au ir '4 AZ | RS N Bf t BR N ' SR a“ ER‘ 3 N hr h fi Da . u A » u .r u a « ” ; » -. R | “or He F 4 “ br F ER 3 v Aw da A B ) ZiR Da EI, ne . 39 1 / / 7 / Dibrarn of the Museum COMPARATIVE ZOÖLOGY, AD HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, Founded by private subscription, in 1861. wa 2 he Its lb erabigiche Toren ja ne + VRSC Gorrespondenz-Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Dreiundzwanzigster Jahrgang. Regensburg. Druck der Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe). > 1869. da yeinolsaonim-dsein 1, vera: N > . R j or hi 7 D RAU: Gorrespondenz - Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr. 1-8. 28. Jahrgang. 1869. Von diesem Blatte erscheint monatlich wenigstens ein Bogen, welcher den ordentlichen Mitgliedern des Vereins unmittelbar nach dem Erscheinen franso zugesendet wird, den Ehrenmit- gliedern und den gelehrten Gesellschaften mit dem Schlusse des Jahrganges. Nichtmitglieder können dasselbe gegen Pränumera- tion von 2 fl. rhein. von der Redaction beziehen. Der Preis im Buchhandel (in Commission bei G. J. Manz) ist 1 Thlr. 10 Sgr. Zur Aufnahme in den Verein ist jeder befähigt, welcher sich für die Tendenzen desselben interessirt, 2 fl. für das Diplom und 2 fl. Jahresbeitrag vorausbezahlt, wofür ihm das Correspon- denzblatt monatlich franco zugesendet wird und ihm die Be- nützung der Sammlungen und der Bibliothek gestattet ist. Ge- sellschaften, mit welchen wir noch nicht in Schriftenaustausch stehen, sind zu solchem eingeladen. Die Jahrgänge 1—22 sind von der Redaction gegen Voraus- bezahlung. von 10 Thlr. zu beziehen, doch sind einige der ersten Jahrgänge defeect. Auch 9 Hefte Abhandlungen sind von 1849-1864 erschienen; fünf derselben enthalten die mineralog. Jahresberichte von Dr. Besnard, das erste Aufsätze von Haupt, Fraas, Jäckel, Erhard, Herrich-Schäffer, das siebente von Von der Mühlen, mit 4 1869. t 2 illum. Tafeln in Quart; das achte von Jäckel und Haupt, das neunte von Dr. Besnard und Jäckel. Zusammen 5 Thlr. (das erste 1 Thlr., das siebente 1 Thlr. 15 ngr., das achte 20 ngr., das neunte 25 ngr.). Auch die Verlagsartikel der Kgl. botanischen Gesell- schaft in Regensburg'sind durch den Unterzeichneten zu be- ziehen und zwar: 1. Die Denkschriften derselben Band 1. 1815 bis Band V. Abth. 1. 1864 zu 7'/, Thlr. 2) Die Botanische Zeitung von 1802—1807. 2 Thlr. 3) Die Flora von 1818—1868. 50 Jahrgänge (in eirca 30 Jahr- gängen , namentlich 1818—1823, 1830—1833, 1837, 1839, 1842, 1843, 1847, 1848, 1851, 1852, 1856—1858 fehlen einzelne Nummern oder Tafeln) zusammen 25 Thlr. Nur die in Mehrzahl vorhan- denen Jahrgänge können einzeln jeder zu 1 Thlr. geliefert wer: den, 1860—1868 jeder zu 2 Thlr. Ebenso können meine, Panzers, Hübners, Kochs, Fischers v. Röslerstamm u. a. entomologische Werke, wie sie in meinem Systemat. Verz. der Europ. Schmett. von 1862 verzeichnet sind (wird gegen 6 Sgr. franco zugesendet) von mir bezogen werden. Die in diesem Verz. von mir tausch- oder kaufweise angebo- tenen Schmetterlinge sind auch dermalen noch fast alle vorräthig. Sehnelle und sichere Erledigung von Reklamationen hin- sichtlich fehlender Nummern des Correspendenzblattes —, von Gesuchen um Mittheilung von Büchern aus der Bibliothek oder dem Verlage unserer Schriften — von Anfragen und Wünschen wegen Aufnahme in den Verein oder wegen Schriftenaustausch — sind nur bei direeter Adressirung an den Unterzeichneten zu erwarten. Die Mitglieder, welche nach wie vor das Blatt monatlich erhalten, werden gebeten, allenfalls ausgebliebene Nummern sogleich bei dem Eintreffen der nächsten Nummer dadurch zu reklamiren, dass sie diese letzte Nummer unter Streifband mit 1 Kreuzer- oder 4 Pfennig-Marke zurücksenden und die. fehlende Nummer neben die Nummer des eingesendeten Blattes schreiben. Auf Realisirung späterer Reklamationen kann nicht mit Sicher- heit gerechnet werden. Regensburg, am 1. Jan. 1869. - Dr. Herrich-Schäffer. Vereins- Angelegenheiten. & Einläufe zur Bibliothek. 1. Verhandlungen der naturforsch. Gesellschaft zu Ba- sel. 5. Theil. 1. Heft. 1868. 2. Verhandelingen der k. Akademie van Wetenschap- pen. XI Deel.e. Amsterdam 1868. 4. 3. Verslagen en Mededeelingen d. k. Akad. v. We- tensch. Afdeel. Natuurkunde. Tweede Reeks. Tweede Deel. Amsterdam 1868. 4. Catalogusv. d. Boekerij d. k. Akad. d. Wet. Am- sterdam. 2. Deel. 2. $S. Stuk. 1868. 5. Processen-verbal v. d. gewone Vergaderingen d. k. Akad. v. Wet. Afdeel. Natuurk. van Mai 1866 tot en met April 1868, 6. Sitzungsberichte der Gesellschaft f. Natur- und Heil- kunde zu Dresden, 1868. Jan. — Mai. 7. Verhandlungen des naturhistor. medic. Vereins zu Heidelberg. 4. Bd. 1865—1868. 8. Mittheilungen des naturwiss. Vereins in Steiermark. 5. Heft. Graz 1868. 9. Verhandlungen und Mittheil. des siebenbürg. Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. 18. Jahrg. 1867. 10. Notiser ur sällskapets pro fauna et flora fennica för- handlingar. Nionde Häfte. Helsingfors 1868. 11. Jahrbuch der-Geolog. Reichsanstalt 1868. Vol. 18. n. 3. Wien. 5 11. Verhandlungen derselben. 1868. nr. 11? 13. Annales de la Soc. malacologique de Belgique Tom. I. 1863—1868. Bruxelles. 14. Jahrbuch des naturhistor, Landesmuseums in Kärnthen. 8. Heft. Klagenfurt 1868. 15. 34ster Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Natur- kunde. 1868. 16. Bulletin de la Soc. Vaudoise, Vol. X. N. 60. Lau sanne 1868. 17. Dr. F. C. Noll: Der Zoologische Garten Nr. 7—12. Frankfurt a. M. 1868. 1* A Ktechnungsahsehluss für das Jahr 1868. Einnahmen. Activrest aus dem Jahre 1866 81 fl. 54!/, kr. Eingegangene Activ-Ausstände a hg Beiträge ordentlicher Mitglieder 236, Ti Beitrag des Landraths pro 1868 100 „,—: „ Bi Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten von hurn und Taxis a Erlös aus Vereinsschriften 42:, 721% „ Summa der Einnahmen 543 „ 301/, „ Ausgaben. a. Zahlungsrückstände — fl. — kr db. Auf die Verwaltung Regie 21 BEN Buchbinderlöhne 10,5:.,48.0, Mobilien a Inserate %.„ ET Reinigung &e. 10 371240, Bedienung , 33H selsbus Frachten und Postporti 21, 2 Miethe 10, = , Assekuranz 5, —., Summa b. 246 „ .531/, „ c. Auf Vereinszwecke: Literatur 6,8670: Correspondenzblatt 26 Abhandlungen 2 Summa c. 223 „ 45 „ a. Auf die Sammlungen 1- SPESEN Summa der Ausgaben 471 „ 4, „ Abschluss. Die Einnahmen betragen 543 „ 30), „ Die Ausgaben betragen 471 „ 41), „ d Activ-Cassa-Bestand 11 1 AI. Kr. An Ausständen gehen auf das Jahr 1869 über 11, — ,„ Regensburg den 6. Januar 1869. Die Cnassa-Verwaltung des zoologisch-mineralogischen Vereins. Bertram, z. Z. Cassier. Wildkatzen im Hienheimer Forste. Nachstehendes möge zum Beweise dienen, dass im Hienhei- mer Forste noch immer ächte Wildkatzen sind und dass sie nicht leicht ausgerottet werden können. Im Oktober des Jahres 1857 wurde eine sehr grosse Wild- katze von dem kgl. Revierförsterssohn Max Schauberger, damals Cand. Theol., erlegt. Diese Wildkatze (männl. Geschlechtes) wog 16 Pfund und scheint ziemlich alt gewesen zu sein, da ihr ein Fangzahn bereits ganz fehlte und ein zweiter abgebrochen war; sie wurde in der Abtheilung Ziegelstadl von Hunden in einem Dickieht aufgespürt, längere Zeit gejagt und flüchtete sich dann unter einen ausgehöhlten Felsen, vor dem die Hunde Standlaut gaben und wohin sich Max Schauberger begab in der Meinung, es sei ein Fuchs. Nach einigen Minuten fuhr diese Wildkatze mit einem mächtigen Satze aus dem Felsen hervor und in diesem Momente wurde sie von Max Schauberger mit 2 Schüssen tödtlich getroffen. Der Kirschner yon Neustadt a. d. Donau kaufte den Balg. Im Jahre 1860 und 1863 wurden von dem kgl. Revierförster Schauberger von Hienheim im Forste in sogenannten Hochfallen, die auf Marder eingeködert waren, 2 grosse Wildkatzen gefangen. Im Juni des Jahres 1865 wurde von dem kgl. Forstgehilfen Nep. Schauberger eine Wildkatze weiblichen Geschlechtes durch eine Kugel in den Schädel erlegt, dieselbe sah gerade aus einem hohlen Stocke heraus; sein Hühnerhund erwürgte hierauf drei Junge, welche sich noch im hohlen Stocke befanden, diese Jun- gen hatten bereits die Grösse einer Hauskatze. 'Ueberdiess wurden, soweit ich davon Kenntniss erhielt, von einem gewissen Blank eine grosse Wildkatze auf einer Treibjagd geschossen, eine zweite erlegte Revierjäger Stöger. Forstwart Primbs schoss eine grosse Wildkatze auf der Pürsch, diese Katze jagte ein Reh, wie es die Füchse machen; sie wurde von diesem ausgezeichneten Schützen mit einer Kugel erlegt. Am 27. November 1868 wurde dem Unterzeiehneten von dem Oekonomen Martin Huber von Hienheim, Mitpächter der Hien- heimer Gemeindejagd, eine grosse Wildkatze männlichen Ge- schlechtes überschiekt; dieselbe wog 16 Pfund und mass von der Schnauze bis zur Ruthe 3/, Fuss, sie wurde am 25. Novbr. 1868 P7 6 von eben diesem Martin Huber auf einer Treibjagd im sogen. Steinbrüchl vom Baume herabgeschossen, auf den sie sich vor den Hunden geflüchtet hatte. Weil nun diese Wildkatze ein so schönes Exemplar ist, wurde sie von dem Rektorate der k. Kreisgewerbeschule Regens- burg für diese Anstalt zum Ausstopfen angekauft. Für die Wahrheit vorstehender Angaben bürgt Regensburg den 1. December 1868. Max Schaubherger, Stiftsvikar und Religionslehrer der kgl. Kreisgewerbeschule. Miscellen. Hr. M. A. Boucard in Paris (7, rue Guy-de-la-Brosse) ver- sendet ein reichhaltiges Preisverzeichniss von Wirbel- nnd Glie- derthieren, sowie von Landmollusken aus Californien, Louisiana, Mexico und Uruguay. Ueber die geologischen Verhältnisse der Campagna di Roma!) gibt Hr P.. Mantovani in der Corresp. scientif. (Juli 1867) einige Andeutungen mit der Bemerkung, dass die Hügel, M. Gia- nicolo, M. Mario, M. Vaticano und Acqua Traversa zur pliocenen Epoche den Grund eines ausgedehnten Meeres bildeten und dann dureh vulkanische Kräfte emporgehoben wurden u, s. w. 1) In der Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellsch. (X VIII. 1866. 5. 387) findet sich eine ausführliche Beschreibung der geo- logischen Verhältnisse von Rom und der römischen Campagna von Hrn. G. vom Rath. Zur bezüglichen Literatur glauben wir beifügen zu müssen: Conti Angelo: Il Monte Mario e i suoi fossili subapennini &e. Roma 1864 und: Scoperta di nuovi ptero- podi fossili nella base marnosa del M. Mario. Roma 1866. — Rusconi C. L’origine atmosferica dei tufi vuleanici della Cam- pagna romana. Roma 1865. — So auch müssen wir erwähnen, dass Hr. F. Rigacci in Rom eine sehr ausgezeichnete Samm- lung von Fossilien des M. Mario besitzt. 7 Nach den Mittheilungen der Direetion des Silberbergwerkes in Kongsberg (Norwegen) wurden in manchen Jahren allda Sil- berklumpen von ausserordentlichem Gewichte und Werthe auf- gefunden, so z. B. im Jahre 1628 ein Stück von 6!/, Pfund an Ge- wicht ; im Jahre 1630 eines mit 409 Mark (& 16 Loth); im Jahre 1695 ein hübsch geformter Silberklumpen , welcher 236 Mark 9 Loth wog; im Jahre 1769 soll ein Silberklumpen von 3 Schiffs- pfund (& 280 Pf.) Schwere gefunden worden sein ; im Jahre 1832 wurde in der Tiefe von 203 Klafter durch einen einzigen Minen- schuss ein Stück gediegenes Silber von 2000 Mark Gewicht los- gebrochen ; im Jahre 1833 traf man in einer Tiefe von 190 Kltt. auf einen Silberklumpen, der im Schacht auf mehr als 2400 Mark Gewicht geschätzt wurde; er musste in mehrere Stücke getheilt werden, wovon das grösste 1443 Mark wog. Ohne Zweifel ist diese Silbermasse dieselbe, die Russegger in seinen „Reise“ nach Berzelius irrthümlich zu 14443 M. angibt. — Im Jahre 1834 ward ein Klumpen von 595 Mark Silber in 208 Klft. Tiefe aufgefunden. — Im Jahre 1844 war der Gang in einem Gesenke so mächtig, dass ein einziges Stück Mittelerz von 1862 Pfund Gewicht, 180 Klft. tief, an den Tag kam, wovon indessen doch nicht mehr als 1161 Mark 8 Loth oder 580 Pt. 24 Loth gediege- nes Silber gewonnen ward. Im Jahre 1867 wurden in einer Tiefe von 252 Klafter zwei grosse Siiberklumpen gefunden, wo- von der eine 688 M., der andere 528 M. wog, ein dritter Klum- pen’ ging bei der Bearbeitung in verschiedene Stücke; alle drei jedoch haben eine zusammenhängende Masse von mindesterts 2000 Mark ausgemacht, deren kleinster Theil nur aus gediegenem Sil- ber bestand, während der Rest grösstentheils massives Schwefel- silber war. (Wien. Ztg. N. 192. J. 1867.) In dem 1. Hefte der Annales de la soeiete malacologique in Brüssel finden wir eine Mittheilung des Hrn. Jul. Colbeau über die im Kalktuff von Marche les dames (Provinz Namur) vorfindlichen Mollusken-Arten, die alle noch gegenwärtig in den Umgebungen lebend aufgefunden werden; es sind Vifrina major Fer., Zonites cellarius Müll., Z. crystallinus Müll., Helix ne- moralis L. und Ahispidula L., Clausilia parvula Stud. Planor- bis vortex L., Lymnaea auricularia L., L. lymosa L. mit der Var. intermedia Fer., Bythinia tentaculata L., L., R. abbreviala s Mich, Valvata cristata Müll., Cyclas cornea L. — Das Vor- kommen obenbenannter Arten und das Fehlen von Inio batavia und Neritina fluviatilis, welche in der Meuse zo zahlreich sind, dürften zum Schlusse führen, dass diese Tuffablagerung sich an einem ruhigen durch eine Quelle genährten Becken gebildet habe, und nicht mit der Meuse in Verbindung gewesen sei. — Hr. Ch. Lallemant gibt Nachricht über die bestätigte Acelimatisation der Helix vermiculata aus Marseille und der 4. candidissimu aus Algier, die im Norden Frankreichs an den Ufern der Marne in Gesellschaft mit der #4. aspersa auf den Felsen und Pflanzen sehr reichlich vorkommen. Dem Hrn. Professor Marehi'!) in Florenz gelang es, die bis jetzt unbekannten Organe aufzufinden, die bei den Gastero- poden den Schleim absondern ; er untersuchte bis jetzt die zwei Nacktschnecken Zimazx atra und rufa und fand unter dem Epi- thelium eine gestreifte oder warzige sehr dichte zellige Leder- haut, welche in Zellen oder frei Massen von Pigment enthält; diese sind gelb oder schwarz in der ZLimaz atra, orangegelb oder carminroth in der Zimax rufa. Im Corion finden sich ausserdem noch sackförmige, durchsichtige Drüsen, welche die wahren Schleimabsonderungsorgane repräsentiren, in diesen fand Marchi eine eierklarartige durchsichtige Substanz, in welcher grosse Mengen von sehr kleinen rundlichen durchsichtigen Kör- perchen schwimmen und die mit dem von den Nacktschnecken abgesonderten Schleime absolut identisch ist. Herr Dr. Burmeister beschreibt (in der Rev. farmac. Buenos Ayres. July 1866) einige Käfer aus den Argentinischen Provinzen und zwar aus den Gattungen G@ymnetis und Euphorid. 1) Sugli organi secretori del muceo nei molluschi gastero- podi. (Firenze 1866.) Die Mineralogie in ihren neuesten Entdeckungen und Fortschritten im Fahre BSH®S. XXI. systematischer Jahresbericht erstattet von Dr. Anton Franz Besnard in München. 1.2.13 e&zst:ı:t Selbstständige Werke. Bombicei, L.: Notizie intorno aleuni minerali italiani. Milano 1566:,8: P,24' 4.2 Tal: Delafosse, G.: Rapport sur les progres de la Mineralogie en France. Paris 1867. 8. Pp.- 9. Ettig, J. F.: Mineralogische Betrachtungen für Freunde der Mineralogie. Grimma 1867. gr. 8. $. 29. \, Thlr. Fischer, H.: Chronologischer Ueberblick über die allmälige Einführung der Mikroskopie in das Studium der Mineralogie und Paläontologie. Freiburg i. Br. 1868. 8. S. 80. Y, Thlr. Fuchs, C. W.C.: Anleitung zum Bestimmen der Mineralien. 8: S. III u. 144. Heidelberg 1868. 1 Thlr. Hessenberg, Friedr.: Mineralogische Notizen. Neue Folge. 5. Heft. Mit 4 lith. Taf., gr. 4 S. 46. Frankfurt a. M. 1868. 1. Thir: Hochstetter, F. v. und A. Bisching: Leitfaden der beschrei- benden Krystallographie. Wien 1868. 8. S. 84. Mit vielen Holzschnitten. 10 Kenngott, Adolph: Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen in den Jahren 1862—65. Leipzig 1868. Lex.-#. S. XVII u. 482. 6 fl. Preisschrift. Lang, Viet. v.: Messung des Anorthits aus dem Meteorstein von Juvenas. Lex.-8. S. 2 mit 1 Holzschn. Wien 1868. 1!/, Ngr. Lange, G.: Die Halbedelsteine aus der Familie der Quarze und die Geschichte der Achatindustrie. 8. S. III u. 101. Kreuz- nach 1868. '/, Thlr. Lenz, H. OÖ: Das Mineralreich. 5. Band der gemeinnützigen Naturgeschichte. Mit 130 Abbildungen auf 13 lith. Tafeln. 4. Aufl, 8 S. 447. Gotha 1867. 1'/, Thlr. Naumann, C. F.: Elemente der Mineralogie. 7. Aufl., I. Hälfte. Leipzig 1868. gr. 8. S. 272. Peters, C.: Ueber das Vorkommen von Staurolith im Gneiss von St. Radegund. Wien 1868. S. 12. | Peters, C. u. R. Maly: Ueber den Staurolith von St. Rade- gund. Mit 1 Tafel. Wien 1868. S$. 15. Petersen, Th.: Ueber die Mineralien der barytischen Erzgänge von Wittichen in Baden. Berlin 1868. S. 42. Ramann, G.: Populaire Mineralogie. 8 S.IV u. 40. Berlin 1868. '/, Thlr. Schober, J. B.: Ueber den Polyhalit von Berchtesgaden in Bayern. Inaug.-Abhdlg. München 1868. gr. 8. S. 21. Schrauf, Albr.: Lehrbuch der physikalischen Mineralogie. 2. Bd. 8. Wien 1868. S. VI u. 426. 3!/, Thlr. Senft, Ferd.: Die krystallinischen Felsgemengtheile nach ihren s mineralischen Eigenschaften, chemischen Bestandtheilen, Ab- arten, Umwandelungen, Associationen und Felsbildungsweisen. Berlin 1868. $. 752. Studer: System der Mineralogie nach G. Rose. Hoch 4. Bern 1868. 8. 12. ‘, Thlr. Tsehermak, Gust.: Beobachtung über die Verbreitung des Olivin in den Felsarten. Lex.-&. Wien 1867. Mit 1 Tafel. 8. 22. '/, Thlr. 11 Tsehermak, Gust: Ueber Serpentinbildung. Mit 1 Taf. Lex.-8. S. 12. Wien 1867. . Ngr. 6. Tsehermak, Gust.: Mineralvorkommnisse von Joachimsthal und Kremnitz. Mit 2 Holzschnitten. Lex.-8. S. 12. Wien 1868. 2 Ngr. z Websky, Martin: Die Mineral-Species nach den für das speeci- fische Gewicht derselben angenommenen und gefundenen Werthen. Ein Hilfsbuch zur bestimmenden Mineralogie. Breslau 1868. 4. S. 170. 2"/, Thlr. Wolff, Jul.: Chemische Untersuchungen von Eisenerzen aus dem Erzberge in Kärnthen. Lex.-8. S. 7. Wien 1868. 2 Ngr. Zepharovich, V. v.: Mineralogische Mittheilungen. II. Lex.-8. S. 29. Wien 1867. 4 Ngr. U. Krystallographie. Rath, G. vom: Vorläufige Mittheilung über eine neue Krystall- form der Kieselsäure, Tridymit. (Poggend. Annal.; 1868. Bd. 133, Stk. 3.) Rath, G. vom: Ueber einige neue nnd seltene Kalkspathformen. (Poggend. Annal.; 1867. Bd. 132, Stk. 3 u. 4.) Rath, G. vom: Ueber einige Kalkspath-Zwillinge. (Ebenda ; H. 4.) Beieiner Hornblende-Combination von Härtlingen in Nassau fand Friedr. Nies (Leonhard’s min. Jahrb.; 1868. H. I.), dass die Hemipyramide und klinodiagonales Flächenpaar gegen die Säule und die Basis hervortreten und einen hexago- nalen Typus mit Verlängerung in der Richtung der Flächen der Hemipyramide bedingen, so dass die Zeichen der Flächen P »& P ©. » P.O P anzuordnen wären. 12 V. v. Zepharovich (Leonhard’s min. Jahrb.; 1868. H. 1) theilt genaue Messungen mit dem Reflexions-Goniometer an Mis- pickel-Krystallen mit, als: | 1) von Walehen bei Öblarn im Ennsthale in Steiermark : ‚111° 10° 38° RR: re Price an 0 a ns 2) Freiberg in Sachsen; & P = 111 29; P 29 4°: P % = 5% 36°; 3) Breitenbrunn in Sachsen; » P = 111’ 2357 P = 8 24, Po — 5836": 4) Reichensteip in Sachsen; © P = ill? 30°; 5) Eisenerz in Steyermark; © P = 111° 42° (neues Vorkommen); 6) Joachimsthal in Böhmen; 2 == 14110. 0 und , Ro lt a0 G. Jenzsch (Pog. Annal.; 1867. Bd. 130, S. 597) unterschei- det am Quarze sechs Fmede Gesetze regelmäs- siger Verwachsung mit gekreuzten Hauptaxen, als: A. Ebenen der Hauptaxe beider Krystalle parallel einer Fläche des horizontalen Prisma’s a. 1) Zwei Dihexaöderflächen des einen mit 2 Flächen des Prisma’s b des anderen Krystalls parallel: Erstes (Zinnwalder) Gesetz. Winkel der Hauptaxen 38° 13°. 2) In 2 Dihexa@derflächen mit einander parallel? Zweites (Reichensteiner) Gesetz. Win- kel der Hauptaxen 76° 26°. 3) In2Polkanten des Hauptrhombo- öders mit einander parallel: Drittes Gesetz. Winkel der Hauptaxen 115° 10°. B. Ebenen der Hauptaxen beider Krystalle parallel einer Fläche des hexagonalen Prisma’s b. 4) In 2 Flichen des Hauptrhomboöders mit einan- der parallel: Viertes Gesetz. Winkel der Hauptaxen 84° 34‘. 5) In 2 Dihexaöderpolkanten mit einander parallel: Fünftes Gesetz. Winkel der Hauptaxen 84° 34‘. 6) Zwei Dihexaöder- polkanten des einen mit 2 Kanten des Prisma’s b des anderen Krystalls parallel: Seehstes (Zwiekauer) Gesetz. Winkel der Hauptaxen 420 17‘. Den Anorthit aus dem Meteorstein von Juvenas in Frank- reich (15. Juni 1821 gefallen) unterstellte Vietor von Lang (Sitzgsber. d. Wien. Akad.; 1857. Novbr.) einer m... Mes- ‚sung, und fand folgende Flächen an demselben: M010,M 010,P@001,e021,1(110,T(I10),, o' (110), p' (11) Die Winkel sind: 13 MP — 39 MI‘ = 59,40 Mo’ = 61 Me — 136° 10‘, MT’ = 115,40 appr.; [ TR, 8110 Po‘. = 61,20 pP = 640, o'1’—= 55,40. op—55. Nach A. Kenngott’s Untersuchungen ist der Susannit in Drillingsgestalten krystallisirender Leadhillit. (Leonh. neues Jahrb. f. Mineral. ; 1868. H. 3). II. Neue Fundorte der Mineralien. Ein neues Bleiglanz -Vorkommen bei Baierdorf unweit Neumarkt in Steyermark, theilt F. Seeland mit. (Verhandl. d. geol. Reichsanst.; 1867. N. 16). Köhler fand kleine Anatas-Krystalle in der Steinkohlen- formation von Cleveland in England. (Götting. gelehrt. Anz.; 1867. N. 18). Zu Joachimsthal fand G.Tschermak (Wien. Sitzgsber.; 1867, Novbr.): 1) Haidingerit, 2) Pharmakolith und 3) verwitterten Rösslerit (2). — Das Vorkommen des Stauro- lith in Steyermark theilt K. Peters mit. (Verhandl. d. geolog. Reichsanst.; 1867. N. 14). — Der reichste Silbererz- Gang der Erde ist nach B. v. Cotta der Comstock-Gang in Nevada. (Berg- und hütt. Ztg.; 1867. N. 49). In den Eisengruben von Salisbury in Conneetieut wurde von Rodmann der Turgit gefunden. (Sill. Amer. Journ. ; 4. N.:3131). IV. Löthrohr. Aus v. Kobell’s Arbeit: „Ueber das Auffinden des Nickels und Kobalts in Erzen“* (Sitzgsber. d. K. Akad. d. Wiss. zu München; 1868. L 3.), theilen wir seine Löthrohr - Untersuchun- gen mit. 14 Kobalt- und Nickelerze (mit Metallglanz). I. Vor dem Löthrohr auf Kohle starken Arsenik- rauch entwickelnd. 1) Mit Salpetersäure eine rothe Lösung gebend u. v. d. L. im Kolben ein Sublimat von metallischem Arsenik. Smaltin Co} | Nil As?, tesseral, wenig spaltbar. Skutterudit (Tesseralkies) Co As’, tesseral ,„ deutlich he- xaedrisch spaltbar. Skutterud in Norwegen. Glaucodot Co Ni Fe \ von 110!/,° deutlich, auch basisch. Die salpeters. Lösung re- agirt mit Chlorbaryum stark auf Schwefelsäure. Hakomsbö in Schweden. 2 6 ’ rhombisch spaltbar nach einem Prisma 2) Mit Salpetersäure eine rothe Lösung gebend und im Kolben kein Sublimat von metallischem Arsenik. Kobaltin Co As’ -+ Co S?, tesseral, deutlich hexaedrisch spaltbar, die conc. salpeters. Lösung wird beim Verdünnen mit Wasser nicht getrübt. Alloklas As, S, Bi, Co, Fe..., rhombisch, vollkommen spalt- bar nach einem Prisma von 106° und basisch. Die cone. sal- petersaure Lösung wird heim Verdünnen mit Wasser getrübt. - Orawieza im Banat. 3) Mit Salpetersäure eine grüne oder auch gelbliche Lösung gebend und v. d. L. im Kolben ein Sublimat von metallischem Arsenik. | Chloanthit Ni Co | As?, tesseral, wenig spaltbar. Rammelsbergit, die Mischung wie bei Chloanthit, die Kry- stallisation rhombisch. Schneeberg, Riechelsdorf. As? KorynitNiS®?+ Ni She. tesseral, v. d. L. auf Kohle Ar- 2 ’ senik- und Antimonrauch gebend. Chathamit Ni Co Fe } scheidet sich von den vorhergehenden dadurch, dass die ver- As’, gibt keinen Antimonrauch und unter- 15 dünnte salpsters. Lösung mit Ammoniak in Ueberschuss ein rothbraunes Präcipitat gibt. Chatham in Connecticut, An- dreasberg am Harz. 4) Mit Salpetersäure eine grüne Lösung gebend u. v.d. L, im Kolben kein Sublimat von metallischem Arsenik. Nickelin Ni As, licht kupferroth. s3 Gersdorffit Ni? S®, grau, II. Vor demLöthrohr auf Kohle keinen Arsenikrauch entwicekelnd. 1) Mit Salpetersäure eine rothe Lösung gebend. LinneitNi | Ki „ Die Lösung fällt auf Eisen kein Kupfer. G\& Müsen in Siegen. Corrollit Cu £o. Die Lösung fällt auf Eisen metallisches Kupfer. Corroll in Connecticut. 2) Mit Salpetersäure eine grüne Lösung gebend. Millerit Ni S, messinggelb. Breithauptit Ni Sb, licht kupferroth , violett anlanfend. Andreasberg. Sb?, stahlgrau, v. d. L. S?, Antimonrauch gebend. Saynit Ni, Co, Bi, $S..., licht stahlgrau, v. d. L. keinen An- timonrauch gebend; die cone. salpeters. Lösung wird beim Verdünnen mit Wasser getrübt. Ullmannit Ni: V. Chemische Constitution. Mineral- Chemie. Cooke, J.: Bestimmung des Eisenoxyduls in Silikaten, die in gewöhnlichen Mineralsäuren unlöslich sind. (Sillim. Journ.; 1867. Nov. u. Journ. f. prakt. Chem.; 1867. Bd. 102, H.7 und 8). 16 Grüneberg, H.: Ueber die schwefelsaure Magnesia des Stass- furter Abraumsalzes, Kieserit. (Dingl. polyt. Journ.; 189, 238). Kenngott, A.: Ueber die alkalische Reaction einiger Mine- rale (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 103, H. 5. — Fort- setzung v. Bd. 101. 1 u. 474). Marignac: Versuche über die Trennnng der Niobsäure von der Titansäure. (Journ. f. prakt. Chem.; 1867. Bd. 102, H-Uus$): Rose, G.: Ueber Darstellung krystallisirter Körper mittelst des Löthrohrs. (Monatsber. d. Berl. Akad.; 1867. Juli). Tschermak, G.: Ein Hilfsmittel zur Entwicklung der Gleichung des chemischen Vorgangs bei der Mineralbildung, (Poggd. Annal.; 1868. Bd. 144, Stk. 3). Nach v. Kobell (Sitzgsber. d. k. Akad. d. Wiss. zu München, 1868. II. 4) besteht zur Zeit bezüglich der typischen und empirischen Formeln in der Mineralogie kein Bedürfniss; dieselben statt, der bisherigen in der Mineralogie einzuführen. | Clouet (Compt. rend.; F. 67) gibt eine Tabelle über die Chromeisensteine: Cr, O,, Fe O Russland, Smyrna, Norwegen. Cr, O,, ‚Fe O Ile-ä Vache, Amerika, Norwegen, Ungarn, Frank- reich. 3Cr, O0, 2FeO Russland. 5Cr, O,, 4FeO Alt-Orsowa. 5Cr, O,, OFeO Indien, Schottland, Californien. 2Cr, O,, 3FeO Australier. i Ueber das Verhalten einiger Mineralien bei sehr hoher Temperatur stellte L. Elsner Versuche an (Journ. f. prakt. Chem.; Bd. 9, N. 21), und fand, dass ein Gehalt an Alkali, Eisenoxydul oder Oxyd, die Silikate leichtflüs- siger mache, hingegen ein Vorwalten. der 'Thonerde, sowie Ab- wesenheit der Eisenoxyde, aber strengflüssiger. Hinsichtlieh des Verhaltens beim Schmelzen lassen sich die Mineralien nach Vf. in 2 Gruppen theilen, je nachdem sie ihre chemische Zusammen- 17 setzung behalten, oder eine Veränderung erleiden. Die unver- ändert schmelzenden Mineralien gehen nicht in einen amnrphen Zustand über, wobei ihr specifisches Gewicht sich ändert, wenige Korund, Augit, Wollastonit, behalten krystallinische Formen und zwar die ihnen eigenthümliche, nur bei Hornblende findet ein Uebergang in andere Formen, nämlich des Augit, statt, zugleich mit einer Vermehrung der Dichtigkeit. | Ueber den Zusammenhang zwischen Krystall- form und chemischer Konstitution macht Dana (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 103, H. 7). —(Sillim, Amer. Journ. etc.) folgende Betrachtungen : Unter den Oxyden sind die Protooxyde, wie die Metalle, dadurch charakterisirt, dass sie iso- metrisch (regulär) krystallisiren, die Sesquioxyde dagegen hexa- gonal. Die Bioxyde sind typisch tetragonal, z. B. Zinnstein, Ru- til und Anatas. Unter allen 3 gibt es jedoch auch andere For- men, so z. B. ist Zn hexagonal, Ti als Brockit und Mn als Pyro- lusit rhombisch (1 —+ 1 axig); aber diese Fälle kann man als Folgerungen des Polymerismus ansehen oder des Dimorphis- mus. Nimmt man das Sauerstoffatom in den Prötoxyden ur} in den Sesquioxyden = 6, oder ein Multiplum von 3, in den Bi- oxyden = 4. Da in allen hexagonalen Verbindungen die Atom- zahl des negativen Elements 3 oder ein Multipel davon und in den tetragonalen 2,4 oder ein Multipel davon ist, so scheinen die hexagonalen und tetragonalen Systeme auf diesen Zahlen zu beruhen und ihre Symmetrie eine Folgerung davon zu sein. Für die Krystallbetrachtung ergibt sich also, dass tetragonale Sym- metrie von der quadratischen Symmetrie der Zusammensetzung, d. h. von dem Auftreten von 4 Atomen des negativen Elements der Verbindung abhängt, und die hexagonale Symmetrie in ähn- licher Weise von dem Auftreten von Triaden oder Hexaden der- selben Elemente. Eine viertheilige Symmetrie muss nach Vf. in der Konstitution des Moleküls eines tetragonalen und eine 6thei- lige in dem eines hexagonalen ie vorhanden sein. Hermaun ist der Ansicht (Journ. f. prakt. Chem. ; 1868. Bd. 103, H.7), dass die Mischung aller Dantärrke der allgemeinen Formel R, R, entspreche. — Das Vorkommen von Columbit im Wolfram weist Phipson nach (Compt. rend., T. 65, p. 419). 1869. 2 18 Die Versuche K. Haushofer’s (Journ. f. prakt. Chemie; 1868. Bd. 103, H. 2 u. 3) über die Zersetzung des Gra- nits durch Wasser, führten zu folgenden Schlusssätzen : 1) der Granit, resp. sein Feldspath, gibt schon bei gewöhnlichen Temperatur- und Druckverhältnissen Alkalien an reines oder koh- lensaures Wasser ab. Die 25fache Gewichtsmenge reines Wasser extrahirt aus feingepulvertem Granit in 8 Tagen 0,03—0,04°/, Al’ kali, bei fortwährender Bewegung eirca 0,05°/,. 2) Wasser, wel- 2 ches bei 0° mit Kohlensäure gesättigt war, extrahirte unter sonst gleichen Verhältnissen etwa die doppelte Menge Alkali wie reines Wasser. 3) Für den Vergleich mit analogen natürlichen Vor- gängen ist zu berücksichtigen, dass in Vf’s. Versuchen die Ge- steine in feiner Pulverform, also mit grosser Oberflächenwirkung angewendet wurden. Ueber die Zusammensetzung der Columbite, so wie über die Darstellung der Säuren von Tantal, Niobium und Ilmenium aus diesen Mineralien, berichtet R. Hermann, (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 103, H. 2 u. 3) und enthalten nach Vf’s. Untersuchungen die Co- lumbite niobige und ilmenige Säure in folgenden Proportionen: Columbit von Bodenmais: Niobige Säure 68,42. Ilme- nige Säure 31,58 — 10,00, Columbit aus Haddam: Niobige Säure 61,51. Ilmenige Säure 38,49 — 100,00. Columbit von Grönland: Niobige Säure 49,07. Ilme- nige Säure 50,93 = 100,00. Aus diesen Proportionen ergibt sich, dass sich die Columbite von Bodenmais und Haddam vorzugsweise zur ‘Darstellung ‘von niobiger Säure und der von Grönland zur Darstellung von ilme- niger Säure eignen. Der Lederit ist nach Marsh (Sillim. Amer. Journ.; 1867) ein Gmelinit, in welchem ein Theil des Natrous durch Kalkerde ersetzt ist. Theodor Petersen (Poggend. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk. 1) gibt eine Uebersicht der bis jetzt bekannten Sulfobis- muthide: 18 Wismuthglanz (Bismutin) Bi, Rhombisch. Nickelwismuthglanz (Saynit), Bi er Sayn in Westphalen R X; (?), Regulär. Kupferwismuthglanz (Tanne- nit, Emplectit), Tannenbaum in &, Bi , Rhombisch. Sachsen, Copiago in Chili Kupferwismutherz von Daniel bei Wittichen in Baden vonSchnei- &yu2 Bi, (?), Rhombisch (?). der untersucht, muthmasslich Kupferwismutherz (Wittichenit), | er Neuglück, Wittichen in Baden Cu? Bi’, Rhombish. Klaprotith, Daniel, Wittichen in _ e: Baden Cu? Bi?, Rhombisch. Arsenkupferwismutherz, Neu- ‘glück, Wittichen Aechaabigeh- Nadelerz (Patrinit, Belonit), Bere- Pb? I sow in Sibirien, &u 5% J Rhombisch. Chiviavit, Chiviato in Peru, Pb: Bi®, Rhombisch (?). Kobellit, Hvena in Schweden, 2 Pb? Sb +3 Pb? Bi, Rhombisch (?). Ein neues Verfahren bei Mineralanalysen theilt F. W. Clarke (Sillim. Journ,; 45, Nr. 124) mit. Er schmilzt das fragliche Mineral, welches zuvor mit 3 Th. Fluornatrium gemischt ist, mit darauf gelegten Stücken von Kalibisulfat in einem gut bedeckten Platintiegel, weil die Reaktion starkes Aufschäumen hervorruft. In manchen, aber wenigen Fällen ist ein nochmali- ges erneutes Behandeln mit Schwefelsäure erforderlich, wenn ‚man durch Wasser oder Salzsäure eine völlige Lösung erzielen will, und nur in ganz vereinzelten Fällen ist auch dadurch keine gänzliche Löslichkeit_herbeizuführen. 2* VI. Mineralanalysen. Neue Species. Achtaragdit, von Wilui in ÖOstsibirien, nach R. Her- mann (Journ. für prakt. Chemie; 1868. Bd. 104, E. 3). Form mOmM „ach Breithau pt; nach Verf. bildet erein Triakistetra&- der, H. = 25; spec. Gew. — 2,32. Kieselsäure 28,27. Thonerde 13,06. Eisenoxyd 14,07. Eisenoxydul 0,42. Kalk 13,41. Talkerde 20,07. Kohlensäure 1,00. Wasser 8,64. Manganoxydul Spur = 99,9. i Aeschynit, nach Hermann (Journ. f. prakt Chem. ; 1867. Bd. 102, H. 7 u. 8). Ilmensäure 7,80. Ilmenige Säure 21,20. Ni- obige Niobsäure 3,30. Titansäure- 15,05. Thonerde 22,91. (Ce, La, Di) 15.06. Yittererde 5,30. Eisenoxydul 6,00. Kalk 1,50. Glühverlust 1,70 = 100,73. Formel: 8R (Ti, J1, Nb) + R, 31. Aeschynit, nach Marignaec (Journ. f. prakt. Chemie; 1867, Bd. 102, H. 7 u. 8). Metallsäuren 51,45. Zinnsäure 0,18. Thonerde 15,75. Ceroxydul 18,94. Lanthan und Didymoxyd 5,60. Yittererde 1,12. Eisenoxydul 3,17. Kalkerde 2,75. Glüh- verlust 1,07. Allait, aus Nord-Amerika, nach Genth (Sillim. Amer. Journ.; [2] 45, Nr. 135). H=3. Blei 60,71. Silber 1,17. Gold 0,26. Tellür 37,31. Almandin, aus Nord-Columbien, nach v. Kobell (Stzgsb. d. Münch. Akad. ; 1868. IL. 2). Lose Krystalle &O, 202. Spee. Gew. = 4,1. Kieselerde 40,6. Thonerde 18,5. Eisenoxyd 4.2. Eisenoxydul 71,1. Manganoxydul 12,5. Magnesia 5, 4. Kalk 11 = 99,6. Dieser Granat ist ein Mittelglied zwischen Almandin und Spessartin. Ankerit, vom Erzberge bei Vordernberg in Steyermark, nach V. v. Zepharovich (Verhdingn.d. geol. Reichsanst. ; 1867. Nr. 15). Rhomboäder und Zwillinge; Kohlensäure 42,08. Kalkerde 24,41. Magnesia 6,08. Manganoxydul 1,69. Eisenoxy- dul 23, 40. Eisenoxyd 2,29 — 99,95: Formel: 5Ca0. CO,-+ 5FeO. CO,+2MgO0. CO,.. 21 Arsenkobalteisen, von Dreikönigstern, nach Peter- sen (Poggend. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk 1). Schwefel 0,32. Arsen 69,52. Wismuth 0, 39, rer 1,78. Kobalt 22,11. Nickel 1,58. Eisen 4.63.—= 100.28. ‘ Barrettit, ein neues Mineral, zu Traversella, nach Bom’ bicci. H. = 2,5. ; spec. Gew. 2,5. Kieselsäure 30,0. Kalk 33,7. Magnesia 10,0. Eisenoxydul 7,2. Thonerde 1,6. Kohlensäure 9,1. Wasser 1.2. - Baryto-CGölestin, vom Greiner in Tyrol, nach Fr. Ul- lik (Sitzgsber. d. Wien. Akad.; 1868. 13). Er enthält BaO, SO, u. S,0, SO, in nahezu gleichen Mengen. Bernhardtit, von Arizona, nach Genth (Sill. Amer. Journ.; [2] 45, N. 135). Kupfer 50,41. Eisen 20,44. Schwefel 28.96. Berzelianit, von Skrikerum in Schweden ‚ nach A. E. Nordenskjöld rer af Akad. Förhandl.;, 1865. N. 10) Spec. G. = 6,71. Kupfer 53.14. Silber 4,73. Eisen 0,54. Titel: lium 0,38. Selen 39,85 = 98,61. Formel: €u; As, Boulangerit, von Nevada, nach Genth (Sill. Amer. Journ.; [2] 45, N. 135). Blei 54,82. Silber Spur. Eisen 0,42. Antimon 26.85. Schwefel 17.91. . Se oder 2Ag Se+27 Eu Se. Brochantit, von Arizona, nach Genth (Sill. Amer. Journ. ; [2] 45, Nr. 135). Wasser 13,46. Chlor 0,81. Eisenoxyd 0,33. Kupferoxyd 67,75. Selhwefelsäure 13,55. Kieselsäure 3,60. Chatamit, vom Andreasberg am Harz, nach v. Kobell (Sitzgsber. d. k.-Akad. d. W. zu München; 1868. I. 3). Spec. G. = 6,6. Arsenik 72,00. Schwefel 0,43. Eisen 17,39. Nickel 7,00. Kobalt 1,94 = 99,716. Formel: Ni ! = co | As? + 2 Fe As”. Ein Analogon zum Safflorit, welchen v. Kobell zu- erst als Eisenkobaltkies bestimmt u. = Co As’+2FeAs? zusammengesetzt gefunden hat. Chlorit, aus der Massaschlucht, nach v. Fellenberg. (Leonh. min. Jahrb.; 1868. H. 1). Spee.:G. = 2,946. Kiesel- säure 24,85. Titansäure 0,45. Thonerde 20,70. Eisenoxyd 1,00. Eisenoxydul 25,00. Magnesia 15,31. Kalkerde 0,60. Wasser 12,05 = 9, %. | Chromeisenstein, von le-ä-Vache, nach Clouet (Compt. rend.; T. 67). Chromoxyd 51,53. Eisenoxydul 48,46. — 99,99. Formel: Cr, O,, 2Fe O0. Columbit, 1)von Haddam, nach R. Hermann (Journ. f. prakt. Chem. ; 1868. Bd. 108, H. 2 u. 3). Spec. Gew. — 5,80. Zinnsäure 0,40. Wolframsäure 0,26. Tantalige Säure 10,77. Ni- obige Säure 41,17. Ilmenige Säure ‚25.74. Eisenoxydul 14.06. Manganoxydul 5,63. Talkerde 0,49 — 98,52. Formel: R = (Fe Mn); RK = (Ta I H). 2) von Bodenmais. Spec. G. = 6,29. Zinnsäure 0,36. Tan- talige Säure 28.12. Niobige Säure 35.49. Ilmenige Säure 16.38. Eisenoxydul 14,11. Manganoxydul 4.13. Talkerde 1,27. Kupfer- oxyd 0,13 — 99,99. Formel: R = (fe Mn); R& = (Ta Ib H). '3) von Grönland, Spec. G.—5.40. Zinnoxyd Spuren. Tan- talige Säure 0,56. Niobige Säure 38,27. Ilmenige Säure 39,73. Eisenoxydul 16,54. Manganoxydul 5,00. Talkerde 0,06 — 100,16. Formel: RR, wie oben. Cosalit, ein neues Mineral aus Mexico, nach Genth {Sill. Amer. Journ.; [2] 45, Nr. 135). Blei 37,72. Silber 2,48. Wismuth 39.06. Kobalt 2.41. Arsen 3.07. Schwefel 15,59. . For- mel: 2Pb (Ag) S-+-BiS;,. Cornwallit, nach A. H. Church (Journ. Chem. Soc. [2] 6, 276). Spec. G. = 4,17; H. =4,5. Kupferoxyd 59,95. Ar- sensäure 30.47. Phosphorsäure 2,711. Wasser 8,23. Formel: ie Are oder Cu, Äs+2 Cu H-+H. Crookesit, ein neues Mineral, von Skrikerum in Schweden, nach E. Nordenskjöld VOR ER af Akad. Förhandl. ; 1868, Nr. 10). Spee. G. = 6,9. Kupfer 44,21. Silber 5,09. Thallium 16,89. Eisen 1.28. Selen 32,10. Formel: (Cu Te Ag) Se. Cyrtolit, eine neue Art, von Rockport, Massachusetts, nach Knowlton (Sill. Amer. Journ.; XLIV. Nr. 131). Spee. 6. — 3,850: Kieselsäure 26,48. Zirkonerde 60,00. Cermetalle 2,19. Eisenoxyd 3,60. Uranoxyd 2,83. Zinn, mit etwas Kupferoxyd 0,35. Wasser 4,55 = 10,00. J. Cooke beschrieb früher dieses Mineral als Malakon. Dacit, von Colzu Csoramuluj in Siebenbürgen, nach K, v. Hauer (Verhdlgn. d. geol. Reichsanst.; 1867. Nr. 16). Kieselsäure 53,65. Thonerde 28,41. Kalkerde 11,14. Magnesia 0,16. Kali 1,83. Natron 4,07. Glühverlust 1,73 —= 100,99. Dacit, von Kuretzel bei Rodna in Siebenbürgen. Kiesel- säure 9,70. Thonerde 17,69. Kalkerde 5,20. Marnesia 0,56. Kali, Natron 8,60. Eisenoxydul 6,30. Eisenkies 0,28. Glühver- lust 1,67 = 10,00. Damourit, aus Schweden, nach Igelström (Oefv. af Akad. Förh.; 1868). Si 4341. At 35,17. K u. Na 10,9. Fe 4,62. Mg 1,40. H 4,50. Ditroit oder Hauynfels, von Ditro, nach A. Fellner (Verhdl. d. geol. Reichsanst.; 1867. Nr. 13). Kieselsäure 56,30. Thonerde 24,10. Eisenoxyd 1,99. Kalkerde 0,69. Magnesia 0,13. Kali 6,79. Natron 9,28. Glühverlust 1,58 = 100,90. Eisennickelsulfuret, bei Schloss Invorary, England, nach Forbes (Phil. Mag. [4] 35, Nr. 236). H. = 3,5; spec. G. — 45. Schwefel 38,01. Nickel 11.33. Eisen 50,66. Formel: 5 (Fe, S;) + Ni S. Enargit, von Colorado, nach B. Burton (Sillim. Amer. Journ.; XLV). H. = 3; spec. G. = 4,43. Schwefel 31,56. Ar- senik 17,80. Kupfer 47,58. Antimon 1,37. Eisen 1,04 = 9,35. Formel: 3Ct, S + As S,. Epiphanit, aus Schweden, nach Igelström (Oefvers. af Akadem. Förhdig. ; 1868). Si 3711. Ät 21,13. Fe 20,00. Mn Spur. Mg 14,03. H 7,83. Formel: R, 5 + At 5i + 2H. Erdkobalt, von Wittichen in Baden, nach Petersen (Poggend. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk. 1). Spec. G. = 4,09. % 24 Schwefel 0,28. Arsen 67,11. Wismuth 0,65. Kobalt 8,87. Nickel 6,04. Eisen 1,13. Sauerstoff und Wasser 15,92 = 100.00. Eukairit, von Skrikerum in Schweden, nach A. E. Nor- denskjöld (Oefvers. af Akad. Förhandl.; 1866. N. 10. H.= 2,5, spec. G. = 7,48. Kupfer 24,86. Silber 42,57. Eisen 0,35. Selen 32,01. Thallium Spuren. Formel: Eu | Ag | Fahlerz silberhaltiges, von Nevada, nach B. Burton. (Sill. Amer. Journ.; XLV). Spec. G. = 5,00. Schwefel 24,35. Anti- mon 27, 35. Kupfer 27,40. Silber 14,59. Zink 2,31. Eisen 4,27. Rückstand 0,35 — 100,62. Se = Eu Se + Ag Se. Feldspath, aus dem Rhyolith im Hliniker Thal in Un- garn, nach K. v. Hauer (Verhdlgn. d. geol. Reichsanst. ; 1867). Kieselsäure 66,57. Thonerde 18,54. Kalkerde 0,06. Magnesia 0,12. Kali 11,30. Natron 2,37. Glühverlust 0,57 = 99,83. Un- zweifelhaft — Sanidin. Gersdorffit (Amoibit, Nickelarsenglanz), in der Craig- miurgrube, England, nach Forbes (Phil. Mag. [4] 35, Nr. 236). H. = 3,75; spec. G. — 5,65. Arsen 34,45. ‘Schwefel 20,01. . Ni- ckel 21,59. Eisen 13,12. Kobalt 6.32. Mangan 0,33. Kupfer Spu- ren. Magnesia 0,66. Unlösliches 2,71. Formel: Ni (S As),. Gold, von Clogau in Wales, nach D. Forbes (Phil. Mag., 1867. Nov.). Spec. G. = 17.26. Gold %,16. Silber 9,26. Eisen Spur. Quarz 0,32. Verlust 0,26 = 100,00. Aus dem Flusse Mawddach: Spee. G. = 15,79. Gold 84,89. Silber 13,99. Eisen 0,34. Quarz 0.43. Spur. von Kupfer u. Ver lust 0,35 = 100,00. Granat kugeliger, von Zermatt, nach E/ v. Fellenberg (Leonh. min. Jahrb.; 1868, H. 6). Spee. G. = 3,797. _ Kiesel- säure 35,80. Thonerde 6,85. Eisenoxyd 29,50. Eisenoxydul 1,04. Kalkerde 32,10. Magnesia 0,90. Wasser 0,52 = 109,71. Ein Kalkeisen-Granat. Granatfilz, von Wallis, nach v. Fellenberg (Leonh. min. Jahrb.; 1868. H. 6). Spee. G. ‚3,002. Kieselsäure 35,79. Thonerde 0,39. Eisenoxyd 18,11. Eisenoxydul 1,29. _Kalkerde 7,44. Magnesia 27,66. Wasser 9,32 = 100,00. 25 Granatin, aus Ostsibirien, nach R. Hermann (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 104, H. 3). H. = 3; spec. G. = 2,66. Kieselsäure 41,09. Thonerde 9,75. Eisenoxyd 8,83. Eisenoxydul 0,06. Kalk 16,10. Talkerde 17,92. Wasser 6,25. Manganoxydul Spur = 100,00. Der Granatin besteht somit in 100 Theilen aus: Granat 57,43 und Serpentin 42,57 = 100,00 Theile. Granatoid, von Pfitsch in Tirol, nach v.Kobell (Sitzgsb. d. Münchn. Akad.; 1868. 1I. 2). Derbe Massen; spec. G. = 4,3. Kieselerde 37,50. Thonerde 18,90. Eisenoxyd 2,03. Mangan- oxydul 34,00. Eisenoxydul 6,37. Kalkerde 2,00 = 100,80. For- mel: Mn? $i + At Si. Granit, von Wittichen in Baden, nach Theodor Petersen (Poggend. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk. 1). Kieselsäure 68,87. Titansäure Spur. Thonerde 18,80. Eisenoxyd 2,79. Manganoxyd Spur. Baryt 0,17. Kalk 0,31. Magnesia 0,36. Kali 5,12. Na- tron 1,62. Wasser 1,96 = 1,00. Helvetan, eine besondere Mineralspecies, aus den Schweizer Alpen, nach R. Th. Simler (Leonh. min. Jahrb.; 1868. H. 3). Hexagonen. H. = 2-3; spec G. — 2-3. Kiesel- säure 67,07. Thonerde 13,05. Kalkerde 2.38 Magnesia 2,18. Kali 7,37. Natron 1,69. Eisenoxydul 4,43. Wasser 1,85 = 100,02. Hornblende, von Ditro, nach A. Fellner (Verhdlgn. d. geol. Reichsanst. ; 1867. Nr. 13). Kieselsäure 42,25. Thonerde 19,79. Eisenoxyd 6,68. Eisenoxydul 15,34 Kalkerde 2,55. Mag- nesia 2,56. Kali 7,88. Natron 2,01. Glühverlust 2,43 = 100,49. Hyalophan, aus Wermland, nach Igelström (Oefv. af Vet. Akad. Förh.; 1867. I). Kieselsäure 51,14. Thonerde 22,86. Kalkerde 4,28. Magnesia 3,10. Baryterde 9,56. Kaliund Natron 9.06 = 99,9. Jamesonit silberhaltiger, von Nevada, nach B, Burton (Sillim. Amer. Journ.; XLV). H. = 2,5; spec. Gew. = 6,03. Schwefel 19,06. Antimon 29,26. Blei 43,86. Silber 6.14. Kupfer 1,55. Eisen 0,05 — 10,02. Formel: 2(Pb, Ag, Cu) S+ SbS.. Kaemmererit, aus Russland, See Itkul, nach Kokscha- row (Materialien zur Mineralogie Russlands, V. S. 55). He- I) % xagonale Pyramide; H. = 1,5—2; spec. G. = 2,62. Chem. Cor- . stitution noch nicht genau ermittelt. Kataspilit, auf den Langbans Eisengruben in Wermland, nach Igelström (Oefv. af Vet. Akad. Förhandl.; 1867. N. 1). H. = 2,5. Kieselsäure 40,05. Thonerde mit Eisenoxyd 28,95. Kalkerde 7,43. Magnesia 8,20. Kali 6,90. Natron, 5,25. Verlust 3,22 — 100,00. Vielleicht ein umgewandelter Cordierit. Kobaltblüthe, von Wittichen, nach Petersen (Poggd. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk. 1). Arsensäure 38,10. Kobaltoxydul 30,36. Nickeloxydul 3,71. Eisenoxydul 3,04. Kalk Spur. Was- ser 24.79 = 100,0. | Kryophyllit, ein neues Mineral, von Rockport, Massa- chussets, nach J. Cooke (Sillim. Amer. Journ.; 1867. Nr. 128), Rhombisch; H. = 2—2,5; spec. G. = 2,909. © Kieselsäure 51,53. Thonerde 16,76. Magnesia 0,76. Kali 13,14. Lithion 4,05. Man- ganoxyd 0,33. Eisenoxydul 2,00 — 96,57. Kyrtolith, ein neues Mineral, von Rockport, nach W. J. Knowiton (Sillim. Amer. Journ.; 44, Nr. 131). Spec. G. = 3,850. Kieselsäure 26,29. Zirkonerde 21,33. Ceritoxyde 2,24. Eisenoxydul 3,65. Zinn und Kupferoxyd 0,35. Wasser 4,58 = 98,44. Identisch mit J. Cooke’s Malakon. Lederit = Gmelinit, vom Cap Blomiston (Neu-Schott- land), nach ©. C. Marsh (Sillim. Amer. Journ.; 45, Nr. 132). H.—=45. Si 47,19. Ät 20,13. Ca 74. K 091. Na 3,54. H. 20,53. Manganepidot, oder Piemontit, von Jakobsberg zu Nordmark, nach Igelström (Oefv. af Vet. Akad. Förh.; 1867. I... Kieselsäure 33,81. Thonerde 18,58. Kalkerde 26,46. Magne- sia 3,04. Manganoxydul 4,85. Eisenoxyd 12,5 = 99,31. Melonit, ein neues Mineral, aus Nord-Amerika, nach Genth (Sillim. Amer. Journ. ; [2] 45, Nr, 135). Silber 4,08. Blei 0,72. Nickel 20,98. Tellur 73.43. Melop sit, aus Neudeck in Böhmen, nach Goppelsröder (Journ. f. prakt. Chem. ; 1868. Bd. 105, H. 2). Wasser und Or- 27 ganisches 4,558. Kieselerde 50,099. Magnesia 35,844. Kalk 3,862. Eisenoxyd 0,021. Thonerde 5,616 —= 100,000. Ein ne kat mit nur geringem Gehalte an Thonerde. Meneghinit, von der Grube Bottino in Toscana, nach G. vom Rath (Poggend. Annal.; 1867. Bd. 132, Stk. 3). Spec. G. — 6,339. Unzersetzt 0,82. Schwefel 16,97. Antimon 18,37. Blei 61,47. Kupfer 0,39. Eisen 0,23 = 98,25. Formel: Pb' Sb. Montanit, einneues Mineral, von Highland, nach Genth (Sill. Amer. Journ.; [2] 45, Nr 135). Eisenoxyd 0,56. _Blei: oxyd 0,39. Wismuthoxyd 66,78. Tellursäure 26.83. Wasser 5,9. Nigreseit, aus dem unteren Mainthale, von F. Horn- stein (Ztschr. d. deutsch. geolog. Ges.; 1867. S. 342. H.=2; spec. G. — 2,845. Kieselsäure 52.29. Thonerde 5,14. Kalkerde 2,59. Magnesia 18,11. Eisenoxydul 15,71. Manganoxydul 0,23. Wasser 6,29 — 100.36. Vf. glaubt, dass der Nigreseit ein Um- wandlungsprodukt des Olivin sei. \ Oligoklas, von Ditro, nach A. Fellner (Verhdlgn. d. geol. Reichsanst. ; 1867. Nr. 13). Kieselsäure 61,68. Thonerde 23,95. Kalkerde 5,35. Magnesia 0.16. Kali 1.09. Natron 6,99. Glühverlust 1,05 = 100,27. Orthoklas, von Bodenmais, nach K. Haushofer (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 103, H. 2 u. 3). Spec. G. — 2,569. ST 6352. Ät 21,39. K 14,17. Na 0,43. Glühverlust 0,80 = 100,31. Osteolith, von Eichen in der Wetterau, nach Ghuzeh (Chem. News; 1867. Nr. 407). Spee. G. == 2,86. Ca, P 87,25. Ca Ü 5,70. Ca F 4,92%. Wasser 2,34. Ein mehr oder weniger zersetzter Apatit. Partzit, ein neues Mineral, aus Californien, von Alb. Arents (Sill. Amer. Journ.; [2] 43, Nr 129, p. 362). Spec. G. =,38;H =34. Sb®, 41,65. CuD 211. AgO 6,12. PbO 2,01. FeO 2,33. HO 8,29. Spuren von Arsen. Pennin, vom Rimfischgrat, nach v. Fellenberg (Leonh. min. Jahrb.; 1868. H. 6). Sechsseitige Tafeln; H,—=3,5—t; spee. 28 ” G. 2,69. Kieselsäure 33,12. Thonerde 13,25. Eisenoxyd 1,52 Eisenoxydul 4,69. Chromoxyd 0,60. Magnesia 34,04. Wasser* 12.87 =: 10,09, Von Zermatt: Spec. G. = 2,649. Kieselsäure 33,97, Thon- erde 11.66. Eisenoxyd und Oxydul 4,30. Magnesia 37,60. Was- ser 13,57 = 100,10. " Pharmakolith, von Wittichen, nach Petersen (Poggd. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk. 1). Arsensäure 49.45. Kalk 24,18. Wasser 26,37 = 100,00. Pikrolith, von Zermatt, nach v. Fellenberg (Leonh. min. Jahrb.; 1868. H. 6). H. = 3,5; spec. G. = 2,578. Kiesel- säure 42,57. Magnesia 43,18. Wasser 13,60 — 0,35. Plumballophan, ein neues Mineral, vom "Monte-vecchio in Sardinien, nach L. Bombicci. H. = 2,5; spec. G. = 1. Kieselsäure 23,8. Phosphorsäure 2,6. Thonerde 32,9. Eisenoxyd 0,5. Kalk 2,4. Wasser 35,2. Antheilen von Magnesia, Alkalien, Bleioxyd 2,5. ' Polyhalit, aus Berchtesgaden, nach J. B. Schober (Neu. Repert. f. Pharm.;. 1868. H. 3). H. 2-3; spec. Gew. — 22. Schwefelsaurer Kalk 44,0873. Schwefelsaure Magnesia 19,9050. Schwefels. Kali 25,4975 Chlornatrium 2,5660. Chlormagnesium 0,5814. Eisenoxyd 0,4000. Wasser 6,1731 — 99,2103. Formel: 2 (Ca0, SO,) + MgO, SO, + KO, SO, + 2 HO. Polytelit (Weissgültigerz, Silberfahlerz), von Foxdale auf der Insel Man nach Forbes (Phil. Mag.; 34, Nr. 231). H.=3,5. spec. G. = 4,97. S 27,48. Sb 24,85. Ag 13,57. Cu 22,62. Fe 4,80. Zn 4,65. Pb 1,43. Quarz 0,34 = 9,74. Formel: Gu 4.1 #6, \6h, LES, Pyrophyllit, aus Schweden, nach Igelström (Oefvers. af Akad. Förh.; 1868). Bi 59,86. Ät 33,44. Ee 0,77. Mg 0,4. Ca Spur. H 7,46. Formel: Ät $i, + H. 29 Rewdanskit, ein neues Nickelerz, vom Ural,nachR. Her mann (Journ. f. prakt. Chem.; 1867. Bd. 102, H. 7 u. 8). Spee. Gew. — 2,77. Sand 13,00. Kieselsäure 32,10. Thonerde 3,25. Eisenoxydul 12,15. Nickeloxyd 18,33. Talkerde 11,50. Wasser 9,50 — 99,83. Formel: R, 8, +2H. Rothnickelkies, von Wittichen, nach Petersen (Poggd. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk. 1). Spec. G. = 7,526. Schwefel 1,18. Arsen 53,49. Wismuth 0,54. Nickel 43,86. Eisen 0,67 — 99,74. Serpentin, von Reichenstein, nach Ulex (Zeitschr. der deut. geol. Ges.; XIX. Nr. 2, S. 243). Kieselsäure 37,16. Mag- nesia 36,24. Thonerde 1,43. Eisenoxydul 10,66. Arsenikeisen 2,70. Wasser 12,15 = 10,34. Serpentin faseriger, von Riffel, nach v. Fellenberg (Leonh. min. Jahrb. , 1868. H. 6). H. = 45; spec. G. = 2,663. Kieselsäure 41,75. Thonerde 1,30. Eisenoxyd 4,11. Eisenoxydul 5,22. Magnesia 35,62. Wasser 12,75 = 100,75. Silicoborocaleit, ein neues Mineral, von Windsor, nach How (Journ. f. prakt. Chem. ; 1868. Bd. 104, H. 7). H. —= 3,5; Spec. Gew. — 2,55. Wasser 11,84. Kalkerde 28,69. Mag- nesia Spur. Kieselerde 15,25. Borsäure 44,22. Formel: Ca, $i, Bu. Speiskobalt, von der Grube Güte Gottes, nach Peter- sen (Poggend. Annal.; 1868. Bd. 134, Stk. 1). Spec. Gew. — 6,272. Schwefel 4,71. Arsen 69,70. Antimon Spur. Wismuth 0,97. Kobalt 10,11. Nickel 8,52. Eisen 5,05. Kupfer 0,94 — 100,00. Spessartin, von Aschaffenburg, nach v. Kobell. (Stzgsb. d. Akad. d. Wiss. zu München; 1868. II. 2. &»0.20,. Spec. Gew. 4,17. Kieselerde 38,70. Thenerde 18,50. Eisenoxyd 1,53. Manganoxydul 27,40. Eisenoxydul 13,32 — 99,45. Die Formel ist 2 Ia Mn: ı/, Fer i-+ At Sı, Sphaerosiderit, von Steinheim, nach F. Hornstein (Ztschr. d. deutsch. geol. Ges.; 1867.:S. 344). Sehr kleine Kıy- 80 Krystalle. Kohlensäure 61,253. Kalkerde 0,018. Magnesia 0,605. Manganoxydul 0,0006. Eisenoxydul 13,118 = 99,9946. Steinmark, im Horrsjöberg, Schweden, nach Ig elström (Oefvers. af Akad. Förh.; 1868). Si 50,26. Ä1 36,77. H. 12,91. Syenit, von Ditro, nach A. Fellner (Verhndlen. der geol. Reichsanst.; 1867. N. 13). Kieselsäure 48,94. “ Zirkonsäure 1.30. Thonerde 15.89. Eisenoxydul 14.25. Kalkerde 8.76. Mag- nesia 1.27. Kali 3,02. Natron 5,20. Glühverlust 1,13 = 99,76. Sylvin, von Kalusz in Galizien, nach @ Tsehermak “ (Journ. f. prakt. Chemie; 1868. Bd. 103, H. 4). Chlorkalium 99,39. Chlornatrium 0,61 = 100,00. Tantalit, vonKimito, nach Hermann (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 103, H. 7). Spee. G. = 7,12. Zinnsäure 6,94. Tantalsäure 68.30. Ilmenige Ilmensäure 9,33. Titansäure 0,61. Eisenoxydul 9,49. Manganoxydul 5,00. Talkerde 0,33. Kupfer- oxyd Spur = 100,00. Formel: R,R,;R —= (fe Mn), R = a, Sn, 1, Mi). Teschenit, von Kotzobenz bei Teschen, nach A. Fellner (Verh. d. geol. Reichsanst.; 1867. N. 15). Kieselsäure 44,61, Thonerde 19,51. Eisenoxydul 9.28. Kalkerde 9,94. . Magnesia 2,31. Kali 0,67. Natron 3,98. Wasser 10,23 = 100,53. . Tetradymit, von Montana, nach Genth.(Sillim. Amer. Journ. ; [2] 45, Nr. 135). Quarz 0,78. Eisenoxyd 0,90. Wis- muth 50,43. Tellur 36,28. j Tetrahedrit,'von Arizona, nach Genth (Sillim. Amer. Journ, ; [2] 45, Nr. 135). Kupfer 38,16. Silber 3,21. Zink 6,23. Eisen 1,05. Arsen Spur. Antimon 24,67. Schwefel 26,97. For- mel: 4 RS + Sb S,. Thomsonit, vom Bufilerloch auf der Seisser Alpe. vonM. Haushofer (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 10%, H. 5). H, = 4,3; spec. G. = 2,309. Kieselsäure 39,60. Thonerde 31,55. Kalkerde 11,98. Natron 4,10. Wasser 13,10 = 100,33. Tridymit, ein neues Mineral, am Berg San Cristobal bei Pachuca in Mexiko, nach G. vom Rath (Monatsb. der Berl. 51 Akad.; 1868. April. Hexagonal; H. = 7; spec. Gew. — 2,295, Kieselsäure 61,03. Thonerde 16,08. Eisenoxyd 8,25. Kalkerde 7,33. Magnesia 3,26. Kali 2,30. Natron 2,66. Glühverlust 0,29. = 101,20. Turgit, von Salisbury, nach Rodman (Journ. £. prakt. Chem. ; 1868. Bd. 104, H. 6). H. = 5,5; spec. G. = 4,14. Eisen- oxyd 91,36. Manganoxyd 0,61. 'Thonerde 0,75. Kieselerde 2,6. Wasser 5,20. Spuren von phosphors. und schwefels. Kobaltoxyd = 99,98. Voltait, von Kremnitz, nach G. Tschermak (Wiener Sitzgsber.; 1867. Novbr.). Tesseral. H. = 3; spec. Gew. — 2,79. Schwefelsäure 48,0. Thonerde 5,1. Eisenoxyd 12,9. Eisenoxy- dul 15,9. Kali 3,6. Wasser 15,3 = 100,5. Identisch mit ihm ist der Pettkoit von Paulinyi. Walait, ein neues Mineral, von Rossitz-Oslawan, nach W. Helmhacker (Jahrb. d. geol. Reichsanst.; XVII, N. 2). H. —= 1,5. Gleicht chemisch am meisten dem Asphalt. Waschgold vom Mawdach-Fluss bei Gwynfynydd, nach Forbes (Phil. Mag.; 34, Nr. 231). Spec. G.=15,79. Au 84,89. Ag 13,99. Fe 0,31. Quarz 0,43. Kupfer 0.35. Whitneyt, von Lagoona, nach F. A. Genth (Sill. Amer. Journ. ; [2] 45, Nr. 135); Kupfer 88,54. Silber Spur. Arsen 11,46. Wilsonit, unweit Oxbow in New-York, nach E. W. Root (Sill. Amer. Journ.; 45, Nr. 133). H. = 3,5; spec. Gew. = 2,77. Kieselerde 47,46. Thonerde 30,51. Magnesia 3,63. Kalkerde 0,53. Kali 8,78. Natron 2,53. Wasser 6.09 = 99,43. Wittichenit oder Kupferwismutherz, nach Petersen (Poggend. Annal ; 1868. Bd. 134, Stk. 1). Rhombisch., H. = 2.5; spec. G. = 4,3. Formel nach Schneider: Cu? Bi. Schwe- fel 19,77”. Wismuth 50,58. Antimon 0,18. Arsen 0,33. Kupfer 30,82, Eisen 0,53 — 99,48. 32 VO. Astropetrologie, ‘ Aörolithenfall in Polen vom 30. Jannar 1868 (Poggd. Annal. ; 1868. Bd. 133, Stk. 2). Ueber den angeblichen Meteorstein von Baden-Baden (Ebda. 1868. Bd. 134, Stk. 1). Catalogue of the Meteorites in the Museum of the Geological Survey of India. Caleutta 1867. 8. P.9. Dellman, F.: Die Meteoriten. Kreuznach 1867. 8. $. 26. Ngr. 6. Daubree: Ueber die Meteoriten (Journ. f. prakt. Chem.; 1868. Bd. 105, H. 1). Es sind synthetische Versuche, Meteoreisen nachzuahmen. Frischmann: Die Meteoriten der mineralogischen Samm- lung des Staates in München am 1. März 1868. Dieselbe besitzt 11 Meteorsteine mit einem Gewichte von 19100.3 Grm. und eben so viele, d. i. 11 Meteorsteinmassen mit einem Gewichte von 8120.3 Gr.; im Ganzen 22 Meteoriten mit einem Gesanımtgewichte von 27220,6 Gr. (Neues Repertor. f. Pharm.; 1868. Bd. XVII. 2. 