1 TORDN * f More N — MA Pr PN Das forfliche Heere Weiſerprozent Heinrich Ludwig Boſe, Großherzoglich heſſiſchem Gberforſtdirektor i. P. LIBRARY © UNIVERSITY OF TORONTO Berlin. BA: von Paul user exlagshandlung für Landwirtſchaft, Gartenbau und Forſtweſe Dormwort. Das ſogenannte Weiſerprozent wird bekanntlich neuerdings zur Be— gründung der forſtlichen Finanzrechnung beſonders hervorgehoben. Da dasſelbe jedoch in der Weiſe, wie es von den Bodenreinerträglern dargeſtellt wird, weiter nichts iſt, als eine in algebraiſche Formeln eingehüllte Variation der Theorie, welche die Waldungen in den Um— triebszeiten der höchſten Bodenerwartungswerte bewirtſchaftet haben will, und da durch dasſelbe der wahre Sachverhalt dieſer Theorie verſchleiert wird, ſo habe ich verſucht, genanntes Weiſerprozent in den nachſtehenden Blättern näher zu erörtern und auf ſeine praktiſche Anwendbarkeit zu prüfen. Veranlaßt wurde ich hierzu auch noch durch die gemachte Erfahrung, daß namentlich viele unſerer älteren Praktiker durchaus im Unklaren darüber ſind, was das Weiſerprozent eigentlich ſei und was es zu be— deuten habe. Recht gut ſehe ich ein, daß meine Darſtellung, welche die gänzliche Unbrauchbarkeit der Bodenreinertrags- und Weiſerprozent-Theorie zur Regelung der Wirtſchaft in unſeren größeren nachhaltigen Waldungen zu beweiſen ſucht, und meiner Anſicht nach auch bewieſen hat, heftigen Widerſpruch erfahren wird, weil ſie ſich erkühnt, gegen eine Anſchauung Front zu machen, welche nun ſchon über 30 Jahre lang zur förmlichen Modeſache geworden iſt und die forſtliche Litteratur faſt vollſtändig be— herrſcht hat, ohne daß es ihr gelungen wäre, die Staats-Forſtverwaltungen des deutſchen Reiches, Sachſen ausgenommen, zu veranlaſſen, dieſelbe in die Praxis überzuführen. Auch in den Staatswaldungen des Königreichs Sachſen ſoll dieſe Überführung nur in beſchränktem Maße ſtattgefunden haben, und es wird behauptet, ob mit Recht oder Unrecht, will ich dahingeſtellt ſein laſſen, daß man daſelbſt neuerdings beginne, von den Umtriebszeiten der größten Bodenerwartungswerte wieder abzugehen. Darmſtadt, den 31. Oktober 1889. Der Perfaſſer. Inhalt. I. Kap. Erläuterungen über die Berechnung der Ertragstafeln I, II und III. Seite 5 1. Allgemeine Borbenterlung ... 20 ꝛ Bee ve Me 1 5 2. Extragstafel L nach Jubeich....f ee 1 g 3, Ertragstafel II nach Pape!!! T Br 5 4. Ertragstafel III nach / Schwappac hh 5 II. Kap. Das forſtliche Weiſerprozent. A. ind ieee ce Ro en sata er. 12 Be, N TEE SE 12 B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes ...... 22... ». 8 13 8 6. Die Theorie Judeichs über das Weiſerprozen t e U ꝛeꝛt .... 13 § 7. Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes nach der Anſicht des Verfaſſers 17 § 8. Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes der Pöpelſchen Ertragstafel II, nach der oben erwähnten Judeichſchen Formel II berechnet 19 § 9. Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes der Pöpelſchen Ertragstafel, nach der Methode von Kraft berechne,‚ryx 19 § 10. Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes nach Guſtav Heyer 21 a) Laufend jährliche Verzinſung des Produftionsaufwandes. ...... 23 b) Durchſchnittlich jährliche Verzinſung des Produftionsaufwandes. 27 § 11. Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes nach Preß len 7a § 12. Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes nach der Schwappachſchen Erteagstafſe kk „„ 30 $ 13. Allgemeine Betrachtungen über die Weiſerprozente des ausſetzenden Be⸗ Benn ̃ ¶ . ae a 30 C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebeesns. 39 $ 14. Allgemeine Grundſätze, nach welchen die Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes zu berechnen ſindgddd e Ren 39 § 15. Berechnung der Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes und deren Vergleichung mit den Weiſerprozenten des ausſetzenden Betriebes, unter Annahme der gegenwärtigen Gebrauchswerte der ö und der Maxima der Bodenerwartungswerddtr ce 47 § 16. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes unter r Anwendung ber Ge- brauchswerte der Holzbeſtände und verſchiedener Boden werte § 17. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes unter Anwendung der mut⸗ maßlich gegenwärtigen Geldwerte — Tauſchwerte — der Holzbeſtände und verſchiedener Boben werte ounne sans 8.18, Schlußbemer kung Bann a Erftes Kapitel. Erläuterungen über die Berechnung der Ertrags- tafeln I, II und III. Ser. Allgemeine Vorbemerkung. Um die Tragweite und praktiſche Anwendbarkeit der vielen in der forſtlichen Statik eingeführten algebraiſchen Formeln beurteilen zu können, iſt es meiner Anſicht nach durchaus nötig, dieſelben an der Natur ent— nommenen Zahlenbeiſpielen zu prüfen und zu erörtern. Man wird dann finden, daß gar manche Formel, die vollſtändig logisch entwickelt tft, zu geradezu widerſinnigen Reſultaten führt. Ich erinnere hier nur an die G. Heyerſche Formel über den Unternehmergewinn, welchen ich im Februarhefte des Baurſchen Centralblattes von 1889, S. 73 ꝛc., aus— führlich geſchildert und begutachtet habe. In dem nachfolgenden § 14 habe ich die G. Heyerſche Theorie hierüber kurz entwickelt. Die ver— ſchiedenen über das ſogenannte Weiſerprozent aufgeſtellten Theorieen habe ich in den nachfolgeuden Blättern nicht allein ſtreng mathematiſch ent— wickelt, ſondern auch durch viele, recht mühſame Berechnungen erfordernde Tabellen anſchaulich zu machen geſucht, welche ich an die am Schluſſe dieſes Kapitels abgedruckten 3 Ertragstafeln angeknüpft habe, deren Zu— ſammenſtellung und Berechnung vor allem einer genauen Erörterung bedarf. Ertragstafel I nach Judeich. Dieſe Tafel, welche die Erträge eines 1 ha großen Fichtenbeſtands angiebt, wurde nach der von Judeich (Forſteinrichtung, 4. Aufl., S. 64) gegebenen Wertertragstafel teils zuſammengeſtellt und teils berechnet. Die Spalten a, b und e ſind der Judeichſchen Tafel entnommen. Zum Zwecke der Normalmaterialvorrats-Berechnung wurde die Spalte d, Summe der Altersſtufen des Hauptbeſtands, von mir eingefügt. Die— Bo ſe, Das forſtliche Weiſerprozent. 1 2 Erſtes Kapitel. Erläuterungen über die Berechnung der Ertragstafeln I, II u. III. ſelbe enthält die Summen der Beträge in Spalte b bis einſchließlich der in Spalte a eingetragenen Holzalter. Die Berechnung der Normalvorräte geſchah nach der Vorſchrift Preß— lers auf S. 196, deſſen holzwirtſchaftlicher Tafeln, welche ich hier wört— lich wiedergeben will. Man vergleiche auch meine Beiträge zur Wald— wertberechnung, S. 26, und Judeich, Forſteinrichtung, S. 105. „Wenn man in einer von n zu n Jahren ſpringenden Ertragstafel die, den einzelnen Jahren zugehörigen Beſtandsmaſſen (Beſtandswerte) nach arithmetiſcher Reihe erſter Ordnung einſchaltet, jo wird man, wenn n nicht zu groß, etwa = 10 Jahre iſt, der Wahrheit wenig zu nahe, treten, und in dieſem Falle hat man nach den Geſetzen der arithmetiſchen Reihen: Alter Maſſen Maſſen (Werte) der Altersſtufen 0 0 von o bis ausichlicplich a — 60 + a)" T - —a - x 1 g b TU 2n b n B ee an 6 „e bis einſchließlich a — ( I ch = 1 An d n Summe FI 9a + 2b T 2c + - A b , NV De +5) — (atb+c)=NV n n e 0 29 —— Dieſe Formel enthält mithin den Holzgehalt des älteſten Jahres— ſchlags. Bringt man den älteſten Jahresſchlag d, welcher das Abtriebs- alter ſchon erreicht hat, in Abzug, ſo erhält man die Formel: NVonfatb+c+5)-5 und durch dieſe den richtigen Normalmaterialvorrat im Frühjahre nach dem Abtriebe des älteſten Jahresſchlags. Scheidet man das in der Klammer d N 0 e ſtehende — aus dieſer aus, jo erhält man: . Vb) welcher Ausdruck für die Rechnung am bequemſten iſt. § 2. Ertragstafel I nach Judeich. 3 Daß nur der Materialvorrat, welcher im Frühjahre nach dem Ab— triebe des älteſten Jahresſchlags auf den 0 bis (u — 1) Jahre alten Schlägen vorhanden iſt, als der in dem Walde angelegte Zinſen tragende NV angeſehen werden könne, habe ich ſchon auf den S. 24 und 25 meiner Beiträge zur Waldwertberechnung ausführlich erörtert. Daſelbſt habe ich S. 25 folgendes geſagt: „Ein zu 4% ausgeliehenes Kapital von 100 fl. wächſt im Laufe des Jahres zu 104 fl. an, und wird am Ende des Jahres durch Zahlung der Zinſen von ſeiten des Schuldners wieder auf den urſprünglichen Stand von 100 fl. zurückgebracht, um im Lauſe des zweiten Jahres wieder auf 104 fl. anzuwachſen und in gleicher Weiſe auf den anfänglichen Stand vermindert zu werden. Es wird in dieſem Falle wohl niemand zweifelhaft darüber ſein, daß das zinſentragende Kapital nur 100 fl. und nicht 104 fl. betrage. Ganz das nämliche Verhältnis findet aber bei dem Materialvorrate ſtatt. Das Minimum desſelben vermehrt ſich vom Frühjahr bis zum Herbſt um den Abtriebsertrag des älteſten Jahresſchlags und wird im Winter durch die Zinszahlung, d. h. durch die Ernte der auf dem älteſten Schlage vor— handenen Holzmaſſe wieder auf den Stand zu Anfang des Jahres zu— rückgebracht. Es kann mithin auch nur dieſes Minimum des Normal- vorrats als das im Walde angelegte Holzkapital angeſehen werden.“ Ich weiß nicht, ob dieſe Anſicht ſchon vor dem Erſcheinen meiner Beiträge im Jahre 1863 zur Geltung gekommen iſt. In den neueren Schriften über Waldwertberechnung wird dieſelbe jedoch allgemein als die richtige angenommen. Da in der Judeichſchen Tafel die Werte des Hauptbeſtands erſt mit dem 15. Jahre beginnen, ſo habe ich dem entſprechend bei Berechnung der NV auch die jüngeren Altersklaſſen unberückſichtigt gelaſſen, nament— lich auch, weil der Betrag derſelben ſo gering iſt, daß man ihn füglich vernachläſſigen darf. Um z. B. den NV einer normalen Betriebsklaſſe von 100 ha, welche in der Umtriebszeit von 100 Jahren bewirtſchaftet wird, zu berechnen, verfährt man folgendermaßen: Der bei dem Alter 100 ſtehende Wert des Hauptbeſtands in Spalte b — 3780 entſpricht dem Buchſtaben d in unſerer Formel und die in Spalte d bei dem Alter 95 ſtehende Summe der Altersſtufen vom 15. bis zum einſchließlich 95. Jahre entſpricht der Summe (a + b + ce) der Formel. Hiernach iſt, da n= 5, NV == 5 18829,6 + 3780 — = 101708,0. Dieſer Betrag entſpricht dem NV einer normalen Betriebs- klaſſe von 100 ha. 1 * 4 Erſtes Kapitel. Erläuterungen über die Berechnung der Ertragstafeln I, II u. III. Daher NV pro Hektar — = = 1017,08 Gulden à 100 Kreuzern. Dieſe Normalvorräte im ganzen und pro Hektar ſind in den Spalten f und g eingetragen. Da die Judeichſche Tafel die nachhaltigen Walderträge der nor— malen Betriebsklaſſen nicht enthält, ſo habe ich die Spalte e eingefügt, Summe der Vorerträge bis einſchließlich zu den in Spalte a angegebenen Holzaltern. Der nachhaltige jährliche Rohertrag einer normalen Betriebsklaſſe iſt bekanntlich gleich dem Abtriebsertrage des älteſten Jahresſchlags plus der Summe aller bis dahin aus dieſem Schlage bezogenen Durchforſtungen. Dieſe Beträge ſind in Spalte h eingetragen. Der nachhaltige Rohertrag einer im 100 jährigen Umtriebe bewirtſchafteten normalen Betriebsklaſſe iſt mithin: Abtriebsertrag des Schlages . .. — 37800 Summe der Durchforſtungen (Spalte e) 2949 Summe — 4074.9 5 4074, 9 4 Daher pro Hektar der ganzen Klaſſe — 7400 40,75, welche Be- träge in Spalte i eingetragen find. Der Normalvorrat einer Betriebsklaſſe von 100 ha in 100 jähriger Umtriebszeit beträgt pro Hektar 1017,08 (Spalte g). Der Rohertrag dieſer Klaſſe pro Hektar beträgt 40,75 (Spalte i). Der Waldrohertrag beträgt mithin Prozente des NV in Spalte k 100. 40,75 101708 Die Kulturkoſten betragen pro Hektar bei Begründung des Beſtandes — 4% (abgerundet). 30 fl., daher pro Hektar und Jahr für die Umtriebszeit u — = Die jährlichen Ausgaben für Verwaltung und Steuern find — 3 fl. Die Summen dieſer jährlichen Ausgaben an Kulturkoſten, Verwal⸗ tung und Steuern pro Hektar find in der Spalte 1 eingetragen. Z. B. für u = 100 ER 30 ährlich N fo Zu Zu ),30 fl. jährliche Kulturkoſten — 100 — 030 fl. jährliche Verwaltung = v — 3,00 , Summe = 3,30 30 fl. Durch Abzug dieſer Koſten von dem jährlichen Waldrohertrage pro Hektar in Spalte i erhält man die in Spalte m eingetragenen jährlichen $ 3. Ertragstafel II nach Pöpel. — 8 4. Ertragstafel III nach Schwappach. 5 Waldreinerträge pro Hektar für normale Betriebsklaſſen, deren Größen in Hektaren und deren Umtriebszeiten den in Spalte a eingetragenen Zahlen entſprechen. Die Poſitionen in Spalte n (der jährliche Wald— reinertrag beträgt Prozente des NV) ſind hiernach berechnet. für u 100 a Waldreinertrag pro Hektar — 37,45, NV pro Hektar 1017,08, Daher Prozent | 37,45 100 1017,08 Die Einträge in den Spalten o, p und 4 ſind der Judeichſchen Tafel entnommen. — 3,68 PCt. SB. Ertragstafel II nach Pöpel. Die Ertragstafel, nach welcher Tafel II konſtruiert worden iſt, wurde von dem königl. ſächſiſchen Oberförſter Pöpel zu Reichſtein im März— hefte der allgem. Forſt- und Jagdzeitung von 1888, S. 88 mitgeteilt. Die Naturalerträge derſelben ſollen nach den neueſten Zuſammenſtellungen unſerer deutſchen Verſuchsanſtalten und zwar für die Fichte 2. Ertrags— klaſſe ermittelt worden ſein. Die Preiſe entſprechen nach Angabe Pöpels den dortigen ſeit mehreren Jahren üblichen. Die anliegende Ertrags— tafel II iſt hiernach ganz in der Weiſe, wie die Ertragstafel I von mir konſtruiert worden, und will ich nur hervorheben, daß die Spalte h (Rohertrag pro Hektar) der Spalte 2 der Pöpelſchen Tafel entſpricht, mit Ausnahme eines Druckfehlers bei dem Durchſchnittsertrage des Be— ſtandsalters 20, welcher 15,5 und nicht 16,5 beträgt. Die Bodenerwartungswerte für 2pCt. und für 3pCt. wurden der Pöpelſchen Tafel entnommen. Unter Bezugnahme auf das von mir bei Ertragstafel I Geſagte halte ich weitere Erörterungen nicht für nötig. 8 4. Ertragstafel III nach Schwappach. Dieſe Tafel für die Kiefern I. Bonität iſt dem trefflichen Werke des Herrn Profeſſors Dr. Schwappach zu Eberswalde“) entnommen (S. 66) und von mir in ähnlicher Weiſe wie die Tafeln J und II vervollſtändigt worden. Schwappach hat ſich dadurch ein beſonderes Verdienſt erworben, daß er außer der Materialertragstafel auch eine Geldertragstafel für die *) Wachstum und Ertrag normaler Kiefernbeſtände in der norddeutſchen Tiefebene. 6 Erſtes Kapitel. Erläuterungen über die Berechnung der Ertragstafeln I, II und III. 5 Bonitäten der Kiefern auf Grund ſtatiſtiſcher Ermittelung der Holz— preiſe, Kultur- und Verwaltungskoſten entworfen hat. Die Schwappachſche Tafel beginnt mit dem 30. Holzaltersjahre. Ich habe dieſelbe jedoch bis zum 10. Jahre interpoliert, davon ausgehend, daß die Holzgehalte annähernd auf nicht zu lange Zwiſchenräume hin in arithmetiſcher Reihe 1. Ordnung ſteigen. Dieſe Regel mag jedoch bei den jüngſten Altersklaſſen bis zu etwa 20 Jahren nur ungefähr zutreffen. Es geſchah dieſes vorzugsweiſe aus dem Grunde, um zu ermitteln, bei welchem Holzalter der Bodenerwartungswert ſeinen höchſten Stand erreicht. Schwappach hat nämlich auf S. 69 die mit 2 und 3pCt. berechneten Boden erwartungswerte nur für die Holzalter 80, 100, 120 und 140 angegeben. Warum derſelbe die Bodenerwartungswerte für die übrigen Holzalter, die jedenfalls doch wohl von ihm berechnet worden ſind, nicht mitgeteilt hat, iſt nicht weiter erläutert. Ich habe mir deshalb die Mühe gemacht, ſämtliche Be für die Bonität I mit 2 und mit 3 pCt. zu berechnen, und es würde gewiß ſehr intereſſant ſein, wenn Schwappach ſämtliche Boden— erwartungswerte auch für die Bonitäten II bis V veröffentlichen wollte. Sämtliche von mir für die Bonität I berechneten Be find in den Spalten n und o der Tabelle III eingetragen. Hierbei hat ſich das höchſt überraſchende Ergebnis herausgeſtellt, daß die Maxima der Bodenerwartungswerte bei der Bonität I bei 2pCt. und bei 3pCt. in das Altersjahr 10 (ſage zehn) fallen und zwar bei 2pCt. mit 2565 % pro Hektar 8 u DJS aan 2 Die von Schwappach für die vorher genannten Altersſtufen mit— geteilten Bodenerwartungswerte ſtimmen mit den meinigen faſt ganz genau überein. Die Unterſchiede beruhen auf der ungleichen Berückſichtigung der Dezimalſtellen. Das Maximum des jährlichen Waldreinertrags einer normalen Be— triebsklaſſe iſt bei der Umtriebszeit von 110 bis zu 140 Jahren ziemlich gleich, nämlich 91,1 bis 91,9 % pro Hektar. Der jährliche Waldreinertrag bei der Umtriebszeit 10 des größten Bodenerwartungswertes beträgt 58,3 % pro Hektar. Dieſe Tabelle giebt eine prächtige Beleuchtung der G. Heyerſchen Theorie des Unternehmergewinnes. 