen (Fig. 5 B). Isotoma. — Mucro mit 4 Zähnen (Fig. 5 A). Isotomurus. Collembola. 1. Unterfam. Isotominae Schaffe r -Börne r. Kopf mehr oder weniger prognath, von der Seite gesehen ab- gerundet dreieckig. Antennen vor der Kopfraitte inseriert. After- öffnung nach hinten gerichtet. Proisotoma (Ballistura) Schaffen Krausbauer (Fig. 6). Antennen etwa l^o mal so lang wie der Kopf. Antennen- glied i (basales Antennenglied) kurz; Antennenglied 2 etwa 2 mal AB A Fig. 5. Unterer Teil des Dens und Mucro A ^on Isotomurus palustris nach Börner; i^ von Isotonia viridis nach Schott. Fig. 4. Seitenansicht der Fmca. A von Proisotoma Schäfferi ; B von Isotonia vh-idis. Fig. 6. Proisotoma Schäfferi n. Kraiisbauer. Po 0- 0^ O o o... oc Fig. 7. Auge u. Postantennalorgan einer Körperseite von Proisotoma Schäfferi. OC Einzelaugen, P Postantennalorgan. Nach Krausbauer. XL Fig. 8. Ti Tibia, u untere Klaue, o obere Klaue des dritten Beinpaares von Proisotoma Schäfferi n&ch. Kraus- b a u e r. SO lang wie 1; Antennenglied 4 so lang wie 2; Antennenglied 3 wenig kürzer. Postantennalorgan (Fig. 7) elliptisch, klein. Jeder- seits 8 Einzelaugen. 3. Abdominalsegment wenig länger als 4. Tibien mit langem Haar, ohne keulige Verdickung am Ende über der oberen Klaue. Klaue am vorderen Bein paar etwas länger als an den beiden folgen- den Paaren. Obere Klaue schlank mit deutlichem kleinen Innen- zahn. Untere Klaue breit ausgehöhlt erscheinend, ohne Zahn (Fig. 8). Furca am 5. Abdominalsegment. Dentes plump, ungefähr ß R. u. H. Heymons, von der Dicke der Tibien. Mucro plump, mit 3 Dorsalzähnen, einem größeren weiter proximal stehenden und 2 etwas kleineren, dicht hintereinander befindlichen distalen Zähnen. Mucro in An- passung an den Aufenthalt auf dem Wasser verbreitert, indem er dorsal an der Innen- wie Außenkante je mit einer lamellösen Membran und auch ventral mit schmaler Lamelle versehen ist. Körperfarbe hellviolett bis bräunlich, im lebenden Zustande silber- glänzend. Segmentgrenzen oft weißhch, nicht selten der größte Teil der Segmente weißlich, schwach violett pigmentiert. Kopf weißlich mit wenig violettem Pigment. Antennen violett. Augen- flecken schwarz. Median auf dem Kopf ein schwarzer Fleck ober- halb und ein ebensolcher unterhalb der Augen. Körper kurz weißlich behaart. Körperlänge l^/g — 2 mm. Bekannt bisher nur aus der Lahngegend und aus Württemberg. Im Winter unter Eis an Bachufern gefunden. Bei den übrigen Arten der E^ttomohryidcn sind morphologische Anpassungen an den Wasseraufenthalt noch nicht festgestellt. Isotoma viridis Bourl. Körpergestalt schlank zylindrisch bis schwach dorsoventral ab- geplattet. 3. Abdominalsegment so lang oder länger als das 4. Antennen etwa 2 mal so lang wie die Kopfdiagonale oder noch länger, die letzten 3 Glieder fast gleich groß untereinander, selten das 4. Glied 3 mal so lang wie das 1. Antennenglied, Jederseits 8 fast gleich große Augen. Postantennalgrube sehr klein, kreis- förmig, etwas größer als ein Einzelauge. Tibien ohne Keulen- haare. Die am 5. Abdominalsegment entspringende Furca reicht bis zum Ventraltubus. Dentes schlank, etwa 2 mal so lang wie das Manubrium, mit zahbeichen Halbringfalten auf der Dorsalseite. Als wichtige Erkennungsmerkmale sind ferner zu nennen: l. Behaarung: Neben den kürzeren ungewimperten Borstenhaaren sind an aUen Körpersegmenten, besonders am Hinterende des Ab- domens, lange abstehende, etwas nach hinten gebogene, allseitig gefiederte Fühlborsten vorhanden. 2. Klauen: Obere Klaue mit 2 kräftigen Innenzähnen und jederseits mit einem abgestumpften starken Lateralzahn über der Basis. 3. Mucrones: Mucro mit 3 Zähnen, von denen die hinteren fast nebeneinander stehen (Fig. 5 B). Körperfarbe hellgelb oder weißlich bis dunkelgrün-violett. Länge bis 5,5 mm. Häufig. In verschiedenen Farben Varietäten an Bächen, Tümpeln, Gräben, in angespülten Pflanzenresten an Flußufern, auf Floßholz, aber auch an feuchten Orten auf dem Lande, unter Steinen, Holz, Laub usw. vorkommend. Man unterscheidet namentlich folgende in Deutschland vor- kommende Varietäten: Isotoma viridis var. x^^Uida Nie Färbung grünlich oder gelblich, jede Zeichnung fehlend. Isotoma viridis var. riparia Nie. (Fig. 10). Die dunklen Flecken bilden in der Mittelünie des Rückens ein Längsband. Ist nach Wahlgren nur ein Jugendstadium der typischen /. viridis. Durch stärkere Entwicklung des Pigments sind entstanden: Collerabola. Isotoma viridis forma typica Schott. (Fig. 9.) Pigment vorwiegend grünlich, graugrün bis grüngelb oder rötlichviolett, mit zahlreichen kleineu weißlichen Flecken und Strichen auf dem Rücken. Ohne Metallschimmer. o Isotoma viridis var. micans Agren. Grünlich, bläulich oder rötlichviolett. Mit oder ohne weißliche Flecken u. Striche. Mit starkem Metallschimmer. Fig. 9. Isotoma viri- dis forma typica nach Schott. Fig. 10. Isotoma viridis var. riparia nach Schott. Fig. 11. Isotomurus palustris Müller, fo7-ma principalis nach Schott. 2. Unterfam. Entomobryjnae Schäffer-Börner. Das 3. Abdominalsegment dorsal nicht länger als das 4. crones stets kürzer als die Dentes. Isotomurus pahistris (Müller) Born er (Fig. 11). In der äußeren Körpergestalt Isotoma viridis sehr ähnlich. Zur Unterscheidung kommen namentlich die folgenden Merkmale in Betracht. Die Behaarung des Körpers ist kürzer. Allseitig be- wimperte Fühlborsteu sind in geringerer Zahl vorhanden und kürzer. Obere Klaue der Tarsen ohne Innenzähne. Untere Klaue ohne Innenzahn, zugespitzt, fast halb so lang wie die obere Klaue. Mucro mit 4 Zähnen (Fig. 5^), von denen der 1. und 4. einerseits, und der 2. und 3. andererseits in einer Ebene liegen, indem sie an g R. u. H. Heymoos, der Innen- und Außenkaute der (dorsalen) Mucronalrinne sich be- finden. Färbung hellgelb, meist bis dunkelgrün-violett. Körperlänge bis 4,5 mm. An Ufern, Wasserlachen und an feuchten Stellen auf dem Lande vorkommend, bisweilen mit Isotoma viridis Bourl. an denselben Orten sich zusammen findend. Man unterscheidet folgende Varietäten: Isotomiirus palustris var. pallida Schaffe r. Gelblich oder bräunlich. Längsbinde ganz oder fast ganz fehlend. Bekannt aus der Umgebung von Hamburg, Bremen, aus dem Lahngebiet, von den Nordseeinseln. Isotomiirus palustris var. unifasciata Born er. In der Rückenmitte eine schwarzbraune bis violette, mehr oder weniger breite Längsbinde. Jede andere Zeichnung fehlend. Um- gebung von Bremen und Verden. Isotomiirus palustris var. aqiiatilis Müller. Außer einer blauschwarzen Rücken längsbinde noch jederseits längs des ganzen Körpers verlaufend eine bald scharf ausgeprägte, bald mehr verschwommene und verwischte Lateral längsbin de. Häufigste Varietät. Zusammen mit der vorhergehenden Varietät die forma principalis bildend. Isotomurus palustris var. prasina Reuter. Hellgrün bis schmutzig gelbrot. Ohne Flecken oder mit ganz oder teilweise ausgebildeter dunkelgrüner Längsbinde am Rücken. Bekannt aus der Gegend von Bremen, Verden und dem Lahngebiet. Im Flußgenist, an Bächen, auf stehendem Wasser unter Juncus- Arten sich aufhaltend. Isotomurus palustris var. fucicola Reuter. Unterscheidet sich sehr wesentlich dadurch, daß an der Spitze der Mucrones einer der beiden Zähne langgezogen ist und die anderen bedeutend an Größe überragt. Kopf und Rumpf dunkel- violett. Antennen und Extremitäten himmelblau. In Deutschland aus dem Lahngebiet bekannt. Isotomurus palustris var. cineta Krausbauer. Grün bis gelbgrün. Segmente mit Ausnahme des 6. Abdo- minalsegments auf dem Vorderrande mit schwarzer Querbinde. Augenflecken schwarz, vorn durch eine schwarze Querbinde ver- einigt. Dahinter median auf dem Kopf ein schwarzer Scheitelfleck. In Nadelholz Wäldern auf Wasserlachen im Lahngebiet gefunden. 2. Unterordn. Symphypleona Börner. Die wegen der weitgehenden Verschmelzung der Rumpfsegmente mehr oder weniger kugelförmig gestalteten „Springböcke" sind als eine stärker abgeleitete, in bestimmter Richtung veränderte CoUem- bolengruppe zu betrachten. Die Ventraltubussäckchen sind bis- Collembola. 9' weilen sackförmig, sie können aber auch lang und schlauchförmig werden. Am Kopf ausmündende Tracheen sind bei einigen Artea beobachtet worden. In Betracht kommt eine Familie. 1. Farn. Smiiithiiridae Tu IIb. Die dorsalen Teile der Thoraxsegraente pflegen bei den aus- gewachsenen Tieren verkümmert zu sein. Am Abdomen sind die Segmente mehr oder weniger untereinander verschmolzen. Die 4gliedrigen Antennen entspringen oberhalb der Mitte des Kopfes und sind stets länger als der Diagonaldurchmesser des letzteren. Bisweilen ist das 4. Antennenglied wiederum sekundär geringelt oder gegliedert, so daß hierdurch die Gesamtzahl der Antennen- glieder sich scheinbar erhöht. Die Mundwerkzeuge sind beißend. Der Tarsus ist an allen Beinpaaren mit 2 Klauen, einer oberen und einer unteren , versehen , von denen die letztere eine Tastborste (Tarsalborste) trägt. Die Furca entspringt am 4. Abdominalsegment. .An den Lateralseiten des Abdomens sind 3 — 5 Sinnesborsten vor- handen. Gatt. Sminthurides Born er. Das 5. Abdorainalsegment trägt jederseits 2 Sinnesborsten. Das 4. Antennenglied ist länger als das 3. Die Ventraltubus- säckchen sind kurz und niemals schlauchförmig. Zu dieser Gattung gehört eine Anzahl von Formen, die meistens, wenn auch nicht ganz ausschließlich, auf der Oberfläche stehender Gewässer sich aufhalten. Die betreffenden Tiere sind besonders- durch folgende gemeinsame Eigentümlichkeiten ausgezeichnet. 1. Die Tibien des letzten Beinpaares sind mit einem eigen- artigen Sinnesorgan, dem Tibialorgan versehen. 2. Die unteren Klauen des 3. Beinpaares weichen von denen der beiden vorderen Paare ab, indem sie breiter sind als an diesen. 3. Die Antennen sind beim (j* mit Anhängen versehen und dadurch zu Klammerorganen geworden, mit denen bei der Begattung die Antennen des ^ umschlungen werden (Fig. 19). 4. Die Mucronen sind in Anpassung an den Wasser- aufenthalt mehr oder min- der verbreitert. Die Gattung Sminthu- rides zerfällt in 2 Unter- gattungen. 1. An den Rändern des Mucro finden sich höch- stens schmale Erweite- rungen , aber keine breiten Lamellen. Die dorsale Innenkante des Mucro gezähnelt. Steiiacidia. 2. Die Ränder des Mucro gehen in breite Lamellen A ß Fig. 12. A Mucro von Sminthurides aqua- ticus, B von Stenacidia violacea. de distales- Ende des Dens, mu Mucro, a dorsale Hüften- lamelle, i dorsale Innenlamelle, o Ventral- lamelle. Nach Börner und Krausbauer. j^Q E. u. H. Heymons, aus, von denen zwei dorsal und eine ventral gelegen ist. Der Mucro ist an der dorsalen Fläche, die bei der im Ruhe- zustande befindlichen, ventral eingekrümmten Furca der Wasseroberfläche zugewendet ist, löffeiförmig gestaltet. Die dorsale Innenlamelle gezähnt und daher mit scheinbaren Quer- rippen versehen. Sminthurides s. str. 1. üntergatt. Stenacidia Born er. Sminthurides (Stenacidia) violaceus Reuter var. variabilis Krausbauer (Fig. 13). Aus Deutschland nur in der genannten Varietät bekannt. Antennenglied 1 kurz, Antennenglied 2 und 3 ungefähr gleichlang. Antennenglied 4 etwa so lang wie Antennenglied 2 und 3 zusammen- genommen, nicht geringelt mit stärkeren Borstenhaaren. Untere Klaue an den beiden vorderen Extremitäten schlank, an den hinteren breit mit langer Tarsal- borste, welche die obere Klaue überragt und mit einer kantigen Verdickung endigt. Tastborsten des Tibialorgans nicht lamellös verbreitert. Mucrones schlank, ihre äußere Dorsalkante gezähnt (Fig. 12 B). Fig 13. Sminthurides (Stenacidia) Färbung violctt. Auf der inolacet/s var. variabilis. Nacli Kraus- .0 . , . in bauer. üorsalseite typisch em heller Streifen , der sich aber häufig über die ganze dorsale Körperfläche ausbreitet. Lateralseilen des Abdomens mit hellen Strichen und Punkten. Ventralseite heller. Kopf violett. Augenflecken schwarz. Antennen und Extremitäten violett. Oft fehlt das helle Rückenband, und die ganze dorsale Körperfläche ist heller oder dunkler violett. Nicht selten ist auch das violette Pigment in Punkten oder Flecken aufgelöst. Körper- länge 0,75 — 1 mm. Im April und Mai auf kleinen Wasserlachen von Waldwegen, an Grabenrändern und Teichen gefunden. Be- kannt aus der Umgebung von Weilburg a. d. Lahn und von Bremen. 2. Untergatt. Sminthurides s. str. Born er. 1. Tastborste des Tibialorgans blattförmig und zweispitzig. penicillifer. — Tastborste des Tibialorgans an der Spitze nicht gespalten. 2. 2. Mucronalrinne distal mit buchtiger Ausmündungsöffnung. 3. — Mucronalrinne distal geschlossen. 4. 3. 4. Antennenglied deutlich sekundär geringelt,., so daß dieses Glied abermals aus 4 Abschnitten besteht. Äußere Dorsal- laraelle des Mucro nicht mit einem distalen Zahn versehen. signatus. — 4. Antennenglied deutlich sekundär geringelt,.. so daß dieses Glied abermals aus 5 Abschnitten besteht. Äußere Dorsal- lamelle des Mucro distal in einen stumpfen Zahn ausge- zogen, parvuhis. Collembola. 11 0 4. Obere Klaue am 3. Beinpaar ohne deutlichen Innenzahn. 5. — Obere Klaue am 3. Beinpaar mit deutlichem Innenzahn. 6. Die untere Klaue der hinteren Extremität ungefähr so lang wie die obere. Tastborste des Tibialorgans nicht lamellös verbreitert und nicht das Ende des Tarsus erreichend. assimilis. Die untere Klaue der hinteren Extremität kürzer als die obere Klaue. Tastborste des Tibialorgans schlank zugespitzt, weit über den Tarsus hinausragend. aquaticiis. Tastborste des Tibialorgans an der Spitze nicht gespalten, den Tarsus ungefähr erreichend. Mahiigreni. 6 Sminthurides penicillifer (Schaff er) Born er. Antennen des 2 4gliedrig, basales Glied am kürzesten, distales am längsten. Längen Verhältnis der Antennenglieder 1 : 2 : 3 : 4 ist ungefähr wie 1 : 1^/., : 4 bis 5 : 6 bis 7. 4. Antennenglied einfach oder geringelt, nicht gegliedert. Antennen des ^f zu Klammerorganen umgestaltet (Fig. 14). 1. Glied an der Außenseite grob gekörnt. 2. Glied an der Oberseite ebenfalls mit Körnelung. An der Innen- seite stehen 3 Warzen, die hakenförmig gebogene Borsten tragen. Fig. 14. Rechte Antenne eines (^ von Sminthurides penicillifer . 1—4 die 4 Antennenglieder. Nach Börner. Fig. 15. Distales Tibienende, Tarsus und Klauen des 3. Beinpaares von Smin- thurides penicillifer. To Tibialorgan, o obere Klaue, u mitere Klaue, b Fühl- borste. Nach Börner, Die proximale Warze am größten, die kleineren distalen stehen nebeneinander. 3. Antennenglied mit einem großen, stark gedrehten Stachel und verschiedenen Höckern. 4. Antenneuglied nur mit Borsten. Das Tibialorgan (Fig. 15 7ö), ^besteht aus 2 kurzen stumpfen Zähnchen und einer großen blattförmig verbreiterten zweispitzigen Borste. Die apikale Fühlborste der unteren Klaue am 1. und 2. Beiupaar einfach spitz, länger als die obere Klaue. Die Fühlborste der unteren Klaue am 3. Beinpaar beim ^ '^^ 5 Aste zerschlitzt (Fig. 15^), beim ^f meist nur einfach gespalten. Behaarung kräftig, besonders am hinteren Teile des Abdomens, sowie an den Dentes, Beinen und Antennen. Länge des ^ bis fast 1 mm, des (j" bis fast 0,3 mm. Auf mit Lemnaarten bewachsenen 12 R. u. H. Heymons, Gruben, im Moor auf Hydrocharis morsus ranne L. gefunden. Bisher nur in der Umgebung von Bremen und Potsdam beobachtet. Grundfarbe gelblich bis gelbrotbraun. Nach der Färbung werden unterschieden : a) Sminthnrides penicillifer forma principalis (Scbäffer) Born er. An den Seiten des Abdomens jederseits mit breiter dunkler Längsbinde. Thorax und Hüftglieder der Beine violett bis grau pigmentiert. Auf dem Rücken des Abdomens 2 blauschwarze Längsflecken. b) Sminthnrides penicillifer var. incomi)ta Born er. Nur die Augen auf schwarzem Pigmentfleck, sonst jede dunkle Pigmentierung fehlend. Sminthmides signatns Krausbauer (Fig. 17). Antennenglied 2 länger als 1; Antennenglied 3 etwa so lang wie 1 und 2; Antennenglied 4 so lang wie 1, 2 und 3 zusammen, deutlich abermals aus 4 Gliedern zusammengesetzt (Fig. 16), borstig behaart. Tastborste des Tibialorgans nicht lamellenartig verbreitert. Obere Klaue schlank, ohne Zahn. Untere Klaue ungezähnt, die Fig. 16. Antenne von Sminthu7-ides signatus. I — IV die 4 Antennenglieder. Nach Krausbauer. Fig. 17. Sniinikurides signatus. Nach K r a u s b a u e r. Länge der oberen nicht erreichend, an den beiden vorderen Bein- paaren schlank, mit sehr langer Tarsalborste. Untere Klaue des letzten Beinpaares breit, ebenfalls mit langer Tarsalborste. Dentes mehr als doppelt so lang wie die Mucrones, borstig behaart. Mucrones meist V3 ^^ breit wie lang. Die äußere Dorsallamelle nach dem distalen Ende des Mucro sich nicht verjüngend, etwas umgeschlagen. Mucronalrinne, daher distal nicht geschlossen, mit seichter, buchtiger Ausmündung. Färbung. Im lebenden Zustande gelbbraun. Median auf dem Rücken eine scharf ausgeprägte blaßgelbe Zeichnung: Rücken mit hellgelbem Längsband, in dessen Mitte ein noch heller gefärbtes Collembola. 13 Kreuz zu erkennen ist. An den Seiten des Abdomens einige helle Flecken. Kopf gelblich, Mund dunkel. Augenflecke schwarz, an der Innenseite gelb gerandet. Antennen gelbbraun, 4. Glied violett. Ventralseite, Extremitäten und Furca hell. Körperlänge 0,25 bis 0,35 mm. Auf kleinen Wasserlachen in der Lahngegend gefunden. Smiiithiirides parviilus Krausbauer (Fig 18). Antennenglied 2 länger als 1; Antennenglied 3 länger als 1 und 2 zusammen; Antennenglied 4 so lang wie 1, 2 und 3, deutlich abermals aus 5 Gliedern zusammengesetzt, borstig behaart. Tastborste des Tibialorgans nicht lamellös verbreitert. Obere Klaue ohne Zahn, untere Klaue ungezähnt, die Länge der oberen nicht erreichend, an den beiden vorderen Beinpaaren schlank, an dem hinteren breit, an allen Beinpaaren mit langer, die obere Klaue überragender Tarsalborste. Dentes mehr als doppelt so lang wie _die Mucrones, borstig be- haart. Äußere Dorsallamelle der Mucrones nach dem distalen Ende hin etwas verbreitert , in einen stumpfen breiten Zahn ausgezogen. Mucronalrinne daher distal geöffnet mit weiter buchtiger Ausmündung. Färbung: bläulichviolett, Sei- ten des Abdomens mit grauweißen Fig. 18. Sminthurides parvulu$ Flecken. Kopf geiblichbraun, Mund Nach Krausbauer, dunkelviolett. Augenflecken schwarz, an der Innenseite gelb gerandet. In der Mittellinie des Kopfes, etw^as unterhalb der Anheftungsstelle der Antennen , ein violett gefärbter quadratischer Fleck. Die beiden basalen Antennenglieder gelb, die distalen violett. Ventralseite, Extremitäten und Furca heller. Körperlänge 0,25 — 0,30 mm. Auf kleinen Lachen an Waldwegen, an manchen Stellen im Lahngebiet häufig. Mai bis August. Sminthurides assimilis Krausbauer. Antennenglied 2 länger als 1 ; Antennenglied 3 länger als 1 und 2 zusammen ; Antennenglied 4 fast so lang wie 1, 2 und 3, borstig behaart, deutlich geringelt und dadurch wieder 4gliedrig erscheinend. Tastborste des Tibialorgans nicht lamellös verbreitert. Obere Klaue ohne Zahn. Untere Klaue ohne Zahn, an den beiden vor- deren Beinpaaren schlank, an dem hinteren breit, vorn wie hinten mit langer Tarsalborste, welche die obere Klaue überragt. Dentes mehr als doppelt so lang wie die Mucrones, mit Borstenhaaren. Äußere und innere Dorsallamelle sich distal verjüngend. Mucronal- rinne distal seicht, ohne Ausmündungsöffnung. Färbung im lebenden Zustand halbviolett. Rückenmitte mit dunkelviolettem Fleck. Seiten des Abdomens je mit dunkel violetter Längsbinde. Augenflecke schwarz. In der Mittellinie des Kopfes zwischen der Insertionsstelle der Antennen ein dunkler quadratischer 14 R. u. H. Heymons, Fleck. Antennen violett. Extremitäten und Fnrca blaßviolett. Körperlänge 0,35 — 0,50 mm. — Auf kleinen Wasserlachen von Wald- wegen im Lahngebiet gefunden. Smiiithurides aqiiaticus (Bourl.) BÖrner (Fig. 22). Antennen des 5 n^it einfachem oder auch sekundär geringeltem, niemals aber gegliedertem 4. Gliede (Fig. 19). Antennen des (^ 4gliedrig, alle Glieder ohne Granulationen, Glied 2 besitzt an der Innenseite eine große Warze, die eine lange, etwas gebogene Borste Fig. 19. Verschlungene Antenne von (^ und ^ des Srninihurides aguaticus. Nach Kraus- b a u e r. Fig. 20. Linke männliche Antenne von SniintJuirides aquaiicus. Glied 1 und 4 sind nur angedeutet. Nach Born er. trägt, in einem kleinen Abstand davon distalwärts eine ähnliche kleinere Warze mit kurzer, stark gekrümmter Borste, sowie w^eiter distal noch einige kürzere Borsten. Glied 3 mit langem gedrehtem schlanken Stachel, proximal davon 3 kurze Borsten nebeneinander (Fig. 20). Das Tibialorgan besteht aus 2 kurzen stumpfen Zähnen und einer langen über den Tarsus hinausreichenden spitzen Borste. Die ^ Klauen des 1. und 2. Beinpaares verschieden von denen des 3. Paares. Obere Klaue des 1. und 2. Beinpaares vor der Mitte mit Innenzahn, obere Klaue des 3. Bein- paares ohne Zahn. Un- tere Klaue des ]. und _...„ 2. Beinpaares mit sub- apikaler Fühlborste, un- tere Klaue des 3. Bein- paates mit schlanker, meist gebogener apikaler Fühlborste. Dentes bis 3 mal so lang wie die Mucroiies. Mucroncs mit bis zu 12 Zähnen an der dorsalen InnenlameUe. Körperlänge des ? bis 1 mm, des (^ bis 0,5 mm. Häufig auf mit Pflanzen bewachsenen Teichen, auf Lemna- Arten, Hydrocharis, Polygomtm und an Gräsern, die in oder am Fig. 21. Distales Tibienende, Tarsus und Klauen des 1., 2. u. 3. Beinpaares des Sminthurides agua- ticus von verschiedenen Individuen. Ti Tibia, To Tibialorgan, o obere Klaue, u untere Klaue. Nach Börner. CoUembola. 15 Wasser stehen. Eiablage in kleinen Vertiefungen, die an der Ober- seite von Lemna- Blättcheii ausgehöhlt werden. Nach der larbung werden 3 Varietäten unterschieden. a) Sminthurides aquaticus forma priiicipalis Schott. Grundfarbe hellgrün. Ein schwarzer Fleck auf der Stirn und ein ebensolcher ventral von der Insertionsstelle der Antennen vorn am Kopf. Distale Enden der Beine schwarz. Das lebende Tier dorsal mit einem lanzettförmigen hellgrünen Fleck. b) Sminthurides aquaticus var. viridula Reuter. Hellblau schimmernd mit violetten Antennen und Beinen helten. c) Sminthurides aquaticus var. levanderi Reuter. Das ganze Tier violett gefärbt. Häufig. Sminthurides Malragreni (Tullb.) Born er. 4. Aniennenglied des $ meist einfach, bisweilen schwach ge- ringelt. Antennen des (j] denen von S. penkülifer ähnlich, aber in folgenden Punkten abweichend. Glied 1 und 2 ohne Körner. Bei Glied 2 stehen die beiden distalen Warzen nicht nebeneinander sondern schräg hintereinander. Vor dem großen gedrehten Stachel des Antennengliedes 3 steht nur ein kleiner stumpfer Höcker. Fig. 09 Sminthurides aquaticus. Nach Schott. Fig. 23. Mucro mid distaler Teil des Dens v. Sminthurides Malm- greni var. eleganiula. Nach Schott, Große Borste des Tibialorgans von dem Grunde verbreitert, an der Spitze nicht gespalten, den Tarsus ungefähr erreichend! Obere Klaue des 1. und 2. Beinpaares ohne Zähne. Obere Klaue des 3. Beinpaares hinter der Mitte mit deutlichem Innenzahn. Fiihlborste der unteren Klaue lang, spitz, länger als die obere Klaue. Dentes bis 3 mal so lang wie die Mucrones. Dorsale Innenlamelle der letzteren mit 9—12 Zähnen. Behaarung wie bei S. penicülifer Körperlänge des $ bis -/g mm, des ^ bis 0,3.5 mm. Auf Gräben und auf kleinen Wasserlachen in Wäldern. S. Malmgreni ist in Deutschland bisher nur in den folgenden beiden Varietäten gefunden : 16 R. u. H. Heymons, a) Sminthiirides Malmgreiii var. elegantiila (Reuter) Schott. Grundfarbe gelblich, durch das Auftreten von helleren oder •dunkleren violetten Zeichnungen mehr oder weniger verdrängt. Charakteristisch ist das Vor- handensein einer paarigen lateralen und einer unpaaren dorsalen Längs binde am Abdomen, die hinten mit- einander verschmolzen sind. Bisweilen treten auch Quer- binden zwischen den Längs- binden auf. Die Augen Smintkurides Mahngreni var. ele- Stehen auf tief SChwarzem gantula. Nach Schott. Grunde. Pig. 24. b) Sminthui'ides Malmgreni var. nigresceiis Born er. Der ganze Rücken ist mehr oder minder schwarz gefärbt, tremitäten und Furca violett. Ex- II. Neuroptera. Von R. und H. Heymons. i ■ (Mit 19 Abbildungen im Text). In der äußeren Erscheinung können manche Netzflügler bei oberflächlicher Betrachtung eine gewisse Ähnlichkeit mit einigen anderen Insekten, namentlich mit Plecopteren [Perl/den) und Tricho- pteren besitzen. Von jenen sind sie aber ohne Schwierigkeit durch ihre mehrgliedrigen (4 — ögliedrigen) Tarsen zu unterscheiden, von diesen weichen sie namentlich durch ihre andersartigen und meist nackten oder doch nur spärlich behaarten Flügel ab. Abgesehen hiervon sind im Vergleich zu den genannten beiden Gruppen auch noch wichtige Unterschiede in der Organisation und Entwicklung vorhanden. Die Mundteile sind bei allen N'europtereji im entwickelten Zu- stande kauende und bestehen aus 2 seitlich gegeneinander wirken- den Mandibeln, einem Paar tastertragender Maxillen und einer tastertragenden Unterlippe (Labium). Der Prothorax ist frei, d. h. von dem folgenden Brustabschnitt deutlich gesondert. Die 4 Flügel sind groß, Vorder- und Hinterflügel einander ähnlich gebaut. Das Geäder ist in den meis- ten Fällen reich ent- wickelt , mehr oder minder netzförmig ge- staltet und umschließt daher in der Regel zahlreicheFlügelzellen. Zur Bestimmung kom- Flg. 25. Vorderflügel eines Netzfliiglers {Sialis). men namentlich fol- C Costalader, Sc Subcostalader, R Radialader, Rs Sektor gende Adern in Be- der Radialader, M Medialader, M^ 4 die Äste der <-^„^},<- /ttJo- 9r^\ 1 T^i'p Medialader, Cu Cubitalader, Cu^_. die Äste der Cubi- ''^^^^J' V^ '^^j a \ talader, A Analader, q Costalqueradern, i Interradial- mit dem Vorderrande Zellen, P Flügelmal. des Flügels zusaniuien- f al leude Costalader ( 6") ; 2. Die nächstfolgende Längsader oder Subcostalader {Sc)\ 3. die dritte Längsader oder Radialader {R), die hinten einen Längsast, den Sector radii {Rs), zum Flügelrande entsendet. Der Raum zwischen Costa und Subcosta heißt Costalfeld. Die Queradern in diesem" Raum werden Costalqueradern {q) genannt, letztere sind entweder einfach oder verzweigt, d. h. im letzteren Falle nach dem Flügelrande hin wieder in mehrere Äste zerteilt. Am distalen 4") Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 7. '^ 18 R. n. H. Heymons, Ende des Costalfeldes befindet sich das Pterostigma oder Flügel- mal {P}, das bei den Neuropteren meist als dunkle oder trüb er- scheinende Partie hervortritt. Der Raum zwischen Subcosta und Radius heißt Subcostalfeld. Wenn das Insekt sich im Ruhe- zustande befindet, werden die 4 Flügel gewöhnlich dachförmig gestellt (Fig. 28, 38), wobei die beiden Oberflügel die beiden Unter- flügel bedecken. Der Flug ist bei den Neuropteren ij^ibeholfen oder mindestens nicht ausdauernd. Das Abdomen ist dem Thorax breit angefügt und läßt meist 10 deutliche Segmente erkennen. Die Neuropteren pflanzen sich durch Ablage von Eiern fort. Die sehr verschiedenartig gestalteten Larven durchlaufen eine vollkommene Entwicklung, so daß sich stets ein Puppenstadium findet. Bei der Neuropteren-^wy^^^o, stehen die Gliedmaßen (Flügelanlagen, Antennen, Beine) frei vom Körper ab {Pupa libera). Die Puppe ist entweder ungeschützt oder be- findet sich in einem von der ausgewachsenen Larve verfertigten Gespinst (Kokon). Als Wasserbewohner kommen nur wenige Formen in Betracht, die auch nur im Larvenzustande im Wasser sich aufhalten. Diese Tiere gehören 2 verschiedenen L'nterordnungen an, die folgender- maßen sich unterscheiden lassen : 1. An den Beinen sind die Tarsalglieder untereinander ungleich- artig, indem ein Glied, das vorletzte (Fig. 26), im Gegensatz zu den übrigen Tarsalgliedern läppen förmig oder herzähnlich erweitert ist. Larven mit kauenden Mundteilen, Verpuppung ohne Kokon. Sialida. Ti Fig. 26. Hinterfuß von Sialis flar'ilatera. Ti Tibia, / — 5 die 5 Tarsalglieder. Fig. 27. Hinterfuß von Os- juylns fuh'icephaliis. Ti Tibia, / — 5 die 5 Tarsalglieder. 