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DAS NEUE TESTAMENT

HANDAUSGABE

VON

D. BEBNHABD WEISS

DRITTER BAND

APOSTELGESCHICHTE - KATHOLISCHE BRIEFE

AP0KALYP8E

DIE

APOSTELGESCHICHTE KATHOLISCflEN BRIEFE

APOKALYPSE

IM BERICHTIGTEN TEXT

MIT KURZER ERLAUTERUNG

ZUM HANDGEBRAUCH BEI DER SCHRIFTLEKTtJRE

VON

D. BERNHARD WEISS

ZWEITE NEUBEARBEITETE AUFLAGE

LEIPZIG

J. C. HINRICHS'scHE BUCHHANDLUNO

1902

DAS NEUE TESTAMENT

HANDAUSGABE

VON

D. BEBNHABD WEISS

DRITTER BAND

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Vorwort

Der Text, den ich in der folgenden 'Ausgabe biete, ist der von mir in den „Textkritiscben Untersuchungen" (Texte und Untersuchungen zur Gesch. d. altchristl. Lit. hrsgeg. von V. Gebhardt u. Hamack IX, 3. 4. VIII, 3. VII, 1 ) hergestellte und in alien Details gerechtfertigte. Nur einige bedeutungs- lose Schreibarten, uber die ich erst nach der textkritischen Bearbeitung des ganzen Neuen Testaments ein sicheres Urteil gewinnen konnte, sind geandert. Die Erlauterungen zur Apostelgeschichte sind mit Bezug auf die neueren Yer- handlungen liber dieselbe namentlich durch den scharferen Nachweis erganzt, wo TJnebenheiten ihrer Darstellung die Annahme einer Quelle fordem, und wo die Ungenauigkeiten derselben die Erzahlung eines Augenzeugen ausschliessen. In den katholischen Briefen sind wohl nur die zum Jakobus- briefe etwas st§.rker erganzt, im iibrigen dieselben nur dureh- gangig scharfer prazisiert, um den Sinn des Einzelnen im Zu- sammenhang des Ganzen klarer herauszustellen. Ich bin nach wie Yor der Ansicht, dass eine wirklich eingehende Erklarung des Einzelnen meine geschichtliche Auffassung der Briefe fordert, und dass man sich die Unmoglichkeit der hergebrachten nur verbirgt, weil man iiber die dadurch der Exegese geschaffenen Schwierigkeiten zu leicht hinweggeht. So gut wie ganz neu sind die Erlauterungen zur Apokalypse geworden, die jetzt

VI Vorwort.

nicht nur eine sprachliche, sondern auch eine sachliche Er- klarung derselben bieten. Ich glaube in denselben gezeigt zu haben, dass es zu einem sicheren Yerstandnis des Buches der Annahme seiner Entstehung aus jiidischen oder christ- lichen Orakehi verschiedener Zeiten und der erst dadurch notwendig werdenden Interpolationen nicht bedarf, und dass seine Bildersprache, wo sie sich nicht aus dem Alten Testa- ment erklart, verstandlich ist auch ohne die meines Erachtens aussichtslose Nachforschung, woher der Verfesser alle einzel- nen Bilder iiberkommen hat.

Meinem lieben Freunde, dem Stadtvikar Herrn Prediger Dr. J. Kurth sage ich auch hier fiir die treue Mithilfe bei der Korrektur meinen herzlichsten Dank.

Berlin, im August 1901.

D. Weiss.

Einleitnng.

Den Grundstock des Neuen TeBtaments bilden die vier Evangelien, die zuerst durch ihre kirchliche Lesung in den Hang der heiligen Schriften des Alten Testaments traten. Ihnen reihten sich am Ende des zweiten Jahrhimderts zunachst die Paulusbriefe an, als man im Kampf mit der Gnosis ge- notigt wurde, von der miindlichen apostolischen Lehriiber- lieferung auf die schriftliehe zuriickzugehen, und in der In- spiration der Apostel die Biirgschaft dafur fand, dass ihre Schriften den heiligen Schriften des Alten Testaments an Autoritat gleichwertig seien. Diesen schlossen sich allmahlich die iibrigen Schriften des Neuen Testaments an, die in diesem Bande zusammengefasst sind, die Apostelgeschichte, die katho- lischen Briefe und die Apokalypse.

1. So vielfach sich auch die Apostelgeschichte bereits in der kirchlichen Litteratur des zweiten Jahrhunderts bekannt zeigt, so finden wir doch von einer kirchlichen Anerkennung derselben vor Irenaeu^ keine Spur. Erst als man im letzten Viertel des Jahrhunderts begann, eine neue Sammlung heiliger Schriften unter dem Namen des Neuen Testaments denen des Alten an die Seite zu stellen, hat man mit den Evangelien iiberall auch die Apostelgeschichte verbunden. AUerdings kam dieselbe zunachst nur als geschichtliche Quelle in Betracht, aus der man die Geistesausgiessung auf die Apostel, auf die ihre normative Autoritat begriindet wurde, die Erwahlung des Paulus, dessen Schriften die Hauptmasse der liberlieferten Briefe bildeten, zum Apostel, und die Grundung der Kirche iiber- haupt, wie insbesondere die der apostolischen Gemeinden, auf deren Uberlieferung hin man die Vierzahl der Evangelien an-

Weiss, N. T. m. 1

2 EinleituDg.

genommen hatte, nachweisen konnte. Aber weil man eben fur diese Thatsachen einer unumstosslichen Begrundung bedurfte, muBste das damals unter dem Namen der Acta Apostolorum (TtQa^eig twv dnoatohDv) angefuhrte Buch, das dieselben be- urkundete, eine gleich normative Bedeuhmg erlangen, wie die Evangelien mid die Paulusbriefe, obwohl es weder dm:ch den kirchliehen Gebrauch geheiligt war, wie jene, noch von einem Apostel herruhrte, wie diese. Das Buch gab sich selbst als den zweiten Teil des dritten Evangeliums, weil es demselben Manne gewidmet war, wie dieses, und weil es in seinem Ein- gange ausdriicklich auf das Evangelium zuriickwies. Es musste also von demselben Verfasser herriihren, wie das dritte Evan- gelium, und das war nach der Uberlieferung Lukas, ein Freund und Gefahrte des Apostels Paulus. Eine Bestatigung dafur fand man darin, dass der Verfasser sich wiederholt und in grosseren Abschnitten mit einem „Wir" in die Reisegesell- schaft des Paulus einschliesst.

Erst in der neueren Kritik ist die Frage aufgetaucht, ob der Verfasser der Apostelgeschichte nicht vielleicht nur ein Reisetagebuch oder andere Aufzeichnungen , sei es des Timo- theus oder, woraus sich die Ubertragung des Nam ens auf das ganze Buch allein erklaren wiirde, des Lukas benutzt und ganz oder teilweise in sein Geschichtswerk verflochten hat. Aber obwohl sich manche Erscheinungen in der Komposition des Buches dadurch leichter zu erklaren scheinen, bleibt doch die Art, wie der Verfasser in einzelnen Abschnitten allein das „Wir" seiner Quelle stehen gelassen, in andern ausgemerzt hat, vollig unbegreiflich, selbst wenn man ihm die bewusste Absicht unter- legen woUte, sich dadurch als einen Reisebegleiter des Apostels zu erkennen zu geben, obwohl er es nicht war. Die angeb- liche Schwierigkeit, dass er nur so indirekt in diesen Abschnitten sich als Augenzeuge bezeichne, ergab sich bei der Objektivitat einer fortlaufenden Geschichtserzahlung von selbst, wie ja auch von denen anerkannt werden muss, welche annehmen, dass er sich dadurch als einen solchen charakterisieren wolle. Dazu kommt, dass man sich von Gestalt und Umfang jener augen- zeugenschaftlichen Quelle immer keine irgend sichere Vorstel- lung machen kann, wahrend sich die seltsame Mischung ge-

Apostelgeschichte. 3

nauester Detailnachrichten aus der Geschichte des Paulus und sehr schablonenhafter fragmentarischer Mitteilimgen aus der- selben, von denen sich manche aus den paulinischen Briefen als ungenau darthun lassen, am besten erklart, wenn das ganze Buch von einem Reisebegleiter des Paulus herriihrt, der iiber manehes aus Augenzeugenschaft berichtet, von anderem nur gelegentlich gehort hatte oder nach eigener Eombination er- zablt. Es fiihrt daher die ganze Eomposition des Buches immer wieder auf die alteste Uberlieferung zuriick, welche es dem Lukas zuschreibt.

Preilieh entsteht dann die Frage, wo Lukas die tJber- lieferungen aus der Geschichte der Urgemeinde her hat, die hauptsachlich das erste Dritteil seiner Erzahlung ausmachen. Mit der Hinweisung darauf, dass ja Lukas mit Paulus in Jeru- salem gewesen, ist wenig gethan; es handelt sich hier viel- fach um Details, insbesondere Reden, die mit sichtlicher ge- schichtlicher Treue wiedergegeben sind, wie sie keine miindliche Uberlieferung ihm vermitteln konnte. Er muss also eine schrift- liche Quelle gehabt und vielfach sehr genau reproduziert haben, welche Erzahlungen aus der Geschichte der Urgemeinde ent- hielt, und in der Petrus eine hervorragende Rolle spielte. Das bestatigt sich aber auffallig dadurch, dass in der Darstellung dieser Dinge durch Lukas Unebenheiten vorkommen, welche, wie wir vielfach in unsem kurzen Erlauterungen zu zeigen ge- notigt sein werden, gar nicht anders erklart werden konnen, als dass man zwischen der Auffassung des Lukas und der noch durch seine Darstellung hindurchblickenden Anschauung einer alteren Quelle unterscheidet. Ahnliche Falle begegnen uns ja in den Evangelien iiberall, wo durch die Darstellung der Evangelisten noch die ihrer alteren Quell en, die wir dort viel- fach direkt nachweisen konnen, hindurchblickt. Dass aber auch der naiven Erzahlungsweise des Lukas diese Unebenheiten nicht fuhlbar wurden, lasst sich noch ausdriicklich in seiner selbst- standigen Erzahlung nachweisen, wo die eingeflochtenen Reden oft den Thatbestand des von ihm selbst Erzahlten sehr un- genau wiedergeben. Fiir eine solche Quellenbenutzung spricht aber augenfallig die Thatsache, dass trotz aller durch das ganze zweiteilige Buch hindurchgehenden Spracheigentiimlichkciten

4 Einleitung.

doch das erste Dritteil der Acta im grossen und ganzen einen wesentlich andem Sprachcharakter tragt, als das letzte; und in seiner hebraisierenden Eigenari vielmehr den im Evan- gelium benutzten Quellen, insbesondere der Sonderquelle des Lukas gleicht, worauf wir vielfach in unsem Erlauterungen hinweisen werden. Es geht freilich weit iiber das mit wissen- schaftlichen Mitteln Erreichbare hinaus, wenn man solche Quellen in ihrem Wortlaut und Zusammenhang aus der Bearbeitung des Lukas hat herauslosen wollen, zumal er einerseits ebenso gewiss (auch iiber das hinaus, was sich aus den oben be- sprochenen Unebenheiten erweisen lasst) das aus Quellen Auf- genommene bearbeitet, wie andrerseits sich manche ihrcr Eigen- tiimlichkeiten in Sprach- und Darstellungsweise angeeignet hat. Insbesondere wird die Frage, ob und wieweit etwa diese Quellen sich auch iiber das Leben des Paulus erstreckten und Yon Lukas in dem dasselbe behandelnden Teil benutzt sind, sich nie mit irgend einer Sicherheit losen lassen. Auch sind Anzeichen genug vorhanden, wonach Lukas die anderswoher entlehnten Stoffe nicht in ihrer urspriinglichen Ordnung ge- bracht, sondern seinem Pragmatismus entsprechend zusammen- gereiht hat.

Es unterliegt namlich keinem Zweifel, dass auch die Apostel- geschichte nicht ein rein historisches Werk in unserm Sinne ist, sondern eine lehrhafte Absicht hat. Sie will zeigen, wie dem Befehl Jesu gemass das Evangelium zunachst in Jerusalem ver- kiindigt und dort die erste Gemeinde gegriindet ist, wie aber durch die steigende Peindschaft der Juden gegen dieselbe die erste Versprengung der Urgemeinde herbeigefiihrt ist, welche eine Verbreitung des Evangeliums in weiteren Kreisen veran- lasste (Kap. 1 7). Sie zeigt sodann, wie es eine gottgewollte und gottgeleitete Entwicklung war, welche zu der Taufe der ersten Heiden und nach dem Gottesgericht iiber die Peindschaft des Judentums zur ersten formlichen Missionsreise fiihrte, auf der eine Reihe vorwiegend heidenchristlicher Gemeinden ge- griindet wurde, deren Selbstandigkeit und Gesetzesfreiheit die Urgemeinde formlich anerkannte (Kap. 8 15). Hatte schon dieser Teil den Paulus als den gotterwahlten Trager der Heidenmission einfiihren miissen, so kniipft sich an ihn imd

Apostelgeschichte. 5

seine Missionsthatigkeit nun die weitere Geschichte, welche an der Griindung der grossen apostolischen Gemeinden in Make- donien, Griechenland und Kleinasien darstellt, wie dieselbe teils unter direkter gottlicher Leitung erfolgt ist, teils durch die den Apostel immer weiter treibende Feindscbaft der Juden sicH vennittelt hat (Eap. 16 20). Der letzte Teil endlich zeigt, wie es wieder die Feindscbaft der Juden ist, welcbe den Apostel zu Jerusalem in Gefangenscbaft bringt, welche ibn notigt, in Casarea an den Kaiser zu appellieren und ibn so wirklicb (freilicb als Gefangenen) nach Rom bringt, wo er, nacbdem die Judenscbaft abermals jedes Eingeben auf sein Evangelium abgelebnt bat, zwei Jabre lang sicb der Heiden- mission widmen kann (Eap. 21 28). Diese Darlegung des Ent- wicklungsprozesses, welcber durcb die Scbuld der Juden unter gottlicber Leitung das Evangelium von der Metropole des Juden- tums zu der Weltbauptstadt, von den Juden zu den Heiden gebracbt bat, wird von selbst zu einer Apologie des Paulus und seines Lebenswerkes. Aber dass die Verteidigung des Apostels gegen judencbristlicbe Angriffe der Zweck des Werkes und in seinem Dienst die Tbatsacben teils direkt gefalscbt, teils in ein falscbes Licbt geriickt seien, lasst sicb nicbt nacb- weisen, wenn aucb zugegeben werden mag, dass dem Verfasser mancbe Yerbaltnisse des Urcbristentums nicbt mebr durcb- sicbtig gewesen sind, und dass seine von jenen lebrbaften Ge- sicbtspunkten geleitete Darstellung in mancber Beziebung etwas Einseitiges bat.

XJber die Yerbaltnisse, unter welcben die Apostelgescbicbte entstand, ist uns nicbts Naberes bekannt. Es bestatigt sicb uns nur, dass Tbeopbilus und der Ereis der Leser, dem dieselbe zunacbst bestimmt war, in Italien, und wobl zunacbst in Rom zu sucben sind, da ibre Bekanntscbaft mit dortigen sebr spe- ziellen Lokalitaten vorausgesetzt wird. Aucb iiber ibre Ab- fassungszeit lasst sicb nur feststellen, dass die Apostelgescbicbte nacb dem dritten Evangelium, also nach den Jabren 70—80 (vgl. die Evangelien p. 12) geschrieben ist.

2. Den Paulusbriefen reihen sicb an der Wende des 2. und 3. Jabrbunderts uberall der erste Petnis- und der erste Johannes- brief an, zu welcbem oft noch ein zweiter Brief Johannis tritt.

5 Einleitung.

Hie und da taucht in verschiedenen Gegenden der Eirche auch noch der Jakobus- und der Judasbrief auf, teilweise unter der Yoraossetzung, dass ihre Yerfasser Apostel waren. Erst Origenes nennt neben dem ersten Petrusbrief noch einen zweiten, neben dem grosseren Johannesbrief noch zwei kleinere. Er gebraucht die Briefe des Jakobus und Judas, obwohl er nicht yerhehlen kann, dass dieselben noch keine allgemeine Anerkennung ge- funden haben. Aber durch ihn muss es gangbar geworden sein, diese Briefe, sowie zwei Petrus- und drei Johannesbriefe in das JSeue Testament aufzunehmen; denn aus Eusebius erfahren wir, dass es zu seiner Zeit bereits eine feste Sammlung yon sieben katholischen Briefen gab. deren Reihenfolge sogar schon feststand. Der Name entstand im Gegensatz zu den Paulus- briefen, die samtlich als an einzelne Gemeinden gerichtet uberliefert waren, weil die Mehrzahl dieser Briefe an weitere Gemeindekreise, ja, wie man sie gewohnlich auffasste, an die Gesamtkirche gerichtet ist.

a) Der Jakobusbrief beginnt in unsem griechischen Handschriften, wie schon nach Eusebius, die Beihe der katholi- schen Briefe. Der Yerfasser, der sich schlechthin als Jakobus, einen Enecht Gottes und des Herm Jesu Christi, bezeichnet, kann nur der allbekannte und durch seine Stellung an der Spitze der Urgemeinde als hohe Autoritat verehrte Bruder des Herni sein, der schon im Neuen Testament vielfach in apostelgleicher Stellung erscheint, spater meist, aber durchaus irrtiimlich, mit dem Jakobus AlphS.i, der im Apostelverzeichnis vorkommt, identifiziert wurde. Nach der Adresse des Briefes wendet er sich an die zwolf Stamme in der Zerstreuimg ; seine Leser sind also Judenchristen, welche in den Heidenlandem ausserhalb Palastinas wohnen, womit ubrigens nicht ausgeschlossen, dass der Yerfasser urspriinglich einen engeren Leserkreis im Auge hat, wenn er auch voraussetzt, dass seine Ermahnungen den wohl uberall in ahnlicher Lage befindlichen ubrigen Juden- christen der Diaspora ebenso notig oder dienlich sind. Diese Lage charakterisiert sich nun zunachst dadurch, dass die Glau- bigen aus den Juden noch in der engsten Gemeinschaft mit ihren unglaubigen Yolksgenossen leben, dass Ton irgend einem Yer- haltnis zu den Heiden, unter denen sie wohnen, noch keine Rede

Jakobusbrief. 7

ist. Sie besuchen noch die Synagoge, sie stehen noch unter der Gerichtsbarkeit derselben, das Alte Testament ist ihnen bekaimt, die Yerbindlichkeit seines Gesetzes fiir sie als selbstverstandlich yorau9gesetzt. Auch die Art, wie der Verfasser, der auch unter den unglaubigen Juden hohe Achtung genoss, sich wiederholt an diese wendet, also voraussetzt, dass diese wohl hie und da geneigt sein werden, seinWort zu horen, wenn der Brief im ganzen auch naturlich an seine Glaubensgenossen gerichtet ist, zeigt, in wie enger Gemeinschaft dieselben noch mit ihren unglaubigen Yolksgenossen lebten.

Die Situation der Leser ergab sich daraus, dass das Christen- turn auch in der jiidischen Diaspora vorwiegend unter den niederen Standen Eingang gefunden hatte; Gott hatte sich die Armen erwahit, wahrend ihre reichen Yolksgenossen unglaubig geblieben waren. Hatten sie schon fruher unter dem Druck derselben geseufzt, wenn die, in deren Dienst sie ihr Brot suchen mussten, ihnen den Lohn kurzten, so war ihre Lage dadurch noch wesentlich verschlimmert, dass ihre Bedranger, die den Namen, den sie bekannten, lasterten, auf sie als auf Sektierer herabsahen, gegen die sie sich alles erlauben zu diirfen glaubten, oder die sie gar vor die Synagogengerichte schleppten. Diese mancherlei Prftfungen wurden um so schwerer empfunden, als man ja von dem Messias eine Zeit reichsten irdischen Glucks sich versprochen hatte; man fing an wider Gott zu murren, der die Armen auch zu schwer versuche. Aber statt den neuen Glauben in pflichteifrigem Thun und geduldigem Leiden zu be- wahren, begann man sich zu Richtem und Lehrem der un- glaubigen Yolksgenossen aufzuwerfen, suchte durch leidenschaft- Hches Eifern und rechthaberisches Streiten sie zu bessem und zu bekehren, womit man naturlich nur das Gegenteil erreichte und seine Lage verschlimmerte. Jakobus fiihrt das, sicher mit Recht, auf den geheimen Neid gegen die besser situierten Yolks- genossen, auf die begehrHche Weltlust in den Herzen der Glau- bigen zuruck, die dann auch wieder vor dem reichen Unglau- bigen kriechen konnten und den armen Glaubensgenossen ihm gegenuber verleugneten.

Die in unserm Briefe vorausgesetzten Zustande yersetzen uns in eine sehr fruhe Epoche des apostolischen Zeitalters.

g Einleitung.

Rein judenchristliche Gemeinden, die ihr Leben noch ganz im Schoss der Synagogengemeinden fiihrten, kann es ausserhalb Palastinas nur gegeben haben, ehe durch die paulinische Mis- sionsarbeit iiberall auch uuter den Heiden die Aufmerksamkeit auf das Christentum gelenkt war. Der Versuch , den Brief in die nachpaulinische Zeit zu verweisen, weil man seinem ganzen rein paranetischen Charakter entgegen in ihm die paulinische Rechtfertigungslehre oder ihren Missbrauch bekampft sah, von der der Verfasser doch keine Ahaung zeigt, notigt, die Adresse wortwidrig auf die Christenheit im allgemeinen zu beziehen, und macht jedes Yerstandnis der im Briefe vorausgesetzten Zustande unmoglich. Was sichtlich auf eine unreife Jugend- lichkeit eines Glaubenslebens hinweist, in dem die neueWahr- heit die Gemiiter lebhaft erregt, aber noch nicht lebenskraftig durchdrungen hat, missdeutet man auf ein altemdes, inVer- weltlichung versunkenes, von Lehrstreitigkeiten zerrissenes Christentum, wenn man nicht jedes zeitgeschichtliche Yer- standnis aufgiebt unter dem Yorwande, dass das Schriftstuck nur eine plan- und ordnungslose Zusammenhaufung von Spriichen enihalte. Gewiss tragt dasselbe noch ganz die gnomologische Form der Alttestamentlichen Weisheitslehre ; aber iiberall zeigen die in klarem Gedankenfortschritt sich entwickelnden Spruch- reihen die lebensvoUsten Beziehungen auf die richtig verstan- denen Yerhaltnisse der Leser. Der Bruder des Herm, der erst nach der Auferstehung Jesu zum Glauben gekommen, kennt dessen Ausspriiche, die iiberall anklingen, nur aus der apostoli- schen Uberlieferung. Ihm wird der neue Glaube die Kraft eines neuen Lebens, wie es Jesus in der voUkommenen Er- fiillung des Gesetzes fiihren gelehrt hat und denmachst bei seiner Wiederkunft als Richter fordem wird. Aber er lebt noch ganz im Alten Testament; die tiefere und reichere Erfassung des christUchen Heils, wie sie einem Paulus aufgegangen, ist ihm noch ganzlich fremd gebUeben.

b) Der kurze Judasbrief, den wir gleich hier anschliessen, obwohl er in unsem Handschriften iiberall von ihm getrennt wird, giebt sich selbst als das Werk eiuQs Bruders jenes all- bekannten Jakobus, und sein Yerfasser ist weder ein Apostel, noch beansprucht er es zu sein, sondem ist, wie jener, ein

Judas- und 1. Petrasbrief. 9

Bruder des Herrn. Sein Brief richtet sich gegen eine in der Gemeinde aufkommende Veriming, welche in der Gnadenlehre einen Freibrief fiir ein zugelloses Leben sieht und ihr geruhmtes Geisteschristentum durch keinen fleischlichen Genuss beein- trachtigt glaubt. Das fiihrt uns von selbst in die nachpaulinische Zeit und auf heidenchristUcheB Gebiet; und obwohl der Brief ganz allgemein sich an die treugebliebenen Christen wendet, so hat er doch ofFenbar ganz konkrete Verhaltnisse im Auge, in denen nach dem Ausscheiden des Paulus aus seinem vorder- asiatischen Wirkungskreis sich aus dem Missverstandnis seiner jede gesetzliche Normierung ausschliessenden Lehre jener prin- zipielle Libertinismus entwickelte. Da dort nachweisbar in der spateren Zeit der sechziger Jahre dieser Libertinismus eine das Gemeindeleben schwer bedrohende Schule bildete, so wird unser Brief, der denselben noch unfahig oder ungeneigt zeigt, sich eine theoretische Grundlage zu geben, bald nach der Mitte der sechziger Jahre geschrieben sein. Da nach 1. Kor. 9, 5 die Bruder Jesu schon friih Missionsreisen imternommen haben, so \vird derVerfa&ser auf einer solchen von dieser gefahrdrohen- den Erscheinung Kenntnis genommen und mit der ganzen Wucht prophetischer Beredsamkeit, die mit Reminiszenzen an das Alte Testament und die spatjiidische Litteratur gesattigt ist, dieselbe bekampft haben.

c) Der erste Petrusbrief ist an die Christen gerichtet, die zu der Diaspora einer Reihe Ton kleinasiatischen Provinzen gehoren, setzt also judenchristliche Leser Toraus, woruber die Kirchenvater nie im Zweifel gewesen sind. Erst in der neueren Exegese ist die Ansicht herrschend geworden, dass eine Anzahl von Stellen des Briefes nur auf Heidenchristen gedeutet werden konnten, obwohl sie samtlich, genau betrachtet, das Gegen- teil beweisen. Der tiefere Grund dieser Ansicht ist aber das Yorurteil, dass ganz Kleinasien paulinisches Missionsgebiet ge- wesen sei, und daher dort keine judenchristlichen Gemeinden gewesen sein konnen. Nun wurde aber Paulus bei seiner ersten Durchreise durch {[leinasien vom Geist gehindert, in mehreren Provinzen daselbst zu predigen, was, wie er stets diese Wei- sung des Geistes fur seine Missionsmethode gedeutet hat, nur darin seinen Grund gehabt haben kann, dass dort bereits Grund

] 0 Einleitung.

gelegt war, d. h. dass es dort judenchristliche Gemeinden gab. Im Galaterbrief horen wir von einer lebhaften judenchristlichen Agitation in den heidenchristlichen Gemeinden Galatiens (wo Paulus bei Gelegenheit eines durch Erankheit ihm abgenotig- ten Aufenthalts in der dortigen Provinz missioniert hatte), die nirgends als von auswarts hineingetragen bezeichnet wird. Der sogen. Epheserbrief mahnt noch dringend zur Einheit derheiden- und judenchristlichen Gemeinden, und unter den sieben apo- kalyptischen Gemeinden erscheinen wenigstens Smyrna und Phi- ladelphia sicher ak vorwiegend judenchristliche. Es ware auch schwer begreiflich, wie der rege Verkehr zwischen Palastina und der Diaspora Eleinasiens dort nicht friih den Samen des Evangeliums hingetragen haben soUte, wahrend doch Paulus erst wahrend seines ephesinischen Aufenthalts in umfassenderer Weise dort das Evangelium unter den Heiden verbreitet und wesentlich heidenchristliche Gemeinden gegriindet hat. Diese judenchristlichen Gemeinden sind nicht von Petrus, auch, wie es scheint, nicht gerade von andem Aposteln begrundet; wo- durch Petrus zu ihnen in Beziehung getreten ist, wissen wir nicht, doch kann es wohl sein, dass Silvanus, der einst mit Paulus Kleinasien durchreiste, dieselbe vermittelt hat.

Freilich zeigen die judischen Kreise Eleinasiens, in denen die altesten Gemeinden gegriindet wurden, ein sehr anderes Bild als die streng von den Heiden geschiedenen Synagogen- gemeinden, an deren messiasglaubigc Eonventikel Jakobus schrieb. Wie die Zollner und Sunder in der stark gemischten Bevolkenmg Galilaas, so hatte die dortige Judenschaft, zwar ausserlich an der gesetzlichen Sitte festhaltend, doch vielfach in laxester Weise das heidnische Sundenleben mitgemacht; denn wiederholt horen wir, wie es die Heiden befremdete, dass die Glaubiggewordenen unter ihnen sich streng von allem heidni- schen Unwesen schieden, und wie die Heiden sich dafur durch Lasterungen und Verleumdungen zu rachen versuchten. Der Apostel hofiPt noch, dass, wenn sie erst den fleckenlosen Wandel der Christen kennen lemten, sie eines Besseren belehrt und selbst fur das Ghristentum gewonnen werden konnten. Da- gegen unterscheidet er von diesen heidnischen Anfechtungen aufs bestimmteste die Leiden, die den Messiasglaubigen um

1. Petnisbrief. II

ihres Bekenntnisses willen yon ihren unglHubigen Yolksgenossen bereitet werden. Die Vorstellung von einer allgemeinen Ver- folgung, unter der die dortigen Christen zu leiden batten, sei es die neronische, sei es die trajanische, wird rein eingetragen. tJberhaupt Terkennt man den Gharakter des ganzen Briefes, wenn man ihn wesentlich als Trostbrief auffasst, wabrend er doch durchweg nur ermahnende Tendenz zeigt. Dass seine Er- mahnungen durch besondre Missstande oder sittliche Yerirrun- gen, die in diesen Gemeinden herrsehten, hervorgerufen sind, erhellt nicht; der Brief will die Oemeinden in ihrem Glauben starken und zu allseitiger Bewahrung desselben ermuntem.

Der Verfasser, der sich durchweg als den Apostel der HofiP- nung, und dessen uberall alttestamentliche Farbung tragender Brief ihn als den Apostel der Beschneidung charakterisiert, be- zeichnet sich selbst als den Apostel Jesu Ghristi, dessen Bild ihm lebendig vor Augen steht, dessen Ausspriiche vielfach durch seinen Brief hindurch klingen. Auch dieser Brief gehort noch der Zeit Tor der epochemachenden paulinischen Wirksamkeit in Eleinasien an; und da Silvanus, der den Paulus auf seiner makedonisch-griechischen Missionsreise begleitete, sich jetzt bei Petrus in Babylon befindet, wo derselbe in der dortigen Diaspora wirkt, muss sein Brief zwischen diese Beise und die Ubersiedlung des Paulus nach Ephesus, also etwa in die Mitte der fanfziger Jahre fallen. Dem steht freilich das Vorurteil entgegen, dass der Verfasser an paulinische Gemeinden schreibe, paulinische Lehre fuhre und sich vielfach an paulinische Briefe anschliesse. Aber es lasst sich Punkt fur Punkt nachweisen, wie seine Lehranschauung, obwohl ungleich reicher entwickelt als die des Jakobus, dennoch eine von den paulinischen Lehr- bildungen noch vollig unberiihrte Eigentiimlichkeit zeigt. Wenn man dem gegeniiber wegen gewisser schriftstellerischer Be- ruhrungen zwischen dem Petrusbrief und den Ermahnungs- reihen des Romerbriefe, sowie dem Epheserbrief, diese That- sache immer wieder in Frage stellt, so ist das, selbst wenn sich jene Beriihrungen nicht mehr ausreichend erklaren lassen soUten, ein offenbarer methodischer Pehler.

d) Der zweite Petrusbrief will an dieselben Ereise wie der erste gerichtet sein, aber schon die Charakteristik

1 2 Einleitung.

derselben in der Zuschrift lasst erkennen, dass sie inzwischen, offenbar in Folge der kleinasiatischen Wirksamkeit des Paulus, iiberwiegend heidenchristlich geworden sind. Das wird aber sofort dadurch bestatigt, dass der Brief, geflissentlich an den Judasbrief ankniipfend, nicht nur mit dessen Kraftworten den dort aufgetretenen Libertinismus bekampft, sondern ihn auch ausdriieklich auf Missdeutungen der paulinischen Briefe zuriick- fiihrt. Diese Veriming zeigt aber sichtlich im Yerhaltnis zu der, welche der Judasbrief bekampft, sehon ein vorgeschrittenes Stadium, sofern die Libertinisten bereits das Stichwort der ehristlichen Freiheit gefunden batten, mit dem sie sich zu decken suchten, und der Apostel nunmehr die Ausbildung einer formlichen Haresie befiirehtet. Die Haupttendenz des Briefes zeigt aber, ganz wie der erste, dass der Verfasser als der Apostel der Hoffnung alle seine Ermahnungen zum ehristlichen Tugend- streben auf die Erwartung der Parusie griindet. Nur versetzt derselbe uns in eine Zeit, wo mit dem unerwartet langen Aus- bleiben der Parusie die ChristenhoflFnung zu sinken begann, und, weil man schon iiber Verzogenmg derselben klagte, der Verfasser befiirehtet, dass, wenn erst die Generation, innerhalb derer man sie sicher erwartet hatte, hingestorben, eine oiFne Leugnung der ehristlichen Zukunftshoffnung sich geltend machen und den Hauptdamm gegen das Hereinbrechen der libertinisti- schen Siindfiut einreissen werde, weshalb er die dann zu er- wartenden Beweisgrunde gegen dieselbe eingehend zu wider- legen sucht. Schon daraus folgt, dass der Brief erst gegen Ende der sechziger Jahre und wohl nicht lange vor dem Tode des Apostels, den er selbst als nahe bevorstehend erwartet, geschrieben ist.

Lasst sich so der Brief voUkommen als ein Brief des Apostels aus erheblich spaterer Zeit wie der erste begreifen, 80 ist doch nicht zu leugnen, dass derselbe von einem schwer- wiegenden Bedenken gedriickt wird, das ist die Thatsache, dass sich bis tief ins dritte Jahrhundert hinein keine sichre Spur desselben findet. Hier also tiegt wirklich einmal die Moglichkeit Tor, dass gegen Ende des zweiten Jahrhunderts, wo man bereits den Schriftdenkmalem der apostolischen Zeit normative Autoritat beilegte, ein Pseudonymus dem Apostel

2. Petrus- und 1. Johannesbrief. 13

Mahnworte an die Oemeinden seiner Zeit in den Miind gelegt hat, die derselbe, wie ein Testament, kurz vor seinem Tode an sie gerichtet haben soil. Man kann nicht leugnen, dass der Brief dann gut den Ton des Apostels triift und in geschickter Weise die Situation, in der er denselben reden lasst, zeichnet, was freilich die herrschende Eritik griindlich verkannt hat. Andrerseits darf nicht unbeachtet bleiben, dass unter dieser Yoraussetzung doch das Yerstandnis der Eomposition in ihren Motiven auch mancherlei Schwierigkeiten bereitet und nament- lich die unverkennbaren Spuren eines Litteraturerzeugnisses des zweiten Jahrhunderts in ihm fehlen oder, wo man sie finden konnte, auf entgegengesetzte Phasen desselben deuten. Wenn darum auch vielleicht die Frage nach der Echtheit des zweiten Petrusbriefes nie zu voUer wissenschaftlicher Entscheidung ge- bracht werden kann, so muss doch die Moglichkeit offen ge- halten werden, dass das Schweigen des zweiten Jahrhunderts, wenn auch fur uns bis jetzt unerklarbar, doch die Unechtheit desselben nicht beweist. Wir miissen ihn jedenfalls von den Yoraussetzungen aus, unter denen er geschrieben sein will, zu erklaren versuchen.

e) Im ersten Johannesbrief bezeichnet sich der Yer- fasser aufs bestimmteste als einen Augenzeugen des Lebens Jesu, der sich an den Kreis wendet, in dem er bisher gewirkt hat. Dass er der Yerfasser des Eyangeliums sei, zeigt die Gleichheit der theologischen Grundanschauung, der Art der Gedankenentwicklung, der Ausdrucksweise , sowie zahlreiche schriftstellerische Beziehungen beider Schriften auf einander. Es ist also der Apostel Johannes, den wir in seinem klein- asiatischen Wirkungskreise sich an die dortigen Gemeinden wenden sehen, nur dass der Brief einer etwas friiheren Zeit angehort als das Evangelium, da jener noch die alttestament- lichen Grundanschauungen, aus denen sich erst die eigenartige Mystik des Apostels entwickelt hat, deutlicher hervortreten lasst, und dieses doch mehrfach, namentlich in der Christologie, die reifste Prucht der Eontemplation des Apostels zeigt. Aller- dings fehlt dem Schriftstiick die Briefform im strengeren Sinne, es enthalt Meditationen uber die grossen Grundwahrheiten, in denen der Yerfasser mit den Lesern eins ist, die er bald von

\ 4 Einleitang.

dieser bald von jener Seite beleuchtet und in ihren prakti8chen Eonsequenzen darlegt. Aber iiberall blickt doch die Ab- zweckung derselben auf einen bestimmten Gemeindekreis hin- durch, den wir nach seiner geschichtlichen Situation wie nach seinen Bediirfnissen kennen lernen.

Was fur jene vor allem charakteristisch, ist das Auftreten einer Irrlehre, welche die Identitat des Menschen Jesus mit dem himmlischen Christus leugnete, und welche wir nach un- verkennbaren Andeutungen als die kerinthische erkennen. Wohl hat die Gemeinde die Irrlehrer zum Austritt genotigt und so ihren Glauben denselben gegeniiber festgehalten ; das schliesst aber nicht aus, dass sie immer noch vor der von aussen her an sie herandringenden Verfuhrung durch jene Irrlehrer, in welchen der Apostel die Weissagung vera Antichrist erfullt sieht, gewarnt werden muss. Ebenso fehlt es nicht an Spuren, dass in diesem Kreise jener antinomistische Libertinismus zu Hause gewesen ist, den wir im Judas- und zweiten Petrusbriefe bekampft sehen; aber auch er ist von der Gemeinde iiberwunden, und der Apostel kann das Wesen aller Sunde dadurch charakteri- sieren , dass sie in ihrem tiefsten Wesen solcher Antinomis- mus sei. Das eigentliche Absehen des Briefes ist auf eine Verirrung gerichtet, die leicht aus der Bechtfertigungslehre, wie sie Paulus in diesen Ereisen gepredigt hatte, entstehen konnte. Gerade dort, wo man in dem Vollgefiihl lebte, die grundstiirzende Irrlehre im Glauben iiberwunden und den fleisch- lichen Libertinismus prinzipiell zuriickgewiesen zu haben, konnte das Ausruhen in dem Bewusstsein der Rechtfertigung aus dem Glauben allein und in der dadurch begriindeten Heilsgewissheit einen Quietismus erzeugen, der die Energie des christlichen Heiligungsstrebens lahmte. Die Gemeinde muss vor dem Irr- tum gewarnt werden, keine Siinde mehr zu haben und der Abkehr vom Siindigen nicht mehr zu bediirfen, sie muss er- mahnt werden, in der Liebe, die das notwendige Charakteristi- kum ihres Heilsstandes ist, denselben allseitig zu bewahren.

f) Eigentliche Briefform zeigen die beiden kleinen Johannesbriefe. Der Apostel nennt sich den Alten schlecht- hin und bczeichnet sich damit als den einzig noch iiberlebenden aus dem ersten Ereise der Augenzeugen und Junger Jesu.

i

2. und 3. Johannesbrief. 1 5

Der zweite Brief gehort sichtlich einer etwas fruheren Zeit an ale unser erster; denn die ernste Wamung vor der ebenso, wie in diesem, charakterisierten Irrlehre und die ausdriickliche Vorschrift, ihren Sendboten die Brudergemeinschaft zu versagen, zeigt, dass dieselbe noch nicht von der Gemeinde ausgeschlossen ist. Er ist an eine einzelne Christengemeinde gerichtet, die in der Mehrzahl ihrer Mitglieder belobt wird, aber noch ermahnt werden muss, am Glauben festzuhalten. Naheres iiber die Verhaltnisse, unter welchen diese Mahnung notwendig ge- worden, ergiebt der dritte Brief. Derselbe ist an einen gewissen Cajus gerichtet, der ein wohlhabender Privatmann gewesen zu sein scheint, da er schon friiher durch Unter- stiitzung reisender Missionare sich ausgezeiehnet hatte. Auch jetzt werden ihm solche empfohlen ; aber es wird ihm zugleich die Mitteilung gemacht von einem Briefe an die Gemeinde, den dieselben wohl iiberbracht batten, und der wahrscheinlich kein anderer als unser zweiter Brief ist. Derselbe ist aber nicht an den offiziellen Gemeindevorstand iibersandt, sondem an ein einzelnes Mitglied desselben Namens Demetrius, das der Apostel dem Adressaten lobend empfiehlt. Der Grund da- von ist sichtlich, dass ein gewisser Diotrephes, ein anderes Mitglied dieses Vorstandes, das in demselben den entscheiden- den Einfluss zu gewinnen strebte oder bereits gewonnen hatte, dem Apostel feindlich gesinnt war, wie er durch Ver- leumdungen gegen denselben und durch sein Verhalten gegen Missionare, die der Apostel der Gemeinde empfohlen, gezeigt hatte. Johannes befiirchtet nun, dass derselbe seinen Brief der Gemeinde vorenthalten mochte, und macht daher dem Cajus davon Mitteilung. Wieweit dies Zerwiirfnis in der Gemeinde mit der Irrlehre, vor der in dem zweiten Briefe ge- wamt wird, zusammenhangt, erhellt zwar nicht direkt; dass aber dieselbe dabei irgendwie eine Rolle spielte, ist doch sehr wahrscheinlich.

3. Schon Justin orwahnt die Apokalypse als ein Werk des Apostels Johannes , die aber nicht wegen der darin ent- haltonen apostolischen Lehre in Betracht kommt, sondern wegen ihrer Weissagung, durch die sie sich den alttestamentlichen Propheten glelchwertig anreiht. Sie gehort daher an der

1 6 EinleituDg.

Wende des zweiten und dritten Jahrhunderts, wie noch bei Origenes, iiberall zum Neuen Testament, das sie in den Handschriften zu beschliessen pflegt, wenn man auch damals noch vielfach geneigt war, ihr andere Apokalypsen, wie die des Petrus und des Hennas, anzureihen. Wie man aber einst vereinzelt im Eampf gegen die Montanisten die Apokalypse unter dem Vorwand ihrer Widerspriiche mit den Evangelien und Paulus dem Eerinth zugeschrieben hatte, so trat in der Mitte des 3. Jahrhunderts, wo die Kirche sich immer weniger in das Buch imd seine oft grobsinnliche Auffassung finden konnte, Dionysius von Alexandrien auf und suchte durch eine gelehrte Eritik nachzuweisen , dass die Apokalypse nicht von dem Verfasser des Evangeliums und der Briefe und also nicht von dem Apostel, sondern nur von dem anderen in Ephesus begrabenen Johannes herriihren konne. Dadurch wurde die Eirche des Morgenlandes fur lange Zeit an ihrer Berechtigung, in den Eanon aufgenommen zu werden, zweifelhaft, bis im 6. Jahrhundert jeder Widerspruch verstummte; das Abendland hat sich nie in ihrer Anerkennung beiriien lassen. Erst die moderne Eritik ist wieder zu dem Dilemma des Dionysius, dass nur das Evangelium oder die Apokalypse von dem Apostel herriihren konne, zuriickgekehrt , obwohl schon der Historiker Hase im Eampf mit Baur dasselbe ernstlich bestritt. In der That kann nicht fiiglich bezweifelt werden, dass der Donner- sohn, der einst, als er die Apokalypse schrieb, noch ganz in dem Wort und Bild der alttestamentlichen Prophetic lebte, in den etwa zwei Dezennien, die er nach der Eatastrophe des Jahres 70 in heidenchristlich-griechischer Umgebung verlebt hatte, sich zu dem Mystiker entwickebi konnte, der uns im Evangelium mid den Briefen entgegentritt, zumal neben aller in die Augen fallenden Diiferenz in Form imd Inhalt sich auch die merk- wiirdigsten Beruhrungen in beiderlei Beziehungen zwischen den in ihrem lahalt und Zweck so verschiedenartigen Schriften finden. Auch die Apokalypse ist eingekleidet in die Form eines Sendschreibens an sieben kleinasiatische Gemeinden, die ofFen- bar dem Verfasser die Gesamtkirche reprasentieren, und denen die folgenden Weissagungen ans Herz gelegt und in Drohung und Verheissung auf ihre besonderen Bedurfnisse angewandt

Apokalypse. 1 7

werden. Wir ersehen daraus, dass der dortige Oemeindekreis seit langerer Zeit einer festen apostolischen Leitung entbehrt haben muss, dass Johannes also erst kurzlich ihn betreten haben kann; denn das christliche Leben ist fast uberall im Sinken begriffen, und insbesondere jene libertinistische Richtung hat bereits ihre eigenen Propheten und ruhmt sich einer tieferen Gnosis. FiLhrt das alles auf das Ende der 60 er Jahre, so pulsiert durch das ganze Buch noch der heilige Zom fiber dte Greuel der letzten neronischen Zeit, wo die Welthauptstadt trunken ward von dem Blute der Heiligen und der Zeugen Jesu. Eine n&here Bestimmung der Abfassungszeit ist freilich nur moglich, wenn man die Apokalypse zeitgeschicht- lich deutet. Das ist aber schon darum notwendig, weil sie selbst immer und immer wieder sagt, dass sie nur verkundigen will, was unmittelbar beTorsteht, und weil jede Deutung auf welt- oder kirchengeschichtliche Ereignisse, die sich iiber Jahr- hunderte erstrecken, sowie auf eine Endzeit, die jenseits der- selben liegt, das Wesen der biblischen Prophetie verkennt, die nicht, wie die heidnische Mantik, Wahrsagung einzelner zu- kunftiger Ereignisse sein wiU, sondem Offenbarung der gott- lichen Heilsratschlfisse, durch die sich die Erfallung aUer Yerheissung Tollendei Zeit und Stunde weiss sie so wenig, wie die geschichtliche Form und Qestalt, in der sich jene Ratschlusse voUziehen werden und beansprucht sie nicht zu wissen. Unter der dem ganzen apostolischen Zeitalter gemein- samen Yoraussetzung, dass das Ende nahe sei, sucht sie die Zeichen der Zeit zu deuten, an denen man abnehmen kann, welche Entwicklung die Gottesfeindschaft noch zu durchlaufen hat, bis sie ihren Gipfelpunkt erreicht hat, an dem ihr durch den wiederkehrenden Christus der Untergang bereitet wird. Alle dem vorangehenden Gottesgerichte, die immer noch Buss- mahnungen an die gottfeindliche Welt sind, konnen nur nacb dem typischen Yorbilde der Gottesgerichte in der Geschichte Israels geschildert werden, wie die zeitgeschichtlichen Machte, in welchen sich jene Entwicklung der Gottfeindschaft, die nur nach schematischen Zahlen bemessen werden kann, zu YoUenden scheint, in allegorischen Gestalten, zu deren Deutung sie selbst uberall die Fingerzeige giebt.

Weiss, N. T. in. 2

18 Einleitung.

Hiernach steht im Vordergrunde der apokalyptiechen An- fichauung die Thatsache, dass die Todeswunde, welche daa romische Imperium als die spezifische gottfeindliche Gross- macht durch den Untergang des Juliergeschlechts empfangen, iind an der es in der Zeit des Interregnums gelitten hat, durch die Thronerhebung Yespasians am Ende des Jahres 69 und die Begrundung der neuen Eaiserdynastie der Flavier geheilt ist. Danaeh ist die Apokalypse im Eingange des Jahres 70 ge- schrieben, womit ubereinstimmt, dass die Eroberung Jerusalems noch nicht vollzogen, aber nur noch eine Frage der Zeit ist. Wenn der Apostel damit das Wiederkommen des Tiers aus dem Abgrunde, d. h. das Wiederaufleben der antichristliehen Qualitat des romischen Imperiums, welche dasselbe im Yorspiel bereits in der neronischen Zeit gezeigt hatte, kommen sieht, den Qipfelpunkt der Gottesfeindschaft und Christenverfolgung aber erst von dem letzten Kaiser in der siebenkopfigen Herrscherreihe erwartet, so hat das einst Irenaus dahin ge- deutet, dass die Apokalypse unter Domitian, auf den sie doch als den noch zukunftigen Antichrist hinweist, geschrieben sei, und diese vollig irrige Ansicht findet als die traditionelle noch bis heute ihre Verteidiger.

Die Apokalypse beruht auf Gesichten, die der Apostel ge- habt hat, und die er nun, nach der heiligen Siebenzahl geordnet und fortschreitend das Ende immer klarer enthullend, in aller Farbenpracht der alttestamentlichen Prophetensprache und in wahrhaft kiinstlerischer Steigerung schildert. Dass er sich da- bei besonders an Daniel anlehnt und viele seiner Bilder, wohl besonders auch die seine fast dramatische Schildemng beleben- den Chorgesange zeitgenossischen apokalyptischen Dichtungen entlehnt, ist sehr wahrscheinlich; dass aber in dem Buche jfidische Apokalypsen yerarbeitet sind, und dass es aus voUig heterogenen Bestandteilen besteht, wie die neuere Kritik, da- mit die Erklarung desselben verwirrend oder unmoglich machend, behauptet, ist vollig unnachweislich, wenn auch die herkommliche Yerkennung der Anlage des Buches vielfach einen nicht unberechtigten Anlass zu diesen kritischen Ex- perimenten gegeben hat.

TIPASEIi; AiiomroAQN.

I, I Tbv (.dv TTQWTOv koyov iTtoir^adfir^v jcbqI Tidvuov, lo Geoffike, cjv ijQ^aTO & ^rjaovg Ttoieiv ze xat didaaxeiv, 2 axQi r^g rjfjiiQag evreiXdfievog rdtg a/cooTokoig dia 7iv€Vf4aTog dyiov ovg i^eka^cevo avei/qi4q>9i]' 3 olg xae TtageaTrjaBv hawop tiavra jUfiTo: 70 Ttad-eiv avrov ev TtoHoig TeyLjdfjQioigy di ijfjLeQwv tea- aeQmovta omavofAevog avToig tloI Xeywv td Tteqi r^g fiaaikeiag

1, 1 5. Vorwort. .«*«*') ohne folgendes cff. Dem Ver&sser Hchwebt alles, was er in diesem Buch zu erzSiilen hat, als Gegeneatz zu (ler im Evangelium verfassten ErzSJilung vor. Zu der Widmnng an Theophilu8 vgl. Lc. 1, 3. Jene erste Erz&hlung drehte sich mii ailes, was (iay, attrahiert flir u) Jesus zu thun sowohl als zu lehren begaon. Das r$ x€tt fasst beides zu dem Begriff seiner einheitlichen Wirksamkeit zu- sammen. Das r/^lrrro kann bier, wo kein Moment angedeutet, das deu Beginn dieser Wirksamkeit motivierte , nur hinweisen auf das Thun und Lehren der Jfinger, in dem sich das Thun und Lehren Jesu fbrtsetzte, und von dem er eben zu erzS*hlen vorhat. T.2. ('ZQ*^ V^ ij fie gag) besagt ausdrdcklich , dass die erste Erz&hlung sich erstreckte bis zu dem Tage, an welchem (Lc. 17, 27) Jesus (in den Himmel) aufgenommen ward. Das dite 7iyei\u, (cy. gehdrt zu ertsiXufABvog , um die Anweisung, die er ihnen gab (sein Thun und Lehren fortzusetzen), als gttttlichen Auftrag zu charakterisieren. Das toig itnoct, musste vorantreten, weil auf den Per- sonen, von denen alles Folgende erz&hlen soil, der Nachdruck liegt. Da- her f&gt das ovg e^sXe^aio in ausdrdcklicher Rttckweisung auf Lc. 6, 18 noch hinzu, dass er die Apostel sich eben ftlr diesen Zweck auserwSiilt hatte. Jene Anweisung lag indirekt in Lc. 24, 48. Y. 8. oig xai) fUgt an, wodurch er sie zugleich zum Zeugnis von seiner Auferstehung, welches die Grundlage ihres Lehrens bilden sollte, befShigte, indem er sich ihnen als Lebendigen darstellte. Das fiBtte to na&siv uvxotf deutet an, dass die Bezeugung seines in der Auferstehung ihm wiedergeschenkten Lebens durch mehr&che sinnen^lige Beweise seiner Leibhaftigkeit (iB3t(jLifjqM) den Anstoss an seinem Leiden heben sollte; das ontayofj^nogy dass er diese Beweise ihnen bei seinen Erscheinungen gab, deren £r- stceckung durch vierag Tage bin (cftw, wie Lc. 5, 5) die Sicherheit der

Woiss, N. T. III. 2a

20 Apostelgeschichte

Tov •S'eov' 4 Tuxl avvaXiKof^evog Tzagi^yyeiXev avvoig aico *fe^o- aoXipiuiv f,i7i xcoQitta^ai, aXka Ttegifjiiveiv t^v STtayyeXiav tov TtoTQog riv tixovaaTe f,iov' 5 oti ^Icodvr^g fiiv iffarcrtaev iidari^ vf4€ig di ev Tivevficcrt ^aTcxiad-r^aEad-B ccyuit ov fiera TtoiXag Tccvvag ij^egag.

6 01 fiev ovv avveld-ovreg 'qgdzajv avtov Xiyorveg' yojQie,

4

Oberzeugung verstSxkte. Dass er bei diesen Erscheinungen immer noch sein Lehren fortsetzte, best&tigt die Thatsache, dass er w&hrend derselben das auf das Reich Gottes Beztigliche ihnen sagte, d. h. ihnen nS*here Auf- schltlsse flber das einst von ihm selbst (vgl. Lc. 9, 11) verktLndigte Grottes- reich gab, das sie nun weiter verkilndigen sollten. T. 4. xai) die Relativkonstruktion lOst sich auf und geht in einen Hauptsatz tlber. Das avyaXi^o/Aevog kann wegen des Part. Pr9.s. und der Beziehung auf eine Einzelperson nur heissen: w&hrend er mit ihnen ass. Rtlckweis auf Lc. 24, 43, weil an den Befehl 24, 49 erinnert werden soil, sich nicht vou Jerusalem zu entfemen, sondem dort die Geistesausgiessung zu erwarten; denn dieser Befehl entsprach ebenso dem speziellen Auftrag, mit ihreni Zeugenamt von Jerusalem anzuheben (Lc. 24, 47f.), wie er die Voraus- setzung ftlr den Beginn der Erz&hlung unsers Buches mit der Gemeinde- grtlndung in Jerusalem bildet. Das r. enayyeXtay steht also im Sinne des vom Vater Yerheissenen, womit auf Joel 3, 1 zuruckgeblickt wird. Schou im Ausdruck weisen die Worte zweifellos auf Lc. 24,49 zurtlck, wo die Apostel diese Verheissung von ihm geh5rt haben. Bern, den Obergang in die Oratio dir., wie Lc. 5, 14, der dazu dient, noch ein Wort Jesu an- zukntipfen, wodurch er in der Zeit der Erscheinungen speziell auf die nahe Erf&llung dieser Gottesverheissung hinwies. 5. oti) recit., fHhrt dieses Wort Jesu ein, das, an das T&uferwort Lc. 3, 16 anknflpfend, es ausdriicklich auf die Apostel anwendet, die diese Geistestaufe zur Fort- setzung des Thuns und Lehrens Jesu ausrilsten sollte. Das ov fiBxa noVittg rjfASQ, durch xavtag verst&rkt, weist darauf hin, dass der gegenwSrtigen Tage nur noch wenige sein wezden, ehe diese Verheissung sich erflUlt.

T. 6 14. DieHimmelfahrt. oi) bildet ftlr sich das Subjekt des Satzes, wie Lc. 7,4. 9,19, zu dem erst das Part, eine nfthere Be- stinmiung hinzufdgt. Das echt lukanische f^ev ovy kntlpfb an alles, was von den Aposteln ab den Nachfolgem Jesu im Thun und Lehren im Yorwort gesagt ist, an, imd involviert (ohne folgendes de, wie v. 1) deu Gedanken, dass sie ihren Auftrag noch nicht ohne weiteres erfGLllten, son- dem vorher erst Jesum fragten, was er weiter thun werde. Das trvvek^rrfs geht nicht auf die Zusammenkunfb v. 4, sondem hebt hervor, wie sie eigens zusammengekommen waren, um diese Frage zu thun, wobei voraus- gesetzt wird, dass sich bei dieser Zusaomienkunft ihnen Jesus wieder offen- barte. Das si wird so wenig wie Lc. 13, 23. 22, 49 einfach die direkte

1.1-9. 21

el iv Zip XQ^^V ''^ovtqf dnoTLfx^itnaveig xrpf fiaoilelay T(p '/cjgcfijA; 7 elTvev JtQog aivovg' ovx Vf4wv ifnlv yvaiyai XSP^^^^ ri naiQOvg oSg 6 nctrriQ i&ero sy rij idiq i^oyqlffj 8 aXXa li^fAXpea^e dvva^^v, inek&ovcog rov ayiov Ttvevfiorog iq>' vfiag, xat eaead'i (lov fi^QfcvQ^g Iv re ^leQovaalrifi yuxi iv Ttdar] tfj ^lovdaiijc nai ^ccfiaqiltf %al Vu)g iaxdrov Z'^g y^g, 9 xat ravza elnwv avTcuv pXenoyzuiv irnqo^y xal veq>€kr] VTtelafiey aitov

- *■ - - , _

Frage einleiten, sondem driickt eine gewisse Zaghaftigkeit der Frage aus, da der ihnen gegebene Auff;rag zur Fortsetzung seines Werkes im Wider- spnich zu^ stehen schien mit de^ ATlichen Yerheissung, nach der mit der Greistesausgiessung die messianiscbe Zeit zu beginnen und damit die Keichs- errichtang umnittelbar gegeben schien. fy r. /Qoyo) tovt,) gebt auf die Gegenwart, welcbe durcb die verheissene Geistestaufe v. 5 als die messianiscbe Zeit cbarakterisiert scbien, in welcber der Messias durcb seine Tbronbesteigmig das nationale KCnigtum berstellen soUte; daber der Dat. comin. roi utq. Das tecbniscbe anoxa&Mtayeiy aus Mai. 3, 23 empfangt also bier die spezielle Beziebung auf die Reicbserricbtung, in welcber Israel wieder einen ECnig, wie es einst David war, empfSUigt. t. 7. etney) Das Asyndeton, wie das Feblen des Subj. bebt sebr nacbdrilcklich hervor, wie es dem Erz&bler vor allem auf diese Erkl&mng Jesu, der das Subjekt des ganzen Vorworts bildet, ankommt. Dieselbe wird durcb freie Wiedergabe von Mc. 13, 32 eingeleitet. vfAtoy e<rxiy) es gebOrt (ge- btlbrt) eucb nicbt, zu kennen Zeiten oder geeignete Zeitpunkte {xaigog von der qualitativ bestimmten Zeit, vgl. I Tbess. 5, 1), welcbe der Yater (ffir die Erf&llung seiner Ratscbltlsse) festgesetzt bat auf Grund der ibm eigenen (keinem anderen zukommenden) Yollmacbt. t«8. aXXa) stellt dem entgegen, wie es ibre Aufgabe ausscbliesslicb ist, die ibnen gesetzte Aufgabe zu erfUllen , wozu sie Kraft (dvya/iiy, wie Lc. 24, 49) empfangen werden, wenn der beilige Geist auf sie berabkommt. Zur Sacbe, wie zum Ausdruck vgl. Lc. 1, 35. Das Adj. stebt (abweicbend von v. 2. 5) voran, um zu betonen, wie nur beiliger, d. b. gottangebOiiger Geist solcbe Kraft verleiben kann. Abweicbend von Lc. 24, 48, wird ibre Au%abe dabin bestimmt, ibm (bem. das betont gestellte fiov) Zeugen zu sein, doch so dass mit dem dort allein genannten Jerusalem durcb re xai (v. 1) die ganze Provinz JudSA und das benacbbarte (balbbeidniscbe) Samaria ver- bunden wird als ibr einbeitlicber Wirkungskreis, der sicb aber bis ^m Ende der Erde (vgl. Jes. 49, 6) ausdebnen soil. Bem., wie bier gleicbsam das Programm der im folgenden gescbilderten apostoliscben Wirksamkeit vorau%escbickt wird. T. 9. xai ravrcc Bintay) vgl. Lc. 19, 28. Das voranstebende avttoy markiert den (Tbergang von seinem Abscbiedswort zu ibrem Erlebnis: vcm: ibren sicbtlicben Augen waid er emporgebobeu, bis eine Wolke, die ibn aufnabm, ibn ibren Augen (beuL das prftgn. ano r.

2a*

22 Apost^lgeschichie

UTMio zdv 6g>9'akpiujv avzwv, 10 xcre tog ateviZovneg rfoav elg ZQV ovQavov, noQBvo^ivQv aizov^ xcd Idov avd^eg dvo tuxqei- at'q^tsiaav avrolg ev iaih^aaoL lev^aig, 11 oi 'Mti ehrav avSgeg raXiXaioi, Tt aaxrfAjaxB fiXiTiowig eig %ov ovqavov; ovrog 6 ^hjiaovg d avaXri(iq>d^ug a(p' vjdfZv elg xov oigavov oikwg ikei- (JNoi ov TQOTcov ed-eaaaad-^ avtov noQSvofievov elg xov ovgarov. 12 t6t€ V7t€argeil>av elg ^haovac^kiifj. ano ogovg tov naXovfievov flaiuivog^ o iotiv iyyig ^legovaalrifi aa(ifidTov tyov odor. 13 /at ore elorlkd'OVf elg to vrteQfjiov avejir^aav ov nfiav xava^ivovveg, 0 re nixQog '/.al ^Icjdvt^g y.ai ^Idyxo^og xal ^Aydgiag, (Dthnjcog /.at &wfAdgy BaQ&okofAaiog 'A4xI Max^O^alogy ^Idxaijiog ^^^Xfpaiov

offit-.) entrdckte. 10. tog) temporal, echt lucanisch. Das ttrsyil^oyTeg ijffuy (abweicheud von Lc. 4, 20. 22, 56 mit eig statt des Dat.) schildert, wie sie uoch zum Hiinmel aufblickten, w&hreDd er sich (in der Wolke) entfemte (bem. das lucan. noQevec&ta), Zu demmit xai. itfov einsetzenden Nachsaize, als ob eine Zeitbestimmung mit eysycio vorausgegangen, vgl. Lc. 7, 12. Die Elngelserscheinung erinnert an die am Grabe (Lc. 24, 4), wo, ebenso wie hier, zwei M&nner bei ibnen stauden in weissen (ie- wandungen. v. 11* oi xra) wie v. H: sie liessen sich nicfat nur sehen, sondem auch hOren: Warum steht ihr da, in den Himmel hinaufblickend (als ob er fiir immer dorthin entschwuuden ist)? Hier wird das ayak, v. 2 n&her bestimmt als ein Aufgenommensein in den Himmel von ihnen hinweg (bem. das prftgnante urto, wie v. 9). Da.s ovxmg oy tqonoy geht auf ev yBtpfhfj (vgl. Lc. 21,27). v. 12. rore) damals, als mit dam Abschiede Jesu der Zeitpunkt gekommeu war, den Befehl V. 8 auszurichten, kehrten sie nach Jerusalem zurttck {vtibuxq^^ fast nur bei Lc, der es fiber 80 mal hat), um dort nach der Vorschrifb v. 4 die Geistesausgiessung zu erwarten, die sie dazu ausrtlsten soUte. Erst jetzt wird angedeutet, dass die Zusammenkunfb v. 6 auf einem Berge statt- gefimden hatte, der Olivenhain hiess (bem. die lucan. Bezeichnung des Olbergs, wie schon im Evang. 19,29. 21,37). Dass derselbe nur einen 8abbatweg (2000 Ellen) weit (^x^y) von Jerusalem entfemt war, zeigt, dass sie mit der Versammlung v. 6 das Gebot v. 4 nicht tlbertreten batten. T. 18. ore) viel seltener als tag v. 10, wechselt damit auch Lc. 22, 14. 66: als sie (in die Stadt) hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Privathauses, in dem sie zu verweilen pflegten {fjcny c. Part., wie V. 10), da sie vor der Geistesausgiessung noch nicht an die Offentlichkeit traten, also auch uoch nicht im Tempel sich anfhielten (wie Lc. 24, 53). Der zu alien Namen gehOrige Art. fasst den, wie gewdhnlich, zuerst genannten Petms durch das enger verbindende xb xui (v. 1. 8) mit den ilbrigeu Zehn zu dem bekannten Apostelkreise zusammen. Er wird zun&chst mit Johannes verbunden im Vorblick auf Kap. 3. 4. 8, so dass, abweichend von

1,10-17. 23

'/Ml "Sipnhv 6 trjl/uytJi^ xai ^lovSag ^laxtuftov. 14 ovroi nayttg: ^nav 7rfO0^aQt€Qovvr€g dfio^vficedov rij TtQoaevxg <ri;v ywai§iv ytal Maftaf.1 xi^ larirgl ^Ir^aov xcri avv rdlg adehpotg avroi.

15 Kai iv ralg r^iqaig ravTaig avaavag nixgog Iv f4ea4f» TiZv adehpwv Bijtev' ijv tb ox^og ovofidtiov ^nl tq avtb dfoei r/,av6v BiTcoai' 16 avSgeg aieixpoi, edu Ttkf^QCjdijvai r^y yQaqftiv i^v Ttqoiinev to 7rvevf4a to Syiov dia atofiatog Javud neql ^lovda Tov yevoixivov Sdt^yov rolg aviXa^ovaiv ^IrjaovVf 17 Sr/

Lc. 6, 14, Jakobus nachfolgt (doch vgl. Lc. 8, 51. 9,28) und das erste Brdderpaar getrennt wird. Aucb werden gegen die Aufz&hlnng der Apoatel im Evang. Phil, und Thomas zu einem Paar verbunden und ebenso die dort dazwiscben stehenden Barthol. und Mt. y. 14. rjaay ngoaxaQ- reQovyreg) wie v. 10. 18, schildert, wie sie dort einmtltig beim Gebete (um die Geistesausgiessung) verharrten mit Weibern, dergleichen auch jetzt (vgl. Lc. 8, 2f. 23, 49) vorzugslv^eise zu den Ol&ubigen gehOrten. Mit ihnen wird die dazu gehOrige Mutter Jesu unter ein <rrv zusammen- gefasst, w9iirend dasselbe bei seinen Brttdem (Lc. 8, 19f.) wiederkehrt, die also, nachdem sie durch die Auferstehung Jesu zum QIauben ge- kommen, nun als die dritte Kategorie unter den G13>ubigen erscheinen.

y. 15 20. Die Apostelwahl, beginnt den ersteu Hauptteil, der von der Urgemeinde und der Th&tigkeit der Urapostel in ihr handelt. ey r. tj/icQaig t€(vt tug), also in den Tagen zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Das lucan. ayitarag setzt, wie Evang. 4, 16. 29, voraus, dass die Versammlung, in deren Mitte (Lc. 2, 46. 24, 36) Petrus auftritt, sitzend gedacht ist. Das t]y re ft)gt eine n&here ErklSrung an fiber die hier zum erstenmal ganz unvorbereitet auftretenden teSeXtpoi (doch vgl. schon Lc. 22, 32j: und zwar war ein Haufe von etwa 120Personen {oyofjanoy^ nach ATlicher Bezeichnung, vgl. Num. 1, 18. 20) an demselben Ort bei einander. Bern, das prSgnante eni ro ((vro. Eine solche Detailnotiz weist auf eine besondere Quelle hin, aus der dann wohl auch die folgende Rede entlehnt ist. T.16. tty^Qfg adeXtpot) vgl. v. 11. Auch Lc. 4,21 steht t. yqatip^^y von der einzelnen Schriftstelle, die erfHUt werden musste (vgl. Lc. 24, 44), weil in ihr der heilige Geist durch den Mund Davids ((fta cro/i., wie Lc. 1, 70) geweissagt hatte in Betre£F des Judas. Wie er denen, die Jesuni gefangen nahmen , Wegftihrer geworden , erz&hlt Lc. 22, 47. 54. y. 1 ore) begrtlndet, weshalb die nachher angezogene Stelle, die von der Er- ledigung einer apostolischen Amtsstelle redet, auf Judas gehe, der ja unter

24 Apostelgeschichte

'/MTtjQi&pifjpiivog fjv iv ^fiiv xat €%axBv rov 'xX'^qov t^Q diayLO- viag tavTfjg. 18 ovTog fisv ovv hxrioocro xiaqlov hi f4ia&ov Trig <i<^^xtag, tuxI Ttgr^vrig yevofievog iXAirjoev f^iaog, nal i^expSr^ Ttavra ta QTtk&rpya avrov' 19 xai yvannov iyivero tvSol xdig AaTOixotaiv ^legovaalrifA, aiaze likfjdilvai to xioqiov h.eivo rjj idi(f SiaXiTLTfp avruiv ^AxeXdafddxy tovt eoTiv xiaqlov a'ifiOTog. 20 yiygaTtTai yag iv fii^h^i rpakfAuiv* yeytjd^(o ^ i/tavXig avTov k*gt]f4og xal ju^ eoTO) d yunomuHv ev avrfjy iMxi' ttiv im- OTiOTtriv avrov Xafiircj eregog. 21 del ow xtiv aweX&ovriov

die Apostel gezSMt war (xa&fjQ, bv, wie II Chron. 31, 19) und bei der Er- wSMung der Apostel (v. 2) erlangt batte das ihm zugewiesene Teil (xXfiqog, wohl im Yorblick auf v. 26) dieses Dienstes (nSmlicb des aposto- liscben). Bern, den Gen. appos. t* 18* (jibv ovv) obne folgendes df, wie V. 6, nimmt v. 16 wieder auf, indem es die Tbaisacbe bezeichnet, in wel- cher die y^fttpv erftUlt werden musste, wfibrend als Gegensatz derWort- laut der Stelle v. 20 dem Verf. vorschwebt. Dabei ist aber der Besitz der enavXig, abweichend von v. 17, von dem Grundsttick verstanden, das Judas erwarb um den Lohn der Ungerecbtigkeit, wie das ibm von den Hierarchen f&r den Verrat gezablte Geld (Lc. 22,5) bezeicbnet wird. Daher rflbrt diese Erl&uterung notwendig von anderer Hand her, als die Rede selbst. Die Cberlieferung, wonach er, kopftlbergesttirzi, zerbarst mitten durch, und verschtlttet wurden aUe seine Eingeweide, weicht von Mt. 27, 5 ab. 19. yv to a toy) Gemeint ist der Ackerkauf und das blutige Ende des Judas, das stadtkundig ward, so dass jener Acker Klutacker genannt wurde. Aucb die Bezeichnung der (aramfiiscben) Sprache, aus welcher derselbe so verdolmetscbt wird, durcb xvi i4ia SiaX, uvTtoy beweist, dass v. 18f. vom Bearbeiter eingeschaltet ist, da Petrus ja sagen mfisste: in unserer Sprache. Die eben&lls von Mt. 27, 7f. ab- weichende Namendeutung setzt voraus, dass Judas sein blutiges Ende auf dem Acker fand. y. 20. yeyganrai yag) begrflndet die v. 16 er- wfthnte Erftillung der ygntptj in den v. 18 f angegebenen Thatsachen durch Verweisung Mif Psal. 69, 26. 109, 8 (im wesentlichen nach den LXX), obwohl von dem blutigen Ende des Judas, das nur aus dem Namen Akeldamach erschlossen, sowie von einem Ackerkauf darin gar keine Rede ist, woraus aufs neue folgt , dass die Deutung , die in jenen Yerseu dem Schriftwort gegeben wird, erst von Lc. eingeschaltet ist. In der ursprQnglichen Rede waren die Psalmworte nur auf die Amtsstelle bezogen, die Judas nach V. 17 inne hatte, weshalb das fgrjjuog (statt ri^fjuofjttvrj LXX) in dem ersten Kie als durch den Tod des Judas erledigt bezeicbnet, und die zweite auf ihre Wiederbesetzung vorbereitet T. 21. ^bi ovv) folgert aus Psal. 109, 8 die Notwendigkeit einer Apostelwahl. Der Genit. t. avvBX9oviiav tjfAiy tritt mit Nachdruck vomn, weil er die Qualifikation derer bezeicbnet, aus

1, 18-26. 25

fl/uv ovdQwv h navti XQOVi^ <if ela^k&ev xcrt i^iili^ev iq>* fifdag 6 TLVQiog ^Ifjaovg^ 22 ag^af^epog ano %ov fiaTtriafiatog ^luavov f'tog TTJg fifiiqag ijg av€Xi^f4q>d7j dtp' ijfAtivj fiaqrvQa tf^g avaoxi- aewg avrov avv ij^lv yeviad^ai Sva rovtcjv. 23 '/.at SoTTjoav dvOj ^luaijq) tov Tuzi^ovfievov BaQoafifiav, og iTtenX'q^ ^lovarog, xai Ma^&iav, 24 '/m Ttqoatv^afji^oi tlnav di) 'kvqib "AJaqdio- yvdoxoL TcavTWVy avddei^ov ov i^eke^w ix tovtuv tiZv 8vo Vva 25 Xafieiv tbv totzov trig dlayLOviag Tavrrjg xat aji^oaToXilg, clq>* ijg TtaQefir^ ^lovdag TtOQBv^'^vai eig tov lonov xhv idiov. 26 mat ediavLov yikriQovg airdlg, xat tTteaev 6 '/k^Qog sni Ma&- &ittv^ nal avvyiaTBiprjg>iG&7) f^eta xwv ivdena djioaxoXtxiv.

denen Einer gew&hlt werden soil, so unbequem dieselben freilich im gegen- w&rttgen Kontext durch die Worte bv nayti atp t^fnay von dem eyu rovttay, wozu sie gebOreOf getrennt sihd. Das eigentlich nur zu €Mf]X&ey passende e(p tjfAag steht, weil die Formel nur den bestaudigen Yerkehr beseichnet (vgl. II Chron. 1, 10), bei dem nattbrlich das BiaeX&Bcy die Haupt- sache ist. Zu o xvQiog itja, vgl. Lc. 24, 3. T* 22. uQ^afjLsyog ano) beschreibt den Umfang des 5ffentlichen Aufbretens Jesu, das nach Le. (vgl. das ffQx*^fA£yog Evang. 3, 23) von der Taufe Johannis begaun uud nach V. 2 mit dem Tage der Himmelfahrt endete. Das '/V ist ent- weder die seltene Attraktion des Dat. oder Gen. temp. (vgl. Lev. 23, 15). Da, um ein Zeuge seiner Auferstehung zu werden, man keineswegs die Apostel wkhrend der ganzen Wirksamkeit Jesu begleitet haben musste, und da Jesus selbst mit diesen keineswegs von der Johannestaufe an zu jeder Zeit verkehrt hatte, am wenigsten, indem er bei ihnen ein- und ausging, so ist das ohnehin so unbequeme (s. o.) ey nayxt a<p r^fioty ein Zusatz des Lc, der die Qualifikation nach dem den Uraposteln v. 8 ver- liehenen um&ssenderen Berufe, seine Zeugen zu sein, bestimmt. y. 23. ectijoay) steht hier von der Aufstellung als Wahlkandidaten. Subjekt sind die adeXtpoc v. 15. T. 24. nQoaev^ttfjieyoi) Das Part. Aor. charak- terisiert ihr emay als ein Gebetswort, vgl. das h&ufige tenoxQi&etg einey. Jehova selbst muss als Herzensktindiger (vgl. Lc. 16, 15) den Geeignetsteu aus diesen Zwei ausw&hlen (v. 2) und durch das Los kund machen (ayadei^oy im Sinne von II Makk. 2, 8, und des Subst. €tyatfti4ig Lc. 1, 80). T. 25. Toy xonoy) mit Anspielung auf die antwhg der Psalmstelle v. 20, die also wie v. 17, und nicht wie v. 18, gedeutet wird auf die hier durch xm (und zwar) nHher als Apostelamt bestinmite Siuxoyut, & ist aus dem Apostelamt geschieden, um hinzugehen an den ihm speziell gehdren- den (gebfthrenden) Ort. Da hiemit ohne Frage der Strafort des Hade.s gemeint ist (vgl. Lc. 16, 23), erwlUinte die ursprUngliche Rede (anders V. 18) erst hier, dass er mit v. 16 eine Todsiinde begangen hatte, die ihre Strafe bereits empfing. v. 26. efftaxuy xkijoovg) vgl. Lev. 26, 18 im

26 Apostelgeschichte

II, I xai iv r<>7 GWTtlfjQOvoS^ai ri^ fjfAEQav rijg ttcwi^- y^oini^g f((f4xv Travveg dfiov ertl to ctvro. 2 xcre ey^vEto a^Of ex Toi; ' ovgecvov i]X^ SoTveQ q>eQOpiivrig Tiro^g fiiaiag nctxi irtkriQdjaev olov tov olxov ov ^aav iMxdT^fievot ^ Szai cSigp^cMi' crvroic; diafieQitofievai yXdioaai atael TcvQOQy yjxl iiMxdixjev sip' ?va IxaoToy adrtjv, 4 xai irrXi^a&riaav Ttavreg Ttvevfiaroq ayiov, vmI riQ^avTo Xalelv erigaig ykdaaaig, vutd-ufg to Tcvevfia ididov

Urtext, wonach die Lostdfelchen gemeiot sind, die man den beideu Wahl- kandidaten (vgl. v. 23) gab, um sie in ein Oef&ss zu thun, und von denen das mit dem Namen Matthias beschriebene heratisfiel, womit das Lok auf ifan gefallen war (vgl. Jon. 1, 7). Er wurde durch die Stimmen der Brfider, welche nach v. 23 ff. ihre Entscheidung von dem Gottesurteil des Loses abhS.ngig machten, mitzugezfthlt unter die Apostel, deren Zw5lfzafal nun wieder vol! wurde. UnmOglich kann diese ErzSiilung von der Hand des Lc. herrdhren, der auf diese ZwOlfzahl nirgends Gewicht legt, viel- mehr den Uraposteln v. 8 einen Benif zuweist, der zu der symbolischen Bedeutung derselben (Mt. 10, 5 f. Lc. 22, 30) nicht stimmt. Ftir Lc. bildet die Erz^hlung die Einleitung zu dem 1. Abschnitt des 1. Teils, der von der rxrfindung der Urgemeinde handelt.

2^ 1 18. Die Geistesausgiessung. ey rcu avvTtXf^g.) vgl. Lc. 9, 51. Durchaus inkorrekt und, falls Lc. hier selbstHndig schrieb und nicht etwa durch die Form einer ihm vorliegenden Erz&hlung be- einflusst war, gauz unbegreiflich ist, dass statt der 50 Tage, die bi.s Pfingsten verlaufen mussten, der Tag des Festes selbst {neyTtjxoajt; II Makk. 12,32, vgl. Tob. 2, 1) genaimt wird, das von ihnen den Namen hat. Ebenso auffallend ist die Art, wie das tjaay em ro twro (1, 15; durch das ziemlich tautologische of^ov verstarkt wird. Die nayreg bind nach 1, 14f. die Apostel mit den Bi-fldern. v. 2. x«i fyeyero} £s kam plOtzlich vom Himmel her (wie die Stimme Lc. 3, 22) ein wunderbares Brausen (i;/o;, wie Lc. 21, 25), das dem eines heftigeu daherfahrenden Wehens ahnlich war und so das Nahen des Geistes sym- bolisierte. Zu dem bei Lc. seltenen tooTteQ vgl. Ev. 18, 11. Der Ausdruck 7iyo9j (Hiob 37, 10) ist gewfthlt wegen seiner Verwandtschaft mit jryevfitc Das Brausen erfQllte das gesamte Haus, nicht bloss das vneqiaov^ in dem sie wohl, wie 1, 13, beisammensitzend gedacht sind. Mtp&rfHuy uvx.) wie Lc. 1,11. Die feuer&hnlichen Zuugen sind wunder- bare Symbole der neuen Sprachengabe; dieselben verteilen sich so {6uefAeQ., vgl. Lc. 22, 17), dass sich auf jeden einzelnen von ihnen eine setzt. V. 4. euXi^a&fjacey ny. ay.) vgl. Lc. 1, 15. 41. 67. Das r^Q^fcvro geht, anders als 1, 1, darauf, dass erst infolge dieser GeisteserfHllung sie be- gannen mit andersartigen Zungen zu reden. In der S.lteren hier von Lc. bearbeiteteii Erzahlung war dies wohl sicher (vgl. zu v. 13} technische Bezeichnung der ekstatischen Glossolalie I Kor. 14, weshalb yXinHiaM, ab-

r

2,1-8. 27

a7toq>d'eyYea&ai avtaig. 5 7;<Fav di eig ^IsQOvaaMifi xaroiTOovntg ^lovdtnoi, ovdQeg evkafieig arce Ttavrbg e^vovg xw i>no xhv od^ccvov 6 yBvopiivr}g de rijg ^fnrijg xavxfjg owilld'ev to Tclrl^og r.ai awBfv^^ on ijaovov elg Viutatog xf^ idltf diaXhttfit lakovwiov avruiv. 7 i^ioxcnrro de tlol i&avfiatlov ksyoweg' Oixl idoi TvavTBg otxoi elaiv ol lakovvxeg Fakilaloi; 8 nal Tciog f)iii€ig oTLOvofiev I'naOTog rg Idiif dtaXix,t((f ^fiwv h tj eyev-

weichend von v. 8, die in den mannigfia.ltig6ten Formen auftretende (daher der Plilr.) Wundersprache bedeutet , in der der Geist ihnen gab (etfoixcr c. inf., wie Lc. l,73f.) sich auszusprechen. Das itnotp&eyyeird^ai steht aucfa sonst vorzugsweise vom Reden im Zustande der Begeisterung , vgl. Ezech. 13,9.19. I Chron. 25, 1. t. 5. eig isq, xaroix.) prggnante Eou- struktion, wie Lc. 21, 37: nacb Jerusalem flbergesiedelte und nun dort wohnende Juden von jeder Vclkerschaft her (d. h. unter ihnen einheimische) aus denen, die unter dem Himmel beflndlich sind (vgl. Deut. 2, 25). Dass sie fromme MSaner waren {evXa^Big, wie Lc. 2, 25), was schon ihre Cber- siedlung in den Mittelpunkt der Theokratie zeigt, erklSjrte wohl im ur- sprQnglichen Bericht, wie die Erscheinung der Glossolalie mitten in dem feindseligen Jerusalem ein sympathisches Aufsehen erregen und die Petrus- rede so grossen Erfolg haben konnte. v. 6. rt^g (piavrjg ncvx,) nSjnlich das wunderbare Brausen , das allerdings in kaum vorstellbarer Weise als aus dem Hause kommend , das es nach v. 2 erf&llte , und die Menge zu ihm hinleit«nd gedacht ist. Hier ist ohne Zweifel an die grosse Menge der auswSrtigen Juden gedacht, was weder mit ihrer Bezeichnung in v. 6 als €tydQfg (vXafiHg stimmt, noch damit, dass dort nur in Jems. ans9.ssige Ausl^nder gemeint waren; auch das bei Lc. so hS.ufige 7iXfj&og zeigt wohl, dass hier eine Erlauterung desselben einsetzt, bei der er an die grosse Menge der Festpilger denkt. Die Verwirrung der so zusammen- gekommenen (1, 6) Menge (m'l'f/i'^r; , vgl. I Makk. 4, 27. II Makk. 10, 30) erklart er daraus, dass ein jeder sie in seiner eigenen Sprache (1, 19) reden h5rte> weil er die Hervorhebung ihrer verschiedenen Herkunft v. 5 auf die Vielsprachigkeit der Menge bezieht. Bem., wie der Plur. r^xovov sich auf das kollektive riXtjihoc bezieht und das Imperf. im Unt^rschiede von dem avvKfX'i^. avi's/. schildert, was sie dort httrten. Y. 7, t^taruvrn) wie Lc. 2, 47, wird hier naher erklUrt durch das Wort, in dem sie ihre Verwunderung fiber das v. 6 erwahnte Phftnomen ausdriickten. Das von dem dazu gehSrigen o^ XuXovyreg getrennte Tiuyreg ist stark betont, und durch das davor eingeschaltete idov noch nachdrucklich darauf aufmerksam ge- macht, wie alle diese, die man doch in verschiedenen S^rachen reden h5rte, Galilaer waren, also keiner von ihnen jener verschiedenen Sprachen von Natur m^chtig war. Hier denkt Lc. im Widerspruch mit v. 1. 4 sichtlich an die Apostel, da schwerlich die 120 (1, 15) alle Galilfter waren. T. 8. 71 M g^ wie ist es mftglich , dass u. s. w. Das zu r»/ idia dtaX. fjfjKar

28 Apostelgeschichte

t'Tj&fjfiev, 9 JlaQO-oi yuxt Mridoi nal ^EKafdeizat^ /.al ci tuxtoi Aovvreg T^r MeaoTtOTafjilav , 'lovdaiav xe Tutt KaTtTtadoyuav, Jlovtov xai rijv ^AciccVy 10 Ogvyiav tb xat Ila(iq>vXlaVj ^iyvTcxov Aat ra ^igrj r^g ^ifivrjg Trjg xara KvQi^vrjv, nat oi iTtidrj/xovv- reg ^Pw^aioi, ^lovdaloi ts vlol tvqogi^Ivtoi, II KgriTeg %aV'u4Qapeg, aTiovofABv XakovvTiov avTiuv xatg fjiie^iqaig yldaaaig ro fie- yaXela tov d-eov; 12 i^iazavro di Tcdvreg Y.ai Slijtcoqovvto,

gehdrige XaXovyruty avroty wird erst am Schlusse der Frage in v. 11 nach- gebracht. Als geborene Diasporajuden bezeichnen sie die Sprachen der VOIker, unter denen sie lebten, als die ihrigen, deren Yerschiedenheit nun V. Off. aufgezahlt wird, um den Umfang des Sprachenwunders zu schildem, welches Lc. in v. 4 nach seiner AufTassung von v. 5 findet. T.9. beginnt die Aufzghlung mit den Ostl3ndem. Bei dem oi xuroix. Ttjy /leaon. denkt Lc. im offenbaren Widerspruch mit v. 5 an dort noch ans3<ssige Juden , die wohl nur zum Fest nach Jerusalem gekommen sind. Im Gegensatz zu den GalilS^m v. 7 darf auch JudSa (im engeren Sinne, wie 1,8) nicht fehlen, d& seine Bewohner wenigstens eine andere Mundart redeten (vgl. Mt. 26, 78). Dasselbe leitet von den Ostl&ndem zu den Nordprovinzen Elein- asiens ilber. itaia) ist Vorderasien im engeren Sinne (Mysien, Lydien, Karien mit Ausschluss von Phrygien). ¥.10. re xai) dient ohne besondere Bedeutung zur Hebung der Monotonie. tJher das stldliche Pamphylien geht die Aufz^^hlung nach dem Siidlande (Agypten) fiber und von der westlich davon gelegenen Libya Cyrenaica (eig. die gegen Kyrene bin gelegenen Teile Libyens) nach dem den fiussersten Westen reprasentierenden Rom. Das fnvdtjfiovirreg bezeichnet ebenfalls im Wider- spruch mit V. 5 die in Rom einheimischen Juden im Unterschiede von solchen, die das rOmische Btlrgerrecht hatten, aber anderwSjrts wohnten. 10 v6. re xfu ngoatjX.) soUte den Abschluss der AufzShlung bilden, sofem die aus den Heiden gewonnenen Proselyten (Mt. 23, 15) die fremden Sprachen noch in anderem Sinne als ihre Muttersprache redeten, wie die unter ihnen wohnenden geborenen Juden. Bem., wie forcf., abweichend von V. 5, im religionsgeschichtlichen Sinne steht. v. 11. XQtjteg x. HQttfi,) nachtrSlglich angefEigt. Die Wiederaufnahme des ttxovofABv aus V. 8 dient dazu, das dort fehlende htXovyx, nvr. nachzubringen , und zwai* mit dem Zusatz r. r^ftexeg. yXuxur.. durch den jetzt Lc. direkt das fregtag yX. v. 4, aber sicher nicht im Sinne des ursprQnglichen Berichts, erklart. Die r. /neyfcX. r. d^eov (Psal. 71,19. Sir. 17,8) sind die Grossthaten iiottes, bei denen Lc. wohl vorzugsweise an die Auferweckung Jesu denkt. T. 12, i^icifivxo tfe nttvx.) nimmt noch einmal v. 7 auf, weil mit diesem Ausdruck wohl die altere Erzahlung allein den Eindruck von v. 4 schilderte, indem sie lediglich hiuzufiigte, dass sie in Verlegenheit waren, wie sie sich diese Erscheinung erklaren sollten, indem einer zum

2, 9 - 17. 29

aXlog Ttfog akXov Xiyovrtg' li 9ihEi xovxo elvai; 13 eveQOi di dia^leval^ovTeg i%eyov ori /^xovg fiefieoriofdivoi elaiv.

14 tna&elg di 6 Ilhqog avv tolg ivd&ut STV^Qev rijy qxav^v aSzov Tuxi a7€eq>i^ey§ctTo avxoig* avdqeg ^lovdaioi xot ol 'Mxtoi- TLOvvreg ^leQOvaalr'^fi Tcavreg, tovto v^lv yvtaOTOv earco, %at svtarioaffd'e ra ^ijjuorrcr ftov. 15 ot; yag tig vfuig VTcoXafifidveze ovtoi fit&vovoiv -^ laitv yccQ diga tqiti] rrig fjfAhQag , 16 aXka TOVTO ioTiv TO Bi^fiivov 8ia ToiJ 7tQ0(pr[C0v '/oiijA* 17 xa£

andem sagte: was will das seini^ was hat das zu bedeuten? y. 18. fteqoi) f&llt 9.uf dem nayres y. 12 gegentiber, and kann im Urbericht nar den Gregensatz zu den frommen Diasporajuden v. 5 gebildet haben. Die Worte ihrer Spottrede , wonach sie die in ekstatischer Begeisterung Redenden ftLr stissen Weines voll/ d. h. fflr befcninken erklSj^n, erinnert an den Eindmckf den nacb 1 Eor. 14,23 die Qlossolalie auf solche machte, die diese Erscheinung noch nicht kannten.

¥•14 86« Die Pfingstpredigt des Petrus. arad^etg) wie Lc. 18, 11. 19,8: hingetreten mit den Elfen, in deren Namen er nach v. 32 spricht. Zu enrj^ey t. tptoy. vgl. Lc. 11, 27. Das a7i€rp&€y^aTo (v. 4) dentet an, dass seine Rede ebenso vom Geist eingegeben war, wie die Glossenreden. Bei dem atrroig hat Lc. nattbrlich an die Menge der Fest- pilger V. 6 gedacht; daher wird das ohnebin an 1, 11 erinnemde aydg. wvd'. um so mehr von ihm herriihren, als er ja auch die grosse Mebrzahl der Anwesenden v. 10 als tovSaioi bezeichnet, und die Zusammenstellung de.s Vok. mit dem dafOr gesetzten artikulierten Nom. (vgL Lc. 12, 32. 18, 11) immer etwas hart bleibt. Neben den auswSjrtigen Festpilgem denkt er also die Einwohner Jerusalems angeredet, an die sich wahrscheinlich die urspriSngliche Rede allein wandte. Allerdings waren v. 5 nur in Jems, wohnende Ausl&nder erwfthnt, aber schon v. 12 f. war ja vorausgesetzt, dass auch andere Stadtbewohner anwesend waren, und v. 23 zeigt zweifel- los, dass die ganze BevDlkerung Jerusalems, wenn auch natfirlich durch die Anwesenden reprfisentiert, angeredet ist. Auch das auf den Inhalt der Rede vorausweisende rovto (vgl. Lc. 10, 11. 12,39), das das an den lucan. Znsatz in 1, 19 erinnemde vfiiy yyioaroy eitxto einleitet, greift in unbequemer Weise dem eyttitmaii&e rn gij^attt fiov (Gen. 4, 23. Hiob33, 1) vor: nehmt euch meine Worte zu Ohren. v. 15. ov y€(Q) begrtlndet die Aufforderang zum HOren damit, dass ihr Urteil fiber die Erscheinung v. 4 ein durchaus irriges ist, und zeigt, dass die Rede dieselbe, wie v. 13, und uicht wie V. 6— 12, betrachtet. Das ovzoi geht auf die Zungenredner v. 13, wenu auch Lc. vielleicht dabei speziell an die ZwDlfe denkt (vgl. zu v. 7). ta^a r^itrj) ohne Art, weil zu so frfiher Stunde ein jneit-veiy nicht wohl denkbar ist. y. 10. rovro) weist auf die Erscheinung v. 4 hin, in welcher sich erfClllt, was durch den Propheten Joel 3, 1 - 4 geredet ist.

30 Apostelgeschichte

Eorcci hf Toig iaxaraig ijfjiiqaiqy ISyei 6 S^eog, Ix/^ «7ro rov TcvevfiOTog fiov ifti naaav aaqua, nat TtQ^vjctvaovOiv ot tAoi vfHOP xfft al dvYaregeg vfidiv, X£tl ol "vBoviiTMi vfiaiv Sgaaeig oxpovzat^ Tcat ci TtQeafivTeQOi ifiwv evvTtvioig ewTtviaa^aoprai' 18 Tuxiye inl rovg dovlovg fiov y.at ini %ag dcvhotg fiOv iv Ttxi^ ^pteQaig h^ivaig i^xBio drto tov TtvevpiccTog piovy xcrt /vg^Hpfj- Tevaovaiv. 19 xot ddaco riqaxa ev ir<p ovQCtvqi avu) ytat afjfiela STti %rig yrjg ^ario, alfia xat tvvq xal cevfiida -mxtzvov. 20 6 ijijiog fieraavQagyqaevai eig oxorog wxl ij OBk^vrj eig ol^a, Ttgiv i] skd'eiv ijfiigav xvqIov r^v f^eydXrjv ycal i7tiq>avij, 21 xai earai Trag og iav enrA.aMatjfcaL to ovopia yLVQiov acod^aerai. 22 aV- dgeg ^loQarjleivai , aviovaate rovg loyovg rovTOvg' ^l7]aovv tov Na^cjQoiov^ Sn^dga ccTtodedeiyfiivov ano tov x^eov eig IfA&g iv- va^eai tloI Tiqaai mat arjfieioig, olg ircoifjaev di ovtov 6 '^tog h fiiofit vfAiov^ lax&iog avTol ol'dare, 23 tovtov t^ ciQiafdivij fiovlfj xal TtQoyvciaec tov d-eov lytdovov dice x^^Q^9 cOfOfiuv

T. 17. ev T, eirxf^T. rj/i.) absichtsvoll aus Jes. 2,^ eingesetzt, um an- zudeuten, dass mit der ErfEHlung dieser Weissagung die Endzeit angebrochen. Sonst im wesentlichen nach den LXX. Bern, das hinzugef&gte Xtyei o 9-eog und die Umstellung der beiden letzten Glieder, in T. 19 die Ein- schaltung des ayot und xcrrca. wie des ctjfjteitt im Parallelismus zu re^frrrt. womit es h&ufig verbunden wird (vgl. v. 48. 6, 8. 7, 36). Aus der Mit- aufhahrae von Joel 3, 3 f. folgt, dass Petrus im unmittelbaren Zusammen- hange mit der Geistesausgiessung den Eintritt des Endgerichts erwariet. Das artikellose t^fte^n xvqmv 20 ist bereits ganz als Nom. propr. be- handelt, das den grofsen Oerichtstag bezeichnet, weshalb es mit dem artikulierten Adjekt. verbunden werden kann. y. 22 beginnt der bis V. 36 sich fortsetzende Nachweis, dass der xvgtog, von dessen Annifung nach V. 21 die Errettung abhSngt, Jesus sei. Die theokratische Bezeieb- nnng der ZubSrer als ay&g, tag. (vgl. Rttm. 9, 4) appelliert an ihr Bewusst- sein davon, dass die prophetische Weissagung sich erftillen muss. Das vorausweisende nxova. r. Xoy, r. (vgl. Lc. 9, 44) nimmt das syfarnf, v. 14 wieder auf. eep^ga) wie Lc. 24, 19: einen Mann, der von seiten Gottes erwiesen ist ftlr euch (scil. als sein Gesandter) durch Machtthaten und Wunder und Zeichen (vgl. Hebr. 2, 4. II Kor. 12, 12), welche {oig, attrahiert fllr «. wie 1, 1) Gott durch ihn that in eurer Mitte (1, 15), wie ihr selbst -wisset. v. 28. rorroy) nachdrflckliche Wiederaufoahme des voran- geschickten Objekts. Der Dat. instr. steht von dem, was die Auslieferung (exSoToy, vgl. Bel u. Drac. 22) ermOglichte. Zn dem festgesetzten (also nicht durch der Menschen List herbeigeftihrt-en) Ratschluss Gottes kam

2, 18 m 31

7CQQa7n^iayf€s antlhne^ 24 oy 6 xheo^ avioTrfCep kvoag Tag loiipag Tov y^avicovy xov^oTi ovtl f^v dwavov TCQazeio^ai avvov LTt' aizov. 25 Javud yaq kiyei eig ctvzov Ttqoo^iJLtp^ tov Axqiov hfioniQv fiov dice Ttavrog, oti «% de^uiv fiov iavivy "intct ^L\ aalevd'W, 26 did toito r^itpQav^ fiov fj Tux^ia vial i^/ceA- XuxQaTO fj yhoaaa ^lov, tvi di "Mil ^ odq^ f40v TuxTaoyLr^vafOei 4?7r' iiatiSi, 27 ori oltl ivKaTakeiifmg tiji' ip^vj^v ^ov elg Ifdvpf ovdi diiaeig tov boiov gov ideiv diceq>d'OQdv, 28 eyvioQioag ^iOi ddovg Cojiig, ^ckr^Qtuueig f^e eitpQoatvrjg iabzol tov TtiQoaii- TiQv aov. 29 avdqeg a3eXq>oiy i^ov elTceiv fieta 7caQ^fiiag ^cQog vfddg 7C€qI tov 7tatqtaQxov JavEid^ art xai ereXevrrjaev nai izoffviy ^^^ ^^ iivii^a avTOv aOTiv ev fjpuv a%qt r^c; fi^if^ag Tavrrig, 3() 7iQ0(pijTfjg oiv VTvdqx'^'^ '^^^ Bidtjg oti OQiaoj uifdoaev

:$ein Vorherwissen um die Art, wie ihn Judas in die Haode seiner Feinde ilberliefem werde (vgl. 1, 16). Es entspricht ganz der Art, wie in der Leidensgeschichte (wahrscheinlich aus derselben Quelle) seit Lc. 28, IH das Volk von vom herein mit den Hierarchen gemeinsam die Kreuzigung Jesu herbeiftlhrt , dass Petrua hier die BevDlkerung Jerusalems (vgl. zu V. 14) beschuldigt, Jesum getdtet zu haben (ay eiX.y wie Lc. 28,82), wenn iiattbrlicb auch seine Anheftung (ans Kreuz) vermittelst {^la z^^-i ^^ II Chron. 84, 14. 85, 6) Gesetzloser (wobei an die rdmischen Soldaten ge- dacht) erfolgt ist. v. 24. oy) stellt in relativischer Anknttpfung seinem. wenn auch nach Gottes Rat, so doch von Menschen herbeigefQhrten Tode gegentlber, wie Gott ihn (aus dem Grabe) hat anfstehen lassen, indem er tlie Wehen des Todes lOste [Xvaag r. wif., wie Hiob 89, 2). Nach der (falschen) Gbersetzung der LXX in Psal. 18, 5. 116, 8 sind die nur als qual- voUe mit den Geburtswehen verglichenen Schmerzen, welche der Tod be- reitet, als den Get5teten bindend gedacht, bis sie durch die Auferstehung geldst wurden. xn^orO wie Lc. 1,7. 19,9: demgemftss dass es nicht mOglich war, n&mlich nach dem im folgenden aus der Weissagung er- wieaenen gOttlichen Ratschluss, dass er vom Tode festgehalten wurde (x^aT., wie Lc. 24, 16). T. 8& 28« eig avtoy) mit Bezug auf ihn, sofem David nach der Auffassung des Redners in Psal. 16,8—11 (wOrtlich nach den LXX) den Messias redend einfllhrt. T.29. ay if. €edek(poi) wie 1, 16, aber hier von der Volksgenossenschafb. £s scheint wie eine Herabsetzmig Davids, der darum mit dem feierlichen nuiQw^X' (^^ Makk. 7, 19. Hebr. 7, 4) bezeichnet wird; aber es ist doch erlaubt (cloy scil. bcxiv statt des gew. €^&niy, wie II Eor. 12, 4), es freimtttig zu sagen, dass er so- wohl gestorben (fircA., wie Lc. 7, 2) als begraben ist (Lc. 16, 22), wie sein Grabpial. beweist, das nach Neh. 8, 16 in Jerus. gezeigt wurde. t. 80* ovy) Da er also Psal^ 16 nicht von sich selbst gesprochen haben kann, so

32 Apostelgeschichte

avT(ii 6 d-eog iy, "Kagnov Trig 6og)vog avrov xad'iaai eni %ov d'QOVov airvovj 31 TtQOidtav iXdhfjaev ^egi z^g avaovaoecjg rov XqtaTOVj on ovTe €vyuxT€leiq>\kti elg ,§dtpf ovdi ij aaq^ avTOv el&ev diaq>&OQdv, 32 zoikov tov ^Irjaovv ca^iarffaev 6 ^og, ov fcdvreg fipteig iofiev fidgrvgeg. 33 rfj de^i^ ovv tov d'eov vxpu}- d'Eig Tijy TB inayyeXiav xov nvevfiaxog tov aylov Xa^tttv Ttagd TOV TioTQog i^ex^ev tovto o vfiug x«t fiJ^Tvere xai ayLOvere. 34 ov yag JavBid avifirj elg Tovg oigavovg, Xiyet di ctvrog' elnev %vgiog tQ nvgiq) ^ov 'Kad'ov in de^iwv fiov^ 35 ?ct>g av &w TOvg ix^govg aov vTtonodiov twv TtodHv gov, 36 aatpa-

hat er in seiner Eigenschaft als Prophet {ynagj^tay, besonders h&ufig bei Lc, vgl. Evang. 28, 50) von dem ihm verheissenen Nachkouunen geredet. Daher wird in dem x. H6(as mit ofienbarer Anspielung auf Psal. 132, 11 (wo sogar, genaa wie hier, ein xiya fehlt) hinzugefilgt, wie er wusste, dass ihm Gott eidlich geschworen (vgl. Lc. 1, 73) habe, aus der Frucht seiner Lende (einen) auf seinen Thron zu setzen (xa9i<sai, transitiv, wie I Kor. 6,4). T. 81. Tipotifaiv) wie Gal. 3, 8: vorausschauend redete er von der Auferstehung des Messias , der ja jener nach v. 30 ihm verheissene Nachkomme werden sollte, was nach v. 27 nun als vollendete Thatsache (bem. die Aor.) hingestellt wird. y. 82. tovxov) weist auf alles zurfick, was V. 23f. von Jesu gesagt war, um nun noch hinzuzufEigen, dass seine schon V. 24 erw&hnte Auferweckung von dem Redner und alien Aposteln bezeugt werde (vgL 1, 22). Das ov ist neutriseh zu nehmen. Da dieser Jesus somit erfahren hat, was David Psal. 16 von dem Messias gesagt hat (v, 25-*31), so erhellt, dass v. 25 mit Recht gesagt ist, David habe mit Bezug auf ihn geredet. 88. ovv) folgert aus seiner Auferstehung, die nicht als Wiederkehr ins irdische Leben, sondem als (leibliche) Versetzung in die himmlische Herrlichkeit gedacht ist (vgl. Lc. 24, 26), dass er durch die Rechte Gottes (vgl. Exod. 15, 6. 12. Psal. 20, 7) zum Himmel erhOht ist. Das innerlich verbindende %b zeig^, dass mit dieser Erh5hung des Messias (zum Sohne Gottes nach Psal. 2,7; daher nttgit r. iKcxgog) notwendig verbunden gedacht ist der Empfang der verheissenen Gabe {snayy, im Sinne von 1, 4) der messianischen Zeit, welche in heiligem Geiste besteht nach Joel 3 (Gen. appos.), behufs ihrer Austeilung durch ihn als den Heilsmittler. Das elc/eev weist auf v. 17 zurtlck und das xovxo auf das, was sie in der Begeisterung der Zungenredner sowohl sehen als hOren {xm xai wie V. 29), aber irrtdmlich fftr Trunkenheit halten (v. 15). y, 84 f. begrCbidet die in V. 33 liegende Voraussetzung, dass der zum Hinmiel £rh5hte, der die Gabe der messianischen Zeit mitgeteilt habe, der Messias sei, dadurch, dass David selbst (avxog wie v. 22), der seinerseits nicht in den Himmel auf- gesiiegen (teyefirj, Wiederaufiiahme des tnffta^ets), dem Messias in Psal. 110, 1 das Sitzen zur Rechten Gottes in Aussicht gestellt habe. v. 86. ac(paku>g)

2,31-^. 33

Xtjjg ovy yivwo^o) rtag olxog ^loQa'^X Cfti yxxi ycvQiov cevtov '44xi XqtOTOv i/toirjaev 6 &B6g, tovxov rov ^Irjoovv ov vfji$lg iaravQiiaaTe.

37 aycovoavreg Si icazevvYrjaav vriv •mQdiaVy elnov re nqog Tov nirqov xal xovg Xoi^novg aTtoarokovg' tl Ttoi'qacj^ev , av- dQeg ddeXq>oi ; 38 lUtqog di ngog avxovg' fievavoi^oaze ymi ^amta&rftui hLaarog v^dv enl tt^ ovofiazc ^Ir^aov Xqlotov elg aipeaiv rwv afiagziciv vpiwv, 'axxI i.i^fiipBad'e irijy diOQeav tov ayiov Ttvevfiarog. 39 vfuv yaq iariv ij iTtayyeUa ical Toig reKvoig vfAtiv i^ai naoiv xoig elg fxayLQov^ oaovg av Ttqoayux-

vgl. Welsh. Sal. 18, 6 und zu nag oixoi icq. (das als Nom. propr. behandelt) Ezech. 45, 6. Aus seiner Erhdhung zur gottgleichen Wtlrdestellung, die durcb die Geistesausgiessung als die Vorbedingung fEir die Vermittlang der Heilsgabe der messianischen Zeit erwiesen ist, soUen sie erkennen, dass Gott ihn zum (gottgleichen) Herm und Messias gemacht hat. Das rovtov T, if]<r, weist auf v. 32, das oy vfieig earavQ, auf v. 23 zurflck.

y/m 87 47. Die Gemeindegrtlndung. axovoarres de) setzt voraus, dass die H5rcr ihrer grossen Mehrzahl nach ftlr die Predig^ dey Apostels zug&nglich waren (vgl. zu v. 5). Das von herzerschtltteniden Affekten (hier: Beueschmerz) h&ofige xattyvyijaay steht mit dem Ace. der nftheren Bestimmung r. xof cf., wie Psal. 109, 16 c. dat. (eig. : durchbohrt am Herzen). Das einoy te bezeichnet, wie damit die Frage, was sie thuu sollen (vgl. Lc. 3, 10. 12. 14), notwendig verbunden war. Das ayifQ, ad, er- widert auf v. 29. t. 88. Bern, das Fehlen des Verb., wodurch die so- fortige Bereitschaft des Petr., ihnen Bescheid zu geben, sehr stark markiert wird. Der Akt der Sinnes&nderung (bem. den Imper. Aor.), der von ihnen verlang^ wird, ist die Umwandlung ihrer Feindschafb gegen Jesum in Glauben an ihn. Die Taufe als symbolische Yersiegelung der fierayoM, wie sie schon der T&ufer veriangte, soil vollzogen werden auf Grund des Namens, der Jesum als Messias bezeichnet, d. h. unter Anerkennung seiner Messianit&t, und hat dann erst (wie nach Lc. 3, 3 schon die Johannes- taufe) die Vergebimg ihrer Stlnden und den Empfang der spezifischeu Gabe der messianischen Zeit (vgl. v. 17) zur Folge, die im heiligen Geiste besteht (bem. den Gen. app. wie v. 33 und das betonte Yorantreten von ftyMVj wie 1,8). Zu exaar, v/a. vgl. Lc. 13, 15. ▼• 89« v/ity Batty) abweichend von 1,7, wo der Gen. stand. Ausdriicklich bezog sich die Joelweissagung (v. 17) auch auf die Kinder. Das roig ck fiaxgay (vgl. Lc. 9, 61) bezeichnet die. in die Feme Gezogenen, also die Diasponguden, was aber sachHch nicht passt, da die ZuhCrer selbst nach v. 5 hauptsftcbiich aus solchen bestanden, wenn sie auch gegenwHrtig in Jems, wohnten.

34 Apostelgeschichte

Xi<9t(i;ai TLvniog 6 d-^g ^piuiv. 4Q hiQOig re Xoyoig TtXaiooiv dLefAOfTv^arOj tuxI Tta^exalev aviovg Xeyijv' avi&tjza duo t% yeveSg xiig axoXiSg TocvTrjg, 41 ol fxsv ovv ccTTode^afievoi top Xoyov adrov ifiaitria^aav, xat TCQooeri^aav iv tij ^jjieQ(^ ineiyrj ipvxai atoei %Qiaxih,ai* 42 ijaav 5e TtQoayxxQreQOvvveg rf^ fhdaxlj rciv aTtooTokcov 7,al rfj y.OLvu)viff, xf^ yiXaaec tov agrov ymI Taig TtQoaevxcug. 43 iyivero Si Ttdat] xpvxQ (fofiog* tcoIXo.

Lc. denkt wohl an die Menge der Festpilger (vgl. zu v. 6), w&hrend iu der ursprtUiglichen Rede an Heiden gedacht war (vgl. Jes. 57, 19. Sachar. 6, 15. Eph. 2, 13. 17), wie aus der Anspielung an Joel 8, 5 (ovg xvq, TiQoaxBxX.) erhellt. Auch das xvQtog o &6og Tjfitjy (Lc. 1, 16. 68) deutet an, dass die Herzugerufenen andere sind, als die, deren Gott Jahve ist. V. 40. £T6Q. re) deutet an, dass mit der Aufforderung v. 88 nicht nur der Hinweis auf die Verheissung v. 89, sondem zugleich ein in noch viel mehr anderen Worten (vgl. Lc. 22, 65), als sie schon die Rede v. 16 86 ge- bracht hatte, sich ergehendes Zeugnisablegen (eTtfjMwpr., wie Lc. 16, 28) von der jetzt eingetretenen Erfiillung dieser Verheissung verbunden war, worauf dann ein andauemdes Ermahnen (bem. das Imperf. nugexaXft u. vgl. Lc. 8, 18) folgte, dessen Inhalt mit XByiov zusammengeiasst wird. (Ttod'fite) im Sinne von v. 21, in prftgnanter Verbindung mit ftno: indem ihr euch scheidet von der gegenwftrtigen verkehrten Generation (yey. (txok, nach Deut. 82,5). v. 41. oi fAsv ovy) wie 1, 6, bezeichnet die V. 87 Genannten, welcfae infolge solcher Ermahnungen, indem sie sein Wort annahmen, getanfb wurden. Das dem fjtev entsprecheude th folgt erst v. 48. Bei dem nQocsrtjS-. ist an die Zahl der Brilder 1, 15 gedacht, deren im Laufe jenes Tages (fy) etwa 8000 Seelen (t^w/., ATliche Bezeichnung von Personen, vgl. Gen. 46,27. Exod. 1,5) hinzu- gefSgt wurden. ▼. 42. 7]<saf cfc nQoax.) wie 1, 14. Das n&herbestim- mende de ffStgt die Schilderung des femeren Verhaltens der Getauften an, die fortan an dem gesamten Leben der Urgemeinde teilnahmen, das sich durch die in ihr massgebende Lehre der Apostel und die brdderliche Ge- meinschaft aller Mitglieder (der ttdcXqioi) charakterisierte. Eine Apposition dazu, welche hervorhebt, worin diese Gemeinschaft haupts&chlich zur Erscheinung kam, nennt das bei den gemeinsamen Mahlzeiten nach dem Vorgange Jesu (Lc. 24, '35) geflbte Brotbrechen und die gemeinsamen Gebetsiibungen, worauf der Plur. hinweist (vgl. I Petr. 4, 7). v. 4&» eyiyero tpo^og) schildert, ganz wie Lc. 1, 65, den Eindruck des Pfingstereignisses, sowie der Rede des Petrus und ihres Erfolges auf da«i gesamte Volk (7t«<tk ^v^fj , wie ROm. 18, 1), das also trotz des Ausdrucks in v. 87 schon in der Quelle irgendwie dabei gegenwSiiig gedacht war, im Gegensatz zu den tf/v^m v. 41. Das de setzt dem entgegen, wodurch trotzdem die Gemeinde immer noch zunahm (v. 47) und bringt nun eine

2, 40 - 46. 35

di tiqfna xai orjfieia dia tciv dnoatokwv iyivezo. 44 7taw€i; di oi niovevaavreg kni %o avzo elxov ancswa xoivoy 45 xcrt ra XTifjUcrra xat rag vrnxQ^eig huTtqaayiov yiat dufiigiCov aiva TtaotVj TMxO&vc av zig xfi^lav elx^v^ 46 xa^' fjiiiqav re TtQoo- xaQT€QOvvTeg 6f40&vfiad6v ev Ttp 'uQfp' TdiSvrig re xar' olxoi'

Schilderung des Lebens der ersten Gemeinde, wie sie indirekt doch schon in V. 42 gegeben war. Die vielen Wunder und Zeichen (v. 19), die durch die Apostel geschahen, sind sichtlich als eine Bewfthrung ihrer Lehre V. 42 gedacht, ihre Erwfthnung filUt aber umsomehr aiif , als das Kap. <{ erz&hlte Wunder offenbar infolge des Eindrucks, den es hervorrufb, als ein erstes derartiges gedacht ist. Es griindet sich darauf die Vermutung, dass alles von v. 48 b an Folgende eine Erl&uterung des Lc. zu v. 42 ist. 44. nayr€s de oi niax.) zeigt, wie Yon der anderen Seite auch das Verhalten der Qlftubiggewordenen durcb ihre xoivtavia v. 42 dasu beitrug. Es wird zunS^^hst berrorgehoben, wie sie bei ihren Zusammenktinften (zu den gemeinsamen Mablen im Gegensatz zu I Kor. 11, 20f.) alles gemein batten. Dies ihr Versammeltsein an demselben Ort drtlckt in Erinne- rung an 1, 15. 2, 1 das mit dem eixov pr&gnant sich Terbindende em to avxo aus (eig.: an denselben Ort zusammengekommen). v. 45« xai) ftlgt an, wie sich, auch abgesehen yon den gemeinsamen Zusanunenktlnften, ihre xot- vtavut beth&tigte; und bier zeigt sich zum ersten Male die Yorstellung des Lc. von einer in der Urgemeinde herrschenden Gtltergemeinschaft, die doch durch von ihm selbst aus seiner Quelle mitgeteilte Thatsachen widerlegt wird. Ausdrdcklich wird von ihren xrrifiaxa (Mc. 10, 22), die wohl be- sonders als liegende Griinde gedacht sind, und alien anderen Habselig- keiten {vna^Big, wie Hebr. 10, 84) gesag^, dass sie dieselben verkaufteu und sie (d. h. den Erl5s davon, ygl. Mt. 26, 9) alien Bedtlrftigeu mitteilten. Bern., wie das disfAe^i^oy anders als v. 8 und xa^hon anders als v. 24 im Sinne von Ezod. 1, 17. Judith 2, 18 gebraucht ist: je nachdem etwa (ay) einer es bedurfte. 46 schliesst mit dem eng verbindenden re die Schilderung der xoiytayia ab, die sich auch in der kultischen Gemeinschaft bewfthrte. Hier erscheint die Yorstellimg des Lc. von dem einmtltigeu {o/io&,f wie 1, 14) Festhalten an dem tS^lichen Tempelbesuch aus Lc. 24, 58. Bem., wie das ;T^o<rxa^r., anders als v. 42, in der pr&gnanten Ver- bindung mit dem ey (ygl. das pr&gnante em to avto v. 44 und Sus. 6) von dem Festhalten an dem t&glichen Sein im Tempel steht. xkatyxeg re) verbindet eng mit der Schilderung der tcoiy, die n&here Beschreibung der xXttaig r, aqxov v. 42. Hier tritt die Absicht, diesen Vers n&her zu erlftutem, deutlich hervor, sofem ja die gemeinsamen Mahlzeiten indirekt schon V. 44 enr&hnt waren. Das xax oixoy (ROm. 16, 5. I Kor. 16, 19) bildet lediglidi den Gegensatz zu ey r, legta und sagt daher nichts dartlber aus, ob das Brotbrechen stets in einem bestimmten Gemeindehause oder in verschiedenen Lokalen stattfand. Gharakteristisch findet Lc. nur, wie Weiss, N. T. III. 8

36 Apostelgeschichte

agrtov, fiereldf^fiavov TQoqyqg iv ayaXhaaet xat aq>eX6Tt]Ti TLaQ- diagy 47 aivovvreg tov &e6v tmxI I'xovreg xolqiv Ttqog oXov tov hxov. 6 di yLVQiog TtQoaevi&ei Tovg awto^irovg xa^' ^^egav inl TO avTo.

HE, 1 TletQog di xat ^Icodvrjg dvifiaivov elg to uqov BTti njy &qav Ttjg TCQoaevxrlg t^v ivavtjv. 2 xat Tig avriQ x^^og ix TioMag fjirjTQog airvov vTcagx^^ ifiaaTa^ero, ov eri&ovv xa^* fjliEqav TCQog ttiv dvgav tov iegov Triv X&yofxevrpf wqaiav tov

man bei diesen gemeinsamen Mahlzeiten die Speise zu sich nahm (bem. das lucan. /ufraA. xQo(p. 27, 34) in Freude und Herzenseinfalt. Bern., wie das fv ayaXk, doch lange nicht den starken Sinn hat, wie Lc. 1, 44. t* 47. uivovvxBg t. &€oy) soil offenbar die ngoaevxai v. 42 erlSlutem, obwohl der Preis Gottes (fSr die ihnen im Messias geschenkten Segnungen) doch nach Lc. 24, 53 bereits in dem schon v. 46 erw&hnten Tempelbesuch die Hauptsache bildete. Das Wohlgefallen {xaQi^, wie Lc. 2, 52), das sie im Yerkehr mit dem gesamten Yolke hatten, steht im Gegensatz zu dem Wohlgefallen bei Gott, das die selbstverstBudliche Folge ihres Yerhaltens war. 0 xvQiQq) von Christo als dem erh5hten Herm nach v. 36. Zu r. cio^ofiBvovg vgl. Lc. 13, 23. Hier tritt der Zweck des lucanischen Zu- satzes von v. 43 b an deutlich hervor, indem nun gesagt wird, wie in- folge des Eindrucks, den das Leben der Urgemeinde auf das ganze Volk machte^ von dem ihre Geschicke leitenden erh5hten Herm t&glich immer mehr zur Gemeinde hinzugethan wurden. Bem. das auf v. 41 zurilck- blickende nQoaeri^. und das, ebenso wie v. 44, prUgnant sich anschliessende fni T. attOj das hier v511ig unentbehrlich ist, weil in ihm erst liegt, dass sie den an denselben Ort Zusammenkonmienden, d. h. der Gemeinde hinzu- gethan wurden.

89 1 11« Die Lahmenheilung, wegen der reichen Details offen- bar aus einer Quelle entlehnt , bildet ftlr Lc. die Einleitung zum 2. Ab- schnitt des 1. Teils, der von der ersten Yerfolgung der JtLnger handelt. (fvsfi, €ig T, t>€Qoy) wie Lc. 18,10. Die Imperf. bis v. 3 schildem die Situation, in welche die eigentliche Erz&hlung mit v. 4 einsetzt. Zu ent c. ace. vgl. Lc. 10, 35: gegen die neunte Stunde (3Uhr), die zugleich Gebetsstunde war. T. 2. Das voranstehende tig (vgl. Lc. 11, 27) ist feb- sich zu nehmen und spannt die Aufmerksamkeit auf das Haupt- objekt der Erz&hlung, einen Mann, der lahm, und zwar von Mutterleibe (Lc. 1, 15) war. Zu dem vnttqX' vgl. 2, 30. Auch hier ist das Imperf. schildemd; denn dass er dort getragen wurde {BpacxatiBto^ wie Lc. 7, 14), war kein vereinzelter Yorfall, da man (d. h. die Tr§ger) ihn t&glich niedersetzte an das Thor, das von aussen in die Tempelvorh5fe filhrte, damit er die Hineinkonmienden um Almosen bitte. Bem. den in den LXX so h&ufigen Gren. des Lif. zum Ausdruck des Absichtssatzes, wie

2,47 3,9. 37

aireiv iletj^oavvr^v TtaQcc raiv eioTto^ofiivatv elg v6 ie^ov' 3 og idd/v JlevQOv xat ^Icjovrp^ (jiiXkovrag elaiivai eig to Ibqov ri^una ilefjfioavvrp^ lafieip. 4 azeviaag di IleTQog elg avzov avv T(p ^Iioavg eiTtev* fiXexpov elg ^(idg, b 6 di irteXxev avrolg TcqoadoKuav zi Ttaq avTciv Xa^eiv. 6 tlnev di TlitQog' aQyvQiov xat XQvoiov ovx vnaqxei fzOL' o di ex^y tovto aoi didcjfjii' kv r(p ovofjLOTL *If]aov Xqiotov tov Na^cjQaiov TteQiTtatei. 7 xat Ttiaaag avtbv trig de^iag x^^Q^S fjyeiQev ovtov Ttaqaxq^f^o di iazeqeni&riaav al fiaaeig avTov xat to atpydqa, 8 y/xi i^allor- fievog loTfjy %ai TteQieTtarei ^ xat elarll&ev avv avtdig elg %o ieqov TteqiTtoctiSv %al aXkoiievog xat alvwv tov d-eov. 9 yxxi

Lc. 1, 73. 77 y das nach der Analogic von Cfjtsiy mit naga verbundene aitBiv (Lc. 1,63), und das sXei>jfjioc. (Lc. 11,41. 12,33). Das >sch6ne< Thor war wohl der Haupteingang, das Thor des Nikanor. t. 8. og) wie 2,24, die Darstellung weiterleitend zu der Situation, die speziell das Eingreifen des Petnis veranlasste. Bern, das fjQtata, das abweichend von 1, 6 im Sinne von: bitten steht, wie Lc. 5, 3. 7, 3. 36, das bei Lc. so h&ufige fAcXX. im Sinne von : als sie im Begrift waren (vgl. Lc. 10, 1) und das abnndante Xafieiy, das v. 5 vorbereitet. Jm ^ ateriaas eig) wie 1, 10 wechselt mit dem pXei^fov sis (Lc. 9, 62), das seine Aufinerksanikeit auf die Apostel lenken soil als auf solche, welche ihm noch anders helfen kOnnen als die anderen Tempelbesucher. T. 5. o de) schildert, wie er doch nur aufmerksam auf sie war {enei^xey scil. r. row, wie Lc. 14, 7) in der Erwartung, irgend ein Almosen von ihnen zu empiangen (Xapeiy naga, wie 2,33). T. 6. emer de) im Gegensatz zu dieser Erwartung: Gold und Silber geli5rt mir nicht, vgl. das ra vnttgX' nvtaig Lc. 8, 3. ey oyofAttxi) wie Lc. 10, 17: auf Grund, d. h. in Kraft des Namens Jesu Christi, der hier, wie das r. ya^, zeigt, schon ganz Nom. prop, geworden, soil der Lahme gesund einhergehen {nfqinat,^ wie Mt. 11, 5), sofem dieser Name Jesum als den Heilsmittler bezeichnet, der ihn mit g5ttlicher Macht , dazu befMliigen kann. T. maaag) nur hier vom Er- greifen bei der Hand, wodurch er den hilflos Daliegenden aufrichtete. Bem. das schon im Evaug. so h&ufig statt Bv^^g stehende naQaxqri(A« (1, 64. 13, 13). BaxBQBOi^ficay) im eigentlichen Sinne von der Festigung seiner durch die L&hmung kraftlos gewordenen Gehwerkzeuge (§aaBig, wie Weish. SaL 13, 18) und En5chel (tfqpixfi^a). T. 8. B^aXXo- fiByog) wie Jes. 55, 12: vor Freude aufspringend, stand er da, der bisher nur liegen konnte, und ging einher, wie ihn Petrus geheissen hatte (v. 6). Bem. die lebens voile Schilderung, wie er nun, um Gott zu danken, mit den Aposteln in den Tempel hineinging, die Kraft zum nBQinazBiy immer aufe neue erprobend an dem aXXBC&ai, das wohl direkt auf Jes. 35, 6 anspielt, und Gott preisend (2,47). t. 9. nag o Xaog) anders als 2,47,

3*

3S Apostelgeschichte

eldev nag 6 Xabg atTOv Ttequtavovvra yuai aivovvva tov d'Bov' 10 hiEyiviaoxov di ovtov, on ovvog rjv 6 Ttqog ti^v iletjfAoav' vf^v yLa&i^fjievog stcl tjj ioqaiq Tivh] tov leQOty xai iTtXi^odr^aav ^•afifiovg xai iyundoecDg etvI tqf av^fie^rpiori avnp. 1 1 x^a- TOvvTog di ovtov tov IUtqov xat tov ^Iwavtiv awidqa^tv Ttag 6 hxog TtQog avTOvg eni TJj aro^ Tfj "AaXovfiivr] JSoloficovTog t^d-afA^oi.

12 iSwv di 6 lUTQog aneKQivctTO ngog tov kaov aviqeg ^iaQar^leiTai, tl ^av^dCere etvI TOVTi^t, ij ^fiiv tl areviKere atg i6i(f 6wdfi€i ij evaefieiff TteTtoiiijyiooiv tov TceQiTtateiv ovtov;

hier hyperbolisch von der anwesenden Yolksmenge, vgL Lc. 21, 38. In Beziehung auf das tayovyTft erh&lt das eidev den allgemeineren Sinn der Wahrnehmung (vgl. Job. 6, 22). t. 10. eneyirtoaxoy avtov) wie Lc. 24, 16.31. Bern, den auf Xctog beztlglichen Plur. Das de ftihrt, wie 2,42, die n9liere Erl&uterung ein , weshalb das Sehen v. 9 einen solchen Eindruck machte. Zu der Attraktion, wonach das Subjekt des Objektssatzes Objekt im Hauptsatz wird, vgl. Lc. 4, 34. Docb wird hier das Subjekt nochmals aufgenommenf um mit Nachdruck zu betonen, dass dieser es war, der behufs des Almosens (das er zu erbetteln pflegte, vgl. v. 2) an dem Tempel- thore sass, und den man als Gel&hmten hinreichend kannte. Bern, das mit d^v^a V. 2 wechselnde nvXij (Lc. 7, 12). fTrAiytfi^iytfKy) wie Lc. 4,28, hier mii^ft/Afiovg (Lc. 5,9), das durch xta exitTfeifetog (Lc. 5,26) gesteigert wird. Zu £711 c. dat. vgl. Lc. 1, 14. 29, zu t. cvfifiefi. Lc. 24, 14. Diese Schildening von dem Eindruck desWunders zeigt klar, dass dasselbe als erstes seiner Art gedacht ist (vgl. zu 2,43). t. 11. xQarovrrog) wie 2,24, er liess sie, n&mlich den v. 1.3 erwShnten Petr. und Job. (bem. den rtlckweisendeu Art.), nicht los, indem er aus dankbarer Anh&nglichkeit nicht von ihrer Seite wich, wodurch er die Aufmerksamkeit des Volkes (v. 9) auf sie lenkte, das nun zu ihnen zusammenlief an (eni, wie v. 10) der sogenannten Halle Salomos (Job. 10,23), in die sie sich begeben hatten. Der Plur. tx&ufAfoi geht auf das koUektive Xaog (vgl. Lc. 2, 13). Sie staunten jetzt die Apostel an als Urheber desWunders.

T. IS—SG* Die zweite Petrusrede, die aus derselben Quelle her- rdhren wird, wie die Lahmenheilung, auf die sie sich bezieht. t&tay cff) vgl. V.9, geht auf den Zusammenlauf und das Staunen desYolkes; daher das anoxq, im weiteren Sinne, wie Lc. 13,14. 14,3. Zum Aor. med. vgl. Lc. 3, 16. 23, 9, hier mit nqog c. ace, das Lc. bei den verb. die. liebt, wie Lc. 4, 4. Das Volk wird, wie 2, 22, mit uv^q, iasq, angeredet : Warum ' ver- wundert ihr euch (d-avfi, sni, wie Lc. 2,33) fiber diesen? Das rovtat geht deik- tisch auf den Geheilten, wie das avtoy am Schlnsse zeigt und das nach- drQcklich gegenflbertretende tj/ny. Denn auch die Apostel blicken sie ver- wundert an (orerrC. c. dat., wie Lc. 4, 20. 22, 56), als ob sie durch eigene

», 10 - 16. 39

13 6 ^Bog \4lfiQaafi xat ^laaar. Tuxi ^laxwfi, 6 d'eog rciv TvariQWv ^^uiv, ido^aasv tov naida avroi ^itjoovv, ov vfieig fiiv Ttaqt- SunMxxB xal '^(pn^aaa&e TLtna nqoawTtov UuXaxov^ XQivavTog ixelvov anoXvuv 14 iiielg de tov ayiov xal dixaiov "^qvT^aaa&e, '/Mi rKv^aaad-e avSga (povia xaqia^vai Vfuv, 15 tov de agxTr yiv Trjg Cioijg aTteKTeivarey ov 6 x^eog ijyeiQCv «x vexgiov, ov flpitig fidqrvQeg iofiev, 16 xae BTtl Tij rtioTBL tov ovoficcvog

Kraft Oder FrOmmigkeit (deren Belohnung der g5ttliche Machtbeistand sein kOnnte) wirksam gewesen wftren, damit er wandle. 18. o ^eog €€Pq, xtA.) wie Ezod. 3, 6, den Gott der Erzvftter bezeichnet Petr. n&her als den Gott ihrer Y&ter flberhaupt (Lc. 1,55. 72). Was derselbe an seinem Enechte {natda im Sinne von Jes. 42, 1, vgl. Lc. 1,54. 69) ge- than, indem er ihn (durch das in seinem Namen geschehene Heilwunder) verherrlichte (eSo^aaey, wie Job. 8,54. 11,4), steht im schftrfsten Kontrast za dem, was sie ihrerseits an ihm gethan (vfieig). Das fjier zeigt, dass der Yerf. die Erlftnterung des sdo^aney durch v. 15 f. als Gegensatz im Blick hat, und nur durch die weitere Ausftihrung ihres Thuns davon ab- gebracht wird, den Satz in dieser Form zu voUenden. Denn die Ober- lieferung (in die HlUide der Heiden) war doch zun&chst das Werk der Yolksh&upter gewesen (Lc. 24,20), w&hrend sie sich speziell dadurch verstindigt hatten, dass sie ihn angesichts (xttta nQoaam,, wie Lc. 2, 31) des Pilatus, d. h. in der Yerhandlung vor ihm, verleugneten, als jener sein Urteil auf Loslassung sprach (Lc. 23, 16. 20. 22), indem sie ihn nicht als der Lossprechung wfirdig anerkannten (vgl. v. 18. 21. 23). t. 14. vfjLBig de) tritt nun in starken Gegensatz zu dem, was Pilatus that, und stOrt dadurch die ursprdngliche Satzanlage. Die furchtbare Schuld dieses tjQrtja, wird nun dahin erl&utert, dass sie den Heiligen (was er als naig d-eov war) und Gottwohlgef&Uigen (&i^aMv, wie Jes. 53, 11) nicht als solchen anerkannten, sondem sich erbaten {rjitjauaS-e , wie Lc. 23. 25), dass ein M5rder ihnen geschenkt werde izoQtc^yai, wie Lc. 7,42f.), als ob seine Freilassung eine Gunsterweisung f&r sie w&re. 15* tor ^QX^y^^) vrI' Micha 1, 13. I Makk. 9, 61. Der Heerftlhrer, welcher (indem er selbst zuerst zum Leben im Sinne von 2, 28 gelangte) alle zum Leben fHhrt, steht dem M5rder gegentlber, wie ihr anexreivare (im Sinne des avsiXate 2,23) der Losbittung jenes. Daran wird nun relativisch angekntlpft (wie 2, 24. 3, 3) das gegens&tzliche tjyeiQey sx yexQ.^ dem da« o &SOS betont voransteht: Gott und kein andrer war es, der wieder gut gemacht hat, was sie gethan, indem sie den tOteten, der allein zum Leben f&hren konnte. Zu ov rj/4€K *rX, vgl. 2, 32. t. 16 reiht dem Nachweis, wie sie durch ihr bisheriges Yerhalten gegen den Gottesknecht (v. 13 ff.) verhindert sind, den wahren Grand des Heilwunders zu erkennen, pbsitiv die Erkl&rung darflber an, wie Gott durch dasselbe Jesum verherr- licht hat, indem sein Name, d. h. die durch denselben bezeichnete

40 Apostelgeschiclite

avrov TOVTOv, ov d-eaiQelTe yuxl oidcttBj iaveQecoaev to ovo^a avTOv, /Kal ij niazig ij dt' ai/cov edcoxev avTcp r^y SXoiiXrjQiav tavTtjv aTtivavTi. Ttdwaiv vfuSv. 17 xal vvv, adtkq)oi\ olda OTi "Ajctca ayvoiav ^TtQa^ctcBj wotibq tuxI ol aQxovreg ifiwv IS 6 di &e6g a Tcgoxari^yyeiXev dta axo^cnog tvovtcjv twv Ttgoqirj- rcivy TtaS'eiv %6v Xqiotov avrov, irtXi^Qwaev ovrug, 19 fxera-

Machtherrlichkeit des (durch die Auferstehung erli5liten) Messias jenes cteQeovy y.7 gewirkt hat an diesem ihneu wohlbekannten Menschen (V.9f.). Das oy &ewQeue (Lc. 28,48) x. oidttte weist ausdriicklich darauf hin, wie in der von ihnen wahrgenonunenen Heilung jene dem Messias verliehene Machtherrlichkeit zur Erscheiniing gekommen ist. Wie aber Jesus in seinen Erdentagen nur Wander wirken konnte, wo er Glaube flEuid, so konnte auch der ErhOhte dies nur bewirken auf Grund (eTrt, wie 2, 38) des Vertrauens auf seinen Namen (nicti^ c. gen., wie Mc. 11,22), sofem Petrus den Lahmen krafb desselben einhergehen hiess (v. 6). Es tritt diese Bestimmung mit Nachdruck an die Spitze des Satzes, weil es ja darauf ankam zu zeigen, wie sie nicbt aus eigner Kraft oder FrSmmig- keit das Wunder bewirkt haben. Daher kntlpft der Parallelsatz an dieseu Begriff wieder an, um ausdrdcklicli hervorzuheben , wie auch dieser Glaube, der ja nichts anderes ist als das Gottvertrauen auf die durch den Messias zu erhoffende gOttliche Wunderhilfe, nicht ihr Verdienst ist. sondem durch ihn gewirkt, sofem sie durch seine Thaten und Worte iu ihm die erschienene Gottesgnade erkennen gelemt haben. Nur in diesem Sinne kann man sagen, dass das wunderwirkende Gottvertrauen (vgl. Lc. 17, 6) dem Lahmen die voile Gesundheit {oXoxX., wie Jes. 1,6), iu der er jetzt vor ihrer aller Augen dasteht (tmByayri, wie Psal. 86, 2), ge- geben hat. Auch diese ausfilhrliche Erklainng setzt voraus, dass dies das erste derartige Wunder war (vgl. zu v. 9f.). t. 17« xctt yvy) bei dieser Sachlage, wo euer Verbal ten durch die Thatsachen als stlndhaftes erklart ist. Das gewinnende a&$X(poi (2, 29) leitet die Erkl&rung ein, dass sie unwissentlich (xar. ayy., vgL Lev. 22, 14) gehandelt , also eine Ver- fehlungssiinde begangen, die noch vergeben werden kann, ebenso wie (2, 2) ihre Oberen («p/., wie Lc. 28, 35. 24, 20). t. 18. o &6 &eog) Gott aber kann auch nicht etwa um der dadurch herbeige^hrten Folgen willen euch seine Yergebung entziehen, da eure Sfinde nur dazu gedient hat, seinen ISjigst vorher verkflndigten Heilsrat auszufiihren. Bem. das hyperbolische &ia atofi. (1, 16) nuvr, r. tt^o^., das doch dadurch gerecht- fertigt, dass, was von einzelnen Propheten direkt geweissagt, als die Meinung aller angesehen wird. Das a gehdrt zu na&ety, das, wie Lc. 24,46, zeitlos im Sinne des Lehrsatzes ausdrdckt, wie Gott vorher ver- ktlndigt hat, dass sein Messias solches leide, und es nun auf die Weise, wie es v. 18—15 geschildert, mittelst ihres Thuns erftlllt hat {otrrag CTrAt;- ^nHsey). T. 19. /ieritvot^a.) wie 2,88. Die Ermahnung wird gefolgert

3, 17 22. 41

vofiactTe ovv Ttal imatQiipaTe ftQog to i^aXeiq>&^vai vfiuh rag agjiaQtiag, Snug av eXd-ioaiv TiaiQol avatjjv^eog oltio TCQoawnov zov TiVQLov 20 nat aTtoarelXf] tov TcgoiiexBiQia^ivov vfuv Xgiarov, ^ItjOoSvy 21 ov Sbi ovqovov fisv 3i^aa&ai axQt XQOvtav otTto- yunaaraaetag naynav wv ildlrjaev 6 S^eog dia atoficczog twv ayitav an aldivog avrov 7tQ0(prj[titJv, 22 Mowoijg fiiv elnev

ans der t. 17 f. gezeigten Vergebbarkeit ihrer Sflnde, die dazu gedient hat, den Heilsratschluss Gottes zu erf^llen. Die SinnesSuderung wird hier durch das absolute Brnct^. (vgl. Lc. 22, 32) n&lier bestimmt als die Umkehr von ihrer bisherigen Feiiidschaft gegen Jesum zum Glauben an ihn. Wenn dies zur Tilgung ihrer Schuld dienen soil {ngog, wie v. 10, nnr mit dem bei Lc. so beliebten artik. Ace. c. inf.), so legt der Zn- sammenhang mit y. 18 es sehr nahe, dass dieselbe auf Grund des in dem Leiden des Messias erftillten gQttlichen Ratschlusses erfolgt. Dar- gestellt wird diese Tilgung ihrer Schuld als AuslSschung {e^aXeupd',, wie Jes. 48,25. Psal. 51,11.) der Stinden aus dem Schuldbuche Gottes, die nur infolge ihres Glaubens an seinen Messias erfolgen kann. omas) vgl. Lc. 2,35: damit anf diese Weise. Das durch die Stlndentilgung beab- sichtigte Eommen von Erquickungszeiten (xaiQoiy wie 1, 7, uvaipv^., wie Exod. 8, 11), wie die messianische eine ist, wird durch das av von ihrer Bekehrung abhSngig gedacht. Das ano ngoctan, xvq, (II Thess. 1, 9) zeigt, dass dieselben als beschlossene bereits vor Gottes Augen dastehen und nur behufs ihrer Verwirklichung herabkommen, zu welcher nach T. 20 der ihnen vorherbestimmte Messias (nQoxexci^.i wie Exod. 4, 13. IIMakk.3,7) gesandt werden soU {anocT.j wie Lc. 4, 18), nSmlich Jesus, der also erst bei dieser zweiten Sendung der Messias m vollem Sinne wird. T. 21. oi') Es bedarf einer solchen, weil, nachdem der von ihnen getdtete' Jesus durch die Auferweckung zum himmlischen Leben erhOht ist, ihn nach Gottes Rat der Himmel aufhehmen muss. Das (nev involviert den Gegen- satz gegen die Erde, auf welcher er ja sein messianisches Werk durch HerbeifEihrung der Erquickungszeiten ausrichten soil. Die /^oi^oi anoxur., bis zu denen ihn der Himmel aufhehmen muss, sind natttrlich nicht die xaiQoi ttvakff. V. 19, was eine leere Tautologie ergS^be und die Motivierung der Ermahnung aufhSbe, sondem mit Anspielung auf den Originalsinu von Mai. 4, 5 Zeiten, in denen alles {Ttayr. neutr.), was die Sdnde des Volkes verkehrt hat, durch seine Bekehrung (v. 19) wiederhergestellt sein wird. Daher geht cov (attrah. ftlr ovg) auf /^oi^cuv. Von diesen Zeiten {XitX, c. Ace, wie 2, 11) hat Gott durch den Mund (v. 18) seiner heiligen Pro- pheten von uran {an €U(ayog in relativem Sinne, wie Gen. 6, 4) geredet, indem sie alle ihre Yerheissungen an den Zeitpunkt geknQpft haben, wo durch die Bekehrung des Volkes alles in ihm in den normalen Zustand hergestellt sein werde. t. 22. /wf y) Moses zwar hat in seiner Weissagung

42 Apostelgeschichte

ozL rtQoqf'qzrjv vfilv avaoTTiaei "/.vQiog 6 S^ebg iy. xiav adeiUpaiv vfiuj/v wg ifi€* avTov dxovaeaS-e xata Ttavca oaa av lahJlofj Ttqbg vfiSg. 23 earai di n&aa tpvxii riTig iav /ui^ cfnovCQ tor 7tQoq>r(zov eMivov i^ole&Qev&T^aefai «c tov Xaov. 24 xai jtav- r€g de oi TtQoqyiJTai ano Safiovrjk xat ircov ycaS^e^^g oaoi iXa- Xf^aav iMxi •Mxrrffyuhxv rag ^^eQog zavTag. 25 vfieig iari oi

Deut.218, 15 (im wesentlichen oach den LXX angeftihri, uur mit dem aus V. 16 entlehnten xar« navxa und dem oca av XttX. aus v. 19) bereits vod dem grossen Propheten geredet, dessen Wort man in alien Stflcken ge- horchen soil, wenh diese /^ov. ano*. eintreten sollen. Petx. sieht darin eine Weissagung auf Jesum, dessen Auftreten dieselben bereits h&tten herbeif&hren sollen. t. 28* Bcxai &e) ist nicht eigentlich eine Fort- setzung des Citats, obwohl auch Dent. 18, 19 eine Drohung wider die bringt, welche die Worte jenes Propheten nicht hOren werden, die aber doch in allem einzebien viel zu un&hnlich ist, sonderu Petr. formt die- selbe mit dem eazaij dem das Hauptverbum asyndetisch folgt (wie 2, 17), zu einer Weissagung um , wonach jede Seele (2, 43), welche irgend (bem. das argumentierende Relativum, das zugleich ein: »weil sie" enth&lt) jenem Prophet«n nicht gehorcht haben wird, ausgerottet werden wird aus dem Volke. Da diese Drohung Num. 15, 30 , welche Stelle offenbar dem Redenden vorschwebt (vgl. das tpv^tj rjng noi,rj<srj), ausdrflcklich den Bosheitssfinden gilt im Gegeusatz zu den Verfehlungssfinden (v. 29), zu deren Eategorie Petr. das bisherige Verhalten des Volks und seiner Oberen V. 17 gerechnet hat, so will er sagen, dass der Ungehorsam gegen diesen von Moses geweissagten Propheten eine Bosheitssfinde sei. Wird aber eine solche von Moses , den jeder aus jeuen Worten heraus reden h5rt, ausdrdcklich in Aussicht genommen, so droht auch dem durch seine Auf- erstehung beglaubigten Messias gegenfiber noch ein Ungehorsam, der jene Apokatastasis v. 21 und damit das Konmien der messianischen Erquickungs- zeit V. 19 vereiteln kann, weshalb der Apostel so dringend zur Sinnes- anderung und Umkehr mahnt. 24. xri 6b) wie Lc. 1,76. 2,35: aber auch. Das abundante x. xiav xa&B^r^g (Lc. 1, 3. 8, 1) wird hinzugeftigt, weil Samuel, der auch Hebr. 11,32 die Reihe der Propheten erSffiiet, noch nicht (in der Schrift) geredet hat. Dieser Zusatz veranlasst die Wieder- aufnahme des xat (im Sinne von : auch) an der Spitze des Satzes, wonach auch alle Propheten die gegenwartigen Tage (2,29) verkdndigt haben. Sie alle, indem sie stets von der Bekehrung desVolkes das Konunen des Heils abhSjigig machen (vgl. v. 21), haben diese Tage verkdndigt, in deneu es sich entscheideu muss, ob mit dem Gehorsam gegen den Messias die Zeiten der anoxajaaructg (und damit die Heilszeit) kommen, oder ob die gegenwartige Generation wegen ihres Ungehorsams gegen ihn ausgerottet werden soil. v. 2o« of vtot) vgl. Mt. 8, 12: die AngehSrigen der

H, 28 - 4, 2. 43

viol Ttiv JtQoqnjtiiv imxI t^^ dia^i^xijg r^g 6 -d-eog dii&ero nqog Tovg Ttixtiqag vf^wy, Xiytjv ngog ^ApQadfi' tuxI iv tqi aTtiQfiavi GOV evevXoyrj&riaovTai, Tzaaai ai TtavQiai r^g y^g. 26 vfuv Ttgdrrov avaari^oag 6 d-eog zov TtdiSa avtov anioTBiMv ccvtov evXoyovvra v/iiag iv Tiji a7Coarqiq>Biv VifLaavov ano z(Sv Tvovt]-

QilOV VflWV.

IV, I XalovvTWv di avxCiv TtQog zov kaov, iTviazrjaav avzdig oi leQeig xat 6 avQartiyog tov \eQOv yuai ol 2addovxaioi, 2 diaTtovovfievoi 8ia to diddcTLeiv avTOvg tov Xaov xcrt TLaray-

Propheten und die, welche Qtott im Auge hatte bei dem Bunde, welchen er mit euren V&tem schloss (r. &ia&. xrX. , wie Exod. 24, 8), als er zu Abraham sprach, was aus Gen. 22, 18 (am Schluss mit 12,8 vermischt) angeffthrt wird. Schon darum kann das ey r. ancQfi, a, nur koUektiv (vgl. Lc. 1,55) und Titngiat r. yrjg, das an die Stelle des (pvXm Gen. 12,8 tritt, ursprflnglich nur (vgl. Psal. 22, 28. I Chron. 16,28) von den Heiden- vOlkem genommen sein. Das schliesst nicht aus, dass Lc, der die Rede au&abm, es nach Gal. 8, 16 von Ghristo und den St&mmen Isr.'s (Lc. 2,4) deutete. Nur jenem Sinn entspricht aber das vfity ngtaxov v. 26: euch zuerst hat Gott, indem er seinen Knecht (im Sinne von v. 18, also den Messias) auftreten liess {uvaar, im Sinne von v. 22), ihn gesandt (bei seiner ersten Sendung im Gegensatz zu v. 20), euch segnend (in Ankntipfong an das BVBvXoy, V. 25) ; das bv mit dem artikulierten Infinitiv bezeichnet, worin die Segnung bestand: indem er einen jeden (von euch) abwendet (taionxQ. trans., wie Lc. 23, 14) von euren Bosheiten (Lc. 11, 39). Diesen Zweck der ersten Sendung Jesu, den er bei Lebzeiten wegen ihres Yerhalt^ns v. 18 15 nicht erreicht hat, soUen sie jetzt durch Befolgung der Ermahnung V. 19 erf^llen helfen, weil sonst statt des verheissenen Segens (v. 25) der Fluch, den Moses (v. 28) gedroht, tlber sie kommt.

4,1 81* Die erste Verfolgung. XuXovvxtov) fSllt auf, da Petrus allein bisher geredet hat, und Johannes 3, 1. 8 f. 11 nur mitgenannt, aber ganz unbeteiligt geblieben ist. Das eTisafrjcav (Lc. 2, 9. 10, 40) avroig bezeichnet, dass die im Tempel gerade besch^ftigten Priester samt dem diensthabenden Fflhrer der Tempelwache (<rrp«r. r. i€q., wie Lc. 22, 4. 52) und den Saddukaem, wie hier die ttQx^^Q^''? bezeichnet werden (vgl. 5, 17), weil sie als solche v. 2 in Betracht kommen, bei der R«de gegeuw9xtig gedacht sind: sie standen bei ihnen, als sie zumVolke redeten. 2. SvunovovfABvoi) wie Pred. Sal. 10, 9 : welche verdriesslich waren (<9ia to mit dem Ace. c. inf., wie Lc. 2, 4. 19, 11), weil sie (die Apostel) das Volk lehrten und an der Person Jesu die Auferstehung aus den Toten verktin- digten, welche die Sadd. leugneten (Mc. 12, 18). So wahrscheinlich ee ist, dass das Auftreten der Jdnger des vou ihnen gekreuzigten Jesus

44 Apostelgeschichte

yiXlBiv ev t<^ ^Itjcov ri^y avdoTaaiv rriv «t vexQwv, 3 xcri iici' fiaXov avToig tag xCiqag tlqI s&evro elg TiliQrjacv eig ir^v avQiov tjv yag ioTteQa i^drj. 4 jtoXXot di twv ayLOvaavrwv tov koyov eTtiOTSvaav, yial iyevij&i] aQi&^og twv avdQwv wg x^^c^deg Ttevre,

5 iyivero di eni t^v avqtov avvaxS'fjvcci avtwv rovg aqxovcag xat Tovg TtQea^vcBQOvg Tiai Tovg ygafAfAozeig iv ^legovaaXi^f/,

6 Tuxi ^'Awag 6 agx^^Q^S "^«^ Kataq>ag iMxt ^ItodvTjg xai i^Xi-

die VolksMupter ziim Einschreiten veranlasste, so undenkbar ist es, dass der dogmatische Anstoss an der Lehre von der Auferstehuug sie dazu bewog, die ja die Apostel auch gar nicbt als solche verktindigien. £s scbeint sogar zweifelhafb, ob die Sltere Erz3.hliing die Apostel flberhaupt lehrend (statt: verkdndigend) auftreten liess, und dUrfte daber der ganze Vers eine Erlauterung des Lc. sein. 8. enefi. avt, x, ;|f€t^«ff) wie Lc. 20,19. 21,12, docb dort mit ent c. ace, bier c. dat. : nacbdem sie die Apostel verbafbet, setzten sie dieselben in einen Oewabrsam auf den morgenden Tag bin (r. avQioy, wie Lc. 10, 35), an dem die Sacbe unter- sucbt werden soUte. Ftlr beute war es zu sp&t, da es scbon Abend war. noXXoi de) c. gen., wie Lc. 1, 16, bildet einen Gegensatz zu dem feindseligen Autlreten der Priesterscbaft, ist aber sebr unbequem durcb V. 1 3 von dem Scbluss der Rede getrennt, auf die das toy Xoyov, wie 2,41, binweist. £s kann in der ursprflnglicben £rzS.blung wobl nur den Yerdruss der Hierarcben fiber das Lebren der Apostel begHlndet baben. Dann aber ist aucb das Folgende ein Zusatz, wonacb durcb das Gl&ubig- werden vieler (die Gemeinde) zu einer Zabl (bem. das artikellose itQi&fjiog) von 5000 MSunem wurde (cyf»'J?^, wie Lc. 10, 13). Weiber scblossen sicb nacb 5, 14 erst sp9.ter in grSsserer Zabl an. Bern., wie bier im Unter- scbiede von 2,41 tas (Lc. 8, 42) statt atcei stebt. T. eysyeto cfc) mit folgendem Ace. c. inf., wie Lc. 3, 21. Das em xrjy civgioy kniipft aber V. 4 binweg an v. 3 an und bebt bervor (anders wie 3, 1), wie auf den Tag bin, fUr welcben die Apostel aufgeboben waren, die Volksobersten («^/., wie 3, 17), d. b. die Hobenpriester sicb versammelten. Das avttay gebt auf das kollektiviscbe Xaog v. 1. 2, wobei aber v. 4, in dem ein anderes Subj. eintritt, ganz unberiicksicbtigt bleibt. Die riQea^. (Lc. 22, 52) sind die Beisitzer, die ygu/AfA, (Lc. 22, 2. 66) die Recbtsgelebrten des Hoben- rats. Das ty legova, unterscbeidet dieselben von den Scbrifbgelebrteu GalilS^'s, die in dem Evang. eine so grosse Rolle spielen. Die Nennung der drei Kategorien von Mitgliedem soil wobl eine Plenarversammlung andeuten. t. 6. x«i) wie 2, 14: und insbesondere. Das barte Anakolutb, mit dem die v. 5 zuerst genannten itQ^oytes im Nom. (erg. avyrix^eay) n9;ber aufgez9,blt werden, weckt denVerdacbt, dass bier die Darstellung einer alteren ErzSLblung ungescbickt mit v. 5 verbunden ist, wSbrend die- selbe sicb einfacb an die Notiz des v. 1 anscbloss, wonacb die Hierarcben

4, 3 - 10. 45

^avdQog yuxi oaot vjaav hi yivovg o^^fte^ariscoi;, 7 tloI arr^aav- teg avTOvg ev Tfp fiiaq) eTtw&dvovro* iv noltf dvvd/nei, i^ iv Ttoiifi ovofAcnft inoii^aate tovto vfieig; 8 tote Illtqog 7tXr]<r&elg TtvevfAOTog ayiov tlnev nqog avrovg* agxcvreg rov Xaov yuxl TtQeofivteQOif 9 ei vifieig otjfAeQOv ava'^ivofieS^a iTtl eveqy€ai{( avd'QWTtov aad-svovg, iv tIvi otrog aiaioarai^ 10 yvwotov eoTtu

anwesend waren , als Petrus predigte: Annas erscheint, wie Lc. 3, 2, als der eigentlich leitende Hohepriester, Kajaphas nur noch neben zwei andereu sonst unbekannten Miigliedem des hobepriesterlichen Geschlecbts. Tbat- sftcblich sind dies aber die H&upter der sadduk&ischen Partei and es wSre sehr begreiflich, wenn die Quelle diese von vom herein als die be- zeicbnete, von denen die erste Bedrohung der Apostel ausging, was freilich Lc. nach v. If. etwas anders auffasste. T. ?• enw^ayoyro) wie Lc. 15, 26. Die Frage gebt nach dem nocog darauf , ob sie in gOttlicher oder teuflischer Macht das Wander gethan, and welche Bedeatung sie Jesa mit dem Namen, kraft dessen sie den Lahmen wandeln hiesseu (3,6.16), beilegen. Das deiktische tovro setzt voraas, dass die Scene auf dem Tempelplatz, wo die Heilang geschah, spielt, wo sogar die Sistierang (6Tfjaayreg, wie 1,23, hier in pr&guanter Eonstraktion mit ey rat fjieau verbanden) sehr wohl erfolgen konnte, and bestHtigt also lediglich, das-s die Einkerkerang v. 3, die geschichtlich anbegreiflich ist, da nicht der geringste Anlass daza vorlag, wie die Synedriamssitzang v. 5, Antizipation des Lc. aus 5, 18. 21 ist Auch der Verdacht gegen v. 2 bestatigt sich dadarch, dass das dort vermutete Motiv der Verhaftung bei dieser Inter- pellation vOUig ignoriert wird. T«8. nXf]C&€ig ny. ity,) vgl. Lc. 1, 41. 67. Da in der Anrede die ygtififx. nicht mitgenannt, wie v. 5, ist hier nqecpvTSQoi, wohl als Ehrentitel der Volkshaupter gemeint, die zagleich dnrch ihr Alter ehrwfirdig waren. T.S. ei) setzt den thats&chlich vor- liegenden Fall, der aber dadarch von vorn herein als ein aafFIQliger mar- kiert wird; daher aach das betonte i],u€ig im Gegensatz zu dem ver&cht- lichen v/aeis am Schlasse von v. 7 , and die an sich einen Widersprach involvierende Bezeichnang des gegenwartigen Untersachangsobjekts (aya- xqiy. , wie Lc. 23, 14) als einer Wohlthat , die einem kranken Menschen {ay&Q,, wie Lc. 16, 19. 19, 12. 24,7) erwiesen (Gen. obj.). Das neatrische sy Ttyi fasst die beiden Fragepankte des v. 7 zusammen: aaf Grand wovon dieser errettet ist (von seinem Erankheitselend , wie Lc. 8, »36). Das deiktische ovtog zeigt, dass der Geheilte als gegenwSrtig gedacht, obwohl von seiner Citation hichts gesagt ist, sodass auch hieraus erhellt, wie die Scene auf dem Tempelplatze spielt und nicht in einer Synedriums- sitzung (vgl. das tovro v. 7). t. 10. yywaroy eat to) wie 2,14. Auch hier ist ausser den v. 8 Angeredeten die gauze Volksmenge (3, 9. 11) gegen- wILrtig gedacht (vgl. zu v. 7), in der Petr. behufs seiner feierlichen Er-

46 Apostelgeschichte

TcSatv vfuv Tuxt Ttavvi r^ Aa^7 ^loQai^X, oti iv r^J ovofiori ^Irjoov Xqiotov zov Na^coQaiov, ov vfisig iaTavQaiaare, ov 6 d'Bog^ ^yuqev in vbkqwv, ev rotr^i ovvog TtaqiarrjMv ivwTViov vfiwv vyiiqg. 11 ovrog eaxtv 6 Xi&og 6 i^ovd'evrjd'elg vq>' viiwv Twv olyiodofiiav, 6 yerofierog eig y£q>ah^v ycDviag. 12 xat ovz ioTiv iv aXhii ovdevi ij awrr^Qia' ovdi yag ovofid eariv Szegov V710 ZOV ovQavbv zb dedof^evov ev av&QWTtoig iv qj del aa^dil- vai v/nag. 13 -d-ecDQOvm^eg di z^v zov IlezQOv TcagQtjatav ycai ^Iioavov, 'Kal yLfnaXa^o^evoi ozv avS'QWTtOL ayQa/if4azol elaiv Ajai idiwzaiy e^av^aCov^ eTreyivtoayiOv ze avzovg ozi ohv z^

klSfung das ganze Israel reprSsentiert sieht. Dieselbe greift einfach aui die Thatsache zuruck, dass er 8,6 den Lahmen im Namen Jesu wandeln hiess. Dem oy vfi, ecravQ. (2, M) tritt mit einem nachdnicklichen Asyndeton das oy yexQoty gegentiber. Zu ey totrna erg. oyofiati, zu naQeatrjxey fyfan, vgl. Lc. 1, 19. Bern, den grossen Nachdruck, mit dem vyitj^ am Schlusse steht. T.ll. ovrog) auf das entfemtere Subj. bezogen, das aber dem Redner als Hauptsubj. vorschwebt. Das B^ovd^eyt^d-eig (Lc. 18, 9. 28, 11) ist st&rker als der Ausdnick in Psal. 118, 22, worauf der Redner an- spielt, um Jesum als den in der Schrift verheissenen Messias zu bezeichnen. Bern, noch die substantivische Bezeichnung der oixodoftovyteg des Psalms als oixodofioi (II K5n. 12, 11). v. 12* ovx ovifeyi). Bern, die Ver- stSjrkung durch die doppelte Negation, wie Lc. 28, 58: die Errettung vom g5ttlichen Gericht (17 <KOTfjQucj obwohl an das aeaoiatiu v. 9 anspielend, doch im Sinne von 2, 21, vgl. Lc. 19, 9) ist in keinem anderen begrflndet als in Jesu, weil sein Name nach v. 11 ihn als Heilsmittler bezeichnet. ^ ovde y(((J>) denn auch nicht eineu von jenem verschiedenen Namen gibt es unter dem Himmel , d. h. in der ganzen Welt (2, 5) , der unter Menschen {ey ity&g,. wie Lc. 1,25. 2, 14) gegeben wSre. Die Be- grOndung setzt voraus, dass ein Name, auf Grund dessen, d. h. durch dessen Anrufung (2,21), man errettet werden kann, den Menschen ge- geben sein muss. Das durch die gesperrte Stellung betonte eteQoy weist darauf hin, dass nur die Bezeichnung Jesu als Eckstein der Theokratie V. 11 ein solcher sein kanu. Der Ausdnick ist insofern ungenau, als der durchaus allgemein gefasste Satz, der alien Menschen, soweit sie unter dem Himmel wohnen. gelten soil, dann doch durch das vf4€(g absichtsvoll auf die HOrer appliziert wird, die auf Grund desselben errettet werden mtisseu. V. 18, ^soiQovyTfg) steht hier von der geistigen Wahmehmung ihrer TUtQ^jaia (2. 29). Auch hier schleppt das xni itaay. ganz unmoiiviert nach, da Joh. sich gamicht geaussert hat. Das xianXit^, (Ephes. 8, 18) steht vom Inbetrachtnehmen der damit scheinbar kontrastierenden That- sache , dass sie ungelehrte Leute (ro'9(>. wie v. 9) und Laien (r(ff curar, vgl. IIKor. 11,6) seien, daher ihre Verwunderung, weil nach ihrer Ansicht nur

4, 11 - 17. 47

^Ifjoov naavy 14 jov re ov^qotvov fiXeTtovreg aiv al'cdiq eaTwta xbv Te&€Qa7r£VfAivov y ovdiv elxov avtEiTtuv. 15 xe^-aaire^ di avtovg l^io xov owedqiov aiteXd-eiv, avvi^aXkov nqog aAAij- Xovg 16 Aeyoireg' rt noir^awiiBv Tolg avd^qatnoig Totroig; ori liiiv yoQ yvioOTOv arjfieiov yiyovev 8v alrdiyy Ttaaiv tolg "Aavot- '/.ovaiv^IeQovaaXriiLi (pavaQov, zat ov SwapiB&a agvelad'ai' 17 aXl' iva /ii^ iitl TcXeiov diavefitj^^ eig rov kaov^ aTtaXy aTteiXij- ad^ed-a avroig fnfAiri XaXelv inl ttp ovofioti rovvtit fiijdevi

zOnftige Glelehrsainkeit Freimiltigkeit zum Offentlichen Reden geben hOnnte. Das darch t$ damit eng verbundene eneyiv, avtovs (3, 10) beniht anf der Reflexion, dass nur die JOngerschaft Jesu {<ivy r, lija, »;<r. im Sinne von Lc. 22, 56), der gleichfiEills seiner Zeit so geredet, ihnen diesen Frei- nint geben konnte. Dass sie dies jetzt erst erkennen, ist freilich nur mOglich , wenn die Interpellation v. 7 unmittelbar auf dem Tempelplatz stattiand, and sie nicht bereits als Jiinger Jesu verhaftet und dem Syne- drimn vorgeftihrt waren. t. 14. te) ftlgt ebenso, als damit gegeben, hinzu, dass sie angesichts des Geheilten ihnen nicht widersprechen konnteu (ex^y c. inf., wie Lc. 7, 42), da jene eben als ehemalige Jthiger Jesu am besten wissen mussten, in welcher Beziehung die onbestreitbare Heilung zu dem Namen Jesu stand. Auch hier ist also, wie v. 9, die Anwesenheit des Geheilten und damit die Situation auf dem Tempelplatz voraus- gesetst, da der Ausdruck {avy avroig entiota, vgl. Lc. 1,11. 5, If. 18,13) ausschliesst, dass er erst zur Eonfrontation mit ihnen herbeigebracht war. IS* xeXev6ayteg) nur Lc. 18,40, h&ufig in den Act. und stets vom Befehl an Untergebene. Der Befehl, sie sollten vor das Synedrium hinaus abtreten, versetzt den Leser wieder in die Versammlung des Hohen- rates v. 5 und gehOrt also der Ausmalung des Lc. (vgl. zu v. 7) an. avyefiaXXoy) soil. Xoyovg: sie konferierten mit einander. 16. n TtoitjcJ) wie 2,87, aber mit dem Dat., wie Lc. 6, 11. Ihre Unentschlossen- heit wird dadurch begrflndet, dass es alien Bewohnem Jerus. offenbar sei, wie ein notorisches Wunder durch sie geschehen, und also unm5glich sei, es abzuleugnen {etQy,, wie Lc. 8,45), was immerhin am nftchsten lag. Das yrytaaroy na<ny r. xntoix, i€Q. erinnert an den Zusatz des Lc. 1, 19, wie das «rr]/4, yey. di avruty an 2, 48. T. 17* tiXX) korrespondiert dem tiey V. 16, weil nicht die Begrtlndung fortgesetzt, sondem gleich genannt wird, was unter diesen Umstftnden allein zu thun tlbrig bleibt. Was sich *uicht weiter {$ni nXsioy, wie Weish. Sal. 8, 12. II Tim. 2, 16) verbreiten soil ins Volk, ist nicht das Wunder, das ja schon stadtbekannt war (v. 16), sondem was sie mit Drohungen (cnre^j^cr., verst&rkt durch das subst. verb, nach Analogie von Lc. 22, 15) zu reden verbieten. Bem. auch die Verstftrkung durch die doppelte Negation, wie v. 12. Das Reden auf Grand dieses Namens (vgl. Lc. 24,47) umfasst alles, was sie von dem im Namen Jesu

48 A postelgeschichte

avd-QW7C(0v. 18 xai y,aXiaavTEg avrovg Ttaqrffyuhxv y,a&6Xov fXTj (p&iyyead-ai firjdi df.dday,€iv im t(^ ovofiort ^Irjoov^ 19 6 di nizQog xat ^Iwdvrjg aTroxQi&evreg einov rcQog avTOvg' el diyLaiov iaziv svtiTtiov xov ^eov, Vfiuiv cnwveiv fiSkXov iij tov S-eovy yLQivare' 20 ov dt/va^e&a yaq rifjieig a eXdafiev xai r^iiovaa- fuv fzri XaXelv. 21 oi di TCQoaaTteilrjadf^evoL OTtelvaav avrovg, l^nqdev evQianovTeg to nwg Y^ohxacovrai avrovg dia rov Xaov, ovi Ttdvreg ido^al^ov tov &€6v ItvI t<jJ yeyovoTt ' 22 haiv yag ijv

gegebenen Heil aussagen ; das deiktische tovtto weist auf v. 10. 12 zuiilck. y. 18. xaXecayreg) sie rufen lassendj wie Lc. 19,13. Zu xa&oXov vgl. Amos 3, 3 f. Sie soUen sich flberhaupt nicht hdren lassen {(p^syy.., wie II Fetr. 2, 16. 18), aach nicht lehren auf Grand des Namens Jesu. Da die Wiederberufung der Angeklagten wie der Befehl zu ihrem Abtreten v. 15 und die ganze dazwischeuliegende Beratung v. 16 f. mit der erst von Lc. eingeftlhrten Situation im Synedrium zusanunenh&ngt, kann sich in der alteren ErzSlilung das Predigtverbot nur einfach an v. 14 angescblossen haben, das nun v. 17 f. in doppelter Form erscheint; in welcher Form es dort stand, l&sst sich natdrlich nicht mehr mit Sicherheit feststeUen, doch ist wenigstens das didaax, nach v. 2 verd&chtig. 19. anoxQid^, Einov) gegen 40mal im Evang. Mit Nachdruck steht das et ducaioy (Lc. 12, 57) XT A. vor xQiyate (Lc. 7, 43) : ob es recht ist vor Gott (in seinem Urteil, vgl. Lc. 1,6.15. 16,15), auf euch mehr zu h5ren {axov€^y 0. Gen. , wie 3, 22) als auf Gott , beurteilt selbst. Das fxaXkoy steht im Sinne von potius. T. 20 begrtlndet, warum sie in dem ihnen verbotenen Reden ein gOttliches Gebot sehen, dadurch, dass es ihnen (wegen ihres Zeugenberufs) unmSglich sei (ov dvva/i. im Sinne von Lc. 6, 42), nicht zu reden von dem, wovon sie Augen- imd Ohrenzeugen gewesen sind. 21, 01 ^e) wie 1, 6. 2, 41: Sie aber, nachdem sie (dem Verbot v. 18) noch Drohungen hinzugef&gt batten, liessen die Apostel los {aneXwtav, wie 3, 13), die sie auf dem Tempelplatz gestellt hatten (v. 7), weil sie nichts fanden (vgl. Lc. 23, 4. 24, 23) in betreff der Art (bem. den Art. vor dem ganzen Satz, wie Lc. 1,62), wie sie dieselben strafen sollten, und zwar um des Volkes willen, weil alle Gott priesen CLber (vgl. Lc. 2,20) dem Geschehenen. Hiernach ist offenbar das v. 17 beschlossene an, anetXtjc, gebildet, aber die neue Motivierung davon, dass sie es bei dem Predigtverbot bewenden liessen, schliesst offenbar die andersartige, die v. 16 gegeben war, als Aus- malung des Lc. aus. Auch der wahrscheinlich aus 5, 29 antizipierte Protest der Apostel dagegen (v. 19 f.) ist hier geschichtlich schwer vor- stellbar; und dass iiberhaupt von einem strafwtbrdigen Yerhalten der Apostel die Rede ist, erklSrt sich nicht aus v. 16 f., sondem nur aus der Eritik der Hierarchen, die in 3, 15. 17. 4, 10 f. lag. T. 22. sttay yaq rjy) wie Lc. 2, 37. Zu TiXeioyuiy ohne 17 vgl. Mt. 26, 53, zu yiyea^ai em Lc. 3, 2.

4, 18 - 28. 49

Ttleiovcjv zeaasQchfLOVTa 6 av&QCJTtog ig>* ov yeyovei to Ofjfieiov xovto trig Idaecjg. 23 dTtolv&ivTeg di '^X^ov nqog Tovg Idiovg xat aTvriyyeiXav ooa TCQog avrovg ol OLQxiEQBig nat ol TVQeafivTBQOi elnav. 24 ol di axovaavteg dfioOvfiadov rlgav qxovriv nqog rov &eov Tcal eiTiav' dioTtotOy ov 6 noi'^aag tov ovqovov nai r^y y^v Tuxl triv d'okaaaav nat navra ta ev avxoXgy 25 6 tov TtaTQog fj^wv dia aTOfiOTog JavEld naidog aov elTtwv Ivari eq>qva^av if^vT} xat Xaol ifielerrjaav xeva; 26 TtaqiaTv^aav ol fiaaiXeig t^^ yrig Tuxi o\ aQxovreg avyi]x&riaav hti to avTo nuxra tov kvqIov yuxl '/xna TOV Xgiazov ovtov, 27 avviix^octv yag in alf]&eiag iv tij vcoXet TctvTTj inl tov ayiov Ttaida aov ^Itjoovv, ov S%Qi,oag, ^Hqw- 6r}g Te %ai JIovTiog JleikSTog cvv e&veaiv xat kaolg VagaijA, 28 noiiioav oaa ij xuq aov xat ^ ^ovXri TtQowQiaev yeviad-ai.

Das Angm. beim Plusquamp. yeyovei fehlt, wie gew5hnlich im N. T. Das CfjfjieMv ist dorch den gen. epexeg. Mcemg n&her bestimmt. Je &lteir der Mann war, desto mehr mosste die Heilung Anlass zum Preise Gotten geben. Diese Bemerknng hat nur einen Sinn, wenn die ganze Verhand- lung auf dem Tempelplatz stattfand und sie so die Darstellnng derselben abschloss. T* 28. anoXv&eyres) kniipft an das aneXwfay v. 21 an. Das TT^o; tovg tdiovg geht auf den Ereis der Apostel, zu denen sie geh5rten. Bern, den Rtlckweis anf v. 18. 24* ot &e) geht auf die idioi v. 23. Zu dem objektlosen axovnavteg vgl. 2,37, zu ti^av (piayijv Lc. 17, 13, w&hrend 2, 14 das Komp. stand. Das gemeinsame Gebet ist wohl , wie 1, 24, von Petr. gesprochen gedacht. Das o noirjaag xtX, (Nehem. 9, 6) steht ohne ei, wodurch die Hinweisung auf die in der Sch5piung bewiesene Allmacht eine viel zu selbst&ndige Bedeutung gewOnne. T. 25 f. tov TtatQog tjfioty) steht mit Nachdruck voran, um die Beziehung des durch Davids (jiaid. <r., wie Lc. 1, 69) Mund {ifuc cxofA., wie 1, 16) gesproche- nen Gotteswortes auf die Betenden sicherzustellen. Es folgt Psal. 2, 1 f. w5rtlich nach den LXX. t* 27 begrflndet, warum die Gebetsanrede auf diesen Ausspruch hinwies, dadurch, dass derselbe sich inWahrheit {en aXr]&., wie Lc. 4, 25. 22, 59) eben jetzt erftillt hat. Das an die Psaknstelle ankntlpfende avytjx^^ay steht mit eni im feindlichen Sinne: versauunelt haben sie sich wider deinen heiligen Enecht (3, 13. 14) Jesum. Das auf die Taufe Jesu anspielende oy ezQi^ttg (Psal. 45, 8. Jes. 61, 1) deutet an, dass er der in der Psalmstelle genannte ZQ''^^^^ ^^- Herodes (Lc. 23, 11) repr&sentiert die fiaaiXeig, Pilatus die aQXoyteg (v. 26), die rCmischen Sol- daten (2,23) die e&yrj, und die zw5lf St&mme sind wegen der Beziehung auf die Xaoi v. 25 als Xaoi laQ, bezeichnet. T.28* rov Tioif^^ai) Der Gren. des Lif., wie 3,2, bezeichnet als Absicht ihrer Zusammenrottung, Jesum zu t5ten, womit sie aber nur ausfflhrten, wie viel Gottes Hand und

50 Apostelgeschiehte

29 xat ra vvv, '/vQie, tTCide STti rag ccTteiXag avrdip, xat dog Toig dovloig oov (xexa Ttaqq^t^iag 7iaaf]g Xalelv nov loyov aov

30 iv T(p iriv xiUQa hAxuveiv ae eig laaiv xat atifieia tuxI %t- Qora yivea&aL 6ia tov ovof^atog tov ayiov Tiaidog oov ^Itjaov.

31 yuxl derj^evTWv avrdiv eaaXsvdi] 6 xonog iv ^t riaav awrff- /livoiy yuxl ETchfia&Tflav anavceg rov aylov TVvevfAarog, ymI ihx- low Tov Xoyov Tov 'd'eov fiera Ttaggrjaiag.

32 TOV de 7ckijd'0vg rciv Ttiavevadvciov rjv Tuaqdia Tuai ifjvxil i^iccj xat ovdi eig rt twv vTraqxovriov alniit tkeyev Hdiov

Rat vorherbestimmte {nQowgicsVy wie Rdm. 8, 29f.)* Das Zeugma fordert, l)ei 9/ z^*^ (Lc. 1, 66) nicht an die ausftihrende, sondem an die verftlgende Macht zu denken, die durch seiuen Ratschluss (fiovXf], wie 2,23) gelenkt wird. T. 29. yvy) vgl. IIMakk. 15, 8. Das eni&fi (Lc. 1, 25 absolut) steht hier von der gCttlichen Fdrsorge, welche die Drohungen der Hierarchen (V. 21), die in der Gegenwart als die tiQx^^^^^ ^^r Psalmstelle (v. 26) be- trachtet werden, zunichte machen soil, indem er seiuen Knechten (ent- sprechend dem dfHTiortc v. 24, wie Lc. 2, 29) verleiht {dovy. c. inf. wie 2, 4), mit aller Freimtltigkeit sein Wort zu reden. Die Verkflndigung der Apostel ist wie die Christi selbst (Lc. 5, 1) einWort Gottes, da sie seine Knechte sind, wie er (v. 27). t.80. ey rta) auf Gniud dessen, dass (so- fem diese Best&tigung ihrer YerkUndigung durch den g5ttlichen Macht- beistand ihneu jenen Freimut verleihen wird) du deine Hand ausstreckst [exteiyeiy, wie Lc. 5, 13. 6, 10) zur Heilung (v. 22). Das xra tft;/4. x. reg. yiy. (2,43) schliesst sich sehr unbequem an sy rto exrtiyeiy <fB an, und ist wohl Zusatz des Lc, da das Jm r. ovofjL, xtX, offenbar auf die Lahmen- heilung hinweist, von der in der Quelle bisher allein die Rede war. ¥• 81. cffiy^fjTwv) besonders haufig bei Lc. (vgl. 21, 36. 22, 32). Das wunderbare Erbeben {iGokti^, wie Lc. 6, 48) der 8t&tte, an der sie versammelt waren (wobei wohl an das xmeqtaoy 1, 13 gedacht ist), gilt als Onien der GebetserhOrung. Das anftvtkg steht nachdrdcklich im Gegen- satz zu Petr., der schon v. 8 mit heiligem Geiste (bem. das Voranstehen des Adj., wie 1,8. 2,38) erftillt war. In dem fXaX, xrX. erftiUt sich die Bitte v. 29, woraus mit Sicherheit folgt, dass bei r. idiovg v. 23 an die Apostel gedacht ist.

4y 82 59I69 bildet im Sinne des Lc. die Einleitung zum 3. Ab- schnitt des 1. Teils, welcher von einer gesteigert-en Yerfolgung der Jiinger handelt, und beginnt mit einer Schildenmg der Gtltergemeinschaft (2, 44f.) r. 6s nXr}9-ovg) vgl. 2,6, hier im Gegensatz zu den Aposteln die Gemeinschafb der Gl^ubiggewordenen, an der von anderer Seite her der Segen Gottes sichtbar wird. Die Einheit des Herzens (als SitK der Liebe) wird noch dadurch gesteigert, dass auch die ^vx>i (sonst

4, 29 36. 51

elvai, all' i^y avrolg 7cavta KOivd. 33 xat dvvafxu fisydXtj ctTtedidovv to ^aq^vQiov oi ccTtoatokoc xov 7,vqiov ^ Ir^aov jr^^ avaardaetjg, xagig %e fieydXij ijy eTct Ttdvxag avrovg. 34 ovdi yag ivdei^g Tig riv ev aitoig' oaot yccQ Kn^vogeg xugiijjv ij oi- Tuuiv VTtiiQXOv, TtioXovvTsg sq>SQOv Tag ti^dg tcov 7Vi7tQaaY,0fie' vtov 35 xai hti^ovv Ttagd rovg Ttodag tiuv cLTtoatoXiov dudl- dero Si huxOTqf xad'OTt av Tig ;f^cicrv elx^^' 36 ^Icoarlg) di 6

gerade Bezeichnung der Individualit&t , vgl. 2,41) nur eine war. Vgl. I Chron. 12,38, wo fiia V'v/. das ^HK ab wiedergiebt. ovde sis) wie R5m. 3, 10: auch nicht einer sagte von irgend einem seiner Besitzttlmer (r. vnagX' avxutf wie Lc. 8, 3), dass es sein eigen sei. Das rjv avroig navxu xoiya steht in noch omfassenderer Bedeutung, als 2,44, von voUer Gfitergemeinschaft. r* 88. dvyitfuei) bezeichnet die von ihrem Zeugnis {(lAitgjvQ., wie I Eor. 1, 6. II Thess. 1, 10) ausgehende Machtwirkung (I Eor. 2, 4 f.), das sie pflichtmSssig, d. h. ihrem Auftrage gemS^s abgaben (bem. das Comp. tmed.). Daher werden sie ausdrdcklich als die Apostel des (erhOhten) Herm Jesus (1,21) bezeichnet, der sie, wie das durch seine gesperrte Stellung betonte r. avact. sagt, mit dem Zeugnis von seiner Anferstehung betraut hatte (1, 22. 2, 32. 3, 15). Das eng verbindende tb hebt hervor, wie die Folge dieser ^vvufA. lAsy. ein grosses Wohlgefallen (2,47) des Volkes war, das auf sie alle gerichtet {riv em c. ace, wie Lc. 2,40). Dieser Vers, der aufs unbequemste die Schildening der Gtlter- gemeinschaft unterbricht, kann nur die ursprdngliche Darstellong von der Erh5rung des Qebets v. 30 sein, wodurch v. 31 f. als Ausmalung des Lc. ausgeschlossen werden, der erst nachtraglich diesen Vers ein- geschaltet hat und nun, das naytag von den ntCTeviSavTeg v. 32 nehmend, die weitere Ausmalung von v. 32 als Grand dieses Wohlgefallens anknttpft. T. 34. ovde yag) wie v. 12, schildert mit den Worten aus Deut. 15,4, wie auch nicht irgend ein Bedtlrftiger unter ihnen war, weil, wieviele Besitzer von Grundstttcken (1, 18f.) oder H&usern waren, (dieselben) ver- kanfend, den Preis dessen, was sie verkauften , brachten , und nach T. S5 zu den Ftissen der Apostel niederlegten. Dass es ihnen damit zur freien Disposition (iberlassen war, zeigt das Folgende, wonach es verteilt wurde (Lc. 18,22), je nachdem irgend einer etwa (es) bedurfte (w5rtlich wie 2, 45). Das x^' TtutX. etpegoy xifi. eriS^. n. r. nod. t. anoct. ist be- reits aus der folgenden Erz&hlung der Quelle entnonunen, die es vor- bereitet. v. 36f. leitete in der Quelle die Geschichte von Ananias und Sapphira ein und rtlhrt zweifellos von andrer Hand her, wie v. 32. 34 f., da dieser EinzelfiEdl unmSglich der Erwahnung wert gehalten wSj-e, wenn wirklich das hier erzfthlte Yerhalten ein ganz allgemeines gewesen w9re. Lc. nimmt es nattbrlich als ein blosses Beispiel desselben. t. 86* o fTTtxAv/^.) wie 1,23. Der seitens der Apostel dem Joseph gegebene Weiss, N.T. III. 4

52 Apostelgeschichte

iTtiyXfjd-etg Ba^afiag auo tojv OTtoatolcov, o iarcv (de&eQfxrj'- vevofievov vlog Ttagaxki^aeiog , uievelTfjg, KvTtgiog t(fi yevei, 37 VTtoLQXowog avT^ aygov, TtioXi^aag ijveyxev to XQ'^f^^ *^^ e&rpMv TtQog Tovg Ttodag rwv ccTtoatoXtov. Y, 1 aviiQ di rig l^vcn^lag ovofjiaTv avv 2a7tq>eiQ(jc Tjj yvvatyd avTov BTtdXriaev •KTijfjia,

2 ycal €voaq>iaaTO ano trig Tifirjg, avvetdvir]g Y.ai ir^g Yvvanx.6gj nat eveyyuag fiiQog tl Ttaga tovg Ttodag xiav aTtoatohav sdtpitsv,

3 eiTtev Si 6 UJevQog ' l^vavia, dia ti i7tki^Q(oaev 6 aaravSg t^v Yjaqdiav aov, ^evaaad'ai oe to Ttvevfia to Sytov y^at voocploa- ad'ai^ OLTto Ti\g Tifirlg tov xiagLov; 4 ovxl (x^ov aol I'fievev yuxi Ttqad'sv iv Tfj ay i^oval<f VTtrJQxev; tL otl i'd'ov iv Ty ycaQdiff

Beiname Barnabas, nach dem er im Folgenden stets ausschliesslich genaxmt ist, wird Terdolmetscht (Mc. 5, 41) : viog nct^axXijaetag, das sonst im Evang. nur von TrSstung (2,25. 6,24) steht, hier aber wohl von prophetischer Ansprache ttberhaupt (I Eor. 14,3). T. S7. XQVf^") steht hier von dem Gelde, das er durch den Verkauf des ihm geh5rigen {tmtiQX' ^^n wie 3, 6) Ackers gewonnen hatte. Bern., wie hier und 5, 10 tiqos stand, wie Mc. 5, 22. 7, 25, w&hrend Lc.5,2 sein naga (v. 35) eingebracht hat. 5^ 1* ayrjg ^e) markiert den Gegensatz zu Barnabas. Das avy deutet an, dass er in Gemeinschafb mit seinem Weibe handelte, wenn er ein Besitztom ver- kaufbe. t* 2* Byocg>. ano) wie Jos. 7,1: er unterschlug (etwas) von dem Kaufpreis, und zwar ebenfalls unter Mitwissen (vgl. I Eor. 4, 4) seines Weibes, indem er nur einen Teil (vgl. Lc. 15, 12) zu den Ftlssen der Apostel niederlegte. r. 8* 6ia ti) wie Lc. 19,23. Die Frage setzt voraus, dass er den Satan (Lc. 13, 16. 22, 31) hfttte verhindem kSnnen, sein Herz mit der betrflgerischen Absicht zu erftUlen. Dieselbe wird als ein Belflgen des heiligen Geistes dargestellt (i/^evcr. c. ace, wie Deut. 33, 29. Jes. 57, 11), sofem die mit ihm erfUllten Apostel, denen er das Geld tlbergab, seine That der Aufopferung der Gemeinde ab eine der That des Barnabas (4, 37) analoge verktindigen sollten, und er doch von dem Preise des Grundstflcks (als welches hier das xxrjfia v. 1 erscheint) etwas unterschlagen hatte. Er trachtete also nach dem Ruhm einer Aufopferung, die er doch nicht leistete. t* 4* ovxt) in der Frage, die eine Bcy'ahung in sich trSgt, wie Lc. 6, 39: verblieb es (nSmlich das x^Q^^^) dir nicht als Eigentum, wenn es blieb, wie es war (Gegensatz zu nga^ey)? Bem. das Wortspiel mit dem fieyeiv, Und befand es sich nicht auch als verkauftes (d. h. sein Kau^reis) in deiner VerfQgungsgewalt? Die Frage ist, wie die ganze Voraussetzung der ErzS.hlung, die darum aus einer Quelle herrflhren muss, der schlagendste Beweis, dass die Auffassung des Lc. 2,45. 4, 34f. eine unrichtige, da die Allgemeinheit dieses Yerhaltens mindestens einen moralischen Zwang ausgetibt h&tte. n on) vgl. Lc. 2, 49: was hat

4,37-5,9. 53

aov TO ngayfia rovzo; oim hpevaw avd'Qfinoig aULa t^ d-ei^. 5 omovtav di 6 l/ivon^iag tovg loyovg Tovtovg^ Tteaary i^iipv^ev, yuxi iyirero (pofiog fjiiyag ini navxag tovg ccKOvovtag' 6 ova- atavteg di oi vewTeQOi awiateilav airov nal i^eyipuxweg k'&aipon^. 7 iyivevo di dg wqiHv rgicih diaatrjfia tuxI ^ yvyri ccizoS fji'q eldvia to yeyovog eiaillS'ey. 8 ajteniQi^ di ngog ctvriiv nhQog* eiTce fioi, ei roaovrov to %ioqiov oTtidoad'e; ^ di eiTtev' val, tocovtov, 9 6 di nhgog ftQog avri^v' tI oti

es f&r eine Bewandtnis (hinsichtlich des Grundes) damit, dass du in deinem

Henen festseiztest (e^. €y r. xagd.^ wie Lc. 1, 66. 21, 14, doch hier von

dem Beschluss) dieses Thun (nQayfia, wie Gen. 19, 22. 44, 15)? Er hat Gott

gelogen (Dat., wie Jos. 24, 27. Psal. 18, 45), sofem seine Aufopferung des

angeblich ganzen Besitztums den Aposteln ab eine das voile WohlgdWen

Gottes verdienende erscheinen sollte. Natfirlich weiss der Apostel danun

dnrch g5ttliche Erleuchtnng. y. 5* axoviar) im part praes. bezeichnet,

wie er unmittelbar beim H5ren dieser Worte niederfieJlend seine Seele

anshauchte. Dass dies Gottesgericht irgendwie durch Petms vermitielt

war, erhellt nicht. Daraos, dass fiber alle, die es hOrten, eine grosse

Fnrcht kam (vgl. Lc. 1, 65) ergiebt sich, dass das (jeld in voller Gemeinde>

versammlong tlbergeben war, und dass alle aus den Worten des Peians

erkannten, wie dies offenbare Gottesgericht die Strafe f&r die schwere

Sfinde des Ananias war, vor der die Gemeinde dadorch gewamt werden

sollte. T* 6* ay act.) wie 1,15. Die y storey (Lc. 22,26) sind die

jfingeren Glieder der Gemeinde, die ohne besondere Beamtnng, wie selbst-

verstftndlich, die ftusseren Dienste leisteten, die hier darin bestanden,

dass sie den Toten zudeckten nnd, nachdem sie ihn hinansgetragen, ihn

begmben (2,29). r* 7. eyeyeto xai) wie Lc. 5, 1. Die Zeit-

bestimmung (ein Zwischenranm von etwa 3 Stnnden) ist struktnrlos ein-

geschoben, wie Lc. 9, 28. Bern, die subjektive Negation: ohne doch, wie

man erwarten sollte, mn das Geschehene zn wissen. Das euftjX^ey

bestimmt sich, wie nachher v. 10, ans dem Eontext, wie Lc. 11, 37: in

die (gemeinde versammlnng. t* 8. anexgid^rj) wie 3, 12, ohne vorherige

Frage: anf Anlass ihres Eommens hub Petms an. Er scheint voiaus-

znsetzen, dass das Weib kommt, um nach dem £indrack, den die Schen-

kong ihres Mannes gemacht hat, za sehen. Za eme fioi ei vgl. Lc. 22, 66.

Das deiktische tocovtov, das auf das noch daliegende Geld hinweist,

steht ak gen. pret. nachdrficklich voran. Die Frage, ob sie das

Gnmdsttick (v. 3) um diesen Preis verkauft haben, wie also der Mann

bei seiner Schenkung angegeben haben muss, bcgaht das Weib (y<a, wie

Mt. 5, 37, im Evang. nur als Bekr&ftigungsformel). Die Frage soil fest-

stellen, ob das Weib mitschuldig ist. t. 9. n^o^ avttjy) ohne verb.

die. wie 2, 38. Zu n on vgl. v. 4. Das cvfitfwyew (Mt. 20, 2) ist hier

4*

54 Aposielgeschichte

awtq>Q)vri^ ifuv TiUQaaac to Ttveviia tlvqlov; idov ol Ttodeg Twv •d'aifjdyrtjv tov avdga aov inl tfj ^Q<fy xai i^oiaovaiv ac. 10 €7tea€v di noQaxQiif^ci TtQog tovq Ttodag avrov "/.at i^iifnf^ev' eiaeXd-ovreg di oi veaviaytot evgov orvri^y ve:iQttv, xai i^epiy- Tuxvreg i'd'aipctv nqog tov iivdqa ovr^g. 11 xcrt iyivero q)6fiog ^iyag i(p ohjv xiiv e^MXriaiav tloI ini Ttavrag Tovg ayLOvovrag Toika, 12 dia di twv x^^Q^^ ^^^ aTtoaroliov iyivero atjfxeia TLai Tiqocva noXka sv rtfi ka(^' nat riaav S/iodvfiadov Ttdvreg ev ty azo^ 2oXofi(jivcog' 13 tUv di XoiTtdiv ovdelg irokfia TLoHSad'ai. avTciig, all' ifieydlwev airovg 6 laog 14 fial- Xov di Ttqoaexid'BVTO Ttiarevovreg r<^ TcvQiq), 7cXi^&r] avdgiSv t€

passivisch gewandt mit dem Dat., wie Lc. 23, 15, statt tmo c. gen. Sie sind (ibereingekommen, auf die Probe zu stellen {nsi^affMy wie Exod. 17,2. Num. 14, 22. Psal. 7$, 41) den (in den Aposteln wirksamen) Geist Jehovas {ny. xvQ.y wie Lc. 4, 18 nach Jes. 61, 1), ob sie sich durch die nur scheinbar der des Bam. gleiche Aufopferong werden t&uschen lassen. Das idov schliesst hebr&ischartig das Verb, ein, wie Lc. 1, 36. 38. Zu dem plastischen 01 nodeg rtov d^atp. vgl. Lc. 1, 79, zu eni r. ^^. 3, 10. Peir. weiss, dass die Jfinglinge demnftchst zurQckkehren mtissen, und dass die gleich Schuldige auch das gleiche Stra%ericht ereilen wird, daher das €^oia, mit Beziehong auf V. 6. T. 10. naqaxq.) wie 3,7. Die yetareQoi v. 6 heissen hier (ohne Wechsel des Sinnes) veayi6xot (vgl. Lc. 7, 14); gerade wie dort wird erz9.hlt, wie sie das Weib, das sie tot fanden, hinaustrugen und be- gruben neben {nqog c. ace, wie 3, 2) ihrem Manne. T. 11. Wieder- holung von v. 5, doch so, dass hier statt der Anwesenden steigemd die gesamte Gemeinde (exxAi/crta, hier zum ersten Male, ganz unvermittelt, auftretend) und alle (ausserhalb der Gem.), die davon hSrten, genannt sind. T. 12* <ft« <fe t. x^^Q-) ^^' 2,23. Hier erst scheint die Sltere Erz9hlung von der WunderthSitigkeit der Apostel in umfiEissenderem Sinne zu berichten, was Lc. schon 2,43 antizipierte. Die navteg sind nach dem Zusammenhang mit v. 11 die Glieder der fxxAi/iria, die sich einmtltig mit den Aposteln in der Halle Salomons (3,11) aufhielten, und denen T* IS als Xoinoi die navxBg aus v. 11, also die Nichtchristen, gegenfilber- stehen, von denen keiner wagte, in engere Verbindung mit den Aposteln zu treten {xoXkaaO^ai , wie Lc. 15, 15), wie die um sie versammelt-e Gemeinde, da das Yolk sie nur (aus ehrerbietiger Entfemung) pries (iBfAsyaX., wie Lc. 1,46). T. 14 ist eine Parenthese, welche nur der Yorstellung vorbeugt, als ob diese scheue Zurdckhaltung Bekehmngen durch die Apostel verhinderte: um so mehr aber {jiaXkov im Sinne von magis, abweichend von 4, 19) wurden (der Gemeinde) hinzugefUgt solche, die dem Herm gl&ubig waren, d. h. deren ganzes Heilsvertrauen dem er- h5hten Christus gait. Der hyperbolische Plural nXf]&fj steht, weil jet<zt

5, 10-18. 55

xai yvvaiiujjv , 15 ojote tuxl elg rag nhnelag hupiqBiv zovg aa&eyeig iiai ti&ivai ini %kivaQi(av xat HQafiarccjVy %va igzo- fiivov nhgov %av ij aiua imaiuaan rivi avraiv. 16 ovvtjqx^o 8i TLot TO TtXrli^og ztSv niqi^ TtoXewv ^It^ovaaXv^fi, q^igovteg aa&eve7g xae ox^vfiivovg VTtb TrvevfxaTtJv ixad-aQtiov, oiriveg e^eqancvovto anaweg.

17 ayaardg di 6 a^iBQevg xat Ttdweg ol avv avt^j i) ovaa aigeaig tUv Saddovnaiu/Vy i/cl'qa&Tjaav ^i^lov 18 yuxi irte- fiaXov rag xtiqag int Tovg anoaTolovg nai e&evro avrovg iv

nicht nur eine Menge von M&zinem, sondem auch von Weibem bekehrt ¥nirde. Wegen der Rtlckweisung auf 4, 4 dtbrfte die unbequem die £r- zShlnng unterbrechende Parenthese von Lc. herruhren, an den auch das re xai erinnert. 15« oitfrc) wie 1, 19, knfilpfb aosschliesslich an v. 13 an, wonach man die Apostel nicht anzugehen oder herbeizuholen wagte, sodass man sogar die Kranken (nur) auf die Strassen hinaustrug und sie dort niedersetzte (3,2) auf kleinen (leicht tragbaren) Betten (daher das Diminutiv) und Bahren (xgap., wie Mc. 2, 4). Der gen. abs. zeigt, dass es Petrus war, von dessen Schatten die Rede ist, der also in der Quelle ebenso durch seine Wunderth&tigkeit, wie durch seine Reden faervorragte. Das xav (Mc. 5, 28) involviert den Gedanken : damit er sie irgendwie be- rflhrte, auch wenn nur sein Schatten einen von ihnen beschattete {emaxiac. c. dat., wie Lc. 1,35). r. 16. ovvtjQx- to nktjd^,) wie 2,6, nur das schildemde Imperf., weil es immer wieder geschah. Das r. negi^ noUtay bildet einen BegrifP: die Nachbarst&dte Jeru8.'s. Das (pegoyreg geht auf das koUektive nXt^O^ogy wie 3, 11 das ex&afjifioi, das o/Xovfi, tmo nyevft. €aca&. erinnert an Lc. 6, 18. Das argumentierende oixiyeg motiviert das Hinzubringen der Kranken, welche ja (durch die Apostel v. 12) geheilt wurden s&mtlich. Bern, das betonte anayteg am Schluss. Hier ist von der Zurilckhaltung v. 13 keine Rede mehr; daher wohl Zusatz des Lucas.

17 beginnt nun die En&hlung von der gesteigerten Ver- folgung, worauf es dem Lc. vor allem in diesem Abschnitt ankommt (vgl. zu 4,32). ayaarag) abweichend von 1, 15. 5,6, vom Eintreten in die Aktion, besonders feindliche, wie Hiobl6, 8. Mt. 12, 41. Der Hohe- priester und seine Genossen (oa avy avrio, wie Lc. 9, 32) bilden die Sadduk&er- partei, die aber von Lc. nach 4, If. nur noch als eine aigeirig (IlPetr. 2, 1) betrachtet wird, welche sich durch gewisse Lehrmeinungen charakterisiert. Das t] owra (statt oi oyteg) ist vom Prfidikat attrahiert. Sie wurden mit Eifersucht erfGlllt auf die Volksgunst, welche die Apostel auf sich zogen, und welche der Grund ihres emeuten Einschreitens wird. 18 erinnert an 4, 3 und wird also von der Hand des Lc. herrQhren, wie jene Stelle, zomal die Ge&ngensetzung aus dem v. 17 angegebenen Motiv geschichtlich ebenso undenkbar, wie dort-. Es wird nur der Gewahrsam, in dem man

56 Apostelgeschichte

TfjQT^aeL drifioaiff, 19 ayyekog de hvqiov dia vvyiTog ^voi^ev rag dvQag trig qpt;Aax^g, i^ayaydv de avzovg tiTtev* 20 TiOQeveaS-e TLol aTad^evreg Xalelre ev t(^ le^f^ t(^ hxf^ Ttdwa ta ^i^fiara Ttjg Kcoiig Tavrrig. 21 anovaavTeg Si eiaiiXS'Ov vtco tov oq&qov Eig TO uqov tuxI ididaaycov, TtaQayevofievog de 6 ccqx^^Q^S x^^ 01 ovv avTf^ Gwemkeaav xb owidqiov y,al Ttaaotv r-^v yepof- aiav Twv vlHv ^lagariX, nal aTtiotBtkav elg to dea/xwfqQiov

sie unterbrachte, ausdriicklich als ein Offentlicher, d. h. als ein GefSngnis bezeichnet. Jetzt erstreckt sich also nach Lc. die Einkerkening bereits auf alle Apostel. r. 19. ayy. xvq,) erinnert an 12, 7 und ist, wie die ganze wimderbare Befreiung der Apostel, die ohne jeden Einfiuss auf den folgenden Hergang bleibt, Ausmalung des Lc. nach Analogie der dort aus seiner Quelle entnommenen Erz&hlung. Das dia yvxtog kann sich nicht, wie Lc. 5, 5, darauf beziehen, dass das Polgende die ganze Nacht beanspruchte, sondem deutet nur an, dass es zur Nachtzeit (eig. durch die Nacht hin, wShrend der Nacht) geschah. Der Engel Ofihet die verschiedenen Thtiren des Gef&ngnisses (wie 12, 10) und redet ihnen, indem er sie hinaus- flihrt, ermuntemd zu. 20. nogevetf&e) ein Lieblingswort des Lc: gehet hin und aufgetreten ((rrn^. nach 2, 14) redet im Tempel dem Yolk alle Worte {^f*. ebenfalls nach 2, 14) dieses Lebens. Der Gen. kann nur gen. obj. sein (de vita), und das tatnrjs (deiktisch, wie 4, 17) hinweisen auf das Leben, das den Aposteln als das gegenwSxtig durch den Messias (ygl. 3,15) dargebotene bekannt ist. T. 21. axovaavteg) ohne Objekt, wie 2, 37. 4, 24, hebt ihre Folgsamkeit gegen den Befehl des Engels hervor, weshalb auch das thatslLchlich kaum vorstellbare vno (III Makk. 5, 2. Tob. 7, 11) r. oQ^oy (gegen die MorgendSmmerung hin, vgL Lc. 24, 1) nur hervorhebt, dass sie nicht frflh genug die ihnen befohlene Lehrth&tig- keit beginnen konnten. Das pleonastische nagayev. (Evang. 7, 4 und sehr h&ufig bei Lc.) nimmt hier lediglich das ayafftas v. 17 auf, da ja die Ver- haftung nur mittelbar durch sie geschah, um zu sagen, wozu sie sich in ihrer Wut anschickten, und legt dieVermutung uahe, dass in der Quelle erst hier von dem Yorgehen des Hohenpriesters und seiner Genossen erzShlt wurde, das zunftchst lediglich darin bestand, dass man den Hohenrat zu- sammenrief ((Tvi'fxaA., wie Lc. 15,6. 9). Das schliesst nicht aus, dass, &hnlich wie V. 17, bei dieser Gelegenheit die hohepriesterliche Clique als der Kern der saddukfiischen Partei bezeichnet war (vgl. zu 4, 6). Dass hier ver- schiedene H&nde gearbeitet haben, erhellt auch daraus, dass das mit avye^Qioy durch xai (und zwar) durchaus tautologisch verbundene naaay r. yeQovciay r. vuoy uxq. (Exod. 3, 16. 4,29. 12,21) sich nur erklSit, wenn hier in der Quelle wirklich mit ATlichem Ausdruck eine Berufung des Hohenrats erz&hlt war, die Lc. durch den vorausgeschickten gangbaren Ausdruck (vgl. Mc. 14, 55) erl&uterte. Das Folgende geh5rt nattbrlich ihm an, da es mit v. 17 20 zusammenh&ngt. Zu Setrfianrjgioy vgl. Gen. 40, 8.

5, 19 25. 57

axS^^cti ttVTOvg, 22 oi di noQayevofieyoi^ VTtrjQetai odx ^QOv avTOvg iv zfj qwlayiy' avaatQiipavteg di anrffyuhxv 23 Xi- yovreg ott to deafxani^Qiov evgofiev xexXuafiivov iv Ttaay aaqHx- Xeiif Tiat Tovg gwXanag eardkag inl xuhf x^vqwVj dvoi^avreg di iau) ovdiva evQOfiev, 24 c5^ di ijTLOvaav zovg Xoyovg rovzovg 0 re aTgaTfjyog rov legov tloI ol agxiBQeig, dirjTtOQOvv Tteqi avttav, ti av yivoixo tovto. 25 TtaQayevofievog di tig ctTtfjy- yuXev avToig on idov ol avSqeg ovg e&ea&e iv %i] qwkaxfj

Mt. 11, 2; das aj[&t^yai steht hier im Sinne von gerichtlicher Vor- ftthnmg. T.22* oi vnrjg.) die (im Geflbignis, in das sie v. 21 ge- schickt waren) angekommenen Diener fanden sie nattirlich nach v. 19 dort nicht vor. Zu ayact^Btff. vgl. Gen. 49, 22. Richt. 8, 13. Jerem. 41, 14. Das anrjyy, steht hier, wie v. 25, von dienstlicher Meldung. T. 2S malt mit orv recit. den Befund der Diener, die, weil die Befreimig der Apostel dorch ein Wunder erfolgt war, das Ge^ingnis wohl verschlossen fanden in ailer Sicherheit (vgl. II Makk. 3, 22), so dass auf nattlrliche Weise nie- mand entrinnen konnte und die WSU^hter (^vA., wie Gen. 4, 9. Ezech. 27, 11) dicfat an der Thflre stehend, so dass schon darom keiner hinauskonnte; als sie aber (die Thttren) Ofineten, fanden sie inwendig niemanden. Y. 24* <ag de) lukan., vgl. 1, 10. Der fftQotijyog r. isqov (4, 1), der bei der Flucht der im Tempel Verhafteten die grOsste Verantwortung hatte, und die Hohenpriester, welche die Verhaftung veranlasst (v. 17), werden durch te xai eng verbunden als die, welche nun ratios waren in betreff derWorte v. 23, was dieses wohl werden m5chte. Bem. die offenbare Nachbildung von 2, 12 , nur das dir^n. im Act. , wie Lc. 9, 7 , und den nur bei Lc. so h&ufigen Optativ. t.25 knfipfk unmittelbar an v. 21 an, so dass sogar das TtttQayey. anvjyy. on nur in v. 22 antizipiert erscheint, und ist wohl die Fortsetzung des g.lteren Berichts, wonach in einer Synedriumssitzung, die immerhin der wieder auftauchenden Messiasfrage wegen berufen war, ver- ktlndigt wurde, dass die Apostel wieder im Tempel predigten, was ihnen nach 4, 17f. so nachdrflcklich verboten war. So erst erscheint ein wirk- lich greifbarer geschichtlicher Grand zur Sistierung der Apostel. Die Voraussetzung, dass die Apostel jenem Gebot zuwider im Tempel den Messias verktlndigten, war in der ^teren Erzfthlung 4, 33. 5, 12 ausreichend gegeben, w&hrend es Lc. dadurch noch naher motivieren zu mflssen meinte, dass sie (bei ihrer von ihm vorausgesetzten wnnderbaren Befreiung) aus- drflcklich dazu angewiesen waren. Die Form der Meldung kntkpft nattir- lich an die Voraussetzungen des Lc. (c^e«y^f bv t. g>vX., vgl. v. 18) an, wfihrend das eatotreg noch im Unterschiede von v. 20 an 4, 14 erinnert. Auch dass die Apostel hier als Volkslehrer erscheinen, gehOrt nach 4, 2. 18 der Vorstellung des Lc. an, wSJirend doch das Lehren ihnen niemand ver- bieten konnte, wenn sich dasselbe nicht dem ausdrticklichen Verbot der

58 Apostelgeachichle

elaiv h- zqi icp^* iarokEg aoI dtddaxovtcg: rov laov. 26 vove aneX&iiiv 6 atQoirjyog avv toXg vnij^tTatg tjyev avzovg, ov fierce iiia$ EtpQ^ovvTO yap zov XaSr , fiij h^adHHatv 27 aya- yovTEg di avToiiq tarrjaav ir ti^ avveSgiiii. Aai eTUj^wnjaer ttrroie 6 agx^e^^ii: 28 Aiywv TtagayycXiif TiaQtjyyeiXa/iEV iifuv fi^ didaaxEiv ittc ry ovdftazt toi-hij, xat iSov TrsTti-tj^diutTe riiv ' lEQOvaaXijfi zijg didaxilg v/iiiiv, /.at ^oilea&E ifiayayeXv iip' ^fiSg Tti alfta tov av^QWfTov tovtov. 29 aTtoy^td-eig Si IliTQos xoi o't <Z7COOToXot EiTtav 7tti9-aQX^Xv 6eX ^ei^i (lalXov ?j avd-^-

geistlichen Oberbehdrde eotgegeD auf die Messianitat Jesu besog. T.S6 zeigt, does auch das Auttreteu dee etqmtjY. und der nnj^ttat iti V. 22.24, wie das «jf#. v. 21, sebr wohl aus dem BJtereD Bericht antizipiert sein kOnnen, wo es sich um die Verhaftung der dae Predigtverbot Ober- treteuden Apostel handelt, die das Jmperf. riytr in der Art JhreBVoIliugs scUldert. Durchaus wabrscheinlich wird nUmlich beschrieben . wie die- Helbe nicht mit Oewalt (fiBia ^lu^. wie Eiod. U, 25) erfolgen koonte auH Purcht vor dem Volke. Das jut/ XiS. knilpft man am besteu an ov [itiii ^(Kf an. so dass das nfof. yaQ t, iaoi' (Lc. 22, 2) reine Parenthese bleibt, die, wie v. 14, sehr wobl von Lc. berrtthreu kann, da sich das fitj itt9. hinlSnglich auB dem diti i. kuoy 4.21 erkiart. Von dieser BeffirchtunR war weder 4,3, nocb 5,18 die Rede, weshalb bier offeubar zum ersteii Male in der ^teren Erz&btung eiue solcbe Verbaftung eintritt. -- t. 27. laitjoar) vgl. 4,7. Zu tTtfjQmj. hit. Ity. vgl. Le. :J, 10. 14. - T. 28. naQt/yy.) wie 4,18, verstSxkt dureb nuQoyyi^iic nach Analogic von 4,17. Dae fAij dirf. em i. oroft. i. ist um so mehr Wiederaufcabme von 4, 17f.. als dem deiktischen lar'itu in diesem Zusammenbange jede Beziebung fehit; doch kann auch in der ^teren ErzJLhlung eiue Hinweisung auf das dort von ihr formulierte Predigtverbot gestaoden haben. Uas xai iSav (1,10) leitet den Kontraat ihres thatsBicblicben Verbaltens dagegen ein, wo- iiacb sie die ganze Stadt erfllllt haben mit ihrer Lehre. Neben dieser vom Standpunkt des Lc. vCltig erschOpfeudeu Angabe der Asklage gc^en ;>ie (&llt aebr auf die zuerat auf den luhalt ibres Predigens eiugehende. wonach sie mit der VerkOndiguog Jesu als des Messias das Blut Jesu, dessen Namen sie nicht ausaprecben mitgeu (daher das verfichtliche i. •iv»gian. lovt.), Ober sie bringen woUten (vgl. Richt. 9,24), d. b. dasVolk au&eizen, dass sie den Tod Jesu an ihnen rB^hen. Erst dies ist sicher der f^schicbtliehe Grand ihrea ersten, wie ihres jetzigen Einscbreitens und daber der aus der lUtereu Darstellung entnommene Hauptteil der Anklage. t. S9. anaxqi^. tinni') In der Anklage lag die Frage, wie eie sich deshalb verantworten kCnuten, und die Antwort, die sie hier dar- auf gaben, war 4,19 bereite antizipiert, wo auch das fiaiioy {im Siane von potius. vgl. dagegen v. 14 von der Hand des Lc.) steht, w3.hrend hier

5, 26 - 35. 59

Ttoig. 30 6 -^eog zuiv 7ca%iQii}v fjfxbiv vffBiQEv ^Irfiovv, ov vfxeig 5ii%£iqiaaa^e TiQefidaaweg eni ^vkov 31 tovtov 6 d-eog ccqxjj- yov 'Aai awrriQa vipwaev t!j de^iq avrov tov dovvai, ^etdvoiap T(^ ^ICQa'qX 'Kai aq>eoiv a^aqfctuiv. 32 xat iifxeig iofiiv avxt^ fAaqrvQtg idtv ^rj^dvcuv tovtcjv, ymI to ftvevfia to ayiov o i'dtj'Kev 6 ^Eog Totg Ttei&aqxovaiv avTi^, 33 oi Si ayLOvaavreg dieTtQiovTO xal e^ovXovro dvtkeiv avTOvg. 34 avaCTag Si Tig iv Tf[i owedQiqi OaQiaaiog ovofioTi Fafiahi^X, vofiodiddayuxlog Tifiiog TtavTi Tq) Xa(p, iiulevaev e§w ^QC^xv TOvg av&QiuTtovg 7coi^aaiy 35 elTtiv te nqog avTovg* avdqeg ^ laqaTikBiTaiy nqoa-

das nei^aq/eiy (v. 32) die originalere Fassung derselben zeigt. Petr. redet im Namen der Apostel, wie 2, 14. t. 80« o &eog r.nat. tj/i.) wie 3, 13. Aufs neue wird die Auferweckungsthat Gottes (3, 15) in den schSifsieu Kontrast gestellt zu ihrem Yerhalten gegen Jesum (wie 2, 23 f. 4, 10), wes- halb sein Tod hier als eigenhftndiges Umbringen (cf^ajtee^., wie Hiob 30, 24) bezeichnet wird, obwohl das Aufh&ngen {xqefjiaa,, wie Lc. 23, 39) am Schandpfahl (vgl. Deut. 21,22f.), d. h. das Ereuzigen durcli anderer H&nde geschah (2,23). 31. «QXVy^s) ^i^ 3,15, hier nSJier bestinunt durcb das X. fffotijQtt (Lc. 2, 11), sofem er sein Yolk zur Errettung im gSttlichen Gericht fHhrt, was er nur als der durch die Rechte Gottes £rh5hte (2, 33) vermag. Das tov dovvai (Lc. 1, 77) weist auf die gSttliche Absicht bin, durch diese thats&chliche Erkl&rung zu seinen Gunsten Israel (2, 36. 4, 10) zur Erkenntnis des durch seine Ermordung begangenen Verbrechens und damit zur Sinnes&nderung und der mit ihr verheissenen SQndenvergebung (vgl. Lc. 24,47) zu fahren. T.32. avrta) geht auf rta mq.; denn um den V. 31 angegebenen Zweck zu erreichen, war es notwendig, dass dem Volke das oben von Petrus Gesagte {ut ^fxcna) bezeugt werde, und der gOtt- lichen Berufung dazu mtlssen sie gehorchen, zumal der heilige Geist, der durch Yermittlung des erhOhten Christus (2, 33) ausgegossen und danun ebenfalls ein Zeuge seiner ErhShung ist, als die hSchste Gabe der messia- nischen Zeit gerade den nsv&aqx^^^^s gegeben ist und so immer aufs neue zu solchem nti&aqxBiv (v. 29) treibt. T. 38. ot cfe) wie 4, 24, mit dem objektlosen axova. Das dienqioyro (eig. zers&gen, vgl. I Chron. 20, 3) steht von der schmerzlichen EntrCLstung , die ihnen ins Herz schnitt (vgl. Lc. 2, 35). Das erzeugte in ihnen den Entschluss (epovX., wie v. 28), sie zu tdten (2,23). y. 84* ayaarag) wie 1,15, da die Yersammlung natfir- lich sitzend gedacht ist. Bem. das voranstehende rig, wie 3, 2 : einer im Synedrium, ein Pharisaer (also von der Gegenpartei der J'riesterschaft v. 17) namens Cramaliel, der ein beim ganzen Yolk in Ehren gehaltener (rt/i., wie Hebr. 13, 4) Gesetzeslehrer war, befahl, die Menschen f%br kurze Zeit (pqaxv, wie Jes. 57, 17) hinausznschaffen. Diese Situation schwebt dem Lc. schon 4, 15 vor. 85* €iney re) verbindet sich engmit dem

go Apostelgeschichte

i%ett kavToTg, inl toig avd-QWTtoig tovtoiq %L fieHete TtQaaaeiv. 36 TTQO yctQ TOVTUv Twv ijfXEQiHv avitnTj Qevdag, Xiyiov dlvai Tiva ectvTOVy ^ TCQoae^tXidr] avdqCiv aqid'fAog wg TerQaycoaiwVy og avfjQE&rj, tloI Ttavreg oaot ineid'Ovco avTi^ dieXydrjaav xai iyevono elg ovdiv. 37 fieva tovrov aveoTt] ^lovdag 6 Fah- Xaiog h ralg ^fi€Qatg Trjg aTtoygaqnjg iMxi aTtearrjaep kaov oniaio avTov' ycdyieivog dfccikerOy xai Tvavreg iiaot iTtei&ovTO ccvrqi duayLOQTtia^aav, 38 xai to vvv, Xiytj v/xiv, aTtootrjfce oltzo twv av&QtJTtojv Tovrwv xai aqpere avtovg' ott iav tj i^ dv- S'Qioniav i) fiovXri avrrj rj to egyov tovro, y/xralvS^aevai '

Vorigen, weil, eben um dies zu sagen, er die Angeklagten entfemte. Das n^offeX' buvt, (Lc. 21, 34) wird hier nSiier bestimmt dnrch den Satz ti fieXX. ng. (Lc. 22, 23), zu dem das mit Nachdruck ihm vorangestellte eni. gehSrt: nehmt euch in acht hinsichUich dessen, was ihr an diesen Men- schen (vgl. v. 28) thun woUt. r* 86« tovrcjy) mit Nachdruck voran- stehend , wie Lc. 23, 7, weil aus der Yergangenheit gelemt werden soil. Hier liegt allerdings ein Lrtum vor, da der Aufstand (ayBorrj, vgl. zu V. 17) des Theudas erst spS^ter flUlt, als diese Yerhandlung. Wegen der Parallelisierung mit Jesu sagt das uya nur allgemein, dass er sich selbst f!lr einen von Bedeutung ausgab (nach Jos. Ant. 20, 5, 1 ftlr einen Pro- pheten). Trotz der grossen Zahl, die ihm anhing {ngotrexXi^, wie II Makk. 14,24), ward er getdtet \md alle, soviel ihrer ihm gehorchten (vgl. Lc. 16,31), wurden versprengt und vemichtet. v. 87. fjiexK rovtoy) natflr- lich erst recht irrig. Das Beispiel des Theudas ist wohl von Lc. eingeschal- tet, weil es einen mehr religiOsen Charakter hatte, und der Aufstand des Judas in den Tagen der Schatzung (vgl. Lc. 2, 2), weil rein politischer Art, hier kein gentigendes Analogon zu bieten schien (bem., wie das upeatrj navteg ocoi enei^ovto avrat von hier bereits v. 36 antizipiert). Das (cneiFTrjaey (Deut. 7, 4) verbindet sich prilgnant mit ont-aat nvtov : er machte eine Volksmenge abtrtinnig, so dass sie ihm nachfolgte. Zu anuiXero vgl. Lc. 13, 8. 5, zu dtenxoQnurS'. Lc. 1, 51, zur Sache Jos. Ant. 18, 1. 1. v*88. xai xtt vvy) wie 4,29, leitet zu dem fiber, was filr die Gegenwart aus diesen Beispielen der Yergangenheit folgt, so dass das XByia vfiiy Einschaltung, wie Lc. 12, 51. 13, 3. 5, ist: lasst ab von diesen Menschen {anoat, ano, wie Lc. 4, 13) und lasst sie gewfthren, weil, wenn dieser Rat {fiovXr^, wie Lc. 23, 51, von dem geplanten Untemehmen der Apostel) und dies Werk (d. h. ihr Thun, womit sie dasselbe durchzusetzen suchen) von Menschen herrtlhrt, es sich von selbst auflSsen wird (xarnA., wie I Y Makk. 4, 24), wie die Untemehmungen des Theudas und Judas, woraus aber durchaus nicht folgt, dass die Apostel mit diesen M&nnem verglichen werden, da erst nach dem Tode derselben die Schar ihrer Anhfinger sich auflGste,

5,36 6,1. 61

39 ei di Ix d-eov iativ, ov dwi^aead'e Tuxralvaai avrovgy /tiij- Tttne Tuxt d'eofjiaxoi' ev^d^e. 40 iTtei^aav di avrtfi, xal Ttgoa- nuxXeadfievoi rovg aTtocroXovg delqavrtg Tta^yyeiXav fi'^ kaXeir hti T^ ovofiatt Tov ^Itjaov, xat anikvoav. 41 oe ^ey ovv ino- gevoyto x^^QOvreg ano TtQOCtjnov xov awtdqiovy ozi xan;|tceJ- dtjoav vTtBQ tov ovoficetog arifiaaSiivai ' 42 TtSaav re ijfiiQov iv v^ iBQ^ xcrt xor' olxov ovtl i/tavovro diddayLoyreg vuxl evayye- h^Ofi&foi Tov Xqiotov 'itjaovv.

VI, 1 iv Se Toig ^fjiiQaig Tovraig, TtXrj&wovriov tc3v fia-

worauf bei beiden Beispielen der Hauptnachdruck liegt. y. 89. et de) Die Fonn des Bedingimgssaizes wechselt, da dieser Fall ja der (nach dem Vorgeben der Apostel) vorliegende ist, w&hrend der v. 38 erwogene nur der von den Hierarchen nach v. 33 voraosgesetzte ist. Das avtov^ besdeht das xataXvaai y. 38 auf die Personen, weil sie ja nur in ihnen ihr Werk zu zerst()ren versuchen k5nnen. Das firpioxe kntipft tiber den BegrOndungs- satz (oxi avtovg) an die Ermahnung an: damit ihr nicht (wenn der zweite Fall stattfinden sollte) vergeblich gegen sie ankftmpft, ja sogar {xM im Sinne von etiam) als Menschen, die wider 6ott ank&mpfen, erfnnden werdet (cw^e^., wie Lc. 17, 18). 40. e-neic^f^fsav) wie V. 36f.: sie folgten seinem Rat; denn sie gaben ihren Entschluss V. 33 auf und begntigten sich damit, an den wieder herbeigerufenen Apoeteln die gewShnliche Disziplinarstrafe der Geisselung (Mc. 13, 9) voU- ziehen zu lassen, die, wie die Wiederholung desVerbots 4,17 zeigt, sie jedenfalls durch tTbertretung dieses Yerbots verwirkt hatten. Zu aneXvifav vgl. 3, 13. 4, 21. T. 41* 01 fA€v ovv) ohne folgendes (f€, weil zu dem Weggehen aus dem Synedrium («no TtQoamnoVy wie 3, 19), das dem aneXvcay entspricht, unmittelbar das x^^^^^^ (^c- 1^> ^* 1^> ^* 37) tritt, welches zeigt, wie wenig sie aus Furcht vor weiterer Strafe das Verbot zu respek- tieren beabsichtigten. Als Grund dieser Freude wird angegeben, dass sie gewtirdigt wurden (xori;!., wie Lc. 20, 35), es also for eine hohe Ehre hielten, Schmach zu leiden (Lc. 20, 11) zu gunsten des Namens, der (Shnlich wie bei dem deiktischen xaifrtjg v. 20) nur der den Aposteln selbstverst&ndlich vorschwebende und noch eben v. 40 genannte Name des Messias sein kann. r* 42* naaay rj/iBQay) Ace. der Zeitdauer, weil, was jeden Tag geschieht, zugleich immer fortdauert, daher auch das schildemde Imperf. Das re deutet an , dass das ovx enavoyto (c. part., wie Lc. 5, 4) die gegebene Folge der Stimmung war, in der sie fortgingen. Zu xat oucoy im Gegensatz zu ey le^to vgl. 2,46. Lc. verbindet sein Macxoyt^g (v. 25. 28) wenig geschickt, wie Lc. 20, 1, mit dem Bvayyehi, (c. ace, wie Lc. 8, 1), d. h. mit der Yerkflndigung der firohen Botschaft von dem Messias Jesus (3, 20).

6)1 7. Die Wahl der Siebenmftnner, bildet im Sinne des Lc.

62 Apostelgeschichte

xhjTwv, iyevezo yoyyvafibg tcuv ^Ekkr^viazcjv ngog zovg ^E^Qaiovg, OTL TtaQsd'eioQOvvro ev rf. diaY.ovi(f rfj '/£t97]/ji€Qivfj al x^Q^^ avTciv. 2 TtgoCAaleadfievoi di ol diode'A.a to TcX'^&og rwv /iia- dijTiuv elnav orx ageoTov iaziv ^iJ,dg y.aTakeixpavTag tov Ao- yov TOV x^BOv diaKoveiv TQantC^aig. 3 eniGYAxpaad'e 3i, adehpoi, avdqag i^ v/xwv f^aQTvgovfAavovg tTtra^ Tthfiqeig 7CvevfiaTog xai

die Einleitung zuiu 4. Abschnitt des 1. Teils, der die Geschichte des Stepha- nus erz9,hlt und damit den Gipfelpunkt der Feindschafb der Juden gegen das Evang. darstellt. <f f) leitet, wie 3, 1, zu einer neuen Erz&hlungsgruppe fiber. Die Zeitangabe (1, 15) geht ganz allgemein auf jene Urzeit der Gemeinde, wie der n&her bestimmende gen. abs. zeigt. Das sehr beschei- dene nXrid-vvovnov (Exod. 1, 20) rtihrt von einer Hand her, die von deu Massenbekehrungen (4, 4. 5, 14) noch nichts wnsste. Bern.,, wie hier der Name /UK^rar, den die Anhanger Jesu ftihrten (vgl. Lc. 19,37), statt aSsXffoi (1, 15) zum ersten Male auf die Glieder der Urgemeinde iibertragen wird. Es entstand ein Murren (Exod. 16, 7 ff.) der Hellenisten, d. h. der in Jerusalem wohnenden auslS.ndischen, griechisch redendeu Juden, aus denen nach 2, 5 ein grosser Teil der Gemeinde bestand, gegen die Hebr&er, d. h. die hebr&ibch (aram^ch, vgl. 1, 19) redenden Pal3,8tinenser. Die tllgliche (x«^;(Uf(>., wie Judith 12, 15) Bedienung {^luKovia, wie Lc. 10,40, anders Act. 1, 17. 25) der Witwen (natttrlich mit Nahrungsmitteln) setzt eine geregelte Armenunterstiitzung voraus im Gegensatz zu der 2,45. 4,85 geschilderten Giitergemeinschaft und zeigt, wie das nXti^., dass hier nicht Lc. erz&hlt, sondem eine Erz&hlung seiner Quelle aui- nimmt. Das Oberseheu der hellenistischen Witwen ergab sich leicht daraus, dass die Apostel, denen die Liebesgaben der Glg.ubigen zur Ver- fagung gestellt wurden (4,37. 5,2), am ehesten von der Bedtlrftigkeit hebr. Witwen erfuhren, die ihre Landsleute waren. t. 2. nQoiSxaXBC.) wie 5, 40. Nur hier werden die Apostel oe dtodexa (Lc. 8, 1) genannt (doch vgl. Ol Bydexa 1, 26. 2, 14) im Gegensatz zum nXr^^og fnu^ir. (4, 32), der aber immerhin noch nicht zu gross war (vgl. zu v. 1), imi sich ge- meinsam zu versammeln. Zu agearoy vgl. Gen. 16,6. Neh. 9,37: es geftllt uns nicht, das Wort Gottes (4, 29. 31), in dessen YerkQndigung doch nnsre Hauptaufgabe besteht, verlassend (xoraA., wie Lc. 15,4), Tische zu be- dienen. Das diax. tquti. war offenbar der technische Ausdmck tOi die Untersttltzung der Armen mit dem zur t&glichen Nahrung Erforderlichen, die, wenn nicht tTbelstSiide , wie der v. 1 erw&hnte, vorkommen soUteu, mehr Zeit in Anspruch nahm, als ihre Hauptaufgabe ihnen flbrig liess. T.8. enioxe^pac^e) nur hier im Sinne von: sich umsehen nach (doch vgl. Lc. 7, 16). Das 6e bildet den Gegensatz dazu, dass sie die notwendige 6iaxovia nicht selbst tibemehmen k5nnen. Das fAagrvQ, steht schon an sich in lobendem Sinn, wie Lc. 4,22. Hebr. 11,2, und wird n&her bestimmt durch nXr^Qeig nvevfi.^ wobei nur hier ayiov fehlt, das sich 2,4 aus dem

J

6, 2 - 7. 63

aoifiag, ovg ^^araOTijao/xev ijrl Trig XQ^^^S Tavrr^g' 4 ^fietg di rg TCQoaevxij tuxI tj dianovltf tov Xoyov Ttgoavux^e^aoiiev. 5 xai iiQeaev 6 Xoyog ivtirtiov Ttavtog tov ^Aij^ovg, xai i^eXi- §awo StiqHxvQv^ avdqa TtXtj^ Ttiateiog xat TtvtvfACtrog ayiov, Tiai OiXiTtnov Tcai IIqoxoqov xat Niycavoga xat Tificova '/xxi Jlag- fA&fSv iMxl NiMkaov TtQoai^XvTOv ldvcio%ia^ 6 ovg loTtjaav ivci- Ttiov Ttiv aTcooTolcoVy xat rcqoaev^afxevoi BTiidnfjKcnf airotg tag ;(e!^g. 7 not d Xoyog tov d^eov r^v^avev, "^al iTcltjdvveTo 6 a^id-fjibg Tojv piad-rfcoiv iv ^legovaaXriij, aq>6dQa, TtoXvg re oxXog Twv leQiiov VTt^yiovov Ttj TtioTei.

Zusammenhang ergftnzt, aber, wie v. 5 zeigt, ohne Sinnunterschied. Die (totpia (Lc. 2,40. 52. 21, 15) ist als Wirkung des Geistes gedacht und bezeichnet die fOr die Dienstleistung erforderliche VerstSndigkeit. Diese woUen sie setzen fiber {xatact. ent c. gen., wie Lc. 12, 42) das vorliegende (bem. das deiktische tavtrjg) Bedtlrfiiis einer mit dem n5tigen Zeitanfwand zu besorgenden Armenpflege. ?• 4. nqoaxaqieQ. r. nQoaevx-) wie 1, 14; doch ist hier wohl besonders an das Gebet iu der Gemeinde und fQr die Gemeinde gedacht. Die <fcax. tov Xoyov ist die Wortverktlndigung. Y. 6. fjQ€0€y eytoniov) wie I Reg. 3, 10. IlSam. 8, 36: es gefiel die Rede der ganzen Menge, und sie erw&hlten sich die sieben im Folgen- den aufgez&hlten M&nner, deren Namen zweifellos auf eine schrift- )iche Quelle hinweisen. Stephanus wird zuerst genannt, weil von ihm die folgende Erzfihlung handeln soil, und im Yorblick auf v. 8 als ein Mann charakterisiert, dessen Glaubens- und GeistesftiUe (die als Folge der ersteren gedacht ist) ihn noch zu anderem als zu jener speziellen dtaxovut be- f&higte. Dass sftmtliche G^w&hlte griechische Namen haben, macht es mindestens sehr wahrscheinlich, dass sie dem hellenistischen Teil der Ge- meinde angehSrten, der also wohl der ilberwiegende war, und jeden&lls, urn Vorkommnisse, wie v. 1, auszuschliessen , besonders berdcksichtigt wurde. Nikolaus war wohl der einzige Proselyt und ist darum als solcher bezeich- net. T. 6. s<fxt]aay) wie 1, 28. Zu welchem Zweck sie dieselben vor (eywi., wie 4, 10) die Apostel hinstellten , d. h. sie ihnen pr&sentierteu, sagt das Folgende. Das ngocev^afteyov zeigt, dass die Handauflegung der Apostel (bem. den Wechsel des Subj.) nur der Ritus war, durch welchen der Cbergang der ihnen erflehten Amtsgabe auf die Gew&hlten symbolisiert wurde. 7. o Xoy. r. ^.) geht auf das nunmehr von den Apostein in ausschliesslicher Th&tigkeit verktindigte Wort, das eben darum (an Wirksamkeit) zunahm, was dann wieder eine sehr starke Yennehrung der Jiingerzahl zur Folge hatte. Bem. das enXt^y^ro im Unterschiede von dem intrans. Act. v. 1. Das ey nQova, setzt bereits fiadfjtai ausserhalb Jerus.'s voraus. Das re bezeichnet den Obertritt einer grossen Menge von Priestem als Folge des Wachstums der Gemeinde.

64 Apostelgeschichte

8 Sv€q>avog di TtXi^Qfjg xaQixog nal dwdfiecog iTtoiei xiqara Vial atifiua /deyctla ev r^ Acrr^. 9 avearrjaav di Tiveg tvHv ix r^g awayvjyrjg Trig ^yofiivtjg ^cfie^lvcov nai Kv^valwv xai Itike^av- dgiijv %al Ttiv artb Kilty,iag xat Itiaiag aw^7p!;ovweg r^ SteqxSn^y

10 xal ova taxvov avciGT^vaL rij aoq>i(f nal ri^ TtveifActvi, qt iXdXei.

1 1 rove V7t€fiaXov avSqag leyovrag on axtjuoafiev airvov kahovr-

Zu vnrjxovoy r. niat. vgl. ROm. 1, 5. 10, 16. Bern, den Plur. nach dem kollektiven o/X., wie 3, 10.

698 898. Die Steinigung des Stephanus. de) kn0pft an V. 5 an: um aber NSiieres von Steph. zu berichten. Auffallend ist die nochmaHge Charakteristik des Steph., in welcher die GeistesfELUe v. 5 in paulin. Sinne als Gnadengabe bezeichnet wird (/or^ec absolut), aus der die ihm verliehene Wunderkrafb (dvyafiig, wie Lc. 5, 17) stanimte, kraft derer er grosse Wunder und Zeichen that im Volke. Da nun diese Notiz auch ftir das Folgende vOllig bedeutungslos ist, so liegt die Annahme nahe, dass erst Lc, fthnlich wie 2,43, dieselbe eingeschaltet hat. T* 9* aye- a J rj if ay) im Sinne von 5, 17: es erhoben sich feindselig gegen Stephanos, indem sie mit ihm disputierten {ovy^. c. dat., wie Mc. 8, 11), etliche von denen, die zu der sogenannten (Ae;^., wie Lc. 22, 1.47) Synagoge der Liber- tiner gehGrten. Die ehemaligen Eriegsgefangenen , welche sp&ter frei- gelassen und (wohl haupts&chlich aus Rom) nach Jerus. zurQckgekehrt waren, bildeten also einen eigenen Synagogenverband. Da es hOohst unwahrscheinlich ist, dass die in Jerus. sicherlich zahhreichen Eyrenfter und Alexandriner gerade mit ihnen einen besonderen Synagogenverband bildeten, und dass ihre Synagoge nach ihnen und diesen beiden Lands- mannschafben zugleich benannt wurde, hSjigen diese Genit. noch von dem Ttoy nach riyeg ab, so dass die Mitglieder dieser Libertinersynagoge mit jenen afrikanischen Juden eine den Christen besonders feindselige Partei bildeten, zu denen dann noch die asiatischen hinzukamen. Das jtay ist nur vor ano xiX, x. aoutg ( Vorderasien , wie 2,9) wiederholt, weil dieser Ausdruck das nom. gent, vertritt. Dass diese hellenistischen Juden gerade mit Stephanus, der wahrscheinlich auch Hellenist war, anbanden, erklftrt sich gar nicht aus v. 8, v5llig ausreichend aber aus v. 5, zumal wenn der- selbe durch seine GeistesftQle besonders zur Yermehrung der Gemeinde (v. 7) beitrug. t* 10* ovx, »tf/.) wie Lc. 6,48. 14, 29f.: sie vermochten nicht zu widerstehen, d. h. sich erfolgreich zu behaupten gegen seine Weisheit (ayti^fr, r. <ro<p., wie Lc. 21, 15). Gemeint ist , abweichend von V. 3, die in seiner Rede sich zeigende Weisheit, die aber, wie dort, auf das nysvfjia (ohne ay.), krafb dessen er redete, zurflckgeftlhrt wird. 11* Tore) mbnlich als sie ihn mit ihren Disputationen nicht zu tlber- winden vermochten, stifteten sie M&nner an, welche sagten (bem. das on recit.), sie h&tten ihn Ifisterliche Worte reden gehOrt in bezug auf (2,25)

I

6, 8 - 15. 65

rog ^fiaza ^Xaaqniiia elg Mawaiiv xai tov Q-eov, 12 aw^Lvr^- aav XB tov hxov xal rovg Ttqea^vtiqovg tmxI rovg yfjapifiatugy iMzl iTtiCTavreg awr^QTzaaav avrov xcrt ifyayov eig to awedgiov, 13 larriaav re fiaqfCVQag xpevdeig Xeyowag' 6 ov&QOfTtog ovrog ov Ttavevav kaXoiv ^ij/ucrra xora zov vonov tov aylov tovtov AJtti TOV v6fiov» 14 axijuoafiEv yoQ avTov Xiyovvog, oti. ^hqaovg 6 Na^wgaiog ovrog yuxralvaei tov totzov tovtov xal aXkd^ec Tct e&tj a TtaQedoiTiev ij^lv Mowarjg. 15 ycai arevlaavTeg elg

Moses und Qott. T«12« evyexiyrjcay te) und brachten dadurch mit (den Ejreisen, denen sie zunftchst angehOrten) in Aufregong das Yolk und die fieisitzer des Synedriums (4, 5), durch die sie auf die leitende Priester- schaft einwirken zu k5nnen hofiten. Das eniataytegy das bei den mit ihm dispuiierenden Juden ganz selbstverst&ndlich w&re, zeigt, dass hier ein barter Subjektwechsel eintritt (wie t. 6), weshalb die Xltesten and Scbrift- gelehrten gemeint sind, welche berzugetreten (4, 1), wie Stepb. mit den Hellenisten disputierte (v. 9), ibn mit sich fortrafffcen (vgl. 19, 29. 27, 15. Lc. 8, 29) und in das Sjnedrium fdbrten. Hier ist, wie in dem Inkan. Zusatz 4, 15, der Sitzungssaal des Synedriums gemeint, wobei sebr auf- f&lliger Weise vorausgesetzt werden muss, dass dort gerade der Hoberat versammelt war. Da die Pointe aber offenbar darin liegt, dass sie die Volksmasse wider Stepbanus erregten, wird die Einmiscbung des Sjne- driums aucb bier der Hand des Lc. angebGren. Vielleicbt waren nacb T* 18 jene Yerleumder v. 11 bereits als &lscbe Zeugen bezeicbnet, die sie wider ibn aufstellten, woraus Lc. nacb der Analogic des Prozesses Jesu (Mc. 14, 56) scbloss, dass es sicb um einen f5rmlicben Prozess wider ibn vor dem Synedrium handelte. Daber kommt aucb jetzt erst die eigentlicbe Aussage wider ibn, die v. 11 in der sebr allgemeinen und wenig durcb- sicbtigen Anscbuldigung antizipiert war. Diese ging dabin, dass er nicbt aufbGre, Worte zu reden {ov navexai c. part., wie 5, 42) wider die heilige St&tte (vgl. UI Makk. 2, 14). Das deiktiscbe tovtov ist allerdings ganz un- mOglicb, wenn die Scene im Synedrium spielt; es ist nur begreiflicb, wenn das Wort auf dem Tempelplatz angesichts der beiligen Stfttte ge« sprocben ist, wo sicb das wider ibn aufgewiegelte Yolk um ibn zusammen- rottete. r* 14. crxi/x. avt,) scbon v. 11 antizipiert, docb bier mit wOrtlicber Anfttbrung der wider ibn erbobenen Anklage, die scbon darum nicbt von Lc. formuliert sein kann, weil er das Wort Jesu Mc. 14,58 gar nicbt bat. Das ovtog nacb itjc, o pa(, ist Ter&chtlicb, wie das nacb o ay&^. V. 13, das totttoy deiktiscb wie v. 13. Offenbar batte Stepb. auf die Drob- weissagung Jesu bingewiesen fOr den Fall, dass das Yolk bei seinem Unglauben verbaxre, womit die Xnderung {aXXt^ei, vgl. Jes. 24, 5. Esr. 6, 11) der von Moses fiberlieferten Sitten {e^, wie Lc. 1,9. 2,42) gegeben war; daber das xma r. rofA, v. 13. t. 15* nartsg) soil offenbar, wie Mc. 6, 50, die Objektivit&t der Erscbeinong betonen. Natfirlicb ist dann oi xad^eC

66 Apostelgeschichte

avTov Ttavzeg ol TLad-et^ofievoL iv rq) avvedQiq) eldov ro Ttqoau- Ttov avrov wael TVQoawTtov ayyiXov.

YII, I etTtev di 6 aQXi^^QCvg' el Tavra ovTiog i'x^i; 2 6 di Ifqtr]' ovdQeg adehpol y,al Ttateqeg^ d'Aovaccce, d d'cog Trjg do^g ajq)d7] T(^ Ttaxql '^fidiv 1/ipQaaf.i ovtl iv t^ MeaoTtorafiitf tvqIv ij xorrotx^aat aviov ev Xaqqav^ 3 xat einev Ttqog avrov t^eXd-e €x Trig y^S ^^^ ''^"^ "^^ avyyeveiag aovj ymI devQO eig tijv ytjv Tiv av aoL dei^io. 4 Tore i^eX&wv i/. y^g XaXiaiwv iiaT(^'/.rjaev iv XaQQav. xaxcl^cv ^eva ro ano&avEiv tov Ttateqa avrov /i€T(^yj,a€v avrov elg rr^v yijv ravrrjv elg riv vfjielg vvv 'aotoi-

fy t. avye^Q. ein Zusatz des Lc; aber schon in der Quelle kann hier- durch motiviert gewesen sein, weshalb die aufgewiegelte Volksmenge ihn schweigend anhDrie.

7^1 58. Die Rede des Stephanus. ei) wie 1,6. Die Frage ist nattbrlich Zusatz des Lc, der die Scene ins Synedrium verlegt, wie die von ihm gebildete tTberleitungsfrage Evang. 13, 23 und viele 9linliche beweisen: verhSit sich dieses so? 2. aydg. adeXip.) wie 2,29, wird im Blick auf die Synedristen (6, 15) mit dem ehrfHrchtigen nattQH (Mt. 23, 9) verbunden, das aber eben darum nur Zusatz sein kann, da er vor Gericht ja nur solche vor sich gehabt hS,tte. r. cfoli^;) gen. qual., wie Psal. 29, 3. Ihm eignet die Herrlichkeit, in deren Lichtglanz er bei Theophanien (vgl. Ezod. 24, 16) erscheint {io<p^, wie Gen. 12, 7. 17, 1). Das r. nccTQt tjfjuoy (Lc. 1, 73) tritt mit Nachdruck voran. Schon in Meso- potamien, ehe er noch {n^iy rj, wie 2,20) durch seine Ansiedlung in Karrae (vgl. Gen. 11,31) den ersten Schritt that, der ihn dem heiligen Lande nSJier brachte, erschien ihm Gott, so dass dessen Offenbarung in keiner Weise an eine heilige St&tte gebunden ist, wie die, welche Steph. gel&stert haben sollte (6, 13). y. 8. Die Gen. 15, 7 (Nehem. 9, 7) vorans- gesetzte Weisung Gottes wird in die Worte aus Gen. 12, 1 gekleidet (fast genau nach den LXX.). y. 4. e^eXS-. /a^^.) zeigt nach Gen. 11, 31, wie Abr. diesem Gebote folgte, wobei zugleich das nnbestimmtere ey t. fiecon. v. 2 seine NSJierbestimmung durch ex ytjg /aAtf. erh&lt. Da nun dadurch im Folgenden, wo wieder Gott Subjekt ist, ein sehr barter Subjektswechsel eintritt, wie 6, 12, liegt die Yermutung nahe, dass dies erl&utemder Zusatz des Lc. ist. Das fiBta to ano&ayetyt welches hervor- hebt, wie erst ihr Yater Abraham selbst das heilige Land betrat, setzt gegen die Altersangaben Gen. 11,26. 32. 12,4 voraus, dass der Gen. 11,32 erz&hlte Tod auch vor Gen. 12, 4 erfolgte, und das fAerioxiaey avroy (sonst nur von Exilierung, vgL I Chron. 5, 6. Thren. 1, 3), dass Grott dureh Wiederholung der Weisung v. 3, die ja nach dem Kontezt von Gen. 12, 1 in Karrae gegeben, ihn von dort hinwegftlhrte. Das deiktische rnvtrp^

7, 1 - 9. 67

yceire, 5 veal orx eiJwxey atf^iJ yXi^QOvoiAiav iv airfj ovii fifj^cc Ttodog, "d.ai ifCTjyyeiXaro dovvai cttTql elg yLcndaxeaiv avrfiv xal Tip aneQfjKtvt avzov jtier' avrov^ otx ^vrog avrtp tex,vov. 6 ild- Xr^aev di ovriog 6 d'cogy ori iarai to aTtiqixa avzov ndgoixov iv yfl ctXXoxQiffy yLat dovXciaovaiv airco '/.at '/.aiujiaovaiv tTrj T€TQax6aia' 7 xa£ to i'dyog <^ edv dovXevaioaiv vlqivoj iyci, 6 &€6g eiTceVy yuxl f^erd ravta s^eXevaovzai yuat XaTQCvaovaiv fjioi iv Tip Tortii) Tovrq), 8 xal tdwTLev acTtp diadrp/Li]v TJceQVTOfi'^g' yuxt ovru)g iyiwrflev tov ^laadx yixti TteQUTefiSv avrov r^ ^H^QV TTj oydoj], xai '£aad/, tov ^laxtifi, "/.at ^la/wfi Tovg dw6e/.a na- TQidgxag, 9 nat ol Tvazgidgxai trjldaavreg tov ^Icoaficp drci'

weist auf das Land, das sie gegenw3ji;ig bewohnen. Bern, das prSgnante €K »?»', wie 2,5. T. 5* xXf]Qoyof4i{cy) wie Deut. 3,20. Jos. 1,15 von festem Eigenbesitz, ohne Beziehung auf ererbtes Gut. Zu ^rj/ia nodog vgl. Deut. 2, 5. Selbst den zu seiner BegrS,bnisst3.tte bestimmten Acker musste er nach Gen. 23 kaufen von den Besitzem des Landes. Es war also that- s3<;hlich noch fremdes heidnisches Land, wo Gott dem Abraham wieder- holt erschien und verhiess, es ihm zum Besitz zu geben und seinern Samen nach ihm (vgL Gen. 12, 7. 13, 15. 17, 8), obwohl er damals noch kein Kind hatte, so dass selbst diese Yerheissung noch auf eine sehr feme Zukunft ging. T. 6f. tXuXviG. d-soq) wie 3,21, nur mit ovxtag^ weil nun die Modalit&t, unter der Gott die Yerheissung gab, nach Gen. 15, 13 f. (fast genau nach den LXX) nSher bestimmt werden soil (bem. das ^t). Das o &Bog smtv wird hinzugefQgt, weil mit T. 7 die direkt^ Rede ein- tritt, und am Schluss (in Reminiszenz an Exod. 3, 12) xai. XuTQevu. fioi bv r. toitiii tovTio. Hierauf liegt der Hauptnachdruck , sofem erst nach Jahr- hunderten Kanaan die Statte der Gottesverehrung werden sollte, die es zur spezifischen OffenbarungsstS.tte macht. v. 8. diitd-rjxf^y 7I6qit.) gen. appos.: einen in Bescbneidung bestehenden Bund (vgl. Gen. 17, 10 f), und noch keineswegs die gegenwartige Kultusordnung , gab er ihm, |und auch diese Gottesgabe empfing er |noch auf ungeweihtem (heidnischem) Boden. x«a ovtatg) auf Grund dieses Bundes beschnitt er den von ihm gezeugten Sohn am 8. Tage (Gen. 21, 4), und so Isaak den Jakob, und dieser die 12 Patriarchen. Doch bem. den barten Subjektswechsel bei BysyyTjaey, der wohl auf einen Zusatz des Lc. deutet, der v. 8, wie v. 4a, die Befolgung des Befehls ergSuzen und zugleich zum folgenden tiber- leiten soil, wo von den Patriarchen die Rede ist. T. 9. oi ntcTQiaQxtit) wie 2, 29, in v. 8 richtig gedeutet von den 12 SQhnen Jakobs , tritt nun als das neue Subjekt voran: eifersiichtig geworden (Gen. 37, 11) verkauften sie ihn nach Jiigypten (Gen. 45, 4), aber auch hier auf heidnischem Boden war Gott mit ihm (Gen. 39, 21, vgl. Lc. 1, 28. 66), erwies ihm seine Gegen- Weiss, N.T. m. 5

gg Apostelgeschichte

dovTO bIq u^iyvTCTOv ' yuxl ijv 6 d'ebg ^er' avrov, 1 0 xai i^eiXcevo airtov ix naauiv twv d^Xixpetov avTOv, '/.at edioxev avvi^ X^Q^^ Tiai aocpiav evavziov Oagaw fiaailiajg ^iyvTiroVy tuxI iMxziavr^- aev avTov ijyovfievov eTt^ AYyvTtxov xai oXov vov olxov avvov.

1 1 ^l&ev di hfiog cqp' olr]v rriv ^Xyvmov 'Aal Xavaav xai d-Xixpig fieyalrj, %ai ovx tjvQiaiwv xogtaa^aza oi Ttctviqeg fjfxcuv.

12 axovaag di ^laKOffi ovra avzla elg ^YyvTtrov i^aTceOTEikei' Tovg Tiaregag fj^uiv TtQakov 13 xai ev T(p d€VTiQ(^ iyvcoQioS-rj ^l(jt}Griq> xdig adeXq>oig avrov, xat (paveqov iyivevo r(p Oagavj TO yevog ^Iiaariq>. 14 aTtoaxeLXag di ^Iwaricp fierenaXiaaro ^lcr/,M(i Tov Ttaxiqa avxov Y.ai uaaav v^v avyyeveiav ev ilwxccig efido- IxriyLOvta Ttlvce. 15 xcrt -/.azipt] ^loKotfi elg ^yvTtTOv, xai ere- XevTTjaev avzog y.ai o\ Ttazeqeg 7)fi(ov, 16 xat fxerere&r^aav elg

wart und seinen Beistand. Y. 10 zeigt dies negativ dadurcbi wie Gott ihn au8 all seinen Triibsalen errettete und positiv dadurch, wie er ihm Wohlgefallen vor dem Angesichte Pharaos gab (vgl. die oben citierte Stelle Gen. 39, 21) und insbesondere Weisheit (6, 10), wie er sie in seinen Traumdeutungen bewies. Mit xatearfiasy cevr. etii (Gen. 41, 43), das durch i^yovfjt. (Lc. 22, 26) naher bestimmt und nach Gen. 41, 40 durch x«f oXoy r. oixoy avTov ergSnzt wird, tritt wieder ein barter Subjektswechsel ein, der wohl auf die Hand des Lc. deutet (wie v. 4. 8), da die ganze folgende ErzS^hlung mit der apologetiscben Tendenz der Rede nichts zu thun bat und nur fftr die beidencbristlicben Leser des Lc. erlautert, wie v. 17 plOtzlicb von einem Sein des Yolkes in Agypten die Rede sein kann. Daber y* 11 der Hinweis auf die Hungersnot, die nacb Gen. 41, r54 ff. dber ganz Agypten und iiber Eanaan kam und eine grosse Trilbsal mit sich brachte, weil man nirgends mehr Nabrungsmittel fand. yf» \2» axovaag) mit folgendem Part., wie Lc. 4, 23: er b5rte von dem Vorhandensein von Weizenspeise, und zwar, wie aus dem zu s^uTjear. (bem. das dem Lc. so beliebte Decomp.) geborigen Eig ttiy. erhellt, in Agypten. Das ey tum c)*£tTf^ai Y* 18 giebt dem nQtaxov den speziellen Sinn: zum ersten Male. Das Byyta^. r. ud. erinnert selbst in dem Dat. noch an Gen. 45, 1. Wie Joseph von seinen Briidem erkannt wurde, so wurde auch dem Pharao das Geschlecht Josephs bekannt, der nun nach y. 14 hinsandte und seinen Vater Jakob mit seiner ganzen Verwandtschaft holen liess. Die Zahl derselben {ey t//t;/., wie Deut. 10, 22 : im Bestande von) wird nach den LXX (zu Gen. 46, 27. Exod. 1, 5) auf 75 angegeben. Vollends filr die Erwahnung des Todes Y. 15 und des Begrabnisses Jakobs und der ErzvUter y. 16 lasst sich im Zusammenhang der Rede auch nicht der entfemteste Grand absehen, zumal sogar im Detail erwahnt wird, wie sie (d. h. ihre Leichname) nach Sichem (iberffthrt und dort beigesetzt wurden

7, 10-21. 69

a^yvflov TCGQa twv vldv ^EfiftwQ iv ^^fi- 17 yiaSwg di iff- yi^&f 6 XQOPog t^g inayytkiag rig wftoloyfiaep 6 ^eog «f/ \4^qaa^y tpj^fjaev 6 laog lial hthfi9vv9ri hf ^iyvTrnp, 18 ajf^ ov aviavij fiaailevg ^egog irt* ^ywviov^ og ovx ^6u zoy *IaHri^q), 19 ovrog TMtxaoo(pLoafi9»og to yivog ijfiwp huSnuoaep Tovg Ttoevifjag xov nouiv xa ^QBg^ri &tL^9za etvrtSv eig to firj Uooyoveia&ai. 20 |y <^ nuxift^ iy&nnq^ 3!kiwatjgy xai ^v aoTsiog T^ 9$(fiy og aveTQaqnrj fiUvag TQtlg h vt^ oinup tov TtazQog' 21 iytze&evrog ii avrov aveiXaro ovtov ^ ^vyarrjQ

in dem Grabmal, das Abraham um Geldes Wert (gen. pret.) von den S()hnen Hemors in Sichem gekaufb hatte. tJbrigens liegt hier eine Yer- wechslung vor, welche die Quelle kaum begangen Mtte. Denn Jakob wurde nach Gen. 49, 29. 50, 13 auf dem von Abraham dem Hethiter Ephron abgekauften (Gen. 2*% 16) Acker bestattet, Joseph aber nach Joe. 24^82 zu Sichem auf dem von Jakob (nicht von Abr.) den S5hnen Hemors ab- ^kaufben (Gen. 88, 19); von der Begr&bnisst&tte der andem SChne Jakobs sagt das AT. Qberhaupt nichts. 17 beginnt offenbar ein neuer Teil der Rede, der nicht mehr von den Erzv&tem, wie v. 2 10, sondem von dem ganzenVolke handelt. xa^iag) wie 2,4: dem entsprechend wie, in dem Masse als sich n&herte die Zeit der Verheissung, d. h. die Zeit, wo das dem Abraham gegebene Yersprechen sich erf&llen sollte. Diese Ankndpfung an v. 5—7 zeigt deutlich, dass die lange Einschaltung V. 10 c 16 von anderer Hand herrilhrt. Zu tjv^aey xa* enXrj&vy&rj vgl. Kxod. 1, 7. Bem. auch hier die Segnung des Yolkes im fremden Lande, wie V. 9f. T. 18. (tx^i ov) wie Lc. 21, 24, das tJbrige w5rtlich aus Kxod. 1,8. T* 19. xataaofpia.) Arglist brauchend, berilckeud, stammt aus Exod. 1, 10, wie das exccx. aus 1,11 und zeigt, wie die Weissagung V. 6 sich erftlllte. Bem., wie to yeyog rjfutiv hier, anders als v. 13 (von der Hand des Lc), im Sinne von 4, 6 steht. An Bxttx, knflpft, wie 1 Reg. 17,20, der Gen. des Inf. an, obwohl derselbe doch nur eine Einzelheit bringt (um zu bewirken, dass ihre Kinder ausgesetzt wflrden, damit sie nicht am Leben erhaJten wtirden), welche zur Geschichte des Moses tlber- leiten soil. Da es ftlr die HOrer weder einer Erl&uterung jenes xaxovy, noch einer solchen Einfiihrung des Moses bedurfte, wird v. 19 b v. 23 a alles Zusatz des Lc. sein, der dessen fQr seine heidenchristlichen Leser zu bediirfen glaubt-e. Bem. die Ungenauigkeit der Darstellung, da nach Exod. 1, 16. 22 nur die mannlichen Kinder, und zwar direkt, getOtet wer- den sollten. ?• 20. ey taxuirQto) von der charakterisierten Zeit: in welcher Trtlbsalszeit Moses geboren ward. Das no (Hot bei ftaretog (Exod. 2, 2) drflckt aus, dass er selbst Gott fElr schOn gait. Drei Monate lang wurde er im Yat^rhause erzogen ; als er dann aber nach v. 21 ausgesetzt wurde,

5*

70 Apostelgeschix^hte

OafOiJ xal qve^QixfJOTO avtov kavrfj elg viov, 22 xal eTtai- dev^t] Mwvarjg Ttdar] ao(pi(f u4iyv7t%iu)v* ijv 8e dvvavog €v ko- yoig TLat igyoig avtov, 23 wg 8e eTtXrjQOVTo avrtp TeaaeQa- yLOvrairrjg XQOvog, avefifj iftl vqv naQdiav avzov eTtia^ipaa^ai^ Tovg a8ekq>ovg ahxov tovg viovg ^laqariX. 24 xai idwv ziva adiTiovfievov '^/avvccto, xai iTtoirjaev iydintjoiv t<^ xaTOTtorov- f^ev(p Ttard^ag tov ^lyvmiov. 25 ivofiil^ev di awuvai xovg adehfovg otl d d^eog Sia x^^Q^S ccvtov didcaaiv aioTr^Qiav avroig' ol Si ov GwilyLav, 26 Ttj re iTtiovatj ^f^€Q(f uicp&rj avroig iia-

nahm ihn sich die Tochter Pharaos auf und erzog ihn sich zum Sohne. Zu dem inkorrekten gen. abs. statt des Ace. vgl. Mt. 8, 1. 5. Das Med. Yon avaiQHy (2,23) steht nur hier von der Eindesannahme , und ihm ent> spricht das Med. aye^geip.j dem noch ausdrdcklich eavrrj hinzugefiigt wird. Zu eis viov vgl. Exod. 2, 10. T. 22. enatrdev&t]) mit dat. instr.r er wurde unterrichtet mittelst aller Weisheit der Agypter (traditionell nach Philo). Das tjy dvymog xxX. bildet wohl eine absichtliche Parallele zu Lc. 24, 19, um ihn von vom herein mit dem letzten Erretter in Parallele zu stellen, wobei freilich Exod. 4, 10 ff. iibersehen ist. v. 28. mg) lucan., wie 1, 10: als ihm eine 40j&hrige Zeit (bem. die runde Zahl, wie v. 30. 36) vol! ward, d. h. als er voile 40 Jahre alt war. Diese traditionelle Naher- bestimmung von Exod. 2, 11, hier ganz bedeutungslos, rdhrt wohl noch von der Hand des Bearbeiters her, dagegen mag im folgenden bereits die Art einsetzen, wie die Quelle den Moses einftihrte, dem in jener schweren TrClbsalszeit, wo die VSiter misshandelt wurden (vgl. v. 19 a), der Gedanke kam (aye^rj eni r. xagd, , vgl. Lc. 24, 38), heimzusuchen {eniaxeip. im Sinne von Lc. 1, 78. 7, 16) seine Briider, die S5hne Isr.'s (wOrtlich nach Exod. 2, 11). Denn sofort versetzt v. 24 in jene Zeit, wo er einen (seiner Brtlder) sah, dem Unbill widerfiihr. Das rifAvyato bedeutet wohl, dass er den Gewalt- th&ter abwehrte (vgl. Jos. 10, 13. II Makk. 10, 17) und dem Unterdriickten (xaxtenoy.^ wie II Makk. 8, 2) sein Recht verschafile {nouiy sxd., wie Lc. 18, 7 f.), indem er den iLgypter erschlug (nach Exod. 2,12). ?• 26 wird nun klar, warum Steph. dieses Ereignis erw&hnt; denn offenbar tritt schon hier der zweite Grundgedanke der Rede hervor, wonach das Yolk jenen ersten vorbildlichen Erretter so wenig als solchen erkannte, wie den Messias selbst. Er meinte (eyofi. , wie Lc. 2, 44), seine Brdder erkennten (ifvyiBy,, wie Lc. 2, 50) an jenem seinem Einschreiten, dass Gott durch seine Hand (cfea /f t^., wie 2, 23) ihnen Errettung (atatijQ,, wie Lc. 1, 69. 71. 77) gebe, aber sie erkannten es nicht. Wie sich dies in ihrem sp&teren Verhalten zeigte , brauchte wieder den Hdrem nicht erst gesagt zu werden, wShrend Lc. es ausf&hrlich erz8,hlen zu miissen meint seiner Leser wegen. T. 26. tti sniova. tjfAeQ,) noch 4mal in Act., mit ts an- geknnpft, weil sich im folgenden jenes oi; avytjxay zeigte. Das latp^tj

7,22-31. 71

2o^€i^0ig, xal avviiXXaaaei^ ctvtoig eig elgtivrjv eiTtdv' ovdQeg, adehpoi iare' ivari ddixeiTe aXi/qXovg; 27 6 di adiYLxiv xov TtkTjaiov anwaaxo avxov tinwv* Tig ae TLariaTrjaev aQ%ovta xal diyuxaTrjv iq)' i)fiwv; 28 fiij avelelv fie av d'Hug, ov tqo- 7€Ov aveiXeg ix^ig '^ov ^iyvTmov; 29 eq^vyev di Muvarig iv xt^ Xoytfi rovrq), %al iyivero Ttdgoiyiog iv yfj Maiiafi, ov iyivvfjaev t'iovg Svo. 30 nat Ttktj^x^iwojv itwv TBaaeQcrAovra aig>9^ avzip iv Tg io^f^V ^^ OQOvg JSiva ixyyekog ev ipXoyl TtvQog fidvov. 31 6 di Miovar^g iSatv id'cevfiaCev rb ogafxa' nqoaeq-

Mvtoiq (I Reg. 3, 16) soil vielleicht absichtlich den Auftritt als eine zweite Krscheinung des gottgesandten Eiretters darstellen, verdunkelt aber nur die oifenbar absichtevolle Korrespondenz der beiden 019^ v. 2 und 30. Weil er sie (die Brtider v. 25) mit einander kSmpfend (im Sinne von Gen. 26, 20. Jak. 4, 2) traf , begann er sie mit einander zu versOhnen (bem. das imperf. de conatu, wonach es zur wirklichen Yersdhnung nicht kam) zum Frieden. Bem. das Bmnty hier, wie v. 27, das wiederholt im Evang. vor- koinmt (vgl. 9,22). Zu ivati (soil. yBvtixtti) im Sinne von: warum vgl. JiC. IB, 7. Dass sie als Brilder sich gegenseitig Unrecht anthnn (vgl. IKor. 6. 8), vergr5ssert ihre Schuld und treibt zur Y ersOhnung , in der Jeder den andem durch Anerkennung seiner Schuld zu begdtigen trachten soil. Trotzdem fireilieh ist 27 f. nach Gxod. 2, 13 von dem adixioy r. nXr^a. die Rede, wobei an den Hauptschuldigen gedacht ist, der ihn mit seiner Mahnung zum Frieden von sich stiess (ccnataato , wie Jerem. 4, 30). Die Zurfickweisung erfolgt w5rtlich nach Exod. 2, 14. v. 29. ey r. Xoy. t.) auf Grund dieses Wortes , weil er aus demselben sah, dass sein Yolk ihn nicht als seinen Erretter (v. 25) gegen die Rache Pharaos schtitzen werde. So ist es wenigstens gemeint, wenn dem Lc. Exod. 2, 15 gegenw&rtig ist, was freilich recht zweifelhaft. Das ntx^ovxog ist Reminiszenz an Exod. 2,22. Durch das ov eyeyyrja. xtX., das fiir den Zweck der Rede gSuzlich gleich- ^dltig, will Lc. vielleicht zeigen, dass Moses sein Yolk au%egeben hatte und sich in der Fremde heimisch gemacht. Y. 80* nXrjQiad'eyTaiy) wie T. 28 , bestimmt nach Exod. 7, 7 die Zeit , die zwischen dem ersten Auf- treten des Moses (v. 24 f.) und seiner Beru^ng verfliessen soUte, ebenfalls iiuf 40 Jahre. In der Urgestalt der Rede war nur darauf Gewicht gelegt, dass auch die zweite fiir Israel grundlegende Gottesoffenbarung (iag>^^, wie V. 2) fern vom heiligen Lande stattfand in der Wdste, in welcher der iSinaberg liegt (Exod. 19, If.). Die Feuerflamme, in welcher der Engel Jehovas erscheint, wird nicht, wie Exod. 3,2, als aus dem Busch hervor- brechend, sondem als die eines (brennenden) Dombusches bezeichnet. ▼• 81. o ds Mtova.) tritt ganz auanahmsweise voran, weil er fortan das Hauptsubjekt der Rede wird. Das Imperf. e&avfAaC€y schildert den Ein- druck des Gesichts (wie es auch Exod. 3, 3 bezeichnet wird) auf Moses.