11.) Haidinger, W. v.: Der Meteorsteinfall vom 30. Jänner 1868 unweit Warschau. Nebst einem Anhange in Bezug auf den angeblichen Meteorsteinfall in Baden-Baden. Lex.-8. $. 8, mit eingedr. Holzschn. Wien 1868. Ngr. 2. Notice sur la meteorite tombee le 30. Janv. 1868 aux en- virons de la ville de Pultusk. Publiee par la haute Ecole de Varsovie. Varsovie 1868. Rath, G. vom: Ueber die Meteoriten von Pultusk im Kö- nigreiche Polen, gefallen am 30. Januar 1868. Bonn 1868. 4. Ueber die Meteoriten mit organischen Substanzen berichtet Prof. Geinitz (Sitzgsber. d. Gesellsch. f. Natur- u. Hikde. zu Dresden, 1867. Januar— Mai). Nach ihm sind die koh- lenstoffhaltigen Meteoriten von Charles Upham Shepard in der Subklasse „Anthroeithische Litholithe“ mit den Ordnungen \ Athalene, oder zerreibliche, und Anathalene, oder feste, zusammengefasst worden. Vf’s. Ansicht geht dahin : 1) dass das in den Meteorsteinen angetrofiene Wasser nur hykroskopisches oder irdisches sein möge, zumal auch noch keine Zeolithe,, jene auf unseren Planeten so gewöhnlichen wasserhaltigen Silikate, in Meteorsteinen gefunden worden seien; 2) dass graphitischer und amorpher Kohlenstoff als Urkohlenstoff darin enthalten sein könne; 3) dass humusartige oder bituminöse Stoffe, sowie Am- moniak in Meteorsteinen terrestrischen Ursprungs sind und wohl meist erst bei dem Liegen in der Erde in dieselben gelangten; 4) dass diese Vorkommnisse weder auf einen Wassergehalt, noch auf ein organisches Leben in dem Weltenraume zu schliessen be- rechtigen können. Nach einer Mittheilung von Karl Szymanski (Leonh. min. Jahrb.; 1868. H. 3) fielen‘am 30. Januar um 7 Uhr A., bei einer Kälte von 6°, zu Sielce unfern Putulsk Meteorsteine von ungefähr 100 Pfd. Schwere. Die meisten davon wogen 3—4 Pfund, der grösste 10 Pfd. Ausser Eisen, Nickel etc. entHalten sie noch insbesondere eine stickstoffhaltige Substanz. Meteoreisen neues, aus Mexiko, nach Lawr. Smith (Sillim. Amer. Journ. ; 45, Nr. 133). Spec. G. = 7,62. Eisen 91.103. Nickel 7,557. Kobalt 0,763. Phosphor 0.020. Schwefel, Kupfer Spuren. Meteorit, von Putulsk, nach G. Werther (Journ. für prakt. Chem.; 1868. Bd. 105, H. 1). Spec. G. = 3,719. . Kiesel- säure 36.25. Eisen 31.07. Nickel 1.69. Magnesia 23,47. Kalk- erde 2.61. Thonerde 1,22. Natron 0,60. Chromeisen 1.30. Schwe- fel 1,77. Spuren Kupfer, Kobalt und Kali = 100,18. Nach Wawnikiewiez: Magnetische Theile 24.790. Schwe- feleisen 5.296. Chromeisen 1,055. Silikate (in Salzsäure löslich) 32,374. Silikate (in Salzsäure unlöslich) 36,485. Meteorstein, von Murcia in Spanien, nach St. Meunier (Poggend. Annal.; 1868. Bd. 133, Stk. 4). Gefallen am 24, Dec. 1858 ; wiegt 114 Kilogramm. Spec. G. — 3,546. Auflösliches Si- likat, dem Peridot verwandt, 38,688. Unlösliches Silikat, dem Augit verwandt, 24,640. Nickeleisen 14,990. Chromeisen 0,920. Schwefeleisen 20,520. Phosphormetalle Spuren — 99,758. 1869. 3 34 Meteorsteine in grösserer Anzahl fielen am 29. Februar zwischen Casale und Motta de Conti in Italien (Leonh. min. Jahrb.; 1868. H. 3.). VII Nekrolog. Dr. Moritz Hörnes, Direktor des mineralogischen Hofkabi- netes ist, 54 Jahre alt, am 4. Nov. 1868 in Folge eines apoplek- tischen Anfalles zu Wien gestorben. II. Beitrag zu den monströsen Erschei- nungen thierischer Organe von Prof. P. Vineenz Gredier in Bozen. Da ich bereits in einem frühern Jahrgange dieses Blattes (1858, S. 194) einiger organischer Missbildungen Erwähnung ge- than und auf deren Werth kurz hingewiesen, so mögen nachste- hend ein paar weitere Beobachtungen dieser Art als Fortsetzung des I, Beitrages nieht ungütige Aufnahme finden. Denn je grös- seres Materiale solcher scheinbarer Naturspiele, denen höchst selten alle Sinnigkeit völlig abgeht, allmälig registrirt wird, desto bälder und bestimmter wird sich daraus das animalische Lebensprinzip selbst, dessen intellektuelles Tasten, dessen Zusam- menhang mit der organischen Gestaltung dokumentiren lassen. Auf einem Berge Südtirols, in zwei nachbarlich gelegenen Ortschaften, jedoch ohne blutsverwandtschaftliche Beziehungen zu einander befinden sich dermal zwei Weibspersonen, welche fast ähnliche und nicht uninteressante Missbildungen je eines Ar- mes aufweisen: der Einen fehlt der Unterarm und sitzt eine ziemlich verkrüppelte Hand am untern Ende des Oberarms an; der Andern fehlt Unter- und Oberarın, aber eine vollkommen ge- staltete und von der Person verschiedentlich verwendete Hand heitet sich unmittelbar an der Schulter an. Die Kinder der letzteren sind ganz normal entwickelt. r 35 In der Nähe von Bozen wird eine Ziegenfamilie auf einer abgesonderten Meierei gehalten, deren Individuen vier- hörnig sind — ein Excessus, welcher sich nun bereits durch mehre Generationen erhalten hat. Meist sind die beiden mitt- leren Hörner ziemlich typisch in Grösse und Richtung geformt, die beiden seitlichen verkümmert, sichelförmig gebogen und fast drehrund. Zwei Exemplare solcher Hörner bewahrt das Natu- ralieneabinet des Gymnasiums zu Bozen. Von Wanzen habe ich 4 monstra (per defeetum) zu ver- zeichnen: Einen Ahyparochromus pedestris Pz. aus meiner Sammlung, dem an dem eiren Fühler das dritte Glied mangelt; ein Exemplar von Megulonotus chirayra Fab. aus Südtirol, welches gleichfalls eine monströse Fühlerbildung besitzt, indem der linke Fühler nur aus 3 Gliedern besteht, das zweite und dritte Glied aber um die Hälite länger ist, so dass der linke Fühler eben so lang als der rechte erscheint; eine Miris holsatus Fab., welcher an einem Hinterbeine 4 Tarsenglieder besitzt. Hin und wieder treffen sich vollständige Imagines von Mor- midea nigricans Fab., deren Schild fast halbkreistörmig abge- kürzt ist. Ob diese Verkümmerung nur auf einer vielleicht schon an der Puppe vorgegangeuen Schädigung beruht? Mag sein; aber immerhin fällt auf, dass diese Erscheinung gerade bei die- ser Art sich so oft wiederholt. Von Käfern beobachtete ich abermals zwei Curculioniden mit ungewöhnlich verlängerten Kiefern, und zwar einen @lio- rhynchus armadillo und einen Ziophloeus nubilus ; desgleichen eine Farben-Anomalie an einem Phi/onthus neneus, dessen rechte Antenne normal schwarz, dessen linke aber an den 3 ersten und 2 letzten Gliedern blass gelbbräunlich war. — Eine Celoria ıno- rio mit 7 Beinen (ein Vorderbein nämlich zweispaltig), sowie Nebria-Arten mit gabelspaltigen Fühlern sollen sich, nach einer mündlichen Mittheilung des Hrn. Stentz, in Privatsammlungen Wien’s befinden. Wohl nur als unbedeutendere, krankhafte Verzerrungen mö- gen gelten und hier noch angemerkt sein: Ein Ceruchus tene- brioides, dessen Hinterfuss insofern monströs, als das Klauen- glied ausserordentlich blasenartig verdickt und auch verlängert ist, und die beiden Klauen knapp aneinander geschlossen hat; — 36 ein weibliches Individuum einer Aromia moschata, welches beide Fühler am 3. und 4. Gliede ganz ebenmässig missgebildet hat, indem das 3. Glied sichelförmig nach vorne, das 4. knie- förmig zurückgebeugt. zugleich verkürzt und verdickt erscheint; — eine Saperda carcharias mit rückläufiger Fühlerspitze, da am rechten Fühler das 7. und 8, am linken das 7. Glied allein völlig verkümmert und gedreht ist; — endlich ein Magdalinus alterrimus mit rechtwinklig gebogenen Hinterschenkeln. Auch ein höchst räthselhaftes Gebilde am Gehäuse eines Mollusks darf nicht mit Stillschweigen übergangen werden. In der Nabelöffnung einer aus dem Unterinnthale stammenden Helir nitidula steckt eine aus Schalensubstanz eonstruirte, streng dreh- runde, !/,‘‘‘ weite Röhre, die auf der einen Seite frei und über- ragend, auf der andern an den letzten Umgang angebaut ist. Eine Erklärung der Art und Weise, auf welche diese Zuthat zu Stande gekommen, dürfte nicht so leicht sein. Als ein pelorisches Curiosum, vielleicht ein Unieum, mag sehliesslich ein grossartiges Gespinnste, angeblich von weissen Kornwürmern (Tinea granella) stammend, bezeichnet wer- den, welches das Gymnasialcabinet von Bozen besitzt und seiner Zeit zur Industrie-Ausstellung nach Wien gewandert war. Dass Bombyz mori ausnahmsweise seinen Coeon zu einer Platte aus- spinnt, ist Seidenzüchtern nicht völlig unbekannt. Allein zu dem in Rede stehenden, äusserst feinen, festen, allenthalben gleich dieken und diehten weissen Stoffe haben wohl Tausende von In- dividuen, die bekanntlich gar keine eigentlichen Cocone verferti- gen, wie planmässig und von einem gemeinsamen Instinkte ge- leitet, sich zusammengethan. Es stammt aus einer Kornkammer von Roveredo, woselbst diese Raupen eine Mauer übersponnen haben sollen. 5 837 Gelehrte Gesellschaften. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Jänner 1869. Hr. Prof. vv. Zepharovich übersendet eine Abhandlung unter dem Titel: „Krystallographische Mittheilungen aus den chemischen Laboratorien von Olmütz und Prag.“ — Dieselbe ent- hält krystallographische Untersuchungen von neuen verschiede- nen Substanzen und zwar: Thiosinnamin, monoklin; Thiosinna- minjodäthyl, monoklin; Thiosinnamindijodür, triklin; Thiosinna- minbromür, triklin; Thiosinnaminjodochlorür, rhombisch; Salz- saurer Ratanhin, monoklin; Schwefelsaurer Ratanhin, rhombisch, spenoidisch-hemiedrisch; Salzsaurer Tyrosin, monoklin; Ferri- deyan-Silber-Ammoniak, monoklin. Hr. Dr. Graber übersendet eine Abhandlung, unter dem Titel: ‚Zur näheren Kenntniss des Proventrieulus und der Ap pendices ventriculares bei den Grillen und Laubheuschreeken.“ — In dieser Schrift behandelt der Verlasser die Verbindung des Kaumagens der genannten Inseeten mit dem Chylusmagen, wobei es sich herausstellt, dass die Appendices ventriceulares am Anfange der letztgenannten Magenabtheilung entweder als Aussackungen der zwischen Chitin- und Muskelmembran gelegenen Drüsen- schichte, oder, was wahrscheinlicher, als ‚besondere Drüsenorgane von noch räthselhafter Funetion zu betrachten seien ; diese letz- tere Ansicht gewinnt dadurch an Kraft, da die im Lumen dieser Aussackungen befindlichen wurmförmig gekrümmten Röhrchen eine Öltröpfehenartige Masse enthalten. In Bezug auf die Beschaffenheit des Proventrieulus entspricht jeder der in sechs eongruenten Längsstreifen angeordneten Chi- tinvorsprünge im Innern des Proventrieulus ein eigener Vorsprung der äusseren Muskelhaut, welcher durch eine Vertiefung des Chi- tingerüstes in die hohlen Platten der inneren Chitinauskleidung ‘tritt. — Von besonderer Wichtigkeit für die Function des Kau- magens ist der an der Ausmündung desselben befindliche ring- förmige Chitin- und Muskelwulst, durch welchen ein ausserordent- lich enger Verschluss dieses Magens erzielt wird. — Von Interesse ist die Anordnung der innern Chitinvorsprünge im Proventrieulus von Orphania denticauda, bei welcher nur sechs Plattenreihen sichtbar sind, während bei allen Grillen und Laubheuschrecken deren 3.6—18 vorkommen, von denen je 12 und 6 unter sich ganz gleichgeformt erscheinen. Hr. Prof, Reuss legt eine Arbeit des Hrn. Dr. Manzoni vor, unter dem Titel: „Bryozoi plioceniei italiani‘, in welcher 19 Arten von Bryozoen aus den Schichten von Castelarquato be- schrieben sind, von denen 9 neu, 10 schon früher theils lebend, theils fossil aus dem englischen Crag bekannt sind; 12 Arten ge- hören der Gattung Lepralia, 2 Cellepora und 1 Membranipora an, während sich 3 Selenariadeen unter die Gattungen Cupula- ria und Lunulites vertheilen. Hr. Dr. Laube überreicht eine Abhandlung über Ammo- nites Aon Münst. und dessen Verwandte, — Der Verfasser be- trachtet diese Gruppe der fossilen Cephalopoden als eine durch eigenthümlichen Bau des Mundrandes und der Loben, sowie auch durch abweichende Beschaffenheit der Schale von den übrigen Ammoniten getrennte Sippe und schlägt für dieselbe in Hinweis auf die rauhe Aussenseite ihrer Schale den Namen Zrachyce- ras vor. Hr. Dr. Bou& legt eine Abhandlung vor unter dem Titel: „Etwas über den Vulcanismus und Plutonismus” und überreicht den „„Aufzählungs-Versuch der submarinen brennenden Vulecane.“ — Der Verfasser eharacterisirt die Unterschiede zwischen den jetzigen Vulcanen und den plutonischen Gebilden durch einige Umstände, welche nach seiner Meinung nicht immer genügend berücksichtigt wurden, wie z. B. das Verhältniss der Feuerpro- duete zu den verschiedenen Formationen ; er bespricht das Ein- dringen des Wassers wenigstens in gewisse vulcanische Herde (Vuleana); er stellt der plutonisshen Petrologie die der neptuni- schen gegenüber und zieht daraus Schlüsse auf die Genesis der ersteren ; er gibt eine Uebersicht der geographischen Ausbreitung der vulcaniseh-plutonischen Gebilde u. s. f£. — Ferners erläutert er einige Fragen, warum gewisse Gegenden der Erde keine bren- nenden Vulcane und wenig Erdbeben aufzuweisen haben, dann die gegenseitige Entfernung der Vulcane, der vulcanreichen Li- nien, die Distanz der brennenden Vulcane von den erloschenen, die Entfernung dieser beiden Gattungen von den plutonischen Gebilden und diejenige dieser letzteren unter sich ; und endlich folgt eine Aufzählung der submarinen Vuleane geographisch J 39 nach Ländern mit bibliographischn Nachweisungen und geoge- netischen Schlüssen. K. K. Zoologisch - botanische Gesellschaft. Jänner 1869. Hr. Rogenhofer zeigt einen Hermaphroditen.von Colias Rhamni, das zweite bisher bekannte Exemplar; dannlegt er ein Abbildungswerk von Hymenopterengattungen von Snellen van Vollenhoven vor und eine Mittheilung von Ruprechts- berger über beobachtete Insecetenschäden des verflossenen Jahres. i Hr. Marno gibt die Resultate seiner bisherigen Untersuch- ungen über Dipterenlarven, von welchen er vier Typen durch Zeichnungen erläutert. Herr v. Frauenfeld legt mehrere höchst. interessante Süsswasserfische vor, wie Spiegelkarpfenmissbildungen, unter den Namen von Delphin- oder Mopsköpfchen bekannt, darunter ein kleines nur 3 Zoll langes Exemplar, wodurch der Beweis herge- stellt ist, dass diese Missbildung angeboren ist und nicht durch Verletzung entsteht, dann drei seltene Bastarde : Blöccopsis ery- throphlhalmides (von Blicca Björkna und Scardinius erythroph- iIhalmus), Bliccopsis abramo-rutilus (von Blicca Björkna und Leueiscus rutilus) und Scardinopsis anceps (Blendling von Scardinius erylhrophthalmus und Leuweiscus rutilus);, der Se, eretär v. Frauenfeld legt ferners eine von Dr. Fieber einge- sendete Abhandlung — ,‚Synopsis der europäischen Deltocepha- len‘ — einer Cicadeengruppe, die zwei Gattungen zählt: Paty- metopsis mit 5 Arten und Deltocephalus mit 60 Arten. Literatur. Hr. Dr. A. Manzoni gibt ein Verzeichniss ') der im gel- ben Sande in der Valle Biaja beim Dorfe Fauglia nächst Pisa 1) Saggio di conchiologia fossile aubanepnipa. Fauna delle Sabbie gialle. Imola 1868. AO von ihm gesammelten Tertiär- (Pliocen) Petrefaeten. — Es sind 234 Species Mollusken und zwar 97 Bivalven und 137 Univalven, dann einige Bryozoen, welche alle der Fauna des Mittelmeeres am meisten nahe stehen; — von diesen sind nur 22 die nicht mehr in diesem Meere leben , sie sind gänzlich ausgestorben, 1 lebt an den Küsten West-Afriea’s, die andern 111 Arten jedoch kommen alle noch im Mittelmeere vor. — In Bezug auf die geo- logische Stellung dieser Fauna ist diese jünger als die von Rio Orzo bei Castelarquato und von Monte Mario bei Rom, und sie bildet die Verbindung dieser eben erwähnten Ablagerung mit der quaternären. — In diesem Verzeichnisse finden wir auch einige neue fragliche Arten beschrieben, ohne jedoch einer An- gabe von Artennamen, da hiezu dem Verfasser nicht allein voll- kommene Exemplare, sondern auch das nöthige Materiale zur Vergleichung mangelte, wie eine /socardia, ein Trochus, eine Alvania (die nach späteren Studien als der A. ampulla Eschır. nahestehend erkannt wurde, und von G Schwarz von Moh- renstern in seiner nächst erscheinenden Monographie der Ris- soinen beschrieben wird), ein Murer (der bei näheren verglei- chenden Studien dem M. gibbosus Lk. = M. lingua vervecina Reeve Mon. entspricht u. s. w.) Sr. Von A.d’Achiardis „Corollarj fossil“ ete. (s. pag. 145) ist die zweite Lieferung erschienen ; sie enthält die Lithophyllia- ceen mit 13 Gattungen und 25 Arten, und die Faviaceen mit 3 Gattungen und 4 Arten, welche auf 8 Tafeln abgebildet sind. (Mem. della soe. ital. di sc. nat. di Milano vol. IV.) In der Nähe von Desenzano (am Garda-See) wurden bei Ge- legenheit grösserer Torfgrabungen Reste von Pfahlbauten ent- deekt. — Dr. Rambotti kam gerade noch zur Zeit, Einiges von den vielen Funden noch retten zu können, wie Pfähle, Men- schenschädelknochen, Messer aus Feuerstein u. m. a. Nähere Be- schreibung gibt Dr. Martinati in der Veroneser Zeitung: l’Adige Nr. 309 de 1868. Verantwortlicher Redakteur Br. Herrich-Schäifer. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe). Gorrespondenz - Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines Regensburg. Nr. 4. 23. Jahrgang. 1869. Vereins - Angelegenheiten. Einläufe zur Bibliothek. 18. 25—27, Jahresberisht der Polliehia. Dürkheim 1868. 19. Annales del Museo publico de Buenos Aires etc. p. G. Burmeister. Entrega quinta. 1868. 20. Sitzungsberichte d. k. b. Akad. d. Wiss. 1868, 1. 3.w.4 München. 21. Sitzungsberiehte_der naturwiss. Gesellsch. Isis. 1868. 10—12, Dresden. | 22. Sitzungsber. d. phys.-medie. Geselisch., zu Würzburg für 1868. 23. Verhandlungen d. phys. med. Ges. in Würzburg. Neue Folge Bd. I. Heft 3. 24. Würtembergische naturwiss. Jahreshefte. 24. Jahrg. Heft 3. — 25. Heft 1. Stuttgart 1868—1869. 25. Jahreshefte des naturwiss. Vereins für das Fürstenthum Lüneburg, UI 1867. 26. Neunter Bericht des Offenbacher Vereins f. Naturk. 1868. 1869. 4 Beiträge zur biologischen Insektensammlung von Ernst Hofmann. BE ö 1) Termiten oder weisse Ameisen, Arbeiter, und 2 Soldaten. Diese kamen noch lebend nach Nürnberg, wo ich sie aus südamerikanischem Campechenholz erhielt. Es ist die Art Calotormes castaneus. Die Soldaten sind blind, arbeiten nichts sondern sind nur zur Vertheidigung da. Das Weib ist 1000 mal grösser als die Arbeiter. Aus den Eiern kommend sind alle gleich und bilden sich erst nach den Häutungen verschieden aus zu Männchen oder Weibehen, zu Arbeitern und Soldaten. Die Männchen haben Flügel, verlieren dieselben aber sehr leicht. (v. Haagen®Linnaea und Oken’s Naturgeschichte.) 2) Larven von Oestrus gastri, welche im Magen des Pferdes vorkommen. Die Fliegen legen die Eier am Halse des Pferdes; das Ei wird von diesem durch Leeken in den Mund gebracht, wo es sich entwickelt. im Magen festsetzt, und einige Monate verweilt. Zur Verpuppung verlassen sie denselben, gehen durch den After ab und verpuppen sich an der Erde in Mist. 3) Zwei Raupen von Noctua piniperda Pz., welche durch einen Pilz, Empusa, zerstört wurden. Die sogenannte Eule. trat heuer in Nürnberg im Lorenzer Wald in grosser Menge auf und verursachte grossen Schaden. In dieser Zeit bemerkten wir eine grosse Menge vou todten Raupen an den niederen Pflanzen, welche mehr oder weniger mit einem dichten weissen Flaum bedeckt wa- ren, wodurch dem Raupenfrass bald ein Ziel gesetzt wurde. Es ist diess nach Pr. Bail in Danzig derselbe Pilz, welcher im Herbste die Stubenfliegen zerstört, und welcher bei den Seidenraupen die bekannte Krankheit erzeugt. Die Sammlungen des Vereines stehen am ersten und dritten Sonntag der Monate Mai bis October dem Besuche des Publi- kums offen von 10—12 Uhr. AS Ueber die Zu- und Abnahme des Ge- wichtes der Seidenraupe in ihren ver- schiedenen Ständen von Dr. © v. Linstow, Mit Tab. 1. Eine tabellarische Uebersicht über die Schwankungen im Ge- wiehte eines Schmetterlings in seinen Verwandlungsformen giebt uns den besten Aufschluss über das Wesen oder den Werth der- selben. — die Nahrungsaufnahme und_die Fortpflanzung der Art sind bei den Thieren die beiden wichtigsten Functionen , zu de- nen bei manchen noch eine nebensächliche dritte kommt, welche bald die eine und bald die andere der beiden ersteren unterstützt, dem die nicht genug zu bewuündernden Kunstwerke derselben ihre Entstehung verdanken. — Meistens dienen letztere der Fort- pflanzung, wie die Nester der Vögel, vieler Säugethiere, Fische (Gasterosteus) u. s. w., die Bienenwaben und künstlichen Baue anderer Hymenopteren, oft aber auch zur Erlangung der Nahr- ung, wie die regelmässigen Sandtrichter, welche die als Amei- senlöwe bekannte Larve von Myrmecoleon sich macht, oder die Netze der meisten Spinnenarten. Seltener ist eine dritte Art von Kunstwerken, die nur zum Schutz des eigenen Individuums an- gefertigt wird, und meistens auf eine Zeit berechnet ist, in der Anmerkung der Redaction: Obgleich dieser Gegenstand von Wilhelm Blasius in der Zeitschrift für Zoologie von Siebold und Kölliker Bd. 16. pg. 135—177 unter der Ueberschrift: „Ueber die Gesetzmässigkeit in der Gewichtsabnahme der Lepidopteren von. dem Zustande der ausgewachsenen Raupe an bis zu dem des entwickelten Sehmetterlings“ ausführlicher und mit Benutz- ung eines weit grösseren Materials behandelt ist, so glaubt man doch gegenwärtigen Aufsatz aufnehmen zu sollen, weil er die Raupe vom Ei an beachtet, einem anderen als dem rein gelehrten Publikum obiger Zeitschrift in die Hände kommt und durch die beigegebene Tabelle die Sache anschaulicher maeht. 4% an er. sich dasselbe in einem mehr oder minder gegen äussere Angriffe wehrlosen Zustande befindet. Dergleichen Producte liefern unter Anderen die Schmetterlinge, welche ihre Puppe durch ein um- hüllendes Gespinnst schützen, und die Anfertigung desselben bildet einen wichtigen Abschnitt in ihren Lebensfunetionen, wie nachfolgende Zusammenstellung ergeben wird. — Zum Gegenstand habe ich Zomdbyr moriL. gewählt, weil andere Arten sich sehr schwer in allen Formen in der Gefangenschaft, die ihre Lebens- funetionen ohnehin stark beeinträchtigt, in Menge beobachten lassen, theils weil über den Seidenspinner, der seit Jahrhunder- ten in Gefangenschaft gehalten wird, die meisten Untersuchungen - vorliegen. Die genaueste literarische Hülfsquelle war mir Prof. F. Ha- berlandt: „Die seuchenartige Krankheit der Seidenraupen.“ Wien 1868. -Die beiliegende Tabelle erklärt sich leicht; die unregelmäs- sige Curve auf derselben ‘zeigt die Senke Darstellung der Gewichts- Zu- und Abnahme eines Seidenspinners, und zwar eines Exemplars, das in demselben Sommer, in.dem es alsEi dasLicht der Welt erblickte, auch alle Verwandlungsphasen bis zu seinem Tode durchmachte, und ist als Lebenszeit die Dauer von 71 Ta- gen angenommen. — Die horizontalen Zeilen bezeichnen die Ge- wiehtsgrössen in Grammen, von 0 bis 3,30 um je 0,10 grmm. auf- steigend, während die verticalen der Zahl der Tage entsprechen. ‘Werfen wir einen Blick auf die so entstandene Curve, so be- merken wir an derselben fünf deutlich markirte Abschnitte. 1. Die Periode, die das Thier im Ei verbringt, eine fast ho- rizontale Linie. Die steil aufsteigende Raupenperiode. Die steil abfallende Einspinnungsperiode. Die schwach abfallende Puppenperiode. Die steil abfallende Schmetterlingsperiode. 1) Ueber die Zeit, während welcher die Embryonalentwicke- lung im Ei vor sich geht, die ich im Mittel als 22 Tage dauernd angenommen habe, liegen mir keine Beobachtungen bezüglich einer Gewichtsveränderung vor; ein Stoffwechsel wird jedenfalls statthaben, wenn er auch noch so wenig lebhaft ist; wenigstens ist bekannt, dass der Embryo im Vogelei eine relativ grosse Menge Sauerstoff durch die Schale ein- und Kohlensäure aus- athmet;, das Gewicht eines Ei’s ist nach Haberlandt 0,00065 grımm, np ww 45 | 2) Das Gewicht einer eben ausgeschlüpften Raupe ist 0,00059 grmm., das der leeren Eischale 0,00006 grmm. Nach 4 Tagen häutet die Raupe sich zum ersten Mal; sie wiegt 0,005 grmm. und der abgestreifte Raupenbalg 0,00006 grmm. -— Diese Zahlen sind noeh zu klein, um sie auf der Tafel deutlich machen zu können; 4 Tage darauf tritt die zweite Häutung ein. wo das Ge- wicht der Raupe bereits auf 0,023 grmm. und das des Balges auf 0,00018 grmm, gestiegen ist. — Nach 5 weiteren Tagen häutet sie sich zum dritten Male, wobei sie schon 0,119 grmm. und ihr Balg 0.00085 grmm. wiegt, welches Gewicht relativ beträchtlich bei der vierten Häutung zugenommen hat, die am öten Tage nach der dritten eintritt, wo die Raupe 0,57 grmm. und der Balg 0,00352 grmmm. wiegt Einige Zeit vor den Häutungen nehmen die Raupen kein Futter zu sich, welche Zeit sich immer durch eine geringe Gewicehtsab- nahme bemerkbar macht. — Ganz ausnehmend gross ist nun die Zunahme zwischen der letzten Häutung und der Einspinnung, wo das Gewicht auf 3.22 grmm. steigt. — Von nun an ist das Körpergewicht beständig im Sinken, das in drei Perioden ge- schieht. ö 3) Die Zeit, in der die Raupe sich einspinut, ist durch ein überaus steiles Abfallen der Curve gekennzeichnet, was wohl hauptsächlich auf Rechnung eines grossen Wasserverlustes zu schreiben ist, da die Fäden des Gespinnstes feucht aus den Se- rikterien herauskommen und an der Luft erhärten. 4) Die Puppendauer zeigt ein weit langsameres Sinken, wel- ches durch die Respiration und Perspiration bewirkt wird; am Ende derselben wiegt die Puppe mit Gespinnst 1,635 grmm. 5) Die Schmetterlingszeit zeigt wieder ein sehr jähes Abfal- len; der ausgeschlüpfte Schmetterling wiegt 1,3 grmm., nach der Copula und dem Eierlegen nur noch 0.65 grnm. und nach dem bald darauf erfolgenden Tode 0,25 grmm. Man kann also aus der nebenstehenden Tabelle das Geschäft des Einspinnens und das des Eierlegens als die wichtigsten er- kennen, zu denen in der Raupenperiode das nöthige Material ge- sammelt wird, während in der Ei- und Puppenperiode der Stoff- wechsel mit der Aussenwelt so ziemlich ruht, wogegen desto wiehtigere Veränderungen im Innern des Thieres vorgehen. 46 Gelehrte Gesellschaften. Kais Akademie der Wissenschaften in Wien. November und December 186© *) bis Februar 1869. Hr. Dr. Fitzinger übersendet die erste Abtheilung seiner „Revision der zur natürlichen Familie der Katzen — Felis — ge- hörigen Formen“ — in welcher er versucht, die grosse Verwir- rung zu lichten , die in der Synonymie dieser Thierformen be- steht. Hr. Dr. Bou& bespricht die Erdbeben, welche vom 2. Juni bis 17. September 1868 in Ungarn stattgefunden hatten, deren Centralpunete Jakolialma und Jäszbereny waren und sich bis Pesth, Erlau und Tokay erstreckten. Bote sieht in diesem Phä- nomen eine Function, die jener der Vuleane analog ist und in engem Zusammenhang mit dem besonderen Zustande des Erd- kerns, sowie seiner täglichen und jährlichen Bewegung steht; — schliesslich führt der Vortragende die Hauptgegenden Ungarns und der verschiedenen Länder der Monarchie auf, wo häufig Erd- beben vorkommen und wo die Vorbedingungen vor Augen liegen, wie Küstenländer, Halbinseln, kreuzende Gebirgsketten, tiefe Thäler, geognostische Gebirgssprünge und sehr zerklüftete For- mationen und Gegenden. Hr. Prof. vv Hochstetter gibt Nachricht über die durch Erdbeben in Perü am 13. August 1868 veranlassten grossen Fluth- wellen auf den Chatam-Inseln und an der Ostküste von Neusee- land. — Der Mittelpunkt, der Focus, von welchem die Erschüt- terung ausging, ist in der Gegend von Tacna und Arica zu su- chen, und hier hatte der erste am 13. August, um 5 h. 15° p m. starke Stoss stattgefunden, der die ungeheuren Zerstörungen zur Folge hatte; 20 Minuten später überschwemmte die erste Erdbe- benwelle die Hafenstadt Arica. -— Im Lytteltonhafen auf Neusee- land kam die erste grosse Welle am 15. August 4 h. 45° a. m. an, das ist für Arica der 14. August 12h. 32° p.m., so dass also *) Aus Versehen erscheinen diese Berichte später als jene für Januar 1869 auf pag. 37—39. 47 die Erdbebenwelle den Weg von 6120 Seemeilen in 19 Stunden zurückgelegt hatte oder mit einer Geschwindigkeit von 322 See- meilen per Stunde (540 engl. Fuss per Seemeile). -——- In den Ha- fen von Lyttelton drangen in einem Zeitraume von 6'/, Stunden 4 grosse Wellen ein, denen jedesmal ein so bedeutendes Zurück- treten des Meeres voranging, dass alle im Hafen geankerten Schiffe auf den Grund geriethen, während die mit furchtbarem Getöse hereinbrechende und einen schäumenden Wall von 10 Fuss Höhe bildende Fluthwelle bis zu 3 Fuss Höhe über die höchste Springfluthmarke das Ufer überschwemmte. Herr v. Haidinger berichtet über den beiSlavetie in Croa- tien am 22. Mai d. J. um 10"/, Uhr a. m. gefallenen Meteorstein, welcher 5!/,, 4 und 2!/, W. Z. in den drei Richtungen gross, 2 Pfund, 26'/, Loth W. G. schwer und ganz überrindet ist. Hai- dinger betont die lehrreiche geaderte oder marmorirte Struetur desselben, welche beweist, dass die innern schwarzen Linien (von Freih. vv Reichenbach „kosmische“ benannt), wirklich dem Zeitraume der ursprünglichen Bildung der Masse des Meteorsteins angehören, bevor er durch irgend ein gewaltsames Ereigniss aus dem Verbande mit seiner nächst umgebenden Masse gerissen, als Bruchstück die Reise dureh die Fixsternräume antrat. — Schliess- lich versucht Hofr. v. Haidinger eine Nachweisung der beim Schlusse gewisser Meteoritenfälle sichtbaren Wolken- oder Staub- ringe durch die besonders aus der tiefsten schwersten Luftschicht dureh Expansion bewirkte Ausfüllung des Vacuums des Meteors in der Schallbildung. - Hr. Dr. J. Bersch berichtet über eine in der Natur vor- kommende Bildung von basisch kohlensaurem Bleioxyd — 3 (Pb0, CO,) + PbOHO — an den bleiernen Gasröhren im Kur- park zu Baden nächst Wien. Hr. Prof. Suess sprach über die Lagerung des Salzgebirges in Wieliezka. — Durch die letzten Vorfälle alldort hat sich er- wiesen, dass wirklich die hangende Schichtenreihe sammt dem Salzgebirge umgestaltet sei und dass man in einem Stollen 109 Klafter unter der Oberfläche den schwimmenden Sand des Han- genden wieder angefahren hat. Suess meint, dass das Hervor- treten des M. Saleve bei Genf, die anticlinale Linie der schwei- - zerischen und bayerischen Molasse, die jurassischen Klippen zwi- schen Ernstbrunn und Polau, sowie die Faltungen des Salzgebir- ges in Wieliezka und Bochnia, als Aufstauungen des jüngeren A8 Gebirges in Folge eines gleichförmigen und anhaltenden Seiten- druckes von den Alpen und Karpathen, anzusehen sei. !) [m mn Jänner — Februar 1869. Hr. Prof. Suess legte eine Abhandlung über das Rothlie- gende in der Val Trompia vor, in welcher bewiesen wird, dass die aus dem Gebirge zwischen Val Trompia und Val Camonica bekannt gewordenen fossilen Pflanzenreste wirklich über dem Quarzporphyr und unter dem Verrucano liegen und dass diese Flora , nach Geinitz, jener des ünteren Rothliegenden (Wa/- chia piniformis ete.) entspricht; ferners wird dargethan, dass der unter dem Quarzporphyr liegende erzführende Thonglimmer- schiefer wie in Südtirol und Kärnthen Einlagerungen von Granit 1) In der Sitzung der k. k. Geologischen Reichsanstalt am 15. December 1868 hatte Hr. Prof. Suess ebenfalls, über obigen Gegenstand gesprochen und angegeben, dass als Ursache des in Wieliczka vorgekommenen Wassereinsturzes nur Sorglosigkeit, un- zweekmässig getroffene Vorkehrungen, besonders aber Mangel an geologischen Kenntnissen des leitenden Personals anzunehmen sei. In obenerwähnter Sitzung hatte auch Hr. Bergrath Foet- terle einen ausführlichen Bericht über den Wassereinbruch in Wieliezka gegeben und ebenfalls als eine der Hauptursachen die Unkenntniss der geologischen Verhältnisse des dortigen Bergbaues betont, indem bei Aufsuchung von Kochsalz ein Querschlag in, den noch weiter in den den Salzthon überlagernden Hangend- tegel bis auf die Länge von 125 Klft. von seinem Anfangspunkte getrieben, und in Folge dessen schon am 19. November in der Sohle des Feldorts zusickerndes Wasser bemerkt wurde, welches am 23. Nov. früh nieht mehr zu bewältigen war; dieses Wasser führte — 10°/, reinen Quarzsand mit, welcher den Schichten des den Hangendtegel überall hier überlagernden Tertiärsand an- gehört. Die Wichtigkeit der Geologie im practischen Bergbaue wird von dem grössten Theile der österreichischen leitenden praecti- schen Berg-Ingenieure allzuwenig berücksichtigt, ja diese Wis- senschaft findet auf den österreichischen Bergakademieen nicht die gebühreude Beachtung , ja sie ist jetzt von dem montanisti- schen Fachunterrichte fast gänzlich verbannt. 19 und Gneiss enthält und dass alle diese Gesteine-auf einer anti- elinalen Gebirgsfalte auftreten, welche sich vom Iseo-See bis zum Idro-See hinzieht und deren südliche Hälfte eingestürzt ist. Hr. Prof. vv. Hochstetter legt eine zweite Abhandlung vor über die Erdbebenfluth im Pacifischen Ocean vom 13. bis 16. August 1868. Die früher über diesen Gegenstand mitgetheilten Beriehte von Chili, von den Chatam-Inseln und Neuseeland wer- den in dieser Abhandlung ergänzt durch Berichte von den Chin- cha-Inseln an der Küste von Perü, von Newkastle an der Ost- küste von Australien, von der Insel Upolu in der Samoagruppe, von Hilo und Honolulu auf den Sandwich-Inseln. — Aus diesen Berichten ergibt sich, dass die Fortpflanzungsgescehwindigkeit der Erdbebenwellen eine sehr verschiedene war und zwar in Folge der verschiedenen Tiefe der von den Wellen durchlaufenen Mee- resräume. So benöthigten z. B. die Wellen ven Arica nach New- castle bei einer Entfernung von 7380 Seemeilen und einer mitt- leren Tiefe des Oceans von 1598 Faden — 22 Stunden 28 Minu- ten; — von Arica nach Lyttelton (Neuseeland) bei 6120 Seemeilen Entfernung und 1555 Faden Meerestiefe = 19 Stunden 18 Minu- ten; — von Arica nach Upolu bei 5760 Seemeilen Entfernung ‚ und 2181 Faden Meerestiefe = 16 Stunden 2 Minuten; — von Arica nach Honolulu bei einer Entfernung von 5580 Seemeilen und 3565 Faden einer mittleren Tiefe des Oceans — 12 Stunden 37 Minuten und diese Resultate stimmen recht gut mit den we- nigen wirklichen Tiefenmessungen im Paeifischen Ocean überein und weisen darauf hin, dass die Tiefe dieses Oceans von den Ae- quatorialregionen sowohl gegen Nord als gegen Süd allmälig ab- nimmt, | Hr. Hofrath v. Haidinger berichtet über zwei neue Me- teoriten, welche von Caleutta an das k. k. Hofmineralienkabinet _ eingesandt worden waren und zwar von Rutlam, Indore (gefallen am 16. März 1863) und aus Assam (ohne Fallangabe). — Herr Haidinger gibt ferner Nachricht aus Briefen von Herrn Dr. Julius Schmidt mit der Darstellung der Nothwendigkeit einer vollkonamen unantastbaren Theorie des Widerstandes der Atmo- sphäre bei Meteoritenfällen und die Lösung gerade dieser Auf- gabe durch Hrn. Schiaparelli;— dann über den Fall eines Schwarmes von Meteorsteinen am 1. Jänner bei Stockholm; — sowie über ein Meteor, beobachtet am 19. Jänner Abends 7 Uhr 30 Minuten in Wien am nördlichen Himmei mit dem Zuge von 50 Ost nach West, welches Meteor auch von Hrn. Dr. Galle be- obachtet worden war, aber am südlichen Himmel, gleicher Zug von Ost nach West. Schliesslich bekräftigt Hofrath v. Haidin- ger die gegenwärtige Ansicht der Meteorsteine und Meteoreisen als kosmische Gebilde als die einzig unbezweifelbare gegenüber den Schlüssen des Hrn. Brück (Origine des &toiles filantes), welcher von dem Studium des Erdmagnetismus ausgehend, Erd- beben, vulcanische Ausbrüche, Epidemieen, Steruschuuppen mit demselben in Causal-Abhängigkeit betrachtet, welchen letzteren sich sodann die Meteoriten anschliessen müssen, Hr. Dr. Laube überreicht die Beschreibung einiger neuer fossiler Echinodermen aus Süd-Australien, welche drei Geschlech- tern angehören, von denen eines bisher nicht bekannt war. Die- ses gehört zu den Laganen, ist mit der lebenden Arachnoides sehr verwandt, jedoch durch Lage des Periprocts, Zahl der Geni- talporen. und Umriss der Schale wesentlich verschieden ; Dr. Laube nennt dasselbe Monostychia, die Art: M. australis Die übrigen zwei Geschlechter sind Zemipatagus mit einer Art H. Forbesi, und Eupatagus mit zwei Arten E. Wrighti und E. Murrayensis. Hr. Dr. Bou& hält einen Vortrag „über das gelärbte See- wasser und dessen Phosphorescenz im Allgemeinen.“ Der Vor- tragende bespricht die mögliche schwache Phophorescenz des See- wassers durch starke Reibung, wie in dem Wellenschaum gegen Felsen bei Stürmischem Wetter; die organische Phosphorescenz wird auf Flüssen sowie auf der See beobachtet; ferner bespricht Dr. Boue die Phosphoreseenz verursacht durch thierische Mate- rien, wie Mucus, Urin, Excremente und Verwesung ; nach diesem theilt er die bibliographischen Daten über das milchweisse, das gelbliche, das braune, das sehr grünliche, das bläulichrothe und das rothe Seewasser ınit und schliesslich gibt er eine Aufzählung von Phosphorescenzlällen zur See, besonders derjenigen, wo man Crustaceen, Mollusken. Anneliden, Infusorien, Acalephen; Schei- benquallen oder Korallen bestimmt hat. | Hr. Dr. Fitzinger übersendet 1) eine Abhandlung unter dem Titel: „Die Gattungen der Familie der Antilopen (Antilopae) nach ihrer natürlichen Verwandtschaft.‘“ Der Verfasser theilt diese Familie in sechs Gruppen ein: in eigentliche Antilopen, moschusthierartige, 'ziegenartige , hirschartige , pferdartige und rindartige Antilopen und nimmt 44 Gattungen an, die er nach 51 allen körperlichen Merkmalen der ihnen angehörigen Formen charaeterisirt. — 2) die zweite Abtheilung einer Abhandlung . „Revision der zur natürlichen Familie der Katzen (Felis) gehöri- gen Formen“, welche die Panther (Pantherae) der neuen Welt enthält. i Von Hrn. Fuchs wird eine Abhandlung: „Ueber Eocen ‘ Conchylien aus dem Gouvernement Kherson“ im südlichen Russ- land“ vorgelegt; in derselben werden 39 verschiedene Arten auf- geführt, welche mit der Fauna der Grünsande des Kressenberg, sowie der Schichten von Biaritz und Priabona grosse Aehnlich- keit zeigen. Hr. Kreutz übergibt eine Abhandlung: .„‚Mieroseopische Un- tersuchung der Vesuvlaven vom Jahre 1868.“ — Es ist bekannt, dass die Thätigkeit des Vesuvs, welche in geringem Grade über ein Jahr gedauert hatte. im November und December 1867 einen Höhepunkt erreichten durch reichliche Lavenergiessungen, welche die Ströme von 1822 und 1858 bedeckten. Die Erregung dauerte im Jahre 1868 noch fort und lieferte im October dieses Jahres Laväströme, die sich über jene von 1855 und 1858 ergossen. Pro. ben von diesen Eruptionen hatte Hr. Kreutz in der Form von Dünnschliffen mieroseopisch untersucht. Ausser anderen Erschei- nungen zeigte sich, dass die regelmässig in den Leueiten ver- theilten Glaseinschlüsse öfters Kristallumrisse zeigen, gerade so, wie die in künstlichen Krystallen vorkommenden Einschlüsse von Mutterlauge; merkwürdig ist auch das Vorkommen von Kıy- stallen mit rhombischen oder sechseckigen Umrissen, welche nach den ausgeführten Messungen für Sanidin zu halten sind. K. K. Zoologisch - botanische Gesellschaft. December 1868 bis März 1869. Hr. Erber zeigte die sehr seltene Schlange Zumenis hypo- crepis und den Stellico vulgaris lebend vor, die er beide auf seiner Reise nach Corfü und Griechenland gesammelt hatte, eben so lebend einen vier Monate alten Kaiman, welcher aus Südame- rika stammen soll. Herr Schiner demonsirirte einen sehr bequemen Apparat zum Nachzeichnen microscopischer Bilder. Herr Brauer gibt Beschreibung einiger neuer Neuropteren 32 N aus dem Museum Godefroy in Hamburg. Herr v. Frauenfeld legt ein Manuseript vor des Hrn. Bla- sius Hanf „über am Furtteiche zu Mariahilf in Obersteiermark gesammelte ornithologische Beobachtungen‘ mit gleichzeitiger Vor- lage einiger ausgestopfter Vögel; um das Artenrecht des rostkeh- ligen Piepers zu begründen ; — ferners gibt Hr. Hanf Bemerkun- gen über den Frass eines schwarzen Storches, den er geschossen, welcher ausser den Resten in seinem vollgefüllten Magen, noch im Kropfe. eine Forelle, zwei verbissene Hechte und einen Was- serfrosch hatte, wodurch die bisherigen Zweifel behoben sind, als ob er letzteren nur in der äussersten Noth fresse und ob er Forellen zu fangen vermöge; — endlich gibt Hr. Hanf ein Ver- zeichniss der in seiner Sammlung befindlichen Varietäten von Vögeln, von welchen er ein sehr schönes Rebhuhn mit begin- nendem Melanismus der Gesellschaft überliess. Im Anschlusse hieran zeigte der Secretär Hr. v. Frauen- feld eine bleiche Varietät des Bergfinken vor, der bei ilım ®/, Jahre in Gefangenschaft lebte und bei welchem sich der Krank- heitsstoff auf die Augen ablagerte, so dass er endlich gänzlich erblindete, während sein fahles Federkleid sich etwas lebhafter färbte. — Ein zweites vom Secretär vorgelegtes Manuseript be- trifft eine Hinweisung auf die Darwin’sche Theorie und Auf das von M. Wagner aufgestellte Migrationsgesetz, mit der Auffor- derung, eingehende Beobachtung zu deren Erhärtung oder Rück- weisung anzustellen. - Hr. Dr. Mayr bespricht ein von Dr. A. Förster eingesen- detes Manuseript über Gallwespen. Hr. Man übermittelt die Ergebnisse seiner drei Reisen in Dalmatien und Aufzählung der gesammelten Schmetterlinge, wo- runter drei neue Arten: Myelois lutisignella , Epischnia crela- cella und Nemotois dalmatinella. Hr. Brauer hielt einen Vortrag über die Verwandlung der Inseeten, in welehem er die Deseendenztheorie Fr. Müller's und Häckel's im Sinne Darwin’s an Beispielen und Parallelen der Thierwelt erläutert. — Ferners "bespricht er eine merkwürdige Larve, die er im Königssee bei Berchtesgaden gefunden und den Tabaniden zuzuzählen sein müsse; und schliesslich beschreibt er ein sehr merkwürdiges von Kotscehy in Corfü gesammeltes Thier, welches er Japir gigas nennt. Hr. Dr. Schiner legt ein Manuseript von Hrn. Palm: „über -53 die Dipterenfauna Tirols“ vor, in welchem gegen 800 Arten die- ser bisher in jenem Lande noch wenig berücksiehtigten Insekten- Abtheilung aufgezählt werden. Hr. Graf Ferrari beschreibt drei neue westasiatische Käfer, nämlich Phyllocerus longipennis, Dendroides Ledereri und Pur- puricenus Ledereri. Hr. Krieehbaumer beschreibt zwei neue Blattwespen der österreichischen Fauna: Allantus sulphuripes und AU. barbarus. Hr. Rogenhofer zeigt eine merkwürdige Difformität einer Zygaena peucedani mit drei Fühlern. Hr. v. Frauenfeld übergibt eine anatomische Arbeit des Hrn. Dr. Bergh aus Copenhagen über Peurophyllidia formosa, eine nackte Meeresschnecke, welche der Vortragende auf Ceylon während der Novara-Reise gesammelt hatte; — sodann die Be- schreibung einer neuen Psy/la aus Shangay, welche Hr. Schra- der nebst betreffender Abbildung eingesandt hatte, und endlich einen Auswuchs auf Polygonum aviculare, welcher von so grös- serem Interesse ist, als dessen Erzeuger ein Schmetterling ist (Augasma aeratellum nach Stainton. HS.). Hr. Dr. Pokorny stellte den Antrag, die Gesellschaft wolle bei der Besorgniss, dass, wie das Gerücht geht, der Bau der Mu- seen abermals auf unbestimmte Zeit vertagt werde — das tiefste Bedauern kundgeben. In Folge dessen wurde ein Comite von ‚drei Mitgliedern gewählt, welches die geeigneten Schritte einzu- leiten habe; und ein Promemoria wegen Beschleunigung des Baues des naturhistorischen Museums Seiner Majestät überreicht. — Es wurde auch eine Subscriptionsliste in Umlauf gesetzt, um dem verdienstvollen Reisenden Dr. Theodor Kotschy ein Denk- mal zu errichten. Literatur. Das 4. Heft de 1868 des ,‚Bullettino malacologieo italiano“ i(redi girt von Dr. Gentiluomo in Pisa) enthält eine Aufzählung von Mollusken aus den Abruzzen, entnommen aus den „‚Malacologi- schen Blättern“, mit Bemerkungen von Dr. G entiluomo; — eine Berichtigung des V. Pecehioli in Bezug auf seine Zonites Mortilleti — die er nun Z. Gerfalchensis benennt, da Stabile By! schon früher den Z. Villae Mort. in Z. Mortilleti umgeändert hatte; — Bemerkungen des Herausgebers ‚über Helir Gobanzi Frauenf. und H. Anconae Gent. — ob nämlich diese als selbst- ständige Arten oder nur als Varietäten der 4. cingulala Stud. zu betrachten seien; = Beschreibung einer neuen Umio — U. Lawleyianus Gentil. aus der Nähe von Lucca. — In der Biblio- graphischen Revue finden wir erwähnt: Mabille’s „„Archive ma- lacologique*,, Porr o’s ‚‚Malacologia terrestre‘, Villa's „Catalogo dei molluschi della Lombardia‘, Strobel’s .„Essai d’une distri- bution orograph -geographique des mollusques terrestres dans ‚la Lombardie“ u. s. w. \ Schliesslich ist zu bemerken, dass mit Beginn des zweiten Jahrgangs dieses Bulletin auch die Meer-Conchylien und die fos- silen Mollusken umfassen wird. Sr. Von Professor v. Strobel’s palaeoethnologischen Studien !)' ist das zweite Heft erschienen; — es wird eine genane Beschrei- bung der in der Argentinischen Republik bis jetzt aufgefunde- nen Pfeilspitzen aus Caleedon, Achat, Carneol, Jaspis, Obsidian, sowie anderer Steinwerkzeuge — und diese mit den gleichartigen Funden in Europa verglichen, | Sr. 1) Materiali di paletnologia comparata raccolta in Sud-Ame- rica. Parma 1868 5 Taf. 8. Miscellen. Prof. Canestrini gibt im 2. Jahrgange des „Annuario della societä dei naturalisti in Modena“ (1867) Erläuterungen über einige Fische des Arnoflusses (Toscana); so über Telesies mulicellus Bp. mit 6 getheilten Strahlen an der ersten Rück- flosse, welcher von 7. Agassizii und 7. Savignyi specifisch gar nicht verschieden ist; —- über zwei ungewöhnlich grosse (260 und 270 Millim.) Exemplare von Scardinius erythrophtyalmus var. sbardafa ; — über drei Exemplare von Cyprinus carpio L., von denen zwei die Varietät Oyp. regina Bp. vepräsentiren und eines zwischen C'ypr. carpio und Cyp". elatus zu stellen ist ; — über einige Exemplare von Gobius fluviatilis Bon., welche sich 55 j von der Typusart einigermassen durch längliche Form und Farbe unterscheiden, und Canestrini indessen als Var. nigricans aufstellt u.s. f. us. f. Im oben erwähnten „Annuario“ gibt Prof. Rondani Be- schreibung zweier neuen Arten aus der Familie der Cecidomy- deen und zwar: Asphondylia pruniperda Rond. und Asph. ver- basci Vallot (Scrophulariae Schin.) ; die Larve der ersteren Art lebt in den Blüthenknospen des Prunus domesticus, die der letz- teren in den Blüthen der Scrophularia canina. Lopodytes prunicola und Lop. Scrophwlariella Rond. leben als Parasiten auf den besagten zwei Fliegenarten und nähren sich von den- selben. Am 11. Juli 1867 wurde die Büste enthüllt, welche im städti- schen Museum zu Mailand zur Erinnerung an den verstorbenen Director Georg Jan allda aufgestellt worden war. Der gegen- wärtige Director, Herr Dr. Emil Cornalia, hielt eine Rede '), in welcher er mit den wärmsten Worten das wissenschaftliche Leben Jan’s hervorhoh. — Jan war ein geborener Wiener (1791), er kam im Jahre 1816 nach Parma als Professor der Bo- tanik; er durehwanderte zur Zeit der Ferien ganz Italien, um die Fauna und Flora kennen zu lernen und um Insecten, Con- chylien, Pflanzen u. s. w. zu sammeln. ImJahre 1832 vereinigte er sich mit Joseph de Cristoforis, einem jungen ebenso eifrigen Naturforscher in Mailand, zu dem’ Zwecke, eine so viel möglich vollständige Sammlung aller Naturproducte Italiens an- zulegen und die Doubletten gegen Tausch oder Verkauf ander- wärts abzugeben. Nach wenigen Jahren starb de Cristofo- ris und hinterliess alle die Sammlungen der Stadt Mailand mit der Bedingung, dass die Leitung des Museums lebenslange dem Jan überlassen werde — Jan war in Folge dessen wechsel- weise in Parma und in Mailand; mit Hülfe seiner Adjuncten de Filippi und anderer Naturforscher (Bassi, Porro u.m. a.) Mai- 1) Inaugurandosi solennemente nel palazzo del museo civico il busto di Giorgio Jan, commemorazione letta da E. Corna- lia direttore del'museo il giorno 11. Giugno 1867, Milano 1867. 56 e lands war im Jahre 1844, bei Gelegenheit des 6. Congresses der italienischen Gelehrten, das Museum mit allen seinen neueren Erwerbungen vollständig geordnet. — Mit 63 Jahren hatte Jan einem neuen Zweige der Zoologie seine ganze Thatkraft zuge- wendet, nämlich den Reptilien, besonders aber den Schlangen ; im Jahre 1856 besass das Museum über 1000 Species (von 1427 bekannten) Reptilien; im Jahre 1859 besass es über 700 (von beiläufig 1000 bekannten) Species Schlangen; die reichhaltigste bestgeordnetste Sammlung der Welt. — Im Jahre 1860 begann die Veröffentlichung seiner „Ieonographie generale des serpents“, die nur im Jahre 1863 unterbrochen wurde durch die Uebertra- gung des Museums von $. Marta in ein geeigneteres grossartige- res Gebäude (Palazzo Dugnani). Die übermässigen Arbeiten hatten aber den T2jährigen Jan gänzlich entkräftet — er suchte Ruhe am Como-See. — Ende 1863 veröffentlichte er noch ein sy- stematisches Verzeichniss aller bekannten Schlangen !) — die Ge- sundheit war aber schon untergraben — am 8. Mai 1866 verliess Jan diese irdische Welt, um einer besseren entgegen zu gehen. Bed 1) Jan’s Werk „Ieonographie generale des serpents“ wird in gleicher Weise durch seinen Zögling und Mitarbeiter, den As- sistenten am städtischen Museum, Hrn. Sordelli, mit allem Eifer, aller Gediegenheit und Vollständigkeit fortgesetzt, so dass Jan’s Unternehmen im Interesse der Wissenschaft keine Unter- brechung erleidet. Sr. — — — Prodromus Systematis Lepidopterorum. Fortsetzung zu pag. 176. Jahrg. 1868, 2]. Thecla (F En) dinus Hw 174, 175 @ ematheon Cr 163 F gadira Hw 181, 182 9 thales F. - Don Ind 40. 4. - thra- . syllus HZ 965 ericeta Hw 153 9 thalesa Hw 200 Q janthina Hw 104, 105 Z orobia Hw 134, 135 sista Hw 98, 99 & erema Hw 179, 180 & mutina Hw 113, 114 & hebraeus Hw 165, 166 & orgia Hw 148, 149 9. - 176. - silumena Hw 196, 197 & orobiana Hw 205, 206 3 timaea Hw 233, 234 ericusa Hw. 162 Q 57 thyrea Hw 83, 84 atena Hw 9. 101 & m album Bd et Lec 29 polybetes Cr 341 BC. - Hw 479 malwina Hw 102, 103 & phoenissa Hw 139, 140 Z syncellus Cr 34 AB. - Hw 207, 208 £ bitias Cr 104 E | eribaea Hw 154, 155 3 | pelion Cr 6 EF. - thallus Cr 259 C D. - aeolon Don Ind | 42.1 meliboeus F. - Don Ind 41. 1 erysides HZ 297 sito Hw 193—195 9 leucogyna Fld Nov 31. 16—18 lingus F. - Hbst 304. 7, 8. - aetolus Cr 340 GH. - HSml — amelia Hbst 200. 3, 4 phaleros L.-silenus Cr 282E. agis Dr UI. 26. 3,4. - chi- ton F. - Don Ind 39. 1 bathis F. - Ene. — battus Cr BFGZ bathildis Fld Nov 31. 19, 20 9 phydela Hw 56 d, 54, 55 9 aethesa Hw 57 logarna Hw 52, 53 gibberosa Hw 48, 49 erybathis Hw 58, 59 & pedusa Hw 60, 61 & azaria Hw 65, 66 3 desdemona Hw 189. 190 rufidena Hw 213, 214 viridieans Fld Nov. 28, «10, 11 havila Hw 23, 24 eupentus Cr 37 FG aphaca Hw 90 9 cf. m album jada Hw 67, 68 & daraba Hw 89 Z ellida Hw 62, 63 3; 64 p malina Hw 69, 70 lausus Or 233 E. - libanius Cr 379 HI aunus Cr 23 EF palegon Cr 282 C D. myrtyl lus Cr 380 B Hioft dolylas Cr. 111BC spurius Fld Nov 31. 23, 24 arroniea Fld 4 arsace Bd & Lec 32 niphon HZ 203. - 33. 1-4 augustus Kirby 3. 5 irus Ene. - Bd & Lee 31 henrici Grove & R 1867. Bd & Lec astyla Fld Nov 30. 17. 18 mulucha Hw 117 phrutus HZ 703 commodus Fld Nov 32. 19, 20 thius HZ 743 albata Fld Nov 32. 17. 18 jebus HSml bassania Hw 217, 218 olbia Hw 85, 86 2 9 var. phalliea Hw 136 mecrida Hw 108, 109 3 ahola Hw 73. 74 tema Hw 75 Z ocrisia Hw 235. 236 7 9 aholiba Hw 76, 77 4 celinda Hw 246, 247 phaeomallus HZ 261 thara Hw 45. 46 Z ealanus HSml gigantea Hw 43, 44 Z avoca Hw 94, 95 comana Hw 86. 87 & thordesa Hw 80 & ira Hw 81, 82 7 damon Cr 3% C D. - dama- stus Ene. — smilacis Bd & Lec 33. 1, 2 myrtea Hw 112 3 myrtusa Hw 111 9 stagyra Hw 167. 120, 121 4 var.: erenea Hw 163. 164 punetum HS 57, 58 2. - Hw 132, 133 $ ohne Punet in Zi ostia Hw 130, 131 3 metanira H 201. 202 8 nr ee HZ 87. — Hw 125 fidena Hw 183, 184 £ malvania Hw 106, 107 & ophelia Hw 209, 210 & 4b 58 essus HS 59, 60 ergina Hw 170, 171 2 villia Hw 235, 236 & athymbra Hw 91, 92 3 eliatha Hw 141, 142 3 orgia Hw 176 4; 148, 149 9 tephraeus HZ 959. - Hw 172, 173 & faventia echelta Hw 187, 188 3 genena Hw 185, 186 Z erix Cr 82 B; Hw 203, 204 Z emessa Hw 160, 161 & endera Hw 156, 157 2 - (Hw 167 gewiss verschieden) stagira Hw 120, 121, 163, 164 (erenea thyesta Hw 248, 249 oreyma Hw 262—5 voconia Hw 244, 245 zebina Hw 237, 238 thoria Hw 239—241 vibida Hw 242, 243 timaea Hw 233, 234 oerida dser. nr. 11 breseia Hw 260, 261 tenessa Hw 284, 285 thabena Hw 288, 289 opalia Hw 300, 301 sieeta Hw 302, 303 socia Hw 320, 321 volana Hw 225, 226 thirsa Hw 229, 230 thestia Hw 231. 232 sala Hw 71, 72 9 spinetorum Hw 198, 199 falerina Hw 168, 169 & sylea Hw 118, 119 & spurina Hw 122, 123 2 elica Hw 143, 144 stilbia Hw 127 enenia Hw 146, 147 dindymus Cr 46 FG. - Hw 126 2 ephinx HZ 635. - Hw 124 9 eyllarus Cr 127 CD. - stre phon F empusa Hw 158, 159 & sichaeus Cr 144 C D zizira Hw 250, 251 «yedra Hw 128, 129, 145 perola Hw 137, 138 9; 211, 212 8 acameda Hw 151, 152 2 ambrax Hw 122. - Db 75. 7 keila Hw 280, 281 talayra Hw 286, 287 ledaea Hw 293, 294 cydrara Hw 295, 296 ufentina Hw 297, 298 gedrosia Hw 270, 271 dumetorum Bd Calif rubi L simaethis Dr I. 1. 3. - damon Cr - smilacis Bd. -— aubur- niana Harris. -— aubuminiana Morris maesites HS Cub selenochra m. ? hassan Ene. Stoll 38. 4? jJanias Cr 213 D E.- menalcas F. - Cr 259 A. B. - amyn- tor Cr 48 E teucria Hw Descr. 1868 nr. 7 eecina ib. nr. 74 herodotus Don Ind. leucania Hw Deser. nr. 71 remus Hw ib nr. 73 longula Hw ib. nr. 72 nana Fld Nov 31. 21, 22 blenina Hw 256-7, - deserpt. nr. 29 desceript.? - ehloris Hw i. l. biblia Hw deser. nr. 28 lyeimna Hw deser. nr. 70 lebena Hw 266-7. deser. 21 Da mir zu dem Schluss der Lyeaeninen vonHrn. Hewitson wichtige Beiträge für die nächste Zeit zugesichert sind, so halte ich es im Interesse der Vollständigkeit und zur Vermeidung einer doppelten Namengebung für angemessen, den Schluss der Gat- tung Taheela und die noch übrigen Gattungen der Lyeaeninen für kurze Zeit aufzusparen und mit den Hesperiinen zu beginnen, da denselben ohnehin eine ausführlichere Besprechung vorange- schiekt werden muss, 14 59 XVvI. Hesperiina HS. Hesperidae Leach, Wstw. = Astyci HV. Plebeji urbicolae L. — Hesperia F. p. p. — Ltr. — Eryn- nis Schrk. 