?r i^.<.zWf.i •^o^- ^mr^ = 1 V- *^.^J^ ... ^^'^^ ^ '»'■' A *3P ^^^^||; ;«^^'^^ » 4 >*> ,s Dfi' ^^ --*^ 3>-J?^= ;%, ^^i^.^ ^#^V^ 4^i^^ ; DAS SYSTEM DER PILZE II. ABTHEILÜNG BEARBEITET VON D« TH. BAU.. DAS SYSTEM DER PILZE bearbeitet D' Th. Bail. Zweite ytbtheilongr des in demselben Verlage 1837 erschienenen gleickaamigen Werkes von Dr. Th. Friedr. Ludw, Nees v. Esenbeck und A, Henry. Nebst 26 Tafeln mit 160 zum grössten Theil colorirten Gattungsbildern. fonn, 1858. Yerlag des lithographischen Instituts der Rheinischen Friedrich- "Wilhelms-UniTersität und der Leopoldinisch- Carolinischen Akademie der Naturforscher Ton Henry & Cohen. C.2 Vorwort. Vor einigen Monaten wurden mir die schon seit dem Jahre 1842 fertigen Tafeln dieses Bändchens, deren Figuren von Herrn Dr. Klotz seh zusammengestellt und meist aus grössern, seltnen und sehr kostspieligen Werken entlehnt sind, von der Verlagsbuchhandlung mit dem Wunsche übergeben, ich möchte den Text dazu schreiben, der sich als zweiter Theil an das System der Pilze von Dr. Fr. Nees v. Esenbeck und A. Henry anschliessen solle. Ich bin dieser Aufforderung gefolgt, soweit es mit mei- ner Ueberzeugung, dass nicht nur alle altern Pilzsysleme un- haltbar sind, sondern dass sich auch noch lange nicht alle uns bekannten Pilzbildungen richtig unterbringen lassen, ver- einbar war. Zunächst schien es mir nöthig, von den auf unsern Ta- feln vertretenen Familien und Gattungen die unzweifelhaften herauszuheben und nur sie systematisch anzuordnen, und ich glaube grade durch dieses Verfahren zur Begründung eines neuen, allen Anforderungen entsprechenden Pilzsystems ge- langt zu sein. Gern hätte ich, um den vorliegenden Theil inniger mit dem ersten zu verknöpfen, das in jenem aufgestellte System vollständig umgearbeitet. Daran aber hinderte mich ein Mai der Mangel an Raum , und zweitens der Umstand , dass wir über sehr viele der im ersten Theile aufgeführten Gattungen auch heute noch kein klares Urlheil haben. IV Alle unbestreitbar vollkommnen Pilze, deren Bau genau bekannt ist, lassen sich in die weiter unten aufgestellten Ordnungen einreihen, mit einziger Ausnahme der Myxogas- teres Fr., einer aus zahlreichen, nahe verwandten Pilzen bestehenden Abtheilung, bei der es leider noch nicht gelun- gen ist, die Bildung der Sporen zu belauschen. Wahr- scheinlich erfolgt letztere in sehr vergänglichen Sporangien, in welchem Falle die ganze, in mehrere Familien zerfallende Abtheilung unsern G as te romy ceten einzuverleiben wäre. Dies über den Inhalt des ersten Abschnitts unsres Bänd- chens. Im zweiten werden diejenigen Pilzbildungen besprochen, die entweder schon jetzt als unvollkommne Formen erkannt, oder als solche verdächtig sind, oder deren Bau wir endlich noch nicht genau kennen. Der letzte Abschnitt bringt die Erklärung der Tafeln. Breslau, October 1857. Erster Abschnitt. 1. Allg"emeine Eintheilung der Pilze. Das Nächste, worauf man bei der Einlheilung der Pilze Rücksichl zu nehmen hat, ist die Bildung der wesent- lichen Fortpflanzungsorgane oder derSporen*). *) (Für Neulinge in der Mycologie wird es nöthig sein, zum Verständniss dieser Anmerkung erst noch, einige Zeilen im Text weiter zu lesen.) Während man bisher bei äen Pilzen nur eine Art von Fortpflan- zungsorganen annahm , hat man in der Neuzeit gefunden, dass sie viele, verschiedene besitzen können. Es entsteht deshalb die Frage, welches von diesen allen die eigentlichen Samen oder Spo- ren seien. ■ Wäre bei den Fungis Sexus nachgewiesen, was gewiss dereinst der Fall sein wird , so würde die einfache Antwort lauten : Die Sporen sind diejenigen Eeproductionsorgane , welche befruchtet werden. Aber jener Nachweis fehlt eben noch. Nun wissen wir zwar in den meisten Fällen recht gut, was wir für die eigentlichen Samen anzusehen haben und sind keinen Augen- blick in Zweifel, wo wir dieselben z. B. bei Agaricus, bei Tuber, bei Sphaeria suchen sollen ; auch wird, wie ich mir schmeichle. Jeder der dieses Büchlein sorgfältig durchstudirt hat, sich selbst jedes Med, wenn ihm der ganze Formencyclus eines Pilzes vorliegt, mit Sicherheit die nöthige Rechenschaft geben können , aber eine klare Definition des Begriffs „Pilzspore" aufzustellen, sind wir noch kaum im Stande. Was sich in dieser Beziehung sagen lässt, ist etwa Folgendes: Die eigentlichen Pilzsamen oder Sporen sind diejenigen Fortpflanzungsorgane , welche beim normalen Entwicklungsgange z u- letzt, und zwar an bestimmten Stellen des P ilzkörp e r s, und meist auf oder in besonders gestalteten Zellen gebildet werden. Sie unterscheiden sich gewöhnlich mehr als alle übrigen von den ein- fachsten vegetativen Zellen des Pilzes, sind aber unter sich gleich- f iö r m i g. Ihr Ansehen bleibt unter allen Verhältnissen 1 — 2 — Diese erlolgl nach 2 formell vors ch i e d en en Typen. Die Sporen enistehen nämlich «mtvveder frei im Innern von Schläuchen (Zellen) oder scheinbar aufSchläu- chen. ich sage scheinbar, denn im ganzen Pflanzenreiche giebl es keine andre, als endogene Zellbildung; im vorlie- genden Falle wird die Erscheinung nur dadurch modifizirt, dasselbe und ist nicht durch äussere Einflüsse, sondern durch den innern Bildungstrieb des Pilzes bedingt. Das Nachstehende mag als Erläuterung des Gesagten dienen: 1) Wenn sich ein Pilz ungehindert auf seinem normalen Sub- etrate entwickelt, so sind die zuletzt an ihm entstehenden Fortpflanzungsorgane die eigentlichen Samen oder Sporen. Der Pilz erfüllt mit Bildung derselben seine Endbestim- mung und geht gewöhnlich bei oder kurz nach ihrer Aussaat zu Grunde. Alle Keproductionsorgane , welche früher oder bei veränderten und somit abnormen äusseren Verhältnissen gebildet wurden , so be- sonders die Conidien , Stylosporen und Spermatien der Autoren , sind keine Sporen, sondern Keimorgane zweiten Ranges (analog den Brut- , zwiebeln der Lilien und Farne, den sogenannten Schwärrasporen der Algen etc.), zu denen vielleicht noch männliche Organe kommen. 2) "Wie die Ergebnisse meiner Untersuchungen über Hefe zei- gen , kann jede beliebige vegetative Pilzzelle unter Umständen die Rolle eines Fortpflanzungsorganes übernehmen; aber sie kann nie zur Spore werden. Die Individualisirung (s. meine Arbeit über Hefe) einer jeden solchen Zelle ist nur von äussern Einflüssen abhängig, die Spo- renbildung dagegen resultirt hauptsächlich aus dem innern Bildungstriebe. Es werden doshalb die Sporen nur an ganz bestimmten Punkten der Pflanze gebildet, bei vielen Hy- phomyceten z. B. einzeln oder in einer gewöhnlich fest bestimmten Anzahl an den Spitzen der Aeste; bei Pilobolus crystallinus erst im- mer in der dritten Zelle (der Endzelle, welche hier Sporangiura ist) ; bei den meisten Hymenomyceten zu 4 auf den in Spitzen ausgezoge- nen Basidien , deren Vorkommen sich auf gewisse Theile des Pilze» beschränkt u- s- w. Finden wir bei einem Pilze zwei Arten von Fortpflanzungsor- ganen, von denen die einen hier und da auf den unveränderten Fa- denenden abgeschnürt, die anderen auf besonders modifizirten Endzellen (Basidien) und zwar in bestimmter Anzahl und nur an gewissen Punk- ten der Pflanze gebildet werden, so sind nur die letztern Sporen. .1) Hat ein Pilz mehrere Fortpflanzungsorgane, so sind fast stets diejenigen die Sporen, welche sich rücksichtlich ihres Baues und ihrer Entstehung von den vegetativen Zellen de sselben — 3 — dass die Membran der Mutterzelle mit der Toch- terzelle verwächst und sich meist dicht unter derselben abschnürt, wonach der ganze Process den Namen Sp oren a bsch nürun g erhalten hat. Auf diese Verschiedenheit der Sp orenb ild u ng gründen wirdie Grewächses am meisten entfernen. So werden bei vielen Pyrenomyceten (Sphaeria) von der Spitze unveränderter Pilzfäden längliche, gewölanlich ungefärbte und einzellige Fortpflanzungsorgane abgeschnürt, während andere in ganz bestimmten Zellen (Schläuchen) dergleichen sich im übrigen Pilzkörper nicht wieder finden, in bestimm- ter Anzahl (meist zu 8) entstehen und oft eigenthümlich gefärbt, von besondern Häuten umkleidet und mehrzellig sind. Nur die letzteren Organe sind Sporen. 4) Bei dem Pilze der Kartoffelkrankheit (Peronospora devasta- trix) werden zweierlei Fortpflanzungsorgane abgeschnürt. Die einen, welche auf wenig über das Substrat hervorragenden Fäden entstehen (die Fusisporien-Früchte), sind ein- bis mehrzellig, von sehr verschie- dener Grösse und Gestalt. Die eigentlichen Sporen dagegen sind ob- long, einzellig, und wenn sie abfallen, einander ganz gleich. Sie werden auf den Enden der regelmässigen Yerzweigungen stattlicher Hyphen gebildet. — Wie hier so zeigen überall die eigentlichen Samen auch rücksichtlich ihrer Gestalt grössere Uebereinstimmung und Re- gelmässigkeit als die übrigen E,eproductionsorgane. 5) Oft müssen wir uns endlich bei Beantwortung der Frage, welche Organe die Sporen seien, von der Analogie leiten lassen: In der Familie der Mucorini z. B. giebt es Arten, bei welchen die Spo- ren un ver k e nnbar sind. Diese Sporen werden in einem eigen- thümlichen, sehr charakteristischen, terminalen Schlauche gebildet. Kommen nun bei Species derselben Ordnung ausser solchen Fortpflanzungsorganen noch andere, die auch, wie bei Ascophora elegans zu mehreren in einer Zelle gebildet werden können, vor, so sind dies keine Sporen, da, wie die Analogie beweist, dieser Name den erstem Organen zugeliört. 6) Dass die Spermatien keine Sporen sind , darf nicht erst be- wiesen werden , da Niemand daran zweifelt. Ein Näheres über sie, wie über die Conidien , über die Arthrosporen Caspary's u. s. w. s. meine Arbeit über Hefe , wo auch von den secundären und tertiären Sporen Tulasnes die Rede ist. Rücksiehtlich letzterer hebe ich noch hervor, dass die Pilzsporen stets auf dem Pilze selbst, nicht erst auf von ihm abgetrennten Organen ge- bildet w e r d e n. _ 4 — beiden llauplal)lheiluno;en unseres Systems, die neben einander laufenden Reihen: Thecaspo- reae und Basidiosporeae. Dass diese Reihen bisher nicht auseinander gehalten wurden , ja dass man Glieder aus beiden nur zu häufig in eine Familie zusammenwarf, darin besteht der Hauptfehler aller bisherigen Pilzsysteme. — - Wie die früheren Autoren setzen auch wir die n i e- drigstenßasidiosporeen an den Eingang desSy- stems und werden, vom Niedern zum Höhern aufsteigend, in besagter Reihe folgende Or d n un g en charaklerisiren: 1. Hyp h omycetes. 2. C 0 n i 0 m y c e t e s. 3. Hy menomy cetes. Für die Thecasporeen auf der anderen Seite stellen wir die Ordnungen der 1. Gy mn otheca myc e tes, 2. Discomycetes, 3. Pyrenomycetes und 4. Gasteroray^etes auf, deren Begränzung ebenfalls im speciellen Theile nach- zusehen ist. Die Ablheilungcn , welche ich Ordnungen nenne , sind im ersten Theile dieses Werkchens als Familien bezeichnet. Ich habe die von Nees und Henry gebrauchten, in der Wis- senschaft eingebürä^erlen Namen beibehalten und nur für eine, abzuzweigende Ordnung den der GymnotJjecamycetes ge- schaflen. In jeder dieser Abiheilungen nun bleibt zwar von den bisher unter sie gebrachten Gallungen ein gewisser Stamm zurück , doch wird ihr Umfang durch die neuen Prin- zipien ein wesentlich anderer. Ich will im Allgemeinen noch über sie bemerken, dass ich sie nicht für so scharf begrenzt halle, als die meisten Autoren die ihrigen: sie haben sämmt- lich feste Centra, nacli den Peripherien hin aber strahlen sie oft mehr oder weniger in einander. Wahrscheinlich werden diese Ordnungen auch dann noch erschöpfend sein, wenn alle jetzt noch schwebenden Fragen über einzelne Pilzbildun- gen ihre Lösung gefunden haben werden. — 5 — 2. Charakteristik der oben aufgestellten Ordnungen und Einreihung der auf unsern Tafeln vertretenen Familien und unzweifelhaften Gattungen. Reihe A. Basidiosporeae. Die Sporen werden durch Abschnürung d. h. scheinbar auf Zellen gebildet und fallen bei der Reife ab. Die Sporen abschnürenden Zellen heissen Bas i dien. Ordo I. Hyphomycetes. Diese Ordnung entspricht der Ordo 3 Hyphomycetes in Bonordens Handbuch der Mycologie , auf das wir hier zu genauerer Einsicht verweisen müssen, im Allgemeinen lassen sich die Hyphomyceten definiren als Pilze, von deren Myzelium sich einzelne, oder wenigstens leicht trennbare, ein- oder mehrzellige, oit ästige Hyphen erheben, welche an ihren Spitzen oder seitlich Sporen abschnüren. Auszumerzen ist die alte Gattung Oidium, da ihre Arten nur aufgerichtete, in ihre Zellen zerfallende MyzeUumfäden verschiedener Pilze sind. Siehe meine Arbeit über Hefe. Auch die meisten Torula-Arlen sind nicht selbstständige Filze. Von Verticillium ruberrimum haben H. Hoffmann und ich nachgewiesen, dass es eine besondere Form von Tricho- thecium roseum ist. Eine derartige Zusammengehörigkeit sehr verschiedener Schimmelgestalten ist , wie ich aus Er- fahrung weiss, nichts Vereinzeltes, und es wird durch die Erkennlniss solcher Verhältnisse die Zahl der in unsern Hand- büchern aufgeführten Hyphomyceten bedeutend zusammen- schmelzen. Die Stilbini Bon. sind wieder mit den Hyphomyceten zu vereinigen; mit Ausnahme der sich unter ihnen befindenden Spermalienformen. Die Mucorinen, die von den meisten Autoren in diese Ordnung gestellt worden sind, gehören in die Reihe der The- casporeen. — 6 — Ordo IL Coniomycetes. Die Coniomycclcn leben sJimmtlich in höhern Pflanzen. Sie bestehen im Wesentlichen nur aus Myzeliumfäden und Sporen. Erslere durchsetzen und verändern das Zell- gewebe der Nährpflanzc, heben die Epidermis pustel- artig empor und bilden unter derselben durchAb- schnürung zahlreiche Sporen, die beim Zerreissen der Epidermis als gefärbtes Sporenpulver sichtbar werden. Von den Coniomycetcn der Autoren gehören nicht hierher alle gänzlich des Myzelium entbehrenden Bildungen, wie Hormiscium und seine Verwandten , die selbst nur mo- difizirte Myzelien sind. Siehe meine Arbeit über Hefe. Protomyces macrosporus hängt mit dem Hyphomyceten- Genus Peronospora zusammen. Naemaspora , Tubercularia und ihre Verwandten sind Spermatien- und Stylosporenformen von Pyrenomyceten. S. diese Bildungen im 2. Abschnitt unsres Buches, Endlich wird sich auch die Zahl der Genera dieser Ord- nung noch durch die Erkennlniss der Zusammengehörigkeit bisher auseinander gehaltener Formen verringern. Es ge- hört z. B. Caeoma zu Puccinia ; Uredo Vincetoxici zu Cro- nartium Asclepiadeum Fr. u. s, w. Der Grund, warum ich die Coniomycetcn über dieHy- phomyceten stelle, ist der, dass sich ihre zusammengesetztem Formen enger, als die jener, an die llymenomyceten anscldies- sen. Dass ihre Organisation, wegen der sie in allen frühern Systemen so herabgesetzt wurden, schon ziemlich vollkommen ist, haben uns die neuen Entdeckungen zur Genüge bewiesen. Die höchste Familie dieser Ordnung bilden die Aecidia- ceen , von denen wir eine kurze Charakteristik geben , da sie auf unsrer Tafel 18 durch die Gattung Roestelia cGra- phiola Poileau) vertreten sind. Farn. AECIDIACEAE. Kleine, unter der Epidermis von Blättern und andern grünen Pilanzenlheilen hervorbrechende, das umgebende Pa- renchym verschiedenartig färbende, oft sogar wulstförmig auftreibende Pilze. — 7 — Auf dem im Blatte wuchernden Myzelium entstehen zu- erst Spermogonien und gewöhnlich erst mehrere Monate spä- ter die Sporenbehälter (s. Rabenhorst's Herbarium mycologi- cum No. 285). Letztere sind schüssel- oder röhren- förmig, werden von verholzten und ^v erwachsenen Sporenketten gebildet und umschliessen ein Lager von unveränderten Sporenketten, welches bei der Reife in ein rothes oder bräunliches Sporenpulver zerfällt. In Betreff der von Tulasne als secundäre und tertiäre Sporen bezeichneten Organe von Aecidium Euphorbiae syl- vaticae und vielen andern echten Coniomyceten s. meine Ar- beit über Hefe Abtheilung B, 9. Zu der Familie der Aecidiaceen gehören nur Aecidium Pers. , Centridium Chev. , Peridermium Lk. und Roestelia Rebent. Gattung Roestelia Rebent. Aecidiaceen mit sehr entwickelter, im Alfer verschie- dentlich zertheilter Sporenlagerhülle, bei denen die Sporen in den Ketten nicht eng aneinander gereiht, son- dern durch fadenförmige Zwischenglieder von verschiedener Länge getrennt sind. Bei Roestelia Phoenicis ist das letztere Merkmal noch nicht nachgewiesen, fände es sich nicht, so gehörte die Spe- cies zu Aecidium. Roestelia Phoenicis Bon. s. unsre Tab. 18, wo sie