10000 ha Kiefernwald der Bonität I liefern jährlich nach Abzug aller Koſten bar in die Kaſſe bei (u = 10) der Umtriebszeit der höchſten Bodenrente 58,3 x 10000 — 583000 bei der Umtriebszeit von 140 Jahren 91,9 x 10000 = 919000 mithin bei letzterer mehhh t... 336000 § 4. Ertragstafel III nach Schwappach. 70 Der jährliche Schaden, welcher dem Waldeigentümer bei Einhaltung der Umtriebszeit von 140 Jahren gegenüber der Umtriebszeit von 10 Jahren pro Jahr und Hektar entſtehen ſoll, berechnet ſich nach der von G. Heyer auf S. 162 ſeiner Waldwertrechnung, 3. Auflage, gegebenen Formel fol— gendermaßen. Dieſelbe lautet: ("Be — ug) (1,0pu — 1) ) u Hierin bedeuten: “Be das Maximum des Bodenerwartungswertes pro Hektar bei der Umtriebszeit u, ug den Bodenwert einer anderen Um— triebszeit u. In unſerem Beiſpiele iſt mithin bei 3 pCt.: “Be bei der Umtriebszeit 10 = 1598 U * e 5 1 ug e — B 1401 4 eee 1:61,69 e a — — 617,3406 pro Hektar. Daher für 10000 ha = 6,173,406 W. Alſo hört es, Ihr Männer vom grünen Fache: Wenn Ihr 10000 ha Kiefern der I Bonität in der Um— triebszeit von 140 Jahren bewirtſchaftet, ſo habt Ihr den— jenigen gegenüber, welche eine gleiche Fläche in der Umtriebs— zeit der größten Bodenrente von 10 Jahren bewirtſchaften, eine jährliche Zubuße von über 6 Millionen Mark, während doch thatſächlich die erſteren am Schluſſe des Jahres ein Plus von 336000 % den letzteren gegenüber bar in Kaſſe haben. Man kann hiergegen einwenden, daß dieſe Rechnung nicht zutreffend ſei, weil ja unmöglich 10 jährige Kiefern in ſolcher Maſſe verwertbar wären. Dieſer Einwand iſt vollſtändig begründet. Er beweiſt jedoch auf das ſchlagendſte: Daß die Waldungen ſelbſt, d. h. die thatſächlich vorliegen— den Verhältniſſe der Anwendung der Bodenreinertragstheorie, welche als Ideal die Einführung der Umtriebszeiten der größ— ten Bodenrenten aufſtellt, ein gebieteriſches „Halt!“ zurufen. Nehmen wir an, daß erſt im 30. Jahre eine Verwertung des Holzes nach dem angenommenen Preiſe möglich ſei, ſo geſtaltet ſich die Rechnung folgendermaßen: *) In dem Februarhefte des Baurſchen Centralblattes von 1889, S. 88, habe ich dieſe Formel ausführlich erörtert, und in dem § 14 dieſer Schrift auch kurz mathe— matiſch entwickelt. 8 Erſtes Kapitel. Erläuterungen über die Berechnung der Ertragstafeln I, II und III. ue im 30. Jahre bei 3 pCt. = 1263 K uB im 140. „ 7 25 5 u: uBe — ug — 1066 # 1066 X 61,69 _65761,54 — 469,725 l. 140 =. 7440; Schaden pro Hektar. Daher für 10000 ha 10000 x 469,725 = 4 697 250 MH alſo über 4½ Millionen Mark. Jährlicher Waldreinertrag pro Hektar bei u= 30 = 66,6 MH 5 2 a 1 „I 93% Differenz 25,3 M Daher für 10 000 ha bei der letzteren Umtriebszeit ein Plus von 253000 , während nach der Theorie des Unternehmergewinnes die Umtriebszeit 30 mit einem jährlichen Plus von über 4½ Millionen Mark, der Umtriebszeit 140 gegenüber arbeiten ſoll. Herr Schwappach iſt übrigens nichts weniger, als ein Bodenreinerträgler, denn am Schluſſe ſeiner Schrift, S. 72, ſagt er die beherzigenswerten Worte: „Wenn das Maximum des Wertdurchſchnittszuwachſes Wirtſchaftsziel iſt, ein Fall, welcher bei den meiſten“) Staatsforſtverwaltungen vorliegt, jo muß, ab— geſehen von der geringſten Bonität, die Umtriebszeit auf mindeſtens 120 Jahre feſtgeſetzt, und darf bei den beſten Bonitäten ſogar bis auf 140 Jahre erhöht werden. Die hier und da beſtehende Tendenz, die Umtriebszeit auf 100 Jahre und ſogar noch darunter ſelbſt auf den beſſeren Bonitäten herabzuſetzen, erſcheint unter der oben gemachten Voraus— ſetzung einer auf Erziehung von möglichſt viel Nutzholz gerichteten Wirt— ſchaft unzuläſſig.“ Ich möchte hier noch anfügen, daß nicht allein für die Staats-, jon- dern auch für alle Kommunalwaldungen der Grundſatz maßgebend ſein ſollte, daß eine ſolche Wirtſchaft einzurichten ſei, welche am Schluſſe des Jahres nach Abzug aller Koſten das meiſte bare Geld in die Kaſſe liefert. Daß alle derartigen, in dem Nachhaltsbetriebe befindlichen Waldungen noch ganz ſchöne Wirtſchaftsprozente reſp. Weiſerprozente beſitzen, werde ich ſpäter nachweiſen. Jedenfalls hat Schwappach den unwiderleglichen Beweis geliefert, daß die Bodenreinertragstheorie zur Regelung der Wirtſchaft in den norddeutſchen Kiefernwaldungen vollſtändig unbrauchbar iſt. *) Ich möchte ſagen: bei allen. Ertragstafel I. 1668 = 800 X 00'887 = Hung wollag cinch 00881 u 00,001 00˙988 = u . * . UIAgJUSgR usjggab god (007 =) u ang ausgog AIG jonctvzsbunyvannegz gun gonejg qu * (00T =) n an JOmognagurgag | WAND 001 | 5 P A ILL ETF u gungvaneez 1987 = % X e ung mollag een eee eee een de ee Wang 8 8 + 4 = 00001 = ur aun UNS quo auch ad NIS gun BUunyomaaR Wang IPE 06 =) n an Jaamoggmaguagag gung 08 = 1P oad wrlogangng 00,88 0669| — 898 fers 0% 00% fr 6.05 ı 80°2T0T]0° 260 768 9,6098343 — 00828 001 00688 0212 6886 86,8 [pe 76, | 087 20,88 6,9198 651.088 0,688 6,P6s 965881] — 0.8868 96 ELere 998“ [e 6818 88.8 097 0 66918 02˙992 0˙81689 6168 9,2099] 8,11 0,9288 06 SpF SS“ 08615 88.7 62.86 98 | 687 .es 2.1826 69999 061899 8 90 88981] 8/91 O8pfs | CS 89/986 990. |" rg 15.96 LEE 719 82.86 6,2088 61,099 \0/C18FF 6,998 9/8torſ 808 09808 08 08/088 606˙9 due sur e org | 990 76/98 9/9761 | 28'027 625998 14076 9,8FpI8 | 098 6691| 92 88.9886 06/9] 8 og 18108 me 06/9 99/86 06591 85˙668 8˙¼096T6 1086 76579 | SEE | RZ 02 20, 5 88,9686 199 69,41 9% se 0,16 8,8981 59% 166 994018 981 9,0609 9/58 0/6811 9 26,06 65198 809% 9671 04˙8 829 9 ,s 9, 01 80,8% eso 8,191 9,8886 0,8 8,9609 00,961 088,9 6228 28,0 98/61 9% Sp, Ar 8,806 56,616 9.89061 8, 21 28886 9,08 0/889 86,181] 8969 88,9 (62/01 09/8 [88,8 68/71 612 68'121 0,1628 | 828 22606 | 228 9.689 | 06 Le, 9 896, 862 9,0 [828 29, 99,6 68,61 2.299 89,681 6,8889 900 8,9951 | 808 2,67 [5 Obel 2897 "1 66 871 92˙⁰ 20/61 [86/01] 8˙68f 56˙06 2899 6,68 4,296 0, Of | OF W 600 68, 86% 988 [86,81 61,8 9988 889 8,0908 | ars 9299 | zıı 5898 | ce 766,6] 26,9 806 [ 00. 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Das forſtliche Weiſerprozent. A. Begriff und Einleitung. Sweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. A. Begriff und Einleitung. 8 5. Unter Weiſerprozent wird von den Herren Bodenreinerträglern der Prozentſatz verſtanden, welchen der gegenwärtige Gebrauchswert eines Holzbeſtandes von beſtimmtem Alter rein abwirft, wenn man von deſſen abſoluter jährlichen Wertsmehrung die jährlichen Koſten für Boden (Boden- rente), Verwaltung und Steuern in Abzug bringt. Darüber, ob auch die Kulturkoſten, welche bei Begründung des Be— ſtandes verausgabt worden ſind, mit in Rechnung zu ziehen ſeien, gehen die Anſichten auseinander. Das Weiſerprozent, welcher Namen von Preßler eingeführt worden iſt, ſoll anzeigen, ob der im Einzelbeſtande niedergelegte Produktionsaufwand ſich noch zu dem angenommenen Wirt— ſchaftszinsfuße verzinſt, und hierdurch darauf hinweiſen, ob der Beſtand hiebsreif iſt oder nicht. Sobald das Weiſerprozent unter dieſen Wirt- ſchaftszinsfuß zu ſinken beginnt, iſt nach Anſicht der Herren Bodenrein— erträgler die Hiebsreife des betreffenden Beſtandes eingetreten. Wir werden ſpäter ſehen, daß bei feſter Einhaltung dieſes Grundſatzes die ganze Hochwaldwirtſchaft in Frage ſteht. Durch die ganze Theorie der Herren Bodenreinerträgler zieht ſich nun die irrtümliche Annahme hindurch, daß ein grundſätzlicher Unterſchied zwiſchen dem ausſetzenden und jährlichen Betriebe nicht beſtehe, infolgedeſſen die von der iſolierten Waldparzelle abgeleiteten Sätze über die Rentabilität kurzerhand auf die im nachhaltigen Betriebe befindlichen Waldungen an— gewendet werden. Auch in der Lehre von dem Weiſerprozente tritt dieſes ſcharf hervor, indem die betreffenden Schriftſteller dieſes Prozent nur für den Einzel— beſtand entwickeln. Ein beſonderes Weiſerprozent für den im normalen nachhaltigen Zuſtande befindlichen Geſamtwald wird von denſelben nicht anerkannt. Die nachſtehende Abhandlung hat den Zweck, dieſes nach— zuweiſen, was am beſten dadurch geſchieht, daß man die Eigentümlichkeit des Weiſerprozentes für ein jedes dieſer beiden Betriebsſyſteme beſonders erörtert. B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. S 6. 13 B. Das Weiferprogenf des ausſetzenden Betriebes. § 6. Die Theorie Judeichs über das Weiſerprozent. Judeich giebt auf S. 47 ſeiner Forſtabſchätzung, 4. Auflage, fol— gende Regel für Ermittelung des Weiſerprozentes an: „Bedeutet Hs den erntekoſtenfreien Holzvorratswert des a jährigen, Ha u des älteren a + njährigen Beſtandes, jo beträgt das Quantum des Wertszuwachſes der nächſten n Jahre He n — Ha. Gehen während dieſes Zeitraums Vornutzungen ein, ſo ſind dieſe im entſprechenden Nachwerte zuzurechnen. Eine Durchforſtung im mien Jahre, deren erntekoſtenfreier Wert gleich Da, würde obigen Wert erhöhen auf: H En + Dm. 1,0p® n — * — H, wenn der angenommene Wirt⸗ ſchaftszinsfuß gleich p. Dieſes Zuwachsquantum iſt eine durch die vorausgegangene Unter— ſuchung gegebene Größe. Fraglich erſcheint nach $ 15 der Kapital— ſtock, auf welchen ſie zu beziehen iſt, um das Prozent W der laufend jährlichen Verzinſung zu finden. Bezeichnet man die Summe der im vorigen Paragraph entwickelten drei Größen Bu + V 8 (Boden-Verwaltungs- und Steuerkapital) der Kürze halber mit g, jo repräſentiert dieſes g einen Kapitalwert, deſſen Zinſen alle in der Wirtſchaft vorkommenden Koſten decken, mit Ausnahme der Kultur⸗ und Erntekoſten; es it gleichbedeutend mit Preßlers ſogenann— tem Bodenbrutto-Kapitale. Dieſes g muß unter allen Umſtänden den einen Teil des fraglichen Kapitalſtockes bilden.“ Bis hierher bin ich der Darſtellung Judeichs wörtlich gefolgt. Den anderen Teil des Kapitalſtockes bildet der Wert des ajährigen Holzbeſtandes und es entſteht die Frage: ob man den ſogenannten Koſtenwert *H, desſelben, indem man alle Koſten und Erträge der Vergangenheit in Rechnung ſtellt, oder den gegenwärtigen erntekoſtenfreien Wert des ajährigen Holzbeſtandes in die Formel einzuführen habe. *) Der Ausdruck Dm . 1,0pa n — m paßt für alle Durchforſtungen, welche nach dem Jahre a bis zu einſchließlich dem Jahre a + n eingehen. Geht die Durch— forſtung in dem Jahre (a + n) ein, fo wird m- a + n, und der Wert der Durch— forſtung in dem a + nten Jahre iſt dann = Da n. 10p(a + n) — (a + n) —- Da n. 1, 0p = Da + n- . Die Judeichſche Formel iſt mithin für alle Fälle korrekt. Ich erwähne dieſes hier, um einem Mißverſtändniſſe bezüglich der in Spalte m der Tabelle ES 12 ein⸗ getragenen Formel vorzubeugen. Boſe. 14 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. Judeich ſpricht ſich ganz mit Recht für das letztere aus, worauf ich ſpäter noch zurückkommen werde, und entwickelt demgemäß ſeine For⸗ mel II auf S. 49. Der Zuwachs des ajährigen Holzbeſtandes in den nächſten n Jahren, einſchließlich des Nachwertes der innerhalb dieſes Zeitraumes im mien Jahre erfolgten Durchforſtung beträgt mithin: H. E E Du .10p 2 Zu 5, Dieſem Zuwachſe ſteht ein Kapitalſtock gegenüber von Ba = reiner Bodenwert, (V +5) = Verwaltungs- und Steuerkapital beide zuſammen⸗ gefaßt unter der Bezeichnung g und Ha, gegenwärtiger Wert des ajährigen Holzbeſtandes. Die Zinſen dieſes Kapitalſtockes wachſen in n Jahren an auf (l. Le) (10 w. — 1), in n welchem Ausdrucke w das geſuchte Weiſerprozent bildet, um welches ſich der Kapitalſtock verzinſt. Für den Zuſtand des Gleichgewichts ergiebt ſich hieraus die Formel: Ha En + Dm . 1, 0pa fn n — H = (Ha +3) (1.0 wa — 1) Hieraus Dru r 8 mind u De Ha I n n E Du . 1,0p* more 10w2 — er +1 E 1,0 ² = 5 > PF Form. II, W — 100 PV In dieſer Formel it, wie oben ſchon erwähnt wurde, 8 B — reiner Bodenwert + Verwaltungs- und Steuerkapital, und Judeich ſagt auf S. 48, daß zum Zwecke der Ermittelung der laufend jährlichen Verzinſung des Produktionsaufwandes für B am richtigſten das Maximum des Bodenerwartungswertes B eingeführt werde. Ein Grund dafür, warum die Einführung dieſes Maximums das Richtigſte ſei, wird nicht angegeben. (Siehe die Tabelle A auf S. 15.) In der nebenstehenden Tabelle A ſind die von Judeich in ſeiner Er— tragstafel I angegebenen Weiſerprozente von 10 zu 10 Jahren in Spalte d eingetragen, und dabei wurden die Zeiträume angeführt, für welche die— ſelben gelten. ſerprozent des ausſetzenden Betriebes. $ 6. sei B. Das 00˙001 LLL be dullung JA9LIIAUIgOK -tujeBungvuaar qun anon = 190 Ach u Pulparng 06 Ag un Karramognagugag 899 Am = LIE = = 8 — — = — — — — — 00849] 00T % 46 |0GLaEE 26 16% 16 918 16 09.06 00116 884,6 00 16] GIL | 08285 | 06 I N 8 98 0000 e 98 89˙8 18 81˙5 18 0688 0618 9868 | 0618| 806 | 0,9805 | 08 20 9 95 681 9 89˙9 12 9.0 12 12.09 | 08-12 | NEE 08 — 12] 8,88 6,8651 OL 068 29 89,6611 29 96,8 19 96, 19 18,7 Ol 19 888,8 O19 0,8 8,9609 616 99 2156 9 0⁴¹⁶ Tg 11 19 88.68 0919 622,8 | 0919| 8,8 8,889 02 208 f 96˙919 9 HE 17 18.9 I 96,86 O00 — 17] 88% | 09-17 ost | 0,007 05 er 98 8888 98 29˙ TE eg’gT 18 86, | OP-1E| 6608 5618 6, 2.291 08 eL 96 L88801 9 89 N le 00'E8 18 28 1 08718 2617 0818| FT 6666 ⁴.n 06 ” | 15 : Loach amay 001 % auf dag agug gusto 0 f aaqv dach 9 using) daqvg un oyuofoagk daqvg um) ayuatoagg \aagug uf udaing wog uf -aalagz dagog Wang god j + 36 128 I O a g | en wage g Pon ( 2 66 if 15700 f i e en lee or wan | nung ange pwaog yorapg 5001 mopuafoack un jautaog ag pvu 0 ne a OR | duch a0 pon 9 D u H lern 490 (pvu ne ıupva r ne (pyyadol po 9 er | 1 zustehe, MAKER wech a | guunagdmıg a un Hog E | sprang Pig dec Fragt lo Suu usage Ep wunung apano u „ AB 771 Sunpiamsplaof uallog bo S I Pplogsövapasgoar ulph een 1% pru gap uaguofalsnn sog snotordnleat y e 16 3öoeites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. Judeich motiviert auf S. 49 ſein Verfahren folgendermaßen: „Handelt es ſich um die Frage, ob es wirtſchaftlich vorteilhaft ſei, einen a jährigen Beſtand jetzt zu fällen, oder denſelben noch n Jahre lang wachſen zu laſſen, ſo giebt die Antwort folgende Erwägung. Der jetzige Abtrieb liefert uns den Ertrag Ha, und giebt das durch den Beſtand ge feſſelte Bodenkapital für weitere Produktion frei. Laſſen wir den Beſtand noch n Jahre ſtehen, jo liefert er den Ertrag H, + „, beziehungsweiſe A Während der n Jahre erwachſen als Koften nur die laufend jähr- lichen Koſten für Verwaltung und Steuern und die nicht bezogene Boden rente, mit anderen Worten nur die Zinſen des Bodenbrutto— Kapitals g. Vermag nun der njährige Zuwachs gemäß dem angenom— menen Wirtſchaftsprozente p dieſe Zinſen zu decken und den Wert H, auf ſeinen njährigen Nachwert zu heben, jo gewährt der Abtrieb von Ha + n weder Vorteil noch Nachteil gegenüber dem von Ha. Erfolgt da— gegen während der n Jahre die Verzinſung von g und H zu einem anderen Prozent w, jo wird der Abtrieb des Beſtandes H, gerechtfertigt, ſobald w Sp; es erſcheint dagegen das weitere Stehenlaſſen des ajährigen Beſtandes finanzwirtſchaftlich vorteilhaft, wenn w > p. — Um die vor dem Jahre a ſtattgehabten Koſten und Erträge kümmern wir uns nur inſofern, als wir ſie zur Berechnung von g brauchen. Der Wert H, er- ſcheint gewiſſermaßen als Repräſentant aller vorigen Koſten, ſoweit die— ſelben nicht durch Vorerträge gedeckt ſind. Möglicher Gewinn und Verluſt der Vergangenheit gehören dieſer an, werden nicht auf die Zukunft übertragen. Dieſe Motivierung ſcheint auf den erſten Blick als ganz unwider— leglich. Bei näherer Betrachtung erſcheint dieſelbe jedoch für die Mehrzahl der Fälle unzutreffend. Sie geht von dem Grundſatze aus, daß, wie oben ſchon erwähnt wurde, jeder Beſtand ohne Ausnahme, auch wenn er in ein nachhaltiges Wirtſchaftsſyſtem eingefügt iſt, welches doch wohl die Regel bildet, der Axt zu verfallen habe, ſobald ſein Weiſerprozent das ganz willkürlich angenommene Wirtſchaftsprozent nicht erreicht. Die Größe dieſes Wirtſchaftsprozents beeinflußt aber im höchſten Grade den damit berechneten Maximal-Bodenwert. Nach der Pöpelſchen Ertragstafel S. 18 tritt das Maximum des Bodenbruttowertes ein: bei 3 pCt. im 70. Jahre mit 1167 .# „ 93 % Die Weiſerprozent-Theorie nimmt an, daß das Maximum des Boden⸗ erwartungswertes gleichſam bar von dem Waldeigentümer in ſeinem B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. 8 7. 