1801. Da keine Hoffnung vorhanden ist, in nächster Zeit eine um- fassende Arbeit über Hesperiinen von Hewitson erwarten zu dür- fen, höchstens Abbildungen einzelner Arten oder flüchtige Be: schreibungen, aus welchen keine Sicherheit über die Gattungen gezogen werden kann, so halte ich mich für berechtigt, mit fol- gendem Aufsatze den ersten Theil meines Prodromus und mit ihm die Tagfalter abzuschliessen. Die heillose Verwirrung, welche in dieser Familie hinsicht- lich der Gattungen herrscht, zwingt mich „ die bis jetzt aufge- stellten hinsichtlich ihrer Priorität, der ihnen zugeschriebenen Merkmale und ihres Inhaltes umständlicher zu prüfen und das Ergebniss als Grundlage meines Verzeichnisses anzunehmen. Die hieher gehörigen Thiere sind richtig zusammengestellt von Linne, Schrank, Leach und Westwood. — Hübner mengte Erycininen darunter; Fabricius verband sie mit den Lycaeninen. Feststellung der Gattungsnamen. Der erste, welcher sie in Gattungen zu zerlegen versuchte; war Fabrieius. Die drei Gattungen, welche er 1807 in Illigers Magazin aufstellt, während er den Namen Hesperia für die jetzi- gen Lycaeninen verwendet, verdienen um so weniger den Namen einer systematischen Arbeit, als er nur für die erste und letzte einen Typus nennt. Thymele ist ein buntes Gemisch der verschiedensten Arten und scheint nach des Verf. ganz werthloser Abtheilung nach ,„ge- schwänzten, ungeschwänzten und zugerundeten Flügeln“ (?) so ziemlich alle Hesperiinen zu umfassen. Wenn auch die in der Botanik verwendeten Namen fAymelaea und Thymelina keinen Grund zur Verwerfung des Namens bieten, so ist diese doch ge- rechtfertigt dadurch, dass Boisd. Madag. 1834 ihn für die schon früher von Swainson 1820—2 errichtete Gattung I/smene ver- wendete. Zu Helias ist nur Eine neue Art (pAhalaenoides) eitirt; die Bezeichnung: Taster lang, Flügel geknopft (Unsinn wenn es nicht 60 Fühler heissen soll) berechtigen nicht dazu, die später von Hübner unter diesem Namen gelieferte Art hierher zu ziehen. Hr. Felder hatte demnach keinen Grund, diesen Namen für eine Gruppe zu verwenden, welche an sich schon zweifelhaft zusam- mengesetzt und schon längstens als AcA/yodes HV. anerkannt ist Deutlich gekeulte Fühler, von welchen Felder in seiner Be- schreibung der 4. mexicana spricht, zeigt übrigens das Bild nicht im entferntesten. Seine zweite Art ist einAnfigonus. Seine drei letzten unverkennbar zusammengehörigen Arten zeigen in der Zeichnung auffallend verschiedene Fühlerbildung; sie sind bei geometrina nach dem Texte fehlend, also vom Zeichner will- kührlich ergänzt, jedoch bei safyrina deutlich gonilobaartig (wohl fälschlich); bei satyrus sind sie richtig, nur etwas zu dick; letztere Art, von welcher ich einen Mann besitze, hat starken Costalumschlag der Vfl; sie würden daher, falls die HSchienen einen Pinsel haben zu Antigonus, wenn nicht: zu Nisoniades gehören; das letztere ist mir wahrscheinlicher. Da demnach Felders Helias-Arten in drei verschiedene Gattungen ge- hören, so ist kein Grund vorhanden, diesen Namen beizubehalten. Pamphila enthält bei F. Arten der Gattung Carteroce- phalus, Pyrgus und durch comma eine Art jener Gruppe, für welche Westwood den Gattungsnamen Pamphila gewählt hat. So lange diese Gruppe von Goniloba getrennt gehalten wird, mag ihr dieser Gattungsname bleiben. Als der älteste beachtenswerthe Versuch, die Hesperiinen in. Gattungen aufzulösen, ist jener in Hübner's Verz. von 1816 zu betrachten. Es sind dort 42 Gruppen benannt, zwar von sehr ungleichem Werthe, aber immerhin der Beachtung werth und von den Verfechtern der strengen Prioritätsrechte nicht genügend berücksichtigt. Wenn eine Gattung auf eine neue Art gegründet wird, zn welcher in Hübner keine unbestrittene Gattungsverwandte zu finden ist, so gehört ihr ein neuer Name; findet sich aber in Hübner eine solche, so gebührt der Gattung der Hübner’sche Gattungsname, mag er auch seine Art mit anderen, nicht dazu gehörigen zusammengestellt haben, insoferne nicht diese ein nä- heres Recht auf den Hübner’schen Gattungsnamen haben. Westwood hat daher 1852 mit Recht viele der Hübner- schen Gattungsnamen verwendet. Von den Gattungsnamen in 61 Hübner’s Verzeichniss von 1816 sind beizubehalten: Pyrrkopyga, Cecrops, Telegonus, Goniurus, Telemiades, Achlyodes, Antigonus, Nisoniades, Pyrgus, Erycides, Myscelus, Carcharodus, Pytho- nides, Cyclopides, Trapezites, Thymelicus, Phanus, Cobalus, Paramimus. Aus den Verzeichnissen zum 1. und 2. Band der Sammlung exot. Schmett. und aus den Zuträgen sind keine Gat- tungsnamen zu verwenden. T7'hracides habe ich anderweitig ver- wendet, weil die beiden unter diesem Namen vereinigten Arten mit der grossen Gattung Gondloba zusammenfallen. Die Merkmale, welche in der Ene. (1820—2) zur Abtheilung der Gattungen ohne Benennung der Gruppen benutzt werden, sind durchgängig nur mit Ausnahmen anwendbar, geben keine scharfen Grenzen und würden nächstverwandte Arten weit ent- fernen. Swainson benennt (1820—2) einige Gattungen, welche aber grösstentheils mit älteren Hübner’s zusammenfallen ; nur die von Westw. angenommene Gattung /smene hat Anspruch auf Beibehaltung. Eudamus ist neuer als Goniloba und Gonin- rus, mag aber immerhin für jene Gruppe, deren Männer fein um- geschlagenen Costalrand der Vfl. haben, beibehalten werden, weil der Name Goriurus ein Merkmal anzeigt, welches vielen Arten nicht zukommt. Westwood (in Doubleday & Hewitson Genera 1852) sagt selbst, dass es ihm unmöglich war, eine genügende generische Eintheilung zu geben und dass er sich auf Beschreibung der her- vorstechendsten Gruppen beschränkt mit Anfzählung der Arten. Diese Aufzählung verliert aber sehr an Brauchbarkeit dadurch, dass er offenbar Arten, die er nicht kennt, nur nach Bildern und Beschreibungen anführt, und diess nicht bei jeder Art sagt. — Eine genauere Prüfung der Westwood’sehen Gattungen und zwar nach seiner Reihenfolge halte ich desshalb für überflüssig, weil sie doch die Grundlage meiner Arbeit bilden und in deren Ver- lauf der Reihe nach besprochen werden und bemerke hier nur, dass ich den Namen Hesperia ganz weglasse, weil er bei F. 1793 die Hesperiinen und Lycaeninen nebst noch anderen umfasst, bei Latreille die ganze Zunft bezeichnet, bei Westwood aber, wie er selbst zugesteht, gleichsam nur als Rumpelkammer für die ihm sonst nicht unterzubringenden Arten beibehalten wurde. Lederer (Verhandl. d. zool.-bot. Vereins 1852 p. 49) trennt nur die von Boisd. errichtete Gattung Steropes, welcher Name 62 von ihm, weil einer Art angehörig, mit Recht verworfen wurde, muss aber die Art s/eropes wegen der vorhandenen Mittelsporne zu einer eigenen Gattung Cyc/opides HV. erheben. Ob bei der nachgewiesenen Unverwendbarkeit des Fehlens oder Daseins der MSporne zu generischen Trennungen dennoch Carterocephu- !us aufrecht erhalten bleiben wird, werden erst spätere Unter- suchungen aufklären. Weiter sagt er ganz richtig: „‚Die übrigen Arten haben auch viele Auszeichnungen, es lassen sich dieselben aber uicht zur Errichtung von Gattungen benützen.“ Die von ihm zu vier Gruppen benutzten Merkmale sind der Färbung der Franzen, den glasartigen Würfelflecken, der Form der Flügel und dem Schuppenwulste der männlichen Vfl entnommen, welch letz- teres Merkmal er nicht einmal bei allen Arten seiner vierten Un- tergattung findet. In seinem späteren Aufsatz (Wiener Ent. Monatschr. I. p. 75 bis 80) hebt er alle nennenswerthen körperlichen Unterschiede der Europäer hervor; sie sind mit Ausnahme der Fühlerform leieht und sicher zu erkennen und zum Theil ohne Uebergänge. Durch sie werden jedenfalls gute Gruppen gebildet, dass diese aber nicht alle Gattungsrechte haben, wird bei Betrachtung der Exoten klar werden. Dasselbe gilt für die in meiner Syst. Bearb. Bd I. p. 150-159 (1843) gegebene Eintheilung, welehe schon nach meiner dama- ligen Ansicht nur eine analytische Tafel zur Aufsuchung der Arten geben sollte. übrigens die Arten in ganz naturgemässe Gruppen zusammenstellt; den Pinsel der HSchienen hatte ich damals noch nicht beachtet. Wallengren stellt in Kafferlandets Dag-Fjärilar in Act. r. acad. sc. Holm. ser. nov. 1 O. nr. 4. 1857 mehrere Gattungen auf, deren mit vielen Worten gegebenen Merkmale wenig sagen, selbst manchmal unrichtig sind (z. B. die offene MZ der Hfl bei khopalocampta). Heteropterus Dup. (wo ?) mit H. metis L., welche nicht von steropes zu trennen und desshalb mit Cyc/opides HV zusammen- fällt. Seine zweite Art wöl/emi vergleicht er ebenfalls mit ste- ropes (aracinthus F.). | Rhopalocampta florestan Cr. 391 E. F., eine entschiedene Ismene. Dass die beiden neuen Arten in die gleiche Gattung ge- hören, ist kaum zu bezweifeln, wesshalb auch dieser Gattungs- name einzugehen hat. | 63 Hesperia. Hier beschreibt Wallgr. 7 Arten, von welchen nur fatuellus Hpff. früher bekannt war. Er vergleicht sie mit sylvanus, actaeon und comma, wesshalb ich sie zur Gattung Pamphila gehörig erachte,. Seine zweite Abtheilung: antenna- rum elava recta, apice obtuso dürfte mit 7Aymelicus zusammen- fallen. Caprona. Wird erst durch die Abbildung der C.canopus bei Trimen kenntlich. welcher auch C. pillaana Wllgr. eitirt und beschreibt. Eudamus orcinus Feld. hat im Habitus einige Aehnlich- keit. Bis zur genaueren Feststellung der Gattungsrechte behalte ich diese Gattung bei, welche wegen der stumpfen Fühlerkeule mehr mit Pyrgus als mit Eud. orcinus verwandt scheint. Einige südamerikanische Arten von Nisoniades und Antigonus haben Aehnlichkeit mit dem Bilde bei Trimen. Leucochitonea. Die einzige hier beschriebene Art wird mit niveus Cr. verglichen (vielleicht mit Unrecht, denn ich kenne nur amerikanische Arten dieser Gruppe); ziveus ziehe ich in meine Gattung Zrontiades, welcher Name in HV. für zwei hier- her gehörige Arten und noch für zwei Arten Paramimus er- richtet ist und die Bildung eines neuen Namens unnöthig machte. Da Felder den Namen Zeucochitonea für jene Gruppe verwen- dete, deren Typus ze/eus und scurra sind, so glaube ich den- selben für die mir unbekannten Arten Wallengrens und Trimens beibehalten zu müssen. Pteryyospidea. ZuStoll’s ophion werden noch 5 Arten beschrieben. Da in HV. nur diese eine Art unter 7 aus seiner Gattung Nisoniades hierher gehört, so hatte wohl Felder Recht, den Gattungsnamen Pierygopsidea beizubehalten, Trimen Un- recht, wieder Nisoniades zu wählen. Ich kenne ausser opkion keine seiner Arten. Derselbe Verfasser erläutert (Oefversigt af K. V. ak. forh. Stockholm 1859) die hier aufgezählten Gattnngen noch mit viel grösserem Aufwand an Worten und stellt die Gattung Pachy- rhopala (phidias L.) neu auf, welche aber mit Pyrrhopyga HV. identisch ist. Felder stellte von 1859—1863 in den Sitzungsberichten der K. Akademie der Wissenseh. in Wien, in der Wiener Entomol. Monatsscehrift und in den Verhandl. der Zool. Botan. Gesellechaft in Wien eine ziemliche Anzahl neuer Gattungen auf, bald aus- führlicher, bald nur ganz flüchtig begründet. In seinem klassi- 641 schen Werke über die Novara-Expedition (1865) sagt er leider nichts über die Gattungen der Hesperiinen im Allgemeinen und reiht nur die von ihm abgebildeten Arten unter verschiedene Gattungen ein, welche mit dem bisherigen Usus nicht immer übereinstimmen. Tamyris (nach Agass. v. Swainson erst 1820), Es war also um so weniger Grund vorhanden, den älteren Namen Hübner’s, Pyrrähopyga, fallen zu lassen, als auch Swainsons aufgeführte Arten nicht alle zusammengehören. Telesto von Hew. deser. später Hesperilla genannt. Ozynetra F/d. WM. 1862, p. 179. 180. 1. Artmir unbekannt. Brasil. Der feine, wenn auch sehr kurze Haken der Fühlerkeule verbietet die Annäherung an Pyrrhopyga und Myscelus. Dievon Felder angegebenen übrigen Merkmale beziehen sich auf die Flü- gelrippen, welche bei den Hesperiinen noch zu wenig beachtet sind, um schon jetzt Gattungsmerkmale darauf zu gründen. Ob der Mann einen Costalumschlag hat, ist nicht angegeben. Netrocoryne Fld. Nov. p. 507. 1 Art. Fld. vergleicht die Gattung mit TAracides. Ich hatte die Art unter Tel/emiades. Die Aufstellung einer eigenen Gattung scheint mir aber nicht geradezu verwerflich. Was Felder unter der Gattung Eudamus versteht, ist mir ganz unklar; die von ihm aufgeführten 7 Arten haben sehr we- nig Gemeinschaftliches, Er nimmt die Gattung nach Swainson an; dieser aber zählt nur Arten der Westwood’schen Gattung _ Goniurus auf, zu welcher nur Felder’s F. harpagus gehört. E. alector ist freilich nicht generisch davon zu trennen, was ich aber für sedrus, erirusus und formosus nicht verbürgen möchte, während orceinus und tfamyroides wahre Goniloben sind, Fortsetzung folgt. er Fade, u a a Pen Eau a en m Dean ABER nt Bi nu Aa nein Ein Kimi ln mn ne es, Verantwortlicher Redakteur Dr. Herrich-Schäffer. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe). Gorrespondenz -Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr. 5. 23. Jahrgang. 1869. Vereins- Angelegenheiten. Einläufe zur Bibliothek. 27. Bulletin de la Soc. imp. d. nat. de Moscou 1868 nr. 2. 2 28. Zeitschrift der deutschen Geolog. Ges. Berlin 1868. Bd. 20. Heft 4, 29. Bulletin d. 1. soc. d. sc. nat. de Neuchatel. Tom. 8. cah. 1. 1868. 30. Gümbel: Beiträge z. Kenntn. der Proeän- oder Kreide- formation. München 1868. 31. C. Voit: Ueber die Theorieen der Ernährung der thie- rischen Organismen. Minchen 1868. 32, Denkrede auf Heinrich August v. Vogel. Mün- ehen 1868. 33. Verhandlungen der k. k. zool. botan. Ges, in Wien Band 18. Heft 1—4. Wien 1868. 34. Neilreich: Die Vegetationsverhältnisse von Croatien, Wien 1868. 35. Heller Cam.: Die Zoophyten und Echinoder men des adriatischen Meeres. Wien 1866, 1869, ET 5 66 36. Bericht der wetterau. Gesellsch. f. d. ges. Natur- kunde von 1863—1866. Hanau 1868. 37. Bulletin de l’acad. roy. &c. deBelgique 27. annee. 2. ser. tom. 25 & 26. Bruxelles 1868. 38. Annnaire de l’acad. r. &c de Belgique. 1869. 35. annee. 39. Observ. des phenomenes periodiques pendent les anndes 1865—6. 4. :Quetelet: Progrös des travaux statistiques. 1868. 41. Lotos 18. Jahrg. Prag 1868. . 42. Soeiete d. sciences nat du G. D. de Luxembourg. Tom. X. 1869, 43. Verhandlungen d. naturforschenden Vereins in Brünn. Bd. VI. 1868. 44. Kirschbaum: Die Cieadinen. Wiesbaden 1868. 45. Atti del reale Istituto Veneto Ser. II. Tom. XI. Disp. 10. Venezia 1866—67. — Tom. XIH. Disp. 1—10. — Toın. XIV. Disp. 1. 46. Jahrbuch der k. k. geologischen Reiehsanstalt. Band 18, 1858. or. 4. | } 47. Verhandlungen der k. k. geolog, Reichsanstalt. Jahrg. 1868. ar. 1—18. Anzeigen. ©. Rietmann, Prof. in St. Gallen (Schweiz) verkauft australische Insecten aus allen Ordnungen, Reptilien in Weingeist, Vögel-und Säugethierbälge, Conchylien, Crustaceen, einige Mineralien und Felsarten, dann Petrefakten der schwei- zerischen Molasse und Kreide. E. Raymond 7 via Palazzo de governo, Sassari (Sar- daigne) bietet bedeutende Vorräthe sardinischer Käfer an, wor- unter sich die seltensten und viele neue Arten befinden. Neu aufgefundene Abbildung des Dronte und eines kurz- flügeligen Vogels, wahrscheinlich des „Poule rouge au bee be- casse‘‘ der Maskarenen, erläutert von Georg Ritter von Frauen- feld, in Folio mit 2 Chromolithographieen und 2 Umrisstafeln. Von der k. k. zool. botan. Ges. in Wien zu beziehen. 4 Thilr. 67 | Prodromus Systematis Lepidopterorum. Fortsetzung zu pag. 64 dieses Jahrgangs. Plesioneura. Felder stellt diese Gattung in der WM. VI. p. 29 auf, beschreibt zum Typus feistkameli Bd. Astrol. eine neue Art aus China und vermuthet, dass auch bifasciata Brem. hieher gehöre. Letzteres gibt den Fingerzeig, dass hier jene Gruppe gemeint ist, zu welcher von früher bekannten Arten nur dan F. gehört. Moore (Bengal) zählt zwar ausser letzter noch 8 neue Arten auf, nach seinen unklaren Beschreibungen möchte ich aber nur alysos als hieher gehörig anerkennen, die übrigen mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit zu Pierygospidea ziehen. Chaetocneme. Sitzgsber. d. Akad. d. Wiss. in Wien. 40. Bd. 1860. p. 460. — Scheint der Gattung PAareas nur durch den Mangel der MSporen der HSchienen verwandt und gehört in die Gruppe mit abgesetzter Keule der Fühler; diese ist bei Fel- ders Bildern links an C. corvus am getreuesten, die kleinere Endhälfte der Keule ist ziemlich rasch verdünnt, ganz wie bei Telemiades hesus Db., nur mit dem Unterschiede, dass hier die grössere Endhälfte verdünnt ist. Paramimus unterscheidet sich leicht durch die schon an der W dickste Keule. Zu Fel- der’s Beschreibung der Gattungsmerkmale habe ich beizusetzen: Die Palpen sind nicht zottig (villosi), sondern anliegend: be- schuppt, mit wenigen vorstehenden feinen Borsten; ihr Endglied deutlich vorstehend, wenn auch nicht so spitz wie in den Bil- dern, die vena secunda discoidalis. (R 5 mihi) entspringt genau in der Mitte der vena discocellularis, welche hier ganz gerade ist, während sie bei Phareas über der tiefer entspringenden R 5 gekniekt ist, die MZ nimmt mehr als ?/, der Länge der Vfl ein. Hesperia. Dass dieser fabrieische Name nicht wohl einer Gattung zugetheilt werden kann, habe ich bereits nachgewiesen ; die ganz fremdartigen Thiere, welche Felder hier vereint, können mich nicht zur Rücknahme meines Ausspruches veranlassen. Ancylozypha Fld. Verh. d. zool. bot. Gesellsch. 1862 p. 477. - Nov. t. 74. f. 28—30. Zwei neue Arten, wozu auch numitor F. aus Nordamerika gezogen wird. — Die Gattung ZAymelicus HV. 5 # 68 (dctaeon &c.) hat dasselbe lange dritte Palpenglied aber stumpf abgerundete Fühlerkeule. Die Länge des 3. Palpengliedes scheint übrigens unmerklich in die gewöhnliche Länge überzugehen. Isoteinon Fld. WM. 1862. p. 30.. 2 Arten, mir unbe- kannt, aus Nordehina und Ceylon. Ob sich auf die hier angegebenen wenigen Merkmale eine feste Gattung gründen lasse, wage ich nicht zu entscheiden. Im Bilde hat die eine Art abgerundete, die andere scharfe Spitze der Fühler. Carterocephalus Led. Verh. d. zool. bot. Ver. Bd. U. p. 49, Fld. Verh. d. Zool. B. Ges. 1862; 7 Arten aus dem tropischen Amerika, welche ich früher als TAracides vereinigt. hatte. Da Led. die Gattung für jene europ. Arten errichtete, welchen die MSpornen fehlen, so passen die Central-Amerikaner, welche dieselben besitzen und eine zugespitzte am Ende sägezähnige Fühlerkeule statt der stumpf abgerundeten haben, nicht dazu, wohl aber beide Chilener (erornatus und polyspilus Feld. Vexh. welch letztere gewiss identisch ist mit fwvomaculatus Gay) zu Cyclopides. Phareas Westw. Nachdem der Mangel der MSporne sich als unzureichend zu generischen Trennungen erwiesen hat und damit die Gattung Phareds Westwood’s gefallen ist, mag der Name jener Gruppe bleiben, welche Felder dahin setzt. Seine Art stimmt hinsichtlich der Stellung der Flecke der Vfl so genau mit nitocris Cr., dass ich sie für das Weib dazu halten möchte. Astictopterus WM. IV. p. 401, mit pygmaeus F. und 2 andern ostasiatischen Arten ohne genügende Bezeichnung und in der Novara nicht aufgeführt. In Peters Reise nach Mossambique (1862) stellt Hr. Ho- pffer als neue Gattung auf: Abantis (tettensis Hop. t. 26. 16, 17). -Den ziemlich er- schöpfend angeführten Gattungsmerkmalen nach dürfte sie neben Cyclopides zu stehen haben. Was die in Morris Synopsis of the described Lepidoptera of North America 1862 aufgeführten Hesperiinen anbelangt, ist zu bemerken, dass sie in 6 durchaus haltlose Gattungen vertheilt sind, indem z. B. proteus mit comma unter Hesperia steht. Un- ter Hesperia setzt er 20 Arten, darunter 6 neue; sie sind genauer 69 beschrieben und 4 davon in Holzschnitten abgebildet, aus wel. chen zwar die Art nieht mit voller Sicherheit, wohl aber die Gattung Pamphila erkannt werden kann. H. hobomok ist deut- lieh zabulon ; leonardus habe ich aus Staaten Island; ahaton ist unbezweifelt cernes ; wamsutta eben so sicher peköi, welcher im Buche zwar besonders beschrieben und abgebildet ist, von dem aber dabei gesagt ist, dass er sich kaum (hardly) unterscheidet; 10 Arten nimmt er aus Boisd. Californiern, 4 aus Boisd. und Le- comte; Goniloba mit 4, Nisoniades mit 5, Cyclopides mit 1, Pamphila mit 13 und Syrichtus mit 5 Arten, welche alle schon von früheren Autoren bekannt gemacht sind. Vonden in Ramon de la Sagra’s Werk über Cuba aufgeführten zum Theil neuen Arten nimmt er keine Notiz, während doch in anderen Familien die Arten der Antillen aufgezählt sind. Die 6 neuen Arten führt er nach Beschreibungen S. Seudders in Boston auf, welche in der neuen Auflage über die schädlichen Insekten Neuenglanda enthalten sind und gesteht zu, dass er nieht weiss, in welche Gattungen sie gehören. *) | Von Hewitson sind in seinem Prachtwerke bis jetzt keine neuen Gattungen aufgestellt, in seinen Descriptions of one hun- dred new species, Merz 1868, die Gattungen Hesperilla, Aethilla, *) Wie überhaupt Hesperiinen tinter die schädlichen Insecten gereiht werden können, ist nach europäischen Verhältnissen schwer zu begreifen. Ich erlaube mir desshalb bei dieser Gele- genheit meine Ansicht auszusprechen, nach welcher der prakti- sche Amerikaner seine rein wissenschaftlichen Forschungen dem Publikum durch den Aushängschild eines praktischen Nutzens plausibel macht. Diess fällt bei dem schönen Buche von Harria a treatise on some of the inseets injurious to vegetation, Boston 1862 ed. III. in die Augen, dessen Inhalt dem Titel durchaus nicht entspricht und viel passender eine Einleitung in die Na- turgeschichte der Inseeten genannt worden wäre. Denn es ent- hält auf 640 Seiten mit 8 vortrefflich gestochenen und colorirten Tafeln und 278 in den Text eingedruckten, der Mehrzahl nach ebenfalls vortrefflichen Holzschnitten, Beschreibungen und Abbild- dungen von einer Menge Insecten aus allen Ordnungen, die un- ter keiner Rücksicht für schädlich erklärt werden können. Doch ist von mehreren der schädlichsten eine vollständige Naturge- schichte und die Mittel zu ihrer Vertilgung angegeben. 70 und Caecina. Erstere ist mit Felders (resp. Boisd.) Telesto identisch. Aethöilla gehört neben Erycides, Caecina ne- ben Zudamus. Beide sind mir unbekannt. Trimen stellt in seinen: Rhopalocera Africae australis (1866) 37 Arten auf, von welchen 11 neu sind ; er nimmt nicht alle Gat- tungen Wallengren’s an, indem er für Heteropterus wieder Cy- clopides, für Pterygospidea: Nisoniades setzt. Die Gattungen, unter welche Trimen seine Hesperiinen einreiht, verdienen wohl keine Beachtung, obgleich er die Merkmale derselben ziemlich weitläufig, aber — wie es die meisten britischen Autoren ma- ehen — ohne Hervorhebung der wesentlichen, sie von anderen Gattungen unterscheidenden angibt. Von der Bildung der Beine sagt er nichts. F. Moore stellt in seinen Lepid. Ins. of Bengal (Proceed. Zool. Soe. Dee. 1865) neu auf: Salfarupa mit 3, Darpa, Capila und Pisola mit 1 Art Diese mir unbekannten Gat- tungen könnten eher nach den guten Bildern, als nach den angegebenen Gattungsmerkmalen annäherungsweise eingereiht werden. Nun sind die von Westwood in: Doubleday et Westwood Genera 1852 aufgeführten Gattungen nach seiner Reihenfolge zu besprechen. 1. Pyrrhopyga HV. Eine durch die Bildung der Füh- ler nur mit Myscelus verwandte Gattung, von welcher sie sich durch die ungescheckten Franzen unterscheidet. Fühler diek, ungefähr von halber Länge des Costalrandes, die Keule doppelt so dick, bei ?/, oder ®/, ziemlich rasch begin- nend, gleich an ihrem Anfange umgebogen, am Ende abgerun- det. Die Palpen sind flach an dem Gesicht angedrückt, breit, sammtartig beschuppt, mit äusserst kurzem konischem, aber fein vorstehendem Endglied. Die Spornen sind sehr klein, Schienen an der Rückenkante langhaarig. Die MZ reicht bis ®/,, R 2 bei !/, der SD entspringend, R 5 der Hfl schwächer. Grundfarbe schwarz oder braun; wenn Zeichnung vorhanden, so besteht sie in einem grossen lichten Fleck am Ende der MZ, von welchem sich bei vielen eine Fortsetzung gegen die Mitte des IR —., nicht gegen den Afterwinkel zieht. Dbl. hat 14 Arten; renaldus ist eine Erycine, andere gehö- ren zu Erycides und Myscelus. — Hew. beschreibt in Transaet. 71 Soc. 1866 p. 479 noch 18 Arten, von welchen aber manche zu Myscelus gehören. 2. Erycides HV. Obgleich die zweite der in HV. hieher gezogenen Arten nicht sicher hieher gehört, ist doch der Gat- tungsname beizubehalten. Von den sieben bei Westw. hierher gezählten Arten, von welchen er damals nur eine einzige ge- kannt zu haben scheint, ist arinas sicher eine PyrrAopyga, iphi- nous ein Myscelus, Iycagus ist zweifelhaft. Die sich etwa bei ?/, der Fühlerlänge ziemlich rasch bildende ziemlich dieke Keule geht noch rascher und ziemlich : scharf ge- brochen in die ziemlich rechtwinkelig abstehende, plötzlich dün- nere, nur halb so lange Spitze über. Eine ähnliche Bildung fin- det sich bei einem Theile der grösseren Goniloba-Arten, ohne dass ihnen eine nahe Verwandtschaft mit Erycides desshalb zu- gestanden werden kann; in der Gattung 7rapezites hat nur jaec- chus diese Fühlerbildung. Die Franzen sind schon bei comeles sehr undeutlich gescheckt, bei /ycagus gar nicht mehr; diese sind desshalb noch genauer zu prüfen und zwar um so mehr, als bei beiden letzten kein Mittelband angedeutet ist. 3. Goniuris HV. Hübner schreibt Goniurus ; eswar kein Grund zur Aenderung vorhanden. Diese Gruppe kann höchstens als nicht scharf zu trennende Abtheilung von Eudamus beibe- halten werden. Db. zählt 12 Arten auf, welche sich aber kaum alle scharf trennen lassen. 4. 6oniloba. Westwood stellt hier ein buntes Gemisch von Arten zusammen. Zuerst sind jene zu trennen, welche durch den Costalumschlag der Männer sich eng an Erycides und Goniurus anschliessen. Viele derselben haben auch noch die we- niger plötzlich verdickte und sehr unmerklich in den lang um- gebogenen Haken übergehende Fühlerkeule. Auch die Richtung deı Flecke der MBinde entspricht noch der Untergattung &@oniu- rus. Ich fasse die ungeschwänzten unter dem Subgenusnamen Eudamus zusammen und lasse jenen ohne diesen Umschlag den Gattungsnamen Goniloba. Bei weitem nicht alle Arten Westw.'s gehören dazu; die Ausscheidung wird sich aber leichter im Ver- laufe der Arbeit machen lassen. Auch Hewitson beschreibt (in Deseriptions 1866. Transaet.) 40 Arten Hesperia, von welchen ein grosser Theil, namentlich die ersten acht hieher gehören. 72 Der Uebergang von Pamphila zu Goniloba ist sehr unmerk- lich und betrifft vorzüglich die kleineren Arten der ersteren mit sehr wenig oder gar keiner rostgelben Bezeichnung der OS. So weit ich die dazu gehörigen Männer kenne, haben sie einen Schuppenwulst. Desshalb schliessen sich auch die mit demselben versehenen Goniloba-Arten am besten an, namentlich der eben so plumpe athenion. Die vorherrschende Grundfarbe ist braun (bei Cobalus schwarz), die Zeichnung gelb, selten weiss (bei Cobalus weiss, selten gelb). Die kleineren Arten ohne Schuppenwulst des Man- nes sind oben ganz zeichnungslos und lassen wegen ihrer län- geren dünneren Fühler keine Trennung von Codalus zu. Zuerst treten lichte Fleckchen in Z 2, 3; dann auf R. 1; in Z 6, 6-7, 6—8; einer oder zwei der MZ; endlich einer, mehrere, ein Band der MZ der Hfl auf. Die US ist oft bunter gefärbt und schärfer gezeichnet, besonders jene der Hl. 5. /smene Sws. Von den bei Westwood angeführten @at- tungsmerkmalen scheint kein einziges ausschliesslich dieser Gat- tung anzugehören, vielmehr alle hie und da in anderen Gattun- gen wieder vorzukommen. Das Auffallendste auf dem langen fadenförmigen Endgliede der Palpen beruhende kommt auch bei Phareas Feld. (alcmon Cr.) vor, die schmale MZ der Vfl beruht nur auf der schmalen Form der Vl einiger Arten überhaupt, bei den breitflügeligeren wird sie auch breiter. Das Gleiche findet hinsichtlich der Länge der MZ und der schrägeren Richtung ihres Schlussastes zwischen R 4 und 6 statt. Je schmaler die Vfl, desto mehr sind die R 6 bis8 derselben an ihrem Ursprunge genähert und zwar in der Art, dass R 6 und 8 sich der zwischen ihnen geraden R 7 an ihrem Ursprunge bogig nähern. Bei den Arten mit längern Vfl reicht die MZ deutlich über ?/, derselben hinaus, bei den breitflügeligen nicht. Die Darstellung der Rippen kommt in Hewitsons Bildern ohnehin nieht in Betracht, bei der einzigen Art, bei welcher sie angegeben sind (s/riata fig. 7) sind sie offenbar falsch, indem die MZ kaum merklich über die Mitte der Flügellänge hinausragt. Aber auch an Felders Bildern sind sie in der Regel unrichtig, weil die MZ zu kurz und zwischen R 4 und 5 offen angegeben ist, das letztere ist auch auf den Hfl an- gegeben, während der Schlussast jederzeit von R 3 zu R5 zu finden ist. An den Firhlern bildet sich die Keule fast so rasch wie bei den meisten Goniloba-Arten, sie geht aber viel unmerk- 78 licher in den Haken über, welcher gleiche Länge’ mit der Ver- diekung hat, welche nicht gebrochen, sondern in sanfter Krüm- mung in ihn übergeht ; diess ist in den Figuren 1 u. 6 Hewitsons besser gegeben als in allen Felder’schen, in welchen namentlich der scharf umgebogene plötzlich stark verdünnte Haken der figg. 15 und 18 ohne Zweifel falsch ist. Die Hinterschienen sind we- nig länger als der Schenkel, auf ihren Rückenkanten mit langen dichtstehenden Haaren. Dbl. w W. zählen 12 Arten auf und ziehen Aelius F. dazu. Diess ist aber offenbar ein Druckfehler statt Ae/irius Cr. 6. Phareas Wstw. Nach langer und vielfacher Untersu- chung der hier von Westwood vereinigten Arten erlangte ich die Ueberzeugung, dass auf den Mangel der MSpornen der HSchienen allein keine Gattung gegründet werden könne. Von diesen ab- gesehen erweisen sich die Arten als in wesentlich verschiedene Gruppen gehörig, doch alle in jene grössere Abtheilung, deren Fühlerkeule sich allmählig bildet und ebenso allmählig in die scharfe, aber nicht hakenförmig umgebogene, plötzlich verdünnte Spitze übergeht. — Vor Allem trennt sich protasius und protius mit ihrer vorwärts sägezähnig gekerbten Endhälfte der Fühler- keule und sind sie, abgesehen von dem Mangel der MSpornen, ganz gieich meiner Gattung Thracides. — Ebenso scharf geschie- den sind jene Arten, deren Männer Hinterschienen haben nicht halb so lang als das erste Tarsenglied, ohne MSpornen, mit un- gemein langen Endspornen und langem, das Ende des ersten Tarsengliedes erreichenden Pinsel. Diesen (peleus und gentius) könnte der von Felder vorgeschlagene Gattungsname Zrachy- ceneme bleiben. Die übrigen typischen Arten, die sich durch den grossen Schrägfleck der Z 3 der Vfl, welcher von R 2 bis 3 reicht und nah gegen den Saum gerückt ist, muss der Name Paramimus HV. bleiben, weil von 3 der von Hübner hieher gesetzten Arten zwei hieher gehören, während die kleinen Arten mit starkem Pinsel der mäÄnnlichen-HSchienen sich durch den die W der Z 4 ausfüllenden oder ihr genäherten punctförmigen Fleck unterscheiden und zu Pythonides cerialis übergehen. — Den Namen PAareas lasse ich jener Gruppe, welcher ihn Felder unter der einzig von ihm aufgeführten Art pröscus gegeben hat, die ich übrigens für das Weib von nitocris Cr. halte. F 7" 7. Pyrgus HV. — Dbl. und W. zählen 46 Arten auf, von welchen aber nur die ersten 19 mit Sicherheit hieher gehören. — Boisd. Galif. zählt unter dem Namen Syrichtkus ausser orceus noch 4 neue auf. — Moore zählt 4 neue ostindische, kaum hieher gehörige auf. — Trimen beschreibt ebenfalls 4 neue mit ziemlich kenntlichen Bildern. — Wenn die Gattung Pyrgus vereinigt bleibt, so ist die Trennung der Gattungen Nisoniades, Achlyodes und Antigonus höchstens durch die grosse Artenzahl zu entschuldigen, denn sie unterscheiden sieh nicht schärfer von einander, als sich die drei Hauptabtheilungen von Pyrgus unterscheiden und zwar fast durch ganz dieselben Merkmale. Der Unterschied, welcher Pyrgus von diesen 3 Gruppen trennt, ist sehr diffieil und besteht nur in der Keule der Fühler, welche bei Pyrgus plötzlicher sich bildet, ihre grösste Dicke vorwärts der Mitte und ihre Spitze viel schneller zugerundet hat, während bei den drei andern Grup- pen selbe schon früher aber allmähliger sich verdickt , sich eben so allmählig und schärfer zuspitzt und ihre grösste Dicke in der Mitte hat. 8. Nisoniades. Westwood gibt den Costalumschlag als Gattungsmerkmal an und erwähnt keines Pinsels der Hinter- schienen, was er bei Achlyodes thut. Von den 20 Arten Wstw. gehören 7 sicher hieher, Nr. 4, 5, 14, 18 u. 20 zu Antigonus, 9 ist wohl Pamphila, 11 Cobalus, 6 sind nicht sicher unterzu- bringen. 9. Cyclopides mit Carterocephalus vermengt. 10. Pamphila. Eine scharfe Grenze von Goniloba ist kaum zu ziehen; die kleinen Arten der letzteren mit kurzen, stark geknopften und scharf gehakten Fühlern bilden den Ue- bergang. Wenn auch die meisten Arten in Habitus, Zeichnungs- anlage, Farbe und selbst in der Grösse viel Uebereinstimmung zeigen, so ist es mir doch bis jetzt nicht gelungen, allen gemein- schaftliche sie von anderen Gruppen scharf abgrenzende Merkmale aufzufinden. Dbl. und. Westw. haben unter 59 Arten 7 Europäer, 2 zu Felder’s Gattung 7elesto gehörige, dann am Ende eine Menge besser zu Goniloba passender. — Boisd. beschreibt in seinen Ca- liforniern unter dem Namen Hesperia 12 hieher gehörige Arten, von welchen comma und sylvanus mit den Europäern identisch, 75 die letzte wahrscheinlich eine 6ondloba ist. — Die Arbeiten von Morris und Harris gewähren wenig Sicherheit. Moore beschreibt im Juni 1865 Proc. Zool. Soe. vom Hima- laya 2 Arten und bildet sie ab. — Im Dee. 1865 ibid. eine Art aus Bengalen. Trimen führt (1866) 12 Arten auf, bei deren 3 die Spitze der Fühler nicht in einen Haken endet (makomo, lepenula, niveo- striga), welche also eher zu Thymelicus als hieher gehören. Von den durch Felder in der Novara unter Hesperia verei- nigten Arten gehören nur Nr. 895, 901—905 hieher. — Hewitson (Descript. 1867—8) hat unter 33 Hesperien viele hieher gehörige, doch ist bei gewöhnlich fehlender Vergleichung mit verwandten Arten selten Gewissheit zu erlangen. Unter Hesperia scheint Wllgr. die Gattung Pamphila zu ver- stehen, denn er vergleicht seine 7 Arten mit sylvanus, comma, actaeon und zwar würden die drei letzten wegen der stumpfen Fühlerkenle zu 7TAymelicus gehören; die ersten beiden scheinen eher Goniloben. Aeusserst selten ist die OS einfarbig dunkel; die ersten lich- ten, glänzend blassgelben, rothgelben bis feuerfarbenen Flecke haben die Richtung von der Mitte des IR der Vfl gegen die Flü- gelspitze, sind in Zelle 2 u. 3 am grössten, in 4 u. 5 am weite- sten saumwärts gerückt, in 6 bis 8 wieder mehr wurzelwärts ge- rückt und hier mehr vertikal stehend, also die typische Stellung wie bei Gonilodba. Nimmt die gelbe Farbe überhand, so dehnt sie sich auf die MZ, nach und nach bis zur Wurzel und bis ge- gen den schmal dunklen Saum aus. Zuletzt ist die ganze OS rothgelb, gegen den Saum mehr oder weniger dunkel. Die Hil haben eine ähnliche Entwicklung. Die US ist in der Regel schärfer gezeichnet, besonders auf den Hfl, hier sind die Flecke öfter weiss und schärfer begrenzt als oben. Der Schuppenwulst vieler Männer von Rippe 1 bis zum Ur- sprung der Aeste 3 u. 4 hat diese Gattung mit einigen anderen gemein; er gibt keinen Grund zu natürlichen Zusammenstel- lungen. Die Form und Länge der Fühler ist sehr mannigfaltig, bietet aber ebensowenig Gelegenheit zur Bildung natürlicher Gruppen; noch weniger die Dornborsten der Mittelschienen. 11. Achlyodes. Wstw. gibt als Hauptmerkmal die unre- gelmässige Form der Flügel an. Durch diess Merkmal werden 76 sehr verschiedenartige Thiere vereinigt, namentlich Arten mit Umschlag und Pinsel, dann solche ohne Umschlag und mit Pin- sel, dann wieder Arten mit hakenförmig umgebogener verdünn- ter Spitze der plötzlich sich bildenden Fühlerkeule und solehe mit ganz allmählig sich bildender und ohne Kniekung abnehmen- der Keule. Auch die Länge und Beschuppungsart der Palpen ist verschieden. Ich gestehe, zu, dass auch meine Zusammenstellung der Ar- ten noch nicht genügt und dass hier wohl noch mehrere Unter- gattungen aufzustellen sind. Für AeAlyodes behalte ich jene Arten, welche keinen Costalumschlag, aber einen Schie- nenpinsel der Männer haben. Dazu gehören nur 3 der von W. in diese Gattung gesetzten Arten. Die Fühlerbildung ist bei allen gleich. 12. Euschemon. Der Mann mit starker Haftborste der Hfl und Haken der Vfl, was Westw. vielleicht mit .„‚Spring und Socket‘ andeuten wollte und den Heteroceren entspricht. — R 5 aller FI gleich stark den übrigen, näher an 6 als an 4. — HSchienen mit starken Dorn- borsten, unter welchen die MSporne kaum herauszufinden sind, länger als die HSchenkel. — Fühler über halb so lang als der VR der Vfl, sehr bald vorwärts der. Mitte sich langsam ver“ dickend, das letzte Sechstheil sich allmählig verdünnend, allmäh- lig hakenförmig umgebogen. — Vfl mit einem lichten Schräg- band von R 1 bis in die MZ. After und Palpen roth. MZ der Hfl fast ganz gelb ausgefüllt, welche Farbe auch das WDrittel der 41 c einnimmt. Die Haftborste, die starken Dornborsten der HSchienen und die eigenthümliche Stellung der Flecke der Hfl sind dieser Gattung eigenthümlich. Die starke Rippe 5 und die am Vorderrande längeren, am Afterwinkel ganz abgerundeten Hil kommen auch anderen zu. Eine Annäherung an PAareas wird bedingt durch die schwachen Mittelspornen und. die gleichstarke Rippe 5, an Pyrrhopyga durch die Farbe der Palpen und des Afters; wesentliche Unterschiede für letztere gibt aber die stumpfe Fühlerkeule und der fast gänz- liche Mangel der Rippe 5 der Hfl. Einige Gonilobagruppen ha- ben gleiche Fleckenstellung der Vfl und ähnliche Fühlerbildung, der Afterwinkel der Hfl ist aber vorgezogen und ihre Rippe 5 ist schwächer. 77 Die Mittelzelle reicht auf allen Flügeln bis zu ®/,; Rippe 2 entspringt weit vor der Mitte der Medianrippe. Die Stärke der Rippe 5 nimmt in anderen Grruppen ganz allmählig ab. Mit Phareas stimmt die Fühlerbildung, die Richtung der Fleckenbinde der Vfl von der Mitte des VR gegen den Af- terwinkel, die Stärke der Rippe 5, der abgerundete Afterwinkel der Hfl. — Eine gleiche Fleckenstellung der Hfl kommt bei kei- ner andern Hesperiden-Gattung vor. Jedenfalls die am meisten isolirt stehende Gruppe der He- speriden. (Fortsetzung folgt.) Gelehrte Gesellschaften. Kais. Akademie der Wissenschaäften in Wien. März 1869. Hr. Dr. A. Bou& hält einen Vortrag über den wahrschein- lichen Ursprung der 10—12 bis jetzt bekannten Salzlagerstätten. In den obersilurischen und devonischen Formationen wäre die innere Erdhitze anzunehmen, durch welche das Seewasser ver- dampft und Salz niedergeschlagen worden wäre; — die gros. artigen salzigen Quellen in der Triasperiode hätten eine Ueber- sättigung der Salzgehalte im Seewasser und eine Absetzung der Chlorure und Sulphate zur Folge gehabt ; — für die Salzquellen im Kreidegebiete weist Bou& auf die salzige Zufuhr der Flüsse und auf einige Mineralquellen und bezüglich der tertiären Salz- lagerstätten wäre dieselbe Entstehung anzunehmen, jedoch wäre das locale Auftreten von salzigen Quellen viel grossartiger ge- wesen und hätte,. wie das Petroleum, auf gewissen bestimmten Linien oder dynamischen Bodenveränderungen stattgefunden. Schliesslich bemerkt Boue&, dass das Meerwasserquantum schon vom Uranfange her sich durch chemische Processe, sowie durch Infiltration in die Erde vermindert. Hr. Dr. Bou& legt ferner die geognostische Detailkarte der Umgebungen Edinburgh’s von Dr. Geikie vor, in welcher einzelne Lager der Steinkohlenformation sowie alle Porphyr- und BR... Tropfgesteine sammt den Verwerfungs- und Spaltenlinien ange- deutet sind. Von Hrn, Dr. Friedlowsky wird eine Abhandlung über „Missbildung von Säugethierzähnen“ vorgelegt, zn welcher das Materiale lieferten: der linke Stosszahn eines Elephanten mit zwei Wurzelhöhlen, zwei Spitzen und zwei untereinander verschmol- zenen Mittelstücken ; — der linke Uniterkieferzahn eines Fluss- pferdes; — dann Nagezähne von zwei Feldhasen von besonderer Verlängerung und Vertiefung. Hr. Franz Toula übermittelt eine Abhandlung „über einige Fossilien des Kohlenkalkes von Bolivia“, in welcher 11 Brachio- podenarten beschrieben werden, darunter theils neue, theils be- kannte Arten in eigenthümlich bis jetzt noch nieht beobachteten Varietäten. Herr Prof. Dr. Reuss bespricht „die fossile Fauna der Oli- goeänschiehten von Gaas in Südfrankreich“, von welcher 40 Spe- eies Foraminiferen, 21 Bryozoen und Ostracoden beschrieben wer- den. Von diesen waren bis jetzt 33 Arten, also 45°/, unbekannt, und 39 Arten blieben zur Vergleichung mit andern Schichten übrig, von denen 18 (46°/,) dem Oligocän angehören. Unter den verschiedenen Etagen des Oligocäns zeigt Gaas die grösste Ver- wandtsehaft mit dem Oberoligoeän, mit welchem es 15 Arten — meistens Foraminiferen — gemeinschaftlich besitzt. Hr. Dr. L. Fitzinger überreicht eine Abhandlung über die natürliche Familie der Maulwürfe (Za/pae) und ihre Arten, nach kritischen Untersuchungen. Literarische Notizen. Hr. Prof. Pirona gibt in den Schriften der Mailänder na- turforschenden Gesellschaft Beschreibung und Abbildung einer neuen Art von Hippurites — Hipp. polystylus. — Zwischen Su- bit und Platischis (Friaul) findet sich unter dem eocänen Sand- stein, jedoch ober den röthlicehten Kalkmergel-Schiehten (Seaglia) eine 20—25 M. mächtige Schicht von graulichten eckigen von 1 Cent, bis mehrere Cubik-Meter grossen Kalkgeschieben, in wel- 79 cher mehrere Rudistenreste vorgefunden wurden und darunter auch die oben erwähnte neue Art, welche aber solch eigenthiüm- liche Charaktere (darbietet, dass schon im verflossenen Jahre bei Gelegenheit der Versammlung in Vicenza, Meneghini und Guiscardi selbe als eigene Gattung — Pironaea — aufzuneh- men vorgeschlagen hatten. — Prof. Pirona gibt auch erläu- ternde Mittheilungen über die Rudisten, die im Kreidekalke bei Medea in Friaul ‚vorkommen ; vorläufig nur die Beschreib- ung der Synodontites ') Stoppaniana mit der bezüglichen Ilu- stration. u Dr. L. Foresti gibt (Rendie. dell’Accad. di scienze, Bo- logna) ein Verzeichniss der Mollusken aus dem blauen Tegel und gelben Sande (pliocän) der Provinz Bologna mit Angabe der geo- logischen Verhältnisse, des Vorkommens und Vergleichung glei- cher Arten anderer Localitäten ; als neue Arten wurden beschrie- ben Murez truncatulus, M. Capellini, Nassa craticulata, Pleurotoma elegantissima, Solurium Aldrovandi u. m. a. Hr. Professor Capellini hat schon im Jahre 1864 seine Studien über die Petroleum-Lagerstätten in der Walachei begon- nen ‚und in mehreren Schriften die Resultate derselben veröffent- lieht — in einer letzteren Arbeit (Rendie. dell’Acead. di seienze, Bologna) finden wir die geologischen Verhältnisse besagter La- gerstätten geschildert und diese mit dem Vorkommen der Tertiär- formation in Mittel-Italien verglichen und theilweise auch mit jenen des Wiener Beckens. — Das Petroleum findet sich in der Walachei in verschiedenen Etagen der Eocän- und Miocän-Periode — die Menge derselben vermindert sich jedoch je nach dem Alter der Formation. — Die verschiedenen Bitumen, die mit dem Pe- troleum vorkommen, sind Produete der Verdichtung des letzte- ren; von demselben stammt ebenfalls der kohlensaure Wasserstoff her, weleher aus dem Erdreich oft mit grosser Kraft entquillt. Hr. Prof. Bombicei gab als Einleitung zu seinem Lehr- eurse über Mineralogie an der Universität zu Bologna eine histo- rische Uebersicht der künstlichen Erzeugung krystallisirter Mine- 1) Synodontites, nuovo genere di Rudiste (Atti del R. Ist. ven. XIL 1867). so ralien vom Jahre 1805 (Hall, Gay Lussae u. a.) bis 1868 (Schut- zenberger, Clouet u. s. f.) — welcher Vortrag in der Zeitschrift: l’industriale agrieolo von Forli 1869 abgedruckt ist. Hr. Prof. Joseph Bertoloni beschreibt (Rendie. Accad. d. sc. Bologna) einige neue Käfer aus Mozambique u. z. Galle- ruca T. nigrum, Aulacophora Peters, Diacanta bimaculata — und bedauert gleichzeitig, dass seine in den Akademie-Schriften _ von Bologna im Jahre 1855 veröffentlichte Abhandlung, in wel- eher unter anderem auch ein sehr schöner, seltener Käfer. unter Ranzania splendens beschrieben wurde, von Hrn. Prof. Peters ignorirt worden sei, denn sonst würde derselbe gewiss nicht das Männchen oberwähnter Art in seinem Werke über Mozambique als Rhamphorrhina Petersiana Klug. aufgeführt haben, welcher Artname nun als Synonym von Ranzania splendens zu er- scheinen hat, um so mehr, da auch Thompson diesen Namen in den Annal, de la soc. entomol. de Paris schon im Jalıre 1866 aufgenommen hat. Graf Salvadori, Assistent am Museum zu Turin, be- schreibt fünf Arten von Prinochilus— P. thoracicus, maculatus, percussus, aurolimbatus und zanthopygius, welch letztere neu und auf Borneo schr gemein ist. (Atti Accad. d. sc. Torino). Sr. In den Schriften (leider ungarisch geschriebenen) des Klausen- burger Museums finden wir ein Verzeichniss der siebenbürgischen Schmetterlinge nach Franzenau, und der siebenbürgischen Spinnen vonO.Hermann; von letzterem wird auch eine Abhand- lung (in deutscher Sprache) iiber die Sexual-Function der Araneiden gegeben, wobei bemerkt wird, dass bei diesen eine bessere Ein- theilung auf Grund der Sexualorgane sich erzielen liesse, als auf Grund anderer Organe u. s. w. und dass die Mannigfaltig- keit des männlichen Geschlechtsorganes bei den verschiedenen Arten noch ein weites Feld interessanter Forschungen liesse. se Verantwortlicher Redakteur Dr. Herrich-Schäfler. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe). Gorrespondenz - Blatt des zoologisch-mineralosischen Vereines BRegenshurg. Nr. 6. 23. Jahrgang. 1869. Vereins- Angelegenheiten. Einläufe zur Bibliothek. 48. Transacetions & Proceedings of the R. Soc. of Vietoria. Part. 1. Vol. 9. Melbourne 1868. 49. Libros del saber de Astronomia del Rey D. Alfonso X. de Castilla &e. Tom. V. parte 1. Madrid 1867. 50. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. 22. Jahrg. Güstrov 1869. 51. Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins der preuss Rheinlande und Westphalens. 25. Jahrg. Bonn 1868. 52. Atti della Soc. italiana di seienze naturali. Vol. X-XI. Milano 1867. Dreizehnter Bericht d. oberhess. Gesellsch. für Natur- und Heilkunde. Giessen 1869. 54. Verhandlungen der naturf. Gesellsch. in Basel. Thl. 3. Heft 2. 1869. 55. Sitzungsberichte der kgl. bayer. Akad. d. Wiss. 1869, 1.1. 2. 1869. 6 s2 / Eupithecia actaeata HS, eine neue Spannerart von Hugo Graf v. Walderdorff. er. Die Eier sind an den Rippen auf der Unterseite der Blätter der Actuea spicata einzeln angeklebt ; gewöhnlich kömmt auf einem Blatte nicht mehr als ein einziges Ei vor, selten 2 oder 3, aber nie beisammen. Die Eier sind glänzend weiss, etwas oval, Raupe. Die Räupchen schliefen nach 5—6 Tagen aus und beginnen sogleich ein rundes Loch in das Blatt zu fressen, wie es denn überhaupt eine Eigenheit dieser Raupen ist, dass sie die Blätter niemals am Rande zu benagen anfangen, sondern im- mer von innen gegen aussen fressen. Ihre Farbe ist anfangs durchscheinend weisslich ; sie erhalten ihre grünliche Farbe erst später; bis ungefähr über die Hälfte ihres Wachsthums behalten sie diese Farbe, so dass sie zur Zeit der Häutung immer wieder ganz weisslich grün werden; diese ihre Durchsichtigkeit bewirkt auch, dass man bei keiner Raupe das Pulsiren so deutlich bemerkt wie bei dieser, Ueber die Häu- tungen selbst konnte nichts bemerkt werden; wahrscheinlich ver zehrt die Raupe das ohnehin überaus dünne Häutehen. Merk- würdig ist, dass diese Raupe bis gegen die Mitte ihres Wachs- thums eine vollkommen eylindrische Gestalt hat, später verändert sie dieselbe; sie wird dann schlank, nach vorne stark verjüngt, rückwärts manchmal sogar ziemlich breit; ihre Farbe ist nun- mehr grasgrün, der Bauch etwas bläulicher, die Ringeinschnitte gelblich, Rückenlinie durchscheinend dunkelgrün, Afterklappe röthlich. braun, der Kopf bräunlich gelb mit kleinen schwarzen Punkten; Vorderfüsse ebenfalls bräunlich gelb; die. Luftlöcher sind in den wulstigen Seiten versteckt; auf dem Körper einzelne kurze schwarze Haare. In der Freiheit scheinen die meisten Exemplare bis zur Verpuppung so zu bleiben ; wenigstens habe ich auch unter den erwachsenen Raupen nur sehr selten Exem- plare mit kleinen rothbraunen rautenförmigen Zeichnungen ge- funden. In der Gefangenschaft erhalten die aus Eiern ge- s3 zogenen oder jung gefangenen Raupen schon ungefähr in ihrer halben Lebenszeit die eben erwähnten Zeichnungen, und auch die erwachsen gesammelten Raupen nehmen dieselben mei- stens einige Zeit vor der Verpuppung an. Wie bei allen Eupi- thecienraupen sind auch hier die Zeichnungen sehr wechselnd ; in der Regel erscheint auf den ersten 3 Ringen eine feine bräun- liche Doppellinie; 4, 5, 6, 7, 8 haben grössere oder kleinere roth- braune rautenförmige Flecken, die sich auf dem 7. und 8. Ringe bis unter den Bauch fortsetzen, auf den übrigen folgenden Ringen verschwinden die Flecken bald ganz, bald sind sie merk- lich kleiner, bald verwandeln sie sich in einen fortlaufenden oder abgesetzten Strich bis zur Afterklappe, die immer rothbraun er- scheint. Ober den Vorderfüssen wird in der Regel eine bräun- liche Linie sichtbar, von welcher sich aueh manchmal Spuren in den Seitenwülsten zeigen. Die von Mr. Harpur Crewe in. „The FEntomologists Annual“ Jahrgang 1861 beschriebene Raupe der E. assimilata Nr. 2 scheint mit dieser Raupe sehr viel Aehnlichkeit zu haben. Die Raupe kömmt ausschliesslich an der Actaea spicata vor; meistens sitzt sie regungslos wie ein Aestehen ausgestreckt an der Unterseite der Blätter oder an den Stielen; da sie die gleiche Farbe wie die Pflanze hat, so ist sie nicht sehr leicht zu bemerken. Zum ersten Male fand ich sie im Juli 1867; die Sehmetterlinge entwickelten sich grösstentheils im April 1868 und wurden sofort von Hrn. Dr. Herrieh-Schäffer als neue Art erklärt und mit dem Namen actaeata belegt. Uebrigens scheint diese Art zwei Generationen zu haben, we- nigstens in günstigen Jahren ; um den 20. Mai 1868 fand ich be- reits Eier im Freien, aus welchen, wie aus den in der Gefangen- schaft gelegten, in 5—6 Tagen die Räupchen kamen; dieselben verpuppten sich vom 9.—18. Juni und die Schmetterlinge ent- wickelten sich vom 25. Juni an. Am 20. Juni fand ich im Freien Eier und auch Raupen von allen Grössen ; von ersteren hatte ich bereits Anfangs August Schmetterlinge; um diese Zeit fand ich auch noch ganz kleine Raupen im Freien. In der Gefangenschaft war die Entwieklung sehr unregelmässig; ich habe 3 vollkom- mene Generationen erhalten, dagegen haben sich einzelne Pup- pen der ersten Generation erst zugleich mit Puppen der dritten Generation entwickelt ;' von allen drei Generationen blieb sogar ein Theil der Puppen über Winter und obgleich dieselben in 6* Ba. | einem kalten Locale aufbewahrt wurden, so entwickelten sich den ganzen Winter hindurch einzelne Schmetterlinge bis gegen Ende Mai 1869. Jetzt, am 15. Mai 1869 habe ich bereits wieder einige Bruten junger aus Eiern gezogener Räupchen, deren meh- rere sich noch vor Ende des Monats verpuppten; einige Wibchen setzten bereits Ende April ihre Eier ab, aus welchen nach 8 bis 10 Tagen die Räupchen kamen; vermuthlich die kalte Witte- rung war Schuld daran, dass die Entwickelung etwas länger dauerte als voriges Jahr. Aus demselben Grunde fand ich daher auch im Freien Eier und eben ausgeschlüpfte Räupchen erst am 11. Juni. Die Zeit der vollkommenen Entwicklung ‘von dem Anugen- blicke an, wo die Raupe das Ei verliess bis zum Ausschliefen des Schmetterlinges dauerte in der Regel einen Monat bis 6 Wo- chen, wovon eirca 2—3 Wochen in der Puppe verbracht wurden, im Durehschnitte 16—17 Tage, selbstverständlieh mit Ausnahme jener zahlreichen Exemplare, welche überwinterten. Die Grösse der erwachsenen Raupe beträgt 11’ bis 1° bayer. Puppe. Die Verpuppung findet in lockeren Sandcocons auf der Erde statt; die Puppe ist ziemlich gedrungen eirca 5°‘ lang, der ganze Vordertheil, namentlich die Flügelscheiden sind glän- zend grasgrün, der Hintertheil ist gelblich braun und wird ge- gen den Kremaster zu dunkler; am letzteren befindet sich ein Büschel von kleinen Häckehen, mit welchen die Puppe an dem Cocon hängt. Schmetterling. Der Schmetterling ist noch nicht gefan- gen worden und wird auch schwerlich gefangen werden, da er nur in der Nacht fliegt und die Stellen, wo Actaea wächst in der Regel zu weit entfernt sind, um sie bei Nacht besuchen zu können. Bei Tage lässt er sich beinahe gar nicht aufscheuchen und weiss sich so versteckt namentlich an gleichfarbige Gegen- stände zu setzen, dass er sehr schwer zu entdecken ist. Der Beschreibung des Schmetterlinges sendet Dr. Herrich- Schäffer Folgendes voran: „Da bei diffieilen Arten seitenlange Beschreibungen , welche mit der Spitze der Fühler beginnen und dem Steisse endigen, Grösse, Gestalt, Farbe, Zeichnung u. a. mit vielen Worten bespre- chen, aus welehen sich nur ergibt, dass sie alle so ziemlich iden- tisch sind mit denen von einem halben Dutzend der nächstver- wandten Arten — da solche Beschreibungen, die freilich noch von manchen nicht Sachverständigen als Muster des Fleisses und der Genauigkeit bewundert werden, zu gar nichts nützen, so will ich es versuchen, mit einigen Worten die Unterschiede der vor- liegenden Art von den nächsten Verwandten hervorzuheben, ich bediene mich dazu als Grundlage der analytischen Tafel in mei- ner systematischen Bearbeitung, weil seitdem nichts Brauchbare- res erschienen ist. Nach dieser Tafel pg. 117 gehört unsere Art unter II. 2. A. @. %. ”*. ++. kommt also zu vergleichen mit veratrata, saty- rata, helveticata und arceuthata in so ferne man die Rippen als schwarz und licht bezeichnet ansieht; thut man diess nicht, so kommt *** + © $ abdsinthiata in Betracht. Die Arten der ersten Gruppe haben keine dunklen Costalflecke, adsinthiata aber eine entschieden röthliche mit Veilgrau gemischte Farbe und die WL in allen Z mit weisslichem Punct, welcher unter R 2 grös- ser und mondförmig ist. E. actaeata kann also mit keiner der in dieser anal. Tafel aufgeführten Arten verwechselt werden. Dagegen kommt die erst nach Erscheinen der anal. Tafel be- kannt gemachte E. fripunctata zu beachten, System. Bearb. VI. p. 77, woselbst ich sie unter p. 120 (Druckfehler 20) ** ++ ein- reihte. Keine der dortigen Arten hat aber dunkle Costalflecke, ebensowenig als E. fripunctata, wodurch allein schon der Unter- schied von allen diesen Arten festgestellt ist. — E. aclaeata ist immer grösser als /röpunctata. Durch den bauchigeren Saum erscheinen die Vfl breiter und weniger zugespitzt; beide liclite Doppellinien erscheinen am VR deutlich genäherter, hier an der zugekehrten Seite in Z 11 u. 12 in der Regel sehr scharf durch dunklen Fleck begrenzt, welche beide Flecke sich manchmal, so sehr nähern, dass sie mit dem Mittelmond in ganz gleichseitigem Dreieck stehen; von der bei /ripunctata sehr deutlichen mittle- ren Doppellinie ist selten eine Spur vorhanden, der MMond grös- ser und schärfer schwarz, die WL in Z 1 b durch ein unbe- stimmtes Mondehen, in Z 3 nur selten durch schwachen Punet angedeutet, nie so rein weiss und auch in den übrigen Z. deut- lich und nie so punetartig rund wie bei fripunctata. Die Farbe ist immer brauner als bei der mehr grauen /ripunctata. Ich kann mich nicht entschliessen, schon jetzt eine Abbildung der Art und ihrer ersten Stände zu geben, weil ich mich über- zeugt habe, dass die Mehrzahl der existirenden Bilder diffieilerer Eupithecien ganz unbrauchbar und zur Erkennung der Art werth- 86 los sind. Einige dieser Arten sind in Hübner’s Sammlung europ. Schmetterlinge immer noch am besten abgebildet; Freyers Bilder sind ohne Ausnahme unbrauchbar; wenn von den meinigen ‚Hr. Snellen v..Vollenh. mehrere schleeht nennt, so muss ich die Bestätigung dieses Urtheiles jenen überlassen, welche meine Bilder mit jenen Herrn Snellens in der Tijdskr. 