als Graphiola bezeichnet ist. Ordo in. Hymenomycetes. Die Hymenomyceten bestehen nicht mehr wie die Pilze der beiden vorigen Ordnungen aus isolirten , sondern fast stets aus zu einem festen Körper verschmolzenen Pilz- fäden, die sich bisweilen gar nicht mehr in ihrem Verlaufe verfolgen lassen. — Dass der Pilzkörper von einem Myzelium entspringt, versteht sich von selbst, da kein Pilz des Myze- lium entbehrt. Die Sporen entstehen ohne Ausnahme auf einem zu- sammenhängenden Fruchtlager, dem Hymenium, _ 8 — und werden immer von höher organisirtcn ßasi- dien, den Bnsidien im engern Sinne (die übrigens auch schon bei einigen Ilypliomyceten aullretcn) abgeschnürt. Diese Basidien sind dadurch ausgezeichnet, dass sich ihr meist abgerundetes Ende in 2, 4 oder mehr feine, je eine Spore tragendeSpitze (sterigmata) verlängert. Geslalt des Pilzkörpers äusserst mannigfaltig. — Lage und Ausbreitung des Hymenium je nach der Faniilie wesent- lich verschieden. Die Reihen folge der Familien habe ich von der Lage des Hymenium abhängig gemacht. Von der nie- drigsten Familie, wo dasselbe die unregelmässigen Höhlun- gen in einem rundlichen , homogenen Pilzkörper auskleidet, bis zu den vollkommensten Hymenomyceten, den Agaricineen, wo es von besondern , sehr regelmässigen -Lamellen frei in die Luft hineinragt, findet ein fast slufenweises Fortschreiten der Entwicklung statt. Familie 1. HYMENOGASTREI. Die Pilze dieser Familie sind ganz oder theilweis in die Erde versenkt. Im Zusammenhange damit steht ihre kugelige, unregelmässige G es talt und der Umstand, dass sie das Hymenium stets im Innern bilden*). Der fleischige Pilzkörper ist mit einem meist bleibenden Myzelium versehen und gewöhnlich von einer löslichen oder angewachsenen Hülle umschlossen. Er wird von zahlrei- chen, buchtigen, von dem Myzelium ausgeklei- deten Höhlungen durchsetzt. Die Basidien sind mit 2, 3 oder 4 Stcrigmaten versehen, von welchen glatte oder stachlige , meist gefärbte Sporen abgeschnürt werden. Die Hy- menogaslreen jaulen oder zerf Messen schliesslich. Ich lasse dieser Beschreibung die Diagnosen sämmt- *) Die runde Form aller sich ausscliliesslich in der Erde ent- wickelnden rilzaiten und die IJildung der Sporen im Innern ihres Körpers liefern einen neuen Beweis für den grossen Einfluss, den das Medium auf die Gestaltung der Pilze ausübt. — 9 — lieber bekannter Gattungen nach Tulasnes „Fungi hy- pogaei" folgen, wie icb dies auch für die Tuberaceen beab- sichtige , da die höchst interessanten unterirdischen Pilze grade in Deutschland, wo sie gewiss durch keine geringere Artenzahl, als anderswo, vertreten sind, bisher in unverzeih- licher Weise vernachlässigt wurden. f Hülle fehlend. I. Gaut ieriei. Genus 1. Gautieria Vitt. Pilzkörper fast kugelig, aussen und innen mit la- byrinthartigen, stets mit einer Hymenialschicht ausge- kleideten Höhlungen versehen, mit gesonderter, einem faserigen, weit im Boden hinkriechenden Myzelium aufsitzender Basis. Basidien kaum hervortretend, 2 kurz- gestielte, länglich-elliptische, längsgestreifte Sporen tragend. 2 Species. — Gautieria Morchellaeformis s. Tab. 27. ff Hülle nie fehlend. S Höhlungen anfangs leer. IL Euhymenogastrei. Genus 2, Hyraenogaster Vilt. Kugelige, mit kleiner nicht vorgezogener Basis an einem spärlichen, wenig sichtbaren Myzelium hängende Pilze. Hülle meist zart und glatt, schwer oder gar nicht löslich, bisweilen rissig , die innere fleischige, feste Masse überdau- ernd. Höhlungen klein , unregelmässig rundlich. Basidien fast cylindrisch, oft sehr schmal und verlängert, meist zwei- sporig. Sporen ei- bis spindelförmig oder durch eine Warze oder Spitze am obern Ende citronenförmig, reif gesättigt gefärbt. 20 Species. S. Tab. 27 : Hynienogaster Klolzschii. Genus 3. Hydnangium. Kitz. Pilzkörper kugelig, ziemlich regelmässig, oft überirdisclj, mit kleiner , einem spärlichen Myzelium aufsitzender Basis. Hülle bald fleischig, schwer oder gar nicht löslich, bald zart- häutig. Innre Masse gallertartig -elastisch. Höhlun- — lo- gen klein, ungleich, rund oder häufiger länglich und schmal. Scheidewände der Höhlungen niemals spaltbar. Basidien mit einzelnen, spilzkegclförmigcn Pollinarlen unter- mischt. Slerigmala kurz, Sporen klein, kugelig oder kugelig-elliptisch, stachelig (charakteristisch für Hydnangium und Octavianiii). 5 Species. S. Tab. 27. Hydnangium carneum. Genus 4. Octaviania Vitt. Von Hydnangium nur durch die b a um wollen a rti ge, nicht schwer lösliche, nach unten in eine sterile, mehr oder weniger vorgezogene Basis verdickte Hülle und durch die Iheilweise Spallbarkeit der Scheidewände zwi- schen den Höiilungen unterschieden. 3 Species. Genus 5. Hysterangium Vitt. Regelmässige, kugelige, heerdenweise unter der Erde lebende Pilze, die entweder von einem flockigen, weis- sen Myzelium eingehüllt sind, oder nur an einem wurzeiför- migen, fast einfachen Myzelium hängen. Hülle scharf gesondert, leicht löslich oder sich schon von selbst abtrennend. Innere Masse schleimig-knor- pelig, sehr zähe. Höhlungen klein, rundlich oder äusserst schmal-linear, bisweilen unter der Hülle geöffnet, vielfach verengt. Scheidewände zwischen den Höhlungen meist sehr ungleich, entweder als Aeste von einer dickern, von der Ba- sis des Pilzes aufsteigenden Säule ausgehend , oder sich di- vergirend von einem ihnen anatomisch gleichen, centralen Kerne aus durch den Pilzkörper verbreitend, nicht spalt- bar, auf beiden Seiten dünne, meist zweisporige Basidien mit äusserst kurzen Sterigmalen tragend. Sporen klein, elliptisch oder lanzettförmig. 7 Species. Hysterangium ist durch die Beschaffenheit seiner Fleisch- masse und deren Farbe , wie durch den Bau seines Hyme- nium sehr nah(^ mit Phallus und Claliirus verwandt. S. Tab. 14. Hysterangium Clalhroides. Genus 6. Rhizopogon Fr. Pilzkörper kugel- oder olivenförmig. Hülle sehr man- — 11 — nigfaltig-, durch kleine, fadenförmige, zähe, aus dem Myzelium hervor- und in sie übergehende, oder auf ihr umherkriechende, sparsame und dann fast ein fache, oder sehr zahlr ei che, ästige und durch Anastomose netzförmig verbundene Stränge, die alsdann den Pilz ringsherum unt- geben, im Boden befestigt. Innre Masse fest, anfangs weiss, später durch die Sporen gefärbt, breiartig, schliesslich zerfliessend. Höhlungen klein , unregelmässig , fast gleich gross. Scheidewände sehr schmal, durchsichtig, die im Cen- trum des Pilzes homogen und daher nicht spaltbar, die äus- sern dagegen in der Mitte dunkler (luftführend) theilbar. Hy- menium nur auf den erstem, ßasidien stumpf, sehr klein, zwei- bis viersporig. Sporen sitzend, elliptisch oder oblong, glatt, durchsichtig. 5 Species. Splachnomyces roseolus Cord., erster Theil unsres Werkes Tab. 10 ist sehr wahrscheinlich Rhizopogon rubescens ; dagegen ist Rhizopogon albus Fr. ebendaselbst Tab. 12 der Chaeromyces meandriformis Vitt. §§ Höhlungefi von Anfang an ausgefüllt. III. Melanogast rei. Genus 7. Melanogaster. Corda. Dichte, fleischige, meist vollkommen unterirdische Pilze. Hülle wergig, dick, von der Innern Masse kaum geson- dert und nicht abziehbar, ohne markirte Basis, wie Rhizopogon überall und besonders unterhalb mit würz ei- förmigen, ästigen, Myzelium-Seilchen bekleidet. Höh- lungen zahlreich, rundlich, nach der Peripherie des Pilzes hin kleiner, schon anfangs von einem feuch- ten , endlich schleimigen Brei vollständig erfüllt. Scheidewände wergig und dick, nicht spaltbar, mit der Peridie zusammenhängend. Fruchtbrei aus durchsichti- gen, eng verschlungenen Fäden gebildet, die aus den Scheide- wänden entspringen und die fast birnförmigen, drei- bis vier- sporigen Basidien tragen, Sporen fast sitzend, eiförmig oder elliptisch, glatt, meist gefärbt. 7 Species. Melanogaster tuberiformis Cord. s. den er- sten Theil unsres Werkes Tab. 12. — Hyperrhiza liquaminosa — 12 — (s. unsere Tab 14) ist Melanogasler fimbiguus und Argylium inquinans , erster Tlioil unseres Werkes Tab, 12 ist Melano- gasler variegatus. Genus 8. Hyperrbiza Büsc. Pilzkörper üb erirdis eh, fast sitzend, un regelmäs- sig aufspringend, ohne gesonderte Hülle, auf allen Punkten der Oberfläche vvurzelartigeAnhänge tragend, die sich nach und nach vereinigen und dann erst in die Erde eintreten. Höhlungen länglich, gekröse artig gewunden, bei der Reife mit schwarzem Sporenpulver erfüllt. Einzige bekannte Spezies Hyperrhiza Carolinensis s. im ersten Theile unseres Werkes Tab. 12. Noch zweifelhafte Galtungen. Genus 9. Pomp hol yx Corda. Ist wahrscheinlich ein Scleroderma. 1 Species. Genus 10. Phlyctospora. Corda. 1 Species. ^ Farn. 2. CLATHRACEl. Die Clalhraceen, durch Grösse, Gestalt und Farbe, ihre sehr giftigen Eigenschaften und den meist ekelhaften, aasartigen Geruch nahebei die ausgezeichnetsten Pilze , sind Bewohner des Südens und zwar meist aussereuropäischer Länder. Sie brechen aus einer einfachen oder doppelten, lappig zer- re issenden, eiartigen, meist bewurzelten Hülle her- vor und stellen einen sitzenden oder gestielten Sporenträger dar, welcher aus mehreren, oben und unten ver- wachsenen, fleischigenSäulen, oder aus gitter- bis netzförmig verbundenen Stäben besteht. Dieser Sporenlräger wird wie der Strunk von Phallus von einem elastischen, sich schnell ausdehnenden Zellgewebe gebildet. Seine Entwicklung hat das Platzen der Hülle zur Folge. Die auf der Innenseite der Säu- len oder Stäbe auf Basidien erzeugten, ein fachen Spo- ren bilden eine schleimige, später zerfliessende Masse. Eine Abbildung der viersporigen Basidien von Cla- — 13 — thrus cancellalus findet man : Payer, Botaniqne cryptogamique 1850. Das Hymenium liegt bei der Familie der Clalhraceea auch noch im Innern, ist aber schon weit weniger verdeckt als bei den Hymenogastreen. Genus I. Laternea Turp. , Die einfache Hülle enthält 3 bis 4 an der Spitze V erbun den e Säule n, die unter ihrer Vereinigungs- stelle das fleischige Sporenpolster tragen. S. Tab. 23. Laternea columnata. iGenus 2. Coleus. Cavaller et Sechier. Die doppelte, mit einer Zwischenlage von Schleim versehene, bewurzelte Hülle enthält 4 bis 7 un- ten röhrenförmig verbundene Säulen, welche sich auf ein Pistill der Hülle stützen, oben dagegen durch Ana- stomose zu einem Netze verbunden sind, an dessen un- terer Seite die schleimige Sporenmasse haftet. S. Tab. 23. Coleus hirudinosus. Genus 3. Clathrus. Michel. Hülle einfach , bewurzelt, lederartig, kugelig, inwendig netzförmig gefallet. Pilzkörper sitzend, rund, ein flei- schiges Gitter darstellend. Der aus Schleim und Sporen bestehende , später zerfliessende Sporen'brei erfüllt bei der Reife den vom Gitter umschlossenen Kugelraum. Sporen lang- oval. Im frühsten Stadium ist der ganze Pilzkörper dicht, die Gitteröffnungen bilden sich erst bei seiner Entwicklung, wie die Löcher im Strünke von Phallus. S. Tab. 23. Clathrus ruber. Familie 3. LYSUROIDEI. Corda. Aus der einfachen, bewurzelten Hülle bricht ein gros- ser, becherförmiger oder cylindrischer Pilzkörper hervor, der oben in mehrere (bei Calathiscus in 20) Lappen gespalten ist, welche auf der Innern oder auf der nach aussen gekehrten Seile, so bei Lysurus) denSpo- r enbrei tragen. Bei dieser höchst eigenthümlichen Familie ist die Bil- 2 ~ 14 — dungsweise der Sporen noch niclit erforscht, weshalb wir, uns bei ihrer Anordnung im Systeme nur von Gründen der Analogie leiten lassen konnten. Die einzigen bekannten Gat- tungen sind : Calathiscus, Ascroe und Lysurus. Genus Ascroe. Labill. Pilzkörper cylindrisch, fleischig, innen hohl, am Gipfel 4 bis 5 gabeis p altige, sternförmig abste- hende, auf der inneirn, faltigen Seite die Sporen tra- gende Lazinien gelheilt. Sporen elliptisch. S. Tab. 24. Ascroe pentactina. Genus Lysurus. Fr. Pilzköiper säulenförmig, kantig, hohl, am obern, durch Einschnürung abgegrenzten Theile in 5 pfriem form ige, kantige Lappen gespalten, welche auf derAussenseite mit klebriger Sporenmasse bedeckt sind. S. Tab. 24. Lysurus Mokusin. A n mkg. Die Gattung Lysurus nähert sich dadurch, dass sie den Sporenbrei auf der Aussenfläche trägt, schon sehr den Phalloidecn. Vielleicht darf sie dieses Merkmals halber nicht mit Calalhiscus und Ascroe in eine Familie gestellt werden; doch mag ich keine Aenderung vornehmen , bis wir bei al- len 3 Gattungen den Bau des Hymenium kennen. Familie 4. PHALLOIDEI. Fr. Die Familie der Phalloideen umfasst grosse Pilze von, wie der Name sagt, obscöncr Gestalt. Die anfangs rundliche, sj)äler eiförmige, mit einer meist einfachen Wurzel versehene Hülle besteht aus 2 Häu- ten (ob bei allen Arten?), welche durch eine Schicimlage gelrennt, an der Basis verschmolzen sind. Sie tritt erst, wenn die Sporen zu reifen beginnen , aus der Erde hervor und z e r r e i s s t 1 a p p i g a m o b e r n E n d e, worauf der dicke Strunk aus ihr cmporschiesst. Dieser trägt an seinem Gipfel einen Hut, auf dessen Oberfläche die gefärbte, zer fliessende und stinkende Sporenmassc ruhU Die langovalen Sporen werden auf, mit 4 und mehr Slerig- maten versehnen, Basidien gebildet. — 15 — Genus 1. Simblum. Kitz. Hölle mit mehreren Wurzeln. Strunk dick, stielförmig, kantig, lacunös, oben mit dem fast kugeligen Hute verschmolzen. Die Substanz des letztern bildet auf der Oberfläche gilterartig - anastomosirende Vorsprünge , welche unregelmässig-sechsseitige Räume umschliessen, die am alten Pilze mit Schleim und Sporen erfüllt sind. Simblum steht zu Phallus in einem ganz ähnlichen Ver- hältniss, wie unter den Discomyceten Morchella esculenta zu Helvelia lacunosa. S. Tab. 23. Simblum periphragmalicum Hook. Genus 2. Cynophallus. Fr. Strunk cylindrisch, hohl, oben geschlossen, nie von einem Schleier umgeben (s. Phallus). Hut mit dem obern Stielende verschmolzen, in seinen Fallen den gefärbten Sporenbrei bergend. Die oblongen Sporen ent- springen von vier- bis sechssporigen ßasidien. S. Tab. 26. Cynophallus caninus. Genus 3. Lejophallus. Fr. Eine zweifelhafte Gattung, die wohl nach dem Vorgange Cordas mit Phallus zu vereinen ist. S. Tab. 26. Lcjophalius Hadriani. G e n u s 4. Phallus. Michel. Strunk stielförmig, hohl, zelli g-si eb f örmi g, aus- sen wie innen mit einem bald vergänglichen, zar- ten, meuibranartigen Schleier bekleidet, an der durch- bohrten Spitze mit dem Hute verwachsen. Hut sonst frei, glockenförmig, innerhalb nackt, auf der mit netzförmigen, unregelmässigen Vorsprüngen versehenen obern Seile dagegen mit dem gefärbten , zerfliessenden Sporenbrei bedeckt. Sporen langoval. S. Tab. 25. Phallus impudicus. Genus 5. Hym en ophallus. Nees. Ganz wie Phallus, nur hängt von der Spitze des Stiels, oben vom Hute bedeckt, ein netzförmiger Schleier herab. S. Tab. 24. Hymenophallus. — 16 — Familie 5. TREMELLINI. Gallertartige, meist aussen lebhaft gefärbte Pilze von sehr verschiedener Gestalt, die entweder auf ihrer gan- zen Oberfläche, oder nur auf ihrem obern Theile Sporen tragen. Sie bestehen sämmtlich in ihrer gan- , zen Masse aus einem structurlosen Schleime, in dem feine, verschiedenartig verästelte und anastomosirende Fäden ei n g eb ettet sind. Die letzten Zellen dieser Fäden werden unter den nöthigen Bedingungen zu Basidien. Es finden sich bei den Tremellinen fast alle Stufen der Ausbil- dung der Basidien von dem einfachsten an , veo sich eine kaum veränderte Fadenzelle in 2 gewöhnliche, als Sterigmata funf^irende Aeste theilt, bis zu dem kugeligen, mehrzelligen (von Tremella und Exidia), welches sich in seine Zellen auf- lösen kann, und dessen Sterigmata oft wieder gelheilt sind. Sporen cylindriscli, oblong oder verkehrteiförmig, meist mehrzellig und gekrümmt. Anmkg. Die gelatinöse Beschaffenheit der Tremellinen macht ihr Studium besonders schwierig und ist als Grund anzusehen , dass selbst sorgfältige Beobachter, wie Bonorden und Andere, die Structur der meisten hierher gehörigen Pilze verkannt haben. Genus 1. Tremella. L. Pilzkörper meist unter der Rinde höherer Gewächse her- vorbrechend, gallertartig, fast durchscheinend, rund- lich, uneben, gefaltet bis viellappig, von der Grösse einer halben Erbse bis zu der eines Taubeneis und darüber, auf seiner ganzen Fläche Sporen tragend. Die sehr grossen, rundlichen Basidien verlän- gern sich meist in 4, auf verschiedenen Stufen der Entwicklung stehende, bisweilen in 2 oder 3 fruchtbare Aeste get heilte Sterigmata, auf denen die cylindrischen oder gekrümmten Sporen