17 Walde niedergelegt worden ſei. Es iſt dieſes jedoch eine gänzlich unge— rechtfertigte Annahme, welche in der Wirklichkeit keinen Boden hat. Denn bei einem Walde, der z. B. in 120 jähriger Umtriebszeit bewirtſchaftet wird, anzunehmen, daß der Boden einen Maximalwerth von z. B. 1000 % haben würde, wenn derſelbe 70 Jahre lang in der Umtriebszeit von 70 Jahren bewirtſchaftet werden würde, und daß es deshalb ſo anzuſehen ſei, als ob wir dieſe 1000 Mark aus unſerer Kaſſe bar in den Boden niedergelegt hätten, kann man doch wahrlich nicht anders als eine unge— rechtfertigte Annahme bezeichnen. Denn thatſächlich hat uns der Boden der von den Vorfahren ererbten Waldungen nichts gekoſtet. Die Grund— lagen der ganzen Weiſerprozentrechnung beruhen auf ganz willkürlichen Unterſtellungen, und wenn die auf ſolchen aufgebauten Schlußfolgerungen auch vollſtändig logiſch ſind, ſo haben ſie doch für die Praxis kaum einen Wert, ganz abgeſehen davon, daß wohl in der Regel die wirtſchaftlichen Rückſichten, die man auf regelmäßige Aneinanderreihung der Schläge, auf die Windrichtung, auf die Verteilung der Fällungen bezüglich der Abſatz— gebiete ꝛc. zu nehmen hat, viel wichtiger als das Weiſerprozent ſind. Dieſe Rückſichten werden namentlich im reinen Nadelholze den Ausſchlag geben. Für den gemiſchten Laub- und Nadelwald, ſowie für den Femel— wald iſt die ganze Weiſerprozentrechnung ohne Wert und nicht ausführbar. Daß bei Beſtänden, welche Teile eines normalen Wirtſchaftsganzen ſind, jedoch ganz anders gerechnet werden müſſe, werde ich in dem Abſchnitte über das Weiſerprozent des nachhaltigen Betriebes nachweiſen. 8 7. Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes nach Anſicht des Verfaſſers. | Das von mir in der mitgeteilten Tabelle A angegebene ſummariſche Verfahren beruht auf dem, oben S 2 in den Erläuterungen über die Be— rechnung der Ertragstafel I angeführten Preßlerſchen Satze, daß die Werte des Hauptbeſtandes in einer von n zu n Jahren ſpringenden Ertragstafel, wenn n nicht zu groß, in arithmetiſcher Reihe 1. Ordnung ſteigen. Von dem Alter a bis zum Alter (a + 10) ſteigt der Haupt— beſtand mithin um den Betrag Ha 10 — Ha, mithin pro Jahr um — Die jährlichen Zuwachsbeträge find in der Spalte f angegeben. Das Zuwachsprozent des (a-+ 1) jährigen Beſtandes iſt mithin: I + 10 7 H, | 10 — 100 335 10 = Mm IE m H, Boje, Das forſtliche Weiſerprozent. 2 18 Zweites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. In Spalte h ſind die Zuwachsprozente des Hauptbeſtandes, ohne Be— rückſichtigung der Boden- und Verwaltungskoſten berechnet. Bei dieſer Methode iſt nur der Holzgehalt des ajährigen Schlages als der zu verzinſende Kapitalſtock angenommen. Judeich zählt aber außerdem auch noch den reinen Bodenwert plus dem Kapitale der Ver— waltungskoſten und Steuern (= V), den ſogenannten Bodenbruttowert, zu dieſem Kapitalſtocke, und zwar, wie ich ſchon bemerkt habe, das Maximum von Be, im vorliegenden Falle = 242,17 Gulden. Die von mir gegebene Formel würde hiernach lauten: Wal (H. +10 — Ha) 10 H s — V Die Annahme, daß bei Berechnung des Weiſerprozents das Maximum des mit willkürlich angenommenem Wirtſchaftsprozente berechneten Boden- erwartungswertes zu Grunde gelegt werden müſſe, halte ich, wie ſchon bemerkt wurde, für wiſſenſchaftlich durchaus nicht gerechtfertigt, und ich habe deshalb das "Be nur aus dem Grunde in meine Formel einge— fügt, um deren Reſultate mit den übrigen vergleichen zu können. Die Weiſerprozente für das erſte Jahr eines jeden Jahrzehnts ſind hiernach in der Spalte k berechnet, während die Judeichſchen Weiſer— prozente in Spalte d im Durchſchnitte für 10 Jahre gelten. Außerdem hat Judeich auch noch die in dem (a+ 5) und dem ja + 10) Jahre eintretenden Durchforſtungen mit in Rechnung gezogen. Trotzdem ſtimmen aber die von mir berechneten Weiſerprozente (K) mit den Judeichſchen (d) ſoweit überein, daß es für die Praxis ganz gleichgiltig iſt, welche von beiden man annimmt, in anbetracht des Um— ſtandes, daß die Elemente, auf welchen ſie beruhen, höchſt unzuverläſſig ſind. Es geht jedoch daraus hervor, daß die Durchforſtungen bei den Weiſerprozenten nur eine untergeordnete Rolle ſpielen. Kraft iſt der Anſicht — Beiträge zur forſtlichen Statik, S. 22 —, daß man allgemein annehmen könne, daß das für n Jahre berechnete Weiſerprozent für den . 8 a er „ nach Jahren eintretenden Zeitpunkt genau zutreffe. Die Judeich— chen Prozente für die Jahre 21—30, 31—40 x. würden hiernach für die Jahre 25, 35 ꝛc. gelten. Ich habe deshalb nach meiner Methode in den Spalten ! und m die Weiſerprozente für die Jahre 25, 35, 45 x. berechnet. Z. B. Der Hauptbeſtand beträgt im 60. Jahre. 955,80 Der Jahreszuwachs des Hauptbeſtandes beträgt vom 61. bis 70. Jahre 47,31. Daher für 5 Jahre = 47,31 * 5 — 236,55 Summe: Wert des Hauptbeſtandes im 65. Jahre = . . . 1192,35 B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. SS 8. 9. 19 Der Zuwachs im 65. Jahre beträgt 47,31, daher Weiſerprozent 100 x 47,31 1192,35 + 242,14 7 Die hiernach berechneten Prozente ſind überall etwas kleiner als die Judeichſchen. 8 8. Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes der Pöpelſchen Ertragstafel (II) nach der oben erwähnten Judeichſchen Formel II berechnet. (Siehe die Tabelle B auf S. 20.) In der Spalte d der nachſtehenden Tabelle ſind die nach der Judeich— ſchen Methode berechneten Weiſerprozente eingetragen, wie ſie Pöpel angegeben hat. Die nach meinem ſummariſchen Verfahren berechneten Prozente ſind in den Spalten e bis k berechnet und eingetragen. Die in Spalte k, unter Zuziehung des größten mit 3 p&t. be— rechneten Bodenbruttokapitales, nach meiner Methode berechneten Weiſer— prozente ſtimmen in auffallender Weiſe mit den Pöpelſchen überein. In Spalte ! ſind die nach meiner Methode ermittelten Weiſer— prozente unter Annahme eines mit 2 PCt. berechneten größten Boden— bruttowertes eingetragen. Dieſelben weichen vom 70. Jahre an nur unerheblich von den Pöpelſchen mit 3 pCt. berechneten ab. 8 Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes der Pöpelſchen Ertragstafel, nach der Methode von Kraft berechnet. Kraft entwickelt in ſeiner Schrift: „Beiträge zur forſtlichen Statik und Waldwertrechnung. Hannover, Klindworths Verlag“ — ſeine Theorie des Weiſerprozents folgendermaßen. „Das von Preßler in die Forſtwiſſenſchaft eingeführte Weiſer— prozent ſoll darüber belehren, wie ein vorliegender Beſtand, deſſen Ver— brauchswert = h iſt, mit ſeinem geſamten Maſſen-, Qualitäts- und und Teuerungszuwachſe von 2 Prozent den Wert des Bodens, auf wel- chem er ſtockt, und das zu ſeiner ferneren Erhaltung erforderliche Geld— kapital V (Verwaltungskapital im weiteſten Sinne) thatſächlich verzinſt. Wenn W das unbekannte Weiſerprozent und n der Zeitraum, für welchen W ermittelt werden ſoll, jo ſtellt der Ausdruck h * 1,0 Wu den auf n Jahre prolongierten Nettowert der geſamten Leiſtung dar. Dieſer Nettowert ift gleich der Differenz zwiſchen den thatſächlichen Zuwachsleiſtungen des 2 * 2 — — — — — —— .. — Tabelle B. Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes nach der Ertragstafel II des Herrn Oberförfters Pöpel zu e 1 Formel II von Judeich berechnet. a | h | 0 = | 0 | f | 8 | h I | k | | ene R u Summari es Verfa ren na Bo e | 2 = . Erntefoftenfreier Weiſerpröleltte berech⸗ . u iſches Verf ia nach Bof 3 ap pen — DB net von Oberförſter 8 betend | Weiſerprozente mit 2 85 Pöpel nach der wächſt Ahriic zu nach Der Hauptbeftand Weiſerprozente nach Mar. Be bei u=80 8 [Haupt- Vor-. Judeich ſchen Formel 1 15 wächſt zu in Prozenten der Formel mit 2 pCt. Brutto 35 8 trags J II- in deſſen Forſt. Forme | | |Be=2784"*)intt. V 2 = I beftands | ertrags f 64, H H 100 .1 I 100, f „ . r 1 5 5 Jahren 10 — m | mrIW’ | 100 f 5 > | / u | Ha + 2784 8 Ra se n Wieiſer⸗ | in den ; RE RE TEN ug = Sabre] Mark Jahre | prozent Jabren Mark 1 1 Jahre bree 122 Prozente | ! Prozent 8 — = —— 24 - — — — — = 20 310 — 21—30 3,17 21-30 45,5 21 14, 68 21 | 3,08 1,47 ö 30 765 84 31—40 4,35 31—40 84,7 31 1 1,07 31 4,38 2,39 40 1612 130 41—50° 4,84 41—50 153,4 41 9,52 21:2) 2 992 3,49 2 50 3146 158 51—60 4,16 51—60 189,0 51 6,00 51 28 3,19 = 60 5036 246 61—170 8,12 61—70 186,4 61 3,70 61 3,00 2,38 & 70 6900 360 71— 80 2,75 71—80 213,5 I oe ie 01 Sie zuen 9,20 5 80 9035 394 81—90 1,84 81—90 171,2 81 1,89 Bl] “Be N 1,45 3 90 10747 411 91— 100 1,26 91—100 | 119,0 91 1,11 91 1500 0,88 8 100 | 11937 416 101— 110 0,85 |101—110 | 105,6 101 88 101 1,0802 1 0,72 en 110 | 11993 343 111— 120 0,63 [111—120| 101,1 111 7 2078 111 A, 5! 0,64 120 | 14004 270 — — — — — | — — = *) 1167 = Mar. des Bodenbruttowerts im Jahre 70 berechnet mit 3 pCt. Reiner Bodenerwartungswert .. = 847 .# Verwaltungs- und Steuerkapital = 320 „ Summe: 1167 , 20 *) Siehe Ertragstafel II, Spalte p. 1 B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. § 10. 21 Beſtandes für n Jahre h N 1,0 Zu und den njährigen Zinſen des Produktionsfonds B+ V. Da die letztgenannten Zinſen unter Zugrunde— legung des der Rechnung zu unterſtellenden Kalkulationszinsfußes p 8er— mittelt werden müſſen, ſo bekommt man die Gleichung h * 10 We = h X 1,0 Eu — (B + ) (10 p. — 1), ) woraus folgt 5 1102 Fe ) (10p® —1). Für n=! ergiebt ſich die Näherungsformel 2. W 2 — = N Bi Die Weiſerprozente für die Pöpelſche Ertragstafel habe ich nach Formel 1 und Anleitung des Schemas auf S. 35 der genannten Schrift Krafts in der beifolgenden Tabelle Cin den Spalten a—i berechnet. (Siehe die Tabelle C auf S. 22.) Zur Berechnung von Z und W aus 1,0 Zu und 1,0 Wu wurde die von Kraft in ſeinen „Beiträgen zur forſtlichen Zuwachsrechnung“ auf S. 143 mitgeteilte Tafel benutzt. Die betreffenden W find in Spalte i eingetragen. Dieſelben gelten für n= 10. Das zum Beiſpiel bei dem Alter 50 eingetragene W gilt für die Zeit von 51—60 Jahren. Da die Formeln von G. Heyer und Preßler, ſowie das von mir angewandte ſummariſche Verfahren die Weiſerprozente für ein beſtimmtes Jahr angeben, ſo habe ich dieſelben auch nach der Kraftſchen Formel 2 berechnet. 2 nn V In der Spalte k iſt der Teilſatz — 3 enthalten, welcher durch Multiplikation der Beträge in Spalte k mit 3 ermittelt wurde. Die in Spalte e eingetragenen Zuwachsprozente Z vermindert um die Beträge in Spalte k ergeben die Weiſerprozente nach Formel 2 in der Spalte J. Dieſelben ſtimmen vom 50. Jahre an nahezu mit den nach Formel 1 berechneten überein. § 10. Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes nach Guſtav Heyer. Guſtav Heyer unterſcheidet zwiſchen a) der laufend jährlichen und b) der durchſchnittlich jährlichen Verzinſung des Produktionsfonds: * (B + V) wachſen mit Zinſeszinſen in n Jahren an auf (B + ) 1,0 pn, bringt man hiervon (B + V) in Abzug, jo iſt der Reſt gleich den in n Jahren aufgewachſenen Zinſen Z. Daher 3 g + ) (1% pn - B+V)=(B+V)AOp — 1). Boſe. . » ˙m u ⁰můut. ũ gůuvuu ]⁰.u ] ] ¼ !!!̃ m⏑—ũU!4ũü— . ˙ ˙ůum P ͤ 0 Tabelle C. Weiſerprozent der Pöpelfchen Ertragstafel nach der Methode von Kraft berechnet. Ausfegender Betrieb, eh) ! ᷣͤ BR 83 EEE 1 Wert der pro | - ür Je 8 Be + V Be VI = 1 g Alter [Haupt-] longierten Er eee Bon Be+V 0 1.010 it Is |[Be+V\, Fan des ſerträge Durch— 2. N . 25% h (1,0310 — 1) ü Kain | * . 2 . i — J. Nachwerte von 8 e n10 (1,0310 — 1) = 2 ) Form. 2 Beftan-]| pro ha ſorſtungs— 1,02 für 10 Jahre AH 1167 (1,0310 — 1) el 1.0 WI * 14 3 ho 1 des [Sh ſerträge des letzt vorwärts — 1.020 IE 2 8 W 0,344 8 8 — abgerundet > ten Dezenniums a fx 0,344 ih auf ½0 Inn * Zu — er - * — = 2 * = — * 1 I Al 2 Max. Be für u 70 bei 3 pet. 847 — V320; Be .. V 11674 — Jahre 2 35 z =) 20 | 310 nr As 2,739 10,6 310 3,764 1,295 1,444 3,7 11,3 21 !—07 . f 8 = 30 765 84 Er 80. 2,277 86 9 5 215260 0525 1,752 5,8 46 81 40 — * * 2. * } * a 40 | 1612 130 a 2,049 74 1612 0,724 0,249 18006 22 [41 52 @ 5 DAR N = 50 | 3146 158 en 1,679| 5,3 1145 0,371] 0,128 Lan 4 ST ee 2 U 2 9 g 8 60 5036 246 8 a - 1441| 37 9 0,232 0080 1861 3,1] 07 61 30 * 2 4 ) 2 70 6900 8360 [SEM 167] 32 1180,16 0,058 1309 2,7 05 71 27 2 6900 0 6900 L — 90 er) s0 | 9035 394 En l_ 1285| 2,1 150,129 0,044 N OR Br 3 ; 90 | 10747 41¹ —— u 1,149| 1,4 1074 0.05 0,087 i i dee 100 11937 416 a = 1117] 11 11937008 0,034 1083 los| 03 lıı| 08 140044270 1167 4 —— — ä — —— = 38 8 u [12003 343 1293 1/008 0,9 12903 0,000 0082 1066 06 03 1 0% = 120 | 14004 270 | B. Das Weiſerprozent des ausjegenden Betriebes. S 10. 23 a) Laufend jährliche Verzinſung des Produktionsfonds. Guſtav Heyer (Waldwertrechnung, 3. Auflage, S. 121) geht bei Berechnung dieſes Fonds von der Waldblöße aus und ſagt: der im Jahre 0 vorhandene Produktionsfonds beſteht aus 1. B, dem Bodenkapital, 2. V, dem Kapital der jährlichen Verwaltungsausgaben (5). 4 D E V —B — Daher 005 3. den bei Begründung des Beſtandes verausgabten Kultur— koſten = c. Dieſer Produktionsfonds wächſt an bis zu dem Jahre m, für welches man das Prozent der laufend jährlichen Verzinſung finden will mit p Prozent, dem angenommenen Kalkulationsprozente, auf (B+V-+ 10 pu. Derſelbe wird jedoch durch die bis zum Jahre m erfolgten Einnahmen aus den Durchforſtungen D, reſp. durch deren bis zum Jahre m vernach— werteten Beträgen entlaſtet. Man erhält jo den entlaſteten Produktionsaufwand — (B+V-+.c) 1,0p — (Da 1,0 pu- 2 + Dy 1,0 pn b 2) Bedeuten nun, Am, Am Pi die Verbrauchswerte eines Beſtandes in den Jahren m, (m + 1), jo iſt Am+ı — Am die vom Jahre m bis zum Jahre m1 erfolgende Wertsmehrung desſelben. Es drückt ſich ſomit das Verzinſungsprozent p! des Produktions- fonds zu Ende des Jahres m durch die Formel aus: OR (An 1 Am) 100 P BEV e) Iod (D. I Op + De, Op b Heyer hat nicht angegeben, wie man aus einer Ertragstafel, welche die Holzwerte etwa von 10 zu 10 Jahren enthält, den Verbrauchswert der Holzmaſſe im Am! Jahre aus dem in der Tafel ſtehenden Werte des Jahres Am herleiten ſoll. Davon ausgehend, daß man anerkannter— maßen nicht viel von der Wahrheit abweicht, wenn man annimmt, daß die Holzwerte des Hauptbeſtandes in kurzen Zwiſchenräumen, von etwa 10 zu 10 Jahren, in einer arithmetiſchen Reihe 1. Ordnung ſteigen, habe *) Heyer hat früher — Handbuch der forſtlichen Statik, 1871, S. 35 — auch folgende Näherungsformel gegeben: ur An Fo ai) 1 Infolge eines Druckfehlers, wie aus der Entwickelung hervorgeht, fehlt im Originale der Faktor 100, des Zählers. 24 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. ich die jährliche Wertsmehrung des Hauptbeſtandes An für die nächſten 10 Jahre Am 10 ausgedrückt durch die Formel Am+10— Am 10 und dieſe Beträge in Spalte e der nebenſtehenden Tabelle D eingetragen. (Siehe die Tabelle D auf S. 25.) Die Summen der von Begründung des Beſtandes an erfolgten und bis zu den einzelnen Holzalterſtufen hin mit p Prozent vernachwerteten Beträge der Durchforſtungen in Spalte d ſind der Pöpelſchen Ertrags- tafel S. 88 der Allgem. Forſt- und Jagdzeitung vom Monat März 1888 entnommen. g Die Spalte f enthält die Beträge (B Vc) 1.0 pu und die Spalte g den entlaſteten Produktionsaufwand, nämlich den Nenner obiger Gleichung, aus welcher dann die Weiſerprozente durch die Formel 100 Spalte e 5 Spalte g berechnet und in Spalte h eingetragen worden ſind. Übereinftimmend mit Judeich und Kraft will G. Heyer bei dieſer Berechnung auch das Maximum des Bodenerwartungswertes eingeführt haben. Der Nenner der Formel p!, B+V-+c)10p® — O. 10p"-*+D,10p® E 9 bezeichnet den Betrag, zu welchem der Bodenwert, das Verwaltungskapital und die zu Anfang des Umtriebes verausgabten Kulturkoſten mit Zinſes— zinſen bis zum Jahre m angewachſen find, nach Abzug aller eingegangenen und eben dahin vernachwerteten Durchforſtungen. Setzen wir denſelben — N, jo hat man die Gleichung | N=(B+V-+.c)10p" — (D. 1,0 pu- + Dy 1,0 p- ) bringt man auf beiden Seiten der Gleichung (B + V) in Abzug, jo er- hält man: N- (B+V)=(B-V) op e. 1.0 p. —(D, 1, Op- =. = (BN N- (B+V)=(B-+V)(10p® - 1) Te. 1.0. --(D, 10 p- +...) Der zweite Teil dieſer Gleichung iſt aber identiſch mit der von G. Heyer (Waldwertrechung, 3. Auflage, S. 63) konſtruierten Formel für den Holzbeſtandskoſtenwert des mjährigen Beſtandes — Hkm. Daher N- GB + V)= Hkm. N=(B+YV)-+ Hkm. Ganz die nämliche Formel für die Geſamtproduktionskoſten P des Holzbeſtandes habe ich ſchon im Jahre 1863 in meinen Beiträgen zur § 10, B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. 60 111 9661286 690 101 20˙0062J 28˙0 16 2I'SEIEL 791 18 96 6H FOL 79% 12 86˙8908 16% 19 20'189 06,8 19 16,0087 1175 Ir 069828 96˙⁸ 18 16'6983 20% 13 80'8618 Sao a quvaulnv - güucungoa Joehhohu sukoadaaliagr wee ge c BULL 3 p- vd 9 001 („ a =ug0 “T 4d ug“ sg) — ue IP + A N) 1 (6.88 2068888 299021 96˙65681 86˙9896 20˙0 IZ 18˙9890 06˙6968 26.9968 980˙8618 90˙9891 u 60. eU = iC la = 00 038 278 dunung 7 0 A 97 'xew 3 | 98901 O08 | FoorI 061 1101 111 6112 ee 686681 011 9901 101 1810 9 28611 001 0˙8611 16 1228 II | LrLOT 06 8,/IZI 18 004% 568 6806 08 9.818 12 2091 099 0069 02 9981 19 868 9565¶ 9809 09 0˙681 19 987 scı | He 00 5881 Ir 9 0611 8191 OF 2778 18 78 58 | 992 08 9˙ 10 = = | 018 08 m = = = | — 01 „ ! I 1. | ” | »aavg | w 01 dagog u | a | v Ben g=d bungnu gaguoy 8 re „doc m | og ad Adnuch g 2 2 une eig = F uobungnu | 2 DV. 