2. Die Tarsalglieder der Beine sind untereinander gleichartig (Fig. 27), ein Haftlappen findet sich nur am Krallenendglied (Praetarsus). Die Larven mit 2 langen spießartig oder säbel- förmig vorstehenden Saugzangen. Verpuppung in einem Kokon. Hemerobiida. 1. Unterordn. Siallda. Insekten von düsterer Färbung mit stark entwickeltem Kopf, Antenneji und kräftigem Prothorax. Die Flügel fadenförmigen Neiiropteiä. '[Q sind groß und überragen das Hinterleibsende, ihr dunkles Geäder ist reich entwickelt und tritt deutlich hervor, weil die Flügel- inembran selbst bei der meist vorhandenen bräunlichen Trübung doch höchstens mit winzigen, fast mikroskopischen Härchen, nicht aber mit dichten staubförmigen Schuppen oder langen Haaren bedeckt ist. Die Beinpaare sind von ungleicher Länge, das vor- derste Paar am kürzesten, das hinterste am längsten. 1. Farn. Sialidae. In Europa nur eine Gattung. Sialis Latr. Plumpe, vorherrschend schwarz gefärbte Insekten. Kopf breit, an jeder Lateralseite ein vorspringendes Facettenauge. Punktaugen fehlen. Die vor und etwas median (nach innen) von den Facetten- augen entspringenden Antennen sind lang und fadenförmig, fein behaart, sie bestehen aus einem verdickten Grundglied, einem kurzen Stielchenglied und einer langen Geißel, die aus zahlreichen, über 30, nach der Spitze zu allmählich kürzer und dünner werden- den Gliedern sich zusammenfügt. Oberlippe deutlich entwickelt. Mandibeln in einen großen Endzahn auslaufend. Maxillartaster ögiiedrig, Labialtaster Bgliedrig. Prothorax etwas breiter als lang. Fig. 28. Si'alt's flaiiilafera L. Meso- und Metathorax dorsal wulstförmig erhaben. Beine mit kurzer, dichter Behaarung. Tibien am distalen Ende mit 2 kurzen Sporen (Fig. 26). \. Tarsalglied am längsten, 4. Tarsalglied distal herzförmig erweitert, hinter dem 5. Tarsalgliede 2 Endkrallen. Flügel breit, blattförmig. Hinterflügel ein wenig kürzer, aber auch breiter als die vorderen. Zwischen Costa und Subcosta mehrere Costalqueradern, deren Zahl und Anordnung etwas variiert, die aber gewöhnlich unverzweigt sind, oder nur ausnahmsweise Andeutungen von Verzweigungen aufweisen. Im Subcostalfeld ist meist nur eine Qaerader ausgebildet. In dem Raum zwischen Radius und Sector radii befinden sich 4 Zellen, luterradialzellen (Fig. 31, 32« — d), von denen die am weitesten nach der Flügelbasis zu ge- legene Interradialzelle [d) dreieckig ist. Flügelmembran besonders an den Vorderflügeln bräunlich getrübt, Flügeladern schwarzbraun. Das Abdomen ist ziemlich kurz und wird im Ruhezustande des Tieres von den dachförmig gestellten Flügeln verdeckt, bei beiden 2* 20 R. u. H. Heymons, Geschlechtern aus 10 Segmenten bestehend, deren letztes das After- segment ist. Die erwachsenen Tiere treten als sog. ,, Schlammfliegen" im Frühling auf, sitzen am Tage träge an Pflanzen und Steinen in der Nähe von stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit schlammigem Grunde. Das ^ legt die Eier an Rohrhalme, Schilf oder Pflanzen- blätter, die sich über dem Wasserspiegel befinden. Die Gelege sind flach, von brauner Farbe und können einen Umfang von mehreren Zentimetern haben. Sie be- stehen aus zahlreichen, pallisadenförnng nebeneinander stehenden länglichen Eiern, die am freien Pole ein kleines Spitzchen tragen, das beim Ausschlüpfen der Larven abgestoßen wird. Die Larven (Fig. 5) ge- langen in das Wasser. Sie besitzen einen großen Kopf n)it großen kräftigen zangen- artigen Mandibeln und je einer Gruppe von Punktaugen hinter den kurzen zu- gespitzt endigenden Antennen. Die 3 Tho- raxringe der Larve sind mit kräftigen Beinen ausgestattet. Das langgestreckte Abdomen trägt an jedem der vordersten 7 Segmente ein Paar langer gegliederter, fein behaarter Kiemenfäden und setzt sich ventral (unterhalb) der von 3 kleinen Platten umgebenen Afteröffnung in einen langen behaarten Schwanzfaden fort. Die Larven halten sich im Schlamme auf, führen zur Atmung mit dem Abdomen auf- und niedergehende schlängelnde Bewegungen aus und leben räuberisch von anderen Wassertieren. Verpuppung zeitig im Frühjahr im feuchten Erdreich in der Nähe des Wassers. Die Puppe (Fig. 30) ist etwas eingekrümmt, mit Facetten- augen, langen Antennen und Flügel- ..- st Fig. 29. Larve von St'alisfla- inlatera L. Fig. 30. Puppe von Sialis flavi- latera L. Fig. 31. Vorderflügel von Sialis flavilatera L. scheiden versehen, aber ohne Kiemenfäden und Schwauzanhang. Puppenruhe nur einige Tage dauernd. In Deutschland 2 Arten. 1. Die Querader im Subcostalfelde (Fig. ?Asr) trifft die drei- eckige, am Grunde zwischen Radius und Sector radii ge- Neuroptera. 21 legene Interradialzellc («) näher ihrem proximalen, der Flügel- basis zugewendeten Eiide. 10. Abdominalsegment des ^ hinten durch eine Furche zweigeteilt. Zwischen den paarigen Genital- anhängen {b) des S ein medianer Zahn (Fig. 33 a). Genital- segment des ^ (Fig. 34) zugespitzt und das Aftersegment bei der Ansicht von der Ventralseite her verdeckend, flavilatera. 2. Die Querader im Subcostalfelde (Fig. 32jr) trifft die drei- eckige, am Grunde zwischen Kadius und Sector radii gelegene Interradialzelle (a) in deren distaler Hälfte. .,-• ' "^ 10, Abdominalsegment des $ hinten abge- rundet. Zwischen den paarigen Genitalan- hängen des (j* (Fig. 35(5') kein medianer Zahn. Genitalsegment des ^ (Fig 36) abgestumpft und das Aftersegment bei der Ansicht von der Ventralseite her nicht überdeckend. fuliginosa. Sialis flavilatera L. {häaria Fabr., non Linne 1758). H'chwarz. Kopf an der Oberseite neben der Medianlinie mit zwei länglichen und weiter lateral mit einigen kleineren rundlichen Flecken von gelbbrauner Färbung. Auf der Stirn zwischen den Antennen 3 bisweilen zusammenfließende gelbbraune Flecken. Flügelmembran graubraun, an der Basis gelegentlich etwas dunkler. Adern dunkelbraun, am Flügelgrunde ebenfalls meist dunkler. Die hervorgehobene Eigentümlichkeit des Flügelgeäders , nämlich die mehr proximale (basale) Stellung der Querader im Subcostalfelde scheint konstant zu sein, obwohl gelegentlich noch eine 2. Querader etwas weiter distal vorkommt. Fig. 32. Vordcrflügel von Sialis fuh\inosa Pictet. Fig. 33. Hiiiterende des ^ von Sialis flavi- latera L. Ventralansicht. 8 8. Abdominal- scgment, Gg 9. Abdoniinalscguicnt ((Jenital- segmcnt), Aio 10. Abdominalsegnicnt (After- segment). Die iibrigen Kuchstaben im Text orkläi't. Nach einer Zeichnung von H. Stitz. Fig. 34. Hinterende des ^ von Sialis flavilatera L. Ventralansicht. Erklärung wie bei Fig. 9. Nach einer Zeich- nung von H. Stitz. Das Genitalsegment des $ trägt eine ventrale Platte (Fig. 33?'), die so groß ist, daß durch sie die beiden lateralen Klappen (/) bei der Ansicht von der Ventralseite vollkommen überdeckt werden. Die hintere Hälfte [b) des Genitalsegraents vom $ (Fig. 34) in 22 R. u. H. Heymons, die vordere Hälfte (a) eingestülpt und von dieser kragenartig um- geben. Körperlänge 10—12 mm. Flügelspannung 25—30 mm. Häufig im Frühjahr an Gewässern. Sialis fuliginosa Pictet. Körperfärbung und Zeichnung des Kopfes wie bei der vorigen Art. Flügel etwas düsterer, namentlich an der Basis. Die Quer- ader im Subcostalfelde trifft die dreieckige, zwischen Radius und Sector radii gelegene Iiiterradialzelle anscheinend immer entweder in der Mitte oder in ihrer distalen Hälfte. Fig. 35. Hinterende des (^ von Stah's fuliginosa Pictet. Ventralansicht. Er- klärung wie bei Fig. 9 Nach einer Zeich- nung von H. Sti tz. Fig. 36. Hinterende des Q von Sta- us fjiliginosa Pictet. Ventralansicht. Erkläriuig wie bei Fig. 9. Nach einer Zeichnung von H. Stitz. Die ventrale Platte {v) des Genitalsegments beim $ (Fig'. 35) sehr kurz, so daß die beiden lateralen Klappen il) bei der Ansicht von der Ventralseite größtenteils frei hervortreten. Die hintere Hälfte des Genitalsegments vom 5 (Fig. 36) ist nicht in die vordere Hälfte eingestülpt. Körperlänge 10— 15 mm. Flügelspannung 25 — 34 nmi. Häufig im Frühjahr an Gewässern. 2. Unterordn. Hettierobüda. Im entwickelten Zustande mit beißenden Mundteilen und meist fadenförmigen oder perlschnurförmigen Antennen. Die großen Flügel sind mit zahlreichen Adern versehen, oft bunt gefleckt und irisierend, immer nackt oder nur mit sehr kleinen, makroskopisch nur wenig hervortretenden Härchen namentlich am Rande und ai.f den Adern bedeckt. Die Larven sind mit 2 langen Saugzangen versehen, die von den großen Mandibeln gebildet werden, an deren Innenseite sich die Maxillen anlegen. Die Larven verfertigen sich vor der Verpuppung mit Hilfe eines von den Malpighischen Ge- fäßen gebildeten und aus dem After austretenden Spinnsekrets einen rundlichen Kokon. In Betracht kommen 2 Familien. Neiiroptera. 23 1. Auffallende Insekten mit gefleckten Flügeln. Kopf außer den Facettenaugen mit 3 zwischen und etwas hinter den Antennen stehenden Punktaugen. Flügel mit zahlreichen Queradern, daher deutlich netzartig gegittert (Fig. 37). Queradern ira Costalfelde größtenteils gegabelt. Larven frei im Wasser unter Steinen lebend, ohne gegliederte Kiemenanhänge. Osmylidae. 2. Unscheinbare Insekten mit graubraunen oder schwärzlichen Flügeln. Punktaugen fehlen. Flügel mit wenigen Quer- adern und mit annähernd parallel verlaufenden Längsadern, die sich nach dem Flügelrande hin gabeln (Fig. 41). Die vor dem Pterostigma im Costalfelde gelegenen Queradern (Costalquer- adern) sind meist unverzweigt. Larven an niederen Wasser- tieren sich aufhaltend, mit gegliederten Kiemenanhängen. 2. Sisyridae. 1. Farn. Osmylidae. Hierhin nur eine Gattung. Osniylus Latr. Kopf breiter als lang. Der mittlere Stirn teil hebt sich deutlich von den beiden Seitenteilen ab, welche die stark vorgewölbten Facetten- augen tragen. Antennen mit verdicktem Basalglied, perlschnur- förmig, fein behaart, länger als Kopf und Thorax zusammen. Die 3 Punktaugen stehen dicht beieinander. Prothorax halsartig verschmälert. Meso- und Metathorax brei- ter, gleichartig ent- wickelt. Beine dünn, behaart. Hinterbeine am längsten. Tarsen ögliedrig. 1. Tarsal- glied am längsten. Vorderflügel brei- ter und länger als die Hinterflügel. Die im Costalfelde gelegenen Queradern sind größtenteils gegabelt. Subcosta und Eadius verlaufen dicht neben- einander und verschmelzen schließlich. Subcostalfeld daher schmal, am Grunde mit einer Querader (Fig. 37). Osniylus fulvicephahis Scopol i {inaculattis Fabr., non chrysopslj.). Kopf glänzend braunrot, Augen und Antennen dunkel, Thorax und Abdomen schwarzbraun mit einigen helleren Zeichnungen. Beine gelblich. Körper, Beine und Antennen fein behaart. Flügel glasheli mit mehreren schwarzbraunen Flecken, von denen nau; ent- lich einige größere Flecken am Vorderrande beider Flügelpaare und ebensolche am Hinterrande der Vorderflügel hervorzutreten pflegen. Flügeladern teils schwarzbraun, teils gelblich, ebenso wie der Flügelrand behaart. Körperlänge etAva 16—18 mm. Flügelspannung 45—50 mm. In ganz Deutschland im Sommer in der Nähe von fließendem Wasser, meist an der Unterseite von Blättern sitzend. Frißt In- Fig. 37. Vorderflügel von Osjiiylus fulvicephahis Scop. c Subcostalfeld. 24 R. u. H. Heymons, sekteji. Eier regelmäßig nebeneinander an Pflanzen und Steinen usw. abgelegt, grünlichvveiß, 1,5 mm lang, am oberen Pol ein kleines Spitzchen tragend. ^ Larve (Fig. 39) ausgewachsen 2 cm lang. Vorn mit zwei langen , fast geraden Saugzangen, deren Spitzen schwach nach außen gebogen sind. Antennen lang, hellgelb, viel- gliedrig, mit ver- dicktem Grund- glied. Zwischen Kopf und Pro- thorax ein halsar- tiges Verbindungs- stück. Abdomen nach hinten sich Fig. 38. Osmylus fulvicephalus Scop. verschmälernd, Endteil röhrenförmig vorschiebbar mit 2 gelblichen hakenartigen Haftfortsätzen. Tracheen kiemen fehlen. Abdorainal- stigmen auf kleinen kegelförmigen Erhebungen. Thorax und die ersten 8 Abdominalsegmente dorsal mit borsten tragenden Höckern. Die Lar- ven saugen kleinere Tiere aus, halten sich an schattigen Bächen unter Steinen, Wurzeln und Moos auf, zeit- weilig auch unter Wasser gehend. Verpuppung im Frühjahr am Ufer unter Steinen in einem runden grob- maschigen Kokon mit eingesponnenen Sandkörnchen und Erdteilchen. Puppe (P^g. 40) 9 — 11 mm lang, mit dickem, hinten abgestumpftem Leib. Am 3. bis 5. Abdominalsegment je eine Querleiste mit Zähnchen reihen. Körper Fig. 39. Lai-ve von Osjuylns fulvi- cephalus Scop. Nach Hagen. Fig. 40. Puppe von Osmylus fulvicephalus Scop. Nach Hagen. behaart, anfangs blaßgelb, später Kopf und Thorax gelb mit braunen Flecken. Abdomen dunkelbraun mit Hebten Flecken. Flügel- scheiden hell. Neuroptera. 25 2. Farn. Sisyridae. In Europa nur eine Gattung. Sisyra Burm. Kopf fast kugelig, dicht behaart, Facettenaugen vorgequollen un- behaart. Antennen am vorderen und unteren Rande der Facetten- augen entspringend, mit verdicktem Grandglied und zahlreichen, ca. 40, perlschnurförmigen Geißelgliedern, die mit nach vorn ge- richteten Härchen bedeckt sind. Antennen etwa halb so lang wie die Vorderflügel. Punktaugen fehlen. Endglied der .5gliedrigen Maxillartaster und der 3gliedrigen Labialtaster stark verbreitert, fast dreieckig. Prothorax kurz, Körper daher gedrungen erscheinend. Mesothorax gewölbt. Die bräunlich gefärbten unscheinbaren Insekten können mit manchen Arten der auf dem Lande vertretenen Gattung Hemer.obms verwechselt werden. Zur Unterschei- dung ist auf die im Costalfeld vor dem Pterostigma gelegenen Queradern zu achten, die hei Stsyra ungegabelt zu sein pflegen, während sie bei Hemerobhis gegabelt sind (Fig. 41). Ferner vereinigen sich bei Sisyra Subcosta und Radius in der Nähe der Flügelspitze. Im Subcostalfelde findet sich nur an der Flügelbasis eine kurze Querader. Die Larven vorn mit zwei nach außen gekrümmten Saugzangen und mehrgliedrigen Antennen, derenGrund- glied verdickt ist. An den Lateral- Fig. 41. Vorderflügel von Sisyra fuscata Fabr. q Costalqueradern, ^ Subcostalfeld, Fig. 42. Larve von Sisyra spec. Seiten des Kopfes je ein vorquellendes Auge aus einigen dicht nebeneinanderstehenden Einzelaugen bestehend. Zwischen Kopf und Prothorax ein deutliches Zwischensegment. Die 3 Thoraxsegmente und 9 ersten Abdominalsegmente des lOgliedrigen Abdomens mit 2 dorsalen und 2 lateralen Reihen von Höckern, die Borstenhaare tragen. Letztere besonders am Hinterende lang. Abdomen an der Ventralseite der ersten 7 Segmente mit je einem Paar langer fünf- gliedriger beinähnlicher Kiemenanhänge. Körper in der Mitte (Meso- thorax) am breitesten, vorn und hinten verschmälert, bei ausge- wachsenen Larven etwa 4—6 mm lang. Bräunlich, Ventralseite und Extremitäten heller. 26 R. 11. H. Heymons, Neuroptera. Die Larven halten sich an der Oberseite von Süßwasser- schwämmen {Euspongilla- und Ephydatia-krian) auf, kriechen ge- legentlich durch die Oscula in das Kanalsystem und sind auch in Bryozoen {Cristatella mucedo Cuv.) saugend gefunden. Verpuppung an festen Gegenständen (Holzteilen usw.) oberhalb des Wasserspiegels in rundlichen weißen Kokons, die aus dicht ver- webten Gespinstfäden bestehen. Puppe gestreckt eiförmig. Hinter- ende etwas verschmälert. Abdomen ohne gegliederte Kiemen. Aus Deutschland 3 Arten bekannt. 1. Vorderflögel mit Andeutungen von Flecken. dalli. — Vorderflügel ungefleckt, gleichmäßig gefärbt. 2. 2. Antennen gleichmäßig schwarz. fuscata. — Antennen schwarz, ihre Spitze bleichgelb oder weißlich. terminalis. Sisyra dalii Mc Lachlan. Körper bräunlich, behaart. Scheitel gelbbraun. Antennen dunkel mit hellerem Basalglied. Beine gelblich. Vorderflügel bleich gelbbraun, glänzend, mit bleichen Längsadern. Die Quer- adern und die Verästelungen der Adern am Hinterende dunkler, so daß die Flügel gefleckt erscheinen. Am Hinterende trägt das Abdomen des $ 2 kurze und stumpfe Anhänge von schwärzlicher Farbe. Ventralplatte (Platte des 9. Abdominalsegments) des 9 gelblich, kurz und breit. Körperlänge ca. 2 mm. Flügelspannung II — 12 mm. Gilt als selten. In Westfalen und in der Lausitz gefunden. Sisyra fuscata Fabr. Körper schwarzbraun, etwas glänzend, behaart. Scheitel schwarz. Antennen gleichmäßig dunkel. Beine bräunlichgelb. Vorderflügel gleichmäßig heller oder dunkler braun mit fast schwarzen Adern. Hinterflügel etwas lichter. Abdomen des c^ hinten mit 2 einge- krümmten, schief zugespitzten Anhängen versehen. Ventralplatte des 5 breit, abgerundet. Körperlänge 2—27., mm. Flügelspannung 12—13 mm. Häu- figste Art. Sisyra terminalis Curtis. Körper bräunlich. Scheitel gelbbraun, in der Mitte schwarz. Antennen schwarz, das distale Viertel heller, gelblich bis weißlich gefärbt. Beine gelb- braun. Vorderflügel bleichgelblich glänzend, mit gelblichen Adern. Die Anhänge des männ- lichen Abdomens .sehr klein und unscheinbar. Ventralplatte des ^ kurz, breit, abgestumpft. Körperlänge 2 mm. Flügelspannung 12 bis 13 mm. Vorkommen in Fig. 4:3. Sisyra terminalis {l\X£t\%. Sachscn festgestellt. III. Hymenoptera. R. und H. Heymons. (Mit 12 Abbildungen im Text.) Die Hymenopteren haben ihren Namen ,,Hantflügler" erhalten, weil sie im entwickelten Zustande in der Regel 4 häutige Flügel be- sitzen. Die 3 Körperabschnitte Kopf, Thorax, Abdomen sind deutlich getrennt. Der Kopf trägt außer den beiden Facetteuaugen noch drei Punktaugen. Die Mandibeln sind seitlich gegeneinander wirkend und meist als Beißwerkzeuge brauchbar. Der Thorax besteht haupt- sächlich aus dem stark entwickelten Mesothorax, der Prothorax ist namentlich dorsal wenig ausgebildet. Hinten ist in den Thorax auch das 1. Abdominalsegment als sog. Mediansegment eingeschmolzen. Bei der Zählung der Abdominalsegmente wird dieses Mediansegment nicht berücksichtigt, sondern es werden nur die äußerlich als freie Ringe erkennbaren Segmente in der Reihenfolge von vorn nach hinten als 1., 2. usw. Abdominalsegment gerechnet. Die beiden Flügelpaare befinden sich an der Rücken&eite des verschmolzenen Mesothorax und Metathorax. Das Flügelgeäder ist am reichsten an den Vorderflügeln ausgebildet und kommt für die Bestimmung besonders bei diesen in Betracht. Bei der Beschreibung wird meist weniger Wert auf die an der Flügelbasis (Fig. 44) ge- legene Medialzelle {m) und Submedialzelle {svi) gelegt, als auf die außen (distal) von diesen ge- legenen übrigen Zellen. Zur Bestimmung empfiehlt es sich, zuerst das am Vorderrande gelegene dunkle Pterostigma (/) aufzusuchen, das nur sehr selten ganz fehlt, manchmal aber nur eine schwachver- dickte Stelle der Randader ist. Außen von dem Ptero- stigma liegt die meist ein- fache Radialzelle (V). Es folgt weiter dem Hinterrande genähert eine Reihe von Cubitalzellen {c) und auf letztere noch eine Reihe von Discoidalzellen (d). Wichtig sind die die Discoidalzellen voneinander trennenden beiden rück- laufenden Adern («, //). Durch Fehlen einzelner Adern können Flügel- zellen zusammenfließen und durch Schwund des gesamten Geäders kann der Flügel zu einem einfachen durchsichtigen Anhang werden. (^ und 5 sind bei den Hymenopteren durch ihren meist etwas abweichenden, bisweilen sogar ganz andersartigen Bau der Antennen und des Abdomens zu unterscheiden. Am Hinterende des Ab- domens sind die weiblichen Hymenopteren entweder mit einer Lege- Fig. 44. Vorderflügcl von Hemiteles bt'an- nulatus. Die nicht ausgebildeten Fliigel- adein sind durch punktierte Linien ange- geben. 2g R. u. H. Heymons, röhre (Terebra) oder einem Stachelapparat (Aculeus) versehen. Die F'ortpflanziing geschieht durch Ablage von Eiern. Die Metamor- phose ist stets eine vollkommene. Zu den \N2iSser-Hyjnenopteren sind hier nur solche Hautflügler gerechnet, die regelmäßig zu gewissen Zeiten im Wasser oder in wasserbewohnenden Tieren angetroffen werden können. Man kennt ^evQXUgQ Hyfjienoptercn nur aus der Unterordnung der Schlupfwespen oder Ichneumonidea. Ichiieiimonidea. Hinter dem l. Beinglied, der Coxa (Fig. 45 -tö), folgen fast immer 2 kurze Glieder, die Trochanteren {troch i u. 2). An diese schließt sich an ein langgestrecktes Femur {fe), die Tibia {ti) und ein jnehrgliedriger Tarsus [ta 1—5). Zwischen Thorax und Abdomen befindet sich meist eine Einschnürung. Bisweilen ist das sog. 1. Abdoniinalseg- ment lang und schmal und bildet dann den Hinterleibsötiel, der den weiter hinten folgenden verdickten Teil des Abdomens mit dem Thorax verbindet. Die weiblichen Schlupfwespen besitzen eine Legeröhre und bringen mit Hilfe derselben ihre Eier entweder in den Eiern (Wirtseiern) oder in den Larven (Wirtslarven) anderer Insekten unter, die sie zu diesem Zwecke aufsuchen. Aus dem Schlupfwespenei entsteht eine weiße fußlose madenartige Larve, Fig. 45. Hinterbein von Agrw- die als innerer Parasit ihre Entwick- typus armatus. lung, sci es im Wirtscl oder in der Wirtslarve, durchmacht und dadurch unter allen Umständen den Untergang des Wirtes schließlich herbei- führt. Selten wird das Schlupfwespenei oberflächlich abgelegt, und die Schlupf Wespenlarve entwickelt sich als äußerer Parasit (iy^?«//<:'/<'^). Die wasserbevvohnenden Wespen gehören 5 verschiedenen Fami- lien an, die mit Rücksicht auf die in Deutschland vorkommenden Formen folgendermaßen unterschieden werden können. 1. Flügelgeäder deutlich. Flügel nur mit kurzer Behaarung. 2. — Flügeladern fehlen mit Ausnahme einer kurzen Randader oder Unterrandader. 4. 2. Vorderflügel mit 2 rücklaufenden Adern. 3. — Vorderflügel mit einer rücklaufenden Ader. Braconidae. 3. Schildchen in der Mittellinie mit einem spitzigen Dorn. Bauch- segmente und Rückensegraente des Abdomens gleichmäßig chitinisiert, dunkel und hart. Agriotypidae. — Schildchen in der Mittellinie ohne Dorn. Rückensegmente des Abdomens hart und fest, Bauchsegmente weichhäutig. Ichiieumonidae. 