entspringen. Charakteristisch ist noch für die Basidien , dass sie durch Scheid ewände in mehrere, gewöhnlich 4 Zel- len getheilt werden, die sich unter Umständen sogar von einander lostrennen. Untermischt mit den basidienlragenden Fäden, oder für — 17 sich die innern Lappen des Pilzkörpers bedecliend, finden sich bei Tremella mesenterica jenen ganz ähnliche Fäden, deren schwach angeschwollne Enden einzelne oder zu 3 und 4 gruppirte, runde Sperinatien abschnüren, S. Tab. 22. Tremella lulescens Fr. und auf derselben Tafel Tremella plicata, die fälschlich als Exidia bezeichnet ist. Anhang. Zu Tremella oder zu Dacrymyces gehört sehr wahrscheinlich auch Naematelia Fr., deren Arten äusserlich vollkommen den Tremellen gleich sind. Dass ihr Gewebe nach dem Centrum hin dichter ist und hier gleich- sam einen Kern darstellt, ist kein wesentliches Merkmal. Von den ßeproductionsorganen aber lässt sich ziemlich sicher an- nehmen, dass dieselben nur unvollkommen erkarmt sind, und dass die frühern Autoren die unentwickelten Basidien von Tremellen für Sporen angesehen haben. Cordas Untersuchun- gen von Naematelia sind durchaus ungenügend , und seine Genusdiagnose enthält die grössten Widersprüche („Sporen acrogen oder in Schläuchen«). Genus 2. Exid i a. Fr. Pilzkörper wa g er e cht, ausgebreitet, gerändert und gestielt, den teller-und becherförmigen Pe- zizen äusserlich ähnlich. Innerlich ganz w i e T r e- mella gebildet nur mit dem Unterschiede, dass das Hy- menium blos die obere Seite der Scheibe be- kleidet, und dass die Basidien von einer dicken Schleimschicht bedeckt sind. Letztere wird von den Sterigmaten durchdrungen, die erst, wenn sie frei in die At- mosphäre ragen, ihre Sporen bilden. Bei Exidia spiculosa Pers. ist auch die Bildung sper- matienartiger Körperchen beobachtet. A n m k g. Die Bürger der Gattungen Tremella und Exi- dia sind oft lebhaft gefärbt. Sie vegetiren hauptsächlich im Winter und sind wegen ihres zerstreuten Vorkommens selten. Genus 3, Dacrymyces. Nees. Kleine, gelatinöse, ni(3ist reihenwei^ gelagerte Pilze, die in ihrer Jugend kugelig und glatt, im Alter dage- gen schwach wellig und faltig, oder oben concav, — 18 — ja selbst (Dacrymyces chrysocomus Tu!., Peziza clirysocoma Bull) vollkoinmcn becherförmig sind und auf der ganzen Oberfläche fruchten. Die Basidien sind cy- li ndr is c h e od(!r keu 1 enf örmige, oft zu 3 an der Spitze eines Fadens entspringende Zellen, die in 2 lange Ste- rigmala auslaufen. Sporen oblong, stumpf, schwach gekrümmt, nlehrzellil,^ An einzelnen Stellen oder an ganzen Exemplaren von Dacrymyces schwellen oft die Fäden unregelmässig an, füllen sich mit dichterm Protoplasma, bilden eine grosse Menge von Scheidewänden und zerfallen darauf in eine Unzahl gerader oder gekrümmter, sehr un regel- mässiger Zellen, welche keimen und somit als Conidien fungiren - — Viele y\utoren haben nur diese unvollkommnere Entwicklungsform von Dacrymyces gekannt und ihm deshalb im System eine falsche Stellung angewiesen , so stellt ihn Corda zu den Tuberculariaceen. S. Tab. 22. Dacrymyces stillatus Nees. Anmkg. Dacrymyces Urticae Fr. gehört zu Peziza fu- sariüides ßerk. s. unter Peziza. G e n u s 4. G u e p i n i a. Fr. Seltene, gallertartige, zitternde, sitzende oder gestielte, Spatel- oder becherförmige bis lappige Pilze, die sich im süiilichcn Gebiete auf entrindeten Hölzern etc. finden. Nur die obere Seite des Pilzkörpers trägt Basi- dien. Diese sind linear und laufen in 2 lange Sterigniata aus, welche oblonge bis verkehrteilörmige, schwach ge- krümnile, septirle Sporen tragen. S. Tab. 27. Guepinia. Genus 5. Calocera. Fr. Pilzkürper kn orp elig - galle riart i g, aufrecht, unt(;n verdünnt, oben zugespitzt, oder in mehrere kurze Acsle gelheilt, vom Habitus einer Clava- ria, in .s(inem ganz en U m I a ii g e f ruc htend. Dieje- nigen üyplienäste, welche die Peri[)lierie dos Pilzes erreichen, schwellen schwach an und theilen sich in 2 Sie- — 19 — rigmata, deren jedes eine cylindrische, gekrümmte Spore trägt. S. Tab. 27. Colocera. Familie 6. CLAVARIACEI. Keulenförmige oder ästige, in letzterm Falle corallen-oder gew eihe förmig- e, nicht gallertar- tige Pilze, welche ganz oder nur an den Zweigen vom Hymenium bekleidet werden. Basidien in den unten auf- geführten bisher einzig sichern Gattungen viersporig. Sterigmata kaum länger als die Basidien. Sporen ein- fach, glatt, meist schwach gekrümmt. Genus Typhula. Fr. Diese Gattung ist von den Autoren so ungenau und verschiedenartig charaklerisirt worden , dass eine neue Dia- gnose derselben unerlässlich ist. Ich gebe sie gestützt auf die Untersuchungen von Riess und von mir : Pilze mit oder ohne basilares Tuberculum (Sclerotium), von anfangs fleischiger, weicher, später bisweilen holziger Beschaffenheit. Sie bestehen aus einem fadenförmigen, ein- fachen oder verästelten Stiele und einer vom Hymenium be- kleideten, abgesetzten Keule. Ersterer wird von röhr igen, entfernt septirten Fäden gebildet, welche sich in paralleler Richtung bis in die Keule fortsetzen, sich nach der Peripherie dieser hin umbiegen und verästeln. Die kolbig- oder birnförmig-anschwellenden Enden dieser Fäden entwik- keln sich zu viersporigen Basidien mit feinen aber deut- lichen Slerigmaten. Sporen einfach, oval oder verkehrteiför- mig, meist sehwach gekrümmt. Als bestimmt zu der so abgegrenzten Gattung gehörig sind erkannt : 1) Typhula erylhropus. Schon in Sturms Flora Deutschlds. Ablhlg. I!l. Heft 31 u. 32. Tab. 12. 2) T. variabilis. Riess. \ 3") T. ffvrans. Fr. f „. „ ,, . „ > von Riess. 4) Pistillana ovata. it. ( 5)i P. culmigena. Fr. 6) Phacorhiza sclerolloides. Pers. von mir. — 20 — Die übrigen Typhula-, wie einige Pislillaria- Arten der Autoren müssen rücksichtlich ihres Hymenium einer neuen Prüfung unterworfen werden. lieber die frühere Gattung PistiUaria s. unter diesem Na- men im zweiten Abschnitt des vorliegenden Bändohens. Eben- daselbst unter Sclerotium s. über das Vcrhiiltniss von Typhula zu den Blaltsclerotien. Tab. 27. findet man Typhula erylhropus abgebildet. Gen u s C lavaria. L. Fleischige, meist grosse, geniessbarc, auf der Erde lebende, keulige, oder häufiger ästige Pilze. Aeste rund. Das wachsarlige, trockne, dauernde Hymenium über- zieht den ganzen Pilzkörper oder seltner (bei Bamaria Fr.) nur die Zweige. S. Tab. 27. Ciavaria flava. Genus Sparassis. Fr. Der fleischige, dicke Stamm tbeilt sich in viele blatt- förmige, platte, ein g e s chni ttne Aeste, welche auf beiden Seiten vom Hymenium bekleidet sind. S. Tab. 27. Sparassis crispa. Familie 7. AURICULARLM. Haut- oder lederartige, krustcn-, trichter- oder becherförmige Pilze, bei denen das Hymenium noch g lei ch- ni ässig über die ganze untere oder obere, meist glatte (Hauptausnahme Phlebia) Fläche des Pilzes ver- breitet ist, im Gegensatze zu den folgenden Familien, wo sich sein Vorkommen auf besonders gestaltete , meist regel- massige Vorsprünge beschränkt, ßasidien gross, viersporig, oft mit Polliiiarien untermischt*;. Sporen einzellig, rund oder l) Da zum ersten Male in diesem Bändchen die PoUinarien erwähnt werden , die sich in verschiedenen Gestalten bei der Mehr- zahl der Hymenomyceten finden, so sei hier gesagt, dass wir über ihre Bedeutung ebenso wenig etwas wissen , wie über die der Paraphysen bei den Discomyceten. H. Hofl'mann hat „Botanische Zeitung 14. Jahr- gang No. 9" ihren formellen Uebeigang in gewöhnliche Basidien nach- gewiesen. — 21 — länglich. Gattungen: Hypochnus Fr., Dacrina Fr., Phlebia Fr., Thelephora Cord., Craterellus Pers. und Cyphella Lev. G e n u s P h 1 e b i a. Fr, Ausgebreitete, iiriechende, gallert- bis wachs- artige, getrocknet knorpelige Pilze. Das Hymenium überzieht die obere, im Alter unregelmässi g-w a r z i g e bis faltig- kammige Seite des Pilzes. ' S. Tab. 29. Phlebia merismoides. Genus Thelephora. Ehrh. Unter diesem Namen vereinigen wir mit Corda die von Fries aufgestellten Gattungen : Stereum , Auricularia , Cora, Corticium und Kneiffia. Der häutig-lederartige Pilzkör- per wird von parallel verlaufenden, eng anein- ander gelagerten Fäden gebildet. Er ist entweder krustenförmig, ausgebreitet, mit anliegenden oder abgebogenen Rändern (Thelephorae resupinatae) ; oder: nur mit dem Grunde befestigt (Thelephorae apo- des) und in diesem Falle fächer- oder muschelförmig, mit dem obern Rande abwärts gebogen , so dass das Hymenium theils seitlich, theils abwärts gerichtet ist; oder endlich: halb oder ganz trichterförmig und gestielt (Thelephorae pleuropodes et mesopodcs). Das Hymenium wird nur auf einer Seite des Pilzes ge- lragen. Diese ist glatt oder körnig, papillös, bei einigen Ar- ten selbst unregelmässig gefaltet bis gerippt. Die Basidien sind oft mit konischen Pollinarien von verschiedner Grösse und Gestalt untermischt. Sporen einzellig , oval oder rund, im letztern Falle oft stachelig. Zu den Thelephoris resupinatis gehören die meisten Ste- reum- und Corticium - Arten der Autoren , z. B. Thelephora sanguinolenta, s. Tab. 28 unter Stereum, und Thelephora ochro- leuca ebendaselbst als Corticium. Als Beispiel für die The- lephorae apodes s. Tab. 28. Thelephora terrestris Ehb. Fast sämmiliche Bürger der sehr artenreichen Gattung (Rabenhorst führt schon 1844 83 Species auf) wachsen an abgestorbenen Aesten und Stämmen. Sie erscheinen zuerst als kleine, rundliche oder faserige Häufchen, welche sich an der Spitze öffnen und allmälig ausdehnen. /^ 22 Genus Cralerellus. Fr. Gestielte, triebt er- oder Iro mp cte ii förmige, fleischig-häutige, glatte oder nur mit leichten Runzeln versehene Pilze, die auf derAussenfläche mit dem Hy- menium bekleidet sind. Die Basidien und die ziemlich lan- gen Pollinnrien stehen senkrecht auf den Zellzügen des Pilzes. G enus Cyph ella. Fr. So lange man diese Gattung nur äusserlich kannte, stellte man sie zu den Discomycelen und zwar dicht neben die Pezizen. Die mikroskopische Untersuchung hat uns für mehrere ihrer Species eines Andern belehrt, ßonorden ver- setzt das Genus nach der Prüfung von Cyphclla muscicola var. Neckerae Fr. in seine Familie Hymenularii der Ordnung Mycelini, während Lcveillc (Annales des sc. Oct. 41.pag. 239) gezeigt hat, dass Cyphella Taxi zu den Auricularinen gehört. Vielleicht wird dies auch noch für die übrigen Arten nach- gewiesen. Wir können aber vorläufig die Genusdiagnose nur von Cyphella Taxi Lev. entlehnen: Pilzkörper häutig, becherförmig, ganz vom An- sehn einer Peziza, hängend, innen mit dem Hymenium ausgekleidet. Zwischen den viersporigen ßasidicn ünden sich konische Pollinarien. Sporen einfach, oval. Tab. 28. Cyphella digitalis. Familie 8. HYDNEI. Die Familien der Hydneen, Polyporen und Agaricineen zeichnen sich vor allen übrigen dadurch aus, dass sich bei ihnen die Substanz des Pilzkörpers in zahlreiche, be- stimmt geformte Fortsätze (Hy m en ium träger) verlänofürl, auf denen erst die Fruchtschicht ent- springt. ß(M den Hydneen haben diese Hyme- niumträirer die Gestalt von an der Basis freien oder mit einander verschmolzenen Höckern, Borsten, Sta- cheln oder Zähnen um! werden auf ihrer ganzen Oberfläche vom Hymenium bekleidet. Der Pilzkörper ist auch bei dieser Familie sehr ver- schieden geformt. Auf der nie S, Tab. 17. Poronia punctata. Genus Hypoxylon. ßull. Unler die.sem Namen vereinige ich die Galtungen Hy- poxylon Bull, und Xylaria Pers. Pyrenomyceten von meist beträchtlicher Grösse, die an der Oberfläche schwarz gefärbt , im Innern dagegen weiss sind. Der keulige, sitzende oder gestielte, bei Hypoxylon vulgare mit sterilen Aesten versehene, holzig-korkige Pilzkörper schnürt in der Jugend an seiner Oberfläche auf feinen weissen Fäden Spermatien ab. Später sind i ii seinem Umfange die schwarzen, mit den Mün- dungen hervorragenden Gehäuse eingesenkt. — Schläuche strahlig gestellt, mit Paraphysen gemischt. — Sporen einfach, unregelmässig oval oder elliptisch, gewöhn- lich etwas gekrümmt, braun und mit 2 grossen Kernen. Die sterilen, in faulendem Holz oder in der Erde sehr häufigen Wucherungen von Hypoxylon. Arten hat man bisher als besonderes Pilzgenus unler dem Namen „Rhizomorpha" aufgeführt. S. meine Mitllieilung Bot. Zeitff. j«5ö. No. 46. 'o" Genus Claviceps. Tul *) Ein centraler Stiel trägt ein von ihm a bgesetzles Köpfchen oder eine Keule in oder auf deren Oberfläche die ovalen, zugespitzten, meist warzig her- vorragenden Gel^äuse regelmässig verllicill sind. In dem Grunde der letztem liegt eine rundzellige Masse, von wel- cher die Schläuche und Paraphysen entspringen. *) Tulaene hat diesen Namen für die hybriden Cordyliceps Fr. und Cordyceps Fr. eingeführt. » — 55 — Die spermalienabschnürenden Myzelien der wegen ihres Vorkommens höchst interessanten , hierhergehörigen Pilze verweben sich oft zu losen, wolligen oder fasrigen Massen (Isaria), oder zu harten, dauernden, walzen- bis hornför- migen (Sclerotium). Species 1. Claviceps (Sphaeria) militaris. An todlen Insecten oder Insectenlarven, an ihrem unterir- dischen Theilo oft noch die Reste einer Isaria zeigend. 2. und 3. Cl. ophioglossoides und capitata, beide meist auf Trüffeln und zwar die erstere mit langen, goldgelben Wurzeln entspringend. 4. Cl. entommorhiza (Dicks.). 5. Cl. alutaceus (Lk.). 6. Cl. Robertsii (Sph. Huegelii Corda) s. Tab. 17. 7. Cl. purpurea. Zu diesem Pilze gehört als Myzelium das Mutlerkorn (Sclerotium Clavus) der meisten Gramineen. 8. Cl. microcephala. Nur bekannt auf Mutterkorn von Phragmites communis, Molinia caerulea und Arundo Callamagrostis. 9. Cl. nigricans. Das Myzelium dieses Pilzes erscheint in Form eines Sclerotium auf Heleocharis uniglu- rais Dietr., Scirpus multicaulis Sm. und Scirpus Baeothryon Linn., also nur auf Cyperaceen. Bekanntlich erwachsen die Claviceps-Arten erst aus ihren Sclerotien, wenn dieselben Monate lang am Boden ge- legen haben, deshalb werden die Aussaaten von Sclerotien andrer Gramineen und Cyperaceen vielleicht noch zur Kennt- niss mehrerer Arten dieser Gattung führen. Nahe verwandt mit Claviceps ist die Sphaeria (Cordyli- ceps Fr.) lyphina Pers., nur dass bei ihr der Pilzkörper nicht gestielt, sondern blos polsterförraig ergossen ist. Ordo YII. Discomycetes. Sehr verschieden gestaltete Pilze, deren schlauch- föhrendeFruchtschicht bei der Reife stets bloss- gelegt ist. — 56 — Familie 1. PHACIDIACEI. Einfache oder verwachsene, pflanzenbewohnende, meist rundliche oder langgestreckte und dann (mit Ausnahme von Lophium) kriechende, bisweilen verästelte Gehäuse von hornartiger Consislenz öffnen sich bei der Reife rissig oder durch einen Deckel und legen dadurch die Fruchtscheibe bloss. Schläuche cylindrisch oder keulenförmig, mit Paraphysen untermischt. Von den Galtungen der Autoren gehören ausser den weiter unten beschriebenen noch mit Sicherheit Hystero- graphium Cord. , Triblidium Pers. , und Sporomega Cord, hierher. Die von uns in dieser Familie vereinten Genera wur- den früher stets zu den Pyrenomyceten gezählt, wohin z. ß. Corda dieselbe Familie 'unter dem Namen Hysleriacei stellt. Klolzsch hat meines Wissens nach zuerst durch die Ueber- schrift auf unsrer Tab. 18 der herrschenden Ansicht wider- sprochen. Auch Tulasne zählt die Phacidiaceen zu den Discomycelen. Wer nur ein reifes Rhytisma, Hysteriutn oder Phacidium gesehen hat, wird unsre Anordnung gerechtfertigt finden. Genus Rhytisma. Fr. Mehr oder weniger ergossne Pusteln bildend , die nur von der schwarz gewordnen Cuticula bedeckt sind und , so lange das ihnen als Substrat dienende Pflanzenorgan noch lebhaft vegetirt, Spermogonien tragen (Genus JVlelasmia Lev.), bei der Fäulniss jenes dagegen anschwellen und sich zu einer Menge verwachsener Lir eilen umbilden, die mit weiter Mündung sich öffnen und so die in ihrem Innern ausgebildete, weisse Fruchtscheibe b 1 0 s s I e g e n. Spermogonien auf den Pusteln zerstreut. Spermalien Stäbchen- (Rh. Acerinum) oder kugelf«)rmig (Rh. salicinuni). Schläuche aufrecht, keulenlürinig , untermengt mit Pa- raphysen. — 57 — Exemplare spermalien- und schlauchführender Formen, s. Rabenhorsts herb. myc. vlvum edilio nova No. I59u. 160. S. Tab. 18. Rhytisma Acerinum. Genus Hysterium. Tode. Gehäuse in den Multerboden eingesenkt, länglich, mit einer Längsspalte sich öffnend, wodurch die wachsartige Fruchtscheibe sichtbar wird, die bei anhaltendem Regenwetter sogar heraustritt. Schläuche keulenförmig. Paraphysen einfach. Sporen stabförmig oder läng- lich, einfach. Spermogonien bei vielen Arten bekannt, von frühern Autoren als selbstständige Pilze des Genus Leptostroma Fr. (Leptothyrium Kunze) beschrieben , meist sehr zahlreich, stets schon vor dem Auftreten der Lirelien vorhanden. Die linearen, geraden Spermalien werden durch eine terminale Pore ausgeslossen. S. Tal). 