\ u natur\9i//enfd)aftlid)c Safd)en-ßibliotl)ek Band? ^ Plankton unserer Seen pans Hmmann i i üumnMHMnnn i Uli in i )i 11 1 W 11 11 \[ w II 11 II 11 U )( II 1( H K I I l \{ ]\ )( 11 H 0:C^'o'C^'0 I □ Uli Ol er: JUUUUUl 'il \{ 11 }( 11 ii Ci;0:C^^o'D:0: JuDUUuyui )uui jnuuuL ^^ASDtt.lß?5Clitfl naturwi$$en$d)aftlid)c Ca$d)cnbibliotbek 7. Bändd)en: Das Plankton unferer Sc^n:' Daturwissenscbaftlicbe u Cascbenbibliotbek n 7. Bändd)cn: Das Plankton unlcrer Seen (Uten und Ceipzig. B. Dattleben's IDerlaö- Jllle Rc(l)lc vorbcbiltcn. MIIFiBI>M. METGiLF^, Das Plankton unlerer Seen ^ UON Ibanö ammann mit vielen HbbHdungen (Uien und Ceipzig. a. Dartlcben'ö iDetrl^g. niU Red)te vorbebaltcn, Si. u. {. ^ofbitt^btudFerei SatI fromme, SSieti. W>f>. 1. egcnt am %tQtm\tt. SBer einmal ben 3auber eineS 5tlpcnfee§ in fianger ^üKe gcniefeen njill, ber lenfe an einem lauen (Sommerabenb fein 23oot über ben füblic^en ^eil be§ blauen ^egernfee§. 2)er tiefe 6(^atten be§ maffigen 25?aIIberge§ legt biefen 2^eil be§ @ee§, ben am Slbenb nur feiten ein leifer SSinbbaud) Iräufelt, in majeftä= tifc^e 9^ube — unb am f^ufee beg S3erge§, unmittelbar an ben (See anfcfiliefeenb, liegt @gern=9^ottac^ Ringes goffen, mie t)on ^ünftler^anb gemalt. Unmittfürli^ lä^t bie §anb ha§ 9?ubcr fin!en. Unh nun lifpeln bie üeinen SBeßen, bie fid) taum auffräufeln au§ toeiter bemegung§Iofer f^Iäcbe, leife um ha§ 23üDt unb miegcn ben anba(i)t§üoIIen ßaufc^er in ein @efü:^I ber D^ul^e unb be§ ^rieben§. ©eit biefer 3ftwber gum erftcnmpl auf mirf) geh)ir!t, lefire ic^ immer mieber an biefe§ ^lä^d^en gurücf, benn bort ift mir ber ^Ipcnfee gum SBtIbe be§ fJrtebenS geujorben. — 6 — ^flun trennt nnd) eine hdvää)i\iä)c (Spanne 3ett bon biefen erften S3efud^en beS ftillen Stn!el§ — unb tnghjifd^en ^ai mir ber 23ergfee gar öiel entpEt. ©rfd^ien er mir erft nur al§ ^^ilb be§ ^rieben§, al§ §ort ber dtnf^e, an ben ha§ S;ojen be§ SlÜtagfampfeS nid^t reirf)t, fo \a^ \d) balb, ba^ bieje äußere 9?n^e über einem D^ieidie pulfierenben 2eben§ lagert, ^a^ an ^raft unb 3ntenfität feiner Sinterungen t)inter bem braufenben 2cben ber umgebenben grofeen Sßelt nic^t 3urüctftef)t. Sögernb nur nal^m xd) bie SBorte auf: „3eber Kröpfen biefeg a§ ^\)ao§ ber übrigen burd^einanbermogenben ^ün!td)en bermag bie Supe noc^ nid)t gu entmirren. SBir ber= laffen ba^er ha§ 23oot, nm fogleid^ ben ^ang im 9Jiifroffo|) gn betrachten. SÖo^I ift ingtoifdien bie ^unfel^eit ^ereingebro(^en, fo ta^ tü\v unfere 23eute im !ünftlid^en ßid^te unterfnd&en muffen; bod^ l^aben tuir bie 2lbenbbämmerung abfid^tlirf) gum i^axiQt gemä^It, meil fic^ ha — mie mir nod) feigen tocrben — gerabe bie größeren i^oxmtw biefer „©d^mebetoefen" an ber Dberfläd^e bcfinben. Söoßten mir aber bie 23c= trad)tung be§ gefangenen 2J?ateriaIg auf ben fommen= ben 2J?orgen berfd()ieben, fo ftünben mir, ma§ bie meiften ?5ormen anlangt, toten 2Befen gegenüber. Slber gerabe bie 23etrad)tung lebenben 3J?aterial8 ift fo un= enblid^ reigöott unb lel^rreidö, toie e§ bie eingefienbftc Xlnterfuc^ung lonferüierter ?^änge niemals fein !ann. S^ielleid^t barf id) gleid^ I)ier für ben 9ktur= frcunb, ber fidf) mit ben reigenben unb fo lel^rreic^en ßebemefen be§ @ee§ gu befaffen beginnt, bie S5emer!ung anfnü))fen: ni^tg fann \)a§ SSerftelien be§ 2cben§ biefer Sßertreter be§ 2:ier= unb 5PfIangenreid)e§ leidöter bermitteln al§ bie aufmerifame S3etrad)tung lebenben ÜJJaterialS. 2)enn fobalb er bie lebenben f^o^^nten mit fonferöiertcn bergleid^t, mirb er erfennen, ha^ and) bie befte ^onferbierung nur ein unboÜfommeneS 23ilb geben !ann. ^e^ren toir gu unferem ^-ariQ gurücf! 2lnf§ ©e^ raieiüo^l nel)men tüir mit eiiiei- p^ipette etueii 2^ropfen au§ btefetn (tf)ao§ unb bringen if)n auf einen Dh\tiU träger, legen unter ©infd^altnng fleiuer ©döu^Ieiftcn ober feiner t^üfed)en au§ 2Bac^§ an bcn (5c!eu ein 5)erfglä§d)en auf unb bringen nun ha§ (Sänge untere SJlüroffop. ®ie Spannung im S^ropfen, bie ha^ auf= gelegte 2)e(iglä§cf)en I)crt)orrief, laffen irir erft gum 2(u§gleid) fommen, ha fonft bie Semegung be§ ©angen für bie 23etraci^tung gu ungeftüm toirb. 3ft alfo tttoa^ Dlulje eingetreten, fo entt)üllt un§ ha^ ^Mxtto^top bie gan?5e Söunbertüelt be§ 2tH3enfee§. f^ormen öon ent= pcfenber @d)ön]^eit, teil§ ru^ig liegenb, teilg in Iang= famem ^uqc burd^ ben 2;ropfen gleitenb, teil§ mieber in !^aftigem drängen bal^infd^ieBenb, bermirren ba§ Sluge; nnb mer pm erftenmal in biefeg dttxd) ber 3tt)erge unter ben 9^atur!inbern blicft, l^at größte aJiü^e, ficö nur einigermaßen gured^t p finben. ^arum mag ha§ 2luge fid) borerft nur an biefen fo gang neuen ^^ormeu treiben, bi§ ficb aÖmä^Iid) gang t)on felbft ©eftalt um ©eftalt au§ bem Söirrmarr ablöft unb aud) bem betrac^tenben (Seifte er!enntlid) unb — bcrftänblid^ lüirb. ^aben tüir bann bie im ©efid^tSfelb liegenben SBefen unb bie freibetoeglic^en, bie ingtüifd^en I)in= burcbgefd)h)ommen finb, dtva^ Mxaä:)id, fo ber= fd^ieben toir ben Objeftträger unb muftern nun ben 2;rDbfen burc^. (Sine crftauulid)e D^eid^^altigfeit geigt fid) ha im allgemeinen! 2öer l^äik bermutet, ha^ ein eingiger ^^robfen — menn aud) ber ^ang burc^ ha§ Sieben be§ ^e^e§ „fongentriert" mürbe — ßebemefen in f Dicker 3aW birgt? Hub nun biefe 3J?annigfaItig= feit ber formen! S)a fäHt mo!^I bor aüem einef^orm auf, bie gar oft borl^anben ift; einmal rui^ig im (Sc= fid)t§felb liegt, bann in brel^enber 23emegung babin= gleitet. 2)ret ober bier lange ^örnc^en ftefien in d^a= ra!teriftifd)er SSerteilung bon einem runblic^en Körper ab, ber eine beutlid^e Oucrfurd)e trägt. SSräunlid) — 9 — jd^immert biefe§ eigenartige (Sebilbe, ha^ [ic^ bei ftär= ferer S^ergröfeerung al^ gerabe^u funftboüeg 3Jlofai! fletnfter fefter ^^lättd^ert ermeift, bic ftd^ gu größeren ^platten üereinigen, an§ benen bann ha§ ©anje anf= gebaut ift. Wt ditäji f)at man biefem SSefcn ben 9kmen „^orngeÜcljen" (Ceratium, fie^e 2lbb. 14) gegeben, \>a§ nnn einiges au§ feinem 9^eicf)e er= 3ä§len foÜ. (Sc^on bie ^orm fagt itng, tüie tüunberbar biefc 3ette — benn eine einzige 3eße fteHt ha§ gange SBefcn öor — für i^re ßebenSbebingungen eingerid^tet ift. (Sie ift la felbft f^egififcf) fcfimerer al§ ba§ SBaffer, nnb boc^ l)at unS ba§ 9le^ biefe f^orm üön ber Oberflädöc be§ (See§ toeggc^olt. SBie totrb fie alfo getragen? Um bic ^vaQi gu beantmorten, öerlaffen tüir für einen Slugenblicf ha§ Wtto]top, um einen fleinen SSerfud) auSgufül^ren: in eine breite, mit SBaffer ge= füllte ©d)üffel legen toir eine trodfene S^ä^nabel. ^ro^ tl^reS l^ol)en f^egififd^en ©emidjteS finft fie nid^t unter, unb hjenn toir eth)a§ fc^räg gegen bie Dberflä(i)e blicfen, feben tü'xx, toie fidö an ber 23erüf)rung§f!äd)e ätt)ifd()en Slabel unb Sßaffer eine eigenartige Sßölbung geigt: burc^ eine 2Irt Spannung, bie fid) bei ber ^e= rut)rung beiber Dberfläcben bilbet, toirb bie 9^abel am Unterftn!en gel^inbert. ©a tt)irb un§ nun mit einem 3J?aIe !Iar, toaS biefe ^örndpen an ber Slufeenfeite bc§ „§orngeII(^en§" für eine n)i(^tige Slufgabe ^aben: fie machen bie Oberfläcbenfpannung biefen toingigen SBefen bienftbar. 2öer 'i)äitt i^cbaä^t, ha^ biefe an fid) fcbon fo fd^öne ?5orm un§ jagen fann, toarum man all biefen SBefen ben Sflamen „©d^iüebetoefen" gab, ber \a im ©runbe genommen ba§felbe fagt, toie ber bäufigere 9^ame „^^lanfton". Unb toie n)ir noc^ bar= über nacbfinnen, njirbclt ein Sßcfen in§ @eft(i)t§felb l^erein, an (Sröfee bem Ceratium bebeutenb überlegen, mit einem mä^tigen 2)reigacf boran, al§ tooüte eS 10 — Uuuf aUeg auffptefeen, tüa§ in ben SScg tritt. ®er ©ebanfe, ber un§ gum S^erjud^ mit ber 9^abel gefü{)rt l^at, facit un§ iogleid), ba§ ^ter bie 2lu§nu^ung ber Dber= fläc^enjpannmtg gerabegu bi§ gum @j= trem getrieben tünrbe; benn h)ie ha§ Xierd)en burd)§ @efid)t§felb gleitet, feigen mir, bafe fidö eine n)eitere „?la= bei" auc^ an bem xM= toärtigen tör^crcnbc finbet. 21I§ Notholca longispina ([ie!^e 2lbb. 2) beftimmen mir biefe^ SBefen, eineg ber intereffanteften im gangen ^Ian!ton, beffen gerabegu riefige 2lu§Ieger un§ oi)ne meitereg berfte^en laffen, ha^ eine f^orm mit foI(i)en ©d)mebe- tjorrid^tungen, felbft lüenn fie fpegififd) f c^tüerer ift aU SBaffer, mit geringer WnJ)t fd^tueben fann. ®ieje „(Sd)tüebeanpaffun= gen" Werben un§ noc^ eingel^enb befc^äfttgcn. SSorerft motten mir iin§ nur meitcr im formen = frei§ unfere§ 2:ropfen§ umfe^en. ®a feffelt eine einzig 9lbb. 2. StnfS: Notholca lon- gispina, rerf)t8: oben Amiraea aculeata, unten Anuraea coch- learis. (a8 für bag ^pianfton aßerbing§ pd^fteng al§ Uferform in 23etra(it fommt, ba§ (S^eifeelgeßci^en Euglena san- guinea, 'i)ai feinen 23einamen üon ber intenfiben .^ot= färbung, bie bei maffenfiaftem Sluftreten biefer SSefen bie 33ilbnng ber „SSIwtfeen" ber ^oä)aipm öeranlafet. i^inbet fidj) nun biefe ©rfc^einung anä) nic^t au§= fd^Iiefeüd^ in ben 23ergen, mie eine, bem biologifd^en 3nftitut aug ^affaug Umgebung eingefanbte ^robc bor furgem mieber geigte, fo ift fie boc^ nur am foIcf)en 2:ümpeln befannt, bie ben (Sonnenftra^Ien un= gefd^ü^t auggefe^t finb. 2ä|t man nun folrfie @u= glenen einige 2>^ii in nur mäßigem Sid^te, fo berliert fid^ bie 9?otfärbung algbalb. ®ie l)at aber Ujol^l nocf) eine anbere 23ebeutung. Su plperen 9?egionen !ann nic^t nur ha§ ®onnenlirf)t unge^inbert einftral)len, e§ gibt auc^ infolge ber ebenfomenig gel^inberten 2lug= ftra^Iung gang beträditlic^e Slbfü^Iung. Unb ber SSergieid^ mit 23enjol^nern falter SBäffer l)at sur 2ln= nal^me gefüi^rt, bafe Einlagerung öon rotem ^^arbftoff aud^ ein ©d^u^mittel gegen ^älte ift. SSütor ^ref)m, unter benöfterreidiifd^enf^orfc^ern einer ber beften Kenner be§ $]SIan!ton§, ,,fam p ber Slnfid^t, e§ liege l^ter ein ^ältefd^u^mittel öor, inbem biefe roten ^^arbftoffe bie ^ä^igfeit Ratten, (Sc^tüingunggsuftänbe be§ 2tt^er§ ^u mobi^gieren, nämlid^ Sic^t in SBörme umgufe^en", fd)reibt ©teuer in feiner „Panftonhtnbe". 23ei Euglena sanguinea nun bürfte e§ ficö balb um bie eine, balb um bie anbere (Sd^u^an^affung ^anbelu. 2)ie tt)pif{fje S^lotfärbung im Sooplflnlton aber, mie fie fic^ bei 3läbertierd)en unb Sruftaceen finbet, bürfte burd^megg ein ^ältefd^ufe fein. 2)a im Söinter 1909 ber S^egernfee uid^t gufror, mar aud^ in biefer ^di •=) stehet, «ßlanttontunbe. (5. 280. — 17 — baS $Ian!ton ol^nc ©d^mierigfett gugänglid^. 6§ gctgte ftd) nun bie „Sarotinfärbung'', tüte t)ter bte dloU färbung begetd^net toirb, bei Cyclops unb Diaptomus bejonberg beutlid^ bom S^loöember ab unb berfd^tüanb im f^rü^jabr toieber. 2Jtit ©omnterS (Snbe [teilte fid) bei einigen Sobe= poben, unb fbegieE bei ber (Slabocere Bosmina eine tt)bifrf)e SSIaufärbung ein, bie fid^ ^auptfäcblid) auf bie @ier, bejiel^unggtoeife @mbri)onen erftrecfte unb bi§ ©nbe Oftober anbiett. '2)ie S3ebeutung biefer f^ärbung ift nod^ nid^t geüärt. Xxxtt fie aud) in ber f5ort= pflangungSgeit mit auf, fo ift bod^ bie ©rflärung al§ „Scfimudffarbe" no(^ nid^t ^inreii^enb. 3J?anc^ anbere nebenher auftretenbe Färbungen laffen fid^ unfcbtuer au§ ber 2Irt ber S^abrung er= flären unb fpielen bal^er feine befonbere dloUe. ^immt man aber gur Färbung uocb bie fd^on ertoäl^ntcn Unterfd^iebe in ber ^urd)fic^tigfeit, fo läfet firfl hex bielen ^Jlanftonten fd^on erfennen, in toeld^en ^^legionen beS (^ee§ i^r gettjö^nlid)er Slufentl^alt ift. ^ai man nämlid) guerft ha^ 9^e^ in nur geringer dntfernung bom Ufer gebogen unb mad)t nun einen Weiteren ^auQ auf freier ^od^feefläd^e, beffen ®rgeb= ni§ natürltcb forgfältig bom Ufermateriat gefd^ieben njirb, fo geigt ber SSergleid() ber ^angrefultate im 2)liIroffob gang bebeutenbe llnterfd)iebe. ^an fielet ba bie intereffantcften Slnpaffungen an bie in ben ein= seinen 9^egionen gegebenen Seben^bebingungen unb fann fid) gerabegu an «Sdiulbeifbielen ben 3wfatttmen= bang ber gangen ^örperorganifation mit ben (Sjiftengs berbältniffen flar mad)en. SSir l^aben \a fd)on einmal gefunben, ha^ bie 23enjobner ber Ufenegion infolge be§ 2BeIIenfd^lage§, bem fie in biefer Sonc ausgefegt finb, eine fräftigere ^örperumpllung befi^en, afe bie formen ber freien ©eefläd^e. (So f}at man benn bie ^erfcbiebenl^eiten in ber Drganifation ber (Singeinen gufammengefteHt unb erfannt, ha^ fid^ ha2 Panfton Entmann, SaS ^lantton. 2 - 18 — nad) feinem SlufentJ^alt in bret grofee ^aupU (\xnpptn einteilen läfet. S)ie erfte @ruppe umfafet bie Organismen ber Uferregion, bte gmeite bte formen ber freien «Seefläc^e, bie britte bann bie Sert)oI)ner bc§ @runbe§ in größeren S^iefen. SBenn mir, ber natürlid^en Slnorbnung ber ein= äcinen D^egionen folgenb, gunäd^ft bie Organismen der Uferzone ftubicrcn motten, fo gilt c§ bor altem, un§ bie 2eben§= bebingungen biefcr 9tegion ftar gu machen. ®ie Ufer= region felbft ift ausgezeichnet burd) derl^ältniSmäfeig geringe Sßaffertiefe gegenüber bem eigentlid^en ®ce= becfen unb befonberS nod^ burd) geringe iJJeigung beS S3oben§ gegen bie .'gori^ontalc. a§ fid) an ber „9?ofenfrangalge" (Ana- baena) fcftgefe^t ^atte, tüohd bie @lodfentier!olome it)ren 2:räger an 2tu§bel)nung meit übertraf. ©in naiver SSermanbter be§ ßar(^efium§, ber fid) cigentlid) fd)on gang au§ ber Uferregion megbegeben l^at, obmoöl er bie feftfi^enbe ßebensmeife beibehielt, l}ai uns alg „bltnber ^affagter" fd)on eingangs be= fd)äftigt; er UJtrb unS im f^ftematifd^en 2:eile luieber begegnen. S)iefe intereffante ®rfd^einung ber SluSbilbung einer feftfi^enben ßebenStoeife bürfen mir nidöt t)cr= laffen, ol)ne fie an einer XkxQxnppc ftubiert p ^aben, bie für ben ^lanftonforfdier nac^ ober bielleid^t fogar mit ben nieberen ^rebfen bie tntereffantefte unb le5r= reid^fte ift: an ben D^äbertierd^en. 2öol)l feiten mirb man eine ^robe don einem untergetaud^ten (Stengel fd^aben, ol^ne SSertreter biefer @ru^^e im S^ropfen SU finben. (Sie fallen ia fogleid) auf burd) ba§ cigen= tümlid^c Organ am ^opfe, beffen S3cmegung für ben - 23 - erften STtibltcf ha§ ©egeneinauberbrcöen glüeler diaöev bortäufc^en laixn unb fo beu Xkxäjm i^ren 9^amen Qob. ^ä\i bie SBefen nun aug biefer ©attung, bie al§ Ufer= beiro^ner an ^Pflanj^enftengetn feftft^en, ^aben einen eigenartigen „?^uB", ber gnmcift beutlirf» bom 9?untpfe abgefegt ift unb fe^r praftifd^e Stngrüftung sunt §aft= organ geigt. @r enbet in ^cf)cv, bie bon einem feinen ^anal burd^gogen finb; biefer lieber füfirt gu Prüfen — geiüijfinlid) finb fjtoei fol^e borl^anben — in rt)eld)en ein eigenartiger ^lebeftoff abgefcf)ieben njirb. 9)lit biefem nun üeften fid^ bie 3;ierc^cn feft unb ha ber (Stoff rafd) im SBaffer erl^ärtet, finb fie gut gegen ein f^ortgefpültnjerben gefd)ü^t. SSielleic^t barf ic^ nebenbei bemerlen, ha^ bie SSerfoIgung ber feinen ^anäldf)en unb ha§ 2Iuffu($en ber .^lebebrüjen für ben ange^enbeu 3J?tfroffopiter eine borgüglic^e Übung ift, ba mit bem 2luge 3ugleic^.,ber ^erftanb fucfien mufe, um bei Söinbnngen ober Übergängen in {)ö^er ober tiefer im ßjefid)t§felb liegenben Partien ben 3u= fammeniang be§ S3ilbe§ nic^t gu bcriiereu. S)iefe§ ^aftorgan geigt bann auc^ burc^ feine ber^älini^mäfeig ifräftige 3}?u§fulatur, bafe e§ einer betrnd()tlic^en Snanfbrud^na^me gemad)fen fein mufe. 2öof)I l)at e§ fein Sörpergemirf)t gu tragen; bieg be= forgt ia ha^ bon allen (Seiten ftü^cnbc Söaffer; aber ber 3u9 ^c§, mie mir fc^on betracf)tet ^aben, faft ftct§ bemegten SSafferg ftcHt nid^t geringe 2tnforbe= rungcn an bie 2}?u§feln. a^ f^egieK im (Sommer bie S^emperaturabnal^me bei einer beftimmten (Sc^id)t, ber „(S|3rungfd)id)t", gang plö^Iid^ etfolgt, unb erft bon ^ier au§ mieber allmät)= lid) bor ftd) gel^t, bi§ bann eine je nad) Umftänbeu tiefer ober p^er gelegene 8d)id)t fommt, beren 2:emperatur lonftant 4 @rab ßelfiuS ift, ba bei biefer 3:;emperatur ba^ SBaffer belanntlid^ feine größte 2)ici^te bat. ®ie ^emperaturberänberung nun f)at bertifale (Strömungen gur f^olge, bie an§ bem Unterfinfen ah- ge!ü!^lten unb bem ^ituffteigen ermärmten 2Baffer§ ijerborgel^en. 2)iefe (Strömungen fpielen befonbeS mit 23eginn ber ®un!el^eit unb bei Eintritt ber !älteren 3a|re§?ieit eine dloUt. Wflxt ber bertifalen Entfernung bom SBaffer= fpiegel änbert fid^ aber nid)t nur ßid)t unb 2^em= peratur, fonbern and) ber ®rucf. ®a für bie eigentliche Sc^mebemelt mitunter beträd^tlic^e liefen - 27 - in ^äva&jt fommcn, fo ift ber Söaffcrbrudf, her ja für ie 10 ÜJleter ^ö^cnbifferenj um 1 Kilogramm auf 1 Ouabratgenttmeter i^lädic gunimmt, ein hjefentlic^er f^aftor. @o errtjeift \\d) bie ^od)]cepnc gegenüber ber Uferregion p:^t)fifal{fc^ ungünftigertn bcgug auf 2\6)t, 2;em)3eratur unb 2)rucf. 3u einem aber mag erftere günftiger fein: bie SBellenbemegung ift in freier (See= ftäd^e nidöt fo fräftig a\§ an ben Ufern. '2)er Umftanb f^ai un§ ja fc^on elma§ befd^äftigt. SSenn trir un§ nun fragen, tüelc^e ^onfequengen biefe pt)t)fi!alifc^en 23erf)ältniffe für bag ^tanftou ergaben, fo fe^en mir Dor aßem eine§: ein ^flan^en* mud)§ öom ©ecgrunbe bi§ gur Oberflädöe, mie il^n bie Ufergone befi^t, ift f)ier felbftöerftänblic^ augge* fc^Ioffen. 3}Mt i{)m entfallen att bie günftigen ?leben= umftänbe, al§ ba marcn: 9}JögIid)!eit pm ?5eftfe^en, bequeme ©c^Inpfminfel, belrädötlidöc 3Jiengeu öon ©auerftoff. S5or aKem nun ha§ f^efilen feber (Selegen= f)eit pr D^u^e f)at i^ier eine SebenSbebingung ge= fd)affen, beren 6d^mierigfeit für ein ßebcmefen aufecr f^rage fte^t. (So mag e§ fic^ erflären, bafe ber 2lrten= rei(|tum be§ ^lanfton? !ein aU^n großer ift. ®enn nur ungemein anpaffung§fä!^igen Organismen lonnte e§ ge» lingen, fid) in fo ungünftige 58er:^ältniffe 3U fc^icfen. S3efonber§ fd^mierig mirb ha bie (Situation für bie 3oopIan!tonten, bie, fpegififd) fc^merer al§ ha§ 2I?affer, fid^ burd) 23emegung fd^mebenb erfialten muffen. SBenn mir bebenfen, ha^ bie§ i. 23. bei ben Gruftaceen burd^ 2Jiu§feIfraft gefd)ie^t, fo fönnen mir nur ftaunen über eine folc^e 2lu§bauer ber 3Jiu§!uIatur, für bie ber 3Jtenfc^ nur in feinem ^ergmuSfel ein 2tnaIogon f)at. 2ßir munbern un§ auc^ uid^t mel^r, menn ein ^angergebniS auf freier ^läd^e gans anbere Söefen geigt als ein S'le^sug im Uferbereic^e. 23ei biefcn fo grunbberfc^iebenen SebenSbebingnngen ift ein 2Ser= meileu ber eiu?;elnen Organismen abwed^felnb in bem einen ber beibcn 23ereid^e öon öorn^erein auSge= - 28 - fc^Ioffen*). SBo^I aber gibt e§ ©attungen, bie SSer* treter im §od)fee tuie in ber Ufergone l^aben. S)cr ^er* gleich biefer formen ift bann befonber§ lel^rretd^, benn tu (Singel^eiten geigen fid) bann gumeift gang d^arafte» riftifc^e Slnpaffunggerjd) einungen. 2öa§ nun bie ^au^jtformen biefer Orgaui§men= melt ber freien ^läd^e betrifft, fo geigen fie fic^ äufeer* lid^ fo unöerleuubar für ha§ ©darneben eingerichtet, ha^ fid^ l^ier eine faft unerfc^öpflid^e Quelle genufe= reid[)er 2lnregungen gu öergleic^enben Söetrad^tungen er= fd^liefet. Um ben attgemeincn ©ebanfengang ^ier nicfjt gu ftören, betrad^ten tüir biefe intereffanten @d^iüebe= aupaffungen fpcfter in einem eigenen Slbfd^nitte. SSorerft l^aben tuir ja nod^ bie attgemeinen 2eben§= bebingungen ber eigentlichen ^lanftonten gu be= trad^ten. §aben hjir gefeiten, ha% fdion ber Slufentl^alt in biefer freien ©eefiädie für fic^ eine grofte @d^mierig= feit bebeutet, fo finbet fid^ biefe nod^ gefteigert, toenn tüiv ber ®rnä^runggfrage näi^ertreten. 3" ber Ufer» region Verteilt fid^ bie im SBaffer gelöfte ^ä^x^to^= menge auf bebeutenb geringere Sßaffermaffen al§ t)ier; unb bort forgt übrigeng ber ^Jfiangenbeftanb für ent= fpred^enb geberften X\^,(i). ®ie $ßf(angentüelt ber freien 8eef[äd^e tft nun gar fpärlid) gegenüber ber Ufergone. 3m §oc^fee gilt e§ eben aud^ für bie ppanglidfieu Organismen geitleben§ gu fd^toeben. @§ hjar nun, ä^nlid^ tüie im 2:ierreid^, and) im 5)Sf(angenreid^ nic^t aHgu Diel Gattungen möglid^, fid^ barauf einguric^ten ; unb überbie§ bmmen ni^tatte $:^t)topIanftDnten al§ 9^a'^rung für ha§ Soo)i)lanlton in 23etrad^t. @o lommt alfo gur raftlofen @c^h)ebetätig!eit nod^ Ungunft ber Slal^runggber^ältniffe. ®ie§ mag erüären, marum bie Ouantität ber gefangenen Organismen bei einem 3ug *) Slbgefc'öen ift ^itx tion eintflen Ubcrflanggformcti, be* äic^ungSioeife öon öertragencn OrgaitiStnen, t»ic ft^ immer wicl)ct öotfinben. — 29 — auf freier (Seeffäc^e mttnuter beträd^tlid) l^tuter ber in einem Uferfange ^urücfbleibt. ^oä) eine f^olQc 'i)at biefe Ungunft nad^ fic^ gebogen: man 'i)at beobachtet, ha^ \\6) einzelne 2Ser= treter be§ etgentlid^en $Ianfton§ im allgemeinen njeniger ftarf fortpflanzen al§ bie bermanbten Slrten ber Uferregion. ®§ geigte fic^ babei, ha^ bie unter* fu(^ten Organismen ber ^od^feefläd^e fomo^I meniger ®ier enttoirfelten al§ and) gnm ^urd^Iaufen ber erften ©mbri^onalftabien — mä^renb meld^er bie in ^-vaQC fommenben ^^ormen i^re ©ier mit l^ernmtragen — längere S^it benötigten. SBol^I mit dieä)t ^at man gefd^Ioffen, ha^ biefe Umftänbe eine bireÜe l^olge ber ungünstigeren (Srnä^rungSber^ältniffe finb. ®enn ein gut genäfirter Drganigmu§ fann bem Öortpflanpng§= gefcf)äft in gang anberer 2Beife obliegen al§ ein aSefen, ba§ faum ^fia^rung genug gur ©r^altung be§ eigenen ßebeng finbet. 23eifpiele l^ierfür bietet ja bie Statur im großen mie im fleinen; al§ befannteftcg möchte idj auf bag SSrutgefc^äft ber SSögel ^inmeifen, ha§ \a burd)meg§ in Seiten günftiger ®rnä!^rung§= perioben öerlegt mirb. Unb gur ©d^mierigfeit ber S^la^rungSbefd^affung lommt in freier ©eefiäd^e, befonberg mit gune^menber ^iefe, noc^ bie (Sc^mierigfeit ber 2ttmung. §aben in ber Ufergone bie reid^en ^flangenbeftänbe für ftete ßieferung bon freiem (Sauerftoff geforgt, fo fel)It e§ !^ier burdötoegg an größeren ^fiangenbeftänben, toie mir ia fd)ou gefe^en I)aben. SBo^I führen bie SßeEen nid)t unbeträd^tlic|e 3Jlengen bon (Sauerftoff au§ ben Uferbereid^en in ha§ freie SBaffer f)inau§; aber biefe berteilcn fid^ bann ancf) über nod^ größere SJJaffcn, fo ba^ auf bie D^aumein^eit ein biet geringerer (sauer* ftoffgel^alt trifft. 21I§ ^robugenten fommen bann für meitere 2ltemluft nur bie (Sd)tDebebf(anäen be§ ^Ianf= tong in S3etrac^t, bie aber, grofeenteilg ©ingeHcr unb auc^ etnscln lebcnb, natürlid) niemalg fold^e 3J?engen liefern - 30 - löutien al§ bte Uferbeftänbe. 2luf biefe SSer^altniffe nun mufeten ftc^ bte Sooplanftonten einrtd^ten, um ben ^am^f umg ®afein burdfitü^ren gu !önnen. 2)a gerabe i^terüber noäf irentge Unterfud)ungen angefteEt ttjurben, ift borerft ein flarer Überblid über bte SSertetlung be§ ^Ianfton§ infolge be§ berfd^iebenen (©auerftoffgef)aIteg ber einjjelnen ©c^tc^ten no4 ntc^t tnogltc^. SBenn nun nod) bie ^erfd^iebenl^eit be§ 2Baffer= brudteg in ben eingelnen Sagen gu betrachten ift, fo fd^eint biefer für bie ^lanftontoefen nic^t öon befon= berer S3ebeutung gu fein. 'S)enn au§ beut fpäteren ^h= fc^nitte über bie öertifalen SBanberungen merben h)ir fe|en, ba^ biefe nämlid^en SBefen, bie fid^ geittüeife an ber Dberflädie aufhalten, gu anberen fetten in 'bcixää)i= lid^e S^iefen fteigen, too fie einem 2)rudfe bi§ %n 15 unb 20 ober noc^ mebr Sltmofpl^ären auSgefe^t finb — je nad^ 2:iefe be§ @ee§. ©ine befonbere 2lnpaffung an beftimmte 2)rudEoerpItniffe ift nod^ nid)t feftgefteEt iDorben. 2)ie§ nimmt un§ um fo me^r SSunber, a\§ bod^ bie größeren Bebetoefen ber ^ieffee gang au0= gefproc^ene ^ieffeeanpaffungen geigen; id^ erinnere nur an bie S)rndanpaffungen ber S^ieffeefifc^e. 2ltter= bing§ galten fid^ biefe aud^ nur in ben tiefen ©d^ic^ten auf, tüäl^renb ha§ 5]SIanIton bon (Sc^ic^t gu @d^id)t njanbert. ®a eg babei aud^ ben berfd^iebenften Xcm= beraturen au^gefe^t ift, fo ge^t baraug j^erbor, ha^ biefe Söefen, bie ja, bjie aEe toirbellofen, einer eigenen Körperwärme entbel^ren, tbermifc^en (Sd^ibanfungen gut angepaßt finb. ©ine 23eftätigung mag I^ierfür fein, ha^ fid) fogar uitter bem @i§ panftonten in f^ort^ pfiangungSftabien finbcn. «So "i^abe xd) im berftoffenen Söinter, mä^renbbeffen %. 23. ber (Staffelfee lange 3U= gefroren mar, um eine Panftonprobe gu entnehmen, eine Öffnung in§ ®i§ gebrod^en unb ha§ 9le^ burd^= gegogen. ^m ?5flnge mar eine SJienge bon Notholca longispina (fie^e Slbb. 2) mit angeflebten ©iern. (So taud^t je^t bie fjröge auf: toie ift benn baS - 31 - ^lanftoii im oHgemetnen für btefe ungünfttgc 3eit eingerichtet, iüäl^renb ber eine bide ®t§jd)id)t ba§ Söaffer bebecft, ble in ber Ufergone md)t feiten big 3um ©runbe reid^t? ®ie 23eanttt)ortung biefer f^rage teilt ha§ $Ian!ton in gtnei gro^e ©ruppen. ^m einen finb bie Organismen gu gäl^Ien, bie in boller 2eben§= tätigfeit unterm ®ife übermintern, gur anberen bie, bie mit Eintritt ungünftiger Sa^reSgeit abfterben unb iöre S^ad^lommen tr>Dl)Igefd)ü^t im ©mbrtjonalguftanbe l^interlaffen, begiel^ungSroeife bie ^auerformen — bie einen (5t)ften, bie anbcrcn (Sporen — bilben, in benen ber Organismus ttJO^Igeborgen unb fc^cinbar lebloS bie beffere Sa^reSgeit im (Sd^Iamm erwartet. 23ei ber aEgemeinen 23etrad)tung ber ^Periobigität beS PanftonS mirb uns bieS wod) eingel^enber befd)äftigen. @o erübrigt noc^, ber britten ^auptgruppe in ber Setrad^tnng i^rer SebenSbebingungen gu folgen, nämlid^ die BewoDncr de$ 6runae$ in drosseren tiefen gu unterfudöen, ^n nun im (Spiel ber Söellen anf= unb nieberfc^mebt. 2)aS !leine SSefen geigt unS aud^ bie 3^ec!bienlicl)!eit ber 35ereinigung mehrerer 3eKen p einer Kolonie. .<^ier ift nun bie (Badjt fo: eines ber S^Jabialftäbc^en grünbet bie Kolonie, inbem eS fic^ ber Sänge nad) teilt unb mit ber fo ergeugten ^^od^tergeüe huvd) ein ©aüerts üümpc^en in SSerbanb bleibt. 23ei meiterfolgenben S^eilungen fleben fic^ bie neuen ^cUcn mieber an, bis ha^ Sternd^en gefd^loffen ift. SBeitere ©altertabfonbes rung btibet bann ha§ fc^on befproc^enc ^äutd^cn. 2lbB. 8. Asterionella gra- cillima. (^tad) ©teuer.) - 44 - 23ei fo öorgügltd^er ©tnric^tung tounbert eg un§ ntd)t toetter, toenu ba§ 2Befen ntd)t nur felbft jc^tceben, fonbern fogar einen ^affagier mitnehmen fann, lüie mir fd)Dn gefeiten :^aben. 3e uad^ f^unbort geigt fid^ noc^ ein mingigeg ®tng auf 5lfterioneEa, ein @eifeel= gettd^en bon aüerliebfter ©eftalt, ha§ fic^ mitunter in großer ^a^ bort anfiebelt. @§ ift bie ^ragenmonabe Diplosiga, bie infolge ibrer 5?Ieinbett leicht überfe^ett toirb. 3m ©djiierfee 3. 23. finbet fie fic^ faft gu ieber Sa^reggett in größeren ä/Jengen. §aben nun bieje Slnpaffnngen l^an^tfäcblid) eine SSerringerung bc§ fpegifijdien @eit)i(^te§ unb gemeinfani bamit eine StuSnu^nng ber Dber^äi^enf^jannung gur l^olge, fo geigt ein tneitere^ ©inge^en auf einzelne ?^ormen mä) ©inrid^tungen, bie lebiglicb auf 9^u^bar= mac^ung ber (Spannung an ber Dberpcbe eingeftellt finb. 2öir l^aben fc^on bei unferen erften 23etrad^= tungen an ber §anb be§2Serfud)e§ mit ber 9^abel ein n)id)tigeg ^ingip erfannt, baS un§ bie ^örnerbilbung am ^oruäelld^en, begie^ungtoeife bie langen 5lu0leger ber 9^otboIca erflärte. ®a mögen l^ier nur noc^ einige SSeifpiele für biefe allgemeine ©inricbtung in ber äußeren ^^oi^tn folgen, bie am beften mit ber 23e= geid^nung „9'labelanfä^e" beftimmt ift. (Sinb fie and) \nd)i überall fo febr ausgeprägt toie beim ©eratium ober bei Notholca longispina ober bei ber ^iefelalge Rhizosolenia longiseta, fo ift bod) in i^rer 2lnorb= nung ha§ ^ringip unberfennbar. @o finbet ficb nicbt attgu feiten eine ^iefelalge Attheya (fie^e 2lbb. 13), hk nic^t allgn lange Nabeln angefe^t l^at, aber in ber SSerteilnng biefer ?^ortfä^e bie Slugnn^ung ber €)ber= flädöenfpannung fofort erfel^en läfet. Wlan mirb fie am beutlid^ften erfennen, toenn man ben tropfen, ber 2tt« i^ct)a enthält, auf bem Dbjeftträger eintrodtnen läfet. 3}?it ben Diatomeen unb fonftigen ^^^t)tDplant= tonten teilen fid^ bann l^anptfäd^li^ ^äbertierd)en unb ^eb^djen in hk ^uSbilbung bon ^abelanfä^en. 45 - ^temtt91otf)oIcana'5e beriranbten 5lrten Anuraea coch- learis imb Anuraea aculeata (f. Slbb. 2) ftnb S3eifptcle hierfür unb ber lange 6ci^alenftad)el ber "^apl^ma fiat un§ aud) fc^on eingangs bef($äftigt. 9kr märe ^tcr gu bea^ten, bafe bei (5ruftaceen inib D^fotatorien biefe 6(^n)ebeborrici^tun= gen allein md)t genügen tüürben; tüir hjerben nn§ baniit noc^ ein hjenig befd)äftigen. SebenfatlS exl}cUt aiig biefen 9'labelanjä^en, ^a^ ^o\d) langgeftredle ^^ortfä^e fc^on einem fonft ge= brungenen Körper red)t gnte S)tenfte tun. Um fo Ieid)ter mufe bann mo^l ha§ Sd^meben fein, menn ber gange S3au ber einer 9^abel ift. 91I§ Ueber* gang l^iergu lijnnen tt)ir bie fd^on ermähnte 9?:^i5ofoIenia betrauten, bereu feine SHu^Iego: fid) an einem fe^r fd)Ianfen Körper anfe^en. 25er= gletdieu mir nun mit i^r eine im @ee fe^r ^^dufige ^iefelalge: Synedra acus, fo fe^en mir, bajs man biefer Spegieg mit tJOÜem 9f?ec^t bcn 23ei= uamen acus „^ahd" gegeben f)at. @ie bilbet in me^rfadier ^infid^t mieber eiu Iel)rreid)e§ 23eifpiel, benn in biefer ?5orm finbet fie fid) in freier (©eefl[äd)e. 3n Uferföngen aber, ober in 3:ümpeln merben mir fie bergebeng fud^en; t)ier !ommt mo^I eine nal^e S?ermanbte, Synedra ulna, t)or, bie aber üirger unb breiter ift — benn t)ier fd^mebt fic^'S fd}Dn Ieirf)ter alg auf ber ^od^feefläc^e. Unb menn mir nun bie formen ber ßiefelalgen be§ pauftoug burd^muftern. u m>bA.f8onlinU: Synedra ulna, ScfialenfeilejSÜT" telf eite ; Synedra acus delicatis- sima, ©cftaleu» fette, ©ürtelfeüe. {ä)aroo unb ©teuer) - 46 - fo finben totr burc^gel^enbS bte bret ^rtnäipten in ber ^^ormbilbung: Kellers ober (Srfieibenform, 9^a- beiform unb Dflabelanjä^e. Tili t^nen aber geigt bann jebe§ ©d^rtjebetoefen feine fpeäiellen 2lnJ)affungen begiiglic^ ber ^orm, fo ha^ fid^ l^ier eine uner= fcl^öpf(i(f)e Ouelle gu Serglcidjen unb Slnregung %n liefergefienben Unterfu(^ungen bietet. ®enn toenn fc^on bie rein pl^^fifalifd^en SSer* pitniffe be§ SSafferbedEen§ eine folc^e flutte t)ou ©rfc^einungen in ber ^örperbilbung ber ^lanftonten gur ^olge l^aben, fo fann man «mgefe!^rt au§ ben einseinen 2ln|)affung§erf(f)einungen®d)Iüffe gießen auf bie ßebenSbebingungen, bie aE biefe ©rfijeinungeu fierborriefen. ©o toirb banjt aud^ flar, ha^^ ein unb biefelbe (Sefe^mäfeigfeit für bie lebenbe mie für bie leblüfe SJlaterie gilt: ba§ @efe^ öom Swfantmenge^en üon Urfad^e unb SBirfuug. Sßir l^aben in^befonbere bie Sßirfung a[§ Sln^affung er!annt unb feigen uunme^r abermals, ha^ bort, mo Urf ad^e gu einer Sinberung gegeben ift, mit 9laturuottoenbigfeit bie SBtr!ung in ^orm einer 2lnpaffnug, alfo eine 2(nberung eintreten mufe — ha^ aber, folange !eine änbernbe Urfadöe ha ift, aud) öon einer SSariatiou feine D^ebe fein fann. Unb uun muffen mir un§ gum 2lbfd^Iu§ biefer S5etrad^tungen jene SBefen näl^er befel^en, bereu ft)e3ifif(|e§ ©emic^t erfid^tlid[) pl^er ift al§ ha§ be§ SfeafferS unb gufe^en, mie fid^ biefe i^re fd^mebenbe 2eben§meife ermögli^en. ^ier^er gepren befouberS bie ©ruftaceen unb teilmeife bie ^läbertierc^en, alfo jene formen, bie unter . ben (Seebemol^neru gum Organifatiougabfdölufe nad^ oben führen. Sßenn man lebenbeg ^pianftonmaterial im (Sammelglafe mit freiem 2Iuge ober beffer mit ber ßupe betrad^tet, fo geigt fi(| fc^on eine beftimmtc ©rfc^cinung: biefe SBefen l^aben eigene (Sc^mimm« Organe; bic^ruftaceen il^re „9?uberarme", bie dtähtx- - 47 — iterd^en t^r eigenartige^ Diäberorgau. 2ßie ber 2tero= plan, ber \a auc^ jd^tnerer ift al§ bte Suft, burd^ ein eigenes Organ, ben Propeller, feine ä^ragfä^igleil er|ält, jo muffen biefe Organismen beS ^lanÜonS burd^ ftänbige S3etüegnng i^rer ^^uberhJerfjeuge ge= tragen tüerben. 2)amit ift biel gefagt. ®enfen toir inSbefonbere an bie 23eh)o^ner ber freien 6eefläd^e, für bie eS ein gangeS ßeben lang nid)t 9'?aft nod^ S^iul^e gibt, fo fönnen toir un§ borfteüen, meldte 2lrbeit ein fold^eS 23enjegung§organ gu leiften l^at! 2)aS er= Hart aber mit einem SJiale bie unberl^ältniSmä^ige 3tu§bilbung ber gugeprigen 3JluS!eIn. Setrac^ten ton nur bie 2)ht§!ulatur ber SluSIeger eines fd^Ian!en Hüpferlings, fo ]^aben toir ba gerabegu ein a§ Organ betüegt ftd^ „automatif$", menn e§ ent= faltet tft. S^ur ba§ ©iiiäie^en ober Entfalten !ann ba§ ^terrf)en nad^ S3elteben — ötelleid^t mtfjx refleftortfi^ — belütden, aber bte feinen ^örd^en, bte am ®tibe be§ „9?äberapparate§" fteben unb bte 23elr)egnng felbft bett)tr!en, fd)Iagen felbfttätig tote bie SStmjjern ber Snfuforten. @§ ntad^t einen gan^ eigenartigen ®in= brudE, njenii ntan im 3}li!rof!o)3 biefe fortmäfirenbe 23e= megung ber f^Itmmerl^ärd^en fie^t, ol^ne eine bemegenbe ÜJht§htlatur p finben. 30lan War fidö lange über bie 2lrt biefe§ @d^Iagen§ ber 2ßim|)ern ni^t !Iar unb fiat au§ bem f(üä)tigen @d)ein bte Slnfid^t bon gmei fid^ gegeneinanber brefienbeii D^läberu entnommen, ber \a bie gange Gruppe \l)Xtn dlamm t>erbanft. ^ai man fid^ aber einmal bie ^emegnng flar gemad^t, fo erfennt man and), ba^ biefer ^ppavai ein gan^ bor* pglic^eg (Sd)mimmmerfgeug ift, ha^ mie eine Vii\^ai)l Don Sd^raubeii ha§ ^örperd^en bortnärtg treibt. Unb an§ ber niii^tigen ?5nn!tion j^erau§ öerfte^en tüir aud^, marum e§ fo gut gefd^ü^t ift, menn e§ bli^= fd)nell tu ben Körper prüdEgepgeu mirb, ober tüogu eingelne f^ormen (Anuraea, Notholca u. a.) eigene (Stufen bafür au§gebilbet );)Q.htn. SJJöge nun ha§, ma§ ^ier an§ ber uuenblid()en ^ülle ber (Srfd^einungen tu begug auf (Sd^mebe= anpaffungen herausgegriffen tourbe, genügen, um bte ©ninblage p metteren eigenen 23etra(^tungen gu geben. 3eber ^ro^fen geigt ja bem anfmerffamen 23e= obac^ter tüieber neueg, unb mer fic^ bte geringe 2)?ü:^e nid^t öerbrie^en läfet, ta§ baS H^ Singe fte!)t, and) gu überben!en, luirb l^ter imStubium ber ^leinmefen gar oft ben ©d^lüffel für bie (Srflärung fo mand(>er ©rfd^einungen am ber großen Statur finben. SSor allem ber SS er gl ei d^ auffallenbcr 9htf3er= lidf)!eiten fül)rt gn D^efultaten, bie überrafdienb fdinell - 49 - unb mitunter gar einfach ein fornpltj^iert erfd^etnenbe^ Problem löjen. ^^ai man g. 33. Gelegenheit, einen (See ^u berfd^iebenen Sa^reggeiten absufifd^en unb bergleic^t einmal bie j^ormen, bie ein unb biefetbe ©pegieS erft im ^rü^jal^r, bann im (Sommer unb fc^liefelic^ !nr3 bor S3eginn ber ©i^bilbung auftoeift, fo n)irb fic^ meift eine überrafi^enbe ©rfd^einung geigen: biefe nämlid^e 2lrt ^at nid)t immer biejelbe ^crm — fie geigt nicf)t nur ©d)n)cbeanpaffungen, fonbern ift auc^ nod) ben berfc^tebenen 3a^re§geiten angepaßt! 2}?an lennt biefen SSorgang, ben man nunmel^r al§ Saisondimorpbismus begeic^net, f(^on länger, \)ai fid^ aber erft in neuerer 3eit mit einem einge^cnben (Stubium ber ©ingell^eiten befaßt unb babei intereffante unb fe^r bcad^ten§= merte S3eDbadf)tungeu gemad)t. 9latürlid^ tbeift nic^t iebe im ^lanlton bertretene 2Irt fold^e i5otmunterfd)iebe auf, bie in ber 3a^reSgeit il^re (Srflärung finben, hod) ift bie ^aljl ber nad^ Saifon bimorp^ierenben Söefen nicf)t gering; unb mit fortjd^reitenbem (Stubium biefer (Eigenart träc^ft bie ^a^l berer, hu folc^e Hnterfc^iebe geigen. ®§ tann :^icr uatürlid^ nidf)t Slufgabc fein, aüc§ gu bringen, ma§ bie ^orfc^ung bigl^er an ^fefnltaten ergiett }at — nur ha§ SBefent» lid^fte mag noc^ ^ier bie ©runblage gu Weiteren eigenen 23eobad)tungen bieten. (5ie ergeben fic^ \a fo ga mit boUem died)^ bon „Kosmopoliten". 2luf bem SBaffermege allein Ratten fie ja nie ein fo au§ge= be^nte§ (Sebiet erobern fönnen, ha§ ifinen ber Suft' meg eröffnete. Unb nod) eine SSanberungSmöglid^feit mnfe be= ixaä)kt merben, bie minbeften§ ebenfo toid^tig für bie SBefen ift mie bie eben befprod^enen, mitunter fogar üonnod) größerer SSebeutung ift: bie SSerfd)Ieppung burd^ SBaffers, begie^ungSloeife ©umpföögel. 2öar eben bie ^Verbreitung burrf) ben SBinb eine SBanbe* rungSmöglic^feit lebiglid) für 2)auerformen, fo ftellt biefe 2lrt eine Gelegenheit gur ßnftfa^rt mä^renb beS 2eben§ felbft bar. ©d)n)immt nämlicb ein Sßajferbogel auf ber Dberfläd^e bai^in, fo l^eften fic^ an feine ?5üfee ober Gebern hie berfc^iebenften formen an — meift mol^I redjt unfreimillig. 23efu(^t bann biefer SSogel einen benad)bartcn ©ee, fo reid^t gumeift bie hirge 2;rennung bom SSaffer nid^t ^in, um alte angeüebten 6* — 84 — Sßefcn gum 2lbfterbeit p bringen. 2)ie überlebenben lönnen ftc^ im neuen ^ereid^ bon il^rem „SuftfdE)iff" loSlöfen unb l^aben eine neue Heimat gefunben. Sflatürlid^ !ommt bie Übertragung lebenber SBejen öon einem ©ee ^um anberen nur bann in 23etra(^t, tnenn ber gurüdfaulegenbe ßufttüeg gan?? gering ift, b. f). bie 3cit ber ^^rennung bom Gaffer nid)t be= trärfitlid^ ift. ^mmer^in ^aben SSerfud^e gegeigt, ba^ naä) l^albftünbiger ßuftfal^rt nod^ bie meiften in §rage fommenben ?^ormen am Seben maren. S3eben!t man bann bie ^luggefd^minbigfeit mand^er SSiJgel, %. 23. ber 3J?ömen, jo fann bie an firf) furge ^t\t gu einer entfpred^enben 2lu§breitung führen, menn nur ha^ ©ange oft mieber^olt mirb. Unb für lefetercS forgt fd^on bie 2eben§tDeife biefer SSögel. ^od) md)v aber als bie SSerfd^Ieppung ber 2eben§= formen felbft bebeutet bie ^Verbreitung ber 2)auer= formen burd^ im @um:pfe be§ Ufer§ n)atenbc SSögel. ®ic S)auerformen finfen in ben (Sd^Iamm unb merben in großer 3^^! fln§ Ufer gcfpült, menn fie nid^t gerabe mcit ab bom Ufer auf freier ^odifee abgelegt mürben. SSenn nun ein D^lei^er ober ein (Stord^ burc^ ha§ diö1:)xxd)t ftelgt, fo Heben fid^ mit bem@d^Iamme mand^e Soften ober 2)auereier an bie gü^e unb merben bann meiter getragen, ^^ür biefe formen, bie ja auf 2:rodfen!^eit eingeridjtct finb, fpielt bann bie Seit ber 2;rcnnung t)om Sßaffer feine D^ioIIe mel^r. WÖQtn fie aud^ in meilentoeiter (Entfernung erft mieber ins belebenbe ©lement fommen, fie ermac^en bort ebenfo al§ märe bie SBanberung nur über einige Iiunbcrt 3Jleter l^inmeggegangen. 't)iefe SSerfd^Ie^pung ber 2)auerformen ift ein fo mic^tigeS ^\üd 3Ur2Ser= breitung, ha^ man lange 3^^^ berfud^t mar, bie S3ilbung foli^cr f^o^men als birefte ^npaffung an biefe ^rt ber SSerbreitung aufgufaffen. 3e^t meife man mo^I, ba^ biefe ®auerorgani§men gur ©rl^altung ber (5|)e3icS biencn über ungünftige SSerl^öItniffe l^intocg, — 85 — bte ber lebenben f^orm fein Überbauern ermögltd^en; hjenu fte ober aud) ber SSerbrettung nu^bar tuerben, fo crfüEcn fte eben einen bo|)peIten ^md. ®a tounbern totr un§ and) md)i todkv, hjenn bte ^angcrgebniffc in Slfrüa, too fo biele unserer 3ugbögel überwintern, biefelben 5lrten auftoeifen h)te bei uns. Stn SBaffcr gilt bann eben ha§ SJiärd^en t)om Äla^^erftord^, ber iungeS Seben bringt — öon Slfrifa äu un§, bon l^icr nad) Slfrifa. ®antit ^at fid) in gang überrajd^enber SBeife ein Bufammenl^ang ergeben gmifdjen gtüci fo grnnb= t>erfd)ieben fd^einenben 23ereic^en: bem 5ßIanIton unb ber Sßanberung ber SSaffer«, begiei^ungShjeife (Sumpf= bögel. ^dt man barauf aufmerffam mürbe, f)at man forgfamc 23eobarf)tungen nnb SSerfud^e angefteHi unb folücit bi§ je^t Siefultate üorliegen, aud^ gefnnben, ha^ bie 2lu§breitung beftimmter unterfud^ter formen in 3uföntmenf)ang mit benSugÜnien ber betreffenben SSafferbögel gebrad^t Serben fonnte. @g njar bamit ein ^tätfel gelöft, bem man lange bergebeit§ nad^ge= fpürt ^atk. 2)amit geigte fid^ toieber, toic toid^tig e§ in ber S^laturforfc^ung ift, ben S3Iicf nid^t auf ein beftimmteS ©ebiet feftgubannen, fonbern nac^ aüen 6eiten gu fd^auen unb gu bergleic^eu — bie ^lein* IcbeUJcIt eines (SeeS bietet ein fprec^enbeS S3eifpiel bafür. Sßenn man ba^er bem ^lanftonforfdfjer öor= njerfen tüoEtc, er muffe in feinem (Surfien in btefem D^cid^e be§ kleinen ben Mid für ba§ ©rofee öerliercn, fo ift nidöt leidet ein SSortourf fo unbererfitigt mie biefer. 2)enn faum eine ?^orfc^ung erforbert me^^r ©rofegügigfeit unb SoSlöfung öom ^leinlid^en al§ bie im $Ianftonberei(^e. 2)a mödjte eS fd)einen als hjäre eS el^er ht- red^tigt, menn ein rid)tiger ^ra!tifer gtoeifelnb fragt: toaS foll all biefeS ^orfd^en nad^ bem ßeben fold^er ^leinmcfen, menn biefe nid)t praftifdjen S'iufeen bringen? ®§ mac^t ja itjol^l für ben erften Slugenbltd ben ©inbrucf, al§ !önnlen btefe hjtngtgen SBefen bem SJJenfc^en nti^t gunu^e fein — unb im 3cttalter ber tedjnifci^eu 9^uparmaci^ung aller möglichen Gräfte fönnle man bie Slblel^nung be§ nu^Iofen @ebiete§ nid^t übelnehmen. ®§ fragt fid^ nur, ob aud^ mirütd^ ba§ ^lanlton für ben SDIenfdien nid^t unmittelbar bon prinzipieller 23ebeutung hjirb. Unb bie SSeanttoortnng biefer ^rage geigt nn§ bann bov aEem aie Beaeutung ae$ Planktons für aie TiscDerei. Um ber ?5rage nä^er p treten, muffen toir erft einen mel^r altgemeinen 23Iidf auf bie ©rnäfirung ber ^ifd)e merfen. ^i\d)t, bie fic^ au§fd)Iie^Iic5 üon pfianglid^er ^oft nätiren, finb nic^t nad^geniiefen, ba§ bringen eben bie aögemeinen @rnä^rung§bebin= gnngen im Söaffer mit ficf); aber menn man ben ^armlofen Karpfen mit bem räuberifc^en §ed^t ber* gleid^t, fo erfennt man anä) f)kv ben Unterfcfiieb in ber SebenSlDeife. S\tf)i man bon ben größeren 91aub= fifc^en ab, fo läfet fid^ au§ ben bi^l^er gefül^rten Unterfuc^ungen erfennen: für faft alle übrigen '\^i\ä)c ift ha§ $Ianfton eine ber §anptnat)rung§quellen; für einige barunter bie eingige. Unb aud) bie D^äuber ernähren fid^ in il)rer erften Sugenb faft augfd^liefelic^ öom Pan!ton. SJian ]^atiabie9^a!^rung ber^ijcfie üerfc^iebent= lid^ einguteilen t)erfud)t. @o unterfd^eiben bie einen: ßuftnal^rung, b. i. bie ang ber ßuft inS SBaffer faEenbe 9lä:^rmenge, l^auptfäd)Iid^ 3nfe!ten, ^lanU tonna^rung, 23obenna^rung, b. i. bie bom SSoben aufgenommene pflanälid^e ober tierifd^e(Subftan3, unb Uferna^rung, bie bom Ufer in§ SSaffer tiereingefpült mirb. ®ine anbere Einteilung ge^t nid)t fo fel)r auf bie @ebiete ein, bie S^a^rung liefern fönnen unb unterfd^eibet: Hauptnahrung, @e= legen]^eitg= unbS^olna^rung. S)ie Hauptnahrung ^87 - mürbe in bem beflelien, h)a§ berfjtfc^ unter getüol^tts liefen SSerl^ältniffen p ftd) ntnimt, beätc^ungStuetfe beöorgugt. ©elegen^ettSttal^rung hjäre bann haS, h)a§ ber ^^\\d) frt^t, h)eU e§ gerabe bequem gu erreichen unb bon ber Hauptnahrung nid^t ^o üerfditeben ift, ha^ er e§ ntc^t erfennen toürbe. Sflotna^rung bann tüäxe, tvaS gerabe aufgenommen iütrb, toeti nichts anbereS gu ^aben tft. ^ür uns ^anbelt e§ ftd^ nun bantm gu unter* jucken, tük toeit Panfton al§ §aupt= ober @elegen= ^eitSnal^rung tu ?5rage fommt, benn nur haxan^ taxin eine ebentueHe praltifd^e SSebeutung ber @c^tt)ebe= ttjefen er^eKen. ®te Sci^I ber f^ifc^e nun, bte ^lanfton al§ §auptnal^rung§queKe t)aben, tft ntctit gering. 3" ij^nen geboren bte fo gefd^ä^ten D^enfen mit ben übrigen i&laräncnarten, bic Saube unb ber (Stint (Osmerus eperlanus). ^n ben unterfud^ten 3Jlägen biefer ^^^ifd^e fanb man burc^toegS Überrefte t)on ^Ian!tonfreb§c^en, unb man fiat fid^ bann audi bie ^ül^e genommen unb naä^Qt^ä^lt, bon toiebiel 2;ierd^en biefe SfJefte ftammen. ©o fanb f^w^rmann in einem 9}lagen gegen 2900 ©tüdC bon Bythotrephes longi- manus; §uitfelb = ^aar gä^Ite in einem SKagen be§ (Sd^näpel (Coregonus oxyrhynchus) 50.000 (Sjemplare üon Bosmina obtusirostris unb 3uba^ tt)ie§ imSu^alte eineS ^oreßenmagenS 4500 ®apbnten nac^*). ^iefe Saf)Un reben eine eigenartige (Si)rad^e. (Sie fagen un§, toelcbe Unmengen üon £reb§d^en einem einzigen biefer f^tfdtie pum Dpfer fatten. SBenn fic^ nun gange ©ruppen tebiglid^ bon ^lanJtoncruftacecn nähren, unb unter il^nen bie bon 3Jlenfd)en fo ge= fd^äöten 9?enfen, ^eld^en unb ^oreöen — Untere toeuigftenS augf^Iiefeli^ in ber Sugenb — fo fönnen mir uns borftellen, melcfie 23ebeutnng \>a§ ^Ian!ton für ben SJZenfctieu mittelbar geminnen lann. *) Sieje eingaben ftammen au8 : ©teuer, «ßlanltonfunbe (fie^e Siterotutoeraetd^mS). S)abct \)abtn toir nur iene ^^ifd)e im 2luge gel^abt, bie ^Ian!tonft:eb§cl^cn al§ tl^re §au)3tnaf)rung \)txid)vtn. ^ie ^ai)l berer, bte nid^t nur ^lan!ton= frebSd^en, fonbern stemltc^ maf)Uog alle ^lanftonten, bereit fte f)ab^aft mürben lönnen, al§ @elegen]^eit§= nal^rung benu^en, ift nod^ t)tel größer. 3« i^nen gel)ören 3. 23. bte ^arjjfettarten. (S^fiaraüertftifcf) für bte ^lan!tottfreffer Ift ein fetner ©et^apparat, ben biefc f^tf^e in ber ^emenregion l^aben. Snlereffant ift, ba^ fi(^ berfelbe bei aßen ^Ian!tonfreffern finbet, üb biefe unter fid^ öertoanbt finb ober nid^t. (Sr fteEt olfo nic^t ein ttipifd^eS Slrtmerftnal bar, fonbern ift al§ felbftänbige Slnpaffung aufguf äffen. . SBenn toir nun fo bie 3^^^ ber öon (Sdihjebes tocfen gang ober teiltoeife lebenben ?^ifd)e überbenfen, fo feigen W'ix, ha^ ein berartiger f^ifd^reid^tum, toie if)n bie einzelnen Seen aufmeifen, Dt)ne bieje toingigen SBefen nid^t benfbar märe. 2öa§ aber bie 23ebeutung bcrfelben noc^ erp^t ift i^re dioUt, bie fie bei @r= näfirung ber ^ifc^brut unb ber fierantoad^fenben iungen ^ifd^e fpielen. (SS ift fieser, ba^ ha^ ^eblen ber ©cf)n)ebetoefen mit einem ©daläge ba^ 3Ser= fd^minben be§ ^ifd^na(^tt)ud)fc§ gur ?^oIge ^äik. 2)enn bießmä^rung berfelben fäEt faft au§fd[) liefen lic^ bem ^lanfton gu. SSenn anii) ein eingelne§^ifd)lein nid)t mit einer gJIanftonrcufe auggeftattet ift, fo fd^nappt .e§ boc^ gierig nac^ bemppfenben^rebgc^en in feiner ^äi)t unb üermag im ßaufe eine§ 2^age§ eine gang beträd^tlid^e 3a^l babon gu fid) gu nehmen, ^an tmn ja am Ufer eine§ ©etoäfferg nac^ ber ßaic^geit bireft beobad^ten, toie bie junge S3rut l^ier toie fpielenb aufs unb nieberl)üpft. ®ie§ ift ein gar ntörberifdieS Spiel; benn iebeS Rupfen gilt einem ^reb§d)en, ba§ atlerbingg unfer 9luge nid^t fie^t, baS aber oont Ileinen auf ?lal^)e^en eingerid^teten f^ifdjauge tüal^r= genommen tourbe. 2)er pro!tifd^e Xdä}\ü\vt, ber für bie Karpfen* brut forgen tüiU, ^ai längft bte 23ebeutung biefer fletnen SSefen erfannt. dltben bem SSriittüet^er legt er einen fletnen S^ümpel an, beffen 23oben er mit ©d)Iamm an^ einem anberen S^etc^e belegt, in ftjeld^em er Sruftaceen toei^. ®urcl^ biefen 23obenf(^Iamm gie|^t er ^^urd^en, aU befteße er ein f^elb nnb legt Jünger ein; haS ©ange läfet er eintroctnen. ©inige ^di öor ber Sai(f)3cit feiner Karpfen ,,befpannt" er ben S^ümpel mit SBaffer nnb bringt bielleic^t noc^ einige 2llgen= matten ein. S3i§bann bie ^arpfenbrut ba ift, mimmelt e§ im 2;ümj)el bon ^ruftern, öon benen er bann täglid^ mit einigen Sf^e^gügen eine Ouantität entnimmt unb in ben 29rutmei!^er bringt. ®r meife eben, ha^ fid) biefe geringe 3Jlüt)e im prächtigen ©ebei^en jeiner gjfteglinge tooy begal^It mac^t. Söenn njir nnn ha§ ©efagte gufammenfaffen, fo feilen mir: ha^ ^lanfton — unb barin t)or allem bie ©ruppe ber (S^ruftaceen — ift für bie ?5ifd)erei öon grijfeter S3ebentung. @§ bilbet größtenteils bie 9la^rung ber ^ifc^ brut unb ber ^erantoad^fenben jungen f^ifc^e- ®irt großer 2;eil ber ^ifdie näfirt fiel) bann aud^ im erma^fenen 3uftanbe üom ^lanfton; für einen bicl= Uid)t nod) beträdjtlic^en ^rojentfa^ bilbet e§ bie DueEe für ©elegenl^eitSna^rung. ®a nun bie ?^ifc^erei für ben 9J?enfc^en bon fo großer 23ebeutung ift, erbeut barau§ ber mittelbare Söert ber (Sd^ioebetoefen für bie 2Jienfcl)^eit. tJür ben Sf^ationalölonomen läge :^ter bte große Stufgabe, gu ergrünben, iueld^en S^eil beg gangen SSollS- reici)tumi5 ber ^lanltonge^alt befonberS feenreid^er ßänber barfteöt. Wlan mürbe ftaunen, toeld^e Sohlen ftier §um SSorfc^ein !ämen. 2)cnn auf bem 25or^anben= fein üon ©c^mebemefen beruht bie gange ^ifdierei, unb bereu ©rträgniS, begie^ungStoeife Sjert faßt fomit auf t)a§ ^lanlton gurücf. SSielleid^t ift Jier ein Heiner ®j!ur§ erlaubt, ber nidf)t gerabe gum 3:^ema beg @eepIan!tong geprt, aber - 90 - eine jd)öne Slnalogte gur rDtrtf(^aftIt($en 33ebeutung t)on (Sc^tDebetoefen bilbet. SKtr madöen S« unferer S3e= trad)tung im ©ebanfen eine Heine 9^eife an ha§ 3)leer unb folgen einer f^^fd^ej^ebition, bie auf .^abeliaufang äiel^t, p ben ßofoten. ®ort feigen )t)ir in lurger Bett ^JJiiEionen biefer prächtigen f^ifc^e in bie 9le^e gel)en. 2llfü l^ier l^at fic^ ber Kabeljau in Unmengen ange= jammelt — toa§ l^at i^n bagu Deranlafet? ©r ift feiner ^fla^irung naiiigegogen, ben geringen, bie gu gleid^er Seit eine grofee SBanberung l^ierl^er angetreten ^aben, I)ier:f)er — au(| um 9^a^rung gu fud^en, bie in ^5Ian!tonmefen, I)auptfäd)Ii(^ 9tuberfuBEreb§d()en beftel)t. Unb nja§ l^at biefe beranlafet, fic^ ha in 3JJengen an= gufammeln, ha^ ha§ SSaffer einem biden 23rei gleidjt — aud^ bie 3Jiagenfrage: ^iefelalgen bienen il^nen gur 9^a!^rung, bie gur 3eit ber ©d^neefdimelge in Unmengen begetieren, bon ben fälteren 3)leere§3onen burd^ bie 3}]eere§ftrömungen nac^ (Süben getragen merben unb bort \xä) anpufen, mo grofee S3änfe [tauen, ober 3U= fammentreffenbe ©trijmungen einen l^emmenbeu Sßirbel btiben. (So fd^Iiefet fic^ bie StdU: bie ^rebSd^en toan- bern in äJlaffen gu ben ^iefelalgen, :^inter ben ^ru= ftern giel^en bie geringe, biefen folgt ber .f abeljau — :^inter ifim aber erfd^eint ber Sifd^er, um einen flingen« ben ^d)ai^ au§ bem Söaffer p lieben. ®ie§ ein ^ei= fpiel au§ bem ©rofeen, too ba§ aJJeeregpIanfton mittele bar gur größten mirtfc^aftlid^en S3ebeutung gelangt. 3m S^Ieinen, im ©ee, ift ber toirt[d^aftli(^e ^tx= ^älgni^mert fogar noc^ größer. er_geben§ fud^en. ®ic gange 3eßc fd^eint l^ier giemlid^ gleidfimäfeig mit einem f^arbftoff aufgefüllt, ber felbft üerfdfiieben ift üon bem fdiönen, ic^ möd^te faft fagen Ieud)tenbcn @rün ber ^abenalge; er fd)immert in§ 23Iaue über. Unb bie§ ift mieber ein mefcntlic^er Se= fttmmungSfaltor ber ©|3altalgen: il^r ^^arbftoff ift eine 2J?ifd^ung an§ (§.'i)\oxopl)\)U unb einem blauen «Stoff, ber als ^f)t)toä)xom begeid^net iüirb. (Somit ergibt fid^ als mcfentlic^e (s;^ara!teriftif ber ©d^igopl^ticeen: (Singeine ober in ^äben angeorbnete 3cßen ol^nc (Sd^cibung be8 3n^alte§ in ^ern unb $IaSma, melir ober meniger blaugrün gefärbt; i^axh- ftoff siemlid^ gleid^mäfeig über ben 3cllinl^alt öerteilt, of)ne 6^:^romatoj3]^oren. 2)ie ßebensmeife ift natürlid^, il^rcr Drganifation entfpred^enb, I)öd^ft ^rimitib. 3Jlit tl^rem eigenartigen jjarbftoff affimilieren fie bie ^ol^Ienfäure. SSicIe unter i^nen fd)einen aber aud^ auS bem SBaffer gelöfte or* ganifd^e «Subftangen anfgunel^men, bielleic^t fogar nötig gu ^aben. 2Ba§ bte ?^ormeu felbft betrifft, fo ftnben fid^ - 97 - einscHiöe, einsciu lebciibe CrgmiiSmeu al§ niebcrfte ©nippe, ©tue ctlua» I)ö^ere ©ruppe ftelleu jene bar, bie bind) ©nllertcabjoiiberinig bte Scßei^ äujamnien= lagern unb bie „pd)ften" unter ifjuen bilben Letten ober 3^-äben. 3u le^teren finbcu fic^ nun ntetft fi^r d^aralteriftifd^c 3eöen, bie a\§ „(^rensäellen" ober §ctcrDCi)ftcu begeidjuet lüerben. ®ie§ finb größere SeÜeu mit et\va§ üerbidter 3'-'Ö'^fl«t, bereu ^nf)aU hi§ auf uteift siüei üeine ^ügeldjen Uerloren ging. (Sie ftcl)eu mit einer 5lrt ber ^^ortpftanpug tu SSerbinbung, m- beut I)ier ber gan^e ^^aben burdjreifet, fo ha^ ieber 2:til für fid) al§ ©angeS ttjeitergebet^cn fauu. Sni übrigen tft bie ^-ortpflansuug ber (Spalt= algen ftet§ ungefd)Iec^tlid), b. I). c§ erfolgt nie bte ^ereintguitg jnjeier 3eÜiuf)aIte. ®ie etnfad)fte ^orm ber ^•ortpfIanäungiftI)ier, tt)tefd)ou ermähnt, bie Spaltung einer ^cUt in gmet foldje. dlchm biefer fomutt bte ©poreubtibung t)or, bei ber eine 3eüe ^ur Bauers gelle tüirb, fid) bergrößcrt unb mit einer biesteren §ülle umgibt, ^ie fabenbilbenbeu Spaltalgen, bie i^re ^tUen mit einer gemeinfamen ©c^eibe umgeben, l)aben noc^ eine c^arafteriftifd)e @rfd)einung in ber ^-ortpftangung: ein ^abenftüd manbert au§ ber gefprengtcu §ülle au§ unb tt)äd)ft bann felbftänbig gu einem ^^^ahcn meiter burd) 2:eilung ber ^cüa\. ©o ein Stücf tüirb bann al§ §ormogonium begei^net. ®ie ©paltalgen teilt utan in gloii ©nippen: bie ßoccogoneen unb bie^ormogoneen. ßl)i'e2){er!malefinb: ßoccogoneen: ^flanjen einhellig, meift äu^-amilien ücreinigt. 5)ie ^^ortpflanjung gefd)iel)t gumeift burd) einfache 2;eilung. ^ormogoneen: Sitten gu f^öbeu bereinigt, bie 'fid) ptueileu bersmeigen ; SScrmel^rung burd^ . Dorrnft, ift, mie ber bentfcfie 9^ame „Siofcnfranjalge" fagt, eine kdk fugeligcr S^ß^n, bie einen gufammen* gebogenen ^-aben bilben. ©ie unteife^eibet fid) bon 9ioftoc bnrc^ ba§ g-ef)Ien Don ©allert^üEen. (5;ine joIrf)e ^ette enthält meift giüeierlei, jur Qtxt ber ©porcnbilbung breierlei 3etten: bie gemotjnlid^en blau* grünen, Degetatiuen 3<-'Öi^i^ bie fetten, anje^einenb in= 5aItIojen ©renäsellcn nnb bann bie größeren, Iäng= Iid)en ober fngeligen — je nad) 5tvt — mitunter ge= bogcnen (Sporensellen. 2lb nnb gn finb bie ^-äben fe^r lang unb bann in Knäueln gnfammengeroKt; aber o^ne ©aüertbüUc. ^ie (Sporen bienen al§ ®aner-- formen unb überleben allein ben Söinter. 3ni Seeplanfton fommen bler (SpegieS Dor: Anabaena circinalis mit tänglic^en t)egetatiDen Seilen Don tUva 5 fi £ängc nnb So [i S3reite. 2)le §äben finb gebogen, äutoeilen gefnäuelt. S)ie @ren§= - 102 - gellen ftnb mir inenig größer al§ bte Degetaliüen imb d\va§ geftrecft. ^a§ ^aiiptfeuuseici^eu btlbcn bic (SporengcÖcii: fie [tnb laug unb gerabe, ethjn finif= h\§ fed)§mal fo lang al§ bie begetattben 3cüen unb bieUetdjt giüeintal fo breit. 2)te begctatiüeu Hellen enthalten (Saebafuolen im Snneru, ba^er ll)pifd^e ^Ian!tonalge. Anabaena flos aquae, nod^ l^äufiger al§ bte borauSgei^enbe 2trt unb oft mit btefer gemeinfam bDr= tommenb, bilbet unregelmäßig gebogene, auc^ mit- unter gefnäuelte ^-äben. S)ie begetatiben Selten finb fugclig, 4 bi§ 8 ji* im S)urd^me[fer; bie ©rengsellen obal ober fngelig; fie finb faum gröfeer al§ bie be= getatiben SeÜen. 2)ie ©poren finb im ©egeufa^ pr borau^gel^cnben Sfrt me^r ober meuiger gebogen, finb ctma brcimal fo lang a\§ bie begetatiben 3eüen unb ctiüa bopbelt fo breit. ®ie bilbet eine pnfige Söaffer» blüte auf S^eid^en unb Seen. Anabaena oscilla- rioides unterfc^eibet fid^ bon ben beiben borau§= gefienben 2(rten burc^ ein unberfennbarc§ 2J?er!maI: bie ät)Iinbrifci^en ®auer?;cllen finb gu beiben Seiten einer ©ren^seüe angeorbuet. ®ie Ingcligen, ctwya 5 [i großen begetatiben 3eüeu finb mit ben ebcnfaßS fugeligcn ©reiijselten ^n unregelmöHig gebogenen f^äbcn ange= orbnet. ®ie ®auer§ellen finb länglid) runb, ctma bier= mal fo lang al§ bie begetatiben Betten unb nur bjenig breiter al§ biefe. ©ie ift feltener al§ A. circinalis unb me^r eine f^orm fleiner ©emäffer. Anabaena macrospora ift micbcr eine tä)k ^pianltonalge unb an ber (Sröf^e ber begetatiben 3eUen erfenntUc^; biefe fiaben ettoa 10 (i ^urc^meffer unb finb fugelig. ®ie ^äben finb meift gerabe ober regeimnfjig fpiralig. ®ie großen eirunben ©porcu finb 3ft»ei= bi§ breimal fo lang unb d\\)a bopjjelt fo breit, a\§ bie begetatiben 3eEen unb ftel)en mitunter gn mel)reren beifammen. ^ie§ !ommt bal)er, ha^ fidj auc^ bie ©poren^ellen teilen, ma§ bei anberen 2lnabaena=2lrten nirf)t befannt ift. Stud^ an ben ©reuäseKen geigt fic^ oft eine eigen* — 103 - artige ©rfc^eimiug: bie gellpöe ^ebt fid) bom 3nncrn ah uub legt fid) ringförmig iim bie 3cÜe I)criim. ©eiüö^nlicf) t)crfd)rt)inbeu bie ^iümbaena=2(rten mit bem ^erbft. 3m 2:egernjee tvav aber im ^loöcmbir iiod» eine gang bctrndillic^e SBaffcrblüte üon Slnabaena dorrjanben. @iiie mcitere ^rt aii§ ber Familie ber S^ofto» cacccn ift: Aphanizomenon flos aquae mit gcrabeii, ctiuaS gegen baS @nbe üerbünnteu ?yäbcn. S)ie ücger tatiben re^terfigen Seilen fc^liefeen eng aneinanber. @ren3= seilen nnb®anerfporen treten f)ier — im ©egenf a^ gu Slnabaena — nnr feiten Q{dd)= zeitig anf. ®ie (§renä= gellen finb fngclig nnb menig grofeer a[§> bie Uegetatiüen Bellen. 2)ie im ©egenfafe ilicrsn langgeftredten 5i}Iin= brifdjen ®auer?;ellen finb uier= bi§ fünfmal io lang nnb biclleic^t giueimal fo breit al8 bie tjegetatiuen Bellen. Slpfianijamenon ift eine f^orm be§ ©ommer«, begiebnng^meife §erbfte§; Die f^fi^^u Ö^fien mit beginn be§ 2Binter§ gugrunbe. ®ie (Sporen merben mit be= ginnenbem §crbft gebilbet, lüobei bie 23ilbung Don ©ren^jellen anfrört. %a§ SSor^anbenfein t)on @aS= bafnolen c^aralterifiert bie Slrt al§ §oc^feeform. ^ehtii biefen !ommt uod) al§ ^lan!tonform ein 23ertreter an§ ber f^amilie ber 9iiünlariaceen in Setrac^t, nämlid^ Gloeotrichia echinulata (and) Gloiotrichia ech. ©t)nont}m: Rivularia ech.), mo^I bie ftatt= mb 9. Gloeotrichia echinu- lata. (9fact) 3arf)aria§.) — 104 - K($fte unter htn ©paltalgen be§ ^lauftonS, bie i^reii beutfd^en Flamen „(Sjallcrtf)aaralgc" mit Dottern dicd)i flirrt f^äben au§ ungleichen Bitten, bie gegcu ha§ ©nbe gu immer länger iuerbeu unb in ein „^aax" cuben, legeu fic^ bic^t %u einer ^ugel äujammen. ^iefe ^ugelu lönnen fo gafjlreid^ auftreten, ha^ man fte, toieSad^citiag berid^tet, „fd^on t)DmS3oote au§ tDa^r= net)men !ann". ®ie kugeln erreichen einen ^mä}- meffcr öon 1-2 2}{ittimeter; bie Sitten im Senirum ber ^ugel, alfo im bafalen S^eil ber ^-äben eine 23reite t>on 10 [i. 3ntereffant ift bie ©nliüicflung einer joId)en ^ugeltolonie im Saufe bc§ ^a^xc§, bie '2ßefeuberg= ßuub uäl^er unterfud^t ^at. ^ie ^^äbm bilben im 5?ugel3entrum über ©reuggeUeu if)re ©poren. Über biefen fterben bie Betten ab, fo ba§ uur eine „©poren= fugel" übrig bleibt, meldte überiüintert. 3nt ?^rül)ia:^r mäc^ft bie eingelne ©pore gum Sfttfaben an§, in beffen 9}Jitte fid^ gtoei ©reng^etten bilben; an biefer ©tette biegt fid^ ber entftanbene i^^ahen oline borerft abäu= reifen. 3)ie ^tUm an beu ©üben bc§ jungen ^aben§ lüad^fen in Iiaararlige f^ortfä^e au§; bie f^äben felbft bleiben im lugeligcn „8ager" beifammen. 3tn §erbft bilben fid^ bann lieber bie ©poren, unb ber ^reig= lauf beginnt bon Dorne. SKenn mir \)a ben ©paltalgen einen giemlid^ breiten 9?a^men eingeräumt ^aben, ol^ne babei über bie l^äufigftcn formen l)inau§gegangen gu fein, fo gefd^al) bieg au§ einem befonbcren ©runbe. S)ie ©diijos pl)i)ten finb al^ bie primitioften ^Pflangen Don 3nter= cffe, meil fie bie cinfacl)ften 33orgänge ppauälic^eu 2eben§ am fd^önften crfennen laffen. SSir lönnen l)ier, mo bie (Strnftur ber ^^romato|)l)oren nodf) fel^lt, ba:^cr aud) bie Selrad^tung im 3)lifrof!op ni(^t ftört, bie ^flangen?;eüe beutlic^ in S^ttioanb unb 3cttin^alt untcrfc^eiben, ber nod) nid)t bifferengiert ift. 3n ber SSertnenbung Don ©attcrte unb bon ^a§Dafuolen feljen \v\x aber ff^on l^ier auf biefer — 105 — • iitebereit (Stufe ber Organifation bcfnimte ©d^mebc^ 3m Softem folgen mm auf bie (Spaltalgeu bte ec^teu tilgen, bte ^np'i)t}cm\, bte eine ^eije bou Drbnungen im ^lanfton i^aben. ®ie grofee ©ruppe ber ed)kn Sllgen umfaßt f^oi^i^eu Don l^ö^erer unb nieberer Organifation, alfo S^ü^olouien unb ©in* gettcr. S)a§ prinzipielle Unterfd)eibung§mer!mal biefcr klaffe gegenüber ber Dorau§ge^enben ift: Teilung bcg 3ellinl^alte§ in S^ö^fi'» "i^^ B^Uj^Ia^infi wnb ta^ ^or^anbenfein Don ^arbftoffförpern, (S^romatopl^oren, im 3fÖinnern. 2)iefe 6;i)romatopt)oren entl^alten nun gumeift ha§ hen ^ßflangenseüen d^arafteriftifd^e S3Iatt= grüit, \)a§ S^Iorop^l)!!, lönnen aber auc^ einen an= bereu garbftoff tragen, Ujie bei ben ^iefelalgcu ba§ „3eantf)op:^t)tt''. 3n biefen ^^arbftoffträgern, bie and) bem protopIagmatifd)en, alfo bem leben^tätigen ^X^eil ber Belle angehören; gefd)ie^t bie ber ^flaitge ä)axalkxU ftifd^e „5lffimiIation", b. 1^. Belegung ber aufge= nommenen ^o^Ienfäure in ^o^Ienftoff unb ©auerftoff. 2)a§ erfte 5prpbn!t biefer 2lffimiIation ift @tär!e ober ha§ Icid^tere DI, ha§ un§ bei ben ©diu^ebeanpaffungen fd)on befd^äftigt 'i)ai. S)ie 2lnfna!^mefä()ig!c{t für ge= iöfte organifc^e ©ubftang, bie bei ben ©paltalgen noc^ eine dtoUc fpielte, ift mel^r unb nielir berloreit gegangen: bie ©upfj^ceen bereiten i^re S^Üfioffe größtenteils felbftänbig au§ anorganifd^en SSerbin= bungen. SSon befoitberem 3ntereffe ift nun bie ^^oxU Pflanzung biefer Sllgeit, bie einen gar fd^i)nen (Sinblid in bie auffteigenbe ©ntmirflnng gemalert. SSol^l finbct fid) nod^ hk primitibe 2Irt ber 25ernte:^rnng burd) ein» fad^e Bellteilung, bei ber 3J?utter= unb Xod)kxicUc bon gleid^er ©röfee bleiben, alfo bie 2lrt, bie mir fc^on an ben ©paltalgen al§ bie ungefc^Iec^tlid^e borfanbcn. Sieben biefer fommt aber eine anbere 2trt ber ^'ortpflansnng bor, bie a\§ „gcfd)led()tlid^e" be= - 106 - Seid)iiet iüirb iiub bie uugef(^led)tlid)e mit 5uuer;ttien= bcr Drganifaltou in ben §interörunb brnngt. 3t)r SSerlauf ift in bcn einfac^ften ^äüm folgenber: au§ einer (Spore, bie toie bei ben (Spaltalgen anc^ I)icr nngefcfjled^tlicl^ gcbilbet tuirb, treten Heine grüne, mit ©ei^eln Derfel^ene „(gc^iüärmer", bie nad^ tnrger S^it fopnlieren, b. l). 3n}ei biefer (gd^märmer legen fic^ aneinanber, morauf bcr ^rotopIa§main()aIt ber beiben Betten gu einer einzigen S^üe gufammenfliefet. 5Iu§ biefer, bie al§ S^QOit ober 3i)0Dfpo^e bc3eicf)nct Jüirb, entfte'^t bann mittelbar ober unmittelbar bie neue ^ftange. 23ei ben nicberen Sllgen finb biefe «Sd^tüärmfporen, bie bei ber Kopulation aU ©ameten be^eic^net merben, gumeift öon gleicher @rij^e unb I^ifeen 3fogameten. 2luc^ bei nieberen 2l(gen ftnbet fid^ nun fcf)on ein @rö|ennnterfd^ieb in ben (Gameten, \o ha^ man t)on Slnifogameten fprid^t. 3^ Slnalogie gu I)ö^eren f^ormen begeic^net man bann bm fleineren betpcg= lieferen „9)?ifrogameten" al§ ben männlid^en, ber bcn größeren njeibltc^eu „2lla!rogameten" auffud^t. ©§ folgt bann in ber auffteigenben ^ei^e ber ©nttoidtlunggftufen in ber f^ortpflangung eine böHige (Srfieibung gmifc^en bem iuciblidien unbemeglid^en (li unb bem männlid^en (Spermatogoib, ba§ betoeglid) ift unb ha^ ®i bel^ufS 33cfrudf)tung anfindet, .^gicrmit ift bann aber aud) bie (Stufe ber gefc^Iedjtlid^en ^oxU pf(an3ung erreicht, bie allen polieren ^flanjen unb 3:ieren gemeinfam ift: ha§ 2}lifrof!op geigt un§ alfo l^icr bie eine bon ben feften 23rüdeu, mclclie 2:ier= unb ^flangenreic^ Derbinben: ha§ ©emeinfame in ber Fortpflanzung. ®a§ Söefentlid^e ber gejc^led)tlid^en ^fortpflansnng in all ben befprod)enen ^Jormcn ift: ®ie ^Bereinigung beg ^rotopIa§ma§ 3rt)eier ^tUm gu einer ^cUe, bie lieber ben 2tu§gang§pun!t einer neuen ^ßflauäe bilbct. 3n ben (§in3elt)eiteu finben fid) nun bie gri)feten - 107 - Unterfc^iebe: balb ^abeii bie ©cfjlünrmsctten Gle{d)e, halb ungleid^e ©eifeelii; bnlb bilbct bie ©täelle nur du ®t (Oogonium), balb eiue größere Slnga^^I (Arche- gonium); einmal erzeugt bie ©ameugelle, ba^ 2lntl^es ribium, nur lüenige, einmal biete Spermatogoiben; bann fönnen bieje auc^ unbetüeglic^ jeiu unb nur burd) bie SBafferftrömung bem ®i gugefii^rt merben. 5lber in allen ^-ällen ergibt fic^ au§ ber 23efruc^tung eine einzige Seile, bie l)ier al§ Dofpore bcgeic^net iuirb im ©egenfa^ gur 3^90Jpore bei 3)ogameten. ' dlod) eine ®igenart ber f^ortpflau.^ung mufe ^ier ermähnt merbeu, bie biologiid^ üou größter 23ebeutung unb mel^r aU eine ^npaj'fung au ungünftige 2eben§= bebinguugeu aufjufaffen \\t, bie „Konjugation", bou ber bie Drbnung ber Koniugaten tl)ren 9kmen l^at. 33et bieder legen fid) ghjei Bellen aneinanber, bie 3ett= mänbe reinen burd), unb bie Sn^alte bereinigen fid) gu einer 3t)gojpore, bie bann gur 2)auerform mirb. 3m ©egenfa^ gur Kopulation gel^t alfo l^ter feine ©c^märmerbilbung borau§. 2lug ber 2)auerform ge^en bann mieber bie neuen Snbibibuen lierbor. ^ieje Kou= iugation läfet [ic^ bejonber^ leidet an ^^abenalgen beob= ad)ten, bie mau iebem graben eutneljmen !anu. (Sinb bie Sellen nic^t felbft in Konjugation, fo iann man bicfe füuftlic^ ^erbeifüt'iren, inbem man fo eine 2llgen= waik in ein flad^eS ©efäfe mit @runbfd)lamm bringt unb frifd^e» ^Baffer barübergie^t. §ält man e§ bann auf fül)ler S^emperatur, fo mirb allbalb bie Konju= gation beginnen. f^ür ha§ $pian!tou fommt nun al§ erfte Orb= nung au§ beu eckten 2llgen bie ber ©rüualgen ober (5l)lorop^i)ceen in 23etrad)t. @ie umfafet rein d)lorop!^t)U= grüne Organismen, bereu Beöeu enttüeber gleid)mä|ig grün finb ober ber 3elltr>anb auliegenbe (^i}loxopl)\}U= platten enthalten. 5lu§ beu brei Unterorbnungeu |at nur bie ber g^rotococcoibeen 23ertreter im eigentlidjeu 5pian!tou. - 108 - SSon ben äQ^iIreid^eu Familien biefcr lluterorb^ nung fönnen f)ter audö nur bie bef|3rod)en Jnerben, beren f^ormen im ^lanlton befouberS auffattenb ftnb ober fel^r l^äufig borfommeu. ©ine ber auffallenbften f^ormeit ftcHt bie f^amilie ber SSolbocaceen in bem l^errli($eu SSoIbog, bem „fugeltierd^eu", bem ©ntgüdfoi aUcv $Jiaturfreuubc unter ben 2}?i!roifo))tferu. 9)lit ben ©eifeelgellen, ben ?^IageIIateu, ftel;eu bie SSoIbocineen, toie fie auä) bcgeid^net loerben, an ber ©rcnse gu^if^en 2:;ier= unb ^4^f(cin3eureid). ®iefe inter= effante Xat\aii)t hjirb un§ noc^ bejd)äftigeu. 2[ßa§ aber bie formen befonberg intereffant mad)t, ift i^re (Stel= lung in ber ®nth)idlung§gcid^td)te. ®iucrfeit§ fteßen fie nämlic^ niebrig organifierte Söefen bar, Ujeil fie auf ber (Stufe freien ^erumfc^märmen^ ftel^cn geblieben finb. 2lnberfeit§ aber geigen fie einen bentlid^en Über= gang p pbereu ©tufen burd) ^Bereinigung ber Seilen gu gröBcren Kolonien unb burd) 2trbeit§teilung, ein ^ringip, ba^ beim 3?oIt)0£ sui" erftenmal in ®r= fd)einung tritt. ©eben toir gleicb auf ben im ^lanfton giemlid) bäufigen Volvox aureus ein, fo fel)en toir !leine grüne 3etlen, beren jebe gmei feine ©eifeeln trägt, burd) ^Ia§mafäben berbunben an ber ^eripl^erie einer ©aücrtfngel angeorbnet. ®er ©urd^meffer einer foldien ^ugel fann bi§ faft 1 aJiiHimeter betragen, fo bafi biefe Kolonien and) bem unbehjaffneten 5tnge fic^tbar bjcrbcn. 2)ie ^ai)l ber bereinigten ^^üen beträgt ^irfa 1000, nad) anberen eingaben big 22.000. 2)te @aUert= fugel ift nic^t etlua eine (Sd)IeimbDÜfnget, fonbern eine ^o^lfugel, in beren 3nnenraum fic^ SBaffer befinbet. 5)ie fleinen Beüen an ber 2(ufeenfeite finb ctma§ obal unb Ijaben dtoa 5 ^ ®urd)meffer. 6ie tragen einen ti)t)if^en, aüerbingS fcbr üeinen roten ^igmcntfterf, eine pnificrenbe ä^afnole unb bie grüne 6.^Ioro^^t)IIpIatte, ibelc^e ben SeU^ii'u meift berbedt. — 109 — ©iefe 3^üeu bieneu alg Degetattüe 3cßfH (ebiglic^ ber ®rnnf;riiiiG unb baim and) ber fJorii'ehjeQung bcr 5?oIon{e. 3i^i* ^^ortpflaiiguug finb fie jüd)t diis gerichtet, trürbeii alfo, tjou ber Kolonie getrennt, qI)= fterben, o^ne für bie ®rl}altung ber 2trt forgen gii fönnen. (Sine intereffante ^rage ^ai man \id) oft Oor= gelegt, ü:^ne eine Slntiuort 311 finben: Sie ift e§ mögs lief), bafe biefe tne^r niS taufcnb ©eifeeln fo f^lagen, \)a^^ bie gange 5?d= lonie fo fid)er be= Juegt tüirb imb fogar @c^tüenfun= gen iiiad)eu fanu? Um nun ha^ ^rinsip ber 2trbeit§teilung beimSSolbOiMiä^er ^u ftubieren, Der= folgen hjir am ein= fac^ften \)a§ 2Ber= ben nnb SSerge^en einer Kolonie im Saufe be§ 3af)re§. (So intereffant biefe $ßorgänge finb, fo !önneu inir ^ier bod) nur bie ©runbäüge betrad^ten. (5ine Kolonie, bie dwa im ^rül^iafir bem SBaffer entnommen hjirb, geigt fd^on gumeift S^Öeit bon berfdiiebener @rö§e. ®ie fletneren, bie mir al§ ^f^ä^rgeöen erlannt ^aben, merben mir öielfad^ tu ^eitunggftabien finben, bie größeren noci^ nid)t. §i)ren nun bie 2;eilungert ber Keinen auf, fo beginnen bie größeren fid) in gleicher SBeife gu teilen, mobei aber bie entftanbenen ^eüni im engen 23er= banbe bleiben, fo hafi fie fc^Iiefelid) eine Kolonie für fic^ bilben, bie alsbalb in§ 3nnere ber urfprüng= 8lbb. 10. Volvox aureus. Cilaä) einem ^räporat beg Siorogijdien ^nftituts.) — 110 - lidjen ^ugel tritt unb bort frei l^erumjc^tüimmt, big fie gelegentlich biird^ eine Öffnung !^inau5fd)Iüpft. (Bold)e nengebilbete Kolonien, bie ungefrf)led)tlicl^ ent= ftcl)en, loerben al§ ^art^enogonibten bejcic^net. 2)a in biefen fic^ ber gleid^e SSorgang boIl3ieI;en fann, cl)e fie bie 9J?ntter!ugeI öerlaffeu, fann man mitunter bret Generationen tneinanber leben fefien. Wü fortfd^reitenber Sa^reggeit !ann man bann in ber Kolonie — b. ^. immer in ber ©aüerte ber 5peript)erie biefer §ol^I!ugeI — größere gang bunfel= grüne ^cUm finben, bie of)ne 2^eilung toad^fen unb ein eigenartiges förnige§ ^lagma befi^en. 2)ie§ finb bie rt)eibli(^en ^'ort^Panäungesellen, bie Dogonien. ®ie treten narf) Erlangung einer beftimmten ©röfee ebenfaEg in§ ^iuuvq ber S^olonie. Slnbere S^Ucn ber ^erip^^erie nun, an ©röfee unb ©eftalt ben üegetatibcn urfprüngtid^ faft gleid^, teilen fi(^ aurf) Iebl)aft unb einige ber fo entftanbenen gerfatten in eine Slnga^l Iänglirf)er ©ebilbe, bie gunäc^ft uod) in ber S^Ue ein= gef(^(offen bleiben, ^iefe rüdft ebenfaEg in§ 3n"ere, pla^t bort unb nun fc^trärmen bie gu ©permatogoibeu getüorbenen Iänglid;en ©ebilbe au§ unb Jucken bie Dogonien auf. Ull§ SJemegunggioerlgeuge bienen gloei lange ©eifeeln, aU ®inne§organ üielleic^t ber rote ^igmentfleä an ber ©ei^elbafig, §at nun ein (Sperma= togoib ein Dogonium gefunben, fo bolirt e§ fic^ unter eigenartigen S3eiüegungen in baSfelbe gum B^Jed ber 23efruci^tung. ^aä) biefer umgibt fic^ bie ©igeHe mit einer giemlidö birfen §ülle unb mirb fo gur (Spore, bie eine Dtul^eperiobe, gemöfjnlid^ bie Söinterru^e bur(^= mad^t. '>)laä) biefer beginnt neue§ ßeben: ber St^öiul^alt einer folcfien Spore teilt fic^ in gtüei, biefe in Oicr unb bie hjieber in aä)t B^Een. ©aburc^ unb infolge 2ßafferaufnaf)me gugleic^ mirb bie B^Üptle aufge« trieben, fie pla^t, unb bie p ©d^märmern geioorbenen Bellen treten au§. ©iefe bilben mieber neue Kolonien, - 111 — inbem fie fid) lebfjnft teilen «nb baBet im 3cßi)erbanb bleiben — ber ^eislauf ift _gefd)loffen, benn Don jo einer inngen Kolonie finb inir anggegnngen. 3n bcmerfen wäre bielleicl)! no^, baB nid^t jcbe Kolonie Dogonien unb Slnl^eribien enti^alten niufe; e§ gibt auc§ nur männlid^e unb loeibIid)e 5?olDnien. ®ann treten bie (Sbermato^oiben in§ freie Söaffer nnb jucken tüeiblid^e ScHen auf. 2)er ^rei^Iauf einer S^oluojfolonie ift beSUjegen fo :^Dd)intereffant, tüeil mir l^ier bie ?5ortpfIanpng§= prin^ibien ber 9latur in einem fo Haren 23eifpiel bor Singen l^aben: bie urfbrünglid^fte f^orm ber 25er= me^rung ift bie S^öteilung; mit p^erer ©ntroicflung folgt bann bie ^(asmaüereinigung gtDeier B^Öf"/ ^ic üorerft nod) gleichartig finb; mit fortfcl)reitenber Dr= ganifaiion folgt bann bie 23ilbung eigener ^^oxU bflan.^unggsellen, ber ©efdiled^t^gellen, unb ben ^b= fdilufe nad) oben bilbet bie Trennung ber Snbibibuen nacb @efd)le(^tern, ber fogenannte @ejnalbimor= bbiSntug. ^el)renh3irnun3ubcnft)fteniatif(^en23etracbtungen äurüdf. ®ie ©attnng SSolboi' pt im ^lanlton nod) einen SSertreter, ber atterbingg meljr Uferform ift nnb I)önftger in Tümpeln p finben ift, ben Volvox globator, beffen (Singeläellen bnrd) bide ^la§maftränge üerbnnben finb. ®ie Dofpore btefer 2lrt ift mit ©tackeln befe^t im ©egenfa^ snr glatten ^auerform be§ Volvox aureus. ®ie f^amilie ber SSoloocincen ift mit biefer ©attnng nod) uid^t crlebigt. «Sie fenbet noc^ ^mi ^'ormen in bie freie (Becfiädjt, bie fid) allerbingS an ©röfee unb (Scl^önl)eit mit bem 3?olooj nid)t meffen fönnen. S)ie eine bon biefen ©atlungen geigt eine ©allertfugel, in bereu 3"«ern fid) meift 16 ^cücn bon girfa 10 (i ®ur(^meffer eng gufammenbrängen. 3ebe Belle trägt gmei ©eifeeln gur SSetoegung ber Kolonie. 2)er ^urc^meffer ber ^ugel, beg „(Soeuobium", be= - 112 - trägt ethja 70 fi. 2){efe ©attung füfjvt bcu DZameii 5ßan= borina uiib t)at nur bie eine 2trt Pandorina morum ([{ef)e 2Ibb. 8). ^Ind) 'i)kv finbet ftcf) bie uiigefd)Ied^tlid)e ^ortpfiansung neben ber gejcl^led^llic^en; nur ntc^t fo fompitstert tote bei X^olboj. 2)ie erfte 2lrt befte^t barin, ha^ eine ©ingelgelte in 16 3:;eile serfäüt, bie ein neue§ Soenobium bilben unb [id) bon ber 2}?utterfDlonie Io§s löfen. S3et ber gleiten 2(rt entftefien nu§ einer ^cUt pmeift 8 (SdjnjärmseÖen, bie au§fd)Iüpfen unb einige Seit im SSaffer frei ^erumf(f)lüimmen; bann f okulieren je 2 (a\§ 3fogameten) unb bilben eine 3t)gof|3ore. 5lu§ bieferget)enbannnad) ber^u:^eperiobe 1 bi§ 3@d)n)ärm= gellen ^erbor, tocld^e iuieber gu Kolonien toerben. ©ine >ilrbeit§teilung ift bei ^anborina nid^t eingetreten: @r= nät)rung nnb ^Jortpfiansung toerben bon ben netct)ung bom SSorgang bei ^anborina. ©uborina ift nid^t fo pufig mie^anborina. 23et ber llnterfuc^ung lonferbierten 3J?ateriaIg ift eine Unterfd^eibnng beiber Gattungen mitunter fdjmierig, ba bie ^cUen öon ©nborina fd)Iiefelid) in ha§ innere ber fic^ aümä^lid) lijfenben ©allertfugel treten. ^Xann fönncn 3JleffUngen über bie (Sd^mierigJeit Ibtnmeg^elfen unb bie ^onftatierung, ba^ and) bei fixierten unb ntd^t flut fonferöierten ©uborinen bie ^tUtn nie fo eng gujammengebröngt finb aB bei ^anborina. - 113 - 2tl§ iiäcf)fte ^-amilte fömieu w'iv bann bie bcr @ceuebe§maceeii anglicbern, bereu ©attungen ntel)r bem Ufer augepreit, aber and) aU ^odifeeformcu öorfommen. Jier^er gepren: Oocystis Naegelii: 2 bi» 8 oDale S^ßeii finb in einer giemlic^ tueit abfte()enben §ülle einge= idjioffen. 2}litnnter umjd^liefet eine befoubere feine §ant h)ieber je ginet ©inselgeüen. 2)ie 33ermcf)rung erfolgt bnrc^ fufgefftbe Teilung nad) bem SSerqueßen ber äufeeren „SJinttermembram". 2lufeer Oocystis Naegelii gef)ört nod^ eine S^ei^e bon «Spegieg gnm ^45Ianfton, fpegicü gum Ufer. Scenedesmus im ^lanlton I)au|3tfäd)Iic^ ber= treten bnrd) Scenedesmus quadricauda (fie^e 2lbb 8), eine c^arafteriftiid)e j^-orm, bie fic^ leicht einprägt unb bnrrfi Scenedesmus obliquus, ber »weniger I)äufig ift. ^te fc^ön grünen, metir eiförmig länglichen 3eüen üon Scenedesmus quadricauda legen fid^ gn je 4 anein= anber nnb bilben an ttn beiben nn^erften ^e\len je 2 beträc^tlidie ^ijrnc^en on^, bie lüir nn§ ben Über= legungen bc§ erften 3::eile§ al§ 8rf)mebeaupaffungen crfennen nnb berfte^eu. ^iefe §örncf)en fehlen bei Sc. obliquus, beffen fpiubelförmige S^-'öen fpi^ julnnfeu. Richteriella botryoides (fie^e Slbb. 8) ift bnrd) bie langen fteifen ©tad^etn tntereffaut. S)ie SeÖeit finb 5U (Soenobien Uereint, oljue bnrc^ ©alterte 5U= fammengetialten 3U tüerben. ®iue Kolonie luirb gumeift üou 16 3eHen gebilbet, üon beueu je bier in einer @rnp|)e bcifammenfte^en. Chodatella: freijd)luimmenbe ^tUtii ober gn 2 bis 8 in gemeinfamer 9J?embrau. 2)ie B^üen tragen gtuei ober mel^r ©tackeln. (So befi^t Chodatella quadriseta au jebem S^öt-'n^ß 2 ©tackeln, bie girfa 15 it^ lang finb; Ch. longiseta je 4 bi§ 10 (Stad^eln, bie big 55 [i lang n)erben nnb Ch. ciliata, bei toeldjer bi§ 8 ^cUcn üereint leben, Iiat an jeber ^cUc meift 6 reinem 33erg= iriftall" gebilbet ift. @ar eigenartig ift bie (Strnftur b{efc§5^an5cr§, bie mo^I bei ben formen bc§ g5Ianfton§ nid^t fo d^aratteriftifi^ ift, aber bei ben 2:ümpeIformen biird) i^re Eigenheiten größtes 3ntcreffe bietet. Sßenn - 118 _ mau fie beut(icf) erfenncn \v\\i, mufe man ba§ 9)iaterial in (Salpctcrjäure eiiiiöe 9)iimiten foc^en, um alle organii(ie ©ubftau^ aufplöfeu. 2n§ Slfi'tmilationgroertseug eull)alteu bie ^k\d' algcu uic^t ha§ Qvmu (5f)lDrDp|t){(, fonberu \)a§ Qdb- braune Xantop^t)!!, ^ier S)tatomtn genannt, ha§ in protoplasmatijdje garbftoffträger eingelagert ift. SBie luir f(ion im biolDgiid)en Xeil gefeiten I)aben, ift ba§ erfte ^^^robnft ber Slffimilation ha§ leichte £)I, ha^ man ftet§ in djarafteriftifd^en 3:röpf(^en in lebenetätigen Bellen finbet. 2)a§ ^la§ma ber ^c\ic ift andi I)ier geteilt in Sellfern unb B^öplfl^nta. ®cr ^ern ift nic^t bei allen formen fid)tbar; beutlid^ erfennbar aber bei ben größeren formen ber ©attung DIabicula, ba i^n fiier bie ^firomatopboren nur in ber ^^erib^erie übcrbecfen, mä^renb feine ^auptpartie in ber 3}^itte ber 3^^^ fi'fi bnrc^fdiimmert. ©ine 23efDnber]^eit geigen bie 5?tefelalgen, bie bi^l^er uod) nldji bt)tlig geflärt ift, fo biel man fid) aucb f<^Dn mit ber ^-rage befaßt i)at: bie meiften Ijabcn, obn)ol)l ^flänsdjen, bie f^-äl)igfeit, ficb frei gu betuegen, o^ne ein SBemegungsorgan gu befi^en. 2}lan fann iljre ^elDegungeu fe^r \d)'6n im 2)lifroifob beob= ad)ten. @§ ift ein gang eigenartiger SInblicE, fo ein „(Sdjiffd^en" majeftätifd) ru^ig babingleitcn gu fcl)en, ha§> bann blö^^lid) flillljält, fid^ menbet ober luicbcr rüdmärtg fcbmimmt. 2lnd^ mit ftärtften SSergrofeernngen iüirb man fein 33cU)egung§organ U)at)rnef)men — luie bon :^öberer unfid^tbarer ^lad)i getrieben giel^t ba^ Settdien feine Sal)n. 3^) fann mic^ l^ier auf bie inter= effaiiten ©rörternngeu über bie Urf ad) en biefcr 23e= toegung nid^t einlaffen*). *) ©ine äufatnmcnfalTenbe ©arfteffuna bte?er ^i^afle finbet Tid) im 2 Iteft be§ 2. 3fa:örctanc5e§ ber Bcitfcfinft: „5)ie ftlein= rnelt", Iicrausgccieben tiou bec bculfd)en Tnifrologifd^cn ©efeüfcfiaft. S)ort Dcöanbelt §. ö. ©d^önfclbt bie groge in einem Slujla^: „®ie €rt§oerönberungen ber ©iatümcen". 119 - ®f)e lütr auf bie f^-ortpflaupiiö bcr 2)tatottteeu einger)cu föimeii, muffen irir un§ bcii 23nit bc» ^ii:fel= paujerg näl)er befeljeu. tiefer ift tiifofcru eigenartig, al§ er Don oben anberg an§f{cl;t aU üou bcr (Seite. a}ian fprid)t Ijicr öon einer ©d)alen= nnb einer @ürtel= banbfeite. ^en ganger felbft !ann man fic^ am einfact)ften üorftellen, hjenn man \t)n mit einer 6cf)acf)tel berglei d)t, über bie ein gut paffenbcr 1}ecfc( geftiUpt ift. S)cr Onerfc^uitt bon 2lbb. 12 (^ig. 3) geigt bie§ bentlid). örper geigt fpegielt in ber ©ürtelanfic^t meöenförmige ^rümmnng. Campylodiscus noricus mit ber eigenarti= gen fattelförmigcn ©cftalt in ber ©nrtelfeite. ®iefe §orm ift infofern intereffant, al§ fie fic^ im ^•ran3en§= baber tiefelgur finbet. Über i^re ßager finb alfo bereite 3fi^i^taufenbe Ijinrtjeggeranfc^t. 3^ac^bem mir nun bei ben ^iefelalgeu ha§ ur= fbrüuglid) gngrunbe gelegte ©^ftem nid)t me^r im einzelnen betbefialten tonnten, !önnen mir gn biefem mieber jnrücftelren, um eine intereffante Drbnung gn befprecben, bereu SSertreter nn§ \a and) fdjon bicifacb befdjäftigt t)aben: bie ^eribinaceen. SSir moüen un§ uor allem barüber flar fein, ha^ biefe Drbnung tro^ ibrer üielfadjen SSejiebnngcn gu ben Diatomeen unb 3ieralgen bocf) eine giemlid) exponierte ©tcKung ein= nimmt, ma§ i^rer eigenartigen (§rnäf)rung gu^nfdirciben ift. ^lan ^ai fie früt)er bur^megg gu ben ^lagettaien gercd)net unb ber 9^ame S)inof(agenaten, hm fie !^eute uod) tragen, geigt bie§ !(ar genug. 5tber fie fiaben mit ben @ei^eltierd)en ihm nur ben S3efi^ ber ^^lageHen gemeinfam. 3^re pflanzliche D^atur ift fe^t gtemlic^ aügemeiu anerfanut. — 12H - 23ür allem fällt ini§ bie lt)pijc^e Duerfurd}c auf, bic aUen ^4^ertbineen gcmeiufam ift. 3" biefer fommt eine tneljr ober hjcniger au^gebilbete 2ä\\Q§= fiird)c. 3n biefen ^-«rc^cn nun fiubcu fic^ bie beibcn ©eißclii, bie imtürlirf) mir am lebcnbeu 9}laterial inib aitc^ ha \\\d)t immer leic^it beobacf)tet iucrbcii föniieii. (Sie cnlipriiigeu an ber (Stelle, mo ßäiige^ unh Duerfnrd)e suiammenlaufen. ®ie Hirsere ©cifeel mirb in ber Sängertmie iiad) I)inten geftredt unb bieiit ([\§> ©teuer; bie längere ift in ber Querfur^e Jialb um beu Körper gefd^Iuugeu uub mad)t mit bem il;nbe bierafdjcu 6d)miugbemeguugeu, bie ha§ ^cM)tii bormärtg bemegeu. ®iefe 2lrt ber SöfomDtiou bcbiugt gugleid^ eine ftcte 2)ref)ung hc§ Sl'ör))erd)eu§, fo ha^ man hd ber müroffopifc^en 33etrac^tuug beu ©nbrurf be§ diolUn^ 'i)at 2ln beut feften 5|3an5er, ber an§ Stßulofe be= ftel^t, faßt bie eigenartige $lältd)enbilbuug auf, bie \)a§ ©ange mie ein funftüoIIeS Mo)a\t erfc^eineu läfet; bei Geratium unb ^eribiniuui ift er nodj an^ einigen größeren platten gnfammeugefügt. ^er 3eninl)alt, ber beu pflan3lid}en G^^araftcr ber 3ubit)ibuen bebingt, befte^t miebcr an§ ^crn uub 3etI|)Ia0ma, in meld)e§ bie (ifiromatop^orcn eiuge= lagert finb. ^iefe finb ^Mättd^en t)Dn gelblid)brauuer ^■arbe unb eutbalteu hm ^cribinin genannten ^^axh= ftoff, ber mit (5;f)Iorob^i)Il beruiifc^t, bei ber 2IffimiIatiou mitfätig ift*). ®a§ erfte ^ßrobutt ber Slffimitation ift DI. 2)ie 33erme^ruug erfolgt burd^ 2^eilung. 2lud) lüerben 2)auerformen, (5^i)fteu, gebilbet, bie au§ ciuer öorauggegangeuen ^Topulation eutftel^en. *) @8 Itecit in bct Wnnoiönte, ber garb ftoff beforge bie Slffimilation, immer eine UnAenauigfeit; beim bie eigentliche Slifimilation^tätigfeit ber ^JSflanaenseQe fäOt ben protoöla?* matifc^en garbftoff trägem 3U. ®er eingelagerte garbftoff ift nur fefunbärer Sebeutung. 127 3in ©eeplanltoit fiuben ftc^ folgeube ©attungcu tjcrtreteii: ^erlbintum' ^at einen auS^^Idteu gufanimcii= gefegten 9}ioiaifpan^,er D^ue §Örnd)en unb geigt bie ^(rten: Peiidinium cinctum üon giemltc^ runber ^orm inib Peridinium tabulatum mit obalcm Umrifj. (5eratiiim, ha^ fc^öiie ^oniseöc^en, mit gc= täfeltem ganger, bei* au§ platten pfammeiigefeöt ift imb brei ober üier ^oriifortfä^e geigt: einen auf bcr einen Seite ber Dnerfnrdje, giüct ober bret auf ber anbcren. Ceratium hirundinella, bie tt)piic^e ^lanltonfornt, I)at nn§ fdjon fo t)iel befc^äftigt, ba^ über if)re 3^orm n)of)I md)t§ mel)r gn fageu ift. Ceratium cornutum ift im ©egenfa^ bagn eine rec^t (^arafteriftifd)e 2^iim|)cIform, bie lüir ^ier beel^alb nur gum 3Ser= gleich ^_eran5iet)en lüoHen. S)iefe §orm ift fiirger unb gebrungnier al§ t)a§' fc^lante C. hirundinella unb befi^t in 'ötn bnrc^iüeg^ nur in ©reiga^I öorl^anbenen furgen ^örnc^en ©c^tnebeüorric^tungen, bie nur üeinen 2Bafferanfamm= hingen angebaut finb. 3» manchen 8een nun, in^befonbere in fteineren, finben.,fic^ mitunter bie intereffanteften Überganggformen gnjifc^en beiben dlcbm biefen beiben Gattungen fiuben firf) nod) Sluei im ^lanfton tjertreten, bie burd^ glatte ^anjer ausgezeichnet finb: @i)mnobinium mit bünner ^autfc^idjt, fo bafs üon einem „ganger" nid)t mel)r gut gefproc^eu ttJerbeu 8lbb. 14. 2tnf§: Ce- ratium cornutum. a?ed)t^ : Cor. hirun- dinella. {'Hai) S)a* bat).) - 128 - füiiii, I)at bte (Spe^iieS Gyinnodinium fuscum mit Dbalem länglid^eu Umriß unb genau in ber Mitte berlanfenber Ouerfnrc^e. (i^Ienobininm mit bicfer ^antjc^ic^t. Gleno- dinium cinctum t)at nal^e^u fngelige ©eftalt, an ber Ouerfnrdie fierbortretenbe Räuber; fomnit im ^45Ian!ton ^auptfäc^Iid) a\§> Uferform öor unb ift nic^t Iiäufig. 2lUe ^eribineen fd)einen toärmereg SSaffer gu lieben unb l^aben ba^er im (Sommer i^re §auptent= faltung. 9^nn gltebern toir an ha§ ^f)t)topIanIton nod^ bie SBefen an, bei loeld^en ber (Streit um il)re 3«= gebörtgfeit gum 2;ter= ober ^ftangenreic^ immer nod) nid)t entfd^ieben ift: bie ^lag eil aten ober 9)Mtigo= pl^oren (©eifeelträger). 3n it)nen 'i)at man mof)! bie ©rengftufe giüifc^en ben beiben großen D^eid^en ber Statur gu fuc^en; benn i^re gange ßebenStüeife geigt pflanälid)e tüie tterifc^e®igentiimlid)feiten. 3n§befonbere aber finb fie ernäbrung0=p]^l)fiologifd) iutereffant. ©inige öon i^nen l^aben (5bIoropI)QlI, !önnen fid) fomit rein pftanglid) ernähren; aber e§ ift bon i^nen nac^geiüiefen, ha^ fie and) organifd)e (Subftang auf= nebmen, tüa§ ticrifcber ©rnäbrung entfpricbt. SBenn man aljo nunmebr giemlicb allgemein fagt, bie ^'lagellaten bilben ben 5lu§ganggpunft für ba§ $f(angenreicb, fo bürfte bamit ha§ Dlic^tige ge= troffen fein. SebenfallS erbeöt an^ htm gangen (Streit über bie ©teltnng ber ©eifeelinge ein tüicbtiger (Sa^: 3u ben Uranfängen gibt c§ feine fefte ©rcnge gluifd)en 2:ier= unb ^flangenreicb — bort finbet ficb nur ein S^ieicb Don Sebeiuefen. 2)ie ©cbeibung ber beiben ^eicbe in 9'labrung§probugenten (^Pangen) unb 9lal^rung§fonfumenten (3:iere) 'i)at ficb erft mit fort= fcbreitenber ©ntmidlung Doügogen. ^er ?yormen!rei^ ber ^lagellaten ift nun ein febr. tüeiter. 2lKe aber ^abcn ba§ gemeinfam, ha^ fie - 129 — aug einer etrtäigen ^tUt befte^eu itnb aU Organ her $8etüegung, be5tef)ung§n}eife 9^a^rung§3Ufu!^r eine ober mehrere ©eißeln am 35orberenbe beg ^örperc^enS beft^en. ®er ^la^mainl^alt ber ^dlt tft bnrc^tüeg§ gefd^teben in ^ern unb3eöplci§ma; meift finbet man auc^ eine ober mef)rere fontralttle SSatuoIen. ®ie gell^ant tft anwerft berfdöieben. 39et nteberen formen ift fte no(^ mentg an^gebilbet; bei ^ö:^eren ift eine beutlidöe „^Ia§mamembran" borfianben, bie aber nod^ bem ^Ia§ma gu^nred^nen ift. SSon btefer 9}lembran berfd^ieben ift bann bie 23ilbung einer ^iitte ober eines ©e^nufeg. SSieber etluaS anbereS ift bie Stniage einer Sellnlofemembran, bie aber fo d^arafteriftifd) pflan3li(^ ift, ^a^ man aü bie ^lageöaten, toeld^e eine folc^e äRembran bilben, gu ben 2llgen red^net. 2ßir finb bem 3. 23. bei ben ^Bolbocineen gefolgt. S)ag ^lanfton f)at Ujo^I ^lagellaten in großer Snbibibnenga^I, bod^ gepren biefe änfeerft Wenigen Gattungen an, fo ha^ eg fic^ nicf)t embfie:^(t, einer beftimmten (Singelftiftematif gn folgen. 2öir betrad^ten bie formen am beften in gmanglofer f^olge. S)er pnfigfte ^^agellat ift fidler ba§ l^errlid^e 2) t n 0 b r t) 0 n, ha§ mand)en @ee bire!t al§ ®inobrt)on= fee d)ara!terifiert. @§ bilbet bnrd)meg§ Kolonien, bie fic^ in 23änmd^enform anorbnen. 2)ie ©inselgeKe fd)eibet einen eigenartigen feften „23ed^er" au§, anf beffen ©runbe ftd) ha§ S^Upla^ma, alfo \)a§ eigent- \id)t SBefen, in ?^orm eine§ t)öd)ft primitiben ^lümp= d^en§ finbet. ®g ftredft an§ bem (Sel^äufe gmet ©eifeeln, eine längere nnb eine üir^ere, bie in fteter 23emegung finb nnb fomo^I ber So!omotion aU and) ber ®r= geugung eines 2öafferftrnbel§ btenen, ber gur 2ltmung nnb ©rnä^rung nötig ift. Stn Beßlörper !ann man gmei Iänglid)e branne ^arbftoffträger nnb einen roten 2lngenf(eä nnterfdf)eiben. ®ie ©rnä^rnng ift ^alb pflanglic^, moranf bie Gpomatoppren ^intoeifen, 91 m mann, 3)a8 ^lanfton. 9 — 130 — f)alb tkx\\ä), ha gelöfte ürgauifd)e (Subftang aufge= iiommen uub Verarbeitet lüirb. 3ntereffaiit ift bie S3tlbung einer S3äunicl^eu= lolouie. S)te unterfte 3^^^ ift ^^c ©rünberin; bei bcr 2;eilung rücft bie eine ^qUc im 23e(f)er embor nnb fe^t fi(5 oben am D^anbe feft. S)ort fonbert fie einen SSed^er ab, ber mit bem erften ein h)enig berüebt. ®iefer SSorgang tt)ieberI)oIt fic^ bei jeber 2::eilung, tüal^rfd^einli^ bi§ eine bnrcb bie 23ett)eglici^!eit bebingte 3al^I erreid)t ift. 3Jiit Eintritt ungünftiger 3Ser{)äItmffe erfolgt (S.t)ftenbilbung. ®ie (S^tifte toirb mitunter aufeer= :^alb be§ ©el^äufeS gebilbet; fie ift jebenfallg bom @ef)äufe unabfiängig. ®ie (Sinteiinng ber S)inobrt)onarten erfolgt nad^ ber f^orm be§ SBed^erS nnb nac^ ber Slnorbnung in ber Kolonie. Dinobryon cylindricum befi^t SSed^er, bie oben gtilinbrifd) nnb unten oft ftar! ge!rümmt finb. S)abur(| erfolgt eine bufc^artige 2Inorbnung ber Snbioibuen gu Kolonien, bie ber^ältni^mäfeig menig ^inäelseßen tragen. 2)ie unteren ©e^äuje ber 23äum= ^en finb meift Heiner al§ bie oberen. Dinobryon sertularia ^ai üafenförmige @e= I)äufe, bie am Unterraube loenig ober gar nic^t gefrümmt finb. ®ie ga^Ireic^en 3nbiöibuen einer .Kolonie finb ftral^lig, befenförmig angeorbnet nnb ftel^en menig ab. Dinobryon sociale l^at !egelfi)rmigc ©el^äufe in ftraf)Iiger Stnorbnung; audö ^ier 3af)Ireidf)e S^Utn in einer Kolonie, bie bid)t beifammen ftel^en. @ine 2lbart märe l^ier ha§ mä}t feltene D. stipitatum (üollftänbig: D. sociale forma stipitatum), bcffen legeiförmige Sec^er nac^ unten eine ftilartige 2Scr= längerung ^aben. 3JlaIIomona§, bie ^^^elgmonabe", ift ein fe!^r häufiger f^Iagellat be§ 5ßIanfton§, bem man feine tlainv al§ ©eifeelmefcn nirfit o^ne meitereg anfielet. - 131 - ®er ^otopIaStnalör^er, ber stüet stemltd) beträd^tltd^e pldtenförmige Sfiromalopl^oren entplt, ift bon einem au§ ©(puppen gebilbeten ganger umgeben, beffen ©inselblättc^en je einen langen feinen berüefelten j^ortja^ mit !ammförmigem ®nbe tragen, ^ie ©eifeel ift im lonferbierten 9}ZateriaI faft nie gu feigen; barum fprid^t man biefe§ eigenartige SBefen auc^ nid)t leicht alg f^Iagellat an. ®ie ^äufigfte ^ilrt biefer ©attung biirfte Mallomonas Ploeslii fein, mit fleinen runben ^^anserplättd^en. M. acaroides ^ai oüale ^lätt^en nnb ift felbft me^r runbli(i). M. caudata ift am §inter= enbe fd^man^artig ausgesogen. Synura uvella ein burd^ bie eigenartige ^olouiebilbung auffattenber @ei§elträger. ®ie hinten gugefpi^teu, fonft eiförmigen, mit ^tvd @eifeeln Derfefienen 3eüen fe^en fic^ mit biefen ^interenben p fugeligen Kolonien gufammen, bie frei l^ernmfcf^mimmeu. ®amit mären and) bie ^anpU Vertreter ber ^^lagellaten aufgegä^tt, bie 3U ben freifd)mimmenben formen be§ Panfton§ gätjlen. 9lun mären uoc^ fpe^iell gmei formen gu ermähnen, ^ibb. 15. Dyno- bereu eine mir fction al§ ,,blinben ^"'^TaviT^'^' ^affagier" auf Slfterionetta gefunben ^aben. (Sie ift ja mof)! fo tüinjig, ha^^ man fie U\d)t überfielt. 2tl§ Diplosiga frequentis- sima mirb fie bejeidjuet unb ^at)\i %\i ben ^agen= monaben. 2luf einem faft fugeligen geftielteu S^örperd^en fi^t ein gtjlinbrifdjer „fragen", in melc^em bie ©ei^el fd^mingt. 2){efer fragen ift bon einem fegeiförmigen gmeiten umgeben, ber nur ^alb fo l^od^ ift a(§ ber äußere. Wit ^ biefer ?5orm ift leicht gu bermed^feln bie noc^ fteinere Diplosigopsis entzi, bereu unterer fugeliger ^eil in einem garten @e^äufe 9* — 132 - ftecft. ©te fanb ftd^ g. 23. im ^oc^elfee ebenfalls auf SlfterioneEa. ®er anbere „D^iauttiparaftt" tft a[§ f^Iagellat f($tüer erfennlltd), benn er ^at bie ©eifeel abgelegt. (§§ tft Colacium calvum, ein grüne§ @eifeel= geHi^en, ba§ ftcf) befonberS im (Sommer oft maffen* baft auf (^ruftaceen feftfe^t unb biefe mit einem gangen Übergng umgibt. 3m (Sd^Iierfee fanb id^ foldje „grüne" ß^^clopiben, bie fd^on bem freien 2luge bur% ibre f^ärbung auffielen unb in il^ren 23emegungen gang mübe erfdjienen unter ber zugemuteten ßaft. SBenn fie fiel) nur in geringen 3}?engen auf einem ^rebSd^en anficbeln, finbet man fie in ber ^egel an ben „(2(^tr)immfüfed)en", ha bort ha^ SSaffer in ftänbiger ^eiüegung gehalten toirb. §aben mir nun mit ber SSefpred^ung ber ?^IageI= laten ha§ ^{)t)topIan!ton fd^on öerlaffen ober berlaffen mir e§ je^t? 3ebenfatt§ menben mir un§ mit ber 23etracbtung ber nun folgenben @ruppe ber^rotogoen entfcf)eibenb bem Zooplankton gu. ®iefe @ruppe fteßt bie aUerniebrigfte (Stufe ber Organifation bar, benn bie ibr angel^örenben SBefen beftel^en nur au§ einem Si^rijpfd^en $rDtoi3la§ma ober ©arfobe, mol^er fie ben Flamen 6arcobinen baben. (Sie bilben eine klaffe be§ großen ^eife§ ber Urtiere ober ^rotogoen, gu benen ja aud^ bie §lagellaten al§ klaffe gere(|net merben. 2Bir giel)en bie formen biejer klaffe beStoegcn in unfere 23etrarf)tnngen mit herein, meil fie al§ primitiöfte Organismen üon größtem biologifd^en Sntereffe finb; gu ben ^od^feeformen fteßen fie ia leine SSertreter, mo^l aber finben fidf) meldje gumeilen als ,,5luftrieb" aus bem ©runbf^Iamm unb als Uferformen. 2)er gange Körper ber ©arfobinen befte^^t, mie — 133 — \d}on ertoä:^nt, au§ einem ^lümpd^en 5proto|)Ia§ma mit meift beutlidöer 3lufeen= unb Snnenfd^ic^t, alfo eine einfad)e lierijd)e „^t\it". 3m 3nueru lann man ben ten mei^r ober meniger beutlid^ unteifc^eiben — mand^e 2lrten befi^en mel^rere ^erne — unb an ber lebenben 3^^^ faßt ein „Organ", menn man l^ier fo fagen fann, auf, ba§ balb al§ SSIä^d^en fid^tbar ttiirb, balb mieber berfc^tuinbet, um bann mieber gum SSorfdiein gu lommen: bie fontrafttle SSafnoIe, bie Uranlage eine§ @jfretion§Drgane§, ha§ auf biefer nieberen OrganifationSftufe mo!^! ber 2lu§f(ieibuug ber beim (Stoffmec^fel t)erbrau(iten ©ubftangen unb ber 5(bgabe be§ gebraud)ten 2ltemmaffer§ bient. ©er 33en)egung unb ber 9lal^rung§aufna{)me btenen eigen* tümlid^e füfec^enartige §ortfä^e, bie je nad^ 2lrt an beliebiger ober beftimmter ©teile i^eröorlreten unb bann iüieber in htn Körper gurücfge^en, beäiel)ung§= meife ben Körper nad^fliefeen laffen. Sn biefen „S(i)tm= fü^c^en" ober ^feubopobien, unb bei ben unbefd^alten (Sar!obinen aud^ im gangen ^örperd^en — !ann man bann eine lebhafte Strömung Üeiner ^örnd^en mal)r= nehmen, bie geigt, ha^ ha§ S^Upla^ma in ftetem „fjliefeen" ift. S)ie5Jiaf)rung§aufna^me ift pd)ft prtmttiö: ber 9^ä^r!örper, ^iejelalgen, pflanglid^e ober tierifd^eüber= refte, Irirb enttoeber beut Körper „umftoffen'' unb tritt an beliebiger ©teile in§ S^Üinn^i'^ ohcv toanbert bie ©c^einfiipc^en entlang unb Wivh an ber Slnfa^= ftelle ber ^Pfeubopobien in ha§ ^ijrberd^en aufge= nommen. §ier bilbet fiel) um ha§ ^5artifeld)en ein Heiner ^ol^Iraum, bie 9^a:^rung§bafuoIe, in toeld^er bie SSerbauung burc^ ha§ ^lagma felbft beforgt loirb. Itnberbanlidie Überreftc treten toieber an beliebiger (Stelle au§. ®ie f^ortpflauäung gefd()ie^t burc^ 3ellteilung. SSon ben Drbnungen ber ©arfobinen fommen für ba§ @ee^Ian!ton gmei in S3etrad^t: bie Sßurgels - 134 - füfeler ober Di^tgopoben unb bie (Sonuentterd^en ober ^eliogoen. jBet hm dltjx^opohcn unterfdictbet man ^lt»ct grofee ©ruppen: unbefrf)aIte2BurgeIfüfeIer ober Slmöbeu unb befd^dte ober S^eftaceen (Testacea). Unbefd^alte .Söurgelfüfeler tami man im Ufer= fd^Iamm ober in Überzügen nntergetauc^ter ^flan3en= ftengel immer mieberfinben. Sie fommen natürlich a\§ richtige ^pianftonform nie in ^^rage. S<^ ermäfine fie aber beSloegen, meil e§ für ben ange!^enben §^bro= biologen öon größter 3Bicl^tig!eit ift, fid^ an biefem primitiven Organismus bie ßebenStätigfeit ber ^roto« plaSmageße flar gu mad^en. SSon befd^alten ^l^igopoben, bie fid^ ein für btefe DrganifationSftufe unglaublid^ tunftOoßeS @e= l^äufe ,,bauen", finben fic^ mitunter als 2luftrieb im Paniton: Difflugia globulosa, bie i^r ©e^äufe aus toingigen (Sanb= unb (Sc^Iammförnd^en gutt)ei(en mit ^iefelfd^alen untermifd)t ^erfteüt. S)ie ^feubo= pobien treten, tvk bei alten befc^alten ^^ormen, an ber Öffnung beS (SepufeS auS; fie finb breit unb fingerförmig. Are eil a vulgaris ift d^ara!terifiert burd^ baS regelmäßig !aIottenförmige ©el^äufe. 3u ber 3Jiitte ber ebenen Unterfeite befinbet fidf) eine freisförmige Öffnung gum 2tuStritt ber ^Pfeubopobieu. Sieben if)r merben üielleid^t nod^ Quabrula, Slebela, (s:t)p{)oberia u. a. aus bem Uferfc^Iamm aufgefpült, fo bafe fie fid^ in f^ängeu auS ber Uferregiou finben. 3^ Ufergrunb felbft lommen faft alte be!annlen J^eftaceen bor, loie ^euarb im ©enferfee nad^getoiefen Jiat. S5on ben l^errlid^en ^eliogoen, bie il^ren 9^amen ,,(Sonnentierd)en" bon ber ftral^Ienartigen 2ln= orbnung ber feinen ^feubopobien |aben, !ommt eines fe^r pufig in (Seen mit moorigem @runb Oor: Actinophrys sol, beffen jd^aumigeS ^örperc^en beutlid) bie mit feinen SläSd^en burdife^te ^inben= - 135 fd^td)t t)on ber lörmgen Tlavl^ä)\d)t unterid^etben Iä|t. 3ni fonferbierten 2)later{al tuirb fic meift biird) SSerluft ber (Sd)einfüfe4)en gum unfd^etnbaren S!Iümp= c^en, ha§ man leidet überfielt. 3n Seen, bie i^r guf^ufe^öffei^ ttu§ tnoortger Umgebung erhalten, finbet fid^ ötelfac^ nod^ ein Tonnen» tterd)en, ba§ feine 5?iefelnabeln bilbet. ®iefe S^^abeln finb am beften hjieber im eingetrocfnelen ^Präparat p erfenncn. ®ie Gattung ift Raphidiophrys; fie ift fleiner a\§ Actinophrys sol. 3nt 2lnfang ift man öer= \nd)i, bie feinen ^Icfelimbeln für bie g^fcubopobien gu Italien; öon biefem Srrtum fann bie 23e= trac^tung be§ einge= trocfneten ^räparatcS rafc^ befreien. SBenn tü'iv nun in ber Drganifation ber tierifc^en Sebe= mefen um eine 6tufe pl^er fteigen, fo ge= langen mir su einer ©ruppe üon Sßcfen, bie aöerbingg aud) noc^ au§ einer einzigen Bette befielen, aber gegenüber ben (Sarfobinen gerabegu lompitgierle Orga= ni§men barftetten. 3:^r auffnUcnbfteS Untcrfc^eibung§= mcr!mal ift ber Sefi^ öon eigenartigen SBimper^ ordnen, bie in faft rntielofcr mirbcinber 2;ätig!eit finb. liefern „SSimperlleibe'' berbanft bie ©ruppe i^ren ^fiamen: äöimpertierc^en (äBimperinfuforien, ßiliaten). Um un§ über ben S3au eine§ foId)en SBefen^ gu informieren, gelten mir am beften öon ber ©igenart au§, bie ben Flamen „3nfu)onen" ober Slnfgufetierc^en bebingte. SJian ^at fie nämlid) guerft in Slnfgüffen bon ^Pfeffer, öeu u. a. gefunben unb in bamaliger naibcr 16. ßtnf§ : Quadrula; xtä)iS: oben Amoebe limax, unten Ar- cella vulgaris. [3tadi ®aba^.) — 136 — 2luffa[fung geglaubt, bie X\a'(i)m feien im Slufgufe neu „enlftanben"; man meinte alfo bie „Urzeugung" in biefem cinfad^en SSorgange be§ Sluftaud)en§ öon Snfuforien in 2(nfgüffen gefunben gn f)abm. 2)a bie ^45Ianftünformen biefer ©ruppe pm (Stubium ber DrganifattonSeinselJ^eiten weniger ge= eignet finb, empfiehlt e§ firf), \o einen Slufgwfe l^ergu^ fteöen: in ein @Ia§ — ein Heine» ®infiebegla§ — gibt man eine fleine Quantität ^eu, mit d\va§ §cublumen barunter, gibt ein bife(i)en Don ber (Strafee aufge= nommenen (Staub f)ingu, befd^toert ba§ (Sauge mit einem ftad^en ^iefelftein unb gie^t nun ^egeu= maff er auf, bi§ etwa gu breibiertel be§ ©efäfecg. ®ie Sufufion läfet man bann rul)ig an einem nid^t gu Igelten Ort ftel^eu. '^ad) etwa einer SBod^e mirb ein tropfen be§ an ber Dberftäd^e gebilbeten feineu §äut= d^en§ im 2)li!roffo|) ein (Semimmel bon Sßimpertierd^cn ber berfd^iebenften Slrten geigen. 9^uu em|)fie|lt e§ fid^, 2:ag für Xag groben ber Sufufiou unter ha^ äJtifroffop gu ue!^men, bann faun mau bie meiften formen biefer @ruppe feunen lernen. f^ragen Ujir ung nun guerft: mober fommt benn biefeg plö^licf)e Sluftreteu bon SBaffermefeu au§ hem tro denen §eu unb (Staub? S)ie 23eantU}ortuug ber f^rage fülEirt gu einer gang eigenartigen Slnpaffnug biefer iüingigen Sebe= Ujefen. S^enn uämlic^ ha§ Söaffer, meldfjeg Snfuforien entbält, mel^r unb melir üerbunftet, fo umgeben fid^ biefe garten SBefen, bie nur im SBaffer leben fijunen, mit einer miberftanb§fäf)igen §ülle, ber aud^ bie öijßige ©introcfnung ber Umgebung nicf)t§ fcbaben fann. Su biefem ,,enct)ftierten" 3iifta«be gleidjt bann ha§ SSefen einem ©taubparlifeld^en, ha§ ber SÖinb überatt i)m Vertragen !ann. Hub bod) ift ha§ ßeben im 3nnern nid)t erftorben, e§ fcbinmmert nur. ^ommt hxt (£t)fte mieber \n§ Sßaffer, fo löft ficb bie ^ütte unb ha§ ^ierd^en fd^mimmt toieber munter im neuen Sebeng= - 137 - bercidde umf)er. tiefer ]^oci)intereffante SSorgaug, aU Sluabiofe bcjetd^net, er!Iärt bie Stllgcgenföart bcr Snfujorten im Söaffer. Söelc^e 9}lengen öon G^^fteu bleiben mm 3. 23. im (Schlamm prüdf, toenn eine 9?egenbfüfee au§troc!net; tüdä)t Ungal)! fjeftet fid) an ba§ @ra§, h)enn nad) reichlichem D^egen bie SBiefe i^re urfprünglicf)c Sobentrocfeni^cit mieber annimmt! ®em 'i)of)cn @ra§ fü^rt nun au^ ber SSinb \o\d)t 6i)ften in 3)lengen %n — fo erflärt fic^ gar Ieid)t, toarum gerabe ber §euanfgufe ha§ befte unb %ai)U reid^fte Unterfuc^ung§material liefert, ^enn all bie angel^efteten, btelleic^t fd^on feit langem eingetrodfneten f^ormen ermac^en im ^egennj.gffer gu neuem 2ehcn unb berme^ren ficf) bei biefem Überfluß üon S^al^rung, ber in bem aufgefd^memmten Pflanzenfett unb ben fi^ löfcnben organifdfiett ©ubftangen gegeben ift, ing Un« gemeffene. 2Ber fid^ nun übergeugen tü\ü, ha^ in bcr 3tt* fufion mirflid^ nur fc!)on öor^anbeneS ßeben neu ermad^t, ftelle gugleicf) folgenben SSerfuc^ an: eine gang fo tvk bie erfte gured^tgeric^tete 3nfufion läfet man eine SSiertelftunbe lang tücbtig fodjen unb fteöt fie bann — forgfältig t)erfd)Ioffen, benn baöon ijängt t)a§ (Seiingen be§ 2}erfucf)e§ ah — am felben Drte auf mic bie erft angefe^te. S)urc^ t)a§ ^odEjen mürben alle borl^anbenen ^eime, bejiel^unggmeife ßebe= mefen getötet; unb menn man ^ier S^ropfen unterfud^t, toirb fid) feine (Spur üon Sufufonen geigen — borau§= gefegt, \>a^ ber SSerfud^ forgfältig au§gefül)rt mürbe. ^el)ren mir nungurUnterfucfiungberSißefenunfercr Snfufion gurüd. 2Bir entnehmen mit einer feinen ^ipette eine fleine 5probe be§ an ber Dberf(äcf)e gebilbeten §äutd)en§, geben biefe auf einen Objeltträger unb legen barüber ein an ben ©den mit fleinen ^ad)§füfed^en t)erfe:^ene§ ®edglä§d)en. ^iefe§ $jSräparat unterfnc|en mir bei d)ida 20O\ad)a SSergröfeerung. ^m 23etrad)= tung mäfilen mir üorerft bie größten t^ormen, bie ber - 138 - Xxop^tn entl^ält. ®te§ njtrb etiüge «Sd^tütcrtgletten madjett, benn bte Xkxä)cn jd^tüitimicu — fcfietnbar — foloffal rafd) im @efi^t§felb uni^er unb ftnb au§ biefent fd)nett entfd)n)uubett, tüenn man beftintmte f^ormen betrachten wxU. 2Btr folgen erft bnrd^ 93er= fd)tebung be§ DbjeftträgerS, um auc^ bte 23etüegung p ftnbteren, bte erfennen \ä%i, ha% btefe Itiingtgen Sßejen fd^on eine primitibe „9^aumempftnbung" Jiaben, beitn fie fd^tüimmen gang fcftön aneinanber öorbei, oI)ne biel gufammenäuftofeen, tro^bem mitunter eine Unsaiil in einem tropfen bereinigt ift. Hm nun bie SBetuegung etn)a§ gu hemmen, fangt man mit f^Iiefepapier bom ^anbe be§ S)ecfelglä§c^en§ SSaffer ab; baburd^ toirb unterm 2)ecfgla§ ein freier ^aum gefd) äffen, unb nun brücft ber äußere ßuftbrucf ha§ 2)ecfplättci^en dtDa§ ein. a fie feine befonbcren 3Jierfmale trägt, :^eifet (5t)topt}ge (SeUafter). S3ei ber SSetrad^tung fällt nun ein Organ be= fonberS auf, haS fpegieE bei leicht gepreßten S;ier= *) ®te genaue Unterfc^eibung ber ^laStnafc^td&tm ift: ba8 ©nbojjlagtna (aud^ ©ntopla^mo) totrb üon einer Sd^ic^t iö^alinen ©ctojjIaSntag umgeben, auf totldjti bie pIogmatijd)e ^eHicula (auc^ ©uticula) folgt. — 140 — d^en in Icbl^after ^ättg!eit ift: bie !ontra!tt(e SSaluoIe, bie ja btefe Xterdjen mit beit ©arfobinen iinb ?5lagel= laten gemeinfam I)aben. 23et größeren ^^ormen, tn§= befonbere beim „^antoffeItterd)en"Paramaecium, ift fie befonberS Iei(i)t gu erfemten. §ier jd^Iiefeen rabiale Suful^rfanäle ein !ugelige§ 23In§d)en ein. drft bel^nen iid) nun bie Kanäle aug, inbem fie fid) füüen; bei nac^folgenber Entleerung burd^ Sufattintensiel^en geben fie i^ren Snl^alt an ha§ ^auptblägc^en ab, ba§ fid) babei au^bel^nt. S)ann ixd)t fid^ bieje§ gufammcn unb gibt feinen ^x[i)a\t nja^rfd^einlid^ burd) bie ©ptop^ge ab. ®ie 23eU)egungen ber SSa!uoIe bienen überbieS aller Söafirfcbeinlid^feit narf) SltmungS^toecfen burd^ 33efd^Ieunigung be§ SBofferh)ec^feI§. ®a§ 3ufammen= ^iel)en begeic^net man aU (Stiftole, bie Slugbel^nung aU ®iaftoIe. ©o fielfit man, ha^ bie (Stiftole be§ 23Iägd^en§ mit ber ©iaftole ber ^anäld^en unb um_ge= fe^rt gufammenfäHt. ®iefe Suful^rfanälc finb nidfit bei ieber Gattung borl^anben; fontraJttle SSa!uoIen finben fid^ in @in% Sjxtd- ober SJiel^rgal^I. SBenn toir fo bie eingelnen organäbnlid^en ®in= ridf)tungen biefer primitiben SBefen überbenfen, fo tüunbert e§ un§ nid^t, ba^ einer ber erften ^leinmelt» forfc^er, ber berüfimte (^^v. ©l^rcnberg, bon ed^ten Organen biefer 3:ierd^en fprad^ unb biefe fclbft be= fc^rieb, alg „bie 3nfufiongtierd^en al§ bollfommenc Organismen". 9lun loäre nod^ ein Ujid^tiger S3eftanbteil beg ®ntobIa§ma§ p betrad^ten: ber ^ern. 9Jian !anu i^n bei ben meiften Snfuforien o^ne U)eitere§ erfennen; befonberg beutlid^ toirb er im etn)a§ ge^refeten ^ör= perd)en; toenn man bem SBaffertropfen nod^ ettt>a§ 2pro3entige ©ffigfäure gufe^t unb biefe mit ^liefebajjier unterm ^erfglögd^en burdifaugt, fo gerinnt ber ^ern rafd()er al§ ha§ ^laSma unb l^ebt fid^ bann nod) beffer üon biefem ab. (h fd^eint bie ^^unltionen be§ ^tU- leibeS gu leiten. (Seine ^orm ift gumeift fugelig b\§ - 141 - bol^nenförmtg, bei einigen Slrten rofenfrangförmig, M anberen geiunnben. S3ei Paramaecium nun ift int ^ern eine Heine Wlnlhe gebilbet, in toeld^e ein gtoeiter Heiner S?ern eingelagert ift: e§ ift alfo eine (Sonberung in jtoeierlei ^erne eingetreten, bie an ©röfee t)er= fd)ieben unb aud^ p:^t)fiolDgifc^ nid^t gleid^toertig finb. 3JJan begeic^net ben grofeen al§ aJia!ronu!leu§, ben Heinen al§ äJiifronuflenS. 3eber ber beiben ift öon einer eigenen 3J?embran umgeben; ber 3JJi!ro= nuHeug befiiibet fic^ bei ben anberen Slrten neben bem ÜJia!ronufIeu§. ©ie ^ernber^ältniffe finb alfo bei ben Siliaten bebeutenb fompligierter aB bei ben (Sarbbinen unb ^lageHaten. 2)ie aSerme^rung ber SBimpertierd^en erfolgt burd^ einfadje ßetttcilung, gemö^nlid) burcf) Quer= teilung. S3ei ^ierd^en au§ einer Snfufion lann man fie fel)r leicht beobachten. ®iefe 2lrt ber (^ortpftan* gung fc^eint aber nur eine beftimmte S^itlang mön= lic^ gu fein; bann tritt eine gemiffe (^rfd^öpfmig ein, bie nun burd) ben ^öd)ft fornpligierten SSorgang ber Konjugation au^geglid^en toirb. 2Bir lönneu btefeu nur in ben ^auptteilen betrachten. 3tüei t)erjd)iebene Snbibibuen legen fidf) an= einanber; bann bilbet fi($ eine SSerbinbung ghjifd^en ben beiben S^ÖpIagmeii, njobei ängleid() ber 2J^afro= nnfleu§ berjcjnjinbet. ®er aJ?i!ronu!Ien§ nun mäcfift unb teilt fic^ in 2 ^^eile, fo ha^ nun in^gefamt 4 Kerne in ben fonjugierenben B^Uen borfjanben finb. ®urdf) bie gcbilbete Pa^mabr liefe tritt nun ein 5(n§taufcl) öon gmeien biefer Sieilferne ein, inbem in jeber 3eÜe ber eine Seilfern bleibt, ber anbere in bie anbere Seile übertoanbert. 2)amit ^at icbe§ 3nbibibnnni einen Xeil be§ eigenen unb einen bc§ fremben aJiifro= nnfleug; biefe beiben Seile bereinigen fid^ bann unb bilben einen 2J?afro= unb einen 2)IifronnfIen§. ®ann treten bie Siercöen mieber au§einanber unb beginnen olsbalb eine Iebt)afte SSerme^rung burc^ Seilung. — 142 — . 60 her eigenartige gerabcgu gel^eimnigboHe 5ßor= gang ber Konjugation bei Paramaecium. 23ei ben übrigen Gattungen fpielt er fidf) äfinlid^ ab. (Sine§ ift bemer!en§n3ert: S5ei ber Konjugation ^i)ielt ber a^HfronoHeuS, ber 9^eben!ern, bie §auptrotte. 3J?an 1)at xf)n ba^er aud^ al§ @ef§Ied^t§!ern be3eid)net. Sßenn tük nn§ nun prüdfertnnern an bie ^ort= pflanpng ber einseiligen ^flän^djen burd) Seßteilung uub ben SSorgang ber Konjugation bei biefen, jo fe^en toir iüieber ben innigen 3«ffintmen!^ang gtoijtfien 2^icr= unb ^^flansenreid^. 3n jt)ftematif(^er SSegieJung nun unterfd^eibet man bier Drbnungen, l^auptfäd^Iirf) nad^ ber 2lnorb= nung unb bem S3au ber SSim^ern. ®iefe toären: bie ^olotrid^en, SnfuforieUj bereu gange^ Korperd^en mit äiemlicl gleid^artigen (S,ilien befe^t ift: bie §etero= trieben, bei toelc^en Heinere ©ilien bie ^zUt um* geben, eine 6pirale größerer Söimbern !^auptjäd)Iid^ ben SeKntunb umüeibet (aborale SBim^erfpirale); bie ^eritridöen, bie nur eine Söim^ergone befi^en, be= ^DuberS bie aborale Söimperf^irale unb ^ppotrid^en, bie tl^re 23etoimberung au§f(ilieBIid^ auf ber „33aud^= feite" tragen. Stn biefe öier Orbnungen fdE)Iiefeen fid^ noc^ bie @auginfuforien an, bie aber für ha§ ^lan!ton fo gut wk nid)t in ^5rage fommen. 2ludf) bie genannten Drbnungen fiaben nid^t burd)U)eg§ SSertreter im $Ian!ton, toenu and) bie Ufcr^ gone mel^r Gattungen aufttteift al§ bie ^od;feef(äd()e. @§ fommen in erfter ßinie bie ^olotrid^en unb nod^ md)x bie ^eritrid)en in S3etrad§t. SSon ben ^olotrid^en ift befonber§ eine f^orm Don Sntereffe unb in mandöen (Seen aud^ fef)r pufig: Coleps hirtus, ber fd()on burc^ feinen eigenartigen „ganger" auffällt. Xa§ ©fto^Iagma ift nämlid^ in regelmäßigen ^^elbern angeorbnet, bereu ^^eöicula er= l^ärtct ift. 3n ben ?5ur(|en gtoifc^en biefen f^elbern fd)Iagen bie (Milien. Ser Kör|)er ift ionnenförmig mit - 143 - breit abgeftu^tem SSorbereube, ha§ qani Dom 3J?unb eingenommen tt>trb. ®a§ innere bc§ ^ierd^en§ geigt nun meift eine 9}lenge grüner S^Ken, bie eine ganger» ftruftur mitunter gar nic^t me^r erlennen laffen. S)iefe Seilen ftnb felbftänbig lebenbe Sllgen, bie fic^ im 6:oIep§!örper gar mof)! füfilen unb fic^ bort aurf) üer« mehren. SBir finben ha^ Sufammenleben bon 2:ter unb ^flange in gegenseitiger ©rgängung, \)a§ un§ ja im großen fd^on bejc^äftigt ^at, in großartiger SSeife im fletnen illuftriert: 3:ier unb ^Pange j^aben \\ä) l}kx jogar gu einer 2eben§gemeinfd^aft bereinigt. S)a§ $flänä(|en, Sood^Iorelle genannt, lebt im 3nnern be§ ^ierc^en§, alfo im (SnbobIa§ma, o^ne berbaut gu Serben unb liefert burd^ bie Slffimilation feinem SBirte ben 2(tmung§=@auerftoff gleid^ bortfiin, hjo er un= mittelbar bermenbet toirb. ^afür ergibt ber (Stoff= toed)fel be§ SBirteS to{)Ienfäure, bie fogleid^bom^fiäng- rfien aufgenommen toerben !ann. e: „'Ber Sau eines 9tabcrticrclien§ aU ffleifüiel einfacher ttcrijdtier Orc^antfation" im „^af^thndi für Wifto]topiUx" {\iit.f)t Stteroturtjerjeid^nig). — 153 — ftü^t ftd^ bor allem auf bie 2eben§hjeife: ob fret= lebenb ober feftft^enb; bamt auf ba^ SSor^aubenfetn ober ^el^Ieu eiucg ^augerg. 3in ^lauüou fommeu uatürltc^ utc^t aug allen Drbnuugeu S^ertrcter Oor; in^befoubere gehören feftfi^eube f^ormeu faft au§= fc^Iteiltc^ tu bte Uferregtou unb toerbeu fic^ mot)! nur anwerft feiten in einem ^od^feefaug al§ l^iuau§= gefd^lüemmte ©jemplare fiubeu. ^^\\d)t man aha ha§ Ufer ah, fo !ann man nid^t gar feiten Dom 2ßeIIen= fd)Iage lo^geriffene feftfi^enbe Sßefeu erbeuten. Wlan mufe fid) bann hjoi^l pten, biefe unter bie eigentlid^cn ^lanftonformeu p red^nen. ®ie einzelnen Drbnungen ber 9?otatoricnftnbnun: 2ßeiblid[)e Spiere bauernb feftfi^enb, mit ©e^äufe ober (Saüertfc^eibe, häufig foloniebilbenb: Rhizota (im (See al§ Uferformen an untergetaud^ten ©tengeln. Slur eine 2lrt ift %nv ^lanftonform geworben). Söeiblid^e 2^iere nie feftfi^enb, nie mit ©el^äufe ober ©allertliüHe, nie foloniebilbenb: Ploima (für ha^ Panftou natürlich bie ioirfjtigfte Drbnung). 2)iefe Drbnung gerfäöt in bie Unterorbnungen: dinmp^ ungepangert: lUoricata; 9?umpf gepanzert: Loricata. ^ör))er mit langen, bicfen floffenartigen f^ortfä^en, bie pm Springen bienen: Scirtopoda. 2)ie Drbnung ber 23beUoiba mit teleffopartig eingie^arem f^ufe ^«t and) feine 25ertreter im eigentUd)en ^lanfton. ^iefe (Einteilung ift entnommen au§: (5-t)fert!^= (Sd^önic^en, „®infac^fte ßeben§formen" (fiel^e2iteratur= öerseidjniS). (Sie entfpridfit ber ^laffifigierung nac^ ben neueften ©rgebniffen. SSon ber Drbnung ber D^tl^igota uuterfd^eibet man ghjei ?^amilien: bie fjlo^culariben unb bie Sf^elicer? üben. ®ie erfte f^amilie geic^net fic^ burd^ eine gerabegu Jjrac^tOoÜe Entfaltung be§ 9ftäberorgan§ an^. §ier ift \)a§ G^ingulum ftärfer enttoidCelt al§ ber 3:;roc^u§; e§ ift in fünf big fed)g furge 3ipfel auggegogen, an benen 154 SBünbel bon langen fteifen SBtm^crn [teilen. Um bcn Körperbau gu geigen, rttnrbe bte f^iQWi^ aufgenommen. 2)te f^amtlte ber 9J?eliceritben i)at einen SSertretcr im §od^feeplanIton. SBo^I berträgt fid^ ber 29egriff (Sd^mebemefen nid^t mit bem erften Orbnung§= mer!mal: feftfi^enb, aber mit bem ?;n)eiten: fDlonien= bilbenb. 23ei ber ©attung (5onod^iIu§ ift nämlirf) bie gange Kolonie gur pelagifd^en SebenSmeife über= gegangen. '2)ie (Sinseltierd^en l^aben an einem mel^r glodfenförmigen Körper einen ^ufe, ber d\üa§ länger ift al§ ber Körper, aber nid)tin biefengurüdf: gegogen merben fann; er mirb nur pfammengegogen. 3m ^ufe befinben fid^ nun ftarf au§ge= bilbete ^lebebrüfen, meiere aber ©aöerte abfonbern. ©ine ©aÖertefugel um= fd^Iiefet nun bie gange Kolonie, meldte bi§ gu 30 Snbiöibuen entfiält. 3m !onfer= bierten 3J?ateriaI erpit man faft nie ©jemplare mit au§geftredEtem ^n^t; hoä) ift (Sonod()ilu§ aud^ in biefem Suftanb unfd^mer gu erfennen. SSon ber !oIonicn= bilbenben ©attung unterfd^eibet man gmei Slrten: Cono- chilus unicornis mit einem D^ücfentafter nnb Cono- chilus volvox mit gmei foId)en Si^aftern; le^tere 3(rt ift aiiä) Heiner al§ erftere. 3u biefen beiben fügte ©eligo nodf) eine britte 5lrt, bie niemals l^olonien bilbet unb aud^ 2 ^after befi^t: Conochilus natans. ®iefe f^orm tftfogar größer 3166. 19. Conochilus volvox. - 155 — al§ C. unicornis unb ift öon einer tretten, gta^^eüen ©allertplle umqeben. ^nn pr Drbnung ber S|SIotma, bie haS dtähev- ikxplantion be^errfc^t. 23etrad^ten totr erft bte Unter= orbnimg ber ungepan^erten D^otatorten, ber Sttorlcaten, bie eine D^eÜ^e bon Familien nmfc^Iiefet. 2^on biefen fommt für ha§ ^lanlion bor attem bie Familie ber 8lbb. 20, ßitlTS: Philodina; in ber 9D?tttc: Asplanchna priodonta, barunter ein Sauerei; rrc^tS: Floscularla. («ßacö ®obat).) Asplanchnaden in SSetrad^t, bie burd^ ha^ f^elfilen be§ ®nbbarme§ c^arafterifiert ift. 2)ie ^örperform ift au§gefpro(f)en facf artig. 23ei biefer 5lrt ift natürlid^ toteber ein großer Unterfd^ieb ghjifd^en ber lebenben unb fonferbierten ^orm. Asplanchna priodonta eine ber gefräfeigften $)3Ian!tonformen; it)r fallen felbft ^opepoben gnm Opfer. 2lm fcgelförtnigen S^täberorgan fefjlt ber ^ro^u§ 156 — bollftänbtg. S)a§ ^terd^en irtrb bi§ IV2 MUmda grofe unb hcljält bte dter im 23rutrauttt, bt§ bie jungen enlfcf)Iüpft [inb; btefe, ettoa l^alb jo grofe al§ ba§ 3J?uttertter, fdjiüimmen bann meift nod^ im 23rnt= raiim etit)a§ l^erum, e^e fte ben 2Iuggang finben. ®ie 2lrt i)ai brei 2lugen: ein grofee^ im ^aden unb gmei Siiebenaugen auf borfpringenben 2lu§Iäufern ber «Stirne. 2)ie tiefer finb gufammengebrüdt mit gebogenem, fidöel« förmigem Slufeenranb; ber Sunenranb ift gerabe. 3"= meift erfd^einen bie 3Jiännd)en ber Asplanchna prio- donta im 3Jiai unb D!tober; finb aber bereingelt fcf)on ha§ gange 3a^r ^inburd^ beobachtet morben. @ie finb bebeutenb tteiner al§ bie SSeibd^en unb fegeiförmig. Asplanchna brightwelli ^at mtf)x ot)aI=5^Iinbrifd^en Körper unb nur ein auf bem ©el^iru fi^enbe§ 2luge. 2)ie tiefer finb gtilinbrif d^ unb fid^el« förmig gegeneinanber gebogen. Wlännäjen unb SBeibd^en biefer 2lrt finb gletd^. Asplanchnopus myr- meleo unterfdEieibet fid) Oon ber t)orau§ge]^enbert (Sattung l^auplfäc^lid^ burd^ ben 23efi^ eines feitlic^ borftredf= baren B;ufec§, ber aßerbingg giemlid^ fnrg ift. ®ie näc^fte gu betrac^tenbe f^amilie märe bie ber Synchaetaden, bereu formen bnrd^ einen fegel= förmigen Körper au§ge3eid()net finb. 2(uf bem 9?äber= organ finben fid) ftetS drl^ebungen, bie 2Bimperbüfdt|eI tragen, unb Xaftborften. 2ludf) ein furger f^ufe mit gtüei ^tf)m ift üorl^anben. Synchaeta pectinata trägt am D^äberorgan ätoet feitlid^ abfte^enbe, bemim|)erte SSorfprünge, auf 9l6b. 21. Synchaeta pectinata. (Sftad) 3ac^ariag.) — 157 - ber (Stirnjette §iüei ^after unb bier SSorftentoargen. 3n ber 3J?itte ber (Stirn befinbet ftc^ ein rot ober bläulich pigmentiertet Stuge. ®ie (Sommereter tragen lange feine ©tadieln, tDoI)Iäur förpfiung ber ©d^ioimms fät)igfeit. S^un eine gamilie, bie gar d^arafteriftijc^e ^-ormen be§ gJIanftong ftcHt: bie Triarthraden. S)er Körper ift ftetS fnfelog unb befi^t eine bicfe Cuticula (§aut), Ut burd) (lf)itinleiften berftärft ift, fo bafe man mit* unter einen ^Janjer gu fefien glaubt. 2Ba§ bie ?}amilie sur eckten $pian!tonfamiiie ftempelt, ift \>a§ 2Sor:^anben= fein t^^jifc^er (Srfjnjimmtoerfgeuge, bie un§ ja im bio« logifrfjen 2:eil fc^on begegnet finb. ®ie ?^ormen biefer (Sruppe finb: Po lyarthra piatyp tera, bie and^ im !onfer= vierten 9JiateriaI an i^ren fc^iüert=, begiei^ungShjeife feberartigen ?5Ioffen Ieid)t gu erfenuen ift. Sin ieber Seite be§ etwa red^tecEig umriffenen ^örper§, beffen Tanten abgeftumpft finb, finben ficf) gtoei 23ünbel bon je brei foldien ?^loffen, fo t>a^ in^gefamt 12 foId)er D^uber bori^anben finb. ®ie 3J?U0fuIatnr, bie biefe Organe betoegt, ift an ber beutlic^en (Streifung gut 3U erlenneu. 2)ic SBeobad^tung lebenben 3)lateriale§ ift !^ier fe{)r intereffant, ha fic^ bann bie eigenartige liöetoes gung ftubieren läfet. ©etoij^nlid^ fd^mimmt ^a^ Xkx- ä)tn mit §ilfe be§ 9^äberorgane§ im S^ropfen baf)in; plö^Iid^ bann ein Schlag mit ben ?5Ioffen, unb e§ ift au§ bem @efi(^t§felb entfd)mnnben: S)iefe ^Jloffen bienen alfo gu ftofemeifen, ppfenben ^eloegungen. 3n ber 9ladfenmitte fi^t ein runbe§, tiefrote§ Singe. Thriarthra longiseta ift nid^t fo ^änfig iüie bie boran^ge^enbe Slrt. Sie ):}ai einen länglich runben Körper mit brei fel^r langen (Springborften, beren eine am ^interenbe, gtoei am SSorberenbe be§ Körpers fte^en. 2ln ber (^tirn befinben fid^ j^mei Singen. ®ie Slngabe (SeligoS, ha^ fie bei pufigem SSorfommen 158 — oft ?,n 3 big 10 (BtM feft mttetnanber Uerlteben, ^abt id) im XcQexn]ct beftcittgt gefmiben, too [ie jonft aUtv- bing§ mö)i gar fiäuftg tft. 2)amit lüären bte f^amilten ber mtgepansedeu diühexikxä)cn cx\ä)bp\t. ®§ geigt fid^ aud) bier, h)a§ lüir jcbon im biologifd^en S^eil ertaunt !^aben: 2Ser= ^ältniSmnfeig toenig @attun= gen, aber tnit= unter unge= I) euere 3nbtbi= buengal^I. 2)a§ ©lei^egiltöon ber nä(i)fteu Unterorbnung ber ßoricaten, tüdä)t reigenbe formen auf= toeift. 23et i^nen läfet ha§ !onfert)ierte 3J?atertaI tüemgfteng bte ganger öott* ftänbig erfen= neu, toenu aud^ ber Körper felbft big 3ur Un!enntUcl^!eit ber Organe pfamnienid^rutnt)ft. 2II§ erfte ?^amilie ber @e|)anäerten toäre bie ber D^attuliben gu nennen, eine febr forntreic^e ©ruppe, bie aber nur einige Slrten inS $Ian!ton liefert. ®er ganger befielet au§ einem eingigen röhrenförmigen 8lbb. 22. Stnfg oben : Triarthra longiseta, barunter Polyarthra platyptera ; red^tS: Pedalion mirum. (9ia4 ®abat).) — 159 - (Stücf, an tüeld^eg \xd) ein fiirger %ü^ mit einer ober gtüei Sä}en anfe^t. Mastigocerca capucina ift toieber btolos flifd) fef)r intereffant. ®er fnr^e, faft ftummelfijrmige §ufe trägt eine 3^^^, beren Sänge bie be§ ^^anserg faft erreicht. 211^ ^aftorgan fann biefe nalürlid^ nic^t in i^vaQc fommen; bafür I;at fie eine anbere f^nnttion übernommen: fie ift gnm ©d^njebeorgan ge= toorben, gum 9^abelanfa^. ©ntfprec^enb biefer neuen f^unftion ift fie nun gang anberS geftaltet; aber an bie früi^ere f^unftion erinnert ber feine ^anal, ber bie 3e!^e nod) burd^gie^t. ^Jleben bicfer 3e^e trägt ber ?5ufe nodö ätoei ungleid)e S^lebenborften. ®a§ ^aupU unterfd)eibung§mer!mal biefer 2Irt ift bie ^orm be§ ^an^erg, ber fid^, bon ber ©eite gefe()en, toie eine ^apnge über ha§ ^o|)fenbe öom dindtn i}tx wölbt. Mastigocerca fommt nod) in einigen 5lrten Oor, beren Unterfc^eibung befonber§ in fixiertem 3}kterial giemlic^ fcbtoierig ift: Mastigocerca bicornis mit langem 3t)linbrif(i)en ^Panger, Der öorne in gtrei dornen ausgesogen ift. ®er gu^ ift lang unb trägt eine lange gefrümmte 3^^^/ fl« ham S3afi§ t)ier ungleid^ lange ©riffeldjen ftel^en. S)ie Sänge ber 3^^^ fdieint mit ber 3cil)re§äeit gu n)ed)feln. M. stylata l)at unregelmäßig obalen Körper mit einer ^e^e, beren ßänge unter einem drittel ber ^örper= länge bleibt. M. setifera trägt eine ftarfe ^iadfen* borfte unb einen l^afenförmigcn 8tirnfortfa^. Schizocerca diversicornis leitet bereite gur folgcnben fj^niiiic über, ©ie ^at einen fräftigen ^u^, ber am @nbe gtoei 3e^en trägt. 2lm §interenbe be= finben fidf) gtoei ©tad^eln, öon benen ber eine Oer= lümmert ift; bal^er ift ber (SpegieSname gebilbet (ber= fd)iebenl)Örnig). Seh. var. homocerus f)at gtoei gleid^s artig gebilbete ipinterftad^eln. ®ie t^amtlie ber 23rad)ioniben nun ift im ^üm|)el mit einer großen 3a^I bon Slrten Oertreten; - 160 im ^lanJton ber (Seen f}at fte nur lueutg ^ortneu. ®{e 23racl^tontben sagten gu hcn formenfijöuften ^äber= üerd^en unb ftnb infolge ber gla§!laren 2;rati§pQren3 be§ Tangers ]cp hanthaxc (Stubienobiefte für bcn, ber t^re Drganifation nä^er betrachten njtll. (Sie lieben grofee, tiefe (Seebedcn nic^t; man W'xxh fie pmeift in fl^ad^en, Heineren Seen finben. 3^i* ^ßanger befielt au§ %ox]aU unb SSentralpIatte, beren D^änber tjerbunben finb. S)ie ®orfaI= platte ift meift gemölbt, bie SSentralpIatte flac^. S)te f5or= men tragen aUe einen mu§{u= löfen t^ufe mit 2 Beiden. ®er ganger l^at nad^ ber 2)or= falplatte öörne 4 big 12, hinten meift 2 dornen. (23et Noteus, ber fiel ah unb %n in flad^en 6een fpegieß al§ Uferform finbet, ftnb 2 dornen borne unb hinten Siemlid^ lange ausgesogen.) $ür. ben ^ufe ift im ^Paujier eine meift !reiS= förmige Öffnung am ^interenbe beg S3auct)fcj)ilbe§, toeld^er ein 2lu§fc|nitt be§ 9fiücfenfc|ilbe§ entfpric^t. SIIS ed^te ^lanftonformen, menn aud^ gumeift nur in flachen fteineren (Seen, !ommen öor: Brachionus pala mit länglid^ eiförmigem 3166. 83. Sinfg: Noteus ; red^tS : Schizo- cerca diversicornis. (SRad^ SabaJ).) - 161 - Körper unb gtemlid^ gletd^ langen btcr dornen be§ SSorberranbeS; ^iüif^en ben beiben mittleren ift eine tiefe ©inlerbnng, in tt)eld)er fic^ ber borfale 2;after befinbet. %k @ier l^eften fid) mitunter burc^ feine (SaHertfäben an. Brachionus angularis ^at einen raupen ^J^anger, ber burd^ Eeiften in gelber geteilt ift. 3Öm fej^len bie d)arafteriftifc^en @tacf)eln ber anberen ^rad^ioniben; nur am ^interenbe trägt ber aud^ meniger burd^fi(^= tige ^^an^er gtuei ftumpfe, lur^e 3aa^ S^ierc^en trägt. 3Son ber ^^amilie ber S^nceiben, bie au^ge* fprocfiene 2:üm^eIbetüo!^ner finb, fommt nur eine fjb^m im ^Ian!ton bor: Chydorus sphaericus, ber „runbc ßinfenfrebS". ®en eigenartigen 23au ber ß^nceiben erfeben toir au§ ber Slbbilbung. G^arafteriftifd^ ift bie 2)armf(^Iinge für biefe ^amilie. ^a^ Sluge ift nid^t fo gro^ wk im SSert)äItui§ bei ben 2)ap^niben, 28. Bosmina gibbera. i^laäi Sadjaxiai.) ilmtnann, SaS ^lanlton. 18 - 178 bafiir ift ba^ Sflebeimuge ber^ältm^mäfeig größer. Ch. spaericus ift feine c(i)k ^lanftonform, obmoöl er fiel mttunler in größeren liefen finbet; er ift offenbar au§ ber Hferregion l^ereingefommen, m \a feine SSertoanbten nic^t feiten p finben finb. ®r fd^eint fid) aber aud) in freier @eefiäd)e gar too^I gu füllen. S)ie f^amilie ber 2t)ncoba|)]^niben lommt für ha§ eigentlid^e 6eepIan!ton nid^t in 23etrad^t. 2?Dn ben ©^mnomeren nun, benen bie (^araf= tertftif(i)e Schale fe^It, finben fid^ f^^ormen fotool)! üon ber t^amilie ber ^Dlt)= t):^emiben al§ ber 2epi0' boriben. (Sie finb bie größten panIton!reb§(^en; im. ^egernfe^ ergab ein f^ang au§ girfa 30 2Jleter 2;iefe einige ©jemplare ber ßeps tobora Don faft 2 äentt* meter Sänge. ®ie ^oIt)p]^entibcn, bie i^ren S^amen bon bem un* getoij^nlid) großen Singe §aben, ha§ ben gangen ^opf auffüllt, geigen nur ^ubi= mente ber (Schale, bie beim 2ßeibd)en gumrudfadartigen S3rutraum toirb. ®ie bier 5ßaar ©d^toimmfüfee finb gu @reiffüfeen umgeformt. Polyphemus pediculus (fiel)e 2lbb. 31) lommt ab ttnb gu im ^lonfton bor. S3ei biefer 2lrt ift ber ^rutraum nod^ me!^r ber Sänge nad^ aU @d^alen= rubiment angefe^t. (linen rid^tigen „9?udEfad" trägt Bythotrephes longimanus, n)o()I ha§ 3ntereffantefte aller 5pianfton= trcbsd^en. ^er (Sd^toangftad^el ift foloffal lang unb bient beim ©d^toimmen als (Steuer. ®ie gefamte ^örpcrlänge beträgt im auSgenjad^fenen Suftanbc dtoa 8lb6. 29. Chydorus sphae- ricus. {9tad) ßiljeborg.) 179 — 14 3JliIIimetcr; babon treffen auf ben SiaM attctn dtoa 11 aJJtllimeter. 2)ag erfte ^ufepaar tft fe^r lang unb fräfttg, benn ha^ Xkt tft ein tüchtiger Räuber. S)te (Sntbedung btefe§ 2:terc^en§ tft öon 23es bcutnng für bte gange ^Ian!ton!nnbe geworben. I^ranä 2 e ^ b t g, beff en „Sf^aturgef (^trf)te ber ^apliniben" \a sunt grunblegcnben SBerf geworben tft, fanb im 3J?agcn üon S31aufcld^en an§ bent SSobenfee taufenbe öon i^alb« öerbauten ^rebSc^en, beren f^orm gans rätfeli^aft erfc^ien. ®r fifc^te nun mit feinen ©agene^en nad^ biefem 2;ier= d)en, o^ne e§ im See ju cr= beuten. ®afür be!am er eine Unmenge anberer ^Ian!ton= frebSd^en ing 9^e^, bie er bann im oben genannten SSerf bcfd^rieb unb forg= fältig abbilbete. (So nal^m bie ßunbe bon ben ^lanltoncruftaceen i^ren 2(u§gang öon einer ^öd^ft realen f5rage:beraJlagen= 3)ie Ic^te fprcc^en ift, berf^ttttiilie i>cr lebt räube= todora tieferen lic^ertoeifc bor. Sin mh. 30. Bytho- trephes longima- nus. (ißadö 3ft<^a= tiaS.) frage. ?5orm, bie nod^ p be= fteßt iie einzige (Sattung ßeptoboriben bar. S)iefc rifd^ toie 23t)t^otrep^e§. Lep- hyalina fef)It tbol)! in feinem 8ee, fommt aber eigentüm= fogar in gang feiditen (Sräben (See ^ölt fie ficf) tagsüber in größeren liefen, nad|t§ fteigt fie bi§ gur Dberfläd^e empor, too^I l^inter il^ren Opfern l^er, bie fie au^ fletncn ^rebfen nimmt. S^re fe^r langgeftrecfte ^örper= 12* - 180 — form unb bte fräfligen D^luberfül^Ier befäfiigen fie gut pm (Sd^toittitnen, unb t^re gerabegu boHenbele ^urcf)* ftcf tigfeit löfet fie ben 2lugen ifirer unglüc!ltd)eu Dpfer 3116b. 31. Bosmina longirostris ; in bct 2Jl>lte : Lep- todora hjalina; unten Polyphemus pediculus. («Roc^ ®cbat).) leidet entgelten. ®te mächtig entoidtelten 23etne be§ erften ©cfitotmmfufepaareS mit t^reu gal^Ireti^eu 23orften ftnb ein gutes ©retforgau, bog tjori beu fünf anbeten - 181 - paaren, bte eine 2lrt ^eufe bilben, gut unterftüfet totrb. )ta§ SBeibd^en trägt einen rucffarfartigen 23rut= raunt, her too^I anä) I)ier ba§ ^tubiment einer er 3Jlufd^eUarben nur in gang toenig @ecn in fjrage. (So !E)aben mir bem See in einer langen ^txf)t öon 23ctrad[)tungcn eine f^üllc öon ßefiren abgelaufd^t, bie uns fein anbcreS ©ebict fo gefd^Ioffen unb fo — felbftberftänblid) l^ättc bieten üjnnen. SBir ^ahtn gc= fejen, mic l^ier im @ee ha§ ))rimitibfte ßcbemcfcn feinen 3^^^«^ fo erfüEt mie \)a§ I)od)organifierte: ein braud^barc^ ©lieb gu fein im großen §au§^alte, in meld^em aUt 2J?ateric ununterbro^en freift — bon ©lieb gu ©lieb, tjom einen frcigcmad^t, bom anbern aufgenommen, ©in 9}?ufterftaat ift ber @ec — ieber (StaatSangel^örigc bcnft nur an fid^ unb mirb bod^ fo nottocnbig gum ©lieb einer Sitiit, bie fid^ fd^üefet; unb biefc ©lieber galten fo naturnottoenbig gufammcn, benn in boücnbeter 2lnpaffung an att bie eigenartigen SebcnSbebingungen, bie ber @ee bietet, er g äugt eine§ bag anberc. S^cifeen toir eine ©ruppc, bie fo ein ©lieb - 191 - btibet, l^eraug au§ ber gangen ßcbcnSgemeinfd^aft unb ba§ ©leic^getoic^t ift geftört — ober !önncn mir un§ ben großen §au§^alt bcnfeit, bielletc^t o^ne bie ^äber= tierd^en ober o^ne bie (iruftaceen, bie un§ in il^rcn 2eben§erfd)einuugen fo le^iTeid^ tourben? ßegen toir un§ foId)e ?5i^agcn nid)t bor, o^^ne un§ gu befinnen, toie »ir gu beren Söfung beitragen !önncn. SSicIeS i)at bie ;^t)brobioIogte unb mit i^r bie ^lanftonfunbe gur Klärung allgemeiner biologifd^cr Probleme beigetragen — mc^r nod^ ift erft gn cr= grünben. Unb tjier !ann un§ toieber ber See gum Sc^rmeifter Serben: er geigt, toic biel SBcfeh gufammen= hjir!cn muffen, um ein gefc^IoffencS @ange§ gu bilben — "in ber SBiffenfd^aft ift eS nic^t üiel anberg. ®inc§ eingigen Slrbeit im frud)tbringenben SebenS» n)erl mag biel gute§ bringen, manches aber fann nur blühen, ttjenn bicie gufammenarbeitcn. ^ic ^Ianfton= !unbc ift ein fo gro|e§ ©ebiet — mic möchte eg einer überfcbauen! SBenn aber alle, bie an biefem fo intern effantcn unb banibaren 23ereici) i^re ^^reube finben, nid^t nur fic^ freuen, fonbern auc^ mithelfen tooßen, bie noc^ fd)n)ebcnbcn ?5ragen gu löfcn, fo toirb bie SSiffcnfci^aft balb einen großen. (Schritt bortoärtg ge» tan l^aben. 2Jian W ;a in ber SBiffenfd^aft bie Slrbeit be§ SlmateurS allmä^Iic^ fc^ä^en gelernt; benn toa§ ein eifriger unb gehjiffenfiaft beobad^tcnber ßiebl^abcr an 3)laterial erbringen !ann, fommt nid^t feiten htm mül)fam gufammengetragenen f^orfc^ungSmaterial bc§ f^ac| geleierten gleic^. ^enn fic^ nun aß bie, beren Sntereffe ber 6ee hjad^gerufen ^at, gu einer ^rbeitg* gemeinfd)aft einen, fo !ann balb dtva^ erreicht merben, mag einem eingelnen nie gelingen fann. ©ine folc^e Strbeitggemeinf^aft gum ©tubium ber ^leinlebetoelt beftebt bereits in ber „^eutfc^en mifrologijc^en @e= fcflfc^aft'^ ((©i^ mmä)en). Sie miß bie miffenfc^aft= lid^ tätigen Slmatcure auf bem @ebicte ber 3/ii!roIogic - 192 - 5U frol^cm 3ufammcntüirfen einen unb inSbcfonbcre ba§ aJJaterial fammeln, \)a§ ber einzelne erbringen fann. 2Bie leidet ift e§ bcm, beffen SBo^nfi^ an einem See liegt, ettoa alle brei SBoc^en ben See „abgu^ fifd)en" unb ha§ 3J?ateriaI genau burdiäubeftimmen unb bie f^ormänberungen unb (Scfinjanfungen in ber §äufig!ett gen)iffenf)aft aufguäeic^nen. ©enbet er bann biefe ^eobad)tungen mit fonferbiertem aJJaterial, ber Slrbeitggentrale gu, fo !ann in furgcr S^it ein Über* blicf über bie biologifc^en SSerbältniffe eine§ großen @ebiete§ gefc^affcn ioerben, ha§ ein einzelner niemals |ätte bearbeiten liJnnen. ®ine folcbe 2lrbeit§sentralc tourbc im „93ioIopif(^en 3nftitut, äTtündien" (©c^norrs ftrafec 4) gefd^affen. Unb ic^ labe nun gu frud)t« bringenber 3Jiitorbeit ein. 3n i^rem 25ercin§organ „®ic tieintoelt" beriditet bann bie ©efettfd^aft über bie ergtclten 23eobac^tungen unb überbieS fann bie mifroIogifd)e äcntralbibliol^e! ben 3Jiitarb eitern am gemeinfamen 2Ber!e, be^ie^ungStoeifc i^ren 3Jlit= gliebern bie SBerfe lei^meife (unentgeltlid^) überlaffen, bie bem eingelnen ber ^o^e ^rei§ unsugänglid^ mad^t. @o ^abt \ä) mir immer ein Suf^ntmenarbeiten im großen getoünfd^t. Unb njenn f}\tv meine SSorte nid^t ungeprt berl^aßen, bann 'i)ai unS ber ftille ©ee als Reifer Sel^rmeifter ein grofeeS ßeben^^rinsip gegeigt, ha§ un§ gum ©rfolgc führen toirb: 3n Ujeifer Slu^ung ber gebotenen Gräfte liegt bie ^ad)t, (Sd^mierigfeit unb ©efa^r fieg^aft gu 2;rägern be§@r folget gu geftalteu. EilcraturoerzeicDnis« 2Bcr fic^ eiiigefjenber über ^^^lanftonfunbe imb ipt)brobtoIogie informieren wWi, finbet in folgeubeit SSerfen Slutfcblufe: 5ßrof. ®r. O. ^adjaxxa^, ^te 2:ter= imb ^flangenlüelt be§ ©üfetüafferS. (Sin j^tüeibönbigeg umfaffenbe^ 2ßer!, bag aner= bingg 1891 erfd)ien, infolgebeffen in bielen 5]3nnften iiber^olt ift. 6§ bietet eine gnte ©rnnblage für ein= ge^enbeg Stubium ber gefaniten ^i)brobioIogie. Xr. 21. ©teuer, $lan!tonfnnbe. 2)iefe§ in jeber 23e^iel)nng nmfaffenbe 2ßer!, ba^ fi)ftematif(^e S^enntniffe borausfe^t, beljanbelt auf 723 S)rncffeiten, in melcfje 365 Stbbilbungen nnb 1 2;afel eingeftreut finb, a(Ic§, ma§ auf ba§ 4JIanfton $öe^ng ^at, in rein njiffenfd^aft lieber ^-orm. §aupt= fäd)Iid) ift ba§ 3}kere§pIanfton be^anbelt. g^rof. S)r. Ä. Sampert, S)a§ Seben ber 33innengettjäffer. 3n biefem ausführlichen 3Berf, beffen neuefte 5rnflage (1910) auf 856 ^rucffeiteu, 17 STafeln unb 279 Slbbilbnngcu im Sei't entl)ält, bietet in borgüg* lieber gemeinücrftänblicber 2)arfteIIung Ujo^I alle§ SSiffengmerte auf bem ©ebiete bc§ ^lanftong unb ber gefamten §l)brobioIogic. ©cboenicben = ^alberlab: 23. ©ijfertl^g ©infadjfte Sebengformcn bc§ 3:ier= nnb 5)3f(angen= rei(f)c§. ©in 23eftimmnngömert mit biologifcben (Sin= ^iitmann, ^a-3 i^Ianfton. IS - 194 - fii^rungeu in ble etnselueu be^nnbelteu ©ruppeu. ©§ umfafet bie nieberen ^flaiigen unb bte 2:iere h\§ 311 ben ^äbertierd^en tnüiifiöe au§ (See unb 2:üinpel; leiber fe|)Icn bantit bte nieberen Gruftaceen, bie aüer= bingS nid)t mel)r gn bcn einfac^ften Lebensformen gä^Ien. ®ie 16 Xafeln bieten gute @runblage für bie ^eftiutmung. ^rof. 2)r. 21. (Selig 0, Xiere unb ^piansen be§ @eepIanfton§. ©in fleineS SSeftimmungetoer!, ha§ pr ©riangung ber erften )yormen!enntni§ bienlid) ift. ®» entl)ält bei ten einzelnen @rnppen auä) bioIogifd)e (Süssen. ^rof. ^r. O. 3ad|aria§, ®ag (SüfeiDaffer= ^lanüon. 23änbc^en 156 ber (Sommlung: 5lu§ Platin unb ©eiftegtüelt. ©in !Ieine§ SBcrfdKn, ba§ in einigem aU (Sr= gängung beS borliegenben SÖänbdöenS bienen lann. ?yerner^in bietet bie Seitfd^rift ber ®eutf(^en mifrologifc^en ©efellfc^aft „Xie ^leinUjelt" in 2luf= fä^eu unb 23eftimmung§fd^lüffeln mertbolle ®rgän= gungen. ®§ feien eriuä^nt: Sa^rgang 1, §eft 2: 2. ^aep;pel, 2)er Hüpferling unb feine a5ermanbt= fc^aft. Heft 4: g-rance, 2}ie ^-ortpffansungSöerfiälts niffe unferer ein^eimifc^en ©opepoben. Heft 5: ®ac^ ^lanfton ber STIpenfeen bon 2)r. SS. 23re|m. Heft 7: 25iet§, %k SSaffermilben in i^ren Hawptbertretern. Heft 10: ®r. ßang^an§, ^te ©rgebniffe ber Pant= tonfänge im ^oc^cI= unb 2ßald)enfee. S^ei ^raftifd^e ^nanftonneje mit 2 2lbb. Heft 11: ®r. 3^. 23re^m, lieber tropifd^eg (Süfetoafferplanfton. 2lu§ bem Iaufen= ben Sa^rgang 2, Heft 4: ©. $)Seuarb, 2)ie SEuräeI= füfeer be§ (SüfetuafferS. 2)ann hjäre jebem 9}lifrofIopifer gn empfel)len ba§:. 3a^rbud^ für 2}?i!rolfopi!er, ha§ bon ber ®ent= fc^en mifroIogifrf)en ©efettfd^aft I)erau§gegeben, ben 3JlitgIiebern unentgeltlid) gugefteüt hjirb unb dlxd}U mitgliebern für 80 Pfennige gugängli^ ift. . ©g ent= - 195 - hält neben iülficnfd)aftlic^en 21b^anblungen 23enc^te über bie ^•orlidjriltc Der ajlifroloflie, Eingabe Don ^räparicrnieü^obcn nnb bie mifrologifdje ßiteratur bc§ 3a^re§ 1909. 23amberg. ^ann ntödjte ic^ uoc^^ ein SBerfc^en empfehlen, ha^ in ber ^öibliol^e! fetneS ange^enben ^t)bro= biologen fel)len foll: dl. §. fjrance, 2)ie ^leinlüelt be§ 8üBtoa[fer§. „®in Sel)r= nnb Sefebuc^", wie e§ fic^ mit bollem dlcd)t nennt. @§ fiil)rt in ^ranceg ^errlirf)er S)ar= ftellnng^hjeife in all bie (Srfjönfjeit biefer ^^ormentüelt ein nnb bietet inebcjonbere eine ^-üüc üon Slnregun* gen finm ©tnbinni ber D^cibertiere nnb ber ^ruftaceen. 3(nt 50 tafeln bieten bie 322 Üinfticrifd) anSgefü^rten Figuren eine uorpglidjc (^infü^rnng in bie fyDrnien= fenntni§, bcren SScrtiefnng bnrd) beigefügte Seftints inung^fd)lüffcl nod) erm()glid^ ift. Slnfeerbem entf)nlt c§ ein au§füt)rlid)e§ £iteratnri)er3eid)ni§. ßeipgig. ^:prei§ 2 maxi 6in nnsfnl^rlid)cre§ nngQriid)e§ SBer!: 3- ^fl= bat}: A halak termescetes täpläleka bel)anbelt inel^r bie Xümpelmefen boni (Stanbbunft ber ?^-ifc^= nal^rung nn§. ®§ ift rcid) nnb gut iüuftriert. (Sämtlirfie iicr Qngcfüf)rten 3Serfe fmb ju bejielöen turd^ B. l|arUcbi«, Burl|l|anbl«n0, l»tKit, I. €eiletftötte 19. JfipbdDetUcbcs Kcgister. üor bcr 3^^^ bejctdinet tte Seite ber Slbbttbung. Actinophrys 13 i. Slntöben 134, *135. Anabaena 22, *62, *98, 101. Slnabiojc 137. 21ni?oflamcten 106. 8lnt^eribium 107. Anuraea acul. =*=10, 45, 161. Anuraea cochl. *lb, 45, 51. . 161. Aphanizomenon *98, 103. Arcella 40, 131, *135. Ulrcbegoniunt 107. Asplanchna 40, *I55. aifftmilatton 105. Asterionella 11, *43, 56, 123. Atthe.va-44, *123. ^Uufgufetierftcn 135. SluEofporcnbtlbung 120. BactUariaceen 117. Öofterien 95. S3beIIoibo 153. 5Jent^o§ 81. SSiocönofe 72. S^Iaufätbung 17. S3Iutfefn 16. Bosmina 176, *177, *180. Botryococcus 15, 144. Brachionus *151, 161. «rc^m, SStftor 16. Srunnenfreb§ 34. Bythotrephes *179. Campylodiscus 125. Carchesium 21, *145. Sarotinförbung 17. Sentrojjagtben 180. iS.ipljaloiijotai 181. Ceratium 9, 50, 57, *127. Ceriodaphnia *53, *175, 176. S^Iotojj^oceen 107. Chodatella 113. ®bromatoj)t)or 105. Chroococcus *98, 99. Cbydorus 177, *178. (Xiltaten 135. gtngalutn 149. eiaboceren ifi6 Clathrocystis *98, 99. Closterium 117. ßoccogonecn 97. Codonella 146. Coelosphaerium *98, 99.- Colaciam 132. Coleps 142. Conochilas 39, *154. Cothurnia 145. Cyclops 17, *31, *187. Cyclotella 48, *98, 122. Cvmatopleura 125. Stifte 59. et)tojji}ge 139. entoftom 139. Daphnia 11, 14, *168, *170, *175. Diaphanosoma 172, *173. 3967^ 197 Diaptomus 17, *189, *188. ®taftoIe ito. ■Statomcen 117. 53iotomin 118. Dictyosphaerium *98, 114. Difflugia 40, 134. Dinobryon 129, *131. 2)iitofIaflenatcn 125. Diplosiga 44, 181. Diplosigopsis 181. (S^rcnbcrg 140. eidi^orn 149. Sntomoflrafen 165. @ü5t^^ium 61. Epistylis 21, 145 Eudorina 39, *98. Euglena 16 euj)^t)ccen 105. Eurytemora 188, *189. et}fert^ 121, 153. 3rär6una be§ ^lanftoni 15. ?flaflciraten 128. ??Io:^freO§c^en 47. Floscularia *155. ?^orcI 81. tyort))flon2ung btt atäbcrticre 60. Sortöflahjung ber ©laboceren 61. Fragilaria *98, 124. '0'o" ^ ^V ^^^ /^S'*' ^^\^ /*V /^V^ ^\^ i ii II ii )i 11 II H 11 C^^Ci'O'C^'O'f^'O'O' S9 JDUUUUUUI II II II )l Jl il )l IL C^^r^'O'Cy C^'O'Oro Guubaauu ' /^*V /N,^ L^"^ ^^^ ^\^ ^V l!^^ / l( \[ il )l )( H )l l( ^c^'CyCyC^^C^'CyCyC \ ^\!^ ^S^ C^\^ ^\^ ^S^ ^^^ L^ i II II )i 11 K II ILJI >'C>°0'Ci'Cs°C>'0'0'C f\'CsCyCst^'(yCyCs