4. Fühler kurz, knieförmig gebrochen. Zwischen den starken Basalgliedern (Schaft) und den Endgliedern (Geißel) ein oder mehrere sehr kurze ringförmige Glieder. Chalcididae. — Fühler lang, 9 — 13gliedrig, nicht knieförmig gebrochen. Zwischen Schaft und Geißel ohne verkürzte Ringelglieder- Mymaridae. Hymenoptera. 29 1. Agriotypidae. An den Vorderflügeln ist die 1. Cubitalzelle (r') mit der l.Dis- coidalzelle [d^) verschmolzen. Auch die 2. und 3. Cubitalzelle sind vereinigt. Zwei zurücklaufende Nerven sind vorhanden. Das 1 . Hinterleibssegment stielförmig. Der folgende Teil des Hinter- leibes verdickt und annähernd eiförmig. Das 2. und 8. Seg- ment dorsal miteinander ver- wachsen , so daß die Grenze zwischen ihnen undeutlich wird. Fig 46. Vordei'flügel von Agriotypus orinatus. Agriotypiis (Walk) Curt. Kopf querelliptisch mit 2 vorquellenden Facettenaugen. Auf dem Scheitel 8 Punktaugen. Der Scheitel durch 2 Querfurchen von den Facettenaugen und den fadenförmigen Antennen abgegrenzt. 5 mit 23—24, (^ 31—32 Antennengliedern. 1. und 2. Glied ver- dickt, 3. Glied sehr kurz ringförmig, 4. Glied lang und schmal, die folgenden schmal und allmählich kürzer werdend. Thorax ge- wölbt. Das Schildchen mit einem medianen nach hinten gerichteten spitzen Dorn versehen (charakteristisches Erkennungsmerkmal). — Eine Art. A. armatus Walk. Vorderflügel mit schwarzem Pterostigma und 2 beim (^ un- deutlichen braunen Querbinden. Körper glänzend schwarz, fein Fig. 48. Agriotypiertcs Gehäuse einer Köcher- Fig. 47. Agriotypiis armatus (^. fliegeiilaiTe. punktiert, mit sehr kurzen gelblichen Härchen bedeckt. Abdomen beim J hinten zweiteilig, beim $ mit kurzer Legeröhre. Körperlänge 5—8 mm. An fheßendem Wasser. Juni, Juli. Im Gebirge und in der Ebene. $ taucht unter Wasser und legt die Eier einzeln in die Larven von Köcherfliegen [Trichopteren). Agriotypus ist nament- lich bei folgenden Arten derselben gefunden: Lithax obscurus Hag., Goera pilosa Fbr., Silo pallipes Fbr. und S. nigricornis Pict., Odonto- cerum albicorne Scop. Die Agriotypus-\j2iXSQ, spinnt vor der Ver- 80 R. n. H. Heymons, puppung ein fadenförmiges, bis 30 mm langes und 1 mm breites chitinöses braunes Band, das wahrscheinlich zur Unterstützung der Atmung dient. An dem bandförmigen Fortsatz sind in diesem Stadium die „agriotypierten" Trichopterengehäuse zu erkennen. 2. Ichneuiiionidae. An den Vorderflügeln ist wie bei der vorigen Familie die erste Cubitalzelle (tM mit der 1. Discoidalzelle (d^) verschmolzen. Die 2. Cubitalzelle (areola) entweder sehr klein oder von der 3. Cubital- zelle nicht abgetrennt. 2 rücklaufende Nerven vorhanden. Unter- scheiden sich von den Agriotypiden besonders durch die gelenkige Verbindung zwischen dem 2. und 3. Abdominalsegment. Ferner ist die Bauchseite des Abdomens weichhäutig und daher an ge- trockneten Exemplaren regelmäßig eingefallen. Als Wasserform nur eine Art bekannt. Hemiteles Grav. Kopf breiter als lang. Hinterkopf (Partie hinter den Augen) deutlich ausgebildet. Antennen fadenförmig. Thorax gewölbt, länger als hoch, hinterer Teil des Metathorax abschüssig. An den Vorderflügeln ist die 2. Cubitalzelle (areola) hinten von einer kräf- tigen Ader begrenzt, aber außen, d. h nach der Flügelspitze, offen und dort mit der 3. Cubitalzelle zusammenfließend. H. biannulatiis Grav. Kopf schwarz. Außer den beiden Facettenaugen auf dem Scheitel 3 Punktaugen. Antennen entspringen an der Vorderseite des Kopfes dicht neben- einander. Sie sind mit starkem Grundglied ver- sehen, eingerollt, 21- bis 23gliedrig, schwarz, Glied 7 — 10 weiß. Clypeus (Vor- derteil des Kopfes oberhalb der Oberlippe) ungezähnt. Thorax schwarz, stark ge- wölbt, höckerig, fein grau behaart, neben dem grob- körnigen abschüssigen hin- teren Teil des Metathorax rechts und links je ein kleiner zahn artiger Dorn. Beine dünn und schlank, behaart. Tarsen ögliedrig, vorletztes Glied das kürzeste. Tibien am distalen Ende mit 2 Spornen. Beine rötlich, Tarsen und distale Enden der Tibien an den Hinterbeinen meist dunkler, beim (^ Hüften und Trochanteren meist schwarz. Flügel etwas bräunlich getrübt, fein behaart, Pterostigma und Flügeladern bräunlich, Wurzeln der Flügeladern weißlich. Abdomen so lang wie Kopf und Thorax zusammen, deutlich gestielt, verdickter Teil eiförmit», vorn spärlich, hinten dicht behaart, Segment 1—3 rot. Legebohrer frei vorstehend, länger als die halbe Länge des Ab- domens. Körperlänge 6 mm. Fig. 49. Hemiteles biannulatiis 9. Hymenoptera. 3 \ Im Sommer. $ infizieren mit ihren Eiern in flachen Tümpeln lebende TricAopteren-L.{irveu (besonders Lhmwphilus griseiis L., A^e^i- ronia clathrata Kol.). Die Hemiteles - Larve lebt als Ektoparasit. Überwinterung als Larve. 3. Chalcididae. Sehr umfangreiche Familie, charakterisiert durch das unvoll- kommene Flügelgeäder und durch die stets knieförmig gebrochenen Fühler, die zwischen dem 2. Schaftglied und der Geißel ein, selten mehr kurze Ringelglieder besitzen. In Betracht kommen zwei Unterfamilien. 1. Tarsen ögliedrig, Hinterschenkel verdickt. Chalcidinae. 2. Tarsen Sgliedrig, Hinterschenkel nicht verdickt. Trichogramminae. Chalcidinae. Hinterschenkel angeschwollen. Vorderflügel unbewimpert, nicht gefaltet. Smicra Spin. Hinterschenkel mit kleinen Zähnchen besetzt. Mittelschienen ohne Endsporn. Hinterleib gestielt. Smicra sispes L. Thorax und Antennen schwarz. Kopf und Hinterschenkel mit gelben Flecken. Knie der Beine und Hinterleibsstiel gelb. Körper- länge 6 — 7 mm. Schmarotzt bei Stratiojnys-hsnXN^Vi. Trichogramminae . Tarsen Sgliedrig. Vorderflügel breit, fast blattförmig und gestielt, am Rande mit langen starken Wimperhaaren besetzt, oder Flügel rudimentär. Prestwichia Lubbock. Kopf breiter als lang, Antennen 7gliedrig mit langem zwei- gliedrigen Schaft, die 4 distalen Antennenglieder zusanmien eine Fig. 50. Prestwichia aqiintica Q_ (Stark vergrößert.) Keule bildend, das 3. Antennenglied ein kurzes Ringelglied. Thorax kurz, Abdomen breit dem Thorax ansitzend, doppelt so lang wie Q2 R- n. H. Heymons, dieser. Beine dünn und schlank. Beim 9 Legebohrer am Ende des Abdomens frei vorstehend, etwa ein Drittel so lang wie letz- teres. Prestwichia aqiiatica Lubbock (Fig. 50, 51). $ geflügelt, schwarzbraun, hinterer Teil des Thorax, Scheide des Legebohrers, Fühler und Beine gelb. Flügel grau, stark be- wimpert. Körperlänge 0,5 — 1 mm. cj" meist etwas kleiner, dunkler, schwärzlichbraun, Flügel rudimentär. Vorderflügel schuppenförmig, am Ende mit 2 Borsten. In stehenden pflanzen- reichen Gewässern ; kann tage- lang kriechend oder schwim- mend unter Wasser verweilen. Die 9 stechen zur Eiablage Eier von Wasserwanzen (be- sonders Ranatra linearis L.) und wahrscheinlich auch von Wasserkäfern an. In Deutschland bis jetzt Fig. 51. Presiwichia aquatica $. »ur i" der Umgebung Berlins (Stark vergrößert.) beobachtet. 4. Mymaridae. Winzige Insekten von schwarzer oder braungelber Färbung mit langbewimperten schmalen, fast fadenförmigen Flügeln. Beim (^ Geißel der Antennen aus meist zahlreichen gleichartigen Gliedern bestehend und Antennen daher schnurförmig. Beim $ ist das Endglied der Antennengeißel stark verdickt, so daß die Antennen keulenförmig gestaltet sind. Mandibeln kräftig, Maxillen und Labium kurz, fast rudimentär. Entwicklung in der Regel in den Eiern anderer Insekten. Wasserformen bekannt aus 2 Gattungen: 1. Randader an der Spitze nicht verdickt. Antennen beim 9 Qgliedrig, beim (^ l.Sgliedrig. Anagnis. — Randader an der Spitze ein wenig verdickt, Antennen beim 9 9gliedrig, beim $ 12gliedrig. Anaphes. Anagrus Hai id. Mit den angegebenen Merkmalen. Bis jetzt nur eine im Süß- wasser vorkommende deutsche Art bekannt. A. subfuscus Forst. Kopf doppelt so breit wie lang. Mandibeln gelbbraun drei- zähnig. Antennen beim 9 ögliedrig. 1. Glied (Schaft) länger als 2. (Stielchen) und 3. Glied zusammen. Letzteres (=-- 1. Geißelglied) am kürzesten. 9. Glied keulenförmig verdickt, so lang wie 7. und 8. Glied. Antennen beim $ 13gliedrig, so lang wie der Körper; 1. Glied (Schaft) lang, 2. Glied (Stielchen) am kürzesten, 3. Glied kürzer als 4. Glied. Die übrigen Glieder annähernd gleich lang. Hymenoptera. 33 Thorax gewölbt. Flügel schmal, Körper lang mit langen Wimperhaaren. Abdomen sitzend. Legebohrer nur wenig vor- stehend. Farbe schwarzbraun. Beine etwas heller. Antennen dunkel, 2, Antennenglied gelblich. Körperlänge 0,5—0,8 mm. Ge- Fig. 52. Anagriis subfuscus Q, stark vergrößert. funden bei Aachen und in der Umgebung Berlins. Entwickelt sich als Parasit in den Eiern von Calopteryx uirgo L. Vermag mit Hilfe der Beine unter Wasser zu schwimmen. Anaphes Hai id. Mit den angegebenen Merkmalen. Bis jetzt nur eine Art im Süßwasser gefunden. A. cillctllS Hai id. {= Polynema natans Lubbock). Stirn etwas eingedrückt. Antennen beim $ ]2gliedrig, kurz behaart, körperlang. 1. Glied etwa doppelt so lang wie die übrigen. 2. Glied birnförmig, folgende ungefähr gleichartig. Antennen beim 5 kürzer, 9gliedrig, ebenfalls behaart. Basalglieder wie beim $^ 9. Glied keulenförmig, seitlich komprimiert. (^ ganz schwarz. ^ schwarz, Beine, die 8 Grundglieder der Antennen, hinterer Teil des Thorax und Basis des Abdomens rötlich. Größe ca. 0,8 — 1 mm. Schmarotzt in den Eiern von Calopteryx virgo L. Soll angeblich beim Schwimmen die Flügel benutzen. 5. Braconidae. Kleine Hymenopteren von meist düsterer unscheinbarer Färbung. Zur Erkennung dient in erster Linie das Flügelgeäder. Die Vorder- flügel haben ein Pterostigma, aber nur einen rücklaufenden Nerv. Die 1. Cubitalzelle ist von der 1. Discoidalzelle getrennt. In Be- tracht kommen 3 Unterfamilien : 1. Mandibeln nach innen gebogen, mit den Spitzen sich be- rührend. 2. — Mandibeln nach außen gebogen, nicht mit den Spitzen sich berührend. 3. 2. Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen. Opiinae. 3. Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen, selten Flügel rudimentär. Alysiinae. — Vorderflügel mit 2 Cubitalzellen. Dacniisinae. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 7. *^ 34 R. u. H. Heymons, A. Opiinae. Kopf breit. Hinterkopf konvex. Antennen fadenförmig. Taster l^urz. Flügel breit. 3 Cubitalzellen, zweite meist trapezoid, in der Regel breiter als hoch. Ademon Hai id. Radialzelle des Vorderflügels nicht vollständig geschlossen, weil die Radialader nicht bis zum Flügelrande reicht. Hinterkopf deutlich gerandet. Kopf, Thorax und der größte Teil des Abdomens fein gerunzelt und matt. A. decrescens Nees. Antennen kürzer als der Körper, 21 — 27gliedrig. Die basalen Glieder der Fühlergeißel länglich, die folgenden rasch kürzer wer- dend, die beiden letzten Glieder gleichlang, 3. Glied so lang wie Fig. 53. Adeinon decrescens Q _ die 4 Endglieder zusammen. Flügel fein und dicht behaart, ihr Hinterrand und Außenrand bewimpert. Abdomen beim ^ länglich oval. Die ersten beiden Abdominalsegmente viel länger als die übrigen, dorsal matt erscheinend. 3. Abdominalsegment dorsal fein runzelig punktiert, schwach glänzend, sein Hinterrand ein wenig wulstig erhaben. Die hinteren Abdorainalsegmente vom 4, ab deutlich glänzend. Hinterrand der Abdominalsegmente behaart. Färbu n g vari abel . Körperlänge 2 — 37,, mm. In kleinen Schwärmen auf Nashcr- tmm officinale und auch schwimmend im Wasser gefunden. A, mntuator Nees. Antennen beim ^ kürzer als der Körper. 3. Antennenglied gelblich. Antennen beim (^ länger als der Körper. Die 3 ersten Hymenoptera. 35 Glieder meist gelblich. 3. Abdominalsegment glatt, sein Hinter- rand kaum eine erhabene Leiste bildend. Körperlänge 2 — 27., mm. An stehenden Gewässern und auch an Flüssen gefunden. Steht der vorhergehenden Art sehr nahe und ist vielleicht richtiger nicht als besondere Art aufzufassen. B. Dacnusinae. Kopf groß. Weniger erweitert. Hinterkopf konkav. Mandibeln 3 — 4zähnig. Palpen deutlich, mehrgliedrig. Antennen fadenförmig lang, aus zahlreichen Gliedern bestehend. Schmarotzen bei Dipteren. Finden sich vorzugsweise auf sumpfigen Wiesen und am Rande von Wassergräben. Das Vorkommen im Wasser ist für manche Arten wahrscheinlich, bis jetzt aber erst für wenige erwiesen. In Deutschland kommen vorläufig folgende Gattungen in Betracht : 1. Facettenaugen behaart. Chaemisa. — Facettenaugen nackt. 2. 2. Radialader vom Stigma bis zum Flügelrande hin nicht ganz gleichmäßig gekrümmt, sondern eine kleine Ausbiegung bildend, die gegen den Vorderrand des Flügels konvex ist. Dacmisa. — Radialader vom Stigma bis zum Flügelrande hin gleichmäßig gekrümmt, keine Ausbiegung bildend. Gyrocampa. Chaemisa Hai id. Kopf fast kubisch. Hinter den behaarten Facettenaugen etwas erweitert. Mandibeln 3 zähnig. Maxillar- palpeu mitöGliederu. Labialpalpen mit vier Gliedern, von denen die beiden letzten sehr kurz sind. Ptero- stigma lanzettförmig- oval, die Radialader aus der Mitte des- selben entspringend. Abdomen so lang wie Kopf und Tho- rax zusammen, etwas abgeplattet. Lege- röhre sehr kurz. Eine Art. -^^S- ^^* Chaeimsa coiijungens Q_ Chaemisa coiijmigeiis Nees. Antennen länger als der Körper. 24— 25giiedrig. Körper be- haart. Schwarz, Mandibeln und Palpen gelblich. Beine rötlichgelb. Körperlänge 2—3 mm. An Gewässern, wahrscheinlich auch unter Wasser sich aufhaltend. Dacmisa Hai id. Kopf meist breiter als lang. Mandibeln 4 zähnig, Maxillar- palpen mit 6, Labialpalpen mit 4 Gliedern. Antennen fadenförmig, 3* 86 R. u. H. Heymons, fast immer länger als der Körper. Furche an den Seiten des Meso- thorax gekerbt. Radialader mehr oder weniger ausgebiichtet. Zahlreiche schwer zu unterscheidende Arten. Mutmaßlich unter ihnen Wasserbewohner. F^ine belgische Art als solcher sicher bekannt. Gyrocamija Forst. Der vorigen Gattung sehr nahe stehend. Labialpalpen 3 bis 4gliedrig. Furchen an den Seiten des Mesothorax glatt. Radial- ader gleichmäßig gekrümmt. Hinterrand des Thorax und das 1. Abdominalsegment dicht behaart. Wahrscheinlich mehrere Wasser- bewohner. Im Wasser bis jetzt nur gefunden: Gyrocampa stagnalis Heymons. Beim i^ der Kopf quer, fein behaart. Mandibeln dreizackig, an der Innenseite behaart. Drittletztes Glied der Maxillartaster am längsten, vorletztes am kürzesten. Labialtaster 3gliedrig, End- glied am längsten. Antennen 23gliedrig, 2. Glied würfelförmig, 3. Glied am längsten. Postscntellum (Hin- terschild chen) des Thorax hinten einen kleinen Dorn tragend. Flügel glashell mit schwarzen schuppen- förmigeu Härchen und schwarzen Haar- fransen besonders am Hinterrande. Cubi- talzelle und Discoi- dalzelle länger als breit. Erstere mehr als doppelt so lang als breit, beide Zellen nach der Flügelbasis hin in einen spitzen Winkel vorgezogen. Cubitalquerader und rücklaufende Ader nicht aufeinander treffend. Abdomen etwas ab- geplattet, länger als der Thorax. 1. Abdominalsegment dicht be- haart, folgende fast kahl, glänzend. Körperfarbe schwarz, nur Taster gelblich nnd Verbindung zwischen dem 2. und 3. Antennen- glied heller. Körperlänge 1,9 mm. ^ unbekannt. Umgebung Berlin;^, in stehendem Wasser zwischen Pflanzen. Fig. 55. Gyrocampa stagnalis (J. (Stark vergrößert.) C. Alysiinae. Mit den Dacmisinac nahe verwandt. Unterscheiden sich durch das Vorhandensein von 3 Cubitalzellen, deren erste aber manchmal auch mit der zweiten verschmolzen sein kann. Die Tiere leben parasitisch bei kleinen Dipteren und finden sich oft in der Nähe von Gewässern. Das Vorkommen im Wasser ist bei manchen Arten sehr wahrscheinlich, aber noch nicht sicher festgestellt. IV. Rhynchota. Von Dr. Th. Kuhlgatz (Danzig). Mit 56 Abbildungen im Text. Kennzeichnung' des äußeren Körperbaues der Rhyn- Choten. Termini technici. Besonders charakteristisch ist der Bau der Mund Werkzeuge und, bei geflügelten Formen, der Flugorgane. Damit im Zusammenhang steht der besondere Bau von Kopf und Thorax. Die Mundwerk- zeuge sind saugend. Sie bestehen aus dem äußerlich zunächst sicht- baren Rüssel, Rostrum, einem gegliederten Futteral, sowie aus den in diesem Futteral auf- und niederziehbaren Stech- und Saug- borsten. Das Rostrum wird in seinem Hauptteil gebildet von der Unterlippe (Labium oder 2. Maxillen), die zu einer mehr oder weniger langen, meistens gegliederten Röhre umgestaltet nur an der Basis einen dorsalen Ausschnitt freiläßt. Diesen Ausschnitt bedeckt die Oberlippe (Labrum). Die Stech- und Saugborsten sind nichts anderes als die zu langen borstenähnlichen, der Länge nach rinnen- förmig ausgehöhlten spitzen Stilets gewordenen Oberkiefer (Man- dibeln) und Unterkiefer (1. Maxillen), die fest aneinander gelegt einen einheitlich wirkenden, der Länge nach von 2 Hohlgängen durchzogenen und an der Spitze offenen Stachel darstellen. Beim Stich dient das Rostrum diesem Stachel als Führung und wird zum Teil mit in die Stichöffnung eingeführt. Aus einem besonderen, im Kopf gelegenen Drüsenreservoir wird beim Stich durch den ventral gelegenen Hohlgang, den Speichelgang, ein Giftsekret in die Stichöffnung entleert; durch den dorsal gelegenen Hohlgang, den Sauggang, zieht das Tier den flüssigen Inhalt des angebohrten Körpers, Tier oder Pflanze, in seinen Darmkanal ein. Die Ober- lippe (Labrum) (vgl. Fig. 79, 81, 100, 102) stellt eine Abschnürung der Stirn (Frons) dar. An die Stirn schheßt sich nach der Kopf- rückenfläche zu der Scheitel (Vertex) an. Der Scheitel liegt zu einem Teil, manchmal ganz, zwischen den beiden facettierten Augen (vgl. Fig. 56, 57, 58, 59, 61, 64, 66, 67, 68, 69, 70, 84, 86, 90, 9.3, 96, 110) und trägt bei vielen Arten die kleineu, von einer einfachen Konvexschale bedeckten Pigmentaugen, die Nebenaugen oder Ozellen (vgl. Fig. 56), die in der Zwei- oder Dreizahl auftreten können. Scheitel- und Stirnfläche sind entweder winkelig zueinander 33 Kuhlgatz, orientiert und stoßen dann in der Vertex-Fronskante zusammen, oder liegen in einer Ebene und sind dann mehr oder weniger deut- lich durch eine Naht getrennt. Seitlich der Stirn sind in der Eegel die Fühler (Antennen, vgl. Fig. 56, 57, 58, 59, 60, 63, 72, 111) inseriert, bald mehr dorsal, bald mehr ventral. Das sich an die Stirn (Frons) nach rückwärts anschließende Ventralstück des Kopfes heißt Kehle (Gula). Von den 3 Thoraxringen sind Meso- und Methathorax eng miteinander verwachsen, während der Pro- thorax dem Mesothorax vielfach beweglicher angeschlossen ist. Bei den Larven, sowie meistens bei solchen Formen, die auch als Imagines ungeflügelt oder kurzflügelig bleiben (vgl. Fig. 56, 57, 58, 66), sind die 3 Thoraxsegmente von einfacher, primitiver Form. Bei den geflügelten Imagines bedeckt in der Regel das Pronotum das Mesonotum. Nur das Schild che n oder Scutelhim bleibt in der Regel frei (vgl. Fig. 61, 64, 67, 68, 69, 110). Das Prostern um trägt die Ausschnitte (A c e t a b u 1 a) für die Vorderbeinhüften (Vorderbein-Coxen), das Mesosternum die für die Mittel- bein-Coxen, das Metasternum die Acetabula der Hinter- bein-Coxen. Von der Fläche des Mesosternums sind in der Regel als Seitenstücke die sog. Scapulae, von der des Metasternums die Pleuren abgeschnürt. Zu den Seitenstücken (Pleuren) des Metasternums kommen nicht selten noch Hinterseitenstücke (Parapleuren). Das Mesosternum setzt sich manchmal nach hinten fort in den Mittelbrust-Xiphus (Xiphus mesosterni), das Metasternum manchmal in den Hin terbrust-Xiphus (Xiphus metasterni). Die Beine setzen sich normalerweise zu- sammen aus der der Hüftpfanne (Acetabulum) inserierten Hüfte (Coxa), dem Schenkelring (Trochanter), dem Schenkel (Femur), der Schiene (Tibia) und dem ein- oder mehrgliedrigen Fuß (Tarsus), welcher eine oder zwei kürzere oder längere Klauen trägt (vgl. Fig. 56, 57, 58, .59, 61, 64, 67, 68, 69). An der Klauenbasis vielfach ein Haftläppchen. Die Flugorgane bestehen aus einem Paar Deck- flügel und einem Paar Flügel. Die ersteren sind dem Meso- thorax, die letzteren dem Metathorax, zwischen Seiten- und Rückenfläche inseriert. Deckflügel und Flügel sind entweder im wesentlichen gleichartig gebaut (Zirpen , Cicaden , Homopteren), oder sie zeigen wesentlich verschiedenen Bau (Halbflügler oder Heteropteren). Im letzteren Falle sind die Deckflügel entweder ganz (vgl. Fig. 59 und 69) oder nahezu zur Hälfte stark chitini- siert (vgl. hierzu Fig. 61, 64, 68, 70); sie bestehen aus einer derben hornigen, mehr oder weniger großen, basalen Platte und einer mehr häutigen apikalen Partie, welche letztere Membran heißt. Das basale Stück setzt sich in der Regel zusammen aus dem dreieckigen Hauptstück, dem Corium, dessen Außenrand zugleich den basalen Außenrand des Deckflügels (Costalrand) bildet und an dessen Innenrand sich ein schmales leistenförmiges Stück, der Clavus, anschließt; gegen die Membran ist das Corium abgegrenzt durch die MemlDrannaht. Am Außenrande findet sich vielfach mehr oder weniger deutlich abgegrenzt ein längliches schmales Feldchen, das Emboli um. Der freie Rand des Clavus beschreibt einen stumpfen Winkel und zerfällt dadurch in 2 Randpartien, von denen sich die basale, der Schildrand (Margo scutellaris), bei Ruhe- lage der Deckflügel dem Seitenrand des Scutellums anlegt, von denen der apikale, der Schi ußr and (Commissura) sich bei Rhynchota. 39 Ruhelage der Deckflügel der entsprechenden Randpartie des anderen Clavus hinter der Scutellumspitze fest anlegt. Die beiderseitigen Membranen kommen alsdann kreuzweise übereinander zu liegen. In der Fläche der Flügel (vgl. hierzu Fig. 73) unterscheidet man mancherlei Rippen, die zur Bildung besonders unterschiedener Felder oder Zellen führen. Dahin gehört eine vielfach vorkom- mende Flügel Zell e, die längs dem Vorderrando liegt, und bei manchen Wasserwanzen, je nachdem sie ein- oder zweiteilig ist, ein wichtiges systematisches Merkmal darstellt. Bei manchen Formen fehlen die Flugorgane auch beim reifen Tier gänzlich (vergl. Fig. 58), bei manchen sind sie mehr oder weniger verkürzt (vgl. Fig. 56, 57, 66), bei manchen sind zwar die Deckflügel vorhanden, aber es fehlen die Flügel. Auch gibt es Arten, bei denen insofern ein Dimorphismus resp. Polymorphismus auftritt, als bei ihnen nebeneinander Individuen mit voll entwickelten und Individuen mit entweder ganz oder zum Teil verkümmerten Flugorganen vorkommen. An den Metathorax schließt sich das Abdomen , bedeckt von aneinan- der gereihten, leisten förmigen Chitinplatten, die durch Zwischenhäute mehr oder weniger fest miteinander verbunden sind. Den Chitin- platten der Abdomen-Rücken fläche, den Tergiten (vgl. Fig. 56, 57, 58, 66) entsprechen. solche der Bauchfläche, Sternite (vgl. Fig. 71). Tergite und Sternite sind am Seitenrand des Abdomens durch einen festen Randstreifen, das Konnexivum (vgl. Fig. 56, 57, 58 usw.) miteinander verbunden. Doch entspricht sich Anzahl, Anordnung und Breite der Tergite und Sternite in der Regel nicht genau. Die Tracheenöffnungen (Stigmen) liegen meistens an den Seiten der Bauchfläche, bei manchen Formen an den Seiten der Rückenfläche des Abdomens. Dazu kommt meistens noch ein Paar Stigmen auf den Seiten des Metasternums. Selten tragen auch Prosternum und Mesosternum Stigmen. Bei den Nepiden mündet das Tracheen- system in eine lange borstenförmige Analröhre des Hinterleibs- endes (vgl. Fig. 61 und 64), Die letzten Abdomentergite und -sternite bilden die Platten des Afters und der Genitalöffnung. Die Larven sind dem ausgebildeten Insekt in der Regel nach Bau und Lebensweise im wesentlichen ähnlich. Vor allen Dingen bleiben die Genitalorgane während des Larvenlebens äußerlich und innerlich unausgebildet. Unmittelbar beim Ausschlüpfen hält sich naturgemäß die Größe der Larve in den Grenzen des Eiumfanges, und von Flugorganen fehlt noch jede äußerlich sichtbare Spur. Erst im Verlaufe der Häutungen, deren jedes Rhynchot bis zum Reifezustande mehrere durchmacht, werden bei den geflügelten Formen die Flugorgane durch 2 Paare äußerlich sichtbarer chiti- nöser Flügeltaschen vorgebildet. Dabei erleidet auch der Thorax, der Träger der Flugorgane, wesentliche Umbildungen. Je älter die Larve, d. h. je mehr Häutungen sie durchgemacht hat, desto größer ist sie, und desto größer sind auch die Flügeltaschen. Aus der letzten Häutung geht das Insekt mit ausgebildeten Genital- organen, in seiner definitiven Größe und Gestaltung, sowie, wenig- stens bei den vollgeflügelten Formen, ohne die larvalen Flügel- taschen hervor; seine Flugorgane entfalten sich und erscheinen nun als je 1 Paar Deckflügel und Flügel. Die Häutungen bedeuten nichts weiter als ein dem fortschreitenden Wachstum und dem fortschreitenden Ausbau des Körpers entsprechendes Nachgeben und Einreißen der nicht mehr passenden äußeren Körperhülle. Das 40 Kuhlgatz, Insekt entsteigt in der Häutung der bisherigen Körperbedeckung, unter welcher die Bedeckung des nächsten Stadiums bereits faltig und weichhäutig angelegt war und sich nun ausdehnt und an der Luft resp. im Wasser erhärtet. Einteilung der deutschen Süß Wasserwanzen nach Familien. (Zum Teil nach Kirkaldy u. Hüeber). Deckflügel von den Flügeln nach Form, Struktur und Aderung stets wesentlich verschieden. Rostrum vom Ende der Stirn (Frons) entspringend, nicht von der Kehle (Gula). Rhynchota Heteroptera. 