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Das Weiſerprozent ſoll dazu dienen, um die Hiebsreiſe eines Be— ſtandes, d. h. das Alter zu beſtimmen, in welchem derſelbe den Produktions- aufwand nicht mehr in dem angenommenen Wirtſchaftszinsfuße verzinſt. Es werden deshalb immer nur ſolche Beſtände in Betracht kommen, welche ſchon in vorgerückterem Alter ſich befinden. Wie ſoll man nun bei den Parzellen, welche ſich im ausſetzenden Betriebe befinden, — denn dieſe kommen hier nur allein in Betracht, — und deren Beſitzer wohl ſchwer— lich irgend welche Buchführung vorzeigen können, nachweiſen, welche Koſten für die Erziehung des Beſtandes in grauer Vorzeit aufgewendet worden ſind? Es wird dieſes ſchon bei den im Nachhaltsbetriebe befind— lichen Staats- und Kommunalwaldungen in der Regel nicht möglich ſein, weil die Koſten nicht für den einzelnen Beſtand, ſondern ſummariſch für die ganze Betriebsklaſſe aufgeführt werden. Wenn es aber auch wirklich möglich wäre, dieſen Nachweis ganz genau zu erbringen, ſo frage ich: Was hat es für den dermaligen Wald— beſitzer für ein Intereſſe zu wiſſen, wie hoch man vor 60—80 Jahren den Bodenwert veranſchlagt, und welche Kultur- und Verwaltungskoſten man zu jener Zeit verausgabt hat? Mögen dieſe Beträge noch ſo hoch oder noch ſo niedrig geweſen ſein, ſie ſind für Bemeſſung der dermaligen Rentabilität gänzlich ohne alle Bedeutung. Judeich und Kraft haben augenſcheinlich deshalb auch den ſoge— nannten Holzbeſtandeskoſtenwert ihren Berechnungen nicht zu Grunde gelegt. Aber auch ohne Einführung des Holzbeſtandeskoſtenwertes dürfte es immer mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft ſein, die Judeichſchen und Kraftſchen Weiſerprozentformeln auf eine im ausſetzenden Betriebe befindliche Parzelle anzuwenden, indem für eine ſolche die erforderlichen Rechnungsunterlagen fehlen werden, und dann immer erſt mühſam durch ſcharfe Holzmaſſe und Zuwachsermittelungen zu beſchaffen wären. In der Regel wird man, um über die hier entſtehenden Schwierigkeiten hin— B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. § 11. 2 wegzukommen, ſeine Zuflucht zu Holzertrags- und Geldwerttafeln nehmen müſſen, die nur für beſtimmte größere Waldbezirke bei Unterſtellung nor— maler Verhältniſſe Geltung haben und auf iſolierte, im ausſetzenden Be— triebe behandelte Parzellen eine zweifelhafte Anwendbarkeit beſitzen. Aber gerade in ſolchen, im nachhaltigen Betriebe befindlichen Wal— dungen kommt der ausſetzende Betrieb nicht vor. Wie vollſtändig un— richtig jedoch die von den Herren Bodenreinerträglern verfochtene Anſicht iſt, daß die für iſolierte Waldparzellen berechneten Weiſerprozente auch für den nachhaltigen Betrieb maßgebend ſeien, weil derſelbe aus einzelnen im ausſetzenden Betriebe befindlichen Jahresſchlägen zuſammengeſetzt ſei — werde ich ſpäter nachweiſen. b) Durchſchnittlich jährliche Verzinſung des Produktionsaufwandes. Heyer bezeichnet (S. 122) dieſe Verzinſung folgendermaßen. Die laufende Verzinſung iſt eine ungleichmäßige. Will man die gleichmäßige jährliche Verzinſung des ausſetzenden Betriebes wiſſen, ſo verwandelt man die innerhalb der Umtriebszeit erfolgenden Rauherträge in eine jährliche (gleich große) Rente, und dividiert dieſelbe durch das Kapital der Produktionskoſten. Multipliziert man den gewonnenen Quotienten mit 100, ſo erhält man das Verzinſungsprozent, welches wir in der Folge mit p bezeichnen wollen. Die jährliche Rauhertragsrente des ausſetzenden Betriebes iſt = (Au TD. 10 pf. . Da 1 0p.) 0,05 an 1,0p" — 155 Das Produktionskapital iſt B = V = . Die Kulturkoſten müſſen hier im Produktionsaufwand als Kapital 10 109 1 5 erſcheinen, weil nur dieſem, nicht den einmaligen, in den Beſtand übergehenden Kulturkoſten c eine jährliche Rente entſpricht. Der Ausdruck in obiger Formel: Au 4 Da 1,0ph—a ..... Da . 1, 0p 1,.0p — 1 bezeichnet ſämtliche auf die Gegenwart diskontierten Einnahmen, welche der Holzbeſtand von feiner Gründung an bis zum Abtriebe im Jahre u liefert, nebſt deren von u zu u Jahren erfolgenden Wiederholungswerten, mit anderen Worten die auf die Gegenwart diskontierten Rauherträge. Das gegenwärtige — (d. h. das auf dem Papiere heraus— gerechnete, in Wirklichkeit jedoch nicht vorhandene, Boſe) Pro— „ 5 8108 duktionskapital iſt — B V are I 28 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. Für den Zuſtand des Gleichgewichts hat man demnach die Formel: Au + Da . 1, 0p Da . 1, 0p -a 5 10 10. — 1 N B —1 Hieraus folgt: Au + Da . 1, 0 pu- Da . 1,0 pu- — C. 1, 0p —! Tx f 1.0p — 1 Es iſt dieſes die Formel des Bodenerwartungswertes — “Be für die Umtriebszeit u. Das Prozent der durchſchnittlich jährlichen Verzinſung des Produktions— fonds bei dem ausſetzenden Betriebe iſt nach obiger Theorie G. Heyers — .M; Au E D. 10 10 Be a PT <) 0,0p . 100 BEL oder Au + Da. 1, Op +... Da . 1, Opa N e P B+-V+%C Dieſe Darſtellung der durchſchnittlich jährlichen Verzinſung des Pro⸗ duktionsfonds bei dem ausſetzenden Betriebe iſt theoretiſch ganz ein— leuchtend und würde auch mit dem wirklichen Thatbeſtande vollſtändig übereinſtimmen, wenn die verlangte Verwandlung der innerhalb der ganzen Umtriebszeit ſich ergebenden Rauherträge in eine gleich große jährliche Rente wirklich erfolgen könnte. Dieſe Rente iſt jedoch nichts, als ein bloßer, auf dem Papiere ſtehender Rechnungsausdruck, eine bloße Fiktion für die Kaſſe des Eigentümers, welchem die iſolierte, im ausſetzenden Betriebe befindliche Waldparzelle gehört. Die ganze Abhandlung über das durchſchnittliche Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes iſt mit— hin weiter nichts, als eine reine theoretiſche Spielerei, welche im Zu— ſammenhange mit dem ſogenannten Unternehmergewinne ſteht, über welchen ich mich im Februarhefte des Baur'ſchen Centralblattes S. 73, ſowie an mehreren Stellen dieſer Schrift ausgeſprochen habe. Sie beruht auf der von mir wiederholt als unrichtig bezeichneten An— nahme, daß die auf die Gegenwart diskontierten Einnahmen zukünftiger Zeiten wirklich bar vorhandene Kapitalien ſeien. Wollte der Beſitzer einer Waldparzelle es verſuchen, gegen Ver— pfändung der auf derſelben etwa innerhalb der erſten Umtriebszeit, immer— hin aber in ferner Zukunft und langen Zwiſchenräumen eingehenden Er— träge ein Barkapital ſich vorſchießen zu laſſen, welches dem mit 3 pCt. auf die Gegenwart diskontierten Betrage jener entſpräche, ſo möchte er nicht ſo leicht jemand finden, der ſich zur Leiſtung des begehrten Vor— B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. § 12. 29 ſchuſſes verſtehen würde, und dann gewahr werden, daß zwiſchen dem auf die Gegenwart diskontierten, auf dem Papiere herausgerechneten Werte zukünftiger Erträge und einem Bar-Kapital ein gewaltiger Unter— ſchied beſteht. Wenn er aber auch wirklich den Vorſchuß erhalten könnte, ſo würde hierdurch an dem wahren Sachverhalte nichts geändert werden, weil dann der, welcher den Vorſchuß geleiſtet hat, ebenſowenig, als der erſtere eine jährliche Rente aus dem Walde beziehen kann. Die Berechnung der laufend jährlichen Verzinſung des Produktions— aufwandes z. B. bei einem 80 jährigen Holzbeſtande hat für den Beſitzer dieſer iſolierten Parzelle doch noch einiges Intereſſe. Was nützt es aber demſelben, wenn er aus allen von ſeinen Vorfahren gemachten Einnahmen und Ausgaben mit Hilfe der Zinſeszinsrechnung von 80 Jahren her eine jährliche Rente berechnet, die jeder Eigentümer der Parzelle zu beziehen gehabt hätte, aber ſelbſtverſtändlich gar nicht beziehen konnte; — eine Rente, welche ſich auf dem Papiere um ſo höher berechnet, je früher die Groß- und Urgroßväter ihre Durchforſtungen vorgenommen haben? 8 11. Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes nach Preßler. Preßler hat in ſeiner Abhandlung — Allg. Forſt- und Jagdzeit. von 1860, S. 188 ff. — einen allgemeinen algebraiſchen Ausdruck für das Weiſerprozent nicht gegeben. Dieſer Ausdruck würde meiner Anſicht nach lauten: 0 1 Hm bezeichnet den Gebrauchswert des Hauptbeſtandes in dem Alter m, für welchen das Weiſerprozent ermittelt werden ſoll. G = dem Preßlerſchen Grundkapitale, welches beſteht aus: a) dem Max. "Be für die Umtriebszeit u, . VN - b) dem Verwaltungskapitale ae; 105 c) dem Kulturkapitale. Wenn e- den bei Begründung des Beſtandes aufgewendeten Kultur— 6. 1, 0p koſten, jo iſt das Kulturkapital = 0 = ir Die Formel würde deshalb lauten: Wo (Hm +1 — Ha) 100 Hm E V- AO uBe ' Dieſelbe unterſcheidet ſich mithin von der oben (§ 10) in einer Note angegebenen G. Heyerſchen Näherungsformel dadurch, daß ſie im Nenner 30 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. das in der letzteren fehlende Kulturkoſtenkapital enthält. Die Weiſer— prozente werden deshalb etwas kleiner ausfallen. Außerdem giebt Preßler noch ein einfaches Näherungsverfahren für Ermittelung des Weiſerprozentes an. Ich unterlaſſe es, die gewählten Beiſpiele auch nach den Formeln Preßlers durchzurechnen, weil die von mir ausgeführten Berechnungen hinlänglich darthun, wie ſehr die Anſichten der Schriftgelehrten in dieſer Sache auseinander gehen. 12 Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes nach der Schwappachſchen Ertragstafel III. (Siehe die Tabelle E auf S. 31.) In der nebenſtehenden Tabelle E habe ich für die Schwap pachſche Ertragstafel III die Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes nach dem von mir angegebenen ſummariſchen Verfahren, nach den Kraftſchen For— meln 1 und 2 und nach der Judeichſchen Formel II (ſiehe Note auf S. 13) berechnet, und zwar unter Annahme des größten Bodenerwartungs— wertes. Die nach meiner Methode in Spalte i eingetragenen Weiſerprozente ſtimmen mit den Judeichſchen in Spalte m ziemlich überein, wenn man berückſichtigt, daß erſtere für den Anfang eines jeden Jahrzehnts und letztere ungefähr für die Mitte desſelben gelten. 8 Allgemeine Betrachtungen über die Weiſerprozente des aus⸗ ſetzenden Betriebes. Gleichmäßig ſind alle Bodenreinerträgler der Anſicht, daß man das Maximum des mit dem angenommenen Zinsfuße p berechneten Boden— erwartungswertes den Rechnungen zu Grunde legen müſſe. Welchen Wirtſchaftszinsfuß ſoll man aber annehmen? Kraft ſpricht ſich — Beiträge zur forſtlichen Statik, S. 6 — für 2½ bis höchſtens 3 pCt. aus. Judeich ſpricht ſich im allgemeinen für 3 pCt. aus und fügt bei, daß ſich jedoch dem Waldbeſitzer durchaus nicht der Vorwurf der Unwirtſchaftlichkeit machen laſſe, wenn er mit Rückſicht auf den Teuerungszuwachs *), ohne dieſen in die Rechnung einzuführen, *) Dieſer Teuerungszuwachs, deſſen Vorausbeſtimmung für mehrere Jahre, geſchweige für eine ganze Umtriebszeit ein Ding der Unmöoͤglich— keit iſt, ſpielt noch immer eine Rolle in den Darſtellungen der Herren Bodenrein- erträgler. Guſtav Heyer hat denſelben bekanntlich in der erſten Auflage ſeiner Wald⸗ (81 S mw oc 2419) wutmog Bunuparg m Bunyaolpang aquaßjolaa — be Ol + ngo um arg anu goggag ug s gun ‘N Bumylaoypang ang Ppqul Op + % ads mag gun ® ige 1109 ung (4 3 gl dunund 5 so N ua 8601 = (OT -) bg Ace mu n ee = | | 1 ö | | | 801 | TESIT | OFT m 20 ſobl—ler] 80 |OPI-IEL| 880 29,0 1eT | 820 181 6,98 |OFI—TET| 801 @L60T [081 5 8˙⁰ 08I-181 | 5 081-181) 860 eo 161 98˙⁰ 161 | 2/98 081—1ET[ El coroT | 0x1 2 60 ORAL ee Var ELLE e 28˙0 III ro IIT | #76 |08I—-TIT| 861 8016 011 2 6% foi 20 of- 701) 20 60/1 [OT | ET 101 || 8201 [Olof SET | 0808 | 001 85 8,1 00116 80 001-16 280 08 1 16 65˙ 16 8901 001-16 | F9T | 8802 06 © b. J 06—18 60 | 06-18 | 860 @El 18 02,1 18 || 8'201 | 06-18 | F6T | 6666 08 3 GT 08-12 6008-12 960 get 12 821 12 |016 | 08-12 818 6809 02 8 9⸗⁰1 02-19 tt 702 19.0 e 85,1 19 | 808 19 | 2/68 | 0219 | 086 | 8867 09 2 61 09—1G | (ee e i 25,6 19 OS 09-19 | 981 3688 00 = Fl 00 I 01 | 08-17 780 99, [67 gg Ip | 169 | 08-17 | 91 1023 07 S LI 07-18 20,1 09-18 | 190 68,1 IE 6 18 | ze Of- Seéls 08 2 8.6 08-18 | FT | 08-18 980 + 6,6 12 00.9 ) 2 9˙ë 08-11 FL 06 IL es 11 00˙01 ee ee = 802 01 = = — = — g —— > . — . — le E — > yuatoad wagug wagvg zuatoadk Fruatoadı 8 L ee 5 8 Aeg uod ur M ug | ee Tee ee us N! au An wa ul Ee # 1 ve » * 5 9911 = 4-8˙be |, 0 0 m u l 5 wagpg OT ne OT uoa 70 NER, un an 9001 vH Or e 8 8 8 1 8 t ! | . ee, usgustoach bun add Sone 3° S * Se eee e 0,I ar 5 10 9 9 105 a une nm me eh ana], aa . — . dulag d | b AU > | el N 49 € —aMOl m 2 ebenen a — 1 23 55 opa! . piaang u unde ban pou eee |... 2108 ꝙpou wagojag grphawunumg op | 8 wu =iE 1 CCC ! I mmuog waojaıy, vu) anl poddvalpg uoa III Plwgssraag aeg pru Hgupg uogugalsnv sag motordilpat "7 AND 32 Zweites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. ſeine Wirtſchaft mit 21/,—3 pCt. einrichten wollte. (Siehe Forſteinrichtung, 4. Aufl., S. 71.) Guſtav Heyer — Waldwertrechnung, 3. Aufl., S. 7 — ſpricht ſich dahin aus, daß für Waldwertberechnungen wegen Annehmlichkeit und großer Sicherheit der Kapitalanlage ꝛc. ein geringerer Zinsfuß anzuwenden ſei, als derjenige, zu welchem Geldkapitalien aus- geliehen zu werden pflegen. Im Gegenſatze hierzu vertreten der Nationalökonom Helferich, Borggreve und Eduard Heyer die Anſicht, daß gerade bei Wald— wertrechnungen wegen Unſicherheit der Anlage ein höherer Zinsfuß ge⸗ rechtfertigt ſei. Sehr richtig ſprechen ſich ſowohl G. Heyer, als auch Judeich und andere dahin aus, daß ein ſpezifiſch forſtlicher Zinsfuß nicht zu ermitteln ſei. G. Heyer iſt der Anſicht, daß man nach Analogie des landwirt— ſchaftlichen Zinsfußes für das mittlere Deutſchland 2—3 pCt. annehmen könne. Welche höchſt verſchiedenen Anſichten übrigens über dieſen Gegen⸗ ſtand beſtehen, ſchildert G. er ſehr ausführlich in dem betr. Kapitel ſeines Buches. Es iſt eine bekannte Thatſache, wie ſehr das Maximum des Boden— erwartungswertes von der Höhe des Zinsfußes beeinflußt wird. Nach der Pöpelſchen Fichten-Ertragstafel beträgt das Maximum des reinen Bodenerwartungswertes (exkl. V) bei 3 pCt. 847 4 e Welchen Einfluß es auf das Weiſerprozent hat, je nachdem man den einen oder den anderen dieſer Bodenwerte nach dem von mir an— gegebenen ſummariſchen Verfahren zu Grunde legt, wolle man aus Ver— gleichung der Spalten k und ! der Tabelle B entnehmen. Die Diffe— renzen nach dieſer Methode ſind allerdings vom 60. Jahre an aufwärts nicht auffallend verſchieden. Dieſelben würden jedoch viel bedeutender ſein, wenn man die verſchiedenen Bodenwerte in die Formeln von Ju— deich, Kraft und namentlich G. Heyer eintragen wollte. Jedenfalls wird es nicht zu beſtreiten ſein, daß der willkürlich angenommene Aalkulationszinsfuß auf das Weiſerprozent weſentlich einwirkt. wertberechnung durch Konſtruktion von Kurven zu beſtimmen geſucht, welchen der Gang der Holzpreiſe jedoch durchaus nicht folgte. Auch die Bemühungen Lehrs in ſeinem Artikel: „Zur Statiſtik der Preiſe“ in Danckelmanns Zeitſchrift für das Forſt- und Jagdweſen, Januar 1887, ſind ſelbſtver⸗ ſtändlich ganz vergeblich, um einen Prozentſatz dieſes Zuwachſes für die nächſten 100 Jahre zu beſtimmen. B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. § 13. 