72 Apoetelgeschichte

XopUvov de avrov TLatavoijaai. iyivero tptav^ yfvqiov' 32 iyw 6 &e6g Twv Ttatiqwv aov, 6 9e6g l/ifiqaaii xal *Iaaaii tmcI ^lonuofi, evT^fiog de yevo^evog Mawailg ovx itoXfia naravotlaai. 33 elTtev de avtip 6 Tcvgiog' Xvaov to vTtodtjfia xtHv rcoSHv aov' 6 yoQ TOTtog eq>' i^t iaxrpMxg yrl dyia iarlv. 34 idtjv eldov njv TuSauoaiv vov Xaov g^ov rov h ^iyv7rc(ff, yuxl rov axevayptov avTov ii%ovaay nal yLtnifirp^ i^eXia&ai avrovg' xat vvv devgo anoareiha ae $lg uHyvTcxov, 35 tovxov xov Mcovariv, ov ri^yq- aavxo elTtovreg' tig ae nariaTr^aey iiqxowa nat diy.aanqv; rovTOv 6 d-ebg xat aqxovxa yuxt XvTQuytriv aTtearaXiuv avv X^e^i ayyeXov xov 6q>d-evxog avx^ h xfj ^cLXiji. 36 ovxog ^^ij- yayev ctvxovg rcoiriaag xeqctxa yixtl arj/^eia iv yfj u4lyv7tx(i} viai ev eqvd'Q^ d'aXdaatj xat Iv ty ^Q'^^V ^V f^^oaeqayuovxa. 37

Zu dem seltenen Ace. nach S-avftaC. vgl. Lc. 7, 9. WS.hrend er n9lier herantrat, die Erscheinung zu betrachten, kam eine Stimme (wie 2, 6), iu der Jehova selbst durch seinen Engel spricht. T* 82 antizipiert Exod. 3,6 mit freier Wiedergabe des Eindrucks derselben auf Moses, der vor Furcht nun nicht mehr nSlier zuzusehen wagte. T. 88 nach Exod. 8, 5 (nur stp oi, wie 3, 10 f., statt ey to), Fdr den Redner ist das das Bedeutsamste , dass der Boden des fremden Landes ftlr gottgeweiht, fitr einen ionos ayiog (6, 13) erklgj^ wird, was er durch die Gotteserscheinung^ geworden. v. 84 verkflrzt aus Exod. 3, 7f. Aber die xaxioais weist aus- drOcklich wieder auf die Weissagung v. 6f., die durch die Sendung desj Moses nach j&gypten (vgl. Exod. 3, 10) zur Erfiillung gebracht. Ffir xQavy// steht das r. cxsvayfjLov Exod. 2, 24. 6, 5. v. 85. tovxov x. fi,) wie 2, 32. 36. In dem rjgyfjaayro tritt die Anspielung auf die Verleugnung Jesu 3, 13 f. klar hervor; und wenn hier das Wort, das v. 27 Einer spricht, dem ganzenVolke in den Mund gelegt wird, in dessen Sinne jener Eine sprach, so ist klar, dass v. 27 nicht von derselben Hand herrtlhren kann, wie dieses Wort. Zu der nachdrdcklichen Wiederaufiiahme des rovioy vgl. 2, 23. 5, 31, zu X€a xai 2, 86. Zu dem absichtsvoll wiederaufgenommenen f(^X^^^" ^"^^ <^® speziellere Bezeichnung seiner Sendung (bem. das Perl'., weil es sich um die mit v. 84 gegebene handelt) als XvTQwrrjg (Psal. 19, 15), um ihn als Typus des messianischen ErlSsers (vgl. Lc. 1, 68. 2, 38) zu charakterisieren. Das (fvy /et^t (analog dem dia X' % 23. 7, 25) hebt die hilfreiche Macht eines Engels hervor, die ihm zur Seite stand, um dann erst denselben n3*her zu bezeichnen als den ihm im Busch erschieneneu (v. 30). T. 86 halt es Lc. wieder ftlr notwendig zu zeigen, wie Moses sich als diesen Xvr^torijg bewShrt habe (bem. die schwerfallige Antizipation des ovrog aus v. 38), indem er sie ausfahrte nach Exod. 3, 10. Wie das Tioirjff, r€Q, X. atjfji, die Hand des Bearbeiters (2, 22. 6, 8) zeigt , so auch die Hervorhebung der 40 Jahre (v. 23. 30). Zu ey eg. »aX, vgl. Exod. 13, 18.

7, 32 - 42. 73

ovrog iativ 6 Mwvaijg 6 el'Tvag toig vloig ^loQai^X' 7tQoq>riTt^v Ifuv avaOTT^aei 6 &edg hi twv adeXqxxJV vfxuiv mg ifis, 38 oi;- ' log iariv 6 yevo^evog iv tfj evfxhiaiq iv tfj iQrifitit fiera tov ay- yiXov TOV hxXotvTog avvip ev rr/J oqbi 2ivS iMxi xtiv nati- Qtjv fjixuivj og edi^oTO Xoyia twwa dovvai v^tv, 39 qf ova r^d^iXr^aav vnrpLOoi yevia&ai oi TvareQeg ^jtictJv, aXXa anwaavro 'Ajai EGTQaqnriaav ev rdig y(,aQdiaig airiLV elg u^yvTtrov, 40 el- Ttovreg %i^ lAaqwv* rcoirfiov fifuv d-eovg oV TtQonoqevaovxaL fjl^iiiv' b yag Miovarjg ovrog , og e^rffaytv fjiiag i^ yf^g Aiyv- 7ttovj ovTL oXdaiiBv tI iyiveuo avTcp. 41 xat ifioaxoTtoirjaav ev Tolg fifiiqciig h(,eivaig y.al avi^yayov d-vaiav zip eidwhit, Y.al evq>QaivovTO ev rolg eqyoig twv xeigiov airviov. 42 eoTqexpev

15,4. V. 87. ovtog eativ) noch einmal gauz aus v. 38 antizipiert, f&hrt eine Beminiszenz an 3,22 ein, die im folgenden v5llig unverwertet bleibt und daher sicher von dem Bearbeiter herrilhrt. T. 88. ovxog Boxiv) wie 4,11, setzt deutlich die Urgestalt der Hede wieder ein, die nur durch die Antizipation derselben in v. 36 f. so schwerfUllig ge- worden ist. Bern, den hOchst originellen Ausdruck, wie Moses bei der Gemeindeversanmilung {bxxX., wie Deut. 31, 30. Jos. 8, 35) am Gesetzgebungs- tAge (vgl. Exod. 19) in der Wiiste (die also, wie v. 30, wieder die Statte der gOttlichen Offenbarung wird) ,mit dem Engel , der zu ihm auf dem Berge Sinai redete, und mit den Vatem (d. h. als Vermittler zwischeu beiden) verkehrte. Zu der Vorstellung , wonach die Gesetzgebung durch Engel (hier: den Engel Jehovas) vermittelt war, vgl. Gal. 3, 19. Hebr. 2, 2. Absichtlich wird zur Vorbereitung auf v. 53 das den Vatem gegebene Gesetz als den H5rem iyfAiv) gegeben und wegen der wirksamen Ver- heissungen und Drohungen, die es enthielt, als Xoyia (Num. 24, 4. Psal. 12, 7.) l^oiyttt (Hebr. 4, 12) bezeicbnet. t. 39. oux ii^BXrjauv) betont in dem- selben Interesse , wie v. 25 , sehr stark nach Ezech. 20, 8 , wie die Vater ihm nicht gehorsam werden wollten. Bei dem (enutaayro schweben dem Redner wohl nach Ezech. 20, 13. 24 als Objekt die Xoytct ^otyra aus v. 38 vor, wie bei dem BatqatfTioav eig taytmrov nach Ezech. 20, 7f. der agyp- tische G5tzendienst, da das ey r. xit(}i5uug atrr. zeigt, dass es sich um ihre Sinnesrichtung handelt, wo von Y. 40 das Beispiel aus Exod. 32, 1 anftlhrt. Hier ist es nach Y. 41 das ganze Yolk selbst, von dem gesagt wird, dass sie einen Stier (d. h. ein Stierbild) machten in jenen Tagen und ein Opfer (auf den Altar, vgl. Exod. 32, 5) hinaufbrachten dem GStzenbild. Bei dem evfpQ. ist wohl speziell an die Freude beim Opfermahl Exod. 32,6 gedacht (vgl. Lc. 15, 23 f.), die halbironisch als eine Freude an den Werken ihrer Hande, wie dies eidioXov eines war, bezeichnet wird. Y. 42 f ecTQCipey) kann nicht in neutralem Sinne stehen, wie v. 39 der aor. 2

74 Apostelgeschichte

di 6 ^eog yiai TcaQedcoxev avrovg XazQeveiv Tfj avqazi^ tov ovQavov, Tia&afg yiyQaTtrai iv fii^lq) rwv 7tQoq)r]Twv' fiij a(pd- yia nal dvaiag 7CQoarjviy'^aTe f40L trrj Teaaegaxovta iv rj ^^- f,i((), oiKog ^lagai^Xj 43 y,al aveXdfiere ttiv CAr^viiv tov MoXox ytML TO (ioTQOv TOV d'Eov 'Pofiifd, Tovg TVTtovg ovg ETtofqaoTB TtqoaAvveiv avtoXg; "/.at ixezoiynti vfiag ETte/^iva BafivXdSvog, 44 ^ OAtpni TOV ^aqfcvqiov ijv Tolg TtavQCcaiv fjfiiov iv xfj BQiqiJiijjy TLttd'Uig dietd^aTO 6 lakwv t<^ Ma)vafj 7coii\aai aviriv yund TOV tvtvov ov hoQa/^i' 45 ^v xai ela'qyayov diade^dfievoi 01 7taT€Qeg 'ijfiwv (.lexd ^Irflov iv Trj Kccraax^oei tiov idvuivy tov i^CbOev 6 d^eog duo 7CQoaw7tov tojv TtccriQCov ^jncov, I'log

pass., sondern nur transitiv, sofem Gott ihr atQcetffjyat damit vergalt, dass er sie nun vdllig umwandte (vom Bilderdienst zuin Gestirndienst), was sofort erlautert wird dadurch, dass er sie dahingab in den Eultus des Himmelsheers. Vgl. Lc. 2, IB; doch ist hier an die Gestime gedacht, die natiirlich, wenu sie verehrt werden, als belebte Wesen gedacht sind. Zu ey ^vfiX. r. nQO(p. vgl. 1, 20. Gemeint ist Amos 5, 25 27, welche Stelle trotz einzelner Ausnahmen (wie Exod. 24. Num. 7, 9) dahin verstanden wird, dass Isr. die 40 Jahre in der Wiiste Gott keine Opfer gebracht hat, sondern dem Sonnengott uud Saturn gedient, wofiir ihm das Exil angedroht wird (bem. die Anderung des dafittax. in ^afivX.). Auch hier freilich liegt die Frage sehr nahe, ob diese nahere Erlauterung von v. 39, die sich V. 40 f. so eng an Exod. 32 anschliesst und v. 42 f. doch ein vSlliges Miss- verst3.ndnis der Amosstelle uud eine ganz unhistorische Vorstellung von dem Verbal ten der Wilstengeneration zeigt, ursprdnglich der Rede angehdrt hat Oder nicht erst von Lc. hinzugebracht ist (vgl. das paulinische TiaQt&ioxey uvrovg Rdm. 1, 24. 26), zumal das folgende sich so sichtlich an die GottesofFenbarung in der Wflste (v. 30. 38) anschliesst. v. 44. r} axtjytj X. /Ltitgt.) wie Exod. 31,7. Selbst das erste Heiligtum der Vater war weder der Tempel, noch stand es an heiliger Statte, sondern in der Wtiste, und zwar auf ausdriicklichen Befehl Gottes, der es seinem himmlischen Urbilde nachbilden hiess (vgl. Exod. 25, 40j, womit eigentlich die Vor- stellung in V. 43 ausgeschlossen ist. v. 46. ijy) relative Fortfahrung, wie V. 39. Dass sie es auch (xui) hineinfiihrten (in das Land , in dem sie nach V. 7 Gott dienen sollten), nachdem sie es (von Moses) flberkommeu batten ((f/wcff^., wie IV^ Makk. 4, 15), zeigt, dass dies Heiligtum keineswegs bloss ein provisori.sches war; und dass sie dies in Begleitung (/icrw, wie V. ^\S) Josuas, ihres gottgegebenen Fiihrers, thaten, beweist, dass es auf Gottes Geheiss geschah. Das xaxrtaX' ^' ^^*'' (Num. 33, 54. 36, 3) kann nach stehendem Sprachgebrauch der LXX nur bezeichnen, dass das Land damals noch Besitztum der Heiden war, welche Gott erst austreiben

L

7,43-51. 75

riov fjf4€Quiv Javtid^ 46 og evQ€v xaqiv iviiniov zov S'Bov yuxi jjTi^actTO evQelv axi^vwfia x(^ oinq) ^layuyfi. 47 2oXof4Wv di oiiaodofirjaev avT(^ olxov. 48 aW ovx 6 viluoTog iv xbiqo- Ttoirixoig y.aTor/.€i, Tuxd-wg 6 TCQOffn^rrjg Xeyei' 49 6 ovQavog fioi -^govog, fj di y^ VTtonodiov xuiv nodciv jiov' nolov oIaov oi- xodofiT^aere fioiy liyei TLvgiog, ij Tig ronog rrig yLaTanavaetig ftov; 50 ovxl i} X^^Q A^^^ BTioii^aev xavra Ttdvra; 51 axXij^o- TQaxr^Xoi ycal aTttQiVfir^Toi yLaqdlaig yuxl rolg ojaiv, v^elg aei xiji 7tvevfiaxi xi[i ayiq) avxiTtiTtxere, d>g oi TtaveQeg viawv wt vfAtig.

musste (c^oMT., wie Jerem. 8, 3) von dem Angesicht unsrer V&ter weg (wie Exod. 34, 24), iind verbindet sich daher in pr&gnanter Eonstruktion mit etfftjy., wie auch die AnknQpiling des eatg r. tj/ieQtoy dav6i6 (Lc. 1, 5. 4, 25) voraussetzt , dass sich mit dem Begriff des eiunyBiv der des Seins im Lande verbunden hat. T. 46. evqev /ff^ti^) wie Lc. 1, 30; doch verbunden mit Evutmov r. ^. (4, 19). Das bvqbiv axtjyatfia, das Psal. 132, 5 als Gelflbde ausgesprochen , erscheint hier in Reminiszenz an II Sam. 7, 2 als Bitte Davids (rjifja, , wie 3, 14), doch mit der bedeutsamen Xnderung, dass es sich nicht um eine feste Wohnst&tte filr den Gott Jakobs, der einer solchen nicht bedarf (v. 48), sondem fOr das Hans Jakobs (Lc. 1,33) handelt, das bisher fUr seinen Yerkehr mit Gott nur eine irxt/^i; besass (v. 44). Nicht einem gOttlichen Befehl, wie die Stiftshtitte (v. 44), sondem einem Wunsch des gottwohlgefalligen Kdnigs, der auch erst durch Salomo erfWt ward (v. 47), verdankt der Tempel seinen Ursprung. Das de stellt lediglich im Sinne von II Sam. 7, r2f. I Reg. 8, 19 die Person Salomos der Davids entgegen, ohne die Erbauung des Tempels als etwas Minderwerti- ges Oder gar Verwerf liches hinzustellen. Es soil nur hervorgehoben wer- den, dass der Tempel, von dessen Untergang Steph. irgendwie hypothetisch geredet hatte (6,14), nach dieser seiner Entstehnng keineswegs die un- entbehrliche Segensstatte (im Sinne von IReg. 8, 29f., vgl. Exod. 20, 24) sei. T. 48. €(XX) tritt im Sinne von I Reg. 8,27 der Vorstellung entgegen, als ob der Hdchste (o vipiajog absolut, wie Lc. 1,32. 35. 6,35) einer von Menschenhand bereiteten St&tte (xei^onoiijx,, wie Jes. 16, 12) zu seiner WohnstS-tte bediirfe, und vollendet damit den durch die ganze Rede gehen- den Beweis, dass Gott mit seinen Offenbarungen und Segnungen nicht an die TempeL$tS,tte gebundeu sei, durch Hinweis auf Jes. 66, If. (v. 49 f.). Bern., wie gegen die LXX noiog mit tk wechselt und der Schluss mit ovj[i (5,4) statt mit yaQ eingefahrt wird. T. 61. <sxXf}QoxQtix.) wie Exod. 33,3. Deut. 9,6. Zu (mBQixfi. xttgdnag vgl. Jerem. 9,26 (Lev. 26,41), dem nach Jerem. 6, 10 noch xca r. toaty hinzugefUgt wird, weil ihre Hart- nftckigkeit eben darin besteht, dass ihre Herzen nicht (durch geistliche Beschneidung) von der UnempfUnglichkeit und ihre Ohren von der Hart- hdrigkeit befreit sind. Zu (tyxinintiXB vgl. Num. 27, 14: immer leistet ihr

76 Apostelgeschichte

52 tiva rwv TVQoqyrjrwv ov"/. idiw^av ol Traregeg v^aiv; yuxl arciycTeivav zovg TtQoycarayyeiXavTag Ttegl v^g iXevaewg rov St- y.aiov, ov vvv ifieig TtQodoxai xai (poveig iyivead-e, 53 oYtiveg iXa^BTe Tov voinov elg diatayag ayyiXwv, ycal ovk iq)vka^aTe.

54 a'/.ovoweg di ravra duTtqlovvo raig "^aqdiaig avxiuv '/.al sfiQvxov Tovg odovxag etc' avrov. 55 vnaqxtjv da nXriQrjg 7cvevfiaTog ayiov, arevlaag elg rov ovqavov eldev do^av d^eov TLai ^ Irflovv hotwra hi de^iwv rov d'EOv, 56 xai tiTcev' Idov S-ecoQci Tovg ovqavov g dtrjvoiyfiivovg zai rov vlov rov avd-Qiu-

Widerstand dem heiligen Geiste, durch den Gott zu euch redet, wie eure Vater (vgl. v. 39), also auch ihr. v. 62 nach Mt. 5, 12, das Lc. 6, 23 schon verwischt ist. Im Parallelismxis wird das ttnextetyay speziell be- KOgen auf die, welche vorausverkiiodigt haben (nqoxtttt^yy,, wie 3, 18) in betreff der Ankunft des Gerechten, d. i. des Messias (8, 14), dessen Veirater und M6rder sie gegenwSb-tig geworden sind. Zur Sache vgl. 2, 23. 3, 13. T. 58* oitiyes) motivierend, sofem dies ihr Verhalten gegen den Gerechten von den Verachtem des (nicht bloss von Propheten ge- gebenen, sondem) auf Engelverftigungen hin (vgl. zu v. 38) empfange- nen Gesetzes zu erwarten war, das sie nicht gehalten haben (qpvA., wie Lc. 11,28). Nicht er (6,13), sondem sie sind Gesetzesverachter, sofem Verrat und Mord des Gerechten auch vor dem angeblich von ihnen ver- teidigten Gesetz nicht besteht.

7,64 8,8. Der Maryrertod des Stephanus. ((xovoyreg) abweichend von 2, 37. 5, 21. 33 im part, praes., weil die Stimmung in der sie diese Worte (T«f;r«) anhOrten, geschildert wird. Das di€7iQioyro (5,33) wird mit r. xaQtf. «rr. verbunden, wie 2,37. Zu e^Qt^x^'^ ^- o^oyt, €7ti vgl. Hiob 16, 9. Psal. 35, 16. Von irgend einem lauten oder gar thatlichen Ausbruch dieser Stimmung, der seine Rede unterbrach, ist nichts an- gedeutet. v. 66. vnaqx^^) lucan., wie das nXr^Qtjg nv, tty, (Lc. 4, 1), das auf 6, 3. 5 zurtlckweist und, da der Geist die Fahigkeit giebt, Gesichte zu sehen (2, 17), erklSlrt, wie Staph. Gottes Herrlichkeit schauen konnte, in der er dem Abr. erschien fv. 2). Zu arev, eig r. ovq. vgl. 1, 10. Der Messias, der sonst zur Rechten Gottes sitzt (2,34), erscheiut hier, wo er mit Gott selbst herabgestiegen , ilm den MSrtyrer seine Herrlichkeit schauen zu lasseu , stehend (f <rrwf , wie 4, 14. 5, 25). Immerhin bleibt das Fehlen des Namens, der seit 6,9 nicht genannt ist, sehr hart, und der ganze Vers sieht wie eine (durchaus entbehrliche) Vorbereitung auf v. 56 aus, wo in der Quelle vielleicht Stephanus genannt war. v. 68. idov) wie 5, 9. Zu &€UfQtj vgl. 3, 16. 4, 13, zu rovg ovQuyovg (im Unterschiede von dem Sing, in v. 55) 2,34, zu dirjyoty/i. Lc. 24, 31f. 45, zu r. vioy r, tty9(t. Lc. 22, 69. Erst diese Verkflndigung der gottgleichen Herrlichkeit

J

7,52-8,1. 77

Ttov ivL de^iuiv eatuka tov &eov. 57 ycQa^avteg di (pwvfj ^e- yahfi awiaxov ra wra avzwv yual SQ^tjaav 6fio9vfiad6v in avToVy 58 Tuxl hi^aXovcBq e^w trig nolewg ih^ofiokow. xat oi fidgrvQcg aTti&evro ra ifiatia kavtwv Ttaqa xoig Ttodag veaviov TUxXovfiivov SavkoVy 59 nuxl iXiS'O^oXow xov JSriq)avov, em- xaXov^evov xot Xeyovra' kvqi€ ^Itjaov, de^ai to 7tvev(xa nov. 60 d-elg di ra yovata exqa^ev qxavfj fieydku* tlvqu^ juij avqarjg ctvrolg ravTTjv r^v SfiaQriav, tmxI tovto elTtwv ixoifiri^. VIII, I 2avXog Si i]v awevdoyuSv zy ctvaiQiaei avzov. iyivero ii iv SKeivj] rrj ijfJtiQ(f iiwy^og fiiyag ini riiv iyixXrjaiav rriv

des Messias ffihrt den Ausbruch der Volkswut herbei. Von einer Ver- handlung vor dem Synedrium, wie sie 6, 12 f. 15. 7, 1 erwarten liessen, ist keine Rede mehr. v. 67. x^af. (ptay. ,uBy.) wie Mt. 27, 50. Apok. 6, 10. Sie hielten ihre Ohren zu (vgl. Jes. 52, 15), um solche gottesl9.ster- liche Reden nicht zu h5ren, und sttlrmten einmfitig auf ibn zu {(o^fAtjauy tm, wie IIMakk. 9, 2. 10,16). 58. expaX, e^to rtjg 7ioX.) wie Lc. 4, 29. Das barte Feblen des Objekts bei eXi&ofioX., das aus dem en uvtov ergSnzt werden muss, erklS.rt sich am einfachsten, wenn das folgende Znsatz des Lc. ist, der bereits v. 59 im Auge bat. Daher erscheinen plOtzlicb die Zeugen aus 6, 13, die nach Deut. 17, 7 die Steinigung be- ginnen, obwobl dieselbe gar nicht auf ihr Zeugnis, sondem infolge des Wortes V. 56 erfolgt; daher tritt bier zum ersten Male Saulus auf, der in Act. eine so grosse Rolle spielen soil: sie legten ibre Kleider ab zu den Ffissen (4, 35) eines Jtlnglings mit Namen (1, 23) Saulus. Dabei ist zu erwSgen, dass Ruth 3, 10. II Sam. 6, 1. Prov. 7, 7. Sacbar. 2, 4, wo in den LXX veaviag stebt, fiberall an junge MSjmer zu denken ist. y. 5t^. eXi&o^,)^ dessen Subj. nacb dem Zusatz in v. 58 die Zeugen sind, nimmt offenbar lediglicb die altere Darstellung auf, in welcber die Zubftrer Subjekt sind. Das BnixaX. (2,21), dessen Inbalt Nacbbildung von Lc. 28,46 ist (xvQiB ifia., wie 1,21. 4,33), muss Einscbaltung sein, da erst ?• fiO die Kniebeugung (vgl. Lc. 22, 41) und nocb ein Wort vor dem Auf- geben des Geistes folgt. Zu exQtt^, tptjy. fiey, vgl. v. 57. Das /At] atr^aijg kann nacb Mt. 26, 15 nur besagen , dass ibnen nicht ihre gegenwSitige Sflnde (bem. das betonte ravrrjy) zugewogen werden m5ge; aber da der Ricbter ihre Sflnde nur abw9gt, um ihre Strafe zu bestimmen, so liegt darin, dass ibnen mit der Sfinde aucb die Strafe derselben erlassen wer- den soil. Da Lc. 23, 34 die analoge Bitte Jesu, die den Gedanken nur erlSlutert, unecht, so kann hier von einer Nacbbildung nicht die Rede sein. Zu exoifitj^t] vgl. I Kor. 7, 39. 11,30. 8,1. oavXog cfe) kniipfb an den Zusatz des Bearbeiters 7, 58 an und schildert, wie Saulus beifUlig zustimmend war (<rt>^et'(f., wie Lc. 11»48) seiner Ermordung (ityreiqeaei, wie Judith 15,4. II Makk. 5, 13j. Das betonte Bxeiy. vor r. tjfi, hebt bervor,

78 Apostelgeschichte

ev *^l€QoaoXvfioig' Ttavreg di dieaTtdgrjaav xctra rag x^^Q^S ^^? ^lovdaiag yjxi JSafiageiag rcX'^v tcHv aTCoaTokiov. 2 aweKM^iaav di rov 2T€(pavov avdQeg evXafielg xori BTtoirflov TLOTterov fieyav £7t avTif), 3 JSavXog di ikv^aivero t'^v iyr/ltjalav, y^ara zovg oXyiovg elaTtOQevofAevog, gvqiov re avdqag xal yvvaixag rtaQedidov €ig q^vXaxriv.

4 0/ fdiv ovv diCLGnaQevzBg di'^kd'ov evayyehtofievoi tov

dass es der bei dem Tode des Steph. entfesselte Fanatismus war, welcher die Verfolgung tJber die Gemeinde in Jems, heraufbeschwor. Bern. , wie hier exxXtja, (anders als 5,11) von der Einzelgemeinde steht, und nicbt bloss Christen (wie 6,7), sondem auch Gemeinden ausserhalb Jenis/s voraussetzt. nceyreg de) sind alle Mitglieder der Gemeinde, die durcb diese Verfolgung nach alien Gegenden Judaas (der Provinz, wie 1, 8. 2, 9) und Samarias bin (x«r«, wie Lc. 18, 22) versprengt wurden. Die aus- drilckliche Ausnahme der Apostel, die 8, 14 vorbereiten soil, sehliesst im Sinne des Erz&blers jede hjperboliscbe Fassung des ntivreg aus. Scbon hieraus folgt, dass di«8 Lc. erzahlt, der ja eben bier den Grundgedanken der Apostelgescbichte andeutet, wonacb die hOchste Steigerung der Feind- scbaft der Juden nur dazu beitrSgt, die Ausbreitung der Gemeinde zu veranlassen, was ja nicbt ausscbliesst, dass scbon in der Quelle das Aus- brecben einer Verfolgung erwUbnt war. v. 2. <rvyexof4iaay) es be- statteten den Stepb. fronune M&nner (2, 5). Nacb dem Zusammenbange mit V. 1, wonacb die ganze Gemeinde sicb zerstreut batte, kdnnten das nur iromme Juden sein; aber die bier ganz unvermutet zu der Gescbicbte des Stepb. (7, 60) zuriickkebrende Notiz scbloss jedenfalls dieselbe in der SJteren Erzablung ab, die auf den Unterscbied von Juden und Christen gar nicbt reflektiert, sondem nur die Fr5mmigkeit dieser Manner im Gegensatz zu der fanatischen Volksmasse bervorbebt; es lag aber fQr Lc. nahe, daraus zu scbliessen, dass die Glaubensgenossen des iStepb. es, weil sie alle gefloben waren, nicbt mebr thun konnten. Zu notfiy xoneroy fiey. vgl. Gen. 50, 10. Micha 1,8. I Makk. 2,70: sie stellten eine grosse Toten- klage an fiber ibn. T. 8. cXvfAaiyeTo) er missbandelte die Gemeinde, indem er den Geflobenen nacbging und von Haus zu Haus (xctra r. oix., wie Lc. 9, 6) eindrang, um (die etwa dort aufgefundenen Glieder derselben) Mgjiner und Weiber fortzuscbleppen und ins Ge^ngnis zu dberliefeni [Tiaged. eig, wie Lc. 21, 12). Der ganze Zusatz des Bearbeiters bereitet 9, 1 vor.

8,4 25* Die Bekehrung Samarias beginnt den zweiteu Hauptteil, der von dem Obergang zur Heidenmission bandelt. oi fiey ovy) ist bier nicbt, wie 1, 6, fOr sicb zu nehmen, sondem bildet mit

8,2-7. 79

XoyoV 5 OiXiTtTCog di hotbI&ijv elg rriv nohv rijg 2afAaQeiag inffQvaaep avtdig tov Xqigtov. 6 7tqoaei%ov di ol oxi-oi Toig Xeyofievoig vtco tov OiXiitnov biio&vfxadov iv xi^ axoveiv at- Tovg Tuxi ^Xbtzuv ra ar^fieia a STtoiei, 7 TtoXXot yag twv ixov- Tiav Ttvev^ara aTux&aQray fiowvra qxovjj fieyaXj] i^i^gxovro'

ifiaanuQ, zusammen das Subjekt; deun darauf eben, dass die von den Feinden bewirkte Versprengung v. 1 nur die Yerbreitung des Evangeliums veranlasste, liegt ftir Lc. der Hauptnachdruck. Das absolut stehende lucan. dirjX&oy (vgl. Lc. 5, 15) empflUigt durch v. 1 sachlich seine n&here Bestinimung dahin, dass es sich um ein Durchziehen Jud&as und Sam.'s handelt. Wie das evayy, 5, 42 mit r. /^ttfroi^, so ist es hier mit r. Xoyoy (6,4) verbunden, um ilberschriftlich ihre Evangelisationsth&tigkeit als Yerbreitung des Wortes, das zuerst in Jerusalem seine St&tte gefunden hatte, zu bezeichneu. t* 5* tpiX, de) stellt dem von den Versprengten tiberhaupt Gesagten das von Phil, speziell zu Erzfililende gegen fiber, der nur der 6, 5 Genannte sein kann, da die Apostel ja in Jems, blieben (v. 1). Freilich ist sehr auffallend, dass dies nicht gesagt, sondem erst durch V. 14 unzweifelbaft wird, was sich nur erklSrt, wenn hier eine Erzfililung einsetzt, in deren ursprtlnglichem Zusammenhange fiber die Person kein Zweifel sein konnte. Diese Erz^lung fOgt also Lc. als das erste Beispiel von jener Weiterverbreitung des Evang. ein. Dass dieselbe einem ganz andem Zusammenhange (und damit wohl auch einer ganz andem Zeit) angehOrt, zeigt auch das xccteX^tjy, das, dem bekannten ayafi, Btg icq. (Lc. 18,81. 19,28) entsprechend , ein direktes Herabkommen von dort be- zeichnet und keineswegs ein Moment in dem disXd-eiy v. 4; zeigt femer das tr^y TioXiy r. oafittQ., das im Zusammenhange mit v. 1 nur die Stadt xor e^oxtjy (Hauptstadt) der Landschafb Sam. sein kann, auf deren Evan- gelisation es dem Lc. nach 1, 8 ankam, was aber immer ein sehr uuklarer Ausdruck bleibt, der wohl in der ursprdnglichen Erzfihlung einfach die Stadt, die Samaria heisst (vgl. IlPetr. 2, 6), bezeichnete; zeigt endlich das nach v. 1 mindestens ganz fiberflfissige sxtjQ. toy /^(<rroi/: er verkfin- digte ihnen (den Bewohnem der Stadt) den Messias. v. 6. nqoOBix^^) vgL Sap. 8, 12. I Makk. 7, 11, antizipiert au£fallend das n^oceiX' ^* ^^ ^^^ charakterisiert sich dadurch , wie wir bereits oft sahen (vgl. noch 7, 58), als Zusatz des Lc, dem es vor allem auf den Erfolg der YerktLndigung des Phil, ankonmit: es waren aber die Yolksmassen einmfitig (o/uo^., Lieb- lingswort des Lc, wie 1,14. 2,46) aufmerksam auf das, was von Phil, gesagt wurde, auf Grund dessen, dass sie (seine Worte) hOrten und sahen die Zeichen, die er that (vgl. 6, 8), weil diese Zeichen seinen Worten zur Best&tigung dienten. v. 7. noXXoir) c. gen. wie 4,4. Die DSmo- nischen werden, wie 5, 16, nach dem dem Mc charakteristischen Aus- druck als solche, die einen unsauberen Geist haben (vgl. Lc.4, 33), be-

so Apostelgeschichte

TtolXol 6b 7caQaXeXvfievoi 'aoI x^^<>^ i&eQaTtevdrjaav 8 lyepero di Ttoll'q X^Q^ *^ ^5 TtoXei eKsivr]. 9 avriQ de Tig ovofiazi Sifiatv TtQOVTrrJQxev iv zij nolei fiayeva)v yiai i^iardpfov to I'dyog TTiQ JSafAOQeiag, Xaytav elval Tiva eavrov fieyavy 10 qj 7TQoaeixov Ttavreg ano ^ixqov ^wg fjieyakov keyovreg' ovrog ioTiv fj dvvafxtg tov d^eov fj yxxXovfievr] ^eyakt], 11 TtQoaeixor 8e avT(^ dta to r/.av(^ XQOV(i) Toig (layeiaig i^eava'^ivaL avTOvg, 12 OTB di eTtioTBvaav r^ (DikiTTTtq) evayyeXtKofX€V(^ tveqI Tr^g [iaailelag tov d'eov nat tov ovofiaTog ^Irjaov Xqiotov, sfiaTtTi-

zeichnet. Der Satz wird anakoluthisch abgebrochen, da es keinen dem e^eganevd-, entsprechenden Ausdruck fOr die Befreiung der D&monischen von ihrer Plage gab, ohne dass das Subj. wie sonst, etwa mit el avraia^, au^enonunen und in die Konstruktion eingereiht wird. Das lucan. ^oatynt (Evang. 9, 38. 18,38) steht nur hier von den DMmonischen , mit dem bei dem Schreien dieser gewOhnlichen gxoy. fiey, (Evang. 4, 33. 8, 28) verbunden. Bern, auch das lucan. netQaXeX. (Evang. 5, 18. 24). Nach T. 8 entstand so- gar viele Freude {eyey, /«p«, wie Lc. 15, 10) in jener Stadt infolge der Wirksamkeit des Phil, in ihr. v. «vi;^ de tig oyofi.) wie 5,1. bildet den Gegensatz zu dem von Phil. ErzSLhlten, zeigt aber, wie die SJtere Erzahlung etwas ganz anderes behandelte, als die Missionienmg Sam.*s. Das TtQotmrjQx^v (Lc. 23, 12) kniipft unmittelbar an v. 5 an (nameut- lich auch durch das bv tt} noXet^, das nach dem ey t. ttoA. ex. v. 8 sehr tautologisch wind), und zeigt daher, dass v. 6ff. ein Zusatz des Lc. ist. Gemeint ist der bekannte Magier Simon aus Gitta in Sam., der nun auch hier seine Zauberktinste trieb und das Volk (c^r., wie Lc. 7, 5. 23, 2) Sam.'s in Staunen versetzte (eltcrr., wie III Makk. 1, 25). Etwas seltsam schliesst sich den beiden Partizipien noch das Xeytav uvav xiva eavTov aus 5,36 (nach V. 10 noch durch fAsyay verst&rkt) an, das eigentlich dem folgenden vorgreift und wohl Zusatz des Lc. sein dilrfte. y. 10* oi rr^ocret/.) vgl. zu V. 6. Zu €tno fjiixQ. stag fisy. vgl. Gen. 19, 11. Jerem. 42, 1. I Makk. 5, 45. Also die Samaritaner sahen erst auf Grund seiner Zauberkttnste in ihm die Kraft Gottes erschienen, welche die grosse schlechthin genannt wird (xftAoi;^.. wie 1,23. 3,11). T. 11 erlftutert das 7r^o<ret/. v. 10 durch das ziemlich Uberfliissige lucan. dia to c. ace. c. inf. (4, 2), das nun offen- bar den Gegensatz bilden soil zu v. 6 : darum weil er sie geraume Zeit (vgl. Lc. 8, 27) in Staunen versetzt hatte durch die (in dem fjiayeviay v. 9 angedeuteten) Zauberkiinste. T. 12 scheint die Quelle nun erst berichtet zu haben, wie sie bei dem Erscheinen des Phil, in der Stadt (v. 5) sich von dem Magier abwandten und dem Phil. Glauben schenkten (eniat. c. dat., wie Lc. 1, 20), als er ihnen frohe Botschaft verkiindigte ilber das Reich Gottes (neQi r. fiaciX., wie Lc. 9, 11) und fiber den Namen Jesu

8, 8 - 16. gl

Lovto avdQBQ re xat ywaiiug^ M & de Sificav nuxi avrog iui- atevaeVf xat fiaTcria&etg i]v TtQoaxaQTeQiSv t(^ OiXlnnf^y d'scj- Qwv re arjfAela nai dwdfiug fieyalag yivofiivag i^iaTavo. 14 aKLOtoayveg di oi iv 'leQoooXvfxoig artoatoXoi otl didenTac i) 2af4aQeia zov loyov zov 0-eov^ aTteareikav Tiqbg avTovg IHtqov TLol ^IwdvrjVj 15 oiTiveg nazafiavTeg TtQoafjv^avro TteQi ccvtwv OTtiog ka^oaiv Ttvevixa ayiov' 16 ovdiuo) ydg ijv ijt ovdevl avvwv iTtiTreTtTwxog, (xovov di jSe^aTtriafiivoc VTciJQxov slg to

Ghristi (2, 38. 3, 6. 4, 10), in welchem ja lag, dass dieser Jesus der (auch von den Samaritanem erwartete) Messias sei. v. 18* xai avtog) wie Lc. 2, 28 und sehr hSLufig im Evang. : auch er, wie die andem Samaritaner, wurde gl&ubig (2,44. 4,4). Das r^y nQoaxagx. (1,14. 2,42. 6,4) steht hier mit dem Dat. der Person: er war best&ndig anh&nglich an Phil. Das damit durch re engverbundene e^KSraro (2, 7. 12) erinnert an das Staunen, das einst er selbst hervorgerufen hatte (v. 9. 11) und die Zeichen und grossen Machtthaten (dvy., wie Lc. 19,37), die er jetzt (durch ihn) ge- schehen sah, an die dvyufjug fJtey., die man nach v. 10 einst in ihm ge- sehen hatte. Diese Motivierung seiner Anh9.nglichkeit an Phil., die im folgenden iibrigens keinerlei Rolle spielt, durch die Wunder des Phil., von denen nur v. 6 fF. in einer Einschaltung des Lc. die Rede war, macht es von vom herein bedenklich, ob ttberhaupt in der ^Iteren Erz^hlung schon Simon glaubig und getauft wurde, wozu sein folgendes Verhalten wenig stimmt. v. 14. cfccf. r. Xoy.) wie Lc. 8, 13. Dass mit dem Er- folge des Phil, in dieser Stadt die Landschaft Samaria das Evang. an- genonunen hat, ist die Yoraussetzung des Lc, der v. 5 an die Hauptstadt Sam.'s denkt und die ganze Erzglhlung nur als typisch filr die Bekehrung Sam.'s aufgenonunen hat; aber durchaus nicht die Meinung der Quelle, die gar nicht an die Hauptstadt dachte und nach v. 9 auf etwas ganz anderes hinaus will, als die Bekehrung Sam.'s. Damit wird freilich sehr zweifelhaft, ob sie von einer solchen feierlichen Absendung der Apostel erzahlte, nur dass schon hier von dem Besuch derselben aus Jerusalem erz&hlt war, erscheint zweifellos, da man sonst nicht be- greift, wie Lc. auf das nXriy r. ttnoax. v. 1 gekommen ist, wSlirend doch die Quelle nach v. 5 da von nichts wusste, dass Phil, auf der tlucht nach Sam. gekommen sei. t. 15* oixivBg) scheint, wie 5,16, das Motiv der Abordnung anzugeben. Das xinafinyreg steht, wie das xatsXd^toy v. 5, als Gcgensatz des uyu^. eig i€q, Bem. das nQoirtjv^ayjo mit folgendem ontog (3, 19): damit sie dadurch heiligen Geist empfingen. 16. eninsnx, btji) vgl. Ezech. 11,5. Bem. das paulin. fianxt^, aig xo ovofia (I Eor. 1, 13), abweichend von 2,38: darauf hin, dass Jesus der xvQiog (2, 36) genannt ward. Diese Vorstellung, dass erst Apostel von

S2 Apostelgeschichte

QVOfxa Tov tlvqIov ^Irjaov. 17 tore STterld-eaav Tag XBiqag ^tt' avvovg^ Tial iXdfxfiavov Ttvevfxa ayiov, 18 Idatv di d 2ifj.wy OTi dca Trjg ijtid'iaeiog twv xct^cSv ziov aTtoarohav didorai to Tcvevfxa, Tzgoarivepiev avroig x^W"^^ ^^ liywv doze Tidfiol triv i^ovaiav Tavzrjv, iVa <^ iav eTtidw zag xtXqag Xafifiavt] Ttvevfia ayiov. 20 IlerQog di tlnev 7CQog avTOV to agyvQiov aov avv aol eirj elg antCXeiav, otc ri^v dugeav

Jems, kommen mussten, um den Getaufben (v. 12) den heiligen Geist mit- zuteilen, steht mit 2, 38 in unl5sbarem Widerspruch und kann darum nur von Lc. herriihren, der nach v. 17 denselben erst durch ihre das Gebet V. 15 begleitende Handauflegnng (vgl. 6, 6; doch hier mit em c. ace, wie Lc. 15, 5) den Geist erteilt werden Ifisst. Aber der harte Subjektswechsel iii eXaf^^ayoy deutet wohl, wie 6,12. 7,4.8, darauf bin, dass dies sich un- mittelbar an v. 15 anscbloss und v. 16 f. Zusatz des Bearbeiters ist, der irrigerweise voraussetzt, dass die Taufe bei ihnen (wie, was er sicber irrtfimlich annimmt, bei Simon, vgl. zu v. 18) bereits yollzogen war (v. 12), wSJirend in der Quelle die selbstverstSudlich mit ibr verbundene Geistes- mitteilung nur genannt war, weil sicb an sie das Begebren des Simon V. 19 ankntlpft. Es lag allerdings sebr nabe , dass Pbil. nacb der Be- kehrung der (balbbeidnischen) Samaritaner mit der Aufiiahme in die Ge- meinde (diu-cb die Taufe) zCgerte, und erst Petr. und Job. bei einem Besuch in Sam. sie einfacb aufnabmen (worauf sie unter Handauflegung die Gabe des Geistes empfingen), was nur Lc. natdrlich v. 14 f. als eine besondere Sendung flir diesen Zweck betrachtet. Aus dem folgenden er- hellt, dass die Ultere Erzahlung auf etwas vOllig anderes beraus wollte, als auf eine ErgSuzung der Wirksamkeit des Pbil. durcb die Apostel, an die erst Lc. denkt. v. 18. idtuy de) setzt, wie 2,33, voraus, dass der Geistesempfang in den durcb den Geist gewirkten Gaben (2, 4. 17 ff.) sichtbar (wahmebmbar) wurde. Zu env&eatg r. /. vgl. Hebr. 6, 2. I Tim. 4, 14, zu XQW^^^ ^7. v. 19. dote xtX.) vgl. Lc. 22, 5. Sim. betracbtet die Vollmacht zur Geistesmitteilung durcb Handauflegimg als eine nacb Gutdiinken der Apostel iibertragbare, die er empfangen will, um seine Rolle unter den Samar. weiter zu spielen. Es ist darum in der Tbat recht unwabrscheinlich, dass er, wie Lc. v. 13 voraussetzt, bereits glSiubig geworden und getaufb war. v. 20. evs untoX.) pragnant^ Eonstr., wie 2,5. 7,4. Sein Silber soil mit ihm, der fur seine Gesinnung notwendig ins Verderben fMlirt (ci? wtiwA., wie Apok. 17,8. 11. Mt. 7, 13), eben dabin kommen, wenn dies geschiebt. Das Strafbare siebt Petr. darin, dass er meint, die Gottesgabe, als die Petr. jene Vollmacht, wie den Geist selbst (2, 38), betrachtet, mittelst Geldes erwerben zu kOnnen, weil dadurch das Heilige entwtlrdigt wird. Daher der Abscheu

8, 17 - 25. 83

lov ^€01 ivofnoag diii xiltW^^^ '/.tSa&ai. 21 ovx eaviv act fA€Qis ovdi KtkiJQog ev rt^ X6y(^ tovrq)' t) yccQ '/.aQdla aov ovx eativ ev&ela eifovri tov d-eov. 22 /Aexavotjaov ovv anu T^g iMCuag aov Tctvrtjgj xat d&^&tjTL tov tlvqIov ei aga aq/e^0etaL ooi ^ inivoia r^g mxqdiag aov' 23 eig yaq xoXriv Tti-AQiag xat ovvdeCfAOv adixiag dQui ae ovra. 24 aTtoTiQi^eig di 6 Sifiwv emey' deT^&ijfue vfieig vrteq ipiov Ttgbg tov xvqiov^ oniog fUTjdiv enik^rj in ifii wv ei^ijxare. 25 oi fiev ovv 5ia- lAQQTVQdfievoi xae laX^qacevreg tov Xoyov tov hvqiov v/tiaTQe-

vor dem Stlndengelde, der sich im Hauptsatz ausspricht. r* 21. ovx KXijQog) Ygl. Deut. 12, 12. Jes. 57,6: nicht ist (gebflhrt) dir ein Teil, auch nicht ein Anteil an dem, wovon du geredet (y. 19), also an der BefiUiigung, heiligen Greist mitzuteilen. Das Herz, das auf diese Weise lediglich seinen Ehrgeiz befiriedigen woUte, ist nicht gerade (cv&vgy wie Psal. 78, 1, Gegen- satz von axoXiog 2,40) in Gottes Augen (eyayr. r. &,, wie Lc. 1, 8). T. 22* fierayorja,) wie 2,38. 3,19, hier in prftgnanter Verbindung mit €tno : so dass du dich von dieser deiner BOsartigkeit {xaxia, wie Jak. 1, 21) abwendest. Das aqa (Mc. 11)13) stellt es noch in Zweifel, ob bei der bewiesenen B()8artigkeit die Sinnes&ndening auch eine so aufiichtige und vOllige sein wird, dass^sein Gebet zu Gott erhOrt und sein Vor- haben {eniyouc, wie Jerem. 20, 10. Sap. 6, 17) ihm vergeben werden wird. T* 28. sts) ebenso prftgnaut, wie y. 20: hineingeraten sehe ich dich und darum befindlich in bittrer Galle (tiuc^., gen. qual., /oJt. nach Deut. 29, 17 Bild des aUes vergiftenden Ehrgeizes) und einer Fessel, mit der Ungerechtigkeit dich gebunden hat {avyd. cccf., wie Jes. 58, 6). 24* derj&tjts vfjietg) nimmt das ietfitixi y. 22 auf; sie soUen selbst f&r ihn zu Gott (nqog, wie Lc. 18, 7) beten, weil er seinem eigenen Gebet nicht solche Wirkung zutraut (ygl. Jak. 5, 16), damit auf diese Weise nichts Yon dein , was sie (d. h. Petrus im Namen beider Apostel) geredet haben, t&ber ihn komme. Bern, das durch die gesperrte Stellung stark betonte fAfid^y und ygl. zu eneX^ ent Lc. 21, 35. In dieser Scene zwischen Simon und Petr. liegt f&r die QueUe natfirlich die eigentliche Pointe der Erzftblung, w&hrend sie fftr den Gesichtspunkt des Lc. (die Missionierung Samarias) gar keine Bedeutung hat. y. 2i. oi fA$y ovy) wieder, wie 1,6, fiir sich zu nehmen. Bei dem /^ey schwebt dem Erz&hler yor, was na<;hher yon Phil, weiter erzfthlt werden soU. Das Imperf. Ton wto^g. steht, weil sie w&hrend dieser Rfickreise (bem. das engverbindende u) mvch Jems., die darum keine geradlinige und yon Iftngerer Dauer gewesen sein muss, noch viele samaritanische Flecken mit der Heilsbotschaft yer* Kiriien Uvuyy. mit Ace. der Pers., wie Lc. 3, 18). Abschluss der Enfthlung durch Lc. , seiner Einleitung (y. 4) entsprechend , der freilich zu seiner Annahme, dass die Apostel nur iftr einen bestimmten Zweck nach Sam. Weiss, N. T. III. 6

g4 Apostelgeschichte

q>ov eig ^leQoaolv/xa, Tvoildg %b Yjdfxaq twv JSaiiaQeiTaiv eifff- yeU^ovto.

26 ayyelog di tlvqiov ekaXrjaev TtQog OiliTCTtov Xiycjv* avaatri&i yuxi tvoqevov xcrra fxearjfA^Qiav inl xriv bdov r^v xa- rapaivovaav otco ^legovaalrifi eig Fa^av avTrj ioTiy EQvuAOg. 27 Yxd avaarag iTCOQevdTj. nal Idoi) avriQ ^iO-loxff evvovxog dv- vdoTrjg Kavdohajg fiaaillaarjg ^l&iOTtcov , og ^v btxi Ttdatjg TiJQ ydl^fjg avTtjg, og iXrjXi&et jcQoaxvvi^aiJV eig ^leqovaahliii. 28 ijy da VTtoargeqxav xai yuxd^fievog inl rot aQ/Aotog avrov, xai dveyivcDOTLev tov TtQoqyi^Tip^ ^Haatav. 29 elTcev di to Ttvevf^a

gesandt waren (v. 14 f.), wenig passt und die Yermutung weckt, dass sie sich in der Biteren Erz&hlung, ebenso wie Phil., auf Missionsreisen befanden. Bern, das dia/A., wie 2, 40, das kaX, r. Jioy, wie 29. 31, wobei das r. xvq, statt r. ^eov wohl lediglich aus v. 22. 24 nachklingrt.

8,26 40. Bekehrung des ftthiopischen Proselyten. ayy. xt>^.) wie 5, 19. Mit dem de kehrt die ErzShlang yon den Uraposteln (v. 14 25) zu Philippus zurdck. Der Imperat. aor., der den Aufbnich fordert, verbindet sich mit dem tioqbvov, das auf die fortgesetzte Raise geht. Nach dem Sprachgebrauch der LXX (Gen. 18, 1. 43, 16) hiesse utatu fAsc: gegen die Mittagszeit, sodass dem Phil, auch die Zeit des intendierten Zusammentareffens angegeben wSxe. Die Bezeichnung desWeges, der von Jerus. nach Gaza herabMhrt, scheint voraaszusetzen , dass sich Phil, in Jerusalem befindet, so dass die folgende ErzSMung aus einem ganz anderen Zusammenhange herrCLhrt. Das egtjfiog bezeichnet die Strasse als men* schenleere , wie sie allein geeignet ist zu dem Werk , das er hier aus- zurichten hat. t. 27* avacrr. 6 7ro^.) Bem. die wOrtliche Ankniipfung an den Befehl v. 26. Das xai idov hebt hier das Auffallende der Begeg- nung auf der 5den Strasse hervor, die darum sicher eine gGttliche Ffigung war , und schliesst hebrSischartig das Yerbum ein , wie 5, 9. Als Eunuch (Gen. 39, 1. Jes. 56, 3) war er einer, der in die Gemeinde Gottes nicht aufgenommen werden durfte (Deut. 23, 1), so hoch bei dem Machthaber [dvpacr f]g, wie Lc. 1, 52) der &thiopischen Kdnigin, iiber deren ganzen Schatz er gesetzt war, seine weltliche Stellung war. Das zweite og hebt hervor, wie er dennoch nach Jerus. gekommen war, um anzubeten; er war also ein Proselyt im weiteren Sinne. Dass demnach in ihm auch ein halber Heide bekehrt wird, hat den Lc. bewogen, die beiden Philippus- geschichten zusammenzuf&gen. r. 28. 9]y dB vno<ftQeg)aip) fHhrt erst die Nalierbestimmung ein, welche die Begegnung herbeifEGirte, w&hrend das xa^fjLBvog eni tov agfAorog avrov ftusserlich und das schildemde xat aveyiyataxsv r, ngotp, tjff. innerlich die Ankntlpfung mit ihm vorbereitet. 29. r. jtvBV(A(() ohne ctyioy, wie v. 18. Dass hier die gdttliche Weisung

8, 26 36. 85

f(p OikiTtrtiir TtQoael&e luxl Y.oXXili&tivi t(^ aqpLori zovTqj. 30 nqoodfja^usv di 6 OiliTtTtog ifMvosp ovtov avaytvciayLoyrog ^Haatav xov 7tQoqyif(ttj¥y luxl elrcev* aqa ye yiviiaxug a avayi- ywcy(£ig; H 6 di tlnBV* mSg yag av dwalfiijv iav /iij rig ddt]- yfjorj fie; rtaQexdXeaiv re tov OlliTtTtov ava^avta yux&laat oiv aifTip. 32 ij de TteQioxfj ^% YQ^V^S ?^ aveylvwaxev 'qv avti]' c5g TtQoficcTov iTvl aq>ay^v ^x^ij, xcri upg a^ivog havtiov tov yueiqowog avrbv Siffoyog, oitcag ovx, avoiyei to atofia ait ox. 33 ^ T^ TOTteivtiaei ij yLgiaig airov ^'p^' T^y yeveav atroi tig diTjyriaetai; oti cuQetcu ano r^g y^S^ ^wij avtov. 34 a/ro- Ti^x^eig di 6 evvovxog t(p 0iXinn:(p etnev' diofiai aov, neqi tlvog 6 TtQoqyqtfig Xeyei; neqi eavtov ri Ttegl ktigov tivog; 35 avoi^ag di S OiXiTtnog to ato/xa avtov xat ctQ^afjievog ajto T^g yQaqnjg tavti]g evtjyyeUaato avtip tov ^Ivflovv. 36 wg di ijcoQevov-

sich nicht durch den Engel v. 26 vermittelt, weckt den Verdacht, dass die ganze Moti^ierong der Reise des Phil, dort dem Bearbeiter angehOrt, dem es gerade darauf ankam, das Zusammentreffen als ein gottgeMgtes za betonen, w&hrend die Quelle nur den Weg angab, auf dem dasselbe erfolg^. Er soil sich an den Wagen heranmachen (xoJUL, wie 5, 13), um mit dem Eunuchen ins Gespr&ch zu kommen. T. 80* nQoadgaf^iav) malt die Eile , mit der er der Weisung des Geistes folgt. Nach dem rjxovc. avxpv las der Eammerer laut, mn fiber die Worte sorgf&ltig nach- zudenken. Bem. , wie im Unterschiede von v. 28 der Name vorantritt, weil es hier auf den Inhalt der Weissagung ankonmit, dort nur darauf, dass er in der heiligen Schrifl las. Das Fragewort aga (Lc. 18, 8) wird durch ye verstSxkt, wie Gen. 26, 9. Zu dem Wortspiel zwischen x<y. und ayayiv, vgl. 11 Eor. 3,2. T. 8U ya^) wie Lc. 23, 22, begrtlndet die iu der Frage liegende Yemeinung : wie kSnnte ich doch (es verstehen), wenn mich nicht einer anleit^t? Das durch re verbundene naqexaX. bezeichnet, wie eben sein Mangel an Verst&ndnis ihn veranlasst, den Frager, der besser Bescheid wissen musste, zu seiner Begleitung aufzufordem. T* 82fi nsQioxf]) bezeichnet nach dem nsqiexei (I Petr. 2,^) mit dem er- l&utemden de den Inhalt der SchriftsteUe (1, 16), auf den das avxt] vorausweist. Die Stelle ist Jes. 53, 7f. wOrtlich nach den LXX. t. 84. anoxqi&Big) wie 3,12. 5,8: auf Anlass dieser Stelle bittet der Eunuch una eine Erkl&rung dardber, in betreif wessen der Pi-ophet (das Gelesene) sagt. T.85. avoi^ag r. cxofxa) wie Hiob 3, 1. Dan. lOj 16, leitet feier- lich die Verkflndigung des Evang. von Jesu (svayy, c. ace, wie 5, 42) durch Phil, ein, die von dieser SchriftsteUe den Ausgang n^m (a^|. ano, anders wie 1,22). r. 86. xaxa r. ocfov) als sie den Weg entlan'g reisten, kameu sie zu {tjX^, em, wie Lc. 19, 5. 24, 1) einem Wasser. Zu tdov vdta(i

6*

S6 Apostelgeschichte

TO Tuxra zipf ddov, i]i.&ov eni Tf vitoq^ '/ml qnjaiv 6 evvovx^Q' [i^oi vd(aQ' %i TuaXvei fie fiaTma^vai; 38 xat iiiilevaev OTtivQL to cf^/ia, xat '/jctvififjaav a/Aq>QTeQOL eig to vdo)Q, o re OiXutnog x^ S eivotxog, yuxi i^oTtTiaev avTov. 39 ot€ di avifitjoav ix %w vdaxoQj Ttvevfia tlvqIov r^QTtaaev tov OlXmnovy xai ov'a eldey avTov ov^Ti 6 evvovxog' irTOQevsro yaq avxov ti^v bdov %ai- ^v, 40 OiXinnog di tvqi&rj elg ^L^(azov, %al dieqxo^ievog evrjyyelitero Tag TtoXeig naaag h'log tov ild-elv elg Kaioaqeltxv.

IX, 1 6 di 2avlog eti ifiTTvicav aTteik^g yuotl q>Qvov elg Tovg fiadr/cag tov xvqiov, TVQoaek&thv t^ aQxiegel 2 f/v'qocevo TtoQ^ avTOv eniOToXag elg /Jafiaanov ngog Tag awaytoyag, onuig iav Tivag svQfj rijg &dov ovrag^ avdqag Te xai ywahiag, deds-

ohne Verb. v. 27, zu xtoXvu mit ace. c. inf. Lc. 32, 2. Die Erz&hlung setzt voraus, dass Phil, bei seiner Verktindigung v. 85 auch von der Notwendig- keit der Taufe gesprochen hatte. v. 38. axfjvai) im Sinne von: stehen- bleiben, wie Lc. 7, 14. Das xure^tjoay entspricht dein ayafiftg v. 31. T.SO* oTt) wechselt mit log v. 36, wie 1,10.13 und hS.ufig. Das artikellose -nvtvfAu xvqiov (Lc. 4, 18 nach Jes. 61, 1) bezeichnet den Gottesgeist als die Macht, die ihn wunderbar entrdckte, wie Ezech. 3, 14. I Reg. 18, 12. II Reg. 2, 16, sodass ihn der Eunuch nicht mehr sah. yttg) H^tte er ihn gesehen, so wSi-e er wohl nicht seine Strasse gezogen, sondem dem Phil, uachgefolgt, um sich ihm anzuschliessen; daher das betont voranstehende avrov. Zu /c<«^wi' vgL 5,41. T. 40. (vQe9't^) mit dem pr§.gnanten ttg (v. 20. 23): man fand ihn nach Asdod versetzt. Das ^ifQX- o^^ nShere Lokalbestinmiung , wie v. 4 , empf&ngt dieselbe durch das etag t, eX&eiy. Das evicyy. mit Ace. d. Person, wie v. 25 (anders v. 35), zeigt die Hand des Bearbeiters, der 21, 8 vorbereitet.

1^9 1 19. Die Bekehruug des Saul us. en) kniipft an 8,3 an und charakterisiert das folgende als ErzOlilung des Lc. , der, ehe er die erste eigentliche Heidenbekehrung erzahlt, den spezifischen Heiden- apostel berufen werden lasst. Zu t^nvBtov mit dem Gen. vgl. Jos. 10,40: Drohung und Mord schnaubend. Die fue^tjtiti, (6, 1. 2. 7) sind hier n&her als Jtlnger des erh()hten Herrn (Christus) beaeichnet. & f^rtjcftro) mit ;rr<^«, wie 3,2 das Activum. Durch die Empfehlungsbriefe (II Eor. 3, 1) an die Synagogen war er als Bevollm^htigter des Hohen- priesters bezeichnet, um auf Grund derselben (otioi;), falls es ihm gelftoge, eUiche der dorthin gefloheneu Christen aufzufinden, sie gefesselt an die hOchste DisziplinarbehSrde in Jerus. auszuliefem. Zu Qvticg c. gen. vgl. Hebr. 10,39. Das betont voranstehende rt^s odov, obwohl olme niUiere Bestimmuug, weist durch den rtlckweisendeu Art. (vgl. 5,41) auf die

8,38 9,8. 87

fiivovg iyoyu ^ig 'leQOVaaliqiii. 3 iv di ttji 7toQ£vea&ai iyivBvo aiTOv syyi^eiv ry ^a/iaax^t^ i^alqntjg re avzov neqirfitQaiptv (p(Sg iyt Tor ovqovovj 4 xat Tteatav hti r^v yr^v ^hlovobp qxo- t^y liyovaav avr^' JSaovX SaovX, ti fie didiueig; 5 elrctv de' Ttg el, %vQU; & dd' iyd tipii ^Itjoovg, ov av diunuig, 6 aiXa aVcr«m;^e xal eYael&e eig njv Tvohv, xat XaXfj^iqaecal aot o u at dti Ttoulv, 7 o\ di ctvd^g oi awodevovzeg airvi^ Aavriiuiaav htoij movovTtg fiiv trig q>favrjgj fitjdiva di d'ewQovvteg. 8 ^yig&rj di SavXog ano T^g yr^g, avttiryfjiivitxv di riav o(p&aXiiiwv

Lebensweise der Jtinger des Herm bin. T*8« ty r. noQevBa&ici) wie Lc. 10, 88. 17,11. Das re verbindet das nBQitjarQmffey eng mit eycpeto, well dadurcb erst das Ereignis bezeicbnet wird, das seuem eyyi^eiy tn &ttfia9x. (bem. den anf y. 2 znriickweisenden Art.) die Bedeutang gab. Das plOtzlicb vom Hinunel ber ibn lunstrablende Licbt ist die sinnlicb wabmebmbare Erscbeinungsform der gOttlicben Herrlicbkeit. T. 4. ntattv em rtjy yr^v) scbildert den tlberw&ltigenden Eindruck des binun- liscben Licbtglanzes , vgl. Dan. 10,9. Mt. 17,6. Erst die Stimme, die er hOrt, giebt ibm zu erkennen, dass es der (in seinen Jfingem) verfolgte Jesns ist, der in demselben ibm erscbeint. Bem. die absicbtsvoll gew&blte Anrede mit dem bebr. Namen. t. xvqvb) wie 1,24. 4,29, zeigt, dass er in dem im bimmliscben Licbtglanz Erscbeinenden ein gOttlicbes Wesen erblickt. Aus seiner Frage aber erbellt, dass die Erscbeinnng nicbt als Vision gedacbt ist, zu deren Wesen es gebOrt, dass die Bedeutung des in ibr Gescbauten erkannt wird. o 6b) obne ButBv, wie 2,38. Bem. den bedeutsamen Gegensatz des Byia und cv, t. 6* ttXXa) von dem bisberigen Yeibalten zu ibm abstrabierend. Das ayaffifflt stebt bier in eigentlicbem Sinne, wie Lc. 4, 39. 5,25, das XaXvi^fSBtav mit bestimmtem Objekt (wie nmgekebrt UyBi obne solcbes 8,34), weil es, wie 3,21, auf die Art ankommt, wie ibm der gOttlicbe Befebl binsicbtlicb dessen, was er tbun soil, kund werden wird. r. ?• oi avyo&Bvoyteg) Dass Saulus dnrcb die Wflste in Begleitnng einer Kara wane {avyo&ia, vgl. Lc. 2, 44) reist, wird als selbstverst&ndlicb vorausgesetzt. Ibr spracbloses (eyeoi, wie Jes. 56, 10. Pro v. 17, 28) Erstaunen wird dadnrcb motiviert, dass sie zwar die Stimme hOrten, aber keinen Redenden (wie sie ibn docb voraus- setzen mnssten, daber die snbj. Negation) wabmabmen. Da nun auch Saulus denselben nur wabmabm, sofem der im bimmliscben Licbtglanz Erscbienene dnrcb seinWort sicb zu erkennen gab, so kann das axoveiy c. gen. nur TOn dem sinnlicben Yemebmen des Scballs der Stimme gemeint sein im Gegensatz zu den Worten des Redenden. Dass sie den Licbtglanz geseben, wird nicbt gesagt, aber aucb durch diese Motivierung nicbt ausgescblossen. T. 8. f^y^Q^f}) entspricbt dem Befebl v. 6: er erbobsicb von derErde. Das aystoyfieytay nur bier vom gewObnlichen Aufscblagen der Augen, die

gg Apostelgeschichte

avtoi ovdiv IpXeTtev' xuQayioyovvztQ di avvov tiarffayov aig JaiAa<r4j6v, 9 xat ^v ^fi€Qag TQeig fiij filin:wvj xat ovx etpayer avdi hmev, 10 ^v (Jc rig (xa&rjr^g iv JaiiaoTfu^ ovofiozi Idva- viagy nal emev Ttqbg avvov iv dQafiari 6 yLVQiog' lAvavia. & di eiTtev Idov iydj tlvqu, 11 6 de 'AVQiog TtQog avzov avaarag TtOQev&rjzt BTci xiiv ^vfxrpf tiiv xah)viievt]v evd-eiav tuxI ^ijn^aoi' iv ohiff ^lovda Savlov ovof^att TaQcia' idov yciQ nqooevxetai, 12 iMxi eldev avdqa iv bqaiiaxi^ ^Avavtav ovofiazi elael&ovza Mxi Imd-ivta ccirv^ X^^Q^S9 OTtoig avafilitpij, 13 OTiexQidT] di Idvaviag* tlvqu, ijyiovaa arto TtolXuiv tteqI tov dvdQog tovjovy

er beim Niedersttlrzen, yom.Lichtglauz geblendet, geschlossen hat. Dass er trotzdem nichts erblickte, zeigt, dass er erbliodet war. Zu x^^^Y^^' vgL Jud. 16,26. T. 9. ^17 fiXeniav) ohne sehen zu kOnnen, wie man h&tte erwarten solleD, wenn es sich urn eine vorQbergehende Blendung handelte. Das ovx stpay, ovde eniev (Lc. 7, 33) ist hier Ausdruck der Buss- trauer ilber die Verfolgung dessen, den er durch seine Erscheinung im hinunlischen Lichtglanz als den erhdhten Messias erkannt hatte. T. 10* Bv oqafAitxi) wie Qen. 15, 1, bezeichnet ein vision&res Schauen (vgl. 2, 17) des erhdhten Herm (2,47), den er zugleich reden hOrt. Bern, in Anrede and Antwort die offenbare Nachbildung yon I Sam. 3, 4. T* 11 bem. das Fehlen des BvnBt^, wie y. 5. Das mit noQ€v&, yerbuudene ayfunag setzt nach 8,26 keineswegs yoraus, dass es ein Traumgesicht war. Die sogen. >gerade Strasse« ist wohl die Haiiptstrasse der Stadt, wo er im Hause des Judas nach einem, der Saulus heisst (bem. das nachstehende ovofAart), einem Tarser, fragen soil. Derselbe wird ausdriicklich als ein ihm gauz Unbekannter eingeMhrt, um heryorzuheben , wie nur Gottes FOgung ihn mit Paulus zusammengebracht hat Das i&ov yttQ (Lc. 1, 44. 48) begrQndet die Aufforderung dadurch, dass er zu Gott (um das Eommen eiues Mannes, wie er) betet. t. 12 erkl&rt n&her, wie er zu solchem Gebet V. 11 gekommen ist, und erinnert an die korrespondierenden Visionen der Komeliusgeschichte (Kap. 10) , die yielleicht die nfiJiere Ausmalung der dem Anan. gewordenen OfPenbarung beeinflusst haben. Auch hier drdckt das vor ovofiuii stehende avavwy aus, dass der Mann ihm sonst gftnzlich unbekannt (ygl. y. 11). Das oniag zeigt, dass das aya^XBrniy (Lc. 7,22. 18, 41ff.) durch solches Handauflegen (bem. das artikellose /£(^«i() yer- mittelt werden soil. r. 18 f. betont, wie er fiber jenen Saulus yon yer- schiedenen Seiten geh5rt hat, wieyiel Bdses er den Christen in Jerus. gethan. Das stimmt nicht ganz mit y. 11, wo er offenbar dem Anan. auch dem Namen nach als unbekannt gedacht ist, und zeigt die grosse Naiyet&t und Freiheit der Grestaltung. Zum ersten Male werden hier die Christen als 01 ayiot (ygl. ROm. 1,7. 12, 13), d. h. als Gottgeweihte be- zeichnet, die aber zugleich Christo als ihrem erhGhten Herm angehOren.

9, 9 - 17. 89

oaa 'MTM Toig ayioig aov irtoirjoev iv ^leQovaakijfi' 14 'Axxi (ode i'x^ i^ovaiav naqa twv aqxuQioiv d^aai Ttdvtag Toig eTtma- kovfjiivovg to ovofid aov. 15 elTvev di jcQog avzov & TLVQiog' TZOQ&iovy m CAevog htXoy^g iativ fiov ovrog tov paardoai to iivofid fjiov htmiov %wv edyviv %e yuxl fiaailecav vluiv re ^la- Qa'qX' 16 iyw yaq vitodei^ca avrtp oaa del avtov vjtiQ tov ovofACtvog fzov na^eiv, 17 anii'Kd'ev di ^Avaviag yaxI eiarjld-ev elg Tfjv oiniavy xat imd-elg Itc avtov tag x^^Q^Q elnev' 2aovl aiehpij 6 lavQiog aniatahiiv /u£, ^Irjoovg 6 6q>i^elg aoi ev tfj dd(p jj iiQXO^'y ono^g dvafileipfjg xal nXtjO^g Ttvevfiarog ayiov.

Das za enoiticey geh5rige ey teg, weist auf 8, 1 zurtlck und zeigt, dass Saulus schon dort als die Seele der in Jems, ausbrechenden Verfolgong gedacht war. W&hrend er nach y. 2 seine Vollmacht nur von dem Hohenpriester hatte, wird dieselbe t* 14 auf die Hohenpriester als die leitenden Personen im Hohenrat (5, 24) zurdckgeRlhrt, in deren Namen jener nattbrlich han- delte. Es ist aber bemerkenswert, wie wenig bei solchen Rfickweisungen auf den Wortlaut Wert gelegt wird. Das enucaX. r. oyof^a aov (2, 21) ist, wie I Eor. 1, 2, das Charakteristikum der Christen. T. 15* axBvog) vgl. ROm. 9, 21, hier wirklich als ein Gef&ss gedacht, das ausdrQcklich filr den Zweck auserwSJilt ist (bem. den Gen. exXoy, : ein Gefliss meiner Wahl), um seinen Namen zu den VOlkem mit ihren EOnigen (bem. das tb x«i) zu tragen. Schon hier erscheint also die Heidenmission als sein spezifischer Beruf , wenn auch die SOhne Isr.'s (5, 21. 1, 37) die mit re hinzutreten, dabei selbstverstftndlich nicht ausgeschlossen sind (bem. die Zusammen- fassung aller drei Eategorien unter einen Art.). v* 16 begrilndet die Ermunterung zum noQevea&m dadurch, dass er fortan nicht mehr daran denken wird, anderen Leid zuzufilgen, vielmehr Christus selbst (bem. das betonte eywi) ihm zeigen wird (wodurch die Thatsache ausser Zweifel gestellt), wieviel er selbst (bem. das betont voranstehende avtoy) leiden muss zum Besteu seines Namens (5,41), dessen Verktlndigung ihm ja das Leiden zuziehen wird. Dass Anan. dies aUes dem Saulus mitteilen soil, steht nicht da, wird sogar durch das eyio tmodBt^o} ausgeschlossen. Nur er selbst soil dadurch zu seiner Aufgabe angetrieben werden. T. 17. ftnr^X^. X. BiaijX^,) vgl. das eictjX^, x. e^r^X^, 1,21. Gemeint ist das V. 11 bezeichnete Haus. Das en avtoy nach Bnt^. wechselt mit dem Dat. V. 12, wie umgekehrt 8, 17. 19. Das t(&eX<f€ ist gewinneude Anrede, wie 2,29. 3,17. Das Pert*, bezeichnet, dass seine Anwesenheit das Resultat seiner Sendung ist. Auch hier wird ohne weiteres vorausgesetzt, dass V. llf. nur die Hauptsache, die dem Anan. in der Vision mitgeteilt, be- richtet war, da nach dem oq>^si^ aoi (Lc. 24, 34) er auch um die Christus- erscheinung auf dem Wege weiss, und ebenso, dass Ananias ihm nicht nur die leibliche Heilung (v. 12) vermitteln soil, sondem auch die (nach 2, 88

90 Apostelgeschichte

1 8 Ttal ev&iug aTtirtioav avtov ajto twv oq>d^aXiidiv wg IsTtidegy a%4^KB\piv re, %al avMvag i^aTwiadri, 19 xat Icefidfv TQO(fi^> ipiaxvaev. iyeveto di fiera rwv iv JapiaaiM^ fia&rjtitiv iffiiQag Tivagf 20 xal evd-iiog ev raXg awayiayaig iKj^QVif&ev tov ^Itjaotv^ ore ovTog iariv 6 viog toi -d-eov, 21 i^icravro de navrtg oi ctKovovreg xai kleyov ovx ovrog iaxiv & TtOQdiqaag elg ^le^ova&ktjij. Toiig iTciY^xlovfievovg to ovofia toOto, mat w6e eig tovto iXi]-

bei seiner Taufe zu empfangende) Geistesgabe, was immerhin auch eine grosse UnbefiEingenheit der Darstellung zeigt. v. 18. avrov) betont voranstehend: ihm fiel es sofort wie Schuppen (Lev. 11, 9 f. Deut. 14, 9 f.) von den nach v. 8 nicht geschlossenen, aber durch die Blindheit gleich- sam zugedeckten Augen. Zur Sache vgl. Tob. 11, 12. Das mit re ange- schlossene avefiX, drUckt die damit gegebene Folge aos. Bei dem ayamag ist wohl, wie v. 6, der zu freier Bewegang un^Lhige Saulus als dtzend oder liegend gedacht. Hier wird nun erst klar, dass v. 17 die Taufe als Yor- bedingung der Geistesmitteilung vorausgesetzt ist, weshalb letztere aach hier nicht mehr erw9.hnt wird. Da sie aber v. 17 ebenflEills durch Ananias vermittelt gedacht, wird ofienbar vorausgesetzt, dass derselbe ihn g^tanft habe. r. 19. evt<r/t'<rf j/) vgl. Gen. 48, 2. Esr. 9, 12: er erstarkte von seiner Ermattung durch das lange Fasten, indem er (wieder) Nahmng zu sich nahm.

9, 19 80. Die Anfftnge des Saulus. syev. ^er«) wie 7, 38: er verkehrte mit den Jtlngem in Damaskus. Ob dabei nur an die aas Jems, hingefltlchteten (vgl. v. 2) gedacht, oder an schon frflher bekehite dortige Judeu, und zu welcher Eategorie Anan. geh5rte (v. 10), erbeilt nicht (doch vgl. zu v. 22). Ausdrflcke, wie das h&ufige fjf*SQ. riv., zeigen, wie ung^nau die Kunde des Lc. von diesen Dingen ist. 20. xai fv&eotg) kann nach der Angabe der Zeitdauer v. 19, auf die vielmehr das Imperf. exrjQvaffey geht, sich nur auf seine Taufe (v. 18) beziehen, um zu zeigen, wie er sofort zur Yerktlndigung des Evang. sich berufen fthlte, wenn auch, wie das betont vorangestellte ey r. trvyay, zeigt, zun&chst unter den Juden. Der fast dreij&hrige Rtickzug Sauls nach Arabien (Gal. 1, 17f.) ist dem Lc. offenbar unbekannt. Das on erlHutert toy irjc. nSlier: dass dieser der Sohn Gottes ist, natfirlich im messianischen Sinne, wie Lc. 8,22. T. 81. s^Kftayro) wie 2, 7. 12. Zu dem objektlosen axovoyrtg vgl. 5, 21. Das TioQ^^dtg (Gal. 1, 13. 28) kann bei der Unbekanntschaft des Yerf. mit Gal. 1, 17f. nicht von dorther entlehnt sein und steht auch hier anders von der Yergewaltigung einzelner Personen. Wfthrend v. IS nur von seinemWdten gegen die Christen in Jems, die Rede ist, setzt das den Act. so eigentflmliche prftgnante eig (2,5) voraus, dass hier an die Fltlchtlinge (8,1) gedacht ist, die er aufsuchte, um sie nach Jems. ins GeflUignis zu fahren (8, 8), woran sich die Erinnerung an seine Reis^

9,18-25. 91

It&Bi, iVft deSefiivovg aivoig ctydyg inl zohg agxiBQelg; 22 2tnXog di ftaXkov evedwafiovro xai avvixv^^ ^lovdaiovg roig xaTomovvritg iv ^afiaa^, avfifiipa^wv otl ovvog iariv 6 Xqi- atog, 23 ibg di BTtXtjoovvTO fjfAiqai iyuxvaij avvefiovlevaavro ol ^lovdaioi aveleiv ai%6v' 24 iyv(jia97] di t^ Savltti fj eTti- fiovXri aixiov, TtaQerfjQOvvro di xai rag Tvvhxg ^fiigag re xfti wnTog, Srttog avtov dviXtoaiv* 25 hx^ovceg di ol piaS^ai ai- xov vtyKxog dia tov teixovg xod^xai' avtov %aA«aayrcc: iv

each Damaskns (v. 2) anschliesst. Der Name, den die Christen anrofeu (v. 14), wird durch das rovro ausdrtlcklich als der Name des Sohnes Gottes bezeicbnet. Zu oicfc im Sinne von: hierher vgl. Lc. 9,41, zu tey. em c. ace. Lc. 28, 1. Das eig rovro weist auf den Absichtssatz voraus. ?. 22. f^aXXoy) Gerade diese frtlhere Yerfolgerth&tigkeit, der gegenilber man sein jetziges Verhalten nicht begreifen konnte, liess ihn in seinem Eifer eretarken, dieselbe durch die Verkilndigung des Evang. wieder gut zu machen. Das nach v. 19 f. tlberflfissige r. xaroix. bv da/4, scheint anzu- deuten, dass die (Att&rirm v. 19, und also auch Ananias, nicht zu den eigentlichen Bewohnem von Damaskus gehbrten (vgl. zu v. 19), und das artikellose eovdl, dass seine Wirksamkeit sich auf die Judenschaft als solche beschrankte, der das Evang. noch nicht gepredigt sein muss, da sie so in Verwirrung geriet (cvrex*, vgl. 2, 6), als er den Beweis filhrte (avfAfiip. ohne Ace, mit dem es im AT. belehren heisst, vgl. Exod. 4, 12. Jes. 40. 13 f.), dass dieser {ovrog, wie v. 20, doch hier nur ad sjnesin auf Jesum bezogen) der Messias sei. r* 88. (ug ds snXt^Q.) wie 7,28. Da das lucan. rjfdeQta ixayai jedenfalls mehr ist als die fifJtBQ, riveg v. 19 , so setzt der Erz&hler voraus, dass infolge des BvdwufAova&ta v. 22 Paulus l&nger blieb, als er ursprfinglich beabsichtigte, n9mlich bis ihn die Ver- folgung der Juden, die seine Ermordung planten, ndtigte, die Stadt zu verlassen. Da aber immerhin die Zeit bis zu seinem Fortgehen nach Jems, nur nach Tagen bemessen wird, so liegt auch hier ein Widerspruch mit Gal. 1,18 vor. T.24. ey.ytaff&rj rta a.) wie Lc. 24, 35, doch hier von dem Eundwerden ihrer Nachstellung. Das &€ x€u drQckt aus, dass sie ihm nicht nur nachstellten, sondem auch die Stadtthore bewachten {nti^errjQ.j wie Lc. 6, 7. 14, 1) bei Tag und Nacht, um auf diese Weise die Ausftlhrung ihres Anschlages zu sichem, was sie nattlrlich nur thun konnten, indem sie den die Stadt beherrschenden Ethnarchen des Araber- kdnigs Aretas (II Kor. 11, 32) dazu anstifteten. v. 25. oi ^a^jyr«i avrov) geht im Unterschiede von v. 19 auf die von ihm Bekehrten im Gegensatz zu den Juden v. 22, die im grossen und ganzen ungl&nbig blieben. Auch hier (vgl. v. 21) klingt in dem neben xa^xav (Lc. 5, 19) ziemlich flberfltlssigen /a^ctcrcri^rec, wie in dem dia r. rce/or? die Art an, wie Paulus nach II Eor. 11,38 die Geschicht« zu erz&hlen pflegte. Zu ey

92 Apoetelgeschichte

OTivQidi. 26 TtoQayevo/xevoQ di eig ^legovoaXri/A eTteiQa^ev ycoiXa- ax^at Toig fzadTjraig' xai 7tavteg iipofiotvio avrovj fitf Ttiarev- ovreg oti IotIv fia^fjT'qg. 27 BaQvd^ag di iTtilapofievog avvav ijyayev Jtqbg xovg aTioaroXovg, '/.at dirffr^aato avrolg Ttaig hf Ttj 63(1) eldev tov tlvqiov tlgI o n iXahjaev ttvTfpy xat Ttdig iv Jafiaayup iTtaQgrjOiaaato iv t(^ ovofiaTV^Irjaov. 28 tloI tjv pln"* avTwv elaTtOQevofjievog yial eyLTtogevofjievog eig ^leQOvaaXi^iAf na^ Qr^Giatofievog kv z^ ovo^aci tov tlvqiov, 29 iXdXei re xal awe- LrfCiL Ttqog rovg ^EkXrp'iardg. oi di iTtexeiQOvv dveleiv avtov.

anvQidi vgl. Mc. 8, 8. 20. v. 26* nftguyey.) setzt voraus, dass Saulus sich, als er aus Dam. fliehen musste, uuinittelbar nach Jems, begab. Wenn er versuchie, sich den JOngem (d. h. den Gl&ubigen in Jems.) zuzugesellen (5, 13. 8, 29), so ist hier trotz 8, 1 die Oemeinde wieder in Jerus. anwesend gedacht. Das etpopovyxoy das dadurch begrUndet wird, dass sie an die Wahrheit von der Eunde seiner Bekehrung noch nicht glauben wollten, war freilich nur mSglich, wenn dieselbe erst nach Tagen datierte, wie Lc. im Widerspruch mit Gal. 1, 18 voraussetzt. v. 27« eniXapo/ji.) steht, wie Le. 28,26, c. ace, weil nicht gesagt sein soil, dass er ihn irgendwo imfasste, sondem dass er ihn nahm und zu den Aposteln ftlhrte. Dem Verf. ist unbekannt, dass er damals nur Petrus und den Bruder des Herm sah (Gal. 1, 19). Dagegen muss die Thatsache, dass der Hellenist Barnabas (4, 36) ihn bei den Apostein (soweit sie eben anwesend) einf&hrte , dem ErzfiJiler gegeben gewesen sein, da man nach v. 26, der doch offenbar diese Notiz vorbereiten soil, weder begreift, woher Bam., der doch auch zu den ,u«^;r«tf gehOrte, sich nicht f&rchtete, noch warum er ihn nur bei den Apostein, und nicht bei der Gemeinde einf&hrte. Das in den Act. mehrfach vorkonunende mtQQtjaut^. (Prov. 20, 9) steht hier von frei- m0tiger Yerkdndigung der Heilsbotschaft , die sich auf den Namen Jesu als des Messias grdndete. t. 28. ijy fist avt.) Der freie Verkehr mit ihnen, den das eicnog, x, cjctioq, (I Sam. 18, 13) ausmalt, wird durch das mit letzteren verbundene et^ ie(}ova, als ein 6fPentIicher bezeichnet, sofem er sich nicht scheute, sich als den Glaubensgenossen der Apostel zu zeigen, indem er mit ihnen (in ihre H9,user) ein- und ausging in die Stadt hinein. Daran schliesst das Part. n«QQ,, dass er dabei auch den Nichtgl&ubigen , wie in Dam., freimfltig die Heilsbotschaft verkflndigte auf Gmnd des Namens des erhOhten Herm. t. 29. eXaX. te) giebt die nS.here Bestimmung (vgl. 1, 15) dieses Titt^Qr^a, dahin, dass es vorzugs- weise die Hellenisten waren, mit denen er (ihr Landsmann) redete and disputierte. Eine Wirksamkeit in Jerusalem wird indirekt Gal. 1,23 yoraus- gesetzt, vgl. ROm. 15, 19, wo auch die in Dam. eingeschlossen sein

9, 26 - 33. 93

30 iTtiyyovTeg di oi ddekfpot xazriyayov avxov eig KaiaaQeiav, iMxl e^anioxuXav avzov Big TaQOov.

31 ij fiiv ovv hoikfjaia xad' oAijg Tjjg *Iovdaiag yuxl rah- kalag yuzl JSafiaQelag elxev dfi^vr^Vy oinodo/AOVfiavrj xai Ttogev- ofiivfj T^ (p6p(^ xov nv^iov, yuxl zfj TtaqaYXr^au %ov dyiov 7tvev(ia%og i7cli]^veto. 32 iyeveto di Tlh^ov iieqxofxevov did TtdvTtov Tunek&eiv xai . TtQog rovg dyiovg xovg '/.aroixovvcag udvdda. 33 evQev di i/£i av&quinov xiva ovofiaxi ^Iveav i^ hwv oxxtj TurxcnuifJievov Ini HQafidxxov, og 'qv TtaQokekvfiivog.

kann. Zu enex^t^ovy vgl. Lc. 1, 1. t* 80* eTfiyyoyres) als sie merkten, dass man ihn tOten wolle. Das oi adeXtpot (1» 15) deutet hier wohl ab- sichtlich darauf hin , dass die JtUiger in Jems, ihn jeizt als christlichen Brader anerkannten, Sie fHhiten ibn znr Ktlste herab nach Caesarea und enisandten ihn von dort in seine Heimat. Ygl. Gal. 1,22, an das freilich der Verf. sicher nicht "denkt, da sonst sich der Ausdruck enger anschliessen wtlrde. Die Notiz bereitet 11^25 vor.

998I 48. Petrus in Lydda und Joppe. Die dem Pragmatis- mus des Verf. ganz fern liegenden beiden Heilungsgeschichten kdnnen nur anfgenonunen sein, weil sie in der Quelle die Einleitung zur Eomelius- geschichte bildeten. Das ovy knttpft an die eben erzSlilte Umwandlung des Todfeindes in einen eifngen Yerkiindiger des Evang. an (obwohl dieselbe thats&chlich drei Jahre zurilckliegt), wSlirend das fjiey zeigt, dass diese allgemeine Situationsschilderung nur die folgende spezielle Erz&hlung Torbereitet, und riihrt daher sicher von der H^nd des Bearbeiters her. Auch hier steht €XxXijc. von der Gesamtkirche (5, 11. 8, B), die sich bereits Qber alle drei Landesteile hin erstreckte (xatu c. gen., wie Lc. 4, 14. 28,5), obwohl von einer Mission in Gralil. nichts erz&hlt ist. Das ei^yyt]y steht von den Verfolgem, die sie in Ruhe liessen (wie schon 9, 26 voraus- gesetzt), und das paulinische oixodofieia&M (I Kor. 8, 9) vom Wachstum ihres geistlichen Lebens. Der Dat. der Art undWeise bei noQevofJuyt^ (▼gL Rdm. 13, 13) geht auf ihren Wandel in der Furcht vor dem Herm, womit nach v. 1. 15. 17. 27 f. der erhOhte Christus gemeint ist. Die Ver- mehrung der Gemeinde {enXt^^y., wie 6,7. 7,17^ wird durch das nach- drQcklich vorangestellte tfj nagaxX, (4, 36) nicht auf menschliches Wirken, sondem auf die Zusprache des heiligen Geistes (bem. das betonte ttyiov, wie 1,8. 2,38) zurfickgeMhrt , der den Yerkflndigem des Evang. Kraft und Erfolg gab. T. 82. Sta nayxtav) geht wegen des folgenden xai (etiam) auf die uyiot (9, 13), die Petrus^ wie es scheint, im weitesten Um- fange besucht, und das xaxsX^. ist wohl, wie 8, 5, von Jems, aus gedacht. 88r. ^vQBv) ohne vorheriges Suchen, wie 5, 10: er fand dort einen Menschen (ay^Q,^ wie 4, 9. 14, 22) mit Namen Aeneas, der seit acht Jahren auf einem Bette (5, 15) lag. Zu og \y naqaXsX. vgl. 8, 7. Als ein Gl9,ubiger

94 Apostelgeschichte

34 xcft elftev alxi^ 6 IlixQog' u4ivia, latai ae'lfjaoig XQiiTTog' dvaatfj&t xat aiqUaov aeavnii. Y.ai evd-etjg avearr]. 35 mat eldov aiTov Ttavreg oi YMTOixoivreg ^idda xat tov SaQtova, dirtveg iTtiarqeipav hvi %ov inqiov. 36 iv ^loTCTtrj di tig ijf ^la^rgia ovoftari Tafiet&d, § dieQfdtjvevofievrj Hyerai doqxag* avri] ^v TtXriQrig egytav Stya&iov mat Hetjfioawaiv wv iTvoiei. 37 iyeveto Si ev taig ripLiqaig imeivaig dad-eviqaaaxxv criTiji' oTiod'aveiv' Xovaccvreg de edfpMxv iv vTtBQt^tp. 38 iyyig Si oi'- (jrjg ^vddag rij ^Iotztctj oi pia9rj[vai anovactweg on lUvQog iaviv ev aiTtj, aneGTBihxv dvo avdgag Jtqog avtov TVaQcmaloiweg' /uij 6'/.vriar]g dieX&eiv ?€jg ^fiaiv. 39 avaarag de nhgog aw^X"

ist er nicht bezeichnet. Bern. , wie die Heilung 81 direkt auf Jesus, Bofern er Christus heisst (vgl. 2, 38), zurilckgefClhrt wird (vgl. 3, 12. 16), uud das zu ayttaxr^&i hinzutretende atQtoaoy von dem Ordnen des bisher gebrauehten Lagers steht, welches sonst andere fttr ihn besorgen muSsten. Die Aufforderung dazu nimmt seinen Glauben in Anspruch. Das arscttj entspricht dem (wrccTt^&i zum Zeichen der voUen Genesong. t. 86* nay teg) hyperbolisch, wie 3, 9. Zu toy ^FaQtaya von der Ebene Saron vgl. Jes. 83, 9. I Chron. 27, 29. Das oircyeg ist hier nicht motivierend, wie 5, 16. 7, 58 , sondem bezeichnet sie als solche , welche infolge dessen, wits sie sahen, sich zum Herm (Christus) bekehrten (iTiurtQ. stt*, wie Sir. 17,24; doch vgl. auch 8,19). r. 88. rcg) voranstehend, wie 8,2, und sogar durch 7/r von /mt^TQia getrennt, hebt besonders stark zunftchst einen besondereu Fall hervor, dessen Subjekt dann erst n&her beschrieben wird als eine Jtlngerin namens Tabitha. Die sogenannte > Gazelle* ist wafar- scheiulich als Jungfrau gedacht. Durch das TiXtjgtjg erscheinen die guteti Werke und Wohlthaten, die sie dbte {eXBr^/Lt. noieiy, wie Mt. 6, 2f.), als ihr anhaft^nde Kennzeichen. T. 87. ey r. r]fxeQ, ex.) geht auf die Tage, wo Petrus in Lydda war, in denen sie erkrankte (bem. den Aor.) und starb. Durch das Fehlen des Objekts bei Xovac^yreg e^xny. das aus dem Vorigen ergSnzt werden muss, wird dasselbe aufs engste damit verkntlpft, weil hier erst beginnt, was von der Verstorbenen erzS.hlt werden soil, dass man namlich nach dem Leichenbade nicht zur Beerdigung schritt, sondem sie in einem Oberzimmer (1,18) aufbahrte, weil man wegen der Nfthe des grossen Wundermannes noch auf Rettung hofiPte. T. 88 wird Lydda als Fem. dekliniert, wie I Makk. 11, 84, w3.hrend es v. 32. 35 als Neutr. plur. gebraucht, wie bei Josephus, weshalb hier die Hand des Bearbeiters sicht- bar wird (vgl. das oi fia^r^r., w&hrend v. 82. 41 die CJhristen ayioi genannt werden); auch erinnert die Sendung der zwei H&nner (sogar mit betont gestelltem &vo) an die Komeliusgeschichte (10,7). /atj oxyrjarjg) wie Num. 22, 16. Jud. 18, 9: z^gere nicht zu uns hertlberzukommen {^teXd; 6»g, wie Lc. 2, 15). t. 89. «>'««rr«?) markiert bloss den Aufbruch, wie 8,26.

9, :U _ 43. 95

&ev avvoig' ov TtaQayBvofxevov avrffayov eig to vtib^ov^ yLol Ttaqiotriaav avztp naaai at x^Q^*' xkalovaai xat eTndeixrvfi&fai Xizwvag xal i/ciarta, ooa ijtoiu f^ev' avxCiv ovoa ^ doumg. 40 h^ahxiv di k^(a Tidvrag 6 IlixQog xai ^eig za yovara TtQoa- fjv^arOj xai iniatQaxpag nqbg to acS/ua untv Tafiet&a avdaTti&t. ij di ijvoi^ev Tovg 6g>d'aXfiovg avv^gy xat idovca rbv IlevQor ixv^dd-ioev, 41 dovg di avTfj XHQa aviarr^aev avTtjV qxovqaag di xovg dyiovg tloI tag x^iQag TtaQiarijaev avvriv ^uioav. 42 yviaotbv di eyhezo xa^' oXtjg Trjg ^loTtTcrjg, xai eTtiatevaav TtoXXot €711 Tov niQiov. 43 iyivezo di avxov iifxiqag rAotva^ fieivai iv ^loTtTty Ttaqd tlvi 2ifi(ovi (ivQaei.

9, 11. Zu avytjX^ey fcirioig vgl. 1/21. Bern, die relativische FortfUbruug der ErzSMuug, wie 7, 20. 39. 45 : bei seiner Ankunfb ItihrteD sie ihn hinauf in das Oberzimmer, wo die Leiche lag (v. 37), und bei ihm standen (vgl. 1,10) alleWitwen, deren die Verstorbene sich ihrer Anuut wegen (vgl. 6, 1) angenommen hatte, weinend und die Unter- und Oberkleider vor- weisend, die sie (eigenh&ndig ihnen) gemacht hatte, als sie nocb (lebend) unter ihnen war. ?• 40. exfiaXiay e^ta) vielleicht Remini.szenz an Mc. 5, 40, aber bier nur, um ihm zu ungestGrtem Gebet Raum zu schaffien. Na()hdem Petr. im fussfHUigen Gebet (vgl. Lc. 22, 41) sich dessen ver- sichert, dass Gott ihr das Leben wiedergeschenkt, heisst er, zum Leich- nam {atofAa, wie Lc. 23, 52. f55) zurdckkehrend, sie aufstehen. Das Ofbeu der Augen (v. 8) markiert die Rtlckkehr ins Leben. Da das idovaa r. ti. das ftvBXit^uiey (Lc. 7, 15) motiviert, ist vorausgesetzt, dass sie den Petrus kennt und im Vertrauen auf sein wunderm&chtiges Gebet sich aufrecht setzt. Dann aber spielt (im Widerspruch mit v. 38) die Geschichte wohl w&hrend eines Aufenthalts des Petrus in Joppe. T.41* (eyeaTtjcty uvttjy) steht in dem mit ayaattj&i v. 40 korrespondierenden Sinn: er machte sie auf- stehen, half der erst allm&hlich zu Kr&fben Kommenden beim Au&tehen, indem er ihr die Hand gab. Er rufb die, welche ihn heraufgefUhrt haben, und die Witwen , die er an der Bahre versammelt &nd (v. 39), um ihnen die Tabitha als lebend darzustellen (1,3). r. 42. yyia^t, syey.) wie 1, 19. 4, 16. Zu xad' oXt^g x. tonn. vgl. v. 31. Das enurr. noXXoi (4, 4) wird in prfignanter Konstruktion mit eni^ r, xvq, (v. 35) verbunden: viele wur- den gl&ubig, indem sie sich dem Herrn zuwandten. 49* ftvroy) steht mit Nachdruck voran im Gegensatz zu dem v. 42 von anderen Erz&hlten. Die Notiz» dass er etliche Tage in Joppe verweilte bei einem gewissen Simon (nyi> bei dem so h&ufig vorkommenden Namen, wie Lc. 23, 26), der seinem Gewerbe nach als (^erber bezeichnet wird, bereitet 10,6 vor un4 rfthrt daher wohl von Lc. her.

96 Apostelgeschichte

X, 1 avijQ di ng iv KaiaaQeitf ovofiori Kogyqliog^ fxa- TOvraQXfjS ^ OTveiQrjg rffi %aXovf4ivr]g '/raAix^^, 2 evaefiiig xal (pofiovfievog tov d-ebv aiv Ttavti rt^ oii^i cnroi, noitiv eXcfj- (jLoavvag noXkag r^ Xa<^ %ai deo^evog tov ^eov diarvavTogy 3 eldev iv bqafjLCttL (paveowg, waei Tteql aigav evdrr^v trig ^/tic- Qag, ayyeXov tov 9bov eiaelS-ovza ngog airov t/loI elTtoyva atyvi^' KoQtnjhe. i 6 di areviaag air^ nal Bfjiifo^og ye^o- fxevog eiTtev ti iaziv, nvQie; eiTtev di €tvT(p' ai ngooevxcti aov '/Ml ai ilerjfioavvai aov avi^Tjaav elg fivrifioawov ef47CQoa&ev toT

IO9 1 48. Der Hauptmann Kornelius, derselben Quelle ent- lehnt, wie die beiden vorigen Geschichten (vgl. zu 9,31), bildet f^ Lc. den bedeutsamen ersten Fall der Taufe eines Unbeschnittenen, der darum so ansfiihrlicli als von Gott selbst vorbereitet und legitimiert dargestellt wird. ayrjQ xrX.) ftthrt den Kom. ganz wie 8,9 ein. Er war ein Centurio ans der sogenannten cohors italica. ?• Zu dem evae^fjg^ das ganz all- gemein eine FrOmmigkeit ausdrdckt, wie sie auch auf heidnischem Gebiet vorkommt (17,23), tritt das fpopovfjL, r. ^. (Lc. 1,50), das ihn als einen Yerehrer des Gottes Isr. bezeichnet. Aber schon der Zusatz aw nuvxt t. oixoi avT. (im Sinne von familia, wie 7,10) zeigt, dass es sich nur am eine Charakteristik seiner gottwohlgef&Uigen Gesinuung handelt, und dass er noch nicht, wie der Eunuch, der im Tempel zu Jerusalem anbetet (8, 27), als Proselyt (im weiteren Sinne) gedacht ist. Auch das r. Xato zeigt, dass er noch in keinem Sinne zumVolk Jsrael gehOrte, dem er aber so wohlgesinnt war (vgl. Lc. 7, 5) , dass er seine Fr5mmigkeit durch Wohl- thSltigkeit gegen dasselbe {noicjy eXetjfi,, wie 9, 36) bethfttigte. Auch sein bestS.ndiges Gebet zu Gott ist ein Zeichen seiner FrSnmiigkeit. T* 8. (payeQ(og) deutlich, schliesst jede Sinnest3,uschung aus. Das Gesicht, das daher in der Quelle wohl im Sinne von 7, 31 gemeint war (w&hrend Lc, wie 9, 10. 12, eidey ey ogafA, schreibt), erfolgt zur Gebetsstunde (3, 1), die Koru. also regelmllssig einhUlt, weil es die Erh5rung seiner Gebete ankQndigt. Das wenig zu dem si^sy stimmende x. Binoyra avtta * xoqy, des Engels (r. ^eov statt xvg, 5, 19. 8, 26) erinnert auffallend an 9, 10. ?• 4. Auch hier jagt der Anblick {any. c. dat. , wie 3, 12) zunHchst Furcht ein (sfAfp, yiy. , wie Lc. 24, 5. 37) , da Kom. in der Erscheinung ein hOheres Wesen erkennt (bem. das xr^w, wie 9, 5). Das ti bcti (was giebts?) ist die Form, in der er sich ihm zur Verfagung stellt. ai nQocevxni) wie 2, 42 von regelmSssigen Gebeten. Nur zu ihnen passt genau das ayefii^aay (Exod. 2, 23) , da sie von Gott vemommen wurden und ihn best&ndig an die FrOmmigkeit des Kom. erinnerten {eig fAyt}fAo<s., wie Exod. 13, 9. 17, 14), die ihn zu der Gnadenerweisung dieser Botschaft treibt. Aber auch die Almosen (v. 2), die er um Gottes willen giebt, sind als eine indirekte

10.1-11. 97

^eot. 5 mal vvv nifi^fov avdqag eig ^lonnr^v ncal /jietdrtefi^^aL 2e- fiuvd Tiva og iniyutkutai lUtQog' 6 owog ^evl^evai naqa nvi Si^tavi fivQaelf (p iariv ohda naQct ^akaaaav. 7 wg di a/r^^^v 6 ayyeXog 6 Xahiv adzf^y qxavrflag dvo %(av oixeruiv nal avQa- uwTfpf evaefiii %Gv TtQOOTux^i^eQOvyttov avrt^, 8 nal i^ffftjad- fi€¥og anavca adrdig aTtiateiXev avzovg eig n^v ^lonnijv. 9 r^ de iftavQiov ddomoQOvwutv ineivwv xot tf] tvoXbl iyyi^ovrtav avifiij nhqog im to dwfjia TrQoaev^aa&ai Ttegi wqav htvrpf. 10 iyevero di TtQoanuvog %al r^&tksv yevaaa^ai* TcaQaanLeva^ov- rtav di avraiv iyivero in^ avrov emataaigy 11 nal ^eto^el %6v ovqavov avBtfiyiiivov nat yunafidivov anevog n wg o&ovrp^ fie-

Bitte um solche Gnadenerweisung gedacht. j* &• xai yvy) wie 3,17. Bern, die Paronomasie in nsfAif/oy (jiBtanB(A%pai, (Gen. 27, 45). Das xiyn nach oi(A, bezeichnete den ihm vdllig unbekannten Simon als einen der vielen Gleichnamigen, von denen er durch seinen Beinamen {btuxoX,, wie 4,36) unterschieden wird. ?• 6. Von dem Gerber, bei dem Simon her- bergt (9,43), wird hier zur n&heren Information der Boten, die ihn holen sollen, gesagt, dass er (offenbar seines Gewerbes wegen) am Meere wohnt. T.7. nntiX^By) korrespondiert dem bmbX^, v. 3, wie*Lc. 1,28.38; das o XaX, ttvtfa erinnert an 7,38. Es hebt hervor, wie Kom. den Befehl so- fort erfUllt. Zum Schutze fUr sie und besonders f&r Petrus giebt er den beiden Haussklaven einen frommen Soldaten mit von denen, die bei ihm stftndigen Dienst batten (itQWfxtiQt, avt, , anders 8, 13). t. f|i7/f/<ra/u.) wie Lc. 24, 35: nachdem er ihnen alles auseinandergesetzt, was der Engel ihn geheissen, sendet er sie nach dem ihm bezeichneten (bem. den Art.) Joppe. Bem. den bedeutungslosen Wechsel des ttn&n. mit nB(Jt\p, V. 5 (vgL auch ll,29f.). f. 9. r. snavQ.) sqil. f]f*eQa, wird n&her bestimmt durch den gen. abs. (wShrend jene auf der Reise waren und sich der Stadt nftherten), um das Ineinandergreifen beider Yisionen zu markieren. Gemeint ist das platte Dach des Hauses, das^ Petr. be- steigt (vgl. Lc. 5, 19), um ungestOrt zu beten. Dass es um die Mittagszeit (12 Uhr) war, bereitet T. 10 vor, wonach er hungrig ward und zu essen wflnschte, weil daran die Vision anknflpft. Das objektlose yBvuao^ai, deutet an, dass er nichts besonderes begehrte, sondem nur^ was eben die Mittags- zeit erheischt, weshalb auch das na^aitx, avt fay voraussetzt, dass (ohne besonderen Befehl) die Hausleute beschSitigt waren, die Mahlzeit zuzuriisten. Die encraifiq, die ihn flberkam {sysy. Bin, wie 5,5.11), ist der Zustand der Verzfickung, in dem das Bewusstsein, der Sinnenwelt entrflckt, sich der Wahmehmung des Cbersinnlichen erschliesst. T.ll. ^eoi^cf) wie 7,56: er sieht aus dem ge5ffheten Himmel ein GefUss herabsteigen, das wie ein grosses Leintuch mittelst vier Zipfeln, die gleichsam oben von

9S Apostelgeschichte

ydXr^p, TiaaaQOiv aQxaig Ka&ii^evov eni ir^g y^g, \2 \ev ^ V7xiiq%ev 7tavta ta TergaTtoda nal €Q7te%a t^q y^g /tat Tteruva Tov ovgavov. 13 y/xI iyevero qxavr^ TtQog avrov avaaxag nhqe dvaov 'mxI g)dye. \A 6 de lUtqoQ tlnev fif^dQiAwg, nvQUy oTi ovdeTioxe tg)ayov tiSv tloivov "^al dyjxd'aQTov. 15 xat qpcoyq Ttahv ix devrigov Ttqbg airov a 6 ^eog e'Aa^aQiaev av fiij TLoivov. 16 TOVTO di iyevezo eni XQigy ytai sv&vg dv€k'qfAq>^ TO CTievog eig zov ovgavov. 17 u)g di ep lorr^i! dirjTtogu 5 nitgog, %i av eir] to ogofxa o eldev^ idoi; oi avdgeg ol aTteazctX- jLiivoi V7V0 zov Kogvr]Xiov diegiirziliaavzeg z'qv ohdav zov 2i- f.iiovog tTtiaztjaav eui zov 7tv)Uova, 18 '/,ai (pcovi^aavzeg invv-

unsichtbarer Hand festgehalten werden, herabgelassen wird. ?• 12. 71 €(ytu) geht auf alle verschiedenen Tiergattungeii, die sich in dem Gef&ss befanden, die unreinen Tiere (v. 14) nicht ausgeschlossen. Vgl. R5in. 1, 28. Die Fische fehlen , weil sie nicht lebendig in dem tischtuch- ^hnlichen Ge&s gedacht werden kdnnen. v. 13. eyey. (ptay.) wie 7,81. Das €iy(tax€ig geh5rt nur zur plastischen Ausmalung: schlachie und iss.

V. 14. uri^ufjuag) wie 1 Sam. 20,2. 22, 15. Petrus denkt Gott als den Redenden (daher das xvQie^ wie 1,24) und versteht sein Wort als Auf- forderung zu unteischiedsloser Auswahl, die er als gesetzesstrenger Mann ablehnt. Zu dem hebraisierenden nav nach der Negation vgl. Lc. 1,37: niemals habe ich irgend etwas Gemeiues (im Gegensatz von aytoy) und Unreines gegessen. v. 15* ^oii^i;) ohne Art., weil es nicht darauf an- kommt, wer redet, sondem dass er zum zweiten Mai (zu dem pleonast. mtkiy €x ^€VT. vgl. Mt. 26, 42) eine Stimme hOrt. Das exaS^gut^y im deklarativen Sinn (wie Lev. 18, 18. 17) giebt dem xotyovy (Mc. 7, 15. 18) den gleichen Sinn. Wo Gott durch seine Aufforderung v. 18 etwas fOr rein erkl&rt, darf er nicht sein (durch die Speisegesetze gebundenes) Urteil dem entgegensetzen. r. 16. €ni rgis) bis zu drei Malen geschi^ es, dass eine Stimme ihn ohne Widerrede essen hiess. Das Emporgehobw- werden des GeflUses in den Himmel d^utet den Abschluss der Vision an.

?• 17* fy fuvTta) geht auf die eigene Vberlegung dber den Sinn des Gesichtes im Gegensatz zu dem bisherigen ekstatischen Zustande. Er ist in Verlegenheit, was es bedeute (vgl. 5, 24), da, auch wenn er es auf eine Anweisung, sich gegebeneu Falls fiber die Speisegesetze hinwegsusetzen, besiehen wpllte, ein solcher Fall doch eben noch nicht vorlag. Das idov (8, 27) malt, wie eben in diesem Augenblick die Boten des Kom. ankamen, die ihm diese Deutung bringeo sollten; das cfee^oir., wie sie sich bis lu dem Hause des ihnen bezeichneten Simon hindurchgefragt und nun gerade am Thorwege desselben {nvL, wie Lc. 16, 20) standen. ?• 18* tpayfjcap'- t€g) markiert, wie sie durch ihr Rufen sich vemehmlich machten, um zu ^orschen ob der nach v. 5 ihnen nfther bezeichnete Simon hier

10, 12-23. 99

&avovTO el 2Ufnov 6 htivMXovfi&^og lUrQog sv&dde ^evi^etai. 19 Tov di nitQov diev-^fiovfiivov tibqI tov S^afiarog elnev TO nvev^tt' idoi) avSgeg dvo ^rjTovvtis ae' 20 aXla avaorag '/,atdfit]&i, 'Aal TtoQEvov avv avroig fArjdey diay^ivofievog^ oxi fyw aTtdaraXna avTOvg. 21 TLorafidg di IleTQog nqog rovg av- dgag eiTtev' Idov iyii eifii ov CrjTeiTe' rig fj ahia dt rjv TtdQ- eare; 22 ol di elnav KoQvi^Xiog ixazovrdQxrjg, aviiQ diycaiog Mxl {pofioi'iLievog tov ^eov, fiagrvQovfievog re tvro oXov tov h^ovg TiZv ^lovdaLwVj ixQTji^aTiadTj vno *dyyeXov dyiov ficra- nijuiffaad-al ae elg tov oItlov avTOv vml dxovaav ^ficera Tiaqa GOV, 23 eianakeadfAevog ovv avrovg i^iviaev. ttj di inavQiov avaoTctg i^rlXd'ev avv avTolg, ymI Tiveg twv ddehpwv tQv dno

(eyS^affsy wie Lc. 24,41) herberge. ¥• 19. dieyS-v/Aovfji.) nimmt das in dem dirjnoQ, v. 17 vorausgesetzte Durchdenken der Bedeutnng des Gesichts auf, die ihm jetzt der Geist {emey r, ny., wie 8, 29) klar macht. Zu dein das Verb, einschliessenden tcfot» vgl. 5, 9. 8,27. Die ay^Q. dvo, die ihn suchen, sind die beiden Diener v. 7, da der Soldat ihnen ja nur zum Schutze mit- gegeben ist. y. 20. akXa) wie 9,6, bildet den Gegensatz dazu^ dass er, ohne zu wissen, wer die Manner sind, schwerlich geneigt sein wird, mit ihnen zu gehen. Das ttyaotftg leitet, wie v. 13, nur die Aufforderung ein, vom Dache herabzusteigen. Der Geist redet im Namen Gottes und be- trachtet die durch den Engel dem Kom. aa%etragene Sendung als von Gott selbst befoblen. Wie er im Gesicht trotz seiner gesetzlichen Bedenkeu essen soil, so soil er hier den von Gott (ihn zu holen) gesandten M&nnem folgen ohne Rilcksicht auf Bedenken, die dem etwa entgegenstehen kbnnten und die er noch nicht kennt (jitjdey diaxQ., wie Jak. 1,6). V. 21. xut€<fiag) markiert die Befolgung des xtcraprj^i v. 20. Petr. fragt, aus welchem Grunde (Lc. 8, 47) sie hier sind {nuQ,, wie Lc. 13, 1). J •22* dixaiog) im umfassenden Sinn, wie Lc. 1,6. 2,25, wird mit dem fpo^. T. ^6oy aus v. 2 verbunden und durch das mit re angeknfipfte juce^rrp. (6, 3) als das allgemeine Urteil der Yolksgenossen {ed^y., wie Lc. 7, 5) des Petrus bestatigt. Zu exQfif^tttta&tjy vgl. Mt. 2, 12. 22. Nur hier steht ayiov bei ityy. , um die Verehrung der frommen Heiden vor demselben auszu- drUcken. Das fAeteenefi^f. weist auf v. 5 zurtick, und das axova. Qrjfji. n€tQ« a. , wovon dort noch nicht die Rede war , ',wird hier^ nach der selbst- verstSudlichen Yoraussetzung des Eom. hinzugefQgt, da Petrus Jdoch wissen muss, was er dort soil. t. 28* ovy) Da ihm so der gOttliche Wille kund geworden, rief er sie hinein und beherbergte sie {e^eyiaey trans., wie Sir. 29, 25. Hebr. 13, 2). Bern., wie Petr. schon hier sich nicht scheut, mit den Heiden zu essen, die er natiirlich in seinem Hause bewirtete. Zu at'peX^. ttvr<a vgl. 9, 39 : es kamen einige der Briider aus Joppe mit

Weiss, N. T. III. 7

100 Apostelgeschichte

^loTtTCtjg aimiXd'Ov avrfS. 24 rfj de BTtavQiov eiarlkd-ev elg Tfjr KataaQeiav 6 di KoQvi^hog riv TCQoadoTuZv avrovg, avriuxXeaa- li&fog Tovg avyyevelg avvov xat zovg avayxaiovg q>iXovg, 25 (hg de iyeveto tov eiaeXS'eiv tov IHtqov, avvavcr^aag avviS 6 KoQvriXLog Tteawv int rovg Ttodag TtQoaeKvvrjaev. 26 6 de TLecQog rffeiqev avtov keytov avdaTrj&c vxti eytj avvog av&Q€th- itog elfii. 27 nal GwofjuhHv avv(^ eiailkd-ev, Yxd evQiaxei awe- hfiXv^orag TtoJiXovg, 28 Iqpjj te Ttqog avtovg' vfAsTg iTtlaraa&e wg ad'efdctov iaziv avdqi ^ lovdaLoj %olXaad^ai ri TtQoaegxeff'S'ai

ihm. Y. 24* Wie die Boten des Korn. v. 9, so kommt auch Petr. erst am folgenden Tage (also am dritten nach dem Tage, wo Korn. das Ge- sicht hatte) in dem 30 Milien (44 Kilometer) entfemten Caesarea an. Der Art. vor xauictQ, weist auf v. 1 zuriick. Zu t]y TiQoadox, vgl. Lc. 1, 21 : er war in Erwartung ihrer, nachdem er (auf deo Tag, an dem er die mit Petr. zuriickkehrenden Boten erwartete) zusammengerufen hatte seine Verwandten und Freunde, die als seine nS^hsten bezeichnet werden. 26. tov eiaeXd-.) Der Gen. des Inf., der sonst fiir den Absichtssatz steht, bedeutet hier in abgeschwSichter Weise (vgl. Lc. 2, 21): als es ge- schah, dass er hineinkommen sollte. Denn Petrus war noch draussen, als Korn. ihm entgegenkam (cvyarr. , wie Lc. 9, 87. 22, 10). Der Fussfall ist Gestus tiefster Demfitigung vor ihm, den er nach dem absoluteu ■nQoaexvyqaBP (8,27) fttr ein gSttliches Wesen hSlt. T.26* rjysiQBt^) wie 9, 41 aysatriGsv: er machte ihn aufstehen. Das xav vor €/» stellt ihn alien anderen gleich ; das avrog betont seine Person im Gregensatz zu dem Auftrag des H5heren, in dem er kommt. t.27* awofMiktay) betont, wie er kein Bedenken trS.gt, sich den Heiden zuzugesellen, mit denen im GesprS^h begriffen, Petr. nun erst wirklich (ins Haus) eintrat, wo- selbst er viele zusammengekommen vorfindet (vgl. 9, 38), n&mlich die von Korn. auf seineu Besuch zusammengebetenen Verwandten und Freunde. Y. 2S* eq)t]) wie 7,2, durch ts verbunden, weil diese Menge, die auf ein geselliges Zusammensein mit dem dabei selbstver8t3.ndlichen Mahle hin- deutet, ihn n5tigt, sich fiber seine Stellung dazu ausznsprechen. Bern. das betonte vfiBvg im Gegensatz zu xafioi. Sie wissen nur, wie die jddische Sitte ihm eigentlich solchen Yerkehr schlechthin verbietet. Das a9-B(Jiitor (II Makk. 6, 5. 7, 1. I Petr. 4, 8) bezeichnet, was zwar nicht direkt im Ge- setz verboten, aber f£lr jeden Juden {avriq lovd,, wie 2, 14) sich aus dem- selben (nS.mlich aus seinen Reinigkeitsverordnungen) als notwendige Lebens- ordnung ergab, da ein solches Hineinkommen in eine heidnische Gesell- schaft immer der erste Schritt zu einem engeren Yerkehr {xoXXaa^i, wie 5,13. 8,29) war, der mit all seinen Konsequenzen zuletzt notwendig za gesetzwidriger Verunreinigung ftihrte. Das xafAoi betont, dass es sich um eine ihm speziell und zwar von Gott selbst (bem. das voranstehende

10, 24 32. 101

alloq)vh{)' Y.a(ioi 6 d'sog idei^ev (irfiiva tloivov ri axdd'a^ov Xiyuv avd'QtJTtov' 29 dio nai avotvriQQ'^TCjg fjld-ov fietOTtefi- <pd'€ig, Ttwd^dvofiat ovvy zivc Xoytif fiezeTtifiipaad'i fie; 30 yud 6 KoQin^hog eqnri' dno TerdQTtjg ^fii^g (ii%^i tavvrjg r^g oiqag rjfifjv Ttiv ivdrrpf Ttgoaevxofieyog iv zip oiiMfi fiov, yuxl idov dviiQ laTf} svcjTtiov fiov ev iadiJTt Xafjinq^y 31 mai qrr^aiv' KoQvtiXiBy eiatjTiovadT] aov fj nqoaevxri iMtl al ilerjfAoavvai aov ifivqadTjaav hiiniov zov &eov. 32 Jtifixpov ovv elg ^lonjirjv

« ^iog) gegebene Weisuug handelt, nicht etwa um eine allgemeine Auf- hebuDg jener Sitte. Petr. versteht also das Wort v. 15 nach der vom Geist V. 19 f. gegebenen Deutung dahin, dass er der Einladung des Koni. folgen soil, ohne solche, mit denen er auf Gottes Geheiss verkehren aoU und die darum Gott selbst fQr rein erkl&rt, fCLr unrein zu achten. ¥• 89. 6io xai) wie Lc. 1,85: darum ist er auch ohne Widerrede ge- kommen, als er geholt ward (vgl. v. 20), obwohl er sich denken konnte, dass das ihn in eine Situation, wie die gegenwSiiige, bringen werde (bem. die passivische Wendung von fietccneiLinea&ai v. 5. 22). Petr. betrachtet die ganze Versanunlung bei der Sendung nach ihm als mitbeteiligt, und dass er nach dem Grunde derselben (twi Xoy(a) fragt, zeigt klar, dass die Vision fiir ihn noch keinerlei Bezug auf das Uecht der Heidenbekehrung l^habt hat. ?• 80« Das ano T$tagt, t]f4. besagt, dass er vom vierten Tage an immer die neunte Stunde im Gebet daheim zugebracht habe (tjfjttjy c. part., wie Mc. 14,49), offenbar weil um diese Stunde ihm eine ^dttliche Gnadenerweifiung angektlndigt war (v. 3f.), die nach der damit verbundenen Aufforderung v. 5f. durch Petrus ihm zu teil werden soUte, und er nun taglich zur selben Stunde um die ErfOllung der dadurch in ihm geweckten Hofihung betete bis zu der gegenw&rtigen (vgl. 3, 24) Stunde (die also ebenfalls die neunte war). Da er nun heute die Rdck- kehr der Boten erwarten durfbe, so erklSrt sich daraus, weshalb Petrus um diese Stunde eine solche besonders feierliche Gebetsversammlimg im Hause des Eom. vorfindet. Um aber zu sagen, was dieselbe von ihm er- wartet (wonach Petrus v. 29 frug), muss er erzahlen, "was er vor jenen drei Tagen zu eben dieser neunten Stunde erlebt. Wenn der Erz&hler V. 3 ohne weiteres sagen konnte, dass Eom. einen Engel Gottes sah, so kann dieser nur erzShlen, wie ganz fiberraschend (xra idov) ein Manir in gl&nzendem Gewande (Lc. 23, 11) vor ihm stand, ohne dass er denselben eintreten gesehen, woraus er eben geschlossen, dass es ein Engel Gottes sei. Y. 81. ei^arjxova^t]) wie Lc. 1, 13. Bem. die ganz freie Wiedergabe von V. 4; denn hier ist bei dem Sing. nQoaev^fi speziell an das Gebet gedacht, dass Gott ihm den rechten Weg zeige, und das Gedenken Gottes (sf^yfja&ijaay, wie Ezech. 18, 22. Apok. 16, 19) an seine Almosen motiviert nur die Erh5rung des Gebets. Genauer schliesst sich v. 82 an v. 4f. an.

7*

1 02 Apostelgeschichte

Tuxl f^ezayidJieaac Sifiajva og iTtrMcXeiTai lUrgog. ovzog ^evi- CszaL iv ol'Mff 2i(itt}vog fivQoiwg naQcc d'aXaaaav, 33 i^avr-qg ovv €7t€fixpa TCQog ae, av re liaXuig i7tolt]aag Ttagayevofievog^ vvv ovv Ttavreg fj^eig eviimov too d'eov Ttaqeafiev omovaai Ttavca ra TtQoaTerayfiSva aot vtvo rov '/.vqiov. 34 avol^ag de lUtQog to aro^a eiTcev' Itz" aXr^d^eiag yiataXafjipdvofiai ott ovyL eariv TrQoaojTtoXrjfiTcrrjg 6 d^eog, 35 all' iv nawl i'&vei 6 q)ofiovfi€vog avtov yiai ifyal^ofievog drKaioavvrjv dsTLTog avvtf iaztv 36 rov loyov ov aniatBcXev tdlg vlolg ^laQatjX evay- yeh^Ofievog elgrivrpf dia ^Irjoov Xgiarov' ovrog eartv Ttav- Tcjv TLVQiog. 37 vfxeig oHdate to yevofievov ^fif^cc xa^' oXi]g

y. 88« e^avtfjg) wie Mc. 6, 25, was der Sache nach auch v. 7 angedeuiet. War seine Sendung eine ibm von Gott befohlene, so ist damit gegeben, dass Petrus seinerseits (av re) wohlgethan hat gekommen zu sein. Zu xahag enoirjc. c. part. vgl. I Makk. 12, 18. 22. II Petr. 1, 19. Ill Job. 6. Das yvy ovv kehrt zu v. 30 zuriick, jetzt nur die ganze Versammlung ▼. 24. 27 einscbliessend, die infolge jener gOttlichen Verheissung and Weisung- (v. 31 f.) im Gebet (darum : vor Gottes Angesicbt) versammelt ist, um alle» zu h5ren, was ibm von Gott (ibnen zu sagen) aufgetragen ist Dass die erflebte und verheissene Gnadenerweisung sich durcb ein solcbes H5ren vermittebi werde, war scbon v. 22 vorausgesetzt.

Y. 84. ftyoi^ag to utofAo) mit derselben Feierlicbkeit, wie 8,35. Zu sn aXT]&. vgl. 4, 27. Hier bezeichnet es, wie Petr. mit voller Gewiss- beit einsieht (4, 13), dass Gott nicbt ein solcher ist, der nach der Rtlck- sicht auf die M,ussere Bescbaffenbeit des Menschen urteilt. Zu ngoaoi- noXrjfATiTTjg vgl. Jak. 2, 1. 9. R5m. 2, 11. ?• 85. ey nayti e^yei) wie 2, 5. Das (po^ovfjL. ttvxoy bezeichnet, wie v. 2, die in dem frommen Heiden erwacbte Verebrung des Gottes Israels; daber verbunden mit dem all- gemeinen e^ya^ofi, (fix. (Psal. 15, 2). Das dextog mrna eaxiy (Lc. 4, 24) empf^jigt erst seine inbaltlicbe Bedeutung durcb den Ace. der nSheren Bestimmuug (vgL Hebr. 2, 17) toy Xoyoy v. 86: hinsicbtlich des Wortes (der Heilsverktindigung), welches er den S5bnen Isr.'s (5,21) sandte. Die Notwendigkeit des Auschlusses von toy Xoy, an das Vorige erbellt scbon daraus, dass nur dann sich aus avt(o das Subj. zu aneat, ergSuzt. Dass Gott es jetzt auch Heiden sendet, zeigt eben seine Unparteilichkeit. Zu evayy. mit dem Ace, der den Inhalt der Freudenbotscbaft bezeichnet, vgl. 5, 42. Die durcb Jesum Christum (9, 34) vermittelte Freudenbotscbaft verktindet natiirlich ein Heil (eiftjy., wie Lc. 1, 79. 2, 14), das er gebracht bat. Das nuytuty ist Masc. und bezeichnet, dass er nicbt nur iiber die Sohne Isr.'s Herr ist, sondem auch fiber alle, die Gott angenehm sind. Y. 87. vfjieig) betont im Gegensatz zu dem rjfAsig v. 39, weil Petr. von dem ibnen scbon an sich Bekannten (oidute, wie 2, 22. 3, 16) ausgeht.

10, 3;S 40. 103

ir^g ^lovdaiag^ aq^a^evov ano r% FakiXaiag fiera zb /9a- ^cTia^a o ix'qQv^ev ^l(i}avr]g, 38 ^Itjaovv rov ano Nd^aQe^, <og txQia&f avtbv 6 d'sog Ttvevficczi ayUi) xat dwd/iei, og dt^A- d'cv evegyerdiv mxl Idfievog Ttdwag zovg %aTadwainevo(jiivovg V7to Tov diafioXoVy on 6 d-eog f(v /i€t' ovtov' 39 nal ^fieig ficcQU^VQeg Ttdwwv wv iftoirjasv €v re %fj x^V ^^^ ^lovdaiiov Tiai ^leQovaaXrjfji, ov xat dvBtkav yLQe^daavreg ifvl ^vkov. 40 zovrov 6 ^eog flyeiQev iv z^ ZQizr] fjfJteqff tloI edcji^ev avzov

Schon daram kann mit dem absichtlich im Ausdruck wechselnden to ^tjf^a nicht das Wort der Heilsbotschaft (v. 86) gemeint sein, sondem nur <lie Rede, welche ganz JudSa. (im Sinne von Pal&«tina, wie Lc. 1, 5) ent- lang erging. Das ytuofAtvoy (Lc. 3, 2) wird durch die gesperrte Stellung betont, weil eben auf diesem Ergehen der Kunde da von ihr Wissen be- ruht. Zum Ausdruck xa^ oXr^g r, lovd. etQ^afi, ecno yaX, vgl. Lc. 23, 5, zu fianrKfjuit o 6xi]q. Lc. 3, 3. v. 38« ^fjo.) kann als Apposition nur den Inhalt des Qfjf^tt bezeichnen, wenn dies nicht die durch Christum selbst verkfiindete Heilsbotschaft bezeichnet, sondem die Rede von ihm und den im folgenden erw&hnten ftusseren Thatsachen seines Lebens. Zu t. ano yaC, vgl. Mt. 21, 11. Das exQ^ey (4, 27) geht auf die Taufe am Jordan, wo der Geist auf ihn herabkam, worin Petr. seine Salbung zum Messias sieht. Zu ny, x. dvy. vgl. Lc. 1, 17. Das absolute dii]X&€y (8, 4) erhSJt seine N&herbestimmung durch ano yaUX. (v. 37). Bei dem Wohlthun (vgl. 4, 9) ist wohl an die Erankenheilungen gedacht, von denen noch (wie im Marcusevangelium) ganz besonders die (nach sp&terer Weise zu ihnen gerechneten, vgl. 5, 16) D&monenaustreibungen hervorgehoben werden. Die DSmonischen erscheinen, wie Mt. 12,26, als vom Teufel selbst unter- jocht (Sap. 15, 14. Jak. 2, 6). Zu o &Bog rjy (abx avtov vgl. 7, 9. t, 89* fjinsis) Petrus fasst sich mit den tibrigen Aposteln zusammen, welche, wie 1, 21 f., als Zeugen von allem, was Jesus gethan hat (bem. das an 1, 1 erinnemde nayrtay o>y enoinjeey), betrachtet werden und als solche be- st&tigen k5nnen, was die Anwesenden bisher von Jesu gehOrt haben {v. 37 f.). Mit dem ey tfj /w^« (mit dem Gen., wie Lc. 8, 26, der den Heiden gegenflber die ganze BevOlkerung PalSstinas bezeichnet) wird durch re xai das legotni. unter eine Proposition eng zusammengeschlossen als ihrem Mittelpunkt. Da das oy dem og v. 38 parallel steht, unter- bricht das xai rjineig ee^ovcr. sehr unbequem die Eonstruktion und ist sicher Zusatz des Bearbeiters, der der Erw&hnung der Zeugen in v. 41 vorgreift und Anschauungs-, wie Ausdrucksweise des Lc. zeigt. Das xat (etiam) geht auf die anderen Feindseligkeiten, die sie ihm anthaten. Das fcyetXay (2, 23) wird, wie 5, 30, durch xgefA, sni IvAov erl&utert. T. 40. rovtoy) nimmt, genau wie 5,31, das Subjekt des Relativsatzes auf, um, wie 3, 15, ihrem Thun das Thun Gottes entgegenzusetzen, der am dritten

104 Apostelgeschichte

ifiq)ayil yevia&ai 41 ov Ttavvt r^ Xa^, aiXa (jtaqrcvaiv rdig TtQOYJEXEtqoxovri^evoiQ vno tov ^eovy "^(uv otTiveg avveq)dyofiev TLal oweTtiofiev avt^ fierce to avaaTijvai avzov ex v&fLQwv 42 xai Tta^yyeikev ^/dlv ^rjQv^ai xQ Xa(^ '^al diafiaqrvQaa^ai ori ovTog iaziv 6 wqiofjiivog vtzo tov &eov x^tTi^g 'Qwvnav '/,at veytQcav 43 tovt(^ Ttdvreg ol 7tooq)r(tav fAaQtvQovaiv , aq>eoiv afiagtidiv Xafielv diet tov ovofjiarog avrov Ttavca rov maTevovta eig avTOV. 44 iti. XaXovvrog tov JIstqov ra ^fnara ravra €7tiTvea€v to TWtvfia to ay^ov inl Tvdvzag xovg di^ovovtag xov

Tage, d. h. in kiirzester Frist diesen Frevel wieder gut machte. Zu dem B^taxEv c. inf. vgl. 4, 29. Von den Erscheinungen des Auferstandenen wird V. 41 bemerkt, dass sie nicht dem ganzen Volke zu teil geworden seien, um zu erklSxen, warum sie da von noch nichts wissen (iin Gegensatz zax V. 37). Die Apostel erscheinen also hier nicht, wie v. 39, als Zeugen der Thaten Jesu, sondem ausschliesslich , wie 2,32. 3,15, als die von Gott vorher (d. h. vor dem Eintritt dieses Ereignisses bereits) erwahlten Zeugen der Auferstehung, da ja Gott einen solchen eben in Petr. dem Kom. ge- sandt hat. oirivBg) wie 7,53: die wir ja, um dies werden zu k&nnen. Der Rflckblick auf Lc. 24, 41ff. (Act. 1,4) soil die Leibhaftigkeit der Erscheinungen sicher stellen, weshalb das ^era to avaax. avtov ex ycxQ. sicher zu avvstp. x. cvysn. gehOrt. Y. 42, t. Xao)) steht in unl5sbarem Widerspruch mit 1,8. Lc. 24,47 und kann nur aus einer Quelle herrtlhren, die von der Beauftragung der ZwOlf mit der Heidenmission nichts wusste. Zu (fiafiaQt. vgl. 2, 40. Das ovrog weist auf das rovtoy v. 40 zurUck. Seine Bestimmung {toQiCfA.^ wie 2, 23) zum Richter fiber Lebendige und Tote (vgl, I Petr. 4, 5) wird hervorgehoben, weil an ihr gerade seine universelle Bedeutung (v. 36) besonders klar hervortritt. -^ v. 48, rovrta) geht auf den auferstandenen Jesus, der durch seine Beauftragung mit dem End* gericht als der Messias erwiesen ist. Zu dem Dat. bei ^uagrvQ. vgl. Lc. 4, 22. Das (fitt r. oyofA. at'r. (4, 30) geht auf die messianische Qua- lit&t, die sein Name bezeichnet, sofem der Messias nicht nur das Ge- richt, sondem auch die Errettung in demselben (2,21) bringen soil. Das nayttt blickt auf v. 36 zurtlck. Das nuxr. ets avtoy scheint im pauliu. Sinne des Heilsvertrauens auf ihn (Gal. 2, 16. Phil. 1, 29) gemeint zu sein, und ist wohl, wie der ganze Infinitivsatz, der zu dem fjiagrvQ. c. dat. nicht recht passt, ein Zusatz des Bearbeiters. r. 44. en XaX.) markiert nach Stellen , wie Lc. 8, 49. 22, 47, nicht eine Unterbrechung der Rede, in der in der That alles ihm vom Herm Aufgetragene (v. 33) gesagt war. Die offenbare Bereitschafb der H5rer zum Glauben l&,sst erwarten, dass die Verkttndigung des Petrus gentigte, um sie in Jesu den messianischen Richter (und Erretter) erkennen zu lassen; und die sofort (vor der Taufe) erfolgende Geistesmitteilung (encneccy eni, wie 8, 16) ist das Zeichen ftir

10,41-11,3. 105

Xoyov. 45 xal i^eatr^aav oi h, TteQitoft^g nitnol oaoi avv^X&ov Tip nh^fj^ on xat inl ra s^vjj ij dwQea tov ayiov Ttvevfiorog «>txe%i;rflfe* 46 ijyiovov yoQ altaiv XaXovvrcjv yliiaaaig xoi fie- yaXwovTCJV zbv d^ov, vote aTteKQidT] lUrqog' 47 fir^xi to i'dwQ dvvccrai TuoXvaai tig tov firi ^artTiadr^vai Tovrovg^ oi- Tiveg TO uvsvfia to ayiov ekajSov dg xal fjiiBlg; 48 nqoaha^Bv de avTovg ev t^ ovofiOTi ^Itjuov Xqiotov fiatrtTiad^vai. totb i^^tin^crar avTov iuifieivai fjiiiqag Tivdg.

XI, 1 ijnovaav de ol OTtooroXoi xal ol ddehpoi ol orceg TUXTa Trfv ^lovdaiav otl xai to e^vr] ide^avco tov Xoyov tov d'eov, 2 OTB de avefirj lUrqog elg ^leQOvaaX'qfjiy dte^ivovto Tiqog avTov oi h. TteQiTOfArjg , 3 Xiyovreg oti ela^XS-eg Tiqog avdgag

Petr., dass auch die Heiden durch dieselbe in die Gemeinde aufgenommen werden soUen (v. 47). t, 45. e^ecrrjcay) wie 2,7. 12: die Glaubigen (ot nimoi, wie I Petr. 1,21) aus der Beschneidung, d. h. die messias- glllubigen Juden, wieviel ihrer nach v. 28 mit Petr. gekommen, waren ▼or Staunen ausser sich, dass auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes (vgl. 2, 38), die doch nur dem heiligen Yolk bestinunt schien, aus- gegossen sei (2, 33). Hierdurch wird die prinzipielle Bedeutiing des an Kom. und den Seinigen Geschehenen hervorgehoben. T. 46. XeeX. yXtoifitaig) ohne Bteg.t wie 2,4, steht hier ohne Frage im Sinne von I Kor. 13, 1. 14, 5 f. Das fAByaXvv, t. ^€ov (Lc. 1,46) erinnert an 2, 11. Zu ftnsxQ. ohne vorherige Frage vgl. 3, 12. 5, 8. T. 47. fjtijri) wie Lc. 6, 39. Da xtoXvety c. ace. einfach heisst : vorenthalten (Gen. 23, 6. Lc. 6, 29), so vertritt der Gen. des Inf. einen Absichtssatz (3, 2. 9, 15) : damit diese nicht getauft werden. Zu dem motivierenden oitireg vgl. v. 41. Das tog x. rifjiBig zeigt, dass die hier benutzte Quelle die Pfingstbegebenheit noch einfach als die erste Erscbeinung der Glossolalie auffasste und nicht, wie Lc. dort, als Sprachenwunder. t. 48* ngo6Bxa^sy) nSmlich den GlM^ubige^ aus der Beschneidung v. 45. Petrus tauft also nicht selbst, wie Paulus I Kor. 1, 14. Bern, das ev r. ovofA, e. /^. ^anr. statt des Bni 2, 38. In dem Aor. t]QQttrjcay ist zugleich angedeutet, dass er auf ihre Bitte (3, 3) etliche Tage bei ihnen blieb.

T. llj 1 18. Verteidigungsrede des Petrus. oi ecdeXtpoi) wie 10, 23. Absichtlich sind neben den Aposteln, die nach 8, 1 wohl alle bis auf Petrus in Jems, gedacht sind, nicht bloss die dort befindlichen GlSiubigen, sondem die durch JudHa hin zerstreuten (xr<r«, wie 8, 1) ge- nannt, weil an alle die Kunde des so epochemachenden Ereignisses kommen musste. Zu eSe^ayro r. Xoy. 8,14. v. 2. dtexQiyoyro) steht, anders als 10, 20, mit nqog c. ace, wie Ezech. 20, 85, von einem Wort- wechsel; und das oi ex neQirofirjg motiviert den Anstoss, den sie nahmen. ▼• 8. otl) recit., leitet den Vorwurf ein, den dieselben wider ihn er-

1 06 Apostelgeschiclite

aKgofivatiav exovrag "^al avviq)ayeg avzoig. 4 ag^d^evog de Jlhgog i^erid'eTO avrolg xad^e^rig XiycjV 5 sycj rjfirjv iv Ttolei "^loTCTtTj TtQoaevxofievog, yuxt eldov iv eiwraaBi oQafiOy vLorot^aivov amsvog tl wg o^ovrjv fieydXrp^ teaaaQOiv aQxdig Yxtd-Ufievrpf iy^ Tov ovQavov^ nai ril&ev axQi^ ifiov' 6 eig r^v dteviaag iMtxevoow nat eldov ra rezQaTtoda Trjg y^g xai rd S^rjQia xat td eQjteta %al %d nereivd xov ovgavov, 7 ijxovaa di ymI <piov^g leyovarjg fioi' dvaavdg IlerQe dvaov xat qpaye. 8 ecTtov de* fAtjdafidigy "/.vQUy OTL Kotvov ij d^dd^aQTOv ovdsTtoTe eiafiXd^ev clg to axofjia fior. 9 djt&iQidTj Si ix devrigov qxavfj sx, %ov ovgctvov' a & ^eog iaad'dQiaev av fi^ %oivov. 10 tovro de eyevero eni zgigj xai dveffTtdadifj TvdXiv (XTcawa elg rov ovgavov. 11 xai idov

hoben, und zeigt, dass dem Erzahler an der Komeliusgeschichte nicbt die Heidentaufe das bedeutsamste ist, sondem der erste Schritt zur f5rmlicben Heidenmission , welcher ein Sicbhinwegsetzen fiber die strenge jtldische Sitte forderte (10,20,28). v. 4. aQ^ccfjievog) bezeichnetf dass erst diese Vorwfirfe den Petr. veranlassten, die Sache ihnen der Reibe nacb (xaS^s^rjg, wie Lc. 1, 3) auseinanderzusetzen, v. r]fJtf}y) anders als 10,30: ich befand mich in der Stadt Joppe, betend (vgl. 10, 9). Das in der Ekstase (10, 10) Erlebte wird auch 10, 17. 19 als ein ogccfAte bezeichnet. Die Appo- sition dazu wiederbolt wSrtlicb 10,11, nur dass xa&iefi. auf o^oyrjy be- zogen und, weil das Offiien des Hinmiels feblt, ex tov ovg, binzugefOgt wird. Das tjkS-ey «/pt (rS^umlicb, wie II Kor. 10, 13f.) efiov bereitet T. 0 vor, wo der Hauptnachdruck darauf liegt, was er beim Hineinblicken beobacbtete. Zu dem objektlosen xcetevoovy (wie 7, 81 f.) ergeben sich aus dem Objekt von eidoy die verschiedenen Tiergattungen , wie 10, 12 , nur dass die wilden Bestien {^QtUy wie Apok. 11, 7. 13, 1) binzugefflgt werden, die unter den unreinen Tieren am wenigsten fehlen zu dtirfen scbienen, und trjg yr^g hinter rer^fcnoda gestellt wird, vielleicht um unter egnBTic aucb Wassertiere mitbegreifen zu kdnnen. v. 7. rjxova€c) wird gegen- ilber dem zweimaligen eidoy (v. 5f.) mit dem lucan. de xai angereibt. Der Wortlaut der Stimme, wie 10, 13. v. 8. Bem. das nachdriicklicb voran- stehende xoiyoy t] {(xuS: statt des hebraistiscben nay 10, 14 und das ver- stSxkende ei<iT]X&. eig r. crofAa fiov statt etpnyoy. T* 9. anexg.) be- zeichnet die zweite Stimme 10, 15 ausdrucklicb als Antwort auf seinen Einwand, wofiir das pleonastische nah-y wegfUllt. Bem. dagegen das ex T, ovQ. aus V. 5. T. 10. w5rtlich wie 10, 16, nur ayeancta&fj (Lc. 14, 5) statt des 1, 11 als term, techn. fcLr die Himmelfahrt gebrauchten ayeXtifitp^jj TtaXty (statt evS^vg) dem ex r. orp, v. 5 entsprecbend, und tcnayraf weil es auf das Gefass mit seinem Inhalt ankam. 11. xai idov) vgl. 10, 17, nocb verstSrkt durch das e^uvrrjg^ um anzudenten, wie sofort das Ereignis

11,4-15. 107

f^avTtig TQelg avdQsg inearrjaav iut tijv olnlav ev jj ^/iev, a7teazaXf4€P0i and Kaiaageiag Ttgog fie. 12 BiTteif di to Twev- pia fioi awekd-elv avrdig fifjdiv diaxQivavra. ^W'ov de avv e/iol Aal 01 *t^ adeXtpot ovtoi^ nal elarlk&ofiev eig tov oItlov tov av- iSgog, 13 afcrjyyeiXev di i^iuv Tttog eldev tov ayyeXov ev Tui oXtu^ avTOv OTad'ivTa xat elnovra' anoaruXov elg ^loTtTtrjv %al uetdrtefixpai JSigicjva tov iTtixaXovfievov Ilhqovy 14 og XaXriau ^rifiaTa Ttqog ae, iv olg atoi^tjar] av xat Ttag 6 olnog aov, 15 €v de T(^ oQ^aa^ai jm£ Xakelv STtiTteaev to Ttvevfjia to ayiov in

eintrat, an dem ihn der Geist die Bedeutung des Gesichts verstehen lehrte. Bern., wie die Zabl der MSirner nach 10, 7 bestimmt wird, obwohl iiach V. 19 eigentlich nur zwei in Betracht kommen ; und das sneer, em r . oixucy (statt r. nvXtaya), weil schou hier die ihn nachher begleitenden Zeugeii {vgl. V. 12) al8 in demselben anwesend bezeicbnet werden sollen (ey tj ^ifjiey). Die Abgesandten werden im Unterschiede von 10, 17 hier als von Caesarea kommend bezeichnet, um sie zun&chst ganz prinzipiell als Boten aus der Heidenstadt zu charakterisieren. v. 12* etnsy cff ro ny,) wie 10,19, doch hier c. inf. im Sinne von jubere, weil seine Weisung in in- direkter Rede angegeben wird. Das fir^dey diaxQ, (in nichts einen Unter- schied machend) klingt zwar an das fjtr^d, diaxQ. 10,20 an, giebt aber einen ganz andem Sinn. Diese ungenaue Reminiszenz zeigt deutlich die Hand des Lc, dessen rein schriflstellerische Abwandlungen des SJtereu Berichts schon bisher iiberall sichtbar wurden. Auch dass die Brftder, die ihn nach Caesarea begleiteten (10,28), gerade in seinem Hause bei ihm waren (v. 12), soil wohl ihre Begleitung motivieren und sie von vom herein als Zeugen qualifizieren, als die sie mit Petrus, wie das deiktische otrzoi zeigt, nun auch nach Jems, gegangen sind; und auf diesen Beruf deutet wohl auch ihre in der Ulteren Erz&hlung nicht genannte Zahl (sechs, gleich 2 mal 3). Bern., wie auch hier Kom. nicht genannt wird, als der Mann, in dessen Haus sie eintraten. r. 18 wird die Angabe des Kom. 10, 80 nach der Erz&hlung 10, 8 nHher bestimmt (bem. den darauf ausdriicklich zurdckweisenden Art. vor ityyeXoy), die auch sonst in freier schriftstellerischer Bearbeitung wiedergegeben wird. Bern., wie auch V. 14 der Zweck der Sendnng, der 10, 22 (88) nur indirekt angedeutet, ganz frei von Lc. formuliert wird (vgl. 16, 81). t. 15* ey tto €tQ^€(a&ai) setzt voraus, dass 10, 84 48 nur der Anfang einer beabsichtigten l&ngeren Rede war, die dnrch den nach 10, 44 beschriebenen Hergang unterbrochen wurde, was keineswegs die Meinung der Quelle ist (vgl. zu 10,44). Das unbestimmte avroi^g, wodurch wieder die Nennung des Kom. vermieden wird (vgl. V. llf.), geht auf die uy^Q. axQ. €/. v. 8, obwohl dies sprachlich ganz unmOglich ist, und zeigt nur, wie dem Lc. der ausftihrlichere Bericht der Quelle vorschwebt. Das ey (tQxyj weist auf den An&ng der Geschichte

108 Apostelgeschichte

avTOvg wayteg xai iq>' fjy,ag ev agxfr 16 ifAyqadr^v di zov ^- fiatog vov '/.vgiovj wg eleyev' ^Iwdvrjg fiev i^OLTtriaev vdazi, v^eig di ^aTtriadrfieod'B iv TtvevfACtzL ayUi^. \1 el ow Ti^y Yar^v dcjQeav edcjTiev avrolg o d^eog wg xat ^fuv, Ttiazevaaatv eTtl rov 'KVQiov ^IrjGovv XgiaTov, eyu tig ijfAip^ dwarog '/.loiX-aai Tov d-eov; 18 movaavreg di zavxa ^ovxooav, xai ido^aLov Tov y>eov kayovreg' aga xcrt Toig edyeaiv 6 d-eog zrjv fierdvoiav eig Lioiiv eSwxev.

19 ol jueV ovv dtaaTragevTeg ano t^c; Miifjeiog r^g yevo- fAivrjg inl Sreqxivcp di'^Xd-ov 6cog OoiviYTfi xal Kvtiqov yxxi ItlvTioxEiag , iirfievi hxkovwtg tov Xoyov el jui] fiovov ^£ovdaioig,

(Xap. 2) zurilck und verrSit deutlich die Hand des Bearbeiters, wie auch V. 16 die Verweisung auf den 1,5 citierten Ausspruch Jesu, welche die IdentitS<t der den Aposteln verheissenen Geistesmitteiliing mit der den Heiden gew&hrten hervorheben soil. ¥• 17. ei) wie 4,9, von dem vor- Hegenden Fall, auf den ovy zurftckweist. Das niatevaaaiy ohne Art. ist begrfindend und geh5rt zu avroig, weil der Aor. auf die Apostel nicht passt: weil sie glS.ubig sich zugewandt batten dem Herm (eni r, xvgioy, wie 9,42). Zu dem rig tjfjtrjy vgl. Exod. 3, 11. Die Frage ist verscbmolzen mit der anderen: ttg ijy dvyatog, d. b. mSx^btig genug. Bern., wie auch bier trotz der Reminiszenz an das dvyftrai xoiXvaai 10,47 der Gedanke ganz anders gewandt wird. Petr. kann Gott nicbt hindem, dass die (durch die Taufe) aufgenommen werden, die er, wie die Geistesmitteilung zeigt, auf- genonmien haben will. v. 18. tjavxaaay) zeigt, wie Lc. 14, 3f., dass sie dagegen nichts einzuwenden vermocbten und infolgedessen andauerad (bem. das Imperf.) Gott priesen (4,21). Zu dem a^« an der Spitze des Satzes vgl. Lc. 11, 20. 48, zu ecfoix. t. jueray. 5,31. Aber dass Gott sie durcb die Predigt des Petr. gerade zur SinnesSnderung fElhrte, davon wei.ss die altere Erzablung nach 10, 2. 22. 35 sicber nichts. Es vollendet das nur den Beweis, dass 11, l— 18- Zusatz des Lc. zur Komeliusgescbichte ist, der ibre Bedeutung im Sinne seines Pragma tismus nachdrQcklicb hervorbebt.

11^ 19 80. Die Gemeinde in Antiochien. oi fjiey ovy diaanuQ.) knflpfb wieder an 8,1.4 an: was nun die von wegen (otto, wie Lc. 21, 26) der Trdbsal, die sich auf Anlass des Stepbanus erbob, 25er- streuten anlangt, so erstreckte sich ibr disX^. bis Pb5n. u. s. w. Daraus erbellt, dass der Verf. der Act. selbstandig scbreibt und fiber die rein seinem Pragmatismus gemass eingereihten Geschicbten in die Zeit zurOck- geht, wo der Friede nocb nicbt bergestellt, wie 9, 31, und die Gemeinde- glieder nocb nicbt nacb Jerus. zurfickgekehrt waren, wie 9,26.30. 11, If. Die subjektive Negat. {fitjdeyi) stebt, weil darauf reflektiert wird, dass sie nicbt, wie Petrus in Caes., Unbeschnittenen predigten: ohne docb andern

11, 16-24. 109

20 ijjorv di riveg i^ avTu/v avdQeg Kvtvqioi tloI KvQrjvaiot, oitiveg ild-ovreg eig l/ivvioxBiav iXaXovv ycal nqog zovg "£W.»;- vag, ei^ayyeXi^Of^evoi zbv %vQiov ^Irjaovv. 21 Tuxt ijv x^ig tlvqiov fiet' cfi'TcSy, TtoXvg ze aQid^fxog 6 Tciavevoag iniaTQeifjev ini tov •AVQiOv. 22 ^xovcTi^y di 6 Xoyog elg ra wra rijg synikrjaiag Trjg oi'ar^g ev 'legovaakrjfi, tteqI avtwVy '/.al i^aTcaateiXav BaQvdfiav ^iog ^AvcioxBiag' 23 og naqayevofjitvog yial idcjv r^y xa^iv trjv Tov d'eov ixaqri^ 'Kal TtaQexAXei Ttavrag rfj TtQO&iaei trig xag- diag Ttqoa^ivuv r^ KVQu^t, 24 ozt ijy aviiQ aya&og xai ttAiJ^c;

als Juden das Wort der Heilsbotschaft (8, 4) zu reden (8, 25). ?• 20. fjcay ffe) bringt den durch f^ey vorbereiteten Gegensatz, wonach einige ans den Versprengten es anders machten. Dass unter den hellenistischen Gl&ubigen in Jems, auch Cyprier waren, erhellt aus 4, 36, und auch aus der Synagoge der Cjrenfter werden auf Anlass von 6, 9 doch manche bekehrt worden sein. Das omyeg bezeichnet sie, wie 9, 35, als solche, welche infolge dieser Abkunfb, als sie nach Ant. kamen, auch zu den Hellenen redeten, denen sie von vom herein n9,her standen. Damit k^nnen im Gegensatz zQ den tovd, v. 19 nur reine Heiden gemeint sein, weshalb sie ihnen auch nicht, wie 5,42, den Messias Jesus, sondem den xvQiog irja, verkflndigen. So betont Lc. den bedeutsamen Fortschritt zur reinen Heidenbekehrung, da ja auch Eom., obwohl unbeschnitten, doch durch seinen Glauben an den Gott Jsr.'s (10,2), den Juden schon nfther stand. v. 21. xra ijy x^^Q *^9' f^^^ «vr.) wie Lc. 1, 66. Das rs bezeichnet als un- mittelbar damit gegebene Folge, dass eine grosse Zahl, die glM.ubig ge worden war, sich zum Herrn bekehrte (9,35). T. 22. t]xova&i] sig ra tor a) wie Jes. 5, 9. Gemeint ist das Gerticht von der Bekehrung vieler Hellenen. Auch hier gehOrt die Vorstellung von einer f&rmlichen Abordnung des Bam. nach Ant. (vgl. zu 8, 14) dem Erz&hler an, mit dessen Voraussetzungen sie nicht einmal recht stimmen will, da ja die Gemeinde in Jems, damals nach 8, 1 noch versprengt und jedenfalls Bam. (nach dem nkrjy r. anoat.) nicht anwesend war. Dieselbe soil nur das Epoche- machende dieser Thatsache markieren. Das schliesst nattirlich nicht aus, dass Bam., der ja selbst ein Cyprier war (4,36), nach Ant. kam. 28* Hier ist die /a^^( r* ^fov nicht die in den Verktlndigera, wie 6, 8, sondem die in den Bekehrten wirksame, und seine Freude beim Anblick derselben ist begreiflich genug, auch wenn er nicht gesandt war, die Wahrheit des Gertlchtes (v. 22) zu prtlfen. Das naQexaXei des vtog nagttx'A, (4,36) beweist, dass er ihre Zugeh5rigkeit zu Christo (5,14) vollauf an- erkennt, da es nur noch eines Entschlusses des Herzens, auf den er durch seine Ermahnung einwirkt, also nicht etwa der tTbemahme des Qesetzes Oder irgend welcher Verpflichtungen bedarf , um bei ihm zu verbleiben {ngocfAByBiy^ wie Mc. 8, 2. I Tim. 5, 5). r. 24. on) begrilndet diese rtlck-

110 Apostelgeschichte

TTvevfAatog aylov xat mazewg, yiai TtQoaezid'fj oylog cKavog Tfji TLVQiq), 25 i^rjl&ev di elg TaQOov avatrjriiaaL 2avXov, xal BVQwv ijyayev elg ^Avrioxuav. 26 iyivei;o 3i ccvzoig Ttat iviav- Tov oXov ovvax^vat ev v^ iKylrjOiif ymI dida^ai oyi^ov tKuxvov^ XQfjf^ctTiaai T€ 7tQcuT(og €v lAvTioxBi(f rovg fia&Tjrag XQiazia- vovg, 27 ev zavraig di %dig ^fiSQaig xofr^^ov a/ro ^legoaokv- fjLtav 7i:Q0(priTat elg l^wioxeiav 28 avaazag di elg i^ avzwv ovofiazi ^Llya^og iar^^aivev dice zov /cvev^ctzog Xi^ov fAsydXtp^ fiiiXeiv taea^ai iq>' oh]v zr^v oly^ovfiivrjv , ^zig iyivexo tTtl

haltlose Anerkennung der Heidenchristen damit, dass er ein braver Mann war (vgl. Lc. 28, 50), im Gegensatz zu solchen, die denselben Schwierig- keiten machten, und sein nttqiixttXetv dadurch, dass er vol! heiligen Geistes und Glaubens war. Vgl. 6,5, nur dass hier der Geist voransteht, weil der Glaube, aus dem dasselbe herkam, als Geistesgabe gedacht ist, wie II Eor. 4, 13. Die Folge dieser Anerkennung war eine betrSlchliche Mehrung der Gemeinde {nQocst, r. xvq,, wie 5, 14). v. 26. Da sich Bam. eine eigentliche Missionswirksamkeit nicht zutraut, holt er iilr diesen Zweck Saolus aus Tarsus (9, 30) herbei, dessen Qualifikation dazu sich inzwiscben irgendwie gezeigt haben muss. y. 26. Byev, itvxoig) bezeichnet nacfa 7,40 (vgl. Lc. 1,38. 19,9) ein Widerfiahmis, darum muss das avyax^yti, wie Deut. 22, 2* Jud. 19, 18. Mt. 25, 35, besagen, dass sie sogar ein voiles Jahr in der Gemeinde gastliche Aufnahme fanden, wodurch ihnen eine umfassende LehrthS.tigkeit erm^glicht wurde (bem. die Wiederholung des o/A. iy.ay, aus V. 24), mit der sich (bem. das re) als die nattlrliche Folge verband, dass die nunmehr ebenso zahlreich aus Heiden, wie aus Juden bestehenden fut^jat dort zuerst Christianer genannt wurden. Der Infin. xQVf^'^^^**^ (ROm. 7,3) h&ngt also noch von eyeysto ab, nur dass demselben, da ein neues Subj. eintritt, mit leichter variatio struct, der Ace. c. inf. folgt. V. 27. ey ravt, i. fjfJifQ.) zeigt ebenfalls (vgl. zu v. 22), dass dem Erz&hler nicht klar ist, wie nach seiner Voraussetzung in v. 19 nicht Glieder der jerusalemischen Gemeinde herabgekommen (vgl. 8,5. 9,82) sein k5nnen (vgl. auch V. 80). Die n^ofptjvm sind im Sinne von I Kor. 12, 28 f. 14, 29. 32 zu nehmen, da es t. 28 als etwas Besonderes hervorgehoben wird, dass einer von ihnen eine Weissagung aussprach. Das ayafftttg setzt wohl voraus, dass man in der Gemeindeversammlung beisammen sass. Das Imperf. eatj/Aaiyey markiert, dass nur der Anlass zu dem folgenden Her- gang beschrieben werden soil: er deutete durch den Geist (vgl. 1,2), der ihn als Propheten inspirierte, in irgend einer, der prophetischen Rede eigenttlmlichen, bildlichen Form an, es stehe bevor, dass eine grosse Hungersnot sich erstrecken werde tlber die gauze Welt {oixovfA.f wie Lc. 2, 1. 4, 5), die ja auch wirklich (i]Tig, wie v. 20) eintrat unter Claudius

11,25 12,3. Ill

KXavdiov, 29 ruiv di iia&rpcuiv 'Mi^wq evnoQeiro tig^ WQiaav huxotog avTiuv eig diax,oviav nifixpat Toig yLaxot%ovGiv iv Ty ^lovdaitf adeXgmg' 30 o xal inoirflav aTtooTeilavreg Tiqog tovg TTQeafivriQOvg du x^^^Q^S Baqva^a yiai 2avlov.

Xn, 1 xot' kiuivov di rov tuxiqov eiti^aXev ^HQtidrjg 6 (iaaiXevg Tag x^^Q^Q TLcrAwaai Tivag zwv and zrjg hc/Xriaiag, 2 clvhXbv di '/oxco/^ov zbv aSehpov ^Itjdvov fiaxaiqvj. 3 idtjv

{sni c. gen., wie Lc. 3,2). v. 29. rtav fAa&rjxtav) gehdrt zu xig und steht mit Nachdruck voran, well dem ErzSMer das VerhSltms der anti- ochenischen Christen zu der Urgemeinde die Hauptsache ist: dem ent- sprechend, wie einer Verm5gen hatte {evno^nxo, wie Ley. 25, 26. 28. 49). Bei to^uray kann das aus dem Vordersatz von selbst sich erg&nzende oi fia&fjtai um so leichter fehlen, als dieser Plur. sofort, wie 2, 6, durch examog ttvfwr distribuiert wird: sie bestimmten, ein jeder von ihnen, zur Dienst- leistung (vgl. 6, 1) in der sich auch auf Jud&a erstreckenden Hungersnot den dortigen Brddem zu senden, was sich wieder aus dem Vordersatz von selbst ergiebt. Bern., wie lovd, ganz PaJ&stina (vgl. 10, 37) bezeichnet, und das adeXtp. gesetzt wird, weil es sich um eine brClderliche UnterstHtzung handelt. y. 80* o xai enoi,rjaay) Der ErzSMer denkt die AusfOhrung des Beschlusses, der gleich nach der Weissagung des Agabus gefasst wurde, wohl erst nach Eintritt der Hungersnot, die aber nach dem fjieXXeiy eaea^, V. 28 unmittelbar bevorstand. Bem., wie hier auf einmal nQeafivxegoi in der jerus. Gemeinde vorausgesetzt werden , die , da es sich um die t^ber- sendung der nach v. 29 beschlossenen Untersttltzungen handelt, auch die Funktionen der Siebenm&nner (6, 3ff.) mit tlbemommen zu haben scheinen. Hieraus allein erhellt auch, dass dieselben nach Jerusalem gesandt werden, ohne dass dies direkt gesagt wird. Zu cfta x^^Qog vgl. 2, 23. 7, 25. Der Erzfihler denkt jeden&lls Saulus mit nach Jerus. gekonmien (was tlbrigens mit Gal. 2, 1 keineswegs unvereinbar ist) , da nach seinem Pragmatismus alles darauf ankommt, dass beide dort Zeugen der Ereignisse in Kap. 12 wurden.

12,1 25* Die Krisis in Jerusalem. xat exeiyoy t, xttiQoy) wie IIMakk. 3, 5, hier von der Zeitepoche, die von dem Verf. durch die erste Entstehung einer heidenchristlichen Gemeinde charakterisiert war. Da Herodes (Agrippa), der K5nig, im J. 44 starb und die Hungersnot unter Claud, erst einige Jahre sp&ter eintrat, ist hier eine ErzShlung seiner Quelle von dem Verf. wegen seines Pragmatismus unchronologisch ein- geschaltet. Das Objekt zu ensfiaX, r. /et^. (4, 3. 5, 18) ergSuzt sich von selbst aus dem bei dem Inf. des Zwecks {xaxataatj wie 7,6. 19) stehenden: er legte die Hand (natdrlich durch seine Diener) an etliche Gemeinde- glieder, um ihnen tables zu thun. Zu dem breiten rtyes rtay ano r. exxX, vgl. 6,9. y* 2. fta/ae^iy) artikellos, charakterisiert die Todesart, wie

112 Apostelgeschichte

di oil ctQBOTOv ioTiv TOig ^lovdaioig, TtQoaid^&co aviXa^Eiv tlccI nirqov ijacfv da ri^€Qac twv a^v^cjv , 4 ov tuxI Ttiaaag i'd^evo eig q)vXaii'qv, Ttagadovg Teaaaqaiv xecqadiotg OTQazionaiv fpvXdaaeiv airvovy fiovXo^evog fieca to 7taG%a avayayeiv avzov T^ Xa^7. 5 6 fiev ovv nirgog ivTjQeiTO iv zy g)vXaxfj' TtQoa- evx^l ^^ ^*' ^''t'^^^S yLvofievtj vtvo Tr^g in^^rjoiag Ttqog zbv

Lc. 21, 24. Da die Ermordung des Jakobus (nur hier charakterisiert. als Bruder des bereits mehrfach genannten Johannes zur Unterscheidung von tnx. aX(p, \, 13) f!ir den Pragmatismus des Verf. mindestens ebenso bedeutsam, wie die Einkerkerung des Petr., kann die fitichtige ErwUhnung derselben nur aus einer Quelle stammen, welcher es lediglich auf das Erlebnis des Petr. ankam. Dieselbe woUte mit dieser Notiz nur an- deuten, welches Schicksal dem Petr. drohte, und setzt keineswegs voraus, dass beide Ereignisse unmittelbar aufeinander folgten. Erst das i^tav 8 (von geistiger Wahmehmung, wie 11,23) on aQsaroy eany, das auf das Beginnen des Herodes v. 1 geht, bringt beides in Yerbindung mit einander durch die Reflexion, dass die Yerhaftung auch des Petr. nur die Fortsetzung (7iQoae&€ro c. inf., wie Gen. 4, 2. Lc. 20, llf.) jenes xaxmcai war. Dies wird eine Reflexion des Lc. sein, nach dessen Pragmatismus der Hauptnachdruck darauf liegt, dass in dem Yorgehen des Herodes gegen die beiden Apostel nur die Feindschaft der Juden gegen die Gemeinde zum Ausdruck kam. Die n&here Bestimmung der Zeit (rjtsav de) des avXXafi. durch tjfu. r. a^., welche erklart, warum es nicht sofort zur Hinrichtung kam, wird zur reinen Parenthese, weil die Fortfilhrung der Erzahlung ▼• iy wie so oft (vgL 2, 24), relativisch angeknilpft ist. Aus dem in dem cvXXa^siy bereits antizipierten maaag wird voUends klar, dass v. 3 Einachaltung des Be- arbeiters ist. Bem., wie hier erst, wo der E5nig der Urheber, von wirk- licher Einkerkerung die Rede ist, wie sie nur der Bearbeiter 4, 3. 5, 18. 25 (vgl. auch das enefi. x. /e^.) bereits bei dem Yorgehen des Hohenrats gegen die Apostel antizipiert hat. Die vier Eommandos zu je vier Mann, denen der Yerhaftete iibergeben wird, sollen sich in seiner Bewachung ablOsen. Hier erhellt, dass schon in der Siteren ErzShlung der Aufschub der defini- tiven Yerurteilung des Petr., der zur Passahzeit verhaftet wurde (was wohl voraussetzt, dass in ihr Petr. keineswegs als stilndig in Jems, weilend, sondem nur das Fest besuchend gedacht ist), durch die festlichen Tage motiviert war, also auch die parenthetische Zeitbestimmung in v. 3 Antizipation des Lc. ist. Die Angabe, dass Herodes ihn dem Yolke auf dem erhdhten Platz, wo der Richterstuhl stand, vorfUhren wollte, um ihn 5iientlich zu verurteilen, ist offenbar die Quelle, aus der Lc. seine Reflexion in V. 3 geschdpft iiat. Y. 5. (jlbv ovv) lucan., weist auf die Situation des Petr. zurtick, der also in dem Gefangnis streng bewacht wurde (vgl. die Tt^Qfjcig 4, 3. 5, 18) , und der das Yerhalten der Gemeinde wahrend dessen gegenfibergestellt wird. Das exreytag steht von der andauemden Intensit&t

12,4-10. 113

O^eov neqi avtot. 6 o%e di ^fieXXev TtQoayayeiv avtbv 6 ^Hqw- dfjg, Tfj wurt huivf] ijv 6 nhqog lioifitifievog ftera^v dvo atqa- Tiiazdivy dedefiivog aXvaeaiv dvaiv^ qwXaxig ze tcqo rijg dvQag tir^qow Triv q>vhxwqv. 7 xat idov ayyekog nvQiov eTtiatrij xac (paig VkapLXpev iv t(^ Oixij/uort* Ttazd^ag da ri^y TtXevQov tov nhgov ijysiQev avrov liytav* avacxa iv rdxBi. xae k^iTteaav afyrov al aXvaug ix tCjv %€iq€jv. 8 eircev Si 6 ayyekog Ttqog avTov Luiaai xat vTCoSrjaai xd aocvddkid aov. iTCoitjoev Si ov- ziog, xat hiyu avz(^' TceQifialov to ifidriov gov tuxI duokov' d^u fiOi. 9 %at i^eXd-wv '^xoXovd-ei^ Ttat ovx ?Jdei on dXrj^ig iaxiv TO ytvofiBvov did tov dyyilovy idoTUi di oqa^a fiXeneiv. \i) SuX&ovTeg di Trgdrtp^ q)vhxKrjv xai devriqav ril&ov iTti Ttiv

des Gebets zu Oott, dessen Wunderhilfe erz&hlt werden soil, in betreff .seiner, d. h. um seine Befreiung. 6. ore Se) kniipft ziemlich tauto- logisch fiber v. 5 hinweg an den Schluss von v. 4 an , und das r. yt^xr. ex. schliesst sich so ungeschickt an das (dauemde) etijgeito an, dass dasselbe wahrscheinlich in der Quelle unmittelbar auf v. 4 folgte, und in ihr die erste Nacht der Gefangenschafb gemeint war, wS,hrend erst der Bearbeiter, der V. 5 eingeschoben , an die letzte Nacht denkt, die unmittelbar der nach V. 4 intendierten VorfUhrung vor das Yolk vorherging. Zu t^y xoi/jiutfi. vgl. Lc. 22, 45. Dass die doppelte Fesselung die Sicherheit verst&rkte, und dass zwei Soldaten, zwischen denen er lag, ihn selbst, und zwei den Eingang des Geflngnisses draussen bewachten, wird nur hervorgehoben, well dadurch jedes Entrinnen unm5glich gemacht zu sein schien. y. uyyeX. xvq. enecxri) Das Licht, das in der Behausung leuchtet, ist der himmlische Lichtglanz, der auch Lc. 2, 9 die Hirten umleuchtet. Der heftige Schlag an die Seite, der ihn aufwecken muss, zeigt, wie fest und ruhig der Schwerbedrohte schlief. Statt ctyaara steht 8,26. 9,6.34 avumrj&ii steh eilig auf. Dass nur erwS.hnt wird, wie die Ketten, die um die H§jide geschlungen waren, herabfielen, scheint auszuschliessen, dass er, wie sonst wohl, durch sie an die beiden ihn bewachenden Soldaten gefesselt war. y. 8* Der Engel befiehlt ihm, sich zu gflrten und seine Sandalen unterzubinden. Bern., wie er erst in voller Ruhe sich ankleidet und dann durch eine emeute Ermahnung des Engels aufgefordert werden muss, sich durch Umthun des Mantels reisefertig zu machen und dem Engel zu folgen. T. 9. ovx rj^ei) wie 5, 7. 7, 18. Das akrj^eg steht von der Wirklichkeit im Gegensatz zu einem Gesicht, das er zu sehen meinte (e^oxety wie Lc. 24,87), wobei wohl an ein Traumgesicht gedacht ist. Das yiy. 6ta r. €tyy, schliesst alles ein, was ihn der Engel zu thun veranlasste. y. 10. SieXS',) charakterisiert, wie der artikellose Ausdruck zeigt, die Gefahren, die sie zu passieren hatten. Gemeint sind die beiden

1 14 Apostelgeschichte

TtvXrp^ Ti^v atdrjQav tt^v q)eQOvaav eig rr^v uoXcVj ij^ig avzo- ftdtr] rivoiyrj avtdigy tuxI i^eX&ovTBg 7VQoiiX&ov ^tfitjv fiiav^ xal svd-iug aTtiavq 6 ayyekog an avzoT. 11 ycal 6 IleTQog iy €avT(p yevofievog eiTtev' vvv olda aXrjd-ojg oti i^ajceaTeiXev 6 TiVQiog Tov ayyeXov avroi y(.al l^eLXccco fie ix X^Q^S ^HQOidov TLal Ttdarjg T'^g nqoadoYiag tox kaoi twv ^lovdaicDV. 12 aw- tdiov re rji/d-ev enl ttiv olxiav T^g Maqiag Ttjg fir/ugog ^Itadvov TOV eTCVKakovfievov Mcr^xov, oi riaav inccvot awr^d-QOiafiivoi xat TtQoaevxofievoi. 13 TL^ovaavuog Si auzov Trjv dvqav tov TtvXuivog

Wachtposten (v. 6), vgl. I Chron. 26, 16. Das ijug motiviert, wie das eiserne Thor zur Stadt fahren konnte, wSJbrend es doch, wenn, wie gewdhnlich, ver- schlossen, vielmelir denWeg versperrte, sofem es sich von selbst dffhete. Da sie munittelbar nach dem Heraustreten durch das Thor eine Strasse vorwarts gingen {nQorjX^., wie Mc. 14, 35), lag das Gef^gnis in der Stadt, nnd das r. noXiy bezeichnet nur die offene Stadt im Gegensatz zu dem abgeschlosse- nen Gef^gnishof. Nur eine Strasse, d. h. bis er aus dem Angesicht des GefSngnisses war, begleitet ihn der Engel. Zu aTieart] un avtov Lc. 4, 18. Y. 11* €v eavtai) wie 10,17; doch in prSgnanter Konstr. mit yey. ver- bunden. £r war also, wie im Traum (vgl. zu v. 9), dem Engel gefolgt und kam erst, als sein Begleiter ihn verliess, zu sich selbst, sodass er jetzt wirklich {aXi]9ci)s, Adv. zu aXrj&eg im Sinne von v. 9) wusste, dass geschehen sei, was er frfiher nur ftlr ein Gesicht hielt. Vielleicht geh5rt sogar das aXij&tag in den Objektsatz und ist nur des Nachdrucks wegen trajiziert: dass wirklich Gott (o xt*^., wie 7,88) seinen Engel gesandt und mich aus der Hand (vgl. Lc. 1, 71. 74) des Herodes errettet hat (vgl. 7,10). Das naaa jiQoa^oxia (Lc. 21, 26) geht auf alles, was das ihm so feindselige (v. 8) Yolk der Juden irgend von Bdsem, das ihm Herodes anthun werder erwartete. Diese bereits 5, 19 antizipierte wunderbare Befreiung muss hier einer Quelle entlehnt sein, die ganz naiv andeutet, wie erst nach- trSglich dem Petrus diese Befreiung als eine wunderbare erschien, da er wahrend derselben zu klarem Bewusstsein dessen, was mit ihm geschah, nicht gekommen war. ¥• 12« avyidaty) vgl. IIMakk. 4, 4. 7,4. Dass er sich des v. 11 Gesagten bewusst geworden, war nattb'lich mit dem em ay gegeben und veranlasste ihn, nun nicht etwa in sein Haus zu gehen, wo er leicht wieder aufgehoben werden konnte, sondem in ein befreundetes. Als solches erscheint das Haus der Mutter des Joh. Markus, der I Petr. 5, 18 seiu (geistlicher) Sohn heisst und in der sp&teren tTberlieferung als sein stSndiger Begleiter erscheint, wo man in grosser Anzahl im Gebet versammelt war (vgl. die Antizipation in v. 6). v. 18* t. *t'^.) gemeint ist die im Thor- wege befindliche Thtlr, zu der eine Magd, ofienbar die PfDrtnerin, herzu- trat, um hinzuhorchen {max., im Sinne von Prov. 8, 1), wer es sei. Bem., wie das oyofi. Qod, nachhinkt, um den Inf. des Zwecks nicht zu weit von

12. 11-17. 115

TtQca^kd'ev Ttaidiaxf] vnaxovaaij ovofictri ^Pidrj^ 14 xot imypovaa tifv qxtnt^v %ov IUtqov anh t^$ fa^Q om fjvoi^ey tov nvhUva, eiaSQafiOvaa Si OTg'qyyeikev eotavai tov Ilhqov nqo xov nvluivog. 15 oi Si TCQog avrqv tlnav' fAalvg, ^ 6i duax^Qi^ero ovztog exuv. oi di iTieyov 6 ayyeXog iariv avrov. 16 6 Je nh(fog ini^$v9v TtQOviav avoi^avreg di eldov avrov iMii i^iatrflav, 17 yunaoBiaag di avvdig rrj X^Q*' <f^y^ dtrffr^aaxo avtdig TtUg d xvQgog avTov i^'qyayep in TTJg qn^kctn^gy iiniv %e' aitoyy^l-- Aore ^Icnuofifp nal xoig adelgmg tavva. Tuxt i^ek9wv htoqev^

seinem Verb, zu trennen. y* 14* Binyy.) seizt vorans, dass Petr., dessen Stimme sie kannte, als er Schritte vemahm, Einlass begehrt hatte. Das ano T. /a^a; (Lc. 24, 41) schildert sehr lebensvoll , wie sie aus Freude darttber (bem. den rdckweisenden Art.) den Thorweg, d. h. die Thfir darin, zu Offiien vergass and hineinlief, um zu verkflndigen, dass Petr. draussen stehe (eorayai, synkopierte Form des Inf. statt Boxtptevai, wie I £or. 10, 12). IS. fAm,vfi) wie I Eor. 14,23. Job. 10,20. Das schildemde Imperf. ^uaxv^txo (Lc. 22, 59) wird in oi (fe eXsyov fortgesetzt: w&hrend die Magd zuversiobtlicb yersicbert, dass es sicb so yerhalte (ygl. 7,1), wie sie gesagt, wollen die andem bOchstens zngeben, dass es sein Scbutzengel (Mt. 18, 10) sei, der also die Stimme seines ScbHtzlings angenommen babe. Derselbe konnte nur erschienen sein, um die Freunde zu einer Hilfeleistung fllr ibn au£sufordem. y*10* BnefAevBv Tcgoviav) ygl. Job. 8, 7, nacb Analogic des ovx enavorro 5,42: er yerbarrte im Elopfen. Nun geben alle 5ffiien, um selbst nacbzuseben, und geraten yor Staunen ausser sicb (ygl. 10,45). y* 17* xaraaeia.) Er winkte durcb scbflttelnde Hand- bewegung ibnen zu, sie mOcbten scbweigen, wobei yorausgesetzt ist, dass man ibn mit lebbaften Freudenausbrflcben fiber seine Errettung beglfick- wflnscbte, und erzSblte ibnen, wie (ygl. 9,27) Gott (durcb seinen Engel) ibn aus dem GefUngnis berausgefUbrt babe. Nur die andre Seite dieser Mitteilung war {imey rf), dass er sie mit der Verktbidigung seiner Er- rettung beauftragte. Gemeint ist Jakobus, der Bruder des Herm, da die beiden Apostel dieses Namens (1, 13. 12, 2) ausdrflcklich nSber bezeicbnet werden; aber die unyermittelte EinfAbrung seiner Person und die Voraus- setzung seiner beryorragenden Stellung in der Gemeinde deutet auf eine Quelle, die bereits yon ibm erz&blt batte oder beides als ibren Lesem bekannt yoraussetzen konnte. Das unbescbr&nkte x. r. adeXtpoig zeigt, dass die ursprfinglicbe Erz&blung yon einer Versammlung im Hause der Maria (y. 12 b) nicbts wusste, sodass dies, wie y. 5, ein Zusatz des Bearbeiters ist. Das eleA^aiy gebt auf den Fortgang aus dem Hause, in das er nattirlich nacb dem ayoi^ayt, y. 16 eingetreten war. Zu eaog, eis €x$Qor xonoy ygl. Lc. 9,56; gemeint ist ein andrer, als dieser, wo sein Leben bedrobt war (y. 4ff.). Aber der seltsam unbestimmte Ausdruck weckt die Yermutung, Weiss, N.T.m. 8

1 \ 6 Apostelgeschichte

€($ SreQOv TOTtov. 18 yevofiivfig Si fj^iqaq rpf TOQaxog ovm oliyog ev Tolg (nqaxtw^atgj %i aqa d lUrQog iyivero. 19 ^Hfto- drjg da iTCi^fjriqaag airov nal /ui] evgiiv, avanQivag Tovg ipv- loKag htdlevaev dTtax^ijyaCj imxI iMxvel&wv aTto vilg ^lovSalag eig KataaQeiav dieTQifiev. 20 ^v di dvfAOftaxfov TvQioig tmcI JStdfo^iotg' SfiaSvfiaSov de rcaqiiaav Ttqog airov, xat Tteiaceweg BXdoTOv Tov €7tt Tov TM>it(Svog Tov fiaailewg ijeovvto tlqiq- vrjv 6ia to TQig>ea^ac airwv t^v xwqocv cetto vilg fiaaiXmc^g. 21 zcmtfj di flp^Qif 6 'HQddrjg ivdvaafifvog iij9ij^a ^aathxtp xat Tcad-laag inl tov fii^fiavog idtjfirjyoQei nqog avrovg' 22 6 di dijfiog i7ceq>wvei' &eov 9)C(ivij xat ovx av^Qiinov. 23 Ttaga- Xffiff'^ Si iTvara^ev airov ayyelog hvqIov ov^' anf oii^ eStaysv

dass in der Quelle der Ort genannt war und nur von dem Bearbeiter weggelassen ist, well er das in der Quelle folgende schon antizipiert hatte Oder nicht anfhehmen wollte. 18* yer, de fjf^sQ,) wie Lc. 4,42: bei Tagesanbruch entstand eine nicht geringe Beunruhigung unter den (wacht- habenden) Soldaten, was denn (da er nicht mehr zu finden war) aus Petrus geworden sei. Wie berechtigt dieselbe war, zeigt t. 19, wonach Herodes, als er den Qefangenen snchte (emitjr.j wie Lc. 4,42) und nicht fand, sie nach angestellter gerichtlicher Untersuchung zur Hinrichtung (vgl. Lc. 23,26) abf&hren hiess. Er aber kehrte aus Judfta (im engeren Sinne, wie 1, 8. 8, 1), wo er zum Passahfest in Jems, anwesend gewesen war, nach seiner Resi- denz zurtlck, wo er sich danemd aufhielt. Die nfthere Bestimmung zu diBtQifier ergiebt sich aus dem zu xatsX^tap gehSrigen ei^ xcu^ra^eiay, T* 80. &vfAOfjiaxtay) geht auf die heftige Feindschafb, in der er mit der BevSlkerung von Tyrus und Sidon lag. Der Dativ steht artikellos, weil TVQ. X, ift^tay. zugleich das Snbjekt zu noQijinjiy bildet, das sich in prS^- nanter Konstruktion mit nQog avrov verbindet, weil ihre Anwesenheit dem Veikehr mit dem erzilmten KOnige gait. Indem sie den kOniglichen Kammerherm dnrch t]l)erredung auf ihre Seite brachten, baten sie um Frieden (9, 31), d. h. um Einstellung der Feindseligkeiten wider sie. Wenii die St&dte mit ihrem Gebiet sich durch den Getreidebezug von dem kOnig- lichen Gebiete em&hrten, so konnte Herodes sie in seinem Zom durch allerlei Zollchikanen in empfindlicher Weise sch&digen. t.21. raxr, de fjfA,) Gemeint ist der Audienztag, den ihnen Blastus beim KSnige ver- mittelt hatte. An ihm erschien er in vollem Erdnungsomat und hielt eine Oflfentliche Rede an die phdnizischen Abgesandten vom Throne herab («fi/^., wie Prov. 30, 31. IV Makk. 5, 14). t. 82. dfjfios) an edtjfitjy, anknflpfend. Das (zuh6rende) Volk rief ihm (enetpmy., wie Lc. 23, 21) gottes l&sterliche Schmeichelwmrte zu. r. 28. enata^ey avt, ayy. xvq.) wie II Reg. 19, 35. Gerade auf diesem Gipfel seines Glanzes (bem. das na^ax^*

12,18 13,1. 117

Ti]y do^cnf T^3 &e^f wxl y^ofiepog <nuolfpt6fif(awog i^hfw^pf. 24 6 Si loyog rov Y,vQiav ijv^etnv xm inhf^^vvetQ^ 25 Bofvafiag Si Tftai SavXog vTcioTQe^ay i^ ^le^ovaakiqfiy nXrjgfaomfteig Trpf diWMfvlaVy avvTvaQaXafiovreg ^Iwmnfjv tor iTUTftXtj^iyfa JUofKov*

Xni, 1 i^aav di iv l4vTioxHff itLona vtp ovatxv htadfjauxr

3, 7. 5, 10) ereilte ihn das Gottesgericht, weU (ay& tar, wie Lc. 1, 20. 19, 44) er Gott nicht die Ehre gegeben hatte (vgL Lc. 17, 18), sondern sich wie einen Gott feiem liess. Man erwariet freilich, dass dasselbe ihn wegen der Yeifolgong der Apostel treffen werde, and dies war vielleicht die Mei- nung der Quelle, so dass v. 20£ eine Einsohaltung des Lc. ist, der die heilige Geschichte an die Pro&ngeschichte anzaknflpfen liebt and das ifo^av M, r. ^., das sich aaf die Nichtanerkennong des gOttlichen Berofes der Apostel bezog, direkter deuten wollte. Auch kann doch der infolge des Wflrmerfrasses (vgL die Schilderong U Makk. 9, 5. 9) eingetretene Tod {eSenp., wie 5, 5. 10) ihn nicht anmittelbar am Tage jener Staatsaktion ereilt haben. Zur Sache vgl. Jos. Ant. 19, 8,2. r. 24. o Xoy.-'fjvh) wie 6,7, bildet den Qegensatz dazu, dass Herodes offenbar darch seine Gewaltthaten die VerkOndigang der Apostel anterdrt&cken wollte; and das dort von der Mehrong der Gemeinde gebrauchte enXij<hfret^ geht auf die Zahl der YerkOndiger, die sich dorch jene Feindschaft nicht abschrecken, sondern nor anfeuem liessen. Die Art, wie r. 25 die Notiz tiber Bam. and Saolas anschliesst, zeigt, dass der En&hler aach sie ssa diesen Verkilndigem rechnet; and, da er im folgenden za ll,29f. zarflckkehrt, wird schon V. 24 von der Hand des Lc. herrfihren, welcher andeutet, dass die beiden Abgesandten in Jeras. Zeagen da von warden, wie sich der £6nig an den Aposteln veigriff. Sie kehrten aber aas Jems. zorAck, als sie die ihnen aa%etragene Dienstleistang darch Oberlieferang der Kollekte vOUig voll- zogen batten {nXfjQiaa,, wie ROm. 15, 19). Dass sie den v. 12 erw&hnten Johannes Marcus mit sich nahmen {avfin€CQ€d., wie Gal. 2, 1), bereitet 13,5 vor.

Es folgt Kap. 18* 14 die Geschichte der ersten Missionsreise, die, da ihre Veranstaltung nach dem HOhepunkt der Feindschaft, die das jQdi- sche Yolk gegen das Evangelium g^zeigt hat , so sichtlich dem Pragma- tismus des Lc. entspricht, auch von seiner Hand herrOhren wird. t* 1. t^iray de ey ayr,) knflpft fiber die durch das Aaftreten des Agabos (11, 27ff.) veranlasste Episode, die mit der Rflckkehr der Abgesandten schliesst, schon formell (vgl. das rjnay ^s 11, 20) an die Erzfthlung von der Entstehang der antiochenischen Gkmeinde an, wie deutlich das xata r. ovcay exxl. zeigt, das die nun bereits (scil. dort, wie sich aus dem Zusammenhange von selbst ergiebt) bestehende Gemeinde im Gtegensatz zu der in der Bildong begriffenen bezeichnet. Yielleicht deutet sogar xora (vgl. 11, 1) an, dass es eine g^sse Gemeinde mit verschiedenen Konventikeln war, die aber alle durch die dort vorhandenen Propheten (11»27) and Lehrer (im Sinne

118 Apostelgeschichte

TtQoqr^ai nai diddiTKaXoi^ o tb Bagvafiag xal 2vfiewv 6 yua- Xoifievog Niyeg nuxt ^oviuog 6 Kvqyp^aiogj Mavai^v re ^Hqtidov Tov zeTQadgxov avvTQog>og laai 2avXog. 2 XeiTOVQyovvrtav di avTcSv Tqi tvQiip xat vfjorevovTiav elnev to Ttvevfia %o ayiov" agfOQiaare St^ ^ot tbv BaQvdfiav luxi ^vXov eig to Vqyov o TrQoaneKXrjfiai, avTovg, 3 tots vr^OTevactyteg xat ngoaev^dfievoi xoe iTtid-ivTeg Tag xjuqag avToXg aTtikvaav. 4 avrol fiev ow

von I Eor. 12,28f.) wohl versorgt waren, so dass dort der Gedanke ent- stehen konnte, etliche derselben als Missionare auszusenden. Barnabas, der den Lesem aos 4, 36. 9, 27 hinlBnglich bekannt, ninunt die erste Stelle ein, weil er nach 11,22 26 ein hervorragendes Yerdienst um die £nt- wicMung der Gemeinde hatte, und, da er nach 4, 36 offenbar prophetische Begabung besass, werden die mit ihm durch te-xai-xai enger verbandenen ebenfalls zn den Propheten gehOrt haben. Der Eyren&er Lucius kann nach 11, 20 schon von Anfang an das Evang. verktbidigt haben. Dagegen scheint, da die Aufz&hlung mit ManaSn, dem Jugendgenossen (irvyr^., wie II Makk. 9, 29) des Tetrarchen Herodes (Antipas), neu anhebt , dieser und der erst sp&ter in die Gemeinde berufene (11,25) Saulus zu den Lehrem gerechnet zu werden. Weder die Nennung der drei hervorragenden Manner in Antiochien, die an der Aussendung der beiden Missionare be- teiligt waren und dem Lc. leicht genug durch Paulus bekannt sein konnten, noch ein angeblich unvermitteltes Eintreten des Stiickes deutet auf die Entlehnung desselben aus einer Quelle hin. y. 2. Xeirov^y, t, xvq.) bezeichnet die gemeinsame Andacht der Propheten und Lehrer als einen Gottesdienst (Ezech. 40, 46. Judith 4, 14), der dem (erh5hten) Herm gait, weil in Gebet und Betrachtung danach geforscht wurde , wie jetzt seine Sache zu fftrdem sei; daher auch mit Fasten verbunden. Da der durch einen oder mehrere der anwesenden Propheten redende Geist nur auf die f&r die Missionsth&tigkeit auszusondemden (atpoQ.y wie R5m. 1, 1. Gal. 1, 15, ganz anders Lc. 6, 22) Personen hinweist (bem. das die Aufforderung ver- st&rkende cfi;, wie Lc. 2, 15), war eine solche wohl bereits bei der beson- ders veranstalteten Andacht in Aussicht genommen. Bem. den auf die Namen v. 1 zurQckweisenden und beide zusammenfassenden Artikel. Dass diese beiden fOb: das Werk , um das es sich handelt , besonders geeignet seien, wird dadurch motiviert, dass sie Gott daftlr (bem. die Weglassung der Pr&p. vor dem Relat., wie Lc. 1, 25) sonderlich berufen habe, wie aus dem auf 11,26 anspielenden Comp. TiQoaxexX. (2,39) erhellt. y. 8. rore) infolge dieser gOttlichen Weisung wird nun eine neue, ebenfalls mit Fasten verbundene Gebetsdbung veranstaltet, in welcher die Propheten und Lehrer die Missionare unter Handauflegung (6,6) feierlich entlassen (ttne- Xwr.y anders wie 3,13. 4,21. 5,40). y. 4. avtoi) nimmt das avrotg auf, indem das ovy auf ihre feierliche Entlassung zurflckweist und das fc«y das ffe in v. 5 vorbereitet. Das exnsfup. geht auf die Weisung des heiligen

13.2-8. 119

ix7refAg>&ivt€g vno tov aylov nvevfAOtog xorijil^y tig SsXsv- Tuictv^ i'Keld^iy te aninJievaav eig Kvn^v, 5 xat yei^ofiepoi h Sakafilvi xcmjjyeAAov %6v Xoyw %ov ^eotJ h %alg owayw- yalg Tc3y ^lovdaitav* elxov di iMxi *I<oavr^v vntjuirvpf. 6 duX- d-ovTsg di oXtjy r^v v^aw axQi naq>ov evQOv ovdQa Tiva fidyov ttftvdonqoqyrft^^v ^lovdaiov^ ^ ovoiaol BaQitjaovgy 7 og i}v avv vqj av^vnatiii Se^iqt Ilavhity avdqi awertfi, otrrog nQoayLoXead" fievog Bagvdficev xal SavXov ift^rjfniaev cmovaai tw Xoyov tov &€0v' 8 av&iaTOTO Si avroig ^BXifjtag 6 fidyog ovrfog yicQ fi€&€Qfii]veveTai to ovofia aviov , ^tjTwr SiaoTQhffai tor avdi-

Qeistes in v. 2 , die den Gegensatz zn dem ihrerseits mitgenommenen Johannes vorbereitet. Das xattjk^v geht auf das Herabsteigen za dem am Ausflnss des Orontes belegenen Hafenplatz, and, weil dies behu& der Einschifiung geschah, verfoindet sich durch t€ eng damit die Abfiihrt von dort nach Cypem, der Heimat des Barn. (4,36), welche die Missionare daher naturgem&ss zu ihrem n&chsten Ziele w&hlten. 5* yerofi.) prftgnant verbunden mit f*', wie 12,11: in Salamis angelangt, beginnen sie, wie das schildemde Imperf. zeigt, ihre Verkttndigong des Wortes Gottes in den Synagogen, woraus erhellt, dass ihre n&chste Absicht noch keineswegs die Heidenmission war. Dass sie aber auch (ohne gOttliche Weisung, vgl. zu v. 4) den Johannes (12, 12.25) als Diener bei sich batten, wird erst hier erw&hnt, wo sie seine Dienste (etwa beim Taufen, vgl. 10, 48) gebrauchten. t. 6. dteXd^.) zeigt, dass die Erzfthlnng iimn6glich aof einem augenzeugenschafUichen ^Reisebericht* bemhen kann, da weder fiber die Dauer ihrer Reise durch die ganze Insel von der Ost- zurWest- ktiste, noch fiber die Fortsetzung der in tSalamis begonnenen Th&tigkeit irgend etwas berichtet, sondem lediglich bei einem eigentfhnlichen Vor&ll verweilt wird, der sich in Paphos ereignete. Sie trafen dort n&mlich einen jfldischen Pseudopropheten, der magische Kflnste trieb, wie Simon 8, 9f., mit Namen Baijesos. itml* tjr vvr) vgl. 4,13: er war um den Prokonsul, der in Paphos residierte und der als ein verstfindiger Mann {jvyt- tog, wie Jes. 3, 3. Prov. 16, 20) charakteriaiert wird, weil er sich durch den Magier nicht so weit verblenden liess, dass er nicht auch Barnabas und Saulus (nattb'lich in der Ordnung, wie v. 2) h6ren wollte ; denn er begehrte wirklich (tnel^rj. im Siime von Lc. 12, 30, anders als Act 12, 19) das Wort Gottes zu h5ren, das diese ja nach v. 5 verkflndigten. T«8« avd-iararo) wie IITim. 3, 8: er widerstand ihnen, indem er ihre Yerkflndigang als unwahr darstellte. Eljmas war wohl der Titel, mit dem er vor dem Pro- konsul prunkte, da derselbe, wie parenthetisch beinerkt wird, denlfa^er schlechthin, also den grossen Magier bedeutet. Als dieser suchte er den- selben so durch Verkehrung (bem. die prftgnante Verbindung des dtafftQ, mit ano, wie Exod. 5,4) vom Glauben {mar. absolut, wie Lc. 18,8), dem

120 Apostelgeschichte

Ttavop and t^$ niatemg, 9 ^mihog 6iy d Tiai IlavXog, nXtfi^ug TtvevfiOTog ayiov meiflaaq uq avxhv 10 UTttv w TtXi^frjg nav- 'ubg SoXov nai naaijg ^diovQytag^ vie diafiokoVy exS'Qi nao-qg dvMiiOCvvrigj ov Tcavafj diaarqiifutv tag ddovg zov tlvqIov tag cvd'slag; 11 %al vvv Idov x^Q tmjqiov int ai, nat iarj tvqAog fir^ ^Xbtwv tov fjXiov axQi tuxcqov. Teagax^fia di htiTteoev in aitoy ax^g TMxi awtog, nat neQiayutv i^ijtei x^Q^^y^ovg. 12 tote idtav 6 avSvnatog to yeyovog inlatevaev y hjthfflao" fievog htl ty didaxij tov %vqLov. 13 avax^evteg di cltio tiig Jlatpov oi Tteqi HavXov ril^ov elg Hiqyrjif trig Hafjufvliag*

er also schon zugeneigt war, abwendig zumachen. t* 9* o xai navX.) Dass Lc. den lateinischen Namen, den Sanlusi wohl als r5mischer Btkiger, neben seinem hebr. hatte, hier zum ersten Male nennt, wo derselbe dem heidnischen Prokonsal gegentlber mit so grossem Erfolge aoftiitt, dentet an, dass er denselben in seiner heidenapostolischen Wirksamkeit zu fOhren begann, die sich gerade anf dieser Reise als seine besondere Gabe heraos- stellte. Zu nXi^^» nv. ay. ygl. 4,8. Der auf ihn gerichtete Blick zeigt, wie er ihn in seinem tiefsten Wesen durchschaut. 10 oi) vor einem AcQ., wie Lc. 24, 25. Betmg und arglistige Verschlagenheit ist das Wesen des mit GaoklerkthiBten berflckenden Magiertnms. Das vie ifittp. charak- terisiert ihn als den natOrlichen Feind der (jottesboten , das e/^c naafjs &ix, als den, der den Prokonsal vom rechten Wege abbringen will. Hdrst du nicht auf (vgl. 5, 42), die Wege Gottes (d. h. die Wege, durch die er den Prokonsal zom Heile fAhren will) zu verkehren, die doch allein zum Ziele ftihren {ev&., vgl. 9, 11)? Das war ja der Zweck seines iiy^una^ ir&ai. ^ y. 11* x^^9 xv^tor) hier als strafende gedacht, und zwar mit eni <re (sie ist auf dich gerichtet), wie Jud. 2, 15. Das tvtpkog wird nfther bestimmt durch firj fiXenaty, weil das helle Licht der Sonne doch sonst auch der BlOdeste sieht, also stockblind. Zu a/Qi xavq. vgl. Lc. 4, 13. Die Strafe soil eine vordbergehende sein, da sie nur eintritt, um den Prokonsal von der Verkehrtheit seines Widerstandes zu tlberzeugen. Zu Bnemtfev en vgl. Lc. 1, 12. Das nxXvg ist nur zur Verstftrkung von nxmog vorangeschickt: Dunkel und Finstemis. Das intransitive negiaywv (Mc. 6, 6) steht hier absolat: im Umhergehen suchte er Handleiter (vgl. das Verb. 9, 8). T* 12« Tore) wie v. 3: nach diesem sichtbaren (Mftui^ r. yey., wie Lc. 8,34f) Zeichen ihrer gOttlichen Sendung kam er zum Glauben (2, 44. 4, 4), indem er staunte fiber ihre Lehre (vgl. Lc. 4, 32) , die sich so deutlich als die Lehre des Herm (Gottes) erwies , indem er den Widerstand gegen seine Boten bestrafte. t* 18. ayax^.) wie Lc. 8,22: in die hohe See hinanf- gefifthren. Das m ne^ navXoy (die Reisegesellschafb des P.) zeigt, date PauluB von nun an als der eigentliche Leiter der Mission angesehen wer- den soil, weil er sich w&hrend der Wirksamkeit auf Cypem als ^ i^r

13,9-17. 121

^loHmjQ Si OTroxto^aag an cnnHv vTviazQe^v eig ^leQoaokvfUx. 14 avtol Si diel&oyreg itno r^g Ili^yvjg Ttofeyivovro Big li4v%i6xBuxv xiiv IhoidiaVj yual iK&ovreg eig r^v awaywyiiv %^ ^fiiff tw (tafifiatwv hua&iaav. 15 /uero di rigv avayviooiv Tov vo^ov nal xdv nQoqnjffwv aniaxuhav ol aqxiawayuyyoi TtQog ctvvovg Xiyovzeg' ovdQeg adeiAfoij ei tig iativ iv vfilv Myog TtoQaxXf^aewg TtQog tov kaovy kiyete. 16 avaarag di Ilavlog yuxt Ttccraaeiaag rfj x^e^t elTtep' SydQeg ^laQarjXehai vuai o\ (pofiovfi&fOi TOV d-eoVf dyLovaare. 17 6 ^eog tov Xaov tov-

sie spezifisch begabten erwiesen hatte. Damit mag zusammengehaugen haben, dass sich Marcus, der ale der Vetter des Barnabas (Kol. 4, 10) mit- gegangen war, jetzt von ihnen trennte (rnio/cu^. ttno, wie Lc. 9, 39) ; wenig- stens ist von Mutlosigkeit nichis angedeutet.

18) 14 52* Die Eatastrophe in Antiochien. ttvxoi $$) wie V. 4, hier Paul, nnd Bam. im Gegensatz zu Job. Auch hier, wie v. 6, zeigt die blosse ErwSbnung der Durchreise durcb Pamphylien (worin Perge nacb V. 13 lag) und Pisidien, wie der ErzlLhler zu den Ereignissen in der pisidischen Hauptstadt (bem. das inkorrekte A^j. nunduty statt ntatdutog) eilt, weil sich in ihnen der tXbergang des Paul, zur Heidenmission (vgl. zu V. 5) vollzog, worauf ihm alles ankommt. Das einfache eXd-. eig zeigt, dass nicht erz&hlt werden soil, wie sie behufs ihrer Wirksamkeit die Synagoge aufsuchten, sondem nur, wie, als sie am Sabbattage (vgl. Lc.4, 16) die Synagoge besuchten, sie sich dort unter den andem Andftchtigen nieder- setcten, um abzuwarten, ob ihnen Gelegenheit zum Beden gegeben wer- den soUe. T. lo* r. ayayyoiffty) vgl. II Eor. 3, 14. 1 Tim. 4, 13. Gemeint sind die fib* den betreffenden Sabbat bestinunten Abschnitte. Nur hier erscheinen a^x^^^^^y* (^c* 49. 13, 14) in der Mehnahl. Das anectetX. (ohne Objekt, wie 5, 21) geschah wohl durch den vntj^erfjg (Lc. 4, 20) and setzt voraus, dass den Fremden schon der Ruf solcher vorangegangen war, die in den Synagogen das Wort zu nehmen pflegten, dass sie also bereits h&ofig auf ihrer Reise gepredigt batten (vgl. zu v. 14). Das iy vfuy iragt, ob sie sich innerlich zu einem koyog naQaxX,, d. h. zu einer erbaulichen Ansprache, aufgefordert fUhlen, in welchem Falle sie (es) sagen, d. h. sich zum Reden melden soUen. Der Erzfthler, welcher ein Bild der Synagogenpredigten des Paulus geben wiU, wie Lc. 4, 16 ff. von denen Jesu, hebt hervor, wie jener sich nicht zum Beden drfiagte, sondem sich dazu auffordem liess. y»\^ ayafftag) von seinem Sitve (v. 14). Das xaraasur. r. /fc^i (12, 17) kann hier nur die Geberde sein, mit der er zeigt, dass er reden woUe, also die Frage v. 15 bejaht. Neben den ayJg. taft, (2, 22) werden ausdrflcklich auch die Proselyten (o* fpofi, r. ^.) im weiteren Sinne, die noch unbeschnitten waren, zum HOren (irxovacrrc, wie 7, 2) auf- gefordert. Wie sehr Paul, diese voraehmlich ins Auge fasste, wird dadurch

122 Apostelgeschichte

tov '/cr^crijil i^ele^ato Tovg TtariQag ^fiwv, ycal vbv laov v^pio- aev h ty TtaQomitf h yij AtytTttov^ imxI fteva fiQaxiovog vifnf' Xov i^i^yayep avrovg i^ avTijg, 18 nal atg TsaaefccKOwaivt] XQOvov hQ07toq>6qriaev avvovg ky t^ igi^fiq}, 19 tuxl na&eJLiay S9vt] €7CTa h yi] Xavaav xaremktjQovofifiaev vtiv yr{v mx&v 20 uig e^eaiv reTQonMaioig xat Trevnjxoira. xcrt fiera vavra

angedeutet, dass er die Mehrzahl der Anwesenden 17 mit dem deikti- tischen tovroVf wie dritte Personen, bezeichnet aJs das Yolk Jsr. , obwohl er selber doch dazu gehOrt, und zur Einleitung seiner Yerkandigang Tom Messias so ausfGlhrlich erz&hlt, wodurch Oott sich als den Oott dieses Yolkes erwiesen habe, obwohl das alles doch den geborenen Juden von Jngend auf gel&ufig war. Lc, der den Paul, wohl oft genug in Synagogen predigen gehOrt hatte, konnte wissen, dass er seine Yerktlndigung so ein- zuleiten pflegte; diese Einleitung mag er aber wohl um seiner heiden- christlichen Leser willen so ausftlhrlich gegeben haben. Der Grott diesee Yolkes ist Jehova geworden, indem er die Yftter sich erw&hlte zu seinem Dienst und zum Gegenstand seiner speziellen Ffirsorge (vgl. RdnL 11, 28). Das t*%ff<oaey (ganz anders als 2, 33. 5, 31) bezieht sich auf die Mehrung des Yolks im Sinne von 7, 17 (vgl. Gen. 48, 19), die umsomehr eine gott- gewirkte war, als sie wfihrend der Fremdlingschaft {ey rtj nttQoix., wie Sap. 19, 10, vgl. zur Sache 7, 6) im Lande Agypten (bem. das yrj c. gen., wie Mt. 10, 15, abweichend von 7, 36) vor sich ging, wo man sie zu hindem suchte. Bem. die Anspielung an Exod. 6, 1. 6, nur dass der erhobene Arm in dem fieta als die Geberde gedacht ist , mit welcher Gott die auf ihn selbst zurttckgefahrte AusfUhrung (vgl. Dent. 4, 37. Psal. 136, 11) be- gleitete. t. 18* Die Hinweisung auf die etwa 40j&hrige Zeit der Wtlstenwanderung erinnert an die gerade von Lc. in die Stephanusrede ein- geftihrten Zeitbestimmimgen (7, 36, vgl. v. 23. 30), wie die Hervorhebung, dass er ihre Sinnesart trug, an die 7,39 43 berilhrten Thatsachen. 19. »a&$Xtay) steht wohl absichtlich, wie Lc. 1,52, vom Herabstilrzen der sieben heidnischen YOlker von ihrer Herrschaft statt des i^tapety Deut. 7, 1, das auf ihre Austilg^g geht. Das ey ytj /ai^. xat&tL erinnert speziell an Jos. 14, 1, nur geht es ohne Anspielung auf die Yerteilung des Landes unter die einzelnen St&mme darauf , dass Gott das Land der- selben ihnen zum Eigenbesitz gab (vgl. Psal. 136, 21 f ). Der aus dem avtovg V. 18 zu ergSjizende Dativ musste fehlen, weil das avxoig eine andre Beziehung gehabt haben wtirde, wie das gleich folgende avtmy, T* 80. Der dat. temp., der zu naxBnktjq, v. 19 gehSrt, bezeichnet die Zeit, innerhalb derer sich etwas volbdeht. Da das Land schon bei ihrer Er- w&hlung den Y&tem zugesichert war (7, 5), so hat es 450 Jahre gedauert, bis diese Zuteilung sich thats&chlich voUzog, n&mlich die 400 Jahre der Fremdlingschaft (7, 6), die 40 Jahre der Wtlstenwanderung (v. 18) und rand («() 10 Jahre, welche die Eroberung des Landes w&hrte. Hat Paul, mit

13,18-23. 123

i'dfaxBP T(t^tag V(og Sofiaviil TtQO<pi^ov* 21 xaiuid'Si^ r;viqO(X¥to fiaaiXiaj xal idunuev avtoig 6 d'Eog vov Saovl vloy Kelgj av^ dffa h. qwXiig Bei^ia^eivj ¥n] teaaeifmorra' 22 xal fietaanliatxg avToy iJYUQ&f tov Javud cciroig eig fiaaiUay ^ mxi elnei^ fiag^ Tviff^aag* er^ov JotveiS tov tov ^leaaalj awSfa Tuna v^v xa^ di€ty fiovj og ftoitflu napta ta d'eki^ fiord fiov. 23 tovtov 6 dtog ano tov ttftiqfiaxog xor* iTcayyeliay xffayw r^ ^hsf^axj^

solchen geschichtlichen Rflckblicken seine Synagogenpredigteii eingeleitet, 80 k6imen dieaelben nur darauf hinausgegangen sein, zu zeigen, wie die den (erw&hlten) V&tem verheissene «Ai7^oyo/ua sich erst nach mannigfiftchen gOttlichen Filhrungen vorbildlich in der Besitzergreifung Kanaans verwirk- licht habe; jedenfiEjls haben sie einen v5llig anderen Zielpunkt, als die der Stephanusrede. ^cra xavxa) fasst die bisher erwfthnten Ereignisse einheiilich zusammen, am darzuthun, wie erst dorch sie die Bedingongen geschaifen waren f!lr das KOnigtum in Jsr., an welches die messianische VerheiBsang und Erwartung anknflpfte. Freilich verwirklichte sich auch dies nicht sofort; denn zaerst gab Grott ihnen bis auf den Propheten Samuel (3, 24), der nach I Sam. 7, 15 auch zu ihnen gez&hlt wird, Richter. y* 21« xcrjret^ey) das nie zeiUich steht, kann auch hier nur heissen, das& sie Ton ihm in seiner Eigenschaft als Propheten sich einen KOnig erbaten, sodass der Ton ihm ihnen gegebene KOnig von Gott selbst gegeben war ([ Sam. 12, 13). Der Art. vor isaovX weist auf den bekannten KOnig bin (ygl. V. 22: r. dttv%iA), Zu v%o¥ x. ex f^vkriq fisv. vgL I Sam. 9, 1. Die vier- zig Jahre entsprechen als schematische Zahl der der Wflsteivjahre, wie die Richterzeit der der Fremdlingschaft. Bern, auch hier die Vorliebe des Lc. fUr diese parallelen Zeitbestimmungen (vgl. zu v. 18). 22. (ABxaoxficaq avr.) wie Lc. 16, 4 (Dan. 2, 21) von der Amtsentsetzung Sauls (I Sam. 15, 23), welohe zeigt, dass auch dies noch nicht der Kdnig war, an den die messianische Verheissung anknflpfen konnte. Dagegen erweckte er {fiynqt^y wie Jud. 3, 9) ihnen den David zum KOnig (vgl. das ee^ rM>y 7,21), dem er auch ein g&nstiges Zeugnis gebend (10,22) sagte, was nun frei aus P&al. 89, 21. I Sam. 13, 14 dahin lusammenge&sst wird: ich habe gefunden David den Sohn Isais (I Sam. 16, 1), einen Mann nach meinem Henen, der alle meine Willensbestimmungen erf&llen wird (vgl. Jes. 44, 28). Auf diesem Zeugnis Gottes fiber David liegt neben seiner Erhebung zum KOnige aller Nachdruck (vgl. das km: etiam), weil er dadurch zum Vorbild und Ahn- herm des Messias qualifiziert erscheint 28* xovxov) steht in ge- sperrter Stellung mit grossem Nachdruck vorau. Dieser David war es, von dessen Samen (vgl. R((m. 1, 3) Gott verheissungsgemftss (Gal. 3, 29) herbeiflihrte (wie Sachar. 3, 8 in der Weissagung vom Zemach) einen Er- retter (5, 31) f!lr Israel (1,6), nftmlich Jesum, dessen Name mit grossem Nachdruck den Schluss bildet. Sicher ist in den Synagogenreden des Paul.

124 Aposielgeschichte

aanilQay ^Irjaovv, 24 TiQontj^^otvTog ^Iwdvov nqo TtQoatoTtoxy xi^q ehrodov avrov fiantiofia fieravoiag navtl t^ Xaqi Titr^en}^. 25 d>g di i^tki^QOv 6 ^Iwavrjg %ov dQOfioVj iXsyep' xi kfii vtvo- voehe elvaiy ovk elfii eyw' aU/ idov iqx'^^^ ^^' ^f^ ov ovx, elfil a^iog to VTtodfj^a roiv Ttoduiv Xvaat. 26 avdQeg adiXtpoiy v\ol yivovg l/^figaofi Kcrt oi iv vfuv g>ofiovfi€VOi %ov ^eov, ijfjuv 6 Jioyog t^g awtr^Qiag tavrrfg i^aneoTaXtj. 27 oi yoQ tlcctoi^ 'Aovvreg iv 'legovaakrifi nai ol aQxovreg avraiv tovtov o/yoij- acevreg VLai xitg qxavag ttSv nqoffviKdv rag xara nav aa^^ctiov

die auf den Messias vorbereiteude Bedeutung des davidischen Kdnigtums stftrker hervorgetreten, als in dem Beferat des Lc, dem mehr die Eosseren Thatsachen, anf die er hingewiesen, in der Erinnerung waren. Jedenfalls erhellt anch hier die vOUige Verschiedenheit von der StephanuRrede , in der vielmehr Moses der vorbildliche Erretter ist und das K5nigtum gar keine (messianische) Bedeutung hat. 24 f* ftilurt aus, wie auch diese endliche Erftillung der Verheissung in der Person Jesu noch einer Yor> bereitung bedurfte durch die Busstaufe des Job. (Lc. 3, 3), deren Yerktindi- gung an das ganze Yolk (4, 10) dem Aufkreten (eiaodo^y wie I The8s.2, 1) des Erretters vorherging (bem. das hier rein zeitlich gewandte ti^o n^o- camov Lc. 1, 76). y* 25 enXi^Qov) wie 12, 25, deutet an, dass auch seine Amtswirksamkeit (d^fAog, wie II Tim. 4, 7) mit zu dem gehdrte, was absolviert sein musste, ehe der Messias kommen konnte, und das Imperf., dass dieselbe im Begriff ^ar, zu Ende zu gehen. Wie Lc. 3, 15f., er- scbeint dies letzte dort mitgeteilte T&uferwort durch die Yermutung moti- viert, dass er der Messias sei. Zu dem ri in indirekter Frage vgl. Lc. 17, 8: was ihr vermutet (vtioi^.,. wie Judith 14, 14), dass ich sei, das bin ich nicht. Bem. die ganz fireie Wiedergabe von Lc. 3, 16, insbesondere das nach Joh. 1, 27 sp&ter ttbliche a^iog statt iMuyo^. t. 26 zeigt durch die Wieder- aufnahme der Anrede v, 16, dass alles Yorhergehende als Einleitung ge- dacht ist, und auch hier uiiterscheidet dieselbe die leiblichen Abrahams- kinder iyerovg, wie 7, 13) imd die Proselyten unter ihnen, die aber beide, wie er selbst (rjfjtip), zu der Diaspora gehOren im Gegensatz zu den Be- wohnem Jerusalems (v. 27). Zu o Xoyog mit gen. obj. vgl. I Kor. 1, 18. Eph. 1, 13 und schon Act. 5, 20. Das tavttjg weist auf die mit dem €wttjq V. 23 gegebene trwttigui (4, 12) zurflck, das e^tmBCtaXi^ (7, 12) auf die Ent- sendung aus dem Orte, wo es zuerst verktU;»digt worden. Wenn sich Paulus freilich unter die eingeschlossen haben soil, an die auf diese Weise die Heilsbotschaft gelangt ist, so ist dabei Gal. 1, 12 Hbersehen. t. 27 be- grfindet diese Entseudung durch die feindliche Stellnng, welche die Juden im Mittelpunkt der Theokratie und insbesondere ihre Yolksh&upter (3, 17) gegen den Messias eingenommen, da, wenn sie denselben ange^ommen hfttteu, dies far die Diaspora von selbst massgebend gewesen wfire und

w

13,24 32. 125

arciyivfaaxofjiivag 'A^ivavzeg enki^fwaav, 28 nai ptrid^ptiav altiav -d'camov evQOweg rjfttflano IluXmov mfaiQe&^ai ctdrov 29 wg di iriXeaav navra va neqi avtov yeyQafifiivay %a9e3i6vT€g OTco Tov ^vXov i'dTpMtv elg fivrjfieioy. 30 o di ^Bog fjyBiQey ctvTov SK v&iQwv, 31 og ijg>^ inl iifiiQag nleiovg tdig aw-- avapaaiv avrtp and x^g FahXaiag Big ^leQOvaaXi^fi, cXvivig eiciv fAaffTVQeg avrov Ttgog tov Xaov, 32 xai Tifietg vptag evayyekil^o- fA€^a Tijy TtQog Tovg noting htayyeklav yBvofiivrjVy oti nav- es keiner solchen Botschaft bedurfb h&tte. Das vorantreiende xovtw be- st&ti^, dass bei der atatij^ut v. 26 an den 0mtrjQ v. 23 gedacht iet. Das ityyofjeayteg (Lc. 9,45) ist nicht entschuldigend, wie das xara ayy, 3, 17, da das tag tpiavag (vgl. Lc. 3, 4) r. nqotp, darauf hindeutet, dass sie die Rufe der Ph)pheten h&tten verstehen in(i8sen, zumal dieselben allsabbat- lich vorgelesen wurden {ttrayiv., wie Lc. 4, 16, anders Act. 8, 28. 30). Das XQwavteg (3, 13) sieht absolut von ihrer Urteils^Lllnng, dnrch welche sie jene Prophetenworte (soweit dieselben das Leiden des Messias weissagten) zur ErfUllnng brachten {enXti^is,, wie 3,18). Dies Objekt ergSnzt sich von selbst aus dem h inter ayyotja, stehenden Ace. Umsoweniger spricht ihr Urteil gegen seine Messianit&t. t* 28 fllhrt weiter aus, wie un- verantwortlich war, was sie an dem Messias thaten, obwohl sie keinerlei Todesursache fanden. Dies ist direkt Lc. 23, 15 nor von Pilatus gesagt, wird aber infolge ihres Schweigens auf die Frage desselben v. 22 auch ihnen zngeschrieben. Zu dem tftijaayro ayai^e^yat vgl. Lc. 23, 21, 23. 89« eteXeifttv xtX.) wie Lc. 18, 31. Subjekt sind noch die messias- feindlicben Jerusalemiten und Volksh&upter, wfthrend das Subj. de9 xo^eA. e^fjMuy aus Lc. 23, 53 als bekannt vorausgesetzt wird. Li dem ttno r. ^vXov klingt 5, 30. 10, 39 nach. Die Betonnng des Begr&bnisses bereitet (wie I Kor. 15, 4) das Zeugnis von der Auferstehung vor. 80* tjyei^ey ex yexQ.) wie 3, 15. 4, 10, bildet hier aber nicht den Gegensatz zu der TOtung dnrch die Juden, sondem betont die Anferweckung des bereits Begrabenen im Gegensatz zur Errettung vom Tode. v. 81. mfp^rj) wie Lc. 24,34. Zn eni von der Erstreckung fiber einen Zeitraum vgl. Lc. 18, 4. Das tjfjtig, nX, geht auf die 40 Tage (1, 3); das r. avyayap. atT. (Mc. 15, 41) setzt, wie das Evang., voraus, dass die Erscheinungen nur in Jems, statt&nden. Das oiuyeg (10,41) motiviert die ihnen zuteil gewordenen- Erscheinungen aus ihrer Zeugenau^abe, die hier, wie 1, 22, auf Jesu gauzes Leben erstreckt wird. Das ngog r. Xttoy beschrSnkt der Zusammenhang anf das Volk in Pal&stina, dessen andauemde Feindschaft gegen den Messias nach der An- schauung des Lc. eben die Aussendung der Heilsbotschaft in die Diaspora (v. 26) bewirkt hat. v. 82. ijf*eig) betont, dass Paulus und Bam. im Gegen- satz zu den Uraposteln es seien, welche sie (die Dia8i>or%juden) mit der firohen Botschaft versehen (evmyy. c. ace. der Person, wie 8,25. 40). Das

126 Apostelgeschichte

Ttjv 6 ^eog enTtertXi^Qfoxev Toiig TCKvoig txtxwv rifuv avaavrjaag ^IrflovVj 33 wg yuxl ev zt^ ipaXfup ydygaTCTai t^ devTigqr viog fiov el Gv, iycj arifiegov yeyiwrpia ae. 34 ort di aviavrjaev avtov €x venQtov iirpfJti fiiXXovra v7toa%Qiq>uv eig diaq^o^av^ ovT(og uqrpMv orv dtiacD vfxiv za oaux ^aveld za maza. 35 di&zi, %ai iv hziQ^t Xiyw ov ddaug zov oaiov gov ideiv dia- ipd-OQOP, 36 JovbIS fiiv yag idltf yeve^ VTnjgeziqaag zy zov d'Bov

rtjy ysvofA, (26, 6) ist ein Ace. der n&heren Bestimmuiig, wie 10, 36: hin- sichtlich der an die V&ter (R5m. 9, 5) ergangenen Verheissung. Das or* f&hrt erst den Gegenstand der frohen Botschafb ein, dass n&mlich Gott diese VerheiBsung voll erftlllt hat (exTrXi/^., wie III Makk. 1, 2. 22). Das flfjLW ist Apposition zu dem dat. comm. xoig TBxyoig avtioy. Das ayaimjaag ifjif. (2, 24. 82) zeigt, wie die YerheissungserfElllung sich in der Auferweckung Jesu voUeudete, nachdem schon das Anfkreten Jesu (▼. 23), wie sein Tod (v. 27) eine seiche war. t. 88. wg yeyQ,) wie Lc. 3,4, ftihrt nicht einen eigentlichen Schriftbeweis ein, sondem hebt, wie das xm (etiam) zeig^ hervor, dass schon die Schrift an die Auferweckung des Messias die voile Erfllllung der Verheissung kntipft. Daher deutet auch der Verf. mit dem ra» deirTSQta an, wie genau Paulus in der Schrift Bescheid wnsste, and wie genau seine Botschafb derselben entsprach. Dann aber liegt hier sicher eine Erinnerung daran zu Grunde, wie Paulus Psal. 2, 7 zu verwerten pflegte. Er verstand offenbar das yByeyytjxa ce von der Einsetzung in die voile Sohnesstellung durch seine ErhOhung, die erst die voile ErftUung aller messianischen Verheissung herbeifUhrt, und das ctigjiBqov vom Tage der Auferstehung (vgl. ROm. 1,4). v. 84. ore (fe) nimmt das ayacrtja. v. 32 wieder auf, das nach der Deutung des Psalmworts in v. 33 nicht ab Auf- erweckung zum irdischen Leben gefasst werden soil, weil Jesus ja sonst wieder zurVerwesung zurflckkehren, d. h. nochmals dem Tode verfigJlen musste, was ftb: Paul, nach R((m. 6, 9 ausgeschlossen war. Dass Gott ihn aber wirklich als einen, bei dem dies nicht geschehen sollte, auferweckt hat, wird durch ein neues Gotteswort best&tigt (bem. das vorausweisende ovttagj wie 1,11. 7,6). Ganz originell ist die freie und sicher auf Er- innerung an paulinische Schriftargumentationen sich sttttzende Verwendung von Jes. 55, 3, bei der aller Nachdruck darauf gelegt wird, dass die dem David zugesagten heiligen Gflter (des Messiasheils) nur zuverlftssig sein kOnnen, wenn der Messias in ein der Verg&nglichkeit (iberhobenes Leben versetzt ist. Dagegen wird das y. 86 mit diou (Lc. 1, 13. 2, 7) xm an- geschlossene Citat aus Ps. 16, 10 umsomehr Reminiszenz an die Petrusrede (2, 27) sein, als dasselbe gar nicht die Verwesung in einem zweiten Tode, worauf allein der Zusammenhang fOhrt, sondem dieselbe ganz allgemein ausschliesst. Subjekt des Xeysi ist wieder o &eog, der, wie v. 33, so auch in einem andem (Psalm) diese Worte sagt, sofem er in der ganzen Schrift (auch wo er selbst angeredet wird) als redend gedacht ist. t. 86. Auch

13, 38 41. 127

fiovkg ixoifiij^ xae ngooevi&tj Ttgog Tovg nariQag altov xat eidev diaq^oqav' 37 ov di 6 ^eog ilyetfeVf oim eldey dicr- tp&OQav, 38 ypwCTov ovv lijrw vfuVy opd^eg adei^pot, ori dia TOVTOV ifiiv aq>eaig afia^itSv yLoraYyikletaiy 39 xai ctTto nai^- Twv ijjv ova r^dvnj^f/ge hf vofjuf Mwvaiiag diTuxiw^iivai h Tovti^ TvSg 6 mareviov diiuxiovTai. 40 ^XinetB ovv fxii iniX^f] to eliftjfiivov hf Toig TtQoqyifi^aig' 41 idete, ol -MnafpQovrjcaL^ xat S'avfAdaate luxt aqxxpiad-rjTe, on b^ov i^dKofiOL iyd iv Toig f^fAiqaig vfidvy €fyov o ov fi^ niarevarjsB lav tig htditjYrJTai vfuv.

dieser Nachweis, dass der oaiog v. 85 nicht David sein kOnne, erscheint als Nachbildung von 2,29, obwohl nicht ausgeschlossen ist, dass diese Scbriftargumentationen in der apostolischen Predigt hergebracht waren, zu- mal seine Fonnaliening doch eine sehr andre ist. Das tifta yeyea ist Ob- jektsdativ zu vmjQSJtjff, (20, 34. 24, 28) und hebt hervor, dass er nor einer zu ihm gehOrigen, d. h. gleichzeitigen Generation (mit den ihm anvertranten Gaben, wobei dem Verf. wohl die ocia aus v. 34 vorschweben) Dienste that, also keines unverg&nglichen Fortlebens bedurfte. Dagegen gehOrt rrj roil 9, povX^ (vgl. 2, 28. 4, 28) zu exoifiij^ (7, 60), um zu betonen, 4a8s sein Tod durch gOttlichen Ratschluss herbeigeftihrt war, und nicht bloss all^emeines Menschenschicksal, wovor ihn ja Gott bewahren konnte. Zu TfQocera^. xtX, vgl. Jud. 2, 10, zu eidey diag)^, 2,81. Y* 87. oy de o &. rjy.) wie v. 80. Bei ihm ist also das ovx €id, 6utip^. v. 85 erst wirklich eingetreten. y.88. yywct. ovv £(rr.) vgl. 2,14. 4,10. Das Sw xoviov weist auf den von Gott Erweckten (v. 87), mit welchem alle Verheissungs- erftUlung kommt (v. 82), also auch die jetzt verktlndigte Stlndenvergebung. ▼• 89. Das ttno nayrtoy wy (zum Wegfall der Pr&p. vgl. v. 2) ist prSgnanterweise mit iutttua^. verbunden (vgl. R5m. 6, 7), das echt pauli- nisch von der Gerechterkl&rung steht (vgl. auch Lc. 18, 14), welche nur die positive Seite der Stindenvergebung (v. 88) ist, deren Verktlndigung durch den noch von oxi, abhSugigen Parallelsatz erl&utert wird. AUerdings durchaus unpaulinisch ist es aber, wenn die in Christo (fv rot^oi, parallel dem iuL xovtov) gebotene Rechtfertigung nur als eine Ergfinzung der auf Grand des Gesetzes (dessen StLhnanstalt sich nur auf die Schwachheits- sflnden bezog) zu erlangenden ge&sst wird. Dennoch will der Verf. ohne Frage die Grundlehre des Paulus zum Ausdruck bringen. ▼• 40. /9Ae- nexB ovy /irj) vgl. Lc. 21,8. Sie soUen wohl zusehen (sich htlten), dass nicht das im Prophetenkodex (ey r. nqotp,, wie Lc. 24,44) Gresagte (sie) ftberkomme (8, 24. Lc. 11, 22); Es folgt t. 41 Habak. 1, 5 mit unerheblichen Abweichungen von den LXX in dem von dem Urtext abweichenden Sinne, dass die Ver&chter auf die un&ssbare GrOsse dieser Gnadenthat Gottes hingewiesen werden, deren ZurOckweisung im Unglauben ihnen nattirlich

128 Aposielgeschichte

42 i^iowcjv de ctvruiv TvaQemlovv elg to fiera^v oafifi€tvar laXfj&ijvaL avtoig to ^fiara zavva, 43 kv&eiatjg de rrjg avva- yioyrig rjycoXov&rioonf Ttollol twv ^lovdaiatv wxi twv aefiofiipfaw TtQoafjlvTwv T^ ILxtXcp TMxl T(fi Bo^dfiiff dhiveg ftQOcXaXovy- Teg avToZg eTteidw avTOvg nqoafiivetv Ty %aQiTi, tov S-eov. 44 Tip Te i^xofjiivifi aafifianp axeior TtSaa ^ Ttohg awi^&i] oMvaai TOV loyov tov d-eov. 45 iSovTeg Si ol *Iovdaioi rovg ox^vg iTtXi^adtjaop CijAot;, xat ctyrileyov Toig vtzo Tlavhov lalovfiivoig filaoqn]fiovvTeg. 46 TtaQftjoiaaafieyoi Te 6 IlavJLQg laxl 6 BaQvdfiag eiTtav* vfxiv ^v avaymxiov TtQWTOv laXtj&ijyai

die schwerste Strafe zuziehen muss. Bern, die sch5ne Anaphora des zweiien e^oy vor dem Relativsatz. Y. 42. e^ioyr^y) nach Analogie des cuncy. SfB, Es ist Yorausgesetzt, dass Paul. u. Bam. sofort nach der Rede sich (noch vor der eigentlichen AuflSsung der Versammlung v. 43) enifemten, um der Gemeinde Zeit zu lassen, zu ihrer Botschafb Stellung zu nehmen. Gremeint sind wohl die Synagogenvorsteher (▼. 15), die sie f!lr {eig, wie 4, 3) den folgenden (fi^a^v^ nach sp&ierem Gebrauch im Sinne von: nachher) Sabbat baten, dass ihnen dieseWorte, d. h. N&heres fiber das Gesagte geredet werde, worin, wenigstens fOr jetzt, eine ktihle Ablehnimg der Entscheidung fiber die angeregte Frage lag. T. 48« ds) markiert den Gegensatz derer, die ihnen nachfolgten, um sofort weiteres zu hOren, und sich damit als ihre Anh&nger (im Sinne der Evangelien (vgl. Lc. 9, 49) erkl&rten. Die Fro- selyten (2, 10. 6, 5) werden hier ausdrficklich in Anknfipfdng an das ipofi. t. ^. v. 16. 26 als aBpofisyoi bezeichnet, das oitiyeg hebt hervor; wie 9, 85. Ill 28, was die Missionare infolge davon thaten. Das Imperf. snei9oy (im einfachen Sinne von tTberreden (anders 12,20), schildert, wie sie durch eifriges Zureden sie zu fiberreden suchten, bei der Gnade Gh)tte8, ab deren Yerkfindiger sie (wie ihr axoXov9-Eiy zeigte) die Missionare erkannt hatten, nun auch zu verbleiben (11,23). Zur Sache vgl. ROm.11,22. T. 44. rft> SQX' ^fffiP) mit Bezug auf to (Astn^v <fa§p, v. 42: als nun der nftchste Sabbat kam. Bem., wie das te absichtlich eng verbindet, was der nftchste Erfolg bei vielen war, und was, ab sich das Gerflcht von dem Inhalt ihrer Predigt verbreitete, die Wirkung da von auf die ganze BevOlkerung der Stadt war, die heidnische mit eingeschlossen. Zu axe^oy vgl. Hebr. 9,22. II Makk. 5, 2. t. 45. rovg ox^ovg) wie 8, 6, hier nach v. 48 vorwi^gend als aus Heiden bestehend gedacht. Daher geht das enXtjif^cay (iiXov (5, 17) darauf , dass die Heiden am messianischen Heile Anteil begehrten. Zu ayreXByoy vgl. Lc. 2, 34. 20, 27. Das pXacfptjf*, (Lc. 22, 65. 23, 39) ist der entscheidende Punkt, mit dem sie sich selbst den Stab brechen. Mit diesem Yerhalten der Juden verbindet sich durch das rs T. 46 absichts- voU aufs engste als seine notwendige Folge die freimfitige Erklftrong

13,42-51. 129

TOP layov Tov ^eov' iTtudfi di ajtapd'eia^s avrov run av% a^iovg KQivete kavrovg r^$ ahaifiov C<^$» ^^ tftQenfoiAB^a elg %a e^r^. 47 ovgtag yaq hvhahtai tifuv 6 wlqioq' vi^Bixa OB €ig g>dig i9vw tov elval as elg aarvfiQiap &ig iaxavav Tfjg yijg. 48 diiovovra de ra i^vfj ixaigov xal ido^a^ov vov Xoyov TOV %vqloVj TMxl initnBvaav oaoi ^(Fcry Terctyjiiyoi elg ^oi^i^ auitfiov 49 dieq>iQ€to di 6 koyog tov tuQlov dC oXtjg Ti^g tdiiHxg. 50 01 di *Iovdaioi Ttagwrfwccp Tag atfiofihag ywaiiuxg Tag evax^fiovag xat Tovg TtQWTOvg t^$ Ttoletagy luxl iTttffUQav ditoyfiov ircl tov IHavkov xat BaQvaficcr, nai i^ifialov avTovg OTto TtSv dQmv ee^TcSv. b\ ol di hLTtva^dfjievoi tov yuovioqrov

{n€t^,t wie 9, 27 f.) beider Missionare. Es war uach dem gOttlichen Ratschluss (vgl. ROm. 1, 16) notwendig, dass den Juden znerst das Wort Gottes geredet werde (4, 31). Da sie aber (enetdtj^ wie Lc. 7, 1) dasselbe zurtlckBtossen (7, 39) und so sich selbst beurteilen (Lc. 12, 57) als nicht wtlrdig des ewigen Lebens, so erkl&ren P. und B. mit feierlichem Nachdruck (idov, wie 5, 9), dass sie sich nunmehr zu den Heiden wenden {at^Eip. st^, wie 7, 39). In dieser Erklftmng (vgl. ROm. 11,11) liegt die Pointe, urn derentwillen der anti- ocheniscbe Auftritt so ansfthrlich erz&hlt ist. T. 47. ovttag) voraus- weisend, wie v. 34. Sie sehen in dem Gotteswort Jes. 49, 6 (w5rtlich nach den LXX) eine direkte Weisung (errer., wie 1, 2) ftlr sich, durch die ihnen speziell die Heidenmission au%etragen ist; und dieses Grotteswort {Xoy. r. 9v^.) speziell ist es nach t. 48, das die Heiden, nachdem sie es mit Frenden gehOrt, priesen, weil es die Erklftmng enthielt, dass aucb ihnen das Heil zagedacht sei. Das ocoi tjceey tBtayfi, sig litofiv auay. wahrt die gOttliche Gnadenwirkung, durch welche der Glaube in den Eh-wfthlten zustande- kommt (vgl. 2,47), wfthrend die Juden, denen das Heil zunftchst zuge- dacht, durch eigene Schuld desselben yerlustig gehen (v. 46). t* 49« ^tsfpeQSTo) von der Verbreitung dieses Gotteswortes durch jene gesamte Landschaft, womit der Auftritt in Antiochien bedeutsam ftb: ganz Pisidien wird. 60* naQtat^vyar) Sie reizten auf die Proselytinnen, die im Eifer f&r die neu angenommene Religion am leichtesten zum Fanatis- mus gegen die angeblichen Feinde derselben zu entzflnden waren und ab ewrx^fioyag (Mc. 15, 43) den nStigen Einfluss auf die Stadthftupter (r. TT^ftir., wie Lc. 19, 47) hatten. Zu trnfy^i^ixy eni vgL I Sam. 22, 8. II Chron. 21, 16 : sie erregten wider sie eine Verfolgung und warfen sie hinaus aus ihrem Grebiet (Mc. 5, 17). Bern, die ausfllhrliche Schilderung dieses ersten Beispiels von I Thess. 2, 16. t. 61. ext$ra^, r. xoyio^r, r. 7io(f.) Rem. an Mt. 10, 14, sjmbolische Andeutung, dass sie fortan niohts mehr mit ihnen zu thun haben wollen. Das nach Lc. 9, 5 hinzugefUgte rt avrovg geht auf die ungl&ubigen Juden der Stadt. Das ot tt fia^.

\ 30 Apostelgeschichte

Twv Ttodwv €71 avTovg ^l&ov elg ^lycoviovj 52 6S %e iia9ifjtal iTtlf^QOvvTO xoLQ&g iMxl Ttv&ufiaxog ayiov.

XIY, 1 iyivero di iv ^lyLOvlq) TLctra zb cevro eioeld-elv avzovg eig Ttiv avvaywy^v zdiv ^lovdaiwv nai kaXiiaat ovzwg ware Ttiarevaai ^lovdaiwv re xa^ ^EH^qvon^ noli) TtXij^og, 2 ol di aTteid^aavreg ^lovddioi iTtrffBi^Qov %al hLoiMoaav tag tfw%ag xwv i^wv yma xiiv adeXgHav. 3 rA,av6v fiey ovv xQOvov SihQiifHir

T. 62 deutet durch die enge Yerbindung absichtsvoll an, dass die Wirkung der Verfolgong anf die Neubekehrten eine ebenso notwendige war, wie aof die MisBionare (v. 51). Weit entfemt davon, dadurch zuin Abfall getrieben zu werden, wurden sie erftlUt {enXriQ,^ wie Lc. 2, 40) mit Glaubensfreudigkeit (8,8), die Gott mit der Gabe heiligen Geistes (6,5) krOnte. Zur Sache vgl. I Theas. 1, 6.

14^ 1^-28* Ikoninm und Ljstra. xata to avro) wie I Sam. 81,6 (vgl. Lc. 6, 28. 26: xata xa avxa) gehOrt zu eyereto und deutet an, dass die Ereignisse in dem lykaonischen Ikonium nur erzSMt werden, urn zu zeigen , wie sich das Verhalten der Judenschafb anderwftrts genau in derselben Weise wiederholte, wie in dem pisidischen Antiochien, wo das- selbe also um seines typischen Charakters willen so ausffthrlich geschildert ist. Es wird damm auch nur als die Yoraussetzung desselben im ace. c. inf. bei eysyero, wie 9, 3, erwilhnt, dass die Missionare dort ebenso in die Synagoge gingen, also wieder bei den Juden (daher das an sich ftber- fltissige tfoy lovdauoy) ankntlpfben und viel Erfolg unter Juden und Heiden fanden. Bem. das auf das toats c. inf. (1, 19) vorausweisende ovtias (13, 34.47). Die glSiUbig gewordenen Heiden, die auch hier, wie 13,44.48, als in der Synagoge zuhOrend gedacht sind, also wohl bereits Proselyten im weiteren Sinne waren, werden der Nationalit&t nach den Juden gegentlber abHellenen (11, 20) bezeichnet T* 2 stellt dem gegenfiber das Yerhalten der Juden im grossen und ganzen, welche ihrer Predigt gegentlber, in der ja inuner die Aufforderung zum Glauben lag, ungehorsam blieben {ttnei9t]a.f wie R5m. 15, 31. I Petr. 4, 17). Weil das entjyeigay (13, 50) hier auf die Gemtkter der Heiden bezogen wird, wird dasselbe durch exaxtaffay (ganz anders ge- braucht als 7, 6. 19. 12, 1) n&her charakterisiert als ein Erregen zu b(>ser (feindseliger) Gesinnung (vgl. Psal. 106, 32) wider die Christen tlberhaupt (aif., wie 11, 29). Hier, wo die heidnischen Stadtbewohner im Gegensatz zu den jftdischen gemeint sind, steht wieder r. s&ytay. y. 8 geht, wie das anknfipfende fiey ovy deutlich zeigt, nun erst dazu fiber, nfther zu erz&hlen, wie jenes Yerhalten der Juden gegentlber den Erfolgen der Missionare, das V. If. nur thematisch als dem der antiochenischen gleichartig bezeichnet war, das Schicksal derselben in Ikonium gestaltete. Bem., wie auch hier das vdllig unbestimmte txay, /^. (8, 11), das die Dauer ihres dortigen Aufent- halts bezeichnet, durchaus nicht ff^r einen augenzeugenschaftlichen Be-

13.52- 14,8. 131

TtaQiftjOia^OfievOL inl Tfp xv^/fi ztfi fia^vgovvti ini t^ Xoytp TTjg xaqixog aixoVy dgdovri Gtjfieia xat riqaxa yivead-aL dice tuh %u^Cnf avTUJv. 4 ia%ia&ri 8i to 7tkildi>g t^q Ttoleopg^ tluI oi fA€v riaav avv toiq ^lovdaioigf oi Si avv TOig anoazoXoLg. 5 log Si iyiveto 6^/u^ twv l9vwv ze yuai ^lovdaitav avv xoig a^ovoiv mrEviv vfiQiaaL Tuxi Xi^ofioX^oaL avtovgj 6 avvidovceg "Mniqjvycv eig tag noXug xi^g udvyuxoviag ^votqov tlqI Jigfitp^ xal Ttiv 7t€QiX(OQOV' 7 xoxeZ evayyeliKofieyoi rjoav. 8 xai Tig dvijQ ev ^vargoig adivatog Tciig Ttoaiv hia&r]tOy x^^S

richt spricht. Auch die n&here Schilderung ihrer dortigen Wirksamkeit ist ganz allgemeiner Natiir und zeigt nur die Hand des Lc. Die emeute Beionuog ihres na^^a. (13, 46) wird hier, SJinlich wie 9,27f. (nur mit eni), daraof begrOndet, dass Gott {xvq,, wie 13,46f.) fiber dem Worte von seiner Gnade (gen. obj., wie 13,26 and x**9^ im panlin. Sinne, wie 11,23.13,43) Zeugnis gab (/ua^r. €7rt, wie Hebr. 11,4), indem er, wie Hebr. 2,4, verlieh, dass Zeichen und Wunder geschahen durch ihre HSjide (4, 30. 5, 12). ▼• wird mit Bezug darauf, dass nach v. 1 viele aus der hellenischen Be- vdlkerung der Stadt zum Glauben gekommen waren, bemerkt, wie die Menge derselben sich spaltete, indem die einen auf Seiten der Juden waren, die andem auf Seiten der Missionare, wie hier Paul, und Barnabas bezeicfanet werden, in welchem Zusanunenhange das ttnwn. unmOglich als Amtstitel im technischen Sinne stehen kann. Da der Ausdruck aber nur noch V. 14 vorkommt, kann er nicht Cfaarakteristikum einer besonderen Quelle sein. t. oqiirj) ist der Anlauf (vgl. das Verb. 7,57), den die wider die Missionare erregten Heiden (v. 2) samt der offiziellen Juden- schaft (bem. das cw r. o^/. avr., wie 13,27) nahmen, um sie zu miss- handeln (Lc. 18, 32) und zu steinigen. Wie derselbe noch vereitelt wurde, zeigt T* 6 dadurch, dass dieselben, sobald ihnen zum Bewusstsein kam (12, 12), was wider sie im Werke war, entflohen. Die Art, wie erst Ljstra und Derbe als St&dte Lykaoniens bezeichnet werden, obwohl schon Ikonium (v. 1) eine solche war, und die ganz allgemeine Schilderung, wie sie in beiden Stfidten und ihrer Umgegend das Evangelium verkflndigten y. 7, welche eigentlich vorgreifb (vgl. v. 20 f.), zeigen, dass damit die Erzahlung von der Wirksamkeit in Lykaonien abgeschlossen werden soil. Es wird nur noch die Lahmenheilung in Lystra mit ihren Folgen als ein Einzel- erlebnis aus dieser kleinasiatischen Mission nachgebracht, wie aus der Mission in Cypem nur die Bekehrung des Prokonsuls ausf&hrlich erz&hlt war. Auch das zeigt, wie wenig hier von einem aogenzeugenschaftlichen Reisebericht die Rede sein kann. y. 8 xai) knApfb an das Yorige an, weil die Erzfthlung in die v. 7 geschilderte Zeit fallt. Das ng vor artjq £v A. erinnert an 9, 10. Dass hier der Name der Stadt als neutr. plur. Weiss, N.T. in. 9

132 Apostelgeschichte

iy. KOiXlag fitjvQog avTov, og ovScTtore Tteqienatrfisv. 9 ovtog ijyiovev tov Ilavkov XaXovvrog, og av&fiaag avr^ Taal idaht OTi I'xfit TtiGTiv Tov Gwd^vai, 10 el7t€v fiByakf] Tfj (pofyfj* avdinr^'9'i STtt rovg Ttodag aov oQd'og. xort fikazo nal TtSQi- ETtaTec. 1 1 6i TB oxXoi Idovreg o STtoirjaep Havlog iTtiJQav rijp qnaviiv avrcHv Av^aoviari Xiyovreg' oi 9eoi ofioua&evreg ok- &Q(67toig KarefiTjaav Ttqbg rifiSg, 12 sKalovv ze zov Baqvafiixv Jiay Tov 8e IlavXov ^JSJp/M^f, ifteid^ avTog riv b ifyovfieyog tov X6yoi\ id 0 T€ iegevg tov Jiog tov ovtog nqo r^g TtoXstagy zavQOvg y(xzl aTSfificcTa erti zovg TCvhZvag iviyy,agj avv roXg

behandelt wird {XvffVQoig), wahrend er v. 6 (vgl. auch v. 21) als Femin. gebraucht war, wfirde sich am leichtesten erklgren, wenn die Erz&hltuig dem Verf. schon irgendwie schriftlich vorlag. Bern, auch, wie das durch tt^vvKxog T. noaiv motivierte exa^roj das offenbar durch das og ovdenore (10, 14. 11, 8) neQisnartjixsy noch n&her als ein ununterbrochenes beschrie- ben wird, da der Aor. auch jeden Einzelfall ausschliesst , ziemlich unge- schickt durch die Reminiszenz an 3,2 (jjfcoA. sx xotX. f^ijtQ. at^.) unter- brochen wird. Doch ist dies neben dem ijXaro v. 10 die einzige sichtbare Spur einer solchen Quelle. T. 9. i/xover) Das Imperf. geht nicht auf eine einzelne Rede, die er anhOrte, sondem darauf, dass er ihn anzuhOren pflegte. Als Paul, ihn dabei anblickte, ersah er (offenbar aus der Aof- merksamkeit seines Zuh&rens), dass er Glauben daran habe (vgl. Lc. 17, 6), geheilt zu werden (<rc«i^., wie 4, 9). t. 10. fiey. x. tptop.) Der Art. giebt dem Ausdruck eine gewisse Feierlichkeit: seine Stimme hoch erhebend, sprach er. Zu dem einfachen ccyafft. (9, 34) tritt hier sni r. nod., weil ge- rade die Fflsse bisher zu schwach waren, ihn zu tragen (v. 8), und oQ&og, weil das gerade Aufrechtstehen ihn als ganz gesund kennzeichnet. Bem., wie dem mit og ovden, negien, v. 8 korrespondierenden neQf^entnBi das fjXtno aus 3, 8 (doch vgl. auch Jes. 35, 6) voraufgeschickt wird. T. 11 bezeich- net als die Folge davon (re), dass die Volksmassen, als sie sahen, was Paulus that, ihre Stimme erhoben (2, 16). Das Xvxaoyicn zeigt, dass as sich um die eingeborene BevOlkerung handelt (im Unterschiede von den dort wohnenden Hellenen v. 1), weshalb sie auch an den volkstfimlichen Aberglauben auknilpft (vgl. die Sage von Philemon und Baucis), wenn sie in den Wunderthatem GOtter in Menschengestalt sahen. t. 12 f. schil- dem mit dem zweimaligen re in Imperfectis, worin sich dieser Aberglaube seinen Ausdruck gab. Sie nannten den (S,lteren) Barnabas Zeus und be- trachteten Paulus als den GOtterboten, weil er (und nicht jener) der Wort- fahrer war, d. h. weil er hauptsachlich gepredigt hatte. T. 18* tov ovtog iiQo) besagt, dass Zeus seine Wohnstatte in einem Tempel vor der Stadt hatte. Sein Priester bringt Stiere zum Opfem und KrS.nze, um das

14,9-17. 133

oxiilotg ii^'elev 9vBtv. 14 aitovGayreg di oi anoaToXoi Ba^dfiag xat Ihxvkogy diaQ^^avreg ro iiiaTta kctvruiv i^BTVtjdfjaav eig %ov oxjkavy TLQa^ovreg 15 xat Xiyoweg* aviqegy tv zavva TtouizB; kuxI rj^eig ofioiOTta&eig iofiev vfuv avd-QioTtoi, evayyelitofieyoi vfiSg ano Tovrcov x&v piavaiiav i7tiCTQiq>uv inl 9eov tCJwa, og enoi- rfltif vbv ovQOvov xat rijy yr^v yxxI Tr(v d'aXaaaav nat Ttavxa tcl h avToig, 16 og ey Tolg TtaQtifx^fiivaig yewealg eiaa^y navra to e^vri 7tOQtv€od'ai raig bdoig alvaiv' 17 tuxitol ovtl a^aqfcvQov iavzov aq^iuv ay a'^ovgyahf, ovQovo&ey vfuv verovg didovg tmxI TLaifOvg 7uxQ7tog>6^vg, ifimTtlwv rQoqyilg xal evg>Qocvyrjg irag

Opfer zu schmdcken , herbei. Die nvXatyBg (10, 17) kSnnen nur die Vor> hallen des Tempels sein, vor dem der Opferaltar stand, da man ja an be- liebiger Stella vor dem Stadtthor nicht opfem konnte. Da die ox^^ bei der Wunderheilung und auch nachber v. 18 anwesend gedacht sind, so ist vorausgesetzt , dass der Lahme im Stadtthor sase, wo die dort aus- und eingebende Menge das Wimder gesehen batte, und dass sie dem Priester folg^, als er zur Opferbandlung rief. 14. aMovaayreg) gebt auf das, was die Menge sagte (v. llf.)» und was der Priester, indem er das Opfer Yorbereitete, sicbtlich durchaus emst nabm. Die Apostel (v. 4), die ebenfalls als Zeugen der Scene gedacbt sind, zerreissen ibre Eleider (Gen. 37,29.34. Mt. 26,65) zum Zeicben ibrer scbmerslicben EntrOstung Aber diese intendierte MenscbenvergOtterung, und das s^enij&fiaay (Deut. 33, 22. II Makk. 3, 18) malt die Eile ibres Einscbreitens. Sie sprangen heraus aus dem Tbore, wo sie bisber nocb bei dem Grebeilten geweilt, in die Volksmasse binein. Zu xqu^. vgL 7, 60. Bei dem Xeyoyrsg 15 ist wieder Paulus als Wortfilbref gedacbt. Zu rt tavra noieits (was tbut ibr da?) vgl. Lc. 16, 2, zu oftotonai^. (von gleicber Bescbaffenbeit) Sap. 7, 3. Jak. 5, 17. Das evayy. mit dem Ace. der Person verbindet sicb, wie 13, 32, mit einem Objektssatz, dessen Inf., wie so oft bei den verb, die, aus- drflckt, was sie tbun sollen. Es ist dabei vorausgesetzt, dass es eine Freude sein muss, von diesen nicbtigen G5tzen (fiaraut, wie 11 Reg. 17, 15. Jerem. 8, 19) umzukebren zu einem lebendigen Grott (vgl. I Tbess. 1, 9), der dadurcb, dass er die ganze Welt gescba£Een bat (vgl. 4, 24), sicb allein der Verebrung wtU-dig zeigt. T. 16 bevorwortet, wie Gott in vergangenen Generationen (13,36) alle Heiden ibre Wege (dat. loc., wie Jak. 2, 25. Jud. 11) geben liess, obne sie, wie er jetzt tbut, zur Umkebr aufzufordem. T. 17* xaiToi) wie Hebr. 4, 3: obwobl er sicb selbst nicbt unbezeugt liess durch seine Wobltbaten. Dem aya^vqy, sind zwei Beweise seines Wobltbuns in zwei parallelen Partizipien unteigeordnet, sofem er vom Himmel ber Regengfisse und frucbtbare Zeitl&ufe giebt. Da das zweite das daraus folgende Erf^len der Henen bezeicbnet, so kann das mit

9*

134 Apostelgeschichte

yLaqdiaq vfidiv. 18 xal Tav%a Xiyovreg fioXig ^arinavoctv rovg o%h)vg tov fjiri ^eiv avrolg. 19 Ijif^k&ov di ano l^vrioxtiag yual ^h/Loviov ^lovdaioi, xal 7tuaavctg zovg ox^^ovg Tuxi Xi&aaaweg TOV JIavkov eavQOv e^(o t% Ttolecogy vofii^ovteg avrov Te^vrjytevai '

20 T^vydcoadvTWV di twv (Lia&rjtiov aircov avaatag eiailXd'ev eig Ttiv TtoXtv. xoi TT] iTtavQiov i^rjld-ev avv ir<jJ BaQva(i(f elg ^igfii^v

21 svayyeh^ofievoi re rijv Ttokiv s^uivrjv yiat fia&rjTetaaweg iTiavovg V7teatQ€\pav elg ti^v ^vaxqav imxI elg ^Laoviov yuai l/±vxt- Q%tiaVy 22 €7tiaTrjQi^ovT€g rag ipvxag twv fjiadfjTwVy naQanuxXovvreg ififAaveiv Ty marei, i^al ori dia TtoXXwv d-Xiipeiov del fjfiSg

ev(pQocvy. als seiner Folge verbundene tgotp. nur das Wohlgef&fal der Sfttti- gung bezeichnen. Bern, das individualisierende vfiw vf^ay. ?• 18. xarsTtftviyay) steht hier im Sinne von: beruhigen (Psal. 85,4), sodass das TOV c. inf. einfacher Ausdmck der Absicht ist , wie 10, 47 : £s gelang ihnen kaum, die Massen zu beschwichtigen, damit sie ihnen nicht opfem mOchten. T. 19. sntjXd',) wie Lc. 11,22, drdckt nur aus, wie sie in feindlicher Absicht dariiber kamen, ohne Andeutung, wie lang oder kurz danach. Gewiss aber nicht in derselben Scene, da die tXberredung der Masse, die ihren vOUigen Umschlag herbeiftihrte, doch wohl Iftngere Zeit erforderte, und da sie nach der Steinigong den Paulus, auf den als den Wortf&hrer (v. 12) sich zun9»chst der Fanatismus richtete, zur Stadt hinans schleiften (8,8), was voraussetzt, dass dieselbe in der Stadt, also nicht auf dem Schauplatz der vorigen Erz&hlung vor sich ging. Zur Sache vgl. II Eor. 11, 25. WSlirend die Volksmassen meinten, dass er tot sei (hem. den inf. perf.), ergab sich nach y. 20) dass er unter den Steinwi&rfen wunderbar am Leben erhalten war; denn als ihn die Jilnger umringten, um zu sehen, ob er tot oder noch zu retten sei, erhob er sich und ging in die Stadt hinein. Da aber nach der Aufreizung der Menge hier doch nichts mehr zu machen war, verliess er mit Bam. die Stadt und ging nach Derbe. Dem Erz&hler ist auch hier die Hauptsache, wie die Feind- schaft der Juden die Heidenmission des Apostels behinderte. Vgl. zu 13, 50. 14, 5 f. Mit T. 21 kehrt die ErzShlung zu v. 6f. zmUck. Mit dem part, imperf. wird durch re xai das (Aa&tjxBva. (Mt. 28, 19) verbunden, weil dies der abgeschlossene Erfolg ihrer Thftti^eit war. Dass man in Derbe, wo die lykaonischen Gemeinden den cilicischen die Hand reichen konnten, umkehrte, zeigt den auch durch die Verfolgungen nicht gestOrten planvoUen Gang der Mission. Die beiden StS.tten ihrer Wirksamkeit, von denen am meisten erz&hlt, werden unter ein Big zusammengefasst. T. 22* Das dem cTTurrf/^., wie v. 17, untergeordnete Tro^axaA. beschreibt die Art ihres tnuntiqiJ^Bivi sie stfijrkten die Seelen (v. 2) der Jflnger dadurch, dass sie ihnen zuredeten, beim Glauben zu verbleiben. Zur Sache vgl. 11,28.

