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Byland, August

Das patois der "M^langes vaudois" '

DAS PATOIS

DER

„MELANGES VAUDOIS

VON LOUIS FAVRAT.

INAIIGURAL-DISSERTATION

ZÜIi

KRLANGÜNG DER DOCTORWÜRDE

DER.

]. SEKTIO:^ DER H. PIIILOSOPIIISCHEIS^ FAKULTÄT

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UNIVERSITÄT ZÜRICH

VORGELP:(iT VON

AUGUST BYLAND.

GENEHMIGT AUF ANTRAG DER HERREN

PROF. DR. R. MORF UND RROF. m J.ÜLRK^H.

BERLIN.

VERLAG VON WILHELM GRONAU. MDCCCCII.

DAS PATOIS

DER

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„MELANGES VAUDOIS

VON LOUIS FAVEÄT.

INAUGURAL-DIS SERTATION

ERLANGUNG DEß DOCTORWÜEDE

DER

I. SEKTIOT^ DER H. PHILOSOPHISCHETs FAKULTÄT

UNIVERSITÄT ZÜRICH

VORGELEGT VON

AUGUST BYLAND.

GENEHMIGT AUF ANTRAG DEß HERREN

TROF. DR. H. MORF UND PROF. DR. J. ULRICH.; / .jf^' ^ /

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BERLIN.

VERLAG VON WILHELM GRONAU. MDCCCCII.

[Aus der Zeitschrift ßir französische Sprache und Litteratur Bd. XXV].

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Dem Andenken meiner lieben Kitern.

Lebenslauf.

Icli, August Byland von Othmarsingen (Kant. Aargau), wurde tieboren 1868 zu Tegerfelden. Hier besuchte ich Kl. 1 5 der Ge- nieindeschule, in Oberendingen Kl. 1 der Fortbildungsschule, in Zur- zach Kl. 1 4 der Bezirksschule. Darauf absolvierte ich das kantonale Lehrerseminar Wettingen. Alsdann war ich 3 Monate im Kanton Neuen- burg. Von 1888 91 wirkte ich als Primarlehrer zu Tegerfelden, von 1891 94 als solcher in Othmarsingen. Dann studierte ich roma- nische Philologie, ein Semester in Genf, zwei in Florenz und fünf in Zürich. Die grossen Ferien verbrachte ich meist in der französischen Schweiz.

Von 1898 1901 war ich Hauptlehrer für sprachlich-historische Fächer an der Bezirksschule Gränichen. Im Nov. 1898 machte ich in Aarau die Bezirkslehrerprüfung für Französisch, Deutsch und Italienisch, im Oktober 1900 das entsprechende Examen für Geschichte und Geographie. Im Dezember 1899 bestand ich an der Hochschule Zürich die Diplomprüfung für das höhere Lehramt in Französisch und Italienisch und gleichzeitig das Doctorexamen (Hauptfach Französisch, Nebenfächer Italienisch und Pädagogik). Seit 1. Mai 1001 bin ich Lehrer für Französisch und Italienisch am aargauischen Lehrerseminar Wettingen.

Anstrengende Berufsthätigkeit und ein schwerer Krankheitsfall in der Familie verhinderten mich, die Dissertation früher dem Drucke zu übergeben.

Für die vielseitigen Belehrungen und Anregungen danke ich schliesslich meinen verehrten Lehrern, von denen ich unter anderen erwähne die Herren Professoren B. Bouvier, P. Rajna, G. Mazzoni, H. Hitzig, 0. Hunziker, L. Gauchat, J. Ulrich und H. Morf. Den drei Letztgenannten gegenüber fühle ich mich zu besonderem Dank verpflichtet.

Ein warmes Wort des Dankes auch meinem Waadtländer Freunde, M. Jules Cordey, instituteur in Lausanne (früher in Le Mont)^ der als guter Patoiskenner mir stets bereitwillig die mannigfachste Auskunft gab und dadurch zur Vervollständigung dieser Arbeit nicht wenig beitrug.

Einleitung.

Im Jahre 1894 wurde bei F. Payot, libraire-editeur iu Lausanne, ein Buch veröffentlicht, welches den Titel trägt: „Louis Favrat, Melange s vaudois, fran^ais et patois". Der zweite Teil dieses Buches (pag, 173 294) enthält Patois-Stücke und eine Monographie über die Surnoms der meisten Ortschaften des Kantons 'Waadt. Die folgende Arbeit gründet sich eben auf diesen zweiten Teil des genannten Buches.

Ph. Godet zeigt uns in der Vorrede das Leben und Wirken Favrats. Dieser war ein gründlicher Kenner des Patois, welches, wie Godet (pag. XI) sagt, als seine „langue de nourrice" angesehen werden kann. Er hatte es von seiner Mutter gelernt, die von den Planches- du-Mont war, einem kleinen Dörfchen, eine Stunde nordwärts von Lausanne gelegen. Ein Bewohner dieses Örtchens, Herr Henny, Vetter von Favrat, zeigte mir das Haus, welches den Grosseltern unseres Verfassers gehörte und wo dieser ganze Wochen lang weilte, als er noch nicht in die Schule ging. Später brachte er daselbst seine Ferien zu. Verwundern wir uns darum nicht, dass Favrat, obwohl ein Sohn der Stadt, ebensogut patois sprach wie die Kinder des Landes.

Im Norden von Lausanne erhebt sich ein Hügel bis zu 928 m und zieht sich fast bis nach Moudon hin. Es ist der Jorat. Prächtige Tannenwälder bilden den Reichtum der Gegend. Die wichtigsten Ortschaften in diesem Kreisausschnitt, mit einem Radius von 2V2 Std., dessen Centrum Lausanne bildet, sind: Savigny, Epalinges, Chalet k Gobet, Montpreveyres, Froideville und Le Mont (Grand et petit Mont), zu dem auch die Planches-du-Mont gehören. Godet schreibt (pag. X), dass Favrat, als er Professor in der Stadt war, sich oft in Epalinges aufhielt, wo Verwandte seines Vaters gewohnt haben sollen. Doch kannte er den ganzen Jorat gut, und während meiner Wanderungen in jener Gegend sprach ich mit mehreren Per- sonen, die L, Favrat persönlich gekannt haben. Er liebte es, mit den Landleuten patois zu reden und immer wusste er eine Anekdote zu erzählen. Was er bei ihnen sah und hörte, das gab ihm Stoff

1

August Bijland.

zu einem Teil seiner Patois-Erzählungen. Er hat in seinen Studien auch La Fontaine nachgeahmt, so in: „La fenna ä Djan'-'- (die Frau des Jean, pag. 222); „La renaiUe que se voUiave fere asse grössa que lo bau''' (der Frosch, welcher sich ebenso gross machen wollte wie der Ochs, pag. 175); „Xo corM et lo renCc' (der Rabe und der Fuchs, pag, 216). Favrat zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht Schildbürgergeschichteu erzählt, die überall zu Hause sind, sondern mit Vorliebe seine Bauern schildert, so im Histörchen von „Pierro Tatipotze" (pag. 187); in „Lo bon fein'" (das gute Heu, pag. 176); „Lo siege de Paris'' (causerie entre deux Palindzards [Bewohner von Epalinges], pag. 214). Es wurde mir

Moudon

@ Evhallens

g'-J**^ cyMonIprcvejres

Savigny

wiederholt versichert, dass viele Erzählungen Favrats mehr oder weniger auf wirklichen Begebenheiten beruhen. Herr Altgrossrat Heneberg von Grand Mont (geb. 1838) sagte mir z. B. betreffs des Stückes ,,Coumein Voncilio Phelippe je au sorcier^'' (Wie der Onkel Philipp [es] dem Zauberer machte, pag. 180), er habe von seinen Eltern mehrmals über den Fall reden hören. Die Begebenheit habe etwa 1816 oder 1817 stattgefunden. Die Namen der Be- teiligten wolle er mir nicht näher bezeichnen, da derzeit noch Enkel derselben in Le Mont leben. Die Geschichte vom schon erwähnten „P. Tatipotze" sei ebenfalls historisch.

Das Patois der „MManges Vaudois'' Louis Favrat's. 3

Fävrat sprach also das Patois vom Jorat, res]), dasjenige von Le Mont, ^) Als ich mich an die vorliegende Arbeit machte, zog ich für jede Ortschaft des in Frage kommenden Gebietes Erkundigungen ein, um zu erfahren, wo sich mehrere Patoisants fänden, die mir einige freie Zeit opfern könnten. Es handelte sich für mich nicht bloss darum, einfach eine Liste von Wörtern abzufragen, sondern womöglich sämtliche Stücke Favrats mir vorlesen zu lassen und die nötigen Erklärungen zu erfragen. Ich wählte Montpreveyres und richtete mich für fünf "Wochen in der auberge communale ein, wo L. Favrat selbst zwei Monate des Sommers 1892 zugebracht hatte. Täglich ging ich zu Herrn Henry Lavanchy, Bürger des Ortes, der oft mit Favrat patois geredet hatte. Der 72 jährige Greis, welcher kaum mehr das Haus verliess, las mir die Patoisstücke vor, ich versuchte sie auch zu lesen und er korrigierte mich. Sofern seine Erklärungen mir nicht genügten, wandte ich mich an die beiden Söhne: Eugen (geb. 1855) und Emil Lavanchy (geb. 1866), von denen der erstere Gemeindeammann ist.

Montpreveyres zählt 240 Einwohner. Nur die ältesten davon sprechen zu Hause patois. Die Leute mittleren Alters können der Mehrzahl nach auch patois reden, wovon man sich im Cafe genügend überzeugen kann. Die jüngere Generation, von 16 bis 30 Jahren, versteht das alte Idiom immerhin noch so gut, um an der Konversation der Älteren gelegentlich einigen Anteil zu nehmen. Ungefähr dieselben Verhältnisse finden sich in Froideville und Savigny, da diese Orte wie Montpreveyres über zwei Stunden von Lausanne entfernt sind. In Epaiinges, welches eine Stunde von der Stadt weg liegt, hört man schon weniger Patois. Dieses ist noch mehr zurückgegangen in Le Mont, dessen Beziehungen mit Lausanne sehr intime geworden sind. Da die Stadt sich fortwährend vergrössert, so beträgt die Ent- fernung zwischen ihr und Le Mont heute bloss noch eine halbe Stunde.

Das Patois vom Jorat, als Ganzes genommen, ist ziemlich gleich- förmig. Indes ist es nicht schwierig, von einem Ort zum andern einige deut- liche Verschiedenheiten herauszufinden. Ich gebe hiervon einige Beispiele:

Le Mont Epaiinges Savigny Montpreveyres FroideviUe

111 um l() b li lYi

faba fäoa füv9 füva f<iv9

*cadutu tsä'o&.tsdzä tsdza ts9zü od. ts9zä tsazü ts9Zü

a f. tsdznetd ts9znetd tsdzaetd od. tsdzayd tsdzäetd tsdzhetd * venu tu vdnil vdnü vdud vdiiä vdua

a f. vdiici vduä vanüeta vdnäet? vdMetd vide eccu hac W3/X9 vnyy.d ^^y^'/^ vUy/.d vny/.?

(fr. voici) vhyirfd

tempus te te. t^ te te

^) Cf. pag. 172 der „Melange s vaudois", wo Favrat von den Waadtländermundarten immer das Patois vom Jorat citiert.

1*

4 August Bijland.

Wir haben also verscliiedene Formen des bestimmten männlichen Artikels. Epalinges und Montpreveyres verwandeln das tonlose Schluss-a zu d. Le Mont sagt üu'. für gefallen, Savigny tsdzü; aber diese beiden Dörfer brauchen auch ts^z^', welches die alleinige Form der übrigen Orte ist. Wenigstens hörte ich daselbst keine andere Form anwenden.

Ein charakteristischer Zug für Epalinges und Savigny, wie auch für die zwischen beiden liegenden Weiler, ist der Verlust der Nasalierung im Resultat von e + n, mrtempus te. Doch habe ich in Savigny noch d9m'^'dzd (= doraenica) gefunden, dessen ? ein kaum hörbares i enthält.

Mouillirtes l {= T) ist im Patois vom Jorat nicht völlig ver- schwunden. Odin geht zu weit, wenn er in § 248 seiner „Phonologie des patois du canton de Vaud, Halle, Niemeyer 1886" sagt, dass man daselbst bloss noch den Laut y finde. Die Leute von 50 Jahren und darüber sprechen deutlich ein l in der Mouillirung, um die es sich hier handelt. Allerdings ist dieses /, obwohl hörbar, nicht mehr derart, dass man es als vollwertiges l phonetisch notieren dürfte. Vielmehr überwiegt das y. Bei den Personen unter 50 Jahren ist das l fast nicht mehr vernehmlich. Man kann demnach die Mouillirung mit y bezeichnen, wie es Odin thut. Um ganz genau zu sein, sollte man 'y wählen.

Welches Patois hat Favrat geschrieben? Da der Verfasser die Volkssprache von seiner Mutter erlernte, welche von den Planches- du-Mont war, Hesse sich voraussetzen, dass er auch die Sprache dieses Ortes schrieb. Und in der That ist die Grundlage seiner ge- schriebenen Sprache das Patois von Le Mont, doch hat er sich nicht auf dieses eine Dorf beschränkt. In meiner Darstellung werde ich eine Anzahl Formen anführen, die in Le Mont nicht gebräuchlich sind; soviel als möglich werde ich dabei jedesmal das Wort erwähnen, das dieser Ortschaft eigen ist. 2)

Während meiner Wanderungen in den verschiedenen Orten habe ich mich überzeugen können, dass Favrat sein Patois sozusagen ver- allgemeinert hat. Durch seine Graphic, durch gelegentliche Mischung der Formen und Worte erweckte er bei seinen Landsleuten die Illusion, dass er den diversen Ortschaften dialektisch gerecht werde. Daher war ich nicht erstaunt, wenn ich ein Stück lesen liess, in Froideville und in Savigny ebensogut wie in Le Mont sagen zu hören: ,.Das ist unser Patois". Schauten die Lesenden näher zu, so fügten sie sehr oft bei: „Dieses Wort da wird bei uns nicht ge- braucht, aber icli habe es schon gehört an dem und dem Ort des Jorat".

2) Ich rede hier nicht von der Monographie der „Surnoms', wo sich natürlich viele dem Jorat fremde Formen finden. Immerhin ist ein be- trächtlicher Teil davon auch in dieser Gegend im Gebrauch, wie ich mich versichern konnte; die ihr unbekannten Formen werde ich lokalisieren, wenn ich sie in meiner Darstellung eitlere.

Das Patois der „Melanges Vaudois'' Louis Favrat's.

Beinahe alle Stücke Favrats wurden ursprünglich im: „Messager des Alpes", in der „Revue Suisse'- und im „Conteur Vaudois" veröffentlicht. Sie waren für ein ziemlich ausgedehntes Publikum bestimmt, doch in erster Linie für die ,,Joratois", Den „Broyards" und den Bewohnern des ,,Gros de Vaud" bot ihre Lektüre keine Schwierigkeiten, da das Patois des Jorat wenig abweicht von den- jenigen der beiden anderen Gebiete; wenigstens in SuUens und Daillens, nahe bei Cossonay, wurden mir einige Favratsche Stücke ziemlich gut gelesen. Es ist wohl möglich, dass unser Verfasser seinem genera- lisierten Patois des Jorat neue Formen oder solche anderer Dialekte zugefügt hat. Lides bin ich nicht im stände, über diesen Punkt zu entscheiden. Favrat, Herausgeber des „Glossaire des patois de la Suisse romande de Bridel", kannte mehr oder weniger sämt- liche Idiome der französischen Schweiz, Es war ihm folglich nicht gar schwierig, den Wortschatz seines Patois zu vergrössern.

In der Transkription der Laute folgt Favrat zum Teil den- jenigen, welche vor ihm Patois schrieben. Und da ist vor allem zu erwähnen der eben genannte, 1845 verstorbene Dekan Bridel, welcher zwischen 1813 und 1817 im ,.Conservateur Suisse" ausser einer grösseren Zahl Patois-Sprichwörter mehrere Dialektstücke veröffent- lichte. Wählen wir z. B. aus Bd. VII, pag. 408 genannter Zeitschrift den Anfang von „Le Charivari, Histoire villageoise cn patois Vaudois". Ich stelle dem Text Bridels denjenigen gegenüber, welcher der Fassung Favrats entspräche. Sciion ein flüchtiger Vergleich zeigt, dass unser Verfasser in seiner Transkription nur wenig von der Bridelschen ab\veicht.

Text Bridels:

L'ai y avai dein noutra coumena na viva, qu'avai ä nom Pernetta, et que passave le trei vingt et di: ny a pas tant grand tein, car ynS que ne su pas hein villio, mein sovigno <;oumein pe l'etai de Vau- tro hy: sta vSva addon avai dja einterra dou zliommo; ina cudive ade ein trova eincora ion, et rcluquave ti le valet^ le djouveno, le villio, le hi, le pouet; Vai ire tot on, medai que pusse accrotsy 3on fou:

Die Fassimg Favrats wäre:

Läi avdi dein noutra coumena 'na veva, quaväi ä nom Pernetta, et que passave le trai-veingt et di: na pas tant grand teimps, cd me que ne su pas hin vtllho, m'ein sovigno coumeint se Vetdi de lautrld: sta vSva adan aväi dza einterra dou z'hommo; nia coudessäi adi ein trova oncora ion, et reluquäve ti le valet, Je dzouveno, le villho, le hi, le pouai; läi ire tot on, meddi que pusse accrotzt son fou:

6 August Byland.

(1. li. Es (hatte) lebte in unserer Gemeinde eine Witwe, welcho Pernetta hiess, und die über siebzig (Jahre) ^^iihlte: es ist nicht so- lange her, denn ich, der ich nicht gar alt bin, erinnere mich daran^ wie wenn es von vorgestern wäre: diese Witwe also hatte schon zwei Männer begraben; aber sie dachte immer deren noch einen zu tinden, und sie schielte nach allen Burschen (Söhnen), den jungen, den alten, den schönen, den hässlichen ; es war ihr ganz eins, wofern sie nur ihren Narren erwischen konnte.

Zum Teil hat also unser Verfasser die Orthographie selbst festgesetzt. Herr V. Favrat, Redaktor in Lausanne, Sohn des Schrift- stellers, sagte mir, dass sein Vater unter auderm zuerst schrieb: am = habebat, prao = pro de; dann änderte er in avCd^ jjvau^ wie man aus den ,,Melanges Vaudois" ersehen kann. Da Favrat für das grosse Publikum schrieb, war er genötigt, eine Transkription anzuwenden, welche sich nicht zu sehr von der des Litterärfranzösischen entfernte. Wie jede mehr oder weniger historische Orthographie zeigt diejenige Favrats den Übelstand einer wenig klaren Notierung. Sie enthält verschiedene Zeichen für einen und denselben Laut, oder aber ein Zeichen stellt mehrere Laute dar. Z. B. : habemus = ein 177, "26, phonetisch notiert ?; aber 185,6 ist dasselbe Wort geschrieben ain\ directu = dräi 182,10, gesprochen dra^\ credere = kräire 182,23, lautend hr^rd. Andere Likonsequenzen: tardu = 183,11, aber tard 195,19, gesprochen tär\ grande tempus = ^rancZfgiwtps 241 ,25, aber grantein 243, 1 8, beide phonetisch notiert ^ra^?; h a b ui s s e m = össo 189,14, avsso 208,20, beide oso lautend. Bezüglich des Accentes linden wir: nocte = ne 182,5, ne 198,15 gesprochen ne; illos = le 223,26, le 224, 30, le lautend. Zum Apostroph: ego habeo = Je 229,14, aber i'e 232,18, phonetisch geschrieben ye. AVenn ich auf diese Inkonsequenzen aufmerksam mache, so bin ich indes weit davon entfernt, hierdurch gegen Favrat einen Vorwurf zu erheben. Ohne Zweifel wäre die Orthographie von ihm gleichmässiger gestaltet worden, hätte er selbst die Sammlung seiner Patoisstücke herausgegeben.

Unser Verfasser, geboren 1827 und gestorben 1893, schrieb seine Werke etwa zwischen 1850 und 1880. Ich bedaure, dass ich nicht eine Zahl genauerer Daten ermitteln konnte, Herr V. Favrat besitzt nur ganz wenige Manuskripte seines Vaters, und im Aufsuchen von Zeitschriften oder Zeitungen mit Favratschen Stücken war ich bis jetzt noch nicht glücklich. Da jede lebende Sprache stetiger Ver- änderung unterworfen ist, darf angenommen werden, dass das Patois, als Favrat es erlernte, nicht ganz dasselbe war wie heute. So finden wir in den „Melanges Vaudois'-: habebat = aväi, faciebat =^fasäi, * molinariu = monnäi, da zur Zeit des jungen Favrat i ohne Zweifel deutlich zu hören war. Der 72 jährige Vater La vanchy sprach es wenigstens noch ganz vernehmlich aus, ebenso andere ganz

Das Patois der ,,Melanges Vaudois'' Louis FavraVs. 7

alte Personen. Gleich verhielt es sich wohl mit dem / von diahllio 181,8 = diabolu, oncllio 181,6 = avunculu. Heute lauten die ersten Formen avä% Jazä\ monn^, mit kaum hörbarem e. In dyah'yo ist l fast vollständig verschwunden, so dass man es in der Notierung vernachlässigen darf, oncllio wird hier durch o'lg dargestellt.

Die „Joratois", und mit ihnen alle Waadtländer, können stolz sein auf Favrat, der den Charakter und das Leben der Landleute durch diese frische und natürliche Volkssprache so trefflich darzu- stellen wusste. Mit Recht sagt Godet im Kap, V der Vorrede zu den „Me lang es Vaudois", Favrat habe sich in seinem Patois gar wohl befunden. Man lese „die Geschichte von Wilhelm Teil"' (pag. 239), den „Friedenskongress" (pag. 209) und man wird erkennen, welcher Kühnheit im Ausdruck das Patois fähig ist und wieviel Schalkhaftig- keit man darein legen kann. Zugleich wird dabei die Überzeugung gewonnen, dass Favrat ein grosser Meister dieses Volksidioms ist. Noch mehr vergewissert man sich dessen durch seine Poesien. Wir verwundern uns daher nicht, zu vernehmen, dass diese dem Verfasser den Namen „Mistral de la Suisse romande" eingetragen haben. Es sei in erster Linie erwähnt „der Rabe und der Fuchs" (pag. 216). „Die Säge und die Mühle" (pag. 225) ist zum Volkslied des Jorat geworden. Was die metrische Form des schönen „Winzerliedes" (pag. 185) betrifft, so scheint Favrat Chateaubriands hübsche Romanze, im letzten Abencerage, ,.Combien j'ai douce souvenance" zum Muster genommen zu haben. Die betrettende Melodie gehört ursprünglich zu einem Malmariee-Lied. Cf. Tiersot, Hist. de la chanson po- pulaire en France, Paris, 1889, pag. 104.

Der Zweck meiner Arbeit ist ein doppelter. Erstens will ich ein linguistisches Tableau vom Patois Favrats geben. In Anbetracht des ziemlich ausgedehnten Stoffes werde ich die Diskussion der einzelnen Sprachphänomene nicht suchen. Ich beabsichtige hauptsäclilich, geordnetes Material zu liefern. Sofern dies später zu Diskussionen Anlass giebt, so werde ich der erste sein, daraus Nutzen zu ziehen. In zweiter Linie soll diese Darstellung eine Art Führer sein für Nichtphilologeu, welche die Patoisstücke Favrats zu lesen wünschen. Diese Lektüre ist keineswegs so schwierig, als das Vergnügen, welches man dabei hat, gross ist.

Für die Anordnung des Stoffes halte ich mich im Vokalismus, soweit möglich, an L. Gauchat, Le patois de Dompierre (these de Zürich 1891). Die Einteilung des Konsonantismus und der Formenlehre ist wesentlich diejenige von Meyer-Lübke, Roman. Grammatik I und II. Ins Wörterverzeichnis wurden zumeist nur solche Formen aufgenommen, die nicht im oben genannten „Glossaire" Bridels enthalten sind.

8 August Byland.

Trauskriptioii der Laute.

(Sie ist fast dieselbe, welche Herr Gauchat in der vorhin citierten Arbeit anwandte.)

Vokale. a lautet wie in fr. iias; ü: madame; e, p sind geschlossen: chant«^', repos; f, g sind offen: fete, bord; e, o halten die Mitte zwischen e, p und e, g; i, u sind geschlossen: ici, vows. a, e, 0, u in tonloser Schlusssilbe, e und o in ae, do, lauten wie betontes ä, e, o, u, sind jedoch weniger straff artikuliert, da sie keinen Accent tragen. ^^ ° sind kaum hörbar. 9 entspricht einem schlaff artikulierten cb, ist jedoch etwas mehr geschlossen: ragner; m, qe sind geschlossen: mwr, ieu\ q^ ist offen: scewr; ä, e, o, die Nasalvokale, sind nicht ganz die gleichen wie in fr. chan^, vm, bow. Wenn sie einem Konsonanten vorangehen, ob velar oder dental (/^^-/j^a = 1 i u g u a , nonCrr^ta = nonaginta), so liört man hinter den Nasalen den Über- gangslaut r^, der gebildet wird durch Verschluss zwischen Gaumensegel und Zungenwurzel, e enthält fast immer ein kaum vernehmbares i\ genauer sollte man also ^ notieren. Doch w^erde ich bloss ä, eund ö gebrauchen. ou, ai, ei sind Diphthonge mit dem Accent auf dem ersten Komponenten.

Konsonanten, r ist lingual; k stimmloser Yerschlusslaut, und zw^ar postpalatal, wie in fr. car, col, cou, oder mediopalatal, wie in culte, oder präpalatal, wie in qu\\ fi, mouilliertes n: \igne; s, z postdentale Reibelaute, s stimmlos: son, z stimmhaft: rose; |, z präpalatale Reibelaute, .? stimmlos: cÄant, z stimmhaft: Jeune; /, }(, y ebenfalls präpalatale Reibelaute, die beiden ersten stimmlos, y stimmhaft. / anlautend oder intervokalisch: Inrd = claudere, sohl = sufflare. / nach stimmlosem Konsonant: p/e = plenu, part/a = *partita. y nach stimmhaftem Konsonant: byüla = betula, dynhyo = diabolu. ty nähert sich ts^ dy dem dz. lo bilabiovelare Spirans, findet sich z. B. in fr. roi =■ riva\ w bila- biopalatale Spirans, in nuit = nwt.

Andere Zeichen. über einem Vokal oder Konsonanten deutet seine Länge an; -^ über einem Vokal bezeichnet dessen Kürze; 'Accent; < = offene Silbe; > •== geschlossene Silbe. ~ = „andere Entwicklung als-'. ^" = Vokal; y = Nasalvokal, P = Patois. Gauch. = L. Gauchat, Le patois de Dompierre, These de Zürich 1891. Bridel = Bridel, Glossaire du patois de la Suisse romande publ. par L. Favrat, Lausanne 1866. Siede = J. Siede, Syntaktische Eigentümlichkeiten der Umgangs- sprache weniger gebildeter Pariser, Berliner Diss. 1885.

Die Formen ohne Angabe von Belegstellen wurden von mir während meines Aufenthaltes auf dem Jorat erfragt und finden sich bei Favrat nicht.

Das Patois hat nur eine Form für Singular und Plural, ausser den Feminina auf a (Sing.), welche im Plural e haben. Deshalb

Das Patois der „Melanges Vaudois'' Louis Favrafs. 9

citiere ich auch den Singular für die Beispiele, für welche Favrat an der erwähnten Stelle den Plural giebt.

Die Ziffern geben die Seiten und Zeilen an. 175, 20 z. B. bedeutet Seite 175, Zeile 20. Die Titel und die Majuskeln, im letzten Teile des Favratschen Buches, gelten je für eine Zeile.

Schliesslich sei bemerkt, dass ich jeweilen nur eine einzige Belegstelle angebe. Nur wo es durchaus erforderlich war, wurden mehr als eine solche angeführt.

Lautlehre.

A. Vokalismus.

I. Betonte Vokale.

]. a.

§ 1. a<: = a (Freies betontes a bleibt): pratu ^jrö, Wiese 182, 21; veritate vrtd^ Wahrheit 191, 6; pala phla, Schaufel 232, 25; fratre frhrd^ Bruder 174, 23; latro /«r», Schelm 184, 32; *teriitrum? (von terere) terüre, Hohlbohrer 284, 23 P von Blonay, freiburgisch teruro^ cf. Bride), p. 369.

aticu = Tidzo: *villaticu vdludzo, Dorf 177, 17; *hereditaticu erdiudzo^ Erbschaft ,178, 20; *viaticu yädzo^ Mal 173,3.

sapit Si(, weiss 181, 21; habet a^ hat 173, 4; stabulu etrubi/o, Stall 181,7; gravat grhve, verhindert 181,27; clave lä, Schlüssel 245,11 aber clavu /«, Nagel 254,20; nasu na, Nase 177, 7; claru lä, klar 17G, 12; crepare krevu, umkommen 173,19; intrare etra, eintreten 174,25.

§ 2. a > (a in geschlossener Silbe) =

ä: cattu ts'a 181, 24 Katze; bassu ba 241, 25 hinunter.

ä: grassu grü, fett 174, 13; *casnu tshno, Eiche 229, 16; tardu tn, spät 183,11.

carru tse, Wagen 176,21; aber tsar a 184, 9 Wagen ohne Bremsvorrichtung, mit einer grossen Bank, Dieses tsar ist entweder ein Archaismus oder es ist vom Französischen beeinflusst. In Le Mont kennt man bloss den Ausdruck tse a bä.

§ 3. a <: nach Palatal = i: laxare lesi, lassen 177, 3; collocare kütsi, übernachten 184, 13; pacare pay^, bezahlen 177,24; *coacticare kats/, einheimsen 177, 4; *jocare dzüvi, spielen 181,30; *eavicare tsnyi, schützen 247,21; *tirare tdri, ziehen 182,2; *virare V9ri, wenden 176,20 (Gauch. § 16); *\\rahat varJve, wandte um 189, 26; cerabat ssrive, wiclistc 190,4; mercatu martsi, Markt 193, 22; commeatu kodzi, Abschied; cadit ^57, fällt 176, 16;

10 August Bijland.

casis tsi^ bei 178, 10; cambiatu tsädzi, gewechselt; ajutatu oydf/K geholfen 238,24.

y -\- ata = (V: *'vocitata vwodyfi, geleert 184, 12; *fricassata? frekaSa, geröstet 188, 12.

Also y -{- atu, ata: *cuminitiatu(a) kumesi 173, 10, f. kumesa^ angefangen; collocatu kütsJ, f. kütSa, übernachtet; *excorticatu ekortsT 184, 1, f. ekortsa, verletzt; manducatu madzJ, 173, 7, f. niadza, gegessen; laxatu lesi^ f. lesci 243, 10 gelassen; *putiatu pwnzi, f. pweizti, geschöpft.

caru ts? 207, 25; cara tsira. teuer, lieb. Wir sehen liier dieselben Resultate wie in feru /\/?^ fera /-^^'ö, stolz. Für diese Entwicklung verweise ich auf die Behandlung von e -j^ r, § 8 Y. fira ist die gewöhnliche Form des Jorat, nicht fy^^ra 175, 18. (cf. Gauch. § 15). Ausserdem braucht man auch fyirta (analogisch nach fhrta, stark 179, 4).

*plattea pyßs9, Platz 189,11 (e wegen /).

§ 4. a) a unter Einfluss von folgendem c, g = e (= *ai). In offener Silbe: lacu le, See 219, 15; veracu varr, wahr 182,24; fac[e]re /f^3, machen 175.9; de [ecjcehac dese, dahin 181,31; de [iljlac delc, dorthin 181,31; [iljlac le (in Proklise lay, z. B. lay avay ön ömp, es war ein Mann 210,25; lay avay ö yödzo^ es war ein Mal 173, 3); magis me\ mehr 175,23.

facis fü^ machst 183, 13; facit fa^ macht 175, 13; paeat phye, bezahlt 187, 18; magis ma (proklit.), aber 173,14; *acqua idyd, Wasser 223,13 (Gauch. § 18).

In geschlossener Silbe: factu /i, gemacht 174,4; brachiu - hre^ Arm 179, 6; facio /f, mache 208, 29; repascu *repascu *repais rdpc, Mahl 247,2; *blaviu hyevo^ bleich (cf. Zs. f. rom. Ph. XVIII, 433).

vacca vtdsd, Kuh 186, 11.

ß) a + y = e : maju me^ Mai 256,20; *vadio ve^ ich gehe 180,24; sapio se, ich weiss 177,10; habeo e, ich habe 173,21.

*radia räy^^ Scheitel 190,4; *sabia sadz9, artig 179,2.

§5. Suffix ariu aria:

ariu =: ä<^ : operariu ovrä% Arbeiter 173,17; *tottu *parariu? to parü% nichtsdestoweniger 175,1; molinariu möna\ Müller 182,2; *caprariu tsevrh\ Ziegeuhirt 204,16; *papariu paph% Papier 235,8; Zeitung 217,14; 214,6; *pottariu potn% Töpfer 259,17; *panariu panü% Korb 193,15; ? blesdTKT, wilder Birnbaum 238,12; *quartariu kartw. Teil, (Schnee-) Masse 206,3; *val darin? vaodä% Zauberer 182,17.