1866 pl. 4-6 vergleichen wollen, auf welchen Tafeln übrigens nur sehr wenige diffieile Arten vorkommen. Die besten Bilder scheinen mir immer noch jene Milliere’s in seinen letzten Lieferungen, deren mehrere ich jedoch noch nicht mit natürlichen Exemplaren vergleichen konnte. Zur genügenden Ausführung solcher Bilder gehört nach meiner Ueberzeugung ein Künstler, welcher selbst Lepidopterolog ist, selbst zeichnet, gravirt und malt; ich kenne als sol- chen nur Hrn. C. Geyer; da mir derselbe seine Unterstützung zugesagt hat, sobald Felder’s Novara-Reise beendigt ist, so ver- tröste ich das Publikum und mich auf diesen, hoffentlich nicht zu fernen Zeitpunkt: Von Raupenbildern sind sehr wenige brauchbar ‘(Hübner, Freyer, Snellen), die südfranzösischen Millieres konnte ich nicht mit der Natur vergleichen; Doubleday theilte mir vortreffliche Handzeichnungen englischer Arten mit. Der beste Künstler kann in diesem Fache nichts Brauchbares liefern, wenn er nicht selbst Naturforscher ist und dass der letz- tere, wenn er auch seiner Ueberzeugung nach noch so naturge- treu und scharf zeichnet, doch vom Künstler nieht richtig ver- standen und copirt- wird, davon haben mich in neuester Zeit meh- rere der letzterschienenen Tafeln der botan. Zeitung Flora über- zeugt, deren Originalzeichnungen vom Künstler haarscharf auf den Stein iibergetragen wurden, in deren Abdruck aber dennoch der Autor eine Menge feiner Nuancen vermisste, welche er (so- viel ich es beurtheilen kann) als selbstverständlich ansah und in seiner Zeichnung nicht mit der erforderlichen Schärfe kervorge- hoben hatte.“ Der Schmetterling gehört zu den grössten Eupitheeien ; seine Grundfarbe ist in der Regel ziemlich dunkel graubraun ; sehr selten gegen den Saum aschgrau; einige Exemplare waren hell lehmbraun ; von letzter Farbe erhielt ich sogar eine ganze _ Brut der 3. Generation. ‘Die Zeichnungen sind meistens sehr scharf, namentlich ist der schwarze Mittelmond immer sehr: deut- 87 h lich und bildet in der Regel mit 2 dunkeln Flecken am Vorder rande ein mehr oder minder gleichseitiges Dreieck. Feinde. Die Raupe ist sehr dem Stiche von Schlupfwespen ausgesetzt, namentlich ist es eine Sorte, welche sich in einem cc. 2—3‘'' langen ovalen schwarzen Cocon mit weisser Mittelbinde einspinnt, die am häufigsten in derselben angetroffen wird. Auch eine grössere und eine kleinere Sorte kömmt vor; nieht selten auch ganz kleine Fliegen, die zu Hunderten aus einer Raupe kommen. Auch scheinen die Ichneumons mit hüpfenden Cocons hieher zu gehören, die Hr. Brischke (s. Schriften der naturfor- schenden Gesellschaft in Danzig [Neue Folge 2. Bd. 1. Heft], und Corresp.-Blatt des zool.-mineral. Vereins in Regensburg 1868. 10. S. 157) in Danzig aus Raupen der E. frisignata erhalten haben will. Aehnliche Cocons habe ich aus Raupen, die von Eschen geklopft waren, gezogen, Es wird passend sein, hier auch der übrigen Raupen zu er- wähnen, die auf Actaea spicata vorkommen, nämlich: Eupyitnecia argillaceata HS. (immundata Zlr.). — Dieser Spanner wurde bereits von Hrn. Rechnungsrath Hof- mann in der Wiener Entomol. Monatschr. , Band VIII, 1865. p. 27 ausführlich beschrieben. Es ist daher nur kurz zu erwäh- nen, dass die Raupe von schmutzigweisser Farbe ist, und in ihrer dicken, walzigen Gestalt eher einer Made gleicht als einer Span- nerraupe. Grösse etwa 4-6‘. Wenn aber Herr Hofmann schreibt, dass die Raupe mit zerstreuten feinen schwarzen Pünkt- chen besetzt ist, so ist das dahin genauer zu präeisiren , dass diese dem freien Auge kaum bemerkbaren Pünktchen auf jedem Ringe ganz regelmässig die vier Ecken eines Trapezes markiren, wie das bei unzähligen anderen Raupen auch der Fall ist. Die Puppe ist kurz, dick, hellbraun; am Kremaster ein Bü- schel von kleinen Häkchen. Die Raupe lebt nur in den Beeren der Actaea, die sie ganz ausfrisst, und verlässt dieselben nach Mitte Juli, um sich in einem erdigen Cocon einzuspinnen. Der Falter entwickelt sich im Mai. Lobop hora a ppensata Ev. Auch diesen Spanner hat bereits Hr. Hofmann a. a. O. p. 26 beschrieben, jedoch da- Ss8 mals irrthümlich als Z. virefata Hb Bereits im XX. Jahrgange 1866 Seite 90 dieser Blätter hat Hr. Dr. Herrich-Schäffer nachge- wiesen, dass wir es hier keineswegs mit der Z. viretata, sondern mit der von Eversmann beschriebenen Z. appensata *) zu thun haben, und hat auch daselbst die unterscheidenden Merkmale der Schmetterlinge hervorgehoben. DergUnterschied derselben ist auch in der That so gross, dass sie jetzt nicht mehr leicht ver- wechselt. werden können ; am meisten in’s Auge springt schon bei oberflächlicher Betrachtung die Farbe, welche bei der vire- tata vorherrschend gelbgrün, bei der appensata grau mit einem Zuge in's Bräunlichgrüne ist. Hervorgehoben verdient zu werden, dass der Entdecker der appensata für Deutschland, (der uner- müdliche Herr Rechnungsrath Hofmann) aus Raupen, die er aus den Alpen bezieht, constant graue Exemplare 'erzieht. Ich selbst habe aus Raupen der hiesigen Gegend schon wiederholt? Exem- plare von mehr braungelber Farbe erzogen. Was die Raupe betrifit, so ist ihre Grundfarbe, sowie die Farbe der Zeichnungen ähnlich wie bei der Actaeata; in Gestalt und Lebensart sind die Raupen sich aber vollkommen entgegen- gesetzt, während die Actaeala schlank und nach vorne stark ver- jüngt erscheint, ist die Appensata dick und ziemlich gleichmässig eylindrisch; während die Acfaeata immer frei und unbeweglich ausgestreckt an den Stielen oder an der Unterseite der Blätter. sitzt, finden wir die Appensata immer mit gekrümmtem Rücken und zwischen halbdürren Blättern oder zwischen den unreifen Früch- ten eingesponnen. Nach dem Ausschlüpfen ist sie gelblich, dann wird sie weisslich, endlich grasig grünlich, aber den charakteristisch schwarzen Kopf, welchen sie durch ihr gan- zes Leben behält, bringt sie schon aus dem Eie mit. Erwachsen ist ihre Grundfarbe grüngelb ; der Bauch ist mehr grasgrün ; über den Rücken zieht eine amaranthbraune Linie, die sich am An- fange jeden Ringes erweitert; zwei gleichfarbige Subdorsallinien erweitern sich dagegen am Ende jeden Ringes und fliessen hier *) Uebrigens ist es immerhin noch möglich, dass wir hier ' eine ganz neue Art vor uns haben, da über die Raupe der Evers- mann’schen appensata nichts bekannt ist und das damals abge- bildete einzige Exemplar nicht mehr in der Natur verglichen werden kann. mit der Rückenlinie zusammen, wodurch eigenthümliche Zeich- nungen entstehen ; bei: manchen Exemplaren erscheint beinahe der ganze Rücken braunroth mit nur schwachen Spuren von der Grundfarbe ; der 10. und 11. Ring haben gewöhnlich sehr schwa- che oder gar keine Zeichnungen; Afterklappe und Afterspitzen gewöhnlich braunroth. Der Kopf ist wie gesagt schwarz (hie- durch unterscheidet sich diese Raupe charakteristisch von der Raupe der Yirefata, welche, wie bereits aus der Hübner’schen Tafel erhellt, einen gelbbraunen Kopf hat; hiemit stimmen auch alle Beschreibungen überein. Hier wurde letztere Raupe noch nicht gefunden (kömmt auf Ligusterblüthen vor);, allein einige Exemplare, die Hr. Hofmann von Freyer in Augsburg erhielt, hatten, wie ich mich überzeugte, ebenfalls gelbe Köpfe; im Ueb- rigen war die Raupe jener der appensata ziemlich ähnlich). Die Puppe ist kurz, dick, oben und rückwärts bräunlich, unten namentlich die Flügelscheiden schön grasgrün (nicht gleich- mässig hellbraun wie Hofmann angibt); der Kremaster ist dun- kelbraun und mit einem festen Doppelhaken versehen. Die Eier sind Anfangs weiss, zuletzt braungelb und finden sich entweder zu 4—5 an der Unterseite der Blätter in der Nähe des Blattstieles oder an den unreifen Beeren angeklebt; die jungen Räupchen benagen sofort die Rippen so, dass das Blatt halbverwelkt herunterhängt und spinnen sich in demselben ein; überhaupt scheint die Raupe halbwelkes Futter vorzuziehen, denn immer findet man sie auch später meistens einzeln, selten zu zweien oder dreien in welke Blätter unregelmässig eingesponnen. Hofmann’s Behaup- tung, dass sich die jungen Räupchen in die unreifen Früchte ein- bohren, um sie bald wieder zu verlassen, muss dahin ergänzt werden, dass sich nur ausnahmsweise wohl junge und ältere Rau- ‚pen auch zwischen Blüthen und unreifen Früchten einspinnen und dieselben verzehren, auch wohl mit dem halben Körper in eine Beere kriechen. Die Raupe kömmt in derRegel im Juni und Juli vor, jedoch auch noch bis gegen Ende August. Bei sehr günstigem Früh- jahre habe ich bereits am 25. Mai junge Räupchen und Eier ge- funden ; 1869 fand ich Eier und eben entwickelte Räupchen erst am 11. Juni. Die Verpuppung findet in lockeren Erdeoccons statt. Die Falter entwickeln sich im April und Anfangs Mai. Bei dem heissen Herbste des Jahres 1868 krochen einige Exemplare bereits im Herbste nach kurzer Puppenruhe aus. Von sonstigen Raupen auf Ac/aea konnte noch nieht viel be obachtet werden. Ich habe wohl mehrere Eulenraupen gefunden, allein dieselben waren. nur vereinzelt und kam auch fast keine derselben zur Entwicklung. Nur die Raupe von /uciparaLl. wurde öfters und jährlich gefunden und erzogen. Von Micros wurden namentlich mehrere Tortrixraupen ge- funden, aber selten und stets einzeln; mit Ausnahme der gemei- nen, alle möglichen Pflanzen fressenden @raphol. lacunana kam jedoch bisher. niehts zur Entwicklung. Die häufigen Minen in den Blättern rühren nicht von Raupen her, sondern von F liegen- larven. Was endlich den Standort der Aciaea spicata anbelangt, so kömmt sie hier in der Regel im Hochwald auf Bergen vor, am liebsten zwischen Steingerölle namentlich um alte Ruinen; in der nächsten Nähe Regensburgs ist zu erwähnen: der Hohlweg von : der Riglinger Ueberfahrt gegen Eulsbrunn, die Hängen oberhalb Mariaort und Etterzhausen am rechten Nabufer, der Weg vom Tegernheimer Keller hinauf zum Thürmehen des Kaiser'schen Weinbergs; doch wurde an diesen nahegelegenen Standorten bisher nur, die Zup. argillaceata gefunden. Alles was ich in neuerer Zeit über die Raupen der soge- nannten E. Zinariata gelesen habe, hält nicht Stich. Die Raupen, welche auf Digitalis vorkommen, scheinen in der Jugend alle bräunlich zu sein; später sind alle Raupen, welche in den Blumen leben, röthlieh, bräunlich, gelblich, meistens grünlich ohne jede Zeichnung ; alle jene Raupen aber, welche in den Samenkapseln leben, sind in der Regel etwas dunk- ler und haben auf dem Rücken die dunkeln Zeichnungen, von denen meistens gesprochen wird, und die z. B. auch Hübner ab- bildet. Diese Raupen kommen im Juni und Juli vor und entwickeln sich im nächsten Frühjahr. Die Raupen, die auf Linaria im Sept. und Oct. vorkommen, gleichen der letztbeschriebenen, sind grün mit dunkler Zeich- nung, der Schmetterling gleicht zwar den ersteren, hat aber doch manche Unterschiede; was die Schmetterlinge von Digitalis be- trifft, so sind jene. der Raupen aus den Kapseln die dunkleren. ‘Literarische Notizen. Schon im Jahre 1868 hät sich eine Anzahl von Entomologen wie Costa, Baudi di Selve, Piecioli, Doria, Ghi- liani, Orsini,Rondani,Pirazzoli u. m. a, vereinigt, um mit grösserer Thätigkeit die entomologische Fauna Italiens zu erforschen und die Resultate ihrer Studien mittelst einer ei- genen Zeitschrift zu veröffentlichen. — Wir begrüssen nun mit wahrer Freude das Erscheinen des 1. Heftes dieser Zeitschrift, welches den kräftigsten Beweis liefert, mit weicher Thatkraft man bemüht ist, diesen Zweig der Wissenschaft in Italien zu ver- allgemeinern und zu befördern. — Wir finden in diesem Hefte eine deseriptive Aufzählung der italienischen Ortalidineen von Prof. Rondani; — ein Verzeichniss der in Toscana vorkom- menden Coleoptern von F. Piceioli; — von diesem auch die Beschreibung und Abbildung einer neuen Hymenopterenart aus der Familie der Sfeciden — Astata Costae, der A. boops am nächsten, — von Garbiglietti ein systematisches Verzeich- niss der in Italien einheimischen Rhynchoten, welches 279 Gat- tungen mit 713 Arten umfasst, von welchen 40 neue, und 162 in Italien noch nicht beobachtete Arten sind; — V. Ghiliani beschreibt eine PAanoptera Liliifolia Fabr. wit ausserordentlich langen, blendend weissen Antennen, darauf folgt eine Uebersicht der in den letzteren Jahren Bus efnklanpg Insekten, dann eine Journal-Revue, Bücher-Anzeigen u. s. f. Soeben hat Prof. Kirschbaum eine sehr brauchbare Ar- beit über die Cieadinen veröffentlicht, welche jedenfalls einiges Lieht über die kleinen Thiere bringen dürfte. Es werden 371, darunter 172 neue Arten beschrieben, und zwar nach dichotomi- scher Weise in tabellarischer Form, in welcher die nahestehenden Arten sich am besten zusammengruppiren lassen, indem die Ge- gensätze schärfer hervortreten und das Gemeinsame nur einmal gesagt zu werden braucht. — Neue Gattungen werden sehr we- nige aufgestellt: Afropis, Pentastira, Pentastiridius, Liorhinus ; in Betreff der Aufstellung der Arten werden nur die unwandel- baren Verschiedenheiten im Bau der Körpertheile berücksichtigt, auf Unterschied in Zeichnung und Färbung wurde keine einzige gegründet; besonders hatsich bei den meisten Gattungen die Bild- 92 ne ung der Genitalsegmente, besonders der & als ein vortrefflliches bei derselben Art constantes Unterscheidungsmittel sonst zum Ver- wechseln ähnlicher Arten bewährt. Sr. Die Kenntniss der Mineralquellen in Egypten wird durch die gediegenen Arbeiten des Hrn. Prof. Gastinel- Bey immar mehr erweitert; in letzterer Zeit sind von ihm die Analysen zweier Quellen veröffentlicht worden, nämlich von Ain Syra bei Cairo '), und die von Helouan bei Tourrah ?) — Erstere Quelle entspringt zwischen Kalkfelsen aus einem an Salz sehr reichhaltigem Bo- den. Die Vegetation umher besteht aus kleinem, dünn zerstreu- tem Sehilfrohr ; das Niveau des Wassers wechselt je nach der Jahreszeit von '/, bis 1'!/; Met.; es fällt mit dem Steigen des Nils und erhebt sich mit dem Fallen desselben. Erwähnenswerth ist, dass die am Grunde des Bassins liegende Sandschicht eine Temperatur von 40°C. zeigt, während die oberstehende Wasser- masse und die Lufttemperatur nur 18° C. Prof. Gastinel- Bey ist der Ansicht, dass diese höhere Temperatur der unteren Sandschichte durch den Zufluss von warmem Wasser aus dem Urgebirge entstehe, und selbe in den oberen Wasserschichten ver- mindert werde in Folge des reichlichen Eindringens von Nilwas- ser, so wie auch in Folge der Ausdünstung der ausgedehnten Wasseroberfläche (50 Met. in Länge und 40 Met. in Breite). — Die Quelle von Ain Syra ist in terapeutischer Beziehung den Bittersalz-Mineralwässern zuzuzählen und jenen von Sedlitz, Püllna, Saidschütz, Epsom, Bourbone-les-Bains gleichzustellen. Die zweite Thermalquelle findet sich nächst dem Dorfe He- louan auf einem sanft abfallenden Plateau und kündigt sich schon. von ferne durch den Geruch von faulen Eiern an. Sie ist mit einer hölzernen Bekleidüng umgeben, deren Wände mit, Moos, Conferven , oder mit jener organischen Materie (Baregine, Glai- rine) bedeckt sind, die man gewöhnlich in Schwefelwasserquellen vorfindet; das Wasser rinnt aus der Umfassung durch eine kleine 1) M&moire sur les eaux salines froides d’Ain Syca pres le Caire. Cairo 1868. 2) Etude orographique, chimique et medieale des eaux ther- males salino-sulfureuses de Helouan pres Tourrah. Caire 1868. - Oefinung in ein vor dieser hergestelltes geeignetes Bassin und aus diesem dann verliert es sich im Sande. Es entquillt per Mi- nute eine Quantität von 3 Litres, in 24 Stunden also 4320 Litr. — mit einer Geschwindigkeit von 22 Met. pr. Minute. — Die Ve- getation besteht in der Umgebung aus Binsen und einigem Schilf- rohr; der Boden aus quarzigem Sande und aus Kalkdetritus von den Bergabhängen der arabischen Gebirgskette. — Das Wasser hat an der Quelle 2% C. Wärme bei einer Lufttemperatur von 25°. — Prof, Gastinel-Bey erwähnt bei dieser Gelegenheit der Ursachen der hohen Temperatur einiger Mineralwässer, näm- lich je tiefer der Ursprung der Quelle, desto höher müsse die Temperatur sein), — dann auch je nach der Natur der ver- schiedenen Gesteinsschichten u. s. w.— Das Wasser von H&louan ist in therapeutischer Beziehung mit jener von Aix zu vergleichen, nur mit dem Unterschiede, dass letzteres einen höheren Wär- megrad besitzt, ersteres aber eine grössere Menge von Salz- theilen. Sr. Die Funde palaetnologischer Gegenstände in Italien vermeh- ren sich immer mehr — die betreffende Literatur bereichert sich immer mehr und mehr — Strobel, Cochi, Gastaldi, Martinati, Ponzi, Marinoni,. Lioy u. m. a. liefern von Zeit zu Zeit äusserst werthvolle Beiträge. ‘Erst kürzlich hat Professor de Rossi in Rom Mittheilung gegeben (Bull. naut. e geogr. Roma) über einen neuen Fund von Steingeräthen in der nächsten Umgebung von Ceriolo bei Alessandria in Piemont. Indendem Fr. Mandrino gehörigen Ziegeleien wurden verschiedenförmige. scharf schnei- dende Messerehen aus Feuerstein vorgefunden, ohne jede andere Beimengung von Geröllen, Knochen u. dgl. — Auch am Ponte Melle und Monte Sacro in Rom wurden von Fr. Indes in den quaternären Geschieben wohlerhaltene Messerchen aufgefunden, „.D Hr. Dr. Bianconi hat in seiner Schrift: „Del calore pro- dotto per lattrito fra fluidi e solidi in rapporto alle sorgenti ter- mali e cogli aeroliti. Bologna 1862 nachgewiesen, dass der grösste Theil der hohen Temperatur der Mineralwässer der fort- gesetzten mechanischen Reibung an den Felswänden zuzuschrei- ben sei. 91 Die Monti Pisani haben schon vor Jahrhunderten das Mate- riale geliefert zu den vielen Monumenten in Pisa, die noch im- mer dem ungünstigen Einflusse der Seeluft Trotz bieten; San Giuliano hat die schönen weissen, Ognano die schwarzen Mar- morsorten geliefert. Hr. Prof. Jos. Meneghini hat in einem kleinen Schriftehen !) die verschiedenen Loealitäten im Pisaner Gebirge angegeben, an welcher verschiedene Marmore sich vor- finden, die sehr schätzbares Materiale für die Industrie bieten, so z. B. ein schöner rother Ammonitenkalk bei Sassi grossi, Spinu- cola; eine schöne rothe Breecie bei San Giuliano; dann am nördl. Abhange des Monte Penna schön weisse feinkörnige und graue Marmore ; — am südlichen Abhange desselben Berges pracht- volle weisse durchscheinende, schwarze, graue und gefärbte Mar- morarten , am Monte Rotondo ein sehr schöner Muschelmarmor ; bei Catro gelbe und schwarzgelb geaderte u. s. fe Eine Gesell- schaft — Peter Giovannoli e Comp. — in Livorno, hat mehrere Steinbrüche angekauft, Sägen angelegt u. s. w., um das vorhan- dene Materiale der Industrie zu Gute zu bringen. In den letzten Nummern (4—6 de 1868 des ‘malacologisehen Journales, welches von Dr. Gentiluomo in Pisa herausgege- ben wird !), finden wir von ihm ein Verzeichniss der in Toseana bis jetzt aufgefundenen Land- und Süsswasser-Mollusken ; es fin- det sich manch neue Art darunter, wie Limaz etruscus Issel, Testacella Beccareif Iss., die sich zum Theil der Test. Bron- deli Bourg. aus Algier und zum Theil der Test. arymonia Bourg. von Capri nähert, Clausilia apennina Iss., sehr nahestehend der Claus. plicatula var. Vallombrosana,- welche letztere Varietät zwischen var. major und inflata Moq. Tand. der nämlichen Species zu stellen ist; Bythinia Isselü Gentil. u. m. a. Hr. Prof. Gastaldi ist ein warmer Anhänger der Mor- tillet’schen Theorie, welche die Bildung der alpinen Seebecken durch die Erosion der alten Gletscher in sich fasst. In einer vor Kurzem erschienenen Schrift !) vertheidigt er nochmals seine An- 1) I marmi di Santa Maria del Giudice e San Lorenzo & Vac- coli. Lucca 1868. 1) Scandagli dei laghi del Moncenisio, di Ariglones di Trans e di Mergozze ete. Torino 1868. Mit 5 Tafeln. sichten in Folge neuerer vorgenommenen Studien in Piemont. — Am Ausgange aller Alpenthäler in der Ebene von Piemont er- kennt ‘man die Spuren ausgedehnter Sehuttkegel, diese finden sich unversehrt, wenn die alten Gletscher nieht bis an die Ebene herabgelangt waren, haben aber letztere die Ausmündung der Thäler weit überschritten, so findet man jedesmal eine grosse Vertiefung, einen grossen Moränenwall, deren Ränder allein noch die letzten Spuren der Schuttkegel zeigen, und diese Vertiefung kann nach Gastaldi nur in Folge der Erosionskraft des Glet- schers zugeschrieben werden. Diese Ansicht begründet Prof. Gastaldi auf genaue Be- obachtungen und Sondirungen von vier Alpenseen. Miscellen. In Pisa hat sich ein Verein gebildet mit dem Zwecke, mala- eologische Werke zu den niedrigst möglichsten Preisen heraus- zugeben, um diesem Zweige der Naturwissenschaft eine grössere Verbreitung zu verschaffen. Der Verein kauft von den Verfas- sern ihr geistiges Eigenthum und nach sorgfältiger kritischer Be- urtheilung über den innern Werth desselben wird der Druck be- werkstelligt. Die Thätigkeit dieses Vereins beginnt mit der Her- ausgabe eines Werkes von Prof. A. Issel über die Malacologie des rothen Meeres !), welches eine Uebersicht der malacologischen Fauna des rothen Meeres und der angränzenden Länder u. s. w. geben wird. Das Ganze wird einen Band mit 200 Seiten umfas- sen mit fünf Tafeln und einer geogr. Karte. [Preis 12 Lire.]?). Ditremma argenteum, aus Californien und von den Vaneou- ver-Inseln, ist nach Lord (Corr. scient.) ein lebendig gebären- der Fisch; — die Jungen sind alsogleich nach ihrer Geburt im ' Stande zu schwimmen und sich die nöthige Nahrung .zu suchen. 1) Malacologia del Mare Rosso. Ricerche zoologiche & palet- nologiche. 2) Subseriptionen auf obenbenanntes Werk übernimmt auch Hr. A. Senoner in Wien (III, Rasumofiskygatse 4). , 96 — Ein Weibchen dieser 11 Zoll (engl.)- langen Fischart trägt 13 bis 14 drei Zoll lange Junge. — Diese Fische springen sehr häufig aus dem Wasser empor; diesen Umstand benützen die Indianer, indem sie sich in sehr kleinen niedrigen Schiffehen an die von denselben besuchten Orte begeben und mit dem Ruder ins Wasser schlagen ; die Fische davon erschreckt, springen aus dem Wasser empor und zum grössten Theile fallen sie dann in das Schiffchen. nn In Neapel hat am 10. März d. J., wie Prof. Palmieri be- richtet, das interessante Phänomen eines Sandregens stattgefun- den. Demselben ging ein starkes Fallen des Barometers und ein Seiroceo voraus. Da der Vesuv um die nämliche Zeit gar kein Phänomen darbot, so muss der feine gelbe Sand aus weiter Ent- fernung, wahrscheinlich aus Afrika herbeigetragen worden sein. Personalnotizen. Prof. Ant. Thomas Catullo, Professor der Naturgeschichte an den Lyceen von Belluno, Verona und Vicenza von 1811 bis 1828 und von 1829 bis 1851 an der Universität zu Padua + 15. April 1869 in einem Alter von 87 Jahren. Ihm dankt die Wis- senschaft reichliche und wichtige Beiträge zur Kenntniss der Geologie und Palaeontologie Venetiens — seine vielfältigen Pu- blieationen geben Zeugniss seiner fortdauernden Thätigkeit bis } in sein spätestes Alter. In Folge der von Hrn. d’Archiac gegebenen Demission wurde Hr. Ed. Lartet zum Professor am naturhistorischen Mu- seum zu Paris ernannt. a N En na: Verantwortlicher Redakteur Dr. Herrich-Schäffer. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe). Correspondenz - Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines Regensburg. Nr. 7—8. 23. Jahrgang. 1869. Dr nn an Eu BIETET ni LAS CHE Te mat aa ar a an see Vereins- Angelegenheiten. Einläufe zur Bibliothek. 56. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt, 1869. BAAR>T, 57. Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt, 1869. 1. 58. Zeitschrift f. d. ges. Naturwiss. von Giebel und Sie- wert. Juli— Dec. 1868. 59. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen na- turwissensch. Gesellschaft. St. Gallen 1868. 60. Berthold: Darstellungen aus der Natur, insbes. aus dem Pflanzenreiche. Mit einer Einleitung über die christliche Naturauffassung. Köln, 1869. 61..Annual Report of the Commissioner of Patents for the year 1866. Washington 1867. Vol. I—-IIl. 62. Sitzungsberichte der naturwiss. Gesellsch. Isis. Dresden. Jahrg. 1868. nr. 1—3. — 1869. 1—3. 63. Jahresbericht der naturforschenden Ges. Graubündens. Neue Folge. 14. Jahrg. Chur 1869. % 1869. 7 98 Zwei Abramiden-Bastarde mit verkürz- ter Afterflosse. Von A. J. Jückel, Pfarrer zu Sommersdorf. Herr Professor von Siebold führt in seinem rühmlichst bekannten Werke iiber die Süsswasserfische von Mitteleuropa Seite 149 an, dass ihm verschiedene Fische vorgekommen seien, welche in ihren äusseren Umrissen, in ihrer Beschuppung, in der Bildung der Schlundknochen, in der Form, Zahl und Anordnung der Schlundzähne die Mitte hielten zwischen Abramidopsis und Bliccopsis, so dasses ihm schwer wurde, darüber zu entscheiden, ob ein soleher „‚Leitfisch“ als Abramidopsis Leuckartii oder als Bliccopsis abramo-rutilus Hol. zu betrachten sei. Am meisten machte ihn eine mehrmalige Lieferung von Leitfischen aus dem Chiemsee stutzig, welche ihm unter dem Namen „schwarzfederige Grasblecken“ zugeschickt worden waren.*) Dem äusseren An- sehen nach schienen diese Abramiden mit verkürzter Afterflosse zu Abramidopsis Leuckartü zu gehören, da sie oberhalb der Sei- tenlinie die Schuppen in 10 Längsreihen an sich trugen, bei nähe- rer Untersuchung der- Schlundknochen fand er aber ganz uner- wartet die Zähne mehrmals wie bei 2löccopsis abramo-rutilus Hol. zweireihig geordnet, jedoch mit so vielen Abweichungen, dass sich ein bestimmter Gattungstypus nicht herausstellte. Unter 13 von ihm untersuchten Leitfischen des Chiemsee, welche fast durchgängig eine Länge von 10—11 Zoll 'besassen, sah er die Sehlundknochen in folgender Weise geordnet: links rechts einmal : 5 — 5 zweimal: 6 — 53 dreimal: 15 — 5 F 5 dreimal: ee *) Am Chiemsee wird Blicca Björkna Blecke, Grastaschel oder rothfederige Grasblecke genannt; von diesem rothflossigen Abramiden unterscheiden die dortigen Fischer den in seinem Actusseren an die Bföeca erinnernden Leitfisch durch die dunkle Färbung seiner paarigen Flossen, r 99 "links rechts zweimal: 15° — 52 einmal#,.-25:.-— 5.1 einmal5!2126 „= b2 Bei allen diesen Schlundknochen ist trotz der an Bliccopsis erinnernden Zahnformel der Charakter der Schlundknochen von Abramidopsis vorhanden, namentlich zeigt sich an dem vorderen Fortsatze den vorderen Zähnen gegenüber der äussere Rand in seinem Verlaufe ganz gerade, während derselbe Rand an allen Schlundknochen von 2liccopsis abramo-rutilus Hol. mit einer sanften Wölbung verläuft. Dass diese Chiemsee-Leitfische wahrscheinlich aus der Ver- mischung eines Abramiden mit irgend einem anderen Cyprinoiden hervorgegangen sein mögen, vermuthet von Siebold aus der be- sonders unregelmässigen Anordnung der Schuppen, die sich bei den meisten dieser Leitfische auf dem Vorderrücken wahrnehmen liess. Die Schuppen sind hier nämlich auf der Mittellinie des Vorderrückens zum Theil sehr klein und unvollkommen entwi- ckelt und zum Theil gegen die Rückenflosse hin scheitelförmig ge- ordnet. So’ weit von Siebold über diesen Hybriden, den ich nachstehend unter dem Namen Zliccopsis melanopterus besprechen werde. Weiter erwähnt derselbe Forscher a. a. O. Seite 151 zwei andere 12 und 13 Zoll lange, 3 und 3'/, Zoll hohe Cyprinoiden, die er aus dem Starnberger See erhalten hatte. die beide 15 weiche zertheilte Afterflossen-Strahlen und eine Zahnbildung und Zahn- formel (6—5) wie Abramidopsis Leuckarti besitzen, aber ausser- dem von diesem Abramiden durch folgende Organisations-Verhält- nisse auffallend verschieden erscheinen. Ihr fast unterständiges Maul wird von einer sehr angeschwollenen Schnauze überwölbt, die Beschuppung verhält sich wie bei BZlöccopsis, das heisst, die Schuppen stehen oberhalb der Seitenlinie in 8 und unterhalb derselben in 4 Längsreihen. Die Rückennath fehlt bei beiden Individuen, bei dem einen zeigen sich die Schuppen auf dem Vorderrücken sehr klein und unvollständig entwickelt und zugleich sehr unregelmässig geordnet. Zwischen Bauchilossen und After ist-eine von Schuppen bedeckte stumpfe Kante vor- handen. Die Rückenflosse erscheint weniger steil abgestutzt und weniger hoch als bei den eigentlichen Abramiden, daher dieselbe 7 ” 100 zurückgelegt mit ihrem vorderen Winkel den hinteren Winkel nicht überragt. 2 Die Sehlundknoechen besitzen einen sehr derben Knochenbau und halten in ihrer Form die Mitte zwischen Abramidopsis und Bliccopsis. Der sehr niedrige und zugleich sehr langgestreckte Leib trägt mit am ımeisten bei, diesen Fischen eine von Adra- midopsis und Bliccopsis so sehr abweichende Form zu verleihen, die vielleicht durch eine Bastardirung des Abramis melanops entstanden sein könnte (von Siebold). Diesen Hybriden nenne ich Adramidoysis rhinosimus. 5 ' Die vorstehenden Beschreibungen genügten, um auf wissen- schaftlichkem Wege, ohne die Fische selbst gesehen zu ha- ben, die Frage zur Entscheidung bringen zu können, welche Cyprinoiden zu jeder der beiden Bastardformen als Erzeuger thätig waren. Nachdem diess geschehen, erbat ich mir zur Probe auf die Resultate meiner Untersuchungen von Herrn von Siebold die Fische selbst zur Ansicht und erhielt, wofür ich wiederholt verbindlichst danke, in einem Glase 2 Chiemsee-Leitfische nebst mehreren Paaren von Schlundzähnen derselben und in einem zweiten Glase seine beiden Starnberger-Leitfische mit den dazu gehörigen Schlundknochen. 1. Blicecopsis melanopterus Jäckel. Die deutsche Bezeichnung },schwarzfederige Grasblecke“ der Chiemsee-Fischer macht diesen scharfsiehtigen Autodidakten alle Ehre. Sie erkennen nämlich an dem Fische die richtige Gattung (Grasblecke, Zlicca, nicht Adramis) und unterscheiden ihn von der gemeinen Blicca, welche sie die „rothfederige‘ heissen, als „schwarzfederige.‘ eine Bezeichnung, die, wie oben geschehen, in wissenschaftlichen Gebrauch genommen zu werden verdient. Auf der Etikette des Glases, worin mir Herr von Siebold zwei dieser Chiemsee-Leitfische schickte, stand von dessen eigener. Hand geschrieben: ..!dramidopsis Leuckarti Heck. et v. Sieb. Bastard. Chiemsee. 5.1—1.5. von Siebold.' Ein Barstard ist der Fisch, diess bedarf eines weiteren Be- weises nicht, ein Abramidopsis aber ist er nicht, d. h. kein Fisch, zu dessen Erzeugung ein echter Abramis mitgewirkt hat. Dass diess nicht sein kann, erhellt daraus, dass die Gattung Abramis 101 fünf Sehlundzähne jederseits in einfächer Reihe besitzt, unter den 13 Bastarden aber bei 10 Exemplaren die Doppelreihe auftritt und nur in 3 Fällen die an Abramidopsis gemahnende einfache Reihe sich findet. Dieselbe Erscheinung kehrt ‘jedoch aus ein und demselben Grunde auch bei dem Bastarde zwischen Blicca Björkna und Leueciscus rutilus, bei Blöiccopsis abramo-rutilus mihi, wieder, bei welchem gleichfalls, je nachdem der Einfluss des Leuciscus über die Zlöicca oder umgekehrt der Einfluss der letzteren über den ersteren sich geltend gemacht hat und im Zahnsystem prävalirt, bald Einreihigkeit. bald einseitige oder beiderseitige Zweireihigkeit der Schlundzähne in verschiedenen Variationen vorzukommen pflegt. Ein Zeweiscus, ich muss das jetzt schon sagen, ist auch bei der Entstehung unseres schwarz- federigen Hybriden betheiligt. Die Gattung Leweiscus hat ein- reihige Schlundzähne und es ist eine absolute Unmöglichkeit, dass irgend eine Zewciscus-Art mit einem Cyprinoiden einreihi- gen Zahnsystems (5—5), wie es die Gattung Adbramis hat, einen Bastard mit zweireihigem Zahnsystem erzeugt. Demnach sind die Chiemsee-Leitfische keine Adbramidopsiden. Brachsenartige Fische aber sind sie, das sieht man bei dem flüchtigsten Blicke, und so sind wir nur noch, ein Drit- tes ist nieht denkbar, auf B/icca, und da diese Gattung nur durch einen einzigen deutschen Fisch gebildet wird, auf Blicca Björkna gewiesen, die denn auch ein zweireihiges Zahnsystem besitzt und als der eine Faktor wider alle Zweifel feststeht. Folg- lich ist der Bastard ein Bliccopsis, d. h. er stammt aus‘der Kreuz- ung einer Blicca Björkna mit einem anderen Cyprinoiden her. Dass der zweite Faktor ein Zeueiseus ist, wurde schon oben vorausgeschickt. Die bei 3 Hybriden gefundenen Zahnformeln 5—9 und 6—5 und selbst die zusammengesetzte, höchst heroische Formel 2.6—5.2 beweisen das evident. . Oder gibt es, abgesehen von der Gattung Zeuciscus, einen einzigen deutschen Fisch mit 6 Zähnen. auf dem linken Schlund- knochen ? Und wenn es keinen gibt, lässt sich dann nur denken, es werde irgend welchem Cyprinoiden, der kein Leuciscus ist, möglich sein, dem Schlundknochen eines Bastards von ihm und von einer Blicca einen sechsten Zahn aufzunöthigen, den weder er, noch die Blöcca hat? So steht denn auch ein Fisch der Gattung Leuwciscus als zweiter Faktor fest und fragt es sich nur noch, an welche Art als Miterzeuger wir zu denken haben. Die Lösung 102 dieser Frage ist leichter, als sie auf den ersten Blick er- scheint. Wir haben in Deutschland 3 Lexeiscus-Arten : Rufilus, Virgo und Meidingeri. An Z. rufilus ist nicht zu denken. Mit Abramis Brama, einem Fische gleichfalls einreihigen Zahnsystems, gekreuzt bringt er den Abramidopsis Leuckartii Heck. wit jederzeit ein. reihigem niemals zweireihigem Zahnsystem (5—5 oder 6—5) und am Aussenrande des vorderen Fortsatzes geraden Schlundknochen, mit Blöicca Björkna gekreuzt den Blöccopsis abramo-rutilus Jäckel mit hie und da einreihigem, viel häufiger zweireihigem Zahnsystem und jederzeit am Aussenrande des vor- deren Fortsatzes gegenüber dem ersten Zahne gebuckelten Schlund- knochen hervor. Dieser mein abramo-rutilus aus der Altmühl, mit 8, höchstens 9, niemals 10 Schuppenreihen oberhalb der Sei- tenlinie ist ein ganz anderer Fisch, als unser Bliccopsis melan- opterus und dieser wieder trotz aller Aehnlichkeit in den Schlundknochen und den Schuppenreihen kein Abramidopsis Leuckartii, überhaupt kein Abramidopsis. Leuciscus rutilus kann mithin der Theilhaberschaft bei der Erzeugung unseres Hybriden nieht verdächtigt werden. Ebensowenig Leuciscus Virygo, ein Weissfisch, der in den bayerischen Seen nicht vorkommt, während die Bastarde aus dem Chiemsee stammen. Um deswillen kann ich mir die nähere Aus- . führung ersparen, warum auch auf den Frauen-Nerfling der Ver- dacht der Vater- oder Mutterschaft nicht fallen kann. Nur das will ich andeuten, dass dieser schöne Fisch oberhalb der Seiten- linie nur 7 Schuppenreihen hat und mit der 9 bis 10 Schuppen- reihen besitzenden Blöcca einen Bastard’ mit 10 Schuppenreihen nicht hervorbringen könnte. * Es bleibt also keine andere Wahl, als an Zeweiscus Meidin- geri zu denken, der denn auch wirklich der andere Erzeuger ist. . Diese Behauptung wird Manchem etwas gewagt erscheinen ; man wird mir die derben, plumpen Schlundknochen und die dicken massigen Zähne dieses Weissfisches entgegenhalten und mich fra- gen, ob nicht auch die Schlundknochen eines Bastardes, bei des- sen Erzeugung Meidingers Weissfisch betheiligt gewesen sein soll, derber und plumper gerathen und die Zähne dicker und massi- ger ausgefallen sein müssten, als diess bei Blöccopsis melano- pterus der Fall ist. Wir Zoologen kommen eben Öfters in die 103 Versuchung, der Natur vorschreiben zu wollen, wie sie schaffen müsse, erhalten aber auch öfter unliebe Aufklärungen darüber, dass sie nach eigenen Heften und nicht nach denen unserer Schul- weisheit wirkt. Ein etwa 7- bis 9zölliger Leuciscus rutilus, von stärkeren Exemplaren: gar nieht zu reden, besitzt auch recht anständig derbe plumpe Schlundknochen und massige Zähne, in Kreuzung mit Blieca Björkna vermag er aber gleichwohl nicht, den Sehlundknochen und Zähnen des Bficcopsis abramo-rutilus mihi diejenige derbe Plumpheit und Massigkeit zu verleihen, wel- che man zu erwarten geneigt sein könnte. Der Bastard bleibt, wie sehr er innerlich und äusserlich an den Zewciscus-Typus er- innern mag, in beiden Beziehungen doch vorwiegend eine Blicca, d.h. er sieht, wie unsere Fischer es recht gut ausdrücken, in das Blicca-Geschlecht hinein, er ist, so übersetzen wir Ichthyologen dieses Fischerdeutsch, ein B/ıccopsis. Die Schlundknochen unseres Hybriden sind allerdings am vorderen Fortsatze auffallend schlank und am Aussenrande dem ersten Zahne gegenüber ungebuckelt, Organisationsverhältnisse, die man mit vielem Scheine gegen meine Aufstellung betonen kann. Beliebe man doch, genau zuzusehen. Die Schlundknochen des Frauenfisches (Meidingeri) sind zwar kräftig entwickelt, haben aber doch im Vergleiche mit den Schlundknochen des Frauen-Nertlings (Vörgo) einen weniger ge- drungenen Bau und einen vorderen Fortsatz, wie er bei keiner anderen Leuciscus-Art länger oder höher gefunden wird. So- gleich unter dem Kopfe dieses Fortsatzes befindet sich gegenüber dem ersten (wenn 5) oder dem zweiten Zahne (wenn 6) eine tiefe Einbuchtung, unterhalb welcher der Aussenrand bis hinab zu dem Flügel des Schlundknochens ziemlich gerade, bei jünge- ren, nicht gar starken Exeinplaren schnurgerade verläuft, wie ich an 3 Paaren mich überzeugte, welche Herr von Siebold mir zu schieken die Güte hatte. Bei Abramidopsis Leuckartii sehe ich, dass der Einfluss des Leueiscus rutilus die schlanken vorderen Schlundknochenfortsätze des Abramis Brama vermöge seiner eigenen kurzen und derben vordern Fortsätze auf ein bedeutendes Mindermaass herabsetzt. dem eoncaven Aussenrande der Brachs-Schlundknochen-Fortsätze aber keinen Buckel dem ersten Zahne 'gegenüber aufnöthigen kann, bei Blöccopsis melanopterus aber, dass der vordere Fort- satz des schlanken Leuciscus Meidingeri-Schlundknochens den 104 ebenfalls schlanken Zlicca Björkna-Schlundknochen, wie vor- auszusehen, nieht verkürzt, dagegen die bucklige Erhabenheit am Aussenrande dieses Fortsatzes weggenommen hat, was ich auch recht begreiflich finde; denn an der Stelle, wo bei Blicca Björkna der besagte Buckel sitzt, ist der vordere Fortsatz des Leuciscus Meidingeri schnurgerade. Bei aller Aehnlichkeit, die man nicht in Abrede zu stellen nöthig hat, sind die Schlundknochen des Bliccopsis melanopte- rus gleichwohl von denen des Aöramidopsis Leuckartii selbst bei vorhandener Einreihigkeit der Zähne zu unterscheiden. Die des letzteren Hybriden sind, selbstverständlich bei gleicherGrösse der Fische selbst, jederzeit gedrungener und der vordere Fortsatz kürzer, die des ersteren bedeutend höher, also länger gebaut, an die vor- deren Fortsätze des Scardinius erythrophthalmus, dessen sanfte Sförmige Schweifung dem ersten Zahne gegenübers» allerdings weggedacht, und des Bastards von ihm und der Blicca Björkna, des Bliccopsis erythr ophthalmoides mihi, lebhaft erinnernd, nur derber. Betrachten wir uns noch das Aeussere des Hybriden im Zu- sammenhalte mit seinen Erzeugern und dem ihm ähnelnden Adra- midopsis Leuckartii, soweit letzteres nöthig erscheint. Die Gestalt des M. *) ist langgestreckt,, fast eylindrisch, die der 2. hochrückig, die des 3/. in 2 Formen bald gestreckt, bald hochrückig. Die Sehuppen bei M. klein, bei 23. mittelgross, bei 2/. mittelgross, auf dem Vorderrücken zum Theil sehr klein. Die Anordnung der Schuppen: bei M.: 10/64—67/6. bei 2.: 9-—10/45—48/5—6. bei 24.: 10/48—52/5—6. bei A.: 10--11/45—54//3. Die Schuppenstrahlen : bei M. vielstrahlig, mit einem Fächer von 15 bis 20 Radien, *) M. bedeutet Zeuciscus Meidingeri. B. bedeutet Blöicca Björkna, Bl. bedeutet Bliccopsis melanopterus, A. bedeutet Abramidopsis Leuckartü,. 105 bei 3. mit einem Fächer von gewöhnlich mehr als 10 Radien, bei 3/. ober- und unterhalb der Seitenlinie viele vereinzelt ste- hende Schuppen mit einem Fächer von 14 bis 20 Radien, unterhalb der Seitenlinie bei einem Exemplare in der Ge- gend der Ventralen mehrere durch Confundirung der Schup- penreihen abnorm gewordene Schuppen mit 20 bis 36 meist ganzen Radien. Das Auge bei M. klein, bei 2. ziemlich gross, bei 3/ im Vergleiche mit Zdlieca ziemlich klein. Die Rückenflosse beginnt bei M. etwas vor halber Körper- länge genau über dem Anfange der Bauchflossen, bei 3. nach halber Körperlänge hinter den Bauchflossen, bei BI. am gestreekten Fisch-in halber Körperlänge, etwas hin- ter dem Anfang. der Bauchflossen, genau über der Mitte ihrer Basis, bei der hochrückigen Form hinter halber Kör- perlänge und hinter den Bauchflossen, bei A. etwas hinter halber Körperlänge und hinter den vor der- selben eingelenkten Bauehflossen. Die Afterflosse beginnt bei M. weit hinter dem Ende der Rückenflosse, \ bei 3. gegenüber dem Ende der Rückenflosse, bei 2/. und zwar bei der gestreckten Form hinter dem Basis- ende der aufrecht stehenden und gegenüber dem Spitzende der niedergelegten Rickenflosse, bei der hochrückigen Form eine Schuppenbreite hinter dem Basisende und 8° vor dem Spitzende derselben Schuppe, bei 4. genau unter dem Basisende. Färbung der Flossen: Die Rückenflosse bei M. schwärzlich, bei 2. blaugrau. Die Brustflossen und Schwanzflosse bei M. schwärzlich, ge- gen die Spitzen schmutzig weiss, bei 3. die Brustflossen weisslich, mit gelbröthlichem Anhauch, um sc röther, je älter der Fisch, die Bauchflossen bei M. blassröthlich, an der Basis blaulich- weiss, bei 2. dunkelgrau mit röthlicher Basis, zuweilen ganz röthlich, je älter der Fisch, 106 Die Afterflosse bei M. blassröthlich, an der Basis blaulich- weiss, bei 2. dunkelgrau mit röthlicher Basis, schwarzer Vorderspitze und schwarzem Unterrand bis zur Mitte, bei 3/. sämmtliche Schuppen sehr dunkel, schwarzfederig. Körperlänge: des M. 20 bis 24, auch 26 Zoll, der 2. 8, selten 12 Zoll, des 3/. 10 bis 11 Zoll, die von mir untersuchten: der eine 9° 4‘, der andere 10° 9, des A. 7—12 Zoll. Wohnort: des M.. Chiemsee, der 3.: in den Flüssen und südbayerischen Seen, des 5Bl.: Chiemsee. Laichzeit: des M. im Mai und Juni, der 3. im Mai und Juni. Bei der aufmerksamen Betrachtung dieser Zusammenstellung werden wir finden, dass unter dem Einflusse des Zeweisens Mei- dingeri an dem Bastarde folgende Organisations-Verhältnisse auf- treten: 1) Ein Theil der Hybriden erhält eine gestreckte Körperform, während ein anderer unter dem Eintlusse des zweiten Faktors hochrückig bleibt. 2) Die Schuppenreihen oberhalb der Seitenlinie des Hybriden sind durehweg 10, sinken also nicht auf 9 herab, welche Zahl bei Z/icca nicht selten vorkommt ; letztere hat 45, höchstens 48 Schuppen längs der Seitenlinie, der Hybride 48 bis 52*). Die kleinen, aber vielstrahligen Schuppen des Frauenfisches machen sich auf dem Vorderrücken des Hybriden geltend, viele verein- zelte Schuppen ober-' und unterhalb der Seitenlinie haben einen Strahlenfächer, welcher den der Blicca um 10, ja auf abnorm gross entwickelten Schuppen um 26 Strahlen übertrifft *) Von den beiden Exemplaren, die ich untersuchte. hatte die gestreckte Form auf der einen Seite 48, auf der anderen 50, die hochrückige Form links 49, rechts 52 Schuppen. | 107 3) Das Auge ist kleiner als das der Blicca. 4) Die Rückenflosse ist bei der gestreckten Form in halbe Körperlänge heraufgerückt und beginnt bei beiden Formen mehr oder weniger hinter den Bauchflossen, während sie am hochrücki- gen Hybriden unter dem prävalirenden Einflusse der Zlöcca hin- ter halber Körperlänge beginnt. 5) Die Afterflosse steht hinter dem Ende der Rückenflosse. 6) Die Kreuzung zweier mit so vielem schwarzen Pigment in den Flossen ausgestatteter Fische, wie es Lewciscus Meidingeri und Blicca Björkna sind, lässt einen Hybriden mit sehr dun- keln, schwarzfederigen Flossen entstehen. 7) Der Hybride erlangt die ansehnliche Grösse von 10 bis 11 Zoll, eine Grösse, die ich unter vielen Tausenden von Altmühl- Halbbrachsen nieht einmal gesehen, die auch Heckel und Kner ‘in Oesterreich, wo er gleichfalls nie eine bedeutende Grösse er- reicht, mindestens nie einen Fuss lang wird, am Halbbrachs nicht beobachtet haben. 8) Der Hybride stammt aus dem Chiemsee, in welchem auch der Frauenfisch und der Halbbrachs leben. 9) Die Laichzeit der beiden Erzeuger des Hybriden fällt in dieselben Monate. \ Nur an zwei Stellen hat der Frauenfisch den Typus des Halbbrachsen nieht zu modifieiren vermocht: die Bauchflossen beginnen nämlich bei dem Hybriden vor dem Anfang, bei dem Frauenfisch unter dem Anfang der Rickenflosse. Bei diesem ist die Sehwanzflosse gleichlappig, bei dem Halbbrachs und dem.Hy- briden die untere Flossenspitze etwas (3 bis 4 Linien) länger, als die obere. Die Gattungen Abramis und Zlieca unterscheiden sieh nur dureh die Ein- und Zweireihigkeit ihrer Schlundzähne, alle übrigen Gattungscharaktere kommen beiden gleichmässig zu. Es darf daher auch nicht erwartet werden, dass alle Kreuzungsprodukte . von Brachsen und Halbbrachsen einerseits und den verschiedenen Leuciscus-Arten anderseits, deren Artcharaktere auch wenig aus einander gehen, gleich typischen Arten specifisch, wenn man so sagen darf, sollen aus einander gehalten werden können. Es kann - sonach vorkommen, dass ein Bliccopsis von einem Adramidopsis äusserlich gar nicht und osteologisch nur von einem feinen Kenner bei genauer Kenntniss des Fischwassers, resp. seiner Fischfauna 108 | und in Ermangelung dieser Kenntniss gar nicht bestimmt werden kann. | Mit Grund, glaube ich, wird gegen meine obigen Deduktionen nichts einzuwenden sein, soll aber Zeueiscus Meidingeri keinen Theil an der Entstehung unseres Hybriden haben, dann bich ich höchst begierig, zu erfahren, welch anderer Chiemseefisch ver- dächtigt werden will, 2. Abramideopsis rhinorimus Jäckel. Hinsichtlich der zwei weiteren von Herrn von Siebold kurz beschriebenen Hybriden aus dem Starenberger See war mit Grund zu erwarten, dass sich die scharfsinnige Vermuthung dieses geni- alen Forschers, es möchten diese Fische dureh eine Bastardirung des Abramis melanops entstanden sein, bestätigen werde. Gerne hätte ich ihnen den Namen Abramidopsis Sieboldi beigelegt, auf mein Ansuchen um die Erlaubniss hiezu schrieb mir aber der Genaunte, er wisse wahrhaftig nicht, ob er sich für die Ehre bedanken solle, dass ich die Starenberger Bastarde mit seinem Namen belegen möchte. Das Glas, worin ich die zwei Fische erhielt, trug von Herrn von Siebold’s eigener Hand die Aufschrifft: „Abramidopsis Leuck- artü Heck. et v. Sieb. Bastard. var. oblong. Starenberger-See. von Siebold.“ Ein Adramidopsis ist der Fisch; denn die Schlundzähne stehen in einer Reihe, rechts 5 und links 6, haben seitlich zu- sammengedrückte und schräg abgeschliffene Kronen, schmale Kau- tlächen mit einer Furche und vor ihrer Spitze einen Kerb. Die Rückenflosse ist von oben nach hinten in einem spitzen Winkel schräg abgestutzt, ihre Basis kurz; die Afterflosse mit mässig langer Basis; an der gabelförmigen Schwanzflosse ist die untere Spitze etwas länger als die obere; die Mittellinie des Vorderrü- ckens erscheint bald mit grösseren, bald mit kleineren unpaarigen Sehuppen dachziegelförmig bedeckt; der Bauch endlich bildet von der Basis der Bauchtflossen gegen die Aftergrube hin eine scharfe mit Schuppen bedeckte Kante. Biess der Gattungscharak- ter, wie ihn von Siebold a. a. ©. Seite 133 für Adramidopsis feststellt, der aber in Ansehung der Bauchkante dahin abgeändert werden muss, dass dieselbe scharf oder auch stumpf ist. 109 Abramidopsis Leuckartii ist der Fisch nicht, was leicht be- wiesen werden kann. Die Rückenflosse beginnt -bei Z.*) hinter halber, bei dem Hybriden genau in halber Körperlänge, die Schwanzflosse nicht eingerechnet. Fällt man von dem Anfang der Rückenflosse eine senkrechte Linie herab auf das Bauchprofil, so beginnen die Bauchflos- sen und stehen die Spornschuppen bei Z. vor dieser Linie, bei dem Hybriden aber beginnen die Bauchilossen gerade unter dem Anfang der Rückenilosse und stehen die Spornschuppen hinter der besagten Linie, Die Afterflosse beginnt bei /. gewöhnlich, wenn auch nicht in allen Fällen, genau unter dem Basisende, immer aber vor der oberen und unteren Endspitze der niedergelegten Rücken- flosse, bei dem Hybriden aber weit hinter dem Basisende, hinter (so bei der gestreckten Form), oder gerade unter (so bei der hochrückigeren Form) gegenüber den beiden Endspitzen der nie- dergelegten Rückentlosse. Die Bauchkante zwischen den Bauchflossen und der After- grube ist bei Z. scharf, bei dem Hybriden stumpf. Durch die Stellung der Rücken-, Bauch- und Afterflosse und die Form der Bauchkante lässt sich somit Abramidopsis Leu- ckartii von dem Starenberger Bastardbrachsen sehr leicht unter- scheiden. Ist nun dieser kein Zeuckartä, wie nachgewiesen sein dürfte, so Kann er, wie doch Herr von Siebold will, auch keine variatio oblonga von ihm sein. Es fragt sich nun weiter, wenn der Hybride durch einen be- sonderen Namen ausgezeichnet werden muss, ob man dann nicht die Bezeichnung „oblongus“ oder, wie Herr von Siebold mir spä- ter vorschlug, „elongatus* verwenden könnte. Ich glaube das verneinen zu müssen. Ein Speciesname soll am liebsten eine charakteristische Eigenthümlichkeit, sei es der Lebensverhältnisse, _ sei es der äusseren Erscheinung eines Thieres, bezeichnen, wo- durch es von nahe stehenden Arten seiner Gattung unterschieden werden kann, ohne dass dem Gedächtniss des Fachmanns zuge- muthet wird, zu dem ohnehin nicht geringen Ballast der natur- wissenschaftlichen Nomenklatur noch weitere wenig oder nichts sagende Namen hinzuzunehmen. Oblongus oder elongatus ist *) L. bedeutet Abramidopsis Leuckartü. € 110 % Abramidopsis Leuckarti auch, wesshalb ich eine Bezeichnung gewählt habe, die charakteristisch für den Hybriden ist, mir aber vielleicht den Vorwurf zuzieht, als hätte ich sie nur gewählt, um meinen Namen als Autor dahinter drucken zu lassen. Und wenn es so wäre, so wüsste ich und tröstete mich damit, dass andere gelehrte und ungelehrte Menschenkinder mit der nänli- chen Marotte behaftet sind. Ob sich Bastardnamen erhalten werden, darüber lässt sich streiten. Irgendwie werden sie doch zu berücksichtigen sein; denn der Hybride ist einmal da und will: weder in die eine noch in die andere Schablone feststehen- der Gattungscharaktere hinein. Bald schaut eine Ramsnase dar- aus hervor, bald wollen die Zähne und Schlundknochen, bald die Flossen, bald Beides zugleich nicht Ordre pariren. Den Fisch. über den Bord der Wissenschaft zu werfen, wird schwerlich an- gehen, er wird irgendwo bei einer typischen Form untergebracht und besprochen werden müssen, und dann braucht der Forscher zur Vermeidung von Umständlichkeiten und vielen Worten einen kurzen bezeichnenden Namen. Es wird nicht wohl anders zu machen sein. An Abramis Brama, als den einen Erzeuger unseres Hybri- den, ist nicht zu denken, da die Rückenflosse des Brachsen hin- ter halber, die des Hybriden genau in halber Körperlänge, die Afterflosse des Brachsen vor, die des Hybriden hinter dem Ende der Rückentlosse beginnt, die Bauchflossen des Brachsen endlich weit vor halber, die des Hybriden genau in halber Körperlänge stehen. Noch weniger als an den gemeinen Brachs darf an Adbramis Ballerus und sapa gedacht werden, weil ersterer kein bayerischer Fisch ist und letzterer zwar in der Donau, aber nicht in den bayeri- schen Seen lebt. Schon desshalb ist die weitere Ausführung ganz überflüssig, dass diese beiden mit auffallend langen und vor dem Ende der Rückenflossen beginnenden Analen ausgestatteten Brachsen an der Erzeugung unseres Hybriden unmöglich Antheil haben können. So kann denn kein anderer Brachs dieses Reates beschuldigt werden, als Abramis melanops, wie diess auch Hr. v. Siebold mit richtigem Blicke vermuthet hat. Für. diesen Brachsen spricht: 1) Die Länge des Hybriden mit 12 und 13 Zoll und seine Höhe mit 3 und 3/, Zoll, sowie sein sehr niedriger und langge- | 111, , streckter Leib. Melanops erreicht eine Länge von 13 Zoll und hat einen sehr gestreckten Körper, Leueiscus rutilus, der andere jetzt schon zu nennende Erzeuger des Hybriden, wird gewöhn- lich zwar nur 7 bis 9 Zoll, aber auch oft 10 bis 12 Zoll lang. 2) Die Afterflosse des Melanops, des L. rutilus und des Hy- briden »beginnt hinter dem Ende der Rückenflosse und hat bei dem Brachs 17 bis 20 weiche Strahlen, welche der Einfluss des Leuciscus rutilus mit seinen 9 bis 11 Afterflossen-Strahlen am Hybriden auf 15 herabmindert. 