14,18-27. 135

eiaeM'eiv elg Ttiv fiaaileictp tov d-eov. 23 %€i^oTovi]aaKreg di avTciig xorr hiYXrfliav TTQeofivTdQOvg, Tt^ooev^dfievoi fiera vrj- OTeaSv TtaQi&eyvo avTOvg Ttfi %vQi(fi^ eig ov TteTriarevyieiaccv. 24 ycat dieX^oweg vqv Iliaidiav '^l^ov eig t^v IlafigwXiav, 25 xot hxXi^aonrveg eig Ui^yrpf tov Xoyov yuxrifirjaav elg ^AvtaXiav, 26 xcrx€i^ev aniTtX^vaav elg lAvTiox^iotv^ o&ev riaav TtaQadt- dofidvot Tfj xaQiti TOV x^eov eig to e^ov o STiXi^Quiaav. 27 Ttaga- yevoficvoi di imxI awayayovreg Trpf hanXr^aiav^ ayjqyyeXlov oaa irvolf^ev 6 ^eog /mct^ atreSv, xat art ijvoi^ey ToTg tdveacv

18, 43. Das X€u on kn0pft mit leichter var. struct, an naQoxaX, an. Das due steht lokal, wie Lc. 13, 24: dass wir nach g5ttlichem Ratschlnss (9, 16) durch viel Trflbsale hindurch in das Reich Gottes eingehen mflssen. Zur Sache vgl. I Thess. 3, 4. t. 28« x^^Q^^^*'-) ^i® II Kor. 8, 19, sagt nach dem Gebrauch des Comp. 10, 41 fiber die Art der Wahl der Presbyter (nach dem Vorbild der Gemeinde in Jerus., vgl. 11,30) nichts aus. Nur schreibt das avtoig den Apostein die Initiative zu, w&hrend die Vomahme der Wahl bei dem zweiten Besuche zeigt, dass erst eine BewShrung ihrer Qualifikation ge- fordert wurde, welche nur durch die Gemeinde konstatiert werden konnte. Zu xttt exxX. (in jeder einzelnen Gemeinde) vgl. 2, 46. 5, 42. Das nQoaev^ufi,, hier verbunden mit Fastentlbungen (i^ffr., wie Lc. 2, 37), gehOrt zu nage- &&r€o und bezeichnet die Art, wie sie dieselben dem Schutze des Herm tibergaben. Das roi xvq, wird durch ng ov neniOT. (10, 43) auf Christum bezogen, in bezug auf den sie zum Glauben (an seine Messianit&t) ge- kommen waren. T. 24* Bem., wie auch von der Rtlckreise nichts N&heres berichtet wird, als dass sie nach der Durchwanderung Pisidiens nach Pamphylien kamen, wo sie nach y. 26 noch einmal f&r Perge (bi^, wie 2, 22. 9, 2) ihre Lehrth&tigkeit (13, 46) aufiiahmen, weil sie dort 13, 13 nur durchgereist zu sein scheinen. Das xatefirjffay steht hier vom Herab- steigen zur Seektiste , an der die Stadt Attalia lag. T. 26 wird Anti- ochien ausdrilcklich von dem v. 21 genannten unterschieden als der Ort, woher sie der Gnade Grottes tlbeigeben waren zu dem Werke, das sie nun g^anz ausgerichtet batten (12,25). Gemeint ist die Gnade Gottes, die sie dazu ausriisten musste. Vgl. 13, 3. ■— T. 27. Das Imperf. aytjyy. schildert, wie sie nach ihrer Ankunft und nach Yersammlung der Gemeinde von ihren Erfolgen erzShlten. Das oaa enoitjc, o &. (9, 13) wird hier mit fiet avttoy (11,21) verbunden, weil Gott es that, indem er helfend undsegnend mit ihnen war. Daran reiht das x€u (und insbesondere), wie 2, 14. 4, 6, mit fthnlicher var. struct., wie v. 22, dass Gott auch den Heiden eine MOglichkeit gegeben habe, zum Glauben zu gelangen. Auch hier erhellt, dass die Mission keineswegs auf Heidenbekehrung ausgegangen war (vgl. zu 13, 5), sonderu dass erst die Erfahrungen der Reise sie zur Heiden- mission veranlasst batten. Zu dem Bilde vgl. I Kor. 16, 9. II Eor. 2. 12.

\ 36 Apostelgeschichte

9vqav Ttiarewg. 28 dierQifiov di ^6vov ovk oXiyov avv rolg ^adTftaig,

XYj 1 xai tiveg Tuxrekd'ovTig ajto ti]$ ^lovSaiag idiSaaiLOP Tovg adeXq>ovg art iav fX'^ TteQiTfitj&rJTe T(p ed'Si r^ Mtavcse^g^ ov dvvaa&B a(o&rj[pai. 2 ysvofiivrjg di ardoeiog %al t/rp^tfltrng ovyL okiyijg t^ Ilavltp yuti r^ Baqva^if nqog avTOvgy tta^av avafiaiveiv JIavXov Tuxt Baqvdfiav Tuxi tivag aXkovg i^ amtiv TTQog i^otfg OTtoaxoXovg yuai TtQeafivrsgovg elg ^legovaaXrui Tte^ Tov ^fjnjfiOTog tovtov. 3 oi fisr ovv 7tQ07e€fig>d'eweg V7t6 rifg

T. 28 Bchliesst die Erzfthlung ab mit dem Hinweis auf die nicht geiinge Zeit (otfx oXiy. wie 12, 18, also der Sachs nach etwa soviel wie v. 8: eine reichliche Zeit), die sie in Gemeinschaft mit den Jdngem (daselbst) ver- weilten.

15) 1 88* Das sogenannte Apostelkonzil. tiye^) sehr selten ohne jede NSlierbestimmung, wie Lc. 21, 5, ennnert an die von Paul, in Gal. und Eor. bekftmpften rii^e^, welche ebenso, wie die hier Ton Judaea herabgekommenen (vgl. 12, 19), die Brdder belebrten (bem. das Lnperf., das ihre fortgesetzten Bemdhungen schildert) iiber einen Punkt, der nun mit on recit. in direkter Rede formuliert wird. Der Dat. der Art und Weise (wie 9,31) r. e&$i wird erst durch rm fitovt. n&her dahin be- stimmt, dass es sich um die mosaische Sitte (vgl. 6, 14) der Beschneidong handelt, die vollzogen sein muss (bem. den Aor.), wenn man mit dem Volke, dem die messianische Errettung verheissen war, an derselben teil- nehmen will. T. 8. cr ace tag) wie Lc. 23, 19. 25, hier von dem Aufrnhr in der Gemeinde dartiber, dass damit alien Unbeschnittenen in der G^- meinde die Teilnahme am Messiasheil abgesprochen war. Erst bei dem zweiten Subj. des gen. abs. tritt ein Dat. zu yspofA, und giebt demselben eine leise Modifikation der Bedeutung, wie umgekehrt 11,26. £s erwuchs daraus dem Paul, und Bam. nicht geringer (ovx oUy.^ wie 14, 28) Streit mit ihnen. Subj. zu sta^av sind die Brtider in Ant. (v. 1). Bem., wie Paul, und Bam., die 14,4. 14 in anderm Sinne Apostel genaunt waren, hier den Aposteln (in Jerus.) gegentlberstehen , und wie von ihnen twtg aXkoh aus den Gemeindegliedern unterschieden werden , zu denen ja Paul, und Bam. nicht gehOrten, also etwa bekehrte Heiden, wie Titus (Gal. 2, \\ die mit ihnen nach Jerus. heraufziehen soUten. Neben den Aposteln werden die Presbyter (11, 30) als die Autorit&ten der Gemeinde genannt, mit denen fiber die v. 1 angeregte Streitfrage verhandelt werden solL Es ist zweifellos, dass Lc. hier an die Verhandlungen Gal. 2 denkt, ob> wobl ihm nicht bekannt zu sein scheint, dass Paul, nach Gal. 2, 2 dureh eine gDttliche Offenbarung bestimmt war, diese Deputation anzuregcn oder den Auftrag der Gemeinde zu Hbemehmen. T* oe fiBv ow spezifisch lucan., rekapituliert den v. If. erzfthlten Anlass der Reise, wSUi-

14,28 15,6. 137

ywpMfOi %iiv iTtiOTQogy^v tuiv i&yuiv, xo^ inalow xetf^v fu-- yaXfjv ftaaiv xdiq adelgmg. 4 TtaQayevofiepoi di elg ^leQOOo- XvfAa na^i%9rflav ctzo T^g iyt^Xtjaiag utal twv a7too%6hav ytai TWV TtQeafivti^Vy avijyyuXdv tb oca 6 ^eog eTtoir^aev piei:^ avTwv. 5 i^avdtnrjoav di tiveg twv ano rijfg aiQiaewg twv ^DaQioaiwv TcemOTevTiOTeg ^ XiyovTeg art del ntQiTifiveiv avTovg TzaQayyiXkeiv tb Tr^QBiv tov vopiov Mwvaiwg. 6 avyqx^oov T€ ol aTtoOTokoi Tcal Oi TtQea^VTBQOL ideiv neql tov loyov tov-

rend das fier andeutet, dass sie doch diese Reise noch anderweitig be- nutzten. Das offizielle Geleit {7i^nBfitf>&,, wie I Kor. 16, 6. 11. II Eor. 1, 16) der Gemeinde als solcher ward wohl durch ausdrUcklich dazu Beauftragte ausgeftthrt, die sie eine Strecke begleiteten. Das Imperf. schildert, wie sie die Dnrchreise (<^c^^/- c. ace, wie 13,6. 14,24) durch Phoenicien und Samar., wo nach 11,19. 8,25 Brflder vorattsgesetzt sind, benutzteu, um ihnen durch die Erz&hlung von der Heidenbekehrung (cTretfr^o^, wie Sir. 18, 21 ; doch vgl. das Verb. 14, 15) grosse Freude zu macheu. Y. 4* nn^ay. ife Biq) stellt dem, was sie unterwegs thaten, die nach dem ow V. B iutendierie Ankunft in Jerusalem gegentlber. Das Tia^a&sx^' (II Makk. 4, 22) steht von der (freundlichen) Aufiiahme, die sie seitens der Gemeinde und ihrer Autorit&ten (v. 2) fanden, und die sie ermutigte (bem. die ab- sichtlich enge Verbindung durch ra), ihr, genau so wie der antiochenischen Gemeinde (bem. die w5rtliche Wiederholung aus 14, 27), ihre Erfolge mit- zuteilen. j. b* B^ayeatijaay) wie Sir. 8,11. IMakk. 9, 40, statt des Simpl. 6, 9, an welche Stelle auch das uves ruy erinnert: etliche der Gl&ubiggewordenen (14,28), die von der Sekte der PharisS^r herkamen. Da hier nicht, wie man nach v. 2 erwarten soUte, von den Deputierten aus Antiochien die Gesetzesfrage zur Sprache gebracht wird, sondem von pharisSisch gesinnten Gliedem der Gemeinde in Jems., so erhellt, dass hier eine andre Darstellung von denVerhandlungen in Jerus. einsetzt, welche Lc. nach seiner Einleitung in v. 1—4 mit den Gal. 2 erzShlten identifiziert hat Die Frage wird auch nicht in der prinzipiellen Weise wie v. 1 formuliert, sondem alles Gewicht darauf gelegt, dass man mit der Be- schneidung den Heiden die Haltung {jtiQsiyj wie Mt. 19, 17. 28, 8, nie bei Lc.) des mosaischen Gesetzes als Konsequenz derselben (re) anbefehlen mtisse, worauf es ja den pharisSisch Gesinnten vor allem ankam. Ohne- hin fehlt dem lediglich ad syn. auf die Heiden bezogenen ftvtovs jede Be- ziehung im Kontext, sodass selbst der Ausdruck aus einer Quelle stammt, in der vorher von den Heiden die Rede gewesen sein muss. (L ffvi^i^/^. re) auch die durch Auftreten der pharis&isch gesinnten Gemeindeglieder veianlasste neue Versammlung verhandelt nicht tiber das ^fjirifut v. 2, das die Deputierten ordentlicherweise in der Versammlung v. 4 hUtten

138 Apostelg^schichte.

TOt\ 7 Tcolk^g di CijTijaewg yeyofiivtjg avaarag lUrgog elneif TtQog adrovg' avdqeg adeltpoly vfxsig ertitnaaS^B oti atp tifieQah^ aQ%al(av ev v/uv i^eks^aro b d-eog dia %ov aroficcrog fjiov okov- aai Tcc eSti] top Xoyov tov evayyekiov ^al Ttiarevaai. 8 xcu b ytaQdioyvdoTfjg d^ebg e^aq^vqriaev avrdig dovg %o nvevfia to ayiov '/.ad-Mg zat ^/w**', 9 xat ovd-iv dicKQivev fitca^v '^/ucSv tb

vorbringeu miissen, sondem fiber das Wort v. 5, worfiber nun befiinden werden soil, und zwar von den Aposteln und Presbytern allein (v. 2. 4). Dies ist aber offenbar nur eine Annahme des Lc, dem die Verhandlun^ des Paulus niit den doxovyveg der Gemeinde vorzuschweben scheint, da nach V. 10. 12. 22 die Verhandlung offenbar in der Gemeinde versammlnn^ stattfindet. Im noXX^-yey.) Auch hier entsteht darfiber viel Streit, wie V. 2, bis Petr. sich erhebt (1, 15) und zu der Sache das Wort nimmt. fcydQsg «if.), wie 1, 16. 2,29. 37. Auch das vf4€ig eniatacd'e erinnert an 10, 28 in der Quelle des Lc. und weist auf die Eomeliusgeachichte zurflck. Das betonte vuetg stellt die Apostel und Presbyter von vom herein in Gegensatz zu den PharisHischgesinnten. Das aq) r^fJicQ. aQZ'y ^^ ™i^ ^^~ sichtlich starkem Ausdruck die Sache von alter Zeit her als entschieden darstellt, kann unmdglich von der Hand des Lc. herrfihren, sondem nur aus einer Quelle, in welcher die Komeliusgeschichte zeitlich viel weiter zurficklag, als Kap. 10 hinter Kap. 15, so dass Lc. entweder diese Yer^ handlungen seinem Pragmatismus gemass antizipiert, oder Kap. 10 zu sp&t eingesetzt hat, oder beides. Das ey v/diy (inter vos) bildet einen Gegensatz zu den Heidenbekehrungen ausserhalb PalUstinas, von denen nach dem avTovg V. 5 im Zusammenhange der Quelle (wie ja im Grunde auch v. 4) irgendwie die Rede gewesen sein muss. Unmdglich kann zu e^eXe^ttro aus dia t. arofi. fxov (1,16. 3,18.21. 4,25) ein €/uf ergSlnzt werden, was sprachlich nur mQglich w&re, wenn dasselbe zugleich Subjekt eines fol- genden Infin. des Zwecks ware, und sachlich durchaus unpassend, da die Frage , wer der Verkfindiger des Evang. an die Heiden sein sollte , dem Kontext gSjizlich fern liegt (vgl. zu v. 14). Das Objekt kann sich nur aus dem Subj. des abh&ugigen ace. c. inf. ergeben, wird aber absichtlich nicht ausgedrfickt, da dort von den Heiden als solcheu die Rede sein sollte, die Auswahl, die Gott traf, sich aber nur auf einzelne vou ihnen beziehen konnte, an denen die gdttliche Absicht in die Erscheinung trat , dass die Heiden als solche das Wort der Heilsbotschafl (Mc. 13, 10, bei Lc. nur Act. 20, 24) h5ren und gl3.ubig werden sollten. T. 8. Da Gott den heiligen Geist nur solchen mitteilen kann, die ihm wohlgefedlen, hat er den glS.ubiggewordenen Heiden durch die Geistesverleihung 10,47 das Zeugnis gegeben (6, 3. 10, 22), dass sie solche seien. Auch hier, wie 10, 47, wird auf das xadwg xai tjfAiy ein besondrer Nachdruck gelegt, sofem das- selbe nach T. 9 bewies, dass er in nichts einen Unterschied machte

15,7-12. 139

iMxi cnrtiUvy t^ TtioTCi Tux^aQiaag tag xaQdiag ovtwv. 10 vvv ovv xl TreiQaCere tov &e6v, em^Bivai ^vyov inl %ov tQaxnkov Twv fiad^tjTiiv, ov ovre ot naxiQBg fifiwv ovre fffieig laxvaafiev fiaaraaou; 11 aiXa dia r% x^Q^'^og tov hvqiov *If]O0v TciOTei- Ofjiev acjd^vai xaj^' ov tqotvov TLayuiivoi. 12 iai/vjoev di tcSlv %6 TtXf^ogj %ai r^ifLOvov BaQvafia xeet JlavXov i^fiyovfiivwv oaa iTtoirflev o d^eog arjfAela ital tiQora iv Toig tdyemv di avxtiv.

zwischen uns und ihnen, nachdem er durch den (in ihnen gewirkten) Glauben ihre Herzen gereinigt, d. h. die heidnische Profanitftt von ihnen in vollerem Sinne abgethan, als es bei den Juden durch die Beschneidung geschehen. Denn der HerzensktLndiger (1, 24) bemisst eben sein Wohl- ge&llen nicht nach der durch diese allein bewirkten &usseren (levitischen) Reinigkeit, sondem nach der, welche in der entscheidenden Gehorsams- that des Glaubens liegt, sofem dieselbe ein Abthun alles heidnischen Un- gehorsams gegen Gott iuvolviert. T. 10* vvv ovv) wie 10,33. Zu rt Ttei^tt^eTB vgl. 5, 9. Sie stellen Gott auf die Probe, ob er auch nicht Un- wtirdigen seinen Geist gegeben babe (v. 8), wenn sie das darin nach v. 8 lieg^nde Zeugnis fiber ihre Wtirdigkeit nicht anerkennen wollen. Die Frage kann sich nur an die v. 5 aufgetretenen Pharis&ischgesinnten richten und zeigt also, dass auch diese in der Versammlung v. 6 gegen- wftrtig sind und keineswegs bloss die Apostel und Altesten (vgl. zu v. 6). Der Sonde solchen Gottversuchens machen sie sich schuldig, um den Heiden, die ja durch den Glauben fia&tjtai geworden sind, ein Joch auf den Hals zu legen (vgl. Sir. 51, 26), d. h. ihnen die Verpflichtung auf das Gesetz (v. 5) aufzubtirden, wShrend sie schon das Bewusstsein der eigenen Unf^igkeit zur vollen Gesetzeserftlllung davon h&tte abhalten sollen, die Heiden erst durch dieselbe Gott wohlgef&llig machen zu wollen. Das ist nicht eine aus dem paulinischen System erborgte dogmatische These, sondem der Ausdruck der religiOsen Erfahrung jedes wahrhafb frommen Israeliten. ?• II. iff a r. /aQizog) nur hier von der Huld des zum messianischen Herm erhdhten Jesus, durch welche sie im Gericht von der Verdammnis errettet zu werden {aof&tjvM, wie 2,21. 40. 4,12) tiberzeugt sind (ntar. c. inf., nur hier), in gleicher Weise wie auch jene, d. i. die Gl&ubigen aus den Heiden (bem. das Eorrelat zu xad', x. vjfi, v. 8). Be- darf es doch ffir alle dieser Huld zur Errettung, so ist jede Gesetzes- ▼erpflichtung dazu ebenso unnOtig, wie unzureichend. y. 12. 6<nyrjif.) wie 12, 17. Sie wissen auf seine Darlegung nichts zu erwidem. Das ntcv t, nXfi^. (Lc. 1, 10) zeigt aufs neue, dass die ganze Gemeinde, und nicht nur die Apostel und Presbyter, bei der Versammlung v. 6 anwesend waren (vgl. zu V. 6. 10). Erst hier treten nun wieder Bam. und Paul, auf (jener, abweichend von v. 2, voran, weil er urspriinglich selbst zur Ge- meinde gehOrte, vgl. 4, 36 f.); aber was man sie auseinandersetzen {s^^. aus

140 Apostelgeschichte.

13 fiera de ro ai,yrflai adrovg d7t&^i9ri ^Icnuafiog kiywv Soh d^ adeXfpoi, ayLOvactte fiov. 14 2vfi€(iv i%rjf/n^ca%o lui^wg TtqCkov o 9e6g eTteaiiatpaTO lafielv i^ idydv Xaov t^ hvoium adrov, 15 Ttal totrtp avfxgxovovatv oi Xoyou Tviv Ttqo^fri^w^ xaS^wg yiyqaTttai' 16 (xeta zavra avaOTQhffw xai atfOi'Mdo- fir^au) T^v (TAtivTiv JavBvd tiiv TveTtTwuviav, xal tc Tccereovgafi' fiiva avziig avoi^odofitiau) xat avogdwaw avrr^v, 17 OTttag m h£,Ypi^rfl(aaiv oi yLa%aXoi7toi twv avd'qfuTtciiv tov tlvqioVj xat

V. 14) hOrt (14f 9), ist doch wieder nur das v. 4 bereits dage^wesene , nor dass a us der Erw&hnung der Zeichen und Wunder (14,3) erhellt, wie Lc. bei dem v. 4 betonten gp5ttlichen Beistand Yorzugsweise an diese dachte. Mit keinem Wort bertkhren sie dagegen die ihnen nach v. 2 bu verhandehi au^etragene Streitfrage. Da nun auch Jakobus ▼. 14 mit keiner Silbe u diese Mitteilungen ankniipft, sondern ausschliesslick an die Rede dee Petrus, so erhellt, dass die Slteste Erz&hlung von dem Auftretea derselben nichts wusste, und dass Lc, der ihnen keinWort tLber die Gesetzesfirage in den Mund legt, nicht die Reden des Petr. und Jak. Qber dieselbe selbst komponiert haben kann. ▼• 18. ft era ro <r.) ygl. 1,3. 10,41, lenkt lediglich zu dem saiyt^ffey t. ^X, der Quelle (v. 12) zurdck und zeigt alao, dass in derselben Jakobus (12, 17) unmittelbar mit Bezug darauf (▼gl- zn dem hebraistischen ansuq. 3, 12. 5, 8. 10, 46) das Wort nahm. Zu ay&Q. mi. vgl. V. 7, zu axovc. fiov 2,22. 7,2. T* 14. if v /jib toy) wie 13,1, staniint aus einer Quelle, nach der noch im Gemeindekreise Petrus nach seinem ursprflnglichen Namen genannt wurde (Lc. 24,34), und zwar in der hebr. Namensform (II Petr. 1, 1). Mit dem v. 12 von Lc. antizipierten eif/yj^- (10,8) weist Jak. darauf zurdck, dass aus der Rede des Petr. erhelle (rgl das B^eXe^itto v. 7, dessen richtige Erklftrung sich dadurch best&tigt), in welcherWeise Gott Vorsorge getroffen babe (enetrx., wie Lc. 1,68), ans Heiden ein Yolk ftir seinen Namen (d. h. ein Volk, das als Gotteevolk seinen Namen trage) zu bekommen. Hier ist also nicht mehr von einer unmittelbaren Gleichstellung der Heiden- und Judenchristen die Rede, sondern jene sollen ein neues Gottesvolk Rir sich bilden. y. 15* avfiqpwi'.) zeigt , wie mit dieser gGttlichen Absicht tlbeieinstimmen die Worte der Propheten, mit ausdriicklicher Verweisung auf die Schrift (xa^. yey^. vgL 7,42). Der Eingang von Amos 9, llf. ist Y* 16 sehr firei wiedergegeben: nach diesem will ich wieder umkehren, womit die messianische Zeit ge- meint ist, in welcher auf das Gericht eine neue Gnadenheimsuchung folgt Durch das avoixodofi. wird nur das aymntja, der Amosstelle nach dem zweiten Gliede nHher bestimmt, in welchem (sehr verkdrzten) es dann wieder durch ttyog^. (Lc. 13, 13) erl&utert wird. Das xarecT^afUfi. (im Sinne der xataat^oipt] II Petr. 2, 6) statt xoTECxafifi, las der Yerf. vielleiekt schon in den LXX. Dagegen entspricht 17 wOrtlich den LXX, die

15, 18- 21. 141

novta xa e^fj itp ovg iniiihXrpum %o ovo^a iaov in avtovgy XiyH TtvQiog Ttoiwv tctvta 18 yvioOTa an ai£ivog. 19 dio fyw xglvio fii] na^eyoxlelv Tciig ano twv i^div iniatQiq^ovaiv inl TOP 9i6vy 20 ctkka imcteiXai airvdig rov ani%&j&ai rwv aJUcpifiOTWv rctfv sidiiXtov tloI rijg noQveiag xal Trvn/trov xot rov aifiotog. 21 Mwvaijg yaQ ex yevettw aqxaUov xara noXiv

den Qedanken des Jak. noch sch&rfer ausdrilcken; aber auch im Urtext ist von den Heiden die Rede, fiber die der Name Gottes genannt ist, weil sie sein Volk werden, sodass Jak. sehr wohl, auch aramftisch redend, die Stelle anziehen konnte, die mit ihrem Grondgedanken von dem neuen QottesTolk (der Heidengemeinde) neb en der zur messianischen Zeit (in der judenchristlichen Gemeinde) wiederhergestellten Theokratie ganz seinem Gedanken entsprach. An die Schlussworte des Citats {Xeyei xvq. n—my Tcttrra), die der Redner dadurch zu seinen eigenen macht, schliesst Jak. ?• 18 das yrwrta cm mmvog (3, 21, faier wohl mit spezieller Beziehung anf die fjfAeg. r. anay. Am. 9,11): indem er dies (eben durch jene Pro- phetenworte) bekannt macht von Alters her. 19* syta) ftlhrt mit Nachdmck sein Yotum (x^rt^oi, wie 4, 19) in dieser Sache ein. Zu ntt^evox^. c. dat. vgl. I Sam. 28, 15. Mich. 6, 8. Sie sollen keine Beschwerde machen den von den Heiden her (ano, wie v. 5) zu Gott sich Bekehrenden , nftm- lich durch Forderung der Beschneidung und Erftillung des ganzen Ge- setzes, weil ja Qott durch die der Weissagnng entsprechende Berufung eines neuen Gottesvolks aus den Heiden ausdrdcklich die Unterschieden- heit desselben von dem an das Gesetz gebundenen alten als vollberech- tigt erklftrt hat. ?• 20. sTtufTeiXttt) hier im Sinne von: vorschreiben, worin sprachgebr&uchlich durchaus noch keine Beziehung auf eine brief- liche Obermittelung des Maudats lieg^ (vgl. das dutct, v. 24). Der Gen. des Inf. vertritt nicht eigentlich den Absichtssatz, sondem drQckt in abgeschwflchter Weise den Inhalt desselben aus, sofem er besagt, wessen sie sich enthalten sollen. Die aXtvytjfjiara (sonst nur das Verb. Mai. 1, 7. 12. Dan. 1, 8) sind Befleckungen , welche die Gotzen hervor- bringen, wenn man sich irgendwie durch Essen von GOtzenopferfleisch oder Teilnahme an G5tzenopfermahlen (vgl. die et^tiXoXttrQeutt IPetr. 4,3) an ihnen beteiligt. Dass das ebenfalls von ttnex* abhftngige Tio^ysiag etwas auderes bedeute, als (Iberall sonst im N. T., ist v5llig unerweislich ; die Unzucht, d. h. die aussereheliche G^schlechtsgemeinschaft gait eben bei den Heiden nicht als etwas Unerlaubtes. Das Tfyunov steht artikel- lo8, weil das Verbot von Ersticktem hier nur insofem in Betracht kommt, als das Blut davon nicht ausgelassen ist (Lev. 17, 13 f.), dessen Genuss ver- boten war (Deut. 12, 16. 23), weil Jehova es zum SQhnmittel bestimmt und dadurch sich geheiligt hatte (Lev. 17, 11). v. 21 begrflndet diese For- derung dadurch, dass Moses seit alten Generationen (o^/., wie v. 7) in

142 Apostelgeschichte

Tovg xr]QvaaovTag ovtov k%u iv talg awaycoyaig xocrar Ttdv aafifioTOv avayivwayiofxevog, 22 tote edo^e Toig anoarokjoig 'Aat Toig 7tQ&j§trciQoig avv olfj rfj hcAhrfiitf^ eyXe^afjiivovg av- dqag i^ ccvtcHv 7t€fiipai eig lAvTioxeiav avv rq Jlctvkt^ Tuxi Baqva§(f, ^lovdav rbv ^alovfievov BaQoafifiav TLal 2ilav, aydgag iffovfiivovg sv tdig adehpolg^ 23 yQaipavreg dca x^Q^Q avrdir' oi aTcoOToloi '/.al ol TtQeafivTeQOc ymI oi ad€lq>ol Tolg Tuxva zifv ^AvTioxBiav Y.al SvQiav '/,ai Ki.Xiy,iav adehpdig xdig i^ i&vcir

jeder Stadt {xara noktVy wie xut oixoy 2,46. 5,42) solche hat, die ihn (d. h. sein Gesetz) verktlndigeu , indem er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird. Da die Yorlesung in den Synagogen nur den Juden gilt, kann diese fiegriindung nicht auf eiu Bedtlrfiiis der Juden- christen, sondem uur darauf gehen, dass der auf Grand des Gesetzes yon Alters her eingewurzelte und durch den Synagogengottesdienst lebendig erhaltene Abscheu der Juden vor dieseu Dingen von den Heidenchristen diese Akkouunodatiou fordere, damit sich die Judenschaft in der Diaspora nicht durch eine uniiberwindliche Scheidewand von der gesetzesfreien Christenheit getrennt fahle, die jede Einwirkung auf sie unmdglich machen wiirde. v. 22* edo^e) c. dat. vgl. Lc. 1,3. Diese feierliche Einfiihrung des Beschlusses kann nur von Lc. herrflhren, der nach v. 6 die Apostel und Presbyter als die eigentlich Beratenden denkt, w&hrend er nach der Quelle, welche die Beratung in die Gemeindeversammlung ver- setzt (v. 12), hier avy oXtj t. exxX. hinzuftigt. Ebenso kann das avy t. Ttat^X. X, fiagy. natilrlich nur von ihm herrtihren, der die in der Quelle erzahlten Verhandlungen nach v. 1—4. 12 mit den Verhandlungen Gal. 2 identifiziert. Dagegen muss in der Quelle notwendig von einer infolge des Votums des Jak. beschlossenen Sendung des Judas und Silas die Rede gewesen sein, da eine solche ja , wenn nach der Annahme des Lc. Bam. und Paul, ge- kommen waren, um eine Entscheidung in der Gesetzesfrage einzuholen, gSuzlich iiberfliissig war. Ebenso muss diese Sendung nach Antiochien, als der Metropole des Heidenchristentums, gegangen sein, woraus dann eben Lc. schloss, dass von dorther eine Anfrage ergangen war und die Beratungen der Quelle mit Gal. 2 zu identifizieren seien. Da Jak. allein einen positiven Vorschlag gemacht hatte, so wurde dieser nattirlich zum Beschluss er- hoben und, da derselbe ja fQr die rein judenchristliche Gemeinde in Jeru- salem, wo der Streit nach v. 5f. entstanden war, ganz bedeutungslos war, den GlS,ubigen aus den fieiden in Antiochien mitgeteilt. Judas kann nach dem Zusatz ein Bruder des 1,28 erwahnten Joseph gewesen sein. Er ge- hdrte mit Silas zu den hervorragenden M&nnem {ijyovu,, wie Lc. 22, 26, anders Act. 7,10. 14,12) der Urgemeinde. T. 28* yQ€€i!;, dta /£e^.) vgl. 11,30: durch ihre Vermittelung, sofem sie t)l>erbringer des Briefes sein sollten, was freilich vollends unbegreif lich ist, wenn die Abg^sandten

15, 22 26. 143

vfiSg loyoig avaaxeva^ovreg tag \fn)%ag v^Hvj olg ov duarei- XafiB^Oj 25 edo^ev ^^iv yevofiivoig Ofia9v^ad6v, hde^a^ivovg avSgag ni^xpai nqog vfiag avv rolg ayaTtij^oig iffiuiv Ba^afiif %al Ilavhffj 26 avd'Qiunoig TtaQadedwxooi tag tfwxog avTiSv

▼on Autiochieii den Brief einfach mitnehmen konnien. Die ganze Vor- stellang vou einer schrifblichen Ausfertigung des Beschlusses scheint ledig- lich au8 dem enunst^i v. 20 entstanden zu sein und somit die Fonnu- lierung des Briefes von Lc. herzardhren (bem., wie das y^a^, sich in anakoluthischer Partizipialkonstraktion an das logische Hauptsubjekt an- schliesst, eine echt klassische, nur dem Lc. und nicht der Quelle zuzu- trauende Ausdrucksweise). Daher werden auch hier in der Adresse die Apostel und Presbyter den Brftdem vorausgeschickt, w&hrend in der Quelle der Beschluss von der ganzen Gemeinde ge&sst war (vgl. zu v. 22). Zu TOK xattt vgl. 8, 1. 11, 1. Durch den gemeinsamen Art ist Ant. mit Syr. und Cilic. in einen Bereich zusammengefasst, fiber den bin sich die beidenchristlichen Briider, an welche der Brief gerichtet, verforeiten. So gewiss diese Briefadresse von Lc. formuliert ist, so auffallend ist dieselbe, da in V. 22 nur von einer Sendung nach Ant. die Rede war, und Lc. fiber- haupt von GemeindegrOndungen in Syrien (ausser Ant.) und Cilicien nichts erzfiblt hat. £s erhellt daraus, dass in der Quelle von einer Sendung des Jud. und Silas an die Heidenchristen dberhaupt in den noch mit Jerus. in engerer Beziehung stehenden Gemeinden ^rz&hlt war (vielleicht mit besonderer Hervorhebung von Antioch.), und Lc. dieselbe nur v. 22 in tTbereinstimmung mit seiner Einleitung v. 1—4 auf Antiochien beschrfiukt hat. Zu /aiQetv scil. Xeyet vgl. 23,26. Jak. 1, 1. 24. eneidt^ xrX,) erinnert im ganzen Satzbau stark an Lc. 1, 1 ff., wie das Bxaqft^av an Gal. 1,7. 5, 10. Das vfAug, wie das -n^og vfA, v. 25, das nach v. 1 f. doch eigentlich nur auf die Antiochener zutrifft, zeigt aufs neue, dass Syr. und Cilic. hier nur mit Rtlcksicht auf eine andere Darstellung eingeschaltet sein kOnneu. Das Xoyoig geh5rt zu ai/oaxevctC., das durchaus einer n&heren Bestimmung be- darf, wodurch sie ihre Seelen ausser Fassung brachten. Zu dem attrahierten oig fttatt or; vgl. 1, 1 : womit wir sie nicht beaufbragt haben. T. 86 ist ganz nach V. 22 formuliert, nur mit dem Zusatz, dass der Beschluss gefasst ist, nachdem man einmiitig (1, 14) geworden, und mit der naheren Charakteristik des Paul, und Bam. Zu avy r. €tyantjt. ijfi. vgl. BOm. 16, 5. 8f. 12. Dass hier, afoweichend von v. 2. 22, Barnabas vorangestellt, beruht auf derselben Reflexion, wie v. 12. t. 26« TiaQodedtox.) steht von dem Preisgeben der Seele (als TrSgerin des leiblichen Lebens) zu gunsten des Namens Christi (5, 41. 9, 16), die sie auf der ersten Missionsreise reichlich bewiesen hatten. Bem. die bei Paul, gangbare voile Bezeichnung Christi, in den Act. nur noch 20, 21. Diese ebenso volltOnende als zwecklose Empfehlung des

] 44 Apostelgeschichte

VTiBQ tov ovoficcTOg Tov '/.vQiov 'qfiQv ^Irflov Xqiotov. 27 arteaTdkyuxfiev ovv Uovdav xat Silav, tmxI avrovg dia Xoyov aTcayyeXkovtag ra aiza. 28 edo^ev yaq r^ Tcvevf^azi vtp ayiifi TLal ijfiiVy ^rjdiv ytleov BTziTi&ea&ai. vfiiv fiaQog Ttk^v rovTCJv TcHv iTcavayKeg, 29 auexead'ai eidwXo&VTiov tloI atfia- Tog Tial TtviTCtaiv ymI TtOQveiag, ef wv dtari^QOvvreg kavrovg ev TtQa^ere' Iqqfaa&e, 30 oi fiiv ovv aTtoXv^evceg xar^^OF

Bam. und Paulas, von deneu wenigstens letzterer den Adressaten imgleich bekannter war als den Jemsalemiten, und die doch hier nur als Brief* tri^r fungieren, sieht sehr nach einer unrichtig angebrachten Reminiszenz an die dem Paulus und Bam. seitens der AutoritHten in Jems, gewordene Anerkennung Gal. 2, TfP. aus. t* 87. ovv) infolge dieses Beschlusses. Das Perf. ist vom Standpunkt der BriefempfUnger aus gebraucht, wie das fol- gende icnayyeXXoyrag. Dass auch sie {x, avrovgy echt lucan.) im Begriff sind, dasselbe zu verktindigen, wie Bam. und Paul., und zwar, wie das betonte dirtt Xoyov (II Thess. 2, 2. 15) zweifellos macht, dasselbe, was zu- gleich der von ihnen tlberbrachte Brief enthSlt) zeigt voUends, wie fiber- fltlBsig eine solche schrifbliche Ausfertigung war, und ebenso die ganze Sendung des Jud. und Sil., wenn Bam. und Paul, die eigentlichen Dber- bringer ihrer Entscheidung waren (vgl. zu v. 22). t. 28 begrOndet, wie von einem solchen anftyy, die Rede sein kann, indem auf den Inhalt des Beschlusses zurilckgewiesen wird, dessen (schriftlicher) Vbermittelung die Auswahl und Aussendung v. 25 dienen sollte. Derselbe wird auf das in der Gemeinde waltende -nvevfjia zurfickgeftlhrt (vgl. 5, 3. 9), wobei aber Lc. wohl in erster Linie an die Inspiration der €moar. x. TiQea^. (vgl. zu ▼. 22) denkt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch in der Quelle irgendwie gesagt war, was die Abgesandten (Jud. und Sil.) den heidenchristlichen Brddem als Beschluss der Gemeinde mitteilen soUten, und darauf beniht vielleicht teilweise die Abweichung von v. 19. Zu dem fiijifev nXeoy vgl. Lc. 3, 13, das enixi&. §uQog (Apok. 2,24) erinnert an v. 10. Dagegen er- l&utert das eidioXod-vtaty r. 29 (I Kor. 8, 1 ff.) sichtlich die ahay. r. ceiliwA. V. 20, wodurch der Begriff freilich verengert wird; ebenso erklfirt die Voran- stellung des ai^atog das Verbot der nyixxa (bem. den Plur.), w3,hrend durch die Yersetzung der noQy. an den Schluss die Speiseverbote verbunden werden. Auch der Schluss entspricht nicht ganz dem Votum des Jak., der die Enthaltung von diesen Dingen mit Rficksicht auf die Diaspora- juden forderte (v. 21), w&hrend hier ihr eigenes Wohlbefinden (cw tt^., wie II Makk. 9, 19) da von abh&ngig gemacht wird , dass sie sich vor diesen Dingen bewahren (dt«T»?p. ex, wie Prov. 21, 23), weshalb auch Lc. wohl schon Bnayayx, v. 28 von dem an sich Notwendigen genommen hat. Zu iQQUMT&s vgl. II Makk. 11,21.33. T. 80. oi fitjy ovy) echt lucan., wie 1,6. Das fjiey steht imVorblick auf das, was v. 35 ff. von Paul, und Barn.

15,27-83. 145

elg ^Ayfi6%uctVj nuxl (rwayayowweg %6 Ttlij-^og iTtidwycav v^v ijtAOtoki^v, 31 avafvoweg di i^di^av im tfj naqccM^au. 32 ^lovdag re xat Silagy mai avrot 7tQoq>fjrai oWc^, dia Xoyov TvoUiov TtotQ&KjihMov rovg adekq>ovg tmxI ifteon^Qi^av' 33 Ttont^- acnfveg di %q6vov dTtM^tflav /uer ti^vqg ano twv adehpdiv n:f6g rovg anoaxuhxvTag mroig.

erzUhlt werden soil, sodass, obwohl diese nach v. 22 in das Sufoj. mit ein- geschlossen sind, doch noch die ftltere Erz&hlung hindurchblickt, nach der Judas und Silas allein die Abgesandten der Jemsalemiten waren. Denn auch in ihr wird nattlrlich zum Abschluss bemerkt sein, dass Jud. u. Silas ihre Mission aasrichteten. Auch das von der Versammlung der ganzen Gremeinde stehende to itXri^og erinnert noch an den Ausdruck der Qnelle in V. 12. Alles tlbrige gehOrt dem Lc. an, wie die feierliche Entlassnng (vgl. 13, 3), das KttifjX&ov etg (v. 1) und die tTbergabe des Briefes, wie die Lesung desselben ?• 81 {avayiv. anders als v. 21) , infolge dessen sie sich tlber den (tr5stlichen) Zuspruch desselben freuten, sofem er der Beunruhi- giui£^ (v. 24), die nach v. If. in Antiochien entstanden war, ein Ende machte. Dagegen zeigt der harte Subjektwechsel in t* 82 und dass hier wirklich Judas und Silas allein genannt werden (vgl. zu v. 80), dass auch in der Quelle erz&hlt war, was diese beiden in Ant. thaten, zumal nun erhellt, dass das xti na^axX, in v. 81 nur das na^BxaXecay antizipiert, das dort freilich sicher in weiterem Sinne genommen war von der Ermahnung zum Halten des jerusalemitischen Beschlusses (bem. das dia Xoyov noXXov^ das mit dem due Xoyov im Gegensatz zum Briefe nichts zu thun hat). Auch Lc. nimmt es hier, wie das xai airioi nQOfptjrai oyteg (das nur dar- auf zurtLckblicken kann, dass auch sie, wie Barnabas nach 18, 1, Pro- pheten waren, und wovon weder v. 22 noch 27 etwas gesagt hat) , sowie das von ihm hinzugef&g^ x. en€iftf}Qi^ay (14, 22) zeigt, in dem weitesten Sinn von prophetischer Ansprache. T. 88* noit^a, /^oy.) wie Jak. 4, 13. Auch hier zeigt die Erw&hnung der feierlichen Entlassung (vgl. zu v. 80) und die Rflckkehr zu ihren Absendem, die wohl mit v. 22, aber nicht mit V. 23, wonach der jerusalemische Gemeindebeschluss auch den Brildem in Syr. und Cilic. mitgeteilt werden sollte, stimmt, dass nur Lc. in dieser Weise das von den Jemsalemiten Erz&hlte abschliessen will, um nun zu Paulus imd Barnabas zuriickzukehren. Vielleicht bezieht er auch das fier ei^yrjg nicht auf den blossen Segenswunsch beim Abschiede (vgL Lc. 7, 50. 8, 48), sondem auf den durch die Abgesandten wiederhergestellten Frieden zwischen der antiochenischen und der jerusalemischen Gemeinde, was zu dem hier jedenfalls bei ihm vorliegenden Abschluss seines zweiten Haupt- teils vortrefiPlich passen wtlrde.

1 46 ApoBtelgeschichte

35 Ilctvkog di xat BaQvafiag dietQifiov iv Itivriox^l^j dida- (movreg Y.al evayyeXitofiepoi fiera Tuxi kriquyif TtoUjujv zov ko- yov %ov TiVQiov. 36 fiera de zivag rif^igag elncv Tzqog Baqva-- fiav IlavXog' htiarqhpavtBg dii iTtiaKeiptifie&a Tovg adehpovg ytaza noUv naoav ev alg YxnrjyyBiXaf^ev rov Xoyop rov %vqIov^ nuig ixovaiv. 37 BaQva§ag di ifiovleto owTtaQaXafielv Tuxi

15)85 foeginnt die zweite Missiousreise des Paulus und damit der dritte Hauptteil, der die Heidemnission des Paulus darstellt Es gehOrt zuin Pragmatismus des Lc, dass dieselbe erst begiimt, nachdem durch die Verhandlungen in Jerusalem die Freiheit der Heidenchristen und damit im Sinne von Gal. 2 die Anerkenuung seines Werkes sicher- gestellt ist. di^aaxoyreg) bezieht sich wohl auf ihre Wirksamkeit innerhalb der Qemeinde, wMlirend erst das evayy. (8,4) r. Xoyoy r. xvq. (8,25) auf ihre missionierende Wirksamkeit geht; doch ist es gerade den Act. charakteristisch , dass auch diese schon als ein Lehren bezeichnet wird (11,26). Das fieta ercQ, noU,, weist durch das pleonastische xai (etiam) auf die Propheten und Lehrer in der Gemeinde (13, 1) zurflck und erkl&rt, weshalb sie sich nicht verpflichtet fUhlten, l&nger der Gemeinde ihre Wirksamkeit zu widmen. T. 86. rivas rjfieg,) schliesst jedenfisdls die Scene Gal. 2, lift, aus, die Lc, wenn er sie gekannt, wenigstens nicht hierher verlegt hat. Ihm ist gerade das Wichtigste, dass sehr bald nach den Verhandlungen in Jems., wie er sie auffasst, Paulus zu seiner zweiten eigentlich auf Heidemnission abzielenden Reise auf bricht. Trotzdem hat er noch die sicher richtige Erinnerung erhalten, dass Paul, zunftchst nur den Besuch der auf der ersten gestifteten Gemeinden beabsichtigte: Lass uns doch (drj^ wie 13,2) wieder umkehrend {entatQ.f anders als Lc. 22, 32. Act. 3, 19 u. a. Stellen, wo es von der Bekehrung steht) die Brflder besuchen von Stadt zu Stadt {xata nokiVy wie v. 21, aber nach Analogie des X€eia nay aa^fi. durch nacay verst&rkt). Das ey aig geht ad syn. auf die Mehrheit der StS^te, die in xata noUy angedeutet. Zu xarr^yy. t. Xoy^ vgl. 13, 5. Das n(og €/. (nach Analogie von 7, 1 : wie sie sich verhalten) schliesst sich in pr&gnanter Weise an enurxetp, an, sofem ihr Besuch zu- gleich dies ntog erkunden soil, also als Visitation gedacht ist. v* 87* xai) bezeichnet, dass er auch ihn mitnehmen (12,25) woUte. WSJirend Marcus 12, 12. 25 als Beiname bezeichnet und daher 13, 5. 13 Johannes als sein eigentlicher Name gebraucht wird, wird hier dieser Johannes (bem. den rilckweisenden Art.) als der unter dem Namen Marcus bekannte (xcrAor/i., wie 7, 58) bezeichnet, der v. 39 nur noch mit diesem Namen genannt wird. Damit wird, &hnlich wie mit dem Namenwechsel des Saul 13, 9, angedeutet, dass jener Johannes, der ja in Cypem nur der Diener der beiden Missionare gewesen war (13,5), erst als er mit Bam. in die eigentliche Missionswirksamkeit eintrat, seinen anderen Namen Marcus

i

15, :35 40. 147

tov *Iwavr^v tov xaXovfievov Maqviov. 38 Ilavlog di tj^iov, Tov ctTtoatavta ttn ccvraiv ano Ila^fpvkiag xat firj awek&ovza avToig eig to t^yovj jui^ awnaQoXaiA^avuv zovtov. 39 iyivsro di naqo^vaiAogy wotb anoxfOQia&ilvai avtovg olt^ o^AijiUc/y, %6v re Baqvdfiav naqaXa^ovta xov Molqvlov hunXsvaai lig Kvtvqov, 40 IlavXog di BTtiXe^a^evog Silav i§^X&eVy 7taqadod^ug rg %&-

dauemd zu ftihreu begann. Dass ihn Bam. wieder mitnehmen wollte, er- klSxt sich einfach daraus, dass er sein Vetter war (Eol. 4, 10). t. 88* f/liov) vgl. II Makk. 2,8, bezeichnet dem Entschluss desBarn. gegendber, dass Paulus es nicht wflnschte, well er es nicht ftlr billig, wOrdig er- achtete (vgl. Lc. 7,7), einen, der an der GrOndung der Gemeinden nicht mitgearbeitet hatte, zu ihrer Visitation mitzunehmen. Die dem nachdrflck- lich am Scfalusse stehenden tovtov noch vor dem Infin. voraasgeschickte Charakteristik motiviert dieses Verlangen. In dem anomuvxa an uvttav liegt nach Lc. 4, 18 nicht die Vorstellung eines Abfalls , sondem nur die Trennimg von ihnen, wie 13,18, die zur Folge hatte, dass er zu ihrer eigentlichen Missionsarbeit (isig to Bqyov ^ wie 13,2. 14,26) nicht mitge- kommen war. ▼. 89* naqo^vofAog) vgL Deut. 29,28. Jerem. 82,37: es entstand aber eine Erzflmung, Erbitterung, sodass sie sich von ein- ander trennten, womit, wie das is besagt, gegeben war, dass Barnabas, den Marcus mit sich nehmend, nach Cjpem hinansfuhr, d. h. die Visitation der Gemeinden in seiner Heimat tlbemahm, und dem Paulus die klein- asiatischen Gemeinden fiberliess. Da diese Reise ihn zu seiner bedeut* samsten ganz selbstSndigen Missionswirksamkeit fHhrte, wird hervor- gehoben, wie es zu der Trennung von Bam. kam. Lc, der bereits 16, 10 in der Gemeinschafb des Paul, sich befindet, bedurfte ftir die Umst&nde, unter deuen diese Reise begann, keiner Quelle; er erzfthlt, was er dort davon er&hren hat. T. 40* eniXe^afAsvog) vgl. Exod. 17, 9. II Sam. 10, 9. Obwohl in keiner Weise auf den Jerusalemiten Silas ▼. 22 (nicht einmal durch den Art.) znrfickgewiesen wird, kann doch nur jener gemeint sein, da er sonst ganz anders eingefQhrt wSre. Dann best&tigt sich nur, dass seine Rfickkehr nach Jerus. v. 83 eine unrichtige Kombination war, was freilich auch aus andern Grflnden wahrscheinlich (s. z. d. St.); denn hier wird sichtlich seine Anwesenheit in Ant. vorausgesetzt. Da aber die jerusa- lemischen Verhandlungen , infolge derer Judas und Silas nach Antiochien geschickt wurden, nur von Lc. mit den Verhandlungen Gal. 2 identifiziert werden, so folgt auch hieraus, dass die geschichtliche Verknttpfung der zweiten Missionsreise mit der dort erfolgten Anerkennung seines Heiden- apostolats eine Kombination des Lc. ist, die nur durch seinen Pragmatis- mus herbeigeftihrt, und gegen die schon spricht, dass nach der noch v. 36 erhaltenen richtigen Erinnerung die Reise zun&chst nur die Visitation der auf der ersten Reise gestifteten Gemeinden bezweckte. Zu naQ{tdo&. r. Weiss.N. T. HI. 10

148 Apostelgeschichte

Qi€i Tov TLvqiov VTtb Twv adehpdiv' 41 di^T^gxero de ri]y SvqIccp yuai KiXtydav eTtiaTtjQi^iov Tag eKxXrfiiag. XYI, 1 uLazi^vTfjaev de Tcal eig Jiq^iqv yuxl eig uivoTQav. xal idov fia&rjri^g ng tjv BX£i ovofjiceTi Tifiod^eogy viog ywaiyubg ^lovdaiag Trtarijg, Ttaxgog de "EHrjvog, 2 og ifia^vQeiTO vjto Tciv iv ^vOTQOig nal ^Llo- vitp adelgKov, 3 tovtov rid^iXtjaev 6 IlavXog avv avz(^ i^ek- &eXv, Yxxl kafiwv Tveqieceixev airov dia tovg ^lovdaiovg rovg ovcag iv roig ronoig h^ivoig' rjdeiaav yaq anccvzeg otv "Elk^jr

XttQ. T. xvQ. vgl. 14, 26. V. 41. Paul. schlS^gt also den Landweg nach Lyka- onien ein. Da nach ▼. 23. 27 Silas ohnehin beauftragt war, in den Glemeinden Syr.'s und Cil.*s die BeschltLsse der jerusalemischen Gemeinde mitsniteilen, so begreifb sichs leicht, wanun er gerade sich dem Paulus auf dieser Raise au- schloss. 16, 1* xattjyr. &€ xai) drUckt aus, dass er auf dem scheiubar von seinem urspr£lnglichen Plane abbiegenden Wege (durch Sjr. u. Cilic.) doch auch zu den 15,36 gemeinten St&dten kam, nur natilrlich in urn- gekehrter Ordnung , wie 14, 6. 20. Das in den Act. verhfiJtnism&ssig seltene xai tiov (8,27) ftihrt die tLberraschende Thatsache ein, wie sich statt des Marcus, dessen Begleitung er zurtlckgewiesen (v. 38), ihm sofort ein neuer Begleiter darbot Das fia&tjrt^g tig bezeichnet ihn als einen der auf der ersten Missionsreise (und zwar nach I Kor. 4, 17 durch Paulus) Bekehrten. Das rjy exei geht ohne Frage auf das zuletzt genannte Ljstra. Seine gl&ubige (10, 45) jddische Mutter hiess nach II Tinu 1, 5 Eunike. Da bei BXXrjvog kein Zusatz steht, wird der Yater ein reiner Heide gewesen sein, wie 11, 20. T. 2. Dass zuerst die Brttder in Lystra als die genannt werden, von denen er ein gutes Zeugnis empfing (10,22), beweist daftlr, dass dies die Heimat des Tim. war; und dass die in Ikonium hinzugefSgt werden, dass Paul, von Lystra aus auch diese Stadt besuchte, aber von dort wieder nach Lystra zurdckkehrte. Es folg^ daraus, dass er die weitere Visitationsreise, die nach 15, 36 sichtlich auch durch Pisidien und Pamphylien gehen soUte, aufgab. Vielleicht war ihm die Thatsache, das.s Gott ihn so unerwartet diesen Gehilfen finden liess, eineWeisung, gleich von Lykaonien aus sich ein neues Missionsfeld zu suchen. t*8. Der Ausdruck deutet an, dass seinem Wunsche, ihn als st&ndigen Begleiter auf die zu beginnende Missionsreise mitzunehmen, sein Unbeschnittensein im Wege stand, das, da sein Yater Heide war (v. 1), vorausgesetzt wird. Das Xttfiiav (Lc. 13, 19. 21) bezeichnet wohl , dass er ihn eigenh&ndig be- schnitt (vgl. I Kor. 9, 20). Die Juden h&tten Anstoss genommen an seinem engen Yerkehr mit einem Unbeschnittenen, wenn er ihn als st&ndigen Be- gleiter sich zugesellte (vgl. Gal. 2, 3). Natdrlich hatte er dabei die Juden der Gegenden im Auge, in die er reisen wollte, aber sie konnten die Nach- richt davon, dass Tim. ein Unbeschnittener war, ja nur von jenen Gegen- den aus, in denen er sich eben befand, erhalten, d. h. von den lykaonischen

15,41 - 16,7. 149

6 TtarriQ avrov iTcr^q^ev, 4 (xpg di ditTtOQeiovro rag TtoXeigy Ttafedidooav avroig qwlaooeiv tcc ioyfiaxa to TLeyiQifxiva ino Ttoy aTcoOTohov nai nqBOfivri^v tiHv hf 'leQoaolvf^oig, 5 ai flip ovv hcxlfjaiac iaxBQeovwo rg TtioTSi Tuxt iTtegiaaevov rqi aQid-^f^ xa^' fjlAiqav. 6 diiiXd^ov di Ti^y QQvyiav Tuxt rala- Tiniiv %wQav, nualvd-ivreg Itzo tov ayiov Ttvevfiarog XaX'^aai zbv Xoyov iv tfj \dai(f\ 7 ik&ovceg di mora rijv Mvaiav inel-

Stftdten, in denen- alle wussten, dass ein Hellene sein Vater sei. ?• 4. dienoQevovTo) vgl. Lc. 6,1. 13,22. 18,36. Das Imperf. zeigt, dass die Erz&hlung noch bei der Durchwandening der lykaonischen St&dte verweilt, und der gegen v. 1 eintretende Plui*., in den nach v. 3 Timoth. noch nicht eingeschlossen ist, dass es besonders die Gemeinschaft des Paul, mit Silas war, die ihn bewog, die in Jems, gefassten BeschKisse (doyfi., wis Lc. 2, 1) ihnen (d. h. den Gl&ubigen in diesen St&dten) zur Befolgung zu Qbergeben. Da er dies sp&ter in den von ihm selbstSudig gestifte- ten Qemeinden nie thut, kann Lc. nicht gemeint haben, dass er die- selben als f!lr alle Heidenchristen verbindlich betrachtete, sondem er muss die auf der ersten Missionsreise, zu der er mit Bam. von Ant. ausgesandt war, gegrfindeten Gemeinden gewissermassen als Tochteigemeinden Ant.*s betrachtet haben , wo man ja die Beschltlsse angenommen hatte (vgl. zu 15,33), wenn hier nicht eine Verwechslung damit vorliegt, dass Silas seinem Auftrage gemUss (15, 23. 27) dieselben in Syrien und Cilieien publiziert hatte. Bem. die Zurflckfflhrung des Dekrets auf die Apostel und Presbyter allein (15, 6) im Unterschiede von 15, 22f. Jm 6m fiey ovv) ffigi noch eine andre nachtr&gliche Bemerkung iiber den Erfolg dieser Durchreise (v. 4) an, wonach jene Gemeinden im Glauben gestSrkt und tSglich an Zahl bereichert wurden (bem. das paulin. fTre^Mra., wie R6m. 3, 7. 5, 15). i.fimg>Qvyi(ey) mit x. yak. /w^. (zur Unterscheidung von der Provinz Galatia) unter einem Art. verbunden, ist ac^ektivisch zu nehmen, wie niatd. 13, 14, und die beiden so eng verbundenen Landschafben kommen hier nur als die Grenzlande von V orderasien (2, 9) in Betracht , wo sich Paulus ein neues Missionsgebiet suchen wollte, aber vom Geiste verhindert wurde zu missionieren {XaX. r. Xoy.^ 14, 25). Bem., wie das betonte ayua ausdriicklich hervorhebt, wie es nicht sein Geist war (der ihn vielmehr gerade nach Asien trieb). Da nun Paulus es als die ihm vom Geiste ge- wiesene Aufgabe ansah, nur da zu predigen, wo noch nicht Grund gelegt war (R5m. 15,20. 11 Eor. 10, 15f.), so kann diese Hinderung ihren Grund nur darin gehabt haben, dass es dort bereits judenchristliche Gemeinden gab (vgl. 1 Petr. 1, 1). Da sie jene Grenzlande nur durchzogen, weil sie vom Geist gehindert wurden, in Asien zu predigen, ist ein Predigen in ihnen nicht ausgeschlossen ; doch kann es nach dem dirjX&oy nur ein ge- legentliches gewesen sein (vgl. Gal. 4, 13). t# 7. xterar. /ui'tf.) wie 2, 10:

10*

1 50 Apostelgeschichte

Qatov elg Tijy Bidvviav noQev&ijvai, tuxI ovx eiaaev mxovg TV Ttvevfia ^Itjoov' 8 TtaQeXd-ovreg dt ti^v Mvaiav Tuxrefiijaav elg TQffidda, 9 nal ogafxa dia W¥LTog rt^ Ilavhif vjq>^y ovifQ Maxedtuv rig ijv iatdfg xai Ttaqai/Lahuv avrbv Y.al Xiywv* diet- fiag elg Maycedoviav fiorj^aov ^/ilv. 10 wg di to o^fjia eldevy evd'hwg iKf]Ti^aafiev e^eX&elv elg MoYxdoviaVy aviA^ifiaCovreg on TtQOOTiiyiXt/Tai i}/i5g 6 d-eog ehayyeUaaa&ai, avTOvg.

11 avaxd'lvTeg di anb Tqfimdog ev&vdQO^i^aafiev elg 2a- fjod-Qifxr^v y TTJ Te imovmj elg Niav ttoXiv, 12 TLcntel^ev elg <De- Xinnovgy ifiig ioTiv TtQWTrj r^g fjiegidog r^g Marjedoviag Ttolig,

gegen Mjsien hin, die nOrdlichste Provinz von Vorderasien. Da sie auch dort nach v. 6 nicht predigen durfben, so versuchten sie nach Bithynien zu reisen; aber auch dort liess sie (Lc. 4,41) der heilige Geist, der hier ausdrficklich als der Geist Jesu bezeichnet, weil dieser durch denselben ihm die Weisungen fQr seine Dienstausrichtung gab (vgl. 1, 2), nicht pre- digen (vgl. IPetr. 1,1). v. 8. nf(Q€X&.) vgl. Lc. 18,87: vorbeiziehend an Mysien (also auf der Grenze zwischen Mys. u. Bith.) stiegen sie hinab (zur Meeresktiste, vgl. 14,25) nach Troas, das damals wohl zu keiner der beiden Provinzen gehttrte. i.^m op«^«) Das ihm fiber Nacht <^to Ki;«ro^ (5, 19) erschienene Gesicht ist wohl als Traumgesicht gedacht. In ihm empfing er nun die Weisung , wo er sein eigentliches Missionsgebiet zu suchen habe; denn ein makedonischer Mann stand da und bat ihn, her- iiberzukommen und ihnen zu helfen. y. 10. <o g ife) bestimmt das et*&€wg n&her dahin, dass er sofort der Weisung des Gesichts folgte, indem er suchte (13,8), nach Makedonien abzureisen (11,25). Das etg fA€cx€d. steht, wie V. 9 , absichtlich ohne Art. , weil es sich nur um das neue ihm g^- wiesene Reiseziel handelt. Bern., wie hier zum ersten Male, wo es sich um das Suchen einer Schiffsgelegenheit zur Cberfahrt handelt, die erste Pers. plur. auftaucht, also der Erz&hler sich zur Reisebegleitung anschickt. Das av/Afiifi, (9, 22) geht auf den Schluss, den auch die Reisebegleiter aus dem (von Paulus mitgeteilten) Traumgesicht zogen, dass Gott sie berufen habe (13,2), den Makedoniem {avrovg ad syn. nach eis fiax., vgl. v. 4) das Evangelium zu verkflndigen.

I69 11 40. Paulus in Philippi. ayit/t^.) wie 13,13: in die hohe See stechend, fnhren wir gradeswegs nach Samothrace und (wohin das eigentliche Reiseziel ging) am folgenden (Tage) nach Keapolis, der Hafenstadt am strymonischen Busen. Bem. die genaue Zeitangabe, wie nirgends Kap. 13. 14 und bisher in unserm Kap., welche den £rzS.hler als Reisebegleiter verrfit. T. 12. fjTtg) in Gen. und Num. durch das Pr&dikat attrahiert, motiviert, weshalb sie sich nach Phil, wandten, dadurch, dass es eine erste (hervorragende) Stadt des betreffenden Bezirks

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16,8-15. 151

iMhavia, i]jU€v di iv tavrg zy nolei diatQifioweg ^f^tQag Tivdg. 13 tfj %€ ^)fiiQif tuiv oafifidrwv e^ijA^Ofiey l^cci 7y]$ Ttv- Xr^g naqa nota^bv ov evofiiCofiep nqoaevx^v elvai, Tcai xa^e- uavreg ilalovfiev taig avv€X9oiaaig yvyai^iv. 14 xat vig yvvii ovofiatL ^vdia, Tto^qwQOTtwhg itolewg BvateiQiaVy ce^Ofiivri Tov x^BOVj ijnoveVf 'qg 6 VLVQiog diiqvoi§€y zi^v yuaqdlav 7CQoaixeiv Tolg XaXovfiivoig vno Havkov. 15 c^* di ifianTia&rj xot 6 oiTcog avf^g^ 7t:aQexal6a€y liyovoa' ei TfcenQinati fie Tnav'^v t^7 xvQiif} elvaiy eia^d'oweg elg tov oItlov (xov (livete* tmxi Ttaqe-

(fd€Qig als technischer Ausdruck nur hier) von Maked., in dem die Stadt lag, war, was durch die Apposition nfther dahin bestimmt wird, dass es eine Koloniestadt war. Das ijfiev dun^ifi, will nicht etwa die Zeit ihres Anfenthalts in Phil, angeben (bem. das ganz unbestimmte tifi€Q. rtrag), sondem hebt im Gegensatz zu dem ununterbrochenen Reisen v. 11 hervor wie sie den ersten Aufenthalt anf der Reise benntzten, mn, wie 18 das . eng verkntlpfende tb andeutet, an dem gerade einfallenden Sabbat die jddische Kultusst&tte aufzusuchen. Es soil angedeutet werden, wie die Wirksamkeit in Phil, keine prfimeditierte war, sondem, wie sich ihnen durch die (gOtUiche) Ftlgung der Umstftnde eigab, wo sie der Weisong V. 10 nachzukommen h&tten« Sie gingen n&mlich zum Stadtthor hinaus an einen Fluss, wo sie einen Betplatz (ngocet^x^^ ^^^ ^ techn. Sinne) vermttteten (14, 19), weil dort Gelegenheit zu den dblichen Reinigungen war. Da dort nur Weiber zusammenkamen, scheint keine nennenswerte jtldische BevOlkerung in der Stadt gewesen zu sein, weshalb es auch keine Synagoge in ihr gab. Dennoch unterliessen sie es auch hier nicht, zuerst ihre Yolksgenossen aufzusuchen, um, sich (zu ihnen) niedersetzend, mit ihnen zu reden. t* 14. Die Bezeichnung der Purpurhftndlerin aus der Stadt Thjatira (Apok. 1, 11) in Ljdien nach ihrer Heimat wird ab ihr Name betrachtet, da die Missionare sie nur nach ihr bezeichnen ht^rten. Auch hier war es eine Proselytin {aepofi., wie 13,43.50, aber durch t, ^€oy n&her bestinunt nach Analogue von (pofi. t. ^. 10,2), die ihnen am eifrig- sten zuhOrte. Bem. das Imperf. tjxovey und die Fortfilhrung der Erzfthlung mit dem Relat. Der Herr (Christus) selbst ist es, der ihr Herz Ofihete (II Makk. 1, 4) zum Aufmerken auf das, was von Paul, (der also auch hier der eigentliche Wortftlhrer war) geredet wurde (vgL 8, 6). t. 16* o otxos avTtjg) geht, wie 11,14, auf ihre Hausgenossen. Ihr bittendes Zureden wird in direkte Worte gekleidet. Das €i von dem thatsftchlich vorliegenden Fall, wie 11, 17; denn durch Erteilung der Tanfe hatten sie das Urteil abgegeben {x&c^., wie 13, 46X dass sie glftubig sei an den Herm. Das siceX^. eig ersetzt die Lokalangabe fOr das furBts (9, 43). Das mx^epuM. (Lc. 24, 29) malt die Dringlichkeit ihres Yerlangens und seigt, wie erst ein durch den Herm selbst (v. 14) gewirktes Yerlangen sie zu l&nge-

152 Apostelgeschichte

jiidaavo ^f^ag. 16 iyiveto di TtOQevofiivwv ^fiuiv elg Ttjv Ttqoo- tv%r(i^y Ttaidiayufjv riva exovoav 7tv€V(x(x Tvvd'cjva VTravTijaai fjfuv, ring eqyaoiav nolXiiv jtaQtijev TOig 'Avqioig airciig fiav- tevofiivrj. 17 avTtj yLoraTioXov&ovaa tip Tlavliit -Mti fjfiiv SyLQoCBv Xiyovaa' ovroi oi avi^QiOftot dovXoi rov d-eov zov vifjiatov eiaivy oiriveg TLaTayyeHovaiv ifiiv ddbv awrifjQiag, 18 JOVTO di inoiu irti nolkag fiiiiqag, diaTtovrjd-eig de TlavXog Ajai iniarqixpag t^ nvBVfiarc eiTtev TtagayyiU^fo aoi ev dvo- fxati ^Ifjaov Xqiotov i^ek&etv an airciig' Y,ai i^rlXS-ey avrij rfj

rem Verweilen und der dan^it gegebenen Wirksamkeit in Phil, veranlftaste. ?• 16. noQsvofA. fjfA,) geht wohl, da keine Wiederholung des Besuches angedeutet, auf den ersten Gang zur ngocevxtjt auf den noch einmal sn- rOckgegriffen wird, weil sich an ein Erlebnis auf demselben dae folgende anknttpft. Der Geist, von dem die Magd besessen war (€/. ny,, wie Lc. 4, 33), wird als ein bauchrednerischer Wahrsager bezeichnet, weil er die Th&tigkeit eines solchen wirkte (vgl. Mc. 9, 17. 25). Das iTrt; bezeich- net, wie 9, 35. 11, 28. 13, 43, dass sie infolge dessen ihren Herren (Lc. 19, 33) vielen Erwerb verschafiR^, indem sie wahrsagte (fJiavxBx^iA,, wie Dent. 18, 10). Die Herren onterhielten sie also auf gemeinsame Eosten um dieses Ge- winnes willen. t. 17. avxri) nimmt das durch v. 16 nfther bestimmte Subjekt wieder auf, um zu schildem, wie bei ihren femeren Ausgfingen sie ihnen immer wieder nachfolgte (xataxoXov^,^ wie Lc. 23, 55) und nach- schrie (xqo^bw vom Schreien der DSmonischen , wie Lc. 4, 41). Die Aus- sonderung des Paulus von den tifAB^ bereitet das Eingreifen desselben im folgenden vor. Wie die Dftmonischen im Evang. Jesum zuerst als den Messias erkennen, so die Magd diese Menschen als Enechie Gottes, des AllerhOchsten (tn^e^r., wie Lc. 8, 28), die darum (oixty^q, wie v. 16) einen Heilsweg verkflndigen. t* 18* sni, noXX, t^fi,) wie 13,31. Wenn hier- nach der Aufenthalt des Paulus in Phil, nur nach Tagen bemessen wird und so f&r die Begrtindnng der heidenchristlichen Gemeinde daselbst kaum Zeit bleibt, so ist klar, dass der Augenzeuge wohl das erste Auftreten der Magd (v. 16 f.) mit erlebt hat, aber, da er die daran sich kntipfende und seinem Aufenthalt ein Ende machende (v. 40) Eatastrophe sichtlich nur nach HOrensagen erzfthlt, bald darauf Phil, verlassen haben muss, weshalb Lc. fiber die Zeit des Aufenthalts in Phil, so gar nicht n&her unterrichtet ist. Das dianoy, (4,2) geht auf den Unwillen darflber, dass so die Sache Gottes von unreinen Geistem unterstfitzt zu werden schien. Das vm'an- stehende r. nyevfi. betont, dass Paulus, als er sich umwandte, sich nicht an die Magd adressierte, sondem sofort dem Geiste auszufahren gebot. Das iy oyofi, itjc, X9* steht hier artikellos, sodass es ganz adverbiell die Art seines na^ayy, bezeichnet Zu nvzrj xri mqa vgl. Lc. 2,38.

16, 16 22. 153

uiQ<f. 19 idovreg di oi xvQioi avri^g on il^ill&ev fj iXTtig rilg igyaoiag oAzdVy imXapoiisvoir %hv IlavXov %ai rov SlXav eik- 'Kvuav eig Ttjv ayoqav hti tovg ixQxovragy 20 xai Ttgoaayayov- zeg avTOvg roig atqatrffolg tlnav' owoi oi av^gwTtot hxa- gaaaovaiv fjiAiHv njy n-diUv, ^lovdaioi vnaQxovzegy 21 xal nor- ayyilkovaiv cStj a ovx i^eariv ij^uv TtaQadix^a&av ovdi 7toieiv 'Ptufjiaioig ovaiv, 22 xoi avveTviattj 6 oxi^ ^uxr* avTwVj luti o\ arqottrffoi ntqi^^ttvTBg avruiv tot i/ucrrio ediXsvov ^afidituvy

1. 19* e^fjk&ev) spielt wohl auf v. 18 an. Mit dem bOsen Geist war auch die Hoffiiung aaf ihren Erwerb dahin. Das tniXa^. (9, 27) steht hier in feindlichem Sinne; denn sie schleppen die beiden Missionare vor die (rOmische) Obrigkeit, die auf dem Forum (ayoQo) ihre Gerichtsst&tte hatte. Auch daraus, dass Silas miiergriffen wird, erhellt, dass eine l&ngere Wirk- samkeit vorhergegangen sein muss, an der dieser wesentlich mitbeteiligt gewesen war, da ja von Timotheus, der doch von v. 3 an der Reise- begfleiter dee Paulus war, keine Rede ist. An sich wilrde also auch aus dem Ausbleiben des „Wir" nicht folgen, dass Lc. nicht mehr zugegen war; aber da der Erzfthler sichtlich voraussetzt, dass dies unmittelbar nach der Austreibung des D&mon v. 18 sich ereignet habe, so kann er nicht dabei anwesend gewesen sein. t. 20* Wie das nQocayuy, sicht- lich nur das €ilx, eni ▼. 19 n&her bestimmt, so ist auch das ct^tjyoi (nattlrlich anders als 4, 1. 5, 24) nur Bezeichnung der Prfttoren, die in der Koloniestadt als rOmische Magistratspersonen fungierten, da weder das Subjekt wechselt, noch die Yerweisung vor eine hOhere Instanz angedeutet ist. Das betonte f^fAViy zeigt, dass die Kvqwi v. 19 zur heidnischen Be- vOlkerung der Stadt gehOren, welche meinen, dass diese Leute, die doch, weil sie Juden sind, hier nichts zu thun haben, die ganze Stadt von Ghrund aus in Unruhe versetzen (bxtoq., wie Sap. 17, 3), indem sie nach ?• 21 (religiose) Sitten (6, 14) verktindigen , die ihnen als ROmem weder aufzunehmen (vgl. 15, 4), d. h. zu dulden, noch auszutlben erlaubt ist. Da das Judentum im rOmischen Reich eine religio licita war, so muss sich bereits in l&ngerer Wirksamkeit herausgestellt haben, dass der von ihnen gepredigte Kultus ein anderer als der jfldische war. ▼• 82* cvrenecxfj) vgl. Num. 16,3. Auch die Einmischung des o/Ao; in die lediglich durch den Eigennutz der Gesch&digten (v. 19) veranlasste An- klage zeigt, dass die Miarionare durch l&ngere Wirksamkeit den Judenhass des PObels erreg^ haben mtlssen. Das durchaus formlose, ja leidenschaft- liche Vorgehen der Pr&toren, die ohne jede Untersuchung der Sache selbst ihnen im Zom die Kleider abrissen (itegiQ., wie II Makk. 4, 38) und dann die Liktoren sie mit Ruten streiohen (^a/9ff., wie II Kor. 11,25) hiessen (bem. das schildemde Imperf. mit dem inf. praes. und wie das Objekt zu ^aj9(f. sich aus dem avraty ergftnztX erklftrt sich nur aus dem Druck, den

154 Apostelgeschichte

23 TtoHag de BTci&ivzBg airoig nhjyag t^akov elg g)t'i«ncijy, fcaQayyeihxvTBg Tf^5 dBafioqivkcmi aarpahjjg TfjQeTv avzovg' 24 og ftaQayyeliav toiavzr^v XafidfV efialev avTovg elg tijv iacj- riqav q>vXcrA,riv ymI rovg Ttodag riaq>akiaaTo avnuv elg to ^v- Xov. 25 yjxva di to fxeaovvAxiov IlavXog "/.at 2ihxg nQoaev- Xopievoi v/jivow tov d^eov Ircrp^oaivto di otTiiv oi dia^ioi. 26 atpvo) di aeiafiog iyivero f.iiyag^ loCTe aakevdijvai Ta d-£fie- ha tov deajdODTr^Qiov* rivetitx^r^aav di naQaxQ^f^cc al &vQai Ttaaaiy 7,al navrcov ra deof^a avi&rj, 27 eSvTtvog di yeyofdevog 6 defffioqfvka^ '/.at Idwv av€(ftyfievag rag dvqag Trig (pvhxKrlgy

der Fanatismus des PGbels auf sie ausUbte. Dapn aber wird es das Tumultuarische des Hergangs gewesen sein, was Paulus hinderte, sich durch Berufiing auf sein rGinisches Btlrgerrecht vor dieser gesetzwidrigen MisshandluDg zu schtltzen. Zur Sache vgl. IThess. 2, 2. t* 2S« €ni>&. nXijy.) wie Lc. 10, 30. Auch das epttXov eig q)vX, mit der Weisung an den Eerkemieister, sie in sicheren Gewahrsam zu bringen, geschieht natiirlich durch die Liktoren (vgl. 4, 3. 5, 18). t. 24, og) in relativischer An- kntipfung, wie v. 14, zeigt, wie erst der Kerkermeister die so ausdriick* liche Anordnung {toiavrijy) vollzieht, indem er sie in dem am scbwersien zug&nglichen Inneren des Geflbignisses (ftfoir. (fvX.) verwahrt and das aaifaXvC, (Sap. 13, 15) dadurch ausfUhrt, dass die Ftlsse in einen Block ge- schlossen wurden. Vgl. zur Sache Hiob 13,27. 33,11, und bem., wie T. nodag durch die gesperrte Stellung des avTtoy betont wird, . weil so jeder Fluchtversuch unmGglich gemacht wurde. Diese kaum notwendigen Yor- sichtsniassregeln werden nattbrlich so stark ausgemalt im Gegensatz zu demWunder, das ihrer spottet. r* 25* xara) c. ace, wie 12,1: gegen Mittemacht. Das Tt^ooBv^. geht nicht auf das Gebet um ihre Errettung, sondem, wie das vfAvovv (Jes. 12,4. Psal. 21, 23) sagt, auf Lobges&nge, in denen sich ihre Freude aussprach, um Christi willen zu leiden (5,41); daher das gewfthlte sntjXQotavTo , weil die Gefangenen in anderen Zellen (da ja fQr P. u. S. nach v. 24 eine ganz besondere ausgesucht war) auf- horchten auf diese seltsamen Gef%lhlsS.usserangen ihrer Mitgefangenen. T* 26* afpvw) wie 2, 2. Bem. das durch die gesperrte Stellung verst&rkte f^eyag bei oBusfAog, Das Erdbeben war so gross, dass dadurch erschtlttert wurden (Lc. 6, 48) die Fundamente des Gef&ngnisses. Dass aber als Folge desselben sofort die Thtb-en ge5ffiiet und die Feaseln (vgl. Lc. 8, 29) aller (Gefangenen) gelOst wurden {ayefh]^ wie Mai. 4, 2), soil den Gefangenen zeigen, dass Gott sie aus aller Macht des Feindes erretten kann. T. 27* e^vnyog) aus dem Schlaf erwacht. Das r. <pvL (5,19) statt r. cfctf/M»7. deutet an, wie damit die scheinbar sicherste Hut (v. 24) gebrochen war, das rrjy vor /iff/, geht auf das Schwert, womit er sich natflrlich beim

16,23-32. 155

artaad^evog r^v fidxotiQav ijfAelksv eawbv avaiQelv, vofii^iov hi- 7t€q>cvyivcu toig dBO^lovg, 28 iipiitnr^aev di Ilcnilog fieydXfj qxovf} Xiytov' fii]diy nQci^g aeavrtp xcrxov anavxeg ydg iofisv ivd'dde. 29 ain^aag di fpCna elaBTtiljdtjaeVf :iat tvr^fiog yevo^evog tvqoo^ CTteaev t^7 Tlavhif imxI Sikq^ 30 "Kal nqoayaywv avTovg l%ia i'(pfj' ya'Qiot.f %i (JLB dii tzouIv Xva a(o9<3; 31 di Unav niatev^ aov enl rov xvqiov ^Itjoovvy tuxI ato^arj av %al 6 olnog aov. 32 xat ildhjoev avt^ tov Xoyov tov &eav avv naaiv rdig h

Aufstehen sofort umgfirteie. Der Gedanke an Selbstmord malt nur den fassungslosen Schreck des Kerkermeistera , der sich weder Zeit nimmt eu sehen, ob seine Meinung, dass die Gefangenen entflohen, sich best&tige, wfthrend doch die geOffiieten Thtlren an sich noch nicht die L58ung der Fesseln beweisen, noch erwSgt, dass er an jenen doch nachweislich g&nz- lioh schnldlos. t. 28. c^oiKi^tfer) wie Lc. 23, 46 dnrch das betont gestellte ficyaXtj und die gesperrte Stellung noch verstftrkt, seigt, dass der Kerkermeister noch viel zu weit von Paulus entfemt ist, als dass dieser auf natfirliche Weise wissen konnte, derselbe wolle sich ein Leides anthun, wie er ja auch nicht wissen kann, dass sftmtliche Ge&ngeue (in den anderen Zellen) noch da sind (fr^ctcfe, wie 10, 18), and, wenn dies der Fall, erst recht unbegreiflich bleibt, woher sie die G^legenheit zur Flucht nicht benutzt haben. Der hier, wie tlberall, ohne Rtlcksicht auf die ge- meine Wirklichkeit ausmalende Erz&hler setzt also voraus, dass Paulns um den Zweck des Wunders (v. 26) weiss, das ja nicht beabsichtigen kann, die Schuldigen aus der Haft zu befreien. 8tf« ainjcag) wie Lc. 1,63 (vgl. Act. 3,2): Lichter fordemd, sprang er (hem. die Hast, wie in dem eimr^d. 14, 14) hinein (in das Gef&ngnis) and, nachdem er sich von der Anwesenheit der beiden Hanptgeiangenen dberzeugt, welche die Ge- legenheit zur Flucht nicht ergri£Fen haben an die anderen wird gar nicht mehr gedacht , erschrickt er {eyrg, yey., wie 7, 82) bei dem Oe- danken, sich an ihnen, die sich ihrer Unschuld so bewusst sind, vergriffen zu haben, and bezeugt ihnen als Gottesboten fussfkllig seine Ehrfurcht (nQocB'n,, wie Lc. 8, 28. 47). t* 80. nqoayuy^ steht, wie das f^tti zeigt, vom Herausflihren aus dem inneren Gef&ngnis (v. 24) ins Freie, d. h. wohl auf den Hof des Gef&ngnisses. Zu der Anrede mit xvp. vgl. Lc. 13, 8. 14, 22, zu ti fis dei> 7ioi€iu 9,6. Vorausgesetzt ist dabei, dass er weiss, wie die M&nner einen odb^ ciaitiqtag (v. 17) verktlndigen , und dass durch die wunderbaren Ereignisse der Nacht das Verlangen danach in ihm erweckt ist, worauf ihm sofort t. 81 der Glaube im Sinne von 9,42. 11,17 als Bedingung der Errettung genannt wird. Vgl. die Reminiszenz an 11, 14. Bei der ihm und seinen Hausgenossen (bem. den Wechsel von oixoq und oijticr, wie 10,2.6) behufs Erweckung desselben gehaltenen Predigt ?• 82 (XaX, u Xoy, t. ^., wie 4,29.31) ist vorausgesetzt, dass letztere (vielleicht

156 Apostelgeschichte

Tfj oi'Mcc avTOv. 33 xat Ttaqakafidtv airovg ev e^ivrj r^ aig4f T^g yvxTog eXovaev and TtSv TiXtjywv, nai efiaTrriaST] airog xat ol avTOv oTtavreg TtagaxQ^^cc, 34 avayaytiv tb alzovg clg Tov olyLOv TtaQi&rp/uBv TQarte^av^ xot riyakXiaaaTO jtcnfoiyuBt Tte- TtiGrevyLwg t(^ d^et^, 35 fj^egag de yevo^ivr^g OTteateilctv oi GTQaTrjyot xovg ^a^dovxovg Xeyovreg' anoXvaov zovg dv&Q€3j- Ttovg exeivovg, 36 aTtriyyei^^v di d deapLoqwXa^ Tovg koyovg TOVTOvg rcQog tov IlavXoVy otl aniatah/Lov oi GTQarqyoi SVa

au8 Furcht vor dem Erdbeben) sich auf dem Hofe des GreflLngnisses zu- sammengeschart batten. 88* bv ex. t. taqa) hebt hervor, wie er keinen Augenblick mehr z5gem woUte, die Spuren der ihnen wider£Ekhi«- nen Missbandlung zu tilgen. Das bIowsbv (9, 37), pr&giianterweiae mit OTTO r. nXfiy, verbunden, setzt, ebenso wie das s^anxKS^, das darum hier gleich angeschlossen wird, Wasser im Hofraum voraus. Die Angehdrigen (ot atnroi', vgl. I Kor. 1, 11. ROm. 16, 10) sind die Glieder seines Hauses. 84. a V ay ay,) vom Hof in seine h5her belegene Wohnung. Das re verbindet den zweiten Beweis seiner Dankbarkeit eng mit dem dnrcb das parallele naQaXa^, eingeleiteten ersten (v. 83). Das na^e&tjx. (Lc. 9, 16) T^oTTeC. gebt natfirlich auf das auf dem Tische bereitete Mahl, das Paulus ohne Skrupel mit den Unbescbnittenen einnimmt. Das rjyakXiatrtrwo (Lc. 10, 21) geht auf die Freude dber ibren Christenstand. Zu ntcyotx€t vgl. Exod. 1, 1. Das nenurr. r. &, geht darauf, dass er von der Wahrheit des ihm verktlndigten Gotteswortes Hberzeugt (vgl. 8, 12) und somit der durch die Taufe ihm versiegelten Errettung gewiss war. y. 86. fjf^e^. yey.) wie 12,18: bei Tagesanbrucb senden die Pr&toren die Liktoren, mn den Kerkermeister zur Freilassung der Gefangenen anzuweisen. Dass da- bei auf die Nachtszene v. 25—34 gar kein Bezug genommen wird, wfthrend sich leicht genug erklSit, dass die PrS.toren fiber Nacht ihr durch den Volkstumult ihnen abgepresstes Yerhalten als unbesonnen erkannt haben und wieder gut machen woUen, kfinnte die Yermutung wecken, dass die Erz&hlung von jener aus einer schriftlichen Quelle von Lc. aufgenommen und in seinen Bericht eingeschaltet ist. Aber irgend eine sichere Spur, dass ihm dieselbe schriftlich vorlag, ist nicht sichtbar, und die freie Ausmalung, welche so vieles v5llig unmotiviert Iftsst, ftlhrt mehr auf mdndliche Oberlieferung. Y.86. r. Xoy. iovt.) vgl. 5,5.24. Dass der Inhalt der dem Kerkermeister gewordenen Weisung mit ot^ recit. noch einmal direkt formuliert wird, hebt hervor, dass er nicht etwa aus per* fidnlichem WohlwoUen und auf eigene Gefahr sie in Freiheit setzt, sondem auf ausdriicklichen Befehl (bem. das Perf.). Zu wy ovy vgl. 10, 83. 15, 10, zu no^, ey eiQfjytj Lc. 7,50. Das B^eX^oyreg geht auf das Gef&ngnis, in dem sie sich auch in der Wohnung des Kerkermeisters (v. 34) noch be- fanden. Wie dieser sich an Paulus wendet, der also auch ihm als die

16,33 40. 157

ctTtokv^TB' vvv ovv i^ek&ovTsg TtOQevea&e iv elQi^vrj. 37 6 di TlavXog t(pTj TCQog alrovg' deiQavreg fjfjicig dr^fioaitjc ayunoTt^itovg, av&^WTtovg 'Pcofiaiovg vnaQXOvragy fffiaXov elg (pvXa/.'qv, yuxl vvv Xad^QO fjfiag eTL^dXlovaiv ; ov yap, aXXa iX&ovreg avtol fj^ag i^ayayizwaav, 38 ani\yyuhxv 3i zolg aTQavrjyoig ol ^afi- dovxoi za ^ijjuarcc zavra, iq>o^i]&t]aav di cmovaavreg on *Pw- ^aiol eiaiv, 39 xat iX&oweg jcaQe'AdXeaav avxovgy vial i^aya- yovreg '^qwtiov aTteXd-eiv ano Trig ^oXeiog, 40 i^eX&ovteg de dTtQ TTJg qwXan^g eiaiiX^ov /cgog Trjv ^vdiav, nuxl Idovteg Tiag- eycaXeaav rovg adeXg)ovgj tloI i^^X&ov.

leitende Person gilt, so antwortet Paul, auch v. 87 im Namen beider. Das n^og avtot*g setzt voraus, dass der Kerkenneister die Liktoren zu den- selben geftlhrt hat, damit sie von P. nnd S. die Bestd^tigung seiner Mitteilnng erbalten. Sowohl die Geisselung mit Ruten, hier durch die Offentlichkeit, wie das &ijfAou, (II Makk. 6, 10. Ill Makk. 2, 27) sagt, mit empfindlicher Be- scbimpfung verbunden, als die Bestrafung ohne ordentlichen Urteilsspruch war eine Yerletzang ihres rOmischen Bfirgerrechts. Wenn auch Silas, wie Paul. (22,28), das rdmische Bflrgerrecht besass, so hat ihn Paul, viel- leicht ebendeswegen zu seinem Gef&hrten ausgewShlt (15,40); doch kann es auch der Erzfthler voraussetzen, w&hrend ihm nur das gegen Paulus begangene Yersehen mit zu gut kam. Das xai vvv (18, 11) markiert den G«gensatz gegen ihr frdheres Yerhalten, das sie keineswegs mit ihrem gegenwfirtig bereits im Yollzuge begriffenen (bem. das Praes.) wieder gut machen. Das Xa^^a (Mt. 1, 19. 2, 7) steht im Gegensatz zu <%/uo<rMr, wie das &tftiXk, zu efiaXoy. Die in der Frage liegende Entriistung wird be- griindet durch das kategorische : Nein (Mt. 5, 37) auf die Aufforderung des Kerkermeisters , dem das aXXa die Forderung entgegenstellt, dass sie in Person (bem. das eX&ovt.) sie hinausftihren sollen. Diese Genugthuung soil die Schmach, die durch ihre Behandlung auf die Sache des Evangeliums fftllt, aufheben. Aus y. 88 erhellt, dass die Prfttoren sich bewusst waren, durch das tumultuarische Yoigehen, dem keine Erkundigung nach ihren Personalien vorherging (v. 22 f.), ihm die Berufung auf das rOmische Bfligerrecht abgeschnitten zu haben. r. 89. eXS^ovt,) kndpft absicht- lich an die Forderung v. 37 an, doch so, dass sie ihnen ausdrflcklich zu- redeten, nfimlich sich mit dieser Form des e^aysiy zufrieden zu geben, womit sich die Bitte verband (bem. das Imperf.), die Stadt zu verlassen, weil ihr l&ngerer Aufenthalt sie immer noch wegen ihres unbesonnenen Yoigehens in Yerlegenheit setzen konnte. 40. i^oyteg) geht auf die Brflder, die sich wohl zum Abschied bei der Lydia versammelt batten. Erst ihre Erwfthnung setzt einen umiassenderen Erfolg der Wirksamkeit in Phil, voraus. Zu naQexttXinay vgl. 15, 32. Aus dem e^tiX^oy ergiebt

1 5g Apostelgeschichte

XVII, 1 dtodevaayreg di Tr^v ^Af4q)i/tohv xai Tijy l/^jcoIXto- viav r^X&ov eig QeaaaXovixr^v, OTtov r^v avvayiayri rcZv ^lovdaicjv. 2 xcrra di to Blu}d^6g Tfri Ilavlqt eloilXd'er 7tQog avTOtg^ xal ijtl adfifiaza TQia dule^azo avToig, dno tcSv YQaq>(iv 3 diav- oiycov TLot TiaQccTid'i^evog ori tov Xqiotov edei Ttad-etv mal ava(ni\vaL ex vbyjqujv, Y.ai otl ovvog ioTiv d Xqiarog^ 6 ^Irjaoig^ ov iyw '/xxtayyilkiJ ifjiv. 4 xa/ Tiveg i^ avzdiv eTteia^rflay 7(Axl TtQoaeyiXrjQiud'r^oav xfji Ilaihii y,ai TtT* Sihf^ twv te aefio-

sich aufs neue, dass der Augenzeuge nicht raehr in Phil, war (vgl. zu v. 18 f.), w&hrend die Begleitung des Tim. nach v. 8 als selbstverstftndlich Yoraus- gesetzt wird.

17} 1 15« Paulus in Thessalonich und Beroea. dio6iva,) wie Lc. 8, 1. Bern., wie die St&dte, die sie auf ihrem Wege (der via Egnatiana) durchwanderten, mit dem Art. stehen, w&hrend die eigentliche Angabe des Reiseziels, wie gewOhnlich, artikellos. Dass dort eine Sjna- goge der Juden (14, 1) war, hebt der Erz&hler hervor, weil in ihr Paul. seiner Gewohnheit gemftss (xara r. eua&,f wie Lc. 4, 16) ankntlpfen konnte (y. 2). Aus dem Dativ erg&nzt sich das Subjekt zu etaijXd', uQog (16,40); Paulus erscheint also auch hier als der eigentliche Leiter der Mission (vgl. 16, 36f.). Aus dem em attfifi. t^iu (13,81. 16,18) wdrde folgen, dass Paulus nur 2 8Wochen in Thess. blieb und sich ausschliesslich der Judenmission widmete, w&hrend wir aus den Briefen des Apostels sehen, dass er dort Arbeit nahm, wiederholt Untersttltzungen aus Phil, empfing und eine wesentlich heidenchristliche Gemeinde grdndete. Der Erzfthler ist also auch hier fiber die Details seiner dortigen Wirksamkeit ganz un- genau unterrichtet, weshalb sein Bericht unmOglich aus einer augen- zeugenschaftlichen Quelle stammen kann, und hat nur das Interesse, dar> zuthim, wie emstlich sich Paulus seinen Landsleuten gewidmet und doch nichts erzielt habe, als dass die Feindschaft derselben dort flberhaupt seiner Wirksamkeit ein Ende machte. Das ttno r. yQutp. gehOrt zu dutvmy. T. 8. Seine Unterredungen mit ihnen {dieke^,, von hier an hftufig in den Act.) drehten sich darum, dass er ihnen, von der Schrift ausgehend, er- Offiiete und darlegte {n«Qttr^,^ wie Deut. 4, 44), dass der Messias leiden und auferstehen musste, wie einst Jesus seinen Jflngem (Lc. 24, 46). Dann geht die Inhaltsangabe seiner Gesprftche in die orat. dir. tlber, wie 1,4, indem er darlegte, wie das vorausweisende ovtos sagt, dass der Jesus, dessen YerkOndigung seine spezielle Au%abe war (bem. das betonte eyu), eben jener Messias sei, von dem er solches nachgewiesen. y«4, tne^ad-tjttfr) Nur etliche von ihnen wurden flberzeugt {ennad'., wie Lc. 20,6) und von Gott (vgl. 2,47) als Anh&nger dem P. und S. zugeteilt. Das te-^re f&gt als eine zwiefache, aber durchaus gleichartige Erg&nzung hinzu, dass neben

17,1-7. 159

fiiviav ^EXki^vwv nX^&og noXv^ ywai'Awy re tUv TtQwrcov ovx oXlyai. 5 ^rjhiaavreg di oi ^tovdaiot %al Ttgoalafiofievoi twv ayoQaiwv ardgag zivag TtovfjQovg xat ox^Ttoitqaavreg kd-OQvfiovv Ttjv TvoXtVj TLul ematavxeg tij oinitjt ^Idaovog iC'Jjrovv avToig TtQoayayeiv elg tov dij/ioi^. 6 /ii^ eigovteg di avzovg lavqov ^iaaova %aL Tivag addLq>ovg ItzI rovg noXiTaQxag^ fiotuvreg ori oi T^v ohcovfiivr^v avaaTaziiaavreg ovroi Ttal iv9dde TtaQeiaiVj 7 ovg VTzodid&fLtai ^laamv yuzi ovtol Ttdvreg dnivavti xwv

jenen einzelnen Judeu von den bereits cur Synagoge sich haltenden {<refiofi,) Hellenen eine grosse Menge (wie 14, 1, aber mit voranstehendem Subst., weil die Menge im Gegensatz zu den tives betont wird) und von Weibem der Yomehmen (18,50), die nattirlich Heidinnen, nicht wenige gewonnen wnrden, also wieder die Heiden sich empfSjiglicher zeigten. Von einer spezifischen Heidenmissionsth&tigkeit, die doch 1 Thess. 1, 9f. deutlich vorausgesetzt wird, ist gar keine Rede, geschweige deun von einer iSngeren Wirksamkeit unter den bekehrten Heiden, wie sie I Thess. 2, 9ff. schildert. Der Erz&hler eilt sofort dazu, wie die Feindschafb der Juden seinem Wirken dort ein Ende bereitete. t. 5. ^rjXfoaityjeg) wie 1 Makk. 2, 24, von dem Zomeifer, den die Verkiindigung Jesu unter den Juden erregte. Der betont voranstehende Gen. charakterisiert die Kate- gorie von Menschen, aus denen sie sicb etliche recht schlechte zugesellten, als mflssiges Gesindel, wie es sich auf dem Markte umhertreibt {ccyoQaiot) und immer bereit ist, Auflaufe anzuzetteln (o/Xonoeiyff.). Das e^ogv^ovy steht nur hier transitiv: sie versetzten die Stadt in Aufruhr, sodass sie, von tumultuierenden PObelhaufen begleitet, plOtzlich vor dem Hause des Jafion erschienen (eTiearrjaay). Dass derErzS.hler einfach voraussetzt, dass dieser Jason die Missionare aufgenommen hatte (v. 7), zeigt, wie er aus dem Aufenthalt in Thess. nur erzfihlt, was ihm ftlr seinen Pragmatismus von Bedeutung ist ; der Name desselben kann ihm leicht im Verkehr mit Paul, bekannt geworden sein. Bei stg r. dr^fioy (12,22) ist schwerlich an eine geordnete Volksversammlung gedacht. Sie woUten die Missionare der Yolksjustiz iiberliefem. v. •• fi»; evQoyr,) wie 12,19: da sie die- selben nicht fanden , schleppten sie (vgl. 14, 19) den Jason und etliche Brfider, die sie gerade bei ihm versammelt fanden, vor die Stadtobrigkeit (vgl. 16, 19). Erst aus dem rivitg adeX(p. erhellt, dass sich bereits eine Gremeinde gebildet hatte. Das ^owyreg malt das Ungestiim, womit sie ihre Anklage erhoben. Daher das absichtlich fibertreibende of rtjy otxovfj. (Lc. 2, 1) ayttCT€(ttJinr,, wonach sie das ganze rSmische Reich aufgewiegelt haben und nun auch hier anwesend sind, um dasselbe zu thun. y. 7. vTroffecffxrru) wie Lc. 10, 88. 19,6, von gastlicher Aufhahme. Das otttot nayreg geht auf Jason und die anwesenden Brfider zusammen mit P. und B.,

160 Apostelgeschichte

doyfidtwv KalaaQog nQaaoovaiv, fiaaikea ereQOv Keyovreg elrai ^If^aovv. 8 iraga^av di tov oxkov i^ai Tovg TtohraQx^Q okov- ovrag raika, 9 %at Xa^ovreg to h/,av6v Ttaga tov ^Idaovog yuai Twv Xoinaiv ccTtsXvaccv axrcovg, 10 o\ di d8eXq)ol ev&efog dia vvTitbg i^eTtefixpav rov ve IlavXov nat tov 2lXav eig BigotccTj dixi^veg TtagayevofieyoL eig t^v avvaywytjv twv ^lovdaicjv amj- eaav 11. ovtoi di ijaav evyevioTeQOL twv ev QeaaaXoviTcrj , ol- Tcveg idi^avTo tov Xoyov fietd Ttdar^g Ttgodv/dlagj to tuxS^ ^f*^^ gav dvaycQivovreg Tag yQccq)dg, el exot Tama ovrwg, 12 tcoULoi fiiiv ovv 6^ avTwv irtiaTevoav^ i^al toJv ^EkXi]vidwv ywatvuiav

deren AnhSjiger sie sind. Das cmeyayti steht hier im Sinne vonSir. 37, 4: im Gegeosatz zu den Edikten (Lc. 2, 1) des Kaisers handeln sie, indem sie behaupten, es gebe einen andem K5nig (als den rechtmSssigen), n&mlich Jesum. Die Predigt von der xvQiorrjg Jesu wird politisch verd&chti^ wie Lc. 23,2. Y.SmSjaQa^ay) wie 15,24: sie versetzten die Yolksmenge in Unruhe wegen der drohenden Revolution. Die MiterwUhnung der Stadtobrigkeit leitet fiber zu dem, was dieselbe nach ¥• 9 that, und was freilich zeigt, dass sie nicht, wie die Yolksmenge, sich verunruhigen liess, sondem so besonnen war, sich damit zu begntlgen, dass sie sich die ge- utigende Eaution von Jason und den Vbrigen (d. h. den Brddem v. 6) geben liess daitlr, dass nichts Ungesetzliches im Werke sei. r. 10. o i de a^€X(p,)j von denen v. 6 nur einige erw&hnt, setzt ebenfalls den Be- stand einer Gremeinde daselbst voraus. Man hielt es also doch ffSar ge- raten, keine weiteren Machinationeu der Juden abzuwarten, sondem sie sofort tlber Nacht (16, 9) nach Beroea zu senden. Daraus, dass Tim. neben den beiden zun&chst Bedrohten und daher durch re xai eng Yerbun- denen nicht mit genannt, ist nicht zu schliessen, dass er in Thess. blieb, da ja auch 16, 40 seiner nicht gedacht ist. Das oiriyeg hebt hervor, wie sie trotz des durch die Feindschaft der Juden notwendig gewordenen Ortswechsels nicht etwa die Judenmission aufgaben, sondem sobald sie (in Beroea) angekommen, sofort wieder die Judensynagoge aufsuchten {antjtaay wie II Makk. 12, 1). T. 11. ovtoi) sind die Juden in Beroea, in deren Synagoge er ging. Das evyeycar. steht, anders als Lc. 19, 12, im Sinne von: wohlgesinnter (vgl. IV Makk. 6, 5. 9,27), vielleicht mit dem Nebenbegriff einer nobleren Gesinnung, infolge derer sie {oiriycg) das Wort mit jeder Art von (d. h. mit der gr5ssten) Bereitwilligkeit annahmen (8, 14. 11, 1). Zu TO x«* fjfABgav vgl. Lc. 11, 3. 19,47. Das ayaxqiv, geht hier auf das Erforschen der Schrifben danach , ob (e c c. opt. wie I Eor. 14, 10) das von den Missionaren Yerktlndigte sich wohl so verhalten m5chte (vgl. 7,1. 12,15). t. 12, i^^y ovy) deutet an, dass viele voii ihnen infolge dieses selbst3.ndigen Nachforschens zum Glauben kamen,

r

n. 8-16. 161

Twv evaxfjfiovwv yuxl avdQwv ovx okiyoi' 13 c^$ di tyvtaaav oi oLTto Trig &^ooakovi%rig ^lovdaioi Szi tuxI ev tf^ BeQOi(jf xavr^y- yihq V7t6 %ov Ilavlov 6 loyog tov ^eov, ril&ov xoxcZ aalev- ovxeg TMxt raQaaaovteg Tovg oxi^vg, 14 ei-^iiog di Tore tov riavXov i^aTtioieilav oi adekq>ol TtOQ&jea&at i'cjg ini ti^v &d- Xaaaav* VTti^uvav tb o re Silag yucd 6 Tifiod^eog inLel, 15 oi di -Ka&iavavQVTeg tov IlavXov ijyayov i'tog Id^vujv, yazI Xafiovreg ivToXiiv TtQog top Silav iMn tov Tifio&eoVf iva dg Taxiova tX&toaiv TtQog aiToVy i^eaav.

16 Iv de Toig ^A&ijvaig eytdexofiivov avtovg tov IlavXov, 7caQ€(}§vv€T0 TO TtvBVfia ovTov iv avT(py ^ccaQOvvTog nateidio-

und bereitet zugleich v. 13 vor. Auch hier sind es vor allem vomehme hellenische Frauen (13,50), die, obwohl sie noch keine Beziehang zur Synagoge batten, gl&ubig wurden, aber auch M&uner (wozu sich aus dem eXXrjy, Mc. 7, 26 der entsprechende Begriff erg&nzt) in nicht geringer Zahl. Aucb bier liegt dem Erzfibler vor allem daran, 18 hervorzubeben , wie die Juden von Thess., sobald sie erfdhren, dass auch in Beroea von Paul. (vgl. zu V. 2) das Wort Gottes verkflndigt wurde , kamen und aucb dort die Yolksmassen in Bewegung bracbten {<faX., wie II Thess. 2, 2) und verun- rabigten (v. 8), um den Apostel auf diese Weise in seiner Heidenmission zQ bebindem (vgl. I Tbess. 2, 16). Bem., wie das tmo trig d^eaa. bereits dureb das Hauptverbnm rjX&ov determiniert ist. y. 14. rore) nach ev&ewg bebt bervor, dass sofort damals, als diese Agitationen begannen, die Qlieder der Gemeinde (v. 10) dieselben ffSn so gef&brlich bielten, dass sie Panlus fortscbickten, und zwar bis an das Meer {etas vor einer andereu Pr&p., wie Lc. 24, 50). Aucb das damit durcb re eng verbundene Zurlick- bleiben nicht nur seines Mitarbeiters, sondem aucb seines pers5nlichen Gebilfen (bem. das re xai) scheint die Flucht des Paulus, der nach V. 13 zun&cbst bedrobt war, maskieren zu sollen. T* 15* xa&iatayov- reg) wie Jos. 6,23. I Sam. 5, 3 im Sinne von: einen zur Stelle bringen, be- gleiten. Erst in Atben glaubten sie ihn in Sicberbeit. Da Paulus o£fen- bar die erste beste ScbifBsgelegenbeit benutzte, konnten Silas und Tim. erst durcb die rClckkehrenden Begleiter Nacbricbt, wobin er gegangen, und den Auftrag empfiongen, sie mOcbten (bem. das abgescbw&chte lya, wie Lc. 20, 28) so scbnell als mOglicb zu ihm kommen. Nach 18, 5 scheint der Erz&hler nicht zu wissen, dass dieser Befehl ausgeftlhrt und beide (wenn aucb nur auf kurze Zeit, vgl. I Thess. 3, 1) zu ibm nach Atben ge- konmien sind. Zu e^r^ectty vgl. 13,42.

17f 16 84. Paulus in Atben. cx(ff/o^.) W&hrend er nocb auf Grand des Befebls v. 15 ihre Ankunfl erwartete, ward sein Geist (7, 59) entrtistet (vgl. I Kor. 13, 5), weil er beobachtete, wie die Stadt mit Gdtzen-

} 62 Apoetelgeschichte

Xov ovaav tijv tcoXiv. 17 diekiyezo ^iv olv ev rg avvaytay^ rdig ^lovdaioig xcri zoig oefiofjivotg xat iv ttj ayoQq yucna Ttaacnf fjfjiiqav TtQog TOtg naqcnvyx^'^ovnag. 18 tivag di yuai tijv ^Etuxovqiwv xal SroiyuZv q>iXoa6qxjDv avvifiaXkov ctv^t^y vuxi Tiveg eXeyov xi av d^iXot 6 aTiEQfioXoyog ovtog Xiyeiv; oi di* ^iviov daifioviwv doiui xatayyeXevg elvai, on tov ^Ir^ovv nal Ttiv avaataaiv evrffyeXiteto. 19 iTtiXa^Ofxevov di avtov ini TOV ^IAqbiov ndyov ifyayovj Xiyovceg' dwafjed^a yvwvai rig ^ Tiaivrj avTt] fj vtzo aov XaXovfiivrj didaxT^; 20 ^evi^owa ya^ Tiva Blaq)6Qeig etg zag ay.oag ijfAWV' fiovXofjed^a ovv yvUvai ziva d^iXei tavza elvai. 21 Iddrpfoioi di Ttavreg ytal oi eTridrj-

bildem erfttUt war. 17. fAsv ovy) folgert daraus, wie er uicht nur (an den gottesdienstlichen Tagen) in der Synagoge mit den dort sich ver- sammelnden Juden und Proselyten (v. 4) sich unterredete, sondem auch, was er jeden Tag {xiertt naa, rjfjieQ.y verstfirkt nach Analogic von 13, 27. 15, 36) thun konnte , auf dem Markt (16, 19) mit den (dort) zufSIlig An- wesenden. ~ v. 18. Das lucan. ife xai bildet hier den Gegensatz zu dem f4€v V. 17, sofern auch etliche Philosophen (aus den beiden Hauptschulen) mit ihm anbanden, d. h. sich zu unterreden begannen, woiin nach 4, 15 noch nichts Feindseliges liegt. Erst nach dem folgenden sagen einige veHU;htlich: Was sollte wohl dieser Schw&tzer sagen wollenV Der ab- sichtlich inkorrekte Gegensatz {oi &€) deut^t an, dass es nicht etliche jener Philosophen waren , die doch auf den Verkfindiger fremder (i^eytoy, wie Hebr. 13, 9) Gottheiten {&aifjioy,, im Sinne von I Kor. 10, 20 f.), der er zu sein schien, aufinerksam wurden. Da der Satz mit on eine Bemerkung' des Verf. ist (vgl. Mc. 3, 30), so kOnnen nicht zwei Gottheiten gemeint sein, sondem dass die immer von diesem Jesus ausgesagte ayteaneat^ ihn als eine zweite Gottheit erscheinen liess. v* 19. entXttfi.) ireundschaft- lich, wie 9,27. tjyayoy) Dass das nicht von einemVorftlhren vor den Ge- richtshof, sondem rein lokal gemeint ist', zeigt die verbindliche Frage: kOnnen wir erfahren, welches diese neue von dir vorgetragene Lehre ist? Sie wollen ihn also nur aus dem Marktgewlihl auf den stiUen Areshflgel fahren, in dessen weihevoUer Umgebung er seine neue GOtterlehre ver- kftndigen soil. v. 20. ^eyi;oyra) wie II Makk. 9,6. I Petr. 4,4,12, wird durch das rhetorische riyu (vgl. Hebr. 10,27 (po^ega tig) verst&rkt: recht befremdendes bringst du ims zu GehOr {ets tag axoitSj wie Lc. 7, Ij. So wollen wir denn erfahren, was diese (so seltsamen Dinge) sein (d. h. bedeuten, vgl. Lc. 8, 9) woUen. Das fiovXofjie9a steht, weil es nicht mehr ein Wunsch ist, den sie hegen, sondem weil der Entschluss, ihn zu hOren, sie bestimmt hat, ihn herzuftlhren. v. 21. de) ftihrt eine erlftutemde Bemerkung darflber ein, wie Athener (ihrem Volkscharakter nach, daher

17, 17-25. 163

fiovvreg %ivoi elg ovdiv ttegov r^vnaiQOvv ii Xeyciv ti tj cltlovuv Tt TLaivmeqov. 22 ava&eig di Ilavlog iv fJiiiJtfi rov IAqbIov 7cdyov ignj avdQeg l/i9rpfdioiy TLora navra wg deiaidaifAOveazi- Qovg vfiag d^eioQui. 23 die^ofiepog yaq xai dvad'CUQoiv za oe^ fidafictra viiuiv evQOv mat ^(oiaov hf i^t ineyiynanrco' dyvanntfi S-etpm o ovv ayvoovvreg ctVc/Jem, tovto lyw yunayyiXkia v/iiv, 24 6 'S-eog 6 Ttoii^aag tbv moofiov Tcat navca xa h avT(pf ovrog ovgavov xat yrjg ij7tdQX(ov xvQiog orx iy xBiQOTtoirifCOig vaolg xoTOixeZ, 25 ovdi ino xeiQwv avd-QiOTtivcov ^e^nevBtac nqoa-

ohne Art.) insgesamt (also auch die v. 19 f. Redenden) and die dort ange- sessenen Fremden, die ihren Charakter angenommen, ftlr nichts anderes geeignete Zeit (Musse) hatten, als zu sagen etwas oder (wie hier) zu hOren etwas, das neuer (v. 19) wftre, als das zuletzt gehOrte. Auch diese Schilderuog (bem. das Imperf.) ihrer Neugier und Redseligkeit schliesst jeden Gedanken an eine Gerichtsverhandlung aus. 22* cxa^sig) wie 2, 14, und das bv /aeao) r. ag, nay, giebt der Rede eine gewisse Feierlich- keit. Da Panlus damals (vgl. v. 16) in Athen noch ganz allein war, kann dieselbe nicht aus einer augenzeugenschaftlichen Quelle herrflhren, sondem nur von dem ErzSiiler nach HOrensagen und nach der Art, wie er in ftbn- lichen FSlIen den Apostel reden gehOrt hatte, als Beispiel seiner Heiden- missionspredigt (GegenstUck zu der Sjnagogenrede Kap. 13) ausgeftlhrt sein. Kara nayxa) Nach allem, was ich sehe, betrachte ich euch als solche, die gottesf£brchtiger sind als andere. Bem. das feingew&hlte ffet<re- Sttifx, (vgl. das Subst. 25, 19), das sein Urteil tlber den Gegenstand und die Art ihrer Gottesfnrcht dahingestellt sein Ifisst. 28. <f£e^/o,a.) c. ace, wie 16, 6: durchwandelnd und inuner wieder betrachtend {aya&staQ., wie Hebr. 13, 7) eure Heiligtflmer {asfiaafiara, wie II Thess. 2, 4, vgl. Sap. 14, 20. 15, 17), traf ich auch einen Altar, auf welchem die Aufschrift lautete: einem unbekannten Gott. Dass Paul, an einen von ihm ge- sehenen ankntLpft, schliesst nicht aus, dass es mehrere solcher in Athen gab. Absichtlich besagt das neutrische o (vgl. Joh. 4,22), dass er nicht jenen unbekannten Gott mit dem von ihm verkflndigteu identifiziert, son- dem dass er das ihnen nach dem in jener Aufschrift liegenden Zugesttod- nis unbekannte gOttliche Wesen, das sie durch Errichtung jenes Altars verehren (ftxrf/9. c. ace, wie lY Makk. 11, 5), ihnen verkQndige. Bem. das nachdrdckliche, den Relativsatz au&ehmende rovro. y. 24* roy xoiffioy) fasst das in den Parallelstellen stehende ovgay. x. ytjy (4, 24. 14, 15) zu- sammen, weil der Sch5pfer der Welt noch ausdrOcklich als Herr Himmels und der Erde bezeichnet werden soU. Bem. das wiederaufhehmende ourog und das lucan. vnaqx^^* Zu ot>x fy /fi^. xaxoiXBi vgl. 7, 48. ▼• 26* ov^d) auch wird er nicht von menschlichen HSuden (mittelst Opfer- darbringungen) bedient (w&hrend es ein ^e^ttn, Gottes in anderm Sinne Weiss, N.T.m. 11

164 Apostelgeschichte

Seofievog zivog, avvog didovg tcqoiv tcoriv y,al Ttvoijv tloI ta Tcdvra' 26 enoirflev tb i^ svog Ttav e&vog dvd^QWTCiov ycaTOixeiy hti 7tavcog nQoamnov Ti\g y^g, dgiaag TtQoaTetay/divovg xai- Qovg xai rag dQO&Eaiag trig yjxron^iag avzcov^ 27 Crjfueiv tov d^eov, ei agaye ipr^Xaqyi^aeiav avrbv 'axxI evQOieVf naiya ov ficntLQav

nacb Jes. 54, 17 sehr wohl giebt), als einer der irgend etwas bedarf (nQoa&,j wie Prov. 12, 9. Sir. 11, 12). Das avrog betont zur BegrCLndung davon, wie er selbst vielinehr einer ^st, der alien (maskulinisch , in An- knfipfung an das in ay^QUi-niviay liegende Hauptwort) Leben (im leiblichen Sinne, wie Lc. 12,15. 16,25) und Odem (711/oiy, vgl. Gen. 2,7. Prov. 24, 12). der das Leben erzeugt, und das SSmtliche giebt, das sie zur Erhaltung desselben beddrfen. 26« enotrjaev) schliesst mit dem engverbindeu- den tB an das noirjaug v. 24 an, wie auch die ganze Menschengeschichte auf einem analogen Wirken Gottes beruht. Zu dem f| evos, das die Emendatoren unndtig^rweise durch ai-fiutog erl&uterten , ergSnzt sich aus dem sonst bei nttv e&yog ganz dberflilssigen Genii, von selbst ay^^fonov. £s hebt lediglich die Einheitlichkeit des Menschengeschlechts hervor, weil nur dann es einer ErklSxung bedarf, warum jetzt verschiedene Nationen fiber die Erde bin, eine jede an ihrem Orte, wohnen, was ebeu auf das Walten Gottes zurfickgefilhrt werden soil. Der artikellose Aus- druck eni nayr. nQoafon, t, y. kann natdrlich nicht die ganze Erdober- flSiche (im Sinne von Gen. 2,6) bezeichnen, die ja auch keineswegs jedes Yolk bewohnt; sondem jede Gegend ist als ein besonderes Angesicht der Erde, eine besondere Erdfl&che (vgl. Jes. 49, 23) gedacht, entsprechend dem nay edyog, so dass jedes Yolk eine audre bewohnen kann. Das o^Mag erl&utert die Art jenes enoirjaey, Der Gen. r. xaxoixiag avrioy gebOrt so- wohl zu dem artikellosen nqofixBxayfA, xaiQovg^ d. h. zu den mit den Wande- rungen der Y5lker immer wechselnden Fristen ihres Wohnens auf der ihnen angewiesenen Fl&che, als zu dem tag oQo^eaiag, d. h. zu den be- stimmten Grenzfestsetzungen ihres Wohnens, welche fOr jede solche Frist den Umfang ihres Gebiets regeln mussten. Eben weil diese Yerteilung der YOlker fiber die Erde, welche sie trennt (auch in ihrer Gottesverehrung), von einem Gott hentlhrt und von einem Menschen ausging, kann sie auch nur einen einheitlichen Zweck haben, wie ihn 27 ausspricht. Der blosse Inf. kann nur von einem Worte abh&ngen, in dem sein Subjekt liegt, also von xazoixeiy. Gott liess sie an den verschiedensten Orten der Erde (nicht etwa an der St&tte seiner Gnadengegenwart) wohnen, damit in ihnen das Yerlangen erwache, ihn zu suchen. Zu €i c. opt. vgl. v. 11, nur hier mit dem verst^kten a^aye (statt des einfachen aQa 8, 22) ver- bunden: ob sie hiemach etwa ihn herausfilhlen und finden mOchten. Das ^Xatpay steht nicht von einem Tasten im Dunkeln (wie Hiob 5, 14), son- dern gerade von einem handgreiflichen Gewahrwerden (wie Lc. 24, 39),

17,26-30. 165

arrb ivog haxarov ?5/ic!Jv vnanxovta. 28 Iv avnii yoQ ttSftey YAxi :uvovfie&a nai iofiiv, dig %ai ziveg twv Y.ay vfiag Ttoirjfriiv eiQi^xaoiV Tov yaq %al yivog iofiev, 29 yavog oiv vnaQxo^^S rov &tov oix oipeilofiev vofii^BiVy XQVUi^ ij a^yv^^; ^ Xi&(it, XaQayfjoTt T^X^g xai iv&vfjtiaetog avi^Qiinov to ^biov elvai Oftoiov, 30 Toig fiiv ovv xQOVovg tijg aypoiag vneqidijv 6 d^eog

das (Iberall mOglieh sein musste auf der von ihm geschaffenen Erde (v. 24, vgl. R5m. 1, 20), zumal er ja (««»ye, wie 2, 18) sich nicht fern (ov /LiftxQay ano, wie Lc. 7, 6) befindet von einem jeden von ihnen. Zur Sache vgl. Jerem. 23, 2df. y. 28 begrOndet das (auf den Schlnss von v. 25 zu- rtlckgreifend) durch ihre st&ndige Abhftngigkeit von ihm, deren Bewusst- sein solche handgreifliche Wahmehmung Gottes ihnen anfdringen musste. Das sy avrto besagt, wie 3, 6. 4, 7. 9f., dass in ihm unser Leben (C(u/i^, vgl. die Cft»i7 V. 25), wie jede Lebensregung (Gen. 7, 21. 8, 17. 19), die durch die nyofj v. 25 in Bewegung gesetzt wird , und unser Sein tlberhaupt (mit alien seinen Lebensbedingungen, vgl. ra navta v. 25) begrttndet ist und dauemd beruht. Zu cu; xai vgl. 13, 33. Das xad^ rjftag umschreibt den Gen. (die bei euch wirkenden), wie Eph. 1, 15. Das Dichterwort (noifirw, nur hier) des Ciliciers Aratus kehrt &hnlich auch bei Eleanthes wieder, und war dem Apostel wohl als geflfigeltes Wort gel&ufig. Der, von dem wir stammen (rov dichterisch ffSir rot/ror), ist es, von dem wir uns stSndig abhftngig ftlhlen mtlssen. t* 29« ovv) Da wir also (nach diesem Dichter- wort) ein von ihm (bem. die nachdrucksvolle , gesperrte Stellung des rov ^Bov) erzeugtes Geschlecht (7, 13. 13, 26) sind. Das ovx oipeiX. enthftlt eine Litotes (vgl. BOm. 8, 12) anstatt : wir dflrfen nicht w&hnen, dass das g5tt- liche Wesen (ro d^eioy) fthnlich sei irdischen Substanzen, wie Gold oder Silber (von dem Metall als solchem, anders ttgyvQiov^ X9^^^^ 6) oder Stein, einem Gebilde [xaqayfA.^ so nur hier) von menschlicher Eunstfertig- keit (Apok. 18, 22) oder menschlicher Oberlegung (ey&vfAtjc.^ wie Mt. 12, 25. Hebr. 4,12). Genau wie BOm. 1,23 wird vorausgesetzt , dass die Heiden in den GOtzenbildem zwar nicht die GOtter selbst sehen, aber doch ihr Wesen fSr etwas ihnen Ahnliches halten mflssen, wenn sie durch dieselbeu abgebildet werden konnten, w&hrend wir, die wir von Gott abstammen, doch etwas vdllig anderes sind als jene irdischen Substanzen und die Ge- bilde aus ihnen. y. 80. fiev ovy) folgert aus v. 29, dass die Zeiten, in denen die Heiden GOtzenbilder verehrten, Zeiten der Unwissenheit (ayy,, wie 3, 17) waren, in denen sie Gott noch nicht gefimden hatten, wie sie sollten und konnten (v. 27f.), wILhrend das fiey den Gegensatz involviert gegen Zeiten, in welchen diese Entschuldigung nicht mehr gelten wird (vgl. das ra vvv im folgenden , wie 4, 29. 5, 38). Denn so gewiss die Sflnden der Heiden trotz ihrer relativen Entschuldbarkeit durch die tKyyoitt strafbar bleiben, so hat doch Gott fiber diese Zeiten gn&dig hinweg-

11*

166 Apostelgeschichte

ra yvv ctTtayyilXti toiq avd'OWTcoig ndvrag Tcctvraxov fteravoeivy 31 xa^ort Sazrjasv ^ftcQav iv jj fiiXXei yjqivuv Tijf ohcovfievr^v ev diyuxioavvtjy iv avd^t at wgiaevy Ttlariv Tcaqaaxwv jtaaiy avaaxr^aag avTOv h. veyiQwv. 32 anovaavreg di avaaxaaiv ve- y^wv, oi fiiv ix^val^ov^ ol de BiTtav ' aMvaofied-d oov tcbqI toi'- tov yuxi Ttdhv, 33 ovriog 6 Havlog c^^Av^€v «t liiaov avTwv. 34 Tivig de avSgeg %oXkri&iweg avttii eTtiarevaav, iv olg scat

gesehen, was nicht zeitliche Gerichte (wie ROm. l,24fF.)» aber die Herbei- ftlhmng des definitiven Gerichtes ausschloss (vgl. R5m. 3,25). Der Inf. nach anayy, drtlckt, wie oft nach verb. die. (vgl. 14,15), ein SoUen aus. Das Tiavrag wird durch navtaxov (Lc. 9, 6) verstSxkt. Das /netavoeiy for- dert nicht bloss die Abkehr von der Thorheit des GOtzendienstes, sondem im umfassendsten Sinne eine SinnesSnderuug, da ihr Gewissen den Heiden sagt, zu wieviel Slinden sie ihre gegenwSrtige Gesinnung verleitete. T. 81* xad-ori) wie 2,24.45. Die Aufforderung dazu erfolgt angesichts der Thatsache, dass Gott den grossen Gerichtstag (R5m. 2, 5) bereits fest- gesetzt hat {ectf^ifevy wie I Makk. 4, 59), von dessen N&he naturgemfi^ die Heidenmissionspredigt ausging (I Thess. 1, 10). Schon steht Gott im Begriff zu rich ten den Erdkreis (oixovfjt,^ wie 11,28). Das erste ey he- zeichnet die richterliche Gerechtigkeit als die Eigenschaft, in welcher, das zweite die durch ihn bereits bestimmte Person, in der er (als in seinem Bevollm9«htigten , vgl. ROm. 2, 16) das Gericht vollziehen wird. Mit nuniv kann nur die Oberzeugung gemeint sein, dass dieser Mann es sein wird, von dem Errettung und Verdammnis abhSngt, und diesen Glauben bietet Gott selbst dar, d. h. er ermOglicht ihn alien durch seine Auferweckung (13,34), die als seine gOttliche Legitimation und damit als stSxkster Antrieb zum Glauben gedacht ist. Die Rede weist mit Absicht zun&chst erst andeutend auf den Heilsmittler und den Heilsweg hin, Eine Unterbrechung ist v. 82 nicht indiziert. In dem, was Paulus redete, h5rten sie von einer Totenauferstehung, die ihnen vtiUig unbegreiflich (vgl. I Eor. 15, 12) und daher Gegenstand ihres Spottes war (ex^va^.^ wie Sap. 11, 14, vgl. das Compos. 2, 13). Wenn dagegen ein Teil der ZuhOrer ihn auch wiederum h5ren woUte, so erhellt, dass sie ihn schon diesmal mit Interesse geh6rt hatten, und dass ihre Worte nicht bloss eine h5f liche Abweisung sind. 88. ovttog) vertritt eine Yerbindungspartikel : mit diesem, allerdings beschr&nkten , Erfolge ging er fort aus ihrer Mitte. Ahnliche Umschreibungen mit fjieaoy sehr hS,ufig bei Lc. 84. tiyBg) mit Nachdruck voranstehend: £s waren nur einige M&nner, die, indem sie sich ihm enger anschlossen (xoXXrj^., vgl. 5, 13. 9, 26), als selbst die Wohl- meinenden v. 32, glUubig wurden. Wenn unter ihnen sogar (xai) ein Bei- sitzer des hOchsten Gerichtshofs (des Areopag) war, so wird das doch da- durch abgeschw9,cht, dass ausser ihm nur ein sonst ganz unbekanntes

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17,31 - 18,5. 167

jJiovvaiog 6 yiQeo7iay$itf)Q Y,ai ywti ovo^ati Ja^ctQig^ xat ivegoi. avv avzolg.

XVIII, 1 /lera tcnrva xtJQio&tig ex %viv ld^r;ifQv ^A^ev tig Kogivd'ov. 2 xot evgdv tiva ^lovdaiov ovofiori IdtxvXavj HovTinov T^ yivUy TtQoapaTUjg ilrjlvd'ora ano %iig ^iTaXiag, xat lUiiaTulXav ywaina avrovj dia to diaretaxivm KXavdiov XiaqiCta^ai Ttavtag tovg ^lovdalovg ano %iig 'Pcofirigy TtQoa^XS^ey avTOig^ 3 nai dia to dfiozexvov elvai ifievev nag* ahrolg^ xal tjOyaCovTO* ^aav yaq axr^voTtotol t^ ^4x^1}. 4 dieXeyero di iv T^ avvay(oyf] xara rcav aafipaTOv, ijtuMv te ^lovdaiovg ymi ^'EXXrjvag. 5 log di xorij^^ov otio Tfjg Mcnudovlag o Te 2ilag xat 6 TifAo^Bogy awelx^o T({i Xoyqt 6 IlavXogy diafiagTVQOfisyog

Weib und einige nameuloBe andre erw&hnt werden. Dieser durchaus nicht schablonenhaft gezeicbnete Erfolg muss auf bestimmter Eonde be- ruben, die aber durchaus nicht auf einen Quellenbeiicht hinweist.

I89 1 18« Paulus in Eorinth. /oi^tffi^ei;) mit ex: nachdem er aus Athen geschieden. ▼• 2. evQttr) will offenbar hervorheben, wie ungesucbt sich die Beziehungen des Paulus zu dem ihm spilter so nahe- stehenden Hause angeknapft batten. Schon daber kann Aquila damals noch nicht Christ gewesen sein; es war ebeu ein Yolksgenosse , den er traf, und dazu ein bellenistischer Jude, wie er selbst, weil aus Pontus gebtirtig, und ebenfalls erst neuerdings {ngocfp. wie Deut. 24, 5. Ezech. 11, 8) von Italien angekommen samt seinem Weibe Priskilla (bei Paul, nqutxa ROm. 16, 3). Auch das ^la to c. inf. (4, 2) betont, wie Aquila gar nicht absichtlich uach Eor. gekonunen war, sondem weil Claudius befohlen hatte, dass a He Juden Rom verlassen sollten (vgl. Suet. Claud. 25). Da sie beide also fremd in der Stadt waren, machte es sich wie von selbst, dass Paul, das Ehepaar aufsuchte, und erst als sich nach 8 bei diesem Besuche ergab, dass sie Handwerksgenossen seien, blieb er bei ihnen und sie trieben (gemeinsam) ihr Gewerbe (17^., wie I Thess. 2, 9. 4, 11), weil sie beide von Handwerk Zeltschneider waren. Dass Paul, bei diesem Zusammenleben sie bekehrte, versteht sich nach allem, was die £r- wS,hnung des Ebepaars veranlasst hat, von selbst. Y. 4* ^leXey, ep r. avvicy.) wie 17,2.17, und zwar, wie das xtna nay aafifi. (13,27. 15,21) zeigt, mehrere Wochen lang. Das damit durch tb verbundene Imperf. e7t€i&€y erz&hlt nicht den Erfolg seiner Unterredungen , sondem f&hrt in der Schilderung fort, wie er durch dieselben Juden und Hellenen, welche die Synagoge besuchten (14, 1), zu dberreden suchte (13, 43). xatrjXd^oy) wie 11, 27: sie kamen herab von Maked. nach Eorinth. Das o re ifiX, x. iifi. weist auf 17, 14 zurflck und zeigt aufs neue, wie der £r- z&hler (irrtOmlich) annimmt, dass sie dem Befehl 17, 15 entgegegen solange

L

Igg Aposielgeschichte

Toig ^lovdaloig elvai, tov Xqcotov ^Itjoovv, 6 avtiTaaaofjiivwv de avTcav xcrt ^Xaoqyr^fiovvrwv hixiva^afjiBvog tcc l/jiaTia elTtey Ttqog avzovg* ro alfjia v^tiv ini tijv YJeq>aXr^v vfiuiv' yia&aQbg iyw ano tov vvv eig ra eSrr] ytOQ&jao^at, 7 xcrt fierafiag exelO^sv ^k^ev eig ohuav Tivog ovo^ctvi Tiriov ^lovazov aejSo- fjiivov Tov d-eovy ov fj oiiua ^y awofjioqovaa zfj awayuiyfj, 8 KQLOTtog di 6 aqxiowaywYog htlaxtvaBv tiii nvQifi^ avv okiii T(p

in Beroea geblieben waren. Das cvyeixBto (Sap. 17, 19) schildert, wie er ganz von seiner inzwischen begonnenen Lefarth&tigkeit (Ao/(i», wie I Eor. 2, 4), die insbesondere darauf gerichtet war, ihnen die Messianitftt Jesu (vgl. 9, 22) zu bezeugen (10,42), in Beschlag genommen war, was nur motivieren kann, weshalb er nicht sofort nach ihrer Ankunft mit ihnen weiterreisie. Es scheint also, als hg.tten die Missionare ursprAnglich die Absicht gehabt, nach Erledigong des ihnen gewordenen Auftrags (16, 9 f.) heimzukehren, und als babe nur die wfthrend des Wartens auf die Gef&hrten einmal begonnene Wirksamkeit den Paul, bewogen, zu bleiben. t* 6* ay t IT aaa,) wie R5m. 13,2, zeigt, dass es auch bier dem ErzShler darauf ankam zu betonen, wie auch seine eifrigsteu Bemfihungen um die Juden nur den Widerstand und die Lftsterungen (18, 45) derselben hervor- riefen, sodass er sich vOllig von ihnen lossagen musste. Das Ausschtltteln der Kleider ist, wie das Abscbdtteln des Staubes (vgl. 13, 51), symbolisches Zeichen da von* Zu to uifia xtX, (II Sam. 1, 16) erg&nze nach Mt. 23, 85 cA^eroi. Die Schuld davou, wenn einst ihr Unglaube blutig bestrafb wird, triffb nur sie selbst, er ist rein davon (vgl. Gen. 24, 8. Mt. 27, 24) von jetzt ab (nfTio r. yvPj wie Lc. 1, 48. 5, 10), wo er mit allem Eifer ihnen die Wahr- heit bezeugt hat. Bern., wie hier zmn zweiten Male (vgl. 18,46) die prinzipielle Wendung des Paulus zur Heidemnission durch den Unglauben der Juden motiviert wird. Das noq^vcofAm setzt keineswegs eine inten- dierte Abreise voraus, sondem bezeichnet nur ein Fortgehen von der gegenw&rtigen Stfttte seiner Wirksamkeit zu einer andem, die er nach v. 7 y nachdem er die Synagoge verlassen (^cra/9. , vgl. Lc. 10, 7), in dem Hause eines Proselyten (16, 14) namens Titius Justus fiEind. Dass dessen Haus gerade an die Synagoge angrenzte, hebt nur hervor, wie er den Bruch mit der Synagoge ostensibel vollzog, und beabsichtigt keines- wegs, noch weiterhin Ankntipfungspunkte in der Synagoge zu gewinnen. Darum schliesst sich t* 8 unmittelbar daran die Notiz, wie der Synagogen- vorsteher (18, 15), den Paulus nach I Eor. 1, 14 persOnlich taufte, glftubig wurde (Bnutt, c. dat., wie 16,15) mit seinem ganzen Hause (10,2), es also innerhalb der Synagoge selbst zu einem Schisma kam. Aber auch viele aus der griechischen (heidnischen) StadtbevOlkerung, da sie hOrten, wie die Messiasgl&ubigen sich von der Synagoge getrennt batten (mit der man nichts zu thun haben mochte), kamen zum Glauben und liessen sich

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18, 6 - 12. 1 69

oiyui^ avTOVy tuxI Ttollot zdv Koqivd^Uov axovovteg iniartvov ymI ifiaTVti'CqvTO. 9 eiTtey di 6 TLVQiog iv w^xi 6i SQafiozog Tip IlavXiir fii] q>opovy akka XaXei xat firi aiWTtr^orjg^ 10 dio^i iyw elfii lABxa gov xai ovdetg ini^rfletai aoi tov ^/^mcHaai ae^ dim laog iariv (loi noXvg iy zfj noi^i Tavztj, 11 iiidd^iaey di IviavToy xal fifjvag «| Sidaaxtav iv avzoig tov loyov tov x^BoVm 12 raXUutvog di av&vnoTOv ovTog T^g ld%atag xarc^r- ioTrjoav dfiO&vfiadov oi ^lovdaioi Ttft Uavliit Tuxt ijyayov avrov

taufen. Das fehlende Objekt zu axovoyreg ergftnzt sich aus dem Zusammen-

hang, wie IB, 48. Das Imperf. schildert den natfirlich allmfthlich sich

herausstellendeu Erfolg. 9. eimy Se) zeigt, wie Christus selbst

diesen entscheidenden Schritt des Apostels bestfttigte. Das ey oQa/i. 9, 10

wechselt mit dem inatrumentalen di oqafA,^ weil das Gesicht noch aus-

drticklich als Nachtgesicht beseichnet werden soil. Zu /ui; q>Qfov vgl.

Lc. 1, 13. 30. Paulus musste, selbst wenn er eine Wirksamkeit unter den

Heiden beginnen woUte, ftlrchten, durch die Feindschaft der Juden ver-

trieben zu werden, wie in Thess. und Beroea. Mit dem absoluten XaX^t

(6, 10. 11, 15), welches zu dauemder Yerktlndigung auffordert (imper.

praes.), verbindet sich das aoristische ^17 cwTitja. (Jes. 62, 1. Lc. 1,20),

weil mit jedem Eintritt des Schweigens eben das.Reden aufhOrt. Das

erste cftori in T. 10 begrflndet das fit^ tpofi, durch die Zusage seines

Beistandes (vgl. 7,9. 10,38), der ihn vor jeder Gef&hrdung schfiitzt, das

zweite, weshalb ihm Gott dadnrch ein Iftngeres Predigen ermdglicht. Zu

em^f^. vgl. das Decomp. Psal. 3,7: keiner wird sich an dich machen,

um dich zu schftdigen (Gen. des Inf., wie 3, 2. 12). Natflrlich handelt es

sich um einen erfolgreichen Yersuch, ihn zu sch&digen (xax,, wie 7,6.19.

12, 1). Das Xaof fioi emiy weist darauf hin, dass viele dort seien,

die von Gott zum Heile bestimmt sind (13,48) und darum Christo bereits

angehfiren. ymWm sxa&icsy) vom ruhigen Yerweilen, wie Lc. 24,49.

Das 6b bestimmt n&her, wie lange er infolge der Weisung v. in

Korinth verblieb. Die anderthalb Jahre umfassen wohl den (Iberlieferten

Gesamtaufenthalt in Korinth. Das €y aytoig geht ad syn. auf die Be-

wohner der Stadt unter denen er das Wort Gottes (4, 29, 31) lehrte (vgl.

11,26). Yon dieser Wirksamkeit des Paulus, welcher der Hauptteil der

korinthischen Gemeinde seinen Ursprung verdankte, wird nichts nftheres

erzfthlt, als die gegen den Schlnss derselben fallende ErftiUung derYer-

heissung in v. 10 a, sodass sich auch hier wieder zeigt, dass die Eizfihlung

nicht aus einer augenzeugenschaftlichen Quelle stammen kann. ▼• 12*

ayd^vnuxov) wie 13, 7. Da mit dieser Zeitangabe der Zwischenfall,

welcher das ruhige Yerweilen des Paulus stOren su woUen schien (cfe),

eingeftlhrt wird, muss erst gegen Ende der anderthalb Jahre Jun. Annaeus

Gallio, der Bruder des Philosophen Seneca, Prokonsul geworden sein. Die

170 Apostelgeschichte

BTti to ^iifict, 13 Xiyovreg ort naqa tov vofxov otvaTtu&ei ov%og Tovg av&QtjTcovg ai^ead^ai tov ^eov, 14 (xiXhjvrog di tov UavXov dvoiyeiv to OTOfia einev 6 Falklwv TtQog Tovg ^lov- dalovg' ei juev ijv adiiir^idd ti ^ ^(jf3i0V(fyf]fia TVortjQov^ c3 7ot;- daioLj xofTcr Xoyov av ctveaxofirjv v^wv. 15 ei di LfjTrjfiara ioTiv TteQi Xoyov xat ovofidriav xai vofiov tov xa^' VM^^^ oxfjead^B avToi' liQiTrig iyat tovtwv ov fiovXofiai elvai. 16 xai aTtr^Xaaev ctdTOvg ano tov P'^fiaTog. 17 iTtiXafio/jievoi di Ttdv-

Judeu, die sich auch hier einmdtig wider Paulus erhoben, mtlssen sich voD ihm billige AnhOnmg ihrer Beschwerde versprochen haben mid schleppeu ihn danim vor {ctyetv eni, wie 9, 21) seinen Richterstuhl. Dass die Juden es hier mil Anbringung einer geordneten Klage versuchen, zeigtf dass Paulus bereits zu viel Anhang unter der BevOlkerung, ntunent- lich der tiiederen St&nde (I Kor. 1, 26ff.X gewonnen faatte, um dieselbe. wie sonst, gegen ihn aufzureizen. y. 18. naqa t. vo(aov) Da die Juden im rdmischen Reich freie Religionstibung batten, musste dieselbe auch staatlich geschfltzt sein, so dass, wenn ein Jude eine dem mosaischen Ge- setz zuwiderlaufende Religionstibung lehrte und die Menschen (wohl be- sonders die Proselyten), indem er sie zu beschwatzen suchte (bem. das verstlb-kende Compos. «y«;r., wie Jerem. 29, 8), verwirrte und vom rechten Wege abfQhrte, derselbe entweder daran gehindert oder als Yerbreiter einer religio illicita bestrafb werden konnte. im\^. (A$XXoyxog) wie 17, 31. Paulus war bereits im Begriff, den Mund aufzuthun (ohne Feier- lit;hkeit, wie etwa 10,34), um sich zu verteidigen; aber der Prokurator hielt es nicht fQr nOtig, den Beklagten zu hOren, da die Sachlage ihm schon infolge der Anklage, die nattlrlich in v. 13 nur kurz formuliert, aber. wie aus v. 15 erhellt, von den Juden ausfiihrlicher begrOndet war, klar schien. Wenn irgend eine unrechte Handlung oder ein bSsartiger Spitz- bubenstreich vorlftge, so wtirde ich mit Grund (xitta Xoyov, wie III Makk. 7,8) euch ertragen, d. h. geduldig anhdren. r. 15, ei <f€) setzt dem als nicht vorhanden v. 14 dargestellten Fall den thats&chlich vorliegenden (16, 15) entgegen: wenn aber doch, wie zu Tage liegt, Streitfragen (15,2) vorliegen fiber eine Lehre oder Benennungen (d. h. ob man Jesum den Messias, den arv^to; oder den Sohn Gottes nennen soil) oder eine inner- jddische (rot; xft& v(A€tg^ vgl. 17, 28) Gesetzesbestimmung (vgl. das naqa r. yofi. V. 13 und z. B. 10,28), so will ich in diesen Dingen nicht Richter sein. In der artikellosen Aufz&hlung derselben liegt eine gewisse Gering- sch&tzuug und jedenfidls die ErklSrung, dass der dturch das rdmische Ge- setz geschfitzte gesetzliche Kultus als solcher dadurch nicht bedroht sei. Das o^sad^e (vgl. 15, 6) avtoi verweist die rein inneijildische Sache vor ihr eigenes Forum. 16. anrjXfcaey) In der kurzen Abweisung liegt ebenfalls eine gewisse Geringsch&tzung der Juden. T. 17* emXap,) in

18, 13 19. 171

ficetog' %at ovdiy Tovrtav tfp raiXiwvi i'fieXev. \6 6 de Ilav- Xog Iti TtQoaiABivag ^fii^ag inuxvagj toig adeXqmg ciTtota^afievog i^inXti elg Ttjv Svqiovj tuxI avv avtfy Il^iaTHiiXa xae ^ycvhtg,

19 xanjm^crv de elg *'Eq>eaov j iMnceivovg xariidTrev avvovj

feindlichem Sinne, wie 16, 19. Die nayreg kOnnen uach dem Kontext (vgl. V. 12. 16) nur die Juden seia, die ihren Arger dfuflber, dass der Synagogen- vorsteher (also der Nachfolger des Krispus v. 8, der vielleicht sp&ter eben- falls Christ wurde, vgl. I Kor. 1,1), welcher selbstverst&ndlich die Sache vor dem Prokonsul ffthrte, dies so erfolglos gethan hatte, an ihm aus- liessen. Das efing. r. fifjfi, kommt in Betracht, weil Gallio auch diese PrOgelei f&r eine innerjiidische Streitigkeit hielt, um die er, wie dber all dergleichen (bem. das otfdev rotfrtay Lc. 18, 34), sicli nicht kiimmerte. Auch diese ganze Szene, so lebendig sie erz&hlt, ist natOrlich nach HOren- sagen daigestellt. T* 18* iti) hebt ausdrficklich hervor, wie dieser Angnffsyersuch ihn so wenig sch&digte (y. 10), dass er noch reichliche Zeit dort yerbleiben und dann ruhig von den Brfidem Abschied nehmen konnte (anora^,, wie Lc. 9, 61) , um sich nach Syrien einzuschiffen. Das iig r. <rvg. zeigt, dass es sich um definitive Rtlckkehr von der Missions- reise handelte, weshalb ihn sicher Silas und Tim. begleiteten, was der Erz&hler als selbstverstftndlich voraussetzen darf. Dagegen hebt er hervor, dass seine Grastfreunde (v. 3) mit ihm reisten. Dass abweichend von v. 2 Priskilla voransteht, wie RQul 16, 3. II Tim. 4, 19, kann seinen Grund nur darin haben, dass sie im Eifer ftbr die Sache des Evangeliums den Aquila^s tlbertraf, dass also beide, weil inzwischen bekehrt, sich fortan der Missions- arbeit widmen wo]lten, woftlr in der bereits fest gegrflndeten Gemeinde zu Korinth kein Anlass mehr war. Obwohl die Verbindung des ftttvXag mit xei^afievog sich sprachlich empfiehlt, so ist sie doch sachlich ganz un- m5glich, da eine solche Notiz tlber Aquila vOUig unbegreiflich bliebe. Dagegen liegt es nahe, dass die Haarschur (vgl. II Sam. 14,26. Hiob 1,20), die bei der Abreise von Korinth geschah, die Ldsung eines Ge- Iflbdes war (vgl. Num. 6, 5. 18), das Paulus nach der ihm v. 9f. gewordenen Verheissung gethan hatte, er wolle sich (als ein dem Herm zu seinem Dienst Geweihter) das Haar wachsen lassen, bis der Herr seine Verheissung erfUllt und nach gesegneter Th&tigkeit ihm eine ungefUhrdete Heimkehr beschieden habe. Dass diese TTbung einer frommen Sitte mit der Frage der Gesetzesverpflichtung und Heilserlangung schlechterdings nichts zu thun hat, liegt am Tage.

18|19 19|7. Die tTbersiedlung nach Ephesus. xtttfjyr. de Big) wie 16,1. Sie hatten also zun&chst nur Schiffsgelegenheit nach Eph. gefiinden, von wo Paulus leicht nach Sjrien weiter zu kommen

172 Apostelgeschichte

avTog di elcel^iov elg zriv cvvayoiyriv dteXe^ato zdig ^lovdaioig. 20 €Q(imuvTwv di avtujv inl TtXelova XQOvov fieivat ovtc iici- vevcevy 2t aXXa dTrota^dfievog yial eiTttiv Ttdhv dvonLa/xtpfo Ttqog vfiag tov ^eov &elovrog^ an^x^ ^^o r^g ^Efpeoov, 22 xai 'KareXd-wv eig Kaiaaqtiavy ava^dg xal doTtaaafxevog rriv iicxXf^ aiav yLaxi^t} eig l^vriox^tccvy 23 xat Teoii^cag xQOvov rivd c^^A- ^€Vy duQxofievog '^a&e^^g Ttiv rahxTixriv x^Q^^ "^^^ Oqvyiav^

21 Rcpt. add. p. Bcnmy: (fc{> fjts nayttog xv^p sogrt^y rrjy eg^ofievt^y

hoffen durfte. Hier musste der Plur. stehen, well bemerkt werden soil, dass er Prisk. und Aquila dort {avrov, Adv. , wie Gen. 22, 5) zurtlckliess. Darin liegt bereits deutlich, dass er Ephesus f!ir eine wichtige St&tte der Mission hielt, welche die beiden dort beginnen soUten, w&hrend er selbst (bem. das lucan. avtoi) ftlr jetzt (wohl infolge des Verbots 16, 6) nicht die Absicht hatte, dort eine Wirksamkeit zu beginnen. Er benutzte nur, wie V. 4, den notgedrungenen Aufentbalt daselbst, bis er weitere Schif&- gelegenbeit nacb Syrien fand, um in die Synagoge zu gehen und sich dort mit den Juden zu unterreden (17, 2. 17). Daher erfiillt er auch die Bitte der Juden t. 20^ eine iMngere Zeit fiber (bei ihnen) zu verweilen, nicht. Zu enByevaey (er winkte ihnen nicht zu zum Zeichen der GewShrung) vgl. II Makk. 4, 10. 11,15. y, 21. aXXa) Vielmehr versprach er aus- drflcklich beim Abschiede sein Wiederkommen (ayaxafiijj. mit pleonasti- schem nahy, vgl. 11, 10) nur fiir den Fall, dass er ausdrflcklich dazu g5tt liche Weisung empfangen sollte {&6ov &bX,, wie Jak. 4, 15). Zu ^yrix^V vgl. 13,18. 16,11: er fiihr ins offene Meer hinauf. ?• 22. mttxeX&tay Big) hier vom Herabfahren zur Ktiste. Die Landung in Caesarea statt im Hafenplatz ftlr Antioch. (Seleucia, vgl. 13, 4) war wohl ebenfalls durch die Schiffsgelegenheit, die man gefiinden hatte, bedingt. Da dies der beste Hafenplatz ftlr Jems, war (9, 30), kann das aya^ag (ti'otz des fehlen- den €ig legoa.) nur von dem Hinaufziehen nach Jerus. verstanden werden, wo er die Gemeinde begrdsste. Dieser Besuch lag um so nSher und er* scheint dem Erz&hler so selbstverst&ndlich , dass er ihn nur fltichtig an- deutet, weil Paulus dabei den Silas in seine Heimat (15,22) zurfickbegleitete. Auch das xarefit] eig avr, ist nur verstfindlich, wenn er von Jerusalem aus dorthin hinabstieg (16,8). 28. noitja, /poy.) wie 15,33: nachdem er etliche Zeit (dort) verweilt, begab er sich wieder auf Reisen. Zu dem absoluten €^r]X&, vgl. 15,40. 16,3, zu ^ibqz* ''' 7^^ X^Q* *• V^'T* 16,6- Das xa&B^f]g motiviert die umgekehrte Ordnung, da hier Phryg., das n&her nach Ephes. zu lag, auf Gal. folgt. Welchen Weg er auch von Antioch. aus einschlug, so lag dies immer so ab von demselben, dass er dorthin nur kommen konute, wenn es seine Absicht bei der neuen Reise war, auch die dortigen Jtinger zu stUrken. Aber auch das Ttaytag vor r. ua^ijt.

18,20 26. 17a

CTr^Qi^ioy Tiavrag Tovg ^a&rjrdg. 24 ^lovdalog di vig yinoiXwg ovofioTi, l^Xe^avdQevg ti^S yivety avijQ koyiog^ TLozi^vvr^aev eig ^'EfpeaoVy dvvarog cSv iv raig yqaq>alg, 25 ov%og riv TLOZfjxrjfiivog Ti]v ddop Tov •AVQiOVy 'Kai Ciuiv %i[p Tivev/dati ilaket yuai idida- ax€v it-KQi^wg ta tvbqI tov ^hjOov, imaxaiJievog fiovov to ^aTtTia^a- ^Iwavovy 26 ovTog tb ijg^aro nofQtjaia^ea&at h Ttj awaytay^^

ist nur verBt3jidlich , wenn es dort neben von ihm Bekehrten auch

solche gab, die nicht von ihm bekehrt waren. Obwohl also 16,6 weder

von Bekehrungen in Gal., noch in Phryg. die Rede ist, so blickt hier

doch durch, wie der ErzfiMer weiss, dass Paulus einst in Galatien missio-

niert hatte, wSiirend uach Phryg. sich von dort aus das Evangelium ver-

breitet haben muss. Die auffallende Ktbrze der Erz&hlung v. 22 f., die

wieder jede augenzeugenschaftliche Quelle ausschliesst, erkl&rt sich daraus,

dass der Erz&hler nur zu der RUckkehr des Apostels nach Ephesus fiber-

leitet, die v. 24 28 vorbereitet wird. T. 24* Xoyios) geht auf die

Beredsamkeit des geborenen Alexandriners, da seine Gelehrsamkeit., ins-

besoudere seine Bewandertheit {dvyatog ey, wie 7, 22) in der Schrift, nach-

her noch ausdrlicklich hervorgehoben wird. T* 25* ovtog) lucan. Wieder-

aufuahme des Subj., schildert, wie er unterwiesen war (xatr^X' c. ace, wie

Lc 1, 4) in betreff des Weges zum Heil (vgl. 16, 17), den Gott (wenn auch

durch Christum) gewiesen hat. Das C^oiv r. nyevfi, bezeichnet, wie

ROm. 12,11, dass er, durch den (heiligen) Geist in brenneude Glut ver-

setzt, redete (vgl. 6, 10). Das Macxeiy geht nach v. 11 auf die Missions-

predigt, die eine Belehrung fiber das, was Jesum betraf (vgl. Lc. 24, 19),

in erster Linie fiber seine Messianit&t, erforderte und bei ihm also eine

genaue (vgl. das axQifitug Lc. 1, 3) Kenntnis desselben vorraussetzte , was

wegen der einzigen Ausnahme, die hervorgehoben werden soil, ausdrdck-

lich konstatiert wird. Wenn er nur die Johannestaufe (1,22) kannte

(sTiMn., wie 1 Tim. 6, 4, anders als 10, 28. 15, 7), so folgt daraus nicht, dass

er ein Johanne^finger war, sondem lediglich, dass er (wie es bei einem

Alexandriner sehr begreiflich) einem Kreise messiasgl&ubiger Juden

angeh5rte, der ausser Zusammenhang mit der Urgemeinde stand und

von der dort eingefELhrten Taufe auf den Namen Jesu (2,38) nichts

wusste, aber trotzdem (nach Analogic von 10,44) den Geist mit seinen

Gaben auf Grund des Glaubens empfangen hatte. ¥• 26* ovros) das

ovros V. 25 wiederaufhehmend, wie 7, 36 ff., drfickt mit dem engverbinden-

den te aus, dass er infolge seiner nach v. 25 ihm zimi Bedflr&is gewor-

denen Th&tigkeit, sobald er nach Ephesus kam, auch in der (dortigen)

Synagoge fireimfitig zu redeu (13, 46. 14, 3) beganu. Das «rxov<F. aviov zeigt,

dass die Eheleute, obwohl l&ngst bekehrt, sich noch, wie fromme Juden,

zur Synagoge hielten. Auch hier steht die Prisk. voran, wie v. 18, weil

sie auch in diesem Fall sich als die in christlichen Dingeu Erfahrenere

und Eifrigere bewies, wenn auch ihre Wirksamkeit unter ihren Yolks-

174 Apostelgeschichte

ayiovaavzeg di avTOv HQiayLiiXa xat \tyLvhtg TtQOoeXa^ovro av- %dv Tcal ir/jQi^iaTtqov avrqi i^ed'evro rriv ddbv tov &€0t\ 27 fiovkoficvov de avrov duX&iiv tig %iiv l^xaiavj TtQOTQeipafieroi 01 adekq>ol iyfaxpav roig fia&rp^aig aTcodi^aa&ai avzov, og naQoyeyofievog avve^aXero tvoXv roig TtefriazevTioaiv dia Tr^g XaQitog, 28 tvTOvtag yaq xoig ^lovdaioig diarMxtr^yxtto <Ji;- [ioci(f eTiideiTLvvg dia rcJJy yQaq)wv tivai %ov Xqiotov ^Ir^aovv. XIX, 1 iyiveto di iv ztp tov lArcolXot elvai iv KoQiv&tif lion:- kov dteX&ovra za avcoTegr/M /di^ il&e7v eig ^*Eq)€aov xat eiQeiy

geuossen sich auf Belehrung derselben im h&usUchen Kreise beschrSjikt-e (vgl. das ngooeXafi.). Ihre genauere Auseinandersetzvng des Heilsweges bezog sich nach V. 25 auf die Notwendigkeit der Taufe auf den Namen Jesu ; doch wird nicht berichtet, dass man bei ihm, an dem sich bereits die Gaben des Geistes erzeigten, die VoUziehung derselben noch filr notwendig er- achtete, wie bei den Unbeschnittenen 10, 47ff. T.27. fiovX.) als er den Entschluss fasste, nach Achaja zu gehen (di€X&, eig von der Oberfahrt zur See, wie Lc. 8, 22). Bern., wie hier bereits Gl&ubige (ausser Aquila) in Ephesus vorausgesetzt sind, die durch ihre Bmat, cwsttet. (II Kor. 8, 1) den Jilngem in Achaja den Antrieb gaben {TigotQciff. wie II Makk. 11,7. Sap. 14, 18) ihn aufzunehmen (^Trocff/., wie Lc. 8, 40. 9, 11). Zu der Fortftihrun^ der Erz&hlung mit dem Relat. vgl. 16, 14. Das Med. cvys^aXero steht hier, wie Sap. 5, 8, von der Hilfe, die er viel^tig den glg,ubig gewordenen unter seinen Volksgenossen in ihrem Streite mit den unglfi,ubig gebliebenen leistete. Da deren in Eorinth weitaus die Mehrzahl, wird hervoigehoben, wie es bei ihnen nur die (gOttliche) Gnade (/(^^t;, absolut, wie 6,8) war, durch die sie glS,ubig geworden. T. 28* evroytog) nachdrtlcklich, kr&ftig, wie Lc. 23, 10. Das Decomp. drtickt sehr stark aus , wie er ihnen OfPent- lich (16,37), also wohl besonders in der Synagoge, aller Widerrede ent- gegen (Tberftlhrung von ihrem Unrecht zu teil werden liess, indem er mittelst der Schrift erwies, dass Jesus der Christ sei (v. 5). Dass dadurch auch die Gemeinde in ihrer Entwicklung gefbrdert wurde (I Kor. 3, 6), versteht sich von selbst; aber auffMJlig ist, dass einer Wirksamkeit imter dem heidenchristlichen Teil der Gemeinde (v. 8) garnicht gedacht ist. 19, 1. r. ttvar, .uegrj) sind die auf dem bergigen Hochland Eleinasiens belegenen Gegenden Galatiens und Phrygiens, und die absichtliche An- kntipfung an 18,28 soil besagen, dass Ephesus bei der Durchwanderung jener Provinzen sein nSlchstes Reiseziel war. Die Zeitbestimmung {bv rot €iy(ei) aber kann nur die Absicht haben, zu erklSren, wie Paulus des ihm 18, 21 noch zweifelhafben gOttlichen Willens, ob er nach Ephesus fBr f!lr l&ngere Zeit zurQckkehren soUe, gewiss ward. Er w&re n&mlich, wie 16, 1 , zuerst nach dem Endpunkt seiner vorigen Missionsreise gegangen, wenn nicht zur Zeit, als er auf seinem Wege dorthin nach Ephesus kam,

r

18,27-19,3. 175

Tivag ^ia&r^zag, 2 eiTtiv re nqog avrovg* el Ttvevfia ayiov ika- perce TtiaretaavTeg; ol di nqog aitov* all' ovd* ei Ttvevfia ayiov eoTLv ^xovaa/icv. 3 eiTtiv ze' tig zl ovv ifiaTtTioSTjze;

jener Apollos, von dem 18, 24ff. erzglilte (bem. den rflckweisenden Art. und das betonte Voranstehen des Subj., dem ebenso navXoy gegeniibertritt), dort gewesen wBxe, sodass also die Gemeinde wohl versorgt war. Bei dieser Gelegenheit wird auch erst klar, dass es sich bei des ApoUos Gehen nach Achaja (18, 27) um die korinthische Gemeinde handelt, die nach der Darstellung der Act. weitaus der Haupterfolg der zweiten paulinischen Missionsreise war. £s kam aber hinzu, dass er auch unter den Jflngern in Ephestts etliche solche fand, die seiner Arbeit an ihnen noch dnngend bedurften. Daher schliesst sich auch t. 2 das emey nqog itvrovg mit ts aufs engste ans Vorige an, weil die Begegnung mit ihnen notwendig seine Frage provozierte, ob sie in direkter Frage, wie 1,6. 7,1) bei ihrem Gl&ubiggewordensein heiligen Geist empfangen hS,tten. Zur Sache vgl. Gal. 3,2. Da sich in der Wirklichkeit nicht absehen 19.88t, was eine solche Frage veranlassen konnte, ist diese Frage nur die schriftstellerische Form, durch welche eine eigene ErklSfung derselben Clber den Mangel, an dem ihr Christentum noch litt, eingefdhrt wird. Daher auch der enge An- schluss ihrer Antwort ohne neues emoy (2, 38). Das ttXXa motiviert die Ver- neinung: im Gegenteil! Auch diese fia^rca, die ausdrtlcklich als Gl&u- bige bezeichnet werden, k5nnen keine Johannesjiinger sein, die noch auf den kommenden Messias warten. Wie iiberall in dem Paulinismus der Lucasschriften die Bedeutung des heiligen Geistes und seiner Wirkungen so stark hervortritt, so erscbeint es hier als der spezifische Mangel ihres Christentums (vom paulinischen Standpunkte aus), dass sie von dem Vor- handensein (und Wirken) heiligen Geistes in der Gemeinde (vgl. zur Sache Joh, 7,39) noch nichts geh5rt haben. T* 8. emsy re) Auch hier zeigt die enge Verbindung mit rf, dass diese Frage nur die notwendige Erg&n- zung der vorigen ist, d. h. dass der Erz&hler dadurch die eigentliche Er- kl&rung Hber sie motivieren will. Das ovy setzt nach I Eor. 12, 13 voraus, dass solche , die von dem Vorhandensein des Geistes noch nichts wissen, unmdglich rich tig getauft (fianr. etg, wie I Kor. 1,13) sein kOnnen. Auch hier ist ihre lediglich nach der Frage (c^ ri) formulierte, in der Sache unm5gliche Antwort nur der schriftstellerische Ausdruck daftlr, dass sie nur die Johannes- taufe kannten, wie ApoUos 18,25, bei dem freilich, da sich bei ihm bereits die Gaben des Geistes erzeigten, von dem ersten Mangel (v. 2) nicht die Rede sein konnte, weshalb auch nichts fiber ihre Zusammengehdrigkeit mit ihm gesagt ist. Auch hieraus erhellt iibrigens nicht, dass sie Johannesrjdnger waren, sondem nur, dass sie (bei ihrer Bekehrung) getauft waren mit einer Taufe, wie sie Johannes eingeftlhrt, d. h. mit einer die Sinnesftnderung versinnbildenden. Eine solche Taufe mochte auch Apollos empfangeu

1 76 Apostelgeschichte

01 di eiTtav' elg to ^Iojqvov ^ciTtTiafia. 4 eiTtey ds Ilavhyg' ^latdvr^g i^aTiriaev (iantiCfAa fietavoiag, z^ hxf^ kiyufv eig tov igxofievov /tier' avrov iVa Tviazevacoaiv y rovz eariv eig tov ^Ir^aovv, 5 aycovaaweg di i^aTrria&r^aav Big to ovofia tov xr- Qiov 'ir^aoVf 6 xat ini^ivrog atTolg tov IlavXov x^^Q^^S ij^€ TO Ttvevfia TO ay tov Itv* avTOvg, ildXow te yhiaoaig xai ^eTtQoqytqtevov, 7 rjoav di oi Ttdvreg ovdQeg wael dtidsAa.

8 elaeX&ihv di eig tijv ovvayioyiiv iTtaQQvfliaCexo eTti fiii' vag TQeig diaXeyofievog xat Ttei^cov Tteqi Tr^g §aatXeiag tov 9eov,

haben, obwohl es 18, 25 nicht gesagt ist. 4. Paulas eriimert daran, <la8s Johannes bei der Busstaufe (13,24), mit der er taufte, ausdrflcklich dem Volke (Jsrael, vgl. 18,81) gesagt habe, sie soUten glauben an den nach ihm Eommenden. Zu dem abgeschw&chten iva vgl. 17, 15, zu dem mit grossem Nachmck sogar dem iva (vgl. Gal. 2, 10 und schon Act. 5, 85) voraufgestellten Big bei itutx. im paulinischen Sinne 10, 43. 14, 23, zu dem BQX' A***" «t^o»' 13, 25. Das xovt ecriv ist nicht Worterklftrung, wie 1, 19, sondem Sacherklftrnng, wie R5m. 7, 18. War hiemach die Busstaufe ledig- lich f&r solche bestimmt, die erst glauben sollten, so kann sie f&r TTunevaayteg v. 2 unmOglich gendgen. Die ganze rein schriftstellerisch gestaltete Darstellung dieses GesprS^hs zeigt, dass dieselbe nicht von einem Ohrenzeugeu herrtlhrt, sondem von Lc. nach Hdrensagen konzipiert 1st. T«6« ftxovaavreg cfe) ohne Objekt, das sich aus dem Vorigen von selbst erg&nzt, wie 18,8. Zu e^€tnri4r9. xtX. vgl. 8,16. Hier muKs (anders 18,26) die Wiedertaufe erfolgen, damit sie unter Handaufleg^ng des Paulus t*6 den Creist empfangen kdnnen, wie die Samariter 8, 17, infolge dessen (if) nun die wahmehmbaren Geisteswirkungen eintraten, n&mlich das Zungenreden (10,46), zu dem hier nach I Kor. 14 das ngotprji. (2, 17) hinzutritt, weil sich an dieser ErfQllung der Verheissung 2,38 ihnen der spezifische Unterschied der christlichen Taufe von der johanneischen zu erfahren geben soil. T. 7* fjcav de) erl&utemde N&herbestimmung fiber die Zahl der s&mtlichen M&nner, von denen seit v. 1 die Rede war. Das (o<tei (2,41) schliesst jede Bedeutung der ZwOlfzahl, um deretwillen sie erdichtet sein kOnnte, aus.

19^ 8 41. Paulus in Ephesus. eiireX&, ag t. <tvy.) wie 18, 19 , da er ja den Juden daselbst sein Wiederkonmien unter der jetzt eingetretenen Voraussetzung (vgl. v. 1) in Aussicht gestellt hatte. Von seiner fiber drei Monate sich erstreckenden {em, wie 18,20) Wirksamkeit wird wieder gar nichts erz9.hlt, so dass hier unmQglich eine augenzeugeu- schaftliche Quelle zu Grunde liegen kann; es wird dieselbe nur in der gew5hnlichen schablonenhaften Weise charakt«risiert {enagg, , wie 18, 26, diaX., wie 18,4.19). Das nsi&toy (18,4) negt t, ^wtf. t. ^. deutet an, dass hier, wo er l&ngere Zeit williges Geh5r in der Sjnagoge fand, er zu dem

19,4-12. 177

9 wg di Tiveg iayXr^Qvvowo nal ^Tteidovv yLcmoXoyovvreg t'^v 6dbv ivtuTtiov rot TtXrid'Ovg^ anooxag art^ avruiv aqxoQiaev rovg fia&r^ragj 'Ka&' ^fiegav dtalsyofievog ip tfj oxoXf^ TvQawov.

10 TovTO di iyivevo irel ert] dvo, woxb nayvag rovg xctroi- Tcovvrag Ttjv l^aiav ayLOvaai tov Xoyov %ov ^vqiov^ ^lovdaiovg tb xat "BUijvog. II dwdfietg te ov rag Tvxovaag S d^ebg ircoiei dia T(uv x^e^coy IlavXoVy 12 ojotb nal hti rovg aadevovvtag

Yersuch fortgehen konnte, fiber den o&chsten Beweis fflr die Mes8ianit3.t Jesu hinaus sie yon der richtigen Auffassung des Gottesreiches, d. h. der zu erwartenden messianischen Vollendang zu tlberzeugen. t. 9 zeigt, entsprechend dem immer wieder von Lc. hervorgehobenen Gesichtspunkt, wie es auch hier schliesslich zum Bruch mit der Synagoge kam, als einige, die verstockt {buxXtjq, , wie ROm. 9, 18) and infolge dessen ungehorsam wnrden , den (von Paul, gewiesenen) Weg (odov, wie 9, 2) schm&hten. Dass sie dies fortgesetzt thun durften (bem. die Imperf.) angesichts der Menge, zeigt, dass es ihnen allm&hlich doch gelungen war, dieselbe von ihrer Neigung ftlr die Predigt des Paulns abwendig zu machen. Die Folge davon war, dass nicht er allein sich von ihnen trennte (tinoox, ttno, wie 15,38), sondem auch die Jflnger, die bisher also noch an der Synagogengemeinschaft mit ihren Volksgenossen festgehalten batten , von derselben absonderte, indem er fortan seine Unterredungen in dem HOr- saal eines gewissen Tyrannus (wobl eines heidnischen Rhetor), den er ftlr diesen Zweck gemietet hatte, hielt, and zwar t&glich, also auch an den Tagen, wo Grottesdienst in der Synagoge stattfand, womit die Los- trennung von derselben besiegelt war. t. 10. Auch von diesem auf zwei weitere Jahre sich erstreckenden Reden im Auditorium des Tyr. wird nichts n&heres erzfihlt (vgl. zu v. 8), sondem nur ganz im all- gemeinen der reiche Erfolg desselben berichtet: der stark hyperbolische Ausdmck {navt, r, xtnoix, r. ait., vgl. 1, 19) rechtfertigt sich dadurch, dass Eph. im lebhaftesten Verkehr mit alien Teilen Vorderasiens stand. Zur Sache vgl. lEor. 16, 9. Erst hier wird angedeutet, wie diese um- fassende Wirksamkeit sich auch auf Heiden erstreckte. Eng mit dieser Lehrth&tigkeit verkniipft das xe y. 11 seine Wunderth&tigkeit als die notwendige Erg&nzung derselben, durch die Gott sie gewissermassen legitimierte (o &Boq enoui, wie 2,22. 15,12). Bei den dvyafiBtg^ die hier allein genannt, ist nach dem ov x, rv/. (Ill Makk. 8, 7) an solche Macht- thaten gedacht, wie sie gewOhnlich nicht vorkamen. Sowohl das Sin r. /ei^. (5, 12. 14, 3), als das dem wixb in v. 10 parallele tacxB y. 12 zeigt, dass der Verf. in erster Linie an Krankenheilungen denkt. Das steigemde ma (iogar) schildert, wie man auch da, wo seine H&nde nicht unmittelbar th&tig waren, doch seine Wunderkraft auszunutzen suchte. Bem. die

1 78 Apostelgeschicbte

a7to(piqta&aL ano tov xqttnog avtov oovdagia ij ai^iTuv^ia TfLul anakkaooeoOaL an airrdiv rag voaovg rd te Ttvevfiara ra Ttovrfioi hL7t0Qev£O&ai, 13 iTtex^lgr^oav di Tiveg xal raiv 7t€Qi- eQxof^dvtov 'lovdaitov i^OQyuazdiv ovofidKeiv btvl rovg ixinrtag ta TrvttfiOTCc za Tcovrjqa to ovofia tov xvqiov ^Irjoovy liyovreg' dQTLitiJ vfi&g TOV ^Irjoovv ov Ilavlog 'K/rjQvoaei, 14 ^oav de Tivog 2y(£va ^lovdaiov aQx^-^Q^^^Q enra viol tovto Ttoiovvzeg. 15 aTto'AjQi&ev de to Ttvevfia to 7tovriQOv ttrcBv avToig' tov fiiv

pr3^ante Verbindmig des ttnofpeg. ano r. /^oiro; avt, mit ini r. aa^ey. Die eben von der Haut abgelegten Schweisstiicher (aoixf., wie Lc. 19, 20) und Arbeitsschtbrzen schienen noch seine Wunderkrafb jibertragen zu kOnnen, so dass die Krankbeiten von ihnen abgetban wurden (anttXX, ano , wie Hiob 9, 34. Jerem. 32, 31). Der enge Anscbluss durch re zeigU dass auch die DSmoniscben, wie 5,16, ais Eranke betrachtet werden, die man durch Berdhrung mit jenen wunderkr9ftigen Tflchem zu beilen suchte, obwobl t. 15 zeigt, dass Paulus den DSmonen nur im Namen Jesa auszufahren gebot. Da der Erz&hler (fibnlicb wie Lc. 8,46) zeigt, dass auch er dies abergl3,ubiscbe Gebahren der Leute filr erfolgreich h&lt, ist klar, dass bier kein Augenzeuge erz&blt, wie erst recbt aus der sicher nacb HOrensagen mitgeteilten folgenden Anekdote erbellt. T. 18« riycg xai) setzt etlicbe von den berumreisenden jfldiscben Exorzisten anderen riyeg entgegen, die Analoges tbaten, also Gl&ubigen, die wirklicb die Gabe der Teufelaustreibung , wie Paulus, besassen. Wie diese, so versucbten aucb jene liber die bin (vgl. das entr Jak. 5, 14), welche die b5sen Geister, von denen v. 12 geredet, batten (vgl. 8, 7. 16, 16), den Namen des Herm Jesus zu nennen, was sofort dahin erlS,utert wird, dass sie die Dftmoniscben bei dem von Paul. verktLndigten Jesus beschworen {ogx, , wie Mc. 5, 7), was freilicb ein ungenauer Ausdruck ist, da eigentlicb die bOsen Geister bescbworen wurden. T* 14. tjcay de) wie v. 7, f&hrt das N&here fiber einen derartigen Fall ein, wo sieben S5hne eines gewissen Skeuas, der als Glied der jiidiscben bobepriesterlichen Familien (vgl. 4, 6) jedenfalls in Jems, ans&ssig war, so dass jene zu den sicb im Aus- lande umbertreibenden Juden geh5rten, solche Teufelaustreibungen unter Nennung des Namens Jesu (tovto) vollzogen. Die bestimmte Zahlangabe, die nacbher gar nicbt mehr in Betracbt kommt, zeugt ftir eine zu Grunde liegende t^rlieferung, umsomebr, als das folgende nur auf einen in Epbesus stadtkundigen Vorfall (v. 17) verweist, wo- nacb an zweien von ihnen, die in einem Hause einen D&mon aus- treiben wollten, sicb dieser Missbrauch des Namens Jesu iibel bestrafte. T. 15* anoxg.) freier g^braucht, wie 15,13 und h&ufig: auf Anlass eines solchen Versucbesi da ja von einem bestimmten bOsen Geiste die

19, 13 20. 179

'Ifjaovv yivwoTUo xot tov Ilavkov iniarafjiai' vfieig di ziveg iari; 16 xai igxikofierog 6 av&Q(07tog in avtovg^ iv ^5 ^v to Ttvevfia TO novTiQOVy xat luncnLVQievaag a^tfxniqwv laxv^^ "Mn' avTwVf Sine yvf^vovg xcr^ TerQavfiOTiafiivovg ivufvyelv hi tov oXtlov iiuivov. 17 zovto di iyipero yvtoorov Ttaaiv ^lovdaioig re xat '"Ekkfjaip xolg yuaroinLOvaiv %iiv ^Eq)eaov, xat ininBoev (pofiog ircl Ttdvrag avrovg, xat if^eyaXvpero to ovo^a tov 'KVQiov ^Irjaovy 18 noXkol re tUv TceTtiaTevyLorcov ijgxoy^o i^OfioXoyovfieyoi nat avayyiXXovreg Tag Ttqa^ug airtoiv. 19 Ixa- voi di Tvjv TO TtBQiBQya TVQa^avTiov aweviyyiavTeg Tag fiifiXovg 'Aotiyiaiov ivdrciov navTtDV xat avv€ifn^q>iaav Tag Tifictg avTwv xat evQOv aqyvQiov ^vqiadag tvIvte, 20 ovtiog TLora HQorog TOV TLVQiov 6 loyog rjv^avev xat Haxvev,

Rede ist, wie in dem avtoi^ von denen, die ihn in einem bestimmten Fall unteraahmen, sprach er: Jenen Jesum (bem. den Art.) zwar kenne ich, und jener Paulns ist mir wohl bekannt. Wer aber seid ihr? 16* C€paXofi, €71 1) Tgl. I Sam. 16, 13. Da schon das xtnaxvQ. c. gen. (Mc. 10,42) ansdrflckt, dass er beider Herr geworden, muss das «r/. xata bezeichnen, dai;ss er seine Macht an ihnen ausliess, indem er ihnen die Eleider herabriss and sie misshandelte, so dass sie nackt {yv/Av, von mangelhafter Be- kleidnng wie Mt. 25, 36) und verwundet entflohen aus jenem Hause. Wie die Details dieses Vorfalls (afjKpoz, oex.) ohne vorherige Angabe als bekannt vorausgesetzt werden kOnnen, erklSrt 17 daraus, dass derselbe in Ephesus unter Juden und Heiden stadtkundig {yviacx,, wie 1, 19) ward. Dem ErzSihler lag nur daran, zu zeigen, wie infolge desselben die Furcht vor der Unantastbarkeit des Namens Jesu alle (Heiden und Juden) ergriff (vgl. Lc. 1, 12), und dieser Name gepriesen wurde {jA^yaXw,, wie 5, 13. 10, 46). Damit verbindet t. 18 aufs engste (rf), wie auch vielen der Gl9.ubiggewordenen erst jetzt der ganze heilige Ernst des Qlaubens an diesen Namen klar wurde, so dass sie kamen imd ihre Mheren Handlungs- weisen, deren Verwerflichkeit ihnen jetzt erst ganz aufging {n^a^sig, wie R5m. 8, 13. Lc. 23,51), bekannten (s^o^oXoy,, wie Mc. 1,5. Jak. 5, 16), in- dem sie dieselben ausf^hrlich erz&hlten {avayy,, wie 14,27. 15,4). An welcherlei nga^etg der Erz9liler besonders denkt, zeigt das y* 19 daran anknilpfende nQa^aytwy, wonach zahlreiche von denen, die friiher diese Zauberktlnste, zu deren Eategorie die Exorzismen v. 13 geh5rten, trieben, ihre Zauberbflcher zusammenbrachten und sie angesichts aller verbrannten. Was das ftlr sie sagen wollte, ergiebt die Notiz, dass sie ihren Wert {tifAtts, wie 4, 34) auf 50000 (Drachmen) Silbers, also etwa auf 36000 Mark berechneten. t* 20. ovrag) wie 17,33. Infolge solcher Ereignisse, wie sie sich an die Wunderth&tigkeit des Paulus (v. 11) ankniipflen, wuchs

Weiss, N.T. III. 12

ISO Apostelgeschichte

21 d}g de iukrjQii^i ravra, I'^ero S Ilavlog iv t<^ ttw&l- ficcut dul&fov tiiv MoKedovicty xai l^xatoLV TtOQeveaS-av elg ^leqo- aoXv^a^ elTttJv oti fieva v6 yevia&ai fie inel del jne xai ^Pdfiijy Ideiv, 22 CLTtoaTBihtg di elg Mctmdoviav dvo rah dictxovovmov (xifT(p, TtfiO&eov mat ^'EQaaroVj aivog iniax^ xQO^ov elg r^v

das Wort des Herm (v. 10) m&clitig {xteru xq., ganz adyerbial). Das tor xvQiov steht mit Nachdrack voran, weil es den Gegensatz zu allem held- nischen Unwesen bildet. Das rjv^ayey (6,7. 12,24) gebt darauf, dass die Verktlndigang des Wortes immer mehr zunahm, und das urxvey auf die Erweisong seiner Macht in seinen Erfolgen. Wenn man erwftgt, wie be- deutsame Ereignisse nacb ROm. 16, 4. I Kor. 15, 32 in diese ephesinische Wirksamkeit des Paul, gefallen sein miissen, noch ganz abgeseben von der Reise nacb Kor., die docb nacb II Eor. dieselbe unterbrach, und dass der ErzSibler nicbts von dem alien zu berichten weiss, so ist bier jeder Gedanke an eine augenzeugenscbaftlicbe Quelle ausgescblossen (vgl. zu V. 8. 10).

T.21. €nXi]QU}&fD gebt nacb Analogie von 12,25. 13,25. 14,26 dar- auf, dass Paul, erftillt batte, was er mit seiner Rflckkebr nacb Epbes. beabsicbtigte, und scbliesst also die Scbilderung seiner dortigen Wirksam- keit. Das e&eto ev stebt bier mit r. ny. (17, 16) statt rid^. sy r, xagd, 5, 4. Bern, die Zusammenfassung seiner beiden Missionsgebiete, die er nocb einmal besucben wollte, unter einen Artikel. Zur Sacbe vgl. I Eor. 16, 4 f. Das ore rec. (15, 1. 16, 36) f£lbrt einen Aussprucb ein, wonacb er, und zwar auf Grand einer gottgesetzten Notwendigkeit, d. b. des ibm inzwiscben klar gewordenen Willens Gottes, nacb diesem Besucbe in Jerus. ein ganz neues Ziel ins Auge fasst. Zur Sacbe vgl. ROm. 1, 11. 13. 15, 25. Lc. be- reitet bierdurcb seinen letzten Teil vor, der den Apostel wirklicb nacb Rom fQbrt. T. 22 zeigt, dass Tim., obwobl seit 18,5 nicbt erw&bnt, docb nacb 16, 3 bestSudig in seiner Begleitung gedacbt ist. Seine Sendung kann nur erw&bnt sein, wenn sie seinen Besucb in Maked. vorbereiten sollte, um zu zeigen, wie sicber derselbe bescblossen war. Allerdings ging dieselbe nacb I Eor. 4,17 nacb Eorintb, wo er den Besucb des Apostels vorbereiten sollte ; aber es ist sebr wabrscbeinlicb, dass er tbat- s&chlicb damals wirklicb niebt nacb Eor. gekonmien ist (vgl. Paul. Briefe Einl. p. 10). Da Erast mit ibm zu denen gerecbnet wird, die ibm Dienste zu leisten pflegten, und aucb jetzt mit Tim. in seinem Aufirage eine l&ngere Reise unteraabm, so kann es scbwerlicb der korintbische Stadt- kammerer (ROm.16,23) sein, eber der II Tim. 4,20 erw&bnte. Die Zeit, die er selbst (avrog, wie 18, 19) nocb in Epbesus verweilte (wrttf/., wie Gen. 8, 10. 12), wabrscbeinlicb die Rtickkebr des Tim. abwartend, wird durcb das €is als f£b: Vorderasien bestimmt bezeicbnet, so dass er sie baupts&cbHcb benutzte, um die nacb v. 10 dort angekntipften Beziebungen zu pflegen.

19, 21-27. 181

^Aoiav, 23 iyevero di xorra rbv yuziQov ixeivov ragaxog ovk oXiyog tcbqI rijg ddov. 24 Jijfi'qtQiog yoQ tig ovofiany aqyv- QO'KOTtogy Ttoiijv vaovg a^vgovg Ifigri^idog TtaQsixero rolg re- X^iraig orx oliyriv ifyaaiaVy 25 ovg awa&Qoiaag xat rovg tcbqi TO TOiavra i^arag elTtev' avSQeg^ iftlataad'a Sri h vavtr^g trig igyaaiag ^ evnoQia ^fiiv iarlvf 26 xai d-ewQeite xat ayLOv- ere oti ov fiovov ^Eq>iaov aU.a axedov Ttdaijg zrig ^Aaiag 6 Ilatkog ovTog neiaag fieTiart]aev iTLOvdv ox^ovy Idyuiv on qvy. elatv d-eol 01 dia x^i^v yivofievou 27 oi fiovov di xovxo tuv-

28* xattt r. xaiQ, ex,) ygl. 12, 1: in der Zeit, wo die Abreise bereits beschlossen und vorbereitet war, also dieser nicht geringe Aufruhr (ra^or/. ovx oX., wie 12, 18), selbst wenn er erfolgreicher gewesen w&re, seine Pl&ne nicht mehr wesentlich durchkreuzt h&tte. Das negt ttjg odov kann hier nicht, wie v. 9, auf den Christenwandel tlberhaupt gehen, um den es sich im Folgenden gar nicht handelt, sondem nor auf den Weg, den Paulus einschlug, wenn er durch sein Verweilen fftr Asien dem heidnischen GOtzen- dienst dort so erfolgreich Abbruch that. r* 24. ^f^fitjTQ. rig) vgl. Lc. 23, 26, deutet an, dass der Name ein sehr gewOhnlicher war. Als Silberschmied (oQyvQoxon., wie Jud. 17, 4. Jerem. 6, 29) verschaffie er [nttQsixsvo, ganz im Sinne des Activ 16, 16) durch Yerfertigung silbemer Nachbildungen des Artemistempels (bei Ephesus) den Handwerkem (rexyir., wie Deut. 27» 15. Jerem. 10, 9, vgL rexyfj 17, 29. 18, 3) nicht geringen Ver- dienst T* 26« ovg) relativische FortfUhrung der Erz&hlung, wie 16,14, die aber durch die Anftlgung eines zweiten Objekts zu avya&Qoux. (12, 12) durchbrochen wird, weil er zugleich alle Arbeiter, die sich (wohl in ihrem Dienst) mit den derartigen, d. h. den Artemistempel betreffenden, Dingen besch&ftigten, mit aufbot. Bern., wie die dem Demetr. vom Erzfthler in den Mund gelegten Worte sich auf die yon ihm selbst erw&hnte egyaifia (t. 24) beziehen, aus der ihr Wohlstand (vgl. das Verb. 11, 29) stanunte. T«26. d-eiuQeiTe) Ihr erseht es (aus eigener Anschauung) und hOrt es(von anderen Orten her), dass dieser Paulus nicht nur von Ephesus, sondem beinahe (13, 44) von ganz Vorderasien (bem. das Fehlen des xai nach aXXa, das die Rede steigert, und das nachdrtlckliche Vorantreten des Gen. , das auf den weiten Umkreis hinweist) durch Oberredung {nciaag, wie 12, 20) einen zahlreichen Haufen (vom GOtzendienst) abtrOnnig gemacht hat (fjierecrtje,, wie Jos. 14, 8. I Reg. 21, 25). Die mit ou recit (v. 21) ihm zu- geschriebene Polemik dagegen richtet sich allerdings gegen die volks- tfimliche Vorstellung (anders 17,29), dass die durch H&nde entstehenden Gdtter, d. h. die GOtzenbilder selbst Gutter sind, weil gerade dieser Aber- glaube sein Gewerbe fbrderte. Das Praed. steht mit Nachdruck voran, und aus ihm ergftnzt sich ^eoi zu oi dia /te^. yivo(Asvoi, T* 27* xovto TO fJieQog) wie II Kor. 3, 10. 9, 3, geht auf den in Rede stehenden gewinn-

12*

182 Apoetelgeschichte

dwevu ijiAiv to fiiQog elg OTteleyfibv iX&elv^ aila xal to r^g fieydlijg d'eag l^gtifiidog Uqov eig ov%>iv Xoyia9^vaij fiiXluv TE Yuxl xa&aiQeia&at Trig fieyalei6Tt]Tog avT^g^ ^v oltj ^ ^Aaia TLai 1} olTLOv^ivt] oifierai. 28 axovcavreg di xat yevofAevoL TtXiq^ QBig &vfiov SKQatov Xiyovreg' fieyalt] ^^'AQvefiig ^Equaioiv, 29 'Axtt inXr^a^ ij noXig r^g avyxvoBiagy wQfitjadv tb df^Oxh^fiadov eig TO &€ctTQOVj avvaQTtdoavTeg Faiov xai IdqlaTaqxav Mwu- dovag, awexdi^^ovg IlavXov, 30 IlavXov di fiovXofiivov elaeX- d^eiv elg tov d^juov, ovx eYwv avTOv 01 fAcednjiai* 31 Tivig di

bringenden Gewerbezweig (y. 25), der ihnen zum Schaden (dat. inc.) Gefahr l&uft (xiyd,, wie Lc. 8,23) in Vemif zu kommen, weil man infolge des Abfalls vom GOtzendienst das Tragen dieser Amulette ftir Aberglauben h&lt, was sie, die Gewerbtreibenden , schSdigt. Doch versteckt sich der Eigennutz hinter das religi^e Motiv, dass das Heiligtum der grossen G5ttin Artemis Ge^Ethr IS.uft in Verachtuug zu geraten {eig ov9^€v Xoytcd-,, wie Jes. 40, 17). Das durch xe eng damit verbmidene xa&atgeic&ai (IB, 19), das durch fisXlciy als ein wenigstens in Zukmift drohendes und durch xai (sogar) als der HOhepunkt des Frevels dargestellt wird , kann sich nicht mehr auf das Heiligtum, sondem nur auf die M^est&t (Lc. 9, 48) der GOttin selbst be- Ziehen, deren Vei;phrung, um diesen Frevel stark zu betonen, als eine Okumenische dargestellt wird. Dann aber muss der Gen. ein gen. partit. sein, bei dem ein rt zu ergSnzen ist, weil die v5llige Vemichtung dieser Majest&t auch nicht einmal als mdglich gesetzt werden soil, sondem nur eine teilweise. Die ausfUhrliche Rede soil nattirlich nur den Umfang und die Bedeutung veranschaulichen, welche die Erfolge des Paul, selbst in den Augen der Heiden batten. T. 28. ttxov<f, &$) Subjekt sind die von ihm versammelten M&nner, die durch seine Worte von Zorn erftlllt wurden und andauemd schrieen (bem. das schildemde Imperf.): Gross ist die Diana der Epheser, um jede Beeintrftchtigung ihrer fAeyctXiiortjg (v. 27) abzuwehren. Das fieyaXij kniipft an v. 27 an. ?• 29* enXtja&Tjl) nur hier von der Verwirrung {avyxtHt., wie Gen. 11, 9. 1 Sam. 5, 11), mit der die Stadt erfiillt ward, und infolge derer {re) sie einmtitig in das Theater sttlrmten. Zu cvvaqnatj. vgl. 6, 12, zu cvvexdijfji. II Kor. 8, 19. Die beiden Reisebegleiter des Paul., die schon als Ausl&nder verd8.chtig waren, muss man irgendwo auf der Strasse getroffen haben. Die beiden M&nner, die noch nirg^ends erw&hnt, kOnnen nur genannt sein, weil aus ihrer £r- zShlung die folgenden Details stammen. t. 80f. erklftrt, wie es kam, dass Paul, seine Reisebegleiter scheinbar im Stiche Hess. Er wollte, so- bald er da von h5rte , sich in die (im Theater versammelte) Volksmenge (17, 5) hineinbegeben , was aus Besorgnis um seine Sicherheit die Jftnger nicht zuliessen {euay, wie 16, 7). Aber nach T. 81 sandten auch einige (nyeg riayj wie 17, 5) ihm befreundete Asiarchen (Vorsteher der

19,28-35. 183

xal Twv lAaiaqxuiv^ ovzeg ovr^i (plkoi^ Ttifiiffctyteg ftQog avxov TtaqoLokovv /ttri dovvav favrov elg to ^soTQoy. 32 aXkoi fiev ovv aXko Ti tA^Jlov .^v yaQ ^ hxhriaia ovvMx^fidyrj^ yuxl oi TtXeiovg ov% r^deiaav rivog IVexa avi^eXfjXv^eioav. 33 ix di tov oxi^n> awefii^aaav Idki^avdqov ^ TtQofiakovrwy ovtov %w ^Iov- dalfov 6 di IM^^avdQog yuataadaag ri^v X^T'Qcl r^&Bkev anoXo- yeiod-ai vq^ di^^qK 34 iTtiyvovreg di on ^lovdaiog iativ^ qxavri iyivcTO fiia in Ttdwfovj dg Irti aigag dvo TLQaCoweg' fieyali] ^ ^lAQfCBfjiig *Eq>eauoy' ^eyaXr^ ^ ^'AqTBiAig ^EcpBoiutv, 35 Yjorca-

Kultusangelegenheiten) zu ihm und redeten ihm zu, sich nicht selbst ins Theater zu begeben. Das dowm Bavxov involviert den Oedanken an die drohende Lebensgefahr, in die er sich damit begiebt. ?• 82« /iCK ovv) kndpfb fiber v. 30 f. hinweg wieder an v. 29 an und schildert, wie die im Theater zusammengelaufene Volksmenge selbst nicht wusste, was sie woUte ; denn sie schrieen jeder etwas anderes. Das rjv avyxsxvft. (2, 6. 9, 22) kntipft an die avyxtxng v. 29 an. Hier steht 17 exxXf^c, nicht von der ordnungsmftssig berufenen, sondem von der nach v. 29 zusanunen- gelaufenen Volksversammlung im Theater, von der die Mehrzah] (oe nX^mvg, wie I Kor. 9, 19. 10, 5) nicht wusste, weshalb sie zusammengekommen waren. Bern, die treffende Schilderung des Volkstumults, bei dem die Menge nur darin einmtltig war, dass es einen Skandal geben mflsse. V* SS. ex <^e r. o/A.) kann im Gegensatz zu dem v. 32 (fiBv) von der grossen Menge Gesagten nur Subjekt sein, muss also, wie Lc. 21, 16, durch tiv^g ergftnzt werden (vgl. die Ergftnzung des rt v. 27). Einige aus der Menge schlossen (avvBfii^.^ wie 16, 10), dass Alexander (scil. es sei, um deswillen man zusammengekommen, v. 32), weil ihn vorschoben (nQo^aX., anders als Lc. 21, 30) die Juden. Da es sich jedenfiEms um ein Attentat gegen die GOttin handelte, so ftirchteten die Juden, dass es fiber sie her- gehen werde, und schoben den Alex., der also ein der Rede m&chtiger Volksgenosse war, vor, um sie zu verteidigen; woraus dann manche schlossen, dass er der Attent&ter sei. Wirklich wollte dieser Alex. (bem. den rfickweisenden Art) durch Handwinken (12, 17. 13, 16) sich Ruhe ver- schaffen, um sich uad sein Volk vor der Volksmenge zu verteidigen (anohiy, c. dat., wie II Kor. 12, 19) gegen den Yorwur^ dass sie die grosse Gdttin verletzt h&tten. 84. Bntyyovx. on) wie 3,10. 4,13. Das Part, knfipfb ebenso wie das folgende XQaZovtBg anakoluthisch an die in dem tpfovfi eyivno fiia ex navxtay (aus aller Munde) liegende Vorstellung der nnyteg an. Um das etwa (13, 18) zwei Stunden lang (v. 8. 10) an- dauemde Geschrei zu schildem, wird der Ruf aus v. 28 verdoppelt. Der Zwischenfall dient nur dazu, zu zeigen, wie der Fanatismus des heid- nischen PObels durch die Einmischung des verhassten Juden, den er als solchen nicht hOren will, erst seinen H5hepunkt erreicht. 85* xaxa-

Ig4 Apostelgeschichte

areilag di 6 yga^fAarevg zbv oxi^v tpr^alv ardgeg ^Bxpiaioi, %ig yoQ icTiv avS-qiinfav og ov ytviiaiui zifv ^Eq>Bciiav jtohv vem- YMQOv ovaav trig fieyaXr^g l^Qtifiidog xai tov diOTteuovg; 36 avavTiQQi^TUfv ovv ovTtiv TovttDv diov iatlv vfiag xarearak- ^ivovg vnaqxuv %al fitjdiv TtgoTvevig ngaoaBiv. 37 ^ydyete yaq Toig avdqag zovrovg oike iegoavlovg oike filaaq>f]fiOvvTag t^f ^eov ^fidiv. 38 ei /uev ovv /frjfii^TQiog xal ol cvv avzi^ ztxyt- rat ix^vac Ttqog xiva Xoyov^ ayoQaioi ayovrai Tcat avdvnoevol eunv, eyTLalehwaav aXki^loig. 39 el di ntqaizi^ imti)- reZre, iv xy hvo^iif hoiXTjaiff iTtilv^^aeTat, 40 xai yaf tuv-

areiXas) wie III Makk. 6,1: nacHdem der Stadtsekret&r die Volksmenge (v. 33) beruhigt. Zu €ey&Q, etpsir, vgl. 17, 22. Das ytcQ begriindet die in xaraar. liegende Aufforderong, sich zu beruhigen. Bern, den grossen Nachdruck, den das tig (in dem die zu vemeinende Frage liegt) dnrch seine gesperrte Stellung erhSJt: keinen einzigen giebt es unter Menschen, der nicht weiss (bem. das Part, nach yiytocx. nach Analogic des Pari, nach axov€iy 7, 12), dass die Stadt der Ephes. eine Tempelhtlterin ist der groBsen Artemis (bem. die gesperrte Stellung des Gen.) und ihres vom Himmel (eig. von Zeus her) gefallenen Bildes. t. 86. ayttyri^g.) vgl. das Adv. 10, 29. Da nun diese Dinge unwidersprechlich sind, thut es not {deoy scr., wie I Petr. 1, 6), sich ruhig zu verhalten und nichts Cber- stdrztes (nQon., vgl. Prov. 10,14. 13,3) zu thun. 87. ijyayere) von richterlicher Vorf&hrung, wie 9, 21. 18, 12, begrftndet, weshalb er ihr Treiben ein unbesonnenes genannt. Hier sind die aydg, ovtoi, offenbar die beiden Maked. v. 29, so dass der Zwischenfall v. 33 f. ganz unberflcksichtig^ bleibt. Da weder erhellt, wie sich der Stadtsekret&r iiberzeugt hat, dass dieselben weder Tempelr&uber (II Makk. 4, 42) noch Lgsterer der €r()ttin (bem. das als generis comm. gebrauchte d-eoy) sind, noch wie er erfahren, dass Demetrius und seine Handwerksgenossen (v. 24 f.) nach ▼• 88 die eigentlichen Anstifter des ganzen Auflaufs sind, so ist klar, dass der Er- z&hler, der diese Dinge weiss, ihm diese Rede in den Mund legt, wie 18, 14 f. dem Gallio. Das c/eei/ ngog Ttya Xoyoy steht von einer Elage, die man gegen jemand hat. Liegt dieser Fall vor, so giebt es Gerichts- versammlungen (ayog, scil. cvyodoij anders als 17, 5), die auf dem Markte gehalten werden, und Prokonsuln (vgl. 18, 12), die sie abhalten : man mOge (dort) einander anklagen. Er denkt dabei wohl an PrivathSndel dber Mein und Dein. 89. neQaireQw) Wenn ihr aber darflber hinaus etwas begehrt (was das Offentliche Interesse angeht), so wird es in der gesetz- mftssigen Volksversammlung (im Gegensatz zu der tumultuarischen v. 32) erledigt werden (durch ordnungsmftssigen Volksbeschluss). ^ t. 40. xai yag) begriindet diese Verweisung an den ordentlichen Geschftftsgang auch damit, dass sie Gefahr laufen, Aufruhrs (<rrffa., wie Lc. 28, 19. 25)

19, 36 20, 3. 1 85

dwevof^ev €y/,aXela&ai craaeiog tzeqI xffi ai^f^eQOv, ^rfi^vog ai-- Tiov VTtaQxovTogf tveqI ov ov dvvrjao/ded'a oTtodovvav loyov tcbqI Tijg GvGtqoqniq ravrr^g. 41 xot ravxa Binijv iftiXvaev zifv hiTiLrfliav.

XX, 1 /lera dc to navaaad^ai tov d-cQvfiov fiezaTvefiipd- ^evog 6 IlavXog Tovg fia&rjrag 'Kal TvaQaviakioag, aanaad^tvog i^^ld'ep noQBvea&at eig Ma7£doviap. 2 disl&atv di xa fii^] iwiva %al TcaQcmaXiaag avrovg Ao/y noXh^ Tjl&ev elg t'^v ^Ekldday 3 7tot7]aag xt ^i\vag TQeig, yevofiivtjg im^ovXiig avx^i

beschuldigt zu werden (bem. die absichtliche Bedehung auf das ByxaX, V. 38) in Ansehung der heutigen Volksversammlung (erg. &txXri<siag aus V. 39). Bem. die subj. Negation: da doch keinerlei Ursache (mx, neutr. acy., wie Lc. 23, 4. 14. 22) vorhanden ist. Das neutriscbe nBffi ov geht auf das cyxak€icd'M atttaetag: angesichts welcher Anklage wir nicbt werden Rechenscbaft geben {anod. Xoy.^ wie Lc. 16, 2) kdnnen in Ansebong (ganz parallel dem m^i, rt]g trtjfie^ov) des gegenw&rtigen Zusammenlaufs {cwnQotp.y wie Psal. 64,3. Am. 7,10). t. 41. teneXvcev) steht, wie Lc. 9,12, von der Entlassnng der Menge, d. b. von der Anffordening an sie, auseinander- zugeben.

80,1 88« DerAbscbied vonEpbesus. &ogvfioy) stebt, ganz wie Mc. 14, 2, von dem Volkstumult. Dass er nacb der Stillung desselben {natHftta&tti, wie Lc. 8, 24) die Jflnger bolen l&sst, um sie nocb einmal zu ermabnen, zeigt, dass er trotz des glflcklicben Ausgangs der Sacbe sicb docb veranlasst sab (wabrscbeinlicb frtlber als ursprflnglicb geplant), die Stadt zu verlassen. WSbrend die beiden ersten Part, mit: nachdem auf- zulOsen sind, bezeicbnet das ceanaffafi, (anders als 18, 22) den Abscbiedsgruss. mit welcbem er von dannen ging, um, wie er sicb nacb 19,21 vorge- nommen, nacb Maked. zu reisen. y.S. ^leX&tay ra fisgtj) wie 19,1. Das €X€iya gebt auf das makedoniscbe Gebiet, wie das itinovg ad syn. auf die Jtbiger daselbst. Der dat. instrum. Xoy, tioXX, verbindet sicb mit TTiK^ox., wie 15,32 das due, Wenn die Provinz Achaja, die nacb 19,21 sein n8,cbstes Reiseziel war, bier durcb eig xrjy eXXttSa bezeicbnet wird, so schwebt dem Erz9bler bereits der Gegensatz der Juden T. S. vor, die den Apostel mit ibren Nacbstellungen bedrobten, w&brend er dort unter den Griecben, wie er scbon I Kor. 16, 6 geplant, also vorzugsweise in Korintb, rubig die drei Wintermonate zubringen konnte {noir^a. c. ace, wie 15, 33. 18, 23). Daber ist aucb als das Ziel der Weit^rreise von dort nicbt Jerusalem, wie 19,21, sonderu Syrien genannt, wobiu er sicb zu- n&cbst einscbiffen musste, weil auf der Seereise dortbin ibm die Nacb- steUung (fTre/J., wie 9, 24) der Juden drobte, da, wie man wobl mit Recbt vermutet bat, in der NS,be der Osterzeit (v. 6) aJle Scbiffe mit jfidiscben Festpilgem gef&Ut waren. Aucb setzt das in Aussicbt genommene vno-

\ g() Apostelgeschichte

iTto %(Lv ^lovdaicjv (jiilXowv dvdyead'm elg T'qv ^vQiav^ iyivero yvwfifjQ Tov V7ioaTQ€g)€iv did MarMdoviag. 4 avveinexo da cn,Tfp SdTtoTQogf IIvQQOv Begoiaiogf Oeaaakovvaiajv di ^AqiaxaqxoG y,at 2€yu)wdog, nai rd'iog Jeq^alog i^al Tifio^eogj Idaiavol de Tvxiy^og %al TQ6q>ifjiog' 5 ovtol de Ttgoel^oweg efievov fjfiSg iv TQ(pddc' 6 ^fdeig de i^enkevaaftev fderd rdg^fieQag t(uv aCvfjuav

ctQB(fBiv voraus, dass er deshalb die direkte Seereise tlberbaupt aufgab und zon&chst (nacb Ephesus) zurtlckkehren woUte. Aber auch dorthin konnte er aus demselben Grunde nicht auf dem n&chsten Seewege reisen, sondem beschloss auf dem Landwege durch Makedonien zurilckzukehren. Die flUchtige Erw&hnung der Reise v. 2 und des Aufenthalts in Hellas zeigt, wie das eng anschliessende re, dass der Erzfthler diese Rtlckkehr nach Ephesus bereits als die Hauptsache ins Auge fasst, da er mit dem Abschiede von dort den ganzen epbesinischen Abschnitt abschliessen will. Das Bysv, yyotfA, hat eine Analogie in dem ovxaq r. odbv 9, 2, wie der Gen. des Infin. in dem nach nufxiq 14, 9. T* 4. dvpBinBxo) vgl. II Makk. 15, 2. Das Imperf., wie das erl&utemde ds zeigt, da^ss an ein Folgen w&brend der RtLckreise durch Maked. gedacht ist, und das Comp., dass der Bericht- erstatter sich bereits in Korinth bei dem Apostel befand, als diese Be- gleiter sich ihm anschlossen, die nach I Eor. 16, 3 f. als Gemeindedepu- tierte die KoUekte nach Jerusalem tlberbringen soUten. Da Paulus ur- sprdnglich direkt von Korinth nach Syrien gehen woUte, mussten ja diese Gemeindedeputierten sich bereits dort um ihn sammeln. Auffallend ist, dass, wShrend Sopatros, der Sohn des Pyrrhus, Beroea vertritt und Thessalonich sogar durch Aristarch (19,29) und Secundus vertreten ist, ein Philipper zu fehlen scheint. Cajus aus Derbe und Timoth. aus Lystra (16, 1) ver- treten Lykaonien; Tychikus und Trophimus Yorderasien, w&hrend Galatien und Korinth, wo Paul, doch so eifrig koUektierte (1 Kor. 16, 1), ebenfalls unvertreten scheinen. Doch kOnnen, da einige Gemeinden (resp. Land- schaften) doppelt vertreten sein wiirden (bem., wie in diesem Fall das «>c(r<r. und aci^ay. vorausteht), andere durch andere als ihre Landsleute vertreten sein, und besonders Timoth., dessen Heimat ausdrtlcklich nicht mitgenannt ist, eine der Gemeinden, bei deren Grtlndung er mitgewirkt hatte, vertreten haben. Auch der ungenannte Reisebegleiter kann einer der Deputierten gewesen sein. v. ovtoi) kann nur auf die sieben Genannten gehen, so dass Timoth. keinesfalls in das fifAttg mitbe£ftsst ist, womit nur Paulus und der Erzfthler gemeint sein kSnnen. Von irgend einem Punkte Makedoniens, wahrscheinlich von Phil, aus, gingen sie voran, um beide in Troas zu erwarten {b(abvov, wie II Makk. 7, 30), wo sie wahrscheinlich fGlr die weitere Seereise ein eigenes Fahrzeug mieten sollten, w&hrend diese nach t. 6 in Philippi zurQckblieben, um die Tage der aCt'/un (12,3) zu feiem. Da der dortige Aufenthalt nur in- direkt dadurch bezeichnet wird, dass sie (bem. die notwendig auf Paul.

20, 4 - 10. 187

oTto Oiklrtrtunfj ytal ijlifofiev TtQog avrotg elg ti^v TQf^dda axQi ^IibqUv TtiffTBf OTiov diergiipafiev '^^iqag eTtra. 7 iv de zij f4i^ Twv aafipdrofv avvfjyfAiviav ijpLwv ^Haaat, agrsov 6 IlavXog die- Xiyero aimolg^ fdiXltov i^idvai tij iTvavQiov, TtaQiteiviv tb tov Xoyov fdixQi fieaovvxTiov 8 ^0av di Xaiinadeg \yuavai iv t^ ircB^ilf ov ^jU£y tjwrfffjiivou 9 Yxx^^oiievog di Ti,g vBavlag ovofiOTc EvTvxog eul r^g ^vgidogj iMnaq>tQ6^Bvog VTrvqt fiad-ei, diaXeyofdivov tov Ilavlov inl nXeiovy xarspex^Big cltvo tov vTtvov ineaev ajtb xov TQiaviyov ycavco yuxl ^Q^ ve^/^og. 10

und seinen Reisebegleiter gehende 1. Pers. plur.) erst nach den Ostertagen abfdhren (cleTiA., wie 15, 39. 18, 18) und das t^X^, nqoq avxovq deutlich auf V. 5 zurQckblickt, kann das o/^» i/^. hbvxb unmOglich die ohnehin unbe- greiflich lange Dauer der Reise von Phil, nach Troas bezeichnen, sondem nor die Zeit, bis zu welcher etwa die Wiedervereinigung mit den vorauf- gegangenen Gef&hrten statifand, mit denen sie nun eine Woche lang in Troas blieben (vgl. zu 21,4). v. 7. bv tt] /Ata r. a a pp.) wie Lc. 24, 1, doch hier mit ey, weii es nicht reine Zeitbestimmung ist, soudern hervor- hebt, dass es eine gottesdienstUche Versammlung am Sonntag war, in der man zum Brotbrechen (2,46) zusammengekommen. Dass er am folgenden Tage fortgehen (e^^cv., wie 13,42. 17,15) wollte, wird ausdrflcklich be- merkt, um zu erkl&ren, wie er sein6 Unterredung mit ihnen (d. h. mit den versammelten Gemeindegliedem) bis Mittemacht ausdehnte (bem. das eng verbindende re). Hier ist also eine Gemeinde in Troas vorausgesetzt, obwohl 16, 8 if. nichts von einer paulinischen Wirksamkeit erz&hlt, die IIKor. 2, 12f. sogar direkt ausgeschlossen wird. T.>8« rjifay de) er- Iftutert die Situation mit besonderer Beziehung darauf, dass Lampen genug im Yersammlungslokal waren, als dass der zu erz9.hlende Unfall der Dunkelheit in spater Nachtstunde zugeschrieben werden kSnnte. Yielmehr ^ wurde derselbe, wie das (fc t. 9 sagt, durch das Sitzen eines Jtlnglings auf dem (geSfiheten) Fenster (vgl. II Eor. 11,33) herbeigeftlhrt Wfthrend das vorausgeschickte xa^eCofji. (6, 15) diese Situation zeichnet, besagt das zweite, absichtsvoll davon getrennte xaxaKpeQ^ wodurch diese Situation for ihn verhSjognisvoll wurde. Dasselbe ist also dem xatBVBxB-, sneasy subordiniert und malt, wie er allm&hlich von tiefem Schlaf tlberwftltigt wurde, weil die Unterredung des Paulus sich l&nger hinzog (ent nkeioyy wie 4, 17, doch hier zeitlich), als seine Kraft, sich wachzuhalten , reichte. Die £rz&hlung selbst knflpft absichtlich hieran an, indem das ano tov vnyov durch den Art. jenen (ihn fiberwSitigenden) Schlaf als den Anlass (vgl. 11, 19) bezeichnet, dass er herabglitt (bem. die leichte Modifikation der Bedeutung des xaraKpeQ,) und so vom dritten Stock herabfiel und tot aufgehoben ward (Lc. 9, 17), also nicht bloss als tot, als ob dies nur eine Veimutong gewesen w&re. T.IO. €Tt$nsa$y avru) malt, wie Mc. 3,10.

t gg Apostelgeschichte

TLava^ag di 6 IlavXog eneTteoev avrtp xai avvTceQiXafiofv elnet^' fATi d-OQvfieiad^e' 3} yag xpvxri avrov iv avzi^ iariv. 11 ava^ag di TLal ytXdoag rbv agrov ycal yevaaftevogf iq)' Ixavov re dfiiXiq- aag axQc avyrlg, oi'rwg i^rjh&ev. 1 2 ijyayov de rov nalda tiUvra, xa6 naQeytki^d^r^aav ov nenqLcog. 13 fjfJiEig di nQoekdovteg hti to TtXdiov avi^x^W^ ^^^ ^^'' ^Ldaoov, iT^T&ev fiiHovreg ova- hxfilidveiv Tov Ilavlov' ovvwg yaq diazerayfjiivog ^v, niXkwv

die Eile, mit der er sich auf ihn warf und ihn mit denen, die ihn auf- gehoben batten und nocb trugen, mit umfasste (avynegiXttfi,, wie Ezecb. 5, 3) , um ibnen sofort die Benibigung zu verscbaifen , dass er ins Leben zurilckgekebrt sei. Denn nicbt, dass seine Seele no cb in ibm ist, sondem dass sie (infolge jener wundertb&tigen Berttbrang des Apostels) in ibm ist, soil sie abbalten, sicb in Unrube zu versetzen (vgl. 17,5). t. 11. ayafiag) bebt durcb die Eorrelation mit dem xtna^ag v. 10 ausdrtlcklicb bervor, wie er, sobald die durcb den Unfiall eingetretene StSrung beaei- tigt, zu der Yersammlung zurilckkebrte, in der nun das nacb v. 7 inten- dierte Brotbrecben (bem. den Art. vor a^xoy) begann, das also die gottes- dienstlicbe Feier scbliessen sollte. Es wird damit angedeutet, wie die Versanmielten durcb das Wort des Paul, vollstfindig berubigt waren. Das Brotbrecben, bei dem Paul, als Hausvater fungiert, beginnt das gemein- same Mabl, von dem Paul, nur kostet {yevaafi,, wie Mt. 27, 84, anders Act. 10, 10), um, wie das re andeutet, sofort die Unterredung, wenn aucb beim Mable und in mebr familiftrer Weise {ofAiXrjaag, wie Lc. 24, 14 f.), eine reicblicbe Zeit lang {eni, wie v. 9 ; zu ucay. erg. X9^^^*^i "^^^ 1^* *^) ^^ zum Morgenlicbt {avyrj^ wie Jes. 59, 9) fortzusetzen. Das ovxtag €^fjX&ey (17, 38) deutet an, dass er nicbt abreiste, obne sein Bestes ftir die dortigen Glaubigen getban zu baben. T* 12* ijyayoy) deutet an, wie der ins Leben Zurdckgekebrte wieder geben konnte, so dass, die ibn aufboben (v. 9), ibn nacb Beendigung der Abscbiedsfeier zu den Yersammelten zu- rtickftibrten. Bern., wie naig (Lc. 9, 42) mit yeay, v. 9 wecbselt. Be TtttgexXfj^. wecbselt das Subjekt; denn die tiber den Weggang des Paulas Betrtibten sind es, die dadurcb getrOstet wurden, dass in dem wunderbar durcb ibn erweckten Knaben ibnen ein Zeuge von der Wundermacbt dee- selben zuriickblieb. Zu ov fiezQiwg vgl. II Makk. 15,88. v. 18. tifieig) kdnnen, nacbdem Paulus bereits abgereist (v. 11), nur die v. 4 genannten GefU.brten samt dem Erzfililer sein, die voraufgingen (v. 5) auf das (in- zwiscben besorgte, vgl. zu v. 5) Scbiff, um (aufs Meer) binaufzufabren auf die mysiscbe Seestadt Assos zu {ent c. ace, wie Mc. 6, 53). Erst nacbtr&glicb erfabren wir, dass Paulus selbst dabin zu Fuss vorangegangen war, also erst dort das ScbifP besteigen wollte, wenn sie von dort ber ibn, der sicb von ibnen getrennt, wieder zu sicb genommen {nyaXufAfi.f wie Gen. 45, 18). Das perf. pass, diarexayfi. stebt medial, wie 7,44 der Aor. (anders Lc.

20,11-17. 189

avtog TteCevHv, 14 tjg de ovvifiaXkev ijiuv elg ri^y ^!Aoaov, avakafiovteg avrov ilXd'Ofiev eig MirvXi^vtjv. 15 %aYM^ev ano- Ttlevaayreg xy iTViovorj '^^arr^vrriaafjiev avti^Qvg Xiov^ rfj de ianiq^f naqB^akofjiev tig 2df40Vy xai fAsivavreg iv TQuyvHiq^ Tjj Bxo^ivQ riXd-ofiey elg MiXrjrov. 16 X€x^/x6t yag 6 IlavXog ytagaTvlevaav rriv ^*Eq>eoov, OTviog ^ij yivrjrat, avrt^ XQ^^OTQcfi^aai iv rf] lAalq* eOTtBvdev ydg, ei dvvarov euj avTfiij T^y ^fiiQccv Tijg TcevTtpMaTilg yevia&av elg ^hqoaoXvfjia, 17 ajto di rrjg Mi- Xr[€Ov nifixfmg elg ^'Eq>e0ov fieteTiaXiaaTO totg Jcgea^vteQOvg rrjg eKTiXfjaiag,

3,13): also hatte er Befehl gegeben. r»lim avyepaXXev ijfuy) vgl. Lc. 14, 31 , anders Act. 17, 18. Hier verbindet das pr9.gnante eig mit der Vorsteilung des Zusammentreffens geradezu die des dazu erforderlichen Kommens nach Assos. Das ayaXafi. kntlpft an v. 13 an. ?• 15* anonX,) wie 13, 4. 14, 26. Man war wahrscheinlich schon am Abend des Tages, an dem man mit Paulas in Assos znsammentraf, von Mitylene (auf Lesbos) abgefahren, so dass man am nS^hsten Tage auf die H5he von Chios ge- langte, wo dieses ihnen gerade gegendber lag, und am Abend an Samos an- landete. Das rij sniotHnj (16, 11) gehdrt nach dem Parallelismus der folgen- den zwei Zeitbestimmungen zu xtntjyrtjirafAey, Das Verweilen an dem Vorgebirge Joniens (Trogyllion) kann, wie das Landen an dem gegenflber- liegenden Samos, nur ein ganz kurzes gewesen sein, da der Erz&hler oifenbar hervorheben will, wie man ohne irgend erheblichen Aufenthalt vorwSj*ts eilte, so dass man schon am 3. Tage [tr] sxofi,, wie Lc. 13,33, im Yer- hSltnis zu r. eniova,) in Milet anlangte. T. 16. xexQtxei) Paulus hatte uSmlich beschlossen, an Ephesus, wohin er nach v. 3 doch zurtlckkehren wollte, vordberzufahren, um so zu vermeiden, dass {oTitag fjiti, wie Lc. 16, 26) er in Vorderasien Zeit verliere, was er, einmal nach Ephesus zurClck- gekehrt, wo er durch so viele Bande gefesselt war, schwer vermeiden konnte. Er eilte nSmlich, um, wenn es ihm mdglich sein mdchte {bi- c. opt., wie 17, 11), zum Pfingsttage nach Jerusalem zu kommen. Dem Erweis dieser Eile dient die Tagz&blung v. 15. Bem., wie der Ausdruck schon hier es als sehr zweifelhaft hinstellt, ob die Erftlllung seines Wunsches noch m5glich sein werde, und den seltneren Gebrauch des Ace. vom Zeitpunkt statt der Zeitdauer. v. 17 bringt erst die n&here Angabe, inwiefem V. 16 das Kommen nach Milet begrfindet; denn von hier aus konnte er wenigstens die Altesten der Gemeinde in Ephesus zu sich holen lassen, wenn er dort etwas verweilte, was er freilich nur konnte, wenn das Schifi* (v. 13) ganz zu seiner VerfEigrang stand. Yorausgesetzt ist also, dass Ephesus seine Altesten hatte, wie er sie in Lykaonien und Pisidien ein- gesetzt (14, 23\ welche die exxXria, als solche vertraten.

190 Apostelgeschichte

18 wg di TtaQeyivovTO Ttgog avzov, einev avrolg' vfielg ETtiaTaad'B^ ano JCQiivtjg ^fiigag aqi" ijg ini^rjv ug r^v ^Aoiav Tttig fABd-' Vficiv Tov TcavTo XQOvov lyevoiirpfj 19 dovlsvwv zip yLVQiifi fieva Ttdar^g Ta7teivo<pQOOvyfig TMxt daxQViDv tuxI TceigaafAtiy Twv ovfi^dvTiov fioi ev Toig im^ovkaig twv *Iovdai(av^ 20 wg ovdiv UTteaTEildfiTjy Tuiv av^(pBQ6vTwv tov firi avayyeiXai vfiiv 'xal dida^ac v^ag drjfAoalif xai imxx^ oixovg, 21 diafia^vgofievog

T. 18^85. Die Abschiedsrede in Milet bildet im Sinne des Lc. ein Seitenstdck zu der Rede an die Juden in Antiochien (Kap. 13) und der an die Heiden in Athen (Kap. 14), sofem sie Paul, im seelsorgerlichen Yerkehr mit seinen Gemeinden darstellt. Da Lc. selbst zugegen war, ist die Rede nach der Erinnerong frei wiedergegeben. enimaffd^e) ist nach 19, 25 eine Lieblingswendung des Lc. (vgL 10, 28. 15, 7). Das ano liQ, fifJLBQ, ist des Nachdrucks wegen vor den Satz mit niag gestellt, in den es hineingehOrt, vgL 19, 4. Die Praep. in ensfiijy kann nicht lokal ge- nonmien werden, da der 19, 1 erw9.hnte Zeitpunkt gemeint ist and nicht 18, 19, steht also von dem Antritt seiner Wirksamkeit (vgl. 25, 1), behufs derer er nach Yorderasien kam. Nur von da an ist er ja ununterbrochen, wie es das nayta /^oi^oi^ (die gesamte Zeit im Gegensatz zu einzelnen Teilen) verlangt, unter ihnen gewesen (9, 19). Diese Erinnerung motiviert, weshalb Paul, das Bedflr&is fUhlt, von ihnen speziell Abschied zu nehmen. 19. dovX€vwy ra> xvq.) wie ROm. 12,11. Im Dienste des Harm, d. h. also in seiner Missionsth&tigkeit da selbst hat er sich zu keinem Dienst zu gering geachtet (fAsra nac, tan,: mit jeder Art von Demut, vgl. Eph. 4, 2), hat sich durch kein Weh, das ihm die UnempfSnglichkeit der Menschen bereitete, ob es ihm auch ThrSnen auspresste (vgl. PhiL 3, 18), abschrecken lassen und durch keine Leidensanfechtungen (Ttst^aafioi, wie Lc. 22, 28), die ihn trafen (avfji^. (Aoiy vgl. 3,10) in den Nachstellungen der Juden (vgl. v. 3). Von all diesen Er&hrungen bietet das tiber seine Wirksamkeit in Kap. 19 nur nach HOrensagen ErzShlte keinerlei Beispiel. Heidnische Bedrohungen, wie 19, 23ff., scheint Paul, gar nicht einmal als Anfechtungen zu betrachten. t. 80. u>g) nimmt das ganz synonyme maq v. 18 auf. Das ovd^K ist ein Ace. der n&heren Bestimmung, wie 10, 36, da das xmBaxBiXafxriy keinen Objektsaccusativ bei sich haben kann: in betreif keines der Dinge, die ihnen zutnlglich waren, hat er sich (feige) zurtlckgezogen, um seine Au%abe an ihnen nicht zu erftUlen. Der Gen. des Inf. vertritt, wie 10, 47. 18, 10, den Absichtssatz. Das Objekt zu arayy. wie zu dida^tu sind eben die cvfi^e^oyta (vgl. I Eor. 12, 7). Auch hier zeigt das vnsuTeiXafAfjy (Hebr. 10,38), dass er keine ihm dabei drohende Gefahr scheute, so dass das vfny auf seine Missionswirksamkeit in Ephesus geht, die er ebenso Offentlich (18,28), wie in privater YerktUidigung (xar oix,, wie 5,42) iibte. v. 21. dia^a^r,) c. ace, wie Ezech. 16, 2. Bem.,

20, 18 24. 191

^lovdaioig re TLai ^'EkXr^aiv tijv eig xP^eov fdevdvoiav TLal mariv eig tov xvqiov fjniiv ^Itjaovv. 22 xat vvv idov dBdef^ivog iyat Tip nvevfiOTi TtOQSvofiai eig ^legovaaXi^fAf to iv avr^ awavvri- aovta ifioi juij eidiigf 23 ttA^v art to Tcvevfta to aytov xcrra TtoXiv diafiaQTVQevai fiOi Xiyov otv deofict Mxi d-liifjeig fte fii- vovOLv. 24 ol}X ovdevog koyov Ttoiovfiai t'^v tlwxqv Tifiiav ifiavTip wg Tekeidau tov dqofiov ^aov utai Ttiv dicmtoviav ^y tka^ov Tcaqa tov '/.vqIov ^It^aov, dtotfiaQftvqaa&ai to evayyikiov

wie absichtsvoll die (Attayoia und die nutm unter einen Art. zusammen- gefasst sind als das eine, was Juden sowohl als Hellenen (19, 10) in gleicher Weise not thut. Wie jene durch eig ^bop nfther bestimmt wird, weil es sich um die ilnderang der gottwidrigen Gesinnung in eine gott- wohlgef&Ilige bandelt, so dieser durcb bi^ als Glaube an Jesum, unsern erb5bten Herrn. 22. xa» vvv) gebt von dem Rtlckblick auf die ibnen woblbekannte Yergangenbeit zu seiner jetzigen Situation Qber, die durcb das i4ov (18, 46) als etwas ibnen Neues lebbaft vergegenwSxtigt wird. Da das dedeficyog selbstverstftudlicb nur eine innere Gebundenbeit be- zeicbnet, so kann tta nyevfi., bei dem kein fiov stebt (vgl. 17, 16), dieselbe nicbt erst als solcbe bezeicbnen, sondem nur, dass er durcb den Geist (18, 25), der ibn die Jerusalemreise als Gottes Willen erkennen lebrte, sicb verpflicbtet ftlblt, obwobl er nicbt weiss, was ibm begegnen wird (bem. das mit ovfifi, v. 19 wecbselnde cvyayr, Exod. 5, 3). 28« nXijy) adv.: ausgenommen, dass er weiss, wie der (durcb Propbeten redende, vgl. 13,2) beilige Geist in jeder Stadt, durcb die er kam (xorcc nohy^ wie 15, 21), bezeugt, dass Bande {deo/xa, wie 16, 26) und Trdbsale seiner warten (v. 5). Ancb da von war in der Erz&blnng seiner Reise (v. 1 16) , die Lc. zum grossen Teil nicbt mitgemacbt, und die im tTbrigen ganz andre Gesicbtspunkte verfolgte, nocb nicbts erwabnt. T. 24. ot«<f. koyov) Keines Wortes, keiner Rede wert acbte icb meine Seele (als Trftgerin des leiblicbeu Lebens, wie v. 10) ftir micb selbst. Das sonst im NT. nicbt vorkommende (ag c. conj. bildet einen Absicbtssatz. Er muss sein Leben geriligscbSitzen, um seine Amtswirksamkeit (vgl. 18, 25) zur VoUendung zu bringen und den Dienst (12, 25), den er durcb die ibm befoblene Jerusalemreise (v. 22) von dem Herrn Jesus empfangen bat, um (dadurcb) Zeugnis abzulegen f!lr das Evangelium von der Gnade Gottes (im Sinne von 14, 3). Sofem die Herrlicbkeit dieses Evangeliums dadurcb er- wiesen wird, dass man selbst sein Leben daf&r einsetzt, ist diese Be- zeugung der Zweck seiner Reise nacb Jems., die er unter den drobend- sten Gefabren (v. 23) antritt. Ausgescblossen ist dadurcb, dass es nur die Festfeier ist, die ibn nacb Jerus. treibt (v. 16), keineswegs aber, dass seine uns anderweitig bekannte Absicbt, die Eollekte, in der er den gott- gewoUten Abscbluss seiner ganzen bisberigen Wirksamkeit sab, pers5nlicb

192 Apostelgeschichte

Trjg x^Q^'^<>S ^^^ d'eov. 25 xai vvv Idoi iyof oida oti ovyUxi otpead'e to Ttgoatanov fiov vfdeig Ttdvreg iv oig diijX&ov xrjpjo- acov Tqv ^aoiXeiav. 26 diorv fiagrvgoftat, vfiiv iv zfj cqfiBQOv fjfdiQif OTi Yxx&aqog elfn^ qtvo toii aifiazog Tcdvrwv 27 ov yaq vTveazeiXdfiijy tov fiii avayyellai Ttaaav t^v fiovkriv tov x^bov vfiiv. 28 TtQoaixBTe eavroig imxI navrl T(p Ttocfiviqf, iv (^ vftag TO Tvvevfia to iiyiov ed'ero iTtic^oitovgy Ttoifjiaivuv T^y hxh}-

zu dberbriDgen , ihn dazu n5tigte. 25« x«i vvv idov) nimmt den Eingang von v. 22 noch einmal aof, um zu sagen, dass er nicht nur f&r eine gefahrvoUe Reise, sondem f!lr immer von ihnen Abschied nimmt. Das betonte sy<o sagt, dass er noch mehr vreiss, als ihm nach v. 28 direkt geweissagt ist, sofem ja, auch falls er den Gefahren in Jems, gldcklich entkommt, er auf Orund gottgewiesener Notwendigkeit nach dem femeu Westen muss (19, 21). Darum werden sie nicht mehr sein Angesicht sehen (I Thess. 2, 17). Das gleichsam appositionell angefllgte navrss erweitert den Ereis der Angeredeten auf alle , unter denen er umhergewandelt ist (ditjX&. absolut, wie 8,4.40) mit der Verkiindigung des Reiches, also auf seinen ganzen bisherigen WirkungskreiSj in dem Paul, auch ROm. 15, 23 sein Werk als abgeschlossen ansieht. T«2G* dioT$) begrtlndet sein oida dadurch, dass er meint, seine Aufgabe an denen, unter welchen er bisher gewirkt, erftUlt zu haben und darum aller Verantwortlichkeit in betreff ihrer ledig zu sein. Zu fiaQtvQo/jtai vgl. Gal. 5, 3, zu xad-, h/ai ano r. ai(A, vgl. 18, 6. Sus. 46. Ist er imschuldig, wenn das 2^mgericht Gottes ihr Blut als Strafe ihres Unglaubens fordert, so hat er sein Werk an ihnen gethan, und er weiss, dass Gott ihm andre Wege weisen wird, seien es Missionswege oder der Weg des M&rtjrertodes. Bem., wie das navtoiv nach v. 25 ausdrdcklich nicht nur auf alle Epheser, sondem auf alle Gl&ubigen in seinem bisherigen Wirkungskreise geht, denen er nach t. 27 den ganzen Rat Gottes, d. h. alles, was derselbe zu unserm Heile zu thun und zu fordem beschlossen, verkilndigt hat. Damit hat er aber seine Pflicht an ihnen erftUlt, und ist jeder Verantwortung f&r ihr Heil ledig; daher wird V. 26 hierdurch begrfindet. Bem., wie das vneax, tov fitj nyayy, absichtsvoU zu V. 20 zurQckkehrt und so den ganzen ersten Teil der Rede abschliesst. V. 28* 7i^o(r£/ere Bavroig) wie 5,35. Da bisher die Presbyter als Vertreter der ephesinischen Gemeinde angeredet sind, so wird jetzt, wo sich die Ermahnung an sie pers5nlich richtet, ihr Achthaben auf sich selbst von dem auf die ganze Gemeinde unterschieden. Zum Bilde von der Herde vgl. Lc. 12,32. IPetr. 5, 3f. Der heilige Geist ist es, der sie in ihre Stellung gesetzt hat {b^bxo, wie I Eor. 12, 28), indem er sie durch prophetische M&nner dazu designierte, wie 13, 2. Die Presb)rter (v. 17) heissen also hier enurxonoi , wie Tit. 1, 5. 7 , weil ihre spezifische Amis- thfttigkeit die Leitung und Beaufsichtigung (dem Bilde von der Herde

20,25-31. 193

aiav Tov d^BOVj mv TtBOiBnoivflaro dia rov aHfioxog rot Idiov. 29 oTi iyto olda ori elaelevoowat, fiera ri^y aq>i^iv fiov Ivkoi fiagug eig vfiag^ /ui] q>eid6fievoi tov Ttoifiviov^ 30 xae i^ v^wv avTuiv avaOT^aow€u avSgeg Xakovvreg duavqa(ji(Jiiva vox oltzo- GTtav Tovg fia&fitag onlao} eavzaip, 31 dio yQtjyoQeXte, fivfj^o- vevovTBg on tQieriay rui^xa xal ^fiegav ovx iitavadfifpf fieva

entsprechend: das noi^wyBiy) der Gemeinde ist. Nur hier wird die Ge- meinde als BxxXiiit, r. ^bov bezeichnet, wie I Eor. 1,2, zun&chst die ephe- sinische, von der aber, wie von jeder Einzelgemeinde, gUt, vras von der Gesamtgemeinde, dass Gott sie sich erworben hat (nB^iBnoifjs, , wie Gen. 31, 18) durch das Blut Jesu, sofern sie erst als eine durch dies Bint von Schuldbefleckimg gereinigte sein Eigentum (was der Gen. xov ^bov anzeigt) warden konnte. Dass Jesus der idiog Gottes schlechthin heisst (vgl. 4, 28), hebt die GrOsse des Opfers hervor, das Gott gebracht hat, um sie sich zu erwerben (vgl. R(>m. 8, 82), and motiviert die Ermahnung zum Acht- haben auf sie als teuer erkaufte. t. 29* on) begrftndet die Notwendig- keit solchen Achthabens durch das, was er bereits weiss im Gegensatz zu ihnen, die an dergieichen noch nicht denken, weil es w&hrend seiner An- wesenheit ihnen noch nicht nahe getreten ist; daher das betonte Byw. Das Olda ist trotz seiner kategorischen Bestimmtheit, wie v. 25, seine auf die Sachlage gestUtzte Eombination, wonach solche, die w&hrend seiner Anwesenheit dies nicht wagten , es nach seinem Weggange thun werden. Zu dem Bilde der Xvxoi vgl. Lc. 10, 8, doch hier mit pa^Big^ das auf die schwere Sch&digung hinweist, mit der sie die Gemeinde bedrohen, weil sie, lediglich von ihrem Eigennutz geleitet, die Gemeinde nicht ver- schonen werden {(pBidofi,, wie R5m. 8, 82. 11, 21). Gemeint k5nnen nur die judaistischen Irrlehrer sein, deren Eindringen (in Ephesus) Paulus auch B^m. 16, 17 f. bef&rchtet. T. 80* ayaatrjaoytai) im Sinne von 5, 86 f. Die Bedrohung wird noch gefthrlicher, wenn aus ihnen selbst M&nner auftreten, welche verdrehte Dinge (diBtfT^afifA, , vgl. 18,8.10) reden, um (Gen. d. Inf., wie v. 20. 27) abzuziehen von den rechten Lehrem die Jtlnger hinter sich selber her {onuftitj wie 5,87). Gemeint ist wohl der antinomistische Libertinismus, der die paulinische Gnadenlehre zur Zflgellosigkeit missbrauchte (Jud. v. 4). t.81. yQvy^^-) dem Bilde des noifiaiyBiy v. 28 entsprechend. Gerade die Erinnerung an seine unablftssigen seelsorgerischen Bemtlhungen um jeden einzelnen muss es ihnen klar machen, wie notwendig, wenn dieselben fehlen, ihre Wach- samkeit ist, durch welche jede Gefohr von der Gemeinde abgewandt werden solL Da 19,8.10 nur 2V4 Jahr eigeben, scheint bei der x^Bxta der Zeitraum 19, 22 l&nger veranschlagt zu sein , als man nach der dorti- gen Darstellung annehmen konnte. Doch ist zu erwSgen, dass die Zu- sammenfassung in eine runde Zeitangabe auch das Fehlen eines erheblichen TeUs des dritten Jahres nicht berilcksichtigen konnte. Bei dem yvxia x.

1 94 Apostelgeschichte

doTiQvwv vov&erwv Sva ^caoroy. 32 xai ta vvv TtaQOTi^efAat vfiSg Tip %VQi(f} %ai r^ X6y(fi vqg xaQinoq avtovy %ijf dwaftevqp oixodofi'^aai ytal dovvai ti^v xXfiQOvofiiay ip TOig ijYiaGfiivoiq Ti&aiv, 33 aoyvQiov i^ xqvaiov ^ IfAcmCfAOv ovdevog iftedvfAtjaa' 34 airtot yivwanece oti taig XQBiaig fiov Ttal TOig ovaiv ftez' ifiov vfcriQerrjaccv at XBiQtg avrai Ttavta. 35 vnidei^a vfiivj OTI. oikcog %07tiuiviag del avTikafdfidveo&av zdv ao&eyovvrutVy

tjfieQ, (Lc. 2, 37) ist wohl besonders an abendliche Gemeindeversammlungen gedacbt, die den reicbsten Anlass zum pov&ereiy (I Eor. 4, 14. ROm. 15, 14) gaben. Das fiera &axQ. (v. 19) zeigt die Inbrunst seiner Ermahnongen. T. 82. x€ct xtt yvy) wie 4,29. 5,88. Das eya ex, v. 81 leitet tlber zu dem Scblusswort, in welcbem in den Presbytem wieder die durcb sie repr&sen- tierte Gemeinde angeredet wird, wie v. 18 27. Zu na^atv^Bfiut vgl. 14, 28. Doch geht bier das r. xv^uu auf Gott , der mit dem Worte von seiner Gnade (14,8), durcb welcbes sicb seine Gnadenwirksamkeit vermittelt, zusanunengestellt wird. Trotzdem kann sicb t(a dvyafAsyta nur, wie R5m. 16,25. Epb. 8, 20, oaf xvgm bezieben, da wobl die geistlicbe F^rderung (oixoiofi.^ wie 9, 31), aber unmOglicb das ^ovyai xxX, dem Worte beigelegt werden kann. Bem., wie diese Tb&tigkeiten absicbtlicb ganz allgemeiu genannt werden, obwobl er sie nattlrlicb an ibnen dben soli. Je mebr sie (durcb das Wort) gefbrdert, desto sicherer werden sie vor der Irrlebre gescbtitzt, welcbe ibr Gelaugen zur HeilsvoUendung bindem k5nnte. Diese wird als der ibnen bestimmte Besitzanteil am bimmliscben Gottesreicb betracbtet, der ibnen mit alien andem, die daran Anteil erlangen, und also unter ibnen zu teil wird. Vgl. Epb. 1, 18; docb stebt bier statt des einfacben aytoi^ das tjyiaafisyoig wobl scbon von den durcb die Heiligung (sittlicb) VoIIendeten. t. 88 85. Der Hinweis auf sein Beispiel, das sie zu selbstloser Opferwilligkeit ermuntem soil, stebt ausser jeder Be- ziebung zu der mit v. 32 feierlicb abgescblossenen Abscbiedsrede als solcber, und ist wobl binzugeitlgt, da dieselbe nacb dem Pragmatismus der Act. zugleicb den Rfickblick auf die Gesamtwirksamkeit Pauli vertritt, in dem dieser, von ibm selbst so oft nacbdrticklicb bervor- gebobene, Zug nicbt feblen durfke. a^y. V XQ^^*) '^^^ 3»6 vom ge- mtinzten Gelde. Die Erinnerung daran, wie er niemandes Geld oder Eleidungsstiick begebrt, ist nacb dem Zusammenbange nicbt den Presbytem zum Vorbilde gesagt, sondem bereitet die Ermabnung v. 35 vor. V, 84. fft»To«) Ibr selbst wisset, wie ftbr meine Notdurft (r. XQ^^^y wie R9m. 12, 13) und ftir meine Ge^brten (wie Timotb. und Erast, C^jus und Aristarcb, vgl. 19^ 22. 29) diese H&nde (at*tai, deiktiscb) Dienstleistung getban baben {tmtjQ,, wie 13, 36), indem er sicb und sie durcb sein Hand- werk (wobl bei Aquila) emabrte. Das nayra geb5rt zu tmrjgcT,, wie IKor. 9,25. 10,83: in alien Sttkcken. t. 85. vneSet^a) wie 9,16. Das otrrtog gebdrt zu xonHoyrag, Aucb im Zusammenbange von I Thess.

20,32- 21,1. 195

pivr^^ov€vuv re ti^v Xoyiov zov TLvgiov ^Irflovj oti avrog eiTtev* piawqiov iariv iiaiXov didcvac t^ kafifidveiv. 36 tuxI tavta ti7€ioVj d'elg ra yovccra airrov avv Ttaoiv avxoXg TtQOCrjV^aro. 37 ixixvog di TLXavt^fibg iyevero navtiovy Ttai iniTteaovreg irti rov T^xr/kov tov Ilavkov 'AaTeq)iXovv avToy, 38 odwdfjievoi, fnaXiara eni rr^J Xoyiit i^t el^xeiy on ovTciri fiiXkovaiv to TtQoa- iOTtov avTOv d^ewQeiv. nQoine/dTtov di avtov eig to ttIoIov,

XXI, 1 ^iig di iyevero avaxdijvai iifJiag anooTtao&ivtag an ctvTiUvj ev&vdQOfifiaavTeg iiki^ofdev eig t^v Kwy Ttj di k^ijg eig

4, lOf. liegt, (lass solche mtlheTolle Arbeit zugleich die Mittel bescha£Een

soil, um sich pflichtmftssig der Leidenden anzunehmen {aynXafip,, wie

Lc. 1, 54). Das a<r&syovyr. steht hier in umfiEi^senderem Simie von

Hilfsbedtlrftigen. Auch die Art, wie damit die Erinnerung an ein Herm-

wort (hier ein aygaqtoy) dorch das lucan. tb verbunden wird, zeigt mehr

die Weise der nachapostolischen Zeit. Das on ist causal: weil er selbst

^esagt hat. Das fxaxaq, steht neutrisch nur hier, das fjutXkov im Sinne von

potius (4,19). T. 86* ravxa Bintav) wie 1,9. 19,41. Zum Gestus des

Kniebeugens beim Gebet vgl. 7, 60. Das Gebet mit ihnen alien gilt natflr-

lich in erster Linie ihnen. T. 87. xXax^d-fioq) wie Lc. 18,28, geht hier

auf die Abschiedsthr&nen, das Imperf. des dnrch das Comp. verstSrkten

xtnetp, (Lc. 7, 88) auf das andanemde Kdssen dessen, von dem sie sich

nicht trennen konnten. Zu enmeit. eni> r. r^a/. vgL Lc. 15, 20. 88.

odvytiifi.) wie Lc2, 48: indem sie am meisten Schmerz empfluiden ob

dem Worte v. 25, das nnr frei in indirekter Rede wiedergegeben wird.

Dass hier das tjfjiag (21,5) nicht steht, kann nicht aufTallen, da die £r-

w&hnung des Geleitgebens {nQon., wie 15,8) nnr die Herzlichkeit ihres

Abschiedes von Paulus charakterisieren soil.

21,1 16* Die Reise nach Jerusalem beginnt den vierten Hauptteil, welcher zeigt, wie Paulus durch leidensvolle Schicksale, auf welche schon 20,28 vorbereitete, schliesslich doch zu seinem Ziel (19,21) gelangt. rjfias anocTi,) vgl. Lc. 22, 41, best&tigt, dass die Reisebegleiter auch 20, 88 gegenw&rtig gedacht, sofem auch sie sich erst von den Pres- bytem losreissen mussten, um ins Meer hinau£ni£duren. Zu ev^vdQOfi, vgl. 16, 11, zu T17 e^t^g erg. nach Lc. 9, 87 tj/ne^a. Das Schiff war also bis Patara in Lycien (d. h. fEtr die Fahrt durchs Sg&ische Meer) gemietet, weil man dort in der grossen Seestadt leicht weitere Schifbgelegenheit nach dem Orient zu finden hoffte. Die TagzShlung zeigt, dass man nach dem notwendi- gen Aufenthalt in Milet die Schifiahrt wegen der Absicht des Paul. 20, 16 Weiss, N.T.m. 13

196 Apostelgeschichte

rijy ^Podovy y.iicBi^ev elg JldraQa, 2 xdi evQOvreg nXolov dia- TCBQwv elg OoivUrjVy erti^avTeg ain^x^f^^' 3 avaq>dvavTeg di Tt^v KvTtQOv ymI YxxTah.Tiovxeg avTtjv evcivvfiov €7tXiof4ey elg ^uQiaVy Ttai YMTi^ld^ofiev elg Tvqov hulae yaq to tvIoiov ^v anoq>OQftit6f.ievov lov yofiov, 4 avevgovreg di Tovg fiad^]Tag inefieivafiev avtov ^fiigag eTtzd^ oXziveg T^t TlavXqt tXeyov dia Tov TcvevfiUTog ^^ InL^aiveiv eig ^leQoaoXvfAa. 5 ore de iyivero i^aQTioai ^(.lag xdg fjixeqagy i^el&ovreg BTCoqevo^ed^a 7tQ07ie(ji- Ttovtiov flfidg TidvTcov avv yvvai^i 7,al rcKvoig ecog i'^io r^g

nach Mdglichkeit beschleunigte. v. 2. dittnegtov) wie Lc. 16,26: sie fanden ein Schiff, welches im BegriiF war, nach Phoenicien (quer durchs Meer) hiniiberzufahren. Das enifittyreg steht vom Besteigeu des Schiffes nur noch 27, 2. y. ayeetpayuyteg) anders als Lc. 19, 11, im Sinne von: nachdem wir Cypem batten zu Gesichte kommen und links liegen lassen. Das Imperf. enXeofiey schildert, wie nun erst ihre direkte Fahrt auf Sjrien zu begann. tTber die Dauer der jedenfalls mehrt&gigen Seereise wird nichts angegeben, so dass auch der sogenannte Reisebericht eine genaue Tagz^lung nur hat, wo dieselbe ftlr den ErzSliler ein besonderes Interesse bietet. Das xurtjX^, steht hier vom Herabfahren von der hohen See nach Tyrus, welchen Hafenplatz man w&hlen musste, weil das Schift* ein solches war, welches dorthin seine Fracht (yofAoy, wie Apok. 18, llf.) ablud. T* 4* ayBv^oyjBi) wie Lc. 2, 16, deutet an, dass man von Jtlngern in Tyrus wusste und den Aufenthalt dort dazu benutzte, um sie aufzusuchen. Dass der Aufenthalt daselbst (at/rov, wie 18,19), wie der in Troas (20, 6), wieder auf sieben Tage angegeben wird , zeigt wohl , dass es sich nur um die ungef&hre Bezeichnung einer Woche handelt. Immer steht derselbe in einem so auffallenden Widerspruch zu der ausdrflcklich geschilderten Eile der Reise 20, 13 ff. 21, 1, dass die Absicht, zu Pfingsten in Jems, einzutreffen (20, 16), bereits aufgegeben sein muss, sei es, dass das Warten auf SchifiEsgelegenheit in Patara, sei es, dass die unberecheu- bare VerzOgerung der Seereise die Ausftlhrung derselben unm5glich ge- macht hatte. Bei dem festen Entschluss des Paulus 20, 22 if. ist es nicht wohl denkbar, dass das Zureden der Jdnger den Aufenthalt verl3,ngerte ; das oiriyeg wird also nicht denselben motivieren, sondern nur im Rtlck- blick auf 20, 23 andeuten, dass auch sie ihm auf Grund prophetischer Oifenbarungen (cflt« -nyBvfjkatog, wie 11,28) immer wieder zuredeten (bem. das Imperf.), er m5ge nicht Jerusalem zu seinem Reiseziel machen (bem. das snip,, wie 20, 18). Auch das weitlHufige e^ctQtufai r. tjfiBQttg v. 5 deutet an, dass es nicht leicht war, die Tage der Wartezeit zu Ende zu bringen, dass dieselben ihm also durch andere Grtinde auferlegt waren, als durch das Zureden der tyrischen Jllnger. Das Imperf. enogevofie^a schildert, wie sie beim Verlassen ihres Quartiers noch im Geleit (vgl. 20, 38) der

21, 2-9. 197

Tcolecog, %at d'iweg ra yovana irri tov aiyiaXov Ttgoaev^dfievoi 6 otTttjaTtaaaiAB&a aXXrikovq^ Y.al ivifirjfiev elg ro Tikoiov, iiulvoi di vnioTQExpav elg ta Xdia, 7 ijfjiEig di tov rckoivv dtavvaavreg arto TvQov i^atrivTriaaf^ev elg IIvolefAaida, tuxI aOTtaadfASvoi Tovg adelq>oig SfAeivafjiev iifjiiqav (liixv nag avToig. 8 r^ di InavQiOv e^el&ovreg ijk&ofdsv elg Kaiaagelav, nai elaeld'oyTeg eig TOV olxov OiXirtnov tov evayyeharot ovTog in tiHv fftrd, ifieivafAev naq avTq}, 9 TOVT^t di riaav ^vytrciqeg Teaaageg

ganzen Jtingerschar mil Weibem und Kindem gingen, die sie nicht los- lassen woUte, bis sie zur Stadt hinaus waren {nag e|a>, wie etag em 17, 14), wo sie auf das Meeresufer bin ibre Eniee zum Gebete beugten (wie 20, 86). T. 6. ant] an a a.) stebt bier, wie 20,1 das SimpL, von den Abscbieds- griissen, die sie miteinander wechselten. Dass sie in das Scbiff einstiegen, zeigt unzweifelbaft, dass es dasselbe Scbiff war, in dem man gekommen und dessen Entfracbtong man abgewartet batte. Dass man aber keine andre Scbifibgelegenbeit gesucbt batte, best&tigt nur, dass die Ankunft in Jems, zum Pfingstfest bereits aufgegeben war. Dass jene (d. b. die Tyrier) nacb Hause (eig ra ufia^ wie Job. 16, 32. 19, 27) zurflckkebrteu, konnte nur erw&bnt werden, wenn die Reisenden nicbt sofort ab- fubren, sondem von nun an im Scbiffe abwarteten, bis alles zur Abreise fertig war. 7. toy nXovy) wie Sap. 14, 1, kann nicbt darauf geben, dass sie die ganze Seereise (von Troas an) vollendeten (diayiHi,, wie II Makk. 12, 17), da das sonst selbstverstSndliche tmo rv^ov, mag man es nun mit xarijyt, oder besser mit Siayva. verbinden, nur einen Sinn bat, wenn angedeutet werden soli, dass man die Fahrt mit dem in Tjrus wieder bestiegenen Scbiff vollendete. Das Scbiff ging also nacb Ptole- mais und batte nur seine Fracbt (oder einen Teil derselben) in Tyrus abgeladen. Das «deX(p. wecbselt wobi mit fta&rjr. v. 4, weil es die Be- grtlssung derselben motiviert; dennocb zeigt aucb der Aufentbalt von einem ganzen Tage bei ibnen, dass man die Eile, nacb Jerusalem zu kommen, aufgegeben batte (vgl. zu v. 4. 6). 8* trj de enavg.) gebdrt wobl zu e^eX&oyveg. Aucb dieser Umweg dber Caesarea zeigt, dass man nicbt mebr mit der Zeit geizte. Wenn Pbilippus als der Evangelist (£pb. 4, 11. II Tim. 4, 5) bezeicbnet ist, so wird damit unzwei- deutig auf 8, 12. 35. 40 zurackgewiesen, zumal in letzterer Stelle sein Erscbeinen in Caesarea ausdrficklich vorbereitet war; dagegen unter- scbeidet ibn die Erinnerung, dass er einer der Sieben (6, 5) war, ausdrflck- licb von dem Apostel (1, 13). Eine dritte N&berbestimmung (<fe) bringt die Notiz in T. 9^ wonacb er vier weissagende Tdchter batte, die ausdrdcklich als na^. bezeicbnet werden, vielleicbt weil sie eben wegen ibrer Gabe sicb ganz dem Dienst des Herm geweibt batten. Da dieser Pbil. in die Gescbicbte gar nicbt eingreift, kann seine genaue Cbarakteristik nur

13*

198 Apostelgeschichte

nagd'ivoi 7iQO(prjT€vovcai. 10 iTtifUvovrtov di ^f^tgag TtXeiovg TLOt^ld'iv T^ and t'^g ^lovdaiag 7iQoq>rprrig ovofiorv *lAya^og^ 11 xoi il&uw TtQog ^fiag Tuxi agag ri^v Ciivt]v rov IlavXoVy drflag havsov %ovg /rodag yuai rag xeigag elTtev' rdd^ Uyet. zb Tivev^a z6 ay*ov rbv aviga ov iarlv ij CoJyjj avnq ov%o)g dij- Govciv iv ^legovaalrifi ol ^lovdaiot. tlqi Ttaqadwaovaiv ee^ X'^'igcLg idvuhf. 12 wg di '^ycovaaiAev Tavza, TrageMiloviiiev ^fieig ts xat ol hfzonioi tov fi^ ava^aivuv avxov elg "^legovaaXi^^. 13 Tore

darauf zurdckgefiihrt werden, dass der Erz&hler sich freut, hier in Caes. dem Manne begegnet zu seiii, von dem seine Quelle so viel Bedeutungs- voUes erz&hlt hatte. t* 10« eni/jtey.) scil. f^f^uty, Zu dem Fehlen des Subj. vgl. Lc. 12, 36. Das unbestimmte fjfUQ. nXetov^ zeigt aufs neue (vgl. zu V. 8), dass der sogen. Reisebericht keineswegs Qberall genaue Zeitangaben hat, und, da es 13, 81 sogar einen Zeitraum von 40 Tagen um&^sst, also nicht zu gering veranschlagt werden darf, dass l&ngst die Absicht, zum Pfingstfest nach Jems, zu kommen, aufgegeben war, zumal hier nicht einmal von einem Besuch der dortigen Gemeinde die Rede ist. Es f&llt auf , dass der Prophet Agabus wie ein ganz Unbekannter einge- ftihrt wird, w&hrend doch von einer Weissagung desselben schon 11,28 erz9hlt war. Das xarrjX&. ttno kann natflrlich keine Rtlckweisung auf 11,27 sein, da dann nicht das allgemeinere ano r. iovtf. st&nde; es muss vielmehr die frOhere ErwSJmong desselben dem Erz&hler nicht in £rinne- rung gewesen sein, was am leichtesten der Fall sein konnte , wenn er, der hier den Mann kennen gelemt hatte, dort, wo er nur nach Hdrensagen erzSMt, die Weissagung der jerusalemischen Propheten in Erinnemng an dies Erlebnis dem Agabus zugeschrieben hatte. T. 11. eX&, n^og tjfi.) setzt voraus, dass Agabus bei einem gelegentlichen Aufenthalt in Caes. von dem Aufenthalt des Paulus daselbst erfuhr nnd sich zu ihm und seiner Gesellschafk (ins Haus des Phil. v. 8) begab. Das aQag setzt keines- wegs voraus, dass Paul, den Gilrtel abgelegt hatte, sondem besagt, dass Agab. ihn dem Apostel abnahm (vgl. Lc. 6, 29. 17, 81. 22, 86), um damit nach Art der alten Propheten eine symbolische Handlung zu voUziehen, indem er sich selbst (bem. das betont vorangestellte iavtov) erst die Ftlsse (was nach 16, 24 auf die strengste Gefangenschafb deutet) und dann die H&nde band. Bem. das feierliche tade Xeyn (Apok. 2, 1). Da genau geuommen nach der DarsteUung im Folgenden weder die Juden ihn banden, noch in Heidenhftede flberlieierten, so wird hier eine treue Er- innemng an die Form der Weissagung zu Grunde liegen, die naturgemftss den Hergang nach der Analogie des Schicksals Jesii (Mc. 15, 1) denkt. T. 12* naQBxaX,) Das Imperf. steht, wie Lc. 15, 28, von andatiemdem Zureden. Nach dieser direkten Weissagung seiner Gefangennehmung baten ihn seine Reisebegleiter und die (in Caesarea) Einheimischen , er m5ge (gen. inf., wie 15,20) nicht hinaufgehen nach Jerusalem. t. 18. rots)

21,10-17. 199

aTtSKQi&rj 6 IlavXog' %i noieiva xXaiovteg ycai avp&QvftTOvxig fiov %riv Tcafdiav; iyut yaq ov iiovov de^vai aXka xat anod^a- veiv elg ^legovaaX'^fi erolfiufg ixio imq tov ovopiavog %ov xv- peov ^Irjaoi, 14 ju^ Ttei^opiivov di avtov ^avxMafitr Hnovxeg' TCv t.vQiov TO &ikfjfia ytvia^to. 1 5 ^era di tag ijiiiqag Tcn^crg imaiievaaafieroi ayepaivofiew elg ^leQoaoXvfia' 16 avrql^ov di Aai tiHv fAaxPr^tdiv ano Kaiaaqeiag avp ^fiiy, ayovreg naq ^ ^evia&w^ev Mvaawvi nvi Kvrvgifity ot^ctiq) fiadTjrfj,

17 yevofjiipufv di ^fiwv elg ^iBQoaoXvfiay aof^ivu^ aTtedi^awo

Da erst gab er einen definiiiven Bescheid, der allem Zuredeu ein Ende machte. In dem verwunderien n noiete c. part. (Mc 11, 5) liegt die Zu- rflckweisung ihres Thuns. Mit ihrem Weinen sind sie im Begriff, ihm (bem. das voranstehende /aov) das Herz za brechen. Das eyto yaq be- grdndet diese Abweisung aus seiner pers5n|ichen Bereitschaft, fSr den Namen des Herm Jesu noch mehr zu leiden, als ihm geweissagt, auf Grand der Gebundenheit 20,22. Das prftgnante ck verbindet sich, wie 8, 40, dnrch ein zu ergftnzendes $X9iay mit eroifiufs c/m (Dan. 3, 15. II Kor. 12,14). Paulas denkt, wie 20,25, an die M5glichkeit, in Jerus. einen gewaitsamen Tod zu erleiden. 14. fAtj nei^ofi,) geht darauf, dass er ihrem Zureden nicht gehorchte. Das i^avxtm, (11, 18) steht hier in dem Sinne: wir h5rten auf mit weiterem Zureden. Zu r. xvq, r. S-bX, yiv, vgl. Lc. 22, 42. Gemeint ist auch hier der Wille Gottes. t* 15. BinaxBvac) deutet an, dass man sich bei den Freunden in Caes. f!ir die l&ngere Fuss- reise nach Jerus. ausgerflstet hatte, deren Antritt erst das Imperf* ays- ^my, (v. 12) bezeichnet lit. avyriX^oy) bezeichnet, dass mit den andem Reisebegleitem, unter die sich der Erz&hler einschliesst^ auch von den Jttngem (scil. etiiche, vgl. Lc. 11,49. 21,16) von Caesarea her mit- kamen (scil. mit Paulus, was sich von selbst erg&nzt), welche (n&mlich als sie im Begriff waren, nach Jerus. zu kommen) einen gewissen Mnason herfoeibrachten (5, 26 f. 20, 12), bei dem sie herbeigen soUten. Der Name ist durch den Casus des Relativsatzes attrahiert, wie Philem. 10. Da Mnason, wie der mi% Paul, befreundete Bam. (4, 36), ein Cyprier war, konnte er leicht eben&lls mit Paul, in Antioch. (11, 20) bekannt geworden sein; dass er ein alter (a^/., wie 15, 7. 21) Jfinger war, betont, dass man seine Ge- sinnung gegen Paul, genau kannte. Jene Jfinger brachten also weder den Mnason aus Caes. mit, noch ftlhrten sie die Reisenden zu ihm, sondem sie holten ihn zu ihrem Empfieuige herbei. Dabei ist zu erwftgen, dass Paul, mit einer Gesellschaft von Unbeschnittenen kam, die bei den strengen Judenchristen Jerus.*s nicht so leicht Anfhahme erwarten konnten.