In einem Teil des Jorat ist ä* zu ä geworden. Favrat giebt

Das Patois der „Melanges Vaudois^ Louis Favrat's. 1 1

zwei Beispiele: *subtelariu solh^ Scliuli 174,12; 190,4;? kägaüh, Lärmniacher 280,1.

aria = -äerd : *panaria panaera, Kolüenkorb auf einem Wagen 193.,15; *carraria tserCierd^ Strasse 199,13; *fumaria

/wmd^/'^, Rauch; *valdaria sc. nra (auraj? vaodrier?, Süd- ostwind 241,12.

ariu nach Palatal = i : bouc + ariu buts7, Metzger 254,10; *cordubanariu kordanJ, Schuster 192,26; *nucariu

not/J, Xussbaum 216,3; *ceresiariu sarazJ, Kirschbaum 238.1 2; *vervecariu berdzJ, Schäfer 246,13: *animaliariu armai/i, Hirt 205,20 Kuhhirt.

*rastellariu rateli, Gestell 252,2; "^'primariu prdmt, erste 188,31; *ministariu (statt ininisteriu) meti^ Handwerk 193,5 und *papariu pajyJ, Papier 211,29 sind wahrscheinlich vom Französischen beeinflusst; die gewöhnliche Form für Papier ist /^apö* 235,8; ? tatrJ, derjenige, welcher viel Kuchen (trära) macht oder isst 280,3.

aria nach Palatal= Jr9 : *precaria preyird, Gebet 203,18; *perticularia? belira, Stange 240, 9; *nucarla noyird, Xuss- baum 202,4 ist ein interessantes Synonym zu noyJ 216,3.

§ 6. a vor finalem 1, 11 od. 1 + Kons. ^ w : calet tsü. es liegt daran 189, 14; hospitale oto, Küche 182, 10; male ?nJ, weh 174, 4; tale tö^ solch 199, 19 neues Fem. tula 179, 15; caballu

tsevo^ Pferd 183, 21 ; re advallem ravo^ wieder thalab 191, 19; fallit fö, es ist nötig 173,19; ='4allita fota, Mangel 178,7; salvu soi'o, gerettet 200, 24; *caballica tsotsa, reite 267, 7; aliquid? ot'/ß, etwas 181, 8; altu yö^ hoch 216, 17 (cf. Gauch. Litbl. 1896, Spalte 419, wo der Ursprung des y diskutiert wird); saltat suote, springt 186,26 nach dem Inf. sowtü. 176,5.

§ 7. a + n, m = «:pane pä. Brot 173,18; mediana

nioyti, Mittel, Möglichkeit 229, 14; tabanu iavä^ Bremse 279. 21 ; vindemia + olanu v9flol<l, Winzer 185, 1; lana läna. Wolle 239, 8; septimana sdndna, Woclie 176, 17; grande, *grant^ i. grata, gross 173,9; "minus cadantia metsäsd, Unheil 193, 5; *revedantia rdvwayäsd, Wiedersehen 288, 19; fame /ä, Hunger 173,13; campu tsd, Feld 174,18.

crama krama, Rahm 180,23 (cf. Körting Wb. 1857). Palataler Einfluss in: cane tse, Hund 220,17; stagnu ete, Teich 176,16; quantu? tye, f. tyeta, wievielte.

2- ?■

§ 8^ a) ^ im Hiatus: Deu dyü, Gott 202,20; Mattheu

mat/p.

me[u]m me, meinig, f. mcna. Analogisch dazu: se, seiiiig

ri August Byland.

193, 17; tnm^ deinige 214, 16. m[e]um mo, mein 175,5 und m[e]a mYi^ meine 181,16 in Proldisc. myö, meinig 184,22 ist tVeiburgisch (Haefelin, Jahrbuch f. rom. u. engl. Lit. N. F. III, 305). e[g]6 ya (prokl.) ich 173,20.

[3) ^ < -(- Dental oder Labial = ««(wie lat. e): medicu mäedzo, Arzt 252, 13; *lepora lüevra, f. Hase 286, 19; levat Iheve, erhebt 176, 12.

pede J97, Fuss 174,12 (Gauch. § 26).

7) e < vor r = yf oder i. Ohne Zweifel hat f -[- r die Stufe *ier durchlaufen, welches zu ye wird in den Wörtern, wo das r bis vor nicht langer Zeit die Silbe schloss: fern *fier fy^, stolz; heri yp, gestern 176, 23. Dieselbe Entwicklung fand statt bei a -\- r, nachdem a zu ^ geworden war: caru ts^ (aus *tsye?), teuer 194,22.

ier >/ in den Wörtern, wo ie sich am Ende der Silbe be- fand: fe-ram *fie-ra fira, stolz; e-rat *ie-re tre, war 175,18.

alterum heri "autrie(r) - ptrJ, vorgestern 242,2. Es verdient betont zu werden, dass heri zwei verschiedene Resultate ergiebt. je nachdem es isoliert oder mit einem anderen Wort eng verbunden ist. *autrier wird behandelt, als ob ier Suffix wäre (ariu) und verliert sein r; daher Reduktion zu ^, während in *ier (heri) das r noch länger erhalten blieb und infolgedessen die Ent- wickelung ie zu i aufhielt. Heute ist das r auch in ier = ye (heri) verstummt. Es lässt sich vielleicht hier auf das Französische ver- weisen, wo heute noch r in hier gesprochen wird, während es in premier etc. verstummt ist. Ein ähnlicher Zustand exisiterte früher für das Patois.

petra pyjra, Stein 182,12 (Litbl. 14,296).

§ 9. 7.) e > vor r bleibt: ferru fe, Eisen 243, 25; versus ve, gegen 173,11; terra üra^ Land 247,13.

ß) e > -|- p r= a: septem sa(t), sieben 200, 19.

Y) e > vor s = e: finestra fdniira, Fenster 250, 21; bestia ii^3, Tier 202,23; festa—/ite. Fest 236,2; testa tita, Kopf 189,12; adrestat arite, hält an 202,11. (cf. Zs. f. rom. Phil. XXIII, 413.)

§ 10. a) J^ -]- c, g =: i : decimu dimo^ m. Zehnten 177, 11 praedicat pridze^ predigt 245,6; lectu ?/?, Bett 196,15 malefectu? mafi^ ermüdet 212, 26; *veclu vTyo, alt 174, 18 sex st(z), sechs 176, 20,

equa cga^ Stute 232,14; legere yerd^ lesen 188, 1.

ß) e beeinilusst durcli folgendes y = ^: *pecia ptsd^ Stück 213,16; *tenio ^i;7o, ich halte 234, 25; veniat viiie, komme 178;1; melius mi, besser 176,16; raediu diurnu midzo.

Das Patois der ,,Melanges Vaudois'' Louis Favrat's. 13

Mittag 189,8; media uocte mmp, Mitternacht 253, 21; neptia nisd, Nichte 249,27.

§ 11. e 4- 1. of) e < : mel mäe, Honig 236, 23.

■f} ^ > : pelle pf. Haut.

ellu hat zwei Ergebnisse (cf. Revue des Pat. Gallorom. I, 33 ff). 1) ellu = ^7: novellu novi, neu 214,4; castellu tsatJ^ Schloss 177,19; cultellu kuü, Messer 230, 31 ; aucellu 021, Vogel 216, 17; *paxellu pasi, Weinpfahl 185, 18; vitellu vi 174,13 Kalb; *caprellu tsevri^ Zicklein 205,5.

2) ellu =yp: *navigellu navyo, kleines Schiff 241, 10; flagellu /yp, Geissei 202,30; *bojerellu horyo, Scharf- richter 218, 22.

bellum, schön, hat drei Repräsentanten : hi 205,10; 190, 22 und daraus verkürzt in den Ausdrücken h(> e hö, ganz gut 190, 1 und e be, ohne Umstände 212, 23.

Sollte -l unter Einfluss des Plurals -elli entstanden und -yö das lautgerechte Resultat von -ellu sein?

-ella = äla: bella häla^ schöne 175, 12; femella fdmäla^ Frau 211,13.

§ 12. f +• n, m = e: bene be, Vermögen 173, 5; venit ve, kommt 173,5; rem re, nichts 189,14; encaustu

ctso^ Tinte 183,24; gentes dze, Leute 181,12, öna dze = eine Person 221, 7; *lendine lediiia^ Niss 270, 14; sentire

setr9, beriechen 181, 31; serpente serpe f. Schlange 202, 15; sciente esc, Wissen 226, 3; conscientia kösesd, Gewissen 207, 15.

calendas tsalade, Weihnachten 189, 16. Oder ist ein *calandas anzusetzen? (Gauch, pag, 30 1.)

3. e.

§ 13. 7.) e < im Hiatus (rom. od. lat.): credo kruyo, ich glaube 181,5; feta /%a, Schaf 176, 16; (Gauch. § 35); feta /i» 258, 2 P. von Bassins bei Rolle.

moneta muniya, Geld 221, 22; creta g'>"^y<^, Kreide; seta siya, Seide; *cleta l^ya, Flechtwerk, um Nüsse zu trocknen.

via via, fort 186,15; 194,8; "revia ravia, wieder fort 235,20. Möglicherweise haben wir vi am vi in der Ver- bindung a la vi kd, im Augenblick, als 235,17; 235,26; 241,27. (cf. Gauch. § 35 vi\ die von Gauchat angeführten Redensarten konnte ich nicht ausfindig machen).

Sias sä", seist; siat sä\ sei 188, 32.

ß) e <; =; «* : site sä«, Durst 255, 17; creditis krüede, glaubt 238, 18; voletis voyä% wollt 182,1; *vidis m«, siehst 196,10; libru lüevro, Buch 211,22; debet da*, muss

14 August JJi/land.

204, 13; bibere bherd, trinken 181, 14; nive na'', Schnee 206,2; mese mW, Monat 238,5; tres trW, drei 195,14; trrie(z) 176,19; *friburge[n]se frihordzW, Freibnrger 183, 23; *valde[n]se? vaodrc, Zauberer 182,17; ='=i-)re[n]su prcT, genommen 178,7; pesile püelo, Kammer 250,21; habere avrc, haben 213,23; *sapere savh'', wissen 197, 19; *potere

pivu% können 242,27; vere vä' in dite vä^! sagt doch! 175,22; 189,2.

vi der e v?r9, sehen 181,28; credere kr^^ra, glauben 182, 23; vitru v?ru, Glas 269, 14; P. von Dompierre (Kt. Waadt) zwischen Moudon und Payerne. Diese drei Formen zeigen Einfluss von d'r und tr.

pirn p'n'r9, Birne 216,24 ist merkwürdig.

"() e < nach Palatal = Y, «": mercede masi, Dank 242, 24; pagese pa7, Land 173,7.

§ 14. e> <' oder e:*cambitta isäbeta (Eigennamen) 243,3 kleines Bein; circulu selo, Kreis 217,7; misculat mele, mischt 181^8; siccu sY', trocken 219,5; sicca sks9 249, 7; *picca? p'etsd, Jäthaue 182, 12; vidua veva, Witwe 189,17; circas tsirtsc, suchst 223,13.

metipsimu mTino, selbst 173, 16; catechismu katsimo, Unterweisung 183, 1.

-ittum = t^:*solittu sote, allein 183,4; *pestulittu

pele, Klinke 187,16; *vermicittu vermase, Regenwürmchen 265, 9 P. von Chavannes (bei Cossonay); *lusciniolittu räsifwtk, Nachtigall 276, 2; *russittu rose, rötlich 287, 11; *mollittu? moye, (verweichlicht) Feinschmecker 287,28.

*regittolittu -- raytola, Zaunkönig 287,26 P. von Villars- Burquin (bei Grandson).

§ 15. 7.) e -f- c, g = «'': directa drhetd, Rechte 181, 2; *revenectu rdVdTih«, zurückgekehrt 174, 15; *saliectu sayu.% hinausgegangen 174,26; rege m% König 210,11; digitu t/ä«, Finger 174,11; nigra näerd, schwarz 205,9.

-iculu, a : *corbicula krabceya und hrubo'yd, Korb; cornicula kornmjd, Krähe; articulu arf^ und ^r^., Zehe ; *pariculu parW in to parW, gleichwohl 175, 1, f. parüer».

*fidicu fidzd m., Leber 276,19; *pidica ped,z9 f., Pech 267, 17.

ß) e + y = "f oder 2:vitiu visd, Fehler; servitiu serviso, Dienst 232, 18; camisia tsdmizd, Hemd 190, 9; cimiteriu sdmdtiro, Kirchhof 266, 4. Die 2 letzteren Beispiele halbgelehrt.

= ä«:feria fberd, Jahrmarkt 183,22; *quetia (te) t'/hezd{te), schweige 190,23 ist gebildet nach dem Infinitiv tyayz\ 210,20.

Das Patois der ,,MSlanges Ymidois-" Louis Favrat's. 15

Y) e vor 1 = «« : pilu pä% Hnar 204, 19; pä' 288,20 P. von Vufflens-la-Ville bei Cossonay. tcla thela, Leinwand 190, 9; candela tsädhela, Kerze 230, 17.

lioc ille Ol, ja 176,25.

ille ^j9(l) 173,16; 184,27 er.

§ 16. e 4- n, m = e: minus me, Icein 176, 12; sine se, ohne 202, 5; fenu fe, Heu 176, 7; *potenius pwe, wir können 177,25; plenu pye, voll 179,14; die domenica ddmedzd, Sonntag 189,7; de intus de, in 173,7; prendit pre, nimmt 184,27; intrat eire, tritt ein 182,8; liugua l^ga, Zunge 178,9; cumin[i]tiat kumese, beginnt 190,2; vindemia VBnedzd, Weinlese 236, 1; meta, Lüge 214, 11 nach meti. Für Lüge sagt man gewöhnlich dzCdya 177,8 (v. jangelon).

femina fena, Frau 176,25 (Gauch. § 45); inde minat emine, führt weg 184, 15 ist eine analoge Form und zeigt stammhaften Wechsel nach Verben wie arite, hält an 202, 11 (Inf. ardtä).

4. i.

§ 17. i ■< bleibt ; *ridere rir?, lachen 187,2; vipera vioivra, Viper 202,26; scribere ekrira, schreiben 188,1; vivere vtvrd, leben 194, 22; dormire drami, schlafen 212, 26; servire servi, dienen 189, 17; *querire kari, fordern 177,22; *rebullire rdbuyT, graben, aushöhlen 181,32.

-ita =:■ ya^ /aivita vya, Leben 173,8; *partita partya, Partie, Spaziergang 180, 23.

i -r Labial :-ivu = rt:vacivu vwaezü, leer, unfruchtbar 185,9; tardivu tardn, spät kommend 185, 8; f. tardüva 185, 6.

sibila sühya, pfeif 216,21; rivu ryo, Bach 226,6.

tirat Ure, zieht 177, 6 nach dem Inf. tari, 182, 2.

§ 18. i> = «^:*riccu rtetsd, reich 185, 26; villa vada, Stadt 190, 27; gallina *ganilla dzdnteyd, Huhn 274, 11 : dicere d&r?, sagen 180, 24; dictu - rfa^, gesagt 173, 4; f. dietd 188, 32; *lenticula lettvyd^ neta^yd, Linse 262, 27; vinea voiTld, Weinberg 185,17; filia /%3, Tochter 191,8; filius, das bloss erhalten ist in hyg fce, Schwiegersohn 192, 1, wurde ersetzt durch vate 173,7. bivcbo 178,8 entspricht dem lat. puer und stammt her vom schweizerdeutschen bihb = Bube.

mille 7ntl, tausend 191,3 (Gauch. § 47).

§ 19. a) i 4- c, g = ^ : amicu am/'., Freund 233, 2; dicis f/'T, sagst 200, 12; dicit dt, sagt 176, 14.

Vorrücken des Accentes zeigen: dico "'•dio dyb, ich sage 177,8; pica pyrjj, Elster 288,2.

16 August Byland.

ß) i -j- n, m = f: vinu ve, Wein 177, 13; vicinu Vdzc^ Nachbar 224, 20; *pullinu? poyt-, Füllen 232, 14, = pole 259,9 P. von Arnex (bei Orbe); *gelinu? dzalc, Frost 255,22; ahd. binda beda^ Bande, Truppe 194,25; quindecim t'/Jiza^ fünfzehn 256,20; *cinque sek^ fünf 224,1.

Die Wörter auf -ina haben das n gelängt und den Accent zurückgezogen : radici na ras9na, Rübe 268,26; famina ftimdüa^ Hungersnot 173, 9; *toppina ttipdna^ grosser Topf 252,16; vicina vcezdfia, Nachbarin 224,20; *bödina? bw'^na, Markstein 186,21.

farina *fär8na farna, Mehl 187,21.

«"

5. o.

§ 20. o<: = ä«:*potet pä°, kann 183, 5; ovu Ei 175,14; novu nä°^ neu 204,5; nova näova 188,5; bovem bä'^, Ochs 175, 10; die jovis dedzü", Donnerstag 203,19; tropat träove findet 202,2.

foris fruy hinaus 183, 7.

§ 21. o> := 1) ö (vor r):*forta fprta, stark 179,4; porta purta, Thüre 245,11; sorta sürtüy Art 245,10; *sortit sör, geht hinaus 187, 12.

= 2) 6 : tornu t'o^ Streich 181, 30; corpu kö, Bursche 188,28; *cocca koka, Nuss 214,22; socca stka, Schuh mit Holzsohle 181,16; *croccat kroise, bleibt stecken 227,24.

= 3) p : reinmov[i]tat rempde, beginnt wieder 240,32.

§ 22. 0 vor s = u: posta pusta, Post 235, 23; nostrum nhtrö, unser 175,13 witro, unsrig 181,22; nostra nütra 175,13.

grossu gro^ gross 175, 16; grossa grosa 175, 9 grösa 190, 11 (Gauch. § 54).

§ 23. 'l beeinflusst durch folgenden Palatal.

a) lat. c®, ci : *cocere kwuer9, kochen 250, 10; *cocit

kwä", kocht.

vocitu vwido, f. vivTda, leer.

ß) lat. c^'":locat Inye, er mietet, Inf. loyJ.

focu =ffi, Feuer 232, 9; jocu dzii, Spiel 226, 28; jocat

dMve, er spielt nach dem Inf. dzüvi 196,7.

locu ist durch ed.rh' ersetzt.

Y) lat. c + ^°°^- c'l : [illo]s oculos z(i, Augen 182,14; ö zoi = ein Auge.

et: coctu kwä\ gekocht, f. kioüeta, kw'e (coctu) 263,20 ist P. von Bussy oberhalb Moudon.

Das Patois der „Melanges Vaudois'' Louis Favrat's. 17

nocte ne, Nacht 182,5; apud hoc avwe^ mit 173, 13. (Gauch. § 55).

octo vvH(t)^ acht "200, 19.

CS : *pocsura pil, ich kann 195, 4; *cocsa (coxa) hasd, Schenkel 189, 19.

ö) y. 1. Offene Silhe : *troja fr%3, Mutterschwein 177, 18.

2. Geschlossene Silbe: *inoclias enJiye, langweilst 181, 23; prop[r]iu pruts», nahe 227,6; eleu - Ryo, Öl.

*voleo vu, ich will 175, 16; poste(a)? pivi, dann 178, 2; 244, 21. 189, 25; 243, 26 ist wohl Kurzform von pwt. modiu miDi, Haufen 232, 24.

folia /%», Blatt (Papier) 254,24; ahd. urguoli orgwe^ Stolz 216,27; coriu hioe, Leder.

hodie vwü^^ heute 176,23.

§ 24. a) 0 <: vor 1 = ä": *voles vä", willst 178, 13; *volet vä", will 191,22; coryla *colyra kzwdra, Haselstaude 181,29.

schola ekrda, Schule 187,24 (halbgel.).

iolu = u cf. § 110 e).

ß) o> + 1 = m:co11u ku, Hals 174,5; folle fit 238, 13 närrisch, verrückt. Das Femininum von existiert nicht und ist ersetzt durch kürd 176, 1.

collocat hütsd, er übernachtet 200, 18 vom Infinitiv kütsJ 184, 13. kuts9 f. Übernachten, Schlafgeld 248, 18 (Deverbale wie frz. la couche).

§ 25. 9 -]- Nasal = ö : bonu hö, gut 173, 21; ponte joo, Brücke 200,23; reincontrat rehotre^ begegnet 176,21t conflat göle, bläht 175,20.

bona -- 6w7ta, gut 229,32; somnu .spnp, Schlaf 204, 8; homine hmg^ Mann 212,8 (Gauch. § 58).

töma^ 216,4 Ziegenkäse (Deverbale von *tomare?)

6. 0.

§ 26. 7.) o im Hiatus :duos dii(z) 175, 21; duas dnve(z) 187, 18 zwei.

ß) 0 <; = (io, im Auslaut : nepote nevü", Neffe 249, 19; nodu ni/ü", Knoten 254,20; prode prä", genug 177,12, daneben pW/, 214,6; 219,3; lupu /ä", Wolf 246,13; meliore mei/ä", besser 184,4; dolore delä"^ Kummer, Scham 233, 28; illoru -— /ä", ihr (verb.) 173,5; aber lo Ice, der ihrige 215,7; ecce illoru /ä", diejenigen 206, 19; ecee istoru stä^^ diese 202,13; hora uora, Stunde 182,8; *operit uovre, öffnet 244, 13; corrosu krä'\ Höhlung 182, 14; *gutturosa

2

18 August Byiand.

gotrTioza^ Narzisse 186, 1; zelosu dzalh", eifersüchtig 254, 1; f. dzalhoza 175, 18; sposu epü"^ Gatte 255, 13; f. ephoza 255,13; gratiosu graSu", artig 199,22; *expavorosu epwatirüoza, furchtsam 237,3; bcne augurosu benirU", über- glücklich 222, 6.

ubi yö, wo 196, 4 (Gauch. § 59), alsdann 175,21.

ad horam öra, jetzt 173, 16; atque ad horam öküra noch 218,21. Die Kurzform ist ökt> 177,15.

nos no(z) 177,25 wir und vos vo{z) 173, 21, euch sind proklitische Formen.

CO da küa (Schwanz) Säbel? 215, 5 (frz.?).

§ 27. 0 > = 0 : me *futto m9 f^to, ich pfeife (auf) 217,22; *futtit —ß 184,29; gutta gota, Tropfen 236,19; *tottu tö(^), alles 173,6; *totta «Ö^a 253, 11; muttu m'ö, Wort 252, 5; de subtu desb, unter 177, 7; turre to, Turm 193,23; diurnu dzo, Tag 184, 19; ursu ö, Bär 267, 3; currere Äör?, laufen 182, 15; musca tnbts9, Fliege 265, 16; *sicca mucca setsdmoka, Thonpfeife 202, 10; *cub[i]tat? ktte, stützt, stärkt 248, 9.

*dod[e]cim dpza, zwölf 186, 10.

Cucurbita küdra, Kürbis 219,8 (Gauch. § 62).

§ 28. o unter Einfluss von folgendem Palatal:

a) lat. c®:cruce krä', Kreuz 215,15; voce vwYi, Stimme ist franz. 216, 23.

ß) lat. g":jugu dzä", Joch.

Y) lat. c + ^o°^- c'l:uculu *soluculu salä", Sonne 176, 12; *genuculu dzanä", Knie 190, 5; *peduculu pyi^°^ Laus 222, 6; *buttucula hotfyy?, Flasche 198, 8; *aurucula oroyd, Ohr 198, 14; *battucula batbyd^ Schwätzerin 198, 26.

ct:tructa trhetd, Forelle.

CS : buxu Jtüt, Buchs.

ö) y. 1. In geschlossener Silbe: put eu pwa'^ Brunnen.

*rubeu rödzo^voi 194,10; pluvia p-/vdz9^ Regen 215,24.

*pavoria pwüerd, Furcht 202, 19.

*lavatoriu lavyhf^ Waschbrett; *muccatoriu motm", Nastuch; pastore -j- oriu paturyä"^ Weide 206, 13.

2. Finales i:toti ü, alle 178,9 (Gauch. § 67).

3. i in roman. Hiatus isumego *soi m, ich bin 173,20; bu[t]iru huro, Butter 250,26.

§ 29. Gt) 0 -j- 1 = ä" : bulgaru bhogro, Hallunke 178, 13; ultra? äotre, während 218, 25.

nebüla ny^la^ Nebel 176, 12.

Das Patois der „Melanges Vaudois" Lotus Favrat's. 19

ß) 0 -}- n, m = ö:ratione rezo. Recht 190, 16; cantione tsäsö, Lied 185, 1; poma poma, Apfel 240, 26; se *readgummat? S9 ragöme, sie macht sich elastisch wie Gummi 175, 19; autumnu äoto, Herbst 185,14; rotundu njo, rund 178,19, revo, Kuchenrand 284,1; *trunca trots9, Stamm 283, 16 P. von St. Livres (bei Aubonne).

coma kgma, Mähne 184, 1 (Lehnw.).

*dunc da, also 174, 3; ad *dunc ada, alsdann 173, 11; 188,19; post[ea] ad *dunc? pdtadd, darauf 184, 15; 248,15. ado, nun 184, 23 ist freiburgisch.

Über -(?- Bildungen siehe § llOd.

7. u.

§ 30. u <: = 7i : *vendutu vedü, verkauft 183, 22; habutu ?7, gehabt 196, 4; f. üva, daneben das seltenere üsa, 194,10 (analog, nach ni^sa, gesetzt); scutu ekü^ Thaler 182, 1 etyß 191, 3; crudu kru, f. kruva; *rudu rüdo, hart 193,26 (Adj.), aber rJdo, sehr (Adv.) 242, 13; duru d.ü, hart, schmerzlich 194,17, f. dura; securu sü, sicher 220,30, f. süra; jurat dzüre, er schwört; desu[r]so desü, darauf 240, 9; culu kü, (der) Hintere 267, 17.

*venduta vedytt, verkauft 194, 9 und *revenuta rdvdna, zurückgekommen 251, 1 zeigen Verschiebung des Accentes.

plus p/3, mehr 173, 4; plus rem p? nJ, nichts mehr 200, 11. 209, \\. 212,3.

matnru mä°, reif, f. mnora.

Verruca verüva^ Warze (s. e.); carruca ts^ri (=1 *tserüi9?}, Pflug.

sambucu sä°, HoUunder.

caducu kadiko, gebrechlich 180, 15. (gel.)

Wörter auf -ura : cinctura Ictdrd^ Gürtel; tinctura iyetdvd, Färbung; mensura mezüra, Mass 207,26; scriptura ekrdtnra^ Schrift 213, 16. Bei diesen zwei Beispielen entspricht die Accentuierung der lateinischen. Wenn man die Formen aussprechen hört, ist man ebenso geneigt, der ersten Silbe den Hauptton zu geben; der Accent luätte sich demnach zurückgezogen, wie bei Utdrd^ tyßtdrd.

§ 31. u> ^ Misuctia srcse sauge 282,23; crudiu krhyo, übel 186, 19.

put[i]da pnta^ hässlich 204,26 scheint der Gegend östlich vom Jorat anzugehören; die gebräuchlichen Formen sind putidu <pi6((, garstig 231,10; f. pvoeta 202,23.

= ü : nullu nnl, keiner; f. nüla. *pulice -|- a = pudzd^ Floh.

§ 32. u -|- n, m = J: die lunae delo^ Montag 180, 16;

2*

20 Aayust JJi/land.

pluma p-^oma^ Feder 211, 28, commune himö im Ausdruck „sunä lo kumö", zur Gemeindeversammlung läuten 202,25; fumat

fome, er raucht 190,21; germ. brun brö, braun 184,9; nee unu 7ij/ö, niemand 182,2; unu ö (Art.) ein 173,3; (/Ö (Numeraladj.) 173, 11; lez o, die einen 210, 15. Über y von cf. Gaucli. § 75. una öna (Art.) 173,8, 'na 176,18.

una i/ana (Numeraladj.) 177, 12; la ißna, die eine 218, 18. *oommuna kurri^na^ Gemeinde 194, 12; luna l^na^ Mond 286,1; *cünsuetümina kutdma, Gewohnheit 242,8.

8. au. § 33. au<:=u:äudire ar3, hören 190,28; claudere

iürd^ schliessen 200,3; reclaudit rdln^ er schliesst wieder 197, 8; *pauperu ptiro^ arm 180, 14; aura ura^ Wind 201,24; pausa phza, Feldmass ('/3 ha) 243,7; paucu p«, wonig 178,20; auca üp, Gans 246,20. Von germ. raustjan 4- feta riddfhijd^ der ein Schaf bratet 258, 3 P. von Chapelles- sur-Moudon, ntdfhijd 258, 1 P. von Agiez bei Orbe. caule im^ Kohl 190, 18.

aut öP, oder, immer proklit. in ä" bd, oder wohl 176, 17; 207, 26.

nausea? nijvzd^ Zank 219, 19.

au -f- n = o:a[v]unculu ölg, Oheim 180,21.

n. Tonlose Vokale. Typische Form: *amicitatibus. Silben * a Initialis

mi Kontrapenultima

ci Kontratinaiis

ta Tonsilbe ti Penultima

bus Finalis.

a. Der Vokal der Initialis.

§ 34. Im allgemeinen bleibt der Vokal der unbetonten Anfangssilbe erhalten.

Er ist gefallen: a) Im Anlaut: *[a]blatu byä, Getreide 177,13; [il]lu io, der 173,4 (Gauch. § 81).

ß) Im Innern (der InitiaHs) : d[i]rectu drä% gerade 181, 1 ; v[e]ritate vrtä, Wahrheit 191,6 {vr gesprochen wie in frz. vrai^ jedoch mit mehr Stimmton zwischen v und r).

Der bestimmte Artikel verbindet sich teilweise oder ganz mit dem Substantiv : ^ e gra ^gradi) = Vegru, die Treppe 247,26; fothyd ('''huttata) = lotäya^ Inhalt eines Tragkorbs 185,5.

In einigen Wörtern hat sich der Vokal der Anlautsilbe mit der Tonsilbe verschmolzen, nachdem der Zwischeukonsonant ausgefallen

Das Patois der ,,Melanges Vaudois'' Louis Favrat's. 21

war: ae[t]aticu adzo, Alter 192, 3; ne[b]üla nygla, Kebel 176, 12; fla[g]ellu fyo, Geissei 202,30; vi[t]ellu tn, Kalb 174, 13. '_

La.

§ 35. a) a bleibt. Im Anlaut: advalle avo, thalabwärts 203, 5; argentu ardze, Geld 176, 6; *aniinaliariu armayl, Hirt 205, 2.

Im Innern: tabanu tavä. Bremse 279,21; calendas tsaläde, Weibnachten 189, 16; pagese pai, Land 173, 7; bajulare bayi, geben 182, 7; faciebat fazä% machte 176, 8; castellu tsati, Schloss 177, 19; castrare tsatrü, kastrieren 277, 6; cantione tsäso, Lied 185, 1 (an ä); *balneo littu bai/ole, Spüleimer 278, 13; malefectu? mafj, ermüdet 212,26 (aber malefidare mofyh,^ misstrauen 200,]).

ß) a = 9 : ma[n]ducare mddzt, essen 173, 18; *racemiata rdZdua^ Traubenmus 253,1; *ranaciila rdnäyd^ Frosch 175,9; *ganilla dzdnceyd, Huhn 274,11; caminu tsdmc^ "Weg 180, 25; *camisia tsdmizd^ Hemd 180,25.

Y) a -{- i' = e:carboue tserhö, Kohle 193, 15; carraria tserüerd, Strasse 199, 18; caritate tserth, Teuerung 256,2; carminatu tsernä, verzaubert 181,2.

ö) Andere Resultanten von a:laxare lesi, lassen 177,3; caballu tsevo, Pferd 183,21; saltare sowiü, zerspringen 176, 5; ambulare -1- habet "alfejrd *aldrd aodrä, wird gehen 209, 26; fallere habebat fudrä% (man) sollte 181, 9; *pa[v]oria pwherd, Furcht 202, 19; vacivu vwaezü, unfruchtbar 185,9. Bei der letzten Form ist w wohl durch den anlautenden Labial zu erklären. Aber das e in ae? Ist es vielleicht auf palatalen Einfluss der Tonsilbe zurückzuführen?

2. e.

§ 36. a) e = e, 3 : nepote nevä°, Neffe 249, 19; crepare kreva, zu Grunde gehen 173, 19; ves[ti]tura? vetira, Kleidung 185, 5; resecare? resi, sägen, langweilen 216, 26; secare seyi, mähen 176, 9; precare preyira, Gebet 203,18; *pestulittu pel^, Klinke 187,16.

*genuculu dzdnk", Knie 190,5; fenestra fdnitra^ Fenster 250,21; venire wni, kommen 174,26; *tenire tdni, halten 190, 24.

jj) e vor r, 1 = a:mercatu mardzi^ Markt 193,22; mercede'— »wast, Dank 242, 24; gelatu dzala, gefroren 229, 3.

I") e -|- Nasal = «?:lenticula leto'.yd^ Linse 262,27.

bene sie tostu hesth, bald 175,22 ist wohl eine Neu- bildung, wie vielleicht auch asiti[h) 198,7 sobald (als).

bene auguriosu benirä", überglücklich 222,6.

22 August Byland.

3. e (i).

§ 37. a.) e =^ e: despoliare ilep9iji, berauben 178, 1; *derariu? Jerü^, letzte 198,27.

ß) g = 3. Vor u:*fenata Jmcujo, Einheimsen des Heus 176,18; vin[d]emiare vaneJzJ, Weinlese halten 236,6.

Vor Palatal und r: vicinu 09ze^ Nachbar 224,20; licere

hzJ, Müsse 226,26; ligitare ystd, binden 186,5; cerabat

sdrive, wichste 190, 14; firmare '^fdrma frdmä, wetten 194, 27.