1 (4) Antennen frei vorragend, weit länger als der Kopf. Alle 3 Beinpaare von wesentlich gleichem Bau. Flugorgane viel- fach dauernd unentwickelt oder stark verkürzt. — Auf der Oberfläche des Wassers oder auf Wasserpflanzen lebend. 2 (.S) Antennen ögliedrig. Bewegung der Beine eines und desselben Paares alternierend. — Auf Wasserpflanzen lebend. Hebridae (Fig. 56). 3 (2) Antennen 4gliedrig. — Auf Wasserpflanzen oder auf der Wasseroberfläche lebend. Gerrididae (vgl. Fig. 57, 58, 59). 4(1) Antennen winzig, versteckt liegend, der Ventralseite des Kopfes angelagert. Vorderbeine als Greiforgan, Hinterbeine als Ruderorgan gebaut. Flugorgane meistens voll entwickelt. — Im Wasser lebend. 5 (8) Hüftpfannen (Acetabula) des ersten Beiupaares auf der Fläche oder am Vorderrande des Prosternums. 6 (7) Antennen 3gliedrig; Glied 2 mit einem starken seitlichen Fortsatz. Tarsus aller Beinpaare Igliedrig. Abdomenspitze mit borsten förmiger Analröhre. — Schwimmen langsam und unbeholfen. Nei^idae (vgl. Fig. 61 u. 64), 7 (6) Antennen 4gliedrig; Glied 2 ohne seitlichen Fortsatz. Tarsus des 2. und 3. Beiupaares 2gliedrig. Abdomenspitze ohne borstenförmige Analröhre. — Schwimmen schnell und ge- wandt. Naiicoridae (vgl. Fig. 66 u. 67). 8 (5) Hüftpfannen (Acetabula) des 1. Beinpaares am Hinterrande des Prosternums. 9(10) Rostrum kräftig gebaut, frei vorragend, nicht von dem Labrum bedeckt. — Schwimmen auf dem Rücken, Notoiiectidae (vgl. Fig. 68 u. 69). 10 (9) Rostrum zarthäutig, winzig, versteckt, von dem Labrum bedeckt. — Schwimmen auf dem Bauch. Corixidae (vgl. Fig. 70 u. 110). Fam. Hebridae (Fig. 56). Körper länglichoval, vorn zugespitzt, hinten breit abgerundet; mit starker ventraler Wölbung. Körperfläche mit kurzem, feinem Flaum bekleidet. Kopf vorn stark verjüngt, von der Form eines breit abgerundeten Dreiecks. Augen groß, kugelig, vorstehend, mit großen rundlichen Facetten. 2 Ozellen. Antennen 5gliedrig. Rhynchota. 4| Rostrum 4gliedrig. Sternalfläche in der Mitte mit einer Rinne. Pronotum breiter als lang. Die 3 Beinpaare von wesentlich gleichem Bau. Coxen ein und desselben Beinpaares weit auseinander gerückt. Tarsen 2gliedrig mit kurzem Basalgliede. Je 2 terminal inserierte, stark gekrümmte Klauen. Zwischen den Klauen ein Haftläppchen. Abdomen hinten breit abgerundet; seine Seitenränder breit, stark dorsalwärts aufgebogen. ^ mit 2, 9 mit 3 Genitalsegmenten. Dimorphismus hinsichtlich der Flugorgane und dementsprechend der Thoraxbildung. Langflügelige Formen (formae macro- pterae): Deckflügel mit schmalem dreieckigen Corium und häu- tigem, in die Mem]3ranfläclie übergehendem Clavus; Membran ohne Nervatur. Flügelzelle dreieckig. — Kurzflü gel ige Formen (formae brachypterae): Flugorgane von der Form kurzer Schüppchen. — Die Gattung Hehrtis Curtis. Hebrus Curtis {Naeogaeus Laporte). (Fig. 56.) Körper etwa 272mal so lang als breit. Kopf breiter als lang, nahezu von der Form eines breit abgerundeten, gleichschenkeligen Dreiecks; Seiten unmittelbar vor den Augen ein wenig ausgebogen, vor dem Ende eingebuchtet; Kopfspitze etwas vorgezogen, dann abgestutzt, Kopf und Pronotum an Länge nicht erheblich ver- schieden. Rostrum die Coxen des letzten Beinpaares erreichend. Antennen etwa so lang als Tibia -|- Tarsus des letzten Bein- paares; ihre beiden Basalglieder dicker als die übrigen. Ozellen den Augen stark genähert. Pronotum mit scharf abgesetztem Vorderrand. Fläche des Pronotums mit einer I^ängsgrube in der Mitte und mit einer Queroinschnürung bei Beginn des apicalen Drittels. Beine unbewehrt. Länge der Beiupaare von vorn nach hinten etwas zunehmend. Schenkel und Tibien von nahezu gleicher Länge. Letzte Tibien nicht länger als das Abdomen an der Basis breit. Tibien von der Basis bis zur Spitze an Breite zunehmend. — Formae macropterae: Pronotum rückwärts verlängert, seitlich in den Schulterecken deutlich vorspringend. — Formae brachypterae (vgl. Fig. 56): Pronotum verhältnismäßig kurz, nicht rückwärts verlängert, in den Schulterecken abgerundet, wenig vorspringend. Eier unbekannt. — Larven ähnlich dem reifen brachypteren Stadium. Lebensweise. Li Ufernähe meistens gesellig auf und an Gewässern mit reichlichem Pflanzenwuchs, an Pflanzen wie Lemna, Pofamogetoft, Nymphaea, Hydrocharis usw.; mit Vorliebe in Mooren auf Sphagmim- kxiaw. Auch an Torfgräben oder auf feuchtem Ufersand und zwischen Steinen. Manchmal in Überschwemmungs- gemengsel. Kriechen und laufen mit alternierender Bewegung der Beine ein und desselben Paares. Ihre Hauptnahrung sind an und auf dem Wasser lebende Springschwänze (Collemholen), die sie aus- saugen. Die Stigmen werden durch den dichten seidigen Besatz vpn Flaumhaaren gegen den Verschluß durch Wasser geschützt. Über Art und Weise, Ort und Jahreszeit der Eiablage, Erscheinen und Entwicklungsdauer der Larven, Zahl der jährlichen Generationen bislang nichts näheres mitgeteilt. — In Deutschland 2 Arten und eine Varietät. ^2 Kuhlgatz, Übersicht über die deutschen Arten der Gattung Hebrus Curt. 1 (4) 1. Antennenglied doppelt so lang als eine Aiigenlänge. Forma macroptera mit weißlichen Flecken auf der Membran. 2 (3) Kopf und vordere Pronotumpartie schwarz. Hebriis pusillus Fall. 3 (2) Kopf und vordere Pronotumpartie rot. Hebrus pusillus Fall. var. erythrocephalus Lap. 4 (1) 1. Anteimenglied kaum länger als eine Augenlänge. Kopf und Thorax dorsal und ventral orangerot. — Forma macro- ptera ohne weißliche Flecke auf der Membran. Hebrus ruficeps Thoms. (vgl. Fig. 56). 1. Hebrus pusillus Fall. (Zum Teil nach Puton u. Hüeber.) {Letzneri Scholtz, sericeus Costa). Kopf, vordere Partie des Pronotums, Abdomenrücken, Ventral- fläche schwarz. Augen und hintere Partie des Pronotums dunkel rotbraun. Antennen und Beine mit feiner Behaarung, blaßgelb, hier und da mit bräunlicher Verfärbung. Antennen : Glied 1 doppelt so lang als eine Augenlänge, den Kopf fast um -/s seiner Länge überragend. Jedes Auge schmäler als der halbe Abstand zwischen den Augen. — Länge 2 mm. — Forma makroptera: Pronotum länger als breit. Scutellum freiliegend, nicht vom Pro- notum bedeckt, mit aufwärts gebogenen Rändern und einem Längs- kiel. Scutellum schwarz. Corium dunkel rotbraun. Clavus hell rötlichbraun mit einem großen porzellanweißen Fleck in der basalen Hälfte. Membran von matter hellbrauner Färbung mit 3 ver- waschenen matten weißlichen Flecken ; von diesen 2 seithch einander gegenüber, quer verlaufend, der dritte in der Mitte hinter ihnen längs gerichtet. — Forma brachyptera: Das Pronotum läßt Meso- und Metanotum frei. Flugorgane dauernd schuppen förmig, schmal, das Metanotum kaui» überragend. Var. erythrocephalus Laporte. Charakterisiert durch die rote Färbung des Kopfes und der vorderen Pronotumpartie. Im übrigen gleich der Stammart. Vorkommen in Deutschland. [Verbreitungsangabe für die Stammart wie für die Varietät gemeinsam, da in der Literatur nicht scharf genug auseinander gehalten.] In ganz Deutschland. Speziell bekannt aus Schlesien, Westpreußen, Mecklenburg, Schleswig- Holstein, Bayern; auch nächst der Südwestgrenze auf französischem Gebiet am Westabhang des Wasgau (Remiremont). — Im übrigen in Nord- und Mitteleuropa weit verbreitet. — Ausgebildete Tiere sind gefunden von Mai bis m den September hinein, Larven den ganzen Sommer hindurch. Über die Art der Ü.berwinterung wird nichts mitgeteilt. Offenbar mehrere Generationen im Jahr. 2. Hebrus ruficeps Thoms. (Fig. 56.) Kopf und Thorax dorsal und ventral orangerot oder rötlich- gelb. Vordere Pronotumpartie mit dunklerem Anflug. Abdomen- Rhynchota. 43 rücken schwarz; Bauchfläche des Abdomens dunkel kirschrot bis schwarz. Antennen: Glied 1 kaum länger als eine Augenlänge, den Kopfgipfel um wenig mehr als 7:) seiner Länge überragend; Glied 1 am dicksten, Glieds am dünnsten; Reihenfolge der Glieder vom kürzesten bis zum längsten: 4 — 2 — 1 — 5 — 3. Jedes Auge etwa so breit als der halbe Abstand zwischen den Augen. Ozellen etwa 6 mal so weit voneinander entfernt als jede Ozelle vom Auge. Pronotumfläche stark runzelig. Querfurche im apikalen Drittel der Pro- notumfläche zu beiden Seiten der Mitte vertieft und erweitert zu je einem rund- lichen Grübchen. In der Mitte der Pro- notumfläche an Stelle einer Längsfurche eine seitlich ausgeweitete Vertiefung. — Forma macroptera und brachyptera entsprechend wie bei H. ptisillus\ aber bei der makropteren Form Membran ohne weiß- pj^ 5^ ^ebrus rußceps liehe Flecke. — Länge 1,75—2 mm. Thoms. KurzfiügeligeForm. Vorkommen^in Deutschland. Bis- ^Vi- her konstatiert in Westpreußen, Branden- burg, Mecklenburg, Schleswig- Holstein, Württemberg. — Außer- deutsche Fundortangaben: Österreich, Ungarn, Frankreich, England, Skandinavien, Dänemark, Finnland. — Ausgebildete Tiere das ganze Jahr. Als Imago im Sphagjium überwinternd gefunden. Mit- teilungen über die Larven fehlen. Farn. Gerrididae (Fig. 57, 58, 59). Körper länglich, länglichoval bis stabförmig. Ventraltläche mit dichter, für Wasser undurchlässiger Bekleidung kurzer silber- glänzender, seidiger Flaumhaare. Augen groß, gerundet, mehr oder weniger vorstehen(j. Antennen frei vorragend, 4gliedrig, weit länger als der Kopf. Manchmal Dimorphismus, stellenweise sogar Poly- morphismus, hinsichtlich der Flugorgane: Langflügelige (makro- ptere) und ungeflügelte (aptere) oder kurzflügelige (brachyptere) Indi- viduen innerhalb ein und derselben Art; bei manchen Arten niakro- ptere, brachyptere und aptere Individuen zugleich. Mit dieser verschiedengradigen Ausbildung der Flugorgane steht vielfach in Korrelation eine entsprechend verschiedene Ausbildung und Ge- staltung des Thorax. Thorax bei Individuen mit voll entwickelten Flugorganen vielfach kräftiger und voluminöser gebaut, als bei Individuen mit teilweise oder ganz im Wachstum zurückgebliebenen. Speziell Pronotum bei den makropteren Individuen vielfach in der Schulter- und Hinterrandpartie stärker vorspringend als bei den brachypteren oder apteren Individuen. Bei vollentwickelten Flug- organen Deckflügel entweder ganz lederartig, homogen mit durch- laufender Aderung oder aber Clavus und Membran häutig, Corium fast häutig, nur wenig chitinisiert. Gelegentlich fehlen bei voll- entwickelten Deckflügeln die Flügel gänzlich. Alle 3 Beinpaare von wesentlich gleichem Bau. Tarsen 2- oder Sgliedrig. Klauen terminal oder seitlich inseriert. Zwischen den Klauen kein Haft- läppchen. Abdomen - Seitenränder stark verbreitert. Leben auf 44 Kuhlgatz, Wasserpflanzen oder auf der Wasseroberfläche. Nähren sich vom Aussaugen kleiner, auf dem Wasser und auf Wasserpflanzen leben- der Gliedertiere, etwa CoUembolen\ daneben auch von unfreivi'illig ins Wasser geratenen Gliedertiere. In Deutschland 5 Gattungen. Übersicht über die deutschen Gattungen der Gerrididae. (Zum Teil nach K i r k a 1 d y.) 1 (4) Klauen an der Spitze des letzten Tarsusgliedes inseriert. Be- wegung der Beine eines und desselben Paares alternierend. 2 (3) Körper stark in die Länge gezogen, fast fadenförmig, über 10 mal so lang als breit. Kopf P/^nial so lang als Pro- notum; ohne Ozellen. Am mittleren und hinteren Beinpaar Coxen eines und desselben Paares weit voneinander getrennt. Hydrometra Latr. (vgl. Fig. 57). 3 (2) Körper länglichoval, weniger als 3 mal so lang als breit. Kopf nur wenig länger, w^eniger als l^'^mal so lang, als Pronotum; mit 2 Ozellen. An allen 3 Beinpaaren Coxen eines und desselben Paares einander in der Körperachse stark genähert. Mesovelia Muls. Rey. 4 (1) Klauen unterhalb der Spitze des letzten Tarsusgliedes in einer seitlichen Spalte inseriert. Bewegung der Beine eines und desselben Paares gleichtacktig. 5 (8) Pro-, Meso- und Metasternum nahezu gleich lang. Hinter- schenkel das Abdomenende nicht erreichend. 6 (7) Körper über 3 mal so lang als breit. 1. Antennenglied länger als der Kopf, gekrümmt. Vordertarsus mit 3 deutlichen Segmenten. Velia Latr. (vgl. Fig. 58). 7 (6) Körper weniger als 2^l^vi\2\ so lang als breit. 1. Antennen- glied kürzer als der Kopf, gerade. Vordertarsus mit einem deutlichen Segment und 2 winzigen Basalknötchen. Micro velia We s t w. 8 (5) Pro-, Meso- und Metasternum von ungleicher Länge. Meso- sternum viel länger als Pro- oder Metasternum. Hinter- schenkel das Abdomenende überragend. Gerris F. (vgl. Fig. 59). 1. Hydrometra Latr. {Limnobates Burm.) — Teichläufer (Fig. 57). Körper stark in die Länge gezogen, über 10 mal so lang als breit, mit langen fadenförmigen Beinen und Antennen. Kopf min- destens P/, mal so lang als Pronotum, an der Basis und nahe dem Ende seitlich erweitert und breiter als in der dazwischen gelegenen, mehr zylindrischen Partie; besonders vor der Spitze keulenförmig verdickt. Kopfende selbst wieder etwas verjüngt, mit 2 winzigen Spitzen zwischen den Antennen. Augen an den Seiten halbkugelig vortretend, weit vom Pronotumvorderende abgerückt. Keine Ozellen. Antennen: Basalglied am kürzesten und dicksten; Glied 3 am längsten. Rostrum 3gliedrig, dünn, nicht ganz die Kopfbasis er- reichend; Glied 2 lang, ein wenig gebogen; Glied 3 Vg so lang als 2. Pronotum länglich, schmal mit leicht ausgebogenem Hinterrande. Rhynchota. 45 Metasternum länger als Pro- und Mesosterniini. Beine in allen Paaren von gleichartiger Bildung. Die Hüftpfannen des mittleren ebenso wie die des hinteren Beinpaares weit auseinander gerückt, seitlich über den Körper vorspringend; Hinterschenkel das Ab- domenende nicht erreichend oder kaum überragend ; Schenkel und Tibien an Länge nicht merklich verschieden; Tarsus 3ghedrig; Glied 1 winzig, am kürzesten; die beiden Klauen dem 3. Gliede apikal inseriert. Abdomensternite längs der Bauchmitte fast zu einer einheitlichen nahtlosen Platte verschmolzen; an den Bauch- seiten Nähte zwischen den Sterniten schwach angedeutet. In Deutschland 2 Arten. Übersicht über die deutschen Arten der Gattung Hydrometra Latr. Hydrometra Latr. stagnortun L. (Fig. 57) gracilenta Horv. Kopf Vor den Augen doppelt so lang als hinter den Augen Vor den Augen weniger als doppelt so lang als hinter den Augen Hinter- Die Abdomenspitze fast er- reichend oder fast überragend Die Mitte des 6. Ab- domensegments erreichend schenkel \ ? Die Mitte des 6. Abdomen- segments erreichend Die Mitte des 5. Ab- domensegments erreichend Connexivum Bei der Basis der einzelnen Segmente mit einem läng- lichen , meist behaarten Strichelchen Ohne solche Strichelchen Färbung Größtenteils schwarz. Braun- oder gelb-rostfarben mit mehr oder weniger schwarzen Verfärbungen Länge 9 — 12 mm 7,5—9 mm 1. Hydrometra stagnonim L. (Fig. 57). Die vor den Augen gelegene Kopfpartie mindestens doppelt so lang als die hinter ihnen gelegene. Beim (^ Hinterschenkel das Abdomenende fast erreichend oder nahezu überragend, beim 9 ^^'^ 6. Abdomensegment erreichend. Beim (^ Abdomen fast parallel- seitig, beim ^ von Basis und Ende aus nach der Mitte zu all- mählich, aber deutlich verbreitert. Bräunlichschwarz, Kopfende und Antennenbasis rostfarben. Pronotum in der hinteren Hälfte und Kopfbasis mehr oder weniger rotbraun. Beine bräunlichgelb. — Länge 9—12 mm.»— Langflügelige Form: Sehr winziges, kaum sichtbares Scutellum. Deckflügel ohne Teilung in Corium, Clavus, Membran, mit zwei durchlaufenden schwarzen Längsrippen. Flügel ohne Teilung in Lappen. Pronotum gewölbt; Schulterecken deutlich vorstehend. Deckflügel das Abdomenende nicht ganz er- 46 Kuhlgatz, reichend. Deckflügel braun, am Außenrande mit einer Reihe weiß- licher Flecke. — Kurzflügelige Form (Fig. 57): Pronotum recht- eckig, flach, kaum gewölbt; Schul terecken nicht vorstehend. Scu- telhim fehlt. Deckflügel von der Form sehr schmaler linearer Schüppchen, das Ende des Meta- notums nicht erreichend und zu- sammen schmäler als das Meta- notum. Abdomen rücken an den Seiten hinter jeder Tergitnaht mit einem sehr kurzen haarfeinen weißen Strich. Ei bisher unbeschrieben. — Larven der Tmago, besonders der kurzflügeligen, im wesent- lichen ähnlich. Vorkommen in Deutsch- land. Im ganzen Gebiet. — Auch im übrigen Europa weit verbreitet. Lebensweise. Am Rande stehender oder langsam fließen- der Gewässer an Ufer-, Sumpf- und Wasserpflanzen, ferner an unbewachsenen sandigen, feuch- ten Uferstellen, auf und zwischen feuchten Ufersteinen , sowie auf der Wasserfläche selbst. Selten fern vom Wasser. Manchmal gesellig. Geht oder kriecht mit abwechselnder Bewegung der Beine eines und desselben Paares. Gang auf dem Wasser langsam, aber geschickt. Nährt sich vom Aussaugen winziger Insekten, wie Springschwänze u. dgl., die sie mit den Vorderbeinen festhält. Zur Entwicklung ist beobachtet (England), daß Larven Ende Mai, 3 Wochen nach Eiablage, auskrochen und Ende Juni vollentwickelt waren. Larven zunächst auf dem Uferterrain mit gelegentlichen Ausflügen aufs Wasser. Überwinterung als Imago (ob auch als Larve?) unter Laub, Moos, Steinen in Ufernähe. Reife Tiere von Frühjahr bis Herbst, auch Larven noch im Herbst. Mehrere Gene- rationen im Jahr demnach wahrscheinlich. Näheres über Begattung, Eiablage, Entwicklung fehlt. 2. Hydrometra gracileiita Horv. (Nach Horvaths Originalbeschreibung.) Die vor den Augen gelegene Kopfpartie weniger als doppelt so lang wie die hinter den Augen gelegene. Pronotum fast doppelt so kurz als der Kopf. ^ braun-, ^ gelb-rostfarben; beide mehr oder weniger mit schwarzen Verfärbungen. A^itennenglieder 3 und 4 schwarz. Pronotum in der Mitte mit einer durchlaufenden, meistens beiderseits schwarz oder braun begrenzten Längslinie, vorn mit 2 seitlichen weiß behaarten Linien; Pronotumseitenränder und manch- mal auch Vorderrand mit einem schmalen gelben Saum. Schenkel- Fig. 57. Hydroniei7-a stagnoruvt L. Q. Kurzflügelige Form. */^. Rhynchota. 47 und Tibienenden sowie Tarsen schwarz. Länge 7,5 — 9 mm. — Langflüge] ige Form, Von den angeführten spezifischen Unter- schieden abgesehen, wie bei H. stagnorum L.; aber Deckflügel am Außenrande ohne weißliche Flecke. — Kurzflügelige Form. Entsprechend wie bei H. stagnorum L. ; aber Abdomenrücken ohne weiße Striche. Ei, Larve, Lebensweise, abgesehen vielleicht von den Monatsangaben, wahrscheinlich wie H. stagnortim L. Vorkommen in Deutschland. Nach Oshanin in Deutsch- land vertreten. Im übrigen: Österreich, Ungarn, Finnland, Ruß- land. 2. Mesovelia Muls. Rey. (Zum Teil nach Fieber, Puton, Hüeber, Kirkaldy.) Körper länglich oval. $ etwas breiter als ^. Kopf länger als breit, vorn verjüngt und wenig länger und nicht so breit als Pro- notum. Scheitel (Vertex) und Stirn (Frons) in sehr stumpfem Winkel ineinander übergehend. Augen groß, in Rückenansicht etwa 74 so lang als das 1. Antennenglied, seitlich an der Kopfbasis fast den Pronotumvorderrand berührend. Antennen dünn und lang, 4gliedrig. 2 große .Ozellen nahe der Kopfbasis zwischen den Augen. Rostrum 3gliedrig. Pronotum nach vorn zu etwas verschmälert, an den Seiten keine Rand kante abgesetzt, Hinterrand auswärts ge- bogen. Beine aller 3 Paare von gleichartigem Bau, dünn und lang. Coxen ein und desselben Beinpaares einander stark genähert, die des letzten Paares zusammenstoßend. Tarsus Sgliedrig, mit sehr kurzem Basalgliede. Klauen dem letzten Tarsengliede an der Spitze inseriert. Abdomen mit breitem, aufwärts gebogenem, außen eine flache Bogenlinie beschreibenden Rande. Dimorphismus hinsichtlich der Flugorgane. — Langflügelige Form: Pronotum durch eine nach vorn ausgebogene Querfurche in eine kürzere vordere und eine längere hintere Partie geteilt. Deckflügel mit Corium, Clavus und Membran. Scutellum groß, freiliegend, in einen größeren basalen Teil zerfallend und einen kleineren apicalen, der in der Mitte ausgehöhlt und an den Rändern aufgebogen ist. — Un- geflügelte Form: Scutellum, Deckflügel und Flügel fehlen. Thora- cale Segmente von primitiver, fast larvaler Form. Mesonotum von Pronotum nicht verdeckt. — In Deutschland eine Art. Mesovelia fiircata Muls. Rey. {lacustris Jakowl.) Rückenfläche glänzend bräunlichgelb mit dunkleren Zeich- nungen. Ventralfläche sandgelb mit dichtem weißen Flaum. Auge, Antennen, Enden der Schenkel und Tibien braun oder dunkel- braun. Beine bräunlichgelb, heller oder dunkler. Antennen: Glied 1 etwas auswärts gekrümmt, länger als Kopf; Glied 2 etwa V3 so lang als 1; Glied 3 wenig länger als 1; Glied 4 am längsten. Rostrum die Mittelhüften erreichend, rötlich- oder weißlichgelb mit schwarzbraunem oder schwarzem Endgliede; Glied 1 sehr kurz, nur etwa V2 so lang als ein Auge; Glied 2 bei weitem am längsten, etwa so lang als das 3. Antennenglied, über doppelt so lang als Glied 3. Beine mit feinen Borsten besetzt. 1. Beinpaar: Schenkel etwa doppelt so lang als das 2. Antennenglied; Tibia kürzer als Schenkel. 2. Beinpaar: Schenkel etwa doppelt so lang als das 3. Antennenglied; Tibia etwa so lang als Schenkel. 3. Beinpaar: 48 Kuhlgatz, Schenkel etwa so lang als 1., 2. und 3. Antennenglied zusammen; Tibia etwas kürzer als Schenkel. — Langflügelige Form: Corium von nahezu häutiger Beschaffenheit mit 3 starken Längs- rippen und bei der Membran naht mit 2 schräg verlaufenden Quer- rippen. Clavus und Membran häutig. Membran ohne Aderung. — Länge 3,5 mm. — Ungeflügelte Form: Die Nähte des Abdomenrückens überall schwarzbraun bis schwarz. — Länge 3 bis 3,5 mm. Ei und Larve noch nicht beschrieben. Larve sicher der un- geflügelten Form sehr ähnlich. Vorkommen in Deutschland. Bisher nur in West- preußen, Pommern und Brandenburg (bei Berlin) gefunden. — Im übrigen Europa in nordsüdlicher wie in ostwestlicher Richtung weit verbreitet; aber überall nur sehr vereinzelte Funde: England, Skan- dinavien, Rußland, Frankreich, Sizilien. — Außerdem auch Syrien. Lebensweise. Auf Wasserpflanzen am Ufer von Tümpeln, Teichen, Seen und langsam fließenden Gewässern; z. B. an den Blättern von Potamogeton. Die Beine offenbar außer zum Kriechen und Gehen auch zum Schwimmen geeignet. Die Beine eines und desselben Paares w^erden stets alternierend bewegt. Saugt auf dem Wasser lebende Springschwänze, Sminthnriden^ und andere winzige Lisekten aus. Im übrigen über Entwicklung, Anzahl der jährlichen Generationen, Lebensgewohnheiten nichts näheres bekannt. 3. VeUa Latr. (Fig. 58). (Zum Teil nach Fieber, Puton, Hüeber, Kirkaldy, Bergroth.) Körper über 3 mal so lang als breit, länglich, kahnförmig, vorn und hinten ein wenig verschmälert, mit feinem seidenartigen Flaum bedeckt. Kopf vorn spitz zulaufend, länger als breit, in Rücken- ansicht breiter als lang, weil abwärts geneigt. Scheitel (Vertex) und Stirn (Frons) in stumpfem Winkel ineinander übergehend. Augen kugelig, über den Pronotumvorderrand ein wenig vorstehend. Ozellen fehlen. Antennengrube außen mit spitzem, nach vorn vor- ragendem Höcker. Antennen 4gliedrig; Glied 1 länger als der Kopf, länger als Glied 2, deutlich gekrümmt. Rostrum 3gliedrig; Glied 2 am längsten. Pronotum in den Schulterecken deutlich breiter als am Vorderrande. Vorderrand kaum eingebuchtet. Pro- noturaf lache mit zerstreuten Punktvertiefungen. Pro-, Meso- und Metasternum an Länge nicht erheblich verschieden. Metasternum mit durchbohrtem Tuberkel (Omphalium Bergroth). Beine aller 3 Paare gleichartig gebaut. Coxen eines und desselben Paares von- einander abgerückt. Schenkel und Tibien des 1. Beinpaares gleich lang. Schenkel der Mittel- und Hinterbeine kürzer als Tibien. Schenkel der Hinterbeine das Abdomenende nicht überragend, beim (^ stark verdickt, an der Innenseite mit 2 Reihen kleiner Zähne und 2 großen Zähnen. Hinterschenkel beim $ "^^"^ g^gen das Ende ein wenig verdickt, ohne Zähne. Tarsus an allen 3 Bein- paaren 3gliedrig; Basalglied überall klein; Glied 2 am ersten Beinpaare ebenso lang als 1, an den Mittel- und Hinterbeinen bedeutend länger als 1, länger als Glied 1 und 3 zusammen; Glied 3 am 1. Beinpaare länger, aber nicht doppelt so lang als Ghed 1 und 2 zusammen. Klauen an allen Tarsen dem letzten Glied e in einer seitlichen Spalte vor dem Ende inseriert. Abdomen nahezu Rhyiichota. 