21) 17 40« Die Gefangennehmung des Paulus. y$yofi, B$g) Da man erst jetzt nach Jerus^ kam, handelt v. 15 f. von dem, was

200 Apostelgeschichte

^fjiag 01 aikkq>oL 18 t»} 8i iTttovarj elotjev 6 Ilavlog avv fjfuv TtQog ^laTLiofiov, Ttdvreg re Ttaqiyivovto oi TCQeafivzegoi, 19 >tat aOTtaadfAevog aircovg i^rjyelTO xa^' ev i'liaozov wv eTtoLrflEv 6 d^eog iv Toig €&veaiv did trig dia^oviag avvov. 20 ol de d'/,ovaavTeg ido^a^ov Tov d'eov, undv re avxi^' r^-ecoQelg, ddekfpi, Ttoaai fxvQiddeg uoiv iv zolg ^lovdaiotg tcuv TteTciOTevAOTwv, xat Ttdweg ^tjkcatal tov vofjiov V7tdQxovaiv' 21 'Aatrjxi^O-rjaav di Ttegl aov ore

noch auf der Reise dahin geschah. Die a&eXgjot sind eben Mnas. und die ihm befreundeten Glg.ubigen in Jems., die durch diese freimdliche Auf- nahme ihre brfiderliche Gesinnung zeigten. Zu uafieytog vgl. Ill Makk. 3,15, zu anede^, 18,27. v. 18. o navXos <fvv rjfiiv) bereitet, wie 16, 17, das Verschwinden des Augenzeugen vor, obwohl freilich die Er- zalilung im Folgenden auch fOr lange keinen Anlass bietet, seine Gegen- wart anzudeuten, und wenigstens die Hauptscene Kap. 21. 22 so lebendig geschildert ist, dass derselbe noch gegenw&rtig gewesen zu sein scheint (vgl. zu 23, 17f. 24.32). y. 19. aanaaafi.) von der Begrtlssung, wie 18, 22. Das xad' bp exaar, (Eph. 5, 33) wy (attrah. statt rovrtoy a) zeigt, dass bei r. dtax, ttt*t, nicht an die Sammlung der Eollekte gedacht sein kann, die Paul, auch sonst nie als seinen Dienst bezeichnet hat, sondem an seine Erfolge in der Heidenwelt, wenn dazu auch die Liebe geh5rt, die er in ihr fftr die Urgemeinde erweckt hatte (II Kor. 8, 7). Lc. betrachtet (und wohl mit Recht) die Oberreichung der Kollekte nicht als den aus- schliesslichen Zweck des Paul, bei seiner Reise nach Jerus.; und sein Zweck, die Entwicklung der inuner und inuner wieder im Reisebericht vorbereiteten Eatastrophe in Jems., welche die Schicksale des Paul, be- stimmte, zu erz&hlen, schliesst jedes nShere Eingehen darauf aus. T. 20. 01 cTe) bildet fiir sich das Subjekt des Satzes, wie 1,6. Die Schil- demng der Aufhahme, welche seine Mitteilungen fandeu {edo^, r. 1^., wie 11, 18), wird durch re so eng mit dem Rat, den sie ihm gaben, verkntlpft, dass dieser wohl als Zeichen betrachtet werden soil, wie sie ihrerseits ihn als rechten Diener Gottes und christlichen Bruder anerkannten. Das &€otQ€i^ geht, wie 3,16. 19,26, auf eine Beobachtung, die er selbst bei seiner Wirksamkeit unter den Heiden gemacht haben, und die ihm bier in Jems, doppelt gegenw9rtig sein muss. Das noaa fivmadeg ist jeden- falls eine starke Hyperbel (wie Lc. 12, 1), welche wohl absichtlich den Vertretem des Judenchristentums in den Mund gelegt ist, um anzudeuten, dass doch auch, abgesehen von den durch ihn gewonnenen Heiden (v. 19), es unter den Juden an alien Orten unzShlige Gl&ubiggew<H'dene giebt. An in Jerus. versammelte Festpilger zu denken, ist nicht der geringste Anlass, da von einem Eingetroffensein zum Pfingstfest (20, 16) nichts ge- sagt ist. In das naytt^ denken sich die Redenden mit eingeschlossen, da far sie das ^i^Aiurra (Gal. 1, 14) r. yofiov offenbar Ehrentit«l ist. T. 21«

21, 18 - 24. 201

aTtoataaiav didaayLe$g ano Mowaicjg tovg xara ta Sxhrj Tvavrag ^lovdaiovg, Xeywv jui] TttQitipLvuv avTOvg va re'Kva fitjdi rdig e&eatv Tregtrtavelv, 22 tI ovv iaviv; Ttavziog a'AOvaovrat oti iki^kv&ag. 23 JOVTO ovv Ttoifjoov o ooi liyofiev, elaiv fj^iv avd^eg ria- aa^eg €vxf]v exovreg i<p^ favrcUv 24 TOVTOvg TtaQaXa^tuv ayvi- oSt/ci ovv avToig, Tcai daTtavfjOov e^r' avvoig iva ^vgrjouwai

xfCTtjxv^' ^^) bestimmt nfther, inwiefem die Thatsache v. 20 ftlr Paul, in Betracht kommt. Der Ausdruck setzt voraus, dass es denen, die sie von dem im Objektsatz Gesagteu unterrichteten , darauf ankam, vor ihm zu wamen; und dass dergleicheu nicht nur in Jems., soudem auch in der Diaspora, soweit man sein Verhalten nicht aus eigener Anschauung kannte, verbreitet wurde. Zu anofftttfntty vgl. II Thess. 2,3, zu 6i6aax. mit per- sOnlichem und sachlicheni Objekt im Inf. vgl. Lc. 11,1, zu t. xtna r, B&vri ftODcf. (scil. OKT., wie 11, 1) 15, 23. Dass der Inf. nach XBytov im Sinne des Sollens (1, 4) steht, beweist das fAtj .tii^cfe, wie 4, 18. Das TieQtntneiy in dem in den Briefen so h&ufigen metaphor. Sinne (Mc. 7, 5) steht bei Lc. nur hier, und zwar mit dem Dat. wie 9, 31. Gemeint sind die (ihre) gesetz- lichen Ordnungen (e^., wie 6, 14. 15, 1). Die Presbyter setzen, nach I Eor. 7, 18. Gal. 5, 3 mit Recht, voraus, dass die Nachrede in dieser Form eine Verleumdung sei, obwohl nicht erhellt, wie weit dem Erz&hler klar ist, dass die Lehre des Paul, von der prinzipiellen Freiheit des Christen vom Gesetz und die in seinen Gemeinden bestehende enge Lebensgemeinschafb zwischen glS.ubigen Juden und Heiden zu einer £ntw5hnung von der jttdischen Sitte fQhren musste, welche sicher mehr und mehr veranlasste, dass judenchristliche Eltem die Beschneidung ihrer Kinder unterliessen, um ihnen dieselbe zu erleichtem, und so immerhin ein gewisser Anlass zu solcher Nachrede vorhauden war. y. 22. ti, ovy 6<rriy) fragt, wie I Kor. 14, 15. 26, was in dieser Sachlage zu thun sei von seiten des Paulus, woraus sich von selbst ergiebt, dass bei dem ftxowtovrai (Med., wie 17, 32) nur von den Gesetzeseiferem unter den jerusalemischen Judenchristen die Rede ist, die jedenfaUs (naytiag, wie Lc. 4,23) hdren werden, dass er ge- kommen, und daher Rechenschafb verlangen, was an dem Gerlicht v. 21 wahr sei. v* 28. tovto) weist vorw&rts auf o coi Xeyofiay. Zu eiciy fjfjiiy vgl. 18, 10. Das eq> envr. bezeichnet, dass sie das Qbemommene Gre- Idbde (ev/tjy e/., wie 18, 18, hier vom Nasir&atsgelttbde Num. 6) noch als ungeldste Verpflichtung auf sich haben. ¥• 24. na^uXu^,) wie 15,39. 16,33. Indem er sie zu sich nimmt, macht er sich zu ihrem Genossen und tritt daher selbst in das Nasiraatsgeliibde mit ein, macht sich zu einem Gottgeweihten durch Enthaltungen und Reinigungen (ayyicB^.^ wie Num. 6,3, nach v. 8 gleich ayiog ecr, r. xv^.). Die Beteiligung an den Eosten ftbr die bei der Ldsung des Gellibdes erforderlichen Opfer (Num. 6, 14 fL), wofclr er Geld aufwenden soil ihrethalben, gait far ein besonderes Zeichen von Frttmmigkeit. Zu ty€c ^vQtjataytia r. xe(f. vgl. Num. .6, 9. 18. Ehe die

202 Apostelgeschichte

Ti^y xe^Aijy, xat yvwaowai Ttdvreg on a*v YjavTixvj[vt(xi ftBQi aov ovdev iativ, alia atoix^ig xal avvog g>vXdaaiov rbv voiiov. 25 tcbqI di Twv Tre/tiOTevKOTa^v i^vuiv ^fieig eTteaveilafAev ^Afivavreg qyvkdaaead'at avvovg to t€ eidioko'^VTOv xat alfta xat TtviTiTov liai TtOQveiav. 26 Tore 6 Ilavlog TcaQaXafiwv Tovg OLviqag rfj ixofiirrj ^fiiQff ovv avtoig ayviO&elg eiarjei eig to ' leQOv, dtayyiUxxiv T^y hjTthfiquiGvv Tuiv ijiAEqwv tov ayviaiiov, ((og ov TtQOOTjvixOTj VTtiq Ivbg IvLaOTOv avTuiv ij nQoatpOQa. 27 tug di euelkov al tTtTa ^/liQac avvreXelad-at , oi dno Tt^g

Opfer gebracht, durften sie dies nicht. Das xm yvvuffovrta h9.Dgt nicht mehr von ivn ab, sondem bezeichnet den sicheren Erfolg des ihm ange- ratenen Vorgehens : sie werden erkennen, dass nichts von dem, wo von (utv, wie V. 19) sie flber dich unterrichtet sind (v. 21), thats&chlich statthat. Auch das aroixeig (ROm. 4, 12. Gal. 5, 25) steht bei Lc. nur hier. Da die Beteiligong an einem Gelflbde, zu dem es keine gesetzliche Verpfiichtung gab, seine Gesetzlichkeit {q)vX, r. vofj., wie 7,53) nicht erweisen, iind er dies auch nach I Kor. 9,21 unm5glich beabsichtigen konnte, hat der Er- zShler jedenfails die Tragweite dieser Handlung, wodurch Paul, nur seine jfldische Frttmmigkeit im Sinne von I Kor. 9, 20 erweisen und die ihm nach V. 21 nachgesagte Feindseligkeit gegen das jiidische Gesetz wider- legen konnte, weit flbersch3.tzt und darum die Presbyter mehr sagen lassen, als sie gesagt haben kOnnen, wenn Paul, auf ihren Vorschlag ein- ging. ?• 25. Wie er dem Gesetzeseifer der Juden eine Konzession machen soil, durch die er sich als vofiov tpvX, darstellt, so haben sie ihrerseits die Konzession gemacht , von den gl&ubiggewordenen (v. 20) Heiden nur gewisse Enthaltungen zu verlangen. Zu STiBatkiX. vgl. 15,20: indem wir beschlossen (20, 16), sie soUten sich hflten {(pvX. ri , wie Mc. 10, 20) vor den 15, 29 genannten Dingen (doch bem. den durchweg ge- brauchten Sing.). Dabei sind freilich gegen 15, 21 diese Enthaltungen als ein Minimum gesetzlicher Yerpflichtungen betrachtet, die sie den Heiden aufgelegt haben, und deren Allgemeingfiltigkeit (gegen 15, 23) vorausgesetzt wird. 26. r. exofjiaytj), wie 20, 15, hebt hervor, wie Paul, den Rat V. 24, an den schon der Wortlaut absichtsvoll anknllpft, sofort befolgte. Aus di€(yy. (Lc. 9,60) r. exnXrjgtoiJiy (subst. verb, zu 13, 32) i. tjfieg. t. teyyiofd. (Num. 6, 5) erhellt, dass die M&nner bisher das Nasirftat nicht hatten be- enden k5nnen, weil es ihnen an Mitteln fehlte, die dazu erforderlichen Opfer darzubringen, sodass erst Paul., weil er die Eosten daftir (ibemahm (v. 24), den Priestem anmelden konnte, dass die Tage desselben vol! er- fnilt seien und die Schlussopfer beginnen kOnnten. Das Imperf. €i^t]ei wird durch das davon abhSngige ews ov dahin erl&utert, dass der Tempel- besuch sich immer wiederholte, weil fttr jeden der Nasir&atsgenossen das (gesetzliche) Opfer (jr^otry., wie Hebr. 10, 5. 8. 18) besonders dargebracht wurde und bei jedem alle zugegen sein mussten. ?• 27. at enra tj/uiBg,)

21, 25 - 80. 203

l/iaiag ^lovddioi i^taaoLfXBvoi avuov h tiji le^r// awixeov Ttavra Tov ox^ov, xal ifzi^akov in aircov zag XBiQag, 28 x^a- Covrcg' ovdQSg ^laQafjXeitai, fior^&eXre' ovrog iaviv 6 av&Q(07vog 6 xora tov kaov %al rov vofiov ycai tov ronov tovtov Ttav- tag Ttavtaxri didaaxiav, eti re tuxI "EXXtjvag ela'qyayey eig to ieQov xat tukoivw7L€v tov ayiov totvov tovtov. 29 riaav yitq TtgoBiaQcmoreg Tgofpi^iov tov ^Eqdaiov iv tjj Ttolei avv avTfpy ov ho^iCov oTi elg to ieQov eiaiiyayev 6 Ilavlog. 30 huvq^i]

kann kontextmlLssig nur auf die Zeit gehen, w&hrend welcher sich Paulus t&glich in den Tempel begab (v. 26), um fUr einen jeden die Beendigung des Nasir&ats anzumelden and die n^tigen Opfer darzubringen, wenn wir auch nicht wissen, woher dazu ordnungsmSssig gerade sieben Tage not- wendig waren. Das efiaXkoy (19,27) Iftsst es gauz unbestimmt , ob es der letzte Oder vorletzte der sieben Tage war, an welchem dieselben im Be- griff waren, zu £nde zu gehen {cvvtsX,, wie Lc. 4, 2). Der Art. vor ano r. ttifttt^ eovcf. (17, 13) setzt voraas, dass es die Juden waren, die ihm schon unterwegs (20, 8), wie in Ephesus (20, 19), nachgestellt batten, und, da er durch die Wabl seiner Reiseroute ihnen entgangen war, nun hierher ge- kommen waren, um ihren Anschlag auszufilhren. Das ^BaaagA, uvroy $v r. ^BQ, geht auf die t&glichen Tempelbesuche v. 26; und das Imperf. <Fivf/f o*' (von ffvy/efOj wie 9, 22 von der Form avyxvyaj) schildert, wie sie die ganze (im Tempel versammelte) Volksmenge in unruhige Bewegung bracbten. Das BnBpaXoy bti avt. r. /et^. (5, 18) gebt bier nur darauf, dass sie sich des Paul, bem&chtigten, um ihn nicht entrinnen zu lassen. V. 28. ay^q. lOQ.) wie 18, 16, appelliert an sie als Genossen der Tbeokratie, welche deren Ordnungen schtttzen mflssen. Der Art. vor uy^Q. bezeicbnet ihn als den bekannten Menschen, von dem sie geh5rt baben, wie er alle an alien Orten (Ttttyjtexrjt wie Jes. 24, 11 statt des gewOhnlichen nayraxov 17,80) lebre wider das Yolk (kaov schlechtbin, wie 18,81), das Gesetz und diese St&tte (6, 14). Yolksfeindlich erscbien seine Lebre, sofem seine Heidenpredigt die PrSxogative Israels zu negieren scbien, gesetzesfeind- lich, sofem er die Heiden vom Gesetz entband und dem Tempel ent- fremdete. Das bti xb xtu schliesst noch enger, als bti cff xm (2, 26), das EinfElhren der Hellenen in den Tempel und seine dadurch bewirkte Pro- fianierung {xBxoiy.y wie Mc. 7, 15, anders 10, 15. 11,9) dieser heiligen Stfttte (6, 18) als die daraus sich ergebende Yollendung solchen Frevels au. V. 29. nQOBwQux.) abweichend von 2,25, zeitlich: sie waren nSmlicb vorher ansicbtig geworden des Ephesers Trophimus (20,4) in seiner Be- gleitung, von dem sie lediglich vermuteten, dass er ihn in den Tempel (d. h. in den inneren Vorhof , dessen Betreten Nicbtjuden bei Todesstrafe verboten war) geftibrt babe, den Einzelfall zur Erregung des Fanatismus verallgemeinemd. y. 80* rj noXig oXrj) hjperboliscb , wie Mc. 1,83.

204 Apostelgeschichte

fj 7c6hg olr^ Aal iy^veto awdgo/ntj tov Xaov, /.ai imka^O' (jLivoi TOV Havkov €lX'/.ov avTov €^co TOV i€QOv^ xal evd^ewg er/Xeiad'Yiaav ai d-vqai, 31 trjTOvvTCJv tb avrov anoyLTBivai avi^Tj (pdaig t(^ x^^^^QXV ^^^ OTceiQtjg otl oXrj avvxvvveuai *ic- QOvaaXi^fiy 32 og i^avTrjg Ttaqdka^uiv OTgaTKoTag 7,al hMtTov- TOLQxag 'AaTidgaiABv btz* avTovg' oi de idovreg tov x^^^QX^^ '^^ Tovg OTQaTuoTag STtavaavTO TVTtTOVTsg tov IlavXov, 33 tots eyyiaag 6 x^^^^QXOQ i^eXdfieto avTov xai eMlevaev ded^vai

Der ErzSliler nimmt an, dass die Kunde von dem Frevel sich rasch in der ganzen Stadt verbreitete, die dadurch in Bewegung gebracht wurde, so dass nun ein Zusammenlauf {<svy&QOfiij, wie Judith 10, 18. Ill Makk. 3,8) des Volkes als solcheu (im Gegensatz zu der gerade anwesenden Menge v. 27) entstand. Inzwischen hatten sie den Apostel festgehalten (v. 27) und ihn wohl mit den Vorwiirfen v. 28 tlberh9,uft, um erst die Ver- sammlung der nStigen Menge abzuwarten, die an ihm die Yolksjustiz iiben konnte. eniXtcfi.) c, gen., wie 17, 19, doch hier in feindlichem Sinne, wie das damit verbimdene ei^Xxoy (16, 19) zeigt: sie schleppten ihn zum Tempel hinaus, um die heilige St&tte nicht mit seinem Blute zu beflecken, und, damit er nicht etwa dahin zuriickfltichte, wurden sofort, nattlrlich von der levitischen Tempelwache, die Tempelthore gescblossen. Y. 31 wird mit te als die notwendige Folge dieses Tumults, bei dem man (bem. das Fehlen des Subj. im gen. abs., wie v. 10) ihn zu t5ten suchte, angekntlpft. Hier steht tpaaig (Sus. 55) wohl yon dem amtlichen Rapport, der dem Chiliarcben, welcher die auf der Burg Antonia gami- sonierende Kohorte befehligte, erstattet wurde. Daher itys^tj mit dem dat. comm. Das oXij steht bei L€QotHi, , weil , wie v. 30, an die Stadt ge- dacht ist, die dadurch tumultuarisch erregt sei (v. 27). v. 82. og) Fort- spinnung der £rzS,hlung mit dem Relat., wie 16, 14. Dass er sofort (10, 33) uicht nur Soldaten, sondem auch Hauptleute {extttoyr.^ wie 10, 1. 22) mit sich nahm, also jedenfalls mehrere hundert Mann, zeigt, fiir wie bedenk- lich er den Tumult hielt. Daher das starke xicredQafjiey en (Hiob 16, 10) avTovg (ad syn. auf die Tumultuanten bezogen), das die Eile malt, mit der er einschritt. Das enuvijayto rxmx, zeigt, dass sie bereits im Begriff waren, ihn totzuprfigeln. T. 88. ensXa^, itvt,) nimmt wohl absichtlich das emX€tfi, aus v. 30 auf, weil er ihn dadurch ihren HSuden entriss. Das ihm schon v. 11 geweissagte ^e^fjyea (und zwar mit zwei Ketten, wie 12,6), befiehlt der Tribun, weil er ihn, der einen solchen Auflauf erregt hatte, fiir einen hOchst gefahrlichen Menschen hielt, den er wohl der Volksjustiz entreissen, bei dem er aber auch jedeu Versuch, ihn zu be- freien, verhiiten mdsse. Eine bestimmte Vermutung iiber ihn hat er noch nicht, da er noch nacbforscht, wer es wohl sein m5chte (Optat,

21, 31 39. 205

ikvaeat dvai, ycal iTcvv&dvero tIq eXrj tuxI xi taxtv 7i£7iot7]Viiig, 34 akloi di akXo xi BTteqxuvovv iv ttp ox^f' /^^ dvva^ivov de avTOv yvaivat to aocpekig dice rov ^6Qv(iov, eKekevaev aye- ad'av avTov eig Ttiv TvaQe/nfiokr^v. 35 ove di iyivero etcI zovg avafiad-jdovg, avve^r] ^aaxaLead'ai airtov vub tcov OTQceriwTwv dice t'qv fiiav tov ox^-ov ' 36 riy,oXolvd-£i yag to TzX^d-og tov kaov TCQatovreg' alge avzov. 37 /iiikkiov tb elaayeaUai elg ttjv TtaQ- epL^oXiiv & Ilavkog layei t^) X^^^'^QXV' ^^ i'^eoTtv jioi eiTteiv TV TtQog ai\ 6 di iq>r/ kXkfjviaTt yipc6ay,eig; 38 ovx ago av el 6 ^lyvTVTiog 6 nqo tovtiov tiov fjiAequiv avaoTaTiiaag "Kat i^a- yaywv elg ttiv Iqtjiiov Tovg TerQcnuaxMovg ardgag Ttuv ai'Ka- Qitov; 39 eiTtev di 6 Ilatlog' iyw avx>QW7tog fiiv elfii ^lovddiog, Tagaevgj Trig KiXiTuag ovx, ao'qiiov TCoXeiog TtoXtTr^g' dioftai de

wie 5, 24. 17, 18). Bemerke dagegen das Tt eariy ncTi,^ da so viel gewiss ist, dass er etwas Schlimmes gethan haben muss. t. 84. aXXoi &e aXXo tt) wie 19, 32, nur dass das eneg^toy, (12, 22) ngiier bestimmt wird durch ey r. o/X,: in der Volksmasse. Bern, den irregul&ren gen. abs. bei identischem Snbjekt im Hauptsatz: da er wegen des Tumults (20, 1) das Zuverl9<ssige dartlber nicht erfahren konnte, liess er ihn der Sicherheit wegen in das Standlager (die MilitSrkaseme) auf der Burg Antonia abfElhren. v. 36. eysy, em) Ala er aber kam auf die Stufen (vgl. I Reg. 10, 19 f.), die zur Burg Antonia heraufft&hrten. Zu ffvys^tj mit ace. c. inf. (accidit ut) vgl. II Makk. 3, 2. Die Gewalt der nachdr^ngenden Volksmasse ndtigte die Soldaten ihn zu tragen, damit er ihnen nicht entrissen werde. ~ T. 86. to nXrj^. r. Xnov) wie Lc. 1, 10. 6, 17. Zu dem Plur. xgal^oyrsg nach dem Collect, vgl. 5, 16, zu aige ttvxoy Lc. 23, 18. t. 87 knfipft durch tb an den Befehl v. 34 seine Ausfilhrung an. Zu dem u in direkter Frage vgl. 1, 6. 7, 1. 19, 2. Das eXXtjytoTi, bezeichnet auch ohne XtcXeiy: verstehst du (8, 30) GriechischV Die in der Frage liegende Verwunderung motiviert v. 88. Da er Griechisch versteht, ist er also (f(Qic, wie 11, 18) nicht der Agypter, f(lr den ihn der Tribun zu halten begonnen hatte, als er von der Menge keine Auskunfb «rhielt (v. 34). Dass er die zunftchst in Aufstand versetzten (ayaar.f wie 17, 6) 4000 Banditen (aixag., nur hier) in die Wiiste hinaus- fHhrte, schliesst keineswegs aus, dass er dort noch eine viel grdssere Schar (30 000 nach Jos. bell. 2, 13, 5. Ant. 20, 8, 6) um sich sammelte. Die Vermutung, dass das Yolk einen falschen Propheten, der so viele ins Verderben gefQhrt hatte, tOten wolle, und dass bei dieser Gelegenheit sein Anhang den Aufstand emeuem k5nne, lag gar nicht so fern. ~ T. 89. fiBy) deutet an, dass zwar schon seine Herkunft {ay^g. tovd., wie 16,37) ihn vor diesem Verdachte schiitze, dass er aber, ohne sich dariiber weiter auszusprechen (wobei er wohl auf sein rdmisches Biirgerrecht zu sprechen

206 Apostelgeschichte

aov, imzQeipov fioi Xakriaai tvqos '^ov Xaov, 40 iTvitQiipccyrog di avTOv 6 IlavXog eardfg enl rdv avafiad^fidiv liaTeaeiGev tt" XBiqI Tiii Xaqr Tcolkfjg di yevo^evf^g aiyrig 7CQoaeg)i6vrjaey tj

XXn, 1 avdgeg adehpoi ymI 7caTeQeg, orMvaaxi fiov trig TtQog vf^Sg vvvl anoXoylag. 2 anovaavreg di on rfj ^E^qatdi dtaUxxq} TtQoaeqxovei avToig, ptaXkov Ttaqiaxov ijavxiav. nal qrrjoiv 3 iyai eif^i avriQ ^lovddlog, yeyewrjfiivog h Taqafji zr^g Kihy^lag, avare&Qa^iievog di iv tfj TtoXei Tavrrjy TtoQa Toig 7c6dag ra^aXiril TVETvaidev^ivog xara ayLQi^eiav tov 7taTQ(^ov

gekommen wMre und einen ordentlichen Prozessgang verlangt hfttte, vgl. 16,37), bitte, zum Yolke reden zu d(lrfen. Das tftgasvg (9,11) wird hier nfilier dadurch erkl&rt, dass er ein Btlrger einer nicht unansehnlichen Stadt Ciliciens ist. t. 40. Die erbetene Erlaubnis giebt der Tribun, well er so am besten hOren konnie, wessen Paul, im Yolke beschuldigt werde, und wie man seine Yerteidigung, die er doch ofienbar intendierte, aufnahm. Dass er hebrSisch (d. h. aramSisch, vgl. 1, 19) reden werde, konnte der Tribun nicht wissen. Das Bcrtog em r. ayap, soUte durch V. 35 vorbereitet werden, da nur in einer solchen Situation Paul, sich der Yolksmenge hOrbar machen konnte. Das Karaceur, r. /ee^. (12, 17) ge- bietet auch hier Stillschweigen (vgl. Apok. 8, 1). Zu ngoc6<pu>y. vgl. Lc. 7, 32. 23, 20.

289 1 29. Die Yerteidigungsrede des Paulus vor dem Yolke. aydg. «>for<y.) wie 7,2. Dass er alle im Yolke als seine Briider betrachtet und von ihren Autorit&ten (deren sich gewiss viele in der Menge befanden) als von seinen Y&tem spricht, hat etwas Gewinnendes. Das betont gestellte fAov gehOrt zu tmoXoy, (I Kor. 9, 3), das, wie 9,7. 11,7, den Gen. der Sache zu axoveiy bildet. £r begndgt sich nicht mit dem Schutz des MilitSitribunen , sondem will sich selbst vor ihnen verteidigen. Das ytfyij h&ufig bei Paulus, bestimmt, wie das TTQog vfAag^ das Subst. nfther (vgl. Phil. 1,26). t* 2. on xrX.) kntipfb wdrtlich an 21,40 an, wie auch das fxttXXoy: sie gewShrten ihm noch mehr Ruhe als nach seinem blossen Handwinken. Sie hatten also er- wartet, er werde griechisch reden und wtlrden ihn auch dann verstanden haben; aber die Rticksichtnahme des Helleuisten auf ihre Muttersprache schmeichelte ihnen, und seine Vbung in derselben zeugte von Liebe zu ihr. V. S. eyia) entspricht dem betonten fiov in v. 1. £s bedarf nur der Hinweisung auf seine Personalien, um ihn wider die gegen ihn erhobene Anklage zu verteidigen. Das ayrjQ tovd. ist ein wUrdigerer Ausdmck, als {(y&Q, 21, 39. Obwohl von Geburt ein ausw&rtiger Jude , ist er von Er- ziehung und Bildung ein Jerusalemite, also zu ihnen geh5rig Das nagtt r. TTocf. yttfi, steht voran, weil der Name des Pharis&ers Gamaliel als

21, 40 22, 7. 207

voiAOVy Ci^XcuTijg vnaqxiov tov &BOVy Tta&iog Ttdvreg vfielg iavi a^qfiegov, 4 og Tavrtjv rijv bdov ediw^a axQi ^avazovy deajtieiun' xai Ttaf^dtdovg eig (pvkaTiag iivdQag tb xoi yvvalyMg, 5 cc;^; xat 6 agx^^Q^S /na^vQel fioi xot nav to Ttgea^vriQiov , itaq wv Ajui iTtiOTokag de^afi&fog TtQog Tovg adehpovg elg JafiaavLov inoQevoiAtiv^ a^oiv tuxI TOvg iiuiae ovrag dede^dvovg elg ^legov- eraAij/u iva Ti/iiOQrj^diaiv. (i iyiveco di /aoi TtOQevofiiviit xat iy- yiCovTi rfj Ja^aa^i ubqI /Aearj^fiQiav i^aiq>vr^g r/ tov ovqavov Tt^qiaaTqaxpai qnHig \vLavov Ttegt efii, 7 €7tead tb elg to e6a<pog

seines Lehrers f^ eine Erziehung bflrgt, die einer genauen tTberHeferung des v&terlichen (II Makk. 6, 1) Gesetzes entsprach (vgl. Phil. 3, 5). Das ^tiXtmr^g vnttqX' erinnert an Gkkl. 1, 14, wie die Yerbindung mit dem gen. obj. r. d'sov an Rdm. 10, 2. Das letzte Part, zieht das Resultat der beiden vorigen: der ein Eiferer war um Gott. Das xa&ws xrX, erkennt ausdriick- lich den Eifer, mit dem sie ihn verfolgen, als einen ecbt religidsen an, wie er ihn frilher hatte auf Grund seiner pharisSischen Erziehung und Bildong. V. 4. tavrrjv r, ocfov) vgl. 9,2, weist deiktisch auf den Weg bin, den er jetzt geht, und der ihm Anklagen, wie 21, 28, zugezogen hat. Das tt/Qi (lokal gedacht, wie 11, 5) bezeichnet den Tod als den Gipfel- punkt seiner Verfolgung. Das ^BUfievwy (Lc:8, 29) erinnert an 9,2, das naqaM. xrA. wOrtlich nach 8,8. v.S. tag xtti) hebt hervor, wie neben seinem thats&chlichen Yerfolgungseifer auch die oberste BehOrde ftir seine Richtung Zeugnis giebt durch das Yertrauen, das sie ihm schenkte. Nicht gegenwSrtig werden sie zu Zeugen aufgerufen (als stdnde fiaQTvgr^cei), sondem ihr damaliges Yerhalten legt gegenwS,rtig Zeugnis ftr ihn ab. Zu dem Hohenpriester (9, 1) tritt hier Trrey r, ngeafvt, (Lc. 22, 66), da er nattb'lich im Namen des gesammten Sanhedrin handelte, wie auch nach 9, 14. 21 statt seiner die agx^eQcis tlberhaupt genannt werden. Dass er von ihnen sogar (xai) Yollmachtsbriefe empfing (9,2), zeigt die H5he ihres Yertranens, das ihn zu vOllig selbstSndigem Handeln erm&chtigte. Wie V. 1 die H5rer, so werden auch die Synagogengenossen, an die er jene Briefe empfing, als Brtlder bezeichnet. Das hier vor dem eTtoQevofitjy stehende und zu ihm gehOrige Big dufx. bildet den Gegensatz zu seinen Yerfolgungen in Jems. Hier erscheinen die, welche er dort aufspttren sollte, um sie gebunden nach Jems, zu fUhren (9, 2), ausdrflcklich als dort- hin Geflohene. Bem. die prftgnante Yerbindung des exeurs (21, 8) mit oyxag, wie 2, 5. 39. Zu ufAiogt^d^, vgl. Ezech. 5, 17. 14, 15. Y. 6. Byeyero mit Dat. (wie 11,26. 20,16) statt des ace. c. inf. 9,3, woran sich sonst die Darstellung der Erscheinung (bis auf das tibqi nach nsqimrtQ.) wOrtlich anschliesst. Neu ist nur das nsQi fiBarjfi^Q, (vgl. 8, 26), weil zur Mittags- zeit das himmlische Licht, um sichtbar zu werden, das hellste Sonnen- licht ilberstrahlen musste; weshalb auch txayoy hinzugefllgt. v. 7f. BriBva) wird durch tb als die unmittelbare Folge des Lichtglanzes be-

208 Apostelgeschichte

xat Tjnovaa q^ioviig leyovar^g fxoi' JSaovX 2aovX, tI pie diiiiutg; 8 eyw di aTtBXQi&r^v* ria et, yvgie; elnev te TtQog i/xi' iyw eifii ^Ifjaovg 6 NaKwgaiogi ov ov duoneig. 9 oi di avv i/iol ovreg TO /liv qxvg i&edaavrOy r^v di q)covTiv ovtl iiyLovacev tov Aa- lovvTog fxoi. 10 eiTtov di' xi ^cotrjaw, yjvQie; d di TLvqiog Binev Ttqog f^e' avaarag noqevov eig ^afiaay,6v, xaxet aoi kaXtj-^aevai Ttegt TtdvTwv wv T^Vaxrai aot Ttot^aai. 11 tug di ovx evifike- Ttov CLTto T^g do^Tig TOV qxoTog ixeivov, xtigayuy/ov^evog vno T(uv avvovTCJv fxot rik&ov elg ^afiaaviov. 12 Idvaviag di Tier, dvr^Q eikafirig y^atd tov vofiov, ^aqrvQOviievog vno TtdvTUv Ttiv TLaTOV/jovvTiov ^lovdaicoVy 13 ikS-tJv Ttqog i^i Tuxt imaTag BiTiiv fiov JSaovk ddehpi^ dvafiXeifmv. y.dydf avTrj Tfj Sqqt

zeichnet und steht mit Btg to e^ag^og (I Reg. 6, 15f. Sir. 11, 5: auf den Erdboden) statt des einfachen em r. ytjy, w&hrend sonst die Wechselrede mit Jesu fast wOrtlich nach 9, 4f., nur dass die Anweisung 9, 6 hier noch felilt. Y. 9, ot cfe ffvy Bfioir oyteg) fiihrt die in vereinfachtem Ans- druck bezeichneten Begleiter 9, 7 als Zeugen fdr den Lichtglanz auf, und zwar als um so unparteiischere , als sie von der eigentlichen Bedeutung desselben ftlr ihn nichts ahnten. Es liegt darum kein Widerspruch mit jener Stelle vor; denn damit, dass sie den Lichtglanz sahen, sahen sie ja nicht den in ihm Erschienenen, der sich dem Paulus im Worte kundgab; und damit dass sie den Schall der Stimme hOrten, h5rten sie ja nicht die Stinmie des zu ihm Redenden, d. h. wer dem Inhalt der Worte nach sich ihm zu erkennen gab. T. 10. ri noitjata) vgl. 2,37. Hier leitet erst diese Frage zu der Anweisung Jesu 9, 6 liber, in der ausdriicklich gesagt wird, dass ihm in Damaskus von allem geredet werden wird (bem. das w5rtlich wiederholte aoi> XteX,), was ihm zu thun verordnet ist. Y. 11. ovx eyenXefioy) ohne Objekt, giebt den Sinn des ovdey epXsney 9,8 noch genauer dahin wieder, dass er vor dem (Iberirdischen Glanze jenes Lichtes (otto, wie 12, 14. 20, 9), d. h. von ihm geblendet, dberhaupt nicht dreinschaute, weil er es nicht mehr vermochte. Das x^^^Y^Y* ^irdi ausdriicklich von seinen Begleitem ausgesagt (r. avyoyx. fi., wie Lc. 9, 18). Y. 12* nvay. Tig) wie 21, 16. Der ihnen unbekannte Ananias wird ausdriicklich als ein Mann von gesetzlicher (xara yofxoy, wie v. 3) FrOmmigkeit, der von alien (nattirlich dort) ans&ssigen Juden wohl beleumundet war (fdaqr. im Sinne von 16, 2) charakterisiert, mn die H5rer fClr das von ihm zu Sagende empfknglich zu stimmen. Y. 13. eX&tjy n^og efie) Die £rzS,hlung setzt nattirlich erst bei dem Kommen des Anan. zu ihm ein, welches das enufrag (4, 1. 17, 5) als ein fiir ihn unvermutetes bezeichnet. Auch 9, 17 redet er ihn als Bruder Saul an; aber w&hrend er sich dort vor dem- selben legitimiert, legitimiert ihn hier Paulus vor den Hdrem dadurch, dass er auf sein ttya^Xstpoy (im Sinne von: wieder sehend werden) sofort {at^tr^

22, 8 - 17. 209

ttvifiXeipa elg avvov. 14 6 de eiTtev S x^eog tcov rtareQiov fjpituv TCQoexBiQiaaTO as yvoivat to y^ih]^a airov '/mi Ideiv xov diYAxiov Tiat ccTLOvaai g^iovriv iK xov avofiarog avTOt, 15 oVt lirij /nxg^vg avTq) TtQog navtag avd-qwnovg lov ewQavtag xai ^'xovacrg. 16 xat vvv vi fifHeig; avaarag (ictTtTiaai Y,ai ctTtoXovaai rag ol^olq- riag aov, iniTLoXBaafiBvog to ovofia avTOv, 17 eyevero di fdoi vnoaTQiipccvTi Big ^legovoakfiin xae nQoaevxof^ivov fiov iv T(f>

r. ioQtt , wie 16, 18) aufgeblickt , Ananias also das Wunder seiner Heiluug voUbracht babe. Bern, die pr&gnante Verbindung des tcyefik. mit etg atfToVj wfthrend er frilher tiberhaupt nicht eyefiXcTtey (v. 11). y. 14. o Seog X. irnr, tjfi.) wie 3, 18. Die dem Anan. 9, 15 angedeutete Bestim- mung des Paulus wird hier absichtlicb auf den Gott der VS,ter zuriickge- ftihrt, weil alles, was der fromme Jude von diesem sagt, glaubbaft er- scheinen muss. Gott babe ihn vorherbestimmt (3,20), seinen Willen zu erkenneu, desseu Aus^hrung also lediglieb das sp&tere Yerbalten des Paul, gewesen ist, und dazu ihn seben und hdren lassen, was er unterwegs geseben und gebOrt bat (v. 6 if.). Nun er»t wird es gesagt, dass der ibm dort Erscbienene, von dem aucb Anan. 9, 17 zu ibm redete, der Gerecbte scblecbtbin (8, 14. 7, 52), d. b. der Messias gewesen sei , und die Stimme, die er geb5rt, aus seinem Munde gekommen. v. 16. on earj) begrtindet diese Kundmacbung des gOttlicben Willens dureb den ibm bestimmten Beruf. Er soil ein Zeuge f&r ibn («tTw, wie 5, 32) sein an (tt^o?, wie 18, 31) alle Menschen von dem, das er (t>y) geseben und gebOrt bat nacb y. 14; denn dass Jesus der Messias, ist das Resultat seines Geschautbabens (bem. das Perf.), wflbrend jener ibn ausdrtlcklicb auf den bier zu em- p£uigenden Befebl verwies (v. 10). In dem nfryrag ay&g. ist absicbtlicb sein Beruf zur Heidenmission (9, 15) nicbt direkt angedeutet. v* 16. t& fieXXeis) bier im Sinne von: was zdgerst duV, wie lY Makk. 6,23. 9,1. Was Paul. 9, 18 tbut, wird ibm bier ausdrflcklicb gebeissen {ityitat. ^anic), und zwar mit der N&berbestimmung, dass er in der Taufe sich abwascben lassen soil (anoX.j wie I Eor. 6, 11) binsicbtlicb seiner Stlnden, da ja nacb 2,38 die Taufe Sttndenvergebung mit sicb bringt. Dass er dabei den Namen des ibm erscbienenen Messias anrufen soil (2,21), macbt ihn zu einem der frtiber von ibm verfolgten Messias- verebrer (9, 14. 21), der er also auf Gottes ausdrtlcklicbes Gebeiss aus einem gesetzeseifrigen Juden geworden ist. t. ITff. gebt nun dazu dber, direkt zu zeigen, wie er der Heidenbote geworden ist, als welcber er sicb den Hass der H5rer zugezogeu hat. Aucb bier scbliesst die Rdckkebr nacb Jerus. die drei Jabre Gal. 1,18 aus, wie 9,26, und zeigt, dass die Rede, aucb wenn noch von Lc. selbst gehOrt (vgl. zu 21,18), docb sebr frei wiedergegeben ist. Das xm, das sonst das verb. fin. nacb eyeyeto ein- leitet, kndpfb bier den ofk statt desselben folgenden ace. c. inf. an, weil jenes

2 1 0 Apostelgeschichte

i€^rp yevia&ai ^s h iytOTdau, 18 xai idsiv avrov Hyovtd fioi' OTtevaov yuai I'^eX&e iv xaxu i^ ^legovaaX'qii, diozi ov Ttagadd" ^ovcai GOV (jtaq^vqiav rttql ijiov. 19 VMytj eiTtov 'kv^ib, avvol iTtioTavcai ort iycj ijfitjv q>vXa7uC(ov xat digtov Mxtd rag aw- aywydg rovg Triazevovrag enl ai' 20 xat ore i^exvvveTO z6 alfia Svtq>avov tov /naQTVQog gov, tloI avTog tj/iiyv iq>eGTwg '/.al avvevdo'AMV Tcal q>vkdGGiov td Ifidria tiov dvaiQOvvratv avtov. 21 Tuxi BiTtev nqog fie' noqtvovy ort iyat elg e&vri /AaTLQav i^aTtoGrehji ae.

bereits dber dem (auch inkorrekten, vgl. 21,34) gen. abs. vergessen ist. Ftlr den Redner ist dieser aber besonders bedeuisam, well er zeigt, dass Paul, auch nach seiner Umwandlung, wie jeder &omnie Jude, den Tempel als Gebetsst&tte aufgesucht hat, also weder wider denselben gelehrt, noch ihn entweiht haben kann, wie er 21,28 beschuldigt wurde. Zu yey, cy excT, vgl. 10,10: ich geriet in Ekstase. ¥• 18. x. iSeiy avjoy) Wohl absichtlich ist der den Juden verhasste Name, der nur v. 8 nieht fehlen konnte, nicht genannt. Wenn Jesus ihn eilen und schleunigst aus Jems, herausgehen heisst, so setzt das voraus, dass er zun&chst seinen Yolksgenossen dort die Botschaft vom Messias bringen woUte, und schliesst durchaus nicht aus, dass er dies bereits zu thun begonnen hatte (9, 28 f.), weil der Befehl ausdrticklich dadurch begrtindet wird, dass sie sein Zeugnis vom Messias nicht aufnehmen werden. Das betont gestellte 60V soil wohl andeuten, dass sie an seiner Person besonderen Anstoss nehmen werden. t* 19. Der £inwand besagt, dass sie gerade das Zeugnis eines, der selbst frdher ein fanatischer Feind der Messiasgl&ubigen war, doch werden annehmen mtissen, weil er nicht ohne entscheidende Grdnde jetzt selbst in einen Zeugen ffir den Messias verwandelt sein kOnne. Sie selbst wissen ja, dass gerade er (bem. das betonte eyta) einer war, der einkerkerte und misshandelte von Synagoge zu Sjnagoge (vgl. das analoge xftr oixovg 8, 3) die an ihn Gl8.ubigen {mat, eni, wie 16, 31). ?• SO weist noch speziell auf sein Wohlge&llen an der Ermordung des Stephanus hin, die noch fiber das von ihm G ethane hinausging (doch vgl. das a/^t d^ay, v. 4): als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen ward (vgl. Lc. 11, 50), da war auch ich einer, der dabei stand und Wohlgefallen (daran) hatte (8, 1) und die Kleider derer bewachte, die ihn tdteten (vgl. 7, 58). t. 81* Nun erst heisst ihn Jesus direkt fort- gehen, weil er ihn zu Heiden in die Feme (fiaxqay, wie 2,39) senden will. Diese sorg^tig vorbereitete (vgl. v. 10. 15. 18) Pointe der Rede, sollte nur den tTbergang bilden zu seiner Rechtfertigung wegen der Ge- nieinschaft mit Heiden, in der maji ihn gesehen hatte (21,29). Der enge Anschluss der ganzen Rede an Kap. 9 spricht nicht dagegen , dass sie Lucas noch angehOrt, da ja sein dortiger Bericht auch wesentlich auf

22, 18 25. 211

22 7]Y.ovov di avrov axqi tovtov tov Xoyov, '^al imiQav Ttiv g>€ovflv avtwv Xeyovreg' oIqb and T^g yi\g tov toiovtov' ov yoQ Tux^rj'Aev avTov Cijv. 23 xQavya^ovrwv re avrwv xcri ^iTVTOvvTOtv TO. iiAOTia Y.ai "JLOVioq^ov fiaXkovTwv eig tov aega, 24 iyceXevaev 6 %t^CLQxoq eiaayead'ai avtov elg t^v naqBii^ohfiVy tiTtag fnacti^iv averdCea-d^at avtov, iVa hiiyvi^ di ^v alvlav ovTwg ineq^tuvovv alnit, 25 c5g ds TtQoetuvav avrov rolg

dem beruhen kann, was er hier gehOrt hatte, schliesst aber aus, dass der Erz&hler dort ein andrer ist, als der, welcher diese Rede aufge- zeichiiet hat.

T* 22* ax^i tovt. T. Xoyov) zeigt, dass er bei diesem Worte unter- brochen wurde, weil sie ihn nicht l&nger anhOren wollten. Die Erw&hnuBg seiner Sendung zu den Heiden schien ihnen eine direkte BestHtigung seiner Feindscbafb gegen ihr Yolk und seine heiligen Ordnungen. Zu enijQ. r. tptoy, vgl. 14, 11. Das aiQs 21, 36 wird hier noch verst^xkt durch €cno t. yijs: hinweg mit ihm von der Erde! Zu r. roiovtoy vgl. I Kor. 5,5.11, zu ov xa&r^x. Sir. 10,22: es gebfihrte sich nicht, dass er lebe. Das Imperf. drflckt aus, dass er iSngst hS,tte get5tet sein soUen. 28 kntlpft mit re an den Ausbruch des Yolksfanatismus v. 22, den der gen. abs. nur noch in seinem H5hepunkt schildert, das dadurch hervorgerufene Einschreiten des MilitHrtribunen. NatQrlich kOnnen sie angesichts des- selben nicht wirklich die Steinigung beginnen wollen; aber das die- selbe vorbereitende Yonsichwerfen (qitit., nur hier in der kontrahierten Form) der Kleider und noch deutlicher, dass sie zunS^chst Staub (statt der Steine) in die Luft werfen, zeigt in symbolischer Weise dem R5mer, der ja ihre Sprache nicht verstehen wtirde, wonach sie mit dem teiQe V. 22 verlangen. t. 24 iSsst ihn der Tribun nun vollends, um ihn der Yolkswut zu entreissen, ins Lager fElhren, indem er befiehlt (emag seltene Form ftir das gewOhnliche sitkov mit dem Inf. des Sollens), dass er mit Geisseln (I Reg. 12, 11) erforscht {ayeraC.. wie Jud. 6,29. Sus. 14), d. h. peinlich inquiriert werde , damit er gestehe , wodurch er zu dem Tumult Anlass gegeben. Es liegt dem Tribunen daran, endlich genau zu erkennen , um welcher Ursache willen sie so erbittert schienen , da er nur soviel vemahm, dass der Zuruf des Yolkes v. 22 ihm, d. h. seiner Ermordung gait. Selbst aus der Rede (die der Tribun ohnehin nach v. 2 schwerlich verstand) war iiber die Ursache der Yolkswut gegen ihn nichts Sicheres zu entnehmen; und da er in dem Yerlangen 21,39 nur den Yer- such sehen konnte, einem offenen GestSjidnis auszuweichen, so will er die Folter anwenden. t. 25. tag de) Erst als die zur Exekution kommandier- ten Soldaten ihn den Riemen der ledemen Peitsche, mit der er gegeisselt werden sollte , vorgestreckt , d. h. auf den Haublock festgebunden hatten, erkennt Paulus , was mit ihm geschehen soil , und beruft sich auf sein Weiss, N.T.m. 14

212 Apostelgeschichte

IfiSaiv, elfcev nqbg tov haxoka huxTovraQxov 6 Ilavlog' ei av&QWTtov ^PcDfialov xai ayundrA^irov e^eazcv v/jIv fiaarl^ecv; 26 oKovaag di 6 huxrowaQxi^S 7VQoael9iov T(p xikiaqxufi arcfff^ yeilev Xeyiov xi fxiXXeig Ttoieiv; & yaq avd-QWTtog otTog^PcofAolog icTiv. 27 TtQoaeld-uiv di 6 xi^icLQxog elTvev avT(^' leye ixoij av ^Pwfiidiog el; 6 de eqnrj' vaL 28 aTterAQidnq di 6 xtXiaQXog* eycj TtoXlov yueg)aXaiov Tr^v TcoXczelav Tavrrjv inztjadiirjVm 6 di Ilav- Xog sqn]' iyw di xai yeyiwrjitiav. 29 eid-ecDg ovv artioTrjaav ciTt* ccvTOv 01 fiiXkovreg avTov averaCeiv Yxtl & X^'Xiaqxog di €g}0p'qd7], imyvovg otl "^Pcojudiog ianv xat o%i avvov ijv dedeyuig.

30 T^ di BTtavQiov fiovXofievog yvcovac to aaqmXig to tL

r5misches BUrgerrecht gegentlber dem das Eommando befehligenden Cen- turio. Zu dem blossen Batiaxa im Sinue von: dabeistehen vgl. v. 12. Die Frage « B^etniy (21, 37) ist ein halbironischer Ausdruck des Staunens dar- tlber, dass man sogar (xai) ohne Urteil und Recht einen rSmischen Bfirger geisseln will, zumal wemi dies ohuehin ungesetzlich war. t.26. axovtrag) ohne Objekt, wis 19, 5, weil es sich aus dem Hauptsatz von selbst ergiebt. Die in der Frage, was er zu thmi im BegrifF sei, liegende Verwunderung begrtlndet, wie 16,37, die eben geli5rte Thatsache, dass dieser Mensch ein R5mer sei. Y. 27. TtQoaeXS-.) monoton wiederholt aus v. ,26, um die Eile zu malen, mit der man eine etwaige] Ungesetzlichkeit zu vermeiden sucht. In dem betont vorangestellten av liegt das Erstaunen darfiber, dass dieser bisher als gemeiuer Yerbrecher behandelte Mensch ein rOmi- scber Biirger sein will. t. 28 enth8.lt eine Antwort, sofem die Er- innerung daran, dass er um (gen. pret.) eine hohe Summe (xe^?., wie Num. 5, 7) dieses Btlrgerrecht (III Makk. 3, 21. 23) erworben, den Zweifel daran weckt, wie der tarsische Jude, der es an sich doch nicht besass, dazu gekommen sein sollte. Paul, kann sich dem gegeniiber darauf be- rufen, dass er es trotzdem nicht nur besitzt, sondem auch im Gegensatz zu dem Tribunen dasselbe nicht irgendwie erworben habe, sondem (als r5- mischer Btlrger) geboren sei. Also hatte sein Yater schon das Btlrgerrecht besessen. Y. 29. o vy) Infolge dieser Erklfixung standen die, welche ihn peinlich inquirieren wollten, sofort davon ab. Aber auch der MilitSrtribun (xai dcy wie 3, 24) geriet in Furcht, wie die Stadtobrigkeit 16, 38, weil er erkannte, dass Paulus ein rdmischer BCUrger sei. Auch das zweite ou hUngt von eniyyovg ab: und dass er somit einer war, der ihn (avroy, betont vorangestellt: namlich einen rOmischen B{Lrger) ohne ordentliche Untersuchung gefesselt hatte.

22,80 28985. Die Uberftthrung nach Caesarea. rt] enavg,) ist mit l^ovXofi. zu verbinden: da er am folgenden Tage das N&here er-

22,26 23,3. 213

xxxTfffOQBtTai V7tb TcSv ^lovdaitavy ekvaev airtov ycat inikevaev aweld'eiv Tovg aqxi^Xg nal Ttav to awidqiov^ yial iMnayayw Tov Havhov aatTjaey eig avrovg. XXIU, 1 ateviaag di 6 Hav" Xoq x(p awedQiqt elTcey avdQeg adeXg)oi, iyat Ttdaj] arvadi]<ret ayad^ TteTtolitevfuai, r<^ d-etp axQt TavTrjg viig ^f4€Qag. 2 6 di aQxiBQBvg lAvaviag inira^ev tdig TtaqBOrwCLV avT(^ TVTtreiy atrov TO OTOfAa. 3 Toze 6 IlavXog Ttgog avtov eiTtev rvrtretv

fahren woUte in betreff der Frage, wessen Paul, von den Juden beschuldigt werde. Bern., wie der indirekte Fra^satz durch den Artikel substantiviert wird, wie 4, 21. Unmdglich kann er, da er in Forcht geraten war (v. 29), die LOsung der Bande des Paul. {eXvaey, wie Lc. 13, 16) lud den Befehl zur Yersanunlung des Synedriums, der doch nicht so schnell auszuftihren war, auf den folgenden Tag verschoben haben. Da sich von selbst ver- steht, dass die von ihm angeordnete Sjnedriumssitzung, in der er am nftchsten Tage Sicheres zu er£ahren hofPbe, erst an diesem Tage stattfand, so wusste jeder Leser, dass trotz der Eoordination der drei Hauptverba Paul, erst (von der Burg) herabgeftlhrt und in sie hinein (d. h. in die Mitte der Synedriumsglieder) gestellt werden konnte, nachdem der Hohe- rat sich am folgenden Tage versammelt hatte. T.^S^l. arsyia.) c. dat. markiert die gespannte Aufinerksamkeit, mit der er die Wirkung seiner ErklSjrung auf das Synedrium beobachtet. Absiehtlich redet er sie als aydg, ad, an, um auch den Schein zu vermeiden, als ob er vor seinen Richtem stehe. Der Tribun will ja nur von ihnen erfahren, wessen er von den Juden beschuldigt werde (22,30); und er appelliert an seine Volksgenossen, die dem ohne Grund Angegriffenen seine Unschuld bezeugen sollen. Wahrend der dat. mod. (1 Kor. 10, 30. 11, 5) besagt, dass das sein Verbal ten begleitende Bewusstsein bei jeder Selbstpriifung ein gutes war (cvy. ay.f wie 1 Tim. 1, 5), sagt der dat. comm«, dass dasselbe allezeit Gott zu Dienst und zu Ehren gereichte, das gewSJilte nenokit. (Phil. 1, 27) be- bezeichnet aber ausdrflcklich, dass er von seinen\ Wandel redet, den er als Barger der Theokratie (vgl. Eph. 2, 12) gefahrt hat und ffthrt (Perf.). In dem a/Qi r. r. tjfi. steht rattztjg betont voran, weil aller Nachdruck darauf liegt, dass er auch in seinem jetzigen Wirken sich als treues Glied der Theokratie fiihlt, was er nach R5m. 9, Iff. ohne Zweifel behaupten konnte. T«2» naQscttaciy) vgl. Lc. 19, 24. Gemeint sind die dem Hohenpriester zu jeder Verfiigung bereit stehenden Diener, denen er be- fiehlt, ihm (bem. das Yoranstehen des avtov) auf den Mund zu schlagen. Der Hohepriester, der dem Synedrium pr&sidiert, fasst es so auf, als ob Paul, vor seinen Richtem stehe und ehrfurchtsvoll zu schweigen babe, bis er gefragt werde. y*^. nQog avroy) betont vorangestellt, deutet bereits an, dass nicht der Hohepriester ihn schlagen zu lassen habe, son- dem dass mit gleicher Strafe (nach Slquivalenter Vergeltung) Gott den an

14*

214 Apostelgeschichte

a^ liiiXei 6 d-eogj tdlx^ lieKOViaiiivs' xal av y^dS^rj ^iQivcov (.ib "Kcera rov vo^ov, ycat TvaQovoiiwv z€Aet;£eg ^6 TVTwea&ac; 4 ol di TtaQearwreg elTtav* zbv aqxuqia rov d^eov koido^eig; 5 iqrr] Tfi 6 Ilavlog' om ^devv, adeXq>ol, on eariv oQxt'^Q^g' yiyga- TTvai yaQ oti agxovza rov Xaov aov ov% igeig xoxcJJg. 6 yvovg di 0 navh)g on ro %^ (Jtiqog iariv SaddovT^aluv ro di h:€Q0v OaQiaaicDv, ¥^Qa^ev ev r(^ owedQiip" avdqeg adekq)oi, iytj Oaqtaaiog elfii, vlog OaQiaaicov' tceqI iXnidog %al avaardaeiog

ibm vertLbten Frevel beimsuclien werde. Die gettLnchte (Mt. 23, 27) Mauer kann auch nacb Ezech. 13, lOff. nur Bild einer heuchlerischen Haltang seiD, die sicli mit dem Schein der Gesetzlichkeit schmtlckt und doch, wie eine innerlich brlichige Mauer durch ihre TtUiche, damit nur die Willkfir einer Gewaltthat zudeckt. Das xat, (vgl. Lc. 10, 29) kntipft an diese Yer- ktlndigung der gOttlichen Strafe die Frage, wie ein so Unwtlrdiger (bem. das betonte av) dazu komme, ihm gegentlber sich auf den Richterstuhl zu setzen, obwohl er, der ihn nach dem Gesetze zu richten beansprucht> gesetzwidrig {jiaqavogAtov, wie Psal. 75, 5. 119, 51), weil ohne dass er eines Unrechtes tlberwiesen ist, ihn bestrafen l&sst. T. 4. xov 9bov) hebt hervor, wie der Hohepriester, der im Dienste Gottes steht, eben dadurck gegen jedes SchmSliwort (Aotcf., wie I Eor. 4, 12) geschtttzt ist. T. 5. €q>ri) durch XB eng mit der Anklage v. 4 verbunden, weil diese dadurch von selbst hinf&llig wird. Das ovx tjdsw (7, 18. 12, 9. 16, 3. 19, 32) kann nur ironisch gemeint sein, sofem er in einem Manne von so leidenschafb- licher Ungesetzlichkeit den Hohenpriester nicht erkennen konnte, von dem, wie er wohl wisse, Exod.22, 27 (w5rtlich nach den LXX mit oxi recit.) geschrieben stehe. Trotzdem liegt in dem bej^Qtigenden tt^sXq), das Ein- gestSndnis, dass es einer Entschuldigung bedtlrfe, wenn er den durch seine Wdrde Geschfltzten wegen seiner persOnlichen UnwtU'digkeit behandelt habe, wie sichs nach dem Gesetz nicht ziemt. Auch wenn Lc. noch in Jerus. anwesend war (vgl. zu 21, 18), konnte er selbstverstSudlich nicht Zeuge der Vorg&nge vor dem Synedrium sein, sondem nur nach H5ren- sagen darilber berichten; aber dass sich Paul, in dieser Weise von seiner nat&rlichen Heftigkeit hinreissen liess, ist sicher nicht erfunden. 6. yyovq) da er wusste, dass der eine Teil (des Synedriums) aus Saddukftem, der andere aus Pharis&em bestehe. Das Imperf. exqa^sv schildert, wie es zu der Spaltung im Synedrium kam, weil er, ohne sich an eine bestimmte Partei zu wenden {sv x. avyBdQ,)^ so laut, dass er die durch den Zwischen- fall V. 2—5 erregte Unruhe flbert5nte, sich seiner Pamilientradition nach als zur pharisSischen Partei gehOrig (vgl. Phil. 3, 5) bekannte. Die eXnig geht auf die durch die Erscheinung des Messias geweckte messianische Hofihung, die aber durch das Fehlen des Art. absichtlich unbestimmt gelassen wird: um einer Hoffiiung willen und um einer Totenerweckung

23,4-9. 215

yex^coy HQivofiai, 7 tovto di avrov Xakovvtog iyeveto ardaig ruiv Oaqtaaiixiv xat 2a8dov7iaia)Vy %at iaxio%hj to Ttlil^og. 8 SaddoviMxioi yag Idyovaiv firi elvai avdataxjiv fi^ve ayyeXov juijTC Ttvevfia, Oagiaaioi di bptohoyovatv to, aiiq>6r€Qa, 9 iyi- v€TO di XQavyr^ fieydXtj^ xat avaaToweg Tivig twv yqaiiiAcnitov Tov fiiQOvg x(jjv Oaqiaaiiav dicfiaxovro Xiyovteg' ovdev tlokov evQiOKOiiev iv r^ avd'qw7t(^ rovrt^f el di Tcvetjia ikdXr^aev

willen, wie er sie in seiner Botschaft von der Aoferweckung Jesu ver- kdndigt , wird er vor Gericht gezogen. Schon 4, 2 stellt Lc. es so dar, als ob dies der Hauptgrund des Einschreitens der sadduk&ischen Partei gegen ihn war. T.7. arrow XaXovvrog) setzt wegen des imperfek- tischen Part, voraus, dass v. 6 nur kurz den Hauptinhalt seiner Appellation an die pharis&iscbe Partei angab, welche die messianische Hoffiiung und den Glauben an die Totenerweckung mit ihm teilte. Zu eyer, ctaatg vgl. 15,2, zu ecr/Mr^ r. nXf^d^. 14,4. Eben weil die Pharis&er and Sadduk&er, die das Sjnedrium bildeten (daher unter einen Art. znsammengefasst), in Strait miteinander gerieten , spaltete sicb die grosse Versammlung. V. 8 fUgt mit firjte fAtjra (Lc. 9, 3) zu der Leugnung der Auferstebung (Lc. 20, 27) hinzu die von £ngeln , denen ja die Auferstandenen gleicb werden soUen (Lc. 20, 36), als in jener von selbst enthalten, und von Qaist- wesen iiberbaupt (Lc. 24, 37. 39), worunter die Geister Verstorbener ein- geschlossen sind, weil sicb Paulus auf die Erscheinung eines solcben be- rufen zu baben scbien (22, 7f. 18 ff.). Allerdings batten sicb die Sadd. in diesen beiden Punkten gegen die Fortbildung des nacbexiliscben Judentums abgeschlossen, wSiirend sicb die Pbaris. zu beiden bekannten. ¥• 9* €yev, de) ninunt das eyev. v. 7 erl&utemd auf. Bei jener cxaats ent- stand ein grosses G^scbrei (Mt. 25, 6. Apok. 21, 4). Das «¥iun, ist eigentlicb gedaobt, wie 1, 15, weil die Versammlung sitzt (v. 3). Von den im Synedrium sitzenden ygajufi, gebOrten also nicbt alle dem phari- sftiscben Teile desselben an. Vgl. Mc. 2, 18. Das d^efiaxorto (Sir. 8, 1) scbildert, wie die axaaig dadurcb entstand, d{Ms einige seiner Partei- genossen sicb des Paul, annabmen, indem sie, &bnlicb wie Lc. 28, 22, er- kl&ren, an ibm nicbts Bdses finden zu k5nnen. Das bi de ist eine Aposiopese, wie Job. 6, 62. R5m. 9, 22: wie aber, wenn ein Geist oder ein Engel (wirk- licb) zu ibm geredet bat? Dann ist docb gewiss von keinem xttxor die Rede. Gewiss ist die Darstellung von der (einseitigen) Vorstellung be* berrscbt, dass es sicb bei den beiden Parteien allein oder baupts&cblicb um die Lebrdifferenzen v. 8 bandelte; aber, dass ibr eine ricbtige Kunde davon zu Grande liegt, wie Paul, mit kluger Benutzung seiner 0berein- stimmungen mit der Phans&erpartei (wenn aucb nicbt in der missver- st&ndlicben Form der kurzen Inbaltsangabe v. 6) das Literesse derselben filr sicb gewann und so eine Spaltung der Versammlung berbeif&brte.

216 Apostelgeschichte

avTfp ^ ayyeXog; 10 TtoXXrjg ds yivofiivrjg azdaewg q)ofif}&elg & XikLaQxog firi dtaaTtaa&fj 6 navh>g vtv^ avruivj huEkevaev xb OTQarevfia yuxzafiav aQTcdffav avtbv h^ fiioov airtwv ayetv re elg Ti^y TtaQefifioXiqv. 11 %y de imovarj wtltI imOTag avr^ 6 TLVQLog BiTtev* d-OLQOBi* wg yaq dufjLaqftVQO) za tcbqI ifiov elg 'leQOvaaXrifi, ovrta ae del tuxI eig ^Pwiirjv fiaQTVQflaai.

12 yeuofiivrjg di ^fjiigag non^aavreg avaxQoqniv oi ^lovdaioc ave&€fiaTt.aav kavrovg^ Xiyovreg iirixe q>ayeiv fji^te tcbXv ^ug ov anoTLTeiviaOLv tov IlavXov. 13 '^aav di Ttlelovg TeaaeQcnwvra oi Tavxrjv ti^v avvwfjioaiav not^rjadfievoij 14 o%Tiv€g TtQaaeKS-ov- teg xoig aqxieqevaiv tmxI xolg TtQea^vxiqotg eiTtav avad'sfuxrc

welche die Verhandlung resultatlos verlaufen liess, ist dadurch keineswegs ansgeschlossen. 10. yivofji.) part, imp., schildert, wie die Auf- regung immer grOsser wurde, so dass der nach 22, 30 nattLrlich anwesende Tribun f&rchtete, Paul. m5chte von ihnen zerrissen werden, weil sie ihn im Stareit hin- iind herzerrten. Das tnqax. steht kollektiv vom Milit&r (vgl. Lc. 23, 11), das, (von der Burg) herabkommend, ihn aus ihrer Mitte fortreissen soUte. Das durch re eng damit verbundene ayeiv eig r. na^. deutet an, dass dies die Absicht des aqnacai war, daher derWechsel des inf. aor. und praes. y«ll« eniatag) wie 12, 7 vom pl5tzlichen Dastehen des Engels, so hier Christi selbst. Zu ^aqis. vgl. Mc. 6,50, zu ta ne^i e/jiov 18,25. Mit dem ducfjia^r. (20, 21. 23 f.) kann die Verteidigungsrede in Eap. 22 gemeint sein, aber auch 9, 28 f. Das eig ist wohl von der Bezeugimg' an die Einwohnerschaft der Stadt zu verstehen, wie Mc. 1, 39. Christus gibt ihm die Zusicherung, dass, wie sein Vorsatz 19,21 in der ersten H&lfte bereits ausgefOhrt, nun auch die Ausfdhrung der zweiten im g5tt- lichen Rat (dei) beschlossen ist. Wie diese Verheissung sich trotz der ihm in Jems, drohenden &ussersten Todesgefahr erfiillte, zeigt zun&chst die mit auffallender Ausf&hrlichkeit erzShlte Geschichte von der Vereitelung des Mordplans gegen ihn.

y.12. ffvffxQotprjy) wie 19,40, steht hier von der Zusammenrottung der VerschwOrer. Absichtlich sind die, welche das Eomplott gegen Paul. Schmieden, obwohl es nach v. 13 eine verh&ltnismSssig kleine Zahl war, als die Juden schlechthin bezeichnet, weil sie im Sinn all ihrer Volks- genossen handeln. Sie beschliessen nicht nur, ihn zu t5ten, sondem schwSren mit Selbstverwtinschungen fQr den Fall des Eidbruchs {itya&.f wie Mc. 14, 71), weder zu essen noch zu trinken, bis sie es ausgefUhrt haben. y. 18* tjaay de) bringt eine NSherbestimmung jenes ganz all- gemeinen M>v(f., wonach es mehr als 40 (nXciovc ohne 17, wie 4, 22) waren, die diese VerschwOrung machten, w&hrend das otx^yeg y. 14 erl&utert, wie dabei die Ausftlhrang gedacht war. r. a^/. x, r. n^Bafi.) wie 4, 23.

23,10—18. 217

ave&eiia%laaiiBv kavrovg fAtjdeyog yevaaa&m Swg ov a/roxraVcci- fiev Tov JlavXov. 15 vvv ovv vfielg ifigxxvlactTe Tip X^h.a^ifP ahv r^ awedQiqty otrrtog xaraydyt] oifTov elg vfia^ wg fiiXkov" Tag diayivtioKUv cnLgifiiareQOv Tcr tvcqI airrov' ^fieig di nqo Tov fyyiaai ctvrov hioiiiol iaf^ep tov aveXelv avTOv. 16 axotJ- oag di 6 vlog Trig ^<^c^9^? IJocvXov Trfv hidqav^ nagayevofieyog iMxi elaeX&wv elg Tr^v Ttaqefji^oXiiv aTtrffyuXev Tip IlavJUp, 17 nQOOTUxleaafievog di 6 Ilavlog &a tcHv huttrovTaqxiiv egn]' TOV veaviav tovtov anayaye TtQog tov tOJittffiiyv ^ exBi yaq a7cayyBiXai tl avT<p. 18 6 /uey ovv TtaQaXafiwv avTov ^yayev nqog tov %tUaqxov wxl qnjaiv 6 diaiiiog IlavXog nqoayuo^aa-

Nattb-lich veitrauten sie ihren Plan nur einzelnen an, welche hier ihrer Eategorie nach als Mitglieder des Hohenrats bezeichnet werden, der ihnen die Gelegenheit zur Ausftihrung schaffen soil, ohne selbst etwas damit zu thnn zu haben. Daher kann der Zwiespalt v. 6 ff. hier nicht in Betracht kommen. Zu der Verstftrkung des aya^. v. 12 durch aya&^fAfni vgl. 5, 28 und zu der des g>tty, neiy durch yBvcac^ta Lc. 14,24. y. 16* yvv ovy) f&hrt ein, was infolge ihrer VerschwOrung dem Synedr. zu thun bleibt (bem. das betonte vfieig). Hier wird es klar, dass die VertrauenamSjiner der VerschwOrer im Hohenrat denselben zu einer offiziellen {avy x, avycdg,) Vorstellung desselben beim Chiliarchen bewegen sollen mit der Bitte, er mOge den Paul, herabftihren zu ihnen (im Sinne von 22,80). Zu lag vgl. 3, 12: als ob sie beabsichtigten , genauer seine Sache zu er- forschen. Das diayiy. steht von einem gerichtlichen Erkenntnis, das durch emeute Untersuchung gewonnen werden soil. Sie ihrerseits werden dann, ehe er sich (dem Lokal des Synedriums) n&hert, bereit sein, ihn zu tOten (eioifAoi mit dem Gen. des Inf., wie I Makk. 13,37). t. IIL axovaas) setzt voraus, dass Paul, wirklich im Hohenrat Anhftnger hatte (vgl. zu V. 9) , durch die der Plan ruchbar wurde. Der Schwestersohn des Paulus wird hier als die bekannte Person eingeftthrt, durch die der Hinterhalt {€ye6ga, wie Psal. 10, 8. Jos. 8, 7. 12) verraten wurde. Das noQaysy. malt wohl die Eile, mit der er sofort von dem Orte, wo er diese Kunde erhielt, ankam und sich in die Easeme begab, um sie dem Paulus mitzuteilen. y. 11 tm Trotz der offenbaren Absichtlichkeit in der detaillierten Dar- stellung von der Yereitelung des Mordanschlags ist es doch gaiiz nnmOg- lich, in diesen vOllig gleichgtlltigen Detailztigen schriftstellerische Aus- malungen zu sehen. Sie zeigen die Erinnerungen eines Erzfthlers, der auf frischer That von dem glticklichen Gelingen der Intervention des Neffen hatte berichten hSren, und setzen also allerdings voraus, dass sich Lucas noch in Jerus. befand. y. 18. o deafAio^) deutet an« dass sich Paulus im Unterschied von 21, 83 (vgl. 22, 30) in leichter Fesselung be&nd, wie sie mit

218 Apostelgeschichte

fievog ju€ riQwrrjaev tovtov tov veaviay^ov ayayelv tcqoq ae, i'xovi^a Tt i/xXfiaai aoi, 19 iTttka^ofjievog Si zijg x^Q^g ctvvov 6 x^^^QX^S ^^^ avaxcoQi^oag xar' idictv irtvyS-dveTO' zi eaviv 0 €X€ig ccTtayyeilai fioi; 20 eiTtev di ore ol ^lovdaloi awid^evzo Tov iQuyrijaai ae OTtwg avQiov top IlavXov Tutrayayfjg elg to avvadqiov tjg fiiXlcov ti a^igv^iaTBgov Ttwd-dvead^aL nsqi avxoi. 2\ Gv ovv fiij Ttetadijg avroig' ivedQevovatv ydg avzov i^ aiycdv avdQeg nXeiovg TeaaeQaxovra , oXxiveg aved-efidriaav eavrovg fxrp;e gnxyeiv fiiqxB Ttelv Uwg ov avekioatv avrov, %ai vvv eialv eTOtfiot TtQoadexofievoi vrjv cltco aov BTtayyekLav. 22 6 fisv ovv Xf^^iciQX^Q drteXvae tov veavlaxov, 7/^aQayyeilag firjdevl hiXal'^aai

der custodia militaris verbunden war. Bern, die monotone Anknilpfung an v. 17; nor das deiktische totrroy ist nachdrticklich vorangestellt. Doch soil wohl eine Hochsch&tzung vor Paulus ausgedriickt werden in der Art, wie der Centurio genau nach seiner Weisung verfllirt, und wie der Tribun Y. 19 den Jtlngling sofort, derselben entsprechend, verhOrt. Schon in dem vertraulicben emXafi, r. /fi^o^ avrov liegt angedeutet, dass er sich zuriick- ziehen will {{ey«x^Q'* ^^^ ^c- ^t '^ ^^^ h&ufig bei Mt.), um mit ifam allein zu sein (xor t^iay^ wie Lc. 9,10. 10,23), weil das f/£» n v. 17 f. auf ein Geheimnis deutet, nach dessen Mitteilung (n saxiv) er forscht. T* 20. oti) recit., wie 19,21. Hier werden die Hierarchen ausdrUcklicb unter die feindseligen Juden (v. 12) befiasst, welche eine tTbereinkunft getroffen haben {avyB^Byxo, wie Lc. 22,5), um das nach v. 15 Yerabredete zu er- bitten. Aus dem avqiov (Lc. 12,28. 13,32) erhellt, dass bereits der Tag verabredet war und so die Sache auch den dem Paulus geneigten Mit- gliedem des Synedriums bekannt werden konnte (vgl. zu v. 16). Das tag fieXXtay verbindet sich ad synesin mit to cvyedg,^ das als einheitliche BehOrde sehr wohl maskulinisch gedacht sein kann, nach anakoluthischer Parti- zipialkonstuktion, wie die offenbare Rdckbeziehung auf v. 15 zeigt, wo ja das diayiytoaxeiy ein solches nvy^uyead^m voraussetzt. Von dem Tribunen (ygL 22, 30) kann nicht die Rede sein, weil es dann (mit Beziehung auf das <rc) heissen miisste fif AAorra, wie die Emendatoren lesen , ohne zu be- denken, dass die Juden ihre Bitt-e nicht durch den Wunsch des Tribunen motivieren k5nnen: als wollte der. Hoherat etwas Genaueres fiber ihn er- forschen. y. 21« nem&ijg avr.) wie 5, 36f. wird nach v. 12 begrtlndet. Zu eye^QeitotHfiy vgl. Lc. 11, 54. Das eufiy eroi/Aoi weist auf v. 15 zurQck, das enctyy. steht nur hier, wie Esth. 4, 7, von menschlicher Zusage. T. 22. o fjiey ovy) wie v. 18, doch ohne folgendes (f£, weil das, was er infolge dieser Nachricht that, von selbst den Gegensatz involviert zu dem, was er dem JUngling (v. 18) zu thun verbietet Zu itneXtHJsy vgl. 19,41, zu exXaXr^a, Judith 11,9. Er verbietet ihm, irgend einem auszuplaudem, dass er ihm Mitteilung davon gemacht {iBfitpay. un Sinne von Esth. 2, 22). Bern, den Ober-

j

23, 19 26. 219

OTL xavTa evBfpaviaag nqog ifiL 23 Tuxi rrgooyiaXeadfievog xivag dvo rwv huuTOvtaQxiiv elfcev evoifidaaTe OTQaxiwrvag diaAO- aiovg OTtwg noQev&diaiv ^u>g KaLOageiag nal \n7teig eli6ofii^yu>wa xat de^ioXdfiovg diOAoaiovg dno TQiTrjg coQag T^g wy^rog, 24 xTijyi^ Te 7taQaa%rflat^ %va iTCifiifidaaweg tov Ilavkov dtaaii^^cjaL TtQog Oi^hyux tov ^yefiova, 25 yqiipag iftiatolriv exovaav tov xvnov TOVTOV 26 KXavdiog ^vaiag r<^ "AQaxiaT^} 7)y€(j,6vi (P>j-

gang in die oratio dir., wie 1, 4. Die so ausfiihrliche Darstellung hebt her- vor, wie durch das Zusanunenwirken der verschiedensten Leute der gottlose Plan der Juden nach gdttlicher Leitung vereitelt wird. 23. tiyttg) betont gestellt vor dvo (anders Lc. 7, 19) bezeichuet, dass es nicht erst welche, sondem gewisse zwei aus den Hauptleuten waren, auf die er ein besonderes Vertrauen setzte. Unter den crqaxnaxai, sind schwerbewafbete Legionssoldaten zu verstehen, die sich bereit halten sollten, bis Cae- sarea mitzugehen, damit man aus dieser (natttrlich bekannt werdenden) Massregel ersehen kdnne , wie der Transport gegen jeden etwa inten- dierten Oberfall der fanatischen Juden geschtUzt sei, wobei die n&here Be- stimmung der bei der Abreise zu gebenden Marschordre vorbehalten blieb (vgl. zu V.32). Zu miiBig vgl. Gen. 50, 9. Exod. 14, 9. Die der Zahl der Legions- soldaten entsprechenden ds^ioXa^oi, die v. 32 mit ihnen verschwinden, sind jedenfalls eine leicht bewaffhete Auxiliartruppe, welche jene zu begleiten pflegte. Wie die Details der Marschordre, so wird auch die Stunde des Abmarsches absichtlich noch nicht vorausbestinunt, da sie nur von 9 Uhr abends an bereit sein sollen. t. 24. xftivrj) wie Lc. 10,34, durch ts eng verbunden, ftlgt die zu dem eigentlichen Transport unentbehrlichen Reittiere an. Bern, den Oberg^ng in die oratio obi. (umgekehrt wie V. 22). Das na^acrrjir, steht, ganz wie Mt. 26,53, im Sinne von: bereit- stellen (anders 1, 3. 9, 41). Da nur Paulus die Reittiere besteigen sollte (entpvfiaa., wie Lc. 10, 34. 19, 35), diente eines zur Reserve. So meinte der Tribun ihn sicher durchzubringen ((fta<r&Mr., wie Lc. 7, 3) zum Statt^ halter Felix. Auch diese Details kOnnen unmdglich tTbertreibungen des Schriftstellers sein, sondem nur von Lc. an Ort und Stelle fiber die zum Schutze des Apostels getroffenen Massregeln erfahren. y. 25. yQtt^*) knflpft fiber v. 23 f. an emey an, weil er gleichzeitig mit der Anordnung des Transports ein Geleitschreiben fOr den Prokurator verfasste, dessen Wortfassung (ttmog, wie HI Makk. 3, 30) folgende war (bem. das voraus- weisende xovtoy, wie 21, 23). Erst aus ihr erfahren wir ?• 26 ^ dass der seit 21, 31 eine so bedeutsame Rolle spielende Milit&rtribun Claudius Lysias hiess. Das xgatunto ist wohl, abweichend yon Lc. 1,3, Ehrentitel: dem Hochm5genden. Zu /m^etv vgL 15, 23. Natflrlich ist diese Wortfassung nach den ihm bekannten VerhSltnissen von Lucas komponiert, da keine MOglichkeit vorliegt, dass er von diesem offiziellen Schreiben aktenm&ssige

220 Apostelgeschichte

JUtll xaiqei^v. 27 tov avSga tovtov avXk7]iiiq)&€VTa Itzo twv ^lovdaLiov TLoi iiilXovta avaiQeia&ai vn avzwv kyttOTccg avv T(f aTQarevfiati i^eiXafirpy ^a&wv ort ^Pwfiatdg eOTiv 28 fiovko- fievog re iTttyvwvai niiv airiav di rfv ivemakovv ctvxi^y %aTi/iya'- yov elg to avvadqiov avTwvj 29 ov evgov iy^xxXovfievov neQi ^rjTrjfAaTCJV tov vofiov avTwVy firjdiv di a^iov d'avdrov rj dec- liiwv exowa iyyXrjiia. 30 firpfv&eiarjg di /aoi imfiovX^g elg tov avdqa iaeO'iyaL i^avrrig eTtefiipa ngog ai, TtaQayyelXag nat Tolg

Kenntnis erhalten konnte (vgl. das Schreiben des Apostelkonzils Eap. 15). T. 27. Bnioxag) wie 4,1. 6,12, markiert, wie er im rechten Augen- blick mit dem Milit&r zur Hand war, uin ihn den HSuden der Juden z\x entreissen, von denen er ergriffen war und getOtet werden sollie. Dann aber ist das motivierende fia&wy ort (im Sinne von Gal. 3, 2) eine ab- sichtliche Ungenauigkeit, die der ErzSMer dem Tribunen zuschreibt, weil derselbe nach 22, 29 alle Ursache hatte, sein iibereiltes Vorgehen zu ver- decken, und sich vielmebr bei dem Statthalter als SchtLtzling des rOmischen BtLrgers aufspielen will. Ein gewisses Recht dazu hatte er insofem, als er, nachdem er von seinem r5mischen Btligerrecht erfahren, ihn wirklich den H&nden der Juden entriss (v. 10) und auch den Transport nach Gae- sarea in gleicher Absicht anordnete (v. 23 f.). y. 28. fiovXofieyog) mit Bezug auf 22, 30, nur mit der genaueren Angabe , dass er genau er&hren woUte, um welcher Ursache willen sie Anklage wider ihn erh5ben (19,40). Auch 4i© enge Verbindung des xattjy. sig r. avv. (v. 20) durch re, welche dasselbe als unmittelbare Folge des e^eik. darstellt, verschleiert absichtlich das dazwischen liegende wenig besonnene Verhalten des Tribunen. T. 20. oy) kntipft nach der den Act. so beliebten Weise, die Erz&hlung relativisch fortzufiihren (vgl. 16, 14), an das entlegene r. avdg. r. v. 27 an. Dass es sich bei der Anklage wider ihn um Gesetzesfragen handelte {Crjrr^fiata , wie 18, 15) , konnte der Tribun aus der Verhandlung vor dem Synedrium (vgl. viebnehr v. 6) nicht ersehen; doch setzt der Erzahler wohl voraus, dass dem Tribunen schliesslich doch der eigentliche Anlass des Aufruhrs (21, 28) bekannt geworden sei. Zu /jirjdey a^iov ^avatov vgl. Lc. 23,15. Das eyxXrjfia ex^iv bezeichnet, dass keine derartige Anklage auf ihm ruhe. Y. 80* fuyrr^.) wie Lc. 20, 37. Bem. die echt griech. Strukturvermischung des gen. abs. mit dem ace. c. inf., der noch genauer bezeichnet, was ihm hinsichtlich der Nachstellung (fnt/9., wie 9, 24. 20, 3) gegen den Mann angezeigt wurde. Bem. den Aor. des Briefstils vom Standpunkt des Empf&ngers aus (vgl. Eol. 4, 8). Dass er auch den An- klS^em (xatfiy.f wie II Makk. 4, 5) aufbrug, vor ihm (ent nov im Sinne von coram, wie Mc. 13,9) zu erscheinen, wird nach v. 35 vorausgesetzt, ob- wohl die Hierarchen, die freilich schon nach der Art, wie sich der Hohe- priester als Richter geriert (vgl. v. 2f.), die Sache des Volks sichtlich zu

23,27 35. 221

yLccwtffOQOig Xiyuv nqog avrbv inl aov, 31 oi fiev ow atga- TidTai yuna to diazeTayfiivov avroig avaXafiovreg xov Ilavkov ijyayov dta wntbg eig vriv l4vTi7tatQida y 32 rij di eitavQiov iaacevzeg tovg Inntlg aniqx^ad'ai avv avrt^y VTtiarqBtpav et^ Ti]v TcaQeii^oXrpf. 33 oi%iveg elaeJi&ovteg elg ri^y KaiaoQeiav Tiai avadovreg n^y ifCiaroXiiv T(p ^efioviy TtaQiartjOav tuxI tov IlavXov avT^. 34 avayvovg di xai ineQwvrjaag ex, noiag BTtaq- X^iog earivy xat nv&ofAevog orci ano Kihiiiagy 35 di^arAOvaoiiai

der ihrigen gemacht hatten, eigentlich noch nicht als Anklftger vor ihm aufgetreten sind; allein auch v. 29 werdeD weitere Verhandlungen des Tribonen mit ihneii, die doch nicht unwahrscheinlich sind, vorausgesetzt. Das X^BW nqoq avtoy steht im Sinne des Xoyoy exety nQoq avtov 19, 88: mit Bezng auf ihn vor dir sich auszusprechen. t. 81« oi juiey ovy fftQ.) knilpft fiber den Brief (v. 25 80) hinweg an v. 28 an und das fiey deutet darauf bin, dass nicht von der ganzen Eskorte dasselbe gilt. Das xtna r. dutter. am. (Lc. 3, 18) geht auf die speziellere Ordre, die den Truppen erst beim Abmarsch erteilt wurde im Unterschiede von y. 28. Zu ayaX, r. navX. vgl. 20, 18, zu dut yvxto^ 17, 10. Nattb-lich geht das zun&chst nur auf die Abreise bei Nacht and schliesst keineswegs aus, dass man erst am folgenden Vormittag in Antipatris anlangte, wo Station gemacht wurde. 82. eaaayreg) wie 14, 16, deutet darauf bin, dass die Spezialordre dahin lautete, sie sollten ins Lager zurtlckkehren, sobald (von Antipatns an) f&r die Sicherheit des Transports nichts mehr zu be- fftrchten sei, und denselben den Reitem allein tiberlassen. Aus der Art aber, wie ihre (ganz bedeutungslose) RQckkehr erwfthnt wird, erhellt, dass man erst von ihnen in Jerus. erfuhr, wie es mit dem Transport ge- worden sei. Dort wird auch Lucas, von dem weder angedeutet, noch irgend wahrscheinlich ist, dass er den Militftrtransport nach Gaesarea begleitete, diese Details gehOrt haben. 88 kntLpft, wie v. 29, rela- tivisch an, und zwar mit dem der Natur der Sache nach auf das ent- femtere innBig beztlglichen oirtyei^ sofem eben jene infolge der Spezial- ordre nach der Ankunfb in Caes. und Obergabe des Briefes dem Statthalter auch den Paulus vorftthrten (naQBor,, wie 9,41). y. 84. ayayyovg) ohne Objekt, das sich aus v: 88 eigHnzt. Die Frage des Statthalters, welche den Rapport vervollstftndigen will, geht nach dem qualitativen 71 oucg darauf, ob er aus einer imperatorischen oder senatorischen Provinz herstamme (ex, wie 18,21), weil da von abhing, ob er vor sein Forum gehOre. Bern, den Wechsel von ex und otto, wie Joh. 1,45. 11,1. Aus der Ankntlpfung von y. 86 erhellt , dass die Frage in Gregenwart des Ge- fangenen gestellt wurde, wo nicht an ihn gerichtet war, woraus sich dem Erz&hler ergab, dass in dem Rapport des Tribunen nur von einem ROmer im allgemeinen die Rede gewesen sein kOnne (v. 27). diaxova.) wie

222 Apostelgeschichte

aov, €q)7jj ovav %at oi yLaxrffOQol aov TtaQayivmvcai,^ yisXevaag €v Tip TtQairajglip tov ^HQvidov q)vhiaaead'ai avtov,

XXIV, I [xeta di Ttivre ijpieqaQ yLarifirj 6 ccqx^^Q^^S l^vaviag fieza TtQea^vriqwv xivwv xal ^i^roQog TegTvXXov Tivog, oiTiveg iveqxiviaav rip ^yefiovt yuxza tov Jlavlov. 2 yilrjd'ivTog de rJQ^aTO yxrcrjyogeiv 6 TiQrvXlog XeytJV 3 TtoXlijg eiQrjvtjg xvy- xdvovreg dta aov xcti diOQd^wfjtartJV yivofiivtav Tqt sdvec zovtqt dice Tijg arjg TVQOvoiag Ttavrr} t€ ymI Ttavzaxovy ciTtodexofied'a, y^Qariare O^Xi^, juera udarjg ei'XCCQiOTiag. 4 iVa di fiij iTti TrXelov ae ivnomiOy TCaQayLalai ccKOvaal ae fjiiiov awxofjLwg t^ arj htuvKBiif, 5 evQovreg yag rov avdqa rovrov koifiov xof

Deut. 1, 16, wird durch das eingeschaltete e(pi] stark betont, sofern es an- deutet, dass nun endlich Paul, vor seinen ordentlichen Richter gestellt ist, der ihn anhdren will, sobald seine Ankl&ger (v. 30) angekommen sein werden. Ebenso schliesst die £rzalilung damit ab, dass er in dem von Herodes erbauten Palast, in dem die Prokuratoren residierten, in Unter- suchungshaft blieb.

24,1 27. Paulus vor Felix. fisra ds neyrs tjfji,) von der Ankunft des Transports in Caes. an gerechnet, wobei aber dieser An- kunftstag, wie der des Hohepriesters mitgerechnet ist. Da Felix ja die AnklSger erst herbescheiden musste, liegt keinerlei Yerzdgerung vor. Das xatefii] geht auf die Reise von Jerus. nach dem am Meere gelegenen Cae- sarea. Das ttywy zeigt, dass der Hohepriester nur von einer Deputation des Synedr. begleitet war. Als Sachwalter nahm er einen r5mischen Rhetor namens TertuUus mit. Das oittyeg motiviert ihr Eommen durch ihr An> bringen {s/i^pay, im of&ziellen Sinne wie 23, 15) wider Paulus. y. 2. xXtj^.) von der ofBziellen Yorladung des Angeklagten (ohne atrrov, wie 21, 10), nach der erst TertuUus seine Anklage zu erheben beginnen konnte. 8 beginnt mit einer schwtLlstigen, schmeichlerischen captatio benevolentiae: da wir grossen Friedens teilhaftig werden durch dich und solcher Re- formen, wie sie diesem Volke (f^v., wie 10,22 im Munde des Heiden) zu teil werden durch deine Yorsoige aUerseits (nayrtjy wie Sir. 50, 22) und allerorten. Das Objekt zu anodexo/jie&tt erg&nzt sich aus dem Parti- zipialsatz: wir nehmen es an mit aller (nercr., wie 20,19. 23,1) Dankbar- keit. Zu xQuxiate vgl. 23,26. ?• 4. lytt fJirj snt nXsioy) wie 4,17: damit ich dich aber nicht noch mehr behindere, n&mlich in deinen wich- tigen Gesch&ften, zu denen nach v. 3 besonders auch die Fiirsorge fOr das jQdische Yolk gehdrt, bitte ich dich, uns anzuhSren in KtLrze {cvyx,^ wie Prov. 23, 28. Ill Makk. 5, 25) vermSge deiner (dir eigenen) Nachsicht {eni- f^x., wie 111 Makk. 3, 15. II Eor. 10, 1). In dem tifxiay redet Tert. im Namen der Hierarchen. T. 5. BvqoytBg) wie 23,29: wir trafen diesen

24, 1-9. 223

Tuvovvza atdaeig Ttaaiv toiq ^lovdaioig roig yuna r^v ol^ovfii- vrpfj TtQiOToaTOvrp^ tb rrjg twv Na^wQaloiv aiQiaeiogy 6 og %ai to ieqov htUQaaev fiefifjXdjaai,y ov ycal hLqaxtioafieVy 8 naQ' ov dvyqar] airvog avcniglvag Tteql Ttdwotv tovtcjv iTtiyvwvai wv '^lieig "KorrffOQOVfiev avrov. 9 aweTti&evTo di Tuxt oi 'lovdaiov qxiaiwrceg tavTa ovzwg exeiv.

6 Rcpt. add. p. BXQccrtjcafAey: xm xarot toy rjfAereQoy vofxov t^O-eXtjcafiey XQiyeiy, 7 xttreXd-wy de Xvciag o /eJUa^/i;; fieta noXXtjs fitae ex jtoy /ei^ftiv i]fAtoy ttntiyayB xeXevaas rovi xmijyoQovs avrov e^/£<r^at €ni cs,

gef^iirliclien Menschen an. Das XoifAoy gehOrt wohl a^jektivisch za ay^Qu, wie I Sani. 25, 17. I Makk. 15, 21, weil es mit xiyovyta verbunden ist: wel- cher Parteik&mpfe (aTaa, im Sinne 23, 7) erregt alien Juden dber den ganzen Erdkreis bin {xaia c. ace, wie 8, 1, oixovfA., wie 11, 28). Absicbtlich wird auf den Gegenstand derselben gamicht eingegangen, sondem nur die StOrung der v. 3 gerilhmten Bi^yrj an sich bervorgeboben. Das durcb re damit verbundene nQintom. (Hiob 15, 24) r. aiq, f&gt erst eri&utemd binzu, dass er das als Vorsteber einer Sekte thut, ,die wir nur bier nacb dem Namen ibres Stifters als Nazorfter bezeicbnen bSren. Scbon in dem Be- griff der aiQBCig liegt ein Vorworf (vgl. I £or. 11, 19), da er auf eine selbst- eri^&blte Denkweise im Gegensatz zu der einen wabren Religion weist. 6 fUgt zu der allgemeinen Cbarakteristik des Maimes die Einzel- tbatsacbe, die seine Verbaftung bewirkt bat. Bern, das vorsicbtige €7fet- Qadty^ da aucb nacb 21, 28 f. die Profanierung (peptjX,, wie Mt. 12, 5) des Heiligtums keineswegs erwiesen war. Die Vorliebe fOr die Fortspinnong der Rede in Relativs&tzen Iftsst den Verf. tLberseben, dass nocb kein Hauptverbum dagewesen ist, und er f&brt anakolutbiscb fort, als ob ein evQo/jiey vorbergegangen. Die gewaltsame Festnabme, die eigentlicb vom Pdbel ausging, scbreibt der Rbetor den Hierarcben zu, in deren Namen er redet. y, nag ov) von dem du selbst alles genau erfabren kOnnen wirst. Der Anwalt setzt voraus, dass Paulus die Dinge, deren sie ibn nacb V. 5 bescbuldigen {xarrjy. mit Ace. der Sacbe, der bier nur durcb nayt. tovt. attrabiert, und Gen. der Person, wie Lc. 23, 14) bei ricbter- licber Befragung durcb ibn selbst nicbt leugnen wird. Nacbdem er v. 4 ausdri&cklicb seine Kfirze gerecbtfertigt , tiberlftsst er mit Absicbt alles Nabere den Aussagen des Angeklag^n, durcb die man erst bofite, kon- kretes liiaterial flir die Anklage gegen ibn zu gewinnen, das ja im Grande den Hierarcben nicbt vorlag. Die Rede ist so durcbaus der Situation ent- sprecbend, dass sie wobl von einem Obrenzengen nacb seiner Erinnerung wiedergegeben sein kann. Dann wfibrde sicb Lc. auf die Nacbricbt von der bevorstebenden Verbandlung nacb Caesarea begeben baben. t* cvyBns^eyto) vgl. Deut. 32,27. Psal. 3,7. Sacb. 1,15: sie griffon mit an, indem sie versicberten {tfacx,, wie ROm. 1,22), dass dieses sicb so ver-

224 Apostelgeschichte

10 aTtexQv&ri re d Ilavlog, vevaavrog ovt^ tov fffeijtovog liyeiv ex Ttolkwv hwv ovra ae x^^Ti^y t0 edru rovrt^ iTtiardfievogy evdv(jL(ag za Ttegt iinawov ccTtoXoyovfiaL, 11 dv- vafiivov aov eTtiyvoivaL ori ov nXeiovg eiaiv (xoi '^iieQai, dci- deKa aq)* ^g avefirjv Ttgoanvvqacov eig ^IsQOvaaXrifi. 12 luxl

halte (7, 1). Als die Juden werden die Hierarchen im Gegensatz zu dem rdmischen Rhetor bezeichnet.

Y. 10. anexQ.) wie 22, 8. 28. IJurch das eng verbindende re wird die Entgegnung des Paulus, zu der ihm der Statthalter durch Zuwinken {yeva.j wie Prov. 4, 25) das Wort erteilt, als die andere Seite der Verhand- lung vor Felix bezeichnet. Es folgt nun (v. 10 21) die zweite der von Lc. absichtsvoll ausgew&hlten drei Verteidigungsreden des Paulus, die, wie die erste vor dem Volk, vor dem rdmischen Statthalter gehalten ist. Es liegt nichts in ihr, was anzunehmen verhinderte, dass Lc. sie eben&lls mit angehSrt und nach seiner Erinnerung aufgezeichnet hat. Auch sie beginnt mit einer captatio bene vol., die nichts tTbertriebenes hat, da Felix nach gew5hnlicher Rechnung bereits seit 5 6 Jahren im Amt war. Bei tnurtafji. steht das Obj. in einem Partizipialsatz nach Analogic von axovu) (7, 12). Das r. e&v. r. wird wohl absichtlich aus v. 3 aufgenommen. Nach so langer Zeit muss ihm als Richter die Anwendung der r5mischen Ge- setze auf die jiidischen VerhaJtnisse gel&ufig sein, weshalb Paul, gutes Muts die Verteidigung in seinen eigenen Angelegenheiten (ra negi-^ wie 23, 11* 15) beginnt. y. 11. Da Felix genau erfieihren kann, dass es noch nicht lange her ist, seit er (a(p rjg scil. tjf^eg., vgl. 20, 18) in Jerusalem ankam, so kann derselbe um so leichter untersuchen, ob seine Verteidigung gegen die Anklage wider sein Verhalten (v. 5 f.) auf Wahrheit beruhe. Zu dem nXeiovg ohne 17 vgl. 4, 22. 23, 13. In den 12 Tagen sind wohl einfach die 7 (21, 27) und die 5 (v. 1) addiert, ohne dass der ErzS,hler sie im ein- zelnen nachgerechnet zu haben braucht. Bei der Dehnbarkeit des e/AcXX. 21, 27 kann man aber immerhin die Tage 21, 18. 22, 30 von den zu Ende gehenden sieben abrechnen und, da man den Tag der Verhandlung selbst nicht mitzurechnen braucht, in die 5 Tage den Reisetag 23,12.31 einrechnen, sodass die Angabe auch ungef^r stimmt, selbst wenn an den Tag 21, 18 iiberhaupt mitgedacht. Dies ist aber sehr zweifelhaft, da ja Paul, erst mit dem Eintritt in das Nasirfiat im Tempel (also in der 0£fentlichkeit) erschien, worauf es doch hier allein ankommt. Das TtQoaxvyrjatjy als Angabe des Zweckes der Reise, der sie keines- wegs als Festreise im Sinne von 20,16 charakterisiert, soil den Yorwurf V. 6 ausschliessen, und ist durchaus gerechtfertigt, weil ja Paulus kei- nen Anlass hatte, dem Statthalter alle Motive seiner Reise darzulegen (deren haupts&chlichstes er dbrigens v. 17 selbst andeutet), sondem nur dasjenige hervorzuheben, was ihn in seinen Augen exkulpierte. Dass ihm aber, wenn er nach Jerus. kam, auch die Anbetung im Tempel religiDses Beddrfnis war, kann nicht als ungeschichtlich betrachtet werden. y. 12.

24, 10 15. 225

ovre ev t^ ie^ svqov fie nqoq tiva diaXeyofievov ri ijci- craaiv noiovvra ox^ov, ovre ^ zaig awayuyalg ovre xora rijy TtokiVy 13 oidi TtaqaaTfflai dvvavTal col tveqI wv vvvl 'Mttrffoqovalv (jlov, 14 dfioXoydi di rovto aoi^ oti nata t^v Adov ijv Hyovaiv aXqeaiv ovTiog lavQevo) t(^ TtazQi^q) ^e<^, Ttiinevwv Ttaai xdig ytceva top vofiov xat roig iv zoig TtQoqyf^- Taig yeyQafifiivoig, 15 ihrlda exunf elg tov d^eov, ^v ycal avzol

£VQoy fAs) kn^pfb an das ev^ovreg v. 5 an; das nQog xiva diaXty. (17, 17} wtlrde, wie das betont gesiellte ey r. leg, besagt, schon irgendwie den Tempel profaniert haben, da es als Streitgesprftch gedacht ist. Dagegen richtet sich gegen den Vorwurf des xw. araa, v. 5, dass er auch nicht ein Stehenbleiben, einen Andrang {enunaa., vgl. II Kor. 11, 28) einer Volks- menge veranlasst babe, was immerhin, wenn er sie haranguierte, zu einer tnaffie f&bren konnte, und in diesem Punkte wird noch ausdrttcklich her- Yorgeboben, dass es auch weder in den Synagogen, noch die Stadt eni- lang, also irgendwo auf der Strasse geschehen sei. y. 18. ovde) Wie sie hiemach ihn nicht selbst in einer Situation betroffen haben, die ihre Anklagen rechtfertigt, so kOnnen sie auch das, in betreff dessen sie ihn (wegen seiner aufrilhrerischen ThS.tigkeit in der Diaspora, vgl. v. 5) jetzt auf einmal (obwohl friiher noch nie davon die Rede gewesen) beschul- digen, nicht dem Statthalter darthun, als erwiesen hinstellen {naQaattjaai). Das ne^i wy h&ngt von dem zu erg&nzenden ratrta ab und verbindet sich mit dem xcert^yoQ, fjiov, ?• 14. ofAoXoy.) wendet sich gegen den Vorwurf, dass er das Haupt einer von der jtldischen Religion sich lossagenden Sekte sei (v. 5), und wird so zu einem Bekenntnis seines Glaubens. Zu dem vorausweisenden rotTo vgl. 21, 23. Dagegen kann das ot;rai; nicht vorwftrtsweisen, da nicht im Glauben und in der Hofihung sein Oottes- dienst besteht, sondem es geht deiktisch auf die Art, wie er, dem Weg, den er eingeschlagen und den sie eine Sekte nennen, entsprechend, (in seiner Wirksamkeit ftlr den Messiasglauben) dem v&terlichen (22, 3) Gott zu dienen trachtet. Nur dass die religidsen Voraussetzungen dieses Gottesdienstes keine anderen sind, als die seiner Gegner, driicken die Partizipials&tze aus. Er glaubt dem, was durchs Gesetz hin und in den Propheten geschrieben. Die Verschiedenheit des Ausdrucks ist gew&hlt, weil ja in der Thora nur hier und da, wenn auch inuner wieder, die Yerheissungen auftauchen, an die er denkt, und die in den Propheten tLberall niedergelegt sind. T* 15. sXn, Bx^iv) ist dem nujxnmv subordiniert, sofem ja nur jener Glaube an die Yerheissungen des AT.*s eine auf Gott gesetzte Hof!hung (vgl. II Kor. 1, 10. I Petr. 3, 5) erzeugen kann , also durch sie bew&hrt wird. Mit dem Relativsatz geht der Begri£f der ^Xnig, wie so oft, in den des erhofiten Gutes dber, das auch sie (seine AnklSger) erwarten (23,21). Nattb-lich kann er als dieses nicht die gehoffte Erscheinung des Messias nennen, da

226 Apostelgeschichte

ovrov TtQoadixovTot , avaa%aaiv fxilXBiv eaea&m dinuxiayv re nai adi'/xov. \& ev Tovrq) xai avrog aayiai anQoanLOTtov aweidrjciv EXBiv TtQog rov &edv y.al rovg av&QWTtovg dtaTtavrSq. 17 di evcHv de nXeiovwv ikerjfioGvvag Ttoi'qaiov eig to edrog fiov Ttaq- eyevofiTjv xai TtgoaqfOQag, 18 iv alg evQOv fie ijyviafxivov hf r^ l€Q(^y ov fxeta ox^ov ovde [leta d^oqv^ovy rivig di cltzo Trjg l^tfiag

fiber diese ja eben zwischen ihm und seinen AiiklS.gem die Eontroverse besteht, abgeseheu davon, dass diese dem r5mischen Statthalter gSuzlich unverst&ndlich w9j*e, sondem nur die mit der Auferstehong eintretende Endentscheidnng fiber Heil und Yerderben. Daher neiint er das aya<n. fieXX. eaea&ai (11,28) nach Dan. 12,2, das er sehr wohl als die Hoffirang des rechtglS>ubigen Judentnms bezeichnen kann ohne Rflcksicht darauf, ob irgend eine Partei sich davon losgesagt hatte. Diese Anferstehung ist zun§>chst nur eine Auferstehung der Gerechten (Lc. 14, 14); wenn mit ihnen die adixoL verbunden werden, die dock nur auferstehen, um im Gericht (Job. 5, 28) dem ewigen Tode fiberantwortet zu werden (Apok. 20, 13. 15), so geschieht es, um auf die drobende Seite dieser Znkunfksaussicht binzuweisen. Denn auf Grund ibrer {ey Tottw, wie Job. 16, 30) sucbt nacb y. 16 aucb er sicb in der Fertigkeit auszubilden (craxoi), ein Gewissen zu baben im Verkebr mit Gott und Menscben , welcbes keinen Anlass bat, sicb eines Unrecbts bewusst zu sein {an^oaxon., wie Pbil. 1, 10), also ein gutes Gewissen (23, 1). Zu diomavxos vgl. 10, 2. Das xm avrog will ab- sicbtlicb nicbt ausscbliessen, dass aucb seine AnklSger ein solcbes baben ; es bandelt sicb eben nicbt darum, dass er eine neue Sekte einftibrt (v. 5) im Gegensatz zur jiidiscben Religion, sondem um eine Differenz in der AusQbung derselben, welcbe Gewissenssacbe ist und daber nicbt vor das Tribunal des Landpflegers geb5rt. y. 17. (ft) im Sinne von Gal. 2, 1, Mc. 2, 1, zeigt, dass die Anklage v. 6 sicb nicbt auf einen frfiberen Besucb in Jerus. bezieben kann, weil sein letzter (18, 22) scbon mebrere Jahre zurUck- liegt, und Paul, kommt damit auf seinen gegenw9Ttigen, der ihm dieselbe zugezogen bat. Hier tritt nun ausdrficklicb der eigentlicbe Zweck seines Eommens nacb Jerus. bervor; denn das cAci/fioa. noirjtf, (9,36. 10,2) gebt auf die tTberbringung der Kollekte, deren Bestimmung ftbr seine Volks- genossen, zu denen ja die Christen in Jerus. gehOren, sie als ein Liebes- und Friedenswerk cbarakterisiert , das Anklagen, wie v. 5, schlechthin ausscbliesst. Damit verbinden sicb dann die nQoatfo^ai , die bei dem V. 11 als Zweck seines Kommens genannten nQoaxvveiy nicbt fehlen durften. Dass es gerade NasirSlatsopfer waren (21,26), in deren Darbringung man ihn nach y. 18 im Tempel traf, besagt nicbt, dass er ibretwillen nacb Jerus. gekommen war, da das auf sie bezflgliche x. nqocq), ab- sicbtlicb binter naQByeyofAf]y nacbgebracbt wird; aber aucb sie entsprachen ja nacb 21, 21fiF. ausdrCLcklich der Absicht, seine ecbt jtidische Frdmmig- keit zu erweisen, und scblossen durcb den damit verbundenen Zustand

24, 16 22. 227

^lovdaioif 19 ovg idu hti aov TtaQtivai 'Mti HLotrffoquv^ eX %i t%oiev TtQog i^L 20 ^^ avTol ovzoi eiTiatwaav xi evgov adiyirjfia axavtog /aov ini rov awedQioVy 21 rj 71€qI ^lag tavrrjg gxtmjg rig hu'AQa^a iv avTolg ioTOfg on ntqi avaaraaetog rex^cov iyw i^ivQ^at, ai^fi€QOv iq>' v^iuv. 22 ivefidXero di avrovg 6 0^h§, aTLQifidoteQOv eldwg to Tiegi r^g 6dov^ eiTtag' orav ^vaiag 6

nasirftischer Gottgeweihtheit (21, 24. 26) erst recht die ihm v. 6 imputierte Absicht der Tempelsch&ndung aus. Ebenso schloss dao ov fjtBta o/Aot*, d. h. dass er keine«Volksmenge um sich sammelte iind sie in Anfregung versetzte {^gvp,, wie 20, 1. 21, 34), tumultuarische Auftritie, wie die ihm V. 5 zugeschriebenen atttaeis, aus, dnrch welche er indirekt die heilige St&tte h&tte entweiken kdnnen. Die n&here Bestimmung des in dem ev^oy unbestimmt gebliebenen Subjekts dnrch das cff (vgl. ROm. 3, 22) bildet zugleich einen Gegensatz zu der znn&chst liegenden Voranssetzung, dass die Anklftger selbst ihn getroffen h&tten. Znr Sache vgl. 21, 27. y. 19* etfff) ohne ay, wie Lc. 11, 42. 15,32: welche h&tten'mtissen vor deinem Tribunal gegenw9jrtig sein, wenn sie etwas (nftmlich eine Anklage) nach ihrer Meinung (bem. den Opt.) gegen mich h&tten. y. dO. 17) oder, da er dies von den Abwesenden nicht fordem kann, so muss er von den gegenwftrtigen Ankl&gem selbst fordem: sie mOgen sagen, was fOr ein Unrechtthun sie fanden, als er vor dem Synedrium stand (23, IfL). Y. 21« 17) scil. einattoattv: oder, wenn sie nichts derartiges gefunden haben, so mdgen sie sich dber das einzige Wort, das er damals gesprochen, auslassen, inwiefem darin ein Unrecht liegt. Da der Art. zwischen tavttjg und (pttytje fehlt, vermischt sich mit der Vorstellung, dass er damals, als er unter ihnen stand, nur ein einziges Wort ausrief (vgl. 23, 6), die andre, dass es dasjenige war (raiTi^c voraus- weisend, wie v. 14), welches nachher mit on recit. angefCLhrt wird. Bem. die Hinzuftigung des syto, ttfjfiegov und eg> vuiay (im Sinne von V. 19). v. 22» ayefiaXeto) technischer Ausdruck ftir die Vertagung der Sache, wonach die Klfiger oder beide Parteien auf sp&tere Entscheidung verwiesen werden. Den Gmnd davon sieht der ErzSbler darin, dass Felix genauer, als es durch die Anklage und Yerteidignng ermOglicht war, in Sachen (ta negt, wie v. 10) des Weges, um den es sich nach v. 14 han- delte, Bescheid wusste (cMfoic, wie 5,7. 20,22). £r setzt offenbar voraus, dass der Statthalter infolge seiner mehrj&hrigen Amtsftlhrung wohl wusste, wie es sich bei der sogenannten Sekte um die Anhftngerschaft des auf Yerlangen der Hierarchen hingerichteten Jesus handle, und die Sache nicht entscheiden wollte, ohne diesen tie&ten Grund der Sache klargestellt zu haben. Zu smag vgl. 22, 24 : erst wenn Lysias herabkommt (v. 1), der tiber diesen Punkt in seinem Bericht geschwiegen hatte, und den er dar- fiber befragen will, will er die auf sie (die Kl&ger und den Beklagten) Weiss, N.T.m. 15

228 Apostelgeschichte

Xikiaqxo^ y^atapf^, diayvciaoinccL ra naS-' vfiag, 23 diazaScif^evog r^ kuttTOVTaQxu trjQeia&m ctirtov exBiv re aveatv %ai inqdeva xiokveiv Twv Idicov avzov VTtrjQeveiv a^r<^rJ.

24 f,i€Ta di fji^iiqag rivag naQayevofjievog 6 OrjiiL^ (fvv ^QOvallXj] Tfj ldi(jc yvvaiyi ovarj ^Iovdai(f ^EtBTtifxifjaro %ov Havlov, y.ai ^'zorafiv avrov tceqI rrjg elg Xqiaxov ^Irjoovv Ttiareiog. 25 dialeyofiivov di avtov tvbqI dr/^aioavyrjg y,at ipLQorelag Y.ai Tov %Qi(jLaTog xov fiiXkovTog bfjKpo^og ysvonevog 6 Oiih^ aTcer^idrf

TO vvv i'xov TtOQBvov, y^aiQov di fievaXaficav fxtvayMleaofxai ae,

■■■■•■■ I . . , II I ^ ....■■■

beztiglichen Dinge richterlich entscheiden {dvuyy.j wie 28, 15). Dass es nachher doch nicht zu einer Konsultation des Lysias kommt, kaim in der durch V. 24 geanderten Situation seinen Grund gehabt habeu. v. 28. dittTa^rcfi,) wie 7,44. Da das etnag lediglich das Wort einfahrt, mit dem er die Entscheidung autschob, kann das zweite part. aor. ausdriickeu, wie er gleichzeitig dem wachbabenden Centurio dber die weitere Haft des Paul, n^here Anweisung gab. Dieselbe soUte eine mdglicbst milde sein, 80 dass er dabei (im Gegensatz zu der bisherigen) Erleichteruug habe (exeiv ayeaiy, wie II Kor. 2, 13. 7, 5), und insbesondere keiner der Seinigen (4,23), d.h. seiner Glaubensgenossen, verbiudert werde, ibm Dienste zu leisten (13,36). Bern, den tTbergang in die Aktivkonstr., wodurch der Cent, selbst statt des Paul. Subjekt im ace. c. inf. wird.

Y. 24. TtKQuycv.) setzt voraus, da§s Felix nicht im Pratorium des Herodes (23, 35) wobnte, sondern sich in dasselbe begab. Das idia erklart, weshalb er mit einem jfldischeu Weibe kam , dadurch , dass es eben sein Ebeweib war. Offenbar war es das Interesse dieses jildischen Weibes fiir den Begrtinder jener Sekte (v. 5), was jene Privataudienz veranlasste, welche dem Statthalter die nach v. 22 von ihm noch vermisste genauere Keuntnis fiber den Glauben an den Messias Jesus (bem. das uur paulini- sche /ptar. f j^ff.) vermitteln konnte. v. 25, diccXey, de) wie 20,9: als er aber bei dieser Unterredung auf Dinge, wie (bem. den artikellosen Aus- druck) richterliche Gerechtigkeit und Selbstbeherrscbung gegeuflber der sinnlichen Leidenschaft {eyxQ., wie Gal. 5, 23), also auf die praktischen Konsequenzen des Messiasglaubens in Punkten, auf denen Felix, wie sich bald genug in der Behandlung seines Prozesses zeigen sollte und in dem Ehehandel mit der Drusilla gendgend gezeigt hatte, kein gutes Gewissen haben konnte, zu sprechen kam, war seine Neiguug, ihn zu hSren bald vorbei. Insbesondere aber versetzte den Statthalter, was Paul, von dem bevorstehenden Gericht redete, um ihn zu der mit dem Glauben notwendig verbundenen Sinnesanderung anzutreiben, in Schrecken (ffKjpo/?. yey,, wie 10,4). Daher die Vertaguug der ihm hSchst peinlich werdenden EHJrterung. Zu to wu bxov (was die gegenwartige Sachlag^ betriflft, d. h. far jetzt) vgl. Tob. 7, 11; zu xttiqav Gal. 6, 10: wenn ich ge-

24, 23 25, 3. 229

26' ofjua xat iXnittDV ori %^uata do^r^aexai avtip vno rot IlctvXov' dio '/ML Tti^AvoteQOv avTov ineTaTcejUTtSfievog wfitXet avTtiP. 27 dierlag di Ttlr^QW&Blar^g ilafiev diadoxov 6 O^Xi^ IIoQxiov 0^aTov' ^elcov re x^gtra zaza&ea&ai Tolg ^lovdaiotg i (JOiih^ 'AariltTte t6v Ilavlav dede^ivov.

XXV, t Orlatog ovv BTxi^ag rtj hTraQxslq) ftera VQeig fjiaeQag ave^r] elg l€Qoa6Xvf.ia dno Kaiaageiag, 2 iveq)dviadv re avztp 01 aqxiEQEig vml o\ TtQwroi tcSv ^lovdaUov zceza tov IlatXov, Y,at TtageyMlovv avrov, 3 alrovfievoi x^Q''^ "'^^^^ avtov, OTicog

legene Zeit bekomme, will ich dich zu mir rufen lassen. y. 2ft. ttuu xat) wie Kol. 4, 3, kntlpft das eXml^My an avtixQi&fj an, tun zu erklftren, warum er trotz des su(p. y$v. doch noch an Wiederaufnahme der Ver- handlnng denkt. Die £rw8,hnung der eXitj^uoa. v. 17 war es wohl, die ihm den Gedanken weckte, dass Panl. in der Lage sei, seine Befreiung mit Geld (x^rjf4ttta, wie 8, 18.20) zn erkaufen. dio xai): damm auch unter- redete er sich, ihn noch h&ufiger (vgL 111 Makk. 4, 12) holen lassend, wiederholt mit ihm, bem. das Imperf. y. 27* diertng) Dass aus dieser Zeit von zwei Jahren durchaus nichts ensfthlt wird, erkl&rt sich ausreichend daraus , dass dieselben keinerlei Wendung in dem Geschick des Paul, brachten, von dem ja Lc. allein erzfthlen will. Zu eXa^. diadox. II Makk. 14, 26. Die enge Verbindung mit re deutet an, wie es kam, dass er nicht bloss einen Nachfolger ini Amt, sondem auch in der Behandlung der Sache des Paul, empfing. Das Gegebene war ja, dass er vor seinem Abgange die Sache des Paul, noch erledigte; allein da er Grund hatte, die Anklage der Juden zu fUrchten, so lag ihm daran, sich die Gunst (bem. die seltene Form /a^era Jud. 4) derselben zu sichem (xara&.j wie I Makk. 10,23, eig.: sich niederlegen), die er mit seiner Freilassung ver- scherzt h&tte, hinterliess er die Sache seinem Nachfolger. Die leichte Fesselung (22, 5) war auch durch die uyeaig v. 23 nicht ausgeschlossen.

25,1 22. Die Appellation vor Festus. ovy) infolge davon, dass Felix die Sache unerledigt gelassen hatte. Das sne^tjy steht, wie 20, 18, vom Antreten der Statthalterschaft (riy fTra^/eou, scil. e^ovaia). Dass er schon nach drei Tagen nach Jems, heraufging (24,11), geschah nattlrlich, um sich dort vorzustellen , uud hat an sich mit der Sache des Paul, noch nichts zu thun, wohl aber, was y. 2 durch die enge Verbindung mit als die selbstverst&ndliche Folge davon betrachtet wird, dass die Hohenpriester ihre Sache wider Paulus wieder bei ihm anbrachten (23, 15). Mit den ctQxtBQ- sind hier die nQtaxot r, lovd. (vgl. Lc. 19,47: t. Xaov) ver- bunden, wie 23, 14. 24, 1 die nQBapvxBQoi , an die dabei auch gedacht sein wird (vgl. V. 15). Das itaQ^xaX. avroy (vgl. Lc. 8, 31 f.) wird v. 8 ausdr£lck- lich als Erbittung einer Gunst (wie 24, 27) wider Paul, bezeichnet, da sie

15*

230 ApoBtelgeschichte

(jLefanifjitprflai aitbv elg ^IiQOvaaX'qfif ividQov noiovweg avekeiy aixov 'Mcta Tt^v 6d6v. 4 6 ^iv ovv Oifitog dTte^xQi^ TtjQBl" a&ai Tov Ilavkov eig KaiaaqeiaVy kavrov di fiikkeiv iv xajuu iyiTtoQtvtijd'ai* 5 Oi ovv iv ifilvy q>fjaivy dwarot avviMttafiawtqy et Ti iaxiv iv T(ji avdQi atOTtovy TLaxrffOQEixwaav avvov. 6 diatQixpag Si iv avroig ^fiigag ov nXeiovg otltw rl ddxa^ xa- Tafiag elg KaiaaQeiav, rfj inavqiov nuxd^iaag inl tov fi'qfxarog ivLikevaev tov IlttvXov ax^^vai. 7 TtOQayevofiivov di ctvrov TitQUOTrfiav avTov oi ano^lBQoaoXi(icjv Tunafiefirjy^Teg^Iovdaloiy

wohl sahen, dass sie als ihr Recht nicht fordem k5nnten, Fest. mOge ihn holen lasseDf um die Sache in ihrer Qeg^nwart zu entscheiden. Dass sie dabei einen Hinterhalt (23,16) bereiteten, nm ihn unterwegs (xara r. od., wie Lc. 10, 4) zn tOten , ist nattlrlich zun&chst nur die Voraus- 8etzuug, die Lc. aus ihrem Eingehen auf das schmach voile Anerbieten 23, 14 f. folgert. Dock vgl. zu v. 9. ?• 4. fici^ ovr) ofane iblgendes cff bereitet den Qegensatz dessen vor, was die Hierarchen thaten, und was in andrer Form v. 7 angeschlossen wird. Das rf^QSia^ai wird hier durch die den Act. eigenttlmliche Prfignanz mit eis verbunden (wie 8, 40. 9, 21), weil er eben sichren Gewahrsams wegen nach Caes. gebracht war. Da er selbst in Bftlde abreisen wolle, kOnne die Sacke dort schleunigst vor- genommen werden. y. 5. ovv) besagt, was sie ihrerseits infolge dessen thnn sollen, wie das nach sv vfiiv eingeschaltete fprjaiy hervorhebt. Der allgemeine Ausdruck ot dwaroi (I Kor. 1, 26) wird gew&hlt) da der ROmer die nfihere Organisation der jddischen Autorit&ten noch nicht kennt oder nicht berficksichtigt. Zu avyxarafi. vgl. Psal. 49, 18. Sap. 10, 14. Das ri erh&lt durch die gesperrte Stellung grossen Nachdruck: wenn irgend etwas an dem Manne ist, das nicht in Ordnung {tttonov, wie Lc. 23,41), so mOgen sie ihn verklagen. v. 6* ditttQiip, ey ftvr.) nachdem er in ihrer Mitte 8—10 Tage verweilt. Die Angabe erklftrt sich nur vom Standpunkt des Paulus und seiner Freunde in Caesarea aus, die mit Spannung dem Resultat seines Besuches in Jems., dessen Datum auch so genau in £r- innerung geblieben war (vgL v. 1), entgegengesehen hatten und wohl wussten, dass Fest. 10 Tage von Caes. abwesend gewesen war, aber nicht, wieviel er davon in Jerus., wieviel auf der Reise zugebracht hatte. Bern, die geh&uften Partizipien, von denen das dutrgul/a^ dem na%u§, etg untergeordnet ist, das die Voraussetzung f&r die Vomahme der Sache tiberhaupt bildet, wfthrend das xa9icas bth t. /Ji^/u. (12, 21) die feier- liche Form bezeichnet , in der dieselbe mit dem Befehl zur Vorftlhrung des Gefangenen ihren Anfang nahm. Da die Anklftger auf seinen Rat (v. 5) gleich mitgekommen waren, erforderte die Rflcksicht auf sie, die Verhandlung sofort am folgenden Tage zu beginnen. t* 7. nagayev,) Sobald Paul, (im Gerichtssaal) ankam, umringten ihn seine von Jems.

25,4-10. 231

ftoiXa xat fiagia amdfictta 'AarafpdQOvveg, a ovyl lax^'Ov ino- dei^ai, 8 zov Tlavkov anoXoyovftdvov ati ovte elg tov vojaov Tcoy ^lovdaiwv oihe elg to iegbv ovre elg KaloaQa ti fi/naqTov. 9 6 (Mjatog di d^ihxxp xoig ^lovdaloig x^Q^^ ^tara'^iad'ai, anoycQi- 9eig*T^ Ilavktif elTtev' ^ileig eig 'leQoaolvina avafiag iTiBi Tteql TOVTtav TiQidilvai in ifiov; 10 elnev di 6 IlctvJiog' earwg im Tov p^piaxog Kaiaagog el^i, ov jie del ycQivead'ai. ^lovdaiovg

herabgekommenen Feinde. Welches die vielen und schweren Beschuldi- gungen waren, die wider ihn ongebracht warden, und von denen nur gesagt ist, dass sie dieselben nicht za beweisen vennbchten, erhellt aus 89 wonach sich Paulas dagegen verteidigen musste, dass er irgend etwas gegen das jtldische Gresetz (vgL 23, 29) oder gegen das Heiligtam (vgl. 24, 6) Oder gegen den Kaiser gefehlt habe {%uaQx, eig, wie Lc. 15, 18. 21. 17,4). Die Juden batten also, wohl wissend, wie wenig Eindruck ihre Anklage wegen Religions verbrecben auf Fest. machen werde (vgL 18, 14 f.), seiner Messiasbotscbaft eine politiscbe Wendung zu geben gesucht, wie 17, 7. Auf die ganze obnebin resultatlose Yerbandlung wird aber nicht nSher eingegangen, weil es dem Erz&hler nar darauf ankommt, za zeigen, wie es zar Appellation kam. t* 9* d^eXtay xaT((&.) nimmt mit Ab- sicht die Worte aus 24, 27 auf, nur r. lotxf. mit Nachdruck voranstellend, um anzudeuten, dass es die kl&gliche Nachgiebigkeit des Statthalters gegen die Juden, worin er seinem Vorg&nger nicht nachstand, war, was die entscbeidende Wendung herbeifUbrte. Was er den Juden auf ihren einseitigen Wunsch abscblagen mu.sste (v. 4), konnte er mit Einwilligung des Paul, gewilhren; und er hatte keinen Grund, auzunehmen, dass dieser es ablebuen werde, da, wenn die Juden dort leichter Zeugen fQr ihre An- klage beschaffen konnten, ihm dort ebenso die Bescbaffung von Entlastungs- zengen erleichtert war. Das en sfAov (23,30) bei xQi^yia zeigt, dass es sich nicht um eine Verrtlckung des Forums bandelt, der Prozess sollte vor ihm, nur in Jerus., geftibrt werden. Aus demselben Grunde aber, aus dem die Juden die Verlegung dorthin wQnschten (v. 3), konnte Paul, nicht darauf eingeben. Es war ja auch sicher, dass sie dort nicht den recht zweifelhaften Ausgang abwarten, sondern bald genug wieder Mittel finden werde, sich auf anderem Wege ihres Todfeindes zu entledigen. v. 10. ov) nicht eq: ov, ist gesagt, weil er ja nach v. 9 auch in Jerus. vom Statt- halter abgeurteilt werden konnte; aber bier, wo er vor dem Tribunal steht, auf dem derselbe ordentlicher Weise namens des Kaisers Recht spricht, ist es sein gutes gesetzlicbes (dei) Recht, gerichtet zu werden. Das Perf. t]iftxt]xte (mit doppeltem Ace. wie Lc. 10, 19) drtlckt das Resultat seines Yerhaltens aus, dem gegentkber es zwecklos wftre, den Prozess nach Jerus. zu verlegen: Juden habe ich nichts zu leide getban, wie du selbst

232 Apostelgeschichte

ovditf igdtxi^xa, wg '/.at av Y,di,Xcov S7tiyivwa/£iQ, ii bI fiiv ovv adrMo 'Mcl a^iov d-avarov Ttinqayiji tc, ov TtagaiTOVfiaL to ojcq^ &av€iv el di ovdiv iaziv lov ovtol Tiaxr^yoQOvaiv /dov, oideig /le dvvatai avTolg xaqLOaa&ai.' Kaiaaga iTzrKoXov/iiai, 12 Tore & O^CTog avvixxkiqaag fiera zov ovfi^ovXiov aTtc/.Qidr^' KaiaoQa e7tr/.6xXiijaaif em Kaioaqa TcoQevat].

Id iifiegdiv di diayevo^ivwv Tinuv l^yQCTiitag b ^affiXevg 7,at BegviKT] yxxTi^vT7]aav elg KaiaaQuav aCTtaad/aevot xov (Z>^-

besser (xaXkLoVj im Sinne des xnAoi^ 10, 33), als es nach deinem Yorschlage (v. 9) scheint, weisst (sniyiy, ohne Objekt, nur hier), dass die Anklagen (v. 7) haltlos sind. Paul, setzt mit eiuer capiat, bene v. voraus, dass Festus nach seiner Verteidiguug v. 8 von der Haltlosigkeit ihrer Anklagen wegeu Verletzung des Gesetzes oder des Tempels (v. 8) (iberzeugt ist. Y. 11. €1 fiey ovv) kniipft fiber den zweiten Satz in v. 10 hinweg an den ersten an : wenn ich nun freilich im Unrecht bin und etwas Todeswiirdiges verflbt babe, sei es, was es sei (bem. das durch die gesperrte Stellung betonte rt), so weigere ich mich nicht (7f«^«tr. c. inf., wie Hebr 12, 19, anders Lc. 14, 18) zu sterben. Er deutet an, dass er nicht aus Furcht vor der Strafe, die ihn bei der Verhandlung seiner Sache in Jerusalem treffen kdnnte, die OberfQhrung dorthin ablehnt. Das ov^ev bcxiv fay (21, 24) xaxriy, fAov geht auf die olitischen Anspchuldigungen v. 8, das dvyatca darauf, dass es rechtlicherweise unm5glich ist (vgl. 10,47). X ttQ t a uad- a i) stehthierf anders als 3, 14, von der Auslieferung an sie, die Paul, in der Verlegung des Prozesses nach Jems, sieht, sofem dieselbe nur den Zweck haben k5nnte, ihn den mit ihnen im Bunde stehenden Meuchelmdrdem in die Hande zu spielen. Da er aber sichtlich fiirchtet, dass der Statthalter die Nachgiebigkeit gegen die Juden (v. 9) so weit treiben k5nnte, schliesslich dieselbe doch auch ohne seine Einwilligung zu verftigen, greift er zum letzten Rechtsmittel , das ihm als r5mischem Btlrger zustand. Das xfctauga ejiixaX. ist der techuische Ausdruck fur die Appellation an den Kaiser, die ihm auch durch die drohende neue Ver- schleppung seiner Sache in Caes., wie durch seinen Wunsch, Rom zu sehen (19, 21), gleich nahe gelegt war. t. 12. tote) markiert den Obergang zu dem entscheidenden Hauptpunkt, der Annahme der Appel- lation, die nach einer Besprechung mit dem Collegium seiner consiliarii erfolgte. Zu dem eni xaw, nach noQ, vgl. das ayeiy ctii 9,21.

T. 13* tjfji €Q,) durch die Trennung von nyoiy betont, deutet an, dass nur Tage vergangen waren {dutyiy, wie Mc. 16, 1), also der Transport, zu dem natOrlich noch mancherlei Vorkehrungen notwendig waren, noch keinerlei Aufschub erlitten hatte, als mit dem Eintreffen des Agrippa und seiner Schwester Bemike die Sache noch eine ganz neue Wendung zu uehmen schien. Das Part. Aor. aanacafn. stellt das Kommen selbst als eine

25, 11 - 17. 233

atov. 14 (^g di jcXeiovg Tifiigag dihQifiov hjEiy 6 O^avog Tip fiaailei avi&ero ta liata tov IlavXov liywv avq^ rig iazlv TLOTakeXBififiivog vno (PijAixog diafxiog^ 15 tziqI ov yevofxevov fxov €ig ^IsQoaoXv^a iveqfdviaav oi aqxiEQtig iMtl o\ nQeafivreQCi Twv ^lovdaiwvy aitov^evov xar' avrov TuaradrKr^v 16 ^Qog ovg aneAQi^v ozi ov'k iaziv i'&og ^Ptofiaioig xaQiCtad'ai ztva av&QO)- Ttov TtQLV ri 0 yuxTTjyoQOv/iievog 'Kara nqoGiaTtov hxoi tovg xcrri;- yoQOvg TOTiov te OTvoXoyiag kafioi negt zov iyviliifiaTog, 17 avveXi^ovtwv otv ev&ade avafioJirjv fir^defiiav noir^aa/a&'ogy rg

BegrCtssung des Statthalters (als Antrittsvisite) hin. 14. nAf lovc i^^.) mil betont gestelltem A^j. deutet an, dass bei kiirzereiii Verweilen da* selbst der Statthalter den K5nig ja nicht mit der Sache behelligt h&tte. Zu aye^ero ygl. II Makk. 3, 9. Gal. 2, 2, zu xa xara r. navX, 24, 22. Da der Er- z^ler unmdglich beanspruchen kanu, das Privatgespr&ch der beiden hohen Herren gehdrt za haben, kann die schriftstellerische Ausmalung desselben nur beabsichtigen, noch einmal die Situation, in welche Agrippa eingreift, lebhaft zu veigegenwiU'tigen und dabei, eineni Grundgedanken der Apostelgesch. entsprechend, zu betonen, wie bisher die rdmische Rechts- ordnung den Paulus gegen die Machinationen des jfldischen Fanatismus geschtltzt habe. Daher die Freiheiten, die er sich seiner eigenen firiiheren Darstellung gegendber ninunt. Das eauy ist wohl in Verbalbedeutung zu nehmen: es ist ein Mann vorhanden, der von Felix hinterlassen blieb als Gefangener (vgl. 24, 27). y»lb, yeyof^. eig) wie 20, 16: als ich nach Jems, kam. Das eyetfay, weist auf v. 2 zuriick, nur dass die TtQtor, r. Mvd, jetzt ausdriicklich als oi Tt^afi. bezeichnet werden, und das mrovfi, xar avrov (v. 8) wird direkt auf seine xttTadixij (Sap. 12, 27) bezogen, da dem Erz&hler zweifellos ist (was ja auch Fest. durchschauen musste), dass das Begehren nach der Verlegung des Prozesses nach Jerus. nur die Absicht hatte, sicherer eine Verurteilung herbeizuftihren. Dieselbe wird sogar v. 10. (bem. die relative Fortfahrung der Rede, wie 24, 6.8), wie (freilich erst V. 11) von Paul., als eine Preisgebung an seine Gegner dargestellt, der nun die (von den Hierarchen gar nicht verweigerte) Konfrontation des Verklagten mit seinen Ankl&gem gegenfSbertritt als das, was die rOmische Rechtsordnung (e^og) zuni Schutze desselben fordert. Das betont gestellte Tiya besagt: irgend einen Menschen, wer es auch sei. Das TiQiy rj steht hier c. opt, weil die Yorstellung ausgeschlossen werden soil, dass der An- geklagte verurteilt werden k5nnte, ehe er Gelegenheit empfangen habe (vgl. das analoge xonoy did. Sap. 12, 10), seinen Ankl^m gegenilber {xara riQoa., wie 3, 13) sich iiber die wider ihn erhobene Anklage zu verteidigen. v. 17. avyeX^.) ohne avrvy^ wie 21, 10. 24,2: als sie (mit mir) hierher {sySnde, wie Joh. 4, 15 f.) zusanmiengekommen. Dass er keinerlei Aufschub eintreten liess, sondern sofort am nSx^hsten Tage (21, 1)

234 Apostelgeschichte

e^iig i^a^iaag enl tov fiT^fiarog iycikevaa axdijvai rov avdga' 18 Tcegi ov arad'evreg oi YAXzrffOQOi oide/^iav ait lav eq>€QOv wv iydt vnevoovv TtovrjQcHv, 19 tijTiJ^ctra di riva neQi Tfjg tdiag deiaidaifiioviag elxov ^Qog avrov xat negi xtvog 'irjaov re^vip xoTog, ov lq>aaY£v 6 Ilavkog Kijv. 20 anoqovfiBvog di eyat r^v tteqI tovtcjv trfCTiGiv kleyov el fiovloito TtOQevead-at elg ^lego- aolv/aa xcrxeZ "/^Ivead'ai ftegl tovtwv. 21 tov di Havkov eTti- xakeaa/iiivov TTjQtj&ilvai avrov elq rfiv rov Sefiaatov didyvctHiiVj iiulevaa rrjQeia&at avtov I'log ov avanipixpo} avrov nqog Kai-

die Eonfroniatiou veranstaltete, zeigt, wie er auch den Anklftgem in keiner Weise ihr Recht verkilrzt habe. Zu xu9icag xtX. vgl. v. 6. t. 18. nBQi ov) relative Fortftlhrung, wie v. 16, umschreibt mit ^xtt^^yxBg nur das n€Qie<nt]ff€cy v. 7. Das etpegoy (vgl. IlPetr. 2, 11) giebt dem mritiy den Sin^ von Beschuldigungen, die sie als Ursache ihrer Anklage vorbrachten. Das mit Nachdruck an den Schluss gestellte novriQiov besagt, dass dieselben keinerlei tJbelthaten, wie er sie vennutete, enthielten. Was er ver- matet hatte, erhellt aus der Darstellung der Verhandlungen nicht, aber dass es ein schweres Eriminalverbrechen gewesen sein muss, ergiebt sich aus dem Gegensatz der Cv^t^f^ara (23, 29) in T. 19, die das nacbgestellte tiyct (v. 14) verSiChtlich als etliche religiose Streitfragen, die sie bezflglich der ihnen eigenttlmlichen Religion (bem. den vom Standpunkt des Heiden aus gew&hlten Ausdruck tfeecrtif., vgl. 17,22) mit ihm batten, be- zeichnet. Die Frage wegen der Auferstehung Jesu denkt der Erz&hler wohl bei der Verteidigung des Paulus gegen die politische Beschuldigung V. 8 zur Sprache gekommen, in der er von der £rh5bung Jesu durch die- selbe zur messianischen xv^iortjg redete. Dass Paul, von einem gewissen ver- storbenen Jesus redete, von dem er behauptete (q>aax., wie ROm. 1, 22), der- selbe lebe, charakterisiert die Gleichgflltigkeit des Stattbalters gegen solche abenteuerliche Bebauptungen ; ein angeblich vom Tode Auferstandener schien ihm doch ein recht ungefilhrlicher Kronprfttendent. Y. 20. anogovfAerog) wie Lc. 24, 4, doch mit dem ein£a.chen Ace. der n&heren Bestimmung. Die ^tfrtjctg (15, 2) in betreff dieser Streitfragen, hinsichtlich derer er sich in Verlegenheit befindet, ist die Untersuchung, wer darin Recht hat, worflber er in Jerus. eher Aufschluss zu erhalten hofft, als bier, wo ihm nur die er- bitterten Gegner des Paulus gegenflberstehen. Hier iSsst der Erz&hler den Statthalter ofiPenbar absichtlich, und sichtlich sehr naturwahr, das eigent- liche Motiv, weshalb er dem Paul. v. 9 proponierte (ei c. opt., wie 17,11. 27), die Untersuchung nach Jerus. zu verlegen, verschleiem. ▼. 21. enixecX,) wie V. 11 f.; doch hier mit dem ace. c. inf., wonach er durch die Apella- tion verlangte, far die richterliche Entscheidung (diayyaxr., wie Sap. 8, 18; doch vgl. das Verb. 23, 15. 24, 22) des Augustus (Ehrentitel der hOchsten richt^rlichen Inst an z) aufbewahrt zu werden. Die Wiederaufnahme des

25, 18 - 25. 235

rot av^Qwnov amovoai. avQiov, q)rfiivy aTcovajj avtov.

23 Tg ovv iTtavQiOv ikd^ovrog tov l/iyQiTtTva tuxI r^g Bbq- vixrjg ^i€Ta TcoiXiig q>avTaGiag^ xat eiaeXS'OVTiov elg to ax^oarij- Qiov ovv re X^^^QX^^S '^^"^ avSgdaiv xclig xar' i^ox^v trig nolecog, xal 'ABlevaawog tov Oi^otov ^x^ ^ TlavXog, 24 xai q>rflLv 6 OrflTog' l^yQiTtTra fiaailev xal TtdvTeg ol ovvTtaQOweg ijiuv avdqeg^ &eo}QeiTe tovtov Ttegl ov anav to nXr^iyog tcuv ^lovdaluv evtTvxov fdoi IV Te ^legoaoXvfioig xat iv^ddsj potUvreg ^^ deiv avTOv Cijv lATfdiTu 25 iytx) di xareXafiofirjv ^tfisv a^iov avTov

Ausdmcks, wonach er ihn in Gewahrsam za nehmen befahl, bis zu seiner Absendung an die hGhere Instanz {ayen. ngosy wie Lc. 23, 7. 15), zeigt, wie prompt er dieser Forderang entsprach. Bern, den Obergang in die orat. directa. t. 22. fehlt das Btprjy wie 2, 38. 9, 5. 19, 2. Zu e^ovXofitjy (ich woUte, wenn sichs than liesse) vgl. ROm. 9, 3. €ral. 4, 20. Er will auch selbst den Menschen, yon dem Festus geredet, h5ren. Bern., wie das ein- geschaltete <prjaiy (v. 5) das avQioy stark betont, indem es sofortige Ge- wfthrung seines Wansches in Aussicht stellt: gleich morgeu soUst du ihn hOren.

25) S8-26y 83. Paulas vor Agrippa. ovy) kniipft den neuen Abschnitt, der so feierlich eingeleitet wird, weil er zum HOhepunkt der Apologie des Paulus und seiner wenigstens ideellen Freisprechung fHhrt, ausdrflcklich an das Yorige an: iufolge dieser Yerabredung. Daher geht auch das Part, zunftchst auf Agrippa allein, obwohl nachher noch hinzu- gef&gt wird, dass auch Bemike kam, auf die sich wohl besonders das fisra n. (fttyraaiag (mit grossem Geprftnge) bezieht. Erst nachher folgt der Plur. etaeX^oyttoy , wo der Eintritt beider ins Audienzzimmer mit einer grOsseren, von Festus geladenen Gesellschaft berichtet wird, die ausdrtlcklich durch die Stellung des re nach avy und das Fehlen des zweiten avy als eine Einheit bezeichnet ist. Zu milit&rischen GrOssen, wie die Chiliarchen der in Caes. stationierten Eohorte (bem. das Fehlen des Art.) treten MSimer, welche die Spitzen der stfidtischen BehOrde bilden, weil es dem Statthalter darauf ankommt, dass auch sie mit dein jfldischen E5nige ihr Urteil abgeben. y. 24, cvynaQoyieg) wie Sap. 9, 10. Das &e(oQ. steht von der Aufinerksamkeit, die sie auf ihn richten sollen. Bei dem amcy r. ttAjj^., das weder v. 2 noch v. 7 neben den Hierarchen erw&hnt wird, wie denu auch v. 15 noch nicht das Yerlangen nach einem Todesurteil ausdrtlckt, schiebt sich dem Erz&hler unwillktlr- lich die Erinnerung an die Volksscene 21, 36. 22, 22 unter. Das eyetrx- fioi (bem. den auf das KoUekt. nXrj&. beztlglichen Plur.) bezeichnet, wie sie ihn angingen (vgl. Ill Makk. 6, 37), hier, wie in Jerus., mit dem Geschrei, er dflrfe nicht mehr leben. t. 25. xareXa^.) wie 10,34. Die Einsicht

236 Apostelgeschichte

d-ctPOTOv TiEuqaxivaL^ amov di tovtov iTciTLaleaafxivov zor ^fiaoTov e'^iva Tte^jteiv. 26 Jtiqi ov aatpalig tl ygdipat t^ xvQUi) ^^'^ *3f^^' ^^^ TtQorlyayov avTov ecp vfAiZv xai fxdXiara BTtl GOV, ^aaiXev l^yqinTtay otvcoq r^g avay^iaeiog yevo/nivrjg axui xi yQctipo)' 27 aloyov ydg /dOc do/.£l TtifXTiovva deofxiov fxri '/,at rag xar' aivov aiTiag arj/iavaL. XXVI, 1 ^AyqiTiTtag 3i Ttgog Tov Ilavlov tcprj' eTttTQiTterai aot VTtig aeavvov leyuv, tots 6 Uavkog ivizeivag TTiv xtiqa aTteXoyeizo' 2 Tziqi Tidvzwv tov iy^a- lov/iiai V710 ^lovSaiiov, fiaaikev IdyqiTtTiay riyr^fxaL i/iavzov ^cc^d-

dass Paulus uichts Todeswfirdiges gethan habie, liegt schou in v. 18. Zu «i;roi» TOVTOV vgl. 24, 15. Das Objekt zu dem exqiva jiefineiy, wie das TiQog ae^acT.y erg3.nzt sich von selbst aus dem gen. abs. V. 20. Tteqi- ov) Bern, die relativiscbe AnkntLpfung. Da er an seinen kaiserlicheu Herren (r. xvg.^ Titulatur seit Caligula) dem Gefangenen ein Geleitschreiben mitgeben muss (vgl. 28, 25 ff.), so muss er etwas Gewisses fiber ihn zu schreiben habon. Darum hat er ihn gleichsam vor das Forum der Anwesenden vorgefuhrt (12, 6). In der Anrede steht, abweichend vou v. 24, wo es sich um die Person neben anderen Personen handelt, das ^aaiXev voran, weil eben an dem Gutachten des E5nigs ihm am meisten gelegen ist. Gemeint ist die Untersuchung der Sache (e^yaxgnf,, wie 111 Makk. 7, 5) , die nach Anh5rung des Paulus (v. 22) stattfinden wird, und die nicht eine eigentlich richterliche ist. Bem. den Wechsel des Ausdruckes in f/w tl ygaipu): was ich schreiben soil. Y. 27. aXoyoy) Widersinnig scheint es ihm, einen Gefangenen zu senden, ohne zugleicb (bem. die subj. Negation) die Anschuldigungsgriinde wider ihn anzugeben (11, 28). Was die Hierarchen wider ihn vorgebracht, hatte Paulus wider- legt (v. 7f.); und was etwa noch zweifelhaft blieb (v. 19), schien viel zu unerheblich, um es dem kaiserlicheu Gericht als Ajiklage zu unterbreiten. Eben weil er von Agrippa und den Notabeln seines Hofes dan&ber nlUier instruiert zu werden hofi%, war er auf den Wunsch des EOnigs so bereit- willig eingegangen. 2(5, 1. tj qos r. nftvX.) steht vor f qpiy, um zube- tonen, wie sich Agr. gleich an Paulus wendet und ihm das Wort giebt {eTtiTqtn.f wie 21, 89 f.), damit er selbst zu seinen Gunsten (v77e(») rede. Um ihm Mut zu machen, setzt der K5nig voraus, dass er eine Verteidi- gungsrede erwartet, die denn Paulus auch sofort (Tore, wie 25, 12) beginnt. Das Ausstrecken der fiaud (4, 80) ist hier eiufach Gestus des Redners. 269 2—28 folgt nun die dritte Y erteidigungsrede des Paul, vor dem jiidischen K5nig und dem rdmischen Statthalter. ncQt TiayTwy) steht mit grossem Nachdruck noch vor der Anrede: was alles das anlangt, dessen ich beschuldigt werde, und zwar von Juden, was insbesondere die Aussage von v. 8 motiviert. Zunachst freilich achtet (f^ytjfAni, wie Phil. 8, 8, doch hier im rein pr&sentischen Sinn) er sich frir seine Person glticklich,

25,26 26,6. 237

Qiov €7tl GOV fiilkwv ai^fi€QOv ciTvoloyeia&aif 3 fid)U(na yvtvCTipf ovta ae Ttdvrwv tiZv yuxxd ^lovdaiovg i&uiv re Tcat trfTtj^dtioV dio diofiac /aa'A^a&vfxcog aycovaai /dov. 4 rigy fiiv ovv fiiioaiv (Aov i'K vaovrjzog trjv qtz aQX^g yepofiivr^v iv rtfj i'&vei ^ov tv re ^laQOOolvfioig iaaai Ttdvttg ^lovdaloiy 5 Ttgoyivwa^vveg f.ie avud-evy iav O-ikioaiv /aaQrvgelvj on '/.azd zr^v dycQifiecTdTrjv aigeaiv zilg ijfieriQag '^Qtja/.eiag Itfjoa OaQiaaiog. 6 xat vvv ht iXitiSi xr-^g ug %Qvg naregag ijfiiov anayyiXiag yevo/aivijg vtvo

da er im Begriif steht, vor dem KOnige sich heate zu verteidigen, wobei uatUrlich der Gedanke zu Grunde liegt, dass vor einem Richter, wie ihm (bem. das betonte bth tfot>), sich selbst verteidigen zu ddrfen, die hOchste Ehre ist. Aber das stark betonte B^uavxov steht im Gegensatz zu dem as t* 8, welches hervorhebt, wie er den KOnig ftir einen Kenner jtidischer [xtctic iov4,, wie 18, 15) Sitten sowohl als der sich daraus ergebenden (t€ xat) Streitfragen achtet, der auch fUr seine Person am besten im stande ist, dber jddische Anklagen zu urteilen. Das fAaXurra ersetzt gleichsam eine Verbindungspartikel zwischen den beiden Parallels&tzen ; denn nur weil das dem unxetQ, parallele yyatartjy (c. gen., wie Sus. 42) ein Substantiv ist, muss es noch ein oyra bei sich haben. Vgl. die Shnliche capt. bene v. 24, 10. Aus beiden Grtlnden will er ausfQhrlich und eingehend reden; daher bittet er um laugmQtig ausdauemdes GehOr, und zwar den KGnig, was sich aus dem cov ae ergSjizt. y, /4€y ovy) kntlpfb an diese Bitte seine Verteidiguug an. Bei dem fieyf dem kein de folgt, ist an den Gegensatz seiner jetzigen LebensfElhrung {^lataigy vgl. Sir. Prol.) gedacht, deretwegen er sich verteidigen soil. Das subst. verb. (vgl. piovy 1 Petr. 4, 2) verbindet sich ohne Art. mit ex yeottiro^ zum Begriff seiner jugend- lichen LebensfQhrung, die erst durch rtjy yeyofn, als die unter seinem Volke (vgl. 24, 17) und insbesondere (re) im Mittelpunkte der Theokratie, wo sie alle sahen, gefQhrte bezeichnet wird. Das an agx- bestimmt sich, wie Lc. 1, 2, durch das vorhergehende ex yeoTtjro^. Bem. das attische taaai und nayjBi iovcf., das T. 5. durch Ttgoyiytaax. (R5m. 8, 29. 11, 2) n&her bezogen wird auf solche, die vordem und zwar von vom herein {ayat&ey^ wie Lc. 1, 3, dem an a^/. entsprechend) mit ihm bekannt waren (bem. das part, praes. im Sinne des Imperf.). Jenes uraaiy fie v. 4 kommt ftlr ihn frei* lich nur in Betracht, wenn sie geneigt sind, Zeugnis daf^ abzulegen, dass er in Gemftssheit der strengsten aigean (im Sinne von 15, 5) ihrer gemeinsamen Religionsflbung (^^lyax., wie Jak. 1, 26 f.) als Pharis&er gelebt hat (eCiycFw vom Lebenswandel , wie Lc. 15, 13). \.^xai,yvy) bildet der Sache nach den Gegensatz zu dem ^uey v. 4, der absichtlich nicht gegens&tzlich eingefiihrt wird, weil das einzige, was man ihm jetzt vor- wii:ft (23, 6), ja im vollen Einklang mit seiner ganzen Vergangenheit steht Schon das e;i eXnidi (ROm. 8, 20) zeigt den Widersinn einer auf solchen

238 Apostelgeschichte

xov d-eov £(7Tf^%a "AQivo/aevog, 7 elg ^y to dio3exdq>vXov ij^dSv iv iYxevBiif vvYLTa Y.al '^fiiqav XatQtvov iXftiCei yuaxavziffleiv' Ttegi 1J5 iXmdog eyxakovfuai vtzo ^lovdaimv^ paaiXev, 8 ti artt- axov TCQiverai tcoq' v/aiv el 6 d'eog veTcgovg iyeigei; 9 fyiu fiiv ovv ido^a IfAavn^ nqbg to ovo/aa ^Irjaov rov NaCioqaiov deiv TtoXXa ivavTia Trqa^av 10 o xat iTcoirjaa iv ^legoaoXtjaotg, %al TtolXovg T€ tCjv ayiiov i}*(o iv q>vlayuxig TUXTeiHeiaay t^v Ttaga

Gruud basierteu Anklage, zumal es sich um eine Hoffnung handelt aaf die (Gen. , wie ROm. 5, 2) von Gott selbst an die VS.ter ergangene Ver- heissung, u&mlich die messianische. T. 7. r. cfoxf. rjfj.) bezeichnet feierlich das von den V&tem stammende gesamte Yolk, das bis heute hofft, dass es zu dieser Verheissung (d. h. zur Erftlllung derselben) gelangen werde, indem es eifrigst {ey ext.y wie exreyaig Judith 4, 12) Nacht und Tag seinen Gottesdienst thut (Lc. 2, 87), wobei wohl speziell an die gottesdienstlichen Gebete um das Eommen der Heilszukunft g^dacht ist. Bern, das relativisch angeknQpfte negi tjg eXnid^^ zu dem nun das Byx€tX, vno lovd. v. 2 in scharfem Eontrast steht, da Juden doch diese Hoffiiung teilen mtlssen, wie er als ihr K5nig weiss. T. 8* r») im Sinne von cur, wie 1,11. 22,7: warum wird es bei euch als etwas unglaub- wtlrdiges (ftTricrr., Gegensatz von nicxog I Tim. 3, 1) beurteilt (im Sinne von 18,46, aber mit Anspielung auf das xQivofim v. 6), wenn Gott Tote er- weckt? Die Anklage v. 7 sttltzt sich darauf, dass er seine Yerktindigung von der ErfQllung der messianischen Hofihung auf die Auferstehung Christi griSndet, was doch uur unglaubhaft ist, wenn es dberhaupt un- m5glich ist, dass Gott Tote erweckt (vgl. I Kor. 15, 13). Bern. , wie das naq vfiiy nur auf die Juden unter ihnen geht, die ihn jener Yerkflndigung wegen anklag^n. y. 9. fiey ovy) folgert aus der in der Frage des v. 8 liegenden Missbilligung solchen Unglaubens, was ihn bewog, den Un- glauben an die Auferstehung Jesu aufzugeben (v. 12 ff.), nachdem mit dem fjtey nach eyto angedeutet, wie er gerade am wenigsten dazu gestimnit und geneigt war, also durch die allerdberzeugendsten Grflnde dazu be< wogen sein muss. Das edo^a fiAttvxo) hebt sehr nachdrficklich hervor, wie er, solange er seiner eignen Meinung folgte (im Gegensatz zu der sp&teren Erleuchtung durch die g5ttliche Oifenbarung), sich fQr verpflichtet hielt (bem. das (feir), viel feindseliges zu verQben gegen {nQog im feindlichen Sinn, wie 24, 19. 25, 19) den Namen des Nazareners Jesus, der ihn als den Messias bezeichnet, was er nattlrlich nur in seinen Bekennem thun konnte. ▼. 10. o X€ti eTtonjfftt) wie Gal. 2, 10. Das re re (17,4) nach xm (und zwar) ftlgt zwei durchaus gleichartige Thatsachen an, in welchen sich dies feindselige Gebahren zeigte. Mit icy tot bezeichnet Paul, die Christen, weil dies auch im Sinne des Agr. von hx)mmen Juden gesagt werden konnte. Bem. das betonte eyto : gerade ich verschloss sie in GefKngnissen

26, 7 - 13. 239

toiv CLQxiBqiiav i^otiaiav Xafiwv^ avaLQOVfddvwv te avToiv xcrri]*- veyAa iff^ipovj It xo2 nata naaag tag avvayioyag TtoXXcnug TifiWQtiv avTovg r^vdyAatov fika0<pf]fi€iVy TteQiaawg ze ififdaivo^ fitvog avtdig idiioTLOv i'log 'Mil elg tag e^ot noleig. \2 iv olg TtOQtvo^evog ug Tigy Jafjiaaifiov fiev i^ovaiag xal STtiTQOTt^g tf^g Twv aQxuQdioVy 13 ijftiQag fiia^jg yuxta %iiv Mov eldovy fiaailevy

(vgl. Lc. 3,20), was ich nicht ohne die dazu notwendige (bem. den Art.) VoUmacht vom Hohenrat thun konnte, die allerdings sonst nur bei seinem ftir Damask, intendierten Than erw&hnt wird (vgl. 9, 2. 14. 22, 5). Der gen. abs. ityMgov/a, nvr. weist noch bestimmter als das axQi ^fty» 22,4 aof blutige Verfolgungen, was wohl der Vorstellung des Lc. (9, 1) ent- spricht, aber schwerlich der geschichtlichen Sachlage, da ja dem Sanhe- drin das jus yitae et necis nicht mehr zustand. Das xfiTt^yeyxa (25, 7) ^tp. l&sst sich, da der ErzAhler schwerlich den Paul, als Mitglied des Sanh. betrachten kann, nur so verstehen, dass er, wenn sie hingerichtet werden sollten, durch sein Zeugnis wider sie den entscheidenden Aus- schlag gab f&r ihre Verurteilung dazu, wenn es nicht bloss hyperbolischer Ausdruck seines Wohlgefallens an der Ermordung des Stephanus ist (8, 1. 22,20), die in jener Vorstellung verallgemeinert erscheint. v* 11. xara nacag r, ffvyay.) wie 22, 19, doch verst&rkt nach Analogic von 15, 86. Gemeint sind die Synagogen Jerusalems , in denen er durch oft wiederholte Bestrafungen sie zu Iftstern (natflrlich Christum) zwang. Bem. die imperf. de conatu im Gegensatz zu den Aor. in v. 10, da beides ja keineswegs immer gelang; denn das ediatxoy, durch re eng damit ver- bunden, ist nur als die Fortsetzung dieses Thuns gedacht, falls sie durch die Flucht sich dem zu entziehen suchten. Das TieQuratog (Mc. 10, 26) efifjiciiy. bezeichnet dies aber als den UGhegrad seines rasenden Fana- tismus, in dem er sie bis selbst (xai) in die Stftdte ausserhalb Jerus.*s verfolgte, wobei wieder seine Reise nach Damaskus (9, 2. 22, 5) ver- allgemeinert ist (doch vgl. zu 9, 21). Lc. l&sst den Apostel mit den grellsten Farben seinen Yerfolgungseifer malen, um den Kontrast seiner Bekehrung recht wirksam hervorzuheben. 18. ey on) wie Lc. 12, 1: inmitten solcher Th&tigkeit. Die enirgoTtrj (II Makk. 13, 14) neben der e^ovaitt V. 10 kann nur die Anheimgabe und Cberlassung der ganzen Sache an ihn bezeichnen, wodurch er noch einmal als das geftlgige Organ der erbittertsten Feinde Jesu erscheint, und so der Gedanke von v. 9ff. ab> gerundet wird. T. 18. tj/ie^ag t^^^*-) vgL Mt. 25, 6 und zur Sache 22,6. Dass es am hellen lichten Tage war und unterwegs (xat. r. ocf., wie 25, 3), wo man nichts ahnend seine Strasse zog, malt das Cber- raschende der Erscheinung, die jede Selbstt&uschung ausschloss, und auf die der EOnig mit emeuter Anrede aufmerksam gemacht wird. Ausdrftck- lich wird das Licht, das ihn vom Himmel her (14, 17) umleuchtet (Lc. 2, 9),

240 Apostelgeschichte

ovgavod^ev vneq xr^v Xaii7tq6trj[va tov fjXiov TCEQthifiif'av [ne <p(xig xoft Tovg avv i/ioi TtOQevofxevovg* M'Ttarviov re xorrajTfi- aovTtav fjpiwv elg tijV yijv ^y,ovaa (piovriv Xiyovaav 7CQ6g jLie Tfj ^Efigatdc diaXhiTCf}' SaovX SaovX, tl f,ie diw'Aeig; oylrjQov oot TtQog TLivTQa Xa^riCetv, 15 iyof de eiTta' rig «<, ^vqib; 6 Se TLVQiog elrtev' iyti eif^L ^Itjoovg ov av 8icu'/£ig, 16 aXka ova- iJTt]d-L xat OT'^d'i €7€i TOvg Tiodag aoi> ' elg tovto yag uiq^&rjv aoi^

als den Glanz (Dan. 12, 3) der Sonne tibertreffend {vtisq c. ace, wie Lc. 6, 40. 16,8), was indirekt auch in 22, 6 lag, nnd als die Mitreisenden mit um- leuchtend bezeichnet (vgl. 22, 9). t. 14. XKtccneff.) wie Sap. 7, 3, mit eig r. yrjy^ wie 9, 4, wird hier direkt auch von den Begleitern ausgesagi; im Widerspruch mit 9, 7, der dem Erzahler nicht zum Bewusstsein konmit, weil er dort nur den Eindnick der Stimme, deren Urheber sie nicht sahen, hier die nnmittelbare Wirkung des Lichtglanzes schildem will. Das re bezeichnet, dass das Httren einer Stimme neben dem eiffov v. 13 die andre Seite der ihm gewordenen Offenbarung bildet. Das r. e^Q, dic<X. wird bin- zugefagt, weil ja Paul, zu Agr. griechisch redet und also nur den Sinn der ihm gewordenen Offenbarung wiedergeben kann. Das gilt freilich nicht nur von der Sprache, sondem auch von dem Inhalt, da die in Form eines griechischen Sprich worts gekleidete Aussage, dass es ftlr ihn schwer durchfahrbar sei, gegen den Stachel (mit dem man Tiere antreibt) aus- zuschlagen, d. h. gegen den durch die Frage ihn in eine neue Richtung treibenden Willen Jesu anzukampfen, doch nur der Ausdruck ist ftlr die Unwiderstehlichkeit, mit der sich ihm derselbe geltend machte. Dass aber dieses Wort 9,4. 22,7 fehlt, schliesst jede MOglichkeit aus, dass dieser Bericht einer ohrenzeugenschaftlichen Quelle angehOrt, aus dem erst jene sekundaren Darstellungen geflossen seien. Es gehOrt ganz zu der eigenttim lichen Auffassung und Darstellung dieser Rede (vgl. zu v. 11\ wenn Lc. dadurch die Unwiderstehlichkeit so stark betont, mit der jene Offenbarung ihn zwang, seinen fruheren Verfolgungseifer aufzugeben. Zu T. 15* vgl. 9,5. 22,8. v. 10. nXX. reyanT.) wie 9, 6, aber mit xm atri&i &ni r. nod. a. (14, 10) und ohne die Hinweisung nach Dam. (9, 6. 22, 10), weil hier gleich seine Berufung zur Heidenmission folgt, welche 9, 15 zuerst dem Ananias und 22, 21 dem Paul, selbst erst in Jems, offen- bart wird. Allerdings hat Paulus sp&ter in seiner Bekehrung unmittelbar seine Berufung zur Heidenmission gesehen (Gal. 1, 16); und hier kam es dem Erzahler nicht sowohl auf eine genaue Darstellung der Hergslnge. als auf den in der Erscheinung ihm kund gewordenen Willen (vgl. v. 14. 19) an, wofar es gleichgiJltig ist, wann und wie ihm derselbe offenbart wurde. Aber immer bleibt es ein Zeichen der freien schriftstellerischen Gestaltung der Rede (auch wenn Lc. sie angehcJrt hat, was zu bestreiten kein Grund vorliegt) , die wieder nicht erst die Darstellungen Kap. 9. 22

26, 14 20. 241

7tqo%UQlaaad-ai ae VTtrjQhrjv Y,al fid^vQa ojv te eldig fie ilv rt h^S^OQpiai aoi, 17 i^aigovfievog ae €x tov Xaov xat ez tojv i&niv, eig ovg iyw aTvotneXXco ae, 18 avoT^ai ocp&aXfaovg altiZvy TOV irviaTQixpai ano ayiozovg elg <pwg not Tijg i^ovaiag rov acctecva ini tov d-eov, tov Xafielv avrovg a^eaiv dfiaQTuZv xa« yiXiiQov iv Toig '^yiaafiivoig marei Tfj elg iui. 19 o&evy fiaai- XA l^yQi'/cTttt, ovTn iyevoixr^v ctTvei^rig Tfj ovQavut^ OTtraaitf, 20 aXXa Tolg iv Japiaa'^ TtQiorov Te Y.ai ^legoaoXv/ioig, elg jtaadv

geleitet haben kann. Jesus ist erschienen (9, 17), um ihn vorherzube- stimmen (22, 14) zu einem Diener (im Sinne von Lc. 1, 2) und zum Zeugen dessen, was (vgl. 9, 15) ihm Jesus bei dieser Erscheinuug bezeugt hat und bei ktlnftigen Erscheinungen bezeugen wird. Zu dem vorausweisendeu Big TovTo vgl. 9, 21, zu re re v. 10. Zu eideg fue ist fjtttQrvQec, zu og>S^t]- aofiai aot: fiaQrvg zu erganzen. Christus ist ihm erschienen als Zeuge seiner Auferstehung und Erhdhung; und er wird ihm erscheinen als Zeuge seiner weiteren Heilsabsichten, die er durch ihn ausfiihren will (vgl. 18, 9 f. 22, 18 ff. 23, 11). Y. 17. e^eagovfi.) wie 7, 10. 34. 23, 27 (vgl. Jerem. 1, 8), von nQo^eiQ, abhSlngig: indem ich dich errette von dem Yolke (Xuog wie 21, 28), d. h. von seinen ihm nunmehr feindseligen Volksgenossen, und von den Heiden, zu denen {etg ovg ad syn. auf 60y. bezogen) ich dich (hiermit) sende. Vgl. 22, 21. y. 18. (tyoi^ai o<f^%) bildliche Bezeichnung des Zwecks dieser Sendung mit dem Gen. des Inf. als Ausdruck der weiteren Absicht dieses ayot^ai, wie Lc. 1,77. 79: damit sie sich bekehren (14,15) von Pinstemis zu Licht (bildlich von heidnischer Unwissenheit und offen- barungsm^sigem Wissen, wie R5m. 2, 19) und von (erg. ceno) der Macht, welche der Satan als Weltherrscher fiber sie ausiibt, zu Gott. Der zweite ebenfalls einen Absichtssatz vertretende Gen. des Inf. hangt von emitrq. ab, da sie nur als Bekehrte Stindenvergebung empfangen k5nnen und ein Besitzteil (xA^yp., wie 8, 21) unter denen, die geheiligt werden (vgl. 20, 32). Das niaret gehttrt zu Xa^eiy als die Bedingung der Stindenvergebungund Heils- vollendung, die eben durch die Bekehrung zum Glauben an ihn (vgl. 20, 21. 24, 24) erftlllt wird. Y. 19. o&ey) kausal, wie Mt. 14, 7. Hebr. 2, 17. Diese tiberwaltigende OflFenbarung der gOttlichen Herrlichkeit Christi machte es ihm unm5glich, ungehorsam zu sein der himmlischen Erscheinung (Lc. 1, 22. 24, 23), die ihm seinen Willen verkiindigte. Die Wieder- holung der Anrede v. 2 zeigt, dass die Rede ihren Zielpunkt erreicht hat und die eigentliche Apologie beginnt; deun was er allein gethan, und was ihm den Zom der Juden zugezogen hat, erscheint r. 20 lediglich als das Gegenteil dieses ihm unm5glichen Ungehorsams. Das einge- schobene nQwroy (13,46) geh5rt 'zu der durch re xai und unter einer Praep. eng verbundenen Ortsangabe zu roig, weil er unter den Bewohnem von Damask, nnd Jems, nach 9, 21 fiP. 28 seine ThUtigkeit begann. Ebenso

242 Apostelgeschichte

te zTjv xijjQav rijg ^lovdaiag 'Mxt tolg i'&veaiv aTtiiyyelkov fjura- vouv Tcat eTtiazQifpeiv inl zov ^eov, a^ta xr^g fieravoiag t^a 7€Qaaaovcag, 21 tverA,a rovrwv (xe ^lovdaloi avlXafio^eyoi ev r^7 i€^p iTCUQWVTO diax^tQioaa^ai. 22 iTtLXovQiag ovv rvx^y Tfig OLTto Tov d-Bov axQL xr^g ij/nsQag xavxTjg Saxtpia fAaqxvQO^evog fiiXQtp re yuxl ^uyahit^ ovdiv ixxog Xiytov wv xe oi 7tQ0<p^ai ilaXrjaav ^lellovxiov yivead^ai '//xt Miava^g^ 23 ei Ttadtjxdg 6

eng verbunden wird das eig (vgl. Lc. 8, 34) t. /w^. t. lovS. (vgl. 8, 1) mit dem Dat. (r. eSyeair), der dort wegen der Bezeichnung der Land- schaft uinschrieben werden musste. Za der Verkfindigung in der Land- schaft Jud., wovon die Act. nichts berichten, vgl. ROm. 15, 19. Dieselbe ist nattlrlich, so wenig wie die in Dam. und Jerus., durch seinen spezi- fischen Beruf zur HeideDmission ausgeschlossen, fiber dessen Ausftihruiig er absichtlich vor dem jfldischen KOnige ganz kurz hinweggebt. Auch von dem luhalt seiner Verkfindigung (tentjyy, mit dem Inf. des SoUens, vgl. 14, 15) erwSimt er nur das selbst ffir diesen ganz UnaustOssige, die SiunesSjiderung mit den ihrer wfirdigen (vgl. Lc. 3, 8) Werken und be- sonders (mit Beziebung auf die Heiden) die aucb dem K5nige nur ver- dienstlich erscheinende Bekebrung zu Gott (14, 15). Dass er bier ein Programm seiner eigentfimlicben Lebrentwicklung b&tte geben sollen, ist eine ganz unnatfirlicbe Forderung. T. 21. eyex, rovx,) geht auf seine missionierende Tbfttigkeit, die der nM<;hste (rrund ihrer Feindscbaft war (21,28). Das artikellose lovd, drfickt aus, wie es Juden waren, die ibn zu ermorden (dutxeiQ,, wie 5, 30) versucbten (ensi^tavrot wie I Makk. 12, 10), obwobl sie docb sicb seiner Heidenbekebrungen freuen soUten. v* 22. enixovQ,) nur noch Sap. 13, 18. Das ovy deutet an, dass unter diesen Um- st&nden es nur eine Hilfe, die von Gott berkam, war, welcber, weil er sie bis auf den gegenwSrtigen Tag erlangte, er es verdankt, wenn er jetzt dastebt, jedermann (bem. das sprichwOrtlicbe fitxQ, r. x, fiBy.^ vgl. 8, 10) Zeugnis ablegend, wozu er ja nacb v. 16 berufen ist. Ebe er aber den Gegenstand neunt, um den es sicb bei diesem Zeugnisablegen handelt, scbaltet er ein, dass er dabei nicbts sagt ausser dem, was {Bsnog (oy, wie II Cbron. 17, 19) die Propbeten und Moses geredet baben als solcbes, das gescbeben soil. Bem., wie gut griech. mit wy (v. 16) zugleich das zu eXakrjcay geb5rige fiM. ytyead-m (Lc. 21, 36) attrabiert ist. T* 28 wird der Gegenstand seines Zeugnisses mit ei eingeftlbrt im Rfickblick auf v. 8, wonacb man besonders an seiner Verkfindigung der Auferstebung Jesu Anstoss nabm, weil man sie fCbr unglaubwfirdig hielt. Da aber dabinter der Ajistoss lag, dass er einen scbimpflicb Get5teten als den Messias verkfindigte, so formuliert er sein Zeugnis dabin, dass es eine Antwort eutbS.lt auf die Frage, wie er in Obereinstimmung mit ibnen darfiber Zeugnis ablegt, ob der Messias dem Leiden unterworfen sei, wie sie aucb

26, 21 26. 243

XQiOTog^ ei TiQioTog i^ avaoTaaeiog vca^wv ipdig ^uXXet yunay- ydX^iv Tip te Xatp 'A,al zoig edveaiv,

24 Tovra Si avrov anoXoyovixivov 6 O^avog ^eyalrj t^ ^piovf qyrfliv* faccivg, Ilavke' za TzolXd ae y^afu /Accra elg fxaviav 7teQtTQ€7tBL, 25 6 di Ilavlog' ov fAolvo/iaiy (prjoivf -^attaxB Oijaze, alia alrjd'eiag YXii awq>Qoavvr]g ^ij/iora anoq>&iyyo/iai, 26 iniaTarai yocQ tveqI tovtcjv 6 ^aaiXevg, TtQog ov 'Kal TtoQ^aia-

nach 17, 3 die Schrift gab. Sodann kommt er aof die Hauptfrage, ob der Messias als ein erster aus Totenauferstehung (hervorgegangen) Licht ver- kOndigen soil (nlUnlicb nach der Weissagung) dem Volke sowohl als auch den Heiden, womit dann zuletzt auch der Punkt berilhrt war, der ihm besonders von seinen Volksgenossen verdacht wurde (vgl. 22, 21 f.), die Frage der Heidenmission. In dem artikellosen ayacr. yexQ. liegt, dass eine Totenauferstehung als solche ausser Zweifel steht (vgl. v. 8), und nur das frag- lich ist, ob der Messias sie zuerst erleben soil (vgl. Kol. 1, 18. I Eor. 15,20), was dann schon an sich ebenso sein Leidensgeschick voraussetzt, wie es ihn zu einer nicht mehr bloss an Israel gebundenen Wirksamkeit (von seiner ErhOhung aus) ftkhren muss.

Y. 24. anoXoy,) mit Ace, wie Lc. 12, 11. Das part, praes. zeigt, dass Festus die Rede, die ja mit v. 22 f. (worauf das ravta geht) erst auf ihren eigentlichen Hauptpunkt (v. 6 if.) gekommen war, unterbricht, weshalb er auch laut seine Stimme erhebt (bem. das fjisy, vor dem artikul. ffiovrj). Die Raserei sieht Festus darin, dass er von einer Totenauferstehung (vgl. 17, 32) redet und die Leidens- fMhigkeit eines Menschen in Frage stellt, seine grosse Gelehrsamkeit (vgl. Joh. 7, 15) in der Berufimg auf Moses und die Propheten, ohne dass dies voraussetzt, es sei ursprfinglich in der Rede noch ein iSngerer Schrift- beweis gefolgt. Das €tg fiayiay neQiTQ. (nur hier) besagt, dass er (bem. die gesperrte Stellung des tfc), der doch so viel Verstandiges geredet, jedenfalls sich gewandt zu verteidigen gewusst hat, durch das, was er aus den alten BQchem herausstudiert haben will, um seinen gesunden Verstand gebracht ist, weil er nicht mehr Vemflnftiges und Widersinniges unterscheiden kann. v. 25. (ptjciy) eingeschaltet, betont stark die ent- schiedene Ablehnung des Vorwurfe, der durch die ehrfurchtsvolle Anrede (23, 26. 24, 3) die SchSorfe genommen wird. Der gen. qual. (vgl. Lc. 4, 22) bezeichnet seine Worte als solche, die voU (objektiver) Wahrheit sind und voU gesunden Sinnes, der sich in ihnen ausspricht. Zu dem feier- lichen <moq>^eyy. vgl. 2,14. Y. 26. negi rovxtay) geht auf die v. 23 angeregten Fragen nach der Leidensbestimmung und Auferweckung des Messias, fiber die der EGnig, an den er darum auch (xat) freimfltig seine Rede richtet, (nach seiner Eenntnis jtldischer Dinge vgl. v. 3) Bescheid weiss, weshalb sie keinen Widersinn enthalten k5nnen {yttQ)- Da es sich Weiss, N.T.m. 16

244 Apostelgeschichte

Cofievog Xaho* Xav^aveiv yaq avzov tovtcjv ov Tcel&Ofiat oi&ev ov ydcQ ioTtv ev ytoviff nBTtqayfiivov rovro, 27 TtiatevBig, /?a- GiXev l/iyQiTtTcay voig 7tQoq>TqTaig ; olda ori Tnareveig. 28 6 di l/iyQiTtTtag Ttqog tov IlavXov' iv oklyqt pie nu&eig XQiaziocvoy Ttoiijaai. 29 d di Ilavkog' ev^alfiTjv av rqj ^^fiqJ xat iv oUyq^ yuxl iv fieydXq) ov /aovov ai aXla Yxti navuag xovg cn^ovowdg

aber nicht urn diese Fragen in abstracto handelt, sondem darum, ob ein GeWteter und von den messiasglaubigen Juden als aufersiandeu Ver- kflndigter der Messias sein kGnne, wird dies weiter dadurch begrilndet, dass von der in voller Offentlichkeit vorliegenden Thatsache, dass der ganze Streit zwischen jenen und den ungl&nbigen Juden sich darum dreht, ob der getOtete Jesus von Nazareth durch seine Auferweckung als der Messias erwiesen sei, dem EOnige nach seiner tTberzeugung {nei^^ai im Sinne von neneifffievog eifAi Lc. 20, 6) nichts verborgen sein k5nne. Mit offenbarer Absicbtlichkeit wird diese konkrete Streitfrage in einer ab- strakten, nur ftir Juden verstSndlichen und darum das beidnische Be- wusstsein nicht verletzenden Weise formuliert. Zu Xav^ttvHv mit dem Ace. d. Person vgl. II Petr. 3, 5. 8. Das xovttav gehOrt zu dem durch die gesperrte Stellung schon stark betonten ovd-sv, Zu ev yaty, nen^. im Gegensatz zur Offentlichkeit vgl. Sus. 38. Der Sing, rovro ist durch ovd'ev determiniert. t. 27* niateveig) Die Frage, deren B^ahung Paul, als zweifellos voraussetzt, richtet sich nach dem v. 26 Gesagten noch- mals an Agrippa, weil derselbe auf Grund seines Glaubens an die Pro- pheten beurteilen kann, ob Paul, mit Recht im Hinblick auf jene alt- bekannten Thatsachen die Frage aufgeworfen hat, ob der Messias leiden und auferstehen miisse. Er will damit die v. 22 f. begonnene und von Festus unterbrochene Beweisftihrung fOr die von ihm bezeugte Antwort auf seine Fragen wieder aufuehmen. t* 28. Das Fehlen des $insv hier, wie v. 29, bringrt in die rasche Folge von Bede und Gegenrede eine dramatische Steigerung. Das ey ohyto (Eph. 3, 3, vgl. auch I Petr. 5, 12) bezeichnet, dass es nur ein Geringes ist, auf Grund dessen er ihn zu tlberreden sucht (vgl. 13, 43. 18, 4), mn ihn zu einem Christen zu machen (vgl. Mt. 23, 15). Der EOnig deutet mit leiser Ironie an, dass Paul, kurzer Hand auf Grund seines Glaubens an die Propheten ihn zur Anerkennung des Gekreuzigten und Auferstandenen als des von ihnen Verheissenen n5tigen wolle, was doch so einfach nicht sei. Der Christenname (11, 26) wird ihm absicht- lich in den Mund gelegt, weil in seiner Antwort doch immer eine gewisse Anerkennung des Messiasglaubens liegen soil, und setzt durchaus keinen offiziellen Gebrauch desselben voraus. T. 29. cricctfii/v) vgl. lIEor 13, 7, doch nur hier mit dem Dat. statt nqog c. ace. Der Opt. mit ay bezeichnet, dass die M5glichkeit des Wunsches von Umst&nden abhSngig ist, die natiirlich bei den Yerschiedenen sehr verschieden sind. Daher eben mOchte

26, 27 27, 2. 245

fwv ai^fiSQOv yeviad'ai toiovtovq^ brtdiog 'Mil iyw elfii, TtaqB- Ttxog Xiov decfidiv rovrwv. 30 oviaTtj re 6 fiaoikevg tuxI S fffB^ fifiv i] re BsQvi'Af] nal ol awxadrj^tvoi avrdig, 31 tuxI avaxio- {^aavreg iXdkovv Ttqog aXkrikovg Ifyovreg ovi ovdiv d^avavov r dBOfAWv cL^iov Ttgdaaei 6 av&QCjrcog ovrog. 32 l^yQiTtrtag de T4^ Oi^ovq) e(fn]' iftoleXva&ai idvvcero 6 av&QWTtog ovrog ei fiij iTv&UTuXtjTo Kaiaaqa.

XXVII, 1 U)g di h^i&r} tov aTtonleiv ij^ag elg vqv *I%aXi(xv, TtaQedidow rov re Tlavkov ymI ttvag eziqovg deajnirag hcavov- vaQxu ovo/ACtti ^lovXiq) aTteiQtjg Se^aaTrjg. 2 iTtifiaweg de Ttkoiqt

er Yon Gott erflehen, dass, sei es auf Grand von wenigem oder von grosser Mtlhe and tTberredungskanst (woza er ebenso bereit ist, wie za dem andem) nicht nar der K5nig, sondem alle, die ihn hente anhOren, solche wUrden, wie aach er selbst einer ist, n&mlich ein Messiasgl&abiger. Za na^extog vgl. Mt. 5, 82. II Kor. 11, 28. Der rhfetorische Plar. r. deafi, beweist nichts f&r die Art der Fesselung. T* 80* ayecrtj) im eigent- lichen Sinne, wie 23, 9, da die Sitzang aafgehoben wird. Bern., wie dieser Abschluss dee Gkknzen asjndetisch eintritt, and wie der K5nig and der Landpfleger als die Haaptpersonen einerseits, Bemike and die Bei- sitzer {cvyxttB',^ wie Lc. 22, 55) andrerseits dnrch re xai verbunden sind. T. 81. ayaxa}^tjc.) bezeicbnet, wie 23, 19, dass sie sich von dem Ge- fangenen abseits zortlckzogen, am zu beraten. Zu ot*dey ct^ioy vgl. 23,29, and zwar mit nqaacu, wie 25, 11. 25. Das Praes. steht, weil es sich um sein stfindiges Verhalten handelt. T. 82. e (ft; vitro) wie 25, 11: er konnte (gesetzlicherweise) in Freiheit gesetzt werden, wenn er nicht an den Kaiser appelliert h&tte. Mit dieser ErklSrang seiner Scholdlosig- keit durch Agrippa wird die gauze Verhandlimg bedeatsam abgeschlossen.

27, 1 38* Die Seereise. bxqi^vj) wie 25,25, mit rov vor dem ace. c. inf. nach Analogic von 15,20. 21,12: es ward beschlossen, wir sollten absegeln (20, 15). Das rifjiag setzt voraas, dass der ErzShler sich bei Paul, befand and sein Mitreisen (wohl im Dienste des Paulus) bereits gestattet war. Subj. des naqtMotfv sind die mit der Yollstreckung des Beschlusses betrauten Personen; das Imperf. zeigt, dass nur die Um- st&nde, unter welchen die Abreise geschah, beschrieben werden sollen. Das vorangestellte tiyttg betont, dass Paulus nicht allein geschickt wurde, sondem mit einem grOsseren Gefangenentransport, weshalb auch das stBQovg schwerlich hervorhebt, dass es Gefangene (cfe<r^., wie Gen. 39, 20) andrer Art waren. Den Transport befehligte ein Centurio namens Julius von einer (wahrscheinlich in Rom gamisonierenden) kaiserlichen Kohorte, der also wohl nur vorflbergehend in Caesarea gewesen war und zu seiner Gamison zuriickkehrte. v. 2. ^nipuyxBg) wie 21,2, vom Besteigen

16*

246 Apostelgeschichte

l4dQaiivvTrj[if^ fiiXkovri TcXeiv elg tovg yuxra rijv l^aiav TOitovgy avTfixdtjfiEv y ovTog avv fjfuv l^QiazaQxov Maxedovog GeoaaXoyi-' xecdg* 3 T^ ze krigq xarqx^/i^y elg JSidaivaf fpiXav&QCJTtiog T€ 6 ^lovkiog T(^ Ilavhii xqriaaiJievog iTverQeipev TVQog Tovg (pilovg 7tOQ€v&€VTi €7tifieleiag rvxeiv. 4 TLcnui&ev avax^hrteg vjcenXevaaiAev r^y Kvtvqov dia to tovg avifiovg elvai ivavciovg^ 5 TO Te Tiihxyog to "^ara tt^v Kihiuav xat IIaf4g)vXiav diarvXev- oavTBg Yxnr^Xd^o^&f elg Mvqqa Trig ^vidag. 6 xaxcl evQwv & r/.aTOVTctQxi'ig Ttkoiov l^Xe^avdQLvov tcXsov elg Trjv ^iTokiav eve-

eiues Schiffes ans Adramyttium, einer Kflstenstadt Mysiens, welches im Begriff war, nach den Etlstenpl&tzen an Vorderasien (16, 6) entlang (xar<r, wie 11, 1) zu fahren. Dass die Begleitung des Aristarch erst hier erw&hnt wird, scheint anzudeaten, dass er» in andrer Weise als der ErzSMer, unter den Passagieren des HandelsschifPes mitreiste. Seine Erw&hnung wird dadnrch motiviert, daCss er jener Makedonier aus Thessalonich (19,29. 20, 4) war, der schon frOher wiederholt unter den Begleitern des Apostels genannt war. t. 8. r. cre^a) scil. tjfie^a, deutet an, dass die eigentliche Seefahrt doch erst von Sidon begann, wo man am folgenden Tage noch einen l8>ngeren Aufenthalt hatte, wahrscheinlich nm weitere Fracfat ein- zunebmen; das te besagt, wozu man diesen Aufenthalt benutzte. Hierbei kann der Erz&hler gleich charakterisieren, wie menschenfreundlich (II Makk. 9, 27) der Centurio mit Paul, verfuhr {x9V^»^ wie II Kor. 13, 10), indem er (ihm) gestattete, (nattlrlich unter militftrischer Eskorte) zu den (dortigen) Freunden zu gehen, um (yon ihnen) den nOtigen Reisebedarf {enifi, im Sinne von I Makk. 16, 14) zu erlangen. Es scheint demnach die Abreise von Caesarea so plOtzlich auf unvorhergesehenen Befehl erfolgt zu sein, dass dies dort nicht mehr mOglich war. Auch dies zeigt, dass die Notiz tLber den Aufenthalt in Sidon noch dazu dient, die Reisevorbereitungen zu schildem. t* 4. xaxei^ey) wie 20, 15. 21, 1. Von hier aus ging es also erst eigentlich (nach der Kflsten£Ebhrt von Caes. bis Sidon) in die hohe See hinaus. Das tmenX. besagt, dass sie unter dem Sohutze der cyprischen Kflste hinfiihren wegen der widrigen {ei^aifT. , wie Mc. 6, 48) Winde, also wohl an der Ostlichen Seite der Insel entlang, da im Sp&t- sommer in diesem Teile des Mittebneeres die Westwinde zu herrschen pflegen. t. 5* te) und so das gegen Cilic. und Pamph. bin (xcrrcr, wie 2,10) liegende Meer {nek., wie IIMakk. 5, 21) durchfahrend, kamen wir hinab nach dem lycischen Myrrha, wohin also das Schiff zunftchst be- stimmt war. Hier musste man darum das Schiff verlassen und sich nach einer andren Fahrgelegenheit umsehen, die der Centurio nach t. 6 in einem alexandrinischen Schiife fand, das, auf der Fahrt nach Italien be- griffen, in Myrrha Halt gemacht hatte. Dort brachte er uns (d. h. dies-

27, 3—11. 247

^i^aa&f ^fiSg elg cevro. 7 iv tKLavaig di ^juiQaig fiqadvnXoovv^ neg TMxi laoXtg ytvo^itvoi xcrra %i\v Kvidov, /u^ TtQOOEbJVTog ^^Sg Tov avifiov, VTteTtlevoaiaep v^v K^rtjv TLora Saljudvijy, 8 fiohg T€ 7ia^aXey6i4€voi orvrijv ^'A^o/uev eig Tonov Tiva naXovfievov KaXovg lifiivagy i^t iyyvg ijy 7c6kig ^aaaia. 9 iyuxvov di XQO- vov diayePOfiiivov nal ovrog ^'(5ij i7Viaq>aXovg tov vtXoog dia to xal T^v vrflTBiav f^dr} TtaQthjkvd-ivai y nagjjvei 6 IlavXog 10 leytov avToig' ovdQegj &eiOQid ori fieza vpQetog xcrt TvoHrig c»;- fiiag ov ftSvov tov q>OQtiov xai tov nXoiov alXa %al t(Sv xpvyfiv ijpLwv fiskXecv eaea^ai tov tcXovv. W 6 de huxrovra^xrig t^ xt/?€f - njTiy xai TiTi vavxAij^^i ftSiXov iTtel&eTO fl ToXg vnb IlavXov Xeyo-

mal den ganzen Gefangenentransport) an Bord. ey ixay. fjf^sQ,) Die ganz tingenaue Zeitangabe zeigt anfs neue, dass anch in dem sogen. Reisebericht genaue Zeitangaben nor yorkoimnen, wo sie fUr die Erz&hlung von Interesse sind (vgl. v. 3). Auch tlber die Dauer der Fahrt von Sidon bis Mjrrha ist nichis angegeben. Die langsame Fahrt war durch die schweren Herbststflrme bedingt, die sie nur mit Mtlhe gegen Knidos bin gelangen liesseu, ohne dass doch (bem. die subj. Negation) der Wind sie (zum Landen) herankommen liess. Das vnenX. scheint, etwas anders als V. 4, zu besagen, dass sie den Schutz der Insel E^reta aofsuchten gegen Salmone bin, d. h. indem sie dies Vorgebirge an ihrer Ostspitze umscbifften nnd so (ts v. 8^ wie v. 5), mtlhsam die Insel entlang fohrend, den sogenannten »Sch5nbafen« in der N&he der Stadt Lasaea erreichten, beide aus dem Altertum sonst nicbt bekannt. v. 9. txtty, /^oy. diayey.) vgl. 25,13, scheint auf die Zeit zn gehen, in der man dort anf besseres Wetter ge- wartet hatte. Die Scbiffahrt war schon ge^hrlich {enurg>., wie Sap. 9, 14), weil das Fasten des grossen VersOhnungstages (am 10. Tisri) vorQber war und nach dem Herbstftqninoktium die Schiffiibrt geschlossen zu werden pflegte. Paul., der auf Seereisen viel erfabrene Mann (vgl. II Kor. 11,26), konnte ftlr seinen Rat wohl Nachachtung beanspruchen. 10. ftvroig) geht ad syn. auf die gesamte Scbiffsmannschaft. Das ^eiagia (21, 20) steht auch bier von einer aus der £rw&gung der Sachlage gewonnenen Einsicht. Das fterte v^Qetog geht auf die rtlcksiehtslose Wut der Element e, der man ausgesetzt sein, ^rifAi-ag auf den Schaden, Yerlust, den man bei Fortsetzung der Fahrt erleiden musste, nicbt nur an der Fracht, wenn dieselbe zur Erleichterung des Fahrzeuges aiisgeworfen werden mflsse, und an diesem selbst, sondem auch an den (vom Tode bedrobten) Men- schen auf dem Schiffe. Diese Mahnung zur Vorsicht war natdrlieh durch 23, 11 nicht ausgeschlossen. Bem. den anakoluthischen Obergang der mit or* begonnenen Konstruktion in den ace. c. inf. (/ifAA. eaea^Mj wie 11, 28. 24,15). T. 11. rw yavxXrjQ,) ist wohl neben dem Stenermann (Ezech.

V

248 Apostelgeschichte

piivoig, 12 avevd-hov de tov Xifiivog VTraQXOVzog nqog nctQaxBi- fnaoiav, oi Ttleloveg e&evro fiovk'^v avax^vfxt eiuld^evy eiTttag dvvaivto nazavn^aavreg eig UhlviTfux ftaQaxufidaai^ Xifisva T^g Kgrfffjg fiksTtovra ncera Xifia TLai xara x^QOv, 13 VTtOTtvevaavrog di votov do^ayj^eg vrjg nQod'iaefjag TieKQart^Tiivai j OQavreg aaoo>¥ Ttaq^yovTO triv Kqi^Trjv. 14 fier' ov nokv di efialev xcrr' avrijg av€f4og tvqHDVixog d xaApJ^evog evQaTtvlwv' 15 awaqnaod^ivzog di TOV nloiov nal ft'^ dwa^ivov avTog>d'aXfi€iv ztp avififp eTVi- dovreg iq)€Q6fied'a. 16 vrjaiov di zc VTiodqaiiovzeg TLalovfievov Kkavda iaxvaafiev fiohg TteQiTiQazelg yeviod'ai Trjg anaqnjgy \1 ^v aqavreg ^orjd'eiaig ixQwvro, vTtoCiowvviBg to tiXoiov q>o§ov-

27, 8. 27) der Schif&kapitSji ; beiden gehorcht der Centurio mehr als den Worten des Paulus. Das n&herbestimmende 6b in T. 12 involviert die Vorstellung, dass sie zwar auch nicht die Schiffibhrt fortsetzenf aber wenigstens einen znr t)l)erwinterung geeigneteren Platz erreichen wollten. Die Mehrzahl (19,32) bilden wohl die drei v. 11 Genannten dem Paulas gegenflber, da an eine gemeinsame Beratung und Be8chlas8&>s8nng der Schiffsmannschaft oder Passagiere docfa kaum zu denken ist. Zu e^evzo fiovXijy vgl. Jud. 19, 30. Psal. 13, 3: sie fassten den Beschluss, von dort noch einmal in See zu gehen, ob sie etwa {ein(ag, wie ROm. 1, 10. 11, 14) bis Phoenix gelangen k5nnten, um dort zu tlberwintem, weil dieser Hafen gegen den Sddwest und Nordwest zugleich durch Vorsprlinge ge- schiitztwar. T. 18. vnonyevir.) begrftndet das (fo|ai/ref (12, 9) dadurch, dass der Sfldwind leise wehte, weshalb sie glaubten, ihres Vorsatzes (11,23) Herr geworden zu sein, d. h. ihn sicher ausfllhren zu kOnnen. Nachdem sie die Anker gelichtet (a^ayr, scil. ayxvg,), fuhren sie (der Vor- sicht halber) n&her noch als v. 8 an Kreta entlang; aber nach kurzer Zeit (t« 14) sttlrzte sich ein Wirbelwind die Insel herab (xm ncttrrj^, wie Mt. 8, 32), der sog. Eurakylon, d. h. ein Ostnordost, der die Schiffer in die bohe See hinaustreiben musste. t. 15. avvaQn,) wie 6,12. 19,29: da das SchifP mit fortgenssen wurde und nicht standhalten konnte (ayrotp^,^ wie Sap. 12, 14) dem Winde, wurden wir, es preisgebend, dahin getrieben. T* 16. vnodQttfi.) analog dem vnenX. v. 4. 7, bezeichnet, wie sie tmter dem Schutz eines Inselchens, das Klauda hiess, hinlaufend, die Gelegen- heit benntzten, um des Rettungsbootes , das im Wellendrang geflLhrdet war, habhaft zu werden {ne^ix^at., wie Sus. 39), was ifanen nur mit Mfihe gelang. t.17. t^v aqayteg) relativische Fortftlhrung der ErzShlung: nachdem sie das Boot hinaufgezogen, bedienten sie sich der (wabrschein- lich in ihm untergebrachten) Apparate, am das Schiff zu untergtirten {vTio^ioyy,, hier wohl term, techn., wie poij&.), wodurch das SichlOsen der Planken verhtitet werden soUte. Mit dieser Yorsichtsmassregel verbindet

27, 12 22. 249

ptevoi ze fAff eig Ti]y 2vQfnv hf^iowoiv, xaXaaavteg %o aiMvoq^ ovzwg iipiqovzo. 18 ag>odifwg di xu^ai^oiAh^av ^fiwv zfj k^^g infioXiiv inoiovyrOf 19 xat zfj zqivrj avtoxUQeg xipf anuBviiv voS TtXoiov igQitpay' 20 ^i]t« di ^Xiov ^i]re aoTQWv iTtigHxirovitay ini Ttkelovag fjfiiQagy xufAtivog %e ovx okiyov imyLeifiivov ^ Xoi- 7€ov 7c€Qij]Q€izo iXrtig Ttaaa tov aw^ea^ai ^fiag. 21 TtoiX^g ze aaiziag vnaQXOvarjg, zoze azad'elg d TlavXog iv fiic^ avzaiv eiTiev' idei fiivy w avdqeg, Ttei&oQXi^oavzag iiot fifj avdyead'ai OTio z'^g Kg'qzr^g TLeQdijoai ze zriv vfigiv zavztjv yuai tijv Crjfiiav, 22 xai za vvv naqaLvti vfA&g et&vfteiv* a/tofioXri yag ifwxiig

das t€ eng eine ancU'e, die aucfa nur uuter dem Schutze des Inselcheos vorgenommen werden konnte, und zu welcher die Besorgnis n5tigte, auf die grosse afrikanische Syrte aofzulaufen, anf die sie der Stuim, wenn sie mit voUen Segeln fnhren, zutrieb. Daher kann aucfa das /aAatf. to cx^vog nur tenn. techn. ftlr das Einziehen der Segel seiii. Zu ovtia^ (17^ 83. 20, 11) efpB^vxo vgl. y. 15. V* 18* <npodQ(as) wie Jos. 3, 16, statt des gew. utpodQa (6, 7), schildert, wie sie schwer bedrftngt wurden vom Sturm, wes- faalb sie schon am folgenden Tage nacfa der Abfahrt v. 13 die Fracfat (wie Paul. v. 10 vorhergesehen) fiber Bord werfen mnssten {exfiok, noisic^., wie Jou. 1, 5), der schon am dritten Tage nacfa !• 19 das Scfai£kger&t (fsxsmi, wie Jon. 1,5) nacfafolgte, was wohl nicfat gescfaefaen wfire, wemi nur ein Teil der Fracfat v. 18 hinausgeworfen w&re. Das avTox» malt die EilCt mit der jeder das ifam 6eh5rige, also aucfa aUes Passagieigep&ck, mit eigner Hand fortwarf. y. 20. f^r^re f^V^) ^ mefarere Tage lang weder Sonne, nocfa Gestime scfaienen {Bmtptay., wie Lc. 1,79), und damit aucfa jede M5glicfakeit der Orientierung abgescfanitten war. Mit der Finstemis yerband sicfa (xb) ein nicfat geringer Wintersturm (Mt. 16, 3), der sie so faart bedrSngte, dass fortan {Xomov, wie Mt. 26,45) jede Hoff- nung auf Rettung abgescfanitten war. v. 21. rf) yerbindet den gen. abs. eng mit der yorigen Scfailderung; denn dass grosse, d. fa. fast y^llige, Speiseentfaaltung stattfand , war eben die Folge der allgemeineu Verzagt- faeit und steten Todesangst, wodurcfa aber natiirlicfa die Hoffnungslosigkeit nur yermefart wurde. Zu attt^ug €v /i€0a> 17,22. Bei dem fiey solit. scfawebt dem Erz&faler die im folgenden trotzdem erOffnete Aussicfat auf Rettung yor : man faHtte freilich (sdei, wie 24, 19), mir gefaorcfaend , nicfat yon Kreta auf die hofae See fainausfafaren soUen. Das durcfa mit ayay, eng yerbundeue xe^ijo. drfickt ironiscfa aus, dass die Wut der Elemente, unter der man jetzt litt (tavxijy), und der Scfaade, den man scfaon erlitten, der einzige Gewimi war, den dies unyorsicfatige Yorgefaen eintragen konnte. ▼. t2m xai xn vvv) knflpfb absicfatlicfa nicfat in der Form des Gegen* satzes an, da Paulus yielmefar faeryorheben will, dass man seiner Ei^ mafanung, gutes Muts zu sein (ev^vfAHy, wie Jak. 5, 18), ebenso folgen soil.

250 Apostelgeschichte

ovdefiia earat v^wv 7thi[v tov tiXoIov. 23 TtaQeavrj yag fioi Tavrr] zfj vvtcti tov d-eov ov eif^i, ^ nal XavQevuf, ayyekog 24 Xiyufv' fiij q>ofiov, Jlccvle' Kaiaaqi ae del 7caQa(nrjvai, ymi idoi yLexaQiatal aoi 6 d^eog ndvrag vovg nXeovrag fiera aov. 25 dib evdvf4eiT€, ovdQBg' TtiOTevcj yctQ Ttp d-etp ozi ovztog latai yuaS^ ov TQOTtov XeXaXrjrai fioi. 26 elg vrlaov di Ttva del fjpiCLg i^Kfce- aeiv. 27 wg di TBoaaqBOVLaide^anri vv§ iyivezo diaq)€QOfidvcjv

wie man der in v. 10 hSltte folgen soUen. Denn wenn das dort wamend in Aussicht Gestellte einesteils bereits eingetreten ist, so kann er von der jetzt unmittelbar drohenden Todesgefahr auf Grand g5ttlicher Offeu* barung kund thun, dass sie um seinetwillen von alien abgewandt werdeu wird. Sehr nachdrdcklich wird der allgemeine Begriff eines Lebens- verlustes vorangestellt , um erst, nachdem gesagt ist, dass keinerlei der- gleichen stattfinden wird, mit dem £| t^fAtoy hinzuzufftgen, dass es sich um eine Seele aus ihrer Mitte handelt. Das nXtjy rot* nX, knflpft nach h&ufiger Inkorrektheit (vgl. GaL 1, 19) an den allgemeinen BegrifP der ano^Xtj an ; als hiesse es: es wird fiberhaupt kein Verlust stattfinden ausser dem des Scbiffes. ▼. 28. naQBarrj) wie 1,10. Bem. das nachdrtLckliche Voran- treten des Gen. r. ^sov, da der Gott, dem er sonderlich zu eigen gehOrt als sein vnrj^erijg (26, 16), weshalb er ihm auch mit all seinem Thun dient (vgl. R5m. 1, 9), ihm durch seinen Engel nur zuverlftssige Botschaft senden kann. t. 24. fitj tpofiov) wie 18, 9. Es folgt der Sache nach die Wieder- holung der Verheissung 28,11, die nur nach seiner Appellation die Form annimmt, dass er vor dem Kaiser stehen muss (vgl. R5m. 14, 10). Das x. idbti markiert sehr lebensvoU die Grundlage der Verheissung in v. 22. Seine SchifiGsgeflLhrten waren gleichsam alle schon zum Tode verurteilt mit dem Untergange des Schiffes. Indem Gott aber, um seine Verheissung zu erfilllen, das Ausserste abwehren muss, hat er sie alle gleichsam ihm geschenkt (3,14). 2o» ev&vfieite) kehrt zu v. 22 zurilck. Das nunevQ) t. S^eto steht, wie 8,12. 24,14, von der Uberzeugung, dass es so geschehen wird {ovrtog eattUf wie Lc. 17,24.26), wie {xud^ ov r^onoy, wie 15, 11) zu ihm (durch den Engel Gottes) geredet ist. t. 2B fftgt hinzu, dass ihnen ein Schiffbruch freilich nicht erspart bleiben wird, indem sie auf irgend eine Insel auflaufen mtlssen (vgl. v. 17). Selbst wenn man au> nehmen will, dass diese Voraussage , wie die von der Rettung der ge* samten Schiifsmannschaft v. 22. 24, nach dem Ausgang bestimmter zu- gespitzt sei, als sie Paul, geben konnte, und die Form der ihm gewordenen Offenbarung nach S,hnlichen in den Act. erzfi,hlten gestaltet ist, worauf allein sich die von der Umgebung etwas abstechende F&rbung der Aus* drucksweise reduziert, liegt nicht der geringste Grund vor, anzunehmen, dass Paul, nicht die Schifismannschaft mit dem Hinweis auf die ihm 23, 11 gewordene Offenbarung ermutigt und Lc. das in dieser Form aus- gemalt haben kann. y* 27. ttaattQ,) Die artikellose Ordinalzahl zeigt.

27,23 31. 251

^fiiHv iv Tip Iddqiffj TLttza fiiaov trig vviM^bg vnBvoovv oi vav- zai TtQoaayeiv viva avroig xdqav. 28 wt fioliaavreg evgov o^viag e^Tcooi, figaxv di diaavrnaavreg ytal naUv ^oXlaaweg €VQOV OQYviag dexartevre ' 29 q>ofiovfAeyoi tb fii^Tvov yuxva %Qaxeig %6novg inTtiatOf^ev y ex 7i:QVf4vrjg iiifjovreg aynvgag Tiooaqag t^xovto ijiJii^av yevead'ai. 30 zaiv di vavvah ^rjrovvzcop q>vyeiv hi Tov TtXolov %ai x<^^^cni;(av tt^v axaqnpf eig Ttjv d-dkaaaav Ttgogxiaet, atg ix TtQf^Qfjg ayKVQag /neXlovtofv i'/zeiveiVy 31 etTtev 6 TlavXog xilt ixaTOvtaQXH '^ '^oig OTQaTiiivaig' iav fiij ovtoi

dass es dem Erzfihler nur darauf ankommt, hervorzuheben , wie lange sie seit der Abfahrt von Ereta in der Adria hin und her getrieben waren. Zu xuTic fiec. r. pvxt. ygl. das fthnllche xara (leaoy 16, 25. Das TiQoaayeiy sieht hier intransitiv, wie Jos. 3, 9. Jerem. 46, 3, und das riya wird durcb die gesperrte Stellung stark betont. Die Vermutung (twev., wie 25, 18), dass irgend ein Land sich ihnen nfthere, entstand dadurch, dass sie die Brandung merkten. £s ist nicht ausgeschlossen, dass Paul, nach v. 26 diese Ann&herung, die er gar nicht als eine ihm gewordene Offenbarung giebt, zaerst gemerkt hatte, und die Schifisleute (vgl. Apok. 18, 17) durch seine ermutigenden Worte und die bald bemerkte Best&tigung seiner Ver- mutung aus der allgemeinen Verzagtheit (v. 20) herausgerissen und zu der T* 2Sf« beginnenden neuen Th&tigkeit angespornt wurden. Da sie das Senkblei auswarfen, fanden sie 20 Klafter (Wassertiefe) und, nachdem sie eine kurze Strecke Distanz gemacht , d. h. nach kurzer Weiterfahrt die Messung wiederholt hatten, 15 Klafter, woraus sich ergab, wie rapide sie sich dem Lande n&herten. 29. tpofioiifd.) dem QHf/ayteg subordiniert: aus Furcht, sie m5chten iigendwie auf Felsenriffe auflaufen, warfen sie vier Anker aus dem Hinterteil des Schiffes aus. Aber nicht diese Massregel, sondem der Wunsch, es mdge Tag werden (16, 35. 23, 12), wird durch das re als das mit dem ev^oy Gegebene gedacht; denn was bei der Nfthe des Landes etwa weiter zu ihrer Rettung geschehen kOnne, konnte sich ja erst ergeben, weun man bei Tageslicht die BeschafPenheit der Etiste, der sie zugetrieben waren, kennen lemte. T. 80. Offenbar meinten die Schiffsleute, nachdem die Anker geworfen, aus irgend welchen Anzeichen (vielleicht aus der Art der Brandung) zu erkennen, dass an eine sichere Landung nicht zu denken sei, und suchten aus dem mit dem Untergauge bedrohten Fahrzeuge zu entfliehen, zu welchem Behuf sie das Rettuugs- boot ins Meer hinabliessen unter dem Vorwande (nQoq>ac., wie Lc. 20, 47), als woUten sie aus demVorderteil, wie sie y. 29 aus dem Hinterteil ge* than. Anker (die dort befestigt) hinausziehen (ins Meer), um so das Schiff von beiden Seiten zu befestigen. ▼•81» r. nxQaxnax,) Gemeint ist die selbstverst&ndliche Bedeckung des Gefangenentransports, welche der Cen- turio (v. 1) befehligte. Diese menschliche Vorsicht schliesst so wenig die Ge-

252 ApoBtelgeschichte

f^eivoHTiv iv tt^ nXoiffiy vfieig aw&^vai ov dvvaox^e. 32 rorc aTcinotpav oi arQctriwrou. za oxoivia T^g anaqnjg xat ellaaar avTi^v htjteaeip. 33 axQi di ov '^{jtiqa ijfielXev yivea^acy TtaQe- TuiXei 6 HtxvXog OTtctwag fieualafieiv rgoq^g leyuv' xtaaaQea- 'AaideKOTTjv orlfieQOv ^fAegav Tt^foodoxtovreg aairot diareXeiTB, fifj&ev TtQoalafiofiePOi. 34 did TcaqaiMzkH vfiag fieraXafieiv r^o- ipvlg* TovTO yoLQ nqog Tt^g vfi€Z€Qag aurcr^Qiag vTcaqx'^^' ovdevog yctQ vfiwv ^Qi^ QTZO tiig 7ieq>aXrlg anoleiTai, 35 eYTtag di %a£%a TLai kafiiov a^ov eixaqiaTrflev z^ i9ei^ ivwTtiov Tcavrtav xai '/laoag iJQ^aTO lo&iuv, 36 evx^vfiot di yevoftevoi Tcavreg xat

wissheit der g5ttlicheu Durchhilfe v. 22 aus, dass der Zwischenfall, wonach nur die Intervention des Paulns die Rettung ermSglichte, viebnehr ver- anschaulicht, wie ihm das Leben der andem geschenkt ist (v. 24). Dass man jetzt aber seiner Wamung folgte, zeigt deutlich, dass er sich darch seine Ermutigungsworte (v. 21—25), wie durch seine Voraussage v. 26 eine grosse AutoritUt bei der Bedeckungsmannschaft verschafft hatte. Denn sofort werden nacb ▼• 82 die Stricke, an denen das Boot herabhing, ab* gehauen, sodass dasselbe ins Meer herabfiel und so den Schiffsleuten die Gelegenheit zu entrinnen genommen war. 88. ttXQ*'^ ^^) schildert, wie Yorsorglich Paulus die Zeit, bis es Tag werden woUte (v. 39) und sich entscheiden musste, was man etwa zu seiner Rettung werde unter- nebmen mtissen, benutzte, um zuzureden, dass alle Speise zu sich nehmen mdchten und sich so zu den etwa notwendigen Anstreng^ngen stfirken. Der zu diareXeiTs (Jerem. 20, 7) geh5rige ace. temp, zeigt, dass die Nacht V. 27 unmittelbar auf das Auftreten des Paulus v. 21 folgte. Die Span- nung (nQoadox. ohne Objekt, wie Lc. 3, 15), in der sie das hoffiiungslose Umfaertreiben im Sturm erhalten, war der Grund, dass sie bis heute naitoi verblieben waren, d. h. keinerlei ordentliche Mahlzeit zu sich genommen batten. 84. ngog) c. gen., nur hier: denn dieses ist zu Nutz eurer eigenen Rettung, die sicher noch eine erhebliche Kraftanstrengung fordem wird. Begrlindet wird dies durch die Wiederholung der Verheissung v. 22 in der Form von Lc. 21, 18, da diese KrSftigung ja nur einen Sinn hatte, wenn die Rettung als solche gesichert war. Das mit Nachdruck voran- gestellte ovd, vfi, gehOrt zu t. x€(p. v. 85. emag) wie 24,22. Der ge- hobene Ton, in dem das Xapioy aqxoy et'/ct^. x. xXacttg an Lc. 22, 19. 24, 30 erinnert, geh5rt dem Erz&faler an; thatsftchlich geschieht nichts andres, als dass Paul, nach fronuner Sitte ein Dankgebet spricht (r. ^(oi, wie Ri^m. 1, 8. I Kor. 1, 4) und angesichts aller mit dem Essen den Anfang macht, um sie zur Nachfolge zu ermuntem, was ihm nach 86 auch gelingt. Bem. das Bx^d-vfAoi (II Makk. 11, 26) yBvofjk$yoi, Das ngoaXafi. (v. 33) ist hier, wie fAtxuX, v. 33 f., c. gen. verbunden, weil es sich nur damm

27, 32 41. 253

avToi TtQOoeldfioVTO zQoq^g, 37 ijfied'a di al naocu xpvxot cv Tip 7th>iif dicmoaiai IfidofAtpfLOVTa i'^. 38 xo^Ead^ivreg di Ti^oqnjg iifLOVipitov TO nXolov ixfiaXX6f4€voi tov oItov eig t'^v &aXaaaav.

39 ore di ^fAcga iyivecOy Ti\v yijv oim ineylvwCKOv^ xoA- Ttov di Tiva Tuneyoow exovra alyiaXovj eig ov ifiovXevovro ei dvvatVTO i^uiaai to TikoTov. 40 yuxi Tag ay^iqag TteQiekovreg eXwv etg ti^v d-aXaaaaVj Sfta avivreg Tag l^evxTtj^iag twv nr^da- XiioVy xal iTtaqavTEg tov agtifjKava rfj Ttveovarj tuxtbixov elg TOV aiyiakov. 4t neQiTceoovreg di elg Tonov di^ahxaaov knhju* lav Triv vavv, Tuxi ^ juiv n^qa €Q€ioaaa efiuvev aaalevrog, ^

handelt, dass sie von Speise das N5tige zu sich nahmen. T.87. rjfAe&a) wie Mt 28, 30 (doch vgl. das rj/At^y 22, 19 f.)* Bern, das wohl mit Beziehung auf V. 22 gewSlilte «t naa, tp,: die 89.mtlichen Personen (2,41). Die Angabe der grossen Zahl soil wohl erklSxen, wie man nach T. 889 nach- dem man sich noch einmal an Speise ges8.ttigt, das Fahrzeug dadorch vollends erleicbterte (xortp., wie Jon. 1, 5), dass man den Weizen, den man als Mundvorrat mitfcihrte, hinab ins Meer warf, da nur bei einer sehr starken Bemannung der Vorrat gross (und schwer) genng war, um diese Massregel za rechtfertigen. 0brigens erhellt daraus, wie sicber man auf die von Paul, geweissagte Rettung hofite.

27, 89—28, 15. Der Schiffbruch bei Malta. r. yt^y) be- zeichnet das Land, das nach v. 27fP. vor ihnen liegen musste, und das sie nach seiner geographischen Zugehdrigkeit nicht erkannten. Sie be- merkten aber^einen Meerbusen, der ein (zum Landen geeignetes) Ufer hatte, also nicht etwa von schroffen Felsabh&ngen umgeben war, und planten darum , wenn mOglich (vgl. v. 12), das Schiff auf dasselbe auf- laufen zu lassen. Nur in diesem Sinne kann das eita^eiy hier gebraucht sein, da es nur darauf ankam, das Schiff aus dem Wogendrang heraus auf Land zu bringen. T.40. neQiBXoyres) steht hier vom vdlligen Kappen der Ankertaue, so dass sie die an ihnen herabgelassenen Anker ins Meer fallen liessen; das ayeyreg (16, 26) vom LOsen der Stricke, mit denen die Steuerruder (Jak. 3, 4), deren grOssere Schiffe zwei batten, fest- gebunden waren. Zu n/Aa vgl. 24, 26. Auch im folgenden, wonach sie das Bramsegel aufspannten fOr die Brise {Ttyeovatj, scil. nvga), damit sie es falle, und auf das Ufer zuhielten, bem. die Schifferausdriicke. r. 41. TteQinecoyr.) vgl. Lc. 10, 30: sie gerieten auf eine Landzunge, die an der Spitze noch von den Wellen tlberflutet war, und trieben nun das Schiff vollends auf, um hier zu landen, sobald der Wogenschwall sich verlaufen babe. Zu dem intransitiven egeicaaa vgl. Prov. 4,4: das Yorderteil setzte sich fest und blieb uubeweglich. Die Fortsetzung durch das schildemde Imperf. eXvero zeigt klar, dass das Hinterteil nicht durch den einmaligen

254 Apostelgeschichte

di Tigvfjiva iXvero inb ri^^ ^lag riov tlv^cltmv. 42 ruiv di aTQariioruiv fiovkri iyiveto Hva rovg deofxcirag aTroKLzeivcjaiy, f/ij Tig ix.y,o'A.vf,ifii^aag diaq)vyr^. 4S 6 di hiOTOvrdQxrjg ^ovXa^e- vog diaawaac tov IlavXov iztoXvaev avrovg tov fiovli^fiatogy iyJlevaiv te tovg' dvvafiivovg xoXvidfiav aTvoggiiffavrag tt^oJ- zovg irtl n^v y^v i^uvaiy 44 xat Tovg XoiTtovg ovg piiv ercl naviaiv, ovg di irti tcvuv tcov ano tov ttXoIov. xai ovT(og lyavero Ttavcag Siaaiod^vac Inl t^v y^y. XXVIII, 1 xat dia- aiod'evTeg tote iTteyvcofAev oti MekiTrj ^ viiaog ytaXeiTai, 2 ol' T€ fiaQ^agoi TtaQelyjav ov t^v tvxovcov (pcXavd'QWTtiav iifAiy axpavTBg yaq nvqav TtQoaeXdfiovro itavzag fjpiag dia tov vevov TOV etpBOTiirta Tiai dia to if^vxog, 3 ovaTQaipon^og di tov IZav-

Anprall, sondem allmliblich von der Gewalt der Wellen (r. xt'^., wie Mt. 14, 24) zertrtlmmert wurde. v. 42, r. cT. at gar.) mit Nachdruck ▼orantretend: bei den Soldaten aber entstand eiu Anschlag, man solle die Gefangenen tOten, damit nicbt einer durch Herausschwimmen entfl5be {dittfp., wie Jos. 8,22. Prov. 19, 5). ▼. 48. dvrtaata.) wie 23, 24. Da der Centurio, der schon nach v. 3 dem Apostel wohlgesinnt war und durch V. 21 ff. offenbar einen tiefen Eindruck von seinem Geist und Charakter bekommen hatte, den Panlus retten wollte, verhinderte er sie an ihrem Plan. Das sxtaX, stebt nur bier mit dem Ace. d. Person und dem 6en. der Sacbe, und das re verbindet damit die Ausftihrung dieser Bebinderung durcb den Befebl, dass die, welcbe scbwimmen kOnnten, sicb berabwerfend {ccnoQQ., wie Exod. 22, 31. II Reg. 13, 23; docb bier intransitiv) zuerst(26, 23) aufs Land entkommen sollten. v. 44. t. Xotnovg) erg. e^ieyta em r. yrjy. Zu ovs fAey ovg de vgl. Lc. 23, 33: die einen sollten auf Brettem (aay., wie Cant. 8, 9. Ezecb. 27, 5), die andem auf (bem. den bedeutungslosen Wecbsel des Dat. u. Gen. bei em) irgend welcben vom Scbiffe losgerissenen Stticken entkommen. Und so gescbab es, dass alle auf das Land bindurch- gerettet wurden. 28, 1. core) nacb dtatfta^, bebt ausdrflcklicb hervor, wie erst, nacbdem die letzte Gefabr tlberstanden, man Musse batte, sicb n&her umzuseben, wo man eigentlich gestrandet sei, und nun von den sicb am Strande sammelnden Einwobnem erfabr, dass die Insel Malta genannt werde. y. 2. o< /?«p/J.) wie ROm. 1, 14, bier von den Ein- wobnem puniscber Herkunft. Das re scbliesst an diese erste Wabmebmuug aufs engste die wicbtigere zweite von dem Cbarakter der Bewobner an, sofem sie eiue nicbt gew5bnliche (19, 11) Menscbenfreimdlichkeit * (Tit. 3, 4) ihnen erzeigten, da sie einen Scbeiterbaufen (Trv^wv, wie II Makk. 1, 22. Juditb 7, 5) entzflndeten und alle Scbiffbrflcbigen (an demselben) zu sicb nabmen, was wegen des pl5tzlicb eingetretenen Regens und der K[llt€ sebr wobltb&tig war. t. 3. avaxQeip.) als aber Paul, eine be-

27,42-28,8. 255

Xov q>Qvyavo)v tl TtX^d'og %ai STCi&ivvog ini irijy Ttvqav^ t%idva ano f^g &iQiiifjg k^ek&ovaa xa^i/;ev T^g X^^9^Q avTOv. 4 cog di eldov ol fiaQfiagoi 7LQefidfA€vov to xhjQiov i/, zrlg x^^'Qog cciroVf TtQog aXXvilovg sXeyov Tvavriog (povevg iaziv 6 iiv&QWTtog ovxogy ov diaatJ&evra ex Tijg &aldaafjg ?J diyLTj t^v ovx eXaaev. 5 6 f.i€v ovv ctTtotiva^ag to dTjQiov elg to tivq tTiad-ev ovdiv ytaycov 6 ol di TtQOOtdoTUbiv avTov (lilXeiv 7cif47tQaa&at ri i^aTamuTUv aq)v(o veyLQov, iTti tioXv di avTwv TVQoado'MovTwv y.al d'eco- QOvvTwv firjdiy Utotzov eig avrbv yivofievov, fierafiakof^evov ileyov avTOv eJvai d'eov, 7 ev di Toig ttsqI tov totzov hueXvov VTtiJQXsv xuiqla t(^ TtQWTq^ T^g vi^aov ovofiOTi IIoTvliq), og ava- de^d/^evog ^(Jtag ^fiegag TQcig q>iXoq)Q6viog l^iviaev, 8 iyevero di TOV TtaTiqa tov IloTtXiov 7vvQ€T0ig Y.al dvOEVTiqUi) avvexo- ^evov yxxTcr/siO'd'aiy Tcqog ov 6 IlavXog elaekd'Ofv vmI TtQoaev^d-

liebige (it: soviel er eben fassen konnte) Menge Reisig zusammenrafite, hefkete sich eine Schlange, die der Hitze wegen (ano, wie 22, 11) heraus- kam, an seine Hand, indem sie sich teilweise um dieselbe ringelte, da sie nach \. 4 noch teilweise herunterhing. Da der Erz&hler schwerlich die Sprache der Barbaren verstand, ist er es natflrlich, der, was er in ihren entsetzten Mienen las, dahin formuliert, dass dieser Mensch jeden- falls (naytfogf wie 21, 22) ein MOrder sein milsse, da den eben aus dem. Meer geretteten die Nemesis nun doch nicht leben lS«st. Daher be- zeiehnet er die r9.chende Gottbeit in griechiscfaer Weise und l&sst die Barbaren annehmen, dass der tOdliche Biss bereits vollzogen sei. ▼• 5* o fjisv ovy) bereitet v. 6 vor: er zwar nan, das Tier von sich ins Feuer schleudemd, erlitt nichts BOses, wobei der Erzfililer wohl daran denkt, dass infolge wunderbarer gOttlicher Bewahrung die Schlange ihn noch nicht gebissen hatte. ▼. 6* o( cfe) Sie aber erwarteten, er werde aof- schwellen (ni/A7tQ., wie Num. 5, 21 f.) oder plOtzlich tot niederfallen. Das c;r£ TtoXv bezeichnet, nach Analogic von etp ixay, 20, 11, dass sie eine Zeitlang warteten und beobachteten (27, 10), dass nichts Abnormes ihm geschah, woranf sie, (in ihrer Stimmung) umgeschlagen, sagten, er sei eine Gottheit (vgl. 14, 11 £.)» die nattlrlich von keiner Gefahr bertihrt werden konnte. T»7« ey toig ne^i) geht auf die um die St&tte des Schifis- bruchs belegenen Gegenden, in welchen die erste Magistratsperson (vgl. 18. 50) der Insel ihre Besitzungen hatte. Das ayade^, steht von gastlicher Aufiotahme. Da es sich nur um eine vorl&ufige Unterbringung fOr 3 Tage handelt, k5nnen sehr wohl alle SchiflPbriichigen zun&chst dort ireundlich {fpiliHpQ., wie II Makk. 8, 9) beherbergt worden sein. y.S»7tvQ€Tois)ua Plur. dentet auf wiederholteFieberanflUle, welche wohl die Folge der heftigen Ruhrkolik waren. Zu ifvyexofi. vgl. Lc. 4, 88, zu xarax. 9, 88. Bem. die

256 Apostelgeschichte

fievog, iTti&etg Tag XBiqag avT(^, Idaaro avrov. 9 tovtov de yevo^evov xae oi XoitvoI ol iv t^ vqaq) exovreg aad-eveiag Ttgoa- riQXOvro yuai e&eQa7tevowOj 10 oV ymI TcoilaTg rifialg irifttjaav fjlJiag yuxi avayof4€voig irced'evTO ra TtQog rag x^^/ag. 11 ftera di TQelg firivag avqx^W^ ^ 7th>i(fi TtaganexBif^iai^oTc iv vf^ v^at^^ l^le^avdQiv^, TtaQaarnjOfi Jiotmovgoig. 12 xai %occax9'iv- reg elg 2vQayiOvaag enepLBivafjLev i^ficQaig tqioIv, 13 od^ev TtSQieX- 'd'ovreg yurvrpfrriaafiev eig ^Ft^yiov. xal f^eza fiiav ^^sqov irttye- vo^ievov voTOv devreQaiot iiX&ofxBv eig IloTioXovgy 14 ov evQov- Teg adehpovg TtaqeyX^^iiev Ttaq^ airuotg irvifieivai fniiqag ircra'

relatiy. Fortftlhning der ErzSlilung (nqog ov), wie nachher v. 10. Auch hier ist die Handaufleg^ng nur das Symbol ftlr den t)l)ergang der er- flehten Heilung auf den Eranken. Vgl. 6,6. 13,3. 9. xai ot Xoin.) Da dies aber geschehen, kamen aucb die dbrigen Insulaner, welche Krankheiten batten, hinzu und warden geheilt. v. 10. tifjLttvg) steht von Ehrenbezeugungen , womit die Inselbewobner sie HberhSlufben. Ans dem rifAag ergS.nzt sich zu nvnyofx. das fjfAiv: sie luden uns, als wir in See stachen, auf, was zu unsrer Notdurft geh5rte {ta Tigog, wie Lc. 14, 32), da ja das 27, 3 Empfangene alles beim Schiffbruch verloren gegangen war. T. 11 besagt mit dem nS,her bestimmenden cfe, dass dies avny, «rst nach drei langen Monaten (bem. das Voranstehen des Zahlworts) ge- schah, von denen aber nichts weiter erzg,hlt wird, da die ErzS.hlung ihrem Ziele zueilt. Das ntt^Mftjfjua (III Makk. 2, 29) muss bier Ac^. sein und be- zeichnen, dass das alexandrinische Schiff, das auf der Insel tlberwintert hatte, durch das Bild der Dioskuren (als Schiffswappen) sich kennzeich- nete, die wohl auf dem Vorderteil als seine SchutzgOtter abgebildet waren. Bem., wie dem ErzSJiler das langersehnte Schiff noch bis in diese Einzelheit hinein in Erinnerung ist. v. 12. x«r«/*.) wie 27, 3. Was den dreitS,gigen (bem. den dat. temp., wie 8, 11. 13, 20) Aufenthalt in Syrakus veranlasste, erhellt nicht; wahrscheinlich war es ungfLnstiger Wind. v. 18. ne^isX^ovxtg) geht wobl nur auf den weiten Bogen, den man (des immer noch ungiinstigen Windes wegen) nach Regium hin machen musste (statt der Fahrt an der nordOstlich laufenden Etiste Siziliens entlang), so dass erst, als nach einem Tage Sttdwind auf kam, man rasch am zweiten Tage (cTevrt^., vgl. Joh. 11,39) nach Puteoli gelangte. Was den siebent&gigen (r. 14) Aufenthalt dort veranlasste, erkl&rt der Erz&hler wieder nicht. Wahrscheinlich musste beim Betreten des Festlandes, wo- hin der Transport bestimmt war (27, 1), erst weitere Ordre von Rom aus fiber den Bestimmungsort der einzelnen Gefangenen eingeholt, vielleicht auch die verlorengegangene Ausrfistung neu ersetzt werden. Jedenfalls konnte die Bitte, bei den Brfidem, die man unerwarteterweise dort traf, zu bleiben, sich, wie auch das betont gestellte naq mnoig sagt, nur auf den Ort be*

28, 9 - 17. 257

xot ovTwg Big t'^v ^Aei^ijv TJX&ofiei^. 15 ycaxeid^ev ol adeltpoi imovaavTeg Ta Tttqi ^fioiv rik&oy elg aTtoprtjaiv ijiuv axQi ^^- Ttiov (poQOv nal TQicip Ta^BQvwVj ovg Idutv 6 Ilavkog ev%aqi^

16 ore da elo'qk&ofiev elg ^PtifAtp^, inBTQanrrj t(^ Haih^ fiivuv na^' kavTOv avv t^ q)vldaaowi airtov atQctriwTi]. 17 iyivero di fiera ijniqag zgeig awnaliaaad^ac ovtov Tovg ovrag twv ^lovdaiwv TtQiurovg' aweXd-ovrtov di avrciv iXeyev Ttqog

16 Rcpt.: o BX€aovxaqx^g Ttagedioxe rovg ^BCfAiovg iia tUQtnomSaQ^riy

Ziehen, wo man wfthrend dieser Wartezeit Quartier nahm. Mit dem ovrtas 9^^., wo das eig r. ^ai/i. nachdrucksvoll voranstefat und der artik. St&dte- name (im Gegensatz zu den Namen v. 12 f.) aof das seit lange ins Auge gefasste Ziel hinweist, schliesst der Bericht fiber die lange Reise und ihre Abenteuer: unter solchen Umst&nden war es, dass wir nach Rom kamen. 15. folgt nur noch eine n&bere Angabe darttber, was dem Paul, bei dieser Ankunft freudigen Mut gab. Die adehpoi sind nach dem xaxei&ey die Christen in Rom, d. h. nattb'lich eine Deputation derselben. Die Bot- schaft, die sie flber ihre Ankunft {ra nsQi ijfjuoy) gehOrt hatten, konnte leicht w&hrend der 7 Tage (v. 14) nach Rom gelangt sein, so dass sie ihm (die einen eine Tagereise weit) bis Forum Appii und (die andren wenigstens) bis Trestabemae entgegenkamen {eig oTtayr. c. dat., vgl. Mt.8,34). Zu €i)/«^. r. &, ygl. 27, 35, zu eXap, ^aQO, Hiob 17, 9. Dass er von den rOmischen Brfldem so freundlich empfangen wurde, ermutigte ihn zu hoffen, dass der so lang ersehnte Besuch in Rom, obwohl er in Banden hinkam, aUen seinen Wiinschen (19, 21) und Aufgaben daselbst (28, 11) entsprechen werde.

28, 16 81. Paulus in Rom. BifftjXd^ofAey) bezeichnet im Unterschiede von v. 14 das Hineinkommen in die Stadt, wo denn auch sig qtofir^y (ohne Art.) reine Lokalangabe ist. Es ward ihm erlaubt, fftr sich zu bleiben, d. h. eine Privatwohnung zu beziehen mit dem ihn bewachen- den Soldaten. t. 17* fjteia t]f4, xq.) Die ersten Tage waren selbst- verst&ndlich den Brtldem dort (v. 15) gewidmet. Dann aber lud Paul, die Spitzen (r. 7r^a>r., wie 25, 2) der Judenschaft zu sich zusammen (10, 24), um den Versuch zu machen, sich mit ihnen zu verst&ndigen. Bem., wie mit diesem Verse das rjfteigj w&hrend es nach Analogie von 21, 18 immer noch irgendwie bei dieser Versammlung sich geltend machen konnte, yerschwindet. £s bleibt darum sehr zweifelhaft, ob der Erz&hler Iftoger bei Paul, in Rom blieb. Das betont vor der Anrede stehende Byat zeigt, dass ihm alles daran liegt, sie tlber seine Person zu orientieren. Dass Paul, versichern konnte, nichts Feindseliges (26, 9) gegen das Volk (vgl.

258 Apostelgeschichte

avTOvg' iyw^ aVd^e^ adshpoij ovdei' evavrlov Ttoujoag t^j Xat^ ij toIq e&eoi Toig naTQqjoigy diOfiiog s^^IeQoaoXvf^iov naQedoSrp^ elg tag XBlqag zujv ^Pa)f.iai(jjv, 18 oiziveg avaAQivavzig (le kfiov- kovTO ctTtoXvaai dia to /nrjde^iiav altlav d-avdtov vtcoqxbiv iv if4oi' 19 avTileyovtcov di tcov ^lovdaiwv '^vayAaadTjv iTtinale- aaa^ac KaLoaqa^ ovx cug tov I'&vovg fiov l^cuv tc yLazTjyoQelr. 20 dia zavTi]v ovv ri]v alxiav TtagendXeaa vfiag ideiv %ai nqoa- XaXiioaL' ciWxcy yaq Tijg iXnidog tov 'loQaijX tijv aXvoiv tav-

26, 17) gethan zu haben , zeigt R5m. 9, 1 ff. ; aber auch das r. b^eciv r. itcrgiaoig ist durch IKor. 7, 18 (9, 21) gerechtfertigt, wenn auch dem £r- z3.hler nicht klar sein dtbfbe, wiefem die Lehre des Paul, zu diesem Vor- wurf Anlass geben konnte. Da durchaus kein Grund vorlag, auf die De- tails seiner Verhaftung einzugehen. wird nur hervorgefaoben, wie er von Jems, aus (also auf Veranlassung der dortigen Juden) in die HSnde der rdmischen Beh5rde kam, deren Gefangener er wurde. Immerhin bleibt es charakteristisch, wie sorglos der Erz&hler dber den scheinbaren Wider- spruch solcher Darstellungen mit seiner frftheren Detailerzfthlnng hinweg- geht ; denn auch t. IS ist von einem Beschluss, ihn nach der richterlichen Uutersuchung ft*eizulassen, die Rede, der doch so direkt nie erfolgt ist, wenn auch der angegebene Grund, dass keine Todesursache an ihm vor* handen sei, von Festus 25, 18. 25 deutlich genug ausgesprochen war. Ebensowenig war es eigentlich der Widerspruch der Juden dagegen, der ihn zur Appellation n5tigte, wie r. 19 sagt, wenn auch der Yor- schlag des Festus 25, 9 voraussetzt, dass sie einer Freilassung ohne n&here Untersuchung der von ihnen erhobenen Anklagen (25, 7 f.) sich wideraetzt haben wtirden. Es handelt sich hier aber nur darum, wie er auf Anlass der Juden und ihrer von den R5mem nicht anerkannten Beschuldig^gen in seine gegenwftrtige Situation gebracht ist. Schliesslich betont Paulus, wie die ihm zu seiner Selbstverteidignng abgen5tigte Appellation nicht etwa die Absicht hatte, die Juden, die er ausdrflcklich als sein Yolk (24, 17. 26, 4) im Gegensatz zu den R5mem bezeichnet, wegen ihrer Feind- seligkeit gegen ihn irgendwie zu verklagen. t. 20* diet r. r. ait,) fasst noch einmal, wie das ovv zeigt, seine ganze Darlegung (vgl. besonders An- fang und Schluss) zusanunen, wonach er keinerlei Feindseligkeit gegen sein Yolk hege. Nur darum konnte er bitten, sie zu sehen und zu ihnen zu reden. Aus dem vfAug bei ideiy ergfinzt sich der Dat. zu n^ocXaXtiaai, Weil dem nun doch entgegenzustehen schien, dass die Feindschaft der Juden ihn hierher gebracht hatte, so wird die Aussage noch einmal be- grOndet durch die positive Erklftning darflber, was ihn denn (wenn nicht seine Feindseligkeit gegen sein Yolk) in Ge&ngenschafb gebracht hat Das aber wird nach Analogic von 26, 6 f. dahin formuliert, dass er urn der Hoffiiung Isr.'s willen mit dieser Kette umgeben ist {ne^uc* c. ace, wie

28, 18 23. 259

Ttjv TteQineifiai. 21 ol di nQog avrov ^nav* fjiAeig ovtb yqa/A- fictra nBQi aov ide^dfie&a and tiig ^lovdaiag^ oire TtOQayevofievog rig Twv adeXqxSv OTti^yyeiXev tj iXaXtjaiv ti Ttegi aov tcovijqov.

22 a^tovfiev di naga aov cmovaai a q>gov£ig' Ttegt fiiv yaq xiig <UQiaEU}g ravTr]g yvtoatbv fjfuv iatlv on navraxov avTiXiyerai.

23 ra^d^evoi di cnrvt^ ijfjiiqctv ^Xd-ov nqog avrov elg %i\v ^eviav Ttkeiovegj oJg i^Bri&BTO diafiaQtvQOfiSPog zi^v fiaaileiav %ov

Hebr. 5, 2). r. 21* tt^o^ nvxov) voranstehend, markiert, dass sie sich zunftcfast nur fiber ibre Stellung zu ibm aussprecben, wie er ja auch nacb dem betonten Byia v. 17 zun&cbst von seiner Person geredet batte. Das y^ttfAfi, ede^ttfi. geht darauf, dass sie vom Synedrium keine of&zielle Nacbricht flber ibn empfangen, was aacb in der Tbat, da erst die Kunde von seiner Appellation eine solcbe veranlasst baben k5nnte, bei der Jabreszeit, in der seine Deportation erfolgte, nnmOglicb war. Das r. ad, stebt natilrlicb im Sinne der Vblksgenossenscbaft (v. 17), und das antjyy. gebt auf private Mitteilungen iiber ibn; das iXaXtjcey, wie das g^sperrt am Scblusse des Satzes stebende und dadurcb stark betonte novfiqov weist auf Bescbuldigrungen seiner Person bin, die ibnen zugetragen sein k5nnten. Sie wollen damit zunftcbst konstatieren, dass sie trotz der von Paul, so stark betonten Feindscbaft der Juden gegen ibn seiner Person nocb ganz unbefangen gegenilbersteben. T. 22* a^tovfABv) wie 15,88: wir acbten es ftlr angemessen. Das cTe stellt das, was sie von ibm h5ren wollen, in den Gegensatz dazu, dass ibnen binsicbtlicb seiner Person seine Aussagen gentigen k5nnen. Das ecbt pauliniscbe a q>qoyBiq gebt auf das, w|ks er v. 20 als den Gegenstand seines Denkens und Stre- bens bezeicbnet, um deswillen er in Banden seL Der Begrtindungssatz zeigt, dass sie dies mit Recbt identifizieren mit der Sonderlebre der Cbristensekte (24, 5. 14), die sie in ibrem Vertreter vor sicb seben (bem. <las xttvxfig)^ und von der ibnen freilicb (bem. das (abv solit., dessen ver- scbwiegener Gegensatz ist, dass sie trotzdem ibn b5ren wollen) soviel be- kannt ist, dass (ibr) allerorten widersprocben wird. Natdrlicb miissen sie dann aucb iigend etwas von dem Grund dieses Widersprucbes gebOrt baben; aber immerbin konnten sie trotzdem wflnscben, weiteres darilber zu b5ren. Das ist freilicb nur denkbar, wenn die Zeit, wo der Streit um -die Messianit3>t Jesu in der Judengemeinde Roms selbst dauemde Unruben erregte (Suet. Claud. 25), weit binter ibren gegenwSrtigen Vorstebem lag, und die gegenw&rtige Cbristengemeinde in Rom (als eine wesentlicb beiden- cbristlicbe) sicb von der Synagoge g£uizlicb getrennt bielt* T* 28* ra^afA.) nur bier medial: sie bestimmten ibm einen Tag, an dem sie zu ibm in seine Herbeige kamen. Gemeint ist das Quartier, das sicb Paul, infolge der Gestattung v. 16 verscbaffl batte, wobei der Ausdruck ganz dabingestellt lS.sst, ob es gerade das Haus eines Gastfreundes war. Das TtXeioyeg bezeicbnet, dass sie in grOsserer Zabl als das erste Mai kamen. Woi88, N.T.HL 17

260 Apostelgeschichte

•d-eoVy Tteid'iav re avxovg neqi zov ^Irjoov an 6 re toi vofAOv Mwvaiwg xori twv TiQoqnjrwv, oltvo tvqoSX Scog laTteqag, 24 xac 01 fAiv Itiu&ovio Totg leyofiivoig ^ oi di iiniaTOvv* 25 aavft- gxovoi. di oweg nqog aXkriXovg aTteXvovto elTtovtog tov Ilav- Xov ^^/ua &, on y-aXwg to uvevpia to aycov iXaXijaev dia ^Haatov toi TiQoqyqtov Ttqbg tovg natiqag vfiwv 26 liycov 7t0Qev&r)Ti TTQog TOV Xaov tovtov nai bItvov ayioy ayLOvaera TLal ov fiij awilTey xai fikeTtovveg ^XiipeTS xat ov fiij I'StjTB' 27 €7iaxvv&T} yaq fj "Mx^La tov Xaov tovtov, yxxl Toig dalv fiaQeiog i^^ovaav, xai Tovg oq>i^aXfiOvg avTwv i^/^f^f^vaav, fAi^fcoTS idcoctv Tolg o(ptyaX(iolg nat Tolg walv ay,ovawaiv xal ttj yiaqdiif avvio- GLv xae iTtiOTQiiptoacv, nai Idaof^ac avTovg, 28 yvcoCTOv ovv

Zu oig 6^€ti&. ohne Objekt vgl. 11, 4. Dasselbe ergiebt sich von selbst aus den beiden Partizipialssfttzen, die darch te eng verbuuden siud, da er ihnen das (von Jesu verkilndigte) Gottesreich nur bezeugen konnte^ weun er sie zugleich in betreff Jesu, d. h. von seiner Messianit9.t zn flber- zeugen suchte (19, 8). Bei diesem Tiei&eiy nahm er seinen Ausgangspunkt (17, 2) von dem Gesetze Mosis sowohl , als dessen Feind er immer dar- gestellt wurde, als von den Propheten. Die L&nge der Zeit zeigt, wie es ihm angelegen war, sie nicht nor von seiner Sonderlehre zu unter- richten, sondem auch zu (Iberzeugen, und dass man ihn doch wenigstens anh5rte. T. 24. enei&opxo) wie 27, 11, muss trotz der offenbaren Anspie- lung auf das nei&toy v. 23 wegen des Dat. roig Xeyof^, doch in dem Sinne genommen werden: sie gehorchten der in dem Gesagten liegenden Auf- forderung zum Glauben, daher auch der Gegensatz des rpiMxovv (Lc. 24,. 11. 41). Auch in dieser Schilderung des Erfolges drtickt sich aus, dasa ihnen die Sache noch etwas relativ Neues war, dass also die rSmische Judenschafb keinerlei Beziehungen zu der dortigen Christengemeinde hatte. Es ist also keineswegs die Judenschafb auch nur der Mehrzahl nach al» ungl&ubig, geschweige denn als feindselig dargestellt. ▼•25. aavfitp,} wie Sap. 18, 10. Da es bei solcher Uneinigkeit zu einer Annahme de» Evangeliums seitens der Autorit&ten, und damit der Synagoge als solcher doch nicht kommen konnte, wurden sie von Paul, entlassen (im Sinne von 19, 41). Das Imperf. setzt einfach die Schilderung des Erfolges seiner Bemiihungen in v. 24 fort, und der gen. abs. sagt, dass das eine Wort genflgte, um den Abbruch der Verhandlungen herbeizufUhren. Zu xaXfag vgl, Lc. 20, 39, zu to ny. r. «/. ^XaX, 1, 16. ▼. 26. f. folgt Jes. 6, 9 f. Bem. , wie die Act. zum dritten Male nach 13, 46 ff. 18, 6 mit dieser feierlichen Proklamierung der Verstockung Israels in Schriftworten schliessen , aus der nach t. 28 der t)l)ergang des Heiles zu den Heiden folgt, der sich durch die Mission des Paul, vollzieht. Vgl. R6m. 11,11.

28, 24 31. 261

eoTio vfilv OTt Toig e&veaiv OTticxah] rovto to oum^giov rov ^€0v' avTol xat ayLOvaovrai.

30 iv£fi€ivev di dieriav okt^v iv Idiqt fxiadiu/iatiy yial aTrede- XBTO Ttavrag rovg eloTtOQevoftivovg ngog avrovy 31 XTjQtaauv Trjv paaiXelav tov d-eov yutl didaoTuov ra ntqi tov tlvqiov ^Irjaov Xqiotov ficta Tcaar^g 7taQQr]aiag ayuoXvvojg.

Zu r. atarr^Q. r. &, vgl. LcT. 2, 30. 3, 6. Das tovto weist auf das nach Jes. vom Volke nicht angenommene Heil. avroi) ist stark betont: sie wer- den, diesem g5ttlichen Ratschluss entsprechend, auch hdren (n&mlich die Botschafb von diesem Heil, vgl. 13, 26) und so dasselbe annehmen.

T. 80. eye/neiysy) wie 14,22. Die bestimmte Angabe des zwei- jS^hrigen Zeitranms (24, 27) setzt zweifellos voraus, dass am Ende desselben eine Anderung eintrat; ob durch seine Freilassung oder durch seine Hinrichtung, ist nicht angedeutet. Die Mietswohnung ist, da ein Wob- nungswechsel nicht angedeutet, eben die v. 23 erw&hnte ^eyut. Bern., wie trotz v. 28 nicht gesagt ist, dass es ausschliesslich Heiden waren, die er aufnahm. Auch sind natdrlich die ftdeX(f. v. 15 nicht ausgeschlossen ; jedenfalls scheint ihm noch grOssere Freiheit belassen zu sein, als in Caes* 24, 23. T. 81 schliesst mit der zweijfthrigen unbehinderten Predigt des Paulus in Rom, womit alle seine Wiinsche erftQlt waren und das Christen- tiim in der Welthauptstadt fest begrtlndet, das ganze Buch bedeutsam ab.

lAKSlBOY EmirroAH.

I, I ^la'Mofiog &eov 'Mil xvqiov ^Irflov Xgiarov dovXog Tolg dtidena q>vXaig tdig iv xij dtaajtoq^ xai^Eiv.

2 Tldaav xaqav ^yi^aaax^ey adehpoi /iov, o%av Ttuqaa^oig

7C€Ql7t€CfjT€ TtOiTuloigy 3 yiVWOTiOVTeg Otl TO doidfALOV VflWV

I9 1. ^eov (fo vA.) im speziellen Sinne eines, der Grott sein Leben zum Dienste geweiht hat (vgl. Apok. 1, 1. 10, 7), und zwar, indem er dem er- hOhten Herm Jesu Christo dient. Die zwOlf Stfimxne (Mt. 19, 28) bezeichneD das von denVfttem stammende Yolk Israel nach seinem nationalen Bestande, wfthrend das ey r. diacn, (Jerem. 15, 7. II Makk. 1, 27) anf den ansserhalb Pal9.stinas in den Heidenl&ndem zerstreut wohnenden Teil desselben hin- weist. Da es in der Natur der Sache liegt, dass ein Enecht Jesa Ghristi sich znn&chst an die Messiasgl^^ubigen unter ihnen wendet, and dieselben doch nicht als solche charakterisiert werden, leben sie noch in engster sozialer Gemeinschaft mit ihren ungl&ubigen Volksgenossen. Zn /ai^cti^ (erg. X$yet) vgl. I Makk. 10, 18. 25.

If 2— 18. Einleitung des Briefes, welche sich in die Leidens- lage der Leser versetzt, um dieselbe vom rechten Gesichispunkte aus be- trachten zu lehren. natrav /a^av) artikellos, weil Pr&dikat: achtet es fflr ganze (ungetrflbte) Frende. Das adeXtpoi redet sie als christliche Brfider an, sofem gerade bei ihnen als solchen so oft der Fall stattfindet, dass sie in verschiedenartige Versnchungen {neigac/Lioif im Sinne von Mt. 6, 13) geraten {negm. c. dat. wie Lc. 10, 80). Dass diese Versnchongen wesentlich solche waren, welche ihnen Anlass zur Yerlengnung ihres Glanbens gaben und daher in allerlei Leiden bestanden, die sie nm dieses Glaubens willen zn erdnlden hatten, zeigt T* 8, wonach jene Betrachtnng derselben vollzogen werden soil in dem Bewusstsein {yiyaHrxotrreg), dass sie als das Priifungsmittel (t. doxi/moyy wie Prov. 27, 21) ffir den ihnen (als messiasgl9.nbigen) eigenttlmlichen Glauben (bem. das Voranstehen des vfitay) dazn dienen, in ihnen Geduld zu wirken. Vorausgesetzt ist dabei, dass diese Geduld, d. h. die Ausdauer in dem Glauben, von dem keine Versnchungen sie abbringen kOnnen, ein hohes Gut ist, sofem es ihnen die Endvollendung verbfirgt (vgl. Mt. 10, 22), und dass dieselben, eben wenn man sie als solche betrachtet, die dazu bestimmt sind, zu erproben, ob

Weiss, N.T.m. 17a

264 Jakobus

rijg TtloTewg yuxvegyd^eraL vtvo^ovt^v. 4 ^ di vTtoiJioy^ eqyov TeXeiov ixhtj^ %va tjre tbXeloi ymI dkoyXrjQOi, iv (jirjdevl lei- TtofiBvou 5 ei di vcg vficuv XelTterac aoqfiag, aireiTU) TtoQa Tov dtdovTog •9'eov Ttaaiv aTtlxog yuxl fiij ovetdlCowog, ifcai dod^aerac avrtp, 6 alTeirw di iv Ttiarec, fMrjdiv dicmQivo- fievog' 6 yag dcaycQtvofievog eoi%Bv YXvdcDvi d'akdaatjg avefu^o- fiivip %ai ^L7CL^oii€V(f}. 7 //^ yaq oiiad'W 6 avd'QWTCog huivog OTL Xi^fitlJeTai tl Ttaqa tov %vqiov, 8 avriQ Siipvxogj aYJcnaatocvog

auch ihr Glaube der rechte, in der Ausdauer sich bew&hrende sei, zu solcher Bew&hrung veranlassen werden. T. 4. BQyov xb^siov) eine YoUkomineiie Beth&tigung, die sich auf alle Seiten ihres Christenlebens erstreckt, da ja die Ausdauer des Glaubens uur in solcher Beth&tigung sich bew9liren kann. Der Absichtssatz zeigt, dass nur so das Ideal des Christenlebens verwirklicht werden kann. Die ATliche Bezeichnung der Fehllosigkeit wird in den LXX durch xB%Biog (Gen. 6, 9) gegeben, bei Philo durch oXoxhjQog (vgl. Sap. 15, 3). Hier wird beides verbunden, um die allseitige Vollkommenheit recht stark zu bezeichnen, und noch durch den negativen Ausdruck verstSj-kt: in keinem Stticke, das zu jener Vollkommenheit gehOrt, Mangel leidend. t. 6, XBtitBtai) kntlpft absichtsvoU an das Xeino/n. v. 4 an, wie 17 vnofAoyt] v. 4 an vnofi. v. 3, und zwar den Fall, wo einer Mangel hat an der Weisheit, welche allein die vollkommene Beth&tigung der vnofjLovri zu zeigen vermag. Als eine gott- gegebene erscheint sie auch Prov. 2, 6, und darum wird fUr diesen Fall einfach auf das Gebet zu Gott verwiesen, von dem man die etwa fehlende erlangen kann {atx, naga, wie Act. 3, 2). anXtag) vgl. II Makk. 6, 6: der ein- fach (ohne weiteres) giebt, nSlier erklMrt durch xav /aij oyeid,: ohne den l&sti- gen Bettler zu schelten, vgl. Sir. 20,14. 41,7, weshalb man ihn getrost bitten darf. Zu xai da9fja€tai atTco vgl. Mt. 7, 7. T. 6* aueirw) nimmt wieder das air, des v. 5 auf, um es nS,her zu bestimmen als ein in zuversichtlichem Yertrauen auf die ErhSrung des Gebets gesprochenes, was ausdrticklich durch den negativen Ausdruck aus Mt. 21, 21 erl&utert wird: in keinem Sttlck, d. h. durchaus nicht zweifelnd. Begriindet wird das dadurch, dass der Zweifler einer Meereswoge (vgl. Lc. 8, 24) gleicht, die vom Winde bewegt und geschaukelt wird, d. h. zwischen Yertrauen und Misstrauen hin- und herschwankt. T. 7. yag) nimmt das yag des v. 6 noch ein- mal auf, um die dort indirekt gegebene Begriindung der Mahnung zuni jurj diaxg. nun direkt dadurch zu begriinden, dass jener Mensch (der Zweifler) nicht w&hnen soU {oieadw, vgl. Phil. 1, 17), irgend etwas zu empfangen (Eorrelat des atteiy nach Mt. 7, 8) von dem Herm (d. h. nach v. 5 von Gott). v. 8. avt]Q dnjfvxog) Apposition zu ay&g., welche die Aussage fiber ihn begriindet, sofem die Seele des Zweiflers geteilt ist zwischen Gott und der Welt (im Sinne von Mt. 6,*24), und Gott an einem solchen kein

1, 4 - 12. 265

^i' Ttdaaig %aig Sdoig avrov. 9 yutv%da9v} di 6 adeXq>bg' 6 TOTteivog h t^ vxfju avrovy 10 6 di JtXovaiog hf vij TaTcecvtiaei avTov, OTi wg av&og xoq^ov naqekevaecai. 11 avheilev yaq 6 ^hog avv t^ Tuxvaatvi xat i^Qovev vbv xoQftov^ xal to avd'og avTov i^eTteaev yuxl ^ evTtQiTteia xov TCQoawTtov avTOt aTttilero' ovrcog xal 6 TtXovaiog iv raig Ttogeiaig avtov iiaqov- &rfl€%ai, 12 fMandgiog avriQ og vnofiivu TteiQacfiov, art doiufiog

Wohlgefallen haben, also auch sein Gebet nicht erhSren kann. Die zwei!be Apposition charakterisiert den so in seinem Innem beschaffenen nach seiner ganzen S,usseren Lebensftlhrung {ey naa. r. ocf., wie Prov. 3, 6) als einen unbest&ndigen und lenkt damit zu dem Gesamtverhalten der Leser in ihrer v. 2 gezeichneten Lebenslage zurfick. xcrv/. ev) wie Jerem. 9, 22 f. Der christliche Bruder ist als solcher in niedriger, gedrQckter Lage (vgl. Hiob 5, 11), -weil hier, wie auch anderwftrts (I Eor. 1, 26), das Christentum bei den niederen StIUiden Eingang gefhnden hatte; aus ihr ergaben sich die net^acfAoi v. 2, sofem die Gl&ubigen mit dem Anbnich der messianischen Zeit auf eine Zeit auch Eusseren Gltlcks und Wohlseins gehofft batten. Die Hoheit, auf Grund derer er sich als eines hohen Vorzugs rtlhmen soil, ist der gegenw&rtige, wie der ihm bereits gewisse zuktlnftige Heilsbesitz. t. 10. o de nXov<fios) im Gegensatz zum a&sXq>og v. 9 ist der ungl&ubige reiche Jude, der ironisch aufgefordert wird, sich des Einzigen zu rtlhmen, was ihn wirklich von den anderen unterscheidet, der ihm bevorstehenden Emiedrigung {vttnsiyoHng y wie II Sam. 16, 12. Jes. 40, 2). (og ay&og x^Q^^^^) ^S^' J®^* 40,6: wie Grasesblume wird er vergehen. In diesem raschen Vergehen seiner Herrlichkeit liegt seine jimeiyoitiig. Auch diese bedingungslose Voraussetzung des ihm bevor- stehenden Schicksals zeigt deutlich, dass an die ungl&ubigen Reichen gedacht ist. t«11« areveiXBy) eigentlicher Aor.; die detaillierte Er- zfihlung eines solchen Herganges begrfindet das in v. 10 gebrauchte Bild. Zum Eintritt des Glutwindes unmittelbar mit Sonnenaufgang vgl. Jona 4, 8. Zu B^tjQavey e^enecey vgl. Jes. 40, 7. evngsTiBia) wie Psal. 93, 1: die Zier ihres Ausseren (vgl. Psal. 104, 30) ging zu Grunde. ey t, noQsiaig avrov) synon. mit r. o&oig v. 8, wie Prov. 2, 7: mitten in seinen Wegen wird er verwelken (Hiob 15, 30). Unter Einmischung des vorher^ gehenden Bildes wird der gewisse Untergang des Reichen dem Verwelken der Blume entsprechend dargestellt. Diese eingehende Ausf^hrung tlber das Schicksal der Reichen macht es sehr wahrseheinlich, dass der auch unter seinen unglS,ubigen Volksgenossen hoch verehrte Jakobus voraussetzt, €s kdnnten manche derselben, wenn sie solche Worte seines Briefes h5rten, davon getroffen werden. t. 12. /Aaxagiog avtjQ} wie Psal. 1, 1, gilt im Oegensatz dem adeXtp, ranBty,, der , wenn er der Aufforderung v. 9 folgt, die in seiner gedrflckten Lage liegende Prtlfting geduldig tr^ (vgl. 2f.). doxtfdog ysy.) geht auf die in solcher Geduld bewiesene BewShrung,

17a*

266 Jakobus

yevofievog li^f^tperai rbv otiq)avov Trjg Cco^g, ov ETtrjYyuhno Toig ayanwCiv airtov.

13 fMrjdetg Ttuga^Ofievog Xeyitio ort ano d'eov TtEiqaCoiiai* 6 yaq d'eog aTteiQaarog iariv Tiondiv^ TteiQo^ei di aizog ovdiva, 1 4 hiaCTog de TtetQa^sraiy vrco rv^g idlag em&viiiag i^ehfjo^evog yuzi deXeaCofievog' 15 elra ^ incdvfila avlkafiovaa f/xret afiag- Tiavy fj de ccfiaQTia ttTtoteXeod^eiaa aTtOTLvti d^avaxov, 16 fiij

vgl. R5m. 5, 4. Der gen. app. besagt, dass der Ehrenkranz, mit dem der so bew&hrte geschmdckt wird, das (ewige) Leben ist (vgl. Apok. 2, 10)* Als Subjekt erg&nzt sich nach Deut. 30, 15 f. Gott, der denen, die ihn lieben (vgl. Psal. 145, 20), diesen Eranz verheissen hat. Wirken die netgaafjioi v. 2 die Geduld (v. 3), welcbe als BewUhrung dieser Grottesliebe des ewigea Heils gewiss macht, so miissen sie ireilich ein Gegenstand voller Freude sein.

T* 18ff« wendet sich gegen die Elage, die offenbar oft unter den Lesem geh5rt ward, dass Gott sie auch zu schwer versuche. Wenn das n^iga^ofiBvog im Sinne von Mc. 1, 13. I Eor. 7, 5 hier von dem Anreiz zuin Stlndigen steht, den eine bestimmte Lebenslage auf uns austlbt, so findet ein gewisses Wortspiel statt mit v. 12, wo dieselbe Lebenslage, sofem sie geduldig getragen wird, znr Bewfthnmg yerhilft. Nur in jenem Sinne ist die Behauptung, dass man von Grott versucht werde, eine unzulftssige £nt- schuldigong ; denn dass Gott den Menschen in Lebenslagen hineinfilhrt, die ihm Gelegenheit znm Stlndigen geben (vgl. Mt. 6, 13) , ist unbestreitbar, nor dass er ihn dadurch nicht zum Stlndigen veranlasst, sondem zur tTberwindung des Antriebs zmn Stlndigen, damit er in der Prflfiing be- w&hrt werde. Zur Sache vgl. Sir. 15,12. ansi^ttitTog jeaxair) weil er von Bdsem unversucht ist (d. h. nie zu BOsem veranlasst wird), kann er f&r seine Person auch keinen zum BOsen veranlassen. 14* x,i.6iug enid^.) die dem Menschen, wie er ist (im Gegensatz zu Gott), eigene, also die aus dem stlndhaften Grunde des natttrlich menschlichen Wesens auf- steigende Begierde nach dem Verbotenen. Diese wird als Buhlerin personifiziert, von welcher der Mensch (nach vom Fischfang entlehnteu Bildem) herausgelockt und mittels des Kdders, den ihm die Begierde vorspiegelt, herangelockt wird. 15« avXXafiovaa) vgl. Gen. 4, 1. 17. Dem Bilde entsprechend, wird die Begierde als von dem mit ihr strafbaren Verkehr pflegenden Menschen befruchtet (d. h. zu ihrer Befriedigung soUizitiert) und infolge davon Sdnde gebftrend gedacht Wenn aber die so erzeugte Sdnde, die zunftchst noch als unreifes Kind gedacht ist, nicht etwa durch rechtzeitige Umkehr in ihrer Entwicklung gehemmt, sondem zur VoUendung gekommen, d. h. die den Menschen beherrschende Macht geworden ist, so gebiert sie (womit sie gleichsam von vom herein schwanger ist: ttnoxvei) Tod (d. h. den Gegensatz des nach v. 12 verheissenen Lebens).

1, 13 19. 267

7tlcevaa&e, adeixpoi iiov ayaTtrjToL 17 TtSaa doaig aya&tj nal nav dtioyifia rihuov ayto&iv iariv narafiaipov ano rov mxTQog

18 fiovXrjd^els aTt&iVfjaev ^fiSg loyqf aXrj&elagy elg to elvai ^fiSg anoQXV^ '^^^ct Tiiv avrov TfLTiOfidratv.