■y) eu = ^:pensione pesö, Pension 247, 15; intrare eträ, eintreten 174,25; *adlinguatu alegü, beredt 210.29. el a/:zelosu dzalh"^ eifersüchtig 254,1.

4. i.

§ 38. i = 3:*tirare fori, ziehen 182,2; *vironavit

varunü, er strich herum 181,31; filabat fdlhve^ lief davon 187,3; *villaticu valüdzo, Dorf 177,17; limace hmasdy Schnecke 268,9; primariu prdml, erster 188,31; cimiteriu

sdiridtlrOi Kirchhof 266, 4.

Nach den stamrabetonten Formen: sibilabat sübyäve^ pfiff 200, 20.

5. 9.

§ 39. 0 bleibt: novellu novi^ neu, Neuigkeit 214, 4. = oimolinariu mönci^ Müller 188,22.

= w:sonare sunä (*söna), läuten 197,6; moneta muriiya^ Geld 221, 22; *formaticu frumhdzo, Käse 204, 17; *volere habes vudri, du wirst wollen 206,4; *jocosu dzuyü", fröhlich 204, 22.

= M:jocare dzilvi, spielen 196,7; collocare kütst, übernachten 184, 13.

= e: rotundu revo, Kuchenrand 284, 1; dolore delü", Scham 233, 28. Es kann sich hier auch um Silbendissimilation handeln.

= 9:domenica ddmcdzd, Sonntag 189,7; dormire *d9rmi dnmi, schlafen 212,26.

potere pwä% können 242, 27; *bovillare bweln, schreien 209,10; *vocitata vwedya^ geleert, gegossen 184,12.

obliture aohyh, vergessen 231, 29 und deobstare dutu^ wegnehmen 241, 14 sind zwei Beispiele nach den stanimbetonten Formen.

6. 0.

§ 40. 0 = o:*gutturosa goträoza, Narzisse 186,1; *futtutu fotu, gesetzt (in Zorn) 174,25; sufflare so'ih., blasen 219,29; *muccittu motse, verwirrt, beschämt 179,21; buccone boko, Bissen 216,8; *nucaria noyir?, Nussbaum 202,4; von burdoue bordand, schelten 227,2,

= u: curain[i]tiat kumcse, beginnt 190, 20; fr. comment

Das Patois der „Melanges Vatulois'' Louis Favrat's. 23

kume, wie 174, 2; cultellu huü, Messer 230, 31; *pugnata

puila, Handvoll 177, 6.

= ü:*bullicare büdzi, sich rühren 185,23.

7. ^ u. § 41. purgare purdzi, abführen 209,14; juniperu dzdnüevro, Wachholder 275, 30; *mutillu 7niüf', stumm 216, 28.

8. au. § 42. au = 0 : aucellu ozJ, Vogel 216, 17; *aurucula orfnj?, Ohr 198, 14; auditu ot/ü, gehört 174, 19. cautionare kohnä^ bürgen 193,20. = u:*cav[i]care tsniß, sorgfältig^pflegen, schützen 247, 21.

b. Der Vokal der Penultima.

§ 43. a) Der Vokalfällt : bulgaru Jr^o^rr-o, Schuft 178,13; juniperu dzdnüevro, Wachholder 275,23; bibere büer9, trinken 184,16; bütiro buro, Butter 250,26; digitu da', Finger 174,11; *fidicu ßdz9, Leber 276,19; *colyra ~ xuodra, Haselstaude 181, 29; collocat kvtse, er übernachtet 200,18; stabulu etrhbyo, Stall 181,7; *pednciilu ffhp, Laus 222,6; *aurucula orhyd^ Ohr 198,14.

Gewöhnlich ging der Synkope Erweichung der intervokalen Konsonanten voran : dornen ica ddmrdza, Sonntag 189, 7; *hereditaticu erdtüd&o, Erbschaft 178,20; *dodecim dg^d (*dpdz9), zwölf 186, 10; vipera vwivra, Viper 202, 26.

ß) Der Vokal ist erhalten :juvenem dzuv9no, jung 173, 4. e kann auch gefallen sein, n wurde sonantisch und später 9Tt.

Anders verhält es sich mit *famina famdJia, Hungersnot 173, 9; vicina vcezdna, Nachbarin 224, 20; *toppina ttipana, grosser Topf 252, 16. Wie im Lateinischen, so war auch anfänglich im Romanischen die Penultima dieser Formen betont. Erst später wurden durch Zurückziehen des Accentes die lateinischen Paroxytona zu romanischen Proparoxytona.

c. Der Vokal der Finalis. 1. a.

§ 44. -a = « : moneta muntyä^ Geld 221, 22; gratiosa grashozä, Jungfrau 186, 4; hora äorä. Stunde 182,8; farina farnä, Mehl 187,21; gutta gotä, Tropien 236,19; femella fdmälä, Frau 211,13; equa egä, Stute 232. 14; fenestra fbniträ, Fenster 250, 21.

= d. a) Unter Einfluss eines lat. primären oder sekundären y:troja trüyd^ Mutterschwein 177,18; *pccia pisd, Stück 213, 16; *corbacea korhfisd, Rabe 216, 1; nausea? nyvzd, Zank 219, 19; camisia tsdmJzd, Hemd 190, 9; pluvia

24 August Byland.

p'jfpdzd, Regen 21ä, 24; radia raya, Scheitel 190,4; filia /<^t'_Vi?, Tochter 191,8; aranea arhm, Spinne 265,8; bestia biia, Tier 202,23, bitya 184,23 (treib.); ncptia ins9, Nichte 220, 1; *pavoria pwherd^ Furcht 202, 19; feria fhera, Jalirniarkt 183, 22.

-aria = '/er? oder ird (nach Palatal): *panaria panherd, Kohlenkorb auf einem Wagen 193,15; *perticularia belira, Stange 240, 9. Weitere Beispiele vide § 5.

ß) Unter Einfluss von romanischem y : maiiica madz?, Ärmel 182,15; acqua idya, Wasser 241,21; qualisquam kpty9, irgend ein 193, 6; kpk9 178, 20; *ganilla dz9nii't/9, Huhn 274,11: *picca? 2^^^-^^' Jäthacke 182, 12; coxa ktiS9, Schenkel 189,19; rausca mbtsd. Fliege 265,16; *buttucula

hotfyyd, Flasche 198,8.

feta f'^'y^) Schaf 176, 11; ves[ti]tura vetird, Kleidung 185,5.

-ata = äyd. Beispiele vide § 110c.

-a im Imperativ bleibt: confla goja, blähe 176, 1; slbila sühya, pfeife 216,21.

= 9 : *sicca mucca? setsdnibka^ Thonpfeife 202, 10; tira truncu tiratrn, der auf Baumstämme schiesst 284, 23 P. de Blonay; *coactica metallea katsctmäyd, Almosenbüchse neben der Kirchenthür 208, 3.

-am (Conj. Praes.) ist ersetzt durch analoges o (nach Ind. Praes.): dormiscam dnimeso.

-as = ercircas tsT'rtse, du suchst 223, 13; *inodias

enJiye, langweilst 181,23;? hragcive, rühmtest 208,15.

fetas /^y^i Schafe 182, 11; calceas tsose, Hosen 188,24; feminas fhie, Frauen 219,32 (Gauch. § 98).

-at = e: bajulat htiye, er gibt 177,19; demandat ddmäde, fragt 175,21; *tropabat trovhve, er fand 190,27; *adripabat ardväve, kam an 174, 19; appropiabat aprotsJve, kam näher 190, 27.

dicat dyi'se, [dass] er sage 220, 20 nach pwi'se, könne 211,25; veniat vif/e, er komme 178,1.

-ant = a : signant sJ/la, sie unterzeichnen 221, 6; carricant tserdza, laden 245,15; manducabant mddziva, assen 233, 11; *passabant pasävä, gingen hinüber 234,15.

teneant tifiä, [dass] sie halten 236, 10; (nach?) analoges trezä, sie ziehen 240, 12 (Conj.) vom Inf. trer9 = *tragere.

2. e. § 45. -e fällt gewöhnlich : caritate tsertu, Teuerung 256,2; noete nr, Nacht 182,5; pede pl, Fuss 174,12; pagese pai, Land 173,7; clave /«, Schlüssel 245,11; bove bä", Ochs 175, 10; bene be. Vermögen 173,5.

Das Patois der ,,Melanges Vaudois'-' Louis Favrafs. 25

firmare frdrnZi, wetten 194,27; habere civä^, haben 213,23; venire vdrä, kommen 174,26.

-e als Stützvokal, a) bleibt: fratre frhre, Bruder 174,23. -at[o]r > are (cf. Rom. XXII, 262) z.B. *molator molzire, Scheerenschleifer 285,29; *quartettator karteWre, Trinker 256,3. Andere Beispiele § 110 a.

ß) -e ist ersetzt durch den Stützvokal o für Masc, a für Fem. nach stabulu etrübyo, Stall 181,7; fenestra fanitra, Fenster 250,21: pipere püevro, Pfeffer 287,13; pe[n]sile phelo, Kammer 280,21; lepore läevra, f., Hase 286,19.

paupere pUro 180,14, i. piira 178,17 arm; probabile

jprobahyo 183,7, f. prohäbya (s. e.), wahrscheinlich; inutile enütilo, unnützlich 211, 19; juvene dztivaiio, jung 173,4.

Y) -e = 3: 1) In den Inf. III. credere kr?rd, glauben 182,23; scribere ekrird, schreiben 188, 1; coquere hwherd, kochen 250, 10; *essere itrd, sein 173, 10; sentire seird, beriechen 181,31; audire Tird, hören 190,28.

2) *lendine Undind, Niss 270, 14.

Lehnwörter : dtsch. Trinkgeld treg^td'^'2'l^^^\ dtsch. Batzen

hatsd 190,12; dtsch. Kreuzer ä;/?Ws3 'l89, 27.

-em wurde ersetzt durch analoges o (nach Ind. Praes.): potuissem pwfso, [dass] ich könne 254, 18; habuissem OSO, [dass] ich habe 189, 14.

-et (Ind.) verschwindet: calet tsu, es kümmert 189,14; valet vo, gilt 176, 18.

Im Conj. treten Analogieendungen an dessen Stelle : potuisset

pwise, [dass] er könne 211,25; inde levet elevä', er hole 187,7; *rodicet raodzä% er nage 184,22.

3. i.

§ 46. i = 3:*dodecim dgzd, zwölf 186, 10; quindecim

t'ißzd, fünfzehn 224, 21.

i fällt: die jovis dedzh°, Donnerstag 203,19.

Da - ate, - ite dieselben Resultate ergeben wie -atis, -itis, so brauche ich bei den folgenden Verben nur die erstgenannten Endungen : *adminate amsw«, führt herbei 174,13; *apportate

aporth, bringt 174,10; bajulate hayi, gebt 173,4; laxate

lesi, lasst 256, 9 sind die gewöhnlicheren Formen.

"tutate t'/pde, tötet 174, 13; manducate mddzlde, esset 255, 16 sind analogisch beeinflusst von starken Präsensformen, z. B. vede verkauft, p<iode (könnt) 182, 23, ßde (macht) 230, 31.

mittite mete, legt 174, 11; dicitc dite, sagt 175, 22.

habetis ä% ihr habt 175,1; voletis voycV 182,1. debetis düete 203, 26 analogisch nach dlte.

•2(5 August Bijland.

4. o(u). § 47. -0 verschwindet: [a]blatu byu, Getreide 177, 13; drappu drä, Tuch 190, 6; duru du, hart 194, 17; raantellu

mät'i, Mantel 279,27; flagcllu fyo, Peitsche 202,30.

Es bleibt als Stützvokal. a):quadru Mro, Ecke 182,3; bütiro hüro, Butter 250, 26; damnaticu damädzo, Schaden 221,22; aetaticu üdzo, Alter 192.3; stabulu etrhbyo. Stall 181,7.

ß) In der 1. Pers. Sing. Ind. Praes. : nutr[i]o nTiro, *6perio äovro, circo tsertso, canto tsäto, 204,21; porto pDrto 248,22; auso uzo, 251,12; dico dyo 177,8. Die Endung ist bei allen Verben o, ausser bei folgenden:

facio fe 208, 29; habeo e 210, 5; sapio se 177,10; *vadio* ve 180,24; sum sn 173,20; *pocsum 195,4; *voleo 175, 16.

diabolu dyhbyo 194,25. 181,8 Teufel, c??/^ 63 in Ausdrücken wie dyhhd . . . hd, zum Teufel . . ., dass 191,5. 173, 14; dyähd . . . se, zum Teufel . . . wenn 187, 13. Eine dritte Form ist dyübya, die gebraucht Avird in Ausrufen, wie dyahyd Valuyd (= *alata), zum Teufel das Gehen 203,25; dyäbyd la fa, zum Teufel der Hunger, also unmittelbar vor Substantiven.

*peduculu P'/ß^, Laus 222,6 - *veclu viyo, alt 174,18 (f. viyd 176, 1).^

Merkwürdig ist "''fidicu fedz9 m., Leber 276, 19.

lädro Ihre, Dieb 184,32 ist Analogie nach /rär^, 174,23, resp. at(o)r.

-unt = Ö in Formen, die nicht dem Patois des Jorat angehören : veniunt vueiW 204,27 sie kommen; *habunt ö, haben 205, 16; descendunt desedö, steigen hinab 206,3. Solche Beispiele finden sich bloss in ..Lo Ranz däi Tschivre" (Zo ras day tsivre, der Ziegenreihen) 204 ff.

Unser Patois hat ö durch ä (ant) ersetzt : dien nt dydi sagen 181,20; *cognescunt konäysä, kennen 247,6; serviunt

sirvä, dienen 248, 11; fugiunt fiJyä, fliehen 250,29. Vgl § 99

d. Die Kontrapenultima.

§ 48. Der Vokal der Kontrapenultima fällt, sofern sein Ausfall nicht eine zu komplizierte Konsonantenverbinduug hervorruft oder der Wortstamm sich geltend macht. Die zusammen tretenden Konsonanten werden möglichst vereinfacht:

*perticularia belira, Stange 240,9; *craticulare'? grdyi, rösten 220,32; *animaliariu armayi, Kuhhirt 205, 20.

Bleibt unter Eiufluss stammbetonter Formen: *hereditaticu erotzidzo 178, 20, Erbschaft; *comin[i]tiatu kumesJ, begonnen 173, 10.

Das Patois der „Melanges Vaudois'" Louis Favrat's. 27

e. Die Kontrafinalis.

§ 49. Der Vokal bleibt nur erhalten, wenn eine Konsonanteu- koniplikation die Synkope verhindert, der betonte Wortstamm oder das Symplex sich geltend macht.

*vervecariu berdzi, Schäfer 246, 13; baptizare batsi, taufen 208,29; hospitale oto, Küche 182,10; horo- logiu orlodzo, Uhr 204, 11; *situlone sei/o, kleiner Eimer 244,19; *assimulata asebi/üi/a, Versammlung 218,19; *gutturosa gotraoza, Narzisse 186,1.

Aber: adrestavit ~ ar9tä, hielt an 176,3; *arripatu ardvh, angekommen 173,9; *accaptare atsdta, kaufen 186,12, Nach dem Eindruck, den ich hatte, als icli diese Wörter aussprechen hörte, könnte ich das a nicht weglassen, wie Herr Gauchat für Dompierre thiit (Gauch. § 93).

*caminata tsdmdnh, Kamin 235,28; *cereseariu sdrdzi, Kirschbaum 238,12; divinavit devanä, erriet 195,6; von burdone borddnU, brummen 227,2.

B. Konsonantismus. I. Konsonanten im Wortanlaut.

1. Einfache Konsonanten, a) Verschlusslaute.

§ 50. p, b; t, d. p bleibt: pede pl, Fuss 174, 12; potet pä°, er kann 183, 5; putidu ptd^, abscheulich 231, 10; *pacare - ^^3/7, zahlen 177,27.

{py =z py^y. petra P'/j:ra, Stein 182, 12 (cf. Gauch. § '2Q)\ *pedone? pyo, Fuss eines Strumpfes 249, 10; *peduculu 'pyji°, Laus 222, 6.

= i: perustulet burlü% er verbrenne 187,13; *perti- cularia? belira, Stange 240,9; *pyxida *buxida bwUta, Büchse.

b bleibt: bellu ht, schön 205,10; bellu et bonu böebo, ganz gut 190,22; bene ~he, Vermögen 173,5; bove bä", Ochse 175, 10; fr. bouse büoza, Kuhmist; butiru bürOy Butter 250,26; bajulare bayi, geben 182, 17; bellu monte bimd, Belmont (Ortsname) 227, 13.

= by: bellu byö, schön 176,23; 190,24; betula bygla, Birke 231, 21 ; beflii filiu byu fi', Schwiegersohn 192, 1.

t bleibt: tardu tä, spät 183,11; tela iüela, Lein- wand 190,9; tornu tö, Streich 181,30; *tabanu - tava., Bremse 279,21; *tirare tori, ziehen 182,2; *toppina tiipdna, grosser Topf 252, 16.

d bleibt: decimu dimo, Zehuten 177, 10; digitu dä^, Finger 174,11; die tu da', gesagt 173,4; dum du.

:28 AiigvM Byland.

hart 194, 17; die jo vis Jedzh", Donnerstag ^OS, 19; dolore delh", Scham 233,28; demanc demd 182,5 morgen.

§51. c + V=:s (*<s): *cinque sek, fünf 224,1; <;irculu svlo, Kreis 217,17; cimiteriu sdrndtiro, Kirch- hof 266, 4; *cichoriata sdkoryfi, Cichorie 244, 4; [ecjce ille si(l), dieses 238,25; ecce hie -)-eccu hac? sJtjd (freib.), dieser da 184,22 (wohl aus *sit-/ß durch partielle Assimilation); •cerabat sdrive, wichste 190, 4; *cereseariu sdvBzi, Kirsch- baum 238, 12.

= ts: circat tsertse, sucht 183, 3 {*sertse mit part. Assimil.?).

g -f- i, e -_ (;^~ . gentes dze, Leute 176,5;

= dz: gingiva dzedznva, Zahnfleisch.

§ 52. c + ^' °' ". c + ^' «"= ts : cattu tsä, Katze 181, 24; «ampu tsä, Feld 174, 18; *casnu tskno, Eiche 229, 16; carru ts^, Wagen 176,21; casis tsi, bei 178,10; caldu tsö, warm 185, 27; calendas tsaläde, Weihnachten 189, 16; *cambitta tsäh'^ta (kleines Bein) Eigenname 243,3; camminu

tsdme, Weg 180,25; causa tsiiza Sache.

= ts : caru tse, lieb, teuer 194, 22 (Vide § 3 und § 8 y); ■caritate tserta, Teuerung 256, 2; *capra fsivra, Ziege 204, 14; caprellu tsevri, Zicklein 205, 5; *caprariu isevrn% Ziegenhirt 204, 16; canceru tsakro (freib.), Krebs (als Fluch) 184, 24.

= r/: *cattuculare gatoiß, kitzeln (Litbl. 1890,69).

bleibt: caballa kaväla, Stute 243,8 (Lehnw.); *capsitta?

kesYta, Kiste 253, 3 (hier vielleicht Einfluss des Franz.); catechismu katsimo, christl. Unterweisung 183, 1 (Kirchenspr.); cautionare kohna, bürgen 193, 20 (franz.?).

c + o, u bleibt: *colyra knodra, Haselstrauch 181,29; conscientia kösesd, Gewissen 207,15; corrosu krä% Ver- tiefung 182, 14; *curbare korhä, biegen 191, 7; *currectu korh, geeilt 174,5; dtsch. Kuchen kiiko, Zuckerbrot 186,7.

coma - khma, Mähne (Lehnw.) 184, 1; *cocca kbka, Nnss (Lehnw.) 214, 22.

= ty: *cucurbitone t/ädro, Kürbis 286, 27 P. von Vaulion.

= g: conflat gi'>U, bläht auf 175,20.

g + a, o, u g + a, au ^ f/^. *ganilla dz9nd-yd, Huhn 274, 11; gabella? dzdväla, Reiswelle 239.9; gauta dzhta, Wange.

g + ^ bleibt: gutta ghta, Tropfen 236, 19; *gutturosa ^oirhoza, Narzisse 186, 1.

Das Patois der „Melanges Vaudois'^ Louis Favrafs. 2^

b) Reibelaute.

§ 53. f, V, w. f bleibt: fame fä, Hunger 173, 13; fede fä' 184, 12 Treue; focu ///, Feuer 232, 9; foris frü,. hinaus 183, 7.

V bleibt: vacea vhtsd, Kuh 186, 11; vostrum vhtrö, euer 174,1; videre v^rd, sehen 181, 28; vitellu vi, Kalb 174,13; voletis voijä^, ihr wollt 182,1.

= VW. vespa vwipa, Wespe (s. c); vae? vwä^ (luterj.) 188,22 sind wohl beeinflusst durch germ. Wörter, z. B. wespa.

vipera vwivra, Viper 202,26; vacivu vioaezii, un- fruchtbar 185,9; *vocitata vtvedyh, geleert 184,12.

Germ, w = vw: *\vahten vioaytJ, sehen 181,31.

= g: werra gira, Krieg 210, 10. Die gebräuchliche Form in Le Mont ist dyira. Von *wadjan (*vadiu) gädzo, Lohn 190, 2; warten garda, hüten 173, 12; *warnjan garni, ausstatten; von *\verento garäti, verbürgen; *waidanjan gan., gewinnen 188,32; von *\vinkjan? gain, geschielt 182,11

■= dy: wisa dyiza, Weise; weigaro dyiiro, wie viel 173, 16; wie lange 230, 19.

§ 54. s, j. s bleibt: sabia shdzd., klug 179,2; saccu so, Sack 200,20; salvu sgvo, gerettet 200,24; sebu sii^ Talg; sibila sühya, pfeife 2 1 6, 2 1 ; site sä', Durst 255, 17; s omnu sQno, Schlaf 204, 8; suum so, 173, 14 sein; securu su, sicher 220,30; sufflare solh, blasen 219,29; septimana sdnäna, Woche 176, 17; solidare südü, löten; solidatu sordu, Soldat.

= s: saltat Mote, springt 186, 26; salvat sove, rettet 202,16; sabbata? skia, Schar der nächtlichen Hexen 186,20; sedüla sola, Stuhl 179,13; sex sl, sechs 176,20; siccu se, trocken 219,5; *socca shka, Schuh mit Holz- sohle 181,16; dtsch. Schutz sbta, Obdach; sentire setr»^ beriechen 181,31; sambucu sä", Hollunder; *seditatu sstäf sitzend 175,21; *sudata suya, Schweiss 176,18.

j = dz: jam dza, schon 181,10; juvene dzfivaito, jung 173,4; juniperu dzamevro, Wachholder 275,23; jocosu dzuyh", munter 204, 22; von altn. jol dzuißta, hübsches Mädchen 185, 13.

^=- dz: jocu dzil, Spiel 226,28; jocatu dzüvi, ge- spielt 181,30; jam niagis = dSami, niemals 206,20.

c) Sonanten. § 55. m, n, 1, r. m bleibt: manica madzd, Ärmel 182, 15; masculu mülo, Stier 262, 13; niedicu müedzo.

30 August Byland.

Arzt 181,9; meliore inei/ä", besser 184,4; musca mbts?. Fliege 265,16; messione meso, Ernte; media nocte mini, Mitternacht 253, 21.

n bleibt: nasu nä, Nase 177, 7; nigru nä% scliwarz 183, 24; nostra nhira, unsere 175, 13; nocte ne, Nacht 182,5; nive nä^, Schnee 206,2; *nivere nevh, schneien.

ny findet sich in: nausea? ny^z^, Streit 219, 19; iiebula inßla, Nebel 176,12; neptia fnsd, Nichte 220, 1; nervu nyi, Nerv; nodare nya, verbinden 192,7; nodu nyZiP, Knoten 254, 20.

1 ist bewahrt: lana läna, Wolle 239,8; libru liievro^ Buch 211,22; Heere hzi, Müsse 226,26; lupu lä% Wolf 246, 13.

= y {*ly): legere y^^ra, lesen 188, 1; lectu yi, Bett 196,15; ligitare ydtzi, binden 186,5; longe ye, weit 173,7.

r bleibt: radia ruy9, Scheitel 190,4; rege rä^, König 217, 22; *riccu r(itsd, reich 185, 26; rubeu rbdzo, rot 194,10; von ahd. roubon robfi, gestohlen 216,6.

2. Konsonantenverbind ungen.

§ 56. 1. Verschlusslaut -j- 1 oder r: p_l, bl; pr, br; tr, dr cl, gl; er, gr.

pl = py^: *plattea P'/ji^9> Platz 189,11; plenu pye, YoU 179, 14; plus py^ 173,4 mehr; pluma pyoma, Feder 211,28; pluvia pybdzd, Regen 215,24; placere p'/fzi, Vergnügen 177, 19; plantare pyß^^h stecken 185, 18.

bl = by: [a]blatu hyh, Getreide 177,13; germ. blank hyä, weiss 196, 13; germ. blaw hyü, blau 190,7.

Franz. blouse blgda, Bluse 247,21; franz. blague brhga, Rühmerei 193, 3.

pr bleibt: pratu prä, Wiese 182,21; presu prä% genommen 178,7; praedicat pridze, er predigt 211, 9; primariu premi, erster 188, 31; profonda prevnda 221,23 tief; propiu prhtsd, nahe 227,6.

br ist erhalten: hrachiu bre, Arm 179, 6; germ. brun brö, braun 184,9; germ. brida brada, Zügel 187,9; von germ. breman bramhve, zankte 190, 4; dtsch. Brente -|- ator bretüre, Buttenträger 237, 17.

tr, dr bleiben: tres träe(z) 176, 19 drei; trans tre in tre ti, alle drei 180, 6; *troja trüya, Mutterschwein 177, 18; dtsch". Trinkgeld treg'i^ta 222,4.

drappu drä, Tuch 190,6. Stamm droll? drola. Drollige 179, 11; von germ. *drud (*drudione) drüdzo, starkes Mädchen.

Das Fatois der .^Melanges Vaudois'' Louis Favrafs. 31

cl = /: clave lä, Schlüssel 245,11; claru iä(r), klar 176.1-2; clavu lü, Nagel 245,20; claiulere Irird, schliessen 200,3; [ec]cu illac lä, diese 179,11; [ec]ce illoru lä% ihr (fr. leur) 206, 19.

gl :=. y: glacea yPs9, Eis; una glande dna yä, dne Eichel.

er bleibt: credo krhyo, ich glaube 181,5; *cristu? kre, Kamm, Gipfel 226,5; er esc er e krhra, wachsen 175, 23; *croccat krStse, er bleibt stecken 227, 24; cruce krä% Kreuz 215,15; *crocinare krezdiiu, murren 211,4; *corrotulinare kruy9nri, wühlen 230, 6; *corrotnlione kruyö, Pfeifenstopfer 239, 7.

chrisma kräma, Rahm 180, 23.

= gr: crassu grä, fett 174,13; *craticulare grayi, rösten 220, 32.

gr bleibt: grande grä, gross 205,28; grossu grö, gross 175,16; *gravat grhve, verhindert 118,27; gratiosu grasä", artig 199.22; *gryll -j- ittu gr9y'^, Grille 275, 11.

§ 57. 2. Reibelaute -j^ 1 oder r (fl, fr); vy.

fl = /: flamm a lama, Flamme; flore lä^, Blume (s. e.); *florire lorJ, blühen.

= fy: flagellu *ßy'? fyö, Geissei; fr. flauer = fyann, um her streichen (s. e.) fr. flatter fyetä-, schmeicheln.

flebile füehyo, schwach.

fr bleibt: fratre . früre, Bruder 174, 23; *fraxea? frheza, Krümchen 173, 14; frigidu frn% kalt 242, 13; Friburgense fribordzü% Freiburger 183.23; von germ. fris frdzJ, frisiert 204, 19.

vy = y: viaticu yadzo, Mal 173, 3.

§ 58. 3. Verschlusslaut -)- Reibelaut (ps, ts, qu).

ps = l: psalmu somo, Psalm 204. 3.

ts (z) = dz: zelosu dzaln°, eifersüchtig 254, 1; f. ■dzaläoza 175, 18.

qu = k: quattro kiitro, vier 194,28; quadru käro, Ecke 182,3; quando kä, als 173,9; *qualequam koka 178, 20 koty» 193, 6 irgend etwas, kpkö 195, 5 irgend einer; *quaerire keri, verlangen 177, 22; quartariu kartä', (Schnee-) Masse 206, 3.

= ty: quindecim i'/ßz9, fünfzehn 224,21; quintale tyßto, Zentner; se quetiare s? tyayzi, schweigen 210, 20.

quod kd welcher (Relativpron.) 173,12; welche 173,5; welches 232,12; dass 176,3; ob 173,16. tantum quod takd i)is 212,26; ttdyd 243,27; dukd, weil 177,4; 183,5,11.

32 August Byland.

quid t/y, was? 177, 2; pcrquid ijortyp, warum 183, 15; aliquid ot/d, etwas 181, 8.

quem tye, welcher (Frageprou.) 185,26; f. tyßna 190,32. Analogieformen dazu: ke, kcna 203, 10.

eccu + ac kd: kd ba, hinunter 208, 6; ika, hier 206, 25.

eccu + ic t/ß, hier 183, 13, 14; 224, 22; Jt/d (ibi eccu 4- ic) hier 184,24; peret/d (per in eccu ic) daselbst 175, 21.

qu = ts: quisque unu tsakö, jeder 185, 14.

quinque wurde durch Dissimilation zu *cinque sek, fünf 224, 1.

Ich füge noch bei ecce hoc *ecyo so, dies 177, 25.

§ 59. 4. Reibelaute -j- Verschlusslaute (sp, st, sc, scr). s fällt, ausser bei gel. Wörtern; überall haben wir Vorschlags-«.

sp: sponsu eph" 255, 13 Gemahl; f. epüoza 255, 13.

st: statu etä, gewesen 183,19; stagnu ete, Teich 176,16; stabulu etrhhyo, Stall 181,7 (mit Zutritt von r).

stomachu estomti f. Magen 242, 27 (gel.).

sc: scopa ekbva, wische 274,24; scutu ekü 182,1; etyu 191, 3 Thaler; *scutella ehoala, Schlüssel 223,2; sciente ese, Wissen 226,3 (halbgel.); schola ekrda. Schule 187,24 (halbgel.).

scr: scribere ekrlrd, schreiben 188. 1.

11. Konsonanten im Wortinlant.

A. Ausserhalb der Synkope.

1, Einfache Konsonanten.

a) Verschlusslaute.

§ 60. a) p, b. Vortoniges pz=u: nepote nevh°, Neffe- 249,19; sapere sava^, wissen 197,19; tropare trovii, finden 182,4; crepare kr evh, umkommaw 173, 19; ap[ud] hoc avidii, mit 176,20 (p > vw).

*papariu papä° 235,3 und papi, 211,29 Papier sind Lehnwörter.

Vort. b = t': tabanu tavä. Bremse 279,21; caballu tsevo, Pferd 183,21; hibernat evirne, überwintert 243,7.

habutu y, gehabt 196,4; i. üva (s. e.).

Nach dem Tone, p, b fallen im roman. Auslaut: lupu lä°. Wolf 246,13; sepe sä-, Hecke, ist selten, man braucht häufiger adz9 230, 28 = altnfränk. haga.

trabe trä, Balken; sebu sii, Talg (s. e.); ubi yO. wo 196,4.

b = v: demorabat cf^momr«, wohnte 180, 22; c er a bat sarJve, wichste 190, ■4.

Das Patois der „Melanies Vaudols-' Louis Bhvrat's. 33

,3) t, d. Vort. t fällt: maritaro marijh, heiraten 191, 10; tutatu t/ä, getötet 174,24; potere ptüW, kouuen 242,27; vitellu VI, Kalb 174, 13; rotundu i'tjö, rund 178, 1, revO, liand eines Kuchens 284, 1 (cf. § 62).

autumnu aotO, Herbst 185, 14. au scheint das t zu er- halten, cf. *gauta dznta, Wange,

Nacht, t fällt: pratu prä, Wiese 182,21; nepote nevä", Neffe 249,19; site sä% Durst 255,17; vita v/jÜ, Leben 173,8; moneta muniya, Geld 221,22.

feta jai/d, Schaf 176, 10.

Über -ata =. ä oder Uyd vgl. § 110 c.

habutu il 196,4, habuta üva; saputu, a sü^ Silva; *receputu, a resä, resäoa. Entwicklung des intervok, Gleitlautes nach ü zu v. (cf. revo, prevo, wo der labiale Vokal folgt.)

pensate pesa, denkt 190,3; peshde 188,11. Cf. §46 und § 99.

Vort. d fällt: *pedone pyn, Fuss eines Strumpfes 249, 10; *sudata säyd, Schweiss 176, 18; iiodare nyä, verbinden 192,7; *revedantia revwayäsd, Wiedersehen 248,19; male- fidare mqfyh, misstrauen 2U0, 1.

*decidatur' desidä, entschieden 173,20 und *rudu ?-Jdo, schnell 193, 18 sind halbgelehrt.

a lau da -\- etta alüvHa, Lerche.

Nacht, d fällt ebenfalls: prode prä", genug, wohl 177,12 nodu nyä°, Knoten 254,20; crudu kril, rauh; nudu nii, nackt; *pe[d]i p~i, Fuss 174,12; coda kua, Säbel? (Schwanz) 215,5; credo krayo, ich glaube 181,5; audit hye, er hört 204, 9.

cado tsizo, ich falle analog, nach hzo (auso) 251, 12.