3) Die Zahnformel 6—5 der beiden Hybriden ist durch Ok- troirung eines sechsten Zahnes auf den linken Schlundknochen unter dem Einflusse des Z. rutilus entstanden, wie diess auch bei dem Bastarde von Abramis Brama und Leuweiscus rutilus, dem Abramidopsis Leuckarti, gewöhnlich der Fall ist. Hier darf ich indessen nicht unerwähnt lassen, dass bei allen Abramidopsi- den, also auch bei rAönosimus die Zahnformel 5—5 vorkommen muss und wirklich vorhanden ist, wenn ein echter Abramis mit einem Leueiscus rutilus sich kreuzt, welcher die Zahnformel 5—D besitzt. 4) Der Mund des Afetanops ist unterständig, die Nase vor- springend, stumpf abgeründet, Bildungen, welche der mit end- ständigem Maule begabte Zeweiscus rutilus nur zu mildern ver- mag; desshalb die sehr angesehwollene Schnauze über dem halb unterständigen Maul des Hybriden. 5) Melanops ist im Starenberger See, woher die Blendlinge stammen, in sehr grosser Menge vorhanden. ‘Dass der andere Erzeuger kein /dus, Squälius, Scardinius oder A/durnus, sondern ein Leueiscus ist, erhellt nicht bloss aus der Einreihigkeit der Schlundzähne des Hybriden und der Derb- heit seiner Schlundknochen, sondern auch über alle Zweifel erha- ben aus der Zahnformel 6—5, welche einzig und allein der Cy- prinoiden-Gattung Lewciscus eignet. Unser Hybride stammt aus dem Starenberger See, in diesem aber lebt Zewciscus Meidingeri nicht, der ein Bewohner nur eines einzigen bayerischen Sees, des Chiemsee’s ist, und Zeu- ciscus Virgo ist ausschliesslich Flussfisch. So bleibt, selbst wenn man geflissentlichst wollte, keine andere Wahl, als die, den Zeu- ciscus rutilus für den zweiten Faktoren in der Genealogie unseres Starenberger Blendlings zu erklären. Dieser gemeinste der Weiss- fische mischt sich gerne unter andere Fische; Rothaug ist, wie .112 \ ein schwedisches Sprichwort sagt, überall im Spiel, Rothaug mischt sich in Alles*); mit Zföcca Björkna erzeugt es den Blic- copsis abramo-rutilus mihi, mit Scardinius erythrophthalmus den Scardiniopsis anceps mihi, mit Abramis Brama den Abra- midopsis Leuckartii, mit Abramis Melunops, einem N Nasenbracke ‚sen, unsern stumpfnasigen Hybriden. Unter dem Einflusse des Z£. rutilus ist 1) die von dem Hinterkopf zu der Rückenflosse reichende Rfickennaht des Me/anops verschwunden, wie auch dieselbe Naht des Abramis Brama bei dem Produkte der Kreuzung mit Leu- eiscus rutilus verschwindet. Demselben Einflusse hat auch 2) der von den medianen Schuppen am Rücken hinter der Rückenflosse gebildete Kiel des Melanops weichen müssen. die betreffende Stelle des Hinterrückens wurde abgeflacht und mit dachziegelförmig auf einander liegenden Schuppen dem Vorder- rücken gleich bedeckt, endlich 3) die scharfe, schuppenlos gefurchte Bauchkante des Mela- nops zwischen den Bauchtlossen und der Aftergrube in eine von Schuppen bedeckte stumpfe Kante umgewandelt, wie wir auch bei Abramidopsis Leuckarti die Bauchkante, die aber allerdings hier scharf bleibt, an der in Rede stehenden Stelle mit Schup- pen eingedeckt sehen. Die Bildung des hybriden vorderen Schlundknochen-Fort- satzes, des Flügels und hinteren Fortsatzes, einschlüssig der Zähne und Rinnen auf deren Kauflächen, welehe Rinnen auch bei Z. rutilus vorhanden sind, stimmt in allem Wesentlichen mit A. Me- Zanops überein, gleichwohl haben 4) die Schlundknochen durch den Einfluss des Z. rufilus einen im Verhältniss zu den übrigen Abramiden derberen Bau erhalten und stehen bezüglich des Aussenrandes des ‚vorderen Fortsatzes in der Mitte zwischen Abramidopsis und Bliccopsis, d.h. sie sind am Aussenrande sanft gewölbt oder sanft Sförmig gebogen. Es verlaufen schon die sehr gedrungenen Schlundknochen des Melanops am Aussenrande des vorderen Fortsatzes in sanftem Bogen, weshalb durch den hinzukommenden Einfluss des Z. ru- filus, dessen vorderer Schlundknochen-Fortsatz am Aussenrande gleichfalls sanft geschwungen erscheint, dem hybriden Schlund- *) Heckel und Kner, die Süsswasserfische der österreichischen Monarchie. Leipzig 1858. Seite 171. 113 "knochen die zwischen Abramidopsis und Bliccopsis mitten inne stehende Wölbung dem ersten Zahne gegenüber verliehen wird. Die Schuppen stehen bei Melanops oberhalb der Seitenlinie in 9 bis 10, unterhalb in 5 bis 6, bei Lewuciscus rutilus oberhalb in 7 bis 8, unterhalb in 3 bis 4 Reihen und macht sieh des letz- teren Einfluss 5)“dadurch geltend, dass die besagten Schuppen bis zur Aehnlichkeit mit Bliccopsis auf 8 oberhalb und 4 Längsreihen unterhalb der Linie abgemindert werden, ebenso wie bei Adra- midopsis Leuckartii die 12 bis 13 Schuppenreihen oberhalb und die 6 bis 7 unterhalb der Seitenlinie des Abramis Brama durch den Einfluss des Zeuweiscus rutilus auf 10 bis 11 oberhalb und auf 5 bis 6 unterhalb der Linie abgemindert erscheinen. Was endlich 4 6) die Rückenflosse des Hybriden anlangt, so entspringt die- selbe, wie bei seinen Erzeugern in halber Körperlänge, ist weniger steil abgestutzt und weniger hoch, als bei den eigentlichen Abra- miden,, daher dieselbe zurückgelegt bei dem einen Exemplare, der gestreckten Form, mit ihrem vorderen Winkel den hinteren nicht, bei der mehr hochrückigen Form mit dem vorderen den hinteren Winkel wenig (2‘‘) überragt, welch letzteren Umstand Herr von Siebold laut seiner oben eitirten- Angaben übersehen hat. Auch bei Melanops ist die Rückentlosse unter allen echten Abramiden am wenigsten steil, am meisten schief nach hinten abgestutzt und überragt die Spitze, wenn die Flosse zurückgelegt wird, den hinteren Winkel nur um ein Weniges. Der hinzu- kommende Einfluss des 2. rwtilus erniedrigt die Rückenflosse noch mehr und macht den schiefen Winkel des Aussenrandes noch schiefer. Will Jemand Artcharaktere unseres Hybriden, die ihn von Leuckartii unterscheiden, so können sie also formulirt werden: Mund halb unterständig, von einer sehr angeschwollenen Schnauze überwölbt; Körper nur wenig hoch, an den Seiten mässig zusam, mengedrückt; die Afterflosse enthält 14 bis 15 weiche zertheilte Strahlen und beginnt hinter dem Ende der Rückenflosse; 8 Schup- penreihen stehen oberhalb, #4 unterhalb der Seitenlinie. D. 3/8. P. 1/15. V. 2/9. A. 3/14—15. C. 19. Sq. 8/49/4. ” 1869. 8 114 Zahnformel: 6—5 bei den zwei einzigen bekannten Exem- plaren. Die Formel: 5—5 kommt ganz gewiss auch vor, und zwar unter der oben besprochenen Bedingung. Die Zähne sind ungekörnelt, der erste Zahn konisch verdickt, die übrigen Zähne mit Längsrinnen auf den Kauflächen. _ Melanops besitzt längs der Seitenlinie 58 bis 60, Z. rutilus 42 bis 44, A. rhinosimus 49 Schuppen. Zum Vergleiche setze ich die Schuppenzahl von A. Leuckartii und seinen Erzeugern bei: 4. Zrama hat 51 bis 54, Z. rutilus 42 bis 44, A. Leuckartii 45 bis 54. Die Laichzeit des Melanops fällt in den Mai und Tab die des Zeueiscus rutilus in den April und Mai; der von mir be- haupteten Kreuzung steht demnach auch in dieser Beziehung kein Hinderniss entgegen. Hiemit schliesse ich meine Abhandlung. Der Kritik stehe ich gerne Rede und Antwort, bitte aber, nicht einfach nur ver- neinen und absprechen zu wollen, was natürlich sehr leicht und wohlfeile Gelehrsamkeit ist, sondern mich mit Gründen zu über- weisen, wenn man bessere Erklärung bringen kann. Gelehrte Gesellschaften. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. April und Mai 1869. Hr. Hofrath Dr. v. Haidinger berichtet über einen Meteo- riten aus Goalpara (Indien), welcher nach der Gestalt zu schlies- sen (da nebst einem Bruchstücke auch ein sehr gut ausgeführtes Gypsmodell vorliegt) in seinem Zuge durch die Atmosphäre nicht nur eine feste Richtung eingeschlagen hat, sondern auch in Ro- tation um die Längslinie fortschritt und zwar wenn man ein Oben annimmt den Beobachter hinter dem Rücken des Steines, voraus- gesetzt, von der Rechten gegen die Linke, entgegengesetzt den Zeigern der Uhr. — Hofr. Dr. v. Haidinger erwähnt ferners "mehrerer Angaben von Schmelzrinden, Säumen und Graten und von orientirter Stellung im Zuge, wie Hraschina, Kaba, Stannern, Gross-Divina u. a. nach den Mittheilungen von Hörnes, Dau- br&ee, Maskelyne, Goebel, v. Rath und seinen eige- nen. In Betrefi der Meteoriten von Gross-Divina hebt v. Hai- 115 “dinger das Unriehtige in seiner eigenen früheren Anschauungs- weise hervor und stellt dagegen, dem Gypsmodelle entsprechend, die unwidersprechlich sichere Lage während des Zuges durch die Atmosphäre fest, wobei sich auch noch eine Rotation von links nach rechts, gleichartig mit den Zeigern der Uhr darstellt. Eine durch die gepresste Luft nach dem Mittelpunkte der Brust des Meteoriten hervorgebrachte Vertiefung gibt Veranlassung zu der Betrachtung, dass möglicherweise ein wirkliches Zerspringen der Meteoriten in dieser Art vorbereitet werden. könnte gleichzeitig mit der Wirkung der Rotation, so wie es die Erscheinungen an dem Meteorsteinfalle von Quenggouk voraussetzen lassen. — v. Haidinger gibt ferners Mittheilung über die von Professor Kenngott angestellte mieroscopische Untersuchung einer Me- teorsteinprobe von Knyahinya. Kenngott schreitet in seinen Untersuchungen von 2- bis 30-facher Vergrösserung fort, manch- mal bis zu den Linearvergrösserungen von 200, 330, 740 und 900. Er unterscheidet deutlich zweierlei mehr durchsichtige Silicate, das eine klar, farblos und rissig, von peridotischer Natur, das andere etwas weniger durehscheinend, mehr grau und augitisch, wahrscheinlich Enstatit, dieses letztere häufig mit linearer Bil- dung; dazu noch ein dunkelgelbes Mineral in ganz kleinen Theil- chen; ferner nur untergeordnet dreierlei ganz undurchsichtige, nämlich Eisen, Troilit und noch ein schwarzes, das oft selbst diese metallischen Theilchen einsäumt, die auch wieder öfter die Silieate einsäumen ; Letztere erscheinen nämlich immer in mehr und weniger rundlichen oder eckigen abgerundeten Massen ver- schiedener Grösse. Kenngott findet eine Aehnlichkeit mit dem Kugeldiorit, in der Masse kleinkörnig, kugligkörnig , fast ooli- thisch ; er schliesst, dass „die Masse der Meteoriten sich in sich krystallinisch entwickelte‘ und „nicht als ein Agglomerat ge- trennt gebildeter Körperchen anzusehen ist.“ Man erkennt, dass beide Silicate gleichzeitig zur Krystallisation gelangten und dass je nach Umständen das eine oder das andere, um gewisse Cen- tren sich anhäufend, kugelige Bildung veranlasste und dass dieses kugelige Gebilde dem ganzen Stein ein gewisses oolithisches An- sehen geben. v. Haidinger bemerkt hiezu, dass diese mehr krystallinische Entwicekelung neben einander wohl gleichzeitig erfolgen konnte, dass jedoch eine lange Zeitperiode vorangehen konnte, welche viele Wandlungen umfasst haben dürfte, wäh- rend welcher was jetzt als getrennte Körperchen bezeichnet wird, 8* 116 selbst noch nicht so weit entwickelt war als jetzt beobachtet wird ; krystallinische Bildung, bemerkt v. Haidinger, umfasst gewiss immer den Begriff des Allmäligen, das selbst eine längere Zeitperiode erheischt. Hr. Professor v. Lang gibt Beschreibung der Form des En- statits im Meteoreisen von Breitenbach, dessen Hauptmasse sich im britischen Museum befindet und das offenbar mit dem von Rittersgrün (Sachsen) vorgefundenen identisch ist. ? Hr. Professor Reuss gibt Bemerkungen über den Hemimor- phismus von Barytkrystallen ; — ein säulenförmiger Krystall von Dufton in England, etwa 3 Zoll lang, seitlich begrenzt von &P,oP » und ©» P & trägt an einem Polende die Flächen von Po, Y,P »,P & nebst Spuren von P, während das ent- gegengesetzte Ende nebst dem seltenen 0 P vorwiegend Flä- chen der makrodiagonalen Zone darbietet, nämlich die Makro- domen Po, Y, P & und !/; P » nebst Spuren von P und An- deutungen zweier Brachydomen. Hr. Dr. Tseermak übergibt eine Abhandlung: Krystallinische Untersuchung des Celestines““ von A. Auerbach aus Petersburg. Durch Vergleichung der Winkelmessungen an Celestinkrystallen von verschiedenen Fundorten, sowie durch Zusammenstellung der analytischen Daten und der Werthe des specifischen Gewichtes ergibt sich, dass die Abweichungen der Winkel von dem Baryt- gehalte, resp. von dem speeifischen Gewichte abhängen. Füreinen Celestin, für welchen die Krystalle von Herrengrund gelten, wer- den die Winkel mm — 75°50° 00° — 76°0° dd‘‘ = 101° 11‘ und das specifische Gewicht = 3.926 bestimmt. Weiters ergab sich, dass Hugard’s als neu angeführten Flächen unrichtig bezeich- net worden, dass die Krystalle von Dornberg bei Jena vier neue Makrodomen gaben u. s. w. Hr. Professor v. Zepharovich übersendet weitere „krystal- lographische Mittheilungen aus dem chemischen Laboratorium der Universität von Prag“, in welchen Messungen von Ferrid- cyanbleikrystallen gemacht wurden, die sich als monokline For- men zeigten ; sie besitzen einen Wassergehalt von 12°/, und müs- sen demnach Cy, Fe, Pb, + Saq oder Cy, Ee, Pb, + 16 ag. geschrieben werden; ferners wurden Krystalle des he; Tyrosin gemessen (€, H,, NO?, SO?, HO®?,) u. m. a. Von Dr. E. Borieky wurde eine Abhandlung unter dem 117 Titel: „Zur Entwiekelungsgeschichte der in dem Schichtencom- plex der silurischen Eisensteinlager Böhmens vorkommenden Mi- nerale‘“ eingesendet. Hr. Dr. Tsechermak legte eine Abhandlung vor „über die mieroscopische Unterscheidung der Mineralien aus der Augit-, Amphibol- und Biotitgruppe.“ Es wird in derselben gezeigt, dass das dichroscopische Verhalten die Mineralien der Augitgruppe leicht von den übrigen unterscheiden lasse. denn jene geben im- mer zwei wenig verschieden gefärbte Bilder. während die Horn- blenden grosse Farbendifferenzen zeigen und noch auffallendere die beiläufig senkrecht auf die Spaltebene geschnittenen Biotit- lamellen. — Längsschnitte der rhombischen Mineralien: Bronzit, Hypersthen und Bastit zeigen den einen optischen Hauptschnitt parallel dem Spaltungsprisma, während unter den Längsschnitten der monoklinen Mineralien im Dünnschliffe auch solche vorkom- men, in denen die optischen Hauptschnitte mit den Spaltungs- kanten schiefe Winkel einschliessen. — Bronzit und Hypersthen werden durch die Farbe, der Bastit wird durch den Schiller im auffallenden Lichte erkannt. Der Diallage wird vom Augit un- terschieden durch die unzähligen Linien, die der Theilbarkeit entsprechen. In vielen Fällen führt die Beobachtung im Nörrenberg’schen Polarisationsapparat zur Unterscheidung der Mineralien Bronzit, Bastit und Diallage, da man mit Spaltblättehen von 9.3 Millim. Grösse ausreicht. Hr. Professor Peters überreicht die dritte Abtheilung seiner Schrift über die Wirbelthiere aus der Kohle von Eibiswald, ent- haltend die Sippen Ahinoceros und Anchitherium. — Zähne aus einem zerquetschten Schädel wurden schon früher von Professor Suess dem Anchitherium aurelianense Cuv. sp. zugeschrieben — Zwei zerquetschte, aber in manchen Partien noch genügend deutliche Schädel, sowie Kieferstücke und Zähne erweisen sich als Reste von Rhönoceros sansaniensis Lart. — An einem Schä- del wurde eine Knochenerkrankung beobachtet, welehe zu der Annahme eines Stirnhornes Veranlassung geben könnte. — Wei- tere Reste characterisiren sich durch ihren Zahnbau als ein tetra- daetyles Nashorn oder Aceratherium, welchen Namen jedoch Prof. Peters als Sippennamen nicht annehmen will, weil nicht alle Thiere von gleichem Zahnbau wirklich hornlos sind; in Folge einiger Verschiedenheiten bezeichnete Peters dieselben mit einem 118 neuen Namen — Ahinoceros austriacus. — Dr. Peters findet in den Rhinocerosresten der unteren marinen und der sarmati- schen Stufe des Österreichisch-pannonischen Beckens die Arten Rhinoceros Schleiermacheri Kaup. und eine Varietät des Acera- therium incisivum Kaup.; in der Süsswasser- oder Congerien- stufe die typische Form des A. öneisivum; Rhin. megarrhinus Christ. kommt vor in dem (sarmatischen) Kalkstein von Göss am Neusiedlersee und Rhin. leptodon Cuv. in der Karsthöhle von Cosina bei Materia. Peters ist der Ansicht, dass in der mittel- tertiären Periode 3- und 4-zehige Rhinoceronten gleichzeitig leb- ten, die ersteren in den Niederungen, letztere an den Gebirgsrän- dern, etwa so wie gegenwärtig die beiden Varietäten des Nashorns auf Sumatra. Hr. Dr. Manzoni übergab die zweite Abtheilung seiner Be- schreibung der italienischen fossilen Bryozoen, in welcher 18 Ar- ten aus dem Miocän von Turin, Castellarquato, Piacenza und Tor- tonna, daun aus dem Pliocän von Volterra und S. Regolo und aus den quaternären Schichten von Livorno aufgeführt werden ; von diesen gehören 4 zur Gattung Hemdranipora, 11 zu Lepra- lia und je 1 zu den Gattungen Cellepora, Biflustra und Cupu- laria. Neu sind Membranipora ezilis Manz., Lepralia utri- culus Manz., Lepr. disjuncta Mauz. und Cellepora systolo- stoma Menegh., die übrigen wurden schon früher von d’Or- bigny, Reuss u. A. beschrieben. — Eine weitere von Dr. Man- zoni übergebene Abhandlung betrifft die Fauna zweier Abhand- lungen, welche dem „Tortonien“ des oberen Italiens angehören, deren eine in der Nähe von Sogliano am Rubicon in der Pro- vinz Forli, die andere in der Nähe von Bassano gelegen ist. Von - Sogliano sind beschrieben und abgebildet 91 Arten von Gastro- poden, 5 von Bivalven und 3 von Polyparien; bemerkenswerth ist das eigenthümliche Vorwalten der Gastropoden über die Con- chiferen und ferners das Uebergewicht der Fleisehfresser (11 sp. Conus, 6 Terebra, 7 Buccinum. 15 Pleurotoma, 7 Cerithium) über die Pflanzenfresser (5 sp. Zurritella, 4 Natica). Die Fauna von Bassano ist charaeterisirt durch Turrötella rotifera, arullaria, glandiformis, einige Pleurotoma und Conus. ° Hr. Dr. Fitzinger überreicht die dritte Abtheilung seiner „Revision der zur natürlichen Familie der Katzen (feles) gehöri- gen Formen.“ Hr. Dr. A. Friedlowsky übergab eine Abhandlung „über ’ 119 zwei männliche Extremitäten mit angeborner Tridaetylia.“ In beiden Armen findet sich eine Verminderung der Zahl der Hand- wurzelknochen vor; an der rechten Seite waren nur 4, an der linken Seite 5 ossa carpi vorhanden; ihre geringere Zahl ist be- dungen durch Verschmelzung von 2 oder 3 unter einander zu einem, dasselbe gilt auch für die Finger. Bei regelrecht gebil- deten Daumen muss der zweite Finger aus dem Zusawmenfluss von zweien hervorgegangen betrachtet werden und eben so der dritte. — In Betreff der Anordung der Weichtheile sind eigen- thümliche Muskelverhältnisse und die Verkümmerung der Arteria radialis in beiden Fällen zu erwähnen. Hr. Dr, v. Tschudi gibt eine Zusammenstellung von Daten über die Erdbeben und Wasserfluthen vom 13. August 1868 an der Westküste von Südamerika. Die Nachrichten beginnen mit Arequipa, der Stadt Peru’s, die durch das Erdbeben am schwer sten %elitten hat und erwähnen der Erschütterungen, die sich auch östlieh von den Anden bis auf das Perüu-Bolivianische Hoch- land fortgepflanzt haben, so auch der vuleanischen Erscheinun gen, die gleichzeitig in jenen Gegenden stattfanden ; ferners wur- den die Erscheinungen von Erdbeben und Wasserfluthen bespro- chen, die von der Hafenstadt Arica nach Norden bis Callao und dann die, welche von Arica südlieh an der peruanischen, bolivia- nischen und chilenischen Küste beobachtet wurden. K. K. Zoologisch - botanische Gesellschaft. April, Mai und Juni 1869. Hr. Rogenhofer legte die von Hrn. Rud. Felder verfass- ten Diagnosen neuer (85) Arten mexicanischer Schmetterlinge vor, die von Hrn. Oberlieut. Hedemann gesammelt worden wa- ren. Darunter finden sich zwei neue Gattungen zur Familie der Satyriden gehörend — Cyllopsis (sp. Hedemanni) und Pindis (sp. squamistriga) — die übrigen neuen Arten vertheilen sich folgenderweise: 5 aus den Pieriden, 10 Eryeiniden, 13 Nympha- liden, 8 Hesperiden; besonders bömerkenswerth ist eine pracht- volle Nymphalis (sp. Callydryas) in Cordoba in nur einem Exemplare aufgefunden, dann eine Hesperide — Leucochitonea hyolophora Feld., ähnlich dem Spiothyrus Lavaterae, mit je- doch viel grösseren Glasflecken,; — ferners bespricht Hr. Ro- 120 eds genhofer die Verwandlungsgeschichte von Earias vernana Hb., deren Raupe auf Silberpappel lebt und zeigt einen Schmetter- lingszwitter — @nophos dilucidaria X. V. — dessen rechte Seite vollkommen männlich, die linke weiblich ist; dann fügt er an einen kleinen Aufsatz von Hrn. Brischke über hüpfende Co- cons von Ichneumoniden, einige Bemerkungen über ähnliche Be- obachtungen bei, die hier besonders an Orypturus argiolus gemacht wurden und legt schliesslich Frivaldszky’s Werk: „Data cha- racteristica ad faunam Hungariae‘‘ vor. Hr. v. Pelzeln gibt eine Notiz über den seltenen Stummel- afflen — Colobus hirkii Gr., welcher von Madagaskar stammen soll, von wo bisher kein Säugethier bekannt ist. Hr. Brauer bespricht die höchst interessante Verwandlungs- geschichte von Mantispa pagana, die in den Eiersäcken von Spinnen schmarotzt. Hr. Marno beschreibt die Verwandlung von Heratome pal- Zescens und Irthoneura nobilis, die bisher unbekannt war, sowie von Pfiolina nigripes. Hr. v. Frauenfeld gab zur Mittheilung, dass Bar. v. Pe- trino den bisnun nur in dem engeren Donaugebiete gefundenen Schrätz — Acerina Schweitzer Cup. — auch im Dniestr entdeckt habe, jedoch mit einigen abweiehenden Merkmalen, so dass die- ser eine interessante Varietät bilden dürfte; — ferners gab er eine Reihe von Metamorphosen verschiedener Insecten bekannt: einer neuen Pliiolöna aus grünen unter Moos in Schönbrunn ge- fundenen Larven ; einer neuen PRytomyza, deren Larve in den fleischigen Blättern von Sedum acre lebt; einer anderen, die in den Stengeln von Clematis recta vorkommt; einer der Cecydo- ‚mia marginemtorquens Br. ähnlichen Fliege, deren Larve in den Winkeln der Blattrispen von Salir caprea gefunden wurde; eines auf Zonicera alpigena lebenden Aleurodes, von Aleur. lo- nicerae Wa/k. verschieden; einer neuen Art von Zonchaea aus den Stengeln von Veratrum ; dann zeigte v. Frauenfeld einige soeben aus dem Ey entwickelte Heuschrecken und Cycadeen, welche zum Schutz vor Kälte und Vertrocknen ihre Eier in das Innere von Pflanzen legten, was bisher unbekannt war; so z.B. wurden solche Eier gefunden in den Stengeln von Linaria yenistifolia, Potentilla recta, Centaurea paniculata, Bupleurum falcatum, Allium flavum u. m. a.; in jungen Zweigen von Weisspappeln liegen 4—8 durch einen Längsschnitt eingeschoben, die Eier eines 121 Bythoscopus, welche verwundete Stelle später zu unförmlichen knolligen Klumpen an den Zweigen auswachsen ; — weiter be- schreibt v. Frauenfeld die Metamorphosen von ffenophora rufcornis Mg. und Melandria caraboides aus dem Buchenmo- der, Mordella pumila aus den Stengeln von Daucus carota; von Ephydra macellaria. deren Larven in Salzwasserlachen bei Triest gefunden wurden ; — dann zeigte er einen in Wasser le- benden Regenwurm — Criodrilus labuum Hoff. — aus dem Pra- ‚ter in Wien vor, der bisher nur aus dem Tegelsee in Preussen bekannt war; — schliesslich zeigte der Secretär Föhrenzweige vor, die mit einem Coccus ganz bedeckt waren, die als Ursache des Absterbens des Baumes betrachtet wurden, nach Frauen- feld aber bloss als eine secundäre Erscheinung zu bezeichnen wäre. Von Professor Gredler wurde die Mittheilung gemacht, dass Combylis ambiguella im verflossenen Jahre den Weinreben vie- len Schaden verursacht habe; sowie auch vom Präsidenten der Societe seientifique in Bordeaux die Nachricht kam, dass in Süd- frankreich im verflossenen Jahre PAylloneura vastatriz unter die Weinreben grosse Verwüstung gebracht habe; — in Bezug auf diesen Gegenstand kam auch eine Anzeige des k. k. Acker- bauministeriums zur Verlesung, dass an alle Weinbaudistrikte die Aufforderung ergangen sei, zu ermitteln, ob auch in Oester- reich obbenanntes Insect beobachtet wurde. Schliesslich wurde ein Beitrag zur Dipterenfauna Ungarns von Hrn. Ferd. Kowarz vorgelegt. in welchem 9 in der Um- gegend von Losonez sapmdk Arten von Dolichopiden be- sehrieben sind. In der April-Versammlung hatte Hr Roretz lebende Spring- hasen und Flughörnchen aus Neuholland zur Ansicht gebracht. N Literarische Notizen. Das 2. Heft 1869 des „Bulletino“ der entomologischen Gesell- schaft in Florenz bringt manche sehr wichtige Novitäten, so be- sprieht Prof. Löw die Familie der Blepharocerideen mit Beschrei- bung der Blepharocera fasciata Westw. und B/. capifata Lır., Liponeura cinerascens Lw. und Zip. bilobata cinerascens Li. 122 u. m. a. und Al. H. Haliday gibt über diese Abhandlung ei- nige erläuternde Notizen. — Prof. Rondani beschreibt die Gat- tung Trigonometopus, in die erste Gattung der Sciomyzinen ge- hörig. — Von A. Garbiglietti wird das Verzeichniss der ita- lienischen Rhynchoten festgesetzt, in welchem sich manch neue Art vorfindet, wie Berytus Ferrarü, Lygaeus sermaculatus, Ruyparochromus Ghilianiü u. m. a. — Prof. Targioni-Toz- zetti gibt Beschreibung und Abbildung der Bewegungsorgane des Gyrinus natator. — Zwei neue Ameisen — Cremastogaster laestrygon Hal. in litt. aus Sieilien und Epitritus argiolus Hal. in litt. von Lucca — werden von E. Emery beschrieben. — Von Stefanelli folgt ein Verzeichniss der in Toscana bisnun beob- achteten Schmetterlinge; darunter zu erwähnen eine schöne Varietät — apennina — der Lycena corydon, welche im Sommer auf den Spitzen des Apennins die Typusart repräsentirt; und eine Va- rietät — Z/eucotera — der Pieris rapae, die im Frühjahre um Florenz sehr gemein ist. — Prof. Rondani gibt erläuternde Be- merkungen über den Genus Oedaspus Lw. und bemerkt, dass 0. Wiedinanni Mng. und O0. Schinneri Err. (schön von Schinner in die Gattung Orelia eingeschlossen) in zwei andere Gattungen einzureihen seien und zwar erstere in die Gattung Goniglossum, und die zweite in Carpomya mit Umänderung ebenfalls des Spe- ciesnamen Schinneri in Vesuviana Costa (zu welcher auch die Buchicchiü Frauenf. gehört). — Von A. Tachetti wird be- richtet, dass Zygaeus eivilis var. surinamensis Wolff. im botani- schen Garten zu Bologna aufgefunden worden sei und zwar auf Asclepias phytolacoides, welche aus dem südlichen America stammt, Ein deseriptives kritisches Verzeichniss sammt Abbildungen der im adriatischen Meere lebenden und vom Jahre 1524 bis m- elusive 1868 beobachteten Crustaceen gibt Dr. Nardo in den Me- morie del R. Istituto veneto (XIV. 2); eine neue Art wird be- schrieben unter Caprella cornaliae, die der Cap. acutifrons Hell. nahesteht Im Jahre 1865 wurde von der kön. italienischen Regierung die „Magenta“ ausgerüstet, um eine. der kaiserl. österreichischen „Novara* ähnliche Weltumsegelung vorzunehmen. — Als Natur- forscher begleiteten selbe Prof. v. Filippi und H. Giglioli, . - 128 ersterer »starb im März 1866 in Hongkong, letzterer vollendete die Reise und brachte eine reichliche Anzahl von sehr inte- ressanten Naturalien mit sich, deren Beschreibung er schon be- gonnen hat. In dem Bolletino der geographischen Gesellschaft in Florenz (I. 1868) gibt Giglioli eine Skizze der vollbrachten Reise und macht auch Erwähnung der selteneren mitgebrachten Naturalien wie: /nuus speciosus, Otaria Philippi, Osphranter rufus, Echidna setosa, Nasiterna pusio (das einzige Exemplar in Europa), Diardigallus Crawfurdii, Euplocamus Swinhoei, Crossoptilon mandschuricum, Phasianus Reevesi, Callorhyn- chus antarcticus, Cestracion Philippi u. m. a. Giglioli er- wähnt die grossen Schwärme von Piscatrir candida und Tachy- peles minor (?) auf der Insel Christmas (Natal) und des Phae- ton phoenicurus, den Gallo bankiva und Pavo muticus auf Pulo Condor, die Menura superba, den Lyravogel, welcher zwischen den Baumfarrn Dicksonia antarctica und Alsophila australis auf dem Dandenong südlich von Melbourne lebt. dann den riesi- gen Cephaloden — Onycholeuthis u. s. f. Wie wir schon in den frühern Nummern dieses Blattes er- wähnt haben, bespricht das Bullettino malacologico italiano vom Beginne dieses Jahres an auch die Fossilien und da finden wir schon im 1. Hefte die Beschreibung der Aluria Spinellii Men. aus dem vulcanischen Tuff von S. Giovanni Dlarione (Provinz Vi- cenza) und der Mactra Pecchiolii Lawl. aus dem gelben Sande von Ceeinella in Toscana*und im 2. Hefte werden von Prof. v. Ancona einige fossile Neritinen beschrieben, worunter u. m. a. Ner. Mazziana d’ Anc. von Siena, Ner. mutinensis d’ Anc. (hiezu die Varietät von Ner. zebrina von Dederlein mit „lineis fle- xuosis obseuris exarata‘‘ bezeichnet) von Modena, welchen eine Schilderung der geologischen Verhältnisse der Umgebung von Modena von Prof. Stohr folgt. In beiden Heften finden wir eine systematische Aufzählung der im tirrhenischen Meere leben- den Mollusken nebst Angabe der in Toscana vorkommenden be- züglichen fossilen Species, dann bibliographische u. a. Notizen. Die von G. v. Mortillet gegründete und bis am Schlusse des Jahres 1868 von ihm herausgegebene Monatsschrift: „Mate- riaux pour l’histoire primitive et naturelle de l’homme“ wird nun von den Professoren Trutat und Cartailhac fortgesetzt 124 L und wird ebenfalls wie früher die Anthropologie, die prehistori- sche Archeologie und Ethnologie, die Geologie (tertiäre und qua- ternäre Periode) besprechen, sowie die Sitzungsberichte der an- thropologischen, geologischen u. a. Gesellschaften bringen in so weit sich dieselben auf die Archeologie und auf den prehistori- schen Menschen beziehen. In den zwei ersten bis jetzt erschie- nenen Nummern von 1869 finden’ wir Beschreibung und Abbil- dung prehistorischer Gegenstände im Museum zu Narbonne, dann einiger Troglodyten-Grabmäler von Perigord, Berichte über die zu Bonn, Norwich, Carcassone, Montpellier stattgefundenen Con- gresse, Bibliographische Notizen u. s. w. Sr. Literatur. Annales de la Societe Entomologique de Belgique Tom. VII—XI Bruxelles 1864—8. Anschliessend an meinen Bericht über diese namentlich dureh Beigabe vortrefflicher Bilder interessante Zeitschrift auf pag. 120 des Jahrganges 1867 dieser Blätter führe ich die gelieferten Auf- sätze an. Tom. VII. 1. Deyrolle: Deseription des Bupr®stides de la Malaise recueillis par M. Wallace (1854—1862). 355 zum grössten Theil neue Arten mit französischen Diagnosen und Beschrei- bungen, 27 auf 3 Tafeln von J. Migneaux vortrefilich abge- bildeten und colorirten Arten und einer Tafel mit Gattungs- . merkmalen. 2. Fologne: Lepid. nouveaux pour la faune Belge (16 Arten meist aus der Gegend von Ostende). 3. Borre: Nachträge zu den Käferverzeichnissen. 4. Breyer: Trachee centrale dans les antennes des Lepidoptt. 5. derselbe gibt vorläufig eine colorirte lithogr. Tafel mit den Rau- ‘ pen von 8 Eupithecien-Arten, darunter E. coronata auf den Blumen von Eupatorium cannabinnm, E. linariata, grün, von Antirrh.lin., pulchellata schlanker als vorige und braun, von Digitalis ambigua (?). 125 Tone. IX. 1. Capronnier: Notice sur une excursion aux Pyrendes ori- entales. (In 5 Tagen vom 15.--20. Juli wurden 117 Arten Macrolepp. gesammelt, darunter niehts besonders Erwähnens- werthes). . 2. Deyrolle: Deser. de Zucanides nouveaux mit Tafel 1. 2. 3. ’Allemant: Notice sur linvasion des Sauterelles en Algerie Acrydium peregrinum Ol. aus der Sahara. 4. Fologne: Bemerkungen zu einigen Mierolepp., darunter @Gel. rosalbella, welche er für verschieden von Zeucatella erklärt. 5. Lederer: Exceursion lepidoptt. en Anatolie. Mit 6 neuen Arten und einer schönen, colorirten Tafel von Geyer. Tom. X. 1. Putzeys: Revision generale des Clivinides (181 Arten Cö- vina und noch T verwandte Gattungen). 2. Roelofs: Not. sur un nouveau genre de Curculionides d’Au- stralie (Acroteriasus 1 Tafel mit 5 Arten). 3. id.: Georynchus aus Montevideo. 4. Selys-Longehamps: Eine neue Nemoptera mit Tafel. Tom. X1. 1. Putzeys: Nachtrag zu den Cliviniden (mit Tafel 1). 2. Selys-Longehamps: Nachträge und Berichtigungen zum Catalog der belgischen Orthopteren. 3. Chaudoir: R&vision de groupe des Ozenides. 4. Roelofs: Notice s. 1. genre Acroteriasus (mit Taf. 2). 5. id.: Variabilite des caracteres sexuels secondaires chez les Cureul. et Anthribides. 6. Allard: Melanges entom. Zruchiles 130 Arten. 7. Preudhomme de Borre: Eine neue Tenebrionide aus Bris- bane (Ceradelium armatum auf Taf. 3). 8. Chaudoir: Ueber Orystomus Lir., Carenum Bon., über die Trigonotomiden. J Den Schluss machen Sitzungsberichte, in welchen noch man- ches Beachtenswerthe vorkömmt. HS. 126 Miscellen. Hr. M. J. Girard hat der französischen Akademie der Wis- *senshaften die Erfolge seiner mieroscopischen Untersuchungen des Guano mitgetheilt. — Dieser enthält eine grosse Menge von Diatomeen ; — die scheibenförmigen Formen sind zahlreicher und unterscheiden sich durch eine geometrische Regelmmässigkeit, durch eine kreisrunde Form und durch ihre inneren Abtheilungen. — Die Diatomeen des Guano sind verschieden je nach dem Fund- ort, — sie haben aber doch unter sich eine Aehnlichkeit, durch “welche sie sich den Primordial-Gattungen annähern. — Die Dia- tomeen des Südsee-Guano haben mit jenen des atlantischen keine Aehnlichkeit, aber doch eine merkwürdige Analogie. — In den französischen Meeren kommen die nämlichen Arten vor wie im Guano. — Das Vorkommen der Diatomeen im Guano ist den zahlreichen Vögeln zuzuschreiben, welche als Material zum Bau ihrer Nester die verschiedenartigen Meerespflanzen nehmen. Auszug aus dem vorläufigen Programm der 43. Versammlung deutscher Naturfor- scher und Aerzte. Innsbruck, 1869. 1. Die Versammlung beginnt am 18, und endigt am 24. Septbr. 2. Obgleich die Versammlung hauptsächlich aus deutschen Naturforschern und Aerzten besteht, so ist doch die Betheili- gung ausländischer Gelehrten in hohem Grade willkommen. 3. Die Versammlung besteht aus eigentlichen Mitgliedern und aus Theilnehmern. Mitglied kann nach $. 3 der Statu- ten nur ein Schriftsteller in naturwissenschaftlichen oder medieinischen Fächern werden, Theilnehmer Jeder, welcher sich ‚wissenschaftlich oder praktisch mit den genannten Fä# 127 chern beschäftiget. Stimmberechtigt sind nur die anwesen- den Mitglieder. 4. Sowohl jedes Mitglied, als jeder Theilnehmer hat bei Em- pfang der Aufnahmskarte drei Thaler Pr. C. oder fünf Gulden Ö. W. zu erlegen. 5. Das Bureau, in welchem die Aufnahmskarten; die Quar- tierbillets und sonstige Festkarten ausgegeben werden, be- findet sich im Gebäude der Untversität; am 17. und 18. September wird es in dem Hotel Europe, unmittelbar dem Bahnhofe gegenüber untergebracht sein. 6. Die allgemeinen Sitzungen werden im Theatergebäude, die Seetionsitzungen in den Sälen der Universität abgehalten. Für die abendlichen geselligen Zusammenkünfte werden die Redoutensäle adaptirt werden. Alle drei Gebäude liegen ung mittelbar neben einander. 7. In den allgemeinen Sitzungen sollen nur Vorträge gehalten werden, die von allgemeinem Interesse sind. Wer einen sol- chen Vortrag zu halten wünscht, wird ersucht, diess den Geschäftsführern anzuzeigen. Ausser den allgemeinen und den Sitzungen der 17 Sectio- nen ist Folgendes in Aussicht genommen: Freitag den 17. September, von Abends 7 Uhr an: Gesellige Zusammenkunft zu gegenseitiger Begrüssung in den Redou- tensälen. Samstag, den 18. Sept., ‘/,10 Uhr Vormittag: Erste all- gemeine Sitzung. — Nachmittag : Berg Isel. — Abends: Musikalisches Fest im: Theater. Sonntag, den 19. Sept.: Festfahrt über den Brenner (bis Bozen) und zurück. Dienstag, den 21. Sept., Nachm.: Spaziergang nach den Lanser Köpfen. Mittwoch, den 22. Sept.: Besuch’ der Saline in Hall, even- tuell des Haller Salzbergwerkes. — Abends: Musikalische Unterhaltung in den RedoutenSälen. Donnerstag, den 23. Sept.: Kleine Excursionen, Bereits 36 Eisenbakndirectionen (die bayerischsn Staats- und Ostbahnen noch nicht) haben den Besuchern der Versammlung Fahrpreisermässigung verschiedener Art gewährt. Wer hiervon f 128 Gebrauch machen will, wird ersucht, die zu seiner Legitimation dienende Aufnahmskarte vor Antritt der Reise zulösen und sich desshalb zwischen dem 23. August und 13. September unter portofreier Einsendung von drei Thalern (oder fünf Gulden Ö. W.) an die Geschäftsführer zu wenden, per Adresse: Professor O. Rembold, Innsbruck, Spital. Der Aufnahmekarte wird eine Listeder von den Eisenbahndireetionen gewährten Vergün- stigungen beigelegt. Wer die Versammlung in Gesellschaft einer Dame zu besu- chen gedenkt, wird um gleichzeitige Aumeldung seiner Beglei- terin gebeten; letztere erhält dann eine auf ihren Namen ausge- stellte Karte. Wer durch das Local- ComiteE eine Wohnung zu bestellen wünscht, wird ersucht, dies den Geschäftsführern bei Einsend- ung der Aufnahmsgebühr (vom 23. August an) anzuzeigen. Wir ersuchen, in Berücksiehtigung localer Schwierigkeiten, die bezügli- ehen Anforderungen thunlichst einzuschränken. Es liegt im Inte- resse der Besucher, die Wohnungen durch uns zu bestellen. Mit der Aufnahmskarte wird das Quartierbillet gleichzeitig abge- sendet. Für ungehinderten Besuch der hiesigen Sehenswürdigkeiten wird gesorgt werden. Innsbruck, den 1. Juli 1869. Die Geschäftsführer: Prof. Dr. ©. Rembold. Prof. Dr. L. v. Barth. III Verantwortlicher Redakteur Dr. Herrich-Schäifer. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe). Gorresp ondenz - Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr. 9. 25. Jahrgang. 1869. Vereins - Angelegenheiten. Einläufe zur Bibliothek. 64. Meyer-Ahrens und Brügger: Die Thermen von Bormio. Zürich 1868. 65. Theobald und Weilenmann: Die Bäder von Bor- mio und die sie umgebende Gebirgswelt. St Gallen. 66. Achter Bericht der naturforsch. Ges. in Bamberg. 1868. 67. 54ster Jahresbericht der naturforsch. Gesellsch. in Em- den. 1869. 68. 20ster Bericht des naturhistor. Vereins in Augsburg. 1869. 69. 85. Schilling: Kleine Schul-Naturgeschichte der drei Reiche. 12. Bearbeitung. Ausgabe B. mit 790 in den Text ge- druckten Abbildungen. Breslau 1869 bei Ferd. Hirt. 22!/, Sgr. 70. Schulatlas der Naturgeschichte. Ein Ergänzungsband zu jedem Hand- und Lehrbuche der Naturgeschichte Mit gegen 1200 Abbildungen. 27!/, Sgr. 71. Dr. Prestel: Das Gesetz der Winde; m. 1 Karte. (Kleine Schriften der naturfoisch. Ges. in Emden. XIV.) 1869. 72. Zeitschrift des Ferdinandeum für Tirol und Vorarl- berg. Dritte Folge, 14. Heft. Innsbruck 1869. 1869." 9 130 x Prodromus _ Systematis Lepidopterorum. Fortsetzung zu pag. 77 dieses Jahrgangs. Schliesslich folgen die bisher noch nicht oder nicht. genü- send besprochenen Gattungen, welehe zum Theil erst von mir in Vorschlag gebracht werden. Ich verwende für dieselben gröss- tentheils ältere Hübnerische Gattungsnamen. 1) TAraci de s HS. — Dieser Name ist in HV. für ent- schiedene Gonilcben gebraucht, daher überflüssig. Ich verwende ihn lieber, als dass ich einen neuen Namen für eine Gruppe auf- stelle, «leren Gattungsrechte vielleicht doch nicht anerkannt wer- den. Felder führt sie unter Cyc/opides auf, diese haben aber die Fühler kaum von !/, Länge des Costalrandes mit einer ganz ab- gerundeten Spitze und deutlich vorstehendes Endglied der Palpen Kleinere, ziemlich plumpe Hesperiinen; der Habitus mehr von Carterocephalus als Cyclopides; der Kopf nach vorne stark borstig, so dass das flachgedrückte conische Endglied der Palpen kaum über das borstige MGlied vorsteht; Fühler gut halb so lang als der Costalrand, mit sanft gebogener, allmählig sich bil- dender und etwas schneller sich scharf zuspitzender Keule, deren Glieder an der vorderen, flach abgeschnitten erscheinenden Fläche söO scharf abgesetzt sind, dass sie fast schwach säge- zähnig erscheinen. Die MSporne der HSchienen sind bei eini- gen Arten äusserst schwach. Die meisten Arten sind aus Venezuela, einige aus Chile. 2) TAymelicus HV.— Ungeachtet der auffallenden Aehn- lichkeit mit Pamphila reihe ich diese Gattung wegen der wesent- lichen, Merkmale neben Cyelopides. Kleine ziemlich plumpe orangerostgelbe Arten mit länglichen Flügeln. Palpen nicht ganz in Kopflänge vorstehend, stark bor- stig, die Borsten jedoch zu einem Pinsel geordnet, aus welchem, vor seinem Ende. das Jang pfriemenförmige, kurz zuge- spitzte Endglied fast vertikal über die Scheitelhöhe auf- steigt. Fühler etwa doppelt so lang als der Kopf breit, ein ge- krümmter Haarpinsel an der Wurzel, nicht dünn, die Keule etwa bei ?/; beginnend, langsamer dicker werdend als sich verdünnend, 131 die Spitze abgerundet, ihre Unterseite gelb oder weisslich. Die MZ der Vfl reicht nicht bis ”/; Mittelschienen mit - Dornborsten; der männliche After mit einer Qtaste, der des Wei- bes comprimirt. Drei Arten Wallengreens ziehe ich wegen sei- ner Beschreibung der Fühler hierher. In Harris Treatise 1862 kommt auf einmal eine Gattung Heteropterus zum Vorschein ohne Berufung auf irgend einen Autor (Wallengren nennt Duponchel). Die Beschreibung und (freilich sehr rohe) Abbildung der Art, von welcher der Verf. sehr naiv gesteht, dass er nicht einmal sicher ist, ob sie in diese Gattung gehört, scheint auf die europäische Gattung 7Aymelicus (linea oder Zöneola) zu deuten. 3) Telesto Fld.Verh. zool. b. Ver. 1862. — Hesperilla Hw. Deser. 1868. Das Ansehen und die Fühler eines Pyrgus. aber star- ker Schuppenwulst von Rippe 1—3. Glaspunkte am Ende der MZelle und in Z6—8. Saum kaum schwach zackig, Franzen zwischen den Rippen lichter, US der Hfl mit lichtem Fleck in der Mittelzelle und soleher Fleckenreihe hinter der Mitte. Zwei Paar Spornen. Endglied der Palpen wenig vorstehend, horizontal. Mittelglied borstiger als bei Pamphila. Kein Co- stalumschlag und Schienenpinsel. Offenbar eine Mittelgattung zwischen Pyrgus und Pamphila. Hieher die 3 Arten, welche ich in der Stett. Zeitung abge- bildet habe. 4) Cecropterus HS. — Cecrops HV. von Leach schon 1813 für eine Crustacee verbraucht. Fühler über halb so lang als der VR der Vfl, beginnen bei ?/; ganz unmerklich und allmählig sich zu verdicken bis zu oder ein wenig über °/,, wo sie gekrümmt bis hakenartig umgebogen eben so allmählig bis zur Spitze dünner werden. Eigenthümlich ist die Richtung des QB von der Mitte des VR bis auf R 1 nächst dem Afterwinkel. Das Stückchen dieses QB in Z 3 hängt ganz mit demselben zusammen oder fehlt. 4. yuccae Bd. & L. pl. 70 scheint nach dieser Fleckenstellung hieher zu gehören. Die Hfl sind auf der Falte der Z 1 bam längsten; ihre Fran- zen gegen den VWinkel hin bis oder über R 8 weiss, welche Farbe sich bei mehreren Arten weit in die Flügelsubstanz hinein ausdehnt, in Z 7 und 8 am breitesten. g* 132 Bei Pferygospidea sind die Hfl in Z 3 am längsten; wenn Z 3 der Vfl einen weissen Fleck hat, so tritt er weit saumwärts aus der Binde vor: die Fühlerkeule ist nie hakenförmig umge- bogen. r Bei Eudamus albicuspis ist der Saum der Hfl gegen den Afterwinkel am breitesten weiss. Der Costalumschlag des Man- nes verbietet ohnediess jede Verwechslung. 5) Asfyeus HZutr. — Nicht hakenförmig umgebogene dün- nere Spitze der Fühler, wegen Mangel eines Costalumschlages und Schienenpinsels weder zu Antigonus „ noch zu Achlyodes und Nisoniades gehörig. Von Pterygospidea unterscheiden sie sich durch den Mangel der Glasflecke und das conische Palpen- glied 3, von Cecropterus ausserdem durch die deutlicher verdickte Fühlerkeule. — Da die Gattungsrechte vielleicht nieht aufrecht erhalten werden können, nahm ich keinen Anstand, den von H. der ganzen Gruppe gegebenen Namen zu, verwenden. 6) Pythonides HV. — Ich möchte den Namen ZLeuco- chitonea Wllgr. für die mir unbekannten beiden Arten Wallen- gren’s und Trimen’s reserviren : die „clava obtusa“, welche Wllgr. der Gattung zuschreibt, erlaubt es kaum, zöveus Cr. als Typus der Gattung anzusehen. denn deren Fühlerkeule ist ziemlich deut- lieh, wenn auch nicht scharf zugespitzt. Eine zweite Art stellt Trimen auf, in deren Bild die Keule wirklich abgestumpft er- scheint. Ich keune weder diese lebhaft gelbe, noch eine ihr un- bezweifelt verwandte weissfleckige Art, halte sie aber doch als nächstverwandt mit den weissfleckigen /Zeucomelas, acmon, ebu- sus, nitocris und psecas Cr., welche zu den mehr gelben comus, ennius und erinisus übergehen und zu welchen Fld. noch eine Art (wahrscheinlich das Weib zu nitocris) als Phareas 'priscus liefert. Die Stellung und Form der Flecke der Vfl stimmt so genau mit meiner Ph. infernalis überein, dass ich eine generische Trennung für unmöglich halte, demnach alle unter der Gattung Phareas vereinigt lasse. von welcher Zrachyeneme und Pytho- nides zu trennen sind. Was Felder unter Zeucochitonea liefert, gehört ganz ande- ren Gruppen an: die Bemerkung bei wnifasciata ist auffallend ; er vergleicht sie mit ne/eus L. und sagt die HSchienen aber vierspornig (womit also doch wohl gesagt sein soll, dass sie bei neleus. nur zweispornig seien), was aber bei Aemes F., welches 133 ich für identisch mit neZeus halte, nicht der Fall und von Felder in der WM. VI. p. 85 Note auch zugegeben ist. Die Hinterschie- nen haben MSpornen und beim Manne einen starken Pinsel. So lange nicht die Identität mit der Gattung Leucochitonea Wllgr, begründet ist, wird ein neuer Name für die Gattung nöthig sein, an welche sich auch /agia Hw. (herennius HSml.), dann als an- dere Gruppe vielleicht zews und p/ueius m. (jovianus Cr.) mit Jovianus Don. Ind. anschliessen, sowie cerinlis Cr. (orcus HSml.) und dilecta. Da drei der hieher gehörigen Arten von Hübner als Gattung Pythkonides richtig zusammengestellt sind, so ist dieser Name auch beizubehalten. 7) Myscelus HV. — Von Pyrrhkopyga nur durch unwe- sentliche aber doch in die Augen fallende Merkmale, die ge- scheckten Franzen, wenigstens der Hfl und erst auf Ri beginnende lichte MB der Vfl verschieden. Westwood hat vier Arten unter Purrhopyga, eine unter Erycides. Felder zwei unter Tamyris, Hewitson alle unter Pyrrhopyga. 8) Telemiades. Fühler sehr lang, stark abgesetzte kurze, , dicke Keule, mit scharf abgesetztem dünnen Haken. 4 langer Umschlag. Die grossen Glasflecke der Z 3 und 4 nähern sie an Erycides. Durch die dieke Keule, welche selınell sich bildet und ziem- lich schnell in einen stumpfwinkelig umgebogenen langen Haken sich verdünnt, von Ze/egonus verschieden. Alle haben Costaiflecke der Vfl, Hill auf R1 b eckig vortretend oder gerundet, ohne Glastfleck, unten mit zwei Rei- hen undeutlich dunklerer Flecken. Hier findet sich die entschiedene Richtung des Mittelbandes gegen den Afterwinkel hin nicht mehr, wenn in Z 1 b Puncte vorhanden sind, so stehen sie mehr wurzelwärts; diess findet auch bei Telegonus und Trapezites statt, dagegen haben 2 neue Arten von Pythonides die Richtung gegen den Afterwinkel. 9) Aegiale Fld. WM. IV. p. 111. — Eine scharf abgeschie- dene Gattung, wie schon Felder ]. e. nachgewiesen hat, welcher sie auch richtig neben Pampxilu setzt. Erwähnenswerth ist noch neben dem Mangel der Sporne der Sehienen die saumwärts getheilte MZ der Vfl, aus deren unterer Hälfte die R2, 3 und 4 in fast gleichen Zwischenräumen entspringen, 5 ganz nah an 4, \ 134 6—8 aus der Spitze der saumwärts weit vortretenden vorderen Hälfte. Der umgebogene Haken der rasch verdiekten Fühlerkeule ist sehr kurz. 10) Cobalus HV. — HS. Cuba. “ Die Arten dieser Gruppe, welche keine Ansprüche auf scharfe generische Trennung von Goniloba machen kann, zeigen viel Uebereinstimmendes. Am auffallendsten ist die Bildung der Pal- pen, welche von oben gesehen ein fast in Kopflänge vor- stehendes Viereck darstellen, dessen äussere Ecken zugespitzt sind und über dessen Vorderrand die kurz koni- schen Endglieder, weil aufwärts stehend, kaum vorra- gen. Das ungemein grosse Mittelglied hat eine kurz und an- liegend beschuppte Vorderseite, welche dureh scharfe Kante von dessen innerer Fläche geschieden ist. Die Fühler sind über halb so lang als der Costalrand, erst nach ?/, ziemlich rasch mässig verdickt, das letzte Vier- tel der Keule ziemlich plötzlich dünner und hakenför- mig umgebogen, Schienen ohne Pinsel, die Mittelspornen stehen in oder wenig hinter der Mitte. Alle sind schwarz oder dunkelbraun, mit glashellen,. weissen, selten gelben Flecken, oft auch auf den Hfl. Selten die OS ganz unbezeichnet, zuerst. erscheinen die Flecke der Z 2 und 3, dann einer oder zwei der MZ, dann Costalflecke in Z 7, 8: 6-8, 4-8. Die nächstverwandte Gruppe bilden die langhornigen Arten von Pamphila, bei welchen das letzte Palpenglied ebenfalls ver- tikal und pfriemenförmig ist und deren Mittelschienen keine Dornborsten führen. Keine Pamphila hat rein weisse Flecke der OS, die meisten sind plumper, haben kürzere Fühler und einen Schuppenwulst der Vfl. Andererseits schliessen sich die oben einfarbigen kleinen Go- niloben an. 11) Phanus HV. Hat als Gattung wohl so viele Berechtigung als viele andere. Von Ismene unterscheidet sie sich durch Costalumschlag des Mannes, kürzeres, beinahe gekeultes Endglied der Palpen. Die Glasflecke haben hier die grösste Ausdehnung unter aller! Hespe- riinen und lassen sich am besten auf die Stellung bei der Gat- tung Phareas zurückführen. \ 133 12) Telegonus HV:- Sie gehören zu den grössten, plumpsten Hesperiinen. Fühler lang, die Keule bei ?/;, der Fühler ganz unmer k- lich beginnend, ganz unmerklich von der Mitte an sich wieder scharf und lang zuspitzend, in der Mitte sanft gebogen, nicht geknickt, vor der Mitte am dick- sten. — Palpen dick, am Kopfe ansteigend, von oben gesehen ge- stutzt, das Endglied kaum vorstehend, das Mittelglied anliegend beschuppt. — Die Rückenkante der HSchienen sehr lang behaart. Die Vfl des Mannes mit starkem, bis über die Mitte reichen- den Umschlag. Mit Ausnahme des 7. midas, welcher oben fast zeichnungslos ist, haben alle Arten einen grossen Mittelfleck der MZ der Hfl (bei ramusis in zwei kleine aufgelöst), in Z 1b zwei kleine Flecke schräg unter einander, der untere wei- ter wurzelwärts, bisweilen fehlend; die typische Fleckenreihe von Z 3—8, jene in Z 4—5 bisweilen fehlend. Die Hfl haben einen ringförmigen Fleck der MZ, um welchen die übrigen in einer Reihe herumstehen, wenigstens unten sichtbar. Bei Dbl. und W. stehen die beiden von ihnen angeführten Arten unter Goniloba, was jedenfalls unrichtig ist. 13) Antigonus HV. Hübner setzt nur zs/us und erosus in diese Gattung ; sie ist demnach rein und hat der Name zu bleiben, ob er gleich manche andere hieher gehörige Arten in andere Gattungen setzt. Mann mit Costalumschlag und Haarpinsel der HSchienen. Auffallende Merkmale einzelner Gruppen sind: 1) Die sich ziemlich rasch bildende Fühlerkeule mit scharf um- gebogeiem dünneren Endtheil: zstzs. 2) Die auf Rippe 7 eckig vortretenden Hfl: ustus. 3) - - -'4, 6 und 7 eckig vortretenden -, auf 5 tief ausgeschnit- tenen Hfl: erosus, westermanni, liborius. 4) Der vor der geschwungenen Spitze ausgeschnittene Saum der Vil, die langen Palpen, der weisse Discus der Hfl: aegides. 5) Der breit umgeschlagene Costalrand der Vfl mit langen feder- artigen Schuppen: /Zyas. Die Palpen stehen horizontal, manchmal über Kopfes- länge vor, sind von einander entfernt, selbst divergirend, langborstig, mit diekkonischem vorstehendem, meist 136 etwas geneigtem Endgliede. Die Fühlerkeule bildet sich erst nach ®/, (mehr oder weniger plötzlich) selbst ganz un- merklich) und spitzt sich auch auf diese verschiedene Weise wieder zu, bald sanft gekrümmt, bald hakenartig MEER gen, nie aber plötzlich verdünnt. 14) Trapezites HV. Ich glaube diese Arten verbinden zu dürfen. Sie sind alle aus Neuholland, ziemlich plump, haben spitze Vfl, eine braune Grundfarbe, welche auf den Vfl weit lichtere, auf den Hfl dunk- ler gelbe Flecke hat, auf letzteren als Querband erscheinend, auf ersteren als Flecke der Mittelzelle und der Zellen 2. 3. 