19"/trre9 idehpoi fiov aYajttjroL earw di Ttag avd'QiOTtog taxvg elg rb oYJOvaai^ fiqadvg elg to hxX'^aai, fiqaivg elg o^/tjy*

T* 16. fAfi nXavaa&B) vgl. Mc. 12,24. 27. I Eor. 6,9: irret euch nichi, indem ihr each, wie v. 13, wegen eures Unterliegens in der Prtlfimg ent- schuldigt. T. 17« nttaa) alles gute Greben (Sir. 1,8. Phil. 4, 15) ohne Ausnohme, und danim auch jede vollkonunene Gabe ist ihrem Wesen sach von oben (d. h. vom Himmel her) herabsteigend vom Vater (natQog im Sinne von Hiob 38, 28), der die Hinimelslichter (vgl. Psal. 136,7. Jerem. 4, 23) erzeugt (geschaffen) hat, die hier als Sjmbole alles Heils und GldckB in Betracht kommen. Erst mit dem Relativsatz tritt der Gedanke hinzu, dass bei ihm jeder Wechsel ausgeschlossen ist, und darum nicht einmal Gutes und dann wieder BOses kommen kann, also auch nicht das Versuchen im Sinne von v. 13. Im Anschluss an die Vorst^llung der ffioxtt wird dies so ausgedriickt, dass bei ihm kein Wechsel des Scheinens und Nichtscheinens stattfindet (evi^ kontrahiert aus BVBati^ wie I Eor. 6, 5), wie er bei den Himmelslichtem eintritt. anocxiaafAie) eine durch eine Wendung der Himmelslichter (vgl. Deut. 33, 14. Sap. 7, 18) hervorgebrachte (momentane) Beschattung. T. 18« povXijd^eig) vgl. Mt. 1,19. Was aus eigenem Willensentschluss hervorging, entspricht ganz seinem Wesen, n&mlich die Wiedergeburt, die zum vnof^eyeiv iiBi^afSfA, v. 12 bef&higt und hier als die h5chste g5ttliche Gabe, in der den Messiasglftubigen das spezifische Gut der messianischen Zeit zu teil geworden ist, den all- gemeinen Gedanken des v. 17 aus der eigensten Erfahrung bestfttigt: er hat uns g^zeugt mittels eines Wahrheitswortes {Xoyia aXtjS:, gen. qual.), wie es in der evangelischen Verkflndigung gegeben. Zur Sache vgl. I Petr. 1,23. anttQXfjy rtya) vgl. Apok. 14,4, gewissermassen eine ihm speziell geweihte Erstlingsfrucht von alien ihm als solche schon gehOrenden Ge- 8ch5pfen {xtiafActxioyy wie Apok. 5, 13. 8, 9).

T. 19. iCTs) objektslos, wie Mc. 13,32: ihr wisset Bescheid, nfimlich in betreff dieser Neugeburt und der Art, wie sie zustandekommt (durch das Wort der Wahrheit). Es kommt aber darauf an, dass man diesem Worte gegentlber sich richtig verhfilt. Mit diesem Gedanken leitet Jak. zum ersten Hauptabsehnitt des Brief es (1,19 2,26) fiber. nexvg eig to axovaai) vgl. Sir. 5,11. Diese Ermahnung empf&ngt ihre

268 Jakobus

20 ogyij yaq avdqog dmaioavyrjv &eov ovyi igydl^etai. 21 dio anod'iiievoc TtSaav ^VTtaqiav yuai neQiaaeiav i^oMaq sv TtQavrrjTCy di^aad^e rbv €fiq>vTov "koyov %hv dvvdfievov awaat rag xpvxag vfiwv. 22 yivBad'E di Ttottjral XoyoVy %al f^ij cmQoatal (lovov, TtaqaXoyiC^ofievot eavrovg. 23 on ei rig cmQOccT'qg koyov iarlv

Bedeutung erst durch den Gegeusatz, sofem die Leser sehr beflissen waren, dies Wort andem (d. h. ihren ungl&ubigen Volksgenossen) zu predigen iind zwar mit leidenschaftlichem Eifern, wie Eap. 3 zeigt. W9lirend er dem zweiten Teil vorbehSlt, zu zeigen, warum man langsam zum Reden und insbesondere zum Zflmen sein miisse, geht er zimSx^hst darauf ein, in welcher Weise man schnell (eifiig) zum H5ren sein mfisse, damit das Wort der Wahrheit seine Wirkung ausilben k5nne, nachdem er 20 in der E(irze gezeigt, woher das menschliche Zdmen so unberechtigt ist. dixuio- avvtjy &€ov) Gerechtigkeit, wie sie Gott tlbt, indem er nur ztlmt und strafb, wo beides wohlverdient ist, tibt menschliches Ziimen nicht, weshalb dasselbe sein Ziel nicht erreicht. T. 21* dvo) wie Lc. 1, 36. 7, 7. Das ano&sfjtBvov bildet die notwendige Voraussetzung der Ermahnung zum rechten Hj3ren. Qvnu^ta) in sittlichem Sinne, wie Qvnagog Apok. 22,11, erhSlt, wie das sonst ganz unverstgudliche neQtaceia (ROm. 5, 17. II Kor. 8, 2) , seine nSliere Bestimmung aus dem Zusammenhang mit v. 20 und bezeichnet jede (stbidige) Beflecktheit und jedes tTbermass mensch- lichen Zfimens, wie sie der xaxia (der b5swilligen Gesinnung des Men- schen) angeh5ren, ihr entstammen. Dass es sich um dies Ziimen handelt, zeigt das von otto^. abhSjigige ey nQatfttjti, weil nur in der Gesinnung der Sanftmut, welche jede sQndhafte Zomerregung ausschliesst, abgelegt werden kann, was den Zom befleckt imd zum t)l)ermass bewegt. e/i- q>vtoy) wie Sap. 12, 10, hier von dem Wahrheitswort v. 18, das in der Wiedergeburt dem Menschen eingepflanzt wird und, sofem es den Willeu Gottes kundthut, zu dem ins Herz geschriebenen Gesetz (Jer. 31, 33) wird. Trotzdem muss es durch das eifrige H5ren (v. 19) immer wieder auf- genommen werden, um immer fester angeeignet zu werden, weil es nur dann im stande ist, die Seele (vom Verderben) zu erretten, indem es dann die prinzipiell vollzogene Wiedergeburt immer allseitiger verwirklicht. 22. yvyead^e de) NSherbestimmung des v. 21 gemeinten (fe/6<ri^ai, das nicht nur im H<3ren des Wortes besteht, sondem auch im Thun desselben. Hieraus erheUt, dass das Wahrheitswort, welches das Evangelium verktin- digt, nicht nur die Botschaft von dem durch den Messias gebrachten und noch zu bringenden Heil enthSit, sondem zugleich die Forderung der durch ihn gezeigten rechten Erfiillung des g5ttlichen Willens. Das naQaXoy, (Gen. 29, 25) gehdrt zu dem im negativen Satz wieder zu ergiln- zenden yiyea&e: indem ihr euch selbst betrdgt, gleichsam durch Tmg- schltisse hintergeht. Zu axQoctjfjg vgl. Jes. 3, 3. Sir. 3, 29 , zu noifjtrjg I Makk. 2,67. 28. eoixey) wie v. 6, veranschaulicht an einem Ver-

1, 20 - 26. 269

xat ov TtOitjTi^g, ovtog eoiTLev avdgl lunavooivvi xo TvqoawTtov xTfu yeviaeug avrov h iaoTctQifi" 24 narevofiaev yaq iavrov yual anBkiqXv&ev^ yuxl ev^'itog ijtBkad^efco OTtoiog ^k 25 6 di TtaQcnivtpag elg vofiov rileiov top rilg ilevd'sgiag xat naqa- fielvag^ ova anQoctvijg luiXrjafioyilg yevof^evog aiXa Ttoirjr'qg iqyovj ovtog ficnuxQiog h rr] rcoir^au avrov iaTcu. 26 eY rig

gleich, wie zwecklos ein H5ren ist, dem das Thun nicht folg^. Zu ntnav, vgl. Lc. 12, 24. T^yBvecBfag avx^ bezeichnet das Angesicht, womit einer geboren ist, wie ytj r. yeyetf. (Gen. 31, 13) das Land, wo einer geboren ist, weil er dies doch am wenigsten vergessen sollte. 24* yoQ) begrdndet den Yergleich durch Hervorhebung des tert. comp.; denn nicht jeder Spiegelbeschauer ist gemeint, sondem einer, der sich beschaute und weg- gegangen fortblieb (bem. das Perf.) und danim sofort vergass, wie er be- schaffen war. Dann aber konnte ih'm das xatayoeiy so wenig nOtzen, wie wie dem blossen H5rer des Wortes das axgoaa&ai, v. 25* nagaxvipag Bvg) steigert das xtnavoBiVy weil es, wie tlberall, von wissbegierigem Hineinschauen steht (Prov. 7,6. Sir. 21,23). Ein vollkonmienes Gesetz heisst das Wahrheitswort, weil es verktlndet, wie der Messias den im Gesetz offenbarten Gotteswillen voUkommen zu verstehen und zu erf^Uen gelehrt hat, imd ein der Freiheit gegebenes, weil das dem Wiedergeborenen (v. 18) eingepflanzte Wort (v. 21) von ihm , der nicht unter der Sklaverei der eni&vfAia (v. 14 f.) steht, auch befolgt werden kann. x,7tttQafji€iyag) mit naQox, unter einem Artikel verbunden, bezeichnet dieses als ein an- dauemdes, bei dem man verweilt (Gegensatz des aneXtjXv&ey v. 24). Das yBvofAEvog bezeichnet, dass er eben durch das naQttx, x. naQajn. geworden (wie V. 12 durch das vnofiBVBiv) nicht ein vergesslicher H5rer (fTriA., wie Sir. 11,25, hier gen. qual. im Gegensatz zu dem BnB%a&, v. 24), sondem ein Th&ter des Worts. Das ovtog nimmt das Subjekt mit Nachdruck auf : der und kein andrer wird selig sein auf Grund seines Thuns (Ttotrjc, wie Sir. 19, 18). Das Fut. weist auf den unmittelbaren Erfolg hin, aber die Seligpreisung gilt ihm doch nur (vgl. v. 12), weil er erst dann des Ziels gewiss ist, das ihm das Wort vermitteln kann (v. 21), der Errettung der Seele, wShrend das H5ren, dem das Thun nicht folgt (v. 22), zwecklos war (v. 23f.), weil es dies Ziel nicht erreicht. v. 26f. kehrt noch einmal zu der schon v. 19 angedeuteten Neigung zu vielem Beden zurflck. Bc rig (fox.) wie I Kor. 3, 18, zeigt, dass es sich dabei um ein Verhalten handelt, womit man meint seine Frdmmigkeit im Dienste Gottes zu be- thUtigen. Dann aber mfissen die Participia eben ausdrdcken, worin diese Beth&tigung besteht. Mit einer gewissen Ironie (vgl. schon v. 10) be- zeichnet Jak. das leidenschaffcliche Eifem fUr den Glauben, worin man dieselbe suchte, von seinem Standpunkte aus (bem. die subj. Neg.) dahin, dass man die eigene Zunge nicht im Zaum h&lt. Nur weil man wirklich

270 Jakobus

doxe! d'Qr]ayu>g elvai, fi^ /aA^vaycuycwv ylaicaav eavvov aiXa ccTtaruiv yuxgdlav kavrov, zovtov fiavaiog ^ d-QfjOTneia. 27 ^Qf]- cTxe/a TMxd'aQa xai afiiavrog tcoqcc %i^ ^e^ xai Jtavqi avtrj iofsiv^ irctayiiTvuea^aL 6Qg>avovg yuxl x'^Q^S ^ '^V ^^*V^^ avrcJJy, aOTti- kov katrrov trjQeiv aTto tov ^oapiov.

n, 1 adeixpoi fiov, fi^ iv 7CQO<JU)7tohf]f4ipiaig exeve viiv yvt" OTLV TOV yivqiov ijiiwv ^Irjaov Xqigtov Trjg do^tjg. 2 eocp yoQ

auch mittels der Zunge Gott dienen kann, kann den Gegensatz {aXXa) zu dem mit der Missbilligung des /Atj ;|faA. indirekt geforderten Reden, welches jede leidenschaftliche Aufwallung ztigelt, bilden, dass man das eigene Herz betrdgt, indem man seinem auf die BethS.tigung der FrOmmigkeit gerichte- ten Streben ein falsches Ziel statt des richtigen vorhSIt. Zu fitnaiog vgl. Jes. 31, 2: eitel, nichtig, weil kein Gott wohlgefWiger Dienst. v. 27« xa&uQa X. ttfAtttyrog) ganz synonym, wie teX, x, oXoxX, v. 4 (vgl. auch V. 5): rein und unbefleckt im gOttlichen Urteil (naga c. dat., wie B5m. 2,13). TO* &ebt xai nazQi) Gott, der zugleich Vater ist, verlangt als der liebende Yater in erster Linie, dass ihm durch die t]l)ung barmherziger Liebe gedient wird (bem. das vorausweisende avti]): Waisen und Witweu sind, wie Deut. 10, 18 und oft im A. T., als n&chstliegendes Objekt barm- herziger Filrsorge genannt. eniaxemea&ai) vielleicht Rem. an Mt. 25, 36. 43, wird durch ey r. &hkj;. avt, ausdrUcklich auf einen Besuch in ihrer Notlage bezogen, wo sie tr5stenden Zuspruchs und helfenden Eingreifens bedtirfen. Das Negative schliesst sich asyndetisch an (vgl. v. 19), weil es nicht ein zweites Stiick des wahren Gottesdienstes ist, sondem das, was mit jenem notwendig verbunden sein muss. Das aaniXoy entspricht dem afAiaytog, a no tov xoofiov) Von der Welt als dem Inbegriff des Geschaffenen geht ein befleckender Einfluss aus, sofem die siindige Be- gierde des nattLrlichen Menschen (v. 14) durch sie erregt wird.

2, 1— 18. Wie das HOren ohne Thun wertlos ist (1, 19-27), so der durch jenes erzeugte Glaube, wenn er im Verhalten verleugnet wird. By ngoatanoXtj/Atlfiaig) vgl. Rj3m.2, 11, hier im Plur. von den einzelneu Erweisungen der Parteilichkeit, welche um ftusserer Yorztlge willen den UnglSrubigen vor dem GlS.ubigen bevorzugt. Der Imper. e/erc verbietet, den Glauben zu haben unter solchen Erweisungen (ey, inter), die ihn ver- leugnen. Daher nurrig hier, anders als 1,3.6, von dem Glauben im spezifisch christlichen Sinne , d. h. von der zuversichtlichen tTberzeugung, dass Jesus Christus unser Herr sei. tijg ^o^rjg) gen. qual., zu lija, XQtar, gehOrig, da der Glaube nicht Jesum, sondem den zum XQ^^^s ^^' hdhten Jesus, dem die g5ttliche Herrlichkeit eignet, fEir unsem Herm h&lt ?• 2 fElhrt zur Begrilndung der Ermahnung einen Spezialfisdl ein, der wohl nur als hypothetischer gesetzt wird, aber sich sicher auf dem

J

1,27- 2,5. 271

elaik&f] eig awaywy^v vfiaiv arqg XQ^^^^^'^^og iv iadijvi kafiTtQ^y eiaiXd'n di xae Tcrupxog iv ^vnaQ^ iadifFi, 3 iTcifile- tpfjze di iTtl Tov q>OQOvv%a vi^v ia&ijfta ttjv Xa^jtQov xat clVnyre* av Tiad'ov (ode yuxXcig, xat t^ Tvnax'i^ UTvtjce' av azrjd'i idjei ij w^ov vnb to vrtOTtodiov fiovy 4 ov di&iQidTfve iv eavroig xai iyivead'e HQirai diaioyiOfiiuv 7tovf]Q(Sv; 5 axovaorre, ddeJi" (poi fiov ayajtrfcoL ov% 6 •d'sog i^eXi^avo zovg 7vt(a%ovg rtp

Yerf. bekannte Vorkominnisse grtlndete. eig avyayioy. vfuiioy) Der Art. fehlt, wie 1,26. Gemeint ist nicht ihre Sjnagoge im Gegensatz zur jfidischen, sondem eine Synagoge, die sie (die gl&ubigen Juden) besuchen, um zu erklftren , warum nachher (v. 5) ohne weiteres vorausgesetzt wird, dass der Anne in schmntziger Eleidung ein Gl&ubiger ist, wie die An- geredeten. Absichtsvoll wird der prahlerische Luxus des Reichen geschil- dert, der mit goldenen Fingerringen in glUnzender Kleidung (vgl. Lc 23,11. Act. 10|dO) die Sjnagoge betritt. Da es ganz undenkbar ist, dass ein solcher Reicher, namentlich nach dem, was v. 6f. von seinesgleichen aus- gesagt wird, die christlichen Sonderversammlungen besucht, kann nur von einer jtldischen Sjnagoge die Rede und der so geschilderte einer der reichen (unglftubigen) Juden (1, lOf.) sein. T. 8. enifiXeipijre) vgl. Lev. 26, 9. I Reg. 8, 28. Psal. 24, 16, immer von wohlgef&lligem Hinblicken ; hier, wie die Wiederholung der Schilderung zeigt , durch den blendenden Aufzug des Reichen veranlasst (fpogovvra, wie Mt. 11,8). Von offizieller Platzanweisung ist nat&*lich nicht die Rede, sondem die Leser, also die etwa anwesenden gl&ubigen Juden beeifem sich, dem reichen Ungl&ubigen einen bequemen Platz anzuweisen, der arme Gl&ubige mag stehen oder sich auf dem Boden unterhalb seines Fussschemels niederlassen. Das fiov steht, weil es doch zunHchst ein einzelner aus den v/uct^ ist, der dem Reichen seinen bequemen (mit'einem Fussschemel versehenen) Platz einr&umt, den christlichen Bruder aber sich selbst dberlftsst. T. 4. ov diexQid^tjte) kann nur im Sinne von 1, 6 genommen werden: seid ihr dann nicht zweifelhaft geworden in eurem eigenen Innem? Da aber im Glau- ben an sich ein Urteil fiber den Wert von Reich und Arm nicht gegeben ist, setzt das notwendig voraus, dass der Arme ein gl&ubiger Bruder war, und dass seine ver&chtliche Behandlung ein Irrewerden an dem Wert des eignen Glaubens involviert. xQitai) geht auf das Urteil, das sich in ihrem Verhalten fiber den Wert des reichen Ungl&ubigen im Verhfiltnis zu dem armen Gl&ubigen (in der nQoatanoXtjfitlf. v. 1) aussprach, und das dudity. TioyrjQ. (gen. qual.) bei ihnen voraussetzt. Der Plur. steht wie v. 3, weil, was der eine that, auch wohl die andem gethan h&tten und jedenfalls nicht missbilligten. t. 5. o &eog) mit Nachdruck vorangestellt, hebt hervor, wie anders Gott die Armen gewertet hat, indem er sie zu Gliedem der Gemeinde erw&hlte, und zeigt aufs neue, dass der Arme ein Gl&ubiger

272 Jakobus

TLoa^ij} TtXovaiovg ev Ttiatet yud TLkrjQovofiovg T^q fiaatkeiag i]^ eTtrjyyeihno roig ayaTiwatv airov; 6 vfneig di riTtfiaaare tov TtTioxov. ov% oi nXovaioi MxvadvvaoTevovatv vfidivy xai avrol i'hiovaiv vfiaq eig x^iTij^ia; 7 ovtl cevtol filaaq)r]fMOVGcv z6 TLoXov ovofia TO eTtr/Xtj^ev iql* vfiSg; 8 el fievroc vofiov zeXeiTe ^aaihyiov yuna rijv yqaq^riv' ayoTti^aeig tov TtXfjaiov aov wg aeavTOv, naXiHg /toieiTe' 9 ei de TCQoawTCoXrjfiTtTeiTey aiiaqfciav

war, da die Berufung auf ein Thun Oottes, das bei dem in Rede stehen- den Armen gerade nicht stattgefunden hS.tte, doch hOchst seltsam w&re. ra> xoafAio) wie 1,27: in bezug auf weltliche Gtlter. Der Dat. steht zur Bezeichnung der Sphere, auf welche das generelle Pr94ikat ein- geschrSiukt wird; denn andrerseits sind sie gerade erwSMt, reich zu sein auf Grund Glaubens (sv tucxbi) durch den mit diesem schon gegenw&rtig gegebenen Besitz an Heilsgiitem, und zu solchen, die bestimmt sind, das (zuktlnffcige) Reich zu besitzen (xAi;^., wie Jerem. 8, 10. R5m. 4, 13). Zur Sache vgl. Lc. 6, 20. 1 Kor. 1, 26 ff. Das r^g steht atfcrah. statt rjy, x, ayan. uvx,) wie 1, 12. Daraus folgt, dass Gott gerade unter den Armen solche fand, in denen sich noch am meisten echte Fr5mmigkeit (Liebe zu Gott) erhalten hatte, und die er sich darum auserkor. y«0« xov nxfaxov) blickt auf ihr Yerhalten gegen den Armen v. 8 zurdck, den sie durch das- selbe gering achteten, und der darum ein erwSMter Armer (Gl&ubiger) ge- wesen sein muss (vgl. zu v. 5). Das wird aber dadurch voUends klar, dass ihnen die Reichen, zu denen der v. 2f. erwSlmte gehj3rt, als solche gegen- iibergestellt werden, welche die (messiasglS^ubigen) Leser unterdrdcken (xaxa^vvaaxBvovciv , ygl. Exod. 1, 13. Ezech. 18, 12. Sap. 2, 10), d. h. sie ihre soziale tTbermacht um so mehr fQhlen lassen, als die Leser von ihnen nun fiir Ketzer gehalten wurden. Das avxot vfjiag stellt sie noch ein- mal in den Gegensatz zu den Lesern und charakterisiert sie dadurch als Ungl^ubige. Zu Bhuvuv eig vgl. Act. 16, 19, zu xQixtjQia (Richterstfihle) Exod. 21, 6. Jud. 5, 10. Dan. 7, 10. Die GlUubigen aus den Juden standen also noch unter der Synagogalgerichtsbarkeit. t. 7. xo enixXr^^.) kann nach der Analogie von Jerem. 14, 9. Am. 9, 12. II Chron. 7, 14 nur der Name Christi sein, der als der Name ihres xvQwg v. 1 ilber sie g^- uannt ist. Die Reichen aber, die den Namen Christi Iftstem, k5nnen nur ungl9,ubige Juden sein. t. 8. fAevxoi) mit folgendem de: wenn ihr freilich u. s. w. Man entschuldigte sich offenbar damit, dass man auch dem Ungl9,ubigen gegentiber ein k<3nigliches, d. h. alle andre beherrschen- des Gesetz, wie es Lev. 19, 18 nach Mt. 22, 39f. geschrieben steht, erMlen mtlsse. Jak. gesteht zu, dass sie damit recht thun {xaX, tt., wie Mt. 12, 12. I Kor. 7, 38). T. 9. nQoaatnoXr^finxeixe) vgl. v. 1: wenn ihr aber Parteilichkeit dbt, so thut ihr StLnde, indem ihr von dem Gesetz, das ja Parteilichkeit verbietet (Deut. 16,19), als tJbertreter tlberftthrt

2, 6 - 14. 273

ioyaC^ead^ty ikeyxofievoi vno tov vofiov wg naqa^avai. 10 oa%ig yaq oiov tov vo^ov triQ^aijy Ttraiai] Si ev kviy yiyovev Tcav- T(ov evoxog. 11 o yag eiTtwv' fiij fiovxBvajjgy eiTiev yuxi' firi q)ovevaf]g' ei 3i ov fioixeveig, (poveveig diy yiyovag TtaQafiartjg vofiov, 12 ovT(og XakeiTO tloI ovrwg TtouXxBy wg dia vofiov eXev^BQiag fiUkovreg HQivea&ai. 13 ^ yoQ TLQiaig avileog T(p fiil Ttoii^oavtt iXeog' 'KavayLavxccrat eXeog TLQiaecDg,

14 tI to oq>€logj adehpoi fiovy iav TtLaxiv XiyS '^^^ ^X^^'^^f e^a

werdet {^Xsyx^y wie Gen. 21,25). Hier ist das (ATliche) Gesetz, aus dem ja auch das Gebot v. 8 entlehnt ist, als fiir die Gl&ubigen verbindlich gedachty natdrlich in der Auffassung Jesu (1, 25), welche die N&chstenliebe zum Hauptgebot macht. 10. ocxi,g) ohne av, weil schon der folgende Conj. die Abh&ngigkeit von UmstSnden ausdrfickt. Dass sie als Xlher- treter schlechthin verurteilt werden, wird dadurch begrtUidet, dass, wer irgeud (falls irgend einer) das ganze Gesetz hSit {rtjgrjist] , vgl. I Sam. 15,11. Prov. 3,1), strauchelt aber (ntatar], wie Deut. 7,25) in einem Ge- setz (vgl. V. 8), schuldverhaftet geworden ist alien. Zu evoxog c. gen. vgl. I Eor. 11, 27 und zur Sache Mt. 5, 18. 19. Gal. 5, 3. t. 11. Das Ehe- bruchverbot steht vor dem Mordverbot, wie Mc. 10, 19, nach jildischer Oberlieferung, beide aber sind die ersten, welche die Nachstenpflicht im allgemeinen betreffen. Die objektive Negation (ov) steht im Bedingmigs- satz, weil sie ausschliessliclf zmn Verb. geh5rt: wenn du aber des Ehe- bruchs dich enthSltst. T. 12. ovtiag) Dem v. lOf. entwickelten Grund- satz gemftss sollen sie reden (also sich nicht entscholdigen, wie v. 8) and also thun, als solche, die (oi;) durch eiuen yofjLog eXevd-egiag (vgl. 1,25), dem gegen^ber man sich nicht mit seiner sittlichen Gebundenheit ent- schuldigen kann, gerichtet werden sollen. ?• 18* Die Cbung der Barm- herzigkeit (gegen Bedtlrfbige) erscheint, wie 1,27, als die spezifische £r- fdllung des Liebesgebots (v. 8) im Gegensatz zu der vorgeblichen Liebes- dbung gegen die Reichen, von denen man Wiedervergeltung hoffb. Dem Unbarmherzigen ist nach dem Grundsatz der Squivalenten Yergeltmig (vgl. Mt. 18,35) das Gericht ein unbamiherziges. * at axavx at ai)' ygh Jerem. 50, 11. Sachar. 10, 12 und c. gen., wie Rdm. 11, 18. Es rtihmt sich Barmherzigkeit wider Gericht, weil kein Gericht ihr etwas anhaben kann. Im Bewusstsein seiner immer noch mannigfachen Verfehlungen muss auch der Glg,ubige auf ein barmherziges Gericht rechnen, und er darf es ktihn- lich thun, wenn er selbst Barmherzigkeit getibt hat, die ja nach Mt. 5, 7 mit Barmherzigkeit (im Gericht) vergolten wird.

2, 14 26. Der Glaube ohne seine Bew&hrung in Werken ist wert- los. Dritter Parallelabschnitt zu 1, 19—27. 2,1—13, weshalb von vom herein der Gedanke an einen Lehrstreit fiber die Frage der Rechtfertignng ausgeschlossen ist; es handelt sich, genau wie 1,22. 26, um eine Auf-

274 Jakobus

di fiii axij; fiVj dvvarat ij niavig aujoat avtov; 15 iav adei^pog t] adelqyq yvfivol V7cdQX(oaiv ymI leiTtofievoc T'^g iq)fjfiiQOv tqo- y^g, 16 eiTtr] Si Tig avzoig €§ vfidiv' VTcdyeve iv el^vjjj d-eQ- jLtaivead'e yial xoQTaCeod'ej fiii dwre di avroig ra eTtivqdeia zav adfiarog, it to oq>€Xog; 17 ovttag Y.ai i} Tciavig, iav firi exf] i'oya, venQa iativ xa^' eavri^v. 18 aiX 6Qei ng' av nia%iv

deckling des th5nchten Selbstbetrugs, wenn man mit einem toten Glauben das demselben verheissene Heil (v. 5) zu erlangen glaubt. rt to otptXag) vgl. Hiobl5, 8. Der Art. weist, wie IKor. 15, 32, auf den Nutzen bin, den man sich von dem Glauben (nat&*lich im Sinne von v. 1) verspricht, wenn man gegen die bisherigen Ausftihrungen fiber die Notwendigkeit, sein H5ren im Thun zu bewSlhren, seinen Glauben nicht in seinem Ver- halten zu verleugnen, sich darauf beruft, dass man ja Glauben babe, worauf es doch vor allem (bei den messiasgl8.ubigen Juden) ankomme. Bem. die betonte Voranstelhmg von nitmvy dnrch die gMperrte Stellung des c/eer noch gehoben. In der Fra^e mit (Jtti (vgl. Mc. 2, 19) liegt die Vemeinung als selbstverst&ndlich gegeben. Ausdrtlcklich wird der Nutzen, den man sich von dem Glauben als solchem verspricht, dahin formulieri, dass er (im Endgericht vom Verderben) erretten kann (1,21), da ja von selbst klar ist, dass das Gericht, welches dem Verderben fiber- antwortet, fiber die Werke des Menschen ei^eht (vgl. v. 13). Es wird nicht eine falsche Theorie bek&mpft, sondem eine verkehrte Praxis als sinnwidrig aufgewiesen. v. 15. ncfcA^o; tj ncf.) macht die Verpflichtung zur th&tigen Hilfe ftihlbar: wenn sie sich nackend (mangelhaft be-

kleidet) befinden (vna^x-y ^^^ ^^^^* ^^' ^^> ^) ^^^ ^^^ tUglichen Nahrung entbehren (1,5). t. 16. c| vfAtav) appelliert an das, was sie selbst in solchem FaUe sinnwidrig finden wfirden. vnctyete bv BiQtjvtj) wie Jud. 18, 6, vgl. Mc. 5, 34. Die warme Teilnahme an der Not des Bedfiriligen ausdrfickende Aufinunterung, in einem durch keine Not getrfibten Wohl- sein hinzugehen, sich zu wSrmen und zu s&ttigen, ist nutzlos (rf to o(p£XoSf wie V. 14), vermag den Armen nicht aus seiner Not zu retten, wenn man ihm nicht das ffir den Leib Notwendige {enitijdeiu, vgl. I Chron. 28,2. I Makk. 14,34) bietet. Bem. das doire, da ja der r^, auch wenn er selbst das Notwendige nicht zu geben h&tte, doch dafilr sorgen k5nnte, dass die, zu denen er gehOrt, es darbieten. t. 17. ovtiag xai) Wie eine in leeren Worten sich S.ussemde Barmherzigkeit nutzlos ist, weil sie nicht Abhilfe der Not bewirkt, so ist auch der Glaube, fells er nicht Werke hat (v. 14), tot, weil er nicht, wie alles Lebendige, sich in Wirkungen S.us8ert, weil er die von dem erhOhten Herrn, an den er glaubt, geforderte wahre ErftlUung des Gesetzes nicht wirkt. xad- eavrrjy) gehdrt zu yexgct und bezeichnet, dass dies PrUdikat ihm in C^- m&ssheit seiner eigenen Beschaffenheit (nicht, weil er irgendwie an seiner Beth&tigung gehindert) eignet. v. 18. akX egei, tig) flihrt, wie I Kor.

2, 15 20. 275

Ixeig, Ttayw Igya 1%^' i^'i^ov fioi Trjv niativ aov xwqlg twv egyiov, yiayti aoi del^u) in ruiv egytav fiov tt^v tuotiv, \9 av Ttiaveveig ori bIq d d'Bog iariv; TiaXwg Ttoulg "aolv ra dai- fiovia mattvovciv yuai q>Qiaaovaiv , 20 d'ileig di yvuivaij d Qv9'QU}7te nevij ovi ij nlaxig x^Q^Q '^^^ BQytJv agyrj iariv;

15, 85, die Einrede eines ein , der den von Jak. seit v. 14 Bekftmpften verteidigen will. Die in der Lebhaftigkeit der Polemik direkt gefasste Ein- rede ist, wie der Inhalt zeigt, indirekt gedacht: dass du (der Angegriffene) Glanben (worauf es doch im Cbristentum vor allem ankommt) hast, and ich (der Angreifer) Werke habe, d. h. doch immer nor etwas fCbr den Christen weniger Charakteristisches. Es wird dadnrch das e^ei rig gewissermassen zur Parenthese, und der Einwnrf von dem Schreibenden selbst angeeignet. X^9*'^ 7* BQytav) vgl. R5ni. 3, 28. 4, 6. Um diese Einrede zu wider- legen, fordert Jak. den von ihm BekSmpften auf , ihm zu zeigen (tfeiloi^, im Sinne von: nachvreisen) seinen Glauben ohne Vorhandensein der Werke. Das tfov fehlt, weil es sich eben um die von Jak. angeblich einseitig be- tonten Werke handelt. xay» coi cfctloi) kntlpft absichtlich an die Form der Einrede an und betont das 001, da jener ja gerade den Besitz des Glaubens vorauszuhaben meint. Das jnov nach many fehlt, weil es sich auch hier um den Nachweis handelt, dass der (angeblich von Jak. vemachl&ssigte) Glaube gar nicht fehlen kdnne, wo die Werke vorhanden sind. -^ 19 kehrt nach Beseitigung des Einwandes v. 18 zu der Grand- these zurQck, dass ein toter Glaube (v. 17) unmdglich retten kann (v. 14). Das betonte av zeigt, dass es sich um den von Jak. Bek&mpften handelt, von dem sein Yerteidiger (v. 18) hervorhob, dass er doch inunerhin Glauben habe. Es gilt also an dem Wesen des Glaubens als solchem zu zeigen, dass er an sich keine errettende Kraft haben k5nne. Das kann aber nicht an dem Wesen des christlichen Glaubens dargelegt werden, der, wenn er rechter Art (lebendig und nicht tot) ist, allerdings diese Kraft hat. Da- her geht Jak. auf das Fundamentaldogma des Monotheismus (Deut. 6, 4, nur mit nachdrQcklicher Yoranstellung des Prftdikats: eig o &eog etrrey) zurtlck, das wirklich als eine rein theoretische Vberzeugung nicht im stande ist, ein bestimmtes Yerhalten zu bewirken und damm auch an sich nicht erretten kann. xaXiag no leig) wie v. 8. Dass auch die Dftmonen ein solches Glauben haben and dabei vor dem Gerichte Gottes schaudem {tpgufaovaiy, vgl. Hiob 4, 15. Dan. 7, 15), wie man aus Mt. 8, 29. Mc. 1, 24 weiss, zeigt, dass ein solches Glauben nicht erretten kann (v. 14). 20« S-eXeig de) tritt, wie v. 9, dem xaltag noteig entgegen, wodurch xai (pgtaaovaiv zu einer Parenthese wird. xsye) inhaltsleer, wie Jes. 59, 4; hier: leer an Einsicht. Der (christliche) Glaube ohne die Werke ist ein blosses, theoretisches Oberzeugtsein (wie das ntcreveiy v. 19) und daher ebenso unwirksam {(t^ytj, wie Sap. 14, 5. 15, 15), d. b. unf&hig

276 Jakobus

21 ItifiqaapL 6 TtarrjQ ijf^div oi% i^ igytov Idr/xzicidT] y aveviyycag ^laam tov viov avxov €7tt to dvaiaOTi^Qiov; 22 fiksTteig oti ^ TtioTig avm^Qyec Toiig SQyoig avrovj xai he xwv egyiov ij Ttiofig iTeXeicidrj' 23 yuxt iTvXrjQcidT] ij yQccqyq ij Xayovaa' iTviarevaey Si lAfigaafj, t(^ ^^V^ ^"^^ iloyia&rj avxi^ elg dtnaioavvfp^y Ttai

zu bewirken, was er bewirken soil, die Errettung (v. 14). t. 21* «/J^.

0 nattjQ fjfi.) Die Apposition motiviert, weshalb gerade an ihm die Frage exemplifiziert wird; ebendarum wird auch das Subj. nachdrucksvoll vor- angestellt, selbst vor das ovx, das, wie t. 4. 5, eine Frage einleitet, deren Bejahung als selbstverstSndlich vorausgesetzt wird. €^ egy, edixatiad-rj) im Sinne von Mt. 12,37, aus welcher Stelle auch erhellt, dass es von dieser GerechterklSfung abh&ngt, ob einer im Gericht errettet wird, und dass daher die Frage, was dieses zu bewirken im stande ist, sich danach beantwortet, wo von jene abhSngt. apsyeyxag) mit eni to &vcia<tT,f wie Gen. 8, 20. Lev. 14, 20. Zur Sache vgl. Gen. 22, 9. In der Segnung Gen. 22, 16 ff. wegen dieses egyoy liegt seine Gerechterkl&rung, vgl. IMakk. 2, 52. T. 22. (tvytjQyei) Dass der Glaube Abrahams (der ja ausser Frage steht) es war , der seinen Werken zur dtxauaats verhalf (vgl. Ill Esr. 7, 2.

1 Makk. 12, 1. R5m. 8, 28) und somit sich wirksam (im Sinne von v. 20) er- wies, ist allerdings ersichtlich, wenn jenes aveveyxaty das ohne unbedingtes Gottvertrauen nicht m5glich war (vgl. Hebr. 11, 17), dieselbe herbeiflihrt«. xai Btekeitad^tj) hSugt notwendig noch von on ab, da nur, weil aus V. 21 zugleich ersichtlich ist, dass der Glaube Abrahams von einem Thun her, in welchem sich derselbe in der schwersten Probe bew&hrte, zu seiner VoUkommenheit gelangte {leXeios wurde im Sinne von 1, 4), da- raus folgen kann, dass der Glaube ohne (solche) Werke unwirksam ist in^ Sinne von v. 20. Hier wird es ganz klar, dass die Werke nicht &usserlich zum Glauben hinzukonmien oder ihn als vollkommenen erweisen, sondem dass er seinem Wesen nach vollendet wird, wenn er Werke, wie die Ge- horsamsthat Abrahams, erzeugen hilft. t. 28* xai enkrjQto^?]) wie Mt. 1,22. Act. 1, 16, zeigt, dass die Schriftstelle iyQ«(prjj wie Mc. 12, 10. Lc. 4,21) Gen. 15, 6 als eine Weissagung gefasst wird, sofem Gott das Glauben Abrahams nur als Gerechtigkeit anrechnen konnte, weil er seine BewShrung in der gri^ssten Gehorsamsthat voraussah, und so erfallte sich dieselbe in dem avyrjQyei, x. ersXeto}^ v. 22. Durch das de (statt x«i LXX) wird, wie R5m. 4, 3, das eniarevcey st&rker im Gegensatz zu dem nach gew5hnlicher Anschauang zu erwartenden Thun Abrahams betont. <pvkog ^eoi>) nach Jes. 41,8. II Chron. 20, 7 im Urtext (nicht den LXX), daher im Sinne dessen, der Gott in vollkommenem Masse lieb hat (1, 12. 2, 5) vgl. 4, 4. Nur in diesem Sinne schliesst sich auch diese Benennung durch Gott an die in der Erfiillung jener Schriftstelle sich vollendende Yerwirklichung des dixmovad-m an, da Gott nur fur gerecht erkl&ren kann den, der in der ErftiUung des Grundgebots sich als den Gk)tt Liebeuden

2, 21 - 3, 1. 277

g>iXog d-eov ^ij^i;. 24 SQore oti I^ egycov dmaiovtai av- d'QtoTtog, y^al ovx ex nia%eu}g ftovov. 25 dfioiiog 3i yuxi ^Paafi fj TtoQvq ovuL i^ 6QftDV edinaiii&rjy VTZode^afievrj Tovg ayyiXovg Yxxl eniqif 6dtp hLfiakovaa; 26 warteq yctQ to adifta xtaqig Ttvev- ficerog venQOv iaviv, ovtug nai fj niarig x^Q^S k'oywv venQcc ioTiv.

in, 1 ilfi] TcoXXot didaanakoi ylvea&e, adehpoi ftov, eidoreg

bew&hrt hat. t* 24 bestimmt in dem mit o^are (ihr seht) gezogenen Schlussresultat das £| e^yiay v. 21 nach 22 dahin^ dass es das ex nitrtsiog nicht ausschliesst, aber ein blosses ex nwTBtog. t. 25. 0/40 nog) vgl. Mc. 4, 16: in analoger Weise aber auch Rahab, die Hure (vgl. Jos. 2, 1. 6, 17). Bern, dieselbe Wortstellung, wie v. 21, and den doppelien Gegen- satz zu a fig. o ncnrjQ t^fji,: auch an ihr, die in allem das Gegensttlck des frommen Vaters Abr. war, I&sst sich dasselbe erweisen. Das edixauo^r] (v. 21) sieht Jak. thats&chlich verwirklicht in ihrer Errettung aus dem fiber Jericho verh&ngten Strafgericht (Jos. 6, 25), die nur erfolgen konnte, wenn sie von Gott ftir gerecht (ihm wohlgeflUlig) erklSjrt war. Dies widerfiihr ihr aber, weil sie, wie Abr. durch sein ay$yeyxag v. 21, durch die Aufhahme (ynod., wie Tob. 7, 8. I Makk. 16, 15) der Boien (hier im Sinne von MaJ. 3, 1. Lc. 9,52), d. h. der Kundschafter , and ihre Rettung den Glauben an den Gott Isr.^s, der jene gesandt, bewS.hrt hatte. Bern, das exfiak, (Mc. 1, 34. 43), das die dringende Eile malt , mit der sie die- seiben zar Flucht trieb, and den dat. loc, wie ROm. 4, 12. t. 26. laansQ) mit korrespondierendem ovnag, wie Mt. 24,27. 37. Bem. die Gleich- nisform, in der nicht die einzelnen Gegenst&nde mit einander verglichen werden, sondem das Verhaltnis derselben das tert. comp. bildet : Wie der Leib ohne den (ihn beseelenden) Geist tot ist, so ist der Glaube ohne Werke (weil es ihm an der Lebenskraft fehlt, die solche hervorbringen mtisste) tot (v. 17). Dadurch wird begrilndet, dass aach die Rahab nar darch das von ihrem Glaaben erzeugte Werk gerechtfertigt wurde.

89 1 beginnt im Anschlusse an das fiQadt*g eig to Xahjcai 1, 19 (vgl. 1,26) der zweite Haaptabschnitt des Briefes (3,1 4, 12). Daher kann auch das didacxaXoi- yivec^m, wovor gewamt wird, unm5glich auf ein SichhinzudrSjigen zum Lehren in der Gemeinde gehen, zumal man nicht begreift, wie es dabei zu den Zungensfinden kommen soil, vor denen Jak. im Folgenden so nachdrflcklich wamt, sondem nur nach 1,19. 26 im Sinne von R5m. 2, 19 f. genommen werden. £s erhellt daraus. dass viele nach einem spezifisch jtldischen Fehler (vgl. schon Mt 7, 3ff.) mehr im Belehren, Bessem und Bekehren der ungl&ubigen Volksgenossen ihren Glauben zu bewShren suchten, als in den 2,14 26 geforderten Werken.

278 Jakobus

ore f^etCov TLQifjia XnjfixpofiB&a, 2 Ttolka yaq Tvtaiofiep aTvceweg' ib Tig ev Xoyip ov Tczaieiy ovrog Tileiog avqQy dvvarog ^^oA^ycr- y(ayi\acLi nal oXov to aaifta. 3 el 3i twv %7V7tuiv Tovg xaXivovg etg TO atofiava fidXXofiev eig to Tteld'ead'at avTOvg ^fiivy xal

Das €idoT€s f&hrt (wie das ytytoax. 1,3) den Gedanken ein, durch den sie sich davon abhalten lassen soUen. fiei^.xQtfi. Xtj/^xp,) vgl. Mc. 12,40, weil mit der grdsseren Aufgabe, die man ilbeminunt, die Verantwortung w&chst und das Strafiirteil fQr den Fall, dass man ihr nicht gerecht wird (vgl. Lc. 12, 48). In der 1. pers. plur. schliesst sich Jak. mit ein, da er ja selbst in diesem Briefe die Leser zu belehren und zn beseem sucht. T. 2. ;ro A Aa) adverbial, wie Mc. 1, 84. 45. Weil wir ohnehin alle (also nicht bloss die, welche sich zu Lehrem andrer aufwerfen) vielMtig fehlen (2, 10), liegt die Gefahr so nahe, auch bei jener Aufgabe, die wir uns stellen, zu fehlen imd uns dadurch ein Strafiirteil zuzuziehen. Die Begrfindung wird aber fortgesetzt durch die Erw&gung, dass gerade Verfehlungen im Worte am schwersten zu vermeiden sind, und darum der, welcher sich zum Lehrer andrer aufwirft, am hftufigsten fehlen und ein schwereres Straf- urteil sich zuziehen wird. Auch das allgemeine sy Xoyot zeigt, dass es sich nicht um Lehrvortrfige in der Gemeinde, bei denen doch nur ihr Inhalt ftir die Beurteilung des Lehrers in Betracht kfime, sondem um die Art des (belehrenden oder bessemden) Redens handelt. Bem. die objektive Negation im Bedingungssatz, wie 2, 11, weil sie ausschliesslich zum Verbalbegriff gehOrt, denselben in sein Gegenteil verkehrend: wenn einer im Wort fehllos ist. Das reXeios wird n&her bestimmt, wie 1, 8, durch die Apposition: dvyccrog, ^hig, auch den ganzen Leib, d. h. alle Grgane der sittlichen Lebensth&tigkeit, deren sich die Sdnde (in der Form der eTitd^v fiia) immer wieder zu bemUchtigen sucht (ROm. 6, 12), so zu zdgeln, dass er sie in seiner Gewalt behSlt. Das xai zeigt, dass der Ausdruck absichtlich gew9.hlt ist, um auf das Zdgeln der Zunge (1»26) anzuspielen. Da die im Herzen wohnende Stlnde am unmittelbarsten und leichtesten im Worte hervortritt (vgl. Mt. 5, 22), wird derjenige, welcher die sittliche Erafb hat, sich im Wort zu beherrschen, auch jeder andem Selbstbeherrschimg (zur Vermeidimg von Thatsflnden) fHhig sein. t* S. » de) markiert ^^n Gegensatz zu ei ns v. 2. Der mit grossem Nachdruck vor- anstehende (zu ra arofiata gehdrige) Genit. t. minav zeugt, dass es bei den Pferden anders ist. Wenn wir ihnen die ZOgel in die Mftuler legen, damit sie uns gehorchen sollen, so ftihren wir auch ihren ganzen Leib mit fort (fXBxayofxiv, wie I Reg. 8, 48. II Chron. 36, 3). Bei den Menschen dagegen l&sst sich nicht, wenn man einen Teil in seiner Gewalt hat, der ganze Leib regieren, sondem man muss sich zuvor ganz und gar in seiner Gewalt haben, wenn man die Zunge ziigeln will. Darum ist ihre Beherrschung so schwer , und die Verfehlungen im Wort (v. 2), die uns die schwere Verantwortung (v. 1) zuziehen, stellen sich so leicht

8, 2 - 6. 279

olov TO ouifia avTwv juero/o/ufiy* 4 idov yuxl ra TtXoia, Trjh" aavra ovca Mci vtzo avifiiov OTfXriQijip iXawofiepaf fiecdyerai V7V0 iXaxiOTOv TtfjdakioVj ouov ij ^jui] zov Bv9vvovxog fiov- lerai' 5 ovratg nal ^ yXtoaaa fiinQov fiikog ioTiv xo^ fieyaka avxBi. idov ^Xixov tcvq 'fjkl%rpf vkriv avaTrcw 6 lud ij ylaioaa Ttvq. & wiofiog Tflg admlag ^ yXwaaa Tux&iaTctvat h rolg fiiXeaiv flixdv^ ij aTtiXovaa olov to awfia tuxI q>Xoyi^ovoa thv tqoxov

ein. T. 4. idov) zeigt, dass keineswegs das zweite Gleichnis nnr ein andres Analogon des v. 3 besprochenen sein soil, dass also das xai (auch) nnr den Ubergang in ein neues Lebensgebiet markiert. Hier tritt sofort als neues tert. comp. hervor, dass die Schiffe, obwohl sie so gross sind {njXuCt wie II Makk. 12, 3) und dazu Yon schweren (beftigen) Winden (vgl. Prov. 27, 16) getrieben werden, doch mit fortgefOhrt, d. h. ge- lenkt werden von einem Stenermder (Tn/cf., wie Act 27, 40), welches docb nur ein allerkleinster Teil des so grossen SchiiGfes ist. Das onov steht statt onoi, das im N. T. nicht vorkommt. Der Zusatz ist notwendig, weil das Schiff ja nicht von dem Stenermder an sich, sondem von dem das- selbe in Bewegnng setsenden Willen (o^/ui;, impetus, wie Prov. 8,25. Act. 14, 5) des Steuermanns gelenkt wird. Hier also hondelt es sioh da- mm, dass ein kleiner Teil ixn stande ist, dem Ganzen seine Richtung zu geben, also die grdsste Wirkung auf dasselbe auszutiben. t* 5. ovttog xai) wie 1, 11. 2, 17, zeigt, dass die Pointe des Vergleichs v. 4 in der Kleinheit eines Teiles, verglichen mit seinen grossen Wirkungen, liegt, durch die sich die Zunge auszeichnet. Bern., wie diese Auszeichnung ein „Sich grosser Dinge rtLhmen" genannt wird, obwohl es sich um thats&chliche Wirkungen handelt, da die Form, in der die Zunge Yorzflge kundzugeben pflegt, das Rtihmen ist. idov) wie v. 4. Das ijXixoy bezeichnet in frappantem Gegensatz den hohen Grad der Kleinheit eines Feuers im VerhgJtnis zu dem hohen Grade der Gr5sse {t]Xixfjy) der Wald- masse (t'iti^i', wie Jes. 10, 17), die es anztlndet {ayanrei, wie Joel 1, 19. MaJ. 4, 1). T. ^ xat) Auch die Zunge ist ein Feuer wegen der gleichen im weiten Umkreis verheerenden Wirkungen, . die sie austiben kann. Zum Bilde vgl. Prov. 16, 27. Bem. das Fehlen der Cop., wie 1, 12. 2, 13. Da 0 xoGfjLog (Prov. 17, 4 LXX) r. a(fut. die Zunge als den Inbegriff aller Ungerechtigkeit bezeichnet, also ihrem Wesen nach charakterisiert, kann es nicht Apposition zu nvq sein, das hier allein nach seinen Wirkungen in Betracht kommt, sondem besagt, dass jede Art der Un- gerechtigkeit mittels ihrer verflbt wird. Dass sie sich als den Inbegriff alles Bdsen unter imsem Gliedem darsteUt, wird dadurch begrflndet (bem. das artikulierte Part), dass sie es ist, die den ganzen Leib befleckt d. h. alle Glieder desselben zu alien mdglichen (mit Schuld befleckenden) Sflnden verleitet, indem es von Wortstinden so leicht zu .Thatsflnden kommt. (fXoytCovffa) vgl. Psal. 97, 3. Dan. 3, 27. Mit Wiederau&ahme Weiss, N.T. III. 18

280 Jakobus

trig yeyiaewg nal q>Xoyi^Ofisvi] vno rijg yeiwrjg. 7 TtSaa yoQ qwaig d^jQitov %b "mcI Ttereivciv egnexHv tb %al ivakltov dafid- ^evai yuxl dedafiaatav vf] qwaei ttj avd-Qiarvivrj' 8 uriv di yXtSc" aav ovdelg dafidaav dvvarac avd-Qcinwv. a%azda%aTOv xcnuovy (jL^OTti lov d'ava%riq>6qov, 9 iv avry evXoyovfiev tov tlvqiov

des Bildes vom Feuer (vgl. 1, 11) wird die Zunge weiter charakterisiert

als die, welche das Rad (Psal. 83, 14) der Geburt (1, 23), d. h. das yon der

Geburt an umlanfende Rad des menschlichen Lebens in Flammen setzt,

sofem die rasfclose Bewegung desselben das einmal entzdndete Feuer (der

StLnde) bald tiberall bin verbreitet. vno t.yesyyr^s) kann, da die HOlle

nirgends im N. T. schon gegenwSrtig Anfenthaltsort des Teufels ist,

sondem die StS.tte des g5ttlichen Zornesfeuers (Mt. 5, 22), nur bezeichnen,

dass die verderblichen Wirkungen der Zunge, weun sie von der HOlle

entztlndet wird, zugleich die g5ttliche Strafe ftir die Zungenslinden sind.

T. 7f. yag) Diese verderbliche Macht der Zunge wird dadurch be-

grtlndet, dass sie so schwer zu reg^eren ist, also die Stlnde so leicht

Macht fiber sie gewinnt und, nachdem einmal die Zunge in ihren Dienst

getreten, ihre Herrschafb immer weiter verbreitet (vgl. zu v. 2). Diese

Schwierigkeit wird aber zunS<;hst durch einen Gegensatz illustriert.

tfj (pvaeL r. ayd-g.) dat. instr., weil ausdrtlcklich jede Natur der Tiere

(vgl. die Einteilung der Tierwelt Gen. 9, 2) als tbats&chlich bez9.hmbar

dargestellt wird durch die menschliche Natur, sofem es in der Erhaben-

heit der menschlichen fiber die Tiere begrdndet ist, dass diese vou

Menschen gebandigt werden und thatsSlchlich vielfach geb3jidigt sind

(Perf.). T. 8. Das betont gestellte iafActaai (Mc. 5, 4) besagt, dass die

Zunge zu bez&hmen keiner vermag unter Menschen (bem. die gesperrte

Stellung des ov^Big ayd^q,). Die Hyperbel, die darin liegt, beschr&nkt sich

Ton selbst durch 1, 18. Das axaxaax, (1, 8) leitet zu v. 9 fiber, sofern an-

gedeutet werden soil, dass auch da, wo sie einmal heiligem Zwecke dient,

sie daneben ebenso zu unheiligem gebraucht wird: ein unbest&ndiges

Obel ist sie, voll todbringenden Giftes. Es muss notwendig 17 yhoaaa

aatiy ergS.nzt werden, um /4e<nf^ (Prov. 6, 34) anknUpfen zu k5nnen. Zur

Sache vgl. Psal. 140, 4. t. 9 zeigt, dass die ganze Ausfiihrung fiber die

schwere VermeidUchkeit und die verderbliche Wirkung der ZungensOnden

die Wamung v. 1 f. unterstfitzen soil. Es muss vorgekommen sein , dass

man im Zom (1, 19) fiber die Unempf&nglichkeit solcher, die sich nicht

belehren und bekehren liessen, den Flueh aussprach. Die kommunikative

Redeweise mildert nur den Yorwurf, sofem Jak. sich nicht von denen aus-

flchliessen will, bei denen, wenn man nicht auf seiner Hut ist, dies vor-

kommen kann. Das absichtsvoll wiederholte ey atfrtj steht in hebraisie-

render Weise rein instmmental, wie Lc. 22, 49. toy xvQioy) von

Gott, wie 1,7, der, wie 1, 27, zugleich als Vater bezeichnet wird, weil

der (Christ ihn als solchen insbesondere zu preisen (evkoy,^ wie Jud. 5, 2.

3,7-14. 281

Tuxt TtateQay xai iv avrf^ xata^fis^a Tovg avd^^iOTtovg Toig xa^' Sfioiioaiv d'eov yeyovarag' 10 ix tov ovtov (nofiorog i^i^erat evXoyia nat yunaQa. ov xg^y adelipol fiovy Tavta ovrwg yivead'ai. 11 juijirt ij 7n;yi^ h. T^g ovr^g o/r^g /^^vfit to yXvxv xai TO TtiTiQOv; 12 /[/i^ dvvoTaiy adehpoi /AOVy avic^ ikaiag not- ijaai i] ofiTteKog avua; ovtb akvxov yXvKv TtOLtflai vdrnq.

13 Tig aoifog nat iTviOTrifnav iv vfiiv; dei^arto in Trig xa- Xijg avaoTQOip^g to i'^a ovtoi iv TtQavrriTv aoipiag. 14 el de

Jes. 12, 1) hat. Zutn Gegensatz des xara^tafjied'a vgl. Oen. 27, 29. ROm. 12, 14. Dass die Menschen nftch Gen. 1, 26 als nach seiner Ahnlichkeit gewordene bezeichnet werden, erschwert die Verschaldung des Fluchens. T. 10. ov X9V) verb, impers. im Sinne von: es soil dieses nicht in solcher Weise geschehen. Das Fluchen ist an sich siindliaft und wird es doppelt, sofem das Hervorgehen von Loben und Fluchen aus demselben Munde selbst jenes entwertet und naturwidrig ist, wie die folgenden Gleich- nisse zeigen. t* 11. /^ijti) Yerst&rkung der vemeinenden Frage, wie Mt. 7, 16. Mc. 4, 21 : doch nicht etwa spmdelt die Quelle aus derselben Offnung (on 17, wie Exod. 33, 22) das Stisse und das Bittere? Zu diesem Gegensatz vgl. Apok. 10, 9f. t. 12. notfjaai) nach Analogie von xa^noy noieiy Gen. 1, 11 : es kann doch nicht ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen? Vgl. Mt. 7, 16. Da kein Gew&chs Frflchte eines andem tragen kann, so ist dadurch das Tragen verschiedenartiger schlecht- hin ausgeschlossen. ovrs) kntlpft an die in der Frage liegende Ver- neinung an, um noch den Gedanken dahin zu steigem, dass salziges Wasser (aXttxov, wie Num. 34, 3) nicht stlsses (also sein Gegenteil) her- ▼orbringen kann.

T. 18. Tis) Die Frage, wer unter ihnen weise und verst&ndig (beides rein synonym, wie Deui 1, 13. 4, 6, vgl. die ebenso synonymen Ausdrflcke 1, 4. 27) sei, lenkt zu v. 1 zuriick; denn indem sie sich zu Lehrem andrer aufwerfen, beanspruchen sie eben, dies in besondrem Grade zu sein. (fetlerroi ex) wie 2, 18: er weise nach aus seinem schOnen (trefflichen, wohlgef&lligen) Wandel (ttyaaTgotftj , schon Tob. 4, 14. II Makk. 5, 8) seine Werke, d. h. die Werke eines aotpog und eni<nt]f4toyj wie er es zu sein beansprucht. Da die Weisheit tlberall das rechte Verhalten lehren soil, so kommt es bei dem Weisen nicht sowohl auf sein Lehren an, als vielmehr darauf, dass man aus seinem eignen Wandel ersehe, wie der Weise sich verhalt, d. h. auf sein Beispiel. ey ng avtrjri) gehOrt zu dei^fcTO). Sanftmut, als Gegensatz alles zommtltigen, leidenschaft- lichen Eifems, geh5rt so sehr zum Wesen wahrer Weisheit, dass selbst die Art, wie man aus dem eignen Wandel das Verhalten eines Weisen aufweist, dadurch charakterisiert sein muss. Cbergang zu dem fiQudvs Big oQyt]y 1, 19 und damit zum zweiten Sttlck dieses Abschnitts (v. 13 18). T. 14. C'yAo*') wie Hiob 5, 2 Synonymon von ogytj^ so bier

18*

282 Jakobus

^^Aoy mnQOv l^ere xat igid'eiav kv Ty Tuxgdiijc vfioiv, f«^ yuxra- xavxoad'S xoi 'kfjevdead-e yuxra trig akr^d'eiag. 15 ovx eaziv avrrj ^ aotpia avtod'ey nareQxofiiPTjy akXa iTtiyeiog, V/i^ixi}, dcu^oyuidrjg' 16 O7Z0V yag ^rikog xal iqi^^elcL, hul tuxI a^ataaraaia yuxi tvSp ^vXov TVQayfAa. XT ^ di avw&ev aotpia Ttqukov fiiv aynj iuTiVj e/teira €i^i^txi], iTcuixrigj evfrei-^g, lutnii iXeovg yuxl yLagmZy ayad'OJV, adLomqiTog, awTtoKQiTog. 18 xagTtbg de diyuxioavvrjg kv ^^vpffi ajteloerai Tolg Ttoiovaiv Biqrivrpf.

Gegensatz von nQavrtjs, nach v. 11 als bitterschmeckend cbarakterisiert (und daram der Gegensatz alles xakoy v. 13), ist leidenschaftlicher Eifer. Die Verbindong mit der Rechthaberei {egid^sMi, vgl. R5m.2,.8), der es nicht auf die Sache ankonunt, sondem auf das Yerfecbten der eignen Meinung, zeigt, dass es sich um das leidenscbaftlicbe Geltendmacben der angeblicben Weisbeit (v. 13) im Belebren andrer (v. 1) handelt. tpev- deif&e) bezeicbnet das xaraxavxacd^ai {2, 13) geradezu als ein iQgenhaftes, das der Wabrbeit, d. b. dem wabren Tbatbestand (ygl. Prov. 29, 14. B5m. 2, 2) widerstreitet, sofem ein solcber trotz alles Rflbmens seiner Weisbeit nicbt wabrbaft weise ist. v. 15. avrtj rj ao<pia) soil, die mit Cv^ «• $Qi&. verbundene, ist nicbt eine von oben berabkommende (vgL 1, 17), also nicbt eine gSttlicbe Gkibe, wie die 1, 5 erbetene, sondem eine der Erde angebSrige, ans dem individuellen Personleben berstammende (selbstiscbe), dSmoniscb geartete. Bern, die scbtoe Elimax. t. 16. onov yag) be- grOndet das fiber das Wesen dieser Weisbeit Gesagte dadurcb, dass, wo ibre Begleiterscbeinungen (fv^ x* f^^.) auftreten, aucb tiberall solcbes sieb zeigt, das mit dem Wesen der wabren Weisbeit unvertr&glicb ist. axaraaTairia) Subst. zu axcnaatazos (1, 8. 3, 8), ist die Unbest&ndig- keit, die, weil sie selbst nie dasselbe Yerbalten einb&lt, unmOglicb andem das recbte zeigen kann, verbunden mit jeder Art (vgl. 1, 17. 3, 7) von scblimmem {<pavX,f wie Prov. 22, 8) Tbon (ngayfjitt, wie Gen. 19, 22. 44, 15),. das demselben direkt widerspricbt. t. 17. tj ^e ay tad', (totp.) die im Gegensatz zu v. 15 in Wabrheit von oben berkommende Weisbeit ist ftirs erste rein , d. b. frei von Befleckung durcb unlautere Motive, wie es CrjX. X, €Qi&, sind. enetra) obne (fc, wie Job. 11, 7, weil das, was auf das durcb TiQiaroy Hervorgebobene folgt, nur einzelne Erscbeinungsformen ibres Wesens selbst sind: danacb friedfertig gesinnt {eiQfjpixfjf wie Gen. 42, 11. II Sam. 20, 19), milde in der Beurteilung der Febler und Irrttbner andrer (enietxfjgy wie Psal. 86, 5), leicbt zu (Iberzeugen (im Gegensatz zur Recbtbaberei), voll Barmberzigkeit (als der cbristlicben Grundtugend 2, 13), die aber mit guten Frficbten verbunden sein muss, wie 1, 27, nicbt in leeren Worten besteben, wie 2, 15 f.; zuletzt: ibrer selbst gewiss (obne ein diaxgiyeff&m 1, 6. 2, 4) und ungebeucbelt {ayimoxQhtos y wie R5m. 12,9). T. 18« dixaiocvyrjg) gen. appos.: eine in normaJer (gott-

3, 15 - 4, 2. 283

lY, 1 Ttod'Sv TtoXefAOi xat Tto&ev fia%ai hf vfiiv; ovx iv^ %9v&9Vy hi tiSv iidtmiy tfuiv rwv OTQarevofdivdiiv iv TOig /likeoiv vfidjiy; 2 irtid-vixuTBy luu ovx exete' g>ovBV€Te %al Cf]lovT€, %ai ov dvvaa&B imTvxBiv fiaxea&e xal ftokefUiTe, ovyt.

wohlgef&lliger) Beschaffenheit besteheude Frucht» wie sie leidenschafb- liches Eifern vergeblich zu erzielen sucht, wird, wie das mit Nachdruck Yoranstehende $y i^vfj sagt, nur in Frieden (also von der friedsamen Weisheit v. 17) ges&t, d. h. durch die Saat des Wortes (vgl. Mc. 4, 14), das man ausstreut, erzeugt. Das xoig notovciy ist ablativischer Dat.: von denen, die Frieden stiften (vgl. Mt. 5, 9) statt den Frieden zu stOren durch leidenschaftliches Eifern und Bechthaberei (v. 14). Durch diesen Abschluss wird es ganz klar, dass das Lehren v. 1, wozu man sich so beflissep drfijigte, auf das Bessem (Bekehren) der andem (nSher der Ungl&ubigen) gerichtet war], das nattllich bei dieser Art sein Ziel nicht erreichen, sondem nur Streit und Feindschaft hervomifen konnte.

4, nod-ey) mit rhetor. Nachdruck wiederholt, leitet das dritte Stdck dieses Abschnitts ein, das den tiefsten Grand ihres leidenschafllichen Eiferns aufdeckt (4,1 12). noXe/^oi /4axai) rein synonym (vgl. 3, 13), im Gegensatz zu der eigtjyrj 3, 18, sind Wortk&mpfe und Streitig- keiten, wie sie das leidenschaftliche Eifern hervorraft evrevd^ey) wie IlMakk. 2, 32, hier vorausweisend, wie das Demonstrativ 1, 27. Zur Frage- form vgl. 2,4. 21,25. tj^oytjy) eig. Wollflste (Sap. 7,2. 16,20), hier absichtlich von dem (ungestillten) Verlangen nach sinnlichem Genuss, das schon ebenso sUndhaft ist (Mt. 5, 28), wie seine Befriedigung. Diese Zu- r£lckf%Qirung der in ihrer Mitte herrschenden Streitigkeiten auf die ge- heime Begehrlichkeit ist nur mOglich, wenn es sich um die E&mpfe zwischen den armen Gl&ubigen und ihren besser situierten ungl&ubigen Volksgenossen handelt (vgl. l,9f.), auch das aTQaT€vo/4eyaty ey r. fi$X, zeigt, dass die rjdoyai^ welche sich bei den von ihnen erzeugten ESmpfen der Glieder, insbesondere der Zunge (3, 2. 6), als ihrer Organe bedienen, gegen andre Personen zu Felde liegen, wenn der geheime Neid gegen sie das tiefste Motiv ihres Streitens mit ihnen und Eiferns wider sie ist. T. & Bni^vgjiBixB) nimmt den Begriff der tjdoytu auf und steht objektlos, um den Gedanken recht scharf hervortreten zu lassen, dass die Begehr- lichkeit an sich ihr Ziel (das e/fty) nicht erreicht. tpoyevete) charakterisiert das Ztlrnen (1, 19), wozu sie der geheime Neid wider die Reichen treibt, nach Mt. 5, 21 f. ; aber auch mit diesem so wenig als mit dem CrjXovy (der Ausserung des ^tjXog 3, 14. 16) kOnnen sie erlangen , was sie begehren. f^f^X* '• ^o^O zeigt deutlich, dass v. 2 nur erlftutert, wie die ungestillte Begehrlichkeit und die feindselige Erregung gegen die, welche es besser haben, die geheimste Ursache der E&mpfe und Streitig- keiten (v. 1) ist, zu denen das leidenschaftliche Eifern bei ihrem Belehren- nnd Bessem woUen (3, 1) filhrt. Die Aussage tlber den eigentlichen Grand ihres ovx Bx^iy setzt asyndetisch ein; es fehlt an dem 1, 5 geforderten

284 Jakobus

ixcre dia to fi'q alTela&ai vfiag* 3 alrelTe ycat ov Xa^fidverey diOTi ycayuug alTsla&By Iva iv zaig ijdovaXg vfiiSv daTtavriaeTe. 4 fiotxolideg, ov% ocdatB otl i} tpikla rov yLoapLOv e^d'Qa tov d-eov ioTiv; og iav ovv fiovlrjd^ q)ilog elvac tov wofiov, ^- &Q6g tov d-eov xaS'iataTai, 5 rj doneite ori nevwg ij yQccq/ti liyu Ttdog qyS-ovov eTtiTcod-el to Ttvevfia o yuxvi^iuaev iy fjfuvy 6 fiei^ova di didioatv x^Q^'^ ^^^ Xiyei' 6 d-eog v/te^-

aireiC^ai, t. 8. a ire ire) bedeutungslos mit dem Med. wechselnd, korri- giert gleichsam das Vorige. Kommt es auch vor, dass sie bitten, so em- pfangen sie doch nicht, weil sie auf tible Weise bitten, nSmlich mit der Absicht, es in ihren WoUflsten zu verwenden. Nicht um die Befriedigong ihrer wirklichen Bedtirfhisse handelt es sich bei ihnen, sondem um die Befriedigong ihrer LtLstei nicht im ^miayay, sondem in den rj^oym liegt das SUndhafbe. T. 4. fioixte^i^deg) im A. TL Sinne von Hos. 2, 4, weil jeder einzelne Gott die (eheliche) Treue bricht, indem er die Welt mehr liebt als Gott. Auch hier, wie 1, 27. 2, 5, ist der xocfjLog der Inbegriff aller irdischen GUter und das Begehren danach als eine Freundschaft {fpihtt im Gegensatz zu cjf^^a, wie Prov. 15,17) damit (gen* obj.) dar- gestellt, um den Gedanken an Mt. 6, 24 zu wecken. og euv ovv) folgert aus dem Allgemeinsatz, dass, wer irgend die Welt lieb hat (bem. den absichtlich milden Ausdruck), sich mit eignem ireien Willen unter jene Alternative stellt und so als Feind Gottes (Gegensatz von fptkog d-eov 2, 28) darstellt (3, 6). t. 5. 17) oder, wenn ihr diese Alternative zu scharf findet, wShnt ihr (1,26), dass die Schrifb leere Worte macht {xeytog,

ohne Wahrheitsgehalt, (vgl. xsyog 2, 20) wenn sie sagt (2, 23) ? Da

die folgenden Worte nun einmal kein Schriftcitat sind, bilden sie eine Parenthese, welche im schSifsten Gegensatze zu dem xeyiog hervorhebt, wie das, was die Schrift sagt, aus dem eiferstlchtigen Verlangen Gottes, den Geist des Menschen ganz zu besitzen, hervorgeht. Das adverbiale TiQog tp&oyoy ist gewahlt mit Bezug auf das dem fioix^Xideg zu Grunde liegende Bild von der ehelichen Liebe Gottes zu den Seinen, die ihrer Natur nach keinem andem ihre Liebe gOnnt, sondem eiferstichtig nach ihnen begehrt (bem. das verst&rkende Gomp. enmo&eiy, wie Psal. 42, 2). Aus V. 4 her kann daher auch o deog als Subj. ergftnzt werden. to ny€v/4a) muss Objekt sein, da sonst ein solches ganz fehlt. Gemeint ist der nattirliche Geist des Menschen (2, 26), den Gott bei der Sch5pfung in uns Wohnung machen liess (Gen. 2, 7), und auf dessen Liebe er daruni Anspmch macht. Zu xartaxiifey vgl. Gen. 47, 6. Deut. 2, 12. T. 6. fjisi^oya x^9^*^) bildet das antithetische Satzglied zu emno&H xtA. und kann daher nur Abschluss der Parenthese sein, deren Ausdruck schon durch das folgende Citat bestimmt ist : je mehr Gott verlangt (nach v. 5), desto mehr giebt er auch an Gnade (/«^t? im Sinne von Hulderweis). dio) vgL 1,21. Der durch die Parenthese unterbrochene Satz wird fallen

4, 3 - 10. 285

(pavoiq amTaoaeraiy Tanuvdig 3i didwoiv xoL^iiv. 7 VTroraytjffe ovv Zip &eipf avriarr/ge di Tip diafioXtpj Tcat q^ev^erag aq> v/Auiv' 8 iyyiaave tip d-etp^ xot iyylau vfuv. Yjad'aqiaaxB xAqaq^ a^aQTioXoiy xot ayvioiXTe naQdiagy di\pvxoi. 9 takcu^maqriactxe TLal Tzevd^aixre Tuxt %kavaaxB' d yiUog v^wv sig Ttiv&og jue- rccTQani^Tio %al ^ Xolqcl elg xatriipeiav. 10 TaTtemo^tfCB ivio^

gelassen, und nun das Schrifbcitat (XeyeL, scil. 17 yQa^prj v. 5) als Folgerung aus dem Schlusssatz der Parenthese eingeftihrt Vgl. Prov. 3, 34 LXX, nur steht mit Bezug auf v. 4 o ^eog statt xvqios, Dass der Freund der Welt Gottes Feind ist, erhellt daraus, dass Gott auch seinerseits sich feindselig ihm entgegenstellt. Bern., wie die WeltUebe zugleich als Hochmut (Gott gegentlber) gefasst wird, well der Mensch besser zu wissen meint, was ihm firommt, als Gott, der ihm das irdische Gut versagt; und wie urn- gekehrt der taneiyog im Sinne von 1, 9 als Gott liebend (1, 12. 2, 5. 23) gedacht wird. y.l, vnoTayrjre) Es verletzt die pflichtm&ssige Unter- ordnung unter Gott, wenn der in gedrtickter Lage befindliche (Anne), Yon Weltliebe getrieben (v. 4), nach einem besseren Lose begehrt (v. 2). tt ytiat Tit €) vgl. Jerem. 49, 19. Mai. 3, 15. Da der Teufel zu solchem pflichtwidrigen Verhalten versucht, gilt es, ihm Widerstand zu leisten. Die Folge da von (xai) wird sein, dass er nicht nur keinen Erfolg hat, sondem alle weiteren derartigen Yersuche unterlisst {(pev^etai ano, wie Apok. 9, 6). T. 8. syytaatB) vgl. Jes. 29, 13. Hos. 12, 6, um bei ihm Hilfe zu suchen zu solchem Vorgehen, die ihm dann auch in ganz ent- sprechender Weise zuteil wird. Um aber Gott nahen zu kOnnen, mtissen sie zuvor ihre Hfinde reinigen (vgl. Sir. 38, 10) von der ihnen anklebenden Stlnde. Es erhellt daraus, dass bei dem or got, bv r. fiBX^ay v. 1 doch auch die H&nde nicht immer unbefleckt blieben von unrechtmSssigen Ein- griffen in das Gut der Reichen. ayyiaaxB) vgl. Exod. 19, 10, gewfthlter Ansdruck far die zum Nahen zu Gott erforderliche reinigende Weihe. Auch dieGeteiltheit der Seele (vgL 1, 8) zwischen Weltliebe und Liebe zuGott (v. 4) bringt also schuldvoUe Befleckung des Herzens mit sich. ?. 9. xaXai^ ntitQtjaar b) steht hier vom GefElhl des inneren Zerbrochenseins (vgl. Jerem. 4, 13), das sich in Klagen und Weinen (Lc. 6, 25) ftussem wird. Wenn solche Busstrauer ihr Lachen {yBhag^ wie Hiob 8, 21) in Trauer und ihre Freude in Niedergeschlagenheit verwandeln soil, so kann dabei nicht an weltliebe Lustigkeit gedacht werden, zu der sie nach dem ganzen Eon text durchaus keinen Anlass batten, sondem nur an die Freude fiber ihren Christenstand, dem ihr Verhalten nicht entsprach. Zu dem seltneren uBJttZQ€mtit<o vgl. IVMakk. 6, 5. t. 10. tanBiyQid-fjrB) vgl. Sir. 2, 17, aor. pass, im medialen Sinne: demiitigt euch vor dem Henm (Gott), hier von der Trauer solcher Selbstdemtltigung. Zu dem Gegensatz des inffovy vgl. Ezech. 17, 24. Mt. 23, 12. Erst dann werden sie wahrhafl zu der H5he

286 Jakobus

ftiov kvqIov, mac ixpwaei Vfiaq. ^^ f^^ "MXTaXaljeiTB aXkriljiaVy ad€kq>oL 6 yuxtalaldiv adehpov rj %Qiv(av xov adehpov avzov yux%ahxXei voftov nal yjqLvbc vofiov el di vofiov x^iveig, ovm eJ Ttoirjrfig vofiov aXXa mQiTrjg, 12 elg iaxiv vo/jiod'hr;g neat yuQi" Ttig^ & dwifievog odSaai xat anokiaai* av di Tig elj 6 liQinov

13 ^'Aye vvv ol Xeyovxeg' arifiBQOv r^ ovqlov Ttoqevaofxed'a elg

gelangen, von der 1,9 geredet. T. llf* folgt abschliessend die Ermalmung, dch nicht der geforderten Busse dadurch zu entziehen, dass einer die Schuld der durch jene geh^sigen Streitigkeiten v. 1 gesteigerten Zerwtbi'- nisse mit den ungl&ubigen Volksgenossen auf den andern schiebt. xaraXaXeite) c. gen., wie Psal. 101,5. Hiob 19,3. Darin, dass einer BSses wider einen Bruder redet, liegt zugleich, dass man sich zum Richter fiber ihn aufwirft. Der rtlckweisende Art., der durch das avrov noch verstSfki wird, macht es ftihlbar, wie schuldbar solches Verhalten d^m (christlichen) Bruder gegenflber ist. Wenn man damit ein Gesetz (als zu stxeng Oder als ungerecht) verleumdet und verurteilt, so kann das nur Mt. 7, 1 sein, welches Gebot zu dem yofAos teX. 1, 25 gehOrt. Damit aber ist man kein Gesetzestha,ter, wie man es nach 1, 22 sein soil, sondem ein Richter, der nur das Gesetz auf andre anwenden und es event, verbessem will. T. 12. ets) ist, anders als 2, 19, Subj., und das artikellose yo/4od^Btf^s (vgl. Psal. 9, 21) xai XQiTt]s Pr9.dikat. Der, welcher (mit Beziehung auf Mt. 7, 1) als Gesetzgeber und Richter bezeichnet wird, kann nur Christus sein, der auch nach 5,9 Richter ist. o ^vyafAsyog) Apposition zu eig: nSmlich der, welcher erretten und verdammen kanu (vgl. Mt. 10, 28). Nur wer die Macht hat, dber Heil und Verderben zu entscheiden, kann auch ein Gesetz geben, welches bestimmt, wem beides zuteil werden soil, und dieses Gesetz richterlich anwenden. (fv de xig ei) vgl. ROm. 14,4. Zu toy nkfjatoy vgl. Lev. 19, 11.

4, 18 5} 12. Dritter Hauptabschnitt des Briefes, der wieder zu dem Gegensatz der (unglS^ubigen) reichen und der (glUubigen) armen Juden (l,9f. 2, 5ff.) zuriickkehrt und zun&chst sich direkt an die erstereu wendet. Dass in den Gemeinden selbst, an die der Brief gerichtet, nach der Art, wie sie wiederholt charakterisiert sind, sich solche geldstolze Handels- juden befanden, wie sie im Folgenden vermahnt und mit dem sichem Gericht bedroht werden, ist eine augenscheinliche UnmOglichkeit. Das Wamungswort an sie (4, 13 5, 6) bildet nur die Folie f!lr die Ermahnung an die (christlichen) Briider (5, 7—12) und zeigt, dass Jak. erwarten konnte, wie auch ein emstes Wort von ihm an seine unglS,ubigen Volksgenossen, wenn es ihnen durch die Leser zu Ohren kam, nicht ohne Eindruck

4, 11 - 16. 287

Tfivde Tfiv Ttokiv xai Tcoi^aofiev iKel iviavrov ^va Kal kfiTtoQev- aofis&a xat xe^<h](Jo/ufiy, 14 oitiveg one imxnaO'd'Bf r% avgiov Ttola ij ^(o^ vfuHv avfilg yaq iare ^ ftgog okiyov q>aivo- fdivtj, kneiTa nal aq>avil^o/iipfj , 15 avrl tov Xiyeiv iftSg' iay 6 xvQiog ^ekiliaf], %al Ctjao/uey xat Tvoviqaofiep tovto ij hieivo. 16 vvv 6i %avxaa&B iv taig aldCoveiaig ifiwv Ttaaa xcevxijoig

bleiben werde (vgl. zu 1,11). ays yvy) Versi&rkung der Aufforderung. Das yvy markiert, dass die Ermahnung sich jetzt, nachdem sie die zur Busse ermahnt, die sich faJsch ihnen gegenfiber benehmen, zu ihnen selbst wendet. oi Xeyoyteg) charakterisiert ihre prahlerische Selbstvermessen* heit, welche zeigt, dass es nicht ihr Reichtum an sich ist, um deswillen sie 5, Iff. bedroht werden, sondem die fleischliche Sicherheit and der geldstolze Hochmut, die derselbe erzeugt hat. Das atjfisQoy rj avQioy hebt sehr plastisch hervor, wie sie Tag und Stunde der Abreise sich vor- behalten, sonst aber alles sich genau festzusetzen getrauen. Die Stadt, wohin die Reise geht, kann natflrlich nicht genannt werden, aber es wird mit dem deiktischen Demonstrativ auf die hingewiesen, die der Handels* mann gerade im Auge hat: wir woUen in die Stadt dort reisen und daselbst ein Jahr zubringen {nowjaai c. ace, wie Act. 15, 38. 20, 3). Er bestimmt die Zeit seines AufenthaJts ganz genan voraus, und weiss, dass sein Handel- treiben (sfino^Bv$c9^aiy vgl. Gen. 34, 10. 1 Reg. 10, 15) daselbst gewinnbringend sein werde. T. 14. oinyBg) motiviert den in v. 13 liegenden Tadel: die ihr doch nicht wisset {emcxaa^Bf vgl. Hiob 14, 21. Act. 10, 28) hinsicht- lich des morgenden (avQ. scil. rjfASQag, wie Lev. 19, 6. Lc. 10, 35) Tages (hem. den nachdrticklich vorangestellten Gen., der zu ^anj geh5rt), wie es mit eurem Leben sein wird. Die Parenthese ar/u^ atpay. begrflndet dieses Nichtwissen: denn ein Rauch (vgl. G«n. 19, 28. Ezech. 8, 11) seid ihr, der ja (bem. das artikulierte Part, nach dem artikellosen Subst., wie v. 12) auf kurze Zeit {ngog oXiyoy, wie Sap. 16,6) erscheint, dann auch wieder verschwindet. Bem. das Wortspiel zwischen <paiyofieyt] u. afpetyiCofieyijt wie Shnlich Mt. 6, 16. Vgl. zum Bilde Psal. 102,4. t. 15. ayti) knfipft fiber die Parenthese und den Relativsatz oitiyeg vfitay hinweg an Xeyoyrsg an. Bem. den artikulierten ace. c. inf., wie v. 2. o xvQiog) von Gott, wie 1, 7. 3, 9 : wenn es in Gottes Willen gestanden haben wird, werden wir sowohl leben, als auch dies oder jenes than. Zur Sache vgl. lEor. 4, 19. T. 16* yvy de) setzt dem, was sie thun sollten, entgegen, was sie in dem V. 13 gesetzten Falle thats&chlich thun. Da damit ein neues Hauptverbum gegeben ist, das, ebenso wie v. 18 oi keyoyreg, das YerhaJten der Angeredeten beschreibt, so wird der begonnene Satz anakoluthisch abgebrochen, ehe die mit aye yvy indizierte Aufforderung gekommen ist. Das ey steht nicht, wie 1, 9, vom Grunde des Rllhmens, sondem von den prahlerischen Reden {aXa^oyeua^ vgl. II Makk. 15,6. Sap. 5,8), in denen sich ihr Selbstruhm

288 Jakobus

ToiavTT] TtovrjQa eaziv. 17 eldorv ovv i^aViv noieiv luxl ^^ TCOiovvTi, aftagtia airt^ eaxiv, V, I aye vvv o\ nXoiaioiy ydavaaze oXolvtovzeg STti zaig TaXaiTCiOQiaig vftdSv Toig irtBQ- XO^evaig, 2 d nXovTog ifiuiv aiatjTteVj xat va ifAOTia vfiwv GtjTofiQoyra yiyavevy 3 d XQ^^^S vfdwv luxi & aqyvgog xoriWat, TLal 6 log avToJv elg ftagrvQiov vfiXv earai tmxl (payerai vag

Hussert. Jedes solches nach v. 14 vOllig grandiose RtLhmen ist bdse. Vgl. dagegen 1,9. t. 17* etdoxi ovr) folgert aus dem nttcai wenn schon jedes solches Rtihrnen (also auch das leichtfertige, wobei man nur an Gott nicht denkt, oder das Riihmen solcher, die Gott nicht kennen) schlecht ist, so ist es ftir einen, welcher weiss, treffliches, lobensweries zu thun, d. h. zu sprechen, wie man nach v. 15 sprechen soil, wenn er es nicht thut, geradezu Sfinde. Befn. das mit Nachdruck voranstehende afiagria, das dem Verfasser also mehr ist als ein novfj^oy (2, 4). Zum Gedanken vgl. Lc. 12, 47. Hervorgehoben aber wird dieses, weil die An- geredeten, so vieles sie auch (als angl9.ubige Juden) nicht wissen, in dem V. 15 ausgedrtlckten Bewnsstsein tlber unsre v5llige Abh&ngigkeit von Gott mit dem Vezf. ganz eins sind. Gl&ubigen Gemeindegliedem gegen- fiber wSre die ausdriickliche Provozierung auf dies ihr Wissen einfach un- begreiflich. S^l. ays yvy) nimmt das aye yvv von 4, 13 wieder auf^ weil ja die dadurch indizierte Aufforderong noch gamicht gekommen, vielmehr nur der unverantwortliche (4, 17) prahlerische Hochmut der An- geredeten charakterisiert ist , die nun als die Reichen direkt bezeichnet und im schneidenden Gegensatz zu ihren selbstge wissen Zukunftspl&nen (4, 13) aufgefordert werden, tiber das nahende Gericht zu wehklagen (oXoXv^Biy, wie Jes. 13,6. 15,3). Ihr Weinen, welches dasselbe begleiten soU, ist also nicht ein Ausdruck der Busse, wie 4,9, sondem ein Weinen fiber die taXaintaQtm (vgl. Psal. 140, 11), d. h. die vemichtenden Schl&ge, die sie treffen werden, und bereits im Herankommen begri£fen sind (cTre^jIfo/u. , vgl. Prov. 3, 25). Diese kategorische Gerichtsandrohung ohne jede Bussmahnung macht es unzweifelhaft , dass die Reichen ungl&ubige Juden sind. t. 2. In der Weise der alten Propheten sieht Jak. bereits das kommende Gericht hereingebrochen : ihr Reichtum ist verfault (aBCtpi^, vgl. Hiob 19, 20. Psal. 38, 6), ihre GewSnder sind mottenfrftssig geworden. Vgl. Hiob 13, 28. Jes. 51, 8. Mt. 6, 19. t. 8. xartftiTatj vgl. Sir. 12, lOf.: ihr Gold und Silber ist, wie sonst nur unedle Metalle, von Rost aufgezehrt, wodurch klargestellt, dass das Ganze nur symbolische Darstellung des zun9.chst in den vorbereitenden Gottesgerichten fiber ihr Besitztom her- einbrechenden Yerderbens ist. o iog avx.) anders als 3, 8, vom Rost (Ezech. 24, 6. llf. Bar. 6, 12), der ihnen zum Zeugnis sein wird (ci; fjLttQivQiov , vgl. Gen. 31,44. Deut. 31, 26) scil., dass das Gericht nun auch ihnen selbst naht. (payertei r. <faQx. vfi,) sjmb. Bezeichnung

4, 17 - 5, 6. 289

adQ*/£[g vfiwv (hg tvvq, idr^aavQiactre ev iaxdraig ^fiCQaig. 4 Idov 6 ^ia9og %&» igyattiv nSv afitjOavTun' Tag x^^S vfduiv, d aqwateQrj^&fog cup* vfiaiv, HQa^eCy ytal ai (ioal %wv ^BQiaavtiov elg tot dxa %vqlov aafiaw& elaek'qXvd-av, 5 ^^t;- (f^acere iici Tt^g yi^g xai ianarali^actTey id-QdipctrE tag luxQSiag vfdwv h ^fiig^ a(pay!jg. 6 KLaTedi^aaarey iq>ovevaaTe tov di- naiov ova avxitaaaexai vfuv.

ihres eignen Unterganges nach Vorstellungen, wie II Reg. 9, 86. Lev. 26, 29. Apok. 19, 18. w J 71 v^) vgl. Jes. 30, 27. Psal. 21, 10. Die Inkonzinnitat der Bilder (Rost Fressen des Fleisches Feuer), zeigt, dass es sich nur um symbolische Darstellung des gOttlichen Gerichts handelt. e^tjaavQiaare) absolut, wie Psal. 39, 7 : ihr habt Sch&tze gesammelt in Tagen, wie es die in der Prophetie (Num. 24, 14. Dent. 4, 30) verheissenen leizten Tage sind (bem. das Fehlen des Art.), wo also das Gericht umnittelbar bevorsteht.

Y. 4* tdov) wie 3, 4, weist auf die zu Tage liegenden Stinden der Reichen bin : siehe den Lohn der Arbeiter, die eure Felder gem9.ht haben (ygl. Lev. 25, 11), der (eurerseits) ihnen vorentbaltene {a<pwn,, wie Nehem. 9, 20. Sir. 14, 14), schreit selbst um Racbe (vgl. Gen. 4, 10 und zur Sacbe Deut. 24, 14), und das Geschrei der Schnitter (vgl. Exod. 2, 23) ist gekommen in die Ohren Jehova Zebaoths (nach Psal. 18, 7. Jes. 5, 9). £s geht sicher auf bestimmte Erfahrungen, wonach die Reichen den Armen, die in ihrem Dienst das Brot suchen mussien, den Lohn kfirzten (vgl. 2, 6). 6. eTQv<pt]ffare) vgl. Jes. 66, 11, nachher noch gesteigert in dem eonataXfjame (Ezech. 16,49), bezeichnet ihre Schwelgerei und Cppigkeit. Das eni rtji yijg steht in scharfem Eontrast zu dem Herm im Himmel, der die Elagen wider sie hdrt. e^^ei^arc) Ihr habt geweidet eure Herzen, d. h. ihnen voile Befriedignng gew&hrt, wie man Vieh auf der Weide mftstet, und zwar zu einer Zeit, wo das Gericht euch schon eben so gewiss war, wie dem Vieh sein Tod am Schlachttage (Jerem. 12, 3). t. 6. xaretfexaaarf, wie Hiob 34, 29. Psal. 94, 21; bem. die durch das Asyndeton gesch&rfte Elimax: ihr habt verurteilt, ja gemordet den Gerechten (Sap. 2, 12), der es also in keiner Weise verdient. Mit diesem Vorwurf f&llt jede MOglich- keit, die Reichen als Glieder der Gemeinde zu denken, dahin, da der Unschuldige, den sie verurteilt haben, ja nur unter den messiasglftubigen Juden g^sucht werden kann (vgl. 2, 6). Ob bei dem egioy. an wirkliche Todesurteile, die man wider sie erwirkte, zu denken, ist bei der absichtlich starken Sprache nicht zu entscheiden (vgl. 4,2). JedenfaUs waren die Gl&ubigen jeder Unbill ihrer unglHubigen Verfolger ausgesetzt gewesen.

ovx aytitaacettti) malt das widerstandslose Dulden des Gerechten nach Mt. 5, 39, das um so mehr die Rache Gottes auf seine Verfolger herabzieht, und bildet den tlbergang zu der Ermahnung, dabei zu ver- barren (v. 7;«

290 Jakobus

7 /AaxQodvf^'qaaTe ovv, adekcpoi, iwg Trig Ttagovaiag vov TLVQiov. Idov 6 yewgyog iKdexerai tov ti/aiov xagnov Trig y^g, fiaxQO&Vfidiv in avTt^ Swg hififj TtQwifjiov yuxi oxf/ifiov 8 fia- %QO&vfiiqa€cte xat vfieigj aTrjQi^are Tag TLagdiag vfitjv, ore ^ Tragovaia tov y,vQlov rlyyinep, 9 fi^ OTepa^erej adeXfpoi, x<nr* akXijkiov, iva fiij x^ti^^rc' Idov 6 x^iri]^ ngo tUv SvQuiy i'aTtjycev. 10 VTCodetyfAa Idfiere, adehfoi^ Trig TMxxorcad'eiag laxl Tijg fianQO&vfiiag Tovg Ttgoqyqragy oi iXdkriaav ev t^ ovofjicm yvqLov. 11 Idov fACcyLaQiCofiey TOvg vjtOfteivavTag. trijy vnofjLO- vriv *Iwfi r^AOvaaTBy tuxI to TiXog i^vqiov etdere, otl noXv-

T. /4axQo^v/4f]<fate) wie Hiob 7, 16. Hier wird ganz klar, dass e adeXffot die christlichen Brflder sind (1, 9), welche den Frevel der (unglS.ubigen) Reicben, well deren Gericht sicher and unverweilt kommt (ovy), gelassen dulden und dabei verharren sollen bis (ews c. gen., wie Psal. 61,7) zur Wiederkunffc des (erhOhten) Herm, d. i. Christi Zu dem christlichen term, techn. mtQovffia vgl. lEor. 15,23. IThess. 2,19. t&ov) lebhafter Hinweis auf das Beispiel aus dem Naturleben, vgl. Sir. 6, 18: der Landmann wartet {exd. euts c. conj., wie Hebr. 10, IB) auf die kOstliche Frucht der Erde, indem er sich geduldet ihretwegen, bis sie empfiemgen hat den Frdhregen und Sp&tregen. Erg. v^oyy das in den LXX (Deut. 11, 14. Jerem. 5, 24. Joel 2,23) nie fehlt. y. 8. ariy^ilaTe) wie PsaL 51, 14. Apok. 3, 2. Zu solcher Ausdauer mass das so leicht wankende Herz (vgl. 1, 9) gefestigt werden. Zu rjyyixBy vgl. Mt. 10, 7. Mc. 1, 15. T. 9. CTeyaCfte) mit xat aXkrjX, verbunden, wie Hiob 31,38 mit €7f €fjL<H, ist ein anklagendes Seufzen tiber die Glaubensgenossen, die man be- schuldigt, das Missverh&ltnis zu den Ungl&ubigen veranlasst zu haben (vgl. zu 4, llf.), daher unter das Verbot von Mt. 7, 1 gestellt. o xQiifji:) kann nach v. 7f. nur Christus sein (vgl. zu4, 12), der vor der Thib: steht, also ganz nahe ist, vgl. Mt. 24, 33, und zum Plur. Psal. 78, 23. Pro v. 5, 8. V. 10* vnodstyfdu) wie Sir. 44, 16. IIMakk. 6^28: nehmt als ein Beispiel der Leidenserfahrung {xicxoTtad^Bttt, wie II Makk. 2, 26 f.) and der Ansdauer darin die Propheten, welche im Auftrage Qottes geredet haben {eXaX, sv T. oy., wie Dan. 9, 6), und darum den n&chsten Anspruch daraof batten, von Leiden verschont zu bleiben. Zur Sache vgl. Mt. 5, 12. 11. fiKxagi^ofisy) wie Gen. 30, 13. Hiob 29, 11. Das part. aor. bezeichnet ihre Bew3.hrung in der Geduld als eine abgeschlossene Thatsache. Als Beispiel wird auf die Geduld Hiobs hingewiesen, von der sie (bei der Schriftlesung in der Sjnagoge) gehOrt, und in dessen Geschichte sie das Ende gesehen haben, das Gott herbeiftlhrte, weil er nach seiner Herzens- gilte und seinem Erbarmen (ptxrig/4<oyy wie Exod. 34, 6. .Psal. 145, 8)

5,7-14. 291

OTtXayx^og iativ xvQiog xat ohLViQfiwv. 12 TtQO navnav di,

iJLiqfB aXkov Tiva oqniov' ^Vco di vfidiv to vat vaij xat to ov ov, Hva fiif VTto HQiaiv niofjre.

13 KanoTcad'ei rig iv vfuv, Ttqoa^xia&w, ev&v^el rtg^ ifHtiXitw, 14 aad'epel rig iv tfuv, nQoaxaXeaaa&u} Tovg tzqe-

endlich das Los des frommeD Dulders wenden musste. t. 12 muss eng zmn Vorigen gehOren, da ja v. 13 wieder an v. 10 ankndpfb. fAtj ofAvvere) c. ace, wie gewOhnlich im Griech., vgl. auch Hos. 4,15. Das xare&ixttaate v. 6 setzt Beschuldigongen voraus, denen gegenHber sie ihre Unschuld beteuerten. Cber die Schwurformeki vgl. Mt. 5, 34f. (wo- her auch das ausnahmslose Eidverbot entlehnt); doch wird es auch hier tiblich gewesen sein, Himmel und Erde zu Zeugen anzurufen, wenn sie die Wahrheit der ueuen Botschafb, die sie brachten, beteuerten. Zu der Imperativform lyrai (statt earu}) vgl. I Makk. 10, 31. I Kor. 16, 22. Abweichend von Mt. 5, 37 wird verlangt, das ihr Ja ein Ja, d. h. eine hinterhaltslose, nicht auf T&uschung berechnete Bejahung sei, womit jedes BedOrfnis eidlicher Beteuerung fort^lt. Man meint durch dasselbe menschlichem Gericht {xaraducaCcw v. 6) zu entgehen und f&Ilt unter g5tt- liches, das nach dem Eidverbot Christi richtet. Zu nmreiy vno vgl. II Sam. 22, 39. Psal, 18, 39.

Sj 18 20* Der Briefschluss. xaxona&ei) kntipft an xaxona- &$tas V. 10 an und kebrt damit zu der Leidenslage zurflck, die der Ein- gang (1, 2—18) besprach, nnr dass dort von den gemeinsamen Leiden der Leser die Rede war, jetzt von den individuellen, die einzehie unter ihnen treffen. Der den hyi)otheti8chcn Satz vertretende asyndetische Indik. (I Kor. 7, 18. 21. 27) bedarf keines Fragezeichens. Durch den Gegen- satz des ett&vfAsi (Act. 27, 22. 25) soil die Yoratellung ausgeschlossen werden, als habe man nur im Leiden Anlass zu beten, als sei nur an Bitt- gebet gedacht. Absichtlich wird nicht der Fall gesetzt, wo es einem gut geht, weil die Frage, ob man nichts mehr zu wtlnschen hat und von keiner Not mehr bedrtlckt wird, jeder nur ftlr sich beantworten kann; daher das subjektive: ist einer wohlg^mut, so singe er Loblieder (tf/aXX,, wie Psal. 18,50. I Kor. 14, 15). t. 14. aa&erei) wie Mt. 10,8. Mc. 6,56, von leib- licher Krankheit als dem individuellsten Leiden. nQoexaXeaaff^ta) vgl. Gen. 28, 1 : er rule herbei zu sich (natOrlich durch andre) die iiitesten der Gemeinde. Dass das gesamte Presbyterium gemeint ist, das im Namen der Gemeinde handelt, besagt der Art. durchaus nicht, der nur auf die bestimmten Personen, welche Alteste in der Gemeinde des Eranken sind,

292 Jakobus

<j^vT€QOvg riJQ hxhialag, y.at ft^oaev^aa&coaav stc avxovj aXei^ xpccvreg akaii^ iv t(^ ovofiori xov tcvqiov. 15 xai ^ evxil TTJg Tviareiog aataei %ov yiafivovra, Yxtl iyegBi avrov 6 TLvgiog' xoy CLfAaqtlag y nercoirfAtig, aq)ed^aeTai avT^. 16 i^OfioXoyeia%^€ ovv aXX'qXoig tag afiaQriag Yxtl TtQoaevxea&B VTtiq alXr^k€o%'y OTciog la&ijre, Ttokv Xayrou dirjaig dvKaiov sveQyovfiivr]. 1 7 'Hlelag

hinweist. £s wird, genau wie Act. 11,30, als selbstverst&ndlich voraus- gesetzt, class die messiasgl&ubigen Juden, auch wenn sie noch die Synagoge besuchen und offisdell unter ihrer Jurisdiktion stehen (2, 2. 6), doch fib* ihre gemeinsamen Angelegenheiten sicb ihre eignen Altesfcen gewSMt baben. Da dies selbstverst&ndlich die Wilrdigsten und Gereiftesten der Einzel- gemeinde sind, so wird ibnen am ehesten das allein verheissungsvoUe gl&ubige Gebet (1, 6) zugetraut; denn sie soUen fiber den Eranken {en ttvroyf wie 2, 7) beten, indem sie ihn im Auflrage Christi {ey oyofji. r. xvq., wie V. 10) mit Ol salben. Nach Mc. 6, 13 hatte Jesus seinen Jfingem diesen Auftrag gegeben, um auf die Anwendung dieses schlicbtesten Heiknittels die g5ttliche Wunderhilfe herabzuflehen, und dass wir nur hier nocb den letzten Rest dieser Gemeindesitte finden, zeugt fElr das hohe Alter dieses Briefes. t. 16. ev^f]) wie Prov. 15, 8. 29. Hiob 16, 17. Das Gebet des Olaubens (also nicht das Olsalben oder irgend ein mit seinem Amte ver- bundenes x^Q^!^^ ^^^ Altesten) wird den Eranken retten (vom Tode, wie Mt. 8, 25. Mc. 5, 23), und der Herr, in dessen Auftrage man ihn mit Ol ge> salbt hat (v. 14), wird ihn aufrichten (vom Erankenlager , wie Mc. 1,31). xttv) wie Mc. 5,28. Hebr. 12,20: auch wenn er einer ware, der Siinden begangen hat, d. h. der seine Erankheit durch frfiheres Sfindenleben sich zugezogen (wie Mt. 9,2), wird ihm vergeben werden. t. 16. ovv) setzt voraus, dass der Erkrankte, der den iQtesten herbeirufen liess, sich in dem V. 15 hervorgehobenen speziellen Fall selbst von seiner Sfindenlast bedrfickt ge^hlt und nach Yergebung verlang^ hat. Wenn aber daraus gefolgert wird, dass sie einander ihre Sfinden bekenuen (elo^oA., wie Mc. 1, 5) und filr einander beten sollen, so best&tigt sich daraus uur, dass nicht die Altesten kraft eines besonderen /a^«r|U«, sondem nur als gl&ubige Brtider ihnen diesen Dienst leisten sollen, den also (falls etwa kein iQtester zur Hand ist) auch jedes andre Gemeindeglied leisten kann. Ebenso setzt das ontag lit&t^re (vgl. Gen. 20, 17. Exod. 15, 26) als selbstverstSndlich voraus, dass die Erankheit nicht geheilt werden kann, wenn nicht zuvor ihre Ursache (durch Sfinden vergebung) gehoben ist. TfoAr la/rci) vgL Phil. 4, 13, hebt noch einmal nachdrficklich hervor, dass es nicht eine be- ^ondere Gabe oder das angewandte Heilmittel ist, das die Heilung be- wirkt, sondem die Macht des Gebets (derjatg^ wie Psal. 22, 25. II Chron. 6, 19. Dan. 9, 3), wenn es in Wirksamkeit tritt, d. h. kraft der ihm inne- wohnenden Wirksamkeit. Das eye^yov/jieyt] ist also gegen den klassi- schen Gebrauch medial gebraucht, wie stets bei Paulus. T. 17* ay-

5, 15 - 20. 293

avd'QiOTtos rjv 6fiOi07ta&riQ ^fuVy xat TCQoaevxij nQoarjv^aTO %ov jui] figi^aij %al ova l'/9^§€v iitl ri^^ yiig iviavrovg ZQeig xat fiifyag ?^, 18 mat naXiv TCQoar(v^ocio ^ %ai 6 ovqavog verov edwiuv xat ^ yij ifikdatrjaev rbv yuxqnov arr^g.

19 adehpoi fiov, idv rig iv vfjiiv nhxvri&f^ OTto Trjg ah]- d'siag xal hvanqiipri tig avrovj 20 yivtiaxere, on o iTtiaTQiipag afia^taXov ha nlcnnjg Mov avtov acicei \f.fvxiiv ^x d'avarov oifTOi %ai yiaXvtpu nXf^&og afia^iwv.

^Qtanog) Weil er ein Mensch, wie wir, und von gleicher Beschaffenheit mit uns {ofAoionaStjg, wie Sap. 7, 3. lY Makk. 12, 13), ist sein Beispiel durch- aus massgebend. ngoaev^v JiQocrjv^ato) Yerstftrkung des Verbal- begriffis, wie Gen. 2, 17. Exod. 21, 17. Der Genii, des Inf. zur Bezeichnung der Absicht ist in den LXX sehr h&ufig. Dass er gebetet habe, damit es nicht regne (fige^atf wie Apok. 11,6, im A. T.: regnen lassen) ist aus I Reg. 17, 1 erschlossen; die 3*/i Jahre sind gegen I Reg. 18, 1 nach dem Schema der Ungltlckszeit Dan. 7, 25. 12,7 (vgl. Apok. 11,3) bestimmt. 18 nach I Reg. 18, 42 if. Zu vetor e^ioxer vgl. Act. 14, 17, zu dem transi- tiven efiXacrt^aey Gen. 1, 11.

T. 19 f. Das Schlusswort, an die Fflrbitte ftir den sfindigenden Brader (v. 16) anknilpfend, bringt mit dem Hinweis auf den Segen wahr- haft bessemder Th&tigkeit (im Gegensatz zu dem 3, 13 18 bek&mpften folschen Bekehrungseifer) die Rechtfertigang des Briefes und den Aus- druck seiner Wtlnsche fOr die Leser. nXavtj^ij) aor. pass, im me- dialen Sinne, wie 4, 10. Gemeint ist ein Abirren von der Wahrheit des Evangeliums (1,18), sofem dasselbe die Erf&Uung des gOttlichen Willens fordert (1, 21f.). eniarQe^T^) wie Sir. 18,12. Sap. 16,7. t. 20. yty»aj(sr€) tmf aifeXtpoi v. 19 bezflglich, beginnt den Nachsatz: so wisset, dass wer wirklich einen Sfinder bekehrt hat, sodass er aus der Verirrung (nXay^f wie Sap. 1, 12) seines Weges, d. h. seiner Lebensweise heraus- gekommen (vgl. Ezech. 33, 9. 11), eine Seele erretten wird aus dem Tode, dem der Stlnder (wenn er sich nicht bekehrt, vgl. zu 1, 15) verf&llt. xttXvtffei) wie Psal. 85, 3, d. h. er wird machen, dass infolge seiner Be- kehrung eine Menge von Sdnden, die jener begangen, vergeben wird.

UETPOr A.

1, 1 Jlhgog anoOToloQ ^Irjaov Xqigtov htXeyjvotg naQSTtidrj- fioig diaOTtoqag IIovTOVy FakaTlagy KaTtTtadoylag, ^Aaiag tuxI Bidwlag 2 mara ngoyvwaiv d'eov nanqogy iv ayiaofiip Ttvev- fiarogj elg vnaiwiiv "Hat ^artiaixbv aXficecog 'Irjaov Xqiotov, Xo^Qig vfiiv Tuxi eiQT^vt] TtXrj&wd'eirj.

I9 !• exXexroig) bezieht sich nicht, wie Num. 11, 28. Psal. 105,6, auf die ErwSlilung zum Eigentuin Gottes, sondern, wie Jak. 2, 5, auf die ErwSlilung zmn Besitz der himmlischen xXij^oyofjua (v. 4), infolg^ derer sie auf Erden Fremdlinge {jiaQmi^rjfioi^ wie Gen. 23, 4. Psal. 39, 13) sind. Diese allgemeine, mit der Eigentflmlichkeit des Briefes zusammenhSjigende Charakteristik der Leser als Christen wird n&her bestdmmt durch den Gen. der Zugeh5rigkeit 6utanoqag (Jak. 1, 1). Jede bildliche Fassung des Ausdrucks wird hier speziell ausgeschlossen durch das danebenstehende nagenid,, das nur ein darin selbstverst&ndlich enthalienes Moment be- zeichnen kOnnte, und durch den Gen. der Lftnder, in denen die gl&ubig gewordenen Juden zerstreut leben, vgl. Joh. 7, 35. xata) kntipft an das Yerbalacyektiv exXeTcrovg an: in Gemftssheit gStUichen Vorher- wissens {nQoyytaingf wie Judith 11, 19). Zur Sache vgl. R5m. 11, 2. Tiargog) wie Jak. 1,27. 3,9, doch ohne xai^ weil &bov artikellos, von der v&terlichen Liebe, nach welcher er Israel zu seinem Volke erwgMt (Deut. 7, 6 ff.) und darum auch vorausgewusst hat, dass die Glieder dieses Volkes zur xXrjQoyofAitt gelangen werden. er aytaafia nrevfAarog) wie £zech« 45,4, bezeichnet den Weiheakt, in welchem sie zu Gottes Eigentum aus- gesondert sind, d. h. die Taufe , welche als eine Geistesweihe bezeichnet wird, sofem in ihr durch die Mitteilung gOttlichen Geistes sie Gott an- geeignet werden, eig) wie xara und ev von exXeTcroig abhSjigig, be- zeichnet als Zweck der Erw&hlung : Gehorsam gegen Gott, wie er den ihm zum Eigentum Geweihten ziemt, und Besprengung mit dem Blute Jesu Christi, wodurch die Gottgeweihten von aller Schuldbefleckung, die sie unf&hig macht, Gottes Eigentum zu sein, gereinigt werden. Zu qavxuifAor vgl. Num. 19,9. Hebr. 12,24. £3ar ist die Reminiszenz an Exod. 24, 7f., wodurch die ErwShlten zugleich als Glieder eines neuen Bundes dargestellt werden, vgl. Mc. 14, 24. I Kor. 11,25. Z«^k) von der gOttlichen Huld

Petrus 1, 1 5. 295

3 Evkoytiveg 6 d'^og xal TtarifQ rov ycvfiov ^i^Af ^hjaev X^^oij 6 Tuxra to nolv avtcv ileog opaytyyi^^mg ^fiSg Big Ihtiia tfivay it' avmnacewg ^Itjoov Xgunov he rentQWy 4 ng ^krjqovoiiiav atp&aqrtov tmu afiiccvrov xal ajuaQapvoVf Terrjffj' fnivrjp hf ovfttvcig elg vfiag 5 tov$ ip dvyafiu dtov fpQOvgov^

(in den LXX ftbr *))!), die den Enrihlten gewisB ist, nnd mit der Beil (e»- qtpnjy in den LXX Air Dite), das die Fol^ davon ist, ihnen fortgesetst gemebrt werden soil (^rAi^^vy^if;, Tgl. Diui. 3, 31. 6, 25). Zn der Yoretelliing Ton der Mefanmg der gOttliclien Hnld Tgl. Jak. 4, 6.

I9 8 12. Einleitnng des Briefes. evXoyrjtog 0 ^eog) vgl. Gen. 9, 26. Dan. 3, 28. Hier heisst Gott zngleich der Vater tmsres Herm JesQ Christi, weil es sich um etwas handelt, das er dnrch die Erhebung des Sohnes (Psal. 2, 7) znr messianischen Herrschaft (in der Anferweckung) Tollzogen hat. ayayBymjeas) Znr Sache vgl. Jak. 1,18; doch dentet das aya auf ein frQheres Leben bin, das des in dem nenen Greschenkten schmerzlich entbehrte. JLhnlicli wie v. 2 das exXexrotg, wird das ttya- yeypfjaag nfther durch drei Pr&positionen bestimmt, durcb xata, welches besagt, dass sein grosses Erbannen (eXeog^ in den LXX ftbriDn) Gott zu diesem ayayeypoy bewog, dnrch das eig, wonach diese Wiedergebnrt znr Hoifiinng ein Leben der Hoffiinng erzengte, wekhe danun selbst als eine lebendige (Cn^^iy als Gegensatz von y&t^ay Jak. 2, 17. 26), d. h. als eine (wie alles Lebendige) wirknngdcrSftige, in religiOs-dttlicher Bethfttigimg sich erweisende charakterisiert wird, nnd endlich dnrch dia. Die Wirknng, die der in fjfAtcg eingesehlossene Verf. dnrch die Thatsache selbst erfiihr, erfohren die Leser dnrch ihre Yeikftndigung (vgl. Jak. 1, 18: Xoym 0^17^.). Wohl besass Israel eine Heilshoffiinng ; aber weil es an jedem Anzeichen fbr ihre endliche ErftQlnng fehlte, blieb dieselbe eine tote nnd fttr das religids-sittliehe Leben nnwirksame. Erst die Anferstehung Jesn, die seine Erh5hung znm Messias vermittelte, gab einen sicheren Anhalt daftlr. Bern, das Fehlen des Art. vor ayatfUt wie v. 1 vor ^laan*, v. 2 vor n^oyyw^f,, ttyut^ft,, QoyrmfjL, Big nXti^oyofAttiy) abhfing^g von dem dnrch die drei Pr&positionen bestimmten Begriff des ayttysyyti^ttg^ sofem in ihrer Wiedergebnrt znr Ho&nng die notwendige Bereitong fUr das ihnen be- stimmte Besitztnm (vgl. Hebr. 9, 15) liegt, das im G^ensatz zn dem Israel einst verheissenen Besitztnm seiner Art nach als ein nnvergftngliches {u%pS^€cqtoyy Gegensatz von Jes. 24, 3), nnbeflecktes (afuaytoy, Gegensatz von Jerem. 2, 7), nnverwelkliches (afia^ayrog, Gregensatz von Jes. 40, 6 C Jak. 1, 11) bezeichnet wird. Znr Sache vgl. Jak. 2, 5. terrjQtjfABytjy) vgl. Joh. 12, 7. Wie sie ftlr die xXtjgoy, wiedergeboren sind, so ist diese im Himmel anfbewahrt fttr sie, daher ist dieser ihre eigentliche Heimat, nnd sie f&hlen sich anf Erden als Fremdlinge (v. 1). y. 5. rovg tpgov^ovfieyovg) Um die nXfjgoyofna ganz nnverlierbar f&r sie zu machen, werden sie in der Weisi.N.T.m. 19

296 Petrus

fiivovg dia Ttiatetag eig aiartjQiav eroifitjv a7to%akvq>&riv(u iy naiQifi iaxccitfi^ 6 ^ ^ ayaXhSa&ey oXlyov a^i, ei diovj kvTtfj- 9iyvBQ ev noi'^ikoig TtHQaafioig, 7 IVa to doTUfiiov vfAtSv rijg

schinnenden und schiltzenden Hut g5tilicher Macht bewahrt vor den Feinden, die sie ihnen entreissen woUen (vgl. 5,8). Auch hier, wie v. 2 und V. 3, wird das Part, durch drei Prftp. n&her bestimmt. Zu dem er tritt das &ue, weil man obne Yertrauen auf diese gOttliche Macht von ihr so wenig geschfltzt werden, wie nach Jak. 1, 6f. ohne nunig 6as Erbetene erlangen kann, und endlich das eig. An die Stelle des podtiven Begriffs der xXtjQoyofua tritt der negative der Errettung vom Verderben, in welches die Feinde, vor denen sie in Gottes Macht behtttet werden, sie sttirzen woUen. Wie die xXijQovof^ta, so ist auch ihr Eorrelat, die atoTtj^uty bereits vorhanden, weil ja die fiir jene Wiedergebomen schon dadurch von dem Yerderben errettet sind; sie braucht nur noch offenbar zu werden durch ihre thats&chliche Yerwirklichung, wozu sie bereits vOllig in Be- reitschafk ist. Eintreten kann dieselbe aber erst zur Endzeit. Der BCx<nog xaiQos ist nach 1, 20 nur der Endpunkt des bereits angebrochenen ecxtnoy tioy xQoyioy. Bern, das Fehlen des Art. bei &vyafing, nicretasy atartjQiayy xai-Qto und dazu v. 3.

T. 6 beginnt der zweite Gedankenkreis, welcher auf das eingeht, was ihre HofEhungsfreudigkeit in der Gegenwart zu st5ren scheinen kOnnte. By m) fasst das v. 3—5 indirekt als Grand des Lobpreises v. 3 Bezeichnete zusammen, um nun direkt zu sagen, wie sie auf Grand dessen jubelnde Freude erfllllt {ayaXhaa&B, wie Apok. 19,7. Mt 5, 12). Das ohyoy, von der Zeitdauer, wie 5, 10 » genommen, passt weder zu dem oqxi, (vgl. Mt. 3y 15), das die scheinbare StOrung im Gegensatz zum dauernden aYak- Xtaa&e als eine momentane bezeichnet, noch zu dem aoristischen Xtmrj^eyreg, das ja nicht auf einen Zustand der Traurigkeit geht, sondem auf die gOttliche Schickung, durch welche sie in denselben versetzt wurden; also: obwohl ihr ein wenig f!ir jetzt in Traurigkeit versetzt wurdet. Das ev &6oy weist darauf hin, dass dies Xvmj^tjya^ keineswegs Qberall eingetreten, sondern nur, wenn es (nach Gottes Rat) notwendig war; wo es aber ein- trat, schien es im grellsten Widerspruch zu stehen mit der von der messianischen Zeit erwarteten Glilckseligkeit. Zu ey noixiX, neigaafAois vgl. Jak. 1,2. T. 7. cya) bezeichnet die Absicht, um deretwillen sie eventuell betr&bt wurden. Dann aber kann to doxi/^ioy vfitoy r. nunetog unm5glich, wie Jak. 1,3, das Prdfungsmittel bezeichnen, da die H era us- stellung einer noch so wertvoUen Eigentdmlichkeit eines solchen nicht den Erfolg (und darum nicht die Absicht) haben kann, fdr sie zu be- wirken, was nach dem eig bewirkt werden soil. Es kann daher, was sprach- lich voUkommen gerechtfertig^, nur als neutnsches A<^*ektivum genommen werden von der (durch das PrMungsmittel bew&hrten) Echtheit ihres Glaubens. Nur diese kann mit dem Kostbarsten, was es auf Erden giebt.

1,6-9. 297

TtioTBtog TrokvTtfioueQOv inffvalov tot anolXvpLi^ov^ dia Ttvifog ii doxifia^Ofiiyovj ev(^&g 9lg Inmvov luxi do^av xoi rt/tiijy iv anonux- Xvtffei ^Itjaov XQiavovj 8 ov otx idovreg ayanmBf eig or aq%i iJLfi SifdhfTsg marevoweg di ayaUUaa&e x^W cn^^^nfJ^'^V ^^^ dedo^aa^ivfi ^ 9 xofii^ofA&^Oi to riXog r^g maretag awttjQicty

mit dem Golde, verglichen werden und sich bei dieser Yergleichung als ▼iel kostbarer {noXvr^fA,, wie Mt. 18, 46) herausslellen, wie das ev^$9fj sagt. Bern, das betonte Yoransteken des daza gekOrigen Prftdikats. Das arti- kulierte Part nack dem artikelloseii Subst. (vgl. Jak. 4, 12) kat die Geltang eines motivierenden Relativsataes. Ee besagt, dass das Grold, mit dem die Ecktkeit des Glaubens veiglicken wird, wokl die Eigentflmlickkeit alles Irdiscken teilt, zn vergeken, vergftnglick zu sein (anoXXvfifyov), and so sckeinbar dock zn gering ist, um mit dem Olauben verglicken zu werden, wokl aber dadurck sick znr Yergleickung darbietet (^^X ^^^^ss es ebenfiJls dnrck Fener bew&krt wird. Yorausgesetzt ist dabei die den Lesem aos dem A. T. bekannte Analogic der Feuerprobe des Groldes mit der Leidensprflfung (Psal. 66,10. Prov. 17,3). eig enairoy) pr&pos. N&kerbestimmong zu noXwifi, evge^. Die segensreicke Absickt der Leidens- prflfung gipfelt erst darin, dass diese Heransstellnng des yollen Wertes der erprobten nictts zu (ausdrflcklicker) Belobung (durck den «y xtu^. t<r/. kommenden Rickter, vgL I Eor. 4, 5) und damit zur Herrlickkeit und Ekre (vgl. Psal. 8, 6) verkOfb bei der (bp rein zeitlick) Offenbarung Jesu Ckristi (ab des Weltrickters). Zu dem artikellosen anoxaX, vgl. zu v. 3. 5. t. ovx ^doyteg) Dass sie ikn, den sie nickt geseken kaben (bem. die objek- tive Negation zur Bezeicknung des tbatsftcklicken Yerk&ltmsses), lieben, mackt die von ikm zu erwartende Belobung (und damit die sie kerbei- f&krende Trflbsal) zum Gegenstande koker Freude. Die Reflexion auf diese ftlr jeden sp&ter Sckreibenden selbstverst&ndlicke Tkatsacke legfc den Gedanken nake , dass der Yerf. nock selbst den Herm geseken und seine Liebe zu ikm aus dem persOnlicken Yerkekr mit ikm gewonnen kat. €is or) gekOrt zu nunevoyreg, sofem sie auf ikn als den, der sie zur xhjQoyojMa v. 4 fHkrt, ikr Yertrauen setzen. Der Gedanke daran, dass dies erst bei seiner ecnoxaXtnpig v. 7 gesckiekt, kat nacktrftglick die Reflexion darauf kerbeigeftlkrt, dass sie ikr Yertrauen auf ikn setzen, obwokl sie ikn ftlr jetzt (v. 6) nickt seken. Bem. die subj. Neg. und im Gegensatz dazu das nun eine Art Anakolutkie bildende cfc (wokl aber, wie v. 7). ayaXXiair&e) rein prftsentisck, wie v. 6, und ganz parallel mit ft^^oTritrc, nur ausdrflcklick nack 'dem Eontext durck das Yertrauen auf den wieder- ersckeinenden Messias motiviert und dadurck gesteigert, dass der Jubel als der einer (wegen ikrer GrOsse) unaussprecklicken und sckon vom Glanze kimmliscker Herrlickkeit (v. 7) verkl&rten Freude bezeicknet wird. T.9. xo/4iCofA€yoi) vgl. 11 Makk. 8,33, erl&utert, wiefem durck jenes nunevoyreg ikre Freude motiviert ist, und kann darum nur rein zeitlos sie

19*

i98 Petnis

tfwj^. 10 Tte^l ^g aiattifl&g ^^eCifn^^cry nuxt i^Qaivf]a€» 7v^9tp^ai 6i 7te^ Tijg elg viiaq x^Qirog ^Qoqyifnvear¥8g, 11 iQewwvreg elg Ttva ij Ttoloy ULatQOv IthfAov to Iv avrdig Tcv^pta X^tmov n^fiaqivvqoptwov ra eig X^iaxhv na^picpfa )iai tiig fitra Tavra do^ceg* 12 olg aTv&itaXvf^ on ovx eavroig

aia solehe beseicknen, die (oicht etwa auch getftuscht werden kOimen mit ihrem Yertarauen, sondon wegfen dear ihrer nach v. 7 warteaden Belobung) sicher und gewiss das Ziel, woraof dies Vertraaen (n&mHch das v. 8 er- w&hnte) sich richtet, davontragen> nSmlich ErrettoBg der Seelen (vg^ Jak. 1,21). Erst dnrch diese Begrflndung der Freude, aus der nach dem Zn- sammenhang mit v. 7 folgt, dass die TrQbsale nur dazn dienen, die Erftllung der BediDgung derselben sicker zu stellen, schliesst sich der Gtedankenkreis ab.

T. 10 beginnt der dritte Gedankenkreis, welcher zeigt, wie sie trotz der noch ausstehenden amnj^uit dock bereits selbst vor den Propheten book bevorzugt sind und also alien Anlass zu der Freude v. 8 kaben (vgl. Lc. 10, 23f.). ne^i> tjg ctotriQiag) Die Wiederkolung des Subst. deutet an, dass ein Neues beginnt, das fiber diese ev xaiQto efr/ftrcn zu offenbarende (y. 5) Errettung ausgesagt werden soil. B^eCfjtij^ay x. e^tjQavptjcetv) vgl. I Makk. 9, 26. Selbst ftlr Maimer, wie es die Propketen waren (bem. den artikellosen Ausdmck, der durck das artikulierte Part. n9ker bestimmt wird, wie v. 7), welcke in betreff der ftlr die Leser {sts vfiag, wie v. 4) bestimmten Gnade weissagten, also auck von der nack v. 5 dazu gek5rigen 4<iyrfjQia aus gOttlicker Offenbarung wussten, war dock das NBhere darilber nock so unbekannt, dass sie in betreff derselben eindringend nackforscken und nachspflren mussten. Auck kier, wie Jak. 4, 6, stekt z^*^ ^°^ Sinne des gdttlicken Hulderweises. Zur Sacke vgl. Dan. 9, 2f. 28 ff. v. It. e^avytaytgg) imperfektisck, nimmt den Grundbegriff in den beiden Haupt- verbis v. 10 auf, um kinzuzufUgen, worauf sick ikr Forscken negt rtj^ aarrjQiag richtete, n&mlick auf die n&kere Bestimmung des naiQoc b^x* V. 5 nack seiner ckronologiscken {eig two) oder qualitativen (17 ttocok), d. k. an gewissen Zeicken erkennbaren Bestimmtkeit. Das eA^Aov (Ezod. 6, 3. 38, 12) gekt auf die ikrem 7iQo<pijt€V4rai v. 10 zu Gmnde liegende Kundmackung, kinsichtlick derer sie zu wissen begekrten, auf welcke Zeit sie sick bezog. to ey avtoig nyev/Au X9') ^ genannt, weil die ftir Ckristum bestimmten (eig, wie v. 4. 10) Leiden und die darauf folgen- den Yerherrlickungen (vgl. 3, 21 f.) der Geist, welcker ikn selbst sp&ter in allem seinem Tkun leitete, kennen musste und so, wenn er in den Pro- pketen war, auch iknen vorausbezeugen konnte. Vorausgesetzt ist dabei, dass mit der Zeit derselben auck die Zeit der ff<oTij^ia gekommen war. T.12* oig anexttXvff^rj) Infolge ikres Forschens wurde ihnen durch den Geist offenbart, dass sie mit den ihnen vorausbezeug^en und von ihnen

iifilv 6i di^iMVOW aita, a nv an}yy4lij vfuv iia tow avay-. •ig o ititOvftovatv ayyeliM rea^entvi/tu.

t3 Jio ava^titaafitvM rag oc^ag Tijs diawolas Ifttif, y\-

geweiBaagteD nti^nfutta *. Aifot Christi {ubio) nicht sich selbst (wie aus Dan. 12, 4. 9. 13 fBr den Verf. folgt), woU aber {A, wie v. 7. 8) den LeMni DieuBt thateu iJiaxoMw u, wie U Eor. 3, 3. t), 19). Zunftcfart ward Humb natOrlich nw offenbart, dass nicht sie aelbst die Heilasiikiuft erleben wdrden; daa v/ur erschlieaat der Apoatd darMis, daw das voa ihnen Oe- weimagte in der Gegenwart den LfiBam (ala geachehea) verUndigt worden ist rm tvtjrreXti vfuy, vgl Jes. 43, 9. 52, 15). Die Ifbiner, dnrch welche ihnen dieae liVeudenbo^haft gebracht (tttcyy. mit dMD Ace. der Person, wie Lc. 3, 18. Act 16, 10), werden aasdrflcUicb nicht ale ApMt«I beieichnet, abv als solche, welche awf Qmnd heiligen Gteiatea («p, wie Mc. 12,36), der vom Himmel gesaodt, also mit ausdracklichem Willeo Oottee nnd mit der hOchsten Oarantie fVr ihre Wahrheit ihnea diese Botschaft brachten. Daun aber ist es die fBr die Leser bereits angebrochene HeiUgegenwart, auf welcbe bin der Geist die iia»^/*tn« iua ifof m Chriati kund that, und sie sind es, denan die dadnrcb beschaffte a*n^f*m zu teil werden soil (v. 9). etc a) nimmt das a ap^yy. wieder anf und gehOrt su naqmtmtiai, wie Jak. 1,25. Obwohl also die Errettung ah da« Ziel des ihnen bestimmten Hulderweises (t. 10] noch lukdnftig ist, so wisaea sie doch, dass sie diesetbe so gewiss erleben werden, als sie bereite eiaeu Teil dee ihnen Geweissagten erlebt haben, welcher schon an eich so hsrr- lich ist, dass selbst Engel bineimusctuuen begefaren. Diese gan>e Er- Ortarung fiber ihr Terh&ltnis su den Propheten aetit freilich Leser voraus, die in den von ihnen erweckten Hoffiiungen galebt haben ; abor weil die- selbeu immer nor anf eine iingewiase Zakunft hinwiesen, blieb ihre Hoff- □nng eine fUr ibr religiSses Leben nnwirksame (vgL zn v. 3), wfibrend sie etst mit der VerkOndigting der bereits vollendeten Heilethatsachen Leban und Wirkungskraft gewann.

1,18 2,19. Erster Hanptteil des Briefes. Jta] wie Jak. 1, 21, faaat T. 3—12 snsaimnen: darnm, weil ihr sa eitier UofTiiuug wiedet- geboren aeid (v. 3—5], deren Frende dnrch keine Triibsul oiitgehobeD werden kann (v. 6—9), da die Nfthe ihrer fMBllung durch die begonnene VerbeisHUngBerfflllang varbOrgt ist (v. 10— 12). iraliaaitfitrti t. oo^) wie Prov. 31, 17, bildlich gewandt (vgL Lc. 12, 35) durcli deti gen. epeieg. T. A«roMcc (Daut. 6, 5. Jerem. 31, 33), baaaichiitt da» i^ei^tige Sichau&»flen aus aller Mutlosigkeit, welches fOr die folgende Enuabiiuug die V<

300 Petrus

qfovcegy reXeiiog iXTtlaare iTtl rriv q>€Qoiiievrjv vfiiv xctqiv iy aTtoyLokvxpBL ^Irjaov Xqiotov. 1A wg reKva vTroxoi^g, ^i^ avaxfj- fittTiJ^Ofi&fOL Tolg TtQOKEQOv h Tfj ayvoltjc iJfAWv iTcii^vfilaigj IS aXXa TLOza %ov %aiJaavTa vptag ayiov xat cwnoi ayioi iv Ttaarj

setzung bildet und zu der geistlichen Ntlchtemheit (i^^o^f e;, wie I These. 5, 6. 8) fahrt, die dauernd (bem. das part, praes.) mit klarer Besoxmenheit erw&gt, wozu das v. B— 12 Erwogene veranlasst. Das ist aber nichts andres, als dass sie die in ihnen nach v. 3 erzeugte Hoffiiung in voll- kommener Weise (re)l€uu;, wie II Makk. 12, 42), d. h. mit Cberwindnng jeder aus der Trdbsal (v. 6) sich etwa ergebenden Anfechtung grflnden sollen auf den ihnen in der Botschafb v. 12 gegebenen Grund. Das sni c. ace. (vgl. Jud. 20,36. Psal. 4,6), welches bezeichnet, worauf sie in dem durch den imper. aor. ^XniatxtB geforderten Akt ihre Hoffhung grflnden sollen, kann nur auf etwas bereits Gegenwfijrtiges hinweisen, so dass das tpsQOfieyfj im Sinne eines eigentlichen Prftsens stehen muss von dem Hulderweis (v. 10), der ihnen in der Verkflndigung des Evangeliums von den bereits ein- getretenen na^/Aota x, So^m Christi (v. 11) entgegengebracht (gleichsam konstatiert, vgl. Hebr. 9, 16) wird. Dann ist aber das ey anox, itjir. X9- nicht, wie v. 7, von der zukflnftigen, sondem, wenn auch mit Anspielung darauf, von der Offenbarung Jesu als des Messias gemeint, die ihnen in jener Botschafb zu teil wird und darum im Sinne von v. 10 12 die Voll- endung derselben, mit der ihre atatijQia (v. 9) eintritt, verbflrgt. 14. tag) wie Jak. 2, 9. 12, ein Lieblingsausdruck unsres Briefes: wie es sich ziemt fflr rexra (d. i. Gotteskinder, wie sie es durch die x^Q^ ^-^^ g^' worden sind) vnaxotjg (gen. qualit.: Kinder des Gehorsams im Sinne von V. 2). fAtj tft;(r/t;/uar»CoiU€*'oO ^S^' R5m. 12,2. Ein den Begierden des natflrlichen Menschen (vgl. Jak. 1, 14 f.) gleichgestalteter, durch sie be- stimmter habitus ist ein stlndhafber. Dass diese den vorchristlichen {ngoTegoy) Wandel der Juden genau wie den der Heiden charakteri- sierteir, sag^ Eph. 2, 3 uneingeschrSnkt. Da aber im Eontext keinerlei Motiv liegt, diesen Wandel zu entschuldigen, kann das er r. ayvoia vfitay nicht darauf gehen, dass diese Begierden in der Unwissenheit ehemaliger Heiden flber den sfindhafben Charakter derselben begrflndet waren, sondem nur darauf, dass sie unentschuldbar waren bei solchen, denen der Willen Gottes im Gesetz offenbart war und die doch denselben aus ihm nicht recht erkannten. Die rein ftusserliche Befolgung des Gesetzes, welche Jesus in der Bergpredig^ bekSmpfb, war sicher in der ^Diaspora draussen meist das einzige, was den Wandel der Juden von dem der Heiden unter- schied. T. 16« xata) Mit leichter var. struct, tritt an die Stelle der positiven Anssage, wem sich gleichgestaltend sie die folgende Ermahnung erfflllen sollen, die einfache Bezeichnung dessen, der ftbr sie normgebend ist, weil ja die Ausgestaltung des Lebens nach dieser Norm der Inhalt der Aufforderung selbst ist. tor ay toy) substantivisch, wie IJoh.

avan^oq^ yeir^9rfte, 16 ttoii, yiyqatttat ort Sytoi foea&e, art iyu Syioe. 17 nal ei fiatiga InnutiMad'e tov anf(ooaijiohfi^~ ntias Tifivoyia Tuna vb kxamov ^/yov, in if 6^1^ xbv i^g rta^t- tUos vfuHv Viovo* avaargmpjTE, 18 eldoteg oti ov ff^ofnotg, adyvQiift 1] jgvaitf), llvvfu^^tpre hi Trjg fitrraiag vfiCv i

2.20, nfthar bestimint dnrch du zwiechen Art u. Sabst. eingesch^tete Port. (TgL trpi ipiQo/t. viiw jfop. v. 18), welchee motiviert, wiefem er normgebend iat Die Bemfiing, in ATlicber Weue raiaer WechselbegriS der Erw&hlung (v. 1), iat bier nocb g&nz als die Verpflicbtimg gedacht, Bicb dem Wesen des heiligen (von allem Unreinen abgeMuderton} Oottes, der sie berofen bat, in jedem Wandel, d. b. in jeder gittlichen Lebens- betb&tigung, gleicbiugestaJten, wetche sie eben in ibrem vDrchristlichen Leben vUlig verkannt batten (t. 14). Diesem noch rein ATlicben Hotiv entspricbt in T. 18 die Verweisnng auf dan ATliche Oniudgebot Lev. 11,44, mit OK recit. eingef&hrt. T. 1!> ei) stebt nicht hTpothetiscta, sondeni aaaertoriscb von dem, was tbatsOchlicb der Fall iet, daber entsprecbend dem ats v. 14: and wenn ibr doch als Vat«r (vgl. Ht 6, 9) annift (muc, wie Hiob 5, 8) den, der unputeiiscb (vgl. za Jak. 2, 1. 9) nach eines jeden Wark (t^yar, kollektiv wie Jak. 1,4) ricbtet, wie es aeiner Heiligkeit (v. 15£.) entspricht, also seine Kinder nicht nacb einer andem Norm be- art«ilen wird, als andre. Bben dies verpflicbtet sie. Kinder dee Gehor- sams (v. 14) zu sein nnd also das Gnindgebot v. 16 zu erftUlen. Daa be- tont vomngestellte ev ^o^u kann oacb dem Yordetsata nnr anf die Furcbt vor ibm ab dem Ricbter gehen, wKbrend das Bvoor^o^K nnr den in tc nami aytanff. v. 15 liegenden Terbalb^riff aufiiimmt. tof xe"'""') Ace der Zeitdauer. Die Beachrtoknng dei Anfforderong anf die Zeit ihrer Beiaassenacbaft (Ear. 8, 35. Sap. 19, 10) setit voraus, daaa cine Zeit kommt, wo sie keine Temrteilnng .mebr zn beftticbten baben, weil aie Enr eait^Qttt v. 5 gelangt aind. motiviart ab«r zugleieb die»elbe durch den Blick anf die ibnen in Aussicht geetellte binmdiache xitifoyofua (». 4), welche, aolange rie nocb ala naftniJiiftM (v. 1) von derselben ge- trennt sind, aie aich nicbt vencberzen dflrfen duicb Ungehorsam gegen jenea Qrundgebot (v. 16), wie er Qotteskindeni nicbt ziemt (vgL zu v. 14). J. 18. ttJorti) VgL Jak. 3, 1. E)aas aie ana der Knecbtacbaft, die ihnen einen beiligen Wandel nnmOgUch machte, befreit sind, also jene Pflicbt erfOllen kSnuen (vgL znr Sacbe Jak. 1,25. 2, 12), nud iwar um eineii* hoben Preia, erb&ht ifare TeraotwortUchkeit, ond das Bewusstsein davon mtiaa ihre Furcbt (y. 17) steigen. Der Begriff der ErIOauug (Jcrem. 15, 21. 81, 11) wild bier ansdrOcklicb lu dem der Loakaufung l)e!;tiinnit durcb die Beflexion auf die vergSnglicben Dinge (7#o^r»i,-, vgl. Sap. 14, 8), wie Gold (vgl. v. 7) oder Silber, durch dergleicben oiuii son^t wohl Knecbtacbaft loegekauft wird. Was sie (wie in Eue'-hti't-biift) gebunden hielt, wird ansdrflcklich nicbt bezeichnet ala ein'WLtudi.-I in bfiduiacber

302 Peinis

q)ilg ftoecQona^iaiotoVy 19 akka xi^iif alfwxi tog afjowi ofui^ fiov Kol aamliov Xqi4n6v^ 20 ft^aeyywofi&ov fxh nqo xara/So~ A% %6ay.QVy qHXPeQfod-^ag 6e ht' iaxcxov %Sitf %ifiaffav iC

vfiSg 21 Tovg di avtov marovg eig ^ew rov iyBiQampa avtop

Unsittlichkeit oder gar in OOtzendienst, sondem als ein eitler (^aroea;, ygl. Jak. 1, 26), d. h. das Zial der Gk>ttwolilgefSlligkeit nieht erreichender Wandel, was immerhin ein Streben nach derselben voraussetzt, dem es nur an der rechten Erkeimtnis dessen fehlte, was diese Grottwohlgefillig- keit endelt (vgl. die ceyvoia v. 14). natqonaQaioxov) erklftrt die knechtende GewaJt, welche dieser Wandel ilber sie ausflbte, and erinnert an die im Judentum insbesondere heirschende Macht der nax^ttutv na^~ doce^g Gal. 1, 14 und an ihren mit dem der V&fcer ilbereinstimmendeii Wandel, vgl. Act. 7, 51. Bern, anch den G^gensats zu ihrem jetzigen, dem Vater gleichgestalteten Wandel (v. 15. 16.) ¥. 19. tifiito at ft text) Blot, das auf die Hingabe eines Lebens in den gewaltsamen Tod hinweist, ist schon an sioh ein teurerer Preis, wie Gold u. Silber, wird aber hier noch als besonders wertvoll (vgl. Jak. 5, 7) bezeicbnet, weil es sich am die Hingabe eines wertvollen Lebens handelt. Das »g (vgl. v. 14) motiviert das rifittm: wie es das Blut eines fehllosen and fleckenlosen Lammes ist. Da afjt»fAos (Apok. 14,5), mit a^mXog (Jak. 1,27) verbunden, nur in sitt- lichem Sinne genommen werden kann, der auf ein Lamm im eigentlichen Sinne keine Anwendong leidet, kann nar an einen ansehuldig und ge> duldig Leidenden gedacht werden, wie er Jes. 53, 7 geschildert ist, wes- halb als nfther bestimm^ide Apposition X9*^''^^ hinzagefQgt werden musste. Wiefem dieses Blut solche erlOsende Kraft hatte , ist nicht an- gedeutet, da es im Zusammenhange lediglicb darauf ankommt, daas das- selbe sie zur Befolgung der Ermahnung v. 15. 17 bef&higt. 96l nQosyrtacfieyov fA$p) vgl. Sap. 6, 14. 8,8. 18,6. Act»26, 5: welcher (von Gott) vorausgekannt ist, n&mlich als das Lamm, durcb dessen Blut sie erl5st werden sollten. Das part, perf., wie der stehende Sprachgebrauch, schliesst jeden Gfedanken an den Akt der g5ttlichen Vorherbestimmung aus. Wie das fuv zeigt, dass die Aussage nur als Gegensatz zum folgen- den gebildet ist, so ist auch das li^o xtnapoXrji MocfAov (vgl. Apok. 13» 8. 17,8), das zugleich andeutet, dass es sich um ein Vorhererkennen Gottes handelt, nur hervorgerufen durch die Zeitbestimmui^ im Gegensatz. 4pave^ti>^eyrog (fe) motiviert das et^tes v. 18 und geht also auf die Kundmachung seiner Erldserqualit&t, wie sie erfolgen musste en c^/orov (Jes. 41, 23. Num. 24, 14. Deut. 4, 30) ttov x^oymp, d. h. zur Endzeit, wo das Ziel der mit der xava^Xfj xocfAov begonnenen Weltentwicklung erreicht ist und also die letzten Heilsabsichten Gottes sich verwirkUchen. 6t vfjtag) geht, wie das vfitv v. 12, auf die, welche die Endzeit erleben, die mit der Sendung Ghristi und dem Beginn seines Heilswerks angebrochen ist. '— T. 21. tovg mcrovg) mit den beiden Prftpositionen ita and

h. vexfw xcu dd^ecf avztp dov%a, Hate c^» ttitmv vfiuv xal iXrdia elwtt tlq 9e6v.

tK verbunden (wio das Verbala^j. tuitmo; v. If), kum die entn nicht als Holche (vgl. T. 5) bezeichiien, die lum Olauben an die Eiuheit Qottes gelaogt sind, was schon der fehlende Artikel vor &(oy nicfat erlaubt, aon- d«rn die dnrch Christum aof Gott veitrauend geworden sind, sofem ja seine Eandmachung ak Heilamittler (v. 20) die BOrgschaft giebt, dass mit der verbeiaaenen Endzeit die messianische Zeit aogebrocheu, in weJcher Qott alles verbeissene Heil verwirklicht. Die an das artikellose 9te! aatge- knOpften artikulierten Partizipien (vgl. v. 7. 10) kOnnen nicht erat sagen wollen, vodurch jenee Gottvertrauen entstanden ist, da das lane bezeichuet, dass infblge deasen, dass der Gott, anf den sie der Heilsmittler vertrauen gelebrt hat, ihn von Toten auferweckt und ihm voile gOttliche Heirticli- keit verliehen hat, ihr Gottvertrauen sngleich Hobnng aof Oott wird. Denn ala der durch die Auferweckong zu Gott erhOhte Messias kann and vird er das dnrch die Hingabe seines Blutes begonnene Heilawerk voU- enden und so Gott ilmeD lur Erlangung des letEten Heilsziels verhelfen (v. 4f. 9). Die ROckkehr eu der Thatsache, dass auf dem ihnen bereits wider&hrenen Hell ihre Heilshoffoung ruht (v. 13), schliesst den ersten Qedankeokreis ab; auch diese VerbOrgoiig der Ho&ong (vgl. zu dem XQoy. Tiagout. v. 17) muss sie antreiben, dnrch einen heiligen Wandel in Gottesfnrcht dafBr za sorgen, dass sie ihretBeits die ErfDlluug derselben nicht munOglich machen, wodurch ebea die Hoffimng sich als lebendig (v. 3) erweist.

1, 22 begiMkt asyndetisch, wie v. 14, den iweiteu Abschnitt der grundlegenden Ebmahnungsreihe (1, 22—2, 10), die an das rechte Verhal< ten der Kinder nun Vater (t. 15. IT) das rechte Verhalteu der Kinder untereinander reiht- tjyiitnotet) ygl- J^> 4,8. Das part pert be- zeichuet den dnrch die Weibe der Seele an Oott gewonnenen Zostaad als die Voranssetsimg der folgenden Enuahnnng, sofem die Seele (der 8iti der Individualit&t) von allem ihr von Nator anhaftenden selbatischeo Wesen (vgl. Jak. 3, 15) gereinigt verden mnas, wenn mini hi<.'1i <Ieiii beOigcti Weaen Gottes gleichbildea will (v. 15f.). Ala rnu-a in. ' i ; i >.. ,, ■^„. diese Weibe an Gott vollaogen im GehOTaam gegen dio .nu U.^il^ UoUi's) ofEenbarte Wahrheit, weil daeselbe jeue Reinignng fordt^rtc, wtlclie die Bniderliebe, die sie ab solche rcKya verbindet, zu einer uugeheucfaelten (Jak. 3, 17} machL ix xagiius) vgl, Deut 6, 5, enlapricht dem arrf- noxgnas, wie das aUijiov! ayanritait den thats&ctiliclieu Vollzug der ^Ustfclfxa bezeichuet, eo daas das voUe Oewicbt der KruuLlumng auf das □euhinzutretende exuvts (Joel 1, 14. Jon. 3, 8) fUlt, du& die liodauenula

304 Petrus

htTepuiQ^ 23 ovaYByewfjfiiyoi ohi hi OTtOQ&g g)d^aQTfig alia aq>&dfTOv, dia Xoyov ^tSwog ^eov scat fxivovtog. 24 diori naaa ooq^ c5^ x^^^Sy ^^^ Ttaaa do^a avrrlg wg av&og xoq^ov* i^rjQOv&r] 6 x^^^Gj ^cat to av&og i^eTteaey' 25 to di i^jf^^ nvQiov jumt eig tov alwva, rovro di iariv to ^ficc to evay- yeXia&ev eig vfiSg» II, 1 anod^iiievot ovv Ttaaav xcrxcov laxt TiavTa dokov imxI vnovLQiOBig yuzi g)^6vovg tuxI Ttdaag 'jLOTaXahdg^

Intensit&t der Liebe bezeichnet. 88, ayaysyByytjfieyoi) vgl. v. 3, nennt eben&Us eine Voraussetzung, unter der das geforderte ayanay allein vollzogen werden kann, und zeigt also, dass es eben diese Wiedergeburt ist, welche den Zustand des tjyyixeyai v. 22 begrtlndet hat. Weil der durch die Wiedergebort hergestellie Zustand erzeugt ist nicht aos ver- g9jiglichem (v. 18) Samen, wie der menschliche, sondem aus onveigftog- licbem, kann in ilun ein emeytog ayanay gefordert werden. Mit dem (fue wechselt die Pr&position, weil nun ohne Bild gesagt wird, wodurch jener Zustand bewirkt ist, nSmlicb durch ein Gotteswort, das durch C(»^of (wie V. 3) als ein lebendig wirksames, d. h. zu jener Wirkung f&higes bezeichnet und durch das (mittels der davon getrennten Stellung betonte) xai fAsyoytog nach der Eigenschaft charakterisiert wird, nach welcher es eine cnoga afp&aQxog ist und ein Bxt^ytag ayanay erzeugen kann. Y. 24« dioxi) wie v. 16, begrfindet diese Beschaffenheit des Wortes Gottes durch Jes. 40, 6ff., das im wesentlichen nach den LXX (wenn auch mit einer grossen Auslassung) angefCLhrt wird, doch ohne Citationsformel, so dass das Schrift- wort als seiches den (dann nattlrlich judenchristlichen) Lesem bekannt sein muss (vgl. Jak. 1, 11), weil nur darauf der Nerv der Argumentation ruht. 25* xovto) Subj. Dies Wort, von dem die Schrifb das fieysty aussagt, ist (nach der Yorstellung, dass aUe Prophetie direkt auf die messianische Zeit geht) das Wort (hem. die Wiederaufhahme des ^f^a), das als frohe Botschaft gelangt ist (vgl. v. 12) an euch (et^, vgl. Mc. 13, 10. 14, 9). Dieses Evangelium, durch das sie wiedergeboren sind (vgl. Jak. 1, 18), ist also ein lebendiges und bleibendes Gotteswort. 2^ !• ano^efieyoi) vgl. Jak. 1,21. Das ovy nimmt nach dem Schriftbeweis 1, 24f. die Er- mahnung 1, 22f. wieder auf, um zunftchst n&her auszuf&hren, was geschehen ist, um den in der Wiedergeburt erzeugten Zustand des ayyuffiog bei ihnen herbeizufUhren. xamay) wie Jak. 1,21: bSswillige Gesinnung, durch das naaay nayta eng verbunden mit doXoy (Gen. 27, 35. Jerem. 5, 27), weil im hinterlistigen Betrug jene Gesinnung sich versteckt, wes- halb im Gegensatz zu ayvnox^. 1,22 an die verschiedenen Formen der Heuchelei gedacht ist. Der Plur. wird bei fp(hyoi festgehalten (vgL GkL 5, 21), um alle Regungen von Neid und Missgunst zu umfassen, aus denen lieblose Gesinnung kommt, und alle mannig&chen Arten von Yerleumdung (xatitXaXutif wie II Eor. 12, 20), die daraus hervorgehen (hem. die Steige*

1,23-2,4. 305

2 wg agriyiyyijra fiQ€(pti to loymov adolov yaXa htino&r^aaxB^ %ya hf avTtp av^fj&i[te €i$ awviiqlavy 3 bI iyevaaa&B live xgfjotog 6 xvQi.og. 4 TtQog ov n^ooaQXOfA&fOi, JUd'W ^arrra, inb avd'Qah' ntav iJth anodBdoTupLaoiihfOVj naqa ii &9tp JxAcxToy, eyti/AOVy

rung durch no<r. beim Plur.). & tag) ¥rie l, 14, knflpft an ayayeysyrfj- fAiyoi 1, 23 an; wenn aber ihre Bezeichnnng als kleine Kinder (PQeq>rj, vgl. Lc. 18, 15) um des folgenden Bildes wegen gewfthlt war, so kann sie a^^ yeyytfta nur als kfirzlich bekehrte bezeichnen, da dies Moment nicht dazu beitrftgt, das instinktive Begehren nach Nahrung, in dem das tert. comp. liegt, zu steigem. Die Nahrung, durch welche das eben erst gebome Leben em&hrt werden soil, wird, dem Bilde entsprechend, als Milch be- seichnet, die aber nur lauter (acfoAov), unver&lscht ist, wenn sie aus dem Worte stammt, aus dem sie geboren sind (1,23), und dessen Inhalt nach 1, 22 die Wahrheit ist. Das Xoyutos im Sinne von R5m. 12, 1 w&re hier ganz unpassend. Bnino&tjaate) wie Jak. 4, 5, von dem heftigen Be- gehren danach, damit auf Grand (in Kraft) dieser Nahrung ihr neues Leben zum Ziel der definitiven Errettung (1, 5. 9) hin wachse, und so sie zur Erf&llung der 1, 22 geforderten Christenpflicht dauernd beffthigt werden. Der Gegensatz gegen das Begehren nach Sch&digung des N&chsten mit den unlautren, v. 1 aufgezfthlten Mittebi ist unverkennbar. 8* cO ganz wie 1, 17, von dem zweifellosen Thatbestande, wonach sie gekostet haben (eyevaaa&s, Anspielung an Psal. 34, 9, aber hier, wo xm i^sxs fehlt, und im Anschluss an t^oAa v. 2 notwendig im eigentlichen Sinne), dass sdss, wohlschmeckend (;t^<^^^> '^^ Jerem. 24, 3. 5. Lc. 5, 39) der Herr ist. Der im Worte verktindete Herr ist also die aus ihm stammende Lebens- nahrung, sofern sein vorbildliches Leben (v. 21 ff.), sein sQndentilgender Tod (v. 24) und der Blick auf sein bevorstehendes Qericht (4, 5) ein sflnd- loses Leben wirkt. 4. ngo^ ov ;r^o<r6^/o/ueyo») Umsetzung des Bildes in die Sache, wie 1, 23. Das Geniessen der im Worte dargebotenen Lebensnahrung besteht eben darin, dass man an den in ihm verkOndigten Christus herantritt und ihn auf sich wirken Iftsst. Da durch diese ge- meinsame Beziehung zu Christo auch die einzelnen mit einander ver- bunden werden, wird bei der Darstellung des Erfolges jenes ngocB^x^a^i (der Sache nach also des av^rj^yai v. 2) auf die Gemeinschaft als solche reflektiert, und dies ftlhrt zu einem neuen Bilde. Xi&oy Cft^'^ra) Appo- sition zu oy, Gemeint ist der Eckstein aus Jes. 28, 16, aber absichtlich erst allgemein bezeichnet als ein Stein (aus dem durch das Hinzukommen andrer Steine ein Geb&ude wird), und zwar ein lebendiger, sofern nur die Verbindung einer lebendigen Person mit andren lebendigen Personen den im folgenden geschilderten Erfolg haben kann. vno ay&Q. fisy ttnod^d,) Schon hier schwebt dem Apostel Psal. 118,22 vor, aber hier wird daraus absichtlich nur der allgemeine Gedanke entnommen, dass seine Verwerfung von Menschen (n&mlich seitens der jtldischen Hierarchic)

A

306 Petrus

5 xot oifToi wg U&ol J^divTag ohMdofteiad'e olaog TOfevfiartKog elg lefdrevfia ayiov^ apepiyxai 7rv€Vfia%iKag dvalag evTVQoedewpovg

€v Slw Xi&ov hXe^vivy canQoytaviaiw tynfAay, Tcai 6 Ttiatevaw in avrqi ov firj xaraiaxwdij. 7 vfuv ow ^ rtfiij Tolg TtiOTev* ovaiy' amoTOvaiv ii U&og ov anEdoncifiaaav ol oiicodofwvwegj

vom n^c€Qx^a&ai abhalten kdnnte (was natdrlich seine Bedeutung nar ttkr jildische Leser hat), weim er oicht bei Gott (in seinem Uxteil, vgl. Jak. 1, 27) ejcXextog, eyrif^og (aos Jes. 28, 16) wftre. 6. xui avroi) stellt sie nicht andren Personen, sondem Christo an die Seite als solche, weldie {tag J wie 1,14. 2,2) in dem Sinne wie er (wodurch alle Eindeutungen in das Xt&oy (toyta v. 4 ausgescfalossen werden) lebendige Steine sind. Das onto^ofiBus^B beschreibt den Erfolg des n^oasQX^^^^' sio werden, weil aus der ZusammenfQg^g von Stein zu Stein eben ein Gteb&ude entsteht, su einem solchen ert>aut, das aber, weil ans lebendigen Steinen bestehend, ein geistiges, d. h. durcb geistige Verbindung der einzelnen mit Christo entstandenes , genannt wird. Erst dnrch das Big »efarev/ua, d. h. dadorch, dass dies Hans f&r eine Priesterschaft (vgL Exod. 19, 6) bestinunt ist, wird es als ein Tempel qualifiziert, aber nichi sofem Gott in ihm wohnt, sondem sofem in ihm Gott gedient wird. Dieser Priesterschaft, die zom Dienste Gottes bestimmt ist, eignet als solcher die uyiozt^gy und dass die BeaUsierung derselben die Bestinunung der Gremeinde ist, folgt aus 1, 15. ayereyxai) Inf. des Zwecks. Die Priesterschaft bedarf eines Tempels, um ihren Opferdienst vollziehen zu k5nnen. Ihre Opfer sind im Gegen- satz zu den Tieropfem des alten Bundes als M^usseren Leistungen geistige, d. h. in der rechten geistigen Yerfassung (Gesinnung) dargebrachte und danun Gott wohlgef&llige {BwiQocdexrovg, wie R5m. 15, 16). Gemeint sind wQhl vorzugsweise die Erweisungen der Liebe (1, 22), vgl. Hebr. 13, 16. dta tija, X9') °^t grossem Nachdruck an den Schluss gestellt, gehOrt zu apereyxaiy weil so erst der Gedanke abgeschlossen wird, dass infolge jenes n^oae^X' ^9^^ avtoy die Gemeinde durch Christum bei^Lhigt wird, Gott als eine seiner wilrdige Priesterschaft mit rechten Opfem zu dienen. t* 4I* diOTi) wie 1, 24. neQiBx^f) vgl. Jos. Ant. 11,4. 7. Das Subj. fehlt, weil es aus ey y^n^ (in einer Schrifbstelle, vgl. Mc. 12, 10) sich von selbst ergftnzt, und das Objekt bildet das Citat aus Jes. 28, 16. t* 7* vfjup ovv) Das Schrifbwort setzt voraus, dass das Geb&ude in Zion (also aus Israeliten) erbaut wird; aber aus seinem zweiten Teile folgt, dass nur die Gl&ubigen aus Israel, wenn sie durch ihren Anschluss an Christum (v. 4) hofften, mit aufgebaut zu werden in diesem Geb&ude, dieser Ehre teilhaftig und so in ihrem Yertrauen auf ihn nicht zu schanden geworden sind. Solchen aber, die ungl&ubig sind (amar^vciyy wie Sap. 1, 2, aber hier im Gregensatz zu dem absoluten niatBVQv9w vom Unglauben an Christum) ist, wie es Psal. 118, 22 heisst, ein Stein, den die

2, 5 9. 307

ovtog iyepij&r] eig xeqHxlriv ytopiag mai U&og TtQOfnLOfifjiarog nal 7th^ anuxvdaXov , 8 oV jtQoa%67ttovaiv t^ Xoyifi OTtu&ovv" teg^ eig o xai iri&tjaav. 9 vfi$ig di yivog htXenTOVy fiaalXeiov leQarevfia, eihog ayiovy Xaog eig TteQinoltjaiy y OTtwg %ag aQecag i^ayyeihjve rov hi OKorovg vfjiSg Tuxkiacanrog eig to Snvfiatnov

Bauleate verworfen haben (woranf schon v. 4 hindeutete), gerade der zum

Eckstein geworden. Hiemach erscheinen sie selbst als Bauleute, die, da

bei dem wbrtlichen Anschluss an die Psalmstelle xBtf, ymy, unmOglich

in einem andren Sinne genommen werden kann als im Sinne des axQoy,

V. 6, eben dadurch zu schanden werden, dass ihr Urteil fiber diesen Stein

diirch die Thatsache seiner Erhebung zmn Eckstein als ein durchaos ver-

kehrtes blossgestellt wird, und sie selbst ins Verderben geraten, sofem

ibnen der Stein (nach dem Ausdruck in Jes. 8, 14, vgl. den Urtext) znm

Stein des Anstossens nnd Fels des Stolpems {axayd,, im Sinne von Lev.

19, 14) wird. Nicht mit der v. 6 citierten Jesi^astelle (wie R9m. 9, 38),

sondem mit der Psalmstelle wird dies Jesajawort in h5chst origineller

Weise kombiniert, die eher an Lc. 20, 17 f. erinnert. T. 8. oi) kntlpfk

an anunowtw an, mn durch n^ocxonTovaw das Xi^, n^oax. zu erkl&ren von

dem Zufallekommen, d. h. von dem Verderben, in das sie dadurch geraten,

dass sie diesen Stein verwerfen. Da aber Petr. bei den anunovyrts nicht

an jene Baumeister denkt, die einst Christum selbst verwarfen, sondem

an die unglftubigen Juden in der Umgebung der Leser, so wird durch das

betont gestellte r. Xoyta markiert, dass ihr n^ofsxonxBiv motiviert ist durch

den Ungehorsam gegen das Wort (n&mlich der evangelischen Verktlndigung,

vgl. Mc. 2, 2. 4, 14), das als ein an sie ergangenes Gotteswort (1, 23)

Glauben fordert, welchen sie verweigerten. Das bh o geht natflrlich auf

das Hauptverbum des Sataes, das nQomeoTttsiy , und besagt, um seine

Motiviemng zu best&tigen, dass sie dazu auch, eben wegen ihres Un-

gehorsams, (von Gk>tt) bestimmt sind (stB^ifay, vgl. IThess. 5, 9, doeh

hier wohl mit Anspielung auf das Schrifbwort v. 6, in dessen zweitem

Gliede dies indirekt liegt). 9. v ft eig &e) bezeichnet im Gegensatz

dazu das gl&ubig gewordene Israel, an dem nun das Ideal des ATlichen

Gottesvolkes realisiert wird (Ezplikation der ti/mj v. 7), so dass die

glftubigen Israeliten allein noch ein yeyog exXexrw (Jes. 48, 20) bilden,

das nach Exod. 19, 6 eine kOnigliche (d. h. Jeh. als ihrem E5nig dienende)

Priesterschaft (v. 5), eine heilige Nation geworden. Xaog eig neqtr-

noitjiny) nach Mai. 3, 17: ein zum Eigentum erw&hltes Yolk; doch hier

in Reminiszenz an Jes. 48, 21, wonach es die Aufgabe dieses Eigentums-

volkes ist, (in alle Welt) hinauszuverktlnden {e^oyyeiX^ vgl. Psal. 9, 15)

die heirlichen Eigenschaften (Gottes als) dessen, der sie berufen hat aus

der Finstemis zu seinem wunderbaren Licht Das ^uvfiamop (Deut. 28, 59.

Psal. 42, 5) zeigt, dass Finsternis und Licht hier nicht Bild von Unwissen-

heit und Erkenntnis, sondem, wie gewOhnlich im AT. (vgl. Psal. 112,4.

308 Petru?

avTOv g>(ogy 10 ot nore ov laog^ vvv de kabg d'eovy ol ovt/l '^XefjfJievoty vvv Si ilerj&iweg.

It lAyafcrjToiy TtaQanaXdi wg TtaQoiiiOvg nat 7taQ$7tidilif^ovg OTtixead'ai xwv ao^xtxairy intdvfjiiwvj aizi^veg OTQcetevowai Yjfna rrig rpvyfi^gy 12 r^y 6tvaoTQoq>riv vfidiv h Toig edveaiv

Jes. 58, 10. 59, 9), von Elend und Heil sind. Wenn auch der Begriff des Xaog auf die Gemeinschaft der Gl&ubigen iiberhaupt Abertragen werden k5nnte, so doch unmSglich der des yeyog und e^og, woraus unzweifelhaft erhellt, dass nur von gl&ubigen Israeliten die Rede ist. 10 ist fiber- haupt nur verst&ndlich , wenn der Verf. voraussetzt, dass seine (juden- christlichen) Leser diese Worte als aus Hos. 2, 25 entlehnt erkennen und als Erftlllung jener Weissagung verstehen. Danach waren sie einst (als sie noch ungl&ubig waren) ein ov Xaos (in welchem Sinne, bestimmt sich durch den Gegensatz), nun aber sind sie ein Xaog d^sov; einst die nicht in Gnaden Stehenden, jetzt aber Begnadigte. Als die Glftubigen aus Israel geh5rten sie einst zu dem von Jeh. um seiner Stlnden willen verstossenen Volke (ganz anders als R5m. 9, 25, und zwar im Sinne des Propheten), sind jetzt aber ein begnadigtes Gottesvolk geworden, von dem die un- gl&ubig Gebliebenen ausgeschlossen bleiben.

2, llf. Einleitung des zweiten Hauptteils (2, 11 4,6). ttya- ntjroi) vgl. Jak. 1, 16. 19. Das o>g bestimmt, wie 1, 14. 2,2, n&her, in welcher Qualit&t f^r sie das, wozu der Apostel ermahnt, notwendig ist, und macht daher das v/nag entbehrlich: als solche, welche auf der Erde nur Beisassen, die ihr eigentlich gar nicht angeh5ren, und Fremd- linge, die sich nur vorttbergehend auf ihr aufhalten (vgl. 1, 1. 17), sind, sollen sie sich der aus dem Fleische stammenden Begierden {ca^xuetov, gebildet wie Xoyixoy v. 2) enthalten, sofem dieselben {mriysg, motivierend, wie Jak. 4, 14) zu Felde liegen wider die fQr die himmlische xXij^oyofAMc (1, 4) bestimmte Seele. Eben weil die Begierden dem der Welt im Sinne von Jak. 1,27 angehbrenden Fleische entstammen, sind sie personifiziert gedacht als das, was die Seele in das Yerderben sttbrzen will, aus dem sie doch wegen dieser ihrer h5heren Bestimmung errettet werden soil (1,9). v. 12. xrjy avaaxQ. v(i,) vgl. 1,15. 18. Der Nom. ^x^vtBg I5st sich anakoluthisch von ccTre/. los, um selbst&ndiger hervorzutreten. Ihre Fremdlingschaft auf der Erde fordert positiv, dass sie denen, unter welchen sie gastweise wohnen, nicht nur keinen Anstoss geben, sondem Segen bringen. Wenn aber als die, unter welchen sie wohnen, ausdrflcklich die e^vf} genannt werden, so kann das nicht die Ydlker iiberhaupt bezeichnen.

2, 10 ~ 14. 309

l^ovreg naXi^f tya iy ^ xaralalovaiv vfAW &g xoxottouSv,

^fiiifif iTtiOTWTtilg.

13 vTVordyrfue Tvaatj av9^Q(07tivu yLxiau di,a rbv %vqiov, €tre patJiXel wg vne(fixowij 14 eYre fffEiioaiv wg 6t avrot TvefiTtOfjiiyoig elg hudiyLtjaiv yLcmoTtotcivj enaivov Si aya&OTtoiaiv,

denen de ja auch als sxXextoi (1, 1) angehbrig sind und bleiben, sondem nur auf ihre spezielle Situation gehen, wonach sie als Glieder des aus- erw&hlten Volkes (v. 9) mitten unter den Heiden leben, w&hrend sie doch als Heidenchristen immer selbst e&ytj blieben (R9m. 11, 13. Eph. 3, 1). Unter ihnen sollen sie ihren Wandel f&hren (e/oKre;, Qegensatz zu ane- Xec^m) als einen trefflichen, wohlgeWligen (vgl. Jak. 3, 13). sr <o) all- gemeine Bezeichnung dessen, auf Grand wo von die Heiden die Leser gegenw&rtig verlemnden {xataXaX. c. gen., wie Jak. 4, 11) als Obelth&ter, wird mit dem Wechsel der Pr&p. (wie 1*23) au%enommen durch ex xtav xahoy Boytoy^ weil die $Qya eben als xaXa wohl zum So^a^Bw Anlass geben, aber nicht zum xtttahiXBWy das jene nur darauf grtlnden, indem sie die- selben als ein xaxonoiBw (Mc. 3, 4) verlftstem. Daraus folgt , dass das laq xaxonoujy nicht im kriminellen, sondem im allgemein sittlichen Sinne (Prov. 12,4. 24,19) zu nehmen ist. Das erhellt aber auch daraus, dass die e^ytj nicht etwa infolge gerichtlicher Untersuchung, sondem bei ge- nauem Zusehen (bem. das objektlose BnonxBvoyTBg) Gott (als den Urheber dieser xaXa Bgya^ ygl. Mt. 5, 16) preisen sollen, was doch nicht Resultat einer gerichtlichen Untersuchung sein kann. Dann aber kann die tjfiB^a sniAxxontig nur, wie Sir. 18, 19. Sap. 3, 7. Lc. 19, 44, der Tag gn&diger Heim- suchung sein, wo Gott ihnen die Augen Offiiet fiber den Ursprung dieses Verhaltens und sie dadurch ftb* den Glauben emp^glich macht Diese Hoffiiung weist allerdings auf sehr frflhe Zeit hin, wo das Christentum den Heiden noch eine ganz neue Erscheinung war (vgl. zu v. 2). Zu dem artikellosen Ausdruck vgl. 1, 2. 3.

% 18 17* Anwendung von v. 12 auf die obrigkeitliche Ordnung. v TT or a;' i/rf) wie Jak. 4, 7. Durch das nachdrilcklich vorangestellte av^^nivri (Jak. 3, 7) wird das xtiCBi, das sonst auf die Schbpfung Gottes geht (Judith 16, 14. Apok. 3, 14), hier als eine von Menschen be- grOndete Ordnung bezeichnet, der man trotzdem um Gottes willen (toy xv^toy, wie Jak. 1,7. 4,15), d. h. weil er es verlangt, sich unterwerfen soil. Das naarj wird durch bixb fere dLstribuiert, sofem jene menschliche Ordnung einen Kaiser (fiaaiX., wie Apok. 17, 10. 12) zum Oberhaupt schlecht- hin macht (bem. das dem Brie&chreiber so beliebte motivierende ai;), und ebenso nach 14 Statthalter (fjyBfioy. im Sinne von Mt 10, 18) durch ihn gesandt werden zur Bestrafiing (excfeir., wie Ezech. 16, 38. 23, 45) von tTbelthfttem, aber zur Belobung {Bnmyogy im Sinne von 1,7) von Gutes-

310 Petrns

15 oTi ovTOjg iartv to ^ikrjiia tov d-eovj ayad'OTtaiovvtaq tpi- fiovv vijy Tft/y aq>Q€Vtav avd'Qvmwv ayvwaiav, 1& wg iJiw^ d'BQOi.f xat fi'^ c5g ejti'mXviifjia y%oy€Bg xrig TuxnUag ^y iXmj^e^ Qtcn^y alX wg d-eov dovloi. 17 Ttavrag Tifn^aarey rijy adeXq)6- Tfjwa ayaTtSre^ tov &e6v qfofieiad'e, tov fiaaiUa Tifjiare.

thuenden. Auch hier steht xaxonouay in sitiJichem Sinne (vgl. v. 12), wie der Gegensatz {aya^onoitoy, ygl. Sir. 42, 14) zeigt. Es soil dadturch das gate Recht solcher menschlichen Ordnttng hervorgehoben werden, worans zweifellos folgt, dass der Brief nicht zu einer Zeit geschrieben sein kann, wo die Obrigkeit dnrch eine allgemeine Christenverfolgung thatsflchlich ihre Gewalt znin Gegenteil missbrauchte. T. 15« on) begrtindet die v. Id ge- forderte Unterordnimg und zeigt also klar, dass v. 14 nicht die Bestimmong der Obrigkeit als Motiv und also die Erftlllung derselben als Grenze des Gehorsams gedacht war. Vielmehr wird das cfta r. xt*^. v. IB einfach er- l&utert, woraus folgt, dass dort nor an Gott gedacht sein kann. ovra>; Bittiv) wie Mt. 18,14. 19,10: so verhftlt es sich mit dem Willen Gottes, d. h. solches tmoraytjvai fordert derselbe. Das <pi(iow (Deut. 25, 4, hier tlbertragen, wie Mt. 22,34) kann, da ein vfia^ fehlt, nur Erl&uterung von r. ^eXfjfia t. &. sein: wonach man mit Gutesthun die Unwissenheit {oyy.f wie Hiob 35, 16. Sap. 13, 1) der thSrichten (of^^., wie Psal. 14, 1. Prov. 16, 27) Menschen, nSmlich der Verleumder v. 12, zum Schweigen bringen solL T* 16. cue eXev&e^oi) kann nicht, wie 1,14. 2,2, die Ermahnung ▼. 17 einleiten, die weit fiber das hierdurch zu motivierende hinausgeht, sondem schliesst sich an den in v. 15 lediglich erlS.nterten v. 13 f. an, da das vnorayfjtef weil eben dia t. xn^to*', ohne ftusseren Zwang in voller Frei> heit geiibt werden soil. Die nSJiere Erl&uterong durch das xm (nnd zwar) ist durch die Beziehung auf das aya^n, v. 15 hervorgemfen, sofem dasselbe, als von Gott gewollt, nicht erlaubt, dass sie ihre Freiheit (von menschlichem Zwange) besitzen {exoyteg tfjr cAfv^., wie das ex- t. ttyaatQ, v. 12) als, d. h. gebrauchen zu einem Deckmantel der b^^sen Gesinnung (v. 1), aus der alles xmconoieiy stammt, weil dieses f&r sie, welche als Gottes Enechte (bem. das betont gestellte ^€ov)y d. h. als solche, die unbedingt den auf das aya&on. gerichteten Willen Gottes thun, schlechthin ausgeschlossen ist. v. 17. tifirjitatB) Der imp. aor. bezieht sich auf die einzelnen Ehrerweisungen, die jedem nach seiner Stellung und Bedeutung zukommen, um unter sie die folgenden Einzelpflichten zu subsumieren. Denn der Gemeinschafb der (christlichen) Brtider geziemt als solcher die Liebe, wie Gott allein die Fnrcht. Wenn dem abschliessend der Ausdnick der schuldigen Ehrerbietung gegen den Kaiser, in dem sich die v. 13f. geforderte Unterordnung gegen die Obrigkeit zusam- menfassend darstellt, koordiniert wird, so erfaeUt daraus, dass dies die Gottes- pflicht (vgl. Mc. 12, 17) sowenig wie die Bruderpflicht ausschliesst, dass

2,15-21. 311

18 Oi oixitai^y VTtOTaaaoficvoi iv nctrci g>6fi(p zoig d&iTto^ rmg^ ov fiovov toig aya&oig xat inuixiaiVy aiXa Tuxi toiig ayco- Xioig. 19 TOVTO yaq x^Q^f ^ ^^^ aweldr^aiv d'eov V7toq>iQU Tig XvTtag 7tao%<(av adiyutag, 20 ndlov yaq xiUog, el Ofia^d* vovteg xat •^olaq>t^6fAevoi vnofA&fehe; aXiC ei aya&07toiovweg xcfi Ttaaxoweg vTtOfieifeiTe^ tovto x^Q^S naqa ^c^J. 21 dg

also Eonflikte, wie sie die Zeiten der Christenverfolgungen herbeifQhrteD, noch gfinzlich ausserhalb des Gesichtskreises des Verfassers lagen.

2^ 18--25* Yom Sklavenverh&ltnis. ot oiXBtai) im weiteren Sinne, wie Exod.5, 15f., und im Gegensaiz zu SBftnoiai^ wie Jos. 5, 14. Unter den Jaden in der Diaspora gab es wohl viele, die, in Sklaverei geraten, beidnischen Herren dienen mussten. Der artikulierte Kom. steht ftb* den Yoc., weil das Part vnota<iaofi€yot sicb an die Imperative in T. 17 anscbliesst: sie sollen jene alien gemeinsamen Pflichten eiftUen, indem sie in der speziellen menschlichen Ordnung, in der sie stehen, sicb unterordnen (v. 13) den Herren. Das ey nayri (pofitt steht im Rfick- blick auf d^eov (pop. v. 17, wobei das naint (in aller, d. b. bei jedem Yerbalten der Herren sicb gleicb bleibender Gottesfurcbt) die folgende Unterscbeidung der gdtigen und milden von den verkebrten {cxoXioig, wie Dent. 32, 5. Pro v. 16,28) vorbereitet. t. 19, tovxo) vorausweisend auf den Satz mit ff, der die Stelle des Subj. vertritt: das ist ein Gegen- stand g5ttlichen Woblgefallens (jifa^tf , metonymiscb, wie Prov. 10, 32). Das 9bov bei avvBi4i^oiy ist gen. obj., wie Hebr. 10, 2, so dass das bv navxi tpofita V. 18 aufgenommen wird, wesbalb auch auf der voraufgeschickten prftpo- sitionellen Bestimmung der Nachdruck liegt: wenn er wegen des sein Yer- balten begleitenden Bewusstseins von Gott (der die Unterordnung unter jede menschliche Ordnung fordert v. 13) Trtibsale (vgl. das XtmBi4F^ai 1, 6), die ibm die Behandlung seitens der Herren bereitet, geduldig (d. h. obne trotzige Auflehnung) ertr&gt {vnotpBQBi, wie Psal. 55, 13. 69, 8). Der scbein- bar ganz allgemein gefasste Satz erbSit seine n&here Bestimmung dadurcb, dass nacb dem Zusammenbange der tig einer der v. 18 angeredeten Sklaven ist, wesbalb das als selbstverstSndliche Elausel hinzugefdgte nacxtoy (tdixtog in 20 in direkter Anrede begrtlndet wird. Daher kann auch das xkBog einfach als Wecbselbegriff den der X'^Q^* deren richtige Deutung dadurcb bestHtigt wird, au&ehmen; und in der Frage mit noioy liegt, dass es keinerlei Ruhm ist, wenn sie sOndigend und (daftb*) Schlfige leidend (xoXag>iC,j wie Mc. 14, 65) geduldig ausbarren werden (vgl. Jak. 5, 11), scU. infolge seiner Ermahnung. aya^onoiovyxBg) im Gegensatz zu afiaQtayoyTBg, kann nur, wie v. 15, ganz allgemein von pflichtm&ssigem Handeln stehen. Der Parallelismus fordert nicht, dass sie gerade f&r das (tya^TtoiBiy leiden, da nur das nacx. acfut. umschrieben wird, wesbalb auch das tovto /a^K) nur mit der N&herbestimmung durch nixQa &Bia (wie V. 4) zum Anfang von v. 19 zurtickkehrt. T. 21. fej rovro ytcQ) be- Wei88,N. T.m. 20

312 Petrus

rovro yaQ «cAij^;t6, otl xal Xqiotoq BTtad'ev vnaq vfiaiVf vfiiv VTVohfiTtaviov v7toyQafifi6v ^ iVa c/raxoXov^ai^e Toig I'xysaiv avTOv, 22 og afxaqrciav ovx iTColtjaev, oidi evQ^&t] doi^og ev Tt^ OTOfiazi airov, 23 og XotdoQOVfxevog ovx avzekoidoQSif ndaxo)v om r^Ttelleif naqBdldov 8i r<^ YjQtvovti dcnaiwgy 24 ,og rag afxaQvlag ijiidiv avrbg avtiveynev iv zt^ awfiari, ctvvov STtl TO ^vXov, iva Toig ccfxaQziaig ccTtoyevofievot vfj 6iY,aioavvrj

grtindet die Gottwohlgef&lligkeit eines geduldigen Ertragens unverschul- deten Leidens dadurch, dass sie (in und mit ihrer Berufung 2, 9) dazu berufen sind, weil auch Ghristus gelitten hat. Das tert. comp. liegt nicht bloss in dem ena&ey, sondem zugleich in dem tmeQ x^fAiav, sofem ein zum Besten andrer erduldetes Leiden notwendig ein nicht selbst verschuldetes und freiwilliges (geduldig getragenes) ist. Aber dies vtibq vfnay geht, wie schon die Applikation auf die unschuldig leidenden Sklaven (nicht tjfAwr, wie V. 24) zeigt, nicht auf die allgemeine Heilsbedeutung des Todes Christi, sondem nach dem das v/nfoy nachdrdcklich wiederaufnehmenden vfiiy darauf , dass er mit seinem Leiden ihnen eine gleichsam in seinem Ver- halten vorgezeichnete Vorschrift hinterliess (part, praes., in der Yerbindung mit dem Aor. imperfektisch). Dass dieser vorbildliche Charakter seines Leidens ihnen zum Besten gereichte (vgl. zu v. 3), betont das lya dadurch, dass es die Absicht hatte» sie dazu zu veranlassen, dass sie nacfafolgen soil ten (snaxoX., wie Hiob 31, 7) seinen Fussstapfen (metaph., wie Sir. 21, 6). Dann aber lag fiir sie in diesem vorbildlichen Leiden die Berufung (im Sinne der Yerpflichtung, wie 1, 15) zu solcher Nachfolge. 22 schildert die Unschuld seines Leidens nach Jes. 53, 9, wie t* 28 seine Geduld in freier Ausmalung von Jes. 53, 7 {ovx ayoiyei to axofia avrov). Bern, die Steigerung vom Xoidogeur&m (Deut. 33, 8) zum nacxuy, vom ovx ayrskoid, zum ovx rjnsiXBi (Jes. 66, 14. Sir. 19, 17). naqB^idov de) ohne Objekt, das sich von selbst aus dem Yorigen eig&nzt als das XoidoQsta&ai und naaxsiy, dessen Be-, resp. Yerurteilung er vielmehr dem gerechten Richter (1, 17) ttber- liess. 24. o g) formell ganz parallel mit den beiden og v. 22. 23, geht doch sachlich dadurch dartlber hinaus, dass jetzt die Absicht des Leidens Christi, das im Gipfelpunkte seines Ereuzestodes angeschaut wird, ab eine fQr uns alle gtiltige au%efasst und so seine Yorbildlichkeit fGir die Sklaven unter den allgemeinen Gesichtspunkt der Zweckbeziehung seines Todes subsumiert wird. r. afiaQ. rjfA, avrog ayrjyeyxey) kann im Zusanunenhange mit den durch Jes. 53 bestimmten v. 22 f. nur nach Jes. 53, llf. erklSxt werden, woran schon das avtog erinnert: er trug die Strafe f£Lr unsere Siinde (vgl. Num. 14, 33) seinerseits an seinem (in den gewalt- samen Tod dahingegebenen) Leibe (Mc. 14, 22), sofem der Tod die gott- geordnete Strafe der Siinde ist (Jak. 1, 15). Das Bni to It'Aov (absichtliche Bezeichnung des Ereuzes als des Schandpfahls, an dem sonst nur der

2,22-3,1. 313

^fiatofieVf ov %t^ ficiXwTCi iddr/te' 25 ^ze yaq d»g TtQOpava nXaviiiievoif alXa eTtBCTQaqnj^B vvv im tov Ttoifiiva yuxt im-

in, 1 6f4oio}Qj yvvaineg, vncytaoaofABvai %dig Idioig ocvdQaaiVj Yva xat eX Ttv€g antt^ovaiv rt^ Xoyq), dia v^g xujv yvvatyLwv ava-

Gottverfluchte h&ngt, vgl. Deut. 21, 23) verbindet sich mit aytjyeyxey mittels einer Prfirgnanz nach Analogic des eig (sell. yeyofAerog) Act 8, 40. Mc. 13, 9 : auf das Fluchholz hinaufgekommen, womit jede Anspielong auf den Opferterminas Jak. 2, 21 ausgescblossen ist. Diese in Reminiszenz au Jes. 53 formalierte Aussage fiber die Heilsbedeutung des Todes Christi, der ansre Silnden an unsrer Statt trug and uns dadurcb von der Silnden- strafe befreite, hat im Eontext, wie'das wiederaufgenommene lya aus v. 21 zeigt, doch nur den Zweck, darauf hinzuweisen, wie sich dadurch eine v5llige Umwandlong unsrerseits voUziehen sollte. Es ist daher vDUig gleich, ob man anoy$yofA$yoi im Sinne von: fern, fremd geworden, oder direkt im Sinne von : abgeschieden, gestorben nimmt. Nicht den Inhalt des ersten Hemistichs nimmt dasselbe aaf , da ja das t. afiaQtitug lediglich dem Dat. r. dixtuocvyi] entspricht, sondem es bezeichnet, dass der Christ mit den Sflnden, um deretwillen Christos so Schweres gelitten hat, nichts mehr zu thun haben kann , d. h. es weist auf das zwingende Motiv hin, das ihn veranlasst (und damit ihm erm5glicht}, fortan der (alle SCbide ausschliessenden) Grerechtigkeit zu leben. ov xtL) ans Jes. 53, 5, hebt hervor, wie dieser beabsichtigte Erfolg des Strafleidens Christi bei ihnen in der Heilong von der Silndenkrankheit thats&chlich bereits eingetreten ist. T* 25. rjte TtXaytofjieyoi) nach Jes. 53, 6, bezeichnet, wie Jak. 5, 19, ein Abirren von dem (ihnen bekannten) rechten Wege oder von der Herde, der sie als Glieder der ATlichen Theokratie angehdrten, und setzt darum ehemalige Juden voraus, wie ihre jetzige Umkehr (enasxQtttpijxs^ vgl. Jak. 5, 20) zu Gott, der nach Ezech. 34, 12. 16 als der Hirte und Hdter ihrer Seelen (1, 9. 22) bezeichnet wird.

8,1 Vom ehelichen VerhlQtnis. ofAoitog) wie Jak. 2, 25, auf 2, 18 zurdckweisend und daher, wie dort, die Ermahnung an die (hier im Vok. angeredeten) Frauen im Part, anknfipfend, die durch das ufioig lediglich motiviert wird. Als ihre Ehem&nner haben sie Anspruch auf solche Unterordnung. Erst in diesem engsten Lebensverh&ltnis wird ein an 2, 12 erinnemdes Motiv als Absicht solchen Wohlverhaltens geltend gemacht. Auch in dem Fall n&mlich, wenn einige (jener idioi aydgeg) dem Worte (der Heilsverktlndigung, das sie also, so gut wie die Frauen, gehbrt haben) ungehorsam sind (2, 8), kann und soil ihr vnotaa<r&i$^ai dazu dienen, dass sie durch der (ihrer) Weiber Wandel ohne Wort (das ja nichts ausrichten wtbrde, wenn das Gotteswort nichts ausgerichtet hat)

20*

314 Petnis

aTQog>^S iivBv Xoyov 'Aegdrj^aovtaiy 2 hiomevaavTBg r^y Iv (po^if} ayyfjv avaaTQOffiiv vf4(dv. 3 wv lazcj ovx i e^wd'cv ifxnloTLrjQ tQixwv "Aai TveQix^ioBCjg xQvaitov iq ivdvaewg Ifiorianf 'KOOfiogy 4 aW & y^vtctoq Trjg TiaQdlag avd^QiOTcog iv %(^ a- g>&QQT(lf Tov TTQaaiog xal ijGvxiov Twevfiarog^ o iaviv iviJTtiov Tov d'Bov TvoXvreiJg. 5 otTtog yaq Ttore tuxI at ayiai ywalTLeg al iXTttCovoat elg d'ebv ixoafxovv eavzag, v7C0Taaa6fievai Tcilg

gewonnen werden (im Sinne von Mt. 18, 15). Die Gewissheit dieses Er> folges betont der ind. fut. nach i.ya, t* 2. enonTevaayjeg) zeigt, dass der Yerf. den Hergang solcher Bekehrongen sich genau so denkt wie 2f 12. Das ey tpofiia stebt, wie 2, 18, von der Gottesfdrcht, weil nur in ibr die Lauterkeit eines gottgeweibten Wandels (vgl. zn 1,22), die frei- licb beim Weibe sicb besonders *in ihrer Keuscbheit zeigen wird, beniben kann. v. tav) soil, o xoofiog: ibr Scbmuck soil sein nicbt (bem. die vorausgescbickte negative Bestinunung, wie 1, 14. 18. 28) der von ansseu ber (angelegte), der durcb die eitle Gescbftfbigkeit, mit der er bescbafft wird, sicb cbarakterisiert, teils dnrcb (ktlnstlicbes) Flecbten von Haaren, teils durcb Umlegen von Goldscbmuck oder Anlegen von Eleidem. Zu xoofiog vgl. Jes. 61, 10. Sir. 21, 21. 4. trig xa^diag) gen. app., sofem das Herz, das der Herzensktlndiger allein kennt, eben der vor andem verborgene Menscb ist im Gegensatz zu dem Slussem, der in der v. 3 be- scbriebenen Weise gescbmtlckt wird. Dieser innere Menscb kann aber nur ibr Scbmuck sein, wenn er selbst gleicbsam prangt in dem, was seinem Wesen nacb unvergSnglicb (1, 4. 28) ist. Bem. das substantivierte neutr. a4j*i das diese Qualit&t st&rker bervorbebt im Gegensatz zu den ScbmuckgegenstSjiden, in die man nacb v. 3 den &usseren Menscben kleidet. Was aber dies affd^aqiov sei, sagt wieder der gen. app. t. nvev- fiUTog (im psycbologiscben Sinne, wie Jak. 2, 26. 4,5), wenn derselbe die Eigenscbafben bat, die allein wabren, dauemden Wert baben, n&mlich die Sanftmut, die sicb nicbt zum Zom reizen llisst (Jak. 1,21. 8, 13), und das Stillesein, das sicb nicbt aus seiner Rube bringen iSsst, aucb nicbt im Worte, das etwaige Unbill erwidert. o eaxiy) gebt auf TtyevfAotog. Ein solcber Geist ist zwar zun&cbst nur vor Gott {eyatnioy r. ^fot>, wie Jak. 4, 10) kostbar (noXvreXeg, vgl. Prov. 25, 12. Sap. 2, 7); docb ist voraos- gesetzt, dass er in dem Wandel v. 2 zum Ausdruck kommt und sie inso- fem aucb in den Augen der MSimer allein wabrbaft scbmiicken kann. T* 5. ovt(og) zuriickweisend, wie Jak. 1, 11. Der Yerf. verweist auf das Yorbild der beiligen (also dem Ideal 1, 16 entsprechenden) Weiber des Alten Bundes, die eben, weil sie ibre Hoffnung auf Gott setzten {eXnif. eig nacb Analogie von 1,21), mit solcbem sanften und stillen Geist sich scbmiicken konnten, wenn sie ibren Ebem&nnem sicb unterordneten (bem. die Rdckkebr zu v. 1). Der tiefste Grund ATlicber Frbmmigkeit ist

3,2-7. 315

Idioig aydgdaiv, 6 wg 2aQQa VTn^xovaey r^ l/i^qaaii^ tcvqiov avtbv %ah>voay ijg iyevri&r/Te reTLva, ayadvTcoiOvaai xai fjiri q>o^ovfjievaL ftrjdefiiav nrotjaiv. 7 ol avdQeg Sftotfogj awotvLoZv- %6g xara y^viaiv wg aa&eveatioq) amevei T(p ywaixelt^y cltzo^ vifiOVTBg Tifxriv wg xat avimkrjQOVOfiOig x^Q^'^og ^(xr^g, elg to /ii] hmofCTBcd'ai tag 7tqoatv%ag vfjitiv.

derselbe, wie der der NTlichen (1,2). y. (J. oi^ xaXovcn) Anspielung auf Gen. 18, 12. In der Bezeichnung Abrahams als ihres Herrn zeigte sich ihre Unterwtlrfigkeit fjg xxX,) motiviert, weshalb das Beispiel der Sara insbesondere ftb* sie vorbildlich ist. Da aber xsxytt nor im meta* phorischen Sinne von Job. 8, 39 genommen werden kann, ist damit jede Beziehung des eyeyr^&Tjre auf heidnische Abstammung ausgeschlossen, w&hrend es gerade ftir gl&ubige JAdinnen ein hohes Lob war, ihrer Stamm* matter wesensfthnlich geworden zu sein. Die folgenden part, praes. k5nnen nur bezeichnen, woran man sie als solche wesens&hnliche Kinder der Sara erkennt, und involviert damit natflrlich die Mahnung, sich immer als solche zu zeigen. Hier wird nun alles, was bisher von ihrem rechten Verhalten gesagt war, zusammengefasst in den allgemeinen Begriff des aya&oTiouiy (2,15.20), weil der Hauptnachdruck darauf liegt, dass sie sich durch keine Einschtlchterung {Ttxofja,, wie Prov. 3, 25. I Makk. 3, 25), die keineswegs bloss von ihren M&nnem auszugehen brauchte, von ihrem pflichtmS.ssigen Than sollen abbringen lassen. Da aber die Furcht davor nur tlberwunden werden kann durch die Gewissheit, dass Gott ihnen durch jedes solches Schrecknis hindurchhelfen werde, so kehrt dieser Ab- soUuss zu dem ^XniZ. Big d^eoy v. 5 zurtick. T. 7. oe av&Qeg) wie 2, 18; an das ofiouog schliesst sich, wie v. 1, das Part, an, das in analoger Weise die Pflicht der M&nner hervorhebt, wie dort die der Frauen. Dass hier auch die EhemSnner ermahnt werden, erkl&rt sich daraus, dass auch von ihnen manche (wie auch aus dem xirysg v. 1 folgt) bekehrt waren, aber von den Repr&sentanten der (heidnischen) Obrigkeit (2, 13f.) oder den (heidnischen) Herren der Sklaven (2,18) nicht. avyoixovyxes) ganz allgemein von ehelichem Zusammenleben, wie Gen. 20, 3. Deut. 24, 1, f&r welches verstfindige Einsicht in das Wesen. des Weibes, sofem es ein schw&cheres Gefliss ist als der Mann, massgebend sein soil. Die Aof- fassung beider als 4xxevrj (vgl. Jes. 45, 9. Rdm. 9, 21) weist nur darauf bin, dass dieser Unterschied durch die SchQpfiingsordnung gesetzt ist; zu rai yvrttixeuo (Deut. 22, 5. Esth. 2, 11. 17) erg&nze axevei. ttnoyefioyxes) vgl. Deut. 4, 19. Ill Makk. 3, 16, dem avyoix. asjndetisch koordiniert, weil es nicht sowohl als zweites hinzukommt, als vielmehr die Kehrseite davon bildet. Mit der Yorschrift, ihr die Ehre zu gew9Jiren, die ihr gebdhrt, kehrt der Schluss dieser Einzelermahnungen zu dem Ausgangspunkt 2, 17 zurilck, an* den sie ankndpften. tag xat avyxXt^goyofiotg) wie Hebr.

316 Petrus

8 To di riXog Ttavreg dfi6g>Q0veg, avfiTta&eigy g>tkadBlq>oiy tvanXaYXyotj xanuv6ipqovEg^ 9 piri anodUiovteg yumbv avzi tux- 7L0V ij Xoi^doQiav avzl koidogiag, tovvovtiov di evXoyovvreg^ OTi elg TOVTO hLhq&Yjf^B iva evXoyiav 7(Xr]Q0V0fii^af]T€, 10 6

11, 9. Das xai geht darauf, dass, wie sie von der einen Seite das schwachere Gef&ss sind, so doch auch als Mitbesitzer desselben Heils ihnen ganz gleich steheD, weshalb die Manner ihnen dem entsprechend Ehre zuerteilen sollen. Auch hier bezeichnet Cf^^rjs als gen. appos. eine im (wahren, ewigen) Leben (vgl. Jak. 1,12) bestehende Gabe der gOttlichen Huld (1, 10.18), die sie, wie die MSnner, bereits besitzen in der ihnen mit ihrem Christentum gegebenen Anwartschaft darauf. Zu dem artikel- losen Ausdruck vgl. 1, 2. 8. 5. Das etg mit artikul. Inf. h&ngt von anovsfi, ttfi, ab (vgl. Jak. 1,18): damit nicht eure Gebete behindert wer- den (eyxont., wie R5m. 15, 22). Gemeint k5nnen nur ihre gemeinsamen Gebete sein, da jede Anzweiflung ihrer religiOsen Gleichstellung nur dringender zum Gebete der Manner (fiir die Weiber) treiben, aber dasselbe nicht behindem wiirde.

8,8 iyG. VomVerhalten gegen die feindselige Umgebung tiberhaupt. to teXog) zuletzt, bildet mit einer Ermahnung zum Yerhalten aller Christen gegeneinander, welche an die Ermahnung zum Verhalten der gl&ubigen Ehem&nner gegen die gl&ubigen Ehe- frauen anknfipfb, den Obergang von dem Verhalten in den einzelnen Ord- nungen der sie umgebenden Welt zu dem Verhalten gegen diese selbst. Die A4j. reihen sich den Part. 2, 18. 8, 1. 7 ganz gleichmKssig an. Die Einheit der Gesinnung {ofAofpQoyeg) und des Mitgeftlhls (avfinad'eig) ist die Grundlage der Bruderliebe. Schon mit svanXayxyoi (Eph. 4, 32) I5st sich die Rede von der speziellen Beziehung auf das christliche Bruder- verhSltnis los, wfthrend die zweite christliche Grundtugend, die Demut {zctnuyoipQ, vgl. Prov. 29, 28), zu den Erweisungen der Sanfbmut (v. 9) tlber- leitet, die nur ihr Korrelat ist, aber gerade der sie umgebenden Feind* schaft gegentlber sich zu erweisen reichliche Gelegenheit hat. 9. anodid, xxX,) Cregensatz von Prov. 17, 18, spezifiziert im Anklang an das Vorbild Christi 2, 23. Weder in That noch Wort sollen sie Wiederver- geltung tlben, im Gegenteil (xowaytioy nach Analogic des to tsXog v. 8, wie III Makk. 8, 22) segnend (im Sinne von Lc. 6, 28, vgl. I Eor. 4, 12, wo es auch den Gegensatz zum Xotdb^, bildet). Btgrovto BxXti^.) rfickw&rts weisend, wie 2, 21. Die evXoyiu steht von thatsi&chlicher Segnung Gk>tte8, wie Deut. 11, 26. 83, 18. Sir. 11, 20. Mit absichtlichem Anklang an BvXoyovy- i6s wird hervorgehoben, wie man nach dem Grundgesetz der &qui- valenten Vergeltung Segen nur zum Eigenbesitz empfangen [nXtigoy,, wie Prov. 18, 22. Sir. 4, 13) kann, wenn man Segen ausgeteilt hat (was der Mensck nur im segenanwfinschenden Wort kann), und darum zu diesem berufen ist, um jenen zu erlangen. t. lOff* begrOndet die Ermahnung

3,8-15. 317

yag d'iXwv ^eui^y ayoTtav xai Ideiv ^fiigag ayai>ag 7tavaa%w tr\v yXuiaaav ano tloxov ycal xBihri tov fifi Xai,riaai doXoVy 11 hcdXivarto Si ano Tccmov xat Ttoi^tiaaxta ayad'ovy ^rjtrjadTw ei- Qiqvtjv xat SitD^aTU) avzi^v, 12 oti 6q>&aXfioi tlvqLov ini dinaiovg, xat iura avtov eig ditjCiv avTiiVy ngoafonov di vivqlov hci Ttoiovvzag 'Aoxa. 13 xat Tig 6 TurKwatJV vfiag, iav tov aya&ov trjXfOTal yevr^a&B; 14 aXk* ei xat nao%ovTB dia diTiaioavvrjVf lia'AQQiou TOV di <p6fiov ccvTuiv fifi g>opr]^Te, fir^di Tagax^Tey 15 ^vQiov di TOV Xqiotov ayidaare iv Toig xaQdiaig vf4uiv, ^0if40i aei TtQog anoXoyiav tvovti t^ ahovvTi vfiag loyov

v. 9 unter der Yoraussetzung, dass die Worte den Lesern als Schrifbworte (Psal. 84, 13 17, mit unerheblichen Abweichungen nach LXX) bekaxmt Bind (vgl. zu 1, 24f.). Das Leben kann nur lieben, wem es gate Tage bringt, und solche kann man nur sehen, wenn man das Verhalten einhSJt, dem in der Schrift ein (natdrlich wohlgefMliges) Herabsehen Gottes auf die Qerechten und ein H5ren auf ihr Qebet verheissen ist. Der Schluss ist weggelassen, weil es sich nur um die Begrfindung der Lohnverheissung handelt, und weil sich von selbst versteht, dass das auf BDsesthuende ge- ricbtete Antlitz Gottes nur Strafe androhen kann. v* IS. xat) schliesst an die Begrflndung der Ermahnung v. 9 eine Frage an (wohl mit Anspielung an ein andres Schriftwort: Jes. 50, 9), die den Fall ins Auge fasst, wo scheinbar durch die Bosheit der Menschen solcher Segen Gottes vereitelt werden k5nnte. In der Frage liegt die Yemeinung: niemand wird euch in Y^ahrheit schS.digen (xax., wie Act. 7, 19. 12,1) k5nnen, falls ihr um das Gute Eiferer {Ctjharat, wie IIMakk. 4, 2) geworden. T* 14. a XX a) wie 2,20: sondem, wenn selbst der Fall eintreten soUte, dass ihr leidet, so zeigt doch Mt. 5, 10, worauf deutlich angespielt wird, dass dies kein wirklicher Schade fKr euch ist, sondem euch nur beseligen kann (im Sinne von 1, 6f.). Das ti c. opt., das den Fall nur im Gedanken als m5glich setzt, zeigt, wie das e& dsoy 1, 6, dass von allgemeiner Yer- tblgung in der Situation der Leser keine Rede sein kann. toy de t(t- gax^ijrB) fast w5rtlich aus Jes. 8, 12, setzt dem YoUgefilhl der Seligkeit, das sich auf die Yerheissung Christi grtlndet, entgegen die Abmahnung von der Furcht vor ihnen (d. h. vor denen, die sie schiLdigen woUen v. 13), welche dasselbe stOren k5nnte. Statt aber mit Jes. 8, 13 der Menschen- furcht die Gottesfurcht entgegenzusetzen (vgl. Mt. 10, 28) , die mit der Heilighaltung Gottes gegeben ist, tlbertrftgt T. 15 das von Jehova han- delnde Schriftwort (wie 2, 8) unmittelbar auf Christum. Das artikellose xvQtoy neben dem artikulierten nom. propr. kann nur prftdikaiivisch ge- nommen werden (vgl. v. 6), sofem man Christum wahrhaft (iy r. xagd. vfA,) nur heiligt, wenn man ihn als Herm ansieht, dessen m&chtiger Schutz alle Menschenfurcht unntltz und strafbar macht. etotfAoi) bringt

i

318 Petrus

Tragi ttIq iv vfuv ihtldog, aiXa fxeva nQavTrjTog xat (po^ov^ 16 aweidrjaiv ixovteg ayad^v, iva iv (p navaXaXeia^e xaTai- axwd'tHaiv ol iTrrjQedKovreg vficov tt^v ayad^v iv Xqiaz^i ova- axgoq/fiv.

17 liQeiTtov yccQ aya&OTtoiovvtag, el d^ikoi z6 d'ikrjfia rov

erst die positive Aussage fiber die Art, wie man ihn heiligt, durch die stete Bereitschaft zum Bekeimtnis seiner xvQioTi]g als des Grundes der Christenhofhiung. Dass dies als eine anokoyta gegenflber jedem, der Rechenschaft fordert {aiTHv mit doppeltem Ace, wie Mt. 7, 9) fiber die in ihnen vorhandene Hofihung, also ihr subjektives Hoffen aiif die Heils- voUendung (1, 8f.), bezeicbnet wird, schliesst jeden Gedanken an heidnische Obrigkeit, die etwa dieselbe im Sinne von Act. 17, 7 politisch verd&chtigt, aus. Yielmehr scheint das nat^i (im Gegensatz zu 2, 12) ungl&ubige Juden einzuschliessen , welche die Hoffnung auf die messianische Heils- vollendung verwerfen, weil sie Jesum nicht als den zum Messias erhdhten Harm anerkennen, wie die Heiden sie als eitle Phantasterei verspotten. a XX a) in einschrSnkendem Sinne, bezeichnet, dass nicht jede Bereit- schaft zur ccnoXoyuc eine solche Heiligong Christi ist, sondem nur die, welche verbunden ist mit Sanftmut (Gegensatz leidenschaftlichen Eifems ffir die Wahrheit, wie Jak. 3, 13f., womit voUends jeder Gedanke an prozessualische Yorg&nge ausgeschlossen ist) uud Furcht (wobei nach V. 14 nur die Furcht vor Christo gemeint sein kann, der fiber die Art, wie sie seine Sache vertreten, Rechenschaft fordem wird). t* 16. avvst^d, Bxovxsg aya^,) parallel dem fuerang. x. qp. v. 15 und daher dem €Toi/noi subordiniert, da die Hoffirang allerdings eine unbegrttndete ist, wenn man nicht mit gutem Gewissen sich bewusst ist, den dieser Hoff- nung entsprechenden Wandel (1,13 17) geftthrt zu haben. iva $y (a xaraXitXeiad^e) Die Rfickkehr zu dem Ausgang der Ennahnungsreihe (2, 12) markiert den Abschluss derselben und zeigt aufs neue, dass die Anfechtungen der Leser seitens der sie umgebenden Heiden noch wesent- lich in den Yerleumdungen ihres Wandels bestanden. In ihrer BeschS,- mung (2,6) liegt ftir sie der st&rkste Antrieb zur Umkehr. Zu entj^ea- ^ot^eg vgl. Lc. 6,28. er XQiarfo) in ihm begrfindet, sofem der Wandel nach seinen (als des Herm v. 15) Forderungen gefdhrt wird.

T. 17 leitet den lehrhaften Nachtrag zu der 2, llf. eingeleiteten Ermahnungsreihe ein. xQeirtov) wie Exod. 14, 12. Jud. 8, 2 im Sinne von : heilsamer, zutr&glicher, begrfindet den v. 16 ins Auge ge&ssten End- zweck ihres bei der avyeid, aya^ij vorausgesetzten Gutesthuns and tritt dem Einwande entgegen, dass dasselbe doch vergeblich ist, wenn es nicht vor Leiden zu schfitzen vermag. si &eXoi xtk.) entspricht dem ei naax* V. 14 und hebt hervor, dass der Eintritt des Leidens fiberhaupt nicht von unserm Verhalten, sondem von dem Willen Gottes abhSngt tj xaxo-

3,16-19. 319

d-eoVf Ttaoxuv rl ycayLonoiovvtag, 1 8 ovi nai Xqiaxog ajta^ Ttegi afia^iwv i'Ttax^ev, diyuxiog VTteq adincaVf Xva vfidg TVQoaaydyr; z^ d'et^ xkavaT(o&eig ftiv aagyu^ KcjOTtoirjd^elg di nveviiaxi, 19 ev qj nal Toig iv g>vXayi}j Ttvevfiaaiv nogev&elg iyii^Qv^evy

noiovrrag) wie II Sam. 24, 17. Prov. 6, 18 , in welchem Falle, da das Leiden nur als Strafe fUr die eigne Verschnldung gesandt sein k5nnte, von solcher Zutrftglichkeit fOr andre keine Rede sein kann. 18. on xai XQKtxog) wie 2, 21, doch nicht um die Vorbildlichkeit seines Leidens hervorzuheben, sondem um die heilsame Wirkung des Leidens eines aya&onouav an ihm klarzustellen. Das tata^ n€Qi afmqxnav weist darauf bin, dass sein Leiden freilich ein um SCLnden willen (im Sinne von 2,24) flbernommenes war, das darum der Natur der Sache nach jede Wiederholung ausschloss (ana^) und also in diesem Punkte nicht nach- gebildet werden konnte. Um so mehr liegt das tert. comp. erst in dem dixaiog (= ayitS^onoimy) vneQ adixaty (zum Besten Ungerechter, wie es die enrjgeaC v. 16 waren). Das nQoaayaytj r. d^eia setzt die vorherige Trennung von Gott (durch die Sfinde) voraus, die mit Cbristi einmaligen Stlhntode aufgehoben, erinnert aber im Ausdnick an das Nahen der nach Exod. 40, 12 f. entsfindigten Priester zu Gott , da auch die Christen eine heilige Priesterschaft sein sollen (2, 5. 9). &ayatta&eis) vgl. 1 Sam. 22,21. 1 Reg. 9, 16, geh5rt zu TtQocayaytj, da er diese durch seinen Tod vermittelte Th&tigkeit nur ausdben kann, wenn er zwar get5tet, aber wieder lebendig gemacht ist {J^foonoiri^Big, wie II Reg. 5, 7. Nehem. 9,6). StSfker hervor- gehobeu wird die Yereinbarkeit dieser GegensStze noch durch die Dative, welche die SphSre bezeichnen, worauf das Prftdikat zu beschr&nken ist, da er get5tet nur ist hinsichtlich der Seite seines Wesens, welche Fleisch war (bem. das artikellose aagxi), lebendig gemacht aber hinsichtlich der andem , welche geistiger Art und darum unvergfinglich war (vgl. v. 4), welche freilich in ihrer Trennung vom Leibe wahren, voUen Lebens ent- behrte, aber dasselbe durch ihre Wiederbekleidung mit einem solchen (in der Auferstehung) wieder erlangte. t. 19. ci^ a> xat) geht auf nvBv- fiat If und hebt hervor, dass es nicht nur Geist war, wonach er wieder- belebt wurde, um das ngoitayttyeiy auszuf%Qiren, sondem auch, worin er den Geistem predigte. Dass er noch nicht wiederbelebt (mit einem neuen Leibe bekleidet) war, als er dies that, erhellt daraus, dass eben darum die Seelen der Yerstorbenen (Sap. 3, 1. Apok. 6, 9), wie Hebr. 12, 23, nyev- fAota genannt werden, um anzudeuten, dass er in diesem Zustande (ev nyevfioti), also selbst ein nyevfia, mit ihnen verkehren und unter ihnen wirken konnte. Daher die ausdrfickliche Hervorhebung, dass er zu dem Orte, wo sie in Haft gehalten wurden {^y (pvXitxtj)^ hingegangen (nogev^sig) predigte (sTtijQv^ey, von der Yerktlndigung der Heilsbotschaft wie Mc. 1, 14. 38 f.). Da aber sein Sein ey ny. das GetStetsein voraussetzte , so handelt es sich hier um einen zweiten segensreichen Erfolg seines Todesleidens,

320 Petrus

20 aTiBi&riaaalv Ttore, ore ans^edix^o i) %ov &eov ftanQOth^jAia iv fjfiiQaig Nw€ nazaaiievaKo^evtjg "u^taxovy elg fjv oXiyoi, noik* soTiv o'mtj ipv%aij dceatidTjaav dt' vdatog' 21 o yuxl vfiSg av- TLTVTcov vvv cwCbl ^dnTiCfia, ov aagwg oTtod-eaig ^vtcov, aiXa

der ireilich nur mDglich war, weil er als dixaiog (aya&onouoy) litt, dessen Geist nicht, wie der aller den Tod des Sttnders sterbenden Menschen, dem Schattenleben des Hades verfiel, sondem aktions^liig blieb, und zwar vne^ adixtoy (v. 18), also auch zum Besten von StLndem, wie es diese (auf das Endgericht aufbewahrten) Geister waren. t* 20. ttnet9^i]4ja<ity), wie 2, 8. 3, 1. Das artikellose Partizip kann weder Apposition zu tots nyetn (i€tin,y sein, noch eine bestimmte Eategorie derselbeu bezeichnen, sondem nur motivieren, weshalb sie einer Heilsbotschaft bedurfben: weil sie nfim- lich einst ungehorsam waren, als die Langmut (Jerem. 15, 15. Prov. 25, 15) Gottes (vergeblich auf ihre Umkehr) wartete (vgl. Rdm. 8, 25). Das ey rjfieQaig N<oe (vgl. zu dem artikellosen Ausdruck 1, 2. 3. 5) erinnert an die Zeit des grossen Flutgerichts , welches ein Typus des Endgerichts war (Mt. 24, 37 f.) , und an dessen drohende NSJie die Herrichtung {xara- cxBvaJ^ofABVTig, wie Num. 21, 27. I Makk. 15, 3) einer Arche {xiptotov, vgl. Gen. 6, 14 ff.), best&ndig zur Busse mabnend, erinnerte (doch vgl. noch zu II Petr. 2, 5). Die Erw&hnung der wenigen durch sie Geretteten erinnert daran, wie es jene ganze Generation war, die im Flutgericht umkam ihres unentschuldbaren Ungehorsams wegen, und wenn Christus selbst ihr uoch nach seinem Tode in seiner Predigt das Heil anbot, so ist das der schlagendste Beweis fElr die umfassende Heilsbedeutung desselben. etg ijy) scil. yeyofisyoi, prggnante Eonstruktion, wie 2, 24. Zu i/^v/«( im Sinne von Individuen vgl. Gen. 46, 15. Exod. 1, 5, zu dem verst&rkenden Comp. di€<f(o&r^<iay Gren. 19, 19. Jes. 37, 38. Das instrumentale di t^atos weist auf das Wasser als das Mittel bin, das die jene acht Seelen bergende Arche trug und vor dem Untergange bewahrte, vgl. Gen. 7, 17 f. T* 81« o xa» vfAtts) zeigt unzweifelhaft, dass Wasser es war, was jene rettete und nun auch die Leser rettet, und zwar gegenbildlich (aytixvnoy ^ a^JO* sofem wie die Stlndflut der Typus des Endgerichts, auch das in ihr rettende Wasser der Typus eines Wassers ist, das vor dem ewigen Ver- derben im Endgericht rettet (vgl. Act. 2, 38. 40). Das Pr&s. tfioCn steht zeitlos, weil es sich nur um die Bezeichnung seiner Wirkung als solcher handelt. Das appositionell angeschlossene pttntiofAa bezeichnet, dass es ein Akt des Untertauchens im Wasser ist, durch welches Wasser gegen- wSftig rettet und schliesst damit die ohnehin sprachlich nicht erkennbare Beziehung des o auf diwoid', dt vdttrog aus, da die Symbolik jdes fitattiafut genannten Aktes nicht auf einem Hindurchgehen durchs Wasser, sondem auf einem Verschwinden (Vemichtet- oder Begrabenwerden) im Waaser beruht. Die rettende Eraft dieses Aktes wird dadurch erl&utert, dass er eben nicht (bem. das Yoranstehen der Negation, wie 1, 18. 23. 3, 3), wie

3,20-4,1. 321

aweidi^aewg aya&^g iTte^aat^iia elg ^lov,^ dv avaataaewg ^Ifjoov XQiOTOv, 22 og iartv ev de^i^ ^eov, 7tOQ€v9'€ig eig ov- QavoVy vnotayivtiov avrip ayyihav yuxi i^ovaiwv yual dwa^ewv,

IV, 1 Xqiotov ovv 7ta&6vTog aaqid tuxI v/deig rijy avti^v

sonst eiu Untertauchen im Wasser, ein Akt ist, in welchem man Fleisches- schmutz (Qvno^, wie Jes. 4, 4. Hiob 14, 4) ablegt (bem. das nachdrticklich voranstehende aa^xos, ganz im Sinne von v. 18). Im Gegensatz dazu kann avy^t^aeiaf aya^, nur das von dem Bewusstsein der Schuld- beflecknng gereinigte und daram gute Qewissen sein, wie es nachher dnrch den guten Wandel in Ghristo bewabrt wird (v. 16), und als gen. obj. zu en$QiaxvifAtt (Dan. 4, 14) gehOren, das, von ene^iotay im Sinne von Psal. 137,3. Mt. 16,1 abgeleitet, die Taufe als eine an Grott {eig &€oy) gerichtete Erbittung desselben bezeichnet. Im Qegensatz zu tato&eaig konnte nur genannt werden, was der T&ufling thut, wenn er ins Tauf- wasser hinabsteigt, w&hrend in der Symbolik des Taufiitus liegt, dass die Taufe wirklich jede Schuldbefleckung hinwegnimmt, wie das gewOhn- liche Untertauchen den Fleischesschmutz , und so das erbetene gute Ge- wissen beschaffL Dagegen wiirde durch die Beziehung auf die Kraft zu einem guten Wandel oder vielmehr zur Bewahrung eines guten Gewissens im Sinne von v. 16 jede Analogic mit der Taufsymbolik aufgehoben. di ay a at, irjn, X9') ^9^* 3, gehSrt zu tfoiC^e, sofemnur der Auferstandene die von der Schuldbefleckung Gereinigten im Endgericht erretten kann. Damit kommt die Rede auf die letzte und segensreichste Folge des Todesleidens Christi, der, um diese Reinigung zu bewirken, getOtet, aber (in der Auferstehung) lebendig gemacht ist (v. 18), damit er auf Grund derselben uns definitiv erretten k5nne. t. 22 erkl&rt, wiefem die Auf- erstehung Jesu Mittel dieser Errettung sei, sofem erst der Auferstandene zur Teilnahme am gOttlichen Weltregiment gelangt ist. Zu By de^ia ^eov vgl. Psal. 110, 1. noQsv^eis as ov^,) Gegensatz des noQevd^. v. 19, zeigt, wie die ErhOhung zum gOttlichen Thronsitz Folge der Auferstehung war. Der gen. abs., welcher die Unterordnung aller himmlischen ll&chte in all ihren Ordnungen (vgL Eph. 1, 21) als Yoraussetzung dieser Er- hOhung bezeichnet (bem. das part, aor.), kann nur besagen, dass dieselbe keine blosse Ehrenst^ung, sondem Teilnahme an der gOttlichen Welt- herrschaft ist, die allein die F&higkeit zu unsrer Errettung verbQrgen kann. Mit dem Dienst der Engel, der dem ErhOhten zur Yerf&gung steht, mit einer Gewinnung derselben f%br seine Anbetung, oder gar mit ihrem Gericht hat das vnorteyByriay nichts zu thun.

4 9 1 7. Abschliessende Rtickkehr zum Ausgangspunkt der £r- mahnung^sreihe (2, 11) in Anknflpfiing an 3, 17. ovy) nimmt den Gtedanken von 3, 18 wieder auf, und zwar mit der ausdrdcklichen Hervor- hebung des aa^t im Gegensatz zu der nyivfMtn erfolgten Lebendig- machung und ErhOhung (3, 21 f.). In dem nai vfjieis liegt, wie 2, 21, die

322 Petrus

ewoiav 6Tti.iaaa&e, ori 6 Tta&utv aagyd niftavtai ccfAagriag 2 elg TO fdrjiUTi av&qioTttDv efti^vfjiiaig alXa ^eX'qfAaTi d^eov Tov imXoiTtov iv aagiyd fiiwaac xqovov, 3 a^xerog yaq & noQe- krjXv&tifg XQ^^og to ^ovhfiixa rwv idywv "/.ocveiQyda'^ai f TveTto^ gevfiivovg iv aaelyeiaig, imd^v/^iaigy olvoq)Xvylaig, ^.tijioig, tvo-

Yoraussetzung, das8 der 61&ubige das Yerhalten Christi nachbilden muss und so auch sich (gegen alle Leidensscheu) wappnen mit derselben Er- w&gung, die jenen zu seinem Leiden bewog, d. h. mit der ErwftguQg der Segensfrucht solchen Leidens. Diese NS^erbestimmung fordert trotz des fehlendeu vnsq rifjitav notwendig der Begriff der Byyoitt, womit (dem Stammwort entsprechend) nie ein Willensentschluss, sondem nur der ihm zu Grunde liegende Gedanke, die ihn leitende Einsicht (Prov. 23, 19. 3, 21, 1,4, vgl. Hebr. 4, 12. Sap. 2, 14) bezeichnet wird. on) kausal, da die von eben solchem Leiden (daher die Wiederholung des na&aty aaQxt^ das aber keineswegs auf kOrperliches Leiden geht , sondem nur auf ein im Sinne von 3, 18 an der irdischen Seite menschlichen Lebens empfundenes Leiden, das nach 3, 14 nyBVfiaxi ganz anders aufgefasst werden kann) zu erwartende Segensfrucht so formuliert wird, wie sie allein der Gl&ubige zu erwarten hat, der dva dixaioavyijy (3, 14) leidet, aber nicht wie sie Christus intendierte, wenn er als ifvxaiog litt (3, 18). nenavrai afArtg- Tfft^) vgL Exod. 9,28. Jos. 7,26, nur hier rein passivisch, wie es der Vor- stellung des Leidens entspricht, wodurch er ein fiir aUemal abgebracht ist vom Stindigen (bem. das Perf.), d. h. von dem, was die ihm das Leiden bereitende Welt charakterisiert und was ihm dadurch ein ftlr allemal verleidet sein muss. v* 2. €ig to) wie 3, 7, Zweck dieses nenttwj&ai, Er soil nicht mehr Menschenbegierden , sondem gOttlichem Willen leben (/}tcu(rra, wie Prov. 7, 2. Sap. 12, 23; hier mit Dat., wie C??'' 2, 24). Das toy STiiXoinoy ey uhqxv xQ^^^^ ^^bt wie 1, 17 hervor, dass es sich nur noch um die kurze Zeit handelt, wo er dberhaupt anQxi leiden kann. V. 8 begrClndet diese Reflexion auf die Zukunfb damit, dass die schlecht- hin (auf immer) fiir sie vergangene (bem. das part, perf.) Zeit (lang) genug (cr^xero;, vgl. Mt. 6, 34. 10, 25) sei, wo sie (bem. den infin. expletivus) den Willen der Heiden gethan haben. Da damit zweifellos ihre vor- christliche Zeit charakterisiert und absichtsvoll das ay^Qtanoty tni&. durch to fiovXf]/4a r. e&ytoy nS.her bestimmt wird, so ist es unbestreitbar, dass die Leser in jener Zeit nicht selbst Heiden waren, sondem Juden, die den Willen Gottes (v. 2) kannten oder doch kennen sollten und trotzdem den Heiden, unter denen sie lebten, ihren Willen thaten, indem sie sich von ihnen in ihr Lasterleben hineinziehen liessen (vgl. zu 1, 14). Zu nogevs- a^tti ey vgl. 1 Reg. 8, 61. Ezech. 5, 6, zu aaeXyeiatg Sap. 14, 26. Die enUh^fiitti sind in diesem Zusammenhange wohl besonders wollflstige. Zu oiyoqiXvyta vgl. das Stammverbum Deut. 21,20, zu xtof^oig II Makk. 6,4, zu 7toto$g

4. 2 «. 323

rotg xai a^efittoig elSmXoXazqeiatSj 4 iv ^ ^eyi^onai, ftij ovn^Xoyn^f vfiwv eis r^ ot'i^ ^^S aataziag avoxvaiv, §hxatfJifiovvicg, 5 tSt anoduaovaiv kdyov ifp irotfjios txtwrt xfimt ^(utrag xai vex^oiig. 6 elg tovto yaq xai VEXQOig eir^y- yeUa^i, Xva AQt^tHaiv ftev xxncc av9^tinovg aaq-Ai, Mat S^ xona ^eoc nvevftaii.

Gen. 19, 3. Jud. U, 10. Das ettttXalntQuais steht schoa wegeu des Plur. (vgl. EU 2, 1) nicht vom eigentlicken QOtzendienst, soadera von irgend welchen Beteiligungea an gCtseadieaeriBchen Greueln (rgl. 1 Kor. 10, 14 und Enr Sache BOm. 2, 22), die doch als o**^ho» (II Makk. 6, 5. 7. 1, vgl. Act. 10,28) HUT bei ehemaligeD Juden bezeichnet werden konnten. i. 4> <>• a) wie 1, 6, gebt auf ihren trUbereii Wandel, aaf Grand deeeen die Ueidea befremdet werden (Uvi^ovtat, vgl. 11 Makk. 9, 6), weil sie (jetzt) nicht mitlanfen in denselben Scblomm der Liederlichkeit (matttat, vgl. Prov. 28, 7. II Makk. 6,4). Der Geainnungsweehsel der Diaspor^uden iat den Heiden, unter denen sie wolmen, also noch etwas Nenes (vgl. zu ■i, 12), und ihr Befremdeu darQber tritt eben zu Tage, wenn sie, wie das s«)ir nachdrtlcklich am Scblusse stehende fiiaatfi/fiovytes sagt, iBstern, indem sie zu den 2,12. 8,16 erw&hnten Verleumdungen greifen, om den Stachel, den die Abkebr der ebemaligen SOndengenosijen in ihrem Gewissen EUrflckliess, loszuwerden. t. 6. anoiae. Xoyov] Korrelat des mi. ioyov :i, 15. Aiich der Verf. (vgl. 2, 23) fiberiasst das fiXaaifiifteiy (zur Aburteilung) dem erbObten Cbristus (3, 22), der in Bereitochaft ist (vgl. Don. 3, 15) zu richten Lebendige and Tote (vgl. Act 10, 42). Da beim uomittelbaren Bevorsteben dieses Gericbts nicht auf das etwa nocb eintretende Sterben einiger Gl&ubigen oder einiger LBeterer reflektiert aein kann, und da der Gedanke an das Gericht docb nur durcb den Ge- danken an die gegenwBjiigen Lftsterer herbeigefllbrt war, so bedarf die Hiniuf^gUDg des ma ytx^ov^ einer n&heren Begrfindung, wie sie T. 6 rait seinem, wie 2,21. 3,9, rflckweisendea tis loirro giebt, Dem naheliegen- den Gedanlcen gegenDber, dass doch die Toten, die keine Gelegenbeit gehabt babeit, sich fflr oder wider das in Christo allein gegebene Heil (Act. 4, 12) zu entscbeiden, uicht gerichtet werden kCmien, begegnet Petr. mit dem selbstverstAndlicben Postolat des christlichen Glaubens, das ancb der Aueaage i, 19f. zu Grunde lag, dase auch Toten (im Hades durcb ChriBtum) Evangelium verkflndigt ist {tftiyy-). Das fuv markiert, wie 1, 20. 2, 4. 3, 18, dasG die Abdcht des tvijj-y. aaf daa i Bezeichnete ging, was eintreten sollte, obwohl - welcber der SQude Sold ist) nach allgemeiner S[> einielne, die in besondera Qerichten umkamen) 3, 18) gerichtet wordeo. Die Fassung des x[ii.'> Praeteritum (gleich zp(5»TCf), obwohl nach Joh. r uotweudig, da die gOttlicbe Absicht, welche ancii tur Tote eine Itedigt

324 Petru8

7 IlavTtov di to zikog ^yyexev. a(oq>Qoyq(fave ovv mat yiqtpate eig Ttgoaevxdgy 8 tiqo TtdwcDv rijv elg kavrovg ayaTcrfv hcTevij ixovreg, ort ay ant] yuaXvTVtei nXii&og afiagriuiv , 9 <pil6^€vot elg aXXi^Xovg iivev yoyyvapiovy 10 iiMxtnog na^otg i'ixifiev xaqia^ay elg eavrovg avxo dianovovvreg wg xo^e ol'dJOvofJLOt 7tor/,ii.r]g x^Q^'^<>Q d^eovy 11 ei %ig kakel, wg Xoyia &eov, ei xig diaycovel, wg i^ laxvog ijg X^QVY^^ ^ ^eog^ IVa iv

des Evangeliums ordnete, nattlrlich auch bestimmte, was ihr leiblicher (bem. das aagxi) Tod fiir eine Bedeutung haben soUte. Jede Beziehung auf eine Yerkflndigung bei ihren Lebzeiten ist dadnrch ausgeschlosseu, dass ftlr die Gl§.ubigen (am wenigsten ftlr die etwa in Verfolgungen um- gekommenen) der Tod kein Gericht ist, und fOr die LSfiterer das Coxr^ nicht bezweckt sein kann, dieser Gegensatz aber Uberhaupt fOr das xai yexQovs V. 5 keine Bedeutung hat. Das durch nyevfAceri nSlier bestinunte Leben ist, wie B, 18, das durch die Wiederbelebung in der Auferstehung zu erlangende, wie das dem xara ay&g, entsprechende xara &eoy zeigt: nach Gottes Weise, ein ewiges, seliges Leben, wie Gott es lebt.

I*, 7 5^ 5. Dritter Hauptteil, enthaltend Ermahnungen ftlr das innergemeindliche Leben. necytiay <fe to teXog) betont, wie zugleich mit dem Endgericht (v. 5) das Ende aller Dinge sich geni^t hat (vyyf^^j ^ie Jak. 5, 8), und grdndet {ovy) auf dieses Hoffiiungsziel die Mahnung zu gesundem (leidenschaftslosem) Sinn und ndchtemer Geistesklarheit {yt]^(tt€j wie 1, 13), welche dasselbe stets im Auge behSJt, weil man ohne beides zu gemeinsamen Gebeten (vgl. 3, 7), wie sie die Vorbereitung auf das nahende Ende erfordert, nicht geschickt ist. ngo nayrwy) vgl. Jak. 5, 12, zeigt, dass vor allem Zonierregungen als das gedacht sind, was die rechte Stimmung zu solchen gemeinsamen Gebeten raubt. Sie k5nnen nicht aufkommen, wo die Liebe zu einander eine ausdauemde (vgl. 1, 22) ist, auch den Verfehlungen des N&chsten gegenfiber, welche eine solche immer und immer wieder (daher 7iXrj&. afAagt.) zudeckt, d. h. vergiebt (nach Prov. 10, 12). Zur Eonstr. vgl. 2, 12, zur Sache lit. 18, 21f. 9* (piXo^eyoi) reiht sich als n&chstliegende Erweisung der gebenden Liebe (vgl. Hebr. 13, 2) an die vergebende , die ebenso getrflbt wird, wenn man murrt (vgl. Jak. 1,5) tiber die Opfer, die sie auferlegt. 10. exacTog) tritt nachdrClcklich vordenSatz, in den es als Subj. geh5rt; denn dem entsprechend, wie ein jeder eine Gabe gSttlicher Huld empfangen, soUen sie ftir einander {eig^ wie 1, 4. 25) damit Dienste leisten {dtax. c. ace, wie 1, 12). Zum Bilde der otxoyofioi vgl. Mt. 25, 14ff. Hier tritt unmittelbar hervor, wie die Gnade Gottes als eine sich in Gaben, die sie einem jeden zuteilt, erweisende und darum als mannigfaltige (1, 6) gedacht ist (vgl. 8, 7). t. 11. ei tig ei tig) distribuiert den Plur. diaxoyovyteg , daher ist nach XaXei (auf Grund be>

4,7 13, 325

trmnv io^i^tjTca 6 *eog dia 'Itjoov Xgiatov, ^ iartv ^ ioia Mti to x^orog Btg zovg alwyag rtSv alwvtmi. a/iijv.

ffaofiov vfilv ytvofiiyij, tag ^evov vfitv avft^aivonrog , 13 aiXa MX&6 xotvtaveiTe Toig tov X^axov 7ttt!^(iaatv jixl^t, iVa xat

BOoderer Redegabe) zu ergftnzen Uihor: wie es eich ziemt fOr einen, der nicht eigne Worte redet, BOndem von Gott gegebene, aJs welche sie das feierlichere XaytB #EDti (vgl. ROm. 3,2) bezeicbnet. Ebeoso ist zu ■Fibxo^'K (hier im engeren Sioue TOQ werkth&tiger DienatleistuDg) zu erg&nzen diaxariav: wie ea aicb f&i einen ziemt, der den Dienat nicbt aua eignem VennOgen (to;, im Sinae von Jak. 5, 16) leistct, sondem aua einer Eraft, die (ic attrabiert fflr ijc) Oott daireicht (jr"PW-t "io Sir. 1,8. 23). navm) acil. x"?'^/""'"' T. 10, damit auf Gnmd aller (aofern bei alien ihren Beth&tigungen aui den Oeber der Qabe daiu zurdckgewiesen wild) Gott dnrch ihre rechte Auwendnng verherrlicht werde. Das foSaZrjtat ist also nicht im Sinne von 2,12 zu nehmeu, weil uur ein Bolches Tkun durch Jesum Chriatum (vgl. 2, 5) vermittelt werden kann. Die Doiologie geht, wie ihre offen- bore Beziebnng zu dem cFofaCijrnt zeigt, auf Gott, vgl. A.pok. 1,6,

T. 18—18 kehrt zur Betrachtung der Leiden (1, 6f. 3, Uf. 4, 1) zu- rflck, aber unter dem Geaichtspunkte dessen, waa der Gemeinde als Mlcher widerf&hrt, uad zwar von ihren VolksgeuoBsea. ~ ayaniitoi) wie 2, 11. Daa Leiden wird bezeichnet ab eine Feueraglut (nvgiaa., vgl. Prov. 27, 21 von der Glut dea Schmelzofena, Amos 4, 9 von der Glut des Sonnen- brandes, beides gangbare Bilder schmerzlicher Trdbaal). welche in ihrer Mitte, d. h. von den noch unter ihnen lebenden ungl&ubigen Volksgenossen (im Gegenaatz zu ihrer heidnischen Umgebung) entbrennt und daber von der Gemeinde doppelt schmerzlich empiiinden wird. Daa Fart. yivaf4Ct^ kann ao wenig relativisch aofgelOst werden, wie das cmci^a. 3, 20, aondem entspricht dem « dtoy 1, 6 (vgL 3, 14); wenn aie eucb zur Prtliiing (vgl. Jak. 1, 12) widerfAhrt. Daa ffftCfO^ai (v. 4) wird dadurch erlfintert, daas ea nicht eintreten soil, wie wenn (ab ob) etwaa Fremd- artiges (Sap. 16, 2f. 19, 5] ihnen begegnet (avfiftav., wie Mc. 10, 32). Die nacbdrllckliche Hervorhebung des ieyoy zeigt, dass es sich um Wider&hr' nisse handelt, die der Gemeinde noch neu waren, wie etwaa Unerwartetes sie betrafen und daher eben zum Abfall verleitt'u k<>iiijt'ii. i. 13. xaS-o) vgl. Lev, 9, 5, unterachieden von xaSiag v. Rl: ia dem Mii>ise aU ihr teilnehmt an den Leiden Christi (1, II), frenet euch, d. h. je lui'lir, desto mehr. Hat Jesua seinen JOngem die Teilnabun' an seiuem Leiden (d. h. ao der Feindschaft, die er von seinen unglauliigen Volk«geiiowieii erfnhr) Torhergesagt (Mt. 10, 24f.), ao kann ihre darlii !<idi beweiwnde JilngerBchaft ihnen nur Gegenetand der Freude sein. o-nl setzt vontiu, daas die jnbelnde Freude (1, 8, vgl. Ht. 5, 12) bei der Ofl'eubanuiy s«i

326 Petrus

iv tfj a7toy,aXvtp€i T^g do^ijg aitov xo^^^re ayalhdfievoi. 14 ee oveidiCea&B ev ovofiort Xqigtov, fiaxccQioty ori to Ttjg do^r^g yual TO TOv d'eov Ttvevfia eqi' vfjiag avaTtaverai. \b fiii yaq rig vfidiv Tcaaxirio wg q>ovevg rl i^mrig rl xcmoTtoiog ij a/g aHozQweTciaKO-

Herrrlichkeit, die, wie 1, 11, den Leiden gegeniibersteht und bei seiner Wiederkunft eintritt, davon abh&ngti ob man sich hier der Teilnahme an seinen Leiden geireut, sich also als sein JtLnger bewSlirt hat (vgL das TtQog neiQttafjioy v. 12). Das xai setzt die zukdnftige Freude nach dem Gnindsatz der Squivalenten Yergeltung (3^ 9) mit der gegenwfirtigen in Parallele. v. 14. €i oyeidiC^^^^ /4axaQtoi) vgl. Mt. 5, 11. Gemeint ist ein Geschmahtwerden (wie es auch Christus erfiihr, vgl. Mc. 15, 32. ROm. 15, 3 nach Psal. 69, 10) auf Gnind des Namens Christi, den sie tragen (Jak. 2, 7). Hier wird es ganz klar, dass das Leiden, von dem hier die Rede ist, wesentlich darauf beruht, dass der Name Christi von den Gegnem als der Name eines Verbrechers betrachtet wird; daher muss die Schmach gemeint sein, die sie von seiten ihrer ungl&ubigen Yolks- genossen als Glieder der Gemeinde trifft. Da rrjg do^rjg gen. qual., rov &SOV Gen. der Angeh5rigkeit ist, konnten nicht beide Gen. durch xtu verbunden, sondem es musste der Art. wiederholt werden. Dem (^eiste eignet die (gOttliche) Herrlichkeit, sofem er der Geist Gottes ist. Haben sie also in diesem Geiste, der auf ihnen ruht (ayan,, wie Jes. 11,2, in prggnanter Verbindung mit €(p v/iag) nach der Verheissung Mt. 10, 19 f., schon gewissermassen an dieser Herrlichkeit Anteil (vgl. das dedo^acfieytj 1, 8), so hebt doch diese immer mit rtf^i] verbundene do^tc (1, 7) zugleich die ihnen widerfahrende Schmach auf und erm5glicht also ihr Seligsein beim oysi^i^ea&at. t. 15. y«Q) n^mlich, erlftutert, wiefem er nur von einem Geschmahtwerden sy oyotiari, XQ* ^* 14* das als Teilnahme an den Leiden Christi (v. 13) betrachtet werden kann, redet, indem er hervorhebt, dass der Fall, wo einer um seines tJbelthuns willen leidet, unter ihnen nicht vorkommen darf. Daraus folgt, dass bei den Leiden, die sie trafen, uq- m5glich an gerichtliche (kriminelle) Verurteilungen zu denken ist, da das fit] naaxeru} ja nicht in ihrer Macht stand, wenn man auf leere Ver- leumdungen hin die Christen verurteilte. Schon die Antiklimax vom MOrder und Dieb zum xtixonoiog im allgemein sittlichen Sinne (2, 12. 3, 17) zeigt, dass, so wenig wie selbstverstSndlich jene groben StLnden, so wenig Uberhaupt ein xaxonoiBiy bei ihnen vorkonmien darf, oder auch nur das mit einem neuen tag eingeftlhrt^ aXXoxQioeTiicxonoq , das offenbar das einzige ist, das der Verf. vorkommend denkt, und das, obwohl bei ihm an ge> richtliche Yerurteilung erst recht nicht zu denken ist, absichtlich jenen Vbelthaten gleichgestellt wird, weil es ihnen mit Recht Schimpf und Schande zuzQge. Es ist wohl damit ein Aufseher andrer, die ihn nichts angehen, d. h. ein unbesonnener Besserungs- und Bekehrungseifer, wie im

4, 14 - 19. 327

Ttog' 16 el di wg Xqiariavogy firf alaxwia&tj, do^aCirio di top &ebv iv T(^ ovofiati TOVTiih 17 art 6 xaiQog zov aQ^aa&av to TUQiiJia ano %Qv oiyiov xov d'eov' el di tvqwtov ano ^fidjv, %L to teXog Twv aTtetd^ovviwv %i^ zov &€0v €vayytkl(fi; 18 xofi ei d dlnaiog Ii6h,g ati^etai, 6 di aoefirig xal ajiaQtwXog nov qiayeizaL; 19 uiare

Jakobusbrief, gemeint. T*16. e^ de <og XQ^^^^'*^^^) ^^^' ^^^ naax^^ V. 15, das auf das oyeidiCea^e v. 14 zuiiickweist , kann auch hier nichts anderes bedeuten, wie aus dem firj aiaxvyec^fa erhellt, schliesst also wieder Verorteilungen um des Christennamens (vgl. Act. 11, 26) willen schlechthin aus. Sie sollen darin keine Schmach sehen, als Anhfinger des /^Mrros geschm&ht zn werden, vielmehr nur danach trachten, in diesem Namen Gk>tt zu yerherrlichen (vgl. v. 11), der sie in die Gemeinschaft der XQunueyot berufen hat und somit als der Urheber der guten Werke er- scheint, die sie in ihr ausfiben (vgl. zu 2, 12). 17. o xaiQog) erg. evny o xaiQog. Petr. setzt nach Ezech. 9, 6. Jerem. 25,29 voraus, dass es eine Zeit giebt, wo das Gericht anhebt vom Hause Gottes, d. h. von der Gemeinde (vgl. 2,5), sofem in ihm entschieden wird, wer sich seines Christennamens schftmt (und abf&llt) oder in demselben Gott verherrlicht und so als bew&hrt erfunden wird (vgl. Jak. 1, 12). Diese Zeit sieht er in den gegenwSxtigen Leidenspriifungen (v. 12) bereits an- brechen, wodurch die Ermahnung v. 16 begrflndet wird. €i de npattoy) soil, ro x^vfda ttQx^tti>. Das pleonastisch klingende. ngtatoy soil hervor- heben, dass wenn das Gericht von den Gl&ubigen anhebt, um zun&chst alle UnbewShrten aus ihnen (die doch voraussichtlich als bewS^rt er- funden werden) zu vemrteilen, dies die schonungslose Strenge desselben zeigt, die sich nattbrlich steigem muss, je mehr es zu denen fortschreitet, bei welchen von keiner BewShrung die Rede sein kann. Dann ist aber to reXog adverbiell zu nehmen wie 8, 8, und to xgi/ia eatai zu erg&nzen. Jede Reflexion auf das Ende der Gottlosen, die immer nicht aus dem Vorder- satz folgt , greift dem folgenden Verse vor. Dass aber bei jenen an die unglftubigen Juden gedacht ist, welche das ihnen dargebotene Evangelium im Ungehorsam zurQckgewiesen haben (vgl. 2, 8), zeigt aufs neue, dass das oixog r. ^. aus gl&ubigen Juden besteht, und dass der ganze Abschnitt von dem Gegensatz ^erselben zu ihren ungl&ubigen Yolksgenossen handelt. T. 18. xat) kndpft wOrtlich an Prov. 11, 31 an, um nun erst zu sagen, dass wenn in so strengem Gericht der Gerechte kaum errettet wird, der Siinder und Gottlose sicher unter den anoXXvfieyoi erscheinen wird. Die Bezeichnung der Gl&ubigen und Ungl&ubigen ist lediglich der Schriftstelle entlehnt und darf daher nicht gepresst werden. Das de im Nachsatz dient dazu, den Gegensatz zu verschSxfen. T. 19. loate) folgemd, wie ROm. 7, 4. I Eor. 8, 21: weil die Prdfungsleiden der Gl&ubigen nur der Beginn des Gerichtes sind, das auf die Errettung ihrer Seelen abzielt

Weiss, N.T. III. 21

328 Petrus

xai oi naaxovreg xava to d'skrj^a tov S-eov Ttiazq) Y.viaT7j TtaQavc&ead'waav rag tpvxccg avzaiv ev ayad-OTtoiitf.

V, t Ttgeafivrigovg ovv iv vf.iiv TtaQayLaXcS 6 avvrtQeafivTeQog xcfi ^agrvg xdv tov Xqiotov Ttadrjfjiaxojv^ 6 %al T^ig fieXlotatjg aTtOKaXvTtTEod^ai do^Vjg xocvcovog, 2 noifiavaTB to ev vfiiv TtoifAviov TOV d-eov, ^i) ovayyiaaTwg alXa eyLovaliog xara d-eovy fi7]di alaxQoy^egdwg aXla tvqoSv ficogy 3 fitjd^ wg 'KOTa^wQievovreg

(If 5. 9), sollen auch die nach Gottes Willen (3, 17) Leidenden (woraus aufs neue folgt, dass die Leiden keineswegs universelle waren, vgl. zu V. 12), welche in ihrem Leiden einen Beweis sehen kOnnten, dass Gott seine Hand von ihnen abzieht, ihre Seelen (2, 25) in seinen Schutz be- fehlen (vgl. Psal. 31, 6); von den andren versteht es sich von selbst. Charakteristisch ist es, dass die Gewissheit seines Schutzes lediglicli dar- auf zurtickgefiihrt wird, dass auch sie einen Schdpfer haben, der sie zum Heil geschaffen und nach seiner Treue die damit ihnen gegebene Zasage halt. Der Nachdruck liegt auf ev ayadanoua, womit angedeutet wird, dass sie ihrerseits nur in dem (den Gegensatz zu v. 15 bildenden) Gutes- thun verharren ddrfen, um dieses Schutzes gewiss zu sein.

5,1 Ermahnungen far die Gemeindeleiter ngeifpvteQovg ovy) leitet aus der aUgemeinen Pflicht der aytt^onoua 4, 19 eine spezielle Ermahnung fEU" solche ab, welche unter ihnen das Gemeindeamt fllhren (bem. den artikellosen Ausdruck). Das Recht zu solcher Ermahnung grtindet Petr. darauf, dass er, der als cvynQB<s§. ihnen gleichsteht, sofem ihm, wie ihnen in ihren Gemeinden, die Fdrsorge tiber die gesamte Gemeinde anvertraut ist, doch, wie das damit unter einem Artikel ver- bundene /4aQtvg (Act. 2, 32. 3, 15) zeigt, auf Grund eignen Erlebens die Leiden Christi (1, 11. 4, 13) bezeugen kann. o xai xoiytayog) wie avyxXt]Q. 3, 7, von der in Hoffiiung gewissen Teilnahme. Die Herrlichkeit Christi, deren Offenbarung erst bevorsteht (4, 13), hat er zwar nicht ge- sehen; aber seine Hoffiiungsgewissheit ist auch fiir sie eine Bflrgschafb, wie seine Augenzeugenschaft far die Leiden Christi. v. 2* noifAityare) wie Jerem. 3, 15. 23, 2. Das absichtlich auf v. 1 zurfickweisende ey vfiiy kann nur ebenso lokal genommen werden; jeder Ereis der nQccfi, um- schliesst den ihm vertrauten Teil der Gemeinde Gottes {notfiy,, wie Jerem. 31, 10). Dem Zwang der Pflicht steht entgegen das Thun aus freiem inneren Triebe (exov(fiwgy vgl. Psal. 53, 8) nach Gottes Art (xorw ^cok, wie 4, 6). welcher der rechte noi/ut^y xai tntaxonog ist (2, 25), der schimpf lichen Gewinnsucht die Bereitwilligkeit zu jedem Opfer {nqo&vfuogy vgl. Tob. 7, 8. II Makk. 11,7). v. 8. tag) nach dem herrschenden Sprachgebrauch des Briefes: nicht als solche, die, fahrt zusammenfassend das nach Mc. 10,42 von Christo verbotene xaraxvq, ein. Bei xtay xXriqtay im Gegensatz zu r. notfjiyiov ist an die ihnen zugewiesenen Gemeindeteile zu denken (vgL

5, 1 - 7. 329

rtHv tlXt^qiov aXXa zvnoi yivopievot tov noi^viov, 4 xal (pavtQO)- S^ivTog TOV aQxirtoipiBvoq xof^ieiad'e tov a^agavTivov Trjg do^Tjg €Tiq>avov, 5 S^oicog, vetiregot, VTroTayrjre nQsa^vTaQOig, ndcPTsg de alli^Xoig tt^v Ta7teiyoq>Qoavv7]y iyxo^fiioaaade , oti d S-eog VTvegr^fpavoig avTiTdaaeraiy TanBivolg di didcoaiv x^Q'^^'

6 Tarteivii&rjTe ovv vtjco tt^v 'Aqaraiav x^^Q^ '^ov ^eov, iVof v/iag vipwarj iv xaiQipy 7 naaav Ti)y ptiQifivav vptoiv int"

Act. 1, 17. 8,21), tiber die sie nur eine Gewalt ausdbeu sollen durch ihr Vorbild (rfTioi, wie PhU. 3, 17). t. 4. qxtysQia^Bytog) wie 1, 20, hier von der Kundmachung Christi als des Oberhirten, d. h. als des xv^iog im ab- soluten Sinne, bei seiner Wiederkunft. Zu xofneur&e vgl. 1, 9, zum Bilde Tom (unverwelklichen) Immortellenkranz Jak. 1, 12. Der gen. app. besagt, dass derselbe in der do^a (v. 1) besteht. Der selbst der Teilnahme an ihr gewiss ist, kann auoh den Weg zu ihr zeigen. t* ofioitag) wie 8, 1. 7. Die yetoteQoi sind dem artikellosen ngeafivr. gegendber die an Jabren Jdngeren; aber aus der Art> wie ihre Vermahnung der der Pre8b3rter sick anschliesst, erhellt, dass sie in Unterordnung unter dieselben gewisse 6e- meindedienste versahen (Act. 5, 6. 10), und dass die Presbyter auch den Jahren nach die mtesten und als solche beamtet waren. Da die Demut {taneiyofpgocvyrj, vgl. Phil. 2, 3) alien gegentlber zu bewahren so schwer ist, muss sie nicht nur Uberhaupt angeeignet, sondem aufs sorgsamste festgehalten werden (bildlich: mit einem Enoten befestigt) fQr einander (dat. comm.), so dass jeder dem andem gegenflber diese Demut tibt, was durch Prov. 3, 34 (anders angewandt Jak. 4, 6) begrdndet wird.

5^ 6 !!• Schlussermahnung. Taneiyai^fjre) vgl. Gen. 16,9, wird gefolgert aus dem Schriftwort v. 5, das natftrlich dem Verhalten gegen Gott, wie gegen Menschen gilt. Die Ermahnung setzt nicht eine leidensvolle, aber eine gedrflckte Lage der Leser voraus, wie der Jakobus- brief, und fordert willige Beugung unter die gewaltige Hand Gottes (Deut. 3, 24), um anzudeuten, dass es eine Verkennung der menschlichen Schw&che Gott gegen fiber ist, wenn der Mensch anders begehrt, als Gott ihm giebt. Nur dann kann sich an ihnen die Verheisnng Lc. 14, 11 erftiUen, die hier natdrlich auf die xXtjQoyo/Ava und ifola bezogen wird, welche zu gegebener Zeit (ey xmqta, wie Mt. 24, 45) eintreten wird, n&m- lich By xttt^. c<r/. 1,5. naaay r. fACQifjiy.) kndpft an Ttcnsiy, an imd mahnt, die daraus erwachsende Sorge ganz und gar auf Gott zu werfen nach Psal. 55, 23, weil er , der sie in diese sorgen voile Lage ge- bracht hat (bem. das betont gestellte arroi), sich um sie kflmmert {juBkei

21*

330 Petrus

QixpavTeg ert avrov, on avz(p fiikei tibqI v/uctJv. 8 yiji/^ofrc, yQtjyoQTiaaTe, 6 avridrMg vjiwv didfiokog wg Xicov wQvo^evog TtBQiTtaTBl KrjTUjv Tiva xaraTruiv. 9 <^ avTiOTrjfCB oveQeol rg Ttioxet^ eldoreg tcc avra twv Trad^tjfiaviov ry iv rtp TLOOfiqk viAciJv adehpoTtjTL iniTekeia&ai. 10 6 di S^eog rcaarjg xciQtTogf 6 TiaXeaag vfiag elg tijv alviviov avrov do^av ev Xgiaztpy oXiyov Ttad^ovrag, avtbg 'AazaQrlaeL , OTtjQi^eiy a&eyioaeiy ^€-

7i€Qif wie Sap. 12, 13). v. 8. ytjil/are) vgl. 1, 13. 4, 7, hier mit yQfjy^^V^ otcre (Mc. 14, 38) verbundeui um anzudeuten, dass die christliche Sorg- losigkeit weder unklare Exaltation, noch schlaffes Gehenlassen der Dinge ist, in welchen die Geistesklarheit und Geistesiilstigkeit verloren geht, die zur Abwehr des Yersuchers not thut. Derselbe wird hiCr als ihr Widersacher (vgl. Jes. 41, 11. Jerem. 51,36) und in der Apposition als der Teufel (Jak. 4, 7) bezeichnet, dessen Beutegier durch das Bild eines brCLUenden LQwen (vgl. Psal. 22, 14. Ezech. 22, 25) charakterisiert wird, der irgend einen zu verschlingen (xarcm., wie Jerem. 51, 34) trachtet. Da dies nattirlich von geistigem Verderben gedacht ist (vgl. Jes. 9, 15), ist jede Beziehnng des ayrid, auf Widersacher vor Gericht ausgeschlossen. T. 9* w aynattjiB) vgl. Jak. 4, 7. Dies geschieht, indem sie fest bleiben im Glauben (Dat. der n&heren Beziehnng). £s handelt sich also um Anfech- tungen, die zum Abfall vom Glauben versuchen. ei6oteg) wie 1, 18, nur mit ace. c. inf., weist darauf bin, dass dieselben (unter dem Bilde V. 8 geschilderten) satanischen Anfechtungen, welche nun direkt als von den Leiden ausgehend bezeichnet werden, nur der Anfang von dem seien, was sich an (dat. incomm.) ihrer Bruderschaft (2, 17), sofem sie noch in der Welt ist (im Gegensatz zur himmlischen xXr^goy, 1, 4, wo es keine Leiden und keine Anfechtunge'& mehr giebt) naturgemS^s voUendet («7iircJL, wie I Sam. 3, 12. Sach. 4, 9). Sie dOrfen sich also nicht dadurch befremden (4, 12) und im Glauben erschtLttem lassen. t. 10. o ds &eog) stellt dem, was sie thim soUen, gegentlber, was Gott thun wird. Der G^. dabei (vgl. II Eor. 1, 3) charakterisiert ihn als den, von welchem jede Art von Hulderweisungen (vgl. 4, 10), wie sie nachher au%6zBhlt werden, ausgeht. Ihre erste ist die Berufung zu dem wunderbaren Heil (2, 9) seiner ewigen Herrlichkeit (v. 4), die sich in Christo mittels seiner Heilbotschaft voU- zogen hat. Das oXiyov (1,6) erhSlt hier durch den Gegensatz zu auayuiv die Bedeutung einer kurzen Zeit, wie das na^oyTaq den Gegensatz zu ^o^av bildet: als solche, die ihr eine knrze Zeit leidet. avroq) nach- driickliche Wiederaufiiahme des Subj., dessen weitere Hulderweisimgen nun rein als solche (bem. das Fehlen des vfAug) aufgez&hlt werden, da in der Berufung die Gewissheit derselben begrQndet liegt. Zu naxaqtutBi vgl. Psal. 11, 3. 68, 10: er wird zu dem Ziele seiner Berufung fertig machen. Das axYiq, (Jak. 5, 8) blickt auf axegBoi v. 9 zurfick und wird durch das wesentlich gleichbedeutende a^BViocBi, rhetorisch amplifiziert. Zu ^b^

5,8 14. 331

fAtUoKJu. 11 avt(^ TO y^drog eig rovg alwvag ztSv alciviov*

12 dia SiXovavov vfuv rov mtnov ad^hpov, wg Xoyito- fjiaif di oXiyiov tyqaipa^ TtaQcnaaluiv nal inifiaQrvQcov zavrrjv elvai akri^ii x^Q^^ ^^^ ^eov^ eig ^v larijxare. 13 aGTtdCevac vjiag ij iv BafivXwvt, avveTtXexTri xat MaqyLog 6 vtog jiov. 14 aOTtdaaad'B aiXi^Xovg iv q>iXijfiaTi ayoTtr^g. eiQ'qvt] vfjJv ndaiv Tciig iv Xqiatifi.

H^hmvBt, in metaph. Sinne vgl. Eph. 3, 18. Kol. 1, 23. t. II9 vgL 4, 11, Dur dass, den eben aufgez&hlten Th&tigkeiten entsprechend, to x^tttog uUein gepriesen wird.

6f 12 14. Der Briefschluss. &ia aiXovayov) vgl. II Kor. 1,19. I Thess. 1,1, bezeichnet den Silv. als Oberbringer des Briefes an die Leser (vfity), da sich nur darans erkl&rt, warum er als der treue, zu- verl&asige (4, 19) Bnider bezeichnet wird, sofem er mQndlich ausfahrlicher sagen und erl&utem kann, was Petr. mit wenigem (bem. die absichtliche Korrespondenz der beideo dia) geschrieben. Das iog Xoy 1^0 fiat (wie R(>m. 3,28. 8,18) will das Urteil fiber ^ilv. nicht abschwftchen, sondem ihrer (selbstverst&ndlichen) Best&tigung anheimstellen. Der Brief, den das nttQftxaSitoy aufs bestimmteste als Ermahnungsschreiben (also nicht als Trostbrief) cbarakterisiert, will zngleich durch sein Zeugnis (v. 1) bestfttigen, dass die ihnen nach 1, 12 f. von Nichtaposteln gebrachte Verktindigong wahr sei. Das ravrijy weist auf den Relativsatz voraus : dass das eine wahre Hulderweisung Gottes sei, in welcher {eig tjy prSgnant) ihr eoren Stand- punkt genommen habt. Bem. die durch den ganzen Brief hingehende Yerschling^g der Ermahnung mit dem Zeugnis f&r die Heilthatsachen der na&fifjiaxa x, &o^w, Christi (1, 11). T. IS. My fiafivXatyi) vgl. Mt. 1, 11. Die tjpisch-apokalyptische Beziehung auf Rom ist in dem schlichten GruRs ausgeschlossen. Gemeint ist die mit den Lesem zusammen (vgl. 1, 1) erwBMte Gemeinde daselbst. Der Act. 12, 12 erw&hnte Marcus ist als sein (geistlicher) Sohn bezeichnet. jm 1^* ey tptXrj/Aan ayanrjg) vom christ- lichen Brudergruss, statt des paulinischen iptXtj/da ayioy (ROm. 16, 16). Das €i^yt] v/Aiy ist der gew5hnliche jtldische Gruss, vgl. Lc. 10, 5. Zu Toig €y x^^fftat erg. nach 3, 16 aya<ngeipotHny,

nETPor B.

I, 1 2v^BUfV nitQog dovXog xat ccTtoaroXog ^Irflov Xqiaxox Toig lacTifjLOv fjiuv Xaxovaiv niaxiv ev 3r/.aio(Tvvrj tov &€0v fjljiwv Tiat aurvriQog ^Irjaov Xqiotov. 2 x^Q^S ^H^^ *^^^ elgt^vij Tti.fj^vd'eir] hf STnyvaiaet tov S-eov tloI ^Irjaov tov hvqiov ijfiwv.

ly If. a V fie lay) vgl. Act. 15,14. Die hebraische Namensform deutet anf die NationalitS^t dcs Yerf. bin, wilhreDd er unter dem Namen Petrus anch heidenchristlichen Ereisen bekannt ist. Als jener Simon ist er einst in den Dienst Jesu Ghristi berufen worden (cTovAo;, wie Jak. 1, 1), w&hrend er diesen Namen in seiner apostolischen Wirksamkeit Mhrt. Die Leser werden im Gegensatz zu ihm, den scbon sein Nime Symeon als Judenchristen kenn- zeicbnet, und zu Seinesgleichen als Heidenchristen dadurch charakterisierty dass sie einen gleichwertvoUen (laori/Aoy^ vgl. das noXvti/Aog I Petr< 1, 7) Glau- ben mit denselben {f^ftty, comp. compend. fdr trj nunet (nay^ vie Mt. 5, 20) empfangen baben. Das Xax^ (c. ace., wie III Makk. 6, 1) steht von dem, was einem obne sein Zutbun (bier: durcb gOttlicbe Gnade) zuflQlt (vgl. Act. 17), und die -nusxi^ ist darum, wie Jud. v. 3. 20, als ein bohes Gut gedacht, was sie nur ist als Zuversicbt auf die HeilsvoUendung. Gleicb wertvoll mit dem der Judencbristen, welcben diese durcb die messianiscbe Yerbeissung zugesagt war, kann ibr Glauben nur sein, wenn er sie eben- derselben HeilsvoUendung gewiss macbt. By ^ixaioitvyrj) auf Grund von Gerecbtigkeit, welcbe keinen Unterscbied der Person macbt (vgl. Act. 10, 34), sondem beiden eine gleicb wertvolle Zuversicbt zugeteilt bat. Da solcbe Gerecbtigkeit eine spezifiscb gOttlicbe Eigeuscbaft ist, wird Cbristus, durcb den die Zuteilung jener -nicxig sicb vermittelt bat, als unser Gott und zugleicb als ataxrjQ scblecbtbin (Act. 5, 31) bezeicbnet, sofem er die Errettung vom Yerderben, obne welcbe es zu der HeilsvoU- endung nicbt kommen kann, bewirkt bat. T. 2. ei' Bniyytaaei) zu dem Eingangsgruss 1 Petr. 1,2 binzugefiigt , bezeicbnet als die Yoraussetzung, auf welcbe die ErfQllung des Wimscbes sicb grfindet, die Erkenntnis Gottes, die durcb den Zusatz xai ir^cov tov xv^mv t]f4, n&ber bestimmt wird als die durcb Jesum, in dem wir jetzt unsem (erbObten) Herm erkennen, vermittelte, well erst seine ErbObung uns die Gewissbeit dessen gew&br- leistet, was Jesus in seinen Erdentagen uns von Gottes Huld und dem durcb ibn bereiteteu Heil verktindet bat.