§61. Vort. c^,'^ z: Heere hzT, Müsse, Zeit 226,26; dicebat ddzä', er sagte 182, 6; aucellu ozi, Vogel 216, 17; vicinu vdzf-, Nachbar 224,30; vacivu vwaezü, unfruchtbar 185,9.

Vort. c^'"''^^:?/: pacare pciyT, bezahlen 177,24; pre- care preyi, hQieu 208,2; secatu seyi, gemäht 176,9; *nucaria noyird, Nussbaum 202, 24; *cavicare *caucare tsuyl, schützen 247, 21 ; *b ucata huya, Wäsche 223, 5 ; jocosu dzvyä°, lustig 204,22; nee unu nyo, niemand 182,2.

securu sil, sicher 220,30.

Nacht, c«''' ~: decem di(z), zehn 204,3.

im ronian. Auslaut gefallen: pace *pai pe, Friede 209,7; verace vdri, wahr 182,24; de illace dele, dort 180,31; placet p'^e, gefällt; cruce krä\ Kreuz 215,5.

3

34 August Byland.

Nacht. c^'O. " = //: auca fiya, Gans 246,20.

im roman. Auslaut gefallen: lacu Iv, See 219, 15;paucu pü, wenig 178,20; dico thß, ich sage 177,8.

baca hüga, Ring 174,11; caducu kad/ko, gebrechlich 180,15 sind Lehnwörter, wie auch hnidsa (=limace), Schnecke 268,9; man würde *ldmc erwarten.

Vort. g®'*: *pagese *payi pal, Land 173,7; n avigellu navyo, Schiffchen 241, 10.

b) Reibelaute.

§ 62. Vort. f = r in profunda prevo, tief 182, 14 (cf. rotundu revö § 60 [^).

V. Vor dem Tone: bleibt: novellu novi, Neuigkeit 214,4; Aventicu avetsd, Avenches 186, 18; *divisare devdza, reden 209,9.

fällt: pavone pau, Pfau; *pavoria pwaerg, Furcht 202, 19; *bovillare bwehi, schreien 209, 10; avunculu Olo, Oheim 180,21.

Nacht. V bleibt: gravat gruve, hindert 181,27; nova näova, neue 188,5; juvene dzÜvdno, jung 173,4.

fällt im roman. Auslaut: clave lä, Schlüssel 245, 11; clavu hl, Nagel 254, 20; ovu ä", Ei 174, 14; bove hä", Ochs 175,10; rivu ry^, Bach 226,6; tardivu tardü, spät 185,8; die jovis dedzn", Donnerstag 203,19; nive «ä% Schnee 206, 2.

§ 63. Vort. s =: z: *divisare devdzä, reden 209, 9; *ceres[e]ariu sdr9zi, Kirschbaum 238, 12; *disandanare dezäddnh, Heuschwaden ausbreiten 177, 4; corrosäre krozä, graben, wühlen 182, 12.

Nacht, s = z: pesat päeze, drückt 169, 22; "^'gutturosa gotrhoza, Narzisse 186,1; pausa? p)üza, Pose (Feldmass V3 ha) 243,7; auso fizo, ich wage 251, 12.

fällt im roman. Auslaut: nasu nä, Nase 177,7; casis tsi, bei 178, 10; mese mä'', Monat 238, 5; *pisu pä'-, Erbse 258,3; c[o]rrosu km", Vertiefung 182,14; sposu epü", Gatte 255, 13.

j. Vort. = y: bajulare hayi, geben 182, 17.

Nacht. = y: troja tniyd, Mutterschwein 177,18; im roman. Auslaut: maju -may me, Mai 256,20.

c) Souanten. § 64. m. Vort. m bleibt: demane demä, morgen 182,5; primär in prami, erster 188, 31; domenica ddmedzd, Sonntag 189,7; amieu arrii, Freund 233,2; die 'martis demä, Dienstag.

Das Patois der „Melanges Vaudois" Louis Facrat's. 35

Nacht. . m nasaliert den vorangehenden Vokal. Beisp. siehe §§ 7, 12, 16, 19 ß, 25, 29, 3-2.

Ausgenommen sind Fremdwörter: coma koma, Mähne 184,1; *toma? tvma, Ziegenkäse 216,4.

n. Vort. n bleibt: moneta miiniya, Geld 221, 22; *tenabula Unhhya, Sitzung 212, 27; lila tenacula Vetdnäyd, die Zange.

Nacht, n nasaliert wie m. Beisp. §§ 7, 12, 16, lOfl 25, 29, 32.

n = n (langes n) in a) Ableitungen mit -ina: radicina i'UsBna, Rübe 268, 26; f am ina fämdua, Hungersnot 173, 9.

ß) Wörtern mit -ona, -una: bona bh'ua, gut 229,32; sonare smäi, läuten 197,6; luna l-^na, Mond 286, 1.

-(•) juvene dsttv^lio, jung 173,4.

1. Vort. 1 bleibt: gelatu dzalh, gefroren 229,3; *solittu

sol'e, allein 183, 4; dolore dein", Scham 233, 28; die lunae deU, Montag 181, 16.

=: y: salire sayi, hinausgehen; *salectu sayä'', hinausgegangen 174, 26; valere vayci', gelten sind Analogie- formen nach shyä (saliunt), sayc (saliendo), väyo (valeo), für deren erste zwei unser Text die Inchoativformen aufweist: sayesä, sie gehen hinaus 231, 8; sayese, hinausgehend 213, 12. Odin (Phouol. §245) hält sayi, sayh^, vayü^ für regelmässige Bildungen.

Nacht. 1 bleibt: scala etsila, Treppe; tela tueia, Leinwand 190,9; candela tsädaela, Kerze 230,17; gula ghola, Schlund; schola - ekrda, Schale 187,24 (gel.)

fällt im rom. Auslaut: pilu pä^, Haar 204, 19; filu fi, Faden; *scuriolu et/ayrü, Eichhörnchen 270, 27; tira *liueolu

tinliüui, Schuster 192,27; aeternale eternP, ewig 176,25 (gel.).

vokalisiert 1) mit a =-. o: male mö, weh 174,4; tale tö, solcher; hospitale oto, Küche 182, 10.

2) mit 0 = ü": voles va°, willst 178,13; volet vä'', will 191,22.

r. Vort. r bleibt: tirare tdrJ, ziehen 182.8; cerabat - sarJve, wichste 190,4; verace vre, wahr 182,24; *coraticu

korudzo, Mut 185, 25; *hereditat i^rjte, erbt 213, 5; bene *augurosu henirZi", überglücklich 222,6.

Nacht, r bleibt: hora hora, Stunde 182,8; matura mäora, reif; ])iru pci^rd m. Birne 216, 24; cara tstra, teuer.

fällt im rom. Auslaut: caru üi^, teuer 194, 22; sufflare 3olü, blasen 219,29; habere avh", haben 213,23; meliore

rneyü°, besser 184,4; securu sli, sicher 220,30.

2. Lange Konsonanten. § 65. pp vor dem Ton = p: cappone tsapö, Rebs^iioss 186, 5.

36 August Bijland.

Nacht, fällt im Auslaut: drappu drö, Tuch 190, G. tt. Vort. = t: gutta gUa, Tropfen 236,19; *totta i^/a, ganze 253, 1 1 ; *scutelletta ekwütHa, kleine Schüssel 24^, 1 7. Nacht, fällt: *mutittu mwC, stumm 216,28; *pestulittu

pel^, Klinke 187,16; *muttu m6, Wort 252,5.

cc. Vort. =: ts : *buccare botsi, aufhören 215, 1; *accaptat atsfte, er kauft 186, 13; *muccittu motse, beschämt 179,21; *buccatu hntsi, Flaschenwein 194,5 (fr.?j.

buccone bokö, Bissen 216, 8 ist wohl Lehnwort.

= ts: *buccata bntsh. Mundvoll 214, 16; *deroccata

derotSa, Umsturz 210, 12.

Nacht. = <s: vacca vhts,}, Kuh 186, 11; *pacca ptds?, Kauf, Handel 186, 10; sicca s^tsd, trockene 249,7; *picca pt'tsa, Jäthacke 182, 12; *croccat krotse, er bleibt stecken 227, 24; *riccu rcetsa reich 185, 26 (nach dein Fem. gebildet).

fällt: saccu sd, Sack 200,20; siccu Se, tiocken 219, 5.

SS. Vort. = s : *repassata repasäyd, Tracht Prügel 213,23; *readmassatu ramasu, *russittu ros?, rötlich 287,11; *fricassone? frdkasö, Braten 189,13, aber *fricassata?

frdkasä, geröstet 188, 12.

Nacht.: grossa grosa^ gross 175,9 neben gro-ki, dicK, grob 190, 11.

ossu ü, Knochen.

11. Vort. = l : *bovillare bwelu, schreien 209. 10; l: *bullone bolö, Knospe 185, 22.

= y: beryllabat bre>/Tce, glänzte 183, 24; fallebat fagä", es war nötig 175, 7; "''accoUectu akwjä''^ getragen 202, 3; *pullinu poye, Füllen, 232, \A,pole 259, 9 P. d'Arnex pres d'Orbe.

Nacht, = l: caballa kaöhla, Stute 243,8; bella b^Üa, schöne 175,12; *scutella ekivala, Schüssel 223,2; villa tvi-Za (nur 1) 190,27; nulla )iäla, keine.

Über -ellu vergl. § 11.

nuUu nül keiner; mille mi7, tausend 191,3.

gallina ^ganilla dzdmvya, Huhn 274,11.

rr. Vort. = r: interrare etern^ Beerdigung 239, 2; *currectu körn'', gelaufen 174, 5.

Nacht, fällt: turre iö, Turm 293, 23; carru isr, Wagen 176,21.

3. Konsonantenverbinduiigen.

§ 66. a) Terschlusslaute unter sich (pt, et).

pt. Vort. = t: *accaptare ats^td, kaufen 186, 12; *cruptone krotö, Gefängnis 239, 23.

receptore resaci/ü°, Einzüger 177, 21 ist wohl beeinßiisst \on fr. receveur.

Das Patois der ^^Melanges Vaudois'-' Louis Favrat's. 37

Nacht. = t: *accaptat atsite, kauft 186, 13.

ct=[{Jt: *lac tata /rt//^/(i, Buttermilch 2G2, 1; tractata *traiia trcUi., beliandelt 174, 2; directa drheta, rechte (Hand) 181,2; facta fkd^ gemacht; dicta dti^td 188,32 gesagt.

fällt im romau. Auslaut: lectu *lieif. yf, Bett 196,15; accollectu akuya\ getragen (vom Wind) 202,3; currectu korn[^]^ geeilt 174,5; factu /f, gemacht 174,4; dictu dc)\ gesagt 173, 4.

nct: tinctutu t/edii, gefärbt 184, 15.

bt fällt: desubtus desh, unter 177,7.

§ 67. b) W- Verbindungen (qu, gu).

qu = f/: equa cga, Stute 232, 14.

acqua "'drp^ Wasser 241,21.

Vor e, i wurde qu zu c und als solches weiter entwickelt: CO quere *coc[e]re kwäerd, kochen 250,10; sequere *secfejre medrd, folgen; coquina *cocina kf<z9Tia, Küche.

pasqua pdtyß, Ostern.

gu = ^: lingua i^g^, Zunge 178,9.

sangue sd, Blut 195,18; sanguinare saTii, zu Ader lassen 209, 14.

§ 68. c) S-Verbindungen [sp, st, sc, cs(x)].

sp=p: respondet repö, antwortet 176,26; vespa vwipa, Wespe.

st vort. und nacht. = t : tastare tatü, tasten; deobstare dufd, wegnehmen 241, 14 (nach den stammbet. Formen); adrestavit ar9tu, hielt an 176,3; *mustarda muttirda, Senf; ca- tellu tsati^ Schloss 177, 19; rastellu rati^ Hacke; *rastellariu ratell (fr.?), Raufe 252,2; vestivit vetl, kleidete 190, 7; *crustivu krotü, grindig 219, 6 [cf. tardivu tardü, spät 185,8; bastire hati (Pat.?), bauen].

Nacht.: *costat ktte^ stärkt 248, 9; pasta jjüta. Teig; testa Uta, Kopf 189, 12; festa fjta. Fest 236, 2; tempesta tepita, Sturm; adrestat arite^ hält an 202, 121. Von germ. raustjan rita^ rite, brate 258, 1 (Pat. d'Agiez pres Orbe), rnte 258,3 (Pat. de Chappelles-sur-Moudon); Deverbal rut't, Braten 244,2. estis ite, seid 180,26.

2. Pers. Sing. Praes. Ind.: habes tu ^tu 196,8; sapis tu siitu; *volis tu vi'totu 205, 23; facis tu fätu 183, 13; cognoscis tu koTiät/ti(\ cantas tu tsdtetu.

st bleibt: tristu tristo, traurig; posta pT/sta, Post 235, 23; justu dzästo, recht.

sc. Vort. = k: auscultate akütüde hört an 196,3.

= ty: *buscittu hotyf, Strauss 186,1 (fr.?).

38 August Byland.

= s: dormiscebat ilrümesa^, schlief 196,14.

*minuscadente metH(\ boshaft 232, 2; *miiiuscadentia metsäs^, Unheil 193,5.

Nacht. = ts: musca infits^, Fliege 265, 16; frisca frkts9, frisch.

repascu 'h'epacsu repais »'5'/'?, Mahl 217, 2.

fällt: *buscu bü, Gehölz 180,26.

CS (x). Vort. = s: paxellu pasi^ Weinpfahl 185, 18; lixiviu 'Hesiu lesv^ Lauge; *exagiant ash/ä, versuchen 212,14; ''buxone 6o«o, Busch 212,22.

= is: laxare lesi, lassen 177, 3; laxavit lesä^ Hess 179,25.

Nacht. = s: coxa knsa, Schenkel 189» 19.

d) Y-Verbindungen.

§ 69. py, by, vy. ^

Vort. py = ts: appropiabat aprotstve, nahte sich 174, 19; germ. hapia -f- itta Vap^.ta, die kleine Axt.

= dz: *repropiare? reprodzi^ vorwerfen, mpy = ^'dz: *pimpione pedzö, Taube 227, 8.

Nacht. = ts: sapiat s'^Use, er wisse 219, 1; propiu prTits9, nahe 227, 6.

by = dz: sabia sadza, artig 179,2; rubeu rödzo, rot 194, 10.

= ?/: germ. laubja If'fj^, Laube; habeo *ay e, ich habe 173, 21.

mby = ^dz: cambiare tsädzi, ändern.

\y =z dz: leviariu lerdzi, leicht (mit Zutritt von r); plttvia pyßdz9, Regen 215,24. Aber *blaviu byevo, blass.

(l)vy: salvia sgdza, Weide.

§ 70. ty, dy.

ty. Vort. = s: patientia pasesd^ Geduld 193, 6; cautionare kosanu, bürgen 193,20; gratiosu grasä'\ artig 199,22; f. grasaoza, Jungfrau 186,4; pigritiosu paresb", faul, f. paremoza\ cautione ä;o.sö, Bürgschaft.

= z: potione pwezö, Gift; satione sezö^ Jahreszeit; ratione rezö, (fr.?) Recht 190, 16; puteare pweyzi, schöpfen; se quetiare sdi'jayzi, schweigen 210, 20; minus pretiare meprdzi, verachten 188,30. Von bene *adatiare banizo, erfreut 187, 17.

conditione TcüdesÖ, Bedingung ist Lehnwort.

ty nach Kons. ^= s: *deabantiare deväsJ, zuvorkommen; renuntiare renösi, verzichten; gentiana rfzäsäna, Enzian; patientia pamsa, Geduld 193,6; conscientia köses9,

Das Patois der „Melajiges Vaudois-' Louis Facrat's. 39

Gewissen 207, 15; *revedantia revwayäsd, Wiederseim 248, 19.

captia isitsd, Jagd; neptia iiisg, Nichte 220,1; nuptias '''novtia riösa, Hochzeit 191,26.

lectione leso, Belehrung; directiabat dreslve, richtete auf 192,24; suctiat shs9, saugt 282,23.

*tortiare? irosa, brechen; fortia fbrsd, Kraft 176,9. Von altndd. "krostjan kriisd, knirscht 214, 18.

=z S: sectione seksd, Abschnitt 209, 2; portione posö, Teil 173, 5.

= /: antianu älä, elnnalig, f. äldna.

sty. bestione betyo, Tierchen 177, 18; dagegen bestia

bTt9, Tier 202, 23.

indigestione edizeso, Verdauungsstörung 196,22.

dy. Vort. = dz: *drudione driidzö, starkes Mädchen 179, 14; von in -|- wadjan egadzi, anstellen 188,21.

= y: medianu mo(/d, Mittel 229, 14; inodiare enuyJ, langweilen 188, 30; '"appodiare apuyi, unterstützen 222, 3.

Nacht. = dz: germ. wadjo ghdzo 190, 2 Lohn.

= y: radia rhyd, Scheitel 190, 4; *crudiu kriiyo, schlecht 186, 19.

ho die mcii/, heute 16, 723; modiu? mioi, Haufen 232,24; invidia evyd, Neid.

rideo rJzo, ich lache, nach m9 miizo, ich denke 222, 16.

§ 71. cy = s: 'corbacea? korhtisd, Rabe 270,23.

-aciu (-acio) = e {*ais): corbaciu korhe, Rabe 216,1; corbi 270,23 Pat. d'Etagnieres (Gros de Vaud); facio fe, ich mache 175, 9; brachiu brc. Arm 179, 6.

scy: piscione pqsö, Fisch 244,3,

nscy: conscientia kösesd, Gewissen 207, 15.

gy = y: exagiant asi'yä, versuchen 212, 14.

sy: nausea nyvzd, Streit 219, 19.

ssy: demissionatu demesunh, die Entlassung gegeben 235, 30.

csy: fraxea {^[fraisa) früeza, Ki'ümchen 173, 14.

nsy': pensione peso, Pension 247, 15; mansione mezo, Haus 173, 17. Fr. monsieur mösü, 177, 1.

my, ny. my = ^dz: vindemiare vdnedzJ, Weinlese halten 236, 6; (mray) commeatu ködzi, Abschied; vindemia

V9nedzd, Weinlese 236, 1.

= vdz: *vindemiosa vdnedzaoza, Winzerin 237, 1. *racemiata rezanti, Traubenmuss 253, 1. ny = ^^dz: somniare sddzi, träumen; *extraneariu eträdzi, fremd; lineu ledzo, Betttuch.

= «: communione kumdvö, Abendmahl 188, 6; *caniosu

40 Avgiif<t Byland.

hafm"^ knimmh.'iiiig 219.6; nranea arai)^^ Spinne 265, 8; castanea tsatdna^ Kastanie; vinea - vo'/h^ Weiiil)erg 185,17; teneo iifto, ich halle 234,25.

ly, ry. ly = //: *animaliariu armayi^ Hirt 205,20; despoliarc depaj/J, berauhen 178,1; hajulare *baliare bai/7, geben 182,17; *foliettu /oyi\ Blatt 213,3; *retalione

retayö^ Abschnitzel 23^2,24; meliore meiih"^ besser 184,4; filia y'%3, Tochter 191,8; oleu riyo, Öl.

ry : feria äW,?, Markt 183,22. Über ry in -ariu. -aria cf. § 5.

e) Nasal -Verbindungen.

§ 72. Der diesen Verbindungen vorangehende Vokal wird meist nasaliert.

mp, mb: campu tsä^ Feld 174, 18; *cambitta tsäbka (kleines Bein) Eigenname 243, 3.

mn: somnu sÖno, Schlaf 204,8; columna koloda, Säule.

nt, nd; nc, ng; gn; ns. nt: mautellu mätT, Mantel 279,27; plantare pyätn, in die Erde stecken 185,18.

nd. Vort. intervok. = n: vindemia vdnedzd, Weinlese 236, 1; fundare funn, suchen, spüren.

candela tsädnela macht eine Ausnahme, weil der Kirchen- sprache angehörend.

Nacht.: calendas tsaläde, Weihnachten 189, 16; grande

grä, gross 205,28; f. grtda 173,9.

uc: von bilance bralatse, wackelt 210,3.

ng: se *adringat s'aredze, begnügt sich 236, 13.

gn = n: cognescere konuytra, kennen 228, 13; signant

sinä, bekreuzen 221, 6; dignu dJiio, würdig 174, 8; *pugnata punh, Handvoll 177, 6.

ns: dans -|- are ddsi, tanzen 190,8. *mansottu? mhzo, Heuschober 205, 16; mensurare mezurü (halbgel.), messen 208, 1 5.

f) R -Verbindungen.

§ 73. rp, rb, rt, rd bleiben: serpente serpe f., Schlange 202, 5; curbare korba, biegen 191, 7; quartariu kartä^. Masse (Schnee) 206, 3; tardiva tardfiva, spät 185, 6; corda kurda, Strick; surdu so, taub; tardu tö, spät 183,11. Bei den zwei letzten Beispielen fällt rd, da es in den Auslaut kam.

Itr: ultra üoire, während 218,25.

rc, rg. rc = rts: mercatu martsi, Markt 193, 22; circat tsirtse, sucht 188,3.

rg =:z rdz: argentu ardze, Geld 176,6; purgare imrdzJ, abführen 209,14; burgese bordzh", Bürger 239,23; larga Idrdzd, breit 200.4.

Das Patois de?' „Melanges Vaiidois'-'- Jjoxds Favrat's. 41

rv' bleibt: servire servi, dienen 189,17.

'rv: nervi! ny?, Nerv.

rs': i^ersona j)er'sy7«a, Person; versare vesa, eingiessen; versus w 174, 3 1 „^^^^^ in versus ever 174, 7 j * "^

'rs: bursa hosa, Tabaksdose; morsa mbsa, Mund voll; *intorsa etösa, Scldag.

rm: firmare frdmv, wetten 194,27. Über Umstellung von r siehe § 85.

'rn; tornu tv, Streicli 181, 30; diurnu dzv, Tag 184, 19.

pr = vr\ caprariu tsevrh", Ziegenhirt 204, 16; aprile avri, April; cupru käovro, Kupfer.

dr = r: cathedra tseißrd, Kanzel; quadru häro, Ecke 182,3.

er: mac[e]ru mPgro. mager.

gr: nigra näerp. schwarz 205, 9.

str = tr: castrare tsaträ, kastrieren 277, 6; finestra /»mtra, Fenster 250,21; nostrum nfitrö (verb.) 178,16 unser; nvtro (abs.) 181.22; nostra mitra 175,13; vostrum i'Hfrö (verb.) 175,3 euer; vntro (abs.) 221,10.

g) L -Verbindungen.

§74. Ip: talpa topa, Feldmaus.

It: cultellu kiitJ, Messer 230,31; alta y(>ici, hoch; saltatu soiatü, gesprungen 174,5; altu i/ö, hoch 216,7.

Id: *excaldatu etsaodu, erhitzt 212,4; *valdense? vaodä". Zauberer 182,17.

Ic: dulce dü°, süss; f. däosa.

Iv: salvat sove, rettet 202, IG.

Is: falsa f(>sci, falsch.

Im: ulmu ürmo, Ulme.

pl: duplu drbhyo, doppelt.

B. Die Konsonanten in der Synkope. I. Zusammentreten einfacher Konsonanten.

§ 75. a) Verschlusslaut -\- Verschlusslaut.

p't, p'd, b't: computare kotu, rechnen 182, 20; sapitis sede, wisst 177.12 nach />V^, maolit 230,31.

tej)idu täedo, lauwarm.

cubitu kbodo, Ellbogen; gabata *gauta dzhta, Wange; sabatta? stta, Hexenversammlung 186,20; debetis däete, müsst 203,26 ~ bibitis bhede, trinkt.

c't; g't, g'd: dicitis dlte, sagt 175,22; facitis fede, macht 230, 31.

42 August Byland.

ligitarc yetü, binden 186, ä; iligitu <l<i\ Finger 174, 11; t'rigidu frä^ 242, 13 l<alt.

t't, t'd, d't: mittite mHe, zieht an 174, 11; putidu pwe, hässlicli 231, 10; creditis krhede, glaubt 238, 18; riditis vTiie, lacht.

t'c, d'c: viaticu yhdzo, Mal 173,3; aetaticu hdzo, Alter 192,3. radicina ras^na, Rübe 268, 2G; medicu mciedzo, Arzt 181, 9; *fidicu fklzd, Leber 276, 19;dodecim dozd, zwölf 186, 10.

§ 76. b) Verschlusslaut -f; r oder umgekehrt.

p'r, b'r: *operit üovre, öffnet 204,1; *lepora lüevra, Hase 286, 19; vipera vwivra, Viper 202,26; opera äovra, Hanfwerg. In pauperu pUro, arm 180, 14 ist w absor- biert durch das u. recipere reSäedre, erhalten; superare sobrd, bleiben; sapere habes sari, wirst wissen; habere liabes ari, wirst haben 183,20; bibere bher9, trinken 184,16; scribere ekrire, schreiben 188,1.

d'r, g'r: credere kr^j'9. glauben 182, 23; ridere Ära, lachen 187,2; äudire fircf, hören 190,28; claudere Mt"?, schliessen 200,3; legere >/?r9, lesen 188,1.

r't, r'c: caritate tsertd, Teuerung 256,2; veritate vrhi, Wahrheit 191,6. carrico ts7rdzo, ich belade.

§ 77. c) Verschlusslaut -}- l oder umgekehrt.

p'l, b'l: capulare tsap/U, in Stücke schlagen 209,23; populu pöhyo, Pappel; copula köhya, Paar.

sibila siihya, pfeif 216,21; stabulu etrubyo, Stall 181,7; *tenabula tdnäbya, Sitzung 212,27; probabile prohhhyo 183,7 wahrscheinhch; diabolu dyähyo, Teufel 181,8; daneben dynbyd 203,25 und dyühd 173,14. Die letzte Form wird nur in Ausrufsätzen gebraucht. Vgl. Favrat 187,13; 191,5; 193,9.

nebula nytla, Nebel 176, 12.

c'l, g'l. c'l = ?/: *maculitta mayka, Masche 190,12; *craticulare greyi, rösten 220,32; *ranacula rdnäy», Frosch 175, 9; *sonacuiat sdnuye, läutet 196, 16; lenticula letceyd, Linse 262, 27.

c'l fällt: *genuculu dzdnä", Knie 190,5; *peduculu p/ä", Laus 222,6; soluculu S9lü% Sonne 176, 12.

g'l: vigilata veyu, Abendgesellschaft 252,8; tegula t/üla, Ziegel.

l'c = c?r: collocare küdzJ, übernachten 184, 13; *bulli- care büdzi, sich rühren 185,23; pullice pndza, Floh; poUice piiodzd, Daumen.

Das Patois der' „Melanges Vaudois" Louis Favrat's. 43

§ 78. d) Souaiit + Sonant.

m'n: seminare se;7(7, säen; femina ff'^'(^> Frau 176,25; ho min e Umo, Manu 212, -28. 1 am ine lama Platte ist Lehnwort; man sagt im Patois ramala = *ramella.

n'm: animaliariii armai/J, Hirt 205,20.

m'l = t^by: simulavit sebyh, schien 175, 12; tremulo

trrhyo, ich zittere; insimul esebyo (o ist Stützvokal), zusammen.

n'r == ''dr: venire habes vedri, wirst kommen 176,2; die veneris devcdro, Freitag; cinere sedrd, Asche.

r'n: farina förna, Mehl 187,21.

l'r: volere habes vudrl, wirst wollen 206,4; salire habeo sodri, wirst hinausgehen.

Tm: elemosyna ermöna^ Almosen.

§ 79. e) Zusammentritt anderer Konsonanten.

n'c = vdz: manica madzd, Ärmel 182, 15; domenica

ddmedzd, Sonntag 189. 7.

c'm: decimu dimo. Zehnten 177, 1. c'n: *crocinare krez9iiU, murren 211,4. v't = d: *inmovitata emoduy», begonnen 195, 9; *reinmovitat remöde, fängt wieder an 240, 32. ss'r: *essere *estre Jird, sein 173,10.

IL Zusammentritt von Konsonantenverbinduugen mit einfachen Konsonanten, a) Die Kons.- Verbin düng besteht aus Verschlusslauten. § 80. pt*c: baptizare *bapticare batsi, taufen 208,29. pt'm: septimana sdnäna, Woche 176, 17. ct'c: coacticare katsi., einheimsen 177, 14; *dispacticare dejyatsJ, beeilen 192, 8; *impacticat epbtse, verhindert 239, 1 Inf. epatst.

lacticellu lasT, Milch 178,5.

b) Die Kons.-Verbindung enthält ein Ä § 81. rb't: Cucurbita kildra, Gurke 219, 8. rb'r : *barbaritta bravtta, ordentlich, hübsch 179,1 cf. Rev. Gill.3) I, 44. arbore äbro, Baum 233, 1. rt'c: excortice eki^sa, Rinde.

rd'r: perdere pqdrd, verlieren; m ordere //«ö^/ra, beissen. rc'l: circulu s^o, Gesellschaft 217, 17. rc'r: die mercuri demikro, Mittwoch, rf'c: illas forfices l/ef6s9, Schere für die Schafschur, rv'c: *vervecariu berdzi, Hirt 246, 13. br'c: fabricare *favricare fordzJ, schmieden, rkw'r: torquere hai)ebat todrif, würde drehen 229, 18.

') Revue, des patois i/alloi-omans.

44 Aiignsi JJi/lamL

rm'r: marmore mabro, Marmor.

rm'n: carminata tsernn, bezaubert 181,22; ctcrminare dzernTi, keimen; Vbsbst. dzimo, Keim; terminu trrmo. Frist.

c) Die Kous.-Verltinduiig entliält ein aS.

§ 82. sp't: hospitale oto. Küclie 182, 10;

sp'r: vesperata vejyrn, Abend 17r., 11.

st't: vestitura vetir?, Kleidung 185,5.

sc'l: masculu mnlo, Stier 262,3.

sc'r: *moriscere habes muratri, wirst sterben; crescere *crestre krT'tr9, wachsen 175,23; parescere parvtra. scheinen; cognescere hoiinetr^, kennen 228, 13.

ps'm: metipsimu mimo, selbst 173, 16.

cs'n: caxinu *casnu tsurw, Eiche 229, 16; fraxinii frano, Esche.

cs'd: buxida btcoeta, Schachtel, Büchse.

r'sc: mariscalcu martso, Huf>chmied, Lehnwort?

n'st: ministeriu metJ, Handwerk 193,5,

d) Die Kon«. -Verbindung enthält einen Sonanten, ausser li.

§ 83. Ig'r: bulgaru hhogr^o, Schurke 178, 13; mp'r: rumpere habet rötrh, wird brechen 232,7.

mb't: dies sambati desado, Samstag 176,8.

nt'c: Aventicu avcdzd, Avenches 186, 18,

nt'r: sentire i<rtrd, berieehen 181,31,

nd'c: manducare mddzi, essen 173, 18; *expandicarc epädzt, ausbreiten 17<), 14.

nd"r: defendere defedr?. verbieten; vendere vedn^, verkaufen,

nc'l: avunculu nlo, Oheim 180,21,

ng'l: strangulare etre^yh, erdrosseln; ungula o'yd, Nagel.

ng"r: jüngere dzrdr», vereinigen.

e) Andere Verbindungen, n ' t y : m i n u t i o 1 i tt u mesolK klein 211,7; c o m i n i t i a t u himesl, begonnen 173,10,

t'c'l: perticularia hehra, Stange 240,9.

in. Die Konsonanten im lateinischen Wortauslaut. § 84. c fällt: ecce hoc s\^, dies 177,25; apud hoc avivk, mit 173, 13.

1 fällt: mel ind% Honig 236,23.

t hat Spuren seines Daseins hinterlassen in: 1. est 11 le

Das Patols der „Melanges Vaiidois" Louis Favrat's. 45

^te, ist es iOS, 17; t'uerunt ille füräte, wurden sie 252, 4.

2. der Verdunklung des a von cantat tsäte.

r bleibt: per in eccu hie per rk/ß, da 175,21; per le d''avo 180,13 dort unten; por li, für ihn 175,4; por bweho, für deinen Buben 186,13.

fällt: po an a, für ein Jahr 1S8, K!; po garda 173, 15 um zu hüten, per pe cf. Glossar.

Über Erhaltung von s in der Bindung vide § 86.

IV. Umstellung und Zutritt von r.

§ 85. a) Umstellung: firmare framci, wetten 11)4,27; dormire dr<»nJ, schlafen 212,26; *forraaticu frumädzo, Käse 204, 17; *turbulone? trubt/o, Meliltrank isl, 14; foris frii, hinaus 183,7; fr. guirlande gr^hub, Fetzen, Lumpen 272,21 Pat. de Granges; germ. first frJta, First.

*bojerellu? '■borieUu bori/o, Henker 218,22; *pe- rustulant biirlä, verbrennen 226, 25; Cucurbita? küdra, Gurke 219, 2.s.

b) Zutritt: salata mlärda, Salat 244,3; *pomata pomürda, Pomade 1!)0, 21; fr. cassonade kasoiiänla, Mehl- zucker ISO, 22; *-pvo\n\v\Q,iix promdnärda, Spaziergang 177,16; parata pararda, Parade 227, 7.

stabulu eträbyo, Stall 181/7; duplu drobya. doppelt.

V. Die Bindung.

§ 86 A. In der Bindung haben sich mehrere lat. und rom, Schluss- koiisouanten erhalten. Es sind 6' (als Biudungslaut c), r, n, t, l. z ist der häutigste Bindungslaut und kommt auch da vor, wo er etymologisch nicht berechtigt ist. Solche P'älle sind wohl auf Eintiuss des „fran(^ais regional" zurückzuführen.