49 parallelseitig, hinten verschmälert, abgerundet. Connexivumrand breit, ventralwärts umgebogen; die dazwischen liegende Rücken- fläche glatt. Ventralfläche des Abdomens quergewölbt. Dimorphis- mus hinsichtlich der Flugorgane. — Langflügel ige Form: Pro- notum nach hinten in eine dreieckige, an der Spitze abgerundete Platte vorspringend, welche das Mesonotum bis auf die hinteren Seitenecken und einen Teil des Metanotums bedeckt. Schulterecken deutlich winkelig vorspringend. Deckflügel ohne Teilung inCorium, Clavus und Membran mit 4—6 Zellen bildenden Adern. Flügel mit 3 Lappen. — Uiigeflügelte Form: Pronotum hinten nicht mit dreieckigem Vorsprung. Pronotumhinterrand das Mesonotum in der Mitte nicht völlig bedeckend, das Metanotum gänzlich freilassend. Pronotumhinterrand in gleichmäßigem sanften Bogen ein wenig ausgebuchtet, mit scharf abgesetzter Randkante. Schulterecken abgerundet, nicht vorspringend. Deckflügel und Flügel fehlen. Ei und Larve noch unbeschrieben. Larve von unverkennbarer Ähnlichkeit mit der ungeflügelten Form; mit den wesentlichen Gattimgsmerkmalen der reifen Tiere. Lebensweise. Auf der Oberfläche fließender, seltenerstehender Gewässer. Mit Vorliebe auf klarem fließenden Wasser mit be- wachsenen Ufern, wie beschatteten Quellen, Wald- oder Wiesen- bächen. In der Regel gesellig. Laufen in schneller gleichmäßiger, nicht ruckweiser Bewegung, wobei die Beine eines und desselben Paares im Gleichtakt rudern. Nähren sich durch Aussaugen anderer, auf dem Wasser lebender oder unfreiwillig aufs Wasser geratener Insekten und winziger Tiere, wobei die Vorderbeine die Beute fassen. Über Kopulation, Eiablage, Erscheinen und Entwicklung der Larven ist bislang nichts mitgeteilt. In Deutschland 2 Arten. Übersicht über die deutschen Arten der Gattung Velia Latr. (Nach Fieber u. Puton.) Velia Latr. currens F. (Fig. 58) rivtilornm F. Länge • Forma macroptera Forma hrachyptera 7 mm 8 mm 6,25 — 6,75 mm 7 mm Ventralfläche des Abdomens An den Seiten mit einem breiten schwarzen , mi- unterbrochen bis zum Körperende reichenden Längsband An den Seiten mit einer Reihe schwarzer, nicht zusammenfließender, gegen das Körperende mehr oder weniger schwindender Flecke Forma macroptera. jckflügel. Der 3. weiße Fleck oval Der 3., in der Mitte zwischen Basis und Ende gelegene weiße Fleck rund Süßwasserfaiuia von Deutschland. Heft 7. 50 Kuhlgatz, und 1. Velia currens F. (Fig. 58). (Zum Teil nach Fieber, Puton, Hüeber, Kirkaldy.) Kopf, Brustfläche bis auf die gelben Sternalränder, Antennen Beine schwarz, Beine manchmal rostfarben. Pronotumf lache dunkelrotbraun bis schwärzlich bestreut mit winzigen tiefschwarzen Fleckchen, Pronotum bei den Vorderecken jederseits mit einer großen, von weißen, seidigen Flecken ausgekleideten Grube. Ab- domenrücken braun, bräun lichschw^arz oder schwarz. Connexivum orangerot, an der Außenecke eines jeden Segments mit einem nahezu dreieckigen schwarzen Fleck. Ventralfläche des Abdomens orange- farben, jederseits mit einer breiten zusammenhängenden schwarzen Randbinde. Genitalsegment schwarz. — Langflügclige Form: Deckflügel schwarz, jeder mit 4 reinweißen Flecken. Von diesen liegt der 1. unmittelbar bei der Basis und ist länglich; der 2. beim Ende des Pronotumfortsatzes, ist oval ; der 3., in der Mitte des Deck- flügels, ist ebenfalls oval; der 4., etwas vor dem Ende, ähnlich dem 3. Länge 7 mm. Vgl. auch bei der Gattungsdiagnose. — Un ge- flügelte Form (Fig. .58): Ohne Deckflügel und Flügel. Abdomen- rücken längs den Seiten bei der Connexivumnaht mit einer Reihe von silberfarbigem Flaum gebil- deter Flecke. Länge 6,25—6,75 mm. Vgl. auch bei der Gattungs- diagnose. Vorkommen in Deutsch- land. Im ganzen Gebiet. Die geflügelte Form viel seltener als die flügellose. Funde reifer Tiere sind mitgeteilt für das ganze Jahr mit Ausnahme der Wintermonate. Mehrere Generationen im Jahr und Überwinterung reifer Tiere wahrscheinlich. — In Nord- und Mitteleuropa weit verbreitet. Fif?. h8. Velia currens F. Q . 6)5 Unge- flügelte Form. ■^. 2. Velia riviilorum F. (Nach Fieber, Puton, Hüeber, Kirkaldy.) Sam metschwarz. Pronotum braun. Pronotum vorderrand und Prostcrnum rostfarben. Pronotum jederseits bei den Vorderecken mit einer großen, von weißem seidigen Flaum ausgekleideten Grube. Beine schwarz, manchmal mit gelblichen Verfärbungen, besonders an der Basis. Abdomen orangefarben. Connexivum bei den Außen- ecken eines jeden Segments mit einem schwarzen Fleck. Ventral- fläche des Abdomens jederseits mit einer Reihe schwarzer, nicht zu einer zusammenhängenden Binde zusammenfließender, gegen das Körperende mehr oder weniger schwindender Flecke. — Lang- flügel ige Form: Deckflügel schwarz. Auf jedem Deckflügel 4 reinweiße Flecke; der 1. länglich, unmittelbar bei der Basis; der 2. oval, beim Ende des Pronotumvorsprunges; der 3. rund, in Rhyiichota. 5] der Mitte gelegen; der 4., etwas vor dem Ende des Deekflügels, ähnlich dem 3. Länge 8 mm. Vgl. auch bei der Gattungs- diagnose. — Ungeflügelte Form: Ohne Deckflügel und Flügel. Abdomenrücken schwärzlich, in der Längsachse vielfach leicht rost- farben, längs den Seiten bei der Connexivumnaht mit einer Reihe, von silberfarbigem Flaum gebildeter Flecke. Länge 7 mm. Vgl. auch bei der Gattungsdiagnose. Vorkommen in Deutschland. Südliches Deutschland (Bayern). Für Norddeutschland wird Schlesien (auch Böhmen) genannt. Geflügelte Formen weit seltener als ungeflügelte. Über das zeitliche Vorkommen, Zahl der jährlichen Generationen, Über- winterung keine Angaben. — In Mittel- und Südeuropa: Österreich, Italien, Mittel- und Südfrankreich. Südlichere Art als V. currens. 4. Micro velia Westw. [Ilydroessa Burm.) (Zum Teil nach P u 1 0 n , H ü e b e r, K i r k a 1 d y.) Körper gedrungen, kurz, weniger als 2^2 mal so lang als breit; von ovalem Umriß, nach vorn zu verschmälert, hinten breit abge- rundet, mit feinem seidigen Flaum bedeckt. Kopf inkl. Augen breiter als Pronotumvorderrand, schmäler als Pronotumhinterrand; nach vorn zu stark verschmälert; sein Hinterrand leicht ausgebogen. Augen groß, in Rückenansicht halbkugelig und stark vorstehend, fast den Pronotumvorderrand berührend. Keine Ozellen. Antennen 4gliedrig; Glied 1 nur sehr wenig gebogen, fast gerade; kürzer als Glied 4; Glied 4 am längsten. Rostrum 3gliedrig, die ersten Coxen überragend; Glied 2 weitaus am längsten, Pronotum vorn deutlich schmäler als bei den Schulterecken. Pro-, Meso- und Metasternum nahezu gleich lang. Coxen der Beine von der Längsachse des Körpers abgerückt, in der Mitte nicht zusammenstoßend. Schenkel etwas verdickt; Tibien von nahezu gleicher Länge wie die Schenkel. Vorderbeine kürzer als Mittel- und Hinterbeine. Mittel- und Hinter- beine etwa von gleicher Länge. Hinterbeine das Abdomenende nicht erreichend. Die beiden Basalglieder der Vordertarsen von der Form zweier winziger Knötchen; Glied 3 über doppelt so lang als 1 und 2 zusammen. Klauen überall dem letzten Tarsengliede vor deren Ende in einem seitlichen Spalt inseriert. Abdomen kurz, nur etwa doppelt so lang als breit, seitlich gerundet mit breitem Connexivumrande; ventral gewölbt, dorsal zwischen den Seiten- rändern flach. 6. Abdomensternit beim c^ mit tiefer ovaler und breiter Kerbung zur Aufnahme des seinerseits wieder ähnlich ein- gekerbten 7. Sternits; Sternit 8 oval, von dem 7. Sternit umschlossen. 6. Abdomensternit beim ^ nicht eingekerbt, breit mit sanft ein- gebuchtetem Hinterrande. Dimorphismus hinsichtlich der Flug- organe. — Lang flügelige Form: Pronotumschulterecken seitlich vorspringend. Pronotum hinten zu einer rückwärts vorspringenden, dreieckigen, an der Spitze abgerundeten Platte verlängert. Deck- flügel großzellig, ohne Teilung in Corium, Clavus und Membran. Flügel dreilappig. — Ungeflügelte Form: Pronotumschulter- ecken abgerundet, nicht vorspringend. Pronotumhinterrand rück- wärts nicht verlängert, nur mit schmaler, scharf abgesetzter Rand- kante. Deckflügel und Flügel fehlen gänzlich. — In Deutschland eine Art. 52 Kuhlgatz, Microvelia pygraaea Du f. {reticulata Burm., Schneideri Scholtz, pygmaea Thoms.) Sehr variabel in der Färbung. Körper schwarz. Ventralfläche, Kopfseiten und Pronotura vorderecken mit feinem silberglänzenden Flaum bedeckt. Gelb oder gelblichbraun sind: Ventral fläche des Kopfes; Glied 1 und 2 des Rostrums, manchmal das ganze Rostrum ; Glied I der Antennen oder die gesamten Antennenglieder; Beine in der basalen Hälfte oder ganz. Pronotumvorderrand und Con- nexivum vielfach orangerot, gelblichbraun oder rotbraun. — Lang- flügelige Form: Hinterer Pronotumfortsatz schwarz oder rost- farben. Deckflügel schwarz oder bräunlichschwarz mit 5 oder 6 großen weißen Flecken: die bei der Basis gelegenen Flecke länglich; ein Fleck in der Mitte sehr groß, länglich; Flecken am Ende kiemer. — Ungefiügelte Form: Abdomenrückeu zwischen den Connexivumrändern vielfach in der Mitte mit einer Reihe weiß- glänzender, aus feinem Flaumbesatz bestehender Flecken. — Länge 1,8—2,25 mm. Ei unbeschrieben. — Larven im wesentlichen mit den Gat- tungsmerkmalen der flügellosen Imagines. Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet. Speziell angegeben: Preußen, Schlesien, Brandenburg, Mecklenburg, West- falen, Bayern, Württemberg. — Im übrigen: Österreich, Schweiz, Frankreich, England, Rußland. Lebensweise. Gesellig an den Ufern von stehenden Ge- w^ässern, wie Seen, Teichen, Sümpfen; und zwar an Ufer- und Wasser- und Sumpfpflanzen wie Röhrig, Carex - Arten , Sphag- mtm, Ceratophylhun, Lenma, Marsilia^ Nymphaea\ auch auf dem Wasser selbst; gelegentlich auch auf feuchtem Uferboden. Laufen mit schneller Bewegung an den Pflanzen oder auf dem Wasser; die langflügeligen in der Regel schneller als die kurflügeligen. Bewegung der Beine eines und desselben Paares gleichtaktig. — (Kirkaldy:) Der den Körper bekleidende Flaum, die vielen längeren Haare an den Beinen , Antennen usw. erfordern , um Glätte und Freisein von Fremdkörpern zu erreichen , ein stän- diges Putzen. Sie reinigen sich 'mit Hilfe der Beine. Dabei berücksichtigen sie besonders die mit kurzen feinen Haaren be- kleideten Antennen, die sie, jede für sich, säubern, indem sie sie zwischen ihre Vorderbeine nehmen. Besondere Reinigungsvorrich- tungen an den Vorderbeinen konnten nicht festgestellt werden; doch sind die Tarsen bei der Reinigung der Antennen damit be- schäftigt, in Unordnung geratene Antennenhaare wieder in ihre natürliche Lage zu bringen. Das Tier richtet sich dabei mit Hilfe der Mittelbeine vorn auf. Die Beine werden ebenso wie die An- tennen gereinigt. Die Flaumbekleidung des Kopfes wird von den Tarsen des letzten Beinpaares, abwechselnd von dem rechten und linken, vorgenommen. Dabei kommt dem Insekt die Länge und Beweglichkeit des letzten Beinpaares zu gute. Auch die Flaum- bekleidung des Connexivums und die des Abdomenrückens wird gereinigt von den Tarsen des letzten Beinpaares. Die makropteren Formen lüften dabei Deckflügel und Flügel ein wenig. Um die Bauchlläche des Körpers zu säubern, dreht das Tier den Körper etwas auf die eine Seite, wobei es auf den beiden vorderen Bein- paaren und einem Hinterbeine steht; das freie Hinterbein verrichtet Rhynchota. 53 dann die Arbeit. — Sie saugen winzige Tiere und andere Insekten aus, wie sie auf Pflanzen an und auf dem Wasser oder auf der Wasserfläche selbst leben. — JJber Eiablage, Entwicklung, Zahl der jährlichen Generationen, Überwinterung ist nichts mitgeteilt. Eunde reifer Tiere sind angegeben aus den Monaten März bis Juli sowie September. Larven wurden sowohl im April wie im Oktober gefunden; sie werden vielfach zusammen mit den reifen Tieren angetroffen. Geflügelte Imagines seltener als flügellose. 5. Gerris F. {Hydrometra F.) — Wasserläufer (vgl. Fig. 59). (Z. T. nach Puton, Hüeber, Kirkaldy, Bergroth, G. Wilke.) Körper langgestreckt, vorn spitz zulaufend. Dorsalfiäche, von dem schwach gewölbten Pronotum abgesehen, flach. Ventral fläche stark quer gewölbt, besonders Thorax. Kopf in Rückenansicht dreieckig. Augen ein wenig über den vorderen Pronotumrand vor- ragend. Antennen: Glied 1 stets länger als Ghed 2; Glied 4 mit dichtem Besatz von Flaumhaaren. Rostrum 4gliedrig, mindestens die Vordercoxen errreichend; seine beiden Basalglieder kurz und dick; Glied 4 pfriemförmig, nicht halb so lang als Glied 3, länger als Glied 2; Glied 3 weitaus am längsten. Pronotum weit länger als breit, rückwärts über seine Hinterecken (Schulterecken) hinaus in eine dreieckige Platte verlängert, die über das Scutellum hinweg- ragt, dieses bedeckend ; in seinem vorderen Drittel mit einer leichten seitlichen Einschnürung; die hierdurch markierte vorderste Pro- notumpartie mit 2 Längsbuckeln. Pronotum vorderrand fast gerade: Pronotumfläche nur wenig aufgewölbt, am stärksten bei den Hinter- ecken. Pronotum unmittelbar unterhalb seiner Seitenränder vielfach mit einer gelben Linie, die von den Schulterecken bis zum Vorder- rand durchläuft, oder bei der vorderen Einschnürung unterbrochen ist, oder vorn bereits bei der Einschnürung aufhört. Mesosternum weit länger als Pro- oder Metasternum. Metasternum mit einem durch- bohrten^ Tuberkel (Omphalium Bergroth), der vielleicht die un- paare Öffnung der Stinkdrüse darstellt. Hüftpfannen der Beine (Acetabula) am Hinterrand der Sternalsegmente, stark an die Seiten gerückt. Vorderbeine weit kürzer und merklich dicker als das 2. oder 3. Beinpaar; Schenkel ebenso wie Tibien kürzer als Pronotum, Schenkel etwa 7:? so breit als ein Auge; Tibia etwas dünner als Schenkel, apicalwärts etwas an Breite zunehmend; Tarsus nur wenig dünner als Tibia an der Basis. Mittel- und Hinterbeine stark verlängert, dünn; ihre Acetabula seitlich etwas über die Körperseiten vorstehend, am deutlichsten die der Mittel- beine; Schenkel sowie Tibien deutlich länger als Pronotum; Hinter- schenkel das Abdomenende weit überragend ; Mittelschenkel an Länge den Hinterschenkeln nur wenig nachstehend, Tarsen aller Beinpaare 2gliedrig, mit 2 winzigen Klauen, die dem letzten Tar.sengliede seitlich vor dem Ende in einer Seitenspalte inseriert sind. Ab- domenseitenränder (Connexivum) dorsal wärts stark aufgebogen, die flache Dorsalfläche zwischen sich fassend. Abdomen daher kahn- förmig. Stigmen ventral gelegen an den Seiten unterhalb des Con- nexivums. Hinterecken des 6. Abdomensegments die Genital- segmente zwischen sich fassend, nach hinten ausgezogen entweder in einen kurzen dreieckigen Vorsprung oder in eine lange pfriem- 54 Kuhlgatz, förmige Spitze. Abdomen beim befruchteten 5» wenn Ovidukte prall mit Eiern gefüllt, dicker als sonst bei (j und $; Abdomen dann gelegentlich nahezu drehrund. Vielfach Dimorphismus, ge- legentlich sogar Polymorphismus hinsichtlich der Flugorgane. Es können bei einzelnen Arten vorkommen gleichzeitig makroptere und brachyptere oder aptere Individuen, gelegentlich auch makroptere, brachyptere und aptere Individuen zugleich. — Bei makropteren Formen Deckflügel einheithch lederartig ohne Teilung in Corium, Clavus und Membran, mit durchlaufender Aderung; Flügel mit ein- facher Flügelzelle, zweilappig. Bei brachypteren Formen manch- mal Asymmetrie der Deckflügel, in welchem Falle der rechte und linke Deckflügel von ungleicher Länge und ungleichem Ausbildungs- grad sind. Ei länglich, elliptisch, mit harter äußerer Schale. Larven besonders charakterisiert durch den abweichenden un- fertigen Thoraxbau. Vorderbeine im Vergleich zu den Mittel- und Hinterbeinen länger und kräftiger gebaut als bei den Imagines. Larven jüngerer Stadien mit nur eingliederigen Tarsen und relativ kürzerem Al3domen als die Imagines. Im übrigen alle Larven bereits vom ersten Stadium an als Gerrz's-Arten unverkennbar. Lebensweise: Auf stehenden und langsam fließenden Ge- wässern, wie Tümpeln, Teichen, Gräben, Bächen, sowie in stillen Buchten von stärker fließenden Gewässern, Flüssen. Mit Vorhebe an bewachsenen Ufern mit Schilfbeständen oder überhängenden Zweigen. Zuweilen auch auf trockenen Ufersteinen. Stehen mit den Tarsen der beiden hinteren Beinpaare auf der Wasserfläche, während die Vorderschenkel nach vorn ausgestreckt und dicht an- einander gehalten werden. Tarsen der beiden hinteren Beinpaare mit feinem kurzen Haarflaura bekleidet und mit Sekret eingefettet, so daß sie die Oberflächenspannung des Wassers nicht zu über- winden vermögen. Bauchfläche durch den dichten silberglänzenden, wasserundurchlässigen Flaum vor Nässe geschützt. Die 4 Gang- beine bewegen sich in den weit seitlich angeordneten Hüftpfannen wie die langen Buder eines Auslegerbootes in den seitlich überstehenden Rudergabeln. Bewegung eines jeden Paares gleichtaktig, weit ausholend; Fortbewegung schritt- und ruckweise, bei einem Schritt bis zu 30, 40, 50, 60 cm. Überwindung von Strömungen auch mittlerer Geschwindig- keit, bewegen sich an Flußrändern von Uferbucht zu Uferbucht. Befruchtete $ mit angeschwollenem Abdomen etwas langsamer. Verkriechen sich bei Regen und kühler Witterung unter Wasser- und Uferpflanzen. Auf festem Untergrunde unbeholfen: regellose Sprünge oder Kriechen. Makroptere und nahezu makroptere Formen flugfähig, suchen fliegend andere Gewässer auf, meistens nachts. Fassen mit den kurzen gedrungenen Vorderbeinen die auszu- saugenden Beutetiere. Nahrung: andere Insekten, winzige Wasser- und Uferrand-Insekten, wie z. B. Springschwänze, Collembolen; sowie unfreiwillig, etwa von überhängenden Zweigen oder Wasser- pflanzen ins Wasser geratene Insekten, wie Käfer, Fliegen, kleine Raupen. Angebhch sogar Luftsprünge nach fliegenden Insekten. Atmung durch die von Flaumbekleidung geschützten ventralen Stigmen. Kopulation nach vorhergehendem lebhaften Haschen, (J auf dem Rücken des $. $ mit reifen Eiern in prall gefüllten Ovidukten festgestellt im Frühjahr und Sommer; hierüber bis jetzt zu wenig Beobachtungen. Eier reihenweise an Wasserpflanzen, Rhynchota. 55 umhüllt von Sekret, das zu einer Art Gewebe erhärtet. Zeit des Ausschlüpfens, Verlauf und Dauer der larvalen Entwicklung- nicht näher bekannt. Larven sowohl wie reife Tiere das ganze Jahr hin- durch, auch überwinternd, gefunden; also wahrscheinlich mehrere Generationen im Jahr. — In Deutschland 10 Arten. Übersicht über die deutschen Arten der Gattung Gerris F. {Hydrometra F.) (Im wesentlichen nach P u t o n .) 1 (2) Antennen länger als die halbe Körperlänge; Glied 1 kiu'zer als Glied 2 und 3 zusammen. Schenkel des mittleren Bein- paares deutlich kürzer als die des 3. Paares. Hinterecken des 6. Abdomensegments in eine rückwärts gerichtete lange pfriemenförmige Spitze ausgezogen. Untergattung Limiioporus Stal. Limnoporus nifoscutellatiis Latr. [lacustris Fall.) (vgl. Fig. 59). 2 (1) Antennen kürzer als die halbe Körperlänge, kaum so lang als Kopf und Pronotum zusammen. Schenkel des mittleren Beinpaares ebenso lang oder länger als die des 3. Paares. 3 (6) 1. Antennenglied merklich länger als Glied 2 und 3 zu- sammen. Hinterecken des 6. Abdomensegments in eine rückwärts gerichtete, lange, pfriemenförmige Spitze aus- gezogen. Untergattung Hygrotrechiis Stäl. 4 (5) Hinterecken des 6. Abdomen segments das Ende der Genital- segmente erreichend oder überragend. Pronotumseitenrand außen mit einer feinen gelben Linie, die sich auf das hintere Zweidrittel beschränkt. Hygrotrechiis pallidum F. 5 (4) Hinterecken des 6. Abdomensegments das Ende der Genital- segmente nicht erreichend. Pronotumseitenrand außen ohne gelbe Linie. Hygrotrechiis najas Geer [aptertis Schumm.). 6 (3) \. Antennenglied kürzer oder ebenso lang als Glied 2 und 0 zusammen. Hinterecken des 6. Abdomensegments nicht in eine lange Spitze ausgezogen, sondern nur 1 Dreieck bildend. Untergattung Limnotrechiis Stäl. 7 (14) Eine große Partie der Pronotumfläche rostfarben. 8 (13) Bauch in der Mitte mit feinem Längskiel, ohne Längslinien von feinem silberweißen Flaum. — (5": 6. Abdomensternit mit verdoppelter Einkerbung, d. h. mit einer rundlichen Einkerbung, die an ihrem Grunde ihrerseits wieder ein- gekerbt ist. 9 (12) Länge 12—14 mm. Körper bei den Mittelhüften Maximal- breite. 10 (11) Rücken- und Bauchfläche des Abdomens größtenteils gelb- lich. Der gelbe Seitenstreif unter der Seitenkante des Pronotums zu den Pronotum vorderecken ausgedehnt. Länge 13 mm. Limnotrecluis lateralis Schumm. 11 (10) Rücken- und Bauchfläche des Abdomens schwarz. Der gelbe Seitenstreif des Pronotums in der Regel vorn unter- . brochen oder abgebrochen. Länge 12 — 14 mm. Limnotrechiis lateralis Schumm. var. costae H. Seh. 5(3 Kiihlgatz, 12 (9) Länge 10—11 mm. Körperseiten nahezu parallel. Der gelbe Seitenstreif des Pronotums in der Regel vorn unter- brochen oder abgebrochen. Rückenfläche und Bauchfläche des Abdomens schwarz. Connexivum auf der Ventralseite mit breitem gelben Anstrich. Limnotrechus tlioracicus Schumm. 13 (8) Bauch in der Mitte mit feiner Längsfurche, mit Längslinien von feinem silberweißen Flaum. — cj": 6. Abdomensternit mit einer einfachen, nicht verdoppelten Einkerbung. Limnotrechus asper Fieb. [thoracicus Flor u. Horvath). 14 (7) Pronotum fläche einfarbig schwarzbraun. 15 (16) Der gelbe Seitenstreif des Pronotums bei der vorderen Pro- notumeinschnürung abgebrochen, nicht auf die vorderste Pronotumpartie fortgesetzt. Mit gelbem Metasternaltuberkel. Limnotrechus gibbifer Schumm. 16 (15) Der gelbe Seitenstreif des Pronotums bei der vorderen Ein- schnürung unterbrochen, dann aber fortgesetzt auf die vorderste Pronotumpartie, wo er ein wenig unterhalb des Pronotumseitenrandes verläuft. Ohne gelben Metasternal- tuberkel. 17 (18) (j": Auf dem Hinterrande des 6. Abdomensternits mit zwei vorspringenden, basal wärts gerichteten starken zylindrischen, an der Spitze abgestumpften Zähnen. — $: 1. Genital- segment in Ventralansicht breiter als lang, mit einer deut- lichen Quereinsenkung. — Vorderschenkel in beiden Ge- schlechtern schwarz, nur bei der Basis gelblich. Limnotrechus odontogaster Zett. 18 (17) J: Auf dem Hinterrande des 6. Abdomensternits keine vor- springenden Zähne. — ^ ^ • 1- Genitalsegment in Ventral- ansicht fast quadratisch, dachförmig, mit einem Längskiel. 19 (20) Vorderschenkel gelblich, mit 2, nicht bis zur Basis reichen- den schwarzen Längslinien, je einer äußeren und einer inneren. Antennen auf der Ventralseite z. T. gelblich. Der hintere schildförmige Fortsatz des Pronotums mit einem starken Längskiel. Limnotrechus lacustris L. 20 (19) Vorderschenkel schwarz, nur bei der Basis gelblich. An- tennen ganz schwarz. Der hintere schildförmige Fortsatz des Pronotums mit nur schwachem Längskiel. Von ge- ringer Körpergröße. Limnotrechus argentatus Schumm. 1. Limnoi>orus rufoscutellatus Latr. {lacustris Fall). (Fig. 59.) Kopf in Rückenansicht und die beiden Längsbuckel auf der vordersten Pronotumpartie schwarz. Pronotum im übrigen und zwischen den beiden vorderen Längsbuckeln rötlich rostfarben. Brustfläche schwarz mit silberglänzendem Flaum. Deckflügel dunkelbraun mit bräunlichschwarzer oder schwarzer Aderung. Ab- domenrücken schwarz. Connexivum mit sehr dünnem gelblichen Randsaum. Bauchfläche schwarz mit silberglänzender Flaumbe- kleidung; hinter dem basalen Drittel vielfach heller, braun, gefärbt und dann manchmal mit 2 schwarzen von der Basalpartie aus- gehenden, hinten schmäler werdenden seitlichen Längsstreifen; in der Mitte ein Längskiel. Endspitzen des Abdomens lang pfriemen- Ehyiichota. 57 förmig, beim ,^ das Ende der Genitalsegmente nicht erreichend, beim ^ das Ende der Genitalsegmente überragend. 6. Abdomen- sternit beim (j' tief, aber einfach eingekerbt; beim ^ weniger tief. Antennen gelblichbraiin, Glied 4 mit zartem weifdlichen Flaum. Antennen länger als Kopf und Pronotum zusammen, länger als die halbe Körperlänge; Glied 1 etwa gleich der halben Pronotumlänge; Glied 2 ^4 so lang als 1; Glied 3 etwas kürzer als 2; Glied 4 wenig länger als 2. Rostrum mit dem Ende des 3. Gliedes und dem 4. Gliede über die ersten Coxen wegragend; Glied J schwarz, etwa so lang als 3; Glied 2 braun, nur halb so lang als 1; Glied 3 in der basalen Hälfte schwarz, in der apikalen braun, etwa 4 mal so lang als Glied 4; Ghed 4 glänzend- schwarz. Beine braun. Vorderbeine: Schenkel und Tibien gelblichbraun, Tarsus braunschwarz; Schenkel an der Innenseite mit einem schwarzen Längsstreif, etwa so lang als Meso- sternum in der Mitte; Tibia so lang als Schenkel; Tarsus etwa halb so lang als 1. Antennenglied. Mittel- beine: Schenkel so lang als der Abstand zwischen Pronotum ende und Abdomenspitze; Tibia -/g so lang als die Hinterschenkel; Tarsus etwa halb so lang als die Hinter- schenkel; 1. Tarsenglied etwa 5 mal so lang als 2. Hinterbeine: Schenkel länger als Mittelschenkel, etwa 7^ so lang als der Körper; Tibia so lang als Tibia der Mittelbeine; Fig. 59. Umuoporus rufoscutellatus Tarsus etwa Vs ^^ lang als das Latr. ^. kn.^ 1. Tarsenglied der Mittelbeine; 1. Tarsenglied doppelt so lang als 2. - — Langfliigelig. — Länge 13 — 17 mm. Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet. — Außerdem bekannt aus Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Rußland. Findet sich zuweilen auch auf Ufersteinen im Trockenen. Über- wintert als Imago. 