1,1-4. 333

3 *i3^ TO Ttavxa fjfjuv rij$ d^iiag dvvafieiog avTOv ra nqog tuii\v TLai evadfieittv dedugr^fiivr^g dia rrlg irciyvajaewg zov xa* Xiaavxog fjptoig I8i<f do^rj xat a^er^, 4 dt av to Tifiia xat fii- yiOTa ijfiiv iTtayyiX^ava dedivQtjrat, %va diet tovtvjv yivr^a&e

T. 8 11. Grundlegende Ermahnung. log) wie I Petr. 1, 14. 2, 2 und oft, der Ermahnung vorausgeschickt, hier mit gen. abs. (vgl. I Petr. 4, 12), um die dem Bewusstsein der Leser gegenw&rtige Sachlage zn bezeichneu, welche die Ermahnung v. 5 voraussetzt: wie es sich ziemt angesichts der Thatsache, dass seine (d. h. des erhOhten Herm Jeras) gOtt- liche Macht uns das alles geschenkt hat (cTeifai^. medial, wie Gen. 30, 20. Prov. 4, 2). Der Art. vor navxa weist auf die uns zugeteilte nuni^ v. 1 hin mit allem, was uns mit derselben von Huld und Heil gegeben ist, wenn diese uns nach v. 2 gemehrt werden soil. Bem. die durch die ge- trennte Wortstellung noch gehobene NSherbestimmung des ta nana durch xa TtQog c. acc. (vgl. Jud. 17, 10. Act. 28, 10. Lc. 19, 42). Es handelt sich also um alles, was dazu gehOrt, um in uns das durch die Wiedergeburt (I Petr. 1,3. 23) erzeugte wahre geistliche Leben, dessen Hauptcharakter- zug die evaefieitt (vgl. Prov. 13, 11. Jes. 11, 2, ein Lieblingsausdruck der Pastoralbriefe) ist, zu erzeugen. dia r. iniyytoaewg) blickt auf v. 2 zurtick, wonach Christus (wenn er als unser Herr erkannt) uns die £r- kenntnis Gottes (als dessen, der uns durch die ihm nach 1 Petr. 4, 11 eigenttkmliche <fo|a und seine a^trtj^ die auch nach I Petr. 2, 9 sich in dem xaUiy beweist, berufen hat) vermittelt. Wie darin alle Motive des frommen Lebens liegen, zeigt I Petr. 1, 15. ?• 4* dt lay) kann nur auf do^tj xai aQEtij bezogen werden, da der Satz lediglich erl&utert, wie Gott in der Berufung uns die wertvollen und grdssten Yerheissungen geschenkt hat. Sie heissen ro rifAia (I Petr. 1, 19) mit Bezug auf die urotifdog nicTig v. 1, die dergleichen voraussetzt, und fAByicra^ weil eben nicht an irgend welche Heilsverheissungen , sondem an die Yerheissungen der Endvollendung gedacht ist. Die Trennung der Ac^. von ihrem Subst. durch das tjfiiy hebt den Nachdruck derselben. Was Christus nach v. 3 uns geschenkt hat, ist also wesentlich vermittelt durch die von ihm in uns gewirkte Er- kenntnis des mit der Berufung uns geyordenen Gottesgeschenks der Yer- heissungen, in deneu das st&rkste Motiv zur C^rj x. evaefisui liegt. Dies hebt der Absichtssatz noch ausdrtlcklich hervor, in welchem das dia rov- iiay auf die uns gegebeneu Yerheissungen zurlickweist, und die Teilnahme an gSttlicher Natur (bem. das durch die gesperrte Stellung betonte d^eiag) auf die gOttliche ayiorr^g (I Petr. 1, 15 f.) geht; denn da das yeyrja^e im Vbergang zur Ermahnung lediglich besagt, was die gdttliche Absicht an den Lesem durch das Geschenk seiner Yerheissungen bezweckte, so kann mit der Teilnahme an der 9eia fftniis nicht etwas gemeint sein, was (wie die Teilnahme an der gOttlichen do^a) selbst den Inhalt der Yerheissungen

334 n Petri

d^eiag tloivcovoI qwaetog, anoqwyowEg Ti\g ev Tip TLoa^ffi er iTtidvfiiif q>&OQagy 5 xat avro zovvo 3s anovdiiv nSaav Ttageia- eveyviavzeg i7tixoQt]yqaceTe ev ttj niaxu vfiiav ti^v ageti^v, hf Si T^ aQCvij Tfiv yvwaiv, ^ ev de xfi yvwau Tr^v eyxQareiccVf ev de TJj eyifLqazeiff ri^v VTtOfiOvqv, iv de ry VTvofiovfj ti^v eloifieiav, 7 ev de rfj elaefieiff ziiv q>iXa3ehplav, ev de vy q>ihx'

bildet. anoq)vyovxBg) geht, wie schon der Geo. statt des Ace. (2, 18. 20) zei^, nicht auf das, was sie gethan haben, sondem was ihnen in der Benifung (zum ewigen Heil) widerfahren ist: nachdem ihr entronnen seid dem in der (irdischen) Welt (vgl. I Petr. 5 , 9) herrschenden Verderben. Der Begriff der q)^oqa vereinigt absichtlich die Begriffe der allem Irdischen eignenden Yerg&nglichkeit (vgl. I Petr. 1 , 18. 23) und des ewigen Y^r- derbens (Gal. 6, 8), dem man durch die Benifung zur ewigen Herrlichkeit entriunt. Das zweite bv ist aber nicht rein lokal wie das erste, sondem betont, dass die (p&oga in der Welt herrscht auf Grand (stLndhafter) Be- gierde, wie sie ihr charakteristisch ist. Wie I Petr. 1, 14 f. die frtlheren Begierden dem heiligen Wandel entgegenstehen, so liegt hier darin die AndeutuDg, dass die Errettung von der in der ent^, begrdndeten <p&oQa ein Motiv ist, der gSttlichen Heiligkeit teilhafbig zu werden. r* xai avro rovro de) Zum cff des Nachsatzes vgl. I Petr. 4, 18. £s hebt absichtsvoU im Gegensatz dazu, dass uns alles Notwendige geschenkt ist (v. 3), hervor, wie wir damit nicht von aller Mitth&tigkeit dispensiert sind, sondem gerade (xra: etiam) eben deswegen (vgl. Phil. 1,6) jedennur m5g- lichen Eifer {naaay anovdijyy wie Jud. v. 3) hinzubringen mdssen. Wie hier das 7i«^«-, so hebt die Praep. in enixo^yrjaate (vgl. II Kor. 9, 10) hervor, dass es sich um die Beisteuer handelt, die wir unsrerseits zu dem x^V' yny Gottes (I Petr. 4, 11), wie es durch das dutqeM&ai Christi v. 3 ver- mittelt ist, herzubringen'' soUen. bv trj ntctBi vfjitav) bezeichnet das, in dessen Besitz sie sich bereits befinden (v. 1) auf Grund der in ihrer durch Christum ihnen kundgewordenen Benifung geschenkten Verheissungen (v. 3f.). In dieser gl&ubigen Zuversicht (auf die Erfiillung aller Ver- heissungen) sollen sie darreichen die BewBihning desselben in mannhafter Standhaftigkeit (a^rrt;, im Sinne .von IV Makk. 9, 18. 12, 14. 17, 12), wie in dieser verstSndige Einsicht, Besounenheit {yytacig, wie I Petr. 3, 7), welche die Tapferkeit vor Uugestiim bewahrt. t. 6. eyxQuxBitt) vgl. Sir. 18, 29. IV Makk. 5, 33. Die Einsicht darf nicht sein ohne die Energie der Selbstbeherrschung gegendber den eignen Begierden und Leiden- schaften, wie diese nicht ohne Ausdauer in den ftussem Leidensanfech- tungen (Jak. 1, 3f.). Alle diese sittlichen Eigenschafben aber sind nicht, was sie sein sollen, ohne die bvob^bw^ die nach v. 3 das Charakteristikum des Christenlebens bildet. v. ?• tpiXadBXtpia) wie I Petr. 1,22, die Be- weisuDg des Christenlebens in der engeren Gemeinschaft, der gegendber

1, 5 - 10. 335

6e}jq>iif tt^v ayaTrr^v, 8 ravra yag vfxiv vnaQXOvta xat nXeo- vaCowa ovvt, agyovg ovdi uTLaQTcovg 'Aa&iavrfliv eig t^v tov xvqiov ^ftwv ^Irflox. XQiazov eTtiyvwaiv 9 i>> yag fir^ naqeotiv TavTOj TV(pl6g ioTiv, fAVtoTtaCwv ^ Aij^r^v Xafiutv rov xad'aQi- Cfiov T(Zv naXai avzov afAagtiajv. 10 did (jialXoVj adehpoi, anovdaaaxE ^efiaiav v^iZv rijy xXijaiv yuxi ix.koyiiv rroiBia&ai*

ayttTtfj die N&chstenliebe tiberhaupt sein muss (vgl. I Thess. 3, 12). T. 8. tuvtu) geht auf die v. 5— 7 genannteu Tugenden: wemi diese bei euch vorhanden siod (tmagX' c. dat., wie I Sam. 9, 7) und sich mehren {nXeoya^., wie Prov. 15, 6) infolge des nach v. 5 hiozugebrachten Eifers. Aus dem betont gestellten v/Aiy ergiebt sich von selbst das vuag als Objekt zu xa^ictr^ciy^ so dass a^yovg und axagnovg Pr&dikatsadjektive dazu sind, welche bezeichnen, wozu sie das Vorhandensein und Wachstum jener Tugenden in ihnen thats&chlich macht. Da einer trfige (Mt 20, 8) ist, der nicht th&tig sein will, und unfruchtbar (Jud. v. 12) einer, der nicht FrQchte bringen kann, wobei steis an ein Thun gedacht ist, das aus einer inneren Beschaffenheit hervorgeht, so kann das €ig nicht bezeichnen, worin sie gef5rdert werden, sondem nur, dass in bezug auf die Erkenntnis Christi, der als ihr Herr sie ihres Heilsstandes gewiss macht, sie durch jene Tugenden zu solchen gemacht werden, deren Erkenntnis sich in einem entsprechenden Verhalten wirksam erweist. v. 0. iti yag) Dass einer im entgegengesetzten Falle (bem. die subj. Neg.) blind (d. h. unf&hig, geistig zu sehen, zu erkennen, vgl. Mt. 15, 14) ist, beweist klar, dass v. 5 nicht von einer FOrderung der Erkenntnis, sondem von ihrer notwendigen Wirkung die Rede war, weil bei dem Ausbleiben derselben man schliessen muss, dass dieselbe entweder gar nicht vorhanden, oder dass er, wie der Yerf. sich gleichsam korrigierend sagt, kurzsichtig ist wie einer, der mit den Augen blinzelt, also keine tiefer dringende Erkenntnis hat, oder dass er vergessen hat, was er einst gewusst, also seine frdhere Erkenntnis wieder verloren hat. Absichtlich werden die drei F&lle nicht durch 17-17 unterachieden, weil sie, je nach verschiedenen Seiten der Erkenntnis Christi, auch zusammen statthaben kSnnen. xa^aginfiov r, afAagriiay) kann nach Ezod. 29, 36. Hiob 7, 21. Hebr. 1, 3, wegen des Plur. und des naXat (Jud. V. 4) nur die Reinigung von der durch die ehemals (d. h. im vorchrist- lichen Zustande)begangenenStlnden bewirkten Schuldbefleckung bezeichnen, wie sie auf Grund der Besprengung mit dem Blute Christi in der Taufe (I Petr. 1,2. 3,21) erfolgt ist und, weun sie wirklich erkannt oder tiefer erkannt oder nicht vergessen w&re, notwendig die Tugenden v. 5 7 und ihre Lebens&usserungen wirken mflsste. T. 10. <ffto) wie I Petr. 1, 13, macht von der Gesamtermahnung v. 3—9 die Anwendung auf die jetzt erst direkt angeredeten Leser; daher ist das fAttXXoy zu erg&nzen: mehr als ihr bisher gethan ; denn das anov^aaate weist deutlich auf das cnov6^

336 n Petri

TcxvTa yccQ notovvTeg ov fit) Ttraiatfce tvotb' II ovviog yoQ Ttlovaiwg ^Tttxoqr^Y^difiatiai vfuv i) uaodog elg Tr^v alwvioy fiaaiXeiav tov -kvqiov ^ficSv xai awriJQog ^Irfiov Xqiatov,

12 dio fjieU.'qatt) ael vfiag vrtofii^vriayieiv rteql Tovriov^ TLaiTteQ eldotag veal iarr^Qiyfiivovg ev t^ TcaQOvar] aXrjd'eiijt^ 13 diyujtiov da ijyov^ai, i(f> oaov el/al iv tovtoj t^} OTifjvwfiaTiy

nwtay v. 5 zurQck. Die auf die Benifung (vgl. Hebr. 3, 1) folgende Er- wahluDg (vgl. Apok. 17, 14) ist nur ein Eorrelatbegriff derselben, sofem mit jener (vgl. v. 3) zugleich gegeben ist, dass sie aus der Menge der Verlorengehenden zur Heilserlangung ausersehen sind (vgl. Jak. 2, 5. 1 Petr. 1, 1). Dass sie dieselbe fest, unverbrtlchlich (jSe^. im Sinne von ROm. 4, 16. Hebr. 9, 17) machen soUen, zeigt, dass diese (geschichtliche) Benifung and ErwUhlung nicht unwiderruf lich ist (vgl. Apok. 3, 5). r « r a) geht auf alles, was zu dem jSe/). noiBia^ai gehdrt, wie allerdings nacb dem <fio auch das 67tixoQrjyi]<rtti> v. 5: wenn ihr dieses thut, werdet ihr gewisslich nicht (ov fAtjy wie I Petr. 2, 6) straucheln auf dem Wege zum Heil, so dass ihr das Ziel nicht erreicht. Vgl. das nQoaxonteiv I Petr. 2,8. y. 11. ovttag} weist auf das tavta noiovyr, zurtick, wie I Petr. 3, 5. Das nXottauag (vgl. I Tim. 6, 17) involviert die Vorstellung der gOttlichen Gabe , die , dem C7Jixogt]y. V. 5 entsprechend, um die Aquivalenz der Vergeltung hervor- zuhebeu (vgl. I Petr. 3, 9), als eine reichliche Darreichung von allem vorgestellt wird, was zu dem Eingehen (etao^os, wie I Sam. 16, 4. Sap. 7, 6) in das Reich der YoUenduug nOtig ist. Dieses wird, wie Mt. 16, 28. 20, 21,. bezeichnet als das Reich Christi, weil er als unser Herr, der uns durch die Aufhahme in dasselbe vom Verderben errettet (<r(ori;^o^, wie 1, 1), der E5nig desselben ist.

T. 12—21. Motivierung des Schreibeus. cfto) wie v. 10. Zu. dem durch fAeXXr^ota umschriebenen Futur. vgl. Mt. 24, 6. Wegen der entscheidenden Bedeutung des v. 10 f. (zavra) Geforderten wird er alle* zeit (aeiy wie I Petr. 3, 15) dabei sein, sie in betreff desselben zu erinnem (vTiofiifiy., wie Jud. v. 5), obwohl sie Bescheid wissen (vgl. zu dem objekt- losen ei^orag Jak. 1, 19) und gefestigt sind (1 Petr. 5, 10) in der Wahrheit (1 Petr. 1, 22), die, weil sie ihnen nicht erst verkttndigt zu werden braucht^ durch naQovcrj (v. 9) als (bei ihnen) vorhanden n&her bestimmt wird. Der Nachdruck liegt auf dem Partizipialsatz , sofem selbst ihr gefestigter Christenstand ihn nie abhalten wdrde, sie an diese Dinge zu erinnem. T. 18 stellt der scheinbaren Oberfltlssigkeit solcher Erinnerung mit ^e gegenfiber, dfiss er dieselbe fClr seine Pflicht achtet. Der Satz mit €g> oitoy (Mt. 9, 15) nimmt das aei aus v. 12 auf. Das Bild vom cxrjviafia (Deut. 33, 18. Jud. 7, 8) entspricht der Vorstellung von dem irdischen Leben als einer Pilgrimschaft 1 Petr. 1, 1. 2, 11. Das verstfirkende Comp. dteyeiquy (II Makk. 7, 21. 15, 10) bezeichnet, dass er sie auf Grund eines Erinnems,

1, 11-16. 337

dityeigav ifias iv vttofivi^aei, 14 eidais ort raxiv^ i<nty ^ anoiteaig tov axrivufiaroi; fiov, xa^iug xai A xvfiog ^ftiav ^IT/Ootig X^aiog idi^iMoiy ftoi. 15 aTtovdaau de nal inatnott ix^iy vfiag fieia i^v iftiiv i^odov z^v lovzioii fn/^ftr^v Tiouia&ai. 16 oi yaf aeaotfiafiivotg ftiitotg i^axoXov9rfiavzeg iyvat^iaafiEv vfiiv t^y tov xvfiov ijfuuv It^aov Xqkjiov divafu* xal nagov- aiav, akV Inomai }'E»i;df'vres t^g tueivov fttyaXaorijrog.

wie er «s v. 12 in Aussicht Dabm, zu lebeDdigerem Eiteir (vgl. das /taXloir V. 10) erwecken will. t.li. tiJ»f) wie I Petr. 1,18. 5,9. In detuAuB- dmck anoateit (I Petr. 3, SI) venuiscbt sicb doe Bild einea Zelles mit dem einer Bekleidnng um bo Jeicliter, als aach der Abbruch jeoeB dorch das Abuebmea der Zeltdecken erfolgt. Dasa sein Tod ein schneller (rajfii^, wie Jes. 59, 7. Hab. 1, 6), aleo nicbt etwa durcb Erankbeit uud Altere- Bcbw&cbe vorbereiteter, Bondem ein gewaltsainer ist, veranUsBt ihn, das ftp oaoy zn beuutzeii, ebe es imvemiutet ein Ends ninunt. Diese Art seines Todes, die ibm irgendwie in seiner Situation Eur Gewissbeit ge- worden, hat ibm aucb (xb^wc xri) Cbristus kundgetban (cdi;!., wie I Petr. 1, 11). Es biudert nicbts, an die ibm nach Job. 21, 18f. gewordene Weis- sagung lu denken. *. I&. ononfaau ifc xai) Zu dem, was er alleseit zu tbnu fQr seine Pflicbt h&lt (t. 12f.), tritt aber nocb ein beBonders eifrigee Beatreben (v. 10), dem der sofort zu scbreibende Brief dienen boU (bem. das Fut.). Sie sollen n&mlicb allezeit baben (tj;iiv c. inf. wie ML 18,25. Epb. 4,28), was ibnen nacb seinem Heimgonge UfoA>c, wie Sap. 3,2. 7,6) ein Ged^htnia ljtit,fi^y, wie Psal. 97. 12.'Eob. 1, 11. 2,16) dieser Dinge (tovxmv, wie v. 12) beacbaffen (oIbo sein Erinnem ersetien) soil. *• I6ff. begrOndet dies Beatreben dadurch, dass er in der Lage ist, fllr die Macht Cbristi, von der v. 3 auaging, nnd die Wiederkuuft, welcbe v. 11 vorauaaetzt, das Zeugnis aeiner Augenzeugenachaft eiuznaetzen- Der positiven Aussage darQber winl, wie so oft im 1. Brief (vgl. 1, 18. 23. 3, 21) eine Negation vorau^scfaickt, wonach sie nicbt, wie etwa die nach 3.3f. erwarteten Spotter vorgeben konnten, klug ersonnene^ l"<li 'lL[nii;:>'u (Fabeln) gefolgt waren (tiaxoX., wie An. 2, 4. Jes.56,llj. .il- -^ii^ ihnen jenes beides kundmacbten {tyimtf., wie Ear. 4, 14. Dan. 2.'.. Wie sieb der Verf. in dera Plur. mit eeinen Mitaposteln iuBammenKc]iii--r»t. obwobi dock our von zweien von ihnen das im folgenden erz&hlte ^ilt, -o schliesat er in das vfiiy olle Gltlubigeit ein, an welcbe die Ueilabot.-'i ii:it't gelangte, obne daas er die Leser damit oIb Bolche bezeichnet, deneu -r dieselbe zu- erst verktlndigt bat. Zu fnomai vgl. das tno-itttvtiy I Petr. i', Vi. 3,2. zu IttyaiLCtoitjt Lc-9, 43. Da ea aicb nm AugenzeugeuBchafl Beim-r j^etllichea M^est&t bandelt, kann nur die Erscheiuung denelben in dt-r \'erkiaruiig Jeau auf dem Berge gemeint sein, die scbon Mc. 9, 2f. offenbar als Uot«r-

338 n Petri

17 Xafiiov yoQ naqa ^eov navQoq Tifdiiv yLai do^av qmviig eve- Xx^eior^g avvqi TOidade vno Tf^g fjeyaloTtgeTtovg do^rjg' 6 vlog fxov 6 ayaTrrjTog fiov ovTog iffviv, eig ov iydt evdoxr^aa. 18 tuzI %aixr^v rijv (f>tovi\v ^fieig ^'Kovaafiev i^ ovqavov ivB%d'Biaav cvv air(p ovveg iv T(p ayiin oqu^ 19 xat ixo^ev fiepaioTeQOv Tov 7rQoq>r]Tr/.6v Xoyov, oj y.aXwg tvoibitb nqoaiyovrtg cog Xv^y^i}

pfand seiner Wiederkunffc in Herrlichkeit (Mc. 8,38) erscheint. Y. 17 be- grtlndet, wiefem er auf Grund der (in der Vision auf dem Berge) geschauten Herrlichkeit Jesu seine gOttliche Macht und Wiederkunfb, d. h. seioe Gottessohnschaft verkdndigen konnte : Gott selbst hat ihn ftlr seinen Sohn erklSxt. Schon das na^a &eov nargog (ygl. I Petr. 1,2, aber hier natflr- lich mit Bezug auf Christum] zeigt, dass es sich um die Bezeugung seiner Sohnschaft durch den Vater selbst handelt, das rifitjv vor do^ay (vgl. I Tim. 1, 17) macht es unmOglich, an die ihm bei der VerklSxung zu teil gewordene So^a zu denken; es kann nur heissen, dass er die Ehre, als Gottessohn gepriesen zu werden, vom Vater selbst empfing, als eine Stimme ihm entgegengebracht ward (evexO^eiarjg , im Sinne von IPetr. 1, 13), wie die im folgenden angefUhrte. Dies rotaaSe erhebt es tiber alien Zweifel, dass der gen. abs. nur Erl&uterung des Xafitoy xifA, x. (foi^. ist: als ihm eine Stimme von solcher Bedeutung entgegengebracht wurde von der majest&tischen (fieyaXoriQ.^ wie Deut. 33, 26. II Makk. 8, 15, hier mit Anspielung auf die fAsyteX. Christi v. 16) Herrlichkeit (Gottes), wie sie in der Lichtwolke erschien. Bem. das dem Eontext entsprechende Voranstehen des Pr&d. gegen Mc. 9, 7. Das eig oy eyut evS, ist ein selbst&ndiger Zusatz aus Jes. 42, 1, wie das eig statt ey und das eyta zeigt. ?• 18* xtti) schliesst sich anakoluthisch an, als wSjre bereits ein Hauptsatz (eXte^ey) vorausgegangen, weil durch die eingeschaltete Gottesstimme der Beginn der Eonstruktion (Xa^<ay) aus dem Auge gerdckt war, und betont neben der Augenzeugenschaft v. 16 die Ohrenzeugenschaft , schliesst aber eben damit aus, dass v. 17 f. jene begrtinden will. Daher das betonte f]fd€ig. Dass die Stimme vom Himmel her ihm entgegengebracht ward, zeigt, dass es die Stimme Gottes selbst war, welche seine in der Licht- wolke erschienene Herrlichkeit denen, die mit Jesu auf dem Berge waren (vgl. Mc. 2, 26), zubrachte. Der Berg heisst der heilige, weil er durch die Erscheinung der gOttlichen do^a ihm zum Heiligtmn geweiht wurde, wie die Stiftshtltte £xod.40, 34f. v. 10. sxof^ey) ganz, wie I Petr. 2, 12. 4, 8, mit dem Objektsaccusativ und einem prUdikativischen Adj. Den Augenzeugen der Verkl&rung ist das prophetische (vgl. ROm. 16, 26) Wort des AT. durch das, was sie erlebten, noch fester und zuverl&ssiger (vgl. V. 10) geworden, sofem die ErfOllung aller Verheissungen durch den zu gOttiicher Macht erhOhten und wiederkommenden Christus ein neues Unterpfand bekommen hat. xttXiag noieire) vgl. Jak. 2, 8. 19. Act. 10,38: ihr thut wohl, acht zu haben {nqocBx* tiyi, wie Cant. 8, 13. Hebr.

1, 17-21. 339

q>aivovTi iv avxf^^iO^? ro7ri>>, Siog ov fjfiiqa diavydaj] vuai (pioo^ ipCQog avazeih] iv Tolg 'Kagdiaig vfitoVy 20 rovro TcgtHrov yivii- axovreg otl naoa ngoipfjreia yQccq>rlg Idiag ETtiXtaetog ov ylve- rai' 21 ov yaq ^Bkr^^ctxi av&QWTtov i)v^x^ TtQorfrrjreia noriy

2, 1) auf dasselbe, worin natdrlich die Ennahnang liegt, damit unentwegt fortzufahren. Das im 1. Brief so h&ufige motiyierende wg (v. 3) begrftndet das dadurch, dass dies Wort einer Leuchte gleicht, die an einem (ohne sie) dftsiern (trttben) Orte scheint; denn als ein solcher erscheint immer noch (auch nach der darch Christus uns geschenkten Heilserkenntnis, vgl. y. 2f. 8) die gegenwftrtige Weltzeit, sofem in ihr von der dorch die enayyeX/Aota v. 4 in Aussicht gestellten Herrlichkeit doch noch nichts zu sehen ist. Jenes Wort ist durch die OfiPenbarong in Cbristo nicht entbehr- lich, sondem nur durch das bereits eingetretene Heil gewisser geworden (vgl. I Petr. 1, 10 ff.). Das ugoaexeiy aber moss fortdauem, bis dass (coi; ov c. coig., wio Mt. 14, 22) der Tag der Heilszukunft (vgl. ROm. 13, 12) strahlend hindurchbricht und mit seinem Glanz alle Finstemis verscheucht. Warum es dann jener Leuchte nicht mehr bedarf, sagt der zweite Teil des Satzes, in dem das ey r. xa^. vfi, nattirlich ausschliesslich zu ayarBiXij geh5rt. Das lediglich durch das Bild des anbrechenden Tages hervor- gerufene Bild des Morgenstems (bem. die Eargheit im Gebrauch des Art, wie im 1. Brief, der bei ^oKrqp., wie bei tjfdeQa fehlt) geht nicht auf eine erst aufdSmmernde, sondem auf die voile Erkenntnis der Heilsvollendung, die erst mit dem Tage der WeissagungserftOlung eintreten kann. 20. y^ymcxoytes) vgl. Jak. 1,3, schliesst sich eng an nQocexoyreg an, dadaa Achthaben ein rechtes nur sein kann, wenn man von dem Weissagungs- wort nicht erwartet, was es nicht zu leisten vermag, indem man dann an demselben nur iire gemacht wird. Das roirro weist voraus auf den Sat^ mit otif sofem dies vor allem (Tr^oir., wie Mt. 6, 33) erkannt werden muss, dass bei allem Achthaben auf das prophetische Wort (wie dem exCrjreiy urid e^eQavy, I Petr. 1, 10) doch keine (naaa ou, wie Mt. 24, 22) Schrift- weissagung eine Sache eigner Deutung (vgl. das eniXveiy Mc. 4, 34) wird,. d. h. nie selbst die voile Erkenntnis des in ihr Geweissagten bringen kann,. die erst mit der ErftlUung eintritt. Eine Beziehung des ^dia auf die Propheten oder gar auf willktlrliche menschliche Deutung ist durch den Eontext, der davon nichts andeutet, schlechthin ausgeschlossen. 2]* ov yaQ) Bem. das Voranstehen des negativen Gliedes, wie v. 16: eine durch menschlichen Willen gebrachte (vgl. v. 17f.) Weissagung wflrde ja ein& bestimmte Thatsache im Auge haben, auf welche sie den achthabenden Leser hinweisen will und insofem, wenn man ihren Andeutungen folgt, Mf»oc CTrUvcrcft); werden, w&hrend eine von Gott gegebene auch nur durch ihn (bei der ErfOllung) ihre voile Deutung empfangen kann. Eine solche- ist aber jede Schriftweissagung, weil in ihr, lediglich von heiligem Geist getrieben (bem. die starke Hervorhebung ihrer vOlligen Passivit&tX redeten^

J

340 n Petri

clXa V7T0 TtvevfiOTog ayiov (pegofAevoi ikdlr^aav anb &eov av-

S-QlOTtOt.

II, 1 ^EyivovTO di %al xffevdoTiQoqyflTai iv t([) laipy wg xat iv vfjiiv laovrai xpevdodiddai^akoi^ oiriveg 7caQ€iad^ovaiv aiQe- aeig anioXelagy xat rov dyogdaavra aizovg deanoxrjv aqvov-

was ihnen Gott zu reden gab (otto d^sov\ Menschen. Das nachdrdcklich am Schlusse stehende av^Qotnoi hebt hervor, dass bei solchem Ursprun^ der WeissagUDg dieselbe nicht bringen konnte, was Gott sich selbst der- einst zu geben vorbehalten hat, n&mlich die voile ErkeDntnis der ge- weissagten HeilsvoUendung (v. 19).

Sf 1 9. Weissagung zukdnftiger Irrlehrer. syeyoyro) wie Mc. 1, 4 vom geschichtlichen Auftreten der Pseudopropheten (Jerem. 6, 13. 26, 7). Das ^e xai (1, 15) betont, wie selbst in dem Yolk, in dexn die von Gott inspirierten Propheten redeten (1, 21), neben ihnen auch. solche auftraten, die sich ^Ischlich daftir ausgaben. Indem das bevor- stehende Auftreten der Liigenlehrer unter ihnen {ev vfAiv^ individualisierend, wie 1, 16, was von der Christengemeinde als dem Antitypus des Volkes gilt, vgl. I Petr. 3, 21) als ein Analogon (a>c xm) dieser Erscheinung an- gekntlpft wird, und nicht umgekehrt, wird klarer hervorgehoben , dass dieselbe ein gottgeordnetes Yorbild dessen war, was der Apostel darin ftlr seine Zeit geweissagt findet. Das ipevdoMaaxaXoi bezeichnet solche, die Lfigen lehren, da die andersartige Bedeutung des Comp. ipevSon^otp. nur mit dem Wesen der Prophetie als solcher zusammenh&ngt. Da das oiriyegf wie I Petr. 2, 11, motiviert, weshalb sie Ltlgenlehrer genannt werden , kdnnen die aiQcaeig nicht Spaltungen (Gal. 5 , 20) oder Sekten (Act. 5, 17), sondem nur selb8terwS.hlte (und darum Ifigenhafte) Lehrweisen eein, die sie neben der allein richtigen einftlhren werden {naQSMtcyeiy^ nach Analogie des TiaQeicq^eQeiy 1, 5), und die durch (tntaXeiag als (ewiges) Verderben (Mt. 7, 13) mit sich bringende charakterisiert werden. xai toy ayoQacayrtt) markiert den HOhepunkt des Frevels dieser at^saet^ dadurch, dass sie mit EinfiQhrung derselben sogar (xai: etiam) den Herm, der sie er- kauft hat {ayoQ., wie Apok. 5, 9, zur Sache vgl. 1 Petr. 1, 19) verleugnen, in- dem sie einen SClndendienst lehren, der die AutoritS,t des Herm, der so viel gethan und gelitten hat, um sie von diesem Sfindendienst zu befreien, thats&chlich ignoriert. Zu der Wortstellung vgl. I Petr. 1, 13. 15. Die offen- bare Anspielung auf die Jud. v.4 gezeichnete Erscheinung zeigt, dass der Verf. in ihr Anlass findet, die weitere Entwicklung derselben zu einer f5rm- lichen Irrlehre zu weissagen. Das enayoyteg c. dat. (Sir. 1 , 27) erl&utert das anuiXeiag und ist daher NS.herbestimmung des ganzen Satzes, wonach sie

2, 1-5. 341

ftet-oi, inayovieg iavTolg rajiv^v antalietm', 2 ycai iroklot i|a- 7ioXov9^ooiaiy avTiHv ralg aaElyeiaig, iJt' oiJg ^ 636s *% alt]9eiag fi)uaaifr^fiJjihqaeTai, 3 xal iy nl^ovE^i^ jtlaazolg iAyoig vnag ffircoQeiaoyiat, oJg to Xftifta IxjiaXai olvi aQyei, xal tj a^tuiUia at'Ttuv oh vvotoCei. A el yag 6 ^Bog ayyiliuv aftoQ- TtjadvKov ovy, iipeiacao, aXla aei^oig ^6q>ov za^agiiaas fca^- iSonLtv eig XQiaiv Ti^vftivovg, 5 xal a^jraiou xooftov ovx

LehreD einfDhren, die eogar ChriBtum verleugDeu, isdem sie (dadurch) aich eia Verderben herbeiflthren, daa aie schnell ereilen wird (rajf., wie 1, 14). T, 2> XRi) koflpft ein tweitee weeeatlicbeB Homeut der Weissagung ao, wonach sie groesen Erfolg bsben werdea Zu iitatoiov9. vgl. 1, 16, zu T. tMtXyemii 1 Petr. 4, 3. Docb vgl. aucb Jud. v. 4. Damit ist angedeut^t, das8 nicbt sowobl ibre Lebren aU die Liieoz zu ZHgelloaigkeiten, welche dieselben gew&bren, zur Nacbfolge reizea wird. Das A otf ^Xaatpt/fi. (vgl. Jea. 52,5) gebtnatOrlicb 8uf die noUo(. Der otfof (Jak. 5, 20. Jud. v. 11) T. «Xt^. ist die LebeiiBweise, welcbe die Wabrbeit (1, 12] vorBchreibt, nod die um ibres Wandels willen als Laaterweg geschm&ht wird, hier mit Recbt, wie i Petr. 4,4 mit Unrecbt. r. S fitgt hinzu, wie dieser Erfolg durch den gewinnsOcbtigen {er nUoftda, vgl. Psal. 119, 36. Jerem. 22, 17) Eifer berbeigeffibrt wird, tnit dem aie durch erdicbtete Worte die OlKubigen (v/taf. wie er vfuv v. 1) zum Oegenstaade eiuea gewiDnbringen- den OeBch&fts (vgl. Jak. 4, 13) tuacben. Das oi; (dat. incomm., wie I Petr. 5, 9) gebt auf das Subj. des Satzes. Das x^^n ist das bereits in der Scbrift Ober die Pseudopropbeten (v. 1) gef%llte Strafurteil (vgl. Jnd. v.4), welcbes von alters ber nicht mQsBig ist (vgl. dazu das nQyo; I, 8), sondem sie bestKndig wegen ihrea Treibena vemrteilt, wie anch das in ihm ge- drobte Verderben nicbt einnickt ("var., wie Jes. 5, 27. Pror. 24, 33), soudem iminer wach (nnd daher bereit) ist, um eilig Qber sie za kommen, sobald es Zeit ist (v. 1). T. m. begrOndet diese Gerichtsdrobuitg dorcb Beiapiete gOttlieher Strafgerechtigkeit, wobei dem Verf. ofienbar Jud. v.6f, vorscbwebt ; wenD Gott selbst Wesen. wie ea die Engel sind [bem. den artikelloaen AuedrucV, wie I Petr. 1, 12), weil sie geaUndigt batten, nicbt verscbonte (vgl. Qen. 22, 12. Sir. 16, 8). Zu dem it, das den thatsOcblicb vorliegeaden Fall setxt (bem. die obj. Neg.) vgl. I Petr. 2, 3. Daa mit ^nQiit buudene mi^ait Z<"p- be«agt, dass er aie deu mit ewiger Fi deckt«a ErdbOhlen des Tartarus Obergab, nachdem er sie, > gescbaltete xagjagoiaas (vgl. das Subst. Hiob41, 23) sagt, ii vetBCtrt, ala aolche, die fllra Qericht aufbewahrt werden. Das sn dem aus ayytXiui' zu entnehmeuden Ace. V- &> uocb von ' fDhrt Ewiscbeo den beiden von Judas atigezogenen Beispit'lr der Siutflut ein (vgl. 1 Petr. 3, 20). Ancb hier hebt das artjkf II (Sir. 16, 7} xoa/iov wobl hervor, dass es uichts Geringeres ni

342 II Petri

eq>€l(TaTOy akka oydoov Ntoe diyiaioavvrjg 'at^qvy^o iqwXa^ev^ tux- Taydvafiov xoa^fif ^<^^fi^y BTtd^ag, 6 xai Ttokeig 2od6^(ov luxl ro- fiOQQag xKpQiiaag xctraatQoqjj y^crciyiQivevy vTtodeiyfia ^ekXovratv aaepeiv TBd-uvuigy 7 xai divLaiov ^urv Y.axanovovfiBvov VTtb xi^g Twp ad'iaficov h aaelyeitf avaazQOcprlg igvaavo' 8 fiXi^fAcm. yaq Kat ofAofj 6 diTiaiog ivxavor/.idv ev avzolg ^fiigav i^ "^fidQag xpvxiiv diYuaiav avofiOtg igyoig e^aaaviCtv. 9 oldsv 'AVQiog «v-

alte Weltbestand war, den er iiicht verschonte, da Noah nur als achter, d. h. mit sieben andem bewahrt wurde (was durch seine Bezeichnung als Prediger [vgl. das fxiyp. I Petr. 3, 19] der Gerechtigkeit motiviert wird), als Gott eine Wasserflut tlber eine Welt voll Gottloser ftlhrte (bem. die Anspie- lung an Gen. 6,17: enayto joy xaraxX,), Vielleicht setzt schon das anet&tjir, I Petr. 3, 20 voraus , dass Noah seinen Zeitgenossen gepredigt hatte ; die Charakteristik derselben als aasfieis erinnert an Jud. v. 4. 15. 6. xai^) noch von et abh^gig. Das artikellose noXeig wird durch die geu. app. zum nom. prop, erhoben. Nachdem er sie mit Feuer und Schwefel eingeS^schert (Gen. 19, 24f.), verurteilte er sie zu {xaiexQ, c. dat., wie Mc 10, 33) vOlliger Yemichtung (bem. dem term, techn. aus Gen. 19, 29), in* dem er sie hierdurch zu einem (immer noch vor Augen liegenden, bem^ das part, perf.) Yorbild (vnodetyfta^ vgl. Jak. 5, 10) ihres Schicksals ftUr die setzte, die in Zukunft gottlos leben wtirden {aaepeiy, wie Jud. 15). Die drei Gerichtsbeispiele sind also Typen ftir das Yerderben, wie die Pseudo- propheten v. 1 ftir das Auftreten der Ltigenlehrer. Durch den Anschluss an Jud. V. 7, wo die St&dte bereits als ein solches detyfia erscheinen, ist hier schon der Gedanke zum Ausdruck gekommen, der als Nachsatz eu den drei parallelen Yorders&tzen folgen sollte, daher derselbe von jetzt an anakoluthisch fallen gelassen wird. ?• 7 hebt, der Bewahrung Noahs V. 5 entsprechend, hervor, wie Gott Lot als Gerechten aus dem Untergange der St&dte errettete (vgl. Sap. 10, 6), weil er von dem in Zdgellosigkeit (y. 2) sich bewegenden Wandel (ttvaarQ. ey^ wie I Petr. 3, 2) der Gesetz* losen (a^fff/u., wie 111 Makk. 5, 12.. 6, 26, erinnert an ad-sfiit. I Petr. 4, 3) gequ&lt wurde {xatanoy.f wie II Makk. 8, 2. Ill Makk. 2,2). Er machte ihn also nicht nur nicht mit, sondem hatte darunter zu leiden. ?• 8 begrQndet das xazanoy. dadurch, dass er mittels Sehens (ihrer aaeXy.) und HOrens (ihrer frevelhaften Reden, die sie als a&eafdot, ^hrten) Tag ftir Tag (seine) gerechte Seele durch (ihre) gesetzlosen Werke qu&lte. Der Yerf. be- trachtet das Wohnen des Gerechten unter ihnen als ein freiwilliges, wahrscheinlich ihre Besserung durch Wort und Beispiel bezweckendes (vgl. den Six. xij^. v. 5), da er selbst dadurch seiner Seele stete Qual auf- erlegte. y«9« oiSey) wie Mt. 7,11: Jehova (xrptoc, wie Jud. v. 5) weiss Mittel und Wege, versteht, Fromme, wie den (ftx. xtjg, v. 5 und den dixmos

2,6-11. 343

oefieig ex nuqaa^ov ^vea&aij adUovg di elg ^fiiqav XQiaeatg xola^Ofiivovg rrj^iv.

10 fialia%a di tovg onlata aaqrMg iv im&vptiq ^lacfAOv no- Q€vofiivovg xal nv^iovfjvog 7unaq>Q0vovvTag. xoXfAtp^al av^adug^ do^ag ov tqi^ovmv fiXaag>rifiovvTeg, 11 ottov ayyeloi laxvt xai

V. 7f., aus versucherischer Lage zu erretten (iQvic&ai^ hier im Sinne von Mt. 6, 18). Hier erst tritt die Absicht der Erwfthnung Noahs und Lots heryor. Wie diese als die wahren Propheten dem gottlosen Geschlecht ihrer Tage gegenClberstehen, so sind sie zugleich ein trOstliches Yorbild, wie die Frommen aus der ihnen durch das Auftreten der zukQnftigen Lflgenlehrer erwachsenden Versuchung (v. 1 f.) gerettet werden. Erst im Gegensatz kehrt der Verf. zu der eigentlichen Tendenz dieser Straf- beispiele als Hindeutung auf das Schicksal der Ltlgenlehrer (v. 3) zurdck, sofem Gott Ungerechte (I Petr. 3, 18) fttr den Gerichtstag (Jud. v. 6) zu be- wabren weiss als solche, die (an ihm) gestraft werden (xoXicC., wie Sap. 11, 16. II Makk. 6, 14). Direkt ist dies nur von den stlndigenden Engeln gesagt (v. 4), aber von den Noachiten und Sodomiten versteht es sich von selbst, dass sie durch ihren irdischen Untergang erst x«era ayd-^. gerichtet sind (I Petr. 4, 6) und ftlr die am Endgericht ihrer wartende Bestrafung aufbewahrt werden. Bern, das h&ufige bedeutungslose Fehlen des Art, wie im ersten Brief.

2, 10— 22« Schilderung gegenwftrtiger Gottloser, zu denen sich der Verf. mit dem fAoXurra 6b (Gal. 6, 10. Phil. 4, 22) den Obergang bahnt , sie damit aufs klarste von den v. 1 ff. geweissagten Lflgenlehrem unterscheidend. Diese Schilderung lehnt sich deutlich und absichtlich an Jud. v. 7ff. an. Erg.: insonderheit weiss Gott diese auf die Bestrafung am Endgericht zu bewahren. Das onva(a caQxos aus Jud. v. 7 ist mit dem Tiogevecd^ai ey enidv(A, aus I Petr. 4, 3 verbunden, nur dass hier der Sing, steht (wie 1,4), weil ein gen. obj. (wie Sir. 6,36) folgt, aber auch das fjiiacfAov (Sap. 14,26) erinnert an das aaqxa fAwiyovciv Jud. v. 8: die hinter Fleisch hergehen in der Begierde nach Befleckung (mit Unzuchtstinden). Damit wird aber unter demselben Art. verbunden das ebenfalls Jud. v. 8 nachgebildete xv^ior. xataipQoy, (vgl. Hos. 6, 7), sofem sich in solchem Unzuchtstreiben ein Yerachten der Herrschaft des xv^coc zeigt, der daa- selbe verbietet. Nun erst lOst sich die Konstruktion von v. 9 los und das an das toXfuay Jud. v. 9 erinnemde xoXfjLrjxai, das noch durch das a4J6k- tivische avd^adeig (Gen. 49,7) verst&rkt wird, charakterisiert jene Leute als verwegene WaghSlse, als welche sie nicht (vor ihrer Rache) zittem, wenn sie ((iberirdische) M%jest9.ten l&stem (vgl. den Anschluss des fiXa- ctfrjfiovyrei I Petr.' 4, 4). Hier schwebt dem Verf. das dbia; fikacip. aus Jud. V. 8 vor; aber wenn dasselbe dort durch das v. 9 folgende Beispiel seinem Sinne nach sofort deutlich wird, so iSsst sich hier 11 selbst AVeiss, N. T. m. 22

344 II Petri

dwdjABi fiei^opeg ovveg ov (piQovotv xcrr' avtwv Ttaga yLvqiq^ pXaagffjfiov nQiaiv 12 ovtot di^ wg aloya C(Sa yeyeyvfjiAeva qwciKLa elg ahoaiv tuxi q>&OQaVj iv oig ayvoovaiv filaag^r^fiovv- tegy hf Tfi q>^OQ^ avTwv %al q>&aQti<TovTaif 13 adtxovfievoi, laa&ov adixlag. ijdovriv ^yovfiepoi. tt^v iv ^^igif r^i'^r, aTtlloi

nur verstehen, werni man es als verallgemeinemde Anspielung auf jeues Beispiel fasst. Das onov steht von der Situation, in welcher Engel, die an VermOgen (I Petr. 4, 11) und Macht (1, 3. 16) grOsser sind (als jene teuflischen do^ai, wie Jud. V. 9 der Erzengel Michael) und also die Rache derselben nicbt zu ftirchten haben, (dennoch) nicht anbringen wider sie {(pegovaiy, vgl. 1, 17f. 21) bei Gott (na^a xvqmo) ein Iftsterliches tJrteil (vgl. das x^itf. fiXac<pijfii>ttg Jud. v. 9). T. 12. ovtoi ie) im Gegensatz zu den ayyeXoiy wie Jud. T. 10, woher auch das Bild der ^toa aXoya entlehnt ist, das aber n&her dahin ansgefiihrt wird, dass diese als rein sinnliche Wesen (nur) geboren sind, um gefangen und verzehrt zu werden. Das tpvuirxa, worauf der Verf. offenbar durch das (pvaixtog Jud. v. 10 gebracht ist, bezeichnet die unver- niinftigen Tiere nur positiv, als reine Naturwesen im Gegensatz zu geisti- gen, weil dem ihre Bestimmung eig (pd^o^ay (vgl. 1,4) entspricht, welche sie nur erfClllen, wenn sie geschlachtet werden. Das ey oig ist attrahiert fEir tttvta ey oig: sie l&stem Dinge, in denen sie gSuzlich unwissend sind (ayyoeiy ck, wie Sir. 5, 15). So benutzt der Verf. den Zug Jud. v. 10 b (nur mit dem ayy. aus 1 Petr. 1, 14), um zu zeigen, worin sie den unvemtlnftigen GeschOpfen gleichen. Gemeint sind natdrlich die do^ai und ihre gefahr- drohende Bedeutung, von der nur sie nichts zu wissen scheinen. Beson- ders stark wird nun aber das schon Jud. v. 10 angedeutete zweite tert. comp. hervorgehoben , indem ausdrtlcklich das ey rovroig tpd-tt^coytai n&her be> stimmt wird durch ey r. tp&oqa avttoyx in demselben Verderben (zu dem die unvemtlnftigen Tiere ja erschaffen, weil es eben reine Naturwesen sind) werden auch sie (die doch zu HOherem bestimmt sind) infolge ihrer L&sterungen zu Grunde gehen. Bem. das Wortspiel zwischen dem zeit- lichen und dem ewigen Verderben (wie 1,4). T* 18. acfexov^froi) gehOrt zu (p^a^itoyiMj sofem sie durch dasselbe um Lohn, wie ihn Un- gerechtigkeit sucht (vgl. Act. 1, 18), betrogen werden. Da sie v. 10 unter die a&ixoi subsumiert werden, erklSrt sich die Bezeichnung ifares Treibens als adixia (Jak. 8, 6) ; und , da sie durch dasselbe einen G«winn suchen, der als fiift&og (Jud. v. 11) bezeichnet wird, das simiige Wortspiel, wie ihre a^txta damit vergolten wird, dass sie durch ihren Untergang um diesen fAia^g gebracht werden. Neu anhebend fahrt der Verf. aus, wiefem sie um diesen Lohn betrogen werden, indem er andeutet, dass sie denselben in dem zeitlichen Wohlleben suchen, weil sie dasselbe f&rWoUust (Jak. 4, 1) achten (1, 13). In dem Ausdruck TQvtpij (Prov. 19, 10. Lc. 7, 25) liegt noch keine Andeutung von etwas Unsittlichem, nur das ey rjfAeqa deutet an, dass die xQvtpri ihrer Natur nach nur dauert, so lange es Tag ist (vgl.

2, 12 - 15. 345

1

xat fiwfioi evTQVipiavzeQ ev taig aTtoraig avtutfv awevioxov- fxepoi vfiiv, 14 6q>d'aXfiOvg ej^oireg (Aeavovg fAOi%aXidog tmu axa- TaTcavoTovg a^a^iaQy dekea^oneg xffvxctg aavr^iiixovgj %a^iav yeyvfivaofiivtjv Tiisove^lag txovteg^ wxroQag rext^a. 15 xorra- leiTiPOVTeg evd'eicnf 666v e^rAanj^aay, i^anLolov^i^cnfTeg tt^ 66^

Joh. 9, 4), also die Lebenszeit fiber, and dass sie also mit dem (p^eigfjaoytai V. 12, sofern dasselbe auch nur das zeitliche Verderben im Tode bezeich- net, schon um diesen Lohn betrogen werden. Ddrselbe wird aber nun n&her als ein Lohn der Ungerechtigkeit charakterisiert. Zu dem Ende nimmt der Verf. das tfTrtiU tfwBwax. aus Jud. v. 12 auf, nur nach Analogie von I Petr. 1, 19 das cniXo^ mit xai fiwfioi (Sir. 11, 31. 20, 23) verbindend, die Beziehnng auf die Agapen durch Hinzuf&gung des v/au^ abstreifend und durch tyrgtHprntrieg €y (Jes. 55, 2. 57, 4) mit einem Wortspiel bezeichnend, worin die a^Mut bei ihrer rgvi^ besteht: als Schmutz- und Schandflecken entweihen sie eure Gastmfthler, indem sie bei denselben in ihren Be- tr&gereien (vgl. den Plur. yon tutsXyBw v. 2) schwelgen. T. 14 schildert, wie sie die, mit welcben sie schmausen, betrflgen, indem sie die Gast- freundschaft derselben zur Befriedigung ihrer Wollnst und Habsucht miss- brauchen. Das (abcxo^ (Jak. 3, 8) besagt, dass ihre Augen nichts andres mehr zu erblicken yermOgen, als eine Ehebrecherin, zu der sie des N&ch- sten Weib machen wollen, und so nicht aufhOren mit Sfindigen im Sinne von Mt. 5, 28 (bem. den Gegensatz zu dem 'tt^tt. ufjutQ, I Petr. 4, 1), indem fiie (durch solche wollfistige Blicke) kOdem (deA., wie Jak. 1, 14) Seelen, die nicht gefestigt genug sind (vgl. den Gegensatz des isxfjqtiiuy I Petr. 5, 10), um solchem EOdem zu widerstehen. Mit solcher Unzucht verbindet sich das spezifisch heidnische Laster der Habgier, in der sie ihre Gaet- freunde betrilgerisch ausbeuten, weil ihr Herz darin wohlgetlbt ist {yeyvfAv., wie Hebr. 5, 14). Da die Part, dieses Verses nur n&her schildem, wie sie sich am Tische andrer ein Wohlleben zu verschaffen suchen, in dem sie den Lohn ihrer Ungerechtigkeit suchen, den sie fOr Wollust achten (v. 13), zeigt nun das Kottt^a^ (Deut, 11, 26) x&tva (Eph. 2, 3), wie sie um denselben betrogen werden, indem sie dem gOttlichen Fluch fOr solche a^wut ver- fallen. Es ist also die einfftche Copula zu ergftnzen. T. 16 bezeichnet im Anschluss an Jud. v. 11, die fltlchtige Andeutung dort weiter ausftlhrend, den Bileam als einen Tjpus derer, die nach dem fu^. adtx, v. 13 trach- teten: einen geraden Weg (Pro v. 20, 11. Hos. 14, 10), wie ihn die Wal^heit (vgl. V.2) zeigt, verlassend, sind sie in die lire gegangen (Jak. 5, 19. I Petr. 2,25), indem sie nachfolgten (1,16. 2,2) demWege Bileams, des Sohnes Beor. Hier zeigen die Prftterita klar, dass von verirrten Gemeinde- gliedem der Gegenwart die Rede ist und nicht von den Ltlgenlehrem der 2ukunft (v. 1). Mit einem harten Asyndeton, wodurch aber sehr nach- drttcklich der Hauptbegriff, auf dem die typische Parallele mht, voran- tritt, wird nun der Weg Bileams nftber als der Weg bezeichnet, welchen

22*

346 n Petri

Tov Bahzctfi TOv B^iiq, fiia^ov adiTuag rffajcfjaev^ 16 Siey^iv d€ iax^ Idlag Ttaqavofilctg' vnotvyiov aqxovov iv ov&^tvov ipiav^ q>&€y^aiievov iiuikvaev t^v zov Ttqofpricov Ttaqaq^Qoviav. 17 ovzoi eiaiv Tttjyal awdqoi tuxI 6^i%kat vTto XaiXaTtog ikavv6(iBvaiy dig 6 tofpog tov axorovg Terij^fjvai. 18 VTteQoyxa yaq ^araiovrjvog g>d'eyy6fi^0L deXed^ovoiv iv eTtidvfilaig aag- xog aaeXyelatg totg oXLyiog aTtoijpevyovrag Tovg ev nXonnj avaoTQeq^ofiivovgy 19 iXev&BQiav avroig inctyyeiXopLBvoij avrot

er aus Liebe zum (iic&oi adutiag ging (vgl. Knm. 22, 17. Deut. 23, 5). T* 16 zeigt, wie er bereits, den adueoi der Gegenwart zur Wamung, eine Zurechtweisung (eX^y^, , wie Hiob 21, 4. 23, 2) der ihm charakteristischen (Mfur) nttQayofAue (ProT. 5,22. 10,26) erhielt nach Num. 22, 28ff. Dass das an sich sprachlose Jochtier (vttoC., wie £xod. 20, 17. Jnd. 1, 14) wunderbar mit Menschenstimme redete, zeigt, dass Gk>tt selbst ihm durcb die Eselin die Zurechtweisung erteilen liess, indem dieselbe die widersinnige Thor- heit des Propheten, in der er um Lohnes willen einen gottwidrigen Wag einschlug, fainderte (Num. 22, 33 f.). Dadurch soil die Thorheit, den Weg Bil.*8 zu gehen, als eine solche gebrandmarkt werden, die selbst vemmift- lose Thiere (v. 12) erkennen, und die danim zum Gegenteil dessen f&hren muss, was sie intendiert (v. 13f.). 17. ovtoi eicir) charakterisiert die V. 12 Genannten, indem das eine der vier Bilder aus Jud. v. 12f. in zwei auseinander gelegt wird, um durch die wasserlosen Quellbrunnen, wie durch die vom Sturmwind (Mc. 4, 37) fortgeirieben werdenden (Jak. 3, 4) leeren Nebelwolken, die so wenig Regen bringen kOnnen, wie jene er- quickenden Trank spenden, solche abzubilden, die nicht leisten, was sie versprechen und denen darum mit den Worten aus Jud. v. 13 (ot; xerrjg,) ibre Strafe gedroht wird. ?• 18 begrllndet die Anwendung dieses Bildes auf sie, indem ihre prahlerischen Worte {tmBQoyxa aus Jud. y. 16), die sie ert5nen lassen (bem. das gtS-iyy. aus v. 16, hier in absichtsvoller Weise gebraucht) durch den gen. qual. fjutraior^tog (Koh. 1, 2, vgl. /ucrraco; I Petr. 1, 18) als innerlich hohl, leer charakterisiert werden , wie sich schon darin zeigt, dass sie damit nur vermOgen, in Fleischesbegierden (vgl. die cne^. cagxtxai I Petr. 2, 11), worin Verftihrer und YerfAhrte sich zu- sammenfinden , mittels Zflgellosigkeiten (2, 2) , die sie ihnen in Aussicht stellen, solche zu kOdem (v. 14), welche kaum {ohyag vom Mass, wie oXiyoy I Petr. 1, 6: ein wenig erst) im Entfliehen begriffen sind vor denen, die in Irrwahn (Jud. v. 11) wandeln {ayacrg, €y, wie 1 Petr. 1, 17), also als eben Bekehrte, die sich noch lange nicht ganz von der Gemeinschaft heidnischen Lebens losgesagt haben. ?• 19 zeigt erst, dass es Freiheit ist, was ihnen die hochtOnenden Worte v. 18 versprechen (Jak. 1, 12% wahrend sie doch selbst (airroi, wie I Petr. 1, 15. 2,7) Knechte des Ver- derbens sind, dem sie mit ihrem Treiben verfallen. Dass sie dies sind.

2, 16 21. 347

dovloi vTtdgxovT^ trig fp^OffSg' ^t yog tig ij;mjwaiy %ov%(i» dtdovhinai. 20 €i yaq artoqwyoPTeg Ta fiiaafiotta %ov xocfiov ip iniypdiaei tov %vqiov tuxI aarniQog ^Itjoov Xqiotov, tovroig di TtdXiv ifjinXayiivTeg '^wrtou,^ yiyovev avrdig %a iaxccta XBiqova Twp nQiivotv' 21 TLQetTTOP yaq ^v aiidig fii] ineyvu)' yUvai TTpf Mbv r^g dmaioatvf^gy ^ iTtiyvovaiv vTrooTQeipai in

wird durch den Allgemeinsatz begrflndet, dass, voa wem einer flberwunden ist (rjxTijTMy wie II Makk. 10,24, aber mit Dat. statt vno c. gen., wegen des Gedankenspiels mit tovtm)^ dem er geknechtet ist und bleibt (perf. pass.) als sein dovXo^^ d. h. unrettbar in seiner Gewalt bleibt. Der iuten- dierten Anwendong liegt dasselbe Wortspiel, wie 1,4. 2,12, za Grande; denn wer yon den vergftnglichen Dingen (den Genussobjekten) beaiegt ist, der bleibt ihnen geknechtet und muss der ihnen innenwohnenden tp^o^a in jenem Doppelsinn verfallen. Dass die «is$fiBig des Judasbriefes im Ge- sichtskreise des Yerf. sich bereits als Vertreter der wahren Christen- freiheit rflhmen, hat denselben eben auf die v. Iff. ansgesprochene £r- wartung gebracht. v* 80 begrdndet die Anwendung des Allgemein- satzes in v. 19 b auf die Libertinisteu, wie sie seit v. 10 geschildert, da das €t rjttmyrtti deutlich an tk ritxfjrai ankntlpft. Auch sie waren ja als Glieder der Gemeinde einst entflohen den befleckenden Dingen der Welt (jAuusfjittta J wie Jerem. 32,84. Lev. 7, 18), die nach Jak. 1,27 durch Erregung der sflndlichen Begierde den natfirlichen Menschen mit Schuld befleckt, und iwar auf Grand der Erkenntnis Christi als des Herrn und Erretters (vgl. 1, 1. 11) die sie bei ihrer Bekehrung bewog, sich von den- selben loszusagen; und dass sie jetzt wieder in eben diese (bem. das nach- drClckliche xovtoig) Dinge verwickelt sind {BfAnXaxsyxis , vgl. Prov. 28, 18. II Tim. 2, 4) , indem sie sich von ihrem Reiz haben fesseln lassen, zeigt, dass sie tlberwunden sind. Die Knechtschaft, in die sie dadurch geraten, ist aber ein schlimmerer Zustand als der frllhere (bem. die sichtliche Hin- weisung auf Mt. 12, 45). Ihr frtlherer (heidnischer) Wandel liess, wie das tcnog>vyoyteg zeigt, noch eine MOglichkeit der Bettung offen, ihr jetzi- ges definitives Geknechtetsein (v. 19) nicht mehr. T. 21* xQSitxoy) ganz wie I Petr. 3, 17, von dem, was ihnen heilsamer gewesen w&re; denn wenn sie den odog x. dix. (die Lebensweise, welche die Gerechtigkeit vor- schreibt, vgl. v. 2) nicht erkannt h&tten, so gftbe es nach Lc. 12,47 fiir sie eine geringere Strafe, als jetzt, wo sie ihn erkannt (beoo. das von avxoig attrahierte eniyyowny statt des Ace.) und durch ihre Rtlckkehr zum alten Stindenleben sich aus der Gebundenheit an das von der duiaio^. vorgeschriebene Gebot losgemacht haben (bem. die pr&gnante Verbindung des vnomg. mit ex). Dass dasselbe als von Gk)tt stammend ayue heiaat und (mit der eniyy, xov X9^^' v. 20) ihnen anvertraut wurde (na^ad,, wie Jud. V.3), hebt die Strafbarkeit des vnocxQe^fai hervor. Bem., wie die

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trjg TtaQado&eioTjg avroig ayiag iwolijg, 22 avfA^i^rpiuBv avzoig TO T'qg akfjd'ovg Ttagoifiiag' xviav iTticxqixpag inl to Xdiov h^i^ QOfia, xat vg lovaafiivri ^Ig hvXioiaov fiogfio^ov.

ni, I TavTT/v ^df]f ayaTtrjToiy devTeqav vfiiv ygaq^o kniaro- X'qv, iv alg dieyeiQii) vptwv kv vTtOftvi^aei ti^v elXixQivil did- voiaVy 2 fzvtjadiivaL Tciv TtQOBiQfjfievcjv ^ijftdriov vtco twv ayitjv TtQOgnj^div Tuxt Trjg tiov artoaToliav ifiwv ivToXfjg rov

eyroXrjj welche die Scheidung Ton allem Sflndenwesen fordert, dem Verf.^ wie Jak. 1,27. I Petr. 1, 14f., das eigentlicbe Wesen des Ghristentums charakterisiert. t, 22« avfifisfi^xey avron) vgl. I Petr. 4, 12. Bern, das nachdrfickliche Asyndeton: begegnet ist ihnen, was das wahre (auch im yorliegenden Fall sich bewahrheitende) Sprichwort (ygl. Pro v. 1, 1) sagt. Der Verf. meint also nur ein Sprichwort, welches an zwei Beispielen die Sinnlosigkeit solchen Rtlckfalls erlftutert. Die 1. H&lfte ist nicht ans Prov. 26, 11 entnommen, wo vielmehr nur die erste H&lfte desselben benutzt wird; in der 2. HAlfte ist emcT^stffaaa zu ergftnzen: ein Hund, der zortick- kehrt zu dem, was er selbst ausspie, und eine Sau, die, nachdem sie sich gebadet, zurfickkehrt, um sich (wiederum) im Kot zu wSJzen.

8, 1 7. Die Spotter der Zukunft. ayan^joi) wie I Petr. 2, 11. 4, 12. Das dsvreQay weist auf den ersten Petrusbrief zurdck, so dass dieser an dieselben Gemeinden wie jener geschrieben sein wiU, wenn auch dieselben seither durch die Wirksamkeit des Paulus wesentlich heiden- christliche geworden sind; das er ivc^/enth&lt eine ungenaue Beziehung auf die im Vorigen liegende VorsteUung beider Briefe. Dass das disy, ey vnofAv, der Zweck dieses Brief es ist, sagt 1, 13; aber auch der erste will ja nach 5, 12 mit seinem BnifAaqrv^Biy die Leser nur durch die Erinnerung an die ihnen bekannten Heilsthatsachen ermahnen, um in ihnen die lautere Qe- sinnung zu erwecken, die sie nach 1, 13 bethfttigen sollen. Das cUur^ti^ (Sap. 7, 25. Phil. 1, 10) stellt die Gesinnung der Leser in Gegensatz zu der der Libertinisten (2, 10—22), daher das durch die gesperrte Stellung stark betonte v/ntoy, T. 2. fdyt^a&ijyat' rmy n^onQijfi, Qt^ft.) Inf. der Absicht, der sein Subjekt aus vfMny empfftngt. Die dem Verf. yorschwe- bendenWorte aus Jud. v. 17 werden zunftchst auf die ATlichen Propheten- worte bezogen, die aber hier nicht nach ihrem weissagenden Inhalt in Betracht kommen, sondem nach ihrem ermahnenden, der ft&r die Leser verbindlich ist, weil die Propheten als gottgeweihte (Lc. 1, 70) ihrem Be- ruf nach nur fordem, was Gott sie fordem heisst. Daher wird damit verbunden das Gebot, das sie auf Grand der Erkenntnis Christi als ihres

2, 22 - 3, 5. 349

TLVifiov xai aatzrjQogf 3 tovto TtqCkov yivwCTLOvteg^ oxv ilev- aovzai in iaxcitfov twp ^fiegdiv hf ifinaiyiaoyy ifinai%%ai Tuxta tag Idiag ini&v^iag ctvxCiv TtOQtvof^ivoi 4 xoi kiyovreg* nov eOTiv ^ irtayyeXia trig TtoQOvaiag avvov; aq> ^g yaq ol naniq^g ix,oiiAij&r]aaVj Ttawa ovrtog diafiivu an ciQxiig utiaeiag,

5 kavd^QVH yaq avrovg tovto ^iXovrag^ ore ovQovot ^aav

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Herm und Erretters (2, 20) voii diesem empfangen haben, und das ihnen nach 2, 21 yon ihren Aposteln flberliefert ist. Der Yerf. denkt dabei nach dem gegenw&rtigen Gemeindebestand (vgl. zu v. 1) speziell an Paulus (vgl. 3, 15) nnd andere Heidenlehrer, die unter den Lesem gewirkt batten, und in denen sie speziell ihre Apostel (vgl. I Kor. 9,2) sahen. t* 8. Tot'To nQ»T, yiymcx,) vgl. 20 und zu dem anakeluth. Part, im Nom. I Petr. 2, 12. Wie notwendig diese Erinnerung, wird ihnen klar werden, wenn sie vor allem das erkennen, dass die Befolgung jenes Gebotes in der nftchsten Zukunft den schwersten Anfecbtungen ausgesetzt sein wird. In offenbarer Anlebnung an Jud. ▼. 18 erinnert der Yerf. daran, wie in den letzten Tagen der nach I Petr. 1, 20 bereits angebrochenen Endzeit (bem. die bedeutsame Umwandlung des en ecx. r. X9' bei Jud.) kommen werden (Mt 24,5) Spotter, wie die dort erw&hnten, welche nach ihren Lflsten (bem. das unserm Yerf. so gel&ufige i4iaq) wandeln und schon dadurch den Lesem zur Yersuchung gereichen. Ausdrficklich betont er aber durch ^y efATtttiyfioyrj, dass er an eine Sp((tterei denkt, von der im Judasbrief noch gar nicht die Rede war, und die nach ihrer Formulierung in v. 4 darum so gef&hrlich ist, weil sie die ganze christliche Zukunftshoffiiung, welche nach Eap. 1 das spezifische Motiv alles christlichen Tugendstrebens ist, in Frage stellt t* nov ectiy) wie Psal. 42, 4. Mai. 2, 17. Die in der Frage liegende hOhnische Behauptung, sie sei nirgends zu finden und darum tiberhaupt nicht zu erwarten, kann sich nati&rlich nicht auf die Yerheissung als solche beziehen, sondem auf die Yerheissnng seiner Parusie (1, 16) als eritlllte. Da das ag> ij^ (scil. ij/AiQas) die Begrdndung jener Behauptung einleitet, kann nur daran gedacht sein, dass bei Leb- zeiten der Y&ter (jener Spatter) die Parusie mit Sicherheit erwartet wurde (Mt. 24, 34), wie schon in dem exoifitj&tjaay (I Kor. 15, 18) angedeutet, da man ihren Tod ja nur als einen Schlaf bezeichnen konnte, wenn dem- selben (bei der Parusie) unmittelbar die Auferweckung folgte. Daher werden sie en ctf/itroiK r. fjfii^tay (y. 3), wenn die ganze Generation, inner- halb derer die Parusie erwartet wurde, dahingestorben, ohne dass dieselbe eingetreten, sagen: seit die Y&ter entschlafen sind, bleibt alles, wie es ist. Das deiktische ovttas weist auf den gegenwftrtigen Weltbestand hin, in dem keine Anderung zu erwarten, nachdem eine solche in der Z^it, wo sie (mit der Parusie) erwartet wurde, nicht eingetreten, so dass nunmehr von ihm gilt, dass er tiberhaupt unver&ndert bleibt {duxfieyn, vgl. PsaL 19, 10. 102,27) von SchOpfiingsbeginn (Mt. 24,21). i. 5. Xay^ayei ya^

350 n Petri

ex/roAa^ xai yij i^ vdaTog xai dt vdazog avveaTuiaa T(p xov &tov idy^, 6 di wv 6 tore TLoOfiog vdavi yLaTaxlva&elg anof- ^0, 7 oi di vvv ovgavol "Kat f} yr^ Tt^ avrov loytif Te&tjaav' QiOfxivoC siaivy ttvqI xr^Qovfi^oi elg fjiaigav TLqiotcog nat anta- Xeiag tiSv aae^tSv avd-qwTttjv.

8 iV 5e Tovto fiii Xav&aveTU) vfdag, ayaTttjToi, ovi fila fifiiqa Ttaga xr^/^i wg xiXta errj xcrt x^^^ ^V ^S ^f^^QO ^la.

avzovg) vgl. Lev. 5, 8. Act. 26, 26, begrQndet, dass es Sp5tter sind, die solches sagen, dadurch, dass ihnen, was gegen ihre Behauptung spricht, nur verborgen ist, well sie dieses wdnschen {^eXoyta^y wie I Petr. 3, 10), nSmlich dass es keine Parosie gebe, bei der sie die Strafe far ihr Lust- leben v. 3 zu fftrchten haben. rjaay) Wenn schon einmal Himmel exi- stierten von alters her (2, 3), so h&tte man schon damals ebensogut sagen kOnnen: es bleibt alles, wie es ist. Zu ytj erg&nzt sich aus rjaay ein 171^: und eine Erde, die zu Bestand gekommen war {irvyearanfaf vgl. Eol. 1, 17) aus Wasser heraus, indem sie aus den Wassem des Chaos (Gen. 1,2) her- vorging, und mittels Wassers, indem die oberen und unteren Wasser sich schieden und in diesen wieder das Wasser sich zum Meere sammelte, so dass das Trockene, das Erde heisst, zurQckblieb (Gen. 1, 7. 9f.). Ja, die Erde existierte nicht nur von alters her, sie schien auch, da sie auf das ansdrtlckliche Sch5pferwort Gottes (ra» r. ^eov X6y<a) durch eine Reihe von SchOpfiingsakten zustandegekommen , zu dauemdem Bestande be- stimmt zu sein. y^H. ii my) geht auf das Wasser der Tiefe, aus dem sie emporgetaucht, und das Wasser fiber der Teste, durch dessen Ab- sonderung sie zu Bestand gekommen (vgl. Gen. 7, 11), und hebt hervor, wie gerade durch beide, von denen man es deshalb am wenigsten erwarten sollte, die damalige Welt (vgl. o a^/. xoc/Aog 2,5) zu Grunde ging, als sie mit Wasser tiberflutet ward {xaraxXvad^eii, vgl. Sap. 10,4). T* 7. yvy) gehOrt mit zu rj ytj, da ov^. x. ytj wie v. 5 nur den gegenw&rtigen Welt- bestand ausdrflckt. Die betonte Stellung des Pronominalgenitiv (avtov) ist durch die Beziehung auf tco tov d^eotf Xoy, v. 5 veranlasst (vgl. I Petr. 1,18. 5,9). Gemeint ist Gren. 9, 11: sie sind wie ein Schatz aufgespart (vgl. Jak. 5, 3), aber nur indem sie dem Feuer, in dem sie dereinst unter- gehen sollen (Jes. 66, 15f.), aufbewahrt werden (2,4) f!ir einen Tag des Gerichts (2,9) und des Verderbens (2,1.3) der gottlosen Menschen, zu denen ja auch die SpOtter (v. 3) gehdren.

898 18. Die Bedenken der Gegen wart. ey <fe) Eines aber, und zwar, was der folgende Objektsatz sagt, auf den das rovro voraus- weist,*m5ge euch, ihr Geliebten, nicht verborgen sein (v. 5). Es lag in derVoraussetzung, von der die SpOtter der Zukunft, wie der Verf. v. 4 beftlrchtet, ausgehen werden, n&mlich in dem aq> tjg 01 nttteQBg exotfirjdr^iFay, etwas, woraber auch die Leser der AufklSrung bedtlrfen. -- naQa xvQita)

3,6 10. 351

9 ov fiQadvvei niQiog trig inayyeXiag, &g riveg fiffadvrilTa '^yovvrai^ aila licoLqo^iiU eig vfiSg^ fi'q fiovXoficyog rivag ano- XiaOaiy alka navtag elg fieravoiav xc(>^(Ta<. 10 ii^u di ij ^ftiga xvqIov &g TtXiTiTrigy iv fj o\ ovgotpoi ^oitr^dov TtageXevaovtai, OTOix^la di navaovficya Xv&iqaerai' xae yrj luxl ra iv ccvvi} e{fya

wie IPetr. 2, 4, besagt, dass fCbr die gOttliche Anschauung menschliches Zeitmass keine Bedeutung hat, wie klar die aus Psal. 90,4 entlehnte zweite Yershftlfte zeigt. Um den Gedanken aber zu verallgemeinem, musste Ton der Einheit menschlichen Zeitmasses ausgegangen werden, ohne dass dabei eine spezielle Anwendung desselben beabsichtigt ist. 9. ov figadvyei) vgl. Gen. 43, 10. Sir. 32, 18, mit dem Genii, verbunden nach Analogie der Verba naveiyy wnegeiy: Gott ist nicht s&umig hin- sichtlich der Yerheissung (d. h. im Sinne von v. 4: der YerheissiingB- erftQlung). Leidet menschliches Zeitmass auf ihn keine Anwendung (v. 8), so ist auch die scheinbar schon zu lange Zeit, in der man vergebens auf die Panisie gewartet, f&r ihn dnrchaus keine lange 2^it. Aus dem (ag rirsg fiQad. tjy. (2, 13) erhellt, dass schon zur 2^it des Yerf. in der Ge- meinde manche von sftumiger YerzOgerung (der Panisie) zu reden begannen, und dass dies ihn eben veranlasste zu befOrchten, dass, wenn erst die ganze Greneration, innerhalb derer man die Parusie erwartete, hingestorben sein werde, die SpOtter der Zukunft die ganze Ohristenhoffiiung fOr nichtig erkl&ren wtlrden (v. 3f.). Das fioxgo^fi. (Pro v. 19, 11) steht hier von langmfltigein Warten auf Besserung in bezug auf sie (etg, wie I Petr. 4, 8ff.). Das vfitts ist natiirlich individualisierend, wie 1, 16, doch nicht ohne aus- drflckliche Hinweisung darauf, dass auch unter ihnen noch viele seien, welche der Busse bedtlrfen. Das fitj fiovXofAerog giebt ausdrflcklich als Grund an, wie Gott nicht wiU, dass irgendwelche (bem. das voran- stehende uyag^ wie I Petr. 5,8) verloren gehen (Jak. 4, 12), sondem dass alle zur Sinnesftnderung (Mc. 1, 4) fortschreiten (/»^. cc^, wie Mt. 15, 17). T.IO* tj^e^ (fe) vgl. Jes. 18, 6. Habak. 2, 3, mit grossem Nachdruck im Gegensatz zu der scheinbaren YeraOgerung, die ein Nichtkommen befOrch- ten l&sst: Eommen aber wird der Tag Jeh.*8 (vgl. Joel 1, 15. 3, 4), der mit der Parusie v. 4 anbricht, und also immer noch, wie diese nach Mt. 24,43, unerwartet, d.h. frflher als man glaubt. Da an diesem Tage die gegenw&rtige Welt durch Feuer vemichtet wird (v. 7), so werden dann, wenn die Flammen des Weltbrandes wie sausende Windsbraut flber das ganze Himmelsgewdlbe hiigagen, die Himmel schnell genug (bem. das Qoiiij^oy) vergehen (Mt. 24, 35), da selbst ihre festen Grundbestandteile (tfroi/eiit) in solcher Gluthitze (vgl. das Subst. xavatoy Jak. 1, 11) auf- gelOst werden. UnmOglich kann sich das xm an Xv9ij€$Tat anschliessen, sondem es kntlpft an tj^ei an und fragt mit Beziehung auf die Behauptung der Sp^^tter v. 4, ob an diesem Tage, wo die Himmel und das Festeste in ihr vergehen, der soviel verg&nglichere Teil des Weltgebftudes, wie es die

352 II Petri

evgedi^aezai; 11 tovtwv ovrwg Ttdvrtjv Xvofiivwv 7t(ytot7tovg 3el vTtoQXEiV iv ayia$g avaaTQog>aig yuxl evaefieiaigj 12 nf^do- yuUvrag xai anevdovTag zr^v naQOvaiav riig tov ^eoS fnAiqag^ di' fjv ovQavoi TtvQOVf^evoi kv&i^aovrai Ttal 0i:oi%tlu luxvaovfAeva Tilxecai. 13 TLaivovg di ovgavovg xat yiiv xaii^y xtna %b eTcdyyelfia avrov TtQoadoiMoiABv^ iv OLg dmaioavvi] xaroLxel,

Erde ist (bem. das artikellose ytf), und gar die Werke in ihr (seien es SchOpfungs- Oder Menschenwerke) werden gefunden werden (vgl. Deut. 18,10. I Sam. 25, 28), also bestehen bleiben. y. 11. ovttus) wie 1,11, bildet gleichsam die Antithese zu dem oviois der SpOtter v. 4. Das durch die gesperrte Stellung stark betonte nayttoy geht auf Himmel and Erde ^und alles, was dazu gehOrt; und das zeitlose PrSjsens Xvofjteyiay bezeichnet, was sicher einmal geschieht, wenn n&mlich der Hermtag gekommen sein wird. Da solchergestalt alles aufgel5st wird, and es somit ftlr Gottlose (y. 7) nirgends eine Zufluchtst&tte giebt, so muss diese Zukunftsaussioht fOr die Christen das stSrkste Motiv werden zu einem sie von diesen scheidenden Wandel. Das exklamative notitnog steht, wie Mc. 13, 1. I Joh. 3, 1 , von der GrOsse (quantus) und bedarf deshalb durchaus der N9iier* bestimmung durch ey: wie gross mflsst ihr sein in heiligem Wandel (vgL I Petr. 1, 15) und FrOmmigkeit. Der Plur. weist auf die verschiedenen Er- scheinungsweisen von beiden hin (vgl. Jud. v. 18). T* 12* ngoaSoxaytag) vgl. Psal. 119, 166. II Makk. 7, 14. In solchem Verhalten werden sie nicht nur (mtissig) erwarten, sondem, indem sie jeden Grund eines Aufschubs aufheben (vgl. v. 9), beschleunigen (anettSsiy trans., wie Jes. 16, 5) die An- kunft {ntcgovaM im eigentl. Sinne, wie II Eor. 7,6f. Phil. 1,26) des Tages Gottes. Nur um dieses Gerichtstages willen, in welchem die gegen- wfiitige Welt, wie einst die alte zu Noahs Zeit (2,5), untergehen muss, um alle Gottlose, die auf der Erde leben, dahinzuraffen (v. 7), werden ja nach V. 10 selbst die Himmel in Feuersglut {nvgovfAByoi, wie Prov. 10, 20, vgl. das Subst I Petr. 4, 12) au%el5st (v. 10) und Elemente in Gluthitze geschmolzen (vgl. Jes. 34, 4) werden, obwohl dieser Teil des Weltgeb&udes an sich mit jener Gerichtskatastrophe nichts zu thun hat 18 zeigt, welches Interesse die Gl&ubigen an dem Herbeikommen and darum dem Beschleunigen dieses Weltunterganges haben: neue Himmel aber und eine neue Erde erwarten wir in Qemftssheit seiner Verheisung (1, 4). Gemeint ist Jes. 65, 17, wo auch v. 25 gesagt ist, dass in der neuen Welt Gerechtig- keit wohnt, was dann ein neu^s Motiv f!lr die in v. 11 indirekt liegende Ermahnung bringt.

3, n - 16. 353

14 JU, ayamjiQi, tqiJto TrgoadmuUvreg aTiovddaan aani- ilot xat afiufirjzoi avv^ EVffed^vat Iv eiQ'^vr], 15 xoi t^v xov t/xqIov ^[i(Zv ftanffO^fiiav cunf^iav ^yela&e, xa&u>g xai 6 ayam^hs fjfiuiv adehfog Jlavlog Tuxta t^v So^Btatm avttp aotflav tyqaxpev vfiiv 16 tug %al iv naaaig imaroXalg, JUuUiJv

T. 14—18. SchluBsermalinnng. (Tto) wie 1, 10, wird nach der Ani-ede (3, 1. 8) n&her erUutert durch das anf *. 12f., d. h. auf den Qe- richtstag tmd anf die WeltenieDening gebende xarta n(o«f.: in der Br- wartong dieeer £reigmsse befleissigt euch (1, 10), unbefleckt und ohne Fehl (vgl. I Petr. 1, 19, nur mit dem volltanenden afiuiujtoi, desten Qegen- sati Deut. 32, 5) eriiindeii zn werdea (bem. den Oegensati der Libertinuten '2, 13). Daa anf Gott (vgl. lo sjiayy. avtoe t. 13) gehende avia schliesst aich daran als eiufacher dat. comtn. an; aber wer fllr ihn flecken- und tadellOB erfiinden sein will (vgl. I Petr. 1,7), der mQBa es auch in seinem Urteil sein. Dae tf eiQiitn] gebSrt lu crpi^tTvin und eteht von dem sub- jektiven GefUil einea aller Sorge und Gefabr eotbobenen Wohlseins, ntit dem Bie niir im Bewiustsein Bolcher Tadelloiigkeit dem GerichtBtage ent- gegenseben kOnnen. t. 1ft. ror xup. i;^.) kann nach dem stehenden Sprachgebiancb des Briefea nnr auf Christus gehu. Wohl ist es die Langmat Qottea (I Petr. 3, 20), welche den Anfscbiib der Verbeiasnnga- erfllUuDg lom Heile aller bescbloM (v. 9); aber Cbristiis, der die«en WillensentBcblnsB Gottes auazufOhren hat, iat es, detsen Langmut gie fDr das, was ibneu Errettung ermOglieht (bem. Aaa metonjiniscbe aioTtjqiav), acfaten soUen. Das ist keine neue Ermabnung neben der in v. 14, eonden Eeigt nnr, wie jeder Anfechub des emarteten Endes ihnen dasu dienen eoU, dnrcb vennebrt«n Eifer in der Befolgnng deraelben ihre Errettung En eicbem. xa9ns xnt) wie 1, 14, geht biemach ausschliesslicb anf die an die Leier gerichteteu sittlichea Ermabnnngen des Paulna, and zwar, wenn die Leser nacb t. 1 die des ersten Briefes sind, anf den Epbeserbrief. Selbst an den Galater- and ffolosaerbrief m denken, ver- bietet der anf einen beitimmten Brief binweisende Aor. nnd das nm- fassende vfiw. Das anf den Verf. nnd die andem Angenzeugen dee Lebens Jeen gehende tj/iuv (1, 18), daa den Panlus als ihren geliebten Bmder aner- kennt, soil jeden Himbrauch seiner Autorit&t seitens der Libertiner ab einer im GegensatE zu der gesettlicbeu Strenge der Urapostel stehenden abscbnei- den. Bern, die schlicbte Bemfong anf die ibm gegebene Weisheit {aotpui, wie Jak. 3,13), die von einer SchAtzung seiner Briefe als inspirierter nnd dee- halb kanomscher sehr weit entfemt iat. t> 16. ev naaait fniaioXais) geht anf alle dem Verf. bekannten Briefe, die Fanlns sonst aocb geschrieben hat, nmnOglich aber anf eine kanonische Sammlnng, die ja den hier ans- drQcklicb betonten Tlnterachied twiacben an eie nnd nicbt &n sie ge- schriebenen Briefen anfheben wflrde. Es iat nicbt einmal wabrscheinlich, dasa die Lesec dieselben kennen, da er ihnen erst mitteilt, dass Paulus

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354 II Petrus

iv avToig neql TOVTiov, iv alg iatlv dvavotftd Tiva, a ol a/jia^ 'd'eig xat aaTij^exTOc argefiXovaiv opg xat zag Xomag yQaq>ag TtQog ri]v Idiav ctvvdiv andXeiav, 17 vfieig ovvy ayanrj^oiy TtgoyiviiaKovteg g>vXaaaead'e, %va fir^ zij %wv ad-iofiwv Ttkayfj

auch in ihnen dasselbe geschrieben babe, wenn er von diesen Dingeu, d. h. von den Pflicbten der Cbristen angesicbts des erwarteten Gerichts- tages redet. Das Scbwerverst&ndlicbe, das es in ibnen giebt, kOnnen nur seine Ausftlhningen fiber die Rechtfertigung allein aus dem Glauben und die cbristlicbe Freibeit vom Gesetz sein, wie sie besonders der ROmer- und Gralaterbrief entbalten. Eben wenn die Leser diese Briefe nicht kannten, war es den Libertinem leicbt, sicb auf angeblicbe Aussemngen in ibnen zu bemfen, die aucb von an dem in ihrem Sinne gedeutet wurden. Denn dass nicbt jene allein es sind, welcbe jene scbwerverst&nd- licben Stellen verdreben (<rr^e/)X., eigentlicb von der Misshandlung dorch Marterwerkzeuge, vgl. IIIMakk. 4, 14), zeigt der f!lr sie viel zu scbwacbe Aus- druck, welcber die Urbeber solcber Missdeutungen cbarakterisiert, sofem er sie auf Mangel an Verst&ndnis f!lr die pauliniscbe Weisbeit (o/ua^cK) und auf Mangel an Festigkeit im Obristentum (aatijQixxoi , vgl. 2, 14) zurdckf&brt , da beides solcbe Deutungen von vom berein perborreszieit baben wtlrde. Ohne jede Nftberbestimmung kann bei den yQag>M nur an die Scbrifken des AT*8 gedacbt sein, welcbe als die tlbrigen in der Qe- meinde geltenden Autoritftten den pauliniscben an die Seite gestellt werden konnten, aucb wenn diese nocb durcbaus nicbt kanoniscbe Geltun^ im sp&teren Sinne eriangt batten. Da sie aber scbwerlicb im Sinne des Libertinismus gedeutet werden konnten, am wenigsten in ibrer Gesamtheit (und nicbt bloss in einzelnen Stellen, wie die Paulusbriefe), so gebt dies wobl auf die den Lesem wohlbekannte Missdeutung des AT's, das in urn- gekebrter Weise zu gunsten eines antipauliniscben Judaismus verdrebt wurde. Dass sie damit nur sicb selbst (idiay) das Yerderben bereiten, wie die Lflgenlebrer oder die SpOtter 2, 1. 3. 3, 7, beweist natfirlicb nicht, dass bier an diese gedacbt ist. t. 17* t'/uee; ovy) nimmt die durch die Berufung auf Paulus und die Hinweisung auf seine Missdeutung unter- brochene Ermabnung v. 14 wieder auf, wesbalb das n^aytrwrx, (I Petr. 1,20) nur darauf geben kann, dass sie vorauswissen, in welcber Weise man ibnen jene falscbe Freibeit aufzureden sucben wird, und sicb danim vor der Irreftlbrung durcb solcbe missdeutete Paulusworte bfiten kOnnen (g>vX., wie Prov. 21, 28. Sir. 26, 11). lya (jLti) vgl. Jak. 5, 9. 12: sie sollen nicbt, durcb den Irrwabn (2, 18) der Libertiner, die bier als solcbe cbarakterisiert werden, welcbe, wie ibre Vorbilder (2,7), alle Bande von sicb geworfen baben (xtay a&eafnoy), mitfortgerissen {cvyanax^; vgl. £zod. 14, 6. Gal. 2, 13), berausfallen {e7msin]te, vgl. Sir. 34, 7) aus dem gefestigten Stande cbristlicben Glaubens und Lebens, in dem sie sicb nacb 1, 12 be-

B, 17 - 18. 355

awQTtaxd'ivTeg hLniar/ve tot Idlov arr^QiyfAOVy 18 av^dvere di hf %aQi%v nuxl yvtiaet. tov tlvqiov ^fioiv Ttai awriiQog ^Irjaov Xqiotov. ttvzip ^ do^a xat vvv luxt eig fniiqav aliUvog.

finden (vgl. das dem Verf. so gel&ufige uftoti, wie v. 16). y. 18* avIaKcre) intrans., woftir I Petr. 2,2 das Med. stelit, bildet den Gregensaiz zu dem sxnMxBiv, dessen Yermeidung dnrch das tpvXavcea&B beabsichtigt war: wachset vielmehr an Gnade, deren Mehrong der Verf. ihnen 1, 2 anwiinschte, und an Erkenntnis Jesu Ohristi, wie sie auch 1, 2 als not- wendige Yoraussetzong solcher Mehrong erschien. Die Dozologie (vgl. I Petr. 4, 11. 5, 11) wird hier auf Christum bezogen, dem sowohl jetzt die Herrlichkeit eignet, als bis auf den Tag der Ewigkeit, d. h. den Tag, der nie aufhOrt, weil in der Ewigkeit kein Wechsel der Tage mehr eintritt ' und darum sie selbst nur noch ein Tag ist Vgl. Sir. 18, 9 und zum artikellosen Ausdruck I Petr. 2, 12.

IHANOr A.

1, 1 ^0 riv an a^;^^, o cmrjULoafjiev , o ecjgdxafisy xoig ogyd-aX^oig ^ficSv, o i&saaafie&a xat ai x^^^S ^f4wv iifjrilagnjaav TtBQi xov loyov zifg ^oyijg 2 xat ^ ^coij kq>avBQw^^y xal ewQciyiafiey xai fiagrvgovfiev xat aTtayyiiXofiey vfuv Trjv ^o^y

1, 1 4* Eingang des Brief es, in welchem der Verf. znnftchst sich als Augenzeugen des Lebens Jesu charakterisiert. o ijv) Die mit Nachdruck voraufgeschickten Relativs&tze charakterisieren das Objekt der Yerkttndigung (v. 3) seinem Wesen nach als das uranHbiglich {an uqxv^i im absoluten Sinne nur hier, sachlich gleich sy aQXV ^^^' h 1) gewesene und geschichtlich offenbargewordene, und daher den umnittelbaren Ohren- und Augenzeugen (bem. das t. og)d^. f/fc., das sachlich das axtjx, mit- bestimmt), mit denen sich der Verf. zusammenschliesst, dauemd gegen- wSjrtige (bem. die Perfecta). Das o ed^Baattfie&a (vgl. Joh. 1, 14) bezeichnet das verstSudnisvoIle Betrachten des in seinen gottgleichen Worten and Werken vor Augen Liegenden, das durch den engsten pers5nlichen Oe- meinschaftsverkehr (bem. das «e /ct^e; tjfji. e^fn^Xatpijitay) ermOglicht wurde ; daher die Aoriste. Das ne^t rov Xoyov gehOrt zu den drei letzten Relativ- s&tzen, die in verktbrzter Form v. 3 wieder aufgenommen werden, weil diese Wiederanfnahme zeigt, dass die Eede bei ihnen abgebrochen ist, und bezeichnet das Subjekt, in betreff dessen sie jenes uran^gliche (gottgleiche) Wesen in persOnlichem Umgange wahrgenommen haben. Gemeint ist daher der persOnliche Logos (Joh. 1, 1), ohne welchen es das wahre Leben (das in der Gotteserkenntnis schon hier beginnt, vgl. Joh. 17, 3) nicht giebt (ti^; (ft>i7()t weil nur der OfEenbarungsmittler schlechthin dasselbe mittcilen kann. xai) knQpffc in einer durch die Unter- brechung der Konstruktion deutlich erkennbaren Parenthese eine Erlftute- rung darfiber an, wiefem der Logos, Qber den die Augenzeugen ihre Wahmehmungen machten, als Yermittler des Lebens bezeichnet werden kOnne: und zwar ist das Leben (das bisher also seinem wahren Weaen nach g&Dzlich unbekannt war) kundgemacht worden (e^cn^f^ctf^ im Sinne von I Petr. 1,20); dass es in dem Logos als dem, der es zuerst be- sass (Joh. 1, 4), kund geworden, geht daraus hervor, dass die v. 1 genannten Augenzeugen auf Grund eigner Erfahrung davon zeugen (jAaQxv^vfAey, vgl. Joh. 15,27) und es verktlndigen {anayysXXofjisy c. ace, wie Mt. 11,4).

1, 1 - 3. 357

rfjv aitivioVf ^Vig ijy Ttgog tov notviqa mat iq>€cveQ(69't] ^fuv 3 0 ewQaKafiev xal oMjmaiiBv^ oTtayyillofjiey tuxI vfiiVy iva nat vfieig %oivwviav exr^tB fiB^ ^^uiv. nat ij TWivuivla di ^ ijfieriQa fitra TOV TtcetQog xal f^eva tov vlov avrov ^Itjaov Xqioxov*

Der Verf. gehOrt also zu den Augenzeugen, welche dem Leserkreise {vfjLw) st&ndig die Botschaft von dem wahren Leben, das im Logos war und durch ihn mitgeteilt wird, verktUidigen. Das Tf/y ^wfiv r, auoyiov ist Objekt zu alien drei Verbis und charakterisiert das Leben seinem wahren Wesen nach als das unverg&ngliche (I Petr. 5, 10) , als welches es von ihnen erkannt wurde, well es (i^r^, wie I Petr. % 11) im Gemeinschafts- verkehr mit dem Yater (bem. das ngoq toy narega^ ganz im Sinne von Joh. 1, 1) geftlhrt wurde. Da Jesus selbst seine einzigartige Oottes- erkenniaiis, in welcher nach Joh. 17, 3 auch ftir ihn das ewige Leben (die hOchste Seligkeit) schon beginnen musste, auf sein uranflUigliches Sein beim Vater und sein Gottschauen in demselben zurflckfthrte (Joh. 6, 46), ist es den Ohrenzeugen kundgeworden als eines, das ebenso endlos sein muss, wie es anfanglos war. Bem. das zum An&ng zurQckkehrende und somit die Parenthese schliessende x. efpaysQw^ rj/uy. 8* o sfOQax, X. axi^x.) nimmt nach der Parenthese den Inhalt von v. 1 nochmals auf, um das, was sie von dem wahren Wesen des Logos gesehen und durch das HOren der Verkfindigung Jesu verstehen gelemt haben (bem. das Yor- anstehen des ettgax, im Unterschiede von v. 1), nun als Objekt der st&ndigen apostolischen Yerklindigung an die Leser zu bezeichnen, die damit als die HOrer derselben charakterisiert werden. Das xitt vor v/juy bezeichnet, <das8 den Lesem durch diese Yerkflndigung ebenfalls zuteil wird, was ihm imd den andem Augenzeugen durch ihr HOren und Sehen kundgeworden, damit auch sie (durch den Besitz der wahren Erkenntnis in betrefF des Logos) Gemeinschaft mit den Augenzeugen haben, wie diese sie unter- einander haben. Das xm de f&gt in einem selbst&ndigen Satz, in dem die einfache Copula zu erg&nzen ist, eine n&here Erlftuterung hinzu fiber die xoiyatyia der Augenzeugen, wobei das de markiert, dass nicht von ihrer Oemeinschaft mit den Lesem die Rede ist, sondem von der, die sie untereinander haben (bem. das rj ijfjierBQa), und an der die Leser erst durch die apostolische Yerktindigung Anteil empfangen, um zu betonen, wie dieselbe ein so hohes Gut sei, weil es eine Gemeinschaft mit dem Yater und seinem Sohne Jesu Christo ist. Durch die Erkenntnis Jesu als des Christ (d. h. im Sinne des Apostels als des uranfftnglichen Logos, in dem die voile Offenbarung Gk>ttes und damit alles verheissene Heil gegeben) haben die Augenzeugen die Gremeinschafb mit dem Yater, welche in der mit dem gottgleichen, in dem geschichtlichen Jesu erschienenen Sohne gegeben ist, emp&ngen (vgl. Joh. 17, 21); und alle Yerktindigung der Augenzeugen hat stets nur die Absicht, die Leser in die gleiche Ge-

358 ^ JohanDis

4 xat xavza yqaq>oixev ijfi€ig, iva ij x^Q^ fjiiwv rj nercXr^

5 Kal lativ avr^j ij ayyeXia^ ^y mifjiioafiev cttt' ovtov Ttal avayydXlofASv vfilvj otv 6 d-eog g>tig eativ xat a%oTia iv avTi^ ovx eoTiv ovdefiia, 6 iav iinto^iev ott TLOLVioviav €%oiiev fier*

meinschaft einzufilhren. v* ravra) auf den Briefinhalt vorausweisend. Das ijfA6ig nach yQatpofi^v hebt die Person des Briefschreibers aus der grOsseren Zahl der Yerktlndiger des Evangeliums (v. 3) heraus, wenn auch immer von der Voraussetzung aus, dass andere dasselbe schreiben wtbrden (bem. den Plur.). Die Aussage iiber die Absicht des Briefes involviert zugleich den sonst tlblichen Segenswunsch, sofem durch denselben ihnen ja nach jener Absicht ein Segen gebracht werden soil; denn die Freude des Briefschreibers an der durch seine Verkttndigung bewirkten Gemein> schaft mit den Lesem (v. 3) kann nur durch den Brief eine vollerflillte werden {nB7tXij^affA$yr] ^ vgl. Joh. 3, 29), wenn derselbe jene Gemeinschaft zur vollen Yerwirklichung bringt.

1^5 SyB. Die erste der drei einleitenden Meditationen (1,5 3, 6)» deren jede aus einer neuen Seite ihres Christenstandes eine doppelte Folgerung zieht, geht aus von der Sumnm der ihnen (Ibermittelten Heils* botschaft Christi. xai) kntipffc an das v. 4 fiber den Zweck seinea Schreibens Gresagte die Voraussetzung desselben an, indem durch das nachdrtlcklich vorantretende eariv dem Zweck der apostolischen Yer- ktindigung (v. 3) der Inhalt derselben gegentlbertritt, welcher dem o axij- xoafAey dort entsprechend als Yerktodigung der Botschaft bezeichnet wird, die sie von Christo gehOrt haben. Zu dem vorausweisenden at^tf vgl. Joh. 1, 19. Der ayyeXia (Jes. 28, 9. Pro v. 25, 25), die sie von ihm, d. h. dem V. 3 genannten Jesus Christus geh5rt haben, und zwar nicht nur durch seine unmittelbare YerkCUidigung (vgl. v. 3), sondem, wie das. €tno zeigt, auch mittelbar durch seine ganze Selbstdarstellung, entspricht absichtsvoU das ttyayyeXlofAey (I Petr. 1, 12); sie kOnnen nur eine Botschaft weiter verkflndigen, die ihnen geworden ist. iptos eariv) Dass Gott Licht, d. h. tlberall sichtbar (weil tiberallhin durch seine Ausstrahlung sich kundgebend) ist, involviert die grundlegende Heilsthatsache, dass er (nattbrlich in Christo, um dessen Botschaft es sich ja handelt) offenbar geworden und zwar vollkonunen offenbar, so dass keiuerlei Finstemis^ d. h. nichts Dunkles und Unerkennbares mehr in ihm ist (bem. die nach> drflckliche Stellung des ovde/Aut am Schlusse). Y»6« eay cmtufjieyy vgl. Jak. 2, 14. Die I pers. plur. setzt den Fall so allgemein gdltig, dasa das fiber ihn zu Sagende selbst auf den Apostel zutrSf e , wenn bei ihm der Fall eintr9.te, dass mit der Behauptung seines Christenstandes (vgl. die xoiywyia v. 3) verbunden wSre ein Wandeln in der Finstemis, d. h., wie Joh. 8, 12. 12, 35 zeigt, im unerleuchteten Zustande, in welchem wir die

1, 4 - 8. 359

airovy xai iv r^j axorct ntQinaxuiiieVy xptvdofiB^a tuxI ov not- oviABv Tijy aXiq&uav^ 7 iav di iv r(^ (punl neQiTvaToif^eyy wg avTog lativ hf t^ q>iatLj TLOivwvictv exofiev iter' aXKr^hav yuxl TO aipia ^Itjoov tov viov avTOv TLa&aQi^ei fjiioig arch ndarig afiaQTiag. 8 iav eiTtwf^ev att afjLaqrclav ovx Sxoiievj kavzovg

in Christo erschienene Gottesoffenbaning (v. 5) nicht zum Massstabe alier Dinge und so auch unsrer Selbstbeurteilnng macben. Das tpevdofie&a stebt absichtlicb von wissentlicber Unwabrbeit, wie Jak. 3, 14, da der Wider- spracb jener Bebanptung mit diesem Verbalten so evident ist, dass sicb niemand dartlber t&uscben kann. Wie er aber in seinem emeiy nicbt die Wabrbeit redet, so tbnt er sie bei seinem Wandel in Finstemis nicht; denn wenn man (im unerleucbteten Zustande) sein Tbun nicbt nacb der Norm des (in Cbristo offenbar gewordenen) gOttlicben Wesens beurteilt, normiert man es aucb nicbt danacb und tbnt so nicht, was die Wahrheit (d. b. das offenbar gewordene wabre Wesen Gottes, vgl. Job. 1, 14, das der Natur der Sacbe nacb die bOchste Norm f&r uns ist, vgL Lev. ll,44f.) zu tbun fordert (vgl. Job. 3,21). v. 7. o>f) wie Job. 12,35, bebt hervor, dass das Wandeln im Licht (im erleuchteten Zustande) nur der Grund- voraussetzung des Cbristenlebens (v. 5) entspricht, da, wer selbst Licht ist, nicbt in Finstemis gebflllt sein kann, so dass man Gemeinscbaft mit Gott baben (im n&cbsten ibn umgebenden Ereise sein) und docb un- erleucbtet bleiben kOnnte. Das fzet aXXrjhoy f&brt den Gedanken in der Umkebrung einen Scbritt weiter: dann ist nicbt nur die (von jedem Christen beansprucbte) Gottesgemeinscbaft keine Ltlge (wie v. 6), sondern Wahr- heit (sofem sie sicb in dem Wandel im Licht bew&brt); wir baben aucb die Gemeinscbaft untereinander, in welcber man jener nacb v. 3 teilhaftig wird, und damit die Reinheit von der Scbuldbefleckung, ohne welche es eine Gottesgemeinscbaft nicbt geben kann. Nur in der Christengemeinscbafb reinigt das (im gewaltsamen Tode vergossene) Blut Jesu, der als der Sobn Gottes die Gemeinscbaft mit dem Vater aucb von dieser Seite her er- mOglicht, von jeder begangenen SQnde, die, als Scbuldbefleckung gedacht, unsre Gemeinscbaft mit Gott hindem wtlrde, also nicht nur von den in der vorcbristlichen Zeit begangenen (II Petr. 1, 9), sondern auch von jeder, die im Laufe des Cbristenlebens die Gemeinscbaft mit Gott aufheben wflrde (I Petr. 1,2). y. 8. eav sintofAey) nimmt, weil asyndetisch an- gereibt, das eav eintafAsr v. 6 nochmals auf, um in concreto zu sagen, worin sich der unerleuchtete Wandel zunachst zeigt, dass wir n&mlich be- haupten, Stinde nicht zu baben (Job. 9,41), d. h. mit Sfinde, wie sie in der Form der Schuld auch dem Christen stets noch anklebt und die stetige Reinigung v. 7 erfordert, nicbt behaftet zu sein. nXayia/^ey) vgl. Job. 7, 12 : wir fQhren uns selbst auf einen (seelenverderblichen) Irrweg, sofern wir meinen, keiner Sflndenvergebung mehr zu bedtUfen und also unver- gebene Stlnden behalten ; und die (objektive) Wahrheit (v. 6) ist tlberbaupt

Weiss, N.T.m. 23

360 I Johannis

7tlavwfiev TLai ^ aAij^cea ovy, eariv ev ijfuv, 9 iav dfiolo^ ycj/jiev TccQ afiagriag f^^iuv, Ttiarog iaviv %al dixaiog, Hva aqf^ fj^iv rag afiagviag nal '/.ad-aQiatj fjnag ano Ttaatig admiag. 10 iav eiTcojf^ev art oix ^^dovquaf^ev ^ xpevOTtp^ Ttoiovf^ev avror %ai 6 Xoyog avrov ovy, iaviv iv '^/uv, 11, 1 reywia fiov^

nicht in una, well sie uns zuerst unsre Stinden aufdecken wtbrde (Job. 3, 20). Wir sind also noch im unerleuchteten Zustande. Y. 9. ear ofjtoXoy, r. ufia^x, rjfA,) vgl. Jak. 5, 16, bildet den reinen Gegensatz zu der Behauptung, Stbide nicht zu haben (v. 8), wird aber nicht als solcher eingefUhrt, weil der Nachsatz nicht das Gegenteil des Nachsatzes in v. 8 aussprichtt sondem, wieder den Gedanken weiterftlhrend , aussagt, dass die Anerkennung unsrer Siinde im Lichte der Gottesoffenbarang (oder der Wahrheit) unsre Gemeinschaft mit Gott nicht aufhebt, sofem dieselbe uns stets der Sflndenvergebung gewiss macht. Gott nSmlich ist treu (I Petr. 4, 19), sofem er die uns gegebene Verheissung der SUndenvergebung h&lt, und dixaiog (Joh. 17,25), indem er den bussfertigen Stlnder anders behandelt als den unbussfertigen. Das lya bezeichnet (in abgeschw&chter Bedeutung, wie Mt. 8, 8), dass er treu und gerecht genug ist, urn die (be- kannten) Stinden zu vergeben und dadurch uns zu reinigen (v. 7) von jedem uns noch anhaft-enden Mangel an der gottwohlgefUlligen Be- schaffenheit {adixia, im umfassendsten Gegensatz zu dixatoavyrjt wie Joh. 7, 18). 10. ovx tjfAttQT,) Da das Perf. tjfAaQrrjxeyfu, das die bleibende Wirkung des Gesiindigthabens betont, sachlich identisch ist mit afAa^rinv ex^iy, wird hier der Vordersatz des v. 8 einfach aufgenommen , um mit Bezug auf das ni^nog v. 9 zu sagen, dass wir mit der Leugnung unsrer Siinde Gott, dessen Verheissung der Siindenvergebung ein Stlnde- haben unsrerseits voraussetzt, zum Liigner (Joh. 8, 44. 55) machen. Dann ist sein Wort, d. h. die durch Christum gebrachte Gottesoffenbarung, welche ebenso unsre Stinde wie seine Gnade bezeugt, nicht in uns (weil tiberhaupt nicht in der rechten Weise aufgenommen und angeeignet, vgl. Joh. 5, 38), so dass also der Mangel an SUndenerkenntnis mit dem Christenstande, wie er v. 5 beschrieben, schlechthin unvertrag- lich ist.

2, 1 6. Wie die Gottesoffenbarung in Christo die stete Erkenntnis unsres StLndigens einschliesst, so schliesst sie prinzipiell alles femere Siindigen aus. Damit beginnt die zweite HSJfte der ersten Meditation. rexyitt fJLov) zgrtliche Anrede des Greises an eine im grossen und ganzen jiingere Greneration. Das tavta geht nicht bloss auf 1,5 10, sondem zugleich auf alles, was der Verf., der sich durch die 1. pers. plur., das y^a(pofjt€y v. 4 individualisierend, in ein persdnliches Yerh&ltnis zu den direkt angeredeten Lesem setzt, noch zu schreiben beabsichtigt , da der 1, 4 daftir angegebene Zweck eben dadurch erreicht wird, dass auch das

1,9-2,4. 361

Tovta ygaqxa vfiiv^ %va fi^ afiaq^rfle. xat iav ng afiaQTHf TvaQonilrjTov kx^fiev nQog %ov natiQa, ^Itjaovv Xqiotov dixaiovy 2 xal avTog ilaaf^og iativ ntqi twv aiiaQftiW ^fioivy ov Tteql Tuiv ^jfieriQiov di iaovov^ aXka Tial Ttegt oXov rov noofjiov. 3 xat iv i;ovT(fi yivioaxofAey on iyvdyiafiev avxov^ iav tag iwoi^g axrtov TfjQaifiey. 4 6 Xaywv art iyvfama avrovy xai zag hroi^g onrtov fifi TfjQdivj xpevazrjg iaziv^ tuxI iv rovrtp fj aXfl^d^ua ov%

einzelne Silndigen (bem. den Aor. afiaQttjte) aufhOrt, dessen Widerspruch mit dexn Chris tenstande so oft tlbersehen wird. x. say rig afAUQttj) Da dieser Fall nach 1, 8ff. immer wieder eintritt, wird vor der weiteren Ausfahrung des Themas eingeschaltet, woher das Eintreten desselben uns iu dem geforderten Streben nicht beirren darf. Als noQaxXfjtog hatte sich Christus Job. 14, 16 indirekt selbst bezeichnet, und er ist es, indem er im Verkehr mit dem Yater Fiirsprache f£br uns thut als ein Gerechter (IPetr. 3, 18), der seinerseits eines Ftlrsprecbers nicht bedarf. v. 2. xai ttvTog) filgt in der Form einer selbstfindigen Aussage eine zweite, dem dixmoy (v. 1) parallele Eigenschafb Christi an, die ihn zum Ftlr- sprecher qualifiziert; denn er und kein andrer ist (durch sein von der Schuldbefleckung reinigendes Blut 1, 7) Urheber des SUhnaktes, durch welcheu die Sflnde in Gottes Augen zugedeckt wird. Zu dieser Metonymie vgl. ayiacfAog I Eor. 1, 30, zu iXnutfiog Num. 5, 8. Seine Fdrsprache ist nichts andres, als die Geltendmachung dieses StLhnaktes vor Gott, dessen universelle (also auch ffSa alle neuen Sflndenf&lle der Christen gtiltig^) Bedeutung dadurch veranschaulicht wird, dass er nicht nur in betreff unsrer Silnden vollzogen ist, sondern auch in betreff der ganzen silndigen Menschenwelt (xotf/uov, vgl. Job. 1,29. 3, 16 f.), deren Stlnde durch den Tod Jesu Christi ein f&r allemal in Gottes Augen zugedeckt ist. v. 8. xni) kniipft fiber die Einschaltung {xat eay r. xoofiov) hinweg an den Anfang von v. 1 an. Das By xovxia yiywfxofjLsy weist, wie Job. 13, 35, voraus auf den Satz mit Bay, Nur daraus, dass der Verf. wieder an das Grundthema 1, 5 ankntlpft, erklSxt sich die Beziehung des avxoy auf &9og, Dass er infolge der Gottesoffenbarung in Christo dauemd ein von uns er- kannter ist (bem. das Perf. eyytaxafjLBy), erkennen wir, wenn wir seine Gebote halten {rijQsiy r. syroXag, wie Job. 14, 15. 21) oder nicht stLndigen (v. 1), da die Erkenntnis Gottes notwendig auch die Erkenntnis seines Willens, wie er sich in seinen Geboten ausdrilckt, als unbedingt ver- pflichtend einschliesst. v. 4. o Xsytoy) mit ore rec, wie Joh. 1,32, ganz parallel dem eay emtafjisy 1,6; der ge§«nderten Form enispricht aber, dass er als ein Ltlgner bezeichnet wird, weil der Satz v. 3 dem christlichen Bewusstsein so selbstverstSoidlich ist, dass, wer trotz seines fiitj rtjQew be- hauptet, Gott erkaimt zu haben, eine bewusste Unwahrheit spricht Die subjektive Negation steht, weil das Part, den Fall setzt, dass dies einer nicht thut. Zu xcti ey rovrcu vgl. 1,8. W^e die Wahrheit infolge ihrer

23*

362 I Johannis

iariv* 5 og 3* av rt]^ avroi xov loyov, aXrj&tUg & TOtJr^j ^ ayaTti] tov d-eov rereAeeWat. iv rovti^ yivoiano^ev on iv avrtp ia^iv, 6 6 Xiywv iv avTt^ fieveiv oipelleif yua^tuq huivog neQUTtttrrjaeVy xat avrog ovxtoq TteQiTtaretv.

7 ayaTtrjTol, ovx evroXr^v yuxcyfjv ygaipo) vfuvy aXX' evro-

Aufoabme in ihm , so wflrde sie ihn verhindem , eine offenbare^ Ltlge zu sagen. 5* o( cf ay) wie Jak. 4, 4. Umkehrang des Gedankens, wie 1, 7, xnit Betonung des rrj^ als Gegensatz des f*ij rijQtoy y. 4, mit Vor- anstellung des avrov, weil auf ein persOnliches VerliSltms zu Gott daraus geschlossen werden soil, und mit Zusammenfassung der eyroXai in das einheitliche gOttlicbe Offenbaningswort (1, 10), wie Job. 14, 21. 23. Das aXfj&iog (in Wabrbeit) bildet den Gegensatz zn Itlgenbaftem Vorgeben, wie Job. 8,31. Wie 1,7 wird der Gedanke nicht einfacb umgekehrt, sondem weitergeMbrt von der Gotteserkenntnis zu der daraus notwendig fliessenden Liebe zu Gott (vgl. Job. 5, 42), deren YoUkommengewordensein (bem. das Perf. rereXeuinai und vgl. zum Verb. Jak. 2, 22) an dem Halten seines Wortes erkannt wird, weil die Liebe sicb nur ganz genug thut, wenn sie alles thut, was der Geliebte verlangt. ey rovrto) weist, wenn die Gedankenkette nicbt zerrissen werden soil, r11ckw9rts auf die Voll- endung der Liebe zu Gott, die sich im Halten seines Wortes erweist. Daran erkennen wir unser Sein in ibm, d. h. die eine Seite der mystiscben Gemeinschaft mit Gott (1, 3. 6), welche in dem Wurzeln des ganzes Seins in ibm, dem Leben und Weben in ihm (vgl. Job. 10, 38) bestebt, wie es die selbstverst&ndliche Folge des wabren Erkanntbabens Gottes ist(l,3f.), wenn dieses Erkennen doch selbst das wabre Leben (Job. 17, 3), die h5chste Seligkeit ist Nur der Liebe aber ist es eigen, so im andem zu leben, wesbalb man an ihrer Bew&hrunglim Halten seiner Gebote dies Sein in Gott erkennen kann. v. 6. Xeyay) knflpft kettenartig an den letzten Begriff an, nur zu dem dauemden Sein {jjtByuy^ wie Job. 15, 4) in ibm fortschreitend, dessen Bebauptung, um nicht, wie die des dauemden Erkanntbabens Gottes v. 4, als Ifigenhafb erfunden zu werden, man zu be- wShren verpflicbtet ist (otpuXsi, wie Job. 13, 14). Das BXBiyoq geht auf den V. 1 als dixaiog bezeichneten Christus, der ja stets das Sein in Gott von sich aussagte (Job. 14, lOf. 17, 21), dessen gottwohlgef&lliger Wandel also das Vorbild solcber Bew&hrung ist. Zu xadios omtog vgl. Job. 12, 50. 14, 31, zu xat tttrrog (bier im Sinne von: auch er) v. 2.

2,7 17. Die zweite Meditation. ayanrjroi) wie I Petr. 2, 11. Da gar kein direktes Gebot folgt, kann nur das aus 1, 5 abgeleitete Gebot gemeint sein, seine Sdnde zu erkennen und zu meiden, das ibnen kein neues ist, weil sie es bereits besassen von Anfang (ihres Christenlebens). Der Yerf. sagt es aber auch ausdrdcklicb, indem er das alte Gebot, das er meint (bem. den rdckweisenden Art.), bezeichnet als die grundlegende

2, 5 - 10. 363

kijv Ttalaiav, ^v elxire an a^x^g. i} ivroXii fj TtaXaid iaziv 6 Xoyog ov i^xovaorc. 8 ndhv evzoXriv TLaiyqv yQdgxo vf/iVy o ioTiv aXfj&eg iv avT(^ xot iv vfuy oti ^ oyLoria naqayezai xat TO gHjjg TO alfj&ivbv ijdfj q>atvBi, 9 6 Xiywv iv Tip qxarl elvat. nal Tov adehpov avrov fiiauiv iv TJj uyunlif iariv Iwg aq^i. 10 6 ayaniuv tov adehpov avrov iv T(p qnarl fiivei, nal (Txcrv-

Heilsbotschaft, mit deren HOren ihr Christenleben begann (hem. den Aor. im Unterschiede von dem Impeif. six^^X ^ie sie 1, 5 formuliert; denn dass dieselbe jenes doppelte Gtobot in sicb schliesst, ist eben 1,6 2, 6 nach- gewiesen. 8* naXtr) besagt, dass, die Sache noch einmal, d. h. von einer anderen Seite, beta*achtet, man auch sagen kann, er schreibe ihnen ein neues Gebot, was (d. b. welcbe scbeinbar mit v. 7 in Widerspnich stehende Betrachtnngsweise) wahr ist in ibm, sofem es erst in und mit der neuen Gottesoffenbaning in Cbristo in die Welt gekommen. Die dnrch den Kontext nicbt dargebotene und doch notwendige.Beziehung des ir ttvra auf Cbristum erkl&rt sich nur daraus, dass der Verf. an die mit 1, 5 gegebene bvxoXij denkt. Wiefem es aber auch bei ihnen (in bezug auf sie) wahr ist, dass er ihnen ein neues Gebot schreibt, ist nicht ohne weiteres klar und muss daher dadurch begrfindet werden (ore), dass das mit 1, 5 von Anfang an gegebene (jrebot ein neues fEIr sie wird in ihrer gegenw&rtigen Situation, deren nun folgende C^harakteristik das neue Thema ftir die zweite Meditation bietet. 17 aKojia) vgl. Job. 1,5: der Zustand der noch unerleuchteten Welt ist im Verschwinden begrifPen {noQayerai, das Med. im intrans. Sinne, wie IKor. 7, 31 das Act), und das wahrhaftige Licht (Joh. 1, 9) scheint schon. Es giebt abo bereits eine St&tte, welche von dem seiner Idee entsprechenden Erleuchtungsmittel wirklich erleuchtet wird, das ist die Gemeinde in ihrem Gegensatze zur Welt. In dieser Situation wird jenes alte Gebot fCbr sie zu einem neuen, n&mlich zu dem Gebot der Bruderliebe (v. 9— 11) im Gegensatz zur Welt- liebe (v. 15—17). o key toy) beginnt, ganz wie v. 4, die Meditation ilber das, was sich aus dieser Situation ergiebt: wer da behauptet, im Lichte zu sein, also dem Ereise anzugehOren, in welchem das Licht be- reits scheint. Das toy adeXtpoy «t*t, steht voran, weil man im Licht der vollendeten Geistesoffenbarung, die uns Gott als Yater erkennen lehrt, alle Glieder der Gemeinde als seine Brtlder erkennen muss. Da nun Brflder untereinander sich lieben, so ist der, welcher seinen Bruder hasst, noch in der Finstemis, weil er ihn noch nicht in dem Lichte als seinen Bruder erkennen gelemt hat Zu €<og agri vgL Joh. 2, 10. 5, 17. t. 10. /A€yei) filhrt, wie v. 5. 1, 7, in der Umkehrung den Gedanken weiter. Die Bruderliebe zeigt, dass er nicht nur der Gemeinde des Lichts irgend einmal angehOrt hat, sondem dass er dauemd im Lichte bleibt, weil das Licht in ihm wirksam ist, ihn den Mitchristen als Bruder erkennen und

364 I Johanois

dalov ev avz(p ovx eariv i\ d 3i lAiawv tov adelq)dv avrov iv Tfj oyLOtiff icTiv yuxt h ry ayLOziff TveQiTcarel xort ovx oldev Ttov vnayUy on fi anozia iTvg>X(jt)a€v rovg 6q>d-aX^ovg avrov, 12 yQagxo vfuv, rrxncr, ori aipmvrai vfilv al cifia^lai Sia to ovo^a avrov, 13 yQagxo vfiXvy naxiqBq^ on iyvcjnare rov arc' aqxr^g. yQaqxa vfuv, veaviaiftotj on vevt^Tcquaze tov

behandeln lehrt. Das folgende fQhrt den Oedanken noch einen Schritt weiter; denn wie im leiblichen Leben das Licht den Wanderer vor dem Anstossen und Fallen bewahrt, das im Dunkeln unvermeidlich ist (Joh. 11, 9f.), 80 wUrde jeder Mangel des Lichtes in ihm (die Verkennung seines VerhSltnisses zn den Gemeindegliedem) ihm Anlass zum Stindigeu (znr Verletzung der Pflicht gegen sie) werden {axavdaXoy, wie Mt. 18, 7). Sein ayitnay t, adsXtp, beweist, dass^das nicht der Fall. T«ll. o cff fjnaiay) kehrt (ganz wie 1, 10 im YerhSJtnis zn 1, 8) nach der Umkehning des 8atzes zn v. 9 zurdck, nm den Gedanken in derselben Richtimg fort- zufiihren, wie v. 10, wo in dem Bilde des anardaXov die VorsteUung des Wandelns zu Grande liegt. Wer in der Finstcrnis ist, der wandelt anch in der Finstemis, wobei er nicht bloss anstOsst, sondem den Weg verliert, so dass er nicht mehr weiss , wo er hingeht (vgl. Joh. 12, 85) , weil die Finstemis seine Augen blind (zum Sehen unfUJiig) gemacht hat (vgl. Joh. 12,40 nach Jes. 6, 10). Der Bruderhass zeig^, dass er gSoizlich unf&hi^ ist, den gottgewoUten Weg des Christenwandels (v. 6) zu finden. Bern, den entscheidenden Beweis fiir die richtige Fassung von tptag und cxona l,5ff. 2,8ff.

2j 12 ff. leitet die andre Seite der Folgerung aus dem Thema der zweiten Meditation (v. 8) ein (v. 15—17). ygatptj) von dem Schreiben dieses Briefes tiberhaupt (1, 4), aber mit spezieller Beziehung auf das, was er zun&chst zu schreiben im Begriff steht (v. 15 ff.), weil daftlr in Betracht kommt, dass seine Leser, die er allgemein, wie v. 1, als rexyia anredet, zur Gemeinde des Lichts (v. 8) gehOren, was der Verf. nach 1,7 dadurch begrilndet (on, causal), dass sie im Besitz der Sdndenvergebung sind (bem. das Perf. und tgl. zu der dorischen Form Mt 9, 2) um seines Namens willen. Das avrov geht, wie das bv avtta v. 8, auf Christum, sofem dessen Name {itja. x^-y wie v. 1) ihn als den Heilsmittler bezeichnet, welcher als iXadfAog v. 2 die Stlndenvergebung beschafit hat. Y. 18. naxe^sg) hebt aus der Gesamtheit der Gemeindeglieder speziell die im Alter vor- gertickteren heraus, die nach ihrer geistigen Reife bereits im dauemden Besitz der £rkenntnis (v. 8f.) des uranf^glichen Wesens Ohristi (1, 1) sind, weil derselbe sie in vollstem Sinne als Glieder der Gemeinde des Lichts charakterisiert. yBaviexoi) Dem thatkrSitigen Jtlnglingsalter entspricht es, wenn ihre Zugeh5rigkeit zur Gemeinde sich speziell darin zeigt, dass sie den Teufel (r. noyr^goy., wie Joh. 17, 15) tiberwunden haben

2, 11 - 16. 365

novr^qov, iyga^pa vfiiv, naidlaj oxv iyvwyicere tov natigaf 14 lyQfupa vfUVj Ttaxi^j oVt iyvtiTLare tov an agxr^g^ lyQaipa vfiiVf veaviimoif otl laxvgol iare xat d Xoyog tov ^eov iv v^iv lievu xat ye^ixifxaTe %ov TtovrjQOv. 15 fiti ayoTtare tov nocfiOVy fifjdi ra iv t^ xoV/i^. iav Tig ayan^ tov TLoCf^oVy ovx tOTtv fj ayoLTtr^ tov naxQog iv avrftj 16 oti nav to iv T(p xdffjufi,

(ygl. Joh. 16, 38). Da das Perf. auf eine Thatsache geht, welche in ihren Wirkungen fortdaaert, so kann nur die prinzipielle Ausstossung des anti- nomistischen Libertinismus (II Petr. 2, 19) gemeint sein, welche ihrer Energie zu verdanken war. Der Aor. ^qmita betont, dass schon die erste Ausfahrang v. 9^11 sich auf sie als Glieder der Gemeinde bezog. n a id I a) Dem greisen Apostel gegenflber sind alle Leser, auch die netregsg, der Leitung bedflrftige Kindlein (I Kor. 14, 20). Als Glieder der Gremeinde des Lichts werden sie nach v. 8 charakierisiert, sofem es dem Christen- stande eigenttlmlich ist, dass maa Gott als den Vater erkennt, der nach seiner v&terlichen Liebe uns mn Christi willen die Stlnde vergiebt (v. 12). V. 14 wiederholt hinsichtlich der V&ter lediglich das v. 12 Gesagte, w&hrend bei den Jfinglingen ausdrtlcklich hervorgehoben wird, dass die Jugendkraft, die sie auszeichnet (^x^Q^h ^i® ^t. 12, 29), nur darum, weil das Wort Gottes (1, 10) in ihnen bleibt und sie zu inuner nenem Wider- stande stark macht, die Daner ihres Sieges gewfthrleistet, dass auch ihnen also das wahrhaftige Licht scheint (v. 8). t* 15* fAtj ayanare) Da es die Glieder der Gemeinde des Lichts (zu der nach v. 12 ff. die Leser geh5ren) charakterisiert , einander zu lieben (v. 9ff.)* so ist die Kehrseite davon , dass sie die sttndige Menschenwelt (v. 2) , in der die Finstemis noch nicht vergangen (v. 8), nicht lieben dtlrfen. Das fztjde xa sy r. xoofiw fQgt noch ausdrtlcklich die in den Weltmenschen vorhandenen Sinnesrichtungen, Bestrebungen u. s. w. hinzu, urn anzudeuten, dass es sich dabei vorzugsweise um das ihnen als solchen EigentQmliche handelt, da die Liebe zu diesem sich so oft hinter der (scheinbar unschuldigen) Liebe zu den einzelnen Personen versteckt. Dass die Liebe zum Vater, als den die Gemeinde des Lichts Gott erkennt (v. 18), in dem nicht ist, der die Welt lieb hat, hat seine uneingeschr&nkte Wahrheit nur, wenn unter xoajuog die gottfeindliche Menschenwelt verstanden wird, da man nicht Gott und seinen Feind zugleich lieben kann. t* 16. on) Die Begrtindung schreitet, wie in dem fiijde xrL v. 15, von den Personen zu allem einzelnen (nay), was in ihnen ist, fort, und was nun in der Apposi- tion ausdrtlcklich nicht als eine Mehrheit von .Weltdingen*^, sondem als die in den Weltmenschen vorhandenen stUidhaften Sinnesrichtungen be- zeichnet wird. Dazu gehOrt vor allem die Begierde des Fleisches (vgl. I Petr. 2, 11), die im empirischen Menschen sich von alien gottgesetsten Schranken emanzipiert und darum gottwidrig ist, wie nach Mt. 5, 28 schon

366 I Johannis

ij imdvfila Tijg aaQVLog tuxI fj enidv^xia rujv 6g>d'aXjndiv yjxi aj ala^ovda tov fiiov, ovx eaviv Iz tov TtotVQog, aXXa ex, rov yioofiov eatlv. 17 xai 6 y.6apioq Tta^yerai xal ij smSvfjiia avTOi' 6 di noidv to d'ilrj^a tov d-eov fxivBi eig tov aluiva.

18 Ttaidia, iaxdrtj wqa iaTiv, xai ^ca^cig rix,ovactre ori avrixQiGTog eqxerai^ xai vvv avrixqiGTOt rcolXol yeyovaaiv^

die Begierde der Augen, auch wenn dieselben sich nur an dem verbotenen Genussobjekt zu weiden begehren. Das r. otpd-aXfjuav zeigt, dass trig auQxog ein Gen. der AngehOrigkeit ist, wie Joh. 8,44, und das (beseelte) Fleisch mit den ihm innewohnenden sinnlichen Trieben bezeichnet. Die (da^oyeuc (Jak. 4, 16) ist die Prahlerei, wozu das ihm zum Lebensunterbalt gegebene Yermdgen (piovy wie Mc. 12> 44 Lc. 8, 43) den Menschen veranlasst (Gen. der Angehdrigkeit) , als w&re es Fundament und Garantie seines Lebens- glUcks (vgl. Lc. 12, 19). Weil diese Dinge nicht vom Vater herstammen {eiyai ex, im Sinne von Joh. 4, 22. 7, 17. 22), sondem aus der (gottwidrigen) Menschenwelt, schliesst die Liebe zu ihnen die Liebe zum Vater aus (v. 15), da das Kind des Vaters neben ihm nur li^ben kann, was von ihm stammt. T-17. naQayerai) wie v. 8, aber hier von ihrem Vergehen im Gericht, da der Gen. der Angehdrigkeit avzov, wie der Gegensatz des 7I0I4OP to d-eXTjf^tt X. S-eov (Joh. 4, 84. 6, 38. 9, 31) zeigt, dass die (gottwidrige) Menschenwelt gemeint ist. Zu /xEyei 6^ toy auoya vgl. 1 Petr. 1, 25 nach Jes. 40, 8.

2^ 18 8, 6. Die dritte Meditation. nai^dia) wie v. 13, weil er ihnen noch die Zeichen der Zeit deuten muss. Die neue Oharakteristik ihres Christenstandes, welche das Thema bildet, weist auf eine neue Situation hin, wonach nicht nur die voile Gottesoffenbarung vorhanden (1, 5) und in der Gemeinde bereits wirksam ist (v. 8), sondem das Ende unmittelbar bevor- steht. Wie jeder Lebenstag seine von Gott bemessene Stundenzahl hat (Joh. 11, 9), so der Tag des mioy ovtog. Die gegenwSxtig^ Stunde charak* terisiert sich aber als letzte (vgl. die e<r/. rji^eg, Joh. 6, 39 ff.) dadurch, dass in Gem&ssheit (xa&iog xcrt, wie v. 6) der apostolischen Verktlndigung {fjxowratSy wie v. 7) von dem Eommen eines Antichrist dieselbe sich jetzt erfiillt hat. Ohne Zweifel sieht der Yerf. die Weissagung von einem Widerchrist, der unter dem Ifigenhaften Vorgeben, der wahre Messias zu sein, das Werk Christi zu zerstdren trachtet (vgL 11 Thess. 2), in den gegenwSxtig aufgetretenen (yeyoyamy^ wie Joh. 6, 25: sie sind gekommen und sind da) Irrlehrern erfiillt, da ftir ihn, der in der rechten £rkenntnis des Wesens Christi das h5chste Heil sieht (1, Iff.), das Werk desselben nicht wirksamer zerst5rt werden kann, als mittels fistlscher Lehre dber ihn. oS-ey) vgl. Hebr. 2, 17. 3, 1. Weil mit der h5chsten Steigerung der Bosheit unmittelbar das Gericht und damit das Ende kommt (vgl. II Thess. 2, 8f.), so erkennt man aus dem Aufgetretensein des Antichrist

2, 17 - 22. 367

o&sv yivwGTLOfiev on iaxort] WQa iariv. \9 i^ fjfiwv i^ijkd^ovy aiX' ovx, ^aav i^ fjiidtv ei yaq fjuwv rfaavy f^efnevtiyLeiaav av ^e&' ^fiiav , akX' iva qxxveQw&diaiv c^i ova elalv Ttavreg i^ illAuiv, 20 xat viiBig XQ^^f^^ exete otto tov ayiov, 'A,al ol'datB Ttavreg. 21 ovx eygaipa VfAiv, ori ov% oXdare ti^v aXi]^aav, alX OTi OidcevE crvrijv, xai ort tvSv xpevdog ix Trjg alvj&eiag ov% eoTiv. 22 Tig iariv 6 tpevaTTjg, ei jnii 6 aQvovfxevog art

(aber nicht irgend welcher Vorlftufer desselben), dass bereits letzte Stunde ist. Y. 19« B^rjkd-ov) wie Job. 8, 42: sie sind aus unsrer Mitte hervor- gegangen, well nur dieser Thatsache gegenflber die Beruhig^ng passt: aber in Wirklichkeit geh5rten sie nicbt zu uns {eiym bx riyog, im Sinue von Job. 10,26. 15, 19). Bern, das betonte ot>x ijaay, w&brend im Be- grttndungssatz das b^ tj/luov betont voransteht, weil es sich uxu die wabre (innerlicbe) Zugeh5rigkeit zur Gemeinde bandelt, die, wenn sie vor- faanden gewesen wftre, notwendig ein Yerbleiben aucb in der ftusseren Gemeinschafb zur Folge gebabt b&tte, wie es bei den ttyrizQ^roi Genannten selbstverst&ndlicb nicbt mehr stattfindet. Das aAA lya steht elliptisch, wie Job. 1, 8. 13, 18: aber sie sollten offenbar werden. tJher den Gedanken, dass also doch immer ein Nichtverbleiben einzelner in der Gemeinde eingetreten, benihigt der Gedanke, dass nach g5ttlicber Ordnung der Mangel der vollen inneren Zugeb5rigkeit dorcb die ftussere Lostrennung offenbar werden musste (vgl. Job. 15,. 6). Damit verschlingt das nayvBg absicbtlicb den erweiterten Gedanken, es sollte offenbar werden (als w&re ipa (pievBQio&f] vorhergegangen), dass fiberbaupt nicht alle, die &usserlich zur Gemeinde gebdren, ihr wahrbaft (innerlicb) angeb5ren. v. 20. x«i vfiBis) reiht eine Anssage tlber die Leser an, welcbe, wie das v. 18 tlber die Antichristen Gesagte, die Voraussetzung fiir die aus v. 18 abzuleitende Ermahnung bildet. Daber werden sie im Gegensatz zu ihnen als die be- zeicbnet, welcbe das Salb(^l (/^ur^a, wie Exod. 29, 7. 30, 25) baben, wie nur bier, durcb jenen Gegensatz veranlasst, der Geist heisst, mit dem sie bei der Taufe gesalbt sind. Sie baben es aber von Gott selbst ber, der, wie Job. 17, 11. Apok. 4, 8. 6, 10, als der Heilige scblecbthin bezeichnet wird, weil er als solcber allein andere zu Gresalbten (womit die Weibe an Gott verbunden, vgl. Job. 6, 69: o ayiog tov &6ov) macben kann. Das otdtttB narxBg (objektlos, wie Jak. 1, 19. II Petr. 1, 12) bezeicbnet den Segen, den sie von diesem Geiste baben: ihr seid alle Wissende. T. 21 ovx BYQa\lfa) ^Yr2iS ich von den Antichristen geschrieben (v. 18 f.), weil nur solche, welcbe die Wahrheit kennen, versteben kdnnen, woher er in dem Auftreten der ihr widersprechenden Lflge die Erscbeinimg des Antichrist sieht, und nur solche, welcbe wissen, dass jede Lilge nicht aus der Wahr- heit stammt (sondem vom Teufel, vgl. Job. 8, 44), woher die Antichristen, welcbe Ltlge lehren, der Gemeinde nie wahrbaft angeh5rt baben, welcbe im Besitz der Wahrheit ist. T. 22. o ^Bvaxtjg) geht auf den LfLgner,

368 I Johannis

^Ifjaovg oi'/, ioTiv 6 Xqigtoq; ovtoq bgtlv 6 avcixqiaxog^ 6 oq- vovfievoQ Tov Ttatiqa yuai tov viov. 23 Tzag 6 aqvovpiBvog %ov vlbv ovdi TOV TtariQa txw & bfioXoytiv %ov vihv 7t,al tov jtari^ ixtt. 24 vfABtg o r^:iovaaTB a-rt o^x^g, hf vfiiv f^evhw. iav iy vfiiv fieivg o a/r' agxiig i^xotVcere, xat vf^eig iv r^ i;c^ xat

an den er denkt, wenn er v. 21 von tpevdog redete, und mit dem er keinen andern meint als den, welcher leugnet (Joh. 18, 25. 27), dass der Mensch Jesus identisch ist mit dem (himmlischen) Christus, d. h. dem uranf&ng- lichen Sohne Gottes. Dieser (ovrog, scil. o agyovfjieyog xzk.) ist, sofem er das Wahngebilde eines himmlischen Christus, der nicht (als fleisch- gewordener) mit dem Menschen Jesus identisch ist, an die Stelle des wahren /^mtto; setzt, der nach v. 18 geweissagte Antichrist, wobei es ganz gleichgdltig ist, ob es einen oder viele solcher Leugner (Antichristi) giebt. Als solchen charakterisiert ihn die Thatsache, dass er, worin der Gipfelpunkt aller gottwidrigen Bosheit liegt, Gott selbst leugnet, wie er sich als den Vater in dem Sohn offenbart hat, weshalb jener mit dem Vater auch den Sohn leugnet. y. 28 begrfindet n&her, wie seiche Gottesleugnung in der LUge des Antichrist notwendig liegt. Denn jeder, welcher Jesum nicht fOr den Christ hSit (v. 22) , den der Verf. jetzt nach seinem einzigartigen VerhSltnis zu Gott als den Sohn bezeichnet, hat auch den Vater nicht (e/€t, vom Erkenntnisbesitz, wie Joh. 16, 15), der sich allein in ihm offenbart hat, wfiJirend lungekehrt, wer den Sohn bekennt (d. h. Jesum als den Sohn, vgl. Joh. 9, 22), auch in ihm den Vater hat, d. h. Gott als solchen erkennt. Mit diesem Blick auf den Gegensatz der Gl&.ubigen zu den Antichristen schliesst die nHhere Erlftuterung des v. 18, weil die aus ihm abzuleitende erste Ermahnung denselben ins Auge fasst. T. 24 IT. vfiEig) nom. abs., der erst mit By vfivv in die Struktur ein- gereiht wird (vgl. Joh. 17, 2). An sie, wie sie v. 20 f. charakterisiert sind, kann sich der Verf. mit direkter Ermahnung (wie v. 15 in Beziehung auf V. 12 ff.) wenden. Denn die Wahrheit kennen sie (v. 20) mittels der Ver- kdndigung (der Augenzeugen, vgl. 1, 8), die sie von Anfang ihres Christen- lebens geh5rt haben (vgl. v. 7), sofem dieselbe ihnen Jesum als den Christ (oder den Sohn Gottes) bezeugt (vgl. Joh. 20, 31). Von ihnen also (bem. das nachdrdcklich voraufgeschickte vfiBig) kann der Verf. verlangen, dass dies Wort in ihnen bleibe (Joh. 15, 7) als die bestinmiende Macht ihres gesamten geistigen Lebens, weil dies nur davon abh&ngt, ob sie das im Glauben aufgenommene Wort treu bewahren (Joh. 12, 47). Mit dem Bay geht die begonnene Ermahnung sofort wieder in die Form der Meditation fiber, welche erw9.gt, was die Folge des geforderten Bleibens sein wird. Nur tritt nun das an ttQXV^ betont voran, weil das Motiv jeues Bleibens darin liegt, dass sie es bereits seit Anfang ihres Christen- lebens besesseu haben. Dem Bleiben des Wortes in ihnen entspricht aber naturgem&ss auch ihr Bleiben (xat vfAetg) in dem, welchen das Wort

2, 28 - 27. 369

r<^ naxql fieveite. 25 xot avrtj iarlv i) inayyeXiaj ijv orvro^ inriyyuXaro ^fiiv^ rigy Ccui^v Ti^y aitiviov, 26 TortJro iyQaif^a vfiiv Ttegl twv nXavwvnav v^ag, 27 xat vfi£7$ ro XQ^^f*^ ^ iXdfiece an avrovy fiivu kv vfiiVj tlolI ov x^emy lx€r£ IW Teg didaaTLf] vjnag^ aXX'^ wg to avtov XQ^^f^^ didaoTLet vfiag Tiegl ndvTWVy xat aXri&ig iariv xat ovx iariv xpevdogj xae yia&(ug

verktbidet (well sie, wenn er einmal als der Offenbanmgs- und Heilsmittler recht erkannt ist, sich anch in ihn mit ihrem ganzen Sein irnd Leben versenken werden), und damit zngleich in dem, den sie in and mit dem Sohne haben (v. 23), so dass die durch das Sein in Christo vennittelte mystische Gottesgemeinschaft (v. 5f.) dadurch dauemd zustandekonunt. Y. 2&« avtrj) rflckweisend, wie das ovros v. 22: eben diese Grottes- gemeinschaft ist die Yerheissnng {enayyeXut^ wie II Petr. 3, 4. 9), die er (d. h. Gk>tt, vgl. Jak. 1, 12) uns gab, als er una das ewige Leben verhiess (bem. die attraktionsmftssige Verflechtung der Apposition in den Relativ- satz). Das mit der Gotteserkenntnis in Christo gegebene Sein in Christo nnd Gott (vgl. v. 5) ist selbst das unverg&ngliche, alle Seligkeit des Gottschauens in sich schliessende Leben. 26* ravta) geht auf die Ermahnung v. 24, die er nicht anssprechen wtkrde, wenn es nicht eben in der v. 18 gezeichneten Situation solche g&be, die sie verftihren (1,8) und so von dem g^forderten Bleiben ablenken. 27. xai vfietg) nom. abs. wie v. 24, wird in ey v/aiy auigenommen und i%lgt an, inwiefem die Ermahnung v. 24 auch mit Rtkcksicht auf sie, wie sie v. 20f. im Gegen- satz zu den Irrlehrem charakterisiert sind, die Gestalt bekommen hat, die sie hat. Eben weil das SalbOl, das sie nach v. 20 von Grott empfangen haben, ihnen ja nicht nur zu vorflbergehendem Gebrauch gegeben ist, sondem als dauernder Besitz in ihnen bleibt (vgl. Joh. 14, 16), und sie darum keiner Belehrung bedtlrfen (ei^a, reine Umschreibung des Inf., wie Joh. 2,25. 16,30), sondem Belehrung fiber alles und wahrhafte Be- lehrung von ihm (dem SalbOl, d. h. dem Geiste) empfismgen, bedurfte es nicht neuer ErOrterungen dber die wahre Lehre von Christo, sondem nur der Mahnung zum Bleiben in Gott auf dem v. 24 gewiesenen Wege. Zu fi»c vgl. Joh. 12, 35. Das nachdrQcklich voranstehende avrov betont, dass wie das /^urfict, eben weil es von dem allwissenden Gott, der nicht IfLgen kann, stammt, sie tLber alles belehrt, ebenso auch (xae, wie Mt. 6, 10) wahrhaft ist und keine Lfige in ihm, so dass menschliches Lehren weder etwas zu erg&nzen noch zu verbessem fUnde. xai) nimmt in AnknUpfung an die Er5rterung fiber die Yoraussetzung der Ermahnung diese in der dadurch modifizierten Form auf, sofem das xa9wg (v. 6. 18) auf das durch das /^Mr^« ihnen gegebene voile und gewisse Yerstftndnis der Ver- kfindigung von Jesu (v. 24) geht, der entsprechend sie nun direkt zu dem Bleiben in Gott aufgefordert werden kOnnen, das ja schon v. 24 das letzte Ziel des Bleibens der evaogelischen Yerkfindigung in ihnen war.

370 I Johannis

idida^ev t/iag, fiiveve iv avrifj, 28 xat vvv, TtTcvia, luveve iv avxf^y %va iav (paveQcod-rj, axcif^sv ftaqqrioiav xai piii alaxw- d-wfjiBv art avTOv iv rij TraQOvaitf avzov. 29 iav £id^T£ ovi dlycatog iariv, yivioai^£Te on ycal nag 6 noidjv ri^v diY.aioavtnqv

2, 28 89 2 erdrtert zun&chst die mit dem Gekommeiisein der letzten Stunde gegebene andere Seite in der v. 18 gezeichueten Situation, um daraus die zweite Ermahnung aus derselben abzuleiten (3, 3—6). xat yvy) in der v. 18 gegebenen Situation. Zu rexvia vgl. v. 1. Die Er- mahnung des V. 27 wird wieder anfgenonunen, um mit iva das aus jener Situation sich ergebende neue Motiv zum fieyeiy ev mrrto anzukntlpfeiL. Daher kann nicht mit otrty der Zeitpunkt ins Unbestimmte gestellt werden, dessen N&he ja zweifellos ist (vgl. die Bcxtnrj m^« v. 18), sondem nur mit say auf den Fall refiektiert werden, dass Gott als der die noch unbekannte Heilsvollendung herbeifQhrende offenbar wird (fpayBQia&ri, wie 1, 2), weil er dadurch ja selbst erst in seinen letzten Heilsabsichten kund wird. Der Gegensatz der freudigen Zuversicht (naQqt}<sM, wie Sap. 5, 1), die offenbar dann eintreten wird, wenn wir durch die in dem fieyeiy ey at^to liegende engste Gemeinschafb mit ihm die voile Gewissheit haben, an der Heilsvollendung, die er bringt, teilzunehmen, ist das Sicfasch&men (ra<r/t'i^i9^(ufi£»', wie Fro v. 13, 5. I Petr. 4, 16), woran in pr&gnanter Kon- struktion das «n tttnov den Gedanken anknfipfb, dass man aus Scham vor ibm, in dessen Gemeinschaft man nicht geblieben ist, sich zu verbetgen trachtet bei seiner Anwesenheit (na^ovaia^ wie I Kor. 16, 17) in dem (wiederkehrenden) Messias (vgl. Luk. 1, 17. 76 und besonders Apok. 1, 4: o c^/o^ff'o^). Der Ausdruck, der auf die Parusie Christi (II Petr. 1, 16. 3, 4) anspielt (vgl. auch II Petr. 3, 12), kann nach dem ganzen Kontext unm5glich direkt auf dieselbe bezogen werden. y. 29. say eidt^je) Dem, was erst in der Zukunfb offenbar werden soil, tritt gegentlber die Reflexion auf das, was sie nach v. 20 f. von Gott bereits wissen mdssen, wenn der Apostel es auch dahin gestellt sein iMsst (vgl. das eay 1, 6), ob es ihnen zum Bewusstsein gekonunen ist, und was die Voraussetzung der Ermahnung v. 28 ist, n&mlich seine richterlicbe Gerechtigkeit (1, 9), nach der er die, welche in ibm geblieben sind, anders behandeln muss, als die, bei denen das nicht der Fall ist Diese seine richterHche Eigen- schaft setzt aber eine Norm voraus, nach der er richtet, und das kann keine andre sein, als die ihm selber wesentlich eignende dixMotfvyf], Darum folgt aus dem Wissen um dieselbe die Erkenntnis {yiyutaxere^ Indic^ wie v. 3. 5. 18), dass auch (xai) jeder, der die Gerechtigkeit t&bt (Gen. 18, 19. Jes. 56, 1. Mt. 6, 1), aus Gott gezeugt ist. Nur durch die Zeugung aus Gott, d. h. die Gotteswirkung, welche den sich ganz in Gott Versenkenden Gott fthnlich macht, kann es konunen (vgl. das nteg), dass des Menschen Thun der gGttlichen Norm entspricht, an die Gott selbst in seinem Richten gebunden ist. Daraus erhellt, dass, wer infolge

2,28-3,2. 371

€| avTOv yeyiwtjrai. Ill, 1 cdete Tzotaniiv aya7tr]V didwTiey ijfiiv 6 nttTtiQ, Xva rr/ya d'eov %Ai;^cJ^€y, yuxl ia^iv, dia TOVTO 6 xoOfAog ov yivdioTtet i^jua^, ore ovtl eyvw aitov, 2 ayanrjToly vvv th.va ^eov iaf^ivy yuai ovntj ifpavtQd&t} re iaofAe&a. oidafiev orij iav q>aveQix)'9f^ ^ ofAOioi avn^ ioofAed'a^

seines Bleibens in Gott diese Gotteswirkung (die Zeugung aus Gott) er- fahren hat, dem nahenden Ricfater mit voller Freudigkeit entgegensehen kann, weil derselbe dem, welcher infolge jener Zeugang aus ihm die Ge- rechtigkeit tlbt, wie er sie selbst in seinem Rich ten Qbt, nicht von der Heisvollendung, die er bringt, ausschliessen kann. 8^ 1. id ere) vgl. Joh. 4, 29 , fordert die Leser unter der Voraussetzung, dass sie zu den in der mystischen Lebensgemeinschaft mit Gott Stehenden (was die Ermahnung zum (ABVHy 2, 28 voraussetzt) und darum aus Gott Gezengten (2, 29) ge- hGren (weshalb der Apostel sich selbst einschliesst), auf, sich durch diese in ihrer eigenen Erfahrung vor Augen liegende Thatsache zu tkberzeugen, welch eine wunderbar grosse {Tioxttnrjv^ vgl. II Petr. 3, 11) Liebe uns der Yater zuteil werden liess {MtaxBVj Perf. von der sich in alien Heilsthat- sachen bis auf das ysyeyyt]c&(a hin immer aufs neue erzeigenden Liebe). Die Absicht dabei war (ei^^), uns zu der h^^chsten Ehre zu verhelfen (vgl. Mt. 5, 9), Gottes Kinder (im Sinne der WesensShnlichkeit mit ihm, vgl. Mt. 5, 45) genannt zu werden , und wir sind es thatsftchlich (krafb der Zeugung aus ihm 2, 29). Freilich, nicht trotzdem dass, sondem gerade weil (dia rot'To, wie Joh. 5, 16. 18) wir Gottes Kinder sind, kann die (gott- feindliche) Menschenwelt uns nicht erkennen als das, was wir sind, da sie ja (ore, n&here Exposition des dia tovto^ wie Joh. 12, 39) Gott (in seiner hDchsten Offenbarung in Christo, vgl. Joh. 17,25) nicht erkannt hat und also uns nicht an der Ahnlichkeit mit ihm erkennen kann; dann aber kann ihre Verkennung uns auch nicht in der Freudigkeit des x«t» ecfiey irre machen. T* ecyanrjtoi) wie 2,7, weil seine Liebe zu ihnen auf dem Bewusstsein der gemeinsamen Gotteskindschaft (vgl. 2, 9) beruht, daher das wiederholte rexya &€ov enfiey. Das rein zeitliche yvv (2, 28) korrespondiert dem xai ovrna (Joh. 20, 17), sofem uns in der Gegenwart noch nicht kund geworden ist, was wir in der nach 2,28 bevorstehenden HeilsvoUendung zu erwarten haben. Das oida/Liey steht ohne ife, weil ja die Gewissheit eines h5heren Zukunfbsstandes f^ die, welche infolge der Bew&hrung ihres Bleibens in Gott durch die thats&chliche Gott&hnlich- keit in dem ti eaofie^a schon bestimmt vorausgesetzt war, und nur die Seligkeit der zu erwartenden Kundmachung dadurch anschaulich gemacht wird, dass wir wissen, wie Grosses von ihr abh&ngig ist {say tpayB^toStj, wie 2, 28). Wenn schon das gegenw&rtige Schauen Gottes in Christo unser Sein in Gott (2, 24) , unser Gezeugtsein aus Gott (2, 29) und unsre WesensUhnlichkeit mit Gott (v. 1) hervorgebracht hat, so wissen wir, dasft wir Gott gleich (natflrlich im sittlichen Sinne) sein werden (pfioioij wie

372 I Johannis

oti otpo^sd^a avtov, y.ad'wg iativ. 3 xat nSg 6 €X(ov zriv eXrcida TovTrp^ ivt avvqi^ ayvitu eavzov, 'Mxd'wg exeivog ayvog eaviv. 4 Ttag 6 noiiHv zipf CfAaQTiav Y/xi ttiv avofAiccv noulj xal ^ afiaQvla iavtv fj avofila, 5 xat oidare ozi hcelvog igxtvegtod-rj

Job. 8, 55), well wir ihn clereiDst (d. h. in der vollendeten himmlischen Gottesgemeinschafb, vgl. Mt. 5, 8. Hebr. 12, 14. Apok. 22, 4. I Kor. 13, 12) sehen werden, wie er ist, und nicbt mehr bloss, wie er sicb uns in Cbristo offenbart hat. Yon der Herrlichkeit dieses Zukunftsstandes, dessen Eintritt noch von seiner Eundmacbung bei der Parusie abh&ngig bleibt, kOnnen wir uns noch keine Vorstellung machen ; es scheint derselbe aber nach dem Yorbilde des Gottessohnes (Christi) als Stand der viotfjg gedacht zu sein.

89 8 xat nag) leitet wieder in der Form der Meditation ein, was sich angesichts dieser seligen EndvoUendung (2, 28— B, 2), die jetzt (in der Bcxuttj ta^a 2, 18) unmittelbar bevorsteht, als innere Notwendig- keit ergiebt. Wer nSmlich diese Hoffiaung (I Petr 1, 3), d. h. die Hoffnung auf dies voUendete Gottschauen und die damit gegebene Gk)ttgleichheit hat und zwar auf Grund Gottes (bti ntTcu, wie R5m. 15, 12), sofem seine uns verliehene Liebe (v. 1) sich nicht genug thun kann, bis sie uns nicht an dies hGchste Ziel gefUhrt hat, der reinigt sich. Bern, den absichtlich gew&hlten kultischen Ausdruck (vgl. Job. 11, 55), weil jede Unreinheit (vgl. Jes. 6, 5) das Nahen zu Gott und damit jenes Gottschauen mit seiner seligen Folge unm5glich machen wflrde. Zu xtt&tag exeivog vgl. 2, 6. Hier wird ganz klar , dass dem Yerf. v. 2 das Bild des viog vorschwebt , der als stludenreiner (vgl. dixuiog 2, 1) das Angesicht (jottes best&ndig schaut. Y. 4 erlS.utert die Notwendigkeit dieses Sichreinigens durch seinen Gegensatz, sofem jeder, der die Silnde, welche der (tyyil^toy buvtov von sich abthut (bem. den rCickweisenden Art.), weiter thut, die Gesetzlosigkeit {ayofjuay, vgl. Mt. 7, 23. 13, 41) ttbt, d. h. sich von der Norm, nach welcher der gerechte Gott richtet (2,29), lossagt, und dadurch von der Heilsvoll- endung ausschliesst , sofern die Stinde schon an sich und ganz abgesehen davon, ob der Silndethuende sich dessen bewusst ist und diese Lossagung beabsichtigt, ayofjmt ist. Yon der uyofiw in ihrer prinzipiellen Form hat die Gemeinde sich losgesagt (vgl. 2, 13 f.), aber sie soil nicht vergessen, dass alles Silndigen in seinem tiefsten Wesen tcyo/Am ist. Wie hiemach V. 4 das (cyyt^et eavroy v. 3 erlS.ut'ert, so Y* 5 das xa9tog exeiyog ayyog ecttv : denn die Leser wissen, dass er als ein solcher kund geworden ist, nattir- lich in seinem Erdenleben, worauf der Aor. als auf eine geschichtliche Thatsache zm'Uckweist. Wenn aber diese Eundmacbung beabsichtigte {iyu)f die (begangenen) Siinden (in seinem SUhntode, vgl. 1, 7. 2, 2) hinweg- zunehmen (vgl. Job. 1, 29), so liegt darin eben der in dem xa^g t. 3 angedeutete Antrieb, durch stete Selbstreinigung diese uns durch ihn beschafFte Stlndeureinheit zu bewahren. Nicht etwa ein Yorbild solches

tva Tag afta^tag opfj, xai a^af^ia h avrtft olx iattv. 6 reag 6 iv txvTip fiiviijv ovx ocfiafiayei ' fiag 6 aftaQTOfton ovx t^axev avTOv, ovde iyvaniey avrov.

7 Te'/.via, ftrfitig nXavavm vftag. 6 irotdiv t^v dtnatoovvT^v dixaiog iaziv, xaSwg hmvog di-Mu6g iany 8 6 froiwf r^y

ayyiZttr ticatoy hat Chriatus nns gegeben; deiin ein zneit«s, was die Leser von ihm wissen, ist ja, deaa Stlude in ihm flberhaupt QJcht ist, er also einea solchen aynitiv lavioy nicht bednrfte. Aber daraua ebeu ergiebt sich die Art, wie wir nicht nur den Antrieb zum nj-wCo' titvmv, aondem auch die F&higkeit dazu erlan^n kOnuen. Dsa seigt 1. & o tr uvtai fityaii') Wer danemd sicb in ibn, den SUndlmen, venenkt, so dasB sein ganzea Wesen und Lebeu durcb ibn beatimmt wird, der sflndi^ nicht. Der Satz eriaubt keinerlei Einschraiikung und bedarf keiner; ea folgt ana ihm nur, daai jeder. der da aflndigt, ibn nicht (in Wabrheit) geacfaaut hat (als den in seiner ayratiji oder SUndlosigkeit ofienbar gewordeneu, vgl. T. 5), wie die Augenzeugen, auch nicht als das, was er iat, erkannt hat durch ihre VerkQndigung. Bern, die Ferf., die auf die daaemde Wirkuiig von beideui in dem fufcif fv nrrw hinweiaea, das allea Silndigeti aua- acbliessen irflrde.

8, 7—13. Ua» Kennzeichen der Ootteskindschaft. Nicht die wiederholte Anrede (tcxvia, vie 2, I. 28), nohl aber die hier zuerst eintretende direkte Wamung vor Verffihruug (vgl. dagegen 2, 26f.) zeigt, dass der Verf. anf den eigentlicben Gegenatand seinea Scbreibens koinmt, der abaichtsToll durcb die 2, 29 aehr unvermittett auflretende Grttrierung Bber den Urapning dea tioieo' i. fixaioavyrji- vorbereitet iat. Es gab also ■olche, die iixmoi zu sein meinten (1, 8ff.), obne es im Thun der Ge- rechtigkeit zu bew&hren. Das waren offenbar diesetben, welche meinten, SUnde nicht zd hahen (I, 8), und geneigt waren. den Widerapruch des einzelnen SQndigena tnit ibrem Christenstande *zu tlbersehen (vgt. zu 2. 1). Eh war wohl ein MissverstlUidnis der paulinischen Recbtfertigungslehre, das sie bewog. aich bei der Gerecbligkeit ana den Glauben zu beruhigen and darOher im Streben naeh der Lebensgerechtigkeit zu erlahmen. Daher verweist der Apostel die Leser auf das filr sie massgebende Vor- bild Jeau (xnAoi; in., wie v.H), von dem ja bekannt ist. ll;l^? M-ine li<'- recbtigkeit {2,1} in dem steten 0ben der Gerechtigkeit li"-tuiid (rgl. Job. 8,29). ».8. 0 -noiiay r. afii<eiinv) vgl. v. 4, ist {l"r r<-inp Gcgfii- satK za n. r. 61*., da 6ixBioofvii das normale Yerhalten ist. <),i)- i.iliiie KfLiiJc^ zu thun nicht unterlassen werden kann. Wer in diesem Siiiii" die SHiidw tbut, der ist in aeinem ganzeit Wesen vom Teufel (JqL 1-t, 2) linr bo-

374 I Johannis

CLfxaqtiav hi tov diafiokov iativy otl oltz a^x^g 6 Sidfioijog afia^dvEi, elg tovto €q>av€Qiid7} 6 viog tov i^eovy IVa Xvajj Tor iQya xov dia^oXov. 9 nag 6 yeytmnqpiivog rx tov &€0v ccfAaQTiav ov noulj oxt aniq^a avrov iv avT(p (livu^ xai ov divatai afxaqravetv, on h/, tov &eov yeyiwrjTai. 10 ^ tov- T^ q>av€Qd ioTiv tcl TC'/.va tov &eov xat tcc T&uva tov dia- ^oXov, Tvag 6 ^^ rtouov dr/xxioavvr^v ovx tOTiv ex tov ^cov,

stimmt, wie daraus erhellt, dass das SOndigen nicht mit der menschlichen Stlnde begoimen hat, sondem dass von Anfang (des Slindigens) der Teufel sflndigt. Wer aber mit dem StLndigen den Anfang gemacbt hat, der ist auch der wirksame Urbeber alles Sfindigens. Dem Bedenken, dass nie- mand die Gerechtigkeit tbun kdnne, wenn der Teufel alles Sdndigen wirkt, tritt entgegen, dass dazu eben {eig zovro vorw&rts weisend, wie Job. 18, 37) kundgemacbt ist (bei seiner Fleiscbwerdung, vgl. v. 5) der Sobn Gottes als das, was er ist, damit er zerstOre (Xvcijy wie Job. 2, 19) das vom Teufel gewirkte Sfindigen (r« e^ya r, 6iafi,), Wie dies gescbieht, erbellt daraus, dass, wer infolge dieser Eundmacbung im Sobne die voile Offenbarung des Yaters findet (2, 23), im Sobne und im Yater bleibt (2, 24), imd dass dies Bleiben alles Sfindigen ausscbliesst (v. 6). y. 9. nag o yeyeyy, ex r. &eov) Der scbeinbar unvermittelte Cbergang hierzu erklSrt sicb daraus, dass durcb die Zuriickfiibrung des nouty r. dix, auf die Zeugung aus Gott (2, 29) die Bedeutung, welcbe dieser Begriff bier zu baben beginnt, vorbereitet und scbon durcb den Gegensatz des Bwai ex r. cftnj^. v. 8 dazu dbergeleitet war. Hatte die Kundmacbung des Sobnes Gottes die Absicht, die Werke des Teufels zu zerst5ren, so muss die letzte Wirkung der vollendeten Gottesoffenbarung diese Zeu- gxmg aus Gott gewesen sein, die in dem, in welcbem jene Wirkung fortdauert (bem. das part, perf.), aUes Stlndigen ausscbliesst. Das on erklMrt das dadurcb, dass ein Same Gottes, welcber jene Zeugung wirkte, d. b. sein Wort (vgl. Jak. 1, 18. I Petr. 1, 23) in ibm bleibt (vgl. 2, 14. 24). da die in demselben fortwirkende Zeugung aus Gott (bem. das Perf. yeyeyyfjtai) das SUndigen iftimdglicb macbt* 10« ey rovtut) zurtlck- weisend, wie 2, 5. An dem v. 8^ eatwickelten YerbSltnis zum StLndetbun sind erkennbar (q>ayeQap wie Deut. 29, 29. I Makk. 15, 9) die Gotteskinder und die Teufelskinder (Job. 8, 44) , sofem das Kind seinem Yater wesens- abnlicb ist. Aus diesem erkennbaren Zeichen der Gotteskindscbaft, deren Begriff ebenfalls bereits v. 1. 2 absicbtsvoU vorbereitet war, ergiebt sich also, dass, wer da meint, dixaios zu sein, obne Gerecbtigkeit zu tkben (v. 7) , nicbt aus Gott ist (Job. 8, 47). Bem. das artikellose dtxatov. im Gegensatz zu dem artikellosen afiagt, v. 9, weil es bier auf das seinem Wesen nacb das Tbun des Menschen Cbarakterisierende ankommt. X ai) und insbesondere, bebt aus dem umfassenden Begriff des noieiy dix.

3, 9-W. 375

nal 6 jui] ayanCjfv thv adeiAfov avtovy It ore avrt] itniv j} ayytkiot §v iiyLOvaatt ott' ^QTC^^} i'^ct ayandifAev aXXr^vQy \2 ov xa^wg KaCv Itl tov TtovtjQOv ^y xal iaipa^ep xov adehpov avTOv' xal x^Q^^ Tivog latpa^ey avrov; otv %a aQya aircov no^ vr^Qa ijy, to di tov adelfpov avrov dUaia. 13 ^i] d'avfid^ere^ adehfoiy ei fiiaei vf^ag 6 yLOOpiog, 14 fj^ug oXdapttv ori fiera- fiefiT^nafiey ix tov d^avarov eig v^v Cco^v, art ayaTtwfjiev xovg

die Bruderliebe speziell hervor, well an ihr am untrtlglichsten erkennbar wird, dass, wer die aus Oott Gezeugten nicht liebt, auch nicfat aus Grott 8ein kann. Zar subj. Negation vgl. 2, 4. t. 11. oxi) begrOndet diese Hervorhebnng der Bruderliebe als des sonderlichen Kennzeichens der Grotteskindschaft. nvtrj ectiy rj ttyy.) vgl. 1, 5. Als die Botschaft, die sie yon Anfiuig an gebdrt haben (2, 7X wird mit dem den Objektsatz umschreibenden ivu (Job. 13, 15) bezeichnet, dass sie einander lieben sollen (Job. 15, 12), weil mit der eine Gemeinde des Lichts voraussetzenden Bot- Kchafb (2, 8) dies Sollen von selbst gegeben ist (2, 9f.). Man kann eben Gott nicfat als seinen Yater erkennen (durch seine Offenbarong in Cfaristo), ohne seine Kinder als Brflder zu lieben. v* 12. or xa^tag) vgl. Job. 6, 58, erg. nach ov ein eariy. Die Botschaft entspricbt nicht (d. h. nach bekannter Litotes: sie steht im direktesten Gegensatz zu) dem, was von Kain gilt, der aus dem B5sen (2, 13f.) her war und danim seinen Bruder hinschlachtete (eatpic^ey, vgl. Gren. 22, 10. Apok. 5, 6. 9), weil sie solche im Auge hat, die, weil sie aus Gott her sind (v. 10), ihre Brttder lieben. Die Frage, wem zu Liebe (xtfQt'yt vgl. Jud. v. 16) er das that, dient nur dazu, zu konstatieren, dass keinerlei Motiv dafOr vorlag, sondem nur der sittliche Gegensatz seiner (auf seinem Ursprung beruhenden) Wesens- riehtung (bem. die Bezeichnung des Teufels durch rot; noyi]^ov mit Bezug auf die e^a noyr^Qa und dazu Job. 7, 7) zu der seines Bruders, dessen Werke gerecht waren, dass also der Brudermord ebenso Folge des teuflischen, wie die Bruderliebe des g5ttlichen Ursprungs ist T. IS. fjitj &av/jiaCerB) vgl. Job. 5,28, hier mit dem bi verbunden, das den that- sHchlich vorliegenden Fall (vgl. Job. 7, 7. 15, 18) setzt. In der Aufforderung liegt, dass der Hass der Welt (im Sinne von v. 1) gegen die, welche der Verf. als seine Brflder anredet, nicht verwunderlich sei, sondem nach dem Vorbilde Kains nur fOr den Gegensatz ihres sittlichen Wesens be- weise. 14. rjfABtg) fasst im scharfen Gegensatz zu dem mit Nach- druck am Schlusse von v. 13 stehenden o xonfio^ den Yerf. mit den Lesem zusammen, weil es sich um ihr gemeinsames christliches Bewusst- sein handelt, das auf ihr thats&chliches aytmay r. adehp. sich grflndet. Ist der Hass das, was sie naturgemftss seitens der Welt, sofem sie eben Welt ist, erfahren, so wird ihre Liebe gegen die Brflder beweisen, dass sie im sittlichen Gegensatze zu derselben stehen. Der Gedanke wird Weiss ,N.T.m. 24

376 I Johannis

adeXg>ovg' 6 iir] ayaTtwv fievu iv ti^ 9avat({}, 15 Ttaq 6 fiiaiSv Tov ad^hfov ctvvov avd'QCOTtoKTOvog iaxivy xai oXdctvB ori rtag avd'Qioftoy/uovog ovtl exsi Kct)fiv aldviov iv avrt^ fievovactp. \Q €V Tovvtit Byv(ox,afAev tijv aydfajv, ore i'/Mvog vneq fjpiujv rijv ipvx^v avtov edijuev' ymI ijfjLBig oipBllofiev vniq tujv adek" qmv rag xpvxag d^eivat. 17 og d* av exs ^^v fiiov tov noafiov xai ^6co^7 '^^^ adekq>6v avzov XQ^^^^ exovta ycat inkeiar^ ra

aber wieder dadurch weitergef&hrt, dass nicbt etwa das Gezeugtsein aus Grott (v. 9) Oder die Grotteskindschaft (v. 10) aus ihrem Lieben erschlossen wird, sondem die Yoraussetzung derselben, das t]nt>ergegangensein (beni. das Perfi) aus dem Tode in das Leben der Gottesgemeinschaft (2, 25), wie es unmittelbar mit dem Glauben, durcb welchen man Gott in Christo schaut, gegeben (Job. 5, 24), w&brend das Nichtlieben (bem. die subj. Neg.) wie v. 10) zeigt, dass einer in dem Todeszustande des natarlichen Menscben verbarrt. 15. nag o fiOTfoy) Gerade weil an diesem Gegensatz recht klar wird, wie der Bruderbass den Besitz des Lebens ausscbliesst, ist v. 14 von der Liebe als Zeicben der Gotteskindscbaft zu ibr als Zeicben des wabren Lebens zardckgegangen. Jeder Bruderbasser ist ein Menscbenmdrder (vgl. Job. 8, 44), wie Eain v. 12, nacb dem Grand- satz Mt. 5, 22 (vgl. Jak. 4, 2) ; und da nacb allgemein menscblicbem Be- wnsstsein (otcfore) der M5rder der Todesstrafe verf&llt, so kdnnte ein solcber ewiges Leben nicbt dauemd in sich baben. Da aber ein ewiges Leben, das nicbt ein dauemdes ist, eine contradictio in acyecto wEre, so kann, wer seinen Bruder basst, zum wabren (ewigen) Leben ilberhaupt nicbt gekommen sein, sondem nur, wer den Bruder liebt (vgl. 2,9. 11, wo beides scbon in ausscbliessendem Gegensatze stand). T* 16* er rovrui) vorausweisend , wie 2, 3. Wie der Bruderbass mit dem Morden identiscb, so ist uns das wabre Wesen der Liebe an dem Vorbild Cbristi (sxewog im RUckblick auf v. 7) bekannt geworden (bem. das Ferf.) als Lebensbingabe zum Besten des andem. Zu ri]y ^vx^jy rid-evm'. das Leben einsetzen, vgL Job. 10, 11. 15. 13, 37 f. 15, 13. Aus diesem Yorbilde ergiebt sicb filr uns die Pflicbt (o()p€d., wie 2, 6), dass jeder seine Seele, ak Tr&gerin des leiblicben Lebens, also dieses selbst, einsetzt zum Besten der Brtider. T. 17. og <f tty) wie 2,5, vertritt einen nom. abs., der erst mit dem nacbdrtlcklicb am Schlusse stebenden €v avjio in die Eonstruktiou eingereibt wird. Der pflicbtmS^igen Lebensbingabe tritt gegenilber die Verweigerung eines tlberaus geringen Liebesopfers , wie es die Hingabe des zum Lebensunternalt gebdrigen Yermdgens (2, 16) ist, das durch TOV xocfAov als der gescbaffenen Welt angebdrig und darum der i^t'/t; gegenilber durcbaus wertlos (vgl. Mc. 8, 36 f.) cbarakterisiert wird. Das Anscbauen {^ewg., wie Job. 2, 23. 4, 19) des Bruders in seiner Bedibftigkeit {XQCittv Bxovxa^ wie Epb. 4, 28) erscbliesst von selbst das Herz (tfJiAay/va,

3, 15 - 20. 377

an:Xayxya cevrov iin avrovj naig ^ aydfO] xov &eov /livu iv

18 T€xv/a, ^1^ ayanufjiev Xoyifi ^rfie rjj yXwaaj], alX iv €Qy(ii TLat akrjd'elq. 19 Iv Tovrtfi yvotaoiae&a ori iK t% akrj&eiag icfiiv, Tuxl €/A7TQoad'€P ovtov Tteioo^ev Ttjv YxxQdiixv ijiidiv, 20 on iav %cnayivwayLri ^fiaip ^ xo^dea, oti fiel^wv eariv 6 &ebg Ttlg

wie Prov. 12, 10. Lc. 1, 78) dem Mitleid; und man moss es mit Gewalt zu- schliessen, um ihm die Hilfe, zu der man die Mittel besitzt, zu verweigern. Zu dem prftgnanten ten avtov vgl. 2, 28, zu dem nios (wie ist es mOglich?) Joh. 3, 12. 5, 47. Wieder wird der Gedanke fortgef&hrt von der Bmder- liebe zu ihrer Quelle, der Liebe zu Oott (2, 5), die zum Halten aeiner Gebote, also insbesondere des Gebots v. 11 antreiben wtbrde.

8) 18— 24. Der Grund der Heilsgewissheit, auf welcheFrage schon 2,28 vorbereitete. rexyia) Mit der Wiederaufiaahme der Anrede V. 7 wird das Resultat des vorigen Abschnittes zusammengefiEwst (wie 2,28) in die Ermahnung zum recbten Lieben, in die sich der Yerf. selbst mit einschliesst. Die Liebe mit einem Wort der Teibiahme kann noch ein Ausdruck wirklichen Mitgeftthls sein, wenn sie auch fOr den Bedtlrf- tigen wertlos bleibt (vgl. Jak. 2, 14), w&hrend die bloss mit der Zunge (d. h. mit leeren Worten) erwiesene reine Heuchelei ist. Daher bildet den Gegensatz nicht nur das er e^yia, sondem es wird xm aXrj&eue (Joh. 4, 23 f. 17, 19) hinzugef&gt, weil nur dieses in Wahrfaeit ein Lieben ist. 19. sy Tot'Toi) geht auf das v. 18 geforderte Lieben, weshalb auch (anders als 2,5) nur das Fut. folgen kann, da das yywtofis^a ja nur ein- tritt, wenn wir jene Ermahnung befolgen. Das ex xtig aXtfi-Butg eivtti (vgl. Joh. 18, 37) ist der Sache nach identisch mit dem uyai ex r. &€ov v. 10, dessen Offenbarung in Christo ja die Wahrheit schlechthin ist (2, 21); allein es sollte betont werden , dass nur der in Wahrheit (im subjektiven Sinne) lieben kann, dessen Wesen von der Wahrheit her (im objektiven Sinne) bestimmt ist. Das sfinQOff^By avtov (vgl. Mt. 10, 32f.) deutet an, dass das Gesprfich mit unserm Herzen, um das es sich handelt, vor dem Angesichte Gottes stattfindet, dass es sich also um eine SelbstprOfung unter Vergegenw&rtigung seines Urteils handelt. Das nsMofiev (vgl. I Sam. 24, 8. II Makk. 7, 26) bezeichnet die weitere Folge des yyioeofjie^, ist aber eben darum nicht mehr mit ey toitoi zu verbinden. Die auf Grund wahr- haften Liebens gewonnene Erkenntnis unsers Seins aus der Wahrheit macht uns f&hig, unser Herz zu Qberzeugen von dem, was t* 20 der Objekt- satz mit on besagt. Es handelt sich aber dabei um ein t)berzeugen unsers Herzens in dem Falle, wenn es wider uns erkennt (xtnayiyumxij rifAtoy, wie Deut. 25, 1), d. h. uns mancher M&ngel und Fehler anschuldigt, die unser ex r. ttXri&, styat und damit imsem Heilsstand uns zweifelhaft machen. Das on wird wieder aufgenommen, weil es sonst scheinen

24*

378 I Johannis

TLaQdiag fj^wv tmxI yivwaiiu Tcdvra. 21 ayaTttjzoi^ eav ij xagdla fitj yuxTayivwayLT] , naQQVfliav e%Ofjiev Ttqog tov ^eov, 22 xat o iav aiToif^ev kaf^^dvofiev clti^ ahtovj oti rag hrcoXag avTOv TTjQOVfiev TLat TO aqeard iviintov avrov 7toiovf4€v. 23 xai avTf] iariv fj evroXii avrov j IVor TCiatevaiOfiep t^ ovofiiXTt TOV vlov airov ^Irjoov Xqiaxov yjoI ayaTtwfiev alkrlkovg y£c9tjg

k5nnte, als ob die Wahrheit, um die es sich handelt, nur in dem gesetzteii Falle gelte, wiUurend doch nor gemeint ist, dass sie auf ihn angewandt werden soil. Dae fietCoy empf&ngt seine (unentbehrliche) n&here Be- stimmung durch dae xat yiyaafxei navxa and besagt also, dass der Herzens- ktlndiger krafb seiner Allwissenheit unser ex t. ttXrj&, Birai auch in diesem Falle erkenHt. Ist es also nur zu dem wahren Lieben v. 19 gekommen, so dtlrfen auch nnsre Schwachheitssllnden uns in unsrer Heilsgewissheit nicht wankend machen. Y.21. ayanrjtoi) wie v. 2, markiert keinen Absatz, sondem drtickt nur das Gefiihl innigster Verbundenfaeit mit denen aus, die ihres Heilsstandes gewiss sind, im Falle, dass das Herz keine Anklage erhebt, sei es, dass dasselbe von seinem ex r. aXij&, bivui tiber- zeugt ist, oder nach v. 20 tlberzeugt wird. na^grjciay exofiev) wie 2,28, hier aber schon gegenw&rtig imVerkehr mit Gott (vgl. Job. 1,1). Dass und warum auch das stete Bewusstsein, noch Sdnde zu haben (l,8ff.), diese freudige Zuversicht nicht aufhebt, zeigt 2, If. 22« xai) Die Berechtigung dieser Zuversicht wird handgreiflich erfahren in der Gebets> erh5rung. Zur Sache vgl. Mt. 7, 7, zu an avrov 2, 20. 27. Da alle Gebets- erhSrung durch das Halten der Gebote Gottes (2, 3f.) bedingt ist (vgl. Job. 9, 81), sowie dadurch, dass wir das vor seinem Angesicht (d. h. in seinem Urteil, vgl. IPetr. 3, 4) Wohlgef&llige thun (vgl. Job. 8, 29), er- weist sich dieses aufs neue (wie der Sache nach schon v. 10) als Kenn- zeichen unsres in der Gebetserhdrung erprobten Heilsstandes. 2S« xai avtt] earvy) fasst noch einmal, wie v. 11, die Summe der Gebote in das dort genannte als das alle andem mit umfassende zusanmien, doch indem hier noch das des Glaubens voraufgeschickt wird. Da dieser Be> griff hier zum ersten Male auftritt, ist der Glaube es offenbar, auf den man das dixaioy eivai ohne noieiy r. due. (v. 7) sttltzte , w&hrend der Verf. geltend macht, dass er nur das erste Sttkck der allumfassenden g5ttlichen Grundforderung sei, woraus die Verpflichtung zum Halten des von Christo gegebenen Gebotes (der Liebe) sich von selbst ergiebt. Das aoristische nunswrtofiey steht von dem grundlegenden Akt, mit welchem das Glauben beginnt (vgl. Job. 2, 11. 22ff.), und bezeichnet nach dem damit verbundnen Dat. (Job. 4, 21. 5, 24) die t)berzeugung, dass wahr sei, was der Name o mos critr. /i/ff. X^. besagt (vgl. Job. 1, 12. 2, 23). Das Gebot des ayamafiBy ttXkriXovg (v. 11) folgt aber daraus von selbst nach Massgabe dessen (xcv^w;, wie Job. 13,34), dass Jesus Christus uns ja ein Gebot gegeben hat, dae

3,21-4.1. 379

edcuxey iwoXrjv ij^lv. 24 xai 6 Tr^gwv rag ivroXag avrov iv avT(p ^ivHy xat avTog iv ctvtip, yial iv Tovxifi YivwaiwiLiBv OTi i^ivei Iv iiiJUVj i% tov nvBvpiaxog ov fjiilv idunuv.

lY, 1 l/^yaTttjfi^oif ^'^ navzi Ttvevfiati TtiaxtietBj akXa doiu^ f^dCeve ta Ttvevf^ctra, ei ^x tov &eov iativj (ki noXkoi tpev-

wir erfttUen mflssen, wenn wir tLberzeujj^ aind, dass er der Sohn Gottes sei, und das in nichts anderm besteht, als eben in jenem ayanay akXtjXovg. Dadarch seigt sich, dass der Yerf. der grondlegenden Bedeutimg des Olaubens keinen Abbruch thnt, wenn er alles Gewicht auf die durch ihn geforderte Erfttllung des Liebesgebots legt. y, 24. xat^ avrov) kniipft an V. 22 an, am yon dem Halteu der Gebote, die jetzt in das Doppel- gebot y. 23 znsammengefiust sind, nach 2, 5 zu sagen, dass es das Zeichen unsers danemden Seins in Gott ist, nnr dass jetzt znm ersten Male noch das XM avTog avTio hinzugefftgt wird, womit nach dem Yorbilde Ghristi (Job. U, lOf. 10, 38) sich erst die Gottesgemeinschaft (1, 3, vgl. Job. 17, 21) ganz yollendet. £s wird also nun noch gezeigt werden, wie die ErfCQlung jenes Doppelgebots der Ansflnss und damit die Bfligschaft des Seins Gottes in uns ist. Dazu geht er aus yon dem Geistesbesitz (2,20.27), in welchem das Sein Gottes in uns am unmittelbarsten wahrgenommen wird. Zu dem yorw&rtsweisenden ey tovrta vgl. 2, 3. 3, 16, zu der variatio structurae, nach welcher ey durch $x (Mt. 12,33) aufgenommen wird, I Petr. 1, 23. Das ov ist attrahiert fttr o.

4, 1—18. Der Geist als die Quelle des Glaubens (v. 1—6) und der Lie be (v. 7 13). ay an rj tot) markiert, wie 2, 7, einen neuen Ansatz; aber die Aufforderung an sie, nicht jedem Geiste zu glauben (dass wahr ist, was er von sich aussagt, vgl. zu 3, 23), ist nur die Form, in welcher der Yerf., fthnlich wie 3, 13. 18, seine Meditation darfiber ein- leitet, dass nicht von jedem Geiste das 3, 24 Gesagte gilt Daher g^lt es zu prflfen (cfoxc.iiaCere, vgl. Psal. 17,3. R5m. 2, 18^, ob es wahr ist, was der Geist, der aus einem Menschen redet, von sich behauptet, n&mlich ob er von Gott her ist, d. h. ob ihn Gott gegeben hat (3, 24), da es auch Pseudopropheten (Mt. 24, 11. II Petr. 2, 1) giebt, d. h. solche, die Itlgen- hafter Weise behaupten, vom g5ttlichen Geist inspiriert zu sein, wfthrend sie doch vom widergOttlichen getrieben sind. Gemeint sind die Anti- christen 2, 18. Das e^eXfjXv&aaty weist nicht, wie 2, 19, auf die Gemein- schaft, aus der sie ausgegangen, sondem nur darauf, das sie sich, getrieben von dem sie inspirierendeu Geiste , aufgemacht haben (vgl. Apok. 6, 2), im einen Einfluss auf die Menschen auszuflben; daher eig toy xinsfAoy im

380 I Jobannis

doTtQoqyiJTai, i^eXrjlvS^aavv elg tov wofiov. 2 iv Tovrq^ yivio- ayiete to TwevfAa tov x^eov' Ttav nvevf^ay o dfiokoyel ^Irjaovv XqiOTOv ev aaqid iktjXv&ova, h. tov d'sov eaxlvy 3 xat Ttav Ttvevfxa, 0 fiii dfioXoyel tov ^Irjaovvy €x tov &€ov ovtl iativ, Tcal tovto iativ to tov avtixQlotov y o aynffAoatB ott eQxstai, TLat vvv iv tip TLOOfAtif eatlv ijdrj, 4 vf^elg iy. tov &€0v eatiy

indifferenten Sinne von Job. 12, 19. v. 2. bv xovto}) weist, wie 3, 24, auf das anzugebende Unterscbeidungszeicben voraus, woran man den Geist Gottes (der ja allein wirklicb bx &bov bcxw, vgL v. 1) erkennt. Der Imperat. ytyojcxBte ist aucb nur die Form, in der sie daran erinnert werden, dass sie ihn aus eigener Erfabrung (vgl. 2, 20 ff.) kennen als den Geist, welcber das Bekennen (2, 23), worin das nictevaai 3, 23 zum Aus- druck kommt, wirkt imd darum selbst als in dem Gl&ubigen and durch ibn bekennend cbarakterisiert werden kann. Erkennen sie das, so wird dies ibr Bekennen zugleicb zum Zeichen, dass Gott selbst dorcb diesen Geist in ibnen bleibt (3, 24) und in ibnen dauemd die ErfWung des Grundgebotes 3, 23 wirkt. Daber wird aucb als Objekt des Bekenntnisses einfacb mit Beziebung darauf der Name Jesus Cbristus genannt, weil derselbe im Sinne des Verf. (vgl. 2, 22) bereits die Antitbese involviert gegen die Irrlebre der Pseudopropbeten , die nocb ausdrtlcklicb markiert wird durcb den Zusatz: als in Fleiscb gekommen. Deun eben dies sein Aufgetretensein (bem. das part. perf. ekrjXv&ortt) in Fleiscb, d. b. in sinnen- f&lliger (menscblicber) Existenzweise ermOglicbte ja die Erkenntnis des Menscben Jesus in seiner uranflUiglicben Gottesberrlicbkeit (vgl. Job. 1, 14), wonacb er pers5nlicb mit dem XQ^^'^s (^ ^* ^^^ Heilsmittler, der das Wesen Gottes vollkommen ofienbaren konnte) identiscb ist und sicb nicbt etwa nur (wie die Pseudopropbeten lebrten) irgendwie und -wann mit dem bimmliscben X9^^^^ vereinigt bat. T* fit?) weil der Relativsatz (vgl. 2, 4. 3, 10. 14) den Fall setzt, dass einer nicbt bekennt den von dem Geist aus Grott bekannten Jesus (bem. den rflckweisenden Art.), der, eben weil er ibn nicbt f^ identiscb mit dem /^mtto; bait (2, 22), nicbt durch ii7<r. xQ' bezeicbnet wird. Was sie sonst von ibm aussagen, ist ganz gleicbgdltig, weil es docb nur der gescbicbtlicben Erscbeinung gegendber Lflge ist. Der Verf. bleibt aber nicbt bei der einfacben Umkebmng des V. 2 steben, wonacb dieser Geist nicbt aus Gott ist, sondem ftlbrt den Gedanken dabin fort, dass dieser (Geist) der (Geist) des Anticbrist ist. Eben darum, weil es der eine anticbristlicbe Geist ist, der in den Pseudopropbeten wirkt und sie treibt, diesen Jesus nicbt zu bekennen, konnte der Verf. 2, 18 sagen, in den vielen Anticbristen sei de r geweissagte Anticbrist gekommen, und jetzt, der Geist des Anticbrist, von dessen Eommen sie Kunde baben (bem. das Perf.), sei scbon in der Welt (ev r. xocr^., entsprecbend dem Big t. «o<jfA, v. 1, vgl. Job. 1, 10). Zu dem nacb- drucksvollen i^df/ am Scbluss vgl. Job. 4, 35. t. 4. v/ueif) appeUiert

4,2-6. 381

tixvia^ xal vevixiqiiCtTe avzovgj 8tl pLtiCiav iarlv 6 iv vyuLv iq 6 iv t(p TLOCfKif. 5 avTol h. rov %6ofiov elaiv dia rovvo hn Tov yLOOfAOv Xakovatv, xat 6 %6ofA0g avtwv cmovet, 6 ^fjieig h, TOV &eov icfiiv' 6 yivwayuav rov d^eov aTLOvei ^fjiwv og otx iaTiv i'^ tov d^BoVf o^x cmovet ^jucuv. ex tovtov yivwaiMfiBv TO Ttvevfia zrjg aktjd'eiag xat to nvevfia trjg nXavr^g.

mit clem erneuten Ausdruck zartlicher Liebe (r^xv., wie 3, 18) an ihr eigenes Bewusstsein fiber ihren Ursprung aus Gott, den er ihnen in dem BfffjLBv 3, 1 ausdrtlcklich bezeugt hat, und an die geschichtliche Thatsache, dass sie den Fseudopropheten gegentlber Sieger geblieben sind (2, 13 f., bem. das Perf.), indem sie dieselben zum Ansscheiden aus der Gemeinde gen5tigt haben (2, 19), womit sie selbst bezeugten, dass der Geist der Fseudopropheten der antichristliche war. Dieser Sieg, der ihr Festhalten am Glauben und Bekenntnis voraussetzt, war nur mdglich, weil Gott, der (durch seinen Geist, vgl. 3, 24) in ihnen ist, grosser (/tif^wv, wie 3,20, aber hier nach dem Eontext: an Macht) ist als der Teufel, der in der (gottfeindlichen) Menschenwelt ist (ygl. den agxtoy r. xo<r/Li. Joh. 12, 31. 14, 30) imd also auch in den Fseudopropheten war. Daraus folgt aufs neue, dass nicht nur ihr erstmaliges Bekennen, sondem auch ihr durch Gott gewirktes Festhalten an dem ihm zu Grunde liegenden Glauben BewUhrung des Bleibens Gottes (durch seinen Geist) in ihnen ist (3, 24). T. 6. avTOi xtX.) spricht es ausdrtlcklich aus, was v. 4 vorausgesetzt, dass sie (die Fseudopropheten im Gegensatz zu den vfieig v. 4), wie ihr Ausscheiden aus der Gemeinde zeigte, ihrem wahren Wesen nach der Welt angehOren (vgl. zu 2, 19), in welcher der Teufel herrscht. Darum {&ut Tot'To, wie 3, 1) stammt auch ihr Reden aus der Welt, die ihre eigene (gottwidrige) Weisheit hat; und die Welt hSrt auf sie {axoveiy c. gen., wie Joh. 8, 43. 47), weil die Welt das Ihre (die aus ihr stammende Weis- heit) liebt (vgl. Joh. 15, 19). t. 6. fifisis) Im Gegensatz zu den Fseudo- propheten schliesst sich der Verf. mit alien Verktlndigem der Wahrheit zusammen, die, wie die vfjieig v. 4, aus Gott sind. Das o yiriocxioy r. ^, fHhrt die Charakteristik derer, die aus innerer Wesenssympathie auf sie h5ren, auf den tiefsten Grand ihres ex r. &eov etyai zurtlck, da das Er- kennen Gottes erst das Sein in Gott (vgl. zu 2,5), und das Bleiben in Gott die Zeugung aus Gott zur Folge hat (vgl. zu 2, 29). Im Gegensatz kehrt er zu dem $x t. &€ov zurClck, nur durch das vorantretende ovx bctw betonend, dass, weil bei ihnen nicht der Fall ist, was bei den Aposteln, sie der Sympathie und Empf&nglichkeit fOr ihre Fredigt entbehren. Es handelt sich aber bei den Lesern nicht um das erstmalige, sondern um das dauernde H5ren , wie ja schon v. 4 von dem erstmaligen Bekennen (v. 2) zu dem ihr Festhalten am Bekenntnis bezeugenden Oberwinden der Fseudopropheten dbergegangen ist. bx xovtov) statt ei^, wie 3,24: Daraus, wer uns h5rt, imd wer uns nicht h5rt, erkennen wir, d. h. (der

382 I Johannis

7 ayaTttjftol, ayanwiiBv aXkriXovg, oti ^ ayaTtt] ex zov &eov iaTiv, xai Ttag 6 ayanwv ex %ov ^eov yeyewtjrai xat yivdoTiei Tov &e6v. S 6 f>ifi ayandiv ovvl eyvio rov d^eov, ovi 6 &e6g ayoLTtri iariv. 9 iv rovr^ i(pccv€Qw&r] ij ayccTvt] zov d^eov ev

Sacbe nach) onterscheiden wir den Geist, der der Wahrheit angehdrt (vgl. Job. 14, 17), von dem Geist des Irrwahns {nXayrjg, wie II Petr. 2, 18. 3, 17). Der Geist, welcher die Gott Erkennenden treibt, die Apostel zu bOren, welcbe die Wabrbeit verktindigen, kann nur der Geist der Wabrbeit sein, wie der, welcber die Welt treibt, die Fseudopropbeten zu b5ren, der Geist des Irrwabns, so dass die Leser an ibrem dauemden H5ren der Apostel, wie an ibrem Bekennen (v. 2) die GewSbr baben, dass sie im Heilsstande sind, weil in dem Geist der Wabrbeit ja Gott selbst in ibnen bleibt und sie stetig das Gebot des Glaubens zu erftQlen treibt (3, 23f.).

4y 7 18. Aucb diese an seine Geliebten (v. 1) adressierte Ermabnung zum gegenseitigen Lieben bildet nur die t]l)erleitung zu der Meditation dardber, wie aucb die Erftlllung des zweiten Grundgebots 3,23, n&mlich das Lieben tlberbaupt (rj ccyttnt] = to tiyttnay), aus Gott berstammt, wie das Bekenntnis und das dauemde HOren der Wabrbeit (t. 2. 6). Daraas ergiebt sicb zung.cbst, dass jeder Liebende den Impuls dazu von Gott em- p&ngen baben muss, von dem alles Lieben seinen Ursprung bat (wie alles Stlndigen vom Teufel, wie 3,8), oder, da Jobannes ja die Gnaden- wirkung, in welcber Gott unserWesen durcb sein Wesen bestimmt, die Zeugung aus Gott nennt, dass er ein aus Gott Gezeugter sein muss (bem. das Perf.), woraus bereits folgt, dass Gott in ibm bleibend sein und wirken muss (3, 24). Aber der Verf. gebt aucb bier (wie v. 6) zurtlck auf das Erkennen Gottes als die Voraussetzung des Gezeugtseins aus Gott, weil. wenn dieses, das, wie alles Erkennen (2, 20 f. 27), durcb den Geist gewirkt wird, im Lieben sicb bewS,brt, aucb die Erftlllung jenes zweiten Grund- gebots (8, 23) ein Zeicben ist, dass Gott durcb seinen Geist in uns wirkt (3,24). T.8. 0 fAri ayantay) wie 3, 10. 14. In der Umkebrung des Ge- dankens gebt der Verf. wieder dabin weiter, dass, wenn einer nicbt liebt, er Gott nicbt nur nicbt erkennt, sondem nocb gar keinen Anfang mit dem Erkennen Gottes gemacbt bat (bem. de^ Aor.), weil Gott seinem (recbt erkannten) Wesen nacb Lieben ist. Diese Begrfindung setzt voraus, dass das erkannte Wesen Gottes unser Wesen notwendig zu einem dem seinen gleicben bestimmen muss, und da Job. dieses Bestimmtwerden unsers Wesens durcb das gdttlicbe eben die Zeugung aus Gott nennt, dass dieselbe durcb das (geistgewirkte) Erkennen Gottes vermittelt ist (v. 7). T. ey rovrat) vorausweisend, wie 3,24. Das bis dabin unbekannte Lieben Gottes, welcbes sein Wesen ausmacbt (v. 8), ist kundgeworden {s<payeQ(o^, wie 1,2) in der Sendung des Sobnes, aber nicbt nur in der objektiven Tbatsacbe, sondem in unserm Innem {ey lyf***'), da nur dann

4, 7 - 12. 383

fjfiiVj oTi tov viov avTov tov fiovoyeyil aTtiarahiev 6 d'eog elg toy xoCfAOv, Yva ^ijcrcu/tiey 6i oevtov. 10 iv tovtifi iatlv ij ayaTtf}, oix ori t)fieig iiyanrpLa^Bv %bv ^eovy aXX* ori avrbg tffOLTtrflBv fj^&g Tial anioTukev tov v\ov avrov ikaofAov neql %fSv ofAagviwy '^ftwy. 11 ayaTtr/roi, ei ovxiog 6 &edg riydmjaev ^fiSg, Tfutl ^fAeig 6g>elXofiey aXXiqXovg ayartSv. 12 ^eov ovdelg

von einem Erkennen des gOttlichen Wesens , das die Zeugung aus Gott zur Folge hat (v. 7) die Rede sein kazm. Daher tritt das r. vioy avtov r. fioyoy, (Joh. 3. 16) mit Nachdruck voran, da nor, wenn der (^esandte als der Eingeborene and damm Einziggeliebte erkannt wird, was nur durch den Geist geschieht, der ihn beWmt als das, was er ist (v. 2), in der Thatsache seines Gesandtseins (bem. das Perf.) die ganze Gr5sse des gOtUichen Liebesopfers nnd damit das voile Wesen des gOttlichen Liebens offenbar wird. Die ganze GrOsse dieser Liebe zeigt sich aber femer nicht nor in der Bestinunung dieser Sendung filr die (gottfeindliche) Menschen- welt {ttTtiirr, sis r. xoofioy^ wie Joh. 3, 17), sondem anch in ihrem h5chsten Liebeszweck (<*"«), der sich freilich nur an den Glftubigen verwirklicht. Gemeint ist das wahre Leben (1, If. 3, 14), das der Glftubige unmittelbar durch den Sohn empf&ngt (vgl. Joh. 5, 24. 6, 51. 57). Auch jene Bestimmung dieses Liebeszwecks kann nicht durch die Thatsache als solche, sondem nur durch den Geist in unserm Innem kund werden. t. 10 nimmt das ey TovTto aus v. 9 auf, um zu sagen, dass in dieser h5chsten Liebesoffen- barung nicht nur Gottes Lieben, sondem das Lieben fiberhaupt, von dem es V. 7 hiess, dass es aus Gott ist, in seinem wahren Wesen offenbar wird. Bem. das durch seine Stellung betonte efnty: es ist das Lieben (seinem Wesen nach) verwirklicht nicht in unserm Geliebthaben Gottes (bem. das Perf.), wie es (auf Grand von Deut. 6,5) doch in alien Frommen vor Christo schon irgendwie vorhanden sein musste oder doch sollte (vgl. Joh. 5, 42), sondem in der geschichtlichen Thatsache (beuL den Aor.), dass er {ttvtog im Gegensatz zu rjfAeis) seine Liebe zu uns in der Sendung seines Sohnes erwies {rj/ttnijaey , wie Joh. 13,1), der nach 2,2 als der Urheber der Sdhne fOr unsre Stlnde bezeichnet wird, weil in der dazu erforderlichen Hingabe des Sohnes in den Tod seine Liebe sich uns am glftnzendsten offenbart. t*11. ttyuntjToi) Die aus v. 7 wiederholte Anrede leitet, wie dort, die Ermahnung zum gegenseitigen Lieben ein, das jetzt lediglich als unsre Pflicht erscheint {oipeiXofAsy, wie 3, 16), wenn doch (ci, wie 3, 13) Gott ims in der Weise {ovtaig, wie Joh. 3, 16) geliebt hat, wie v. 9f. gezeigt, n&mlich dass er damit das Wesen des Liebens fiberhaupt als sein eignes Wesen kund gemacht hat. Dabei ist dann wieder wie y. 8 vorausgesetzt, dass die uns so vermittelte Erkenntnis seines Wesens notwendig in uns gleiches Lieben erwecken muss, das ja nach dem betont gestellten aXXfjXovs auch dieselben Objekte hat, wie das gOttliche. r* 12* ^soy ov&etg

384 I Johannis

nwnoTB Te^iatav eav ccyaTtuifAev akkrikovgy d -S^eog iv ^fuv fzevei, xat ij ayaTctj avtov T€TeXei(Oftevtj ev fjfuv eoTiv, 13 er Tovrq) yivwaiiOfiev ore bv atr^ ftivofiev Kal avtbg ev ^fjuvy OTi i/. Tov TtvevpiaTog avrov didtoxev i}(uv,

manor b) wie Job. 1, 18, nur mit re^eaxtti (1, 1), das bei Job. immer ein sinnlicb vermitteltes ist, um auszudrticken , dass nocb keiner jemals das gOttlicbe Wesen , das ja an sicb unsicbtbar ist, zum Gegenstand seiner verstgndnisvollen Betracbtung gemacbt bat und so zur Grkenntnis dee* selben im Sinne von v. 8 gelangt ist (bem. das Perf.). Dass auch hier nacb Analogic von Stellen wie 1, 7. 2, 15. 8, 24 nicbt das Bleiben Gottes in uns die Folge davon ist, wenn wir einander lieben, sondem vielmebr daraus erseben wird, ergiebt sicb daraus, dass damit zugleicb das Lieben Gottes (v. 9), dessen Oifenbarung mit der Hingabe des Sobnes f!ir uns in seiner Sendung v. 10 begonnen bat, zur VoUendimg gekommen ist in uns {xBXBXBuafjLBvrj , wie 2, 5). Denn unni5glicb kann eine in ibrer Wirkung fortdauernde Tbatsacbe, die in der Vergangenbeit liegt (bem. das part. perf.), Folge unsers Liebens sein, zu dem ja nacb dem auf v. 7 zoriick* weisenden v. 10 immer nocb ermabnt werden muss. £s bandelt sicb dabei selbstverst&ndlicb nicbt um eine Vollendung des gOttlicben Wesens an sicb, sondem um die bScbste Offenbanmg seines Liebens an uns, das damit zur Vollendung kommt, dass er sein eignes Wesen (das nacb v. 8 Lieben ist) in uns (d. b. in unserm Lieben) verwirklicbt. Vgl. zur Sache 3, 1. V. 18« Bv TO WTO)) kann nicbt vorausweisen, wie 2,3 (in welchem Falle ja Bay folgen wfirde), sondem nur rdckw&rts wie 2,5, zumal sonst ja die gauze Gedankenkette abgerissen wtlrde. Daran also, dass in dem gegenseitigen Lieben Gottes Lieben an uns sicb vollendet, erkennen wir, dass er in uns bleibt. Weil aber der Verf. ganz zu 3, 24 zurdckkehrt, nennt er zuvor unser Bleiben in ibm, das Hberall die Voraussetzung davon bildet. Das zweite, nun nattirlicb kausale on, kebrt ebenialls zum Scbluss von 8,24 zurtick, docb so, dass jetzt nicbt der Geist es ist, durcb den Gott in uns bleibt, sondem indem dies Erkennen darauf zuriickgeftihrt wird, dass er uns von seinem Geist (der also aucb bier als eine Gabe gedacbt ist, die ex (abxqov gegeben wird, vgl. Job. 3, 84) zu dauemdem Besitz gegeben bat {dBdatxBy, wie 3, 1). Da niemand je Gottes Wesen gescbaut (v. 12), so kann nur sein Geist uns bezeugen, dass Gott es ist, der in uns bleibt und seine bScbste Liebe ofienbart, indem er sein Liebes- wesen in uns verwirklicbt; denn der Geist ist es ja, der uns in der Sen- dung des Sobnes das Wesen Gottes als Liebe erkennen lebrt (v. 9) und also aucb in dem durcb ibn bewirkten gegenseitigen Lieben seine bdchste Liebesoffenbarung an uns. Damit scbliesst der Nacbweis, wie auch die ErfELllung des zweiten Grundgebots (8, 23) eine Btirgscbaft unsers Heils- standes ist, die freilicb in andrer Weise wie das Glauben und Bekennen durcb den Geist vermittelt ist, da dieser bei Job. nie, wie bei Paulus,

4, 13 16. 385

14 TLal fj^eig ted^eafis&a xat fiagtvQovfiev, otv 6 TtarriQ OTtiinahLev tov viov aunilQa tov tlogiaov. \b og iav dfAoko- Y^^Sj ^^ ^Ir^oovg iazlv 6 viog tov d^eovy 6 &e6g iv ctvzq} fisvei nal avTog iv t^ ^£^* 16 xat ^fielg iyvdiMi^tv tluI neuiazev-

das Prinzip des praktisch sittlichen Lebens, sondem ansschliesslich des Erkennens ifit. Durch diese Rdckkehr zu dem 3, 24 vom Geiste 6e- sagten wird der erste Gedankenkreis dieser Ausftihrung deutlich ab- geschlossen.

4, 14 5) 12* Liebe undGlaube alsGew&hr der Heilsgewiss- heit. Vf^^^^) ^^^ Verf. schliesst sich mit den andem Augeozeugen zusammen {tB^eufsB^a , wie 1»1), deren Zeugnis (jia^tv^ovfsey ^ wie 1,2) Deben das Zeugnis des Geistes tritt (genau wie Job. 15, 26), am den neuen Ausgangspunkt zu bilden f^ die nochmalige Betracbtung der Bedeutung, welche die Erf&Uung der beiden Gebote (3, 28) fOr das Cbristenleben hat. Auch ihr Zeugnis hat zum Inhalt die Sendung des Sohnes (v. 9) durch den Vater, wie Gott bier von vom herein beisst, weil Jesus selbst am liebsten von dem Vater sprach, der ihn gesandt (Job. 5, 36. 6, 57. 10, 36), und weil die Augenzeugen an diesem seinem Verb&ltnis zum Sobne, wie 88 von Ewigkeit her war (Job. 17, 24), zun&chst Gottes Wesen als Liebe erkannt haben. Aber auch darin, dass er ihn als Erretter der Welt {otJtrfQa r. xoofji,, wie Job. 4, 42) gesandt hat, haben sie geschaut und be- zeugt, wie sein Wesen (nach seiner der Welt zugewandten Seite) nichts andres als Liebe ist. 15. og eay) vertritt den nom. abs., der mit €y avtia in die Konstruktion eingegliedert wird. Das Bekenntnis derer, die auf das Apostelwort hOren (v. 6), ist auch bier, wie v. 2, im Gegensatz zu der Irrlehre (2, 22) formuliert, nur dass Jesus bier nicht als der Christ, sondem nach v. 14 gleich als der Sohn Gottes bezeichnet wird, da dieser Name ftir den Verf. das ewige gottgleiche Wesen des in Fleisch gekommenen X^tcTog bezeichnet (vgl. zu v. 2). Das Festhalten an diesem Bekenntnis beweist ebenso, dass Gott in uns bleibt, wie das gegenseitige Lieben (v. 12). Dass diese Gemeinscbaft mit Gott nicht etwa als die Folge des Bekenntnisses , sondem als durch dasselbe erwiesen gedacht ist, erhellt daraus, dass von dem Bleiben Gottes in uns erst auf seine Voraussetzung (v. 13, vgl. 3, 24) zurfickgeschlossen wird. Obwohl also der Verf. zun&cbst vom Lieben handeln will, wird doch vorausgeschickt, dass das auf das apostolische Zeugnis (v. 14) sich griindende Bekenntnis, das dasselbe erst als ein erfolgreiches beweist, aus derselben Quelle stammt, wie die Liebe (v. 12), um die unzertrennliche ZusanmiengebSrigkeit der beiden Seiten der einheitlichen ByroXrj 3, 23 zu betonen. t. 10. xai ijfAetg) &sst die Augenzeugen v. 14 mit denen zusanunen, die sich zu ibrer Lehre bekennen (v. 15), weil dies Bekenntnis zeigt, dass auch sie mit jenen zu dem dauemden Besitz der Erkenntnis und des Glaubens an die gOttliche Liebe gelangt sind (bem. die Ferf.). Durch den Hinzutritt des zuversichtlicben

386 I Johannis

Yja^AEv xiiv ayaTtrjVy ^v ex^i 6 ^ebg iv fjiiiv. 6 d^ebg ayccTtt] iazivj Tuxt 6 fiivcav iv rij ayanji hv x^ d^Biji fjiivei, xat 6 -d'cog hf avTfp fiivei, 11 iv roiJr^ Terekeiwrai fj ayaTvt] fA€&^ ^f^^y iva TraQQrjaiav ixioiABv iv rf^ ^f^iQ<f ''^^S y^ioewg, ori xa&wg inuilvog ioriv ycal fipieig ia^ev iv x(^ y,6afi(fi rovxif}. 18 €p6fiog

Cberzeugtseins zu dem ErkanntHaben (vgl. auch Job. 17, 8) erlangt dieses erst seine voile Gewissheit. Worauf aber der Yerf. eigentlich binanawill. zeigt das hinzutretende bv fjfAiv, das auf v. 12 zuiUckweist, da die Liebe Gottes doch erst ganz erkannt wird, wenn sie nicht nur in der Sendong Christi, sondem auch in dem, was Gott durcb dieselbe (wenn sie auf Grund des apostolischen Zeugnisses und des Bekenntnisaes zu ihm in ihrer ganzen Bedeutung erkannt wird) in uns gewirkt bat, erfiBihren wird, well sie dann erst in uns selbst ihr Wesen hat (vgl. Job. 17, 26), sicb in uns nach V. 12 voUkommen realisiert, weshalb der Apostel nun, wie triumphierend, zu dem zurtLckkebren kann, was v. 8 als das Wesen Gottes bezeichnete : Gott ist Lieben. Dann freilich ist klar, dass, wer im Lieben bleibt, eben damit in Gott bleibt, der ja Lieben ist, und dass mit der Liebe, die in ihm ist, Gott selbst in ihm bleibt. Dass unser Lieben also die Gewfihr unsers Heilsstandes ist, bedarf freilich keines Nachwebes mehr, wenn auf Grund der eigenen persSnlichen ErfeiJirung Grottes Wesen als Liebe erkannt und geglaubt ist. t. 17« ey tovtw) rfickweisend wie V. 13: in diesem mit dem Bleiben in Grott identischen Bleiben in der Liebe ist das Lieben zur Vollendung gekommen (2, 5) unter uns (2, 19), d. h. inmitten der gl&ubigen Bekennergemeinde. Da diese Vollendung unsers Liebens aber, wie alles Lieben (vgl. v. 7. 12), von Gott in uns ge- wirkt ist, so kann auf die Absicht reflektiert werden, die Grott dabei gehabt hat. Damit kommt der Verf. direkt auf den Hauptpunkt, von dem seine ganze £r5rterung ausging, auf die freudige Zuversicht unsrer Heilsgewissheit (3, 21), nur dass dieselbe bier in ihrer letzten Bew&hrung am Tage des Gerichts (II Petr. 2, 9. 3, 7) aufgefisisst wird, wie 2, 28, wo dieselbe ja auch von dem Bleiben in Gott abbftogig gemacht war, wie hier von dem damit als identisch erkannten Bleiben in der Liebe. Diese Zuversicht kann nattlrlich nur durch dasselbe begrflndet werden (on), worauf das ey tovxto zurfickwies (auf das Bleiben in Gott), nur dass das- selbe nach seiner Analogie mit dem Sein des erhShten Christus {xu^. exeiy., wie 3, 3. 7) charakterisiert wird , dessen Sein im Vater die Jfinger ja gerade nach seiner £rh5hung erst ganz erkennen (Job. 14, 20) und nach Job. 17, 21 teilen sollten. Ist die Erftillung dieser Verheissimg durch ihr Bleiben in der Liebe sichergestellt, so geh5ren sie der gottfeindlichen Menschenwelt (Job. 16, 11), in deren Mitte sie gegenwftrtig noch leben, nicht mehr an und k5nnen dem Gericht, dem dieselbe verf&llt, nicht ver- fallen, weil sie ja in demselben Verh&ltnis zu Gott stehen, wie der bereits zu seiner Herrlichkeit eingegangene Christus. T. 18. q>opos) vgl. I Petr.

4, 17 - 20. 387

ovx lativ iv xfj ayaTCijj aila fj Tekela ayanr^ l^oi fiaiX$i tov fpo^ovj OTi 6 g)6fiog nolaaiv l^et, 6 di (pofiovfACvog ov r^re- X^iiotai iv xy aycTtg. 19 ^fAeig ayamvfAeVf ori avTog Ttgwrog fffaTirflev ij^og. 20 kav tig BtTtj] oti ayanw tov ^eov, xat toy adekqKfv avtov fiio^f iffevarrjg iativ 6 ya^ /ti^ ayanOv tov adeXtpov avtov ov kufQaytev, tov ^eov ov ovx kwQaTiev ov

1, 17. Der allgemeine Satz, dass Fnrcht, me den andern flieht, nicht in der Liebe ist, die nach ihm verlangt, wie seine folgende Erlftuterung, BoU kontextmftssig auf die Furcht vor dem Richter (v. 17) angewandt werden, auf den sicb ja unser Lieben (▼. 16) immer znn&chst richten muss (vgl. auch 2, 5). Die vollkommene (reXiiay wie Jak. 1, 4) Liebe bat nicbt nur keine Furcht in sicb, sie duldet sie auch nicbt neben sicb, sondern treibt sie aus (c^oi paXhi, vgl. Job. 15, 6), weil die Furcht ibre Strafe {xoXaay, wie Ezecb. 14, 3 f. Mt. 25, 46) eben darin bat, dass sie das Liebes- ▼erb&ltnis stOrt und den Genuss desselben trflbt. Bern, die subjektive Wen dung in der Umkebrung des Hauptsatzes: wer sicb filrcbtet, so dass seine Liebe die Furcht noch nicht ausgetrieben bat, der ist nicbt zur Vollkonunenbeit gelangt in der Liebe. In wem also die Liebe zur Voll- endung gekommen ist (v. 17), der kann auch keinerlei Furcht mebr baben, selbst dem Richter gegentiber, sondern nur voUe Freudigkeit. T. 19* tjfAeig) mit starkem, durch das Asyndeton gehobenen Kacbdruck im Qegensatz zu o tpofiovfAsuo^: wir sind nicbt solcbe, die sicb fOrcbten, wir lieben (Indie). Das Objekt feblt mit Absicht, weil es sicb, wie v. 16, um das Lieben fiberbaupt, also ebenso um das Lieben Gottes (▼. 18), wie um die Bruderliebe (v. 17) bandelt. Darum kann auch der Begrflndimgs* satz (oti) nicbt etwa unser Lieben als eine durch die gOttliche Liebe motivierte Gegenliebe bezeichnen wollen, sondern er bebt bervor, dass Gott (kito^), an den bei der xqwi^ ▼. 17, wie bei dem tpo^g v. 18 gedacht war, mit dem Lieben den Anfang gemacht (vgl. v. 7. 10), was das nQtotog noch stfirker ausdrflckt, als das Adv. (bem. den Aor., der die abgescblossene Thatsache der Vergangenbeit bezeicbnet), so dass all unser Lieben nur die Wirkung seines unsrerseits erfabrenen Liebens (▼. 16) von der Sendung des Sobnes (v. 10) bis zur Vollendung seines Liebens an uns (v. 12) und eben darum ein vollkommenes (▼. 17) ist. SO zeigt, wie zu diesem ay€t7fay die Bruderliebe ebenso notwendig geh5rt, wie die Gottesliebe. Zu €ay m emrj vgl. 1,6, zum on rec. 2, 4. Das, wie 2, 9, nachdrflcklicb vorantretende Objekt zeigt, dass der Bruderbass als das grellste (den krassesten inneren Widerspruch in sicb tragende) Widerspiel der Bruder- liebe nur gewfthlt ist, damit von ihm evident werde, dass er ein Ltlgner (2, 4) ist, d. h. mit Bewusstsein die Unwabrbeit sagt, wesbalb auch im Begriindungssatz nur von dem Nicbtlieben des Bruders (o fitj ayttn,, wie V. 8), der ja seinem Wesen nach Liebe verlangen kann (vgl. 2, 10), geredet wird. Das oy eto^axey (1, 1) weist darauf bin, dass er den Bruder stets

388 I Johannis

dvvarai ayaTtav. 21 "Aal Tavrtjv t^v BWoXiiv exoi^ev an^ alzov, iVa 6 ayaTtuiv rov -d^eov ayan^ "Aal zov adehpov avzov,

V, 1 uag 6 TtiOTBvtav ore ^Irjaovg iartv 6 Xgiatog ^x rov d-eov yeyiwrjTai, xat rtdg 6 ayaTtuiv tov yevvrfiawa ayan^ rov yeyewrjfiivov i^ advot. 2 iv rovV^i yiviiayLoixev ori aya- TtiJfjiev xa TBuva tov ^eov, orav tov &tov ayaftaifAev '/.at Tag

als das n&chstliegende Objekt des Liebens vor Augen hat, und schliesst aus der grOsseren Leichtigkeit der Bruderliebe, dass, wer ihn nicht ein- mal liebt, Qott, den er nicht gesehen hat und sieht (vgl. v. 12), sicher nicht lieben kann. Bern, das mit Nachdruck vorantretende Objekt. T. 21* xai) Die Untrennbarkeit der Bniderliebe von der Gk)tte8liebe liegt aber nicht nur in der Natur der Sache, sondem beruht auch auf einem ausdrtlcklichen Gebote Gottes. Zu dem vorausweisenden tavrtjy vgl, 1, 5.

3, 11, zu exofiey ano 2, 20, zu vya 3, 23. Das avxov kann kontextm&ssig nur auf Gott gehen, obwohl an die Offenbarung des gdttlichen Willens durch Christum (Mt. 22, 37 ff.) gedacht ist. Bern, die Rdckkehr zu 3, 23, welche die Nachweisung, dass das Lieben (in seinen beiden unzertrenn- lichen Formen) die GewS.hr unsrer Heilsgewissheit ist (v. 16 f.), ab- schliesst.

69 1 12 ist der zweite Teil dieses Abschnitts, der vom Glauben als der GewSrhr unsrer Heilsgewissheit handelt, wie der erste 4, 16 21 von der Liebe, obwohl er, wie dieser (4, 14 f.), im Eingange nachdrilcklich die Unzertrennlichkeit beider hervorhebt (v. If.). o mcrevfoy) Da das Glaubensobjekt im direkten Gegensatz gegen die These der Antichristen (2,22) formuliert wird, ist nicht an den grundlegenden Glaubensakt, das nurtevaai 3, 23, sondem an das dauemde Festhalten des Glaubens im Gegensatz gegen die Irrlehre gedacht, das, wie die Uberwindung derselben (4,4), auf das Gezeugtsein aus Gott zuriickgeftlhrt werden muss. Da dieses nun natumotwendig ein LiebesverhSltnis zwischen dem Erzeugten und dem Erzeuger setzt, so kann Joh. mit dem Satze, dass dieses ebenso notwendig die Miterzeugten mit umfasst, an4, 20f. anknflpfen, dajanach

4, 7 die Bniderliebe ebenso das Gezeugtsein aus Gott voraussetzt, wie hier das Festhalten des Glaubens. t. 2. ey rovttj) rdckweisend, wie 2,5: an diesem Naturgesetz erkennen wir, dass das Lieben der Gotten* kinder (also der Miterzeugten v. 1) allemal dann eintritt, wann oder sobald als wir (oray c. conj.) Gott (also den Erzeuger v. 1, mit Nachdruck vorangestellt) lieben. Da jenes Naturgesetz aber durch ausdrflckliches gOttliches Gebot sanktioniert ist (4, 21) und seine Vollziehung von der Er- fiillung dieses Gebotes abhangt, setzt der Verf. x, r. sytoUtg «vr, noiwfjicy hinzu, worin ausdrdcklich statt des soiist gelaufigen TtjQsiy (2, 3ff.) die thatige Bewahrung der Gottesliebe in der Erfallung seines Willens be-

4, 21 5, 6. 389

ivToXag altov noidiiiv. 3 avtti yaq iaxiv ^ ayanrj xov ^eov, i'va zag ivroi^g airov TrjQoifiey. xat oi ivrokal airov fiaQeiai oifx eiaivj 4 ori nav to Yeyewfjf^ivov in tov ^feov vix^ xov xoofiov. %at avxf] iatly ij vixrj ^ viyLxiaaaa xov xoOfAOv, fj niaxig ^fiiuv. 5 xlg iaxiv di 6 vv/um xov iwa^ov, ei fifi 6 maxeviov oxi ^Itjaovg iaxiv 6 vibg xov &eov; 6 ovxog eaxiv 6

tont wird (vgl. den Gegensatz in 4, 20). Jm 9* avttj) yoransweisend, wie 1, 5, begrflndet nor die in v. 2 liegende Voraussetzung aus 2, 5, wo- nach die Liebe zu Qott in dem umfassenden Halten seiner Qebote Qber- haupt (vgl. Job. 14, 31) bestebt, d. h. sicb bew&brt. Der Satz mit o'er, obwohl ein Sollen entbaltend (3, 11), das in und mit der Liebe zn Gott gegeben ist , bleibt docb reiner fizpositionssatz zn avtrj (vgl. Job. 4, 34. 6, 29. 17, 3). Nacb dem Kontext gilt es nattbrlicb nnr von den Oott- liebenden, dass fOr sie die Gebote nicbt scbwer (^et^., wie Exod. 18, 18. Mt. 23, 4. 23) sind, da sie nnr, wenn ihre ErfWung unsre Kraft fibersteigt, als eine drOckende Verpflicbtung (scbwere Last) empfunden werden. Znr Sacbe vgl. Mt. 11, 28f. t. 4* nay) wie Job. 6, 37. 39. 17, 2. Der neutriscbe Ausdruck bezeicbnet die aus Gott gezeugten Personen (zn denen nacb V. 1 der Glfirubige, wie der Liebende gebOren) der Eategorie nacb als die •die (gottfeindlicbe) Menscbenwelt (2, 2) Qberwindende Macbt, weil nur, wenn die von ibr ausgebende Versucbnng zur tibertretnng aller Gebote Gottes (also insbesondere aucb der beiden Grundgebote) f)lr die Gott- gezeugten Qberwindbar ist (yix.f wie 2, 13 f.), was daraus von selbst folgt, dass in den Gottgezeugten Gott wirksam ist und bleibt (bem. das part, perf.), dieselben nicbt scbwer sein kOnnen. Dass aber der Verf. und die Leser aus Gott gezeugt sind, erbellt daraus, dass ibr Glaube, wie er v. 1 formuliert ist, sicb tbatsftcblicb als die Macbt erwiesen bat, welcbe die Welt, d. b. die von ibr ausgebende Irrlebre besiegte. Zu dem auf rj nurtt^ rjfAtoy vorausweisenden uvrrj vgl. v. 3. Das tj rixtj (I Makk. 3, 19. II Makk. 10,28) stebt nacb bekannter Metonymie (vgl. Job. 11,25) ftir die den Sieg tlber die Welt erringende Macbt, und das part. aor. yixrjaana weist auf die gescbicbtlicbe Tbatsacbe ibrer Weltflberwindung (•'ex. r. xoofA,, wie Job. 16, 33) bin, welcbe sicb in der Ausstossung der Irrlebrer (4, 4) voll- zogen bat. Damit kommt der Verf. zu dem Haupttbema zurQck, wovon dieses Sttlck nacb v. 1 bandeln soil, zum Glauben. 5* re; Bitxiy) vgl. 2, 22, kebrt zu v. 1 zurflck, indem der Gl&ubige eben durcb diese Uberwindung der Welt sicb nacb v. 4 als von Gott gezeugt bew&brt Da aber das Gottgezeugtsein nur im Heilsstande mOglicb ist, so ist der Glaube (ebenso wie die Liebe) die Gew&br unsers Heilsstandes. Der Gegenstand des Glaubens wird aber, wie v. 1, im Gegensatz zu der Irr- lebre 2, 22 formuliert, da der X9^^^i dessen Identit&t mit dem gescbicbt- licben Jesus sie leugnete, f^r den Verf. bereits der ewige gottgleicbe •Sobn ist T. 6 ftlbrt diesen Gegensatz weiter aus, indem von dem Jesus,

390 I Johaxmis

ild-ofv dt' vdoTOg i^al aifiOTogj ^hjaovq XgiOTog, orx ev ttp vdoTt fiovov, all' iv t^ vdart xai iv xt^ aifictvi. ical to Tuvevfid ioTiv to /AagTVQOvVj on to Ttvevfid iariv ij aXri&ua' 7 OTL TQeis elalv oi fAaQvvQOvvregy 8 to Trvevfia xal to vSwq

von desseu IdentitS^t mit dem Sohne jeder 61S.ubige Hberzeu^ ist (ovro;, auf V. 5 zurtlckweisend), gesagt wird, dass er der sei, dessen gescbichtlicbes Auftreten (2, 18. 4, 3) bekanntermassen durcb Wasser und Blut bindurcb- ging. Diese bekannte gescbicbtlicbe Person, welcbe im Jordan getauft ward und am Ereuze eines blutigen Todes starb, bezeicbnet die nacb- gebracbte Apposition zn ovtog als den Jesus, den die Gemeinde ale irja, XQ.1 d. b. als den mit dem Gottessobne identiscben xQunog bezeicbnet. Die nacbgebracbte N&berbestimmung zu o eX&wy liegt nicbt im Wechsel der Fr&position (der sacblicb bedeutungslos ist), sondem darin, dass die Irrlebrer nocb allenfalls zugeben konnten, dieser Jesus Cbristus sei in dem Wasser (an das bei di vdarog gedacbt war, daber der Art), d. b. in der Taufe gekommen, sofem ja in ibr sicb der bimmliscbe Cbristus mit dem Menscben Jesus vereinigte, aber sicber nicbt ey r. vd, xai ev rto ttifiatiy da derselbe sicb jedenfalls vor dem blutigen Tode von dem Menscben Jesus scbied, wSbrend den Gl9.ubigen alles daran lag, dass gerade der Sobn Gottes am Ereuze gestorben (4, 10), sein am Kreuze vergossenes Blut das Blut des in Fleiscb gekommenen Jesus Cbristus war (4, 2). Soil sicb aber der Glaube als der weltiiberwindende (und darum durcb die Zeugung aus Gott im Heilsstande gewirkte) bew&hren, so muss er ftir die von ibm bebauptetc Tbatsache der Welt gegentlber aucb ein Zeugnis aufzuweisen baben, und das bat er, da der von Gott alien Gl9.ubigen mitgeteilte Geist (3, 24) das Zeugende ist (zum Keutr. vgl. V. 4), d. b. das, wodurcb uns spezifiscb bezeugt wird, dass der ge- taufbe und am Ereuz gestorbene Jesus der Grottessobn oder xQ^^^^s ^h wie Jesus selbst Job. 15, 26 gesagt bat, dass er von ibm zeugen werde. Der Geist kann es aber, weil er, wie Jesus selbst (Job. 14, 6) die Wabrheit (d. b. nacb Slinlicber Metonymie, wie 17 yixfj v. 4, Vermittler der Wabrheit) ist, die er aus unmittelbarer Anscbauung kennt (Job. 16, 13), und von der er darum zeugen kann. t. 7* ore) begrfindet, was in v. 6 indirekt liegt, dass es Wabrbeit ist, was er bezeugt, daraus, dass, wie nacb der Recbts- regel Deut. 17, 6. 19, 15 zur endgfiltigen VerbOrgung einer Tbatsacbe zwei oder drei zusammenstimmende Zeugen gebOren, aucb bier drei sind, die da zeugen, wodurcb der Geist erst personifiziert und in eine Reibe mit zwei andem Zeugen gestellt wird. v. 8 erl&utert dies dabin, dass neben ibm die beiden v. 6 durcb vdtaQ und ai/ia bezeicbneten gescbicbt- licben Tbatsacben seines Lebens als Zeugen auftreten. Da diese aber allein von den Augenzeugen bezeugt werden kOnnen, so kebrt damit der Verf. zu dem Ausgangspunkt dieses ganzen Abscbnitts 4, 14 zurfick, wo aucb neben das Zeugnis des Geistes (der in uns das recbte Bekenntnis,

5,7-10. 391

TLol TO alfiaj xat ol Tgeig elg to Sv elaiv, 9 el r^v fiagrvQiav zijiv avd-Qiiftiov hxfjifittvofiev J fj fiaQrvQia zov d'lov fiei^tov ioTiv, OTi avTTj iarlv ij fiagrvQia zov d'eov, ovi fASfiaQTv^rpLCv Tcegt tov viov avxov. 10 6 TtiOTeviov elg tov vlov tov &bov

wie die Liebe wirkt) das Zeugnis der Augenzeugen trat (wie Job. 15, 26f.)» von dem 4, 16 gezeigt war, wie es das Lieben wirkt, und nun gezeigt wird, wie es den Glauben zum welttlberwindenden macht. Die durcb die Augenzeugen bezengten Thatsachen sind aber die Taofe, welche durch die bei ihr erfolgie Oeistesmitteilung die Gottessohnscbaft Jesu bezeugt (Job. 1, 82), und sein blutiger Tod, welcher durch die Unterlassung des Beinzerbrecbens und den Lanzensticb die Messianit&t (Job. 19, 35ff.), d. h. im Sinne des Verf. ebenfalls seine Gottessohnscbaft bezeugt. Die Ober- einstimmung dieser drei Zeugen, welche als Yerbflrgung ihrer Wahr- haftigkeit gefordert wird, wird aber noch ausdrdcklich dadurch hervor- gehoben, dass diese drei (bem. den rQckweisenden Art.) mit ihrem Zeugen auf das eine Ziel (die Bezeugung seiner Gottessohnscbaft) gerichtet sind. Zu dem Bugiy Bvg vgl. das analoge Biniy nqog Job. 11, 4. t. 9. ec) wie H, 13, setzt den thats&chlich llberall Torkommenden Fall, dass wir nach der dem Verf. v. 7 vorschwebenden Rechtsregel ein durch Zusammen- stimmen dreier Zeugen bekr&ftigtes Zeugnis von Menschen als gOltig annehmen (Job. 3, 11. 32 f.). Das f^ei^tay (3,20. 4,4) beisst hier nach dem Kontext: grosser an Beweiskraft, und das on begrtlndet, genau wie v. 7, dass der Allgemeinsatz, da^^ugnis Gottes sei grOsser als das Menschen- zeugnis, auf den vorliegenden Fall Anwendung leidet. Dann weist aber das avTfj earty rtlckwftrts (wie 2,25) auf das Zeugnis der drei Zeugen (v. 7f.) und sagt von ihm aus, dass es das Gotteszeugnis sei, das seiner Natur nach grosser als jedes Menschenzeugnis ist, weil Gott in ihm ein dauemd gOltiges Zeugnis abgelegt hat (bem. das Perf. fiBfxaqxvQrjx^y und dazu Job. 1, 34) in betreff seines Sohnes. Hinsicbtlich des Geisteszeugnisses ist das von selbst klar (vgl. 3, 24), aber auch das Zeugnis des Wassers beruht ja auf einem Gotteswort an den Tftufer (Job. 1, 33), wie das des Blutes auf dem Gotteswort der Schrifk (Job. 19, 36 f.), das nach Job. 5,37 ein direktes Gotteszeugnis ist. T. 10 zeigt, wie die ErOrterung des dreifachen Gotteszeugnisses (v. 6 9), wodurch der Glaube die Welt ftber- windet, doch nur den Cbergang bildet zu einem andersartigen Zeugnis, wonach der Glaube die Gewfthr der Heilsgewissheit in sich selber tr&gt. o maxBvtay eis) ist der Sache nach gleich dem o nict. on v. 5, also das tTberzeugtsein in Beziehung auf den Sohn Gottes oder die Gottes- sohnscbaft Jesu, welches in dem zweiten Grundgebot 3, 23 gefordert wird. Hier ist nicht mehr von dem Gotteszeugnis v. 9 die Rede, sondem gerade davon, dass der Glaube, nachdem er einmal durch dies Gotteszeugnis entstanden, jener drei Zeugen nicht mehr bedarf, weil der Gl&ubige das in Rede stehende Zeugnis (vgl. Job. 5, 34) far die Gottessohnscbaft Jesu

AVeiss, N.T. III. 25

392 I Johannis

exBL xiiv pLaqrvQiav iv avrip' 6 ^^ TtiOTetcov T(p ^ecp xltEvatrpf TtBTCoirpuev atzov, art ov TteTtiazevyLev elg tt^v fiagfcvqiav ijv fAefiaQTVQr]y.ev d d^eog tibqI tov vlov avrov. 11 xat orvri; eoTiv ij fiagrvQia, ozi ^(x)iiv alwviov i'dcoTLev 6 ^eog fjpiivy Ticct avri^ ij ^wij hv T(p vlqj avTOv iaTLv. . 12 6 I'xiov tov vlov exsi rijv ^WTjV S iiri exo)v tov v\ov tov &£0v n^v tioriv ovy, l^fic.

in seinem Innem hat. Zu der Vemachl&ssigung der Refleidon in sp avxta vgl. 8, 15. Das o fArj niarevaty rat d'eta zeigt klar, dass im Gegensatz dazu (also in dem o nuxrevaty eig r. vtoy r. ^.) ein Glaube gedacht ist, der da- durch entsteht, dass man dem Gotteszeugnis Glauben schenkt und dadurch Gott fOr wahrhaftig erkl&rt, wgJirend, wenn man ihm diesen Glauben verv7eigert (bem. die subj. Negation), man Gott, der dies Zeugnis ablegt, zum Lilgner gemacht hat (vgl. 1, 10) und, so lange man im Unglauben bleibt, bestSndig macht (bem. das Perf.), weil man thats&chlich ungl&ubig geblieben ist (bem. die obj. Negation) mit Bezug auf sein t. 9 erw&hntes Zeugnis. Diese scheinbare Rdckkehr zu v. 9 soil nur erklSren, warum die Aussage fiber das Zeugnis, das man in seinem Innem hat, auf den Gl&ubigen beschrSiUkt wurde; denn dass ein solcher Frevler an Gott es nicht haben kann, erhellt aus dem, was sofort tLber dies Zeugnis gesagt wird. T.ll. X. avrrj Baxiv) vorausweisend, wie 1,5. Gemeint ist aber wieder nicht das Gotteszeugnis v. 9, sondem das Zeugnis, das nur der Gl&ubige in seinem Innem hat, indem ewiges Leben (bem. das nachdriickliche Yoranstehen des Objekts), wie es der Gl3.ubige unmittelbar besitzt (Joh. 6, 40. 47), Gott selbst uns (den Gl^ubigen) gegeben hat, der es ja dem nicht geben wird, der ihn zum Liigner macht. Das noch von ore ab- hSngige xai, ftihrt die Begnindung fort, sofem dies Zeugnis ein Zeugnis fCir die Gottessohnschaft Jesu ist, weil das Leben, das uns Gott gegeben, in dem Sohne begrflndet ist (Joh. 3, 15), der wegen seines einzigartigen YerhSltnisses zum Yater im Besitz dieses Lebens ist (Joh. 5, 26. 6, 57) und darum dasselbe vermitteln kann. 12. o exfuv x. viov) Nur wer in Jesu den gottgleichen Sohn erkennt, der hat den Sohn, schaut in ihm den Yater (Joh. 14, 9) und hat, weil dieses Gottschauen an sich schon das ewige Leben ist (Joh. 17,3), das wahre Leben. In der antithetischen Parallele entspricht der Hinzufiigung von rov d-eov die Yoranstellung von Tfjy ^tariy, weil Gott doch zuletzt die Quelle des Lebens ist (Joh. 5, 26), das man in und mit dem Sohne empfMngt, und darum der es nicht haben kann, der Gott zum Liigner macht (v. 11). Hat aber der GlS,ubige bereit^^ das wahre Leben, so ist damit die denkbar hOchste GewSJir der Heils- gewissheit gegeben, da fiir ihn die Entscheidung fiber Leben und Tod, Heil und Verderben bereits eingetreten, wie far den, der im Lieben der vollen Gottesgemeinschaft gewiss wurde (4, 16 ff.).

5, 11 - 15. 393

13 Tonka eygaipa ifuyy liva eid^re on ^aniv exere aiciviov^ Toig Tnarsvovaiv eig to ovofia rov v\ov tov d'sov. 14 yuxt avTuj iarlv ^ TtaQQfjala riy exoftey nqog avTov, ovt idv ti ahtified'a Tiara to ^iktjfAa arret , axovei ^fiaiy. 15 xat ear oYdafAev ori mjovBt ^fiWy 0 iav altwfie^aj oidaftep ori exofiey %a ahi^fAaTa

5, 18 21. Der Briefscblnss. T«t;r«) geht auf ▼. llf., da nur das dort C^chriebene ihnen zum vollen Bewusstsein bringen kann (ira €i&fjre, vgl. 2, 29), dass sie, an die er schreibt, ewiges Leben baben (bem. die Betonung des auoy. durch die gesperrte Stellung), weil sie, wie das nacbdrflcklicb an den Schluss gesteUte roig nunsvotHXiy (ck to oyofjuty wie Job. 1, 12. 2, 23, synonym mit ra> oyofA. 3, 28) sagt, eben die Gl&ubigen sind, von denen er v. lOf. gesagt, dass sie das Zeugnis in sicb baben, das in der Erfabrung des mit dem Glauben unmittelbar gegebenen ewigen Lebens bestebt. Damit beginnt aber der Briefscblnss, weil auf diese Oewissbeit die durcb 8,7 24 eingeleitete Haupter5rterung des Briefes (4, 1—5, 12) binauswollte. Freilicb ist bier nur noch vom Glauben die Rede; aber zum Lieben muss ja immer wieder ermabnt werden (8, 18. 4, 7. 11), wenn dasselbe die Gew&br der Heilsgewissheit sein soil, wfibrend der Glaube sie in dem mit ibm unmittelbar gegebenen Heilsbesitz scbon in sicb selber tr&gt. i. 14 setzt obne weiteres voraus, dass mit dem Bewusstsein dieses scbon gegenw&rtigen Heilsbesitzes die freudige Zu- versicbt im Verkebr mit Gott, von der die Haupter5rterung 8, 21 ausging, gegeben ist; denn das xai kntlpft, als ob von ibr scbon die Rede gewesen wSi-e, nur nocb eine n&bere Bestimmung fiber sie an, auf die das avxri, wie V. 11, vorausweist. Danach bestebt dieselbe (d. b. sie wird erprobt) in der aucb 8, 22 damit stets verbundenen Gebetserbdrung. In der 1. pers. plur. schliesst sicb der Yerf. fortan mit den Lesem zusammen, in denen er voraussicbtlicb den nach v. 18 intendierten Zweck erreicbt bat. Bem. den bedeutungslosen Wecbsel des aireuj^ai mit aireiy (8, 22), wie Jak. 4,2f. vgl. mit l,5f.. Job. 15,7. 16,26 vgl. mit 15,16. 16,28f. Der Zusatz xina TO &eXt]fAa avTov (2, 17) entbSit keine bescbr&nkende Bedingung der ver- beissenen £rb5rung, sondem nur die selbstverst&ndlicbe Voraussetzung derselben, wonach der erbOrlicb Betende ein solcber ist, der in allem Crottes Willen thut (8, 22) und so aucb seinem Willen gemftss betet. Zu ttxoveiy c. gen. vom empfanglicben H5ren (4, 5f.), das beim Gebet das Erb5ren einscbliesst, vgl. Job. 9, 81. 11, 41f. t* 15 I5st die scbeinbare Scbwierigkeit, dass v. 14 mit der na^grjaia die ErbSrung selbst (und nicbt bloss die G^wissbeit der £rh5rung) identifiziert zu werden scbeint. Die inkorrekte Verbindung des eay mit dem Indie. oidafAey soil wobl die Korrespondenz mit dem folgenden oida/ney nocb nachdrilcklicber bervor- treten lassen. Dieser Bedingungssatz ninmit n&mlicb lediglicb den Begriff der naQQfjaia auf, die eigentlicb darin bestebt, dass wir wissen, wie Gott

25*

394 ^ Johannis

.a r^xr^Mifiev clti ccvtoi. 16 idv Tig idij tov adehfov avrov ctfAaQfcavowa cefiaQTiav fAtj nqog d^avarov^ altrflu xal dwaei ait^i tio'qvj Tolg afiaQTOvovaiv fir^ nqog d-dvarov, eaziv afiaq-

uns erh5rt, was immer wir bitten (vgl. zur Sache Joh. 11, 42); aber dies Wissen ist omnittelbar identisch mit dem Wissen , dass wir das Erbetene stets bereits besitzen. Darum steht das e^ofAey mit Nacbdruck voran, nnd werden die aixijfjiata (I Reg. 3, 5. Dan. 6, 7. 13) noch ausdracklich erl&utert durch a fitfjxa/isy (bem. die Rtlckkehr zum Act.). In der scheinbaren Tautologie liegt wirklich die erwartete LOsung; denn das Erbetene, das, wenn wir es erbitten, uns doch eben noch mangelt, verwandelt sich fOr die Gebetszuversicbt stets unmittelbar in ein (mittels der Gewissheit der Erb5rung ideell) Besessenes, so dass jene Zuversicht unmittelbar mit der Gebetserh5rung identifiziert werden kann. Das ttn mnov geh5rt zu e/o/ie*', wie 2,20 (vgl. 2,27. 3,22). t. 16 zeigt, warum der Verf. noch einmal auf die Bew&hrung der Heilsgewissheit in der GebetserhOrung zu sprechen kam (v. 14 f.), weil man kraft derselben sogar die durch die Stlnde ein- getretene Stdrung des Heilsbesitzes beim andem, wo dieser sie nicht selbst auf dem 1,9. 2, If. gewiesenen Wege aufhebt, seinerseits aufheben kann, wenn auch nicht ohne Ausnahme. Die Verbindung des Verb. mit dem subst. verb. (a/naQt, afinqx. , wie Lev. 5, 6. Ezech. 18, 24) dient nur dazu, diese Ausnahme auszuschliessen ; denn nur von dem Falle soil zun&chst gesprochen werden, wenn einer seinen Bruder eine SOnde be- gehen sieht, die nach seinem Urteil (bem. die subj. Negation) keine SOnde zum Tode {iiQog ^av€(tov, wie Joh. 11,4, zur Sache vgl. Num. 18,22. Hebr. 10, 26 if.) ist. Da nur die definitive Glaubensverweigerung zum unwider- ruf lichen Tode fahrt (Joh. 8, 24) , so kann die TodsQnde nur der Abfall vom Glauben (vgl. 2, 19) oder (was nach alien Ausfdhrungen des Briefes ohne einen solchen gar nicht eintreten kann) der prinzipielle Libertinismus sein. Wo diese Todsiinde nicht begangen, da setzt der Verf. als selbst- verst9.ndlich voraus, dass der christliche Bruder, sobald er seinen Bnider sdndigen sieht, fiir ihn bitten wird, damit Gott in ihm Erkenntnis seiner Siinde (1, 8) und gl&ubiges Verlangen nach der StLndensQhne in Christo (2, 1 f.) wirke. Ist nun der Gl&ubige der ErhOrung seines Gebetes gewiss (v. 15), so wird er dem Bruder durch seine Fiirbitte Leben geben (vgl. Jak. 5, 20) , d. h. er wird dadurch die g5ttliche Gnadenwirkung herbei- ftlhren, durch welche der Bruder in den Heilsstand gelangt (v. llf.), in dem er in vollem Sinne doch noch nicht gewesen sein kann, wenn er tiberhaupt noch sCUidigt. Das roig a/iaQtayovaiy ist eine inkorrekte Apposition zu «inra>, welche die Absicht hat, den Gedanken dahin zu verallgemeinem, dass dies dberhaupt nur eintreten kann bei solchen, welche (d. i. wenn sie) nicht zum Tode gesCUidigt haben , worClber das Urteil des einzelnen (vgl. eay tis idt] xxX,) auch irren kann. Daher folgt noch einmal die ausdrtlckliche Aussage, dass es eine Siinde zum Tode

5, 16 - 19. 395

rla TtQog ^avazov ov Tcegi huivtjgkeyo) Yva iQian^OT]. 17 naaa admla a^aqria eariv, %al lariv afiagria ov Ttqog ^dvarov.

18 oXdaiABv oxi Ttaq 6 yeyeyytjfiivog ix, tov d^eoi ov% afiaq- Toveiy alXa 6 y&nnfi&iig At tov ^eov TTjQel iavrov, .yuxl 6 tvo- yrjQog oix aTtterai aitov, 19 oXdafiev oti ex tov d-eov iofiiv,

giebt (bem. das vorantretende ecny mit Verbalbedeutimg, vgl. Job. 5, 45), von der er nicht rede. Zu lycc vgl. 3,11.23. 4,21, zu egtotrjai] Job. 4,40. 14, 16. In der Verbeissung, die er solcbem Bitten gegeben, lag indirekt die Aufforderung, dass man bitten solle; eine solcbe spricbt er ftir diesen Fall nicbt aus, weil daa Gebet unerhttrbar wftre (vgL Hebr. 6, 4ff.). Das auf das gramniatiscb zun&chst stebende Subjekt bezogene exeivtjg zeigt, dass dem Verf. die Sdnde , die nicht zum Tode fSbrt , docb das Haupt- subjekt ist, dass er jener nur als eines Ausnabmefolls gedenkt, in dem man es sich selbst zuznscbreiben hat, wenn eine Bitte unerh5rt bleibt. T. 17. naaa adtxitt) vgl. 1,9. Da jede Abweichung von dem normalen gottwohlgef^ligen Wesen, der dixaioavprj (2,29. 3,7), Siinde ist und es darunter auch Stbide giebt, die thats&chlich nicht Todstlnde ist (bem. die objektive Negation), so bleiben der FSlle immer noch genug dbrig, wo jene der Fflrbitte gegebene Verheissung statt hat.

69 18 20. oi^afjLBv) vgl. 3,2. 14. Der empirischen Thatsache gegen- ilber, von der v. 16 f. ausging, dass ein solches Siindigen oft genug vor- konunen wird, verwahrt der Verf. seine Grundanschauung, wonach bei jedem, der in vollem Sinne ein aus Gott Gezeugter (bem. das part, perf.) ist, dieser Fall nicht vorkommt (3, 9). Das aXka ist nicht mehr von 0x1 abbSngig, weil es der Sache nach den Grand der eben ausgesproche- nen Gewissheit enthfUt. Absichtsvoll unterscbeidet der Verf. das part, aor. yeyvtjd-Biq von dem part. perf. yeyeyvrj/neyog: wer einmal aus Gott gezeugt ist, der bewahrt sich selbst (trjQei eavToy, wie Jak. 1, 27 J vor jeder feindseligen Macht, welche jene Gotteswirkung aufheben k5nnte, und wird dadurch eben ein solcher, welcher durch sie dauemd bestinmit ist. Die einzige gottfeindliche Macht, die dies thun will, ist aber der Teufel (0 noy.j wie 2, 13) , und dieser ist der Selbstbewahrung des aus Gott Ge- zeugten gegenQber so ohnmS^^htig (vgl. Jak. 4, 7), dass er ihn auch nicht einmal anrtlhren kann (icnreraij vgl. Fsal. 105, 15. Sach. 2, 12), geschweige denn irgendwie sch&digen. Zur Sache vgl. Job. 14,30. t. 19. oidafiey) nimmt das oidaficy v. 18 auf, um zu konstatieren , dass das dort Gesagte auf ihn und die Leser zutreffe, die ja nach 4,4.6 aus Gott her (also yeyeyyrjfiByoi) sind , wfthrend von der gottfeindlichen Welt in ihrer Ge- samtheit (0 xoafiog oXog, vgl. 2, 2) das Gegenteil gilt. Die zweite Vers- h^fie bringt, wie die von v. 18, zu der sie einen Gegensatz bildet, einen selbst&ndigen Satz. Bei der Welt kommt ein Anrdhren des Teufels gar nicht mehr in Frage, weil sie ganz und gar in seiner Gewalt lieg^, ihr

396 I Johannis

TLal 6 TLoOfiog olog iv tip TtovTjQip luvcat, 20 oida^ev di Sri 6 viog %ov ^eov ^W, xai didcjuev fj^lv didvoiavy IW ycvci^

machtlos dahingegeben ist. ▼• 2CK oi^afiBv &€) erlS>utert mit dem nSlier- bestimmenden de, wiefem wir das v. 19 Gesagte wissen kdzmen trotz der V. 16f. er5rterten, damit scheinbar im Widersprach stehenden Falle. Das r]X€i (Job. 8, 42) entspricbt dem damit verbundenen Perf. dedtoxey and be- zeicbnet daher nicbt die Tbatsacbe seiner Menscbwerdung , sondem sein Gekommensein and Dasein als die Ursache davoni dass ans daaemd die FSbigkeit der Grotteserkenntnis verliehen ist. Za diayoia im Sinne von £rkenntni8verm5gen vgl. Prov. 10. Eph. 4, 18 , za i^ya als reine Urn- schreibang des inf. epexeg. (wie bier nocb ausdrtlcklicb darcb den damit verbandenen Ind. angedeatet) Job. 17,3. Dass Grott o aXrj&wog schlechtbin heisst, erkl&rt sicb nor daraas, dass sofort aucb der Sohn Gottes, in dem sein Wesen offenbar (and daram erkennbar) geworden , ebenfalls als der, welcber diesem Wesen wirklicb and voUkommen entspricbt, bezeichnet werden soil. xai) beginnt wie das xai v. 19 einen selbst&ndigen, nicbt mehr von on abb&ngigen Satz; denn dass wir mit anserm ganzen Sein in Cbristo warzeln (3, 6), ist die anmittelbare Tbatsacbe cbristlicher Erfabrong, die dem Bewasstsein von der Erm5glicbang der Grotteserkennt- nis darcb ibn zar Seite tritt. Das ty rai vua avr, kann nur Apposition za dem €y r. aXtj&. sein, da der obnebin barte Wecbsel der Bedeatung von ey (aaf Grand von, darcb Vermittlung) gegen alien jobanneiscben Spracbgebraacb w9jre. Eben daram ist ja Gott vorber nicbt o aXri&. &€og (wie Job. 17, 3), sondem o aXij&. genannt, am den Sobn, in dem wir sind, wenn wir in ibm Gott selber erkennen and baben, nan aacb mit ganz demselben Pr&dikat za bezeicbnen. Um die Berecbtigang dieser Identifi- zierung sicberzastellen, wird eben nocb das ovzos ecny xrA. binzugef^gt. Dasselbe kann n&mlicb nar aaf Cbristam geben, da es, aaf Gott bezogen, zamal, wenn derselbe scbon zweimal, and zwar anter Voraassetzang der SelbstverstSiidUcbkeit dieses Aasdnicks, als der Wabrbaftige scblecbtbin bezeicbnet ist, eine anertrfiglicbe Taatologie wftre. Dass er als der wabr- baftige Gott bezeicbnet ist, bat keine Scbwierigkeit in einem Zasammen- hange, in welcbem er als der Yermittler der Gotteserkenntnis dadorcb bezeicbnet ist, dass man in ibm den Wabrbaftigen selbst bat, wird aber dadarcb zar Notwendigkeit, dass das Pr&dikat ^latj auayios, d b. der Yer- mittler ewigen Lebens za sein, nacb Job. 11, 25. 14,6 nar von Cbristo aasgesagt sein kann. Da er es aber ist, sofem er die Gotteserkenntnis vermittelt (Job. 17, 3), so bat sicb in ans, die wir in ibm sind, die durcb ibn gebracbte M5glicbkeit der Gotteserkenntnis and daram der v. 19 in Anspracb genommene Heilsstand verwirklicbt Bem., wie der zaletzt wieder an seinen Eingang (v. 13) ankndpfende Briefscblass zagleich in

5, 20 21. 397

airov ^Irflox Xqict^. ovtoq iariv 6 alrj^ivog &e6g xai ^w^ aiivviog,

21 TexviOf q)vkd^aTe eavra ano xdv eidujhov.

UlANOY B,

I '0 TtQeafivreQog eydenTy xvqiif ycal toig xeAvoig avr^g^ ovg iyw ayandi iv alrj^eiify xat ova iyuf fiovogy aila yjoI

den Anfang (1, If.) und das Ende (v. 11 f.) des eigentlichen Briefes zurdckgeht.

5) 21. texyitt) wie 2, 1. Abschied nehmend ermahnt er sie, fortan, wenn er nicht mehr zu ihnen redet, in jedem einzelnen Falle (bem. den imp. aor.) sich selbst zu bewahren (bem. das absichtsvoUe tpvL eavta statt des Med. II Petr. 3, 17). Als eufoiAa bezeichnet er im Gegensatz zu dem wahrhaftigen Gott v. 20 (vgl. I Thess. 1, 9) die Wahngebilde von Gott, die in dem Gesichtskreis des Yerf. liegen, sei es der antichristlichen Irr- lehre, die Gott nicht in dem fleischgewordenen Sohne erkennen will, sei es derer, die ihre Gotteserkenntnis mit einem Mangel an Bew&hrung in der Gerechtigkeit und insbesondre im Lieben, oder gar mit prinzipiellem Libertinismus vereinbar halten.

y. 1 8* Der briefliche Eingang. o nQsafivx^qog) schlecht- hin, kann nur vom Lebensalter verstanden werden (vgL Gen. 18, 11. I Petr. 5, 5. I Tim. 5, 1) und bezeichnet den letzten Vertreter einer ftlteren Generation der jdngeren gegentlber (vgl. I Joh. 2, 1). Die unbenannte, nur als erw&hlte (im Sinne von I Petr. 5, 13) charakterisierte Hausherrin {xvQi,a, wie Gen. 16, 4. II Reg. 5, 3) ist offenbar eine Gemeinde, die nur als Gauzes von den Gemeindegliedem als ihren Kindem (bem. das maskulinische ov( und dazu Gral. 4,9) unterschieden wird, weil in dem Punkte, um den es sich in dem Briefe handelt, sehr wohl die Gemeinde im ganzen sich anders verhalten kann als einzelne ihrer Glieder. Das betonte sym bildet einen Gegensatz zu solchen, die sich um Einfluss in der Gemeinde be- werben (v. 7), aber nicht in wahrhafter Liebe (bv aXijd^.f wie I Joh. 3, 18), die sich bei ihm schon darin zeigt, dass alle wahren Christen sie teilen. Dieselben werden mit Anspielung darauf charakterisiert als diejenigen, welche die Wahrheit (nattlrlich im objektiven Sinne, wie I Joh. 2, 21) erkannt haben, und zwar so, dass sie dieselbe dauemd besitzen (bem. das part, perf., wie I Joh. 2, 3). Dass diese aUe mit dem Apostel die (aus- schliesslich mftnnlichen) Kinder der Hausherrin lieben (ohne dass sie selbst

398 II Johannis

Ttavteg ol iyvwAOTSs ti^v aXi^&eiav, 2 dta ti^v al'q&eiav rijv fAavovaav iv 7)fuv^ imxl fABd^ ^fAcHv earai elg zov aiwva. 3 aoTai fj.ed'' iJ^cJJy x^Q^^S eXeog elgi^vrj Ttaqa d'BOV navgog yial naga ^Ir^- GOV Xqcgtov tov viov Tov TtavQog iv aXi]^ei(f Y.al ayaTtrj.

4 €X(XQr]v Xiav on evQr]'/M ex tcHv viKvcov gov TtEQiTta-

erwa«hnt wird), zeigt deutlich, dass es die Glieder einer im gauzen noch an der Wahrheit festhaltenden Gemeinde sind. Daher wird auch v. 2 als Motiv dieser Liebe (<ft« c. ace, wie 40mal im Evang.) der ihneu mit dem Apostel und alien wahren Christen gemeinsame Wahrheitsbesitz bezeichnet, und zwar als ein dauemder, sofem die Wahrheit in ihnen nicht nur ist (wie I Joh. 2,4), sondem bleibt (I Joh. 2,24); denn im Lichte dieser Wahrheit erkennen sich ja die Glieder der Gemeinde des Lichtes. aber auch nur diese, als Briider (IJoh. 2, 9f.). Mit dem xm l5st sich in hebraistischer Weise (vgl. Joh. 1, 82. 5, 44 und oft in der Apok.) die Partizipialkonstruktion auf, um noch nachdrticklicher hinzuzufQgen , dass inmitten (/U€ra, wie I Joh. 2, 19. 4, 17) des Ereises, dem alle wahren Christen, wie die angeredete Gemeinde, angehSren, die Wahrheit fiir immer ihre St&tte hat (eaxtti. eig toy aimvti^ vgl. Joh. 14, 16), also auf ihr fABveiv ey gerechuet werden kann; denn die Gemeinde des Lichtes als solche (I Joh. 2, 8) besitzt die Wahrheit unverlierbar, wenn auch einzelne sie verlieren und damit aus ihr ausscheiden. T.8* ectat fie 9 tjfjitoy) nimmt in Form eines selbstS^ndigen Satzes, der v. 1 zur blossen Adresse herabsetzt, die Zusicherung des v. 2 auf an S telle des gewOhnlichen Segenswunsches, die nun natiirlich ebenso nicht nur den Lesem, sondem alien wahren Christen gilt. Denn mit dem Wahrheitsbesitz wird ihnen ja die Ffille gdttlicher Gnade (Joh. 1, 16f.), das gOttliche £rbamien (Jud. 2) und der Friede, wie ihn Jesus bei seinem Abschiede verhiess (Joh. 14, 27). zu teil. Alle drei werden in gleich unmittelbarer Weise (nagcc^ 25 mal im Evang.; hier wiederholt) von Gott und Christo abgeleitet, die ausdrflck- lich in ihrem VerhSltnis als Vater und Sohn hervorgehoben werden, in welchem sie fiir die Bekenner der Wahrheit in Betracht kommen. Das ey sagt noch ausdriicklich , dass die Teilnahme an jenen Heilsgiitem be* ruht in ihrem Wahrheitsbesitz und der daraus folgenden Liebe (<v. If.). Beides steht artikellos, weil es sich nur um Wahrheit und Liebe handelt, wie sie als solche das Wesen des Christenstandes ausmachen.

T. 4— ?• Die Bitte, 6 xf(Q^y) vgl. Joh. 8,56, durch 'At ay verst&rkt, wie Lc. 23, 8. Der Aor. blickt auf den Augenblick zurtlck, wo infolge von Mitteilungen, die er erhielt, sich ihm der erfreuliche (voraussichtlich noch jetzt andauemde) Befund ergab (bem. das Perf.), dass etliche Gemeinde- glieder in Wahrheit (vgl. v. 1) dem empfangenen Gebot entsprechend {xK&wgy wie I Joh. 3, 3. 7) wandeln (wie I Joh. 2, 6). Zum Part, nach evQutx. vgl. Joh. 11, 17. Das partitive ex rojy ttxy. (ohne riyag^ wie Joh. 16, 17

2-6. 399

Tovvrag iv ah^^eitfy na&cjg ivtoXriv iXdfiofiev naqa xov rtor TQog. 5 Tial viv igwrai gb^ KLvqia^ ovx f^S Irvolriv ygatpiov aoi YxxivriVy akV ijy uxopttv an opx^S> yj^o ayaTtuifiey aAArJ- Xovg. 6 xat otV?; iattv fj ayaTtfjf iva neQiTtardifiev xctra rag ivTolag avrov. avrrj ij ivroXi^ iaziv^ TLod'wg '^TLOvaare an

und oft in der Apok.) deatet in zarter Weise an, dass dasselbe nicht von alien gilt, ohne sich tlber die Zahl derer, yon denen es nicht gilt, auszusprechen. Gemeint ist das Doppelgebot I Joh^3, 23, das von Gott als dem Vater herrtihrt {evr. sXafi, noQa, wie Job. 10, 18), sofem er sich als solcher in Christo offenbart hat (v. 8). y. 5. xat vvy) vgL IJoh. 2, 18. 28, rein temporell im Gegensatz zu extcQrjy^ da Job. jetzt die als xvQitt V. 1 angeredete ganze Gemeinde bittet (e^tonaf vgl. 1 Job. 5, 16), ibm die gleiche Freude zu machen. Dieser Gegenstand seiner Bitte liegt so sebr in dem Gegensatz des f^oiroi zu dem exuQtjy, dass er nicht aus- gedrdckt zu werden braucht, zumal der Verf., ehe er darauf nSlier ein- geht, noch in einem Partizipialsatz ausdrdcken wiU, wanun er seine £r- mahnung in die Form einer Bitte kleidet. Denn mit der Bitte, ihm die gleiche Freude zu machen, schreibt er ihnen nicht ein Gebot, das ein neues w&re. Bern, die absichtsvolle Wortstellung und vgl. zu dem tog das tag sy XQtmrta Job. 7, 10. Das Gebot, das wir von Anfang batten (als Gegensatz zu dem ueuen, wie 1 Job. 2, 7) wird bezeichnet als das Gebot der Bruder- liebe nach I Job. 3, 11. 23; denn wie die 1. pers. plur. zeigt, hSjigt das lya nicht von CQwrta cb ab, sondem ist, dem eixof^ity entsprechend, Expositions- satz zu eyroXrjy y^utftay. An ihre auf dem alten Gebot der Bruderliebe beruhende Liebe appelliert er, wenn er sie bittet, ihm Freude zu machen. y. 6. xai avTTj eariy) vorausweisend, wie I Job. 3,23. 5, 4. 11. 14, kann nun eine nabere ErlS,uterung fiber den v. 5 als selbstverstSUidlich voraus- gesetzten Inhalt seiner Bitte anknflpfen, wie daraus erhellt, dass Job. nun zu dem neQinaxBiy flbergeht, das ihm nach v. 4 solche Freude gemacht hat. Auch das xaxu r. evt. art. ist nur verstSudlicb , wenn es auf das Gebot des Vaters v. 4 zurilckblickt. Unm5glich aber kaun die Liebe, welche in dem Waudeln nach seinen Geboten bestehen soil, die Bruder- liebe (v. 5) sein; vielmehr muss die Liebe zu dem gemeint sein, um dessen Gebote es sich handelt (vgl. I Job. 5, 3). Das zeigt auch die absichtsvolle Wiederaufnabme des avriy eatiy^ in dem das selbstverstlUidliche atrrov nach eyroXtj ebenso ausgelassen ist, wie das nach aycmt], Hier wird, ganz wie I Job. 3, 22 f., die Mehrheit der Gebote in das eine zusammen- gefasst, worauf das cwrrj vorausweist. Das mit Nacbdruck dem lyte vorausgestellte xa&iog rjxova, an a^/iy? bestimmt, wie v. 4, die Art des in diesem Gebot geforderten Wandels als ein der evangelischen Heilsbotschaft (I Job. 2, 24. 3, 11) entsprechendes Wandeln in dem Gebot (cv «vn?), wo- mit nur das Festhalten am Glauben an diese Heilsbotschaft gemeint sein kann, in den auch I Job. 3, 23 zunachst die Summe der Gebote zusammen-

400 U Johannis

agx^Q IVa ev airy TteQiTtctTrJTej 7 art 7€olkol TcXavoi i^^X&ov eig Tov ycoaf^ovy oi f^ri Sf^okoyovvreg ^Irjootv Xqigtov i^xoficvov iv aoQid. ovTog iartv 6 nXavog i^ai 6 avtixQiatog.