1. Artikel vor Adjektiven oder Substantiven: ti le z otro, alle andern 17.S, 0. be day z änhyd, viele Jahre 174,27. ay z efa den Kindern, d n hmo, ein Mann 210,25. [Illos occulos le zaf\.

2. Adjektiv vor Substantiven : le p/ß byö z oyö, die schönsten Kleider 174,10. stä" grät z afpra, diese grossen Dinger 202,13. nüire püro z erdl/c, unsere armen Erben 240, 5. grüt o(e, grosser Gasthof 247, 15. o püsethmo, ein grosser (mächtiger) Mann 254,10. o bi l hmg o byo l hmg 212,8 ein schöner Mann.

3. Numerale vor Substantiven: a tray zäord, um drei Uhr 176,10; aUzhord, um sechs Uhr 176,20; vwi z efa, acht Kinder 177, 26; sat ä" vici, sieben oder acht 208, 17; dl z ekii, zehn Thaler 182, 1.

46 Auguat Biiland.

4. Adverb vor Adjektiven: vw l ebai, selir erstaunt 213, 10.

5. a) Pronomen vor Snbstantiven oder Verben: me z ami, meine Freunde 175, 2; 7iiil7'e z ent/v, unsere Erben 219, 16; si i uli/oin, dieses „Idiura" (vgl. Favrat) 23.S. 25; /äo z ümo, diese Männer 250,11; laoz etere, ilire Zinsen 177,24; laoz a ata profitu, liat ihnen ebensoviel genützt 21i), 14.

b) Pronomen vor Adverb: si (eece hie) : sizckyd, dieses da 171, 1.

(i. Präposition vor ihrer Ergänzung: per in eccu ic 'per ehfd, da 175,21. ad a: an ö käro, in einer Ecke 182,3; anö brav 'ömp 208, 13; aber a ön ntro 227, 15.

se z ardze (sine argentu) 22G, 22.

7. Unter Eintiuss von t'a z n (tu habes *habutu), fi z ü (tu es *habutu) 207, IG hat sich zu (gehabt, bekommen, gewesen) gebildet, weiches in unserm Patois allein zu linden ist: Beispiele: I'avai/ zu lo te, er hatte Zeit gehabt 188, 13. Va zu so n afvrd, er hat seine Sache bekommen 221, 5. ti zu, sind alle gewesen 222, 11. l'e zu a metrd, er ist in Dienst getreten 173, 11. l'ä votu, als sie abgestimmt hatten 222, 11. Ve zu niDr, er ist gestorben 239,6. vo lay ä^pdiitr? zu eta, ihr seid vielleicht dort gewesen (gewesen) 180,23.

Aus tu es -j- Voc. t'i z ala ist zu erklären zalu, gegangen: etay zalti, er war gegangen 177, 16. 223, 25.

8. Hier mag die Frageform Platz finden: ille est Ve 195, 11 aber est ille 'hie 188, 19; illi sunt yd sä, sunt illi säte.

habet ille ute 192, 15; cantat ille isätete; sapit ille säte.

habent illi äte\ dicunt illi dyäte 215,1; faciunt illi fäte.

Dieses te = nachtoniges er, es, sie, kann sich durch falsche Abtrennung gebildet haben. Cfr. noufranz. ti"^ (di-tif) se kd sett' 252, 9 das was das ist?

9. pdtizapdti, nach und nach 193,3; k e ne [fr. sain et sauf (net)] gesund und munter 174,24 sind wohl ,.des cuirs" (fr. regional).

§ 86 B. Zusammenstellung der in der Lautlehre zerstreut erwähnten

Beispiele von Accentverschiebungen.

I. Zurückziehen des Accentes.

1. Substantive: Auf -ina: famina fämdua 173,9 Hungers- not; vicina viizdna 224,20 Nachbarin; *toppina ttipena 252,16 grosser Topf ; radicina rhsdfm 268,26 Rübe; coquina *cocina ktizdua, Küche. (Diese "Wörter haben das ?i gelängt.)

farina fUrna 187,21 Mehl.

Auf -ura: cinctura letdra, Gürtel; tinctura t/etdra, Färbung.

Auf -ata: *bucata hüya 223, 5 Wäsche; *tirata iarya 201,12 Dauer. (Hierzu cf. § 110c 7).

Das Patois der „Melangen Vaudois" Louis Favrat's. 47

*cousuetuniina k'utama 242,8 Gewohuheit. butiru biiro 250, 26 Butter: eiicaustu etso 183, 24 Tinte, elemosyna

ermöna, Almosen.

2. Verba. sentiro set7'9 181,31 beriechen; vi der e üf»v 181,28 sehen; credere kri^ra 182,23 glauben; audire ürd 190, 28 hören.

liereditat '^raie 213,5 erbt; *operit (iovre 216, 29 öffnet; cumin[i]tiat kumese 190,20 beginnt. II. Vorrücken des Accentes.

1. Substantive: rivu ry'b 226,6 Bach; pica p/ii 288,2 Elster; vita vi/ti 173,8 Leben; invidia evyä, Neid; nebula nyhla 176, 12 Nebel; tegula tytda, Ziegel; cathedra

tseytrd, Kanzel.

2. Verba: dico difö 177,8 ich sage; *venduta vedyä 194, 9 verkauft; *Fevenuta vdvdna 251, 1 zurückgekommen.

Formeulelire.

I. Wortbiegung.

1. Deklination. A. Substantiv.

§ 87. Es sind einige alte Nominative erhalten: latro lürd, Schurke 184,32; soror s^ra, Schwester; toti ti, alle 178,9 (cf. Gauch. § 67); "'pedi -pi als Singular: Fuss 174, 12 (cf. Gauch. § 26)...

Über Nominative auf -ator, z. B. ''molator niolard, Scheren- schleifer 285,29 vgl. § 110 a.

hmg. Mann 212, 8 ist wohl homine -(- u (cf. Gauch. § 58).

Genitivreste: die lunae delö, Montag 180, 16; die jo vis dedzä°, Donnerstag 203, 19; etc.

Numerus: Die Mask. sind im PI. unveränderlich, mit Ausnahme von tö, alles 173,6 it, alle 178,9. Die Fem. auf -a ver- ändern diese Endung in e (^ as): 8g. f^na, Frau 176,25 PI. feile 249, 24. Die übrigen Fem. sind im Sg. und PI. gleich.

Drei Substantive, welche Körperteile benennen, haben ihre Singularform aus der Pluralform analogisch bezogen und zwar

1) pi, Fuss 174, 12 aus dem Nom. PI.

2) zä', Auge 182, 14 und erit, Zehe aus dem Acc. PI.

Geschlechtswechsel.

Bei Tiernamen: lepore m. Ihevra f. Hase 286, 19; serpens m. und f. serpe f. Schlange 202, 15.

Bei Sachbezeichnungen und Abstrakta: dens m. de f. Zahn 267, 9; fine m. und f. fe f. Ende 195, 10; incudine f. eyßno m. Ambos; umbra f. obro m. Schatten 249, 9; piru n. pier? m., Birne 255, 17; sal n. so f., Salz.

48 Augast ßijland.

stomaehu m. estoma f., Magen •242,27 (gel.); dtscli. rappen ni. rapa f., Rappen 206, 15.

B. Adjektiv. § 88. Die Mchrzahlbildung ist wie beim Substantiv. Über Reste des Plural-s vgl. § 8<i, ."i. Geschlecht der Adjektive. I. Adjektive, deren Geschlechtsbildung gleich der lautlichen Entwicklung der lat. Formen ist:

bellu, a ^^ m. 205, 10 bäla f. 175, 12 schön; siccu, a

M 219,5 St'ts» 249,7 trocken; nigru, a nä^ 183,24 7iZierd 205,9 schwarz; frigidu, a /'m^ 242, 13 frkedd kalt; altu, a ijö 216, 7 ynta hoch; caldu, a tsö 185, 27 tsoda warm; ca.ru, a ise 194,22 tsJra teuer; claru, a 17(1,12 läva klar; novu, a /iä" 204, 5 nUova 188,5 neu; bonu, a 173, 21; biina 229,32 gut; zelosu, a dzalä" 254, 1 dzalüoza 175, 18 eifersüchtig; maturu, a mä'^ inaora\ liabutu, a ü 196, 4 Cwa (eine andere Feminin- forni ist üsa 194, 10, gebildet nach Analogie von mesa)\ saputu, a

SU, siiva; *receputu, a resü, resüva-, nudu, a 7iu, nüva.

missu, a nie, i/iksa; gross u, a grö 175, 16; f. grosa 175,9 neben grosa 190,11; excussu, a eko, e/;psa, gedrosclien. *mortu, a 7?iö 174,15; mürta 251,28. II. Analogie-Bildungen.

a) Fem. nach dem Mask. gebildet: Von fo (forte) förta 179,4 nach niörta\ von grä 205,28 (grande ^ *grant) gj^'ita 173,9 nach /'öWt<; von fye (fern) fi/T'rta, stolz nach /uW«; von süü (subtile) sütyii, fein nach servi/ii.

Analogien nach niesa, grosa, ekosa etc. : Vonpm^ 178, 6 (presu)

präesa, genommen; von to (*torsu) tösa, gedreht; von >/e (lectu) yesa; von (*bibutu) büsa; von pu (*potutu)

püsa; von kru (*credutu) krüsa.

b) Mask. nach dem Fem. gebildet: Nach taeda (tepida) täedo, lauwarm; nach kray^ (*crudia) krut/o, schlecht, hässlich 186, 19; nach vTija (*vecla) 176, 1 viyo, alt 174, 18; nach sUrda (surda)

sördo; nach Idtsa (lasca aus laxa; Itttso, schwach; nach sova (salva) sovo 200, 24 gerettet; nach avüra (avara) aväro; nach lärdzd (larga) lärdzo. Vgl. hierzu Gauch. § 105.

Steigerung. § 89. Überreste lat. Kompar. : meliore nieya" m. 221,31; f. 184,4 besser, melius (Adv.) 7n7, besser 176,16. minore

mwedro, geringer, minus me, niemand 220, 8; Twe c?«; /^^öZa

kein Nebel 176, 12.

Das Patois der „Müanges Vaudois'-' Louis Favrat's. 49

Eoman. Kompar, : sü, sicher 231, 28; p'/a s«, sicherer 220, 30; lo pya sü, der sicherste.

Statt meyÜP und mioedro sagt man auch p/d und p'/a pdti. Üher Anwendung von mf (magis) cf. § 116.

C. Zahlwort.

§ 90. a) Grundzahlen: unum ö (vor Subst.) : o v^ro, ein Glas 252, 14, 19; yo (absol.) : n' eh ü pa yd, es war davon nicht einer 180, 6; bhogro de ful . . . yö, Erzdummkopf! . . . einen; una ona (vor Subst.), verkürzt ön und ?i' : on' üora, eine Stunde 187, 15; nhord, ein Uhr 188, 9. fem. ydua (absol.) : e vwüytsd yma da" te day hayi, sieh da eine (seil. Geschichte) von der Zeit der Vögte.

Gillieron (Pat. de Vionnaz pag. 83) erklärt ?/ö entstanden aus et unum. viginti et unum vet e ö wird nach ihm zu vet yo- durch Assimilierung des e an den folgenden Vokal, wie z, B. bei nebula nyi)la, Nebel 176,12, Gauchat 75) ist gleicher An- sicht, zieht aber noch zu Hülfe ye n e =^ fr. j'en ai un.

Der unbestimmte Artikel ist: Masc. ö 179,2; 181,14. Fem. ona 178,17; 179,5; Kurzformen: vor Voc. öjv 187,15; 196,22; vor Kons, 'na 179,15; 208,8.

Substantivierte Formen: lo yÖ\ la yana 218, 18.

duos dü{z) IIb, 21; 218, 12. duas duve 187, 18 zwei.

Andere Zahlen : trae{z) 176, 19; 195, 14 drei, ktdro 194, 28; 224, 1; vor Vok. htdrd 184, 18; hatr' 250, 12 vier, sek 250, 12 fünf. si{z) 224,1; 176,20 sechs. sä{i) 200,19 sieben. vwi{t) 244,7; 200, 19 acht. näo{z) neun. di{z) l^ii, 12; 182,1 zehn, öz 224,2 elf. dgzd 186, 10 zwölf. ir?23, dreizehn, katgrzd 236,2 vierzehn, tyezd 224, 21 fünfzehn, s'^zd, sechzehn. disa(t) 204, 3 siebenzehn. disvwi{t), achtzehn. disnÜP 204, 5 neunzehn. ve{t) 192,2 zwanzig, vetyö, einundzwanzig, vetddü, zweiundzwanzig, tretasi 248, 12 sechsunddreissig. karätdsek 194, 21 fünfundvierzig, sekätjo 243, 16 einundfünfzig, swasätd, sechzig, septätd, siebenzig. vwität», achtzig, nonätdvwi 239, 11 achtundneunzig, se 204, 3 hundert. mtl 191,28 tausend, miyö 218,14 MiUion.

b) Ordnungszahlen: m. prdmi 188, 31; f. pr^mJrff, nächste 212, 27; sakö; trwazyemo und trayzyemo; katryemo; sekyemc, sizyemo; sat/ßmo; vwityemo; naovyemo; dizyemo etc.

prtmo, erstens 220,11; sdkodo, zweitens 220,12.

D. Pronomen. § 91. a) Personalpronomen. 1. Unbetont. Die apostrophierten und die mit -z endigenden Formen stehen vor Vokalen.

50 August Byland.

1. Ps. 2. Ps.

Nora. yd 176,23 y 173,21 to 176,2 £ 175,5

Dat. rnd 188,21 m' 175,1 <a 189,12 r 208,14

Akk. md 174,1 ??i' 183, 14 td 176,1 «' 191,15

Plur.

1. Ps. 2. Ps.

Nom. no 177,25/10^219,30 w 174,8 voz 175,4

Dat. /io 220, 7 no2 220, 9 vo 174, 28 woz 201, 16

Akk. no 220,27 wo^ 229,17 vo 174,7 ro2 182,1

Sing. 3. Ps.

/?/3 177,17 Id 186,24 I3/3 191,2 h 178,18

i /' 174, 5 .y? r 173, 16 t T 179, 2 ?/3 V Dat. Zay 191, 20 % 179,25

Akk. lo 174,13 T 173,12 la 176,17 T 253,8

Plur. 3. Ps.

Nom.

m. f.

Nom. 7/3 233,25 Z' 222,11 yd 204,27 T 205,17

Dat. lä'> 229,30 Zao^; 221,4 /ä" 223,15 laoz

Akk. /e 174,11 Uz 207,11 Zf 235, 3 Zes 236,4

Obige Formen sind sämtlich vortonig.

Nachtonige Formen: yo in eyo (habeo ego) 244,9; tu in ütu (habes tu) 244,18; 196,8. väotu (voles tu) 205,23; to in no (es tu) 196,4. te in t^^e (est illud) 188, 19; tlte (habet ille) 192, 15; avüyte (habebat illa) 223, 5; füräte (fuerunt illi) 252, 4. Vgl. § 86, 8.

Vor Vokalen wird no (Nom.) bisweilen zu n\ z. B. in ne, wir haben 185,6, 17; 217,4; se n' alhve, wenn wir gingen 181, 19.

Welches ist der Ursprung von lay, ihm, ihr?

Dem Lautwort nach fällt es zusammen mit lay (fr. ?/) aus illac in Proklise: 249,2; 256,28. Vulgärfranzösisch sagt man auch : J'y ai donne für je lui ai donne.

2. Betont. me 176,22; fe" 206, 28; ?^ er 175,3 und sie 175,14; no 203, 18; vio 231, 20. Plur. lOi in kume loa, wie sie 220,9; fo Im, für sie 240, 4.

§ 92. b) Possessives Pronomen. 1. Tonlose Formen. Sg. 174,15; 174,23; so 174,7 (vor Kons.). Vor Vok.: m'n, fn, s'n, z. B. mVi arm 216, 18; t'n

Das Patois der Melange s Vaudois'- Louis Favrat's. 51

afvrd, deine Sache 240,23; s'n omp, ihren Mann 238,24. 203,1; 203,1; 184,16. PI. 7ne(z) 208,29; te(z) 241,17; se(z)200;2l; 229,1. niltrö 178,16; Sg. vittro 174,28; lä", ihr; nTitra 175, 13; vütra, vor Vok. vütr' 229, 14; lä^ 212, 6. PI. nntre(z) 177,26; vr(tre(z) 186,3; 232,23; läo(z) 215,9; 219,16.

2. Betonte Formen, lo me, der meine; lo te\ lo se 193, 17. la mena, die meinige; la tena 208, 10; Za sena. PI. /e me etc.; le mene etc. /o mi^ro 181, 22; lo vätro\ lo IcB (fr.) 215, 7. Za nütra 215, 26; ?a vütra 232, 4; Za l(e. PI. m, Ze wsiro 210, 9 etc. f. le nütre etc.

§ 93. c) Demonstrativpronomen.

1. Adjektivisch.

Mask.

Sg. si (ecce ille) 201,19 \t sil 2'5H, 2b |g dieser

PI. Zä^Cecceilloru) 210, 23/ f /äo2 229, 10 f S: diese

Fem. Sg. (ecce illa) 215,3 \2 /' 237,9 \? PI. h" (ecce illarii) 237, 1 i f °läoz 210, 4/ g

sti (ecce istic) in st'i yzidzo, dieses Mal 231,29. sta (ecce ista) 192,11. st" 196,17. PI. siä" (ecce istoru) 202, 13. stü 210,17 (ecce istui), vor Vok. stül: stülgmg, dieser Mann 211, 10.

so ([ecjce hoc): so ddzh^ lo sorsye 230,4 das sagte der Zauberer, se: se nd pä" jya lay mäkä 183,5 das kann ihm nicht fehlen; se rä" a dter^ 207,21 das will sagen. (Zu se cf. Meyer- Lübke, Rom. Gr. I § 633; Romania XXI, 40 n.; Revue Cledat IV, 288.)

Die unbetonten Demonstrativpronomina (ausser so, se) können verstärkt werden durch ty^ (eccu ic), (eccu ac), se (ecce hac?). Beisp. : stü tc ty'ß 177,13 diese Zeit (lia); si Cähro Im, dieser Baum (da); si hhro se, dieser Baum (hier).

medesimu mimo {e li mimo 173, 16 bei sich selbst) neben memo : lo mem" afpr9 181,30 dieselbe Aft'aire; f. mima; la mim okazyo 190, 6 dieselbe Gelegenheit.

2. Absolut.

sl, lä, lä", dieser, diese f., diese PI. Beisp. Ih^ (seil. istwUrd) da° hukn, die (Geschichte) vom Zuckerbrot 186,7; lä° de la kazo dyä, die von Cason (Weiler bei Le Mont) sagen 181, 20. si kd, der welcher 185, 16.

sityß, dieser 211, 21 ; 215, 7; 218, 1; sTtyd 184, 22 ist freiburg. (vgl. Haefelin, Recherches sur les patois romans du canton de Fribourg, pag. 306 sl)\ f. lükd 192,17; 242,5. sizety9, dieser da 209,22; 239,21; sizity9 dieser da 212,1; f. Iazityy2?>^,2. PI. 'laozityd, diese hier 233,^2. Zu il^yd, ikd vgl. § 112e.

st^sd, stüsd, dieser da 187,23; f. stasd 196,3. stsd und se: ni sosd ni se, weder dieses noch das 178, 2; a ddmädä k? Vir?

4*

52 August Byland.

sc, hat gefragt was das wäre 174,22; setyd-.hretrd me ka sety?, wachsen mehr als das 175. 23.

lo iriTmo, derselbe 212,4; f. la mima\ (tale): üetä% ein solcher war er 199, 19; f. tola 179, 1.

§ 94. d) Der Artikel.

Mask. lo (illum) 173, 4, 21; dä'^ 186, 7; ä" (ad illum) 174, 11.

Fem. la (illam) 175,9; 176,17; de la (de illara) 181, 20; a la (ad illam) 177, 16.

Plur., Mask. und Fem. U{z) 180,1; 186,2; darj{z) 212, 1; atj{z) 174,12; 226, 13.

dä° ist angeglichen an ä", day{z) an ay{z).

§ 95. e) Interrogativa und Relativa. Die Interrogativa teilt man ein in

1) Adjektivische: ke (*quinu?) 210, 23. 214, 3 welcher; f. Una 203, 10.

t/e 185, 26 f. t/ßna 190, 32 und t/ßta (Anbildung an quanta).

2) Substantivische.

a) Neutral a) tonlos Icd (quod):Ä;3 voyü^ vo, was wollt ihr? 197,11; e k'W vo, und was habt ihr? 196,21.

ß) betont tye (quid) : e iyß, und was? 217,11.

b) Persönlich a) Ä;zür (cui) wer 220,24; wen 177,22; 212,9. ß) lo ke, la kena : td nd sa pa la kena (seil, tsüza), py^ro?

du weisst die (seil. Sache) nicht, Peter? 217, 10.

lo tyc, la tye na.

RelatW aj Tonlos : Ä;3, k\ welcher 173,12. 183, 1 1; welche f. 175, 19; welche (Plur.) 177,26. /' e me k' lo pdtyu tsevrä^ ich bin (wörtlich: es ist mich, der bin) der kleine Ziegenhirt 204, 16. b) Betont: tsi lo ke, bei welchem; avwe la kena, mit welcher; kotra le ke, kene, gegen welche (cf. aber § 124 die wahre mund- artliche Relativkonstruktion).

kun in a kwi yd fe a kr?rd, welchen (Plur.) ich glauben mache 232, 19.

§ 96. f) Indefinita.

1. Unbetonte : qualisquam kotyd, koh 178, 20 irgendeiner; Plur. kotyß 179,6; knkd{z), irgendwelche 173,6. 200,14.

2. Betonte : foaÄ;rJ (quisque unu) jeder \%b, \^; i. tsYikdua. kpkÖ (qualisquam unu) jemand 195, 5; 250, 19. Plur. kokdzö 229, 13; f. kok97ie.

nyÖ (nee unu) 194,15 und nie (minus) 176,12 niemand. otyp (aliquid) etwas 218,4. 247,15.

ti (toti) alle 206,24. 246,3; l tote (*tottas) 219,32. tre ti (trans toti), allesamt 180,6; 219,20.

Das Patois der „Melanges Vaudois"^ Louis Favrat's. 53

ia : a

2. Konjugation. § 97. A. Infinitiv.

amare amä 207, 22 (nach Palat.) manducare mddzi 173, 18

-ere = ä*: habere avk'' 213,23 -lere = -^r^rbibere hüerd 184,16 -ire = ^: venire vdnt 174,26 Einige Inf. sind zu anderen Konj. übergetreten: cadere *cac?trg tsdzi 223,4 (cf. altfr. cheir), beeinflusst durch die Analogie von hrdzT (1. Ps. Praes. brizo : tsizo). fallere /«y«% anal, nach vayü^\ sapere savh^ 197, 19, fugere /mj/I, teuere tdrii 190,241 sind gemeinromaniscli, wie auch florere lort^ consuere krwdr». Es ist anzusetzen *cosere *co[sJJre käodra unter Einfluss von kä° (3. Ps. Sg.), placere pyjr» (nach f er» 175,9).

Eine Anlehnung an vedra möchte man sehen in sentire setr9 181, 31 und eine solche an setra in repoenitere repetrd. ridere rtvd 187,2; videre —^ verd 229,3; audire üra 190, 28. /y?/v ist gebildet nach fy^ (ferit). ^

B. Praesens. 1. Die Endungen, a. Der Indikativ. § 98. intro etro dormio dormo

intras etre dormis du

intrat etre 182,8 dormit

intramus etre dormimus dorme

intratis etra(de) dormitis dramide

intrant iiträ dormiunt dörmä

vendo vedo vendis ve vendit ve vendimus vede venditis vede vendunt vedä

1. Ps. Sg. tsuto 204,21. pizo (perdo) nach rizo (rideo). m9 müzo 252,7 von sa mozh (se *morsare von morsu?). Tizo (auso) 251,12. phrto 248,22. dico dyo 177,8. video väyo 234,7; credo krüyo 234,5; audio üyo 255,21. venio viüo\ teneo tiüo 234, 25; plango py^iio 206,17. Eine Analogie zur letzten Form ist priuo 180, 13.

Die Formen olme -o vide § 47 ß.

2. und 3. Ps. Sg. -as, -at = e: circas tsVrtse 223, 13; *imbestias ebtte 241,26. *tropat trüove 252,16; levat läeve 176, 12.

54 August Byland.

-es, -et; -is, -it: a) fallen: debes, debet dä^ 199,23; *tragis, *traf?it tre 231, 3. preudis, prendit pre 252,20; 200, 13.

ß) = e: *operis, *operit liovre 244, 13. iiutris, iiutrit niire.

§ 99. 1. Ps. PI. Der Accent hat sich auf die Stiimmsilbe zurückgezogen unter Einfluss des Sg. und der 3. Ps. PI. (cf. Gillieron, Vionnaz 8G). Die Endung ist e = enius.

vbye (*volenuis) 232, "20 \ parte] ale 212, 26.

2. Ps. PI. Indikativ und Imperativ sind zusammengefallen.

. ^ . ^ ( -äde,

a) -atis, -atc =. { s. ' ± i -n i . n ^ ' \ -ide, -t (nach Palatal)

pensatis pesäde 188,11 pesä 190,3; saltate saotäde 205,6; auscultate akütade 196,3; *adminate amdriä 174,13; adportate aportü 174,10.

laxate leside 223,21 lesi 256,9; pacatis payide 228, 12; vigilate veyJde 250,19; bajulate ia?/i 173, 4; *dispacticate depatsJ 176, 18.

[i) -etis = ä^: [habjetis ä« 175, 4; *voletis voycV 182, 1.

'() -itis, -ite = 1) -te: mittite mete 174,11; dicite

dite 175,22; *cognoscitis ko/lüeie 211,21.

= 2) -de: bibite büede 256, 3; creditis krüede 238, 18.

Augenscheinlich analogisch sind zu 1) *debitis düete

203, 26; zu 2) *viditis väede 198,4; *pötitis päode 182,23.

3) -itis. -ite = -ide, -l: sentite selide 177,8; venite

vdnkde 205, 13; revenitis rdvdiii. 187, 1. tduide 177, 7.

3. Ps. PI. Die Endung des Jorat ist ä = ant: *carricant

tserdza 245, 15; quiritant krul 245, 26; levant läeva 250, 21. rident riza 248, 7; debent düevä 245, 16. volunt vtyä 173, 18; *cogiioscunt konäesä 247,6; sapiiint sävä 172,16; serviuut servä 248, 11; fugiunt füyä 250,29; dicunt dya 181,20; *potunt pwä 192,6.4)

b. Der Konjunktiv.

§ 100. y' etreyo aydyeyo

t' etrU^ aydyii^

y' etrhf aydyii^'^)

*) p?»5'(veniunt)204, 27; r)(*hal)unt) 205, 16; rfe/ä/o (descenduii t) 206,3; voyo (volunt.) 206, ;^1; r/.^no (plangunt) 206,2-4 und tZei-e«™ 256, 24 (=iis devraipnt) gehören einer Gegend an, die östlich vom Jorat liegt, ö ist z. B. die Endung von Blonay (cf. Odin, Verbe § 10), Vionnaz etc.

'") Daneben ayda^ in der Begrüssungsformel dyiz voz aydä« 255, 10. 11. 12,

Das Patois der r,Melanges Vaudois'' Louis FavraVs. 55

noz etreye aydyeye

voz etrhji aydyi'yi

yd V etreyä aydyeyä

vedrd wird gleich konjugiert, ausgenommen 2. und 3. Ps. Sg., die lauten id vede, yd vede.

Von drdmi (dormire):

yd drumeso no drumdse

td drumese vo drumdsJ

yd drumese yd drumdsä.

Ein Vergleich mit dem Konj. Praes, von itrd (cf. § 104 a) legt die Vei'niutung nahe, es seien die obigen Endungen bei etreyo etc. von diesem Hülfsverb hergenommen, vcdr? wäre an I angeglichen, mit Ausnahme von 2. und 3. Ps. Sg., denen vendas, vendat zu Grunde läge. Der Konj. von drdmi könnte auf dorm iscam zurück- geleitet werden, mit Angleichung der Endungen an II und I.

Die Beisjx aus Favrat sind meist 3. Ps. Sg., welche am häufigsten gebraucht wird: burlä' (brustulet) 233,18. robä' 244,2 (von ahd. rouboii). hayä^ (bajulet) 255,14. Anlehnung an i;ecig, etede 246, 22 zeigt aredze 236, 13, statt dessen mau aredzW erwartet (Inf. aredzt).

rriete (mittat) 245, 11; hheve (bibat) 242, 10; viüe (veniat) 185,16 und danach mie 185,19. 3. Ps. PL Ünä 236,10. via' (videat) 234,11. thze (v. ^^<i?'3 = torquere) 244,8.

c. Der Imperativ.

§ 101. 2. Ps. canta tsäta; desina di7ia 244, 15; dormi dö(r)', von tatsi ttttsd 240,28. vende ve.

Die andern Ps. sind gleich den entsprechenden des Ind. Praes., mit dem Unterschiede, dass die 1. Ps. PI. im Imperativ den Ton auf der Endung hat. Beisp. : ale, depatse 25b,2; redzoye no 174,13; mddze 174,13. gardä 255,17; tyayzi vo 255,21.

d. Das Gerundium. § 102. Die Endung ist e = endo. (cf. Odin, Verbe p. 29) Beisp.: e pese 235, 12; e devdze 248, 16; e deswe 250, 25; e veye 253, 10. ddze 233, 18. krese {la vala va krese = fr. la ville va croissant); köre.

2. Der Stamm.

§ 103. a. Stammauslaut.

z weisen auf: töze 244, 8 Inf. tödrd (torquere); kwäeze 224, 25

von kwüerd (co quere); yizo von y^rd (legere) 188, 1; pyjzo von

pyerd (placere); pVzo \ on ppdr» (pcrderc) 231, 15; t7'eza 250,20

56 August Byland.

vom Inf, trVrd {*tr3igere);fiji;zo von fi/T'ra (ferere); säzo von säJra (cernere); Inzo von lür,) (claudere) 200,3.

vifie 178, 1 von vdni 174, 26. tino 234,25 tine 185, 19 von fam. prtTio 180, 13 preTte 201,5 von predra (prendere).

b. Ablaut.

ä« e:lüeve 176, 12 lem\ da' 199, 23 devä\

ä^ 9 : päeze 196,22 pazä.

o-.irhovo 202,2 {truvo 247,17) ^r'Ofil82, 4. (m<> 191,22 voyh''\ 2;^" 183, 5 pwli' 242,27).

ä" -- ow: shote 186,26 sowtn 174,5.

u o:üzo 251, 12 ozU\ pTize 244,1 p)ozh.

i 9 : amtne 240,22 amand 174, 13 arite 202,11 aratü. atsite 186,13 atsdia 213,15.

i ce:di 176,14 d(er9 177,25.

e 9:ve 173,5 vdnJ 174,26; te, tdnk 190,24.

0i _ edr9 : pyßno 206, 17 p'/edrd 194, 1; prklo 180, 13 •predrd \11^ 18.

c. Stammervveiterung.

Das Infix -isc- erscheint nur im Konj. (cf. Meyer-Lübke, Rom. Gr. II § 202 und oben § 100): drumVse, Inf. drami; lorise lorJ) punese punT\ sayese sayi] servese servi.

d. Unregelmässige Praesentia. § 104 a) *essere hrd 173, 10. 249, 14. mi itr? (melius *essere) > mi hra 201, 10.

Ind. 173, 20 no se 202, 23

f i 175,5 voz ite 180,26

V e 173,7 yd 177,26

e scheint aus proklit. Stellung hervorgegangen, se ist eine An- bildung an e, wir haben (*semus nach habemus). Cf. Italien, semo für siamo (Meyer, Gramm. II § 210). sa ist Analogie nach a (habent). Konj. shjo 205, 19 siye

sä' seyi

sä' 188, 32 svya 226, 12

sä' ist regelmässig gebildet (cf. § 13 a). Für seyo setzt Odin (Verbe p. 37) *sa-iyo (= sim ego) an.

ß) habere avä' 213, 23. Ind. y'e 173, 21 noz e 231. 28

f ä 184,29 voz ä' 175,4

r ä 174, 21 /' a 210, 9 (o cf. Anm. zu § 99).

4. und 5. zeigen Apokope von av-: *[avje; *[av]h'. Konj. OSO (habuissem) 189, 14 ose

ose osi, psicZe 182, 1 (Imp.)

ose 181,8 osa 219, 13.

Das Patois der „Melanges Vaudois" Louis Favrat's. bl

Y) vadere, ambulare = alü lyi, 1. Ind. ve 180,24 aU 212,26 rg~ 229, 22

215,4 alh 176,22

180, 25 va •205,3.

Konj. äolo äole

Uole äoli

äole äola

3) facere fcr3 175, 9. lud. ß 208, 29 fe

183, 13 fede

173, 13 /a 250, 10.

Konj. /i750, /cis^, fäse 220, 20, /äse, /äse, fäsa. s) sapere 6'auä* 197, 19. Ind. se 177, 10 save

187,24 sede 177, 12

181, 21 Mm 200,25

Konj. stitso, e, e 219,1; shtse, scitsi, stdsa 215,4.

Q debere devu^; *fallere /«^ä*. Ind. däevo, dä% da' 199,23; däeve, däete 203,26; düevcl 245, 16. fo 173, 19.