6-8. Nur 7. ornata hat keinen Fleck in Z 1 b undauf den Rippen schwarze Franzen aller Flügel. Der Gattung 7e/egonus nah, welche ebenfalls nur N der enthält. Verwandtschaft der Hesperiinen mit anderen Fa- milien. Ich halte die Hesperiinen für eine der am schärfsten abge- schlossenen Familien ; es steht aber noch nicht fest, welchen an- deren Familien sie am nächsten steht. Zu den Tagfaltern schei- nen jene Gruppen einen Uebergang zu bilden, welchen die MSpornen der HSchienen fehlen; dieses Fehlen ist aber ein so untergeordnetes Merkmal, dass es nicht einmal zur Begründung natürlicher Gattungen unter den Hesperiinen selbst verwendet werden kann und auch bei Nachtfaltern vorkömmt. . Die bei allen Hesperiinen gesonderten Rippen der‘ Vfl und die schwächere R 5 kommt unter den übrigen Tagfaltern nur bei einem Theile der Zycaeninen vor, doch steigt bei diesen die Zahl der gesonderten R der Vfl nie auf 12. — Gesonderte 12 R der Vfl finden sich unter den Nachtfaltern nur bei den 7hyridi- nen und Sphinginen. Die mannigfaltigen Fühlerformen der Hesperünen finden Ana- loga sowohl unter den Tag- als Nachtfaltern, doch stehen in dieser Beziehung unter den letzteren die Agaristinen, Cydimoni- nen und Castniinen jedenfalls ferner als unter den ersteren die Lycaeninen. . Die Haftborste kommt unter den Hesperünen nur dem Manne von Euschemon zu, fehlt bei allen Tagfaltern, aber auclı einigen Gruppen der Nachtfalter, 187 Ueber das Unpassende der Verbindung der Gattung Nycta- /emon mit den Hesperiinen, welehe Moore vornimmt, glaube ich keine Worte verlieren zu müssen, noch weniger über eine solche mit den Castnüinen. Systematische Anordnung. Eine lang fortgesetzte Beschäftigung mit den Hesperiinen überzeugte mich, dass das von mir früher vorangestellte Fehlen oder Vorhandensein der MSpornen der HSchienen nächstver wandte Arten trennt und auffallend verschiedene vereinigt, dass die Bildung der Keule aus der Geisel der Fühler und ihr Ue- bergang in die Spitze noch die natürlichsten Zusammenstellun- gen ergeben, doch lassen sie sich nieht gut zu einer analytischen Tabelle benützen, weildie an ihnen vorkommenden Unterschiede oft nur in einem Mehr oder Weniger bestehen und keine schar- fen Grenzen zeigen. Noch viel weniger scharfe Grenzen bildet die Länge, Beklei- dung und Gestalt der Palpen, die Länge und Breite der MZ der Vfl, die Stärke oder Schwäche der R5. — Der Costalumschlag wird bei manchen Exoten so schmal und undeutlich , dass die Entscheidung, ob er vorhanden. sei oder nicht, unsicher wird. Er ist gleich dem Schuppenwulst der Vfl und dem Pinsel der HSchienen das Merkmal nur des Einen Geschlechtes, lässt also, wenn nur Weiber untersucht werden können, in Ungewissheit; die HBeine sind bei vielen Stücken abgebrochen, so dass man oft, zumal wenn ihnen auch der Hinterleib fehlt, über das Ge- schlecht in Zweifel bleibt. Nach vielen vergeblichen Versuchen bleibt nichts übrig. als Gruppen aufzustellen, bei denen bald dieses bald jenes Merk- mal als das zu berücksichtigende hervortritt, meistens aber eine Vereinigung der von ganz verschiedenen Theilen hergenom- menen Merkmale zur Feststellung der Gattung nöthig wird. Für die analytische Tafel’ stelle ich die Haftborste, die Mit- . telspornen der HSchienen, die Fühler und Palpen voran; der Schuppenwulst, Costalumschlag und Pinsel der HSchienen kom- men nur dem männlichen Geschlechte zu und verdienen desshalb weniger Beachtung. Die Dornborsten der Brenn scheinen mir ganz unmerklich aufzutreten. Die Reihenfolge, welche die analytische Tafel ergibt, ist keine natürliche; sieht man von dem Mangel der Mittelspornen Er 138 der Hinterschienen ab, so lässt sich durch anderortige Einreihung dieser Gattungen eine natürlichere Reihenfolge finden. In die nun folgende analytische Tafel der Gattungen habe ich nur jene aufgenommen, welche ich untersuchen konnte, or Analytische Tafel der Gattungen. Hfl ohne Haftborste; HSchienen ohne starke Dornbor- sten; die Fühlergeisel beginnt erst weit vorwärts ihrer Mitte sich zu verdicken — des Mannes mit deutlicher Haftborste; Höchiertek mit starken Dornborsten, aus welchen die Mittelspornen kaum herauszufinden sind; die Fühlergeisel beginnt. schon bald vorwärts von ihrer Mitte sich zu verdicken verdünnt sich im letzten Sechstheil langsamer und biegt weit vor dem Ende langsam hakenförmig um 34. Euschemon. . HSchienen nur mit Endspornen . - auch mit Mittelspornen . Die Vfl der Männer mit ostäluminhlie \ - — - - ohne Costalumschlag; die Palpen lang bar . Die Fühlerkeule bildet sich ganz allmählig und spitzt sich eben so allmählig wieder zu, ohne in einen dün- neren Haken umgekrümmt zu sein; sie ist wenig über doppelt so dick als die Geisel und vor ihrer Mitte am dieksten . . - - - - ziemlich äh in ah noßh plötzlicher in eine sanft umgebogene scharfe Spitze über, welche wenig kür- zer ist als der dicke Theil, welcher vorwärts seiner 3 7 4 6 Mitte am dicksten ist 20. Chaelocneme. HSchienen von gewöhnlicher Länge, länger als das erste Tarsenglied, auf der ganzen Dorsalkante lang behaart 18. Paramimus. - viel kürzer als das erste (verdickte) Tarsenglied, mit langem Pinsel an der Aussenseite 19. Brachycneme. . Die Fühler verdicken sich rasch in eine schwach gebo- gene längliche Eiform, deren Ende abgerundet ist 15. Carterocephalus 15. 16. 139 - ----- - längliche Keule, deren Ende in einen kurzen feinen Haken umgebogen ist 11. Aegiale. . Fühlerkeule ohne abgesetzten Haken. n - i N Die Fühler verdicken sich plötzlich in eine Keule, wel- ehe eben so plötzlich sich in einen mehr oder weniger umgebogenen Haken verdünnt . . : ne Fühler bei °/, ihrer Länge plötzlich in eine dicke lang- eyförmige am Ende vollkommen abgerundete Keule um- gebogen . > z Ä RR - in ihrem letzten Viertheil Henke plötzlich in eine etwas flachgedrückte schwach mondförmig gebogene eiför- mige Keule mit abgerundetem Ende übergehen . Dan | — - im letzten Dritttheil ganz allmählig sich verdickend und eben so unmerklich sich zuspitzend; die auf diese Weise gebildete Keule sehr dünn hd lang, ohne Knick- ung; wenn sie an einer Stelle merklicher verdickt ist, so ist sie diess an ihrer Wurzelhälfte . : . 1708 Saum der Hl geradlinig, Franzen khrbenetähre 1. Pyrrhopyga. — — - mehr oder weniger gezackt, auf den R dunkler 2. Myscelus. . Mann ohne Schuppenwulst der Vfl . Ä h en | - mit Schuppenwulst 13. Telesto. . Mann mit Costalumschlag . : i 3 k . 12 — ohne Costalumschlag und Pinsel . Ä : he . Hinterschienen des Mannes mit Pinsel \ Pyrgus a. — -— - ohne Pinsel Pyrgus b Endglied der Palpen flachgedrückt, conisch, horizontal vorstehend n 16. Cyclopides. — — — scharf pfriemenförmig, fast vertikal 14. Thymelicus. Die Männer ohne Costalumschlag der Vfl, R 2 der Vfl aus oder hinter der Mitte der Mediana . N ndd — - mit Costalumschlag. R 2 der Vfl entspringt weit vor der Mitte der Mediana . | . . | i 3 ET HSchienen des Mannes mit einem Pinsel. Hfl unten mit augenartigem Mittelfleck 12. Trapesites. - ohne Pinsel. ‚ 2 3 1. 2%J6 Palpenglied 3 lang ufriemeh jene, fast veraikm r 10. Ancylozypha. -— - kurz linear oder conisch, mehr horizontal 8. Goniloba, Cobalus. 9. Pamphila. 1%, 140 Fleckenstellung wie bei Miyscelus, unter R 2 ein lich- tes Dreieck mit der Spitze gegen den IR hin 3. Erycides. Wenn Z 1 b der Vfl lichte Flecke führt, so haben diese die gerade Richtung gegen den Afterwinkel hin 4. Eudamus. 5. Goniurus. - - - - - - - I - , — ist. der untere derselben wurzelwärts gerückt # MZ der Hfl ohne durchscheinenden Fleck 6. Te/emiades. Br mi 7. Netrocoryne. . Weder Costalumschlag noch Schienenpinsel . : er Schienenpinsel aber kein Costalumschlag . Ba . 22 Costalumschlag aber kein Pinsel . ; a 5: — und Pinsel 33. Antigonus. . Palpenglied 3 eylindrisch , fadenförmig, lang horizontal vorstehend 21. Ismene. - — conisch, deprimirt, selten über die borstige Beschup- pung des Gliedes 2 weit vorstehend . k 20 20. R 2 der Vil entspringt vor der Mitte der Medkinds die Fühlerkeule an ihrer Endhälfte dünner und hakenförmig umgebogen . h 21 ----- in oder ine der Mitte der Median, die Füh- lerkeule mondförmig gekrümmt, in der Mitte am dick- sten, gegen die Spitze vorwärts etwas sägezähnig, -Stirne und Palpenglied 2 stark borstig, 3 fast Versteckt 24. Thracides. . Palpenglied 3 kurz conisch vorstehend; das Schrägband der Vfl gerade zum Afterwinkel 22. Cecropterus. - - spitz conisch, etwas deprimirt, das stark borstige MGlied weit überragend; kein Band der Vfl 25. Astycus. Palpenglied 3 stumpf eiförmig, das wenig borstige MGlied wenig überragend; Schrägband in Z 1 b wurzelwärts gekrümmt 23. Pterygospidea. Vfl mit scharf‘ weissen Flecken in Z 2, 3 und der MZ; bei vielen fehlen die MSpornen 26. Pythonides. Alle Fl ohne weisse Flecke — mit weissen Costalpuneten der Vfl — ausserdem mit weissem Fleckenband durch die Mitte aller. Alle mit MSpornen 27. Achluodes. Die Fühlerkeule ist an ihrer kleineren WHälfte am dick- sten und biegt sich vor ihrer Mitte zu dem langen sich ganz allmählig verdünnenden Haken um 28. Telegonus. 1 — =---in ihrer Mitte am dicksten, wurzel- und spitzwärts ganz gleichmässig dünner werdend, ohne Kniekung . 24 24. Palpenglied 3 linear, gleich diek, weit vorstehend über ‘ das anliegend beschuppte Glied 2 30. Phareas. — - - kurz keulenförmig. Die Flügel mit den ausgedehn- testen Glasflecken unter allen Hesperiinen 29. Phanus. — - - conisch, etwas deprimirt, oft wenig über das lang- borstige Glied 2 vorstehend . x ; : ..25 25. MZ und Z 2 der Vfl mit grossem lichten Wietedk 31. Plesioneur.a. — Keine solchen Vierecke 32. Nisoniades. Gelehrte Gesellschaften. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Juni — Juli 1869. Hr. Dr. Tschermak gab einen Bericht über den am 5. Mai 1. J. bei Krähenberg nächst Zweibrücken stattgefundenen Meteo- ritenfall. Am genannten Tag um 6 Uhr 32 Min. Abends wurde bei heiterem Himmel ein furchtbarer Knall gehört, hierauf Ge- töse und zuletzt ein’ fürehterlicher Schlag; der Tageshelle wegen wurde die Lichterscheinung von Vielen übersehen, von Mehreren jedoch als Feuerkugel wahrgenommen. Der Stein schlug 2 Fuss tief in die Erde und wurde noch warm von den Bauern ausge- graben, welche ein Stück davon abschlugen. Die Hauptmasse befindet sich im Museum zu Speyer; ein Stück, welches eine vor- dere und eine hintere Rinde zeigt, gelangte in das Hofminera- liencabinet in Wien. Dr. Tsehermak sprach ferners über die chemische Zusam- mensetzung der Natron und Kalkerde enthaltenden Feldspathe. Die Theorie Tsehermak’s, dass Feldspathe isomorphe Mischun- gen von Albit und Anorthitsind, wurde von Bunsen und Ram- melsberg bestätigt; v. Rath aber glaubte in dem Feldspathe aus dem Narodal in Norwegen eine Ausnahme gefunden zu ha- ben; die von Professor Ludwig vorgenommene Analyse jedoch ergab als Resultat, dass die Zusammensetzung dieses Feldspathes ebenso gut dem von Tsch ermak angeführten Gesetze folgt. 142 Von Hrn. Rumpf wurde eine Abhandlung über den Hartit von Oberndorf in Steiermark vorgelegt. Dieses Mineral, ein Koh- lenhydrat €, H,, wurde schon von v. Haidinger in der Kohle nächst Gloggnitz entdeckt und von Kenngott im Jahre 1836 beschrieben, jedoch nicht genau in krystallographischer Beziehung, ‚ wegen Mangel an Materiale. Dr. Rumpf hatte Gelegenheit eine grössere Menge ziemlich flächenreicher Kryställchen zu mes- sen, woraus sich ergab, dass die 4—8 mm. grossen, in der Regel tafelförmigen Individuen dem triklinischen Systeme angehören. In optischer Beziehung fand Rumpf, dass die Ebene der opti- schen Axen beinahe normal zu der herrschenden Tafelfläche (» P &), welche zugleich Spaltungsebene ist, gerichtet Sei; schliesslich wird bemerkt, dass der Hartit sich als ein Zersetz- ungsproduct während der Metamorphose des Holzkörpers ent- wickelte, während die Formverhältnisse eines nebenbei reichlich vorkommenden, vom Jaulingit nicht verschiedenen Harzes auf dessen Entstehung, während des Lebens der Bäume, schliessen lassen. Hr. Hofrath v. Haidinger gab zur Mittheilung ein Schrei- ben des Staatsrathes Abich in Tiflis über das in grossem Mass- stabe auftretende Vorkommen von Fulguriten im Andesit im klei- nen Ararat, nebst Bemerkungen über örtliche Einflüsse bei der Bildung elektrischer Gewitter. — v. Haidinger fügt eine Ue- bersicht früherer Beobachtungen von Fulgurit in Fels- und Sand- lagen hinzu, um das Umfassende der Abich’schen Forschungen darzustellen. Hr. Professor Dr. Reuss berichtete über die Bryozoen der Tertiärschichten von Kischenew in Bessarabien, welehe der sar- matischen Küste angehörig, in einem porösen, theilweise oolithi- schen oder tuffartigen Kalksteine vorkommen, welch letzterer aus zusammengekitteten grösseren und kleineren, zum Theile ineru- stirten Molluskenschalen besteht. Reuss fand nur 4 Species, von denen Hemieschara variabilis und Diastopora corrugata sich in so mannigfaltigen Formen darbieten, dass v. Eichwald selbe nieht nur als verschiedene Arten beschreibt, sondern selbst sie verschiedenen Gattungen unterordnet ; so z. B. erscheint He- mieschara variabilis bei v. Eichwald als: Cellepora syrinz, Cel. tinealis, Vincularia teres und Vinc. tristoma ; — Diasto- pora corrugata findet sich bei Eiehwald als Pustulopora pri- migenia, fruticosa und curta. — Die zwei anderen Spedies sind 143 Tubulipora conferta und Lepralia verruculosa n. sp. — Diese zwei Arten scheinen aber seltener zu sein. Herr Professor Simony berichtete über Urgesteins-Ablage- rungen im oberen Traungebiet. Im quartären Schotter des obe- ren Traunthales und auch im Bette des Flusses selbst bis zur Einmündung des Kaimisch-Baches bei Aussee, sowie flussauf- wärts vom Hallstätter See liegen Urgesteinsgerölle verschiedener Grösse, welche, mit zahlreichen Gesteinsgeröllen und Bruchstü- cken der Ennsthaler Tauern vermengt, zur Annahme führen, dass in einer entweder der jüngsten Tertiär-, oder dem Beginne der älteren Diluvialzeit angehörenden Periode eine mächtige, länger andauernde fluviale Strömung aus dem nahen Ennsthale (2000—2100 F. M. H.) durch das Thalbecken von Mitterndorf (2480—2530 F. M. H.), dann über die das letztere durchsetzende Wasserscheide (2550 F.) durch das Kainisch-Thal (2450—2010 F.) in das Traunthal ihren Weg nahm und dabei ansehnliche Mas- sen von Urgebirgsgeröllen, natürlich mit dem immer reichlicher hinzukommenden Schutte des angrenzenden Kalkgebirges ge- mengt, zur Ablagerung brachte. Durch nachfolgende theils flu- viale, theils glaciale Erosion wurden diese Ablagerungen bis auf wenige stehen gebliebene Conglomeratreste wieder zerstört und ihre Gerölle durch Wasser und Eis über das Traunthal verstreut. ° Hr, Dr. Fitzinger überreicht den Schluss seiner „Revision der zur natürlichen Familie der Katzen (Feles) gehörigen Formen, und eine weitere Abhandlung über die natürliche Familie der Spitzhörnchen (Cladobatae).“ Hr. Dr. Steindachner übergibt eine Abhandlung über die beiden Po/ypterus-Arten des Senegal, von denen eine neue Pol. Lapradei folgende Charactere zeigt: Kopf stark deprimirt, vorne breit abgerundet; 14 seltener, 15 mit schlanken Stacheln belegte Dorsalstrahlen. Besondere Erwähnung verdienen die äusseren, bandförmigen, mit Fransen besetzten Kieme bei jungen Indivi- duen bis zu 8%, Länge bei Po/. Lapradei und bei noch kleine- ren von P. senegalus Cuv. Die von Hrn. Hofrath Hyrtl anato- misch präparirten Blutgefässe der äusseren Kiemendeckelkieme von Po!/. Lapradei bezeugten die respirirende Verwendung derselben. Hr. Dr. Steindachner gibt ferners Beschreibung einiger neuen oder selteneren Fische des Wiener Museums, die grossen- theils aus Mazatlan und China stammen. Diese sind: Pristipoma 4 144 Äneri, nitidum;, Boucardi, azillare, brevipinna, Haemulon ma- satlanum, Pachymetopon Güntheri, Galeoides microps, Pseudo- scarus gracilis, Solea mazatlana Abramoccphalus (n. g.) mi- crolepis u. m. a. Literatur. Ein freies Wort über die kaiserliche Akade- mie der Wissenschaften sammt Vergleich der Aka demien mit den freien, gelehrten Vereinen von Ami Bou&: Wien 1869. 32 S. ‚Diese Brochure beschäftigt sich nur mit internen und zum Theile formellen Fragen, sie wird Diejenigen, welche sich für die Wiener Akademie interessiren, über manche Vorgänge aufklären und zu manchen bisher unerklärlichen Erscheinungen die Erklä- rung bieten. Ami Boue& ist für die Akademien eingenommen, und desshalb sind unserer Ansicht nach seine Reformvorschläge eben nur palliative.e Wir unsererseits sind mehr für die freien gelehrten Vereine eingenommen, in welchen weniger auf persön- liche Rücksichten gesehen werden kann wie bei Akademieen. Diese Brochure richtet sich demnach auch in erster Reihe gegen den etwas zu sehr- unumschränkten Generalsecretär und plaidirt für eine zweckmässigere Geschäftsordnung, sie will eine Wiener k. Akademie und meint, dass Mitglieder, die nur einmal jährlich nach Wien kommen, der Akademie wenig nützen können. Die Angriffe gegen gewisse Akademiker, die auch persönlich genannt werden, halten wir weniger am Platze, da deren Aeusserungen nicht gedruckt vorliegen und es so schwer ist, ein unpartheiisches Urtheil zu bilden. Neu war für uns die Mittheilung, dass bei den Wahlen der Mitglieder beide Classen stimmen und so na- türlich durch Männer, die eigentlich gar nicht die Befähigung haben, den Werth der Candidaten zu beurtheilen, der Ausschlag gegeben wird. — Er will wenigstens um 12 wirkliche Mitglieder die mathematisch-naturwissenschaftliche Classe vermehrt wissen und sagt: „Seien wir unpartheiisch und sehen wir uns in Wien um, und so würden wir leicht die noch folger.den zwölf neuen Mitglieder, als Zoologen, Medieiner, selbst Botaniker finden, wel- che alle nach der Ehre eines Akademikers sich sehnen, und es auch würdig sind.“ In diesem Tone ist die ganze Brochure ge- schrieben. x+ty. I — — — — — — — — — — LLLL L LL L L L L L L L L L — — — — — — — — — — — — — — — _ L_L_L___ _L_L_________ Verantwortlicher Redakteur Br. Herrich-Schäffer. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe.) Correspondenz - Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines arm Regensburg. Nr. 10. 23. Jahrgang. 1869. = ——— ur m Vereins- Angelegenheiten. Einläufe zur Bibliothek. 73. Bulletin de la Soc. imp. des Naturalistes de Moseou. 1869. nr. 3 av. 5 pl. 14. Verhandlungen d. schweizer. naturforsch. Gesellsch. in Einsiedeln. 52. Jahresversammlung. Jahresbericht 1868. 75. Mittheilungen der naturforsch. Gesellsch. in Bern. nr. 654—683. 1869. 76. Annales d. se. phys. et nat. Lyon. Ser. IH. Tom. XI. 1867. . 77. Zeitschrift f. d. ges. Naturwiss. von Giebel und: Sie- wert. 33. Band. Berlin 1869. Die verehrlichen auswärtigen Mitglieder, welche ihre Vereins- beiträge noch nicht entrichtet haben, werden ergebenst ersucht, dieselben bald gefälligst an den Unterzeichneten durch Post- anweisung zu übersenden. Regensburg den 12. Juli 1869. Bertram, Königl. Regierungs-Rath, als Vereins-Cassier. 1869, 10 146 Literatur. Die neuesten Entdeekungen im höhen Norden von Oswald Heer. Vortrag gehalten den 28. Januar 1869 auf dem Rathhaus in Zürich. Zürich 1869. 28 S. Die deutsche Nordpolexpedition hat in hohem Maasse das In teresse der gebildeten Welt auf sich gezogen und wieder werden viele Stunden der Ausführbarkeit des Projeetes gewidmet, wie zu jener Zeit, als Schleiden in seinen „Studien“ durch seine zweite Vorlesung „Franklin nnd die Nordpolexpeditionen“ seine Leser in hohem Grade für den Nordpol zu interessiren suchte, Petermann hat durch Wort und Sehrift für eine deutsche Nordpolexpedition gewirkt und bald wird die zweite Expedition in die See stechen. | ; Der bekannte schweizerische Naturforscher scheint sich nicht der sanguinischen Hoffnung hinzugeben, dass man jemals „einen praktikablen Seeweg durch das Polarmeer nach-Indien“ auffinden werde, aber trotzdem hält er eine wissenschaftliche Reise in diese Regionen für sehr wichtig. Er besprieht zwei derartige wissenschaftliche Expeditionen in den hohen Norden nnd zwar die Whymper’sche Expedition nach Nordgrönland vom Sommer 1867 und die schwedische Nordpolexpedition vom Sommer 1868. „Die. Whymper'sche Expedition ist das erste Unternehmen, welches veranstaltet wurde. um die vorweltliche Flora im hohen Norden aufzusuchen.“ Die Leser dieser Brochure wird es übrigens interessiren zu erfahren, dass Dr. Berggren, eines der Mitglieder der schwe- dischen Expedition seine Erlebnisse selbst in der österreichischen botanischen Zeitschrift von diesem Jahre beschrieben. Die vorliegende Brochure ist äusserst anziehend geschrieben und wird auch die Fachmänner interessiren, die Schilderungen der vorweltlichen Verhältnisse sind wirklich meisterhaft. und wer- den auch Lesern mit wenig Phantasie ein sehr verständliches Bild ‚bieten. Die Ausstattung der Brochure ist recht nett. A—Z. Das Gebiet von Venedig war in malacologischer Beziehung bis jetzt wohl fast unbekannt; — Olivi, Chiereghini, Nardo, Martens u. a. haben wohl einige Beiträge zur Kenntniss dieser ® 147 Fauna geliefert, aber eine genaue Darstellung derselben haben wir dem Herrn J. B. Spinelli zu verdanken, welcher vor Kur- . zem ein Verzeichniss der im besagten Gebiete vorkommenden Land- und Süsswasser-Mollusken !) veröffentlicht hat. — Hr. Spi- nelli hat 98 Species aufgefunden, davon 46 Arten von Land- und 52 von Flussmuscheln. und 11 Varietäten, welch letztere von manchen - Malacologen als selbstständige Arten betrachtet wor- den waren. Der Mangel an Gebirgen und Hügeln beschränkt das Vorkommen der Helir-. Bulimus-. Pupa, Clausilia- u.a. Arten: der salzigfeuchte Erdboden dürfte unter dem Einflusse der Meer- winde auf den Mangel einiger Arten grossen Einfluss haben, wie des Zonites erystallinus, Heliz Jucorum und fulva, Achatina lubrica, Bulimus obscurus u. m. a., dafür sind zahlreich die’ Flussmuscheln in Folge der vielen Flüsse, Bäche und Kanäle, welche das Gebiet von Venedig durchströmen und in allen Rich- tungen durchkreuzen. — Das Verzeichniss ist in systematischer Ordnung gegeben mit Beifügung der Synonymien, des Fundortes, kritischer Bemerkungen u. s. w. Bemerkenswerth ist das Vor- kommen von Aydrobia thermalis und der Cyclas rivicola Lam., erstere glaubte man nur eigen den Thermen von Abano; letz- tere ist neu für die Fauna Italiens. — Bei dieser Gelegenheit müs- sen wir bemerken, dass Herr Spinelli auch eine Schilderung der malacologischen Fauna der Provinz Breseia im Jahre 1851 und 1856 gegeben hat. Gleichzeitig haben wir noch ein zweites Verzeichniss zu er- wähnen, nämlich der Mollusken des Königreiches Belgien. Schon im Jahre 1859 hat Herr Colbeau, der jetzige Präsident der malacologischen Gesellschaft in Brüssel, begonnen, Materialien zu sammeln zur Herausgabe einer malacologischen Fauna Belgiens. welche in den Schriften besagter Gesellschaft veröffentlicht. sind und die jetzt alle in der „Liste generale des mollusques vivants de la Belgique“ ?) zusammengestellt sind. Es ist ein einfaches Verzeichniss mit wenigen hie und. da zerstreuten Anmerkungen. Als neue Art finden wir Vertigo cylindrica, der Verf. muscorum und Y. edentula z. Th. nahestehend; als neue Varietäten finden 1) Catalogo dei molluschi terrestri e fluviatili viventi in Ve- nezia e nel suo estuario ete. Venezia 1869. 2) Diese Abhandlung erscheint in dem III. Bande der „An- nales de la soeiet& malacologique de Belgique“. | 10* 148 ‘wir Carychium minimum Müll. var. curtum, im Allgemeinen dem Car. spelaeum Ross. nahe; Physa fontinalis L. var. aple- zoides dem Aplezus hypnorum L.nahe; Anodonta Kickzäü Colb. var. interrogationis u. m. a. — Zwei Tafeln geben Abbildung von Helix Sauveri Colb., Vertigo cylindrica Colb., Valvata flu- viatilis Colb. u. m. a. von Colbeau neu beschriebenen Va- rietäten. Sr. Zu den empfehlenswerthesten Werken für den Schulunter- richt sind die verschiedenen Ausgaben von Samuel Schilling's „Grundriss der Naturgeschichte des Thier-, Pflanzen- und Mine- ralreichs“ zu zählen, welche in guter Ausstattung und zu sehr "mässigen Preisen im Verlage von Ferdinand Hirt in Breslau neu bearbeitet so eben erschienen sind. Da wäre vor allen andern hervorzuheben: „Das Pflanzenreich. Anleitung zur Kennt- niss desselben nach dem natürlichen System, unter Hinweisung auf das Linn@’sche System. Nebst einem Abriss der Pflanzenge- schichte und Pflanzengeographie.‘“ 1869. 244 Seiten in Okt. mit 609 in den Text gedruckten Abbildungen. Ferner: „Samuel Schilling’s kleine Schul-Naturgeschichte der drei Reiche. Mit der Darstellung des Pflanzenreichs nach dem na- türlichen System.“ 1869. Zwölfte, verbesserte und vermehrte Bearbeitung, mit 790 in den Text gedruckten Abbildungen. Thierreich 139 Seiten, Pflanzenreich 85 Seiten und Mineralreich 40 Seiten in Okt, — Endlich „Schul-Atlas der Naturge- schiehte. Zur Belebung und Förderung der vergleichenden Anschauung in den Gebieten der drei Reiche der Natur. Ein Ergänzungsband zu jedem Hand- und Lehrbuche der Naturge- schichte.“ 170 Seiten in Gr. Oktav mit nahe an 1200 Abbild- ungen. (Oesterr. Bot. Zeitschr. Sept. 1869.) Literarische Notizen. Im 3. Hefte 1869 des Bull. malacol. ital. gibt D.N. Territi einige Erläuterungen und Berichtigungen über das von Ed. v. Martens gegebene (Malacozool. Bl. 1868) Verzeichniss der in den Abruzsen vorgefundenen Mollusken, wie zu Helix Orsinü 149 Porro (hiebei auch gegen einige von L. Pfeiffer irrige Anga- ben), zu #. bathiomphala Charp., H. Spadae Calc, H. profuga A. Schm. u. m. a., und beschreibt auch eine neue Helir — A. Martensiana (H. lavata olim in schedis), welche der A. fruti- cum Müll. nahesteht. — Ferners gibt Professor Issel Beschrei- bung einer neuen Nassa — N. genuensis Iss. in scheda’-— aus dem Muschelsand von Taranto; diese Art vermittelt den Uebergang der wahren Nassa und besonders der N. mutabilis zur Cyclo- nassa; durch allgemeine Färbung und Form nähert sie sich der N. naticea. — Von dem erst kürzlich (14. April l. J.) verstorbe- nen Abb& Stabile findet sich eine Beschreibung, auf welche Weise er den Helix nautiliformis Porro von Lugano nach Mai- land gebracht und weiters lebend erhalten habe.— Dr. A. Man- zoni gibt seine Ansicht zur Sprache über die Vertheilung der marinen Mollusken und zwar aus Veranlassung einer von Prof. Mantovani gegebenen (Corr. seient. di Roma 1368) Abhand- lung über die allgemeine Vertheilung der fossilen Faunen im pliocenen Meere. Sr. Goiran Aug., Zanetti Arth., Bertolio Ant. und Ludw. Musso, Professoren in Casale haben geschrieben: Sopra gli aeroliti eaduti il giorno 29. febbr. 1868 nel territorio di Villanova e Motta dei Conti, Circondario di Casale Mon- ferrato im Bolletino meteorologico dell’Össervatorio del R. Gollegio Carlo Alberto in Moncalieri. Miscellen. Die Wanderversammlung deutscher Bienenwirthe findet vom 14—16. September in Nürnberg statt. Mit der Versammlung wird die Feier des 25jähr. Bestehens der Bienenzeitung, dann eine Ausstellung, Prämiirung” und Ver- loosung von Bienenvölkern. Bienenwohnungen. Bienengeräth- schaften und Bienenprodukten verbunden. Alle Ausstellungsge- genstände müssen franco entweder zur 16. Wanderversammlung 150 an Herrn Böhmländer, Lehrer in Nürnberg (Marienvorstadt N. 118), Ablage im Lokale des Industrie- und Kulturvereins, eingesandt oder spätestens am 13. Sept. im Lokale des Industrie- und Kul- turvereins übergeben werden. Jeder Ausstellungsgegenstand ist _ mit Namen, Stand und Wohnort des Aufstellers, sowie mit ‘der Angabe, ob verkäuflich und zu welchem Preise oder nicht. zu versehen. — Die Verhandlungen werden im grossen Rathhaus- saale abgehalten und beginnen mit der Festfeier des 25jährigen Bestehens der Bienenzeitung und einem Vortrage des Lehrers und Zeidlermeisters Herrn Lotter über das alte Nürnberger Zeid- lerwesen. Die Ausstellung, sowie die Verloosung werden in den Lokalitäten des Industrie- und Kulturvereins stattfinden. Nicht- mitgliedern ist der Besuch der Ausstellung gegen ein Eintritts- geld von 12 kr. für die Person gastattet. Der Preis eines Looses ist 12 kr. Tagesordnung: Montag, den 13. September, als am Vorabend, Zusammenkunft im Lokale des Industrie- und Kulturvereins (am Walchthor) zur gegenseitigen Begrüssung. — Dienstag, den 14. Sept. Morgens bis 9 Uhr Besichtigung der Ausstellung. 9—2 Uhr: Verhandlung über die aufgestellten Fragen und Wahl der Preis- richter-Kommission, von welcher die Comitemitglieder und Aus- steller ausgeschlossen sind. 2 Uhr: Gemeinschaftliches Festmahl. Nachmittags: Besichtigung der -Sehenswürdigkeiten der Stadt. Abends: Festfeier. — Mittwoch, den 15. Septemb. von 9—2 Uhr: Fortsetzung der Verhandlungen und Wahl des Ortes für die XVI. Wanderversammlung ; hierauf Preisevertheilung und Aus- flug. — Donnerstag, den 16. September : Verloosung und Ausflug. Hr. Prof. Capellini hat in den Gypsbrüchen von Monte Donato bei Bologna schon vor mehreren Jahren Blätterabdrücke in den Zwischen-Mergelschichten gefunden und daher dieses Gyps- vorkommen, gleich jenem von Castellina marittima und Livorno, Tortona, Forli, Sinigaglia u. a. O, der obermiocenen Formation zugezählt, obschon die diese charaeterisirenden Fossilien noch nicht aufgefunden worden seien. — Vor Kurzem fand Hr. Prof. Bombiceci in denselben Mergelschichten Abdrücke von Zebias crassicauda, so auch eine Larve von Libellula doris — in Folge dessen war Capellini noch mehr bestärkt in seiner Ansicht, dass die besagten Gypse der obermiocenen Periode angehören’ 151. ——____ _— (Gazz. dell’ Emilia. Maggio 1869). — Nach Hrn. Prof. Bienconi') finden sich in dem Gypsbruche ausser den geschichteten Mergel- lagen, auch ungeschichtete, „Ausfüllungsmassen“. wie sie beson- ders in den Gypsbrüchen Malessere, Lazzari, deutlich ersiehtlieh sind, und in welchen auch sehr kleine Quarzgerölle vorkommen. Bianconi ist der Ansicht, dass der Schlamm durch vorfindliche Risse in das Innere des Berges sammt den zufällig vorfindlichen Geröllen, Fischen, Inseeten eingedrungen sei und die Mergel- massen gebildet — der Gypsbruch von Monte Donato sei „kei- nesfalls einer der postpliocenen vorhergehenden Periode zuzu- zählen.“ Sr. Bei Vallese in der Provinz ‘Verona, am rechten Ufer der Eisch findet sich ein Moorbecken von über 100 Hect. Ausdehnung, in welchem verschiedene Knochenreste (Wiederkäuer, Biber, Pferd u.'m. a.), sowie auch Gegenstände aus der Steinzeit, worunter besonders bemerkenswerth ein scharf schneidiges Beil aus Chlo- romelanit, vorgefunden wurden. Sr. Abbe Anton Carestia gibt (Boll. Club alp. giugno 1869) in seiner Mittheilung über die Besteigung des Corno bianco im oberen Sesiathale, von Riva aus durch das Vognathal kurzes Ver- zeichniss der von ihm gesammelten Käfer, worunter erwähnens- werth die seltenen Eriphia cinerea Meg, Burrhus pilosellus Heer, Cychrus italicus Bon., C. cordicollis Ghaud., C. angu- status Hyp. u. m. 8. Sr. Ueber das Gebahren der kais. Akademie der Wissen- schaften beklagt sich Hofrath Ritter v. Haidinger in einer Mittheilung der „Neuen freien Presse“ vom 13. August, nament- lich aber über die Vornahme der akademischen Wahlen. bei denen das höhere Verdienst eine zu geringe Würdigung findet. Anträge in dieser Richtung, welche Haidinger selbst als Aka- 1) Osservazioni sopre i gessi di Monte Donato e ropra i loro fossili. Bologna 1869. 152 demiker stellte, hatten in den allerseltensten Fällen einen Erfolg. So beantragte schon seit vielen Jahren H. zu corr. Mitgliedern u.a. den dermaligen Bürgermeister Dr. Felder, den Botaniker und Hortikulturisten J. G. Beer, den „Novara“-Reisenden Dr. v Scherzer, den Geologen und Botaniker D. Stur, ohne dass diese je die Majorität für sich erringen konnten. Ebenso erfolg- los waren auch alle Anträge, welche H. auf Reformen der Aka- demie stellte, denn stets beliebte es der Mehrheit, Alles beim Al- ten zu belassen. — Das minder produktive Alter klammert sich eben an das Veraltete, um im rascher und freier pulsirenden Neuen nicht gänzlich den bisher behaupteten Boden zu verlieren. Durch den Tod von Dr. Carus ist die Stelle eines Präsi- denten der Leop. Carol. Akademie erledigt. Diess veran- lasste den Medizinalrath Dr. Küchenmeister in Dresden an die Mitglieder der Akademie eine Brochüre zu versenden, welche den Titel führt: „Die Leopoldinisch-carolinische Akademie, ihre Präsidentenwahl, ihr Verfall und Vorschläge zu ihrer Reorgani- sation.‘“ Inhalt und Tendenz dieses Flugblattes ergeben sich so- wohl aus obigem Titel, als auch aus einer demselben vorgedruck- ten: Aufforderung, welche lautet: „Ich lade hierdurch die deu-s tschen Mitglieder der Akademie ein, sich auf der Innsbrucker Naturforscher-Versammlnng zu einer besonderen freien, noch. zu bestimmenden Sitzung der Akademie einzufinden. ‘Die Präsenz- liste wird mit dem revidirten. Mitglieder-Verzeichniss verglichen werden, damit nur Mitglieder stimmen können. — Tagesordnung: Antrag an die Adjunkten, die Wahl des Präsidenten den Mitglie- dern zurückzugeben , eventuell Protest gegen etwa getroffene Wahl; Wahl einer Reorganisations-Kommission und eines Co- mite’s, welches die weiteren nöthigen Schritte zu thun beauftragt wird.“ (Oesterr. Bot. Zeitschr. Sept. 1869.) 133 Die Schmetterlinge der Insel Cuba. Fortsetzung zu pag. 186 des Jahrgangs 1868. XLVUO. Palindia 109) rectimargo Gn. nr. 1074. — 88/433. 110) modestula HS. — 285/341.— Eine der kleinsten Arten. Strohgelb, Kopf und Halskragen braun; Franzen und zwei QStrei- fen der Vfl orange, diese am VR beiderseits braun begrenzt, aus- serdem noch etwa 6 braune Puncte am VR; der erste Streif bei %,, auf R 1 mit braunem Punct, der zweite bei ?/,, silbern aus- gefüllt. Der Augenspiegel der Hfl violett, wurzelwärts von einem braunen Bogen begrenzt, saumwärts schwarz punctirt. 111) s/zriaepuncta HS. 1035/0.— Der P. mabis nahe, kleiner, der innere QStreif ist in zwei viel weiter von einander ent- fernte schwarze Linien aufgelöst. der äussere innen an der Mit- tellinie grob schwarz punctirt. Der violette Fleck der Hil ist niedriger, durch einen braunen Horizontalstreif wurzelwärts be- grenzt, saumwärts weniger weiss aufgeblickt. 112) striatia Or. 355 F. — Gn. nr. 1078. ihm unbekannt.. — 606/0. — Hfl auf R 3 eckig, fast etwas geschwänzt. Schön kai- feebraun, der Saum schwach gewellt; Vfl. mit grossem Umriss der NM und vier geschlängelten scharf schwarzen QL, die erste nur am VR, 2 und 3 ziemlich parallel, 3 vor dem Afterwinkel saumwärts gelbweiss aufgeblickt, die 4. hinter der NM, mit der 3. gegen den Afterwinkel convergirend; ausserdem die lichte WL, wurzelwärts mit dunklen Fleckcehen ausgefüllt und eine ganz gerade dunkle L vor dem Saum, wurzelwärts licht aufge- blickt, auf den Hfl deutlicher, und in Z1 durch einen schwarzen Fleck unterbrochen, iiber welchem eine Menge blauweisser Quer- strichelehen stehen. Hinter der Mitte der Hil eine scharf schwarze beiderseits weissgelb begrenzte L., welche auf R 1b und 2 ein - W bildet; über diesem W stehen wieder blauweisse Atome in dunklem Grund. 113) inferior HS. — 543/908. — Die grösste mir bekannte Art; chokoladebraun, die Hfl etwas dunkler, die Franzen lichter, die Vfl mit grossem nierenförmigem Mittelring und vier ganz ge- raden dunklen QStreifen, die ersten drei schräg und parallel; der vierte bei ?/, des VR anfangend. mit dem dritten bis zuR3 154 etwas-convergirend, dann verlöschend; eine lichte WL mit dunk- len Fleckchen wurzelwärts zwischen den R. Hfl-mit vertikaler dunkler Doppellinie durch die Mitte, welche über dem bleiglän- zenden Streif über dem kleinen Spiegelfleck sich gegen den IR hin bricht. Spiegelfleck rund, tiefschwarz mit blauem Kern und oranger, wurzelwärts weisser Einfassung; beiderseits von ihm noch eine Spur eines kleineren Spiegels. 114) reflera HS. 489/625. foem. — 449/1047 mas. — Kleiner als corinna, Hfl auf R 3 sehr schwach geeckt. Rostbraun, Vfl mit 2 ganz geraden, gegen den IR divergirenden QStreifen, von !/; und ?/;, des VR und weisser W der Franzen. Auf den Hfl nur ein weisser Schrägstreif in Z 1 a als innere Begrenzung eines rostrothen Fleckes. Beim kleineren Manne sind beide Streife der Vfl undeutlicher, weniger divergirend, der VR aber hinter der ‚Mitte in einen grossen, halbscheibenförmigen, weissen, rothbraun gewimperten Lappen nach oben umgeschlagen. XLVIUI. Genus mov. 115) bfda HS. — 437/736. Ledergelb, HLeib und Hfl mehr orange, Scheitel und Hals- kragen schwarz, Saumdrittel der Vfl gelbbraun, durch eine ge- schwungene hellgelbe L von der Grundfarbe geschieden ; RMakel durch einen, NM durch zwei braune Fleckchen angedeutet, die SL mit fein schwarzen Puneten; einer an der Flügelwurzel. XLIX. Dyops @n. — 116) hautuey Poey Cub. — Gn. 10%. — 524/252. Die Zeichnung ist schärfer und das Colorit lebhafter als im Bilde bei Poey. 117) ocellata Cr. 276 D E. -- 488/621. L. Coenipeta 118) celadon HS. 36/0. 9. Am nächsten der ence/ada Cr. 181 E F, welche ich bei Gn. nieht finden kann, doch sind die Hfl bis über ?/, hinaus weiss; die Richtung der hinteren QL der Vfl und die Bezeichnung ihres Saumfeldes wesentlich abweichend. Weiss, beide QL scharf doppelt, die hintere (nur nicht gegen den VR) rostbraun ausgefüllt, eben so die NM, welche in den VR ausläuft; die WL sehr scharf zackig, in Z 1a, 3.u, 6 scharfe Zacken saumwärts bildend, wurzelwärts breit veilgrau angelegt; hinter ihr eine braune Zackenlinie, die SL aus scharf schwarzen Monden gebildet. En LI: Drasteria 119) convalescens Gn. nr. 1734. — 563/1%. 120) chlorophis HZ. 73 (von Gn. nicht erwähnt). Zu Dr. convalescens sendete früher Hr. G. beide Geschlech- ter, welche sich gleich sind. Das Männchen der letzten Sendung scheint mir eher zu cAlorophis zu gehören; es ist viel grauer, hat (besonders unten) deutliche Ring- und Nierenmakel, deutli- chen MSchatten der Hfl, welcher auf der staubigeren US alle Fl durchzieht. LII. Phurys 121) Zineolaris H. Europ. — Gn.n. 1764. — 793/555 2. Von Aelvina leicht zu unterscheiden durch den Mangel der schwarzen Fleckes nächst der W und die ganz parallelen beiden QStreifen. 122) iimmunis Gn. nr. 1760. — 309/346 3 sehr verblichen. 123) distriga HS. — 732/0. 944/0. Die kleinste mir bekannte Art, mit den spitzigsten Vfl und kleinsten Hfl. Lieht röthlich grau mit zwei unter sich und mit dem Saum ganz parallelen lichten QL, welche saumwärts dunkler angelegt sind. 124) helrina Gn. nr. 1765. — 442/482. Ein gut erhaltener Mann; fast so lebhaft gefärbt als Ph. garnoti; der Punkt, wel- chen Gn. als in der Zelle befindlich angibt, ist die untere dunkle Ausfüllung der NM. 125) Aelveola HS. 1062/0. 9. Der Aelvina am nächsten, die Vfl etwas sichelförmiger, mit vertikalerem Saume, kein schwar- zer Fleck gegen die W, die vordere QL etwas vertikaler, gegen den VR mehr geschwungen. LIU. Mocis. 126) aurinia HZ. 129. — 443/278. Das noch in meinen Händen befindliche Exemplar Hübners stimmt ganz mit dem Manne aus Cuba, es hat daher der Hübnerische Name zu bleiben und Guenee’s afvina nr. 1768 einzugehen ; dem Weibe fehlt der dunkle Längsfleck hinter der NM. 127) teretilinia Gn. 1766. — 394/902. — Hier findet sich bei Gn. eine sonderbare Verwirrung, welche ich nirgends berichtigt finde. Das Thier ist deutlich pl. 21. f. 5. abgebildet, nur ist die Farbe der Hfl und des Hinterleibes zu lebhaft gelb, es ist aber hier Ophiodes parallelepipeda genannt, während die Beschrei- bung nicht im entferntesten zutrifft. Diese findet sich unter Phu- rys terelilinea unverkennbar. welche aus Brasilien stammt, wäh- 156 i rend Ophiodes vom Senegal kommt. Ich habe auch den, Mann, welcher noch dunkler und weniger gelb ist. Ich würde die Art unter Mocis setzen, nur das kurze Palpenglied 3 widerspricht. LIV. Remigia. Die drei cubanischen Arten unterscheiden eich folgendermassen : 128) Zatipes Gn. 1774. — 91/145. — Die hintere QL vomIR an gerade oder sanft geschwungen bis R 7, dann wurzelwärts ge- krümmt. Es findet sich nicht immer, besonders nicht beim Weibe der sammtschwärze Fleck auf dem IR, im männlichen Geschlechte immer, im weiblichen manchmal der dreieckige Schattenfleck auf der Mitte des Saumes, der weisse Punct an der Stelle der Ring- makel findet sich nur selten, in Z 1 des Mittelfeldes sind drei scharf gezackte dunkle Wellenlinien. Der Mann ist immer veil- grau, das Weib meistens gelblicher. Expl. ohne den schwarzen IRFleck scheint Gn. als diffiuens zu beschreiben. 129) repanda &n. 1775. — Diese Art wie sie Gn. beschreibt, sen- dete Hr. Gundlach als var. a. der /afipes. Ich halte sie aber wirklich für verschieden ; nicht nur die Farbe beider Geschlechter, na- mentlich des Mannes ist immer ledergelb, das Thier ist auch plumper, im Wurzelfelde steht immer ein feiner aber scharf schwarzer Punct über dem IR, im Mittelfeld stehen nur zwei dunkle Vertikalstreife auf dem IR, der innere meist dicker, die Hfl haben zwei recht deutliche QL, deren hintere sich im VWin- kel zu einem Schattenfleck erweitert, die vordere fein und scharf geschlängelt ist. Die US ist besonders beim Manne lebhaft ockergelb. 130) megas Gn. 1776. — 744/903. — Die hintere QL steigt vom IR geschwungen vertikal bis zur Nierenmakel, dann nach einer Strecke horizontaler Richtung wieder unter R 3 herunter, um dann einen fast geraden, wurzelwärts convexen, Bogen bis in Z 6 zu bilden. | | Ein sehr schwach gezeichnetes bleichgelbes Weib sendete H. G. als repanda, ein anderes (995/0) vortrefflich erhaltenes zeichnet sich durch prachtvoll violette Vfl und dnnkel ockergelbe Hfl aus; die Zeichnung der Vfl ist ziemlich undeutlich, der schwarze IRFleck aber stark. Es scheint fast von megas verschieden; kleiner, die Vfl stumpfer, mehr veilbraun, die erste QL verticaler, gerader, der schwarze Punct vor ihr scharf, der MSchatten bildet auf R 1 keinen Haken, sondern nur einen rundlichen Schattentfleck , die 157 NM ist kaum zu finden. Das Bild des Weibes der A. megas bei Gn. ist übrigens schlecht. LV. Ophisma 131) ablunaris Gn. n. 1649. — 595/871. — Ein Weib; ich glaube dass delunaris @n. verschieden ist. 132) tropicalis En. nr. 1651. — 440/331. Beide Geschlechter in den verschiedensten Varietäten; die vordere vertikale QL ist selten höchst undeutlich, eben so die beiden Mittelpunete; der Raum zwischen der ersten QL und der WL ist oft von R2 bis zum VR dicht schwarzfleckig, durch die meist nur bei dieser Var. deutliche WL zackig begrenzt. LVI. Xylis 133) setipes @n. nr. 1328. -——- 541/956. — Be- schreibung und Bild bei Gn. sind gleich ungenügend; die Ring- makel ist ein sehr deutlicher erhabener schwarzer Punet, die NM hat einen weissen Punct nach unten und aussen, Feld 2 ist auf allen Fl von R 2 bis 4 verdunkelt; in Z 7 der Vfl steht vor der Spitze ein gross weisser Punct. 3 LVI Homoptera 134) edusa Dr. — Gn. 1338. — Von H. G. unter 4. odsita gesendet. 135) minerea Gn. 1339. t. 18, f. 6. Ebenso. 136) odsita @Gn. n. 1334. — 255/510. — Alle für diese Gat- tung vorhandenen Bilder und Beschreibungen sind zu ungenü- gend, als dass darnach mit Sicherheit bestimmt werden könnte. — H. minerea, ezhausta, strigimacula, edusa und .viridans glaube ich zu besitzen; die Cubanische Art ist von ihnen unter- schieden und lässt sich nurals odsöta Gn. deuten; sie ist dadurch ausgezeichnet, dass die Fl bis zur hinteren QL dunkel sind ohne deutliche Linien und Makeln, dass diese QL auf den Hfl gerader ist als bei allen genannten Arten, namentlich in Z 5 und 6 kei- nen spitzen Zacken saumwärts bildet, in Z 2 der Vfl sanft ge- schwungen, in 3 nur stumpf geeckt ist; vor dem Saum stehen scharf dunkle Fleckchen, in Z 1 b ein doppeltes. Drury’s und Cramers Bilder der /unata passten noch am besten hierher, doch nicht genug, um den Namen annehmen zu dürfen, und zwar um so weniger, als Gn. einer sicher anderen Art diesen Namen gibt. LVIIL /fonia 137) zylina HS. 784/941. Der Itonia lignaris HZ 36T am nächsten, welche Gn. gar nicht eitirt. Alle Linien sind viel stärker geschlängelt, die hinterste bildet Pig 158 auf R3 und 4 der Vfl, noclhı mehr auf 4 der Hfl einen scharfen Zacken saumwärts; alle Fl. sind aufR 3 deutlicher geeckt. Von Guenee’s Bildern lässt sich nur /fonia opistograha mit unserer Art vergleichen, sie stimmt in der Färbung und Grösse ganz überein, hat aber ganz gerundeten Saum und ganz gerade QL aller Flund aufder US der Hfl und.an den Beinen sehr gerau von Guenee beschriebenen Merkmale, von welchen unsere Art keine Spur zeigt. In die Gattung /fonia kann diese Art also nicht ge- setzt werden. LIX. ZBendis 138) impar 6Gn. 1624. — M1294 9. — 500/674 d. 139) magdalia Gn. 1621? — 686/327 &. — Die Vfl sind auf der Mitte des Saumes etwas geeckt, die Hilhaben keinen breiten Mittelsehatten wie die Beschreibung will, sondern nur dessen beide Grenzen, die hintere QL und den MSchatten. LX. Peosina 140) pandrosa Cr. — Gn. 1513. — en in schönes männliches Expl. "a numeria Dr. 1. 23. 5. — 80/309. LXI. Blosyris 142) abadirina HZ. — Gn. 1517. 435/493. LXII. Zrujas 143) rengus Poey. — Gn. 1526. 79/548. — Das Bild bei Poey ist zu dunkelviolett, die weissen Mondlinien vor dem Saume zu deutlich. LXIUI. Syrnia 144) hypnois H. — Gn. 1547. — 544/226, Beide Geschlechter. LXIV. Latebraria 145) amphipyroides Gn. 1550. — 259/284. — Beide Geschlechter. LXV. Thysania 146) zenobia Cr. 115 AB. — Gn. 1555. — 394/942. LXVIL Erebus 147) odora L. — Gm. 1559. — 258/490. — Sehr abweichende Exemplare. LXVI. Focilla 148) guerini Gn. 1800. — 1008/6179. LXVII. Argidia 149) cubana HS. — 350/370. — Zwei Weiber, wohl sicher von A. wedelina Cr. — palmipes En. nr. 1815 verschieden. Vfl sichelförmiger, Hfl kleiner, die vordere QL bildet drei höhere Bogen, die hintere ist mehr geschwungen, die Makeln sind nicht so dunkel schwarz umschrieben und gekernt. Unten sind die QL feiner, purpurroth. nicht saumwärts weiss. 159° LXIX. Epidromia 150) rotundate HS. — 292/282. Ein weibliches Exemplar, welches in Habitus, Zeichnung und der Be kleidung der Beine mit jener Art übereinstimmt, welche ich tür E. pannosa halte und unter gleichem Namen auch aus Cuba erhielt. Ein wesentlicher Unterschied besteht nur in dem gänzlich gerundeten Saum der Hil. Rehfarben, Kopf, Halskragen. V Beine und Saumfeld mehr veilgrau, das Mittelfeld an seiner grösseren Saumhälfte olivenbraun, aber nicht bis zum VR; ein solcher Zackenstreif hinter der lebhaft rosenfarb aufgeblickten hinteren QL. Die Ringmakel als scharf schwarzer Punct, die Nierenmakel als (, nach vorne und hinten weiss begrenzt Die VSchienen stellen ein kurzes Oval dar, innen ein Pinsel noch einmal so lang als sie selbst. Bei den oft schauderhaft schlechten Bildern bei Guenede ist es fast erlaubt, seine E. ze/ophora hieher zu ziehen. LXX. Thermesia 151) gemmatalis HZ. 153. — Heır G. schickte sehr abweichende Exemplare unter 90/302 als var. b—e bezeichnet ; mit der gemmatalis HZ. 153, welche ich anderwärts her besitze, stimmt keines, eines dagegen sehr genau mit einem Bilde,. welches ich von der rabricans besitze. Ich glaube am Ende doch Herrn G. hinsichtlich der Zusammenziehung: aller Expl zu Einer Art Recht geben zu miissen. um so mehr als auch Gn. alle zusammenzieht. Die schwarzen, gelb nmzogenen Flecke in Z 2 und 3 der Hifl verlieren sich so allmählig wie das lichte Dreieck an der Spitze der Vfl auftritt. 152) elegantula HS. — 7195/1046. — Gewiss von RER verschieden; röthelroth, alle Zeichnung feiner und undeutlicher. Die Schräglinie bildet vom IR der Hfl bis in die Spitze der Vil einen wurzelwärts convexen Bogen, ist scharf rothbraun und nur wurzelwärts fein gelb angelegt. Die beiden vorderen QL stehen entfernter von einander als bei yemmatf., die Nierenmakel ist fast ganz schneeweiss ausgefüllt. Die weissen Puncte der US der Hfl sehr fein. LXXI. Hemeroplanis HZ. — Bei Gn. kommt die ein- zige bekannt gemachte Art gar nicht vor, auch nicht unter sei- nen Pyraliden ; Walker setzt sie ohne sie zu kennen jedenfalls mit Unrecht unter Heliothis. Sie eignet sich wie so viele andere Arten Guende’s um so mehr zur Aufstellung einer eigenen Gat- 160 tung, als sie in keine der Guen&’schen passt und sich noc# einige dazu gehörige Arten finden. Am besten vergleicht sie sich mit Thermesia Gn. Groupe Il. Kleiner, etwas plumper, Palpen kürzer, die zahnartigen Haare der männlichen Fühler länger, besonders an der Aussenseite des mitt- leren Dritttheils.. Alle 3 QLinien vorhanden, die hintere nicht in die Spitze auslaufend, auf der US aller Fl zwei saumwärts stark eonvexe Bogen bildend ; auch die WL deutlich, auf der OS aus ungleichen Flecken gebildet, in Z 5 der Vfl mit weissem Puncte. 153) pyralis HZ. 127. — 26/188. — Ein Weib mit sehr dun- klem Saumfelde und ziemlich ganzer hinterer QL. Bei den Män- nern ist das Saumfeld bisweilen kaum dunkler, so dass sich die Flecke fler WL deutlicher ausnehmen, bisweiien beide QL aus scharf gesonderten schwarzen Fleckchen gebildet, auch die Saum- puncte grösser. 154) apieigutta HS. 1052 scheint mir das Weib einer neuen Art; die Vfl sind stumpfer, die hintere QL licht, beiderseits scharf dunkel begrenzt, sanft geschwungen, die WL nur in Z5 mit gross schwarzem weissgekernten Fleck. LXXI. Noy. gen. 155) subapicalis HS. — 561/348. A. Der Gattung Hemeroplanis HZ. zunächst stehend, die Bor- stenhaare der Fühler gleich lang, die Spitze der Vfl mehr sichel- förmig, die hintere QL doppelt, in die, Spitze auslaufend,. in Z 7 mit weissem Punct, in dieser Z sind auch die Franzen weiss. Der MSchatten fehlt, dagegen die untere Hälfte der NM gross dunkel. Unten läuft die hintere QL gerade in die Spitze aus und führt in Z 5 einen grossen veilrothen Fleck. (Fortsetzung folgt.) I Verantwortlicher Redakteur Dr. Herrich-Sehäffer. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe,) N Gorrespondenz - Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr. 11. 23. Jahrgang. _ 1869. Vereins- Angelegenheiten. Donnerstag den 16. Septbr. Generalversammlung Abends 5 Uhr. Die Sammlungen stehen für das laufende Jahr nur noch am 19. September und 3. October dem Besuche des Publikums offen, Zu einer von der Mehrzahl der hiesigen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Vereine Samstag den 18. September Abends 8 Uhr im grossen Saale des „Neuen Hauses‘ veran- stalteten | „‚Humboldtsfeier“ sind auch.die Mitglieder: des zoologisch-mineralogischen Vereins‘ und der königl. botanischen Gesellschaft freundlichst - eingeladen. 1869. 11 162 Einläufe zur Bibliothek. 78. Annual Report of the Smithson. Instit. for 1867. 79. Binney & Bland: Land- and Fresh-water Shells of North America. Part I. Pulmonata geophila 1869. 80. Scudder: Catalogue of the Orthoptera of North America. Washington 1868. \ 81. Boston Soe. .of Nat. Hist.: Memoirs Vol. I. Part IV. 1869. 82. --- - - : Proceedings Vol. XU. Bogen 1—17. 83. ----- : Oceasional Papers: Entomological Cor- respondence of Th. Will. Harris ed. by Sam. Scudder 1869. 84. Cambridge Museum of Comparat. Zoology nr. 7. pg. 121 bis 142. — Annual Report. Boston 1869. 85. Portland Natur. Hist. Soc. Proceedinngs Voll. Part I. 1869. 86. Essex Institute. Proceedings Vol. V. nr. 7.8. Sa- lem 1868. 87. Peadoby Academy of Seience: the American Na- turalist, a popular illustrat. Salem. Vol. II. nr. 1—12. 88. - -— - -: Memoires Vol. I. nr. 1. Salem 1869. 89. Philadelphia Acad. of Nat. Sc. Journal, new. ser. Vol. IV. Part III. 1869. 90. Annals of the Lyc. of Nat. Hist. of New-York Vol. IX. 1-4. 1868. | 91. Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig. Neue Folge Bd. II. Heft 2. 1869. 92. Dr. J. Singer: Die Orthopteren der Regensbur- ger Fauna morphologisch, biologisch und systematisch skizzirt (Schulprogramm) 1869. 163 Prodromus Systematis Lepidopterorum. Fortsetzung zu pag. 141 dieses Jahrgangs. Die grosse Menge neuer Arten oder doch solcher, welche nicht mit Sicherheit aus den vielerlei Aufsätzen Hewitsons, Moo- re’s, Trimens, der Franzosen und Nordamerikaner, dann Felder’s erkannt werden können, versetzte mich in die Alternative, ent- weder diese zweifelhaften Arten mit den noch zweifelhafteren Beschreibungen und deren Namen ganz zu ignoriren oder a sie brauchbare Erkennungszeichen zu liefern. Jahrelanges Abquälen mit den obenerwähnten Beschreibungen überzeugte mich, wie unbrauchbar und unnütz dieselben der Mehrzahl nach sind und wie nur durch richtig durchgeführte analytische Tafeln eine Wahrscheinlichkeit der Kenntlichmachung neuer Ärten zu erlangen sei. Diesen analytischen Tafeln steht bei den Hesperiinen freilich schon von vorne herein die geringe Schärfe der die Gattungen trennenden Merkmale entgegen und es wird sich manchmal tref- fen, dass ein unbekanntes Thier in zwei oder mehreren der Gat- tungen nachgesucht werden muss. Diesem Uebelstande wird nur die Zeit und die Heranziehung sich mit Systematik beschäfti- gender Lepidopterologen abhelfen. Wenn ich durch diesen mei- nen Prodromus (Vorläufer, also nicht abgeschlossene Ar- beit) diess anrege, so ist meine Absicht erreicht. Ich gebe demnach ‘in folgenden Blättern für jede Gattung eine analytische Tafel, deren Zweck nur: die möglichst sichere und klare Kenntlichmachung der Art ist, gleichviel ob diess durch Benutzung wesentlicher, auf die Bildung der Körpertheile oder unwesentlicher, auf Umriss, Zeichnung, selbst Färbung u. a. be- ruhende Merkmale geschieht. Ich habe in diese anal. Tafeln nur jene Arten aufgenommen, welche ich nach natürlichen Exemplaren vergleichen konnte und nur selten solche, deren Beschreibung und vor: Allem’ deren Ver- gleichung mit bekannten Arten keinen Zweifel über die Dazu- 11* 164 gehörigkeit liess. Alle übrigen mir unbekannten Arten habe ich — durch einen Strich gesondert — anhangsweise gegeben. Die Citate aus Hewitsons Schriften bezeichnen Hw mit einer Nummer: die Exotic Butterfl. — Hw. dser.: den Aufsatz in den Transact. of the Entom. Soc. of London 1866 pg. 479—501. Hw hndr: Die beiden für sich erschienenen Hefte: . Deserip- tions of one hundred new spec. of Hesperidae 1867 u. 1868. Die für den Satz in Octavo undurchführbare (allerdings ibersichtlichere) jedesmalige Einrückung der untergeordneten Gruppe habe ich durch Anwendung verschiedener vorgesetzter Zeichen möglichst zu ersetzen gesucht; diese folgen so aufeinan- der:W. 1. A.a. a. 7.8. (. [.; nur einigemal wurde * zwischen I. und 1. oder 2. und A. eingeschaltet. 1. Pyrrhopyga HV. Tropen Amerika’s. 3. Schwarze, Kopf (ganz oder nur ein Scheitelfleck und ein Na- ckenband) und After roth. * Brustseiten unter der Flwurzel unbezeichnet. 1. Die Flügel ausserdem unbezeichnet. A. Kleiner, Saum der Vfl ausgeschwungen, VHüften und Hals- kragen schwarz 1. zeleucus Swains. 33 B. Grösser, Saum der Vfl gerundet. VHüften und Halskragen roth 2. charybdis Wstw. Db. 78. 2 2. - Hfl unten mit blauweissem QB nächst der W, Franzen der Vfl gegen den Afterwinkel weiss 3. birae Cr. 199 C D 3. — = - fast ganz blauweiss, nur die W und der Saum schwarz, oben vor dem Saum mit breit blauweissem Band 4. hyperici HZ 271 (1821) 4. - - mit blutrothem Afterwinkel 5. passova Hw dser 10 5. Alle Fl mit breit orangem Saum nebst Franzen 6. amyclas Cr 199 F. - ? amiatus F ES 320 6. Vil mit grossem dreitheiligem weissen Glasfleck von R 1 bis in die MZ 7. arinas Cr 100 D 8. pedaia HS dser 8 *#* —_ — -— - mit gelbem oder rothem Längsstreif. 1. Alle Fl unbezeichnet, Franzen weiss, auf den Vfl nur gegen den Afterwinkel, Bauch mit 4 Reihen rother Flecke 9. thasus Cr. 30 MN 89 II. 1635 . Alle Fl unbezeichnet, nur die Hfl unten vor den weissen Fran- zen breiter-, am VR feiner gelb oder roth Hfl unten vor den Franzen breit citronengelb oder orange; am VR fein roth, der rothe Bruststreif setzt sich als Flecken- reihe an den Seiten des HLeibes fort, dessen Sgm 2 u. 3 je zwei rothe Flecken führen 10. acastus Cr. 4 C var. Hfl unten vor den Franzen roth 11. phidias L. - HV. - - - - - und am VR citronengelb, der gelbe Bruststreif setzt sich ununterbrochen bis zum Aftersegment fort 12. affinis HS . — - mit durchlaufendem Bande gelber Flecke, auf R 3 der Vfl saumwärts gerückt und solchem Fleck der MZ . Franzen gelb 13. zanthippe Ene - Db 78.1 . — schwarz, nur in Z 1 cc der Hifl weiss 14. antias Fld Nov 70. 7,8 . Die Vfl mit schmalem schmutziggelbem Band von R1 bis in die MZ, auf der US auch anf die Hfl bis Z 1 b fortgesetzt 15. galgola Hw dser 15. - sfrigifera Fld Nov 70. 7, 8 . Franzen der Vfl gelb, der Hfl weiss, unten mit gelbem Zacken- streif innen begrenzt 16 denticulata HS Zwei Längsstreife des Thorax roth oder orange After roth oder orange 1. Saum aller Fl orange, Palpen schwarz 17. hadassa Hw dser 16. - ?/aonome Swains 61 2. Franzen aller Fl orange, unten an der W der Hfi ein gebro- chenes oranges Band 18. telassa Hw dser 17 3. Die Vfl mit rothem, schwarz umzogenem Rundifleck in Z 1 u. der MZ / A. Franzen weiss 19. pionia Hw 9 B. - goldgelb, nur gegen die Spitze der Vfl weiss 20 ponina HS 4. Ganz schwarz, Franzen weiss, gegen die Spitze der Flügel schwärzlich 21 scylla Men f. 7 ** After schwarz 22. socrates Men f. 8 III. Stahlblau, nur Palpen und Saum der Hfl vom Afterwinkel bis R 4 roth 23. hygieia Fld Nov 70. 1. - ? zereda Hw dser 18 H, '166 24. gazera Hw dser 11. 28. garata ib 13 25. vortyna ib 14 | 29. oneka Hw ib 5 26. aziza ib 12 30. rubicollis Sepp sur 36. .27. maculosa ib 19 31.maenas F r 2 Myscelus HV. Tropen Amerika’s. OS ganz schwarz, unbezeichnet 1. intersecta HS OS mit durchsichtigen oder buntfarbigen Flecken, ein grosser von R 1 bis gegen die Mitte des VR, kleinere von Z 3 bis 8 . Der Fleck der Z 5 ist mit den folgenden zu einem Bande ver- bunden, weit von dem der Z 4 entfernt. . Die Flecke der Vfl glashell; alle Fl silberblau bandirt . Z3 und 4 nur mit fein glasheller Vertikallinie, Hfl mit weis- sen Strahlen aus der W, nur mit Einem blauen Schrägband 2. patrobus Hw Text. - vulcanus 1 b. - - - - mit grossen Glasflecken 3. vulcanus Cr 245 CD. - Hw 2 4. zonara Hw dser 4 B. - - - - gelb bis roth a. Hfl mit zwei breiten orangen QB 5. pityusa Hw 11 b. - nur mit Einem orangen Vertikalband 6. sela Hw dscr 1. - pityusa mas Hw 8 c. -— mit zwei blauen Fleckenbändern 7. versicolor Ene. — mulciber HZ 413 d. - - Einer Reihe blauer Fleckchen vor dem Saum 9. iphinous Ene. - ocyalus HZ 353 2. -- - - - steht vertikal unter jenem der Z 6, welcher weit A. a. b. von 7 und 8 entfernt ist. Hfl oben ganz schwarz, unten an der WHälfte orange 9. agathon Fld. Nov. 70, 2. 3 — — - - - - zwischen den vorhergehenden und folgenden mit- ten inne, ohne mit den folgenden zu einem Bande verbunden zu sein. Ä Hfl schwarz mit drei gelben Vertikalbinden, die Vfl mit zweien vor der Mitte . Die Flecke der Z 3—8 weiss, 3—5 von einander entfernt 10. pieria Hw 10 - - — -— 1-8 gelb, ein zusammenhängendes Band bildend 11. machaon Db 78. 3 167 B. Flügel rostfarbig, die hinteren mit dunklen Streifen oder Fleckenreihen 3 e a. Hfl ohne durchsichtigen MFleck, unten mit zwei schwarzen Streifen vor der Mitte, einem hinter der Mitte und breit schwarzem Saum a. US der Hfl blauweiss, der Streif hinter der Mitte in Flecke aufgelöst, die Flecke 5—8 der Vfl bilden ein Vertikalband 12. pardalina Fldä Nov 70. 5, 6 b. -— — - blassgelb, der Streif hinter der Mitte zusammenhängend 13. epimachia HS Ü. -- - -),77- - - in Flecke aufgelöst, der Fleck der Z5 der Vfl steht näher an jenem der Z 4 als 6 14. st. hilarius Enc. — Perty Del 30. 6 b. - - - -, - schwarz mit blaugrauen Fleckenreihen 15. assaricus Cr 2331 FG e. - mit --,- - zwei schwarzen Streifen vor dem schmal schwarzen Saum a. Saum der Hfl ziemlich gleichmässig gezackt, die Flecke der Vfl von Z 3—8 klein und gesondert 76. nobilis Cr 108 A B b. -- -inZL1e tief ausgeschnitten, die Flecke von Z 3 und 4, dann 6 und 7 gross, nur durch die feinen R getrennt 17. epigona HS 18. phoronis Hw hndr 1 19. amystis Hw ib 2 C. Hfl schwarz mit graublauer scharfer Zackenlinie vor dem Saum 20. variücolor Men f. 9 4. - - - - - - vertikal über jenem der Z 4, weit von jenem der Z 6 entfernt. Hfl oben ganz schwarz, unten an der grösseren orangen WHälfte mit schwarzen Bändern 21 arazes Hw hnär 3 IIl. Schwarz, OS der Vfl mit grossem rothem Dreieck von R 1 bis gegen die Mitte des VR 22. nurscia Swains 61 3. Erycides HV. Tropisches Amerika, eine Art nördlich bis Cuba. I. Ein lichtes schräges MBand durch Z 1 b, 2 und MZ 1. Ein zweites durch Z 3 und 4, ein drittes von Z5bis zum VR A. Die Flecke der Z 5—7 rücken der Reihe nach stark saum- wärts 168 ; } ‚Gelbbraun, Hfl mit schwarzem Fleck in der Mitte und solchem QB dahinter +1. fincea HS . Schwarz und grün, Hfl mit blaugrünen Längsstreifen aus der W und solchem Fleckenband vor dem Saum | 2. urania Db 79. 1 - - 2... - stehen vertikal übereinander Die Flecke glashell a. aus der W der Vl vier blaugrüne Längsstreife, drei davon in II. orange, Franzen weiss 13. apicalis HS 1; 2. Z 1, deren beide unterste weit über die Mitte reichen 3. pygmalion Cr 245 A B. - Hw 3 das WViertheil der Vfl blaugrün, durch die diek schwarzen R getheilt, die Streife der Z 1 vor der Mitte unterbrochen 4. distans HS . — - gelb . an der W der Vfl ein blaues Vertikalband; Hfl auf R2 und 5 scharfeckig, gegen die W mit gelbem Vertikalband 5, paseas Hw 4 ----- 4—5 grüne Längsstreifen; Hfl gleichmässig gezackt 6. pialia Hw 12 - - - - 3, eine gekrümmte Reihe weisser Punete von Z 5—8 7. praecia Hw 6 —--- 3 und die Spitze der MZ W aller Flügel mit blauen Vertikalbändern,. in Z 5—8 eine schräge Reihe Grasfleckehen 8. papias Hw 4 . —— - rostroth, höchstens drei kleine Costalpunete 9. pyramus Cr er E var. BERUFE Cr 100 c Ein zweites Band fehlt . Von Z 5—8 eine schräge Reihe Glaspuncte Hfl grün ban- dirt 10 herrichii Bd i.l. .— -— 6-8 Glaspuncte. Hfl unbezeichnet 77. cometes Cr 277 F Auch die Costalpunete fehlen; Thx und W aller Fl orange; Hfl mit blauem Band vor dem Saum, in Z 1 der Vil fortge- setzt 12. plutia Hw 7 Vertikale Glasflecke in Z 2 und 3; Afterwinkel der Hfl breit Sonst keine Zeichnung | Auch zwei weisse Punkte der MZ 14. cleanthes Ene Ill. Ein rother Fleck in der Mitte der MZ 1. Die weissen Franzen werden gegen den -Afterwinkel der Hil breit dottergelb 15. palemon F. - Cr. 131 F z 169 2. Franzen weiss 16. albicilla HS IV. Zwei weisse Costalflecke unter einander in der MZ, ein ver- tikaler in Z 2 17. nanea Hw 4,5 V. Schwarzbraun, Kopf, Thx und die W der Vfl zwischen den -' Rippen mit blaugrünen Streifen, die Hfl vor dem Saum mit solchem unterbrochenen Zackenstreif, welcher auf der US deutlicher und grüner ist, hier haben die Hfl gegen die W auch noch einige solche Verticalstreifen. Palpen weiss 18. batabano Lef. -— HS Cub p. 20 19. telmela Hw dser 1 23. azeta ib Pyrrh. 2 20. thrasea ib 2 24. ahira ib Pyrrh. 3 21. aspitha ib Pyrrhop. 6 25. hadora ib Pyrrh. 9 22. thelersa ib Pyrrh. 7 4. Eudamus Swains. Tropisches Amerika; einige bis in die Südstaaten der Union. 1. Gruppe: Langschwänzige (Goniurus HV). 1. Der Fleck der Z 3 ist ganz zwischen jene der Z 2 u. derMZ eingeschoben, so dass er mit ihnen eine gerade Linie bildet, oder fehlt, wie bisweilen alle Flecke. A. Das QB geht bis in Z 11, 12 am VR. US der Hfl mit zwei Binden aus dunkleren Flecken, die vordere in Z 7 in zwei Flecke gegabelt 1. eurycles Enc var. 1. OS ganz zeichnungslos, unten nur schwache Andeutung der drei Costalpuncte 2. Diese auch oben deutlich, so wie einige andere auf der Mitte des VR simplicius Stoll 39. 6 3. Letztere bilden sich zu einer bis auf R 1 reichenden ge- raden schmalen Binde aus, welche zuerst in Z 3 unter- brochen ist, zuletzt auch in Z 1 hineinreicht dorantes HSml I. non Stoll Hieher wohl auch 2. decussata Men f. 2 B. - - endet schon an der SC. Kein Costalpunct, das Band breit, auf der US der Hfl bei’ ®/, ihrer Länge durchziehend - 3. eudozus Cr 366 G H 2. -- - - - reicht fast bis an deren W, überragt die Binde aber saumwärts. A. Die Binde überragt den VR der MZ nicht, Z 4 und‘ 5 unbe- zeichnet; Hfl unten mit schwach dunklerem Schatten vor dem Saume (a. Costalflecke der Z 6—9 sehr lang und dichtstehend 4. caunus HS . - der Z 7—9 klein, unten in Z lc der Hfl ein weisser Schrägfleck 5. fammula HS B. - - geht bis in Z 11 u. 12. Z4 und 5 mit Glaspunet . Vor dem elkrna der Hfl eine Reihe weisser Fleckchen 6. evenus Men f. 1 b. Saum der Hfl unbezeichnet, unten vor ihm eine schwach lich- tere Binde 7. harpagus Fld Nov 70. 10 . - - --— - linear, schräg und nähert sich mit seiner unteren inneren Ecke jenem der Z 2; das Band reicht bis zum VR A. Franzen der Hfl dem Grunde gleichfarbig, welcher unten vor ihnen weiss ist 8. carmelita HS B. - - - weiss, die Weisse auf dem Schwanze und der US sich weit nach innen ausdehnend . Das Band linear, die W der Fl gleichfarbig a. der Schwanz ganz weiss, sowie der Saum bis zu Ast 2 oder 3 9. doryssus Swains 48. - brachius HZ 1832. 609 . - - nur am Rande, der Saum gar nicht weiss. Fleckchen der Z 3 fehlt (wohl nur var. zu vorigem) b. - - breit, aus viereckigen Flecken gebildet, die W der Flgrün haarig 10. chalco HZ 313 „on. ist von seinen beiden nächstgelegenen entfernt, doch viel näher daran als dem Saum A. Die Binde geht nur bis zur SC . Hfl unten gegen den Saum einfach verdunkelt 77. ceculus HS b. - - mit weissem geradem Vertikalband durch die Mitte 12. metophis Enc. - Bd spec. 13. 5 B. - - - bis zum VR, Hfl unten mit zwei Reihen grosser dunk- lerer Flecke, die erste nur aus 2 Flecken gebildet, die hintere gegen den IR hin saumwärts licht begrenzt 13 decurtata HS um -- fast oder ganz in der Mitte zwischen Band und Saum A. Pubnränz und Saum der Hfl breit weiss | 14. orion F. - Cr 155 AB B.- - - - - dem Grunde gleichfarbig P4 £ 171 Vier Costalpuncte (Z 6—9) deren letzter vor ®/, der Länge des VR steht; US der Hfl hellbraun, dunkler marmorirt, mit scharf dunklem Costalviereck nächst der W und grösserem hinter der‘Mitte, welches sich in zwei Arme theilt, die sich in Z 1 ce wieder verbinden 15. undulatus Hw hndr 4 .. — - hinter ?/.. Unten die Spitze der Vfi bis zur Mitte und die Hfl schön veilgrau, braun gesprenkelt 16. stylites HS . Drei Costalpuncte (Z 6—8), deren letzter hinter °/, a. US der Hfl veilbraun, marmorirt, mit einem unbestimmten = Zackenband bei !/, und ?/, und lichterem Saumdrittel, in wel- chem eine dunklere Zackenlinie 17. santiago Rd.1.S . - - - olivenbraun mit scharf umschriebenen rostrothen Fle- cken an der WHälfte; Vfl mit solchem Costaldreieck vor der Spitze 18. catillus Cr 260 F G. - tarckon HSml U . - -— - veilgrau mit vier dunkelbraunen unbestimmten Flecken an de WHälfte, solchem Band bei °/, und solchem Saum Diese Flecken und Binde zerrissen. Oben die W aller Fl braun behaart 19. protillus HS Tr - - - - ziemlich geradlinig begrenzt. W derFlügelgrün be- 20. 21. 22. 23. 24, II. haart 20. proteus L. - HSml L..-Cr 260 D E.- dorantes Stoll 39. 9. alcaeus Hw hundr 1 25. auginus ib 7 albofasciatus ib 2 26. otriades ib 8 aminias ib 3 27. obscurus ib 9 amisus ib 5 28. aziris ib 10 asine ib 6 cf. decurtata 29. athesis ib 11 Gruppe: Der Afterwinkel der Hfl in einen längeren oder kürzeren abgerundeten Lappen, in eine spitzere oder stum- pfere — endlich durch Abrundung ganz verschwindende — _ Ecke vortretend (Eudamus im engeren Sinne). . W aller Fl und der Körper grün oder blaulich behaart . Hfl unten mit weissem -Schrägband ; die Costalpuncte der Z 6—8 in gerader L, 9 gegen den VR gerückt . Afterwinkel ohne Verlängerung 1. aurunce Hw hnär 14 . - in einen kurzen Schwanz vortretend 2. coelus Cr 343CD . — — ohne weisses Schrägband; der Costalpunet der Z 6 wenig saumwärts gerückt; 7—9 in schräger L, 9 meist fehlend 172 > ‘a. Costalpunct wenigstens in Z 6-8 :a. Der Fleck der Z 3 steht nicht weit vor deren Mitte und ist viereckig; Z 6—8 der Vfl mit kleinen Puncten 3. talus Cr 176 D b. - - - - - - dicht an deren W und ist dreieckig + Franzen der Hfl unbezeichnet, Unterseite der Hfl mit weisser W der Z 8 und zwei kaum dunkleren MBinden var. Z 5—9 mit Glaspuncten 4. fulgerator Cr 284 A B +7 - - - zwischen den R weisslich, ihre W nicht weiss $. Der Costalpunet der Z 7 weit saumwärts gerückt; US der Hfl mit rundlichen weissen und rostgelben Fleckchen ö. naros Hw hndr 15 sSs.-- - - - fast mehr wurzelwärts gerückt; US der Hfl mit graulichem MMond und solcher Reihe hinter der M 6. fulminans HS: b. Keine Costalpuncte a. Vfl mit weissem Schrägband + Der Fleck der Z 3 ist ganz zwischen die beiden angrenzenden eingeschoben, ohne sie saumwärts zu überragen $. Die Binde endet an der SC, unten Z 1 bis zur Mitte von 1 b weiss 7. pervivaxz HV. - pertinaz Stoll 35. 2 $$. - -— - in Z 12 mit gesondertem Fleck und reicht unten bis ge- gen R 1 der sonst ganz dunklen Z 1 8. passalus HS ++ ----- reicht saumwärts viel weiter '$. Hfl unten ohne scharfe Zeichnung ( Vorwärts der MZ nur Ein weisser Fleck, die Flecke der Binde weit von einander entfernt, Hfl deutlich gezackt mit dunklen Franzen 9. colossus HS (( - - - zwei weisse Fleckehen, die Flecke der Binde nur durch die R getrennt [ Saum der Hfl ungezackt, Franzen dunkel, ihre US schmutzig 'metallischgrün mit zwei gegen den VR convergirenden dunk- len Qstreifen und solchem Fleck gegen die W der 27 10. ?narcosius Stoll 39. 8 "IE - - - gezackt, Franzen dazwischen weiss, ihre US dunkel oli- vengrün, der Afterwinkel bis fast in die Flügelmitte schim- melgrau 11. apastus F. - Cr 111 DE 86. - - mit weissem MMond und graulicher Mondreihe bei ?/, 12. aulestes Cr 283 EG. - enotrus Cr 364 G H. - hylaspes Db (Fortsetzung folgt.) 178 Notizen über die Erscheinungszeit der Tafeln der verschiedenen lepidopterologischen Werke Jacob Hübner’s und Berichtigungen zu denselben von Dr. Herrich-Schäffer. Von vielen Seiten gedrängt, Dasjenige zusammenzustellen und bekannt zu machen, was hinsichtlich der Erscheinungszeit der zahlreichen Werke J. Hübners noch constatirt werden kann, habe ich mich zu dieser Arbeit entschlossen, welche mehr Mühe, ‘Correspondenzen und kritische Prüfungen erfordert hat, als man ihr ansieht. Von Hübner selbst liegen keine hierauf bezüglichen No- tizen vor; es kann hier nur die Jahreszahl auf den Titeln, welche bei jahrelange Arbeit und successives Erscheinen fordernden Werken sich in der Regel nur auf den Abschluss bezieht und das Datum am Schluss der Vorreden in Betracht kommen. In gleicher Weise wurde es als höchst wünschenswerth dar- gestellt, mancherlei Uebelständen abzuhelfen, welche durch eine veraltete Nomenclatur, durch fehlende Numerirung oder schwer- verständliche Bezeichnung der Tafeln u. dgl. den Gebrauch der Werke sehr erschweren und die Besitzer sogar oft in Ungewiss- heit lassen, ob sie dieselben vollständig besitzen und darüber was: ihnen fehlt. Was die Feststellung der Veröffentlichungs- zeit der Tafeln der verschiedenen Hübner’'schen Werke be- trifft, muss ich mich ganz auf die Angaben des Hrn. C. Geyer verlassen, des Einzigen, welcher von Allen, die mit Hübner selbst gearbeitet haben, noch übrig ist. Nur wenige Ergänzun- gen kann ich aus dem Chaos alter Hübnerischer Manuscripte bei- fügen, welche ich von Hrn. Geyer mit dem Verlage übernahm. Die verlässigste Grundlage hiezu gibt jener Aufsatz in Thons Entomologischem Archiv, Jena 1829, welchen Herr C. Geyer p. 28 unter dem Titel Neerolog veröffentlichte und dessen wichtigste Daten ich wegen der geringen Verbreitung - dieser Zeitschrift hier kurz wiederholen zu dürfen glaube. 174 Jacob Hübner wurde am 20. Juni 1761 zu Augsburg ge- boren, kam als Knabe zu einem Formstecher in die Lehre, er- hielt nach vollendeten Lehrjahren eine Stelle als Zeichner in einer Kattunfabrik zu Niemierow an der moldauischen Grenze, woselbst er seine Mussestunden auf das Einsammeln, später auch auf das Abbilden von Schmetterlingen verwendete, ° 1. Als erste Versuche Hübners besitze ich 6 Blättchen in Duodez mit Hübners Handschrift: „meine ersten Versuche J. Hüb- ner 1784.“ Es sind darauf 8 Europäische und 2 Exotische Schmet- terlinge kenntlich auf Kupfer radirt. 2. Abbildungen und Beschreibungen noch nicht abge- bildeter und noch unbeschriebener Schmetterlinge mit illum. Ku- pfern. Augburg 1785. 16 Seiten und 3 Tafeln in Octav, mit 16 guten Figuren dermalen allgemein bekannter Arten. 3. Beyträge zur Geschichte der Schmetterlinge. Augsburg 1786—17%. Zuerst erschien 1. bis 4. Theil jeder mit 4 Tafeln, dazu 11 pgg. Nacherinnerungen und 3 pgg. Verbesserungen, dann 2. Band, wieder in 4 Theilen, jeder mit 4 Tafeln. Dass die Ta- feln des ersten Bandes weder nach dem Bande noch nach dem Theile bezeichnet sind, beweist schon hier bei dem ersteren Un- ternehmen den Mangel an Ordnungssinn; beim zweiten Bande ist dem abgeholfen. Die Bilder sind zwar rauh, aber doch in Umriss, Zeichnungsanlage und Colorit so getreu, dass kaum bei einigen Zweifel entstehen kann, was gemeint ist. (Bis auf schwarze Abdrücke einzelner Tafeln vergriffen.) Die Beschreibungen sind ziemlich ausführlich und oft bei weitem besser als die selbst der neuesten Autoren; als grosser Mangel ist aber zu rügen, dass bei keinem Namen gesagt ist, ob er auf einer älteren Autorität, oder einer Sammlung beruhe oder . neu gegeben sei. Diesen Uebelstand scheint Hübner später selbst gefühlt‘zu haben, so dass er zu den 125 im ersten Bande gelie- ferten Arten in den Nacherinnerungen zu 78 Arten die älteren Autoren, d. h. die Namengeber citirt. Da die Nomenclatur der Arten in späteren Werken berichtigt ist, so glaube ich hier nicht näher darauf eingehen zu dürfen, er- innere jedoch daran, dass die Prioritätensucher hier noch manche Entdeckung hätten machen können, z. B. sogleich auf der ersten Tafel, auf welcher unter fig. C. (später von Hübner selbst nicht mehr erkannt) ganz deutlich seine comptella fig. 89 der Samm- lung unter dem Namen combinella abgebildet ist. Da die 7i- 173 nea:combinella des WV. nun ein Crambus ist, so hätte diese den Gebrauch das Namens für die nunmehrige Soammerdamia. nicht verboten. 4. Sammlung auserlesener Vögel und Schmetter- linge 1793. Hundert etwas rauh geäzte Kupfertafeln in Octav, auf jeder ein Vogel und ein Schmetterling lebhaft colorirt, die Schmetterlinge der Mehrzahl nach Möcros und kenntlich. Die Namen sind auf 12 Octavseiten gedruckt, ohne alle Angabe, ob nach älterem Autor oder neu und ohne alle sonstige Notiz. Auch hier könnte sich noch eine oder die andere Priorität nachweisen lassen. Noch 1 Expl. zu 4 Thlr. vorhanden. 5. Von der „Sammlung Europäischer Schmetter- 'linge‘‘ erschienen zuerst Tafeln der Schaben. Eine Ankündig- ung oder Anzeige darüber konnte ich nieht auffinden. C. Geyer setzt das Jahr der ersten Tafeln auf 1793. Zuerst erschienen die Schaben, Zünsler, Schwärmer, Spanner. Zu allen diesen wurde 1796 ein Text gegeben, der bei den Schaben bis Fig. 236, bei den Schwärmern bis Fig. 78, bei den Zünslern bis Fig. 144 reicht, aber mit einem Index abschliesst; von den Spannern kenne ich nur drei Bogen. Der übrige Text begann 1805 mit den Tagfaltern und wurde bis Bogen Bb. pg. 194 Noct. Nr. 66. fortgeführt. Das Weitere, der Titel und ein Index fehlen. — Ohne allen erläutern- den Text sind demnach die Wickler und Geistehen, der bei weitem grösste Theil der Spanner, ein grosser Theil der Eulen, alle nach 1796 erschienenen Tafeln der Schaben und Zünsler, so wie die nach 1805 erschienenen Tafeln der Falter, Schwärmer und Spinner. — 1824 erschien ein einzelner Bogen mit Erläuter- ung der Fig. 637—693 der Tagfalter. \ Im Jahre 1830 liess Hr. Geyer zu seinen Fortsetzungen mehrere Bogen Text erscheinen, nämlich zu den Wicklern Tb. 48—52 2!/, Bogen und 1834 zu den Eulen Tab. 158--162 drei Bogen; da sonst niehts erschienen, so sind diese Bogen von ge- ringem Werthe. 176 Die Tafeln zu den Europ. Schmetterlingen erschienen nach Geyer’s Angaben ungefähr in folgenden Jahren :, . Papilio. 99—105: 18181827 1—113: 1798-1803 106—113: 1827-1841 114-152: 18031818 153—181: 18181827 6. Pyralis 182—207: 18271841 1-23: 1796—1803 24-29: 18031818 2. Sphinx. 30 1818—1827 1—19: 17971803 ‚ 31—32: 1827-1841 20-31: 18031818 3235: 1818-1827 1. Tortrix 36-38: 18271841 1-30: 1796-1803 | 31-44: 1803—1818 3. Bombyx. 4548: 1818-1827 1-52: 1800-1804 49-53: 18271841 53-65: 1804-1818 i 66-69: 1818-1827 6. Tinea. 70-83: 18271841 1--46: 1793-1803 4767: 1803-1818 4. Noctua. 6869: 18181827 1— 93: 1799-1804 70-71: 1827-1841 94146: 1804—1818 ; 147-157: 1818—1827 9. Alucita 158—185: 1827—184 1—3: 1800-1803 4-6: 1803-1818 5. Geometra. 7: 1820 1-69: 1797—1803 70—98: 1803—1818 Die von 1793 bis 1803 erschienenen Tafeln sind von Ober- länder und Dusch gezeichnet und gestochen, nur wenige davon nach Hübnerischen Skizzen; von 1804 bis 1818 von Hörmann; von 1818—1841 von Geyer. Die Tafeln 1—25 der Wickler von Pollinger. (Schluss folgt.) Be nn nn Le een une nn nn 03 Verantwortlicher Redakteur Dr. Herrich-Schäffer. In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe.) Gorrespondenz - blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg Nr. 12. 23. Jahrgang. 1869. Vereins - Angelegenheiten. Einläufe zur Bibliothek. 93. Schriften der k. physik.-ökonom. Gesellsch. zu Königs- berg. Neunter Jahrg. Abth. 1. u. 2. 1868. 94. Atti del r. Istituto Veneto &c. Tom. 14. Ser. 3. Disp. &. 95. Verhandlungen des naturhist. mediz. Vereins zu Hei- delberg Bd 5 Nr. 2 96. Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich. 12. und 13. Jahrg. 1867. 1868. 97. A. Kenngott: Beobacht. an Dünnschliffen eines en Obsidians. Petersburg 1869. 98. 35ster Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Na- turkunde. 1869. (Inhalt meteorologisch.) 99, V. Gredler: Die Urgletscher-Moränen aus dem Kosen thale (im Gebiete von Bozen). 1868. Die Abendversammlungen der Mitglieder finden jeden Dienstag 7 Uhr im abonnirten Zimmer des „Neuen Hauses“ statt und beginnen am 26. October. 1869. 12 178 Literatur. Das 3. Heft der entomologischen Zeitschrift von Florenz bringt neuerdings manch sehr Interessantes. — Hr. V. Ghiliani beschreibt eine neue Zpacromia augustifemur, welche der EZ. thalassina Costa im ersten Augenblicke sehr ähnlich sieht; es wird auch daher bemerkt, dass letztere, welche ge- wöhnlich auf trockenen Feldern lebt, zufällig auf feuchte Stellen - gekommen, obige den neuen Verhältnissen anpassende Varietät gebildet haben dürfte, aus welcher bei weiterer Reproduction sich sogar, nach Darwin’s Theorie, eine neue Art ergeben könne. — Herr A. Garbiglietti gibt die Fortsetzung der ita- lienischen Ahynchoten, worunter mehrere neue Arten. — Hr. Prof. Rondani gibt detaillirte Beschreibung der Gattung Cheto- stoma Rond. aus der Familie der Musci-den mit einer neuen Art (Ch. curvinervis). — Graf Mella beschreibt eine neue Phytocoris und zwar Acropelta pyri. — Hr. Piccioli gibt Fortsetzung der in Toscana beobachteten Käfer; hiebei finden wir u. a. die Bemerkung, dass Calosomau Sycophantha als Larve in die Nester der Bombyz processionea eindringt und hiedurch die Verbreitung dieser höchst forstschädlichen Raupe hindert, dass Scarites gigas in dem Sande an der Meeresküste tiefe Lö- cher gräbt, aus welcher er nur des Nachts hervorkommt; theil- weise findet man diesen Käfer auch unter Holz und Steinen an der Meeresküste. — Hr. Dr. Lepori gibt die Resultate seiner anatomischen und physiologischen Untersuchungen über das Sing- organ der Cicaden, welches in einer in dem ersten Abdominal- Ring befindlichen gefalteten Membran besteht, die durch zwei Brustmuskeln in Bewegung gesetzt wird. — Hr. Prof. Stefa- nelli gibt die Fortsetzung der in Toscana beobachteten Schmet- terlinge, aus den zahlreichen beigegebenen Bemerkungen erwäh- nen wir, dass die im Sommer entwickelten Individuen der Ar- gynnis lathonia grösser und dunkler gefärbt sind als jene, welche schon im April und Mei zur Entwickelung gelangen u. GB | ” 179 E Museum Godeffroy in Hamburg. Der IV. Catalog des Museums Godeffroy in Hamburg bietet eine staunenswerthe Anzahl — mehr als 5000 species — von Thieren aller Klassen und Ordnungen, von den Säugethieren bis zu den Protozoen, darunter viele neue Arten zum Verkaufe aus. Das Haus Godeffroy hat es sich seit einer Reihe von Jahren zur Aufgabe gemacht, an den verschiedensten, meist noch wenig durehforschten Orten der Erde, von tüchtigen Sammlern Natur- alien sammeln und auf eigenen Schiffen nach Hamburg bringen zu lassen. So sammelte Dr. Graeffe und Garret auf den Viti- und an- deren Inseln der Südsee, Frau Amalie Dietrich in Nordaustralien, die Capitäne Tetens, Meier und Wendt auf den Pelew-Inseln, in der de Castris-Bay am Ausflusse des Amur, am Cap Horn, ete.. Das in solcher Weise zusammengebrachte reiche Material wurde von den tüchtigsten Fachgelehrten des In- und Auslandes gesichtet und bestimmt. Die Gebr. Godefiroy haben sich durch diese ihre Bemühungen und ihren Sammeleifer wohl den Dank der Wissenschaft verdient und bleibt nur zu wünschen, dass dieselben beharrlich das ein- mal gesetzte Ziel verfolgen. Dr. Singer. Petites nouvelles entomologiques. Paris. Am 1. und 15. jeden Monats ein Halbbogen in Quart, beginnend mit dem 1. Juli und von A. M. E. Deyrolle fils, 19 rue de la Monnaie gegen 3 francs halbjährige Pränumeration franco nach Deutsch- land gesendet. Das praktisch gehaltene Programm hebt sehr richtig hervor, dass nicht sowohl von speciell wissenschaftlichen Untersuchungen, von Aufstellung und Beschreibung neuer Gattungen und Arten die Rede sein könne, sondern dass Notizen geliefert werden, ‘ deren Bekanntmaehung in solchen Zeitschriften, welche vielleicht nur vierteljährig oder ganzjährig erscheinen, an Interesse verlie- ren würden, oder solche, welche nur einen ephemeren Werth ha- ben, — Anfragen und Wünsche, welche Bearbeiter grösserer Werke im Laufe ihrer Arbeit noch erledigt sehen möchten, dar- auf bezügliche Tausch- und Kaufanerbietungen, Inseeten oder Bücher betreffend, Notizen über in Arbeit befindliche Aufsätze 12% 180 oder grössere Werke, oder über Aufsätze, welche in Gesellschafts- schriften erscheinen, deren Versendung erst nach dem Jahres- schlusse bewerkstelligt wird —, Notizen über entomologische Reisen, besichtigte Sammlungen der besuchten Anstalten oder Entomologen, über grössere erfolgreiche Exceursionen — , Personal- und buchhändlerische Notizen u. s. w. Die bereits vorliegenden, sehr regelmässig zugesendeten Num- mern entsprechen diesem Programme, die Mehrzahl der Nachrich- ten beziehen sich auf Coleopteren, weil diese in Frankreich der- malen vorzugsweise cultivirt werden, doch sind auch lepidopterol. Notizen, z.B. über Zupithecien von Goossens, eine angeblich neue Thais (deyrollei), bei deren Besprechung Staudinger sehr richtig sagt, dass die Entscheidung überhaupt, was eigene Art, was Race sei, von der grösseren oder geringeren Hinneigung zu Darwin’s Theorie abhänge. — Die Lepidopterologen erfahren in Nr. 2, dass Kirby einen Catalog aller bekannt gemachten Tag- falter Anfang October 1. J. zu ce. 18—20 fres. erscheinen lässt, dass von Hewitsons Lycaenen der vierte Theil, von seinen Exotie Butterfl. Lief. 71 und 72 erschienen sind. Rn Die vierte Pagina der meisten Nummern ist angefüllt mit buchhändlerischen Anzeigen; dass die ganze vierte Pagina der Nr. 3 ganz unverändert wieder in Nr. 6 und Nr. 8 abgedruckt wird, ausserdem noch zum grössten Theil in Nr. 2, 4, 5 und 7 wird nicht zum Ankaufe des Blattes aufmuntern, dessen Preis, wenigstens nach deutschen Verhältnissen, übermässig hoch er- scheint. HS. Buch der Natur, illustrirtes Familien-Journal mit Stahlstichen und Farbentafeln. Stuttgart. ‘ Hoffmann’sche Verlagsbuchhandlung. 1870. Heft 1 u. 2. Wenn auch der Inhalt desselben mehr belletristischer, histo- rischer,, statistischer u. a. Natur ist, so finden sich doch gar manche gut geschriebene Aufsätze, welche bei den immer mehr dem praktischen Leben sich nähernden und in ihm festen Boden gewinnenden Naturwissenschaften als auch auf sie Bezug habend zu betrachten sind. Wir verweisen nur beispielsweise auf die Aufsätze: Die Beschützer des Waldes (mit schönem Holzschnitt); 181 ein Morgenanstand auf den Brunfthirsch (mit schönem Farben- druck); Kindersterblichkeit; die Darwin’sche Lehre; die Musi- kanten im Weiher (mit Bild); endlich auf-das wirklich schöne Blumenbouquet in Farbendruck, welches fast allein die 5 Sgr. werth ist, welche ein Heft kostet. HS. Miscellen. Hr. A. Thielens in Tirlemont hat ein Verzeichniss der Fossilien zusammengestellt, welche in den Tuffsteinen von Folz- les-Caves bei Jauche in Brabant vorgefunden wurden; darunter finden sich Zähne von Mosasaurus Camperi, Corax pristodon- us und Aeferodon, Otodus appendiculatus u. m. a., dann Crustaceen repräsentirt durch die Gattungen Oncopareia, t ythe- reis, Scalpellum, ferners Cephalopoden (Nautilus, Scaphites, Aptychus, und Fragmente eines riesigen Ammoniten), dann Ga- steropoden, Brachiopoden, Bryozoen, Anthozoen u. s. w. — Hr. A. Thielens beschreibt ferners in den Schriften der ,„‚Societe des sciences de l’Hainaut‘‘ (III. 3. 1869) zwei für die Fauna Bel- giens höchst seltene Vogelarten, nämlich: /bis falcinellus Teımm. und Elanus melanopterus Leach. Sr. _——— Hr. Fr. Minä& Palumbo gibt (Riv. sieula. Agost o 1864) eine Uebersicht der bisher in den verschiedenen Höhlen Sieiliens aufgefundenen prehistorischen Objekte und Thierreste. Schon im Jahre 1713 hatte Cupani in seinem „Pamphiton sieulum" einige Steingeräthe abgebildet, die er gemeinschaftlich mit Elephanten- zähnen gefunden hatte. Im Jahre 1859 hatte Faleoner') in der Grotte Maccagnone Reste von Elephaus antiquus, Cervus, Felis, Ursus, Hippopotamus, dann zahlreiche Fragmente von Kiesel- geräthen gefunden, worunter einige den Obsidian-Messerchen aus Mexico gleich sind. — Baron v. Anca?) hatte in den Jahren 1) The Quat. Journ. of the geol. Soc. of London. Proe. of the geol. Soc. May 4. 1859. XV]. Part. 1. p. 99. 2) Bull. de la soe. g&ol. de France. 2. Ser. XVH. 1864. Se- ance du 15 Juin 1860. 182 1859—60 die Grotten Pereiata und $. Teodoro untersucht und ebenfalls zahlreiche Mengen von Thierresten und Steinobjekten gefunden, letztere jedoch besonders gemeinschaftlich mit Hirsch- ‘und Schwein-Resten und in Pfeilspitzen, Schabmessern, Meisseln u. a. bestehend. — Prof. Gemellaro!) hat die Grotte Carbu- ranceli besucht und ebenfalls grosse Anzahl von Hirsch, Ochs-, Schwein- und Pferdresten gefunden , deren lange Rohrknochen an ihrem unteren Ende quer "gebrochen waren, um das Mark herausnehmen zu können ; auch Elephant, Hyäne, Bär u. a. wa- ren vertreten; die Geräthe — Pfeilspitzen, Messerchen ete. — waren aus Jaspis, Feuerstein von den umliegenden Bergen und roh bearbeitet; einige von denselben fanden sich mit den Kno- chen von Hyänen und Elephanten. — Bei $. Caterina sind noch Spuren einer alten zerstörten Stadt zu sehen, allda wurden im Jahre 1867 von Hrn. Minä Palumbo?) zahlreiche Gräber, Trinkgläser, Thränengefässe, römische und sieilianische Münzen u. m. a. aufgefunden, und auch ein Messerchen aus Feuerstein, dessen Vorkommen unter ersteren Gegenständen noch unerklär- lich erscheint — entweder ist es zufällig dahin gelangt, oder es haben an dieser Stelle prehistorische Völker gelebt, welches wei- tere Funde beweisen werden. — In einer weiteren Abhandlung) versucht Bar. v. Anca zu beweisen, dass der Mensch in Sieilien aufgetreten war, als die Hyäne und der Elephant im Absterben waren oder in andere Welttheile wanderten. — Eine reichliche Sammlung von prehistorischen Gegenständen Siciliens hat Prof. Gemellaro im Universitäts-Museum zu Palermo geordnet. Sr. Hr. Spirid. Brusina hat schon in den Jahren 1865 u. 1866 Beiträge zur Kenntniss der Mollusken-Fauna des adriatischen Meeres in den Schriften der Wiener Zoologisch-botanischen Ge- sellschaft geliefert und seit jener Zeit war er unermüdlich be- strebt, diese Fauna noch so viel möglich vollkommener zu er- forschen. In Crosse’s Journ. de conchyliologie (Juli 1869) fin- den wir eine Reihe neuer oder wenig gekannter Arten Mollus- 1) Sulla grotta di Carburanceli, nuova grotta ad ossami ed armi in pietra.. Palermo 1866. 2 tav. 2) Ore del popolo. I. No. 4. 5. p. 49. 1867. 3) Palaeoetnologia sieula. Palermo 1867. 3 Taf. 183 ken aus dem adriatischen Meere beschrieben, eine Nassa encau- stica, die der N. Gallandiana Fisch. aus Portugal und der N. costulata Ren. (Buccinum variabile Phil.) aus dem adriatischen Meere nahesteht; — Mangelia Stossiciana (Pleurotoma rugu- losa Sandri Kzm., Raphitoma rugulosa Brus.), welche mit Mang. multilineolata Dech. et Phil. und Many. rugulosa Phil. (Pleurotoma coerulans Dan. et Sandri, Pleur. multilineolatum Dan. et Sand., Raphitoma Sandriana Brus.) ‚eine eigene kleine Gruppe bildet; — Odostomia intermedia, welche zwischen 0d. Humboldti und Od. excavata zu stellen ist; — Od. Nardoi der Od. nitida Adl., noch. mehr jedoch der Od. dolioliformis Jelf. nahestand u. m. a. — In Kurzem haben wir von Hrn. Brusina eine kritische Bearbeitung der Mollusken-Fauna des adriatischen Meeres zu erwarten, welche die Diagnosen, Synonymien, Litera- tur, geographische Verbreitung der Arten an den vier italieni- schen und slavischen Meeresküsten, dann Vergleichung der Fauna dieses Meeres mit jener anderer Meere und- der Tertiärformation u. Ss. w. umfassen wird. — So auch wird Hr. Brusina die Fauna der Land- und Süsswasser-Mollusken des südlichen Theiles der österreichischen Monarchie — Dalmatien, Croatien, Slavonien, Istrien u. a O. bearbeiten. Bei demreichhaltigen Materiale, wel- ches dem Verf. zu Gebote steht, dürfen wir schon ein vollständi- ges Bild dieser zwei Faunen erwarten. | Sr. Hr. OÖ. Hermann gibt in den Schriften des Klausenbur- ger Museums-Vereines eine Schilderung der naturwissen- schaftlichen Verhältnisse der Mezöseg-, und der Hödos- oder Szarvar-Teiche, deren Gewässer aus drei Quellen nächst dem Dorfe Puszta Kamaras entspringen und in die kleine Szamos un- weit der armenischen Stadt Szamosnjvar münden. Von einigem Interesse ist das Vorkommen des Hermelins, welches seine aus einem winzigen Federballen bestehende Woh- nung mitten im Wasser, in einem Rohrhaufen aufschlägt und sich als vortrefflicher Schwimmer bewährt. Die Ornis umfasst 143 Arten, d. h. nahezu die Hälfte der in Siebenbürgen vorkommenden Arten. Motacilla flava kommt in zwei Varietäten vor, die eine mit gelber Kehle, gelblichem Augenstreif und olivengrünem Scheitel und Nacken; die andere mit weisser Kehle, weissem Augenstreifen und weissgrauem Schei- 184 tel und Nacken. — Bei einem erlegten jungen & des Falco rufi- pes wurde ein sehr interessantes Uebergangskleid beobachtet — über die Brust und den Nacken ein roströthlicher Ring, an der linken Hälfte des Schwanzes noch drei, an der ersten noch zwei gebänderte Federn, das übrige Gefieder von grauer Farbe. — Von Anthus wurde ein Exemplar erlegt, welches mit Anth. arboreus Bechst. gleich, mit 10°/, Linien langem Tarsus und so kurzem Sporne, dass er bloss ?/; der Länge der Zehe beträgt, wornach derselbe weder Arth. Richardi, noch arboreus, noch campestris sein kann, sondern bis auf die Längedimensionen des Körpers dem dnth. foliorum entspricht. — Anas leucocephala wurde in 7 Köpfen noch am 30. Mai bei Nagycez&y beobachtet. Die Emys europaea ist verschwunden. Bei den Fischen ist Perca fuviatilis bemerkenswerth, da er als Teichfisch noch nicht bekannt war. — Esor /ucius ist der Dürre von 1863 und dem folgenden strengen Winter, in welchem viele Teiche bis auf den Grund ausfroren. zum Opfer gefallen. Unter den Insekten sind mehrere für die Fauna Siebenbür- gens neue Käfer aufgezählt. Sr. Prodromaus Systematis Lepidopterorum. Fortsetzung von pg. 172 dieses Jahrgangs. Um diesen Aufsatz nicht gar zu sehr auszudehnen, werde ich, von der Gattung Goniloba angefangen, viele neue Arten vor- läufig weglassen, deren Stellung mir nicht ganz klar ist, insbe- sondere jere, von welchen mir nur Weiber bekannt sind. Da- durch wird auch Raum gewonnen, die aufgenommenen zweifel- loseren neuen Arten möglichst kenntlich zu machen, denn ich glaube, dass dieses vermittelst der analytischen Tafeln viel siche- rer erreicht wird ‚„ als durch ausser allem Zusammenhang. gege- bene sogenannte Diagnosen und wortreiche Beschreibungen, wie sie leider immer mehr in die Mode kommen und bei der Unmög- lichkeit, auch nur die Hälfte derselben zu enträthseln ‚ die 'Sy- nonymie auf eine heillose Weise anwachsen machen. / 185 SSS. -— -— -— zwei weissen Mondehen in Z 1 ce vor dem Saum, Z 11 und 12 ohne Punct 13. perniciosus HS #42 2 _ _. - - bleibt ganz aus, unten dehnt sich die Binde sehr verbreitert bis zum IR aus. Hier ist auch der VR aller Flü- gel bis zu !/, breit weiss 14. alector Fld Nov 71. 2, 3 var. statt der Binde nur ein verloschener breiter Wisch von R 1 bis in die MZ b. Keine Binde 7 Auf. der US der Vfl ein weisser doppelter Fleck etwas vor der Mitte des VR $. Die Vfl unten am Afterwinkel breit weiss, an der Costalhälfte bis zum weissen Mittelfleek sowie die W der Hfl silbergrün 15. pseudochalybe HS vix Db 79. 2 $5. US ganz braun, nur ein grüner Streif aus der Mitte der W der Vfl bis zum Mittelfleck grün 16. zaguu R. d. 1. $S. — abe HS Cub +r----- ein gelbliches Schuppenfleckchen auf der Mitte des VR, Z 1 bis zur Falte und fast bis zum Saum weissgelb ; Hfl unten mit lichtem Streif längs des Saumes 17. bahiana HS +++ — -— -— £ - kein lichtes «Fleckehen auf der Mitte des VR $. US ohne Zeichnung 18. cretellus HS SS. — schwach lichterem Streif der Hfl bei °/, aus Z1c gegen den VR. Vfl mit breit weisslichem IR 19. creteus Cr 284 C D. - ?parmenides Cr 364 E F SSS$. -——- lichterem Saumviertheil bis Sechstheil ( Franzen der Hfl breit schneeweiss, unten das lichte Saum- sechstheil der V{l scharf begrenzt, in Z 2 und 3 wurzelwärts vortretend 20 habana R. d. |]. S. (C - - - schmal weisslich [ unten das Saumviertheil aller Fl veilgrauweiss, von R 2-4 der Vfl wurzelwärts erweitert, dann verlöschend 21. alardus Stoll 39. 7 II----- liehter braun, durch ein scharf dunkelbraunes Band abgeschnitten 22. elorus Hw hndr 16 IIE - -— Saumdrittel der Hfl von R 1 b bis über R 6 weiss, jenes der Vfl nicht liehter als der Grund 23. lZatimargo HS ((C - braun, US mit zwei breiten dunkleren unregelmässigen QB durch alle Fl 24. bifascia HS 186 Die Fl gegen die W gelblich bis braun (gleich der Grund- farbe) behaart Der Saum der Vfl bildet auf R 5 eine Ecke; das Schrägband weiss . 4 3 ohne weisses Zeichen, die Vfil unten mit zimmtrother Spitze bis zu den Costalpuncten 1. chersis HS .- -in der Mitte mit fein weisser bisweilen in zwei Puncte getrennter Verticallinie (in Cramars Bild fehlend); Vfl unten an der Spitze nur mit schmal dunkelbraunem Saummonde 2. clonius Cr CD = - — - sanft ausgeschwungen oder gerundet . Die Flecke gelb Der Fleck der Z 3 in das Schrägband eingekeilt a. Dieses nicht überragend, welches fast gleichbreit vom VR bis R 1 geht; die drei Costalpuncte zu einem Verticalbande ver- bunden 3. festus HZ 907 . — überragend ,„ welches in Z 1, 11 und 12 nur aus je einem Puncte besteht, noch ein Punet in der Mitte der Z4. Hil an- ten am grösseren Saumdrittel weiss, braun gesprekelt 4. Iycidas HZ 621 -; Hfl unten mit dunklem Streif bei ?/,, in welchem in Z 2 zwei weisse Fleckchen stehen 5. cephise HS - - - -- zwischen deren W und dem Saum . Costalpuncte von Z 6—9, jene der Z 6 u. 7 in gerader L mit 8 weit saumwärts gerückt, in 7 bisweilen fehlend US der Hfl mit geradem lichtveilröthlichem Band von der Mitte des VR in den Afterwinkel, saumwärts nicht scharf be- grenzt 6. panthius HS ++ Diess Band ist weiss saumwärts vertrieben, mit dunklem MMond, an der untern Hälfte doppelt so breit 7. asander Hw hundr 13 - - - 6-8, der erste nicht viel weiter saumwärts gerückt US der Hfl mit grossem unförmlichen silberweissen MFleck, welcher einen schmalen Arm auf R 8 sendet und in Z1e weit gegen den Afterwinkel reicht, saumwärts ist er von einer undeutlich lichteren Zackenlinie begleitet 8. tityrus F.- clarus Cr 141 EF.- ee Db 80. 1. antaeus Hw hundr 12 +r - - - -— kleinem weissen Horizontalfleck und lichter Zacken- linie bei 3/,, welehe in Z 1 ce am deutlichsten ist 9. clavicornis HS 187 +rr--- -- gesonderten Silberflecken in Z 1c, 2 (3 und mehr fehlen oft), MMond und Silberspuren an der Stelle der Za- ekenlinie der vorigen Art 10. ezadaeus Cr. 260. - socus HSml Frrr - - - marmorirt, das WDrittel, der IR bis 1b und ein ho- rizontaler Streif aus diesem bei °/,bis gegen R4 dunkel, kein Silber 11. mercurius F. - idas Cr 260 A B +rrrr - -— - einfarbig rostbraun, nur ein unbestimmtes Schräg- band etwas lichter gelb 12 zestos HZ 615 +4rrrr - - - graubraun mit scwärzlichem Fleck nächst der W und solchen Binden bei !/,, °/; und auf dem Saum. Vfl in Z 3 mit zwei Puncten übereinander 13 cenis HS c. Von den Flecken bleibt nur ein oder zwei Puncte vor der Mitte des VR (Z 12) und hinter ?/, des VR (Z 8) bisweilen einer in Z 2 übrig. + US der Hfl mit weissem Schrägband durch die Mitte, welches von R 4 gegen den VR sich gebelt 14. maysi Rd1S. - egeus HS Cub 1862 7r - - - mit der Zeichnungsanlage von mercurius, Saum wie dort stark gezackt, gelblich, braun gescheckt, Hinterleib mit denselben weissen Ringen 15. san antonio RdA1S.- HS Cub p. 17 B. Die Flecke weiss oder weisslich. ‚a. Die Flecke vollzählig, jener der Z 3 etwas vor deren Mitte a. Der Costalpunct der Z 6 weit -saumwästs gerückt, der Fleck der Z 1 und 3 gross viereckig; US der Hfl mit dunkler Fle- ckenbinde bei !/, und ?/;, und regelmässiger Zackenbinde auf dem Saume 16. bryazis Hw hndr 17 b.-- - - - saumwärts gerückt, der Fleck unter R 2 klein drei- eckig, jene der Z 2 und 3 vertikal linear, 4 mit einem Puncte; US der Hfl mit weissem dunkel gesprenkeltem Saumviertheil 17. casica HS e.- - - -- in ziemlich gerader L mit den folgenden, höchstens der Fleck der Z 8 (beim Weibe) viereckig. MZ, Z 11 und 12 mit Punct 18. bathyllus Abb. 22.— Bd & L 74. — daunus Cr 126 F. b. In Z 1 kein Fleck. a. In Z 4 oder 4 und 5 lichte Puncte, der Punct der Z 6 weit saumwärts. 1SS r Franzen der Hfl weiss; Z 4 mit scharf weissem Punt, MZ mit Vertikalstreif, Z 11 mit Punet, US der Hfl mit zwei scharf be- grenzten zerrissenen blauschwarzen Binden 19. caicus HS Tr - - - kaum lichter als der Grund, Z4 mit sehr undeutlichem, 9 mit etwas deutlicherem lichten Punet, Z 2 mit zwei geson- derten übereinander, MZ und Z 11 wie bei caicus. US aller Fl braungelb, mit nicht scharf begrenzten lichteren Puneten 20. cajeta HS b. - - - - - = keine lichte Puncte, der Punet in Z 6 in gera- der SchrägL mit der folgenden, MZ mit Punet am VR, Z 11 und 12 ohne Punet, Z 2 und 3 mit Vertikallinien. Franzen der Hfl etwas lichter als der Grund, Hfl unten bei '/;, und vor ?/; mit dunkleren zerrissenen Bändern 21. mezicana HS Nur einige Puncte auf der Mitte und bei ?/, des VR licht. a. Einfarbig graubraun, unten die Spitze der Vfl {und 3—4 Bin- den der Hfl veilbraun, schimmelgrau gemischt 22. calchas HS b. Schwarz, Vfl mit fein weissem Punet der MZ und der Z 12 in der Mitte, dann der Z 8 und 9 bei ®/,; Hfl mit weissen Franzen und solchem breitem Saum an der IRHälfte, unten bis zum VR ausgedehnt 23. albicuspis HS 24. enispe Hw hndr Eud 18. ® 6. Telemiades HV. — Tropisches Amerika. I. Vfl in Z 4 oder 5 bis 9 mit Glasfleckchen, welche einen saum- wärts stark convexen Bogen bilden 1. phocus Cr. 162 F. — morpheus Cr 32 G H II. - - - 6—9 mit Glasfleckchen in ziemlich gerader schräger L. 1. Der Fleck der Z 2 und der MZ sehr gross, saumwärts ausge- buchtet, der Fleck der Z 6 unter den Costalpunkten der grösste, am weitesten wurzelwärts reichend 2. caepio HS 2. - - - - - als Punct auf R 2, jener der Z 3- vertikal linear, jener der Z 4 kleiner als die folgenden, weiter saumwärts ge- rückt, der Fleck der MZ in der Mitte fast unterbrochen. Hi gegen die W der Z 1 mit einem Pinsel langer saumwärts di- vergirender Haare 3 umber HS IH - - - 7-9 mit Glaspuncten, 7 wenig weiter saumwärts 1. Grosse Glasflecke in Z2 und MZ, kleiner in3 4. avitus Cr 554 D 189 2. Nur die drei Costalpuncte 5. arcturus HS? avitus 9 Cr 354 E 3. In Z 2 und der MZ je zwei Puncte untereinander 6. ceramina HS. 7. pherenice Hw hndr Eud 26 10 penidas Hw ib. 32 8. phasias Hw ib. 31 11. ? phaselis Hw ib. 25 9. azines Hw ib. 32. 7. Netrocorsne Fid. 1. Australien. 2. Tropisches Amerika. I. Hfl auf R 3 eckig vortretend 1. repanda Fld Nov 70. 10 U. -- - 1b und 2 etwas eckig, Z 2 bei-!/, und 2, Z 3 in der Mitte mit je zwei schräg unter einander stehenden Augen fleckchen 2. coecutiens HS var. Alle Glasflecke fast versehwindend. “Die beiden Arten von Hw hndr p. 22 gehören eher zu 7e- legonus. S. Gonilohna Db. & Wstw. Die grosse Menge der Arten, von welchen viele entweder gar nieht oder nur in dem einen Geschlechte in natürlichen Exem- plaren verglichen werden können, macht die Aufstellung halt- barer Gruppen fast unmöglich. Da (wie schon öfter erwähnt) hier nur die möglichst sichere Kenntlichmachung der Arten be- zweckt ist, so habe ich die in die Augen fallendsten und am leichtesten zu unterscheidenden Merkmale vorzugsweise benutzt, ohne Unterschied ob sie wesentlichere oder unwesentlichere sind. Die Gruppen I—IV trennen sich am schärfsten und werden wohl später zu eigenen Gattungen erhoben werden können, Gruppe V, den Kern der Goniloben bildend, bietet grössere Schwierigkeiten und geht ziemlich unmerklich in Pamphila und Cobalus. über. I. Z1 b der Vfl noch mit einem Fleek gegen den Saum, welcher mit jenen der vorhergehenden Zellen ein gegen den After- winkel gerichtetes Band bildet. 1. Hfil auf R 3 und 4, Vfl auf R 5 geeckt, Franden weiss und schwarz gescheckt; Z 3 der Vfl mit zwei vertikal über ein- ander stehenden Puncten, der eine auf R 3, der andere unter B. 190 R 4; auf Rippe 4 weiter saumwärts ein Punet, in Z 5 verti- kal darüber ein Feckchen, welches weiter saumwärts steht als die drei Costalpuncte der Z 6—8. (Diese Artschliesstsich an Endamus clonius an) 1. tamyroides Fld Nov 70. 13, 14. ? elaites Hw Iındr Eud 19 Ausser einem orangen Bande keine Zeiehnung, der Fleck der Z 3 tritt nicht aus dem Bande heraus. . Palpen und Beine schwarzbraun; das Band in Z 1 am brei- testen; der Mann an der W der Z 2 und darunter R 3 mit langen Schuppen 2. olenus HZ 487. — celsus F. — Don Ind 52. 3. — Enc? — -— VHüften gelb, das Band in Z 1 am schmalsten 3. hiarbas Cr 18 F 3. — -— Bande nur ein kleiner Fleck der Z 3, welcher vom Bande I. entfernt ist 4. astylos Cr 253 AB -— - - und dem Fleckehen der Z 3 noch drei Costalpunete . Der Fleck der Z 1 b ist klein, unter R 2 5. cebrenus Cr 278 G 6. euribates Cr 393 D -- -- - - erreicht R 1 und biegt sich. hier wurzelwärts 7 broteus Cr 283 C D 8. ?? yuccae Bd & Lec 70. Dieser Fleck kommt nur beim @ vor; keine Costalpuncte, Mann mit Schuppenwulst. 1. Der Fleck der Z 3 wenig näher deren W als dem Saum; Franzen licht, scharf dunkel gescheckt 9. adela Hw Hesp 1, 2. — coridon. F. S. E. p. 533. nr. 385. Die Beschreibung lässt sich gut mit jener der Hesp. phocion Enc. vereinigen, wozu sie hier gezogen wird, zugleich mit dem Citate aus den Spee. Ins. p.134. und der Mantissa. — Hesp. phocion F. E. S. sppl. nr. 232—-233 ist ein ganz verschiedenes Thier, wahrscheinlich eine Pamphila und mit nr. 345 gleichen Namens nicht zu verwechseln; dagegen phocion F. E. S. nr. 274 hierher ge- hörig und in der Ene. diess Citat nur vergessen, indem die Fabrieische Diagnose wörtlich abgeschrieben ist. Da coridon, corydon und phocion mehrfach verbrauchte und missbrauchte Namen sind und die Identität unserer Art mit keiner der darunter beschriebenen unumstösslich bewie- B. C. 191 sen werden kann, so möchte die Beibehaltung des Hewitson- schen Namens zu rechtfertigen sein. .---- - beim Mann deren W ausfüllend oder ihr nahe, beim Weib fehlend. Franzen ungescheckt. . Hfl unten mit breit gelbem Saum, welcher sich gegen den Afterwinkel verschmälert 10. cynisca Swns. — calina Hw hndr Hesp 17 - ausserdem mit breitem ‚gelbem Verticalstreif längs des IR aufRi1b 11. itea Swns - unten mit grünem Vertikalstreif längs des IR, welcher sich suspitzt, ehe er den Saum erreicht und einem zweiten vor der Flügelspitze, welcher auf R 2endet 12. haworthiana Swns IH. 2 1 unbezeichnet, der grosss viereckige Fleck der Z 2 reicht von R 2 bis 3 und steht dieht unter jenem der MZ, der Fleck der Z 3 ist weit saumwärts gerückt, keine Costalpuncte. Braun mit breit orangem IR und Afterwinkel der Hil, deren US violett marmorirt 13. colenda Hw dscr Hsp 20. — A lindigiana Fld Nov 72. 1, 2 ? Grün behaart, Hfl einfarbig, unten mit silbergrünen Haken- strichen 14. smaragdulus HS. - ? pyrophorus Sepp Sur.- ?phedon Cr 245 FG IV. Keine Flecke, Vfl mit zwei, Hfl mit drei unbestimmt dunkle- ren Binden. Afterwinkel und Franzen der Hfl gelb 15. anaphus Cr 178 F Einfarbig, Körper und die W der Vfl grün behaart 16. elorus Hw hndr 16 . Typische Arten, der (nur bei den an’s Ende gesetzten Arten fehlende) Fleck der Z 1 steht immer ziemlich genau auf der Mitte der R 1 und erreicht R 2 nie, wenn Z 4 einen Fleck hat, so stehen die Flecke der Z 1—4 in gerader schräger Reihe. Schwarze mit rein weissen Flecken aller Fl und weiss Be: scheckten Franzen. Z 3 der Vfl unbezeichnet oder mit feinem Strichelchen, Z 4 und 5 der Hfl mit gemeinschaftlichem grössern Fleck 1. caprotina HS - - - - mit grossem weissem Dreieck; Z 2—5 der Hfl mit abnehmendem weissen QB. ‚ Franzen regelmässig weiss und schwarz gescheckt; die Flecke der Z 2-4 der Vfl schnell an Grösse abnehmend ; unten die 192 Hfl an der grösseren WHälfte weiss, schwarz marmorirt, in der Mitte der Z 1 c mit grossem horizontalem schwarzem Monde 2. calus HS .— nur gegen den IR aller und den VR der Hfl weisslich; Z 4 u. 5,4 allein, oder keine mit weissem Fleck; Hfl Z 2-5 mit abnehmendem weissen Band 3. macareus HS **, Braune mit gelblichen Flecken und Franzen aller Fl, auf den hinteren oben bisweilen nur ein wenig lichteres, von unten durchscheinendes Band. Die lichten Franzen regelmässig dunkel gescheckt. Fleck der MZ, einer über der Mitte der R 1, in Z 2, 3, dann drei Costalpuncte. Hfl unten mit vertikalem unregelmässigem Sil-' berband durch die Mitte. . Hfl unten mit runden weissen Fleckehen von Z 3—7 4. zanthothriz HS. — 5 masena Hw dser Hsp 33. 6. chalestra Hw ib Hsp 5 . — - - Silberweissem Spitzendrittel 7. devanes HS. — ? ceraca Hw ib Hsp 7 Franzen nicht gescheckt. Ein lichter Fleck auf der Mitte der R 1 bei Art 8—34. Drei Costalpuncte, selten der vorderste, bei 23 alle fehlend. . US der Hfl mit scharf weissem Vertikalband, welches vor der Mitte des VR entspringt; Afterwinkel mit weissem ange fleck._ Hfl oben mit 4 weissen Rundileckchen. a. US der Hil in Z 2, 3, 6 mit weissen Rundfleckehen | 8. concors HS b. - - - ohne diese 9. var.? B. - - - wie bei A., aber das Band entspringt in der Mitte. Hfl oben mit kaum lichterem Vertikalband 10. corusca HS L.------ ‚„ aber das Band entspringt hinter der Mitte. a. Der dunkle Afterwinkel mit weissem Längsstrich vor dem IR. a. MZ der Vfl ohne Mfleck, Z 4 und 7 mit schwachem, 6 mit stärkerem Punct 11. conftua HS b. - - - mit einem Längsfleckehen auf ihrem IR, Hfl in der MZ mit weissem Punct 12. mesogramma Enc? - Poey Cub. - HS Cub. - cunaza Hw dser Hesp 6 NB. Der Mann liefert den deutlichen Beweis, dass die Gat- tung Pamphila sieh nicht generisch von Goniloba trennen lässt. €. — = — — achtförmigem Vertikalfleck, Hfl oben in Z 2 u. 3 mit weissem Oval /3. zanthaphes HSml 195 b. -— - - unbezeichnet. a. MZ mit saumwärts eingeschnittenem Fleck. + Hfl oben mit lichtem Rundfleck in Z 4, 5, unten mit Punct der MZ und bis zum Saum reichenden gleichbreiten Band. Vfl mit drei in ein Band verbundenen Costalfleckehen 14. caniola HS ++ _. - mit wenig lichterem Schrägband, welches unten violett- silbern glänzt und nach starker Erweiterung vor R 1b schnell verschmälert endet, Vfl mit kleineren Costalpuneten in 6 u. 7 | 15. evadnes Cr 333 GH b. - - kleinem Fleck auf ihrem IR, Z 4 und 5 mit, Fleckehen. MZ der Hfl mit weissem Punct, ihr Band an ®/, der Zi b gleichbreit endend 16. conformis HS e. -- - -- - - ‚24,6 u. 7 mit Punet, das Band der US der Hil fast horizontal, in Z 1 e verbreitert endend ; 17. corrupta HS d. - und Z 4, 5, 8 unbezeichnet, Hfl oben kaum mit der Spur eines lichteren Bandes, das Band der US vom VR bis in die Mitte der Z 1 ce sehr erweitert, dann nach plötzlicher Ver- schmälerung einen Haken wurzelwärts bildend 18. luctuosa HS. — ? ethoda Hw dser Hsp 8 D. - - - mit unregelmässigen Silberflecken. a. Vfl mit den gewöhnlichen drei Costalpuncten. a. Hl mit Rundfleck in Z 4, 5; unten der Silberfleck das grös- sere Mitteldrittel der Hfl einnehmend, in Z 6 am weitesten saumwärts reichend, in Z 2, dann 4, 5 gesonderte Silber- vierecke 19. epitus Cr 3433 EF — ?ceraca Hw dser Hsp 7 b. --- - - 4, 5; unten mit drei nur fein getrennten Ovalen bei !/,, dann sechs eckigen Flecken bei ?/;, in Z1 ce—7. Vflmit Puncten in 4 u. 5, mit Längsfleckchen in 6-9 20. ? aestria Hw dser Hesp 2. — 2/. argentea Hw dser Hesp 4 e. - - - - - 2, 3 und 6; unten der Silberfleck matter, vonRib an sich erweiternd, von R 2 an sich gabelnd, der äussere Ast sich in fünf Flecken der Z 2—6 auflösend 22. orchamus Cr 155 E F b. — ohne Costalpuncte, Hfl in Z4, 5 mit gemeinschaftlichem Rundflecke, unten bei '/, und 3/, mit je drei Silberflecken 23. brino Cr 392 C—F. — ?anchora Hw ib. Hesp. 3. — ? wegita Hw dser Hesp 1. 1869. 13 191 ? E. OS der Hfl mit lichten Flecken in horizontaler Reihe durch die Mitte, zuletzt auf einen einzigen der Z 5 beschränkt. a..Auf den Vfl bilden die Costalpuncte von Z 4—8 ein schräges Band; US der Hfl mit zwei breiten weissgelben Horizontal- binden in zimmtrothem Grunde, die obere nächst dem VR, (die andere‘ durch die Mitte, an R 1 b breiter endend. & mit ' Schuppenwulst 24. propertius Don Ind 47. 2. — 25. memuca Hw dser Hesp 30 b. - - - die drei gewöhnlichen CRD der vordere bis- ' weilen fehlend. a. US der Hfl mit weisslichem zerrissenem MBand, schwarzeni Mönd in der Mitte der Z 1 e, schwarzem Viereck hinter der Mitte der Z 2 und 3, & Wulst 26. dalman Ene b. - - - goldgelb und zimmtroth gemischt, mit scharf eckigen gelben Flecken als QBand und einem weissen der MZ. MZ der Vfl mit zwei lichten Längsflecken über einander, der obere . viel weiter saumwärts 27. arcalaus Cr. 331 IK . &. —-.