8 fiHTtere kavrovg^ iVor juij aTtoXdarjre a '^Qyaadfied'a, aiXa /iiad'ov TtXri^ ccTcoldfirjTe. 9 Ttag 6 nqoayiav 'Mti fiti (xeviov h TJ] didax^ ^0^ Xqiotov &e6v oi'/, l^ef 6 fiivwv iv v^ didaj^.

gefasst wird. Der Plur. zeigt deutlich, dass die v. 5 angeredete xvqm eine Kollektivperson ist. r. 7. on) begriindet, woher gerade in diese Forderong alle Gebote zusammengefasst werden, aus dem Aufgetretensein i€^t^Xdi)y eig toy xoafA,^ vgl. IJoh. 4, 1) vieler Verfttbrer {nXavoi^ wie Mt 27, 63, vgl. I Job. 2, 26), welcbe Bezeicbnong die subjektive Negation da- durch begrtLndet, dass sie nicbt das Bekenntnis I Job. 4, 2 teilen. Das part, praes. e^/o^ei^oi^ (vgl. Job. 6, 14) weist zeitlos auf den bin, der nacb jenem Cbristenbekenntnis im Fleiscb erscbeint. Das ovto^ ectiy (I Job. 2, 22) weist, wie I Job. 2, 18, darauf bin, dass in diesen Vielen der Ver- fQbrer scblecbtbin und somit der Anticbrist erscbienen ist. Zu dem dnrcb das PrSidikat des Satzes bestimmten Numerus vgl. I Job. 2, 25, wo ebenso das Genus attrabiert ist.

T. 8 !!• Die Warnung. fiXenete 6«i»r.) vgl, Mc. 13, 9: jeder einzelne soil auf sicb selbst acbt baben , damit sie nicbt (dadurcb , dass sie sicb verftibren lassen) zu Grunde ricbten {tmoXsctfref wie Job. 6, 39. 18, 9), was er und seine Mitarbeiter erarbeitet baben (tj^yaaafxs&a^ vgl. Job. 6, 27). Da der Lobn des Arbeiters nacb Job. 4, 36 darin bestebt, dass er denen, an denen er gearbeitet, zum ewigen Leben verbilfb, so sind die Leser es, die denselben davontragen {ctnoXa^ijtBf vgl. Num. 34, 14), wenn sie die Arbeit ibrer Lebrer nicbt zu Scbanden macben, und zwar einen vollen {nkrjQrj, vgl. Job. 1, 14), wie er mit dem vollen Heilsbesitz gegeben ist (vgl. I Job. 3, 2), im Gegensatz zu dem, was sie ja bisber scbon dorcb diese Arbeit empfangen baben. y. 9. n^oaytay) wie Sir. 20, 26, nur bier, wie gew5bnlicb, intransitiv gewandt. Wie der Verf. iiber diesen (angeblicben) Fortscbritt urteilt, zeigt das damit verbundene x. urj fAC- ytay, welcbes denselben als ein Nicbt verbleiben (bem. die subj. Neg.) in der Lebre von Cbristo (gen. obj.) beurteilt. Weil nur die wabre Lebre von Cbristo lebrt, dass sicb Gott in ibm voUkommen offenbart bat, so bat der, der nicbt in ibr bleibt, Gott tiberbaupt nicbt. Im Gegensatz beisst diese Lebre absicbtlicb die Lebre scblecbtbin, und wird nacb I Job. 2, 23 bervorgeboben , dass man in ibr den Vater bat, weil sicb Gott in Cbristo eben als den Vater offenbart bat, und dass man damit dann auch erst den Sobn bat, weil jeder, der in ibm nicbt den gottgleicben Offenbarer des Vaters 'siebt, ibn nicbt erkennt, man mag sonst von Cbristo lebren, was man will. Zu dem nacbdrticklicben ovros (dieser und kein

J

7 - 13. 401

ovTog Tual tov nctciQa 'Aai %ov v\ov I'^a. 10 ei Tig tQxe^ai TrQog vfiSg vuxt tavrrjv 7i]v didaxiiv ov tpiQeiy fiii kafifiavere avTov elg oiyUav, yuxi xaiQ^iv av%(^ ^fj key ere' 116 Xaywv yaq avT^ XceiQeiv tloivwvu tolg SQyoig aiTOv zdig Ttovr^QOig.

12 TtoXla Exoiv vfiiv yqaqmv ovvl ifiovki^&fjv dice x^^^^ nat fiilavogy akka ekni^tj yepia&ai nqog tpiag y.at atofia nqog atofia lak^aai, Xva fj x^Q^ fj^tiv TtBTtkfjQWfiivrj g. 13 aOTta- terai as ta rexva r^g adeXq^iig gov Tifg h/XeKz^g,

andrer) vgl. Joh. 6, 46. 7, 18. 15, 5. T. 10. ei tig) wie Apok. 11,5, hier ganz notwendig, well der Verf. nicht fiber die Folgen eines m5glichen Falls meditiert, sondem eine Vorschrift ftlr den thatsfixshlich vorkommenden Fall giebt, dass einer (ein reisender Lehrer) zu ihnen komint (f^/. nQos wie Joh. 14, 18. 28) nnd die v. 9 besprochene Lehre nicht bringt (<peQ, wie Joh. 18, 29). Bern, die objektive Negation, welche das Verbum, aber nicht den gesetzten Fall vemeint, wie Apok. 20, 15. Das jurj Xafjt^, (Joh. 19, 27) bezeichnet, wie das bi^ oixucy (Mc. 6, 10) zeigt, die Versagung der Gastfreundschaft, und selbst der Abschiedsgniss, auf den hier das /ae^eiy^ (Jak. r, 1) gehen muss, soil dem von der Schwelle Abgewiesenen nicht mitgegeben werden, weil derselbe ihn als christlichen Bnider legitimieren wtbrde and man durch diese seine Anerkennnng nach y* 11 Gemeinschaft machen wtlrde (xoiy,, wie 1 Petr. 4, 13) mit seinen bSsen Werken (vgl. I Joh. 3, 12), die eben darin bestehen, dass er unter dem Scheine, christliche Lehre zu bringen, andre verfdhrt (v. 7). Zur Sache vgl. Mt. 18, 17.

y. 18f« Der Briefschluss. f/oii^) c. inf., wie Joh. 8,26. 16, 12: obwohl ich vieles zu schreiben hatte, beschloss ich. Das €^ovktj3fjy (Jud. 5) ist vom Standpunkt der BriefemptUnger aus gedacht. Zu dem due x^tov (Jerem. 36, 23) x. fjieXayog (II Kor. 3, 3) ist ein dem yqafpny zu entnehmender aUgemeinerer Begri£P (mitteilen) zu ergSnzen. Das im Gegensatz dazu stehende (persOnliche) Zu-ihnen-konmien (Joh. 6,21. 25) wird mit sXni^m eingeftlhrt, weil es ja nicht unmittelbar, wie jenes, in seiner Macht stand. Zu irtofAit nqog axofAa vgl. Num. 12, 8. Das nenXrjQtofAeyij (I Joh. 1, 4) geht hier darauf , dass sich mit der Freude an dem Segen, den er ihnen bringt, die Freude, sie wiederzusehen, verbindet. y* 18. aanaC. ce) vgl. I Petr. 5, 13. Die Kinder der erwahlten (v. 1) Schwester k5nnen nur die Glieder der Schwestergemeinde sein, aus welcher der Brief kommt.

402 in Johannis

ISIANOY r.

1 ^0 7VQea^8vT€Q0g rdtqf ir(jl ayarvr/vfiiy ov eyw ayartw iv alvjd'eiif. 2 aya7vr]T€, Tteql Tiavnav evxofiai ae eiodova&ai '/mi vycalveiv, xcr^a/g evodovral aov ?) V'l^Z'J. 3 ix^Q^ Y^Q ^^^i iQXO^evtov adelqKov nuxt fiaQTVQOvvrcov aov Tjj akqd-eiif^ yiad-wg av iv alr]d-€l(f TtSQiTcaTeig, 4 fAeiLoziQav tovtwv ovtl txo) x^' QOLVy Iva axoviu ra sfAct rh.va iv tj] aXt]d'ei(f TteQiTtavovvxa.

y. 1 4. Der briefliche Eingang. o -hqbo^.) wie II Joh. 1. Das aycenrjTOD (vgl. IJoh. 2,7), das v. 2. 5. 11 in der Anrede wiederkehrt, wird dadurch noch bedeutsamer gemacht, dass, wie II Job. 1, sein Liebeo als ein wabrhafbes bezeicbnet wird. ?• 2 folgt, wie II Joh. 3, ein selb- standiger Segenswunscb, durcb den v. 1 zur blossen Adresse berabgesetzt wird. ncQi navxiav) mit Nachdruck vorangestellt, geh5rt zu cvoJor- c&M (Prov. 17, 8. 28, 13). Er erfleht ihm (er/., wie Jak. 5, 16) Woblergehen in jeder Beziebung und insbesondere Gesundheit. Das x. x^yKtivuy (Gen. 29, 6. 37, 14) bebt aber nur wie parentbetiscb ein eiiizelnes Moment aus diesem allseitigen Woblergehen bervor, da das begrdndende xcr^toc (I Joh. 2, 6) ja an das bvo6. ankndpft. Es involviert das grdsste Lob seines geist- lichen Lebens, dass er ihm kein grSsseres Woblergehen erflehen kann. als das, was seine Seele bereits geniesst. Das Subj. stebt nacbdrdcklich am Schlusse im Gegensatz zu neqi nuvtiay. ?• 8 begrUndet dieses Lob durcb die grosse Freude, die er empfand, so oft; BrUder kamen (bem. da« part, imp.) und in betreff seiner der Wabrbeit Zeugnis gaben (jauqt. r. aXT]&, , wie Job. 5, 33) , was wohl einen Gegensatz involviert gegen Ver- leumdungen, die man wider ihn ausstreute. Daber wird es noch aus- driicklicb dadurch erlHutert, dass ibr Zeugnis genau der Art entsprach, wie er in Wahrheit, d. h. wirklich (vgl. II Joh. 4) wandle. Uber die Be- schaffenbeit seines Wandels ist damit noch nichts Positives ausgesagt. Das- selbe liegt vielmebr nur indirekt in 4; denn wenn er keine grdssere (bem. die aus der poetiscben Sprache tlberkommene doppelte Kompara- tionsform) Freude keunt, als die, von seinen Eindem zu h5ren, dass sie («>foi>w c. part., wie Joh. 1,37) in der Wahrheit wandeln, so wird ebeii die sebr grosse Freude v. 3 eine solche gewesen sein. Die Konstruktiou ist ganz wie Joh. 15, 13, nur dass statt des vorausweisenden rttvrfjy: rovtcjy stebt, weil das, was der Expositionssatz mit tva bringt, ein viel- fach sich wiederholendes ist. Das e/nct rsxya bezeicbnet hier (anderh als I Joh. 2, 1) seine geistlichen Kinder , d. b. die von ihm Bekehrten. Das Wandeln in der Wahrheit geht wohl nach II Joh. 6 vorzugsweise auf das Festhalten der von ihm Qberkommenen wahren Lehre.

1 - 8. 403

5 ayanrjfti^ jciazbv Ttoieig o iav i^ydarj bIq tovg adei/povg, TLoi TOVTO ^ivovQf 6 oV kfiaqfcvQrflav gov zfj ayaTVij ivcimov hrKkrfliaQj ovg TLaXuig noitflug nQoniiixpag a^i(og tov &eot\ 7 vTiiQ yoQ TOV ovofiarog i^tjl^ov f^tjUv lafifidvovreg ano Twv idyixtHv. 8 fjfieig ovv 6<peiXofiev vfvokafifidveiv tovg toi- ovtovg^ iva awtqyol yivwfte&a z^ ak^d-eicf.

T* 5— 8. Die reisenden Missionare. niczoy) vgl. I Job. 1,9. Das neatr. a<y. sieht statt des Adv., well das Than, am das es sich handelt, durch einen Relativsatz eingefdhrt wird, in welchem, dem Praes. no^ti entsprechend , der coi^j. aor. nur, wie Joh. 1, 33, das fat. ezactom vertreten kann: tren, d. h. der Erwartong entsprechend, welche dein frtlheres Yerhalten (v. 6) erweckt, handelst da in dem, was irgend da gethan baben wirst {s^y<t<ffi, wie II Job. 8) gegen die Brdder, die der Art. als die ibm bekannten nar bezeicbnen kann, wenn sie die Brieftiberbringer waren. Das x. rot^o (and zwar, wie I Kor. 6, 6) bebt bervor, dass solcbes Tban am so anerkennenswerter ist, wenn es gegen Fremdlinge (II Sam. 12, 4. Hiob 31, 32) gedbt wird, die nicbt seiner Gremeinde angeb5ren. T. tt zeigt zan&cbst, worauf sicb die in dem nunoy angedeutete Erwartang grtlndet. Die reisenden Missionare waren scbon einmal in der Qemeinde des Cajus gewesen and batten danacb vor (eyumioy, wie Job. 20, 30) voller Gemeindeversanmilang {exxXtjcuts, wie Mt. 18, 17), also in gr58stm5glicbster OfPentlicbkeit Zeugnis abgelegt ftlr (j^a^t. c. dat., wie v. 3) die von ibm bewiesene Liebe (bem. das voranstebeude <fov). Dagegen bezeicbnet das xahag Troifi; (c. part., wie II Petr.JL, 19) das nacb seinem Mberen Verbalten za erwartende Tban (v. 5) als ein trefflicbes, I5blicbes (Jak. 2, 8. 19), das er jetzt wieder zeigen wird, wenn er jene weiter befSrdert baben wird (bem. wie aacb bier das part. aor. das fut exact, vertritt). Za dem n^onefAneiy (Tit. 3, 13) gebOrt die Ausrilstang zar Weiterreise, event, teilweise Begleitang aaf derselben; es setzt die vorg&ngige Gastfreandscbafb als selbstverstSindlicb voraus. Das aluu; tov d-eov (I Tbess. 2, 12) zeigt, dass es Boten des Evangeliams sind, in denen man nacb Mt. 10, 40 Gott selbst au&immt. T. 7. vns^ ya^ tov oyofA,) vgl. R5m. 1, 5. Der Art. kann nar demonstrativ aaf ^eov zartlckweisen, dessen Name darcb die Verkttndigang der Heilsbotscbafb verberrlicbt wird (Job. 17, 6). Za B^rik^oy vgl. I Job. 4, 1. Weil sie nacb dem Gebote Cbristi Mt. 10, 8 von den Heidniscben (e^vuc., wie Mt. 5,47), denen sie das Evangeliam bringen, and von deren Lebenssitte sie sicb docb streng gescbieden balten mtlssen, nicbts nebmen (bem. die sabj. Negat.), sind sie der Unterstfltzang ebenso bedvb^ig wie nacb dem Zweck ibrer Reise wtlrdig. T.8. rjfAeis ovy) Daram sind wir, die wir ibre Briider sind (v. 5), verpflicbtet (otpeiXofAey, wie I Job. 2, 6. 3, 16), sie gastlicb aafzanebmen. Bem. das an fAtjdey XafA^. anspielende imoXafApayeiy. Der Alte scbliesst sicb selbst in diese Ver-

404 m Johannis

9 Igyaipd ti tvj iyiyikr^aiijf , aiX d q)iXo7rQWTevo}v avvujv JtOTQEqnig ovyl BTtidix&tai ^fiag, 10 dca tovto, iav IX^cci, vTtOfivi^aa) avTOv ra eqya a noul loyoig TtovrjQOig ffkvoQaiv ^f^ag, xai f^tj aQyiov/ievog ircl rovroig ovtb avrog imdixBTat Tovg aSelg)ovg, %al Tovg fiovlof^evovg %(aXvei %al At T^g Ac- yXr^aiag ixfidkXei, 11 ayaTvrp^e, f^fi (ii^ov to xorxov, alXa to

pflichtung ein, da es sich nur um das Verh&ltnis eines christlichen Bruders zmn andem handelt. Zu xovg toiovrovg vgl. I Kor. 16, 16. 18. Das atv^ in avysQyoi geht auf die Missionare, so dass rtj aX^, dat. comm. zu yiytf- fiied^a ist, statt des evs II Eor. 8, 23. EoL 4, 11: damit wir (durch solche Untersttltzung ihrer Arbeit) Mitarbeiter werden der Wahrheit zu gut.

T. 9 12. Diotrephes und Demetrius. rtj exxXi^aia) natftr- lich des Cajus. Gemeint ist wohl unser zweiter Brief. Das avtfoy geht auf das kollektive exxX, Wenn Diotrephes in ihr die oberste Autorit&t zu erlangen strebte ((piXo7iQ6Jtev<oy)^ muss er schon irgend eine amtliche Stellung gehabt haben. Das Praes. eni^exBtai geht auf seiu bereits wiederholt erprobtes, also grunds&tzliches Verhalten, wonach er den Apostel (in seinen Seudboten, Briefen etc.) nicht annahm, also auch den erwahnten Brief der Gemeinde vorenthalten haben wflrde, wenn der Verf. ihn in seine HSLnde gelegt h£ltte. ?• 10* dia tovto) vgl. I Joh. 3, 1. 4, 5. Das €tty eXdia weist auf den II Joh. 12 gehofften und auch hier immer noch hypothetischen Besuch, bei dem er aber, wenn es dazu kommen sollte, die Gemeinde daran erinnetn will (vnoinyrjaat, vgl. Joh. 14, 26), wie das Thun dessen gewesen sei, durch den sie sich tyrannisieren Iftsst (bem. das betont gestellte avrov). Dieses sein Thim charakterisiert der Apostel schon jetzt dadurch , dass er mit bSsen Worten {noyrjQ.f wie I Joh. 3, 12. II Joh. 11), d. h. mit verleumderischer Nachrede ihn verschwatzt. Der Ausdruck (vgl. das Subst. (fXvagog IV Makk. 5, 10. I Tim. 5, 13) deutet darauf hin, dass es leeres, jedes auch nur scheinbaren Grundes entbehren- des Gerede ist. Durch das Dazwischentreten des subordinierten Partizi> pialsatzes juij a^xovfAsyog (vgl. II Makk. 5, 15. Hebr. 13, 5) l5st sich die Partizipialkonstruktion auf, und es tritt ein selbstSndiger Hauptsatz ein, dessen beide Teile durch ovtb xm (Joh. 4, 11) verbunden sind. Er f&r seine Person nimmt die BrCider nicht auf (vgl. I Makk. 12, 8) , was an sich schon ein unbrtlderliches Yerhalten ist. Wenn er solche, die es wollen, daran hindert und sie sogar exkommuniziert {bx^uXXbIj vgl. Joh. 9, 34 f.), von welcher terroristischen Massregel vielleicht auch Cajus bereits betroffen war infolge seines v. 6 geschilderten Yerhaltens, so muss es ihm gelungen sein, die Gemeinde zu tyrannisieren (vgl. v. 9). Lieblosigkeit und Herrschsucht sind also die Eigenschafben , die in den bSsen Werken des Diotrephes zur Erscheiuung kommen. ?• 11. fiifiov) vgl. Sap. 4, 2. 15, 9.

9 U. 405

aya&ov, 6 aya^OTtoitHv ix rov ^eov iaxiv' 6 TcaTLonoibiv ovx kwQcmev tov &e6v, 12 z/ry^i^r^iV f^^f^ct^vQtjrai iTto navrwv xai in crrT^g t% aXrj^eiag' xai i}^€i^ de f^a^vQCVftev, xofi

13 noXka elxov ygdipai aoiy akl' ov d'ikw dia ^lilavog xat TialdfAOv aoi YQdq>€iVy 14 ii,7ti^(o di evd'iwg ae idelv, xal atofia

Obwohl an das Verhalten des Diotrephes anknfipfend, dessen Nacbahmnng der Apostel von Cajus sicher nicht beftirchtete, geht doch die Erinahnung zu dem ganz allgemeinen Gegensatz des xaxoy and aya&oy (vgl. Psal. 37» 27) flber, urn beides auf seinen tiefeten Grund zurdckzufQbren, der dem GlSrubigen keine Wahl mebr l&sst. Das ttya&onouay in seinem Gegensatz zu xaxon. (vgl. I Petr. 3, 17) ist sacblich identisch mit dem noieiy dixaio- avyt]yj an dem nach I Job. 3, 10 das Sein aus Gott erkannt wird. Bei der Umkebrung des Gedankens wird derselbe wieder einen Schritt weiter geftibrt zu der Quelle des ex r. &, eiyai, dem Gescbauthaben Gottes in Christo (Job. 14, 9). Erst aus y. 18 erbeUt, dass diese allgemeine Er- mabnuug nur den tJbergang bilden soil von der Verurteilung des Diotrepbes zur Empfehlung des Demetrius. f^ef^ttQTVQtjrai) stebt im Sinne lobenden Zeugnisses, wie Hebr. 11, 2, das der Verf. von alien aus der dortigen Gemeinde etwa zu ibm kommenden Brfldem (vgl. v. 3) empfangen bat. Ja, die Wabrbeit selbst, in der er wandelt (v. 4), zeugt ftlr ibn, sofem sie sicb nacb alien Ricbtungen in seinem Wandel ausprfigt. Zu xttt 66 vgl. Job. 6,51. 8, 16 f. In fjf^eig scbliesst der Verf. sicb mit denen zusammen, von denen Cajus weiss, dass sie den Demetrius persOnlicb kennen und deren Zeugnis ibm als wabrbeitstreu und darum zuverl&ssig bekannt ist (vgl. Job. 21, 24). Diese nacbdrdcklicbe Bezeugung zeigt, dass Demetrius es nocb mit der unter der Herrscbaft des Diotr. stebenden Majorit&t der Gemeinde bielt und darum dem Cajus verd&cbtig war. Ibr Motiv aber kann kaum ein andres sein, als dass die Missionare den Ge- meindebrief (v. 9) an ibn abgegeben batten, da er durcb ibn am ehesten nocb (jedenfalls eber als durcb den vielleicbt bereits exkommunizierten Cajus) an die Gemeinde gelangen konnte; desbalb soil C%jus durcb diese nacbdrticklicbe Empfeblung bewogen werden, ibm zu vertrauen und sicb mit ibm in nS,bere Beziebung zu setzen.

T. 18 16. Der Briefscbluss. ^^/oy) stebt obne «>', weil keine Bedingung gedacbt ist, unter der es anders sein k5nnte: icb b&tte dir viel zu scbreiben, will aber nicbt mittels Tinte und Scbreibrobr (xaX., wie Psal. 45, 2) scbreiben. Bem. den Wecbsel des inf. aor. (von dem gegen- wartigen Brief) und praes.; der inf. praes. stebt vom Scbreiben tlberbaupt. Ganz wie 11 Job. 12 verweist der Apostel r* 14 auf seinen bevorstebenden Be- sucb, der nun aber bereits nabe bevorstebt (sv^etog, wie Job. 5,9. 6,21).

406 ^^^ Johannis 15.

TtQog avofia XaXi^aofiev. 15 elQi^vt] aoi. aanaCovTai ae oi (pi- Xot, aanaCov rovg (piXovg xair' ovof^a.

T.15* BiQrjvrj aoi) wie I Petr. 5, 14, aber hier wohl im Sinne von Joh. 20, 19. 21. 26. Dem Charakter des Privatschreibeos entspricht der Grass der persdnlichen Freunde (tpiXot, wie Joh. 15, 14 f.) des Adressaten; dagegen zeigt der Gruss an die Freunde, dass der Apostel in der Gemeinde nur noch einzelne hatte, die ihm ng;her verbunden waren; um so wSjrmer macht denselben das xctt ovofAa (Joh. 10, 3).

lOYJA.

1 ^lovdag ^Itflov Xgitnov dovkog^ ad€k(pog Si 'la'juifiov^ Tolg iv ^erp natQl ^yaTtrj/niyoig xa« ^Irfiov XQiOTfp tetrjffjfiipoig xli}tolg. 2 k%Bog vfuv xoi ngrpn] nuxt ayaTttj Ttktj^v&elf].

3 l/^yoTtrjoly naaav anovdipf noiovfievog yQcapuv vfiiv neqi xrig TLOiviig fjiiwv atJTtjQiagy avdyiajv taxov ygd^ai v^iv^

T. If* if^c, X9' (fovkog) wie Jak. 1, 1. Der Autorit&t, in welcher er als eiu im Diesste Christi Stehender schreibt, iritt mit ifs gegenflber die n&here Kennzeichnung seiner Person als Bruder des (bekannten) Ja- kobus, der danun nur der an der Spitze der Gemeinde zn Jems, stehende sein kann, weil dieser unter Heidenchristen ebenso bekannt war, wie unter Judenchristen. Das substantivische tois xXtjrois (vgl. Apok. 17, 14) wird hier n&her dadurch bestimmt, dass sie sy &€4a natQi (Jak. 1, 27. 3, 9), d. h. auf Qrund der Vaterschaft Gottes, der, indem er die Glftabigen zu seinen Kindem berufen, sich ihnen zum Vater gegeben hat, (von ihm) Geliebte und infolge dieser vftterlichen Liebe ftlr Jesus Christus (dat. comnuX d. h. in der Treue gegen ihn als ihren Herm (y. 4) bewahrt sind (vgl. I Petr. 1,4) im Gegensatz za andem, die von ihm abgefallen. Der Brief ist also nicht an eine ganze Gemeinde, sondem an die Treugebliebenen in einer solchen gerichtet, daher keine Lokalbezeichnong. t. 8. iXcog) wie 1 Petr. 1, 3. Der Segenswnnsch geht von der Barmherzigkeit Gottes als dem Grand ihrer Berafung und alles ihnen in Christo gegebenen Heils («i^., wie I Petr. 1,2) aus, um mit der Mehrung (I Petr. 1,2) der nach dem rjyttnrjfi. v. 1 ihnen gehOrigen Liebe Gottes zu schliessen.

Y. •— 7, Anlass des Briefes. ayaTtt^toi) wie IPetr. 2, 11. 4, 12. Das Part notov/aerog ist imperfektisch gedacht: als ich mir mit allem Eifer (vgl. II Kor. 8, 7) angelegen sein liess, euch zu schreiben fiber die nns gemeinsame fftoftiQia (im Sinne von I Petr. l,9f.), ward ich ge- n5tigt (err. £fr/or, wie Hebr. 7, 27. I Kor. 7, 37), euch ein emstes Mahnwort zu schreiben. Der Aor. ist vom Standpunkt der Briefempftnger aus ge- dacht, denen erklftrt werden soil, weshalb sein Schreiben nicht, wie ihn^ aelbst am meisten am Herzen lag, znnftchst von dem handelt, was ihm und ihnen gleich wichtig ist, von dem Ziel der C^lhristenhoffiimig {nmn^, vgl. Prov. 21, 9. Sap. 7, 3). Bem. den inf. praes. von dem Schreiben fiber- Weiss, N. T.III. 26

408 Judas

TtaQcmahjjv iuaywviCBG^ai rfj ana^ TtaQado^eiat] rdig ayioig Tciarei, 4 naQuaedirjOav yoQ riveg avd'^Ttoij ol naXai tkqo^ yeyQafifiivoi elg tovto to yc^ifia aaefieigj t^v tov ^eov ^fidir XOQira fierccTi^ivreg elg aaekyeiav xat tov fxovov d&TTtorfjr xai TLVQiov fjiAwv ^Irfiovv Xqiotov aQvovfxevoi. 5 VTtOfiv^acu

haupt, das noch Gegenstand seiner Intention war, den inf. aor. von dem einzelnen Briefe, den er schrieb, und der ein Mahnbrief {naQax,, wie I Petr. 5, 12) werden musste. Das enaytayiita&ai mit dem dat. comm. deutet an, dass ihr kostbarstes Gut, die Zuversicht auf die Erlangung der atarijQta schwer g^f&hrdet ist, weil sie durch den verflibrerischen Wandel vieler illusorisch gemacht wird. Als ein einmal (I Petr. 3, 18) den Heiligen (bei ihrer Berufung) anvertrautes (Mt. 25, 14. 20. 22) Gut wird der Glaube bezeichnet, um zu sorgf&ltigster Bewahrung desselben zu ermuntem, so* fern es unwiederbringlich verloren geht, wenn die, denen es flbergeben, nicht bleiben, was sie waren {ayioi, vgl. R5m. 1, 7), als es ihnen anvertiB.ut wurde. T.4. naQenfedvfjtxay) drttckt aus, wie sie sich auf Keben- wegen eingeschlichen haben in die Gemeinde, der sie innerlicb und &usser- lich nicht angeh5ren, obwohl sie ohne Frage Christen sein wollten. Bern, das ver&chtliche riyeg ay^Q, im Gegensatz zu roig ayioig, Durch die artikulierte Apposition werden sie als solche bezeichnet, die vorlSngst {naXm, wie Jes. 37,26. Hebr. 1, 1), d. h. lange, ehe sie auftraten, in der Schriffc A.T.'s (zu welcher Jud. nach 14 ff. auch das Henochbuch rechnet) beschrieben, d. h. schriftlich bezeichnet sind ftlr dieses Urteil (Jak. 3, 1), das der Verf. fiber sie MUt, indem er sie aaefieig nennt. Als Grund daron bezeichnet er, dass sie die Gnade Gottes, der, um die GrOsse ihres Frevels zu betonen, als unser Gott (d. h. nach IThess. 2, 2 als der, welcher zu den Christen in ein besonderes LiebesverhSltnis getreten ist» vgl. v. 1) bezeichnet wird, in Ztlgellosigkeit (I Petr. 4, 3) umsetzen {ju^Ttnt^., wie Sir. 6, 9. Gal. 1, 6), indem sie leben, als ob die im Christentum dargebotene Gnade, die also ganz im paulinischen Sinn als Heilsprinzip gedacht ist, die Lizenz zu jeder aaeXyeut gebe (etwa im Sinne von R5m. 6, 1. 15). toy rjjuioy) gehUrt zusammen und bezeichnet Christum als den einigen Gebieter (nattlrlich nicht im Gegensatz zu Gott, sondem zu den mensch- lichen deanorai I Petr. 2, 18) , w&hrend die Hinzuftigung seines speziellen VerhSltnisses zu den Christen ihren Frevel verschftrft, wenn sie ihn that- s&chlich verleu£rnen (vgl. Tit. 1, 16), indem sie thun, als ob sie keinen Gebieter fiber sich haben. T*5* vno/nytjifui) vgl. Sap. 12, 2. 18,22. Das d$ markiert den Gegensatz zu dem naQccxaX^y v. 8, das nur in einer £rinnerung zu bestehen braucht. Das wiederholte vfiag markiert den Gegensatz gegen die nyeg ay&Q, und charakterisiert sie als solche, welche bereits infolge der ntt^adotng v. 3 einmal alles erkannt haben und darum emeuter Belehrung nicht bediirfen fiber alles, was ihnen damals fiber die Bedingungen der ihnen anvertrauten Zuversicht auf Ezrettung fiberliefert

4-6. 409

di vfidg fiovXofiaif ^idotag ifiSg ana^ naviaj on xi^iog hxov in y^g uiiyiTiTov atiaag to devreQOv toig fi^ nta%tiqay%ag CLTcwkBaevj 6 ayyiXovg re tovg /i^ xr^qriaavvag t^v iavtwv aqjl^v aiXa anohnovtag to Xdiov olxrjt'qQiov eig hlqIoiv fieya^

ist. Eben darum geht auch das tmofiv. vfA, fiovX, auf alles, was Jud. im Briefe zn schreiben vorhat, wenn es auch zun&chst veranlasst ist durch die HinweisuDg auf Beispiele gOttlicher Gerichte , die ihnen ja yOllig be- kannt sein mtissen. Das artikellose xvQiog ist absichtlich gewfihlte ATliche Bezeichnung Jeh/s. Auch laoy steht ohne Art, um hervorzuheben, dass sogar an einem Yolke , wie das , welches er aus Agypten errettet hatte, sich zeigt, wie man der Errettung (t. 3) verlustig gehen kann, da Qott es zum zweiten Mai (to ifevt., wie II Kor. 13, 2), wo es sich um Errettung oder Yerderben handelte, weil sie nicht Yertrauen hatten (bem. die subj. Neg.), dem Yerderben anheimgab (onMlecey, vgl. Jak. 4, 12). Jud. denkt an Num. 14, 12 (vgl. Hebr. 3, 19) und wfihlt dies Beispiel, weil daraus erhellt, wie dringend notwendig das enaytoyitec^i tij nusxu v. 3 ist, da auch die schon einmal erlangte nusxiq verloren gehen kann, wenn man sie, wie jene xiy€s durch den Missbrauch der in ihr angeeigneten Gnade und die Yerleugnung des in ihr bekannten Heilsmittlers (v. 4), illu- sorisch macht und so der bereits einmal (wenn auch zun&chst ideeller Weise) erlangten ctaxriQia verlustig geht. y* ayyeXov^ re) Das innerlich (logisch) verbindende ts zeigt an, dass dieses nicht ein fremd- artiges zweites Beispiel ist, sondem das erste nur ergftnzt, sofem daraus erhellt, dass selbst Hochbegnadigte (wie die ayiot v. 3) durch ihr Yerhalten dem Gerichte verfallen kSnnen. Daher ist das Beispiel von Wesen ent- nommen, wie es die Engel sind (hem. das Fehlen des Art.), die aber (beuL das artikulierte Part, wie 1 Petr. 1, 7), weil (hem. die subj. Neg.) sie nicht bewahrten (v. 1) die ihre Hoheit begrfindende Herrscherstellung (a^j|f.» wie Gen. 40, 21), sondem die ihnen nach derselben eigentftmliche Wohnung, d. i. den Himmel, verliessen, der entsprechenden Strafe verfielen. Gemeint sind die GottessOhne Gen. 6, 2 (vgL Hen. 12, 4. 15, 3. 7), die zur Erde herab- stiegen und sich mit Menschentdchtem vermischten, doch kommt es hier nicht sowohl auf diese bestimmte Sf&nde an, sondem darauf, dass sie ihret- wegen die ihnen (wie den ayioi v. 3) gegebene hohe WOrdestellung sich nicht erhielten. Dem entspricht ihre Strafe, wo nach sie auf ein G«richt eines grossen Tages (vgl. Apok. 16, 14), wie es das Endgericht sein wird, bewahrt werden, und zwar so, dass sie ihm diesmal nicht (durch YerUasen der ihnen zugewiesenen Aufenthaltsst&tte) entgehen kSnnen (hem. die absichtsvoUe Wiederholung des reri^^iyxey). Ygl. Hen. 10, 4ff. , woher namentlich die Yorstellung stammt, dass sie dort mit Finstemis bedeckt (vno ^ofpoy^ vgl. Hebr. 12,18), wie aus 54, 3ff. die andere, dass sie mit immerwSrhrenden (aufeoic, vgl. Sap. 7, 26. ROm. 1, 20), d. h. unzerreissbacen

26*

410 Judas

Irjg ijiaeQag dEGfioXq aidioig vrco t6q>ov TeF^p>;%€y, 7 w^ S68o- lAa TLol rSfiOQQa xat ai TteQi aizag noleig, tov ofioiov tqo/ipo^ Tovroig hiTroQvevaaaai nai ccTtek&ovaai otzigu) aaQ'/jog iTeQag^ TtQOxeivtai deiyf^a TtvQog aitDviov diiif]v VTcexovaai.

8 dfAoiijg (levzoL yuxl ovTOt ivvnviaKofAevoi adgyia /uey fAiaivovoiv, 'KVQiotr^Ta de ad'erovaiVy do^ag di pkaofpr^fAOvatv.

Ketten gebunden sind. y. 7* tog) vergleicht das Gericht fiber die Stadte des Siddimthals (Deut. 29, 28)» well dabei zugleich durch Aualogie auf die positive Verstlndigung der Engel hingedeutet werden kaun, aaf die das so nachdrdcklich dem toy ofioioy rQonoy uachgestellte rovro^ geht: auf die diesen ahnliche Weise. Bezeichnet wird dieselbe durch das verstSorkende exno^veveiy (Ezech. 16, 33) als ein Hurereivergehen schlimmster Art, sofem sie widematilrliche Unzucht trieben ; denn filr die Engel war die aoQ^ der Menschentdchter eine (ihnen) fremde (steQtc) aa^, wie fQr die Sodomiter das Fleisch der (in Menschengestalt) bei Lot ein- gekehrten Engel (Gen. 19, 5). Bern, die auf eine bestimmte Einzelsfinde weisenden Aoriste, welche ftir die letzteren freilich nur in dem Trachten danach (bem. das tropisch gebrauchte aneXd^. othasw Mc. 1, 20) bestand. deiyina) vgl. imodeiyfiu Jak. 5, 10: sie liegen als Strafexempel vor Augen im Gegensatz za der Strafe der Engel, die teilweise Clberhaupt erst zu- kilnfbig ist, und von der man nur geheimnis voile Kunde hat, indem sie der Strafe {dixrjy, wie Sap. 18,11) eines ewigen Feuers (vgl. Sap. 10, 6 f.) bereits unterliegen (vTie/ova., wie II Makk. 4, 48).

T.8 16. Schilderung der Gottlosen. o/uo»a)^) wie Jak. 2,25, w&hrend das f^eytoif abweichend von Jak. 2, 8, nur adversativ stehen kanu, sofem trotz eines so offenbaren Strafexempels auch diese (scil. die ttC€^$ig V. 4) sich dennoch analoger Stlnden (wie die Sodomiter) teilhaftig machen. Das syvnyiK^ofieyoi (eigentl.: tr&umend, vgl. Gen. 28, 12. 41,5) bezeichnet nur den des klaren Bewusstseins entbehrenden Zust-and, in dem sie trotz solchen Wamungsexempels von den Traumbildem ihrer Sinnenlust auf den Weg des Verderbens gelockt werden. Das tert. comp. liegt aus- schliesslich in dem cttQxa fnaiyovoiy, welches auf ihre Unzuchtsfinden geht (vgl. Jerem. 3, 1 , wo das fXLaiyeiy die Folge des exnoQyeveiy ist). Das betont gestellte tf a^xo, wie das f^ey ergiebt unzweifelhaft, dass diese angeblichen ^Geistesmenschenc (vgl. zu v. 19) eben darum dergleichen sich erlauben zu dtirfen glaubten, weil es nur Fleisch sei, was ihr Treiben befleckte, da der Verf., dies konzedierend, ihm entgegenstellt, dass sie da- mit, was Herrschaft iiber sie hat, thats&chlich f&r ungdltig erkl&rea {a&€T€ty, wie Mc. 7, 9. Gal. 3, 15). Gemeint ist nach v. 4 die Autorit&t Christi, die aber eben als Ausfluss seiner Wttrde als des xvgiog fjfjuoy be- zeichnet werden soil. Die dem xvgiortjg mit Sb entgegengestellten do^at k5nnen nur widergCttliche M&chte sein, wie der v. 9 genannte diafioXn^,

7-11. 411

9 6 di Mixaill i aQxayytkog^ ore ztf} dia^oXfi^ dia7LQiv6f4€¥og dulayeto irtQi tov Miavaiwg aciincaog, ov'k h6lfif]aev yLgiaiv i7t€veyxeiv filaaq>t}fjiiag, akka eiTtev eTtixiiATjaai aoi Yvqiog.

1 0 ovtoi di oaa fiiv ovx oi'daaiv fiXawpt^fxovOiyy ooa di fpvaiiMxjg tug TO aXoya Cioa iTtiazonrrai j ev zovroig (pd^BiQOVTai, 11 oval aiToTg, OTi rf^ ddqj tov Kdiv iyrogevST^aav tuxI tfj nlavr^ tov

die wegeo ihrer flbermenschlichen Machtftille so bezeichnet werden und darum zu fllrchten sind, w&hrend diese sie l&stem, indem sie die M5g- lichkeiti durch ihr zttgelloses Treiben ihrer Macht zu verfallen, verspotten. t. d. fii/ffijA) nach Dan. 12, 1 der Schutzengel Israels aus der Zahl der obersten EngelsfQrsten (Dan. 10, 13), hier als «^/«yyeAoff (I Thess. 4, 16) bezeichnet. Nicht einmal ein Wesen, das selbst so hoch stand, wagte zu thun, was sie thun, als er mit dem Teufel im Rechtsstreit {diuxgiyofiiyog, vgl. Ezech. 20, 35. Joel 3, 2) einen Wortwechsel ftihrte (diBXeyeto c. dat. wie Act. 17, 17) liber den Leichnam des Moses. xgmiy eneveyxeiy) ▼gl. Rdm. 3, 8, absichtlich gew&hlt mit Bezug auf den Rechtsstreit, in dem er kein L&sterungsurteil zu verhftngen wagte. Zu dem eniiifirjiftti aoi xi'^. vgl. Sachar. 3, 2, zur Quelle dieser Tradition (aus der Assumptio Mosis) Orig. de princ. Ill, 2, 1. v. 10. ovtoi <fc) vgl. v. 8, im Gegen- satz zu dem Erzengel. Die do^ai v. 8 werden hier absichtlich unter die umfassende Kategorie des tTberweltlichen und Obersinnlichen gestellt, das sie l&stem, weil sie es nach seinem wahren Wesen nicht kennen. Ihm tritt entgegen das, was sie erkennen {eniauj wie Jak. 4, 14); aber auch dies Erkennen ist nicht ein geistiges, sondern nur ein von Natur gegebenes ((jrvtfurcu^), also instinktm&ssiges, wie das der unvemiinftigen Tiere (Sap. 11, 16), indem sie die sinnlichen Dinge nach ihrem Wert als Genussmittel zu sch&tzen wissen. Dass dies Kennen kein wahres Erkennen ihres Wesens ist, erhellt daraus, dass sie sich auf Grund dieser Dinge zu Grunde richten, w&hrend sie dieselben zimi Grenuas gebrauchen. Der auf die diesen Dingen eignende qp^gu (vgl. R5m. 8, 21), die sie durch ihren Genuss zur ihrigen machen , d. h. auf den physischen Ruin durch zilgel- losen Sinnengenuss anspielende Ausdruck weist zugleich auf das fp^eiQi- a&ai Big tentaXeiuy (Jes. 54, 16) im Sinne von I Kor. 3, 17 hin, das sie sich damit als Strafe zuziehen. 11. ovai avtoig) vgl. Mt. 11,21. 23,13, fiihrt in der Form der Strafandrohung zu einer weiteren Yerurteilung dieser Leute Qber, welche ihre Sclnde durch drei ATliche Typen charak- terisiert, deren Kachbildung durch die Aor. als das vollendete Resultat ihres Treibens hingestellt wird. Ohne auf seine spezielle Frevelthat hinzuweisen, wird ihre gesamte Lebensrichtung als der Weg Kains, den sie gegangen sind {rij odw, dat. loc, wie Jak. 2, 25X bezeichnet, weil dieser in seinem Gegensatz gegen Abel das erste Beispiel der aus der gott- geschaffnen Menschheit hervorbrechenden Sflnde bildet, wie die Liber- tinisten den Gegensatz gegen die Heiligen (v. 3). Dagegen wird durch

412 Judas

Bahxaii fiiadov i^exv^joav xat Tjj aviiXoylif xov Kogi ami- kovTO* 12 ovToi elaiv ol iv raig ayoTtaig v/awv artiladeg aw- evioxovfieyoi cupofiwg, lavtovg TioifiaivovTBg, veg>iXai avvdqoi vTtb avifiiov naQatpe^ofxevai y dhdqa q>i^iv07cwQiva cnMxqna dig ono^avivta hLqiCw^ivtay 13 '/.vfictra ayqia ^akaaarjg ina-

den Dat. rtj nXaytj ( Jak. 5 , 20) , der nur dem Parallelismus za Liebe fOr €ig Oder cth steht, das sonst mit elf/v^tfa*" (Sir. 37, 29) verbunden wBre, eine bestimmte Veriming bezeichnet, in die sie sich, wie der gewSMte Ausdruck zeigt, in dissoluter Weise, d. h* ohne irgend einer Schranke zn achten, hineingesttbrzt haben. Da nun diese Vorstelluug zu einem gen. pret. schlechterdings nicht passt, nnd die Veriming, zu der Bileam die Israeliten verfUhrte (Num. 31, 16, vgl. Apok. 2, 14), nicht als seine Ver- irrung bezeichnet werden kann , muss , vom Parallelismus abweichend, der nur noch formell die Voransiellung des Namens bewirkt hat, rov paXaafi fiiad^ov zusammengenonmien werden zur Charakteristik ihrer Ver- iming als einer durch Bileamslohn, d. h. durch Aussicht auf siunlichen Genuss, welchen die Stlnde bietet, bewirkten. Wieder von einer andem Seite wird die Stlnde als Auflehnung gegen die gOttUche Ordnung (vgl. Prov. 17, 11. Hebr. 12, 3), also als Hochmutsstlnde charakterisiert durch Vergleich mit der ayriXoym Korahs (Num. 16). Der dat. instr. gehOrt zu ttTiukkoyjOf das wie das f^€iQOirt<u v. 10 ihr gegenwftrtiges Sflnden- verderben mit einem Ausdruck bezeichnet, der absichtlich auf das ihm folgende ewige Verderben hinweist. t. 12. ot*roi) vgl. v. 8. 10, leitet die Hinweisung auf bestimmte Personen ein, welche als die Schmutz- flecken {antXaSeSf als Nebenform von aniXoif weil es im Sinne von: Felsen, Klippen ohne willkfirliche Erg&nzungen keinen ungezwungenen Sinn giebt) in ihren Liebesmahlen bezeichnet werden, weil sie dieselben entweihen, indem sie bei ihnen ohne Scheu (vor der Heiligkeit des Mahles) zusammen Bchmausen (bem. das Comp. von evtoxeurd^M Judith 1, 16), nur sich selber weidend (vgl. Ezech. 34, 2), d. h. mit rdcksichtsloser Lieblosigkeit der eigenen Genusssucht frOhnend und so auch den Liebescharakter des Mahles aufhebend (vgl. 1 Kor. 11, 21), Als Apposition schliessen sich daran vier bildliche Bezeichnungen, die ihr Wesen nach verschiedenen Seiten charakterisieren. Die wasserlosen Wolken, die von Winden vortiber- getrieben werden, also nicht den Regen bringen, den man von ihnen er- wartet (vgl. Prov. 25, 14), sind Bild der Scheinchristen , w&hrend die Erstorbenheit ihres geistlichen Lebens in vierfacher Steigerung durch B&ume dargestellt ist, wie sie im Spiltherbst, nach dem die Frflchte ab- genommen, kahl dastehen, die iiberhaupt keine Frflchte bringen wegen natflrlicher Unfiruchtbarkeit, die bereits zum zweitenmale (nach einmaliger Wiedererweckung zum Leben und darum jetzt ftlr immer) abgestorben, ja bereits entwurzelt sind. Nur letzteres Bild erinnert einigermassen an Henoch 2—5. 18. Das Bild der wilden Meereswellen , die statt

12-16. 413

(pQiCovta tag kavtwy alaxivag^ aariqtq nhxvrlxai^ olg 6 t6q>og Tov anotovg elg alwva rerij^i^irac. 14 inqoqjtftevaBv Si luxi vottoig i'fidofiog ano It^dafi ^Evatx A^ctiy* Idov TjXd'eif xvQiog iv ayiaig iavqioloiv aixovj 15 noiriaai HQiaiv xara udvtwv xai ikiy^ai Ttavrag rovg aae^Big ntqi 7rdvT<av tujv SQyanf aaefieiag avToiVf wv '^aifirjaav, mal ntqi nanuiy zuiv aychjQdiVf (ov iXd- Xrflotv xorr' avrov afiaQTwXot aaeficig. 1 6 ovrol tlaiv yoyYvaxai fieintlfifioiQOi^ TLora Tag im&viniag avtwv TtoQCvofievoi , yial to arofia avxwv XaXei vTteQoynay d'avfidCoyTeg nqoauina uifpeXelag XaQiv.

Schlamm und Kot (¥rie Jes. 57, 20) ihre eigenen Schandbarkeiten aus- schftumen, geht unmittelbar in die Dentung auf ihre Schamlosigkeit fiber, wfthrend das Bild der Irrsteme (wobei wahrscheinlich an Kometen ge- dacht) die Zerfahrenheit ihrer unsteten Leidenschaftlichkeit darstellt. ois) gehOrt notwendig zn acn^es nXay,, da sonst der Parallelismus der vier Bilder zerstOrt wird. Aber auch hier geht das Bild in die Dentung fiber, da das ihnen aufbewahrte unwiederbringliche ErlOschen in tiefster Finstemis (▼. 6) doch nnr auf das ftusserste Verderben (vgL das bildliche axoTog 1 Petr. 2, 9) hinweisen soil , dem sie einst auf ewig anheimfallen. Ztt tertj^vtci vgl. I Petr. 1,4, zu eig aiwya I Petr. 1,25. y. 14 f. <f£ xai) vgl. Jak. 2, 25, markiert als das neue Moment, dass diesen Leuten {tovtoig, wie V. 8. 10. 12) das Gericht bereits vorhergesagt sei {7f^oq>tjT, c. dat., wie Mt. 26, 68) und zwar von einem, der als siebenter von Adam stammte (Hen. 60, 81), also einem uralten Propheten, dessen Worte nun im wesent> lichen nach Hen. 1, 9 angefElhrt werden: es kam Jehova (praet. prophet.) inmitten seiner Myriaden (vgl. Dent. 39,2), um Gericht zu halten wider alle und zu ztichtigen (vgl. II Sam. 7, 14. Hiob 33, 19. Psal. 105, 14) aUe Gottlosen um aller Werke ihrer Gottlosigkeit willen, die sie verilbt haben. Bem. das aae^ets aae^ettt^ rjaefiijcay, worauf schon v. 4 mit seinem noB^Bti hinwies. y. 15 bringt eine Einschaltung aus Hen. 5, 4. Zu axXrjQmv (ohne Xoytoy) vgl. Gen. 42, 7. I Reg. 12, 13: um alles Harten willen, dass sie wider ihn geredet haben. Das Citat schliesst mit dem Stich- wort afAuqx, aae^etg aus Hen. 1, 9. y. 16. ovroi eiiriy) wie v. 12, knflpft im Anschluss an den letzten Zug des Henochcitats noch ihre Bezeichnung als yoyyvatttif sofern sie als solche, die ewig mit ihrem Schicksal unzu* frieden sind, wider Gott murren (Num. 14, 27), obwohl sie durch ihren Wandel nach ihren Listen sich dfisselbe selbst bereiten. Auch zu dem XaXsi tmBgoyxa (Dan. 11, 36), d. h. zu ihren prahlerischen Reden Menschen gegentlber bildet einen schneidenden Gegensatz das ^avfiaZoyreg jt^oifiana (Lev. 19, 15. Dent 10, 17. Hiob 13, 10) , d. h. ihre Speichelleckerei , wo es ihrem Vorteil (<oq>6X,, wie Jerem. 46, 11) dient. Vgl. zu dem anakoluthischen Part. I Petr. 2, 12.

414 Judas

17 vfieig diy ayanr/coij fivi^a&7}T€ twv ^vjfiarwv xviv tcqou- Q7]fidv(ov vTto TWV aTtooToXcDv Tov 'avqIov ijiAtiv ^Irjaov XgiUTOtj 18 ort tXsyov vfAlv btz iaxorov tov xQOvov eaovrac IfiTToZxrcrt xcrra rag kavrtZv eTti&vfiiag TtOQEvofAevot rtiv acefiuaiv, 19 oiftoi bIolv 01 oLTtodioqiCovTBg^ xpvxiyioi^ Twevfia fifi ixovreg.

t. 17 25« Schlussermahnung. v/neig d€) markiert den Obergang von dein ilber die Gottlosen Gesagten zu dem den Lesem zu Sagenden. Die Erinnerung an die Worte der Apostel, die iSngst vor ihrem Auftreten geredet wurden (ttqosiq., wie III Esr. 6, 82), soil lediglioh die' Leser wamen, sich durch diese Leute imponieren za lassen, wozu ihre hochtrabenden Worte (v. 16) Anlass geben k5nnten. Da von den Aposteln in der Mehrzahl die Rede ist (von denen Jud. sich also ausschliesst),. kann niir an mtlndliche Weissagongen verschiedener Apostel gedacht sein. t»18. on Bkeyoy vfAiv) Auch das Imp. deutet darauf bin, daes der Verf. den Inbalt dessen, was sie zu sagen pfiegten, selbst&ndig formuliert. Das vfAi,y setzt voraus, dass Apostel unter den Lesem gewirkt haben. Das tn B(txtnov ist nicbt neutrisch zu fassen, wie I Petr. 1,20, da es vor dem singularen tov x9^^^^ steht: zu der letzten Zeit. Da das xata 7fOQ€t*ofi€yoi lediglich Wiederaufnahme aus v. 16 ist und ebenso der nach- drficklich an den Schluss gestellte Gen. r. aae^euoy, der die ihnen eigen- tfimlichen Begierden als aus jeder Art von Gottlosigkeit stammend be- zeichnet, Wiederaufnahme aus v. 15, beides also zur selbstftndigen Formu- lierung der Weissagung durch den Verf. geh5rt, so geht der eigentliche Inhalt derselben nur auf das Aufbreten von SpOttem (e^7r., wie Jes. 3, 4). Da nun in allem Vorhergehenden von ihren Sp5ttereien noch nicht die Rede war, so kann das emeute ovroi eujiy in ?• 19, das ohnehin sonst hdchst auf^lig aus der Schlussermahnung zu der Schildening v. 16 zurQck- kehren wUrde, nur beabsichtigen , anzudeuten, wiefem er die bisher ge* schilderten Leute in jenen SpOttem geweissagt sehen kann. Dann kanu aber ihr (enoSM^i^eiy y das sie als solche charakterisieren soil, unm5glich in irgend einem Sinne auf thatsftchliche Zertrennnng der Gemeinde hin- deuten, was ohnehin weder die Wortbedeutung (vgl. das Simpl. Hiob85,ll), noch das Fehlen eines Objekts erlaubt, sondem nur darauf gehen, dass sie Unterschiede machen zwischen sich und den andem (treugebliebenen) Gemeindegliedem, die sie als auf einem ttberwnndnen Standpunkt Zurflck- gebliebene verspotteten. Im welchem Sinne sie das thaten, deutet Jad. damit an, dass er ihre offenbar auf paulinische Anschauung sich grftn- dende (vgl. I Kor. 2, 13 f.) Unterscheidung von Pneumatikem (¥rie sie es zu sein vorgaben) und Psychikem (als die sie eben die beim schlichten Ge- meinglauben Gebliebenen verspotteten) nun gegen sie wendet, indem er sie als die eigentlichen Psychiker bezeichnet, weil sie Geist (natflrlich: heiligen Geist) flberhaupt nicht haben. Bern, die subj. Negation.

17 - 22. 41 i^

20 t/jieig diy ayaTtr/roij iucinodoinovyjig eavtovg xf^ ayiunatji vfiwv 7ciaxUj iv nvevftati ayiqp JtQQasvxoiaevoi 21 favtoig iv ayaTrg &€o€ Ti;^aaTe, TtQoadexo/ievoi to lleog xov tlvqiov ^i^diy ^lr]aov Xqiaxovy Big twijv aldviov. 22 yjxl ovg fiiv ileaxe,

V. 20. vf4, de fey.) Die Wiederaaiiiahine der Anrede aus v. 17 zeigt, dass liier erst die intendierte Schlussermahnung folgt zu dem, wovon sie sich durch das anspruchsvoUe Auftreten dieser bereits im voraus geweissagteti Sp{)tter nicht sollen abbringen lassen. Wie eng dieselbe an das Vorige ankndpft, zeigt die Bezeichnung des von jenen geringgesch&tzten und verspotteten Glaubens als des allerheiligsten (wie v. 3 als des allerkost- barsten), da ihn als eine Gottesgabe niemand antasten darf, ohne sich gegen Gott selbst schwer zu verstlndigen. Daher eben bildet die Grand- lage der folgenden Ermahnnng, dass sie, die bisher schon in dem rechten oixod, eavtoy begriffen waren, sich, unbeirrt von jenen SpOttera, weiter- f^rdern soUen {snotxod.y wie Kol. 2, 7) hinsichtlich dieses Glaubens. Der blosse Dat. kann weder im Sinne des eni c. ace. (I Kor. 3, 12) noch des ertv c. dat. (Eph. 2, 20) stehen, weil es dann an jeder Bestinunong fehlte, welches das rechte oixoS, etcvv, ist, sondern nur diese n&here Bestimmung bringen. Auch das ey nyevfian ayito, das zu n^o^sBvxofiByoi geh5rt, wie dieses zum folgenden, bildet den Gegensata zu dem nyevfAu fitj BxoyxH v. 19. Nur durch solches in heiligem Geiste geschehendes und daher von ihm gewirktes Beten, das daram der Ezh&ung gewiss ist, k5nnen sie er- fUUen, was v. 21 fordert, dass sie sich selbst in der Liebe Gottes (gen. subj., vgl. V. 1) bewahren, deren sie im Glauben gewiss geworden sind, woraus eben folgt, dass jene SelbstftJrderung hinsichtlich des Glaubens die Voraussetzung dieser Selbstbewahrung isi (bem. das Setont gestellte, auf das Bavtovq v. 20 zurfickweisende Bavtovg), Mit dieser Selbstbewahrung in der Liebe Gottes, die f£b: die Gegenwart des Heils gewiss macht, muss aber im Blick auf die immer noch zurdckbleibenden Fehler und M&ngel stets verbunden sein die sichere Erwartung (nQtMrdex-, wie Psal. 55, 9) unsers Herrn Jesu Christi, der im Gericht bei seiner Wiederkunft mit demselben g5ttlichen Erbarmen, das nach v. 2 den Grand alles Heils bildet, dieselben zudecken wird (vgl. Jak. 2, 13). Nur so gelangt man zu dem Ziel der Heilsvollendung. Das etg ^t»njy tamyioy gehOrt natOrlich zu dem Hauptverbum rt^^i^ffcrre. v* 22f. xae) schUest an das, was sie fOr sich selbst zu thun haben, eine Mahnung in betreff ihres Verhaltens gegen die von den aaefieis v. 4 Gef&hrdeten oder bereits VerfUhrten {ovs f^€y ovg &ej wie R{)m. 9, 21. IKor. 11, 21). Gemein ist beiden gegentlber das eXetey (der xoiytj angehOrige Form fUr eXeeiy), das selbstverst&ndlich den Christen als solchen ziemt, die ihrerseits auf das eXiog Ghristi warten (v. 21). Dasselbe muss sich aber jenen beiden Eategorien gegentlber ver- schieden gestalten: Gegentlber den-iKMsh zweifelnden (Jak. 1,6), die sich also noch nicht definitiv ftb: das Treiben der Sp5tter entschieden haben,

416 Judas 23 25.

dtani^ivofiivovg 23 awl^a^e in nvQog aQTial^ovTeg, ovg di ikeazB ev tpofifp, jAiaovvreg Tuxi tov ano xiig aoQnog iojcihaiiivov xi- Twva,

24 T^ di dvvafiivfp gwla^ai vfiag aTtraiatovg xai tniloa^ Tunevcimoy r^g do^tjg avtov aiato^ovg iv ayaXUaau 25 iiwi^y ^etp aun'^Qi ijfxuiv dta ^Iijoov Xqiotov tov nvQiov ijfAwv d6£a fieyctkwavvri TLQatog nai i^ovaia tcqo Ttavtog %ov ahUvog xai vvv Tiai eig navzag zovg auZvag' dfi'qv.

wird 68 mit einem harten Afiyndeton, das durch das noch folgende Part. a^ttCoyteg notwendig wurde, als ein thfttiges dahin nfther bestimmt: rettet sie, indem ihr sie (wie einen Brand) aijs dem Feuer reisst (vgl. Am. 4, 11. I Kor. 3, 15). Dagegen charakterisiert das $y tpofiia das eXsay bei der zweiten (bereits ganz der Gottlosigkeit verfallenen) Kategorie als ein solches, das aos Furcht vor der Verftthrung durch sie bei irgend einer Bertlhrung mit ihnen, wie sie jeder Rettungsversuch voraussetzt, nur noch im Mitleid mit ihnen sich beweisen kann, da sie selbst {xai: etiam) alles, -was nur in eine noch so ftusserliche Berdhrung mit ihnen bringt, hasaen soUen. Bildlicher Ausdruck dafftr ist das auf dem blossen Leibe getragene imd darum durch jede vom Fleische (▼. 8) ausgehende Verunreinigoii^ befleckte (Jak. 3, 6) Unterkleid. Auch das, was fiber ihr Verhalten gegenr andre gesagt ist, kehrt also zu der dringlichen Pflicht der Selbstbewahmng (v. 21) zurflck.

T. 24f« Schlussdoxologie. tpvXa^tti) vgl. Psal. 121, 4f., n&m- lich vor der nach v. 23 geftirchteten Verftlhrung als solche, die nichi straucheln, also vor dem sittlichen Fall im Sinne von Jak. 2,10. 3,2 be- wahrt bleiben (ttntaiar.j wie 111 Makk. 6,39). Vor dem Angesicht (xcrrf- ytimioy, wie Lev. 4, 17) seiner im letzten Gericht sich offenbarenden Herr- lichkeit k{)nnen sie dereinst nur stehen, wenn sie als untadelige {a/na/uiov^y wie I Petr. 1, 19) in jubelnder Freude {aytdXiaifei, vgl. Psal. 30, 6. 47, 2) dort hingestellt werden. t. 25. ftoyta) steht mit grossem Nachdruck am Schluss, gehOrt aber zu r. dvyafi,, da es weder sachlich noch sprach-

lich zu dem artikellosen ^fu passt: dem, der euch bewahren kann

allein, Gotte, der unser Erretter ist (vgl. die Pastoralbriefe) durch Chri- stum, geh6rt (erg. eari) Herrlichkeit (vgl. v. 24), M%jest&t (PsaJ. 150,2. Deut. 32,3), Macht (wie 1 Petr. 4,11. 5,11) und Herrschaft (vgl. die e^ovcMi I Petr. 3, 22). Das ngo naytog r. aitayog (statt nf^ r. tuMyt^y^ 1 Kor. 2, 7) fasst alle Epochen der Weltzeit (vgl. I Kor. 10, 11) zusanmien: vor der ganzen Weltzeit und jetzt und bis in alle (zukflnftigen) Zeit- laufe hinein.

AnOKAAYWIi: IQANOY.

I, 1 l^7to'/,akvtpig ^Irflov Xqiotov^ ^y tdwTuev ai:T<p 6 d'Bog, del^ai TOig dovloig avtov a del yevic&at ev raxBi, xai ^aij- fiaveyy aTtoazelXag 6ia rov ayyeXov ovtov^ T(p dovXtp aixov ^liodvTjj 2 og ifAaQTVQTjasp top Xoyov rov &€0v xai ti^v f^^Q- TVQiav ^Irflov Xqiarovy oaa eldev. 3 fAcmoQiog 6 avctyivwinuuiv

1, 1 4 bildet die Cberschrift des Baches. *»/tf. X9) Gen. subj.: die Enthflllung der zuktLnftigen Dinge gehOrt Christo an, ist seine spessieUe, von Gott ihm verliehene Aufgabe, der sie ihm gegeben hat, damit er (ecfoixo' c. inf., wie Joh. 6, 52) den Gottesknechten im engeren Sinne, d. h. den Propheten (vgl. Am. 3,7) zeige {det^at, wie Joh. 5,20. 10,32), was (nach gOttlichem Raischluss) geschehen muss (vgl. Dan. 2, 29), und zwar in Ktlrze {ey taxBi', wie Ezech. 29, 5. Psal. 2, 12). Mit dem xat Ibst sich die Relativkonstruktion anakoluthisch auf, weil Subj. (Christns) und Ob- jekt {a cfet yByBcd^ttC) wechseln. Das eatj/iavey steht vom Andeuten zu- ktinftiger Dinge, wie Joh. 12,33. Act. 11, 28. anoffTeiXug 6ta) vgl. Matth. 11,2: nachdem er Botschaft gethan durch seinen Engel, der den Johannes behufs Empfang der Offenbarung nach Patmos beschied. Wie die Engel Gottes zugleich die Engel des erh5hten Christus (Mt. 13, 41. 24, 31) sind, so ist der Prophet, der das Bach schreibt, der Knecht Chnsti im engeren Sinne (Jak. 1, 1. Jud. 1). t* 2 erkl&rt, wie das vorliegende Bach als eine anox. irja. x9» bezeichnet werden kann, sofern Joh. in ihm (bem. den Aor., analog dem Aor. des Briefstils, vom Standpunkt des Lesers aus) bezeugt hat {€f4a(frv^,, wie das folgende gxaqxvqui, spezifisch johanneisch, vgl. Joh. 1, 7. I Joh. 1, 2. 5, 9), was er selbst geschant. Auch das in der Vision Geschaute ist ein Wort Gottes, eine gOttliche Offenbarung, weil Gott in ihr zum Propheten redet (vgl. Mich. 1, 1) und zugleich ein Zeugnis, das Jesus fEbr dieselbe ablegt, da er es ist, welcher in den Visionen die ihm ursprfinglich verliehene Enthtlllung der Zukunft (v. 1) dem Seher flber- mittelt hat (vgl. die Berufiingsvision). Dass der Inhalt des Wortes Gottes, wie des Zeugnisses Jesu, das in den Visionen Geschaute ist, sagt das oca €idey, das eine Apposition zu den beiden Ace. bildet. fAaxa(tiog) sc. €cxiy, vgl. Psal. 1,1. Joh. 20, 29. Das Buch ist nach dem ayaytyiaaxtoy zum Vorlesen in den Gemeindeversammlungen bestimmt und bezeichnet Weiss. N.T.m. 26a

418 Apokalypse

ycai 01 ayLovovreg Toig Xoyovg Trig 7tQoq)Yiruag ytai xr-govvxeg TCL iv avrfj ytyqafjifjiiva' 6 yag VMigbg iyytg.

4 ^Icoavrig raig eTvca eKydfjalaig xaig iv rf^ \4ai(f' X^Q^9 vfxiv "Kol eig'qvr] cltco & uiv Y.al 6 ijv Y,al 6 eqxo^evog^ yiocl oltzo xCxv ercTct TtvevfiaTiov, a evwTtiov tov d-govov avrov, 5 xat a/ro ^b]aov Xqiotov, 6 fxagrvg 6 TriOTog, 6 TtQiovoToyiog riav veycQcov

seinen Inhalt selbst als Worte (Joh. 14, 24) der Prophetie, womit keines- wegs bloss Weissagung gemeint ist, sondem, wie dberall, zugleich die damit verbundene Mahnung, well ausdrdcklich init dem Yorlesen und HOren verbunden wird das Bewahren (Beobachten) des iu ihr Geschrie- benen (tr]Q,, spezifisch johanneisch, vgl. Joh, 8, 51. I Joh. 2, 3). Zu o xai^og eyyvg vgl. Mt. 26, 18, und zu syyvg von der Zeit Joh. 2, 13. 6, 4. Gemeint ist die Zeit der Erftillung der Weissagung (vgl. das bv taxBi, 1, 1).

V. 4 B folgt eine briefliche Zuschrift, in welcher das nach v. 3 ftlr die ganze Christenheit bestinunte Buch speziell sieben kleinasiatischeu Gemeinden zugeeignet wird. Dass sie nicht genannt und doch durch den bestimmten Art. bezeichnet werden, hat seinen Grund darin, dass erst Christus 1, 11 die Gemeinden bestimmt, an welche das Buch gesandt werden soil, die Namen also nicht genannt werden konnten, ohne der Berufungsvision vorzugreifen. Erst in ihr soil klar werden, wer die sieben Gemeinden sind, wS.hrend die Betonung der Siebenzahl hier, wie dort, zeigt, dass dieselben die ganze Christenheit reprftsentieren, der darum in ihnen das Wort der Prophetie gilt (v. 3). Das /«^iff vfitv x. ei^tjvtj ano ist der paulinische Segenswunsch (erg. sif;)^ der den Nom. und Dat. zur blossen Adresse herabsetzt (doch vgl. auch III Joh. 1). Der (rottesname aus Exod. 3, 14 (o tay) wird ganz als indeklinables nom. propr. behandelt und ihm mit gSuzlicher Nichtachtung der Verbalform das o tjy nach- gebildet, sowie das o eQx^f^^yog (Mt. 3, 11, Hebr. 10, 37) angefQgt, das hier aber von Jehova selbst steht, der in seinem Messias (bei dessen Parusie) kommt, vgl. I Joh. 2, 28. In den sieben Geistem, die angesichts {eytan., wie Joh. 20, 30. Ill Joh. 6) seines Thrones sind (bem. das hebraistische Fehlen der Kopula), um seines Winkes zur Aussendung gew&rtig zu sein, objektiviert sich die Mannigfaltigkeit des in verschiedenen Peraonen wirk- samen prophetischen Geistes (vgl. das nay nysv/ia I Joh. 4, 2) nach der schematischen Siebenzahl in ihrer ganzen Ffllle. Da derselbe schon ini A.T. wirksam war und die g5ttliche Gnade vermittelte, stehen sie vor Christo. T. 5. o fitcQtvg o niatog) In Parallele mit den drei Gottes- namen v. 4 erhalten die drei charakteristischen Pr^ikate Ohristi den Wert indeklinabler nomina propria. Zeuge ist Christus, aber nicht bloss ffir die Zukunftshoffhung (v. 2), sondem ftir die ganze durch ihn ver- mittelte GottesofFenbarung (Joh. 18,37); als der Erstgeborene miter den Toten (bem. den gen. part, im Unterschiede von Kol. 1, 18) ist er durch

1,4-7. 419

xcTi 6 aQxmv rwv fiaoiliwv r% yilg. xfji ayoTidivTi f^iag Y.al XvaavTL fiiiag h. rwv ctfiaqfuiCv fjfAuiv h r^7 ol'/iori avtov, 6 Tuxt htoirfltv fjfJL&g fiaaileionf, iegeig xij} &€([) -/.at Trcergl avToVj avT0 ij do^a xoe to x^oto^ elg rovg aiwvag Ttov alwviov

7 Idov bQx^tai fiera ruiv ve<pekcov, Tiai oiperai avrov nag 6q>&ak^bg xal oitiveg airov i^eximfjaayy nat Twipovrai in*

seme Auferstehnng Btlrge ftir die Auferstehung der Glftubigen; als der a^/ci»K r. j9«<r. r. yrjg (vgl. Psal. 89, 28) der Weltherrscher, welcher alien EOnigen der Erde zum Trotz die Endvollendung herbeiftihrt. ttu ttya- n toy XV r]fiag) beginnt die Doxologie aaf Christum mit neuem Satzanfang. Seine dauemde Liebe zu una ist verbtlrgt durch die Thatsache, dass er mittels (bem. das hebr. €y statt des dat. instr.) seines (im gewaltsamen Tode vergossenen) Blutes uns gelOst hat {Xveiv wie Joh. 11, 44) aus den Banden, mit denen unsre Stlnden uns gebuuden hielten, d. h. uns zu einem Gott wohlgef&lligen Leben bef&higt, vgl. I Petr. 1, 18 f. t* 6. xui enoirjaey) Die Partizipialkonstruktion l5st sich auf (vgl. v. 1) uud geht anakolnthisch ins verb, finit. fiber. Infolge jener Befreinng aus der Sdndenknechtschaft bilden die Erl{)sten ein E5nigreich. Dass dieses Reich die voUendete Theokratie ist, zeigt der zu snoit^aey gehOrige Dativ roi ^eta; denn ein Reich, das fEbr Gott hergestellt wird, ist eben das Reich, in dem er herrscht, sofem sein Wille von alien erfftllt wird. Die harte Apposition legsig erkl&rt sich dadurch, dass die fiacvXeia als die Gesamt- heit der Gl&ubigen gedacht ist, welche Gott nicht nur als seine Unter- thanen, sondem als Priester dienen, wobei dem Yerf. wohl der Grundtext von Exod. 19, 6 (ein Ednigreich von Priestem) vorschwebt. Gott wird bezeichnet als der Gott, der auch Christi Vater ist (vgl, Jak. 1,27), weil eben darum sein aus Liebe zu uns begonnenes Werk doch zugleich den letzten Zwecken Gottes dient, die er als sein Sohn auszuftthren hat. Das ttvTO) nimmt nach der Unterbrechung der Eonstruktion das rcu ttymtiayri V. 5 wieder auf. Zur Doxologie vergl. I Petr. 4, 11.

T. 7f« wird gleichsam als Motto der ganzen Weissagung voran- gestellt. «^/eT«i) n&mlich Christus v. 5f. Das Praes. steht von der nnmittelbar gewissen Zukunft. Zu fxera r. yeif. (von Wolken umgeben) vgl. Dan. 7, 13. Mc. 14, 62. Das Tiag oif&. deutet die universelle Eund- werdung seiner Wiederkunft an ; doch werden als die, welche ihn doppelt zu fOrchten haben, noch besonders hervorgehoben die Juden, als welche (weil sie, wie Joh. 8, 53. I Joh. 1, 2) ihn erstochen haben. Die Anspielung auf Sachar. 12, 10 setzt Eenntnis des Urtextes voraus, da das np^ gegen die LXX mit e^exeyr. (Num. 22, 29. Jud. 9, 54. II Makk. 12, 6) wiedergegeben (vgl. Joh. 19, 37). Das xoiffoyrm en tcvroy aus Sachar. wird hier bezogen auf das Wehklagen angesichts des nahenden Gerichts und alien Ge-

26a*

420 Apokalypse

avtov Ttaaai al q)vkat rrig y^g, vai, afitjv, 8 iyti elfii ro ai^q>a -Mxi TO cu, keyu i^iqiog 6 ^eog, 6 wv yual 6 i^v xat 6 iQx6iA€vogy 6 TiavTO-KQarwQ.

9 Eyut ^lioavrfiy & a8ek(pbg vfiduv tluI avvKOivwvog iv ifj d^klxpEt TLoi fiaailei(f xai VTtoiaovij iv ^Itjaov^ iyevofjitp^ iv xy vT^a(iJ ^^ xaXovfidvrj ilorfi^ dice tov loyov tov ^€ov tuxI r^y fiaQTVQLav ^Irjaoi. 10 iyevoiarjv iv Tcvevfiazi iv ry TiVQicnty

schlechtem der Erde {Titta. ai g^vX, t. yrjSy wie Gen. 12, 3. 28, 14), d. h. den Heideu zugeschrieben. Vgl. Mt. 24, 30. Das einfache yai (Hiob 19, 4. Job. 11,27) wird durcb das bebr. pK verst&rkt, wie dieses im Evang. im Munde Jesu stets verdoppelt erscbeint. v. 8 versiegelt diese BekrSitigang des Propbetenworts durcb eiue Aussage Gottes fiber sicb selbst, welcbe die scbliesslicbe Durcbftibrung seiner Ratscblfisse auf seine Allmacbt zu- riickfiibrt. Bern, die Nacbbildung des propbetiscben ^^ DiO nnd des bebr. D'^niK '•^. Zu o uiy xrX, vgl. v. 4, zu o nttyroxQavta^ II Sam. 5, 10. Am. 4, 13. Micb. 4, 4. II Kor. 6, 18.

▼•9 beginnt die erste oder die Berufungsvision (1,9 3,22). 0 ttdeXq), vf4.) verbindet sicb mit avyxoiy. (R5m. 11,17. Pbil. 1,7) unter einem Artikel, weil er eben als ibr Bruder mit (ihnen) teilnimmt an (benu das Bv statt des einfacben Gen.) dem, was dem Cbristenleben cbarakte- ristiscb ist und daber ebenfalls unter einen Art. znsammengefasst wird, die &Xitpi^ (Job. 16,33), das Reicb, das nur im Sinne von v. 6 genommen werden kann, weil nocb die Geduld folgt, in der gegenwfijtig die Trfib- sal von denen, die sicb bewusst sind, zur ^amX. zu geb5ren, getragen wird. Das sy irja, gebt auf die Geduld, mit der Jesus in seinem irdiscben Leben vorbildlicb das Leiden getragen hat. Das eyeyofiijy weist auf eine frdbere Zeit zurdck, wo er sicb auf der Insel Patmos befand, um die Offenbarung zu empfangen, deren Zenge er nach v. 2 werden sollte. Der Rtlckweis bierauf scbliesst jede andere Deutung des diu c. ace. aus, bei der obnebin die Hinzuf&gung der fiugrvg, ti^tf. v5llig bedeutungslos wird» w&brend es bier absicbtsvoll das Auftreten Jesu in der Berufungsvision vorbereitet. Gftnz anders ist der Ausdruck 6, 9 (s. z. d. Stelle). ?• 10* eyey. ey ny,) von dem ekstatiscben Zustande (vgl. Act. 22, 17), in wel- cbem der Propbet, dem irdiscb-sinnlicben Leben entrdckt, nur nocb siebt» was ibm der propbetiscbe Geist zu scbanen, und b5rt, was er ibm zu hdren giebt Bem., wie der Auferstebungstag (vgl. Act 20, 7. I Kor. 16, 2) bereits als der vom Herm geweibte und darum zu der Vision gew&hlte erscbeint. Da zu dem, was er scbreiben soil, aucb die folgende Christus*

1,8-15. 421

ij^iqifj nat ^xovaa (fKov^v fieydXr^v onioia fiov c5g adlmyyog 11 XeyovarjQ' o filAnug ygatpov elg fiifiUory tmu nifx^ov ralg enta i'AHiXfjaiaigf elg ^'Eq>Baov xat elg S^vqvotv yuxt elg JliQyafiov nal elg Gvareiga xal elg SaQdeig xat elg OiXadehpiav %ai elg ytaodixiay. 12 Tcal iniatQeipa fiXineiv n^y qxxnn^Vj r^rig ilaXei fiev* ifjiov' xat emoTQitpag eldov (Tira Ivxylctg xqvaagj 13 xat ififidaqf ruiv Xvxyi^oy Ofioiov vl(p avd'QiiTtoVj ivdedvinivov no- dr^qri xal neQietiaOfiivov nqbg roig fiatoiig tunmjv xqvaav' 14 ?) de iuq>aXii avTOv nai al TQixeg XevTiai c5^ €qiov Xevxov wg X<cJy, xal ol oq>&aXiAoi airov dg q>X6^ nvQog^ 15 xat oi nodeg

vision gehOrt, empf&ngt er den Befehl dazu, ehe er etwas sieht, und h5rt daher hinier sich (oniato fiov,, wie Joh. 12,19; doch vgl. auch Ezech. 3,12) eine laute Stimme {(ffoy. (^^Y'i wie Joh. 11, 43), die wie die (Stimme) einer Posaune (Mt. 24, 31) beschrieben wird, weil der Posaunenschall den Beginn der Vision feierlich anktlndigt. £s ist nach v. 18 die Stimme Christi. T.ll. XByovvrig) missbr&uchliche Ausdehnung der Attraction, indem der Casus des zn fpiavtiv gehOrigen Participiams durch das zun&chst vorher- gehende ankniyyog determiuiert wird. Das yQ(nlM>v vollzieht der Prophet durch das Schreiben des Buches, das die tTberschrift v. 1 3 ftihrt, das n€f4\lJoy durch die briefliche Zuschrifb v. 4 6. t.12. £7re<rr^€i//a) wie Act. 9, 40. 15,36: ich wandte mich um, die Stimme zu sehen. Das tjri^ (v. 7) motiviert den eigentfimlichen Ausdruck dadurch, dass, wenn eine Stimme mit ihm redet, doch auch einer da sein muss, der da redet. Zu- erst sieht er sieben goldene Leuchter, die Symbole der sieben Gemeinden (v. 20), welche als Inhaber der Wahrheit die Trilger des Lichts fOr die Welt sind (vgl. Mt. 5, 14f. Phil. 2, 15), da sich auf sie zun&chst seine Sendung bezieht. 18* ogxoiov vita ay&Q) nach Dan. 7, 13 {tag vtos ttyS^Q,), £s entspricht der Entwicklung der Vision, dass er zuerst nur eineu sieht, der einem Menschensohn fthnlich ist und sich erst v. 18 als der Auf- erstandene zu erkennen giebt. Das Bekleidetsein (Dan. 10, 5) mit einem langen, bis auf die Ffisse reichenden Oberkleid {nodr/Q,, wie Exod. 28, 4. 31) charakterisiert ihn als Hohenpriester (vgl. Joh. 17,19), der auch seinen Talar hochgeschtlrzt trug, wenn er amtierte, mit einem goldverzierten Gtlrtel (Exod. 28, 8. 39, 5). Der himmlische Hohepriester tr&gt zur Steige- rung einen goldenen an den (ngog c. dat., wie Joh. 20, 11 f.) Brfisten. t. 14. ij de xeff,) die n&here Beschreibung beginnt in selbst&ndigen S&tzen. Ergftnze tiffay. Wie der Alte der Tage selbst, d. h. der ewige Gott Dan. 7, 9, erscheint Christus mit einem Haupt, dessen Haar weiss ist, wie schneeweisse Wolle , um ihn als den Altesten der Alten, d. h. den Ewigen zu charakterisieren. Die Augen, wie Feuerflamme (vgl. Dan. 10,6), sind Symbol der AUwissenheit , da ihr Glanz bis in die Tiefen der Seele hineinleuchtet. t. 15 schildert die Fflsse als die Oigane, mit denen der

422 Apokalypse

avTov Ofj,OLOi xahioXifiavii} y wg ev TLafxivt^ TceTtvQio/nevrjg^ xat ^ q)U)vri avTOv c6g qxavri vdarcov TioXkuivy 16 /xxl i'x^v iv TJj de^i^ X^f'Qi' ccvtov aatiqag e/rrcr, xai ^>t %ov OTOfKnog avTOv ^Ofiq>aia diaxofiog o^eia iATzoQevofiivr] , xat ^ oipig avxov ug & Tikiog (paivH ev Trj dvvdfiei altov.

17 xai ote eldov avTOv, tTteaa nqog roig Ttodag avrov a^g veyiQog, xat td-rp^v ti^v de^iav avxov eti' ifti leyiuv juij (polSov'

Allm^htige alles, was ihm im Wege steht, niedertritt und vemichtet, weshalb sie gltlhendem Erze verglichen werden. Das (ag nentfQuifAeytjg ist ein gen. abs., dessen Subj. (/crAxoA., femininisch genommen, wie, wenn auch seltener, Xt^avog) ausgelassen ist (vgl. 17,8), weil es sich aus dem Vorigen von selbst ergSuzt: wie wenn es im Ofen in Glut gesetzt ist. Der Ausdruck ergab sich einfach daraus, dass das den umstehenden Aus- drticken parallele ws nicht wohl auf /nAxoA. selbst, sondem nur anf die alles vemichtende Glut desselben bezogen werden konnte. Die fieschrei* bung der Stimme nach Ezech. 1, 24, mit der er alles (ibert6nt, d. h. seine Herrschergewalt jedem Widerspruch gegeniiber zur Geltung bringt, zeigt, dass das Bild v. 10 nur der ErOffiiung der Vision gait. ?. 10. €/ wy) Die Ausdrucksweise wechselt, weil von der Beschreibung der Gestalt selbst dbergegangen wird zu ihren Attributen; um aber die folgenden Aussagen konform anknfipfen zu k5nnen, ist die ErgS,nzung eines tjy beibehalten. In welcher Weise er die 7 Sterne, deren Deutung erst v. 20 folgt, in seiner rechten Hand hat, ist nicht n&her angedeutet, da der Ausdruck, wie der Gegensatz in Joh. 10, 28 zeigt, nur symbolische Bezeichnung des Schutzes ist, den er ihnen wider alle Feinde gew&hrt. Ebenso unvorsteUbar ist das Bild des scharfen zweischneidigen Schwertes (Psal. 149, 6. Sir. 21, 8), das aus seinem Munde hervorgeht, weil es nur die schonungslose Schfirfe charakterisiert, mit welcher sein Richterspruch die Feinde (im Gegensatz zu den von ihm behtlteten Stemen) trifft. Die Schilderung schliesst mit dem Gesamteindruck des Anblicks {oi^ig, wie Joh. 7, 24), der mit dem stSxksten Sonnenglanz verglichen wird {ey r. dvy, avi,, wie Jud. 5,81, eig.: wie die Sonne scheint in ihrer VoUkraft). Mit diesem Bilde der gdttlichen Herrlichkeit schliesst die Erscheinung des himmlischen Hohenpriesters, der durchweg in voUer Gottgleichheit vorgestellt werden soil.

Y. 17-schildert, wie die Erscheinung des G{)ttlichen in dem sflndigen Menschen tddlichen Schrecken wirkt (vgl. Jes. 6, 5), wohl besonders nach Dan. 10,7 11. Das sneca n^oq t, noS, (Joh. 11,82) ist hier nicht Gestus flehentlicher Bitte, sondem wie das taq yex^og zeigt, Folge des Schreckens, den die Handauflegung beruhigen soil. Zu fitj tpofiov vgl. Dan. 10, 12. Lc. 1, 18. 80. Joh. 6, 20. Das e/oi ff^t o nQwxog (Jes. 48, 12) x. o cff/ceroc

1, 16 - 2, 1. 423

kyw Bifii 6 TtQwtog vLai 6 taxctrog 18 mxI 6 Cwvy -mxI iyeyof^riv vBUQog, xot idov Kwv elfii elg totg alupvag rcov aitivcjv, 'mzI kxio Tag yXeig tov ^avarov y,ai tov ^dov. 19 yQail}ov ovv a eldsg xot a elatv xat a fidkkei yeviad'ai fieta vavra. 20 to ^vOTtiQiov TtZv tTCTa aaTiqwVy otg eldeg eni r^$ de^iSg fxovy ycai tag irtra Xvxviag Tag XQvaag' oi iiCTa aOTegeg ayyekoi Twy €7tTa iTLyLXrjaiiHv elaiv^ xat al Xvxyiat ai kTcra fTvta ex- xkrjoiai eiaiv,

II, 1 T(if ayydXq} r^g iv ^Eqdaiit hc/lrfllag yqdipov Tcide

ist der Sache nach gleichbedeutend mit dem to aXtpa xm to a> v. 8. 18« 0 l^toy) wie die Ewigkeit, spezifisches Prftdikat Gottes (vgl. Joh. 6, 57), doch hier n&her bestimmt als ein aus dem Todeszostand {syey.j wie v. 9f.: ich befand mich tot) bervorgegangenen Leben, wodurch die g{)ttlicbe ErscbeinuQg sicb als Cbristus zu erkennen giebt. Zu Co^y Hfjn eig r. feuDv* r. nt. vgl. Deut. 82, 40. Als der selbst durch den Tod hindurchgegangene hat er die Macbt, vom Tode zu befreien. Zur Vorstellung von den Todes- und Hadespforten vgl. Hiob 88, 17. Da Cbristus die Scbldssel dazu bat, k5nnen die Genitive nur gen. obj. sein. Wer die ScblQssel zum Tode bat, befreit die durch ihn Gebundenen aus dem Totenreich. Zur Sache vgl. Job. 5, 28. 11, 25. V. 10. ovy) Nacbdem der Prophet erfahren, wessen Stimme ihn v. 11 schreiben hiess, soU er den Befehl vollzieben. Das a eofcc geht auf die eben geschaute Christusvision, das a eiaiy kann wegen des darauf bezQglichen fiertt ttwru nur die VerhSitnisse und Er- eignisse der Gegenwart bezeicbnen (bem. den absicbtsvollen Plur. nach dem neutr. plur.). Der Prophet soil aus der recht verstandenen Gegen- wart die Zukunft deuten. t. 20. to (jLvcifi^ioy) Nom. abs.: was ibre geheimnisvoUe Bedeutung anlangt, so sind die 7 Sterne u. s. W. In e;rt riyc <ff|t«f wechselt die Vorstellung im Vergleich mit v. 16, weil die Sterne nur sicbtbar werden, wenn sie nicht etwa von der Hand umscblossen sind, sondem frei auf ibr ruhen. Das xai rag snrtt Ar/K. scbliesst sich anakoluthisch au ovg an, so dass sich die Relativkonstruktion auflOst (vgl. V. 1): wie die sieben goldnen Leuchter, um zu markieren, dass die Sterne das Hauptgeheimnis sind. Dasselbe wird gedeutet auf die Schutz- engel der Gemeinden, mit denen der erb5hte Cbristus verkehrt. Es folgen die Briefe an die sieben Gemeinden, die aber, weil von dem er- bObten Christus diktiert, an ibre Engel adressiert werden. Dadurch werden dieselben zu bimmliscben Reprftsentanten der Gemeinden, die ftlr ibre Zust&nde verantwortlich sind und desbalb Lob und Tadel, Mahnung und Warnung empfangen.

2,1. tttife keyei) wie Am. 1,6. 9 geht hier, wie in alien folgend'en Briefen, auf die folgenden Worte. Das xQttrwy (Job. 20, 28) ist N&herbestim-

424 Apokalypse

Xiyei, 6 x^ofrcJJv tovg ema aareQag h rfj de^i^ avrovy 6 tcbqi- Ttazdiv ifi/iiaq) twv eTtra Xvxyufiv tiov xQvaiiav. 2 oida to eqya aov xai xov ytOTtov %ai tijv VTtOfioyiqv aovy xai ort ov divji fiaardaaL xaxotg, xat eTteigaaag rovg iJyowag eavzoifg anooToXovg tuxI ovy. elaiv, xoi evgeg avrovg rpBvdugj 3 xat vno- fiovriv exBig, xai i^daraaag did to ovoiad fiov, xai ov 'AeyLOTtia- y,eg, 4 dW Ixo) xaTO aov on rriv dydTtrjv gov njv TtQiJTfjv dgyrJTLag. 5 ftvrjfioveve otv Ttod'ev TciTrrioxagj Y,al fieravor^eov Tcal rd TiQwra €Qya noirjaov el di juij, ^Qxo^al aoi> xat X£- vr^au) T^v Xvxyictv aov in tov tcttov avTijg, idv latj fieza-

mung des f/cov 1, 16 (er hS.lt sie fest, iS^sst sie sich nicht entreissen), wie dsLS nsQiTT at (ay (17mal im Evang., lOmal in den Briefen) des efi/Aeao) 1,18 (vom wirksamen Walten unter ihnen, vgl. Lev. 26, 12). Bern, die Vorbereitung von V. 5. V. 2. T. cQya a.) geht auf das Gesamtverhalten der Gemeinde und wird, wie die Wiederholung des <rov zeigt, spezifiziert in xonos (Joh. 4, 88) und tmo/jtoytj (1, 9). Auch das xai vor on ist nS.herbestinimend und zeigt, dass xonog auf die Mtihe geht, die ihnen die schlechten Glieder der Gemeinde bereiteten, solange sie dieselben noch zu bekehren trachteteu. Resultat davon, wie es gegenwSxtig vorliegt, ist, dass sie dieselben nicht zu tragen (^(tfft., wie Joh. 16, 12) vermOgen, dass dieselben also zum Aus* tritt genOtigt sind. Insbesondere hat die Gemeinde gewisse Leute, die sich filr Apostel ausgeben und es doch nicht sind (bem. die AuflQsung der Partizipialkonstruktion wie 1,6) auf die Probe gestellt (ensi^., wie Joh. 6, 6) und sie als liignerisch erfuuden. Gemeint sind die Apostel des Libertinismus (vgl. Jud. u. II Petr.). Y. 8. x. vnof4, ex-) nimmt das vTiofA, aus v. 2 auf, das sich erwiesen hat in dem, was sie getragen haben um seines Namens willen (Joh. 15, 21). In den Yerfolgungsleiden sind sie nicht enntidet {xomcc^., wie Joh. 4, 6. 38; bem. die nachlSssige BilduDg auf sg)^ w^hrend die Mdhe, die ihnen die B5sen machten, da- hin fahrte, dass sie dieselben nicht zu tragen vermOgen. y. 4. a XX ex to xara aov) vgl. Mt. 5, 23. Was Christus an der Gemeinde aus- zusetzen hat, ist, dass sie die erste (in der Entstehungszeit gedbte) Liebe verlassen hat, also die Bruderliebe in ihr erkaltet ist (vgl, Mt. 24, 12, wo dies auch als Folge des eindringenden Antinomismus erscheint). r. jbiyfjfioyeve) vgl. Joh. 15, 20. 16,4.21. Die Erinnerung an die eiustige H5he ihres sittlichen Lebens, von der sie herabgefallen , soil sie zur Sinnes8,nderung bewegen und zur Beth9,tiguug derselben in den Mher gethanen Werken. Wo nicht {et de fit], wie Joh, 14,2.11), so wird der Gemeinde der Beruf eines LichttrSigers, dessen sie sich nicht wert ge- zeigt, genommen werden. Das <yoi zeigt, dass es sich nicht um das letzte Kommen(l, 7), sondern um ein gegenwartiges Strafgericht hande]t, in

2, 2 10. 425

yoijojjcr. 6 aila tovto (x^ig, <ki fnaeig rot egya tc3v NiyLokai- rcov, a^-iiayw fiiaui, 7 6 ex(ov org aTLOvaaTtj, ri to rtvevina Xiyei Taig hcTLkfjciaig' t(p nxavri, dioou) ocvTiTi (payBiv r/ rov ^'Xov ri]g ^lo^gy o iariv iv rqi naqadBlofii rov d-eov,

8 xai Ti^ ayyih^) r^g iv ^fivQvr^ i'AyiXr^alag ygd^fov rdde XiyBi 6 TtQukog xat 6 iaxorog, og iyivero ve'AQog xai eXt^oev' 9 oldd GOV rijv d'Xiiffiv xat ri^v TtrtoxBiaVn aXka nXovaiog el, Ttai ri^v ^Xaofpriiiicnf ^x tiov Xeyovztov ^lovdaiovg elvai kavzovg, %ai ov7t eiatv alia awaywyri tov aavava. 10 juij q>o(iot\ a

welchem er den Leuchter von seiner Stelle (ronog, wie Joh. 11,48) in- mitten der sieben fortbewegen wird. Bern, die Unterscheidung der Ge- meinde (des Leuchters) von ihrem Engel. ?• A zeigt deutlich, dass die Nikolaiten (wahrscheinlich eine symbolische Bezeichnung der Libertiner) wegen ihrer Handlungsweise (ihres Antinomismus) Christo verhasst sind. Bern, das bei Joh. so hg.ufige fAiaeiy im Gegensatz von aytenuy, 7 fordert, entsprechend der Uberschriit (1, 1—3), die Gesamtgemeinde auf, zu h5ren, was der Einzelgemeinde gesagt ist. Vgl. Mt. 11, 15. Hier zeigt sich klar das Bewusstsein desYerf., dass, auch was er in der Vision als von Christo gesprochen darstellt, der (prophetische) Geist durch ihn ge- redet hat. Das echt johanneische yixay (Joh. 16, S3 und 6 mal in I Joh.) geht auf den Eampf mit dem Satan, der alle GlSlubigen znm Ab&ll ver- sucht. Bern, die nachdrfickliche Aufnahme des Part, durch avtta. Zu dtaau) €pay, vgl. Joh. 6,31.52, zu fpay, ex Joh. 6, 26. 50. Der Lebensbaum des Para- dieses (Gen. 2, 9) erscheint hier im Garten Gottes (vgl. Ezech. 31, 8), d. h. in seiner himmlischen Wohnst&tte, wo durch das Essen von ihm die Voll- endeten am ewigen Leben Anteil erlangen, ist also ein Typus desselben.

V. 8. o TTQufT. X. o ft^z-) ^.us 1, 17, w&hreud das eyey. yexQog x. s^tjaey (wie B5m. 14,9 im Sinne von: ich ward lebendig) auf 1, 18 verweist in Vorbereitung auf die Lebensverheissung v. 10. t. 9. o i dn) leitet die Anerkennnng der Gemeindezustftnde ein, ganz wie v. 2 und in alien folgen- den Briefen. Die judenchristliche Gemeinde leidet Bedr&ngnis (1, 9) von seiten ihrer unglllubigen Volksgenossen (vgl. Hebr. 10,33), sie ist arm und doch reich in ihrem geistlichen Leben (wie Jak. 2, 5). Die Listening, die ihnen seitens der Juden widerf&hrt, kann nattlrlich nur darauf gehen, dass sie als AnhS^nger des Pseudomessias und als Abtrilnnige geschmUht werden (vgl. Jak. 2, 7). Zu dem ex vgl. Joh. 3, 25. 6, 65. Bem. , wie der Yerf. die ungl&ubigen Juden nicht mehr als echte Juden anerkennt, so sehr sie sich solche zu sein rtlhmen (keyoyr, etcvr, xai ovx eiifiyj wie v. 2), sondern als Diener des Satan (der durch sie die Christen iSstert und ver- folgt) betrachtet {avytey. r. <f€tT. im bedeutsamen Gegensatz zu avyay, xvg. Num. 16, 3. 20, 4, die nur noch die glS,ubigen Juden bilden). v. 10. fi rj epo^ov) wie 1, 17, doch hier mit dem Ace. der Sache, wie Hebr. 11,23. 27:

426 Apokalypse

(Aelkeig Tzaaxuv. Idov ixilXei fiaHeiv 6 did^oXog l^ vfiiov el^ q)vla7.i^v, iva TceigaadiiTe, xat i'^ere d^kLipiv ^(A6qwv deyca. yivov niOTog axQi d^avdxovy viat ddau aoi zov aTiq)avov z^g ^€oijg. 11 6 excov ovg axovaarw, ri to TcvevgAa liyei zaig ixyLki]Uiaig' 6 vi'Aoiv ov juij adiTLtjdfj evL xov d-avdzov tov devrigov,

12 xat vqi ayyiXi^ zr^g iv IleQyd^fi) iyr^Tjoiag ygdiffov* tdde leyei 6 Ixiov rijv ^o(Aq>aiav zriv SLavof-iov njv o^eiav* 13 olda Ttov TLaTOiTceig^ ortov 6 ^govog rov aazava' Tcal x^a- T€ig TO ovo^d ^ov, TLat 0V7L riQvriait} t^v tziutiv ^ov xai ev Toig ijf^eQaig alg IdvctTtagj 6 f^dgrvg piov 6 TtiOTog ^ov, og

furchte dich nicht vor dem mancherlei, was du leiden wirst. Zu dem €< vfjitoy mit ergS,nztem tiyag vgl. Job. 16, 17, zu dem Wechsel von 6ia^, mit aar. Job. 13, 2. 27. Es wird zu Einkerkerongen kommen, die sie zum Ab- fall versucheu soUen; aber die Triibsal wird nur eine kurze Zeit daaeni (bem. die scbematische Zabl: lOTage, vgl. Dan. 1, 12). Der Verf. hofft, dass die heidnische Obrigkeit, welcbe die unglS,ubigen Juden zur Yer- folgang ihrer glg,ubigen Yolksgenossen anstacbeln, bald genug die Schuld- losigkeit derselben erkennen wird. Das yiyov nurros (Job. 20, 27) steht bier von der Treue gegen das cbristlicbe Bekenntnis, die sie nOtigenfalls selbst im Mfirtyrertode bewftbren sollen (a/pt ^ay,, wie Act. 22, 4), wofSr ibnen der Kranz des Lebens (gen. epexeg.) im Sinne von Jak. 1, 12 ver- beissen wird. v. 11^ ganz parallel gebildet nacb v. 7: der (im Eampf mit dem Yersucber) Siegende wird gewisslicb nicbt {ov fjirj c. conj. aor., wie Job. 8, 51 f.) gescbadigt werden seitens des zweiten Todes, der nach 21, 8 die ewige Yerdammnis bringt.

V. 12. xrjy Q0f4<p, XT A.) vgl. 1, 16, bier mit Beziebung auf die Drobung in V. 16. T. 18. oecfa Tiov) vgl. Job. 3,8. 8, 14. Die Gemeinde wohnt an der StUtte, wo Satan seinen Tbron bat, sofern dort am Sitz des Ober- gericbts der Satan durcb die beidniscbe Obrigkeit die Yerfolgung der Cbristen veranlasste, der gegenUber die Gemeinde den Namen Cbristi fast- bSJt (v. 1), d. b. sicb nicbt von dem Bekenntnis desselben abbringen I9£st. Speziell wird im Aor. (vgl. v. 2 f.) auf eine Tbatsacbe der Yergangenbeit bingewiesen, wo sicb dies dadurcb bewSiirt bat, dass sie den Glauben an ibn nicbt verleugnete (Job. 13, 38) selbst {xai : etiam) in den Tagen , in welcben bereits M9rtyrerblut geflossen. Antipas, der als ein Zeuge fUr ibn bezeicbnet wird (vgl. Act. 1, 8) muss nocb einer der /in^rae gewesen sein. Das zweite f^ov ist gen. subj. und bezeicbnet ibn als seinen treuen Zeugen. Da nur die reine Copula ergSnzt werden kann, bier aber das t^y Yerb. wSxe, ist der Satz anakolutbiscb fallen gelassen, weil durcb den neuen Relativsatz bereits feststebt, dass aucb er selbst im Tode nicbt verleugnete. Das onov o aar. xai. zeigt klar, dass der Tbron des Satan

2, 11 - 17. 427

ane/Ltdvd^rj Tiaq vfiiv onov 6 aaravag •Mnor/M, 14 aiX txio Tuxra aov oliyay om Ixuq i/Lel yLQarovtrcag rijv didaxriv Ba- kad^y og idiSaavuEv t(^ Baldy, fialeiv a'/,dvdakov evwutov ttiv viQv ^luQar^ly q)ayeiv eidwko&vza xai Tcogveivai. 15 ovT(og ex^ig yual av TLQarovvrag t'^v didax^^v ziov NrKoXaizuiv dfioiiag. 16 iiezavorflov ovv tl di /4ij, tQxofiai col raxv xai Ttokefit^aio fi€T^ avTCuv iv %ff ^ofiq)ai(jc xov OTOfiarog fiov, 17 6 I'xwv ovg ayLovadriUy ri to nvev^a liyu xalg ix'/Xijalaig' t^J vi'movtv, diiaio atTr^JJ tov fidvpa zov TLexQVfA^evov y xai dwaio avrt^ xpiltpov Xevyiiiv "/.at Inl t^v ipriq)ov ovofia xaivov yeyga/itfAivoVy 0 ovdeig oldev ei firi 6 Xa^^dviov,

nur die Statte bezeichnet, von welcher die Christenverfolgung ausging. T. 14 folgt, wie V. 4 eingeftihrt, die Rtlge. Das ohyti zeigt, dass die Ge- meinde im ganzen sich von der Irrlehre femhielt, aber doch die Irrlehrer dort, d. h. an der St&tte, wo sie treu am Namen Christi festh&lt, duldet, w&hrend jene festhalten (beni. das an das x^ar. v. 13 anspielende xquj.) an der (mit diesem Namen im S^ussersten Widerspruch siehenden) Lehre Bileams. Bern, das dem b '^xk (Hiob 21, 22) nachgebildete didttax, c. dat. Auch das eyton, c. gen. steht hebraisierend far den einfachen Dat. Er lehrte den Balak, den Israeliten einen Gregenstand des Anstosses {nxuyd.f wie ROm. 14,18), d. h. einen Anlass zam Stlndigen, gleichsam in den Weg werfen. Worin dieser Anstoss bestand, sagt der Inf. ; doch wird statt des GOtzendienstes (Num. 25, 1 f.) hier das Essen des GOtzenopferfleisches mit derHurerei verbunden, weil jenes, was die gegenwSxtigen Irrlehrer erlaubten, dem Verf. nach Act. 15, 20. 29 als gOtzendienerischer Greuel gilt. v. 15 best&tigt, dass die Nikolaiten (v. 6) Libertinisten sind, welche ebenso wie Balak {ovtwg^ououas) infolge der Bileamslehre die Gemeinde zur Hurerei nnd zum Essen des G5tzenopferfleisches verf&hren. T* 1ft ganz nach V. 5 gebildet, droht mit einem schleunigen (rn/v, wie Joh. 11,29) Straf- gericht iiber die Nikolaiten, das nach dem Typus ATlicher Strafgerichte als ein Eampf mit ihnen dargestellt wird, den er mittels (ey^ wie 1, 5) des Schwertes seines Mundes (v. 12, vgl. 1, 16) fShrt, indem er sie zur entsprechenden Strafe verurteilt. ▼. 17 ganz wie v. 7. Das danno steht hier gut griechisch mit dem gen. part. Das fiayya ist, wie Joh. 6, 81f., die spezifische Hinunelsspeise, die zum ewigen Leben emShrt. Yerborgen (Joh. 19, 38) heisst es, wie alles, was noch zur Vollendungszukunfb gehOrt. Der weisse Stein erinnert an die weissen TSfelchen, auf welche die los- sprechenden Voten beim Gericht geschrieben wurden. Der neue Name, der darauf geschrieben, kann nach Jes.62, 2. 65,15 nur der Name des Freigesprochenen sein, welcher die Qualifikation bezeichnet, die ihnen im Gerichte Gottes zugesprochen wird. Da diese nattlrlich eine ganz indi- viduelle, kennt den Namen niemand als der Empfanger selbst.

428 Apokalypse

18 xat r<^7 ayyelftt r^g iv QvareiQOig e/.yikrjaiag yQaipov tdde liysL 6 viog tov d'sov^ 6 exmv tovg 6(pS^aXf40vg mg tpkoya TtvQog, y,al ol Ttodeg avtov ofAOioi xahLoXi^aviir 19 oldd aov ra BQya xat ri^v ayaTtrjv y,at tijv Ttiaxiv Y.ai rijv diocKOvlav xai rfiv vTrofLtovriv aov, Y.al za egya aov ra i'axcna TtXeiova Twr TtQuntDv. 20 aXXa txio nava aov, otl atpeig rriv ywaiY.a ^iBCa/ie)^ fj liyovaa earruiiv 7CQ0q>iiTiv Kal didaaKev xot TvXav^ TOig e^ovg dovXovg Ttogvevaai ymv q>ayeiv eldtakodvra. 21 zat VdixrAa avxf^ xQOvov iva ^eravo'qari, Y.at ov ^elei ^evavorjaai. ex Trig

V. 18. o viog T. t*^.) spezifischer Ehrenname des Messias aus Psal. 2, 7 mit Bezug auf die von dorther entlehnte Drohung v. 27. Zu o ej^tay XitXxoX. vgl. 1, 14 f. Hier geht das erste Prftdikat auf ihn als den HerzensktLndiger (1, 15), das zweite auf die ihm ursprtiuglich eignende e^ova. X. B^viav. Bern, die AuflOsung der Partizipialkonstr. , wie 1,6. T. 19. ot(f« T. BQyu a,) wie v. 2. Der die.Gemeinde besonders auszeich- nenden Bruderliebe entspricht die Dienstleistung an Armen und Eranken, wie dem treu festgehaltenen Glauben (v. 13) die Geduld, wo derselbe Ver- folgung tlber sie brachte ; und zwar hat die Gemeinde in diesem lOblichen Verhalten Fortschritte gemacht, wie Ephesus nach v. 4 Btickschritte (zum Ausdruck vgl. II Petr. 2,20). Auch hier, wie v. 14, wird aber t. 20 ^e- tadelt, dass die Gemeinde die Irrlehre gewahren Iftsst {aq^sigy wie Joh. 11,48. 12, 7) , die in Thyatira durch eine Prophetin verktlndigt wurde , welche nach ATlichem Typus als das Weib Jesabel (II Reg. 9, 22) bezeichnet wird, weil dieses Isr. zu Hurerei und heidnischen Greueln verfQhrte (vgl. den Typus Balaks v. 14). Sie giebt sich (^schlich) fOr eine Prophetin ans, wie die v. 2 erwfi.hnten Irrlehrer fUr Apostel. Wo das artikulierte Parti- zipium (hier rj Xeyovaa) im Appositions verhSltnis steht, wird es in der Apok. h^ufig nicht in den cas. obi. des Wortes gesetzt, zu dem es hinzu- gefElgt ist, sondem steht im Kom. Offenbar nimmt es der Verf. ganz in der Geltung eines Relativsatzes, in den es auch hier unmittelbar tibergeht (xai didccaxei xta TiXicya). Durch ihre Lehre verfahrt sie (wie Joh. 7, 12. IJoh. 2, 26) die Enechte Christi (des xvQiog)^ d. h. die Gemeindeglieder. Die Wiederkehr der v. 14 genannten Sdnden, unter denen nur die Hurerei voransteht, weil das buhlerische Weib auf ihre Gestattung besonderes Gewicht legte, zeigt uuwidersprechlich, dass es sich bei ihrer Lehre urn den Libertinismus der Nikolaiten handelte. v. 21 edaxft) weist auf die ihre Schuld erh5hende Thatsache hin, dass Christus ihr (durch ihre bis- herige Verschonung mit der gerechten Strafe) Zeit zur Sinnesfinderung (X^oyoy iva^ wie Joh. 12, 23. 13, 1. 16, 32) gegeben, die sie immer noch nicht nutzen will. Die der Apok. eigene Verbindung des fAstav, mit ex heht stark hervor, dass solche Sinnes9,nderung aus der Stinde herausDlhrt.

2, 18 26. 429

TtOQvelag aitilg. ^^ ^^^^ fiakUa avtiiv elg yiklvr^v^ xat tovg ^oiXBvovxag fiev^ ait^g eig &ki\f)iv fAeydkr^v, iav fiij fieravoi^' awaiv ex, twv e^wv avr^g, 23 xal za tixva avxiig a7t07(xevui iv davattf^ tloi yvtiaovrai Ttaaai at ixTikfiaiai ^ ovi iyti el^i 6 iqavviiv veipQOvg tuxI TLagdiag, nuxi dwatj v^iv huaotiit TLOta ra t^a v^uiv. 24 ifiiv di liyio xdig loucoig Tolg Iv GvaveiQaigf oooi 0V7, ixovaiv njy didaxiiv tavrr^Vy oiviveg ovx eyvioaav ra fiai^ia xov aaravSy wg Hyovaiv oi fidXlu) i(p* vpiag alXo fioQog' 25 TrAijy o 1%^^ x^orijaare iixQi ov av ij^tj, 26 xat

V. 22m fiaXXu) Das Praes. bedroht, wie v. 16, das Weib mit unmittelbar bevorstehender Strafe, indem er ihr Wollustlager in ein Siechbett ver- wandelt. Die fioi/, f^et avt, sind wegen des wechselnden Ausdrucks (statt nogy.) die, welche sich infolge ihrer Verf&hrong des Abfalls von Gott durch gOtzendienerisches und hurerisches Treiben schuldig gemacht haben (bem. die egya avtfjs, die zweifellos fiber die Hurerei mit ihr hinaosgehen). Den VerfUbrten wird grosse TrQbsal (v. 10) angedroht, die sie in mannig- faltiger Weise treffen kann. 2B» t. rexya avr,) wie Joh. 8, 39. I Joh. 3, 10, sind die in ihrem ganzen Wesen dnrch sie bestimmten, also ihre eigentlichen Anhftoger im Gegensatz zu den bloss gelegentlich Ver- ftlhrten, die daher mit der schwersten Todesstrafe bedroht werden {ey &ay€nia, wohl im Sinne von Jerem. 14, 12. 21, 7. Ezech. 33, 27: mittels Pest). Dem Anstoss, den das Treiben der Nikol. in Thyat. erreg^ hat, entspricht, dass an ihrer Bestrafung alle Gemeinden erkennen werden (bem. das johann. yymaoyxai Joh. 13, 85), dass Christus der Heizensktbidiger und ge- rechte Richter ist. Zu $Qavy, vgl. Joh. 5, 39. 7, 52, zu y€g>Q, ». xa^cf. Jerem. 20, 12. Psal. 26, 2 (bem. die Unterscheidung der juoi/. von den nxya); zu cfaw. ex. xttta r, egy, Psal. 62, 13. v. 24. r. iloiTi.) geht auf die Treu- gebliebenen, d. h. die Mehrzahl der Gemeinde, welche die Lehre der Nikol. nicht (auch nicht im einzelnen Falle) angenommen haben. Als solche kennzeichnet sie das motivierende oiriyeg (1, 7. 12), sofem sie nicht, wie jene, die Satanstiefen erkannt zu haben behaupten (ai; kiyowtty), NatOr- lich bezeichneten die Nikol. ihre hOhere Erkenntnis, die ihnen das liber- tinistische Treiben gestattete, als hOhere Gotteserkenntnis und nur der Verf. bezeichnet sie mit derselben Ironie wie v. 9 als Satanstiefen. Dass er ihnen keine andere Last auferlegt, als die im Aposteldekret verbotenen Stdcke (Act. 15, 28 f.), setzt wohl voraus, dass die Libertiner behaupteten, wer sich in einzelnen Sttlcken an das ATliche Gesetz binde, milsse das- selbe auch ganz auf sich nehmen. T* 25. nXtjy) geht auf die ihnen nach V. 24 allein auferlegte Last des Meidens der eufaiilo^. und der Hurerei, ausser der sie nur an dem, was sie nach v. 19 haben, festhalten soUen {xgoT,, wie V. 14 f.), bis er (bei seiner Wiederkunft) kommt. v. 26. o y IX toy) Nom. abs., durch avrta aufgenommen und in die Konstruktion

430 Apokalypse

t

b viKoiv Tuxi 6 TTjQwv axQt TcXovg ra egya fior, dciaoj avT(Ji

i^ovoiav ItvI tcjv iSydiv, 27 y,ai Ttoiiiavei avroig iv ^a/idt^} (ndrjQ^, tog ta ay,€i't] ret y^QafAivia uvvrQifierai, wg VMyvj eiXr^q>a Tvaqa xov TtazQog fAOv, 28 xai dciaio avxt^ zov aOTega top TtqoCvov. 29 & e'xcov ovg ayLOvadzo), ri xo nvevfia Xeyet rdig hc/Xriaiaig.

m, I yjoI t(^ ayyihf} Tr^g iv Sagdeaiv eifCKkr^aiag ygaipov* Tccde liyei 6 l%wv za iTtxa Ttvev^ara tov &€0v Y.al rovg ema aaziQag. oldd aov td igya, on ovo^a ex^g ori ^fjg, xai veKQog el. 2 yivov ygr^yogaiv, xat aT'qQiaov zd hoirtd a eiieKkov afto-

eingegliedert, vgl. Joh. 15, 2. 18, 11. Der Sieg besteht eben darin, dass sie die von ihm befohlenen Werke beobachten (ri^p., wie 1,3). Zu doNra* €^ova. vgl. Joh. 1, 12. 5, 27. Worin die YoUmacht fiber die Heiden besteht sagt y. tl mit Worten aus Psal. 2,9, wo diese Vollmacht ursprfinglich dem Sohne Gottes selbst verliehen wird; daher das tag xayio eiXt^tpa naga r. TtaTQ, f4, (vgl. Joh. 10, 18). In der Uebertragung dieser Vollmacht aui die Gl&ubigen kann dieselbe sich, da alle Schlussverheissungen auf die Endvollendung gehen, nur beziehen auf die triumphierende Herrschaft in der neuen Welt, welche die da von Ausgeschlossenen zum Verderben verurteilt. t.28* t. tturega r. ng,) Der helle Morgenstem ist, wie 1, 16 die Sonne, wegen seines Glanzes Symbol der himmlischen Herrlich> keit. T.29* Bern., wie abweichend von dem Schluss der drei ersten Briefe die Ermahnung zum H5ren der Verheissung schliesst, wodurch die Siebenzahl der Briefe sich in 3 und 4 teilt.

89 1. enra nvevfA.) Gerade wie Gott selbst (1,4), besitzt Christus den prophetischen Geist, mittels dessen er dem Seher den wirkiichen Zustand der Gemeinde zu schauen giebt, auch da wo er Husserlich anders erscheint (v. 1 f.), und die Treuen in ihr (v. 4). Zu den 7 Stemen vgl. 1,16.20. ra BQya) geht hier, wie 2,2, auf das Gesamtverhalten der Gemeinde. Wenn dasselbe dahin beurteilt wurde, dass man die Gemeinde als eine besonders lebendige bezeichnete {ovofAa e/. ore C^?), so muss dieselbe grossen Glaubenseifer gezeigt haben, was in der damaligen Situation, da von Verfolgungen keine Rede ist, sich nur durch energische ZurQckweisung des prinzipiellen Libertinismus gezeigt haben kann. Wenn dagegen Chri- stus sie tot nennt, so kann das nicht auf ein offenbares Stindenleben gehen {wie Lc. 15, 24. 32), sondem nur in pointiertem Gegensatz zu jenem mensch- lichen Urteil darauf, dass es ihr doch an der rechten werkthHtigen Be- weisung jenes angeblichen Lebens fehlt, weshalb auch y* 2 in dem yiyov yqriyoQ. nur ein Wachsamwerden gefordert wird, das den Gegensatz bildet zu der Lethargic, in der man sich bei der prinzipiellen Anerkennung des wahren Christenlebens beruhigte, ohne dasselbe thatkrUfbig zu beweisen.

2,27 -3,5. 431

d'avBiv, ov yoLQ evQijud aov ^qya TceTthjQCofieva ivwTriov tov &€ov fiov. 3 pivr^piovtvB ovv Ticog ei%rj(pag Mxt r^AOvaag^ xal Tij^a xai ^eravor^aov, iav otv fit^ ygrjOQi^Ojug^ ii^(o dg xAf- TtTfjg, Tiat ov ju^ yy(p^, Ttoiav (Zqav r^^co enl aL 4 oKka ix^ig oXiya ovofiota iv Sagdeaiv^ a ovx. fjioXwav za l^dtia avrwvy xal TteQiTtoT'qaovaiv ficz* i^ov iv Aevxolg, ori a^ioi elaiv. 5 6 vhmHv ovTCjg TteQifiaXeiTat iv ifiavioig kevTtoigj xat ov juij i^a-

Nur so erklftrt sich, class die Gemeinde im ganzen durch solches Sich-

aufraffen auch die ilbrigen (2,24) Glieder (die ihrer Kategorie nach neu-

trisch bezeichnet werden, vgl. das so h&ufige johanneische nav von einer

Kategorie vou Meuschen), welche, als der Herr die Gemeinde durch ihren

Engel erforschen liess, im Begriff waren, in voUem Sinne zu sterben, d. h.

dem Libertinismus zu verfallen, st&rken soil {otrj^,, wie Lc. 22,82). aov

€Qya) will mehr sagen, als aov ra B^ya, was nur hiesse, dass die Werke

in ihrer Gesamtheit noch maucherlei zu wilnschen tlbrig liessen, w&hrend

gesagt sein soli, dass er unter ihren Werken dberhaupt uicht solche ge-

funden habe, die vor Gottes Angesicht, d. h. in seinem Urteil (vgl. I Joh.

8,22), in vollem Umfange waren, wie sie sein sollten (ninh^Qiafiavn, wie

Joh. 16,24. I Joh. 1,4). v.8« /ivf/^oi^frf ovv) vgl. 2,5. nta^) geht

auf die Art, wie sie die ihnen gewordene Verktlndigung empf&nglich an-

genommen haben (vgl. das johann. Xufx^. Joh. 8, 11. 82. 14,17. 17,8) und

im Prinzip noch annehmen (bem. das Perf.), aber zugleich auf das, was

das damals geh5rte Wort (bem. den Aor. f/xovffor^) seinem Inhalt nach von

ihnen forderte. Daher gilt es, jene Annahme in dauemder Beobachtung

(bem. den imper. praes.) dieser Forderuug (riy^., wie 1,3. 2,26) zu be-

w&hren, worin die im gegenw&rtigen Augenblick von ihnen verlangte

SinnesSuderung (bem. den imper. aor.) bestehen soil, da es an dieser that-

kraftigen BewS.hrung nach v. If. der Gemeinde eben fehlt. Diese For-

derung ist, wie das tov /ui/ y^Y' zeigt, identisch mit dem yiy, yQtjy, v. 2.

Das f/|ai kann nach Analogie von 2, 5. 16 nur von einem gegenw&rtigen

Eommen zu einem Gericht 0ber die Gemeinde genommen werden, was nicht

ausschliesst, dass dies ebenso unvermutet eintritt, wie sein letztes Kommen

(Mt. 24,48). Zu ov firj c. conj. aor. vgl. 2, 11, zu dem ace. temp. Joh. 4,52.

▼.4. oyofjiaxa) von Personen, wie Num. 1, 18. 20, weshalb der Plur. und

das maskulinische a^ioi (Joh. 1, 27) folgt. In tTbereinstimmung mit dem

pointierten Urteil v. 1. 2 b wird jedes Fehlen der pflichtm&ssigen Be-

w&hrung christlichen Lebens als ein Beflecken der Eleider bezeichnet, wie

man es wohl nur den Nikolaiten in ihrem prinzipiellen SOndenleben nach-

sagte. Die Yerheissung geht, wie 2, 10, auf die Endvollendung. Zu negtn.

/ier BfAov vgl. Joh. 6,66, doch hier von der himnilischen Vereinigung mit

Christo (Joh. 17,24), zu bv XBvxotg ohne Subst. Mt. 11,8. Die weissen

Eleider sind Symbol der gOttlichen Gerechterkl&rung im Gericht (vgl.

den weissen Stein 2, 17). t. 5. o vixiov) wie 2, 26. Das ovrtaq (Joh. 3, 8)

432 Apokalypse

XeLxpio TO ovofAa avrov iz z^g fiifikov t^g tiof^g, scat dfzokoyi^aw TO ovofia avTOv evtimop tov Ttacqog fiov xot eviomov twv ayyiXuv avTOv. 6 6 txwv ovg axovaaro/, tI to ftvevfia Xiyn Toig ix'AXrjalaig,

7 xai rrp ayyelq) Trig *'^ OtXaSekipiif hLyXriatag ygdifjov Tade Xiyet 6 ayiog 6 alrj&ivog, 6 txtov z'qv 'aXbIv JavBidy 6 avoiycov xal otdetg yXelaet, vmI xkeloiv xat ovdelg avoiyu. 8 oida GOV Ta Igya' Idov dedtoTca evtoTiiov aov &vQav '^veqty- fACvr^v, riv ovdelg dvvcaai 'xXeiaai atrijv, otl fiingav ex^ig

weist auf die Verheissung ftlr die einzelnen zurilck. Das negi^. ( Joh. 19, *2) steht hier hebraisierend mit ey statt des gew. Aec. (doch vgl. auch Mt. 11, 8). Als Glieder der Geineiude sind sie in das Lebensbuch (Dan. 12,1) eingetragen, d. h. zum ewigen Leben bestimmt; aber ihre Namen kdnnen in demselben ausgel5scht werden (Kol. 2, 14), weun sie sich nicht bewSlbren. Das geschieht aber nicht, wenn Christus den Namen des Siegers als den eines echten Jtlngers vor seinem Vater (Mt. 10, 32) uud vor dessen Engeln (Lc. 12, 8) bekennt. v. 6^ wie 2, 29.

V. 7. 0 ay log) heisst Christus als der Gottgeweihte schlechthin (vgl. Joh. 6, 69), d. h. als der Messias, hier mit dem spezifisch johanneischen aXrj&iyog als der bezeiehnet, der es in der That und Wahrheit ist. Der Schldssel Davids ist ein aus Jes. 22, 22 entlehntes Bild f^ die Vollmacht fiber das davidische Haus, hier nattlrlich das Messiasreich in seiner VoU- endung, das er Offnet und schliesst, indem er dem einzelnen Zutritt ge- wahrt oder versagt. Bern, die parenthetische Durchbrechung der Parti- zipialkonstr., die sich in xcti xkeuoy fortsetzt, vgl. Joh. 15, 5. Hier ist die Beziehung des Pra.dikats Christi auf die im folgenden gegebene Ver- heissung v. 9 handgreiflich. v. 8. Da das oi&€t cov r. egya (v. 1) un- m5glich ohne irgend eine nahere Bezeichnung Uber die Art derselben stehen kann, muss im folgenden von der Missionswirksamkeit der Gem. die Rede sein. Hier ist die oflfhe Thtir (I Kor. 16, 9. II Kor. 2, 12) Bild einer sich vor ihren Augen darbietenden {eyatn. <y., wie 2, 14) Gelegenheit zu solcher Wirksamkeit. Scheinbar ist das Bild vom Offiien und Schliessen anders gemeint als v. 7; allein durch die unbehinderte Missionsth&tigkeit wird ja vielen der Zutritt zum Reich der Yollendung geOfPhet. Bern, die hebraisierende Abiindanz des Pron. (airrr^y) nach dem Relat, wie besouders hHufig in den LXX. Ausdrticklich wird hervorgehoben, dass nicht die Gemeinde an sich zu solcher Wirksamkeit die Macht besass; daher wird die Eleinheit derselben darin liegen, dass die Gl§,ubigen zu den Armen und Niedrigen (vgl. 2, 9) innerhalb der Judenschaft gehOrten. Die Grem. zu Philad. war also eine judenchristliche , wie die zu Smyrna. Das ein-

3,6-10. 433

dvvafiiy, xot hij^fjadg ftov ro>' koyov xal ova ^^v^tjbi to ovoftd fiov. 9 Woi dfdw ix x^g ffwcjwy^g tow aarccva zwv Xeyov- TMV havToiig 'lovSaiovg elvai, xai ovu elalv aXXa ifievdoyrai' t6ov Tcoi^aiD avzovg liva fl^ovaiy xat Tcgoaxvv^aovaiv h^mov Ttuv Ttodwv aov, xal yvtaoiv or* ^jw tiyanrjad ae. 10 oti ^piiffog TOT- loyov T% vnoftoy^g ftov xayii as xi^Ofu ix

facbe xtti reibt in hebraistischer Weise, wie eo oft im Evang. Job. (vgl. 1, 10) den logiscbeD Gegensatz an. Die Aoriste zeigen, dasa es sicb nm eine bestimmte Gelejfenheit b&udelt (nabrscheinlich bei einer durcb evange- lische Verktlndigung von aussen her in die Sjnagoge hineiDgetragene Kriais), wo die Meesiasgl^abigen in der Gemeinde durch offnes Bekennt- nia das Wort Chririi gebalten (vgL Job. 8, 51) nnd seinen Namen nicbt verlengnet (2, 13), d. b. ftlr die Sacbe Cbriati Parte! ergriffen baben. Da- mala war ibsen eine Qelegenheit gegeben, auf ibre nngl&ubigen Volka- genossen einzuwirken, die nocb fortdanert (bem. das Perf. dediaxa). T. 0. ifiiTai) wie vom Stamm <ti&o<o, wie daa atptts 2, 20 void Starame aipua. Zu fx I. avyay. erg. KVdC, wie 2, 10. Das T. Xryoirtiay muss nach 2, 9 ab .^ppoaitlon zn dem kollektiven avyny. genominen werdert (vgl. 1, 6). Hier wird ibr Vorgeben, ecbte Jnden zu sein, auBdrUcklich als Lfige bezeichnet (vg). 1 Job. 1, 6). Dnrcb diese AuflOaung der PartizipialkonBtniktioa ins verb, fiuit. wird der mit (rufia begonnene Satz abgebrocbeu, und ea folgt die Schilderung des ibnen bei Gliedem der Syiiagoge gegebenen Grfolgee mit einem neuen Au&atz (utov nottjaai), in dem, wie 2,5. 16. 22f., auf das PraeB. des Fut, folgt, weil dieaer Erfolg noch in der Zukunft liegt. Zu dem durcli ikk umscbriebenen Objekteatz nacb naieiv vgl. Job. 11, 31, nnr dass bier dae Subjekt dieses Satzes von dem Haupteatz attrahiert ist, in dem es als Objekt eracheint (vgl. Job. 4, 35. 5,42. 8,54), und auf lyit der ind. fiit. folgt, der eist in x. yvuaiy, wo die beabsicbtigte Folge des Ver- heissenen auagedrtlckt ist, in den coig. aor. Qbergeht. Mit ofTenbarer Anspielung an Jes. 49, 23. 60, 14 wird die Bekebrung der ungl&ubigen Juden, wie dort die der Heidan, als eine Huldigung dargeatellt, die aie der Gemeinde darbringen in der Brkenntnis, dass (^vumtK on, wie Job. 17,23) dieaelbe ein Gegenatand der Liebe Christi iat, die aber bier aus- drOcklicb ala eine in dem Erfolg ihrer Hissionawirkaamkeit sicb dar- stellende Tbat«acbe beieicbnet wird (bem. den Aor. ij^Rrtijan). Damit ist jede eschatologiscbe Faasimg dieaer Verheisaong ausgeacUosEeii. T. 10 bringt asyndetisch ein zweitea Lob der Gemeinde, Sie bat alh'u lli/ilnhi^- nissen durch die christusfeindliche Sjnagoge gegenQber GediilJ li--nif<fii (2,2f. 19) und damit das Wort Cbriati, das zur Geduld ermahni ■■/.'x- ^'.- b3rt zu T. Xoyov, dessen Inbalt durcb den gen. obj, bezeicbnet ^vi^(ll, ge- balten. Ibrem trj^tiv entepricbt ale fiquivalente Vergeltung d.i- ir,i>i,eia ex (Job. 17, 15). Die Stunde des Titipaafios, der ansdrflcklich al^ ilbT den

Weiss, N.T. HI. 27

434 Apokalypse

Trig ojQag xov neigaa^ov Trig ^eXXovaf]g eQXBO&ai eni r^g oiKOV^ivt]g olrjg, TteiQaaat Tovg '/.aTOiKOtvTag enl Trig y^g. 1 1 eQxof^at Taxv ' xgarct o exsig, iVa ^7]deig Xa^n tov aTi€p€xv6v aov. 12 6 viYxuv^ noiriaa} avzbv azvlov iv t(^ vatp tov S-eov fAOv, Tuxl i'^o) ov n'q i^eldrj tTi, xat ygdipa} iTt avTOv to ovofia TOV d'eoi (AOv ycat to ovo^a Tr^g Tcokeug tov d-eov {lOVj Ttjg ytaivrig ^legovaakrifx^ ij naTafiaivovaa iy, tov ovqavov cctvo tov •9'BOv fiov, Y.al TO ovo^a fiov to naivov. 13 6 I'x^v oig axov- aoTU), Ti TO TtvevfAa Xiyei Tolg iioiXrjaiaig.

14 Tuxt Tqi ayyilcif r^g iv yiaodii^iif iKKXi]aiag yqaxpov

ganzen Erdkreis kommend und alle Erdbewohner versuchend bezeichnet wird) kann uimi5glich auf die letzte Trtlbsalszeit der Glaubigen gehen, sondem nur auf die Plagen, von denen die ungl^ubige Welt heimgesucht wird, um zu erproben, ob sie noch zur Busse gefiihrt werden kann. Die Gemeinde wird davor bewahrt, weil sie isicli als treu bewahrt hat und so dieses nei^aafxog nicht mehr bedarf. Vgl. 9,4. v. II. sQXOjuai tax^') wie 2,16, aber nicht, wie das Fehlen des aoi zeigt, von einem einzelnen richterlichen Kommen, sondem von der Wiederkunft zum Endgericht. Die Ermahnung zum xqarHv (2,25) macht es unzweifelhaft, dass mit der Bewahrung vor der Stiinde des nBtqaafioq v. 10 keineswegs Anfechtunge'n fiir die Glaubigen ausgeschlossen sind, in denen sie auch femer ihre Ge- duld bewShren mflssen. Der ihnen schon bestimmte Siegerkranz (2, 10) wtlrde ihnen fortgenommen werden, wenn es irgend einem gel&uge, sie zum Abfall zu bewegen. v. 12. o vixmv) wird durch kvjop aufgenommen und in die Eonstruktion eingegliedert , wie 2,26. Die hohe Bedeutung, die sie im Tempel des vollendeten Gottesreiches erlangen werden, wird unter dem Bilde des tfti^Xog (Gal. 2, 9) dargestellt, ohne dass darauf reflektiert wird, wer die andem Teile dieses Geb&udes bildet. Wie wenig das Bild durch- gefiihrt werden soil, zeigt der Farallelsatz , in dem die unwandelbare Zu> gehGrigkeit zum vollendeten Gottesreieh mit v5lligem Yerlassen desselben ausgedrdckt ist: er wird nimmermehr hinausgehen. Auch der Name Gottes, der hier zum ersten Mai als der Gott des Messias nachdrdcklich (4mal) bezeichnet wird, soil auf den Sieger (wohl auf seine Stirne) geschrieben werden, was die AngehOrigkeit an ihn bezeichnet, wie der der Gottesstadt, die im Vorblick auf 21,2.10 als das neue Jerusalem, das vom Hinunel von Gott herabsteigt, charakterisiert wird. Zu der anakoluthischen Appo- sition vgl. 2,20. Der neue Name des Messias ist der, welchen er nach seiner Wiederkunft im vollendeten Gottesreieh trfi-gt. v. 18, wie v. 6.

T. 14. Wie Gott Jes. 65, 16 im Urtext der Gott des Amen heisst, d. h. der allein das von ihm Erflehte bekrSftigen kann (durch seine Er-

3, 11 - 18. 435

rdde Xiyu 6 a/^tjv, 6 ptaq^vg 6 Ttiarbg mal aXtj^ivogf ^ ctgxfi Ttlg %tlae(og tov &eov. 15 older aov za igya^ ori ovte tpvxQog el ovre Cearog. otpelov tpvxQog r^g ^ ^earog. 16 ovrtjg ori X^^og el xal ovte ^earog ovre ipvxQog^ fiilXio ae ifiiaai in TOV OTOfiOTog fjiov. 11 oTi Xiyeig ori nXovaiog eif4i xat Tte- TtXovrrjKa xat ovdiv XQ^^^^ ^X^t ^^^ ovk oldag, ori ai el d taXairctoQog xat iXeeivog xat Ttrwxog mat Tvg>l6g tuu yvfivcg, 18 avfi^ovleviii aoi ayoqaaai tzoq^ ifiov XQ^^^ov nenvQCJiiivov

ftlllimg), 80 heisst hier Chriatos selbst o afirjr, sofern alles von ihm Oe- sagte aufs st&rkste bekrftftigt ist, und der treue (1,5) und wahrhaftige Zeuge, d. h. der Zeuge, wie er dem Wesen eines solchen vollkommen ent- spricht (vgl. V. 7), sofern alles, was er von der Zukunfb bea&eugt (1, 2), un- bedingt glaubhaft ist. Da die SchOpfong gerade durch r. ^sot* als von Gott geschaffen bezeichnet ist, kann a^/i; nicht den Urgnind, sondem nur den Anfang alles Geschaffenen im Sinne yon Deut. 21, 17. Prov. 8, 22 be- zeichnen, wobei darauf nicht reflektiert ist, dass Cbristns, der flberall als der ewige, gottgleiche bezeichnet ist, zu der SchOpfdng selbst nicht ge- hOrt, da nur ausgedrtlckt werden soil, dass er, der vor allem Greschaffenen da war, auch das Ziel desselben mit voUer Zaverl&ssigkeit bezeugen kann. Vgl. Eol. 1, 15. v. 15 charakterisiert das Verhalten der Gemeinde als weder kalt (ganz gleichgtlltig), noch glfihend (im Eifer fOir ihn, vgL ROm. 12, 11). Der Wunsch {wpBloy^ wie II Eor. 11, 1) erkl&rt sich dadurch, dass die E&lte in W&nne umschlagen kann, aber nicht ein halbes Wesen, welches das bereits erfahrene Heil doch nicht zu erw&rmen vermochte. V. 16« Die angedrohte Verstossung aus der Beihe der ihm gehOrigen Ge- meinden (vgl. 2, 5) ist in der Form bedingt durch den widerlichen Ge- schmack lauen Wassers. v. 17 on) bereitet den Hauptsatz in v. 18 vor durch den Hinweis auf die Selbstgef&lligkeit der Gemeinde , die von sich behauptet {^^y. mit on recit., wie Joh. 1,32), reich zu sein und ihre Bereicherung abgeschlossen zu haben (bem. das Perf., wie Hos. 12,8. Sachar. 11,5), so dass sie in keinem Sttlck {ovSbv, wie Joh. 6,63. 12,19) Mangel leidet, irgend etwas mehr bedarf (vgl. Joh. 13, 10). Solche Selbst- zuMedenheit kann nur aus GleichgOltigkeit gegen jede hOhere Entwick- lung des geistlichen Lebens (v. 15 f.) hervorgehen. Im grellen Eontrast damit wird die Charakteristik ihres wahren Zustandes unter einen Art. zusammengefasst: du bist gerade der, welcher elend und bejammemswert ist. Die drei einzelnen au%ez&hlten M&ngel dienen nur dazu, den Rat in V* 18 vorzubereiten. In dem trt'^u/S. liegt eine feine Ironie, sofern der eingebildeten Gemeinde nur noch ein guter Rat gegeben wird, der aber die ganze Thorheit ihres Selbstbetrugs aufdeckt; denn ist sie so reich, so muss sie ja genug haben, um von ihm zu kaufen, wessen sie in Wahrheit bedarf. Die drei genannten GegenstSude sind nicht zur Ausdeutung be-

27*

436 Apokalypse

ex fcvQog, iva TtXovt'qatjg, ytal i^dria XevTidy iVa TteQi^dhj xal juij (paveQw&ij fj alaxtvrj t^q yvfivorrjTog aov, xai noXkovgiov iyXQ^^^'' ^^^S o(p&ak^otg aov^ iVa ^XeTtrjg. 19 kyo) oaovg iay (fiXw, ikiyxfo :Mxt Ttaideto)' V'qleve ovv xat fieravorjaov. 20 Idov Sazr^yca eTcl ti^v d^qav yjuI xqovo)' idv Tig movar} rijg qxoyijg fiov 'Kat avoi^ triv ^vgavy eiaelevaoftai nQog avrov xat du- Ttvrflco jU€r' avrov 'Kai avrog ^cr' biaov. 21 6 vtxuiv, dtvoto avr(^ TLad'laat fier^ ifiov iv zqi ^govip piov wg naydt ivixr^aa xat hidd^ioa fierd tov TtaxQog fiov iv ztfi •d'Qovti) avrov. 22 6 Ixwv 01 g movaaTw, zi to Tcvevfia Xeyei ratg inytXtjalaig.

stimmt, sondem entsprechen nur den v. 18 bezeichneten M9iigeln. Reines, edles Gold soil sie kaufen, wie es gel&utert {nenvg, im Sinne tod Sachar. 18,9) aus dem Feuer kommt (bem. die prftgnante Verbindung mit fx), damit sie wahrhaft reich werde, und weisse Kleider (vgl. v. 4), damit sie dieselben anziehe (v. 5), und nicht die Schmach ihrer Nacktheit offenbar werde. Das xoXXovgioy wird durch den Infinitiv des Zwecks n&her als Augensalbe bestimmt, so dass das wa ^Xenrj (im Gegensatz zu tvg)Xog v. 17) den beiden anderen S&tzen mit iva ganz parallel steht. t. 19 betont, wie das harte Urteil v. 15 18 gerade aus Liebe zur Gemeinde hervor- geht; denn seine Weise ist es (bem. das betonte eyw), wieviele er irgend liebt {(piXto, wie Job. 5,20 und noch 12mal im Evang.), ihrer M&ngel zn ilberfahren {eXeyx-t "^^^ Jo^- 3,20. 16,8) und zur Besserung zu erziehen. Darum soil die Gemeinde gldhend im Eifer (^scrog y. 15) werden und so die von ibr verlangte SinneslLnderung vollziehen. Bem. den Wecbsel des imper. praes. und aor. , wie v. 8. T. 20 malt mit dem Bilde aus Cant. 5, 2 das sebnliche Warten des Herm auf die nach v. 19 verlangte Besserung, welche eintreten wird, wenn man willig und folgsam auf seine Stimme bOrt. Das EinlassgewS^bren ist lediglich ein an das Eingangsbild angelebnter Ausdruck ftlr die Zulassung seiner bessernden Th&tigkeit. Dann ist aber das sufeX, ngog avtoy (vgl. Job. 14,28) sicher nicht eschato- logisch gedacht, sondem Bild der wiederbergestellten Gemeinschaft mit Christo, deren Seligkeit das gemeinsame Mahl abbildet. Zu x, amog erg. ffBinyrjffsi , wie Job. 6, 56. 15, 4 f. T* 21 o yi»<ay) mit folgendem avrtOy wie 2, 26. Zu cfoiffoi c. infin. vgl. 1,1. 2, 7. Die Schlussverbeissung steigt zu dem hbchsten Ziele auf, der Mitherrschaft mit Christo im tausend- jHhrigen Reiche (20, 4. 6). Zu dem tag xayat vgl. Job. 15, 10. 17, 18. 20, 21. Der Sieg, den (llhristus errungen hat, ist die Besiegung des Satan in seinem freiwilligen Tode, f&r die er zur Teilnahme an der gOttlichen Weltherrschaft erhOht ist. Durch diese Parallelisiemng wird das Herrschen der Sieger mit ihm zur gleichen Teilnahme an der gOttlichen Welt- herrschaft. — ▼• 22, wie v. 18.

3, 19 - 4. 2. 437

lY, 1 iHera tavra eldoy, xae Idov 9tQa rivetpyfiivf] Iv 7^7

lovatjg fAer' if40v^ liyopy* ayafia wdsy yuxt dei^io aoij a dei 2 ev-d^ifag iyen^Ofdrp^ h Ttvevficcri. xat idov ^govog hceno

4tfl» fAera tavra) markiert den Beginn der zweiten Vision von den sieben Siegeln (4,1 8,1). Ganz wie Ezech. 1,1 noch nicht die Vision selbst beginnt, die erst v. 4 ibren An&ng ninimt, so bildet dieser Vers nur die Einleituog der Vision. Wie der Himmel sich Offiien muss, wenn der T&ufer den Geist berabkommen sehen soil (Mt. 3,16. vgl. aucb Job. 1, 52), so muss erst eine Tbflr im Himmel geOffiiet sein, wenn sicb dem Propbeten die Aussicbt Offiien soil, in ibn erboben zu werden und die bimmlischen Dinge selbst zu schauen. Dass das aber gescheben soil, wird ibm durcb dieselbe Stimme angekflndigt, die 1, 10 mit Posaunenscball den Beginn der ersten Vision ankilndigte. Da dies die Stimme Cbristi war, der erst nacbber in der Vision unter einem ganz andem Bilde als 1, 13 erscbeint, so ist klar, dass bier eine vDllig neue Vision beginnt, die mit der ersten gamicbt mebr zusammenbSngt. Das XaXovct^s ist dieselbe missbr&ucblicbe Attraktion, wie das Xeyowrtig 1, 11, wozu bier nocb ein leyiay tritt, das durcb constr. ad sensum auf deu in der Stimme Redenden bezogen wird, vielleicbt in Erinnerung an das bebr. i^QKb, vgl. Lc. 1, 63. Zu der Form aya^a vgL Mt. 17, 20, zu dem tods (im Sinne von bierber) Job. 6, 25. 20, 27. Die Aufforderung, in den Himmel binaufzusteigen, wober die Stimme erscballt, was der Propbet weder tbun kann, nocb im Folgenden tbut, ist, wie das Oi&en der Tbtir, nur die Ankdndigung dessen, was er scbauen soil. Zu <f€i|a» aoi a del yeyec&m vgl. 1, 1. Das fAeta xavta weist auf 1, 19 zurflck, weil die erste Vision sicb, abgeseben von den in die Briefe verflocbtenen Ver- beissungen und Drobungen, nur auf den gegenw&rtigen Zustand der G^ meinden und den dem Propbeten erteilten Auftrag bezog.

T. 2 Byev.Bv nvBvfA,) wie 1, 10, zeigt klar, dass jetzt erst der Pro- pbet bebufs einer neuen Vision in den ekstatiscben Zustand versetzt wird, in dem er nacb v. 1 sicb im bimmliscben Tbronsaal befindet, um die Tbeopbanie v. 2 11 zu scbauen. Zu extixo vgL Job. 19,29: es stand im Himmel ein Tbron. Die Scbildenmg scbreitet , wie 1, 14 C , in lauter selbst&ndigen , monoton durcb nai verbundenen Sfttzen fort, die in bebraistiscber Weise obne Copula bleiben. Der Ace. nacb $ni ist in der Apok. flberall vorberrscbend, wo sicb das Scbauen entwickelt, besonders nacb xff^fi., weil da die Vorstellung massgebend ist, dass der Sober Per- sonen siebt, die ibren Sitz bestiegen baben. Vgl. das Btntpta eni r^v S^v^ay nacb Mfov 3,20. Wer der auf dem Tbron Sitzende war, wird so wenig gesagt, wie 1, 13, weil es erst aus der folgenden Scbilderung klar

438 Apokalypse

iv xf^ ovQovffi, xai iTcl tbv d^qovov y^ad^^evog, 3 xat 6 xadij- fievog OfiOLog bqaaBi Xldq) Idajridi "mxI aagdliit, xat Jgig TcvTitXo&ey Tov ^Qovov ofioiog dgdaei oiiaQaydivii). 4 xat yLvyiXod-ev rov d'Qovov d^QOvovg evKOOL Teaaagagy "nal irci rovg &g6vovg eiTcoai Tiaaagag Tvgeafivrigovg Tiad-Tjfjiivovg, Tcegifieph^fiivovg ev Ifuxzioig XevyLoigf xat inl %dg %Bq>aXdg avviov (neq)dvovg XQ^^ovg. 5 xat hi TOV &g6vov huTtogevovrai aazganal %ai q>u}val tuzI figovrai, Tial hTvcd lafATcadeg Ttvgog iMXiOiievat ivtJTViov tov d-govov^ a

werden soil. Vgl. Ezech« 1, 26 fL, wo auch das ogaa, y. 8 immer wiederholt wird, wonach der Tbronende an Ansehen zwei Edelsteinen Slinlich war. Da wir nicht wissen, wie sich Job. den Jaspis nnd Earneol gedacht hat, so ist jede Einzeldeutung ausgeschlossen ; der Glanz der Edelsteine bildet> wie 1, 16 die Sonne, den Glanz der gOttlicben Herrlicbkeit ab. Auch der Regenbogen, der sicb, wie Ezech. 1,28, tlber den Thron wOlbt (ygl. das xvxXo&ey bier, wie dort), bat keinerlei symboliscbe Bedeutung und mit dem natfirlicben Regenbogen nicbts zu tbun, da er nicbt die sieben Farben zeigt, sondem einem smaragdgrfinen Anblick S.hnlicb siebt. Der Prophet denkt sicb in den Wolken, die den Tbron Gottes umgeben, weil Jehova bei Tbeopbanien in Wolken zu erscbeinen pflegt, den blendenden Glanz der Edelsteine sich in milderem Glanze widerspiegeln , wie der Wider- scbein der Sonne in den Wolken den Regenbogen hervorruft. n 4. &Qoyovg) Anakoluthisch Wait die Schilderung fort, als ob nicht idov (v. 2), sondem eidoy vorbergegangen. Es ist v5llig gleichgtiltig, ob der Prophet, resp. wober er die Vorstellung von 24 b5beren Wesen tiberkommen bat, welcbe zun&cbst den Tbron Gottes umgeben; er bat sie jedenfalls nicht als solcbe, sondem, wie ihre Bezeicbnung als ngecfivreQoi zeigt, als die Altesten und somit als die ReprlLsentanten der vollendeten Gottesgemeine gedacht, deren Tbronen um den Thron Gottes hemm deutlich an die Scblussverheissung fOr die Sieger 8, 21 ankntipft. Darum tragen sie nach 8,5 weisse Kleider als Symbol ibrer fleckenlosen Gerechtigkeit und nach 8, 11 goldene Siegerkr&nze. Wie vor Gottes Augen von Ewigkeit her die Yollendung dasteht, die in seinem Rate beschlossen ist, so umgeben ihn die Reprasentanten derselben in himmlischen Gestalten und zwar 24, weil es sich um die ATliche Gemeinde (die aus den 12 Patriarchen er- wuchs), wie tmi die NTliche (die von den 12 Aposteln gegrt&ndet) handelt. Vgl. 21, 12. 14. t. 5. exnog.) wie Job. 15, 26. Blitz, Donner und das Toben des Gewittersturmes, worauf wohl die tptayai (Exod. 19, 16) neb en den pqovxai gehen, sind immer wiederkehrende Symbole der Gottes- gerichte, die hier den Thronenden als den Weltrichter charakterisieren mit Bezug auf das, was das Buch der Weissagung verkflndigen will. Das symbolisieren die sieben brennenden Feuerfackeln, in deren hellem Schein der Prophet diese Gerichte schaut. Die hinzug«f&gte Erkl&rung best&tigt.

4,3-8. 439

ioTiv ta €7VTa Tn^evficcra %ov &bov. 6 'mu ivdmov tov S-qcvov wg ^akaoaa vakivr] dfiola 'AQvaxdlltp. xai ifi^iatt) tov d^qovov mat %v%hi) TOV ^govov TiaaeQa CcSa yifiowa oq>&aX^i!jv Iju- TtQoo^ev ycai oma&ev. 7 xot to ^uiov to TtQWTov OfAOiov liovTij Tiai TO devTSQoy ^diov ofjiotov iioaxufi^ iMxi to tqItov Cwov ixwv TO TtqoatoTtov wq av&QmvoVy xat to TiragToy ^uiov ofioiov aert^ 7t€T0fiiv(^, 8 . mai to Tiaaega to/a, ^V xa^' & avTwv Ixoy ovct Tttigvyag ?J, Y,vyfX6&iv 'Mti tato&ev yifdovaiv oq)9^dk-

dass die sieben Geister Gottes (1, 4) nichtH anderes sind als die mannig- faltigen Erweisungen des prophetischen Geistes, der den Seher fiber die Gerichte erleuchtet, die vom Throne Gottes ausgehen. v. 6* evmn,) Den Fussboden des Throusaals, der wie ein gl&semes Meer von krystallgleicher Klarheit aussieht, kann der Seher nattlrlich nur vor dem Throne sehen, der aber auf ihm stehend gedacht ist. Da Gott nach allgemeiner bib- lischer Anschauung ilber den Himmeln thront, ist das Himmelsfirmament gemeint (vgl. £zech. 1, 22. 10, 1) oder vielmehr die tlber ihm sich ans- breitenden Atherregionen von vollkommenster Klarheit und Durchsichtig- keit, deren Vergleich mit einem Meer durch die Wasser fiber der Feste (Gen. 1) 7) sich von selbst darbot. Das By fismo x, xrxAa> erklSxt sich am einfachsten, wenn der Thron halbkreisf^rmig gedacht ist, so dass die zwei innerhalb des Halbkreises stehenden ^taa mit den zwei hinter ihm stehen- den einen Kreis um ihn bilden. Auch hier sind die vier Lebewesen ans Ezech. 1,5 idealisiert als die Reprftsentanten der lebendigen SchOpfung, worauf schon die Vierzahl f&hrt; denn dass sie voll Augen sind vom und hinten (vgl. Ezech. 1, 18. 10, 12) symbolisiert ihre bestftndige Wach- samkeit, weil die lebendige Ereatur als solche keinen Schlummer kennt. T* 7 erscheint die Vorstellung aus Ezech. 1, 10 dahin vereinfacht, dass jedes Thier durch seine Ahnlichkeit eine Klasse der Lebewesen reprftsen- tiert, das ]5wengleiche die wilden Thiere, das dem jungen Stier gleiche die zahmen, unter denen sie die stftrksten sind. Nur das dritte Thier trSgt ein menschen&hnliches Antlitz, wie es die Menschen von den anderen Lebewesen unterscheidet (bem. das ad syn. konstruierte f/w, weil das- selbe eben personifiziert gedacht), das vierte ist einem fliegenden Adler gleich als dem hOchsten unter den V5geln. 8. ey xad^ ey) Jedes einzelne von ihnen hat je (ava, wie Joh. 2, 6) sechs Fltigel nach Jes. 6, 2. Die Flflgel sind das Symbol der Dienstbereitschaft, weil die lebendige Kreatur, wie sie vor Gottes Angesicht steht, d. h. in seinem Ratschluss, stets bereit sein soil, seine Befehle zu vollstrecken. Darum kehren hier noch einmal die Augen wieder, die man nach v. 6 nur an ihren H&uptem denken kOnnte, die aber rings um de gedacht werden soUen, d. h. auch auf der Aussenseite der Flilgel und sogar auch auf ihrer Innenseite, sodass die Cftin von aussen und innen voll da von sind (vgl. Ezech. 10, 12). Zu der

440 Apokaljpse

fiwv, xat avoTtavCiv ova exovatv fniiqag nat wxrdg, keyovceg' ayiog ayiog ayiog xtgiog 6 d-eog 6 TtawoYjQaxtjqy 6 rjv ymI 6 tUp TLoi b igxof^evog. 9 Yxtl otav diiaovotv za tcSa do^cev ymI zifiiiv xat evxccQiOTiav r^ xa^/uey^ irvl t^ d-qov^^^ t^ Laivxi elg Tovg aidivag zaiv alwvfov^ 10 Tttoovrcai o\ eiyioai reaaaQeg TCQeafivregoL ivioTtiov lov yuxdrj^evov eTtt xov d'QOvoVj mal TtQaa- yLwrflovoiv Tt^i KuivTi. elg rovg auovag twv aliavtuvy %ai /Ja- Xovoiv Tovg azeqxivovg avrtiv ivcimov tov ^qovov^ Xeyorreg' It ii^iog el, 6 yvQiog nal 6 ^eog '^(aiuv, kafielv T'qv do^ctv ymi Trjv Tifiiiv ycal z'qv diva^iv, oti ov enTiaag Ta Ttavra^ xat dia TO ^ikrjida aov ^aav Kat hLTia^aav.

Dienstbereitschaft geh5rt eben auch stete Wachsamkeit, was das Folgende dadurch ausdrdckt, dass sie nicht Ruhe haben bei Tag und Nacht (gen. temp., wie Job. 3,2). Der Plur. nach dem neutr. plur. war schon durch das €y xad' sy gefordert. Ibr HauptgeschSft ist das best&ndige Preisen Gottes. Da dieser Freis ibnen in menschlicber Rede in den Mund gelegt wird, milssen sie personifiziert werden (bem. das keyorteg, analog dem BXOfy V. 7). Zu dem Trisbagion vgl. Jes. 6,3, zu dem Gottesnamen 1, 8. Nur reflektieren die Repr&sentanten der SchOpfung in erster Linie auf das ewige Gewesensein (o f^y), t* 9. or ay d(ocov<fiy) Da ortxy sieben- mal richtig mit dem Conj. verbnnden wird, steht der ind. fat. wohl ab- sichtlick, weil das ay nicbt das £intreten, sondem nur die Zabl der F&Ue als unbestimmt hinstellt : so oft als sie darbnngen werden Preis und Ehre und Dank dem Thronenden. Bem. den Dat. nacb ent^f weil der Thronende V. 3 bereits eingefilhrt. Zu rw ^toyxi xtX, vgl. 1, 18. ?• 10« necovyrai) wie Mt. 4, 9, vom Niederfallen zur Erde als Gestus der Anbetung {ngoax. c. dat. wie Job. 4, 21. 23). Der Gen. nach btii stebt lediglicb aus eupboni- scben Grdnden nach dem Gen. xa^fisyov wie v. 9 der Dat. nach -koi. Sie werfen ihre Siegerkr§,nze vor dem Throne nieder, weil sie vor dem, dem allein die Ehre gebUbrt, keinerlei Ehrenzeichen tragen woUen. T. 11* Zu a^iog vgl. 3, 4. Bem. den artikulierten Nom. statt des Yoc. Die Re- prasentanten der Gottesgemeinde preisen ibn nicht nur, wie alle lebendige Ereatur, als xvQiog o (^eog (v. 8), sondem als den Herm und zugleicb als ihren Gott, weil er zu ihnen in ein persOnliches Yerhgltnis getreten. Gott ist wtirdig, nicht nur Preis und Ehre in Empfang zu nehmen (wie V. 9), sondem auch die Macht die er braucht, um seine Ratschlilsse aus- zuftlhren (die allein die vollendete Gemeinde in ihrem vollen Umfange kennt) , d. h. sich als den Allmachtigen zu erweisen. Die vollendete Ge- meinde allein weiss auch, dass der Grund dieses Rats auf der Thatsache beruht, dass er das All geschaffen hat, wie schon die SchOpfung bezweckte, seinen Willen (den sie als den Willen zu ihrem Heil erkannt hat) zur Ausfahrung zu bringeu. Zu dia c. ace. vgl. Job. 6, 57 : auf Grand deines

4, 9 5, 5. 441

V, 1 xai eldov ijii n^v di^iav zov ^xx&fj^ivov int xov d'QOvov fiifiliov yeyQafifiiyov eaod^ev "Kat OTcia&ey, iiaTeaq>Qayi' Ofiivov aipQayiaiv CTtrd. 2 tuxi eldov iiyyeXov laxvQov icrfiva- aovta iv gHoyij fieyakj]' zig a^iog avol^ai to fiifiUov xal Ivaai Tag aq>Qayldag airov; 3 xal ovdelg idvvaro h z^i ovQav^ oidi int z^g yrjg ovdi vnoYxevvii zf^g yi^g avoi^ai z6 fiifiXiov ovze ^Xinuv aizo. 4 xat htXatov ttoXvj ozi ovdeig a^iog evQedT] avol^ai z6 fiifikiov ovze ^Htvuv avzo. 5 xac etg in

Willens waren sie da und warden so geschaffen. Der Begriff des imaas soil erl&utert werden, ganz wie 3, 3. 19 das Wesen des fittavoHv.

5yl 14. Das Zukunftsbach und das Lamm. Bni trjy ^e^iay) nach stdoVf wie 4, 2. Das Buch liegt auf seiner Rechten, weil er es dar- bietet zmn Offiien und zum Lesen. Gedacht ist ein^ BuchroUe, wie Ezech. 2, 9 f., die sowohl von innen, d. h. auf der um den Stab gewickelten Seite, als von hinten, d. h. auf der Rflckseite des Pergaments beschrieben ist, um den reichen Inhalt desselben anzudeuten. Es ist das Buch, in welchem die gDttlichen Ratschlfisse und darum die Schicksale der Welt (vgl. Psal. 139, 16) verzeichnet stehen, natOrlich nicht bloss die in diesem Gesicht enthtOlten. Das Yersiegeltsein des Buches (Jes. 29, 11) ist Symbol der Yerborgenheit der gOttlichen RatschltLsse (vgl. Dan. 12, 4. 9) und die Sieben- zahl der Siegel Ausdruck Mr die Schwierigkeit, zu dem Inhalt des Buches, d. h. der Erkenntuis jener Ratschltlsse zu gelangen. Da das L5sen der Siegel lediglich eine sjmbolische Handlung (vgl. zu 6, 1), so ist die Frage, wie die Siegel angebracht waren, um nach der Ldsung jedes einzelnen zur Kenntnis eines Teils des Inhalts zu gelangen (der ja nachher gar- nicht vorgelesen wird), von vom herein ausgeschlossen. T. 2. icxvqog) wie I Joh. 2, 14. Obwohl ein starker Engel gew&hlt, weil er mittels (bem. das hebr. bv) lauter Stimme das Aufgebot der ganzen Welt verkdndigen soil (bem., wie hier noch xtj^vaa. im ursprflnglichen Sinn des Heroldrufes steht), so ist doch dabei wohl an einen Engel hDherer Ordnung gedacht. Das xai Xvaai bestimmt das Offiien nlQier durch die Handlung, welche dasselbe voraussetzt. 8 konstatiert, dass im ganzen Gebiet der SchOpfimg {tmox, r. y, geht auf die Hadesbewohner) keiner im stande war (und darum wflrdig) das Buch zu Sffiien und es (d. h. seinen Inhalt) einzusehen. Die Schilderung seiner Trauer dardber in T. 4 (bem. das mit dem ekstatischen Zustande unvereinbare ixXaioy im Imperf.) ist schrift- stellerische Ausmalung, welche mit dramatischer Spannung den Hinweis auf den einzigen Siegelbrecher vorbereitet. T. 6. eig ex) vgl. Joh. 1, 41. 6, 8 und noch 10 Mai. Nur der Reprftsentant der voUendeten Gemeinde, die es erfahren hat, dass alles Heil durch Christum vermittelt ist, kann es verktlndigen, dass er der Mittler der EnthfiUung der Zukunft (1, 1)

442 Apokalypse

Tc3y 7tQ€afivT€Q0)v Xeyev (jioi' firj xAaTe* idov evUfjaev 6 Xitav 6 hi T^g (fvXiig ^lovda, ij ^ita Javeii^ avdi^ai to fiifikiov tloI rag eTcra acpqayidag avTOv, 6 xat eldov ififiiaii) tov S-qovov yiai Tcc V TeaaaQWv Cciwv xat ififiiaq) twv TtQeapvriQwv aqviov eon^ TLog wg €aq)ayfiivoVy tx^^ yi€QCtva ervza xat 6q>d'alfiOvg enrcty oi eiuiv %a STtra Twevfiara tov S^eov aTteoTakfievoi elg Jtaaonf Ttfv y^v, 7 Tuxl Tjld'Bv xai el%rjq)ev i'/. T^g de^iag tov yLadrjfidvov erti TOV d^Qovov. 8 TLai 0TB klafiev to fiifiXioVy tol Tiaaega ^wa %al ol

sein wird. Zu ^rj xA. vgl. Job. 20, 13. Das evixtjcey geht, wie S, 21 , auf die Besiegung Satans in seinem freiwilligen Tode. Zu o Xetoy vgl. Gen. 49,9, zu 17 QiCtt d. (ein aus der Wurzel Davids Entsprossener) Jes. 11,10. Erst sein Sieg, der die Heilsvollendung erm5glicht, verschafft ihm auch die Fahigkeit, dieselbe zu enthtillen. t. 6. ef* fie a to x. efifi.) be- zeichnet, da sonst das zweite selbstverstfijidlich, nach dem bebr. *]"<ni "pn (Exod. 11, 7. Lev. 27, 12) den Raum zwiscben dem Tbron und den vier Tieren einerseits (4, 6) und den denselben im weiteren Ereise umgebeu- den Altesten (4, 4) andrerseits, denen es nS.ber steben soil, als wenn es im Zentrum des Ganzen stande. Als ein LSmmlein {agy,, wie Job. 21, 15) er- scbeint Cbristus, weil auf die Sanftmut und Geduld des Leidenden nacb Jes. 58, 7 bingewiesen werden soil, an dem nacb dem tas enqxty^i, nocb die Spuren der gewaltsamen Tdtung (I Job. 3, 12) sicbtbar sind. Bern, den Gegeusatz zu dem L5wen v. 5, der er erst nacb voUbracbtem Siege ge- worden, w&brend er bereits in seinem irdiscben Leben die Entbtlllung der Zukunft begonnen bat. Erst mit dem c/eoi/ tritt die constr. ad sjn. (wie 4, 7. 8) ein, weil die gottgleicben Attribute, die ibm im Kontrast zu seinem Dulden beigelegt werden soUen, an seinem Personcbarakter baften. Das Horn ist Symbol der Macbt (1 Sam. 2, 10) und die Siebenzabl der H5mer Symbol der vollen (g5ttlicben) Allmacbt; die Augen, wie 1,14, Symbol der Allwissenbeit, was dadurch bezeicbnet wird, dass sie in die ganze Welt ausgesandt sind, d. b. dieselbe tlbcrblicken und mustem (vgl. Sacbar. 4, 10). Die sieben Geister Gottes, auf die sie gedeutet werden, erscbeinen bier nicbt von Gott (1,4. 4,5) und Cbristo (3,1) losgelOst, sondem als ein Attribut Cbristi selbst, weil sie dort den Inbegriff des propbetiscben Geistes bezeicbnen, bier den Inbegriff des alles tLberscbauenden (all- wissenden) Geistes Gottes selbst, von dem der propbetiscbe Geist ausgebt. Eben darum sind alle Lesarten, welcbe das tmBOtaXfAsv, auf sie bezieben und obnebin notwendig den Art. erfordem wilrden, unmSglicb. T. 7. eiXtiq)Bv) Das V. 8 durcb den Aorist aufgenommene Perf. kann nur ab- sicbtlicb steben, indem Cbristus die Offenbarung der ZulnmfUigebeimnisse zu bleibendem Besitz empfUngt. 8. oxe eXafi,) plusquamperfek- tiscb: als er das Bucb genommen batte. WSbrend nacb 4,8 das Preisen Gottes das best&ndige GescbUft der vier Tiere ist, die daber keines be-

5, 6 12. 443

uvuoai TiaaaQeg TtQeafivteQOi iTteaav ivatniov tov aqviovy ixovzeg huxatog TU&QQav utal (piakag xqvaag yefiovaag d^v^ia^oTiaVy a% elciv ai TtQoaevxctl tvjv ayitav. 9 xat ifdovmv (^iiiv nuaiv^v^ Xi- yovteg' ii^iog el lafielv to fiifikiov '/xxl avoi^ai tag apQayldag avzoVf avi iapayr^g xat 'qyo^aag rtp d'e^ iv Tip aHfictTi aov ix Ttaarfi q>vlijg Tcai yli6aat]g tuxI laov xat i'drovg^ 10 xat Inoirflag avTovg T(p d'€^ ^fiuiv fiaai^leiav xat leQEig^ xat fiaailevaovaiv ertl ^% y^JS- ^^ "^«^ eldoVf Tuxl ^TLOvaa qxoy^v ayyihav noiXwv xvydtp TOV &q6vov Ttai twv ttatov Ttal twv TtQeafivTigtav xai ^v 6 ctQi&fiog avTuiv ^vQiddeg fxvQiddwv xat x^Aicrdet; ^tAeadcji^ , 12 liyovTsg <piov^ fieydlrj' a^iog ioTiv to aqviov to ioipayfii-

sonderen Aktes der Anbetung bedHrfen (womit ihre Beziehung auf die lebendige Ereatur ausser Zweifel gestellt), fallen sie vor dem Lamme mit nieder, wie die Altesten nach 4, 10 vor Gott. Das exoytes gehOrt natflrlich ausschliesslich zu oi n^e<s§, und kexmzeichnet sie ebenso zweifel- los (8, 3 ist ganz anders) als die himmlischen Reprftsentanten der Gexneinde, deren Lobgesang sie vor das Angesicht des Lammes bringen. Daher haben sie jeder eine Zither (PsaJ. 147, 7. 150, 8) und goldene Schalen mit Ranch- werk, das nach Psal. 141, 2 ausdrQcklich als Symbol der Gebete gedeutet wird. Das at ist im Genus vom Prftd. attrahiert, wie 4, 5, da es nattbrlich auf ^vfAtttfAttttt geht. Die Heiligen sind alle Glieder der Gemeinde. T. ttd ovif I, v) geht auf die Altesten ausschliesslich, die ja eben zur Be- gleitung ihres Gesanges Zithem haben. Das neue Lied (Jes. 42, 10. Psal. 33, 3) ist der Lobgesang auf die Erl^sung, deren Yollendung in seinem Tode Christum wtlrdig, d. h. nach v. 2f. f&hig gemacht hat, die Siegel des Zukunftsbuchs zu Dffnen, weil ja die HeilsvoUendung, die dasselbe verkttndet, dadurch erst gesichert ist (vgl. v. 5). Das rjyo^acag weist auf 1, 5 zurtlck, sofem die L^sung aus den Banden der Stlnden es ermSglicht, dass die £rl5sten dem Dienste Grottes geweiht {ayiM, vgl. v. 8) werden; doch ist hier speziell das Blut als das LSsegeld gedacht, mittels dessen Christus sie losgekauft hat aus der Sdndenknechtschaft (II Petr. 2, 1). Das £x geht hier auf die ZugehDrigkeit der ErlSsten zu alien V5lkem und ist also partitiv, wie 2,10. 3,9. Zu der Umschreibung des Inbegriffs aller YDlker vgL Dan. 3,4. v. 10 kehrt ganz zu 1, 6 zurfick, nur dass zu dem gegenwftrtigen Heil der Ausblick auf die HeilsvoUendung tritt. In der Gegenwart sind sie Gottes Unterthanen in seinem Reich und Priester, in der Zukunft werden sie Beherrscher der Erde sein (vgl. 3,21). 11* Dass hier erst der Prophet die zahllosen Engelscharen, die im weiteren Kreise den Thron Gottes, die Tiere und die Altesten umgeben, sieht und ihre Stimme h5rt, schliesst jede Deutung der Co^a und ngeafi. auf Engelwesen aus. Zu der Zahl der Engel vgl. Dan. 7, 10. T. 12. XByoyteg) geht auf cry^^cAiuy nach an^,koluthischer Partizipialkonstruktion.

444 Apokalypse

vov XafiBiv T1JV ivvapLiv xat tiXovtov yial aotpiav yuxl laxvv laai rififiv Tuxi do^ccv ytal evkoyiav, 13 xat Ttav Tcviofia o ey Tfp ovQccv^ xat STtl T^g yrig xat vtcoxotio r^g yijg yxxI irtl Tijg &a- Xdaar^g laxivy mat tcc iv avxoig Ttavra ijxovaa Xiyovtag' rtp yia&rjfiivq} ajti r^ S^QOvq) y.al rqi agviq} ^ evkoyia xat >} Tifiij 'Mxl ^ do^a %al to y^mog eig Tovg alcivag xdiv aicuvaiv, 14 laxi Ta xiaaEQa tiia ekeyov afitiv, yiat oi TCQea^vvegoi eTteaav xai TtQoaeTLvvrjaav.

Bern, die Verbindong mit dem einfachen Dat. (ptoyrj im Unterschiede von V. 2. Da das geschlachtete Lgjnmlem ja nur Symbol des getOteten Christus ist, wird es maskulinisch gedacht, wie die absichtsvoUe Parallele zu dem a^Mg st Xapevy 4, 11 zeigt, nach der auch das Xa^ety sich darauf bezieht, dass derselbe fortan daa ihm in der Doxologie zugesprochene in Empfang nehmen soil. Nur wird die Dreizahl der doxologischen Pr&di* kate nach I Chron. 29, llf. auf die Siebenzahl vervollstSndigt und unter einen Art. als ein Ganzes zusammengefasst. Die dvya/dis steht voran, well sie dem Lanune erst nach seinem Siege (t. 6) zu teil wird, und wird amplifiziert durch den Reichtum an alien Heilsgdtern, die es zu erteHen vermag (vgl. ROm. 10, 12), durch die Weisheit, die ihm den BHck in die Zukunft Offiiet, und die Stfirke, mit der es dieselbe allem Widerstand gegentLber durchsetzt. Zu Ehre und Preis tritt die der evxaqitrna 4,9 parallele svXoyia, t»18. nay xriafAtc) geht dber den Begriff derLebe- weseu (4, 6) weit hinaus imd schHesst daher die Beziehung dieser auf die lebendigen Sjreaturen keineswegs aus, zumal hier ja eben nicht jene himmlischen ReprSisentanten derselben gedacht sind, sondem die ganze Sch5pfung selbst, die in den Lobgesang der Altesten einstimmt. Daher sind die lebendigen Exeaturen nicht ausgeschlossen, wie das vrtoxarta r. ytjg (t. 8) zeigt. Hier treten noch speziell hinzu die auf der Oberfl&che des Meeres spielenden Fische, wSlirend in das ta ev avroig nayja noch einmal alles zusammengefasst ist, was im Himmel, in der Erde und im Meer ist, lebendiges und lebloses, das freilich, wenn es Gott preisen soil, durch Xeyoytag personifiziert werden muss. Der Lobgesang der Sch5pfung kann aber nicht dem Lamme allein gelten, sondem nur ihm neben dem auf dem Throne sitzenden Sch5pfer. Beiden gebtkhrt der Preis, der, der schematischen Vierzahl (der kosmischen Zahl) entsprechend, in vier doxo- logischen PrS.dikaten sich entfaltet. Die evXoyia kntlpft an den Schluss von V. 12 an, zu to xqttxog eig t, auoy, r, aitay. vgl. 1,6. V. 14. eXeyoy) Das Imperf. schildert, wie die vier Lebewesen diesen Lobgesang mit ihrem Amen best£ltigten. Jetzt, wo der Lobgesang nicht nur dem Lamme allein, sondem Gott und dem Lamme gilt, fallen die Altesten nochmals (vgL v. 8) nieder und beten an.

J

5, 13 6, 4. 445

YI, t Tcat eidov ore ilvoi^ev to agvlov pi lav ex ttiv eTtxa ag)Qayidu)Vy xal ijTcovaa hog ix tcjv teaadQwv KiuutVy liyowog wg q>nnffj figovr^g' bqxov. 2 xal eldov^ Tcal Idov Xnnog Aerxd^, yud 6 7La9rifievog en ccdzov I'xft/v TO^oVy xai idoxhj avT(^ azi^ (favog^ Tuxl i^'^ld'cv viruSv xat iVa vm'qaf]. 3 xat ore ijvoi^ey Tt^v ag>Qayida z'qv devTigaVy ijnovaa tov devrigov ttiov Xi" yovTog* eQXOv. 4 xal i^rjld-ev iiXXog %7t7tog TtvQQog, ¥,al xt^

6y 1 17. Die Ldsung der sechs ersten Siegel. x. ^iSoy) bleibt noch ohne Objekt, well durch das x. rjxownt erst axif die hohe Be- deutung des zn Sefaenden hingewiesen werden soil, weshalb es in dem xav eidoy Y. 2 wieder au%enomiiien wird. Die LOsung der Siegel ist eine rein symbolische Handlung, welche die ErOffiiung der Zuknnftsgeheinmisse be- deutet (vgl. zu 5,1); denn es wird ja uicht aus dem Buche vorgelesen, sondem die Offnung jedes Siegels bringt ein Bild, welches dem Propheten ein Ereignis der Zuknnft enthfiUt. Da nun die LDsung der Siegel durch das Lamm noch nichts bringt, als was bereits in der Weissagung Jesu von seiner Wiederkunft and deren Vorboten gegeben war, so erhellt, dass dieses Gesicht den Propheten nur vergewissem soil, wie das, was Jesus in seinen Erdentagen geweissagt, wo er wie ein Lamm geschlachtet ward, sich jetzt, wo das Lamm zu g5ttlicher Herrlichkeit erhSht ist, als den Ausgangspunkt aller Zukunftsgeheimnisse erweist, die in dem Buch mit den 7 Siegeln geschrieben stehen, und zu deren Enthtillung Christus durch den in seinem Tode errungenen Sieg Recht und Macht erworben hat. Zu dem fdiay €x und evog ex vgl. 5, 5, zu uxovny c. gen. 3, 20. Es gehOrt nur zur dramatischen Belebung der Scene, durch welche die Aufmerksam- keit auf das Gesicht geschftrfb wird, dass nach der L()sung jedes der vier ersten Siegel eins der vier Lebewesen den Propheten auffordert zu kommen, natOrlich um das Bild anzuschauen. Nur das erste, das die tiefste Grund- lage aller Zukunftsweissagung anktlndigt, redet wie mit Donnerstimme. Zu dem Dat. vgl. 5, 12. t. 2. xa^tjfd. en avtor) kehrt v. 4. 5 wieder, vgl. zu 4,2. Der Reiter, der, wie die rOmischen Triumphatoren, auf weissem Rosse einherzieht, dem der Siegerkranz gegeben wird, und der schon bei seinem Ausziehen siegt, um immer aufs neue zu siegen {ira yixrj<trj)y kann nur der wiederkehrende Christus sein. Die Verheissung seiner sieghaften Wiederkunft ist die Grundlage aller eschatologischen Weissagung. Der Bogen, den er hat (vgl. Psal. 7, 13), deutet an, dass es nicht zum Handgemenge mit seinen Feinden kommt, sondem dass er sie von fern her vemichtet durch sein blosses Erscheinen. t. 8 Die ErOffiiung der drei folgenden Siegel bringt, was Jesus Mt. 24, 7 als die Vorzeichen seiner Wiederkunft geweissagt hat Die drei Reiter erscheinen ja nicht im Gefolge des ersten Reiters, sondem bringen jeder ein selb- standiges Bild der drei Vorzeichen: Krieg, Hungersnot, Pest. 4* nvQ^og) feuerfarben, wie Sachar. 1,8. 6,2; aber die Feuerfarbe ist nach

446 Apokalypse

TLadifjfiivq} in' avrbv idoSTj aviq) lafieiv rijv elQi^vrjv ex. Trjg yijg TLoi %va alXriXovg aq>a^ovaiv, xai idodT] aiztji fiaxcciga fieydXtj. 5 xat 0T€ ^Votfev Trjv aq)Qayida r^v tqiti]v, ^xoraa tov TQiTOV l^ciov XiyovTog' igx^^- ^^^ eldov, xal idov iitTtog fjiihxg^ TLai d yiadrifievog ert avrov i'x^v Kvyov ev ttj x^i^t ccizov. 6 xoft ipLOvaa wg q)0)vriv ifjifjiiaq) %wv reaaaQcov Cdiov kiyovactv* Xoivi^ airov drjvagiov, ytal Tgeig xo/wx€$ 'KQid'cSv tov drp^aqiov* ycai TO Vkaiov ymI tov olvov fiii adrKi^arjg. 7 xat otb iivoi^ev Ttjv aq)QayiSa tijv TeTccQTrjv, Ti^ovoa q)wviiv tov TeraQTOv tciov XsyovTog' egxov. 8 xat eidov, Y.ai Idov iTcnog x^Qog^ xai 6 yiad^fievog inavu) avTOv, ovofia avTq) 6 d^avaTog, ycat 6

II Reg. 3, 22 Blutfarbe. Indem ihm gegeben wird , den Frieden von der Erde hinwegzunehmen , entstehen die grossen VOlker- und Reichskri^e, die Jesus geweissagt. Zu dem avrta vgl. 2, 7. 17. Das dem Inf. nach B^o&fj (Ij 1), das absichtsvoU aus v. 2 wiederkehrt, ganz parallele lya ist reine Umschreibung des Inf., daher danach der ind. fut. folgt, wie 8, 9. Zu dem gegenseitigen Schlachten der Erdbewohner, welches das Blutvei^essen abmalt, wird ihm ein grosses Schwert gegeben. t. fieXag) Schwarz ist die Trauerfarbe. Die Wage (Prov. 16, 11) in der Hand des Reiters deutet auf Zeiten der Hungersnot, wo man das Brod nach Gewicht zu- misst (Lev. 26, 26. Ezech. 4, 16). tog fptoyijy) Ohne dass er eine bestimmte Person reden h5rt, ist es dem Seher, als ob er aus dem Kreise der vier Repr&sentanten der lebendigen Kreatur, welche der Nahrung bedarf, eine Stimme vemimmt, welche tlber die Teuerung der notwendig- sten Lebensbedilrfhisse klagt. Wenn ein Mass Weizen um einen Denar (gen. pret.) feil ist, so reicht der t3.gliche Arbeitslohn (vgl. Mt. 20, 2) nur aus, um einer Person das t§.gliche Speisemass zu gewUhren und man muss, um seine ilbrigen Bedtbrfiiisse zu befiiedigen und fdr seine Familie zu sorgen, es sich am Munde absparen. Zwar giebt es f&r denselben Denar (bem. den Art.) drei Mass Gerste, aber Gerstenbrode sind auch nur die ddrffcigste Nahrung (vgl. Joh. 6, 9). Dieselbe Stimme rufk dem Reiter zu, er solle Ol und Wein nicht sch&digen (2,11); aber das ist keine Mil- derung der Not, da man von Ol und Wein nicht leben kann, sondem zeigt nur, dass es sich nicht um eine durch gewdhnlichen Misswachs hervor- gerufene Teuerung handelt, sondem um eigentliche Hungersnot. ?• (fQiyrjy) Wohl nicht ohne Absicht wird durch diese leichte Modifikation des sonst so parallel gehaltenen Ausdrucks, wonach, wie v. 2, auf die Stimme des Tieres reflektiert wird, das vierte Siegel etwas von den zwei vorigen gesondert. Auch y. 8 erscheint der Reiter auf fahlem Ross (xXtoQos von der gninbl§.ulichen Farbe des Leichnams) als fiber ihm aitzend (enayo) «vr., wie Mt. 21, 7), wobei auf das VerhSltnis zu seinem Begleiter

6. 5 9. 447

^dtiS ijxoAot'^ee fiBT aitovj tuxi edo&rj avvolg i^ovaia inl to Tira^ov Trig T^^^ ano^TBivai iv ^Ofiq>aiff xai iv h^tp Y.ai iv d'ctporq} xot vtvo twv Bi^qimv Ti^g ;^^.

9 TMxl 8t€ ijvoi^ey rijy TtifinTijV aq>Qayi3a, eldov v7to%aTia Tov dvcFiaoTtjQiov Tag ifwxccg Twv iaq>ayfiiv(ov dia tov Xoyov

reflektiert ist, und wird direkt benannt. Zu dem ganz strukturlosen oyofjia fKvroi vgl. Joh. 1, 6. Es ist der Tod selbat, der seinem Begleiter (bem. das fier avr. statt des einfachen Dat.), dem Hades (1,18), seine Opfer fibergiebt, damit er sie ihm aufhebe und in seinem Kerker ver- schliesse. Bem. das schildemde Imperf. , wie 5, 4. 14, und das aus v. 2. 4 wiederkehrende €<fo^. Bei eiovaiay steht, abweichend Ton 2,26, eni c. ace, weil es sich bier nur darum handelt, fiber wen sich die Macht zu tdten erstreckt. Nattbrlicb wird noch nicht die ganze Menschenwelt bin- gerafft, aber ein betr&chtlicber Teil. Bem. die schematische Vierzahl. Erst der Inf. nach s^ova, (vgl. Joh. 1,12. 5,27) sagt, wozu der Tod und sein Begleiter VoUmacht emp&ngen, und hier erhellt, woher dies Bild etwas Terschieden gestaltet, weil Tod und Hades ja nattbrlicb auch die Opfer des Erieges und der Hungersnot (v. 4f.) einheimsen. Daber tritt erst in dem ev ^ayarm (im speziellen Sinn von 2, 23) das eigentliche neue Moment dieses Yorzeichens (Xoifiog: Mt. 24, 7) hervor, dem nacb Ezech. 14,21 noch die in den verOdeten Landschafben auftretenden wilden Tiere hinzugeftlgt werden (bem. den Wechsel der Pr&p. im Gegensatz zu den leblosen Werkzeugen, mittels derer der Tod tdtet). Wie die vier letzten Briefe sich durch ein etwas modifiziertes Schema von den drei ersten sondem, so die vier ersten Siegel durch ihre Durchfllhrung nach dem- selben Schema von den drei letzten.

6)9 11. Das ftlnfte Siegel bringt ein Bild, das die Weissagung Jesu von dem scheinbaren Aufschub der exdixrjcigf die mit seiner Wieder- kunft konmit (Lc. 18, 7 f.), bestfttigt und erlftutert. vnox, rw ^vatacj.) Obwobl in diesem Gesichte die St&tte der g5ttlichen Gegenwart als hinmilischer Thronsaal erscheint, ist doch die Wohnung Gottes der Natur der Sache nach immer auch ein Tempel, in welchem ein Brandopferaltar nicht fehlen kann. Doch hat hier seine Erwfthnung keine selbst&ndige Bedeutung in der Entwicklung der Vision, da sie nur die eiKpay/a. (5,6) als M^yrer charakterisiert, deren Blut (in dem nach Lev. 17, 11 die Seele ist) am Fuss des Altars (Lev. 4, 7) ausgegossen und nun unter dem Altar befindlich ist. Mit ihrer Ermordung meinte man Gott einen Dienst zu thun (Joh. 16, 2), und sie selbst haben ihr Leben als ein Opfer fdr Gott (Phil. 2, 17. II Tim. 4, 16) dahingegeben. Das 171^ Hxoy (wie Joh. 14, 21) unterscheidet den Ausdruck deutlich von 1,9 und bezeichnet das (durch Jesum) empfangene Zeugnis f^ die g^nze durch ihn vermittelte Gottes- offenbarung (1, 5. 3, 14) , das sie nur besitzen , sofem sie es empf&nglich

448 Apokalypse

Tov d'Eov Tuxt Triv fia^VQtav, riv u^ov, tO xat hiQa^ctp fpiiifvfi ^uydXr] Xiyovreg' Stag Ttoze, 6 deujcoTijQ 6 ay tog xai akr^&ivogy ov TLQiveig Ttat hcdtxeig to alfia ijfiwv ex tiuv 'KOTOiTiovvzioy ini Trig /^5> ^^ '^^ ido&fj aizolg Ixaarr^ atolij Acvxij, xat igQ€&r^ avToig, %va avanavatavxat IVt xqovov firAQOv, ewg TtXr^qu^uiaiv Y.ai ol avvdovXoi avTiov 'aoI o\ adehpol avrdiv oi ^iXkovzig aTto/ziwea&ac wg xat avToi. 12 xai eldov, otc ijvotSev Ttjv G(pQayiSa xriv ai^zr^v, xat aeiOfiog fiiyag iyiverOf nai 6 ijXiog

aDgenommen haben. Hinzugeftigt wird es, um die MSxtyrer von den alttestamentlichen zu untersclieiden und als christliclie zu charakterisieren. Der Seher denkt an die Mgrtyrer der neronischen Zeit. 10* s*q. (ftaytf) ohne ey, wie 5, 12. 6, 1. Subjekt sind natilrlich die Mftrtyrer selbst. Zu ecu? note vgl. Job. 10,24. Zu dem artik. Nom. statt des Voc. vgl. 4, 11. Wie Gott als der Heilige (Job. 17, 11) den an ibnen begangenen Frevel nicht ungestraft lassen kann, so muss er als der Herr seiner Knechte (Luc. 2j 29. Act. 4, 24) sicb derselben annehmen, wenn er ein Herr ist, wie er sein soil {aXtj&.f wie 3, 7. 14). Zu exdix, mit ex vgl. I Sam. 24,13: wie lange ricbtest du nicbt und rS.cb8t nicbt unser (vergossenes) Blut an den Erdbewohnem (3, 10)? v- II. avioig ixaatia) wie 2, 23. Das weisse Eleid, das ibnen gegeben wird, ist, wie 3, 4f. , die Anerkennung ibrer Gerecbtigkeit, wonacb flir ibre Person das Gericbt, wonacb sie ver- langen, ToUzogen ist. Was die Yergeltung an ibren Feinden anlangt, so wird ibnen gesagt, sie soUten (ti/« nacb den verb, die, wie Mt.4,3) nocb eine kurze Zeit geduldig warten, was durcb das Folgende n&her begrtlndet wird. Nacb der Weissagung Jesu (Mt. 23, 32) kann das Gericbt erst kommen, wenn das Mass der Stlnde voll gewerdeu ist, und dazu ge- bQrt, dass die im gOttlicben Ratscbluss bestimmte Zabl der M&rtyrer voll geworden. Als ibre Mitknecbte mtissen sie ibre Treue gegen ibren Herm (vgl. das 0 Seanoirjg v. 10) ebenso bewSiiren wie die, welcbe dieselbe be- reits iin M&rtyrertode besiegelt baben, und als ibren Brtidem, d. b. als Gliedem der Cbristengemeinde, ist ibnen bestimmt, dies in derselben Probe zu tbun, wie sie. Das ot fieXXovTBe gebOrt also nur zu a^eXfpoi, da binsicbtlicb ibrer als ifvydovkot scbon das xai (etiam) andeutet, dass aucb die Zabl derer, die aus ibnen ibr Blut vergiessen mtissen, vollgemacbt werden soil. Es sind nicbt zwei verscbiedene Eategorien von Personen gemeint, sondem es ist eine zweifacbe Bezeicbnung derselben nacb Analogie deb sUfpnyfA, dia r. Xoy, r. &6ov xai xrX, v. 9.

6)12 17. Das secbste Siegel bringt das letzte Vorzeicben der Wiederkimft (Mt. 24, 29), den bereinbrecbenden Weltuntergang. Hier ist nicbt ein einzelnes Erdbeben gemeint, wie sie aucb unter den firtlberen Vorzeicben je dann und wann vorkommen (Mt. 24, 7), sondem ein grosses, welcbes die Erde in ibren Grundvesten erscbflttert. Die Verfinsterong

6, 10 7, 1. 449

iyivcTO fiilag log achcAog tqixivogj xot fj aekr^vr^ oXrj iyivetO' ibg alfiay 13 xat oi QCtiQeg rot; ovQavov tTttaav elg rijv /i^v, wg av^iij fidiXei tovg oXvvx^ovg avTijg vrro avifAov fieydXov aeiofiivtj, 14 tloI d ovQavog anBXiaqia&ri wg fiifiXiov kkiaoofievovy scat Ttav oQog xai v^aog hi twv xomav amunf iyuvridrjaav.

15 xal 01 fiaaileig T^g y^g xat ol fieyiOToveg Tuxt ol x^Aia^x^t xat ol nXovatot xai ol ia^vgol xai nag dovXog yuxl ikev&€Qog tKQvipav iavToig elg ra OTti^kaia %al elg zag Ttitgag twv hqiiuv^

16 xat leyovaiv rolg OQeaiv imlI xaig TtirQaig' Ttiaere eq> ^fiag '/£tl 'AQvipaxt f)fi5g and TCQoawTtov tov xa%>r^piivov iitl rov &q6- vov nai ano ti^g ogyiig tov aqvioVy 17 oti riXd-tv fj ^fiiga ^ f.i€ydkrj Ttlg ogy^g airfoil, xat Tig dvvatai OTa^vai;

VII, 1 ^era tovto tldov Teaaaqag ayyiXovg eaTCJTag BTii

der Sonne wird dadnrch dai^estellt, dass sie wird wie ein hftrener Sack (vgl. Jes. 50, 3 f.) , die des Mondes dadurch , dass er wird wie Blut (Joel 3,4). V. 18* Die (am Himmelsfirmainent befestigten, vgl. Gen. 1, 17) Sterne fallen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von einem starken Winde geschtlttelt wird. Vgl. das Siinliche Bild Jes. 34, 4, aus dem auch 14 aufgenommen wird, dass das Himmels- firmament selbst (das wie ein Zelttuch ausgebreitet, vgl. Psal. 104, 2) ver- schwand, wie eine Buchrolle, die zusammengerollt wird. Da das Wei tall aus Himmel and Erde besteht, so werden auch die festesten Bestandteile der Erde (die Berge) und des Meeres (die Inseln) aus ihrer Stelle fort- bewegt (vgl. 2, 5), d. h. sie verschwinden. t. 15 wird der Eindruck dieser Ereignisse auf die Erdbewohner (v. 10) geschildert, die nun nach alien Eategorien aufgez&hlt werden. Zu den Ednigen treten die hohen Staatsbeamten vom Civil und Milit&r (/!£/. x. /»A., wie Mc. 6, 21), zu den Reichen die sonst durch ihre Stellung M&chtigen, Einflussreichen. Alle tlbrigen werden als Sklaven und Freie zusanmiengefasst. Sie ver- bergen sich selbst vor Furcht in die HOhlen und Felsklfifte der Berge (vgl. Jes. 2, 10. 19). ^ 16 im wesentlichen nach Hos. 10, 8 (Luc. 23,30): fallet auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt (4,10), und vor dem Zom des Lammes. T. 17* ft t; rov) Dass der grosse Gerichtstag Jeh.'s, wie ihn Joel 3,4 weissagt, der Tag des Zomes des Lammes ist, verwandelt erst die alttestamentliche Weissagung in die von dem Lanrnie erschlossene (v. 12) neutestamentliche. Der Grund dieses Zomes ist v. 10 f. angedeutet, sofem inzwischen die Stlnde ihren Gipfelpunkt erreicht hat in der Yerfolgung der Christgl&ubigen. Zu xat Tf^ dvv, xiX, vgl. Nah. 1, 6.

7, 1— 8. Die Yersiegelung der Enechte Gottes behufs Bewahrung vor den dber die gottfeindliche Welt ergehenden Gerichten. Es gehdrt Weiss, N.T.m. 28

450 Apokalypse

rag TiaauQag ycoviag rrjg y^g, TLQarovvrag Tovg Tiaaagag aye- ^ovg T^g yijg, iva fxij Ttvhi ave^og ivtl T'qg yijg //ijTfi en:t rijc; d'dkaaarig ^i^e ini zi divdqov, 2 imxI eldov iiklov ayyeXov avafiaivovra ano avaxoXwv ^Xiov, sxovra aq>Qay7da S-eov Cdh- Tog, %al snQaKev q)iovfj jieyalf] roig Tiaaaqaiv ayyeXoig oTg edodrj ccvToig adtxijo'cri t'^v yrjv xat rrpf d'alaoaccv, 3 Xiycjv' fi'^ a5txijaijT6 Triv yr^ nat Trpf d'aXaaaav fii^re ta divdgay ixXQi aq>Qayiao}iiev xovg dovkovg tov S^eov ^fiwv iftt x€jv

za der kunstvollen Eomposition des Buches, dass mehrfach die fortlaufende Darstellung eines Gesichtes durch Zwischenscenen unterbrochen wird, welche auf sp&tere Ereignisse, die zun3,chst noch r&tselhaft erscheinen, vorausweisen, indem sie die Erwartung auf die L5sung des R§.tsels spannen, die erst in dem folgenden Gesicht befriedigt werden soil. ^era rorro) bezeichnet, wie 4, 1, dass bier eiu ganz Neues beginnt, nicbt das Gesicht mit den sieben Siegeln sich fortsetzt uud, da doch diese Fortsetzung' zweifellos 8, 1 folgt, cbarakterisiert sich alles Dazwischenliegende als eine Episode. Das &iii c. ace. nach Bunaxaq erkl&rt sich ganz wie 3, 20, vgl. 4, 2. Da die vier Engel, die dber die vier Winde der Erde gesetzt sind, an den vier Ecken der Erde stehen, so ist damit angedeutet, dass nicht irgend welche besonders sch&dliche Naturerscheinungen gemeint sind, sondem die natiirlichen vier Winde. Erst dass sie festgehalten werden, um nicht {iva ^i;, noch 20mal bei Job.) zu wehen (ru'ei?, wie Job. 3,8. 6, 18) ilber die Erde, cbarakterisiert sie bier als Sinnbilder gCttlicber Ge- richte (genau wie Jerem. 49,36), wie sie 4,5 durch andere schreckhafte Natur- erscheinungen abgebildet werden. Wahrend das bui c. gen. reine Orts- bezeichnung, wie 5, 13, markiert das ^ni n deySg. die Objekte, an denen das Hinwehen der Winde tlber die Erde sichtbar wird. Dass die Erde mit ihren BS,umen bier in ibrem alltSglicben Bestande e'rscheint, zeigt, dass es sich um kein zeitlich mit 6, 12 fP. zusammenh&ngendes Ereignis handelt, sondem um ein dem vorigen gegeniiber ganz selbstSndiges Ge- sicht. — Y. Dass der Engel mit dem Siegel des lebendigen Gt)ttes vom Au%ang (Plur., wie Jos. 1, 15. Jes. 11, 11) der Sonne herkommt, deutet an, dass es sich um eine Heil und Segen spendende Wirksamkeit desselben handelt, was dadurch best&tigt wird, dass der laute Ruf (6,10), der im Imperf. ausdrilcklich als seine spezifische Aufgabe geschildert wird, iu den Gegensatz gestellt wird zu den vier Eugeln, denen (der Auftrag) gegebeu ist, die Erde imd das Meer zu schSdigen (6, 6). Zu dem abundanten avtoig nach dem Relat. vgl. 3,8. y. 8. ttxQi' Ofpgtxy.) zeigt, dass die durch die Winde symbolisierten Gerichte Gottes einst fiber die Welt hereinbrechen werden, und spannt somit die Erwartung auf das n&chste Gesicht, in welchem dieselben erst geschildert werden sollen. Zugleich erhellt bier, dass das Siegel v. 2 dazu dient, diejenigen, welche vor diesen Gerichten bewahrt bleiben sollen, als solche dadurch zu bezeichnen, dass

7, 2-8. 451

(jLeiiinfav avtCiv, 4 yLoi ijnovaa xov aQi^fiov xdv i0g>Qayiafii' viov* huaxov TsaasQcnLOvra tiaaaQeg x'Aiddcg iaq>Qayiafiiyoi h, Ttaatjg q>vk'^g vltSv ^laga'qX* 5 ix qpvA^g ^lovda dcodrxa xiXiad^g iapQayiCfiivoi , ex gwlrlg ^Povfiriv dwdwa x^Aiadeg, hi qwXilg Fad diudcMC xiAicrdeg, 6 ix. gwXrlg lAaiiq ddderxa xiXtadBg^ in qwXilg Ne<pd'alBifi dtideina x^Xiddegy in qwXijg Mctpaaaii dddeKa XiXiddeg^ 7 ix q>vXilg 2vfi€wv dwdexa x^Xiddeg, ix q>vXilg AbviI dddexa x^Aecfde^, he gwXilg ^laaaxccg dddtxa xiXiddeg^ 8 hi qwX^g Za^ovXwv dddexa x'Aidde^y hi gwXiig ^liaaiiq> dtidexa x^Aiddeg, ix qwXijg Beviafieh dtidexa x^Xiddeg iaq>Qayiafiivoi.

ihnen darch dasselbe auf ihren Aogesichtem (vgl. Ezech. 9, 4) ein Siegel aufgedrflckt wird, was 9, 4 zweifeUos best&tigt. Dieselben werden aber nicht als irgendwelche Auserw&hlte charakterisiert, sondem ganz all- gemein als die Enechte Gottes, d. h. die Gl&ubigen, wie sie 2,20 die Knechte Christi heissen. ?• 4. /cA. eiftp^tty,) ist nicht inkorrekte Apposition zu r. etffpQayiCfjieymy, sondem selbst&ndige Bezeichnong der ge- hOrten Zahl. Zu dem femininischen /tAiacff; tritt durch constr. ad sens, das maskulinische e<Kf^ayiafA$yoi, weil jene Tausende ja Menschen sind. Die bestimmte Zahl aber drilckt nur die Gewissheit aus, dass Gott die Zahl seiner wahren Knechte kennt, und ist gew&hlt nach der Zahl des Volkes Israel, aus dessen Stftmmen je 12 mal tausend (die Vollzahl) als solche erkannt sind, also im Ganzen 144000. Durch das allgemeine r. dovX, r. ^. V. 3 ist jede Beziehung des ex naaijg ipvX, vu»y utq, auf die Gl&ubigen aus dem wirklichen Yolk Israel ausgeschlossen, dessen Sondening in 12 St&mme ohnehin damals ja gar nicht mehr bestand. Yielmehr tritt bier deutlich die Anschauung des Apokalyptikers hervor, wonach die NTliche Gemeinde der Antitypus der (aus den 12 Stftmmen bestehenden) ATlichen ist. Dieselbe ist aber hier gew&hlt, weil jene Gottesgerichte im folgenden Gesicht als der Antitypus der ftgjptischen Plagen beschrieben werden sollen, von denen das Yolk Israel Terschont blieb. 6 8 ftihrt diese antitypische Par allele in der plastisch-konkreten Darstellungsweise des Yerf. dahin durch , dass aus jedem Stamme 12000 versiegelt werden. Die Ordnung der St&mme, die schon im AT. bei verschiedenen Gelegen- heiten eine verschiedene ist, zeigt nur darin eine Absichtlichkeit, dass Juda Torangeht, weil aus diesem Stamme Chnstus herkam (5, 5), und dass Joseph und Beig., die S5hne der Rahel (Gren. 35, 24), schliessen. An SteUe Josephs als des Sohnes Jakobs treten natibrlich die St&mme Ephraim und Manasse, nur dass ersterer mit dem Namen seines Yaters Joseph genannt wird, wie h&ufig bei den Propheten (Ezech. 37, 19. Am. 5,6. 15. Sacluur. 10,6). Dann aber musste einer der kleineren St&mme fortgelassen werden, und so hier Dan (wie schon I Chron. 4 7), wofQr es eines besonderen Grundes nicht bedarf.

28*

452 Apokalypse

9 fierce Tavta eldov oxf^ov ttoIvv xat aQi&firjaai <xvtov ovdelg idvvaTo ex Ttavrog i'&vovg xai q)vXiuv '/.at Xadiv xal yX(oaad)v, aatwrag hfdniov xov S-qovov "mlI evanniov tov aQviov, 7i€Qifiefii^rjfiivovg aroXag levvMg^ '^ai q>oivi7ueg iv Taig XBQolv avtwv, 10 xat TLQaCovaiv (fiov^ fieydXrj, liyovreg' ^ a€o~

aQviq). 11 xal Ttavteg oi ayytkoi eloTijKeiaav nvTtht} tov &q6- vov xal Toiv TtgeafivteQwv xat Tiov reoaccQwv CcJo/v, xat eTteactr ivfoTtiov tov d'Qovov inl ra Tcq6ao)7ta airaiv xat TVQoaexv^

7)0 17* Gegensttlck zu v. 1—8, ebenso selbstandig mit dem fisra rama (vgl. v. 1) eingefiihrt. Obwohl vor den Gerichien, die tlber die gottfeindliche Welt ergehen, bewahrt, werden doch noch unzSUi^ Knechte Gottes in der grossen Trdbsal der letzten Zeit (v. 14, vgl. 1, 9) als Martyrer sterben. xai) leitet eine parenthetische Unterbrechunjf der Struktur ein, die den Begriff des noXvy steigert (vgl. 3, 7. 5, 11), wSlirend das ex an o/A. tioX. ankntlpft. W&hrend die Zahl der echten Diener Gottes dem Seher genau bekannt ist, kann die Zahl der Mftrtyrer keiner z^len. Da die Zahl 144000 (v. 4) lediglich eine schematische Zahl ist, macht es keinerlei Schwierigkeit, dass die Zahl der M&rtyrer aus ihnen als (fiir Menschen) uuzfihlbar erscheint. Da von den VQlkem in ihrer Gesamtheit so wenig wie 5, 9 das Yolk Israel ausgeschlossen sein kann, ist jede Entgegensetzung derselben gegen die StSmme Israels (v. 4) aos- geschlossen. Der Ausdruck zeigt im Vergleich mit 5, 9 nicht nur eine andre Anordnung, sondem auch eine variat. struct., indem der Sing, in den Plur. flbergeht, wozu sich aus dem Jiaytog (jeder) ein nacmy (aUe) ergSLnzt. Der Plur. des Partizip. {eattaTag) bezieht sich ad syn. auf den EoUektivbegriff o/Xog^ vgl. Joh. 12, 12. Ihr Stehen vor dem Thron (Gottes) und vor dem Lamme zeigt, dass sie als zur vollendeten Gottesgemeinschaft (und damit zur Seligkeit) eingegangen geschaut werden. Dass sie mit weissen Eleidem angethan, wie die MSii^yrer 6, 11, zeigt, dass hier deren Zahl voll geworden erscheint. Bern, den Eintritt eines selbst&ndigen Satzes beim 0bergang von der Schilderung der Personen zu ihrem Attribute wie 1, 16. Die Palmen {tpoiv,, nur noch Joh. 12, 13) in ihren HSnden charakterisieren sie als Sieger. 10. tj <soiXYiQi.a) Die Eirettung, die ihnen zu teil geworden, gehOrt (debetur) Gott und dem Lamme, die sie bewirkt haben. Vgl. Psal. 3, 9 (im Hebr.). Sie schreiben den Sieg, den sie errungen, und die Errettung, zu der sie infolge desselben gelangt sind, nicht sich selber zu. T* 11 greift die Ausmalung der Scene, die vor dem Throne Gottes spielt (v. 9), uaturgemS^s auf die Schilderung des himmlischen Thron- saals 5, 11 zurdck, wonach rings um den Thron und die Altesten and die vier Lebewesen alle Engel standen. Zu dem Niederfallen und Anbeten

7, 9 - 15. 453

vfjcctp Tip S^eip, 12 liyovreg' a^iqv, ^ eiXoyla Tuxi fj do^a ytxii ij aoq>ia yLat t) evxccQioria xai a} tijui^ tloi ij dvva^ig tuxI ij ioxvg Tf7 &€fp fififHv eig rovg aidivag tcHv alaivtovy oifir^v. 13 Tuxl aTtenLQi&fj elg ex tw n^ea^vtiqfoy Xiyatv fior ovroi oi TveQipe^Xrjfiivoi rag crolag tag Xevnag tiveg elatv yuxi tvo&ev flXx^ov; 14 xal eXgrjiax a^r^* tlvqu fiov, av oldag. Ttat elmv fioi' ovToi elaiv oi eQxo^evoi i'K Tilg ^Xiipeug T^g fieydXrjg, %al I'nXvvav Tcig atolag avtuiv xal iXevyuxvav aixag iv xtp aXfiaxi tov agviov. \b Sia tovto elaiv ivwmov tov &q6vov tov &eov,

vgl. 4, 10. V. 12 preisen die Engel Gott, weil er den M&rtyrem zur VoU- eudung verholfen. Zu der siebenf&ltigen Doxologie vgl. 5, 12, doch wird hier durch die Wiederholung des Art. jedes einzelne Pr&dikat nachdrucks- voU hervorgehoben. Vbrigens wechselt die Anordnung der dozologischen Prfidikate, und an Stelle von nXovrog steht cv/n^etfrm (4,9). T. IS. X. anexQi^tj) wie Job. 5,17 a. bftufig, im Sinne des bebr. txssi er hub mit Bezug auf diesen Anblick an zu sprecben. Die Frage soil natflrlich nor die Aufmerksamkeit auf die folgende Erklftmng spannen, vgl. Jerem. 1, 11. Sacbar. 4,2. T. 14. eigtjxtt) Der Gebraucb des Perf. zwiscben den beiden Aor. belebt die Darstellung, wie sonst das Prftsens. Das xv^ic ist eine ganz allgemeine Ebrfurchtsbezeugung , wie Job. 4, 11. 15, und kann natflrlicb nicbt beweisen, dass der etg r. nQin^., der, wie 5,5, mit dem Propbeten redet, ein Engelwesen ist. Aucb als bimmliscbe Repr&sentanten der vollendeten Gemeinde, die nattlrlicb fiber das Gescbick der tbatsficb- licb Vollendeten Bescbeid wissen und Auskunft geben kOnnen, redet der Propbet ibn ebrerbietig an. Der Art. vor SXt^. deutet auf die von Cbristo geweissagte grosse Trtibsal (Mt. 24, 21), die aber nacb der Zeitlage des Propbeten als eine letzte grosse Cbristenverfolgung gedacbt wird. Das Herkommen aus derselben deutet an, dass sie in der Trflbsal ausgebarrt (sicb ibr nicbt durcb Yerleugnung entzogen) baben bis zum Tode, den sie erlitten, wie daraus folgt, dass sie als Sieger (v. 9) vor Gottes Tbron steben. Aber die weissen Eleider tragen aucb sie nicbt urn ibres Martyri- ums willen, sondern weil sie ihre Eleider gewascben und (dadurcb) weiss- gemacbt baben im Blut des Lammes, d. b. weil sie durcb dasselbe die Reinigung von aller Schuldbefleckung erlangt baben. Vgl. v. 10, wo sie ibre Errettung Gott und dem Lamme allein verdanken woUen, die sie daber aucb befUbigt baben werden, als Sieger aus der grossen Trflbsal hervorzugeben (vgl. 12,11), was aber bier in denWorten nicbt liegt. T. 16. dia rovto) vgl. Job. 1, 81. 5, 16. 18: darum dfirfen sie in die Gottes- n&be konmien und ibm in seinem Tempel (vgl. zu 6,9) dienen Tag und Nacbt. Es liegt bier keine Antizipation der Weissagung von der End- vollendung vor, die noch nicbt, wie 22,4, dem Seber voigef&hrt wird, sondern es tritt bier erst der Zweck der ganzen Episode des Kap. 7 klar

454 Apokaljpse

Tuxi loTQevovOLV aixf^ fj^iqag Tcai wTLTog iv tip va^ avzovy xai 6 Tux&i^fievog int xov d^qovov ayirpKuaet art* avtovg, 16 ov Tteivaaovaiv m, ovdi dixprflovaiv m, ovde fiii Tiiarj btz ccvrotg 6 iikiog ovdi nav xar^ua, 17 oti to agviov to ava fiiaov tov d^Qovov Ttoifiavei avTOvg %ai bdriyr^au avTOvg ini ^cc^g Tctffug vdarwvy xat i^akeixpu 6 &ebg nav ddngvov ex re?)' 6g>&ixXfji{Ly avTwv.

VIII, 1 xat orav iivot^ev Trjv ag>Qayida T^y i^dofitjVj iyi- vero ciyfi iv t(Z olgavtS wg ^fiiwQiov,

hervor. Vor den Gottesgerichten, die fiber die gottfeindliche Welt ergeheo, bleiben die Gottesknechte wohl bewahrt (v. 1 8); aber da, wie schon 6, 11 angedeutet, in der letzten grossen Trflbsalszeit noch zahllose M&rtyrer umkommen werden, wird dem Propheten erOffiiet, welch herrliches Schick- 8al derselben wartet. Nach der das Ideal der ATlichen Gottesgemeinde (Lev. 26, 11) reaHsierenden Verheissung Ezech. 37, 27 wird Gott selbst sein Zelt (seine Wohnnng) tlber ihnen aufschlagen {cxtjy., ygl. Job. 1, 14), so dass seine Gnadengegenwart sich schtLtzend und segnend fiber sie aus- breitet. T. 16, vgl. Jes. 49, 10. Sie werden hinfort keinen Mangel mehr leiden, und keine Gluthitze der Anfechtung wird mehr fiber sie kommen. ¥• 17. to aytt fABCoy T, ^Q.) wie Jos. 19, 1, weist auf 5,6 zuriick, so- fem auch das zwischen den Tieren und den Altesten stehende Lamm in- mitten des (halbkreisf^rmig gedachten, vgl. zu 4,6) Thrones stehi. Chri- stus erscheint als der gute Hirte (Job. 10, 11), der ihnen Wegftihrer sein wird {oSfjy,, wie Job. 16, 13) zu den Wasserquellen (Jes. 49, 10), die hier durch den nachdrUcklich vorantretenden gen. app. als die Quellen (ewigen) Lebens und der damit gegebenen Seligkeit bezeichnet werden, in welcher aller Jammer der Erde ausgeschlossen ist (elaAeti/;. xrA. nach Jes. 25, 8).

8, 1* ox ay) kann nach dem sechsmaligen korrekten ore unmSglich eine zufWige Inkorrektheit sein, die, da der ind. aor. folgt, noch auf- fallender ist, als 4, 9. Die Offiiung jedes Siegels, die ja nur der symboh- Bche Ausdruck ftlr die Offenbanmg eines Teiles des ZukunfUgeheimnisses ist und als solche nicht gesehen werden kann, wird dem Propheten kund durch etwas Neues, was er hdrt oder sieht. Da nun hier lediglich ein Schweigen im Hunmel eintritt, welches symbolisch andeutet, dass er die letzte EnthtQlung des Zukunfbsgeheimnisses in diesem Gesicht noch nicht empfangen soil, so weiss er zwar, dass das Lamm, dem Gott ja die ganze Offenbanmg desselben verliehen (1, 1), auch das siebente Siegel gelOst hat, aber der Zeitpunkt dieser LSsung ist ihm nicht durch eine neue Offen- barung markiert, sondem, wann auch das Lamm das siebente Siegel

7, 16 8, 5. 455

2 Kal eldov Tovg eTtra ayyiXovg 6i hiimov tov &€ov f(nfi%aoiVf TLal ido^aav avtdig e/cra cakTciyyeg. 3 tloI iiiXog ayytkog ^A^ev vual iara&rj ijtt to d^vaiaax'^Qiov hxmv XifioPio- TOV xQ^^<>^9 )^^ idoOrj airrt^ ^^iafiata Ttokldy iva dcJaet Toig TtQoaevxcug tCjv ayiwv Ttavroiv int to ^aiacTiqQiov to XQvaovv TO evcjTtiOv tOv d'QOvov. 4 xat avifitj 6 Tuxnvog twv &vf4iafidT(ov Toig TtQoaevxcug tujv ayiwv hi x^^Q^Q ^^^ ityyi- Xox) eviiniov tov &€0v. 5 xal Eiktitpev 6 ayysXog tov hfiavo}-

l5Bte, der Prophet hat die letzte Enthlllluxig des Zuknnftsgeheimnisses nicht empfangen, sondem es trat ein Schweigen ein im Himmel etwa ((i>f , wie Joh. 1, 40. 6, 19) eine halbe Stunde, d h. auf eine kun bemessene Zeit hDrte die Offenbarung an ihn auf. Daraus folgt, dass das 2. Gesicht geschlossen ist.

V. 2 beginnt die 3. oder die Posaunenviston (8,2 11,18), deren Einleitnng v. 2—5 bildet, fthnlich wie 4, 1 bei der vorigen Vision. Dies wird deutlich markiert dnrch die Erscheinung der sieben Thronengel (Tob. 12, 15, Lc. 1, 19), die im vorigen Gesicht nicht nnr nicht erw&hnt waren, sondem f!lr die in der dort geschilderten Scenerie schlechterdings kein Platz ist. Dass ihnen sieben Posaunen (vgl. Joel 2, 1) gegeben werden, deutet an, dass sie in der folgenden Vision etwas Bedentongsvolles ankflndigen soUen. T. 8. ijX^€y xai ecra&rj) £r kam und stellte sich auf den Altar, nSmlich den Brandopferaltar (6,9), da er die goldne R&ucherpfanne hat, urn Kohlen von dort zu holen. Dass er aber das Rauchopfer darbringen soli, erhellt daraus, dass ihm Rauchwerk gegeben wird, es auf die Kohlen zu schfitten (bem. die korrekte Verbindung des neutr. plur. mit dem Sing.), um es zu geben, d. h. darzubringen (imk c. ind. fut. als reine Umschreibung des Inf., wie 3,9. 6,4) den Gebeten der Heiligen zu gut (dat. comm.), sofem dieselben in dem Symbol des Weihrauchs (5, S) vor Gottes Angesicht gebracht werden, wenn er sie auf den goldnen Altar, der yor dem Thron- sitz ( Jehovas), d. h. vor der Bundeslade steht, also auf den Rauchaltar (vgl. Exod. 30, 6. Lev. 4, 7. 18) schfittet ^ T. 4. aveprj) zeigt deutlich, dass die Scene nicht, wie im vorigen Gesicht, im himmlischen Thronsaal spielt, da der Ranch zu Gott hinaufsteigt. Wo der Rauchaltar zu denken, ist nicht angedeutet, vielleicht ist einfach an den Rauchaltar im Tempel zu Jerusalem (vgL zu 11, 1) gedacht. Die gauze Einleitung soil ja nur an- deuten, dass die im Folgenden geschilderten Strafgerichte fiber die Welt kommen infolge der Gebete der Heiligen, die in ihrer Bedrftngnis Gott um seinen Schutz anrufen. ^ t* 5. eiXrjfpey) vgl. 5,7, kann nach dem exo>y V. 3 nur pr&sentisch bezeichnen, dass er die empfangene R&ucherp£aime ninmit, um sie nun aus den Feuerkohlen des Altars zu ftUlen (yefAii,, wie

456 Apokalypse

Tov xai iyifiiaev avzov i^ tov Ttvgog zov d'vaiaaxr^qiov xac eficclev elg ttiv yrjv xal lyivovvo figowal xat aoTQaTrai yuxi q>ioval y,at aeiGfiog.

6 xai 01 hma ayyekoi oi txovveg zag eTtva adk^tiyyag fixoifxaaav havzovg, IVa aaXTvlawaiv. 7 xae 6 Ttqwzog iaaX- Ttiaev, Y,ai iyevezo ;faAaCa ymc tvvq iLieimyfAeva iv aificczi yuxl i^Xri&r^ elg zriv yijv' y,al z6 zqizov r^g yijg y.azE/Mrj, ytal to ^Qizov ziuv diydqiov ^^az£y,atj, xal nag xoQfzog xXioQcg xarcxcf?^. 8 xai 6 devzegog ayyeXog iadXttiaev, xai wg oQog /Lteya Tivqi xaio/ievov i^Xi^&r^ elg zfiv &dXaaaav' xai iyevezo z6 zqi- zov zrlg d-aldaar^g aifxa^ 9 xai aTted-avev z6 zqizov zdv VLztOfAci-

Joh. 2, 7. 6, 13) und (die von dorther entnommenen Kohlen) auf die Erde zu werfen. Wenn infolge desseu die Naturerscheinungen eintreten, die schon 4, 5 als Gerichtssymbole erscheinen, und denen nur noch aus 6, 12 das Erdbeben hinzugefiigt wird, so ist damit ausgedrtlckt, dass die im folgendeu Gesicht zu schildemden Gerichte fiber die Welt kommen , weil Gott die vor ihn gebrachten Gebete der Heiligen erhdrt. Schon daraus erhellt, dass die von den Gliiubigen erflehten Gottesgerichte sie selbst nicht treffen kOnnen, weshalb sie ebeo durch die Yersiegelung (7, 1 8) davor bewahrt sind. Danach sind ohne Zweifel die 144000 identisch mit den 7i«vT€g ^

icyi^i V. 3.

V. 6 kehrt zu v. 2 zurtick und markiert den Beginn des eigentlicheu Gesichtes. Jeder Posaunenstoss giebt das Signal zu einem der geschaateu i

Gottesgerichte. Die Eiiizelheiten, in denen dieselben sich in der geschicht- lichen Wirklichkeit voUziehen werden, k5nnen uat^rlich dem Seher nicht vorgefahrt werden; sie werden nur ihrer Art und Weise nach geschildert nach dem Typus der &gyptischen Plagen, die nur grauenhaft gesteigert erscheinen, weil sie furchtbarer sein werden als jene. T.7 ist Exod. 9, 23 f. uachgebildet; aber sowohl der Hagel als das Feuer war mitBlut (eig.: in Blut) gemischt. Das Genus des Part. fAtfAiyfAeyn musste sich nattirlich nach dem Gen. des letzten Wortes richten^ W&hrend Exod. nur an einen gewaltigen Hagelschlag gedacht zu sein scheint, der unter bestandigem Blitzen und Donnem herabprasselt, ist hier eigentlicher Feuerregen damit verbuuden, da ein grosser Teil (bem. die schematische Zahl: ein Dritteil vgl. 6, 8) der Erde mit den Baumen und allem griinen Grase darauf (vgl. Mc. 6, 39) verbrannt wird. Zu xaxBxati vgl. I Kor. 3, 15. T. 8. Die zweite Plage triffit das Meer. Eine ungeheuere Feuermasse, wie ein grosser flammender Berg, wird ins Meer geworfen und verwandelt das Dritteil desselben in Blut (nach dem Typus vom Exod. 7, 20), so dass nach T. 0 ein Dritteil der beseelten Meertiere sterben und ein Dritteil der Schiffe zu Grande gehen, weshalb auch hier das Feuer mitwirkend gedacht ist.

8, 6 - 12. 457

rwy Twv iv rtj &aXdaaf]j to i'xovta tpvx^g, xae to tqitov tc3v TtXoiuiv duq>9dQii]aav. 10 xai 6 tqitoq ayye^og iadlTtiaev, xae eTteaev ex tov ovqovov aatriQ f^iyag xaiof^evog dfg Xapmag, %ai iTteaev inl to tqitov TcJy norafAwv %ai inl rag 7tt]ydg TtZv vdaTcov, 11 xoTi TO ovopia tov aatiqog liyevai d atpiv&og. xot iyivsvo to tqitov tiov vdarcov elg atpiv^ov^ xal nolXoi twv dv&QWTccov drtid^avov ba twv vddtwv^ oti iniTLQavd^vflav. 12 xai 6 TeTOQTog iiyyeXog iadlmasv^ y.al ertXr^yti to tqitov TOV ijXiov xat TO tqitov Tt^g aehiivrig i^at to tqitov tcSv aOTd- Qwv, iva OTuoviadii to tqitov qvtwv %ai ij ijfjiiQa piri q>dvi] to TQITOV avTflg, Tuxt fj vv^ 6f4oiwg.

Zu eyey, atfia vgl. Job. 2, 9. Die zu roty xriafi. geh5rige partizipiale Appo- sition {ttt exoyttt) ist ganz wie ein Relativsatz angesehen, vgl. 2, 20. 3, 12. Bern., wie das Verb., wo es dem ro tqixoy vorangebt, im Sing, stebt, da- gegen, wo das Dritteil der Fabrzeuge durcb das letzte Wort als eine Vielbeit vergegenwfirtigt ist, im Plur., wobei nattlrlicb auf das Neutr. von nXoia nicbt weiter reflektiert wird. T. 10. Da die Plage Exod. 7, 20 den Nilstrom trifft, so wird bier nacb derselben nocb ein analoges Gottes- gericbt geschildert, welcbes das Dritteil der Str5me und Wasserquellen auf dem Lande trifift. Anstatt des Flammenberges v. 9 ist es bier ein wie eine Fackel brennender Stem, der auf sie ffllt. t. 11. o a^iy&og) Da die Bezeicbnung des Wermutb {tj atff, oder to atfjiy&ioy) bier zum Namen eines Stems geworden bat sie maskuliniscbe Form angenommen. Durcb ibn wird ein Dritteil der GewSsser selbst in Wermutb verwandelt {eyey, f e? wie Job. 16, 20). Der wunderbar erzeugte Wermutb ist offenbar als giftig gedacbt, da auf Anlass {ex) der so vergifleten Gew&sser viele Menscben starben. Das Verb. BnixQay&tjaay stebt im Plur. trotz des neutr. plur., weil die Wasser gerade in der Mebrzabl, in der sie von vielen Menscben getrunken werden, in Betracbt kommen. T. 12. Das vierte Gottesgericbt trifft nacb Analogie von Exod. 10, 21 ff. die Himmelslicbter, aber, wie bei den andem, wird nur ein Dritteil derselben von der Plage getroffen. Wie alle gescbilderten Ereignisse in der Wirklicbkeit unvor- stellbar sind, weil es ja nur symboliscb-typiscbe Darstellungen der bevor- stebenden Gottesgericbte sind, ist aucb die Wirkung dieser Verfinst«ruug der Himmelslicbter unvorstellbar, sofern infolge derselben der Tag (d. b. das Tageslicbt) nicbt mebr scbeint, und zwar, wie die einscbr&nkende Apposition dazu sagt, ein Dritteil desselben, und ebenso die Nacbt, die sonst durcb Mond und Sterne orbellt wird. Bem., wie die Scbilderung aller vier Gericbte nur zum geringsten Teil wirklicb geseben werden kann, und wie die Nacbbildung resp. Steigerung der ftgjptiscben Plagen zeigt, dass wir bier propbetische Ausmalung der von den Posaunenstdssen verkClndigten Gottesgericbte baben.

458 Apokalypse

13 xat eldovj xat ijyLOvaa evbg aeiov Tterofiivov |y fuo- ovQayqfiaTif Xiyovzog qnavy fieyaXr]' oval oval oval vmg xarovyLOvyrag inl rf^q yf^g ex twv Xoitcwv qxavaiv I'^g aaXTziy- yog TWV TQUov ayyilutv twv fieXkovTwv aakjtiCuv.

IX, 1 xat 6 TtifiTtTog ayyeXog laaXnioBv^ xal sldov aavaQa ex Tov ovQavov TteTtTwxoza elg ti^v yijv^ xal ido&rj avrai ^ "xXelg TOV (pQicnog Tr^g afivaoov, 2 xot ijvoi^ev to g>QiaQ rilg afivaoovj ^al avejSt] -Aajivog €x tov (fqiaTog^ fog Tuajrvog xcr/u/- vov fieydlrjg, xal iaxoTwSiri^ 6 ijhog xat 6 a^^Q ix, tov naTvyov TOV (pQiatog. 3 xat ex tov TtaTtvov i^^kd-ov axQideg elg Tijy

18. X. eidoy) geht auf das Sehen des Adlers. Das Bt^os steht, da es betont vorangestellt, schwerlich fOr den nnbestimmten Art., da es die Bedentimg der Erscheinung erhSht, dass unter den am Firmament fliegen- den Adlem, die ohnehin durch ihre mftchtige Stimme besonders zu dieser Botschaft geeignet, es einer war, der diese besondere Handlung vollzieht. Im Zenith fliegt er, um flberall sichtbar und hSrbar zu sein. rove xatoixovyxas). Da aus 9,12. 11,14 erhellt, dass ovai nicht als Inter- jektion gedacht ist, sondem als ein dreifaches Wehe, welches nicht den Erdboden (v. 7) oder das Meer (v. 8) oder die StrOme (v. 10) oder die Himmelslichter (v. 12) trifft , sondem die Erdbewohner selbst (6, 10) , so werden diese als Objekt der Plage gedacht ; als Verb, schwebt dem Yerf. wohl nach v. 12 nXrjceei vor. Zu ex t. Xom, <p. vgl. das ttneS; ex t. 11. Von jedem Posaunenschall geht ein Wehe aus, er veranlasst dasselbe. Durch diesen Zwischenakt werden die vier ersten Posaunengesichte von den drei letzten gesondert (vgl. 2, 18. 6, 8).

9) !• Ganz anders als 8, 10 ist hier der vom Himmel auf die Erde gefallene Stem (bem. das part, perf.), wie 1,20, Symbol eines gefallenen Engels, da er im Folgenden deutlich personifiziert wird, indem ihm der Schlttssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben wird. Der a^xHSco^ ist der Aufenthaltsort der Damonen, wenn ihnen nicht auf der Erde zu wirken gestattet ist (Lc. 8, 31). Es f&hrt ein Schacht, einer Cisteme fthnlich, von ihm zur Erde hinauf, und Gott allein hat den SchlQssel zu demselben (vgl. 1, 18). Wenn er denselben einem gefallenen Engel giebt, so erhellt, dass auch solche nur Yerderben fiber die Erde bringen kSnnen, wenn und so* viel er es behufs Ausftihrung seiner Gerichte will. 2. Wenn aus dem ge^^ffiieten Schachte Ranch aufsteigt, wie der Ranch eines grossen Ofens (Exod. 19, 18) , der die Sonne und die Lufb verfinstert, so ist in der Tiefe ein ewiges Feuer brennend gedacht. Es ist nicht, wie Joel 2, 10, der Heuschreckenschwarm selbst, der die Himmelslichter verfinstert; denn nach ?• 8 gehen erst aus dem hOllischen Qualm die Heuschrecken (Exod. 10, 12 f.) hervor, die von vom herein als d&monische Wesen personifiziert

8, 13 9, 7. 459

y^c, xat id69ij avtotg iiovaia, tog Ixoiffti- i^ovaiav o'l anoffniot tijs y^s- 4 ^^'^ Ep^'^i; avrdtg i'va ^^ adixtjatoai* tov xogvov T^g ?^S oide Ttav j^^w^ov o^Jc ttcv divdQov, el ^ij TOtg (w- ^ftotiovg, oizivEQ OVA e'xovaiv c^f atp^aylda rot &eov tTtl ttav ftettuTCtav. 5 xal ido&tj avroig Xva /i^ dnoxreinoaiv alrovg, aXX' iVot ffaaayta&^aovtai fi^vag nivxe' xat i ^aaaviofibg ai— Tiuv uig ^aaavtafibg axo^Tiiov, orav Tiaiajj ay&^ftov. 6 xat cv Toig ^fttQatg ixxivatg ^tjir^aovaiv ot av^gtaTTOt tov S^avorov, Tuti ov fii{ Etietaatv ovtov, mai iTzi&vfiijaovatv ano^veiv, xal <p€vyti 6 9dv€nog OTt^ attoiv. 7 xat va iftotiifitxra raiv audi- dtay oftoioi Xitfioiq ^Totftaoftaioig elg TCoXefiov, vuxi Ini vag xe-

tdnd; daher das mtwkuliniache rdtoK' Bern, daa johanneische tiovaia. Der Oegensatc der Skorpionen der Erde leigt, da«8 sie selbst nicht irdische, soDdem dOmoiiische Weseu sind. T. 1. tQge9t] ira) trie 6, U. Daat de weder doe Grog der Erde uoch irgeud ein jangcs QrOn (vgt. 8, 7) uoch irgend eineu Baiun Bchftdigen eollen (6,6. 7,2f.), worauf es docb den wirUichen Heuecbrecken Eim&chst ankommt , zeigt aufe ueue ihran dEiuomscheD Chaiakter. Dae ci fit) geht nicbt anf das ftti afactja., soDdern DDT aaf dan darm lieg^den poaitiveu Begriff des adateu/. Erst hier, vo die Menschen direkt von der Plage getroffen werden, konnte dies auf die Menschen beschrilnkt werden, die {oamcs motinerend, wie 1, 7) nicht das Siegel auf ihren Stimen haben. Dieser Rflckblick anf 7, 2 f. zeigt dentlicb, dass erst bier die dort in Aussicht gestellteu Plagen losbrecben. Da sie aber nicht darch das Loslassen der Winde, sondem durcb daa Blasen der Posannen berbeigefOhrt werden, erhellt klar, dass dies Geaicht mit dem vorigen nicbts mehr am tbun hat. T. S. fiaiiavia9i;aovr<n) W&brend der Coqj. atitoittiratcti' nur durch die Nachwirknng von v. 4 {wa pt] ndixi^a.) herbeigeftlhrt ist, tritt bier nach ido3ri daa iva c. fat. als reine Uinscbreibnng des Inf. ein, wie 6, 4. 8, 3. Sie eollen eben nicbt sterben, eondem geqn&lt werden (Mt. 6, 6. 29) nnd zwar 5 Monate lang. Innerbalb 5 Honaten vom Hai an pfiegen die Heoschrecken ku erscbeinen, hier aber danert ibr Peinigen die ganze Zeit flber. Wie v. 3 wird das- selbe mit dem Peinigen des Skorpionen vei^lichen, so oft derselbe eioen Menschen (mit seinem Sticbe) trifit. t.6. Ci^v^"^'"'') ^r'- Joh- 7, 16, 34. 36. Die Ansmalung geht gauz in die prophetische lialr iil><-j, Hie im Grande scbon v. 5 weder aichtbar noch bflrbar ist, «ondtiru Relltxion dea Sebers. Bern, die AusfDhrnng im rollendeten ParalleUantus und das httchst affektvoUe PrSeens ^ci'j'ti. T. 7. ra o^oiu^ora) von den Gestalten der Hensebrecken wie Ezecb. 10, 22. HinsicbUicb ibrfr Grstalteu sitid sie Pferden Uinlich. Bern, das dem anon v. 8 ff. etilsprecheiide a/toiat, Aucb Joel 2, 4 werden sie mit Pferden verglicben, nud in Uer Tliat

460 Apokalypse

q>aXag avTcSv tog aveq^avoi OfAOiot XQva^^ xat %a TvgoawTra avrwv ihg TtgoawTca avd'QWTCwv, 8 yuxt elxov "^Q^X^S ^9 '^Q^X^?- ywaixaiv, tuxI oi odovreg avTwv wg keowwv riaav, 9 xai elxov d'WQavLag wg d'tigaviag aidrjQOvg, '/xxl ^ (pwvq toiv 7t%tqvytav avTWv wg qxovri ccQfiatwv %7t7t(av noXkuiv tq€x6vtcov eig tvo- XBfjiov, 10 xai tx^vatv ovgdg d/aoiag a/LOQTtioig ycal xivvQa, xal ev Toig ovQaig aizdiv fj i^ovaia avviov adex^aae zovg avS'Qith' Ttovg lAT^vag rcivte. II exovolv in avx&v fiaaikea tov ayyeXov T^g afivaaov, ovofia avToi i^qaitnl l^^addwv, yial sv rfj fA-

die Heuschrecken eine gewisse Ahnlichkeit besonders mit zum Kriege gertisteten haben, deren Eopf aus dem Brusthamisch hervorragt Aber was bei Joel ein Bild, ist hier alles in forchtbare Wirklichkeit umgesetzt. Dass es auf ihren HS^uptem steht wie Siegerkr&nze von gold&hnlichem Glanz, deutet auf ibre jeden Widerstand bezwingende Macht. Aach die schwache Ahnlichkeit des Heuscbreckenkopfes mit einem Menschenantlitz gewinnt hier durcb die Personifikation der d&monischen Heuschrecken eine viel voUere Bedeutung. T. 8. eixoy) Bern, den die Darstellung be- lebenden Wechsel in der Ausdrucksweise, die aber v. 9. 10 sofort wieder in die selbstfijidigen S&tze mit ergSuzter Copula zurQckkehrt, nachdem dieselbe durch das ijaay hier vorbereitet. Die Vergleichung ihrer Haare mit (langen) Weiberhaaren war wohl durch ihre langen Fahlhdmer an die Hand gegeben, die L(Jwenz9,hne (Joel 1, 6) deuten auf ihre wilde GefHssigkeit. ?• 9. Sie haben Brustschilder (Thorax genannt), die eisemen Panzem &hnlich sind (vgl. die zur Schlacht gertisteten Pferde v. 7). Das GerS^usch ihrer Fltlgel gleicht nach Joel 2, 5 dem Ger9,usch vieler Rosse- wagen, die ziun Streit rennen. Der HauptbegrifF bleibt der der Wagen, um deren Rasseln es sich handelt, und das mnaiy ist eingeschoben , weil nur mit Rossen bespannte Wagen einherrasseln kOnnen, ohne dass das r^c/. zu mn(av zu beziehen wftre. ?• 10 bem. den nochmaligen Wechsel des Temp., das in das Preens tlbergeht. Sicher ist die grauenhaftere Yorstellung intendiert, wonach die Schw&nze ganzen Skorpionen glichen, zumal in den SchwS,nzen wegen der Stacheln, womit sie ausgertlstet, die ihnen verliehene Yollmacht (v. 3) liegt, die Menschen ftinf Monate lang zu sch&digen (v. 5). T. 11. e/ovaey) Das Asyndeton ist absichtlich, damit sich die Bezeichnung ihres Ftlhrers von der Schilderung der Heu- schrecken selbst abhebe. Zu ovofta ctvrta vgl. 6, 8; das e^grcMn kommt nur noch 5mal im Ev. Job. (vgl. 5, 2) vor. Abaddon scheint schon Hiob 26, 6. 28, 22 den Ort des Verderbens (LXX: antaXBta) zu bezeichnen, und wird hier personifiziert als Name dessen gedacht, der als der fiber den Abyssus gesetzte Engel die aus ihm hervorkommenden Heuschrecken anfElhrt; daher grazisiert in (tnoXXvtoy (der Yerderber). £s liegt sehr nahe, dass der Engel v. 1 gemeint ist, dem der SchlQssel zum Abyssus

9,8-15. 46!

krivixy ovof^a tx^i l/^TtoUvwv. 12 ij oval fj fiia anill&ev' idov tQxerai Irt dvo oval fierd raika,

13 TLal 6 i*7LTog ayyeXog laakniaev^ ycal ijxovaa qrctw^v juiccv ix twv TeaaaQwv 'Aeqatoiv %ov dvaiaartjQlov tov xqvoov Tov ivti/tiov xov d'eoVf 14 Xdyovra xiji ^vutip ayyihp, 6 Ix^v T1JV aaXrtiYya' Xvaov rovg xioaaQaq ayyelovg tovg dedefiivovg f.Txl Tio TtoTafAoi TM ^Byohif Evq^QaTf^. 15 ymI iXv&r^aav ol xiaaaqtg ayyeloi ol ^toif^aaf^ivoi elg t^v wgav xat iifxiqav vtai ^iriva xal iviavtovy Xva anoY,ttivwaiv to tqixov twv av&Qw-

and damit die Obmacht tlber die d&monischen MS^hte in ihm gegeben ist. Auch bier ist natlirlich keinerlei Einzeldeutung beabsichtigt, da das Gottesgericht lediglich nach dem Typus der Sgyptischen Heuschrecken- plage geschildert und als ein viel furchtbareres durcb den d&monischen Cbarakter derselben gekennzeichnet ist. ?• 12. rj ovai tj fjna) knttpft an 8, 18 an. Hier ist das ovai ganz snbstantiviert und zwar als Fern., wobei dem Yerfasser vielleicht ein BegrifF, wie ^Xi^n, vorschwebt. Ganz irregul&r ist der Sing, e^/ncrt neben dem pluralischen Subjekt. Vielleicht dachte der Yerf. daran, dass nor noch ein Wehe in diesem Gesicht wirklich kommt (11, 14), das dritte noch verschwiegen wird. Das fiBxa ravra im Plur. steht wohl mit Bezug auf die reichen Ziige, in denen sich die Schildening des ersten entfaltet.

T. 18. ^tayrjy fiiay) bildet, da eig in abgeschw&chter Bedeutung filr Tf^ in der Apok. nicht vorkommt, einen Gegensatz gegen die 4 HOmer des 8, 8 erw9.hnten Rauchaltars. Die ErwSJbnung derselben kann nur an- deuten sollen, wie der ganze Rauchaltar dafOr zengt, dass die auf ihm dargebrachten Gebete nur erhdrt werden kSnnen, wenn noch die sechste grosee Plage kommt. 14. Xeyoyja) ad syn. bezogen auf den in der Stinune v. 18 redenden Altar, der dann natttrlich personifiziert gedacht werden muss. Zu der anakoluthischen Apposition in dem o exoty vgl. 2, 20. W&hrend 7, 1 die vier Engel die Yerderben tlber die Menschenwelt bringenden Winde zurQckhalten, wird hier als bekannt vorausgesetzt, dass am grossen Strome Euphrat (Gen. 15, 18) vier Engel (nattlrlich Satans- engel) gebunden liegen, die bereit sind, jeden Augenblick ihre Reiterheere verderbenbringend fiber die Welt zu fOhren. Da dies Yerderben fiber alle Erdbewohner ergeht (8, 18) , ist die Beziehung auf die Partherheere ausgeschlossen, und nur die typische Parallele massgebend, wonach vom Euphrat her die Feindesheere anrflckten, welche in ATlicher Zeit die Gottesgerichte fiber Israel zu bringen pflegten. !&• tjioifAacfieyoi) bezeichnet, dass diese Engel zum Eriegszuge (vgl. v. 7) gerfistet sind ftir die von Gott bestimmte Stunde des bestimmten Tages des bestinmiten Monais des bestinmiten Jahres (bem. die Zusammenfassung der vier Zeit- bestimmungen unter einen Art.), um (lya nach tjtoifi., wie 8, 6) den dritten

462 , Apokalypse

7t(av, 16 Y,ai 6 aQid-fAog tojv aTQarev^dTCJv xov irtTnuLov SitTfiv- Qiddeg ^ivQiddcov fiYX)vaa zov dgcd'fiov avTwv. 17 xat ovnog eldov Tovg irtnovg iv t^ bqaOBL xai xovg xadrj^ivovg iru* av- Toiv, I'xovtag ^(oqayiag nvgivovg '/,al vcnuvd^ivovg yuxl S-eiiudeig' xat at '/£q>alal TiHv %7t7tiay wg xetpahxl Xeovruv^ xot iyc %div atofjiatiov avTiov h-noQevBtai Ttvq yuxl Tcartvog xat ^eior. 18 and tcjv tqiwv nXrjymv roxrvmv aTtsyLzdvdTjatxv to tqItov TtHv av&QWTtanf , At tov nvqog xat xov iMXTtvov xat tov S^elov Toi) hLTtOQBvopiivov hi rwv atOfAfhwv (xvzaiv, 19 ^ ydq i^ovaia Twv %7t7to)v h T^ azo^azi mrcuiv iaztv yuxl iv zaig ovgaig avTwv' al ycLQ ovgat avtiuv o^oiac oq^aiVy exovaai yusqxxXag^ y,at iv airvdig adrAOvaiv, 20 y,al ol XoiTtol xCJiv avd^QOfTttov , 6i

Teil der Menschen (nattirlich mit AusDahme der versiegelten Knechte Gottes V. 4) zu iOten. £s ist also vorausgesetzt, dass dies letzte and grOsseste unter den vorl&nfigen Gottesgerichten bereits nach Tag und Stunde bestimmt ist, und dass dieselbe jetzt gekommen. Erst t. 16 wird es klar, dass es Heere von Reiterei sind, welche diese Satansengel herbei- fflhren, um die Menschen zu t5ten, und zwar doppelt so viel, wie sonst eine unzS,hlbare Menge bezeichnet wird (5,11). Da der Seher diese Menge natUrlich nicht zu tlberz9.hlen vermochte (vgl. 7,4), hOrt er die Zahl der Heere im Gesicht. Diese ungeheure Zahl, wie ihre Fflhrung dnrch die Satansengel, charakterisiert diese Plage als eine alle vorbildlichen an Furchtbarkeit fibersteigende. T. 17. ovrotg) Dem entsprechend, was er bisher von der Aufiforderung an den 6. Engel (v. 14) , deren Ausffthnrng V. 15 einfach voraussetzt, und von der Zahl ihrer Heere (v. 16) gehOrt, sieht der Prophet nun im Gesicht (ey t. oQattei, wie Dan. 9, 21) im Gegen- satz zu dem bisher nur GehSrten die Pferde und ihre Reiter selbst Das en ttvrtjy (statt des sonst in diesem Falle dblichen Ace, vgl. 4, 2) steht, um die Beziehung des exoyrag auf die Reiter zu sichem. Die feuerfarbigen, dunkelr5tlichen und schwefelgelben Panzer entsprechen dem Feuer, Ranch und Schwefel, der aus den M9.ulem der LOwenkdpfe (vgl. die LOwenz&hne v. 8) der Pferde hervorgeht , und charakterisiert sie als hOllische Unge- heuer, weshalb auch nach t. 18 nicht die Reiter die Menschen tUteu, sondem von diesen drei Plagen die TOtung ausgeht (bem. die Wieder- aufnahme des ocno durch ex, wie Joh. 1,45). ?• 19* rj e^ovaia) wie V. 10, woran auch das erinnert, dass diese Macht nicht nur in ihrem Maul, sondem auch in ihren Schw&nzen liegt, die schlangengleich eigene K5pfe haben, und mit denen {ey avtaig hebraisierend , wie 1, 5. 6, 8) sie die Menschen sch&digen (vgl. v. 10). T. 20 f. tritt nun klar hervor, dass dieses Gottesgericht (was auch von den vorhergegangenen gelten soil) zugleich eine Bussmahnung war, daher das ovde: auch nicht einmal infolge

9, 16 - 10, 1. 463

ovx aTteKTovdTjaay iv raig rcXtjyaig ravvaigy ovdi fierevor^aav ix xiov s(ff(x)v tCjv xBiqCiv avrtuv^ %va fiij TtQOOTivrqaovaiv ra Saifiovia yuxl %a el'dtoka ra xQvaa %ai ta aqyvqa xat ra x^Axa %ttl ra lid'iva xctt ra ^Xivaj a ovre (iXirteiv dvvavtai ovve anoveiv ovre fteQirtareiVj 21 xat ov fAerevorjaav ht. twv q>6vcjv avzdiv ovre he ttiv (paQficnuwv avTwv ovre ix, T^g Ttoqveiag avrwv ovre Ix rwv yclefi^artov aizdiv,

X, 1 nat eldov aXXov ayyekov laxvQov xarafiaivovra iyt Tov ovQavoVj neQi(ie(ilr]f4€vov veq>i'ktpty %ai fj Xqig ini Tijy xe- q^aXi^v avtoVf ymI to rcgoacDTtov ovtov wg S {jhogy xai ol rtodeg

dieses fiirchtbarsten Gottesgerichts thaten sie Busse, durch die sie sich abwandten von (jierap. ex, wie 2, 21 f.) den Werken ihrer HSude, d. h. vou den Gdtzen (Deut. 4, 28). Das tva fitj umschreibt einfach den inf. epezeg. nach fJLstay., daher der ind. fut, wie 3,9. 6,4: mn nicht mehr anzubeten die Dftmonen (Psal. 106, 37. I Eor. 10, 20) und (was vielleicht noch als eine rohere Art des GOtzendienstes betrachtet wird) die goldenen, silbernen, ehemen, steinernen und hdlzemen (vgl. Dan. 5, 4) Gdtzenbilder, die weder sehen noch hOren noch wandeln (metaph. ffir: handeln) kOnnen (vgl. Psal. 115,4 7). T. 21 filhrt die spezifisch heidnischen Sfinden auf, von denen sie nicht Busse thaten: Mordthaten, Zaubereien (vgl. Jes. 47, 9. 12), Hurereien und Diebereien. Da hier nicht, wie v. 12, bemerkt, dass mit diesem Gottes- gericht das zweite Wehe voriibergegangen ist, erhellt, dass dasselbe noch einen zweiten Teil hat. Dazu kommt, dass nach v. 20f. dasselbe aus- schliesslich fiber Heiden ergangen; es gab aber auch Gotteskinder und Ungl&ubige unter den Juden. Bern, auch, wie nur dies Gericht nicht nach dem Tjpus der S.gyptischen Plagen geschildert, vor denen Israel (als Typus der NTlichen Gemeinde) bewahrt blieb, sondem gerade nach dem Typus der Gottesgerichte, die fiber Israel ergingen. £s folgt daraus unzweifelhafb, dass Eap. 11, das von den Schicksalen Jerusalems handelt, und an dessen Schluss erst das zweite Wehe vorfiber ist (v. 14), die andre Seite dieses zweiten Wehe bildet. Ganz wie Eap. 7 nach der L5sung des 6. Siegels schiebt sich aber nach der 6. Posaune eine Episode ein, welche das Folgende vorbereitet.

lOy !• ttTi^oy) im Unterschiede von dem im vorigen Gesicht erschie- nenen ayy, mf/. (5, 2). Der Engel, der dort die Hauptscene einleitet, schwebt dem Seher auch hier vor, wo es sich fibrigens wieder um ein Bfichlein handelt. Dass er vom Himmel herabsteigt, beweist aufs neue, dass sich Joh. nicht mehr im Himmelspalast befindet, wie im vorigen Gesicht, dass also seit 8,2 ein ganz neues, mit dem vorigen gar nicht mehr zu- sanmienhSngendes Gesicht begonnen hat (vgl. zu 8, 4). Auch hier ist der starke Engel ein Engel hOherer Ordnung, wie daraus folgt, dass er mit

464 Apokalypse

avTOv wg gtvXov nvgog^ 2 xai e%(x)v iv rfj %BiQi avrov fiifika- Qidiov v^vBiifY^ivov. xat ed-rjy^ tov noda avrov tov de^iov ijit Trjg d-akdaarjQ, tov di evtivt^ov iTtl rrig yrlg, 3 xcrt entga^cv q)a}vrj f^eyaktj, tian^q kewv fivxazai, A.al ore e^ga^ePf ikdXrjocnr ai f/rra figovral rag eavrwv qxavag, 4 xal ore ikakr^accv al eTtra ^govrai, ijfiellov yQaq>uv' xal ij^KOvaa gxavriv ex tov ov- Qovov Xeyovaav aipgdyioov a eXakrjoav al hrtra figovraij Ttal

alien Attributen gCttlicher Herrlichkeit ausgestattet wird; dexm die Wolkenht&Ue , von der er umkleidet, ist nichts andres, als die Wolke, in der sonst Gott selbst in Theophanien zu erscheinen pflegt, der Regen- bogen auf seinem Haupt (4, 8) nur der Widerschein des gdttlichen Glanzes, von dem sein Angesicht leuchtet, wie die Sonne (1, 16), und auch die niedrigsten Teile der Gestalt, die Fflsse, wie Feuer8fi.ulen. t. 2* x. e/w»') scil. Tjy, vgl. 1, 16. Ohne vQllige Verwirrung der Konzeption kann im- m5glich in demselben Gesicht, in dem das grosse Zukunftsbuch mit sieben Siegeln erschien, noch ein besonderes Bflchlein gedfinet vorkommen, das doch jedenfalls auch ZukUnftiges enthSit, woraus aufs neue folgt, dass dies Gesicht ein v5llig neues, fur das die Bilder des vorigen gar nicht mehr existieren. Er setzt den rechten Fuss auf das Meer (mit seinen Inseln), den linken auf die Erde, weil die Kunde, die er bringt, der ganzen Welt gilt, ohne dass dabei darauf irgend reflektiert ist, was vom Stand > punkt des Sehers aus rechts oder links liegt. Die laute Stimme^ mit der der starke Engel redet, hier geradezu mit Ldwengebrfill ver- glichen, ist eine Anktlndigung des letzten grossen Gottesgerichts, das fiber die ganze Welt ergeht (vgl. Joel 4, 16). Die sieben Donner repr&sentieren, wie der siebenfUltige Geist (1,4.4,5), die Gottesstimme, die im Donner vemehmbar wird , wie so oft im AT. (vgl. Psal. 29) , weshalb sehr wohl an die sieben Himmel gedacht sein kann, durch die hin er erschallt. Das betonte savttoy zeigt aber, dass nicht an die Stimme gedacht ist, mit der die Donner reden, sondem, wie Joh. 12,28f., an das, was jeder der Donner zu sagen hat. Diese Donnerstimmen bilden also gleichsam das Echo auf das Ldwengebrtill des Engels, in welchem Gott selbst die Botschaft des Engels best3.tigt und zugleich dem Seher inhaltlich erl&utert, weshalb er T. 4 niederschreiben will, was die Donner rede ten, sobald ihre Stimmen verhallt sind (bem. wie das tjjuieXXoy mit sjuieXXoy 3, 2 wechselt, wie Joh. 4, 47 mit 6, 6 und h&ufig). Da seine Absicht zu schreiben auf dem Befehl Christi (1, 11. 19) beruht, so kann die Stimme, die ihn daran verhindert» nur die Stimme Christi sein, und dass dieselbe vom Himmel her erachallt^ bestg^tigt nur, dass der Prophet sich auf der Erde befindet (vgl. zu v. 1). Das Yersiegeln (vgl. Dan. 8, 26. 12, 4. 9) bedeutet, dass er das Gehdrte der Kenntnis andrer verschliessen und daher nicht niederschreiben soil. £s wird damit nur vorbereitet, dass ihm mit der 7. Fosaune, welche das

10, 2-8. 465

f4'^ avra ygciif^sg. 5 xat 6 ayyeXog, ov eldov iorwra ini r^g ^alaaar^g xai iTtl r^g Yr^g^ r^Qtv zr^v x^^^ avrov t^v de^iav eig Tov ovqavov^ 6 xat wfioaev iv rtp ^uivTc elg rovg aiuivtxg twv aldvuvy og suTiaev rov ovQoyov tuxI to iv atrtpj %al viiv yf(v Tuxt ta iv avtfjj xat t^v &aXaaaav Tuai ra kp avrfj^ oti XQOvog ovyLBTC lorort, 7 aXk* iv raXg fiptiqai^g r^^ (pfovrig tov ffidofiov ayyilovy otav fiii^f] aaXTti^eiVy %al iveXea^ to fivorri^ Qiov TOV &€OVj wg evtffyikiaBv Tovg havTov dovlovg, Tovg ttqo^ q>flTag, 8 xat fj q)wvijy tjv ijuLovaa ex tov ovqctvovj Ttakiv Xakovaav juer' ifiot xat Xiyovaav VTtaye IdjSe to fiifiUov to rivtitfyf^ivov iv TJj x^^Q^ ^^i; dyyiXov tov ecTwrog inl rjjg

letzte grosse Qottesgericht bringen soil, dessen Doimer er schon rollen hdrt, noch nicht gegeben werden soil, dieses Gericht wirklich zu weis- sagen. ?• 6 f* Der Engel aus v. 1 f. erhebt seine rechte Hand (die Schwur- hand) ztim Himmel (vgl. Deut. 87, 40) nnd schwQrt (ofjiv. ey^ wie Mt. 5, 34. 36) bei deni ewig Lebendigen (vgl. 4,9 f.), wie Dan. 12,7, der hier ausdrflck- lich mit feierlicher Wiederholung des xa er avt, als der bezeichnet wird, welcher Himmel, Erde, Meer mid alles, was darin ist, geschaffen hat (Exod. 20, 11. Psal. 146,6), dass eine Zeit nicht mehr sein wird, bis (nach der YoUendung der vorbereitenden Qottesgerichte) die mit dem Endgericht kommende Endvollendmig eintritt, d. h. dass dieselbe mit der 7. Posaune, deren Schall ja unmittelbar bevorsteht, ohne Verzag kommt. So erl&utert T. 7 den Ausdruck; denn er ftihrt als Qegensatz ein, dass in den Tagen der Posaune des 7. Engels, d. h., wie das oray fieXXtj aaXn, er- klftrt, in der Zeit, wo er posaanen wird and das letzte grosse Qottes- gericht verktLndigt, auch (etiam, wie 2,13) das Qeheimnis Gottes, d. h. die auf das Endgericht folgende Endvollendung, voUendet ist (sein wird). Zu tteXic^rj vgl. Job. 19, 28. 30. Als die selige Endvollendung charakteri- siert jenes fivcrr^Q. der Satz mit tog: wie er mit solcher Freudenbotschaft versehen hat {evayy. c. ace, entsprechend dem passiven Gebrauch Mt. 11, 5) die ihm speziell angehOrigen und darum solcher Verktlndignng gewtUrdig- ten (bem. das eavrov) Knechte im Sinn von 1, 1, wie hier das t. n^oip. aus- drdcklich erl&utert. t.8« rjy fjxovca) n&mlich v. 4. Dieselbe Stimme Christi, welche die Donner des Gerichts versiegeln heisst, leitet auch die symbolische Handlung ein, durch welche dargestellt wird, dass die mit der siebenten Posaune eintretende Endvollendung noch verschwiegen bleiben soil. Die unnatdrliche Attraktion des Praed. im Hauptsatz (AorAotva, scil. r^y, wie v. 2: €x<ay r^y) durch den Relativsatz, in welchem tj tpmyt} Ace. geworden (tyv), hat eine Analogie in I Job. 2, 25, vgl. auch Apok. 1, 11. 4, 1. Zu vnay^ vgl. Job. 4, 16. 9, 7. Nur in der Erzfthlung heisst das Buch in der Hand des Engels, dessen Stellung v. 5 beschrieb, ein fiifiXa^tStoy (v. 2), im Munde Christi ist die wtirdigere Bezeichnung (5, 1) gebraucht. Weiss, N.T. in. 29

466 Apokalypse

^alaaarjg nal STti T^g y%. 9 xai aTtijl&ov Ttgog tov ayyeXow^ leycjv avTf^ dovvai fioi to ^i^XaQidiov. yuxt leyei fioi * Xdfie TMxl "AaTCKpaye ovto' y.at ntvLQavel aov r'qy ycoiXlavy aiX* iv Tfp aTO^iazi aov eazac yXvy.v wg /lih. 10 xort ekafiov to fiifiXctgidiov en T% X^''Q^9 ^^^ ayyiXov nai 'KaTiq)ayov avTo, yial ^v ip T(^ aTOf^ari fiov aig fiiXi ylv7.v' xal ore eifayov avrOy i^ti- HQovdn] ^ VLOcXia fAOv. It xort Xeyovaiv fioi' del ae rtaXiv TVQognjTevaai irtl Xadig nal e&veaiv nat yXciaaaig yuxl (iaaiXevaiv TtoXkoig.

T. 9. anrjX&oy ngog) wie Joh. 4, 47. Der Inf. nach Xeytay ssLgt^ was der Engel thun soil. Wie Ezech. nach 3, 2, so soil der Seher das Bilchlein verschlingen, und es wird in seinem Leibe bitteren Geschmack erregen, aber in seinem Munde stlss sein, wie Honig (Ezech. 3, 3). Der Sinn der symbolischen Handlung wird erst klar in 10« Das Verschlingen des Biichleins ist die Aneignung seines Inhalts. Da das Bilchlein aus der Hand des Engels kommt, welcher das unmittelbare Bevorstehen der seligen EndvoUendung beschw5rt (v. 6 f.) , kann dieser Inhalt nnr die Schildemng derselben sein. Daher ist es wie Honig stlss (bem. das be* tonte Yoranstehen des tert. comp.) in seinem Munde, d. h. ea ist stlss, da- von zu reden; aber wenn er es verschlingen muss, um es bei sich zu be- halten, d. h. nicht da von zu reden, so wird sein Inneres von Bitterkeit erftillt, weil es so schwer ist zu schweigen von dem, was das Hen mit Jubel erftlllt. Nur in dieser Deutung kommen die so eng yerschlungenen Teile des Zwischenakts auf denselben Gedanken hinaus. Der Seher, wie die Leser werden darauf vorbereitet, dass das Endgericht, das die 7. Po- saune bringen sollte, samt der mit ihm gegebenen seligen Vollendung in diesem Gesicht noch verschwiegen bleiben solL t. 11« xai Xeyovirty fioi) Sowohl der Engel v. 9, als die Stimme v. 8 geben dem Seher die trdstliche Gewissheit, dass, was jetzt in diesem Gesicht noch verschwiegen bleiben soil, in einem sp&teren Gesicht ihm nach gOttlichem Ratschluss {del) zu weissagen gegeben werden soil. Ausdrtlcklich aber wird ange- deutet, dass diese Weissagung nicht etwa die Kap. 11 folgende ist, da diese sich ausschliesslich auf Israel bezieht, sondem von universeller Bedeutung ist, wie das Endgericht, welches die EndvoUendung herbeiftlhrt, weil sie sich beziehen wird auf alle VOlker {ent c. dat., wie Joh. 12, 16). Ygl. den Ausdruck ftLr dieselben in 5, 9. 7, 9 , nur dass an die Stelle der q>vXm' die ESnige treten, die in den spHteren Weissagnngen eine so grosse RoUe spielen. WShrend aber die YoUendung der Weltgeschicke noch verborgen bleibt, wird die YoUendung der Geschicke Israels, die noch zum 2. Wehe geh5rt (vgl. zu 9, 21), schon jetzt enthtlllt (11, 1-13).