2. Hygrotrechiis paludiim F. Kopf in Rückenansicht schwarzbraun, zwischen den Augen meistens mit einer mehr oder weniger deutlichen rötlichgelben, stumpfwinklig gebrochenen Querbinde. Pronotumfläche schwarz- braun, inmitten der vordersten Partie mit einem gefärbten rötlich- gelben Längsstrich; unmittelbar unterhalb der Seitenränder des Pronotums eine gelbe Linie, die nur bis zur vorderen Einschnürung reicht, ßrustfläche silberglänzend. Deckflügel schwarzbraun mit schwarzen Rippen. Abdomenrücken schwarzbraun. Connexivum mit schmalem rötlichgelben Randsaum. Bauchfläche silberglänzend, in der Mitte ein schwacher Längskiel. Beim (^ Endspitzen des Abdomens das Ende der Genitalsegmente erreichend, 6. Abdomen- 58 Kiihlgatz, sternit tief und winkelig eingekerbt. Beim 2 Eudspitzen des Ab- domens das Ende der Genitalsegmente überragend, 6. Abdomen- sternit einfach bogenförmig eingekerbt. Antennen schwarz, etwa so lang als Kopf und Pronotum zusammen; Glied 1 l'/jnial so lang als Glied 2 und 3 zusammen ; Glied 2 etwas länger als Glied 3, etwa so lang als Glied 4; Glied 3 am kürzesten, etwa ^3 so lang als Glied 1. Rostrum bis zwischen die Vorderbeine reichend, bräunlichschwarz, 4. Glied tiefschwarz; Glied 3 am längsten, doppelt so lang als Glied 1 und 2 zusammen; Glied 2 am kürzesten, nicht halb so lang als Glied ] ; Glied 1 kaum länger als Glied 4. Beine schwarz. Vorderbeine: Schenkel fast so lang als Pronotum; Schenkel und Tibia etwa gleich lang. Mittelbeine: Schenkel so lang als der Körper, vermindert um die doppelte Kopflänge; Tibia nicht ganz so laug als Schenkel; 1. Tarsenglied über 3 mal so lang als 2., dieses etwas kürzer als 3. Anten nenglied. Hinterbeine: Schenkel ebenso lang als Schenkel des Mittelbeines; Tibia etwa -/g so lang als Schenkel, kürzer als Tibia des Mittelbeines; Tarsus nur etwa so lang als Glied 1 des Mitteltarsus, Glied 1 doppelt so lang als Glied 2. — In der Regel langflügelig; manchmal kurzflügelig mit nur die Abdomenmitte erreichenden Deckflügeln. — Länge 14 — 16 mm. Vorkommen in Deutschland. Wohl im ganzen Gebiet; speziell bekannt aus Westpreußen, Schlesien, Mecklenburg, West- falen, Bayern, Württemberg, Elsaß-Lothringen. Von Frühjahr bis Herbst. — Im übrigen in Europa weit verbreitet: Österreich, Schweiz, Frankreich, Rußland. 3. Hygrotrechus najas Geer {aptems Schumm.). Schwarz. Dorsalfläche des Kopfes und Pronotum pechschwarz. Pronotum ohne gelbe Linie unter den Seiten rändern. Brustfläche silberglänzend. Deckflügel bei den die Regel bildenden brachypteren Formen kurze pechschwarze, dem Abdomenrücken dicht aufliegende dicke lederartige längliche Schuppen, die von der Basis bis zur Spitze etwa so lang sind als der Tarsus der Hinterbeine. Deck- flügel bei den selteneren langflügeligen Formen bisweilen mit gelben Flecken. Abdomenrücken schwarz. Connexivum mit sehr schmalem gelben Saum. Bauchfläche silberglänzend, in der Mitte mit sehr schwachem und feinem Längskiel; beim ^ in der Mitte mit gelb- licher Verfärbung. Beim (^ 6. Segment des Abdomens am Hinter- rande tief bogig eingekerbt; beim 9 6- Abdomen sternit flach ein- gekerbt. Endspitzen des Abdomens lang, pfriemenförmig, das Ende der Genitalsegmente nicht erreichend. Antennen schwarz, fast 4 mal so lang als der Kopf; Glied 1 etwa so lang als die übrigen Glieder zusammen; Glied 2 -f 3 etwa % so lang als Glied 1; Glied 3 etwas kürzer als Glied 2; Glied 4 so lang als Glied 3. Rostrum bis zwischen die Vordercoxen reichend, schwarz; Glied 1 und 2 mattschwarz, Glied 3 und 4 lackschwarz; Glied 1 etwa doppelt so lang als Glied 2 und von gleicher Länge wie Glied 4; Glied 3 über 3 mal so lang als Glied 4. Beine pechschwarz. Vorderbeine: Schenkel fast halb so lang als die mittleren Schenkel, Tibien etwas kürzer; Tarsus etwa so lang als der Pronotum vorder- rand breit. Mittelbeine: Schenkel etwa doppelt so lang als das Pronotum; Tibia nicht ganz so lang als der Schenkel, etwa so Rhynchota. 59 lang als der Abstand zwischen Pronotumende und Abdomenspitze; Tarsus etwa V3 ^o lang als Tibia; 1. Tarsenglied etwa 3 mal so lang als 2. Hinterbeine: Schenkel fast so lang als Mittelschenkel; Tibia deutlich kürzer, etwa doppelt so lang als die Tibien der Vorder- beine; Tarsus kurz, etwa so lang als der Kopf; Glied 2 etwa 7, so lang alsTarsusglied 1. — Gewöhnlich kurzflügelig, nur manch- mal J und 9 vollgeflügelt. — Länge J 13 mm; $ 16— 17 mm. Ei gelblichweiß, etwa von der halben Länge des 1. Antennen- gliedes und etwa 5 mal so lang als breit, elliptisch, sehr wenig gebogen . Vorkommen in Deutschland. Bekannt aus Ost- und West- preußen , Schlesien, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Westfalen, Bayern, Elsaß-Lothringen; offenbar im ganzen Gebiet. — Von Frühjahr bis Spätherbst beobachtet. — Im übrigen Europa speziell Österreich, Schweiz, Frankreich, Rußland genannt. 4. Limiiotrechus lateralis Sehn mm. Kopf in Rückenansicht und Pronotum schwarz mit dichtem kurzen goldbraunen Flaum. Auf der Pronotumfläche ein großer ovaler, heller rostbrauner Fleck, welcher vorn quer abgestutzt ist, vielfach bis zum apicalen Drittel reicht, hinten spitz zuläuft. Vorderste Pronotumpartie in der Mitte mit einem mehr oder weniger deut- lichen rostbraunen Längsstrich. Seitenlinie unter den Seitenrändern des Pronotums breit und bis zu den Pronotumvorderecken aus- gedehnt. Brustfläche schwarz mit weißlichem Flaum; Prosternum nur in der Mitte und an den Seiten schwarz, Vorderrand und Ventralseite der Acetabula gelb. Deckflügel braun mit schwarzen, metallischgrün behaarten Adern, Abdomenrücken gelblich. Con- nexivum dorsal und ventral mit breitem gelben Randsaum. Bauch- fläche gelb mit weißlicher Behaarung, mit feinem apicalwärts sich verlierenden Längskiel. 6. Abdomensternit beim (J mit verdoppelter Einkerbung, d. i. mit einer rundlichen Einkerbung, die an ihrem Grunde ihrerseits wieder eingekerbt ist. Endspitzen des Abdomens kurz, dreieckig. Antennen braun; Glied 1 etwa so lang als der Kopf. Rostrum bis zu den Vordercoxen reichend, schwarz, die basale Hälfte mit dichten weißen kurzen Flaumhaaren besetzt, apicale Hälfte lackschwarz; Glied 2 größtenteils gelbhchbraun ; die beiden Basalglieder etwa gleich lang; Glied 3 etwa 27.3 mal so lang als Glied 1 + 2; Glied 4 etwa ^j.^ so lang als 3. Beine gelblich- braun bis braun. Vorderbeine: Schenkel außen mit breitem schwarzen Längssaum, etwa doppelt so lang als der Kopf; Tibia etwa so lang als Schenkel; Tarsus V3 so lang als Tibia; Tarsus- glied 1 kaum kürzer als 2. Mittelbeine: Schenkel etwa so lang als der Abstand zwischen Pronotumende und einer der seitlichen Endspitzen des Abdomens; Tibia etwa % so lang als Schenkel; Tarsus 2/3 so lang als Tibia; Tarsenglied 1 nicht ganz doppelt so lang als 2. Hinterbeine: Schenkel so lang als Mittelschenkel; Tibia etwas mehr als halb so lang als Schenkel; Tarsus etwas länger als die halbe Tibienlänge, Glied 1 nicht ganz doppelt so lang als Glied 2. — Länge 13 mm. Vorkommen in Deutschland. Aus Schlesien beschrieben. — Sonst offenbar bislang nicht gefunden. gQ Kuhlgatz, Linmotrechiis lateralis Schuram. var. costae H. Seh. Unterscheidet sich von der Stammart durch die schwarze Rücken- und Baiichfläche des Abdomens. Der gelbe Seitenstreif unter den Seitenrändern des Pronotums läuft nicht ununterbrochen bis zu den Vorderecken durch, sondern zeigt entweder bei der vor- deren Einschnürung eine Unterbrechung oder setzt sich überhaupt nicht über diese hinaus fort. — Länge 12 — 14 mm. Vorkommen in Deutschland. Bekannt aus Bayern. — In Tirol, der Schweiz und auf französischem Gebiet besonders als Hochgebirgsform weit verbreitet. Im südlichen Europa. 5. Limnotrechus thoraciciis Schumm. Körperseiten fast parallel, Körper bei den Mittelhüften nicht merklich verbreitert. Kopf in Rückenansicht und Pronotum schwarz mit mehr oder weniger dichtem goldbraunen Flaum. Pronotum in der hinteren Hälfte mit einem großen, etwa ovalen, fast die ganze Fläche einnehmenden , rostbraunen Fleck. Vorderste Pronotum- partie in der Mitte mit einem kurzen trübbraunen Längsstrich. Der gelbe Saum unterhalb des Pronotum Seiten ran des bei der vor- deren Einschnürung abgebrochen. Brustfläche schwärzlichgrau mit dichter silberglänzender Behaarung. Deckflügel braun mit schwarzer Aderung. Abdomenrücken schwarz. Connexivum ventral und dorsal mit breitem gelben Anstrich. Bauchfläche grau mit silberglänzen- der Behaarung, in der Mitte ein feiner, manchmal bräunlich ver- färbter Längskiel. Endspitzen des Abdomens kurz, dreieckig. 6. Abdomenstern it beim (j' mit verdoppelter Einkerbung. Antennen etwa so lang als Pronotum, braun ; Glied 1 etwa so lang als der Kopf; Glied 3 halb so lang als 1; Glied 2 und 4 jedes nur wenig länger als Glied 3. Rostrum die Vordercoxen ein wenig über- ragend, mattschwarz; Dorsalseite der beiden Basalglieder nicht selten gelblichbraun, Glied 4 lackschwarz; Glied 1 und 2 zusammen etwa so lang als Glied 4; Glied 2 nur etwa Vo ^o '^"g ^^^ Glied 1; Glied 3 etwa 2^2 mal so lang als Glied 4. Beine gelblichbraun, Tarsen dunkler. Vorderbeine: Schenkel außen schwarz, innen nur in der apicalen Hälfte mit dünnem kurzen braunen bis schwarzen Längsstreif, etwa halb so lang als die Hinterschenkel; Tibia etwa so lang als der Schenkel; Tarsus so lang als das 2. Antennengiied; Glied 1 etwa ^s so lang als Glied 2. Mittelbeine: Schenkel etwa so laug als der Abstand zwischen Pronotum- und Abdomenende; Tibia ^4 so lang als Schenkel; Tarsus etwa -/s so lang als Tibia; 1. Tarsenglied etwas über doppelt so lang als 2. Hinterbeine: Schenkel nur wenig kürzer als Schenkel der Mittelbeine; Tibia etwa 7^ so lang als Schenkel. Tarsus etwa V2 so lang als Tibia; Glied i fast doppelt so lang als Glied 2. — Länge 10 — 11 mm. Vorkommen in Deutschland. Gefunden in Ost- und Westpreußen, Schlesien, Mecklenburg, Schleswig- Holstein, West- falen, Elsaß-Lothringen; demnach im ganzen Gebiet zu erwarten. — Osterreich- Ungarn, Schweiz, Frankreich, Rußland. Gelegentlich zusammen mit lacustris L. oder lateralis Schumm. var. costae H. Seh., auch argentatus Schumm. 6. Limnotrechus asper Fieb. [thoracicus Flor u. Horvath). Körper schwarz. Körperseiten nahezu parallel. Pronotum rost- rötlich, die Seiten bis nahe vor das Ende schwarz gesäumt; die Rhynchota. ß]^ Schwielen auf der vordersten Partie kurz, schwarz; der gelbe Mittelstrich auf der vordersten Pronotumpartie lang; der Streif unterhalb der Seitenränder breit, braungelb, bis zu den Vorder- ecken reichend. Pronotumf lache grob punktiert, über den braunen Kiel weg schwarz gekörnt und quer eingekerbt. Brustfläche schwarz, mit silberglänzender Behaarung. Deckflügel inkl. Rippen rostbraun, Rippen in der basalen Hälfte schwarz. Abdomenrücken schwarz. Connexivuni auf der Ventralseite sehr schmal rötlichgelb gesäumt. Bauchfläche schwarz, mit einer feinen Längsfurche und Längslinien von feinem silberweißen Flaum. Beim verbreitert mit dichtem Besatz von langen randständigen Borstenhaaren, mit einer Endklaue. Abdomensegmente 4 — 7 beim (^ asymmetrisch nach rechts oder links um die Körperachse verdreht (vgl, Fig. 71). Sechstes Abdomentergit des (j" trägt seitlich eine mit mikro- skopischen Zinken bewehrte Chitinplatte („Strigil"). In Deutschland 2 Gattungen. Rhvnchota. 85 Übersicht über die deutschen Gattungen der Corixidae. Corixidae Corixa Geoffr. (Fig. 70) Micronecta Kirk. (Fig. HO) Körperumriß Länglich, fast parallel- seitig Länglich elliptisch Antenneir 4 gliederig (Fig. 72) 3 gliederig (Fig. iii) Rostrum 3 gliederig I gliederig Scutellum Vom Pronotum verdeckt, unsichtbar (Fig. 70) Frei (Fig. 1 1 0) Metasternum Außer mit Pleuren auch mit Parapleuren Nur mit Pleuren Flügelzelle Zweiteilig (Fig. 73) Ungeteilt 1 . Beinpaar beim ^ Tibia und Pala getrennt Tibia und Pala zu einem Stück verschmolzen 1. Corixa Geoffr. {Corisa Am. Serv.) (Fig. 70 — 109). Ruderwanze. Körper fast parallelsei tig, schmal. Die vordere Kopfkante, welche Scheitel (Vertex) und Stirn (Frons) scheidet, nur schwach — bei wenigen Arten (Untergatt. Cvmatid) stark — ausgebogen (vgl. Fig. 84, 86, 90, 93, 96). Der hintere Kopfrand stark eingebuchtet zur Aufnahme des weit ausgebogenen Pronotumvorderrandes. Augen zusammen etwa 73 der Rückenfläche des Kopfes einnehmend; mit ihren Hinterecken zugleich die Kopf hinterecken darstellend; mit ihrem Hinterrande nahezu den Kopfhinterrand erreichend. Stirn beim (j* vielfach durch eine längliche Grube ausgehöhlt. Augen in Vorderansicht von der Form eines nahezu recht- winkeligen Dreiecks, dessen Ecken, abgesehen von der am Scheitelrande, stark abgerundet sind. Ober- lippe von zierlichen parallelen Leisten quergerieft. Rostrum 3 gliederig. Antennen (vgl. Fig. 72) 4gliederig; Glied 1 und 2 kurz, noch nicht doppelt so lang als breit, zusammen nicht ganz so lang als Glied 3; Glied 3 am längsten, an der Basis dünn, apicalwärts keulig verdickt; Glied 4 am dünnsten, Y\%.T2. Macro- Y , .. 1 '^-ii- I r, T • T_j. 4. cort.xa Geoffroyt etwas kurzer als Glied 3, diesem nicht genau ter- j.each. Antenne; minal, sondern etwas seitlich an der Spitze inseriert. Umriß; vorgröß. 86 Kiihlgatz, Einbolium liegt. Fig. 73. Callicorixa praeusia Fieb. Flügel mitzweitciligor Flügelzelle. ^jA. Pronot-um nächst dem Vorderrand vielfach mit einem kurzen Längs- kiel. Die seitlichen Ecken des Pronotums bald .spitz, bald ab- gerundet, bald spitzwinkelig, bald stumpfwinkelig. Pronotum- hinterrand in mehr oder weniger abgerundetem, stärkerem oder schwächerem Winkel nach hinten vorstoßend und das Scutellum gänzlich verdeckend. Metasternum außer mit Pleuren auch mit Parapleuren. Corium mit einer rinnenförmig ausgehöhlten Rand- leiste, in welcher vorn, abgegrenzt durch eine zarte Quernaht, das Die Naht zwischen Corium und Membran sehr fein (vgl. Fig. 70). Membran und Flügel ge- legen thch i^ti!iQW^ {Cymatia coleoptratd). Flügel- zelle zweiteilig (Fig. 7.S). Grund färbung von Pronotum und Deckflügeln ein helles oder dunkles Braun, vielfach mit grünlichem Ton,' manchmal nahezu in Schwarz übergehend. Pro- notum und Deckflügel meistens gezeichnet mit gelben oder gelblichbrauuen deutlicheren oder undeutlicheren , durchlaufenden oder vielfach unterbrochenen, geraden oder Avinkelig gebroche- nen Querlinien (vgl. Fig. 70). Bei manchen Arten sind diese Linien ganz in unregelmäßige verschw^ommene Zeichnungen aufgelöst. Sind diese Querlinien breiter als die von ihnen frei- gelassenen Zwischenräume der dunkleren Grund- färbung, so erscheinen Pronotum und Halbdecken gelb mit brauner Liniatur. Pala beim (^ plattenförmig oder von der Form einer breiten Leiste und dann auf der Innenfläche mit Reihen gelenkig inserierter Chitinzäpfchen, sowie ohne Endklaue (vgl. Fig. 75, 77, 78, 80 usw.), oder dünn und drehrund (Untergattung Cymatia Flor.) und dann ohne Zapfenreihen, aber mit Endklaue (vgl. Fig. 108 und 109). Außer bei den Cymatia- kxi^w erzeugt das $ durch Reibung der Pala (Chitin zapf chen) an der quergerieften Oberlippe einen zirpenden Ton. Schenkel und Klauen der Mittelbeine stark verlängert; Tarsus kürzer als Tibia, eingliederig; Klauen schwach einwärts gebogen, nicht viel kürzer, manchmal länger als Tarsus. Bei den $ das Abdomenende rechtsseitig resp. linksseitig asymme- trisch (vgl. Fig. 71). $ außer bei den Calliconxa- und Cymatia- Arten am Hinterrand des 6. Abdomen tergits mit einer kurzgestielten, auf ihrer Fläche mit mehreren Reihen von Kammzinken bewehrten Platte, der sog. Strigil. Wahrscheinlich erzeugt Reibung der Strigil gegen den Rand des Deckflügels einen zirpenden Ton (Handlirsch). Ei der Corixa-Kxi^w. kugelig, oval oder zwiebelförmig. Larve nach ihren Körperumrissen, der Kopf- und Beinbildung von vornherein als CoHxa-kxX, charakterisiert. Artcharakter der Larven bislang nicht beschrieben. Lebensweise. Meist gesellig in stehenden oder schwach fließenden pflanzenreichen Gewässern, einzelne Arten {Macrocorixa affinis, Corixa lugtibris und fossarum) auch in brackigen Gewässern. Gelegentlich auch in schnell austrocknenden Regenpfützen, in Brunnen- trögen usw. Rudern rasch und gewandt durchs Wasser mit Hilfe der langen, breiten, beweglichen Hinterbeine. Fliegen schnell und weit nicht nur bei Nacht, um andere Gewässer aufzusuchen. In- folge der zwischen Rücken und Flugorganen aufgespeicherten Atem- luft ersichtlich leichter als das Wasser; schwimmen deshalb nur Rhynchota. 87 mit erhöhter Anstrengung grundwärts; verankern sich, um nicht aufzusteigen, mit Hilfe der langen Klauen der Mittelbeine an Wasserpflanzen, Steinchen oder Schlamm partikelchen. Auf dem Lande unbeholfen. Nähren sich vom Aussaugen anderer kleiner Wassertiere, besonders Insekten. Packen und umklammern die Beute und bieten sie dem Rostrum dar mittels ihrer ineinander arbeitenden und stark bewehrten Vorderfüße (Palae). Die Atemluft nehmen sie an der Oberfläche des Wassers zwischen Rücken und Flügeln ein. Die Eier klebt das $ in großer Zahl, zu platten Kuchen vereinigt, an Wasserpflanzen. Als Zeit der Eiablage wird Frühjahr angegeben. Die (J erzeugen ein schwirrendes Geräusch durch Anreiben der mit Chitinzäpfchen bewehrten Innenfläche der Pala an die quergeriefte Oberlippe (ausgenommen die Cymatia- Arten), sowie (außer den CalUcorixa- und CyinaUa- kxim) wahr- scheinlich durch Reibung zwischen Strigil und Vorderflügelrand (Handlirsch). Nähere Angaben über Paarung, Zeit der Eiablage, Erscheinen und Entwicklungsdauer der Larven, Überwinterung, Zahl der jährlichen Generationen fehlen durchweg. Vgl. auch bei den einzelnen Arten. In Deutschland 20 Arten. Übersicht über die deutschen Arten der Gattung Corixa Geoffr. (Durchweg nach Puton u. Hüeber.) 1 (36) Pronotum mit gelben und braunen Querlinien, cf: Pala plattenförmig oder leistenförmig verbreitert. 2 (7) Pronotum und Deckflügel nicht rastriert. — c^: Tibia des 1. Beinpaares am Ende bei der Außenkante mit einem sporn- ähnlichen Dornenbündel. Asymmetrie der Abdomenseg- mente linksseitig. Untergatt. Macrocorixa Thoms. (vgl. Fig. 71, 75, 77). 3 (6) Pronotum mit 16 — 20 verworrenen und vielfach geteilten Querlinien. 4 (5) Tibien der Mittelbeine bei der Basis ohne Zahn. — cj': Schenkel der Mittelbeine bei der Spitze ohne Zahn. Macrocorixa Geoffroyi Leach. (vgl. Fig. 74). 5 (4) Tibien der Mittelbeine bei der Basis mit einem, aus einem Bündel dicht aneinander gelagerter Borsten bestehenden Zahn. — c^: Schenkel der Mittelbeine bei der Spitze mit einem Zahn. Macrocorixa dentipes Thoms. (vgl. Fig. 76). 6 (3) Pronotum mit 12—14 Querliuien, von denen die vorderen 4 oder 5 regelmäßig verlaufen. Macrocorixa affiiiis Leach. 7 (2) Pronotum und Deckflügel rastriert. — c^: Asymmetrie der Abdomensegmente rechtsseitig. 8 (33) 1. Tarsenglied des letzten Beinpaares an seinem Ende ohne schwarzen Fleck. üntergatt. Corixa Geoffr. 9 (12) Corium punktiert nicht rastriert. 10(11) Pronotum und Deckflügel schwarzbraun bis schwarz mit gelben Linien. Pronotum sehr oberflächlich rastriert. — c^: Stirngrube tief, von einem breiten Querkiel in zwei, nicht in derselben Ebene gelegene, Partieen geteilt. Corixa lugubris Fieb. (vgl. Fig. 79). 88 Kuhlgatz, 11 (10) Pronotum und Deckflügel gelb mit schwarzbraunen oder schwarzen Linien. Pronotum deutlich rastriert. — c{: Stirn- grube einheitlich, aufwärts bis nahe an die Scheitel- Stirn - grenze reichend, tief, oben mit einem spitzen Bogen endigend. Corixa hieroglyphica Du f. (vgl. Fig. 81). 12 (9) Corium ebenso wie Clavus und Pronotum stark rastriert. 13 (14) Deckflügel mit gelber Einfassung und gelben Nähten. Pronotum mit gelbem Mittelstrich. Corixa Hellensi Sahlb. 14 (13) Deckflügel ohne gelbe Einfassung und Nähte. Pronotum ohne gelben Mittelstrich. 15 (18) Querlinien des Coriums von regelmäßigem Verlauf, ununter- brochen, wellig, einander parallel. Coriumf lache stark rastriert. Zwischen Corium und Membran eine verwaschene undeutliche gelbe Linie. 16 (17) Pronotum rückwärts stark verlängert, doppelt so lang als der Scheitel, mit 7 — 9 feinen, ununterbrochenen, gelben Querlinien. Coriumspitze unausgefärbt, blaß. Corixa Sahlberg-i Fieb. (vgl. Fig. 84). 17 (16) Pronotum rückwärts nicht verlängert, etwa so lang als der Scheitel, mit 6 schmalen, ununterbrochenen, gelben Quer- linien. Coriumspitze ausgefärbt. Corixa Linnei Fieb. (vgl. Fig. 86). 18 (15) Querlinien des Coriums unregelmäßig, vielfach unterbrochen und in unregelmäßige Striche aufgelöst, vielfach von der Parallelrichtung abweichend. 19 (20) Deckflügel mit sehr verworrener, kaum sichtbarer Zeich- nung. Corium und Membran nahezu ganz braun. Zwischen Corium und Membran keine gelbe Linie. Corixa moesta Fieb. 20 (19) Deckflügel mit deutlicher Zeichnung. Zwischen Corium und Membran eine gelbe Linie. 21 (26) Länge 7 — 8 mm. — ,$: Stirngrube sehr seicht. 22 (25) Pronotum mit stumpfwinkeligen Seiteneckeu. Klauen der Mittelbeine nicht oder kaum länger als der Tarsus, deut- lich kürzer als die Tibia. — ^: Pala nahe der Mitte am breitesten. 23 (24) Pronotum mit 6 gelben Querlinien. Clavus bei der Basis mit viel breiteren Querlinien als auf der übrigen Fläche. Corixa striata L. (vgl. Fig. 70, 90, 92). 24 (23) Pronotum mit 7—9 gelben Querlinien. Clavus bei der Basis mit ebenso breiten Querlinien wMe auf der übrigen Fläche. Corixa distiiicta F. (vgl. Fig. 93, 95). 25 (22) Pronotum mit spitzwinkeligen Seitenecken. Klauen der Mittelbeine weit länger als der Tarsus, nahezu so lang als die Tibia. — (^: Pala unmittelbar an der Basis am brei- testen. Corixa Fallenii Fieb. (vgl. Fig. 96, 98). 26 (21) Länge 5-6,5 mm. 27 (30) Clavus mit parallel verlaufenden, kaum unterbrochenen oder abgekürzten Querlinien. — (J: Stirngrube tief, in einem breiten Bogen bis nahe an die Scheitel-Stirngrenze hinauf- reichend. Rhynchota. §9 28 (29) Die gelben Querlinien des Coriums unterbrochen von zwei dunklen Längslinien. Corixa limitata Fieb. (vgl. Fig. 100). 29 (28) Die gelben Querlinien des Coriums unterbrochen von drei dunklen Längslinien. Cörixa semistriata Fieb. (vgl. Fig. 102). 30 (27) Clavus mit zwar parallel verlaufenden , aber apicalwärts mehr oder weniger unterbrochenen Querlinien. — (^: Stirn- grube seicht, nicht bogenförmig auslaufend. 31 (32) Pronotum mit breit abgerundeten Seitenecken. Pronotum- fläche mit 7—9 gelben Querlinien. Färbung vielfach nicht schwarzbraun mit gelben Zeichnungen, sondern gelb mit schwarzbraunen Zeichnungen. — (^: Stirngrube bei den Augen durch einen geraden Querkiel abgeschlossen. Corixa nigrolineata Fieb. 32 (31) Pronotum mit stumpfwinkeligen Seitenecken. Pronotum- fläche mit 6 gelben Querlinien. — ^: Stirngrube bei den Augen nicht durch einen geraden Querkiel abgeschlossen. Corixa fossariim Leach. 33 (8) 1. Tarsenglled des letzten Beinpaares an seinem Ende mit einem großen, scharf umrissen en, kohlschwarzen Fleck be- deckt. Untergatt. Caliicorixa Buch. 34 (35) Auf Pronotum und Deckflügeln herrscht die schwarzbraune Färbung über die gelben Zeichnungen vor. Die Querlinien auf dem Corium regelmäßig, wellig, durchweg durchlaufend. — (j': Pala um die Längsachse verdreht, am breitesten nahe dem Ende. Caliicorixa praeiista Fieb. (vgl. Fig. 106). 35 (34) Auf Pronotum und Deckflügeln die gelben Zeichnungen so verbreitert, daß das Gelb über das Schwarzbraun vorherrscht. Die Querlinien auf dem Corium ganz unregelmäßig zu tropfenartiger Zeichnung aufgelöst. — ^: Pala nicht um die Längsachse verdreht, am breitesten in der basalen Hälfte. Caliicorixa concinna Fieb. (vgl. Fig. 107). 36 (1) Pronotum ohne gelbe und braune Querlinien. Scheitel über den vorderen Außenrand stark vorgezogen. Winkel zwischen Scheitel und Stirn spitz. Pronotum und Deckflügel nicht rastriert. — J: Stirn ausgehöhlt. Pala mindestens 5 mal so lang als breit, nahezu zylindrisch und mit langer messer- förmiger Endklaue, die mindestens V4 ^o breit ist als die Pala selbst. Asymmetrie der Abdomensegmente rechtsseitig. — $: Stirn flach. Untergatt. Cymatia Flor. (Fig. 108 u. 109). 37 (38) Pronotum doppelt so breit als lang. Deckflügel mit braunen verwaschenen Querlinien. Membran und Flügel vorhanden. Cymatia Bonsdorffi Sahlb. (vgl. Fig. 108). 38 (37) Pronotum 4 mal so breit als lang. Deckflügel mit zwei hellen verwaschenen Längsbändern. Membran und Flügel in der Regel fehlend. Cymatia coieoptrata F. (vgl. Fig. 109). 90 Kuhlgatz, 1. Macrocorixa Geoffroyi Leach. (Fig. 71, 72, 74, 75). Körperoberfläche glatt. Pronotiun und Deckflügel nicht rastriert, o-rünlichschwarz oder schwarzbraun. Pronotum mit 16—20 un- regelmäßigen, dicht gedrängten, zusammenfließenden blaßgelben Querlinien. Deckflügel besät mit blassen gelblichen Flecken; am Clavus mit einer dunkleren Partie. Brust, Abdomen und Beine trübgelb. Brustmitte, Flecken auf den Cpxen , Abdomensternite 1__2 oder 1 — 3 schwärzlich. Mittlerer Längskiel des Pronotums beim Vorderrand kurz, rückwärts nur bis zur 2. oder 3. Querlinie ausgedehnt. 