33 Aus der von mir gegebenen Darſtellung der Methoden von G. Heyer, Kraft und Judeich geht hervor, wie ſehr dieſe 3 Schriftſteller in ihren Anſichten über die Berechnung der Weiſerprozente von einander abweichen. Übereinſtimmend ſind ſie, wie ſchon bemerkt wurde, nur darin, daß man, wenn der Erwerbungspreis des Bodens unbekannt iſt, das Maximum des Bodenerwartungswertes zu Grunde legen müſſe, welches bekanntlich nicht allein von der Größe des Zinsfußes, ſondern auch noch ſehr weſent— lich davon abhängt, ob die Durchforſtungen früher oder ſpäter vor— genommen werden. Das natürlichſte und ſelbſtverſtändlichſte iſt es, auch nach Anſicht genannter Herren, den Preis anzunehmen, um welchen man den Wald— boden erworben hat, oder auch den Preis nach anderen ähnlichen Wald— bodenverkäufen abzuſchätzen. Dieſe Art der Bodenwertsermittelung wird jedoch nur in beſchränktem Maße ſtattfinden können in den Fällen, in welchen es ſich um einzelne kleinere Waldparzellen handelt, deren Beſitzer weder von finanzieller Um— triebszeit, noch von Weiſerprozent je etwas gehört haben. Nur bei größeren, von wiſſenſchaftlich und techniſch ausgebildeten Forſtmännern bewirtſchafteten Waldungen kann das Weiſerprozent in Frage kommen. Es wird jedoch wohl kaum jemandem einfallen, den Bodenwert derartiger Waldungen nach einzelnen kleineren Verkäufen bemeſſen zu wollen. Die Waldungen der Staaten und Gemeinden ſind ſchon ſeit uns vordenklichen Zeiten in dem Beſitze ihrer dermaligen Eigentümer, und man kann mit Sicherheit — einzelne Fälle abgerechnet — annehmen, daß für dieſelben nichts bezahlt worden iſt. Bei Berechnung der Ren— tabilität dieſer Waldungen, d. h. bei Ermittelung der Prozente, welche die in dieſelben niedergelegten Kapitalien abwerfen, iſt es mithin voll— ſtändig gerechtfertigt, deren Bodenwert = 0 zu ſetzen, Selbſtverſtänd— lich würde ganz anders gerechnet werden müſſen, wenn es ſich darum handelte, den Preis zu ermitteln, um welchen die Waldungen verkauft werden ſollen, oder vielmehr verkauft werden können. Dieſe beiden ſehr weſentlich verſchiedenen Fragen werden in unſerer ſogenannten Waldwertrechnung aber immer verquickt. Ein Unternehmer, der eine vollſtändig eingerichtete Fabrikanlage in— folge ungünſtiger Zeitverhältniſſe bedeutend unter dem Preiſe erſtanden hat, welcher von dem Begründer der Fabrik zu deren Einrichtung auf— gewendet worden iſt, wird ſeiner Bilanz gewiß nicht dieſe letzteren Koſten, ſondern nur den Ankaufspreis zu Grunde legen. Ganz ähnlich verhält es ſich bei den Waldungen. Da der Wald— boden, welcher Holz produziert, jedoch unter allen Umſtänden einen ge— Boſe, Das forſtliche Weiſerprozent. 3 34 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. wiſſen Wert hat, ſo iſt die Anſicht, daß derſelbe bei der Bilanz berück— ſichtigt werden müſſe, auch keineswegs vollſtändig zu verwerfen. Das Natürlichſte würde ſein, zu begutachten, um welchen Preis man den Wald— boden würde veräußern können. Daß dieſes bei größeren zuſammenhängen— den Waldungen, z. B. bei den Waldungen eines größeren Staates, aber geradezu unmöglich iſt, wird man nicht in Abrede ſtellen können. Ganz entſchieden muß ich mich aber dagegen ausſprechen, daß in dieſem Falle das Maximum des Bodenerwartungswertes bei unterſtellter möglichſt günſtiger Bewirtſchaftung als das Bodenkapital angeſehen werden müſſe, welches der Eigentümer gleichſam bar in den Boden niedergelegt habe. Ich beziehe mich bezüglich dieſes Punktes auf das von mir in Baurs Centralblatt, Auguſtheft 1888, S. 451 und im Februar 1889, S. 82 Geſagte, ſowie auf das oben im § 6 von mir hierüber Angeführte. Mit demſelben Rechte kann man auch den Bodenerwartungswert, der ſich bei der Umtriebszeit der größten Waldrente ergiebt, der Rechnung zu Grunde legen. Weder der eine, noch der andere Wert kann einem Barkapitale gleich geachtet werden, welches der Waldeigentümer in ſeinem Walde niedergelegt hat. Welche der dargeſtellten Methoden verdient aber nun den Vorzug, wenn es dem Waldeigentümer von Intereſſe iſt, zu erfahren, in welchem Prozente ein einzelner Beſtand fortwächſt. Meiner Anſicht nach iſt eine jede derſelben ſo richtig und ſo un— richtig, wie die andere. Um das Weiſerprozent nach den dargeſtellten Methoden der Herren Bodenreinerträgler für einen beſtimmten im ausſetzenden Betriebe befindlichen Beſtand zu ermitteln, iſt vor allen Dingen die Berechnung des größten Bodenerwartungswertes nach einem willkürlich angenommenen Zinsfuß erforderlich. Dieſe Berechnung kann aber nur auf Grund einer, etwa von 10 zu 10 Jahren abgeſtuften, für normale Waldzuſtände be— rechneten Geldertragstafel ausgeführt werden, und ſie iſt deshalb auch nur für in normalem Zuſtande befindliche Einzelbeſtände verwendbar. Um die Weiſerprozente für Beſtände, welche ſich nicht in dem bei der Ertragstafel unterſtellten normalen Zuſtande befinden, zu berechnen, iſt die Methode mithin vollſtändig unbrauchbar, und für die im nor— malen Zuſtande befindlichen zur Beſtimmung des Zeitpunktes, in welchem der Beſtand das unterſtellte Wirtſchaftsprozent nicht mehr einträgt, gänz— lich überflüſſig. Sie hat nur wiſſenſchaftlich den Wert, um den Gang des Wirtſchaftsprozentes in den einzelnen Altersſtufen ungefähr kennen zu lernen. Bei normalem Waldzuſtande, welcher der zu Grunde gelegten B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. § 13. 35 Ertragstafel, die man zur Ermittelung des Maximums des Bodenwertes benutzt hat, entſpricht, ſtimmen die Weiſerprozente der Beſtände in dem Alter der ſogenannten finanziellen Umtriebszeit, d. h. in dem Alter, in welchem das Maximum des Bodenerwartungswertes eintritt, mit dem will— kürlich angenommenen Kalkulationsprozente der Theorie nach überein. Für alle derartigen Beſtände iſt mithin der Zeitpunkt, in welchem deren Weiſer— prozent mit dem angenommenen Wirtſchaftsprozent übereinſtimmt, ſchon im voraus durch die Bodenwertsberechnung ermittelt, und mithin eine nochmalige Weiſerprozentrechnung gänzlich zwecklos. Bei abnormen Beſtänden iſt die Beſtimmung des dermaligen Ge— brauchswertes keineswegs kurzerhand feſtzuſtellen, ſondern verlangt genaue Maſſen- und Sortimentsermittelung. Hat man dieſelbe durchgeführt, ſo tritt die weitere Frage heran: Um welchen Betrag wird der betreffende Beſtand in den nächſten n (10) Jahren zuwachſen? Aus einer Ertragstafel kann dieſes nicht entnommen werden, und man iſt deshalb auf höchſt unſichere Zuwachsberechnungen angewieſen. Die Weiſerprozente für die Ertragstafeln I und II fangen niedrig an, ſteigen bis zu einem gewiſſen Alter des Beſtan des und nehmen von da an ab, ſo daß ſie in den höheren Altersſtufen nur höchſt un— bedeutend ſind. Der Theorie nach ſollen ſie, wie ſchon bemerkt wurde in dem Holzalter, bei welchem das Maximum des Bodenerwartungswertes eintritt, mit dem Kalkulationsprozente übereinſtimmen. Es trifft dieſes auch faſt genau zu, wie aus nachſtehender Zuſammenſtellung erſichtlich iſt. Judeichſche Ertragstafel J. Das Max. Be bei 3 pCt. tritt in dem Alter von 90 Jahren ein. Weiſerprozent nach Judeich Tabelle A, in den Jahren 81—90 = 3,28 5 1 We „ 91-100 = 2,50 Das Weiſerprozent von 3,0 fällt hiernach in den Zeitraum von 91 100 Jahren. Weiſerprozent nach Boſe, Tabelle A k, im Jahre 91 = 2,91. Ertragstafel II von Pöpel. Das Max. Be bei 3 pCt. tritt ein in dem Alter von 70 Jahren. Weiſerprozent nach Judeich (Tabelle B) in den Jahren 71—80 = 2,75 un 5 61-70 = 3,12 Daher Weiſerprozent von 3,0 zwiſchen 61 und 70. Weiſerprozent n. d. Methode von Kraft (Tab. C) in d. Jahren 61— 70— 3,1 75 555 N. e „ 71—80 82,7 Daher nach Kraft Weiſerprozent von 3pCt. in den Jahren 61— 70. 3 * 36 Zweites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. Weiſerprozent nach G. Heyer (Tabelle D) im Jahre 61 = 2,97 8 Boe B) 60 — 3,00. Die Weiſerprozente des Holzalters, bei welchem der mit 3 pCt. be⸗ rechnete Bodenerwartungswert ſeinen höchſten Stand erreicht, weichen nach den vorstehenden Ertragstafeln I und II jo wenig von 3 pCt. ab, daß es für die Praxis ganz gleichgiltig iſt, ob man bei beſtimmtem Rechnungs⸗ prozent die ſogenannte finanzielle Umtriebszeit nach dem Weiſer— prozente oder nach dem höchſten Stande des Bodenerwartungswertes bemißt. Namentlich glaube ich hervorheben zu ſollen, daß die von mir an— gegebene ſummariſche, höchſt, einfache Methode von den übrigen nicht mehr abweicht, als dieſe untereinander ſelbſt. Wären in den vorliegenden Beiſpielen die Weiſerprozente und Bodenerwartungswerte von Jahr zu Jahr berechnet worden, ſo würden wohl beide Methoden nahezu das näm— liche Altersjahr als das ſogenannte finanziell vorteilhafteſte bezeichnen. Warum man in neuerer Zeit faſt allgemein das Weiſerprozent ſeitens der Bodenreinerträgler in den Vordergrund ſchiebt, vermag ich nicht ein— zuſehen. Profeſſor Dr. Wimmenauer zu Gießen ſagt im Aprilhefte des Baurſchen Centralblattes von 1889: „2. Die Reinertragsmethode bedient ſich zweier verſchiedener Rech— nungsmethoden, die ich kurz mit den Ausdrücken „Weiſerprozent“ und „Bodenerwartungswert“ bezeichnen will. Beide befinden ſich theoretiſch in vollkommener Übereinſtimmung. Für die Anwendung in der Praxis aber eignet ſich in vielen — wohl den meiſten — Fällen nach dem heutigen Stande unſeres Wiſſens nur die erſtere, weil ſie alle gewagten Spekulationen vermeiden läßt.“ Nach dem heutigen Stande des Wiſſens, wie ſolches von den Boden— reinerträglern aufgefaßt wird, muß vor allem zuerſt das Maximum des Bodenerwartungswertes berechnet werden, weil dasſelbe die Hauptgrund— lage der Weiſerprozentrechnung bildet. Auf die gewiß nicht einfache Bodenwertberechnung, mit welcher man ſein Ziel ſchon erreicht hat, ſoll nun noch eine viel verwickeltere Weiſerprozentrechnung geſetzt werden, mit welcher man an demſelben Punkte wieder ankommt. Man wird es von ſeiten des forſtlichen Publikums jedenfalls dankbar anerkennen, wenn Herr Wimmenauer ſo freundlich ſein wollte, ſeine ausgeſprochene Anſicht näher zu motivieren. Im ar zu der Anſicht Wimmen auers jagt Judeich — Forſteinrichtung, 4. Aufl. S. 63 — meiner Anſicht nach ganz richtig: „Der einfachſte Weg zur Ermittelung des finanziellen Umtriebs iſt der der Berechnung des Bodenwertes.“ B. Das Weiſerprozent des ausſetzenden Betriebes. § 13. 37 Auch Kraft ſchiebt das Weiſerprozent in den Vordergrund, indem er auf S. 37 ſeiner Beiträge zur forſtlichen Statik ſagt: „Das Weiſerprozent pflegt als Ausfluß der Reinertragslehre von den Gegnern der letzteren nicht eben mit beſonderem Wohlwollen betrachtet zu werden — ſehr mit Unrecht, da es gerade das vermittelnde und ver— ſöhnende Element zwiſchen beiden Parteien zu bilden geeignet iſt.“ Die vergleichende Zuſammenſtellung der Weiſerprozente, welche ich in den ſpäter folgenden Tabellen F, G und H $ 15 angegeben habe, weiſt jedoch nach, welche große Kluft bezüglich der Weiſer- oder Wirt— ſchaftsprozente zwiſchen dem ausſetzenden und jährlichen Betriebe beſteht, ſowie daß die Weiſerprozentrechnung keineswegs geeignet iſt, das ver— ſöhnende Element zwiſchen den beiden ſich ſchroff gegenüberſtehenden Wirt— ſchaftsſyſtemen zu bilden, ſondern daß durch dieſelbe dieſe Kluft noch erweitert, oder vielmehr erſt zur vollen klaren Anſchauung gebracht worden iſt. Nach der Pöpelſchen Ertragstafel Tabelle G beträgt das Weiſer— prozent einer normalen Betriebsklaſſe bei 100 jährigem Umtriebe alſo zur Zeit der größten Waldrente, wenn man als Produktionsfonds das Maximum des Bodenerwartungswertes plus dem Gebrauchswerte des ganzen Normalvorrates dem jährlichen Waldreinertrage gegenüber ſtellt, immer noch 2,56 pCt., während das Weiſerprozent des 101 jährigen Be— ſtandes beträgt: nach Boſe Moe pe „e e des 101— 110 jährigen Beſtandes nach JIndeich 9085 Hate 1240,40 Soll jedoch nach der Weiſerprozentrechnung der Herren Bodenrein— erträgler verfahren werden, ſo dürfte bei einem Kalkulationsprozente von 3 pCt. eine höhere Umtriebszeit, als die 61— 70 jährige nicht angewendet werden. Denn das Weiſerprozent des 61—70 jährigen Beſtandes beträgt nach Boje . . 3,00 PCt. 1 1 Wudei ch n 2 5 A raf tt n 5 „G. Hehe, 2 während das Weiſerprozent einer normalen Betriebsklaſſe im 60“ jährigen Umtriebe ſich auf 3,81 beläuft. (Siehe § 15, Tabelle 6.) Der nachhaltige Waldreinertrag pro Hektar beträgt bei einer nor— malen Betriebsklaſſe dieſer Tafel 38 Zweites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. bei (u = 100). 131,3 4 7, ee „ erſterer mehr 29, Daher jährlicher Mehrertrag der erſteren bei 10000 ha = 10000 x 29,1 = 291000 M. Der reine Bodenerwartungswert beträgt pro Hektar bei (u — 70) Be = 847,0 .4 ber (m — 2100) AB Bm, ("Be — "B =) bei erjterem mehr . = 264,0 4 Nach der oben im § 4 jchon angeführten und im § 14 näher er— läuterten Heyerſchen Formel über den jährlichen Verluſt, welcher bei dem nachhaltigen Betriebe entſtehen ſoll, wenn man eine andere Umtriebszeit als die des größten Bodenerwartungswertes in Anwendung bringt, be— rechnet ſich nach vorſtehemdem Beiſpiele folgendermaßen pro Hektar: ("Be — ug) (1.03100 — 1) 5 8 100 — 48,0971 % pro Hektar. 264 * 18,2186 100 Daher für 10000 ha auf 10000 x 48,0971 = 480971 4, In der Wirklichkeit findet jedoch dieſer Verluſt nicht ſtatt, ſondern der Wald liefert im Gegenteile in der Umtriebszeit der größten Wald— rente einen jährlichen Mehrertrag von 291000 , im Vergleiche zur Umtriebszeit der größten Bodenrente. Die vorſtehende Verluſtrechnung iſteine vollſtändig logiſche Konſequenz der Bodenreinertragslehre. Derartige der Wirklichkeit entnommene Beiſpiele werden dann doch wohl endlich einmal die Anſicht zum Durchbruche bringen, daß die Bodenreinertragstheorie zur Regelung der Wirtſchaft in unſeren größeren nachhaltigen Waldungen (Staats— und Gemeindewaldungen) vollſtändig unbrauchbar iſt. Bei der Schwappachſchen Ertragstafel läßt uns nun aber jowohl das Weiſerprozent, als auch der Bodenerwartungswert vollſtändig im Stich. Das mit 3 pCt. berechnete Maximum des Bodenerwartungswertes tritt mit dem 10. Altersjahre ein. Das nach meiner Methode unter An— wendung von Max. Be berechnete Weiſerprozent (Tabelle E Spalte i) beträgt im 10. Jahre 2,86 pCt. kommt mithin dem Kalkulationsprozente ziemlich nahe. Das Weiſerprozent nach Kraft Formel 1 iſt vom 11.—20. Jahre — 1.4 pCt. und fällt bis zur Periode 131—140 auf 0,3 pCt. — TE ae C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 14. 39 Dasjenige nach Judeich beginnt in der Periode 11—20 mit 2,5 und fällt bis zur Periode 131—140 auf 0,7 pCt. Zur Beſtimmung der ſogenannten finanziellen Umtriebszeiten für die in der norddeutſchen Tiefebene gelegenen Kiefernwaldungen erſcheinen hiernach ſowohl die Methode der Bodenerwartungswerte, als auch die Methode der Weiſerprozente vollſtändig unbrauchbar. C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. 8 14. Allgemeine Grundfätze, nach welchen die Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes zu berechnen ſind. Schon in meinen Beiträgen zur Waldwertberechnung, welche einige Jahre nach Preßlers rationellem Waldwirte im Jahre 1863 — 2 Jahre vor Guſt. Heyers Waldwertberechnung, 1. Auflage — erſchienen ſind, habe ich, anknüpfend an eine von mir mitgeteilte Ertragstafel, mich dahin ausgeſprochen, daß bezüglich des Zuwachsprozentes ein ſehr weſentlicher Unterſchied zwiſchen dem ausſetzenden und jährlichen Betriebe beſtehe. Einen Auszug aus dieſer Tafel gebe ich nachſtehend. Auszug aus der Tabelle E, Ertragstafel über einen Morgen Buchen— Hochwald der III. Bodenklaſſe nach Dr. Karl Grebe in den Beiträgen zur Waldwertberechnung von Boſe, S. 14 ꝛc. Pr oO zen t des Nachhaltsertrages Holz⸗ des laufenden ohne mit alter | jährlichen — f 5 Zuwachſes Vorerträge Nutzungsprozente a k 1 | m 10 26,2 | 37,9 37,9 20 1177 17,1 1771 30 10,7 1249 142 40 5,4 9,1 102 50 3,6 6,5 7,5 60 2,6 5,1 6,0 70 17 4,0 4,9 80 1,4 | 3,3 4,1 90 1,0 2,7 3,5 100 0,8 1 3,0 110 0,6 20 | 2,7 120 0,4 1,8 2,3 = = 40 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. Die Spalte k enthält die laufend jährlichen Zuwachsprozente, der Geldwerte der prädominierenden Holzbeſtände in den betreffenden Jahren. Die Spalten 1 und m enthalten die Prozente, welche die Normal- porräte nachhaltiger Betriebklaſſen, bei den Umtriebszeiten in Spalte a abwerfen, je nachdem man den Nachhaltsertrag mit oder ohne Vor— nutzungen berechnet. Auf S. 35 ff. meiner Schrift habe ich wörtlich folgendes geſagt: „In Spalte! der Tabelle E ſind die Nutzungsprozente des Ertrages (des Normalwaldes) “) ohne Vorerträge, und in Spalte m einſchließlich der Vorerträge angegeben. Dieſelben fallen, wie aus der Tabelle erhellt, viel langſamer, als das jährlich laufende Zuwachsprozent (des einzelnen Beſtandes) ?). So beträgt z. B. im 100. Jahre und bei 100 jähriger Umtriebszeit des Normalwaldes: das Prozent des laufend jährlichen Zuchwachſes 0,8 Fi = der Hauptnntzung 33 * 5 des Geſamtertrags .. e d. h. der 100 jährige Holzbeſtand wächſt nur um 0,8 pCt. ſeiner Holzmaſſe zu, während der Zuwachs der geſamten prädominierenden Holzmaſſe des Normalwaldes von 100 jährigem Umtriebe an Hauptnutzung 2,3 pCt. und an Geſamtertrag 3 pCt. beträgt. Dieſes auffallende Verhältnis, daß, während das Holz im höheren Alter nur noch ein geringeres Zuwachsprozent beſitzt, das Geſamtzuwachs— oder Nutzungsprozent ein viel höheres iſt, erläutert ſich aus dem oben § 6 unter lit. e ausgeſprochenen Satze. Jeder Schlag liefert ſeinen Jahreszuwachs als Beitrag zur Hauptnutzung, weil es, in Bezug auf das Reſultat, ganz einerlei ſein würde, ob man wirklich am Ende eines jeden Jahres jeden Schlag durch Entnahme ſeines Jahreszuwachſes gleich— ſam auf den Stand zu Anfang des Jahres zurückſchnitte, vorausgeſetzt, daß dieſes möglich wäre und hierdurch der Wert, welchen dieſer Zuwachs zur Zeit der Haubarkeit erlangt, nicht vermindert würde; oder ob man nur den älteſten Jahresſchlag nutzt, auf welchem ſich die Zuwachsbeträge der einzelnen Jahre, wenn auch nur von einem und demſelben Schlage angeſammelt haben; da ja nach Annahme der laufend jährliche Zuwachs für ein und dasſelbe Holzalter auf allen Jahresſchlägen gleich iſt. Die prädominierende Holzmaſſe eines jeden Jahresſchlages wächſt mithin nicht nur um das betreffende laufend jährliche Zu— wachsprozent zu, ſondern ſie giebt auch dieſen Prozentſatz als Nutzung an den Waldeigentümer ab. *) Die eingeklammerten Wörter babe ich zugeſetzt, damit die aus dem Zuſammen⸗ hange geriſſene Stelle nicht mißverſtanden wird. C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 14. 