Konj. däevo, -e, -e, -e, -i, -a.

r^) volere voyä'. Ind. 175, 16 voije 232,20

vä° 178, 13 vöxjä* 182, 1

vä" 191, 22 vhyci 173, 18

Konj. wyo, ~e etc.

i)) *potere 'pwä' 242, 27. Ind. pu 195,4 pwe 177,25

pä" joäofie 182, 23

pä" 183,5 j9w;a 192, 6

Konj. pwT'so 254,18; -e, -e 211,25 daneben pwlse (frz?) 242,11. pwhe, -i, 211,18.

i) dicere da^rd 177,25. Ind. diß 177, 8 dye

dt 200, 12 dite

dt 201, 6 di/d 181,20

Konj. dyr-so 195, 12 -e, -e 220, 20; dyhe, dyhi (daneben dyiisa 174, 11), dyha (zu (^3/^50 205, 21 cf. Anm. zu § 99).

C. Das Imperfektum (Indikativ).

§ 105. etrhvo etrüve

eträve eträve

eträve etrüvU

58 August Byland.

Neben etrüve sollen nach Mitteilung des M. Cordey, instituteur in Lausanne, für 1. Ps. PI. auch etrUve und etravi (dies auch für 2. Ps. PI.) gebraucht werden.

cdcive 180,24; a/di"^ ISI, 19; alüva 184,6; voijüve 175,9. pwäco 216,4; pioUve 178,7.

Die Verba auf -i (= are nach Palat.) haben die Endungen -Jvo, -ive etc. z. B.:

mddzive 189,1; mddzJva 173,14; s'enoijJve 211,27.

Alle übrigen Verben haben die gleichen Endungen wie avä^: ave 195. 18 avä

avä« 217, 7 avü

avä 173,3 avä 177,31.

save 222,12; savW 184, 2;/a2'd« 176, 8;/a2a 254,3; ddzä^ 190, 22 ddzä 190, 19. Nach fazW: ydzti^ (Inf. yhrd = legere) 203,19; kozh' 190,1 (Ini. kwädra). preim^ 254,12; femM90, 11; vefiä" 183, 11 Vena 233, 1.

Verben mit dem Infix -isc- im Imperfekt, a) Solche, die auch im Konj. -isc- haben: drümdsü^ 196,14; lordsti^; sayd$a^254,2o (daneben sayive 188,8); servasä' 240,2 (cf. §§ 100 und 103c).

ß) Solche, die -isc- im Konj. Praes. nicht haben: devdsü^ 242,5; p^ovdsf 184, 11; korasu' 250, 3 (Inf. kura 182, 15); bevdsü' 238,3 (Inf. bäerd 184, 16); oy9sü' 222,26 neben oyü^ 210,19 (Inf. Ur» 190, 28). , , , ,

'j') ttra. I. iro, Ire, ire 198, 26; Tra, tra 203, 25; ira. n. ete, eiä' 196,10; etä' 174,4; etä, etä, etä 175,21. II ist häufiger gebraucht als I.

D. Das Perfektum. § 106. Favrat liefert eine Anzahl Beispiele für die 3. Ps. Sg. und PI. Heute ist das Perfekt (Passe def.) aus dem Patois des Jorat verschwunden.

kumes'i); vdTnra 233, 24; ddz'ira 233, 22.

partüi 249,27; oyte 213,8; fayci^ (*fallivit) 184,13 sind analogisch nach/«? 233,24 (fecit), wie vce. 235,28. fira 233,25; ?nira 233,9; viru 251,27. Besonders zu stellen sind vteTta (venit) 181, 18. dteza (dixit). tsa^za (Inf. tsazi = *cadire).

E. Futura.

§ 107. a) Praesens des Futurs. Von avü^: 1. art; 2. ari 183,20; 3. arrt 191, 12; 4. are 210, 6; ö. arü'; 6. ara.

3., 4. und 5. sind lautgesetzlich gebildet; 6. ist Anbildung an a. Odin (Verbe, p. 22) erklärt 2. durch Einfluss von itra (f i)

Das Patois der „JlJelangfs Vaudoia'-' Louis Favrat's. 59

und meint, das i von 1. sei eine enklitische Form von e (habeo). Dazu cf. Meyer-Lübke, Gramm. II § 321.

Von itra: sari, sari 209,4. sarä 233,9. sare, sarä% sarä.

Die Endungen der übfigen Verben sind die gleichen wie bei avcc\ Beispiele aus dem Text:

onai'hri 235.8. lesdrä 250,2; aodrh 209,26; rotrü 232,7; retsidrä 232,8. verä' 232,9. vedrä 232,10.

b) Imperfekt des Futurs (Kondizionale). avü' : are, aröß 196, 10. ani* 173,13. arä, arü 2\2,7. arä 212,9.

~Ur9: sare 195,18. sarä' 184,28. sarä^ 200,25. sarh. sarä. sarä 214, 25.

Andere Verba: sare 247, 3 (Inf. savä'^). derä' 247, 25. fudrä' 181,9.

Von devä' : devetrüC'^ 221,6. 197,20.

F. Das Partizipium Perfekt!. § 108. a) Schwache Formen.

-atu. -ata = | ^' /^t , . , , ^ ,

[ i, (y)a (= •^ia) nach Palat.

ehvh 177,27 ebväyd 193,12. trovä 188,2 troväijd 197,25. maryh 254,6 maryüyd 243,10. htü (*seditatn) 175,21 htäyd 229,6. etsaodü 212, 4 (*excaldatu), etsodrnjd 181,15.

hsi (laxatu), lesu {'Hesya) 243, 10. parji 234, 24 payu 208, 14. tsohaTä 253, 25 tsdkana 253, 24. evoyi 219, 1 evoyil. Weitere Beispiele vide § 3.

Die Partizipien der Verba auf -i und ^r» haben dreierlei Endungen :

a) -a% -äetd. Diese gehen zurück auf -ectu, -ecta (lat. *collectu, -a). Beisp.: tsdzä^ (*cadectu) 233, 16 f. tsazUetg. akuyü^ (*accollectu) 202,3 akvyUeU. korä^^') 174,5. drümk^ 204,11. sayä' (*saliectu). fuyä^ neben /m^t. rßv,??ItZ* 174, 15, 23 neben revmü 191,20. fem« 247,8.

ß) Mehrere Verben luiben -itu, -Ita beibehalten, z. B. hatk^ hatya (*bastitu, -ti). veVi^ vetyd. servJ, servyli. repSti, repetya (*repoenititu, -a).

Y) Eine dritte Endung ist -utu, -uta: oyü (*audutu) 233, 15 f. oya. /?*1 (*findutu)/?c?^(^ 231, 1. v7du 183,22 vedtjfi 194,9. perdü 174, 16 perdyd. voyü (*volutu) 173, 13 voyci. konü (*cognovutu) konä. fotil (*fotutu) 241, 28 /o^/a. batü, hatyU. Mtü, setyä. setä m. 250, 13 scheint ein Druckfehler zu sein.

§ 109. b) Starke Formen, a) s-Partizipien. missu, -a: me 217, 12 mt'sa\ excussu, -a: ekp, ekgsa. Analogien zu diesen: mo (*niorsu), mhsa\ prä^ (presu) 178,6 präesa. apri 208,26 ist franz. (*torsu), thsa.

Augast ByUmd.

ye (lectu), yT'sa. Favrat hat jiezü 214, 11 und 217, 15, 16; 248, 17 (*bibutu), f. hiisa\ pn (*potutii), pZ/sa; krü (*credutu) kriisa.

ß) t-Partizipien.

facta, -a: fe 174, 4/f^3. dictu, -a: dte 173, 4 dadd 188, 32. ekri^ ekrit9. kioh^ {Qoci\\)^kwhet9. (mortu) 174, 15 mbrta 251,28.

Analog, zu /e, feta : In (clausu), lata.

•jf) habutu {z)ü 182,24. 196,4. habuta üva. üsa 194, 10 (Analogie nacli m'ksä) ist nicht die gewöhnliche Form des Jorat. Über {z)ü vgl. §86,7.

Als Partizipium für ttr^ dient etü (statu) in : w'a jxi eta köte 183,19. l'a eta atraph, 184,25. //<? ne eta kd 210,5. voz ä^ prä" etk 228,11. Vavä' etü 239,14.

zü:ygi to zu sta matdnh 196, 4,5. se feta zu 196, 10. n3 lay e pa zu 196, 11. ft zu ä" prldzo 207, 16. se lay zu 207, 17, ti zu rdmolh 222, 11. Ve zu 7//u 239, 6.

Bei Favrat kommt zu häufiger vor als etä^ heute werden beide gleich häufig gebraucht. 6)

II. Zur Wortbildung.

§ 110. Nominalbildung. 1. Ableitung.

a) -ator = äre : *quartettator kartethre 256,3 Trinker; *niolator molüre 285,29 Scherenschleifer; dtsch. brente -|- ator hrethre 237,17 Buttenträger; ? fiföfe 256,1 Trinker; ? frekotäre 250, 28 Leckermaul.

b) -(b)ardBildungen scheinen zu sein: renoyär (*ranucula -j- [fr.] ard) 258,17 Fröschenfänger; boyär (*botell + ard) 277,17 Krötenfänger; helatsär 285, 24 (Bettel-) Sackträger; vwenür od. vioaiiär 281, 15 Säemaim, oder wer einen andern bei den Haaren zieht.

c) -ata = a) (Z : vesperata veprh 176, 11 Spätnachmittag; *matutinata matdnh 196,4 Vormittag; *diurnata dzornh, 209,17 Tagewerk; *caminata tsdmdnh 235,28 Kamin.

= ß) äyd, in Part. perf. und Wörtern mit ausgesprochen kollektiver Bedeutung:

excaldata etsodciyd^ erhitzt 181, 15; elevata ehväyd 193,12 erzogen; *inmovitata emodbyd 195,9 begonnen; *tro- pata trovhyd 197,25 gefunden; *seditata satäyd 229,6 sitzend; ? agafhyd 217, 3 verschluckt, gefressen; adrestata ardthye 235, 24 angehalten; fr. erabusquee ebüskhyd 202, 21 auf die Lauer gelegt.

fi) (z)h = gewesen ist weitverbreitet in den roman. Sprachen. Vgl. Dipz, Gramm. 11, 150 Anm. F. Tendering, Poitevinisches Katharinen- leben, Bonner Diss. 1882 p. 43. Archivio glottologico IX, 233. Göttinger gel. Nachrichten 1886, p. 88. Revue pat. gallorom. III, 174.

Das Patois der „Melanies Vaiidois"' Louis Favrat's. 61

*feiiata fanäyd 176, 18 Einbringen des Heus; *su(lata

myd 176, 18 Schweiss; *readminata rarndnäyd 182, 18; *rasiculata ralai/a 215,8; *repassata repasäya 213,23. Jede dieser drei letzten Formen bedeutet „Tracht Prügel". *pulsata

pusüt/9 185,4 Knospentrieb; illa *huttata loiäya 185,5 Inhalt eines Tragkorbes; *assimulata asebyuye 218, 19 Ver- sammlung; *annata änäyd 185, 7 Jahr (kann vom Franz. kommen); *rebattata rehatäy? 176, 8 grosse Menge; von redäla (fr. ridelle) - redalhyd 259, 8 Inhalt einer Wagenleiter; von regofa (Bridel, 321)

regofäyd 222,25 harte Abweisung; von ronü (ßridel, 337) rönayd 223, 1 Gezänk; von rekafä (Bridel, 323) rekafäya 197, 15 übermässiges Gelächter; *bovillata bweluyd 223, 1 Geschrei.

T) y ~r ^t^ = ^'' *deroccata derotstt, Zusammensturz 210,12; *buccata bütsci 214,16 Mundvoll; *lactata laytya 262, 1 Buttermilch; *pugnata inind 177, 6 Handvoll; von giKya = ahd. kegil degdya 210, 12 Umsturz (cf. das Verbum 218,4); *vigilata veya 248,15 Spätabend. *bucata hüya 223, 5 Wäsche; *tirata i^trya (hier wirkt i wie ein Palatal) 201, 12 Dauer. Die beiden letzten Formen zeigen zweimalige Accent- verschiebung; ihre Entwicklung war *bucata *büia büya hüyä; *tirata *t9rJa *tdrya tdryä.

d) -one = ö. Diese Bildungen sind zahlreich in unserm Patois: *l)estione bet/o 177, 18 Tierchen; *buccone bokö 216, 8 Mundvoll, Bissen; ö bokö = ein wenig 182. 11; *bullone? bolo 185, 22 Knospe; *buxone? boso 212, 22 Busch; ? boso 229,10 Tasche; von botsi( (*bukkittu) 277,3 botserö 261,25 der den Bock hält; von bwtita (Bridel, 50) Höhle bwato 240, 4 Schweinestall; ? derbO 214,25 Maulwurf; germ. drud -[- ione?

drüdzö 179,4 starkes Mädchen; von kola (colare) kolö 236, 20 Wein, der zuerst von der Kelter üiesst; von krtda (crupta) Bridel, 92 krotö 239,23 Gefängnis; *corrotulione kruyd 239,7 Pfeifenstopfer (Schürhalien); dtscb. kuchen kukö 186,7 Zuckerbrödchen; von coquere hizö 182, 1 Kummer; von lüdzT {lüdzi, Bridel, 229) lüdzo 269, 9 Radschuh, gewöhnlich Schlitten. Weitere -ö-Bildungen enthält das Wörterverzeichnis.

e) -iolu = ü: filiolu fiy^> Patenkind; scuriolu etyayru 270, 27 Eichhörnchen; linteolu leyü, Betttuch; saltariolu sawterü, Heuschrecke.

2. Zusammenvückungen von

a) Substantivura und Adjektivum: pä^ rodzo (pilu *rubeu) 194,10 Rothaariger, byo föi (bellu filiu) 192,1 Schwiegersohn.

b) Imperativ mit Akkusativobjekt: ietsdinoka 202, 10 Thonpfeit'e; katsdmäyd 208, 3 Almosenbüchse neben der Kirchenthür; burlapapä^ 239, 12 Verbrenner von Lehensbriefen; poriabwena 186, 21 Mark-

C2 August Byland.

stoinvcrsctzer; gardarhba 249,11 Kleiderkasten; tirBb'hrii 192,27 Schuster.

c) Imperativ und präpositionalem Ausdruck: hra7nafä 255,24: Schreier über Hunger.

d) Eine Zusammenfüsiung ist ka rabr (tjuartum -j- Deverbale von *readbassiare) 194,10 ,.Vicrtcl-Ablass" (eine Art Versteigerung).

e) Andere Zusammensetzung: 711/0 na Vii (niemand hört ihn) Teufel 186,20.

§ 111. Zur Verbalbildung. 1. Ableitung, -iliarc: *intortiliare etortoyJ, verwickeln (cf. Part. perf. 201,22).

-uculare: *adsurduculare asordoyt, betäuben (cf. Part. perf. 209, 10); *battuculare hatoyi, schwatzen.

-Ottare: gern A- ottave—dzemoth, seufzen {d.dzemotellö, 20).

2. Prcäfixvertauschnng (ex ad) zeigt *exagiant asiyä 212, 14 sie versuchen.

§112. Adverbialbildung.

a) Lat. Neutra: totum plenum to pye, viel 239,23. 242, 10. bonum ad (oder et?) directum hnnadrW, viel 213, 3. to lo drhf (totum illum directum) sofort 192, 14.

b) Alte Formen auf -e: IfS (bene) wohl 176, 18; gut 181,29. (male) wenig 210,9. 213, 10. ?/~ (longe) fern 174,4. (tarde) spät 183,11. prode prä", wohl 183,24. 184,2 genug 206,20 prü, genug 214,6. 219,3.

c) Formen auf -0: rido (*rudo?) sehr 242, 13. vito (*visto?) schnell 176, 15. dy?ro (germ. weigaro) wie viel 244, 6.

d) Umschreibungen mit mente: finalame (wohl franz. cf. fename [finalimente] = nur 223,3) endlich 233,17. teribyame 230,16 schrecklich; aotramc 248,1 andernfalls; buname 224,9 langsam, 202, 10 ruhig, kraname 240, 21 keck, dreist, dyastrame 214, 12 überaus.

e) Ortsadverbien.

tye (eccu ic) hier. Betont: t/% 203,26; 224,22. kd fa tu i-ji^. 183, 13, 14. \td vo tyj^, mez avfi 233, 2.

Unbetont {tyd) in Komposita: ma lire be it/d 184,24. ka td no z ebJte p%rty9 241, 26. H^etä sdta peretyd 175, 21.

kd (eccu ac) unbetont: tsapi Ve tsü k? bti 208, 6. e sowie kd bti 252,2. In Komposita: i:kd 206,25 hier, rebuyi perkd ba avwe so bato 181, 32.

se (ecce hac) betont: griets sc, griets le 201,9. Unbetont S9 in isa : vo vüede disd la mdna 197, 15 und pii'sa: la° püro fräs^ de burbttki Vetä p^sa 247, 7.

Das Patois der y^Melanges Vaudois" Low's Fairafs. G3

sm/ (ka say fa hyg) 206,6 nach lay (illac) 137,7 ist nicht gebräuchlich auf dem Jorat, sondern gehört in ein östlicheres Gebiet, f) Das vergleichende wie heisst:

1) meist Ä:t«me(quomo[do]mente): treta me kicmeyö ITA, 2 behandelt mich wie einen, kume le f^ne de himä 227, 13 wie. die Frauen von Belmont.

2) ka : dye k'ö peso 177, 19 munter wie ein Fink, henirh" kd day pyu 222,6 glücklich wie Läuse, ya dämno k'ö dyübyo 219, 28 ich verdamme wie ein Teufel.

3) ko (quomodo): nä^ ko Vetso 183, 24 schwarz wie die Tinte.

§ 113. Interjektion, Beteuerungsformen.

rä" 203,2. lufy 203,6. ptiiy 214,17. ssfa (sie factu?) 210, 20 doch! sicuro? - *mre sire 210, 22 doch! kre, krä, pe, pä, ardtl korüdzo! 202,32. e! mo dyü vice! 202,20. lo bo sä! 190, 24. 218, 11 versteht sich!' (cf. § 130) burlü'! 213, 18 er verbrenne mich! (seil, der Teufel), vo tgze pl lo hu 244,8 (der Teufel) drehe euch nur den Hals um! ka seyo be pu 190,17 was weiss ich! kd sa t o be 191, 1 was weiss man!

§ 114. a) Eigennamen. lygdo 176,9 Ludwig, dzedyo 179,26 Gideon, dzä davt tebo

180.14 Johann David „Haltegut", falipd 180,21 Philipp, jr/^ro

181.21 Peter, dzäma 190,20 Johann Markus, dzüt-^a 193,4 Jakob. bo7iifä 198,1 Bonifaz. la zab'k 198,26 die Elisabeth. same 200, 8 samio^ 250, 20 Samuel, lüzu 207, 4 Luischen, danyc

207.15 Daniel, maryö 237,21 Mariechen, süzo 237,22 Suschen. maryhid 243, 4 Marianne, twäno 249, 14 Toiichen, dzabra 215, 22 Johann Abraham. Diminutiv dazu dzabrdnf'. dzozk 184, 28 Joseph Beiname der Freiburger.

tsäbf'ta (*cambitta) 243,3. osterva 198,3 Osterwald. mermdyu 220, Mermillod. trosdmi'yd 221, 3 Strossmayer 7). etalye

219.22 Italiener. brhy9 223,4 Broie. dzäyd 181,9 Name der (rot und weiss) gefleckten Kuh.

b) Ortsnamen. artofd 239, 26 Altorf. avets9 186,18 Avenches. (monte) 181,2 Mont. bimä 227,13 Belmont. bJra 228,11 Biere. dzdnilva 220,25 Genf, küdz^ 180,25 Cugy. ]oz%-ia 235, 23 Lausanne. metrü 185, 24_Montreux. maodo 235,23 Moudon. mezird 254,13 Mezieres. mole 228,6 Mollens. naotsaü 211,9 Neuenburg, trba 186, 8 Orbe, paledzo 194, 26 Epalinges, Die Einwohner dieses Dorfes heissen paledzhr 214,2, rdmani 253,3 Romanel. savani 194,25 Savigny. se sürpi 239, 13 Saint Sulpice. traykovUm 186, 9

^) Vide Meyer, Konvers. Lex. 1897 Bd. IG p. 528.

64 August Byland.

Treycovagnes. tsal ay hti" 180,22 Chalet aux boeufs. /yaotizkr? 181, 1 Fiaugire (Name eines Wäldchens bei Mont).

Bemerkungen zur Syntax.

(Anordnung teilweise nach Siede, Syntaktische Eigentümlichkeiten der Umgangssprache weniger gebildeter Pariser, Berliner

Diss. 1885).

§ 115. Possessiver Dativ, danyc a 'pyero 181, 30 Peters Daniel, p/er a dzämä 190, 19 Johann Marks Peter, lo david a" sediho 244, 1 des Ammanns (Syndikus) David, la fen a dzä 244,25 Johanns Frau. (Vgl. Siede 24 Anm.)

§ 116. Komparation.

me (magis) ist gewöhnliche Vergleichungspartikel: avä^ me de Icga hd ti U zgtro 178, 9 war beredter (hatte mehr Zunge) als alle andern, ne pa me sorsye lo tsU 181, 24 er ist nicht mehr Zauberer als die Katze, n'e haive pa me d'o vero 242, 10 er trank davon nicht mehr als ein Glas.

da k9 lay a lo me de krü^ e de hrdgcl 221, 31 da es dort am meisten Kreuze und Briganten giebt.

td fg kretra me kd seiyd 175, 23 du musst mehr als das wachsen.

me dient also zur Komparation von Substantiven und als Quantitäts- neutrum. Adjektive werden mit p-fd (plus) gesteigert:

Ve äkora p/a ka Vgtro 220, 30 er ist noch sicherer als der andere.

Pronomina.

a) Personalpronomen und ~.

§ 117. a) Das persönhche Fürwort oder das Adverb e dient zur vorläufigen Einführuni,' einer erst nachher genannten Person oder Sache, die oft gar nicht bezeichnet wird:

Ve z ü mo si pur'o dzä danye 239, 6 er ist gestorben (gewesen), dieser arme Jean Daniel, ta le bayi te pdti satse 182, 17 ich will dir sie geben deine kleinen Säcklein.

"^ vaytsd ydna k'e tota vrdtühya, ka Ve u bravo m,ärästrd ka md l'a k'oiäyd, e kd ma dw mimame kd Vetay ardvüyd a ylj de se pare 223, 18 Hier ist eine (seil. Geschichte), welche ganz wahr ist, denn es ist ein braver Pfarrer, der mir sie erzählt hat und der mir zugleich gesagt hat, dass sie einem seiner Verwandten begegnet sei.

ß) h (V) Personalpron. 3. Ps. Plur. statt u : VäfX' day rekafäya de la metsäso 217, 17 sie haben (= mau hat) ein Teufelsgelächter aufgeführt.

Ohne Pronomen : mV7 yezü sc a" kafe da" dzorÜ 217, 15 (sie) haben mir das im Cafe des Jorat gelesen.

Das Patois (hr .^Melanges Vaudois" Louis Favrat's. »"»5

Stellung der tonlosen Pronomiuu.

§ 118. du kd td lo dyo 191, oU da ich dir es sage. Daneben nach altfranz. Art: se lo td dtamCtde 183, 16 wenn er es dich fragt.

ve to lo drü' vo lo düi'd 180, 24 ich werde es euch gerade sagen. Daneben: ne pa po lo vo katsi ka lo vo dyo 220,28 es ist nicht, um es euch zu verbergen, dass ich es euch sage.

lo fe e hö, lo rddivirs 176, 15 wenn das Heu gut i^t, muss man es einheimsen, lo etcrti 221, 12 man soll ihn töten.

se kd td va° haiji 188, 4 das was er dir geben will, sa va" maryk 191, 22 (er) will sich verheiraten (cf. Siede, 14).

s'e e n alä 173,7 ist fortgegangen ('cf. Siede, 1,5: Je me suis en allee).

Sog. ethischer Dativ: e t9 lay hayn öna ramdnüya 182, 17 und versetzte (dir) ihm eine Tracht Prügel, h tre so kiiko, td rncere stü Vomg avwi^ 186,24 er zieht sein Zuckerbrot hervor, zielt (dir) auf diesen Mann damit (cf. Siede 15, 4).

Fehlen des tonlosen SLlbjekt^pronümens. § 119. 1. Ps. Sing.: e vo dyo ka lay a pa grä mg, fede pi se ka ve vo du'ra 231, 19 und (ich) sage euch, dass darin kein grosses Übel liegt, macht nur das, was (ich) euch sagen werde. Daneben: p)or me ya se he ka y\l>no mi day tsu 214, 19 was mich beti'ift't, weiss ich wohl, dass ich lieber Kohlköpfe habe.

3. Ps. Sing.: ma ri'ava'^ pa fe dl pU 200, 26 aber (er) liatte nicht zehn Schritte gemacht.

sd pesa ka lay avä^ piyd a predra po lo tsatt, e s'en alu dye k'ö pesö dci° pyjezi ka Varä^ de madzi ö pati kayö avxve le z anu 177, 18 (er) dachte sich, dass (es) da etwas zu nehmen hätte für das Schloss und ging fort, munter wie ein Fink über d;'.s Vergnügen, dass er ein kleines Schwein mit den Freunden zu essen haben würde.

Unpersönl. Pron.: fg fera swivä s'w ardze 176, 6 man muss seinem Gelde gemäss handeln, vo fg alä dazädanü 176,14 ihr müsst gehen, um die (Heu-) Schwaden auszubreiten, fara^- ho lay itra tgpyj 214,23 (es) wäre schön, dort Maulwurfsfänger zu sein. rCe pa Veharb 193,26 (es) ist nicht die Verlegenheit, par? do ka 197,16 (es) scheint also, dass.

3. Ps, Plur. : tot e dezo e aotre la 7i(\ la" korhe de Veyllza 218, 25 (sie) machen alles heimlich und während der Nacht, diese Raben der Kirche, na hotsä pa de sa tsap/a per le 217, 23 (sie) liören nicht ;iuf, sich dort in Stücke zu schlagen, fürä kötra maodo 184, 10 als (sie) in der Nähe von Moudon waren.

Daneben : e ti La° ka vauirä po üra Vafrra ya firä day hune rtze 233, 24 und alle, welche kamen, um die Sache zu hören, sie (machten gute Gelächter) lachten tüchtig.

6G August Byland.

Reflexivpronomen.

§ 1:^0. Als tonloses Reflexivpron. dient la" (frz. lourj in: e kumesirä a la^ radtoyi 174, 16 und sie fingen an sich zu freuen, b) Demonstrativa.

§ 121. Über Verstärkung des Demonstrativpron. vide § 93.

Das zum Pronomen gehörende Substantiv ist ausgelassen: ife oijii l'otr'i La zit/d 242, 2 ich habe neulich diese (seil. Geschichte) hier gehört.

Stellung: ö ne pa fotil de se demelu 214,8 man ist nicht im Stande, dies zu entwirren.

c) Der bestimmte Artikel.

§ 122. 1. Vor Eigennamen: lo david sediko 243, 19 des Ammanus David, la mary'^Tid via 243, 12 als die Marianne fort war. lo pyhro Vetay ö bokö kume le haromi'trd 191, 6 der Peter war ein wenig wie die Barometer, vive lo tnermdyti. 221, 1 es lebe Mermillod. a ha lo trosamhje 221, 11 nieder der Strossmayer. la maryö 237,21 die Mariann, la süzn 237,22 die Susanne.

2. Im partitiven Genitiv, wo dem Substantiv ein Adjektiv vor- ausgeht: day bäle gürne 236, 5 schöne Weinstöcke, day krüye vdncdz9 236,11 schlechte Weinernten, pesäde vo va^, de la kräna sup' a la färna, avwe day gräte letS9 de e day pilse grdtndyö de ftirna frdkYisa 188, 10 denket euch, vorzügliche Mehlsuppe mit grossen Brotschnitten und mächtigen Klümpchen von geröstetem Mehl, day hyö bune, day byö tsapt kopä 193, 14 schöne Hauben, schöne, geschnittene Hüte.

Jedoch bei Mengeausdrücken: Tma karteta de pdti hyä 248, 10 ein Viertel leichten Weissweins, o bokTi de papW 235, 8 ein wenig Papier. tra° de siipa 189. 1 zuviel Suppe, me de nytla 176, 12 kein Nebel, rna de lega 178, 9 mehr Zunge. Vetä'^ lo sc de vale asabr 190, 25 er war ebensogut ihr Sohn.

d) Interrogativa.

§ 123. Einfluss des schweizerdtsch. „waz is däz für Y^yneP' scheint vorzuliegen in Fete sosd por on istwäraf 201,14 was für eine Geschichte ist das"? k'ete se por day dzef 191,31 was für Leute sind das? Und in hier zu nennenden Ausrufsätzen: felevä^ pn por ö n afirdl 203, 6 der (Teufel) hole dich nur, was für eine Affaire! lo dyab? pe ö toriPro! 224, 26 der Teufel, was für ein Donner(skerl) !

Die Konjunktion ka an das Adverb angeschlossen: ne jja tna bjtya. adö, yo ka ff? 184,23 es ist nicht mein Tier. Nun, wo ist es? (cf. Siede* 33).

e) Relativa.

§ 124. 1. Relatives Neutrum ohne stützendes S9 (fr. ce): se pa ka lo mdrikstrd a repödü 177, 10 ich weiss nicht, was der Pfarrer geantwortet hat (cf. Littre, s. v. que No. 7).

Das Patois der ^Melanges Vaiuhis'^ Lotds Favrat's. 67

, . . lay (== fr. ä qui) : si trapü Icö lay ddzii" pd* rodzo 194,9 dieser Untersetzte, „dem man Rothaariger sagte".

hd . . . avwe (= fr. avec laquelle) : sd fw hyö avioe sa vetird nüova de griz^td Vavü'' eta a la himdnyö avwe 188, 5 er machte sich schön mit seiner neuen Kleidung aus grauem Stoff, mit der er an der Kommunion gewesen war.

Verbura.

{^ 125. Konkordanz des Partizipium Perfekti. (la mezo) Vavay usa 194, 10 (das Haus), welches er bekommen (erworben) hatte. Z'ß trovayd (VishoUr^) 197, 25 ich habe sie (die Geschichte) gefunden, (la vutsd) k? Va payU (Mas. payi) po buna 208, 14 (die Kuh), welche er dir als (für) gute bezahlt hat. kd tot agafuy? (la tbfna) 217, o als er ihn (den Käse) ganz verschluckt hatte. ö rndri^strd ma Va kötdya (ristiour») 22;H, 2o ein Pfarrer hat mii sie erzählt (die Geschichte).

Hingegen: ona vMs9 h^ Uavn^ vedv 186, 11 eine Kuh, welche er verkauft hatte.

Nach meinen Erkundigungen scheint auch in der gesprochenen Rede die Übereinstimmung des Part. Perf. mit dem vorausgehenden Akkusativobjekt das Herrschende zu sein.

Konjunktionen.

§ 126. 1. kume (quomodomente): p/ovdsä- kume s'o Vase vwddyä avwe day seye 184, 11 es regnete, wie wenn man mit Eimern ausgeleert hätte. Ca tsäpu frti, kume Voiro de goyö 183, 7 er hat ihn hinausgejagt, wie den andern von Gollion. Ve le mütk htme te 221, 5 es sind die Maulesel wie du. day p9tt ho dya- kume lo vütro 221, 10 kleine liebe Götter wie den eurigen.

2. kd: damno k'ö dynhyo 219, 28 ich verdamme wie ein Teuf.d.

(i Hd vioayte pa kd sa sdnäna 176, 16 man schaut nicht, ob (dass) es während der Woche sei.

„Das in die Rede eingeschobene oder ihr folgende Verbum des Sagens wird mit kd eingeleitet'- (eine der gewöhnlichsten Erscheinungen des Vulgärfranzösischen): atsivo! kd lay 176, 22 „Gott gräss' Euch'', sagt er. vo fo aln dezäddnä e he n epädzi, kd dt lyodo a se dze 176,4 „ihr müsst hingehen, um die Schwaden auszubreiten und gut zu zerstreuen", sagte Ludwig seinen Leuten, td rCe n ari pdtltrd pa adl, kd ddzä* lo pV.rd 189, 10 „du wirst vielleicht nicht immer solche haben", sagte der Vater, e dyqi kd Vi hyö! kd lay ddzn^ sa mPrd 190,22 „eh! mein Gott! wie du schön bist!" sagte seine Mutter zu ihm.

Die Negation.

§ 127. ne passum nd pa:no nd ptve pa vdri 177,25 wir können nicht sein, n' etä^ pa kestyo 177, 14 es war keine Frage. rC td marya pk 226, 8 verheirate dich nicht.

5*

68 August Bijland.

119 ausgelassen: sc 177, 10 ich weiss nicht. t9 fo pa t? furä de la Uta 189,11 du niusst dir nicht in den Kopf setzen. pwhve pa portü 190, Ui er konnte nicht tragen, ta Vave yo pa däi? 196,5 hatte ich es dir nicht gesagt?

ne ... plus quam? na ... paka 174, 1. 190, 29 nicht mehr, na ... pa me (minus) 212, 2 nicht mehr, na ... pa re (rem) 212, :^> nichts mehr, na . , . pa pJra (pure?) 212, 14 nicht einmal.

non in betonter Stelle = na 175,23. 227,20 nein, non ille nani 221, 29. 241, 25 in : na lay a pa de naiii^ es giebt kein Nein.

non passum - na pa 190,11. 248,7 nicht. Anakoluthe.

§ 128. siha ha (wie fr. qui = si Ton) Icasarä^ la ttta a hisniarka e a si rW de prüsa, sara^ te pa be fc, di vä'^f 218, 1 derjenige, welcher Bismarck und diesem König von Preussen den Kopf zerschmetterte, wäre es nicht gut getlian, sag' mal? fremo ka sara^ maryüya se VeW a Votg, lo david a" sedMko ka la ralükäve tö, 243, 10 ich wette, dass sie verheiratet sein würde, wenn sie zu Hause wäre, [da] des Aramanns David (da) sie so anblinzelte, mc, yc dw du, tia pa eiä kote 183, 9 ich, der ich gesagt habe zwei, er ist nicht zufrieden gewesen.

Einige bemerkenswerte Konstruktionen und Redensarten.

Konstruktionen.

§ 129. y<) le dze vo rtzä kötra, kät ö n arave, napa vofera day gräte rn^ne 248, 6 wo die Leute euch entgegen lachen, wenn man ankommt, nicht euch strenge Mienen machen. In diesem Beispiel möchte ich den Infinitivsatz als Ausruf auftassen und in die erste der drei Klassen einreihen, die Meyer in seiner Rom. Gramm. III § 528 unterscheidet.

lo val^ eta" grg^ trapü, forta niana, day hre. 188, 15 (cf. Meyer, Rom. Gramm. III § 425) der Knabe war gross, stämmig, (hatte) gute Gesichtsfarbe, gute Arme.

Bekräftigung eines Verbums des Sagens vermittelst Wiederholung, die durch ka eingeleitet ist: ma t'/ßna by?^na! ta dyii ka ta dyt ka ta fg lay resta 190, 32 aber welche Grille! ich sage dir, was ich dir sage, dass du dort bleiben sollst.

Lokales de '. se n e d'öna tota rüda (seil, afera, sitwaso) 241, 20 er sah sich da in einer ganz schwierigen (seil. Aifaire, Situation).

Plur. statt Sing, -.partl po Uz alamaila 200, 9 nach Deutsch- land verreisen.

Temporales Substantiv: relä' dza kar d'äora via 1S7, 4 er war schon (eine) Viertelstunde weg.

Redensarten.

§ 130. tdfö via 188, 1 du musst fort, ta fg ba 241, 24 du musst herunter, lay a fe mg be 174,4 er hat Mitleid gehabt, vito

Das Patois der „MSlanges Vaudois"' Tjouis FavraVs.

69

e mi 176, 15 je schneller, desto besser, tani le pi ä° tso 249, 4 schmeicheln, lo e to rbdzo 235, 21 (das gute Blut ist ganz rot) das versteht sich von selbst (cf. § 113).

t'elivä^ pkrd ([diabolus] te inde levet pure) 187, 7 Veleva'' pl 203, 8 der Teufel hole dich nur! Gleichbedeutend ist dyabelevinel 249, 18. Vide § 113.

Über de selo kd und dyahd ^o^t^Äavgl.p« im Wörterverzeichnis.

rterverzeichnis.

agafa (ahd. gabal) packen. 3. ' Impf. a<gafr 202, 22. P. perf.

f. agafäyd 217, 3. sag9yJ. (von gwyd = ahd. kegil)

sich setzen. P. perf. agdyt 2 16,3. akordayro 178, 15 Heiratsver- sprechen. ahiyt, tragen. ahiyW (*accol-

lectu) getragen, geweht 202,3. alu 181, 1 gehen, md ve vo d&ra

197,23 ich vverde euch sagen. alegä (*adlinguatu) 210, 29

zungenfertig. aletö (fr. ä l'entour) vun . . . herum

230,19. 229,2. rwtre (ultra) 218,25. 184,11

während. aobyu (oblitare) 231, 29

vergessen. aräfid (aranea) 265,8 Spinne. ardze (argentu) Geld 176,6. as9bc (al[iud] sie bene) ebenso- gut 178, 8 auch 190, 15. asehyhyd (*assimulata) 218,19

Versammlung. aseyk (*exagiare) versuchen.

6. Praes. as^.yä 212, 14. P.

perf. aseyk 210, 14. asitd 244, 17 Teller (von *asse-

ditare). asordoyi (* a d s u r d u c u 1 a t u ?)

209, 10 betäubt. astü k? 198,7 sobald als. atf'dra reflox. ate te va^ 241, 16

warte nur.

atats'i (*attacare) anbinden. P. perf. atatst 184, 9. at'tdsd (Deverbale) 289,3 Seil.

atsho 176,22. 235,27 Gott grüss' Euch! Ist es eine Verkürzung von adyoesivh (= fr. ä dien chez vous)?232,15.Cf.Bridel:adiuetc.

avrisd (Aventicu) 186. 18 Avenches.

(Jiydyi (ajutare) reflex. s'etay ctydyt a ramdnu 238, 24 er hatte geholfen, heimzuführen. b,

bargain in lo te avä'^ bargaiii 176, 10 das Wetter war zweifel- haft gewesen.

batbyd (*battucula) 198, 26 Schwätzerin.

bfdsd (Lehnw.) 190,12 Batzen.

se bayl, erstaunt sein (cf. Bridel, 124 s^balii) [sm ebat = s'e/bai] ? f. S9 6a7a 240,10 ich bin erstaunt.

belira, (perticuhiria) 240, 9 Stange.

bestti, (bene sie tostu?) 175, 22 bald.

berwi'ta (*bis i rotitta) 179,3 Schubkarren.

bdth (*butare), placieren, setzen. P. perf. bdth 211,26.

bdttdsd (*bis -}- tac-) 259,29 Quersack, betatsa -j- germ. (h)ard giehi b9tatsür 285,24 (Bettel-) Sackträger, wofiiiOllon bdsath C'bis -|- saccariu) braucht 277,31.

70

August ByiantL

betyö (''bestioue) 177, 18

Tierchen. blesflnä^ 238, 12 wilder Birubauni. bloda 247,21 Blouse. bokö (buccone) Bissen 216,8.

ö boko, ein wenig 182,11. bordo (burdone) 266,-2 Hummel

(Los Clees pres Orbe). Davon

borddnä 227, 2 brummen,

schelten. boiserö 261, 25 der den Bock hält. botyß fbuscittu) 186, 1

Blumenstrauss. bovärda in pöma bovärda 240,28

weissgelber Apfel. %<7r'(*botell-[- [h]ard)217,17

Krötenfänger. bufl (Lehnw.) Büffet 243, 28. bntsJ (fr. bonc -|- ariu) Metzger

208, 14. butsi (*buccatu) 256, 19

Flaschenwein. butsa (*buccata) 214, 16

Mundvoll. buz9nä 287 ,12 iiiaW (P. deVaulion). bülatö 280, 20 Einwohner von

Bullet pres S*« Croix. bwatö 240, 4 Schweinestall. bioebo (schweizerdtscb. bueb)

i78, 8. bübo 250, 21 Bube. bwelh (*bovillare) 290, 10

schreien. Part, praes. hu-eU

202, 17. bw^lä 216,25 bivde (Fat. de la

Tour-de-Peilz pres de Vevey)

Schreier 285, 10. bwqlhyd (* bovin ata) 231, 1

Geschrei. bw^na C'bodina?) 186, 21

Grenzstein.

d. damicenä^ 279, 15 Bewohner vom

Pays d'Enhaut. defaratü, el)en machen. Cf. 2.

'imperat. 279, 28.

degriim, zorreissen. P. pcrf.

degrüsi 213,2. dekiltd (de costa) neben in

dekiitda 244, 1 neben (ihm) sicii. dememna (*demissionare). P.

perf. demesunü 235, 30. S9 depatsi (se *dispacticare)

192,18 sich beeilen. Cf. Gauch.

§ 13. derotsd (*deroccata) 210, 12

Zusammensturz. desädo (die sambati) 176, 8

Samstag. di'stra{(\Q extra) 175,18. 211,16

ungemein. deSüvJ (*de jocare) 250. 25

nachahmen. dein. (fr. detail) 233, 26 Detail. dezäddtm 177, 4 (Heu-) Schwaden

ausbreiten. dizänd (*decimana) 201. 20

Zehner. drütsB 263. 7 Bodensatz der ge- kochten Butter (P. de Bursin

pres Rolle). du kd 174,15. 177,4 da, weil. dyästro 196, 17 Teufel. dyästro (fr. diantre) 193, 7.

dyastrame 214,13 teufelsmässig. dzale (^gelatinu) 255,22 Frost. dzegü (fr. ginguer) 240, 1 schnell

gehen. dzdväla (gab eil a?) 239,9 Reis- welle. dzora 217, 15 Jorat. dzorä 228, 13 Joran (franc;.

vaudois) Nordwestwind. dzornh. (*diurnata) 245, 23

Tag; 209, 17 Tagewerk. dzä 190, 20 Jean, dzäm'n 180.14

Johann Markus, dzedyo 179, 26 Gideon.

e. edizesö (indigestione) 11 Mi. 22

Verdauungsstörung.

Das Patois der „Müanqes Vaudols" Louis Favrat's. 71

sekohya (s e i u c u m u 1 a r e), liä ngen bleiben, stolpern. 3. Perf. 233, 13.

ekrosl. (*incroccare?) anlegen. 3. Praes. ekrbse 240, 29.

emayi (*inmaculare) 243, i^ zögern.

esordoyi (*exsurducularej, be- täuben, Cf. P. perf. 209, 10.

et/ayrä (*scuriolu) 270, 27 Eichhörnchen, f.

fäerd (feria) 183, 22 Jabnnarkt.

faraiici 274, 19 Brandstifter (P. de Leysin pres d'Aigle).

förna (farina) 187,21 Mehl.

fmüyd (*fenata) 176, 18 Ein- bringen des Heus.

fe (feuu) 176,7 Heu.

fename ka (finalimente? quod) 233, 3. 250, 22 nur dass.

fide (scbweizerdtsch. fidel i) 189, 25 Art Suppeneinlage aus Mehl.

fifära, Trinker 256, 1.

foromc (fr.faux romain) in parläve fororne 211, 31 er sprach schlecht (mit falschem Accent).

fourdh (Weiterbildung zu falda?) 191, 12 Schürze.

fotü (*futtutu) in s'e fotü e kolera 174,25 er hat sich in Zorn gesetzt, l'a fotüb(f2Al,'28 er hat ihn hinunter geschossen. (*futtit) 3. Praes. in fo lo 184, 29 nimmt Reissaus.

frekothre 250, 28 Leckermaul.

frekasö 189, 13 Braten.

frdzl (von germ. fris-) frisieren. P. perf. 248, 12.

frihordzhß (* f r i b u r g e [n J s e)

183, 23 Freiburger.

fuyt (*fugire) reflex. sd fuyä 250, 29 ^sie fliehen.

fyo (flagellu) 202, 30 Peitsche.

gm/c 286, 1 1 altes Pferd (P. de

Vallorbes). gbdzo 273, 24 Bündel von auf- gestelltem Hanf. gutsd (fr. gauche) 202, 2 links. grdlCub (fr. guirlande) 272, 21

Fetzen (P. de Oranges). grdmo 265, 21 Fallsüchtiger? I'a

lo grdmo, er hat die Fallsucht.

(giand mal?) greyJ (*craticulare) 220, 32

rösten. grdzäyd (fr. groseille) 274, 9

Stachelbeere. grCdeta (von *gutturillare?

gürlu grülü) 227, 15 Zittern. grünö (grafiö, grunö, guriiö)

283, 13 Strunk. (P. de Saint-

Livres pres Aubonne). ghfe (fr. gousse?) 173, 13 Hülse. gwegioe (fr. guingois) in de gioegwe

212, 14 schief, verschoben, i. idiya (ideata?) 249,5 Idee. Jdya (*acqua) 241,21 Wasser.

k. kadiko (caducu) 180,15 gebrech-

licb (gel,). kägami 280, 1 Lärmmacher. kanö." (*caniosu) 219, 6 krumm- beinig. kuodra (*coryla -- *colyra)

181,29 Haselstaude. kartethre (*quartettator) 256, 3

Trinker. kasonurda (fr. cassonade) l.s9,22

Mehlzucker. ktära (quattuor) 184, lis vier.

de la° katro mate 194, 28

an einem dieser [vier] Morgen, katsamUy» (*coactica metal-

leas) 208, 3 Almosenbüchse

(aus Blech) neben der Kirchen-

thüre.

7-2

Itic/ust Byland.

kaWiino (c a t e c h i s ni u ) 18 3, 1 KoiifirnuindciinnteiTicht.

kavtpy? 220, In Missgriff.

kamäti;, kdmäl^ta, kamädHa 289, 18 Eisenkeil mit Rins (P. d' Yvorin').

Ä;^s^^rt(*cai)sitta)235,3Kistchen.

kolidör (fr. corridor) 247,27 Gang.

kolö 2oü, 20 Weiumobt, der zuerst von der Kelter fliesst.

kokd, köt'/9 (qualisquam) irgend ein 178,20. 179, 6.

komotiva (fr. locomotive) 243, 24 Lokomotive.

kotra (contra) gegen, färä kötrd inaodö 184, 10 als sie nahe bei Moudon waren, kd s'e va köfra kädzi 180, 2.5 (^er weiter geht gegen Cugy. kötra le katr'äor» 184, 18 gegen vier Uhr. vo rizä kÖtrd 248,6 sie lachen euch entgegen.

kötreyT. (contrariare?) 222, 20 Widerreden.

kötrerai (fr. contrarie mit Um- stellung) 174, 28 widerredet.

korhasd (*corbacea?) 270,23 Rabe.

kordafu (fr. cordonnier) 192,26 Schuster.

kgsdnh (cautionare) 193, 20 b Urnen.

krämina 183, 10 grosse Kälte. krhmind 214,5. Die gebrcäuch- liche Form von Le Mont ist ekrämdna,

krana in de la krana süp'a la färna 188, 11 sehr gute Mehl- suppe.

krämu (*chri--mare) 283, 29 absahnen.

krape (vom Stamm crap) geizig, Geizhals 242,2.

küa (coda) 215,-5 Säbel; 271,7 Schwanz.

kukdlyo (*coccilione) 275, 7

Schnecke. kdmuna ('''communa) 248, 22

himdTia 194, 12 Gemeinde. kitrtsa 189, 27 Kreuzer. kYitdma (* c o [n] s [u e] tu m i n a)

242,8 Gewohnheit. küim 283. 29 Kuchen (P. de

Seigneux pres de Moudon). kürijUP 177,21 Schreiber, Sekretär. kicädTd, gönnen. 3. Imperf. kozü^

190,1. kwekwüra 261, 1 Maikäfer {-wäret

scheint aus dem Schweizerdtsch.

zu stammen, wo wäre = Maul- wurfsgrille).

1. lay (illac). te lay te 173, 7 iialte

dich dort! lay e n avü^ 219,4

(fr. il y en avait). yo lay y ti

211,22 (fr. oii il y'a). lay (Toni. Personalpron.) 173. 14.

179, 25 ihm, ihr. Idna (lana) 239,8 Wolle. lä" ([iljlorum) tonlos 173, .5

ihnen; betont Iw: lo Iqi 2lb^l

den ihrigen, polqi 240, 4 für sie. hmalö 274, 3 Schnecke (P. de

Juriens pres Orbe). leddma (illu in de man e) 178, 8

folgender Tag. ledilid (lendine) 270, 14 Niss. leiceyd (*lenticula), netveyd

262, 27 Linse. t^tsd 188,11 Schnitt, Stück. lovh 276, 16 Sumpfzecke (P. de

Villeneuve). lüdzÖ 2G9, 9 Radschuh. lürnl (1 i n e 0 1 u ?) 1 9 2, 2 7 Pechdraht, m.

180,26 Mont (Ortsname).

mäkü. (*mancare) reüex. se s'e mäka ö mo 239, 15 ohne ein Wort davon auszulassen.

maodn 184, 13 Moudon.

Das Petto Is der „Melanges Vandois'' Louis Favrat's. 73

mosi in grä masl (g ran de

mercede)242,24 grossen Dank. matdnä (*matutinat;i) 196,4

Morgen, Vormittag. mayHd (*niaculitta) 190, 12

Masche. mehhhogro (? -j- b ul g a r u) 1 82 , 2 1

Schurke. nima (von bret. min) 188, 16

Ge-icbt. juesol^ (* m i n u t i 0 1 i 1 1 u ?) 211,7

kh'iner Dünner. nuHa 214, 11 Lüge. Deverbale

zu mett (mentiri), metrü 185, 24 Montreux. m9zü 190, 28 versteigern. P.perf.

mizü 194, 12. midzo (mediu diurnu) 189, 8

Mittag. miniam?. ka (metipsiniamente

quod) 217, 16 ebenso dass.

229, 30 sogar dass. mine (media nocte) 253, 21

Mitternacht. (mal um) 174, 4 sehr, lo gro

mo 238, 25 die Fallsucht. inbka (mucca) Rotz, setsdnwka

202, 10 Thonpfeife. motse (*muccittu) 179, 21 be- schämt. motsü" (fr. mouchoir) 243, 23

Nastuch. iiioyä (medianuj 229, 14 Mittel. moyi' 287, 28 Feinschmecker. mUrgo, mwrrgo 278, 28 Führer

von schlechten Pferden (P.

d'Ormont-Dessus). mvjf', mwii 280, 23 Vogelscheuche.

Gespenst (P. de Pnmy pres

d'Yverdon).

ji. nc (nocte) 182, 5 Nacht. Yer

a nr 184, 20 gestern Abend. neteyi (fr. nettoye) 241, 29 ge- säubert.

nevÜP (nepote) 249,19 Neft'e. msd (neptia) 220,1 Nichte, «oü^ (nucariu) 202, 4. 1,. , noyird (nucaria) 216, 3 ) iiyü" (nodu) 254,20 Knoten.

0.

ij (auru) 229, 2 Gold.

oWot/^ro (ho rologiu) 204, 11 Uhr.

ormioene 266, 28 Bewohner von Ormont (P. de Corbeyrier pres d'Aigle).

oirl (altern heri) 242.2 vor- gestern.

ovrädzo (*operaticn) 185,17 Arbeit.

P-

(*pariu) 188, 17 Paar.

(parte) 228,13 Seite, Teil.

(passu) in de se lo Jca (cf. L. Gauchat, Le ranz des vaches 1899 p. 13 u.) keine Rededavoudassl76,3. 182,19. 229,15 (Ohne den Schritt, dass). dyäba lo pa ka 191,5 (Teufel der Schritt, dass).

pagu Lehnw. (paganu) 280, 17 Bewohner der Ebene (P. de la Vallee de Joux).

pa?as3(slav.p a 1 a s c h) 2 1 0, 1 1 Säbel

panherd (*pauaria) 193, 15 Kohlenkorb auf einem Wagen.

paph'^ (*papariu) 235, 8 Papier. Zeitung 217,14. 214,6. 215,1.

pape (*papittu?) in vo rCarä •pa eta foti'i de dtira pape 212, 7 ihr hättet kein Wort sagen können.

parärda (fr.parade) 227,7 Parade.

partyji (*partita) ISO, 23 Partie, Ausflug.

pascss (iiatientia) 193,6 Geduld.

pcis(p 278, 9 Pass (P. d'Ollon).

p('ita (von pat) 193, 14 Lappen.

piUsa (*pacca'?) 1S6, 10 Kauf, Handel.

74

August Byland.

pedäsd (von ' pettare) 231, 32 was man mit dem Brot isst.

pedzo (pimpione) 'l'll, S Taube.

pe, per (per). Verbindungen damit: de pe le d'amö 192,27 dort oben, per Ic d'avo 189, 13 dort unten, de per naotsati 211,9 aus der Nähe von Neuenbürg. pe ve Vanäyd 181, 5 um das Jahr, pe ve riäord 188, 8 gegen ein Uhr. du pe ve La mine 230, 10 etwa von Mitternaciit an: pe le hatsimo 183,2 im Kontirmandenunterricht.

perdc>nä (*perdonare') 219, 12 verzeihen, vergeben.

permi (per medium) 211, 12 unter.

jyertseta (^perticitta?) 265,30 kleine ,.perche-' (Name eines Fisches).

pisa (per [ecjce hie) 173, 19 hier.

petadä 184, 15 darauf.

petäyd (*pe(litata?) 234, Men.ü:e.

petayrü 215, 14 Flinte.

pe.tolö 278, 2 Beiname der Ein- wohner von Ollon (P. d'OUon).

pik nik 191, 12 sofort, auf ein Mal.

a" pikolö 243, 26 exakt, ganz genau.

pisd (*pecia) 213, 16 Stück.

po, por (per) :po ö n ä 188, 16 für ein Jahr, por bwebo ^86, 13 für deinen Buben.

pole (puilanu) 259, 9 Füllen (P. d'Arnex pres Orbe).

pomarda (*pomata) 190,21 Pomade.

port/je (per quid) 183, 15 warum.

poso (portione) 173,5 Teil.

prohühyo (probabile) 163. 7 wahrscheinlich.

promenürda ("promina ta)

177, 16 Promenade, Spazier- gang.

propozi5ö{i> r 0 p 0 s i t i 0 n e)22 0, 1 N Vorschlag.

prosesö (p r 0 c e s s i 0 n e) 231, 6 Prozession.

prütsd (propiu; 227, 6 nahe.

purdzT (purgare) 209, 14 pur- gieren.

j3Msäw^(*pulsata) 185,4 Treiben

pt^^sY (deutsch putzen)cf. 189, 24. 3. Impf, putsive.

pwi (poste[a]?) 178,2. 244,21 dann. Kurzform pii 189, 25. 243, 26.

py^esd (*platteaj 189,11 Platz, Stelle.

p'/ezi (placere) 177, 19 Ver- gnügen.

pyi (p^lica?) 190, 10 Falte.

p'/pta in dzüvi a la p'/ota 196, 7. r.pyßta"' spielen. Auf ein Stücklein Holz, genannt r.p'/ßta" (von pila? -j- öta?), wird ein Knopf oder ein Geld- stück gelegt, nach welchem die Knaben mit Steinen werfen. Gewinner ist, wer das Holz um- wirft oder wer seinen Stein am nächsten hinzugeworfen hat.

pyu (*peduculu) 261, 31 Laus (P. de Bioley-Magnoux pres Moudon).

a9 ragömä (s e * r e a d g u ui m a r e ? ) sich elastisch machen wie Gummi. 3. Praes. 175, 19.

ralhyd (*rasiculata) 215, 8 Traclit Prügel.

ramdnüyi}{^'^ i- e a d m i n a t a) 1 8 2 , 18 Tracht Prügel.

7'apa (dtscli. rappen) 206, 15 Rappen (Geldstück).

rap3yn (fr. grappillon?) 275, 20 Träubchen (P. de Mont sur Rolle).

Das Patois der ^.Melanges Vaudois" Louis Favrat's. 75

rata (von ahd. rat) 262, 15 von

den Ratten zerfressen. rateli (*rastellariii) 252, 2 Gre-

stell. ravetk (*readventare?) 176, 17

wieder nehmen, wieder heraus- ziehen. reddla (fr. ridelle, von ahd. ridan)

259, 1 Wagenleiter. redaläya 259, 8 Inhalt einer

Wagenleiter. relanih (r e cl a ni a r e ) 1 s 7 , 11

reklamieren. rekafä, rekafalü , übermässig

lachen. 6. Impf. 283,11. r^kta (rccta) 199, 7 regelmässig

isf.)-

remaso (von iriäsi = mcrcede)

219,20 ich danke. remolo 237, 4 Umarmung, Küssen. remotsi (*remuccare) wieder zur

Ordnung weisen. 3. Impf.

210,27. rsnaska (fr. renäcler?) Wider- willen zeigen. 6. Imj>f. r'9nas-

kävä 239,24. rdnayi (*rauaculariu) 274, 15

Fröschefänger (P. de Lavigny

pres Aubonne). redz\ (von altnfränk. ringj ordnen.

P.perf. 188, 19. rdnoyar (*ranacula -j [fr.]

-ard) 258, 17 Fröschefänger. repetasi 271,23 Geflickter (P.

de Giez pres Graudson). resdvyü° (receptore) 177, 21

Einzieher (der Steuern). r^s'c (resecare?) 216,26 sägen,

kreischen. Deverbale rksd

190, 30 Säge. retayö (*retalione) 232, 24

Abschnitzel. retyß (retinctu) 183, 21 gefärbt. revwayäsd (*revedantia?)

248, 19 Wiedersehen.

rezdnä (*racemiata) 253, 1^

Traubenmus. ritä (germ. raustjan) braten

1. Imperat. rJta, rite, (rhte)

258, 1. rokä, räkä 274, 13 Bettler (Pat.

de Lavey pres Bex). rokänU, raokänü, rükäna 274,13

betteln (Pat. de La veypres Bex). röLui^ r 0 n car e ?)204,9 schnarchen. rönh (ranare?) 191, 5 schelten,

zanken. rönayd 223, 1 Gezänk, 7'0\ie (!> lautet wie engl, th)

278, 25 Beiname der Bewohner

des Ürmonts (P. d'Ollon). rotsdrd 282,3 Name der Bewohner

von Roche (ro^s?) pres Villeneuve. rüfd 262, 16 die, welche gut

essen. Feinschmecker. räpn (dtsch. rupfen?) 216, 8

verzehren, fressen. s. sädz^ (='^sabia) 179, 2 artig. sdka 268, 23 der seinen Sack

empfangen hat, der fortgeschickt

worden (P. de Cronay pres

Moudon). sakrdfyi (* s a c r a f i c a r e ) 184,27

schwören, fluchen. saodzö (salice -f- one) 282, 5

kleine Weide. sapald (von *sappu?) 216. 22

kleine Tanne. sä(t) (Septem) 200, 19 sieben. sa<6r(*saccittu) 182,3 Sack lein. sayh^ (*saliectu für salitu)

174, 26 hinausgegangen.

.s'9Ä:orya(cichoria)Cichorie 244,4.

seksd (sectiono) 209,2 Ab- schnitt, Kapitel.

s'^lo (circulu) 217, 17 Kreis^ Gesellschaft.

sdmdtiro (cimiteriu) 2t)6, 4 Kirchhof.

7(;

August ßyland.

mükri 280, 19 Bewohner von

S'o-Croix. s9pTi (altndd. siippa) '206, 28

Abeiulosseii. s,wdzi (*cercsariu) 23 S, 12

Kirschbaum. ^ero (fr. ciron) 283. Ü Milbe (P.

de Sainte-Croix pres Grandson).

Die Form des Jorat ist sirö. sertdna 264, 22 Essertines (pres

Rolle). setsdrn, sütsdrn 284, 5 und 6

Bewohner von Suchy {sütsi). seifHd (situla -|- itta) 279,4

kleiner Eimer. seyj (secatn) 176,9 gemäht. sigäle (cicada?) 190, 21 Zigarre. sim (*signale) 232,28 Signal,

Zeichen. ■södzt (somniare) denken. P.perf.

252, 20. sorsyc (fr. sorcier) in f^r

sorsye 182, 19 <\en Zauberer

spielen. sovo (salvu) 200,24 gerettet;

jedoch sgve (salvat) 202, 16

er rettet. (super) 176, 12 auf, la

picüer? nach der Furcht,

Ä9?2«nal76,17, 203, 18während

der Woche.

s. siirga 222, 18 schlecliter Schuh. myd (*sndata) 176, 18 Schweiss. •s« (siccu) 219, ') trocl^en. f. sHsd

\ 249, 7. serd (sicuro? ■'"sTtra) 210. 22

doch! (Interj.) sctsdrnöka (sicca niuccam)

202, 10 Thonpfeife. setso (*siccone) 179, 14 ge- dörrtes Obst (Schweizerdtsch.

..Schnitz"). hoeia, sioeta (fr. chonette) 288, 16

Kiiuzchen, Nachteule.

t.

(tarda) 183, 11 spät.

tahornh (von germ. tab) 240. 11 trommeln.

iuki 273, 18 Pi'oviantsack aus Leder, der an den Rücken ge- hängt wird (P. de Gryon aux Ormonds.)

täk9, tät-fd (tan tum quod) his. atslvo a ti täk'a la pi'dinird tduühyd 212,26 lebt alle wohl bis zur nächsten Sitzung (Ver- sammlung). Ve zalh to d'öna Urya tät/d a lyo 243, 27 er ging in einer Tour bis nach Lyon.

taUna 268, 3 Hornisse.

tapa (von germ. tap) 245. 3 Schwätzerin.

tatijybtsd (Beiname) 187, 20 Löifel- lecker.

tätsd (von tac) 247, 20 Nagel.

terard (kelt. taratr fr. tariere?) Hohlbohrer 284, 23 (P. de Blonay).

tird lüni't (* t i r a 1 i n e 0 1 u V ) 192,27 Schuster.

(tornu) 181,30 Streich.

to (turre) 193, 23 Tnrm.

toma (Deverbalc von *tomare?) 216, 4 Ziegenkäse.

totst (von germ. tul^kön) be- rühren. 3. Praes. fi^tse 213, 23.

trakwä quer über laufen. P.perf. 202, 22.

fregi^t» (dtsch. Trinkgeld) 222,4.

treten (L^hnw.) 243, 28 Restau- rant.

triS)ä 271, 13 Kartott'el-Esser oder -Pflanzer (P. de Bex). trk\)e, trife = Kartoffel.

irohyo (*turbcllu?) 181,14 Mehltrank.

trufe (tuber?) 177, 14 Kartoffel. V. triU.

Das Patois der ,.Müanges Vaudois- Louis Favvat's. 11

tsaläde (caleiidas oder *ca-

landas [Gauch. 30, 1])189,16

Weibnacliteu. ^sä6^<a(*cambitta) 243,3Eigen-

nanie [kleines Bein]. tsapö (*cappone) 186, 5 Reb-

schoss. tsavo (*cavone) Ende, a tsavö

237, 2 vollständig. tsavwä (fr. Chat huant) 265, 5

Nachteule. ts? (carru) 176,21 Wagen, tsar

a 184, 9 Wagen ohne

Bremsvorrichtung, mit einer

grossen Bank. tse (cane) 220, 17 Hund. tse (?) 224, 25 Magen. tserivarit. (fr. charivari) 232, 25

Katzenmusik. tsernä (carminatu) 181, 22

verzaubert. tstropa 191, 8 faul. Heutige Form

tsUropa. tsevo^ (caballu) 183,21 Pferd. isptsi (caballicare?) reiten.

1. Imperat. tsotse 267, 7. isw/i (*cavicare) 247, 21

schützen. isT; (caru) 194, 22 teuer.

^^ßrtö (caritate) 256,2 Teuerung. tsevrW (*caprariu) 204, 16

Ziegenhirte. tsivra (capra) Ziege 204, 14.

Brunnenstock 256, 23. s9 t'/af/zi (se quetiare) 210,20

schweigen. t/epi (fr. kepi) 245,14 Militär-

mützo. t/irdo 279, 28 Kamm, Böschung, i/eso (*cap so ne?) 229,1 5 Kasten. t/öT, «xa^ (c 0 r d e) 2 2 6, 1 8. 2 4 1 , 3

Herz. t/üdrO, tyüdö ("cucuibitone) " 286, 27 'Kürbis (P. de Vaulion

pres Vallorbe).

mfeZc (le=illac) 183,10. 243,24 sieh da (ta = enklit. tu).

vat9t/p (tye = eccu hie) 175,17. 224, 9 sieh hier. revaiHye 224, 17 sieh da wieder.

v<^ (viride) 262, 20 grün.

vani (venire) kommen 174, 26> yd vedra a s'e n alh 191,2 wann sie sterben wird.

i-ermasf- (*vermicittu) 265, 9 Regenwürmchen(P.deChavannes- sur-le-Veyron pres Cossonny).

vcro (vitru) 242, 10 Glas. vVru 269,14 (P.deDompierre [Vaud]).

vdrunä (''vironare) herum- streichen. 3. Perf. 181,31.

veyä (vigilata?) 252, 8 Abend- gesellschaft.

vdzüdzo C'visaticuj 178, 18 Gesicht.

VI (vice?) in a la vi kd 241, 27 im Augenblick als. Vgl. § 13 a.

viküyd ("vivicalia?) 229, 24 Lebensmittel.

vteil? (vinea) 185, 17 Weinberg,

vioäezü (vacivu) 185, 9 unfrucht- bar, leer.

vwaredzi 264, 23 VuarengeL (Gros-de-Vaud).

vioddyi (*vocitare) leeren, giessen. P. perf. m. vwadyJ^ f. vwddyä 184, 12.

vicenür, vioantir 281, 15 Säemann oder einer, der einen anderen bei den Haaren zieht.

vwivra (vipera) 202,26 Viper.

vya (vi tu) 173,8 Leben, y.

yaodzoix ongevm. hapja?) 202,30 Hippe, yüdzo 238, 6.

y/7 (heri) i76, 23 gestern.

yana (cf. § 90 a) la y%a 218, 18 die eine, de ytha 224, 12 in einen (seil. Ziegenkäse).

Ait(/iisf Byland.

jiu (altu) hoch 21t), 7. (cf. Gauch.

Liibl. lSO(i, Sp. 419.) jl[> (ubi), wo li)6, 4 (Gaucl). § ö9);

alsdann, daranf 17ö, 21. ISO ,1.

182,16. 182,22. 183,10.

184. 10. 186. 18. 18(1 ,2.').

187,5 etc. Diese zweite Be- deutung von (= ubi) ver- dient hervorgehoben zu werden.

zezioistTr) 210,2 Jesuit.