2. Beinpaar (vgl. Fig. 74): Femur, auch beim (^, nächst der Spitze ohne zahnähnliches Dornenbündel; Tibia an der Basis ohne' zahnartigen Höcker. — c(: Stirngrube seicht und schmal, nur bis zum vorderen Augenrand reichend. 1. Beinpaar (vgl. Fig. 75), Tibia am Ende bei der Außenkante mit einem sporn- ähnlichen Dornenbündel; Pala über doppelt so lang als Tibia, schmal, leistenförmig, 3Vonial so lang als breit, mit fast paralleler Außen- und Innenkante, Außenkante in sanfter Rundung in die Fig. 74. Macrocorixa Geoffroyi\,^?i.esThon\s S- Vorderbein, Tibia und Pala. Schematisoh. Vergrößert. am Westabhang des Wasgau auf französischem Gebiet (Remire- mont). — Rußland, Skandinavien, Frankreich. 3. Macrocorixa affinis Leach. (Fig. 78). Wie M. Geoffroyi. Unterschiede: Pronotum rückwäits nur mäßig verlängert, mit 12 — 14 gelblichen, nicht zusammenfließenden, aber, abgesehen von den 4 — 5 vorderen, öfter gabelig miteinander verbundenen Querlinien, Die hellen Flecke der Deckflügel mehr oder weniger zu wel- ligen Querlinien vereinigt. Corium mit feiner langer anliegender Behaarung. Con- nexivura mit 3 — 4 schwarzen Flecken. — cj": Stirngrube den vorderen Augenrand überschreitend. 1. Beinpaar (Fig. 78), Tibia am Ende der Außenkante mit einem sporn ahn liehen Dornenbündel, über halb so lang als Pala; Pala kaum 3 mal so lang als breit, größte Breite im apikalen Drittel, ihre Apicalkante mit der Innen- kante nahezu einen spitzen Winkel bildend. Asymmetrie der Abdomensegniente links- seitig. — Länge 9—11 mm. Vorkommen in Deutschland. Be- kannt von Schlesien, Thüringen, Schles- wig-Holstein, Borkum. Auch in Brack- wasser. — Im übrigen: England, Frank- reich, Mittelmeerküsten. Fig. 78. Macrocorixa affinis Leacli. (^. A'orderbein, Tibia und Pala. Schcniatisch. A>r- größert. 92 Kuhlgatz, 4. Corixa lugiibris Fieb. (Fig. 79 u. 80). üorsalseite bei anliegenden Deckflügeln schwarzbraun mit gelber Zeichnung. Pronotum und Deckflügel schwärzlich braun, Pronotum und Clavus rastriert, Corium punktiert. Abdomenrücken schwarz, Ventral fache trübgelb, vielfach mit dunkler Verfärbung. Pronotumecken stumpfwinkelig. Pronotumfläche mit 7 gelben un- geteilten Querlinien. Corium und Clavus mit gelben Querlinien, die apicalwärts vielfach abgebrochen, basal wärts breiter mid regel- mäßiger sind. Zwischen Corium und Membran ein gelber Streifen. 2. Beinpaar, Tarsus am Ende schwarz. — J: Stirngrube (Fig. 79) bis zwischen die Augen reichend, zwischen Stirn und Scheitel durch eine Querleiste unter- brochen, so daß 2 getrennte, nicht in derselben Ebene lie- gende Gruben entstehen. Erstes Beinpaar (Fig. 80): Tibia am Ende der Außenkante ohne spornähnliches Borsteubündel ; Pala kaum doppelt so lang als Tibia, nur doppelt so lang als breit, größte Breite der Pala Fig. 79. Corixa higiibrts Fieb Kopf von vorn mit Stirngrube, größert. Ver- Fig. 80. Corixa lugubris Fieb. (^. Vorderbein, Tibia imd Fala. Schema tisch. Vergrößert. beim Beginn des zweiten Drittels, Außenkante und Apicalkante zu einem einzigen parabolischen Bogen vereinigt, der mit der Innen- kante in einem Winkel von etwa 45" zusammenstößt. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 6^6,5 mm. Vorkommen in Deutschland. Bekannt aus Thüringen, Schleswig-Holstein. Mecklenburg, Borkuni. Bevorzugt die Meeres- küsten, kommt vielfach in Brackwasser und salzigem Wasser vor. — Im übrigen in Europa weit verbreitet: Schweden, England, Frankreich, Spanien, Sizilien. — Auch Algier. * 5. Corixa hieroglyphica Duf. (Fig. 81 u. 82). Dorsalseite bei anliegenden Flügeldecken von einem trüben, manchmal ins Grünliche schillernden Gelb. Die Zeichnungen sind schwarzbraun oder schwarz. Ventralfiäche und Abdomenrücken trüb- gelb mit schwärzlichen Verfärbungen. Beine trübgelb. Pronotum- ecken stumpfwinkelig, Pronotumfläche mit 7 — 9 schmalen Quer- linien, Pronotum und Clavus rastriert, Corium punktiert. Deck- flügel behaart. Corium und Clavus mit winkelig gebrochenen, Rhynchota. 93 unregelmäßigen Querlinien; diese Querlinien augeordnet in einigen Längsreihen. Membran mit hieroglyphenähnlichen unregelmäßigen Strichelchen. Letztes Beinpaar: 2. Tarsenglied auf der Ventralseite schwarz verfärbt. — (j: Stirngrube (Fig. 81) tief, bei der Stirn- Scheitelgrenze in scharfer Rundung endigend. 1. Beinpaar (Fig. 82): Tibia am Ende der Außenkante ohne spornähnliches Borstenbündel. Pala 1^4 so lang als Tibia, 2V2i'nal so lang als breit; größte Breite zwischen dem 1. und 2. Sechstel, wo die Innenkante in stumpfem Winkel vorspringt; Innen- und Außenkaute der Pala apicalwärts allmählich konvergierend, Außen- Fig. 81. Corixa hieroglyphica Duf. (^. Kopf von vorn mit Stirngrube. Vergrößert. Fig. 82. Co7-ixa hieroglyphica Duf. ^. Vorderbein, Tibia mid Pala. Sehe- matisch. Vergrößert. kante und Apicalkante in sanftem Bogen ineinander übergehend, Treffstelle zwischen Apicalkante und Innenkante schräg abgestutzt. Asymmetrie der Abdomensegmente rechtsseitig. — Länge 5,5 bis 6,5 mm. Vorkommen in Deutschland. Überall, auch in salzigem Wasser. Ausgebildete Tiere sind gefunden im April, Juni, Sep- tember. — Im übrigen: Böhmen, Schweiz, . Frankreich, England. 6. Corixa Hellensi Sah Ib. (Fig. 83). Braun. Pronotum, Clavus und Corium stark rastriert. Pronotum mit 4 — 5 gelben Querlinieu. Brustmitte schwarz. Xiphus trübgelb. Sämtliche Nähte und Ränder der Deckflügel gelb. Gelbe Querlinieu auf dem Clavus 8 — 9, etwas schief gerichtet; auf dem Corium 15 — 18, deutlich getrennt, wenig unterbrochen. Connexivum trübgelb. Ab- domen ventral bei der Basis, und in der Regel dorsal, schwarz. — $'. Stirngrube flach, rechteckig, bei den Augen mit einem kleinen stumpfen Höcker endigend. 1. Bein- paar (Fig. 83): Tibia am Ende der Außen- kante ohne spornähnliches Borstenbündel. Pala fast l^'/^mal so lang als Tibia, etwas über doppelt so lang als breit; größte Breite nahe der Basis etwa am Ende des 1. Sechstels, Fig. 83. Corixa Hellensi Salilb. (j". Vorderbein, Tibia und Pala. Scheraa- tisch. VergTößert. 94 Kuhlgatz, wo die Innenkante im stumpfen Winkel vorspringt; Innenkante in seichtem Bogen eingebuchtet; Außenkante in der basalen Hälfte nur wenig ausgebogen, fast geradlinig, von hier in sanftem Bogen mit der Apicalkante verfließend und mit der Innenkante stark kon- vergierend. Treffstelle zwischen Apicalkante und Innenkante kurz abgestumpft. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 4,5—5 mm. Vorkommen in Deutschland. Überall; bisher notierte Daten: Juni, August, September. — Im übrigen: Böhmen, Finn- land, Lappland, Schweden, Schweiz (das ganze Jahr), Frankreich. 7. Corixa Sahlbergi Fieb. (Fig. 84 u. 85). Dorsalseite bei aufliegenden Deckflügeln braun bis schwarz. Ventralseite, Kopf und Beine trübgelb oder bräunlichgelb, Coxen mit schwarzen Verfärbungen. Vertex, Frons und Oberlippe in der Regel bräunlich. Vertex kurz, nur halb so lang als der Kopf- vorderrand zwischen den Augen (Fig. 84). Pronotum, Clavus und Corium stark rastriert. Pronotum stark verlängert, doppelt so lang als Vertex, mit trübgelber Randlinie und 8—9 gelben ununter- brochenen, getrennten Querlinien. Die gelben Querlinien der Deck- flügel schmal, unverkürzt und ununterbrochen, parallellaufend, wellig. Apicalwinkel des Coriums entfärbt. Zwischen Corium und Membran ein schmaler gelber Strich. Brustmitte und Coxen schwarzer Verfärbung. 1. Beiupaar: Basis der Schenkel an Außenseite in der Regel mit bräun- lichem Fleck. 2. Beinpaar: Tarsus so lang als Tibia, Klauen kürzer als Tarsus. — cj": 1- Beinpaar (Fig. 85), Tibia am Ende der Außenkante mit einem spornähn- lichen Borstenbündel; Pala fast 1^4 mal so lang als Tibia, etwas mit der Fig. 84. Coi-ixa Sahlbergi Fieb. Kopf imd Pronotum in Eückenansicht. Umriß. Yergi-ößert. Fig. 85. Corixa Sahlbergi Fieb. (^. Vorderbein, Tibia u. Pala. Schematisch. Vergrößert. Über doppelt so lang als breit; nahe dem Ende, bei Beginn des apicalen Drittels, über V\^_m2X so breit als an der Basis; Innen- kante geradlinig; Innen- und Außenkante bis zum apicalen Drittel divergierend, Außenkante hier in starkem Bogen in die Apicalkante überg-ehend; Treffstelle zwischen Apicalkante und Innenkante kurz abgestutzt. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 7—8 mm. Rhynchota. 95 Vorkommen in Deutschland. Überall. Ausgebildete Tiere das ganze Jahr. Vielfach zusammen mit C. Linnei. — In Nord- und Mitteleuropa. ganz 8. Corixa Linnei Fieb. (Fig. 86 u. 87). Im wesentlichen gefärbt wie C. Sahlbergi. Trübgelb. Vertex und Stirnbasis vielfach bräunlichgelb. Augen grau oder schwarz. Pronotum, Clavus und Corium stark rastriert. Grundfärbung der Pronotumf lache und Deckflügel dunkelbraun oder schwarz, ßrust- mitte und Basis der Ventralfläche des Abdomens schwarz. Ab- domenrücken bis auf die Seitenränder schwarzbraun bis schwarz. Pronotum kurz, Kopf und Pronotum etwa von gleicher Länge (Fig. 86j. Pronotumecken stumpf abgerundet. Die gelben Quer- linien auf Pronotum, Clavus und Corium fein, schmäler als die dunklen Zwischenräume. Querlinien auf dem Pronotum durch- laufend, in der Regel ungeteilt, sechs. Querlinien auf Clavus und Corium sehr regelmäßig, nur wenig wellig, parallel, fast alle un- geteilt durchlaufend , auf dem Corium auch den apicalen Winkel einnehmend; dieser nicht verblaßt, von gleicher dunkler Färbung wie die übrige Coriumfläche. Zwischen Corium und Membran kein gelber Strich, nur ein schmaler dunkler, unverfärbter Saum. Membran mit gelben winzigen punktförmigen Flecken oder kurzen Strichen ge- Fig. 86. Corixa Linnei Fiob. Kopf und Pruiiotum in Rüokenansicht. Umriß. Vergrößert. Fig. 87. Corixa Linnei Fieb. (^. Vorderbein, Tibia u. Pulu. Sehematiseh. Vergrößert. sprenkelt. — (j": Stirngrube nur durch eine Abflachung angedeutet. 1. Beinpaar (Fig. 87): Tibia am Ende der Außenkante mit spornähn- lichem Borstenbündel; Pala etwa 1^5 so lang als Tibia, über doppelt so lang als breit, größte Breite in der apicalen Hälfte gelegen; Außen- kante bei der Basis zunächst in einem kurzen abgerundeten Höcker vortretend, dann bis etwa zur Mitte deutlich eingebuchtet, in der apicalen Hälfte ein wenig ausgebogen, hier fast im rechten Winkel zur Apicalkante orientiert, in abgerundeter Ecke in die Apicalkante übergehend ; diese zur Basalkante im wesentlichen parallel gerichtet, ein wenig eingebuchtet; Innenkante nahezu geradlinig verlaufend, an der Basis in abgerundeter Ecke etwas einwärts gebogen; Treff- stelle zwischen Apical- und Innenkante nicht scharfwinkelig, sondern 96 Kuhlgatz, ein wenig gerundet. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 7—8 mm. Vorkommen in Deutschland. Überall, das ganze Jahr; vielfach mit C. Sahlbergi zusammen. Im übrigen im ganzen nörd- lichen und mittleren Europa. — Larven wurden bis September beobachtet. 9. Corixa moesta Fieb. (Fig. 88 u. 89). Dorsalseite bei aufliegenden Deckflügeln olivenbraun, grau- schwarz bis braun. Vertex, Frons, Labrum, Pleuren, Ventralfläche des Abdomens, Beine trübgelb, ßrustmitte, Außenfläche der Coxen, Xiphus, 2. Tarsenglied des 3. Beinpaares, Basis des Abdomens schwarz oder schwarzbraun. Pronotumecken abgerundet. Pronotum und Deckflügel rastriert, letztere sehr deutlich. Pronotum mit 6 — 7 gelben schmalen Querlinien und schmalem gelben Saum. Die gelben Querlinien der Deckflügel nur an der Clavusbasis deutlich, im übrigen verblaßt und kaum sicht- bar. Membran verwaschen braun, zwischen Membran und Corium kein gelber Strich. 2. Beinpaar (Fig. 88) : Tarsus kürzer als Tibia, Klauen f i^ etwa so lang als Tarsus. — $\ Stirngrube seicht, nicht bis zum ventralen Augenrand reichend. Erstes Beinpaar (Fig. 89): Tibia am Fig. 88. Corixa bein. ■moesta Fieb. Vergrößert. Mittel- Fig. 89. Corixa moesta Fieb. (^. Vorderbein, Tibia und Pala. Schema- tisch. Vergrößert. Ende der Außenkante mit spornähnlichem Borstenbündel; Pala 1-/5 mal so lang als Tibia, 2-/5 mal so lang als breit, größte Breite nahe dem Ende beim Beginn des apicalen Viertels; Innenkante fast gerade; Außenkante von der Basis bis zur Mitte etwas aus- gebogen , bis zum apicalen Viertel fast parallel der Innenkante verlaufend; Apicalkante parallel zur Basis und rechtwinkelig zur mittleren Außenkante orientiert; Außenkante in starker gleich- mäßiger Rundung in die Apicalkante übergehend; Apicalkante seicht eingebuchtet, mit Innenkante einen rechten Winkel bildend. Asym- metrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 6 mm. Vorkommen in Deutschland. Überall, von Frühling bis Herbst beobachtet. — Sonst bekannt aus Böhmen, Tirol, Schweiz, Frankreich, Sardinien. ßhynchota. 97 10. Corixa striata L. (Fig. 70, 90, 91, 92). Dorsalfläche bei aufliegenden Deckflügeln schokoladenbraun, Vertex gelb, Augen grau. Körper im übrigen hell lehmgelb, Brust- mitte mit kleinem schwarzen Fleck. Kopf etwa 3 mal so breit als lang. Pronotum l\l.^ so lang als Kopf; Pronotumecken abgerundet (Fig. 90). Gelbe Querlinien auf der Pronotumfläche 6, fast .so breit als die braunen Zwischenlinien. Die gelben Querlinien auf Fig. 90. Corixa striata L. Kopf und Pronotum in Riickenan^iclit. Umriß. Vergrößert. Fig. 91. Co7-ixa striata L. bein. Vergrößert. Mittei- den Deckflügeln deutlich sichtbar; auf dem Clavus schmal, z. T. winkelig gebrochen, die ersten 4—5 an der Basis des Clavus stark verbreitert. Querlinien auf dem Corium gebogen, z. T. umgebrochen und vielfach unterbrochen, besonders durch je eine ungefleckt ge- bliebene Längslinie nächst dem Innen- und Außenrande. Auf der Membran deutliche, unregelmäßig gehäufte, gelbe Flecken. Zwischen Corium und Membran ein deutlicher gelber Strich, und diesem apicalwärts anliegend ein ungefleckter Saum. 2. Beinpaar (Fig. 91): Tarsus kürzer als Tibia; Klauen kürzer als Tarsus. — $: Stirngrube sehr seicht. 1. Beinpaar (Fig. 92): Tibia am Ende der Außenkante ohne spornähnliches Borsten- bündel; Basalkante der Pala ein wenig breiter als Apicalkante der Tibia. Pala 174 mal so lang als Tibia, 2^5 mal so lang als breit; größte Breite etwa beim Beginn des zweiten Drittels; Innenkante sehr wenig eingebuchtet, ihre Basalpartie in seichtem Bogenein wenig zurücktretend ; Außenkante bis zum Beginn des zweiten Drittels schwach und gleichmäßig aus- gebogen, darauf in stärkerer Rundung in die Apicalkante übergehend; Apicalkante zur Innenkante in spitzem Winkel ver- laufend; Treffstelle zwischen Apical- und Innenkante kurz abgestutzt. Asymmetrie der Abdomensegmente rechtsseitig. — Länge 7 — 8 mm. Vorkommen in Deutschland. Überall, auch in brackigem Wasser. Das ganze Jahr hindurch beobachtet. — In Europa weit verbreitet, auch in Vorderindien und Amerika konstatiert. Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 7. Fig. 92. Corixa striata L. (J*. Vorderbein, Tibia und Pala. Schematisch. Vergrößert. 7 98 Kuhlgatz, 11. Corixa (listincta Fieb. (Fig. 93, 94, 95). Lehmgelb. Augen stahlgrau. Pronotura und Deckflügel braun. Abdomenrücken bis auf die Ränder schwarzbraun bis schwarz. Pronotumecken stumpfwinkelig (Fig. 93). Gelbe Querlinien auf der Pronotumf lache 7—9, schmal, hier und da gabelig geteilt. Quer- linien auf Clavus und Corium schmal, parallel verlaufend, ein wenig wellig und hier und da unterbrochen; auf dem Corium im Ver- Fig. 93. Corixa distincta Fieb. Kopf und Pronotum in Rückenansicht. Umriß. Veigi*. Fig. 94. Corixa distincta Fieb. Mittelbein. Vergrößert. laufe je einer Längslinie nächst dem Innen- und Außeurand ent- weder aussetzend oder verblaßt. Membranfläche mit dicht gehäuften kurzen Zickzack förmigen gelben Linien. Zwischen Corium und Membran ein gelber Strich, dem sich apicalwärts ein einfarbiger schmaler Saum anlegt. 2, Beinpaar (Fig. 94): Tibia etwa l^/^mal so lang als Tarsus, Klauen nicht oder kaum länger als Tarsus ; Tibia, Tarsus und Klauen zusammen etwa lYinial länger als Femur. — $-. Stirn- grube sefcht. 1. Beinpaar (Fig. 95): Tibia ohne spornähnliches Borstenbündel am Ende der Aul^enkante; Pala etwas über doppelt so lang und 1-/5 naal breiter als Tibia, etwa doppelt so lang als breit, größte Breite ein wenig basalwärts der Mitte gelegen ; Außenkante der Pala von der Basis bis etwa zur Mitte wenig ausge- bogen, von hier an stark zur Innenkante konvergierend, mit der Apicalkante zu einem einzigen seichten Bogen zusammen- laufend und an der Palaspitze mit der Innenkante einen Winkel von etwa 45 ° bildend; Innenkante kaum merklich ein- gebuchtet, unmittelbar oberhalb der Basis in kurzem Bogen ein wenig zurück- tretend. Asymnjetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 7 bis 8 mm. Vorkommenjn Deutschland. Im ganzen Gebiet. — Außer- dem bekannt aus Österreich, Tirol, Schweiz, Frankreich, England, Lappland, Eußland. — Auch mit C. Falleni zusammen. Fig. 95. Corixa distincta Fieb. (^. Vorderbein, Tibia und Pala. Schematiscli. Ver- größert. Rhynchota. 99 12. Coi'ixa Falleni Fieb. (Fig. 96, 97, 98). Lehmgelb. Augen stahlgraii. Pronotum und Deckflügel rot- braun mit gelblicher Zeichnung, stark rastriert. Kopf über halb so lang als Pronotum. Pronotumecken spitz (Fig. 96). Gelbe Querlinien auf dem Pronotum 7 — 9, in der Regel ungeteilt. Quer- linien auf Clavus und Corium schmal, wellig, parallel gerichtet, hier und da unterbrochen, so besonders am Innen- und Außenrand des Coriums im Verlaufe je einer sehr schmalen Längslinie. Mem- bran mit gehäuften unregelmäßigen, zickzackförmig verlaufenden gelben Linien. Zwischen Corium und Membran ein gelber Strich, Fig. 96. Corixa Falleni Fieb. Kopf und Fig. 97. Corixa Fallent Fieb. Pronotum in ßückenansicht. Umriß. Vergi'. Mittelbein. Vergrößert. und diesem apicalwärts anliegend ein von Zeichnung frei bleibender schmaler brauner Saum. 2. Beinpar (Fig. 97): Femur nur wenig länger als Tibia und Tarsus zusammen; Tibia etwa l^o^ial so lang als Tarsus; Klauen l^/j mal so lang als Tarsus und etwa so lang als Tibia. — $ : Stirngrube sehr seicht. 1. Beinpaar (Fig. 98): Tibia am Ende der Außenkante ohne sporn- ähnliches Borstenbündel, im Ver- hältnis zur Pala von geringen Dimensionen. Pala 5 Vs mal so lang und über V/^mai so breit als Tibia, bei der Basis stark ver- breitert, indem ihre Basalkante über den Außenrand der Tibia nahezu um eine Tibia-Breite nach außen vorspringt; Basalkante zu- nächst geradlinig nach außen ge- richtet, und zwar zur Tibia- Außen- kante fast rechtwinkelig orientiert, dann in einem abgerundeten Winkel von nahezu 90 " in die Außenkante übergehend ; größte Breite der Pala bei der Basal- grenze des mittleren Drittels gelegen, von der Gesamtlänge der Pala um wenig mehr als das P/a fache übertroffen; Außenkante bis zur basalen Grenze des mittleren Drittels der Palalänge nur wenig gebogen, von da in allmählichem Übergang in die Apical- kante zusammen mit dieser einen einzigen sanft geschwungenen Fig. 98. Corixa Falleni Fieb. (^. Vorderbein, Tibia und Pala. Sche- matiscb. Vergrößert. .100 tCuhlgatz, Bogen beschreibend, der an der Palaspitze in einem Winkel von etwa 45'' auf die Innenkante stößt; Innenkante von der Spitze bis zur apicalen Grenze ihres basalen Drittels nur seicht ein- gebuchtet, im basalen Drittel in etwas stärkerer Einbuchtung bis zur Insertion in die Tibia zurücktretend. Asymmetrie des Ab- domens rechtsseitig. — Länge 7 — 8 mm. Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet. Speziell bekannt aus Preußen, Schlesien, Mecklenburg, Schleswig- Holstein, Borkum, Westfalen, Thüringen, Bayern, Baden, Elsaß-Lothringen. Ausgebildete Tiere das ganze Jahr. — Im übrigen gefunden in Österreich, Frankreich, England, Livland. 13. Corixa limitata Fieb. (Fig. 99, 100, 101). Von trüber bräunlichgelber Färbung. Kopf braun, Augen schwarzbraun. Pronotum und Deckflügel braun mit gelber Zeich- nung. Brust- und Bauchmitte braun bis schwarz, ebenso Abdomen- rücken bis auf die Ränder. Pronotumecken stumpfwinkelig. Die gelben Querlinien auf der Pronotumfläche breiter als die braunen Zwischenräume, durchweg ungeteilt, 7 — 8. Die gelben Quer- linien auf dem Clavus fast ausnahmslos geradlinig und ungeteilt, einander nahezu Fig. 99. Co?-ixa limitata Fieb. Mittelbein. Ver- größert. Fig. 100. Corixa limitata Fieb. (j". Kopf von vorn mit Stirngrube. Ver- größert. Fig. 101. Corixa limitata Fieb. (^. Vorderbein, Tibia und Pala. Sche- niatisch. Vergrößert. parallel gerichtet, so breit oder — am Basalwinkel — breiter als die braunen Zwischenräume. Die gelben Querlinien auf dem Corium im Verlaufe je einer geraden Längslinie nächst dem Außen- und Innenrande unterbrochen, nur in der basalen Ecke geradlinig und parallel, im übrigen unregelmäßig, vielfach geteilt und krummlinig. Membran mit dicht gehäuften unregelmäßigen gelben Linien. Zwischen Corium und Membran ein gelber Strich, und diesem apicalwärts anliegend ein sehr schmaler, von Gelb freibleibender brauner Saum. 1. Beinpaar: Tibia stark verdickt, etwa so breit als Pala. 2. Beinpaar (Fig. 99): Tibia etwas über l^/.^mal so lang als Tarsus; Klauen kürzer als Tibia, aber länger als Tar.sus. Tibia, Tarsus und Klauen zusammen nur etwa l\/5mal länger als Femur. — $'. Stirngrube (Fig. 100) tief ausgehöhlt, bis nahe an den Frons- Vertex-Rand reichend und hier mit einem stark gerundeten Bogen endigend. 1. Beinpaar (Fig. 101): Tibia ohne spornähnhches Rhvnchota. 101 Borstenbündel am Ende der Außenkante, apicalwärts «tark verdickt, mit ihrer größten Breite etwa der Breite der Pala gleichkommend; Pala fast um das Doppelte, V/-^, länger als Tibia; ihre größte Breite etwa in der Mitte; Außenkante zunächst der Basis kurz einge- buchtet und a])icalwärts dieser Einbuchtung in einen stumpfen Höcker vorspringend, von hier in gleichmäßiger Rundung bis zur größten Breite ausgebogen, darauf in gleicher Rundung unmerklich in die Apicalkante übergehend; Apicalkante unter einem Winkel von nahezu 90" mit der Innenkante zusammenstoßend; diese in seichtem Bogen gleichmäßig eingebuchtet, an der Basis gegen die Tibia plötzlich in kurzem Bogen ausgebogen, dann stark zurück- tretend. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 6 bis 6,5 mm. Vorkommen in Deutschland. Bisher konstatiert in Schlesien, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Westfalen, Thüringen, Bayern, Baden, Elsaß-Lothringen. Imagines im Mai und Oktober gefunden, also offenbar das ganze Jahr. — Von anderen euro- päischen Ländern sind zu nennen Österreich, Schweiz, Frankreich, England. 14. Corixa semistriata Fieb. (Fig. 102 u. 103). Pronotum und Deckflügel dunkelbraun bis schwarz, selten hell rötlichbraun, mit gelblichbrauner oder trübgelber Zeichnung. Coriumaußenrand, Kopf, Ventralfläche, Beine lehmgelb, hier und da mit bräunlicher oder schwärzlicher Verfärbung. Augen asch- grau, schwarz oder dunkelbraun. Metanotum und Abdomenrücken dunkelbraun bis schwarz. Pronotumecken Corium und Clavus deutlich rastriert, Corium fein behaart. 7 helle Querlinien auf der Pro- notumfläche, welche wenig schmäler oder ebenso breit als die dunklen Zwischenräume. Die Querlinien des Clavus nächst der Basis parallel durchlaufend, zunächst stark verbreitert, so breit oder breiter als die dunklen Zwischen- räume, apicalwärts nach und nach sich ver- schmälernd, in der apicalen Hälfte vielfach unterbrochen, winkelig, z. T. verlöscht. Quer- linien auf dem Corium durch 3 dunkle Längs- linien aufgelöst in 4 gelbe Längsstreifen. Zwischen Corium und Membran eine gelbe Linie. Mem- bran von der Färbung des Coriums, dicht besät mit kurzen gelben Stri- chelchen. — (j: Stirn- grube (Fig. 102) tief ausgehöhlt, bis nahe an die Frons-Vertex-Grenze reichend und hier quer abgestutzt. Erstes Bein paar (Fig. 103): Tibia am Ende der Außenkante ohne sporn- ähnliches Borstenbündel, sehr stark verdickt, besonders apicalwärts, ihre größte Breite bei Beginn des apicalen Drittels. Pala nur stumpf. Pronotum, Fi^- 10-- Corixa semi- striata Fieb. (^. Kopf von vorn mit StirngTubc. Vergrößert. Fig. Vd'iS. Corixa semi- striata Fieb. (^. Vor- derbein, Tibia und Pala. >Seheinatisch. Vergrößert. 102 Kuhlgatz, J>/<^mal so breit als Tibia, etwa IV^nial so lang; größte Breite der Paia in der basalen Hälfte; Außentante gleich bei der Basis stark ausgebogen, bei der größten Breite in stark abgerundetem, nahezu rechtem Winkel nach innen umbiegend, dann unmerklich in die Apicalkante übergehend und in seichtem Bogen anter einem Winkel von etwa 45" an der Palaspitze mit der Innenkante zusammen- stoßend; Innenkante kaum eingebuchtet, bei der Palabasis deutlich einwärts gebogen. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 5,5 — 6,25 mm. Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet. Aus- gebildete Tiere sind konstatiert von Frühjahr bis Herbst. — Im übrigen Europa bekannt aus Österreich, Schweiz, Frankreich, Eng- land, Skandinavien, Rußland. 15. Corixa fossarnm Leach. (Fig. 104). Pronotum und Deckflügel schwarzbraun bis schwarz mit dichter gelber Zeichnung. Kopf, Deckflügel rand, Brust, Bauchseite des Abdomens, Beine lehmgelb. Augen stahlgrau. Brustmitte und Bauchbasis dunkelbraun, grau oder schwarz. Abdomenrücken bis auf die Randpartie schwärzlich. Pronotum, Clavus, Corium deutlich rastriert, Corium unbehaart. Pronotumecken rechtwinkelig, ein wenig abgerundet. Querlinien der Pro- notumfläche 6, etwas schmäler als die dunklen Zwischenräume. Querlinien auf dem Clavus ziemlich weit stehend, dünn, im hinteren Teil des Clavus etwas wellig und hier und da unterbrochen. Querlinien auf dem Corium wellig und vielfach unter- brochen, manchmal durch 2 durchlaufende dunkle Längslinien in Reihen abgeteilt. Bei der Membrannaht ein gelber Saum und diesem angelagert ein dunkler. Mem- bran besät mit winkeligen gelben Fleck- chen. 2. Beinpaar : Klauen länger als Tarsus. — J: Stirngrube kurz und seicht. 1. Beinpaar (Fig. 104): Tibia ohne sporn- ähnliches Borstenbündel am Ende der Außenkante, nur wenig länger als breit, nur -/s so breit als Pala. Pala über doppelt so lang als Tibia, und über doppelt so lang als breit; ihre größte Breite in der basalen Hälfte; Außenkante der Pala bei der Basis etwa um die Hälfte der apicalen Breite der Tibia in der Richtung des Apical- randes der Tibia vorspringend, dann in sanft abgerundetem, fast stumpfem Winkel apicalwärts umgebogen und nun der Innenkante etwa bis zur Mitte in sanft ausgebogener Linie nahezu parallel ver- laufend, alsdann in leichter Rundung in die Apicalkante über- gehend; Apicalkante sanft ausgebogen und zur Innenkante in einem Winkel von etwa 45" orientiert; Treffstelle zwischen Apicalkante und Innenkante abgestutzt; Innenkante leicht eingebuchtet, bei der Basis ein wenig einwärts gebogen. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 6 mm. Fig. 104. Corixa fossorum Leach. (^. Vorderbein, Tibia und Pala. Schematisch. Ver- größert. Rhynchota. 103 Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet. , A us- gebildete Tiere das ganze Jahr. — Im übrigen bekannt aus Öster- reich, Schweiz, Frankreich, England, Rußland. 16. Corixa lügTolineata Fieb. (Fig. 105). Kopf und Beine lehmgelb. Pronotum und Deckflügel entweder dunkelbraun bis schwarz mit gelben Linien oder gelb mit feiner schwarzer Liniatur. Ventralfläche kann sein mehr oder weniger schwarzgrau oder lehmgelb mit schwarzem Fleck auf der Mittel- brust. Pronotumecken breit abgerundet. Pronotumfläche mit 7 Querliuien. Querlinien auf dem Corium wellig, vielfach am Innenrand durchteilt von einer schwarzen Längslinie. Zwischen Corium und Membran ein gelber Saum und diesem][angelagert ein schwarzer. Membranfläche stark gelb gefleckt. Außenrand der Deckflügel schwarz oder teil- weise schwarz. — J: Stirngrube kurz und außerordentlich seicht, bei den Augen durch einen feinen querstehenden Kiel begrenzt. 1. Beinpaar (Fig. 105): Tibia ohne sporn- ähnliches Borsten bündel am Ende der Außen- kante, über lYginal so lang als breit, mit größter Breite am Ende. Pala etwa l^.. nial so lang, aber nur wenig breiter als Tibia; ihre größte Breite etwa in der Mitte gelegen; Außenkante der Pala bei der Insertion zunächst eine kurze, stumpfwinkelig vorspringende, nicht abgerundete Ecke bildend, dann bis zur größten Breite in sanft geschwungenem Bogen nur wenig zur Innenkante divergierend, alsdann in breiter stumpfer Umbiegung unmerklich in die Apicalkante übergehend ; Apicalkante kaum ausgebogen, zur Innenkante in einem Winkel von etwa 45 "^ orientiert; Treffstelle zwischen Apicalkante und Innenkante rundlich ab- gestumpft; Innenkante kaum eingebogen, fast geradlinig, an der Basis nur sehr wenig ein- wärts gebogen. Asymmetrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 5,5 — 6 mm. Vorkommen in Deutschland. Ganz Deutschland. Aus- gebildete Tiere beobachtet vom Frühjahr bis Herbst. Larven wurden Ende September gefunden. — Auch sonst in Europa weit verbreitet: Österreich, Schweiz, Frankreich, England, Schweden, Rußland. Fig. 105. Corixa ni- grolineata Fieb. (^. Vorderbein, Tibia und Pala. Schematiscli. Ver- größert. 1' 106). Callicorixa praeusta Fieb. (Fig. Kopf, Beine, Ventralfläche lehmgelb. Aber das 1. Tarsenglied des letzten Beinpaares in seinem letzten Drittel stets mit einem großen scharf umrissenen schwarzen Fleck gezeichnet, der ^'3, min- destens halb, so lang ist als das letzte Tarsenglied. Brustmitte und Bauchfläche manchmal dunkelgrau, schwarzbraun oder schwarz. Augen in der Regel intensiv schwarz. Pronotum stark nach hinten verlängert, seine Seitenecken stumpfwinkelig. Pronotum, Clavus, Corium dunkelbraun bis schwarz mit mattgelben Querlinien, die 104 Kuhlgatz, stets schmäler sind als die von ihnen freigelassenen Zwischenräume. Querlinien auf dem Pronotum 7 — 10. Querlinien auf Clavus und Corium ziemlich dicht, ein wenig wellig, kaum unterbrochen, parallel verlaufend, von der Basis bis zur Spitze gleich deutlich. Zwischen Corium und Membran ein undeutlicher gelber Saum. Membran mit unregelmäßig geformten gelben Strichelchen besät. Seitenraiid der Deckflügel trübgelb. 2. Beinpaar: Klauen kürzer als Tarsus. — (J: Stirngrube sehr reicht, verkehrteiförmig, knapp bis zwischen die Augen reichend. 1. Beinpaar (Fig. 106): Tibia und vielfach auch Pala mit einem kleinen schwarzbraunen oder schwarzen Fleck. Tibia stark um ihre Innenkante ge- krümmt, etwa doppelt so lang als breit, mit der größten Breite im apicalen Drittel, ohne sporn ähnliches Borsten- bündel am Ende der Außenkante. Pala um ihre Längsachse verdreht, über 1^/, mal so lang, aber nur P/. so breit als Tibia; über 2V., mal so lang als breit, mit der größten Breite bei Beginn des apicalen Drittels; Außenkante der Pala bei der Insertionsstelle einen scharfen, beinahe rechten Winkel bildend, von da bis weit in das mittlere Drittel fast geradlinig und nahezu parallel zur Innenkante verlaufend, alsdann in einem stumpfen Buckel nach außen umbiegend und in starker Konvergenz zur Innen- kante an der Palaspitze im stumpfen Winkel auf die sehr kurze, der Apical- kante der Tibia parallel laufende Apical- kante stoßend; Apicalkante zur Innen- kante im rechten Winkel orientiert; Treffstelle zwischen Apicalkante und Innenkante abgerundet; Innenkante geradlinig, bei der Basis nur sehr wenig einwärts gebogen. Asym- metrie des Abdomens rechtsseitig. — Länge 7 — 8 mm. Vorkommen in Deutschland, Bisher konstatiert in Preußen, Schlesien, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Borkum, Westfalen, Thüringen, Bayern. Ausgebildete Tiere werden genannt von Sommer bis Herbst. — In Frankreich nur unmittelbar an der deutschen Grenze, am Westabhang des Wasgau. Sonst im nörd- lichen und mittleren Europa: England, Skandinavien, Rußland, auch Böhmen. 18. Callicorixa concinna Fieb. (Fig. 107). Kopf, Ventral fläche, Beine lehmgelb. Augen heller oder dunkler braun. Brustmitte schwarz. Basale Hälfte des Bauches bräunlich bis schwarz. Tibien des 2. Beinpaares am äußersten Ende braun. Tarsen des letzten Beinpaares mit einem kleinen braunen oder schwarzen Fleck von verwaschenem Umriß beim Ende des 1. oder bei der Basis des 2. Gliedes. Abdomenrücken in der Mitte braun oder schwarz, an den Rändern gelb. Pronotum und Deckflügel zwar von dunkelbrauner oder schwarzer Grundfärbung; doch sind die gelben Zeichnungen so verbreitert und gehäuft, daß das Gelb Fig. 106. Callicorixa praezista Fieb. (^. Vorderbein, Tibia und Pala. Schema tisch. Vergi'ößert. Rhynchota. 105 Auch auf Querliiiien weiter nach Querlinien vorherrscht. Außenrand der Deckflügel gelb. Pronotum hinten verlängert; Seitenecken kaum abgerundet, etwa rechteckig. Pro- notumfläche mit 9 oder 10 breiten gelben Querstreifen, die deutlich breiter sind als die dunklen Zwischenräume, so daß man besser von schwarzen Streifen auf gelbem Grunde spricht, den Deckflügeln herrscht die gelbe Färbung vor. am Grunde des Clavus breit, parallel, durchlaufend, hinten winkelig gebrochen und hier und da getrennt, auf dem Corium vielfach zerrissen und winkelig, nicht anders als auf der Membran. Zwischen Corium und Membran ein breiter gelber Strich, (j": Stirngrube seicht, aber ziemlich lang, in stark gerundetem Bogen bis nahe an die Frons-Vertex-Grenze reichend. 1. Beinpaar (Fig. 107): Tibia am Ende der Außenkante ohne sporn- ähnliches Borstenbündel, l^s nial so lang als breit mit der größten Breite im api- calen Drittel. Pala kaum breiter, aber über IVgiiial so lang als Tibia, mit der größten Breite im basalen Drittel, 2^4 mal so lang als breit; Außenkante der Pala zunächst eine kurze rechtwinkelige Ecke bildend, dann in stark gerundetem Bogen bis zur größten Breite verlaufend, und von hier in gleichmäßiger sanfter Rundung bis zur Innenkante verlaufend, die Apical- kante unmerklich in sich aufnehmend; Treffstelle zwischen Apicalkante und Innen- kante schräg abgestutzt; Innenkante bis dicht an die Basis heran deutlich und gleichmäßig eingebuchtet, bei der Basis plötzlich und merklich einwärts gebogen. Asymmetrie der Abdomensegmente rechts- .seitig. — Länge 7 — 7,-5 mm. Vorkommen in Deutschland. Bisher gefunden in Preußen, Schlesien, Schleswig-Holstein, Borkum. — Im übrigen bekannt aus Österreich, Belgien, England. Soll vorwiegend osteuropäisch sein. — Zeitliche Angaben liegen nicht vor. Fit;-. ciinia 107. Callicorixa con- Fieb. J. Vorder- bein, Tibia und Pala. Sche- matiscli. A^ergrößert. 19. Cymatia Bonsdorffi Sahlb. (Fig. 108). Kopf, Ventralfläche, Beine schalgelb, hier und da bräunlich- gelb. Augen dunkelgrau. Vertex gebräunt. Bauchfläche des Ab- domens beim (^ dunkel verfärbt. Pronotum und Deckflügel maha- gonibraun, nicht rastriert. Clavus am Grunde mit gelblicher Ver- färbung. Außenrand der Deckflügel gelblichbraun. Clavus und Corium mit undeutlicher verwaschener gelblicher Zeichnung in Gestalt unregelmäßiger und vielfach unterbrochener, im wesentlichen quer laufender kurzer Striche. Nähte zwischen Corium und Mem- bran nur beim Außenrand durch einen gelblichen Streifen markiert. Membran im wesentlichen gefärbt wie Corium. Kopf in Dorsal- ansicht etwas länger und weit breiter als Pronotum; seine Breite etwa gleich der im letzten Korperdrittel gelegenen Maximalbreite des Rumpfes. Vertex die vorderen Augenecken stark überragend, mit 106 Kiihlgatz, der Stirn in eiiier gebogenen Kante in spitzem Winkel zusammen- stoßend. Stirn beim 9 stark abgeplattet, beim (^ seicht eingesenkt. Augen den Kopfhinterrand nicht erreichend. Prouotum etwa doppelt so lang als breit; Seitenecken breit gerundet; Längskiel abgekürzt, von der Form eines länglichen Höckers, vom Vorderrand rück- wärts bis etwas über die Mitte reichend. 1. Bein paar: Pala stark verlängert, etwa 4 mal so lang als Tibia, mit sehr langem Borsten- besatz; beim 9 lüit starker einfacher EndklauC; die etwa ^3 so lang ist als die Pala; beim (^ (Fig. 108) Endklaue sehr stark verbreitert und verkürzt, messerförmig , nur halb so lang als Pala. 2. Bein- paar: Tarsus etwas kürzer als Tibia, Klauen weit kürzer als Tarsus. Asymmetrie der Abdomensegmente beim (J rechtsseitig. Länge 5,5 — 6 mm. Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet. Aus- gebildete Tiere wurden von Frühjahr bis Herbst, Larven bisher von Sommer bis Herbst gefunden. — Im nördlichen und mittleren Europa weit verbreitet: Österreich, Schweiz, F'rankreich, England, Skandinavien, Rußland. Fig. 108. Cymatia Bonsdorffi Sahlb. (;^. Vorderbein, Tibia u. Pala. Schematisch. Vergrößert. Fig. 109. Cymatia coleoptrata F. (^. Vorderbein, Tibia u. Pala. Schematisch. Vergi'ößert. 20. Cymatia coleoptrata F. (Fig. 109). Kopf fast 3 mal so lang und beträchtlich breiter als Pronotum, etwa so breit als die Maximalbreite des Körpers (in der hinteren Körperhälfte). Scheitel vor den vorderen Augenecken weit vor- springend, mit der Stirn einen scharfen spitzen Winkel bildend. Stirnfläche beim $ ein wenig eingesenkt, beim 9 abgeflacht. Vertex und Frons hell rötlichbraun, Augen dunkler. Frons mit weißlicher anliegender Behaarung. Pronotum stark verkürzt, etwa 4 mal so breit als lang; in der vorderen Hälfte mit einem medianen Höcker. Pronotum und Deckflügel braun oder olivenbraun mit verwaschenen gelblichbraunen Längsstreifen am Rande und auf der Fläche. Rhynchota. |07 Clavus an der Basis von etwas lichterer Färbung. Membran iin- dentlich abgesetzt. Flügel fehlen. Sternal platten schwarz mit schalgelben Rändern. Beine trübgelb; ebenso Ventralfläche des Abdomens beim 5- Coxen der Hinterschenkel schAvarz. ßauch- f lache beim ^ gleich den Sternalplatten schwarz. 1. Beinpaar: Pala langgestreckt, an der Basis so breit als Tibia, apicalwärts nur wenig verjüngt, über doppelt so lang als Tibia; beim ^ (Fig. 109) mit stark verbreiterter messerförmiger Endklaue, die nahezu halb so lang als die Pala; beim $ mit einfacher borstenförmiger End- klaue, die über halb so lang als die Pala. 2. Beinpaar: Tarsus nahezu so lang als Tibia; Klauen kürzer als Tarsus. Länge 3 bis 4 mm. Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet, Aus- gebildete Tiere das ganze Jahr hindurch. — Im übrigen Europa weit verbreitert: Österreich, Schweiz, Frankreich, England, Rußland. Wurde im Schlamm überwinternd gefunden. 2. Micronecta Kirkaldy {Sigara Leach.) (Zum Teil nach Horvath.) — (Vgl. Fig. 110 u. 111.) Körper elliptisch, flach. Kopf dreieckig, breiter als lang; Kopf- hinterrand gegen den ausgebogenen Pronotumvorderrand eingebuchtet. Augen breiter als lang. Antennen Sgliedrig. Oberlippe am Ende quergerieft. Rostrum 1 gliedrig, Pronotum bedeutend breiter als lang, elliptisch. Skutellum zwar winzig, aber deutlich zu Tage tretend. Metasternum zwar mit Pleuren, aber ohne Parapleuren. Deckflügel mit deutlich abgesetztem Clavus, aber undeutlicher Membran; Embolium nur schwach abgesetzt, linear. An der Basis der Deckflügel am Costalrande zwischen Embolium und Cubi- talader ein mehr oder weniger in die Länge gezogenes Grübchen, die Subcostalgrube (Horvath). Flügel mit einteiliger Flügelzelle. Beine ungleichartig. 1. Beinpaar: Coxen verlängert, dick, ein wenig zusammengedrückt; Tarsus zur Pala verbreitert mit starken reihen- weise gestellten Borsten und einer starken Endklaue; beim ^ Tibia und Pala zu einem einzigen Tibia-Pala-Stück verschmolzen; End- klaue beim $ breit, fingerförmig, beim ^ normal, borstenförmig, spitz; Fläche der männlichen Pala ohne Chitinzäpfchen. 2. Beiu- paar: Coxa nicht verlängert, nicht länger als breit, zusammen- gedrückt; Femur einfach, verlängert, weit länger als Femur des 1. Beinpaares; Tibia dünn, viel kürzer als Femur; Tarsus einfach, w^eit kürzer als Femur, mit 2 langen borstenförmigen Klauen. 3. Beinpaar: Coxa stark verlängert, ein wenig zusammengedrückt; Femur verdickt, keulenförmig, an Basis und Spitze verschmälert; Tibia und Tarsus leistenförmig verbreitert und stark behaart wie bei Corixa; Tarsus 2 gliedrig; nur eine einzige Klaue, weit kürzer als die Klaue der Mittelbeine, von ihrem basalen Drittel an nach Art einer Klammer in 2 spitz zulaufende Aste gespalten. — Das $ trägt auf dem 6. Abdomentergit rechts eine Strigil, bestehend aus anscheinend nur einer Reihe schiefer, nach außen und hinten gerichteter Chitinstäbchen, die an der Basis einer etwas blasig ge- wölbten Chitinplatte sitzen und diese weit überragen (Handlirsch). Durch Reibung dieser Strigil an dem Deckflügelrande können die Tiere wahrscheinlich zirpen. Ei noch unbeschrieben, Larve imago-ähnlich. 108 Kuhlgatz, Lebensweise. Gesellig, oft in großen Scharen, in der Ufer- region klarer, manchmal auch schlammiger Gewässer. Vorwiegend in seichten Buchten mit feinsandigem Untergrunde von Bächen und Flüssen, aber auch in stehenden Gewässern, zwischen Wasser pflanzen und Steinen. Schwimmen geschickt mit Hilfe des letzten, als Ruderorgan fiächenhaft verbreiterten Beinpaares. Saugen andere winzige Tiere aus. Die Atemluft wird an der Wasseroberfläche aufgenommen zwischen den Flügeln und dem Abdomenrücken, sowie unter der Kopf- und Pronotumplatte. Die ^ lassen ein zartes Zirpen hören, das offenbar hervorgerufen WMrd durch Reibung zwischen Strigil und Deckflügelrand (Handlirsch), wobei die unter der Kopf- und Thoraxplatte liegenden Lufträume, sowie die vom Abdomenrücken durch eine Luftschicht getrennten Deckflügel als Schall Verstärker wirken. Über Art und Weise, Ort, Jahreszeit der Eiablage, Entvvicklungsdauer der Larven, Zahl der jährlichen Gene- rationen ist nichts näheres bekannt. In Deutschland 2 Arten. Übersicht über die deutschen Arten der Gattung Micronecta Kirk. Micronecta Kirk. minutissima L. (vgl. Fig. I IG VI. I I i) nien'dionalis Costa Kopflänj^e : klein- ster Augenabstand Kopf kürzer als zwischen der Augenbasis breit Kopf mindestens so lang als zwischen der Augen- basis breit Koptlänge : Prono- tiimlänge Kopf kürzer als Pronotum Kopf länger als Pronotum Kopfvorderrand Kopfrand vor den Augen um weniger als die halbe Pronotumlänge vorragend Kopfrand vor den Augen etwa um die halbe Pro- notumlänge vorragend Pronotumbreite Pronotum etwa 3 mal so breit als lang Pronotum etwa 4 mal so breit als lang Pronotumvorder- rand Mit deutlichem Höcker in der Mitte Ohne Höcker in der Mitte Pronotumseiten- ränder Kurz, aber linear ausge- prägt, etwa so lang als die Hälfte des hinteren Augen- randes Reduziert zu stumpfen Ecken, daher kürzer als die Hälfte des hinteren Augen randes Länge 1,75—2,25 mm 2,25 — 2,75 mm Rhynchota. 109 1. Micronecta miiiutissima L. {lemana Fieb.). (Fig. 110 u. 111.) Kopf und Ventralfläche trübgelb. Pronotum, Skutelliun, Deck- flügel hellbraun. Abdomenrücken bis auf das apicale Drittel schwarz. Augen schwarz. Vertex in der Mitte meistens mit mehr oder weniger deutlicher dunklerer, brauner oder röthchbrauner Läugslinie, zu der bisweilen noch seitliche Verfärbungen hinzu- kommen. Clavus am Schildrand vielfach mit breitem hellen Saum. Pronotum, Corium, Clavus meistens mit dunklen, mehr oder weniger verwaschenen Flecken von unregelmäßigem Umfange (Fig. 110). — Über doppelt so lang als breit. Kopf etwas kürzer als Pronotum, deutlich kürzer als zwischen der Basis der Augen breit. Kopf- vorderrand vor den Augen in seichtem Bogen um weniger als die halbe Pronotumlänge vortretend. Antennen (Fig. 111): Glied 1 und 2 zusammen kürzer als Glied 3; Glied 3 keulenförmig, an der Basis etwa so dick als Glied 2, apicalwärts deutlich dicker, etwa 173 mal so lang als Glied 1 und 2 zusammen, dicht behaart mit stark abgeplatteter, ein wenig konkaver Innenseite, welche Fig. 110. Micronecta minutissiina L. 2 0 j ■ Fig. 111. Micronecta mhtiitissitna L. Antenne, Umriß, Schematisch. Vergi'. nur spärlich behaart; Antennenglieder 1 und 2 unbehaart. Pro- notum etwa 3 mal so breit als lang; Vorderrand in der Mitte zu einem stumpfen Winkel vorgezogen, in dessen Scheitelpunkt ein deutlicher Höcker; Seitenränder mit dem Vorder- und Hinterrande in abgerundeten Ecken zusammenstoßend, etwa so lang als die Hälfte der hinteren Augenbreite. Deckflügel seicht punktiert; Sub- costalgrube (Horvath) verkürzt, nach hinten den Apicalwinkel der Metapleuren nicht überragend. 1. Beinpaar: Coxa so lang als Femur; Tibia beim $ keulenförmig, an der Basis ein wenig ge- krümmt, Pala schief -oval, zusammengedrückt; Tibia und Pala gleich lang, zusammen etwa so lang als Femur; beim 9 das Tibia- Pala-Stück rhomboidal, so lang als Femur. 2. Beinpaar: Femur 27., mal so lang als der Vorderschenkel; Tibia 3 mal so kurz als Femur; Tarsus Vo ^^ '^"8' ^^ Femur; Klauen nicht ganz halb so lang als Tarsus. 3. Beinpaar: Coxa etwa V2 ^o lang als Femur, an der Außenkante apicalwärts der Mitte mit einem Büschel Borsten- haare; Tibia 7^ so lang als Femur; Tarsusglied I so lang als Femur, etwa 2 mal so lang als Glied 2; Länge der Klaue etwa 110 Kuhlgatz, Rhynchota. gleich der halben Länge des 2. Tarsusgliedes. — Länge 1,75 bis 2,25 mm. Vorkommen in Deutschland. Im ganzen Gebiet. — Im nördlichen und mittleren Europa weit verbreitet: Osterreich, Schweiz, Frankreich, England, Skandinavien, Rußland. — Auch in Brack- wassertümpeln. — Larven sind in der Schweiz von März bis No- vember gefunden. 2. Micronecta meridionalis Costa {Scholtzi Fieb.). Wie Micronecta minutissima L. Unterscheidet sich aber durch folgendes: Körper doppelt so lang als breit. Kopf länger als Pro- notum, mindestens so lang als zwischen der Basis der Augen breit. Kopfvorderrand vor den Augen in deutlichem Bogen etwa um die halbe Pronotumlänge vortretend. Innenseite des 3. Antennengliedes stark abgeplattet und frei von Behaarung. Pronotum etwa 4 mal so breit als lang; Vorderrand in gleichmäßiger seichter Rundung ausgebogen, ohne Höcker in der Mitte. Der jederseitige Seitenrand verkürzt zu einer einzigen abgerundeten Seitenecke, in welcher Vorder- und Hinterrand zusammenstoßen, Seitenrand daher kürzer als die Hälfte der hinteren Augenbreite. Klauen der Mittelbeine deutlich über halb so lang als Tarsus. Abdomenrücken mit 3 großen schwarzen Flecken. — Länge 2,25 — 2,75 mm. Vorkommen in Deutschland. Bekannt aus Schlesien und Thüringen ; außerdem von der Südwestgrenze am Westäbhange des Wasgau auf französischem Gebiet (Remiremont). — Im übrigen: Österreich, Frankreich, England, Algier, Marokko. Register. A d e m o n decrescens mutuator . Agriotypidae Agriotypus arraatus Alysiinae . A n a g r u s subfuscus . Anaphes cinctus Aphelocheirus aestivalis . Kervillei . montandoni Arthropleona Ballist ura Braconidae C a 1 1 i c o r i X a C h a e n u s a . conjungeus Chalcididae Chalcidinae CoUembola Corisa Corixa . affinis . Bonsdorffi coleoptrata concinna dentipes distincta Fallen! fossarum Geoffroyi Hellensi hieroglyphica limitata Linnei . lugubris moesta nigrolineata praeusta Sahlbergi semistriata striata . Corixidae C y m a t i a Seite 34 34 34 29 29 29 36 32 33 33 33 70 71 71 73 3 5 33 89, 103 35 35 31 31 1 85 85 91 105 106 104 90 98 99 102 90 93 92 100 95 92 96 103 103 94 101 97 83 89, 105 •Seite Dacnusa 35 Dacnusinae 35 Entomobryidae ... 4 Entomobryinae . . . 7 Gerrididae 43 Gerris 53 apterus 58 argen tatus 63 asper 60 gibbifer 61 lacustris 62 lateralis 59 lateralis v. costae ... 60 najas 58 odontogaster 62 pallidum 57 rufoscutellatus .... 56 thoracicus 60 Gyrocampa 36 stagnalis 36 Hebridae 40 Hebrus 41 Letzneri 42 pusillus ...... 42 pusillus V. erythrocephalus 42 ruficeps 42 sericeus 42 Hemerobiida .... 23 Hemiteles 30 biannulatus .30 Hydroessa 51 Hydrometra 44 gracilenta 46 stagnorum 45 Hygrotrechus . . . 55, 57 Hymenoptera .... 27 Ichneumonidae . . . 30 Ichneumonidea . . . 28 Isotoma 6 viridis 6 viridis forma typica . . 7 viridis v. micans ... 7 viridis v. pallida ... 6 viridis v. riparia ... 6 Isotominae 5 Isotomurus 7 palustris 7 112 Register. Seite Isotomurus palustris v. aquatilis . . 8 palustris v. cincta . 8 palustris v. fucicola 8 palustris v. pallida . 8 palustris v, prasiiia 8 palustris v. unifasciata 8 Limnobates .... . 44 Limnoporus 55, 56 Limnotrechus . 55, 59 Macrocorixa 87, 90 Mesovelia . 47 furcata . . 47 lacustris 47 Micronecta 107 lemana 109 meridionalis . 110 minutissima 109 Scholtzi HO Microvelia 51 pygmaea .... 52 reticulata .... 52 Schnei deri 52 Mymaridae . 32 Naeogaeus 41 Naucoridae . 69 Naucoris .... 74 crimicoides 75 rnaculatus 76 Nepa .... 65 cinerea 66 Nepidae 64 N e u r o p t e r a . 17 Notonecta 78 glauca .... 79 glauca var. furcata 81 lutea .... 82 marmorea 81 Notonectidae 77 Opiinae . 34 Osmylidae 23 Osmylus 23 fulvicephalus . . 23 maculatus 23 Plea . 82 minutissima .■ . 83 Ploa 82 Podura .... 3 Seite Podura aquatica 4 aquatica v, ferruginea . . 4 aquatica v. nigripes . . 4 Poduridae 3 Polynema natans . . . 33 Prestwichia 31 aquatica 32 Proisotoma 5 Schäfferi 5 Ranatra 67 linearis 68 Rhynchota 37 Sialida 18 Sialidae . . . . ^ . 19 Sialis 19 flavilatera" 21 fuliginosa 22 lutaria 21 Sigara 107 Sisyra 25 dalii 26 fuscata 26 terminalis 26 Sisyridae 25 S m i c r a 31 sispes 31 Sminthuridae . . . . 9 Sminthurides . . . . 9 aquaticus ...... 14 aquaticus v. Levanderi . 15 aquaticus f. principalis . 15 aquaticus v. viridula . . 15 assimilis 13 Malmgreni 15 Malmgreni v. elegantula . 16 Malmgreni v. nigrescens . 16 parvulus ..... 13 penicillifer . . . . 11 penicillifer v. incompta . 12 penicillifer f. principalis . 12 signatus 12 violaceus v. varialis . . 10 Stenacidia 10 Symphypleona. . . . 8 Trichogramminae 31 Velia 48 currens 50 rivulorum 50 Druck von Aut. Kämpfe in Jena. ™ mK '~«"tution ubhabies 3 «JOafl p031btlo 's