41 Man kann deshalb ſagen, daß die laufend jährlichen Zu— wachsprozente der prädominierenden Holzmaſſen der einzelnen Jahresſchläge zugleich auch deren Nutzungsprozente in den betreffenden Jahren jind.“ *) „So wächſt z. B. nach Tabelle E der 20jährige Schlag bis zum 21. Jahre nicht allein um 11,7 pCt. ſeiner Holzmaſſe zu, ſondern er ver— zinſt ſein Holzkapital auch um dieſen Prozentſatz, weil 11,7 pCt. ſeiner Holzmaſſe als ſein Beitrag zur Holzmaſſe des älteſten haubaren Schlages anzuſehen ſind. Die Nutzungsprozente der Hauptnutzung (in Beziehung auf den Normalvorrat des ganzen Waldes) ſind mithin weiter nichts, als die geometriſchen Durchſchnittserträge der laufend jährlichen Zuwachs— prozente während der ganzen Umtriebszeit; ſie müſſen mithin, da letztere anfangs ſehr hoch ſind, jedoch mit zunehmendem Holzalter ziemlich raſch abnehmen, immer bedeutend höher als dieſelben ſein.“ Dann habe ich weiter auf Seite 107 § 14 gejagt: „In dem $ 10 iſt nachgewieſen worden, in welcher Weiſe die Jahres— rente einer im ausſetzenden Betriebe befindlichen Waldparzelle nach den ſtrengſten Regeln der Rentenrechnung berechnet werden muß. Der Be— ſitzer einer derartigen Parzelle wird jedoch ſeine wirkliche Jahresein— nahme um den Betrag dieſer nur auf dem Papiere ſtehenden Rente nicht erhöhen, ſondern er wird im Gegenteile, oft noch auf lange Jahre hin, die jährlichen Ausgaben für Verwaltung ꝛc. zu beſtreiten haben. Die berechnete Rente iſt deshalb für ſeine Kaſſe, wie ich ſchon in § 10 bemerkt habe, einer reine imaginäre Größe. Man könnte allerdings hiergegen einwenden, „der Walbbeſitzer brauche ja nur ſeinen Wald gegen den berechneten wirtſchaftlichen Wert zu ver— kaufen, ſo werde ihm das erhaltene Kapital die berechnete Jahresrente abwerfen. Derſelbe würde jedoch in dieſem Falle aufhören Walbbeſitzer zu ſein, und der an ſeine Stelle getretene Käufer würde ebenſowenig als der erſtere im ſtande ſein, die Jahresrente direkt aus dem Walde auch wirklich jährlich zu beziehen, ſondern er würde den Wald nur benutzen können, um nach und nach ein beſtimmtes Kapital in demſelben für die Zukunft anzuſammeln. Werden die einzelnen Parzellen (Jahresſchläge) jedoch in der Hand Eines Eigentümers zu einem nachhaltigen Betriebsverbande mit vollkommen normaler Alters-Abſtufung zuſammengefügt, ſo ſteht die für jede Parzelle berechnete Jahresrente nicht bloß auf dem Papiere, ſondern ſie wird dem *) S. 14 der Beiträge. In der Tabelle daſelbſt find die Holzgehalte der ver— ſchiedenen Altersſtufen auf den Wert des Buchenſcheitholzes reduziert, mithin mit den Wertsbeträgen in Anſatz gebracht, welche ſie im Falle des Abtriebes haben würden. 42 Zweites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. Waldeigentümer auch wirklich ausbezahlt, weil alsdann die bar eingehende Geſamtwaldrente gleich iſt der Summe der Renten der einzelnen Jahres— ſchläge. Auf dieſem ſehr weſentlichen Umſtande beruht der große Unter— ſchied zwiſchen der Rentabilität des ausſetzenden und des nachhaltigen Betriebes, wie wir ſpäter ſehen werden.“ Es verſteht ſich ja ganz von ſelbſt, daß eine Waldfläche von z. B. 10000 ha, die in 100 Schlägen mit normaler Altersabſtufung von Jahr zu Jahr beſtockt iſt, jährlich in ihrer Geſamtheit ganz den näm— lichen Ertrag liefert, gleichviel ob dieſelbe ſich in der Hand nur Eines Eigentümers befindet, oder ob jeder Schlag einem beſonderen Eigentümer angehört. Geſetzt, dieſe Eigentümer wären 100 über ganz Deutſchland von der Nordſee bis zum Bodenſee zerſtreute Gemeinden. Was würde es dann einer Gemeinde in Süddeutſchland, welche ihren Wald erſt kultiviert hat, nützen, daß die Einnahmen, welche die 100 Gemeinden zu— ſammen jährlich beziehen, dem nachhaltigen Jahresertrage der 10000 ha entſpricht? Die Jahresrenten, welche für die einzelnen Gemeinden aus ihrem Waldbeſitze berechnet werden, exiſtieren in Wirklichkeit nicht und ſind für deren Kaſſen nur gänzlich wertloſe Rechnungsausdrücke, oder Phantome. Eine jede Gemeinde muß alljährlich die Verwaltungskoſten bezahlen und dann warten, bis die Einnahmen in einzelnen Poſten nach längeren Zwiſchenräumen eintreten. Befinden ſich die 10000 ha jedoch in einer Hand, jo ſind die für jeden Jahresſchlag berechneten Jahres- renten für die Einnahmen des Eigentümers keine Phantome mehr, ſondern ſie fließen als bare Münze in deſſen Kaſſe. Eine jede Betriebsklaſſe, welche Einem Eigentümer gehört, oder auch einem Konſortium, kann man nur als ein in ſich geſchloſſenes Ganzes betrachten, welches aus einzelnen Teilen zuſammengeſetzt iſt, deren Kapitalwerte ſehr verſchiedene Zinſen abwerfen. Eine beſondere Geldrechnung über jeden einzelnen Teil oder Holzbeſtand zu führen iſt, bei nur einigermaßen ausgedehntem Wald— beſitze, ganz unthunlich und deshalb auch noch nie ausgeführt worden. Und dennoch iſt ſchon von Preßler und ſpäter auch von anderen der Vorſchlag gemacht worden, daß für jeden Holzbeſtand ein beſonderes Conto angelegt werden müſſe, in welches von der Begründung des Be— ſtandes an bis zur Haubarkeit jede Geldeinnahme und Ausgabe, die der— ſelbe veranlaßt hat, nebſt ihren Nachwerten verbucht werden müſſe, um hierdurch das Truggebilde des Waldreinertrages zu zerſtören. Kraft jagt in Danckelmanns Zeitſchrift für das Forſt- und Jagd— weſen vom März 1887, S. 142, folgendes: „Bei ſinngemäßer, die Eigentümlichkeiten des forſtlichen Gewerbes berückſichtigender Anwendung der kaufmänniſchen Buchführung auf die C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 14. 43 Forſtwirtſchaft müßte zweckmäßigerweiſe jede ſelbſtändige Wirtſchaftsfigur (Diſtrikt und Jagen, bezw. Abteilung) ihr beſonderes Conto haben und auf dieſem einerſeits das auf ihr laſtende Debet (Kulturkoſten, Verwal— tungskoſtenanteil ꝛc. mit Zinsvergütung, Verkaufswert der Beſtände dc.) gebucht werden. Beim Abtriebe des betreffenden Beſtandes würde dann konſtatiert werden, wie die fragliche Wirtſchaftseinheit gearbeitet hat, bei welchen Abteilungen z. B. die Nachwerte der aufgewandten Koſten durch die Erträge nicht genügend ausgeglichen find ꝛc. Bei der Durchführung einer ſolchen Balanzierung würde ſich dann zeigen, daß nur die nach den Grundſätzen der Reinertragslehre behandelten Beſtände die Probe beſtehen, wogegen alle übrigen eine Verluſtwirtſchaft offenbaren würden.“ Der Verwalter von 4— 5000 ha Wald mag ſich hiernach ein Bild ſeiner Buchführung entwerfen. Der von Kraft gemachte Vorſchlag be— ruht auf dem allgemein in der forſtlichen Reinertragslehre geltenden Grund— ſatze, daß ein jeder dem Walde abgewirtſchafteter Geldbetrag mit Zinſes— zinſen bis zum Abtriebe des Beſtandes fortwächſt, und in gleicher Weiſe der Betrag einer jeden Ausgabe, wenn ſie nicht ſtattgefunden hätte, mit Zinſeszinſen während des Umtriebes zu einem Barkapitale angewachſen ſein würde. Auf dieſer letzteren Annahme beruht die vielfach ausgeſprochene An— ſicht, daß man kein Grundſtück, wenn dasſelbe auch zu keiner anderen Kultur, als zu Wald tauglich ſei, zu Wald anlegen ſolle, wenn deſſen Bodenerwartungswert für die Umtriebszeit der Nutzbarkeit des Holzes ein negativer ſei, weil ja die für die Waldkultur nötigen Koſten in dieſer Zeit zu einem höheren Kapitale angewachſen ſein würden, als der Wert des erzogenen Holzes beträgt. Man unterſtellt mithin, daß der Wald— eigentümer bei Unterlaſſung der Kultur jedenfalls die betreffenden Koſten auf Zinſeszinſen gelegt haben würde, und daß von ſeinen Nachkommen das betreffende Kapital ſo verwaltet werden würde, daß es nach etwa 100 Jahren ſich nach dem bekannten 1,0p!% vermehrt haben würde. Es iſt dieſes gerade ſo wahrſcheinlich, als wenn ich ſagen wollte: Wenn mein Urgroßvater vor 100 Jahren nicht einmal 1000 % ver— loren habe, ſo würde ich jetzt ein Vermögen von i 1,03:0 1000 K 19,223 19218 beſitzen. Man wendet mithin die Grundſätze einer Geldbank auf unſere Wald— wirtſchaft an, und die Herren Bodenreinerträgler würden vollkommen recht haben, wenn die dem Walde abgewirtſchafteten Geldbeträge unter allen Umſtänden auch ſofort mit Zinſeszinſen ſich vermehrten, wie ein Betrag, den man in eine Sparkaſſe eingelegt hat. 44 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. Die Waldwirtſchaft erzeugt jedoch einen Gegenſtand des täg— lichen Verbrauches, deſſen Geld— wert nichts weniger, als auf Zinſeszinſen gelegt wird. Mag man durch die angedeutete Buch— führung auch noch ſo große Geld— verluſte herausrechnen, ſo be— ſtehen dieſelben doch nur auf dem Papiere und ſind mithin nur Phantaſiegebilde. Man wird durch alle dieſe Rechnungen die Thatſache nicht wegrechnen können, daß die Hochwaldungen der deutſchen Staaten bei den Umtriebszeiten der größten Wald— renten ein Plus von 46 Mill. Mark gegenüber den Umtriebs— zeiten der größten Bodenwerte jährlich rein in die Kaſſen liefern, wenn dieſelben in der Weiſe be— ſtanden ſind, wie ich in Baurs Centralblatt vom Auguſt 1888, S. 445, Tabelle D angenommen habe. Die Herren Bodenrein— erträgler berechnen jedoch bei die— ſen Waldungen für die Umtriebs— zeiten der höchſten Waldrenten nach G. Heyer einen Verluſt von jährlich 106 461 298 /. (Man vergl. Baurs Centralblatt vom November 1886, S. 557 und vom Februar 1889, S. 91). In den SS 4 u. 13 dieſer Schrift habe ich noch weitere Beiſpiele dieſer angeb— lichen Verluſtwirtſchaft gegeben. Für diejenigen, welche nicht im Beſitze von Baurs Central— blatt ſind, füge ich die genannten beiden Tabellen hier an. | dutuundg * 899 8088898 290601 81e 8169861 001 06 081 G av wayavtjad ualpplauuslvv]d a0 ogg 26 dus n 7 ) 1E 18 7 10 611 18˙L noh oak | | 206628966 068660911 29888681 . 00070966 N. IN 198579081 48000948 68862918 crEa9E NM uOpUOAgjogg uj4gas 199 wopotsgaumug uss IF EITGEISG Sers! 1260689 N. 97918 Sobvanegiuppan c digga og ckloa apuaggugg uordaad aan 199 Boah APNAG ustuvb un re 8881 Unbnz mag ſppzqqpaqudd SANDER 818 129g WBUNgpasprJS usb 199 PEPYAWPAGILAT "USJUAUPNOK uolggas a gun aus u | avıp& oad usage uajdgad a n 199 Boayaanıagyugg PPNAIDG ustuvb un opa? eg ug 299 ehen C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 14. 45 Aus Baurs Centralblatt vom November 1886, S. 557: Tabelle C. Über den Derluft, der in den deutſchen Staatswaldungen durch Einhaltung der Umtriebszeiten der größten Waldrenten gegenüber den Umtriebszeiten der größten Bodenrenten entſtehen ſoll, mit Ein- fügung der Bodenwerte. Umtriebszeit der bft Boge Umtriebszeit der Jährlicher Verluſt bei Ein- größten Waldrente haltung von u der größten 4 a Waldrente im Vergleich Se F zu u der größten Boden— aats⸗ Holzarten waldflächen Boden- | Boden⸗ rente u erwartungs-ß- u eerwartungs— 5 Jahre werte Jahre werte x j pro Hektar pro Hektar [pro Hektar im ganzen | | ha M ll MM Ä Buche 668373 | 70 85,36 120 | 16,64 | 19,30 12899599 Kiefer 1936918 70 | 362,56 90 | 267,94 13,98 | 27078114 Fichte . | 1027567 | 60 | 986,59 100 | 631,48 64,70 66483585 Summe | 3632858 | | | | | 106461298 Die Bodenerwartungswerte find rein exkl. V angegeben. Guſtav Heyer geht von dem Grundſatze aus, daß der Boden— erwartungswert irgend einer Umtriebszeit einem gegenwärtig vorhandenen Barkapitale gleich zu achten ſei, welches unter allen Umſtänden gleichſam von ſelbſt mit Zinſeszinſen zuwächſt. Wer ſeinen Wald in der Umtriebs— zeit der größten Waldrente mit dem Bodenwerte "B pro Hektar bewirt— ſchaftet, hat mithin demjenigen gegenüber, welcher mit der Umtriebszeit u und dem Bodenwerte "Be pro Hektar wirtſchaftet, einen Kapitalverluſt von ("Be — "B) pro Hektar. Die Zinſen dieſes Verluſtes wachſen in u Jahren an auf den Be— trag von ("Be — uB) (1,0 pu - 1). Der Verluſt pro Jahr und Hektar beträgt mithin ("Be — u) (1,0 pu — 1) u. Für die Kiefer iſt nach der vorſtehenden Tabelle und dem aus G. Heyers Waldwertrechnung, S. 162, entnommenen Zahlen— beiſpiele uBe — 362,56 # ıB — 267,94 1 90 (1,03% — 1) = 13,3, 46 Zweites Kapitel. Das forftliche Weiſerprozent. daher Verluſt pro Jahr und Hektar, wie in vorſtehender Tabelle (362,56 — 267,94) (13,3) 1398, 90 Verluſt der Kiefer = 1 936 918 X 13,98 = 27 078 114. Sehr ausführlich habe ich dieſen Gegenſtand in Baurs Centralblatt vom Februar 1889, S. 73 ff. in dem Artikel: „Betrachtungen über den Unternehmergewinn und Vervollſtändigung des Artikels im Auguſthefte 1888 über die Prozente, welche die in den Hochwaldungen des deutſchen Reiches niedergelegten Kapitalien abwerfen,“ behandelt. Das einzig für eine Geldrechnung durchführbar Mögliche iſt es, alle Einnahmen und Ausgaben nach den bekannten Rubriken — Kultur— koſten ꝛc. —, welche für den Waldkomplex im ganzen gemacht worden find, zu verbuchen und am Schluſſe des Jahres den der Kaſſe verbleibenden Barvorrat durch Abzug der Ausgaben von den Einnahmen zu berechnen. Verfährt man in dieſer Weiſe, ſo befindet ſich der Waldeigentümer bei der Umtriebszeit am wohlſten, bei welcher dieſer Überſchuß am größten iſt. Sämtliche Forſtrechnungen der deutſchen Staaten und Gemeinden werden auch in dieſer Weiſe geführt und können der Natur der Sache nach gar nicht anders geführt werden. Die Spezialkontos der einzelnen Holzbeſtände werden hieran nichts ändern können, und würden als eine gänz— lich unnötige, eine Unſumme von Arbeit verurſachende Rechnerei nebenher— laufen. Die ohnehin ſchon weit mehr als gut, durch Schreiberei belaſteten Wirtſchaftsbeamten würden hierdurch dem Walde noch mehr entzogen werden. Ich weiß recht gut, daß man gegen meine Außerung, derjenige Wald⸗ eigentümer würde ſich am wohlſten fühlen, bei welchem der erwähnte Über— ſchuß am größten iſt, einwenden wird, daß derjenige das größte Ein— kommen aus ſeinem Walde beziehen würde, welcher die Beſtände, die das angenommene Wirtſchaftsprozent nicht mehr liefern, herunterhaut und den Erlös auf Zinſen legt. Gegen dieſe bekannte Einwendung habe ich mich ſchon mehrfach ganz entſchieden ausgeſprochen, weshalb ich dieſen Punkt hier nur nebenbei berühre. Man vergleiche Centralblatt von Baur, Auguſt 1888, S. 474, ſo⸗ wie den Schluß von § 17 und den $ 18 dieſer Schrift. Der erwähnte Überſchuß oder Waldreinertrag — R bildet die Zinſen des reinen Bodenwertes = B, und (bei normalem Zuſtande) des Nor— malvorrats — NV. Es iſt daher immer (B-+ NY) 0% p = R. Um nun die Größe von p, d. h. das Wirtſchafts- oder Weiſerprozent des nachhaltigen Betriebes zu finden, ſind der Bodenwert und der Wert des NV zu veranſchlagen. C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. $ 15. 