ä" katstmv. lay a day yadzo day viidv ■dädou pe le katsVmo. lo rndnistm <hmridave ö yadzo a o grö gayii, se pesüve kd zezü kr), sarä'' to -soli'. po ei'dta lo 7'wayöm day syä\ se rtd pä° pa lay mäku, kd lay repö Vgiro, du kd so per? na ko si val^.

Ve he prohühyo ka lo manistr,) la tsäpä frä, kume Cotro de <)oyö, kd Vam^ repodü ki> lay a du ho dyTi\ e lire da lo pa de pörta, kd tapave se soke po sd retsaodä, kafazä^ ''na krämina. vatele o n otro k'ardve po lo katstmo, e kd Vetä^ tu, du kd venu'' de ye. e kd tu t'/ßf kd lay do'Zd sti'isd. pardy^ud / . . . kd tu t'/^f . . . m'afotü fru. e porty^e? . . . dy?ro va° tu dherd kd lay a de ho dyre se lo td d,i- lüde? häogro de /li

Spracliproben.

[Pag. 183]

yö. a" he, va pt ; me kd y e, dce du, na pa eta kote, rria fotä fru: fart td n aferd!

[Pag.

lo korhe e lo rdn«.

ö korhe s^etay agdyl dP fe

kutse d^ö grp noyi, e portav'

a so b^ Öna tofna de tsivra -—

kd pdzüve he öna Itvra. Vavay

Au catechisme.

II y a des fois de grands nigauds au catechisme. Le ministre (pas- teur) demandait une fois ä un gros gaillard, s'il pensait que Jesus- Christ serait tout seul pour heriter le royaume des cieux. Cela ne peut pas lui manquer (que) lui re- pond l'autre, puisque son pere n'a que ce tils.

II est bieu probable que le mi- nistre l'a mis dehors comme Tautre de GoUion qui avait repondu quMl y a deux bons Dieux. Et il etait donc sur le pas de porte qu'iltapait ses souliers pour se rechauffer, car il faisait uu froid rigoureux. Alors te voilu uu autre qui arrive pour le catechisme, et qui etait tard parce qu'il venait de loin. Et quefais- tu ici? que lui dit celui-ci. Par- dieu! . . . que fais-tu ici"? . . . il m'a mis (foutu) dehors. Et pour- quoi? Combien veux-tu dire qu'il y a do bonsDieuxs'ilteledemande? Bougredefou! . .. Un.— Eh bien, va seulement; moi qui j'ai dit deux, il n'a pas ete content, il m'a mis dehors: tu auras ton aöairel

216]

Le corbeau et le renard.

Un corbeau s'etait perche au

tin sommet d'un gros noyer, et

il portait ä son bec un froniage

de chevre qui pesait bien une

Das Patois der „Müanges Vaudois"' Louis Favrafs. 79

se rohä nd se yö, e Vetay z alä se po räjyä si bo hohö

se drd de tsokö, Ma lo rdna k'avay tota la nc e po re verunU, e k9 riavä^ pa dedzönii; sd pesa des9 : to paru^, st' pwävo lay tdrl la ttma hd Va prä^^ se refarU^ be la päsa, ka y'e 'na de la metsäsii.

e lo ranä du'Zd desd a Vozi:

e! salu! Ve te mn arrii'? se Vit t e, se va t e raferaf Jc9 fi portä galc, U reseby a to per<>. di do, sübya mr m* la galeza tsäsö ko to ddzä l'oirt lo gra sapalö:

av'wc ta bYila vivo, t? la be dtfrdJ

ka nd baydve pa ö pii'Vd de ii lä° bwelä k'ö n fi, k^ n? ka resT to lo dzo pe lo bft. lo korbe k'avay prä? d'orgivr^ nd fa pa lo kana mice, e Vaovre lo be po tsäta : la törna tsl kd ba, e lo rdnü n? la mäke pa. sd vdletst, kd V ü tot agafayd. yd ftena büna rckafayd; e dtezd korbe ; aküta, mn am\ : fayay niddz'i to lo pvdmi la toma kd Vavit, e pii tsäta. aprJ.

[Pag. lo dimo dag kayö.

e vaytsd ydiia da° te day bayt. vo sTde prä" k'o dimäve to de stä te tfd, lo bya, lo fe^ lo ve e U pdtt kayö. po le träfe, neta^ pa kestyo de h] diniti, o Ic rddäiizd" oko ä" ba dä°gardaröba.

lo bayt de nd sr yo Vetä!" z aln a la promdnarda, e pe lo

livre. II avait derobe cela je ne sais üfi, et il ötait alle si haut

pour nianger ce bon inorceau

Sans etre vu de chacun. Mais le renard qui avait toute la nuit et pour rien flaue, et qui n'avait pas dejeune, se pensa ainsi :Toutdememe, si jepouvais Uli tirer ce fromage qu'il a pris,

cela me referait bleu la pause,

car j'ai iiiie faim de diable. Et le renard dit ainsi ä l'oiseau:

He! salut! c'est toi mon ami?

cela va, cela va-t-il, l'affaire? Que tu es pourtant beau, tu res- senibles ä ton perc. Dis donc, siffle-moi voire cette belle chanson

que tu disais avant-hier sur le graud sapin : avec ta belle voix, tu la sais tant bien dire!

Car je ne donnerais pas une poire de tons ces crieurs qu'on entend, qui ne fönt que scier (se lamenter) tout le jour par le bois. Le corbeau qui avait assez d'or- gueil, ne fait pas le canard muet, et il ouvx-e le bec pour chanter : Alors le fromage tombe en bas. - - et le renard nc le manque pas. Quand so fut releclie, qu'il eut tout avale, il iit un bon rire,

et dit au corbeau : Ecoute, mon ami: Fallait manger tout d'abord le fromage que tu avais, et puis chanter apres.

177]

La dime des cochons,

Envoici une du temps des baillis. Vous savez bien qu'on diinait tout dans ce temps, le ble, le foiu, le vin et Ics petits cochons. Pour les pommes de terre il n'etait pas question de les dimer, on les redui- sait encore au bas des gardc-robes.

Le bailli de je ne sais etait

80

Ainjii.st Byland.

hY> da" vdädzo, yd vw devä dna inezö d^i yalv pdti hetfö e dna trüya. S9 pesä k? lay avay oty? a predrd po lo tsatt, e s'en alä dye lio pesö da° p^ezl kd Varä^ de niddzT o pdti kayö avive h z arm.

Vevvya da sd n wisye, so küryo, so rasdvyci9, na se kw^i po keri lo dimo day pdti kayo. Vicisye rdsn : Vet^ day puro dze kd nava pa dä° he e kd kotäva lä^ beiyjj p>o payi lä° z etdre. vo dlierd a mosil, so dii'Zd la f^nd, kd no ud pwe pa vdri se nutre betyö, kd ne vtoi z efä kd nd so pa e.ldvä e 0 grö etdre apayi a la se marte. Ve poria dna mizerd k'o vtfid desd depdyi le püro dze! .... e pwi sosd e pici se. ma Vivisye riaküiä pa lä" rezö e Veporlä lo kayö.

le z efä färä rdvdfid day tsd, e kd ddmädirä a supa, la merd lä" bayU dä° e da" last hatü, e lä" kotä kd lo hay% avä^ prä^ d hetyö, e kd pwisko Vavä'' prä' si het/ö kd lä" fazä^ f'old, pwtwe he lay gardü asdhe d hwebo. e lo leddmd mate Vevvyä so danye, k'avä'^ mr de lega kd ti le z otro, tsi lo hay^. ä° tsatJ.

atstvo, mdsil lo bay^. la merd Va dce kd md gardä asdbe, pwiskd vo z ä^ prä^ lo het/ö.

va" to partt, pdti bäogro, yo td perd po td gardä?

e vo, mdsü lo bay'i, ttd vo lo perd do° kayö?

alle ä la promenade, et, parle bout du village, il vit devant uiie maison dix jolies pctites betes (cochons) et une truie. II sepensaqu'ilyavaitquekjue chose il prendre pour le cliAteau, et il s'en allagai comme un pinson du plaisir qu'il aurait de maiiger uu petit cochon avec les amis.

II eiivoya donc son huissier, sou curial, son receveur, je ne sais qui pour querir la dime des petits cochons. L'huissier fut mal re^;u: c'etait depauvres gens qui n'avaient pas de bien et qui comptaient sur leurs petites betes pour payer leurs interets. II vous taut dire ä Monsieur, (cej dit la femnie, que nous ne pouvons pas virer sans nos petites betes, que nous avons huit enfants qui ne sont pas eleves et un grand interet ä payer ä la Saint- Martin. C'est pourtant une misere qu'on vienne ainsi depouiller les pauvres gens! .... Et puis ceci et puis cela. Mais l'huissier n'ecouta pascesraisonset eniportale cochon.

Quand les enfants fiirent revenus des champs, et qu'ils demanderent ä Souper, la mere leur donna du pain et du lait battu, etleurraconta que le bailli avait pris une petite bete, et que puisqu'il avait pris cette petite bete qui leur faisait taut faute, il pouvait bien lui garder aussi bien un gar§on. Et le len- demainmatin eile euvoya son DanieL qui avait plus de langue que tous les autres, chez le bailli, au chateau.

Adieu (vous), monsieur le bailli. La mere a dit qu'il faut me garder aussi bien, puisque vous avez pris la petite bete.

Veux-tu partir, petit bougre, suis-je ton pere pour te garder?

Et vous, Monsieur le baiHi, etes-vous le pere du cochon?

Das Patois der ,.Melanges Vaudois'^ Louis FavraCs. 81

[Pag.

la° hniyo z efä.

le z efu. sa krüye, to parü*. ahiitä vä^ sttisd.

ito z ü sta matdnä, kd ts n'l pa z ü ä" pridzof tg l'avc yo pa d&, di vü^f i to z ü,

Ve davi ka ma die d'alü avwe tk, deva tsi IcF, po dzüvT a la pyüta.

e k'a tu gainf

gauTvo se kürtsd, ma <T n aprk tri'a to ralä.

vay iii ora, se t'etä" z'ü a" prirdzo, td Tiara pa 'perdü.

Ol, ma davl nd lay e pa z ü asdhe, e rna to parü^ gani me dl kärtsa.

tsaso de vanolä. deva kd vine la pusäyd ardi! portä le lotäya: as9 tardüva n^e pa vu

Vanäya, ma zame Va tardü

vwayzü. no z'e pra^ niitra harey%ta, e da'* de nütra kats^ta: travayt de la sezo

dzuyita, e tsakö hera stü Vaoto

da** ho. Si vW travayt, ka viiie: rte de Vovrhdzo pe le v^na.

VC be pyatTi lo pasi,

kd ttne, e dtx" hyö te vo redzoyi

tri ti. ti le bolö sa frü sti yädzo,

büdzJ po ßnt fovrüdzo; alel metrii, vdve, lavp korädzo !

[Pag.

196]

Ces mauvais enfants.

Les enfants sont mauvais, tout de mßme. Ecoutez voire celle-ci.

as-tu ete ce matin, que tu n'as pas ete au sermon? Ne te l'avais-je pas dit, dis voire? as-tu ete, dis?

C'est David qui m'a dit d'aller avec lui, devant chez eiix, pour jouer ä la pelote.

Et qu'as-tu gagne?

Je gagnais cinq kreutzer, mais (en) apres il (m')a tout regagne.

Vois-tu ä present, si tu etais alle au sermon, tu n'aurais pas perdu.

Oui, mais David n'}' est pas alle aussi bien, et il (m')a tout de memo gagne mes dix kreutzer.

185]

Chanson de vignerons. Avant que vieune la poussee Hardi! faut porter les hottees: Aussi tardive n'avons pas vu

L'annee, Mais Jamals l'an tardu ne fut

Vide. Nous avons pris notre barillet. Et du pain dans notre poche: Faut travailler dans la saisou

Joliette, Et chacun boira cet automne

Du bon. Celui qui veut travailler, qu'il vienne : Nous avons de l'ouvrage par les

vignes. Vous faut bien planter l'echalas,

Qu'il tienne, Et du beau temps vous rejouir

Tous. Tous les boutons sont dehors cette

fois, Faut bouger pour finir Touvrage; Allons! Montreux, Vevey, Lavaux

Courage!

6

82

August Byland.

ke rcedzo ic e kd fa hxjo

e tsö! avive day bot/c de gotraoze, inoaytsd v^nt le z efoycioze. to t e tsTite vutre tsasÖ,

gramoze, t'o he yetci nutre tsapÖ

mtnö.

Quel richo temps et qu'il fait beau Et chaud!

Avec des bouquets de narcisses,

Yoici venir les efleuilleuses,

Tout en chantant vos chansons,

Gracieuses (=jeunes filles), Faut bien lier nos chapons

Micnons.

lo kogre de la pe. sede-vo kd Ve k'd kügrk? Ve to p'fß de dze kd S9 rasebya de ti le küro, po devdzä de s'Ösa e de se, e day yhdzo po bramh e po bwelü, k'ö n e tot esordoyi e k'd n Ti pd re k'dna seta de la metsäsd. lay a day kogre d'avokh, po savä^ se le z avoka farä se nd lay avä^ pdka de pros^; lay a day kdgre de tnaedzo, po savä^ fp purdzi e ka. yg f[) saiii; lay a day kogre de rezä, po savä' kume fp tarn l'eküla; lay a oköra lä° day z ovrä", po sava" se rrii fera

Bruchstücke aus [Pag. 209]

Le congies de la paix. Savez-vous que c'est qu'un con- gres? C'est beaucoup de gens qui serassemblentde tous les coins, pour parier de ceci et de cela, et des fois pour crier et pour vociferer qu'on est tout assourdi et qu'on n'entend plus rien qu'un bruit de diable. II ya des congresd'avocats, pour savoir ce que les avocats feraieut s'il n'y avait plus de proces; il y a des coii- gres de medecins, pour savoir quand il faut purger et quand il faut saigner ; il y a des congres de regents, pour savoir coniraent il faut tenir Tecole; il y a encore ceux des ouvriers, pour

lo delö e kartetet, na pa fera sa savoir s'il vaut mieux faire le lundi

dzornü. atede vo vä^, lay a et boire, non pas faire sa journee.

oköra day kogre de fdmdXe, Ol Attendez (voire) donc, il y a encore

rna frf, day kögre de fdmäJe, des congres de femelies, oui ma foi,

po sava^ se vp int ferd lo kafe des congres de femelles, pour savoir

e rriktrd day takÖ a s'n bmp kd s'il vaut mieux faire le cafe et mettre

d'alä f\rd la politika ä" grä des pieces ä son homme (raccom-

köse e tsi bizd; e pivi lay a lo kögre de la pe, kd s'e da tdiiü a lozdna, e si z et/d Ve po savä^ se kd vp lo ml po le p'^P'/d, de Sd tsap'/ü kume Je a solferJno e a sadöva, ä° be de Sd krya sd reköträ : atstvo grasä^l ....

po me kd n'e pa lo te d'alä a tote lä°z asebyäyd, yd ne. etü k'ä" kogre de la pe dä° kazino. me dui : riare la pe, sara adi

moder ses liabits) que d'aller faire la politique au Grand -Conseil et chez Bize (cafetier ä cote); et puis il y a le congres de la paix qui s'e^t donc tenu ä Lausanne, et celui-ci est pour savoir ce qui vaut le mieux pour les peuples, de se morceler comme ils ont fait ä Solferino et ii Sadova, ou bien de se crier quand ils serencontrent: Adieu gracieux! . . .

Pour moi qui n'ai pas le temps d'aller a toutes ces assemblees, je

Das Patois der ,,Melanges Vaudois" Louis Favrat's. 83

atä, e ma /a% regreto pa me du frü. ne pa tebarä, se n etä^ hyu : Veto, t^e 'na püseia tropa de fräse, d'abmä, de rüs, de polone, e pa niö darf nütro, kd TZi fe day diskü a tot eretci la pe, hotrd la gVra, le z Zipdrüi, le rW e le trena patäsd e to lo batalä. a dyqe me redo, kena degdya, kena derotsä! . . . t/y? Tu to fotü bä, l'ci to neteyi : napoleö, bismärko, lo pftpd. fayä^ se v^rd, jayä^ se n ürd. e petadä l'Zi aseyi de to ragdyt, ma dyübyo! se n alave pa asd Tido : le z 0 voyäva se, le z otro s'bs9, tu kd m.a fff y'^en e vil bunadra^ k'eta pre a s'epunJ, oJ m.a fä^, de stü kogre de la pe da" kazino. bireläva, sübyü- va, royiva avtve le pl e le batÖ. o rioyä^ pd rc kg: ... sdfa! . . . tyayzdte! . . . nhl kd nd pa md tyayzT . . . vive siisdl t'en a metü! . , , vwe se! . . . a bat . . . nä, nä! . . . sl>r?! . . . tsci- pa lo via! . . . vwe nü!

. . . konayte vo ö serte viktor ügo, sity» k'a fe stü läevro day mizdräbyo, yo lay y : m . . . por te, o. la fc d'O tsapitra? . . . retay pkrt'/d, mitname k9 l^etay de Ic komiie, su Vestrüdd, kötrd la m-iiräyd. fr V9m, a se kd dyä, po k'ö j)W('se lo vwayti ö Ijüdzo, e Ve po ks Vävä bdtä le damö. Va l'er to bun efä, ma s'enoyive ö bokö, a se k? rrCa paru. po la lega, rüe pa äköra fe, ma ö yadzo k.y te la p'^föm.a, 'na rama de papt nd lay möte re, ö derä^ kd fa se a" mekamkd.

u'ai ete qu'au congres de la paix du Casino. Jeme suis dit: Quand nous aurons la paix, ce sera toujours au- tant, et ma foi, je ne regrette pas mes deux francs. Ce n'est pas l'em- barras, c'etait beau. II y avait une puissante troupe de Fran^ais, d'Allemands, de Kusses, dePolonais, et pas peu des notres qui ont faitdes discours ä tout ereinter sur la paix, contre la guerre, les empereurs, les rois et les traine-sabres et tout le bataclan. A Dieu je me rende, quel ren verser, quel tomber! , . . quoi? Ils ont tout abattu, ils ont tout nettoye : Napoleon, Bismarck, le pape. II fallait voir cela, il fallait entendre cela. Et puis ils ont essaye de tout refaire, mais diable! Cela n'allait pas aussi vite : les uns voulaient ceci, les autres cela, tant que ma fois j'en ai vu beaucoup qui etaient prets ä s'enipoigner, oui ma foi, dans ce congres de la paix du Casino. Ils criaient, sifflaient, frap- paient avec les pieds et les bätons. On n'entendait plus rien que: . . . si fait (que oui)! . . tais-toi! . . . Nou, je ne veux pas me taire . . . vive ceci ! tu as menti! . . . vive cela ! ... ä bas ! ... Non, non ! . . . oui, oui! . . . chassez-le! . . . Vive nous! . . . Connaissez-vous un certain Victor Hugo, celui qui a fait ce livre des Miserables, oii 11 y a : M ... pour toi, ä la fin d'un chapitre? . . . II etait par lä, memement il etait dans les comites, sur l'estrade, contre la muraille. Ils Tont fait venir, ä ce qu'ils disent pourqu'on puisse le voir une fois, et c'est pour cela qu'ils l'avaient place lä-haut. II a l'air tout bon enfant, mais il s'ennuyait un pou, ä cc qui m'a paru. Pour la langue, il n'est pas encore tant fin, mais une fois qu'il 6*

84

Atigust Byland.

püblikaso.

la münisipalitä a pati e gra fa savä^ kd la fäerd de la se matsi nd sd tedra kd nd lay arä pa me de hitd po lay alü. rä"!

tient la plume, une rame de papier ne lui raonte rien, on dirait qull fait cela ä la mecanique.

[Pag. 256]

Publication.

Laraunicipalite äpetits et grands fait savoir que la foire de la Saint- Michel ne se tiendra pas tant qii'il n'y aura pas plus de betes pour y alier. Rrrau!

Druckfehler der „Melauoes vaiidois."

Es sollte stehen:

178, 4 revegnäi (cf. 174, 15, 23) statt

. revegna

180,23 'na partia

n'a partia

181, 3 Tzal

Tral

8 osse

asse

10 rein

rin

16 fe

fe [cf. 180,11. 188,19.190,5]

18 cein

sein

185, 20 teimps .,

temps

23 budzi

badzi [cf. 192,18]

186, 10 ca

ea

187, 8 ci

Qi

188, 15 valet

volet [cf. 188, 9]

189, 5 teimps .,

temps

190,28 misä

mesä [cf. 194, 12]

32 läi

liä

191, 15 l'a

la

194,29 volliein

voUiäi

200, 1 1 desant

desäi [cf. 228,9, 18]

200, 14, 18 läi

Tai

202, 17 läi

lei

30 däi

dei

19 tchezi?

tchedzi [cf. tzezi 232, 27]

203, 24 pouein

pouien [cf. poueint 177,25]

204, 13 reveindzi

reveinzi

20 J'ämo

l'ämo

28 le

re

205,17 1'6

le

206, 8 näi va

näiva

26 T'i

Ti

Das Patois der „Melanges Vaudois'^ Louis FavraCs. 85

209, 19 femalle

statt femalli

210,21 meintii

n

mentu [cf. 208, 24]

25 'na

it

na

212, 3 cas?

11

casse

21 l'e 'na

■>■>

16 na

213, 5 l'e

11

le

7 lo

51

le

214, 20 dau lard

1)

du lard

22 n'ein

11

nein

215, 6 läi

11

iäi

216,24 ca

11

Qa

218,24 läi

11

Tai

222, 8

11

223, 15 lau

11

l'äu

19 l'a

11

la

224, 22 velädzo

11

volädzo

225, 7 al-

11

al-

9 lo

11

0

227, 18 l'e te

11

le t'e

228, 14 läi a on gale

11

läi on a gale

19 läi

11

l'äi

229, 4 fasäi (cf. 176, 8. 189, 25)

11

fasä

230,17 däi

11

dei

18 tsandäile

11

tsandäiles

21 se-yo

11

seyo

23 onna

11

onne

232, 28 fou-dra

11

foui-dra

233,24 recaffä

11

recaffe

234, 7 va-te

11

va-tie

14 vo sede

11

vo sode

237 17 breintäre

11

breintär

238» 9 corrirant

11

corrivant

240', 23 tou

11

t'ou

242, 2 J'e

11

L'e

243, 14 Nach i'e soll ein Komma

Stehen.

17 läi

statt

l'äi

20 de

11

da

244, 24 läi

i>

r äi

28 depelhi

•1

depelUi

246, 3 däi z'ambassadeu

11

däi ambassadeu

247, 17 trauvo

11

truvo

248, 3 sein

11

cein

15 passe

11

passä

16 deveseint

11

dövesseint [cf. 209,

21 l'e

11

le

249, 4 coudessant

11

coudesssant

S6 August, Byland.

249, 12 se statt sa [cf, 240, lOJ

19 rein ,, rien

20 cein ceint 23 vere verre

250, 13 cheintu cheinta 252, 9 cein s'ein 287, 26 Raitolat Railolat

Nachtrag.

210, 4 cUiäu z'asseimblliäie statt clliau asseimblliäie

[cf. 231, 32 clliau z'affere]

Verbesserungen.

Seite 6, Zeile 24 von oben setze gräte statt grtite,

„13, 3 ,. mä^ y, mag,

„15, 13 ,, ,, braucht sagt,

19, ,, 18 von unten lasse (s. e.) weg,

20, 22 von oben setze olo statt ölg,

21, 5 a) a),

,, 21, 9 pai pat,

22, 7 von unten p o,

23, 13 ff. von oben sollte nichts fett gedruckt sein,

25, 12 lasse (s. e.) weg,

28, 13 von unten setze kra" statt kra",

29; 8 von oben lasse (s. e.) weg,

29, 18 setze gaüi statt gan.,

29, 25 s^no ^„ sgno,

„31, 5 ona ya statt ona yä,

32, 12 von unten setze papa^ statt papä^,

„32, 4 und 8 von unten lasse (s. e.) weg,

35, .. 11 von unten setze vdre statt vre,

37, 17 .. stellu statt tellu,

45, 5 ein Komma nach dem

ersten ömp,

46, ., 4 von oben lasse (vgl. Favrat) weg,

50, 10 von unten setze Lautwert statt Lautwort,

59, 3 von oben sarä statt sarä,

„61, 3 ,. raläyd ralay?,

63, 16 von unten setze ein Komma nach Joseph,

65, 8 von oben setze eterti statt eterti,

„65, 3 von unten hune hune,

71, unter fuyi fuyä^ fuya,

72, la" po lUi polze, „75, rekafa rekafä.

InlialtsYerzeiclinis.

Seite

Einleitung 1

Zweck dieser Arbeit 7

Anordnung des Stoffes 7

Transkription der Laute 8

Andere Zeichen 8

Lautlehre 9

A. Vokalisraus 9

I. Betonte Vokale 9

.La 9

§ L a < (Freies betontes a) 9

§ 2. a > (Geschütztes betontes a) . . . , 9

§ 3. a < nach Palatal 9

§ 4. a vor folgendem c, g, y 10

§ 5. Suffix ariu aria 10

§ 6. a vor finalem l oder / -|- Kons. ... 11

§ 7. a -j- n, m 11

2. e (Offenes e) 11

§ 8. Finales e, ^ im Hiatus 11

ß < -|- Dental oder Labial; e ■< vor r . 12

§9. c> " .... 12

§ 10. -f c, ^; y 12

§ 11. e + Z 13

§ 12. e^ -{- n, m 13

3. e (Geschlossenes e) 13

§ 13. ß < im Hiatus (rom. oder lat.) ... 13

§ 14. e> 14

§ 15. (3 -j- c, <7 14

4- 2/ "^ 14

e vor l 15

% \^. e -\- n, m 15

4. .z 15

§ 17. /< 15

§ 18. ?: > 15

§ 19. ? + c, ^r 15

i -\- n, m 16

5. ? 1(>

§20. ?< IG

§21. p> 16

§ 22. p + 5 16

§ 23. p -f Palatal 16

88 August ByLand.

Seite

§ 24. vor ^ 17

§ 25. Q -\- Nasal 17

6. p 17

§26. g im Hiatus; o< 17

§ 27. p > 18

§ 28. p + folgender Palatal 18

§ 29. p -f / 18

g -\- n, m 19

1. u 19

§ 30. M < 19

§31. w> 19

§ 32. w -f- w, m 19

8. § 33. a?« ! 20

n. Tonlose Vokale 20

a) Der Vokal der Initialis 20

§ 34. Allgemeines 20

§ 35. 1. a 21

§ 36. 2. § 21

§ 37. 3. e (f) 22

§ 38. 4. ?■ 22

§ 39. 5. p 22

§ 40. 6. p 22

§41. 7. M 23

§ 42. 8. aw 23

b) Der Vokal der Penultima § 43 23

c) Der Vokal der Finalis 23

§44. 1. a 23

§ 45. 2. e 24

§ 46. 3. i 25

§ 47. 4. o (M) 26

d) Die Kontrapenultima § 48 26

e) Die Kontrafinalis § 49 27

B. Konsonantismus 27

I. Konsonanten im Wortanlaut

1. Einfache Konsonanten

a) Verschlusslaute

%bQ. p, h; t, d 27

§ 51. c, ^r -f «. « 28

§ 52. c, ^ + "•''' " 28

b) Reibelaute

%b%. f, V, w 29

§ 54. s, ; 29

c) Sonanten

§ 55. m, w, /, r 29

2. Konsonantenverbindungen

Das Patois der .,Melanges Vaudois'' Louis Favrafs. 89

Seite

§ 56. 1. Verschlussl. -{- l, r fpl, bl; pr, br;

cl, gl; er, gr] 30

§ 57. 2. Reibel. -\- l, r ffl, fr]; vy . . . . 31 § 58. 3. Verschlussl. -f- Reibel. fps, ts; quj . 31 § 59. 4. Reibel. -)- Verschlussl. [sp, st, sc, scrj 32 n. Konsonanten im Wortinlaut

A. Ausserhalb der Synkope

1. Einfache Konsonanten

a) Verschlusslaute

%Q0. p, b; t, d 32

§61. c, ^r 33

b) Reibelaute

§ 62. /; ü 84

§ 63. 5, y 34

c) Sonanten

% 6A. m, n, l, r 34

2. Lange Konsonanten

§ 65. pp, tt, cc, SS, II, rr 35

3. Konsonantenverbindungen

§ 66. a) Verschlusslaute unter sich [pt, et] . 36

§ 67. b) PF- Verbindungen [qu, gi] .... 37

§ 68. c) aS- Verbindungen [sp, st, sc, cs(x)] . 37

d) F-Verbindungen

§ 69. py, by, vy 38

%10. ty, dy 38

§ 71. cy, scy, gy, sy, csy, nsy, my, ny, ly, ry 39

e) Nasalverbindungen

§ 72. mp, mb; mn; nt, nd; nc, ng; gn; ns . 40

f) ^-Verbindungen

§ 73. rjy, rb, rt, rd; Itr; rc, rg; rv, rs; rm, rn;

pr, dr; er, gr; str 40

g) X-Verbindungen

§ 74. Ip, It, Id, Ic, Iv, Is, Im, pl .... 41

B. Die Konsonanten in der Synkope

I. Zusammentreten einfacher Konsonanten

§ 75. a) Verschlussl. -j- Verschlussl. [pt, pd,

Vt; et, gt, g'd; t't, fd, dH; t'c, d'c] . 41 § 76. b) Verschlussl. -f- r oder umgekehrt [pr,

b'r; d'r, g'r; rt, r'c] 42

§ 77. c) Verschlussl. -\- l oder umgekehrt [p'l,

bl; c% gl; Vc] . 42

§ 78. d) Sonant -|- Sonant [m'n, n'm, m'l,

nr, rn, fr, Vm] 43

§ 79. e) Zusammentritt anderer Kons, [nc, c'm, . . c'wj v't, ssW] 43

90 August JJi/land.

Seite

II. Zusammentritt von Konsonanten Verbindungen mit ein- , fachen Konsonanten

a) Die Kons.-Verb. besteht aus Verschlussl.

§ 80. jyt'c, pt'm, cfc 43

b) Die Kons.-Yerb. enthält ein R

§ 81. rVt, rVr, rfc, rdW, rcl, rcr, rfc, rvc,

hrc, rkw'r rni'r, riri'n 43

c) Die Kons.-Verb. enthält ein »S

§ 82. sp't, sjy'r, sft, sc'l, sc'r, ps'm, cs'n,

cs'd, r'sc, nst 44

d) Die Kons.-Verb. enthält einen Souanten ausser R § 83. /^V, mpV, mbn, nVc, nVr, nd'c, ndV,

ncH, ng'l, ng'r 44

e) Andere Verbindungen [n'ty^ fcH] 44

III. Die Konsonanten im lat. Wortauslaut

%M. c, l, t, r, s 44

IV. Umstellung und Zutritt von Ä § 85 45

V. § 86. A. Die Bindung 45

B. Accentverschiebung (Nachtrag zur Lautlehre) 46 Formenlehre

1. Wortbiegung 1. Deklination

A. Substantiv § 87 47

B. Adjektiv

§ 88. Geschlecht der Adj.; Analogie-Bildungen 48

§ 89. Steigerung 48

C. Zahlwort § 90 49

D. Pronomen

§ 91. a) Personalpron 49

§ 92. b) Possessivpron 50

§ 93. c) Demonstrativpron 51

§ 94. d) Der Artikel 52

§ 95. e) Interrogativa und Relativa . . . . 52

§ 96. f) Indefinite 52

2. Konjugation

A. Infinitiv § 97 53

B. Praesens. 1. Die Endungen

a) Der Indikativ

§ 98. Singular 53

§ 99. Plural 54

b) Der Konjunktiv § 100 54

c) Der Imperativ § 101 55

d) Das Gerundium § 102 55

2. Der Stamm § 103. a) Stammauslaut 55

Das Patois 0er „Müanges Vaudois"-' Louis Favrafs. 91

Seite

b) Ablaut 56

c) Stammerweiteriing 56

§ 104. d) Unregelmässige Praesentia .... 56

ttra^avä^, aln, fera, savcf, devä^, voyä^, picä^, dcera

C. Das Imperfektum (Indikat.) § 105 57

D. Das Perfektura § 106 . 58

E. Futura § 107 58

F. Das Partizipium Perfekti

§ 108. Schwache Formen b9

§ 109. Starke Formen 59

II, Zur Wortbildung

§ 110. Noniinalbildung 60

§111. Zur Verbalbildung 62

§ 112. Adverbialbildung 62

§ 113. Interjektion . 63

§ 114. a) Eigennamen 63

b) Ortsnamen 63

Bemerkungen zur Syntax

§ 115. Possessiver Dativ 64

§ 116. Komparation 64

Pronomina

a) Personalpronomen und c § 117 . . 64

§ 118. Stellung der tonlosen Pronomina ... 65

§ 119. Fehleu des tonlosen Subjektspronomens . 65

§ 120. Reflexivpronomen 66

§ 121. b) Demonstrativa ßß

§ 122. c) Der best. Artikel 66

§ 123. d) Interrogativa 6&

§ 124. e) Relativa

§ 125. Verbura. Konkordanz des Part. Perf. . 67

§ 126. Konjunktionen 67

§ 127. Die Negation 67

§ 128. Anakoluthe 68

Einige bemerkenswerte Konstruktionen und Redensarten

§ 129. Konstruktionen 68

§ 130. Redensarten 68

Wörterverzeichnis 69

Sprachproben 78

Druckfehler der „Melanges vaudois" 84

Verbesserungen 86

Inhaltsverzeichnis 87

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314.7 Das patois der "M^langes

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