10,9 11,2. 467

XI, 1. nal ido^ fioi xdlafjios Ofioiog ^afidqff Xeytov syeiQe Tuxi fjtivQrjaov tov vaov roO &€od yuxt to ^aiaoT^qiov xal tovg TtQoaytwof^vrag iv aizt^, 2 xai r^v avkriv t'^v e^cod'ey vod vaov £x/9aAe i^io xat ^ij avfqv fiet^cygy ori ido^ roig i'^eaiVf xat Ttjv Ttohy xr^v ayiav ncevqaovaiv fi^yag reaaeQdiMvta xal

II9 xaXafAog) ist nach Analogie von Ezech. 40,3 ein einem Mass- stabe (wohl der L&nge nach) fthnliches Rohr, eine Messrute. Von wem sie gegeben wird, ist nicht gesagt, da es dem Seher nor auf den da- mit verbundenen Befehl ankommt. Das Xeyny kntlpft ad syn. an die Person des Gebenden an, noch h&rter als 4, 1. Das Messen soil, wie v. 2 sagt, den TeU abgrenzen, der vor dem dort geschilderten Schicksal be- wahrt wird. Dieser Teil ist zunftchst das eigentliche Tempelhaus (Mt. 26, 61), bestehend aus dem Heiligen und Allerheiligsten ; nnd da von keiner Yersetzung nach Jems, die Rede ist, so wird allerdings sehr wahrschein- lich, dass sich der Seher in diesem Gesicht von vom herein (vgl. zu 8, 4) angesichts desjenisalemischen Tempels befindet. Das ^r(rux<rTi7^M>»' schlecht- hin kann nur, wie 8, 3. 5, der Brandopferaltar (im (jegensatz zum Rauch- opferaltar) im Heiligen sein, der mit gemessen wird, weil er mit zn dem apezifischen Heiligtum in Israel gehSrt. Jede Dentung auf die Erhaltung des Ausseren Heiligtams wird aber damit abgeschnitten, dass damit ver- bunden werden die an dem Altar (ey, wie Joh. 8, 20) Anbetenden, da der wirkliche Brandopferaltar eben nicht Oebetsst&tte, sondem Opferst&tte ist. Gemeint kOnnen also nur die wirklichen Gottesanbeter (Joh. 4, 23 f.) in Israel sein, und das xai bezeichnet, wie 4, 11 (und so, und zwar), dass den Tempel Gottes (vgl. 3, 12) und die spezifisch gottgeweihte St&tte in Israel nur noch die Gl&ubigen aus Israel bilden. Damit stimmt, dass nach t. 2 der 9.ussere Yorhof (Ezech. 10, 5), d. h. der den inneren Yorhof mit dem Tempelhause umgebende, hinausgeworfen werden soil, was nach Joh. 6, 37. 12, 31 nur von Personen, also den Unglflubigen in Israel verstanden werden kann. Dieser Teil des Heiligtums im weiteren Sinne (d. h. des gott- geweihteu Yolkes) soil nicht gemessen und dadurch vor dem Schicksal be wahrt werden, welches der BegrOndungssatz dahin erl&utert, dass er (im Rate Gottes) den Heiden gegeben ist. Zu welchem Zwecke, erlftutert das Folgende ; denn die Heiden werden die heilige Stadt (Mt 4, 5. 27, 53) in Besitz nehmen und mit Fdssen treten unter ihrer Herrschaft (vgl. Lc. 21, 24). Die 42 Monate sind die 3 Vs Zeiten ( Jahre) aus Dan. 7, 25. 12, 7, d. h. die Gerichtszeit, w&hrend derer Israel unter dem Gerichtszom Gottes steht (vgl. die Heidenzeiten Lc. 21, 24). Yon einer ZerstOrung Jeru8.*s ist also nicht eigentlich die Rede, sondem von der Zeit der Heidenherrschaft fiber Jems, (und damit fiber Isr.), welche bevorsteht, weil es nicht durch die Messung v. 2 vor diesem Schicksal bewahrt wird. Es gehOrt zu den die Erwartung auf das Folgende spannenden Zfigen der Apok., dass hier von dieser danielischen Unglfickszeit die Rede ist, deren Bedeutung erst

29*

468 Apokalypse

dvo. 3 xai dmaoi Tolg dvatv ^dqtvaiv fjiovy xat TVQoqnjrevaovaiv ^fiigag x*A/ag dtaxoaiag e^^^ovra TteQifiefiktjfievoL acr/,'/.ovg. 4 or- Toi siaiv al dvo iXalai xcet al dvo Xvx^iai at ivcjTtiov tov' ^VQcov T^g y^g eavwreg, 5 xat eX rig aircovg d'ilu adi7C7Jfrat,y 7tf>Q iKTvoQeverat en roC axo^atog avriuv xat xorecr^/et toiV ix^QOvg avTwv xai ec rig d^eli^ar] avrovg adr/Sjcaif othiog del avTov a7coy,Tav&^vai. 6 ovrov ex^vciv ti^v i^ovoiav yjieioas

durch die folgenden Gesichte klar wird, ebenso wie erst 12, 14 ff. gezeigt wird, wie es kommt, dass die Gl&ubigen aus Israel vor diesem Schicksal bewahrt werden. ▼• 8* t. <fr<r. fiaQt. fiov) vgl. 2, 13. Erst hier erhellt* dass Christus redet und also auch den Befehl v. 1 gegeben hat; es sind also seine Jtlnger, die er als Propheten aussendet (Mt. 28,34), um Israel zur Busse zu rufen. Wie 9, 20 f. die Gerichte, die fiber die Heidenwelt ergehen, Bussmahnungen sind, so wird die Grerichtszeit fiber Isr. (1260 Tage s= 42 Monate) dazu dienen, nur dass ihm ausdrticklich Busspredi^r gesandt werden, deren Bekleidung mit S&cken (Jerem. 4, 8. Mt. 11, 21> schon auf die Busstrauer deutet, die sie mit dem sdndigen Volke ftlhlen. Bern., wie der zu datato notwendige Infin. hebrfiischartig in einen selb- stS^ndigen Satz aufgelOst wird. y* 4 nach Sachar. 4,3.14, zeigt, wes- halb von den zwei Zeugen v. 8 als bekannten Erscheinungen geredet werden kann. Der Seher sieht in ihnen die aus Sachar. bekannten zwei Olbftume, nur dass er sie wegen der Stellung, die sie dort haben, zugleich als zwei Leuchter bezeichnet, die vor dem Herm des Landes (Jehova) stehen, und charakterisiert sie dadurch als geistgesalbte und als Trftger der Wahrheit, die das Yolk zur Erkenntnis seiner Stinde fdhren soil. Bem. in dem ecrtares die constr. ad syn. , wie 4,8. 5,6. 18, deren Hftrte dadurch um so fdhlbarer wird, dass der Art. at beibehalten ist. Aber erst die Yorstellung des Stehens vor dem Angesichte Gottes, das sie als seine Diener qualifiziert, fHhrt mit Notwendigkeit den Obergang ins Mas- cul. herbei. v. 5. Um ihre Wirksamkeit die von Gott bestimmte Zeit dber zu sichern, mtls&en sie unantastbar sein und die F&higkeit haben,. ihre Feinde zu vernichten. Hier aber wird die Erinnerung an Elias, der Peuer vom Himmel flber seine Feinde regnen l&sst (II Reg. 1, 10), noch dadurch zurilckgedr3jigt, dass der bildliche Ausdruck aus Jerem. 5, 14 in furchtbare Wirklichkeit umgesetzt wird, wenn wirkliches Feuer aus ihrem Munde hervorgeht und ihre Feinde verzehrt. €i rtj d^BXrjtrtj) In dem Wechsel des ind. praes. und conj. aor. liegt eine absichtsvoUe Steigerung. Im ersten Falle verhindert ihre Vemichtung die Ausft&hrung des ^€A«k^ wenn aber trotz solcher Vorgange einer soUte sie schfidigen gewoUt haben (vgl. zum conj. aor. Joh. 12, 7), so muss er eben auf diese Weise {ovriog wie 3,5) getOtet werden. ▼•6. rrjy e^ova.) Der Art. kann gar nicht fehlen, da es sich ja um die bestimmte Vollmacht handelt, zu thun, was

11,3-8. 469

zov ovQoyoVy iva fiii vcrog ^Qixs ^^^ ^I^^Q^S ^^r^ rtQcnpr/ieiag avzHv, Tuxl i^ovalav i'x^vaiv inl zdiv vdartov, avQifpuv avva eig alf^a Ttal nara^ai r^y y^v Iv Jiaaij TtXr^yfiy dacnus iav ^eXi^aoHJiv.

TO ava^aivov ix z^g afivaaov noir^au fitz* avrwv noXef^ov tuxI viyLTflu avtovg %al aTtoycieyBi avtovg. 8 %ai to Tvrwfjia avtdiv ijii %rig nkavBiag T^g Ttoketog r^^ fjteyaktjgy tizig mxkuzai Ttvev- fiQViiidig ^odofia xat ^yvTcrogf onov nuxl 6 %vqiog amw

Elias that (I Reg. 17, 1), der auch nach Lc. 4, 25. Jak. 5, 17 so lange, wie die Tage ihrer prophetischen Wirksamkeit w&hren (8Vt Jahre lang), nicht regnen liess, im Folgenden aber um eine Yollmacht Qber die Wasser (vgl. 2,26), die dann freilich die Absicht hat, sie in Blut zu verwandeln nach 8, 8. Exod. 7, 19 f., und das Land mit (ck hebraistisch, wie 1, 5) jeder Plage zu schlagen, so oft irgend sie wollen, offenbar nach Art der &g7p- tischen. Hier ist also an das Yorbild des Moses gedacht, wie vorher an das des Elias, so dass die beiden Zeugen als Antitypen des Elias und Moses (Mc. 9, 4) vorgestellt sind.

T. 7. ox«y xsXm.) vgl. 10, 7, also an dem Ende der 8 Vt Jahre (v. 3). Es ist durchaus absichtsvoll, dass hier das Tier aus dem Abgrund (9, 1) ohne n&here Erklftrung auftritt und die Erwartung spannt auf sp&tere Gesichte, in welchen dies Geheimnis entr&tselt werden soil (vgl. zu 7, 1. .11, 2). Soviel ist schon jetzt aus Dan. 7,21 klar, dass es sich irgendwie um die heidnische Weltmacht handelt, die ja auf der St&tte der Wirk- samkeit der beiden Zeugen (in Jerus., vgl. v. 2) herrscht und, da sie natilr- lich ihre Wirksamkeit nicht dulden will, den Kampf mit ihnen beginnt. Das noi>fjirei noL ist nur die Umschreibung des 7ioX€/*H 2, 16. ?• ^ to nxtafAo) Der Sing, steht auch im Griech. h&ufig von einem Gegenstande, der jedem einzelnen von einer Mehrheit angehOrt. Vgl. Gen. 48, 12. Lev. 10, 6. Jud. 13, 20. Zu dem Frevel ihrer Ermordung tritt die Schmach, dass man ihren Leichnam unbeerdigt auf den Strassen der grossen Stadt liegen l&sst, die, dadurch entweiht, aufgeh5rt hat, die heilige Stadt (v. 2) zu sein, und daher (bem. das motivierende ijre; 1, 7) vom Geist der Prophetic {nyevfAttxixiag) mit Namen genannt wird, die antitypisch auf die St&tten der grOssten Sfindengreuel hindeuten. Zu der Bezeichnung als Sodom vgl. Jes. 1, 9 f. Jerem. 28, 14. Ezech. 16,46; der Name myvuxog ergab sich von selbst, nachdem gerade in diesem Gesicht die ftgyptischen Plagen als typisch f&r die, welche fiber die Stlnderwelt ergehen, betrachtet waren. Der Name o xvQmq wird nur bei Lc. und Joh. auf Jesus in seinem Erden- leben bezogen (vgl. Joh. 6, 28. 11,2. 20,18). Das avxmy fWt nicht auf, da die Rede Christi v. 8 geschlossen und von v. 4 an in die erl&utemde, von V. 7 an in die direkt weissagende Rede des Propheten selbst ilber-

470 Apokalypse

icTavQw&rj. 9 xat jSkenovaiv €x tujv kawv xai (pvhov Tuxi ykioaadiv xai idywv to Ttxwfia aircwv ^fiigag rgelg Tcal Tfifitav^ Yjai Tcc TtTcifiota avTciv oi^ aq>iovaLV re&^vac eig fiv^fia^ 10 xai oi '/.aTOi'A.ofhfTeg ivtl t% yf^g x^l'QOvaiv ire* avroig tuxI evtpQaivovraiy imxI duiqa Ttifiipovacv aA^ijXoig, otl owoc oi dvo 7iqoq>f[caL ifiaaaviaav Tovg xaTOtxofvrag l/ri Ttjg yqg. 1 1 xcrt fieta rag rqeig ijfiegag xal {j^iov TtveDfia ^(o^g Ix to€ ■9'eov eia^i^ev iv avroig ^ xat earrjaav ircl tovg nodag avtwvj xcei g>6fiog fisyag iTcaTteoev eni tovg i^ewgo^vtag avtovg, 12 xai r^Aovaav qxoviiv (iByah^v ^x toO ovqavo^ Xiyovaav' ava(iccTe

gegangen ist. t. 9. ex xittv Xatav xtA.) vgl. 5,9, wo wie hier das Wort, wovon Bx abhgngt, fehlt, und die vierfache Bezeichnung der e^vi^ (vgl. auch 7, 9. 10, 11) in freier Variation der Wortordnimg. Wie es kommt, dass viele aus allerlei Volk in Jerus. anwesend sind, ergiebt sich aus v. 2. Die 3\'s Tage sind nach dem Schema der Unglflckszeit gebildet. Dass sich die Heiden am Anblick ihrer Schmach weiden und darum nicht zn- lassen (afpiovist,^^ im Sinne von Joh. 11,44.48. 12,7. 18,8), dass ihre Leich> name (hier der Plur. , weil sie keinen der beiden Leichname begraben lassen) in ein Grab gelegt werden, ist der H5hepunkt ihres Frevels (vgl. I Reg. 13,22). V. 10. oi xatotx, em r. yrig) vgl. 3, 10. 6, 10. Alle Erd- bewohner (hyperbolisch, da nattlrlich nur an die gedacht ist, die von dein Tode der Zeugen als Urhebem dieser Plagen hOren) sind dabei beteiligt, weil, wie der Begrflndungssatz sagt, die Strafwunder der beiden Propheten nach V. 6 dber den Bereich der Stadt hinaus die ganze Erde trafen. Der tTbergang ins Fut. nefiipovaiy (vgl. 2, 5. 16) erkl&rt sich einfach daraas, dass sie ihren eben geschilderten Jubel erst beweisen werden dadurch, dass sie einander, wie an Freudenfesten, Qeschenke schicken (vgl. Nehem. 8, 10. 12). y. 11. fA€t€t tag r^et; tjfi.) Die Ungenauigkeit in der Ri&ek> weisung auf v. 9 erklSrt sich dadurch , dass hier die Beziehung auf die Auferstehungsweissagung Jesu in ihrer ursprtlnglichen Form (Mc. 8, 31) massgebend wird. Der Lebensgeist (Gen. 6, 17) aus Gott ist der, durch dessen Einblasung in den Staub Gott die ersten Menschen schuf (Gen. 2, 7) und nun auch die Toten wiederbelebt. Sobald derselbe in sie eingegangen (bem. die Prftgnanz in suFrjX&. ey, wie Lc. 9, 46), standen sie auf ihren Ftissen (nachdem sie sich auf dieselben gestellt; zu der umgekehrt-en PrSg- nanz in dem so h&ufigen eni c. ace. vgl. zu 4, 2). Die weissagende Rede geht ins Praet. fiber, weil die kommenden Dinge vor dem Auge des Pro- pheten schon als vollendet dastehen. Zu (poliog eneneaey sni vgl. Exod. 15, 16, zu ^eag. Joh. 2, 23 (und noch 20 mal im Evang.). ?• 12. r^xovaay) Die zum Leben Erweckten und nun wieder Auferstandenen hOren eine laut« Stimme vom Himmel , die sie dorthin hinaufsteigen heisst (vgl. 4, 1). Zu

11,9-15. 471

ufde, Tuxi avifir^aav eig tov ovgavov iv %l v€(pilr], xai i&ewgr]- aav avTOvg ol ix^Qol avzwv. 13 %al iv iABivfi tfj &Qff iye- viTO aeiOfAog fidyag^ nai to denarov r^g nolewg ineaev, mat aTteycTfiv&rjaay iv ri^ aeia^^ ovofiora av^Qtintov x^^^^^S Itttct, xat 01 koiTtol l/i^o/^ot iyivovco xot idioiMxv do^av %i^ S'e^ toO ovQavo€\ 14 i} ovat fj devTiQa aftrlX&ev' idov fj oval ij tgitri iQXCtat taxp'

15 xat 6 SfidofAog ayyeXog iaakmaev^ xai iyivovro gxo- vai ^eydlai iv t<j) ovQavt^, kiyovreg' iyivero fj fiaailela toC

dem aye^rjaay vgl. Job. 6,62. 20, 17, zu ey r. yeqt. Act. 1,9. Da der Tod, die drei Tage im Grabe, die Auferstebung und Himmelfabrt der beiden Zeugen offenbar dem Typus Christi nachgebildet sind, wie sie v. 8 nach dem Typus des Elias geschildert waren und v. 4 wieder nach einem anderen weissagenden Vorbilde, so erhellt, dass nicht zwei bestimmte Personen ge- meint sind, sondem die beiden Zeugen nur der konkret plastische Ausdruck ftlr die Busspredigt, die Christus durch seine Propheten (vgl. zu v. 8) an Israel wird ergehen lassen. t* 18 wird nun klar, dass v. 1 11 nur die Yorbereitung gewesen ist zum Verst&ndnis des Qottesgerichts, das, dem der sechsten Posaune* entsprechend , fiber Israel kommt, wie jenes ilber die Heiden. Nach dem vorbereitenden Gericht, das in der Heidenherrschaft tlber Jems, kommt und wahrend dessen 3Vs j&hriger Dauer es Christus an Bussmahnungen nicht fehlen Iftsst, die durch das Endschicksal seiner Zeugen aufs hOchste verst&rkt erscheinen, bricht nun das letzte Gericht herein , das in der Form eines grossen Erdbebens (vgl. 6, 12) dargestellt wird, welches ein Zehnteil der Stadt zerstOrt und eine Zahl von {oyo/Aata, wie 8,4) 7000 Menschen (immerhin noch lange nicht ein Dritteil derBe- wohner, wie 9, 15) tOtet. Aber w&hrend die Heidenwelt (im grossen und ganzeu) unbussfertig bleibt (9, 20 f.) , ergreift die Qbrigen Fuit^ht und sie bekehren sich, indem sie dem Gott des Himmels (vgl. Nehem. 1, 4 f. Dan. 2, 18) die (ihm gebtlhrende) Ehre geben (Jerem. 33, 16, doch vgl. auch Job. 9, 24). Absichtsvoll wird im Gegensatz zu 9, 20 f. ihre Bekehrung nur in dieser allgemeinsten Form als bussfertige Umkehr geschildert. Zu Grunde liegt aber die Vorstellung, dass ein Rest Israels noch gerettet wird (vgl. R5m. 9,27ff. nach Jes. 1,9. 10,22f.). y. 14, vgl. 9, 12. fj ovai rj TQtrrj) Das dritte Wehe bringt das Endgericht, von dem die sieben Donner redeten (10, 3f.), und das in diesem Gesicht noch verschwiegen bleiben soil.

15« o 6 § do /A OS ttyy.) Wie mit dem Blasen der sechs ersten Po- saunen die dadurch angekdndigten Ereignisse unmittelbar eintreten, so ist es auch bier der Fall; aber wShrend diese Ereignisse frtlher dem Seher sofort im Bilde vorgeftJhrt wurden, so geschieht dies hier nicht, weil eben

472 Apokalypse

TioofAOv toi) TLVQiov ijfidv xtti ToCf XQiOtoi) ovvoV, nuxl fiaaiXevau eig Tovg aidHvag xuiv aUiviov. 16 Tcal o\ eiTuoai tiaaaQBg TiQeafiV" t^€QOi 01 hwTiiOv Tod ^eod na&^fievoi erti rovg ^Qovovg av- Tuiv BTteoav ini %a TtqoouiTta avTCuv nal 7tQoaer/,vyif]a{xv Tfji x^eqtj 17~liyovTBg' evxciQiOTOf>fiiv aoiy xvQie 6 ^cog 6 TtavioyLQariaQ^ 6 Sy xai 6 ^v, ori eYhjipag rriv ivvapiiv gov ttiv fieydlrjv xai ifiaaiXevaagy 18 xai to: e^vt] doyiadrjaav^ ycai ijl&ey ij o^ij

die symbolische Handiung in 10»8fF. den Seher darauf vorbereitete, dass, was nun eintritt, in diesem Gesicht noch verschwiegen bleiben soil. Aber eingetreten ist mit der 7. Posaune (d. h. mit dem letzten Endgericht) die Endvollendung, wie es 10, 6 f. feierlich beschworen ; daher hdrt der Prophet im Himmel (wftbrend er sich auf der Erde befindet, vgl. zu 10, 1) laute Stimmen (vgl. v. 12), welche verkflnden (UyovtBg^ constr. ad syn., wie 9, 14), dass das vollendete Gottesreich gekonunen ist: geworden ist die Herrschaft fiber die Welt (bem., dass r. xocfA, hier ganz im Sinne der spezifisch job. Lehrsprache steht), die bisher dorch die Machtwirkungen des Teufels viel- fach beeintrftchtigt war, unsers Herm and seines Gesalbten (Psal. 2, 2), und herrschen wird er (d. h. Gott, da der Messias nur sein Mitregent) in alle Ewigkeit, wodurch eben konstatiert ist, dass mit diesem Akt die definitive Endvollendung eingetreten. y. 16 verktlndet der Prophet (ohne dass von einem Sehen die Rede ist), wie in diesem Moment die Yer- treter der vollendeten Gemeinde (4, 4) anbetend niederfallen (4, 10. 5, 8) auf ihre Angesichter (7, 11) und Gott ihren Dank darbringen, da mit der Aufrichtung der vollendeten Gottesberrschaft ja auch ihre voile Beseligung gekommen. Zu dem Aor. der prophetischen Rede vgl. v. llff. Bem., wie die Anrede Gottes als des AllmS,chtigen und Ewigen (4,8) sich dadurch modifiziert, dass o e^/o^ci'o; fortfllllt, weil mit dem Eintritt der voll- endeten Gottesherrschafb sein Kommen bereits eingetreten. Der Gegen- stand des Dankes ist, dass Gott seine grosse Macht, die ihm jeden Augen- blick zur Yerftigung stand , deren er sich aber entftusserte , so lange er seinen Feinden auf I'Irden Spielraum liess, nun wirklich an sich genommen hat (vgl. 4, 11) und seine Herrschaft angetreten (bem. den Aor.). v* 18. r. e&vf^ ^97-) ^gl* Psal. 99, 1. Der Plur. nach dem neut. plur., welches Personen bezeichnet, ist durchaus korrekt, vgl. Mt. 6,32. Was den Zom der Heiden veranlasst hat, und wie derselbe zum Ausbruch gekommen, bleibt hier noch ganz dunkel, und so wird die Erwartung gespannt auf das folgende Gesicht (vgl. zu v. 7) , wo dies erst dem Propheten gezeigt werden soil. Gewiss ist nur, dass der Zom der Heiden zur Yergeltung die letzte Offenbarung des Zomes Gottes hervorgerufen hat, und da die Yergeltung sich nicht nur auf die Lebenden erstrecken kann, sondem auch auf die To ten erstrecken muss, ist gleichzeitig der Zeitpunkt (1, 3)

11, 16-19. 473

aov ycal 6 yuxiQog %uiv vemgdiv XQi&ilvai xai dodvai xbv fiia&ov toig dovXoig oov, ToXg TtQoqn^aigj iMti roig ayioig tloi tolig {pofiovfiivoig TO ovofia aovy %oig ^imgotg xai To7g fAeyakoig, yial dtaip&eiQcu rovg diatf^uqovxag xriv yipf.

19 Kai '^voiytj 6 vaog rod ^eoV 6 iv rt[j ovqavqij ycat

tuipdT] i] Tufiitruog riig diad^xtjg avToC iv xf^ va(Ji avrot^, yuxl

iyevovTO aaxQanai 'Aat qxavat nal ^qovral %ai aeia^og y,ai xa- XaCa fieydkrj,

gekommen, wo auch sie gerichtet werden. Mit dem x. ^ovyai l58t sich die Rede von dem xmQog r. yexQ. los, und fSihri fort, als ob nur xaiQog xQt&Tfyai gestanden babe, da bei der nfihereD Ausmalung der Yergeltung auf den Gegensatz von Lebenden und Toten nicht mehr reflektiert wird. x€ti r. tfopovfA. xxX,) ftlgt nicht zu den Knechten Gottes im engereu Sinne (1,1. 10,7) und zu den Heiligen (5,8. 8, 3f.), d. h. den Christen Aberhaupt, eine dritte Klasse hinzu (vgl. das xm 4, 11. 11, 1), sondem urn- fasst beide, sie als die, welche seinen Namen f&rchten, charakterisierend, um durch die Partition in Grosse und Kleine (vgl. Psal. 115, 18. Act. 8, 10) hervorzuheben, dass es sich um alle ohne Ausnahme handelt. Der Lohnvergeltung tritt zur Seite die StraiVergeltung ftir die Verderber der Erde (bem. das zeitlose part, praes.), die nun in dem dtatp^n^m ihre ftquivalente Vergeltung empfangen. Mit diesem Dankliede f&r das, was die Heiligen im Eingange des Gesichts erflehten (8,3), ist dasselbe aufs deutlichste geschlossen.

v. 19. Einleitung der 4. Vision von den beiden Tieren (11,19 14,20), die den Kampf der Gegenwart darstellt. Dadurch, dass erst mit diesem Gesicht der Seher auf seine Gegenwart kommt, bilden die drei vorhergehenden von selbst eine Art Einleitung. Bem. die Teilung der Gesichte in 3 und 4, wie der Briefe (vgl. zu 2,29). tjvoiyti etc.) Wie Ezech. 1, 1 das Sichdffnen der Himmel die Vorbedingung ist f^ den Beginn einer Vision , so hier das SichO&^i des hinunlischen Tempels. In der 2. Vision wurde der Seher in den himmlischen Thronsaal versetzt; hier sieht er die im urbildlichen Allerheiligsten, nach dessen Vorbild das heilige Zelt gemacht wurde (Ezod. 25, 9. Hebr. 8, 5), nattlrlich ebenso wie im nachbildlichen vorhandene Bundeslade, fiber deren Cherubim (Hebr. 9,5), wie in der Stiftshiitte , Jehova thront. x. syivoyjo) Dass hier die Bundeslade lediglich als Thronsitz Jehovas in betracht kommt (vgl. 8, 3), erhellt daraus, dass von dorther die Symbole der gOttlichen Gerichte erscheinen. Wie aber die Gerichte der 2. Vision (4,5) in der dritten

474 Apokalypse

XII, 1 xoi arjfieiov fiiya wtpd"!] iv T([f ovqavi^, yvvr^ Ttegi- Pefikt]^evrj top ijliov xai ^ aeXi^vtj vrtoyLazo} twv Tzodujv avTTiSy xat eTcl rilg xeq)ak^g avTijg aT€(pavog aoviQiov dwdeyta 2 xat iv yaavgi ix^vaa, xal x^aCa wdivovoa Yxzi fiaaaviCo- fAevrj TBTLBiv. 3 xat coqp^i; aXko arj^eXov iv Tqi ovQavipy xat idov

durch Hinzutritt eines neueu Symbols (8,5) gesteigert erscheineu, so hier wieder durch den Hinzutritt des grossen Hagels (vgl. Exod. 9, 18—25). Es handelt sich also um die letzten grossen Gottesgerichte, die im vorigen Gesicht noch verschwiegen wurden (10, 8f.). Da dieselben nun erst 14, 7 20 angekfindigt werden, so ist die spezifische Aufgabe des Gesichts zu zeigen, was diese Gerichte herbeiftlhrt. Daher das ZurtLckgreifen des Ge- sichts darauf, wie der Teufel von Anfang an den Messias und seine Ge> meinde verfolgt hat, um dann die Organe desselben vorzufUhren, durch wel- che er in der Gegenwart des Sehers gegen Christus und seine Gemeinde in den Kampf zieht. Es ist eben die Aufgabe des Propheten, nicht nur Zukiinftiges zu verktindigen, sondem auch das richtige Verst&ndnis der Gegenwart zu vermitteln, in der sich die Zukunft anbahnt. Ygl. 1, 19.

ISyl. ar]fA€ioy f^eya) eine bedeutsame Erscheinung, welche dem Seher in sinnlicher Form andeuten soli {ar^fiaty,, vgl. 1,1), was flber- sinnlicher Art ist (vgl. die ctjfiHa im Evang. Job.). Da der Prophet nicht, wie 4, 2, in den Himmel versetzt wird, so erscheint die allegorische Ge- stalt nur auf der aufs ueue gedffheten (11, 19) himmlischen Schaubdhne. Daraus folgt aber keineswegs, dass das erscheinende Weib eine Himmels- bewohnerin ist oder darstellt, was alles von ihm ErzSJilte ausschliesst. Es erscheint nur im Himmel, weil es nicht das empirische Israel darstellt^ sondern die ATliche Theokratie, wie sie vor Gottes Angesicht dasteht, d. h. ihrem wahren Wesen, ihrer Idee nach. Wie Jeh.'s Gewand Licht ist (Psal. 104,2), so erscheint sie mit der Sonne, dem Symbol der g6tt- lichen Herrlichkeit (1, 16. 10, 1), bekleidet, und der Mond (das kleinere Licht, vgl. Gen. 1,16) unter ihren Filssen, w&hrend der Eranz von zw5lf Stemen auf ihrem Haupt auf die zwOlf St&mme Israels deutet. Da v* 2 direkt an TicQi^e^X. ankntipft, wird xai dtadexa zur Parenthese, in der die einfache Kopula r^y zu erg§,nzen (vgl. 7,9). Die ganze Geschichte der alttestamentlichen Theokratie ist vom Gesichtspunkt Gottes aus, der sich dem Propheten erschliesst, die Vorgeschichte der Geburt des Messias, die Geschichte der Wehen, aus denen der Messias geboren werden soil. T. 8. Auch der Teufel erscheint nicht selbst , sondem in einem Bilde, das von vom herein sein Wesen verstehen lehrt. Wie schon II Kor. 11,8 unter der Paradiesesschlange der Teufel verstanden wird, so erscheint er hier, nur nicht als gew5hnliche Schlange, sondem als ein Drache. Die Feuerfarbe (Blutfarbe, vgl. 6, 4) deutet auf seine Mordgier, die auch Joh. 8, 44 sein nachstes Charakteristikum ist. Die sieben H&upter sind Symbole

12, 1 - 5. 475

dgoTLwv fiiyixg tivqqoQj txcov x€q>akag ima Y.ai 'jUqaia diyua xoe ini tag yceipakag avtov BTcra diadT^fiazOy 4 xat i} ovQa avtof^ avQU %o xqitov rwv aatiQwv roC ovqavof)^ nai e(iaX€v airrovg eig Ttiv yj^v. Tcat 6 d^oxcov i'aTtpLtv evatTtiov tf^g ywaivibg rrlg fieiXovarjg TeiaeiVy IVa otav tixt] to xii^vov avriig VLazafpa^n}, 5 xat tT€iff£v viov aQoepa^ og fiiXket noifiaiveiv Tiavta xa e&vt] iv ^afidiif Oidr^Q^' xat iJQ7ida&r^ to tixvov aitrig TtQog tov

seiner gottSlinlicheii Herrschaft, wie sie dem k^/cui' r. xocrjuot; (Joh. 12,81. 14,30. 16, 11) eignet; bei der Siebenzahl der H&upter (wie nachher bei der Zehnzahl der Hdmer) schwebt dem Seher wahrscheinlich bereits das Tier mit den sieben HHuptern vor, das der Teufel sich zu seinem Organ erwS.hlt (Kap. 13), aber bier wird darauf noch nicht hingedeutet, sondern die Sieben- zahl als Charakteristiknm des G5ttlichen genommen. Die H5mer, dber deren Verteilung auf die H9.apter der Seher sicher nicht refiektiert, sind Symbole der Macht und erscheinen nur in der schematischen Zehnzahl (Zahl der FtQle), weil seine Macht, so gross sie ist, doch an die gOttliche nicht heranreicht. Erst nach ihnen sind die Diademe genannt, welche auf die Anerkennung seiner Herrschaft deuten, weil seine Macht gross genug ist, diese zu erringen. 4 charakterisiert den Teufel als Gott feindliche Macht, indem Joh. im Anschluss an Dan. 8, 10 den Drachen ein Drittel der Sterne (bem. die schematische Zahl) mit seinem Schwanz vom Himmel fegen und auf die Erde werfen llisst. Da nach 1, 20 die Sterne Symbole der Engel sind, und 9, 1 ein vom Himmel auf die Erde gefallener Stern offenbar ein Satansengel ist, so kann das nur bedeuten, dass er einen grossen Teil der Engelwelt verftihrt hat, so dass sie fortan in seinem Dienste stehen. Als H(5hepunkt seiner Gottfeindschafb erscheint aber sein Versuch, die Heilsabsichten Gottes, die er mit der Geburt des Messias hat, zu ver- eiteln : er steht vor dem Weibe, das zu gebSxen im Begriff ist, um, wenn sie geboren hat, ihr Kind zu verschlingen. Die Praes. zeigen, dass nicht auf bestinmite geschichtliche Thatsachen hingewiesen werden soil, sondern auf das, was seine Gottfeindschafb charakterisiert. So wenig ein be- stimmter Moment ins Auge gefasst, in dem jener Abfall der Engel erfolgte, so wenig ist an bestimmte Thatsachen vor oder nach der Geburt Jesu gedacht. T. 5. vtoy agaeyit) nach Jerem. 20, 15. Der m&nnliche Sohn wird sofort nach Psal. 2, 9 als der Messias charakterisiert (vgl. 2, 27). Natilrlich soil nicht von dem Leben Jesu erzahlt, auch nicht Geburt und Entriickung zeitlich zusammengeriickt werden, sondern es wird nur das Resultat der Nachstellungen, die natfirlich als erst mit der Geburt beginnend und durch das Leben des Messias fortgesetzt gedacht sind, angegeben, so- fem die mit der Auferstehung eintretende Entriickung zu Gott, die zu- gleich seine Erhebung zu gottgleicher Herrschaft ist (daher das xm n^og r. ^qovov niT.), definitiv alle Anscbl^ge des Satan gegen das messianilche

476 Apokalypse

^eov xai TCQog top &q6vov avvoij. 6 nat fj yvvii E(pvyev eig TTiv egrjiLiOv, otvov i'x^i lust xonov fjtoifiaafiivov auo tov &eo€f Vva €7Lei rqiqxDaiv avviiv f^fxiqaq x'^^^^Q diaTLoaiag f^ijxoyra.

7 xai iyevETO noXefiog ev r([p ovQavtp, 6 iHt/crt/A xai oi ayytkoi avxoi) tov TcolefAtjaai juera rov dgmovtog. xai 6 dgdmov hroXifir^aev Tcai oi ayyeXoi avToV, 8 xal ovx Yax^^^^t

Heilswerk Gottes vereitelt. Dieses Misslingen bildet den st&rksten Kon- trast gegen das Gelingen des Attentats in v. 4. Aber nicht nur das Kind wird fiir immer den Nachstellungen des Teufels entrtlckt, sondern nacfa Y. 6 auch das Weib, indem es an einen ihr von Gott bereiteten Ort flieht, wo es Schutz und Pflege findet. Bern, das hebraistische onov exe$. 1st das Sonnenweib die ideelle Tbeokratie, so kann dieselbe nach der Geburt des Messias nur die gl3.ubige Gemeinde in Israel, also die Urgemeinde sein, welche durch die Flucht nacb Pella Schutz wider die Verfolgung fand wahrend der grossen Trdbsalszeit, die mit der Zeit der Heidenherrschaft tiber Jerusalem anbricht (11,2). Zu dem impersonellen rQetptoitiy vgl. Job. 15,6. 20, 13. Ehe aber die weiteren Versuche des Teufels, das Werk des Messias auf Erden zu zerstdren, geschildert werden k5nneo, wie sie die Gegenwart des Sehers zeigt, muss auf das Schicksal des Teu- fels selbst zurtickgegriffen werden.

y. 7. xui eyeyero) Da von einer Verfolgung des Messiaskindes in den Himmel binein nichts gesagt, dieselbe vielmehr durch die offeubare Intention von v. 5 ebenso ausgeschlossen ist, wie jede Verfolgung des Weibes, nachdem es seine ZufluchtsstS.tte (v. 6) erreicht, so kann ein Kampf mit dem Teufel im Himmel nur entstehen, wenn derselbe von vom herein als im Himmel befindlich gedacht ist. Da aber dasselbe von seinen Engeln vorausgesetzt wird, die eben noch als vom Himmel auf die Erde geworfen bezeichnet werden, so ist klar, dass hier nichts fiber den Aufenthaltsort des Teufels zu einer bestimmten Zeit ausgesagt werden soil, sondern dass er, wie die 7 Hg.upter v. 3 andeuten, noch auf der HOhe seiner gott&hnlichen Herrschaft befindlich gedacht ist, wobei immerhin die Vorstellung aus Hiob 1 massgebend gewesen sein kann, dass auch der Teufel ursprtinglich ein Himmelsbewohner war. Zu /ui/ai^A erg. eyerewo in etwas modifizierter Bedeutuug: es kam auf (entstand) ein Erieg im Himmel, es kam n&mlich Michael mit seinen Engeln, um zu k&mpfen (gen. infin., hier noch viel einfacher als reiner Ausdruck des Absichtssatzes, wie Act 10, 25). Die Erzengel Michael (Jud. v. 9) erscheint hier als Ftihrer des Engelheers. Die Folgen des Sieges, den Christus dm-ch seinen Tod und seine Aufer- stehung gewonneu (3, 21. 5, 5), werden hier dargestellt als ein Kampf, den die himmlischen Heerscharen nach der Entrtlckung des Messias (v. 5) nun, gleichsam zum Angriff vorgehend gegen den bisherigen Angreifer des Messias, gegen die teuflischen Machte filhren. ¥• 8. of at «<rj|fi»cF€i') wie

12, 6 10. 477

ovdi touog evQe^rj avtiav Itt h ttp olqavi^, 9 %al efiXri&r] & dQch/uar d fiiya$y 6 o^ig 6 a^x^^^^i ^ Tcakoviaepog diafiolog ytat 6 aaravSg, 6 nhxvuiv r^y oiyLOVfAevtjv oXr^v, ifiXri&f] eig Ti^v yijvj xai oi ayyeXoi ai^oP /ler' avrof' ifiXri&rflov, 10 xai T^yLOvaa <ptav7jv fieyaXrjV iv xt^ oigayt^ Xiyovoav agtir iyivero 6 aunr^Qia xai ^ dvvafiig xae ij fiaaiXeia to€ &eo(^ ijfxiiv viat fj i^ovoia roH xp^^^^^ a^Tof, ort ifiXi^&fj 6 xan^yioQ tuiv adeXtpuiv ^ftuiv, 6 TLOtr^yoQWP aiyrovg evwrnov rot' &eo€ ij^dv

Psal. 13, 5 (vgl. auch Gen. 30, 8. 32, 26 im Urtext), hier vom Teufel allein ansgesag^, wie das zu o ^e/. zu erg&nzende tyii^Bxoi er gewann nicht Sieg. Dagegen bezieht sich das avtvty auf ihn und seine Engel: auch ward nicht mehr ein Platz ftir sie im Himmel gefunden. Hier ist dieselbe Vorstellung, wie Lc. 10, 18. Joh. 12, 31 massgebend, wonach durch den Sieg Christi prinzipiell der Teufel mit seinen Engeln ihrer bisherigen (gottfthn- lichen) Herrschaft beraubt ist , was ▼• 9 als ein Geworfenwerden auf die Erde dargestellt wird. Hier wird ganz deutlich der Drache mit der alten Paradiesesschlange (Gen. 3) identifiziert, weil ja damals seine g^ttwidrige Herrschaft fiber die Menschen begann. Das artikellose dutfioX, zeigt, dass der Teufel hier rein appellativisch als der, welcher die Menschen vor Gott verleumdet (verklagt) nach Hiob 1. Sachar. 3 bezeichnet wird, wSh- rend o cat, (vgl. 2, 9. 13. 24), wie ein reines nom. propr., ihn als den Wider- sacher Gottes bezeichnet. Das o nhtvtov (2, 20, vgl. Joh. 7, 12. I Joh. 2, 26) charakterisiert ihn als den Yerftlhrer der ganzen Menschenwelt (2, 10), worauf sich eben seine bisherige gott&hnliche (v. 3) Herrschaft ttber die Welt grttn- det. Hiemach ist das xm am Eingange des Verses ganz wie 3,3.19.4,10: und so kam es zum Sturz des Teufels ihrer aus und seiner Engel bisherigen Herrscherstellung. t. 10« fy rto ovq.) Im Himmel wird der in der Er- hdhung Christi erfochtene Sieg nach seiner Bedeutung erkannt und ge- feiert. Die laute Stimme (10, 4. 11, 15) ist als die Stimme der siegreichen Engelscharen gedacht, wie das a^ti (Joh. 9, 19. 25. 13,7) zeigt. Was in voller Verwirklichung erst am Ende eintritt (11, 15), erscheint prinzipiell schon mit dem Sieg fiber den Satan entschieden, n&mlich dass die durch den Sieg des Messias beschaffte Errettung der Gl&ubigen (7, 10) von der Anklage des Satan Gott angehdrt, so dass er sie zuteilen kann, wem er will, ebenso die Macht, die bisher durch Satans Macht geschm&Iert war, und die Herrschaft, die nun ihm allein gehdrt. Die Vollmacht aber, diese Frdchte seines Sieges auszuteilen, geh5rt dem zum Throne Gottes ent- rdckten Messias (v. 5) an. Das $pXtj^ erh&lt seine NSherbestimmung aus V. 9. In o xarrjytoQ wird der griechische Ausdruck absxchtsvoll (gleichsam als Name) hebraisiert und darum erl&utert durch das zeitlose Part. (vgl. 11, 18). Der Satan erscheint also hier Als der, welcher die Menschen be»

478 Apokalypse

ij^eQag xat vvuvog. tt xcrt avtol ivixtjOav avTOv dice to aifna Tov aqviov xat dia tov Xoyov r^g fjiaqrvqiag avTWv, Y,ai ovx ijyajriijaav tijv xpvxriv avrwv axQt Saratov. 12 dia Toirio €vq)Qaiyead'B, ovgavot xal ol ev avvoig a%rpfo^Teg* oval zriv yijv Tuxt Trjv ^dlaaaav, oti nari^rj 6 did^okog TtQog vfiSg sx^^ ^^''' jiov (jiiyavy eldwg on oliyov iMxiqov l^w.

13 xat aF€ eidev 6 dQch^iov oxi i^lti&r] eig t^v ^v, idlia^sp zr^v YvvaiTLa, iJTig eueycev tov aQaeva. 14 xai idodTjaav TJj

stS.n(lig {fjf^fQ- X, yvxtog^ wie 4,8) vor Gott verklagt, und hier wird klar, wie die Vorstellung vom Satan als Verkl&ger vor Gott die Darstellung seines ursprilnglichen Seins im Himmel (v. 7) geleitet hat. Die Engel bezeichnen die Menschen als ihre Brdder, weil ihr Gott der Gott der durch •den Tod Jesu entstlndigten Menschen geworden ist. Ygl. Joh. 20, 17. T. 11* xtti avroi) sind die von der Anklage Satans erretteten Gl&ubigen. Auch von ihnen erscheint jetzt schon prinzipiell entschieden, was sich thats&chlich erst in dem noch bevorstehendeu Eampfe mit dem Satan verwirklichen kann. Um des Blutes des Lammes willen {dia c. ace, wie 4,11, vgl. Joh. 6, 57. 15,3), d. h. weil sie dies Blut entsftndigt und von aller Anklage des Satans wider sie befreit hat, sind sie im stande, ihn zu besiegen (vgl. das Xvn. 1, 5 und ijyoQ, 5, 9), und weil ihnen das Offen> barungswort (vgl. 6, 9) anvertraut, durch dessen Bezeugung sie den Satan iiberwinden. Das axQi ^ay. (2, 10) zeigt, dass die Engel insbesondere in den M&rtyrem (vgl. 7, 9 ff.) diejenigen sehen, in deren Sieg sich der prin* zipiell errungene Sieg Christi verwirklicht (vgl. 3, 21). y. 12. dia tovto) wie 7, 15, geht auf den nach v. 9 erfochtenen Sieg, dessen sich die Himmel <bem. den Voc.) und ihre Bewohner (die Engel) freuen soUen (11, 10). ov€(i r, yi]y etc.) wie 8,13, obwohl der Eontext hier kein Verb, zur &- ^nzung darbietet. Es ist aber, wie dort, die Vorstellung, dass ein Wehe Erde und Meer trifft, weil der Satan, obwoht er durch seinen Sturz aus <iem Himmel seine gott&hnliche Macht verloren hat, doch nun gerade zu ihnen, d. h. den Bewohnem von Erde und Meer (den Inseln), herabge- stiegen ist, um seinen grossen Zom Uber seine Besiegung an ihnen aus- zulassen, was er um so mehr thun wird, weil er weiss (ftifa>(, wie Joh. 13, 1. 3), dass er nur eine kleine Zeit hat. Gemeint ist die schon v. 6 nach Tagen bemessene Ungldckszeit, die ftir die Glftubigen die letzte schwere Trdbsal wird (7, 14). Erst damit ist der Prophet wieder zu der Gegen- wart gelangt (vgl v. 6) , die er aus diesem Wflten Satans erkl&ren will.

▼• 18. oT$ Bidey xrk,) soil die Wut gegen das Weib motivieren, das seinen Besieger geboren hat. Daher das motivierende i^rt^, wie 1, 7. Die Flucht des Weibes, die v. 6 bereits erw&hnt war, sofem durch sie die Mutter, wie das Kind, den Nachstellungen des Satan ftir immer ent- rQckt wird, kommt hier noch einmal zur Sprache, sofem sie dadurch not-

12, 11 17. 479

yvymitt ai 6i'o Tni^yeg toP aeroC loP fieyai.ov, iiva frettjzeti eig TTjv i'gjjftov elg zov toftov alt^g, onov xnitpetai ixel -MUfdy xai Mxigohg xat rl^tiav xaiifoC atto TcfoaoJTiov xoP oqiEtag.

15 Tuti e'^alev 6 oqng ix tof arofiatog aiToS Ofiiato ci^g yv- vaixog Vdtiif wg nora^oy, 'iva at-r^v 7ToiafiQ<f>6iftjToy fion^Ofj.

16 vuii ^^oij^ffEv ^ yij Tfj ywaixl, xot ^vot^ev ^ yij zb avofta at-rilg xai ■AcniTiiEV thv noza^iov, ov e^ai^ 6 difmuov in toS arofiajog alroD. 17 xai <l^ia&t} 6 dftmum' ini tf, ywatxi, xai aTtijl&Ey Troi^ffat Ttoleftov ^era lur loindiy toB atii^fiatog

wendig wurde, dau der Satan seine Wut natui^emftss zuerst gegen eie richtet. Die Uigemeinde ist der erate Scbsuplatz der vom Satan (durch die avyay, r. o«r., vgl, 2,9) erregten ChriBt«iiTcrfolgung geweaen. E>er Art. vor «n. ftcy. erklSrt aich vSllig ausreichend dadurch, dass an den Adier gedacht ist, auf deseen Pltlgeln Jehova einst seb Tolk getragen (Exod. 19,4. Deut. 32, 11). und deuen Pltlgel er auch jetzt wieder dem Wetbe giebt, damit es ia die Wflste fliege, die, wie v. 6, der Antitjpui der WtlEte ist, in der Israel vor der Verfolgung der Feinde sicher gestellt wurde. Bem. den spezifigch danielischen Ausdmck (Dan. 7, 25. 12, 7) t^ die 3'/i jUurige Dnglttckazeit, und das prftgnante itrro rt^amn. (vgl. Jud. 9,21): geborgen vor der Scblange. Die Flucht der Urgemeinde nach Fella iat also bereita eine Thatsache, jenseits derer erst jene UnglQckszeit beginnt. v> I& schildert, wie aile Wut des verfolgendeu Satan diese Flucht DJcht Eu hiudem Tennocht«. NatOrlich schwebeo dem Prophetea Aus dem scboD v. 14 ankliugendeu T^us die Wasser dea roten Meeres Tor, die Isr. auf der Ftncbt vor Pbarao verschlingen woUten, nur dass, da ja das Weib niit AdleraflOgeln in die Luft enteilt, die Schlange nur aus ihrem Maule binter ihm ber Wasser, wie eiuen gaasen Strom, speien kann, um eg zu einem su machen, der vom Strome mit fortgerissen wird. Aucb T. 16 ist doch klar, dass, wenn die Erde ihr hiin, indem sie ibren Mund auftbut und deu Strom rerscblingt (Nam. 16, 30) , dieae mit der Situation des fiiegenden Weibes kaum ganz harmonieri i '■ '-■ m^' lediglich durcb den Typus des roten Meeres bedingt ist, i i '.' '•■'■• -i--"x die Erde verachlungen zu baben schien, so dass die Ibri^I:("u try,kiiBii Fusses bindurcbgiDgen. T. 17< aiftyidri) giebt bereits rlnvu aiideut«n- den Aufschlusa darflber, wie es zu dem opj-io^ijyiM d&r IKiden (11. 1») konunt. Der Satan, ergrinunt darflber, dass ihm das Wi^i), entgaugen (v. 14 ff.), will durch sie Erieg fllhreo mit den Qbrigen ihrp-' Siiniens. Itl das Weib die ideale Tbeokratie, wie sje nach der Oeburt ties Hessia* erscheint, so sind ihre Kinder nicbt nur die Gl&ubigen bus i.tniel. mit denen sie ja identifiziert war in der Vorstellung von der Kluc-bt der Cr- gemeinde nach Pella (vgl. das Verh&ltnis der ki-^ir uud ihr^r Kiii'ler in IlJoh.), sondem ebenso aacfa die Christen im rOmischeu Reich, die ja

480 Apokalypse

avTtig, Twv zrjQOvvTwv rag ivroXag ro0 ^eof xai ixovvuiv tijf fia^vQiav ^Irjaoi), 18 xai ioTa&r^ iftt r^v Sfifiov Trig d'oXaaar^g.

XIII, 1 xat tidov h, T^g &aXaaarjg drjQtov avafiaivov, ^xoy yLEqaxa dhux xat 'Aeg)alag eTcra xat im twv Tiegarwv avvoO dixa diadr^^axa Tiat STti tag netpaXag avrofj ovofiara fiXaa(pii]filag. 2 xat TO d'rjQLOv, o eldovy r/v opioiov TcagddXeiy nal oi nodeg avToT) utg aQXOVy yutl to OTOfia avTof) wg OTO^a liovTog, ncal

von ihr aus das Evangelium empfangen haben und zu Christen gezeugt sind. Aber natfirlich verfolgt der Satan nur die wahren Christen, die als solche charakterisiert werden, welche die Gebote Gottes halten (vgl. I Joh. 2,8. 8,22.24) und das Zeugnis Jesu haben im Sinne von 6,9, sofem sie die von Jesu bezeugte Offenbarung im Qlauben besitzen und nicht ixn Unglauben verworfen haben. r. 18. eara^tji) Weil das Tier, dem er seine Macht (ibertragen will, aus dem Meere aufsteigen soil (18, 1 f.), stellt sich der Drache auf den Ufersand.

I89 1* fx T. &aX,) wie die 4 Tiere Dan. 7, 8. Gemeint sind die inseln des Meeres, und schon das deutet darauf, dajss das Tier das rOmische Im- perium darstellt, das dort seinen Sitz hat. Da es noch im BegrifF ist, aus dem Meere aufeusteigen (part praes.), so werden, abweichend von 17,3, die H5mer zuerst sichtbar. Dieselben sind aber zweifellos aus Dan. (7, 7) entlehnt, wie die 7 Hftupter, die bei Dan. alle vier Tiere zusammen haben, da ja das rttmische Weltreich offenbar die letzte umfassendste Erscheinung der danielischen Weltreiche sein soil. Eben darum ist hier fllr sie noch keine spezielle Ausdeutung ins Auge gefasst, sie erscheinen noch als ein Rfttsel, das erst im nfichsten Gesicht seine Ldsung findet imd die Erwar- tung auf dasselbe spannt. Nur soviel erhellt, dass es das Werkzeug des Satan ist, der 12,8 dieselben Embleme trug; aber auch dass die Diademe auf den HOmem irgendwie ihre Deutung finden werden in einer Erhebung zur Ednigsherrschaft, die von den Menschen anerkannt wird, wie die Namen der LS^terung auf den sieben H&uptem (die schon an sich in ihrer Siebenzahl eine Usurpation der g5ttlichen Herrschaft ttber die oixovfieyt] sind, vgl. zu 12, 8) in dem Titel Augustus, ae^aatogy den sich die rdmischen Kaiser beilegten, und in dem die Christen schon an sich eine gottes- lasterliche Anmassung sahen. Das f;rt rag x€(p. wechselt mit ent rioy xig4n,, weil hier die Yorstellung bestimmend ist, dass die Namen auf die fiOlnpter geschrieben sind (2,17. 8,12), nftmlich auf jedes ein oyoua ^Xaetp. In 2 wird es ganz klar, dass das Tier die drei ersten Tiere aus Dan. 7, 4 6 vereinigt, wfthrend von dem 4. die zehn H5mer (v. 1) herriihren. Hier wird ausdrtlcklich gesagt, dass der Drache (12,8) ihm seine Macht (dort reprS^ntiert durch die zehn H()mer) und seinen Thron, d. h. seine Herrschaft (dort reprflsentiert durch die gekrdnten H&upter) gab und so zugleich eine grosse VoUmacht, damit nach seinem Belieben zu schalten. 0brigens

12,18 13,5. 481

idwxev avT<[} 6 dqayaov t^v dvvapiiv avtod xal tov S-qovov avToD xai i^ovaiav fieydlrjv, 3 %ai piiotv in twv yL£q)aloiv av- tod wg ia(paYfiivTp> eig ^avarovy xai i} nXrffri iroCf d'ovaTOv avTOf^ id'egaftevdr^. xal i&avfida&tj oXrj fj yij OTtlaio roi) dTjglov, 4 xai TtgoaeKvytjaav ttp d^axovrt, ort idwiuv t^v i^ovaiav t<p ^fjQiqf^ TLal TtQoaeKvvrfiav to S'tiqlov Xdyovreg' %ig Ofioiog r^ ^qiffiy -Aoi Tig dvvaxai TcoXefi^aai fier' avtov; 5 xat ido&rj avT(p aiofia XaXoTv fieydka nal fiXdaq>f]iLia, xoe ido^ avr^t

geschieht diese Vollmachtsflbertrag^iiiig, die das Tier als sein Werkzeug charakterisiert, keineswegs erst jetzt. sondem daraus, dass sie geschehen ist, erkeoDt der Prophet, dass das Tier dem Zom des Drachen zu seinem Voll- zuge dienen soil. T. 8. (Aiay ex) vgl. 5, 5. Erg. eidoy aus v. 1. Gemeint kann Bur eines der 7 den Lftstemamen Augustus tragenden H&upter sein, das, wie das absichtlich an 5, 6 (als sein Gegenbild) erinnemde (og eatpuyfA, und das ausdrtlcklich hinzugefiigte eig d'ayatoy zeigt, wirklich getCtet ist. Dann aber kann die Heilung seiner Todeswunde, wenn nicht die ganze Allegorie verwirrt werden soil, unm(5glich die Wiederbelebung jenes Hauptes sein, sondem nur die Heilung einer t5dlichen Wunde, an der das Tier infolge der T5tung eines seiner Haupter litt; denn das Tier, auf welches das twrov geht, ist nun einmal nicht eine einzelne Person, sondem die Eollektiv- gestalt des rOmischen Imperiums (vgl. das Weib Kap. 12), wBhrend nur das Haupt ein einzelner Repr^entant desselben ist. Darum ist schon hier klar, dass nur die tQdliche Wunde, welche das rOmische Imperium durch den Tod des letzten Kaisers aus dem alten Kaisergeschlecht der Julier em- pfing, gemeint sein kann, und die Heilung derselben erfolgt durch die Thron- erhebung Vespasians, indem nach den Zeiten des Interregnums, w^hrend derer das Imperium nicht mehr zu gesichertem Bestande gelangen zu k6nnen schien, endlich wieder mit der Begrtlndung eines neuen Kaiser- geschlechte (der Flavier) dasselbe zu voller Macht und Gesundung ge- langte. Es ist reine Willkib*, das an v. 2 sich anschliessende Praet. von der Zukunft zu nehmen. Die Thronbesteigung Vespasians und die Wieder- herstellung des Imperiums in ihm, fiber welche die ganze Erde sich ver- wundert, indem sie dem wiederhergestellten Tiere nachstaunt, ist offeu- bar die geschichtliche Thatsache, von deren Deutung der Prophet aus- geht, T. 4. TiQoaexvy.) c. dat., steht, wie 4, 10. 7, 11. 11, 16, von eigent- licher Anbetung. Den Teufel, der dem Tiere seine VoUmacht verleiht, beten die Erdbewohner an, dem Tiere huldigen sie {ngoax. c. ace), in- dem sie im absichtsvoUen Anklang an Exod. 15, 11 seine gottfihnliche Macht und seine unvergleichliche Unwiderstehlichkeit rdhmen, y. 5* e6o&r^) nicht von dem Satan, sondem von Gott, ohne dessen Willen das Tier die ihm vom Satan gegebene VoUmacht nicht auszudben vermag. Das otofAtt XaXovy fAcynXa (Dan. 7, 8. 20) ist nach Dan. 7, 25 durch xai §Xaag>,

Wejss, N. T. m. 30

482 Apokalypse

i^ovala Ttoirjaai fArjvag TeaaeQaKovra xat dvo. 6 y,al Hvot^ev TO OTOfia avzof) elg fiXaaqnjfziag uqog tov ^eov, ^Xaofprifxiiaai TO oVojua avTof) y.(xl T'qv aurp^v avToff, Tovg ev t^ ovqavi^ ayirjvoi^vTag. 7 xat idodnq avT^ noirjaou noXefiOv fisra twv ayicav tloI nx^aofi avTovgy yuxt ido&tj avri^ i^ovaia ini Ttaoav (fvXriv Tcal laov ymI ykwacrav xat e&vog. 8 nat ngoanLvvfiaovaiv avTOV Tvdvveg oi ycaTomovvTeg irtt Trig y%> ^^ ^^ yiyqaTtTai TO ovofia avTOf) ev t([p ^i^Xi(fi Ti\g ^w^g rof) aqviov Tod iaq>ayfievov ano narafioXrlg Y.6afi0v, 9 et Tig exBt oig, clylov- adro). 10 eX Tig eig alxf^ctXwalav , eig alxf^altoalav VTtdyet' et

auf gottesliisterliche Reden gedeutet. Dass aber Gott der gebende ist, er- hellt daraus, dass dem Tiere die entsprechende Macht zu wirken {yioitja,, wie Dan. 11, 28) ausdrticklicb ftir die begrenzte Zeit von 3Vs Jahren gegeben wird. Auch hieraus erhellt klar, dass nicht von einer Erschei- nung der Endzeit die Rede ist, sondem von der Ungltickszeit, die mit der Wiederherstellung des Imperiums beginnt und im wesentlichen iden- tisch ist mit der Zeit der Heidenherrschaft fiber Jerusalem (11, 2). v* Ci malt nur weiter aus, wie tbatsachlich das Tier das ihm gegebene Maul benutzt zu L&sterungen gegen Gott (Dan. 7, 25), wie sie schon in der An- massung des gotteslS^terlichen Wflrdenamens (vgl. v. 1) lagen. Der Inf. expliziert nur n&her, wie diese LSsteruugen sich nicht nur gegen seinen Namen, sondem auch gegen seine Wohnung richten, was nach 12, 12 da- bin erl&utert wird, dass damit nur die Engel, unter denen er im Himmel wobnt, gemeint sind, da ja nur in ihnen seine Wohnung gelS.stert werden kann. t* 7 weisfc nach Dan. 7, 21 auf die ihm gegebene Macht zur Christen verfolgung bin (vgl. 11, 7) und zeigt aufs neue, dass nicht von dem zukflnftigen Christenverfolger die Rede ist, der ja sofort (17, 14) dem Lamme unterliegt, wSiirend dem Tiere als solcbem die Macht gegeben wird, die Christen zu besiegen (zu tdten), die es nur ausiiben kann kraft der ihm verliehenen Weltherrschaft (vgl. 5,9. 7,9. 11,4), sofem nach y. 8 ihm alle Erdbewohner huldigen (v. 4) und darum seinen Willen voUstrecken werden. Auch aus dem bier eintretenden Fut. wird klar, dass v. 3 ff. un- mittelbar vorliegende Thatsachen beschrieben sind, wahrend die Christen- verfolgung (v. 7) erst die Konsequenz davon in der Zukunft sein wird. In der Apposition (or statt (nv) ist jeder einzelne der navxes ins Auge gefasst. Vgl. die gleiche, nur umgekebrte, Inkorrektheit Job. 17, 2. 24. I Job. 5, 16. Das Lebensbuch, iiber das auch 2,5 Christus schaltet, er- scheint bier absichtsvoU als das des geschlachteten Lammes, weil in der Gegenwart nur die Bekenner desselben von den dem Tiere huldigenden Erdbewohnern ausgenommen werden sollen. Das nno xara^. x. (Job. 17, 24) gehCrt zu yeyQ,; es soil hervorgehoben werden, dass ibre Namen nicht etwa aus demselben geldscht (vgl. 2, 5) sind, sondem von Anfang an nie darin gestanden haben. t. 9, vgl. 2, 7 u. a. St. T. 10. ei rig etg

13, 6 - 13. 483

Tig iv fxaxcLiQji aTtOTLrevei, del aitov h fjaxctlgrj anoyLtav&rjvai. (o6d iaviv ij vTtOfiovii %al ij Ttiatig tUv ayia)v,

11 xai eldov iilXo dTjQiov avafialvov iyf, zrlg yrjg, xat elx^ yLiqata dvo ofioia aqvUi) tuxI ikdkei wg dqayuav. 12 xat ti^v i^ovalav Tof ^cqcutov ^qIov naaav nouX ivwTCiov avxof). %ai TtouX T^v y^y xoi xoig h avrf^ yLaroiiiovvTag i'va TtQoayLvvri- aovaiv %o Q^r^qiov %o TtqunoVy ov ed'eQajtevx^t] ij Tthrffri tot* d^avoTOv avTot\ 13 iiai noiei ar^fieia fzeydXa, iva yaxI tz^q Tioiij ex ToP oiQctyoV TLatafiaivetv eig vriv y^v ivwTiiov rwv av&Q(o-

aixf*') l^a^ Verb, fehlt (wie 8,13. 12,12), um die Aquivalenz der Ver- geltung noch st&rker hervortreten zu lassen, und ergSiizt sich aus dem Verb, des Nachsatzes: wer (andere) ins Gef&ngnis (f&hrt), ins GeflUignis fHhrt er, wer mit dem Schwerte (vgl. Mt. 26, 52) tOtet, mit dem Schwerte wird er get5tet werden. Hier, d. h. in dieser Gewissheit der gOttlichen Yergeltung, liegt begrtLndet die Geduld (2, 19) und der Glaube der Heiligen, der trotz der Martyrien daran festh&lt, dass ihr erhOhter Herr sie einst aus aller Trtlbsal erretten wird.

T. 11. Das andre Tier, das 16, 13 als der Pseudoprophet gedeutet wird, ist ebenfalls Darstellung eines EollektivbegrifFes, in dem das Magier- und Gauklerwesen zusammenbefetsst wird, das mit seinen Orakeln, Omina und Wunderzeichen eine wichtige Stfltze der rttmischen Weltmacht bildete. Es flteigt aus dem Lande auf, weil es aus dem Orient stammt, wie das r5mische Imperium aus dem Westmeer (y. 1). Die zwei lanmi&hnlichen H5mer haben mit dem Lamme 5,6 nichts zu thun, sondem bezeichnen nur den Schein der Unschuld, in den das falsche Prophetentnm sich hflllen muss (vgl. Mt. 7, 15), um mit seinen listigen und trflgerischen Worten, wie die Schlange (Gen. 8, 1. 13), die Menschen zu verfUhren; denn der Drache ist ja nur die alte Scblange (12,9). T. 12. rrjv e^ovtr.r.n^wt. ^V9-) vgl. V. 2. 7. Die dem ersten Tiere vom Satan verliehene VoUmacht bringt das zweite Tier zur Wirksamkeit, zum Vollzug, indem es als ein Wegbereiter vor ihm hergebt, imd die Erde samt ibren Bewobnem (vgl. das erl&utemde xae, wie 11, 18) veranlasst, dem von der Todeswunde ge- heilten, d. b. wiedererstandenen Imperium (v. 8) zu buldigen. Vgl. das noisiy mit dem den Inf. umscbreibenden tya c. ind. fut. 3, 9. Hier ist durcb das Praes. jede Beziebung des Tieres auf den erst zukflnftig wiederbe- lebten Nero ausgeschlossen. T* 18 ira) c. conj. ist reine Exposition des A^ektivbegrifis in wow* <ny,a, fiey. (vgl. Job. 7,31. 11,47. 20,30), wie Job. 15, 13. I Job. 1, 9. 3, 1 ; gross genug, um sogar (etiam) Feuer herab- steigen zu lassen. Bem. die Nacb^fiung der Eliaswunder (I Reg. 18, 38. II Reg. 1,10.12) und zugleicb der beiden wabren Propbeten (11,5), wo-

30*

484 Apokalypse

Ttijv, 14 xai Tvkavq rovg TuaTOiTiot'wag ini Trig yrjg dia ra arjfieia a idodTj avrt^ Ttotiiaai ivwrnov zoi) ^giovy keyioy rolg '/.atOLiiodaiv BTti r^g y^g Ttoiijam elTLova t^ dr^Qi^f og ?x^ '^^^ Tthfiyiiv Tt^g fiaxctiQrjg nat sCr^oey. 15 xal ido^ ctvTtp Sot'vai TCveCfAa xy elmovt TOf: &rjQioVy Hva Tuxt Xaki^af] ^ ehuijy vov drjQioVy nat Ttoiqaeiy Hva Soot iav fiij TtQoayivvriavjaiv t^ eZxoi't Tof) dTjQiov aTionTavd-ioaiv, 16 nat noul navtagy zovg fti- yiQOvg Tuxl toig fieydXovg, tuxi tovg TcXovaiovg yial roig Ttrcuxovgy Y,ai rovg sXevd'egovg Tcal rovg dovXovg^ Hva 6waiv avrotg xa- Qayfia etiI r% X^e^og avtCjv xrig de^idg tj inl to iiirvjTzov at- TcSv, 17 xcrt Xva firi Tig dvvoTai ayogaaai rj jtiokijaaiy ei fi'^ 6 I'^wv TO xoLQayfiay to ovofia Tof) ^giov rj tov aqid'fjiov tov

durch nach v. 14 die Erdbewohner verf&hrt werden (&ia c. ace, wie 12,11). Sicber war die Anerkennung Yespasians auch durch allerlei GauklerkQiiste betrieben worden. Xey^v) mit bezug auf das personifizierte 9t]Qioy, dem entsprechend auch das andre in dem o; maskulinisch betrachtet wird (vgl. V. 8). In dem gegenwSjrtigen Kaiser ist das Tier wiederauf- gelebt {E^^Yjasvj wie 2, 8). Dadurch wird die gangbare Identifizierung des Tieres mit dem einen Haupt durchaus nicht gerechtfertigt ; es liegt in der Natur der Sache, dass von dem Tier nur ein Bild gemacht werden kann, indem der gegenwartige Trilger des Imperiums abgebildet wird. ▼•16 schildert eines jener Wunder, indem dem Bild des Tieres ein Lebens- geist gegeben wird, damit das Bild sogar rede und so deutlich zeige, dass es ein G5tterbild sei. Mit dem noirjaei geht die Eonstruktion ins fiit^ ind. fiber, weil die Folge dieses Wunderzeichens, zu dem dem 2. Tiere die Macht gegeben wird, sein wird, dass es veranlasst, es mOchten {lya c. conj. aor., abweichend von v. 12) alle, die das Tierbild nicht (als GOtterbild, daher ngoox. c. dat. wie v. 4) anbeten, get5tet werden. Dem Propheten schwebt wohl Dan. 3,15 vor. y. 16. xai noiei) kndpfk an xm nXaya V. 14 an und setzt die Schilderung der dort begonnenen Yerf&hrung fort. Doch dtbrfte das Pr9.s. auf damals bereits begonnene Gewaltmassregeln gegen alle, die dem neuen Kaiser nicht huldigen woUten, bindeuten. Das Subjekt des abhSngigen Satzes ist als Objekt (nayras) in den Hauptsatz, von dem er abhSngt, heraufgenommen nach bekanntCT Attraktion (vgl. 3, 9). Bern., wie zu den Eleinen und Grossen (11, 18) hier zur Distribuierung der nayreg noch die Reichen und Armen, die Freien und Enechte hinzutret^n. Es veranlasst, sie m5chten ein Malzeichen sich geben auf ihrer Hand oder auf ihre Stimen (eingraben, vgl. den Wechsel des eni c. gen. mit tni c. ace). Natfirlich ist dies nur der konkret-plastische Ausdmck f^ die Anerkennung des neuen Kaisers. t* 17. xai lya) c. ind. praes., abh&ngig von TToieVf ist hier voUends reine Umschreibung des Inf. (vgl. I Job. 5,20):

13, 14 - 14, 1. 485

ov6fia%og aitoi). 18 (^tde fj aotpia iariv, d e'x^v voCv tprjq>i'

XrV, 1 xat eldov, Ttal tdov to aqviov laxog inl to oQog JSecJv, xae fier' avToV Ixocrov TeaaeQOKOVTa ziaaa^g x'iUade^ Ixovaai to ovofia aiyroC nuxl to ovofta roCf Ttaxqog avTod yc-

es macht, dass keiner kaufen und verkaufen kann, als der das Malzeichen mit (bem. die Apposition) dem Namen des Tieres oder dem Zahlzeichen fflr denselben ta*&gt. Es soUen also alle, welche die Anerkennong des neuen Kaisers verweigem, von jedem bttrgerlichen Verkehr ausgescfalossen werden. 18. fode-eariy) wie v. 10; doch bier offenbar in dem Sinne, dass bier die Weisbeit sicb zeigen kann, nacb welcber der Yerstand die Zabl des Tieres zu berechnen vermag. £b bedarf dazu keiner bdberen £r- leucbtung, da es eine Menscbenzabl ist, d. b. eine Zabl, wie sie ein Menscb braucbt, wenn er die Zahlenwerte der Bucbstaben des Namens zusammenrecbnet. Sicber bat die Bedeutsamkeit der Zabl 666 (bem. das dreimalige Anstreben der Siebenzabl, die docb nicbt erreicbt wird) den Verf. zu diesem Zablenr&tsel veranlasst. Da es die Zabl des Tieres und nicbt eines einzelnen Hauptes ist, oder docb bOcbstens des gegenw&rtigen Trftgers des Imperiums, da der Name nacb der Bedeutung, die ibm bier beigelegt, zweifellos ein cbarakteristiscber, das Wesen des Tieres be- zeicbnender und nicbt ein blosser Eigenname ist, und da der griecbiscb scbreibende Verf. nur nacb dem Zablenwert der griecbiscben Bucbstaben (vgl. 1, 8) recbnen kann, ist die berUbmte Deutung auf nop ^1^3, die aucb sonst an grossen Scbwierigkeiten leidet, ausgescblossen. Eine sicbere Deutung ist fUr uns unm5glicb.

14y 1— 5* Um den Eampf der Gegenwart zu versteben, kommt es aber nicbt nur darauf an, die M&cbte kennen zu lemen, welcbe der Teufel ins Feld ftibrt, sondem aucb die Macbt, gegen die er in den Eampf zieht (13, 7). Daber erscbeint das L&mmlein ; aber nicbt mebr als gescblacbtetes (5,6), sondem als der Feldberr, der sein ibn umgebendes Heer in den Eampf fQbrt. Da die ganze Vorstellung von der Treue der Gemeinde gegenflber den Yersucbungen durcb die Weltmacbt unter dem Bilde eines Eampfes dem Typus der ATlicben Gemeinde entlebnt ist, die ibre Eigen- art im Eampf mit den umwobnenden Heiden bebaupten musste, so er- scbeint das Lamm auf dem Berge Zion, der den Mittelpunkt der ATlicben Gemeinde bildet, und sein Heer als das Gegenbild des ATlicben Zw5lf- stainmevolkes. Die Darstellung bat also ein &bnlicbes Motiv wie 7,4, kann aber nattbrlicb nicbt (durcb den Art.) auf jene Stelle zuriickweisen, weil das die Yorstellimg wecken kOnnte, als sei eine besondere Eategorie von Glfiu- bigen gemeint, w&brend docb nacb 13, 7 die ganze NTliche Gemeinde ge- meint sein muss. Wie die Tieranbeter den Namen des Tieres an ibren Stimen

486 Apokalypse

ygafifiivov etcI tcHv /xeriuTnov avrwv. 2 xat ijyLOvaa qxavr^v ex tod ovgavod wg (pcjvriv vddvwv tioIIcjv vcai wg q^wvijv ^Qovtrig fisydlrjg, xai ^ fpiovri ^v Vj-^ovaa wg 'M&aQ(pdcSv yu&a- QiCovTwv ev Toig 'ud-aqaig avrdiv. 3 tuxI (fdovaiv (pdriv mai- vijv hfUTtiov roV d-qovov Y.ai evdmov tuiv TeoaaQiov ^ciiav xai T(Zv TtQeafivTeQcov 'axxI ovSelg idvvato fta&elv ttjv <^dijV, el fiii al t^QTOv Teaaegd'^ovra Tiaaageg x^A^ade^, oi '^yogan^ivoc ano ziig y^g. 4 ovtoL eiaiv o? fierce ywarKoiv ovtc i^oXvvdrjO(xv' TtaQd-evov yaq elatv. ovroi ol dKolov&odvreg tt^ aQviqjj OTtov av VTtdyr), ovtol riyoQaaSr^aav otco tcjv avd^QtuTttav artaQXH

(als Malzeichen) tragen (13, 16 f.), so die Anbeter des Lammes den Namen Christi, der aber ftlr sie nur als der Sohn Gottes in betracht kommt, so dass sein Name notwendig mit dam Namen seines Yaters verbunden ist T.2. 17 (ptavrj tjv tjxovaa) soil, rjy. Die Stimme, deren Stajrke nach Analogie von 1, 15. 6, 1 geschildert war, klang zngleich lieblich, wie Zitherspiel. Dem Propheten schwebt ofienbar ein Schlachtgesang vor, der die GlS.ubigen zum Eampf ermuntem soil, und da derselbe vom Himmel her erschallt, so ist der Seher, wie der Berg Zion, nm den er die Scharen des Lammes versammelt sieht, auf der Erde gedacht. Auch dass y.% wie 11, 16, wieder an die Situation im himmlischen Thronsaal erinnert (4, 4), setzt keineswegs voraus, dass er sich dort befindet, sondern charak- terisiert nur die SSnger als die Engel, welche nach 5,11 den Thron und die Lebewesen und die Altesten umgeben. Das neue Lied ist, wie 5,9, der Lobgesang auf die Erldsung, wie das nachdrucksvolle 01 tjyoQ. teno r. ytjg am Schlusse zeigt, wonach nur die, welche die Erl5sung selbst erfahren haben, es zu lernen und nachzusingen im stande sind. Durch die Erl5sung sind sie ja allein zu dem Eampf befUhigt, den sie vorhabeD. Bem. die constr. ad syn., die wohl motiviert ist, weil die Chiliaden eben aus erl5sten Menschen bestehen, und zu dem ano, t. yijg im Sinne der Erdbewohner (vgl. das ano r. ay&Q, v. 4) vgl. 13, 3. y. 4. Das feierlich dreimal wiederholte omoi soil wohl eben den Inhalt des Lobgesangs der Engel wiedergeben. Es charakterisiert die Scharen des Lammes zun&chst als die, welche sich mit der Grundsdnde des Heidentums, der Unzucht, nicht befleckt haben (vgl. 3, 4) , also als jungfraulich. Nur mit Verzicht auf jede Exegese nach dem Eontext kann man hier an eine Schar von Asketen denken. Das zweite ovtot (scil. euny) charakterisiert sie als die, welche bereit sind dem Lamme Oberallhin zu folgen, wo es hingeht (vgl. Job. 13, 36f.), also auch in den Mftrtyrertod (13,7), was das dritte ovta wieder auf ihr Erkauftsein (durch das Blut Christi) von den Weltmenschen zurilckftihrt. Dass das omtQxv keineswegs auf eine besondere Elite der Glaubigen fiihrt, sondern nur bezeichnet, dass sie durch die ErlOsung Gott und dem Lamme zum Eigentum geweiht sind, zeigt Jak. 1, 18. II Thess.

14, 2-8. 48T

Ti^ d-eip xat Ti^ aQviq)y 5 xat iv tip atOftaTv avtwv oix ^v- Qi&rj xpevdog' a^KOfioi elaiv,

6 Tuxi elSov akkov ayyelov ftetofxevov iv fieaovQan^fictriy Ixovta evayyihov aiiiviov evayyeXiaai int Tovg xadTjfiivovg enl %rlg yi\g ycai ini nav edyog ycal cpvlriv nal yXQaaav xal lacvy 7 kiyiov iv gxovfj fieydXy (po^r^drfct tbv d'cov xcre Sctb axzf^ do^avy oxt i^^^**' ^ *^V^ ^^S ycQioemg avTo€, xai 7tQ0(n.v- vqaatB t^ noi'qoavTi. tov ovqavov Y,ai t^v yijv xcri O'dXaoaav xat Ttfffitg vdccTCDV. 8 xat iilXog ayyeXog devrtQOg i^xoAov- dr^aev liyiov BTceaev eTteasv Bafivkwv fj fieydlr^, ^ i/. toC ol-

2, 13 (nach richtiger Lesart). T. 5 betont ihre Freiheit von dem zweiten spezifisch satanischen Merkmal der Ltlge (Job. 8, 44). Bern, den dem efioXvv&. V. 4 entsprecbenden Aor. €vQe&. und das nacbdrucksvolle Asyndeton am Schlusse, das, ibrer QualitS,t als mtaqxr} entsprecbend , ibre sittlicbe Unbeflecktbeit (I Petr. 1, 19. Hebr. 9, 14) im umfassendsten Sinne betont.

14,6 13 folgt nicbt die Darstellung des Kampfes selbst, der zwiscben den sataniscben MS,cbten und dem Cbristusbeer ausgefocbten werden soil, da der n&cbste Ausgang desselben ja scbon 18, 7 angedeutet, sondem nur einige Offenbarungen , welcbe die Gemeinde in diesem Eampfe stSxken sollen. aXXoi ayy.) Hier wird vollends klar, dass die SSnger v. 2f. die Engel waren, von denen ein andrer, der einen besonderen Auftrag bat, unterscbieden wird. Er fliegt, wie 8,18, im Zenitb, weil seine Botschaft alien Erdbewobnem vemebmbar sein soil. Wenn dieselbe als ein ewiges Evangelium bezeicbnet wird, so kann nur die Freuden- botscbafb gemeint sein, welcbe aucb jetzt nocb alien, die Busse tbun, das ibnen in Cbristo bereitete Heil verbeisst. Zu dem Inf. nacb sxovxa vgl. Job. 16,12, zu dem Ace. evayy. 10,7, aber mit eni c. ace, um anzu- deuten, dass sie sicb Qber alle erstreckt. Das xa^rjfi, statt des gew. xttToix. bildet einen maleriscben Gegensatz gegen das n^ofuvotf. Vgl. zu dem xm im Sinne von: und zwar 11, 18. 13, 12. ?• 7. XBytav) structurlos, wie 4, 1. 11, 1, bier und v. 9, mit bv fptav. fiey.^ wie bei xr^Qwra, 5, 2. Die Aufforderung zur Busse (vgl. 11, 13) setzt voraus, dass es aucb filr sie nocb eine Errettung giebt. Zu on r]X&ey rj laqu vgl. Job. 16, 21, und zu r. xQUfCfog I Job. 4, 17 und nocb 11 mal im Evang. Gemeint ist die Stunde des Gericbts, zu welcbem der frevelbafte Eampf mit dem Lamme not- wendig am Ende fdbren muss. Die Aufforderung zur Anbetung des Scbdpfers stebt im Gegensatz zur Anbetung des Dracbens (18, 4) und des Tierbildes (18,15). Zu Hinunel, Erde und Meer vgl. 10,6, zu den Wasserquellen 8,10. T. 8. ttXX. ayy. devrsQog) markiert ausdrflcklicb die enge Zu- sammengeb5rigkeit der drei (von den S&ngern v. 2f. verscbiedenen) Engel. Zu cTteaey eneaev ficcfi, vgl. Jes. 21, 9. Was es um die grosse Babel (Dan.

488 Apokalypse

vov ToC ^fioij Trig nOQvdag avT% TCBTtoriyiSV rtavza va e&vf;, 9 xai alXog ayyeXog TQitog rixokovdifjaev avroig Xeytoy ev qxovg fjieydXf]' ei Tig TiQOCA.wBi to &i]Qiov xat Tr^v eiTiova avTOdf xae Xafifidvei %aQayfJia stvI toC iierdnov avTo€ r^ ifcl Trpr xeiqa avTOVy 10 xae avvog nierai in ro0 oYyov TOfl &vfiot^ Tof) d'Bof)y Tofj xeiUQaafievov aTLQazov ev t^ norr^Qiqi Trig ^97^9 avTof^y xat ^aaaviad^aovrcLi, iv Ttvgi TLal &eiqf ivwTnov twv ayiuiv ayyikiov xai hwrtiov tov aQviov. 11 xort 6 "/.ajtvog Tof} fiaaaviafiof^ avToiv elg alai-

4,27) sei, und wie sich dieselbe zu dem Tier in Eap. 13 verhSlt, ist hier noch nicht aDgedeutet und spannt aufs Neue die Erwartung auf ein sp&teres Gesicht, wo dies geschildert werden soil. Doch wird sie charak- terisiert als die, welche alle VOlker verftlhrt hat, und deren Fall darum trdstlich auf das nahe Ende hinweist, weil mit ihm die Versuchun^ zur Stlnde aufhOrt. Der Glutwein, d. h. Wein, welcher erglilhen macht (vgl. Hos. 7, 5 und zu d-vuog in diesem Sinne Hiob 6, 4), ist Bild der die sinn- liche Lust erregenden Unzucht, die aber hier in metaphorischem Sinne von der Verfahrung zum GStzendienst verstanden ist. Zum Bilde vgl. Jerem. 51, 7. v. 9. t]xoX, avroig) Wie der Engel den beiden ersten folgt, so verktlndigt er auch das dem Gericht tiber Babel folgende Gericht fiber die Tieranbeter (13,4.15), dessen VoUzug zu schildem wieder erst einem 8p3,teren Gesicht vorbehalten bleibt, dessen Gewissheit aber die weissagenden Futura schildem. sni tov em rr^y) Bern, den- selben Wechsel des Gen. u. Ace, wie 13,16, wobei die Umkehrung in der Anwendung des Casus zeigt, dass es sich nur um eine rhetorische Variation handelt. T. 10. xcu avrog) auch er, wie die grosse Babel V. 8, von welcher der Engel es als selbstverstandlich voraussetzt, dass nach dem Gesetz der g,quivalenten Vergeltung sie von dem Glutwein Gottes zu trinken bekonmien wird (vgl. Psal. 60, 5), wie sie andre mit dem Glutwein ihrer Hurerei getr^nkt hat. Erst hier wird also das Bild vom Glutwein darauf angewandt, dass sie den Zom Gottes zu schmecken bekommeu, wie damit ausdriicklich angedeutet wird, dass er in dem Becher des (am Gerichtstage ausbrechenden) Zonies Gottes (6, 17. 11, 18) geraischt ist. Das Oxymoron r. xexeg. axg. hebt sehr nachdrQcklich hervor, dass die diesem Wein gegebene Mischung darin besteht, dass er ungemischt bleibt, um ihn in seiner vollen Kraft schmecken zu lassen. Der 0bergang in den Plur. fiaaay, (9, 5) tritt ein , weil ja thatsachlich der Fall bei sehr Vielen vorkonunt. Feuer und Schwefel sind, wie 9,17, die h5llischen Elemente, mittels derer sie gequSilt werden (vgl. Psal. 11, 6), doch hier wohl nicht ohne Beziehung auf das Gericht uber Sodom und Gomorra (Gen. 19, 24). Die Engel erscheinen hier als die Gerichtsbeisitzer, da& Lamm als der Anklager, auf dessen Zeugnis hiu die Unbussfertigen ver- urteilt werden (vgl. 3,5). T. 11. o x an yog) der Ranch, der auch 9, 17

U. 9 - 13. 489

vag atdvaov avafiaiveiy xal ov% ixovoiv avdrtavaiv ^fiigag y,al vvnTog ol nQOOVLVvoUvxEg to &r]Qiov %al tijv eixova avTo€f xat et Tig Xafx^avu to xaqaypia rot; ovoptaTog crv- TOf. 12 ctfde ^ vnofxovri tiSv ayiwv ioTiVy oi TrjQoCvTeg Tag ivTolag Tod &eoi) xal Tt^v mOTiv ^Irflod. 13 xae i^%ovaa qmvrig ix Tof) olgavoC Isyovatjg* ygaipov fxayLOQioi 6i verAQol ol iv "AVQiqi a7to&vi^axovT€g aTtagri. vai, liyec to nvedfxa^ %va QvanocipovTai ex Tdv yLonotv avTwv' tcl yaq egya ovtHv 'aytokovd'el /ict* avTwv,

in Yerbindung mit Feuer und Schwefel erscheint, ist hier der Zeuge ihres Gequ&ltseins {paaayurfiog , metonym. fttr ^aattyog), der, well er in alle £wigkeit aufsteigt, ihre endlose Qual, wie das ovx «/. ayan, (vgl. 4,8) ihre ruhelose, ununterbrochene bezeichnet. Das oi nQoaxvy. steht zeitlos, wie 11, 18. 12, 10, und geht mit einer var. struct, in das ei r^ v. 9 tlber, um am Scblusse noch einmal nachdrucksvoll auf ihre Schuld zuriick- zuweisen. y. 12. (ode tj vno/n,) wie 13, 10; hier, d. h. in der Gewissheit, dass eudlich doch das Gericht fiber die Tieranbeter kommt, liegt begrfin- det die Geduld der Heiligen. Hier erhellt, dass die drei Engelstimmen die Gemeinde stftrken soUen zur Ausdauer im Kampf. Zu der partizipialen Apposition im Nom. vgl. 2, 20. Zu dem ttjq, r. eyr. (12, 17) tritt hier die Bewahrung des Glaubens an Jesum, ohne den es zu dem dort damit ver- bundenen c/. t. juagr, irja, nicht kommen kann. 18« rjx, <pu>yijg) geht wohl, wie 10,4, auf die Stimme Christi. In dem, was er den Seher schreiben heisst, kann natflrlich ganz objektiv von dem xvQiog der Gl&ubigen die Rede sein. Das sy xvq, charakterisiert sie noch ganz allgemein (vgl. I Petr. 5, 14) als die im Glauben an Jesum (v. 12) sterbenden, ohne dass irgendwie aus- schliesslich an M^rtyrer gedacht ist. Daher kann auch das anaQti (Job. 1,52. 13,19. 14,7) nicht mit ano&ytjax, verbunden werden, sondem nur mit (jiaxtt^ioi, sofem mit dem nahenden Gericht fiber die Tieranbeter auch der Lohn fiir die Treugebliebenen kommt (11, 18). Mit dem yni (vgl. 1,7) bestlltigt, wie 2,7 und in den anderen Briefschldssen, der prophetische Geist, was die himmlische Stimme sagt. Das ^ya steht ebenso elliptisch, wie Job. 1, 8. 13, 18. I Job. 2, 19: sie sollen ruhen, aber mit ind. fut., weil es sich um die bestimmt eintretende Verheissung handelt. Die xonoi kSnnen nach 2,2 sehr wohl auf die Mfihen gehen, die ihnen die Anfechtungen Satans im letzten Eampfe bereiteten, und das Ausruhen von ihnen bildet den Gegensatz zu der ruhelosen Qual der Tieranbeter (V. 11). Aber die s^ya gehen jedenfalls weit darfiber hinaus und zeigen, dass nicht ausschliesslich an M&rtyrer gedacht war. Sie begleiten die Sterbenden {axoX, jnera, wie 6, 8), um mit ihnen vor Gericht zu treten und ihnen Gerechtsprechung, resp. Belohnung zu erwirken.

490 Apokalypse ^

14 xcri eldov, '/,at Idov vecpiXr] Aevxi}, xai enl triv vBfpekt^ yiad"qfievov ofioiov vlq avd-QioTtoVy extov kni xr^q TLefpakijg av- Tov OTefpavov xqvoovv 'aoI iv t^ X'^tqi avroD dqeTtavov o^v' 15 viat allog ayyelog i^ijl&cv i/, rod vaod, TLgdl^wv iv q>iifyi fjieydlrj Ttp ycadr^fievfit aui T^g v€q>il7]g' Tvifiipov zb dQeTzavov GOV Tcal d'iQiaov, oti fikbav ?J wga &€Qioai,y ore i§r^Qav&7] 6 &eQiOf,idg Ttjg y^g. 16 xat efiakev 6 7La&i^/Lievog BTti Tr^g v€q)ekr^^ TO dqijcavov aitod cttI rijy yijv, ^/.al iS^egiadn] ij yrj. 17 xai allog ayyelog i^^ld'sv sk toD vaov tov iv t^j ovQavipy txuv Vial avTog dqinavov oSv' 18 xcri alXog ayyelog e^ijld'ev ix tov d'vaiaoTrjQiov , 6 ixcov i^ovaiav eni Tofj nvgogy xal iq>wvrflev

14) 14—20. Auch dies Gesicht ftihrt, wie alle, bis an das Ende selbst, das ja, wie sich spater zeigen wird, nach den letzten zur fiusse mah- nenden Gottesgerichten (11, 19), die in dem Falle Babels gipfeln, eintritt, wenn die Tieranbeter zuletzt im Eampf mit dem Messias untergehen. Aber das Endgericht wird noch nicht selbst geschaut, sonderu nur in symboli- schen Bildem dem Seher vorgefiihrt. Auf weisser Wolke (wohl einer von der gOttlichen Glorie durchstrahlten, wie Mt. 17, 5) sitzend (xa^fi. eni c. ace. vgl. 4,2), erscheint der Messias in menschensohn&hnlicher Qestalt nach Daniel, wie 1, 13. Die Nachwirkung des Bidoy in dem Ace. ist hier noch ngher liegend als 4, 4. Das ganz inkorrekte e/oii' erklart sich , wie 2,20; dass es hier ohne Art. steht, bedingt das artikellose ofiomv, Der goldene Siegerkranz (4, 4) auf seinem Haupt {btxi c. gen. wie 13, 1) zeigt, dass er den Sieg dber die Christusfeinde, zu dem er v. 1. 4 auszog, bereits erfochten hat, und die scharfe Sichel in seiner Hand, dass er zu schonungs- losem Gericht bereit ist. v. 15. aXXoq nyy) unterscheidet den Engel natiirlich nicht von dem Messias (v. 14), sondem von den drei Engeln, die das Gericht erst ankilndigten, da er von Gott den Befehl zum Beginn des- selben bringt. Mit der Rfickweisung auf den 11, 19 geOffheten himmlischen Tempel (ex r. vaov) kehrt der Schluss des Gesichts zu seinem Anfang zu- riick. Zu x^aJ^tav bv vgl. v. 7/10, zu nejuipoy r. ^Qcn. Joel 4, 13. Mc. 4, 29 , zu rjX^sv rj taqu v. 7 , hier verbunden mit dem einfachen Inf. , wie 9,10. 11,6, zu e^Tjgay&i] Joh. 15, 6: es ist verdorrt, hier im Sinne von: schon iiberreif, so dass es hdchste Zeit zum Emten ist. Vgl. noch Joh. 4,35 f. Doch ist hier natdrlich die Emte Bild des Gerichts, das y. 16 durch Herabwerfen der Sichel auf die Erde vollzogen wird. t. !?• ttXXog ayy.) Da das Abschneiden der Trauben nur die Yorbereitung des Gerichts ist, dessen Symbol erst die Weinkelterung, vollzieht es ein Engel, der, wie der Messias {xm «i>to;, wie v. 10), eine scharfe Sichel hat und aus dem himmlischen Tempel (v. 15) kommt. T. 18. ex tov S^va,) vgl. 9, 13; aber hier vom Brandopferaltar (6, 9), der natiirlich im himmlischen Tempel nicht fehlt. Das Feuer auf diesem Altar ist das Bild des gOtt-

14, 14-20. 491

g>wvfj /AByaXf] T(f ixovTc to dqirtavov zo oft', kiyiov' n:ifA\pov GOV TO dqirtavov to o^v xai TQvyr^aov Tovg fioTQvag Trig afiTtilov TTJg /^g, oVt ijx^aacrv al aTaq>vXai avTrjg. 19 xat s^aley 6 ayyeXog to dqenavov avTOi) Big tijv y^v, Tuai hgv- yr^aev r^v afXJteXov TT^g yijg xat efialev eig Tr^v h]v6v Tofi dv- fAOv To€' &eoD Tov fiiyav. 20 xat hcavqd^t] ij Xr^vog l%io&Bv Ti]g 7t6Xeu}gy xat i^rjk&ev olfia 6x r^^ Xr^vot' axQi twv xaXivtiv Twv %7t7tixiv, ano OTadUov xi}*i(av e^axooiwv.

lichen Zoms; aber der Engel, der iiberhaupt fiber das Feuer Macht hat (flovtf. sni c. gen. wie 11, 6), waltet auch fiber diesem Feuer, er weiss, waun und wie es den Zwecken Gottes dienen soil, and fordert daher den Engel in V. 17 zur Vorbereitung des g5ttlichen Zomgerichtes anf. Bern, wie bei der Yerbindung des Verb. €(p(t)yt^ffey mit dem subst. verb, naturgemfiss das ey (v. 7. 9. 15) fehlt. nejuilfoy xrX.) wie v. 15. Doch steht hier statt des &eqiC. das von den Trauben des Weinstocks gebr&uchliche r^vy, (Lc. 6,44): weil seine Trauben reif sind, d. h. weil die Erdbewohner reif geworden sind f£lr das Gericht. v. 19, nach Analogie von v. 16. Auch das Bild von der Eelter, das nun erst das Gericht selbst darstellt, ist aus Joel 4, 13. Das roy jusyay ist eine missbr&uchliche Anwendung der constr. ad syn. (vgl. 11,4), weil die Kelter der Zomglut Gottes doch der Sache nach nichts anders ist, als dieser ^jnog (vgl. v. 10) selbst. T* 20. enarij&Tj) Zum Bilde vgl. Jes. 63, 2f. Obwohl nicht gesagt, von wem das Gericht gehalten wird, so ist doch ohne Frage der Mesaias selbst gemeint. Das e^ta&ey t, noX. zeigt, dass das Bild zu v. 1 zurfickkehrt; denn das Bild vom Traubenblut (Gen. 49, 11. Deut. 32, 14), das gekeltert wird, verwandelt sich dem Propheten in das Bild der grosaen Entscheidungs- schlacht, zu der dort der Messias auszieht, obwohl das Resultat schon V. 10 geweissagt ist. Denn die Stadt ist die um den Berg Zion gelagerte, ausserhalb welcher nach ATlichem Typus die grosse Schlacht geschlagen wird, unter deren Bilde in einem spllteren Gesichte (19, 19) das Endgericht dargestellt werden soil. Die ungeheure Menge des Blutes, das in dieser Schlacht vergossen wird, bezeichnet die Thatsache, dass die Pferde bis an die Ztlgel darin waten, und zwar 1 600 Stadien weit. Bern, die schema- tische Zahl der Welt (4 mal 4 mal 100) im Gegensatz zu der Zahl der Gemeinde (12 mal 12 mal 1000 ; vgl. v. 1). Zu der Ortsangabe mit ano vgl. Joh. 11,18. 21,8.

492 Apokaljpse

XV, I Kal eldov ailo orjfAeiov iv r<^ ovQavqi fxaya tloi d'avfxaaTov y ayyelovg eTtta exovrag Ttlrjyag ertta Tag iaxoccctg^ ott iv avtaig ireXia&r] 6 ^fxbg TOf) &eo(^. 2 xal eldov opg &aXaaaav vakivr^v fiCfuyfiivrjv nvgiy ymI Tovg vixaiyrag ix tov d'tiQiov %ai €K trig elxovog avtof) ytal eye toV aQi&fAoC to0 oyo- fiatog arroff kaTwrag ini t^v d-ahxaaav rijv vaXivr]Vy exovrag Tag Tud-aQag roi? d'soff. 3 xai ifdovaiv ttiv t^Sriv Miavaiwg tov

15, 1 8 bildet die Einleitung des 5. oder des Schalengesichts (15, 1 19, 10), wie 8, 2 5 die des dritten. Insbesondere bringt v. 1 , wie 4, 1. 8,2, eine Art Oberschrift , da ja die Engel selbst erst v. 6 auftreten. Dies ihr Auftreten ey t. ovgnyu) (v. 5) wird hier nur (im Vergleich mit frflheren wie 12, 1. 3) als ein grosses und wunderbares (^at>^., wie Job. 9, 30) Zeichen charakterisiert, desseu Bedeutung aber sogleich dahin angegeben wird, dass es sicb urn die Engel handelt, welche die letzten Plagen (im Vergleich mit 9, 20)Lhabeu, d. h. ihr Kommen vermitteln, was ja in dem Gesicht selbst in Bildem vorgefQhrt wird. Das 6ax«tag erl&utert der Prophet dahin, dass in ihnen (wie es das Zeichen andeutet) der Eifer Gottes vollendet ward (ertA., wie 10,7). Ausdrflcklich wird hier die Eiferglut Gottes (d'Vfiogj wie 14, 10. 19), welcher seine vorbereitenden Gerichte, die immer noch zugleichfiussmahnungen sind, tiber die Welt ergehen lS.sst, unter- schieden von dem Zom, der am Endgericht sich offenbart (6, 17. 11, 18). T. 2 IT. bilden eine Art Ijrischen Vorspiels des folgenden Gesichts, wie 4,8 11. 8,3 5, in welchem die Seligkeit derer, die von den in den darin geschilderten Gerichten verschont bleiben, gefeiert wird. Daher erscheint wieder, wie 4,6, der fiimmelsHther, der, wie ein glSsernes Meer, anter dem Throne Gottes sich ausbreitet, aber diesmal wie mit Feuer g^mischt, d. h. gltlhend rot von der gSttlichen Eiferglut (v. 1), deren Gerichte be- vorstehen, und auf ihm stehend (eattttr. eTti, wie 14,1) die Sieger (bem. das zeitlose Part., wie 14, 13) in dem Eampf, zu dem sie mit dem Lamme auszogen (14,4). Die prSgnante Eonstr. mit ex sagt, aus wessen Gewalt sie sich durch ihren Sieg befreit haben, indem sie weder dem Tier ge- huldigt, wie die Erdbewohner (13, 4. 8), noch sein Bild angebetet (13» 15), noch das Malzeichen seiner Namenszahl angenommen haben (13, 16 f.\ woraus fibrigens aufs neue folgt, dass diese Namenszahl kein Personen- name, sondem eine gotteslfisterliche Bezeichnung des Jmperiums ist (vgl. zu 13, 18). Wie die Altesten 5,8, so haben sie die aus 1 Chron. 16,42 be> kannten Zithem Gottes, um ihren Lobgesang zu begleiten. Sie kOnnen von den Gerichten, welche das folgende Gesicht bringt, infolge ihres Sieges nicht mehr berflhrt werden. T* 3. x. adovaiy) wie 5,9. 14,3. Sie singen zum Preise ihrer Errettung, die durch die bevorstehenden Gerichte eine definitive wird, das Moseslied (Exod. 15) und das Lied des Lammes, d. h. ein Lied, welches die identische Offenbarung Gottes in der durch Moses

15. 1 - 7. 493

dovlov TOi? 9eot! xct zijv ^dijv toC- a^viov, JU'yojreg' fteyaixe xai &avfiaOTa to Igya aov, xv^te 6 ^eog 6 navToyt^vinff' dixatai xoi ai.tj9ivai at 6doi aov, 6 ^aoileig xuiv idviLv 4 Tig oh fiif qto^tjS'^, y.vgte, *ai do^aau to ovofta aov; on fiovoq oatos, OTi Tiavza tit i'&yi^ ij^ovaty nal n:eoa-AVViqaovaiv eiKajuov aov, ikt ra dixanuftard aov ftpavegiu&rjaav.

5 xai [ista taVta eldov, xai 'qvolyt] i vaog Tijg OArpfilg Toi> (ia^vQiov ev t<^ ovgavifi, 6 xat s^rjJiSw ot ima ayyeJiOi 01 i);o»T«g rag inra nlt^yag ex toC- vaoB, evdeSvfiivoi Xivov xa9ag6v Xafinqov Mxl nt^teLtaa^ivot tceqi za <mj5ij ^tuvag X^vaag. 7 xot tv ^/ tioti TtaaaQiav ^iuidv t'dwxcv roig ffrra

veraiittelten alttestamentlicben und der durch den MeBBias vermittelten neutefitamentlieheD Errettung preist. Daher der durchweg alttestament- liche Klang dee LJedes, dem jede Beziehuug auf die spezifiecli neutestament- licbeu Heilsthaten Gottea fern bleiben muss: Gross und wunderbar aind deine Werke (vg\. Psal. Ill, 2. i:)9, 14). Zn der Anrede xi^it o 9ios o nnyioxQ. vgl. 11,17. Gerecht und wahrhaftig (vgl. 3, 7. 14. 6, 10), d. b. wahrbaft gOttliche sind deine FObrungen (vgl. Psal. 145,17). Die Anrede als fiaa. r. e9v, ist aus Jerem, 10, 7, woher auch T. 4 die Worte entlehnt sind ii; ov fiij ifo^.: wer wird si^^b nicbt fOrcbten und deinen Namen preisen? Denn du allein bist beilig (oato;, wie Deut. 32, 4, an welche St«lle auch das Vorige anklingt). Das zweite an ist dem ersteo parallel; denn die alleinige Heiligkeit Gottes verwirklicbt dch dadorcb, dass alle Volker (aus denen ja jene Sieger herkomnien , vgl. 7, 9) kommen werden und vor ihm aobeten [vgl. Psal. 86,9, wober aacb das vorhergebende daiaa. i. oimixic a. stammt). Das dritte oxi ist eubordiniert, sofeni dieser Erfolg darauf beniht, dase in den bevorstebenden Gericbten offenbar ge- worden sind {etpaf., wie Job. 9,3) die gerecbten Ordnuugen Gottes ((Tomw/i., wie Lc. 1.6. ROm. 1,32).

T> 5. i^tia xavxa) wie 4,1. 7,1.9. Erst nach dlesem einleitenden Gesange Cffiiet sicb, wie 11,19, der bimmlische Tempel, was freitich nor deokbar, wenn bier ein ganz neues, mit dem vorigen gar nicbt mehr zu- sammenbltogendes Gesicbt beginnt. Der gen. app. (r. axtjv. i. ftagt., wie Eiod. 29, 10 f.) beeeicbnet denselben als das Urbild der Stiftsbtitte, die ja nach diesem Vorbild gemaebt war (Hebr. 8, 5, vgl. Eiod. 25, 40). T. 6 treten nun die in der tTberscbrift (v. 1) bezeiibiu't^ii Knge) tlicio. die beiden bestimmten Art.) erst wirklicb auf, indent sie iiu^ dem geQtIbeten Tempel hervorireteu, und zwar in hoheprieEter] iilnr Tracht. wie ed gich fSs solche ziemt, die dort amtieren. Daher sind ^h- gcbleidet in reines gl&nzendes Lianen und sogar aufgescbflrzt um dtf Bru^l mit gaiiz goldenem GOrtel, wie der himmlisehe Hobepriester 1,13. v. 7. t*- t* tur itae.

494 Apokaljpse

ayyiloig eTvra q>iakag %Qvaag ye/iovaag TOij dvftoV rof? S^eoi zof) KcUvTog elg Tovg alwvag Ttjv altiviov. 8 y.al iyefiia&Tj 6 vaog TLaTWof} h. Ti\g do^jjg rof ^cof Yxxi in rf^g dwafietog ar- Todf '/,ai ovdelg idtvaro elaeld-eiy elg tov vaov iixQi veXeax^ivair ai Ima nXrjal tcHv l/rra ayyeXwv.

XVI, 1 xae ijnovaa fieydlr^g qxovilg Ix tov vaoV Xeyovar^g xdig eTtta ayyiXoig' VTtdyere xai fx/ecre Tag €7tra (piaXag tov dvfxof^ TOf) d'eoV elg r^y y^y. 2 xal arc^M'ev 6 TtQtHrog Tuzi i^ixeev t^v (piaXrjv avtof) elg t^v yijy, xai iyevero i'kxog TLcntor xfft TcovtjQOv im Tovg ar&QciTtovg tovg exovrag to X^Q^Yf^CL Tof) ^riQiov nal TOvg 7tqoavLVvoi)VTag Tjj eli^ovi avroV. 3 xai 6 devTCQog k^ixeev ttiv q^iakrp^ atTofj elg t^v S-aXaaaav, ytai

^u}(oy) setzt keineswegs voraus, dass der Prophet sich in derselben Scenerie befindet, wie im 2. Gesichte. Es gehOrt nur, wie 6, 1. 3. 5. 7, zur draxnati- schen Belebung der Scene, dass eines der himmlischen Lebewesen den Engeln die Schalen Hbergiebt ; doch mag daran gedacht sein, dass sie als Reprilsentanten des Naturlebens bei den folgenden Plagen insbesondere beteiligt sind. In den Scbalen, die mit dem g5ttlichen ^vfjiog v. 1 geftillt und als Ger9.te des himmlischen Heiligtums ganz golden sind, ist nur die bildliche Rede vom Ausschiltten des &vfiog (vgl. Jerem. 10, 25. Zephan. 3,8) behufs der folgenden sinnbildlichen Handlung plastisch Yeranschaulicbt. Als der ewig lebendige (vgl. 4, 9) erweist sich Gott eben in den folgenden Gerichten. T. 8, eyefi, o yaog xany.) Wie sonst die Herrlichkeit Jehova's in einer Wolke erscheint (Exod. 40, 34. I Reg. 8, 10. Ezech. 10, 4), so geht hier in Reminiszenz an Exod. 19, 18. Jes. 6, 4 Ton der Herrlichkeit Gottes und speziell seiner Allmacht, die sich in den folgenden Gerichten ofFenbaren soil, Rauch aus, welcher den Himmelstempel erfftllt. Die Un- nahbarkeit dieser Herrlichkeit wird nach Exod. 40, 35. I Reg. 8, 11 dadurcb charakterisiert, dass Niemand in den Tempel hineingehen konnte, bis seine Eiferglut sich in den bevorstehenden Gerichten entladen hat (TfA«r*., wie V. 1).

16) !• (jtBytiXrig tptovrjg) nur hier mit dem nachdtQcklich vorange- stellten A(\j., geht auf die Stimme Gottes, der nach 15, 8 allein im Tempel ist, daher wohl auch der feierlichere Genitiv (3,20.14,13). Zu tmayere vgl. 10, 8. Hier ist also das Ausschiitten der Zomschalen auf die Erde die symbolische Handlung, durch welche die Herbeifilhrung der folgenden Gottesgerichte veranschaulicht wird. Auch hier, wie in dem Posaunen- gesicht, siud diese Gerichte nach dem Typus der agyptischen Plagen ge- zeichnet. Die erste Plage bringt T. 2 nach dem Typus von Exod. 9, 9 f. b5ses und schlimmes Geschwiir fiber die Tieranbeter (13, 15 f.) , wie dort tlber die gottfeindlichen Agypter. Zu cyeyezo em vgl. Lc. 1, 65. T. 8 bringt eine Steigerung der nach demselben Typus gezeichneten Plage 8, 8,

15. 8 - 16, 9. 495

iyivero aJ/ia d/g ve7LQo€, tmxI Ttdaa tl^vxii Kcoijg aTti&avev, ra iv TTJ d'aXdaorj. 4 nal 6 tqitoq i^ix^ev r^y q>iak7]v avrot' elg Toig nofiapiovg yuoti rag Tvr^yag rwv iddriovy xai iyevevo alfia. 5 xal ijyLOvaa toD ayyekov riiv iddrcov iJyovtog' dixaiog el, 6 wv nal 6 ^v, 6 ooiogf art taVta eyLQtvag, 6 ovi alfia ayiwv xcr^ TtQoqnjftuiv i§ix^av, nal aJfjia avvoig diSwxag Tveiv a^toi elaiv. 7 Y.al iiTtovaa zoi) ^aiaazi]Qiov Xiyovtog' vai, tlvqu 6 ^eog 6 7rawoi/CQaT(OQy aXtjd'ival yiat dii^aim ai yLQiaeig oov,

8 xat 6 titaQTOg i^ix^ev tijv q>idl,rp^ aizoV inl xlv rikioVy 'Aat iSo&T] avv(^ TLavfiariaai tovg av&QciTrovg iv tvvqI. 9 yuxt iyLavfAotia^aav oi av&QW7toi Ttafjfia fiiya, '/.at e^kaaq>ri-

sofern das ganze Meer in Blut verwandelt wird, und zwar geronnenes und verwesendes Blut, wie das eines Toten, weshalb auch (in Steigening von 8, 9) jede lebende Seele (Vi'/»? Cftwy^r wie Gen. 1, 30) im Meere stirbt. Bern, die constr. ad sjn. in dem ta ey r. d^aX.^ indem bei naaei tpv^. , wie 8, 9, an alle xxicfAaxa im Meere gedacht ist. t. 4. x. ByBVBxo) und es ent- stand Blut. Steigening von 8,10. Die Verwandlung aller Strom- und Wasserquellen in Blut macht alles Wasser untrinkbar. t. 5ff« Der Zwischenakt markiert die drei ersten Plagen als enger zusammengeh5rig, nacb Analogie der ersten drei Briefe (vgl. zu 2,29), w&hrend bei den Siegeln und Posaunen die vier ersten sich von den drei anderen abson- derten. Der dber die Wasser gesetzte Engel (nach Analogie des Feuer- engels 14, 18), dessen Gebiet die beiden letzten Gerichte betreffen, erkennt die Gerecbtigkeit derselben an. Zu o lov x, o tjy vgl. 11, 17, zu dem eben- falls vokativiscben o oaiog 15, 4. Das ravra (statt ravxvjv r. xQiffiv) exQiyag hat seine Analogie nur in Job. 7,24: weil du ein solches Gericht hast ergehen lassen. Dies wird 6 begrtlndet durch die Aquivalenz solcher Ver- geltung (vgl. 11, 18). Sie haben in dem Kampf, zu dem sie mit dem Lamme (Kap. 14) auszogen, das Blut der Heiligen und Propheten vergossen, und Gott hat ihnen Blut zu trinken gegeben in der 8. Plage. Zu dem 6ed. neiy vgl. Job. 4, 9. Das Perf. dedatxag weist auf den durch die Ver- wandlung der StrOme und Quellen in Blut hergestellten Thatbestand bin. Zu (t^ioi eiaiy vgl. 3, 4, zu dem nachdrQcklichen Asyndeton 14, 5. T. 7 best&tigt mit seinem rm (14, 13) der Altar, der durch die Situation 15,5 als sichtbar gegeben, als Zeuge des vergossenen Blutes (6, 9f.) die Gerechtigkeit der Gerichte Gottes. Zu aXij&, x. 6ix, vgl. 15,3.

T. 8. B7H r. 17 A.) bezeichnet den unmittelbar betroffenen Gegenstand, wie V. 2. Durch das Ausgiessen der Schale dber die Sonne wird ihr ge- geben (edo^ c. inf., wie 6, 4 und sehr h&ufig), die Menschen mit Feuers- glut zu qu&len. t. 9. x. efiXaatptjiLnjifay) Es tritt das Gegenteil des nach 14, 6 f. 15, 4 intendierten Erfolges ein: sie l&stem den Namen Gottes

496 Apokalypse

fjiijoav TO ovo/jia to€ d'eod TOf) kx^vrog rijy i^ovaiav ertl Tag Tvlrjyag tavrag^ xai ov fAerevotjaav dofivat. avT([i do^av, 10 xat 6 Ttefxmog i^exBev tiiv (pialrjv avtov inl tov &q6vov TOi) O^rjglovy tloI iyiveto fj fiaaiXeia aito^ itTAordj/iivt^ ^ Ttai ifiaotuVTO tag yXwaaag avrcuv 6x Tof novov, 11 nat e^Xaaqy^" jLirjaav zbv d-ebv zof) oiqavof) ex tcSv tvovcdv avrwv tloI ix twv khuHv avruivy '^al ov fierevorjaav ex twv BQyujv aizaiv. 12 %ai 6 I'xTOg i^ix^ev tijv (pidltjv airod iitt xbv Tuorafiov TOP fiiyav Evq>QdTi]v, nai l^r^qavd^ to vdioQ avTo€, iva eroi- fiaadf^ fj bdbg tfZv ^aailecov tUv ano avatoXHv i)liot\ 13 ycai

als dessen, der tlber diese Plagen Macht hat (e^ova. sni c. ace, wie 6,8.

13, 7), weil sie gegen ihn als Urheber derselben ergrimmt sind. Bern., wie

in dem Plur. r. nXriy, r. der Erfolg mit auf den der drei ersten ausgedehnt

wird, und wie das xai nicht etwas neues anknfipft, sondem unr ausdrilckt,

was damit gegeben, wie 8,3.19: nnd so thaten sie nicht Busse, so weni^

wie nach den Posaunenplagen (9,20). Der explikative Infin. nach fitrey, he-

zeichnet, wozu sie die SinnesS^nderuug h&tte veranlassen sollen (cfovi^. cFof.,

wie 11, 13). T. 10. Der Thron des (ersten) Tiers ist die Welthaupt-

stadt, wo das r5mische Imperium seinen Sitz hat, und sein Reich ist das

ROmerreich. Hier wird die Verfinsterung nicht durch Sch&digung der

Himmelslichter bewirkt (wie 8, 12), sondem, wie Exod. 10, 22, durch un-

mittelbare Machtwirkung und darum universal und andauemd. Auch ist

dieselbe steigemd mit Erregung fiirchtbarer Angst verbunden gedacht,

weshalb sie (d. h. die Bewohner des Reiches) ihre Zungen zerbissen auf

Anlass (ex, wie 8,11) der Fein, welche dieselbe ihnen venirsachte.

T. 11. X. B^Xaa(pfjfjLrj<Sftv) kniipft an v. 9 an und zeigt, dass diese beiden

Plagen enger zusanimengehOrig gedacht sind. Zu t. 9^ov r. ovq, vgl. 11,13.

Wie V. 9 das t. -nXfiyag t., so weist der Plur. ex t. jiovtay ausdrficklich auf

die Pein, die alle Plagen erregen, zurtick, weshalb das auf v. 2 surdck-

blickende x. fx r. ihitav angefiigt wird. Das ov /nerey. ex r. eoy. ai^. er-

innert direkt an 9,21. y. 12. Der grosse Strom Euphrat ist, wie 9, 14,

lediglich typisch gedacht als die Grenze, jenseits welcher die Feinde des

Gottesreiches wohnen. Daher sind die E5nige, die von Osten her

kommen (tcyar. t]X. im Plur., wie Num. 21, 11), nicht Partherk5nige, sondem

die KOnige ausserhalb desRdmerreiches; und die Austrocknung des Euphrat

hat, wie ausdrticklich angegeben wird, lediglich den Zweck, ihnen den

Weg ins ROmerreich zu erm5glichen, aber nicht um dasselbe zu be-

kSmpfen, sondem um sich mit ihm zum letzten Eampf wider die Gottes*

gemeinde zu verbinden. So wird aufs neue die Erwartung gespannt auf

EnthfiUungen, wie sie erst im folgenden Gesicht gegeben werden (19, 19).

Soviel aber erhellt aus T. 13^ dass es sich um die Yerf&hrung zum BOnd*

16, 10 15. 497

eldov h. Tov atofiorog rof dgaTLOvrog xai hf. roD arofiarog toC &rjQiov xcrt Jx tod OTOfAOTOg to^ ipivdonQoq>r(cov nvevfjiata TQia a'Kad'aQTa atg fiavQaxoi ' 1 4 elalv yaq Ttvev/jiara Saifxovitjv TtOL- of}vTa ar^fteiay a iy(jtoQ€veTai inl xoig fiaaiXeig rrg ohLOVfxivr^g olrjgf avvayayeiv avtovg eig tov nSlefiov rrjg ^fiigag Trjg fieyaXrjg Tot' d'Eoi) ro0 navTOxqaroQog. 15 idov iqxofxai log nJiiTtTrjg' fiaTLaQirOg 6 yQtjyoQwv xat rr^Qwv xa l/ndTia atTOf , IVa /ifi yv/nvbg

nie mit den beiden Tieren, d. h. dem rSmischen Jmperium und seinem Helfershelfer als Werkzeugen des Drachen handelt (vgl. Kap. 13). Diese Verftlhrang wird so dargestellt, dass aus dem Munde der drei Gottesfeinde (well es sich um verftlhrende Rede handelt) drei unreine Geister (Mc. 1,26) hervorgehen, die, vielleicht in Reminiscenz an die Sgyptische Plage (Ezod. 8, 1), frosch&hnlich gedacht sind. Da stets nach tog in der Apok. der regelm&ssige Casus steht, so zeigt der Nom. picTQa^oi, dass nyevfjuxra als Nom. gedacht ist, also, umgekehrt wie 4, 4. 14, 14, das Geschaute (als ob e(fot> vorausginge) in einem selbst&ndigen Satze gegeben wird. y. 14 wird der durch den selbstSjidigen Begrtlndungssatz unterbrochene Haupt- satz nicht vollendet, nachdem in demselben bereits ausgedriickt, was von ihnen zu sagen war. Ygl. dieselbe Anakoluthie 2, 13. Es sind namlich jene unreinen Geister Geister von Dfimonen (vgl. Lc. 4, 33) , die als tlber- menschliche Wesen Wunder thun, wie der Pseudoprophet, aus dessen Maul sie hervorgehen (13, 13). Im Relativsatz a tjmoQtverai ist der Sing, regelmftssig nach dem neutr. plur. gesetzt, weil die Dreizahl der Geister doch nur den drei M&chten entspricht, von denen die Verftlhrung herkommt, und es sich um keine eigentliche Personifikation einer Mehrzahl handelt. Die EOnige der ganzen Erde sind nattirlich alle KOnige ausserhalb des R5merreich8, die ja v. 12 nur wegen der durch den Euphrat angedeuteten typischen Parallele als K5nige des Ostens bezeichnet waren. Hier wird nun bereits gesagt, zu welchem Zweck sie aus dem Maule der drei Grottes- feinde hervorgehen, nSmlich um sie zu versammeln zum Eampf des grossen Tages des allmSx^htigen Gottes. Gemeint ist der Tag der Wiederkunft Ghristi, dessen Sieg tlber alle go ttfeind lichen, die Gottesgemeinde be- drohenden M&chte spelter als in einer grossen Entscheidungsschlacht er- folgend dargestellt wird (19, 19). T. 16. Die Vorstellung der Wiederkunft Christi und der ihr vorangehenden dSmonischen Verftkhrungskflnste, denen auch die Gl&ubigen ausgesetzt sind (Mt. 24, 24), veranlasst den Propheten zur parenthetischen Einschaltung einer Wamung und Verheissung, die in der Form eines direkten Wortes Christi gegeben wird , weil sie sich auf ein tiberliefertes Weissagungswort desselben grtlndet. Zu bqx* ^^ ^^^~ ^^*]^i vgl. 3, 3 nach Mt. 24, 43, zu rri^iay im Sinne von der Bewahrung vor der Sdnde, zu der die Verfiihrung verleitet, Joh. 17, 11 f. I Joh. 5, 18. Da die Gl&ubigen als in den weissen (unbefleckten) Eleidem der Gerechtigkeit Weiss, >\T.IIL 31

498 Apokalypse

neQtnatfj yuxl filiTtwaiv zriv aa%rifioavvriv airuof), 16 xat avnlj- yayev airovg eig rov tottov tov xalovfxepov h^qaiati l/^Qfitxye" diiv. 17 xat 6 ^^dofiog e^ixBBv r^y q>ialtp^ avrof) iiti tov aiga, xat i^iji^ev gnovri fieydlrj ix rot; vaod itno xoH O'Qovov Xiyovaa' yiyovev. 18 xai iyevovro aatqanai luxl qxavai luzl ^Qovtaly xal aeiO(iog iyivevo (xiyag^ olog ov% iyiverOj aqi* ov av^QUiTcog iyivero iftl rijg yijg, Trjlniofhog auofiog ovtcj fjii- yag. 19 ytal eyevero fj Ttohg ij fieydXtj eig rqia fiiQi]^ tuxI ai

wandelnd gedacht sind (vgL 3, 4), wttrden sie durch YerftShrung derselben entkleidet werden und man sehen {pXentoaiy impersonell, wie 12, 6) ihre Schande (Hos. 2, 11), die in dem EntblSsstsein vom cbristlichen Tugend- wandel besteht. 16 kehrt zu der Ausffthmng der Absicht jener D&monengeister v. 14 zurUck, indem der Ort bezeicbnet wird, an den sie die K5nige versammebi, weil an ihm jene Entscbeidungsscblacht geschlagen wird. Die ausdriicklicbe Hindeutong auf den hebr. Namen {e^., wie 9,11) zeigt, dass das nn in seiner hebrSischen Bedeutung genommen werden soil. Dem Propheten schwebt der Eampf wider die Gottesfeinde bei Megiddo (Jud. 5, 19) vor, aber es ist nicbt seine wirkliche Lokalit&t ge- nannt, sondem, da eine nach dem Typus jenes Eampfes vorgestellte Ent- scheidungsschlacht gemeint, versetzt er dieselbe auf einen frei erfundenen Berg Megiddo, d. h. auf ein dem Himmel nfther liegendes Plateau, wo die himmlischen Heerscharen den gottfeindlichen Erdenm&chten den letzten Eampf anbieten.

T* 17* Bni t, asQa) giebt noch nicht das Objekt an, fiber welches das letzte der 7 Gerichte ergeht, sondem deutet nur an, dass das fdrcht- bare Gewitter, welches in ihm losbricht, erst infolge des Ausgiessens der Zornschale sich in der Lufk zusammenzuballen beginnt. Schon dadorch wird dies letzte Gericht, welches die Vision vorftihrt, als der eigentliche H5hepunkt derselben markiert. Noch mehr dadurch, dass die Stimine aus dem Tempel v. 1 , die nun direkt als vom Throne her (vgl. 8, 3) er- schallend, also als die Stimme Gottes bezeichnet wird, ruft : es ist geschehen, nSmlich was v. 1 befohlen war. Auch die 7. Schale ist ausgegossen, and das letzte der das Endgericht vorbereitenden Gottesgerichte hat nunmehr seinen Lauf. v. 18. Zu den gangbaren Symbolen gOttlicher Gerichte (4, 5) tritt nun noch, wie 8, 5. 11, 19, das Erdbeben, aber ein grosses, wie 6, 12. 11, 13, das nach Dan. 12, 1 in ilberschw&nglichen Worten als ein solches geschildert wird, wie es noch nie dagewesen, seit es einen Menschen auf Erden gab. t. 19. tj noXig rj fA$y,) absichtsvoU aus 11,8 wieder- holt, kann nur Jerusalem sein. Nur bei vOlligem Yerzicht auf ein ein- heitliches Yerst&ndnis der Apok. kann man verkennen, dass es sich hier um dasselbe grosse Gottesgericht handelt, welches nach der Zeit der Heidenherrschaft fiber Israel (11, 2), die mit der Trftbsalsseit, welche dber

16, 16 21. 499

Ttoleig taiv idvwp eneaav. tmxI Safivlarv i} fieyaXt] ifiyt^adr] ivcimov TOO &€oC, dofh^ai av%y to Ttori^QiOv TOf oXvov toO ^vfiof^ rijg o^y^g crvroO. 20 xal naoa vr^aog €g>vy€y, xat oqij ovx evQi&rjoav. 2t yuxt x^^^^ fisyaXtj wg xakavciaia Kara- fialvei hi ToC ovQttvod ini %ovg av&^finovg' xai ifikaaqyq^ijaav 01 avS-QUinoi tov &£6v hi rijg ^Aijy^g Trjg x^xXdKfjg, on fieyaktj ioTiv ij fiXfjyri avTrlg aqtodqa.

die Heidenchristen koinmt (18, 5), identisch ist, also unmittelbar vor dem Ende fiber Jerusalem hereinbricht (11, 13). Der Yorstellnng eines Erdbebens entsprechend wird die Stadt (nicht zerstOrt, sondern) drei&ch zerklfiftet, in- dem, wie Num. 16, 31 f., sich drei Spalten Offiien, in denen, wie 11, 13 geschil- dert, ein Zehnteil derselben verschwindet und 7000 Menschen umkommen. Jeder Zweifel dardber wird endlich dadurch ausgeschlossen, dass ihr (nicht die dbrigen, sondern) die Heidenstftdte entgegengestellt werden, die nicht bloss von einem grossen Ruin heimgesucht werden, sondern v5llig zusammen- sttirKen. Aber auch dies ist nur die Einleitung dazu, dass nun auch unter diesen Heidenstftdten der grossen Babel (14,8), die Oott bei der bisherigen Duldung ihrer Frevel veigessen zu haben schien, vor seinem Angesicht gedacht wird. Zu der passivischen Eonstruktion des fxyija^t^yw ygl. Act. 10, 31. Der explikative Inf., welcher sagt, was Gott ihr zu thun gedenkt, weist auf 14,10 zurtlck, wonach ihr der Becher des Glutweins seines Zoms gereicht wird. Dass damit die v5llige ZerstOrung gemeint ist, folgt aus T. 2O9 wonach das Erdbeben jede der Inseln, auf denen Rom nach 18, 1 liegt, von ihrer Stfttte scheucht, und die sieben Htlgel, auf denen es nach 17, 9 liegt, verschwinden, so dass die ganze IStadt zusanmien- stfirzen muss. T* 21 zeigt, wie dies grosse Gottesgericht nicht nur die Stadt selbst, sondern auch ihre Bewohner tnfft. Darum tritt zu den andem Gerichtssymbolen hier noch ein grosser Hagel (11, 19), dessen Hagelstticke fast zentnerschwer sind, wie die schwenten Schleudersteine, die man mit Wurfgeschossen schleuderte (vgL Jos. bell. jud. 5, 6,3), und der eine grosse Plage fiber die Menschen bringt. W&hrend der Rest Israels sich infolge dieses letzten Gottesgerichts bekehrt (11,18), werden die von ihm betroffeuen Menschen (die Heiden) nur zu immer firgerem L&stem auf Anlass (ex) dieser Hagelplage bewogen. Von Sinnesftnderung, wie V. 9. 11, ist gar nicht mehr die Rede, weil sie angesichts des nun unmittelbar bevorstehenden Endes doch zu spftt k&me. Dieses Gottes- gericht fiber Babel ist aber dem Seher so sehr in diesem Gesicht die Hauptsache, dass vor dem Ende desselben (19, 1 10) sich, ganz wie Eap. 7 vor dem 7. Siegel und 10, 1 11, 14 vor der 7. Posaune, eine Zwischenscene (Eap. 17. 18) einschiebt, welche durchweg der n&heren Schilderung dieses Gerichts gewidmet ist

31»

500 Apokalypse

XVn, 1 TLat ^l&ev elg ex twv krvra ayyilwv ruiv ixov- xo)v Tag €7fTa q)calag^ xat ildlrjaev ^er* iftod leyiov SeT^gOy del^io Goi to ycQifia riig TtoQvrjg T^g fieydltjg r^g xadr^fiivrg hti vddrtjv Ttoildiv, 2 f4e&' ijg iitogvevaav ol fiaaiXelg Ttjg yijc, xat ifisdvadnf^av ol xofroixofvreg Tr^y yijy ex zoi) oVvov Tijg TtOQveiag avz^g. 3 xai aTtf^vey/Av fxe elg sQTjfiov iv Ttvevfioc^i. yial eldov ywaiiMx. yLadr^fiivrjv int d^qiov tloi^^aivoVj yifAOv xa

17) 1* dsvQo) ygl. Job. 11, 43. Es gehdrt zu den die dramatische Spaxmung steigernden Ziigen in der Entwicklung des Gesichts, dass zu- nSlchst nicht gesagt wird, welcher der sieben Engel (15, 6) es ist, sondem erst aus seinen Worten erhellt , dass es sich um die nfihere Ausf&hnm^ dessen handelt, was 16, 19 ff. nur im Znsammenhange der Plagen der 7. Po- saune erwSJint war. Jetzt erst soil dem Propheten gezeigt werden (cffi^iu, wie 1, 1. 4,1) das Gericht (x^t^a, wie Job. 9,39, doch bier wobl sicher nacb Jerem. 51, 9f.) fiber Babel, d. b. nacb der typischen Bilderspracbe der Apok. fiber Rom, sofem die Weltbauptstadt als Sitz der Gottesfeinde den Namen der Hauptfeindin des ATlicben Gottesreicbes tr&gt. Cbarakterisiert wird dieselbe nun nacb dem scbon 14, 8 vorbereiteten Bilde als die welt- bekannte grosse Hure, welcbe, wie Babylon (Jerem. 51, 13), an vielen Wassem ibren Wobnsitz bat. Denn wie Babylon an den Wassem des Euphrat liegt, so ist Rom anf den Inseln des Meeres belegen gedacbt (vgl. zu 13, 1. 16, 20). T* 2. Dass alle EOnige der Erde mit ibr Hurerei getrieben, zeigt bereits zweifellos, dass das snoQyevtsav zun&cbst von der Verleitung zur Abgdtterei gemeint ist, die sie mit der Weltmacbt getrieben baben (vgl. 14, 8). Mit xm sfjLB^vcd^, lOst sicb bebrSiscbartig die Relativkonstr. auf (statt Tjg ex t. oiyov r. nogy.). Zu dem Bilde von dem berauscbenden Wein ibrer Hurerei (Jerem. 51,7), womit die Weltbauptstadt alle Erdbewobner zu der abg5ttiscben Yerebrung des Imperiums, die sie selbst getrieben, verfilbrt bat, vgl. 14, 8. Docb liegt in der breiten Ausmalung dieses Bildes offenbar eine Anspielung an die Unzucbtsiinden, zu denen die Weltstadt die sie besucbenden Erdbewobner verfilbrt bat. Der Ace. nacb xtnoix.^ wie Mt. 23, 21 und oft in den Act. statt des gewdbnlicben eni (3, 10. 6, 10), stebt einfacb, um nicbt durcb die verscbieden bezogenen Praep. eni und ex die Konstr. zu verwirren. T. 8. antjyeyxey fie) vgl. Lc. 16, 22. Der Propbet wird aufs neue in einen ekstatiscben Zustand versetzt (ey Tiyevjuari) zum deutlicben Beweise, dass es sicb um eine v9llig andere Vision bandelt, wie 1,10. 4,2, und zwar siebt er sicb in demselben in eine Wiiste versetzt, deren Eontrast mit der Pracbt des Weibes scbon auf das fiircbtbare Scbicksal desselben bindeutet. Im Gesicbt kann das^ selbe natiirlicb nur als ein Weib bezeicbnet werden, dass sicb von anderen dadurcb unterscbeidet, dass es auf einem {em c. ace, wie 4, 2, im XJnter- scbiede von dem eni c. gen, v. 1) Tiere sitzt, wie es im folgenden be-

17, 1 4. 501

ovofiava pXaaqnjfiiagy exov xe(jpalag enra nal yiiqaxa deaa.

xexQvaiofiivrj xqvai(i) xae Xi&(i} rifiiiif xae fiaQyaQiTaig, ex^vaa 7covi^Qiov x^t'(jro0v iv rg x^^P^ avr^g yifiov fideXvyfidrwy nat

scbrieben. Das Tier trftgt das Weib, weil die ganze Herrlichkeit der Welthauptatadt auf dem Imperium beruht und von ihm erhalten wird (vgl. <pe^iay r. itieyra Hebr. 1, 3). Eben daram kann aber nicht dorch den Art. auf das Tier in Eap. IS zurflckverwiesen, sondem nur dorch seine Be- schreibnng klar werden, dass es das dort erschienene ist. Schon dass das Weib mit Scharlach bekleidet (xoxx., wie Mi. 27, 28), dentet aof seine Herrscher- qualit&t. Unzweifelhaft weisen aber die L&stemamen, die hier in erster Linie gr^nannt werden, weil nach y. 2 ja die Hauptsflnde der Welthaupi- stadt die AbgOtterei ist, die sie mit dem rOmischen Imperium getrieben und zu der sie YOlkei: und KOnige verftlbrt hat , auf 13, 1 zurflck (bem. den Art. vor oyofAaru). Der Ace. der n&heren Bestimmung steht, ab- weichend von 4,6.8, weil die Namen sich ja dort nicht auf dem Tier selbst, sondem auf den H&uptem befinden, und hier nur das gottesl&ster- liche Wesen des Tieres Qberhaupt charakterisieren. Endlich mussten die sieben H&upter und zehn HOmer aus 13, 1 g^nannt werden, weil in diesem Gesichte erst die Deutung dieser dort zun&chst einfiich der ATlichen Pro- phetie entlehnten Symbole erfolgen soil. r. 4 kehrt erst zur Schilderung des Weibes selbst zurflck, dessen flppige Pracht das Gewand von Purpur (Lc. 16, 19) und Scharlach (das nicht fehlen kann, weil die Hauptstadt ja mit dem Imperium v. 2 die Welt beherrscht) abbildet Das noQ(p. ist neutr. ac|j>, wie 3,4. Schon die Verbindung des xe/Qv^mfA, mit negi^efiX, zeigt, dass dasselbe zeugmatisch gedacht ist, indem der Gesamtbegriff des Geschmtlcktseins nur im Blick auf das folgende /^tvMti spezieller ausge- pr&gt ist. Bei dem kollektivischen X^9m ufuat (I Eor. 3, 12) ist an Edel- steine gedacht, wie sie Ezech. 28, 13 im Schmuck von Tyros aufgez&hlt werden. Erst am Schlosse wird der Zng genannt, der die Bezeichnong des Weibes als Hore v. 1 f. veranlasste. Sie hat einen goldenen Becher (vgl. Jerem. 51, 7) in der Hand, der mit gOtzendienerischen Greoeln geMlt ist. Hier wird also der oirog r. no^y. v. 2 direkt aof die AbgOtterei ge- deotet, die man dort mit dem Imperiom treibt, wobei tlbngens der Plor. dar- aof hinweist, dass alle GOtzendienerei der ganzen Welt in Rom zosammen- strOmte, um dann in der MenschenvergOtterung des Eaiserkult zu gipfeln. H5chst sinnvoU dient der mit Bxovaa verbundene Ace. xa axa^aQta nur zur Charakteristik dessen, was mit dem Wein der Hurerei, den das Weib alien Erdbewohnem kredenzt, verbunden ist, und hier tritt nun klar her- vor, wie die Unzuchtsdnden im eigentlichen Sinne, die dort im Schwange sind, dazu beitragen, die Erdbewohner dorthin zu locken und sie im Rausch der Sinnenlust zugleich zu den Greneln ihrer AbgOtterei zu ver-

502 Apokalypse

Ta ayiOi&aQrca T^g noQveiag crvT^g, 5 xai int to iiectorcov carr- T% ovofia yeygafifiivoVy fivav^QiOv' Bafivlwv a} fieyaXrj^ ij fi'^rr^Q xwv TVoqviZv ycal xdv fidekvyfiazcjv Trjg y^g. 6 xai eidov rijy ywaiyia fiedvovaav ex zoC ai/iatog twv ayiuv yual ix rof; al- fiarog xHv iiaqrvvqiav ^IrjOof). Tcat e&ctvfiaaa idatv avrfiv ^-avfia fiiya. 7 nal ttniv (jlol 6 ayyelog' dia %L i&avfiaoag; iyco i^oJ aoL TO fivanliQiov Trjg yvvaiiwg tuxI rof drjQiov xoi) fiaaraCov- tog avTijv, Toi) hxovrog tag hrtTa xeq)aXag yuti ra dexa xsgctra. 8 TO dTjQiov, 0 eldeg, ^v ymI Qvy, lirrtv, xot fiiXkei avafiaiveiv

fahren. Y. 6. yeygttfifji.) sciL rjy. Zu eni r, fiettan. avrt^g vgl. 13, 16. Das fivartj^ioy (1,20) ist Apposition zu ovofjLUy ein Name, welcher in ^- heimnisyoUer Weise andeutet, wer das Weib ist. Daher wird das groese Babylon hier nSlier cbarakterisiert als die Mutter (Erzeugerin) der spezi- fiscb heidniscben Unzucbtsttnden (im eigentlicben Sinne) und der gdtzen- dieneriscben Greuel der Erde, die von ibr ansgeben. UnmSglich aber kann Rom nur als eine beidniscbe Stadt wie Babylon cbarakterisiert werden. Das spezifiscbe tert. comp. muss darum erst in y. 6 folgen. Wie Babylon die Erzfeindin des ATlicben Gottesvolkes war, so siebt Job. Rom trunken vom Bint der Heiligen, d. b. der Cbristen. Hier ist die Anspie- lung auf die Greuel der neroniscben Zeit unverkennbar (vgl. 6, 10. 16, 6). Um dieselbe aber zweifellos zu macben, wird nocb binzugefllgt das Blut der Zeugen Jesu, wie es die Apostel im spezi£scben Sinne sind (ygl. Lc. 24, 48), weil das auf die unter Nero gemordeten Apostel (Paulus und Petms) binweist. Zu dem ed'avfiaaay (13, 3) mit dem subst. verb. ygl. 16, 9. Y. 7. dia ti e^avfi,) ygl. Job. 7, 21. Bern, die Expositionsfrage, wie 7, 13, nur dass bier der Engel keine Antwort abwartet, sondem sofort erkl&rt, dass er (bem. das betonte syto) das Gebeimnis entbfUlen wolle, das der Seber unmOglicb entbtlllen kann. Es bandelt sicb bei demselben natflr- licb in erster Linie um das Weib, das dem Seber y. 3 erscbien, sodann aber um das Tier, welcbes dasselbe trSgt, und insbesondere darum, was seine 7 Hftupter und 10 HOmer bedeuten. i*S. to ^tj^ioy) kann un> mOglicb, wenn nicbt die gauze Bilderspracbe yerwirrt werden soil, der Nero rediyiyus sein, da ja Nero nacbber als eines der gefallenen H&upter erscbeint, und der letzte Kaiser mit seinen Helfersbelfem nacb y. 16 die Weltbauptstadt zerstSrt, wSJurend das Tier sie bier trSgt Es ist daber ganz wie Eap. 13 das rOmiscbe Imperium als KoUektiyperson , nur bier nacb y. 6 speziell in seiner anticbristlicben Qualit&t, da es ja dem Weibe das Blut der M&rtyrer zu trinken gegeben bat. In diesem Sinne war es bereits da, als in den Tagen Neros ibr Blut yergossen ward; aber jetzt ist es, obwobl der Propbet es siebt, nicbt da, sofem das wiederberge- stellte Imperium, obwobl es angestaunt und angebetet wird (13, 3 f.), dock in der Gegenwart diese seine anticbristlicbe Qualit&t nocb nicbt zeigi

17,5 11. 503

«€ T^g afivaaov nal eig antiXuav vnayw yual d^avfiaaSi^advzai oi xarotxofyrcg ijtl T^g y^g, uiv ov yiyqaTtzai to 6v6fia irti TO fiipXiov T^g ^oyqg ano yuxtafioXrig HLoafiov, ^Xenovtiav TO &rjQioVj art i}v nal ov% eativ %ai naqiaxai, 9 wdt 6 vodg 6 €xo)v aoq>lav, a\ BTtza "Mipakal eTtra ogrj eloiv, onov ^ ywi^ Tux&rjtai ht* avtuiv, 10 xae fiaailelg kTvxa eiaiv' oi nhfTB i'TZECav; 6 elg eOTiv^ 6 iiiXog ovmo ^A^cv, xoi otav el&rj, 6X1- yov aitov del fiBivai. 11 xal to ^qiov^ o ^v xat ovx satiVf

1st dies als ein Nichtsein des Tieres gedacht, so ist natflrlich das emeute Hervorbrechen derselben in der allgemeinen Christenverfolgung (IB, 7) ein Wiederkommen desselben aus dem Abgrund (9, 1), wie es auch 11, 7 nach der TrQbsalszeit von 3Vt Jahren erwartet wird und dann freilich das sofortige Yerderben (ottiuA., wie Job. 17,12) des Tieres zur Folge hat Das Big antaXeiay tmayei bildet dem fiekXei ayap, gegentlber denselben r&tselhaften Qegensatz, wie das ovx BCtiy dem rjy gegentlber. Wie schon jetzt die Erdbewohner tlber das wiederhergestellte Imperiom staunen (18,3), so wird dann erst recht Staunen sie ergreifen, wenn sein wabres Wesen sicb entb(illt, freilicb mit Ausnabme der Christen, die nach Eap. 13 von Anfang in dem Tiere das Werkzeug des Satan gesehen haben. Vgl. die Umschreibnng der Nichtcbristen nach 13, 8, nur mit toy statt ov, da von jedem der Gemeinten gilt, dass sein Name nicht im Lebensbuch steht. Das pXeTioyxuty ist gen. abs. mit zu erganzendem Snbj., wie 1, 15: wenn sie das Tier sehen. Bern., wie das Subj. des abhftngigen Satzes in den Hanptsatz als Objekt heraufgenommen ist, wie 13, 16. Dos Fut niiQe- tnai kann nicht auf das Dasein dessen gehen, der zugleich nicht ist, sondem nur auf die zukttnftige Entwickelung des satanischen (antichrist- lichen) Charakters des Tieres, die selbst die Erdbewohner in Staunen ver- setzen wird. r. 9, tode xr A.) wie 18, 18. Hier beginnt also erst die zeit- geschichtliche Deutung des Propheten, der dies Yerst&ndnis hat Die scheinbare Doppeldeutung der sieben Hftupter markiert nur den Weg, wie der Seher zu der Hauptdeutung gekommen ist. Weil die Siebenzahl der (danielischen) H&upter den sieben Hfigeln entspricht, auf denen die Welt- hauptstadt liegt (zu dem en avrtoy nach onov vgl. das cx» 12, 6. 14), er- kennt derselbe, dass dem rOmischen Imperium eine Siebenzahl von KOnigen yon Gott bestimmt ist nach y. 10. Die 5 gefallenen H&upter sind die Kaiser aus dem Juliergeschlecht: Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius, Nero, das 6. ist Vespasian, in dem das Imperium wiederhergestellt, das o bi^ und o aXXog geht deutlich auf ihn und seinen Sohn Titus, der noch nicht gekommen ist und, wenn er gekommen sein wird, nur eine kurze Zeit bleiben kann ((fe», nach gOttlichem Ratschluss, wie 1, 1), da ja das Ende nahe ist r. 11 enthfiUt sich erst ganz die apokalyptische Konzeption des Johannes, da in dem zweiten Sohne Yespasians, in Domitian, noch ein

504 Apokalypse

xa2 avTog oydoog iatiVy xat ha raiv l/rra iativ, Kat elg and- luav VTcayu. 12 yxxI %a diyca %iQa%a, a eldegy diyjx fiaailelg elaivj oiTiveg fiaacleiav ovnto ekapovy aiXa i^ovaiav wg fiaai- Xeig iiiav wQav lafifiavovaiv giera toC &r]Qiov, 13 ovtol ^iiav yvtifitiv ixovaiVy yuxt ti]v dvvafiiv ycal i^ovaiav avtwv tqi ^Qiip didoaaiv, 14 ovtoi fieva toC agvlov TtoXefii^aovaLVy xat TO aqviov vLiarjau avcovgy ore nvQiog tlvqiov iatlv xat fiaai- Xevg paacliwv, y,al oi fier* avrofj TiXr^Tot xat iinXeyxol ifuxi

8. im Gesichtskreise des Propheten steht. In diesem ausserhalb der von Gott bestimmten Herrscherreihe stehenden kann er nur die letzte (sataniscbe) Inkamation des Tieres sehen, in dem sein voller anti- christlicher Charakter wieder zur Erscheinung kommt. Nun erst tritt in dem xttv avtos, scbarf markiert, die Identifiziening des Tieres mit eiuem (ausserhalb seiner sieben Hftupter aufbretenden) acbten paaiXevg ein. Da nicht etg ex r. snxa steht, kann es nicbt heissen: er ist einer von den Sieben, sondem nur: er stammt von ihnen ab. Da dies keine genealogiscbe Notiz ist, kommt nicht in Betracht, dass die Sieben nicht derselben Ab- stammung sind, denn nicht darauf kommt es an, dass er gleicher Ab- stammung mit ihnen aUen ist, sondem, dass seine Abkunft von (einem von) ihnen gewShrleistet, dass er den Charakter des ^qvov tr&gt, ja dass dieses in ihm personifiziert werden kann. Yon ihm gilt also, was v. 8 von dem aus dem H5llenabgrund aufsteigenden Tier gesagt ist, dass es sofort ins Verderben fahrt. Y. 12 folgt nun die Deutung der 10 HQmer, die nach 13, 1. 17, 3 noch ein ungelDstes ES.tsel bildeten, nach Dan. 7, 24. Das oixivBg (1, 7) motiviert, weshalb sie, obwohl auch E5nige, nicht auch durch H&upter (v. 10) sjmbolisiert sind, dadurch, dass sie noch nicht EOnigs- herrschaft (im Sinne von Joh. 18,36) empfangen haben, aber eine kOnig- gleiche Macht ftlr kurze Zeit (eine Stunde) empfangen mit dem Tiere. Der Prophet denkt, dass in der gegen den siebenten Kaiser ausbrechenden Revolution die Statthalter der Provinzen (bem. die runde Zehnzahl) sich selbstftndig machen werden. 18. So lange dieselben, wie in den Zeiten des Interregnums, sich gegenseitig zerfleischen, bleiben sie macht- los; ihre Bedeutimg beginnt erst, wenn sie, durch gOttliche Machtwirkung (vgl. V. 17) einerlei Sinnes geworden, ihre Macht und Gewalt dem im 8. Kaiser inkamierten Tiere tlbertragen, also unter seiner Filhrung den Kampf gegen den 7. von Gott bestinmiten Herrscher beginnen. r. 14 zeigt, wie der spezifische Feind, mit dem diese antichristlichen M&chte den Kampf beginnen, das Lamm ist, das sie durch die letzte grosse Christen verfolgung zu besiegen trachten. W&hrend aber das Tier, das nach 13,7 mit den Heiligen ktopft, die ihm noch gew&hrte Zeit von 3Vt Jahren hindurch sie besiegt, werden diese sofort vom Lamme besiegt (vgl. V. 8. 11), weil es der Herr der Herren (Deut. 10^17) und der KOnig

17, 12 - 18, 1. 505

TzitnoL 15 xai iAyei fior ra tdava a eldeg^ ov ^ TtoQvtj xa&t]- Ttti, hxot TLai ox^oi eialv mal a^vrj nai yXdiaaai, 16 xai ta dexa xiQOTaj a eldeg^ tloi to ^r^qiov^ ovxoi ^lor^aovaiv Ti^y noQ- vrpfy iMxl riQr^(4i0fiivfjv noir^aovoiv avxr^v ycat yvfiviliVy tuxI rag oaQxag avriig fpdyovraif vuzl atTijy yunaKavaovaiv h tvvqI' 17 6 yoQ S^eog edatxev elg tag 'Aaqdlag avruiv Ttoi^aai. ti^v yvti- fifjv avToV ycai noiilaac fiiav yvdfit^v nat dofjvai t'^v fiaaiXeiav avTuiv T(p ^Qi% axiQi TBlead^aovrai ol Xoyoi tod d-eod. 1 8 xat ^ ywiq, ijy sldegy tariv ij noXig i^ fieyaXfj^ ij exovaa paaileiav inl Tojv (iaailicjv Ttjg yiig.

XV 111, 1 fiera tatfra eldov iiilov ayyeXov yLarafiaivovxa

der KOnige ist (2 Makk. 13, 4). Mit ihm yerbfindet sind die Berufenen und Auserlesenen (im Sinne von Mt. 22, 14), die darum als die treuge- bliebenen (2, 10) charakterisiert werden. Der Sieg des Lamtnes ist ihr Sieg ; denn um sie von ihren Feinden zu befreieo, zieht das Lamm gegen dieselben zu Felde. ?• 15. xai Xeyei) nimmt die v. 9 unterbrochene Rede des Engels wieder auf, um die Wasser v. 1 oach Jes. 8, 7. Jerem. 47, 2 auf die verschiedensten Ydlker zu deuten und so Rom als die Welt- herrscherin darzustellen. ?• 16. r. dexa xsq.) Hier erst wird ganz klar, dass die HOmer v. 12 die Provinzialstatthalter sind, die sich gegen den in Rom herrschenden 7. Kaiser empOren, aber ihre Macbt auf den 8. Kaiser iibertragen (y. 13. 17) und , um ihn an die Stelle des 7. zu setzen , geg^en Rom Ziehen, das, weil es an seinem Kaiser festhSlt, von ihnen gehasst wird. Sie werden die Stadt zur Wfiste machen (ygl. zu v. 3) , indem sie die ganze BevOlkerung tOten, und aller ihrer Herrlichkeit entblOssen, in- dem sie die Stadt pltlndem. Der bildliche Ausdruck, wonach sie ihr Fleisch (eig. ihre Fleischteile, vgL Jak. 5, 3) fressen werden (ygl. Psal. 27, 2. Mich. 3, 2f.), geht im Parallelismus auf die BeyOlkerung, wie das zweite Parallelglied auf die gepldnderte Stadt, die sie mit Feuer verbrennen werden. 17 hebt hervor, wie dies ein Qottesgericht fiber Rom ist, sofem Gott selbst ihnen ins Herz gegeben hat, seinen Rat auszufthren und (zu diesem Behuf) einen Rat zu fossen und ihre KOnigsherrschaft auf das Tier zu fibertragen, bis die Worte Gottes (d. h. die Weissagung yom Gericht fiber Babel und von der letzten grossen Christenyerfolgung) voUendet sind (reXea**^., wie 15, 8). ?• 18 deutet nun direkt das Weib auf die grosse Stadt, welche KOnigsherrschaft fiber die KOnige der Erde hat, d. h. auf die Welthauptstadt Rom.

18) fABTtc ravra) n&mlich nach dem Gesicht, in welchem der Prophet das Weib in der Wfiste sah (17, 1), das ihn der Schalenengel als das zur Wfiste gewordene Rom (17, 16. 18) erkennen lehrte, sieht er einen andem Engel vom Himmel herabsteigen. Dass er eine grosse YoUmacht

506 Apokalypse

€>t Toi^ ovQavoD, Ixorro i^ovaiav fieyaXr^v, xori ij yij iqxaria^^ hi Ttjg do^Tjg auTof. 2 nat eKQa^ev h Ioxvq^ gxovfj Xeyurv' €7teGev €7teaev Ba^vXatv ij fieydXrjy ycat iyiveto yLaroixi]Z'qQiov daifiovlwv Tiai qwXanri Ttavrog nvevfiorog axa&agrov xat qpv- XoKii Ttavtog OQviov aiMx&aqftov axslI fiefiiarjfiivov , 3 oti ix rof oYvov ToC Vv^oi^ T^g noQvtiag avr^g niniayiav Ttavra xa txhnry xai ol fiaaikBig Trjg yrig fier' avT^g iTtOQvevaav, Tcal ol efiTtOQOi '^^Q y^S ^'^ ^^% Swafie(og to€ otgrivovg avzrlg inXovrTjactv. 4 %al iiTLOvaa iilXrpf gxovriv «t rod ovqavoi) Xeyovaav' i^iX- &at€, 6 Xaog fiov, i^ avr^gy %va fitj awi^oivuvr^atfce vaig afiaQ- Tvaig avT^gy ycal in twv nXiqyuiv avxiig %va firi Xafirjve, 5 ori

hat, charakterisiert ihn ale einen Engel hOherer Ordnung, wie der ayy. ufX- 10, 1, weshalb auch der Glanz der gOttlichen Herrlicbkeit (vgl. Ezech. 43, 2), in deiD er erscheint, so gross ist, dass die ganze Erde davon erleuchtet wird (e^oir., wie Job. 1,9), weil aUe ibre Bewobner darsnf aufmerksam werden soUen. Y. 2. sx^a^ey ev) wie 14,15. Was der Propbet den Engel mit starker Stinune verkiindigen b5rt, damit alle Welt es bOre, wird also einst, wenn dies Gottesgericbt sicb vollzogen bat, als eine Botscbaft durcb alle Lande geben. Zu btibobv eneaey fiap, rj fAey. vgl. 14, 8, nur dass bier mit bezug auf 17, 3. 16 die Scbildemng an- gescblossen wird , wie die Stadt zor Wfiste geworden ist. Als solcbe ist sie nacb Jes. 13, 19—22 eine Wobnstg^tte von D&monen geworden und eine (pvXaxij (weil dieselben nur ungem dort ibren Aufentbalt baben nacb Mt. 12, 43) jedes unreinen Geistes (ygl. 16, 13) und jedes unreinen und ver- bassten Yogels, wie sie gem in Trfhnmem bausen, wobei wobl namentlich Jes. 34, 11. 14 dem Verf. vorscbwebt. y. 8. €x t. oiyov xrJt.) wie 14,8, nur mit dem Plur. bei ta e&ytj, wie 11,18. 15,4. Daran scbliesst sicb, wie 17,2, dass die E5nige der Erde mit ibr geburt baben und die Kauf- leute der Erde aus der Vollkraft (efwa/u., wie 1, 16) ibrer Oppigkeit (crr^y., wie II Reg. 19, 28), zu deren Befriedig^ng sie die Kostbarkeiten der ganzen Welt bedurfte (vgl. Ezecb. 27, 9 25), reicb geworden sind. y. 4. €x tov ovgayov) Gemeint ist die Stimme Cbristi, wie 10,4. 14,13, welcber den Untergang Boms ftir ein gerecbtes Gottesgericbt erkl&rt und daber sein Yolk (vgl. Tit. 2, 14), wie einst aus dem Gericbt tlber Israel (Mi 24, 16 ff.), aus der dem Yerderben geweibten Stadt anszugeben auffordert nacb Analogic von Jerem. 51, 45. Zu dem Plural bei dem Kollektiv Xaos vgl. Job. 6, 22. 24. 12, 12 f. 18. Blieben sie in der Stadt, so wflrden sie, freiwillig Oder gezwungen, mit teilnebmen an ibren StUiden und Anteil empfangen an den sie treffenden Plagen. Zu dem partitiven bx vgl. das- selbe bei Moyai I Job. 4, 13. y. 5. exoXXtj&ijaay) wie Barucb 1,20:

■H

18, 2 10. 507

fiovevaev 6 &B6g ta adiMxiiAOxa avTijg. 6 a/rodore airt^ wg yuxl aifq itniditmev^ xoi SmXaiactn to dmXa nara ta e^ya avriig' iv T(p ftcnjiiQUf) ^f hflqaaev yiBQaoate ccvry dinXofjv' 7 oaa ido^aaev eavziiv xat iarQrp^iaaev ^ Toaodzov dore avrfj fiaaa- viOfibv xat Tth^og. oti iv ry "Mtqdiif avxiig kiycL, ort TLa&rjfiai fiaaiXiaaaf yual pj^a ovx el^/, yuai nivd^og ov iiii Ydta^ 8 dia toCto iv fiif ^f^^Q<f fi^ovciv at TtXr^yal avrijgy ^avaxog tuxI niv^og yuai iU^og, %al h nvqi y.aT€nMxv&iqaeTai , art icx^Qog WQiog 6 d^eog 6 TiQivag airi^v,

9 xat TtXavaovciv xat xoipovrai l/r' avtipf ol fiaaiXeig trig y^gy ol fier* avtijg no^evaavreg xai az^iaaavregy oxav ^M- rnooiv Tov iMXTtvov xr^g TcvQwaeoig avt^gj 10 OTto fiOKQod-ey karrpiOTeg Sia tov q>6pov rod fiaaaviOfioC o^^g, Xiyovreg'

zusanunengeballt sind ihre Sflnden zu einem Haufen, der bis zum Himmel reicht (vgl. Ear, 9, 6), und Gott hat gedacht (vgl. 16, 19) ihrer Ungrerechtig- keiten. r. 6. anodon) fordert die StrafvoUstrecker Oottes (17, 17) auf, ihr za vergelten nach dem Schema der ^qaivalenz (wie Jerem. 50, 15), za deren Ausdruck, was sie an andern gethan, ebenfalls aU ein anoM, bezeichnet wird. Doch wird hier das Strafinass verdoppelt, was dadurch noch im Ansdmck yerst&rkt wird, dass an Stelle des ano&oxB das dMhocaiB tritt: verdoppelt ihr das Doppelte (an Strafe) nach ihren Werken, was dann bildlich so ansgedrdckt wird: in den fiecher, den sie gemischt hat (dnrch ihre Stlnden), mischt ihr ein Doppeltes (an Strafe). 7 malt in andrer Form die fiber sie kommende Vergeltnng: wieviel sie sich selbst yerherrlicht und Oppigkeit getrieben hat (eirr^i;^., Verb, zn cx^yog ▼. 3), soyiel gebt ihr Qnal nnd Jammer. Ihr Selbstruhm wird geschildert in Anlehnung an Jes. 47, 7f.: weil sie spricht in ihrem Herzen: ich sitze da als eine KOnigin, nnd eine Witwe bin ich nicht, and Jammer werde ich niemals sehen. ?• 8* &ia xovxo) geht auf ox^ znrQck: darum werden kommen an einem Tage (vgl. Jes. 47, 9) ihre Plagen (v. 4): Tod und Jammer und Hungersnot. Zu bv nv^i xtnax. vgl. 17, 16, zu urxvQog Jerem. 50, 84: stark und daher mftchtig genug, sein Gericht auszuftihren, ist Gott, der ihr das Urteil gesprochen hat.

Y. 9 beginnt die Schildening von der Wirkung der Katastrophe auf die Erdbewohner in prophetischer Rede. Zu der Elage der KOnige vgl. Ezech. 26, 16f., zu xo^. en avxijy 1,7. Hier tritt zu dem ftex avx. noQv. (v. 3) das m^vuuf, (v. 7), so dass auch hier die Stadt sie nicht nur zur AbgOtterei, sondem auch zu iippigem (schwelgerischem) Leben verftlhrt hat (vgl. zu 17,4). ?• 10. ano (AaxQo^cv) eine besonders bei Mc. (vgL 5,6) h&ufige Abundanz; sie stehen von fern aus Furcht (cfca r. tpof.y wie Job. 7, 13. 19, 88. 20, 19), von ihrer Qual mitergnfFen zu werden, und rufen

508 Apokalypse

oval oval, ij noXiq fj fieydltjy BafivXwv ij nohg ?} laxvQOy or* /le^ &Q(f t|A^€v ij y^laiQ gov, 11 xat ol epinOQOi r^g yrig yXalovaiv yiai Ttev&ofjaiv ift avTijv, on xov yo^ov avToiv ovdeig ayogaCei ovxeri, 12 yofiov XQ^^^^ ^^^ agyvgov xai Xi&ov zcfilov nal fiaQyaQitaiv yuxl fivaaivov Tuxi TtOQqnjgag xae giqitlov yial TLoyLycivov, yial nav ^vkov dvivov xat tvSv tnudog ekeq)av- Tivov xai TtSv ayLe(}og i/. ^vlov TifiKotdrov yuxt x^^^^ofj xal at- d'qQOV xat fiaQfiagov, 13 xat Mwifico^ov xat aficjfiov "nal Sufxia- fiaza xat fivgov yuxl Xi^avov tloI oivov ymI ehxiov nal aefiiSaJUv Y,al oitov yxxl 'Arrpn] xai Tcgo^ara, xat ^tctiwv xat ^edaiv luxt aojfidtiav, xat '^vxag avd-QtiTtiov. [14 xai ^ OTtciga aov r^g eTti&vfilag r^g ipvxfig an^ld'Bv ano cod, y,al navza za XtTcaQa y.al Tcc XafiTcga aTttiXero ano aoV, y,al ovxin avra ov firi evgi^-

das Wehe fiber die grosse Stadt (17, 18), die bier zugleicb als die starke bezeicbnet wird, um im scbSbrfsten Eontrast damit bervorzubeben, wie in einer Stunde (bem. das im Evang. etwa 25 mal vorkommende taga) ibr 6e- ricbt sie ereilt bat. ¥• 11 folgen auf die EOnige die Kaufleute der Erde, wie v. 3; docb vgl. aucb Ezecb. 27, 36. Statt des Fut. v. 9 tritt das Priisens ein, das sie lebendig in ibrer Trauerklage vergegenw&rtigt , und statt des xoipoyrtti das ney^vaiy en atrrijy: weil ibre Scbiffsladung (Act. 21, 3) niemand mebr kauft. Die Weltbauptstadt allein bat so viel g^kauft, dass es obne sie gar keinen Markt mebr zu geben scbeint. t. 12 z&hlt den Inbalt der Scbifisladung im Gen. auf. Zu dem Gold, womit das Weib 17,4 gescbmtlckt war, tritt das Silber, zu Purpur und Scbarlacb feinste Leinen- (^t'<ra., wie Lc. 16, 19) und SeidenstofiPe. Dann folgt statt des von yofiov abbS,ngigen Gen. der damit parallele Ace: jede Art von wohl- riecbendem Cedembolz und jede Art von Elfenbeingerat und jeglicbes Gerftt aus kostbarstem Holz, Erz, Eisen und Marmor. 18 folgen Zimmet und Haarsalbe, Raucbwerk (5,8. 8, 3f.), Salb5l (Job. 12,3.5) und Weibraucb (Mt. 2, 11), Wein und Ol (vgL 6,6), feinstes Weizenmebl und Weizen, Lastvieb und Scbafe. Mit ir. mnuiv kebrt der von yofAov ab- bSiUgige Genit. zurtlck, um zu bezeicbnen, dass Pferde und Wagen mit ibrer Bemannung (aiofiara) bier nur als Scbifi&last in Betracbt kommen, wabrend die ij^vx. avd^g, (Ezecb. 27, 13), d. b. die Sklaven wieder im Ace. steben, da sie docb nicbt als blosse Scbiffslast bezeicbnet werden koimten. ¥• 14 unterbricbt so offenbar den Zusammenbang, dass er nur durch eine alte Transposition bierber gekommen sein kann. cov) geb5rt nacb der Wortstellung zu t. eni^,, das dann seinerseits durcb r. ij^vxvs n&her bestimmt wird: das Obst, daran du deine Seelenlust battest, ist von dir gewicben, und alles Fette {hnaQ,^ wie Jes. 30, 23, wobl von Leckerbissen aller Art) und GlSjizende ist zu Grunde gegangen von dir binweg (anwX.

1

18,11-20. 509

aovaiv.] 15 oi efinoQOi tovtioVj ol TtXovrriaavTeg aTt* aiz^Qf ano iia'AQodBv axr^aovxai 6ia tov <p6fiov Tod fiaaaviafioi^ ctvTrjg xkaiovTeg xat TrevOof^veg^ 16 Xdyovzeg' ovai ovai, ij nohg ij fieyalrjy ^ TCBQifiefihjfiivr] fivaaivov xat 7tOQ<pvQof^v xat tloxtuvov xot %€XQvawfiivri iv XQ^^^V '^^^ ^U'^ij; vifiiip xai iiaqyaqhaig^ art jui^ uiq(f rj^fidd'fi 6 toaoVTOg nXoCrog, 17 tloI nag "Av^^vriTTfi 'Aal nag 6 inl xonov nXiwv xat vaVrai xat oooi Ttiv ^aXaaaav Igyd^ovTai^ ano ^ayLQod'ey iaxrflav 18 xat ex^a- ^ov piJnovTsg tov nanvbv Tijg TtvQwaewg ait^gy Xiyovxeg' rig S/iioia tfj nolev vf^ f^^^^l} * ^ ^ '^^^ efiaXov %ofiv inl rag 7ceq)aXag avTuivy nal ^AgaJ^ov xkalovreg iMxl nepi^odweg^ Xiyomtg' oval ovaif fj noXig t) fieydXr], iv r; inXovzr^oav navzeg ol exovreg ta nXola iv zij d^aXaaorj hi trig TifiiOTrjrog avTrjgy otv fii^ &q(f rigrifiddr^, 20 ei<pQaivov in^ <<tT^, ovQavi '/.al oi ayiot ycal ol

anoy wie Psal. 142, 5), und nicht mehr wird man es je in dir finden {Bv^rja, imperttonell, wie 12,6). y. lo. ot Bfin. xovxtav) kann nur auf die V. 12 f. aufgez&hlten Gegenst&nde gehen und schliesst daher y. 14 unbedingt au8. Das tmo (AttxQo&Bv xtX, kehrt im Parallelismus zu v. 10 znrflck. Y. 16* 9/ negifiefiX, xtX,) vgl. 17,4, weil die Kostbarkeiten , womit sie geschmttckt, zu denen gehOren, tlber deren mangelnden Absatz die Kauf- leute V. llf. klagten. Zu dem xexQva, xtX, vgl. 17,4, nur dass es hier mit dem hebraistischen ey verbunden wird, zu fiia taga v. 10, zu rjQtjfjia}^ 17, 16: verwflstet ward der so grosse Reicbtum. y. 17. xai nag xvfiBQvrjTrjg xrX.) nach Ezech. 27, 27ff. Zu den Steuerleuten (Act. 27,11) treten alle, welche nach bestimmten Hafenpl&tzen fahren (vgl. Act. 27, 2), alle Scbiffsleute fiberhaupt {yavr., wie Act. 27, 27) und wieviel irgend auf dem Meer ihr Gewerbe treiben, wozu auch die Fischer gehOren. In dem eaxfjatcy gebt die bisherige Darstellungsform im Fut. v. 9. 15 tlber in die Schilderung dessen, was infolge des Untergangs der Stadt geschah (ygl. 11, 11). Y. IS. xai ex^aCoy) Das Imperf. entspricht der intendierten Schilderung, fOr die das etrrrjaay nur die Unterlage bildet. Wie sie den Ranch ihresBrandes erblicken (v. 9), rufen sie: wer ist der grossen Stadt gleich? In dem an 13,4 erinnemden Ausruf liegt eine bittre Ironie, so- fern auch in dem Schicksal, das diese grosse Stadt trifft, niemand ihr gleich ist. y. 19. efiaXoy) sie warfen zum Zeichen ihrer Trauer Staub auf ihre HS,upter (vgl. Ezech. 27, 30). Mit dem ex^aCoy kehrt die Rede zur Schilderung zuriick. In der grossen Stadt wurden reich, die die SchifPe auf dem Meere haben, aus {nX, ex, wie v. 3) ihrer Kostbarkeit, so- fem der v. 12 f. geschilderte Reichtum dorthin verschi£Ft und dort teuer verkauft wurde. Bem. den tragischen Abschluss, wie v. 16. 20 be- schliesst diese Schilderung mit dem Ausdruck des entgegengesetzten 6e-

510 Apokalypse

aTtoatoloi Tuxi ol 7VQog)rJTaiy oti eKQivev 6 d^eog to XQifia vfiwv i^ avtrjg.

21 nat ^Qev elg ayyeXog laxvQog Xi&ov atg fivXmov iiiyovj %al sfialev elg T'qv ^dXaaaaVy kiycjv' ovtwg bQfir^fjLOXi ^Xt]^- cerav Ba^vXiuv ^ fieydXtj TVoXig, ycai oi /xi^ ev^e&f^ m. 22 xat q)(tmi Ki&aQi^daiv nal fiovacycaiv ycal avXrjtuiv xal oaXTtiaxoiv oi) fi'^ aTLOvadji iv aol m, Y.ai nag TexviTrjg Ttdatjg tix^Q ov fxtj evQsSfj iv aol m, ycal qxovq fxiXov ov fiij ccKovadij iv aol tTLj 23 xat (pwg Xvxvov ov ^tj gxivrj iv aol evi, nal (pwv^ vv^q>lov TLoi vv/iq>r]g ov fi"^ anovadf^ iv aol Iri, [v. 14], oti sfiTtOQoi aov ^aav oi fieyiazaveg r^g y^g, otl iv rfi q)aQfiaiiiif aov ijtXcnn^-

ftlhls, welches die Eatastrophe im Himmel und bei den Gl&nbigen hervor- ruft. Beim Himmel ist, wie 12, 12, an seine Bewohner gedacht. Zu den Heiligen, d. h. den Christen iiberhaupt, treten mit xai (vgl. 1,7: und ins- besondere) die Apostel und Propheten, die nach 16,6. 17,6 am meisten von ihrer Blutgier gelitten haben. Sie jubeln, weil Gott das um ihret- willen ergangene Gericht (17, 1) an ihr voUzogen hat. Das xgiyew ist mit ex konstruiert (vgL Psal. 119, 84), wie sonst Bxdixeiy,

T.2K €is ayy, loX') Seine St&rke war so gross, dass einer genflgte, um den Stein, der so schwer war, 'wie ein grosser Mtihlstein (/ivJt. scil. h&ov\ zu heben. Die an Jerem. 51, 63 f. erinnemde symb. Handlung stellt nochnials den pl5tzlichen und vemichtenden Schlag dar, der Rom trifft. o^fAfifiaxi) vgl. I Makk. 4,8: so wird im pl5tzlichen Ansturm nieder- geworfen Babylon, die grosse Stadt, und sie wird nie mehr gefiinden werden, weil sie g&nzlich vemichtet ist, was r. 22 nach Ezech. 26, 13 weiter ausgefOhrt wird: und kein Laut von Zitherspielem und Musikem, von Fl5tenspielem und Posaunenbl&sem, d. h. kein festlich froher Ton soil femer in dir gehOrt werden; und jeder Etlnstler, von welcher Art von Eunst es sei, soil nicht mehr in dir gefiinden werden, weil nichts, waa zum Schmuck des Lebens gehOrt, in ihr mehr seine St&tte findet. Aber auch das GerSlusch des allt&glichen Lebens (vgl. den Laut der Mtlhle Jerem. 25,10 im Urtext) verstummt. v. 28. xai (ptag Xv^yov xtX.) Nachbildung von Jerem. 25, 10 : das Licht der Lampe scheint in dir nie- mals mehr, und die Stimme des BrS.utigams und der Braut (der Ausdruck der h5chsten Lebensfreude) wird nie wieder in dir gehOrt werden. Nor hinter diesen Worten kann v. 14 gestanden haben; er muss frUh ausge- fallen und, statt vor on efino^oi aov, vor of BfAnoQoi xovxtav f&lschlich restituiert sein. ot efinoQoi aov xtX.) nach Jes. 23, 8: denn deine Eauf> leute waren die Magnaten (6, 15) der Erde, weil sie durch den Handel,- den sie mit ihr trieben, zu fUrstlichem Reichtum gelangt waren. Das zweite on nimmt das erste auf : weil durch deine Zauberei (9, 21), hier

18,21-19,3. 511

ayiojv evQidrj xat navzotv twp iaqHxyfiivwv ifci Trjg y^g,

XIX, 1 fieva %€dha rpfLovaa u^g qmvriv fieyaktp^ ox^v tcoX^ Ao0 iv T(^ ovQov^y Xeyovtiov' akktjlkoviaf ij aiaTtjQia yuxl ij do^a ycai ij Hvva^tg toO ^tof) ^fiwv, 2 on aXri&ivai xai dixaiaL ai XQiaeig avrof^, Sri, Ix^vev tijv noQvrjp ri^v fieyaXrp^y iiTig €(p&€iQev TTiv yijv iv rfj noqivBiff avtiigy xat i^edlyctjaep to al^ia zwv dovhav airvoV hi x^^Qog avriig. 3 xat devrtqov UQtpMtv

im Sinne von YerfUhruiigskaDsteii , alle Heiden verftihrt sind [nXav,, wie Job. 7, 47). T. 24 neunt schliesslich die Hauptschald, die Babel nacb 17, 6 auf sicb geladen bat, sofem nocb von dem ore v. 23 abb&ngig gesagt wird, dass in ibr Blut von Propbeten und Heiligen gefunden ward. Hier steben die Propbeten voran, weil es sicb nur um den Frevel bandelt, der an den Qottgesandten scblecbtbin vertibt ward. Das navtiay x, ecfpuyfi. eni r. /17c ist binzugeftigt nacb dem Gmndsatz Mt. 23, 35, sofem auf dem HObepunkt des Frevels zugleicb alles je vorber vergossene Blut ge- rftcbt wird.

19,1 10. ftetaravta) leitet dieFeier der Eatastropbe im Hi mm el ein, die den Abscbluss des G^icbtes bildet. Nocb einmal er- bellt daraus, wie den Hauptinbalt desselben der Untergang Boms als die letzte der sieben Plagen bildet, die zugleicb der An&ng des Endes ist. Der Seber b5rt laute Stinunen erscballen, er weiss nicbt, von wem sie ber- rClbren, er kann sie nur ibrer St&rke nacb bescbreiben, es ist, wie wenn eine grosse Menge im Himmel laut wird. Das Xeyoyttov ist ad sjn. auf o/Xov bezogen, wie Job. 12, 12, aber zugleicb dieselbe missbr&ucblicbe At- traktion, wie 4, 1, da er ja nicbt eine Yolksmenge, sondem die Stimme reden bOrt. Znm Halleliga vgl. Psal. 104, 1. 105, 1. Wie nacb der ersten Besiegung des Satan durcbden Messias (12,10), so wird jetzt, wo mit dem Sturz der Weltbauptstadt das Signal gegeben ist zum letzten Siege fiber seine Werkzeuge, gepriesen, dass die Errettung der Gl&ubigen unsers Gottes ist, so dass er sie jeden Augenblick berbeifUbren kann, sowie seine Herrlicbkeit und Macbt, die bisber durcb den Glanz und die MacbttLbung seiner Feinde verdunkelt und gescbm&lert scbien. y.2. on aXfj&ivai xtXJ) vgl. 16,7 und zu dem parallelen on 18,23. Das letzte dieser in den sieben Zomscbalen gescbilderten Gericbte ist eben das Gericbt tlber die grosse Hure (17,1), welcbes das motivierende fjtig (1,7) wieder, wie 18, 23 f., darauf zurtlckfiibrt, dass sie die Erde verderbte (in sittlicbem Sinne, vgl. Jerem. 51, 25) durcb ibre GOtzendienerei, und dass das Blut der Gottes- knecbte (im allgemeinen, wie im speziellen Sinn) von ibrer Hand gefordert werden musste. Zum Ausdruck vgl. II Reg. 9, 7. y. 8* BtQfjxay) vgl. 7, 14. Der Plur. gebt ad sjn. auf die S&nger, deren Stimme Job. v. 1 ver-

512 Apokalypse

aUrjlomOj Tial 6 '/.aTzvog avT^g avafiaivet elg Tovg aitHvag tUp aliiva)v, 4 7,al entaav o\ TtQta^vTBqot ol ui^oai riaaaQeg yuai TO veaaeQa ^c!>a, xai TVQoaeAvvrjoav t(^ -^c<^ irijj xa^jueV^; €7tl x^ d^QOvqfy liyovteg' a/ii^v aXXrjlovia, 5 yutl qxjuvri ano toC d-qovov i^^X&ey Xiyovaa' alveiTe t(^ ^Bt^i ^fiaivj TtdvzBg oi dodXoL avToi) yxxI ol q>ofiovfievoL avxovj oi fiiTLQol "Mil ol fieyakoi. 6 xat ijiiLOvaa wg (piaviiv oxXov TtoXXoH nal dg qxoviiv vdatuv TtoXlcHv nai wg gxovfjv ^qovtwv Ioxvqwv, Xiyovreg' aXki^Xovi'ay OTt ifiaaikevaev wqiog 6 d'sog ^juaiv 6 TcavTO'AQdvwQ. 7 xaiqia- fi€v yxxl ayailtwfiev, zat ddaofiev ir^v do^av aizt^, otc tiXS-ev

nahm, nnd ihr zweites Hallelnja bildet gleichsam die Antistrophe zum ersten. Daher kniipft das xai auch an die Begrtlndiing des ersten an. 0 xanyog avrijg) wie 18, 9. 18, daher ist das avafiai^yei xrX. nicht Parallele von 14,11, sondem Ausdruck fiir die Unwiderruflichkeit des Untergangs nach Jes. 34, 10. ?• 4. Ganz wie 11, 16 (im Abschluss des 3. Gesichts) wird der Lobgesang der himmlischen Stimmen durch die 24 Altesten anf- genommen, denen sich hier, wie 5,8, die 4 Lebewesen zugesellen. Indem sie den auf dem Thron Sitzenden anbeten, versiegeln sie den Lobgesang durch das Amen , Halleliga aus PsaL 106, 48. y. 5* Die Stimme vom Throne her kann nnr die Stimme Christi sein , der auch 3, 12 Gott als seinen Gott anredet, vgl. Joh. 20, 17. Das aiyeire ta &., wie Jerem. 20, 13, ist wohl als t)bersetzung des ttXXtjXovia (vgl. I Chron. 16, 36) gedacht und richtet sich zimSiChst an alle Gottesknechte (im engeren Sinne), wie Psal. 134, 1, im Himmel und auf Erden, und dann an alle Gottesftirchtigen auf Erden, gross und klein (vgl. 11,18. 13,16). ?• 6 bringt die Antwort auf diese Aufforderung, die, da die nach v. 2 gepriesene Gottesthat zu- nS^hst nur im Himmel offenbar ist,' nat^lich nur von den Gottesknechten im Himmel ausgehen kann. Aber der Prophet weiss wieder, wie v. 1, nicht, von wem sie ausgeht, sondem h5rt sie nur erschallen, wie eine Stimme einer grossen Menge (v. 1) und eine Stimme vieler Wasser und starker Donner (vgl. 14,2). Das Xsyoyjes ist ganz strukturlos, wie 11, 1. Das dem my, r. ^, v. 5 entsprechende Halleltga wird hier, wie 11, 17, da- durch begrflndet, dass der allm3>chtige Gott nach dem Sturz der Welt- hauptstadt, in dem von vom herein der Sieg tiber alle Gottesfeinde als entschieden angesehen wird, seine alleinige Herrschafk angetreten hat. Damit aber ist die letzte Yollendung gekommen, zu der auch dies Gesicht an seinem Ende fQhrt, wenn sie auch erst im Himmel gefeiert wird. ¥• x^^9' ^' tiyaXX,) wie Mt. 5, 12. Das km dioaouey bezeichnet, was sie auf Grund dieser jubelnden Freude thun wollen, nSLmlich Gott die Ehre geben (4, 9), der durch seine Gerichtsthat der seligen EndvoUendung Bahn gemacht hat. Dieselbe erscheint hier, wie Mt. 22, 2, als die Hochzeit, d. h. die voile Vereinigung des Messias mit seiner Gemeinde. Wo und wie die-

19,4 10. 513

d ydfiog rof a^iov vial fj ytvij alrofj 7)Toifiaa€v eavt'qvy 8 ycai ido&r^ avrf iVa TteQifiaXr^rac fivaaivov la^Trgov yca&aQov, to yoQ ^voGivov TO diYxxiio^ara riov ayiiov iativ. 9 xai Xiyec fwc yQaxltov nayLctQiot o\ elg to demvov toV ydjuov roV aqviov xs'^i itivoi. Y.ai XiyEL fioi' ovtoi o\ loyoi oi aXr^&ivol toP S-eoV elaiv. 10 xai eneoa fftngoad'ev rtZv tcoSiov avroC TcgoOKwriaai altij. Kat Xiyei jnoi' oga juij' avvSovXog gov el fit '/.at tiov adeX- (fiov aov Ttov ixovTwv rfiv fiagrvQlav [r^aoP* rip d'Stp nqoa-

selbe sich vollzieht, wird erst im letzten Gesicht enthtillt werden. Aber schon hier erhellt, dass es eine Gemeinde auf Erden giebt, die, wie einst Israel das Weib Jehovas war, das Weib des Messias (17 yvyti, wie Mt. 1, 20 nach Gen. 29, 21. Deut. 22, 24 von der zum Weibe bestimraten verlobten Braut) ist und sich zur voUen Vereinigung mit ihm bereitet hat, weil sie in den letzten K&mpfen mit den Gottesfeinden ihm die Treue be- wahrte. v. 8. ivk negififeXrjTni) vgl. Joh. 5, H6. Das Objekt ist zugleich Subj. des Hauptsatzes. Das gl9,nzend reine Byssusgewand, das ihr ge- geben wird, ist, wie 3, 4f. (vgl. auch 4,4), die gOttliche Anerkennung ihrer Gerechtigkeit, durch die sie zur Hochzeit geschmiickt wird. So wird es (vgl. 5, 8) von dem Seher selbst gedeutet. Dann aber kOnnen die ifixfuo)- fAttxtt der Heiligen (anders als 15, 4, wo sie ja von Gott ausgesagt werden) nur im Sinne von ROm. 5, 16. 18 die Recht«spriiche sem, durch welche Gott die Rechtthaten der Heiligen anerkennt, ihre Rechtfertigung. t. 0. xui Xeyei fioi) &d syn. auf den bezogen, von dem das weisse Kleid gegeben wird, vgl. 11, 1. Dass es ein Engel ist, erhellt erst aus dem Folgenden. Hier kommt es nur auf den Befehl zum Schreiben an, der, wie 14, 18, vor einer Seligpreisung gegeben wird. Die zum Hochzeitsmahl des Lanimes Berufenen sind die gerechtfertigten Glieder der Gemeinde, die als Ganzes V. 7 seine Braut war (vgl. die xv^ite und ihre Kinder in II Joh.). x«i Xeyei fioi) von dem Befehl gesondert, weil es sich darum handelt, die Worte, die er schreiben soil, als die wahrhaftigen (wirklichen) Gottes- worte zu bezeugen (01 (drj^iyoij vgl. Joh. 4, 37), sofem Gott selbst dem Engel die Worte der Seligpreisung in* den Mund gelegt hat. T. 10. Da bisher alle Aufforderungen zum Schreiben (vgl. noch 14, 13) von Christo ausgingen, und diese Bezeugung eines Gotteswortes erst recht eine f<«(>- rvgia irjffov zu sein schien, will der Prophet den zu ihm Redenden, weil er ihn fiir Christus halt, anbeten. Zu oga fii} erg. noir^ifrfgi siehe zu, dass du es nicht thuest, vgl. Mt. 8, 4. Der Engel, als welcher sich der Redende zu erkennen giebt, ist nur der Mitknecht des Propheten und seiner Briider, die, wie alle wahren Gottesknechte, das Zeuguis Jesu haben (vgl. 6,9. 12, 17). Auch die Seligpreisung, die er den Propheten schreiben hiess (V. 9), stammt ja aus dem Zeugnis Jesu, der selbst (in dem Gleichnis Mt. 22) die Berufung zum Hochzeitsmahl des Sohnes als die hdchste Selig- Weiss, X.T. III. 32

5t4 Apokalypse

yLvw^aov. a} ycLQ fiaQtvQia ^Ir^oi) iaziv to vrveVfia T^g tiqo-

qyrjfUBiag,

11 Kai eldov rbv ovqolvov iive({fy^evov. Y.at iSov liTtTtog IsvKOQj Tial 6 ytad^fievoQ ku avzov TtiOTog i^aXovfiSvog imu aiij-

&Lv6g^ TLai iv diTUxioavvr] tlqivu %ai Ttole/iei. 12 ol di 6q>d'alfiol

avTof) €pX6^ TtvQogj tloI ini t^v ^(paXriv airvoV dtadi^fiara

keit dargestellt hat, und seine Worte sind alle wahrhafte (wirkliche) Gottes- worte (vgl. Joh. 3, 34). tj yag (AttQx, xTJt.) Auch wenn Johannes im pr6phetischen Geiste einen Engel reden hOrt, ist es doch nor das Zeugnis Jesu, das der Geist der Prophetie ihm dorch denselben vermittelt in Be- fehl und Aussage (vgl. die beiden Xsyei (aoi v. 9) ; der Engel als solcher wird dadurch nichts Hdheres als ein Knecht Gottes und Christi. Daber das yag.

T. 11 beginnt das 6. Gesicht (19,11 20,15) von derWieder- kunft Christi und dem tausendj&hrigen Reich. rov ovqk v. rjyetoyfi,) wie 4,1 (vgl. 11,19. 15,5), zeigt ohne Zweifel, dass hier ein neues Gesicht beginnt. Dass der Reiter auf weissem Ross der zum letzteo Eampf und Sieg wiederkehrende Christus ist, erhellt aus 6, 2, woran hier wieder angekntlpfb wird. Wie dort, folgt auch hier mit xai o xa&fj/iA. sn avToy eine NSlierbestimmung, bei der einfach ean zu erg&nzen. £r ist einer, der treu und wahrhaft heisst. Wie er verheissen in dem Gesicht, in welchem er selbst die Siegel des Zukunftsbuches l5ste, so kommt er jetzt endlich wirklich zu seinem grossen Siege und erweist sich als trea und wahrhaft; denn aXtj&iyog kann hier, wo es nur auf die Person als solche bezogen wird, nur: wahrhaft sein, vgl. II Sam. 7, 28. Psal. 86, 15. Die Partizipialkonstr. Idst sich wieder, genau wie 6, 2, auf, um noch einen Zug hinzuzufagen : wie er treu ist, so ist er auch gerecht (vgl. IJoh. 1,9); denn er richtet nach Jes. 11,4 in Gerechtigkeit , und darin besteht (xflft, wie 3,3.19. 4,11) sein Kriegen. Von vomherein wird angedeutet, dass es nur das Gericht des wiederkehrenden Christus ist, das unter dem ATUchen Typus einer Schlacht, in der die Gottesfeinde besiegt werden, dargestellt wird. ?• 12 zeigt, dass er dazu auch mit g5ttlicher All- wissenheit und Allmacht ausgeriistet. In absichtsvoller Steigerung vou 1, 14 sind seine Augen nicht nur wie eine Feuerflamme, sondem selbst eine Feuerflamme, die alles Gottwidrige, was sie sieht, zugleich verzehrt, und die vielen Diademe auf seinem Haupte bezeichnen ihn als den Kdnig der E5nige, als der er nach 17, 14 alle Ednige der Erde besiegen sollte. Bem. wie der Ace. nach em noch von dem et^ov idov determiniert isfc

19, 11 16. 515

TfoiXd^ exct^ ovofia yeyQafifiiyov o ov6eig ol6€P el ^i^ avrog. 1 3 xat TreQi^epXfjfiivog Ifidviov fiefia^ifiivov atfiarij nai yuhXrjftai TO ovofia avtoC 6 Xoyog roff ^eoV. 14 xat to atifOTevfiara za h T^ ovgav^ tpwXov^u avrt^ iq>' Xnjtoig kevKOigy ivdedv^ ftivoi fivaaivov Xevnov %a^aq6v. 15 xae h, toC atSficerog ctvroff ixTto^evevai ^Ofiq>aia o^elaj tva h avrij Ttctrd^rj za e&vt]. %ai avTog Ttoifittvei ctvtovg iv ^a§dif aidTjQ^j xat avvbg Ttaret ri^y Xtp^ov Tof oiyov rod 9viiof) t% opy^g rofT t^eofT rof nrcmro- %QatOQOg, 16 xat exu irtl to IfictTLOv nat inl tov fir^Qor

(4, 2), und wie das extoy anakoluthisch an avrov ankntlpft, um den Parti- zipialsatz selbst&ndiger hervortreten zu lassen (vgl. Joh. 1, 14). Der Name, der wohl auf seiner Stime geschrieben gedacht ist, ist der neue Name, den der in seiner Herrlichkeit wiederkehrende Ohristus trfigt (3, 12). Ilm kennt noch keiner, als er selbst, weil er eben die Herrlichkeit bezeichnet, die erst in und mil seiner Wiederkmift offenbar werden kann. r. 18. In Anlehnnng an Jes. 68, 1 ff. erscheint er mit einem Gewande bekleidet, das in Blut (dat.instr. statt bv, wie Joh« 21, 8) g^taucht (fiBfi., wie Joh. 13,26), weil er schon in frdheren Gerichten seinen Feinden blntige Niederlagen bereitet hat. Erst am Schlnsse der Schildening wird sein Name genannt, der ihn als den Yollstrecker des g5ttlichen Gerichtsratschlusses bezeichnet, welchen das Wort Gottes verktlndigt hat. Wir sehen hier in den Ur- sprang des johanneischen Logosnamens hinein (Joh. 1, 1. I Joh. 1, 1); denn als was er hier erscheint, das personifizierte Wort Gottes , das seinen Ratschluss offenbart, indem er ihn vollstreckt, das ist er nach sp&terer Erkenntnis des Apostels von Ewigkeit her gewesen, der Offenbarer Gottes. 14. ra ffrgar. ra Bvr. ovq.) sind die himmlischen Heerscharen (Lc.2, 13), in deren Begleitung er nach Mt. 25, 31 wiederkehrt. Auch sie erscheinen auf weissen Rossen als Sieger und angethan (bem. die constr. ad sjn., da die Heerscharen ja aus Engeln bestehen) mit reinen weissen ByssusgewSudem, weil ihnen von Natur die fleckenlose Gerechtigkeit eigne t, welche den Gl&ubigen erst im Gericht zuerkannt wird (v. 8). T. 15. qofJLq), o^sia) wie 1,16, doch deutet dies Symbol der schonungs- losen Sch&rfe, mit welcher sein Richterspruch die Gottesfeinde tri£Ft, hier aufs klarste an, dass die grosse Entscheidungsschlacht, zu der er auszieht, nur nach ATlichem Typus das Bild des Gerichts ist, das sein Urteils- spruch vollstreckt, um nach Jes. 11,4 damit die Heiden niederzuschlagen. So wird sich die Weissagung Psal. 2, 9 erfllllen (vgl. 2, 27. 12, 5), und dass sein Gericht nur die Ausfl^rung des g5ttlichen Zomgerichts ist, zeigt die Ruckkehr zu dem Bilde 14, 19f., wonach er die Eelter des Glutweins (14, 10. 16, 19) des Gerichtszorns des allmachtigen Gottes tritt. 16* xai em toy (AtiQov) und zwar (vgl. 11, 18) an der Hflfte, wo er bei dem zu Pferde Sitzenden und an dem Seher YorQbersprengenden diesem am

32*

516 Apokalypse

avTofi ovo^a yeygafifiivov* fiaaiXeig fiaailicov xoi -kvqioq

TLVQIWV.

17 TLal eidov Sva ayyeXov eaTuka iv t^ fj^ifp' xai iiiQa^ev iv qxovf^ ^eydhj, Xiywv Ttaaiv rolg ogvioig rdig nerofjiivoig iv fieaovgavrifjiaTL' de()T€ ovvdxd'rjTe elg ro deiTtvov to ixiya rof S'Boi), 18 iW qxiyrjve adgxag fiaaikiwv nal aagyiag x^Aiapjfcuv Kat aoQTLag Igxvqcov, Y.ai aagrMtg ^TtTtiov yjxl rcSy ^ad^fxiviov err' avT(Zv, y,at aiquag ndvTiav iXevd^agiav re yxxI dovXtov xai ^e- 7(jQwv '/.at fjieydXwv, 19 yaxI eldov to diqQiov xat Toig ^aaiXeig TT^g yrjg y,at to arQarevf^ara airod awr]yf^eva notfflaL tov TtoXefjiov fxera ro0 7iad7]fievov eni rof %7tnov vuxt jueror tov aTQccTev/aaTog avTofj. 20 xat iTtida&tj to St^qiov, ytat fter' cti-

leichtesten in die Augen ^Ut. Zu dem Namen selbst, der schoD durch die Diademe v. 12 angedeutet, vgl. 17, 14. Er bezeichnet die Wiirdestellung des Reiters, wie der Name v. 13 seine Bestimmung und der Name v. 11 die Herrlicbkeit des Wiederkehrenden.

V. 17. €pa ttyy.) Im Gegensatz^zu den Engelscharen V. 14 bat dieser eiue Engel den speziellen Beruf, die VQgel zum grossen Leicbenscbmause zusammenzurufen (vgl. Ezecb. 39, 17 if.). Der Propbet kehrt also zu dem Bilde von der grossen Entscbeidungsscblacbt zurUck. Der Engel stebt in der Sonne, die ibn zugleich als Gottesboten mit bimmliscber Herrlicbkeit umkleidet, weil er von dort aus am besten den im Zenitb fliegenden VOgeln (vgl. 8, 13) zurufen kann {sxq. sv, wie 18, 2). Zu ifetTt vgl. Job. 4, 29. 21, 12, zu avyax^' Job. 18, 2. Das grosse Mabl , das Gott ibnen be- reitet, scbildert 18, indem sie dabei das Fleiscb (t. cttQxag, wie 17, 16) der in der grossen Scblacbt Gefallenen fressen. Mit den Kdnigen werden die /tAf«p/oi (Job. 18,12) und w/r^ot verbunden, wie 6,15, und mit dem Fleiscb der Pferde das der Reiter in ibrem Gefolge. Aucb die Freien und die Sklaven (6, 15), die Grossen und die Eleinen (v. 5) distribuiereu nur die Menscben alle, die mit den Gottesfeinden im Bunde steben und mit ibnen zu Grunde geben. Erst nacbdem durcb diese Botscbait der Ausgang des Eampfes sicber gestellt, erscbeinen nun die Gegner des Mes- sias und seiner Heerscbaren. T. 19« x. ro%*g ^aaiX, r, yri^) n&mlicb die 16, 14. 16 zu diesem Eampf Yersammelten; denn die j^aciX, 17, 12 baben ja ibre kurze fittaiXeia an das Tier abgegeben. Nur aus dieser Riickbe- ziebung erklS.rt sich aucb der Art. vor noXe/^oy, der auf den l^gst ge- planten grossen Entscbeidungskampf bindeutet. Zu noiriaav noX, vgl. 12,17. 13,7. Y. 20. entua&rj) vgl. Job. 7, 30. 32. 44. 10. 39. Der Andeutung V. 15 entsprecbend kommt es zu einer eigentlicben Scblacbt nicht, mit dem Erscbeinen des Messias ist der Si eg entscbieden, und nun wird nicbt nur das (in dem 8. Herrscber personifizierte, vgl. 17, 11) Tier ergriffen, sondem aucb mit ihm das andre Tier (13, 11), das, wie 16, 13, ebenfall.s

19,17 20,3. 517

TO0 6 \pevionqoq)r(tr^g 6 Ttoirioag to ar^/aeia ivtimov avzody h olg iftlavrjaey rovg Xa^orvag zb xaqayiia toB ^tiqiov Y.al zovg TtgooTtwodwag Ttj uaovi avroD' tdUvreg ifiXridTjoav ol dvo elg Tijv Xifjivr^y rot) nivQog xf^g VMiOfUvrfi hf &tLif^. 21 xai o\ lot- itoi a7t€7t,rdvdrflav iv rg ^Ofifpaltf ro(> xa&tjfiivov inl to9 IVr/rov, Tfj i^eld-ovGi] Ix ToC OTOfjiaTog avtotiy xai novca to ogvea ixoQvdadr^aav iK zaiv aaqyouiv aixdv. XX, 1 xai ildov ayyekov xarafiaivovza ix roD ovqavody ixov%a xi^v yXeiv Tijg afivaaov TLal aXvaiv fieyakr^v iitl ri^v xeiga avToif. 2 xal h^atrflev tov dqcmovray 6 oq)ig 6 agxcuogy og iariv didfioXog 7,ai 6 aazavSg, xat idr^aev avxov x^'Aicr trv^^ 3 Yxd l^aXev alxov elg ttiv afiva-

als der Pseudoprophet personifiziert und als solcher charakterisiert wird durch die Wunder, die er als seiu Wegbereiter vor ihm her (eyotn. avt, wie 13, 12) that (13, 13) und durch welche er irre fUbrte (13, 14) die, welche das Malzeichen des Tieres annahmen (13, 16) und sein Bild an- beteteu (13, 15). So wenig hieraus folgt, dass schon das erste Tier Eap. 13 eine Einzelperson ist, so wenig erhellt, dass dort unter dem zweiten Tier eine Einzelperson zu verstehen ist. Das heidnische Pseudoprophetentum, das dem wiederhergestellten Imperium den Weg bahnt, begleitet dasselbe natdrlich bis zu seiner hOchsten antichristlichen Personifikation in dem letzten Kaiser und geht mit diesem unter. Bem. das hDchst eindrucks- volle Asyndeton in dem Cwvrej : lebendig wurden die beiden in den Feuer- see geworfen, der in Schwefel brennt, d. h. in die HDlle. Die missbrg,uch- liche constr. ad syn. in trjs xtdofxeyrji erklart sich genau wie 14, 19, weil dem Verf. bei tov nvgog sich die Vorstellung des brennenden Sees unter- schiebt, und er daher das Fern, setzt. y. 21. o^ Xotnoi) Die tlbrigen sind nach v. 18 die E5nige und die Machthaber der Erde sowie alle Tieranbeter unter den Menschen, die mit dem Tiere zum letzten Eampfe ausgezogen sind , d. h. die sich an der letzten grossen Christen verfolgung beteiligt haben (vgl. 17, 14). Hier ist das Schwert als ein wirkliches Schwert gedacht, das sie t5tet, weil alle Y5gel nach v. 17f. sich an ihrem Fleisch ers&ttigen. 20) !• Der yom Hinmiel herabsteigende Engel ist natiirlich, im Unterschiede von 9, 1, ein Engel Gottes, der den Schlflssel des Abgrunds hat, weil er den Satan in ihm verschliessen soil, und eine grosse Eette auf seiner Hand, weil er ihn binden soil. Der Ace. nach CTfi zeigt, dass die Eette auf seine Hand gelegt ist, so dass sie an beiden Seiten herabhftngt. v. 2. exQatrjifBy) wie Mc. 6, 17: er ergriff den Drachen, dessen Bezeichnung als die alte Schlange hier ganz wie ein in- deklinables nom. propr. behandelt ist (vgl. 1, 5), und der erst im Relativ- satz appellativisch als dia^oXog (ohne Art.) und mit dem Namen o fftcrayag foezeichnet wird. Vgl. 12, 9. Er band ihn f%lr tausend Jahre (Ace. der Zeit- dauer wie 9, 5). t. 8. e^aXey) er warf ihn in den Abjssus, seineu

518 Apokalypse

cov, iMxt eK^eiaey y,al iag>Qdyiasv inavta aitoi^f iva fiij TtXayqCf]

d^iivai avtov fUTLQOv xQOvov.

4 iMxi ddov ^QQPOvg xa^ huiS'iaav ht' airovg, nuxt yLQifia idadT] avvdig tmcI rag tfwxcig zdv jteTtekB^Ofisytav dia vipr

eigentlichen Aufentbaltsort (9, 1), wie in ein Gef&ngnis, nnd verschloss denselben, indem er zugleich, damit niemand ihn, ohne dass es gemerkt wird, 5ffiien kOime, ein Siegel darauf setste (vgl. Mi. 27, 66), damit er nicht wieder, wie er nach Kap. 13 durch die beiden Tiere gethan, die Heiden verfdhren k5nne. Die 1000 Jahre sind eine schematische Zahl f&r einen langen nnd doch begrenzten Zeitranm («jf^t reXBc^,, wie 15, 8), nach dem er noch ftir eine kurze Zeit von seinen Fesseln gelOst werden soil. Hier blickt man aufs klarste in die apokalyptische Eonzeption des Pro- pheten binein. War in seinem Gesichtskreis das rOmische Imperiam, wie sich zu Neros Zeiten gezeigt, die spezifiscb anticbristliche Macht, nnd musste dieselbe daher in dem wiederhergestellten Imperinm den HOhe- punkt seines gottfeindlicben Frevels erreichen, so musste dies nach der Weissagung Christi (Mt. 23, 32—36) das Gericht, das mit seiner Wieder- kunft hereinbrechen sollte, notwendig herbeiziehen. Waren aber bei dieser die spezifischen Werkzeuge des Sataus (Kap. 13) vemichtet, so war der Satan wenigstens fOr eine Zeitlaug machtlos gemacht, nnd nun konnte sich wirklich das altchristliche Hofinungsbild einer Gottesherrschaft anf Erden verwirklichen, wie es die folgende Schilderung des tausenc(j9lirigen Reiches zeigt.

Y* 4. BiSov d'Qoyovs) vgl. Dan. 7,9. Das cxa^i^ai' steht impersonell, vgl. 12, 6. Wer sich auf die Throne setzte, bleibt unausgesprochen, da es zun&chst nur darauf ankommt, dadurch, dass ihnen Gerichtsentscheidung (xQifAa^ wie Job. 9, 39) verliehen ward, die Throne als Richterthrone zn charakterisieren. Denn es handelt sich hier darom, dass Christus, nach- dem er fiber seine Feinde Gericht gehalten, kommt, um zu sehen, ob er seine Jiinger, und welche er in dem von ihm selbst geforderten Zustande der recEten JtLngerschaft findet. Das xat tag iffvxas h&ngt von ei4oy ab, da XM €*a&. avToig einen parenthetischen Zwischensatz bildet (vgL 7, 9). Da weder der stehende Sprachgebrauch der Apok. noch der Parallelismas von 6ut toy Xoyov r. &bov erlaubt, das wicov nach r. fiagrvg, als gen. obj. zu nehmen, nnd da andrerseits auch kein tfr eixoy dabei steht, wie 6,9 (vgl. 12, 17. 19, 10), und das dia r. Xoy, erst nachfolgt, sollen sie lediglich fila christliche Mftrtjrer charakterisiert werden, welche, weil sie das durch Jesum empfangene Zeugnis (im weitesten Umfange, vgl. 1, 5) bekannt und das Wort Gottes befolgt haben, enthauptet sind. Es ist nicht ausge- schlossen, wenn auch nicht ausg^prochen, dass diese MSrtjrer, deren Mar- tjrium ja beweist, dass sie treu geblieben sind, als die Richter gedacht

20, 4-«. 519

fiafTVQiav ^Irjcoif xal dia tov Xoycv zoC i^£o0 xa^ ottiveg oh nQoaenvvfjaav to ^giov ovdi v^v eixova avroU imlI ovk ela- fiop to xQQaypLCL inl to fiitutnov luxi hti T^y X^^ avtiivj xai ^rflav xal ifiaaikevactv fieta toff XQia%o€ xlXia ert]. 5 oi koiTtol tuiv veiiifuiv ovK ittjaav axft' tekea^ ta xlXia ht}. avtt] i} avaataaig ^ TtQWtt]. 6 ficncaQiog tloI Syiog 6 €%iav iiiqog iv

sind, sofem an ihrexn Verhalten bemessen wird, wer der Teilnahme am lOOOjlLhrigen Reiche gewtlrdigt wird (vgLMt 12,41f. 19,28). ~ »«& ot- tivss) motivierend, wie 1,7, dentet an, woher fiberhanpt nur sie als Teil- nehmer am Reiche gcsefaen warden, weil sie n&mlich dem Tier nicht gehuldigt haben (ff^otf«. c. ace, vgl. sa 13, 4), auch nicht in seinem Bilde (13, 14), und sein Malzeichen nicht angenommen haben anf ihre Stim und ihre Hand (13, 16). Ob der Relativsatz einen zweiten von i^v/a; abh&ngi- gen Gen. oder einen ihm paraUelen Accns. nmschreibt, ist nicht ersicht- lich und wahrscheinlich absichtlich nicht angedeutet, da ja auch von diesen Treugebliebenen viele bereits gestorben sein kOnnen (wenn auch nicht als MSrtjrerX viele aber noch die Parosie und die Aufirichtung des Reiches erleben werden. Daher auch das doppeldeutige tC^ov, das ja, wie 2,8, bezeichnen kann, dase sie wieder lebendig wurden, aber auch, dass sie (infolge gOttlicher Bewahrung vor der Verfolgung) lebten, um an der Herrschaft im lOOOjfthrigen Reiche (vgL 3,21. 5, 10) teilzunehmen. Dass sie mit Christo herrschten, setzt keineswegs voraus, dass der wieder- kommende Christus auf der Erde bleibt; er kann auch sein messianisches Regiment, durch das sich die voile Grottesherrschaft auf Erden verwirk- licht, vom Throne Gottes aus fHhren. JedenfaUs ist diese Herrschaft eine geistige, und so kann auch die Mitherrschaft der Gl&ubigen nur die Ab- sicht haben, die einzelnen und die V51ker, die dem Tiere nicht gehuldigt, aber auch noch nicht Christum erkannt und angebetet haben, in die Teil- nahme am Clhristusreich einzuftlhren. Die plerophorischen Ausdrficke 13, 3 f. 8. 12. 14. 16 k5nnen nach johanneischer Ausdrucksweise (vgl. Joh. 1, lOf. mit 1, 12) am wenigsten beweisen, dass es solche nicht mehr giebt. £s ist nur die altprophetische Idee der Weltherrschaft Israels fiber die VSIker (welche die Absicht hatte, sie zum Glauben an Jehova und in sein Reich einzuflihren), welche der Apokalyptiker hier verwirklicht sieht in der aus alien VOlkem gesammelten Gemeinde des wahren Israel. T. 5. Oi Xomoi) Bem. das nachdrucksvolle Asyndeton, vgl. 19, 20l Diese erste Auferstehung ist also eine Auferstehung zum irdischen Leben, wie sie den von Christo bei seinen Lebzeiten Auferweckten zu teil wurde. Die flbrigen, also nicht nur die im letzten Gericht umgekonmienen (19, 21), auch die vor Christo verstorbenen werden nicht auferweckt. Wie wenig diese Vorstellung spezifisch jfldischen Ursprungs ist, zeigt die einfibche That- sache, dass weder die Erzv&ter noch die Heiligen des alten Bundes an diesem Christusreich teilnehmen. T. 6. x. aT^to;) zu fAoxa^tog hinzu-

520 Apokalypse

TjJ avaardaet TJj ftQcivf]' btvI tovvcjv 6 devzegog d'avatog olx ^X^t e^ovaiav, aXl' eaovvat leQelg toD O-eoD xat to() Xqiatov y,al fiaaiXevaovaiv fiev avvoD ;f/AAa evrj, 7 ymI ozav TeXead-f] Tor ;^eAta «tij, Ai/^ijaercri. 6 aaxavSig €7. TTJg (pvXayirjg avzolj

8 ycat i^eXevaerai nXaviiaai tcc edyt] ta ev talg tiaaaqaiv yto- vlaig Tijg yrjg, top Fwy ytat Maytiyj avvayayeiv avxovg eig lov nolefiov, €uv 6 aQi&fiog avxwv wg fj cififiog r^g d-aXaaar^g,

9 xai avefir^aav ani to 7tXatog Tx^g y^g, zat huivLKevaav rijv TtagefdfioXrjv %wv ayiwv xat irijy tvoXlv tijv riya7inf]fiayf]v, vmI

geftigt, zeigt, wie die Seligkeit in diesem Christusreich vorzugsweise in der voUendeten Gottangeh5rigkeit besteht. Zu o exm^ fisQog vgl. Job. 13, 8, zu 6|ot'<y. 6X' env c. gen. 2,26. 11, 6: fiber sie hat keine Gewalt der zweite Tod, der erst zur Verdammnis fiihrt (2, 11), w^hrend die im ersten Tode Bleibendeu nur nach dem Fleisch gericbtet sind und im Hades erst ihres Endschicksals warten (I Petr. 4, 5 f.). Bei ihrem Priestertum (1, 6. 6, 10), das bier aucb auf Christum bezogen wird und unmittelbar mit der Mit- herrscbaft mit ibm verbunden, ist wobl zugleich eine Yorstellung, wie Rdm. 15, 16, massgebend, wonach sie in der Bekehrung der Ydlker Cbristo ein ihm wohlgefalliges Opfer darbringen. T. 7 schildert der Seher, iu .die prophetische Rede tibergeheud, wie das tausen^&hrige Reich ein Ende nehmen wird, indem dem Satan noch einmal durch Befreiung aus seinem Gefangnis Gelegenheit gegeben wird zu seinem grOssten Frevel, der das letzte Gericht Hber ihn herbeiziehen muss. t. 8 zeigt nSmlich, wie er die Heiden, die an den vier Ecken der Erde (7, 1) sind, also dem Einfluss des natfirlich im Zentrum derselben gedachten Gottesreichs am meisten entrQckt, aufs neue zum Kampf wider dasselbe verfilhrt, wie einst die Ednige 16, 14 f. Dass dem Seber der Tjpus der ietzten ESmpfe wider das wiederhergestellte Jerus. (Ezech. 38, 39) vorschwebt, zeigen die Namen Gog und Magog (bem. die freie Verwendung, da bei Ezech. Gog der £5nig des Landes Magog Gen. 10, 2 ist) und der auf jenen bekannten Eampf hin- weisende Art. Zu dem pleonastischen avttoy nach a»y vgl. 3,8. 13, 12, zu dem Ausdruck der Unzahlbarkeit Gen. 22, 17. Y.9. aysfifjaay) Die prophetische Rede geht in die Erzahlung der ihm vor Augen stehenden Ereignisse fiber, wie 11, II. Yon den Ecken der Erde ziehen sie her auf, die ganze Breite der Erde Uberziehend (vgl. Hab. 1, 6), und umzingeln so das Lager der Heiligeu, die sich zum Kampfe wider sie riisten. Also auch dieser letzte Yersuch, die Heiligkeit und Seligkeit des voUendeten Gottesreiches durch Yerfolgung oder Yerfdhrung zu vemichten, ist unter dem Bilde jenes Kampfes mit Jerusalem gedacht, das auch hier das Lager der Heiligen schiltzend umgiebt (vgl. tlbri- gens schon 14, 1), weil es ibre geliebte Stadt genannt wird. Die Yorstellung liegt um 80 n&her, als ja die im Messiasreich vollendete Theokratie nur die voile Yerwirklichung des Israel vorgesteckten Ideals ist. Aber auch hier

20,7 13. 521

ytxxvi^r^ 7cVq Ia toV ovgavoV ymi y.aTe(payev avtovg. 10 nat 6 didjiokog d TtkavCiv avrovg ifih'^d't] elg ti^v kifivt^v toP nvgog Tuxl d-eiov, 07C0V Y.at to dr^qiov Y.ai 6 xpevdo7tQO(prjTr^gj yjxt fiaaa^ viat^ifiovtai f}fi^QCcg Yxzi vvurog elg Tovg aiwvag tcHv alwviov. 1 1 7(,al Bidoy ^Qovov ^iyav kevycov xat tov 'Ao^/j^evov ifc^ acTOVy or arco tov ngoatiTtov ((pvyev i) yrj xai d ovqavogy ycal TOTtog ov% evQid^ri avrolg. 12 xal eldov zovg veytgovg rovg fieydXovg xai Toig fAiAQOvg fazdivag iviunwv roV d^govovy ymI (iifiXia Yjvoix^iOav Tuxt iilXo fii(iXiov 'qvoix^r^ o eativ trjg Ciorig' TLat ixgidj^aay oi vengol ex roJv yeygafifiavtov tv toig (iilikloig xata TO igya avTOjv. 13 xai ldio/.ev fj ^dkaaaa Tovg ve^govg zoig iv ait fly tuxI 6 d^dvaxog xat & ^dt;g adcoxav Toig ve^govg

kommt es zu eiDem eigeutlichen Kampfe nicfat, da Gott umnittelbar diesen ungeheuren Frevel bestraft, indem, wie schon P^zech. 39, 6, Feuer voin Himmel herabsteigt (vgl. Lc. 9, 54) und sie verzehrt, worauf nun v. 10 ihr Verfahrer in die HOlle geworfen wird, wo sicb schon sowohl das Tier als der falsche Prophet befinden (erg. eicty), um dort Tag und Nacht gequ^t zu werden in alle Ewigkeit (vgl. 14, 11). Bern, die RUckkehr ins Fut. T. 11. eidoy &QOVOV fAsyay) erinnert absichtlich an v. 4. Durch die Be- schrankung des mit der Parusie erwarteten Gerichts auf das Gericht iiber das rOmische Imperiuni und die Sichtung der Gl&ubigen bleibt das letzte Endgericht Gott selbst vorbehalten, der, wie 4,2, nicht genannt wird, sondern nur dadurch charakterisiert, dass vor seinem Angesiehte Himmel und Erde vergehen, und eine St&tte, wo sie bleiben kdnnen, tlberhaupt nicht mehr gefundeu wird. Bern, die absichtsvolle Steigerung von 16, 20, wonach vor dem Endgericht der Weltuntergang hereinbricht, der also auch die St3,tte des irdischen Messiasreichs mit ihren Bewohnem verschlingt. T. 12. r. fAsy, X. r. f*ixQ.) bezeichnet noch einmal, dass es alle Toten sind (ohne Ausnahme), die nun, um gerichtet zu werden. vor dem Throne Gottes stehen. Daher werden nach Dan. 7, 10 die Bttcher ge5fl&iet. Bern., wie hier, wo die vielen Biicher, in denen die Thaten aller Menschen ver- zeichnet stehen, ausdriicklich dem Einen Buch des Lebens (13,8. 17,8) entgegengesetzt werden, absichtlich der Plur. steht. Die Toten werden gerichtet auf Anlass dessen, was in diesen Btlchern steht, nach ihren Werken (R5m. 2,6). t. 18 beschreibt nSlher, wie es dazu kommt, dass die Toten vor dem Throne stehen kOnnen, indem das Meer die in ihm umgekommenen herausgiebt, und die Erde die in den Grftbem befindlichen (vgl. Joh. 5, 28), die durch ihre Beerdigung dem Tod und dem Hades (6, 8) verfallen sind. Es soil dadurch nur die Vorstellung s&mtlicher Toten veranschaulicht werden, ohne dass gemeint ist, die im Meere umgekom- menen befUnden sich nicht im Hades. Das ist also im Unterschiede von

522 Apokalypse

Tovg ev avToiQj xat ixQidrjaav ^Tiaavog xora ta eqya ccvvwv.

14 xat 6 d^dvarog xat 6 ^drjg ifiX'qdifjaav eig zi^v kifivrp^ ro(^ TtvQog* ovTog 6 i^avazog 6 d&jTegog ioTiy, ij Xifivt] Tof) TtvQog,

15 xai u Tig ovx evQidTj iv zfj filfil(fi Trjg ^(oijg yeygafifiiyogy ifiki^&f] eig Tijy kifxvtjv toO TtvQog.

XXI, 1 Kal eidov ovuavoy "^aivov Y,al y^v xairqv 6 yaq TtQijkog ovqavhg i^al fj Ttgcirr] y^ OTt^ld'OVy xat ij S'aXaaaa ovx koTiv h:i 2 xai t^v rtohv zriv ayiop, ^leqovaahiifi TuaivriVj eldov narafialvovaav ex rofj ovQavofj oltco toO ^eoO, ^oifiaofiiyrpr

der ersten Auferstebung (v. 6) die ayaataeig xQuretag Joh. 5, 29 , die nicht in einer Wiedererweckung zum Leben oder Wiederbekleidung mit einer Leiblicbkeit besteht, sondem lediglicb darin, dass die Toten s&mtlich ▼or das Gericbt Gottes gestellt werden, wie das wiederbolte x. exqi,9tjcay nocb einmal aufs deutlicbste zeigt. y. 14 erscbeinen nun der Tod und der Hades, die aucb die Heiligen verscblungen baben, als der letzte Feind (I Eor. 15,26), der nacb Jes. 25,8 vemicbtet werden mass, indem sie in den Feuersee (v. 10) geworfen werden. Der Tod, den sie dort sterben, ist der zweite Tod (▼. 6), wie die erl9>utemde Apposition za owog o &av, nocb ausdrtlcklicb sagt, weil das Umkommen im Feuersee eine zweite (poten- zierte) Art des Todes ist, dem nacb v. 15 alle verfallen, die nicht im Lebensbucb eingescbrieben sind (vgl. 13, 8). Was mit den dort Verzeich- neten, also zum Leben bestimmten, gescbiebt, wird nicbt gesagt, weil es dem letzten Gesicbt zu scbildem vorbebalten bleibt.

2I9I beginnt das 7. Gesicbt (21,1 22,9), welcbes das bimmliscbe Jerusalem scbildert und v. 1 f. eine Art Oberscbrift bat, wie das 3. und 5. in 8,2. 15,1. ovq, xavv. xrA.) wie Jes. 65, 17. 66, 22, g^bt den Inhalt des folgenden Gesicbts an. Begrtbidet wird dies in der Parentbese (vgl. I Job. 2, 19) dadurcb, dass nacb 20, 11 ja der erste Himmel und die erste Erde ver- scbwunden sind. Da das Meer nacb Gen. 1, 10 den Gegensatz zu 17 ^ im engeren Sinne bildet und docb ein Teil des alten Weltbestandes ist, muss von ibm nocb ausdrilcklicb gesagt werden, dass es aucb nicbt mebr existiert T. 2. Die heilige Stadt ist, wie 11, 2, Jerusalem, aber, wie die Appo- sition sagt, ein neues Jerusalem, das, weil es vom Himmel berabkommt, bimmliscben Wesens ist und so den Gegensatz von Himmel und Erde aof- bebt. Dass es von Gott ber berabkommt, zeigt, dass bei ibm, d. h. in seinem Rat, diese bimmliscbe VoUendung der Gottesgemeinde ideeller- weise l&ngst existiert, ebe sie sicb am Ende der Zeit realisiert. Dass

20,14 21,6. 523

ftstii xtuv un^nianiiv. xai trnqvucu fiei' avtwn, xat ctvroi Juaog avzoC saovtai, nuti aiizog 6 &e6e ftei' avtuiv earai aimiiv 9e6q, 4 vutl E%a}si\pei nav dmi^vov hi tbiv oip^alfUM avtwv, Kat 6 9vvaTog ovx tarat tri, ovre nev&og ovve Tt^avyri ovze novog ovx farai en, on id fcgiiria anili.9^ov, 5 xot elTcev 6 xo^- ftevog Ini zip ^Qovf^' iSoi "naiva notw jiavxa, xot ^tf yga- \pov, oTi ovzoi o\ Xoyot ftunoi yai aXtj&tvot elaiv. 6 Tiai ilniv fiOi' yiyopov. fywelfn to ahfut inal to iit, ^ aqxi^ xai to WAog,

nimlich diet himmlische Jenisalem nichts andres iet ats die Gemeinde der Seligen, uigt die aof 19, 7f. zurOckblickende Apposition, in der ea als die Braat dea Meesias bezeictmet wird, die zur Hochzeit, d. b. zur vollen VereisiguDg mit ihrem Hanne (vgl. Mt 1, 19] festlicb geschmflckt ist. T. 8—8 folgt eioe einleitende Scene, wie eie 8, 3—5 das 3. and 15,2—4 das 5. Qesicht erOfinet. tpuvtjs fy-) wie 16, 1. Gemeiot ist, wie das ex t. 9g. zeigt, die Stiinme Cbristi (vgl. 19, 5). 17 oxijvij t. 9tov) Ist die voll- endete Genieinde auf der neuen Erde die Wohnung Gottes (vgl. 13, 6), in der er bei dea Menschen Wohaung nucht , so ist damit die neae Erde selbst zom Himmel geworden. Damit erflUlt sicb, wie scbou Ezecb. 37, 27. Sachar. 8, 8 geweisaagt, die alte Verbeissung, welche der ATlicben Gottes- gemeinde ibi- blJchates Ideal vorsteckt« (Lev. 26, 11). Die Gemeinde der Seligen, unt«r der Gott wobnt, ist nun erst wahrhaft seiD VoUc geworden, und er ihr Gott. Das arioc wird nacb dem Vorigen eri&atert durcb 0 9tos ficT attaiy, d. h. der Gott, der besULndig bei ibnen wobnt; nod avtioy 9tot ist Prftdikat: er wird ibr Gott sein, d. h. ibnen alles zn t«il werden lassen, was man voa aeinem Gott erwartet, wie in t. 4 zuuftcbat uacb 7, IT ge- zeigt wird. Der Tod wird nicht mebr sein, weil er oach 20, 14 auf ewig vemicbtet, noch Jammer (18, 8), noch Elagegescbrei (Jes. 65, 19), noch Pein (iiovof im Sinne tod 16, lOf.). Der Plor. imijXSvy oach dem neutr. plur. ist absicbtlicb gesetzt, weil bei npairn an die grosseHannigfiil'LL-li'it ;ill>-^ Leides nnd aller Not, die mit der alten Erde gegeben war, j.. J.i hi -"in soil. T.5. 0 xcr9^fi. eiti Toi 9^.) Gott selbst hest&tigt, dK^-i tr lUles neu macbt (vgL Jes. 43, 19). E>a8 Tempua wechselt in dem iki iiyti ab- sichtlioh, weil die Stimine des v. 3 f. Redenden einfUlt nsd deu Propheten diese Verheissong, welche die E^dTollendnng verkfindigt, meilerschreiheD lieisst, was, wie gewSbnlich, Christns selbst thut on) wiil. Chriwtus bezeugt die ZaTerl&esigkeit nnd Wabrhaftigkeit dieser Worti' gOttlicheT VerheissuDg (vgl. 19, II). r, 9, smev ftot) uinunt nacb der gleichKOin parentbetischen EinBcbaltnng v. 5b die Worte Gottes selbst wicder auf. ysyavBr) Bern, den Plur., wie v. 4, weil alles, was dam geh^'irf, itm uiit der Endvollendnng die vOllige Emauerung von allemberbeimrilireii {v.-'}.

524 Apokalypse

eyvj XfT) dupcUvzi dciao) ix rrjg ^rijy^g toD vdaTog zijg Cfoijg dwQedv. 7 6 vr/Mv TLkr^QOvofdriaeL raiza, TLat eao/aai avti^ ^eog^ '/.at avTog eavai ^iol vi6g» 8 xoig di deiiiOlg xat ctTiiaTOig ymI ilideXvyfievoig yial q>ovedaiv y.al noQvoig '/.at q>aQf^ayxng yiai BldwkoKaruQaig Ttal naaiv xoig xpevdiaiv xb fieQog avxwv ev xjj XifjLvrj xfj xacofievr] tvvqI '/at S-BUi), o iaxcv 6 S-avaxog 6 devxBQog,

9 xai riXd-ev elg i'/, xwp ircxa ayyiXtov xwv ixovxaiv rag em a qndXag, xdg yejtiovaag xiuv enxd nXr^yuv xtHv iax<ix(ov, Y.al iXdlrjaev (tiex' if^oF Xeycjv devgOy dei^io gov xiiv vt'^qpjjv.

als gescheheu bezeichnet werden soil. Das to aXtpa x. to oi (1, 8) wird hier erlSutert durch t] agx*] x, to leXog, Gott selbst ist es (bem. das be- tonte €y(o)y der in der EndvoUendung dem Diirstenden geben wird aus der Quelle des Lebenswassers (7, 17) alias, dessen er zur Befriedigung seiner hSchsten Sehnsucht bedarf. Bern., wie das Bild Job. 4, 13 f. anklingt. Das dtoQetty ist bereits Jes. 55, 1 vorgebildet. Das ewige Leben ist eine Gabe der freien Gnade Gottes (R5m. 6,28). v, 7. o vixtov) wie in den Ver- heissongen der Briefe. Das xAjj^oro^»;(je* erinnert an Mc. 10, 17. Das BCofiM uvTU) ^eog blickt auf v. 3 zuriick, wird aber verbunden mit der Yerheissung aus II Sam. 7, 14, well das h5chste, was Gott dem Menschen geben kann, seine vaterliche Liebe ist. Y. 8. Die der Yerheissung hin- zugeftigte Drobung zeigt, dass die Scene eine paranetiscbe Einleitung zu dem folgenden Gesichte bildet. Toig 6e dei^Xoig) Die, welche aus feiger Furcht verleugnet haben, werden absichtlich den Unglaubigen und alien groben heidnischen Siindern ganz gleichgestellt. Yoran stehen die durch die gStzendienerischen Greuel irgend welcher Art (vgl. 17, 4f.) veninreinigten, dann die MQrder, Hurer und Zauberer (vgl. 9, 21) und endlich die GOtzen- dieuer im engeren Sinne. Die spezielle Hervorhebung der Ltige, die nach Job. 8,44 die spezifisch satanische Siinde ist, erinnert an das Gegenbild in 14, 5. Zu TO juegog avttov vgl. 20, 6. In diesem Anteil am Feuersee besteht der zweite Tod (20, 14).

T* 9 beginnt das Gesicht in absichtsvoller Gleichf&rmigkeit mit 17, 1 damit, dass einer von den sieben Scbalenengeln kommt, nur dass hier, wo das Gesicht von denselben schon weiter zuriickliegt, die Schalen aus- driicklich bezeichnet werden als die, welche mit den sieben letzten Plagen geftlUt waren. W5rtlich wie dort heisst es: sXaX, fier t/nov key. tfctt^o dsi^oit (SOI, nur dass, wie dort die grosse Hure gezeigt wird, um deren Ge* richt es sich handelt, so hier die Braut, deren Schau v. 2 in Ausaicht stellte, und die nach 19, 7 naher bezeichnet wird als das Weib des Lammes, da ja in der EndvoUendung die vollkommenste Yereinigung mit dem

21. 7-H. 525

T»)c yvvaV^a tof agviov. tO xai an^yeyxtv fie in Tiret'fiart inl OQog ttiya zot vipt^Xov, nai i'dstSiv ftot tijv rcvliv t^v ayiav 'legOvaaXijft /.ctia^aivovaav in toP or^avoP otio toT- &£oV, 11 ixovaav r^i' do^av toF 9coC. 6 tptitaz^Q avrf^g iifiotog Xi&t^ TifiiojTQriii, wg Xi9ii> laantdi ■t^QvaralXiLovti. 12 txovaa relxog fidya xoi vifn^Xop, i'xovaa nvXiuvag iJfudExoi, xai tjil rotg nt— liuaiv ayyi),oi'g diodsjui, xai hvofiora ETttyByqafifiiva , a botiv Tiov dfudexa ipvkiov v'uuv 'lagaiqL 13 ano avavol^g TrvXivveg TQEig, xai ajtb ^oqqo ^vldjveg TQeig, viai otio dvOfitHv tithZvEg TQCtg, xoi a^o votov fivXiareg Tgetg. 14 xai zb Tclxog r^g jToiewg c/ov &EftEliovg dtideyta, -/.at in avrtov dtudexa ovofiaza

'He^Ae.s statt^fuDden hat. v. 10. a-ntji'tyxd' fit) Auch dies erinnert gauz an das Gegenbild 17, H. Dass hier die iieue Viaion erst eigeiitlich beginnt, zeigt die emeute Erhebuii§r '" 'lo ekstatiscben Zustand (fi* TtytvfttiTi, vgl. 4,2), nur dasf hier der Prophet, wie Ezeth. 40,2, auf eineii groBsen uDd hohen Berg entrflekt wird, vod dem aus ihtu die heilige Stadt JeruEalem gezeigt werdeu kann, wie sie aas dem Himmel von Gott herabsteigt, gerade wie es die Uberschrift v. 2 in Auseicht gestellt hatte. T. 11. cxovanr) beginnt nun die eigentliehe Scbilderung mit dem atles beherrschenden Gnindzuge, dass sie die Herrlichkeit Gottes bat, der ja selbst in ihrer Mitte wohnt (v. 3). Es ist die Teilnahme der Seligen an der gSttliehen foln, die dadurch verauachaulicht wird. Da diese tfofrr aber Qberalt als ein Qberirdischer Licbtglanz rorgeatellt wird, so ersetzt dieselbe lugleich die ^luffiijprf dea alten Himtnels und der alten Erde (Gen. 1,14) und iat selbst ibr LichttrSger (vgl. aneh Ezech.43,2], der einem kostbarsten Stein, namlich einem krystallhellen Jaapis verglichen wird, dem nach 4,8 daa Anseben Gottes selbst Ihnelte. ErgSjize i;i'. T. 13. txovati) nimmt das txovaay v. 11 auf, doch so, dass nacb dem dazwiscbenstebeDden selbntlndigen Satze die Sonstr. von tdtiiev sicb los- Iflst, und wie dort ein (ff ergfinzt werden muss (vgl. 1, 16): sie hat eine grOEse und hohe Mauer, sie hat (bem. das naebdrucks voile Asyndeton) zwOlf Tbore nach der Zahl der StHmme Jsr., die als eehematiscbe Zahl die ganze Schilderaug beherrscbt, weil ja die vollendete Gemeinde (das neue Jerusalem) das Gegenbild der ATlicben Gemeinde ist. die in dem alten Jerusalem ibren Mittelpunkt hatte. Vgl. 7, 4. 14, 1. Als Wacbter auf den Tboren (vgl. II Chron. 8,14) steben 12 Engel, die also noch in der VoH en dung dienstbare Geister sind im Sinne von Hei>r. 1.14. NhcU Ezeeh. 48, 31 siad auf den Tboren die Namen der zwOlf Sti geschrieben and t. IS, wie Ezecb. 48, Slff., je drei Tbore. lUc' von den 4 Weltgegenden her hineinfithren. r. 14. Die !iw9lf Gmiidsleine (rsgen je einen der Mauerabscbnitte iwischen zwei Tboren. Pass, niif iliuen div Namen der zwOtf Apostel des Lammes steben, versinubildtt lediglieh dif

526 Apokalypse

Tuiv dcidcMt anooToXcov rot? aQviov. 15 ycat 6 Xalaip /uer* ifioU elx^ f^hgov ycala^ov xqvaotify %va fdetQ^arj zriv TtoUv nat Tovg TtvXdivag orrijg ycal to relxos orr^g. 16 xat ^ Tvohg rer^- yiovog nelrai^ xai to fi^y(>og avTrjg oaov %ai %o nXatog. ycat i^et^aev t^v Ttohn tf^i 'MxXa^(fi iTtl axadiovg dwdema %iXiad€x9v. TO fiflnog xat to Ttkatog xat to vipog avT^g laa iazlv. 17 xat i^er^aev to Telxog avciig huxTov TBaoBQcnLovra TeaaaQiov /ny- /c3v, inirQOV av&QtJTtov^ o ioTiv ayyiXov. 18 nal fj kvdoifir^aig TO^ Ttixovg avTTig Xaanigj xat ij Ttoktg xqvaiov na&agbv Ofioiov

Thatsache, dass die zw5lf von Christo selbst erw&blten Apostel die Ge- meinde gegrtLndet haben, bat also weder mit der Fntge nach der An- erkennung des Apostels Paulus, nocb mit der, ob der Seher selbst ein Apostel und ob die Apostel nocb am Leben sind oder nicbt, irgend etwas zn tbun. > ¥• 15. xaXafjiov /^t>tf.) Appos., das Mass bestand aus einem goldnen Robr. In Anlebnung an Ezecb. 40, 5ff. wird die Stadt mit ibren Tboren und ibrer Mauer dem Seber von dem Engel vorgemessen. Da nun nacb t. 16 die Stadt viereckig daliegt und zwar als Quadrat, in dem die LSnge ebenso gross ist wie die Breite (vgl. Ezecb. 48, 16), und dies der Messung vorausgescbickt wird, so kann das eni axaS. nur daraof geben, dass jede Seite 12000 Stadien betr&gt. Das ist aber, wie tlberall in der Apok., eine scbematiscbe Zabl. Nicbt darauf kommt es an, dass jede Seite c. 800 geograpbiscbe Meilen lang ist, sondem dass die Zwdlf- zabl, welcbe den Charakter der Stadt symbolisiert (vgl. zu v. 12), mit der VoUzabl (1000) multipliziert und in der Harmonie von LSnge und Breite die bOchste Vollendung angescbaut wird. Darum wird scbliesslicb auch die H5be nacb gleicbem Mass bestimmt. So wenig das vorstellbar, so gewiss erinnert diese Eubusgestalt an die Form des Allerheiligsten, in dem Jehova wobnend gedacbt war, wie in dieser Qottesstadt. Ebenso wird y. 17 das Mass der Mauer (in der H5be) auf 144, d. b. 12 mal 12 Ellen angegeben, obne dass dabei irgendwie auf das Yerh9Jtms dieser winzigen H5be zu der H5be der Stadt reflektiert ist. Dass bier aber nacb Menschen- mass das Resultat der Messung durcb den Engel in Stadien und Ellen angegeben wird, wird daraus erklSrt, dass das Menscbenmass zugleich Engelsmass ist, .d. b. dass Engel, wenn sie messen, um, wie bier, Menschen ein Mass kundzutbun, keinen andem Massstab baben als Menscbenmass. T* 18« fj eydiafxtjcig) bezeicbnet den Aufbau der Mauer im Gegensatz zu ibren Fundamentsteinen (v. 14), und zwar natiirlich ibrem Baustoff nach, der aus Jaspis bestebt (vgl. den krystallbellen Jaspis v. 11), w&brend die Stadt selbst, soweit sie ilber die Mauer bervorragt, aus lautrem Golde bestebt, das aber nicbt gemeiues Gold ist, sondem reinem Glase gleicb. Nattlrlicb dieut aucb die Scbilderung dieser Fracbt dazu, die Herrlicbkeit

21, 15-24. 527

vahfi yux&aQ^. 19 oi &BfiiXiOi toff taixovg T^g Troketog Ttavrt kl&qp rifiiqp xSKOOfirjiLiivoi* 6 d'efiihog 6 ftqwog Xaanig, 6 dev- regog aantpui^og^ 6 rghog xahnridfivy 6 rhaQTog a^aQaydog^ 20 d TtifiTtTog aaqdow^j 6 htxog adgdioVf d V^dofiog XQvtroXi&og^ 6 oydoog firiQviJiog, S e^crvog roTra^iovj 6 dhuxrog xqvaoTtQaaogy 6 kvdhuxTog vchuvxkogj 6 dtodhMvog afiidvarog. 2t xat ol dd- dmut nvXwveg dddenux fiaoyaQirai' ava elg ^Mxatog twv nvkd- viop ijv 1$ hog iiaqyaQirov. nal ij nhxttia T^g noXetag XQ^'<^iov yux&aQOv wg vaXog diavyi^g. 22 xat vaov om eidov Iv avrrj* 6 yoQ xvQiog 6 d^eog 6 7tayroxQaTU}Q 6 vaog atr^g iariVj xat TO agviov. 23 Tuxt ij TtoXig ov ;^^€/av l^et zof^ fjkiov ovdi r^g aBXi^vr^g^ IVa <paivwaiv avttj' fj yaq do^a roV d^eofj iqxorcaev avTtiVy nal 6 Ivxyog airp^g to aqviov. 24 yual TteQiTvazi^aovaiv

der seligen Vollendang zu yentnschaulicheD. Erg. tjy, v* 19 f. Die Funda- xnentsteiiie der Stadt sind geschmtlckt (erg. ijaay) mit jeder Art kostbarer Edelsteine (vgl. 18, 16), und zwar so, dass jeder Fundamentstein aus einem dieser Edelsteine besteht. Zur AufzUhlong dieser Edelsteine vgl. Exod. 28, 17 ff. 39, 10 ff. Ezech. 28, 18. Ebenso bestehen die zwdlf Tbore nach T. 21, die trotz v. 15 nicht gemessen, sondem nur beschrieben werden, aus zwOlf Perlen, je eines der Tfaore («va etg nacb Analogie von etg xa^ etg Job. 8, 9) aus einer einzigen Perle, und die Hauptstrasse, die durch die Stadt bindurchftibrt, aus reinem Golde, wie durcbsichtiges Glas (vgl. v. 18). T. 22* Einen Tempel sieht der Seber nicht in der Stadt. Nacb Job. 4, 21 wird in der Vollendungszeit nicbt mebr an einer bestimmten St&tte an- gebetet. Abnlicb schon Jerem. 8, 16 f. Hier aber wird dies speziell da- durch motiviert, dass der allm&chtige Gott, der ja nach v. 3 inmitten der VoUendeten Wohnung gemacht bat, selbst ibr Tempel ist, so dass man tlberall in seiner Gegenwart anbetet. Das xai to ugviov kann aber gar nicht feblen, weil Ar die Gemeinde, auch in ihrer Vollendung, die Gnaden- gegenwart Gottes immer durch seinen Messias vermittelt ist. r. 28. Vgl. Jes. 60, 19f. Wie v. 11 bedarf die Stadt nicbt mebr der Himmels- lichter, weil die Herri ichkeit Gottes selbst sie erleuchtet (18, 1) und ihre Lenchte (Job. 5, 35) das Lamm ist, sofem der Messias auch hier der Gottes- stadt den Glanz der g5ttlicben Herrlichkeit vermittelt. v. 24. Da Job. in der neuen Welt nicht noch Heiden annehmen kann, die ausserbalb der Gottesstadt wobnen, d. h. nicht zu der voUendeten Gemeinde geb5ren, so kann er, wie auch das pl5tzlich eintretende Futur. zeigt, nur in pro- phetischer Rede sagen wollen, dass sich dann erst die alte Gottes verheis- sung erfallen wird, wonach die Heiden, die ja einst in tie&ter Finster- nis sassen, durch das Licht dieser Gottesstadt hin wandeln werden, wenn auch natOrlicb nicht in der Form, in der sie Jes. 60, 3 dem irdischen

528 Apokalypse

ra i'd-vT] dia rof; (fcoTog avr^g^ Ttat oi fiaatXetg r^g yr^g q^i^ov- Giv Triv So^av airwv elg avt'qv, 25 xat ol TtvXwveg ctvTrjg oi 1X71 '/kuad^watv ^inigag vv^ yaq ovx. taxat iycet , 26 TLal oiaovaiv tr^v do^av xat Trjv tifiijv zaiv i&vwv elg avxriv. 27 xai ov fAtj elaii^ii elg avrf^v Ttav 'koivov ytal noiuiv fiSiXvy/ua Y.al xpeVSog, el fxii 61 yeygainfAivoc ev rijJ fitfiXlip r^g Cw^^ toV aQviov. XXII, 1 xofA idei^iv /hoc nora/ibv vdarog Ccoijg kafu- 7CQ0V Cog "AQvaxaXkov , i'x,TtOQev6inevov ex rod S-qovov toP d-eoi:

Jems, gegeben war. Das gilt insbesoiidere aucb von der andem, wonach die KSnige der Erde ihre Herrlichkeit in sie hineinbringen werden (Psal. 72,10. Jes. 60, 13); denn so gewiss das. in der bimmliscben Gottesstadt v6llig unvorstellbar, so gewiss ist es nur der Ausdruck daftir, dass alle Herrlichkeit der alten Welt in der neuen sicb (natiirlicb in unendlich potenzierter Gestalt, wie ja die ganze Symbolik v. 18—21 zeigte) wieder- finden wird. T. 25 zeigt deutlich, wie die letzte Verheissung den Apoka- lyptiker auf Jes. 60, 11 gefiihrt hat, die nur dahin geg.ndert wird, dass die Thore der Stadt, um diesem bestandigen Zuzug Rauni zu machen, nie mehr bei Tage geschlossen werden, da ja, wie ein parenthetischer Zwischensatz (vgl. V. 1) sagt, eine Nacht, in der sie geschlossen werden kSnnten, nach v. 23 im Lichte der gOttlichen Gnadengegenwart tiberhaupt nicht mehr sein wird. Das oiaovaiy t.26 nimmt nur das lebhaft vergegenwSj^igende Praes. ((fEQovaiv) aus v. 25 auf, um noch einmal zu betonen, wie dort jene Jesaja- weissagung erfallt wird. T. 27. Da die Schliessung der Thore sonst auch dazu dient, Unbefugten den Eintritt zu wehren, fiihrt dieselbe den Seher schliesslich auf Weissagungen, wie Jes. 35, 8. 52, 1. Ezech. 44, 9, wo- nach dieselbe uberfliissig, sofern ja ohnehin kein Unreiner mehr in jene himmlische Gottesstadt Zutritt erlangen kann. Da mit dem nav xoivov der Sache nach Menschen gemeint sind (vgl. Job. 6, 37. 17, 2), die Un- reines (Profanes) an sich haben, so verbindet der Verf. damit ohne weiteres das maskulinische nonav ^6eX, (17, 4 f.). Bem., wie auch hier neben heid- nischem G5tzengreuel vor allem die satanische Ltige genannt wird, wie V. 8. Das Bi fit] geht, wie 9,4, auf den in ov futj ei(fsX&. liegenden posi- tiven BegriflP des si^aeX&ety, Zu den yeyQ* vgl. 13, 8. 22, 1. edei^ty fxot) nimmt 21, 10 wieder auf, nachdem v. 24 fF. die Beschreibung des gezeigten Bildes in die prophetische Rede dbergegangen war. Nach dem Yorgange von Weissagungen wie Ezech. 47, 1 ff. Sach. 14, 8 sieht der Prophet in dem himmlischen Jerusalem zugleich das Paradies wiederhergestellt mit dem Strom Gen. 2,10, der nun auf den Strom des Lebenswassers (7, 17. 21,6) gedeutet wird, der hell wie Krystall vom Throne Gottes und des Lammes ausgeht, weil die zweite Gabe, welche die HeilsvoUendung neben der bestandigen Gottesgemeinschaft und der damit gegebenen Teilnahme an der Herrlichkeit Gottes, wie sie 21, 11. 22 f. geschildert wurde, bringt,

21, 25 - 22, 5. 529

Tcat rod agviov. 2 ififieaq) Trlg'TtXareiag atT^g xat %o€ jcoza- f40C evzeCS^ev %ai hcetd^ev ^vlov ^(orlg noiofjv 'AaQTtovg dwdexa, -Kara iJii\va ^ytaarov anodidofrv tov 'axxquov airvod^ Ttai ta gwHa ToiJ ^vlov eig d^egaTcelav twv sdywv. 3 xat nav natad^efia ovK iarat evt. i^al 6 x^govog xoi) d^eoC xat Tof) aqviov iv avrf] ectavy xa^ oi dodlot avzoi) XaTQevaovGLv airti^ 4 Tuai oxpovzav TO TTQoaioftov avTof), nal to ovofia avroC ircl tcuv fteTWTtwv avTwv. 5 ycai vv^ ovx eoTai ere, nal ovy. axovaiv xQ^ictv gxorog

das ewige Leben ist, das von Gott den Seligen bereitet und durch das Lamm vennittelt ist. t. 2* e/d/Aeato) nicht wiederholt, wie 5,6, kann nicht heissen: zwiscben der Strasse und dem Strome, sondern unr: inmitten der Strasse (21, 21). Dann b&ngt aber rov norufiov von dem folgenden eytev^ey xai exei^ey (vgl. Job. 19, 18) ab und bezeicbnet, dass, wie in der Mitte der Strasse, so auch zu beiden Seiten des Flusses (vgl. Ezech. 47, 7. 12) Holz des Lebens (kollektiy, wie 2, 7) wuchs, das Nachbild des Lebensbaums im Faradiese (Gen. 2, 9) , docb bier verrielfUtigt zu zahlreichem Gehdlz, das neben dem Wasser des Lebens (v. 1) zum ewigen Leben n&hrt (vgl. Job. 6, 35 neben Job. 4, 14). Zu noieiy xagn. vgl. Mt. 3, 8, zu anoif, xa^. Mt. 21, 41. Die 12 FrUchte werden sofort dahin erl&utert, dass all- monatlich das GehOlz seine Frucht giebt, und so die FrQcbte niemals feblen. Vgl. Ezecb. 47, 12, wober zuletzt nocb der Zug entlebnt wird, dass scbon die Bl&tter des Baumes zur Genesung (^e^ten. im Sinne von Lc. 9, 11) der Heiden gereicben, d. b. dass aucb die Heiden bier von der Todes- krankbeit genesen, der sie hoffiiungslos verfallen waren, wftbrend ja Israel von jeber die Verbeissung des Lebens besass. --nay xatad^efxa) nentrisch, wie nay xoiy. 21, 27, bezeicbnet alles, worauf der Fluch Gottes rubt. All dergleicben giebt es nacb Sach. 14, 11 nicbt mebr, weil ja alle Gottver- flucbten ihr Ende im Feuersee gefunden haben (20, 15), und so nicbts mebr die voUendete Gottesberrscbaft beeintrS.cbtigt. Dies wird nocb ein- mal dadurcb dargestellt, dass in der himmlischen Gottesstadt, d. h. in der seligen EndvoUendung nur nocb der Thron Gottes und seines cvy^^oyo^y des Messias, sein wird, und seine Enecbte (im weiteren Sinne, wie 7, 3) ibm dienen, wie scbon 7, 15 in Aussicbt genommen. v. 4 cbarakterisiert nocb einmal die Seligkeit derselben dadurcb, dass sie nun in der un- mittelbaren Gottesgemeinschafb sein Angesicht scbauen (Mt. 5, 8. I Kor. 13, 12. I Job. 3, 2) und der bOcbsten Ebre gewiirdigt sind, dass sein Name auf ibren Stimen geschrieben steht (14, 1), der sie als die wahren Gottes- knecbte bezeicbnet. Das avrov geht natOrlich auf Gott, scbliesst aber immer den zu gottgleicber Herrschaft und Herrlicbkeit erbObten Messias ein. T.5* yvi ovx ear at en) Die Verbeissung aus 21, 25 wird nochmals aufgenommen, um damit zu 21, 23 zurflckzukehren und so zu dem Grund- gedanken der ganzen Schilderung, der scbon 21, 11 bervortrat Das en

"Weiss, N.T. in. 33

530 Apokalypse

Xvxvov ytAxl (ptoTog ijliov, ore yttQiog 6 d^ebg q)(jytiGu Itv' av- TOtg, TLttl fiaailevaovatv elg rovg aiwvag twv alciv(ov.

6 xoft elTtev (loC ovtol ol Xoyoi Ttiovoi ymI alrj&ivol, yxxl 6 yuvQiog 6 S^eog tcov TrvevuaTCov tcuv TtQOtprjTCuv aTtiareiXev tbv ayyeXov avzoV del^ai zolg dovi,oig avtofj, a del yevia-d-ai iv TOLxei. 7 "/ore Idov eQyofiat xayi. iia.Y.ciqiog 6 ttjqiuv Tovg loyovg Trig 7tQ0(prjTeiag zof) fii^Xiov tovtov. 8 xayw ^laian^g 6 cc/.otcov xat filsTtwv radra' "Kal ore r\Y.ovaa xac t^Xertov^

avrovg drtickt aus, dass sich sein Licht Uber sie ausbreitet. Das ^aa&X, steht nun in anderm Sinne, wie 20,6, davon, dass sie iiber alle Gfiter der neuen Welt koniglich herrschen und sie in alle Ewigkeit (vgl. das Gegenbild zu 20, 10) geniessen.

22, 6—9 bildet den Abschluss des Gesichtes, wie das fUnfte in 19, 1 10 einen hatte. Wie dort nach alien vorbereitenden Gerichten mit dem Unter- gange Roms der Anfang des Endes kam, so hier nach dem Untergang des rOmischen Imperiums und seinen Folgen im 6. Gesicht das eng damit ver- kniipfte Ende selbst im siebenten. Daher erscheint der Engel 21,9 noch ein- mal, um, ahnlich wie 19,9, zu versichem, dass die Verheissungsworte, in die das Gesicht 21,24ff. 22, 3fF. ausgegangen war, zuverlHssig seien und zwar in der vollereu Form von 21,5. Diese Worte waren dem Propheten eiii- gegeben iufolge dessen, was der Engel ihm 21, 10. 22, 1 gezeigt hat. Dar- um wird Gott, der sie ilm reden geheissen, hier bezeichnet als der Gott der Prophetengeister (vgl. 1,4. 4,5), in denen die Mannigfaltigkeit des den verschiedeuen Propheten mitgeteilten Geistes der Prophetic (19, 10) angeschaut wird; dabei aber hervorgehoben, dass er seinen Engel (21,9) gesandt hat, ihm zu zeigen, was diese Worte ihm eingegeben hat. Dem Plur. 7iQ0(fr]Tujy entspricht das da^ui r. dovXotg cevt. « dei- yeyec&tct fj/ T«/ft aus 1, 1 ; denn alle Prophetic weist doch zuletzt auf das nahe be- vorstehende Ende hin, wie es in dicsem Gesichte enthiillt ist, und sucht durch ihre Mahnung auf dasselbe vorzubcreiten. v. 7. s^x^f*^* "^^Z*') wie 3, 11, kniipft hier bestatigend an das ey Ta/eL v. 6 an. Aber trotz der Rede in der crsten Person ist es der Engel, der im Nameu Christi diese Bestiitigung bringt, wie er auch im folgenden die Worte des Verfassers aus 1,3 aufnimmt, um sclig zu preisen die, welche die Worte der Prophetic dieses Buches, d. h. die mit seinen Weissagungen verbundenen Ermahnungen halten. Es erhellt daraus, dass mit dieser 7. Vision der Abschluss des ganzen Buches gekommen ist. Daher weist das xttyto (scil. et^i) v. 8 absichtsvoll auf den Eingang der erst en Vision 1, 9 zuriick, indem sich Johannes nun als den Ohreo- und Augenzeugen des in den Worten der Prophetic dieses Buchs Ent- halten en durch das zeitlose part, praes. charakterisiert. Vgl. Dan. 12, 5. Wie der Aor. tjxovan auf das v. 6f. GehOrte geht, so das Imperf. sjikenoy

22.6-14. 531

hTteaa TtQoaxvviiaaL tfiTtQoa&ev nZv nodwv toO ayyeXov xov deixvvovTog fioi taDra, 9 xat liyei ^oi' oga ^ij' avvdovlog gov elfii TMxl Ttiv adehpwv gov tiZv jiQOfp^iVuiv ycai twv ttjqovvtcjv Tovg loyovg toB (iifikiov Tovrov t(^ ^€(>J n-QOG'Kvvr^GOv.

10 Kai keyei fioi' ^ij G(pQayiaj]g zovg Xoyovg zijg ngocptj- Teiag zoV fii^Xiov tovtov 6 nmgog yag iyyvg iariv. \{ 6 adi- Tiiov adiynflctxio I'ti, y,al 6 ^vnaqbg ^V7tavdif(€0} Izi, y.ai 6 dr/.aiog dinaioGvvr^v ^con^Gario iriy xai 6 ayiog ceyiaGdr^rio txi, 12 Wot* igxo^icti Tuxiy yxxI 6 fxiG&og fiov fiev' fjuovy ccTtodoDvai Ixaar^^/i log TO Igyov iGtiv avzor\ 13 iyio to ahpa tloI to w, 6 rtQiu- Tog 'Kal 6 fGxccTog^ i) ^QX'^ '^^'^ '^^ Tfkog. 14 fiaYMQioi 6i nXv-

auf die noch fortdauernde Vision, in der der Engel vor ihm steht. Der Anlass zu dem tnkoa ist ganz §,hnlich wie 19, 10 gedacht. Die feierliche Bezeugung erinnerte an den grossen fAaQtrg, und v. 7 war ja direkt aus dessen Person heraus geredet. Auch aus dem deixy. fAot rtwra im Riick- blick auf 21, 10. 22, 1 erhellt reeht deutlich , wie diese Scene noch als zuin Epilog der 7. Vision gehdrig gedacht ist. Das Gesicht schliesst ge- nau wie das fiinfte ab (19, 10), nur dass hier zuerst die Propheten als die Brfider des Sehers bezeiehnet werden und dann erst alle, die die Worte dieses Buches befolgen (v. 7).

V. 10 beginnt der Epilog des ganzen Buches, auf dessen Inhalt die folgenden Worte hinweisen. Es entspricht ganz dem Eiugang (1, 10), dass noch nicht gesagt wird, wer zu ihm redet, sondern dies erst aus dem Folgenden klar wird. Nur Christus, der ihn schreiben geheissen (1,11.19), kann ihm sagen, was er mit dem Geschriebenen machen soil. Das juf] a(fQ€eytC7;g steht in absichtsvollem Geg^nsatz zu 10, 4. Dan. 8, 2H. 12,4.9, der durch o xaiQog xrX, (1,3) begriindet wird. v. 11 ist Nach- bildung von Ezech. 3, 27. Mit furchtbarer Ironie wird der Unrechtthuende aufgefordert mit seinem Thun fortzufahren , und der Unsaubere (vgl. die QvnuQuc im moralischen Sinne Jak. 1, 21) sich weiter zu beschmutzen, aber mit dem nachdriicklich am Schlusse stehenden en : so lange es noch Zeit ist. Im Parallelismus steht dem adixaty der dtxtaog, dem QfTia^og der ay tog gegenflber. Auch sie sollen Gerechtigkeit iiben und sich weiter heiligen far jetzt. T. 12 erlautert das eti durch eyto e^/. xax. (v. 7) und zeigt, dass Christus der Redende ist. Zu o fAia&. fiov fiex efjiov vgl. Jes. 40, 10, zu <r7ro(f, Bx. xxX, Psal. 62, 13. T. 13« o u^iaxog x. o £<y/«r.) nur von Christo (1, 17. 2, S), beweist, dass derselbe den Gottesnamen 1, 8. 21, 6 un- mittelbar sich selbst beilegt. v. 14. o/ 7i}.vvovTig xrX,) wie 7, 14; doch

532 Apokalypse

vovteg Tag OTokag avTwVy Hva laraL fj i^ovaia ctvTwv etiI to ^vXov Ttjg ^(oijg xal xdig nvixoGiv elaikd-toatv elg Trjv TtoXiv. 15 e^o) 01 TLvveg ycal ol (paQ^iayLol xal ol noQvoi. tuxI oi (poveig TLal oi eidioXoXdrgat xat Ttag q>ihljv nal noiciv xpevdog, 16 iyw ^Irjoodg tTCSfiipa tov ayytkov fiov iiaqftvQrflav vfilv tavra iv zalg iTLTikfjoiaig. iyw elfic fj ^i^a xai to yivog ^aveid, 6 aarriQ 6 lafinQog 6 TVQOivog. 17 Tial to /rvefjua Tial fj vvfj,q>tj Xiyovaiv i'gxov, TLat 6 otlovov elnaxia' egxov. xai 6 diipwv igxio&w^ 6 &il(jov Xa^erii) tdwg ^(af^g dwgedv.

ist hier von einem Waschen im Blute Christi nicbt die Rede. Da die Kleider Symbol des sittlichen habitus sind, in dem einer erscheint (3,4), kann das Wascben derselben ebensogut auf die fAerayoia geben, und die Erinnerung an die Briefe, in denen dies die stebende Fordemng war, legt diese Beziebung im Epilog am nSrcbsten. Das tya ist, wie. so oft bei Job. (vgl. I Job. 1, 9), blosse Exposition des fAaxagiov^ wesbalb es mit ind. fat. verbunden wird. Erst im zweiten Gliede, wo das wieder zu erg&nzende lya durcb die Vorstellung der Absicbt, welcbe der ihnen verliehene An- sprucb an das Holz des Lebens {e^ovaitt, wie Job. 1, 12, mit eni c. ace, wie 6,8) bat, beberrscbt wird, tritt der conj. aor. ein (vgl. 3,9). Nor wer jenen Ansprucb bat, darf mittels der Tbore in die Stadt eingeben (vgl. 21,25.27). T. 15* elo)) draussen und damit ausgescblossen von ibr sind die Hunde, d. b. die, wie unreine Tiere, der beiligen Stadt nicht naben dtlrfen. Gedacbt ist wobl, wie Pbil. 3, 2, vorzugsweise an die Heiden, da wieder spezifiscb beidniscbe SQnder, wie Zauberer, Hurer, M5rder und GOtzendiener aufgezghlt werden (21, 8). Bem. aber, wie auch bier das Lieben und tTben der Lfige (Job. 8, 44) den Gipfelpunkt bildet-. y. 16. toy ayy, /a.) kann unm5glicb der v. 6 oder 1, 1 genannte Engel sein, sondem nur Jobannes selbst nacb II Cbron. 36, 15 f. Mai. 2, 7. Ill Esr. 1, 48f. Denn zu ibm spricbt Cbristus seit v. 10, und nur er kann das von Cbristo ibm Gesagte den Lesem, an welcbe sicb Jesus jetzt wendet, be- zeugen und zwar in den Gemeindeversanunlungen , wo die Worte dieses Bucbes nacb 1, 3 verlesen werden sollen. Das rj gi^a (5, 5) wird bier er- l&utert durcb to yeyog: der von David stammende Messias, der als der glSuzende Morgenstem (bei seiner Wiederkunft) den Tag der seligen End- vollendung berraufftlbrt. Anders ist das Bild 2,28 angewandt.- T* 17. TO nysvfjia x, rj yv/Atptj) Auf diese Worte Cbristi antwortet der Geist (in den Propbeten) und die Braut (d. b. die auf ibren Br&utigam wartende Gemeinde) mit der Bitte um sein Kommen. Es wird aber jedes einzelne Glied der Gemeinde (bem. wie aucb bier die Gemeinde bald als ganze, bald in ibren einzelnen Gliedem vorgestellt wird) aufgefordert, sicb dieser Bitte anzuscbliessen. Zu o diiljwy f^/«r«^ai vgl. Job. 7, 37, zu XafiiT» xtX. 21, 6.

22, 15-21. 533

18 fiagrvQW iycj navrl t^J ctAOvovxi zovg loyovg rrig 7tQoqnjTeiag zov ^i^Xiov rovrov iav Tig ini&fj in avrdy Itci- S^aei 6 d'ebg in^ avxov rag TrXtjyag tag y€yQa^^ivag iv r^ PipXiffi Tovzffi, 19 yiMv iav rt^ aqdXri ano tUv Xoywv to() pi^Xiov xiig nQoq>rjT€iag TatTtjgy aq)€kei 6 d-eog to fiiQog avTo€ ccTto ToC ^vlov Trjg ^onlg xai At T^g Tvokewg Tijg ayiag^ %Qv ycyQafifiiv(ov iv tijJ ^tfiXitp rovrqf. 20 keyet. d fAagTVQwv xafrta' vai, egxofiat toxv. ocfjU^v, I'qxov, y.vqu ^IrjaoD. 21 ^ X^Q'^Q ^^^ Y-VQiov ^IfjaoC fiera Tcdwwv.

18f« /jiaQTVQtt} €y<a) Im zweiten Teil des Epilog nimmt der Pro- phet selbst das Wort , um die bei der Vorlesung des Buches in den Ge- xneinden (v. 16) ZuhOrenden anzureden. eay ttg xrJL) Nachbildung von Deut. 4, 2. Bern, den die Aquivalenz der Vergeltung hervorhebenden Ausdruck: Gott wird die Plagen, welche im 3. and 5. Gesicht beschrieben sind und an sich die Gl&ubigen nicht treffen, fiber ihn kommen lassen und so ihm zuftlgen, wie er Fremdartiges dem Buch hinzugeftigt hat. Ebenso wird er nach y. 19 von dem, der etwas von den Worten dieses Buches hinweggenommen hat, hinwegnehmen den ihm bereits zngewiesenen Teil (jjiBQogj wie 20,6. 21,8) an dem Holz des Lebens und der heiligen Stadt (vgl. zu V. 14). Das r. yeyQ. bildet eine Apposition zu beiden mit verschiedenen PrILpositionen (bem. den echt joh. Wechsel von ano und ex) verbundenen Worten : von dem was (von Verheissungen) geschrieben steht in diesem Buche. Gerade bei einem in der Gemeinde vorgelesenen Weissagungsbuche konnten sich leicht schwSjmerische Phantasien seines Inhalts bem&chtigen und durch Zus&tze wie Weglassungen das in ihm gezeichnete Hofi&iungsbild verzerren. Aber die Xoyoi t. n^(p, sind, wie schon 1, 3 (vgl. 22, 7) zeigt, vor allem die seine Verheissungen begleitenden Ermahnungen. Wie bedenklich es war, wenn hier judaistische oder liber- tinistische Irrlehrer etwas hinzufQgten (vgl. 2,24) oder abthaten von den emsten sittlichen Ermahnungen des Buches, zeigen die Briefe. ?• 20. ravttt) geht auf die v. 19 erw&hnten, in dem Buche geschriebenen Verheissungen, die Christus noch einmal mit seinem ya^ (1, 7. 14, 13) und der Verheissung seines baldigen Eommens (v. 12) versiegelt, worauf der Prophet mit seinem Amen und der Bitte um sein Kommen (v. 17) ant- wortet. 21. Der briefliche Schlusssegen korrespondiert dem brief- lichen Eingang (l,4ff.). Er wtlnscht alien Lesem das Geleit der Gnade des Herm Jesu. Vgl. die paulinischen Briefechlflsse.

Weiss, N.T.IIL 34