47 Die Herren Bodenreinerträgler verlangen, daß bei Berechnung des Weiſerprozentes für den iſolierten Beſtand das Maximum des Brutto— bodenerwartungswertes leinſchließlich des Verwaltungskapitales Y) und mit Ausnahme G. Heyers der Gebrauchswert des Einzelbeſtandes, deſſen Weiſerprozent berechnet werden ſoll, der Rechnung zu Grunde gelegt werden müſſe. Ein beſonderes Weiſerprozent für den Nachhaltswald geben dieſelben nicht zu. Welche höchſt verſchiedenen Anſichten über die Er— mittelung des Wertes des NV bejtehen, habe ich im Auguſthefte von 1888 des Centralblattes von Baur, S. 460, erörtert. Die meiner Anſicht nach allein richtige Art dieſer Ermittelung habe ich in den nachſtehenden Para— graphen beſchrieben. § 15. Berechnung der Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes und deren Vergleichung mit den Weiſerprozenten des aus⸗ ſetzenden Betriebes, unter Annahme der gegenwärtigen Gebrauchswerte der Holzbeſtände und der Maxima der Bodenerwartungswerte. (Siehe die Tabellen F, G und H auf S. 48, 49 und 50.) In den nachſtehenden Tabellen F. G und H habe ich für die 3 Er— tragstafeln I, II und III die Weiſerprozente des nachhaltigen und des ausſetzenden Betriebes aus den früheren Tabellen und Tafeln zuſammen— geſtellt und zum Teil berechnet, und will ich bezüglich der in den Spalten h der nachſtehenden Tabellen eingetragenen Wirtſchafts- oder Weiſerprozente nur beſonders darauf aufmerkſam machen, daß dieſelben für Wirtſchafts— ganze, deren Umtriebzeiten und Größen in Hektaren den in Spalte a ein— getragenen Zahlen entſprechen, in folgender Weiſe berechnet worden ſind. Als die jährlichen reinen Einnahmen aus den Wirtſchaftsganzen wurden die in den Spalten b eingetragenen Waldreinerträge — Roh— erträge nach Abzug aller jährlichen Koſten — und als Prodnuktions— aufwands⸗Kapital das Maximum des reinen Bodenwertes plus dem Ge— brauchswerte des Normalvorrates angenommen, der Bodenbruttowert (B+ J) konnte nicht wie bei Berechnung des Weiſerprozentes für den ausſetzenden Betrieb in Anſatz kommen, weil die jährlichen Ausgaben für Verwaltung und Steuern = », ſchon bei Ermittelung des Waldrein— ertrages in Abzug gebracht worden ſind. In den Spalten i, k, 1 und m der Tabellen wurden die Weiſer— prozente des ausſetzenden Betriebes nochmals eingetragen, um deren Ver— gleichung mit den Prozenten des jährlichen Betriebes zu erleichtern. Die Tafeln und Tabellen, aus welchen die Anſätze in den Tabellen F, G und H Zweites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. 48 5 5 | 9556 98,601 18671 89,6 00% | 80/L101 | 27,26 00T 16% | 16 || 2868 [001 160 TEE 28,206 Le! ELT 09% 00,992 68,15 06 89.6 | 18 986˙8 06 — 180 HE 98,60 LFI 795 712 61009 | 17. 08 eye 12. | LEE 08 — 12 318 09,179 LSE 10, 00,5 95,66 61,05 0¹ 96.98 19 288,8 02 — 19 198 ga PIT Ada 094 829 80,“ 96,1 09 Obs 19 | 622€ 09 — 19 FEE 66,615 21.851 86,9 886.8 78,J21 6.01 0% age lf | are 0e -I OTE 11688 LIE! 96, 20,51 176.00 ?, 07 29˙9 | 18 680˙9 of — 1e LI 88921 LIE 86,9 99,21 80,565 70,5 + 08 8d⁰ | 18 281% 08 — 16] 99˙f — 20˙651 LI fl 99˙8 — 20˙68 06°9 95˙⁵ — 0% uakoagt, Ans zudtoach 1 autark WINK) auatoagk usqing ug 363 EEE j 368 50 | Sue £ 8... | 88 7 Ba 2128 = 23 8 90 8 328 339 88. 5 EEE Nr Oc S. +3 N 5 gan" 2:59 | 8. 38 131328 A + 91 2 an: 8 U 51 EE 2 72 6% Z. gr mammag | ms | „Ems „Is | 1858| wu | 5.8 | Asa |ErRer 5 augen; au Wiang ben | SS e e e, | BEE e, e % pou 28 e nos 3 A — 5 3.42 2 | i a3 5 S zer 9 * 4 8 28372 2 1 2 2 8 u 8 . 2 = 2 | 2 2 D 8 De 2 2 si 1 m 8 Anode p oho 82 8. 53 b voce u oy vd y do 3 dvd ul 3j0d49 V omqug V ngdT 8 or IIS | 1IT19WR Iebz | 1ıPpWs | I N N y | 3 | J | 0 p 5 | q | ® 9 1212 f nn 9°0796 eiae augen I PlpissS page urlpl piognT 209 pru Fgupg uaqusga|lsnv sg gun ussjpgppu sg smotoadıofaat A PU D 2 | 26,1 619 8 28,6 N56 58 Oe! os! . a = 8 196 | 8a 0802 |zıer or % SS las m ne | 5 on Ei | 640 101 —10ʃ 85, le 90 29.“ % dle 1661 ö N . = — 116 | 96% 89875 | 278 6 & 280 | 16 LT 00716 96, 00116 || 00‘ = ae 6678 6˙6I11 | 08 ; er a 1 118 6 91798 18 6 1 70% i | 81 001 | per 8619 0 % ess US | are 9 9661 3 T0 07 4‘ Im; — ap Im — 9 0 12 60 € 788 L eh ; 4 19˙ 1 re 08-12 29 | 08-12 | «9° 5 8 oe, ocer 8,88 | 09 ö n = 8 | 02-19 00% | 19 18/8. 2616 | 2˙60 N f 26,6 19 | TE 02-19 | 2178 | 02-19 || 00 1 18 | 822 | 98 os 2689 03 1 2 f —19 || 9T’7 | 09-18 88.75 | 19 | 2<’e | 2991 , 9, ö N , e Le erlebe u aa L6el | 178 | EL er . 1 7 00 95 1% GEF 0b—18 88,5 TE | 09T 2901 258 08, 0,81 816 0 1 + oe i cos, 18 9 = ep Re f 985 188 0, 8 2 208 ıa DRG 08718 | ZTE E N Salt De 8 1 | 22 ä — — CR 5 dime ang | anne | mag || anf mano 01 ig a 7 y auafoagt, au. ago 8 aß un coach | mag un || ct I mag am || ag aa Trage 8 VCCCWCC CC 85 all = RE 52 | SE — G =: : > a8 3 Fair 2 — 3 2 S2 85 S E 3. 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Tabelle B | Tabelle BE | Tabelle E 5 Spalte ! Spalte f Spalte i Spalte m Spalte o ar BE Spalte i Spalte k | Spalte! | Spalte m — 5 8 8 2 . Brei > Do gu a Du = + |E9*| 77 | 2 B 35.8 8 mo 5 mE 8 2 . 2 „ l | 5 63 358 BES 5 id Bi S> S2 sn | nach Kraft nach Judeich A [28 EICH 8 5 8 2 28 ı | 28 SS PER nach Kraft Formel 1 Formel II 2 i | m | > ar SE * Formel 2 von 10 zu 10 von 10 zu 10 8 5 S 383 8 8 c „228 ERS 32 { | Jahren 3 za? |E® 2 & 5» 257 8 8 50 Ent | Jahren abrer fr 555 8 8. wo 8 * 8 2 2 8 4 S A SS GS GB S 8 638 gr | S ö r 5 re 7 * | im im n den in den 8 Jahre . Prozente M Prozente Jahre Proz. Jahre Proz. ren Proz Jahren Proz. a 10 | 583 | 3186 222 18,3 1598 1916,60 3,04 112,86 11 — 0,28) 11-20 | 14 | 11—20 255 S 20] 62,1 672,3 10,5 9,2 1598 | 2270,38 | 2,73 21 | 2,22 21 40,861 21-30 | 1,4 | 21-30 | 2,3 ® 30 66,6 1026,1 7,2 6,5 1598 2624.1 2,54 31 1,3931 0,510 31—40 | 0,5 31—40 | 1,7 = 40 | 66,8 | 13653 5,4 4,9 1598 | 2963,3 | 2,26 41 1,55 41 0,84 41—50 | 1,0 || 41—50 1,8 Er 50 70,1 1694,7 4,5 4,1 1598 32927 2,13 51 1,63 51 1,14 51—60 | 1,2 51-60 | 1,9 60 [ 75,4 | 2040,6 4,0 3,7 1598 | 8638,6 2.07 61 1,4361 1,05 61— 70 | 1,1 61-70 | 1,6 70 u) J 2408,7 3,4 3,3 1598 4006,7 19% 7 0,960 71—80 | 0,9 | 71—80 | 1,5 80 | 82,4 2794, 3,2 2,9 1598 | 4392,9 | 1,87 81 |1,32| 8ı | 0,92 81-90 ! 0,9 | 81-90 | 1,4 90 | 85,9 | 3202,1 2,9 2,7 1598 | 4800,1 | 1,79 91 1.20 91 0,85 91—100| 0,8 91-100 13 100 | 88,8 | 3631,7 2,6 2,4 1598 | 5229,7 1,70 101 | 1,09 | 101 | 0,75101—110 0,7 101-110 1,2 110 | 911 | 40799 2,4 2,2 1598 | 56779 | 1,60 | 111 0,87 | 111 | 0,521111—120 0,5 111-120 0,9 120 92,0 4538,3 2,2 20 1598 6136,3 1,5 121 ! 0,73 | 12] | 0,35 '121— 130 0,4 121— 130 0,8 = 130 92,0 4996,6 159 1,8 1598 | 6594,6 1,39 131 | 0,67 | 131 0,32131— 140 0,3 131-140 0,7 S 140 919 5451,0 1,8 1,2 | 1598 | 7049,0 | 1,30 E | 83 C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 15. 51 entnommen ſind, wurden in der dritten Horizontalſpalte angegeben. Die— ſelben bedürfen einer weiteren Erläuterung nicht, und beſchränke ich mich deshalb nur auf Hervorhebung einiger Punkte. Für die Judeichſche Ertragstafel betragen bei der Umtriebs— zeit der größten Waldrente des nachhaltigen Betriebes und zwar bei u — 100. Tabelle F der Waldrohertrag Prozente des NTV .... 4.00 der Waldreinertrag Prozente des NV. . 3.68 der Waldreinertrag Prozente des (NV + Max. Be) . 3,23. Die Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes betragen für den 91 jährigen Beſtand nach Boſe .. 2391 für die Periode von 91— 100 nach Judeich . 2,58. Für die Pöpelſche Ertragstafel betragen bei der Umtriebs— zeit der größten Waldrente des nachhaltigen Betriebes bei u = 100. Tabelle G der Waldrohertrag Prozente des NV .. . 330 der Waldreinertrag Prozente des NIV... 3,06 der Waldreinertrag Prozente des (NV Max. Be) . 2,56. Die Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes betragen den 101 jährigen Beſtand nach Boje e 080 für die Periode von 101—110 nach Judeich. . . 80,88 „ Kraft (Form. 1). 125 für der 101 jährigen Beſtand nah G. Heben 0,59. Für die Schwappachſche Ertragstafel betragen bei der Um⸗ triebszeit der größten Waldrente des nachhaltigen Betriebes bei — 120. Tabelle H der Waldrohertrag Prozente des N . 2,2 der Waldreinertrag Prozente des N. .. 2,0 der Waldreinertrag Prozente des (NV + Max. Be) . 15: Die Weiſerprozente des ausſetzenden Betriebes betragen für den 121 jährigen Beſtand nach Boſe .. . ee e 5 „ Kraft (Form. 2) r für die Periode von (121—130) nach Kraft (Form. 1) . . 0,40 & „ Judeich (Form. 2) . 0,80. Es iſt hieraus erfichtlich, welch” großer Unterſchied zwiſchen dem Weiſerprozente einer ganzen nachhaltigen Betriebsklaſſe, die in der Um— triebszeit der größten Waldrente bewirtſchaftet wird, und dem Weiſer— prozente des Einzelbeſtandes, welcher dieſe Umtriebszeit erreicht hat, be— ſteht. Es bedarf wahrlich keines beſonderen Beweiſes, daß das erſtere immer größer als das letztere ſein muß. Nur bei der Judeichſchen 4 * 52 Zweites Kapitel. Ertragstafel tritt dieſer Unter— ſchied nicht ſo ſtark hervor. Es mag dieſes daher kommen, daß dieſe Tafel nicht der Wirklich— keit entnommen, ſondern als Lehrbeiſpiel konſtruiert worden zu ſcheint. 8 16. Weiſerprozente des nach⸗ haltigen Betriebes unter Anwendung der Gebrauchswerte der Holz⸗ beſtände und verſchiedener Bodenwerte. Bei den im vorigen Para- graph ausgeführten Rechnungen wurden die Maxima der Boden— erwartungswerte und die Ge— brauchswerte der Materialvor— räte zu Grunde gelegt; — näm— lich diejenigen Werte, für welche jeder einzelne Feſtmeter würde verkauft werden können, wenn die zu Markt gebrachte Holz— maſſe den ſeitherigen Einſchlag, bei welchem ſich der Tauſchwert gebildet hat, nicht überſteigt. Daß bei den von unſeren Vorfahren mit dem nötigen Holz— vorrate ererbten Waldungen die Annahme: „die Rechnung müſſe ſo geführt werden, als wenn wir die Maxima der Boden— erwartungswerte gleichſam bar in dem Boden nieder— gelegt hätten,“ eine durchaus verfehlte und wiſſenſchaftlich nicht zu recht— Das forſtliche Weiſerprozent. N uaylpı$ uva ur oda zqunach nt 0 = g wylogsbunguaumd 'F 0 g woglogehungaand "I a7uaaggugg wadoad a n seg og 8 woBunupag udg add Bunudpıa IUIAUIgoR uöiggab A (ORAL g aeg „ ozubausgog ueiggab ag n pb g 'G % bo ondg Inv fiesen uoa 199 (ppu ı and (aputoadarjiaar) uotordsyophu 'r aq ıpjasa gun donne alle udn I 2 SD SSS 2 — | — oo er lee — S — — — 2 = wow G S 228 — — An = Biere — 2 3 S F SAA E S S 2 7 1 2 So — 82 ou D&D S2||S 183% 2 — — | e — So 3 — — = 3 7 2 A sse S222 28S 2 2 2 S|o ch SIR A > 8 = = = EI. 2 22 E — pe — — = 2 & = 2 2 = — * — => = E — 12 2 2 8 2 — = l = 2 2 2 | &2 | | &=& oe || 3 8 8 E ere 222 5 8 — 8 82 2 S — | 2 N — oO 2 2 — 2 3 2 == — = D 3 =: S2 * 28 2 S S o 5 — = 28 8 3 K 8 a = 58 2 — — S S Dee S- 8 EE 28 Zu Sl 222 2 = S 2 — [HSSS a O 0 = 2 SS = 1 2 © 2 — 2 2 a — — 8 8 E . 2 2 2 E win 2 8 I a 23 rl * 2 38 ar © So — S 2 * D x SS si Fals 828152 HIS 82 2 © 5 * a — — 2 2 2 2 F 2 = oO z = ll SES © 4|8| . o 8 | A 8 288 2 u — — SSS S | N Ss — = D ASS 2358| 28 8 — — 8 S8 25 5 3588 88 ER 2 — S S 2 8 =: 2 F 8 — 3 — — 2 2 2 2 a = — — — 5 r 1 — — 0 8 2 9 NN A 2 St 22 n 2 2 22 22 — = oz E — SSO — — 2 — — — — 2 nr = > — — 53 § 16, C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. 8 0 mt Ay 2 * M. ag a en, N = * na an RN N ng — > — — — 8 * * 2 2 — 2 BESÖSELGES ES TS SF SEE, PTa salsanzene ES ug: e Sehe. e So Signs I Se „FCC C 22 Fe — 52353 2 a 8 32 vo 2 ve. 17a nn 8 8 > — 2 = n 8 8 5 S SS S r 8 . 8 888 8 e e de CTCVVVTTTTVTVTTETECTCC ZEN cHVs2 TEES I ß 88 i , d d i m.2E3 e , ae SS _= a S S 2 2 Sad En 8 S SS SIERT . 2 3 oXO !! mE P 95, 1893 91.5 5819 698 Oos oe! bags 061 u 1 eg 6 8 2896 26 L 68 278 Oos | 05T |" uoanagog ueiggab a n ng eg 8 207 289 90.6 681 8880 0˙081 061 aeg eingeben e og 'L 86˙5 1898 = 9 X 8819 7 28% 8819 3008 er „ g unlogehungauıg 9 aao OST nass geanu 5 86.7 8661 09˙8 9661 278 8˙601 02 „ jndausgog udiggaß a u g 6g 'G 98˙8 8661 = 819˙0 X 9661 812 9661 — 8˙80T OL „ d eee 7 8 dag 0) = ainzausgog usijggab a m Mafegaranum 66% 0136 99˙E 6665 s sls | 001 | menus ueiggab ag u 19 og 8 O⁰ ‘0126 01% 5667 888 | e’ter | 001 dee ee wic n eg ag 8 56˙ 0188 = 91 X 8665 90€ 8667 | ETEINEONI „ = g ulogssunguum "I Ava dach zavzqhß abe dad av | 22908 9100 eee eee lee Javauuad 9 . | ide! a . Ka did | Beer deus UP gung ne ung | OA eee ee ed m Bund m | Bag aa ı gr am 8 wobunnparg mg ad Bunuprdg mug wallag AN 8994 399% HBBNADNHDIQ eee 291192 | daqvg 001 eee egg we n eee Fe ME 3 > J | 0 FEE l en "AN = SPpPAAAWILAOIT Sο f AUgaLplasa gun rauzgog wUurgaulplara ugpunz asyun (88 'S 888] Kapıız NO-g50T 'n aof) polvisspaag ue moylprog u jedoch asylagjargg uoa 199 nu (ue? uoa uolojgsgaapg lpyquuag »gunyntppiunogz wsyjpylppu un ang (austoadasjaar) Yutordsyplphum "U NPAPD Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. 54 Tabelle L. Wirtichafts- 25 Weiſerprozente für im nachhaltigen Normalzuſtande befindliche Betriebsklaſſen für I ha Niefern, Bonität I, nach der Geldertragstafel von Schwappach in deſſen Schrift über Wachstum und Ertrag normaler ie in der norddeutfchen Tiefebene, S. 66, unter Annahme verſchiedener Bodenwerte und verſchiedener Werte des NV. 5 a | b | 0 d h e 5 I g h * ee _ Umtriebsgeit u ber größten Waldrente = 120 Jahre ö | ' Gegenwärtiger hal bes NV, Nile Bezeichnung reiner Gebrauchs irt⸗ Wirt⸗ der den Rechnungen zu Grunde gelegten u 15 B wert des 7 0 Abnutzung in 2 2 Jahren erfolgt, mit ſchafts- Bodenwerte B p=3| NV )Weiſer-) 3 PCt. auf die ee diskontierter 9 prozent Gebrauchswert desſelben ee P . Jahre .# . pro Hektar g 1 — — — — —— . 1. Erwerbungskoſten B= 0 . Ber 120 | 92,0 0 4538,3 2,02 4538,3 X 0,46 = 2087,6 4,42 2, Be bei u der größten Batdrente : 120 | 923,0 304 | 4538,3 1,90 2087,6 3,84 3. Be bei u der größten Bodenrente . 1207 92/0 1598 4538,3 1,80 2087,6 2,50 —— ———58:—ĩ—ääůxxxxůꝛůÄXx.Llñ-!᷑ ʒͤwä—— —.ʒͥ—ßĩ⸗ẽ q t —;— Bit Umtriebszeit u der größten Bodenrente = 10 Jahre 4. Erwerbungskoſten B = es 10 | 58,3 — 318,6 18,30 318,6 X 0,916 = 291,8 20,00 5. Be bei u der größten Vöobenzente A 10 58,3 | 1598 | 318,6 3,04 291,8 3,08 BBP LA werd 33) ns — rs——x—x— ́—ß!ßrßññ ̃—— ERERRRE RE a EEER, ̃ —„ — . Amtriebszeit = 140 Jahre FRE Are 6. Erwerbungskoſten B Eo . . . | 140 91,9 — | 5451,0 1,67 54510 X 0,416 = 2267,6 4,05 7. Be bei u der größten Waldrente .. 140 91,9 304 54510 1,60 2267,6 3,57 8. Be bei u der größten Bodenrente . 140 | 91,9 | 1598 | 5451,0 1,30 2267,6 2,38 9. Be bei u = 140 Jahre. . 1 140 | 919 | 197 | 5451,0 1,68 | 2267,6 3,73 55 6. iebes. $ 1 schie- Betriebes. für verſchie altigen räte fü erech⸗ nachhe loorri iten be i des * rma Los elite in⸗ iferprogente No Umtriebsz alte fe i 8 e 8 dene Die in Sp afts⸗ oder er = net. D Wirtſch n, je Na ee en fragen, Logg Er 2 ragen be r dzusdo Teen | S etre 9 ente inen ode "u | l 8885 . 88 roz eine > 2 f 8 8 — — Veiſerp den Bo⸗ 2 | 2 2 "Gb "= 15 N annten für = 8 2 = 8 = — nachd r gen eingt, fü Br Se & 158 a deren de ſatz bring röß⸗ SE | = nr and in An r gro 23 3 20 5 0 3 werte szeiten de le 5 8 Ss 5 den iebsz a 2 Enes I 2 D die Umtri ten: ſchen 8 else 15 1 = D | = 333 == ten Ju 68 pCt., 2 8 BEE SE per der 3.23 —3, .—_ D T > — \ D 2 2 il 5 S i der P ee 2 au san SEHR fel 2,55 chſche ET | 1 88 88 == Tafe appa = = 5 17 = || ze = — bei d Schw 0—2,02 11 = = le = 2 un 1,50 — ir i ın = = | — = n r 2 2 2 8. 1885 2 Tafel der von m vom 5 85 een 2 | ==1& 22 Nach alblatt e⸗ 8 8 8 3 = Po = 88 3 Centr 8 9 — = — | SEN = Zaurs — [che ri 3 5 vo „ > I 2 SS Ru ſt 1888, B, we Z 8 = EB | S En Auguf Tabelle hier folgen = | | S S x "D= 5 | le 2158 De gebenen njtehend 15 Pro — 1 ER > ich nebe tagen di Heyer un e | ma Ich trag H 2 = Sen Diesen ſſe be 5 hon G. — ng a Auskaacß 3 55 laſſe, für die v ertrechnu 5 8 a Ri a Waldw Ertrags⸗ — | | 2 Fr ante in Br 5 f 2 22 8 in offentlichen a Er A = at a : 6 . > = I — 8 et — 4 e Er = 1 8 2.222409 o \ = — | 5 1 . e ee 20200, A — u 8 — ru . te 2, 3.4 r U . 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Nimmt man doch an, daß das Ergebnis der Auskluppierung eines Beſtandes als gut zu bezeichnen ſei, wenn das Fällungsergebnis nicht mehr als zehn Prozent davon abweicht. Die auf ſolch unſicheren Grundlagen mit vielem mathematiſchen Scharfſinn aufgebauten Rechnungen ſind meiner Anſicht nach ebenſo zwecklos, als wenn der gewöhnliche Zimmermann die Maße ſeiner Balken mit der Genauigkeit abmeſſen wollte, die bei der Konſtruktion mathe— matiſcher Inſtrumente nötig iſt. Der ungefügige Wald läßt eben Formel — Formel ſein, wie mancher junge Mann, der von der Hochſchule ſelbſt als Enthuſiaſt der ſogenannten Finanzwirtſchaft als Wirtſchafter in den Wald eingetreten iſt, ſehr bald erfahren und zur Überzeugung kommen wird, daß mit dem ganzen Formelweſen im Walde nichts anzufangen iſt. Daß die Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes für die Umtriebszeiten der größten Bodenerwartungswerte größer ſein müſſen, als diejenigen für die Umtriebszeiten der größten Waldrenten, verſteht ſich ganz von ſelbſt, weil die Weiſerprozente der einzelnen Altersſtufen mit zunehmendem Alter von einem gewiſſen Punkte an abnehmen, und das durchſchnittliche Weiſer— prozent eines Komplexes von Beſtänden mithin um ſo größer ſein muß, je weniger darin die älteſten Altersklaſſen mit ihren geringen Prozenten vertreten ſind. Wer daher darauf ausgeht, aus den in ſeinem nach— haltigen Walde niedergelegten Kapitalien die größten Prozente zu beziehen, der erniedrige ſeine Umtriebszeit ſo weit, als es nur die Umſtände irgend erlauben. Mit Erniedrigung der Umtriebszeit vermindert ſich aber auch die Größe des Kapitales — Normalvorrates — ſo daß trotz des höheren Zinsfußes die jährliche Einnahme vermindert wird. Wer dagegen das möglich größte jährliche Einkommen aus ſeinem Walde nachhaltig beziehen will, der wähle die Umtriebszeit der größten Waldrente, bei welcher, wie ich in dieſem Paragraph nachgewieſen habe, die möglichſt hoch veranſchlagten Waldkapitalien — Holz- und Bodenwerte — immer noch ſolche Prozente abwerfen, welche man billiger— weiſe nur verlangen kann. C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 17. 