- ausser der horizontalen Reihe lichter Fleeke hinter der Mitte noch mit einem lichten Schrägband bei ”/,; der Grund . dazwischen lichter braun. Z 4 der Vfl mit schräg vertikaler E, 5 mit Punet, die Costalpunete 6—8 in gerader schräger L 28. mathiolus HS. — ? litana Hw dser Hesp 24. — ? Jutetia Hw dser Hsp 25. — ? opiögena. Hw ib. 26 d. - - - mit schwach abgeschnittener langer WHälfte, die dunkle Saumhälfte bildet einen hohen Bogen wurzelwärts Z 4 der Vfl mit lichtem Punct, die Costalpuncte langgezogen | i 29. salius Cr 65 E. — HSml +r = - - - ohne - -, Costalpuncte rund © 30. antoninus Enc? e. - aller Fl an der Spitzenhälfte grau 37. fscheri Hw 8—10 f: - - - gleichfarbig‘ + MZ mit Längsfleck, auf dem IR zwei Costalpuncte | 32. ethlius Cr 392 A B. — olynthus Bd & L 75.1, 2. — ? chemnis Don Ind -r ++ - - zwei Längsflecken übereinander. $& Auf R:l ein grosser Längsfleck, Flecke der 26 und 7 nur ‚durch die R getrennt, 6 doppelt so gross, Hfl unten mit gel- bem Punet in 22, 3 und der MZ 33. complanula HS $$ - —- = - kleiner Fleck, Z 4 und 6 mit grösserem Rundileck- ehen,'7 und 8 mit kleineren wurzelwärts gerückten. Hfl un- PEN? . i a Me e 195 ‚ten in Z 4 mit ovalem, in 5 mit punctförmigem Glasfleck 34. lubricans HS $$$ — - - kein Fleck, drei eleiche Costalpuncte in gerader L, Hil mit 3-4 zusammenhängenden Ovalen horizontal durch die Mitte | 35. guttata Brem F. Beide Seiten der Hfl mit einem einzigen Rundfleckchen in 23. a. MZ der Vfl mit grossem Fleck, drei gleiche Costalfleckehen, US zimmtroth und veilgrau marmorirt. a. Auf R1 kein Fleck, die Flecke der Z 2 u. 3 schmal vertikal. d. mitgstarkem Schuppenwaulste 36. sergestus Cr 74 C b. - - - ein grosser Fleck, die Flecke der Z 2 und 3 viereckig mit scharf vorgezogener unterer äusserer. Ecke 37. sinon Cr. 342 D E. — ?eudega Hw hndr. Hesp 1 b. - mit kleinem Punet, 4 ungleiche Costalfleckehen; US ein- farbig 38. complana HS *#* Braune mit gelben Flecken der Vfl und oben ganz unbe- zeichneten Hfl. 1. Nur der Fleck der MZ, der Z 2 und 3. A. Der Fleck der MZ und der Z 2 rhombisch 39. thraxz L B. - - - - ist ein Längsstreif auf ihrem IR, jener der Z 2 herz- förmig. Unten Spitzendrittel der Vfl und die Hfi bis gegen den VR veilgrau 40. clavus HS 2: Ausserdem noch ein Fleck in Z & (5) und drei Costallleckchen. A. Der Costalpunet der Z 7 weit saumwärts gerückt, dieUS der Hfl schwach wolkig 41. clothilda HS B.- -- - - wenig weiter saumwärts als jener der Z 8; die US der Hfl mit drei dunklen Längsflecken in Z 1c—3 42. cruda HS 3. Ausser den drei Flecken der Abth. 1 noch ein Fleck auf der Mitte der R 1 und ein oder mehrere Costalpuncte. A. Nur Z 6 mit einem grossen Costalfleckehen, der Fleck der MZ: ungetheilt 43. irava Moore. — thraz HZ 875. — | hypaepa Hw hndr Hesp 7 B. - - - und 7 mit vertikal über einander stehenden Costal- puneten, der Fleck der MZ getheilt, ein Längsstrich und über dessen äusserem Ende ein Punct. Z 4 mit feinem schrägem Glasstrich - 44. protocled HS C. Z6—8 mit Costalfleckehen, 6 weit saumwärts gerückt, der Fleck der MZ getheilt, Z4 mit gleich grossem Rundfleck wie6 45. conjuneta HS 13* 196 D. MZ nur mit lichtem Längsstrich auf ihrem IR, Z 4, 6, 7 mit Puncten. US der Hfl mit einer dem Saume gleichlaufenden Reihe lichter Puncte in Z 2—4, 6, 7 | 46. sylvicola HS Cub p. 19 4. Wie Gruppe 3, aber Z 4, 5 unbezeichnet. A. Drei Costalpuncete in gerader L. US der Hil veilroth, W, Saum und ein MBand veilbraun, ein Fleck der Z 7 schwarz 47. breitus Bd & L. — coscinia HS Cub p. 18 B. Zwei Costalpuncte, US. einfarbig zimmtbraun. & mit aufge- worfenen Schuppen an der W der Z 2 und darunteg in 21 @ nur Ein Costalpunct 48. coropeHS #*## Vfl des Mannes mit Schuppenwulst von R1—3, unbezeichnet wie die Hfl oder mit kleinen glashellen Puncten. 1. Keine Glaspuncte; unten Z 1 b der Vfl mit lichtem Wisch in der Mitte 49. sandarac HS Cub p. 18 2. Glaspuncte mindestens in Z 3 und am VR, bei den Weibern auch noch in Z 2, bisweilen auf der Mitte der Ri und in der MZ. A. MZ der Vfl mit weissem Vertikalfleck, Z 2 mit gleichem, 4, 6—8 mit Puncten, auf R 1 ein Fleckchen; US der Hfl violett mit breit dunklem Band hinter der Mitte und lichtem Punet in Z 2 50. gerasa Hw 6, 7 B. - - - höchstens beim @ mit kleinem Punct und ihrem VR; bei diesem auch Z 2 mit weissem Flecken; drei Costalpuncte in kaum gebogener Schräglinie; auf der veilgrauen US der Hfl ein dunkel rostbraunes Herizontalband, welches gegen den VWinkel viel breiter wird und in Z6 saumwärts, in Z 7 wur- zelwärts von einem lichten Fleckchen eingefasst ist S 51. parumpunctata HS 3 2 C. - unbezeichnet. a. US der Hfl mit einem weissen Fleckchen in Z 3 52. aphilos HS 3 Q b. - - - - einer Reihe weisser Puncte hinter der Mitte. a. Franzen dunkel, Z 3 und 6 der Vfl mit kleinem Punet, MZ der Hfl ohne 53. hemeterius HS S db. -— weiss gescheckt, Z 3—8 der Vfl und die MZ der Hfl unten mit weissem Punct 54. exoteria HS & *####* Der Schuppenwulst nur von R 1 bis 2, wo er auf den Glas- fleck der 22 endet. Z 2—4 mit Glasflecken in gerader Schräg- linie gegen die Flügelspitze, an Grösse schnell ebnelhunends 197 2 6-8 mit Glaspuneten, 6 weiter saumwärts, MZ mit zwei Puncten, der obere weiter saumwärts, beide zuerst auf der OS, dann auch auf der US verschwindend. US der Vfl gegen den Saum der Z 1 nicht lichter 55. julianus Ene. — thraz HSml. — Led. Z. bot. 1855 t. £. 9, 10 #6 Kein Schuppenwulst des Mannes, die drei Costalpuncte in gerader L. Die Vfl beider Geschlechter gleich punctirt. A. Der Punct auf R 1 sehr verloschen, MZ mit zwei Puncten, US ‘der Hfl mit sehr verwaschenem grösseren Fleckchen 56. dispersa HS S 2. — 57. zelleri Led. Z. bot. . p- 194. — 58. alcides HS Eur. f. 41, 42. — 59. bor- bonica Bd Mad pl. 9. 5, 6 B.- - -- - scharf weiss, auf der US bis zum Saum als breiter _ Wisch ausgedehnt, die Puncte der violettbraunen US der Hfl scharf weiss 60. lucifer HZ 579 9 C. OS des Mannes ganz unbezeichnet, Franzen dunkel, OS des Weibes mit typischen Puneten der Z 1-8, Franzen weisslich. US in beiden Geschlechtern mit den typischen Puncten, beim Mann nur undeutlicher 61. nostradamus F. — pumilio Zell. — Freyer 513. 2, 3. — pygmaeus H. Eur. 558—560 fortunei Fld Nov 72. 11. — ornata Fld Nov 72. 6. 9, Cohbalus HV. F Wenn für diese Gruppe, welche ich durchaus nicht generisch von Goniloba zu trennen weiss, ein eigener Name beibehalten werden sollte, so hat Carystus HV den Vorzug, weil alle vier dort angeführten Arten hieher gehören, während diess nicht bei allen unter Codalus HV gesetzten der Fall ist. I. Schwarze mit weisser Spitze der Vfl, der Fleck der Z 2 steht der FlügelW viel näher als jener der MZ, unter welchem der Fleck der Z 3 steht. 1. Hfl mit Glasfleckchen in 3—5, Vfl unten in Z 4—6 der Vfl mit dunklem Punct, der in 5 saumwärts gerückte am undeut- lichsten 1. basoches Ene. — 2. certima Hw dscer Hsp 19 2. Sn a j Le ne as 198 --- höchstens in Z 3; Vfl ohne Punch: in 4-6, us der Hfl einfarbig veilgrau 3. combusta HS. — 4. Andsen, Hw dser Hsp 37 - - - mit veilgrauem Längsstreif 5. cathaea Hw dser Hsp 18 . Der Fleck der Z 2 steht weiter von der W entfernt als jener der MZ, jener der Z 3 immer viel weiter saumwärts als jener der MZ. Hfl weiss (bei 23—25 gelb) bezeichnet. .Z3 der Vfl ohne Fleck. Vfl mit weissem Schrägband von R 4 bis zum VR. Hfl mit weissem Längsstrahl durch Z 4 6. hylaspes Cr 364 G H - ---- — 4-8, Hfl mit weissem MFleck 7. dissoluta HS -- - - -- 5—8, unten von 3—9, Hfl mit grossem lichtem Mileck, welcher einen Strahl zur W sendet 8. psittacina Fld Nov 71. 17, 18 .=- = - - mit weissem Fleckehen vor ihrer Mitte. . Hfl mit weissem Rundfleck hinter der Mitte. MZ mit Einem Fleck. . Vfl mit weissem breitem Band von R 4--9, keinem Fleck auf R 1, der Fleck der Hfl ist von R 4 (5) und 6 durchschnitten 9. claudianus Ene * . — - drei weisse Fleckchen in sehr schräger Reihe von Z 6—8, MZ mit zwei Flecken, weisser Fleck auf Rl undin Z 4, der Fleck der Hfl von R 4 (5) durchschnitten. 10. phorcus Cr 156 D - - drei Puncten in Z 4, 6, 7, zwei langen gleichen der MZ und langem schrägem Rhombus von R 1 bis 2; Fleck der Hfl "durch zwei R getheilt; unten gleich 11. feralia Hw 32. — hndr Hesp 20 b. - - - Längsstrahl durch Z 4, 5, Vfl wie bei pAorcus, aber Z 5 mit Fleckehen und nur 6, 7 mit Costalpuneten 12. jolus Cr 3322 IK - - - oder gelbem Horizontalband durch die Mitte. a. Vfl mit zwei ziemlich gleichen Flecken der MZ, weit saum- wärts gerücktem Punet der Z 5, grösserem Viereck der Z 6, Punct der Z 7. Hfl unten mit grossem weissen Dreieck zwi- schen R 2 und 7, welches in Z 6 den Saum erreicht 13. pica HS 199 b. - - - Flecken, der untere lang, der obere punctförmig, Z 1b mit weissem Quadrat von R 1 bis 2, die drei Costalpuncte im Dreieck. Hfl unten weiss, Saum breit, zerrissene Flecke bei ?/; vom IR bis R 4 und einige Puncte gegen die W 14. philander Hopft Moss 27. 1, 2 c. -— - - Puncten der MZ, Z 4 und 5 ohne, 6—8 mit drei in ge- rade Linie gestellten 15. abebalus Cr 365 G H d. - - Einem Längsfleckchen der MZ, einem auf R 1, zwei Puneten der Z 6 und 7 schräg unter einander +. Das Fleckchen der MZ steht an ihrem VR, unten ne After- winkel der Hfl dunkel .. 16. marcus HZ 725 +1 -7----- IR. unten der Afterwinkel der Hfl nicht dunkler $S. US der Hfl bleich mit dunkelbraunem Längsstrahl längs des VR und gelber MZ. Vfl Z 1-3, 6, 7 mit Flecken 17. phyllus Cr 176 BC. — ?18. Zaurea Hw hndr Hesp 13 SS. - - - rostroth mit durchlaufendem scharf weissem Horizon- talband durch die Mitte. Vfl Z 1—7 mit Flecken 19. disjuncta HS. — 20. minos Enc e. MZ unbezeichnet. + Band der Hil breit weiss. S . Ihre US mit gross weissem Triangel, welcher in Z1c einen schwarzen Fleck führt 21. triangulum HZ 509 $$. - - bleich schwefelgelb mit schwärzlichem Schatten im After- winkel und in Z 3—5 auf dem Saum 22. diversa HS Tr - - - schmal gelblich. $. Zwei oder drei Costalpuncte. US der Hfl weisslich mit rost- rothen Rippen, braunem Afterwinkel, veilrothem Fleck in der Mitte, auf dem Saum der Z 4, 5 und in der Mitte der Z1c,2 23. fantasus Cr 300 E F $$. Keine Oöstelpnnete; auf R1 und in Z2 ein gelbes Fleckchen. Vfl sonst unbezeichnet, Hfl unten licht mit tiefschwarzem Rhombus in der Mitte gegen den IR und kleinerem Fleck in Z 1 e darunter 24. Zucretius. Ene. — lapithes HZ 791 rr Hfl mit drei gelben Fleckchen von Z 3—5, auf der US mit durehziehendem gelbem Bande 25. vitellina HS d. - - vier weissen.Fleckehen in einer Horizontalreihe hinter der Mitte von Z 2-5, unten 1 ce bis 5. Vfl mit vier Fleckchen fast im Quadrat 26. quadrata HS et 200 ' e. - - drei weissen Fleckehen von Z 3-5, der Fleck der 22 der Vfl gerade unter jenem der MZ, ausserdem Z 1 b, 3, 4, | 6—8 mit Fleckchen 27. elota Hw 48 f. -- -- - - - - - - ‚ unten mit breit weissem, gegen After- ‚und VWinkel verschmälertem Saum E 28. physcella Hw dser 32 8. - — gross weissem Fleck auf dem Saum von Ric bis 6, Vfl . mit 1—3 Costalpuncten 29. virbius Cr 143 G h. - - - = Diseus, welcher unten in Z 3—6 den Saum erreicht, die grösste Art dieser Untergattung 30. Zatreillii Fld Nov 71.8 i. — - zwei Glaspuncten der Z 2 und 3, Vfl mit Fleckchen der Z 1—3 und 6; US der Hfl gleichmässig gelb beschuppt: 31. dama HS 2. Hflunbezeichnet, höchstens bei cxwbana kleine lichte Puncte in 23 (—). A. Der Fleck der Z2 steht gerade unter jenem der MZ, nur durch die R getrennt; nur drei Flecke 32. trimaculata HS B. ---- - ist viel weiter saumwärts gerückt. a.-MZ mit grossem doppeltem Fleck. a. Z. 2, 3 mit grossem Fleck, 6—8 mit Puncten, 6 weiter saum- wärts. +. Hil unten in der MZ und Z 3 mit sehr fein lichtem Punet 33. cubana HS Cub p. 19 fr - - mit drei dunkleren unregelmässigen QL und dunklem Rundfleck gegen die W der 27 34. savignyi Ene. — Kioidus HSml b. Ausserdem ein Fleck über der Mitte der R 1. + Nur ein Costalpunct in Z 6, Hfl unten licht gerippt 35. aecas Cr 37 AB. — ef. decora HS +7 Drei Costalpuncte, Hil unten mit lichtem Horizontalfleck vor der Mitte, dahinter in Z (2, 3) 6 und 7 mit solchen Flecken 36. adrastus Cr 319 FG. — phaenicis Hw 36, 37. — ?prodicus Stoll 33. 6 b. —- weissem Längsfleckchen über dem Ursprung der R 3, 4, darüber ein feiner Punet; Z2 mit schmalem vertikalem Schräg- strich, 3 mit grösserem, 6 und 7 mit kleineren abnehmenden Puncten. Unten auf den Hfl ein MPunct und eine Reihe von Z 2-6. Unten @ mit lichtem Wisch der Z 1 b der Vfl 37. corope HS 2 > ı © d. c. = 201 - - klein lichtem Punet über ihrem IR, Z 2 mit Mond, Z 3 mit kleinem Viereck, 6 und 7 mit kleinen abnehmenden Punc- ten. Unten Vfl wie bei corope. Die Puncte der Hfl kaum er- kennbar 38. neroides HS 2 .- -— weissem Fleckchen unter ihrem VR, bei pertinaz bis- weilen fehlend. . Abnehmende Costalpuncte in Z6, 7. Hfl unten gelbgrau mit etwas lichteren Rippen und Puncten von Z2—4 39. nero HS 2 . Nur in V 6 ein Costalpunct. Hfl unten licht veilgrau, silber- glänzend mit rostrothen R 40. hypargyra HS 2 . Drei Costalpuncte in gerader L, Hfl mit schwach lichterem MB, unten veilgrau, scharf licht gerippt, mit einer Reihe weis- ser Längsfleckchen hinter der Mitte 41. pertinazx Cr 354 F G (viel zu gross) . -— mit zwei feinen Puncten über einander, bei d nur auf der US. Die Rippen der US der Hfl scharf weiss, zwei zerrissene eben so scharfe QB bei !/, und ?/,. Franzen gescheckt 42. teztor HZ 515 - - feinem Puncte an ihrem VR, welcher sich bis zum VR des Flügels ausdehnt, drei typische und zwei Costalpunete gelb 43. telata HS MZ unbezeichnet. Fünf typische von R 1—5 und drei Costalfleckehen glashell, scharf weiss eingefasst. Die US der Hfl mit zwei Reihen grosser grauer zusammenhängender Ovale, welche auch weiss gesäumt sind. Franzen gescheckt 44. catocala HS . Die typischen Fleckehen der Z 1—3 und 6 gelb, unten die R der Hfl und des Spitzendrittels der Vfl scharf gelb 45 decora HS. — ef. aecas Cr Drei typische Fleckehen (Z 1—3) und drei Costalpuncte gelb US der Hfi veilgrau, ihr drittes Viertel scharf dunkel abge- schnitten, liehter 46. saturnus HS ++ - - - veilbraun mit scharf weissgelben R, veilgrauem MMond d. und solcher aus scharfen Vierecken zusammengesetzter Binde bei _?/; 47. decrepida HS Vier typische Flecken und zwei schräggestellte Costalpuncte schwefelgelb, US der Hfl dunkel, gleichmässig gelblich be- schuppt 48. philippina HS 202 e. Drei typische Flecke und zwei längliche Costalfleckchen schwe- felgelb, US der Hfl durch die Mitte mit einer Reihe scharf schwarzer Längsstriche zwischen denR und kürzeren vor dem Saume, erstere.scharf weissgelb eingefasst 49. sulphurifera HS f. - - -, der Fleck auf R 1 gelb, jene der Z 2, 3 u. drei kleine Costalpuncte weiss, deren mittlerer wurzelwärts gerückt; US der Hfl violett mit mit grossem gelbem MFleck und licht- blauen Strahlen zwischen den R 50. aletes HZ 731. — 51. almoda Hw Hsp 35 9. Drei typische Flecke und zwei Costalpunete schneeweiss, Hfl unten veilbraun, au der kleineren WHälfte rosenfarb 92. cingulicormis HS. h. - - -, kein Costalpuncet. US der Hfl violett mit zwei braunen Horizontalbinden 53. menetriesü Enc i. Zwei typische Flecke, drei bis kein Costalpunct (cannae variürt mit ganz unbezeichneter OS) + Hfl unten mit lichten Puneten oder Fleckehen in einer Reihe hinter der Mitte. i $. Hfl unten mit scharf weissen Fleckchen in Z 2, 3,6: Vflin Z 2, 3, 6 und 7 mit stark weissen Fleckchen 54. deleta HS SS - mit feinen Glaspuncten der Z 2, 3 in horizontaler Reihe. ( Z 2 bis 4, dann 6 und 7 der Vfl mit schnell an Grösse ab- _ nehmenden Glaspuncten (Kopf fehlt; wohl @ondloba) 55. diluta HS (C 2 3, 6 und 7 der Vfl mit Glaspuncten, beim Weib Z 2 der Vfl mit einem kleinen Mond. Gross mit sehr stumpfen Vfl; Hfl unten gegen den Saum lichter 56. grossula HS sss - - mit violetten Puncten der Z 2-4; Vfl nurin Z6 ein Costalpunet 57. sameda HS 8SS$ — — — einer Reihe unbestimmt lichterer Fleckehen in grau- braunem Grunde von Z 2 bis 6. Zwei bis 3 schnell abneh- mende Costalpuncte in schräger L 58. tripuncta HS Cub 117 ++ — - mit zwei breiten, verflossenen violetten Verticalbändern nächst der W und vor dem Saum, die Spitze der Vfl gleich- farbig. Alle 5 Flecke der Vfl silberglänzend, viereckig 59. elegantula HS +4+ - — veilbraun, gegen den Saum lichter; der Fleck der Z 2 ‘der Vfl herzförmig, die Costalpuncte klein 60. subcordata HS 203 +rrr - - veilbraun, gegen den Saum lichter, mit rostgelbem MFleck, um den herum rostgelbe zusammenhängende Flecke fast einen Kreis bilden 61. cannae HS +4-44+ - - silbern, drei rostgelbe Längsstrahlen von der W bis zum Saum in Z 1 e, durch die MZ und am VR 62. catargyra Fld Nov 71. 19. — coryna Hw dser nr. 22 +r7rrr -— - bunt; um einen schwarzen MFleck 6 silberblaue, schwarz gesäumte Rundfleckchen, darüber ein solcher Bogen, dahinter ein gelbes, dann ein violettes Band; bald die Flecke der Vfl kleiner und Costalpunete in Z 6, 7; bald die Flecke grösser und kein Costalpunct 63. aepitus HZ 659 k. Ganz violettschwarz, nur Z 2 und 3 der Vfl mit vertikaler weisser L 64. bistrigula HS /. Kein typischer Fleck, die drei scharfen Costalpuncte in gera- der fast vestikaler L. Durch die stumpfen Vfl und die ge- scheckten Franzen sehr nahe an fezior. + US der Hfl mit scharf licht -zackig begrenztem dunklerem MBand 65. lumina HS rr - - - - fein violettweissen Schuppen, welche bei '/; und ?, sich zu scharf zackigen QL häufen 66. asella HS 3. OS aller Fl unbezeichnet. A. US violett und braun mit Andeutung aller typischen Fleck- chen in Veilgrau, auf den Hfl als eine Bogenreihe um einen Mfleck 67. melius HZ 755 B. - mit scharf gelben R, auf den Vfl nur an der Spitzenhälfte 68. menes Cr 393 G H C. - der Hfl mit scharf abgeschnittenem dunklem WDrittel der Hinterflügel. a. US der Vfl unbezeichnet, - der Hfl mit scharf schwarzem MPundt 69. centralis HS b. - - - mit zwei divergirenden weissen Costalflecken, — der Hil ohne MPunct 70. vopiscus HS D. - - - violett, vom IR bis in die Mitte der Z 1 ec gelb 71. tertianus HS E. - - - weisslich „ violett bestaubt, der VR breit, der Saum schmaler und ein MFleck schwärzlich 72. lutulenta HS F. - aller Flügel lebhaft zimmtroth, Spitze der Vfl und WDrittel der Hfl am hellsten 73. cinnamomea HS G. - - -- - ‚ WHälfte der Vfl und IRDrittel der Hfl dunkler 74. umber HS 204 H. - rostbraun mit lichten R, die Vfl in der kleineren Saum- hälfte der Z 1 lichter 75. Zurida HS J. - lichter braun als die OS, mit breit dunklerem QBand hinter der Mitte aller Fl 76. lugens Hopff Moss 27. 5, 6 K. - so dunkel braun wie die OS 77. phaeomelas HZ 581 Es reihen sich hier noch mehrere unten eben so wie oben einfarbig braune Arten an, welche aber ohne Zeichnungen kaum mit wenigen Worten zu unterscheiden sind; auch immaculata Hw hndr Hsp 8. - Hw 41 aus Columbia gehört wohl hierher. Erst wenn die Mehrzahl dieser Arten in beiden Geschlechtern vorliegt, ist eine genügende Auseinandersetzung zu hoffen. Fortsetzung folgt. Notizen über die Erscheinungszeit der Tafeln Jacob Hübner's. (Schluss zu pag. 176.) Ueber die Ungleichheit in der Colorirung der aus verschie- denen Zeiten stammenden Exemplare der Hübner’schen Werke wurden schon oft Klagen laut. Diess findet aber bei allen Wer- ken statt, bei deren Erscheinen niemals die ganze Auflage der Tafeln gedruckt und colorirt werden kann, theils um das Altwerden des Papieres zu verhüten, theils um das Anlagekapital zu schonen. Es werden dann immer nur die in Abgang gekom- menen Tafeln nachgedruckt und davon nur so viele Blätter nach- colorirt als wahrscheinlicher Weise im Laufe einiger Jahre ver- . kauft werden können. Dass bei einem Werke, dessen erste Ta- feln bereits vor 70 und mehr Jahren ausgegeben wurden, die um 30 bis 60 Jahre später edlorirten Blätter nicht haarscharf mit den ersten stimmen können, liegt wohl auf flacher Hand; dass aber die unter meiner Aufsicht in den»letzten 10—12 Jahren aus- gegebenen den alten nicht nachstehen, wurde mir von vielen Seiten versichert. Das ganze Werk besteht demnach aus 790 illum. Kupfertafeln nämlich Papilio 207 mit 1029 Figuren; Sphinz 38 mit 178 Fig.; Bombyz 83 mit 355; Noctua 185 mit 882; @eometra 113 mit E ; 4 # 205 \ 596; Pyralis 32 mit 207, Tortrix 52 mit 346; Tinea 71 mit 477; Alucita 1 mit 39 Figuren und ein illumininirtes Titelblatt. Ein systematisches Verzeichniss der von H. abgebildeten Ar- ten liegt in Staudingers Catalog von 1861. In einer vierten Auf- lage meines Systematischen Verzeichnisses (dritte Auflage 1862) sollen die Hübnerischen Figuren mit Angabe der obsoleten oder falschen Namen geliefert werden. Hier schon möchte ich erwähnen, dass von allen Tafeln nur Sphinz Tab. 1, auf welcher sich Fig.1 Sphinz chimaera befindet, durch eine neue ersetzt ist, auf welcher diese Figur fehlt und dass auf Tab. 69 der Tineen die Figuren falsch numerirt sind, indem statt 451—457, welche schon auf Tab. 68 verwendet sind, Fig. 457—460 stehen sollte In Staudingers Catalog sind die alten falschen Nummern eitirt und die richtigen neuen 457 ne- glectella, 461 grömmella, 462 basochesella, 463 praecanella gar nicht erwähnt. 6, Die Blätter zur Geschichte Europäischer Schmet- terlinge wurden hauptsächlich auf Veranlassung Schiffermül- lers nach dem Jahr 1790 begonnen, welcher auch eine ziemliche An- zahl noch in meinem Besitze befindlicher ausgemalter Zeichnun- gen von Raupen Hübnern mittheilte, deren eine ziemliche An- zahl gestochen wurde. Das Werk besteht aus 449 Kupfertafeln, von welchen ausser einem illuminirten Titel 56 den Papilionen, 28 den Sphingen, 78 den Bombyeiden, 136 den Noctuiden, 88 den Geometriden, 12 den Pyraliden, 18 den Tortrieiden, 28 den Tineiden, 4 den Pteropho- riden angehören. Ausserdem wurden 52 Platten noch bei Hüb- ners Lebzeiten alsunbrauchbar verworfen, abgeschliffen und durch neu gestochene Platten ersetzt. Es sind von etwa 25 dieser Plat- ten noch Abdrücke vorhanden, sie werden aber nicht zum Werke gerechnet, nicht mit den ganzen Exemplaren verkauft, sondern . nur auf ausdrückliches Verlangen die Tafel zu 4Sgr. (direet von mir verlangt) abgegeben. Der von Hübner begonnene Text kam schon mit Er vier- ten Bogen in’s Stocken und reicht bis nr. 34 P. Sibylla. Er wird desshalb nicht mit den ganzen Exemplaren verkauft und eben- falls nur auf besonderes Verlangen abgegeben. — 1826 erschien ein Bogen Verzeichniss, nach welchem damals 447 Blätter er- schienen, von welchen aber schon wieder 17 cassirt waren. Die beim,Beginn des Unternehmens, meistens nach Schiffer- müller’schen Originalien gelieferten Figuren sind der Mehrzahl nach etwas plump, die bei weitem grösste Mehrzahl der späteren, grösstentheils von Hörmann nach lebenden Raupen gemalt, vor- trefflich und naturgetreu auf den schön gestellten und ausgeführ- ten Futterpflanzen ; die zuletzt erschienenen Tafeln sind oft nach ausgeblasenen Raupen entworfen und tragen die davon unzer- trennlichen Fehler an sich. : Die Bilder der Raupen richtig zu deuten, vermag nur ein genauer Beobachter und Kenner derselben; auch das fleissigste Sammeln aller. darauf bezüglichen Notizen in den Schriften Och- senheimers, Treitschke’s, Fischers v. Rösl., Freyers u. s. f. würde nieht überall volle Gewissheit geben. Bis sich ein hiezu be- fähigter Forscher findet, möge es genügen, wenn ich die Tafeln nach der systematischen Reihenfolge der Schmetterlinge ordne und für jede die treffende Nummer angebe, so dass der Besitzer des Werkes sie nach diesen Nummern reihen kann. Diese Num- mern werde ich in der-bald erscheinenden vierten Auflage mei- nes Systematischen Verzeichnisses unter der Bezeich- nung R1,R2u. Ss. f. beidrucken lassen. Die Zeit der Veröffentlichung der Raupentafeln. ist zwar für den dermaligen Stand der Wissenschaft von keiner grossen Wich- tigkeit, da jedoch nicht im Voraus zu bemessen ist, in welche minutiöse Forschungen die Verfechter der strengsten Prioritäts- rechte sich noch versteigen werden, so halte ich mich für ver- pflichtet (weil es nach mir Niemand mehr kann) ihnen auch hierüber mitzutheilen was ich weiss. = Hübner verzeichnete seine Tafeln beim Erscheinen mit 1 a—c,2 a—cu. s. f; Geyer veröffentlichte die letzte (Zortr. achatana) unter 167 b., was gerade 500 Tafeln ausmachen würde. Von diesen sind aber 52 cassirt, weist sich demnach die Zahl der noch für das Werk bestehenden Tafeln mit 448 aus (mit dem illuminirten Titelblatt 449). — Zur Sicherung der Priorität drucke ich daher jeder Raupentafel nach der Nummer der syste- matischen Reihenfolge noch die Nummer bei, welche ihre Er- scheinungszeit anzeigt, also z. B. bei Melitaea maturna L: (R1 —22. a), — Melitaea cynthia (R 2—41 a). — Melitaea artemis (R 2—41 a). — Melitaea cinzia (R 3—213 a) u. s. w. — Die cassirten Tafeln mache ich durch Einsehliessung in [] kenntlich, z. B. Argynnis paphia (R 5—85 a. [8. a). 207 Die Tafeln mit der Hübner’schen Bezeichnung sind in fol- genden Jahren erschienen: 1 a bis 8 c zwischen 1793 und 1800 9a — 21b — 71800 — 1801 21ce— 39e —_ 1801 — 1805 50a — 109 ec —_ 1805 — 1810 1102 — 16a — 1810 — 1811 116 b — 126 e — 1811 — 1814 127 a— 14a — 1814 — 1816 134 b — 135 b _ 1816 — 1817 1355 e — 14 a — 1817 — 1822 14 b — 153 a — 1822 _— 1827 153 b — 156 b — 1827 — 1830 156c— 18a — 1830 — 1831 158 b — 167 b — 181 — 182 7. Die Sammlung exotischerSchmetterlinge besteht aus 491 Tafeln und 2 Titelblättern zu Band I. und I, zu deren erstem 213, zu deren zweitem 225 Blätter gehören und 53 den Anfang des dritten Bandes bildeten und überdiess 12 Quartblät- ter mit Text zu eben so vielen Arten. Dieser demnach ganz un- vollständige Text wurde als keiner Beachtung werth, von mir nur auf ausdrückliches Verlangen abgegeben. Dagegen bestehen zum ersten und zweiten Bande vollständige Register auf je einem Halbbogen in Quart, welche so lange un- entbehrlich sind, bis ich im Stande bin, ein vollständiges syste- matisches Verzeichniss sämmtlicher von Hübner gelieferter exoti- scher Schmetterlinge, also auch jene der Zuträge einbegriffen, erscheinen zu lassen, als dessen Grundlage ich meinen nahezu bis zum Schluss der Tagfalter vorgeschrittenen Prodromus neh- men werde. 8. Da in der „Sammlung exotischer Schmetterlinge“ jede Tafel nur Eine Art von beiden Seiten und wo möglich in beiden Geschlechtern enthält und Hübner von dieser Einrich- tung nicht abgehen wollte, so sah er sich später genö- thigt, die grosse Menge ihm nur in Einem Geschlechte zukom- menden Arten, besonders wenn ihre Grösse nicht ansehnlich ge- nug war, um mit Ober- und Unterseite eines Exemplares eine Platte zu füllen, auf eigene Tafeln zusammenzustellen und zwar „ ohne alle Ordnung, wie sieihm gerade mitgetheilt wurden. Dar- 208. aus entstanden seine Zuträge zur Sammlung exotischer Schmetterlinge, welche auf 172 Tafeln 500 Arten enthalten und den Vorzug vor allen anderen Hübner’schen Unternehmun- gen haben, dass sie abgeschlossen und mit einem, wenn auch wenig brauchbaren, doch vollständigen Texte und Registern ver- sehen sind. Ich habe die genaue Liste aller Tafeln nach der Reihenfolge ihres Erscheinens Da die Erscheinungszeit jeder Tafel nur für jene Arten von Interesse ist, welche von Hübner ihre Na- men erhielten, so werde ich in den noch erscheinenden Lie- ferungen meines Prodromus diesen Arten die Jahreszahl bei- setzen, bei den schon erschienenen Lieferungen diess in einer ohnehin unvermeidlichen vollständigeren neuen Auflage nach- tragen. 9. Verzeichnis bekannter Schmettlinge (sic!). Augs- burg 1816. — Bei allen Mängeln und Sonderbarkeiten dieses Buches war doch die geringe. Beachtung, welche es erlangte, nicht zu entschuldigen. Es sind in demselben 4198 Arten verzeichnet und in eine Menge von „‚Horden, Rotten, Stämmen, Familien und Vereinen“ vertheilt, welchen der Mehrzahl nach richtig gebildete und wohlklingende Namen gegeben sind. Am meisten zu be- achten sind die Namen der Vereine, deren Inhalt freilich manch- mal sehr unglücklich, oft aber auch ganz tadellos zusammenge- stellt ist, und in diesem Falle unbedingte Beibehaltung des Gattungsnamens erfordert. Aber auch richtig gebildete wohlklin- gende Namen solcher Vereine, welche nicht richtig zusammenge- setzt sind, können Beachtung erwarten, wenn eine der darin ent- haltenen Arten als Repräsentant einer eigenen Gattung erscheint. Die den verschiedenen Abtheilungen zugeschriebenen Merk- male sind in der Regel höchst unglücklich gewählt und selten wesentliche; die Citate bei den Exoten fast nur auf Linne, Cra- mer, Fabriecius und die Werke Hübners beschränkt; die Werke ‘von Clerek, Drury, Donovan u. a. sind kaum beachtet; Namen älterer Autoren scheinen oft ohne genügenden Grund mit ande- ren vertauscht, selbst bei Europäern. Da nach 1816 noch viele Tafeln Hübnerischer Exoten erschie- nen sind, so kann diess Verzeichniss leider nieht als vollständi- ges betrachtet werden. 10. Systematisch-alphabetisches Verzeichniss aller bisher bei 209 den Fürbildungen zur Sammlung europäischer Schmetter- linge angegebenen Gattungsbenennungen. Augsburg 1822. Gattungen nennt Hübner was wir unter Art verstehen; die Arten sind nach den 9 üblichen Abtheilungen alphabetisch geordnet, der älteste Autor und die Hübnerischen Figurennummern, dann die zweiwortige Hübnerische Gattungsbenennung gegeben; die bei Augsburg vorkommenden Arten mit einem * bezeichnet. Da nach 1822 noch viele Hübnerische Tafeln erschienen sind, so ist diess Verzeichniss leider auch nicht für die Hübnerischen Europäer vollständig. | ‘ Während des Druckes dieser Arbeit finde ich in „the Ento- mologists Monthly Magazine“ nr. 66 Nov. 1869 p. 139 einen Aufsatz iiber den gleichen Gegenstand von W.F. Kirby, Dublin, mit einem Anhange von H. T. $., durch welchen diese meine Veröffentlichung noch grössere Berechtigung erhält, dessen An- . gaben zum Theil sich von selbst widerlegen, zum Theil aber doch speciell besprochen werden müssen. Vor Allem muss ich darauf aufmerksam machen, dass Hüb- ner seine Tafeln parthienweise (sobald cc. 10—12 Tafeln bereit waren) an seine Subseribenten versendete und dass. ich noch einen Theil seiner Bücher in Händen habe, in welchen er unter Angabe des Tages, Monats und Jahres genau seine Sendungen eintrug. Hübner hat seine Tafeln alle im Selbstverlage herausgegeben und nur wenige Exemplare über die Zahl seiner Subseribenten anfertigen lassen, er hatte weder einen Verleger noch einen Com- missionär und.die Buchändler, welche die Tafeln verlangten, er- hielten sie zu gleicher Zeit mit den übrigen Subscribenten. Aus einem gedruckten Verzeichnisse, welches dem Texte zu den Züns- lern (1796) angehängt ist, ergeben sich 49 Abnehmer (darunter kein Buchhändler, nur einige Naturalienhändler); in einem spä- teren, dem Texte zu den Tagfaltern (ce. 1806) angehängten Ver- zeichnisse führte er 74 Abnehmer auf, unter welchen sich eine einzige Buchhandlung (mit 4 Expl.) befand. Wer also zu jener Zeit Interesse an der Sache hatte, erhielt die eben fertig gewordenen Tafeln sogleich, gebrauchte in seinem Verkehr die darauf gestochenen Namen und es datirt nach gesundem Menschenverstande deren Gültigkeit von dem 1869. 14 210 Tage an, an welchem sämmtliche Subseribenten, d. h. alle welche sich für die Sache interessirten, sie empfingen, und nicht von der Jahrzahl, welche auf dem Titel steht, welchen Hübner natürlich erst dann lieferte, wenn eine gewisse Anzahl von kl den Ab- schluss einer Abtheilung erlaubte. Es sind also die in der englischen Monatschrift mitgetheilten Angaben Staudingers, dass die Europ. Schmetterlinge schon 1835 geschlossen waren, und jene Hagens *), dass sie erst 1805 begon- nen und schon 1824 beendet wurden, dann dass die Exoten 1824 geschlossen wurden geradezu unrichtig, indem _von allen diesen Abtheilungen noch einzelne Tafeln von Geyer selbst noch in den Jahren 1840 und 1841 angefertigt und versendet wurden, deren Zugehörigkeit zu den Hübnerischen Werken noch von Niemand bestritten ist. Als Anhang gebe ich noch die Erscheinungszeit meiner lepidopterologischen Werke, nämlich: 11. Herrich-Schäffer: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa. Regensburg 1843—1855. Sechs Bände mit 636 illum. und 36 schwarzen Tafeln. Diess Werk erschien in 69 Heften, auf deren jedem Umschlag der Inhalt und die Jahreszahl der Versendung durch den Buch- handel angegeben war. Da die meisten Besitzer aber beim Bin- den diese Umschläge nicht weiter beachteten und sie auch, so- bald das Werk abgeschlossen war und nur als Ganzes verkauft wurde, nicht mehr abgegeben wurden, so entstunden schon man- cherlei Zweifel über die Erscheinungszeit der Tafeln und der Textbogen. 1) Als kleinen Beweis von Hagens Ungenauigkeit in man- chen Daten, welche er ganz leicht hätte constatiren können, wird es mir erlaubt sein, bei dieser Gelegenheit zu berichtigen , dass Schäffer (Jakob Christian Gottlieb) weder Sohn des Christian Schäffer, des allbekannten Naturforschers, sondern sein Neffe, und dass ich nicht Sohn des eben genannten Jacob Christian Gottlieb, sondern Urenkel eines Bruders des bekannten Naturfor-' schers und Superintendenten Schäffer, eines nicht als Schrift- steller bekannten Arztes und Physikus in Regensburg bin. Ha. 211 Zwar habe ich die Tafeln mit den daraufgestochenen Namen an alle damaligen Celebritäten, namentlich an Zeller, Fischer v. Rösl., Lederer, die französischen und russischen Lepi- dopterologen versendet, sobald sie aus den Händen der Illumi- nisten kamen, was oft ein und zwei Jahre früher geschah als die Versendung durch den Buchhändler; hierauf äber für mich Prioritätsansprüche begründen zu wollen, fällt mir nicht ein; was die Herren Prioritätenforscher daraus für Folgerungen ziehen werden, will ich deren kritischem Scharfsinne anheimgeben. Ist ‚ ein Name, der von mir einer wirklich neuen Art gegeben wurde, von einem Schriftsteller des Faches angenommen worden, so dürfte wohl dessen Priorität gegenüber einem Namen festgehalten werden, welcher vielleicht vor förmlicher Versendung des tref- fenden Heftes durch den Buchhandel von einem Anderen gegeben wurde. Um jedoch jenen Forschern, welche sich genau an die Ver- sendungszeit der einzelnen Hefte halten wollen, sichere An- haltspunkte zu geben, bleibt mir, wenn ich nicht das Inhaltsver- zeichniss sämmtlicher 69 Hefte der Reihe nach abdrucken will, nichts übrig, als deren Inhalt in folgender Tabelle leicht über- sichtlich zu geben. Dieselbe scheint mir keiner besonderen Erläuterung zum Ge- brauche bedürftig zu sein; es erhellt aus ihr, dass sowohl die Tafeln als die Bogen des Textes nieht in der auf denselben ste- henden Folge der Nummern ‘erschienen sind, dass z.B. die Tafeln 29--34 der Tagfalter früher erschienen sind als 6—28, dass der Anfang des Textes zu Band 3 vor jenem des Bandes 2 und vor dem Schluss des Bandes 1 erschien und dass die ersten Textbo- gen der Bände 4 und 5 lange vor Schluss des Bandes 2 u. 3 ausgegeben wurden. Den Schluss jeden Bandes und jeder Ab- theilung der Tafeln habe ich durch einen fetten | angedeutet. Die lithographirten Umrisstafeln und deren Erläuterung habe ich nicht in die Tabelle aufgenommen. — BERErZEE ! j >) ” - a 1 Fe var — 19888 'SEIGE-TE 02-1 01-1 a 8-9 vejet er = Bu 3 be IaItI® = 7 on a BEE _ om —— — llıtıııı BERBEET bob AS | ERBSEE LL-TL 9-TAT |TE-91[ST-OF III 69 TI 1er Bi € 6% II 86 LG 98 “ v a a: TE N sEsI | ZWST | IuSL ie | 87-74 — 91-07) — 063781] = E El eL I) 3X0L G 6 1 8% Te || 08 | 67 87 | 33H sllrıdlı — | | | IR HEUNENEE, Tr ‘or 6'8 ee © or SE N —i a a 'zı Am) bp) a jez) a — — U [u ae FETT IN EICH | “| — 102-999 09-98 1 — 19-88 — |es-sp|Fr-aH|8a-E280-EL] 21-9 |HE-62| ST deq — 1 9 Ie-r ıı zel — I18ogleı-2rll gr "ılr or sr HI] er der-Trlonms| 2/9 | seje tr ı IxoL } un | Im-IE 98-5E ill el FA FF [0 [ 8: 2°1-0 el £ vl 3J°H Y19A B 9-F ‘1914 — _- | SE; == == 2: u "DIR | — | — [AdIAY'ı0JA Fo-L1T rn "S1-E6 68 9TI "8507 708 eL7£9 69-68 S ETT 1607 FOL 6-82 76" "8'28l9 ‘se IF “eL "85 £0T-96 gc'Fg -—— NIETESH ._ "ury, = 8° se = 99 6G28 == —_ — _— ‘IJ10L = = =: ee 1 >e - Io | —- | -— sd 06 68 Bu bar; 88 = >= Sr = _— _ IS — "W094 Kr — 2 eogr = za 7 —E — IPA) — |ast ch sr 87T = ET-IITIOT ‘60T 90N = == = —= ee = — — _ — _ quog ax zo = —_— RR — = —_ ge: _ — Ifz [55099 'doH = Ecke — ee ee 1231 | 1, du] — = — |6/88F| = 1870812781 _ E65 — = [8°0FF den » 'deg 82-91 a Be" = 67. 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Bogen 29—50 und jeneu von Band VI, nämlich der Nachträge, der Verzeichnisse, des!Systema Lepidopterorum Europae. 12. Herrieh-Schäffer: Sammlung neuer oder wenig be- kannter aussereuropäischer Schmetterlinge. Regens- burg 1850—1853 mit 120 color. Kupfertafeln. Das erste Heft mit 22 Figuren von Tagfaltern erschien im Juli 1850. Ihm folgten unter dem veränderten Titelumschlag: Lepidopterorum exoticorum ‚species noyae aut minus cognitae von 1852 an bis Sept. 1856 in 25 Lieferungen die Figuren 23—94 der Tagfalter und 1—540 der Nachtfalter mit 52 pag. Text. Im Au- gust 1869 erschien die erste Lieferung zum zweiten Bande mit 8 Tafeln, deren indoaustralische Tagfalter schon zu Anfang des Jahres in der Stettiner Entomol. Zeitung mit uncolorirten Bil- dern erschienen und beschrieben waren. 13. — Neue Schmetterlinge aus Europa und den an- grenzenden Ländern. Heft 1—3 mit 26 colorirten Tafeln und 4 Bogen Text. 1859—1860. 14. — Prodromus Systematis Lepidopterorum. Separatab- drücke aus dem Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen _ Vereins iu Regensburg von 1864-1869. Von den Tagfaltern sind drei Abtheilungen mit 82, 28 und 84 pag. erschienen. 15. — Die Schmetterlinge der Insel Cuba_nach natürlichen Exemplaren und Notizen des Hrn. Dr. Gundlach in Habana. Se- parat-Abdrücke aus dem Corr.-Bl. des zool.-min. Ver. von 1864 bis 1869. in drei Lieferungen von 44 und 32 pag., bis gegen das Ende der Noctuinen ‚reichend. Folgende der hier verzeichneten, Werke sind zu den beige- setzten Ladenpreisen von meinem Herrn Commissionär, Hrn. G.J. Manz, zu beziehen; bei kostenfrei direct an mich übersen- deter Vorausbezahlung lasse ich '/, der Preise nach, bemerke aber, dass von Nr. 5—8 nicht jederzeit die sofortige Absen- dung verbürgt werden kann, weil die wenigen den Anforderun- gen vollkommen entsprechenden Illuministen oft nicht im Stande sind, den ausgegangenen Vorrath einzelner Tafeln sogleich zu ersetzen; auch der Vorrath von Nr. 11 ist in den letzten Wochen sehr zusammengeschmolzen. [2 215 Nr. 5: 200 Thlr. — 6: 114. — 7: 124. — 8:46. — 9: 1), — 10: '/. — 11: 200. — Der Text mit den 36 uneol. Umriss- tafeln, ohne die 636 illum. Tafeln: 15 Thlr. — Derselbe Text auch ohne diese 36 schwarzen Tafeln: 12 Thlr. — Synonymia Lepidopterorum Eur. 2 Thlr. — 12: 48. — 13:8 — 14:1. N Von Nr. 5 ist das erste zur Versendung bereite Exemplar noch auf geripptes Schöpfpapier, wie es Hübner und Geyer ver- wendeten und sogenanntes altes Colorit, das zweite Exemplar schon mit auf Maschinen-Velinpapier nachgedruckten Tafeln un- termischt, die folgenden nur auf Velinpapier gedruckt. Letztere Exemplare haben ein viel eleganteres Ansehen und die Colori- rung wurde von allen Empfängern solcher Exemplare für besser erklärt als die alte. Dasselbe Verhältniss findet bei Nr. 6 statt, nur ist kein aus- schliesslich auf Schöpfpapier gedrucktes Exemplar mehr vor- räthig. Von Nr. 7 wird noch 1 Exemplar mit Schöpfpapier unter- mischt ausgegeben; die folgenden sind alle ohne Ausnahme auf Velin. Bei Nr. 8 tritt der missliche Umstand ein, dass Hübner eine Anzahl Kupferplatten abschleifen liess, nachdem der ihm nöthig scheinende Vorrath abgedruckt war. Diese Abdrücke sind alle auf altes geripptes Schöpfpapier ziemlich kleinen Formates ge- macht; es mussten desshalb auch die später von den noch vor- räthigen Kupferplatten zu machenden Abdrücke auf ähnliches Papier gefertigt werden, welches jedoch nicht jederzeit von voll- kommen gleicher Qualität und Färbung aufzutreiben war. Die Zuträge sind desshalb nur auf geripptem, hicht durchaus glei- chem Schöpfpapier und in etwas kleinerem Formate als die übri- gen Werke zu haben. Nr. 12 und 13 können fortgesetzt werden, wenn die Abneh- mer sich die durch bedeutend gesteigerte Anforderungen der Zeichner, Kupferdrucker und vor allem der Illuministen unab- weisbar nothwendig gewordene Erhöhung des Preises gefallen lassen, welcher immerhin noch lange nicht jenen ähnlicher Werke, z. B. Hewitsons, erreichen wird. Nr. 14 und 15 werden im Jahre 1870 geschlossen und jeder "noch erscheinende Bogen zu 4 Sgr. berechnet, * 216 Ausserdem sind noch folgende Werke vorräthig: &) Herrich-Schäffer: Nomenclator entomologieus I. 1835. Die Hemipteren. — II. 1840 die Orthopteren und Hymenopte- ren analytisch behandelnd. 2 Thlr. b) — Systemat. Verz. der Europ. Schmetterlinge, dritte Auge. mit Preisen und Vaterland. 1862. 6 Sgr. e) — Correspondenzblatt für Sammler von Insecten, besonders Schmetterlingen. 24 Nummern. 1861 und 1862. 12 Ngr. d) Panzer: Deutschlands Inseeten Heft 1—110. Fortgesetzt von Herrich-Schäffer. Heft 111—190. Mit 3 Bdeh. krit. Revision. Mit 10 zum Theil illum. Tafeln und 1 Bdch. Index. 130 Thlr. Die noch vollständig vorhandenen und zum Wiederab- druck tauglichen Kupferplatten zu Heft 1—110 (dem alten Panzer’schen Werke, gegen 10 Zentner wiegend) könnten von einem sachverständigen Unternehmer billig erworben und mit Vortheil verwendet werden. 'e) Daraus besonders abgedruckt: Koch: Deutschlands Crusta- ceen, Myriapoden und Arachniden. Heft 1-40. Dazu das 3. Bändchen der krit. Revision mit 8’zum Theil illum. Tafeln 32 Thlr. f) Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg Jahrgang 1—23. 1847 bis 1869. Die ersten 7 Jahr- gänge defect. 10 Thlr. g) Abhandlungen desselben Heft 1—9. 1849-1864. 5 Thlr. Die Mehrzahl dieser Werke biete ich auch tauschweise ge- gen Schmetterlinge an. Von Europäern fehlen mir jedoch nur wenige Seltenheiten und haben ausserdem nur diffieilere Arten, besonders unter den Micros für mich Interesse. Hinsichtlich der Exoten erlauben mir meine Verhältnisse nicht, an eine Pracht- sammlung von ausgesucht reinen Stücken in allen Varietäten und aus den verschiedensten Gegenden zu denken, dagegen wün- sche ich ein möglichst grosses Material zu erlangen uud begnüge mich bei selteneren, nicht allgemein bekannten Arten mit sehr defeeten Stücken wie sie in keiner Sammlung mehr aufgenom- men werden, wenn auch nur das Eine Flügelpaar noch zur Erken- nung ausreicht und Kopf und Beine nicht ganz fehlen oder von anderen Arten angesetzt sind. — Die meisten Europäischen Schmetterlinge, namentlich gut präparirte Mieros, kann ich eben- falls tauschweise geben. 217 Literatur. Die Berichte Gerstäckers über die wissenschaftlichen Lei- stungen im Gebiete der Entomologie erschienen in den letzten Jahren so spät, dass ich es nicht für unpassend halte, über neu erschienene Schriften lepidopterologischen Inhaltes zu referiren, sobald ich Gelegenheit hatte, sie zu vergleichen. Da ich nur über solehe Schriften berichte, welche ich zu meinen dermali- gen Arbeiten beachten und desshalb auch gründlich durcharbei- ten muss, so werden mir auch kritische Bemerkungen erlaubt sein. HS. In der Stettiner Entom. Zeit. 1869 pg. 427 setzt Hr. Hopffer seinen „Bericht über Felder’s Lepidoptera der Reise der Fregatte Novara“ fort und bespricht das 2. (1865) und 3. Heft (1867), wo- mit die Rhopaloceren zu Ende gebracht sind. sagt auch deutlich, dass dazu 74 schön colorirte Tafeln und 67 Bogen Text gehören. Seine Besprechung reicht aber nur bis t. 46 und pag. 378, was weder erwähnt, noch eine Fortsetzung versprochen ist. Dass üb- rigens das letzte Heft, welches die Zeferoceren enthält, bereits schon „in Druck gegeben‘ und bei Abfassung des Hopffer'schen Aufsatzes „vielleicht sogar schon vollendet sei‘ sind leider noch in weitem Felde stehende Hoffnungen. — Zu einzelnen Arten hat Hr. Hopfier sehr beachtenswerthe Notizen gegeben, auf Prüfung der neu aufgestellten Gattungen sich aber nicht eingelassen. Lepidopteres de la Californie p. le Dr. Boisduval. Bruxelles 1869. 91 pgg. 5.50 fres. Die Vorrede enthält eine recht interessante Beschreibung der Reisen und Ausbeute Lorquin’s in Californien, Ostasien und den dortigen Inseln. Es werden alle Arten Californiens aufgezählt, auch die in Boisduval’s früherer Schrift Lep. de Calif. (Annal.de la Soc. Ent. 1852) Sep. 52 pgg. mit 95 Arten, leider ohne deren Citirung, so dass man nicht auf den ersten Blick weiss, was neu ist. Doch scheint er diese Schrift als ersten Theil gegeben zu haben, weil dieser 96 Arten enthält (die ältere Schrift 95, Nr. 9 doppelt), so dass von Nr. 10 an jede Art um eine Nummer höher zählt. - | 218 Im 2. Theile sind 120 Arten aufgezählt, darunter aber bar manche schon im ersten Theile gelieferte, ohne dass diess durch irgend ein Zeichen oder auch nur durch Verweisung auf diesen ersten Theil angedeutet wäre. Es sind 43 neue Tagfalter und 40 Nachtfalter bis an’s Ende der Noctuinen mit guten lateinischen Diagnosen und französi- schen Beschreibungen gegeben, letztere sind meistens vergleichend. Angehängt ist ein Verzeichniss von 36 Noctuinen, deren 16 identisch mit den europäischen Arten sind, die übrigen , schon bekannt gemacht, sind grösstentheils sowie 19 Geometrinen alle von. Guenee. Jedem, der sich mit Exoten beschäftigt, ist dieses Schriftchen unentbehrlich. HS. Les Lepidopteres japonais & la grande exposition internationale de 1867. Catalogue raisonne des especes qui y sont figure avec la description des Especes nouvelles par Paul de 1’Orza 1869. Nach einer Einleitung über die Ursachen der geringen An- zahl bekannter japanesiseher Arten, Erwähnung jener Männer, welche von dort etwas mitgebracht (wobei der Würzburger v. Siebold fälschlich ein Holländer genannt wird), sind 115 Arten aufgezählt, unter denen nur eilf neue beschrieben sind; zu der Mehrzahl der bekannten sind die allenfalls bemerkten Verschie- denheiten von den typischen Exemplaren angegeben. i Walker Fr. Characters ofundescribed Lepidoptera hetero- cera. London 1869. 112 pgg. 8. Der unermüdliche Verfasser gibt hier nach seiner bekannten Art Beschreibungen von. Nachtfaltern aus allen fremden Welt- theilen, zuerst lateinisch (Diagnosen kann man diess nicht nen- nen), dann mit etwas mehr Worten englisch; durchschnittlich füllen zwei Arten eine Octavseite; die Längen- und Quermasse “ sind in Linien angegeben, Vergleichungen mit bekannten Arten finden sich äusserst selten, das Vaterland fehlt sehr oft. Das Ge- schlecht ist fast überall angegeben; auffallender Weise konnte ich im ganzen Buche kaum mehr als ein Paar Arten finden, de- ren beide Geschlechter bekannt sind. Ob diess wirklich der * K ee 219 Fall ist, weil von diesen neuen Arten oft nur Ein oder wenige Exemplare gleichen Geschlechtes vorhanden, oder ob es aus Un- kenntniss der Geschlechtsunterschiede herrührt, welche bei Eng- ländern und Franzosen erfahrungsgemäss sehr häufig vorkommt (selbst bei Guenee), indem sie das Geschlecht oft ganz willkühr- lich nach dem allgemeinen Anblick, nach der Dicke des Hinter- leibes und der Beschaffenheit der Fühler bestimmen zu können glauben — diess will ich nicht entscheiden. Ob man aber eine Unzahl neuer Gattungen aufstellen darf, jede nur auf Ein Ge- schlecht und Eine Art begründet, wie es hier mit 35 Gattun- gen der Fall ist (die 36. Tufalla hat keine Geschlechtsangabe), darüber will ich mich nicht aussprechen. Die Schrift zerfällt in 6 Abtheilungen, deren Numerirung den Gebrnuch erleichtert haben würde. 1) 102 Arten aus der Sammlung ven T. Norris, so ziemlich aus allen Welttheilen, viele aus Limas, unter welchen 24 neue Gattungen. R 2) 51 australische Arten aus dem Nationalmuseum in Melburne mit 4 neuen Gattungen. 3) 29 Arten von Benares von Colonel J. Graham mit 4 neuen Gattungen. 4) 6 neue Arten von Bogota von Birchall. 5) 7 neue Arten aus verschiedenen Welttheilen v. T. Chapman in Glasgow, mit 3 neuen Gattungen. 6) 1 neue Art ohne Angabe des Vaterlandes, von Wood. Zusammen also 195 neue Arten, 36 neue Gattungen, alle nur auf das Eine Geschlecht begründet. Wenn auch die unter 2, 3, 4 angeführten Abhandlungen „ als Lokalfaunen umfassend, für Faunisten und Sammler noch einigen Werth haben, so sehe ich nicht, welchen Werth die unter 1,5 und 6 zusammengeworfenen Arten für die Wissenschaft haben sollen und ich halte es für eine unausführbare Zumuthung, von einem nachfolgenden Bearbeiter zu verlangen, die notorischer Maassen von Walker sehr häufig in unrechte Gattungen einge- reihten Arten anders als mit einem Fragezeichen und nur dem Na- men nach anzuführen. — Für unmöglich halte ich es aber auch, nur Eine der neuen 36 Gattungen nach Walkers Merkma- len mit Sicherheit zu erkennen. PER So lange wir für die Schmetterlinge nicht scharfe Gat- tungsmerkmale haben und neue Arten nur nach oberfläch- 220 licher Aehnlichkeit eingereiht werden, wie es noch so häufig vor- kommt, halte ich Beschreibungen in Walkers Manier für ganz unbrauchbar und deren Ignorirung nicht bloss für erlaubt, son- dern für unabweisbar. Mit den neuen Gattungen findet diess in noch viel weniger zu bestreitendem Grade statt. — Wie die Her- ren Prioritätenforscher mit diesen Arten und Gattungen verfah- ren wollen, wird für die Naturforschung "ziemlich gleichgültig sein; nach meinen Ansichten können solche Beschreibungen keine Ansprüche auf Priorität machen. Diffieile Arten, wie sie unter den Nachtfaltern, besonders den Noctuinen und den ihnen folgenden Familien fast vorherrschend sind, können nach meinen Erfahrungen nur unter in alle Ein- zelheiten eingehender Vergleichung mit der nächstverwandten unbezweifelt bekannten Art, womöglich unter Beifügung einer richtigen Abbildung kenntlich gemacht werden. — Abbil- dungen und Beschreibungen, wie sie neuerlichst Hewitson zu sei- nen.Zheclen gibt, reichen nicht einmal aus und es wäre zu wün- schen, dass derselbe sich auf die von ihm bisher so vortrefflich dargestellten grösseren, weniger diffieilen Arten beschränkte. Gelehrte Gesellschaften. Deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Ur- geschichte. Der Werth und die Bedeutung der Anthropologie für die Wissenschaft und das Leben ist längst allseitig anerkannt. — Die Urgeschichte unseres Geschlechtes, erst seit kurzem von der exacten Wissenschaft mit bewunderungswürdiger Energie in Angriff ge- nommen, die Kenntniss der körperlichen Beschaffenheit der Men- schenracen und ihrer Uebergänge, das wissenschaftliche Eingehen in die Culturzustände, Sitten und Gebräuche der verschiedenen Völker in verschiedenen Zeiten sind der Gegenstand unserer For- schung. Die darauf bezüglichen Vorträge haben bei der Naturfor- scherversammlung zu Innsbruck eine fast unerwartete Theilnahme gefunden. Fast in allen Ländern Europa’s haben sich Centralvereine zur Förderung dieser Fächer gebildet, nur Deutschland ist in dieser Beziehung zurückgeblieben, wenn man auch dankbar anerkennen 7 f vi 221 muss, dass in einzelnen Städten und Provinzen sehr Erspriess- liches geleistet worden. Auch hier ist Einheit und Einigkeit nöthig. Die Aufgabe in diesem Sinne zu wirken, stellt sich die Deutsche - Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Die speciellen Zwecke derselben sind folgende: 1. Die Gründung von Localvereinen und die Vereinigung der bereits bestehenden zu gemeinsamem Wirken, um die einschlägigen Studien und ihre Zweige in ihrer Umgebung zu fördern, darauf bezügliche Arbeiten und Untersuchungen, welche die Kräfte ein- zelner überschreiten, zu unterstützen, das gesammte Material vor . Verschleppung zu bewahren, zufällige neue Funde sowie allenfalls bereits vorhandene Sammlungen der Benützung zugänglich zu machen. 2. Eine Verbindung zwischen den Localvereinen herzustellen, und wesentlich auf bisher zerstreute Mittheilungen der verschie- denen Gesellschaften in Deutschland die Aufmerksamkeit zu lenken, wodurch diese oft sehr schätzbaren Arbeiten ihrer provinziellen Verborgenheit entzogen zum Gemeingut der Wissenschaft werden und so dieser Wissenschaft in Deutschland einen Mittelpunkt zu geben. Als jährlicher Minimalbetrag wird für die Mitglieder der deutschen Gesellschaft 1 Thaler (in Oesterreich vorläufig 2 Gulden) - festgesetzt. Jene Herren, welche sich für diese wichtige Angelegenheit interessiren und der Gesellschaft ihren Beitritt erklären wollen, mögen sich an einen der hier unterfertigten, die bereit sind vor- läufig die Geschäfte zu führen, wenden. "Die centrale Leitung übernimmt Herr Professor C. Semper in Würzburg. Dr. Alois Hussa in Klagenfurt. Prof. Koner in Berlin, Herausgeber der Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. Dr. Adolyr ' Pichler, Professor in Innsbruck. Prof. Seligmann in Wien. Dr. C. indes Prof. in Würzburg. Dr. Rud. Virchow, Professor in Berlin. Carl Vogt, Professor in Genf. Inhalt des 23. Jahrgangs (1869). Vereinsangelegenheiten und Einläufe. pg. 3. 41. 59. 81. 97. 129. 145. 161. 177. Rechnungs-Abschluss für 1868 pg: 4 Originalaufsätze: Die Mineralogie in ihren neuesten Entdeckungen und Fort- schritten im Jahre 1868 von Dr. Besnard pg. 9—34 Jäckel: Zwei Abramiden-Bastarde mit verkürzter Afterflosse pg. 98 Schauberger: Wildkatzen im Hienheimer Forst pg. 6 Gredler: Beitrag zu den monströsen Erscheinungen thieri- scher Organe x pg. 34 v. Linstow: Ueber die Zu- und Abnahme des Gewichtes der Seidenraupe in ihren verschiedenen Ständen m. Tab.1. p. 43 Graf H. Walderdorff: Eupithecia actaeata n. sp. p 832 Herrich-Schäffer: Prodromus Systematis Lepidopterorum. Forts. zu pg. 176. des Jahrg. 1868 pg. 56. 67. 130. 163. 184 — —: Die Schmetterlinge der Insel Cuba. Fortsetzung zu pg. 186. des Jahrg. 1868 pg. 153 — —: Notizen über die Erscheinungszeit der Tafeln und Schriften Hübners pg. 173. 204 Literatur. pg. 39. 53. 124. 178. 217 Literarische Notizen u. Miscellen. pg- 6. 18. 91. 121 126. 144. 146. 181 Gelehrte Gesellschaften: pg. 37. 46. 77. 114. 141. 220 Programm zur 43. Versammlung deutscher Naturforscher u. Aerzte in Innsbruck. pg. 126. ae en En nn nn re nz Verantwortlicher Redakteur Dr. HMerrich-Schäffer. “ In Commission bei G. J. Manz. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Krug’s Wittwe.) = ler. Bd. z.m. 7 1669. Taf I Gerichtsperänderungen vor Bombyx mori L }. Embryonal- dussohlün- enboichung fenau IM 2% Um Eir. demEi. Hautung. Tage 01 —22.120228.25:3080), 2 13, ws 10 YA BEGEBEN NE ET BG IT TEST NE NE GOOD HR A N Ale or R we y h BR; ISCH, ARE ih L ae In Cie AuBaaaErn ©2004, VG en a ee nt La ” wi k RB Re a ae ET 1 tn te es neune u LITT