18. Hysterium variiim. Fr. NB. Wir trennen mit Corda Hysterographium wegen der cylindrischen Schläuche, den mehrzelligen Sporen etc. von Hysterium. Genus Phacidium. Fr. Gehäuse in den Mutterboden eingesenkt oder sitzend, hart, fast hornarlig, einfach, anfangs geschlossen, später vom Mittelpunkt nach der Peripherie zu klappig auf- springend. Scheibe wachsartig. Schläuche aufrecht, fest, keulenförmig oder röhrig , mit fadenförmigen Paraphysen gemischt, Sporen oval oder elliptisch. Auch die Phacidien haben wahrscheinlich sämmtlich Spermogonien und Pycniden, wie denn auch bereits einzelne Leptostroma-Arten als zu ihnen gehörig erkannt worden sind. S. Tab. 18. Phacidium dentatum und darüber Phacidium Pini (Pyrenochium Pini Lk.). Genus Heterosphaeria. Grev. Gehäuse leder- bis hornartig, endlich frei, oberhalb vom Centrum nach dem Umfange hin in sehr zarten — 58 — Lazinien aufspringend und dadurch das Ansehn kleiner Schüsselchen mit eingeschnittenen Rändern gewin- nend. Innre Masse dick und fleischig, unterhalb fest, oben mit einer zarten Schlauchschicht bedeckt. Schläuche röhrig. Sporen elliptisch. Parophysen einfach. Ileterosphaeria' Patella zeigt sich Ende November auf der Oberfläche des Holzkörpers von Daucus Carola schon vor der gänzlichen Zerstörung der Rinde. Erst nach 6 Mo- naten findet man den Pilz mit reifen Sporen, aber nur an dem untern Theile des Stengels, wo seine Entwicklung durch die grössere Feuchtigkeit begünsligt wurde. Für die Ausbildung der höher stehenden Exemplare hat die Natur auf den Umstand gerechnet , dass die alten Stengel der Mutterpflanze vom Winde zu Boden gestreckt werden ; erst hier reifen und öffnen sich dann auch jene. Heterosphaeria Tatella ist der erste Pilz, von welchem schon vor langer Zeit Fries zwei wesentlich ver- schiedene Formen kannte: Zwischen den eben be- sprochnen schlauchlührenden Gehäusen wachsen andre (Sphae- ria Patella Tode und Persoon , Phacidium Pat. ß campestre Fr.), die viel kleiner und kugelig bleiben und sich durch eine wenig sichtbare, terminale Pore öffnen. Die ^Vandungen dieser Behälter (der Pycniden von Heterosphaeria Patella) sind mit sehr feinen Fäden ausgekleidet , auf welchen ge- krümmte, an beiden Enden zugespitzte Stylosporen (also Keimorgane zweiten Ranges) entspringen, die viel länger und schmäler als die Sporen sind. S. Tab. 19. Heterosphaeria Palella. Genus Stegilla. Reichb. Gehäuse sitzend, najifförmig, offen, aber innerhalb des freien Randes mit einem c o n v e x e n , endlich abfallenden Deckel versehen. Scheibe aus auf- rechten Schläuchen und dazwischenstehenden Paiapliysen ge- i)ildtt. Sporen einfach^ kugelig. S. Tab. 18 Siegilla discojor. — 59 — Gen u s L ophium. Fr. Gehäuse aufrecht stehen d, seitlich zusammen- gedrückt, fast häutig-, mit einer Längsspalte sich öffnend (von der Seite gesehen einer Flussmuschel nicht unähnlich). Scheibe aus aufrechten Schläuchen und ästigen Paraphysen gebildet. S. Tab. 18. Lophium mytilinum. Fr. Genus Actidium. Fr. Mehrere, längliche, sich später durch Längs- spalten öffnende Gehäuse sind zu Sternen oder Schei- ben mit einander verwachsen, Schläuche aufrecht, cylindrisch, sehr zart, doch dauernd. Sporen einfach, rund. Unterlage fehlt. S. Tab. 18. Actidium. Genus Glonium. Rluehlbg. Der eigentliche Pilzkörper, der auf einem fas- rigen, unregelmässig ausgebreiteten Myzelium ruht, ist horn- artig und besteht aus Stämmchen mit niederliegen- den Aesten, die sich sämmllich durch Längs- spalten öffnen und so die schleimige, später gallertartige von zarten, aufrechten, kolbigen, mit Paraphysen untermisch- ten Schläuchen gebildete Scheibe sehen lassen. Sporen schiffchenförmig mit einer Querscheidewand. S. Tab. 18. Glonium stellatum. Muehlb. Anmkg. Glonium hat ein dendritenartiges Ansehn. Familie 2. CENANGlACEf. Kleine, rundliche bis becherförmige, oft un- regelmässig geformte, bisweilen gestielte und an der Basis verwachsene, hörn- bis lederartige Gehäuse brechen unter der Epidermis hervor und öffnen sich am obern Ende. Sie sind innen hohl und an den Wandungen von der Schlauchschicht bedeckt. - ÜO — Genus Ce n an gl um. Fr. Kleine, schwärzliche, auf Acsten unter der Rinde her- vorbrechende Pilze, die in der Jugend Sphaerien oder Hy- sterien ähnlich sehen. Gehäuse häutig.hornartig, anfangs geschlossen , später mit einer rundlichen oder z usa m in en ge drückt-lip- penförmige n M und ung geöffnet, becherförmig, gerandet, bisweilen in der Jugend wahre Spermogonien darstellend. Fruchtschicht dick, wachsartig, ver- schieden gefärbt, aus viersporigen (C. Franguiae) oder acht- sporigen Schläuchen mit dazwischen stehenden Paraphysen gebildet. Sporen elliptisch ein- oder zweizeilig (C. Fraxini). Die mehr oder weniger regelmässigen , meist an der - Spitze durch eine Pore geöffneten, ein- oder vielkanimrigen Pycniden sitzen einzeln oder mit den Gehäusen einem lu- bercclartigen Pilzkörper auf. Slylosporen linear, an beiden Seiten zugespitzt, oft mehrzellig; oder wurslförmig oder endlich oblong und gerade. Spermatien in besondern Sperniogonion , oder in den schlauchführendcn Gehäusen oder in don Pycniden CC. Fraxini) auf einfachen oder ästigen Trägern. Gerade oder gekrümmt. Eine Menge Cenangien sind von den Autoren unter Feziza, Sphaeria,Hysterium, Tympanis und Clithris beschrieben worden. S. Tab. 19. Ccnangium Aucupariae Fr. und Cenangium (Clithris) pulveraceum. Genus Lecanidion. Endl. Ist Patellaria. Fr. Genus Tympanis. Tode. Sehr kleine, meist schwarze, hörn- oder lederartige Pilze, die auf Aesten unter der Oberliaut hervorbrechen. Die becherförmigen, anfangs durch eine hornartige Decke geschlossenen, später geran- deten Gehäuse sind oft am Grunde zu einem sterilen — 61 — Pilzkörper verwachsen und stellen dann einen Stamm dar, dessen Aeste sich in Becher endigen. Sie werden von einem zarten, bald verschwindenden Schleier bedeckt. Schläuche walzenförmig, meist eine Unzahl sehr klei- ner Sporen enthaltend. Spermogonien mit den schlauchführenden Gehäusen auf ein und demselben Pilzkörper, mit runder Oeffnung an der Spitze, bei Befeuchtung oder leichtem Druck die Spermatien in Gestalt einer Ranke entleerend. Spermatien gerade, den ästigen und sehr zarten Fäden, welche die innere Wand der Spermogonien bekleiden, nach Art abortirter Aeste ansitzend. Berkeley hat bei Tynipanis auch zweizeilige, langge- stielte Slylosporen gefunden, die interessanter Weise in den echten Gehäusen zwischen den Schläuchen sitzen. S. Tab. 19. Tympanis. Familie 3. PATELLARIACEI. Die scheibenförmigen Pilze brechen unter der Epi- dermis hervor. — Die Schlauch schiebt (Schläuche und Paraphy^en) ruht auf einer kleinzelligen Unter- lage und bildet mit dieser eine flach concave Scheibe, Die Patellariaceen gleichen den ^Phacidien darin, dass sie oft die Epidermis sternförmig zerreissen, jedoch unter- scheidet sievon jenen die von Anfang an unbedeckte Scheibe. Genus Propolis. Fr. u. Cord. Scheibe kreisrund. Schläuche weil. Sporen Stab förmig, parallel gelagert. S. Tab. 19. Propolis phacidioides, Genus Stictis. Pers. Scheibe hysterienartig hervorbrechend. Sporen ein- fach, rund oder oval. 6 _ 62 — Das byssusarlige , unter den obersten Rindenschichten entstehende Myzelium von Sticlis ocellata Fr. bedeckt sich mit einer Menge stumpfer, wenig vorspringender, gelber Tuberkeln. Viele dieser werden erst zu sclilauchführenden Gehäusen, nachdem sie zahlreiche, grosse elliptische Slylo- sporen oder in seitnern Fällen Spermalien erzeugt haben. Genus M ellitio spor ium und Crypto discus. Corda. Ich wage nicht zu entscheiden , ob diese beiden Gat- tungen .mit Corda zu trennen, oder mit Bonorden zu Patel- laria ¥r. (Lecanidium Endl.) zu ziehen sind. Crypto dis- cus hat nur quers cheidewan dige,Melliti osporium mauerförmige Sporen. S. Tab. 19. Mellitiosporium versicolor und Cryptodiscus alrovirens. Familie 4. RHIZINACEI. Pilzkörper ausgebreitet, flach, häutig, durch Wurzeln oder Fasern mit dem Mutterboden ver- bunden. Aeusserlich der Gattung Auricularia unter den Tremellinen älmlich. Genus Rhizina. Fr. Pilzkörper ausgegossen, blasig, unten hohl, durch Wurzelfasern und den umgebogenen Rand befestigt. Das Hymenium nimmt die ganze obere , convexe Fläche ein. Sporen oval, lang, mit 2 Kernen. Fleischige, in der Jugend mit einem byssinösen Rande versehne Pilze. — Nur 3 Species: Rh. undulata, laevigata und vaporaria. S. Tab. 20. Rhizina. Familie 5. PEZIZEI. Fleischig, in der Jugend kugelig, später gcöfTnet, gestielt oder ungestielt, schüssel-, trichter-, becher- oder beutellörmig und von verschiedener Grösse und Farbe. - 63 - Der ganze Pilzkörper besieht aus rundlichen, blasigen Zellen, von denen die das Gehäuse auskleidende, oder, wenn es scheibenförmig ist, bedeckende Schlauchschicht entspringt. Schläuche meist achtsporig, mit Paraphysen gemischt. Genus Peziza. Dillen, Wir nehmen diese Gattung noch im alten, nicht im ßo- »ordenschen Sinne und schlagen vor, die zahlreichen hier- her gehörigen Pilze, um das Bestimmen zu erleichtern, vor- läufig in folgende 3 Unterabtheilungen zubringen. a. Filze ungestielt, zu einer flachen Scheibe ausgebreitet. b. Pilze un gestielt, abermit concavem Ge- häuse. c. Pilze gestielt. Diagnose. Dünnfleischige, sehr verschieden gefärbte Pilze von mikroscopischer Kleinheit bis zur Grösse von vielen Zollen. Alle im Familiencharakter angegebenen Formen treten in dieser Gattung auf. Schlauchschicht wachsartig. Nur die Sporen wer- den elastisch ausgeworfen. Das Vorkommen von Sperrnatien ist bei verschiedenen Arten verschieden. Als fast steter Begleiter von Peziza fu- sarioides Berk. findet sich der Dacrymyces Urticae Fr. (Cy- lindrocolla Urticae Bon.), ein gallertartiges , rundliches Ge- bilde, das nur aus septirten Hyphen besteht, deren Aeste von cylindrischen , concatenirten Sperrnatien gebildet werden. Dieser Dacrymyces ist die Spermatienform der bezeichneten Peziza. — Dagegen hat Peziza benesuada Tul. oft im schlauch- führenden Gehäuse an Stelle der fadenförmigen Paraphysen gegliederte, ästige Fäden, die unzählige Spermatien abschnüren. Als Gattungsbeispiel s. Tab. 20. Peziza aurantia Oed. Genus Solenia. Pers. Sehr kleine, weisse oder gelbe auf faulendem Holze le- bende Pilze. Gehäuse v erjä ngert, r öhrenförm ig, häutig, mit - 64 — zusarnmengoschnürfcr Mündung. Schlauchschiclit auf dem Boden des Gehäuses. Schläuche cylindrisch. Sporen einfach. Vorstehende, aus Rabenhorsl's Handbucli entlehnte Dia- gnose scheint nicht ganz sicher zu sein. Eine Untersuchung von Solenia ocliracea (s. Rabenhorsts herb. myc. No. 232) gab mir über den innern Bau nicht die gewünsciüen Auf- schlüsse, setzt aber die Pilznalur der Solenien (die von Vielen als Insecteneier angesprochen werden) ausser jeden Zweifel. S. Tab. 20. Solenia fasciculata. Pers. Genus Ascobolus Pers. Gehäuse verkehrlkegelförmig, fleischig, sitzend oder kurz gestielt, ausgefüllt. Scheibe gerandet, mit vorragen- den Schläuchen, die elastisch ausgeworfen werden. S. Tab. 20. Ascobolus. Genus ßulgaria. Fr. Die ausser den Spermatien auch Stylosporen bergenden Spennogonien treten entweder nur als sich öffnende Höhlungen an den Enden des lappigen Pilzkörpers auf (Bulgaria inqui- nans), oder sie sind selbständige Gebilde von scheiden- bis keulenförmiger oder linearer Gestalt (Bulg. sarcoides), wo sie dann von den Autoren für besondre Pilze , im speciellen Falle für Tremella sarcoides Witli, Coryne sarcoides Fr. ge- halten worden sind. Später treten aus dem Pilzkör perdiesch lauch- führenden Gehäuse hervor. Schläuche von Parapliy- sen umgeben, 8 Sporen bergend, von denen bei Bulg. inqui- nans 4 nur hell gefärbt sind, während die andern bedeutend grösser und sehr dunkel werden. Nicht die Schläuche, son- dern nur (wie bei Peziza) dieSporen werden elastisch ausgeworfen. Der gallertartige Pilzkörper wird zuletzt bauchig- kegelig oder conve.K-scheibenförmig. S. Tab. 20. Bulgaria inqiiinans. Genus Volutella. Tode. Pilzkörper präsenlirlellerförmig, ledcrarlig, gestielt, durch einen t r o m m e 1 f e 1 1 a r t i g c n, am z u r ü c k g e r o 1 1- — Os- ten Rande befestigten Schleier geschlossen. Fruchllagcr vom Schleier bedeckt, Schläuche röhrig. Sporen einfach. Einzige bekannte Art Volutella valvata s. Tab. QO. Familie fi. AGYRIACEI. Pilzkörper hervorbrechend, sitzend, warzenför- mig, fleischig, aus runden Zellen gebildet, auf seiner ganzenOber fläche von der Schlauchschicht bedeckt. Pa- raphyscn einfach. Sporen einfach, oval. Einziges Genus Agyrium Fr. S. Tab. 19. Agyrium rufum Cord. Familie 7. SPHAEROSOMACEI. Es scheint mir nöthig, für das Genus Sphaerosoma, das von allen frühern Autoren höchst irrlhümlicher Weise zu den Tuberaceen gestellt worden ist, oben stehende neue Fa- milie zu gründen. Sie umi'asst fleischige, zerbrechliche, halb- unterirdische, hei der Reife faulende, sitzende Pilze, die ein fleischiges, fast stielartig aussehendes Myzelium haben, und deren kugeliger Pilzkörper aussen überall mit einer nackten, glaltenSchlauch- s Chi cht bedeckt ist. Einziges Genus Sphaerosoma fClotzsch. Pilzkörper bisweilen missgestaltet, geschlossen oder an der Spitze durch ein Ostiolum oder eine Spalte geöffnet, dicht oder mit Höhlungen (deren Wände glatt sind}, aus einem rundzelligen, dichten Parenchym gebildet. Die Schlauchschicht besteht aus parallel stehenden, linearen, stumpfen, fünf- bis aclilsporigen Schläuchen und fadenförmigen Para- physen. — Sporen einreihig, kugelig, mit netzartig figurir- ter Cuticula oder gestachelt. 2 Species. S. Tab. 19. Sphaerosoma fuscescens. Familie 8. GEOGLOSSEI. Fleischige Pilze, die sich nach oben in eine die begrenzte Schlauch sc hiebt tragende runde — 66 — Keule fortsetzen. Schläuche röhrig, Paraphyscn gegliedert, Sporen sep t ir f. Einziges Genus Geoglossuui Pers. Der von der Schlauchschicht bedeckte Theil de« Pilzes ist keul i g- kop ff örmig. Stiel dünn, getrennt, un- fruchtbar. Sporen sehr lang, stabförmig, seplirf. S. Tab. 21. Geoglossum. Familie 9. HELVELLACEI. Der äusserlich durch Farbe und Gestalt mehr als bei der vorigen Familie gesonderte Stiel trägt ein spatel-, ko pf- oder mützenförmiges oft lappiges Polster, welches mit der Schlauchschicht be- deckt ist. Sporen meist unseplirt. In dieser Fainilie erreichen die Discomycelen die höchste Stufe der Entwicklung. Genus Spathularia. Pers. Fleischige Pilze mit spateiförmigem, an beiden Seiten des Stiels herablaufendem, faltigem, oft gekräuseltem Polster. Die sehr lang cylindrischen, nicht seplirten Sporen werden bei der geringsten Erschütte- rung elastisch ausgeworfen. Paraphysen gekrümmt. Stiel aus langen, cylindrischen, an den Enden ange- schwollenen Zellen gebildet , auf denen im Polster eine Schicht runder Zellen liegt, von welchen die keuligen, oben etwas zugespitzten Schläuche mit knopfförmigem Ende ent- springen. — Nur 2 Species. S. Tab. 21. Spathularia flavida Pers. Genus Mitrula. Fr. Fleischig. Der Stiel fliesst in das Polster über, indem sich sein festes Gewebe oben in ein lockeres , ma- schiges verwandelt, das die Höhle des Kopfes aus- füllt. Letzterer ist aufgeblasen, mutzen form ig und umgiebt den Stiel eng mit seinem Rande. Die Sporen wer- den ausgeschnelll. — 67 — Milrula paludosa ist besonders dadurch interessant, dass sie oft mehrere Fuss lief unter dem Wasser wächst. S. Tab. 21. Mifrula. Genus Sarea. Fr. Ein central gestieltes, linsenförmiges, wachs- artiges, unten vertieftes Köpfchen ist nach Fries auf seiner ganzen Oberfläche von der Schlauclischicht überzogen. Schläuche keulig. Paraphysen mit Aesten , die in eine rundliche Erweiterung enden. Sporen ein- fach, oval. Ein noch wenig gekanntes und desshalb nicht mit Si- cherheit unterzubringendes Genus. S. Tab. 20. Sarea pithya. Genus Vibrissea. Fr. Substanz fleischig- wachsartig, fest. Polster halb- kugelig, zuerst mit eingerolltem Rande an den cen- tralen, dünnen, in das Polster übergehenden Stiel angewach- sen , später frei, auf der Oberfläche mit der Schlauch- schicht bedeckt. Schläuche und Paraphysen ragen zur Zeit der Reife hervor und erstere sollen nach Fries beständig vi- briren; daher der Name der Gattung. Sporen (nach Corda) einfach. — Nur 2 Species. S, Tab. 21. Vibrissea truncorum Fr. Genus Leotia. Hill. Der oben erweiterte Stiel trägt ein plattes oder kopfförmiges, gelatinöses, bisweilen wellig ge- faltetes Polster, welches von der gefärbten, endlich zerfliessenden Schlauch schiebt überzogen ist. Schläuche röhrig. Paraphysen ästig, am obern Ende erwei- tert. Sporen zu 8. S. Tab. 21. Leotia lubrica Pers. Genus Verpa. Swartz. Substanz fleischig-häutig. Polster (hier besser Hut ge- nannt) fingerhut- bis kegelförmig, regelmässig. — 68 — dünn, eben oder g-efurcht, hohl, im Centrum von einem cy- lindrischen oder bauchigen, hohlen Stiele geslülzt, aussen mit der o-eiärbten Schlauchschicht bedeckf. Schläuche röhrig. Paraphysen einzellig. Sporen zu 8, einfach. Essbare aber seltne Pilze. S. Tab. 21. Verpa. Genus Helvella. L. Polster (Hut) dünn, mutzen förmig, unrege 1- mässig, gefaltet, aufgeblasen, oft gelapp f, mit der sammtarligen, grubigen, zuweilen kreisförmig-buchtigen, gefärbten Schlauch schicht überzogen, innerhalb glatt, frei, nur oft stellenweise am Rande mit dem Strünke verwachsen. Letzterer ist dick, hohl, oder mit flockiger Masse gefüllt, dem Hute im Centrum eingefügt, oben oft unvollkom- men-ästig ausgebreitet. Schläuche langröhrig. Paraphysen fadenförmig, nicht septirt. Sporen zu 8. S. Tab. 21. Helvella lacunosa Afz. Genus Morch eil a. Dillen. Polster regelmässig, rundlich oder kegelför- mig, frei oder häufiger mit dem hohlen Stiele verwachsen, so dass nur sein Rand frei bleibt. Die wachsarlige Frucht- schicht ist durch netzförmig verbundene Rippen grubig. S. Tab. 21. Morchclla esculenta Pers. Zweiter Abscliiiilt. Besprechung- der auf unseni Tafeln vertretenen aus- zumerzenden, oder wenigstens zweifelhaften Gattungen früherer Autoren. Alle bisher nicht abgehandelten Pilzgatlungcn mit Aus- nahme einiger fast gar nicht bekannter, die ich nicht in den — 69 — Originaivverken nachschlagen konnte, sind in diesem Ab- schniUe nachzusehen und sollen in der durch unsre Tafeln vorgezeichneten Reihenfolge, soweit es bis jetzt möglich ist, besprochen werden. Möchten grade sie zum Gegenstande recht sorgfältiger Beobachtungen gemacht werden, damit sie in Zukunft nicht mehr anhangsweise abgehandelt werden dür- fen , sondern wir im Stande sind, die wenigen etwa noch unter ihnen befindlichen guten Gattungen den Ordnungen des Systems einzuverleiben, die schlechten dagegen vollständig aufzulösen und ihre Glieder den Spezies , welchen sie als niedre Enlwicklungsformen angehören, zu subsumiren. — Es giebt nichts Leichteres, als hier neue Entdeckungen zu ma- chen. Fasst man eine solche niedre Entwicklungsform genau ins Auge und beobachtet sie mehrere Monate lang, so findet man ganz sicher die Uebergänge in den eigentli- chen, sporen führen den Pilz. Tab. 14. 1. Ceuthospora Grev. Ovale Gehäuse werden einzeln oder zu mehreren (zu 3) von einem plan- linsenförmigen Pilzkörper um- geben, welcher eine hornartige Hülle hat und aus der Blattepidermis, sie lappig zerreissend, hervorbricht, wo- rauf die sich öffnenden Gehäuse cylindrische Spermatien in Form eines Schleimes entleeren. Tulasne glaubt , dass Ceuthospora phacidioides Grev. (s. unsre Tab. 14) als Spermalienform zu Phacidium Ilicis gehöre. — Auch die übrigen Arten können wir nicht als selbstständig betrachten. 2. P h 0 m a Fr. Die mit diesem Namen bezeichneten Bildungen haben ganz dieStructur von Dothidea (s. im ersten Abschnitt dieses Bändchens) , nur enthält der Kern keine Schläuche, sondern bloss Spermatien abschnürende Fäden. Phoma saligna gehört zu Sphaeria Capreae , für die übrigen Arten müssen die schlauchführenden Formen noch aufgesucht werden. — S. Tab. 14. Phoma tularostoma (Ehb.). — 70 — 3. Cytispora Ehrb. Die cylindrischen, an den Enden gerundeten Sperma- tien (Sporae aut.) werden von einem bald verschwindenden Fadenlager abgeschnürt, welches auf einer feinzelligen, ein geschlossnes Säckchen bihi enden Unterlage ruht. Mehrere solcher Säckchen, die oft eingebuch- tet sind und zusammenfliessen, liegen um einSäulchen herum, heben die Epidermis der Mutterpflanze empor und stossen durch eine gemeinschaftli ch e 0 e f fnung den Spermatienschleim in Ges talt einesTropfens oder einerRankcaus. Cytispora und ihre Verwandten sind nur niedre Ent- wicklungsformen von schlauchführenden Pilzen , z. ß. von Sphaeria. S. Tab. 14. Cytispora Rosarum. 4. S p h a e r 0 n a e m a Fr, Längliche, häutige oder lederarlige, häufig mit Haa- ren oder Warzen versehene, isolirte Gehäuse, welche sich in einen halsförmigen Fortsatz verlängern, bilden in ihrem Innern , wahrscheinlich durch Abschnürung, kleine, nicht septirle, ovale, bisher für Sporen gehaltene Or- gane, die durch eine am Scheitel befindliche, oft erweiterte Oeffnung, zu erhärtenden und endlich zerfallen- den Tropfen zusammengeballt, ausgestossen w erden. Erst in neuerer Zeit hat man Sphaeronaema, weil, es keine Sporenschläuche zeigt, von den echten Sphaerien unterschieden. Wahrscheinlich gehören auch diese Gebilde säinmllich als niedre Entvvicklungsformen zur Galtung Sphaeria und ihren Verwandten. S. Tab. 14. Sphaeronaema subulatum Fr. 5. Acrospcrmum Tode. Ein langer, aufrechter, keulenförmiger, gc- knieter oder an der Basis zwiebelartig angeschwollner, an der Spitze durchbohrter Pilzkörper besteht aus 2 Scliicliton , einer äussern, leder artigen und einer Innern, fleischigen. Von dem Grunde der letztern — 71 — steigen lange, cylindrische Zellen (Sporae aut.) auf, welche endlich in Gestalt gerader Ranken ausgeworfen werden sollen. Eine mir noch zu wenig bekannte Gruppe , die wohl kaum selbstständige Pilze, jedenfalls aber viele, sehr hetero- gene Gebilde enthält: Acrospermum sclerotioides Fr. ist, wie ich Hedwigia No. 14 und 15 nachgewiesen habe, eine junge Typhula; die Mycologen, welche diesen Pilz zu einem Acro- spermum machten , konnten ihn nicht einmal oberflächlich untersucht haben. Acr. cornutum Fr. ist Sclerotium cornutum und gehört als Dauermyzelium zu Agaricus tuberosus Bull. S. Tab. 14. Acrospermum graminum Cord. Tab. 15. 6. Leptostroma Fr. Ein rundliches, spindelförmige Keimzellen abschnü- rendes Fadenlager wird nur vo n einem festen Schilde bedeckt. Diese Formen , die Leptostroma-Arten Fr. , die Lepto- thyrien Kunze sind Conidienla ger o der Spermogo- nien von Hysterien, Phacidien und andern Thecasporeen: die Spermogonien von Mysterium scirpinum Pers. haben bis- her im Systeme als Leptostroma scirpinum Fr. , die von My- sterium commune Fr. als Leptostroma vulgare var. orbiculatum Desm. fungirt , und die von Hyster. Ruhi Pers. sind wahr- scheinlich auch zu Leptostroma vulgare gezogen worden. S. Tab. 15. Leptostroma acerinum (Cord.). 7. Actinothyrium Kze. Unterscheidet sich von Leptostroma nur dadurch, dass das Schild angedrückt und am Rande s tr ah lig - f aseri g ist. Einzige Form Actinothyrium graminis s. Tab. 15. 8. Labrclla Fr. Harte, zerbrechliche Gehäuse, die sich (wie Hyste- rium) durch eine Längsspalte ö ffnen. Die von ihnen umschlossne Scheibe trägt auf sehr kurzen, breil-cylindrischea — 72 — Basidien sehr grosse, keulcn- oder spindelförmige Zellen (Sporen ?). S. Tab. 15. Labrella Hosacearum Cord. 9. P r 0 s t h e m i u ni Kze. Ein eingesenktes, mit kurzer, spitziger, unvoll- kommener Mündung hervorragendes, dünnes, hornartiges Gehäuse umschliesst eine zarte, innere Membran, von welcher fadenförmige Paraphysen und Basi- dien entspringen. Letztere werden von einer, häufiger jedoch von3 — 7quirlförmig gestellten Sporen gekrönt, von denen jedoch immer nur einige vollständig entwickelt sind, während andere einfachen oder gegliederten Fäden gleichen. Reife Sporen lang- oval, septirt, braun mit we iss e r Gip f elzelle. — Ein- zige Form Prosthemium betulinum s. Tab, 15. Prosthemium ist wahrscheinlich ein selbslständiges Pilz- genus, doch muss erst sein Gehäuse genauer unter- sucht werden, bevor ihm ein Platz im System angewiesen werden kann. ' 10. Sph in et rina Fr. Gehört nicht zu den Pilzen, sondern zu den Flechten. Sph. turbinata Fr. (s. Tab. 15) ist Caiycium lurbinatum Pers. 11. Excipula Fr. Ein halbeingesenktes, napf-oderbecherförmiges, hornartiges, meist mit Haaren besetztes Gehäuse öfTnet sich rundlich, worauf die weisse, zerfliessende Scheibe sichtbar wird. Letztere besteht aus Fäden, die theiis steril sind (Paraphysen), theiis einzellige Keimorgane abschnüren. Ich glaube, dass auch diese, habituell den Pezizen sehr ähnlichen Formen keinen vollkommenen Pilztypus darstellen. S. Tab. 15. Excipula Eryngii Corda. Tab. 16. ]'2. Crypt 0 s [I 0 r i n m Kze. Hat denselben 13au wie Cylispora, es besteht aber jeder — 73 - Pilz nur aus einem einzigen Säckchen, welches aus einer Spalte der Epidermis die spindelförmigen nicht septirten auf einfachen Fäden gebildeten Keimzellen entleert. Gewiss stimmt Cryptosporium auch rücksichllich seiner physiologischen Bedeutung mit Cytispora überein. S. Tab. 16. Cryptosporium Neesii Cord. 13. Apiosporium Kze. Isolirte, harte, birn form ige Gehäuse umschliessen in Schleim gehüllte Ketten runder oder obova- 1er Sporen. Von den 6 in den Handbüchern aufgeführten Arten diese.- Gattung ist nur das Tab, 16 abgebildete Apio- sporium Salicis Kunze mikroscopisch untersucht. — v Vielleicht gehört Apiosporium als eigenes Genus zu den Coniomyceten, doch muss der Bau des Gehäuses erst genauer untersucht werden. 14. Asteroma De C. Bildet meist auf noch lebenden Blättern dunkleFlecke, in denen sich sehr zarte, gebogne, vielfach verästelte, im Umfange strahlig auslaufende Fäden hinziehen, und aufweichen sehr kleine, kuglige, zuerst einzelne, spä- ter reihenweise zusammenfliessende G ehäu s e sitzen , die bei der Reife Schleim und zahlreiche einfache Sporen ent- halten. Bildung der Sporen noch unbekannt. Asferoma gehört wahrscheinlich in die Familie der Al- phitomorpheen, also zu den Gasteromyceten. S. Tab. 14. Asteroma Phyteumae De C. 15. Verm i cular i a. 16. Coniothyrium Corda. Bonorden , der Coniothyrium mit Strigula vereinigt, giebt für letztere folgende Diagnose : „Die Perithezien (Gehäuse) sind hart, uneben, rundlich, birnförmig oder angedrückt, öffnen sich rund oderdurch eine Spalte und werfen die kleinen ovalen Sporen in Gestalt eines Schleimes oder Slaubes aus." — 74 — Auch diese Gebilde scheinen mir nur niedre Enlwik- kelungsfonnen von Pyrenomycelcn zu sein. S. Tab. 16. Coniolhyriuin Pini Cord. 17. S teg-ü nosporiu rn^Cord. Zusammengesetzte, gestielte Conidien ent- springen VOM den Wandungen eines zarten, endlich an der Spitze sich unregelm ässig öffnenden Sä ck ch ens und sind mit sterilen Fäden (Paraphysen) untermischt. Sie werden schliesslich in Ranken ausgeworfen. S. Tab. 16. Slcgonosporium pyrifornie, 18. Sporocadus Cord. Unterscheidet sich von Stegonosporium durch ein 1 e- der- bis hornartiges Gehäuse. Conidien zwei bis mehrzellig, meist von Puccinien-Gestalt. Nach Corda hat bei Sporocadus jede einzelne Zelle der Conidien eine besondre äussre Haut während bei St egon osp orium alleZellen von einer gemeinschaftlichen Hüllhaut (Exosporium aut.) um- schlossen werden. S. Tab. 16. Sporocadus herbarum Cord. 19. Naemaspora Pers. Wie Cryptosporium gebaut, aber mit runden oder ovalen Keimzellen die in Ranken ausgeworfen werden. S. Tab. 16. Naemaspora grisea. Von Stegonosporium, Sporocadus und Nae- maspora ist erwiesen, dass sie als niedre Ent- wickelungs formen zu Sphaeria und deren Ver- wandten gehören. 20. Seh i zo thecium Cord. Häutige, frei c Gehäuse, deren Innenvvandung mit den gestielten, ovalen Sporen (?) besetzt ist, öffnen sich durch e ine Längsspalte, durch welche die Sporen sammt dem Schleime, der den übrigen Rauni in ihrem Innern erfüllt, ausgeworfen werden. — 75 — Einzige bekannte Form Schizolh. fimicolum s. Tab. 16. Schizothecium ist noch weiter zu beobachten, dürfte aber wohl mit den vorstehenden Bildungen in eine Kategorie gehören. Tab. 18. 21. Sclerotium Tode. Das Mutterkorn (Sclerotium Clavus) wurde sehr lange nur für eine Hypertrophie des Fruchlljnotens der Gräser ge- halten, wie man ja bisher überhaupt nicht wusste, dass die meisten Pflanzenkrankheiten durch Pilze erzeugt würden. Kaum aber kam man auf den Gedanken, die Bildung des Mutterkorns könne mit Pilzvegelation zusammenhängen , als nun auch gleich die Sclerotien ganz vollständige Pilze sein sollten. Natürlich war bei ihrer mangelhaften Struktur, die man noch dazu nur oberflächlich kannte, ein sichres Unter- bringen derselben nicht möglich, weshalb sie beliebig von den einen Autoren hierhin, von den andern dorthin gestellt wurden. Erst Tulasne hat uns über sie den lang ersehnten Aufschluss gegeben. Er säte verschiedne Sclerotien von Glumaceen aus und erzog daraus die zu denselben gehörigen, theilweis schon früher beobachteten, aber nicht in ihrem Verhältniss zum Mutterkorn erkannten Claviceps-Arten. Seine Versuche wurden von Kuehn , mir und Andern mit Erfolg wiederholt. Ich selbst experimentirte mit den Blatt- und Sten- gelsclerotien (s. Hedwigia No. 14 und 15) und fand, dass dieselben auch Dauermycelien und zwar meistens von Typhula-Arten sind. — Noch im Herbste 1856 ist mir eine reiche Aussaat von Sclerotium Semen b Brassicae aut- gegangen. Die erhaltene Typhula scheint auch identisch mit Typhula variabilis Riess. Ich unterscheide gegenwärtig 3 Gruppen von Sclerotien : a. die Gruppe des Sclerotium Clavus. Das Sclerotium nimmt ungefähr die Stelle des zu Grunde gerichteten Fruchtknotens der Gräser eia und ist in Uebereinstimmung mit dessen Form länglich. Es ist von keiner gesonderten Haut umgeben und — 76 — seine zarten Fäden sclinüren besonders gegen die obere Spitze des Sclerotium hin, S perm atien ab. Der zu- gehörige Pilz ist stets ein Claviceps. Im Unterschiede hiervon haben die Sclerotien der an- dern Gruppen eine strukturlosen ü 11 haut undkeine S p erma t ie n. In die Gruppe b gehört das Sclerotium, welches dem Agaricus tuberosus als Grundlage dient und dessen Dauermyzelium ist. Man hat es bisher als selbstständige Species : Acrospermum oder Sclerotium cor- nutum Fr. angesehen. Sein aus sehr grossen Zellen gebildetes Innre e n t s p ri c h t de m Z eil ge w e be des Stiels und d es H u te s ein es Ag ari cus. Gute Abbildungen dieses Sclerotium, über das ich Hedwigia No. 14 unter IV und No. 15 gesprochen habe, siehe Buliiard herb, de 1. Fr. Tab. 256: Agaricus tuberosus. Zur Gruppe c endlich gehören die meisten bekannten Stengel- und B 1 a tt scler ot ien. Ihr Innres besteht aus bis zur Unkenntlichkeit durch einander gewundenen, un- regelmässigen Fäden. Sie sind das Dauermyzelium von Typhula-Arten: Sclerotium cruslulil'orme Rob. ge- hört zu Typhula erythropus Fr., Sei. Pustula De C. zu Ty- phula sclerotioldes. Ein früher nicht bestimmtes Sclerotium zu Phacorhiza sclerotioides Pers. (die eine Typhula ist). Sei. Semen nebst b Brassicae Fr. zu Typhula variabilis Riess. und Sei. complanafum Tode wahrscheinlich zu Typhula gyrans. Vielleicht wird diese Eintheilung- noch durch neu hin- zutretende Gruppen bereichert. Als Repräsentant einer solchen wird wohl das Sclerotium (stercorarium De C. aut lacuno- sum Pers. ?) anzusehen sein, welches zu Peziza tubcrosa Bull, gehört. Will man den Begriff „Sclerotium" ausdehnen, so ge- hören auch die festen Pilzkörper hierher, die den sporen- oder coiiidienführenden Gehäusen von Cenanffium Ribis und vielen andern Discomyceten als Träger dienen. So viel steht fest: Die Sclerotien sind keine V 0 11 k 0 Ml m n e n P i 1 z e , sondern n u r D a u e r m y z e I i e n — 77 — von solchen und können daher von jetzt ab im Systeme nicht mehr für sich behandelt, sondern nur bei den einzelnen Pilzspecies erwähnt werden, denen sie als Grundlage dienen. Anmkg. Eine neuere Beobachtung hat mich gelehrt, dass auch andre Myzelien das Vermögen haben , trotz Un- gunst äussrer Verhältnisse zu dauern : Gänzlich vertrocknete Isarien begannen wieder lebhaft zu vegetireu , nachdem ich sie auf feuchten Boden gebracht hatte. S. Tab. 18. Sclerotium durum. Tab. 19. 22. Pyren ium Tode. Auf der Erde oder auf Holz lebende, kleine, runde (oft kugelige) Pilze mit baldverschwindendemKerne. Die fast fleischigeMasse besteht aus lauter zur Peripherie des Pilzes senkrecht gestellten, verzweigten Hyphen , welche an ihren nach aussen gekehrten Enden Sporen (?) abschnüren, doch ist die Art, wie dies geschieht, noch nicht ermittelt und darum über den physiologischen Werth, resp. die systematische Stellung von Pyrenium keine Ent- scheidung möglich. Vielleicht bestätigt sich die Annahme von Fries, dass es als selbstsländige Gattung neben Dacry- myces zu setzen sei. S. Tab. 19. Pyrenium lignatile. Tab. 20. 23. Microcrater. Tab. 22. 24. Oncomyces. 25. N a e m a t e 1 i a Fr. Siehe den Anhang zu Tremella im ersten Abschnitt dieses Bändchens. 26. C oryne Nees. Lineare, spatel- oder keulen f ö rmige , gal- lertartige Gebilde, die aus septirten, anastomosirenden, in einen dicken Schleim gebetteten Hyphen be- stehen , von deren Aesten im obern Theile des Pilzkörpers — 78 — Spermatien abgeschnürt werden. Am untern Theile entspringen auf fast einlachen Fäden Slylosporen, die bedeu- tend grösser als die Spermalien sind. Die so beschaffnen Formen sind bisher fälschlich als selbstständiges Genus (Coryne Nees) betrachtet und zu den Tremellinen, mit denen sie der Textur nach grosse Aehn- lichkeit haben, gestellt worden. Sie sind aber nur niedre Entwicklungsformen von DiscomyCeten: Coryne sarcoides Fr. et recent. (Tremella sarc. Wilh., Coryne Acro- spcrmum Nees) gehört als Spermalienforiii zu Bulgaria sar- coides Fr. S. Tab. 22. Coryne unicolor Cord. 27. Ditiola Fr. Pilzkörper fleischig, keulig oder kopfförmig und m i t Wurzeln versehn, welche in den Mutterboden lief ern dringen; zuerst von einer feinen, baldver- schwindenden Haut bedeckt, dann sich oben öff- nend und planconcav werdend. Das sogenannte Hyme- nium ist herablaufend und zerfliesst zuletzt gallertartig, faltig anschwellend. Es besieht aus langgestreckten Zellen , von denen viele am obern Ende anschwellen und sich zu Sporen abschnüren sollen. Die so charaklerisirten Formen sind gewiss keine voll- kommen entwickelten Pilze, und es verhält sich mit ih- ren angeblichen Sporen höchst wahrscheinlich ebenso, wie mit denen von Naematelia (s. den Anhang zu Trernella im ersten Abschnitt unsres Buches). Tulasne glaubt, dass Ditiola nuda Berk. et Br. sein Da- crymyces stillatus sei. S. Tab. 22. Ditiola radicata. Tab. 27. 28. Pistillaria Fr. Cordas Diagnose lautet: „Kleine, keulenförmige Pilze mit einem cylindri sehen, oben in ein ob long es, fruchtbares Köpfchen üb er fl iessen den Stiele, wachsarligem Hymenium, einfachen oder dichotomen Basidien und acrogenen, ovalen, pleurotropen Sporen." — 79 ~ Pilze mit einfachen und solche mit dichofomen Basidien dürfen nicht zu einer Gattung vereint werden, ja es sind die Pistillarien mit basidiis sim pl icissi mis gar keine Hymenomyceten, sondern sie müssen unter die Hyphomyceten neben Stilbum gesetzt werden, wenn man überhaupt das Recht hat, anzunehmen, dass sie einen entwickelten Pilztypus dar- stellen. Diejenigen Pistillarien, welche basidia fur- cata haben sollen, gehören wahrscheinlich zu Typhnla. Da- für spricht unter Anderm der Umstand, dass Corda auch bei Typhula erylhropus die Basidien für gabelförmig angesehen hat. S. Tab. 27. Pislillaria Acrospermum HolFm. Dritter Abschnitt, Erklärung der Abbildungen. *"*) Tab. 13. I. Picoa Juniperi. C. Vittadini Monographia Tu- beracearum. 1. Reifer Pilz. 2. Derselbe im Längsschnitt. 3. Schnitt vergr. (Vergr. 330mal) ; von links nach rechts a. die durch Warzen rauhe Aussenseite, b. fleischiger steriler Theil des Pilzes, c, schlauchführender Theil. NB. Die Sporenschläuche werden zeilig resorbirt, weshalb nur noch die grössern sphä- rischen Sporen sichtbar. 4. Sporen ; die links abgebildete ist geplatzt. Nicht essbar. In Wäldern, auf Hügeln und Bergen der Lombardei, besonders in der Nähe von Juniperus-Sträuchern. Spätherbst und Winter. *) Die Ueberschriften auf unsern Tafeln rühren noch von Klotzsch her und stimmen deshalb mit den Abtheilungen meines Sy- stems nicht über ein. — so- ll. Chaeromyces Meandriformis Vilt. 1. c. 1. Reifer Pilz. Die Oberllächc ist durch Rinnen ge- feldort. 2. Schnitt durch das Fleisch desselben Pilzes, unn Gestalt und Verlauf der schlauchführenden Adern zu zeigen, il Kleiner Tlieil des Fleisches, 330tnal vergr. Er besteht aus langgestreckten Zellen , die die ganze Masse des Pilzes bilden, und aus 2 unreifen Sporenschlauchen. 5. unreifer, 4. reifer Sporenschlauch mit 8 Sporen. 9. 8. 7. 6. Sporen in den verschiedenen Stadien der Entwicklung. 10. Reife Spore. Vergr. überall 330rnal. Faustgross und darüber. Hell-kastanienbraun ; Rinnen weiss-röthlich. Auf freien Plätzen der Hügel und Berge Mai- lands. In Böhmen und in England. HI. Balsamia vulgaris Vitt. 1. c. 1. Reifer Pilz. 2. Derselbe durchschnitten. Man sieht wie tief sich die an 1. sichtbaren Falten ins Innre erstrecken. 3. Ein Schnitt 150mal vergr. Von rechts nach links a. Papillen auf der Oberfläche des Pilzes, die man schon mit blossem Auge an frischen Exemplaren sieht, b. Fleisch des Pilzes, c. Höh- lung in letzterm, deren Wandung mit verlängerten, paraphysen- artigen Fäden ausgekleidet ist, zwischen denen die acht- sporigen Schläuche liegen. 6. 5. 4. Schläuche in verschie- denen Graden der Entwicklung. Vergr. 330 mal. 7. Reife Spore stark vergr. In fettem Boden auf freien Plätzen in der Nähe von Weiden , Eichen und Pappeln. In der Lombardei und in Frankreich. Spätherbst — Frühling, Bis apfelgross. IV. Genea Klotzschii Berk. et Br. G. verru- cosa Klolzsch in Dietr. Fl. Borussica. 1. und 2. Pilz in natürlicher Grösse. 2. Senkrecht durchschnitten. 3. Senkrechter Schnitt aus dem Fruchllager stark vergr. Die linke Hülle des Fruchllagers, von der nur ein kleiner Thcil gezeichnet ist, ganz wie die rechts. 4. Spore sehr stark vergr. In Thüringen und in England. — 81 — Tab. 14. I. Melanogasler ambiguus (Hyperrhiza liqua- minosa Klotzsch 1. c). 1. nat. Gr. 2, Ein Stück des senkrechten Durchschnitts. 3. Dünner Schnitt vom Rande (links) nach innen stark ver- grössert. 4. Reife Sporen. Winter und Frühling in Eichenwäldern Italiens, Buchen- und Kastanienwäldern bei Paris. In England. In Thüringen und bei Berlin. II. Hysterangium Clathroides Vilt. 1. c. I. Reifer Pilz nat. Gr. 2. Ein solcher durchschnitten. 3. Wandungen der engen mit Sporen erfüllten Höhlungen, von Vittadini falschlich für unregelmässige, cylindrische Säcke gehalten, die durch eine schleimige Masse vereint sein soll- ten. Unter der Lupe gesehen. 4- Drei Höhlungen mit dem Hymenium vcrgr. 5. Sporen 330mal vergr. Heerdenweise auf trocknen, sandigen Plätzen Mailands unter Eichen, wenig tief in den Boden gesenkt. März, April. III. Ceuthospora phacidioides Greville Scott, cryptog. fl. 1. Auf einem Blatte V3 nat. Gr. 2. vergr. Die guntre Figur zeigt ein geöffnetes Exemplar, aus dem zwei Säckchen mit runden (durch das Austreten der Spermatien gebildeten) OefFnungen hervorragen. 3. Ein Exemplar senkrecht durch- schnitten. Man sieht 3 ihre Spermatien auswerfende Säck- chen. 4. Ein einzelnes solches, das nach Ztf'satz von Wasser seine Spermatien in 2 Ranken auswirft. Auf todten Blättern von Hex Aquifolium zu allen Jahres- zeiten häufig. IV. P h 0 m a t u 1 a r 0 s t a m a (Ehrb. Horae physicae). 1. nat. Gr. 2. Theil eines Blattes unter der Lupe. 3. Säckchen horizontal durchschnitten. 4. Sporen. Vergr. lOOmal. Auf der untern Fläche von Myrthenblättern in Chili. (Chamisso.) V. Cytispora Rosarum Grev. 1. c. 1. nat. Gr. 2. Exemplare vergr. 3. Ein Exemplar — 82 — quer- 4. langsdurchschnitten vergr. 5. Eine befeuchtete Ranke, die sich am obern Ende in die Spertnatien auflöst, stärker vergr. An Aeslen todter Rosensträucher, besonders von Ro'sa canina. Im Herbst. VI. Sphaeronaema subulatum Fr. — Grev. l. c. 1. Zahlreiche Gehäuse auf einem trocknen Agaricus, nat. Gr. 2. Eine Gruppe vergr. 3. Ein einzelnes Gehäuse mit der erhärteten Spermatienkugel. 4. Gehäuse vor dem Austritt der Spcrinatien vertical durchschnitten. 5. Gehäuse mit der Spermatienkugel vertical durchschnitten, ö. Ein sol- ches unter Wasser gebracht: Die Spermatienkugel, die nicht, wie man nach unsrer Figur glauben könnte, von einer Haut umgeben ist, löst sich auf. 7. Die sich unter Wasser auf- lösende Spermatienkugel für sich betrachtet. 8. Spitze eines Gehäuses nach vollständiger Auflösung der Spermatienkugel, es sind in der Mündung der erstem zarte, borstige Fäden zurückgeblieben. 9. Spitze eines noch unreifen Gehäuses, das aber auf Einfluss von Wasser seine Spermatien aus- wirft. An den Lamellen vertrockneter Agarici im Spätherbst nicht selten. NB. Die Spermatien dieses Pilzes (sporae aut) sind an jedem Ende mit einer langen Wimper versehen, ganz ähnlich wie die Endglieder vou Scenedesmus (Arlhrodesmus Ehbg.) quadricaudatus. Ich nenne solche Keimzellen cellulae cauda- tae. Dergleichen finden sich ausserdem bei Excipula Grami- num Cord. s. icon. HI. Fg. 79; Menispora ciliataCord. s. Ic. I, 222 ; Chaetomiuin ciliatuiii Bon. und andern Pilzen. Es wäre sehr interessant zu erfahren, welchen Zweck diese, wie ähnliche Wimpern (s. auch Pestalozzia Guepinii Cord. Anleitg. Taf. F. 58 , Fg. 9) an den Reproduktionsorganen von Pilzen haben. VH. Acrospermum graminum Cord. Ic. Hl. 1. Oberes Ende eines Grasblattes in natürl, Gr. ; die Pilze, die wie feine Spitzchen von der Blatllläche abstehen. — 83 — sind aus Versehen nicht mit copirt worden. 2. und 3. Pilze vergr. 4. Längs- 5. Querdurchschnitt , man sieht die äus- sere, die innre Schicht und den Sporenkern (?). Die Vor- sprönge in Fg. 4, da wo der schiefe Kegel dem Cylinder auf- sitzt, rühren von der ringförmigen Wulst her. 6. Querschnitt der Wandung s. strk. vergr., oben die äussere, unten die innre Schicht. 7. Ein Stück der äussern Schicht ,von oben gesehen, s. strk. vergr. 8. Sporen (?) s. strk. vergr. Auf trocknen, vorjährigen Blättern der Poa- und Elymus- Arten hin und wieder. Tab. 15. i. Leptoslroma acerinumFr. Leptothyrium acerin. Corda Ic. 11. 1. nat. Gr. auf einem Blattabschnitt. 2. Schw. vergr. 3. ein Schild vergr. 4. Koimzellenlager strk. vergr. 5. Keim- zellen strk. vergr. Auf der Unterseite modernder Blätter des Acer Pseudo- platanus. II. Actinothyrium graminis Kunze. Gre- ville 1. c. 1. Exemplare in nat. Grösse auf einem Halme 2. Theil des Halmes mit 4 Exemplaren schw. vergr. 3. Ein einzelnes Schild von oben und 4. von unten gesehn, slärck. vergr. 5. Durchschn. noch stärk, vergr. 6. und 7. Keimzellen sehr strk. vergr. An dürren Blättern und Halmen der Gräser im Früh- linge gemein. III. Lab re IIa Rosacea r um Cord. Ic. IIL 1. nat. Gr. 2, Schw. vergr. 3. und 4. Durchschnitte schw. vergr. 5. Ein dünner Schnitt durch das Gehäuse und Sporenlager (?). 6. Sporen (?) mit Basidien strk. vergr. 7. Eine reife Spore (?) sehr strk. vergr. Auf abgestorbnen Rosenästchen in Böhmen. IV. Prosth emium bctu lin um Kze. Cord. Ic. III.. 1. nat. Grösse. 2. Durchschnitt schw. vergr. Man — 84 - sieht von oben nach innen und unten: die durchbrochne Asl- oberhaul, am Pilze selbst die äussre und innre Gehäusewand und die Fruchtmasse ; an seinen Seiten die Myzeliumfäden und darunter das Parenchym und die Bastzelien der Birken- rinde. 3. Ein sehr feiner Schnitt vergr. Unten harte , schwarzbraune Schicht des Gehäuses, dann innre, weisse, fleischigo, Schicht, auf dieser Paraphysen und ßasidicn. 4. bis 8. Sporenwirtel s. strli. vergr. Auf erfrornen Aesten der Birke s. selten. Prag. Win- ter und Früiijahr. V. Sphinctrina turbinata Fr. (Bull. Herb, de 1. Fr.) , ist ein Calycium und gehört also zu den Flechten. VI. Excipula Eryngii Cord. Ic. I. 1. fehlt. Sollte Exemplare in natörl. Gr. darstellen. 2. Ein Exemplar vergr. 3. Durchschnitten vergr. 4- Spo- ren (?3 s. strk. vergr. Auf dürren Eryngienstengeln bei Prag sehr gemein. Tab. 16. I. Cryptosporium Neesii Cord. Ic. II. 1. nat. Gr. 2. schw. vergr. 3. 4. und 5. Durchschnitte in verschiedenen Vergrösserungen. 6. Ein Theil stärk, vergr. a. äussere Schicht, b, ßasidien, c. Keimzellen. 7. Keimzel- len noch stärk, vergr. 8. Eine zerschnittne Keimzelle, Oel- tröpfchen entlassend. Auf erfrornen und abgestorbnen Aesten von Alnus glu- tinosa gemein. II. Apiosporium SalicisKze. A. polymorphum ^ Cord. Ic. II. 1. Zur Hälfte verkl. 2. Ein Häufchen unter der Lupe. 3. Reifes Gehäuse. 4. Ein solches geölTnet mit dem Sporen- kerne. 5. und 6. Sporen. 7. Ein Stück des Gehäuses sehr stark vergr. An faulendem Weidenliolze hin und wieder. — Sö- ul. Asteroma Phyteumae De C. Mem.Mus. 111. 1. Blatt eines Phyteuma mit dem Pilze. An welkenden ßlältern von Campanula- und Piiyteuma- Arten. Spätsommer und Herbst. IV. Poly Stigma fulvu m /? ma cu lar e (Dothi- dea fulva Fr. syst. II). 1. Blatt mit zahlreichen Exemplaren. 2. Exemplare schw. vergr. 3. Ein durchschnittnes Exemplar slärk. vergr. 4. Zwei Flocken. 5. Spermalien, die von den Flocken abge- schnürt worden sind. Auf Blättern von Prunus spinosa bei Prag. V. V e r m i c u 1 a r i a. VI. Coniothyrium Pini Cord. Ic. IV. 1. Nadel mit Exemplaren in nat. Gr. 2. Epidermis mit mehreren Exemplaren vergr. 3 und 4. Zwei abirelöste Ge- häuse vergr. 5. Sporen (?) slrk. very^r. . Sporen s. slrk. vergr. Auf abgeworfenen , vorjährigen Dlältern der Eichen gemein. Tab. \9. I. Sphaerosomafjiiscescens Klolzsch in Dietr. Fl. Cor. 1. nat. Gr. 2. Durchschnitten; das fleischige, aus der Erde gehohene Myzelium hat das Ansehn eines Stiels. 3- Seillicher Theil eines s. feinen Längsschnittes vergr. 4. Zwei Schläuche nebst Paraphysen stärk, vergr. 5. Ganz junge Spore. 6. Vollkommen ausgebildete Spore. Im Grunewald bei Berlin zwischen Calluna vulgaris und einigen Pyrola-Arlen, wie auch im Berl. bot. Garten in Erde von demselben Standort. II. Pyrenium lignatile Grev. 1. c. 1. nat. Gr. 2. E.xemplare vergr. und eins derselben durchschnitten, um die centrale Höhle zu zeigen. 3. Ein kleines Stück der fruchtlrajrenden Oberfläche des Pilzes. 4. Die Sporen (?) abschnürenden Fäden stärk, vergr. An faulem Holze, todten Baumstämmen u. s. w. Bisher nur (einigemal beobachtet. III. Agyrium rufum Cord. Ic. II. 1. nat. Gr. 2. 3. Pilze scliw. vergr. 4. Ein Pilz durcli- schnitlen, vergr. 5, Ein kleiner Schnitt stärk, vergr. Man sieht die zellige Unterlage, die Paraphysen mit eingestreuten Körnern (?) und die Schläuche, ö. Sporen slrk. vergr. Auf nackten Stämmen und Planken der Nadelhölzer in Schweden und Böhmen. — 91 — IV. Propolis phacidioides Cord. Ic. II. 1. Ein noch von der Epidermis des Blattes bedeckter Pilz. 2. Pilze in nat. Gr. auf einem Blatte. 3. Reife Pilze. 4. Ein Durchschnitt. Zu beiden Seiten des Pilzes erhebt sich die Oberhaut des Bialles. 1.3.4, schw. vergr. 5. Ein dün- ner Schnitt des Fruchllagers slrk. vergr. ö. Sporen s. strk. vergrössert. Auf Blättern von Arclostaphylos officinalis auf sonnigen Haiden Schwedens. Winter. "V. Stictis versicolor Cord. Ic. II. 1. Pilze in nat, Gr. 2. Ein Pilz vergr. 3, Derselbe durchschnitten. 4. Fruchtlager. 5. Paraphysen. 6. Sporen. 5. 6. s. slrk. vergr. Auf moderndem Weidenholze, selten. VI. Tympanis Tode. VII. L ecanidi o n Endi. VIII. Cenangium Aucupariae Fr. Sphaeria cespifosa Tode F. meck. sei. II. 1. 4 Pilze in nat. Gr. 2. Pilz schw. vergr. , um die durchbrochne, fruchlkörbchenarlig die Basis des Cenangium umgebende Epidermis zu zeigen. 3. Nach Wegnahme der Epidermis etwas stärk, vergr. 4. Unterer Tlieil eines nahe der Basis querdurchschnittnen Pilzes. Schwarz , weisslich bestäubt. Die anfangs verlängerten, fast walzenförmigen ße- cherchen öffnen sich später an der Spitze. Auf todlen Aesten von Sorbus Aucuparia. Herbst und Frühjahr. IX. Helerosphaeria Palella Grev. 1. c. 1. Pilze V2 nat. Gr. 2. Schw. vergr. 3. Vom Muller- boden enlfernt. 4. Schräg von oben gesehen. 5. Durch- schnitten. 5f. Ein Längsschnilt und 6. Schläuche. 5f und 6 stärk, vergrössert. An abgestorbnen Stengeln grösserer Kräuter, besonders der Umbeliiferen sehr häufig. X. D er me a. — 92 — XI. Clilhris (Cenangium) p ulv era cea. Alb. et Schw. conspectus, 1. Drei Reihen von Pilzen auf Rinde in nat. Gr. 2, Gruppe schw. vergr. Auf trockner Birkenrinde. Mai und Oktober. XII. Mellitiüspor ium versicü lor Cord. Ic. II. 1. nat. Gr. 2. vergr. 3. durchschnillen. 4. Ein Stück des Fruchtlagers stärk, vergr. 5. Sporen verschiedenen Zellea- baus noch stärk, vergr. Auf abgerindetem , trockneiii , nioderndem Holze der Laubbäume, böhmen und Schweden. XIII. Cryptodiscus atrovirens Cord. Ic. II. 1. nat. Gr. 2. Pilz vergr. — Holz im Umfange zur Macula verfärbt. 3. Pilz durchschnitten. 4. Fruchtlager (.Pa- raphysen mit kolbigen Köpfchen und Sporenscliläuche). 5. Sporen strk. vergr. Auf abgerindeten, modernden Aeslen im Herbstund Frühjahr. Böhmen. Tab. 20. I' Micro erat er. II. Rhizina Fr. III. Peziza aurantia Oeder. Klotzsch 1. c. 1. und 2. y, nat. Gr. 3. Rechts fast, links ganz aus- gebildeter Schlauch mit den 8 Sporen, vergr. 4. (Jut-Tzcllc der äussern, sterilen Membran strk. vergr. An den Wurzeln der Eichen und Buchen in schattigen, feuchten Gegenden im Herbst s. häutig. IV^ Asco bol US l'ers. V. Sarea pith ya, Peziza p. Persoon Ic. etdescr. I!. 1. nat. Gr. 2. etwas verkl. Sehr seilen auf abgelallncn Coniferenästen. Frühling. Die Scheibe ist in der Natur schön gelbrolh. VI. Bulgaria in quin ans Fr. 1. Pilze in nat. Gr. 2. Schläuche und Paraphysen und ^. Sporen vergr. — 93 ~ An abg-eslorbenem Buchen- und Eichenholze, im Herbst und Winter überall häufig-. VII. Solenia fasciculala Persoon. Mycologia europaea. 1. nat. Gr. 2. Unter der Lupe gesehen. An feucht- oder Irockenfauligen Kiefern- und Tannen- hölzern in der Schweiz und den Vogesen (Mougeot). VIII. V 0 lulella V olv ata Tode, Fungi meck. sei. 1. Pilze in nai. Gr. und Lage. 2. Pilz von oben, 3. schräg von unten gesehen. 4. Erwachsener Pilz in der Mitte durchffeschnilten. 3. und 4. zeigen deutlich den charakteris- tischen Schleier. Dunkelbraun bis schwarz. Schleier weiss. Auf trocknen Aeslen von Prunus spinosa nach feuchten Tagen. Im September. ^ Tab. 21. L Helvella lacunosa Afzelius. Klofzsch in Dietr. fl. Bor. 1. und 2. \\ nat. Gr. 2. durchschnitten. 3. Schlauch mit 8 Sporen vergr. 4. Zelle der Membran von der innern Hutfläche. 5. Sporen mit rundlichem oder ovalem Kern. Auf schwach begrasten Plätzen in Laubwaldungen und Baumpflanzungen. Auch an alten, faulenden Baumslöcken, Frühjahr und Herbst. HL Morchella e s culenla Pers. Klotzsch 1. c. 1. und 2. y, nat. Gr. 2. durchschnitten. 3. dünner Querschnilt des Fruchtlagers mit Sporenschläuchen und 2 mehrzelligen Paraphysen. 4. Einzelner Schlauch stärk, vergr. 5. 2 Sporen; die unterste mit den nur an dieser Art bekann- ten, sich später loslösenden eigenthümlichen Anhängseln. Auf sandigem Boden schattiger Triften, in Gärten und Wäldern, auf Wiesen und Grasplätzen. April— Juni. Beson- ders nach warmem Regen. III. Verp a Swarlz. IV. Spathularia flavida Pers. Grev. I. c. 1. V2 na'- Gr. Bei dem Exemplare links ist der Stiel — 94 — der Länge, fli^r Hut der Ouce nach angcschnillen , um zu zeigen, diiss der Pilz durch und durch hohl ist. 2. Schläuche und ParaphysL'n. In schattigen Wäldern zwischen iMoos, Coniferennadeln und Bläüern. V. Le 0 li a 1 n br i c a Por^. Biilliard llcrhier de la France (als Ilelvella gelalinosa) und Corda Fe. II. 1. 2/3 nal. Gr. 2. Ein Durchschnilt. 3. Ein Thcil der Frnchlsciiicht (Paraphysen und Schläucjio), A. Sdiläuche einzeln. In feuchten Wäldern, schattigen Thaiern, auf TorTboden. Sommer und Herbst. Hier und da. VI. Mitrula paludosa Fr. 1. nat. Gr. 2. durchsclinillcn. 3. Ein Stück der Schlauch- schicht vergr. Auf modernden Blättern und Coniferenzweigon in Süm- pfen und sehr langsam lliessendcn Gräben. Juni bis Septen)ber. VII. Vibrlssea Iruncorum Fr. Leolia Irunc. Alb. et Sclnv, conspcclus fung. 1. nat. Gr. 2. etwas vergr.; vertical durchschnitten. An faulendem Holze in Sümpfen und auf feuchlen Plät- zen. 3Iai, Juni. Hin und wieder; doch nicht häufig. VIII. Ge oglo ssu m Pcrs. Tab. 22. 1. Oncomyces Klotzsch. \\. (E.xidia) Tremella plicata Klot/.s« h in Di.-tr. II. ßor. I. Von der Seile, 2. von oben gesehen. 1 2. nat. Gr. 3. Durchschnitt etwas vergr. 4. Ein dünner OuerschnÜt stärk, vergr. 5. Dünne Schicht aus der fruchtenden Oberlläclie des Pilzes. Man sieht die Enden der Sierigmalen mit jungen, ku- geligen und ausgel)ilileteii, länglichen, etwas gi.'krüinmten Spo- ren, (i. Zwei Sporen s. stark vergr. M). In Fg 5 sind die Basidien irrlhümücher Weise als übereinander licfjende Suhichlen runder Zellen aufge.f'asst und ilir inniger Zusammenhanjr mit den Sterigmalen ni<-ht erkannt. ~ O ^ - 95 - Häufiff an lebenden und lodlen Släinmcn von Erlen und Birken im Berliner Tlüergarlen. in. TremellalutescensFr. Abb. Bull. Herb, d. I. Fr. Vol. VI. Tab. 499 ü und V. Nat. Gr. An trocknen, abgefallnen Zweigen verschiedner Laub- bäume vom Herbst bis Frühjahr. Fast überall häufig. IV. Naematelia rubiformis Cord. Ic. I. 1. nat. Gr. 2 — 4. Exemplare vergr. 5. Ilyphen , die nach Corda sich in 1 — 2sporige Schläuche enden sollen. Letztere sind wahrscheinlich nichts Andres, als unentwickelte Basidien, auf welchen zufällig Sporen gelegen haben. 6. Sporen. An faulenden Aeslen und Hölzern hin und wieder. Winter. V. Dacrymyces stillatus Nees. Grev. 1. c. 1. Exemplare '/, nat. Gr. 2. schw. vergr., von oben, 3. von unten gesehen. 4. Fäden, die sich in ihre (die Stelle von Gonidien verlrelenden) Zellen audöscn. Diese Fig. ist ganz werlhlos. Es ist nur das Zerfallen der metamorphosir- ten Hyphen angedeutet, aber selbst dieses ganz ungenügend. An todfem Holze, Pfosten u. s. w. das ganze Jahr, doch vorzüglich im Frühling. VL Coryne unicolor Corda Ic. II. 1. nat. Gr. 2. Exemplare schwach vergr. 3. Ein sol- ches im Längsschnitt. 4. Stück aus dem Umfang desselben vergr. 5. Gruppe spermatienabschnürender Hyphen stärker vergr. Auf modernden Zapfen unsrer Pinus-Arten gemein. VII. Ditiola radicata Corda Ic. IL 1. nat. Gr. 2. Eine Gruppe. 3. Ein junges Exemplar. 2. und 3. schw. vergr. 4. Ein Exemplar durchschnitten. 5. Sporen - (?), wahrscheinlicher Basidienentwicklung aus den Fäden des Fruchtlagers. 6. Reife Spore (?) slrk. vergr. 7. Zarter Schnitt durch das Fruchtlager und das Zellgewebe des Köpfchens, 8. Die in der Jugend das Fruchllager bedek- kende Haut slrk. vergrössert. Auf faulendem Holze von Pinus sylvestris. — 96 - Tab. 23. I. Coius liirudinosus Annales des sc. nal. par A, Cavaüer et P. Serhicr. I. Mulle, 2. Pilz aus der Hülle herausgehoben. 3. Git- ter nach nefreiung- von der zwischen ihm und der Hülle lie- genden schleimigen Materie. Um Toulon auf unbebauten , sehr moos- und Uechten- ii'ichen Hügeln nicht häufig. November. II. Clathrus ruber Pers. Cl. cancellalus Linn. Nees syst. 1. Ei durchschnitten. Der ganze Pilzkörper ist mit Spo- renlirei erlüllt, nur das Ccnirum wird von einer eigenthöm- lich gcslalleten Schleimmasse eingenommen. 2. Aus dem Ei hervorbrechender und 3. völlig enlwickeller Pilz. In Laubwaldern des südlichen Europa und Amerika. Frühling und Herbst. — Sehr ckelhalt aasartig riechend. HI. Laterna columnata Nees syst. Na!. Gr. An sandi|Tcn Platzen Süd-Carolinas. Anl'aiig Februar. IV. SimbluiM p e r ip lira gm 0 ides llouker Bot. Rlisc. II. 1. vt-rkl. 2. Einige der fünfseiligen, sonst die Sporen umschliessenden Alaschen des Hutes vergr. Der ganze Pilz riecht stark. An der Erde Lei ßois Chery auf der Insel Wauriliiis. Tab. 2-J. I. Lysu ru s Mokusin. 1. Noch unentwickelter Pilz. 2. und 4. Entwickelte Pilze : A. Hülle, b. Wurz'jl. C. Der 4— ökauiige, stielartige Theil, welcher an seinem obern Ende eingeschnürt und über der Einschnürung in 5 gleiche, einfache, gauzrandige Lappen ge- lheilt ist, die auf ihrer Aussenseite die Sporen tragen. In 2 und 4 sind diese Lappen 4ioch vereint q 3. Der oft ge- drehte, slielartige Theil. Man sieht im Querschnill die Cen- Iralhöhle und die Luillücken im Zellgewebe. 5. Langssthnilt des slielarligen Tlieils. Die Lappen q sind jetzt gelrennt. — 97 — Man sieht den Innern Hohlraum und die Luftlücken im Längs- verlauf. Hülle zart , weiss. Stiel unten, blass , oben hochroth. Aeste purpurroth mit der grünen, klebrig-schleimigen Sporesi- masse bedeckt. China. II. Hymenoph allus Nees. HL Ascroe pentactina Labillard. Links von vorn und oben, rechts von hinten und unten gesehen. Indien. Tab. 25. 1. Phallus impudicus Nees syst. Fg. 3—5 nach einer von Henry den 21. Juni 1837 ent- worfenen Originalzeichnung. 1 . und 2. nat. Gr. 2. Der Länge nach durchschnitten. Man sieht die doppelte Eihaut. Die von dieser überragte innerste Haut rührt von dem äussern Strunkschleier her, der ebenfalls beim Hervorbrechen des Pilzes aus dem Eie zer- rissen wird. 3. Ein junges Ei mit dem zur Wurzel verdich- teten Mycelium. 4. Dasselbe, nachdem vorn die beiden Ei- häute entfernt sind : a. äussre, b. innre Eihaut, c. Anlage des Hutes. 5. Längsschnitt eines fast entwickelten Eies; a. gal- lertartige Masse, welche die äussre Eihaut von der Innern trennt, b. innre Eihaut, e. Mündung der Stielhöhle, f. f. der Hut. g. g. die Theile , welche sich später in den Strunk und seine äussre Hülle sondern. Auf sandigem oder etwas lehmhaltigem Boden auf Gras- plätzen in und an Wäldern, in Hecken, Baumgärten, Wein- bergen u. s. w. in der Ebene hier und da. Juni bis Spät- herbst, besonders nach Regen bei warmen Nächten. Durch seinen ekelhaften, aasarligen Geruch schon von weitem be- merkbar. Tab. 26. I. Lejoph allus (Hymenophallus) Had r iani Fr. Nees Syst. 1. Vollständig entwickelter Pilz. Man sieht unten die 9 — 98 — zwei zerrissenen Eihäute. Verkl. 2. Pilz aus der Hülle ge- ri(immen. 3. Noch geschlossnes Ei. Auf Sandebenen Hollands an Wurzeln von Sparlum (Arundo arenaria), neuerdings nicht wieder gefunden. II. Cynophallus (Phallus) caninus Nees Syst. und Berkeley Ann. des sc. nat. Tome XII. 1. Vollständig entwickelte Pilze. 2. Aus dem Ei her- vorbrechender Pilz. 3. Noch geschlossnes Ei. 4. Ganz junges Ei durchschnitten. 5 — 7. Schnitte durch die Fallen, in welchen das Hymenium liegt. 8. und 9. ßasidien mit Sporen slrk. vergr. 10. Einzelne Sporen s. strk. vergr. Tab. 27. I. Ciavaria flava Pers. Klotzsch inDietr. fl. Bor. 1. Vz nat- Gr« 2. Sehr dünner Querschnitt der Ober- fläche eines Zweiges. Links Basidium mit unreifen , rechts solche mit reifen Sporen. 3. Sporen s. strk. vergr. In Nadel - und Laubwäldern. Sommer und Herbst, überall häuGg. U. Sparassis crispa Fr. Klotzsch 1. c. 1. Ein Zweig ohne Wurzel von einem vollkommen aus- gebildeten Exemplare. '/^ nal. Gr. 2. Hymenialschnilt vergr. 3. Ein desgleichen ohne Basidien, aber mit verlängerten Hyphen. In Nadelwaldungen auf trocknem oder v/enig feuchtem Sandboden. Herbst. Hin und wieder nicht selten. HI. Calo ce ra Fr. IV. Typhula erythropus Per. GrevlI. Scott, crypt. fl. Nat. Gr. und ein Exemplar vergr. In Wäldern und auf schattigen Plätzen, an lodten Blät- tern und Stenofeln. NB. Das Sclerotium sitzt oft in den Spalten der Stengel. V. G u e p i n i a Fr. VI. PistillariaAcrospermum Hofl'm. Dcutschl. Flora 2. Theil. Rechts nat. Gr. ; links schw. vergr. An den Stielen trockner Kräuter. ^ 99 — ^ VII. GautieriaMorchellaeformis Vill. Klotzsch in Dietr. fl. Bor. 1. Vollkommen entwickelter Pilz nat. Gr. 2. Senkrech- ter Durchschnitt (nicht colorirt). 3. Dünne Schicht von der Wand einer Höhlung mit zweis(3origen Basidien, stark vergr, 4. Sporen s. stark vergr. Bald heerdenweise, bald einzeln, fast das ganze Jahr in Eichenwäldern der Hügel und Berge der Lambardei und um Nordhausen. Wird wegen seiner äusserst starken , dem des Dictamnus albus ähnlichen Gerüche leicht von TrüfFel- hunden aufgespürt. VIII. Hydnangium carneum Wallr. Klofzsch I.e. 1 u. 3. Pilze mit vollkommen geschlossener Hülle. 2. Ein Exemplar mit aufgesprungener Hülle 1. 2. u. 3. nat. Gr. 4. Längsschnitt 4 Mal vergr. 5. Dünne Schicht aus einer Höhlung mit Basidien in verschiedenen Stadien der Entwick- lung, strk. vergr. 6. Einzelne Sporen s. strk. vergr. Der Pilz erreicht die Grös^se einer KartofFelknolle. In lockerer Heideerde im Grunewald bei Berlin entwe- der leicht mit Erde bedeckt, oder halb hervorragend. Auch in ßergwäldern um Lucca in Italien. September. IX. Hymenogaster Klotzschii Tul. Hyme- nangium album Klotzsch 1. c. 1. Nat. Gr. 2. Ein vollkommen entwickeltes Exemplar durchschnitten, schw. vergr. 3. Eine sehr dünne Schicht der Wandung einer Höhle stark vergr., mit sporentragenden Ba- sidien und keulenförmigen Pollinarien. 4. Sporen mit ihrem Inhalte s. stark vergr. Zwischen Calluna vulgaris und einigen Pyrola-Arten bis zur Hälfte in leichter Heideerde eingesenkt im Grunewalde bei Berlin. Herbst. In Schottland (bei Glasgow) und in Schwe- den, wenn sich Fries nicht in der Species geirrt hat. Tab. 28. I. Craterellus Fr. ,11. T h elephora terrestris Ehrbg. 1. Von oben gesehn. 2. Von der Seite, wenig verkl. • — 100 — 3. Sehr dünne wagerechte Schiclit des Fruchllagers mit ßa- ^iidien und Pollinarien stark vorgr. In Kieferwaldungen an der Erde. Herbst. Häufig. HI. (Sfereurn) Thelephora sanguinolenta All), et Schw. Klolzsch. in Dietr. fl. Bor. 1. Mehrere mit einander verwachsene Pilze von oben, 2. von unten gesehn, beide etw. verkl. 3. Sehr dünne Quer- schicht des Friichtlagers stark vergr., mit ßasidien und einem gestielten Pollinarium. Häufig an Kiefer-, Fichten- und Tannenstänimen. Herbst bis Frühjahr. IV. (Corlicium) Thelephora ochroleuca Fr. Bull. Vol. V. PI. -102 als Auricularia papyrina. 1. Rückseite mit der der Pilz dem Holze aufgesessen hat; verkl. 2. Ein Stück der obern , fruchtbaren Seite des Pilzes ; man sieht rechts an der Durchschnillslläche die Dicke desselben. An Stämmen und grösseren Aesten von Tannen und Birken. Selten. V. Cyphella digitalis. Peziza dig. Alb. et Schw. consp. Rechts nat. Gr. ; links etwas vergr. An Tannenstämmen in Gebirgswäldern. Herbst. Taf. 29. I. Hydnum imbricatum L. Klolzsch 1. c. 1 u. 2. '/z nat. Gr. 2. Senkrechter Durchsclinilt. 3. Sehr dünner Längsschnitt von einem Stachel. In Nadelwaldungcn gemein. Herbst. II. Fistulina hepatica Fr.Grcv.Scott.crypt.il. 1. Pilz noch nicht '/^ nat. Gr. 2. Theil eines durchge- schnittenen Hutes; ditlo. 3.3. Die getrennten Röhren des Hymenophorum und zwar Fig. 3. oben vollkommen entwickelt, Fig. 3. unten in verschiedenem Aller, die jüngsten links. 4. Sporen. An allen Stämmen von Eichen, Buchen, Kastanien, Ross- — 101 — kaslanien, VVallnussbäumen u. s.w. Spätsommer und Herbst. Fast überall gemein. III. Irpex canescens Fr. Epicr. Abb. Bulliard. Herb. d. 1. Fr. Vol, VI. Tab. 537 als Agaricus coriaceus. 1/2 nat. Gr. An Birnbäumen. IV. Sistotrema confluens Pers. Grev. I. c. 1. Eine Gruppe zusammengeflossener Pilze nebst 4 jun- gen. 2. Durchschnitt eines isolirten Exemplars, beide in nat. Gr. 3. Ein Theil des Hymenophorum vergr. In W^äldern auf feuchter Erde, vorzüglich zwischen Moos. Sommer bis Spätherbst. V. P h I e b i a m e r i s m 0 i d e s Fr. Grev. 1. c. 1. Nat. Gr. 2. Ein Stück des Pilzes schw. vergr. 3. Senkrechter Durchschnitt eines solchen stärk, vergr. 4. Eine der Papillen durchschnitten. Noch stärk, vergr. An den Stämmen todter Bäume, besonders von Belula alba oft mit und auf Moosen, Fast das ganze Jahr. VI. Radulum orbicula re Fr. Grev. 1. c. 1. 1/2 "^l" Gr. 2. Ein junger Pilz. 3. Theile des Hy- menophorum vergr. 4. Sporen. An alter Rinde verschiedener Laubbäume, besonders von Birken und Kirschbäumen. Herbst und Winter fast überall, Tab. 30. I, Cyclo myces fusca Kunze. Hooker ßotanical Miscell. Vol. II. 1. Pilz von der obern, 2. von der untern Seile gese- hen. 3. 3. Lamellen: die Partie links aus der Nähe des Cen- trum, die rechts vom Rande des Pilzes, wo sie in breite Po- ren übergehen. 4. Verticaler Querschnitt von 4 Lamellen vergr., um deutlicher die feinen, auf ihrer Oberfläche auf- sitzenden Borsten zu zeigen. Farbe gesättigt rostbraun. — Auf der Insel Mauritius. — 102 — II. HexagonaVVightii Klolzsch in Linnaea VII. 1. Obere Fläche des Hutes '/j nat. Gr. 2. Untere Fläche. 3. Senkrechter Schnitt, das Innere der Poren zei- gend. 4. Wagerechter Schnitt einer Pore schw. vergr., die kurzen Borsten zeigend. 5. 5. Von der Oberfläche eines sehr alten Hufes entnommene Borsten. Im östlichen Indien. III. Favolus Bouchea n US Klotzsch Linnaea VIII. 1. 1. 1. Junge und erwachsene Pilze nat. G. 1. An der linken Seite Pilz im Längsschnitte. 2. Ein Stück des von den Lamellen gebildeten Porennelzes. 3. Unseptirte Fäden, aus denen der Hut zusammengesetzt ist. Neben Fig. 2 rechts oben, sind die elliptischen mit 2 Sporoblasten versehenen Sporen abgebildet. Auf todten Birkenstämmen zu Lankwitz bei Berlin. Mai. IV. Merulius tremellosus Schrader. Klotzsch in Dietr. fl. Bor. 1. Mehrere über einander sitzende , unter sich ver- wachsene Exemplare von vorn. 2. 2. ein jüngerer und ein alle- rer Pilz von unten gesehen, 1. 2. 2. schw. verkl. 3. Ganz dünne Schicht aus einer Pore mit Basidien und Pollinarien. An den Stämmen verschiedener Laubbäume, besonders der Birken. Juli bis Dezember. Durch ganz Deutschland gemein. Tab. 31. L Boletus badius Fr. Klotzsch in Dielr. fl. B: 1. 1. Pilze Yj nat. Gr. 2. Ein senkrechter Durchschnitt, ditto. 3. Dünner Schnitt senkrecht auf die Innenwand einer Röhre , mit Basidien und Pollinarien. 4. Sporen sehr stark vergr. In Laub- und Nadelwäldern. Sommer bis Herbst II. Polyporus fumosus Fr. Klotzsch 1. c. 1. Ein Rasen von Pilzen y^ nat. Gr. 2. Längsdurcli- schnitl eines Pilzes wenig verkl. 3. Sehr dünne seitliche — 103 — Schicht aus der Tiefe einer Pore stark vergr. 4. Dünne Schicht vom Rande einer Pore stark vergr. (PoUinarien). Im Herbst an schadhaften Weidenstämmen ziemlich häufig. III. Trametes Pini Klotzsch 1. c. 1. Vgnat. Gr. (zu grün colorirt). 2. senkrechter Durch- schnitt wenig verkl. 3. s. dünne Schicht des Fruchtlagers niit ßasidien und PoUinarien. An Kieferstämmen das ganze Jahr hindurch ziemlich häufig, doch nur im Herbst fruchtend. IV. Daedalea quercina Pers. Bulliard herb, d. 1. Fr. 2/3 nal. Gr. An alten Eichenstämmen häufig, selten an anderen Laub- bäumen. Tab. 32. I. Lentinus tigrinusFr. (Bull. 1. c. Vol. I. Tab. 70> Nat. Gr. Einzeln, gesellig oder in kleinen Rasen an alten Stäm- men verschiedener Laubbäume. Sommer und Herbst. H. Schizophyllum commune Fr. — Grev. Scott, crypt. fl. 1. Pilz von oben. 2. von unten gesehen, beide un- bedeutend verkl. Auf der Tafel im Greville sind die gespaltenen Lamel- len noch in zwei vergrösserten Figuren sehr gut dargestellt. Heerdenweise an alten Laubholzstämmen fast überall häufig. HI. Panus cyatliiformis Fr. Epicr. Abb. Schäffer Ic. fung. qui in Palatinatu et c. Tom. HI. Ag. 140. Von oben und von unten gesehen. An Kieferstämmen in Bergwäldern. IV. Lenzites betulina Fr. Epicr. (Agar, co- riaceus Bull. 1. c. Vol. V. Tab. 394). — 104 - Links schw. verkl. , von oben, rechts zur Hälfte verkl. von unten gesehen. An allen Stämmen der Laubbäume , besonders der Bir- ken. Fast das ganze Jahr. Tab. 33. L Lactarius vellereus (Klolzsch 1, c). Links junger Pilz, daneben ein Durchschnitt ,*/, nat. Gr. Dazwischen 2 vollkommen ausgebildete Sporen s. stark vergr. — Rechts sehr dünner Querschnitt auf die eine Seite einer Lamelle mit unausgebildeten, glatten, runden Sporen und kur- zen, kegelförmigen Pollinarien, stark vergr. Spätsommer und Herbst. Häufig in schattigen Laub- Aväidern. IL Cantharellus cibarius Fr. Grev. 1. c. und Corda Ic. HI. Oben ein ganz erwachsener Pilz, dahinter ein solcher durchschnitten, V^ nat. Gr. Unten die vier- bis sechsspori- gen ßasidien. In Nadelwäldern und unter Birken im Herbst überall gemein. Ist meist unter den Namen Pfefferling, Galluschel oder Eierschwamm bekannt und wird allgemein genossen. IIL Russula furcata Pers. Bull. 1. c. Tom. I. tab. 26. als Agaricus bifidus und Corda Ic. HL V3 nat. Gr. Unten rechts : feiner Verticalschnilt einer Lamelle, der zwischen 2 ßasidien eine der grossen, flaschen- förmigen Pollinarien zeigt. Links die punktirt-warzigen Spo- ren s. stark vergr. in schattigen Wäldern , Spätsommer und Herbst. IV. Marasmius Fr. V. Nyclalis asterophora Fr. Klotzsch I. c. Oben ein altes Exemplar von Russula adusta Fr., wo- rauf eine Menge Exemplare der Nyctalis Asterophora schma- rotzen. Das am meisten links stehende unter diesen wird von einem Hyphomyceten dem Asterotrichum Dittmari Bon., (synonym .Asterophora agaricoides Diltm.) zerstört. '4 nat. Gr. — 105 — Rechts unten Längsdurchschnitt einer Nyctalis nat. Gr. Links unten dünner Schnitt senkrecht auf eine Lamelle der letzteren, stark vergr. Links in der Mitte abgefallene Sporen des (Sfern- brands) Asterotrichuni Dittmari stark vergr. Im Herbst in der königl. Fasanerie bei Berlin auf schwarzgewordenen, halbverfaulten Exemplaren von Russula adusta Fr. Ebenso in Frankreich. Wird fast stets vom Stern- brand befallen. Tab. 34. L Coprinus extinctorius Bull. — Agar, de- liquescens Klotzsch L c. 1. Mehrere zu einem Rasen verwachsene Pilze auf Holz y, nat. Gr. 2. Senkrechter Durchschnitt nat. Gr. 3. Dünner Schnitt senkrecht auf eine Lamelle stark vergr. , mit 2 grossen , eiförmigen , stumpfen , sitzenden Pollinarien und mehreren Basidien. In kleinen Rasen am Grunde alter Baumstämme. IL Bolbitius titubans Fr. Bull. herb. d. L Fr. Vol. V. Tab. 425). Auf Kuhmist besonders in schattigen V/äldern. III. Paxilus involutus (Opatowski) Ruthea inv. Klotzsch 1. c. V2 nat. Gr., links von unten gesehen. 2. durchschnit- ten. 3. dünner Schnitt senkrecht auf eine Lamelle mit spo- rentragenden Basidien und einem Pollinarium. 4. Sporen s. stark vergr. In Waldungen an der Erde. Frühling bis Spätherbst. Ueberall gemein. iV. Corlinarius sanguineus (Wulfen) Klotzsch 1. c. 1. Wenig verkl. 2. durchschnitten, nat. Gr. S.Schnitt senkrecht auf eine Lamelle stark vergr. 4. Sporen s. stark vergr. - In schaltigen, gemischten Wäldern. Sommer und Herbst. V. Hygrophorus eburneus Fr. (Bull. I. c. VoL VI. Tab. 551). — 106 — 1. Der grosse '/ji der kleine y^ naf. Gr. 2. Vertical durchschnillen y, nat. Gr. In Wäldern, Gesträuch, Gärten u. s. w. Herbst überall. VI. Gom p hidiu s glutin osus Fr. Klolzsch I.e. 1. 2 junge Exemplare s. wenig verkl. 2. Durchschnitt. Links unten Schnitt senkrecht auf eine Lamelle mit in der Entwickking begriffenen und ausgebildeten Sporen und wal- zenförmigen Pollinarien. In trocknen Nadelwäldern. Spätsommer und Herbst. Fast fiberall. Tab. 35. L (Hypholoma) Agaricus lacrymabundus Bull. 1. c. Tom. III. Tab. 194. Pilz ganz und durchschnitten, '^/^ nat. Gr. Die Lamel- len enthalten einen wässrigen, weissen Milchsaft, den sie von selbst und bei jeder Verletzung von sich geben; daher der Speciesname. An feuchter Erde in lichten Wäldern und Gärten , an mulmigen Baumstämmen , meist in kleinen Rasen. Hin und wieder; nicht gemein. II. (Psalliota) Agaricus aeruginosus Klotzsch. 1. c. 1. Erwachsenes, 2. junges Exemplar. 3. Durchschnitt. 1. 2. 3. nat. Gr. 4. Schnitt senkrecht auf eine Lamelle, mit Basidien und keulenförmigen Pollinarien. Auf schattigen Waldplätzen und verfaulten Baumstäm- men. Juli bis November. Gemein. HL (Psilocybe) Agaricus coprophilus Bull. 1. c. Vol. VI. tab. 566. 1. Eine Gruppe. 2. Ein Durchschnitt, beide nat. Gr. Heerdenweise auf Misthaufen, Schutt, Triften u. s. w. IV. (Psathyrella) Coprinus deliquescens Bull. 1. c. Tab. 558. 1. Pilze nat. Gr. 2. Ein Exemplar durchschnitten, dto. — 107 ~ In Wäldern an allen, mulmigen Stämmen und zwischen modernden Blättern. Sommer und Herbst. V. cPsathyra) Coprinus digitaliformis Bull. 1. c. Vol. V. Tab. 22. 1. u. 2. Pilze unter der Lupe gesehen. 3. Ein Gruppe in nat. Gr., doch finden sich oft ganze Rasen, deren Exem- plare nicht grösser sind , als das erste und dritte auf der linken Seite unserer Figur. Stiel weiss. Hut gelblich , später aschgrau. Lamellen weiss, endlich purpurbraun. Rasenweise an alten Stämmen der Laubhölzer auf Wur- zeln fast das ganze Jahr. Hin und wieder häufig. VI. (Panaeolus) Agaricus papilionaceus BulL 1. c. Vol. L Tab. 58. 1. u. 2. Nat. Gr. 2. Senkrecht durchschnitten. Auf Mist und fetter Walderde. Sommer bis Spätherbst. Tab. 36. L (Pholiota Fr.). n. c Hebeloma) Agaricus fastibilis Pers. Klotzsch I. c. 1. 1. Vollkommen erwachsene Exemplare Yj nat. Gr. 2. Durchschnitt. 3. oben: kleiner Theil eines Schnittes senk- recht auf eine Lamelle mit reifen Basidien und keulenförmi- gen, an der Spitze gerundeten und ungefärbten Pollinarien, stark vergr. 3. unten : Sporen s. stark vergr, Heerdenweise, wie Ag. oreades grössere oder kleinere Kreise bildend. In schattigen und feuchten Waldungen durch ganz Deutschland häufig. Frühsommer bis Spätherbst. III. (Flammula) Agaricus apicreus Fr. epicr. Bull. 1. c. Vol. VI. Tab. 554. als Ag. lignatilis. Nat. Gr. An Stämmen. Fast rasenweise. IV. (Naucoria) Agaricus sideroides Fr. Bull. 1. c. Vol. VI. Tab. 588. Nat. Gr. — lOS — An Wegen zwischen Molzspälmen und an Coniferen- stämmen. V. (Galera) Agaricus cainpanulalus. Bull. Vol. VI. Tab. 552. Nat. Gr. Truppweise auf feuchten Plätzen in Wäldern, besonders der Gebirge. Spätsommer und Herbst. VI. (Crepidotus) Agaricus pellucidus Bull. 1. c. Vol. VI. Tab. 550. Nat. Gr. NB. Gehört zu Galera. Auf feuchter Erde zwischen modernden Blättern in Laub - besonders Buchenwäldern. Herbst. Tab. 37. I. (Pleurotus) Agaricus ulmarius Bull. 1. c. Vol. VI. Tab. 510. y^ nat. Gr. Einzeln oder in Rasen an Stämmen von Ulmen, Buchen, Eichen und Pappeln häulig. IL (Pluteus) Agaricus Neesii Klofzsch 1. c. 1. Erwachsenes Exemplar. 2. durchschnitten. I. 2. y^ nat. Gr. 3. Schnitt senkrecht auf eine Lamelle mit Basidien und dazwischen gestellten, langen, kegelförmigen, meist drei- zackigen Pollinarien. (Es zeigt uns diese Figur den von H. Hoffmann botan. Zeitung 14ter Jahrgang No. 9 nachgewiese- nen formellen üebergang der Pollinarien in Basidien.) An verfaulten Baumstämmen zwar einzeln, aber ziemlich häufig. Mai bis November. III. (Volvaria) Agaricus speciosus Fr. Klotzsch 1. c. 1. Vollkommen entwickeltes E.xemplar, 2. durchschnit- ten. 1. 2. 72 nat. Gr. 3. Schnitt senkrecht auf eine Lamelle stark vergr. mit grossen , kegelförmigen Pollinarien und Ba- sidien. In feuchter , lockerer Walderde auf schattigen Plätzen. Sommer und Herbst nicht selten. — 109 — IV. CEnloloma) Agaricus fertilis Pers. syn. — Bull. 1. c. Vol. VI. Tab. 534. als Ag. pho- nosperrnus. '/j naf. Gr. Heerdon- oder fast rasenvveise an Zäunen, aufwie- sen u. s. w. Im Herbst, selten im Frühling. V. (Nolanea) Agaricus ple opo di us. Krombh. Tab. II. 1 u. 2. Nat. Gr. Truppweise auf etwas feuchten Angern , Grasplätzen u. dergl. VI. (Leplonia) Agaricus chalybaeusKroinbh.il. 1. u 2. Nat. Gr. Vereinzelt oder truppweise an grasigen Hügeln, auf Trif- ten und Hiitweiden. Sommer und Herbst. Yll. (Clitopilus) Agaricus alutaceus Batsch Elenchus fung. continiiatio I. 1.1. Nat. Gr. 2. durchschnitten dilto. Auf einem grasigen Wege des Webichts bei Jena. An- fang September. Tab. 38. I. (Amanita) Agaricus muscari'us L. Flie- genpilz. 1. Verkl. 2. durchschnitten verkl. 3. Feiner Schnitt senkrecht auf eine Lamelle, unten Zwischensubstanz, darüber Basilarzellen. Die 5 über diese hinwegragenden dunkleren Schläuche sind PoUinarien, und über diese erheben sich die viersporigen Basidien. (Copirt aus Corda, Ic. III.) In lichten Wäldern, Gehölzen u. s. w. überall gemein. II. (Lepiola) Agaricus procerus Abb. Nees Syst. u. Corda Ic. III. 1. Pilz verkl. 2. durchschnitten dilto. 3. Schnitt senk- recht auf eine Lamelle. Die nur viersporigen Basidien sind in der Abbildung durch Nachdruck entstellt. In sandigen Coniferenwäldern. Herbst. in. (Armillaria) Agaricus melleus Krombh. Tab. I. u. Cord. Ic. III. 10 — 110 — 1 u. 2. 1/2 "«*• Gr. 3. Schnitt senkrecht auf eine La- melle: Zwischensubslanz, Basilarzcllen, junge und ausgcbildele Rasidien. An faulenden Stämmen und Wurzeln meist in dichten Rasen. Im Herbst überall gemein. IV. (Tricholoma) Agaricus brevipes Bull, — ■ Klotzscli 1, c. 1. % nat. Gr. 2. durchschnitten dtto. S.Schnitt senk- recht auf eine Lamelle , mit Pollinarien und mit ßasidien in verscliiednen Stadien der Ausbildung. Auf bebautem und unbebautem Boden, aufwiesen u. dul. im Herbst überall. V. (Clilocybe ) A garicus f r a gran s Krombh. Tab. I. L Etwas verkl. 2. durchschnitten verkl. ' Auf feuchten ßloosplätzen im Herbst sehr häufig. Riecht nach Anis. VI. ( Mycena ) Agaricus pumilus Bull. 1. c. Tab. 260. 1. Nat Gr. 2. durchschnitten dtto. In Gehölzen am Fusse der Bäume im ÄIoosc. October und November. VII. (Collybia) Agaricus radicatus Reih. — Grev, Scott, crypt. fl. u. Cord. Ic. HL 1. Ein Filz und rechts seine Wurzel, letztere in um- gekehrter Richtung. 2. Etwas jüngerer Pilz durchschnitten. 1. 2. 'A nat. Gr. 3. Schnitt senkrecht auf eine Lamelle. Am Grunde alter Stämme. Sommer u, Herbst fast überall. VIII. No. IGO der Abbildungen überhaupt (Ümplia- lia) Agaricus liy d r ogra m m us Bull. I. c. Vol. VI. Tab. 564. Eine Gruppe, Vs "3^- Gr. Heerdenweisc oder öfters in kleinen Rasen zwischen modernden Blättern in feuchten Laubwäldern und unter Ge- sträuch. Herbst. Nachtrag für Anfänger. Die Spermalien, Slylosporen, Conidicn und Gonidien keimen und haben , wahrscheinlich sogar die ersten nicht ausgenommen, die Bestimmung, zur Vergrösserung des Pilz- individuum oder zur Vermehrung der Species beizutragen. Die drei Erstgenannten entstehen durch Abschnürung, die letzten, die bei den Pilzen weit weniger häufig (s. meine Dissertatio de faece Cerevisiae oder meine Abhandlung über Hefe, Flora 1857 Nro. 27 u. 28), als bei den Flechten be- obachtet sind, werden deutlich im Innern von Zellen gebildet. Die ohne Grund für männliche Organe gehaltenen Sper- malien sind meist winzige, kugelige oder längliche Zellchen mit moleculärer Bewegung, die oft in besondern, gewöhnlich festen Gehäusen , den Spermogonien gebildet werden. Conidien werden von den Autoren hauptsächlich dieje- nigen Keimorgane genannt, welche direct von den Fäden des Myzelium abgeschnürt werden. Behälter von Stylosporen heissen Pycniden. Paraphysen sind einfache oder verzweigte, bisweilen Pigmentkörnchen enthaltende, ein- oder mehrzellige Fäden, welche im Fruclitlager vieler Thecasporeen die Räume zwi- schen den Schläuchen ausfüllen. Mit dem Namen Anlheridien endlich haben verschiedene Autoren diejenigen Zellen oder zelligen Körperchen belegt, welche sie für Behälter männlicher Organe ansahen, so wur- den von vielen die Pollinarien der Hymenomyceten als An- lheridien bezeichnet. Die wahren Antheridien sind jedoch bis heute noch bei keinem Pilze nachgewiesen. Drucl; von Carl Georgi in Bonn. Tal. 13 Gaftero mycei es . Av^ci^eri . Tuh eri n i . ChMfemffce« . -^ rP^V. Oe^t-e/r Pyreiioiiiycetes. vSporideiteri. Siibterraiie] . Tal). 14. .M/fateranffüi*»'- l^enomycetes . wSporideiferi. Cytisporei . 6 _'j2^'?,-;^t- Sphturotutem a, fr. ^i rroji/ßerfnajrv^ . fyrenomyeetes. Sporideiferi. }^ioiiiacei Tal.. IJ Tab 10. Zymioum'etes. Sporidrilcri. Apodosjxn-ci . .xjreii o in V (• <'l i-N , 8p oriilpifi Podosporei. » ^rf*fx,/>f/tffftftn TvreiioiinTetes. Ascioeri. kSjiliaeriiii Tal».!/. ^phttertfX , Talj.l8. 1Imihmioiiiv(tI('s. Asnorar. Sciciolii Mjmenoiujretes.Enduspoia-XtttosiMiritU'iPliatiJiftcet- J T^hftrr/limit- TaL.19 Hvmenomvfptes. Eiutosporae. Ottosporiiiei S])lia6i*osoinata. 'C, . ^A Hymenonrycetes. Eiuloüporae. Ottosporifffi PateUaefonues Vrrniru rtil/iris ll\Tuen()ULVcetes. Eu(lo.sj3orae. Orto.sporicfei Septosporei. EviiipnoTiivcetes Eitdosporae Octo.sj>ort(f{'i . ( iqmlati . TablQ '^fiit , buitjiu'ta . iS'olenia . fh/iifrlla l\ IIHMlOlllVtcIcs HyiiLeTioiii\rre^es Eucfosporae. OctosjJorüfc^L Milrati. Tabll. l/ibrissect^ Grffßlotysum. / TahXI TfymeiLoinvxetesIlxosporae IfonosponcCei Tremeflei Tieinella l^TiienouLjcetesExDsporae. fSpihpoi-itloi l)n(T\TnvTotos , Mi i. , ^iflÄ l. hf ^ / ,./ tM-^ Coryne ..Ditiolec Ihmeiioinvcctes . Exos]Jowe . Te1ra.sj)oi'idei. Pliiilluidei Tab *)(3 ZraiefTiea^: öY/zr/'/ufz/ . Hnnouumvi'rtes. Exospnrap Tptra.spoi'idci Vlialloulpi 'hh.'lk IZym^Yt^/fA-^/lu^. Hynienom\T«tes . Exosporae. Teü'asporidci . Plialloidei. T^!b.1^ },;•;; A<; TfutZlu^. J H>TiiCTiomveetes . Exosporae . Tftrasporidei . Plialloidei . Tab 1 b i^liifüi»m.vtHi*H. BxoNjiüraeTt4rc»H]»ürid0 Tat. 30 liAiiieiioinveeles Kx<)S|i«ra<'.T(>ira,s|>ori(lei.Polvi)(tr(M Jtl'l'llfl IIS Flvm('uoiiiy<'et<\s.Exo.*»i)orao.Tflras|)ori(lri.Polvj)orn. T«T).31. iipft'jttjt iß^0k^>ß^. iJut/l//itt flyuieiKunycetcs. Exosporae.TetravSpondei . A|^apieiiii . Tal»3*it. Lmx^tes H\inpiioiriy('ol(\s, Lxospoi'ae.Tclrasporidei . iWarieini. Tab.33. H^^^lenolnV(•ole».Ex<>S|>oraeTeil'asj>o^uIcl.A<>arloml Tab. 34. IKiuenomvccIe.s. J*l\o.s|)orae.'IV|pjisj)oi'i(|{M . A;»,an(iiii . TttV.5.> Tab. 36. HNiueiiomvoetcs. Exosj»orae!Tetpaspori(lci. Aoaricaii. Aöarifus . IJvmeiiomvceles. RxospoPacTclrasiKH'jdtM.A'J.n'KMH] i « 1 I ,) Tal».3ß. Ao.u'ii'iis CoI/i/Ikh (hii/'finliii 4 *TK^ ■<:. .2>nrw-y ^% k.A ■-v? I /•? *?^ New York Bolanical Garden Library ^K^;:tS^?Ä4'^!e^^erPi.ze I0 '^^fMi W-> Ä"^ %, i^;;^^^^i &l "^ ^^^ ^^^ ??*^ ■V-^-iXk^, %^.?, •^^ :'^^«i-^i j^ i^>''«OJ.Jr^X: WJ^^'J^'"^ ^/^kITäI^'«*^^ ^3 rv ■t:^: /*' / yj •'«? ^■*]