57 8 17. Weijerprozerte des nachhaltigen Betriebes unter Anwendung der mutmaßlich gegenwärtigen Geldwerte — Tauſchwerte — der Holzbeſtände und verſchiedener Bodenwerte. Bei den Rechnungen des vorigen Paragraphen wurden die Normal— vorräte mit ihren Gebrauchs werten in Anſatz gebracht. Die Annahme der Herren Bodenreinerträgler, daß die Wirtſchaft mit Kapital durch die älteren Holzbeſtände mit geringem Weiſerprozente über— laſtet ſei, wenn die einzelnen Beſtände das angenommene Weiſerprozent nicht mehr ergäben, und daß man den Ertrag der Waldungen durch Ver— kauf dieſes Vorratsplus und verzinsliche Anlage des erhaltenen Geldes ſteigern könne, iſt in ihrer allgemeinen Faſſung irrtümlich, einesteils, weil die erhöhte Einnahme dann nicht mehr ausſchließlich aus dem im höchſten Grade heruntergebrachten Ertrage des Waldes, ſondern zugleich aus dem Ertrage eines nebenher laufenden Geldkapitals beſteht, und anderenteils, weil die Verwertung des Vorratsplus nur in ſehr be— ſchränktem Maße, ohne durch das erhöhte Angebot die Preiſe zu drücken, möglich iſt. Die Einnahme aus größeren Waldungen, z. B. den Staats— waldungen durch möglichſt ſchnelle Veräußerung des Vorratsplus zu ſteigern, iſt deshalb ein Ding der Unmöglichkeit. Man muß mithin, um das richtige Weiſerprozent größerer im nachhaltigen Betriebe befindlichen Waldungen zu ermitteln, den ungefähren gegenwärtigen Tauſchwert der Materialvorräte zu veranſchlagen ſuchen. Sehr ſchwierig, ja beinahe ganz unmöglich iſt es jedoch, den Geldbetrag der Normalvorräte jo großer Waldflächen, welcher für dieſelben ſofort bar erlöſt werden könnte, genau zu ermitteln, weil im höchſten Grade ver— ſchiedene Reſultate erlangt werden, je nachdem man zur Verwertung der Vorräte größere oder kleinere Zeiträume, höhere oder niedrigere Zins— fuße unterſtellt. Je niedriger der Zinsfuß und je kürzer der Abnutzungszeitraum des Vorrates angenommen wird, um ſo größer wird deſſen gegenwärtiger Wert, jedoch nur auf dem Papiere, denn je kürzer man dieſen Zeitraum annimmt, um ſo größere den ſeitherigen Einſchlag überſteigende Holzmaſſen müßten jährlich zum Markte gebracht werden und um ſo mehr würden dann auch die Holzpreiſe ſinken, die ganze Berechnung mithin illuſoriſch werden. Nehmen wir an, daß der Normalvorrat NV in n Jahren genutzt W 5 = : N\ werden ſolle, jo würde die Jahresquote — betragen. 58 Zweites Kapitel. Das forftlihe Weiſerprozent. Der Rentenanfangswert einer n Jahre lang eingehenden Rente iſt jedoch . 1,0p" — 1 8 1,0 p. 0, 0p ’ V f K A! Setzen wir r = jo erhalten wir als Anfangswert der jähr— s NV 1,0pà — 1 r I I «u e er lichen Abnutzung den Betrag i 1,0p2.00p n Man braucht deshalb nur den in den betreffenden Tafeln“) auf— geführten Anfangswert oder jetzigen Kapitalwert einer jährlichen Rente — 1 mit dem angenommenen Abnutzungszeitraume zu dividieren, um den Faktor zu finden, mit welchem man den Normalvorrat zu multi— plizieren hat, um deſſen gegenwärtigen Kapitalwert bei Unterſtellung einer njährigen Abnutzungsperiode mit p Prozent zu ermitteln. Z. B. der Rentenanfangswert einer Rente = 1, welche 50 Jahre dauert, iſt bei 3 pCt. = 25,730. Der NV, welcher in 50 Jahren genutzt werden ſoll, hat mithin einen gegenwärtigen Kapitalwert von NV. EL NV. 0:515. Dieſe Reduktionsfaktoren, mit welchen die Normalvorräte multi pliziert werden müſſen, um deren gegenwärtige Kapitalwerte für ver— ſchiedene Nutzungszeiträume bei Unterſtellung von 3 PCt. zu erhalten, habe ich nachſtehend zuſammengeſtellt. Abnutzungszeitraum Reduktionsfaktor bei 3 pCt. 10 Jahre 0,853 2 0,743 80 0,653 35 85 0,613 40% 0,578 . 0,545 50% 0,515 604 5 0,460 70 8 0,416 BD 0,378 99 0,344 100 0.316 — 140 0.291 120 „ 0.270 120 %; 0,251 Tall 0,234 C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 17. 59 Die Abnutzungszeiträume der Normalvorräte müſſen den örtlichen Verhältniſſen entſprechend nie ſo kurz bemeſſen werden, daß durch die er— höhten Holzfällungen die Preiſe gedrückt werden. Es können deshalb ſehr leicht bei kleineren Flächen Fälle vorliegen, in welchen die Abnutzung alles verwertbaren Holzes ſofort geſchehen kann, ohne daß die Holz— preiſe dadurch gedrückt werden. Für je größere Flächen man jedoch die Berechnung vornimmt, um ſo größere Zeiträume muß man zu Grunde legen. Bei dem regelmäßigen Gange der Wirtſchaft wird bekanntlich der Normalvorrat annähernd in der halben Umtriebszeit aufgezehrt, und es iſt deshalb vollſtändig rationell, deſſen gegenwärtigen Kapitalwert, namentlich für die Fläche der geſamten Staatswaldungen, deren Fort— beſtand als Waldungen durch das öffentliche Intereſſe geboten iſt, nach den Reduktionsfaktoren für 5 zu berechnen. Unter Zugrundlage dieſer auf die Gegenwart mit 3 pCt. reduzierten Kapitalwerte der Normalvorräte in den Spalten g habe ich die Wirt— ſchafts- bezw. Weiſerprozente, welche in den Spalten h der Tabellen J, K und L eingetragen ſind, berechnet. 8 Z. B. in der Schwappachſchen Ertragstafel, Tabelle L, betragen: das Maximum des Bodenerwartungswertes in dem Alter von 10 Jahren 1415980 der reduzierte Normalvorrat für die Umtriebszeit der rasten Waldrente (u 12000 20876 Summe 3685.6 % der jährliche Reinertrag pro Hektar (u 120) beträgt 920 920 100 36856 Tas eh Für die Umtriebszeit von 140 Jahren beträgt dieſes Prozent immer noch 2,38 pCt. mithin ſo viel, als man billigerweiſe nur verlangen kann. Es geht hieraus hervor, wie vollſtändig gerechtfertigt, auch vom finan— ziellen Standpunkte aus die früher mitgeteilte Anſicht Schwappachs iſt, daß man die Bonität 1 der Kiefern in der norddeutſchen Tiefebene in einer Umtriebszeit von 140 Jahren bewirtſchaften ſolle. Nehmen wir an, daß in dieſen Waldungen das Holz erſt vom 30. Jahre an verwertbar ſei, und daß man deshalb den für dieſes Alter berechneten Bodenerwartungswert zu Grunde legen müſſe, jo hat man: daher Weiſerprozent — Bere (u e 2e Reduzierter NV für (u = 120) .. 20876 „ Summe = 3350,64 m 2x 100 daher Weiſerprozent . — 2,75, 3350,6 60 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. Die mit den verſchiedenen Bodenwerten und den auf die Gegenwart reduzierten Werten der Normalvorräte ermittelten Weiſerprozente der 3 Ta- bellen betragen bei Einhaltung der Umtriebszeiten der größten Waldrenten für die Ertragstafel von Judeich .. 5,62 — 7,15 pCt. 2 „ 2 „ Pöpel 8 4,29 — 5,94 „ " 7 m 72 Schwappach 2,50— 4,42 Für die von Guſtav Heyer veröffentlichten Ertragstafeln betragen die mit den 3 verſchiedenen Bodenwerten und mit den auf die Gegenwart reduzierten Werten der Normalvorräte berechneten Weiſerprozente bei der Umtriebszeit der größten Waldrenten für die Buchhete 4,475, 19 pCt. 5% Fichte 3 eee . 5305 Man vergleiche die Tabelle 0 in Baurs Centralblatt vom Auguſt 1888, S. 444, welche ich nachſtehend wiedergebe. (Siehe die Tabelle C auf ©. 61.) Meiner Anſicht nach ſollte man bei Berechnung der Rentabilität unſerer von den Vorfahren ererbten Staats- und Gemeindewaldungen den Bodenwert immer nach ſeinen Erwerbungskoſten, mithin mit Null in Anſatz bringen. Wir erhalten dann bei unſeren 3 Tafeln I, II und III die ſchönen Weiſerprozente von 7,15, 5,94 und 4,42 für die Umtriebs— zeiten der größten Waldrenten. Für B Null betragen dieſe Prozente bei den Heyerſchen Tafeln bei der Buche 5,19, A % Fiche „ eee Mag man nach dem Vorgange G. Heyers die Bewirtſchaftung der Waldungen in den Umtriebszeiten der größten Waldrenten immerhin eine Almoſenwirtſchaft nennen im Vergleiche zu der Wirtſchaft mit der Um— triebszeit der größten Bodenrente, ſo werden ſich die Forſtverwaltungen der deutſchen Staaten doch wohl dreimal beſinnen, ehe ſie dieſe Almoſen— wirtſchaft aufgeben, welche ihnen, wie ich im S 14, S. 44 nachgewieſen habe, jährlich ein Plus von über 46 Millionen Mark an Reinertrag gegenüber der ſogenannten Finanzwirtſchaft in die Kaſſen liefert, während der angebliche Mehrertrag der letzteren nur in algebraiſchen Rechnungs— ausdrücken auf dem Papiere beſteht, deren Umſetzung in bares Geld man vergeblich verſuchen würde. Daß die in dem Nachhaltswalde der größten Waldrente nieder— gelegten Kapitalien — Holz- und Bodenwerte — reichlich jo große Zinſen (2-3 %) abwerfen, als die Bodenreinerträgler ihren Rechnungen zu r 61 i 8 17. i etriebes. des nachhaltigen B te iſerprozen C. Weif üſſen, müſſ Fi nde legen Um⸗ Grunde icht zu — n ſieen langen mo wen ; ge ee) Me 2 ten en BSR X 7 bsze : elch 52 trie ID A 9 ch S aa bei 9 85 aft | ayuarolg = mn = = wollen ' ldwirtſch 8 28 85 e Hochwa laube = 28 = — 8 Se 2 die = muß, 9 > 5 2 * S8 8 = thöven mu nachge- > oo » (m fh a > al dig 1 8 F llſtän A = u 2 — aa ich 50 haben. ‚ * be * 5 tiefen zu Praktiker, 123 GN ESEL: ee 2 > S = S - t g 3 3 a S ich n den 2 o > co elche n ikern Eee SSS a8 one die 5 2 8 = &_ SEIT Ss“ 1 15 nur dur 0 S Sie ke Ba ihrer alae 8 28 3 aruafoag — 5 8 ge ihrer 1 3 8 S 5 San 2188 Brille eln be = — £ 23959 = 2 E nn 5 S ſch haben, ſeh ß nach = — 8 8 N | = Be = E tet it ein, daß en⸗ 223 ARE: 32|: 2 sehr gr jet vorliegen = = Bin 8 l Fahrung . 8 3 e Erfah der ES = 8 88 88 Umtrie Bodenren N a S = 2 = lese SS ößten B rig find, 8 * 8 78 111 11 5 3 5 * Bee — il zwecmäß; 285 2 5 . oa | 15.35 an m eine z irtſchaft = 075 2 2 Am = u chwaldw treiben Fe 1 an 88 | 88s free 3 8 8 I u de 0 = — = N = " men. 5 1 5 8 2 = > — 88 zu kör ventlich a = 2 5 85 a — er Nan iejer An 8 . . 55 ft auch di findet 5 x S.. 2% 5 40 88 8 1 Sa hie — © | SIS ſi . 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In ſeinen Beiträgen zur forſtlichen Statik ſagt derſelbe über dieſen Punkt: „Die Regelung der Wirtſchaft nach dem Maximum des Boden— erwartungswertes iſt auf manchen Seiten ſo wenig beliebt, weil die Be— rechnung dieſes Wertes bei der üblichen, nun einmal als unantaſtbar geltenden Wirtſchaftsweiſe, bei dem vorwaltenden lahmen Durchforjtungs- betriebe, bei Vernachläſſigung der Lichtungshiebe zu allzubeſcheidenen Ergebniſſen und zu einer auf niedrige Umtriebe hinweiſenden, frühzeitigen Kulmination führt.“ Im Gegenſatze hierzu jagt Ju deich, Forſteinrichtung, 4. Aufl., S. 74: „Die Vermehrung der Vornutzungen wird in der Regel, jeder zeitigere Eingang derſelben ſtets das finanzielle Haubarkeitsalter etwas herabdrücken.“ Auf S. 75 giebt derſelbe auch den the Beweis dieſer Behauptung und ſtellt als deren Ergebnis den Satz auf: „Jede Vornutzung zieht daher den Umtrieb nach jenem Alter hin, in welchem ſie erfolgt, je niedriger der Umtrieb, deſto öfter kehrt ſie wieder.“ Man muß dem Herrn Judeich vollkommen recht geben, und die ziemlich allgemein verbreitete Anſicht, daß durch Einführung des Lichtungs— betriebes in Verbindung mit möglichſt frühzeitigen Durchforſtungen die Umtriebszeiten der größten Bodenwerte gerechtfertigt werden würden, als eine irrige bezeichnen, ganz abgeſehen davon, daß dieſe Betriebsweiſe zur Erziehung von ſtarkem, langſchaftigem und möglichſt aſtreinem Nutzholze untauglich iſt. § 18. Schlußbemerkung. Zum Schluſſe ſehe ich mich veranlaßt, noch auf eine Außerung Judeichs — Seite 62 deſſen Forſtabſchätzung — einiges zu bemerken. Derſelbe ſagt: „Dieſe Theorie (der größten Waldrente) muß faſt immer auf zu hohe Umtriebe führen. Da ſie von Haus aus nur auf dem Rechnungs— fehler beruht, Erträge und Koſten, welche zu verſchiedenen Zeiten fällig ſind, einfach zu ſummieren, dadurch den Zins des bedeutenden Vorrats— kapitals unbeachtet läßt, hat ſie weder eine wiſſenſchaftliche noch praktiſche Berechtigung.“ Judeich hat hierbei offenbar eine im ausſetzenden Betriebe befindliche Parzelle im Auge. Wollte man ſagen: der Jahresertrag dieſer Parzelle wird dadurch gefunden, daß man die Einnahmen und Ausgaben, welche von F 1 1ͤÜ˙1¹— —ßOù—. . ⅛—⅛ͤ—̃ e ]˙ ]—¼¼ ⁰-t. ˙ , . Ä C. Weiſerprozente des nachhaltigen Betriebes. § 18. 63 der Begründung des Beſtandes an bis zum Abtriebe erfolgen, algebraiſch ſummiert, und mit der Umtriebszeit dividiert, ſo würde dieſes geradezu ein mathematiſcher Unſinn ſein, welcher von Preßler an bis daher den Waldreinerträglern immerwährend ganz allgemein vorgeworfen wird. Daß in dem nachhaltigen Normalwalde jedoch die einfache algebraiſche Summe der Einnahmen und Ausgaben, welche ein Jahresſchlag von ſeiner Begründung an bis zu ſeinem Abtriebe liefert, gleich der jährlichen Rente des ganzen Waldes iſt, und daß dieſe Rente bei der Umtriebszeit ihr Maximum erreicht, bei welcher der einfache Durchſchnitt — Geſamt— einnahme weniger Geſamtausgabe pro Flächeneinheit während der Um— triebszeit, dividiert durch letztere — am größten iſt, ſowie ferner, daß die Jahresrente des ganzen Waldes gleich iſt der Summe der mit Zinſes— zinſen berechneten Jahresrenten der einzelnen Jahresſchläge, bei deren Be— rechnung die verſchiedenen Eingangszeiten ganz nach den Regeln der Bodenreinerträgler Berückſichtigung gefunden haben, ſind unumſtößliche, dem Herrn Judeich ſehr wohl bekannte mathematiſche Wahrheiten. Durch dieſelben wird der Beweis geführt, daß die Ermittelung des einfachen Durchſchnittsertrages bei dem Normalwalde gerade ſo gut auf der Zinſeszinsrechnung beruht, wie die Rechnungen der Herren Boden— reinerträgler, und daß dieſelbe mithin vollkommen eine wiſſenſchaftliche Berechtigung beſitzt. Der von G. L. Hartig in ſeiner Schrift — Die Forſtwirtſchaft nach ihrem ganzen Umfange in gedrängter Kürze. Reutlingen 1832 — aufgeſtellte Grundſatz, die Umtriebszeit zu wählen, welche in Rückſicht auf die meiſte und beſte Holzmaſſe die vorteilhafteſte iſt, d. h. mit an— deren Worten, bei welcher der Durchſchnittsertrag ſeinen höchſten Stand erreicht, welcher Grundſatz von Preßler und anderen in kaum wieder— zugebender Weiſe herabgewürdigt worden iſt, wird hierdurch vollſtändig wiſſenſchaftlich begründet. Es gereicht mir zur beſonderen Genugthuung, dieſes zuerſt nachgewieſen zu haben. Nach dieſem Hartigſchen Prinzipe werden die königl. preußiſchen Forſte auch noch bis auf den heutigen Tag bewirtſchaftet. Man leſe nur, was die königl. Oberlandforſtmeiſter v. Hagen, Ulrici und Donner darüber geſchrieben haben. Auch die praktiſche Berechtigung wird man der Umtriebszeit der größten Waldrente nicht abzuſprechen vermögen, wenn ich darauf auf— merkſam mache: 1. daß eine beſtimmte Waldfläche in dem Nachhaltsbetriebe, von welchem im großen nur die Rede ſein kann, nur bei der Umtriebszeit der 64 Zweites Kapitel. Das forſtliche Weiſerprozent. größten Waldrente alljährlich den größten Überſchuß der Einnahmen über die Ausgaben in die Kaſſe des Waldeigentümers liefert, 2. daß nur bei dieſer Umtriebszeit die Produktionskraft des Bodens vollſtändig ausgenutzt werden kann, und 3. daß dennoch die in dem Walde niedergelegten Kapitalien — Holz- und Bodenwert — ſich ſo hoch verzinſen, als man billigerweiſe nur ver— langen kann. Daß dieſe Punkte voll und ganz eine praktiſche Berechtigung be— gründen, wird man doch wohl nicht in Abrede ſtellen können. Wenn ich auch nicht der Anſicht des Herrn Profeſſor Baur bei- pflichten kann, daß der 30 jährige Krieg zwiſchen Boden- und Waldrein- erträglern als beendet anzuſehen ſei, ſo bin ich doch der feſten Überzeugung, daß über kurz oder lang durch die exakten Forſchungen unſerer Verſuchs— anſtalten in Verbindung mit genauen ſtatiſtiſchen Ermittelungen über Koſten und Geldeinnahmen, der Anwendung der Bodenreinertragstheorie auf die Regelung der Wirtſchaft in unſeren größeren nachhaltigen Wal— dungen gerade ſo gut zu Grabe geläutet werden wird, wie es den Theorieen der Naturphiloſophen ſeligen Andenkens durch die exakten For— ſchungen der Neuzeit geſchehen iſt. Als Beweis für die Richtigkeit dieſer Anſicht glaube ich die verdienjt- volle Arbeit Schwappachs über die Erträge der Kiefern in der nord— deutſchen Tiefebene anführen zu können. Druck von Hermann Beyer & Söhne in Langenſalza. v 22 HNIVERSITY OF TORONT/ SD Bose, Heinrich Ludwig 3 Das forstliche Weiserprozent B07 PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY