BIOLOGY Return this book on or before the Latest Date stamped below. University of Illinois Library Li61—H41 Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign http://www.archive.org/details/dassystemderpilzO1nees Das She in der * ei n Ver ſu ch von 7 Dr. C. G. Nees von Eſenbeck, Adjunct der L. C. Akad. d. Naturf., der Greßherzegl, lach. miner. Geſellſch. zu Jena, der Königl. Bayr. bot. Geſellſch. zu Regensberg, der Wetterauiſchen Geſellſch. für d. gef. Natur⸗ kunde, der Geſellſch. ee e Berlin, der phyſic. med. Societät zu Er⸗ langen, der naturforſch ende Geſellſt alle, und der naturhiſtoriſchen e ee, ürfberg ord. Mitglied. 5 Mit Sechs un 1 Faupfertafeln und einigen Tabellen. LE ET WETTE TILL AT — — 4 UT DT AT TITAN ATTENTAT. „ Würzburg 1817 in der Stahelſchen Buchhandlung. Bist 1 5 1 8 > 8 „ 2 7 a en 5 5 2 e 2 Ki 7288 8 . Are ee Ba ö Weber... e des fem der Pilze m m Sch weaaͤ m me zur Erklärung der Kupfertafeln. Cee Meinen verehrten Gönnern und Freunden: ® dem Herrn Präfidenten von Wendt, Herrn Profeſſor Mehmel, Herrn Hofrath Pfeiffer, Herrn Doktor Goldfuß, Herrn Hof- Apotheker Martius zu Erlangen; Herrn Profeſſor Doͤllinger, Herrn Profeſſor Heller, Herrn Profeſſor Rau zu Wuͤrzburg; Herrn Profeſſor Link zu Berlin; Herrn Profeſſor Kieſer, Herrn Profeſſor Oken zu Jena; Herrn Profeſſor Schelver zu Heidelberg; Herrn Rector Schubert zu Nuͤrnberg; Herrn Akademiker Martius zu Muͤnchen; Herrn Jakob Sturm zu Nuͤrnberg und Herrn Andreas Manz zu Muͤnchen ſage ich hiemit Dank für die thätige und wohlwollende Unterſtützung, die Jeder nach eignem Maaße in Eröffnung von litterariſchen Hülfsquellen, in freundſchaftlichen Mittheilungen, lehrend, erweckend, leitend, oder als Künſtler meinem Unternehmen zu Theil werden ließ. r / ee nn nn eu Dune A Anſichten der tieferen Vegetationsſtufen, in geſchichtlichen Fragmenten. Als Einleitung. 1 Der Schwaͤmme Verſchiedenheit iſt zwiefach, denn entweder find fie eßbar, oder verderblich. Dieſes Letztere aber werden ſie aus vielerley Urſachen; denn ſie wachſen etwa an roftenden Nägeln) oder auf faulen Lumpen, oder bey Hölen von Schlangen, oder an Bäumen, die ihrer Art nach ſchädliche Früchte tragen. Es haben aber dergleichen auch einen zähen Schleimüberzug, und wenn ſie nach dem Abnehmen aufbehalten werden, verderben fie ſchnell durch Faͤulniß. — Der Trüffel (vorov) ift eine Wurzel, rund, blattlos, ſtengellos. Dioskorides. b * IT. ı. Dioscoridis Opp. Ed Saraceni MDXCVIIL % N. d. 2:2. 279. (P.277).*) | * „ * 7 > 7 77 m Muxitwy diagogd diran ya Agwsıno Eiw, & @Saprındi. Le morrds de — 2 „ v E77 — — dıriaıc YWwovTai TOIDUTol. 15 CAA TEnTwaswW, Mn epRer@y DoAeoıg ruapatvordı, 1 ’ 7 * \ N divdecow lg SD ,b̈e Gepovsi Toug napmöug. EN de zul yAoıwen 04 Tolduroi i- x ’ m * 7 U rarov aatate$iurec di Hrn TO drama, raxtws diapIeipwvran anmausc. — 7 \ 7 \ — D D g. g. xep. go: (p. 148.) T iC Eat) mwepipspic, aQuAdos a’navÄoc. *) Nur um ein deutſch geſchriebenes Buch nicht mit einer bunten Reihe von Stellen in verſchiedenen Sprachen zu eröffnen, entſchloß ich mich, was eigentlich Text ſeyn ſollte, in Noten unter denſelben zu ſtellen. Jede, ſelbſt die fleißigſte und genaueſte Ueberſetzung, tödtet ihren Autor in gewiſſer Hinſicht, und der Naturforſcher, der uͤberall, auch in dem rein hiſtoriſchen Theile feiner Wiſſenſchaft, ſich unmittelbar an das Leden zu halten hat, fühlt da— ber ſtets die Verpflichtung, zu citiren. Wir werden alle bedeutenderen Stellen dieſer Muſterkarte von Anſichten, in denen ſich die zeitliche Neflerien des Menſchengeißes uͤber das Urſpruͤngliche des Vegetationsacts abſpiegelt, unter dem Texte in der Grundſpeache wiederholen, und hoffen, durch dieſe Stellen beſſer, als durch die Ueber— fesung, zum Verſaͤnduiß der Idee hinzuleiten, bie uns vermocht hat, aus fo vielen hieher gehörigen Aeußtrun⸗ gen gerade dieſe, und nur dieſe, auszuheben, und fo aneinander zu reihen. XII — — II. Welche (Thiere) aber nicht von Thieren, ſondern aus faulender Materie ent— ſpringen, die zeugen zwar, aber ein verſchiedenes Geſchlecht, und das Erzeugte iſt weder männlich noch weiblich. — — Denn waren ſolche dem Urſprung zwar un— ähnlich, doch aber vermögend, ſich zu begatten, ſo entſtünde aus dieſen hinwieder— um eine andere Natur, und aus dieſer abermals eine andere, und fo ins Unend— liche. — Es verhält ſich aber mit den Pflanzen auf dieſelbe Weiſe. Einige wer— den nemlich zwar aus dem Saamen erzeugt, andere aber gleichſam durch ein Selbſtſchaffen der Natur; denn ſie entſpringen entweder aus einer fauligen Be— ſchaffenheit der Erde, oder aus gewiſſen faulenden Theilen in den Pflanzen. Ariſtoteles. III. Die Erzeugung nun aus dem Saamen iſt ein Gemeinſames Aller, die Saa— men haben. Denn Alles vermag zu zeugen. Daß es ſich ſo begebe, iſt ſchon den Sinnen offenbar, nach der Vernunft aber iſt es viel- leicht nothwendig. Denn die Natur wirkt nichts zwecklos, am wenigſten aber in dem Erſten und Vorzüglichſten. Das Erſte aber und Vorzüglichſte iſt der Saamen. — Auf dem Blatte aber trägt ſie, (die Eiche), an der Rippe ein blaßes, durch— ſcheinendes, ſo lange es friſch iſt, ſaftiges Kügelchen, und dieſes führt zuweilen auch 2. Aristoteles. De Gen. Anim. Lib. I. c. 1. Op. omn. Lugd. MDXCVII. p. 1210. Oga (Ch) de un in lwwv, aAA En anmwonzing cn. U % (Ylıcraı), va E neu, Erepov de Nb nal To Oje GUTE FIAU er, Cure abpev — e Ye dvanıız mw, duvdusa de aurdudlerIa (eyivero), mar &x Tourwv eripa ve, dyeyivero g, Ad warm BANN ve E Tourwv, xd Four Emrapevero dv &ıs dareipon' N d Qua Qalıya To drugov. — BS de naı emi Tray Qur@v ToV durov wee ve Au e e TOD omipmarog yiveraı ma d e Too D duronarilew Tiv Quaw' yivarzı Yen vie Quceon H TAG De, N Moplav TWav e Tolg Qurolk. 3. Theophrasti Opp. (Ed. Basil. MDXCI) — Heel Lurav arm. H A cd dd ToU amEpua@ros Yevesız now MAVT@v E7Ti Tor EXOYTay OTrEQUd Tata Yıo f yaväv. Toro de nal mi A he, Qaveper, drı sumßawe ward de v Adyov Jg ayayazlov. H Ye Quaıs dvder rom aur. H x de Ev c, e, xd — XIII auch noch Fliegen in ſich. — Die Schwämme nun, die aus den Wurzeln, und an den Bee 9 1 1 5 in 925 aun das 1 von dieſen = = per ihre. 1 IV. Die Subſtanz der Schwämme iſt ſchlaff, und zahlreich ſind ihre Gattungen; aber ihr Urſprung nur aus dem zähen Schleime der Bäume. — Von den Truͤffeln wird insbeſondere berichtet, wenn herbſtliche Regen ſeyen und häufige Donner, daß ſie dann erzeugt würden, und vorzüglich durch den Donner; — ſie währten auch nicht über ein Jahr, am zarteften aber ſeyen fie im Frühjahre — — Sie werden um fo freyer vom Verdachte des Gifts ſeyn, je ähnlicher der Stamm (aus welchem ſie entſpringen) dem Feigenbaum. a Plinius. V. Der Baum hat dreh Grundkräfte, die erſte aus der Qualität der Erde, die zweyte aus der Qualität des Waſſers, die dritte aus der Qualität des Feuers. Denn von der Erde iſt die Ausgeburt des Krauts, von dem Waſſer die Verſchmel— zung, von dem Feuer die Einung der Verſchmelzung der Pflanze. — Wiederum wohnt den Pflanzen auf andere Weiſe Bewegung bey, nemlich es iſt in ihnen die An⸗ wugiotdron: αανν D de K nugiörarov vo om. — in 9. (p. 1 — — — Oe, mUnnris a0 e pılav nal map Tas pılzs EN zomol x ETepwv sil. 4. Plinius H. M. Lib. XXII. Cap. XXIII. Fungorum lentior natura, et numerosa genera, sed origo non nisi ex pituita arborum. — Lib. XXIX. Cap. III. De tuberibus haec traduntur peculiariter. Cum fuerint imbres autumnales, ac tonitrua crebra, tunc nasci, et maxime e tonitribus, nec ultra annum durare, tenerrima autem verno esse. — Lib. XXII. Cap. XXIII. His aberit veneni argumentum, quo similior fuerit arborum Fici. 5. AgırrortAous mie Qurav BißAıov g. (Ed. Basil. MDXLI. p. 206.) To d reit AN duvdusic, TROUTUY e TOD YEVOUG e e, d ο — en H Yevoug ToU U rog, reirm En ro Yevoug πον TrUROG" ad e Yo e A ονοαννẽf ng gord ung d rou Cree ovumnäıc, ds ro mupds ñ evmaıg ννν gummnleog TOD νννοα — IId A olg grog deurigw reimm be wimzıs Ae nei EpeAnuric, M rig dor) duvanız ex TAG XIV Anziehungskraft, welche die Kraft iſt, die die Feuchte aus der Erde anzieht; aber in der Anziehung iſt Bewegung, die da nach einem Orte (nach Oben) geht, und fo wird die Kochung vollbracht. Und deshalb werden, im Allgemeinen, die kleinen Kräuter in einer Stunde eines Tags erzeugt. Pseudo- Aristoteles xe Burn. VI. Erfüllt ja auch der Regenbogen die Bäume, auf welche er ſich im Sinken herabkrümmt, mit wunderſamer Lieblichkeit des Geruchs durch ſüßen, vom Himmel ber ihnen eingehauchten Duft, und ſo iſt es viel wahrſcheinlicher, daß die Damm— erde, Kraft des himmliſchen Waſſers, welches durch Donner, Blitz, Wärme, und durch die Macht der Winde bis in die Eingeweide der Erde getrieben wird, ſich in ſich ſammle, und gewiſſe kugliche Verſammlungen und ſchwammige Auswüchſe (Abscessus) errege, gleichwie in den thieriſchen Körpern Wärme und Blut oft kropfige und drüſige Knoten erzeugen. Die Dammerde alſo, mit dem Gährungs— ſtoffe des himmliſchen Feuers getränkt, ballt ſich, und wächſt, durch Beyhülfe der Wärme erhitzt, in dieſe Trüffeln zuſammen. — Uebrigens fehlt es auch nicht an ſolchen, die urtheilen, daß fie aus ſamlichem (sementica) Urfprunge entſtünden. — Folgendes iſt der Urſprung der Wulſtſchwämme, (Boletorum). Zuerſt zeugt die Erde eine Hülle (Volva), nachmals ihn ſelbſt in der Hülle, gleich dem Gel: ben im Eye. Nicht geringer iſt auch die Zartheit der Hautbekleidung des kind— lichen Wulſtſchwamms. Dieſe zerreißt zuerſt bey der Geburt, bald wird, wie der Schwamm auf ſeinem Stiele emporwächſt, ihre Maſſe verzehrt, und ſelten einmal ent⸗ Me eDeAnomsın TO Uyaov' eori da TH :peAaroeı nivaaıc, M mis tpXerai Zee Tomwov, (r de e re), d TeAsmüras rie u melıs. Kai d meuro, Ws e FO mAHTTON, di ningai Borzvaı wid @ER Mıas nu:pas Yervayran. 6. De Natura Stirpium libri tres, Joanne Ruellio Authore, Medico hac aelate longe claris- simo. Basileae MDXLIII. Fol. — Pag. 392. Arcus etiam aquarius arbores, in quas procum- bens dellectitur, mira replet odoris suavitate, dulci halita coelitus inspiralo, multoque veri- similius, eoelestibus aquis, tonitru, fulgetro, calore et ventorum impetu penitus in terrae vis- cera compulsis, humum in se colligi, et globosas quasdam eollectiones, abscessusque fungosos excitare, quemadmodum in corporibus calor el sanguis saepe Srumosa, glandulosaque Lubereula creaut. Humus itaque, fermento ignis coelestis imbuta, globalur, et caloris aduiniculo fer- vens, in liace tubera coalescit, — Caeterum non desunt, qui semeulica judicent oxigine, XV entſpeingen Zwillinge auf einem Fuße. Seinen erſten Urſprung nimmt er aus Schlamm, und aus dem ſich fauernden Safte der befeuchteten Erde, oder einer gleichſam Eicheln tragenden Wurzel. Im Anbegin ein milder Schaum, dann ein hautähnlicher Körper, bald nachher eine reife Geburt. # Ruellius. VII. Man nennt auch einen Schwamm Hirſchtruͤffel, (Tuber cervinum). Eine Gattung von Truͤffeln von der Größe einer Wallnuß. — Das Innere deſſelben nimmt eine flodige, weißlich-purpurröthliche Subſtanz ein, von äußerſt lockerem Gefüge, fo daß fie, gleich einem Soinnengewebe, zuſammenfällt, und, mit einem Griffel oder mit einer Meſſerſpitze gerieben, ganz verſchwindet, wodurch da, wo ſich die Seiten des Knollen (Calli) ablöfen, ein leerer Raum entſteht. Trocken, und ſchon lange aufbewahrt, zeigt ſich fein Inhalt als ein Staub, wie im Boviſt, nur dichter gedrängt. — Es fell auch, nach Einigen, eine gewiſſe Gattung gefunden werden, von Geſtalt eines aufgerichteten männlichen Glied's, alſo, daß man an dem einen hervorſtehenden Ende eine Eichel, an dem andern beſondere Kugeln, 8 90: Pag. 618. Origo Boletorum talis, VoWwam terra prius gignit, ipsum postea in volva cen iu ovo luteum. Nec tunicae minor gratia infantis boleti. Rumpitur haec primo nascenle, mox crescente in pedieulo corpus absumitur, raroque unquam geminis ex une pede. Origo prima e limo et acescente sue co madentis terrae, aut radicis ferme glandiferae, Initio spu- ma lenior, dein corpus, membranae simile, mox partus. 7. Historiae plantarum universalis Tom III. Auctoribus Johanne Baubino Archiatro, Johanne Henrico Cherlerio, Doetore, Basiliensibus, quam recensuit et auxit Dominicus Chabraeus DR Genevensis. Ebroduni MDCLI. Fol. — pag. 851. — Sunt etiam, qui genus aliquod reperiri dicant erectae virilis mentulae forma adeo, ut altera parte detecta glaus, in altera glokuli quidam, testienlos referentes, conspicantur. — pag. 844. Phallus in maritimis Hollandiae ac Selandiae arenosis gignitur. — Ad verendorum hominis figuram sic accedit, ut in eo generando lusisse natura videatur lascivius, succo in arenis frigidis siceisque reperto, e quo hominis penem ſingere meditata sit, afflatu etiam maris fortassis adjuta, cujus vim maxime genitalem esse pe- riti rerum naturalium omnes testantur et suis poetae fabulis indicant 5 dvadvan: eyny Agpodırny versibus celebrantes. Nach Hadrianus Junius. Anmerkung. Mit Johannes Bauhin culminirte die Botanik, ſoweit fie aus dem alten, noch ungeteübteren Leben der phantaſievollen Anſchauung hervorwuchs. Zugleich häuft ſich die Maſſe der erkannten Objecte, alles noch bezogen auf eine friedliche, liebevolle, deu— XVI 8 Hoden vorftellend, erblickt. Ein Phallus (Phallus Hadriani Pers.) wächſt in den ſandigen Seeplätzen Hollands und Seelands. — Er nähert ſich dermaßen der Ge— ſtalt der Ruthe eines Mannes, daß in feiner Erzeugung die Natur üppig gefpieit zu haben ſcheint, die im kalten und dürren Sande den Saft fand, aus welchem ſie des Menſchen Geſchlechtsglied vorzuſtellen ſann, vielleicht auch noch unterſtützt durch den Anhauch des Meeres, deſſen hohe zeugende Kraft alle Naturkundige be— ſtätigen, und die Dichter in Mythen andeuten, wenn fie die auftauchende Venus, durch ihre Lieder verherrlichen. — Johannes Bauhin. VIII. Man findet einen Kuchen, (Placenta), noch namenlos, welchen die Oberfläche eines Baums erzeugt. Er iſt ausgebreitet, granatroth von Farbe, hart und ner— dig. Dieſes beweißt, daß ſelbſt die abgeſtorbenen Bäume in ihrer Zeugungskraft noch nicht ganz erſchoͤpft find, wie an der Leiche eines Menſchen zu Zeiten Nägel und Haare zu wachſen pflegen. Bacon. IX. Alle Schwämme ſeyndt weder Kräutter, noch Wurzlen, weder Blumen noch Saamen, ſondern eytel oberflüſſige Feuchtigkeit der Erden, der Bäume, der fau— len tende, des Menſchen leibliches Leben in das Centrum ordnende Contemplation. Auch dis Schwammkunde erhält ihr würdiges Theil. Zahlreiche Gattungen von Schwämmen;z einige Telephorae, Merulii, Clavariae, Tubera. Vieles über Phallus. Beobachtung des weißen Schleims, der, aus der geſchloſſenen, noch unentwickelten Hülle genommen, ſich röthet, und hie und da kleine, aderförmige Faſern, von Blutfarbe, zeigt, — nach Hadrianus Junius — und mit Unterſcheidung jenes walzenförmigen, ſtumpſen Phallus, den die Neues ren übergehen, und der doch wohl noch künftig als eigne, charakteriſtiſche Art erkannt werden möchte. Vieler andern ſcharfſinnigen Gedanken und Beobachtungen hier zu ge— ſchweigen. Man darf ſich die Frage erlauben, was aus der Wiſſenſchaft geworden ſeyn würde, wenn ſie auf dieſem Wege fortgeſchritten wäre. Aber die Schale, auf welchen der reichlich zuſtrömende Stoff ſich häufte, ſank. 8. Fr. Baconis de Verulamio Sylva sylvarum, sive Historia naturalis et Novus Atlas. Am- stelodami 1648. 12. (Cent. VI. 552. p. 322.) 9. Matthioli Kräuterbuch, durch J. Camerarium. Frankfurth 1586, Fol. S. 386. a — S. 287. a. XVII len Hölzer onnd anderer faulen Dingen, darumb fie auch eine kleine Zeit währen, innerhalb ſiben Tag iſt je geburt onnd abgang, dann was da bald auffkompt nimpt auch bald ab. Sunderlich aber kriechen ſie herfür, wann es donnern und regnen will, daher auch Juvenalis ſagt: Et facient lautas optata tonitrua coenas. Ir Geſchlecht ſeyndt viel, dann etliche wachſen auß dem Erdreich, andere auff den Steinen, ein Theil auff den Bäumen, etliche auff faulem Holtz und auf den Miſten. Deſſgleichen auch alten Strohdächern. In einer Summa wollen wir ſie in zwey theil unterſcheiden, onnd erſtlich von denen ſagen, die man pflegt zu eſſen. Zum andern die zur ſpeiß untauglich und ſchaädlich ſind. Deren Schwämme, welche man iſſet, werden zehn Geſchlecht er— A - va * Im Königreih Neapolis hat man etliche Stein, die das ganze Jahr über Schwaͤmme geben, die gut zu eſſen ſeyn. — — Nach obgezehlten Schwämmen wachſen auch andere Schwämme, wer kann oder will die alle erzehlen oder beſchreiben? j Matthiolus. X. Wie oben — — ut kalter, Phlegmatiſcher, feuchter und roher Natur, Lonicerus. XI. Aber der Saame zeugt nichts, n Ben N der Himmel facht in Allem das Leben an. Fernel. XII. Die Hirſchſchwamme, (Fungi Boletive cervini) haben aber ihren Namen daher, weil ſie meiſtens an denjenigen Orten gefunden werden, in welchen die 10. Loniceri Kräuterbuch, vierdt Theyl. Frankfurth 1573. S. 132. D. 11. Fernel. Universa medicina, seu opera medicinalia. Utrecht. 1656. — Pag. 4. At semen nil quidquam sine Coe lo generat; coelum vitam suscitat in omnibus. 12. Stirpium Jcones et Sciagraphia cum scriptorum circa eas consensu et dissensu ac cacteris plerisque omnibus, quae de plantarum natura, natalibus, synonymis usu et yirtulibus scitu XVIII Hirſche ihre Brunft ausuͤben, und der Boden bey der Begattung von dem Saamen der Hirſche angeſteckt wird. Chabraus. RI Des Schwammes Anfang iſt gleich einem zaͤhen Schaume, dann ein hautaͤhn— licher Körper, bald nachher die reife Geburt, oder vielmehr er ſelbſt eine Frühgeburt, ſchleunig wachſend, ohne Wurzel, Mark, Blume, Saa— men, Ader, Nerv. N Laurenberg. XIV. Denn die Schwämme, ſo wie auch die Trüffeln, find weder Pflanzen, noch Wurzeln, noch Blumen, noch Saamen, fondern nichts anders, als überflüſſige Feuchtigkeiten der Erde, der Bäume, der faulen Hölzer und anderer faulender Dinge, welches daraus abgenommen werden kann, daß alle Schwämme und Trüf— feln, vorzüglich die, welche eßbar ſind, am häufigſten durch Donner, Gewittern und Regenwetter zu entſtehen pflegen. Caspar Bauhin. XV. Die Umdrehung der Pflanzen iſt nur an denen beachtet worden, die ſich win— den; aber es ſcheint wahrſcheinlich, daß manche andere ſich eben ſo winden, bey wei⸗ necessaria. Authore Dominico Chabraeo. Med, Doctore, Genevae. MDCLXVI. — Pag. 591. Fungi autem Boletive cervini nomen illi inditum, quoniam jis in locis ut plurimum reperitur, in quibus Cervi libidinem suam exercent, et Cervino semine in coitu inficitur solum. 13. Dr. Guil. Laurenberg, Botanotheca, hoc est modus conficiendi herbarium vivum. In grat. et usum studiosorum Medicinae conscriptum, (Simonis Pauli Quadripartitum Botanicum. Argentorali 1667. 4. — Pag. 655. Ejus (Fungi) initium instar spumaelentioris, deinde corpus membranae simile, mox partus, vel potius abortus ipse, eitissime crescens sine radice, medulla, flore, semine, vena, nervo. 14. C. Bauhini IIC. Basileae 1671. 4. — Pag. 369. Nam fungi, sicut et tubera, neque plantae, neque radices, neque flores, ueque semina sunt, sed nihil aliud, quam terrae, arbo- rum, lignorum putridorum aliarumque putrilaginum humiditates superfluae id quod inde colligi potest, quod omnes fungi et tubera, maxime ea, quae edenda sunt, a tonitribus, et pluvioso ooeli statu frequentius nasci soleant. 15. The Anatomy of Plants with an Idea of a Philosophical History of Plants. And several XIX welchen der Hauptſtamm gleich iſt der Are zu den Aeſten im Umfange. Zu dieſer Zahl gehören, wie ich glaube, alle diejenigen, deren Wurzeln gedreht ſind. — Es ſcheint, daß es nicht nur einen, fondern daß es vielmehr zwey große Effiziens ten dieſer Bewegung giebt, nemlich die Sonne und den Mond, indem ſich einige gleichlaufend mit der Bewegung der Sonne winden, und andere ſich winden mit dem Monde, in ſeiner monatlichen Bewegung. Dieſes könnte alſo vielleicht den Weg andeuten, um durch ſinnliche Wahrnehmung Sonnen- und Mond— pflanzen zu unterſcheiden. Grew. XVI. Aeußerſt dunkel iſt mir ihr (der Schwämme) Urſprung, und noch nach vielen Bemühungen unbekannt, ſo daß ich nur Weniges im Vorbeygehen andeuten kann, mehr um die Aufmerkſamkeit Anderer zu erregen, als um das Wahre und Gewiſſe ſelbſt aufzudecken. — Bey ihrem Urſprunge wuchert ein ſtarkes Gewebe von Fäden hervor, aus welchen endlich, nachdem ſie ſich in einen Bündel vereinigt, der Sten— gel entſteht. Alſo haben entweder die Schwämme, Schimmel-Arten und Moofe ihren eigenthümlichen Saamen, durch welchen ihre Art fortgepflanzt wird, oder ſie ſproßen aus der Vegetation von Pflanzentheilen, wie es bey andern Pflanzen geſchieht. Nemlich der noch in den queerlaufenden Schläuchen, (Markſtralen), enthaltene Saft geht, wenn äußere Feuchtigkeit hinzutritt, in dis Gäh⸗ other Lectures, read before the Royal Society, By Nehemjah Grew, M. D. Fellow of the Roy. Soc. and of the College of Physicians. Lond. 1682. Fol. — Pag. 137. The Convolu- tion of Plants hath been observed only in those, that climb. But it seems probable, that many others do also wind; in which the main stalk is as the Axis to the Branches round about. Of which numbre, J concive, are all those, whoose Roots are twisted. — — It see— mes that it is not one, but that there are Two Great Efficients of this Motion, sc. the Sun and the Moon, some winding together whit the Sun — and others winding whit the Moon in ilhs monthly motion. This possibly may also bee one sensible way of distinguiching betwixt Solar and Lunar Plants, 16. Marcelli Malpighit Philosophi et Medici Bononiensis, e Regia Societate, Opera omnia, figuris eleganlissimis, in aes incisis, illustrata. Tomis II. comprehensa. Londini MDCLXXXVI. Fol — De plantis, quae in aliis vegetant. Tom. II. pag. 53. — Obscurissimus mihi'est ipso- rum (Fungorum) exortus, et adhuc post multos conatus ignotus, ut pauca tantum cursim enun- tiare possim ad excitandum potius aliorum solertiam, quam ad vera et certa aperienda, — Elin IF. XX — — Gährung über, und wird, nach Außen hervordringend, gleichſam in Faden ausgeſponnen; denn die in Fadengeſtalt verdichteten Ausflüße bilden wahrſchein— lich jenes Gewebe, worauf ſie, durch weitere, nachfolgende Gährung, und gleich— ſam durch pflanzlichen Wachsthum, bey dem elaſtiſchen Drucke der äußeren Luft, zuſammengedrängt, ſich aufwärts zum Stiel erheben, und endlich, bey abnehmen— der Kraft der Ausflüße, und ſich gleichbleibendem Drucke der Luft, gleichſam in ſich zurückgelenkt, in einem Köpfchen endigen. Malpig hi. XVII. Gar alle Schwämme ſind weder Kräuter noch Wurzel, weder Blumen noch Saame, ſondern eitel uͤberflüßige Feuchtigkeit der Erden, der Bäume, der faulen Holzer und anderer faulen Dingen, darum ſie auch eine kleine Zeit wären, inner: halb ſieben Tagen iſt ihr Geburt und Abgang, denn was da bald aufkommt, nimmt auch bald ab, ſonderlich aber kriechen fie herfür, wenn es donnern und regnen will. Tabernämontan. XVIII. Man hat ſich bisher ſehr viele unnütze Mühe gegeben, zu wiſſen, woher es kommt, daß bey der Bildung die Theile ſich ſo künſtlich ordnen, die einen zur Wurzel, die andere zu Aeſten, dieſe zum Mark und jene für die Rinde. Einige ſagen, daß bey der Hervorbringung die Theile in Gährung geriethen, und daß wah- exortu filamentorum ingens contextus Iuxuriat, a quibus tandem in fasciculum unitis fit caulis, Quare vel Fungi, Mucedo et Muscus propriis seminibus gaudent, quibus ipsorum species per- petuatur; vel ex frustulorum vegetatione pullulant, ut in aliis plantis contingit: etenim contentus in utriculis transversalibus adhuc succus, superveniente exteriore humiditale, fermenlalur, et extra turgendo, quasi netur; efluvia namque, pilorum instar concreta, con- textum probabiliter efhciunt; unde ulteriore subsequente fermentatione, et quasi vegetalione, Curgente aöris exterioris elastica vi) congesta sursum in caulem eriguntur; etdeliciente vi ellluviorum, prementeque aeris gravitate, quasi reſlexa, in capitulum desinunt. 17. Tabernämontan Kräuterbuch. Baſel. 1687. S. 1520. 18. De FAme des plantes, de leur Naissance, de leur Nourrilure et de leur Progrez, Essay de Physique. Par Mr. Dedu, Docteur en Medecine de la Faculté de Montpellier. A Leide, MDCXCI. ı2. — Pag. 267. On s'est jusqu’iei fort inutilement tourmenté pour scavoir, d'on vient, que daus la formation les Parties se disposent si artistement, les unes pour les racines, . XXI während dieſer Gaͤhrung fie ſich bewegten, bis daß fie die ihnen gleichen gefunden hätten, mit welchen allein ſie ſich vergeſellſchaften und verbinden könnten; die Theil— chen der Rinde mit denen der Rinde, die des Marks mit denen des Marks. — Man konnte noch zu dieſem hinzuſetzen, daß ſich der Saame lange in der Pflanze bewegt habe, und daß er folglich gelernt hat, ſich zu bewe— gen und zu ordnen, wie dieſe; und daß es nicht zu verwundern ſey, daß bey der Bildung die Theile dieſe Bewegung und dieſe Lage an- nehmen. Wenn wir uns ſehrſtarkanirgend ein Object geheftet haben: ſo haben wir das Bild deſſelben oft vor uns, dieweil die Lebensgei— ſter ſich fo oft durch die Kanäle, die uns zu dieſen Gedanken füh— ren, bewegt haben, daß fie viel eher dieſe Richtung nehmen, als eine andere. De du. XIX. Die Schwämme werden von den Meiſten, und vielleicht wohl nicht mit Un— recht, unter die unvollkommnen Pfanzen gezählt, da fie weder aus Wurzel, Blättern, Stengel, Blume, noch aus Frucht beſtehen, — ſondern, um mit dem gelehrten Cäsalpin zu reden, als das Werk der Natur, die fich an rohen Stoffen im Pflanzenbilden verſucht. 5 Moriſon. les autres pour les branches, celle- ci pour la moësle, et celle - Ia pour l’Ecorce, les uns disent, que dans la production les parties se fermentent jusqu'à ce qu'elles ont trouv& leurs semblables, avec les quelles seulement elles peuvent s’ässocier et se joindre: les parties de I’Ecorce avec celles de P&corse , celles de la Moesle avec celles de la Moesle. — On pouroit ajouter à cela, que la sémence s'est long-temps meüe dans la plante et que par consequent elle a apris à se monvoir et à se ranger comme elle; qu'il n'est pas merveille, que dans la pro- duction les parties prennent ce mouvement et cet ordre; lorsque nous nous sommes fortement attaches a quelque objet, nous en avons souvent l'idée, parceque les Esprits animaux ont si souvent passé par les tuiaux, qui nous ménent à cette pensée, qu’ils prennent cette route plutöl qu'une autre. 19. Plantarum historiae universalis Oxoniensis Pars tertia, seullerbarum distributio nova per Tabulas cognationis et affinitatis, ex libro Naturae observata et detecta, Auctore Roberto Mo- rison, Medico et Prof. Bot. Reg, nee non incl. et celeb. universit, Oxon, P. B. ejusdemque Hort. Botan. Praefecto primo. Ed. Jacob Bobartius. Oxoniae MDCXCIX. Fol. — Pag. 635, Fungi inter plantas imperfectas a plurimis, et forte non immerito, numerantur, cum neque ra- . dce, foliis, caule, flore, nee fructu constant, — Sed si cum doctissimo Caesalpino loquar, cx incomposita quadam materia videlur naturae addiscentis plantas constituere. XXII * 5 XX. 8 Ganz richtig konnte Plinius ſchreiben, „daß die Schwämme aus dem Schleime der Bäume entſpringen, worunter ich nicht mit C. Bauhin verſtehen möchte: „Ueber— flüßige Feuchtigkeiten von Bäumen, modernden Hölzern und anderem Unrathe“, ſondern vielmehr die weſentlichen, ſaliniſch-ſulphuriſchen Prinzipien der Pflanzen, die ſelbſt im dürren Holze, wenn gleich in ſehr geringer Menge, verborgen liegen, und daher, ſobald durch die Länge der Zeit der Zuſammenhang des Holzes, vorzüglich mittelſt der Einwirkung der Luft, des Regens, der Wärme und anderer, die Auflöſung befördernder Nebenumſtände, ſich löft, in der Aufloͤ— fung des Zuſammenhangs des Ganzen, aus den Räumchen, in welchen fie einge— ſchloſſen waren, entbunden, und zugleich neue Verbindungen eingehend, dem thäti— gen, nie rubenden Triebe folgen, und in dem Verhältniſſe ihres jedesmaligen Ver— mögens eine pflanzliche Bildung verſuchen. Triumfetti. NI. Die Fäulniß, welche ohne Zweifel von einer krankhaften Beſchaffenheit des Baums, oder von einer verdorbenen Feuchtigkeit herrührt, verwandelt die Maße des Holzes aus ihrer natürlichen Beſchaffenheit in eine andere, und zwar, wie der 20. Vindiciae veritatis a castigalionibus quorundam propositionum, quae habentur in opusculo de ortu ac vegelatione plantarum. Romae 1703. 4. — Pag. 196. Optimo jure Plinius scribere potuit, ex arborum pituita Fungos oriri, pro qua non placet cum clar, C. Bauhino intelligere: Arborum, lignorum putridorum, aliarumque putrilaginum humiditates superfluas, sed potius vera et essentialia principia vegetabilia salino - sulphurea, quae in lignis, eliam ari- dis, exigua portione delitescunt, unde quoties longo temporis spatio ligni compages fatiscit, accedenlibus praeserlim aeris, caloris, aliorumque circumstantiis continui solutionem adjuvanti- bus, excarcerantur a spatiolis, in quibus delitescebant, et simul coëuntia propriae activitati quae otiari nescit, indulgent, et juxta proportionem, qua lune valent, vegelationem moliuntur. 21. Ludoviei Ferdinandi Massilii Diss, de generatione [ungorum, ad Illustrissimum et rever, J. Mar Lancisium ete,, cui accedit ejusdem responsio. Romae 1714. Fol. c. tab. — Pag. 33. g. 84. Putrefactio, quae a morbo arboris aut aliquo vilioso humore sine dubio provenit sub- stantiam ligni a naturali suo statu in alium, et quidem, teste experienlia oculari, in substan- tiam istam coriaceam Iransmutat, haecque substantia, perdurante vilioso illo humore, postea corticem inter et lignum, inde etiam per poros corticis in superficiem ejusdem sese dillundit, el in similis subslanliae globulos, s. tumores, erumpit, fungosque illos ligneos ac duros, quos in figura XXI. litterae AA indicant, producit. — Pag. 36. § 98. Si fermentalio ista sub terra coagulalur, fit situs et inde globuli, qui postea, si e terra crumpunt, in fungorum tran- —— 0 5 g XXIII Augenſchein lehrt, in jene lederartige Subſto ng und dieſe verbreitet ſich in der Folge, bey der Fortdauer jenes verderbten Saftes, zwiſchen Rinde und Holz, dann ſelbſt durch die Poren der Rinde über die Oberflache, bricht in Knoten oder Geſchwülſte von ähnlicher Maſſe aus, und bringt jene holzartigen und harten Schwämme, die Fig. 21. AA. abgebildet ſind, heroor. — Wenn eben dieſer Gäh— rungsſtoff unter der Erde gerinnt, entſteht ein Abszeß, und daraus Knötchen, wel- f che endlich, wenn fie aus der Erde hervorbrechen, in die Eigenſchaft und Geſtalt von Schwämmen übergeben. — Ich möchte den Erdbecher (Cyathus) lieber eine entworfene, trichterförmige Blume nennen, der zwar die den Staub— fäden aufge ſetzten Kölbchen nicht fehlen, die aber unfruchtbar iſt. Marfigli. XXII. a Erdſchwämmen nun habe ich nur zwey Gattungen (Species), von denen die erſte Huthſchwamm (Fungus), die andere Boviſt (Lycoperdon). — Seines (des Huthſchwamms) Urſprungs eder ſeiner Zeugung Urſache wird nicht gefunden; denn wenn man um das Ende des Stiels, der in den Boden hinabſteigt, ſorgfäl- tig gräbt, wuͤhlt man nur eine faulige, moderige, und ſehr mürbe Erde auf: nichts deſtoweniger aber wächſt er zu einem großen Körper an, ganz weiß von Farbe. Pontedera. seunt naturam et formam, — Pag. 18. $. 27. (Cyathum) potius nominarem adumbra- tum flosculum infundibuliformem,apicum staminibus inhaerentium non ex- pertem, sed sterilem. Anmerkung. Marſigli ſammelt die ſtreitige Frage über die Erzeugung und Fortpflanzung der Schwämme in ſeiner Schrift zu einer objectiven und erfahrungsgemäßen Würdigung. Geſchichtliche Gegengründe gegen die Exiſtenz der Saamen in den Schwämmen, — eigne Beobachtungen ihres Urſprungs; — Erzeugung von Schimmelarten aus der Aſche ver— brannter Schwämme. — Aus der Verneinung der Exiſtenz eines beſonderen Schwamm— ſaamens, ſo wie der Fortpflanzung durch Bruchſtücke alter Schwämme, wird der dritte Er— klärungsweg, die Generatio primiliva, geſucht. — Zu den intereſſanten Beobachtungen ge— hören noch die über die Art des Urſprungs der Baumſchwämme — „gewöhnlich unterhalb der Mitte des Baums,“ — über die Richtung ihres Standorts gegen Norden, u. f. w. Lanciſi ſucht in dem, auf dem Titel erwähnten Antwortſchreiben den Urſprung der Schwämme aus den, durch die zerſetzten Pflanzenſäfte umgebildeten, anatomiſchen Syſte— men des Pflanzenkörpers handgreiflich zu machen, indem er Malpighis Ideen mit che miſchem und anatemifhem Flickwerk ausſtopft. 22 Julii Pontederae Compendium tabularum botanicarum. Pataviae 1718. 4. Pag. 2. XXIV Na XXIII. 4* 5 ? Agaricum Suillus. Die Blüthen dieſer Arten find kronenlos, eine männig, oder befteben nur aus einem einzigen Staubfaden (Filamentum) (Tab. 65. CC.) unfruchtbar und nackt, nemlich ohne Kelch, Stempel und Träger (Sta- men), und entſpringen an der Mündung der Höhlen oder der Poren. Die Sa a— men aber find rund oder rundlich. Ihre Lage werden wir bey den einzelnen Ord— nungen näher angeben. — Fungus. (Agaricus Pers.) An dem Rande der Blät— ter entſpringen kronblattloſe, nackte Blumen, die blos aus einem walzen— förmigen, bey einigen Arten freyen, und einzelnſtehenden, (Tab. 76. A. B.), bey andern aber aus mehreren, zu einem Büͤſchel oder zu einer Flocke verwachſe— nen Staubgefäßen, (C. E.) gebildet find. Auf beyden Flächen aber der obenge— dachten Blatter wachſen allenthalben runde oder rundliche Saamen, bey eini— gen ohne Ordnung zerſtreut, (G.), bey andern je zu vieren ſich berührend. H.) — Fungoides (Peziza Pers.) iſt eine Pflanzengattung, deren Character (sig- natura) vorzüglich auf der Geſtalt der Pflanze beruht. Alle aber ſind auf ibrer oberen Seite mit ſehr kleinen, runden, oder eyförmigen Saamen erfüllt, (J.), welche Saamen fodann entweder durch eine Zuſammenzlehung der Fa— ſern der Pflanze, während ſie ſich entfaltet, oder auch durch jede Erſchütte— rung, ſelbſt von dem leiſeſten Lüftchen, in Geſtalt eines Dampfs oder ſprühen— der Fünkchen nach Oben ausgeſtoßen werden. — Byſſus iſt eine Pflanzengat— tung, die aus bloßen, Aftigen oder einfachen Fäden (Filamenta) be— ſteht. Sie unterſcheidet ſich von Botrytis dadurch, daß ihre Saamen nicht in Geſtalt von Aehren oder Trauben geordnet erſcheinen. Die Saamen, welche ich fo glücklich war, in einigen zu ſehen, waren entweder rund oder länglich. — Ly— coperdon iſt eine Pflanzengattung von runder oder rundlicher Figur, gewöhnlich mit einer dreyfachen Rinde verſehen, von denen die äußere ſich deutlich von der zweyten abloͤſt. Die dritte Rinde läßt ſich von dem Fleiſche oder Marke nicht ohne Zerreißung abſondern. Dieſes Mark aber iſt mehr oder weniger ſchwammig (Spongiosa), und theilt ſich in zwey deutlich verſchiedene Subſtanzen; diejenige, welche die unterſte Stelle einnimmt, erleidet keine Veränderung, und beſteht lange Zeit; die andere aber, welche den oberen Theil erfüllt, löſt ſich bey der Reife äuſ— ſerſt ſchnell theils in Fäden, theils in faſt unſichtbare Saamenkörner auf. (Tab. 97.) — Die Maſſe des Trüffels (Tuber) iſt allenthalben mit ſehr klei— nen, 5 I XXV * 5 nen, weichen und rundlichen Kapſeln (D.), gleich Bläschen, durchwirkt, deren jede bald zwey, bald drey, bald vier runde oder rundliche und warzige Saamenförner einſchließt. (Tab. 102.). — Cyathoides (Cyathus) heißt eine Pflanzengattung, welche die Geſtalt eines Bechers, oder eines Schröpffopfs darſtellt, deſſen innerer Raum mit linfenformigen Früchten (Fructus) erfüllt iſt, welche durch einen kurzen Stiel oder eine Nabelſchnur angeheftet werden. (Tab. 102.) Micheli. XXIV. Ich ſah deutlich, daß ſehr feine Saamen der drey Arten, (Mucor Mucedo Pers, Botrytis simplex Pers.; die dritte Art, welche hier Tremella sphzrica sessilis, gregaria, nigra heißt, iſt nicht mit Gewißheit zu entziffern) — ſich durch die Maßelinbedeckung in die Gläſer eingeſenkt, hier auf den kleinen Melonen— ſtückchen Wurzeln geſchlagen, und kleine Pflänzchen hervorgebracht hatten, die zum Theil ſchon mit Blumen und Saamen bedeckt waren. — Die Saamen der Byoſſen, die mit kleinen Inſecteneyern und mit Dünſten von manderley Art in der Luft ſchwimmen, ſind bald leichter bald ſchwerer, nach den verſchiedenen Veranderungen der Atmoſphäre, und erheben ſich folglich in einer dünneren Luft, indem fie austrocknen, während fie in einer feuchten, mit Dünſten erfuͤllten Luft ſchwerer werden, und ſinken. — Dieſe kleinen Pflänzchen leben in der Luft, ſie entziehen ſich dem Auge, ſie heften ſich überall an die Thiere und an die Pflanzen, ſowohl an lebende, als an erſtorbene, wir athmen ſie ein mit der Luft durch Naſe und Mund, ohne es gewahr zu werden, alle unfere Nahrungsmittel, alle unſere Getränke, wimmeln davon, und wir verſchlucken ſie im Eſſen und Trinken. Gleditſch. 23. Nova plantarum Genera, juxta Tournefortii methodum disposita, auctore Petro Anto- nio Michelio. Florentiae MDCCXXVIII. 4. — Agaricum. Pag. 117. pag. 126. (Tab, 68 et 69.) — Fungus. Pag. 135. (Tab. 73. et 76.) — Fungoides. Pag. 204. (Tab. 86.) — Byssus. Pag. 210. (Tab. 89 et 90.). — Lycoperdon. Pag. 217. (Tab. 97.). — Tuber. Pag. 221. (Tab. 102.), — Cyathoides; Pag. 222. (Tab. 102.) 24. Histoire de Academie Royale des Sciences et Belles Leltres. A Berlin. Année MDCCXLIX, Pag, 26, Experience, concernant la Genéralion des Champignons par Mr. Gle- ditsch, d XXVI XXV. Die Schwämme haben weder Blätter noch ein Analogon der Fructification, wie die Mooſe und Farrenkräuter. — Das Mehl, oder die Saamen der Schwämme entwickeln ſich, einige Tage in lauem Waſſer geweicht, in wahre Würm— chen, die durch das Mikroſkop deutlich zu ſehen ſind, und zuletzt ein unendlich klei— nes Geſpinnſt weben, an welchem fie unbeweglich haften, bis fie wieder zu Schwämmen anſchwellen, denen ſie ihren Urſprung verdanken. Linne. XXVI. Die Schwämme bilden eine natürliche Klaſſe, die noch von Keinem, ſelbſt nicht von den Alten, verkannt wurde. Und doch würde es ſehr ſchwer fallen, den Charakter dieſer Klaſſe ſcharf zu beſtimmen. Indeſſen haben doch die meiſten eine weiche, von dem zelligen Baue ganz verſchiedene, aus parallelen Faſern gebildete Textur. — Deutliche, blumenſtaubähnliche Saamen finden ſich in vielen, doch nicht in allen. — Von den fadenformigen Gewächſen unterſcheiden fie ſich, außer den Faden, durch die Subſtanz, und die deutlicheren Saamen. i 5 Haller. XXVII. Schwämme, wenn fie alt werden, und insbeſondere die Lycoperda, auch aller Schimmel, ſtreuen einen ſchwärzlichen Staub von ſich: betrachten wir dieſen unter guten Vergrößerungsgläſern, fo finden wir halbdurchſichtige, inwendig mit ſchwar— zen Pünctchen angefüllte und der Subſtanz eines vorbeſchriebenen Polypen nicht ganz unähnliche Kügelchen. Ich habe von dieſem Staube in Waſſer gegeben, und ſolches in gelinder Wärme ſtehen laſſen, da dann die Kügelgen allgemählich aufge— ſchwol⸗ 25. Carol. a Linné Dissert, mundum invisibilem breviter delineatura. Holmiae. 1767, — Pag. 15. Fungi nec folia habent, nec analog on fructificationis, ut musci et filices, — Pag. 12. Fungorum farina, seu semina, tepidae per aliquot dies aguae commissa, veros germinant in vermiculos, mieroscopiis perspieue visibiles, tandemque telam contexunt exiguam, cui in- haerent immota, atque intumescunt in fungos, quibus debent originem, 26. Alberti v. Haller Historia stirpium indigenarum Helveliae inchoata. Tom, IIdus Ber- nae 1768. Fol. — Pag. 110. — — — Semina conspicua, pollinea, in multis, neque tamen in omnibus. — A filamentosis isti distant praeter fila, natura et conspicuis magis seminibus. 27. Otto von Münchhauſen, der Hausvater. Th. 2, S. 758. XXVII ſchwollen, und ſich in e, bewegliche Thiergen ähnliche Kugeln, ver— wandelten. Dieſe Thiergen, (wenigſtens will ſie wegen ihrer Aehnlichkeit ſo nen— nen) laufen im Waſſer herum; wenn man weiter auf fie Acht giebt, fo wird man des andern Tages ſchon wahrnehmen, daß ſich Klumpen von einem härtern Ge— ſpinſte zuſammenſetzen, und aus dieſen entſtehen entweder Schimmel, oder Schwämme. Wo Schwämme wachſen wellen, zeigen ſich erſt weiße Adern, wel— che man zwar für deren Wurzeln zu halteu pflegt, in der That aber nichts anders ſind, als die Röhren, worinn ſich die Polypen hin und her bewegen, welche bald darauf ein großes Gebäude aufführen. Münchhauſen. XXVIII. Indem er (Büttner) den weißen Staub aus den Schwämmen, von der fau— lenden Subſtanz abgeſondert, unter dem Mikroſkop betrachtete, bemerkte er, daß derſelbe aus unzähligen, ſehr kleinen, durchſichtigen Kügelchen, wie Enden, beſtand, die mit einem leiſen Geräuſche beym Drucke des Fingers zerſprangen, wobey zu— weilen eine klare Flüßigkeit aus ihnen ausfloß. Die gedachten Kügelgen verwan- delten ſich nach einiger Zeit in Puppen, aus denen bald nachher eine zahlloſe Nach— kommenſchaft von Fliegen auskroch. Büttner, bey Weis. XXIX. Die Schwämme entſtehen plötzlich, — vergehen durch Fäulnitß, und pflan— zen ihre Nachkommenſchaft nicht durch eine Art von Fructification auf das nächſte Jahr fort, ſondern gehen ganz unter. Selbſt wenn auch alle ihre Ueberreſte in Fäulniß aufgeloſt worden find, wenn eine große Menge derſelben an einer Stelle ſo abgeſtorben iſt, und die Erde alle ihre Feuchtigkeiten aufgeſogen hatte: ſo habe ich doch öfters beobachtet, daß im folgenden Jahre, wenn ich in demſelben Monate dieſelben durch ſichere Merkmale bezeichneten Stellen wieder unterſuchte, nicht ein d * ein⸗ 28 Plantae eryptogainicae Florae Goeltingensis, Collegit et descripsit Dr. Fridericus Gui- lielmus Weis. Goettingae MDCCLXX. Praef. Pag. 2. Anmerkung. Wahrſcheinlich waren die Fliegen, deren der obige Tert erwähnt, Mückenarten, aus der Meigenſchen Gattung Mycetophila, und die Schwammkoͤrner wurden mit den Eyern dieſer Mücken verwechſelt. 29. Weis, I. e, Pag. 8. XXVIII einziger Schwamm wieder daſelbſt entſtanden war, ungeachtet die natuͤrliche Beſchaf— ſchaffenheit des Orts in Hinſicht der Feuchtigkeit und des Schattens nicht im Ge— ringſten verändert worden war. — Der Grund dieſer Erſcheinung wird leicht zu begreifen ſeyn, wenn wir annehmen, daß die Schwämme von Thieren ge bildet werden. Weis. XXX. Ich muthmaaße daher, daß der Saame der Clavaria militaris, (Spheria militaris Pers.), wenn er in irgend einen andern thieriſchen oder pflanzlichen Koͤr— per, oder in die Erde gerathen, nicht ſo leicht wieder keime, ſondern zu ſeiner Ent— wicklung des, eben abgeſtorbenen Inſectenpuppen eignen Nahrungsſafts bedürfe; die— ſes iſt die Urſache der außerordentlichen Seltenheit dieſes Schwamms. — Die ſcharfſinnige Erklärung einiger unſerer Freunde, daß das Inſect in feinem Larven— zuſtande die Saamen des Keulenſchwamms verſchlungen, und dieſe, ſei— nem Lebensprozeſſe nachtheilig, ihm, nachdem es die Metamorphoſe angetreten, das Leben geraubt und aus dem Untergange ihres Wirths in Pflanzen aufgewachſen ſeyen, ſchmeckt nach dem Zeitalter unſerer Vorfahren. Otto Fr. Müller. XXXI. 5. Cellulana. No. 3096. — 6. Clavariæ No. 310r. Otto Fr. Muller 30. Dn. Ottonis Friederici Mülleri epistola de Musca vegetante Europæa. (Nova Acta Phy- sico-medica Acad. Nat. Cur. Tom. IV. Norimb. MDCCLXX. — Pag. 218. Opinor itaque, semen Clavariae militaris in aliud quodcungue animale, vegelabile, aut in terram delapsum , minus progerminaturum, sed ad suam evolutionem indigere succo nulritio, puppis insectorum nuper emortuorum proprio; hoc caussa est summae hujus fungi raritatis. Ingeniosa amieorum sententia, insectum, dum larva erat, semina Clavariæ manducasse, atque hec, natura ejus contraria, ei, postquam metamorphosin passum esset, vitam demsisse , et hospilis interitu in plantam viguisse, secula majorum sapit. 31. Zoologie Danicz Prodromus, seu Animalium Daniz et Norvegiæ indigenarum charac- teres, nomina, synonyma, imprimis popularium, Auctore Othone Friderico Müller. Havniz MDCCLXXVI. Pag. 256. XXIX XXXII. Was iſt alſo wahrſcheinlicher, als daß das entweder unmittelbar unter dem fruchttragenden Theil, oder doch dieſem zunächſt liegende, hautartig-fadige, oder nur einfach fadig - körnige Gewebe des Wulſts, des Rings und des Strunks das männliche Organ dieſer Gattungen ſey, wahrhafte männliche Thei— le. — Ob aber jene am Rande, oder auch auf den Flächen der Blätter und an den Mündungen der Röhren wahrzunehmenden, ſaftigen Fortſätze für Griffel an— geſehen werden müſſen, oder ob ſie irgend einen anderen Nutzen haben, kann ich weder als ausgemacht abläugnen, noch behaupten. Von den Blätter- und Röh— renſchwämmen iſt wenigſtens fo viel klar, daß fie Gewächſe mit getrennten Geſchlechtern auf einem Stamme ſind. b Hedwig. XXXIII. Allein wenn gehörige Unterſuchungen und genaue Beobachtungen dieſes Sy— ſtem (der Epigeneſis) auch nicht verdrungen hätten, ſo würde doch ſchon die Ver— nunft allein diejenigen, welches es anzunehmen waren verleitet worden, wieder da— von abgebracht haben. — Sollte jemand wohl glauben, daß organiſirte Körper, welche die allerzuſammengeſetzteſten ſind, deren ganzen Zuſammenhang und Verbin— dung 32. Theoria generationis et fructificationis plantarum eryptogamicarum Linnæi, mere pro- priis Observationibus et Experimentis superstructa ; Dissertatio, que Premio ab Academia Im- periali Petropolitana pro Anno 2783 proposito, ornata est. Auctore Joanne Hedwig. Petropoli MDCCLXXXIV. — Pag. 136. Quid itaque verosimilius, volve, annuli, stipitisque, vel sub fructifera parte, vel proxime ad eandem locatum membranacco - filamentosum vel simplieiter filamentoso -granulosum opus, mascula horum generum esse organa; mascula ge- nuina? — Pag. 137. Num vero processus illi succulenti, in margine vel etiam superficie lamellarum et oris tubulorum reperiundi loco stylorum haberi debeant, an aliud quoddam commodum præstent, pro certo nee negare, neque aflirmare possum. De Agaricis Boletisque id saltem liquet; sexu distineta monoica esse vegetabilia, 33. Spalanzanis Verſuch über die Erzeugung der Thiere und Pflanzen. Nebſt des Herrn Johann Senebiers Entwurf einer Geſchichte der organiſirten Körper vor ihrer Befruchtung. Aus dem Franzoſiſchen von Dr. Chriſt. Fr. Michaelis, Leipzig 1786. 8. — Entwurf ꝛc. S. 8. und S. 10. Anmerkung. Zweyhundert Jahre nach Bauhin die Höhe im Negativen. Der allzu dünn ausgeſponnene Faden reißt, und muß ganz liegen bleiben, oder höher Oben wieder angeknüpft werden. XXX dung wir nicht begreifen, deren Theile wir nicht genau entwickeln, und von denen wir den allermeiſten Theil ihrer Verrichtungen kaum vermuthen können, daß dieſe allein, ohne einen weiſen Werkmeiſter entſtanden ſeyn ſollten? Dieſe Kunſtwerke allein ſollte man einem blinden Mechanismus zuſchreiben? und den Zufall, der nicht einmal einen Tiſch oder eine Leiter hervorbringen kann, dem ſollten wir zutrauen, daß er die allerzuſammengeſetzteſte, und doch nach ihrer Art die einfachſte und nach allen ihren Uebereinſtimmungen vollkommenſte Maſchine bilden ſollte? — — eine ſolche Art zu ſchließen iſt mir ganz fremd, und ich bin überhaupt nicht im Stande, mir einen wahren Atheiſten vorzuſtellen. Senebier. XXXIV. Im Jahr 1785 erſchien die Peziza cornucopioides (Merulius cornucopi- oides Pers.) häufig an einer Stelle in dem ebengedachten Gehölze (the Shroggs) iſt aber ſeitdem nicht mehr dort gewachſen. — Im September 1777. wuchs die Helvella Mitra reichlich in verſchiedenen Gehölzen, unter Baumſtrünken und auch auf Triften und Wieſen in dieſer Nachbarſchaft, und ſeitdem, in einem Zeitraume von zehen Jahren, habe ich, obgleich meine Nachſuchungen regelmäßig fortgeſetzt wurden, nicht mehr als drey oder vier Stücke dieſer ſeltenen Pflanze angetroffen. Bolton. XXXV. Die fuͤr Saamen ausgegebenen Körnchen entſpringen aus dem Marke der Schwämme ſelbſt, — daher es ſo klar wie der Tag, daß dieſe Körnchen von wahren Saamen nichts, als die äußere Geſtalt, überfommen haben, und daß Schäf— fer ſehr recht hat, wenn er fie ſchon vor langer Zeit den Knospen zuzählen wollte. Gärtner. XXXVI. Ich glaube — mit Recht Befall zu erhalten, wenn ich behaupte, daß die Schwämme unmittelbar die zwehte oder letzte Vegetation einiger Pflan⸗ 34. An History of Fungusses growing about Halifax, by James Bolton. Halifax MDCCLXXXVIII. Vol. I. Introduction, P. XV. 35. Josephi Gärtneri de fructibus et seminibus plantarum. Vol. I. Stuttgard 1788. 4. — Præſatio. Pag. XIII. 56. Sind Schwämme Pflanzen, oder ſind ſie Inſekten Wohnungen, und entſtehen ſie von 8 —— XXXI Pflanzenſäfte fegen. — Jener bald mehr bald weniger zaͤhe Schleim, die Eſſigmutter, ſcheint mit der noch nicht vegetirenden Schwammmaterie noch nahe Verwandtſchaft zu haben. Bey vorhergehender, fauler Gährung der Gewächſe — ſiehet man oft auf der Oberfläche, wo ſich Schwämme anſetzen wollen, ein vielfarbiges Gewebe von über einander liegenden Faſern. — Aus andern Theilen von Gewäch⸗ ſen, beſonders aus Holz und Rinde, ſiehet man Schwämme aufwachſen, wo vor— ber nur kleine, ſchleimige Flecke beobachtet wurden. — Andere Pflanzen verwandeln ſich in ihrer ganzen Geſtalt in Schwämme, dergleichen ich beſonders an Mooſen (Muscis) und Gras beobachtet habe. — Alle dieſe Erſcheinungen und Beobachtun— gen machen mich glauben, daß die Vegetation der Schwämme nichts anders ſey, als jene durch die Gährung abgeſonderten, ſchleimigen Beſtandtheile, die den Zuſammenhang der Pflanze verurſachen, und nun auf erwähnte Art abe geſondert, von dem fortdauernden innern Mechanismus der Gährung getrieben, in Schwämme von ſo mancherley Art und Geſtalt hervorwachſen. ’ Märklin. XXXVII. Wir haben der Schwaͤmme in unſeren Elementen keine Erwähnung gethan, weil wir es nun für ausgemacht halten, daß fie Producte des Faſenſyſtems der Pflanzen ſind, indem das gedachte Syſtem, vermittelſt der Gährung, der Naße, und eines paſſenden Wärmegrads in die einfachſten organiſchen Faſern, das heißt, in die ſecundären Beſtandtheile, zerlegt wird; daher ſtellen wir die Schwämme zwiſchen die Pflanzen und Mineralien. Es folgt hieraus, | daß Inſekten? Von G. Fr. Märklin, dem jüngeren (Magazin für die Botanik. Herausgegeben von Joh. Jak. Römer und Paulus Uſteri. 1788. Drittes Stück. Zürich. 8. S. 137. — S. 145. — S. 148. 37. Nat. Jos. de Necker Elementa botanica, Genera genuina, species nalurales omnium vegetabilium delectorum eorumque characteres diagnosticos ac peculiares exhibentia, secundum Systema omologicum, seu naturale evulgata. Cum Tab. separalis. Neowedæ ad Rhenum 1790, Tom. I. — Prolegom. Pag. XIX. Nulla Fungorum in Elementis Botanieis nostris menlio no- bis facta, quod systematis fibrosi vegetabilium producta esse, hodie pro certo tenemus, dum in organicas fibrillas simplicissimas, id est, in prineipia secnndaria, memoratum . systema decomponitur mediante fermentatione, humiditate idoneogue calore; itaque inter vegetabilia ac mineralia illos nunc numeramus fungos: hinc liquet, cellulare parenchy- XXXII daß das Zellgewebe, oder Parenchym, welches zwiſchen dem Faſerſyſtem durch alle Theile der Pflanze verbreitet iſt, zuletzt auf die primitiven oder unorganiſchen Be— ſtandtheile reducirt, ſicherlich niemals ſchwammartige oder andere dergleichen Er— zeugniſſe hervorbringen werde. Necker. XXXVIII. Die Generatio æquivoca wurde in alten Zeiten bey Inſecten, Würmern, und Pflanzen angenommen, jetzt iſt fie höchftens noch behm Spinnrocken das Ge— ſpräch unſerer alten triefäugigen Mütterchen. Man kennt nun zu gut den Aus— ſpruch des Harvey, daß Alles, was lebt, aus Eyern entſteht. — Ich würde nicht langer bey dieſer Theorie verweilen, wenn nicht einige Botaniker die Entſtehung der Pilze durch bloße Gährung faulender, vegetabiliſcher Stoffe erklärten. — Es wird auch ſo leicht keiner dieſe Meinung annehmen, da on die Blumen und Saamen derſelben entdeckt ſind. N Willdenow. XXXIX. Sehr auffallend iſt das plötzliche Hervorkommen der Pezizen, Elvellen u. ſ. w., die oft in einem Jahre beträchtliche Strecken auf den Wieſen, in den Wäldern, auch an ſumpfigen Stellen u. ſ. w. bedecken, in mehreren Jahren hindurch, gar nicht erſcheinen, dann in einem vorzüglich feuchten Jahre in großer Menge wieder hervorwachſen. Die geringſte Veränderung der Temperatur iſt hinreichend ſie zu vertilgen. — Es iſt, als wären fie die Opfer der zwiſchen entgegengeſetzten Rich— tungen ſchwankenden Natur. Steffens. matosumve textum, quo (per?) fibrarum systema in omnibus vegetabilium partibus sparsum, dein ad elementa primitiva, sen ad inorganicas parliculas, redactum ), nunquam fungosa pro- ducla et alia quæcumque certe genilur um. * Anmerkung. Der Sinn dieſer e Stelle iſt in der Ueberſetzung aus andern Schriften Nekers ergänzt. 33. Grundriß der Kräuterkunde. Zu Vorleſungen entworfen, von Dr. Carl Ludwig Will— denow. Zweyte Ausgabe. Berlin 1798. — S. 361. uud 362. 39. Beyträge zur innern Natuürgeſchichte der Erde von Heinrich Steffens. Erſter Theil. Freyburg. 1801. 8. — S. 281. XXXIII XL. 1) Alles, was in wirkliche Fäulniß übergegangen iſt, iſt keiner Hervorbringung von Schwämmen mehr fähig. 2) Hingegen alle Vegetabilien, oder einzelne Theile derſelben, die ihres vege— tabiliſchen Lebens beraubt find, werden durch den erſten Grad ihrer Auflöſung die wahre Mutter der Schwämme. 3) Sind dieſe Vegetabilien durch den erſten Grad der Auflöfung zu dieſer Schwammhervorbringung fähig gemacht worden: fo befördert das verhältnißmäßig dazu gegebene, oder freywillig dazu gekommene Waſſer das ſchnelle Zunehmen der Schwämme. 4) So viel mich meine genaueſten Erfahrungen belehren, (und hierin ſtimmen ſie mit Maraldi und Marſigli überein) zeigt ſich die erſte Schwammbildung dadurch, daß jene Theile mit einem ſpinnartigen Gewebe überzogen werden, die in dieſem Grade der Auflöſung befindlich find. Dieß Gewebe von feinſtem Baue vermehrt ſich nach und nach, und wenn es ſich vergrößert, verlängert ſich ſolches endlich in einen Schwamm, deſſen Urſprung immer ein ſolches feines Spinngewebe iſt. 5) Wie dieß feine Gewebe ſich bilde, habe ich zweymal auf dem Strohe des Pferdemiſtes zu ſehen das ſeltene Glück gehabt. Es fuhren weiße Punkte in die Höhe, die folgenden ſchloſſen ſich entweder an die erſten an, oder durchkreuzten ſich zu einem Gewebe. Dergleichen zu ſehen, iſt wahrſcheinlicher Weiſe das Glück des Zufalles, und ich muthe es auch Niemand zu, es zu glauben, weil ich es Niemand vorzeigen, oder den Zeitpunkt beſtimmen kann, wenn dieß Phänomen ſichtbar iſt, ich auch ſelbſt in der Folge eine Menge von Stunden vergeblich angewendet, um es wieder zu ſehen. Ich war aber erſtaunt, lange hernach zu leſen, daß Herr Otto Müller dieſe Bildung bey den aus dem Kopfe der Clavaria militaris ausgefahrenen foferförmigen Körpern ebenfalls beobachtet habe, und dieß, verglichen mit dem leicht zu beobachtenden, gleichſam uranfänglichen, noch äußerſt wenigen Geſpinnſte auf dem Pferdemifte, hat mich bewogen anzunehmen, daß ich nicht ſey getäuſchet worden. — 40. Pflanzenphyſiologiſche Abhandlungen von Fr. Kaſimir Medicus. Drittes Bändchen. 1803, 12. Entſtehung der Schwämme. Vegetabiliſche Cryſtalliſa— tion. S. 59. u. 15 1 XXXIV 7) Welches mag wohl in den Vegetabilien der Haußtſtoff der Schwaͤmme ſeyn? Ich glaube, die durch den Pflanzentod, oder vielmehr Aufhörung der Pflan— zen-Vegetation verdickten, und nun in eine neue Auflöſung übergehenden Säfte find der Hauptſtoff der Pilze. Zu dieſer Muthmaßung verleitet mich die einem gutartigen Eiter ſo ähnliche Materie, die ſich auf dem Lohbeete ſo häufig vor— fand, wenn ich eine hierzu geeignete Stelle durchſuchte. Denn getrocknet hatte ſie den Glanz und Härte von einem Gummi, und zeigte ſich in Geſtalt kleiner Korner oder Erbſen häufig auf der vertrockneten Schwammmaſſe des Lohbeetes. Indeſſen mögen auch noch andere Theile, zum Beiſpiele von den feſtern Theilen, ſich dabei befinden, weil ich bei der nämlichen getrockneten Maſſe des feinſten, leicht zu ver— ſtäubenden Staubes antraf. 8) Dieß ſchwammartige Edukt des Lohbeetes ſcheint mir überhaupt ein wegen Mangel hinlänglicher Feuchtigkeit in feinem Bildungstriebe geftörter Champignons— Stoff zu ſeyn. In der Tiefe des Lohbeetes, wo daher mehr Feuchtigkeit iſt, die auf der Oberfläche deſſelben beynahe fehlt, verwandelt ſich dieſelbe in wirkliche Fä— den. (Denn daß dieß wirkliche Schwämme, und nicht, wie Marchand, und nach ihm alle folgende geglaubt, der Urſprung oder uranfängliche Stoff derſelben fen, lehrt der Augenſchein. Es fehlte ihnen nichts, als der Platz, ſich gänzlich zu entwickeln, eben fo wie dem Agaricus niger des Micheli). Haben fie aber, wie bey dem oben angeführten Beyſpiele des Zingibers, Platz und Waſſer genug, ſo ſchießen fie in wirkliche Schwämme an. Ich vermuthe daher, daß das Waſſer ſich mit figirt, und einen Hauptbeſtandtheil des Champignons ausmacht, fo wie es eine der Alteften Erfahrungen iſt, daß ſich die Schwämme nach einem Regen ſchnell zeigen. Fehlt aber das Waſſer, fo kommt die Erpftallifetion, oder gänzliche Bildung derſelben nicht zu Stande, ſondern nur eine Art von Cremor- ähnlichem ſchwammartigen Weſen, wie bey abgedünſtetem Salzwaſſer. Jedoch ſcheint zwiſchen beyden Cry— ſtalliſationen, nämlich der mineraliſchen und vegetabiliſchen, ein wichtiger Unter— ſchied zu ſeyn. Denn bey Salz - Erpftallifationen ſcheint das Waſſer nur als ein Verdünnungsmittel zu dienen, damit dem Beſtreben zur Anziehung der einzelnen Theile kein Hinderniß in den Weg gelegt werde; da hingegen in der vegetabiliſchen Cryſtalliſation das Waſſer ſelbſt ein Beſtandtheil des Schwammes zu ſeyn ſcheint. 9) Eben } Be” XXXY 9) Eben fo ſcheint mir, daß dasjenige, was feit langer als einem Jahrhun— derte Manche verführt hat, fuͤr die Saamen der Schwämme zu halten, nichts als ungebildet gebliebener Stoff der Champignons- Materie zu ſeyn. Medicus. XLI. Bey der Entſtehung der Infuſionsthiere werden die infundirten Subſtanzen in eine flockenartige, bey der des Schimmels in eine gelatinöfe Materie aufgelöft. — Vegetabiliſche Subſtanzen, die ein aromatiſches Prinzip enthalten, bringen vor— züglich oder allein Jafuſionsthiere, diejenige aber, welche der Wein- und Eſiggäh— rung fähig find, bringen vorzüglich Schimmel hervor. — In Aufgüßen, in wel— chen ſich grüne Materie bilden will, entſteht vorgangig rothe Farbe. — Alles überzeugt uns, daß lebensfähige Materien und Lebenskraft unzertrennlich mit ein— ander verbunden ſind, daß die lebende Materie an ſich geſtaltlos iſt, und daß ihr nur durch äußere Einflüße eine beſtimmte Form ertheilt wird. Nach der Verſchie— denheit jener Einflüße iſt dieſe Form entweder eine animaliſche, oder eine vegetabi- liſche. Die erſten Rudimente der erſtern ſind die Infuſionsthiere, die der letztern die Byſſus und der Schimmel, und von dieſen Rudimenten aus erhebt ſich die lebende Natur durch unzählige Mittelſtufen auf der einen Seite bis zum Menfchen, und auf der andern bis zur Muſa, der Ceder und Adanſonie. Treviranus. XLII. Ueberhaupt werden alle, im Werke der letzten Verwandlung begriffene Dinge, jemehr ſie hiedurch ſchon dem urſprünglichen Zuſtand aller Natur, und der erſten, reinſten Lebensempfanglichkeit nahe getreten find, um fo leichter von allen äußern Lebenseinflüßen bewegt. Schubert. 41. Biologie, oder Philoſophie der lebenden Natur für Naturforſcher und Aerzte. Von Gottfried Reinhold Treviranus. Zr Band. Göttingen. 1813. 8. — S. 526. — S. 329. u. f. — S. 342. — S. 353. Anmerkung. Muß durchaus und ganz geleſen werden. 42. Ahndungen einer allgemeinen Geſchichte des Lebens von Dr. G. H. Schubert. Zwey— ter Theil erſter Band. Leipzig. 1807. 8. — S. 136. Anmerkung. Der Abſchnitt: Von der Verweſung S. 1—130. gehört ganz hierher. Ori— ginell, neu, vollſtändig, wie er nur einmal geſchrieben werden konnte. XXXVI XLIII. Die Geſchlechtsloſen ſind bloß Geſtaltungen der Wurzel, des chemiſchen Bläschens, alſo weiblicher Natur. Sie ſind weiter nichts, als eine große Blaſe oder Knospe, welche ihr Hoͤchſtes erreicht hat im Momente des Platzens. Ihr Fortpflanzen iſt nur ein Luxuriren des chemiſchen Prozeſſes, der bey feiner höchſten Anſtrengung nichts weiter vermag, als die Urbläschen individual in ſich auszubil— den. Sein höchſtes Product iſt ein Haufen Schleimkügelchen in einer großen Knospe. Man nennt dieſe Schleimkügelchen Keimpulver. Die Geſchlechtsloſen ſind Blüthen ohne Pflanze, Blüthen unmittelbar der Erde entſproßen. Die Fruchtkapſel auf den höheren Pflanzen iſt ein Pilz auf einem belaubten Stiele, ein durch das Licht organifirter Pilz. In ihnen verwandelt ſich die Erde in die infuſoriale Maſſe, oder das Phäno— men der Generatio originaria iſt ein Geſchlechtloſes, — ein Pilz, eine Flechte. Oken. XLIV. Die fortpflanzende Erzeugung kann erſt dann erwachen, wenn die erhal— tende Erzeugung vollendet iſt. Denn indem das Geſchoͤpf in der Noth ſeiner ſelbſt iſt, kann es nicht zugleich in dem Ueberfluße feiner ſelbſt ſen; — indem es in dem Mangel und der Theilung feiner Individualität iſt, kann es nicht, als Ganzes, Theil für einen andern Theil ſeyn. Die Fortpflanzung ſezt daher die voll- endete Erzeugung der Individualität voraus. — Der Zuſtand des Lebens nach des Schöpfers Willen, auf des Schöpfers Ruf, iſt das Leben, welches wir in ſinn— licher Erſcheinung die Pflanzennatur nennen. Schelber. 43. Lehrbuch der Naturphiloſophie von Dr. Ofen. Dritter Theil. Jena 1810. 9 4517, 1518. 1524. 1526. 1527. 44. Franz Joſeph Schelvers, ordentl. Profeffors der Medicin und Botanik zu Heidelberg. Erſte Fortſetzung feiner Kritik der Lehre von den Geſchlechtern der Pflanzen. Carlsruhe und Heidelberg. 1814. 8. — S. 40. u. 47. XXXVII XLV. Die Schwaͤmme entſtehen bekanntlich nur allein an Stellen, wo eine Entbin— dung von Säften Statt fand, die entweder durch andere lebendige Geſchöpfe, vor— züglich durch Pflanzen, zubereitet worden ſind, oder doch von der Gährung oder Faulniß organiſirter Körper herſtammen. In dieſen Säften find nemlich die Grund— ſtoffe enthalten, durch deren wechſelſeitige Anziehung der Keim zu einem Huth— ſchwamm, oder anderen Pilz (de Kiem tot een Paddestoet of andere Zwam) eben ſo gut gebildet werden kann, als ein ſolcher Keim auch aus den Säften ent— ſteht, die in dem Innerſten eines Schwammes ſelbſt bereitet worden ſind. Denn die Saamen der Schwämme entſtehen durchaus nicht durch Begattung, die, als Folge der Vermiſchung zweher Geſchlechter, hier nicht Statt finden kann, ſondern fie find in gewiſſer Hinſicht nur Niederſchläge aus den Säften des Schwamms und werden durch wechſelſeitige Anziehung gewiſſer Grundſtoffe gebil— det. Da nun dieſe Grundſtoffe auch in anderen organifirten Körpern vorhanden find: fo kann es keineswegs befremden, daß fie ſich, wenn die Säfte dieſer Körper durch Krankheit oder Fäulniß eine gewiſſe Veränderung erlitten haben, gegenſeitig ſollten anziehen, und ſo zu dergleichen Keimen den Grund legen können. Sind aber dieſe nun einmal entſtanden, dann muß daraus, nach den eigenthümlichen Ge— ſetzen der organiſirten Körper, durch Anziehung gewiſſer Stoffe von Außen, und durch Aſſimilation derſelben, nothwendig ein Schwamm hervorgebracht werden. Ludderſen. XLVL Die Urtendenz der Pflanze ift alfo Sproſſen von der Erde nach dem Lichte, — linigter Prozeß, um ſich von der Erde los zu machen, und im Lichte von Neuem zu polariſiren. Dieſe Urtendenz, als Sproſſen ausgedrückt, iſt beh den niedern Pflanzen in den Schlauchreihen, bey den höheren in den Internodien aus— gedrückt. 45. II. C. L. Luddersen Verhandeling over de Voortteling der Dieren. In de Natuur- kundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappy der Wetenschappen te Haarlem. Se- vende Deels eerste Stuk, MDCCCXIV. — Pag. 70. 46. Grundzüge der Anatomie der pflanzen. Zum Gebrauche bey feinen Vorleſungen, ven Dr. D. G. Kiefer, Profeſſor der Medicin zu Jena. Jena 1815. 8. — S. 7-8-9. XXXVI Die einfachſte Form der Zellen findet ſich bey den niederſten Pflanzen, wo die ganze Pflanze aus einzelnen, an einander gereih— ten Schläuchen beſteht, alſo die Zellen noch ihre urſprüngliche, ellipfoidifhe Geſtalt behalten. Kiefer. XLVII. Der Fleiſchſchwamm (Boletus hepaticus) iſt ein Löcherſchwamm; denn feine Anterſeite iſt, wie die, der übrigen Locherſchwämme, durchſtochen; er iſt aber auch ein Stachelſchwamm, denn er treibt allenthalben eben ſolche pfriemenförmige Frucht— ſpitzchen hervor, wie die Stachelſchwämme, und nur ein Theil derſelben öffnet ſich an ihrer Spitze. Er iſt eine eigne Schwammgattung, denn ſeine freyen Röhrchen ſitzen in beſonderen Kelchen, aber dieſe Kelche verſchwinden mit dem reifen Alter; in der Jugend ſind ſtatt der Röhrchen nur Grübchen vorhanden. Es iſt daher eine andere Gattung in der Jugend, eine andere im Alter. Trattinik. 47. Die eßbaren Schwämme des öſterreichiſchen Kaiſerſtaats. Von Leopold Trattinik. Wien und Trieſt. 1809. 8. — S. 125. Das Spyfiem der Pilze und Sowaıımce, Denn wie ein gutes Theaterſtuͤck eigentlich kaum zur Halfte zu Papier gebracht werden kann, vielmehr der größere Theil deſſelben dem Glanz der Bühne, der Perſönlichkeit des Schauſpielers, der Kraft feiner Stimme, der Eigenthuͤmlichkeit feiner Bewegungen, ja dem Geiſte und der guten Laune des Zuſchauers anheim gegeben bleibt; ſo iſt es noch vielmehr der Fall mit einem Buche, das von natuͤrlichen Erſcheinungen handelt. Wenn es genoſſen, wenn es genutzt werden ſoll, ſo muß dem Leſer die Natur entweder wirklich oder in lebhafter Phantafie gegenwärtig feyn. Denn eigentlich ſollte der Schreibende ſprechen. — Goethes Farbenlehre. Vorwort. S. IV. 1, Elemente der Vegetation. 1. Ale organifhe Maße drückt in ſich den urſprünglichen Gegenſatz des Lichts und der Materie aus unter der Form der Einheit des Infuſoriellen und des poten— zirten Waſſers, oder des Grundſchleims. Durch die gleichzeitige Scheidung und Verbindung dieſer Elemente erwacht der erſte Puls des Fürſich Seyns, und um— gekehrt iſt alles Erloͤſchen des organiſchen Lebens, als ſolchen, abgeſehen von der darauf folgenden Entmiſchung der materiellen Beftandtheile der Maße, nur eine durchgreifende Scheidung der Lebenselemente. 2. Im Weſentlichen ſind alſo alle Organismen gleich, und ihr Unterſchied liegt allein in dem Verhältniſſe zu den Urfunctionen ihres Planeten, durch welchen ſie zur Evolution determinirt werden. 3. Die Pflanze iſt das Lebendige aus der Beſtimmung des Urgegenſatzes durch Erde und Waſſer, wie das Thier das gleiche Leben iſt durch die Befreyung in Luft und Licht. 4. Es kann alfo aus allem Lebendigen alles Leben erwachſen, und beyde organiſche Reiche, das animaliſche und vegetabiliſche, greifen im Entſtehen und Ver— gehen ununterſcheidbar und untrennbar ineinander. 5. Da ſich eine freye Ineinsbildung nur da hervorthun kann, wo vor der Bildung keine Richtung war: ſo folgt, daß das Waſſer die Mutter alles Orga— niſchen ſey. Aber das Leben geht auch wieder in feine Mutter gelöft zurück, und wird dort zur neuen Geftaltung bewahrt. Wo das löſende und befreyende Waſſer 1 ver⸗ oO 2 * verdunſtet, da tritt entweder eine neue reproductive Bildung, oder chemiſche Ent— miſchung ein. 6. An einem andern Orte *) habe ich zu zeigen verſucht, wie die Erfahrung ſelbſt uns an den erſten Impuls des Pflanzenlebens im Waſſer hinleite, wo aus Grundſchleim, (bildſamem Stoffe) und Infuſorium (bildendem Leben) der Algen— ſtamm erwächſt. An ihn reihen ſich die Glieder höherer Formen des Pflanzenreichs, Flechten, Moos, Farren, — dann die Heere der Kräuter, Sträuche und Bäume. In ihnen entfaltet ſich immer weiter der urfprüngliche Keim. Die Erde feſſelt den eignen Bürger, und ſchließt nur ſich in ihm der Sonne auf. 7. Wie aber die irrdiſchen Dünſte, die, durch die Kraft der Sonne gehoben, zu ihr aufſteigen, wieder in Thau und Nebel ſichtbar niederſinken: ſo auch das ge— ſonderte Leben der Pflanzenwelt. Die Pflanze wächſt nur und gedeiht, um endlich zum Boden zurück zu kehren. Der Ausdruck der Erde, als ſtetige Pflanzenerzeu— gerin und Zerftörerin, iſt die Dammerde. 8. Auch das Thieriſche geht zum Theil in die Dammerde zurück, und dieſe iſt alſo, rein und für ſich betrachtet, das Maas aller auf der Erde im Lebens— conflicte ſtehenden Materie, oder das erſtorbene Waſſer. 9. Da aber jede Action der Natur in einem Produkt erſcheinen muß, das ungerftorbare Urprodukt des Lebens aber der Gegenſatz zwiſchen dem Gebildeten und dem in Bildung Begriffenen, dem Infuſorium und ſeinem Träger, iſt: ſo folgt, daß der Uebergang des hoheren Lebens in das Niedere eben ſowohl nur unter der Form neuer organiſcher Erzeugungen S Statt finden konne, wie es feine hohere Evo— lution auf die neue Beſtimmung (Determination) des ſchon zur letzten Sonderung Gelangten gründet. — 10. Die Dammerde, als das erſtorbene Lebenselement, hat alſo ihre eigne Zeugung, und ſchafft aus ſich ein Reich von Organismen, in welchen ſich das Orga— niſche in feinen hoͤchſten Entwicklungsmomenten nachbildet. 11. Das organiſche Reich der Dammerde iſt ſowohl pflanzlicher als thieri— ſcher Natur. Wir reden hier nur von dem Pflanzenreiche. 12. Aber ) Die Algen des ſuͤßen Waſſers in ihren Entwicklungs⸗ Stufen dargeſtellt. Bamberg bey Kunz 1814. 3 12. Aber das Pflanzenartige in der Entwicklung der Dammerde iſt auch das Herrſchende, denn das Thieriſche kann ſich nur da entfalten, wo das Medium der Bildung ſelbſt noch keiner Determination unterworfen iſt. In der Dammerde aber herrſcht die Pflanzennatur vor; das Flüßige durchzieht fie nur, und die Luft nimmt bald das Medium der Löſung wieder in ſich auf, worauf ein Erſtarren (Richtung) des in der Bildung Begriffenen erfolgt. . 15. Was auf der hoͤchſten Stufe der Vegetation ſich Loft, fällt, wie ein bele— bender Thau, auf den Boden zurück und bildet bier in vergänglichen Geſtalten die Blüthe ſeines Daſeyns trennend nach. Jedes der vier Lebenselemente übt noch— mals, wie im Finſtern, ſeine Macht; aber die freyen darunter fliehen ſchnell auf— wärts, und die durchbrechende Schwere gleicht den letzten Unterſchied zum völligen Frieden aus. IE Fruͤhlings- und Herbſt- Vegetation. 14. Ales Vegetiren iſt demnach von dem Kreiſe der Vernatio und Defoliatio auch in feinen Bildungen eingeſchloſſen. Das Urbild des Keimens (Vernatio) iſt die Algenbildung. — In den Pilzen ſinkt der Herbſt herab; die Blatter fallen. Die Pflanzenwelt träumt ihren Frühling nach. — 15. Was ich geſagt iſt nicht poetiſches Bild oder Gleichniß. Wer die Natur mit Hingebung betrachtet hat, wird durch Beobachtungen die Deutung des Traums verſuchen, über den der Herbſt ſeine Nebel breitet. 16. Es wäre zu wünſchen, daß geübte Beobachter die Beſchaffenheit der Atmosphäre in den zunächſt die Erde berührenden Schichten zu verſchiedenen Jah— reszeiten, vorzüglich im Sommer und Herbſt, genau eudiometriſch prüften. Das Reſultat würde ohne Zweifel für die Lehre vom Urfprunge der Pilze wichtig ſeyn. Zwar iſt das, was hier von der Entwicklung dieſer Vegetation geſagt worden, nicht nach dem ſtrengen Zeitbegriffe des Jahreswechſels zu verſtehen, vielmehr iſt, wie überall in der Natur, ſo auch hier, die Bildung durchgreifend und allgegenwärtig; daher auch zu allen Zeiten Pilze und Schwämme ſowohl als Algen ſich entwickeln. Vorherrſchend aber iſt doch der Charakter jener Formation im Herbſte, und in ihm ſind gerade alle ſichtbaren äußeren Bedingungen derſelben eben ſo vereint, wie im Frühlinge vorzugsweiſe das Confervenleben begünſtigt wird. 17. Im Frühlinge iſt die atmosphäriſche Spannung, welche die Vegetation ſetzt, durch die Ruhe des Pflanzenlebens ausgeglichen. Das vorherrſchende Waſſer löſt und befreyt die Elemente der untergegangenen Organiſationen, und die Sonne tritt in den verjüngten Gegenſatz, der das Leben hervorruft. Was ſich geſtaltet, ent⸗ nn 5 entſpringt, wie aus einer neuen Schöpfung, in einem freyen Spielraume, den keine ſchon herrſchend gewordenen Richtungen beſtehender Organiſationsformen fi unter— ordnen, oder, indem ſie ſich durchkreuzen, die junge Bildung hemmen. Daher iſt die Natur dieſer Bildung elementariſch, und die Wiſſenſchaft kann die beſtehenden und im Wechſel wiederkehrenden Formen nach Urmomenten ordnen. — 18. Aber im Herbſte hat die Atmdephere den Conflict mit dem vegetabili⸗ ſchen Lebensprozeſſe beſtanden, und iſt ſelbſt in einer Rückbildung zu dem Gegen— ſatze ihres jetzigen Zuftandes begriffen; denn nirgends iſt eine Action bloß einſeitig, ſondern jegliche immerdar gegenſeitig, und wenn das Reſultat der Vegetation einen chemiſchen Ausdruck in der Pflanze hat: fo muß auch ein, dieſem durch Gegenſatz entſprechender nothwendig in der Atmosphäre, die die Organismen erreichen, ange— nommen werden, auch wenn unſere Chemie die Natur dieſes Unterſchiedes noch nicht darzuſtellen vermag. Ueber den Akt der Vegetation, in chemiſcher Hinſicht, hat Steffens (ſiehe Schellings und Marcus Jahrbücher d. M. Band 3. Heft 2.) aus den vorhandenen Beobachtungen treffliche Reſultate gezogen. Die neueſte Chemie aber hat noch einige kräftige Schritte vorwärts gethan und wird einer künftigen Proportions-Lehre der Pflanzenelemente die Bahn brechen. Oken und Schelder haben die Bedeutung des Vegetationsactes aus dem hoheren. Standpunkte der Philoſophie berührt. Ich darf alſo hier nur auf jene Beſtimmungen hinweiſen, und kann ohne Mißverſtändniß, dem Spannungsprozeſſe, der ſich jetzt ausgleicht, einen von der Chemie entlehnten Namen geben. Die Erde iſt zur reinſten, (leben— digen) Kohle gelautert, und der Sauerſtoff, durch den Act der Organiſation zu— rückgedrängt, ſtrebt im gleichen Verhältniſſe nach Entladung und Entzündung. So beginnt der Herbſt, die Erde bedeckt ſich allmählig mit dem fallenden Laube; Nebel und die auf eine eigenthümliche Weiſe mehr beharrliche Feuchte der Regen durch— dringen jeden erſtorbenen Theil, der in dem trocknen Sommer unentwickelt lag, und die hervortretenden Urelemente der kaum erloſchnen höheren Vegetation finden auf jedem Neiße, jedem Blatte, auf der Zerſtörung ſelbſt des eignen Stammsge- noſſen, ihre Dammerde, die fie anheftet, während die vegetative Richtung in die— fen ſelbſt noch fortwähret, und der gewaltſame Kampf der Atmosphäre ihr eigenes Daſeyn zugleich organiſch beſtimmt und endet. Anmerkung. Wie oft habe ich mich im Herbſte ruhend den Einwirkungen des umge⸗ benden Lebens der Natur in ſtillen Wäldern hingegeben, wie oft in der entſprechenden Periode des 6 des Frühlings! Auch dieſe Empfindungen, woran ich gewiß viele nur zu erinnern brauche, gehören hieher. Im Frühlinge erzeugt der feuchte Grund unter uns Wärme, die Haut ſpannt ih, die Sonne zieht, man glaubt überall um ſich her Bewegung gegen ſich andringen zu fuͤh— len, ſich ſelbſt aber ſchwerer und laſtender auf dem dunkler gefärbten Boden. Die Erinnerung rückt bey gleicher Klarheit in die Ferne, und das Ohr hört alle Töne weniger geſchieden. Im Herbſte, wie anders, bey derſelben Temperatur! Selbſt der trockne Boden drückt ſich dem Liegenden feucht an, und der feuchte dringt mit ſteigender Kühle zu uns herauf. Man fühlt ſich geſchmeidig und ſchlanker, auch beweglicher. Mild breitet ſich die Sonne durch dünne Umwolkung über uns aus; aber ihr enthüllter Strahl, dringt ein, und erwärmt in der Ruhe bis zur Quaal, von der Bewegung rettet, ſtatt daß in der Frühlingsſonne Bewegung läſtig wird, und vom Entſchluße gefordert werden muß. Dabey iſt es fo ſtille umher; fallende Blät— ter theilen die Zeit ein, jeder Ton iſt ein anderer und klar unterſcheidbar, wie aus beſtimm— ten Entfernungen. Der Geſichtskreis iſt enger, durch Licht oder Trübung. In der deutlichen Nahe tritt die Betrachtung mit der Erinnerung zuſammen, und geſchäftiger, ich mochte ſagen, ſeheſüchtiger fordert das Aug, ſelbſt das geſchwächte, das Kleine in der Natur, deſſen Zeit ge— kommen iſt. Denn über Nacht hebt ſich, immer wechſelnd, wie ein Blüthenſchauer, der die Blüthenelemente aufgelöſt ausſchüttet, unter der Laubdecke, wo einen Augenblick länger die Näße weilt, die Generation des Schimmels und der Staubpilze, ein Dämmerungsgeſchlecht— Auf erſterbenden Stämmen dehnen und öffnen ſich Hyſterien und Sphärien, und wo noch vege— tabiliſche Determination in der Dammerde iſt, keimen die letzten kleinen Schwämme auf. Wer kennt aber nicht den eigenthümlichen, herbſtlichen Geruch, wie gekohltes Waſſerſtoffgas, mit der Einwirkung eines Harzelectrophors auf das Geruchsorgan verbunden, und ſeine eindringende, mahnende, warnende Deutung im ſtillen, dunklen Selbſtgefühl? Das iſt der Zeitraum, in welchem die letzte Regung des Frühlings verklingt. 19. Die Erde iſt in dem Zeitraume der ſinkenden Sonne auf ihrer Oberfläche in dem Prozeſſe der Dammerdenbildung begriffen. Das Eigleitende aber dieſes Prozeſſes iſt ein Analogon der Infuſion; nämlich ſtufenweiſe Löſung der gebundenen organiſchen Stoffe, auf deren früheren Stufen, jo lange noch in dem zu lofenden Organismus die Beſtimmung der Organiſation verwaltet, Gebilde hervortreten, die ſelbſt eines organiſchen Conflicts mit der Auſſenwelt und folglich eines mehr oder weniger ausdauernden Lebens fähig find. 20. Dieſe Stoffe find, für uns, die eigenſten Elemente der Pflanzenorgani— ſation, — Kohle und Sauerſtoff. Aber nicht in der allgemeinen Bedeutung, oder in der Potenz der Erdaction überhaupt, fondern in vegetabiliſcher Qualität, als reine, pflanzliche Subſtanz oder Vegetationsprodukt, und als Element der nie be— friedigten Bildungskraft, in welchem das periodiſche Leben der Pflanze verſtiebt, kre⸗ 7 treten jene vegetabiliſchen Grundelemente in den neuen Conflict. Ich moͤchte mich des Ausdrucks vegetabiliſche Erde, und vegetabiliſches Gas bedienen, um dadurch den Stoff und Geiſt des Piſtills und der Staubfäden zu verkörpern. 21. In der dem herrſchenden Einfluße der Luft unterworfenen Herbſtinfuſion ſcheiden ſich alſo zunächſt Erde und Gas körperlich, und erneuen den Gegenſat zwiſchen der Erde und der Luft in Kohle und Waſſer. 22. Da die vegetabilifhe Spannung noch vorherrſcht, und das Flüfige, als richtungsloſes Medium, zurücktritt: ſo müßen ſich die freygewordenen Elemente un— ter dem Geſetze der Vegetation entfalten, und können weder zur ſelbſtſtändigen Her— vorbildung des Lebensphänomens in der infuſoriſchen Bewegung, noch zu jener Durchdringung gelangen, in welcher das gemeinſchaftliche Produkt, innerlich begei— ſtet und genährt, nach Außen geht, in wechſelnder Entfaltung und Metamorphofe. Anmerkung. Es iſt hiemit nicht geſagt, daß während der Entbindung der vegetativen Beſtandtheile nicht auch aus dieſen, wie umgekehrt aus der Entmiſchung thieriſcher Körper Vegetabilien, ſo hier Infuſorien, hervorgehen, und in dem für ſie hinreichenden Elemente des Flüßigen ihre naturgemäßen Lebensläufe vollenden könnten. Man tauche eine Hand voll Blät⸗ ter, friſch von der Erde gehoben, in Waſſer, und man wird Infuſorien finden. Aber dieſe Infuſorien find ſpärlich vorhanden, in Vergleichung mit dem Gewühle, das in der tropfbaren Infuſion herrſcht, und ihr Verhältniß zu den ihrer Natur am nächſten verwandten Pilzen, z. B. den Schimmelarten, iſt völlig verſchieden von dem Zuſammenhang der Infuſorien mit den Algen. Die infuſoriellen Pilze und Schwämme ſind urſprünglich vegetabiliſch, Nachge— burten der Blüthen, — Pollen und Saame in elementariſcher Form. 2 IL RN WED LEE WERL % WI WINDE . r WE UL ůꝛw-V RL HH wm n III. Staubpilze. 28 Dis productive oder zeugende Pflanzenelement, wie es ſich von ſeiner Baſe losreißt, ſtrebt für ſich wieder Pflanze zu feyn. Seine Natur aber iſt, Pflanzen— waſſer oder Gas zu ſeyn. Da es feiner Natur nach dem Spannungsverhaltniffe der Atmosphäre durch die Vegetation homolog iſt: fo wird es durch dieſe zunächſt nicht in ſich gebunden, ſondern bleibt ſich ſelbſt Geſetz, und trägt die Form der durch ſich ſelbſt bedingten Beſonderheit im Richtungsloſen. Es würde ſich in den unendlichen Luftraum in gleicher Ausdehnung zerſtreuen, wenn nicht die in ihm noch fortherrſchende vegetabiliſche Schwere zum Centrum feiner eignen Subſtanz würde, die ſich nach dieſem Geſetze peripheriſch begränzt, und, der Bulle ihrer urſprüng— lichen Richtung gemäß, in großere oder kleinere individuelle Korper, (Infuſorien) zerfällt. 24. Das vegetative Infuſorium der Erde iſt, wie das des Waſſers, eine nach der Kugelform ſtrebende Blaſe. Aber fein Inneres iſt zugleich mit der Be— gränzung todt, (leer) und feine Gränze iſt ſtarr. — Es iſt die freygewordene Pflanzenzelle, ohne Richtung und Boden, — Pollen. 25. Aber unter der Herrſchaft des Vegetationstriebs tritt es in Widerſtreit mit dem Lichte, und erhält dadurch mehr oder weniger Dehnung. Nur ſelten er— langt es eine Annäherung zur Kugelform. Die eigenthümliche Natur dieſes Con— flicts eines harmoniſch geſpannten Elements mit dem Lichte aber ſcheint mir die Er— weckung des Gegentheils von beyden zu ſeyn. Von der herbſtlichen Oberfläche der Erde, (ich will mich dieſes Ausdrucks für die bezeichnete Idee bedienen) wird Wärme entbunden. 26. So verdunftet die tragende Feuchte, und die vegetabiliſchen Staubpilze ſchlagen ſich, in dünneren oder dickeren Schichten nieder. IV. y. Entophyten. 27. Merkwürdig iſt es, daß gerade auf dieſer tiefſten Wiederholung des Verſtäu— bungsacts der Vegetation diejenige Bildung hervortritt, welche ſich durch die engſte Analogie an die Eingeweidewürmer des Thierreichs anſchließt. Es ſind dieſes die— jenigen Staubpilze, die man als Brand (Uredo) in verſchiedenen Abſtuffungen un— terſcheidet, und die auf der Stelle, wo wir jetzt ſtehen, ein, in ſeinen Analogien durch die ganze Pilz- und Schwammwelt im abnehmenden Verhältniſſe durchgreifen— des Seitenreich, das der Entophyten, bilden. Ihr eigenſter Character iſt, daß fie dem überfüllten oder erſchöpften Leben angehören, und ſich, ohne aufs Ganze ſich ausbreitende Entmiſchung, urſpruͤnglich nur an einzelnen, aus dem Geſammtleben heraus in die Beſonderheit gebildeten Stellen, gewöhnlich, doch nicht immer, zuerſt unter der gemeinſchaftlichen Bedeckung, entwickeln. Die Abhängigkeit der infuſori— ellen Zelle von dem höheren Organismus offenbaret ſich hier ſtets durch ihr Auf— ſitzen mittelſt eines mehr oder minder verlängerten Stiels. Die Zelle waächſt erſt eine Zeitlang, ehe ſie ſich frey macht, und die Verlängerung an ihrem Grunde iſt der Ausdruck des nicht plotzlich, ſondern organiſch aufgehobenen . Ver⸗ hältniſſes, das durch die Hauptpflanze in fie übertritt. 28. Die Entophyten ſtehen offenbar, vermöge ihrer ſichtlichen Abhängigkeit von einem nech in organiſchem Leben fortwirkenden, oder doch noch in organiſcher Bildung unverletzt beharrenden Pflanzentheile, auf einer tieferen Stufe der Ent— wicklung, als die ihnen entſprechenden freyen, ich mochte ſagen, reproductiven Staubpilze. Wir wollen alſo zuerſt von den bey ihnen unterſcheidbaren Entwick— lungsſtufen reden. — 29. Die Staubblaſe (Pulvis) iſt zuförderft mehr oder weniger rund, eyför— mig, länglich, einfächrig, klar, und bey zunehmendem Wachsthume durch einen innen 2 an 10 — — an den Wänden geſammelten, wie es ſcheint körnigen Niederſchlag mehr oder weni— ger, nie aber ganz, getrübt. Dieſe Truͤbung iſt nur der Ausdruck der Heraufbildung des zweyten Elements in das erſte bey völliger Unterordnung unter daſſelbe. N Auch in der Sphäre derſelben Art drückt ſich, wie in der Evolutionsgeſchichte der ganzen Reihe innerlich oder ideell durch Trübung und Ringe, fo äuſſer— lich, in der Form der Staubblaſen ſelbſt, der Gegenſatz des freyeren Wachsthums in der Dehnung und der infuſoriellen Beſchloſſenheit der Kugelform aus. Uredo Lini Persoon enthält, wie Decandolle zuerſt bemerkte, unter den faſt kugligen Spo— ridien mehrere von birnförmiger Geſtalt, und die Uredo mixta Link *) beſteht aus länglichen und birnförmigen Sporidien. Selbſt noch im Aecidium Euphor— biae Pers. finden ſich walzenformige undeutlich geringelte Sporidien, wie in Bü— ſcheln, unter den kugelförmigen. Dieſe gedehnte und gewöhnlich größere Spori— dien ſind in der Regel heller und durchſichtiger, als die kleineren und abgerundeten, in welchen ſtets die körnige Trübung mehr oder weniger vorherrſcht. In geringe— rem Grade bemerkt man einen ſolchen Unterſchied der Form, die aus der Kugel mehr nach der Länge ſtrebt, bey allen Arten des eigentlichen Brandes, den des Getraides ausgenommen **). Es ſcheint demnach ſelbſt auf dieſer niederſten Stufe der Pilzvegetation der Urgegenſatz von Erde und Luft, baſiſchem und infuſoriellem Prinzip, ſich in eignen Geftalten zu regen; abgerundete Sporidien: gedehnten S Pflanzenzelle (Parenchym): Pflanzengefaß (Trader). Die ) Man ſehe deſſen reichhaltige Fortſetzung der, in dem Mag. d. Geſellſch. naturf. Fr. zu Berlin, zter Jahrg. 1 Quart. erſchienenen Abhandlung: Observationes in Ordines plantarum naturales. Dissertatio secunda, sistens nuperas de Macedinum et Gastromycorum ordinibus observationes. Auct. Ir, Fried. Link Pro- lessore Vratislaviense, in demfelben Magazin, Ir Jabrg. 1. Quart. 4. 25. u. f. — Herr Prof. Link hat in dieſer Fortſetzung, die ich kuͤnftig durch Obs. U. eitiren will, die Staubpilze mit vorzuͤglicher Aufmerkſamkeit einer gruͤndlichen Reviſion unterworfen, und viele neue Arten beſchrieben. ) Die ganze Tafel der Sporidien, welche Strauß feiner Monographie der Gattung Uredo (Annalen der Wett. Geſellſch. Ar. Band, 18 Heft) beygefuͤgt hat, liefert anſchauliche Belege hiezu. Strauß deutet die Dehnung der Sporidie auf fortſchreitenden Wachsthum, und bemerkt auf dieſen höheren Stufen das Hervortreten des früher (in der reinen Zellenſporidie) noch unbemerkbaren Stiels, deſſen Daſeyn Link in mehreren Faͤllen laͤugnet. Tref— fend und tief iſt dagegen die Hindeutung auf die Differenz zwiſchen Staubfaͤden und Grißel, welche Link an einer anderen Stelle mit dieſen zweygeſtaltigen Sporidien in Beziehung ſetzt. : 11 Die Staubpilze dieſer Familie gehen, in Hinſicht der Farbe, von Weiß durch Gelb und alle Stufen des Braunen ins Schwarze über, womit gewöhnlich die Trü- bung in gleichem Verhältniſſe zunimmt. Bemerkenswerth iſt es, daß die helleren Farben auf Theilen der Pflanze entſpringen, die noch diesſeits der Fruchtbildung liegen, auf Stengeln, Blättern, Fruchtboden, Kelch, Antheren ꝛc.; und ſelbſt die dunkelſten Arten, die auf manchen Syngeneſtſten vorzukommen pflegen, erreichen nicht die hohe Annäherung zur Schwärze, wie der eigentliche Brand des Frucht— knotens und der Balge der Gräſer, der in kleine, freye, wenig getrübte Kügelchen zerfällt. Dieſe Organismen folgen alſo auch hierin dem Oxhdationsverhältniſſe der Pflanzenmetamorphoſe. Wie das eigne Leben dem Staubbläschen tiefer eingebildet wird, ſucht es die Länge. — Die geſtreckten Formen entwickeln ſich in der Regel auf niedrigern Vegetabillen. Endlich findet es in ſich ſelbſt den Gegenſatz. Dieſer Gegenſatz kann aber eben fo wenig zur Trennung (da es abhängig iſt von der fremden Pflanzen— natur, auf der es wurzelt) als zur beharrlichen Scheidung (Gliederung) ausſchla— gen; denn das Staubbläschen iſt einfache vegetabiliſche Zelle. Es kommt nur zum Schein der Gliederung durch Stricturen oder Ringe. Ihre Mehrzahl bezeichnet die Grade der Evolution. Anmerkung. Drückt man zwiſchen Glasplatten friſche Körnchen des geringelten Bran— des ſo gelind, daß keine Quetſchung eintreten kann: ſo ſieht man deutlich den trübenden In— halt durch die Queerabtheilungen ſich ruhig bewegen. Daß dieſer Inhalt nicht ſelbſt blaſiger oder kuglicher Natur ſey, iſt oben ſchon berührt worden. Mir iſt es wenigſtens nie gelungen, ihn nach dem Zerquetſchen der Brandkörner darzuſtellen. * 30. Erſte Gattung Staubbrand. Cacoma Link. Das Weſen des Staub— brandes “) beſteht darin, urſprünglich unter der Oberhaut der Pflanze ſich auszu— g 2 * bil⸗ „) Ich bediene mich des von Herrn Profeſſor Link angenommenen Gattungsuamens. Man ſehe deſſen bortrefſlich e Obseryationes in ordines plantarum Dissert. I. in dem Magaz. der Geſellſch. naturf. Freunde zu Berlin, Jahr: gang 3, Quart. 1, die jeder Freund der Mycologie zu ſeinem Studium machen muß, und denen ich die erſten Fingerzeige zu einer wiſſenſchaftlichen Selbſtbeobachtung der Pilze verdankte. Zwar vertauſcht der Verfaſſer in der Fortſetzung, (Berl. Mag. 7. 1. N. 25.) den Namen Caeoma mit dem die Eutwicklungsverhaͤltniſſe näher bezeichnenden: Hypodermium. Uns ſchien jedoch der erſtere, der mehr auf das Innere des Prozeſſes ſelbſt zuruͤckweiſt, und die Idee des organiſchen Verbrennungsacts weckt, vorzuͤglicher, weßhalb wir auch dieſe Be— nennung im Folgenden beybehielten. 12 bilden, und erſt, nachdem dieſe ſich gefpalten hat, ans Licht zu treten. Die Art dieſer Spaltung der Oberhaut bezeichnet nicht ein eignes Lebensverhältniß der ge— ſellig verbundenen Brandkörnchen: ſondern nur die Beziehung derſelben zu der eignen Natur der Pflanze, auf der ſie ſich bilden. Die Umkleidung darf alſo auch nicht als Gattungskennzeichen aufgeführt werden, ob gleich in und durch dieſelbe innerhalb des Gattungskreiſes eine neue wiederholende Gruppirung angedeutet wer— den dürfte. Wovon unten ein Mehreres. Auch die Scheidung der klaren Körner giebt keinen Grund zur Sonderung. Die Uebergänge find ſtetig und unmerklich. Daher mochte Decandolles Gattung Bullaria eben fo wenig, als deſſen Puccinies a une loge, (Coeomurus, Link.) ſich abgeſondert behaupten können, und die meiſten Puccinien Perſoons werden ſich gleichfalls dieſer erſten Gattung anſchließen. Character: Durchſichtige Staubpilze (Sporidien) von verſchiedener Form, rund oder gedehnt und geſchwänzt, bilden ſich unter der Oberhaut lebender Pflanzentheile, und brechen hervor, indem dieſe zerreißt. — Die hieher gehörigen Arten ſcheiden ſich in zwey Reihen: A) Mit vorherrſchender Entwicklung der Oberhaut, die, von dem centralen Reiz des aufgehenden Staubpilzes erregt, im Umfange zu einer hüllenartigen Bil— dung hervorwuchert, und indem fie in ſich die Tertur des Pflanzentheils fortſetzt, durch eine regelmäßige Ausbildung um und über dem Brandpilz oder durch die frehe Spaltung des Randes, das eigne Leben einer Peridie (eines Pilzbalgs) nachahmt. Die Sporidien ſind dabey allezeit klein, rund, klar, ohne Anheftungs— punct. a) Roestelia Link. Aus einer Verdickung des Pflanzentheils heben ſich ge— dehnte, ſchlauchartige Hüllen, durch die Oberhaut gebildet, von Faſergewebe, das ſich an der Spitze in Fibern auflöſt, oder die Zwiſchenſubſtanz der anaſtomoſirenden Gefäßbündel aufzehrt, und dadurch gitterfoͤrmig wird. Sporidien dunkel. Wohnen auf Blättern ſtarrfaſriger Bäume und Sträuche; vorzugsweiſe der Familie der Obſt— früchte eigen. 1) Caeoma cancellatum, Aecidium cancellatum Pers. Synop. Fung. p. 205. 2. Braun; die Scheinperidie zerreißt netzfoͤrmig, und bleibt am Ende geſchloſſen. — Fig. 1. b) Aeci- 13 b) Aecidium Pers. Link. Die Oberhaut als dünne, zarte, roͤhrige Membran ſich erhebend, weiß oder fanft gefärbt, gewohnlich kelchartig, zerreißt an der Spitze in mehrere zurückgerollte Zähne. Die Sporidien in der Hülle verſammelt, von hel— lerer, gelber und roͤthlicher Farbung. Wohnen zahlreich auf Kräutern und auf Sträuchen aus der Familie der Rhamnei. Eine Zwiſchenform, durch Subſtanz der Hülle aber und Farbe der Sporidien den Aecidien mehr als den Roſtelien ver— wandt, entſpringt auf den Nadeln der Kiefern. Verwandte Bildungen ſetzen auf heterogen ſcheinende Pflanzen-Gattungen über. 2) Caeom, crassum. Aecidium crassum Pers. S. F. 208, 8. Auf einer Verdickung der Blattrippen oder des Blattſtiels raſenförmig gedrängt, in unregelmäßiger Geſtalt, gelb; die Scheinperidie ein gedehnter Becher mit gezähnter Mündung; Sporidien pomeranzengelb. Auf Rhamnus Frangnla. — Auf Ranunculus Ficaria, — Fig. 2. 3) Caeoma Euphorbiae. Aecidium Euphorbiae Pers. I. c. 211. 15. Unmittelbar aus der Oberfläche hervorbrechend; die Scheinperidien zum Theil eingeſenkt, gleichweit becherförmig, gelblich, die Mündung zerſchlitzt mit umgeſchlagenen Zähnen. — Sporidien pommeranzengelb. Ueberzieht die untere Fläche der verdickten Blätter der Euphorbia Cyparissias und sylvatica. Selten bricht ein einzelner Brandbecher auf der Oberfläche hervor. — Fig. 8. (Auf Euphorb, sylvatica, wo die Becher etwas niedriger ſind, als bey Euph. Cyparissias.) 4) Caeoma Pini. (Aecidium Pini Pers. I. c. 213. 19.) ) Zerſtreut, unmittelbar hervor- brechend, länglich-ſchlauchartig, etwas zuſammengedrückt, die Peridie dünn, am Rande unre— gelmäßig zerſchlitzt, blaß roſenroth mit pomeranzengelben Sporidien. — Auf den Nadeln der Kiefer. — Fig. 4. f c) Ustilago. — Der Fruchtboden der Syngeneſiſten, der verdünnte und oft gedehnte Fruchtknoten, oder ſtatt feiner die Blüthenbedeckungen, ſeltner die aufgedun— ſenen Antherenbälge umhüllen den zuſammengeballten Staub zahlloſer, kleiner, ganz runder, in keinem Punkte ihrer Entwicklung geftielter Sporidien von ſchwarzer, oder aus Schwarz in Violet ſpielender Farbe. Wohnen auf Gräſern und Scheingräſern. Auch die Gattung Polygonum wird davon ergriffen. — In den Antheren einiger Zwiebelgewächſe, (Scylla, Ornithogalun), in denen der Nelkenfamilie, ꝛc. — mit höherer Färbung. — . i Un: ) Suhgenus Peridermium Link, Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. S. 29. Ein Peridium circumscissum möchten wir aber dieſer Art eben fo wenig, als den ihr verwandten Arten abietinum, elatinum etc, zuſchreiben. 14 Anmerkung. Was ſich ſpäterhin in eigener Vegetation darſtellen fol, als Balgpiltz aus Peridie und einem Inhalte zahlreicher Körner, it hier Krankheit, (Contagium). Die Ans there wuchert über den Beſtand ihrer Sphaͤre, der in der harmoniſchen Beziehung zum Cen— trum der Blüthe, dem Piſtill, ſeinen Schwerpunct hat, hinaus in freyen, aber darum leeren, luftigen Pollen; — der Fruchtknoten zerfällt in ſich zur kraftloſen Anthere; ſeine Ein— heit geht über in die Vielheit zerſtiebender Zellen, die, ihrem Quell nach Ovula, ihrer Form nach aber Blumenſtaub, ſelbſt ohne Weſen ſind, und nur die reine vegetabiliſche Gränze der Staubblaſe darſtellen, wie dieſes auch aus der chemiſchen Prüfung mit Stoffen, die Gluten und Stärkmehl auflöſen, aber auf die Brandkoͤrner unwirkſam bleiben, hervorzugehen ſcheint “). 5) Cacoma violaceum. Uredo violacea Pers. S. Meth. F. 225. 30. Strauſs in den An- nalen der Wett. Gesellsch. Band. II. Heft 1. p. 111. 54. — Sporidien ſehr klein, violett, in den unveränderten, nur gedehnten Antheren von Saponaria officinalis. — Die Blüthe krän— kelt, öffnet ſich zuweilen kaum, die Blumenblätter verkümmern. Oft treten die äußeren Staubfäden vor, die inneren bleiben zurück, und tragen den Brand. Fig. 5. 6) Caeoma utriculosum nobis; der Fruchtknoten dehnt ſich in die Länge zum bauchigen dünnen Balge, reißt am Scheitel, und ſchuͤttet runde, geballte, ſchwarzviolette Sporidien aus. Auf einigen Arten der Gattung Polygonum. — Die Sporidien dreymal ſo groß, als bey Caeom, violaceum. — Fig. 6. Von Caeoma (Uredo) decipiens Strauſs a. a. O. S. 111. 52. unterſcheidet fih dieſe Form durch den lockeren Zuſammenhang der Sporidien und durch die eigne, kelch- oder hüllenartige Entwicklung des Fruchtknotens. 7) Caeoma segetum Pers. I. c. p. 224. 27. Strauſs I. c. p. 111. 51. — Die Bälge der Gräſer umhüllen, ſelbſt verändert, verdünnt, oft zum Theil aufgezehrt, und wie aufeinander verklebt, kleine, ſchwarze, in Grün ſpielende Sporidien, die ſich leicht abfärbend zerſtreuen. Auf ) Man ſehe uͤber Pollen die ſchoͤne Analyfe von Grotthuß (Schweiggers Journal f. Chemie und Phyfit, Bd. XI. Hft. 3. S. 287. f. —) Sechs und zwanzig Grane reinen Tulpenſaamenſtaubs gaben neun Grane ſasrigen und fieben Grane reinen Eyweisſtoffs, welcher letztere ſich aus dem kalten, zum Auswaſchen des Tulpenſaamenſtaubs angewandten Waſ— ſer in Form eines gruͤnlich- gelben Satzmehls ausſchied (Johns Pollinin). Beyde gaben, zwey Monate lang, ſelbſt mit Zucker vermengt, den Bedingungen der Gaͤhrung ausgeſetzt, nur Schimmel und Efigfäure, ohne in Faͤulnis uͤberzu— gehen. Von einer thieriſchen Materie, und einer beſonderen, leicht in Faͤulniß uͤbergehenden, zwiſchen Kleber und vegetabiliſchem Eyweisſtoffe das Mittel haltenden Subſtanz, die Vauquelin im Saamenſtaube des Dattelbaums gefunden haben will, keine Spur. Loösliches vegetabiliſches Eyweis, Apfelſaͤure, frey, als apfele ſaurer Kalk und apfelſaure Magneſie, vier und ein halb Gran. Das Amylumartige Eyweis ſcheint Herrn don Grotthus ſelbſt eine beſondere Art des Eyweiſſes darzuſtellen. Mit Waſſer uͤbergoſſen erzeugte es ſchon nach zwey Tagen Schimmel. Dieſe Analyſe ergab weder Zucker noch Cerin, die nach John (man ſehe deſſen phytochemiſche Tabellen Tab. XVII. u. d. Abth. Ueber Befruchtungsſtaub nebſt einer Aua⸗ kyſe des Tulpenpollens in dem erwähnten Journale, Band 12. H. 5. S. 244. u. f.) wichtige und ſtand⸗ hafte Elemente des Pollens find. Daher wohl die raſche Schimmelbildung aus der ſtaͤrker aufgeſchloſſenen Maſſe. — 15 Auf den meiſten Getraidearten. — Die Körner entſpringen aus dem Fruchtknoten, den fie aber bald verzehren, und, ſich von innen heraus verbreitend, nur noch die äuſſeren verküm— merten Bälge übrig laſſen. C. segetum 3 Tritici. Fig. 7 B) Mit vorherrſchender Entwicklung der Sporidien, die bald nach ihrer Aus— bildung unter der Oberhaut dieſe durchbrechen, und entweder nur als niederen häutigen Rand im Umfange zurücklaſſen, oder, auch dieſen vertilgend, ſich endlich unregel—⸗ mäßig über die ganze Fläche des Pflanzentheils, den ſie bewohnen, ausgießen. Die Sporidien ſelbſt drucken den Fortſchritt der Stufe durch Dehnung und endlich durch eine ringförmige Theilung in der Mitte aus, der Anheftungspunct dehnt ſich im verſchiedenen Verhältniſſe zum Stiele, der, bey den flüchtigſten Ar— ten faſt unmerklich auf der Höhe der Entwicklung verſchwindend, bey den fireren, dem Boden feſt eingefügt, kolbig, gekrümmt, nicht ſelten weit länger als ſeine Sporidie gefunden wird. — Die Farben der flüchtigeren Arten find oft hell, und gehen bis ins hohe Gelb und Mennigroth. — Die der firern find trüber, braun oder ſchwarz, in der Jugend aber heller, ins Gelbe. — Wohnen auf Blättern und Stengeln nie— derer Kräuter; ſelten auf Bäumen. a) Uredo. Die Sporidien nicht abgetheilt, gewohnlich nur kurz oder un— deutlich geſtielt, abfaͤrbend. — 8) C. candidum. Uredo candida Pers. Syn. F. 223. 25. Straufs J. c. 85. 1. T. 11. f. 1. Weiß, die Oberhaut bleibt als Blaſe geſchloſſen; Sporidien rund, verſchrumpfen in eckige Eyform. Cacoma eandidum & Thlaspeos. P. Fig. 8. . C. Tragopogonis hat faſt viereckigte Sporidten. — 9) C. einetum. Uredo cincta Straufs a. a. O. 95. 15. Uredo Betae und Viciae Fabae Pers. — Die Oberhaut bleibt als Ring um die gerundeten Häufchen brauner eyförmiger, am einen Ende etwas ſpitzer Sporidien ſtehen. Verſchiedene Wohnſitze. Rumex, Beta, Vicia Faba &c. — Fig. g. auf Rumex aquaticus, 20) C. circinale, Uredo circmalis St. a. a. O. — Von hoher gelber Färbung; die Häufchen lagern ſich im Kreiſe; die Sporidien rund, faſt ſtiellos. — C. tremellosum Straufs am a. O. Anfangs fleiſchig, hochgelb, ins Röthliche, ergießt ſich, allmählig verbleichend, in bläſſeren, runden, oder eyförmigen Sporidien über das ganze Blatt. C. Cer- 16 C. Carpini, eine neue, von Herrn Profeſſ. Wolleb zu Baſel entdeckte Art, mit ſchön goldgelben, länglich-birnfoͤrmigen oder faſt koniſchen, ſtiellos ſcheinenden Sporidien, treibt, wie in Ranken, von aus kleinen Oeffnungen der oberen Fläche der Blätter Carp. Betulus hervor, und iſt auch noch darum merkwürdig, weil die Sporidien im friſchen Zuſtande dreyringig ſcheinen, dieſe Ringe aber im Alter verlieren. — 11. C. Phaseoli Str, a. a. O. 93. 23. Uredo appendiculata & Phaseoli Pers. Ein Caeomurus Link. a. a. O. ) — Braun, die rundlichen, oft zuſammenfließenden Häufchen von einer erkrankenden Stelle des Blatts gelb umſäumt; die Sporidien birnförmig, mit gleich— langem, klarem, am Urſprunge oft etwas gekrümmtem Stiele aufſitzend. Auf den Blättern der Bohnen, die obere Fläche vorziehend. Fig. 10. Anmerkung. Die Stiele der Sporidien ſind nicht immer, wie Strauß behauptet, am Ende hackenförmig gekrümmt, fondern oft auch gerade und etwas Folbig. — ®) Dicaeoma. Puccinia Link. a. a. O. — Die Sporidien in der Mitte oder unter derſelben geringelt, oft an derſelben Stelle verſchnürt, meiſt dunkel ge— färbt, geſtielt. — 12. C. Betonicae Str. a. a. O. p. 99. 27. f. 26. — Braun, die runden Häufchen oft zuſammenfließend; Sporidien eyförmig, etwas ſpitz, unter der Mitte geringelt, Stiel kürzer als die Sporidie, etwas krumm. Auf Betonica officinalis und strieta, Fig. 11. 13. Caeoma verrucosum. Uredo verrucosa Str. a. a. O. 107. 41. Hellbraun die run— den Häufchen, aus dichtgedrängten feſtſitzenden Sporidien, ſchwer zu trennen. — Die Spori— dien länglich, klar, über der Mitte durch eine Verſchnürung geringelt, mit langen, die Spo— ridie übertreffenden, dünnen, faſt geraden Stielen. Auf der unteren Seite der Blätter von Arenaria trinervia. Fig. 12. Bey Caeoma linearis und Polygoni dehnen ſich die Sporidien zu Spindeln und Schläu— chen, und die Häufchen derſelben nehmen eine längliche Geſtalt an. 14. Caeoma caulincola. Dunkelbraun in Purpur; die runden Häufchen brechen zerſtreut aus den Stengeln der Centaurea paniculata hervor, dicht und ſchwer zu zerreiben. Die Sporidien verkehrt eyförmig, gedrängt, dunkel, um die Mitte deutlich geringelt, mit gleichlangen, unten verdickten Stielen. Die Räume zwiſchen den Stielen ſind nach unten mit einer gleichförmigen, durchſichtigen, im Waſſer beſtehenden Subſtanz erfüllt. Fig. 13. Standort, auf fhon erſterbenden Stengeln, Subſtanz, Gediegenheit der Sporidien deu— ten eine Uebergangsform an. Mein 6) Subgenus Uromyces Link Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 28. Mein Bruder fand dieſe Entwicklungsform bey Baſel. Mehrere andere ausgezeichnete Staubpilze dieſer Sphäre werden wir künftig zu beſchreiben und abzubilden Gelegenheit finden. — 31. In der überhandnehmenden Trübung und in der Neigung zur ſchwarzen Farbe bereitet ſich aber ſichtlich ein neuer organiſcher Prozeß vor, wodurch die ge— fonderte Blaſe oder vegetativ gewordene Zelle ihr entgegengeſetztes Element, die Pflanzenerde, in ſich aufnimmt. Sie tritt dadurch in den Zuſtand größerer Starr— heit, und der Schein erhoͤhter Selbſtſtändigkeit beruht auf der Annäherung zur Qualität des Stengels, oder des Piſtills, in welchem das Beharrliche der Vegeta— tion ſich geſtaltet hat. Da aber alles Leben dieſer Stufe nur ein Leben der befreyten Pflanzenzelle, als ſolcher, iſt: ſo kann auch die Aufnahme der Subſtanz in dieſelbe nur diejenige Bedeutung haben, die der körnige Niederſchlag aus den Pflanzenfaften in den Zel— len des Stengels hat. Sie tritt ſelbſt aus dem Vegetationsacte heraus und das Reſultat für den Staubpilz iſt Verdichtung. Der verdichtete, und dadurch befreyte oder geſonderte Staubpilz kann die höhere Stufe nur durch die Vollkommenheit ſei— nes Stiels und durch ſeine deutlichere Ringabtheilung ausdrücken. — Er tritt zu— gleich von Anfang an über den Pflanzentheil, feinen Boden, hervor, er wächſt. Ich bilde aus den Brandſtaubpilzen dieſer Stufe eine eigne Gattung, der ich den Namen Puccinia laſſe. — Pucciniae heteroclitae Link a. a. O. Zwente Gattung. Stielbrand. Puccinia.) Undurchſichtige, waljenfor- mige, gewöhnlich dreyringliche Staubpilze (Sporidien) ſitzen mit durchſichtigen Stie— len in Häufchen auf lebenden Pflanzentheilen. Ihre Farbe ſchwarz. 1) Pucc, mucronata Pers. S. F. 230. 11. Uredo mucronata Strauſs a. a. O. p. 108. 49. — Die Sporidien ſtumpf⸗geſpitzt; — der Stiel unten aufgetrieben mit einer Zuſpitzung. Wohn— ort auf den Blättern der Roſen, beſonders der R. centifolia und alba. — Fig. 14. Dieſer Stielbrand zerfällt ſchon gleichſam in zwey entgegengeſetzte, ſich entſprechende Hälf— ten, eine untere, leere, den Wulſt des Stiels, — und eine obere, erfüllte, (productive) beyde geſpitzt. — Ueber —ͤ———— — — ) Phrzgmidium Link. Obss. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 30. 18 nn en Ueber das Verhältniß dieſes Stielbrands zum Caeoma Rosae vergleiche man Tode Fung. Mecklenb. 1. p. 16. t. 3. f. 26. Auch die übrigen Arten der Gattung lieben die Familie der Dornroſen. (Senlicosae.) 32. Zur Gattung Puccinia gehören nur die der Puccinia mucronata Pers, verwandten Arten, und haufig, vielleicht ſogar geſetzlich, liegt ihnen die frühe Ent— wicklung einer verwandten Art von Caeomurus zum Grunde. So wächſt z. B. die erwähnte Puccinia mucronata ſtets auf dem Häufchen des Caeomurus Rosae, und die Puccinia Graminis iſt nicht, wie Strauß durch das Verhältniß der ſuc— ceſſiven Entwicklung verführt, annahm, bloß Altersverſchiedenheit des Caeomurus (Uredo) linearis graminis. P. — 33. Ueberall, wo in dem reproductiven Vegetationsacte die Elemente ſich zu elementariſchen Organismen ſcheiden, ſtreben ſie auch, und zwar auf gleicher Evolu— tionsſtufe, zur Herſtellung einer vermittelten Einheit, durch welche Gebilde von höherer Selbſtſtändigkeit und weiterer Productivitäts-Sphäre *) entſtehen. Dieſes Geſetz, deſſen durchgreifende Bedeutung vorzüglich in der Claſſe der Pilze anſchau— lich wird, kann hier, in der Abhängigkeit von einem fremden Leben, ſich nur bezie— hungsweiſe, und zwar in der Beziehung zu eben dieſem Pflanzentheil, der die Erde des neuen Organismus iſt, darſtellen. Dieſe Beziehung bezeichnet der Stiel des Staubpilzes. Aber nur inſofern durch den Stiel, oder die Baſis, die Zerfällung der organiſchen Zellen zur Einheit verknüpft wird, if jene Beziehung organiſcher Art, und wir müſſen daher einen entophytiſchen Staubpilz, deſſen Blaſenkörnchen auf eine dauernde Weiſe durch wachſende Stiele verbunden find, als eine dritte höhere Entwicklungsſtufe betrachten. | 34. Dritte Gattung. Schweifbrand. Podisoma. Die Gattung Po- disoma Link, (Puccinia Juniperi Pers.) entſpricht dieſem Bilde. Die einzel— nen, langgeſtielten, und doch dabey zarten Staubpilze bilden durch ihre Ver— x ſchlin⸗ =) Es verſteht ſich, daß hier nicht von directer oder unmittelbarer Production, wie man ſich etwa die Zeugung denken mochte, die Rede ſeyn kann. Je höher aber ein Organismus die Individualitaͤt in ſich vollendet, deſto mehr tritt er ja mit feiner eignen Selbſtbeſtimmung nach Auſſen, als ein Entgegengeſetztes, hervor, an deſſen Wirkungsſphaͤre ſich das Aeußere zu einer neuen Vermittlung bricht. Man konnte fich die engeren und weite— ren Wirkungsſphaͤren aller Organismen als eben fo viele individualifirte Schallſphaͤren der verſchiedenſten toͤ— nenden Inſtrumente denken, die in unendlicher Durchdringung nur da vernehmbar (geſtaltet) ſind, wo ſich der Widerſtreit in einem centralen Verhaͤltniſſe ausgleicht. 19 ſchlingung eine faſt fleiſchartige oder cellulöſe Maſſe, die ſich in einem beträchtlich langen Zeitraum evolvirt, und, lange beharrend, auf den ſtärkeren Zweigen der Juniperus Sabina vervielfältigt wird. Ihre erhöhte Färbung bezeichnet eine dem Lebensgange ihrer Baſis entſprechende lebhafte Vegetation, und ich darf hier nur noch darauf aufmerkſam machen, daß wir in der Folge die Coniferae Jussieu ſtets als diejenigen höheren Vegetabilien erkennen werden, deren Nebenpflanzen (fo konnte man die Entophyten nennen) zu den höchſten Entwicklungsſtufen ihrer jedesmaligen Reihe empor ſteigen. 1) Podisoma Juniperi. Puccinia Juniperi P. Syn. F. 228. 9. Disp. Meth. Fung. pag. 38. tab, 2. f. 1. a- e. Schmid, ic, et An, III. tab. 66. — Fig. 15. wa * = N Freye Staubpilze. 35. AL den Entophyten zeigt fih die reproductive Entwicklung des Staubpilzes, gebunden durch einen noch nicht völlig erſtorbenen Organismus, als Afterorganiſa— tion in höherer Entwicklung. Wo aber die pflanzliche Zelle, als vegetabiliſches Infuſorium, aus dem Bil— dunsprozeſſe der Verweſung hervorgeht; da iſt die Natur des Staubpilzes freyer, er drückt die Richtungsloſigkeit, die ſich nicht in ihm als Bewegung darſtellen kann, durch einen abſoluten Aggregatzuſtand aus. Auch hier iſt die mehr oder min— der geſtreckte, einfache oder geringelte, hellere oder trübere Blaſe herrſchende Form; aber die Blaſe iſt ſtiellos, und haftet nur durch Adhäſion mechaniſch. 36. Erſte Gattung. Staubſpindel. Fusidium Link. Die reinſte Dar— ſtellung des vegetirenden Infuſorium it diejenige, die ſich aus den ſchon gelöften Elementen durch die Luft niederſchlägt, die unterliegenden Körper acceſſoriſch in dünnen Schichten überziehend. Ungeringelt oder mit undeutlichen Ringen, weiß oder gefärbt, klar von zarter Textur, eine geſtreckte Zelle, die in der Dehnung niederſinkt. Dieſe der Gattung Uredo unter den Entophyten entſprechende Gat— tung hat Link am angez. Ort unter dem Namen Fusidium zuerſt aufgeſtellt und beſchrieben. 1) Greiſe Staubſpindel. Fusid. griseum Dittm. Link I. c. p. 8. Sturm. Deutſchl. Flora III. Heft 2 Tab. 17. Weislichgrau, in dünnen unregelmäßigen Schichten. Auf Eichenblätteru. — Fig. 16. 2) Weiße Staubſpindel. Fusid. candidum. In dichteren gerundeten Häufchen, oft zuſammenfließend, ſchneeweiß. Auf faulen Stämmen. Link J. e. Anmer— 21 Anmerkung. Die beyden hier angeführten Arten zeigten mir, bey wiederholter, ſorg⸗ fältiger Unterſuchung keine Spur eines eigenthümlichen fixen Bodens, oder Trägers, Stroma, der bey Fusarium roseum Link (Berl. Mag. 3. 1. p. 12.) fo deutlich in die Augen ſpringt. Wir möchten daher der Verbindung der zuletzt genannten Gattung mit Fusidium, welche Herr profeſſor Link in der Fortſetzung (Berl. Mag. 7. 1. p. 31.) vornimmt, eben fo wenig beypflichten, als wir uns entſchließen können, das Fusisporium auranliacum, wegen ber zuwei— len fehlenden Fäden, dieſer Gattung einzuverleiben. Das Hinzutreten eines zweyten, unter— ſcheidbaren Theils zu dem einfachen Niederſchlag der Sporidien iſt für die Darſtellung der Metamorphoſe dieſer niederen Vegetabilien von zu großer Wichtigkeit, als daß es bey Er⸗ bauung der Stufen einer natürlichen Methode vernachläßigt werden dürfte. 57. Durch das irdiſche Element wird die urſprüngliche Klarheit der Zelle getrübt, und ihre Abhängigkeit vom Grunde, ihre vegetabilifhe Schwere, erhöht. Doch herrſcht die infuſorielle Form der Blaſe vor, und die mehr pflanzliche Be— ſtimmung wird in der Wiederholung des Selbſtbegränzungsacts durch Ringe ſicht— bar. Der Aggregatzuſtand herrſcht noch, durch Waſſer trennbar; aber die dunklen (ſchwarzen) geringelten Staubpilzkörnchen gähren aus dem Grunde, aus in Zer— ſetzung begriffenen Pflanzentheilen, hervor und häufen ſich Maſſenweiſe an. 38. Zweyte Gattung. Staubſchorf. Stilbospora. Dieſes iſt die Natur der Gattung Stilbospora Pers. Sie ſtellt die freye Puccinia dar. Durch Stil— bospora microsperma P. erinnert fie an Fusidium, nicht der Form, ſondern der Textur und Einfachheit wegen; durch Stilbospora asterosperma Pers. iſt ein Streben zum kryſtalliniſchen Aggregatzuſtande angedeutet. 4) Großkörniger Staubſchorf. Stilbospora macrosperma P. Disp. meth. F. p. 14. T. III. fig. 15. Hüglich austretend, in dichten Maſſen, kohlſchwarz. Die Sporidien wal— zenfͤrmig, geringelt. — Auf Eichenſtämmen im Okt. — Fig. 17. Anmerkung. Die Oberhaut hebt ſich oft, gedrängt durch die Maſſe der Speridien, in der täuſchenden Form der Apothecie einer Sphaeria. Die Sporidien ſind nackte, (freye) homogene Schlauchkörner, (Thecae) der Sphäriengattung. — 2) Sternförmiger Staubſchorf, Stilbospora asterosperma Pers. Syn. F. p. 96. 1. — Als ſchwarzer Rindenanflug austretend; die Sporidien ſternförmig, mit drey oder vier ſtum— pfen Enden. Wohnt im Herbſte auf erftorbenen Hölzern. Fig. 17. b. die Sporidien. 59. Höheres, als ein geregelter Aggregatzuſtand, läßt ſich auf dieſer Stufe nicht erreichen. Jede Richtung iſt aber dem urſorünglich Infuſoriellen, oder Rich— tungs⸗ 22 tungslofen, Zwang; es muß in dem Irdiſchen erſtarren, und feine polare Natur annehmen. Wie das infuſorielle Sonnenſtäubchen, das Infuſorium, im Erſterben grün wird und die Farbe der Vegetation feines Elements, des Waſſers, anzieht: ſo wird die von ihrem Boden gebundene Luftzelle mit der irdiſchen Farbe, dem Schwarzen, getränkt. 40. Dritte Gattung. Staubraſen. Sporidermium Link. Noch war ich nicht ſo glücklich, Links neue Gattung Sporidermium ſelbſt in der Natur zu ſe— hen, aber die genaue Darſtellung am angef. Ort läßt mich nicht zweifeln, daß in ihr eine den Uebergang zur Gattung Podisoma für ihre Stufe vorberei— tende Bildung gefunden ſey. Schwarze, cylindriſche, geringelte Staubpilze ſtehen aufrecht und dicht neben einander gedrängt auf modernden Hölzern, und bilden in dieſem Aggregatzuſtande raſenförmige Häufchen. — Man ſehe Link a. g. O. p- 41. Das eigentliche Podisoma aber unter den freyen Staubpilzen entfaltet ſich erſt in der folgenden Gattung. 41. Vierte Gattung. Kettenſtaub. Seiridium Schwarze, walzenförmige oder länglich eyfoͤrmige, durch dünne durchſichtige Stiele aufſitzende, und durch ähn— liche fadenfoͤrmige Fortſätze verkettete Staubpilze entwickeln ſich unter der Ober— haut in der Rinde, und brechen in feheibenformigen Häufchen aus derſelben her— vor. — Einer meiner jungen Freunde, Herr Höchſtetter aus Rothenburg, ent— deckte dieſen Staubpilz im Monat März auf Zweigen der Hundsroſe. Unter Waſſer dehnt ſich die Maſſe der Sporidien ſchnell und ſtark aus, doch ohne ſich zu zerſtreuen. Dann zeigt ſich ein unregelmäßiger Klumpen von dunklen Sporidien, ähnlich der Stilbospora macrosperma, nur ungeringelt und etwas kleiner. Sie ſcheinen auf einem dichten fadigen Träger zu ruhen, der aus den Stielen gebildet wird. Sucht man endlich die Lage der Sporidien ſanft auszubreiten und läßt wechſelndes Licht einfallen, ſo bemerkt man bald nicht nur die einzelnen klaren und waͤſſerhellen Stiele, womit fie frey dem Boden in der Rinde aufſitzen, ſondern auch die haarförmige, durchſichtige Verdünnung am anderen Ende, womit die Sporidien urſprünglich verkettet waren. Die meiſten ſind durch die Zubereitung ſchon getrennt, und liegen als zweygeſchwänzte Körner da; doch finden ſich noch im⸗ 25 immer mehrere paarweiſe verkettete Sporidien, deren Zwiſchenſtiel gewohnlich ge— krümmt, und fo lange als die Sporidie ſelbſt iſt. — Mehr als zwey verkettete Sporidien konnte ich nicht darſtellen. Da ich aber deutlich die obere eines ſolchen Paares an der Spitze wieder in einen krummen Faden auslaufen ſah: ſo zweifle ich nicht, daß ſich die Verkettung weiter erſtrecken werde. — Drey Sporidien mit ihren Stielen erfüllen die Höhe des Sporidienhäufchens, und vielleicht iſt dieſes die geſetzliche Zahl dec Verknüpfung. — Aus der Verſchlin— gung der Stiele und fadigen Zwiſchenglieder erklärt ſich die ſchnelle Ausdehnung der Maſſe, wenn ſie durch Waſſer aufgefriſcht wird. Der Inhalt der Sporidien ſcheint, wie bey allen Staubpilzen, ungebildet, — ein bloßer Niederſchlag an den Wanden. 4) Der gerandete Kettenſtaub, Seiridium marginatum, bricht in zahlreichen, von der geborftenen Oberhaut eingefaßten, runden, zuweilen zuſammenfließenden flachen Häufchen aus den Aeſten der Hundsroſe hervor. Im durchfallenden Lichte erſcheinen die Sporidien braun. — Fig. 19. Anmerkung. Der Kettenſtaub iſt, als Repräſentant des Schweifbrands, Podisoma, für dieſe Stufe eine Fortbildung des edelſten Stielbrands, der Puccinia mueronata. Der Kno— ten am Stiele, der dort füllungslos, alſo bloße vegetirende Dehnung war, hat hier Inhalt, iſt ſelbſt Sporidie, feine Zuſpitzung wird zum fadenförmigen Stiel. Auch die Spitze der ebe- ren Sporidie läuft in den Faden aus, und wiederholt in freyerer Entwicklung zum dritten— mal den Grundtypus. So iſt die dreyringliche Staubblaſe der Puccinia ſelbſt in den Wachs— thum getreten, und ihre Gränzpuncte fallen in Sporidien und Zwiſchenfäden auseinander. Es iſt gleichdiel, ob man den Kettenſtaub als eine fortwachſende, oder als eine in beſtehende Form zerfallende Puccinie darſtellt. Als Schweifſtaubpilz iſt Seiridium das zuſammengeſetzte Podisoma. Sülbospora iſt die Kubikwurzel, Puccinia die Quadratwurzel des Kettenſtaubs. VI. 24 — VI. Bai s. Erde 42. Wöibrend ſich nun aus dem Urgegenſatze der vegetabiliſchen Auflofung das eine, der Luft und dem Wechſel zugeneigte Element in Form infuſorieller Zellen neu entwickelt, kann der irdiſche, gebildete und in der Schwere ruhende Theil für ſich nur in todter, unorganiſcher Form zum Vorſchein kommen, als Niederſchlag oder Ausdünſtung. Sein Erſcheinen aber und ſeine räumliche Beziehung zu dem in Bildung übergehenden Element wird zum Zeichen der urſprünglichen Verſchmel— zung in demſelben früheren Lebensacte, und gleichſam zum Bilde einer Sehnſucht, die über das Grab hinaus den unzerſtörbaren Knoten ſchürzt, und ſchon im Dies— ſeits durch ein organiſches Reich von Ahndungen und Erinnerungen in ſtehenden Formen die weſenhafte Einheit des Diesfeits und Jenſeits, des Herbſtes und des Frühlings, bezeugt. 43. Wenn alſo auch die hieher gehörigen Bildungen an und auf anderen Ve— getabilien an und für ſich nicht vegetabiliſch genannt werden können: fo müßen fie demungeachtet doch mit in den Kreis der Klaffififation gezogen werden, als in— tegranter Theil der ganzen Formation, durch deſſen Einbildung in ſein Gegentheil, oder vielmehr richtiger, durch deſſen Verknüpfung mit dem infuſoriſchen Element, — als Träger, (Unterordnung) oder als Maſſe (Bewältigung), alle übrige Entwick— lungsſtufen Beziehung, Beſtand und Schluß erhalten. — Um den in dieſem urſprünglichen Gegenſatze durchgreifenden und ſich ausglei- chenden Pol in den Gebilden dieſer Reihe kurz zu bezeichnen, wollen wir uns, ohne vorläufige Abſicht auf Deutung, des Ausdrucks Keimformation bedienen, die zuerſt berührten vegetabiliſch-infuſoriſchen Weſen aber, mit allen denjenigen Pilzen, in denen ſich die hier kaum hervorblickende Richtung zu höheren Bildungen entfal— tet, unter dem gemeinſchaftlichen Namen der Staubformation zufammenfaffen. 44. Als 2) 44. Als Entophyte betrachtet, wäre das Element der Keimformation einer Sugillation gleich zu achten, die durch primitive, mit dem noch nicht erloſchenen Le— ben eines Pflanzentheils beſtehende und aus ihm ſelbſt hervortretende Ausſcheidung des baſiſchen Pflanzenſtofs erwüchſe, und, unter der Oberhaut verſchloſſen, ſich mehr oder weniger ausbreitete. Selbſt noch im Lebensprozeſſe einer höheren Organiſa— tion befangen und von ihm bewältigt, hat das Gebilde Gränzen und Beſtand und trägt eingedrückte Spuren der Organifation, einem Afterkryſtall vergleichbar, nach den Zellen, Lagen, Schichten der Textur des Theils, aus dem es erwächſt. In ſich ſelbſt aber iſt es ungeſchieden, terturlos, oder doch nur ein regellos-zellig— tes Coagulum. 45. Erſte Gattung. Blattſchorf. Xyloma Pers. Dieſe Anſicht weiſt der Gattung Xyloma Pers. ihre Stelle, als erſtes Glied dieſer Scheinorganiſation, an. Ich vergleiche fie dem Brand und der Puccinie unter den Staubpilzen der erſten Reihe, als wäre die Evolution im Hervortreten ins Stocken gerathen, und das belebende Element hatte ſich verflüchtigt, den todten Bodenſatz im Zellgewebe der Blätter zurücklaſſend. Die Farbe gewöhnlich ſchwarz, im Anſetzen bleicher, tiefere Subſtanz weiß. Bald geſellen ſich einzelne Anſätze zwiſchen den Gefäßzel— len des Blatts zuſammen, dann dehnt ſich der Schaden weiter aus und tritt, gleichſam auf dem eigenen Grunde gedeihend, in deutlichen Abſonderungstheilen vervielfältigt hervor. Bey feuchtem Wetter ſpaltet ſich die erſtorbene, der Sugil- lation gleichſam aſſimilirte Oberhaut, und zeigt, wie fie beym Brande die Körner entläßt, hier das entblößte, erſtarrte und verdickte Fleiſch. 1 Weidenblattſchorf. X. salicinum Pers. S. F. 103. 1. — Dick, ſchwarz, glän⸗ zend; innere Subſtanz weiß, feinfornig, — Auf der oberen Seite der Weidenblätter, vor— züglich von Salix Caprea, doch auch von anderen. Im Herbſte. — a) Einzeln wachſend, rund, mit einer Warze im Mittelpunkte. Man ſehe Pers a. a. O. Obs. 2. Fig. 20. — b) In einen ausgedehnten Schorf verſchmelzend, deſſen Mittelraum oft, wie abgerieben, die weiße Subſtanz zeigt. — Das eigentliche Xyloma salicinum der Autoren. — Fig. 20. b. 2) Ahorn-Blattſchorf. X acerinum. Schwarz, flach; die Oberfläche von gekrümm— ten Linien uneben. Auf der obern Fläche der Blätter des Ahorns, (Acer Pseudoplatanım, campestre &c.) 4 a) 26 a) Mehrere getrennte Zellen liegen gefellig auf einem runden Raume. X. punctatum Pers. a. a. O. 4. — Fig. 21. a. b) Die Zellen verfließen in einen Schorf. X. acerinum Pers. ag. g. O. 3. — Fig. 21. b. Rubigo acerina nimmt haufig die untere Fläche ein. X. punctatum ver— hält ſich zu X. acerinum wie Xyl. salicinum a. zu b. — X Ilicinum, eine neue Art, enthält in einem abgerundeten Schorf vier deutliche Zellen mit verdichte— ter Subſtanz. Schon bey den zuſammengeſetzten Caeomurus- Arten, bey den Aecidien, tritt eine Analogie des Xyloma, als Grund der geſellig entwickelten Zellen, ein; aber hier noch gefärbt und weicherer Tertur. Xyloma und Staubſchwämme wachſen häufig geſellig; erſtere brechen gewöhnlich ſpäter, mehr gegen das Lebensende des Pflanzentheils, aus dem fie entſpringen, hervor. Xyloma rubrum Pers. iſt ein eignes Gebilde, deſſen gefärbte Subſtanz in kugliche, geſchloſſene, zerſtreute, dunk— ler glänzende Koͤrnchen, ebenfalls von fleiſchiger Subſtanz ſich ſpaltet, und daher leicht für den jüngeren Zuſtand eines anderen Pilzes von mehr zuſammengeſetzter Natur gehalten werden könnte. 46. Entwickelt ſich die Keimſubſtanz frey, ohne durch organiſchen Grund und Umgebung beſtimmt zu ſeyn: dann erſcheint fie als Anſchlag ausdünſtender Stoffe, von ſchwarzer oder dunkler Farbe, gewöhnlich dünn, aber weit verbreitet. Unter der Vergößerung zeigt fie ein gehacktes, körniges Gefüge, iſt undurchſichtig und loſt ſich nicht im Waſſer. — Faſt überall, wo ſich die Entſtehung von Pilzen auf erſtorbenen Pflanzentheilen, vorzüglich auf Stämmen, einleitet, geht ſie als Vor— bote vorher. Die meiſten Hyſterien und Sphärien, viele Staubpilze, werden ſchon im Nachſommer durch dieſe Tinktur ihres Standorts vorher verkündigt, und man darf nicht glauben, daß es bloß ausſchwitzende Lohe ſey, die durch chemiſche Verbindung ſich, alſo geſchwärzt, anlege. Jeder abgeſtorbene Pflanzentheil, ohne Rückſicht auf chemiſche Miſchung, leidet eine ſolche Veränderung ſeiner Oberfläche, und Pilze verwandter Evolutionsſtufen folgen darauf. Foͤhrenſtrünke z. B. färben ſich im September in weiterem Umfange ſchwarz, wo im October das Hysterium mytilinum ſich anſiedeln will; die ſtarre, ritzige Kruſte, die während des Som— mers ſich allmählig auf dem Hirnſchnitte ſtehen gebliebener Eichſtrünke verdickt, läßt läßt im November, wenn das Wetter feucht genug iſt, parallele Reihen von Hysterium angustatum Pers. aus ſich hervorgehen. Wo eine Stemonitis oder Trichia werden ſoll, entſteht erſt ein ſchwarzer Keimgrund u. ſ. w. Auch an Steinen zeigt ſich dieſer Anſchlag einer primitiven Keimſchichte, und giebt den Grund ab, auf dem ſich höhere Schichten von Flechten anlegen. Aber ſelbſt der ſchwarze Thallus, (nach Acharius zu reden) iſt ſchon entwickelte Keim— ſchichte. Der limitirende Saum mancher Flechtenkruſte hingegen gehört zunachft bieber. So iſt dieſer Anſchlag, ſelbſt eine unpflanzliche Vegetation, doch das überall in der erſten Regung der Vegetation Gegenwärtige, und ein verbindendes Glied höherer und tieferer Gebilde. 47. Eben darum aber, weil der erſte Anſchlag der Keimformation, ſelbſt leb— los, doch nie ohne Beziehung zum Leben ſeyn kann, iſt in ihm der Grund aller richtungsloſen Effloreszenz gefunden, deren Producte man mit Recht einem Kryſtal— liſationsacte vergleichen könnte. Zweyte Gattung. Keimſtaub. Conisporium. Sehr merkwürdig ſcheint mir in dieſer Hinſicht die von Link in Portugall entdeckte, und a. a. O. T. J. fig. 6. abgebildete Gattung Conisporium zu ſeyn. Langliche, nicht ganz gleich— foͤrmige, undurchſichtige, olibengrüne, zuſammengehäufte Korner find von Außen mit einem ſtaubartigen Anfluge beſtreut. Link fand dieſes Gebild auf Planken von Pinus maritima. Auch bey uns häuft ſich bey altem, dem Wetter ausgeſetzten Tannenholze ein ähnliches Aggregat von körnigen, beſtäubten Theilen, aber von ſchwarzer Farbe an, das ich fuͤr ein Erzeugniß derſelben Entwicklungsſtufe halte. 4) Dlivengrüner Keimſtaub. Conisporium olivaceum Link. Mag. d. Berl. Ge- ſellſch. III. 1. p. 8. 6. In länglichen oder runden gedrängten Häufchen angeſammelt, oliven— grün. Fig. 22. Anmerkung. Dieſem analog zeigt ſich auf dem erſtorbenen Thallus mancher Flechten, vorzüglich der Capitularien (Flörke), ein gefärbter Anflug in runden Häufchen, kaum 4 Linie im Durchmeſſer. Roſenroth, die Körner eyförmig oder koniſch, beſtäubt, locker zuſammenhängend. — Nur wenige Körner bilden ein Häufchen. Ihre Form ganz wie in der Abbildung des G. oli- 4 * vaceum 28 vaceum. Erwägt man die Färbeſtoffe der Flechten: fo erklärt fih die Läuterung des Bodens zur Farbe, wenn er ſich durch ihr Dazwiſchentreten ins Leben regt. — Tubercularia rosea Pers. bezeichnet gleichfalls ein ſolches Moment. 48. Was wir als Krhſtalliſationsmoment der Keimſchichte mit Hinneigung zur Entwicklung von Pilzen im Conisporium angedeutet ſehen, wird im Reiche der Flechten Bildungsgeſetz. Wo die höchſte organiſche Effloreszenz der Keimformation zum Wachsthum geſteigert worden iſt, ſehen wir die volle Ber deutung dieſer Körner in dem Keimpulver (Propagula Ach.) . Dort find dieſe Korner lebendige, wurzelnde Kotyledonen geworden, wie fie hier, im Conispo- rium, nur einer verwitterten, ihr todtes Eingeweide zu Tage kehrenden Stilbo— - spora verglichen werden können. VII. VII. Höheres Moment der elementariſchen Bildung. N . 5 49. In Conisporium regt ſich der mütterliche Schoos der Erde, ſelbſt noch we— ſenlos, aber durch den vegetativen Character der herbſtlichen Luft vorbereitet, in der Vereinigung mit dem anderen Princip zum Leben zurückzukehren. 50. Die Gebilde, in denen ſich eine Einheit des infuſoriſchen und baſiſchen Elements ausdrückt, werden, da ſie ihren Boden in ſich aufgenommen haben, ſich ſelbſt tragen, — alſo durch Beſtand und Lebensverlauf eine höhere Stufe bes zeichnen. i 51. Weiter aber, als jedes Element für ſich gediehen war, kann jezt auch ihre Verbindung noch nicht reichen. Jedes wird ſeinen Character behaupten. Das Irdiſche wird Baſe, (Träger) bleiben, und von ihm getragen wird das Infuſorielle, (Luftweſen), nach der Oberfläche ſtreben, oder ſich darauf anlegen. Nirgends ein inneres Band. Das Geſetz der Adhafion tritt in organiſcher Form auf. — 52. In der Vereinigung wird der Staubpilz zur Sporidie, die Keimſchichte zum Lager (Boden) Stroma. Anmerkung. Kaum dürfte es nöthig ſeyn, noch ausdrücklich zu erinnern, daß, wenn ich hier von Verbindung zweyer Elemente der Vegetation rede, dieſes nicht in zeitlicher und ſucceſſiver Bedeutung, ſondern nur in typiſcher Hinſicht zu nehmen ſey. Meine wahre Mei— nung nemlich iſt ſtets, daß jede Organiſation, an und fur ſich betrachtet, gleich urſprünglich und unendlich, auf einen Schlag, wie Minerva aus Jupiters Haupt, ſo aus dem Schooße der Natur geboren wurde, in ungetrübter und gediegener Einheit. Anders aber iſt es, wenn wir das Verhältniß eines beſtimmten Organismus zu ſeiner Stufe im Ganzen der Natur erwägen, und was in ihm, als Organ, in lebendiger Einheit verknüpft iſt, zerſtreut ein ſelbſtſtändiges, aber minder vollkomnes Leben führen ſehen. Dann müſſen wir ſagen, die— ſer Leib ſey die Einheit oder Verſchmelzung verſchiedener Leiber und ein gemeinſchaftliches Auf— leben 50 kben, eine Auferſtehung jener aus dem Tode des tiefern Daſeyns. Darum iſt auch daſſelbe auf jeder Stufe nur noch dem Sinn und der Bedeutung nach daſſelbe, der Art ſeiner Exiſtenz nach aber ein Anderes. 55. Verſuchen wir nun, die Organismen, die aus der erſten Vereinigung der Keim- und Staubformation erwachſen, nach ihren Beziehungen zu einander zu ordnen. 54. Die Elemente der Bildung dieſer Pilzformation find Sporidie und Lager. Beyde durch- und ineinander gegenſeitig geſtaltet; doch ſo, daß der Bo— den, als Träger, den unteren, — die Sporidie, frey, unumhüllt, und durch Waſſer zerſtreubar, den oberen Theil einnimmt, als hätte ſie ſich nur darauf niedergeſchlagen. — Wo die Sporidie ſich in den Träger ganz verſenkt, oder wo eine äußere Bedeckung fie verbirgt, da iſt ein neues Land. Eine frey ver— dichtete und adhärirende nackte Schichte von Sporidien auf einem verſchieden geſtalteten Träger von dichterer, noch unförmlich ges webter Maſſe, iſt der Character der Staubkugelpilze, Sphaeromyci. — 55. Die mir bekannten Gattungen deuten eine dreyfache Beſtimmung deſſel— ben Entwicklungs-Grunds an. 1 Staubkugelpilze, in denen die active Richtung der Sporidie, als Staub— pilz, vorherrſcht. Die Sporidie bleibt licht und ungetruͤbt, und der Träger läutert ſich gleich— ſam an ihrem Luftleben herauf in Licht und Farbe. Die Sporidie bleibt gewöhn— lich ungeringelt, und wiederhohlt durch Dehnung die Formen der infuſoriellen Staubpilze. Der Träger, von feſterer Subſtanz, nimmt ein zartes, grummig zel— liges Gefüge an. Die Sporidien trennen ſich im Waſſer leicht und ſchnell, oft heftig, von ih— rem Träger. 8 Erſte Gattung. Kugelſtaub. Aegerita. Runde Sporidien, auf einem runden oder halbkugelichen, ſitzenden Träger. — Weiße Farbe, doch matter im Träger. — Eine freye, dem Caeomurus ähnliche Staubſporidie auf einer edleren Keimſchichte. 1) 4) Weißer Kugelſtaub. Aeg. candida Pers. S. F. 68%. 1. Fig. 24. Hoffmann D. Fl. 2. tab. IX. f. 1. (der Träger.) — Fig. 24. Anmerkung. Es wäre möglich, daß auch noch runde freye Staubpilze, gleich den Fuſidien, entdeckt werden dürften, welche ſich in dieſe veredelte Bildung gleichſam fortſetzten. Die Entophyten reihen ſich nie direct, ſondern nur indirect, an die freyen Pilze an, und ihre Metamorphofe zum Staubkugelſchwamm wird unten näher berührt werden. Daß ich übrigens die Gattung Aegerita hier anreihe, gründet ſich auf eine wiederholte und genaue Beobachtung der Aeg. candida Pers. in ihren verſchiedenen Zuſtänden, die mich belehrten, daß der als Aeg. candida charafterifirte Pilz nur der übergebliebene Träger eines nicht ſelten mit Fusidium candidum geſellig wachſenden Staubkugelſchwamms ſey, deſſen ſchnell ſich löſende Sporidien ſchon abgeſpühlt find. Zweyte Gattung. Kugelrinde, Dermosporium, Runde, anſehnlich große Sporidien bekleiden, dicht aneinander ſchließend, als Rinde, einen kugelförmigen Träger von feſter ungeformter Subſtanz. 1) Gelbliche Kugelrinde Dermosp. flavicans Link. Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. 32. tab. 1. f. 4. a. u. b. — Gelblich, geſellig wachſend, als kleine Körnchen auf der Rinde erſtorbener Höl— zer, die an der Erde liegen. Fig. 25. Herr Prof. Link vergleicht dieſe, von ihm in den gebirgigen Gegenden Schleſiens ent— deckte Art a. a. O. zweifelhaft mit Aegerita pallida Pers.; ich ſah ſie noch nicht in Natur, und bin daher auch über ihre Stelle noch ungewiß. Doch ſcheint ſie mir der lichteren Farbe wegen, eher zu dieſer als zu der folgenden Reihe zu gehören, und auf eine Bindung der frey gewordenen Sporidie durch den Träger hinzudeuten, ſo daß ſie, in gewiſſer Hinſicht, der Form nach dieſſeits, nach ihrer innern Beziehung aber jenſeits der nun folgenden Gattung Fusarium zu ſtehen käme. — Dritte Gattung. Kugelſpindel. Fusarium Link. Spindelförmige, un— geringelte, ſchnell ſich zerſtreuende Sporidien auf einem runden, faſt kuglichen, ſitzenden Träger; höhere Färbung. Die Fuſidie in der Vereinigung mit der Keim— ſchichte. — Wohnort, wie der vorhergehenden Gattung, auf abgeſtorbenen Pflan— zentheilen. Nicht hervorbrechend, ſondern aufſitzend. — 1) Gelbrothe Kugelſpindel. Fusar. lateritium mihi. In unregelmäßigen, zuſammen— fließenden Häufchen austretend; die Sporidien lang, gekrümmt, in unermeßlicher Menge auf— gehäuft, ziegelroeth; der Träger ſehr blaß, flockig. Wohnt auf erſtorbenen Zweigen und Stäm— men, aus deren Rinde fie hervorbricht. Im März. Fig. 26. An mer— 52 Anmerkung. Die Arten der Gattung Atractium mit Fugelförmigem ſitzendem Träger, z. B. Atr. pulvinatum u. ciliatum Link. Berl. Mag. 7. 1. P. 32. rechne ich zu Fusarium. 56. B. Staubkugelpilze, in denen die relativ paſſive Richtung des Trägers, als Keimſchichte, vorwaltet. Die Sporidie trübt ſich mehr, und nähert ſich der Natur des Trägers in dunkler ſchwarzer Färbung. Die Sporidie neigt ſich zu ringförmigen Abtheilungen, und dehnt ſich dann mehr in die Länge, indem ſie zugleich eine ſenkrechte Richtung annimmt, und dem Träger feſter inhärirt, ja zum Theil in ihn eingefügt erſcheint. Der Träger iſt von roherer, mehr grummiger Textur. Der Staubkugelpilz bricht gewöhnlich durch die äußeren Bedeckungen erſtorbener Pflanzentheile hervor. Erſte Gattung. Rußkugel. Melanconium Link. Faſt runde, frey ges häufte, einfache Sporidien, auf einem flachen, ſitzenden Träger. — Die emporge— tragene Stilbospora. Anmerkung. Die Sporidien find noch ziemlich klar, klein und leicht zerſtreubar. Stil— bospora microsperma Pers. ſcheint hier Grundtypus; doch dehnen ſich die Körner mehr in die Länge. 4) Zweyfarbige Rußkugel. Melanconium bicolor. Der Träger unter der Oberhaut liegend, flach, rundlich, dicht, weiß; die Sporidien ausſtrömend, im Umfange der berſtenden Oberhaut ſich anlegend, ſchwarz, eyförmig. Auf erſtorbenen Zweigen der Eiche. Schon im Nachſommer und Frühherbſte. — Fig. 27. Der Träger iſt oft unregelmäßig und ſpaltet ſich in mehrere Schichten. Zweyte Gattung. Körnerkugel, Epicoccum. Rundliche einfache Spori— ridien, zerſtreut und einzeln auf einem kugelfoͤrmigen dichten Träger feſt aufs fißen®. Anmerkung. Die Sporidien ſind, gegen die ber vorigen Gattung, von beträchtlicher Größe, und dadurch, noch mehr aber durch das fixe Anheften derſelben auf den Träger, und - durch die Art ihrer Anſammlung auf demſelben, unterſcheidet ſich dieſe Gattung leicht und ſcharf von der vorhergehenden. Die Sporidien ſitzen in Zwiſchenräumen, entweder einzeln, oder zwey bis drey aneinander gereiht, auf der Oberfläche des Trägers, und bilden ſo ein ju— gendliches Exosporium vor, deſſen Sporidien noch frey im eignen Lebensprozeſſe ſich abrunden, wäh⸗ mr — — 922 während der Träger ſchon ſeine Macht in einer gewiſſen Anziehung gegen ſie übt. Es ſcheint hier daſſelbe Verhällniß vorzuwalten, welches wir oben zwiſchen der Gattung Dermosporium und dem ihr zunächſt liegenden Fusarium, wahrnahmen. Die Körnerkugel nemlich zeigt, ge— gen den Träger hin, Bindung, und ſteht in ſo fern jenſeits der nun folgenden Gattung Di— dymosporium ; dieſe aber, ins Leben der Sporidie gerichtet, entfaltet ihr infuſorielles Prinzip zu einer äußeren Entzweyung, und hebt ſich fo, für die Anſchauung, über die Körnerkugel em— por, obgleich ihr eignes Leben, dem fremden Boden unterthan, im Widerſtreite beharrt und mit einem ſchnellen Zerſtreuen der Sporidien im Waſſer endet. 1) Schwarze Körnerkugel, Epicoccum nigrum Link. Berl. Mag. 7. 1. p. 32. Die klei— nen, kugelförmigen, ſchwarzen Träger ſitzen gehäuft auf einem unregelmäßigen ſchwarzen An— flug. Die einzige bekannte Art, von Link an dürren Pflanzenſtengeln entdeckt. — Fig, 28, Dritte Gattung. Zwillingskugel. Didymosporium mihi. Zwillings— ſporidien (eineingliche, abgeſtumpfte) auf einem flachgewolbten ſitzenden Träger. Sie erinnern an die übrigen Stilboſporen. 1) Abgeplattete Zwillingskugel. Didymosp. complanatum, Kreisförmig, flach, aus der Rinde hervorbrechend und von dieſer eingefaßt, ſchwarz; die Sporidien klar, der Trä— ger groß, gewölbt, dichtkörniger Tertur. — Mein Bruder fand dieſen Pilz bey Baſel im Merz 1913. auf dem erſtorbenen Reis eines Strauchs, das zu ſehr gelitten hat, als daß man die n deſſelben beſtimmen könnte. — Fig. 29. Vierte Gattung. Borſtenkugel. Exosporium Link Obss. I. Conoplea L. Obss. II. Berl. Mag. 7. 1. P. 32. — Conocplea Pers. Walzenförmige, ge— ringelte, getrübte Sporidien ſitzen aufrecht auf einem kuglichen Träger, dem fie mit ihrem unteren Ende eingefügt find. Löſen ſich ſchwer. Das Sporidermium auf einem Träger von Keimſchichte. 4) Borftenfugel der Linde. Exosporium Tiliae Link a. a, O. p. 10. Schwarz, der Träger faſt kuglig, von walzenförmigen, abgeſtumpften, feſt einfigenden Sporidien bor— ſtig. — Auf Lindenzweigen häufig. Im Herbſte. Fig. 30, Bey E. hispidulum, (Conopl. hispidula Pers.) werden die ſtraffen Sporidien faſt borſten— förmig. — Auf Grasarten. Bey Exosp. clavuligerum Link Berl. Mag. 7. 1. p. 33. auf weitverwitterten Eichenäſt⸗ chen, miſchen ſich keulenformige geſtielte Sporidien unter die ſtumpf-fadenfoͤrmigen. — So iſt der Uebergang zur folgenden Gattung vermittelt. 5 Fuͤnf⸗ 1 + Fünfte Gattung. Keulenkugel, Coryneum. Spindelformige, am oberen, ſtumpfen Ende etwas gekrümmte Sporidien ſitzen mit einem helleren, am Grunde verdickten Stiele gedrängt auf einem flachen, dichten, fait ſcheibenfoͤrmigen Träger, von feinförnigem Gefüge. — Wohnt auf Eichenäſten, aus denen es im Frühlinge, (Ich fand die hier zum Grund gelegte Art am 24. Febr. 1812.) von der in dreh oder vier ſtumpfe Lappen zerſchlitzten Oberhaut zum Theil noch bedeckt, ſpar— ſam hervorbricht. Farbe ſchwarz. 1) Gebuckelte Keulenkugel, Coryneum umbonatum. Schwarz, in runden oder läng— lichrunden, in der Mitte gewöhnlich warzig erhobenen, fein granulirten Scheiben hervor— brechend. Fig. 31. Anmerkung. Oberflächlich durch die Lupe angeſehen, glaubt man eine gleiche fein— körnige oder ſchwarzbeſtäubte Oberfläche des Aggregats vor ſich zu haben; denn nur die Spitzen der Sporidien ragen etwas bräunlich ſchimmernd hervor, unterwärts aber ſtehen ſie dicht, gleichſam in eine Maſſe gedrängt, und trennen ſich im Waſſer nicht. Die wenig getrübten Stiele, von der Länge der halben Sporidie, ſtellen bis zum Träger ein gerade und ſenkrecht geſtreiftes Gefüge dar, unter dem ſich die dünne, etwa z der ganzen Höhe des Gewächſes er— füllende, dichte Träger-Maſſe, ſcharf abgegränzt hinzieht, und die kolbigen Enden der Stiele in ſich aufnimmt. Durch einen gelinden Druck auf eine behutſam abgenommene, ſenkrechte Schichte, unter Waſſer, ſtellt ſich dieſes ſehr deutlich dar; doch zerſtreuen ſich van die ein- zelnen Sporidien leicht. Die keulenfoͤrmigen Sporidien haben faft die Geſtalt derer, die ſich bey Exosporium clavuligerum einmiſchen; doch ſind ſie gedehnter, oberwärts mehr verdünnt, allezeit etwas gekrümmt, und mit deutlichen Ringen, gewöhnlich fünf bis ſechs, bezeichnet. — Coryneum iſt gleich einem Seiridium mit dem Boden, der den freyen Wuchs der Sporidie zur eignen Wiederholung im erſten Hemmungspunkte abreißt, den Trieb in die Wurzel zurücklenkend; einer Puccinia mit eigenem Boden; — einem verdoppelten Dicaeoma. — Diceoma verhält ſich zu Puccinia, wie Exosporium zu Coryneum; Exosporium nemlich wächſt zu Coryneum, wie ſich Puccinia aus Dicaeoma hervorthut. Dieſes giebt folgende Stufen. (Dicaeoma &: Puccinia g Y: Seiridium =X?; (Exosporium /: Coryneum,) 57. C. Staubkugelpilze von mehr entwickelter Totalform. In ihnen ſcheint ſich das Weſen der Staubſchichte ſelbſt nach vegetabiliſchen Wachs— thumsgeſetzen zu erheben. Der Träger iſt mehr oder weniger ſtielartig, von fas— rigem oder geſtrecktflockigem Gefüge. Wo ſich oberwarts fein Wachsthum begränzt, dehnt ſich die Maſſe, und ſtrebt nach der eignen Geſtalt, — eine Keimkugel auf einem 35 einem Stiele von gleicher Subſtanz. Aber ſie rundet ſich nicht; denn das Haupt bricht am Scheitel in Sporidien aus, und die Kugel zerfällt in eine untere, irdi— diſche, und in eine obere, luftige Schicht. — 58. So folgen ſich die Gattungen. a) Staubkugelpilze der Staubformation. *) Erſte Gattung. Kopfkugel, Tubercularia. Der Träger kurz, oft un— deutlich geſtielt, nach oben erweitert, flach-napfförmig, nie kuglig. Die Spori— dien ſehr klein, mit dem Träger durch eine Art von ſchleimiger Zwiſchenſubſtanz verfließend, langſam fi) erpandirend. Hohe aber nachdunkelnde Farbe. Die Aege— rita, von ihrem Träger bewältigt, und mit ihm höher entfaltet. 4) Körnige Kopfkugel, Tubercularia granulata Pers. S. F. 113. 3. — Nunblid fait aufſitzend; die gewölbte Oberfläche höckrig uneben, bräunlich; die ſehr kleinen Sporidien in die flockige Rinde verwebt. F. 32. Auf einem Stückchen Rinde der Gleditschia triacantha, wo dieſer Pilz geſellig mit Tuberc, confluens Pers. erſchien. Anmerkung. Die äußere Schichte trennt ſich hier deutlich von der innern, faſt dich— ten Lage? die den Kopf des kurzen, durch die zurückgeſchlagenen Ränder deſſelben verſteckten, helleren ‚Mein in die Länge geſtreiften Stiels bildet. — \ 2) Sammtſtielige Kopfkugel, Tubercularia velutipes. Kurz- geftielt, das Koͤpf— chen rundlich, zinnoberroth, eben; der Stiel dick, am Grunde in einen flockigen Fuß ver— breitet, ſchwarz, grau- oder weißflockig. Wohnort auf erſtorbenen Zweigen von Rhus typhinum im Herbſte. — Sporenſchichte nackt, aufliegend. Fig. 33. Anmerkung. Wegen des unter der Oberhaut verſteckten Stiels ſcheint das Köpfchen auf dem Zweig zu ſitzen. Beym Urſprung des Pilzes bildet ſich zuerſt ein Kreis weißer Flocken mit ſchwärzlichem körnigem Mittelraume unter der Oberhaut; die Flocken überziehen im Wachsthum die ſchwärzliche, ſich ſanft wolbende Scheibe; dann tritt aus dem Centrum der— ſelben ein röthliches Korn, hebt und entwickelt ſich, indem es am Lichte erſcheint, zu dem ſchön gefärbten Köpfchen. — Auch der Stiel ſteigt, wiewohl ſeltner, kegelförmig mit herauf, legt die Flocken ab, und erſcheint dann in feiner Schwärze, noch immer mit etwas wolliger Oberfläche. — Die Sporidienlage iſt hier frey, nimmt die ganze obere Hälfte des Kopfs ein, und zerſtreut ſich ſchnel in Waſſer. 5 ** Der ) Vielleicht dürfte die Gattung Dermosporium, der wir oben unter den expanſiven Staubkugelpilzen ihre Stelle anwieſen, bey naͤherer een der Textur ihres Traͤgers unter dieſe Reibe vorgeruͤckt werden konnen. Der flockige Fuß, der hier noch am Grunde zurück bleibt, erhebt ſich in der T. ciliata Ditmar. (Sturms Deutſchl. Flora III. I. 14.) zu aufftrebenden Wimpern, die den Rand des Kopfs einfaſſen. Zwepte Gattung. Kopfſpindel. Atractium Link. Der Träger hoch und deutlich geſtielt, in einen Kopf ausgedehnt, deſſen obere Schichte ſich in ungerin— gelte, klare, verlängerte, fpindelförmige Sporidien leicht und ſchnell zerſtreut. Hohe Färbung. N g 41) Vergängliche Kopfſpindel. Atraclium Stilbaster Link. Mag. d. Berl. Ge: ſellſch. 1. c. p. 10. tab. 1. f. 11. — Gelblich, glatt, hinfällig. An Stämmen gefällter Bu— chen von Hrn. Ditmar entdeckt. Fig. 34. Anmerkung. Die Tubercularia bricht gewöhnlich hervor. — Tubercularia rosea iſt ein Staubklümpchen von Tuberkulariaſubſtanz. — Atractium ſitzt auf. 59. b) Staubkugelpilze der Keimformation. Ich kenne nur eine Gattung. Dritte Gattung. Keimkelch. Calicium Link. Die Keimſchichte efflo— reszirt mehr oder weniger zu einem Boden (Hypostroma); der Träger ſteigt ſtraffer und fasriger auf und erweitert ſich oben rund oder flach-becherförmig, gewohnlich mit deutlicher Abſonderung des Randes der eignen Subſtanz. — Kleine, runde, dunkle Sporidien haufen ſich auf dem Scheitel mit mehr oder weniger deut— licher Wölbung, durch eine flockige, zellige, rohe Maſſe gebunden und ſich nicht zerſtreuend, wohl aber im langſameren Wachsthume den Discus oder die Scheibe, aufblähend. Dunkle, meiſt ſchwarze Farbe, in einigen, mit unkentlichem Boden verſehenen Arten bleichend. 1) Brauner Keimkelch, Calic, trachelinum Ach. Eine graue Keimſchichte. Der Becher faſt linſenfͤrmig kegelförmig, in den Stiel hinablaufend, unten grau beſtäubt; die gewölbte Fornige Scheibe braun; Stiel walzenförmig, braun; oft grau angelaufen. Wächſt auf Baumrinden. Cal. trachelinum 8. querneum Ach, J. c. Fig. 35. Anmerkung. Die Figur ſtellt das ſo häufige Vorkommen dieſer Art mit einem An— fluge des Lich. flavus. Ach. Prod. (Byssus candelaris Lin. vor. — Ptg. 35. B. iſt Cal. pa- roicum Ach., mit länglichen Sporidien, ſtark vergrößert. 2) Bleicher Keimkelch. Calicium pallidum, Fl. der Wett. 5. 2. 1610, Hoffn, Veg. Cr. I. T. IV. Tig. 1. Cal. cantharellum g. peronellum Ach, lichenogr, univ. — Ohne Keim: ſchich⸗ 57 ſchichte; der Becher faſt linſenförmig, ſchwach gerandet, ſammt dem kurzen Stiele weiß oder gelblich. Die Scheibe weißbeſtaubt, zuletzt nackt und röthlich. — An den Stämmen alter Obſtbäuue, auf der Rinde. — Fig. 36. Anmerkung. Hier iſt die Scheidewand der Flechten- und Pilzformation. Das mes nigergeſtielte Calicium iſt der Lecidea verwandt. Der Boden ſteigt oft körnig am Stiele des Trägers hinauf und beſtäubt ihn. Vierte Gattung. Weichkugel. Gymnosporangium Link. Als Epiphyte iſt zu betrachten die Gattung Gymnosporangium Link. (Tremella juniperina Lin) Eine erweichte, ſchleimig-knorpliche, gefärbte Keimſchicht, welche ſich zuerſt unter der Oberhaut der Aeſte des Wachholders anſetzt, dann hervorbricht, und in häutige Maſſen verbreitet, trägt freye, geſtielte, klare, durch einen Ring abgetheilte Sporidien. Sie entſpringt aber ſchon auf abgeſtorbenen oder doch ſchon faſt erſtor— ſtorbenen Theilen und drückt fo ein tieferes Zerfallen der Lebenselemente in ihrer Baſis, alſo eine vielſeitigere Entwicklung aus, als das ihr verwandte, ebenfalls auf einer Art der Gattung Juniperus ſich bildende Podisoma. 1) Weichkugel des Wachholders Gymnosp. juniperinum. Villers Fl. Delph. III. p. 1007. t. 56. — Fig. 23. 60. Werfen wir einen Blick auf das hier umſchriebene Gebiet zuruͤck: ſo zeigt ſich uns, als charateriſtiſches Merkmal: a) geſonderte Entwicklung der infuſoriellen und plaſtiſchen Elemente, als Staub— pilz und Keimpilz, in Niederſchlag und Extract. b) Durchgreifende Sonderung beyder Elemente durch alle Entwicklungsſtufen, mit der Richtung des Infuſoriſchen nach Oben, des Baſiſchen nach Unten. e) Vorherrſchende Activität des Waſſers, in tropfbarer Geſtalt, oder in hygro— metiſcher Qualität, auf eben erſt erſtorbene, oder doch noch nicht entmiſchte Pflanzentheile. Ich betrachte alſo dieſe erſte Formation als das Primitive der Pilz - und Schwammoegetation, ſtehend unter der Herrſchaft des Waſſers; in der Idee einer reproductiven Vegetation aber, als das Reich des freyen Blumenſtaubs, Pol— len, — nach folgendem Schema: Waſ⸗ Waſſer Blumenſtaubpllze. l a. 7 b. Staubformation R Keimformation Coniomyce : Goniomyce a. 5 a. Entophyti. SE Entophyti. + Caeomurus. Puccinia. = : Xyloma, (Sclerotium.) 2 : Podisoma : ß. : 8. liberi g liberi -+, Fusidium. Stilbospora. ; Stratum proliferum. Stroma aborti- 4 — 2 vum Sporidermium . Seiridium ; Conisporium. e. Staubkugelfchwämme a. g. erpanfive (evolutivi) fire (concreti, fixi ) Aegerita Melanconium Dermosporium. € Epicoccum Fusarium Didymosporium. Exosporium Coryneum 7. entwickelte (evoluti.) Tubercularia Calicium. Atractium, Tafel 39 TITTEN I ET —— — — ——— — — — VIII. Fadenpilze, Luftalgen. 61. Durch die Berührung der infuſoriſchen und baſiſchen Subſtanz wird für jene ein Boden und für dieſe der Trieb zur Entfaltung gegeben. So ſproßt gleichſam auf dem Boden der erſten Formation, als einem früheren Niederſchlage der Urbil— dung, ein neues Geſchlecht in doppelter, divergirender Richtung. 62. Die infuſoriſche Zelle, oder der freye Pflanzenſtaub, wird, indem ſie ſich mit dem Baſiſchen vermählt, durch daſſelbe gebunden. Dieſe Bindung erſcheint, da das Evolutide feine Natur nicht aufgeben kann, als Polariſirung in der Rich— tung des baſiſchen Prinzips oder als ſtetige Gravitation gegen die Erde. Die Spo— ridie haftet am Grunde, und richtet ſich mit dem entgegengeſetzten Pole nach ihrem Element. So an zwey Entgegengeſetzte gebunden, tritt fie unter das Geſetz des Wachsthums, indem jeder der ſich ſuchenden Pole in ihr ſein eignes Gegen— theil bedingt. — Die Sporidie, an und für ſich betrachtet, iſt eine einfache infu— ſorielle Blaſe. Dieſe Blaſe dehnt ſich zwiſchen zwey Polen zur Röhre, und drückt, da ſie zwiſchen Entgegengeſetzten ihre Selbſtheit behauptet, ſo lange dieſe im Con— flicte beharrt, ihre Einheit durch Wiederholungen ihrer ſelbſt in ſich, durch Glieder, aus. Was ſich aber nicht behauptet, zerfällt ſogleich in die infuſorielle Zelle, die ich zum Unterſchied von den Sporidien der vorigen Formation, Sporen nenne. Das Bild des infuſoriſchen Elements, in ſeinem pflanzlichen Wachsthume, iſt das einer klaren gegliederten Röhre, oder eines Fadens, der an feinem Ende, da wo die durch ihn hindurch ziehende vegetative Spannung erliſcht, in Glieder, (kürzere oder längere) zerfallt. — Der Faden wird aſtig ſeyn, wenn ſich, bey vie— ler inneren Kraft, die Pole des Wachsthums vervielfältigen, noch ehe die beziehende vegetative Schwere erloſchen iſt, wodurch dann der abweichende Punkt wieder als infuſorielle Blaſe, als Spore, abfallen würde. 65. Es 40 9 —— 65. Es iſt ein Geſetz der Vegetation, daß jede fpatere Entwicklungsſtufe die frühere nicht direct in ſich aufnimmt, alſo durch ihr Eintreten vernichtet, ſondern vielmehr, jene zurücklaſſend, ſich über ſie erhebt und alle früheren gleichzeitig unter ſich verſammelt. So kann auch die Sporidie nicht über ihr eignes Element hinaus vegetiren, ohne ſelbſt wieder urſprüͤnglich auf Sporen zu ruhen. Nicht alle infuſo— riſchen Keime entwickeln ſich in Fäden. Viele entwickeln ſich auf vielerley Stufen als Spore des infuſoriſchen Fadens. Dieſe letzteren haben in Bezug auf den Fa— den infuſoriellen Character; die aber, welche aus feiner Entwicklung ſelbſt hervor— gehen, haben in gleicher Hinſicht für ihn den Charakter der Sporidie. Da es aber ſchwer iſt, in der Erfahrung ſtets die in ihrem Urſprunge verſchiedene Qualität der Sporen aufzuzeigen: ſo will ich für alle denſelben Namen wählen, und nur bey der Anordnung der Gattungen auf die Natur der in ihnen hervortretenden Sporen hinweiſen. 64. Die vegetirende Röhre in der productiven Einheit mit der infuſoriſchen Blaſe iſt eine Faden-Alge, und die gegliederte insbeſondere, eine Fadenalge der Oszillatoriſchen oder evolutiven Reihe. (Man ſehe meine oben angeführte Schrift: „Die Algen des ſüßen Waſſers“ c.) Der Staubpilz in feiner pflanzlichen Entwicklung läßt ſich alſo bezeichnen als eine Luftconferde, nach dem Elemente, in dem er ſich entfaltet und deſſen Na— tur er an ſich trägt. Anmerkung. Es wird nicht unintereſſant ſeyn, ſich hier die Analogie mit den Algen des ſüßen Waſſers zu vergegenwärtigen. Wie die Oszillatorie ſich nicht über ihr Element, den Schleim, hinauserſtreckt, ohne ihn überall unmittelbar um ſich her zu produziren, ſo daß ſie in ihm und aus ihm ſich entwickelt: eben fo ſammelt ſich um die Luftfadenalge eine Maſſe von primitiven Körnern, die ihr eben fo geheimnißvoll durch eine Art von vegetativer Schwere adhärirt, und aus der fir ſich zu einer höheren Entwicklung hervorbildet. 65. Die zur Luftalge erhobene Sporidie heißt Fadenpilz oder Schimmel, Mucedo. 66. Der Grundtypus des Schimmels iſt ein Algenfaden, welcher zugleich Staubpilz iſt, oder der infuſoriſche Staubpilz, der ſich zum Faden aufrollt. Gattung Staubringel, Helicomyces Link. — Ein ſolche Form ſtellt uns die Gattung Helicomyces Link dar. — Kurze, ſehr zarte, klare, aufrechte, in 4 2. 41 in ſich gewundene unbeſtaͤubte Faden. Standort auf gefällten Baumſtämmen. Farbe: Noſenroth, in graugrün berbleichend. — Der Helicomyces iſt noch kaum Schimmel. Er ſchwankt an der Granze zweher derſchiedenen Bildungsreihen, der Algen und Pilze. Er iſt eben ſo gut darzuſtellen als eine in ſich zurückkehrende Os— zillatorie, wie als eine ſich aufwindende Staubpilzblaſe. Eine der ſchönſten Ent— deckungen, die wir Links Scharfſinn verdanken! Sieht man kleinere Fäden von etwa 1 Windungen unter ſchwacher Vergrößerung: ſo glaubt man, eine klare Sporidie, die an einem Ende klaffe, vor ſich zu haben. Die Graͤnze iſt ſelbſt Faden gewor— den, und fo muß aller Anfang der Bildung erſcheinen, daß das Begränzte nur fortſchreitet, indem es das alte Band loͤſt, und was es früher war, ins Ganze zurück giebt. Bey weiterer Entrollung anden die Glieder immer Ash und die letzten ſtoßen i ch ab. 1) Roſenrother Staubringel, Helicomyees roseus Link. Berl. Mag. 1. 3. S. 21. Tab. 1. Fig. 35. — Als dünner roſenrether Ueberzug auf erftorbenen Hölzern. Die Fäden kaum mit bloßem Auge zu erkennen. Im Alter geht die Röthe in Grau über. — Fig. 37. Die Fäden Berg. B. l Anmerkung 1. Herr prof. Link möchte in der Fortſetzung feiner Observationes in ordines plant. naturales, (Berl. Mag. 7. 1. S. 40.) Helycomyees lieber den Algen zuzählen. Aber die äußerſten Gebilde aller Reiche berühren ſich elementariſch, und nur die Inclination des Lebensverlaufs deutet eine nähere Beziehung zu einer oder der andern Ordnung erganiſcher Weſen an. Anmerkung 2. Die Spiralform iſt Wachsthums-Geſetz der Vegetation, — innerlich, im Schraubengefäße, äußerlich im Keimungsprozeſſe, der in der Farre feine Vollendung erreicht?). 67. Die Verſchiedenheit des ſich entwickelnden (herbſtlichen) Elements und des Mediums ſeiner Evolution, (der Luft) bedingen die große Verſchiedenheit, die wir in dem Lebensptozeſſe der Fadenpllze und Fadenalgen entſprechender Stufen wahrnehmen. Wenn hier, unter den Fadenalgen, in dem feuchten Elemente, die Richtung gegen das Licht durchgreifend wird, und bey der Einheit des Lichtpols alle Gietlungemomente in eine gebundene Linie fallen, wodurch ein Continuum ent- in 5 7 \ N ſteht: 5 2) Mit dem — eröffnet ſich ſchon im Reiche der Jufuſorien eine Beziehung. Man bergleiche Grult⸗ bhufſens Beyträge zur Pyſiognoſie und Eautognoſte. Munchen bey Lentner 1812. T. 1. Pig. 10. Auch die Saktung Gonium neigt hieher. 6 42 m; ſteht: fo iſt dagegen die Luftalge, der Schimmel, in einem weſentlich unvereinba— ren Außereinander, oder in einem Sondern begriffen, das die beyden Rich— tungspunkte der Fadenalge, den Faden und das Glied, rein auszubilden ſtrebt, wie in der Luft die beyden Elemente frey, und doch vereint, vielpolig ineinander be— ſtehen. 68. Die vegetirende Sporidie gehört der ſich orydirenden Seite der Vegeta— tion; es behält alſo der Schimmel ſeine mehr oder weniger negative Beziehung zum Licht, in Klarheit oder Färbung, bey, ohne zum reinen Grün der ausgeglichenen Vegetation überzugehen. 69. Der Character des Schimmels iſt demnach: Eine durchſichtige, gegliederte, einfache oder äſtige Rohre mit freyen (nicht eingeſchloſſenen) Körnern, verbunden. — Die Röhren heiſſen elan Flocci, — die Körner, Sporen, Sporae. 70. Die beyden Richtungen der Entwicklung der Luftalge laſſen ſich darſtellen a) als ein Unterordnen der urſprünglichen Sporidien unter die zum Faden ent— wickelte, als ein Ausſcheiden und Niederſchlagen der erſteren aus der letzteren, b) als ein Abſondern und Binden der abgeleiteten Spora durch den in höherem Wachsthum begriffenen Faden, bis dahin, wo N ſein von ihm abgeſtoſſenes Glied, als eignes Gebilde, ſich aneignet. Dieſe Richtungen werden durch zahlreiche Formen von Schimmelarten bezeich— net, und es läßt ſich erwarten, daß fleißige Beobachtung die Zahl der Gattungen noch beträchtlich vermehren werde. 71. A. Schicht⸗ ORT (trennende, sichfposian) Mucedines polysporae, iederliegende, aftige Fäden, die ſich aus der ürſprünhlichen Einheit mit der Spora durch die gleichzeitige, freye Ausbildung der letzteren trennen, und mit Spo— ren ohne Ordnung, aber meiſtens reichlich, beſtreut ſind. Ihre horizontale Rich— tung deutet auf ſchwächere Beziehung zum Lichtpol, ſo wie die freyere Ausbildung der Spore eine geringere Bindung derſelben durch den Faden anzeigt. Daher ſche. nn 43 feinen, mir auch diejenigen Gattungen tiefer zu fteben, in welchen Sporen von ausgebildeterer Form, nach dem Typus des vorhergehenden Gebiets, vorkommen, als diejenigen, wo die reichliche Menge kleiner runder Sporen ein neues Zerfallen der geſchiedenen Spore unter dem Einfluße des ſich frey machenden Fadens zu er— kennen glebt, während zugleich die großere Menge der Sporen nach unten ſinkt, und das ſich verſchlingende Fadengewebe als Decke darüber ausgebreitet erſcheint. Die Farbe der Faden iſt in dieſer, wie in der folgenden, Reihe häufig weiß oder graulich; doch nehmen die alternden oft eine dunklere Farbe an, und werden dann trüber. In einigen Gattungen treten aber auch lebhafte Farben verſchiedener Pole des Prisma hervor. : Anmerk. Ich habe mich oft bemüht, durch längere Beobachtungen deſſelben vielſporigen Schim— melfadens bey feuchter Temperatur den Urſprung der Sporen zu entdecken. Es gelang mir aber nur einmal bey Sporotbrichum fulvum Link, zu bemerken, daß verſchiedene an ihren Spitzen durchſichtige Aeſte viel kürzer und dichter gegliedert waren, als die übrigen. Mehrere ſolche helle Spitzen ſtießen ſich ab und lagen frey umher, während die übrigen, die noch län: gere Glieder hatten, feſt zuſammenhielten. In einzelne Glieder ſah ich aber nie diefe Aeſte ſich löfen, und ſelbſt wenn dieſes geſchehen wäre, würden die abgeſenderten Glieder noch kei⸗ neswegs die Form der Sporen dieſer Schimmelart dargeſtellt haben. Dennoch ſcheint mie hierin dine Andeutung der Entwicklungsart der Sporen auch auf dieſer Stufe zu liegen, da offenbar die Gattung Oidiam Link ſoſche Faden zeigt die an ihren Enden ſich in enförmige Glieder, völlig von Sporen-Geſtalt, löſen. Wahrſcheinlich geht die Entwicklung im Ganzen bey allen Schimmelarten auf dieſelbe Weiſe vor ſich, und fordert nur zu ihrer Vollendung die begünftigende Lage, die ihr das Microſkop raubt. Bey mehreren Gattungen der folgenden Reihe ſah ich deutlicher die Sonderung der Spote von dem Faden. Wenn wir übrigens erwägen, wie früh bey mehreren Gattungen eine große Menge von Sporen bemerkt wird, während die Fäden, in geringer Menge entwickelt, nech ein jugendliches, gar nicht auf die Richtung zum Zetfallen hindeutendes Ausſehen haben: ſo dürfen wir anneh⸗ men, die Entwicklung der Spora-gefhrhe hier auf zwiefachem Wege,, urſprünglich gleich— zeitig mit den Baden, und durch die Gleichzeitigkeit des Zeugungsmoments dieſen vereinigt, und mittelbar, durch das theilweiſe Zerfallen der gebildeten Fäden; womit auch noch dieſes übereinſtimmt, daß offenbar mehre entwickelte Fermen verhältnißtmäßig ſpäter mit einer gleichen Menge von Sporen beſtreut werden, die aber, wenn dieſer Bildungsprozeß einmal im Gange iſt, ſich ſchnell in ungeheurer Menge anhäufen. Ich kann in dieſer Hinſicht die Gattungen Sporotrichum Link, Geotrichum Link und Aleurisma Link als Beyſpiele anführen. 44 Eesti 72. Die mir bekannten Gattungen der u Reihe von Jadensilzen ſtellon ſich in en eee le dar: rn J nalollsytuün * i 1529 60 Niſtelnde. Entophytae. 8 vic 203 Wie auf der Stufe der Staubpilze, fo zeigt ſich auch auf der der zerfallenden Fadenpilze eine Gruppe von Gebilden, die in anderen Vegetabilien, vor dem gänz— lichen Abſterben derſelben, oder doch ehe ſich dieſe organiſch entmiſchen, zum Vor- ſchein kommen. — Die beyden Gattungen, die ich hier nach Link aus eigner Beob— achtung anführen kann, wohnen in Pilzen, und zeichnen ſich durch eine ſehr über— wiegende Menge kleiner, runder Sporen, im Verhaltniſſe zu den Fäden, aus. Daß hier die in Vergleichung mit den Staubpilzen höher entwickelte Schim— melart aus der unter den Blättertragenden Pflanzen ſtehenden Organiſation des Schwamms hervorgeht, ſcheint mir ein merkwürdiger Amſtand, der auf die wahre Beſchaffenheit dieſer Art von Unterordnung des einen Organismus unter den an⸗ dern vieles Licht wirft. Je hoher die Drganifation, deſto abhängiger, alſo deſto unentwickelter, verglichen mit der Stufe, auf welcher fie ſelbſt ficht, ihr Mekenotger nismus, und umgekehrt. 75. Erſte Gattung. Schwammbrand. Mycogone Link. Die Faden durcheinander gewirrt, die runden Sporen ſitzen mit einem kurzen Stiele auf den Faden. — Die einzige bekannte Art, Mycogone rosea, von ſchöner en Farbe, überzieht erſtorbene Shen, Link am g. O. Zwehte Gattung. kn er Sepedonium RE Die Faden durch⸗ einander gewirrt; die runden Sporen zahllos eingeſtreut. Sepedonium mycophi- lum (Uredo mycophila Perg.) von ſchöͤner gelber Farbe. — Es durchdringt die ganze Maſſe des Schvamms, der in ſeiner äußern Bildung verkümmert, und bricht zuletzt aus deſſen zerftörten Oberflache bervor. — Ein flockiger Ueberzug 125 N begleitet den Arſprung des Roſts im Innern. eu Fi, 58. Unt Sepedonium Link entſpricht mehr den kleinkörnigen, — Mycogone 1 05 den mehr verlängerten Arten der Gattung Caeoma; aber bey ne finde ich die Fäden mehr ausgebildet, im Verhältniß zahlreicher, als bey Sepedonium, wo dagegen die Ausſcheidung der Sporen von den Faden durch die Stielloſigkeit der erſteren ſtärker bezeichnet zu ſeyn ſcheint. 4) Freye 45 8) Steve Staubfadenpilze. Mucedines liberae, 74. Betrachten wir nun die bisher bekannt gewordenen und durch Links ſcharf— finnige Anterſcheidung begründeten Gattungen der hiehergehörigen Fadenpilze ge— nauer: ſo wird an ihnen eine verſchiedene Art der Sonderung der Spore und des Fadens klar. In einer ganzen Reihe von Formen nämlich bildet die Spore ſich ſelbſtſtändig aus zu freyeren Geſtalten, nachdem ſie ſich von dem Faden getrennt hatte, und jugleic tritt das Fadengebilde in Maſſe und Ausdeh— nung zurück. (Sporomyci). — Die Arten dieſer Reihe leben auf jungſt erſtorbe— nen Vegetabilien, gährenden Früchten, nicht ſehr ſtark moderndem Holze de. Er— zeugniſſe friſcher Schimmelgaͤhrung. — In einer andern Reihe ſcheidet ſich die Spore in zahlreichen, meiſt runden Körnern aus, und ſenkt ſi ſich unter dem mehr ausge— breiteten und ſtärkeren Fadengeflechte zu Boden. Hier ſcheint die Fadenbildung zu egen und das trennende Prinzip herrſchend zu werden. — (Trichomyci). Erſie Reihe. Fadenſtaubpilze. en a Erſte Gattung. Haftſchimmel. Acremonium Link. Die Faden wenig aſtig. Eprunde Sporen ſitzen auf langen Stielen einzeln am Hauptſtamme. — In diefer Gattung, aus zwey neuentdeckten Arten gebildet, tritt der Fadenſtaubpilz in kräftiger Entwicklung auf, bis zu dem Puncte, wo ſich feine eigne Vegetationskraft in der Wiederholung ſeiner Grundform, der geſtielten Blaſe, bindet. Es kommt nicht zur Sonderung, und der Pilz iſt in ſofern als einfach anzufeben, weshalb ich dieſe Gattung, als Grundform der ganzen Reihe, voran ordne. Früh im Herbſte und wieder im Früͤhlinge, ſchlagen ſich die nicht dicht aufgehäuften, verhältnißmäßig ſtarke, aber mäßig veräſtelte, weiſſe oder grauliche, deutlich gegliederte Fäden, au 3 und Blättern nieder. * Wirtelöſtiger Haftſchimmel, „che Yerteillatumn Link. 0. g, O. S. 15. 6. 2 1. F. 20, Weiß, die Sporen ſitzen mit ihren Stielen in Quirlen um den Hauptfaden. Bildet bünnne, ausgedehnte Ueberzuge auf Tannenſtämmen. Fig, 39. Zweyte Gattung. Stielſchimmel. Epochnium Link. Spärliche Fäden mit frey gewordenen, länglichen, faſt ſpindelförmigen, in ein kurzes Stielchen aus— laufenden Sporen. — Monilia fructigena Pers. — Die ſehr zahlreichen, dunkel— ge⸗ 46 gefärbten Sporen deuten auf lebhaftere Entwicklung der Sporenbildung, auf Be— frehung von dem Faden. — Viele auf Obſtarten vorkommende Schimmelarten dürf- ten ſich kuͤnftig noch hier anreihen, oder in a Gattungsübergangen damit verbinden. 4) Obſtſtielſchimmel, Epochnium monilioides Link. a. a. O. ©. 18. 14. Monilia fruc- tigena P. S. F. 69. 10. — Kleine, rundliche, weißgraue Flecken auf Birnen und anderem Obſte. — Die Fäden zerſtreut, ſehr zart. Fig. 40. Dritte Gattung. Spindelſchimmel. Fusisporium Link. Die äſtigen Faden ſammeln in ihrer Mitte fpindelformige Sporen. — ˖ Was früher Atractium als Staubkugelpilz — iſt Fusisporium, wie ſchon Link a. a. O. bemerkt, unter den Fadenpilzen. Noch ſammelt der Faden die Spo— ren; doch auf feiner oberen Seite. Sie bilden ſich aber aus zur Länge. Man mochte es das Fusidium der vierten Potenz nennen. Die lebhafte Färbung der Sporen der einen bekannten Art, die weiſſe Farbe der Fäden, der Standort, auf abſterbenden Stengeln einer Grasart, (Zea Mays), deuten auf Wien Vegeta⸗ tionskraft. — 8 1) Pommeranzengelber Spindelſchimmel: Fusisporium aurantiacum Link, a. a. O. S. 19. Die Fäden zart, weiß, Sporen, pommeranzengelb. — In ausgedehnten Lagen auf Stengeln von Zea Mays, Kürbiſſen ıc, Fig. 40. b. f Vierte Gattung. Zwillingsſchimmel. Trichothecium Link. Der aͤſtige Thallus mit zahlreichen, eyformigen, zweygliedrigen Sporen beſtreut. — Die Sporidie beginnt ein eignes Leben für fi ſich; ſie nimmt den Character einer Puccinia an. Auch hier lebhafte Färbung (Roſenroth) der Sporen. Standort auf dürren Aeſten. Das Didymosporium, zu dem wachſenden Faden Wa 1) Roſenrother Zwillingsſchimmel, Trichothecium roseum Link. 4. a. S. 18. 15. — Trichoderma roseum P. (wahrſcheinlich). Fäden dünn, dicht verwebt, 15 Sporen roſenroth. — Auf verſchiedenen Pfanzentheilen. Auf Rinden und Hölzern mit kleineren, auf Kräutern mit größeren Sporen. Unterſcheidungs-Merkmale bieten ſich nicht genügend dar. — W. Fig. 41, auf den Kelchſchuppen des Cnicus canus, Anmerkung. Hier iſt noch ein reiches Feld neuer Beobachtungen, die uns zeigen wer⸗ den, wie weit die freye Ausbildung der Spore ven der Sadenbildung gedeihen mag- a Z we y⸗ >. N (nn 47 Z3weyte Reihe. Haarfadenpilze. Trichomyci. Erſte Gattung. Schleim ſchimmel. Collarium L. Aeſtige, berſchlungene Fäden mit kleinen runden Sporen, die anfangs breyartig in zerſtreuten Häufchen aufſitzen und im Trocknen zuſammenballen. — Auf faulem Kleiſter fand Siemſen die eine der mir bekannten Arten, mit ſchwarzen Sporen. — Wie die erſte Reihe eine Gattung eröfnete, in welcher die einfachſte Ausbildung des Fadens hervorleuchtet: ſo ſcheint mir dieſe Gattung den Anfang der zweyten Reihe ſehr natürlich zu bezeichnen. Dort geht die Sonderung aus der Selbſtbildung der Spore heraus, hier trennt ſich nur das urſprünglich Ge— trennte. Spore und Faden, in dem erſten Kryſtalliſationspuncte eins, ſchießen gleichzeitig an; doch erſtarrt die erſtere bald, durch Trockenheit gebunden, an dem Faden, dieſem zugeordnet Was bey Acremonium geſtaltet und lebendig aufſitzt, baftet bier blos an, und hängt zuſammen. Eine zweyte, hieher gehörige Art, die ſich auf gleiche Weiſe entwickelt, My- rothecium roseum Tode, deutet durch Standort und lichtere Farbe der Sporen auf freyere Evolution der letzteren; doch bleibt es auch hier bey zuſammengeklebten Häufchen). m Anmerkung. In den folgenden Gattungen wird der Faden ſelbſt immer mehr belebt, und zerfällt in raſcher Entwicklung. Die weiſſe Farbe bleibt herrſchend, aber die Sporen, die in der vorhergehende Reihe ſich gewöhnlich durch eigenthümliche Färbung auszeichneten, find von nun an dem Faden urſprünglich gleichfärbig, und dunkeln in der Regel nur früher in an— dere Farben, zuweilen aber bleiben ſie auch hell, während der Faden ſelbſt die Farbe gewinnt. 1) Schwarzkörniger Schleimſchimmel, Collarium nigrispermum Link. a. a. O. S. 17. 41. Starke gelbliche Fäden; Sporidienklümpchen ſchwarz. Auf Kleiſter. Fig. 42, 3weh⸗ 2) Bey Link (Berl. Mag. 7 1. 8. 39.) bildet bieſe Art eine eigne Gattung, Dacrydium, die einzige Gattung der ſechſten Reihe, (Series) feines Syſtems, die er folgendergeſtalt definirt: Thallus Aoccosus, scutellas for- mans, quae excipiunt sporidia muco involuta; fo daß alſo dieſe Gattung einen eignen, von allen Schim— melarten abweichenden Typus ausdrückt und ſich nach der kurzen Characteriſtik ſchwer über ihre wahre Stelle in der Reihe der ubrigen urthellen laßt. Sie ſcheint eine Andeutung der Lichenen, und gleichſam den noch fluͤßigen und fadigen Grundriß derſelben, zu enthalten. Ich ſah das Dacrydium roridum Link nie in der Natur. 48 Zweyte Gattung. Bruchſchimmel. Geotrichum Link. Aeſtige Faden löſen ſich an ihren Enden in geſtutzte Glieder, die den Fäden anhängen. Bahn" auf ſteriler, naffer Erde, in Heidegegenden. — Farbe weiß. 1) Weiſſer Bruchſchimmel, Geotrichum candidum Link g. a. O. S. 17. 42. — Fig 643. Dritte Gattung. Gliederſchimmel. Oidium Link. Aeſtige verflochtene Fäden löſen ſich an ihren Enden in eyförmige Sporen, die den Fäden zerſtreut anhängen. — Wohnort auf Holz. Farbe hech. 1) Goldgelber Gliederſchimmel, Oidium aureum Link a. a. O. 18. 45. Tri- choderma aureum Pers. S. F. 232. 4. Die Fäden goldgelb, im Alter verbleichend, Sporen dien gleichfarbig. Auf alten Stämmen, in kleinen zuſammenfließenden Häufchen. Fig, 44. Anmerkung. Die Gattungen 2 und 3 bilden ſichtlich, wie ich es mehrmals beobach— tet, die Sporen aus ſich ſelbſt, durch das Zerfallen ihrer Glieder. Bey Geotrichum bleibt das Zerfallende ungeformt, die Sporen ſind geſtutzt. Es iſt der einfachſte Lebensprozeß dieſer Bildungsreihe, individualiſirt dargeſtellt, wie er ſich in der vorhergehenden Gattung noch gene— raliſirt zeigt. Auch die weiſſe Farbe iſt noch herrſchend. Mit dem erhöhten Leben ſteigt die Farbe, und die abgeſonderten Glieder runden ſich, (in Oidium); obwohl auch hier noch keine völlige Gleichheit bemerkt wird, und hie und da die Sporen an den Enden verkürzt erſcheinen. In den folgenden Gattungen iſt der Bildungsact der Spore ſelbſt mehr organiſch ge— worden, und dieſe treten nun wieder in eigner und freyer Geſtalt auf, ohne die Spuren eines früheren Theilverhältniſſes an ſich zu tragen. Dennoch zeigt ſich auch in der folgenden Gattung derſelbe Urſprung genetiſch, und in den letzten Gattungen iſt vielleicht eben dieſe Entwicklungsweiſe, nur mehr in die Geneſis des ganzen Pilzes verflochten und gleichzeitiger vorbereitet, daher die Erſcheinung ſelbſt in den Gebilden abgeriſſener und W her⸗ vorbricht. — Vierte Gattung. Staubſchinmek Sporotrichum Link. Aeſtige, ſchoͤn gegliederte, verflochtene Fäden mit runden oder doch rundlichen Sporen ohne Ord— nung beſtreut. — Weiß oder bunt gefärbt. — Standort auf erſtorbenen holzarti— gen Pflanzentheilen. Die Gattung Sporotrichum verhält ſich in dieſer Reihe un— gefahr wie Fusisporium in der vorhergehenden. Sie bezeichnet einen relativ höch— ſten Entwicklungsmoment, in welchem der Faden eben fo, wie die Spore, eine bezie— hungsweiſe Vollendung erhalten hat. Aber der Faden gewinnt doch ſchon häufig die Farbe, zum Zeichen vorwaltender Bildung. In der hoͤchſt artenreichen Gattung drücken 4) drüden fih, nach der Verſchiedenheit der Entwicklung der Sporen in Größe und Form, je nachdem ſie ſich mehr der Gliederform oder der Kugel nähern, verſchle— dene Grade der Vollkommenheit aus, mit der ſich die Gattung entfaltet. Sporo- trichum densum Link findet ſich auf erſtorbenen Inſecten, aber auch auf modernden Blättern und Stämmen. Sein dichtes Fadengeflecht, feine kleinen, zahlreichen Sporen, ſeine blendend weiſſe Farbe deuten den Uebergang zur folgen— den Gattung an. 1) Lockerer Staubſchimmel. Sp. laxum mihi. Schneeweiß, die Fäden in lockeren, zer— ſtreuten Ueberzügen auf der mit erſtorbenen Wurzeln und anderen Pflanzentheilen durchweb— ten Moorerde; Sporen häufig, groß, länglich rund, abgeſtumpft. Am Fuß alter Weiden am aufgeſchütteter Raſenerde fand ich dieſen Schimmel im März. Fig. 45. Anmerkung. 1. Noch iſt die Bildung der Spore nicht zur Vollendung gediehen, aber die Farbe hat die Reinheit des Lichtweſens. — Durch Sp. candidum L. und densum Link ſteigt gleichſam die Entwicklung der Gattung zur Höhe, von der ſie dann durch die getrübte— ren Arten wieder ſinkt. Im Sp. virescens tritt das Grün ein, und die Fäden fangen an, ſich aufzurichten, doch liegen die erſten, minder beſtäubten und weiſſeren, noch nieder. Anmerkung 2. Sp. candidum Link bildet dichtere Ueberzüge, die Fäden ſind zahl⸗ reicher, feiner, die Sporen ſeltner, kürzer, faſt rund. Fig, 45. B. Die, Sportdten. — Sp. densum bildet erhöhte, gewölbte Raſen ſehr feiner Fäden, und die Sporidien ſind ganz rund. Fig. 45. C. 2) Grün licher Staubſchimmel, Sporotrichum virescens Link a. a. O. S. 15. — Demalium virescens P. 698. 13. — Die Fäden verwebt, mit aufſteigenden Aeſten, bleich ins Grüne; die Sporen zahlreich, rundlich-eyformig, grünlich-grau, im Altern (dmusig = pliven- grün. Auf erſtorbenen Stämmen *). Fig. 46. Fünf- 5) In den Nachtraͤgen zu der oft angeführten Dispofition der anandriſchen Pflanzen (Observationes in ordines plantarum naturales. Dissert. secunda, sistens nuperas de Mucedinum et Gastromycorum ordinibus obser- vationes Auct, Henr, Fr. Link, Professore Vratislaviense, abgedruckt im Mag. der Geſellſch. naturf. Fr. zu Berlin, fiebenten Jahrgangs 13 Quartal S. 25. u. f.) hat Herr Profeſſor Link dieſe Gattung mit einer großen Anzabl neuer Arten bereichert, und zugleich eine Unterabteilung derſelben in zwey Reihen, (Subgenera Link) eingeführt: Subgen, 1. Lysisporium, die Fäden gegliedert, die Sporen in großer Menge angeſammelt, leicht ſich zerſtreuend. Arten wie Sp. candidum, vitellinum, aureum gehören hieher. Subgen. 2. Aly tospo rium Link, die Faden gegliedert oder ungegliedert, die Sporen minder zahlreich, zuweilen ganz fehlend, feft anbaſtend. Die Arten mit Sporidien, und gegliederten Faͤden, z. B. Sp. fulvum Link, badium Link, rechne ich ebenfals zu Sporotrichum, diejenigen aber, denen die Sporidien fehlen, und deren Faſern entweder ganz 7 50 Fünfte Gattung. Sternſchimmel. Byssocladium Link. Die geglieber- ten aͤſtigen Fäden breiten ſich geſondert, oft ſtralig, auf einer Ebne aus. — Die Sporen ziemlich zahlreich, locker aufgeſtreut, rund. — Faden und Spere ſondern ſich immer mehr, die Gewalt der Dehnung in den erſteren, ihre Verflechtung und Anhäufung läßt nach; aber die Bildung zur Einheit und die Andeutung regelmäßiger Formen im ſtrahligen Auslaufen von einem Mit— telpuncte deuten zugleich ein Ueberwiegen des Bildenden über die Maſſe, ein reges, electriſches Verhältniß an. — 1) Byssocladium fenestrale Link. Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. S. 36. Sporotrichum fenestrale Ditim. Sturm Deutſchl. Flora III. 1. 1. Conferva fenestralis Roth. Fl. Germ. III. 1. p. 495. 12. — Veräftelt ſtrahlig, blaßgrau von Farbe, bildet auf der inneren Fläche unreiner, von eingeſchloſſener Luft berührter Fenſterſcheiben kleine runde Fleckchen von 2— 42 Linien im Durchmeſſer. — Die Sporen find ſehr durchſichtig. *) — Fig. 47. Sechſte Gattung. Mehlſchimmel, Aleurisma Link. Dicht verflochtene und verwebte, zarte, äſtige Fäden umſchließen zahlreiche, kleine, runde, eingeſtreute Sporen. — Wohnort auf Stämmen. Farbe weiß. Die Fäden verweben ſich zu einem eignen Gebilde, das ſich in der Familie der Schwämme beym Anſatze mancher ausgebreiteten Arten, z. B. von Odontium, . Ste- —— — —ę—éok ungegliedert find, oder doch nur an den Spitzen der letzten Ramififationen Gliederung zeigen, bilden mir die Gattung Acrotamnium, (Siehe Seite 74.) Ich konnte an allen dieſen Arten keine wahre Sporidien fehen, fo oft ich fie friſch unterſuchte, im Abſterben aber zerfaͤllt die Lage der verſlochtenen Zweige, und dann wird das Gewaͤchs mit einem körnigen Auſluge beſtaͤubt. *) Ich habe, ſeitdem ich die Anmerkung S. 58. meiner Schrift uͤber die Algen des ſuͤßen Waſſers ſchrieb, die Conferva fenestralis in ihrem ganzen Lebensverlaufe beobachtet, und mich dadurch uͤberzeugt, daß ſich in ihr ein Ueberſchlagen des Algenbildungsprozeſſes (primitiven Vegetationsacts) in den Schimmelbildungsprozeß (repro⸗ ductive Vegetation, entſcheidend nachweiſen laͤßt. An der Fenſterſcheibe ſchlaͤgt ſich der Dunſt an, kleine Puͤnct— chen bilden ſich auf dem kieſelhaltigen, ſchon in der Decompofition, (dem Blindwerden), begriffenen Grunde, die ſtrahligen Fäden laufen aus, klar, einfach, ins Gruͤnliche ſpielend, faſt ohne ſichtliche Gliederung, wegen der Duͤnne ihrer Querringe; keine Sporen ſind zugegen; Waſſer belebt ſchnell die Faͤden, die jetzt noch in dem Reſte des verdunſtenden Tropfens, als Alge, vegetiren. Der Electrochemiſche Prozeß des Verdunſtens ſchreitet fort, das Licht trifft die Wurzel, die Pole kehren ſich um, und, erſterbend, wird die Alge zum Schimmel. Alſo auch bier fecundäre Schimmelerzeugung, aber unmittelbar am Anfange des primären Bildungsgets, — daher durchgreifend, uͤberſpringend. — Die beſtaͤubte, und in dieſem Zuſtande bewahrte Pflanze lebt im Waſſer nur fehr langſam wieder auf. — 51 Stereum etc. wiederholt. Sie werden zugleich Decke für einen ſich nach der Tiefe ſenkenden Niederſchlag unzaͤhliger kleiner Sporen, und ſind daher gewöhnlich auf der Oberflache nackt, was bey den vorhergehenden Gattungen, wo ſich die Sporen noch mehr nach Oben drängten, nicht ſo der Fall war. Die kleinen Sporen ſind das wirklich, was die gepaarten von Trichothecium nur im Bilde darſtellen, — eine Multiplication der Spore in ſich ſelbſt. So verrath ſich hier die Gränze einer Entwicklungsreihe, in der ſich Faden und Spore zu ſondern, und in der Region der Luftalgenbildung ihre Lagerung umzukehren ſtreben. — 4) Röthlicher Mehlſchimmel. Aleurisma erubescens mihi. — Blaß roſenroth, in runden erhabenen Lagen. Die runden Sporen zerſtreuen ſich gewaltſam. Auf einem Pappel— zweige Anfangs September. Fig. 48. Von Aleurisma inspersum Link. Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. S. 38. ſcheint es nur durch die Farbe verſchieden. 75. Die Vegetationskraft des zur Luftalge erhobenen infuſoriellen Staubpilzes iſt aber nicht in dem Sondern ſeiner eignen Gegenſätze allein, ſondern nur in die— ſem und in dem Binden des Geſonderten zur Einheit eines Gewächſes vollendet und dem, was innerlich in dem Reiche des Lebens waltet, muß eine zeitlich-räum— liche Reihe von Gebilden entſprechen. B. Kopf⸗Fadenpilze (bindende). Mucedines capitatae. Die Gebilde, welche das Beſtehen durch das Einen der Gliederbildung darſtel— len, find felbftffandiger und demnach gerichteter, zum Zeichen des lebhafteren Kampfes ihres Lebensprozeſſes. Die Richtungslinie der Vegetation aber iſt die gerade vom Boden zum Lichtquell. Die Fäden dieſes Stammes der Fadenpilze rich— ten ſich auf. — Sie können zugleich einfach ſeyn, weil ſie ihre Richtung mehr in ſich ſelbſt tragen; aber auch aftig, je vielſeitiger fie im Conflicte ausdauern. — Nur der unvollfommene Faden, (der feine Entwicklung nicht mit der der Spore ver— eint), liegt nieder. Die Spore der Kopffadenpilze iſt dem Faden untergeord— net, — ſie entwickelt ſich an ihm, und ſichtlich durch ſeinen Einfluß, aber mir iſt nur in einer Gattung die Beobachtung einer Abtrennung der Spore, als Glieds des Fadens gelungen, ſo eifrig ich auch bey allen übrigen Gat— tungen zuſah. Man möchte den Faden dieſer Reihe eine Sauerſtoffſpore, den der vorigen eine Wärmeſpore nennen. Daher bezeichnet er feinen Wachs— thum ſtetig in einer doppelten Reihe, und ſeine Spore iſt ſein eignes Glied, 7 * das 52 das er nicht mehr außer ſich, aber noch weniger in ſich, fondern an ſich hat. — Der Charakter der Spore iſt dadurch ſelbſt beſtimmt. Sie hat Faden-Natur, ohne Faden-Geſtalt, d. h. ſie ſucht die Richtung des Fadens und ſteigt mit ihm in die Höhe. Je mehr fie die Höhe ſich zu eigen macht, deſto mehr gehört fie dem Faden, und dieſer mag nun ſelbſt, als ſolcher, die Natur der Spore an ſich darftellen, und zur Blaſenform ſtreben. — 76. Nach dieſen Elementen ermeſſe ich den Entwicklungsgang der Kopffaden— pilze. Das Prinzip der Anordnung iſt mir das Aufſteigen der Sporen, die ſich, fo wie fie ſich die Höhe aneignen, immer mehr Fopfformig häufen. Die vollendetſten Gebilde aber ſcheinen mir diejenigen zu ſeyn, in welchen der Faden ſelbſt Fopffor- mig endet, und ſeine Sporen innerlich zu machen, zu Sperma zu machen, ſtrebt. — Die Sporen erhalten in dieſer Reihe nur ſelten einen hohen Grad von ſelbſt— ſtändiger Bildung, wohl aber öfters eine anſehnliche Größe und ſchöne Kugelform. Sie find ſtets urſprünglich dem Faden gleich an Farbe, trüben fi aber oft bald nachher zu graulichem Grün. — Häufiger, als bey der vorhergehenden Ordnung, erwachſen hier die Arten aus lebhaft gährenden, in ftarfer Zerſetzung begriffenen und zur Entmiſchung ſehr ge— neigten organiſchen Subſtaͤnzen. 77. Die Gattungen dieſer Ordnung, ſoweit ſie mir bekannt ſind, laſſen ſich bequem in eine einfache Reihe ordnen, denn die Spore führt hier nicht, wie bey den Gattungen der vielſporigen Fadenpilze, ein eignes, auf Sonderung gerichtetes Leben. Erſte Gattung. Knäuelſchimmel. Haplaria Link. Einfache oder wenig aſtige, entfernt ſtehende Fäden, mit kleinen runden Sporen in verſchiedenen Höhen beſetzt. — Auf friſch erſtorbenen, weichen Pflanzentheilen, beſonders in eingeſchloſ— ſener Luft, erhebt ſich dieſer Fadenpilz in großen, nicht dichten, Raſen. Die Farbe der Sporen, wie die des Fadens, graulich, doch erſtere heller. Sie ſammeln ſich in Klümpchen um den Faden zu verſchiedenen Höhen; doch ſind die höher liegenden Klümpchen von größerem Umfange. Einzelne Sporen zerſtreuen ſich hie und da. Die Glieder des Fadens lang, leicht und ſchnell verſchrumpfend. — Was 9 — 53 die Gattung Collarium unter den vielſporigen, das iſt dieſe unter den Kopf⸗ fadenpilzen. 8 1) Greiſer Knäuelſchimmel, Haplaria grisea Link. a. a. O. S. 11. 1. Fig. 49. * Zwegte Gattung. Kettenſchimmel. Acrosporium. Geſellige, einfache Faden, von dem gedehnten Stammgliede an erſt kurz, dann perlſchnurfoörmig ge— gliedert und etwas an Dicke wachſend, mit den abfallenden Endgliedern, in Geſtalt großer ovaler Sporen, beſtreut. Wohnt auf lebenden Pflanzen (einer Grasart) in warmer beſchloſſener Luft; Farbe weiß. Die kleinen runden Sporen der Gattung Haplaria find als urſprünglich zu betrachten; ihre Form, ihr Verhältniß zum Faden, ihr frühes Dafeyn beweiſen es Im Acrosporium tritt die Abſtammung der Sporen aus dem wachſenden und zerfallenden Faden ans Licht. Arſprünglich find die Faden ganz unbeſtäubt, ſtraff aufſteigend, das erſte Glied dünn, fo lang oder länger als die drey oder vier nad: folgenden, dieſe in abnehmender Lange durch Queerlinien abgegränzt; nun folgen gewöhnlich fünf etwas dickere, ovale Glieder, faſt von gleicher Größe, in gerader Nichtung fortlaufend, die ſich leicht bey einiger Erſchütterung trennen und den Faden, fo wie die übrigen, bleibenden Faden beſtreuen. — Faden und Sporen ſind Saſſerhell, ſcharf und ſchoͤn umgränzt. Von Oidium Link unterſcheidet ſich der Kettenſchimmel durch einfache, auf— rechte Faden, durch die weiſſe Farbung; er wiederholt jene Gattung für dieſe Stufe, und wird ſo der Vorläufer einer langen Entwicklungskette, die er elemen— tariſch abſpiegelt. 1) Perlſchnurfͤrmiger Kettenſchimmel, Acrosporium monilioides mihi. Botrytis simplex 86. monilis. Alb. et Schw. Consp. F. p. 363. 1082. Raſenföôrmig, in kleinen, zerſtreuten Grup- pen, allmählig ſich weit verbreitend, ſchneeweiß. Stäubt bey der Berührung. Höhe eines Fadens kaum z Linie. Pig. 49. b. — Ich fand dieſe zierliche Schimmelart am 28ten Juni auf den Blättern der Dinebra retroflexa Panz., die in einem vernachläßigten Topfe eines Treibkaſten ſtand. Tags zuvor war die Pflanze noch ganz rein, um Mittag fiel Regen ein, die Fenſter wurden gedeckt, und um 9 Uhr des folgenden Tags waren alle unteren Blätter des Graſes, theils ſtellenweiſe, theils ganz, vorzüglich auf der oberen Fläche, mit dieſem Schimmel, als mit einem weiſſen Anfluge, beſetzt. Bald nachher verbreitete er ſich häufig über ale Ehrenpreißarten mit ährenfoͤrmigem Blüthenſtande, die ſich an mehreren Orten des Gar: tens befanden. Er läßt ſich, wenn er nicht geſchüttelt wird, aufbewahren. = : rit⸗ or 2 Dritte Gattung. Raſenſchimmel. Acladium Link. Dicht gedraͤngte, faſt einfache oder rutbenförmig veräſtelte Faden, mit eyrunden oder länglichen, zer— ſtreuten, aber urſprünglich an der Spitze mehr gehäuften Sporen. — Wohnung auf Stämmen. Farbe weißlich oder graulich; bilden dichte, oft weit verbreitete Raſen. — 9 Die Spore hat hier ein eigenthümliches Leben, ſie ſcheint, wie durch eine fremde Gewalt nach der Spitze der Fäden gedrängt, ſich ſchnell wieder von dem Bande zu löfen, denn ich habe ſelbſt bey Aclad. conspersum Link die Raſen, ſo lange ſie ruhig und kräftig fort vegetirten, wie mit einem weißlichen Dufte knöpfig gehäufter Sporen auf den Spitzen der Fäden ſchimmern ſehen, der aber bald verſchwand, wenn die Luft ihre Feuchtigkeit verlor, und dann lagen die Spo— ren zerſtreut. Bey Aclad, capitatum behaupten fie die Kopfform. Die Sporen haben hier eine anſehnliche Größe in Vergleichung mit dem Faden, der fie trägt. — Man kann die Gattung Acladium als Stufenverwandte der Gattungen Oidium und Geotrichum anſehen, die hier wieder ihre Sporen um ſich ſammeln. — 1) Beſtreuter Raſenſchimmel, Aclad, conspersum Link a. a. O. S. 11. Weiß⸗ lich in Gelb und Grün, ein dichter aber ſeichter Ueberzug; Sporen abfallend. Fig. 50. 2) Kopfförmiger Raſenſchimmel, Aclad, capitalum Link a. a. O. Weiß in Gelb, lockere Raſen aus längeren Fäden. Sporen zu Köpfchen gehäuft. Fig. 51. 5 Vierte Gattung. Ruthenſchimmel. Virgaria. Aufrechte, aftige_ Faͤden mit ruthenfoͤrmigen, zerſtreuten, gablichen Aeſten und runden, nach oben ſich an— ſammelnden, aber leicht zerſtreuenden Sporen. — Farbe dunkel, ſchwärzlich oder grünlich. Wachſen auf Hölzern, die in ſehr feuchter Lage modern, nicht dichte. Die Arten der Gattung Botrytis Link „ramis virgatis“ gehören hieher. 4) Schwarzer Ruthenſchimmel, Virgaria nigra, Botrytis nigra Link a. a. O. S. 14. — Schwarze, gedrängt ſtehende 2 Linie lange Fäden. Auf gefällten Baumſtämmen. Fig. 52. Fünfte Gattung. Traubenſchimmel. Botrytis Link. Aufrechte und nie— derliegende, oberwärts ſtärker veraftelte Faden; die Aeſte ſparrig, die Aeſtchen in Doldentrauben geordnet, zweh- oder dreytheilig; zahlreiche, kleine runde Sporen um die Spitzen der Aeſte oft koͤpfig gehäuft. Standort auf modernden Pflanzen— thei⸗ Zn 55 theilen, die größten und ausgebildetſten auf troden-gährensen Schwimmen. Far— ben bell, — weiß, bunt. In dieſen beyden Gattungen entfaltet ſich der Faden uͤberwiegender; die Spore ſinkt auf eine tiefere Stufe. Virgaria und Botrytis ſind Repräſentanten der Gat— tung Sporothrichum. Bey der Gattung Botrytis liegen die unbeſtäubten Fäden noch nieder, aber die beſtäubten erheben ſich, entfalten ſich frey und ſchön, regel— mäßig gablich. Abſätze bezeichnen die Trennung der Aeſte. Der Aſt ſelbſt iſt Spore, vegetirend am Stamme, und durch ſein Leben fortlebend. Der reichſte, freyeſte Wuchs der Schimmelpilze iſt hier entfaltet und ein Culminationspunct angedeutet, der die vorhergehende Reihe veredelt in ſich aufnimmt. Das Wachſen iſt ein geſetzliches; die Spore aber ſteht noch nicht mit im Kreiſe des Wachsthums. 1) Farbenwechſelnder Traubenſchimmel. Bolrytis allochroa Link a, a. O. S. 14. In kleine zuſammenfließende Häufchen verſammelt; die beſtäubten Fäden aufrecht, nach oben veräſtelt, erſt weiß, im Altern gelblich oder röthlich; Sporen im Alter gelblich. — Auf erſtorbenen pflanzenſtengeln. Im Herbſte. Fig. 53. Sechſte Gattung. Aſttraubling. Cladobotryum. Aufrechte und nieder- liegende, vom Grunde an veräftelte Faden; die verlängerten Aeſte gleichhoch, an der Spitze fait zur Doldentraube verzweigt. Große längliche oder walzenförmige Sporen ſammeln ſich in mäßiger Zahl um die Spitzen der Aeſte. Standort der vorigen, auf modernden Hoͤlzern oder andern Pflanzentheilen, auch auf Schwäm— men. — Farben weiß, durch fanfte Farbung der unbeſtäubten niederliegenden Faͤ— den oft bunt. Zierliche und zugleich höhere, kräftigere Formen, als in der vorhergehenden Gattung, deren Typus fie folgen. — Es find die Blüthen der ganzen Reihe. Der Aſt, der, in der vorhergehenden Gattung am Stamme fortvegetirend, eine wach: ſende Spore, die kleinen infuſoriſchen Sporenblaſen um ſich häufte, wird entbun— den, und erſcheint in ſeiner Dehnung ſelbſt als Spore. Man iſt beym erſten An— blick der vergrößerten Pflanze ungewiß, ob man Sporen oder nur etwas verſchnürte, und im Durchmeſſer verſtärkte Aeſte vor ſich habe. — Die Aeſtchen nehmen hie und da ſchon zu dreyen die Quirlſtellung an, oder find doch häufig gegenüber— ſtehend. Da der Aſt ſelbſt Spore geworden: ſo fällt die Wurzelſporidie weg. Das 56 —— Das Gebilde iſt in aller feiner Schönheit unvollkommen, wie ein Aérides, das, an der Luft frey aufgehangen, blüht und duftet. Aber was an eignem Leben ihm zu Theil wurde, bleibt für die weitere Entwicklung bewahrt, und der Aſt kann von nun an in einer neuen Verkettung mit dem Stamme die Einheit und Innerlich— keit des pflanzlichen Daſeyns ſuchen. — Zu dieſer Gattung gehoren Botrytis agaricina und Botr. maerospora Link a. a. O. — Die dritte Art, die ich hier als neu hinzufüge, würde ich, nach der bloßen Definition, mit B. macrospora vereinigt haben, wenn nicht Herr Prof. Link, dem ich meine Exemplare mittheilte, mich belehrt hätte, daß die mir unbe— kannte B. macrospora ſich durch größere Sporen von der meinigen auffallend unterſcheide. — - 1) Bunter Afttraubling, Cladobolryum varium mihi. — Weiß mit roſenrothem Anz fluge nackter Fäden. Die beſtäubten Fäden von Grunde an äſtig; die Sporen walzenfoͤrmig, kaum dicker, als die Aeſtchen. — Auf einem Gemiſche von Sägeſpänen, Reiſern und Blät— tern am Fuße eines Eichſtrunks fand ich dieſe Schimmelaxt, als lockeren weit verbreiteten Ueberzug, im September, und beobachtete fie bis gegen das Ende des Octobers, wo Fröſte eintraten. Die rothen Fäden dunkelten immer mehr, und nahmen an Zahl zu; doch wurden nicht alle nackten Fäden roth, daher das bunte Anſehen. Sie läßt ſich aufbewahren. — Fig. 54. Siebente Gattung. Wirtelſchimmel. Verticillium. Die Fäden aufrecht, einfach, mit zarten Quirläſten, deren jeder an der Spitze eine runde, im Waſſer ſchnell fliehende Spore trägt. — Wohnt auf erſtorbenen Pflanzenſtengeln. Farbe der einen mir bekannten Art bleich. — Anmerkung. Der Habitus dieſes Schimmels iſt ganz der von Acremonium, aber die aufrechten zarten Fäden, und die Flüchtigkeit der Sporen im Waſſer unterſcheiden ihn ſatt— ſam, und geben ihm zugleich die ſchärfſte Beziehung auf dieſe Stelle unter den Kopffadenpil— zen. Der dem Faden, als Glied, wieder untergeordnete Sporen-Aſt ſteht noch nicht, als ein Aeußeres, gegen die Spore, als Lebensphänomen des Fadens, (Stachylidium) fondern tritt aus eigner Kraft bald in den Wachsthum, und prägt ſein Leben in die Form deſſelben. Als wachſende Spore fest er alſo ſich ſelbſt aus ſich hinaus, er wird zweygliedrig, nämlich Faden— glied, (Aſt) und Sporenglied (Spore) — darum endet ſein Wachsthum, er zerfällt, und die Glieder fliehen ſich im Waſſer. Eben darum iſt aber auch nur eine Wachsthums form in dieſem Gebilde ausgedrückt, nicht die Entwicklungsreihe erſchöpft; denn das abfallende, ausge— ſchiedene Glied iſt wieder nur Spore, nicht aber der Aſt, oder der Faden, gelangen im eig— nen Lebensbeſtande zum Sporengehalt. Die Bindung von Acremonium iſt aufgelôſt im Fort— gange 4, — — 57 gange der Metamorphoſe; Verticillium ſtellt in dieſem Verhältniſſe eine Quadratzahl vor; aber nur im Cubus iſt Beſtand und Weſenheit. 4) Zarter Wirtelſchimmel, Verticillium tenerum mihi. In dichtem Ueberzuge verbreitet, röthlich greis von Farbe; die Aeſtchen abſtehend, Cpatenti - divergentes) meiſtens zu dreyen. — Wohnt auf den Stengeln der Gartenpappel, Althaca rosea, im ſpäten Herbſte, (am 17. December 1344 war dieſer Schimmel im ſchoͤnſten Wachsthume) dem bloßen Auge nur als ein zarter, mehlartiger Ueberzug wahrnehmbar. Vom Regen niedergeſchlagen bildet er einen dünnern, aber dichten Filz, und dann muß man ſich hüten, daß man ihn nicht für ein Acremonium halte; doch bleibt in dem Mangel der Sporen und in den zarten, außerſt feſt verflochtenen, kurzen Fäden ein ſichres Kennzeichen zurück. — Zuweilen fammeln ſich abgefallene Sporen zu den an den Enden der Aeſte einzeln ſitzenden, und bilden ein zwey— oder dreygliedriges Köpfchen, betrachtet man aber die friſche Pflanze ohne Waſſer und ohne Erſchüͤtterung, fo erſcheint regelmäßig eine einzelne Endſpore, die auch im trocknen Zuſtande beharrt, dann aber unter Waſſer nur um ſo heftiger flieht. Die Fäden haben nur ſelten nach unten eine Gliederung, die Aeſtchen erſchienen mir aber ſtets ganz ungegliedert — Fig. 55. Achte Gattung. Aehrenſchimmel. Stachylidum Link. Die beftaub- ten Fäden aufrecht, wenig äſtig, mit Quirlförmig ſtehenden, einfachen, kurzen, oft dicken Aeſten, um die ſich die ſehr kleinen Sporen ſammeln. Standort auf nicht weit zerftörten Pflanzentheilen, und ſelbſt auf der Erde in geſchloſſener, warmer Luft. Farbe matt, grau und weißlich. Die Sporen zerſtieben leicht. Die nackten Fäden liegen nieder. 5 Die geregelte Spore iſt Aſt in der Gliederform, Aeſtekreis. — Dieſes die Bedeutung der Gattung Acremonium unter den Kopffadenpilzen, deren Repräſen— tant Stachylidium iſt. Aber die begleitende Spore fällt nicht weg, da ſie mit in dem Vegetationskreiſe liegt. Die kleinen Sporen häufen ſich um die Quirlafte. — Die Gattung Haplaria wiederholt ſich hier gebildeter. Haplaria + Cladobo- tryum, oder Aftpilz, iſt ein Stachylidium. 1) Zweyfarbiger Aehrenſchimmel, Stachylidium bicolor Link a. a. O. S. 15. Die unbeſtäubten Fäden grünlich grau, zu einem dichten Geflechte verſchlungen, die beſtäub— ten weiß. Wohnt auf erſtorbenen Stengeln. — Auf Rheum undulatum fand ihn Link. In der Markröhre der Nachtkerze wurden die Originale der Abbildung von mir gefunden. Fig. 56. Neunte Gattung. Strahlſchimmel. Polyactis Link. Aufrechte, langaͤſtige Fäden, an der Spitze mit kurzen, einander genaherten Aeſten, zwiſchen denen die 8 flei⸗ 55 — kleinen, runden Sporen, kopfförmig gehäuft, lange haften. Standort auf friſch erſtorbenen, ſchnell ſich zerſetzenden Pflanzentheilen, in ſtarken Raſen. Farbe grau— lich, mit grünlich nachdunkelnden Sporen. Tritt fruͤh im Jahre, und faſt zu allen Zeiten hervor, aber mit der kälteren Herbſtzeit verſchwindet er. Anmerkung. Der Strahlſchimmel iſt eine Fortſetzung des Aehrenſchimmels, der den Wachsthum mehr nach Oben lenkt, und beydes, Spore und Aeſte, auf der 7 85 bindet; er ſcheint mir daher nicht ganz paſſend vom Hrn. Prof. Link ſpäter (Berl. Mag. 7. 1. S. 36.) mit dem Knotenſchimmel, (Aspergillus) verbunden zu werden. — 1) Gemeiner Strahlſchimmel. Polyactis vulgaris Link a. a. O. S. 16. — In lockeren Raſen; die anſehnlichen, gegen . Linien hohen, etwas äſtigen Fäden grünlich- grau, die Sporen in blaugrün ſchimmernd. Wohnt auf Zweigen und Blättern in verſchloſſener Luft, im Sommer. — Vergänglich. Fig. 57. Zehnte Gattung. Büſchelſchimmel. Dactylium. Einfache, aufrechte Fäden mit drey bis vier aufſitzenden, kurzgliedrigen, länglich -keulförmigen Sporen an der Spitze. Standort auf moderndem Holze. Farbe weiß. — Im Dactylium, wovon ich nur eine Art kenne, tritt eine Stufe auf, da der Aſt, auf die Spitze gerückt, in einem engen Lebenskreiſe ſelbſt die Sporenbedeutung in ſich hervorbildet. Er iſt gegliedert, ſtielförmig geſondert, getrübt, alſo ſelbſt Spore; aber er haftet feſt, und reißt nur gewaltſam ab. Der niedrige, ſchoͤn, aber langgegliederte Hauptfaden erſchoͤpft fein Leben im Momente der erſten Aftbil- dung, mit der auch die Sporenentwicklung zuſammenfällt. Es iſt der Repräſentant der Gattung Epochnium in der Bindung der Spore durch den 8 Acla- dium capitatum L. höher hinauf gerückt. 1) Weiſſer Büſchelſchimmel, Dactylium candidum mihi. Weiß, geſellig, dem bloßen Auge eine leichte Beſtäubung. Auf der inneren Fläche abgeſprungener Rindenſtücke eines alten Eichſtrunks. (Am 17. Nov.) — Beſteht im Trocknen. — Fig. 58. Eilfte Gattung. Pinſelſchimmel. Pennicillium Link. Einfache oder aͤſtige Fäden erweitern ſich am Ende und zerreißen in einen Büſchel von zarten Aeſten, zwiſchen denen das Köpfchen kleiner runder Sporen feſt haftet. Die unbeſtäubten Aeſte liegen. — Standort vorzüglich auf faulenden Früchten und Schwämmen. Farbe bleich, weiß, oft mit grünlich nachdunkelnden Sporen. — Soweit ich ſehen konnte, find die Aeſtchen der Büſchel, die die Sporen ſammeln, nicht gegliedert. — Der 59 Der Faden erhebt ſich Fraftiger und ſtrebt nach der Selbftbegrängung in producti— ver Sporenbildung. Dieſe wäre ein Umfaſſen und In ſich Darſtellen der Spore, das auf dieſer Stufe nicht zu erreichen iſt. Aber er erweitert ſich ſchon, und zer⸗ ſtiebt ſelbſt in vegetirende Sporen, (Aeſte) die, weil ſie in demſelben Lebens— acte werden und vergeben, den pinſelförmigen Büſchel bilden. In eben dieſem Acte liegt auch die äußere Sporenbildung, die in dem Mittelpuncte ihres Werdens haf— tet. — Wie bey Fusisporium im Fadengewirre die entwickelte, gedehnte Spore: ſo regelt und bindet hier ein Faſerbüſchel die beſchränkte, indem er ſie zum Köpf— chen verſammelt. Der Charakter einer Virgaria iſt bloße Action der Spitze des vegetirenden Fadens. 4) Verbreiteter Pinſelſchimmel, Pennieillium expansum Link a. a. O. ©. 17. Die unbeſtäubten Fäden niederliegend, verwirrt, graulich, die beſtäubten aufrecht, einfach, weiß, mit grünlich grauen Sporenkopfchen. Auf mancherley faulenden Körpern, — Früchten, Schwäm— men ic. im Bird; weit ausgedehnte Ueberzüge bildend. Fig. 59. Auf einem Blätter— ſchwamme. — Zwölfte Gattung. Knotenſchimmel. Aspergillus. Micheli. Einfache oder aͤſtige Faden verdicken ſich am Ende keulen- oder kugelfoͤrmig, und um dieſe Ver— dickung ſammeln ſich die runden Sporen zu Köpfen, oft ſelbſt in abgebrochene Fa- den gereiht. Wohnort auf trocknen modernden Pflanzentheilen. Die entwickeltern Formen auf 8 auf fiche Fette. Farben weiß oder lebhaft — bis zu Grün. Wie im Trichothecium die Spore das Scheinleben des Gliederfadens in ihrer Gliederung: fo ſtellt hier der hoher entwickelte Faden in ſich das Scheinleben der Einheit der Faden- und Sporenbildung durch feine endliche Dehnung zur Bla— ſenform dar. Nicht kann er aber über den Kreis, in welchem ſein Leben befangen iſt. Seine eigne Wurzel liegt auſſer ihm, und wird ihm nur auf der Höhe des Lebens, wie von Auſſen, gegeben, fie thaut auf ihn nieder; die eigne Form feines Lebens aber, in welcher er die Spore darſtellt, iſt leer — eine Blaſe. Auf ſolche Weiſe denke ich mir den Lebenskreis des infuſoriſchen Fadenpilzes. Im Aspergillus hat er fein hochſtes Ziel erreicht. Botrytis wiederholt ſich auf einer zweyten Stufe, und wirklich find die entwickelteren Gebilde beyder im Aeuſſeren ähnlich. Man vergleiche z. B. Aspergillus maximus Link, mit Botrytis aga- * ricina. — 00 i 2 ricina. — Auch in dem Standorte, auf Schwämmen, zeigen beyde eine aͤhnliche Neigung, und es verdient überhaupt bemerkt zu werden, daß dieſe, ſo wie die vor— bergehende Gattung, ſchon zu denjenigen Stoffen, als ihrer Baſis, ſich hinneigt, welche ſich in ihrer Miſchung den thieriſchen Theilen nähern. Ueberall im Gebiete der Pilze zeigt ſich naͤmlich eine große Beſchleunigung, man möchte faſt ſagen, eine Art von Uebereilung des Entwicklungsganges bey ſolchen Pilzen, die ſich auf thieri— ſchen oder doch durch die thieriſche Organiſation (als Koth) hindurch gegangenen, und durch die Einwirkung derſelben veränderten Subſtanzen entwickeln. 4) Gelber Knotenſchimmel, Aspergillus flavus Link a. a. O. S. 16. Die einfachen geſelligen Fäden kurz, weiß, das Köpfchen gelblich, aus gereihten Sporen. Wohnt auf trock— nen, vor der Luft verſchloſſenen Pflanzentheilen als gelblicher Staubüberzug. Fig. 60. Unter klaffender Eichenrinde. Anmerkung. Dieſe Art nähert ſich noch dem Büſchelſchimmel. Die Sporen ſchließen ſich auf dem Köpfchen feſt zu mehreren länglichen, geringelt ſcheinenden Maſſen, gleich den Sporidienkeulen von Coryneum, oder den Sporenäſten von Dactylium, an einander, und fliehen unter Waſſer in dieſer Verbindung vom Köpfchen wodurch die Täuſchung, daß es ein— fache Sporen ſeyen, noch erhöht wird. Erſt nach geraumer Zeit ſieht man die rundlichen Spo— ridien ſich abſondern. Das Verhältniß von Dactylium zu Aspergillus flavus iſt eine Wieder— holung der früheren Metamorphoſe in Puccinia und Seiridum auf einem Gebiete, wo, bey gröſ— ſerer Spannung des Wachsthums, allenthalben die Zerlegung in die letzten Elemente des Pilzlebens geweckt wird. 2) Großer Knotenſchimmel. Asp. maximus L. a. a. O. Lange, wiederholt zwey— theilige, durcheinander wachſende, blaßbraune Fäden; große, rundliche Sporen bilden die Köpfe der Aeſte. Wohnt auf Schwämmen, im Herbſte. — Fig. 61. 78. Die Luftconferve, oder der Fadenpilz, in welchem die infuſoriſche Sub— ſtanz des Pilzlebens zur freyen Entfaltung gelangt, erſchöpft ſich in Gebilden, die eine Trennung der Spore, oder des in dem Entwicklungskreiſe Begriffenen — und des Fadens, als des vegetirend gewordenen Stauͤbpilzes auf der einen, und ein Rückbilden der Spore in das Leben des Fadens, als Bindung der letzteren, auf der anderen Seite, in pflanzlicher Form firiren. Der Fadenpilz zerlegt die Ele— mente des Pilzlebens in ihre Grundbeziehungen, und lebt dadurch, daß er ſie in firen Formen ausbildet. — Er bewährt ſich ſolchergeſtalt als die Os zillatorie einer anderen Ordnung der Weſen, und wie dieſe ihr Leben in zwiefacher Bewegung, der Sp i⸗ Spirale und der Axenverlängerung, durch Gliederbildung um denſelben idea— len Punct, als Pflanze, bewegt: ſo legt der Luftfaden ſich ſelbſt, ſeine Lebensbe— wegung, in beſtimmten ruhenden Geſtalten um ſich her aus; er umkreiſt ſich, zerfallend, in den Entwicklungsſtufen der erſten Reihe, und zerfällt, indem er ſich durch die Gebilde der zweyten Reihe in ſich ſammelt. Hier konnen wir dieſe tiefgreifende Beziehung der beyden verwandten Pole des Pflanzenlebens, die ſich wie Aphelium und Peribellum verhalten, nur andeuten; aber es iſt gerade die— ſer Gegenſatz, der überall aus uns hervor in die Natur, und aus der Natur zu uns hindurch bricht, dieſes mehr zu Greifende und Antaſtbare, als Demonſtrirbare, was im Schimmel nicht kleiner, und im Weltförper nicht größer wird. IX. IX. Irdiſche Fadenpilze, Faſerſchimmel. 9 79. Im Schimmel erwächſt das evolutive Element der früheren Epoche, der Staubpilz, zum Fadenpilz, als Luftconferve = Luftoszillatorie. 80. Aber auch die baſiſche Subſtanz des elementariſchen Reichs hat, in ihrer Vermiſchung mit dem infuſoriſchen, den Entwicklungstrieb in ſich aufgenommen, und tritt mit ihm auf den neuen Boden. H. 61. Durch die Schimmelbildung iſt alſo nur die eine Seite dieſes Stamms, die nach Oben und in die Luft gerichtete, gebildet. Wir dürfen ein Reich von Gebil— den erwarten, das, dem erſteren zur Seite, von dem gleichen Puncte auslaufend, die baſiſche Subſtanz, oder den Träger, in entſprechenden Formen hervorgehen läßt. 81. Mit der Qualität, Träger oder Subſtrat zu ſeyn, tritt die baſiſche Sub— ſtanz in der zweyten Stufe auf. Sie iſt demnach hier ein Untergeordnetes, und Zwehtes. Die Lebensform des ganzen zweyten Reichs iſt ein infuſoriſches Zerfallen. Da aber der Träger, wo er ſich mit dem Infuſoriſchen verbindet, dadurch Theil an der Natur deſſelben nimmt, daß er, von ihm begeiſtet, in vegetativen Conflict tritt: ſo muß er hier eine Vegetationsform ſuchen, die, der des vegetirenden Staub— pilzes nachgebildet, zugleich ſein eignes Weſen zur freyeren Darſtellung bringt. 82. Seinem Weſen nach gehört der Träger dem Boden. Aber das Infuſori— ſche ſeiner Potenz bindet ihn zugleich an den Lichtpol und ſetzt in ihn die Luft. Da— durch kommt auch in ihn die Richtung der Linie, und die Anlage zum aftigen Fa— den, zum Zweigbau. Aber der Träger hat in ſich keine Begränzung, wie der Staubpilz. Er kann ſich alſo guch nicht im Conflicte der Dehnung wiederholen. Er folgt, oder ſteht er⸗ * 1. wüchſen der Blätter und Stengel bey Gallen, z. B. beym Bedeguar der Roſe. 65 erſtarrend, je nachdem ihm die treibende und bindende Kraft urſprünglich zufloß. Der Faden iſt gliederlos, einfach. — f Sein Element iſt der Boden, die vegetabiliſche, aus der Entmiſchung auf— lebende Erde. Wenn alſo die Luftconferve nur eine kaum begränzte Luft in ihren Faden darſtellt: fo ſteigt dagegen feſt und gediegen die baſiſche Subſtanz, pflanz— lich erſcheinend, aufwärts, oder legt ſich kriechend an. Die Erde wurzelt in die Luft aus. 85. Der gedehnte, vegetatio gewordene Träger wird zum Faſerpilz, Bys— sus, und dieſes iſt die zweyte Ordnung der Luftpilze. 84. So einfach, als bloße Faſer, tritt der Faſerpilz nur da auf, wo ein fremdes Leben, in ihn eingehend, den Mangel, den erſt die Spore erfüllt, aus— gleicht. Die einfachſten und urſprünglichſten Faſerpilze find paraſitiſch, ſtellen aber eben deshalb nur unvollkommen das eigenthümliche Weſen des Faſerpilzes dar, weil ſie nur Gränze ſind, der ein lebendiger Inhalt fehlt, nämlich nicht bloß die Spore, ſondern ſelbſt das Polariſirende, welches ihnen hier ein fremdes Leben iſt. Anmerkung. Paraſitiſche Weſen ſind ſolche, die in- oder auf einem anderen Or— ganismus, durch ſein Leben vermittelt, leben, ohne ihn ſelbſt, oder den Theil, mit dem ſie verbunden ſind, zu zerſtören. Ich unterſcheide daher Entophyten von Paraſiten im Pflanzen- reiche, wie Eingeweidewürmer von Paraſiten im Thierreiche. Jene ſtehen allezeit auf tieferen Stufen, als dieſe. So iſt z. B. die Caeomurus- Art, als infuſoriſche Blaſe, mehr, als der paraſitiſche Faſerpilz. Das Xyloma aber, obgleich ſchon aus Entmiſchung entſpringend, iſt doch kaum erſt Pflanze. 85. Als paraſitiſche Faſerpilze betrachte ich zwey Gattungen, nämlich: Erſte Gattung. Roſtflocke. Erineum Link. Einfache, gewundene, unregel— mäßig verflochtene, kurze Faden. Standort auf Blättern, in deren Vegetationszeit ſie ſich anſetzen, erſt von blaßer Farbe, dann, mit dem allmähligen Erſterben des Blatts, ausbrechend in Gelb, Roth und Braun. Die Faſern ſind hohl, gegen den Character der eigentlichen Faſerpilze. Das Grundbild des Paraſiten, der in ſich nichts iſt. Daher auch die große Aehnlichkeit dieſer Faſerpilze mit den krankhaften Aus— Hier 64 Hier hat ein Pflanzenparaſit aus dem Thierreiche den Bildungstrieb zur Afterorga— niſation beſtimmt, und dieſe iſt ein Zerfallen des Pflanzentheils in frey hervorge— bildete Pflanzenfaſern. Auch die Beziehung zum Xyloma iſt unverfennbar. Sowohl dieſe, als die folgende Gattung, finden ſich gewohnlich in Geſellſchaft des letzteren auf ſolchen Blättern, die zu Erzeugung von Xyloma neigen. Xyl. acerinum, und Rubigo Acerina ſind faſt ſtets zuſammengeſellt. Die Xyloma ſchlägt in dieſen Para— ſiten aus. 1) Roſtflocke der Linde. Erineum tiliaceum P. Syn. Fung. 700. 4. In rundlichen Raſen; aus Weißlich hie und da in Violet ſpielend; die Faſern hackenformig. — Auf der un— teren Blattfläche. Fig. 62. Zweyte Gattung. Trichterflocke. Rubigo Link. Kurze, hohle, gedrehte, ungleiche, zuſammengehäufte Faſern dehnen ſich am Ende becher- und trichterför— mig aus. Standort und Farbenverhältniß wie bey der vorhergehenden Gattung. Die Gattung Rubigo bezeichnet einen mehr zur Darſtellung der infuſoriſchen Blaſe des Staubpilzes in der paraſitiſchen Baſe gerichteten Bildungstrieb, und könnte als Faſerſporidie, fo wie Erineum als Faferfeim, angeſehen werden. Sie gleicht der Puccinia ohne Inhalt und Schluß, oder fie iſt vielmehr als ein Cory- neum ohne Boden zu betrachten, das bloß in feinen leeren Wänden vegetativ wurde, ohne ſich zu runden. — 4) Trichterflocke der Buche. Rubigo faginea (Erineum fagineum Pers. S. F. 700. 2. —) In runden und länglichen zuſammenfließenden Flecken, braun, mit hellerem Umfange; die meiſten Flockenkoͤpfe geſchloſſen, kuglig. — Auf der unteren Fläche der Buchenblätter. — Fig. 63. f Bey Rubigo alnca (Erineum alneum P.) find die Flocken oben weit geöffnet, und trich⸗ terformig. Fig. 63. B. j 86) Es iſt aber kein Wachsthum ohne die Wechſelbeziehung und Vereinigung der infuſoriellen und baſiſchen Subſtanz. Nur die Unterordnung iſt das Bezeich— nende, und wenn in dem Gebiete des Schimmels allein das Erſtere zu walten ſchien: fo dürfen wir nicht vergeffen, daß dieſes nur vermittelſt des Baſiſchen oder Erdigen in ihm haften, und ſich zum Faden dehnen konnte, ja, daß der Faden, a im 65 im Gegenſatze gegen die Spore, ſelbſt baſiſcher oder irdiſcher Natur ſey. Wie alfo dort, fo muß auch hier der Dehnung die Blaſen- oder Kornerbildung an- oder eingebildet werden, wenn das Pflanzenleben der Stufe gemäß erſcheinen ſoll. Anders aber iſt das infuſoriſche Element, als Staubpilz, zu betrachten, wenn es ſich dem wachſenden Träger zuordnet, als wenn es in eigner freyer Entfaltung aufſchießt. — Wir wollen das freywerdende infuſoriſche Element, oder den Staub: pilz, in dieſem ganzen Reiche durch Spora bezeichnen. 87. Die Verſchiedenheit dieſer Verbindung des Staubpilzes mit dem Faſer— ſtamm giebt die Eintheilung der Faſerpilze. — a) Geſonderte Faſerpilze. Byssi disjuncti. Die Spore tritt in der Verbindung mit der Faſer auf, ſich ihrer Natur ge— mäß entfaltend. Auf demſelben Grunde bricht ſie hervor, und durchläuft mit dem Träger ihre Stufen, auch in der Form ſich darſtellend, wie die Spore in der er— ſten Reihe der erſten Ordnung, nur beſchränkter durch die größere Sphäre ihres Fadens, eigne Bildungen wiederholt. Da das Weſen der Spore infuſoriſch, und eben dieſes das iſt, was die Baſe zur Faſer aufſchießen macht: fo tritt die Erde nur als Träger in das Wachsthum der untergeordneten Spore, nicht aber bildend ein. Die Klarheit bleibt, auch oft die Farbe. Aber die Unterordnung bezeichnen Stufenweiſe erſt Gleichzeitigkeit der Entwicktung und Adhäſion, — dann Anhef— tung. Die haftende Spore iſt wieder Fadenalge; denn der Faſerſtamm iſt Boden. Es ſtreben alſo die Gebilde der erſten Reihe zu Formen, die eine Vereinigung des Fadenpilzes mit dem Faſerpilz ausdrücken, indem ſie den zerfallenden und geglieder— ten Schimmel auf Stämmen der ſproſſenden Keimformation erheben, und treten mit der Darſtellung dieſer Verbindung ſelbſt auf eine höhere Stufe der Entwick— lung. Die Faſer, von infuſoriſcher Kraft geweckt, ſteigt empor; aufrechte Faſer— pilze, der zweyten Reihe der Fadenpilze entſprechend. 88. Ich kenne wenige Faſerpilze der erſten Reihe; dieſe wenigen Gattungen ſprechen ſich aber ſehr deutlich aus, und weiſen auf Zwiſchenglieder hin, die ſich wahrſcheinlich künftig noch auffinden laſſen werden. 9 Er fie 66 ee Erſte Gattung. Grünflocke. Chloridium Link, Aufrechte, kurze, ein fache oder wenig aſtige, dunkle Faſern, mit runden Sporen reichlich beſtreut. Wohnt auf faulen Stämmen. Farbe der Faſern und Sporen grün. — Die Sporen ſind verhältnißmäßig groß, etwas getrübt; wird Waſſer zugegoſſen: fo ſondern fie ſich ſchnell ab, und zerſtreuen ſich. ö 1) Zerſtreute Grünflocke, Chloridium dispersum mihi. Chl. viride Link. a. a. O. p. 14. Dunkelolivengrün, die Faſern geſellig, in kleine, zerſtreute, oft weit verbreitete Häuf— chen verſammelt. Auf Hölzern, die, zum Theil noch mit dem lebenden Stamm verbunden, an verletzten Stellen in Auflofung übergehen. Im Herbſte. Pig. 64. Auf Eichenholz. Anmerkung. Das ſchnelle Zerſtreuen der Sporen im Waſſer iſt ein characteriſcher Zug, wodurch ſich die geſonderten Faſerpilze von den Schimmelarten unterſcheiden. Bey die— ſen letzteren trennen ſich zwar die Sporen auch im Waſſer von den Fäden, aber ſie fliehen ihn nicht, und der Faden geht vielmehr mit ihnen, oder früher als ſie unter, während die Zerſtreuung der Sporen nur mechaniſch erfolgt. Bey den Faſerpilzen ſteht der Faden ſtarr im Waſſer, das ihn gleichſam auffriſcht und belebt, die Spore aber flieht ſchnell, oder doch leicht, von ihm, und ſcheint im Waſſer ebenfalls aufzuleben, wie die Alge, zu der die ganze Ordnung der Biſſusarten hinneigt. Der Lebenscharacter der Reihe iſt überwiegend vegetativ. Und ſo iſt auch die Farbe, grün oder ſchwarz, wie das Leben ſich regt, oder mehr in die Trennung tritt. Dieſe Gattung iſt den Gattungen Acladium und Virgaria unter den Kopf— fadenpilzen vergleichbar. Zweyte Gattung. Kettenflocke. Cladosporium Link. Ungegliederte, einfache oder etwas äſtige, gedrängt wachſende Faſern, mit reichlichen, eyformigen, ſich reihenweiſe anſammelnden Sporen. Dematium Herbarum Pers., Acladium Herbarum Link. Standort auf erſtorbenen nicht zu ſtark modernden Pflanzen— ſtengeln oder Blättern. Farbe von Dundel-Dlivengrün bis zu Schwarzgrün. — Die Faſern ſcheinen hie und da undeutliche Glieder zu haben, ſind aber trübe. Die Sporen groß, etwas eyförmig, haben die Neigung, ſich wie Perlenſchnüre zu reihen, und weiſen dadurch auf Gattungen der folgenden Reihe hin. Alles deu— tet im höchſten Einflange lebhafte und freye Entwicklung der Spore, wie der Fa— ſer, an, welches die Faſer durch eine Annäherung zur Sporen-Natur, ſo wie die Spore durch die Neigung zur Fadenbildung zu erkennen giebt. Es iſt die Botry— tis unter den Faſerpilzen 3). 1) Ge⸗ =) Nach Links Beobachtung (Berl. Mag. 7. 1. p. 37. trennen ſich die Aeſte ſelbſt in Sporen, wodurch dieſe Gat— tung im Uebergange zur folgenden Reihe erſcheinen würde, * 67 1) Gedrängte Kettenflocke, Cladosporium en Link. Obs. in Ord. pl. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 37. Acladium herbarum Link. Berl. Mag. III. 1. p. 12. t. 1. f. 17. (Wo mir die Faſern zu klar und zu ſtark gegliedert dargeſtellt zu ſeyn ſcheinen, wie ſie mir we— nigſtens, bey ſehr oft und zu verſchiedenen Zeiten wiederholter Unterſuchung, nie vorgekom— men ſind.) Dematium herbarum Pers. S. F. p. 699. 15. — In dichten, oft weit verbreite— ten Raſen, lebhaft olivengrün; die Sporen eyformig, in der Verkettung lange deharrend. — Auf pflanzenſtengeln, den ganzen Winter hindurch. Am friſcheſten vegetirt die Kettenflocke auf den Schaften der Zwiebelge wächſe, Allium Kc. Im Alter loſt ſich der größte Theil des Naſens in Staub auf, ig - 64:2. Anmerkung. Cladosporium eb n, Dematium epiphyllum P. S. F. 695. 4. bildet kleine Gruppen büſchlig wachſender, ganz dunkler, etwas mehr äſtiger Faſern, die, erſt trübgrün, bald ſich ſchwärzen; die Sporen ſind mehr rundlich, und treten leichter aus der Verkettung, in welcher fie perlſchnurformige Scheinäſte bilden. Der Uebergang zu dem gliedlofen, trüben, auswitternden Demalium iſt hier ſichtlich angedeutet. Cladosporium aureum Link. Obs. II. p. 38. bildet mit Demalium petraeum und strigosum Pers. eine eigne, den Lichenen beyzuordnende Gattung, die ich Amphiconium nenne. — Dritte Gattung. Ringelflocke, Helmisporium Link. Steife, wenig aftige, geſellig wachſende Faſern, mit zerſtreuten, länglich keulenförmigen, ringförmig ab- getheilten Sporen. Wohnort auf faulenden Reiſern. Farbe ſchwarz; die Sporen bell und durchſichtig. — In getrennter Richtung geht hier, wie es ſcheint, die Entwicklung der Faſer, wie der Spore, jede ihren eignen Weg. Die Faſer wird ſtarrer, freyer, dunkler, die Spore nähert ſich in Dehnung und gliedförmiger Ab— theilung dem Faden. Merkwürdig iſt, daß die Spore der Faſer hier faſt immer mit dem unteren, dünneren Ende anhängt, alſo ſchon früh das Entwicklungsgeſetz der Dehnung nach dem oberen Ende hin, das in den Fadenpilzen waltet, aus— drückt. Die Verbindung mit der Faſer iſt übrigens locker; auf dem Boden liegt gewohnlich eine dichte Schichte von Sporen, die beym Zutritt des Waſſers ſich zerſtreut; einzelne ſitzen an den Faſern. Der gemeinſchaftliche Boden iſt ihre Quelle, aus der ſie an den Faſern emporſteigen. Die Gattung Exosporium der 5 9 9 P Kopfſtaubpilze, und Dactylium der Fadenpilze treten mit ihren Stammverwand— ten durch dieſe Gattung in die Reihe. 1) Niedre Ringelflocke, Helmisporium nanum mihi. Die Faſern in weit ausge— dehnten Raſen, ſtraff, einfach oder an der Spitze gablig, mit knotigen Aeſten; Sporen faſt von der Länge der Faſern, beynahe walzenförmig, ſparſam auffigend, Auf erſtorbenen Hole 9 * zern, 65 2 zern. (Bey Tafel im Nov. 1813. von meinem Bruder gefunden) Farbe duͤſterſchwarz. — Die Faſern find mit dem unbewaffneten Auge ſchwer zu erkennen. Fig. 65. Anmerkung. Von II. velulinum Link. a. a. O. p. 10. auf unſerer Tafel Fig. 65. B. vergrößert dargeſtellt.) ſo wie von mehreren ueuen, künftig zu beſchreibenden Arten, unter— ſcheidet ſich dieſe durch die gabelförmige Bildung der getheilten Faſern und durch ihren zwerg— artigen Wuchs. 5 Vierte Gattung. Widelflode. Helicosporium, Steife, faſt einfache, ge— ſellige Faſern, zwiſchen denen ſich am Grunde fpiralförmig gewundene, einigemale gegliederte Sporen lagern. Standort auf Spanen, die in der Nähe alter Stämme auf feuchtem Boden modern. Farbe der Faſern ſchwarz, der Sporen grünlich— greiß. — Je weiter die freye Entwicklung der Urelemente der Keimformation ſteigt, deſto mehr nähert ſich jedes für ſich ſeinem Anfang. Die zerſtreute, dunkle Faſer iſt nur ein nackter Träger; die Spore iſt belebt, ſelbſt Pflanze, ein Helicomyces, der mit der Faſer aus demſelben Vegetationsmomente hervorkeimt. Die kleinen, ein- bis anderthalbmal gewundenen, klaren Fadenſporen gewähren, wenn ſie ſich in flüchtiger Bewegung bey der Einwirkung des Waſſers zerſtreuen, einen wunder— ſamen Anblick. Auch in dieſem Acte iſt das Infuſoriſche ihrer Natur entſchieden. Aber ſie liegen doch nach der Zerſtreuung ruhig, und behalten bis zum Vertrock— nen ihre Geſtalt, klar und durchſich ig. Die Faſer bleibt, ſtarr und dunkel, zu— rück. Zwey entgegengeſetzte Formationsreihen der Luftpilze haben ſich in ihren Grundgebilden vereint, und fliehen ſich, wenn ein löſendes Mittel hinzutritt, mit einer Kraft, die der Entfernung ihrer urſprünglichen Abſtände proportional iſt, — ein vegetabiliſches Kalium, — der umgekehrte Aspergillus. Beziehungspuncte geben Fusarium und Atractium, 1) Rege Wickelflocke, Helicosporium vegetum mihi. — Die Beſchreibung iſt in dem Vorhergehenden enthalten. Im Octobr. auf Spänen am Fuße einer gefällten Fohre. Pig. 66. - Helicosporium ſteht gewiß an der Gränze dieſer Reihe, wie viele der Formen auch künftig noch in fie mit Gattungsrechten eintreten dürften *). 89. ) Ich muß hier eine Pflanzengattung beruͤhren, die bey oberflaͤchlicher Beobachtung als ein Glied dieſer Neihe betrachtet und entweder mit Chloridium verbunden, oder diefer Gattung in ber Stufenfolge des Syſtems vor— 69 A = 89. Die Faſerpilze, welche die Form der zweyten Reihe der Fadenpilze tra- gen, zeigen, wie wir geſehen, die Natur oder Function der erſten Reihe; ſie zer— fallen. — Daſſelbe Verhältniß findet ſich bey der zweyten Reihe der Faſerpilze, zu denen wir übergeben. b) Dichte Faſerpilze. Byssi solidi. Die Faſer drückt, was fie von infuſoriſcher Natur aus der Urverbindung, ihrem Jenſeits, gerettet, dieſſeits in eignen Formen, und Gebilden aus, gemäße dem Grundgeſetze der Ordnung, das zur Darſtellung der gedehnten Form ge— richtet iſt. Das Infuſoriſche in der irdiſchen Baſis wird in der Luft zum dunklen Faden, der ſich mit einer Kraft dehnt und verzweigt, die der in ihm gebundenen Möglichkeit, in Sporen zu zerfallen, angemeſſen iſt. Die Richtung in die Länge herrſcht über die der Dicke; die Faden werden zart, dünn, fie verflechten ſich durch Schlankheit und Veräſtlung. Da die wachſende Faſer aufgehört hat, Träger zu ſeyn: ausgeſchickt werden könnte. Sie begreift die dem Perſoonſchen Dematium petraeum verwandten Byſſusaͤhu⸗ lichen Pflanzen, nemlich deſſen Dem. strigosum und einige neue, oder mit dem letzteren bisher vermiſchte Ar— ten, die ich an einem anderen Orte näher auseinander ſetzen werde. — Character: raſenförmig zuſammen— wachſende, aufrechte, einfache oder aͤſtige, zuweilen ſcheinbar gegliederte, fteife, durchſcheinende Faſern, die im Innern dunkle Körner enthalten, und durch aͤhnliche Körner auf der ganzen Oberflaͤche ſcharf erſcheinen. Die Koͤrner wittern allmaͤhlig aus der Oberflaͤche aus, und Fee die Faſern, wie dieſes bey den Faſerpilzen der gegenwärtigen Ordnung Geſetz iſt. Im Augenblicke der Einwirkung des Waſſers beleben ſich die Faſern und ziehen daſſelbe in alle Zwifchene raͤume des Raſens. Die dunkleren, ſchon freyen, ſehr kleinen, rundlichen Körner zerſtreuen ſich langſam und werden durchſcheinend. — Farbe im friſchen Zuſtande meiſtens lebhaft, aus blaſſem Gelb bis in Goldgelb; aber mit dem Auswittern der Körner bleicht dieſe Farbe ſtets in ein gruͤnliches oder weißliches Grau. — Wohnort auf Baumrinden, oder kalkhaltigem Sandſtein. Das ganze Jahr hindurch. Das ſchnelle Auffaugen des Waſſers, die dunklen Körner im Innern, ſcheiden dieſe Pflanzen von den Faſerpilzen, und naͤhern ſie in gleichem Maaße den Algen, ſo wie anderer Seits dem zweydeutigen Collema pannosum Ach., deſſen Abbildung in Weber und Mohrs Beytraͤgen zur Naturkunde Bd. 2. Tom. III. f. ı., wenn man die Farbe und die Gegenwart deutlicher Patellen abrechnet, vollkommen die Form des Dem. pe- traeum Pers. darſtellt. — Mit der Dichtigkeit der Fäden, die doch noch Körner enthalten, — mit dem lebhaften Farbenwechſel im Altern, tritt dieſe Gattung, die ich Amphiconium nenne, zwiſchen die hoͤchſten contrahirten Conferven, (Con- ferva Acharii etc.) und die Gallertſlechten, (Collema) in einem Verhaͤltniſſe, das dem der Gattung Ba- trachospermum zu den evolutiven Conberfen des Waſſers auf der einen — und der amphibolifhen Gattung Chara auf der andern Seite entſpricht. 70 ſeyn: ſo fehlt ihr das ſpannende Princip gegen den anderen Vegetakionspol, — die irdiſche Baſis greift durch, und die Faſer kriecht am Boden. Faſt alle einfache oder dichte Faſerpilze ſind niederliegend, oft der Unterlage feſt, ja kruſten— artig, angeheftet. Die Spore fehlt. — Aber die der Keimformation im Träger eingeborne Bildungskraft ſtrebt nach Darſtellung eines infuſoriſchen Products, und tritt hervor, ſobald das Wachsthumsverhältniß der Keimſchichte im Conflicte mit den Elementen erfhöpft wird, das J Infuſorium iſt nothwendig — Keimforma— tion, und umgekehrt: und da der Wachsthum des dichten Faſerpilzes nur ein ein— facher (einmomentiger) ſeyn kann: ſo wird dieſer, je mehr die Bildungskraft in ihm durchgreift, um fo öfter und ſchneller feinen Lebens - (Dehnungs) Act abreißen. Der oft zerriſſene Faden hat nothwendig Sporenform, wenn die Zerreißung ſchnell folgende Wachsthumsmomente verbindet. Der dichte Faſerpilz geht alſo, wo er noch am meiſten dem fremden infuſo— riſchen Leben erliegt, in Körner (Glieder) auseinander; doch dieſe Glieder ſind ih— rem Weſen nach geſchieden, = Faſerſporen. Weil aber das Bildende in ihnen ein äußeres Geſetzliches iſt: fo drücken fie dennoch auch in ihrer völligen Tren— nung das Geſetz der Luftconfervenbildung, die Dehnung, in einer Anreihung der Faſerſporen aus. Sie ſind perlſchnurförmig, ſcheingegliedert, aber die Glieder trennen ſich leicht und ſchnell in jedem Momente und ohne merkliche Bezeichnung einer die Trennung einleitenden oder bedingenden Stufe des Wachsthums. Je mehr die Keimformation im Wachsthum herrſcht, deſto fpäter beginnt die Anlage, ſich in Körner zu löſen; denn dieſe ſind gleich dem Erſterben des eignen Wachsthumstriebs: wo aber die Faſer im eignen Wachsthum harmoniſch beruht und den Trieb in ſich mit der Gränze der Entwicklung rein ausgleicht — er— ſchöͤpft: da iſt fie einem gediegenen Infuſorium zu vergleichen, oder der ſelbſtſtän— dig gewordenen Wurzelfaſer (nicht der Wurzel) höherer Pflanzen. Sie iſt eine Mooswurzel, die für ſich beſteht. Anmerkung. Die Wurzelfaſern mancher Mooſe, z. B. des Maium cuspidatum, u. a. bilden oft auf Torfboden Geflechte an der Oberfläche der Erde, die beym erſten Anblicke Aehnlichkeit mit einer Cenferve oder einem Byſſus haben, und leicht den Anfänger in der Kryp— kogamenkunde täuſchen. Vergrößert zeigen fie ein etwas durchſcheinend -faferiges, und, wo ſich Knoten oder Zweige bilden, abgeſetztes Gefüge, gleich einer Conferve. — Dieſe Wurzel: 5 geflech⸗ geflechte habe ich, nachdem die Moospflanzen weggenommen waren, auch an ſolchen Stellen, wo man keine Moosart, der ſie ihren Urſprung hätten danken können, mehr bemerkte, noch viele Monate hindurch fortvegetiren und ſich immer dichter und dichter verſchlingen ſehen, — ſo daß ich wohl irre geworden wäre, wenn ich nicht, von anderen Erfahrungen geleitet, die genaueſte Uebereinſtimmung der Gebilde durch Vergleichung erkannt hätte. Den analogen Entwicklungsprozeß der Farrenkräuter werde ich an einem andern Orte näher berühren, 90. In dem Geſagten liegen die Prinzipien der Anordnung der einfachen Faſerpilze oder Byſſen. Sie ſchreiten von der Trennung zur Einfachheit fort. Erſte Gattung. Gliedfaſer. Monilia. — Gedrängte, meiſt divergirend auseinanderſtrebende, einfache, dunkle, aus deutlichen eyförmigen Gliedern zuſam— mengeſetzte Faſern. — Standort auf erſtorbenen, nicht allzufeucht liegenden Pflanzenſtengeln. Farbe ſchwarz. Die Faſer des Helicosporium, als einfacher Träger gedacht, oder der Stiel eines Kopfſtaubpilzes, zerfällt in Körner oder Glieder. Noch waltet die Spannung des Zerfällungsacts und die Faſer bleibt aufgerichtet; doch zerfällt fie ſchon in gefellige kleine Gruppen, die oft auf einem kleinen Knötchen von Keimſchichte aufſitzen (ein gedie— genes Exosporium) und unter ſich ſelbſt durch Divergenz der Richtung wieder zerfallen. Wie in der erſten Reihe der Fadenpilze eine Gattung (Acremonium) die noch unentſchiedene Einheit der Spore und des Fadens, — ſo ſtellt in der Gattung Monilia ſich die Gediegenheit des Staubpilzes dar. Beyde Bil- dungselemente ſind noch innig vereint, und das Gebilde ſchwankt in ſeiner Erſchei— nung zwiſchen Träger und Spore. — Unter den Kopffadenpilzen entſpricht fie in Function der Gattung Haplaria. 1) Sammtſchwarze Gliedfaſer, Monilia antennata Link, a. a. O. Hoffmann Deutſchl. Flora. II. T. 13. f. 4. (Dematium) In Sammtſchwarzen, gedrängten Raſen auf Spänen und geſpaltenen Reiſern der Laubholzer, im Herbſte. — Fig. 67. — Anmerkung. Hoffmanns Abbildung a. a. O. ſtellt die Gliederform der Faſern zwar treu, dieſe aber durchſichtig, und die ganzen Faſern liegend dar, da ſie doch im unverletzten Zuſtande ſtets aufrecht, obwohl in mancherley Richtung ſchief durcheinander gewachſen, vor— kommen. Monilia articulata, (Dematium articulatum Pers. Disp. m. F. p. 41. T. 4. f. 2. (Schlecht) ſtellt noch die einfachere, rohere Trägerform mit kaum ſichtlichen Gliedern der büſchlig wachſenden Faſern dar. Fig. 67, B. Zwey⸗ he, 72 im Zweyte Gattung. Wechſelfaſer, Alternaria mihi. Aufrechte, zerſtreute, dunkle Faſern mit entfernten, durch fadenfoͤrmige Zwiſchenräume geſonderten, ovalen Gliedern. Farbe ſchwärzlichgrün, (bey der hier zum Grund gelegten Art). Wohnt auf erſtorbenen Pflanzenſtengeln, welche fie in weiten Strecken überzieht. Eine vergängliche, zarte Bildung, die im Trocknen zerfällt, und verſchwindet; die Glie— der zerſtreuen ſich, als Scheinſporen, über die Fläche; der unterſte verdünnte Theil der Faſer bleibt, als kurzes dunkles Stielchen, zurück. — 1) Dünne Wechſelfaſer. Alternaria tenuis mihi. — Dem blofen Auge kaum ſicht⸗ bar, ſtraff, ſchwärzlich - olivengrün. — Der Stengel, auf welchem ich die von mir im Septembr. entdeckte Art fand, war Stel— lenweiſe geſchwärzt, und durch die Anſätze einer zerſtreuten, unter der Oberhaut liegenden Sphärie, ähnlich der Sphaeria herbarum, punctirt. — Die Faſern ſelbſt waren dem unbe— waffneten Auge nur bey einer gewiſſen Richtung gegen das Licht, als ſehr feine Behaarung, häufig, doch nicht in gedrängten Gruppen, ſichtbar. Vergrößert erſchien der dünne Theil der Faſern dunkel, die Glieder, genau von der Länge der dünnern Zwiſchenſtellen, aber von mehr als doppeltem Durchmeſſer, waren zwar trübe, aber doch im Mittelraume durchſcheinend; ich fand nie mehr, als drey- oder vier Glieder; ein verdicktes Glied ſchien zu ſchließen, denn bey anderen Faſern, wo die Spitze fadenfoͤrmig war, zeigte ſich Verſtümmelung. Fig. 68. Anmerkung. Die Gattung Alternaria legt ſich zwiſchen Monilia und Torula, indem ſie die Elemente beyder Gattungen, Wachsthum und Zerfällung, durch die Gegenſätze ihrer Glieder fixirt. — Die Spannung waltet noch vor, und richtet die Safer zum Licht, aber die Macht des Elementariſchen theilt ſich ſchon zeitlich im ſichtbaren Wechſel der Con— traction, (Träger) und der Dehnung, — (infuſoriſche Entfaltung). Bey Monilia find Glied und Faſer noch innerlich vereint, und nur äußerlich geſchieden; in Alternaria ſind ſie um— gekehrt innerlich ſchon geſchieden, und nur noch äußerlich vereint: — fie iſt das Seiridium ihrer Potenz, und drückt zu der Gattung Oidium der vielſporigen Fadenpilze daſſelbe Ver— hältniß aus, das ſich jenſeits zwiſchen Seiridium und Dicacoma offenbarte. — Dritte Gattung. Haftfaſer. Torula. Niederliegende, einfache, oft in rin— denartige Ueberzüge gehäufte Faſern, aus runden, leicht und unregelmäßig ſich trennenden Körnern zuſammengereiht. Standort auf erſtorbenem Holz und Rinde. Farbe ſchwarz. Wenn ein Conisporium, mehr gerundet, ſich in Reihen ſammelt: ſo entſteht eine Torula. In ihr ſind Glied und Faſer zugleich innerlich und äußerlich ver— eint 73 eint und geſchieden, daher die Vereinigung, als das Band, nur noch ideal, in der Anordnung der Glieder, die Trennung aber wirklich und urſprünglich er— kannt wird. Es iſt die erhöhte, in der Breite die Länge verfolgende Vegetation der Keimſchichte. Daher erſcheint auch die Torula einem bewaffneten Auge wie der Thallus eines Lichen und wie eine anfliegende Pulveraria, und der Thal— lus manches Lichen, z. B. der Verrucatia rubra Floercke, ift ſelbſt eine Torula, die in geſteigertem Lebensprozeſſe durch Roth in Graugrün übergeht. Ihr entſpricht die Gattung Trichothecium der vielſporigen Fadenpilze, ſo wie in der Richtung des Bildungstriebes die Gattung Acladium der kopfförmigen. 1) Zarte Haftfaſer, Torula tenera Link. Berl. Mag. 7. 1. p. 40. In kleine zu: ſammenfließende Häufchen zerſtreut, ſammetſchwarz; die Faſern zerfallen in runde, etwas eckige, ungleiche Glieder. — Wohnt auf verwitterten Hölzern, Planken, Brettern ꝛc. beſonders auf Eichenholz. Fig. 6g. Anmerkung. Von T. herbarum unterſcheidet fie die Zartheit der Faſern, die unre— gelmäßigere Form der Glieder, die oft mehr breit als lang ſind, endlich die Art der Verbrei— tung, indem jene mehr zuſammenhängende und ausgedehntere Ueberzüge bildet. Vierte Gattung. Knopffaſer. Racodium Link. Ungegliederte, aftige, dichtgehäufte und verſchlungene Faſern entwickeln aus ſich runde Körnchen, aus zuſammengeballten, gegliederten Baden gewebt. — Eine unterirdiſche Pflanze, ſchwarz und lichtlos. In ihr hat die Erde freyeres Spiel, — die Faſer gedeiht wurzelartig in eigner Kraft, und erſt am Ende des eignen Lebens verſchlingen ſich die zerfallenden, kuglich gegliederten Aeſtchen in jene körnige Effloreszenz. Bringt man ein Körnchen mit einigen Faſern, wie dieſes nothwendig erfolgen muß, zur Vergrößerung: ſo ſieht man es gleichſam borſtig durch die hervorſtehenden Enden der eindringenden Aeſte. Racodium ſcheint mir der Wende punct des Lebensprozeſſes für die ganze Reihe, und ihre hoͤchſte Blühte. Die Faſer iſt Spore, im Pberen Sinne, indem fie ſelbſt in dem Erzeugniſſe der Körner ſich, als perlſchnurfoͤrmige Safer, be— hauptet. Sie gedeiht unter der Erde, doch nicht auf der Erde, noch von ihr gedeckt, ſondern auf Holz in unterirdiſcher Luft; auch nicht ſo tief, wie die Byſſen der letzten Gattung. Ihre Luft iſt noch mehr mit dem Lichte befreundet. Sie entſpricht der Gattung Geotrichum der erſten Ordnung der vielſporigen Faden— 10 pilze, * pilze, (der Bedeutung nach, nicht der Form nach, die dort ein Zerfallen iſt.) In Hinſicht der Form aber findet fie ein entſprechendes Glied in der Gattung Botry- tis, in der ſich, wie hier der Faſerpilz, fo dort der Fadenpilz, ſelbſt in einem Ag— gregat aus Zweig und Spore wiederholt. 1) Tonnenknopffaſer, Racodium cellare. Pers. S. F. 701. 2. Funck Kr. Gew. 17. 565. — Fig. 70, Fünfte Gattung. Schlingfaſer. Acrotamnium 5). Niederliegende, Aftige, locker verflochtene Faſern theilen ſich in zarte, durchſcheinende, gegliederte Aſtfa— ſern. — Wohnort auf den Wurzeln der Baumſtämme, an- oft etwas unter der Erde, wo dieſe Faſerſchichten die kleinen Höhlen zwiſchen Mooſen und Wur— zeln umkleiden. Farbe different, (violett bis in geſättigtes Braun.) Immer mehr verſchwindet das zerfallende Glied; es gehört dem Stamm, die Safer aber der Erde und dem Licht. Das verflochtene Körnchen von Racodium iſt aufgeſchloſſen und entwickelt, doch tragen die Aeſtchen noch die Spur der Glie— derung. Wie die Faſer näher ans Licht heraufſteigt, und den Einfluß der gegen— bildlichen Erde empfindet, ſchlägt fie in Wurzelform aus und färbt ſich im freye— ren Lebensprozeſſe. — Die Gattung Acrotamnium iſt Baſis einer ganzen Ent— wicklungsreihe der Schwammformation. Jede Thelephora, wenn ſie anſchießt, bildet ein Faſergeflecht, mehr oder weniger dicht und getrübt, nach ihrer Art; aber bald verſchlingen ſich die äußerſten, feingegliederten Aſtfaſern dicht und im— mer dichter, nicht zu Knötchen, ſondern zu einem ſich ſſeiſch- oder lederartig ver— dichtenden Hautgewebe, auf dem die Papillen die Neigung zur Knotenform ver— hüllen. Man erinnert ſich an die Bildung des Weichſelzopfs. Mehr als einmal habe ich ſo die Entwicklung der Thelephora calcea, sebacea Pers. &c. verfolgt. Schwellen die Hauptſtämme der Faſern mehr an, oder verfließen mehrere der— ſelben miteinander, die ſich dann, gleich den Nervenzweigen in Sinnesorganen, oft ſtrahlig und fächerförmig am Ende wieder ſondern: fo entſtehen Formen der Gat⸗ ä — ̃ ͤR¶—— ) Die Arten der Gattung Sporotrichum, mit ungegliederten Faͤden (Link Obs. U. im Berl. Mag. 7. 1. P. 36). gehören bieber. Man fehe die Note zu dieſer Gettung S. 49. \ N 73 Gattung Himantia Pers. ). Viele dieſer Formen mögen Anfaße zu Porien oder Thelephoren ſeyn, aber die Himantia candida P. ſah ich nie zu höherer Ent— wicklung fortſchreiten. 1) Violette Schlingfaſer, Acxotamnium violaceum mili. Sporotrichum muscorum Link. Berl. Mag. 7. 1. p. 35. Violett, die, aufſteigenden, dichtgedrängten Aeſte geſättigter, die Aeſtchen keulenförmig. — Wohnt im Herbſte und Frühling auf moderudem Holze, auch auf der Erde am Fuß alter Strünke, und in Höhlen zwiſchen Mooswurzeln. Im Alter zerfallen die kleinen Aeſtchen in Körnchen, und das Gewächs ſcheint dann beſtäubt, einem Sporstrichum ähnlich; doch kenntlich durch die Trübung der Faſern, die ſtraffere Textur deſſel— ben bey aller Zartheit, und durch das ſchnellere Aufleben im Waſſer, bey deſſen Einwirkung die Faſern ſich ſondern und ausbreiten, ſtatt daß die Fäden von Sporotrichum in demſelben leicht zuſammenballen. — Fig. 71. 2) Himantia candida P. — Fig. 72. 3) Erſte Wachsthumsperiode der Thelephora sebacea P. Man ſehe die hieher gehörige Figur unter der Gattung Thelephora. Anmerkung. 1) Außer dem Acrotamnium violaceum kenne ich nur noch eine dem Geundtypus ganz entſprechende Art, die ich Acrotamnium cyanescens nenne, und an einem andern Orte beſchreiben werde. Anmerkung. 2) Xylostroma iſt eine hybride Gattung. Unter Racodium Xylostroma Pers. begreift man ſowohl Thelephoren, die ſich erſt zu entwickeln beginnen, oder nicht zur Vollen— dung gekommen ſind, als auch ausgewaſchne, und durch das Waſſer dicht zuſammengeklebte Sporotrichen. Acrotamnium iſt das Sporotrichum dieſer Reihe, ſo wie in Function mit Pen— nicillium verbunden. * 10 Sechs⸗ 2) Vielleicht ließe ſich aus dieſen Gebilden mit gutem Rechte, nach Links Vorgange, eine eigne Gattung, Ozo- nium, bilden, deren Merkmale wären: Die größeren Aeſte der Fäden aus mehreren Fäden, (parallelen Fadenzellen), ber: webt, die letzten Ramificatienen einfach, gegliedert. Dahin gehört, außer im, candida (Ozonium candidum) auch noch, nach Hrn. Prof. Link, die Mesenterica lutea. Alb. et Schw, (Aber ſchwerlich die von Tode beſchriebene) die Link Oaonium auricomum nennt. Man fepe die oft erwähnten Obs. in Ord. plant. Cont. If. in Mag. der Berl. Geſellſch. 7. 1. p. 38. Die Verflechtung der Aeſte ruͤckt tiefer, d. h. in der Zeit ruͤckwaͤrts, Ozonium ſteht gegen Acrotamnium in dem Verhaͤltniſſe des Holzes zum Baſte, des älteren Jahrrings zum jüngeren, und bildet dadurch zugleich die Gattung Coremium der Kopffadenpifze für die Stufe des freyen Faſerwuchſes vor. — Sechste Gattung. Starrfaſer. Dematium Link. Aeſtige, verſchlungene, niederliegende, ganz ungegliederte Faſern, die an der Luft beſtehen. Wohnort auf Ninden und Stämmen. — Auf Steinen. Farbe ſchwarz. Keine Sonderung mehr. Die Faſer ſcheint heraufgewurzelt ans Licht, und die Monilie hat ſich in eigner cohärirender Bildung ausgebreitet. Das infuſoriſche Le— ben ſcheint von dem Wachsthum der Faſer verſchlungen, wie es ſich bey Aleu- risma von ihm ausgeſchieden hatte. 1) Felſen-Dichtfaſer. Dematium rupestre. Racodium rupestre Pers, S. F. 701. 1. Ehrh. pl. Cexs. 25. 248. Ein ſchwarzer tuchformiger Ueberzug auf Felſen. Beharrlich. — Fig. 73. Die Function des Aspergillus unter den Fadenpilzen iſt hier in ihrer Sub— ſtanz formlos dargeſtellt, und die Reihe ſcheint erſchöpft. Aber es tritt noch eine Entwicklungsſtufe hervor, die den ganzen Kreis der Faſerpilze bedeutungsvoll ſchließt. Siebente Gattung. Schleimfaſer, Byssus Link. (nicht Lin. et Autor). Aeſtige, niederliegende, verflochtene, gleiche, ſchnell an der Luft vergehende Fa— ſern. Von hellen Farben oder farblos. Anterirdiſche Faſerformation, in der Tiefe der Gruben, vom Lichte fern. Sie vergehen, wenn ſie die Luft im Lichte berührt. Ohne alle Bedingungen der Trennung hat ſich das Infuſoriſche und Baſiſche, wie es aus dem Untergange der vegetabiliſchen Subſtanzen zugleich er— ſtand, im nachbildlichen Vegetationsacte zum Faſerpilz geſtaltet, der, gleichviel von jedem Elemente enthaltend, dennoch, der Erde unterthan, in die Form der letzten Reihe ausſchlug, obgleich das Begeiſtigende in ihm fein Weſen verklärt und feine Farbe und Maße durchdrungen hat. Wie aber die Bindung nur durch die Nega— tion der Bedingungen der infuſoriellen Trennung Statt fand: ſo ſchwindet auch die Form mit dem Rücktritte zur elementariſchen Spannung des Lichtreichs, und die Faſer verzehrt ſich, daß man kaum ſagen mag, was aus ihr geworden ſey. Helmisporium und Byssus find wie Sonnennähe und Sonnenferne im Kreiſe der Luftalgenbildung. Wie jene Gattung anhebt: ſo ſchließt dieſe, — jede für ſich eine vollſtändige, und reine Sonderung; aber beyde, als Pole einer das ganze Reich durchſchneidenden Axe, gleich der Wurzel und Blüthe eines in fort— ſchreitender Entwicklung lebenden und zerfallenden Stamms, in ihrer Beziehung auf 5 77 auf die Einheit eines Lebensprozeſſes gemeinſchaftliche Träger der letzten Meta— morphoſe zur Frucht. 91. Auch hier bewährte ſich uns das für die ganze Ordnung der Fadenpilze gültige Geſetz eines umgekehrten Verhaältniſſes des Inneren und Aeußeren in den entgegengeſetzten Reihen der Metamorphoſe. Die Faſerpilze, welche die Form der erſten Reihe der Fadenpilze tragen, zeigen die Function der Fadenpilze zweyter Neibe, — fie binden und loͤſen die Sonderung in Gleichartigkeit auf. Anmerkung. So bezeichnen die Faſerpilze unter den Luftpilzen die Stelle, welche in der Algenbildung durch die Konferve ausgedrückt wird, gleichfalls nach ihrer Weiſe in der völligen Sonderung und organiſchen Ausſcheidung der Elemente ihrer Bildung. Statt daß dort ſich Glied an Glied zur Einheit einer innigen Beziehung reiht, jedes dem andern Boden und Baſe des wiederholten Wachsthumsacts, ſtrebt hier das Wachſende, ſelbſt und durchaus Ein Glied, d. i. gliedloſe Faſer, zu ſeyn, und ſtellt in der erſten Reihe ſein Glied als ein flüchtiges, gleichſam geſpenſtartiges Weſen außer ſich, im Helicosporium, dar, in der zweyten Reihe aber wird jedes Glied für ſich Faſer, keins lebt oder beruht durch das andere, aber es dehnt und ſtreckt ſich ſelbſt zur Faſer, und windet ſich endlich in einen fixen Knoten don Glied und Faſer, wie in ein erſtarktes, wachſendes Glied auf dem eignen Leibe, zu— ſammen. Die Luftalge erreicht alſo nie die Höhe des Wachsthums, zu welcher die Waſſeralge ge: langt, und es kann daher, wo bende verglichen werden, nur von einer typiſchen“ nicht aber von einer wirklichen, in Gebilden und Metamorphoſen Schritt haltenden Beziehung beyder Entwicklungsſphären zu einander die Rede ſeyn; dem ungeachtet greift der Pparallelismus, wie wir geſehen haben, durch, und giebt die Richtſchnur der wiſſenſchaftlichen Klaſſifcation— .. - »unr 11 T l N = Leben in Faden und Safer. Staubfadenpilze. * N n f a 92. In jedem Entwicklungskreiſe beginnt die Sonderung des in dem fruͤhe— ren organiſch Verbundenen, (zur freyen Bildung Geſteigerten), und verfolgt ihre Richtung bis dahin, wo jedes Grundelement ſich die Subſtanz ſeines Gegentheils einverleibt hat, und dadurch in einer neuen, geläuterten und fein eignes Weſen immer reiner, als Organismus beſonderer Stufe, darſtellenden Form erſcheint. Da aber dieſe beyden Reihen der Metamorphoſe ſich zu ihrem Grunde, der in ei— nem früheren, ſchon geſchloſſenen Organiſationsacte liegt, wie dichotomiſche Aeſte eines Stammes verhalten: ſo zieht durch beyde das Eine und Gleiche ihrer Wur— zel bis dahin, wo die Lebenskraft der Wurzel, oder des jenſeitigen Organiſationsacts, das Quantum ihrer elementariſchen Subſtanz in der Sonderung erſchöpft hat. Iſt dieſes Maximum eingetreten, dann wird die ſich fliehende Spaltung ein Zündpunkt für einen neuen Aufſchwung der Metamorphoſe in der Frucht des beſtehenden, in der Fortentwicklung des werdenden (idealen) Organismus. Im Bilde zeigen dieſes die vielen dichotomiſchen Pflanzen, wenn ſie aus dem Puncte der Trennung eine länger geſtielte, in mittleren Zeitperioden zwiſchen der neuen Aeſtetheilung ſich entfaltende Blüthe tragen, die, in ſpäteren Stufen auf immer kürzeren Stielen wiederkehrend, allmählich den fortſchreitenden Wachsthum des Stengels erſchöpft. 93. Auch die Luftalgen haben ein ſolches mittleres Land ihrer Metamorphoſe, das ihr Streben und Wachſen, ich mochte ſagen, ihr Wollen, in weſenhaften Ge— bilden hervortreibt, wie überall in der Natur jedem Jenſeits ein Diesſeits, (ein Reales) unmittelbar verhängt iſt. N 94. Die Organismen der dritten oder mittleren Ordnung der Luftalgen ſetzen die Richtungen fort, die in den Reihen ſelbſt gegeben ſind; aber ſie beginnen mit 79 mit der Erreichung des Ziels jeder Reibe, und die Produkte des Vegetationsacts jeder früheren Reihe find für fie Elemente. Der Faden iſt nicht mehr Zweck, noch die Spore, ſondern beyde ſind ſelbſt Stoff für ein dem Faden und der Spore gemäßes, neues Glied. Doch bleibt noch die Scheidung der Grundrichtun— gen, denn auch dieſe Staubfadenpilze treiben aus derſelben Wurzel mit den Seitenzweigen hervor. 95. Wir müſſen alſo folgenden Entwicklungsgang aufſtellen: a.) Fadige Staubfadenpilze. Nematomyci, Sie entſprechen der erſten Ordnung der Luftalgen, den Fadenpilzen, in denen ſich die Entwicklung des Staubpilzes zum Faden und die fortſchreitende Sonderung der Bindung zu erkennen giebt. — Ihr Character iſt: Gegliederte Fäden in Verbindung mit geſonderten Sporen; ſo nemlich, daß die Sonderung beyder gleich urſprünglich, und die Beziehung des Fadens zu den Sporen, und umgekehrt nicht vielzeitig, ſondern einzeitig, in einem Momente gege— ben, erſcheint. Alle Sporen in Bezug auf den oder die Faden = Einer Spore, und alle Fäden, oder der ganze Faden in n Bezug auf alle Sporen = Einem Faden, oder einer Faden einheit. 96. Weil aber die Richtung der Fadenpilze, in Hinſicht der Sporen, eine entgegengeſetzte war, indem nemlich entweder die Spore ſich vom Faden durch freye Ausbildung ſchied, oder der Faden ſich in reproductiver Entwicklung dieſe unterordnete, (mit ſich verband): fo erhalten wir auch hier wieder zwey divergente Reihen fadiger Staubfadenpilze. 4.) Deckende Staubfadenpilze. Nematomyci tegentes. Die freyen, zu einer Einheit verbundenen, verflochtenen Fäden decken die Maße der urſprünglich niedergeſchlagenen Sporen. Das Ur⸗ 80 Urſpruͤngliche der Trennung von Faden und Spore unterſcheidet dieſe Gebilde von den letzten Gattungen der diffuſiblen Reihe der Fadenpilze und zugleich von dem - jenſeitigen Gebiete des nächſten Entwicklungskreiſes, (den Balgpilzen). Es bildet ſich unmittelbar eine Decke von verflochtenen, ſpärlich gegliederten, gewohnlich hel— ler gefärbten Fäden, und unter ihr liegt die Maſſe der gehäuften Sporen, an— fänglich von mehr teigartiger, aber doch feſter, nicht milchiger oder breyartiger, Beſchaffenheit, in der ſich ſehr frühe, vielleicht gleich beym Entſtehen, die Sonde— rung in Sporen durch Vergrößerung unter Waſſer zeigt. Die Sporenmaſſe iſt gewöhnlich dunkler gefärbt, oft ſchwarzbraun oder grün. Ich kenne nur eine hie— ber gehörige Gattung. Erſte Gattung. Hüllfaden, Trichoderma Link. Vielleicht kann es nur eine Hauptform dieſer Reihe geben. Die Sonderung herrſcht; auch die Decke iſt noch ein geſondertes Geflecht von Fäden, (die Verflechtung iſt eine äußere Ein— beit). Wohnort auf faulen Stämmen. T'richoderma iſt ein vollendetes Aleu- risma, ein umgekehrtes Collarium. — In Dacrydium Link find die auf ſitzenden Häufchen der Sporen anfangs weich und breyartig, bey Collarium doch noch feucht und grummig. — Der Faden, als das Vegetirende, iſt in der dritten Ordnung durchaus herrſchend. Darum legt ſich die Faſer-Decke über die verſchmolzenen Sporenklümpchen. 1) Grüner Hüllfaden. Trichoderma viride Pers. Syn. Fung. 231. 3. — Nund: lich oder unregelmäßig; Fadenhülle weiß, Sporen grün. Von 1. Linie bis zu 1. Zoll im Durchmeſſer. Auf Eichenrinde, die dumpf liegt, oft zwiſchen Rinde und Holz, im Herbſte. — Fig. 74. 5 97. Der gegliederte Faden des Fadenpilzes entwickelt ſich in der zweyten Reihe der Metamorphoſe zu einem Organismus, der ſich die freywerdenden Spo— ren unterordnet, indem er zugleich die Form der Spore in ſich ſelbſt, als leeres, blaſiges Glied darſtellt. (Aspergillus) In der dritten Ordnung müffen die ent— ſprechenden Gebilde das wirklich ſeyn, was ſie dort nur auf dem Wendepunkt des Zerfallens ſcheinen, — eine productive Einheit infuſoriſcher Fäden und Sporen. Das Ende des Wachsthums iſt eine Spore, die den Character des Fadens hat, productid zu ſeyn, und die untergeordneten Sporen durchgreifend beherrſcht. Die Sporenproduction iſt eine innere, von der Fadenſpore umſchloſſene Function, und der 91 der Staubfadenpilz dieſer Reihe ein ſolcher, der auf ſeiner Spitze ein blaſiges, mit Sporn erfülltes Köpfchen von feiner eignen Subſtanz bringt. Die Organis— men dieſer Metamorphoſe bilden die zweyte Reihe der Fadenpilze. g.) Blaſige Staubfadenpilze. Mucedines vesiculiferi. Erſte Gattung. Aſtfaden. Thamnidium Link. Ein aufrechter, geglie— derter Faden, am Grunde Aftig, mit einzelnen Sporen an den Spitzen der Aeſte, auf der nackten Spitze die runde, ſporentragende Blaſe. — Wohnort auf Kleifter. Farbe weiß. Nur eine Art. Zierlicher Aſtfaden, Thamnidium elegans Link. Mag. d. Berl. Gef. III. 1. 31. 28. T. II. Fig. 45. — Fig. 75. 3. — Am Grunde ein Acremonium, an der Spitze ein Aspergillus hö— herer Ordnung, vereint es in ſich Anfang und Ende der ganzen erſten Ordnung der Luft— algen. Die weiße Farbe herrſcht hier, wie durch die ganze Reihe der blaſigen Staubfaden— pilze, als Ausdruck der vorwaltenden Fadenalge, in ihrer freyen Entwicklung. Nur die Spore in der Blaſe dunkelt nach. Anmerkung. Die Gliederung des Fadens oder Stiels iſt ein ausgezeichnetes Kenn— zeichen dieſer Reihe, das die ihr zugehörigen Pilze von allen ähnlichen Gebilden des höheren Reichs der Balgpilze unterſcheidet. So weit das gleiche Vegetatiensgeſetz — ſo weit er— ſtreckt ſich der eigne Boden eines freyen organiſchen Reichs. Zweyte Gattung. Kopffaden. Mucor. Aufrechte, einfache oder gegliederte Fäden mit runder, ſporentragender Blaſe auf der Spitze. Wohnort auf faulenden und gährenden, vegetabilifhen oder thieriſchen Theilen. Farbe des Tadenträgers weiß, die Blaſe dunkler, durch Färbung der Körner, die oft unregelmäßig geſtal— tet ſind. - Mucor iſt der reine Blaſenpilz, ein in ſich Körnerzeugender Aspergillus, der feine Wurzel, den äſtigen Faden des Thamnidium, ganz abgelegt hat. Inner— halb der Gattung ſelbſt verſchiedene Stufen. — Die auf lebhaft gährenden, mit reichlicher Feuchtigkeit getränkten vegetabilifhen Stoffen, oder auf thieriſchem Un— rathe von ſolcher Miſchung wachſen, haben eine mehr wäßrige Blaſe, welche leicht zerflieft und die Körner ausſtreut, die dann meiſt von ziemlich ſtarkem Umfange find. Andere, welche auf trockenen Stoffen wachſen, laſſen ein ſchrumpendes Köpf— 11 chen 82 chen zurück. Jene tragen den Ausdruck des Dacrydium: es iſt ein Schleim— klümpchen, im Zerfallen von der Haut des Fadenpilzes umfangen; dieſe find mehr dem Pennicillium verwandt. Auch die Grade der Veräſtlung geben Stufen der Entwicklung, von Botrytis an, durch die verwandten Arten von Aspergillus, bis zu den hoͤchſten, einfachſten Formen, die, auf dem Abgange nagender oder fleifchfreffender Thiere oder paraſitiſch wachſend, Unveränderlichkeit der Farbe und längere Dauer gewinnen ). 1) Gelblicher Kopffaden. Mucor Aavidus Pers.. — S. F. 199. 1. Obs. Myc. 1. t. 6. k. 5. — Aeſtig, ſaſt gablich, mit gelblichen, endlich ſchwärzlichen Körnern. — Auf Schwämmen. Fig. 76. 2) Tropfenfaden. Hydrophora minima Tode Fungi Mecklenb. 2. t. g. f. 65. Ein⸗ fach, der Kopf ein waſſerhelles, anfangs ovales, hinfälliges Bläschen, der ſtraffe Stiel gelblich. Auf Aeſten bey naſſem, warmem Wetter. Fig. 77. 3) Wimper Kopffaden, Mucor Fimbria mihi. — Einfach, bleibend, weiß, mit trübem Köpfchen, das keine deutliche Sporenbildung im Innern zeigt. — Paraſitiſch auf den Mündungen der Sphaeria dryina Pers. Im Frühlinge und Herbfie. Eine mikroſkopiſche Ve— get ation ***). Fig. 78. A) Kopffaden des Hundekoths, Mucor cauinus Pers. Obs. Myc, 1. p. 96. Tab. 6. f. 3 und 4. — Einfach, angehäuft, weiß mit geblichen, unten genabelten, bleibenden Köpfe chen. Auf trocknem Hundekoth, in naſſen Wintern. Fig. 79. Drit⸗ ) Hier verdient noch eine ſehr zweifelhafte Vegetation, die ich blos aus Todes Schilderung kenne, angeführt zu werden, bis ihr die mikroſkopiſche Unterſuchung ihres Baus und die Geſchichte ihrer Lebensepochen die rechte Stelle anweiſen. Gattung Chordostylum Tode, Ein zäher, fasricher, aͤſtiger Stiel trägt ein rundliches, abfallendes Köpfchen, das Körner enthält. — Wohnt auf erſtorbenen Pflanzentheilen in Schutthaufen. Im Fruͤhlinge. Der Stiel ſcheint hier die Qualitaͤt der Faſer anzunehmen, — ein Ozonium mit der Sporenblaſe eines Kopf: fadens. — So lockend aber auch dieſe uͤberraſchende Analogie ſeyn mochte: fo wagte ich doch nicht, daraus allein, ohne eigne Unterſuchung, oder ohne das Zeugniß bewährter Beobachter, ihre Stelle im Ganzen der Metamorphoſe herzuleiten. Es müßte vor allen Dingen unterſucht werden, ob der Stlel einfach oder aus Fäden gewebt, dann wieder, ob dieſe ganz, oder nur nach der Spitze gegliedert — (Aerotamnium), oder ob fie durchaus ungegliedert ſeyen. Endlich könnten auch die ſeltner vorkommenden, kopfförmigen Theile acceſſoriſch ſeyn. — Chordostylum capillare Tode, bon brauner Farbe, fol nach Albertini und Schweinitz in der Lauſiz nicht ſelten ſeyn. ) An dieſe und aͤhnliche Formen reihen ſich Schrancks untergetauchte Schimmelarten, Mucor impereeptibilis und spinosus (Denkſchriften der koͤniglichen Akademie der Wiſſenſchafften zu Münden, Jahrg. 1615. p. 14. T. 1. f. 1. 3 u. 4.), deren Wachsthumsgeſetze kuͤnftige, wiederholte Vesbachtungen noch weiter verfolgen muͤſen. — Vergleiche Fig. 78. B. 0 83 Dritte Gattung. Schlauchfaden. Ascophora. Aufrechte, einfache oder aſtige, gegliederte Faden mit runder, fporentragender Blaſe, die nach dem Zer— reißen, wenn fie die geballten Sporen ausgeworfen, ſich umſtülpt und glockenför— mig auf dem Fadenträger haͤngt. Auf faulenden Pflanzentheilen. Farbe weiß. — 4) Weißgraue Schlauchfaden. Ascophora Mucedo Tode. Berl. Mag. 3. 1. T. II. J. 43. Mucor Mucedo 4 Pers. S. F. p. 201. 4. Alb. et Schw. Consp. F. p. 356. 1064. — Fig, 80. Wenn im Mucedo der Vegetationstrieb mit der Blaſenbildung erſtarb, und dieſe ſelbſt in ſich oft nur zur unregelmäßigen Sporenbildung kam: fo reiht hier ſchon das Fadenleben über das Product. Der Faden zeugt eine productive Blaſe, die nicht ab— ſolut, ſondern nur theilweiſe, in ihrer Functlon, untergeht. Der Schlauchfaden iſt der Idee nach die geftielte Spore, die ſich vom Faden zwar trennt, aber den Stiel mit ſich führt. (Epochnium). Ueber ihr Product zwar geht fie hinaus, aber nicht über ihren Träger. Es iſt aber in dieſer Reihe die Einheit der Spore und des Fadeas gegeben, das heißt: der Faden ſoll, als Blaſe, ganz Spore ſeyn. Er muß ſich alſo end— lich von ſich ſelbſt, als Fadenträger, trennen. Vierte Gattung. Springfaden. Pilobolus P. Ein einfacher, hohler, keulenförmiger Stiel wirft die runde körnertragende Blaſe bey der Reife elaſtiſch von ſich. Wohnort auf dem Abgange des Rindviehs. Farbe weiß, die Blaſe aber, wegen der durchſcheinenden Sporen, ſchwarz. 1) Chryſtallener Springfaden, Pilobolus chrystallinus. Pers. Obs. Myc. I. p. 76-78. T. IV. Fig. 9— 11. Fig. 81. In dem merkwürdigen Pilobolus iſt der Gegenſatz des Fadens, als Trager, und des Fadens, als Spore, (Peridium) vollendet und belebt. Schon das erſte Glied des Fadens ſchwillt zur Keule, weniger ſchlaff, und ſelbſt gediegener, als die früheren For— men, denn es erſchöpft in ſich eine Vielheit von Selbſtreproductionen, indem es ſich paraboliſch zuſpitzt. Das zweyte Glied iſt ſchon die Blaſe, erſt waſſerhell, klar und zart, bald innerlich ſich in freye, große, dunkle Sporen entwickelnd. Dann iſt der Gegenſatz von Glied zu Glied reif; nicht eine Kette von Gliedern bindet, gleich einem Faden, das hoher Entwickelte an den Boden, ſondern in der gleichen Vertheilung der Kraft und Function wird der Gegenſatz ſelbſt activ, und die Glieder ſtoßen ih ab. Im Ab- fallen aber platzt die Blaſe und ſtreut die Körner aus. So iſt, auf der höchſten Stufe der Bindung, das Zerfallen ſelbſt actives Vegetationsmoment, und die ganze Ordnung 1 der 84 2 der Fadenpifze löſt ſich durch dieſe Metamorphoſe der Blaſenpilze in zwe einfache Ele» _ mente, Glied und Blaſe, auf, die, mit infuſoriſcher Qualität, Grundelemente eines neuen Metamorphoſenreichs werden ſollen. Auch hier treten wieder die freyeſten, den Gegenſatz vollendenden Organismen auf den durch den Darmkanal grasfreſſender Thiere veränderten vegetabiliſchen Stoffen auf. — Das Vorbild des Pilobolus liegt in der Doppelſpore von Trichothecium, es ſelbſt aber hat in der eignen Reihe der Kopffadenpilze kein verwandtes Glied, weil es die Funktion der ganzen activen Reihe der Luftalgen in ſich vereinigt und erſchöpft. 98. Auch die beyden Reihen, in denen ſich die Pilze der zweyten Ordnung entwickeln, ſetzen ſich in die dritte fort, und ſtellen in ihr eine Wiederholung ihrer Metamorphoſe auf höherer Stufe dar. Das Eigenthümliche dieſer Stufe iſt die Vollendung der Einbildung des Trägers in den Faden, und des Fadens in den Träger. Der Faden, als Spore, mit feiner ganzen Productivität, iſt das eine Glied, — der in die organiſche Verbindung mit dem Infuſoriſchen gegangenen Trä— ger iſt das zweyte. Es iſt alſo auch hier das Elementariſche ein ſchon Gebildetes der früheren Metamorphoſe, und das Product folglich eine potentielle Größe höhe— rer Reihen. Die Pilze dieſer Stufe heißen b) Haarfaſerpilze. — Trichomyci. a) Erſte Reihe. Schopfpilze. Cephalotrichi. Nachdem im Helicosporium die Sonderung des elementariſchen Tragers und der infuſoriellen Spore zur Befreyung der letzteren in der Form eines Spiralpil— zes ausſchlug, iſt die Bildung einer Einheit des Trägers und der Spore, als Fa— denpilz, und durch ihn, gegeben; der Schimmelfaden erhebt ſich auf einem veredel— ten Stamme der Keimformation. — H. 87. Die Gattungen dieſer Reihe ſtellen alſo zuſammengeſetzte Schimmelpilze dar. Ihr Träger, in gedehntem fasrigem Wachsthum, als Stiel, trägt Fadenpilze mit Sporen. Die Subſtanz des Trägers iſt eine höhere; ſie iſt fasrig, gleichſam durchdrungen von den Fadenpilzen, die auf ihr wurzeln; doch gliedlos, und die Natur des Trägers ausdrückend. Der Fadenpilz, gebunden durch den in hoherer Entwicklung vorgreifenden Träger, bleibt im Wachsthume zurück, häuft ſich nach der Spitze des Trägers, wo dieſer im Bildungstriebe ſinkt, ent⸗ ie 85 entwickelt an, und ſtellt fo mit feinen Sporen die Kopfform her, nach der auch dieſe Neihe ſtrebt, als nach dem höchſten Ausdruck des durch den Träger gebunde— nen Fadenpilzes. Die höhere Spore, die in den Blaſenpilzen aus dem Fadenglied und aus reproductiven Körnern im Innern deſſelben ſich geſtaltet, wird hier zum Köpfchen aus freyen, in runder Form ſich ſammelnden Fäden, und auf— liegenden Körnern. Die Schopfoltze find das Umgekehrte der Blaſenplize. — Das Geſagte leitet auf die Reihenfolge der Gattungen. Erſte Gattung. Faltenſchopf. Ceratium Link Ein äſtiger, hautartig ge⸗ falteter Träger, von unten bis oben mit einfachen, an der Spitze eine Spore tragenden Fäden beſetzt. Im Waſſer entfaltet ſich die Membran, und die Sporen fliehen ge— waltſam auseinander. Standort auf modernden Nadelholz Stämmen. Farbe weiß. — Der Faden ſelbſt ſcheint noch vom Träger gebunden, daher ſich das Ganze im Widerſtreite beym Zutritt der Feuchte löſt. Sporenform wie bey Acremonium, aber das Leben des Helicomyces, oder der freyeren Sporen der erſten Reihe der vielſporigen Faſerpilze. Die Evolution der Schopfpilze mißt den Weg zurück, den die geſonderten Faſerpilze verfolgt hatten, das jenſeits geſchiedene Ele— ment zu binden. Im Ceratium liegt aber Bildungstrieb und Form noch im un— entſchledenen Kampfe. 1) Stachlicher Faltenſchopf. Ceratium hydnoides Alb, et Schw. Link. — Isa- ria mucida Pers. S. F. 688. 3. — Weiß, ſchief, in kurze, geſpaltene Aeſte zerſchlitzt. — Auf faulem Holze. Im Herbſte. Fig. 82. Zweyte Gattung. Keulenſchopf. Ifaria Link. Pers. Ein äſtiger, einfa— cher, oft Feulenformiger Träger, mit aftigen oder einfachen, zarten Faden. Die Sporen aufgeſtreut. Im Waſſer entfaltet ſich der Stamm nicht. Die Sporen beharren. DWohnort auf erſtorbenen Inſectentheilen, 1155 Käfern ec. auch auf Schwimmen,’ Farbe gewöhnlich weiß. — Der Faden gehorcht ſchon mehr dem Träger, der ſich in Subſtanz verdichtet. So 1255 jedes Element ſein freyeres Wachsthum. Die Spore legt ſich auf. Mei— ſtentheils iſt der Träger einfach, oder nur wenig aſtig, oft wachſt er in Büſcheln. Gegen das Ende ſchwillt er, wenn er einfach, an, und da rücken die Faden mit ihren Sporen zuſammen, indeß fein unteres Ende oft nackt wird. So waächſt der Fadenkopf heran, aber noch unter der Gewalt und Herrſchaft des Trägers, der ſelbſt 2 86 ſelbſt in den Kopf eingeht. Die Faſer hat fih zum Aspergillus gehoben; aber auch der Faden ſelbſt entwickelt ſich noch bedeutend im Alte. Rückwärts deutend, bezeichnet die Isaria die Stelle des Helmisporinm unter den getrennten Faſer— pilzen im Verhältniſſe der Spore und des Fadens zum Träger. 1) Knolliger Keulenſchopf, Isaria bulbosa mihi. — Am Grunde knollig-verbrei⸗ tet, und oft verwachſen, kurz, ſtumpf, einfach oder mit kleinen dornformigen Aeſtchen. Auf moderndem Holze. Fig. 83. Anmerkung. Sie iſt ſehr dicht mit Faden bekleidet, und dadurch faſt wollig. Eine ſchwarze Keimſchichte umgiebt den Fuß. 2) Käfer-Keulenſchopf. Isaria eleutheratorum mihi. Fadenförmig, gedreht, etwas zuſammengedrückt, mit kurzen, entfernt ſtehenden, horizontalen Aeſten. — Auf todten Kä— fern, vorzüglich Lauf- und Bockkäfern; im Herbſte und Winter. Fig. 84. Anmerkung. Die weiße Farbe geht bald in Bräunlich über. Die Fäden, die den Träger bekleiden, ſtehen weitläufig, und verlieren ſich im Alter. Von Isaria agaricina unter- ſcheidet ſie der Standort und die 6 dickeren, gewundenen Träger mit ſehr kurzen, entfernten Aeſtchen. — 3) Sammtſtieliger Keulenſchopf, Isaria_ velutipes Link. Berl. Mag. 3. 1. p. 20. Seulenformig, einfach, mit deutlich abgeſetztem, flockigem Schopfe. Auf Raupen und Puppen von Schmetterlingen. Fig. 85. Anmerkung. Die pflanzliche Natur des Inſects und feine Beziehung zu den vegeti— renden Theilen des Thierköͤrpers, Klauen, Hufen ıc. iſt hier nicht zu verkennen. Man ſehe unten die Gattung Onygena, Dritte Gattung. Pinſelſchopf Coremium Link. Ein einfacher, aus Fa- denzellen gewebter Träger mit rundem kopfförmigem Ende, überall mit einfachen, pinfelformigen Fäden bedeckt. Sporen aufgeſtreut. Standort auf eingemachten Früchten. Farbe hell mit gleichfarbigen oder dunkleren Sporen. Der Träger hat ſich ſchon zum Kopf gerundet; auch die aufſitzenden Fäden löſen ſich in der; kfopf⸗ förmigen Verbreitung. Ein Pennicilium auf dem verjüngten Atractium, und daher das Ozonium dieſer Stufe ). Wenn Isaria der Gattung Mucor — fo läßt ſich Coremium der Ascophora vergleichen. Der Träger = Faden, er— reicht fein höchſtes Ziel, der Faden = Blaſe, geht über ſich ſelbſt in der ſtrah— 0 ligen ) Man fehe die Anmerkung zur Gattung Acrotamnium pag. 75. 4. * ligen Zerfaͤllung, die eine zerriſſene Blaſe vorbedeutet, hinaus. Cladosporium entſpricht ihm. 1) Weißer Pinſelſchopf, Coremium candidfim. Monilia candida Pers. S. F. 692. 6. Schneeweiß. — Ein fadiger Hypothallus. Wohnt anf gährenden und vertrockneten Frucht— ſäften und zerſtörten Früchten. Fig. 86. Vierte Gattung. Wirrſchopf. Cephalotrichum Link. Ein einfacher, fadenfoͤrmiger oder pfriemenformiger Träger bringt an der Spitze Fäden, die ſich mit den Sporen zu einem Kopfe verſchlingen. Wohnort auf Baumſtämmen, auf erſtorbenen Stengeln. Farbe dunkel, oder grau. Der Faden iſt dem Träger zugefallen, oder vielmehr der aus veredelter Sub— ſtanz gebildete Kopf des letzteren hat ſich ſelbſt in Faſern gelöſt. Die Spore ſcheidet ſich aus don dem Träger, und wird durch dieſen, in Fadenform, feſtgehal— ten, gleich dem Knötchen in dem Faſergeflechte des Racodium, — Der abfolute Gegenſatz von Pilobolus. Liegt jenſeits der früheren Reihe. A) Straffer Wirrſchopf, Cephalotrichum rigescens Link. Berl. Mag. 5. 1. p. 20. T. 1. I. 34. — Der Träger pfriemenformig, mit zerſtreuten Faſern beſetzt. Der Faſerkopf rund, aufſitzend, braun. Wohnort auf Baumſtrünken. 1. Linie hoch. Fig. 87. Gelbgrüner Wirrſchopf, Cephalotrichum flavovirens, Periconia flavovirens Alb. et Schw. Consp. Fung. p. 357. 1067. T. IV. f. 7. Bräunlich- ſchwarz, mit hinfälligem gelbgrünem Köpfchen. Fig. 87. B. . Anmerkung. Cephalotrichum Stemonitis (Periconia Stemonitis Pers.) hat ein längliches, am Träger herabziehendes Faſerköpfchen von grauer Farbe. Link Obs. Cont. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 39. rechnet ſie nun, wir zweifeln, ob mit Recht, zu Isaria. g.) Zweyte Reihe. Knopfpilze. Sarcocephali. — Aus der Verſchlungenheit der Spore, als des Infuſoriſchen, und des e als der Baſe, erwachſen Pilze, die auf ein neues, entlegnes Land hinweiſen. Die baſiſche Sub— ſtanz, dom Infuſoriſchen, das ſich in ihr diffundirt hat, durchdrungen, wächſt gediegen auf, in homogener Maſſe. Aber im Lichte bereitet ſich die Scheidung. Des Trägers Form iſt bedingt durch das Geſetz der früheren Metamorphoſe, aus der er hervorſproßt, — die in ſich beruhende Kugel, oder die Spore aus potenzirter Keimſubſtanz, die alle weitere Lebensentfaltung erſt aus ſich ſelbſt, als aus einer gebildeten Indioi— dualität, hervortreibt. Der ‚Byssus zerfallt nicht mehr im Lichte; er entfaltet ſich. Aber die Entfaltung geht nicht weit; denn durch die Glieder der Bildung zieht die Ket⸗ 88 —— — hält, und zur Scheidung treibt. Wie in der Reihe der deckenden Staubfaden⸗ pilze, iſt auch hier die Zahl der Formen gering, die Stelle ſchwankend, und die Geſtalt vieldeutig. Erſte Gattung. Schimmerknopf. Sulbum P. der einfache Träger trägt ein nacktes Köpfchen von weicherer Maſſe, ohne Umkleidung, das in ſeiner Sub— ſtanz kleine Sporen zeigt. Standort auf faulen Stämmen. Farbe des Köpfchens weiß, des Trägers oft dunkel. Träger, als Faſer, und Träger als Spore, find hier ſich entgegengefeßt, ungefähr wie bey Pilobolus Faden, als Träger, und Glied, als Spore. Dieſes deutet ſich an durch die Verſchiedenheit der Subſtanz beyder, die ſich jedoch bey manchen Arten, z. B. Stilbum byssinum, vulgare ſehr ho— mogeneiſirt. Zur Faſerbildung kommt es nicht, weil ſich in zwey äußeren Gebilden der ganze Streit des zur Trennung Strebenden ausgleicht. Auch hier ſcheint ſich eine Reconſtruction der zweyten Reihe der Faſerpilze zu ergeben; denn offenbar gleicht Stilbum in ſeiner inneren Qualität mehr den letzten, als den erſten Gat— tungen dieſer Reihe. Der Mangel aller häutigen Umkleidung des Kößpfchens iſt characteriſtiſch. 1) Haarförmiger Schimmerknopf. Stilbum piliforme Pers. Ufteri. Ann. d. Botan. — Geſellig, ſaſt buͤſchelformig; der Träger ſchwarz, pfriemenfoͤrmig; das Köpfchen rund, waſſer— N hell, zerfließend. — Auf faulen Stämmen, im Herbſte, dem boßen Auge kaum ſichtbar. Fig. 88. 2) Gemeiner Schimmerknopf. Stilbum vulgare Pers. S. F. 682. 7. Geſellig, ein⸗ farbig, weiß, allmählig in Gelb dunkelnd; das Köpfchen halbkuglig, dicht, im Waſſer durch— ſcheinend, abwitternd. — Wohnt auf erſtorbenen Stämmen, im Spätherbſte. Fig. 89. Anmerkung. Dieſe beyden Arten bezeichnen Extreme der Gattung, wo auf der einen Seite der Gegenſatz im Träger noch äußerlich bis zur Trennung durchgreift, auf der an= dern aber, bey Stilbum vulgare und feinen zahlreichen Verwandten, in der Form beſteht. — Dort geht der Wachsthum bis dahin, wo wir auf der folgenden, höheren Stufe die Entwick— lung der Luftbalgpilze, (Didymium, Trichia, Stemonitis), beginnen ſehen, — tis zur Dar— ſtellung des gerundeten Tropfens bildſamer Subſtanz. Aber wie der Tropfen bey Slilbum pi-— liforme im Alter ſich trübt und verdichtet, bey Slilbam rigidum gerinnt, ſo tritt er bey den höheren Individuen der Gattung, Stilbum vulgare ete. ſchon in der Einheit und Gediegenheit, an den Träger gebunden, auf, von dem er nur langſam abwittert, wohl aber, wie ich dieſes mehrmals beobachtet, zu einem doppelten an ſich ſpaltet, und weiterhin in laͤngliche und Kreiſelformen dehnt. — a 9 4 Meh⸗ [03 . * * Kette, die die Subſtanz, als Träger, und den Faden, als Faden, in Sensei * * 9 89 * Mehrere bey Perſoon vorkommende Arten find noch zweifelhaft. Stilbum hirsutum if höchſt wahrſcheinlich ein Cephalotrichum, und Stilbum rigidum ſchwankt ſchon an der Gränze der Metamorphoſe, daß ich nicht ſagen möchte, ob in dieſer Form der Kreis feiner Entwick— lung beſchloſſen, oder nur durch äußere Macht der Fortgang zum Balgpilz gehemmt ſey. Zweyte Gattung. Tropfenpilz. Dacryomyces. Eine fleiſchige oder gelatinöfe Maſſe bricht in runder, oder ſcheibenfͤrmiger Geſtalt, ohne Umklei— dung hervor, und bildet ſich innerlich in Faſern mit eingeſtreuten Sporenkörnchen. Standort auf erftorbenen Stämmen, Reiſern und Stengeln. Farbe hell, gelb und roth. Weiter iſt der Lebensprozeß im Innern gediehen. Die Faden oder Faſer— form, (denn es iſt ſchwer zu entſcheiden, zu welcher dieſe Entwicklung ausſchlagen werde) geht hervor aus der geläuterten, durch eignes Leben, ohne Umſchließung, zuſammengehaltenen, baſiſchen Subſtanz, — dem vegetabiliſchen Waſſer, und verfolgt ihre Bildungsbahn innerhalb der Gränzen der durch ihr Medium geſchaf— fenen Sphäre. Es iſt die Auflöſung der Baſis, und ihre Regeneration in der Form einer auflebenden Alge; doch bringt fie es nicht bis zum Lebensgrün der Pflanze. Die Luftſäure tränkt fie mit differenten Farben. 4) Gefloſſener Tropfenpilz, Daeryomyces stillatus mihi. — Tremella lacrymalis und äbielina Pers. S. F. 628. 19. und 627. 16.— Rundlich, im Alter gelappt und zuſammen— fließend, durchſcheinend, gelb bis ins Pommeranzengelbe; — die Faſern aufrecht, äſtig ge— ſchlängelt. — Auf moderndem Tannenholze, oft von Prieſtleyſcher grüner Materie, oder von Oszillatorien, umgeben. 2 — 1. Linie im Durchmeſſer, im Alter oft erhöhter und lappig- Die Uebergänge von D. lacrymalis zu D. abietinus laſſen ſich ſtetig verfolgen. Fig. 9o. In dem Daeryomyces, der einerſeits auf das Reich der mit Häuten umkleideten Schwämme, durch die ähnlichen, aber im Baue ſehr abweichenden Tremellen hinweiſt ) „— auf der andern die nahe Verwandtſchaft der Faſerpilze mit den Conferven der vegetativen Reihe, durch die Beziehung zu den Rivularien, ahnden läßt, erliſcht das Reich der Luftalgen. Die Keim— baſe kann mit ihren einwohnenden Fäden zum Fleiſch des Schwamms gerinnen, oder im hoͤ— heren Spannungsmemente zu einer neuen Scheidung der in ihren Kreis gefallenen, entwick— lungsſähigen Elemente fortſchreiten **). N 99. In 2) Links Gattung Tremella. (Berl. Mag. 7. 1. p. 35) fallt gröͤftentbeils mit unſerem Dacryomyees, deſſen Encephalium (a. a. O.) mit unferer Gattung Tremella, zufammen, ) Ob bie Gattung Epichysium Tode eine weitere Metamorphoſe diefer Form für die Stufe der Schim⸗ welfermation, oder ob fie ein Glied höherer Reihen bilde, und, als vegetativer Verſtaͤubungs - Moment der 12 * 90 99. Ja dem Reiche der Staubpilze bildete ſich das infuſoriſche Element uber - das baſiſche hinaus zum lebenden Staub, Pollen, der nachbildlichen Vegetation der Dammerde. — Die Metamorphoſe des zweyten Reichs that aus der Ein- heit der erſten Formwandlung den Faden hinzu, der den nackten Staub aus ſich und auf ſich trug. Es entſtanden Staubfadenpilze, Nematomyci. — In der höheren Vegetationsreihe entſprechen dieſen die Staubfäden mit nack— tem Pollen, und zwar ganz in derſelben Scheidung, die ſich hier kund giebt. Die Orchideen tragen reichlichen, körnigen Pollen auf ſchwachen Faden, vergleichbar den Fadenpilzen. Die Apocyneen nehmen den Pollen auf in die Subſtanz eines gedie— genen Organs, in Drüſenform. So die Faſerpilze die Spore, bis das, was in That, äußerlich gebildet, hervortrat, nur noch in Kraft, durchdringend und das an ſich Starre und Dunkle belebend und verklärend, dem gediegenen Gebilde ein— wohnt. Zur beguemeren Ueberſicht ſtelle ich hier die Gattungen der Staubfadenpilze in einer Ta— fel dar. Luft⸗ Erdbalgpilze, neben den Erdbecher, Cyathus, zu ſtellen ſey, vermag ich, da ich dieſe Gattung nur aus Todes Beſchreibung und Abbildung kenne, nicht naͤher zu beſtimmen. Vorlaͤufig ſtehe die kurze Charakteriſtik der Gattung bier, um die Mykologen, die Gelegenheit haben, dieſes ſeltſame Gewaͤchs im friſchen Zuſtande zu unterſuchen, zur genaueſten mikroſkepiſchen Erforſchung feines Baues aufzufordern. Gattung. Epichysium Tode. (Rankenbecher). Rundlich, vertieft, von feſter, etwas fafti⸗ ger Subſtanz; eine kriechende, aͤſtige Faſer bekleidet die inneren Wände, und trägt, in zwey entgegenſtehen⸗ den Reiben, ſitzende, rundliche Sporen (2). Wohnort auf Dünger, und thieriſchem, verwittertem Kothe, Farbe der bekannten Art: Epichysium argenteum Tode, ſilberweiß, im Alter braͤunlich. Man vergleiche hierüber noch Albert. et Schw. Cousp. Fung. p. 356. Fig. 90. haben wir die Abbildung aus Tode Fung. Mecklenb. wiederholen laſſen. Wos Tode, und nach ihm Albertini und Schweiniz fuͤr Sporen, (Semina bey Tode) halten, ſcheinen mir innere Peridien, und dann wäre Epichysium ein Huͤllenbalgpilz der hoͤchſten Evolution, in welchem Hille, Faden, und Sporenperidie, jede fuͤr ſich, eine ſelbſtſtaͤndige Bildung errungen haben. Die Huͤlle ſtebt in der Form des kelchförmigen Traͤgers; der Faden windet ſich frey und aͤſtig los, und kriecht an feinem eignen Grunde, ein aͤſtiger, wachſender Nabelſtrang; — die Sporenblafe von Pilobolus iſt ihm, als innere Peridie, angeheftet, und fo im lebendigen Wachsthum genau derjenige Bau vor Augen geſtellt, den wir tiefer unten (5. 119. P. 139. u. f.) in der Gattung Nidularig Link (Cyathus Pers.) zer fallend, und in geſonderte Anefheidung ſtrebend, näher betrachten werden. Luftpilze. — Luftalgen. | A. Fadige. Schimmel. Mucedo. Genus Helicomyces. a) Vielſporige, Mucedines polysporae. b) Kopf-Fadenpilze. Mucedines capitatae. er ) niſtelnde Entophytae. Gen. I. Mycogone. = II. Sepedonium, 8 ' freye. liberae. erſte Reihe. zweyte Reihe. Jadenſtaubpilze Haarfadenpilze. VII. Stachylidium. Sporomyci. Trichomici. VIII. Polyactis. Gen, I. Acremonium. Gen. I. Collarium. IX. Verticillium. „II. Epochnium. = IL Geötrichum, - X Dactylium. III. Fusisporium III. Oidium. XI. Pennicillium, » IV. Trichothecium IV. Sporotrichum . XII. Aspergillus. 7 ’ V. Byssocladium. = VI. Aleurisma. Gen. I. Haplaria. = II. Acrosporium, » III. Acladium. IV. Virgaria, V. Botrytis. & & Staubfadenpilze. a Jadige R Nematomyci. 8. blafige, vesiculiferi. Gen. I. Thamnidium, Gen. II. Mucor. 4 *. deckende, tegentes. Cen I. Trichoderma. III. Ascophora, = IV. Pilobolus. A 13 91 Luftreich. — Träger und Pollen. B. Fasrige. Byssus. «) paraſitiſche. Gen. I. Ermeum. ß) frehe Faſerpilze. a) geſonderte Faſerpilze. Gen. I, Chloridium. VI. Cladobotryum. I, Cladosporium. III. Helmisporium. VII. Mucores. b. Haarfaſerpilze. *. trichi. I. Ceratium. II. Isaria. = III. Coremium. IV. Cephalotrichum, 2 * IV. Helicosporium. Byssi parasitici. Gen. II, Rubigo, Byssi liberi. 83 dichte Faſerpilze. Gen. I. Monilia II. Alternaria, III. Torula. IV. Racodium. = V. Acrotamnium, (Ozonium) = VI. Dematium, Byssus, Trichomyci. 8. Schopfpilze, Cephalo- Knopfpilze, Sarcoce- phali. Gen I, Stilbum, II. Dacryomyces. (Epichysium Tode). XI. LI. Selbſtbegraͤnzung. Drittes Reich. Balgpilze, Bauchpilze, Gastromyci. Character. Eine häutige Blaſe, die Sporen, mit oder ohne Fäden, ein⸗ ſchließt. — Geneſis: Aus urſpruͤnglich weicher und ſchleimiger Maſſe ges rinnend. N 100. Der blaſige Schimmelpilz, (Staubfadenpilz) loſt ſich in fi ſelbſt, und das Product ſeiner Zerfällung iſt eine Spore, die ſelbſt umkleidender Faden iſt, der Faden aber bleibt nackt, ein Fadenträger, zurück. Der dichtköpfige Haarfaſer— pilz (Knopfpilz) zieht die Spore in die Subſtanz, und geht innerlich, durch fie, in den Faden. Es iſt alſo die Einigung und der Formenumtauſch des früheren Lebens, der Raupen- und Puppenzuſtand, in ſich vollendet. Es kann das Gleiche in veränderter Geſtalt, und doch in gleicher Bedeutung, wieder in einen neuen Entwicklungskreis treten. 101. Der Faden, der die Spore ſich innerlich zugeſellt, und der Träger, der den Faden in ſich hinabzieht, find beyde der Längenfunction entwachſen. Es iſt ein Faden, gleich vielen Fäden, und eine Faſer, gleich vielen Faſern. Dieſe Vielheit, als Einheit gedacht, in Bezug auf ein organiſch begriffenes In— neres, iſt die Idee der Peridie, als Sporenhülle. — Ihre Bedeutung iſt daher eben ſo verſchieden, als die Entwicklungsreihen, auf die ſie hinweiſt. In Bezug anf die Staubfadenpilze der erſten Reihe iſt ſie gleich einer verſchmolzenen Einheit mehrerer Fäden um die ſich losreißende Spore; in der zweyten gleich der reinen Gränze eines Fadenglieds; in der dritten hat fie die Bedeutung des über die Spore ſich dehnenden und in feiner Selbſtvereinigung dieſe umſchränkenden Trä— gers; in der vierten endlich iſt fie gleich dem innerlich in ſich ſelbſt, d. b. in Peridien, zerfallenden Träger. 102. 93 102. Die Peridie iſt, als die Einheit des Trägers und des Fadens, das im Wachſen, in der Bildung Begriffene; die Spore aber iſt ſelbſt das Gebildete, das ſich wieder frey macht. — Es beruht alſo alle Verſchiedenheit der Bildung unter den Balgſchwammen auf der Natur und Entwicklungsform der Peridie, und die Sporen, die nun Körner, Sporulae heißen ſollen, ſind nur geringer Entwicklung fähig. — 103. Der Faden hingegen und der Träger ſind, als ſolche, die wachſenden Baſen des neuen Reichs, den Wurzeln des treibenden Gewächſes zu vergleichen. Wie aber der Aſt nur ein Sonnenbild der nächtlichen Wurzel: fo wird auch der Wachsthumskreis der Balgpilze ſich um die Ausbildung und Vollendung jener Form bewegen. Der Faden und der Träger kehren wieder. Der Faden war die wachſende Sporidie; von dieſer geſchiden, iſt er ſelbſt für ſich todt, alſo gliederlos, er iſt nur Organ und Theil des Balgpilzes, und trägt die Qualität der Peri— die. Wo die Peridie mehr vom Faden in ſich darſtellt, tritt er nach Außen her— vor, und deutet ihr Werden vorbereitend an; wo dieſe aber, als Evolution des Fadens, ſelbſt reine Membran geworden iſt, da legt auch er ſich, als häutige Baſis, an. — In beyden Fällen heißt dieſer Abkömmling des evolutiven Fadens Hypothallus. Er bereitet in den meiſten Fallen den Boden, oder das Lager, des Gewachſes, auf ſein unterirdiſches Jenſeits anſpielend. 104. Aber die Peridie entwickelt ſich ſelbſt im Verlaufe ihres Lebensprozeſſes. Ihre Entwicklung geht, da ſie ſchon urſprünglich in der Scheidung des Fadens und der Körner iſt, nicht auf Körnerbildung, ſondern auf die Darſtellung des Fa— dens, als Haut oder als Fadengeflecht. Ihre Entwicklung kann keine äußere ſeyn; denn fie iſt ſelbſt Spore. Sie treibt alſo nach Innen Fäden, oder Häute, oder ſcheidet ſich von den Sporen, nach der Verſchiedenheit ihrer inwohnenden Vegetationskraft und nach der Lebensquelle, aus der ſie aufgeht. Dieſe Fadenbil— dung iſt die eine Bedeutung des Capillitium, oder Haargeflechts, der Balg— pilze. — 103. Mit dem Faden iſt der Träger in ſeinem Urſprunge auf dieſer Stufe identiſch, aber nicht überall mit der Peridie. Wo 'die Peridie die Bedeutung der erſten Reihe hat, wird er zurücktreten im Ueberwiegen der Peridie und der Son⸗ 94 — Sonderung. In der vierten Reihe geht die Peridie in feine Subſtanz und re— producirt ſich aus ihm. — Auf den mittleren Stufen aber kann er den Faden ſichtlich mit ſich verſchmelzen, oder ſich als Stiel erheben und ſelbſt in fasriger Verzweigung herauf in die Peridie wurzeln. Dieſes iſt die zweyte Bedeutung des Haargeflechtes. Ich halte die Trennung der Balgpilze nach dem Urſprunge des Haargeflechtes, je nachdem dieſes aus der Peridie und mit ihr verwachſen, hervorgeht, oder aus dem Grunde derſelben, unmittelbar oder auf einem Säul⸗ chen, ausſchlägt, für ein weſentliches Merkmal in der Sonderung der Balgpilze. 106. Aber die Erzeugung der Balgpilze iſt, gleich jeder Geneſis, eine ur— ſprüngliche. Sie beginnt nicht mit der Form der vorbereitenden Metamorphoſe, ſondern mit der Einheit des ganzen Reichs, und quillt aus dieſer nicht wachsthüm⸗ lich, fondern auf einen Schlag hervor. So das ganze Reich, fo auch der einzelne Balgoilz. Sein Boden iſt die, durch die höchſte, individuelle Läuterung, des Ge⸗ genſatzes im Reiche der Luftpilze, des Infuſoriſchen und Baſiſchen gewonnene, neue, identiſche, und darum entwicklungsfähige Subſtanz, weder die ſtarre Keim— ſchichte der erſten, noch die ewig zerfallende Beſonderheit des Infuſoriſchen der zweyten Metamorphoſe, ſondern die Einheit des Infuſoriſchen in dem ent⸗ wickelten negativen Schleime, gleichſam der Milch der Dammerde, wie ſie ſich im Dacryomyces noch vegetirend vorbildete. In dieſem Grundſchleime der Pilzvege— tation liegt jeder Keim der Evolution urſprünglich befangen; er ſelbſt iſt aber noch nicht vegetabiliſch, und daher der Außenwelt hingegeben, und unbeſtimmt im Aus— ſchlage der letzten Geſtaltung. Wie in der Infuſtonsflüßigkeit iſt auch hier das Licht das die Richtung Beſtimmende und die Sonderung zur Geſtalt. Dann wird plöß- lich der innere Zwieſpalt, der durch die Wurzel heraufragt, aus dem Jenſeits rege, und alle Vielheit der möglichen Geftaltung bezieht fi) uri f jenen Meggen ſatz, in welchem das Reich der Luftalgen erloſch. Alle Bolgpilze treten urfprüngli als Fluͤßigkeit, als eine milchige oder wäß⸗ rige, allmählig dunkelnde und ſchnell ſich in die Gegenſaͤtze der Peridie und des Inhalts ſcheidende Subſtanz auf; doch iſt dieſe ur ſprünglich flüßige Beſchaffenheit nicht in gleicher Befreyung fihiber. In der erſten und zweyten Ordnung, deren Boden meiſt moderndes Holz iſt, ſchwitzt die ſchleimige Subſtanz unmittelbar, oder auf einem Stiele von Faſerſchichte, als milchige Efervescenz aus, und bildet ſich, aus— lau— mat. 93 laufend, oder in Geſtalt eines adhäfisen oder zuſammenfallenden, auch wohl gedehn— ten Tropfens, noch fluͤßig zur Form des Pilzes aus; dann tritt, oft im ſchnellſten Lebensverlaufe einiger Stunden, die feſte Geſtaltung ein, und der Pilz iſt vollen— det und zur relativen Verſtäubung reif. Dieſe beyden Ordnungen, welche zuſammenge— nommen auch noch die Herrſchaft der bildſamen Spore, des vegetirenden Blaſenpilzes ausdrücken, deuten auf die erſte Oroͤnung der Staubfadenpilze zurück, und gehören, wie dieſe, mehr der Luft, unter dem zerſtreuenden (wärmenden) Einfluſſe des Lichts. Es find Luftbalgpilzſe oder Wärmepilze. 107. Die zweyte Ordnung der Balgpilze tritt aus der Dammerde unmittel— bar, oder aus Hölzern, die ſchon nahe zur Qualität der Dammerde vermodert find, herauf; ſchon äußerlich geſtaltet, in einer dickeren, hautartigen Peridie, — im Innern flüßig, von mehr wäßriger, jauchenhafter und ſcharfer Qualität. Bald beginnt am Lichte die innere Scheidung in Körner und in ein unordentliches, ver- wachſenes Haargeflecht, oder in wiederholte Sonderung zur Peridienform. Hier hat die wachſende Keimſchichte, als reproducirte Erde, die rechte Heimath gefun— den, fie geſtaltet ſich ſchon im mütterlichen Schooße, und nimmt ihre äußere Bil— dung in Kraft und reicher Ausdehnung mit ans Licht, zu dem ſich dieſe Pilze nur felten auf böheren Stämmen erheben. Dieſe Ordnungen beziehen ſich demnach auf die zweyte Ordnung der Staubfadenpilze; ihre Peridie iſt gleich der gediege⸗ nen, nach innen productiven Faſerſubſtanz, ihre Spore und ihr Capillitium, wenn es vorhanden iſt, wiederholen die innere Faſerentwicklung des Dacryomyces, oder die Sporenbindung der Faſer im Cephalotrichum, Sie gehören der Erde, die in ihnen ihr veredeltes Element zurücknimmt unter dem ſpannenden, (beſtralen— den), Einfluſſe des Lichts. 108. In den vorhergehenden 90 ſind die Beziehungspuncte angedeutet, auf welche ſich die Metamorphoſen der Balgpilze zurückführen laſſen. A. Luftbalgpilz e. Adrogastek ua” Ihr Schema: Die dünne, häutige, einfache oder doppelte, mehr oder minder verganglide Peridie, mit oder ohne Haargeflecht, ſitzend oder geſtielt, aus urſprünglich flüßiger Subſtanz erſtar— ' rend. 96 rend. — Es hat das ſporiſche Glied, von Pilobolus abgeworfen, auf einer Lage nachkeimender Fadenſubſtanz gewurzelt, auf der es fein eignes Leben nach Innen und Außen geſtaltet. Dieſes Bild einer Vegetation, die eben fo weit noch im Jenſeits als im Dieſſeits befangen iſt, iſt in einer Gattung ausgeprägt, die ich deshalb, als Sym— bol der erſten Ordnung, voranftelle, um fo mehr, da dieſe Pflanze auch noch ein Analogon paraſitiſcher Natur, die hier, auf der Spitze des einen Entwicklungs. ſtamms, im Lichte erliſcht, an ſich traͤgt. Erſte Gattung. Sporbeutling. (Schimmelbeutling) Eurotium Link. Der häutige, faſt kugliche Balg, auf ein Haargeflecht gelagert, enthält zuſammen— geballte Körner. — Das Haargeflecht aus gegliederten Fäden. Standort auf trocknen, in ſtehender Luft beſchloſſenen Pflanzentheilen. Farbe des Balgs gelblich, der Faden dunkler, Körner groß. Im Waſſer zerreißt der Balg und ſchüttet die Körner aus. Eurotium iſt die höchſte Potenz von Collarium, wo jedes zerfal— lende Klümpchen nach Außen Gränze, nach Innen Scheidung gewann. 4) Gelber Sporbeutling. Eurotium herbariorum Link, Berl. Mag. 3. 1., ©. 84. Mucor herbariorum Pers. S. F. 202. 9. — Fig. 91. 109. Die in dem Urſchleime dieſer Oroͤnung gegebene Einheit der Peridie, als des produktiven Fadens, und der Spore, geht in Sonderung hervor durch Ge— bilde, welche dieſe Elemente für ſich zur hoͤchſten Entfaltung bringen. Die voll— kommenſte Befreyung der Spore im Korne aber iſt allezeit ein Verftauben, Das Endreſultat des Vegetationsacts dieſer Ordnung alſo wird nach jeder Rich— tung daſſelbe ſeyn; aber die Form der Entwicklung iſt nothwendig eine doppelte. Wo in der Urbildung der Peridie das Wachsthum herrſcht, die Richtung ge— gen ihr Elementariſches, das Fadige, — da wird die Scheidung der Spore herr— ſchen, d. h. es wird das Gebildete, im Product, entſprechen dem nach Außen- Gehen, Zerfallen, des Wachsthums. Die Balgpilze dieſer Reihe entſprechen den vielſporigen Fadenpilzen, den de— ckenden Staubfadenpilzen. Die Fadendecke verſchmilzt zur Haut, nicht ohne Reſte der früheren Formation; nach innen ſchlägt ſich die Körnermaſſe, in Schichten oder gedie⸗ = uw: “ 1 * * * 4 n 97 — — gediegen nieder und in beſchleunigtem Lebensoerlaufe iſt, was kaum noch Haar— geflechte, oder peridiſche Scheide war, ſchon nur zerfallender Faden = Körner maſſe, in welche zuletzt die erloͤſchende Peridie gänzlich aufgeht. * gr Di.ieſes giebt uns die erſte Reihe der Luftbalgpilze, die körnigen, Sporo- mesti. — Die körnigen Balg-Pilze find ſitzend, oft mit fadigem oder bau: 19% Spnothallus. 110. Wo aber die Bildung der Peridie, als Apepiſch r Blaſe, aus dem gaͤhrenden Pilzſtoffe hervorbricht, geht die Richtung nach Innen, auf die Form ſei— ner ſelbſt, die reproductive Blaſe. — Dieſe Richtung iſt eine doppelte, nemlich erſtens nach Außen, als Gränze, und hier iſt die Peridie nur auf Wiederholung ihrer ſelbſt, auf Verdoppelung, thätig, — der fadige Hypothallus von Furotium legt ſich, als dünne Platte, an, nie mehr fadig, wie in der vorhergehenden Reihe, und wenn er dort noch zuweilen, als Hülle, ſich um die Peridie herumzog: ſo kann er ſich, fehlt er im raſcheren Entwicklungsgange nicht ganz, hier heraufſchlagen, als äußere, acceſſoriſche Peridie, wie er ſich denn als ſolcher auch durch die diffe— rente Sonderungsweiſe im Verſtäuben bewährt. — Die negative Entwicklung der Peridie geht aber zweytens nach Innen, als Haargeflecht; denn alle Evolution der Peridie nach Innen iſt gleich Sporenvegetation, oder Fäden. Da in dem Kreiſe der Balgpilze die Faſer mit dem Faden ſich vereinigt les— windet: ſo kann hier, doch in untergeordneter Macht, die Faſer ſich mit der Pe— ridie zur Einheit verbinden. Ihre Natur, in Bezug auf die Fadenperidie des Luft: balgpilzes, iſt die des Trägers. Die Faſer hebt alſo, als Träger, oder Stiel, die Peridie empor, es kommen geſtielte Formen vor; fie wahft als aufſteigendes Haargeflecht in die Höle des Balgs, und wölbt ſich oft, als Säulchen, in ihrem Mittelpunfte,. bis endlich die Peridie ſich ſelbſt in Haarbildung verzehrt, den Trä— ger, als freyes Gebilde, überwältigt, und. das loſe Capillitium ſich im Gefolge der verſtiebenden Sporen vom ſtarren Stiele abſtreift. Die Balgpilze dieſer Reihe nenne ich Dennie — Trichocisti. *. ur er u 17 a 98 — — 111. Anordnung der Luftbalgpilze: A. Luftbalgpilze. Asrogastbes „Gastromyci volatiles, Urſprünglich flüßige Balg pilze mit dünner, Deren oder zart- membranöſer Peridie. a) körnige Luftbalgpilze. Gastromyci sporomesti. * Die Peridie ſitzend und ausgebreitet, flockig oder locker, ganz oder größten- theils ſich vderzehrend, ohne Säulchen; viele Körner. Die körnigen Luftbalgpilze tragen in der Lockerheit ihrer Peridie und darin, daß dieſe ſich bald nach der Bildung verzehrt, ohne daß man fie lappig oder ſchup— pig zerreißen ſähe, einen ſehr ausgezeichneten Character, der das Wachsthumsgeſetz des zerfallenden Fadens beurkundet. Sie ſind faſt alle von beträchtlichem Umfange und ruhen flach auf breiter Baſis. Ihr Leben iſt von kurzer Dauer. Ihre Spo— ren ſind, wie in der ganzen Ordnung der Luftbalgpilze, dunkler, als die Peridie, gefärbt. — Die übrigen Eigenheiten ihres Lebensprozeſſes find H 109. weiter ausgeführt. Ein Vorbild dieſer Reihe liegt in der Gattung Trichoderma aus der Ordnung der Staubfadenpilze. Wie aber in der Gattung Trichoderma zwey Entwicklungsreihen der Fa— denpilze, nemlich der vielſporigen (Sporomyci) und Haarfadenpilze, (Trichomyci) zuſammenlaufen: ſo kann aus dieſer Einheit des homologen Urſprungs höher hin— auf ſich wieder eine zweyfache Entfaltung hervorthun, analog den in Tricho— derma erloſchenen Gegenſätzen des Formenwechſels. * 8 a) effloreszirende Körnerpilze. e — Die Peridie entwickelt ſich in lebhafter, fasriger oder häutiger Vegetation nach innen oder außen, in einem ſich allmählig ſchlichtenden Streite mit den Kör⸗ nern, die ſich oft ſchichtenweiſe, mit Falten und Blättern der Peridie abwechſelnd, lagern. Je weiter die Entwicklung vorſchreitet, je freyer wird die Bildung des reproductiven Fadens, und endlich der Körner ſelbſt, als regelmäßiger Aggregat— theile. ı a Er vr. 99 theile. Alles deutet auf eine Ausgleichung des noch nicht in der Urmaſſe entſchie— denen Gegenſatzes zwiſchen Spore und Faden, und auf ein mit der Selbſtheit des pflanzlichen Lebens im Widerſpruche ſtehendes Heraustreten der Beſonderheit hin. — Körner und Fadenbildung, wie wir fie bey den vielfporigen Fadenpilzen beobach— tet haben. Die Arten dieſer Reihe gehören zu den größten an Umfang unter al— len Luftbalgpilzen. Dagegen iſt der Beſtand ihres Lebens nur von kurzer Dauer, wenige der gebildeteren vegetiren mehrere Wochen. Hier, in dem infuſoriſchen Reiche, iſt nur das Kleinere in der Bildung, denn das Elementariſche vollendet ſich in ihm; das Größere aber nähert ſich noch dem Aggregatzuſtande und erſtirbt in der Maſſe. f Zu der erſten Sippſchafft der koͤrnigen Luftbalgpilze zahle ich folgende: Erfte Gattung. Schaumſtäubling. Aethalium Link. (Fuligo Pers.) Sn unregelmäßiger Geſtalt erſtarrend, nach außen flodig-fadig, nach innen durch häutige Lagen und Wande geſchichtet und zellig. Die Körner gelagert zwiſchen den Zellen und Schichten, zuſammengebacken. — Loft ſich derwitternd. — Wohn— ort auf faulendem Holze, vorzüglich der Föhren, aus dem es im Nachſommer über Nacht, als eydotterähnlicher Schleim hervorgährt. Bald trocknet und bildet ſich der Pilz in der Wärme des Tags, — mehr flodig und häutig, mit wenig Kör— nern, wenn ſchnell und ſtark die Wärme einwirkte, — lockerer und körnerreich, in milder, nicht zu trockener Luft. Im Sonnenſcheine habe ich das Aethalium ganz verhärten ſehen, ohne alle Körnerbildung; dann ſtreckten ſich während des Trock— nens ringsum die zähen Fäden, und zerfielen wieder zu Staub; es blieben nur Flocken. g Farbe des gährenden Schleims gelb, im Trocknen erbleichend; die Körner dun— kel, oft ſchwarz. — f Im Aethalium iſt der liegende Fadenpilz noch als Hypothallus um die un— vollkommene, bloß ſchichtenförmige Peridie gelagert, als ſey Trichoderma mehr— mals erhärtend übereinander geſetzt. * 1) Gelber Schaumſtäubling. Aethalium flavum. — Fuligo flava Pers. 8. F. 161. 4. und vermuthlich auch Fuligo laevis 1. c. 160. 3. — Gelb, in verſchiedener Höhe und Tiefe, bie flocige oder körnig-zellige Rinde blaſſer, Körner faſt rund, braun oder purpurbraun. Im Herbſte und Frühling. 13 * A, Er: ** 100 A) Erſte Entwicklungsgränze. Durchaus fasrig zellig, gelb, ohne Körner, verflacht. Fig. 92. A. B) Zwehte Entwicklungsgränze. Aeußerlich blättrig - zellig, verbleichend, innen mit deutlichen Blättchen; Körner klein, feſt geballt, purpurbraun. — Fig. 92. B. C., Dritte Entwicklungsgränze. Peridie dünn, körnig und zellig ins Häufige, Körner locke⸗ rer gehäuft, ſtäubend, braun, eyförmig - abgerundet, klar. Im Frühlinge. — Fig. 92. C. Zweyte Gattung. Harzſtäubling. Pittocarpium Link. In runder Ge: flott erhärtend, die Peridie uneben, dick und zerreiblich, kahl, innen zellig mit häu— tigen Wänden, enthält feſt geballte, runde Körner. Löſt ſich verwitternd (2) Wohnort auf Pflanzen, (erſtorbenen?) denen die Peridie anhängt. — Farbe nach außen dunkler, nach innen heller, und hier Peridie und Körner übereinſtimmend gefarbt. 1) Gelber Harzſtäubling. Piltocarpium flavum Link, Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 41. Außen braun, innen gelb, die Sporidien gleichformig, klein, rund. — Große einer Bohne oder Erbſe. — Conſiſtenz feſt, fo daß die Pflanze einem Harzklümpchen ähnelt. Anmerkung. Dieſe neue, von Hrn. Prof. Link a. a. O. begründete Gattung iſt mir noch zweifelhaft. Sie erinnert an die Metamorphoſen, welche manche Bauchpilze durch un— günſtige Einflüſſe im Momente ihres Erſtarrens erfahren und worauf ſchon oben, bey Aetha- lium aufmerkſam gemacht wurde. Als genuine Entwicklungsſtufe betrachtet, füllt ſie die Lücke zwiſchen dem Schaum- und Blattſtäubling auf eine überraſchende Weiſe aus. Sie bezeich— net das Moment des Erlöoſchens der peripheriſchen Faſerbildung, und den Kryſtalliſations— punct der eigentlichen Peridie; alſo gerade die Stufe, mit welcher unter der zweyten Linie der zerfallenden Luftbalgpitze der Bildungsprozeß in der Gattung Myrothecium beginnt. Von außen wird hier das freye Leben gewaltſam zurückgedrängt, daher die dunkle Schichtung nach außen, — das verbrannte Reſiduum der Flockendecke des Schaumſtäublings. — Mit der äußeren Hemmung ſteht auch die innere Bildung ein, Korn und Zelle treten nicht in den Gegenſatz, ſondern ruhen in der Farbe von Aethalium, geſchiedene Urbilder der pflanz— lichen Textur. g f Dritte Gattung. Blattſtäubling, Lignydium Link. Rundlich auf hau- tigem Hypothallus, die hautige, lockere Peridie ſendet nach innen durch die zuſam— gedrängten Körner äſtige Fäden mit hautartigen Verbreitungen in den Winkeln der Aeſte. Loft ſich verwitternd. Auf Reiſern, die an der Erde lagen, fand Herr Ditmar die einzige, mir nech unbekannte Art dieſer Gattung, Lignydium griseo- ö fla- 101° flavum, Die Körner find braun, die Fäden gelb, die Peridie iſt grau. Link Berl. Mag. 3. 1. P. 24. T. 2. f. 57. a. b. — Fig. 9°. — Link bemerkt: Flocci ramosi, membranulas in axillis gerentes, quasi residua e praecedente genere. — Lignydium ſcheint eine hohere Metamorphofe von Aethalium, worauf ſchon die Kleinheit, die Regelmäßigkeit der Form, binweiſt. Der fadige Hopothallus von Aethalium iſt eine gebildete Membran, die Andeutung einer gedoppelten Peridie. Zugleich vegetirt die Peridie nach innen, als Blatt und Faſer. Die Körner gruppiren ſich in Sonderung. Vierte Gattung. Faltenſtäubling. Spumaria. Die lockere, flockig-zellige Peridie ruht auf einem häutigen Hppothallus, der aufwärts in die Höhle geftielte und gewundene Falten ſchlägt, in und zwiſchen denen ſich die Körner in kleinen Häufchen ſammeln. Verwittert zum Ausſtäuben. — Wohnort auf Blättern und Reiſern, im Herbſte. Farbe der Peridie weiß, der Falten ſtahlblau, der Köͤr— ner braun. — Die Peridie umfaßt hier ihre Körner, und treibt aus ihrem haͤutigen Boden die eigne Subſtanz empor, die ſich im Wachsthum, als Membran beſtehend, fal- tet. Der äußere, flockige Umſchlag fällt weg. Die Körner fondern ſich, ſie ſind von beträchtlichem Umfange. Die Natur der vegetativen Peridie greift durch, und das Aethalium hebt ſich in der Spumaria um eine Stufe hoher. N 1) Schaumartiger Faltenſtäubling, Spumaria Mucilago Pers. S. F. 163. 1. — Fig. 9%. Nur Spumania Mucilago Pers gehört hieber; Spumaria nigrescens Pers. iſt weſentlich verſchieden. Fuͤnfte Gattung. Rollenſtäubling. en Ditm. Die unregel— mäßige, häutig-zellige Peridie frey, aus dem Boden aufrechte, buͤſchlige Faͤden treibend, um die ſich die Körner, in walzenförmige, abgeſonderte Theile geballt, verſammeln. Verſtiebt durch partielle Verwitterung. Wohnt auf halbfaulendem Fichtenholze, im Herbſte. Farbe der Peridie, wie der Körner, bey der Reife braun, im Arſprunge weiß. Man ſehe Ditmar in Schrad. n. J. f. d. B. Band 3. p. 53. Tab. II. Fig. I. — Link, I. o. — Strongylium verhält ſich zu Spumaria faft wie Lig- nydium 102 nydium zu Aethalium. Der fortſchreitende Wachsthum zerreißt die Falten in Fäden. Die Form wird beſtimmter, die Körner gruppiren ſich in freye regel— mäßige Geſtalten, gleichſam die Füllungen der aufgelöften Faltenzellen von Spu— maria; auch die Subſtanz der Peridie wird gleichförmiger. Wenn Lignydium und Spumaria die mittleren Glieder der Entwidlungsreihe der vielſporigen Faden— pilze wiederholten: fo ſchließt dagegen Strongylium die Sonderung noch weiter, bis dahin auf, wo die evolutive Beſonderheit als ein Geſtaltetes, zwar nicht aus ſich, aber doch durch Bindung und Aggregation, in den Köͤrnerroͤllchen, wie After— kryſtallen, ſich hervorthut. Strongylium iſt gleich einem Trichothecium unter den Balapilzen. Die einzige bekannte Art: 2) Rußfarber Rollenſtäubling, Strongylium fuliginoides Ditmar a. a. O., Tri- choderma fuliginoides Pers. S. F. 231. 1. flach gewölbt, von rundlichem Umfange, hat 1— 2 Zolle im Durchmeſſer. — Fig. 95. Anmerkung. Die Faden des Strongylium, obgleich aus dem Boden entſpringend, ha— ben doch noch nicht Faſergualität, da jede Spur des Trägers fehlt, und auch die Subſtanz die übereinſtimmende Beſchaffenheit der Peridie zeigt. Sechſte Gattung. Blutſtäubling. Lycogala. Eine kuglige oder unregel— mäßige, einfache, dünnhäutige Peridie, zerſtreute, äſtige oder einfache Fäden nach innen ausſendend; die etwas großen Körner gedrängt. Zerreißt im Verſtäuben. Wohnt auf faulendem Tannenholze. Farbe, im flüßigen Zuſtande und bald nach der Erſtarrung oft hoch und lebhaft, meiſtens roth, allmählich zur grauen, metal— liſch ſchimmernden Farbe verdunkelnd. — Dauer beträchtlich. (Lycogala miniata Pers. lebt in der Feuchte, wenn ſie vor der Vollendung vertrocknet war, wieder auf.) 1) Punetirter Blutſtäubling, Lycogala punctatum, Pers. S. F. p. 158. 3. Kug⸗ lig oder halbkuglig, geſellig, in der Jugend rothgelb, im Alter braungrau, mit harzig durch— ſcheinenden Puncten beſetzt; Haarfäden und Körner gleichfarbig. 5-4 Linien Durchmeſſer. Wohnt im Herbſte auf moderndem Tannenholze. — Fig. 96. Anmerkung. Die Membran der Peridie iſt von außen, auch unter der ſtärkſten Ver— größerung, völlig gleichartig, ohne Textur, nur hie und da ſcheint eine Falte ſich hineinzuzie— hen, und von unten leuchten dunklere Baden durch. Kehrt man fie um: fo zeigt es ſich, daß ihre innere Fläche ſich in eine lockere, fosrige Schichte, wie in eine innere Peridie, auflöſt, aus — H — 105 aus welcher die durch die Körner ziehenden Fäden auslaufen. Körner und Fäden find halb durchſchimmernd. Bey Lycog. punctatum find die Jäden verhältnißmäßig zahlreicher und äſti— ger, als bey den übrigen mir bekannten Arten. 2) Mennigrother Blutſtäubling, Lycogala miniatum Pers. 8. F. 158, 4. Geſellig, rund, etwas uneben, in der Jugend blutroth, dann nach außen. in Graubraun von verſchiedenen Tiefen dunkelnd; innen roth, bey der Reife der Körner in blaſſes Roſenroth verbleichend. Wohnort und Erſcheinungszeit des Vorhergehenden. — Fig. 97, A. Jugendlicher Zuſtand. Fig. 95. B. Die Spielart Ne. 4. Pers. Obs. Myc. II. p. 28, (Lycoperdon epidendron fuligineum Bull. Champ. T. 503. f. 3.) ö Anmerkung. Hier find die Faden ſehr ſpärlich vertheilt, wenig äſtig, die Harzpunkte des L. punctatum wuchern in die rauhe Oberfläche aus. — Lucogala iſt eine dritte Stufe, auf der ſich Lignydium verjüngt; die Vege— dentionsacte fließen in einander, daher verbirgt ſich der hautige Hypothallus und die Fäden nach innen zerfallen; nur wenige deuten nech auf die Entwicklungsſtufen vor ihnen zurück. Die effloreszirenden Körnerpilze zerſtieben in Lycogala, und fpielen vor dem Untergange in die Farben der Blüthe. — Man konnte die bier beſchriebenen Gattungen folgendermaaßen vergleichen: Trichoderma PN Aethalium Lignydium Strongylium Spumaria. (Pittocarpium) Lycogala Die 104 — Die zweyte Linie der körnigen Luftbalgpilze begreift £) die zerfallenden Luftbalgpilze. Gastromyci diffluentes. Die Scheidung der Peridie und der Körner geht auf Trennung. Je or— gonifcher aber die Einheit eines individuellen Daſeyns, deſto ſchneller erfolgt die Zerſtörung in dieſer Richtung. Kein Theil geht in der Sonderung vor zu eigner Entwicklung und die Zerfällung Iöfet ſchnell das Band. So unterſcheiden ſich dieſe Balgpilze, die ein Herausbilden der zwehten Reihe der vielſporigen Fadenpilze aus dem Stammgebilde des Trichoderma ausdrücken, in Armuth der Entwicklung und Bildung weſentlich von den Organismen jener Reihe, die, ſelbſt noch in der Sonderung des Lebens, auch aus der Trennung ihrer Elemente freyere Geſtalten wecken. Die Fadendecke eines Trichoderma erſtarrt im Scheidungsmomente des 8 Fluͤßigen zu einer faſt texturloſen Peridie, und die darunter befangenen Körner drängen ſich in eine Maſſe feſt zuſammen, bis die Decke ohne organiſche Bindung ſchnell, zum Theil oder ganz, verwittert, und die Körner frey giebt. Gattungen dieſer Linie ſind: a Erſte Gattung. Schleimſtäubling. Myrothecium Tode. Von unbe⸗ ſtimmter Geſtalt, flach, ohne Unterlage, mit flockig-rindenartiger Peridie und klei— nen, dichtverbundenen Körnern. Verſtaͤubt in Verwitterung der Peridie. Wohnort auf Schwämmen, — Blättern. Farbe der Peridie weiß, der Sporen ſchwarz, oder gruͤnlich- braun. Myrothecium ſteht ganz an der Gränze des Reichs der Bauchpilze, aber es hat ihre Geneſis aus dem Flüßigen. Die äußere Decke, Hypo- thallus, eines Aethalium, noch feiner und kalkartiger erſtarrend, giebt ihm die Peridie, und unterſcheidet es auch in der Textur von Trichoderma, dem es an Kleinheit der Körner ſehr ähnelt. Daß in dieſer Linie die Körnerbildung ge— waltig herrſche, zeigt ſchon dieſe Gattung. Sie iſt aber noch unvollkommen, in der Sonderung der Elemente den frühſten Metamorphoſen der zweyten Arche der vielſporigen Fadenpilze, einem Collarium vergleichbar. 4) Gemeiner Schleim ſtäubling, Myrothecium inundatum Tode Fung. Mecklenb, I. 25. Sturm Deutſchl. Flora III. 1. Tab. 3. Weiß, von unregelmäßiger, veränderlicher Ge— ſtalt; die Körner ſchwarzgrün, von 4 — 42 Linien Durchmeſſer. Wohnt im Herbſte auf Blätter ſchwämmen, die ohne Zerſetzung austrocknen und ſchwarz werden. — Fig. 98. 3 Ä 7 weh⸗ 105 Zweyte Gattung. Doppelftaubling, Dichosporium mihi. Halbkuglich, unregelmäßig verflaht; die Peridie dünn, hautartig, von außen mit einem dichten, ſcheinbar flockigen Anfluge ſehr kleiner Korner bekleidet, und dadurch dem Anſehen nach verdoppelt. Korner zuſammengeballt, ziemlich groß. Farbe der Peridie und der Körner dunkelbraun, in Schwarz, des äußern Anflugs weiß. Wohnort auf Rinden. Ich kenne nur eine Art. 4) Geſelliger Doppelſtäubling, Dichosporium aggregatum mihi. Spumaria phy- saroides Pers. S. F. 163. 2. Mehrere unregelmäßige, abgerundete, theils zuſammenfließende Peridien wachſen geſellig neben einander; die Körner ſchwarz, die Peridie braun, im Waſſer graulich, der Körnerüberzug ſchimmernd weiß. Im Waſſer fliehen die meiſten Körner, die den Ueberzug bilden, ſchnell, zeigen ſich rund, klar, und durchſichtig; — die Membran der Peridie erweicht ſich, dehnt ſich aus, wird klar, grünlich -greiß, und verloſchen geſtrickt; die Körner im Innern halten zuſammen, vielmal größer als die des Anſtugs, rundlich, etwas eyförmig, trüb, kaum durchſcheinend, und auf der Oberfläche mit kleinen Faſerchen hie und da beſetzt. Keine Spur eines Haargeflechts. Ich fand den Pilz im Herbſte auf der Rinde eines Eichſtrunks. — Fig. 99. Anmerkung. Im Doppelftaubling iſt ſichtbar, wie die äußere Peridie in der Wurzel zerfallender Faden (Schimmel) ſey. Wenn im Myrothecium noch alle äußere Begraͤnzung in einem unvollkommenen Gerinnungsmomente zu frühe erſtarrt, und daher Peridie, (Fläche), und Epithallus, (Flocke), zur unregelmäßigen Sporengeſtalt (der mit der Länge ſich ausgleichenden Fläche) verſchmilzt: fo legt ſich dagegen hier die Gränze von innen heraus, (wachsthümlich), den Körnern ver— wandt, zwiſchen das Aeußere, Freye, und das Innere, Beſchloſſene; dieſſeits und jenſeits aber lagert ſich das Product des höchſten Entwicklungsmoments jeder Reihe, der zerfallene Faden, als klare Spore, (Körneranflug) nach Außen, und die beſchlof— ſene Fadenſpore, als trübes Korn, im Innern an. Das Product des Aleurisma iſt ganz nach außen gekehrt. Die Körnerbil- dung im Innern zeigt ihre Herrſchaft durch das Verhältniß der Maſſe. Ob das ganze Gewächs urfprüngling flüßig ſey, oder ob der weiße Körneranflug gleich An— fangs die Decke bilde, kann ich nicht angeben; ich vermuthe aber, nach der Analo— gie don Myrothecium, das letztere. 14 Mit 106 Mit Dichosporium hört der Epithallus, als eignes Gebilde, ganz auf; er hat fein Wachsthum vollendet, und kehrt von nun an nur noch in reproductiver, (beharrlicher), Bindung wieder. Dritte Gattung. Brandſtäubling. Amphisporium Link. Rundliche, dünnhäutige Peridie mit ſpindelförmigen und runden Körnern. Zerſtäubt zerreiſ— ſend. Wohnort der einen bekannten Art auf Zwiebeln von lilienartigen Gewächſen, z. B. Hyacinthen, die über Winter im Waſſer getrieben werden; Farben hell, wechſelnd. 1) Farben wandelnder Brandſtäubling, Amphisporium versicolor Link, Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 40. T. 1. F. 6. (Die Körner). — Zerſtreut wachſend; erſt kuglich, dann ſich verflachend, aus dem Weiß des ſchleimigen Urſprungs in Gelb und endlich in Grau über— gehend. Durchmeſſer einer Peridie ſelten über eine halbe Linie. Die Korner ſind von der Farbe der Peridie, zweygeſtaltig; längere ſpindelformige durchſichtige im Umfange, runde ge— trübte im Mittelraume gelagert. — Fig. 100. (Die Körner nach Link). Anmerkung. Wie ſich die Brandarten mit zweygeſtaltigen Sporidien, z. B. Caeoma Lini, mixtum &e. zu den übrigen Gattungsgenoſſen, — fo verhält ſich die Gattung Amphisporium zu den zerfallenden Luftbalgpilzen. Sie iſt die Epi— phyte der Ordnung, eine potenzirte Uredo in eigener Umfleidung Die Körnerbildung geht frey in den Gegenſatz der Form, und ein doppelter Farben— wechſel begleitet, wenigſtens bey der uns bekannten Art, den Verlauf des Lebens— prozeſſes. Wenn Myrothecium noch gewiſſermaaßen zwiſchen Balg - und Faden— pilz ſchwankt: ſo reißt ſich hier das Korn in freyerer Geſtaltung los, das äußere (evolutive) Korn von Dichosporium dehnt ſich, — in das innere tritt die irdi— ſche Trübung, und fo wiederholt ſich, unter einer eignen Umkleidung, auf hoherer Stufe die frühſte Spaltung der Staubformation. — Jenſeits entſpricht ihm Oidium, in der gegenüberſtehenden Linie vorzüglich Strongylium. Auch dieſes merkwürdige Gewächs hat Herr Prof. Link entdeckt und zuerſt am angeführten Orte beſchrieben. Vierte Gattung. Nacktſtäubling, Licea. Rundlich oder walzenförmig, mit einfacher, dünnhäutiger Peridie und gedrängten Körnern. Verſtäubt zer— reißend. ' 107 reißend x). Wohnort auf erſtorbenem, ſchon faulem Holze. Farben verſchieden, oft dunkel, braun und gelb; Körner dunkler. Lieben Nadelholz. Licea fragiformis, (Tubulina fragiformis Pers.) iſt im friſchen, noch weichen Zuſtande ſchön roth gefärbt. Licea bezeichnet den mittleren und hoͤchſten Entwicklungsſtand dieſer Linie, wo Peridie und Körner, beyde für ſich, ſcharf geſchieden, aber in eigener, reiner Bildung erſcheinen, keines von beyden Elementen über ſich hinaus zur Bildung: ſtrebend. Die Peridie umſchließt die Körner ganz; dieſe ſind beträchtlich groß, etwas eyfoͤrmig, und (bey einigen) mit körniger Maſſe, die heraustreten kann, er— füllt. Der Hypothallus fehlt. Es entſpricht der Stufe, auf der jenſeits Sporo- trichum ſteht; — das Lycogala dieſer Linie. 1) Nacktſtäubling der Tannenzapfen. Licea strobilina Alb. et Schw. Sturm Deutſchl. Fl. III. 2. T. 20. — Gedrängt wachſend, rundlich oder elliptiſch, glatt, braun, mit eyformigen ſchwefelgelben Körnern. — Wohnen im Herbſte auf faulenden Zapfen der Weiß— und Rothtanne. Pinus Picea und Abies, unter den Schuppen verſteckt. — Fig. 101. 2) Erdbeerförmiger Nacktſtäubling, Licea ſragiſormis. Tubulina fragiformis Pers. S. F. 198. 2. Malzenföormig , in eine faſt kugliche Maſſe zuſammengedrängt; die Peridien urſprünglich gelblich roth, bey der Reife braun; Körner braun. Im Nachſommer und Herbſte auf Fohrenſtrünken und Zweigen, ſelbſt auf erſtorbenen, an der Erde liegenden Nadeln derſelben. — Fig. 102. Anmerkung. Die Form, Größe und Füllung der Körner bey Licea strobilina Alb. et Schw. ift ſehr merkwürdig. Ich habe noch nicht Gelegenheit gehabt, die Körner der übrigen Arten zu vergleichen. . Fünfte Gattung. Flugſtäubling. Dermodium Link, Von unbeftimur- ter Geſtalt; die ſehr dünne, häutige Peridie Außerft hinfällig und flüchtig; die Körner zuſammengeballt, ſehr zahlreich. Verſtiebt ſchon im Momente des gänzlie 145 chen ) Peridium circumsciſſum Link. Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 4. Wenn auch die Oeffnung zum Verſtaͤuben bier in einigen Faͤllen etwas regelmaͤßiger erfolgt: fo mochte ich doch auf dieſes Merkmal nicht, mit Link, den Unterſchjed von Licogala bauen, da dieſe Gattung durch ihr Fadengeſlecht hinlaͤnglich ausgezeichnet if, - 108 chen Erſtarrens, durch das völlige Verſchwinden der Peridie. Wohnort auf faulem Holze, oft von beträchtlichem Amfange. Einfarbig, dunkel. Außer dem Dermodium inquinans Link, gehört auch die Tubulina fal- lax Pers hieher. Letztere habe ich, und zwar an derſelben Stelle mehrmals, be— obachtet. Der ſchleimige Urſtoff gährt ſchnell und häufig hervor, von weißer Farbe, wie geſchlagener Rahm; bald dunkelt er in Gelb und Braun; jetzt legt ſich der häu⸗ tige, glänzende Hypothallus flach an, und nach kurzer Friſt (1—2 Stunden) erſtarrt die Maſſe. Kaum läßt ſich die dünne Membran der Peridie hie und da nech deutlich unterſcheiden, die das Aggregat von oben deckt; fie iſt fhon im Wer: den geborſten. Im Innern zeigt ſich ein ſtängliches Gefüge, und man kann er— kennen, daß chlindriſche Peridien ſich drängten, die, eben ſo hinfällig, vielleicht auch nicht einmal zur Bildung gelangend, in eine derbe Maſſe zuſammengehen, etwa wie man bey dem Geſtein von ſtänglich abgeſonderten Stücken ſpricht. — Die Körner, welche in den Nollen feſter verbunden ſind, ſind rund, klar und anſehn— lich. Sie verſtieben bald. In brauner Farbe und äußerer Beſchaffenheit gleicht dieſer Balgpilz vollkommen einem Aggregat der Stemonitis fasciculata, ja dieſe geht, wenn fie durch Uebereilung ihres Entwicklungsverlaufs nicht zu völliger inne— rer Sonderung gelangt, in ein Gebild über, welches, bis auf die Spuren einzelner Stiele, faſt ganz mit dem Dermodium fallax übereinſtimmt. Denken wir uns zu dieſer Bildung die vollkommen häutige Peridie, und den ſtärkeren Wuchs der Stielfaſern hinzu: ſo entſteht die Form von Strongylium. Dieſes bindet, was ſich in Dermodium fallax trennt, und deutet zugleich typiſch weiter auf das Höchfte hin. Der Verſtäubungsact der Luftbalgpilze realiſirt ſich alſo in feinen beyden Reihen auf der hoͤchſten Stufe durch Formen, die, bey aller inneren Verſchie— denheit des ihnen einwohnenden Lebenstriebes, dennoch, die höhere Einheit der Rich— tung in einem“ gemeinſchaftlichen Puncte erſchöpfend, ein Beſtreben zeigen, wechſel— ſeitig in einander überzuſpringen. In dem Dermodium wird die Körnermaſſe der körnigen Balgpilze unmittelbar frey, die Peridie erliegt, ohne vermittelndes Gebilde beyder, im Haargeflechte; der eine Kreis der Metamorphoſe ſchließt ſich. Dermodium liegt über Lycogala hinaus, ein Aleurisma feiner Linie. 1) Trüg⸗ 109 4) Trüglicher Flugſtäubling. Dermodiam fallax. Tubulina fallax Pers. S. F. 198. 1. Umbrabraun, unregelmäßig verbreitet, Oberfläche zelig und höfrig, Körner ftenglig geballt. — Fig. 103. A. Fig. 103. B. Hypothallus der verkümmerten Stemonitis ſasciculata mit den Reſten der Stiele ohne Körner. Man denke ſich die Maſſe Fig. 103. a. von dieſen Faſern durchdrungen, denn darin liegt allein der Unterſchied. 111. b. Der Reihe der körnigen Luftbalgpilze gegenüber geht eine zweyte Entwicklungsfolge zierlicher und freyerer Bildungen hervor. XII. XII. Wachsthum von Innen. B. Haarbalgpilze, Trichocisti. (Blaſige Luftbalgpilze, Gastromyci vesiculosi.) Die Peridie geſtielt, oder doch regelmäßig begränzt, von häutiger Textur, zerreißend, oder ſchuppig gelöft, oder gleichförmig ſich ab— ſondernd. Ein Haargefkecht, oft auch ein Säulchen. Kleiner Umfang der Maſſe und verhältnißmäßig wenige Körner. Die Einheit in der Bildung iſt höher geſteigert, und der Träger tritt, als Stiel und Säulchen, oder durch Beſtimmung der Richtung des Haargeflechts, das hier nie fehlt, mit in den Bildungsprozeß. Daher iſt die Peridie allezeit von beſtimmter Geſtalt und gewöhnlich von häutigem Gefüge. Wo fie ſpröder, da trennt ſie ſich durch Ritzen und Schuppen, ſonſt zerreißt ſie beym Verſtäuben un— ordentlich, oder fie verſchwindet bis auf einen gewiſſen Punct, nach der Queere, in regelmäßiger Abſonderung. Dieſes die Entwicklungsgeſchichte der Peridie. Aber der Hypothallus geht mit in die Reihe ein, die hautig gewordene Un— terlage von Eurotium, gleichſam das Blättchen des Lignydium, ſchlägt ſich oft um in die Bildung und zeugt eine doppelte Peridie. Wie die Peridie in der Bil— dung vorſchreitet: fo ſchreitet auch der Hypothallus in der Form des Trägers vor, und wird zum Saäulchen, oder beſtimmt doch den Urſprung des Haargeflechts aus dem Grunde der Peridie. Das allmählige Ueberwiegen dieſes aufſteigenden Haargeflechts, das zugleich mit ſich die Körner aus der Entbindung befreyt, giebt die eine Seitenlinie der Entwicklungsgeſchichte. Die - 111 Die Peridie iſt für ſich gleich dem in Durchdringung ſeiner ſelbſt verflachten Faden. Ihre hoͤchſte Entwicklung ſtellt wieder den Faden dar, aber in der Ein— heit der Peridienbildung, im kuglichen Netze, das nicht aus einem Gebilde der Fa— ſerformation, ſondern aus der nach innen, wie bey der erſten Reihe, Faden aus— ſendenden, und ſich zur Verftäubung in ein regelmäßiges Netz geſtaltenden Peridie entſpringt. Dieſe Pilze machen die zweyte Seitenlinie ihrer Reihe. Endlich ſchließt ſich der Kreis im gänzlichen Verſtäuben, in der Sonderung der Peridie, als Haargeflechte, und des Trägers, als des Stiels eines vergäng⸗ lichen, aber regelmäßigen und freundlichen Gewächſes. In der Bildung ſind alle dieſe Pilze ein milchiger Tropfen, entweder auf und mit dem Hypothallus ſich ſammelnd, oder auf dem dunklen Stiele in der Form des werdenden Balgs emporgetragen. Die Art, wie ſich dieſe Pilze nach dem oben dargeſtellten Entwicklungsgange aus einander entfalten, bietet eine merkwürdige Verkettung der Beziehungspuncte dar, indem faft jede Form ſich in ſich ſelbſt verdoppelt zeigt, nach einer Richtung hin die Einbildung des Trägers in die Peridie, nach der andern das Zurücktreten des erſteren im Ueberwiegen der letzteren darſtellend. Solchergeſtalt fließen die Formen nicht nur vielfältiger in einander, ſondern beweiſen auch in der vorrücken— den Metamorphoſe mehr Convergenz der Richtungslinien, fo daß alle Gebilde in einer gemeinſchaftlichen Are ſich berühren, und folglich mehr geradlinig auseinander abzuſtammen ſcheinen, eben ſo wie dieſes auch bey ihren jenſeitigen Wurzelver- wandten, den Kopffadenpilzen, ſich wahrnehmen ließ. Höhere Entwicklung deutet ſich klärlich in dieſem Durchkreuzen der Verwandtſchaftslinien an, in denen ſich ei⸗ nige Verſtrickungen des unauflöslichen Netzes, das die höhere Pflanzenwelt ver— ſchlingt, wiederholen. Ich ſtelle die Haarbalgpilze in zwey Linien, oder Gruppen. ) Schuppenpilze. Lepidoti. Die einfache oder doppelte Peridie löſt ſich (wenigſtens die Aufere) oft in eckigen Stücken; das Haargeflecht wächſt von unten herauf, und 112 — und tritt beym Verſtaͤuben nicht hervor; die Korner allzeit zuſam— mengeballt. Die Entwicklung dieſer Gruppe geht von der doppelten Peridie zur Einfachheit und zur Befreyung des Haargeflechts und der Körner, bis dahin, wo das Haargeflecht des Trägers, oder die Textur der Peridie, in äußere Bildung heraustreibt. Es kommen noch viele ſitzende Arten vor, wo entweder der Hypo— thallus die Stelle des Trägers bezeichnet, oder ſelbſt, kenntlicher oder undeut— licher, in die äußere Peridie ſich umformt. Die bekannten Gattungen reihen ſich paarweiſe aneinander. Erſte Gattung. Fellſtäubling. Didymium Link. Die Peridie dop— pelt; die äußere ſproͤde-hautartig, die innere zarter, ein (kugel- oder eyfoͤrmiges) Saäucchen. Zweyte Gattung. Hautſtäubling. Diderma Link. Wie die vorige, ohne Säulchen. — Wohnort auf trocknen erſtorbenen Pflanzentheilen, oft auf noch lebenden Mooſen, an die ſich der Hypothallus anlegt. Farbe der äußeren Peridie meiſt graulich oder weiß; ihre Subſtanz kalkartig, wie beſtäubt, ſchim— mernd, — der inneren, mehr häutigen, Farbe iſt dunkler, braun und ſchwarz, mit Stahlglanz; dieſes iſt auch die Farbe der Körner, die zwiſchen dem Haargellechte feſt zuſammengeballt find. Das Volumen der Körner iſt beträchtlich. Die Arten von Didymium find häufig geſtielt, doch nicht immer, (Diderma globosum Pers., welches ein wahres Didymium iſt, iſt ſitzend, ganz ohne Hypo— thallus.) Viele Arten von Diderma hingegen ſind ſitzend. Es bedarf noch einer gründlichen Sichtung der von Perſoon zur Gattung Diderma gezogenen Arten, wie denn überhaupt die innere Structur der Schuppenpilze noch nicht ſo, wie ſie es verdient, beachtet worden iſt. — Ich gedenke in künftig zu liefernden Monogra— phieen dieſe Gattungen vollſtändig abzuhandeln und alle mir bekannten Arten durch Abbildungen zu erläutern. 1) Gelappter Fellſtäubling, Didymium lobatum mihi. Aus der Kugelform in un regelmäßige, höckrige und lappige Formen übergehend, gewöhnlich ſitzend; äußere Peridie ſtaub— artig, weiß, — innere, ſaͤmmt den Körnern, ſchwarzbraun; das Säulchen faſt huthformig weiß. Wohnt geſellig auf Mooſen. Durchmeſſer 1 — 44 Linie. Das Exemplar, welches ich be— ſitz, entdeckte mein Bruder im October 1809, bey Erlangen auf Dicranum scoparium, — Fig. 204. An⸗ 3 — 113 Anmerkung. Sehe deutlich iſt bey dieſer Art der Urſprung des Säulchens. Der bräunliche Hypethallus, welcher die Moosblätter bekleidet, hebt ſich, und bildet zuweilen einen unregelmäßigen Stiel. Um ihn ſenkt ſich die Maſſe des Pilzes, und nimmt ihn in ein Grüb— chen der Baſis auf, — die beyden Peridien ſchlagen ſich über ihn weg, die weiße Subſtanz der äußeren vermehrt ſich, wie fie ſich der Are des Pilzes nähert, und geht in die fasrige oder flockige Textur des Säulchens über, während die innere ſich in ſparſame, wie es ſcheint einfache Faſern des Haargeflechts auflöft. In den gelappten Pilzen iſt auch das Säulchen in mehrere Lappen zerfallen. (Fig. b). Physarum bivalve Pers, ſcheint dieſer Art nahe verwandt zu ſeyn. 2) Mißgeſtalteter Hautſtäubling. Diderma dillorme Alb. et Schw. Consp. F. go. 200. Rundlich und in unregelmäßigen, eckigen Formen, gewölbt, ſitzend; äußere Peridie weiß, innere dunkel- ſtahlblau; Korner ſchwarz-braun. Auf Stengeln erſtorbener Pflanzen, auf Grashalmen; im Nachſommer und Herbſte. — Fig. 105. ein vergrößerter Vertikal-Durch— ſchnitt. Anmerkung. Diderma difforme Pers. S. F. 167. 10. iſt ein Didymium, unſerem Di- dymium lobatum ähnlich. Die Verf. des Consp. Fung. nennen ihn Diderma dilforme am angef. O. perenne, Ein perennirender Pilz liegt noch außer dem Kreiſe der Erfahrung. Einen längeren Beſtand durch feſte Textur hat aber dieſe Art allerdings mit mehreren Fell- und Hautpilzen gemein, In Didymium und Diderma iſt die innere oder die eigentliche Peridie noch unter der Gewalt des acceſſoriſchen Integuments, das ſich, dem Flockenkleide des Aethalium vergleichbar, darüber legt. Sie ſelbſt hat alſo relativ die Bedeutung eines der Peridie zugehörigen Haargeflechts. — Es iſt das Thamnidium in gediegener Einheit, aber im Weſen zweyelementig. Dritte Gattung. Flodenftaubling. Cionium Link. Die Peridie einfach, ſpröd-hautig, left ſich in Schuppenform; ein rundes oder Fopfformiges Saulchen. Vierte Gattung. Schuppenſtäubling. Physarum Link. Wie die vor- hergehenden, ohne Saulchen. Wohnort auf Mooſen und dürren Aeſten. Farbe aus dem Grauen, ſchuppig und ſtaubig Schemmernden in bunte friſche Farben, aus Grun und Gelb bis an Roth im Safrangelb; die Körner allezeit dunkel und das Haargeflecht von gleicher Farbe. Die Körner groß, geballt. — Die Arten von Cionium find haufig 15 ge⸗ 114 geſtielt, auch die meiſten Schuppenſtaublinge find es, letzteke allein mit halbkugli— ger, unten genabelter Peridie, der vorzugswelſe die friſchen Farben zu Theil wer— den; der Stiel gewohnlich dunkler, als die Peridie, dem Haargeflecht ſich in Farbe nähernd. Sie entwickeln ſich früh im Jahre, zum Theil auf lebenden Blattern, denen fie nur zu adhäriren, nicht paraſitiſch aus ihnen Nahrung zu ziehen ſcheinen, Sie find wie gelöfte, in ſich lebende Pflanzen, frehe Wärme -Pilze und die vollen— detſten ihrer, auf der Innerlichkeit beruhenden Sphäre. Die Peridie hat ſich be— frept, und iſt zu eigner atmosphäriſcher Vegetation gelangt: — Wärme S Mucor. 1) Flockenſtäubling des Schwerdtels, Cionium Iridis. Ditm. Sturm Deutſchl. Fl. III. 1. T. 7. Geſellig auf lebenden Blättern des Schwerdtels, Iris Pseudacorus Lin.) ges ſtielt; die kugliche Peridie weißgrau, Stiel gelb, am Grunde verbreitet. Kaum eine Linie hoch. Im Nachſommer. — Fig. 106. — Cionium farinaceum. (Physarum farinaceum Pers.) im Zuſtande nach dem Momente des Erſtarcens. Fig. 106. B. 2) Aſchgrauer Schuppenſtäubling, Physarum einereum Pers. S. F. 170. 4. Sitzend, geſellig, rundlich, aſchgrau ſchimmernd; das Haargeflecht netzfoͤrmig, glänzend weiß. Im Herbſte auf Stämmen. — Fig. 10). 3) Grüner Schuppenſtäubling. Physarum viride Pers. S. F. p. 172. 9. Sturm Deutſchl. Flora III. 2. tab. 24. Zerſtreut, geſtielt; die Peridie nickend, halbkuglig, unten genabelt, zeißiggrün. 1 Linie hoch. Auf Nadelholz. Im Herbſte *). — Fig. 108. Fünfte Gattung. Schlitzſtäubling. Leangium Link. Die Peridie kug— lig, von zerbrechlich-häutiger Subſtanz, reißt in regelmäßige, ausgebreitete Lap— pen. Ein faſt kugliches Säulchen. Diderma floriforme Pers. und Stellare Pers. — (Leangium lepidotum Ditm. in Sturms Fl. III. 2. Tab. 21. , iſt mir ein Cionium. —) 5 Sechſte Gattung. Glanz-Stäubling. Leocarpus Link. Die Peridie kuglig oder gedehnt (länglich), haͤutig, reißt im Verſtäuben. Kein Saulchen. Ans =) Herr Prof. Link. hat die Gattung Physarum fpäter, (Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 42. und 45.) mit dielen neuen Arten vermehrt und durch Einverleibung der Gattung Leangium erweitert. Er ordnet nun die Arten in folgende Unterabtheilungen: A) sessilia, laevia. (Leocarpus calcareus Berl. Mag. 3. 1. p. 25.) b) ses- silia squamulosa: Phys. cinereum ete. c) stipitata squamulosa cinerea, — z. B. Ph nutans. d) stipitata aquamosa non cinerea, — z. B. Ph, viride, — e) stipitata laeria, — (Leocarpus vernicosus und sper- moides). 115 Anmerkung. Hieher Leocarpus vernicosus Link, (Diderma Pers.) und Leocarpus spermoides Link. — Den Leoc. calcareus erklärt Link ſeleſt für heteroklitiſch. Ich kenne ihn nicht. Wohnort bepder Gattungen auf Stämmen, dürren Aeſten und Blattern. Farbe glänzend, geſättigt, (gelb, braun), — Körner dunkel. — Die Arten, die ich kenne, ſind geſtielt. Es zeigt ſich ein deutlicher, häutiger Hypothallus. 1 Sternförmiger Schlitzſtäubling, Leangium stellare. Didymium stellare Schrad. nov. Gen. pl. p. 25. tab. 5. Fig. 3. u. 4. Diderma stellare Pers. 8. F. 164. 2. Blaßbraun, geſellig, kurzgeſtielt; die Peridie unten genabelt, ſpaltet ſich fternformig, und die Abſchnitte ſchlagen ſich zurück. Im Herbſte auf Stämmen. — Fig. 109. 2) Lackirter Glanzſtäubling, Leocarpus vernicosus. Diderma vernicosum Pers. Obs. Myc. I. p. 89. tab. III. fig. 7. a- g. Geſellig, gedrängt, geſtielt; die Peridie verkehrt ey— förmig, glänzend, rothbraun; der gelbliche, dünne Stiel läuft in einen fasrigen Fuß aus. Auf erſtortenen Reiſern und Blättern, im Herbſte. — Fig. 110. Anmerkung. Fig. e. bey Perſoon a. a. O. ſtellt den unvollkommenen Zuſtand des Pilzes dar, wo durch zu ſchnelles Vertrocknen der weichen Grundmaſſe das Haargeflecht mit den Körnern zu einem dichten, die Höhle der Peridie erfüllenden Körper zuſammengeht, und in dieſer Geſtalt ganz herausgenommen werden kann. Die Textur dieſes Körpers iſt grum— mig, mit Spuren von Flocken, und löſt ſich zum Theil in Waſſer, dieſes trübend. Die Peridie iſt nun glatt, — des Schimmernden, Kleyenartigen, gleichſam der erloͤſchenden Ueberreſte eines fadig ſich löfenden Hypothallus entledigt, und dieſer tritt dagegen geſondert, als Unterlage, deutlicher hervor. Nun neigt ſich die entwickelte Peridie zur Selbſtentfaltung in Leangium, ſie ſpaltet ſich, Kelch und Kapſelform nachbildend, und giebt dem Inhalt, dem von unten herauftreibenden Faſer- Stamme Raum, den er jedech nicht gewinnen kann. — In Leocarpus hingegen bindet fie gleichſam, oberwärts zerreißend, das Haargewebe an ihre Subſtanz, und zeigt ein Streben nach Beharrlichkeit und Fortbildung. Glanz und Farbe der Staubbeutel ſpielt herüber. — Damit öffnet ſich der Grund der zwey— ten Sipoſchaft, die das, was hier zum Beſtand ſtrebt, frey macht, und in der ei— genſten Geſtalt ablöſt. — Die vier vorhergehenden Gattungen nehmen die Gat— tung Mucedo aus ihrem Boden in ſich auf, und bezeichnen die Höhe ihrer For— mationsreihe. 15 * Zwey- 116 Zweyte Linie der Haarbalgpilze. ß) Gitterpilze, Lancellati. Die einfache, glatte Peridie zerreißt, oder vergeht in regel— mäßigen Abſonderungsgränzen; das Haargeflecht netzförmig, dehnt ſich vom Grunde an elaſtiſch aus, oder bildet ein regelmäßiges, ſtarres Gitter; die Körner, zuſammengeballt oder frey, dem Haar— geflecht eingeſtreut. In dieſer zweyten Linie wird das Productive des Wachsthumsacts der Luft⸗ pilze, das Haargeflecht, aus dem Boden, oder der Peridie, ſelbſt zur eigenen Ge— ſtaltung hervorgetrieben, und dieſe beyden Quellen der Bildung geben den Gegen— ſatz in der Form der Gitterpilze, ganz nach der Analogie der erſten Gruppe, obgleich das Säulchen fehlt. Es hat ſich ſchon in das verſchlungene Netz des Haargeflechts gelöft. Die Peridie iſt allzeit glatt, und gewöhnlich geſtielt. Ein deutlicher Hüpo— thallus breitet ſich im Bildungsacte aus, und hebt ſich, wie bey mehreren Tridien, ſelbſt zum Stiel empor, ſo daß die Peridie, eigentlich ſitzend, auf ihm, wie auf einem Fuße, ruht. — Die Körnchen ſind groß und rund, ſaturirt gefärbt, und in reichlicher Menge vorhanden. Mit der freyen Entwicklung des Haargeflechts werden auch fie frey und erſcheinen nur noch dem Geflechte ſo eingeſtreut und an— hängend, wie die Sporen der Fadenpilze ihren Faden. f Pe Die Gattungen dieſer Linie fpalten ſich, nach der Entwicklungsbaſis des Haar— geflechts: = Das Haargeflecht entfpringt aus dem Grunde der Peridie und dehnt ſich, nach der theilweiſen Zerſtörung derſelben, elaſtiſch aus. — Dieſe Gattungen find die Entfaltung der mit einem Säulchen verſehe— nen Schuppenpilze. Das Wachsthum der Faſer des Stiels geht in dem Producte, der Faſer des Haargeflechts, über die Peridie hinaus, und zeigt dieſen Ueberſchuß der Bildung in der Elaſticität, mit der es ſich nach der Befreyung, frey oder regelmäßig, ausdehnt. Hieher gehören zwey Gattungen: Erſte 117 Erſte Gattung. Haarſtäubling. Trichia Pers., Link. Die Peridie runde lich, oder fonft verſchiedentlich geſtaltet, wlan, häutig, zerreißt unordentlich; das Haargeflecht tritt dann, elaſtiſch gewunden, unregelmäßig bereor.- Wohnt auf ſehr vermoderten Baumſtämmen; doch dehnt ſich Trichia reticulata auch über Mooſe aus. — Farbe geſättigt, gelb, roth, oft glänzend. Die Sporen gleichfarbig, oder heller. — Geſtielt oder ſitzend, auch kricchend. Bey Trichia ſchlägt der Kampf um das Uebergewicht eben auf die Seite des Haargeflechts aus; die Peridie trägt nech für ſich die fhone Sonderung und Fär— ung der Gattungen Leocarpus und Leangium. Aber gerade in dieſem Gleich— or des Stiels kann ſich das im Product hervortretende, die Einheit des Pilz— lebens ausdrückende Granulum in der hochſten Vollendung zeigen; es hebt ſich zur Färbung der Peridie, ein Luftpilz im Schooße des anderen. Auch die Geſtalt wird freyer, eckig, (bey ſcharfer und klarer Umgränzung) endlich bey Trichia nitens ſogar ſternfoͤrmig, centrifugal ausfaſernd und ſelbſt in die Dehnung des Fadens ſtrebend, aber allſeitig, weil das Spannende von außen abgehalten iſt von der in— neren Dunkelheit. Die Trichia iſt der freye Fadenpilz in höherer Ordnung, oder die vierte Stufe des evolutiven Staubpilzes. Zweyte Gattung. Kelchſtäubling. Arcyria. Die Peridie walzenförmig oder enförmig, zerfällt nach oben mit der Reife der Körner, und nur die ſchüf— felförmige Baſis bleibt auf dem Stiele zurück. Das Haargeflecht breitet ſich, re— gelmäßig verftridt, nach der urſprünglichen Geſtalt der Peridie aus, und fällt ab. Wohnort auf faulen Stämmen, auch an der Erde, die mit Holztheilchen gemiſcht iſt. Farbe verſchieden, bis ins geſättigte Roth. Was oben bey Dermodium berührt wurde, daß nemlich die Peridie zugleich mit dem vollendeten Bildungsacte der Spore verſchwinde, tritt hier wieder, doch nur theilweiſe, ein. Die untere, kelchartige Hälfte der Peridie gelangt zur feſten, häutigen, ſogar gereiften, (nervigen) Conſiſtenz, aber im Momente des Ueberwie— gens der im Innern freywerdenden Faſer, die ſelbſt in der zierlichen Verflechtung ihrer Zweige die luftige Peridie nachahmt, hört der Bildungstrieb der Peridie auf, fie iſt bloß Granze, und fo ſubſtanzlos, daß man ihr Daſeyn nur in der Glätte und Geſchiedenheit des äußeren Umfangs des Pilzes erkennen kann. Link behaup— tet 118 tet daher wohl mit Recht, daß die Peridie oberhalb des Bechers gar nicht exiſtire. Auch ich vermochte nie, ob ich gleich Arcyria cinerea, punicea &e, mehrmals in ſtetiger Entwicklung beobachtete, eine häufige Bedeckung über den Körnern wahr— zunehmen. Die Körner haben die Farbe der Peridie; fie find anſehnlich, aber nur ku— gelformig. Der Stiel fehlt nie, aber der Hopothallus iſt bey Arcyria cinerea nicht zu bemerken. — Das Haargeflecht bildet ein ſehr elaſtiſches, ſich oft über das Vierfache der Länge der Peridie dehnendes Netz, und fällt don dem Becher nach vollendeter Verſtaͤubung, leichter oder langſamer, ab. Die Arcyria hat wirklich den Lebenslauf der Peridie erſchöpft, ſie iſt in der Geſtalt des Pflanzenkelchs, doch zahnlos, aufgegangen, und die inwoh— nende Kraft tritt in doppelter Geſtalt, als Faden und Körner, ein wicedergebehr— ner Faſerpilz, ans Licht. Es brechen Andeutungen der edleren Pflanzenform her⸗ vor, und die Fadenſchnüre der Jungermannien find vorgebildet. Die zweyte Reihe der vielſporigen Fadenpilze kommt in dieſer Gattung zur Blüthe, ſo wie ſie wie— der alle Säulchentragende Schuppenpilze in einen einzigen Kelch auflöſt. 1) Verflochtener Haar ftaubling, Trichia reticulata Pers, Ic. et Deser. Fung. Fase. 2. p. 46. tab. 12. fig. 1. Kriechend, verzweigt, die Zweige unordentlich verſtrickt; gelb. — Auf Stämmen, die mit erſtorbenen Mooſen bekleidet find. Im Herbſte. — Fig. 111. 2) Bocksbeerförmiger Haarſtäubling, Trichia rubiformis Pers. S. F. 176. 2. — Gedrängt, cylindriſch; der hellröthelſteinfarbne Hypothallus hebt ſich zum Fuße; die Peridien röthlich-ſtahlgrau. Im Nachſommer; auf Nadelholz. — Fig. 112. Anmerkung. Der Hyppothallus häutig, faltig, hebt ſich gegen die Peridie empor und löſt ſich ins Haargeflecht — Fig. b. Die dünnhäutige Peridie ſitzt nur auf. Hier zeigt ſich der Kampf um die Herrſchaft zwiſchen Peridie und Haargeflecht, und der Urſprung des letzte— ren, deutlich. Bey Trichia reticulata gehorcht die Peridie noch dem Zug der Erdfaſer; bey, Trichia rubiſormis ſchwankt dies Verhältniß. 5) Täuſchender Haarſtäubling, Trichia fallax Pers. Obs. Myc. 1. p. 59. Tab. III. fig. 4 et 5. Birnformig, geſellig, geſtielt, erſt röthelfteinfarbig, dann ſchmutzig gelb, zerreißt am Scheitel; die untere Hälfte der Peridie faltet ſich in den Stiel. — Körner rundlich⸗ Im Herbſte auf Stämmen, Ein Hypothallus.. Uebergang zu Areyria. — Fig, 113. E ra 15 119 Körner der Trichia nitens Vergl. A. u. B. — Fig. 113. B. Goniospora Link. in Schrad. u. J. f. d. B. 5. Bd. 1- und 28 St. p. 18. * Anmerkung. So regelmäßig, als die Figur im Berl. Mag. a. a. O. die Form der Körner darſtellt, ſcheinen ſie mir nicht immer vorzukommen, daher ich auch Bedenken trug, die neue Gattung Goniospora aufzunehmen Was Trichia fallax in die peridie bildet, bilden die ſitzenden Trichien in die Körner, und ſo ſpaltet ſich an der Gränze die Gattung in ſich ſelbſt, ehe ſie erloſcht. n 4) Granatrother Kelchſtäubling, Arcyria punicea Pers. S. F. 188. 5. In kleine Häuſchen geſtellt, bräunlich - granatroth; das Haargeflecht von der Länge des Stiels, enfer- mig, bleibend. Im Derbfie auf faulem Holze, vorzüglich Nadelholz. 4 — 1 Linie hoch. — Fig. 114. 5) Gelber Kelchſtäubling, Arcyria flava Pers. S. F. 184. 2. Geſellig, kurzgeſtielt, gelb, Kelchperidie ſchüſſelformig, dünnhäutig; Haargeflecht lang- und elaſtiſch-gedehnt, über- hängend und bald abfallend. Wohnen auf faulen Stämmen, im Herbſte. — Fig. 115, Anmerkung. Arcyria punicea Pers., der Trichia rubiformis in Farbe verwandt, hält das Haargeflecht noch in der Verbindung des Wachsthums. — Arcyria flava entbindet das Haar- geflecht und wandelt fogleih in die gelbe Farbe der Haarſtäublinge von freyerer Peridie und mehr gebundnem Haargeflecht, in denen ſich äußerlich der Uebergang zu den Kelchſtäublingen blicen läßt. Ueberall daſſelbe Geſetz der Umkehrung im Fortſchreiten der Metamorphofe, wo— durch ſich das Aeußere mit dem Innern ausgleicht; Axendrehung, auf der aller Schein der Bewegung im Lebendigen beruht. Dieſen beyden Gattungen ſtehen zwey andere gegenuͤber: d Das Haargeflecht entſpringt aus der Peridie ſelbſt, d. h. die ganze Peridie, oder die obere Hälfte derſelben, gehen im Bit— dungs momente in ein regelmäßiges, fadiges oder adriges Gitter, deſſen Aeſte ſich auch nach innen verſchränken, über; die Körner geballt. Die Peridie gewinnt für ſich die Form der Vollendung im Trennungspuncte. Urſprünglich bildet das gegitterte Haargeflecht eine aderformige Verzweigung in der Peridie ſelbſt, von dichterer, einer wahren Pflanzenfaſer ſich nähernder Subſtanz, und zwiſchen dieſem Netze iſt die dünne Membran der Peridie verbreitet, mit der es ſich aber, fo weit fie beym Verſtäuben ſich löſt, eben fo, wie mit der oberen Hälf⸗ Hälfte der Peridie der Arcyria verhält. Ueberhaupt find die beyden Gattungen, die hier gemeinet find, nur ein Gewächs, aus der Evolution des Kelchſtäublings. Dort ſchon waren nervige Streifen im Kelche, und dieſe Form iſt es, die hier aufgeht, und zuſammenwächſt in ein kugliches Gitterwerk von bewundernswürdigem Baue. Uebrigens haben die beyden folgenden Gattungen Standort auf erſtorbenem, nicht ſtark moderndem Holze, und trübe, gelbe oder rothbraune Färbung gemein; die runde Peridie iſt geſtielt; ein Hypothallus von dunkler Farbe iſt nicht ſelten. Die Körner ſind groß und rund, von dunklerer, doch der Peridie entſprechender Färbung. Wir dürfen nun nur die kurze Characteriſtik beyder Gattungen hieherſetzen. Erſte Gattung. Gitterſtäubling, Cribraria. Die Peridie rund, löſt ſich obewärts in ein bleibendes Gitter. 1) Gemeiner Gitterſtäubling, Cribraria vulgaris Schrad. n. Gen. pl. 1. p. 6. tab. 1. fig 3. Geſellig, die Peridie rund, oft nickend, braungelb, der lange Stiel purpur— braun. Kaum 4 Linie hoch. Wohnt im Herbſte auf Strünken und am Fuße derſelben auf der mit vielen Holztheilen gemiſchten Dammerde. — Fig. 116. Zweyte Gattung. Netzſtäubling. Dictydium Schrad. Die Peridie kug— lig, ganz oder doch größtentheils in ein bleibendes, rundes Netz übergehend. 1) Nickender Netzſtäubling, Dielydium cernuum Schrad., I. c. tab. V. fig. 6. Cri- braria cernua Pers. S. F. 189. 1. Geſellig, purpurbraun, die nickende Peridie rund, am Scheitel eingetieft. Im Herbſte, auf modernden Stämmen. — Fig. 117. Anmerkung. Das Haargeflecht iſt die Fortſetzung des inneren Gefügs des Stiels, deſſen äußere, häutige, (gedrängtere) Schichte unter der Peridie oft wulſtig zurückgedrängt wird. Von dieſer Stelle an iſt die Farbe des Stiels heller; die Rippen entfernen ſich und deuten die urſprüngliche Einheit durch ſenkrecht aufſitzende Queerfäden an. An der Spitze lenken ſie paraboliſch in die Axe zurück. — Verſteckte Kelchbildung, ohne die Kugel aufzu— geben. Die Sporen entweichen aus den Maſchen des Netzes ſchnell, doch minder flüchtig, als die der Trichien, oder Areyrien. Oft nickt die Peridie, oder eigentlich das Netz, wie auch mehrere Arten von Physarum thun. Die Peridie ſtrebt auf die⸗ 123 dieſer Seite aus der polaren Spannung des Lebens zur Freyheit, und richtet ſich mehr in ſich: das iſt das Ziel der nickenden Blüthe. So tritt die zweyte Linie der Schuppenpilze in neue Verwandlung. Der doppelte Abſchnitt der Metamor— phoſe der Kopffadenpilze bricht in den Gattungen Cribraria und Dictydium nach eigener Weiſe auf, und der entwickelte Staubkugelpilz (Calicium) erwacht aus ſei— nem Schlafe. In der Ordnung der Staubfadenpilze entſpricht der ganzen zweyten Linie die eine Gattung Ascophora, welche ein Hinausbilden des evolutiven Theils des Fadens Über fein Product und feine Wurzel im Umſchlagen der Peridie an» deutet. Noch ruht das Haargeflechte auf dem Peridienkelch, die gegitterte Peridie auf ihrem Stiele. Soll der Verſtäubungsact vollendet ſeyn: ſo muß auch dieſes letzte Band ſich organiſch löſen, und dadurch das ganze Gewächs der Luftbalgpilze in ein dreygliedriges Element zerfallen, wie der Staubfadenpilz in zwey Glieder, deren eines aber die Evolutionskeime, alſo den Streit, noch in ſich trug, zerfiel. An dieſer Entwicklungsgränze ſtehen zwey Gattungen, die gegen einander ein pola— riſches Verhältniß ausdrücken: Erſte Gattung. Fadenſtäubling. Stemonitis Pers. Die Peridie hinfäl— lig, rund oder länglich; das netzförmige Haargeflecht umgiebt frey den Stiel, und ſtreift ſich im Verſtäuben der locker eingeſtreuten Körner ab. — Wohnort auf faulenden Stämmen, beſonders von Nadelhölzern. Farbe dunkel, aus blutroth in braun, mit metalliſchem Schimmer. Die bekannten Arten ſind geſtielt, mit Hypothallus, urſprünglich eine reine, weiße Milch. Die Körner anſehnlich und flar. Die Gattung ſelbſt zerfällt noch in zwey Reihen, deren eine die zerſtreut wachſenden Arten mit rundem, feſterſitzendem, die zweyte die gedrängtſtehenden, mit langem, lockerem, leicht ſich ablöſendem Haargeflechte enthält. Erſtere find noch mehr in der Bindung. Der Träger ſteht ſchon dor dem Tropfen auf ſeiner Spitze, dunkel und einzeln, da; — die letzteren find im Urſprunge nur eine gebundene Maſſe von Pflanzenmilch, kein Träger in ihr. Der Hypothallus breitet ſich aus, dann ſondern ſich die Peridien. Bleibt die Vollendung aus: ſo fällt alles in den Verwandſchaftskreis der Licea; (man ſehe oben die Gattung Dermodeum p. 107. unf.) Mit der ganzen Peri— 16 die 124 die verhält es ſich hier, wie mit dem oberen Theile der Arehrle, fie exiſtirt nur als Gränze, nicht aber in eigner, freyer Cohaͤſton: — fie iſt im Fadengeflechte aufgegangen, und alle Glieder haben daher gleiche Deutung, wie gleiche Farbe; das Leben endet ſchnell; es bedarf kaum eines Sonnenumlaufs. Die Ordnung der Staubfadenpilze in ihrem hoͤchſten Gliede, Pilobolus, geht hier in organifcher Gliederung zu Tage; die Peridie iſt nicht mehr, wie dort, gleich Faden, ſondern ſelbſt Faden, (Netz), und die Körner dürfen fi ſcheidenz auch iſt der Stiel nicht mehr blos der Function nach gleich Träger, dem Weſen nach aber Faden, (hohl), ſondern er iſt ſelbſt wieder Faſer aus urſprünglicher Pflanzenmilch, die in der ir— diſchen Trübung die Blutfarbe (Metall und Weiß), durchſcheinen läßt. 4) Kuglicher Fadenſtäub ling. Stemonitis papillata Pers. S. F. 188. 4. Stem. re- ticulata Trentepohl in Roth Catal. bot. I. p. 223. Zerſtreut, dunkel- rothbraun; das Haarge— flecht rund, der Stiel bis zum Scheitel durchlaufend, oft als Spitzchen vortretend. 4 Linie hoch. Spät im Herbſte und Winter, auf Strünken. Anmerkung. Eine Ausbreitung des Stiels am Grunde vertritt die Stelle des Hy— pothallus; er iſt vom Urſprunge an dunkel, — eine ſchwarze Borſte; die Peridie iſt ein weißer Tropfen. Reſte einer membranöſen Subſtanz haften am Haargeflecht, das feſt am Stiel be— harrt. Das Spitzchen, das den perſoonſchen Namen veranlaßte, iſt nicht immer deutlich, und wird befonders durch die Auftreibung des Haargeflechts zuletzt verſtͤrt. Die Maſchen des Haargeflechts ſind rundlich, klein, unregelmäßig, die Körner im Verhältniſſe groß, in die Cyform neigend. — Fig. 118. 2) Büſchlicher Fadenſtäubling, Stemonitis fasciculata Pers. S. F. 187. 3. In Büſcheln, auf glänzendem Hypothallus, ſattbraun; das Haargeflecht lang gedehnt, etwas ko— niſch, nickend, überragt den dunkleren Stiel, und ſtreift ſich endlich ab. — Wohnt im Herbſte auf Strünken, am liebſten auf Nadelholz. Anmerkung. Die ganze Maſſe iſt urſprünglich eine weiße Flüßigkeit. — Von der Pr: eidie kaum eine Spur; das Haargeflecht ſchon geſtrickt aus länglich 4- oder 5 ſeitigen Ma⸗ ſchen. Gewöhnlich ſteigen vom Grunde an 4- oder 5 Hauptſtämme parallel und paarweiſe oder ein Paar. und ein einzelner, einander gegenüberftehend „ nach der Spitze hinauf, dieſe Stämme find flärfer, als die übrigen, und fenden faſt in allen Winkeln Zweige aus, die, ſich immer mehr verdünnend, im gegenſeitigen Zuſammentreffen anaſtomoſiren und ein ſchlauch— fermiges, nach der Axe zu ſparſam verſtricktes Netz bilden. Wo die Zweige aus den Haupt⸗ ſtämmen hervortreten, bildet ſich eine Art ron Knoten. Gegen die Spitze zu, wo das Haar⸗ geflechte in elaſtiſcher Dehnung über den Stiel weit hinausgeht und nickt, verlieren ſich die Hauptſtämme in ein gleichformiges Netz. Die Korner rund, verhältnißmäßig kleiner, als bey der vorhergehenden Art. — Fig. 119. Ste- 125 - +! Stemonitis Tubulina Alb. et Schw. Consp. Fung. 102. 286. it ein Grad des Rückſchritts der Metamorphoſe, wo das Haargeflecht und die Stiele ſich zwar ausbilden, aber nicht trennen, fondern in einer Mae, an den vortretenden Spitzen cohärirend, im Innern hie und da ſich mie ſchend, beharren. Die Stiele dehnen ſich dann oft br Spirale. Hieran ſchließt ſich die tiefere Stufe deren oben, p. 108. gedacht wurde. — S. Fig. 103. B. Zweyte Gattung. Becherſtaubling. e n Trentepohl. Die Pe— ridie häutig, dauernd, krug- oder becherförmig, mit gleicher, durch einen plate ten, geſpannten Deckel geſchloſſener Mündung; das frey einliegende Haargeflecht mit den eingeſtreuten Körnern ſich auslöſend. Verſtäubt im Abwerfen des Deckels. Farbe der Peridie braun oder gelblich, des Deckels heller, der Korner dunkel, meiſt ſchwärzlich. Wohnen auf dürren Zweigen und Blättern. Wenn bey Cribraria und Dictydium das Haargeflecht ſich nur aus- und auf der Peridie entwickelt: fo iſt hier die Trennung zwiſchen Peridie und Haargeflecht aufs Höchſte-geſtiegen, zugleich mit der Bildung der erſteren. Sie zeigt einen fhönen, regelmäßigen Becher, die Glockenform mancher Blühten oder Kelche nach— bildend, und das Haargefle icht in ihrem Innern trennt ſich zu einem verflochtenen, faſt zelligen Gewebe, das mit freyen Körnern durchwirkt iſt, und bey der Reife ganz aus der Peridie ſich ausſcheidet. Die Mündung ſchließt vor dem Verſtaͤuben ein dünner, häutiger Deckel von heller Farbe, ein Epiphragma gleich dem oberen gegitterten Theile des Gitterſtäublings, der zum Platte verwachſen; wie auch das innere, ſonſt gewimperte Periftom der Mooſe in Polytrichum zu einer plattüber⸗ gefpannten Haut verwächſt. Dieſer Deckel, ein frey emporgehobener Hypothallus, iſt die erſte Befreyung des Haargeflechts in der Bildung, wie das Herausfallen des letzteren die letzte im Lebensverlaufe. — Craterium ſteht demnach in dem umgekehrten Verhaltniſſe zu Stemonitis, daß die Peridie, die ſich dort ſelbſt im Producte erſchöͤpft, hier in die geregelte Bildung geht, ihren Hypothallus in den unteren, der ſelten fehlt, und in den oberen, der als Deckel abfällt, zerlegt, und das verflochtene Fadennetz ſammt den Körnern von ſich läßt, jedes als gebunde— nen, und in die Bildung gezogenen Theil. Es iſt ein Staubbeutel-Kelch, — das in ſſch ſelbſt zurückgekehrte Calicium, mit dem die Arten dieſer Gattung, oberflächlich betrachtet, große Aehnlichkeit zeigen. 1) Gemeiner Becherſtäubling, Craterium vulgare Ditm. Sturm Deutſchl, Flera III. 1. Tab. 9. Craterium pedunculatum Trentepohl in Roth Catal. bot. I. p. 224. Zerſtreut, becherfermig, mit gedehnter Mündung, braun, der Stiel ſattgelb, Deckel weiß. 2 — 24 Linien 16 hoch 126 hoch. Auf Blättern und Zweigen, bie in der Näße zu modern anfangen. Im Herbſte — Fig. 120. Die Beziehungen der blaſigen Luftbalgpilze laſſen ſich fo darſtellen: Columella Columella nulla. Schuppenpilze Didymium R 8 Diderma 1 7 Sporidia Cionium a e Physarum j coacervata Leangium 1 Leocarpus Bitterpilze Columella nulla Granula Granula Trichia Cribraria Arcyria. Dictydıum. coacervata, floccis inspersa. \ libera | | Stemo- ‚Grate- "unumpdey Granula, | nıtıs. rium. ejpwn]oy 127 112. Zwiſchen die beyden Reihen der Luftbalgpilze, die körnigen und blaſigen, tritt eine Gattung, merkwürdig durch ihre zweydeutige Bildung wie du ch das ihr eigentbuͤmliche Vorkommen auf erſtorbenen thieriſchen Theilen, obwohl nur ſolchen, die im Thieriſchen das Pflanzliche hervorbilden, Nägeln, Klauen ic. Es iſt dieſes die Gattung Hufpilz, Hufſtäubling. Onygena Perg. Eine geſtielte, runde Peridie, von grummiger und zerreiblicher Subſtanz mit eingemiſchten Faſern. Die Körner, ohne Haargeflecht, feſt zuſammengeballt. Farbe der Peridie hell, der, meiſt anſehnlichen, eyförmigen oder rundlichen Körner dunkler; der Stiel, gewöhnlich von der Farbe der Peridie, und von mehr fasriger Subſtanz, tritt, als Saulden, etwas in die Peridie ein; dieſe ſpringt, und verwittert theilweiſe beym Ver— ftäuben. Schon die bloße Characteriſtik ergiebt die Beziehung dieſer Gattung ſowohl zu denen der erſten, als zu den Gattungen der zweyten Reihe. Mangel des Haargeflechts, Lockerheit und Unſicherheit der Peridie nähern ſie jenen, — der an— ſehnliche Stiel, Form der Peridie und Columelle dieſen; es iſt, als wirke hier, wie uns ſchon anderswo begegnet, der Trieb der thleriſchen Baſis in die niedere Stufe ein, und hebe ſie zur höheren hinan. Bey dem Pferdehufpilz. Onygena equina. Graubraun, mit halbkuglicher peridie; wohnt auf verwitterten Hufen der pferde. — Fig. 121, ſteigt mit dem Stiele deutlich ein äußerliches, zerfaſerndes Gebilde, gleich der Fa— ſerdecke des Aethalium, hinauf. Bey Onygena corvina Alb. et Schw., On. hypsipus Ditm. Sturm D. Fl. III. 1. Taf. 12., iſt dieſes weniger deutlich. Dort entwickeln ſich auch die Körner noch in längliche Formen. Stiel und Peridie ſind in beyden der Subſtanz nach ſich ſehr ähnlich, mehr, als bey den Blaſenbalgpil— zen; — jener gleichſam eine gewundene, dieſe eine verſtäubende Faſer. Es iſt der höchſte Grad der Bindung des evolutiven Elements durch die Gewalt des Bodens, und wirklich, wie Link bemerkt, ein Stilbum unter den Luftbalgpilzen er— ſtanden, das den ganzen Kreis der Entwicklung in ſich bindet und eben darum nicht zur Höhe des Ganzen gelangt, deſſen Weſen in der Trennung beſteht. XIII. > XIII. Der Luftpilz in der Macht der Erde. 115. Eil zweyte Ordnung umfaßt, in Prinzip und Entwicklungsgang verſchie⸗ den, die den Faſerpilzen zugekehrten Balgpilze (H. 107.) B. Erdbalgpilze. (Streulinge) Geogastri. Grundcharacter: Eine dichte, flockig— zellige urfprüngli doppelte, aber durch äußere oder innere Sonderung fi’ vereinfachende Peri- die umſchließt, von Anfange gebildet, eine flüßige oder doch feuchte Maſſe, die ſich mit der Entwicklung zu Körnern ſcheidet. Das ſporiſche Glied des Pilobolus liegt in einer wachſenden nnd ſich ſchließen— den Faſerſchichte gefangen. Die Bildung geht hier abermals auf die Darſtellung der urſprünglichen Blaſe, aber in anderem Verhältniſſe. Das eigentlich Wachſende iſt die Peridie, in der Bedeutung der irdiſchen Faſer; ihr Element alſo die Erde, und dieſe auch vorherrſchend der Schooß und der Standort der Balgpilze dieſer Ordnung; fie loſen ſich gleichſam nur aus ihr, dem urſprünglichen Keimſtoffe, durch das in ihnen verſchloſſene Leben getrieben, ab, und ſind daher ſtets in ih— rem Hervortreten ſchon äußerlich gebildet, wahrend nach Innen das Richtungsloſe noch eine bald längere bald kürzere Zeit die geſetzliche Bildung auswirkt. 114. Das Infuſoriſche/ bier die in Evolution 7 1 Sporenblaſe, iſt durch das ganze Gebiet dieſer Metamorphoſe als das Bildende im Lebensprozeß zu be⸗ trachten. Auch hier giebt es feine Bedeutung nicht auf; aber die Faſerperidie um— ſchließt es nicht, als ein eignes Wurzelglied feines Lebens, ſondern nur als ein Aeuße— a“ 139 Aeußeres, in dem es befangen llegt, Wo der Gegenſatz noch nicht von Innen her— aus gebunden, und beyde Elemente aus- und durch einander reprodutirt find; da mag ſich die Sporenblaſe noch ſelbſt in ihrer Integrität losreißen und ausſcheiden. Wie Eurotium Vorbild der ganzen Ordnung der Luftbalgpilze: fo iſt die Gat— tung. Schnellpilz, Sphaerobolus, Der Vorläufer der Erdbalgpilze. — Die Pe- ridie doppelt; eine dußere lederartige, in Zähne aufſpringende, wirft durch Auf— treibung der inneren Duplikatur die innere, fabig- -häutige Peridie aus. Die Kör⸗ ner im Mittelpuncte der inneren Peridie geballt, rund. Wohnort auf ſtark mo⸗ derndem Holze. Farbe der äußeren Peridie gelb, der inneren braun, der Körner dunkler braun. 1 Sternförmiger Schnellpilz, Sphaerobolus stellatus Pers. S. F. 115. 1 Fig. 122. Die àußere Peridie iſt in Subſtanz, Weichheit und urſprünglicher Saftigkeit auf den erſten Blick ausgezeichnet vor jeder Peridie eines Luftbalgpilzes, fie iſt die wachſende und zur Bildung gediehene Erde des Dacryomyces, Die innere peridie iſt trocken und dünn; aber nicht mehr das rein geſchiedene Glieh eines Fadens; auch ſie gehört ſchon dem Wachsthum der Erde an, und geht fasrig nach innen, die Körner zuſammendrängend. Ihr Hypothallus iſt ſelbſt ſchon häutig, dem Träger der äußeren Peridie, eingewachſen, und er iſt auch durch ſeine Spannung der Mittler jener merk— würdigen Exploſion, deren Erklärung bey Link und Perfoon nachzuleſen iſt. Anmerkung. Im unreiſen Zuſtande iſt die Structur des Pilzes am deutlichſten zu verſtehen. Die äußere peridie, Fig. 122. B., beſteht aus zwey Schichten 4. und 7. bie; äußere von lockerer zelliger, die innere von dichter, und durchſichtiger, fasrig-zelliger Textur, die ſo⸗ wohl unter ſich, als mit der inneren Peridie, durch ein lockeres, fasriges Zellgewebe 8. 8. ver— kunden find. Nach oben, gegen den Scheitel, ik dieſe Verbindung ſtärker und beharrlich, und eben daſelbſt die innere Duplicatur dünner; nach unten trennt ſich das Zelgewebe zwi⸗ ſchen den beyden Duplicaturen der äußeren Peridie leicht, und die innere Lage, welche hier an Dicke beträchtlich zugenommen hat, kann ſſch durch eine Spalte von der äußeren trennen. Nach dem Scheitel zu verfließen beyde Schichten in ein verwirketes, dichtes, mehr fasciges Zellgewebe, das ſich vor der Exploſion flockig löſt. Die innere Peridie iſt in dieſer Periode ſehr dicht, häutig, und ſcheint manchmal doppelt; nach innen verſchmilzt ſie gleichſam mit der ttüven, zellig körnigen, ven einzelnen dunkteren Adern durchzogenen Füuung aus der ſich erſt ben ber Reife die Korner und das Haargeflecht ſcheiden. Die feſtere Verbindung der beyden Duplicaturen der äußeren Peridie nach der Mündung zu giebt der elaſtiſchen Dehnung einen 150 einen Stuͤtpunkt, und bedingt die blaſige Wölbung, durch welche die innere, mit ihrem une teren Theil der inneren Lage zellig verbundene Peridie hervorgetrieben wird. Das Köpfchen von Cephalotrichum, in der Geſchloſſenheit des Pilobolus, macht das Eigenthümliche dieſer inneren Peridie. Auch die äußere Peridie hat ihren Hypothallus, aber dieſer, ihrer Natur entſprechend, ſucht die Erde, und bekommt Wurzelbedeutung. 115. Dieſe Elemente nun, im Sphaerobolus auseinander ſtrebend, geben, aus dem Innern der Erde in gediegener Form hervorwachſend, die Metamorphofe der Erdbalgpilze. Der Hypothallus hat die Bedeutung der Wurzel. Die äußere Peridie iſt die Faſer- oder Wurzelperidie, Träger in Peridien— form = Hülle. Die innere Peridie iſt die irdiſche Fadenperidie, die nach Innen entweder in Fäden (im Haargeflecht) oder nur in Körner, Granula, austreibt. Die Körner find Erdſtaub — Erdpollen, wie die Körner der Luftbalg— pilze, Luftſtaub — Luftpollen. Es kann kein Säulchen vorkommen, denn der Träger iſt nach Außen geruͤckt, und drängt nach Innen, oder efflorefeirt nach Außen. Auch der Stiel kann nur noch der inneren Peridie gehören, da die äußere eben dadurch iſt, daß ſie aufgehört, Träger zu ſeyn, und Hülle geworden iſt. Nur durch Dehnung im eignen Wachsthum wird fie Stiel- und Keulenförmig. 116. Der Gang der Metamorphoſe bezieht ſich auch hier zurück auf fein Vor— bild in der Ordnung der Faſerpilze, und ſtellt zwey Reihen dar, deren eine nach der Befreyung und Herausbildung der irdiſchen Fadenperidie aus der Hülle, die zweyte nach der Bindung derſelben durch die Gewalt der im Waͤchsthum vordrin— genden Hüllenperidie ringt. Ich nenne die Pilze der erſten Reihe Hautbalg— pilze, Dermatogastri, (Emphyogastri), — die der zweyten, Rindenbalg⸗ pilze, Angiogastri (Sclerogastri.) ˖ 117. 117. a. Hautbalgpilze. Dermatogastri. Character: Die äußere (Hüllen-) Peridie trennt ſich in Schup- pen, Stacheln, Flocken, oder In regelmäßige Ausbreitungen; die innere, geſchloſſen, hautartig, in ein Haargeflecht auslaufend, zer⸗ reißt regelmäßig oder unregelmäßig beym Verſtäuben. Die Körner aus dünner, mißfarbiger Flüßigkeit ſich ſcheidend. Wenn oben von dem Vorwalten der Fadenperidie über die Hülle geredet wurde: fo war dieſes nur dahin zu beziehen, daß die erſtere ſich in der Bildung zur Trennung richte, und frey aus der Hülle hervorgehe, nicht aber, daß dieſe darum in Bildung ganz zurück trete; vielmehr gewinnt auch ſie in Bildung, wo fir das Bildende mit in feinen Kreis zieht. Sie geht zu regelmäßiger Geſtalt über, den Charakter der geſetzlich ſich ſpaltenden Blaſe in Einſchgitten dar— ſtellend, wie der Kelch die hoheren Evolutionsgebilde der Blüthe umfaßt. Nur da, wo die Peridie zur höchſten Steigerung nach innen oder außen gedeiht, zer— fplittert fie ſich in Hypothallus (Tulostoma) (Wurzel-) oder Spreu- und Spitzen- Anflug. (Lycoperdon). Die innere oder eigentliche Peridie iſt ſtets von dichtem, hautartigem Ge— füse, gefpannt und aufgetrieben, gleich einer gedehnten Blaſe. Ihre Farbe meiſt etwas dunkler, als die äußere Hülle, und die Reſiduen derſelben. Nach innen läuft fie in das Haargeflecht aus, welches aus unordentlich verwirrten, aftigen, dunk— len Faden gebildet wird, und die runden, gewöhnlich kleinen Körner zwiſchen ſich nimmt. Die Körner find allezeit dunkel, braun oder ſchmutzig grünlich. Die Farbe der Pertdie weiß, und welßlich in Grau, nie hoch oder glänzend gefärbt. Pilze von großem Umfange, bis zu einem Fuß im Durchmeſſer. Alle Hautbalgpilze lieben fandigen Grund, aus dem ſie ſich ans Licht herauf- wühlen, kleine Faſern des Hypothallus wurzelartig abwärtsſendend, oder die freyer gebildete Hulle entfaltend. Die Hautbalgpilze ſind die höhere Metamorphoſe der geſonderten Faſerpilze. Anmerkung. Es verdient angemerkt zu werden, daß hier zuerſt die Azung der Pilz käfer ſich ausdehnt. Mehrere Gattungen: Dorcatoma, Oxyporus, Lycoperdina Latr,, leben von dieſer Familie. In Stemonitis fasciculata beginnt die Ernährung von Käfern. Anisa- 47 toma 152 toma humerale, Coniophron stemonitidis mihi, und andere. — Aber ſchon in Licea fallax lebt die Larve einer Mycetophila, die ich fuliginosa nenne. 118. Die wenig zahlreichen Gattungen der Hautbalgpilze entwickeln ſich in ei— ner Reihe, die das Hervortreten der Peridie und die gleichzeitige Befreyung der Körner von der Bindung des Haargeflechts im Innern darſtellen. Erſte Gattung. Fellſtreuling, Scleroderma. Rund, nach Unten oft ge: dehnt, wurzelnd; die harte Hülle mit der Peridie feſt verwachſen, ritzig, warzig, nicht trennbar, unregelmäßig zerreißend. Die kleinen Körner in Klümpchen auf dem Haargewebe ſitzend. Wohnt, wie die übrigen, auf der Erde, in die er, tief wurzelnd, und oft lappig eingreift. Farbe weißlich, bis zum erhöhten Gelb. Kör— ner braun in Purpur; feſte Subſtanz. 4) Brauner Fellſtreuling. Scleroderma spadiceum Pers. S. F. 155. 9. Schaeff. Fung. bav. 4. p. 129. tab. 88. Eine niedergedrückte Kugel, braun, gleiche Oberfläche; nach unten mehr oder weniger in einen Wurzelſtrunk gedehnt. Körner purpurbräunlich— Wohnt im Nachſommer in Buchenwäldern am Fuße der Stämme. — Fig. 123. Zweyte Gattung. Doppelſtreuling. Diploderma Link. Kegelförmig, ſtiellos, die Hülle hart, faſt holzartig, bleibend, umſchließt die papierartige Peridie. Körner beſchloſſen, ohne Ordnung um das Faſergeflecht verſammelt; Farbe braun oder gelblich, die Körner dunkler. 1) Knolliger Doppelſtreuling. Diploderma tuberosum Link. Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 44. Faſt kuglich, braunlichgelb, Haargeflecht und Körner braun. Wohnt in Sand— gegenden des ſüdlichen Europa. Ich kenne es blos aus Links Beſchreibung a. a. O. Dritte Gattung. Lappenſtreuling. Bovista. Rund, meiſt vollig ſtiel— los, wurzelnd. Die Hülle der Peridie eingewachſen, Loft ſich lappig; die Peridie zerreißt unregelmäßig. Körner geſtielt. Farbe grau, oder dunkel, ins Schwärz— liche; der Körner dunkel purpurbraun. 1) Bleyfarber Lappenſtreuling. Bovista plumbea Pers, S F. 137. 2. Rund, un⸗ ten genabelt, mit einem warzenförmigen Würzelchen, bleygrau. Auf graſigen Plätzen in ho— hen Lagen. Im Herbſte. — Fig. 124. Lycoperdon giganteum Pers, S. F. 140. 1. iſt ein höher entwickelter Lappenſtreuling. — Fig. 124. B. Anmerkung. Ich unterſuchte eine jüngere Bovista von etwa 2 Zoll Durchmeſſer zu einer Zeit, als noch mehrere Individuen in ihrer Nähe ganz mit Flüßigkeit erfüllt waren. Sie ſelbſt 1 137 ſelbſt enthielt nach unten noch eine fadige, feuchte, zuſammenklebende Maſſe. Nach zwey Stunden war fie getrocknet. Aus der fasrigen, inneren Peridie liefen ſtarke Stämme durch⸗ ſcheinender gliederloſer Faſern aus, die ſich ſparſam verzweigten und krümmten; die Aeſte, im Verhältniß zum Stamme ſehr dünn trüber; eine körnige, undeutlich geſchiedene Maſſe lag in Klumpen um die Faſern. Dieſe Maſſen ſchienen ſich hie und da deutlich in Körner zu löſen, aber die meiſten blieben, auch unter ſtarker Vergrößerung, formlos, wie gehackt. Hie und da traten aus ihnen feine Stielchen aus, die ſich in ein trübes Köpfchen endigten. Eben ſolche zarte Stielchen ſaßen zerſtreut, oft büfhelförmig, an den Hauptſtämmen und an den Zweigen, die meiſten mit dem trüben Köpfchen, das bey ſtarker Vergrößerung nicht den reinen Umriß eines pilzkorns, aber doch eine regelmäßige, runde, oder etwas gedehnte Form be— hauptete. Bey denjenigen Individuen, die am natürlichen Standorte ihre Reife erlangt hat⸗ ten, waren die Körner durchſcheinend, etwas größer, und zeigten die Reſte des Stiels. » Bovista durchläuft demnach ſichtlich im Innern die Stufen von Acremonium und Epoch- nium, aber die erſte dieſer Stufen hebt ſich nicht vollſtändig aus der Maſſe hervor, und wird nur elementariſch angedeutet, wobey der ſtarke fadenartige Wuchs des Haargeflechts vorwal— tet. — Späterhin ſchrumpfen gleichſam die Faſern und werden dunkler 9). Vierte Gattung. Flockenſtreuling, Lycoperdon. Rund, bauchig, nach Un— ten zuweilen gedehnt, und faltig; die Hülle in flockige oder ſtarre Spitzen gelöft; die Körner rund, frey, etwas zufammengeballt. Auf fandiger Erde. Farbe aus reinem Weiß in Grau und Braun, — die Sporen ſchmutzig grün. 4) Bovift, gemeiner Flockenſtreuling, Lycoperdon Bovista. Pers. S. F. 141. 2. Rund, nach dem Grunde zu kegelförmig verjüngt und der Länge nach gefaltet, weich, mit breiten Schuppen; blaß bräunlichgrau. — Großeſter Durchmeſſer von 3 bis zu 12 Zoll. Früh im Herbſte auf ſandigen Plätzen, die an Wälder gränzen. — Fig. 125. 2) Stachlicher Flockenſtreuling, Lycoperdon exeipuliforme. Pers. S. F. 143. 5, Die Peridie rund, mit zerſtreuten, ſtraffen Spitzen beſetzt, dehnt ſich in einen langen, wal— jenformigen, der Länge nach gefalteten Stamm, der oft tief in der Erde zurück bleibt. Farbe weiß. — Wohnt im Spätherbſte in Wäldern auf der Erde. — Seine Länge 2 Fuß und darüber. — Fig, 126. Die hier aufgezählten Gattungen zeigen die Steigerung der Peridie bis dahin, wo ſich die Hülle, ihr untergeordnet, in die ausftrahlende Faſer zu verlieren an— fängt. 17 * Im ) Tig 124. B.-, Durchſchnitt der Peridie. » die äußere ©” die innere. P Ein Stuͤck des Haargeſlechts. Vergr. A. rt ein Faſerſtamm mit zwey geſtielten Körnchen, mit anhaͤngender grummigkörniger Maſſe. Vergr. B. 154 Im Innern folge ihrer Entwicklung der freyere Ausdruck der Körner. Bey Scleroderma iſt die Hülle noch in der gediegenen Einheit herrſchend über die Pe— ridie; es waltet vorzuͤglich der irdiſche Wachsthum: die Peridie iſt unterwärts Stamm oder geſpaltene Wurzel, nach der Bedeutung der Hülle, als irdiſchen Tra- gers. Das Gewächs dehnt ſich nicht ſelten in die Länge, auch tritt höhere Faͤr— bung und Farbeſtoff auf, (doch find die Arten noch nicht geſichtet, und mehrere der größeften und dichteſten Arten möchten wohl eher der Gattung Pisocarpium zufallen.) — Die Körner find noch in Klümpchen dem Haargeflechte unterworfen. Die Form eines Collarium, die Bindung von Cladosporium tritt hervor. Diploderma bezeichnet noch die Beſchloſſenheit der vorigen Gattung in der Integrität ſeiner harten Hülle, ja es ſcheint ſogar, nach Außen noch mehr abge— gränzt, dem Verſtäubungsprozeſſe gänzlich zu widerſtreben und die Maſſenrichtung der Kugelſchwämme (Tuber) zu ſuchen. Aber es wird auch durch dieſe ſcharfe Sonderung von dem Aeußeren, als Ganzes, unabhängiger, erliegt weniger dem Wachsthum in der Spannung zwiſchen Licht und Erde, und ſtellt daher ſein Evo— Iutives im Inneren freyer, als ausgeſtreute Körnermaſſe, dar. So hebt es ſich der Subſtanz nach über Bovista empor, während es in der Form der Entwicklung beträchtlich unter dem letzteren zurück bleibt. Es iſt das gereifte Scleroderma und könnte vielleicht, der Gleichartigkeit der Entwicklungsform wegen, dieſer Gat— tung einverleibt werden. Bovista gelangt mehr zur Kugelform, die Huͤlle iſt in der Subſtanz geſon— dert und loͤſt ſich lappig; die Körner werden einzeln frey und ſtehen nur noch in geſonderter Bindung mit dem Haargeflechte durch den Stiel, wie bey Fpoch- nium. Das Korn iſt ſelbſt noch in der Richtung zum Gewächs, wie im Hel- misporium. — Die Maſſe wird weniger dem Menſchen genießbar. Lycoperdon, groß, ausgezeichnet, blaſig, ſtellt nach innen ein ſchoͤnes, aus dem Zelligen auslaufendes Haargeflecht dar. Die Körner ſind frey und rund; — die Hülle iſt in eignen Wachsthum getreten, aber geſondert, fibrirend, chryſtalli— niſch, in zierlich gehäuften, geneigten, oft auf genabelter Baſis ruhenden, gleichſam eingegliederten Spitzen und Borſten, von platter oder eckiger Geſtalt. Es iſt eine äußere und innere Haarerzeugung, erſtere ein Nachbild des Haarüberzugs in Borſten und Spitzen ſtachlicher Früchte, erwachſen. So ſteht die Entwicklung der Ele⸗ 135 Elemente in höchſter Spannung und Divergenz, wie im Trichothecium und He- licosporium. Die fernern Metamorphoſen befreyen die Peridie, als ſolche, in der harmo— niſchen Verbindung mit der Hülle, und bezeichnen ſolchergeſtalt eine doppelte Rich— tung. Fuͤnfte Gattung. Hüllenſtreuling. Geastrum. Die Hülle ausgebildet, ſternformig zerſchlitzt, die kleinere runde Peridie, von dünnerer Subſtanz, auf der Hülle ſitzend oder kurz geſtielt, öffnet ſich an der Spitze; die Körner erft geftielt, dann frey, dem Haargewebe eingeſtreut. Wohnt auf fandiger Erde. Farbe der Hülle grau; innen, ſo wie die der Peridie, dunkler; die Körner braun. Nur im Verſtäuben tritt der Erdſtern ans Licht, von der hygrometriſch fi zurückkrüm— menden Hülle gehoben. — Die Hülle hat Kelchform, wie ſich der Kelch um mehrere Früchte hüllenartig ausbreitet; aber die Frucht iſt nur die verſtiebende Blaſe, der Staubbeutel in Fruchtform. Geastrum iſt der vollendete Sphaerobo- lus, der feine Sporenblaſe, zur Peridie umgebildet, an ſich gebunden hat; das Ceratium entfaltet ſich in edlerer Bildung. 4) Geaderter Hüllenſtreuling, Geastrum hygrometricum Pers, S. F. 135. 6. Schmidel ic. et anal. pl. 1. tab. 26. F. 27. Die Hülle iſt vielſpaltig, nach innen braun, ſchlägt ſich zurück; die zärtere, grau-braune Peridie ſitzend, netzfoͤrmig geſtrickt, 2 Zol und darüber im Durchmeſſer. Auf lockerem Sande im ſpäten Herbſte. — Fig. 125. 2) Vierſpaltiger Hüllenſtreuling, Geastrum quadrifidum Pers. S. F. 133. 4. Schm. I. c. Tab. 37. Fig. 1. Die Hülle vierſpaltig, bauchig; die Peridie kuglig, eben, ge: ſtielt, braun; alle Körner ſtiellos. Wohnort und Erſcheinungszeit der vorigen. — Fig. 128. Sechſte Gattung. Markſtreuling, Actinodermium, (Sterrebeckia Link.) Die Hülle ausgebildet, urſprünglich fleiſchig, allmählich erhärtend, vielfpaltig, die innere Peridie ſitzend, aus dem Fleiſchigen erſtarrend, (lignosum ſagt Herr Prof. Link) ebenfalls vielfpaltig.. Die Körner frey, dem Haargeflecht eingeſtreut. Wohnt auf ſandigem Boden. Farbe der einzigen bekannten Art gelblich. — Ein weiter fort— gebil⸗ 156 gebildetes Geastrum, deſſen Peridie ſich gänzlich aufſchlleßt, und die Gewalt des eignen Lebens auch in der Selbſtſtändigkeit der ſtrafferen Tertur kund thut. In Geastrum iſt Hülle + Peridie. In der Sterrebeckia Peridie = Hülle. 1) Strahliger Markſtreuling, Actinodermium Sterrebeckü mihi. Sterrebeckia Geaster Link. Obs. II. Berl. Mag. 7. 1. p. 44. Gelb, das Haargeflecht braun. (Der Farbe der Körner wird nicht gedacht). Größe von Scleroderma eitrinum, Das Vaterland iſt Ita— lien, Spanien und Portugall. Anmerkung. Wegen der allzugroßen Aehnlichkeit im Klange der Namen, Sterrebeckia und Sterbeckia Gen, pl. ed. Schreb. n. 909. glaubte ich für dieſe vom Herrn Prof. Link be— gründete Gattung eine neue Benennung wählen zu müſſen. Siebente Gattung. Müßenjtreuling. Mitremyces mihi. Die Hülle ausgebildet, lederartig, ſternförmig zerſchlitzt; die Peridie rund, häutig, glatt, in ihrer unteren Hälfte zellig, geht in den grobfasrigen, dicken, wurzelnden Strunk über; ſie öffnet ſich mit cylindriſcher gezähnter Mündung. Dieſe merkwürdige Gattung beſchreibt v. Bosc im Magaz. der Geſellſchaft naturf. Freunde zu Berlin, Jahrg. 5. Quart. 2. p. 87. Tab. 6. fig. 10. a. b. Veseloup heterogene, Lycoperdon heterogeneum Bosc. — Wohnt in feuch— ten Wäldern von Sud- Carolina auf der Erde. Farbe bräunlich, der Körner gelb. Die Hülle iſt ſchleimig, nach der Abbildung rundgewölbt, unten in neun ſtumpfe Zähne gefpalten, und ſitzt vor der Verftaubung auf der Peridie. Dieſe iſt im Verhältniſſe zu ihrem unter der Erde befindlichen, dicken, aus hornartigen, in längliche Maſchen verflochtenen Faſern gebildeten Wurzelſtrunke klein, und endigt ſich in eine kurze, walzenförmige, ſechszähnige Mündung. Nur ihr oberer Theil enthalt die Körner, ſagt Herr von Bosk, der untere ſey zellig. Ueber die Art der An— ſammlung der Körner und über den Bau des Haargeflechts wird nichts näheres angefuͤhrt. Man ſehe unſere Abbildung nach von Bosc. a. a. O. — Fig. 129. Demungeachtet iſt die Beziehung dieſes Pilzes für ſich klar. In ihm be— freyt ſich die Peridie von der gebildeten Huͤlle. Das Geastrum fehrt ſich gleich— ſam um, nachdem es ſich ſelbſt in die beyden elementariſchen Richtungen geſpalten. Der eine, zur Bildung entwickelte Theil hebt ſich mit der Peridie. Der andere geht, ein grober, verſchlungener Hypothallus, wurzelnd in die Tiefe, und bildet den merkwürdigen dicken Wurzelſtrunk. Die Peridie, nackt und glatt, windet ſich nur 137 nur allmählich aus der Bindung der Hülle los, und vegetirt noch ein Bildungs— moment in Hüllenbedeutung (körnerlos,) ehe fie in ihrem oberen Theile zur vollen Entwicklung gelangt. — Mitremyces ſteht alſo zwiſchen der vorhergehenden und der nachfolgenden Gattung in der Mitte, und drückt den Streit der Peridie um ihre organiſche Loſung von der Hülle aus *). Achte Gattung. Stielſtreuling. Tulostoma. Die Peridie rund, geſtielt, offnet ſich an der Spitze in eine kreisförmige, gerandete Mündung; die Hülle fehlt, der Stiel faſert in Wurzeln; die Koͤrner groß, frey, dem Haargeflecht ein— geſtreut. Wohnt an der Erde. Farbe bleich, der Körner braun. 1) Herbſtlicher Stielſtreuling, Tulostoma brumale Pers. S. F. 139. 1. Weiß⸗ lich, Stiel wenig ſchuppig; die Peridie am Grunde angewachſen. — Fig. 130. Anmerkung. Die Textur des Stiels nähert ſich dem Röhrigen der höheren Pflanzen durch bündelformige Geſellung der Faden mit körniger Trübung. Die Peridie fpaltet ſich am Grunde in die Reſte der klaffenden Hülle und in die Peridie, von undeutlicher, körnig-zelliger Textur, die da, wo der Anſatz zum fadigen Auslaufen ins Haargeflecht beginnt, lockerer wird, und einzelne wahre Körner eingemiſcht enthält, daher ſie auch zuweilen bräunlich gefärbt er— ſcheint. — Nach Links Beobachtung trennt ſich die Peridie von Tulostoma squarrosum ringformig vom Stiele. Sonach ließe ſich dieſer als Metamorphoſe der Hülle be— i trach⸗ Es iſt zu bedauern, daß in der bvortreflichen Abhandlung des Herrn von Bose, woraus die obige Beſtimmung entlehnt it, manche Ruͤckſichten, die bey der Anordnung der Balgpilze von der größten Wichtigkeit find, nicht pinlänglich erörtert wurden, um ſichere Schluͤſſe auf die natuͤrliche Stelle dieſer von ihm entdeckten merkwürbl⸗ gen und ausgezeichneten Pilze daraus ziehen zu können. Das Lycoperdon transversarium Bosc, am angef. Orte p. 87. Tab. 6. Fig. 9. bildet mit dem Lyco= perdon axatum deſſelben Verfaſſers eine ſehr diſtinete, durch die einfache Peridie, (vieleicht Huͤllenperidie) und die, durch die ganze Länge hinaufſteigende, dicke, koniſche Columelle ſcharf abgegraͤnzte Gattung, die aber wahrſcheinlich zur Reihe der nachfolgenden Huͤllenbalgpilze gehört. — Vielleicht iſt aber auch dieſes Saͤulchen nur der nach Oben hindurch ſtrebende Traͤger, der von der Peridie umfangene Stiel von Tulostoma (ſiehe die folgende Gattung), der dort die Peridie emporhebt, und die Löſungsgraͤnze beym Eintreten naͤchſt der Bajıa vorbereitet, in welcher das Tulostoma squamosum ſich abtrennt. Man vergleiche unſere Abbildung des Ly- coperdon trans verssrium Bosc. — Fig. 129. B. Nicht weniger ausgezeichnet, aber noch zweydeutiger, it der Veseloup cyathiſorme. I. c. p. 87. Tab. 6 Fig. 11. den Hr. b. Bosc nie ſich öffnen ſah. Sowohl das Lycoperdon cyathiforme, als das Lycperdoa trans versgrium, entdeckte Hr. v. Bosc in Suͤd-Carolina. 156 trachten, die ihre Beſtimmung, Stamm und Träger zu ſeyn, in der Vollendung der Peridie gewonnen; theils zerfiel ſie in Faſern der Wurzel. Hier iſt die Pe— ridie in der Bindung wirklich aus- und abgeworfen, wie fie in Cephalotri- chum, ohne Gränze zu ſeyn, ſchon beſtand. Tulostoma iſt der erſtarrte Pilo— bolus, — der heraufgewachſene, pffanzlich-ſelbſtſtaͤndige Staubbeutel, in den die Erde ſelbſt durch die zum Stiel zuſammengezogene Hülle hinauf wurzelt. 119. b. Hͤllenbalgpilze, Angiogastri. Character. Die äußere (Hüllen-) Peridie ſchließt mehrere kleinere, frey, oder in körniger Subftanz eingelagerte Peridien ein. Die Körner, von den inneren Peridien umfangen, dicht zu ſammengeballt. Die äußere Peridie bildet ſich in dieſer Reihe ſelbſt zum Balgpilz, und un— terwirft ſich die innere, oder eigentlich evolutive Peridie. Der Hülle, = Peridie, unterworfen, nimmt dieſe nun ſelbſt Sporenqualität, und zerfällt in eine Mehrheit don Peridien, die in ſich Körner entwickeln. — Die Subftanz der äußeren Peri— die iſt hier fasrig-zellig, feſt und derb, gewöhnlich nach der Tiefe wurzelnd, oder ſich, im Trieb zur Stamm- und Trägerbildung, dehnend und ſpaltend. Die innern Peridien find verhältnißmäßig klein, bey den bekannten Arten lin— ſenförmig, (die gedrückte von Oben nach Unten gebundene und nur in die Breite gehende Kugel), von bautiger, derber Subſtanz, einwärts flodig, die Körner, von dunklerer Färbung, nach dem Mittelpuncte drängend. Gewöhnlich ziehen ſich die Peridien nach dem unteren Ende der gemeinſchaft— lichen Huͤlle, und der obere Theil iſt leer oder mit bröcklicher, grummiger Maffe erfüllt. Wie im Dacryomyces die vegetativ gewordene Faſer ſich innerhalb der Trä— gerſubſtanz zu Gliederreihen (Fäden) umgeſtaltet: ſo ſchließt hier die Hülle ſich ſelbſt, als eine Mehrheit von Peridien, ein, — der Sphaerobolus bindet ſeine Sporenperidie zum Glied des eignen Leibes. Nur — 157 Nur zwey Gattungen find mir klar, die die Pole dieſer Entwicklungsreibe anzudeuten ſcheinen *). Erſte Gattung. Knotenſtreuling. Pisocarpium Link. Kuglig oder keulenformig-gedehnt, wurzelnd; die Hüͤllenperidie derb, dicht, geſchloſſen; die inneren Peridien rundlich- zuſammengedrückt, enthalten ein freyes Haargeflecht, mit gedrängten Körnern. Verwittert von dem Scheitel an. Wohnort auf der Erde, in ſaneigen, ſüdlichen Gegenden. Farbe weißlich, grau und gelb. Die innere Maſſe und die Korner braun. Hieher gehören mehrere Sclerodermen bey Per— foon, z. B. Sclerod. arrhizum und tinctomum; wahrſcheinlich aber auch Scle— rod. herculeanum und aurantium. — Der Waͤchsthum des irdiſchen Elements treibt in große und ſchwere Maſſen; die nach unten fielformige Peridie mancher Arten ſteht tief im Grunde und nur ihr oberes, keulenförmiges Ende wühlt ſich herauf, indem es früh verwittert. — In Franken waächſt eine Art dieſer Gat— tung, die mit Micheli Tab. 98. Fig. ı., bey Perſoon Scleroderma tinctorium genannt, ſehr nahe übereinſtimmt, und auf deren Zergliederung ich meine Beſtim— mung baue. Im friſchen und jugendlichen Zuſtande iſt die ganze Hülle mit erb— ſengroßen Peridien dicht gefüllt, zwiſchen denen hie und da gelbliche, unregelmäßige Lücken eine Fluͤßigkeit enthalten; die ganze übrige Maſſe iſt ſchon trocken, — die Erde 8) Die Gattung Polyangium Link deutet auf eine frühe und gleich ſam noch jugendliche oder elementariſche Evolu— tionsſtufe dieſer Reihe hin. Die Peridie duͤnn und haͤutig, halbfuglig, enthält wenige, (vier bis ſechs) laͤnglich - eyförmige, geſchloſſene, mit grummiger, nicht koͤrniger, Maſſe erfüllten Baͤlge. Wohnort auf Holz, das in Naͤſſe modert; Farbe des P. vitellinum, der einzigen bekannten Art, gelb, der inneren Baͤlge dunkler. Der Standort, die ſo ge— ringe, faſt mikroſkopiſche Ausdehnung, die zarte Textur, die lebhafte Farbe, endlich der Mangel wahrer Körner, machen dieſe Gattung zweifelhaft; doch führen fie mehrere dieſer Eigenſchaften auf Sphaerobolus zuruck. Po- Iyangium ſcheint gleichſam ein Embryo der noch aus dem gährenden vegetabilifhen Grunde bervorbrechenden Hülenbolgpilze zu feyn. Die Peridie hat Blaſen - oder Fadennatur, die Bälge find wie ein veredeltes Co- nisporium, das in der Peridie keimt; noch iſt die klare, irdiſche Maſſe nicht in ihre Bildungselemente ge- ſchieden, und die Kornererzeugung zuruͤckgedraͤngt. g Ich ſah das Polyangium noch nicht in der Natur. — In Sturms Flora III. 2. Fig. 27. findet ſich aber sine ſehr deutliche Vorſtellung defelben, die hier Fig. CXXXI. wiederholt if. 18 138 8 Erde hat in dem engen Verband das eigne Waſſer der Keimſchichte aufgeſogen, und alles beginnt im Wachsthume mit der Form. Anterwärts gegen den Stamm wird die Maſſe dichter, die Peridien verlieren ſich, und zwiſchen der eingreifenden Subſtanz der Hülle, die ihn in geſtreckten Zellen füllt, liegen unordentliche Kör- nermaſſen eingefeilt. — Jede Peridie beſteht aus einer dichten, doch nicht ſtarken, glatten Membran. In ihr liegt ein verwirrtes Haargeflecht, mit den Körnern loſe eingeſchloſſen, welches ſich beim Eröffnen der Membran herausnehmen läßt. Es ſcheint nirgends angeheftet. So zeigt ſich auch der friſcheſte Pilz nur gegen die Mitte; dicht unter dem Scheitel erblickt man eine geballte Korner - und Flocken-Maſſe, ohne deutliche Peridien, nur löſt ſich hie und da ein Klümp— chen in die Form derſelben. Es iſt daſſelbe, was wir bey Licea fallax bes merkten. Im friſcheſten Triebe verwirrt ſich die Gränze; nach oben ſiegt das zerſtreuende Prinzip, die Peridie Loft ſich in Körner, nach Unten ſchlägt die Hülle in Faſern und Zellen ein, nur die Mitte behauptet länger die Regel der Bildung und ſtellt ſie am freyſten dar. Es iſt demnach im Pisocarpium die Bildung des Staubes durch die Erde ausgedrückt, und das Verſtäubende geht unmittelbar in die Natur ſeines Gegentheils, gleichſam eine Frucht, deren Saamen Pollen wären, und Pollen bedeuteten. Möge doch die Gattung Scleroderma einer genaueren Sichtung theilhaftig werden! Leider fehlen dem Deutſchen die merkwürdigſten Arten. Was iſt Selero- derma carcinomale? — Im Pisocarpium, das auf Ozonium und Raco- dium der gediegnen Faſerpilze deutet, geht das Bildende im Wurzelnden verſtäu— bend unter. Es iſt ein umgekehrtes Lycoperdon. 1) Keulenförmiger Knotenſtreuling. Pisocarpium clavatum, Scleroderma tincto- rium Pers. S. F. 152. 4.2 Die Peridie rundlich oder Freifelformig, eben, geht nach unten in den verlängerten, runzlich gefurchten Strunk über; ihre Farbe grünlich weiß, die des Strunks ins Schwefelgelbe ſpielend. Innere Peridien ſchwefelgelb, Körner umbrabraun, Haargeflecht ſchneeweiß, Länge von 4 Zoll bis zu 1 Fuß. Durchmeſſer der Peridie 1-4 Zoll, des Strunks Z-34 Zoll. — Wohnt im Nachſommer und Herbſte auf Flugſand, in den Föh— renwäldern der Maingegenden. — Fig. 151. A n⸗ — 159 Anmerkung. Gewöhnlich dringt nur ein Theil der Peridie über die Erde hervor, der untere Theil derſelben aber, und der geſtreckte, unten oft in mehrere Wurzeläſte getheilte Strunk bleiben in der Erde zurück. Der Strunk und der untere Theil der Peridie ſind ge— wohnlich mit feſt anklebenden Sandkornern verunreinigt, und erſterer zeigt noch außerdem viele rundliche, flache Grübchen von ſchwarzer oder ſchwarzbrauner Farbe, die Spuren der Lücken, welche in feiner Suoſtanz die inneren peridien des oberen, gebildeten Theils andeu— ten. Die Geſtalt der Peridie iſt ſehr unregelmäßig, oft lappig und gleichſam getheilt, wobey auch der Steunk breiter wird, als ſeyen zwey Individuen mit einander verwachſen. Von Pisocarpium arenarium, Pisolithus arenarius Alb. et Schw. Consp. F. p. 82. 232. unterſcheidet ich die hier beſchriebene Art durch das ſehr verſchiedene Verhältniß der Peridie zum Strunk ſowehl in Hinſicht der Dicke als der Höhe, durch die beſtändig blaſſe Farbe der Peridie durch die Furchen des Strunks u. ſ. f. — Man vergleiche Fig. 131. Pisocar- pium clavatum, mit Fig. 131. B. Pisocarpium arenarium Alb. et Schw. Scleroderma tinctoriam Pers. würde ich ohne Fragezeichen citiren, wenn der innere Bau von Micheli deutlich vorgeſtellt wäre. x Zweyte Gattung. Becherſtreuling. Cyathus Pers. Nidularia Link, Die ausgebildete Hulle becherformig, oben offen; die Peridien linſenformig, frey, nach innen flodig, ſchließen gegen die Mitte geballte, runde Körner ein, Wohnort auf moderndem Holze, gewöhnlich da, wo das Holz mit dem Rande die Erde berührt. Farbe der Hülle grau oder graulich, innen glänzend, oft fettig, oder etwas metalliſch; die Peridien heller; die Körner dunkel, braun und ſchwarzlich, ziemlich groß. Die Hülle wurzelt, und ſchießt nach außen in Flocken an; ſo ſind auch die Peridien zuweilen nach außen mit einer fadigen Decke (einem Hypothallus) umge⸗ ben, die, mehr zufammengedrangt, nach unten bey allen in Faſern, gleich Wurzeln, austreibt, — ein, der Erde zugekehrter Nabelſtrang *). Zwiſchen die Körner tritt kein Haargeflecht, ſondern nur lockere Spuren eines fasrig-zelligen Gefüges, die ſich 18 * zur ) Cyathus farctus Roth. Catal. Bot. I. tab. 7. fig. 2. mit fadenförmigen Wurzelfaſern und protuberirenden in ren peribien, ganz ohne Mittezwärzchen, die beym Oeffnen der äußeren Peridie in einer Feuchtigkeit aus: freien ſchelnt wir Topus eine: eignen, febr ausgezeichneten Gattung. Nidularia granulifera Holmskjold Beata zuris otia fungis Danicis impensa II. P. 11.): subglobosa, to- 140 zur Zeit der Reife immer mehr verlieren; aber die ganze Peridie iſt aus Faden verdichtet. Im Anfange der Bildung iſt die Nidularia halbkuglig, warzenförmig, ganz geſchloſſen und meiſtens fasrig. Erſt bey der volligen Entwicklung öffnen ſich die Ränder, oder biegen ſich wohl nach außen zum Becher; dann ſchließt noch die Mändung, nahe unter dem Rande, eine etwas geſenkte, hellere Membran von dich— ter Subſtanz, ein Zwergfell, das bald zerreißt oder ausfällt, und die Peridien bloß— legt. Dieſe Membran iſt der inneren - oder Peridien-Subſtanz analog, eine leere, verflachte Peridie, die über dem Niederſchlage der Bildung in kleinere Peridien er— ſtarrt iſt, und aufs beſtimmteſte an die ähnliche Organiſation des Craterium erinnert. 4) Geſtreifter Becherſtreuling, Cyathus striatus Pers. S. F. 237. 1. Verkehrt ko⸗ niſch, außen zottig, innen geſtreift. Im Herbſte auf Föhrenholz. — Fig. 132. 2) Ochergelber Becherſtreuling, Cyathus erueibulum Pers. S. F. 238. 3. Kurz, nach oben erweitert, ochergelb, unten mit zartem, dichtem Seidenfilze, der ſich am Grunde zur Stütze ausbreitet. Wohnort und Erſcheinungszeit des vorigen. — Fig, 133. Anmerkung. Die Flockenumkleidung der inneren Peridie iſt zu der Zeit ganz vollſtän— dig zu bemerken, wann der Becher noch, durch ſeine äußere und innere Lage geſchloſſen, einen runden Scheitel zeigt. Fig. 135. B. (Cyathus Olla). Dann ſieht man auch im Innern jeder Peridie deutlich, bey Beſchattung von unten, ein Auferft zartes, fadiges Gefüge, in welchem die hellen Körner niſteln, und dadurch zuſammengehalten werden. — Fig. B. ++ Im reifen Zuſtande ſcheint ſich dieſe Tertur zu verlieren; doch bemerkte ich noch in eini— gen ſchan ausgeworfenen Peridien eine durch die Mitte ziehende Spalte, welche mit groben, nezartig - verwachfenen Faſern locker erfüllt war und nur einzelne Körner enthielt; dagegen waren zu beyden Seiten die Körner in zwey dichte Schichten gelagert, und wie bey den anderen rei⸗ mentosa, extus gilva, intus albida, margine erecto, lacero, — nähert ſich dem Cyathus farctus einiger- maaßen in Wuchs und Form; aber die kleinen, an der ganzen inneren Flaͤche befeftigten Peridien enthalten nach Holmskjold eine gelatindſe Maſſe, und der Becher öffnet ſich nicht mit geradem Rande, ſondern in un— gleichen Lappen, oder noch häufiger, in Form eines queerabſpringenden Deckels. — Wabrſcheinlich tritt alſo dieſes Gewächs kuͤnftig als ein vermittelndes und noch mehr beſchloſſenes Entwicklungsglied auf eine fruͤbere Stufe zwiſchen Pisocarpium und Cyatkus. Man vergleiche Fig. 152 C. die Abbildung aus Holmskjold. 141 reifen Peridien feſtzuſemmengedrängt. (b) — Die innere Wand der äußeren Peridie hat die geſtreifte, lofig-zelige Tertur der inneren dage der beſonderen Peridien, und dieſe bildet, in— dem fie ſich oberwärts ſchließt, das Epiphrogma. Ueber ihm wolbt ih die äußere, fasrige Lage, durch eine Art von Math abgegränzt. — (Fig. 133. B.) Wer kennt nicht den geheimnißvellen Erdbecher, in deſſen Peridien- Körner der ahnende Glaube des Volkes mancherley prophetiſche Deutungen gelegt hat? — Dem Naturforſcher fen auch dieſe Seite feines Gegenſtandes nicht gleichgültig; wie der Traum oft, wortlich ausgelegt, fein Gegentheil verkündet: fo iſt auch die Stimme der Natur im Munde des Volks ein vernehmliches Wort, das auf eine Bedeutung aufmerkſam macht, indem es ſelbſt die falſche Bedeutung aus— ſpricht. Im Cyathus iſt die Erde Kelch und Frucht, (Fruchtkelch); die Staubkörner aber find innerlich zerfallende Sporidienkeime, in denen das muͤtterliche Princip ſelbſt gebildet verſtaubt. Wir ſehen zurück auf die Monilien der gediegenen Faſer— pilze, auf Exosporium und Didymosporium unter den Staubkugelpilzen. — Es iſt das verkehrte Tulostoma, — das durchgeführte Calicium und Craterium un- ter den Erdbalgpilzen ). Verſtäubung iſt alſo das Geſetz der ganzen evolutiven Reihe der Pilze, das Alles, auch das Entgegengeſetzte, mit in ſeinen Kreis zieht, und ſelbſt in der Geſtalt des beſchloſſenen, wurzelnden Keims feine Gewalt übt. Der Regen wäſcht die Peridien des Cyathus aus, und fie liegen zerſtreut auf der Oberflache der Erde. Wir mochten ihre Ausſaat den Freunden der übelverflandenen Zeugungs— theorie beſtens empfehlen. Der ganze Stamm, den wir beſchrieben, iſt uns nnr ein der Erde entſproſ— ſener Staubfaden. Der Staub des Staubpiljes erzeugt ſich ſelbſt, aus ſich und durch ſich, einen Träger; ſo wird die Luftalge ein Reich nackten und wachſen— den Pollens, bis ſich der Staub in ſich zurück gefunden und das irdiſche Ele— ment, ) Ueber das Verhältniß des Erdbechers zur Gattung Epichysium Tode ift ſchon oben (Vergl. die Aumerkung zur Gattung Dacryomyces p. 90.) das Nöthige erinnert worden. Trichoderma. Lichtreſ ch (Staubf ade A. Luftbalg pilze, (freye Wärme) Aérogastri. Gen. Eurotium Link. 2 förnige Luftbalgpilze. Sporomesti. d. ß. effloreszirende Luftbalgpilze— A&rog, sporom. efflorescentes. Aethalium. Pittocarpium, Spumaria. 1. Lygnidium, Strongylıum „ Licea. Lycogala 5 EI Myrothecium. Zerfallende Luftbalgpilze. Aérog. sporom. diffluentes. 5. Amphisporium, (Entophyte) Columella. Bauch pi lz e. b. | Waͤrmereich — n., Tea ge d A Haarbalgpilze. Trichocisti. a. Schuppenpilze. Lepidoti. 2. Dichosporium. Didymium . Diderma. 5. Dermodium, Leangium Columella nulla. 80 = . > © Cionum ..... Physarum, 2 Leocarpus. Gitter pilze. Cancellati. Columella nulla. Trichia Cribraria, | Arceyria Dictydium | lıbera Granula . Stemonitis Craterium Capillitium. zjjewnjo9 9 | ad pag, 142 Dacryomyces. B. Erdbalgpilze, (latente Warme.) Geogastri s Gen. Sphaerobolus. ö A. P. € a N tbalgpilze. Dermatogastri. Hüllen bal gpilze. Angiogastrı. (Polyangium Link.) 0 e i N Pisocarpi 1 iploderma ( (a.) 60 gar pium 6 Ho vista (b.) F (c.) Geastrum. Afzinodermium \ (a.) . Nidularia Link. Cyathus Pers. itremyces. (b.) b Tulostoma (0) FFT | ad pag. 142 | Tri Dacryomyces. eich — B. Erdbalgpilze, (latente Wärme.) Geogastri Gen. Sphaerobolus. a. b. förnirtbalgpilze. Dermatogastri, Hüllenbalgpilge. Angiogastri. (Polyangium Link.) Scleroderma | efflores;Diploderma \ (a.) Adrog. s Pisocarpium 2 Bovista (b.) Aethalium. Lygni Lycoperdon (e.) Geastrum. 4 . a. ctinodermium ) (a.) Nidularia Link. Cyathus Pers. — Mitremyces. (b.) Tulostoma (c.) 142 ment, aus ihm herauf wachſend, den Bauchpilz, aus Peridie und Stiel, Ba Träger, — eine Hieroglyphe des Urmoments aller Erzeugung, einen Kanoy männlichen Pflanzenlebens, nachbildet. Der Balgpilz iſt der vollendete S den der Erde ſelbſt, aus dem drehyfachen, frey gegliederten Gebilde des T der Antherenſäcke und des Blumenſtaubs. Aber dieſer Staubfäden gleich die doppelte Bedeutung des weiblichen Prineips, und iſt, als ſolcher, träger, Kapſel, und verſtäubender infuſoriſcher Saame. f Die Balgpilze laſſen ſich in nachſtehendem Ueberblick faſſen. XIV. Entwicklung des irdiſchen Elements der Vegetation. — Wachsthum. 2 S 120. In dem Reiche der Staubpilze hat ſich uns eine urſprüngliche Spaltung des zur Pilzformation übergehenden Elements ergeben. Das Infuſoriſche und Baſiſche ſtrebten, wie Luft und Erde, auseinander, und giengen in eigne Entwick— lung. Dort begleiteten wir nur im Kreiſe der Urgebilde den Faden der irdiſchen— oder Keimformation bis dahin, wo er ſich im Exosporium zu einer Einbildung des vegetativ gewordenen, infuſoriſchen Elements in feine eigne aufſchwellende Sub— ſtanz, unter der bloß äußerlichen Beziehung zur Einheit eines vegetirenden Indi— viduums, erhob. Das infuſoriſche Princip haben wir durch alle Stufen feiner Evolution bis zum Balgpilz, dem Staubfaden der Erde, verfolgt, aus dem es, fein eignes Product und der Inhalt feiner ſelbſt, in den befreyten Gebilden feiner Me— tamorphoſe verſtäubt. 121. Geht aber alles, was zur Bildung ſtrebt, in der infuſoriſchen Baſis aus einer und derſelben Wurzel des Lebens hervor: fo iſt es auch nur productio, d. h. ſich ſelbſt in Metamorphoſen nach außen darſtellend, in wie fern es du. Wur— zel feſt hält, und eben ſo tief nach dem Grunde, der Baſis, vorzudringen ſtrebt, als es, im Kampfe mit den ſpannenden Weltfactoren, ſich zu erheben gezwungen wird. Was empor ſtrebt, muß die Erde ſuchen, und um die Tiefe zu erreichen, muß ſich das Irdiſche erheben. 122. Dieſes iſt ſinnlich ausgedrückt durch die urſpruͤngliche Gleichzeitigkeit und Ineinanderbildung des Infuſoriſchen und der Infuſionsmaſſe, — des baſiſchen Schleims. Wenn dieſer nicht ohne die Befreyung des Infuſoriſchen ſich ſenkt: ſo hebt 144 bebt ſich dagegen das Letztere nicht ohne das Aufgähren des Erſteren ins Leben, und beyde beſtehen nur in und durcheinander, wie die Wurzel und die Entfaltung des Stamms. 123. Was aber in urſpruͤnglicher Verknüpfung ſteht, gebt eben darum in der Natur hervor als beſtehendes Gebilde, als lebendiges Gewächs, nur verſchieden nach der Seite, von der es gezogen wird, und wohin es ſich aus ſich ſelbſt flüchtet. Daher die Verſchiedenheit der Form in der Gleichheit der tieferen Bedeutung, je nach dem Beziebungsverhaltniffe zur Wurzel, als dem Grunde; eben das, was ſo oft den Blick täuſcht, und von der Richtung auf die Einheit alles Lebens in ſeiner Quelle ablenkt. 124. Gieng die Keimformation nicht eben fo tief in Entfaltung nach ihrer Art, als die Staubformation ſich in der ihrigen erhebt: nimmer würde ſich dieſe weiter heben, ſondern ſterben ohne Staub und ohne Balg, wie die Blüthe erſtirbt, wenn der Stengel oder die Wurzel getrennt wird. Daraus, daß eine Reihe von Organismen fern und unverbunden im Raume hervortritt, folgt noch nicht, daß ſie unabhängig ſeyen von einander, oder daß die Wechſelbeziehung der Bildung außer Zuſammenhang ſey. Wer das vollendete Inſect erblickte, ohne die Larve, würde ſchwerlich glauben, daß dieſe nur der Stengel ſey, von dem jenes entſproſ— ſen, ja der Schmetterling ſelbſt die zeugende Raupe und die wandelnde und flie— gende Puppe. Jetzt, da ihr's geſehen, und von bewährten Männern gläubig vernommen, zweifelt keiner. Wer aber erräth aus dem Blatt die Blüthe, oder behauptet die Verbindung derſelben mit einem ihm fremden Stamme, wenn er ſie nicht ſelbſt gepflückt hat? So iſt alles, wenn es getrennt angeſchaut wird, zufal— lig, — nothwendig aber in der Ahnung oder Erkenntniß des Grundes, aus dem ſich ein Kreis von Formen vielgeſtaltig hervorthut. Selbſt der Menſch ſteht nur aufrecht auf dem Grunde, weil er ſich ſelbſt im Gegenfüßler umkehrt, und doch bat jeder über ſich dieſelbe Sonne, wie der andere. Aber auch nach der Tiefe geht der Menſch, fo frey er ſchreitet, und fein unterirdiſcher Theil begleitet ihn durchs Leben. Je mehr er nach der Freybeit ringt, deſto mehr wurzelt es von unten herauf durch ſein Gebein, ſchlingt ſich feſter und inniger um das gekühlte Herz, und zieht ihn endlich ganz zu ſich hinab in die Wurzel feiner Kraft. Es iſt die Erde der ganzen, vor ihm hinabgegangenen Menſchheit, die ihn fo umſtrickt, 5 - und 145 — — und was man Tod nennt iſt nur ein irdiſcher Zeugungsact, aus dem ein Himmels: bürger entbunden wird. — 125. Man nehme das hier Geſagte nicht als Abſchweifung vom Ziele, noch für ein Herabziehen des Höheren in den niederen Kreis Wenn ſelbſt das gebil— detſte Weſen unſeres Planeten nicht von ſeiner unſichtbaren Bindung frey werden kann, ſondern nur dadurch zum Verſtaͤndniß feiner ſelbſt aufgeht, daß es feinen Tag und feine Nacht, Schlafen und Wachen, Unterirdiſches und Himmliſches in ſich zuſammenfügt und durch einander deutet; ſo muß dieſes unſichtbare Band, das die geſpaltenen Richtungen alles Lebens auf den Urſprung ſtetig bezieht, noch mehr in dem ſtillen, gebundenen Pflanzenreich erkannt werden, wo alles Wachsthum nur ein Uebergehen, ein Setzen des Einen und Selben, als ein Anderes, unbeſchadet feiner Selbſtheit, iſt. — Hier aber, wo wir an der Gränze des feſten Lebensbe— ſtands im Pflanzlichen ſtehen, iſt das Topiſche nothwendig ſelbſt Geſetz der Ent— wicklung. So wenig die Blüthe frey aus der Wurzel herausbricht, um ſich ſchwe— bend empor zu tragen und in den Aether ihren Staub auszuſtreuen: eben ſo we— nig kann der infuſoriſche Staub im Schimmel wuchern, und im zierlichen Bauchpilz verſtäuben, ohne daß zugleich er ſelbſt in ſeine Baſis dringe, und aus der ur— ſprünglichen Einheit mit derſelben ſein Gegentheil im Reiche der irdiſchen Maſſe zeuge. 126. Die Organiſationen der Keimformation, in denen ſich die Baſis des erſten infuſoriſchen Bildungsacts entfaltet, find, nach ihrem Urſprunge, Erd pilze. Man nennt ſie Schwämme. 146 TEE TEE TER NIIT N TILL Rn * XV. Entwicklungsgeſetz der Schwammwelt. Leben im Tode. 127. De Baſis der Schwammbildung iſt die ſich im Entwicklungsacte findende und auf ſich ſelbſt beziehende Keimmaſſe. Eine urſprüngliche Selbſtbeziehung iſt aber nur im Infuſoriſchen. Die vegetative Irdbaſis iſt alſo urſprünglich ſelbſt in— fuſoriſch, und da ſie, ihrem Weſen nach, doch ein Anderes iſt: ſo kann ihr Ur— ſprung nur als ein primitives Aebergehen und Zuſammenfließen des Infuſoriſchen und Baſiſchen, als ein Binden des Erſteren durch das Letztere, unmittelbar im Bildungsacte, gedacht werden. Das Infuſoriſche iſt aber uͤberall das Bildende. Die Bildung des vege— tativen Irdelements wird alſo gleich ſeyn der Urform des Infuſorium, oder der Kugel. Das erſte, urſprüngliche Individuum der Keimformation iſt eine Kugel von verdichtetem Urſchleime. Der Urſchleim trägt in ſich die Gediegenheit der Maſſe, er iſt die geläuterte Erde; ſo iſt auch das Erdinfuſorium, im Gegenſatze mit dem Luftinfuſorium, dem Staubpilze, eine ſolide, gediegene Kugel. Seine Individualität beruht auf der Selbſtbeziehung und Abgränzung nach Außen. Jene drückt ſich in der Maſſe aus, als Gleichheit der Subſtanz, dieſe als Ver— dichtung nach Außen, als Hautbedeckung. Das Urgebilde der Schwammformation iſt eine mit einer ver dickten Haut umkleidete, innerlich homogene, mehr oder weniger ausgebildete Kugel. Die 147 Die Haut, in der Einbeit mit der Subſtanz, iſt angewachſen. — Dieſes Merkmal, und das der Dichtigkeit, ſcheiden das Reich der Schwämme in ſeinem Urſprunge ſcharf und beſtimmt von dem der Pilze. Die urſprüngliche Keimkugel hat keine Determination der Richtung, ſie iſt underbunden und adhärirt bloß ihrem Boden. Sie trägt aber, als Einheit der Baſis mit dem Infuſoriſchen, in ihrer Gediegenheit die Möglichkeit einer ganzen Entwicklungsreihe aus ſich ſelbſt, ſobald der ſpannende Gegenſatz, der ſie in Ent— zwepung ſetzen kann, gegeben iſt. Das Gebundene iſt hier das Infuſoriſche, die Baſis aber das Bindende, und da das Gebundene das Bildende iſt: ſo geht nothwendig alle Entwicklung der - Keimfugel von Innen nach Außen, — das Licht bricht aus der Erde hervor. Die Keimkugel iſt ihrer Natur nach Saame = Erdſaame. A. 128. Die primitioe Stufe dieſer Entwicklung eines Schwamms in Saamen— form und Bedeutung ſtellt ſich dar in der Gattung Keimſchwamm (Keimer). Sclerotium. Rund, in unregelmäßige Gebilde ſpielend; dicht, von undeutlich-zelligem Gefüge, mit einer Haut umgeben. Wohn— ort mannigfaltig, auf lebenden und erſtorbenen Vegetabilien. Farbe in der frühe: ren Bildung, wo die Subſtanz noch weicher, fleiſchiger iſt, heller, allmählig dun— kelnd, zuweilen ſchwarz. Oft geſellt ſich ein fadiger Hypothallus zu ihm. In dem Kreiſe dieſer Gattung liegt eine Bildungsſtufe beſchloſſen, wie auch die Mannigfaltigkeit der Formen, die fie in ſich faßt, hinlänglich zeigt. Sclero- tium iſt das zur Geſtalt gediegene Xyloma, die Keimſubſtanz in innerer, ſelbſti— ger Bindung. Daher hat es nech die Richtung zu paraſitiſchem Wachsthum und ſteht in äußerer Beziehung zur gemeinſamen Entwicklung des Infuſoriſchen, als . Hppothallus. Vorzüglich iſt der Hypothallus den paraſitiſchen Arten eigen, wo er ſich ſtrahlend vom Grunde des Gewächſes verbreitet, (das dichte Eurotium auf ela— ſtiſchem Hypothallus) oder mehr wurzelartig ausläuft. Dieſe Paraſiten find ent— weder oberirdiſche oder unterirdiſche, und man könnte in Verſuchung gerathen, die Gattung nach dieſer Anſicht in mehrere zu zerfällen: 19 * 1 148 1) Schimmelkeimer, Erysibe. Kuglig, mit ſtrahlig verbreitetem, ſich im Mittelpuncte elaſtiſch aufrichtendem Hypothallus. Paraſitiſch auf erſterbenden, noch unzerſetzten Stengeln und Blättern. Farbe blaß, in Schwarz. 1) Geſtützter Schimmelkeimer, Erysibe suffultame, Rebentisch. Fl. Neom. — Scle- rotium Erysibe s corylea Pers. S. F. p. 124. 12. Linſenfoͤrmig, ſchwarzbraun, im Mittel— raume etwas eingedrückt und bleicher, die ſtüͤtzenden Faſern weiß. Auf Haſelblättern, im Nachſommer, häufig. Durchmeſſer der Scheibe kaum . Linie. — Fig. 134. Anmerkung. Zwiſchen den größern, ſtrahlig auslaufenden Fäden finden ſich noch oft kleinere, um das Vierfache zärtere und etwas geſchlängelte, welche bey ſtarker Vergrößerung Glieder zeigen, und im Waſſer, beſonders die älteren, ſich ganz in feine Körner aufzulöſen ſcheinen. Ich wage nicht, zu entſcheiden, ob ſie der Pflanze weſentlich oder zufällig ſind, da ſie mit den ſtärkeren Hauptfäden nirgends zuſammenhängen. Einmal ſchien es mir, als be— ſtehe das dem Anſchein nach koͤrnig-zellige Gefüge des Schwamms nur aus zuſammengehäuf— ten und geballten Kügelchen ſolcher Glieder oder Bläschen, die ihm auch auf der Oberfläche ein unebenes und rauhes Anſehen geben. Die Kleinheit des Gegenſtandes erlaubte mir nicht, dieſen Bau weiter zu verfolgen. ö 2) Zehrkeimer, Thanatophytum. Unförmlich knollig, auf kriechendem, wurzelformigem Hypothallus ſich verbreitend. Paraſitiſch auf Zwiebeln (des Saf— rans). Farbe gelb. 2) Zehrkeimer des Safrans, Thanatophytum erocorum. Sclerolium erocorum Pers. S. F. 119. 1. Tuber parasiticum Bull. Champ. p. 81. tab. 456. — Fig. 155. 3) Kornkeimer, Sclerotium. Rund oder unregelmäßig, ohne Hypothallus. Hieher die übrigen Arten, von denen aber mehrere noch nicht hinlänglich erforſcht find. Die meiſten find unterirdiſch, und dann bleß in- oder an den Pflanzenthei— len, auf denen ſie leben, niſtelnd, ohne Verbindung. Viele wohnen noch auf er— ſtorbenen und modernden Pilzen, dann dienen ſie wieder aufſproſſenden Blätter— ſchwämmen zur Baſis, ſelbſt nach einem feſten Geſetze. — Das Lycoperdon mus- corum Schrankii iſt ein wahrer Parafit dieſer Gattung, auf den Wurzeln der Mooſe niſtelnd. Von ihm aus hebt ſich eine Reihe von Formen, mehr gelappt und unregelmäßig, in Schwämmen niſtend, Sclerotium lacmosum Pers., Scle- rotium Fungorum Pers. und vielleicht Sclerotium radicatum Pers., das ich nicht kenne, und mit dem, wenn es ein Sclerotium iſt, dieſe Reihe in einer fixen Beziehung bervorzutreten ſcheint. m 39 149 3) Kornkeimer der Lohe, Sclerotium Vaporariorum Alb; et Schw, Consp. F. 53. 199. T. X. fig. 1. Unregelmäßig geſtaltet, gelappt, abgeflacht, erſt braun und eben, im Al— ter ſchwarz, gerunzelt; ſehr hart von Anbeginn. Wohnt in der Lohe der Treibbeete, oft bis zur Breite eines Zolls, bey J ſenkrechter Dicke, anwachſend; eine wahre Holzkryſtalliſation. — Fig. 136. 4) Grubiger Kornkeimer. Sclerotium lacunosum. Pers. Disp. meth, Tung. p. 15. tab. 3. fg. 7. Rundlich, mit buchtigen Vertiefungen, ſchwarz, innen heller. Unterirdiſch; DBaſis des Agaricus racemosus, Pers. Größe einer Erbſe und drüber. — Fig. 137. Sclerotium Semen Pers. iſt der wahre Erdſaame. Man kennt die mancher— ley Täuſchungen, worein es die Gärtner verſtrickt hat, und die faſt alchimiſtiſchen Prozeſſe, durch die eine Fortpflanzung der Kohlgattung eingeleitet werden ſollte *). Mit dieſen runden, erſt hellen, dann dunkeln und runzligen, wirklich ſaamenähn— lichen Keimſchwämmen auf den Rippen und Stengeln modernden Kohls beginnt eine zweyte Reihe, die in Verbreitung, Abplattung und Faltung des runden Korns ausläuft, und endlich, wie die vorhergehende, in der Bindung auf modernden Pflanzentheilen endet. Sclerotium Semen, varium, Brassicae, durum und complanatum Pers. deuten dieſe Reihe an. 5) Saamenformiger Kornkeimer, Sclerotium Semen. Pers. S. F. 123.10. Rund, geſellig, erſt weiß, dann dunkel, braun und ſchwärzlich, durch Grübchen rauh; Textur rund— zellig, ziemlich deutlich. Wohnort auf- und ſelbſt in der Subſtanz modernder Pflan— zenſtengel, im Zellgewebe eingeſprengt. Auf Kartoffeln, Mays ꝛc. — Fig. 138. in der Marfröhre vou Zea Mays. — Fig. 138. B. Sclerotium varium Pers, 22. 6) Napfförmiger Kornkeimer, Selerotinmypatellatam, Alb. et Schw. Consp. F. p. 74. 204. T. III. fig. 6. Rund; Oberfläche vertieft; ein kurzes Stielchen; ſchwarz, innen weiß. 3 Linien Durchmeſſer, J Linie hoch. Auf den Blattſtielen und Blattrippen trocken modernder Eſchenblätter. Im Frühling. — Andeutung der Kelchſchwämme. — Fig. 139. 7) Zuſammengedrückter Kornkeimer, Sclerotiun complanatum Pers, S. F. 121. 6. Flach-zuſammengedrückt, kurzgeſtielt, von rundlichem Umriſſe, ins Keulförmige. Oberfläche meiſtens eben. Farbe erſt blaß -ochergelb, allmählig grauer; harte Subſtanz. Tertur undeut— lich, ſehr fein, ins Geſtrecktzellige neigend. Auf modernden Stengeln in Schutthaufen— Im Winter und Frühling. Vorbild der Keulenſchwämme in Merisma, — Fig. 140. Anz 2) Warmholz, in den Annalen der Wetterauiſchen Geſellſch. f. d. gef. Naturk. Zr Band, 18 Stuͤck, p. 186. Ein ahnender Blick in das Elementariſche der Schwammoegetation. 150 Anmerkung. In einem zarten Verticalſchnitte aus einem ſehr kleinen, jungen Indivi— duum fand ich, bey der Vergrößerung C, (35omal), einen etwas deutlicheren Zellenbau. Die Zellen waren gedehnt, doch hie und da ſehr unkenntlich, und wo der Schnitt am düͤnnſten war, ſah man nur zerſtreute Linien. An einer Stelle, die ich Fig. 140. +++ treu darge— ſtellt habe, drängten ſich dagegen die Zellen mehr, und reihten ſich, vom Mittelpunkte nach der Peripherie zu, an einander. Doch war auch hier keine Regel noch ſcharfe Umgränzung zu bemerken. Das oft kugelförmige, feſtſitzende und ſich aufrichtende Selerotium complana— vum iſt eine Anfpielung auf eine lange Reihe von Formen, die ſich im Reiche der Schwämme zur Geſtalt zackiger oder einfacher Keulen entwickeln. 129. In der Gattung Sclerotium liegt das Bildende und die Baſis, in un— unterſcheidbarer Einheit verſchloſſen, nach außen abgegränzt. Nur die Gränze deu— tet auf vegetabiliſche Individualität. An und für ſich aber iſt das Sclerotium nicht Schwamm zu nennen, ungeachtet in ihm die Urfeime der ganzen Vildungs— ſphäre verſchloſſen liegen. Es verhält ſich alſo auch hierin gegen die fpateren Ge— bilde, wie Xyloma zu den Kugelpilzen, und iſt das Jenſeits einer zwepten, beleb— teren Generation. XVI. XVI. Erweckung in Wachsthum und Textur. 130. Su es zu einer weiteren Entwicklung kommen: fo muß das, in dem Kreiſe des Keimſchwamms liegende, belebende oder infuſoriſche Prinzip aus der Solli— zitation der Erde zur Bildung in die Freyheit ſtreben; denn der Keimſchwamm iſt eben durch die urſprüngliche Begränzung, vermöge deren er fein Bildendes in fi trägt, begründet. Die Entwicklung muß alſo eine innere ſeyn. Aber das Infuſoriſche im Urmomente iſt die organiſche Blaſe. Auch in der Evolution des Keimſchwamms nach innen wird alſo die Richtung auf die Darſtellung der Blaſe gehen. Die organi- ſche Blaſe, in der Beziehung auf die Einheit eines geſchloſſenen Organismus, iſt die Zelle. Der erſte Entwicklungstrieb ſetzt alſo in die Keimkugel die Zellen— form, und dieſe ſtellt ſich, als der Ausdruck des inwohnenden, belebenden Prinzips ſchon im Sclerotium, obwohl gebunden und unvollkommen, dar. 131. Mit der erſten Zelle iſt ein Anfang des Ueberwiegens des Bildenden über das Gebildete geſetzt, und dieſer wird, da jeder Bildungsmoment ein Binden durch die Erde, jeder Bindungsmoment aber ein gleiches Löfen des Produftiven zur Folge hat, in ſtetiger Folge ſo lange fortſchreiten, bis die Entwicklung in der re— productiden Darſtellung ihrer urſprünglichen Verbindung zur Einheit eines Orga— nismus ihre Gränze findet. 132. Iſt nun aber das ſich Entwickelnde nur das urſpruͤngliche Infuſorium des Pflanzenlebens, welches aus der Verſchmelzung mit der Maſſe der Keimkugel ſich loswindet: fo kann die Entwicklung nur da aufhören, (die Erfüllung ihrer Sphäre ſich darſtellen), wo das Infuſoriſche, die vegetabiliſche Blaſe, für ſich, nicht als Blaſe des ganzen Pilzes, als Zelle, auftritt. 133. 152 135. In der urſpruͤnglichen Entwicklung des Keimſchwamms nach innen ift aber jede Sonderung des Bildenden ein Sondern für das Individuum, oder für die Zelle, — Zellenbildung. Die hohere Entwicklung kann alſo nur eine ſolche ſeyn, die die Zelle ſelbſt wieder in ihren Bildungskreis zieht, und zur Pro— ductivität erhebt. — Da die äußere Bindung durch Sollizitation des Bodens fort— währt, und dadurch Richtung, folglich Gegenſatz, in die Verbindung der Zellen gelegt wird: ſo ſind damit die Grundbedingungen eines ſelbſtigen Aufgehens der Zelle gegen die Zelle gegeben, indem diejenigen Zellen, die durch die Bindung der übrigen vom Boden aus frey werden, ſich der Bedeutung des Bildenden gegen das Gebildete nähern, d. h. productio werden. 154. Das Selbſtbildende iſt aber die vegetative Blaſe, und die Form der Productivität ihr eignes Selbſt, oder das infuſorielle Korn. Die productive Zelle Tann alſo nicht anders erſcheinen, als eine gebildete (gerundete) Blaſe mit ein— geſchloſſenen, mikroſkopiſchen Koͤrnern. Durch dieſe Form iſt nun die eine Ent— wicklungsſtufe gegeben, wo im Keimſchwamm eingewachſene Zellen (Blaſen, Zel— lenperidien) Körner führen. Die Sphäre der Bildung, welche wir hier bezeichnet, drücken die Kugelſchwämme aus. 135. So, wenn die Sollizitation der Erde die innere Entwicklung der Zellen, durch Bindung der früher entwickelten auf dem Boden dieſer, als eines ruhenden Keimgrundes, begünſtigt, und die Zelle zur eingewachſenen Peridie ſteigert. 136. Wo aber die Luft auf pofitive Weiſe das Infuſoriſche begeiſtet und zum Wachsthum ſtärkt, da mag das Gleiche in anderer Folge und zu anderer Form ſich bilden. Der in der Durchdringung der Baſis und des Infuſoriſchen erfüllte Grund, tritt, wenn er dem Spannenden oder Trennenden urſprünglich hingegeben iſt, ſelbſt als ein Ganzes in den Conflict; denn es wird in dem Einfluſſe der Luft nicht fein inneres, beziehendes, ſondern fein äußeres, bezogenes Daſeyn, oder feine Individualität, die eben auf der Sonderung der ganzen Maſſe von dem Aeußeren, und in ihrer Bindung nach innen beruht, ergriffen. Die ganze Keimkugel verhalt ſich demnach, auf ſolche Weiſe ſollizitirt, ſelbſt als Infuſorium, und geht in Formwandlung über, — ſie wächſt und haftet. Vegetatives Wachsthum aber iſt nur Verlängerung, oder Verbreitung; denn die bloße Dehnung iſt all gemein organiſch. Die 8 155 Die Gebilde der Luft in den organifhen Keimgrund find alfo urſprüng— lich gebildete, aus der Kugelform heraus in die Breite und Länge ſtrebende Schwamme. 157. Doch kann die bloße Formoeränderung der Keimfugel nicht als Vege— tationsact gelten, ſo lange ſie ſich nicht in eigner Productivität darſtellt. Der Ausdruck der Productivität kann auch hier nur nach innen fallen, aus denſelben Gründen, die den Trieb des Kugelſchwamms auf ſich ſelbſt beſchränken. Die Form der Productivität iſt für das ganze Land der Schwämme die Entwicklung des infuſoriſchen Keims in der Geftalt des kuglichen Korns; daſſelbe muß alſo auch bier Form der Productioität ſehn. Wenn aber unter der Herrſchaft des Bodens, wo die Bindung vorwaltet, die Blaſe nur in Zellenform productiv werden konnte: fo muß bier, wo das Bildende urſprünglich ſollizitirt iſt, die Zelle gleich dem gan— zen Keimſchwamm, in den Wachsthum ſtreben, und die Form des in der Maſſe ſich dehnenden Infuſorium, der Luftalge, als Schwammfaſer annehmen, das Reſi— duum der Bildung aber wird kein feſtes oder gediegenes ſeyn, ſondern auch die Subſtanz entſpricht dem Beweglichen des Elements, — iſt weicher und wandelbarer, und die Bildung der gedehnten Zelle, der Faſer, greift nicht ganz durch. Ein Theil ſcheint noch gleichförmig, ſtatt daß bey dem Kugelſchwamm alle Subſtanz in die Bindung übergeht. Dieſe indifferente Maſſe fällt nach innen; die Faſer— dehnung aber richtet ſich nach außen, denn fie bildet-das Infuſorium, das aus der Bildung herauszuwachſen ſtrebt, und gegen die äußere Decke ankämpft. Umgekehrt liegt im Kugelſchwamm die dichte Maſſe nach außen, in verdickter und erſtarrter Rinde, nach innen aber bilden ſich wechſelnde Gegenſätze von Zellen und Zellenpe— ridien. 138. Mit der Dehnung der Zelle zur Faſerbildung iſt aber die Entwicklung des Bildenden, als Organiſationselement, noch nicht vollendet. Es muß ſich die freye Form des Korns darſtellen. Da die gedehnte Zelle ſelbſt das nach Außen ſtrebende, nicht durch die Bindung des Ganzen gefeſſelte Infuſorium iſt: ſo kann dieſes ſich, wo es den Gränzpunct feiner eignen Spannung berührt, ſelbſt in der Form des Korns darſtellen, es ſey nun zerfallend, wie der Faden mancher Luftal en am Ziel ſeines Wachsthums zerfällt, oder urſprünglich bildungslos, wenn die Gränze in der Gleichzeitigkeit des Wachsthumsmoments eintritt. Die Granze 20 aber 154 aber liegt in den Gewaͤchſen dieſer Stufe gegen die Peripherie. In der Subſtanz zeigen ſich zerſtreute, nicht von Zellen umfangene Körner. So kommt zu dem eignen Charakter der Textur noch ein zweyter: — zerſtreute, nach der Pe— ripherie hin ſich drängende Korner. Auch im Innern zeigt ſich dieſe Bildung; doch ſind die Körner hier ſeltner, mehr an die Maſſe gebunden und helfen, im niederen Grade, diejenige Textur bilden, die man die feinzellig - flockige nennt. 139. Die Schwämme dieſer zweyten Determination könnte man Fleiſch— ſchwämme nennen, wegen der vorherrſchenden Weichheit ihrer faſt gelatinofen Subſtanz. Sie gehören der Luft, wie die Kugelſchwämme der Erde; ich ziehe alſo vor, die Fleiſchſchwämme: Luftſchwämme, die Kugelſchwämme aber: Er d— ſchwamme zu nennen. Jene deuten die Macht des Wachsthums, und die Rich— tung nach Oben, in Stamm und Blatt, im erſten Keime aber; ſie ſind die Knospe, die eben jetzt im erſten, flüßigen Elemente anſchießt, und von dieſem Punkte an ſchreitet die Bildung weiter, in aufſchießenden Wurzeln, zu Stamm— ſchwämmen fort. Die Kugelſchwämme find der in ſich ruhende, und nur durch äußere Sollizita— tion zu weckende Saamen in Schwammoegetaklon, — der Saamen als Pflanze. Ihr Weſen iſt unterirdiſch; (der Saamen hat Wurzelbedeutung) doch der Zwang des pflanzlichen Wachsthums treibt fie ſelbſt ſchon ans Licht. Aus ihnen aber geht eine Metamorphoſe hervor, die den Lebensact des Keimens (Germinatio) in Schwammorganismen auseinander legt. Alle von hier auslaufende Schwämme ſind die Saamenlappen und das aufgerollte Federchen des reinſten Erdkugel— ſchwamms. Die Schwämme von Knofpen- und die von Saamenbedeutung ver halten ſich zueinander wie Monocotyledonen und Dicotyledonen. 140. Wir haben das Allgemeine des ganzen Reichs der Schwämme voraus— gehen laſſen, und konnen nun die Entwicklung der verſchiedenen Stufen um ſo ſchneller verfolgen. B. 155 B. Erſtes Reich der Schwaͤmme. Luft- und Erdſchwämme. 141. Sclerotium angenommen als die ungetruͤbte und indifferente Einheit der ganzen Metamorphoſe der Schwämme, beginnt die zweyte Stufe mit einem Gegenſatze, der ſich verhalt wie die Steigerung der Indifferenz dieſes Jenſeits durch Luft und Erde. Die unentſchiedene Keimkugel, zum Wachsthum dispo— nirt, wird Luftſchwamm; — dieſelbe auf ſich ſelbſt gerichtet und in die innere Bildung gehend, iſt Erdſchwamm. B. 1. Luftſchwaͤmme. — Fleiſchſchwaͤmme. Nur eine Gattung iſt bis jetzt bekannt, die ſich als reinen Luftſchwamm dar— ſtellt; dieſes iſt die Gattung: Markſchwamm, Tremella *). In unbeſtimm— ter Verbreitung, flach, kraus, oder aufſteigend, von weicher gallertartiger Sub» ſtanz, und zellig fasrigem Gefüge; mit einer Haut umkleidet; freye Körner in der Subſtanz, ſich nach der Oberflache zu häufend, und ſelbſt hervortretend. Wohnort auf faulendem Holze. Farbe mannigfaltig, oft hoch und lebhaft, dunkelnd bis ins Schwarze. Anmerkung. Ich nehme hier den Begriff der Tremelle in einem engeren Sinne, als Link und Perſoon, indem ich alle diejenigen Arten, welche in der gallertartigen Subſtanz eine fadige Bildung entwickeln, zu Dacryomyces bringe. Hier liegt der Uebergang zweyer Reiche, die ſich ſelbſt einander wie Infuſorium und Baſis entgegengeſetzt ſind, und das letzte Individuum der Faſerformation jenes Reichs ( Luftbaſis) ſchlägt nun in die Form des erſten Gebildes der Luft- Schwammformation über. (= Erdinfuſorium.) Zu Dacryomyces gehören übrigens von den zu Premella gezählten Arten, fo weit bis jetzt meine Unterſuchungen reichen, folgende: Tremella abietina, Peziza, lacrimalis, Urticae, violacea, fragiformis Pers. Ein Paar neue Arten werde ich künftig beſchreiben. Die übri— gen Arten, ſo weit ich ſie kenne, bleiben bey Tremella. 20 * 142. — ee > ) Die Alge, welche Roth, Cat. bot. III. p. 347., unter dem Namen Tremella aufzählt, verdient, als eignes dem Begriff einer Tremelle weniger entſprechendes Gebilde, eine merkwuͤrdige Stufe der Algenwelt, einen be— zeichnenderen Namen. Das Botrydium argillaceum Wallroth, Annus botanicus p. 153., bezeichnet, obgleich der Verf. Roths Tremella granulata nicht eitirt, ſondern vielmehr feiner neuen Gattung die Stelle zwüſchen Linkia und Tremella anweiſt, doch eben dieſe letztere fo gut und treffend, daß wir fie kuͤhn noch um eine Stufe weiter, an die Stelle der Rothſchen Gattung Tremella ſelbſt, ruͤcken duͤrfen. — (Man ſehe hierüber Spren- gel Plantarum minus coguitarum Pugillus secundus, Halae 1815. P. 96. 187.) (Spaͤterer Zuſatz.) 156 142. Der Wohnort ſteht mit dem Evolutionsmomente der Tremellen in ges nauer Uebereinſtimmung. Das friſchmodernde Holz giebt lebhaften Wechſel des ba— ſiſchen Bodens, und entbindet noch die freyeren Prinzipien. Annoch gehört fein Ge— wächs nicht ganz der Erde; daher die Gewalt des Triebs nach Außen und die Un- gebundenheit der Subſtanz. Daſſelbe bedeutet die lebhafte Farbung aus Roth und Gelb. Je mehr ſich die Tremelle verdichtet, deſto dunkler wird ſie. In Hinſicht der inneren Entwicklung finden ſich Arten, die, an Textur den übrigen ähnlich, noch keine Körnerentwicklung zeigen, oder wo dieſe wenigſtens bis jetzt noch nicht beobachtet wurde. Es laßt ſich auch leicht denken, daß hier, wo der Trieb zum Wachsthum gerichtet iſt, auf tieferen Stufen ſich in ihm alles Leben erſchöpfen möge, ohne zur Zerfällung der gedehnten Zelle zu gelangen, und merkwürdig genug gehören hieher nur ſolche Formen, die, ſich rund oder umge— kehrt koniſch erhebend, in geſtutzter Fläche endigen, daher auch alle von Perſoon zu den Pezizen gezogen wurden. Die hochſte Form, die Form des Kelchs, der Halbkugel, wird, wenn auch noch ſo unvollkommen, doch zu früh für das Leben erreicht, und das Gebilde ſinkt in ſich ſelbſt zurück. Peziza gelatinosa Pers,, (vorausge- ſetzt, daß meine Pflanze die Perſoonſche Art ſey), und noch einige unbeſchriebene Arten, zeigten mir dieſen Bau. 1) Geſtutzter Markſchwamm, Tremella recisa Dittm. Sturm Deutſchl. Fl. III. 1. T. 13. Tremella gelalinosa Pers. S. F. p. 653. 4. — Umgekehrt kegelförmig, abgeſtutzt, ein— getieft, umbrabraun; Subſtanz weich, fadenzellig, mit Bläschen im Innern; keine peripheri— ſchen Körner. Wohnt auf faulen Reiſern, im Herbſte. — Fig. 141. 1 In der Gattung der wahren Tremellen zeigt ſich übrigens eine urſprüngliche Spaltung, indem einige, wie Premella encephala und mesenterica Pers., die primitibge Kugelform des Keimſchwamms in gewundenen Falten frey zu machen, und ſich ſelbſt zur Blattform auszubreiten ſtreben, welche jedoch ſtets wieder in die Einheit des Wachsthums zurückfällt, die zwar eine Spaltung aber keine Verbreitung zu— läßt; andere aber, wie Tremella dubia und clavata Pers., ſchon mit größerer Kraft ſtrunkfoͤrmig aufſteigen, die innere Textur in längere Zellen dehnen, und die freyen Körner nach der Spitze hintreiben, wo ſie oft austreten und einen An— flug bilden. Die krauſen Tremellen neigen in dem Ausdrucke ihrer Entwicklung zu den Erdſchwämmen hin, indem ſie das Evolutive mehr durch den Wachsthum be— ſchraͤn⸗ \ 157 ſchraͤnken; fie fallen daher auch, wie Tremella spiculosa, immer mehr ihrem Boden anheim, und verflahen fi, aus der Kugelform ihres erſten Hervorbrechens in eine rauhe Rinde verfließend. Die Form iſt die des Stroma der Sphärien. Die Soitzen ein frühreifes Hydnum. Die ftammigen und Feulenförmigen Tremel— len hingegen ſind die eigentlichen Luftſchwämme dieſer Stufe, und Vorbilder einer langen Reihe von Formen der höheren Ordnung. Die vollendetſte Tremelle wäre endlich die Tremella stipitata Bosc, Berl. Magaz. V. 2. S. 89. Tab. VI. fig. 14. A. B., wenn nur ihre Structur fo genau mikroſkopiſch erforſcht wäre, als erfordert würde, um fie nach unſeren Anſichten mit Beſtimmtheit einzu— reihen. Dann möchte man die Tremellen füglich in drey Gattungen ſpalten, die ich Gyraria (Tremellae plicatae),— Coryne (Tremellae clavatae), — und Hygromitra (Tremella stipitata Bosc.) nennen würde. I. Gyraria, Verbreitet, krausgefaltet; — innerlich Tremellenbau. 2 Gekrösförmiger Markſchwamm. Premella rear mesenterica Pers, S. F. 622. 1. Kraus durch gewundene, ſenktechte Falten; pomeranzengelb. Friſch von feſter, gelatinöfer Subſtanz. 7-1 Zoll Durchmeſſer. Wohnt im Frühlinge und Herbſte auf Strünken und modernden Aeſten. — Fig. 142. Anmerkung. Die Subſtanz nach der Axe zu klar, ungeformt. Einzelne Fadenzellen bilden ſich, reißen ab. — Nach der Peripherie zahlreichere Fadenzellen, dazwiſchen Körner; die fadige Textur drängt ſich, und die Körner häufen ſich. Hier beginnt die Umgränzung mit ſtärkerer Trübung; Körner an Körner gereiht und gedrängt, dazwiſchen nur noch einzelne, ſich vorſtreckende, gegliederte, und, wie ich deutlich ſah, in Körner zerfallende Fäden. Viele der abgetrennten Körner zerſtreuen ſich im Waſſer. Man ſehe Fig. 142. ++. II. Coryne, aufrecht, ſtengelartig, einfach oder äſtig, am Ende meiſt ver— dickt. f 2) Auswitternder Markſchwamm, Tremella (Coryne) Acrospermum mihi. Acro- spermum dubium Pers. Comment, de Fung, clavaeſormibus. p. 92. Blaßfleiſchfarben, weich, aufrecht, zuſammengedrückt, von unregelmäßiger Spatel — oder Keulengeſtalt, an der Spitze durch austretende Körner weißlich beſtäubt. 2 — f Zoll hoch. Auf ſehr vermoderten Eichen— ſtrünken im Herbſte. — Fig. 143. (% %) Beſtrunkter Markſchwamm, Tremella, (Hygromitra) stipitata Bosc, a. a. O. Der Stiel zuſammengedrückt, unordentlich gefurcht, gelblich; das obere Ende huthförmig, höck⸗ 158 höckrich, mit buchtigem Rande; ſchwarzgrün, klebrig. 1—2 Zoll hoch. Wächſt in kleinen Raſen auf Sandboden in Suͤdkarolina, gewöhnlich im Februar. — Fig. 144. v. Bosc ſagt vom Huthe: Sa nalure est ibreuse, Elaslique; sa cavité est enduite de viscosite, Vielleicht gehört dieſes Gewächs doch zu Helvella. Tremella, (Hygromitra) tremula, Clavaria tremula Holmskj. Fung. Dan. I. p. 27. Tab. XI. iſt eine zweyte, ſehr gusgezeichnete Art dieſer Galtung. — Fig. 144. B. Allen Tremellen fehlt übrigens der Hypothallus. Dieſer tritt im Gebiete der Schwaͤmme vorzüglich da in die Bildung ein, wo die primitive Abgränzung des Baſiſchen, nach Innen gehend, was außer ihm auf gleicher Stufe hervortritt, zu einem Gegenſatz der Entwicklung aufruft; nämlich in der Metamorphoſe der Erd— ſchwämme; dahingegen der Wachsthumstrieb der Tremelle, ſelbſt nach Außen ge— richtet, und ein Ganzes darſtellend, ſogleich den weiteſten Kreis in derſelben Bil— dung abſchließt, und in ſich aufnimmt. — Der Gegenſatz zwiſchen Luft und Erde ſchlägt hier unmittelbar in Stamm, Aſt oder Kopf, und Wurzel, aus der gleichen Einheit des Urſprungs, um; aber bey den Erdſchwämmen, die ſelbſt abgeſchloſſene Wurzeln ſind, kommt die Faſer, als äußerlich ſichtbare Wurzel, erſt in der Evo— lutionsreihe, als Bildungsglied, hinzu; — doch ſchlagen auch mehrere entwickelte Luftſchwämme höherer Stufen unterwärts in Haare und filzigen Ueberzug aus, der ſich aber mehr wie ein Ueberzug der höheren Pflanzentheile, als wie Hypothal— lus oder Luftwurzel, verhält. B. 2. Erdſchwaͤmme. — Kugelſchwaͤmme. 145. Der Erdſchwamm iſt nach H. 134. eine Kugel mit ſtarker, haͤutiger, verwachsner Bedeckung, die in ihrer Subſtanz Zellenperidien mit Körnern enthält. Ich kenne drey Gattungen, deren eine aber noch nicht vollig erörtert iſt. Erſte Gattung. Knotenſchwamm. Endogone. Rundlich, äußerlich fasrig, inneres Gefüge dicht, unvollkommen zellig; die Zellenperidien rund, überall ein— geſtreut. Paraſitiſch auf Mooſen. Farbe gelblich. Eine Art: 4) Erbſenförmiger Knotenſchwamm, Endogone pisiformis Link. Berl. Mag. 3. 1. p. 53. Von unregelmäßiger Kugelgeſtatt, blaßgelb, außen weißflockig. Größe einer Erbſe. Haftet mit einzelnen Faſern auf Mooſen in Nadelholzwaldungen. — Fig. 145, En- 159 Endogone zeigt noch unvollkommene Bindung des Infuſoriſchen durch den Keimſtoff, daher grummiges Zellengefüge, als wollten alle Zellen zu Peridien zer— fallen. Aeußerlich ein Hypothallus, ohne Wurzelbedeutung. Maſſe gering. (En— dogone pisiforme, von der Große einer Erbſe.) Er iſt eine Fortſetzung von Erysibe in dieſer Reihe, ſchwankend, wie die Gyraria zwiſchen Dacryomyces und einem Luftſchwamm, ſo zwiſchen einem verjüngten Pisocarpium und einem Erdſchwamm. Zweyte Gattung. Schlingſchwamm. Uperhiza. Bosc. Rund; ſendet aus jedem Puncte der Rinde Wurzelfaſern, die, abwärts ſteigend, ſich verbinden, und zur Anheftung in die Erde dringen; innerlich dichte Subſtanz, mit gedehnten und gewundenen Zellenperidien, die die Körner enthalten. Er berſtet ſtellenweiſe, und ſchüttet die Körner aus. Farbe der Uperhiza carolinensis Bosc., Mag. der Berl. Geſellſch. V. 2. p. 88. tab. 6. fig. 12. A. B., ſchwarz. — Von Bosc fand dieſe Art in Süd-Carolina am Rande eines Graben. Die Uperhiza ſcheint mir unter den Erdſchwämmen die Stelle zu bezeichnen, wo die Erde über den Erdſchwamm die volle Gewalt erringt, ſeine Maſſe innerlich ver— dichtend. Noch iſt die Zellenbildung unvollkommen abgeſchloſſen, die Züge der ent— gegengeſetzten verſchmelzen noch zu einer mit Körnern erfüllten Schlucht oder Spalte, gleich einem erzführenden Gang im Innern der Erde, den nur irdiſche Erze er— füllen, ohne die Gediegenheit der edleren Form. Darum zerreißt auch noch das in ſich unvollkommen beſtehende Individuum, und es findet eine Art von Verſtäubung ſtatt. Aber die Faden der Endogone, die dort frey ausſtrahlten, neigen ſchon, von der Erde gezogen, unterwärts zuſammen, vereinigen ſich an der Erde in ein Knötchen, und ſteigen fo, Stiel und Wurzel zugleich, ein in ſich gelöſter Stamm, hinab. Anſchaulicher läßt ſich die Beziehung des Hypothallus in der Bildungsge— ſchichte der Erdſchwämme nicht darſtellen, als an dieſer Gattung, daher ich auch kein Bedenken trug, ihr hier eine Stelle anzuweiſen, obgleich die genauere Kenntniß des inneren Baus noch abgeht. Caroliniſcher Schlingſchwamm, Uperhiza carolinensis Bosc. a. a. O., die ein— zige bekannte Art, von der Größe einer Fauſt bis zu der eines Apfels, iſt ſchon oben beſchrie— ben. Man ſehe die Abbildung nach Bosc. — Fig. 146. (verkleinert.) In 160 In dieſer und in der vorhergehenden Gattung iſt gleichſam die Geneſis des reinen Erdſchwamms, wie die Erde aus der Sonderung der Elemente allmählig ihr Eigenthum gewinnt und das gediegenſte Product in ihren Schooß hinabzieht, äußer— lich auseinander gelegt. — Der einzige, vollkommene Erdſchwamm nemlich iſt: Dritte Gattung. Grundſchwamm. Tuber. Rundlich, unterirdiſch; mit knotiger, rauher Rinde; innere Subſtanz urſprünglich feinzellig, wie geförnelt, mit dichteren Adern; bey höherer Entwicklung grobzellig, mit Streifen dichterer Zellen, an denen die Zellenperidien durch kurze Stiele feſtſitzen; bey der Fäulniß der Sub— ſtanz ſich mit Körnern fuͤllend. Die polariſche Schichtung im Innern ſtellt ſich beſtehend, als Gegenſatz eines Geaͤders in der Zellſubſtanz, dar, die ſelbſt blaſig iſt. Die Gänge der Uperhiza ſchließen ſich in gediegenen, reichen Stufen, und an ſie reihen ſich die Zellenperi— dien an, die den eignen Wachsthumstrieb durch die Gegenſätze des gebundenen Stiels, und der frey ſich dehnenden Zelle ausdrücken. Im friſchen, genießbaren Zuftande des Trüffels fand auch ich, wie Herr Prof. Link, (wenigſtens bey Tuber cibarium Pers.) die Zellenperidien allzeit leer, (reine Zelleninfuſorien); wenn aber der Schwamm ſchon von Faäulniß ergriffen iſt, dann find die Peridien getrübt, und mit vielen braunen Körnern erfüllt; endlich treten auch in den Zellen der übrigen Subſtanz dieſe Körner auf, und zerſtreuen ſich zuletzt in der ſchleimigen Auflöfung der faulenden Maſſe aus den geborſtenen Peridien und Zellen. Die dicke, höckerige Rinde iſt anzuſehen als die Verwachſung des Hypothallus mit der Haut des Schwamms. Sie zeigt nach Außen eine dunkle, grobzellige, aber gedrückte und gleichſam geſtrickte Textur; darunter die homogene, unter der ſtärkſten Vergrößerung bloß fein punctirt erſcheinende Schwammſubſtanz, die ſich, der Mitte näher, zwiſchen die größeren, blaſigen Zellen und zwiſchen die Zellenpe— ridien legt. So ſteigt die doppelte Umkleldung in die Tiefe hinab, jede gebunden durch die Macht der dunklen Umgebung. Ohne Wurzel, als eine reine Erdgeburt, bildet ſich eine organiſche Miſchung von indifferenter Qualitat nach außen, innerlich ſich harmoniſch und langſam entwickelnd, die den Menſchen und die Thiere anzieht und zum Genuß reizt.) 2) In meiner Nachbarſchaft lebte ein armer, gebrechlicher Knabe, der, beſſer als jeder Truͤffelhund, die Gegen— wart des Truͤffels unter der Erde witterte, und dieſe Naturgabe zum Erwerbsquell, als Truͤffeljaͤger, nutzte. 161 Der Trüffel iſt der eigentliche Erdſaame. Von ihm kann eine neue Entwick— lungsreihe auslaufen, die das Keimen und Hersvorbrechen der in die Erde niederge— legten evolutiden Maſſe bezeichnet. 1 Hirſch-Grundſchwamm, Hirſchtrüffel. Taber cervinum. Scleroderma cervinum Pers. S. F. 156. 12. Rundlich, ins Enformige, außen dichtwarzig, ockergelb, innen veilchengrau, dicht, dunkler geadert, zuletzt mulmig, ohne Körnerbildung. Durchmeſſer 4 Zoll und drüber. Wohnt in Nadelholzwaldungen unter der Erde. — Fig. 147. Anmerkung. Auf den tiefern Stufen der Pflanzenwelt iſt das Erſcheinen relativ un— vollkommener, und gleichſam kindlicher Bildungen, die dennoch für ſich ein ſelbſtſtändiges Le— ben führen, und frühere Stufen des Lebensverlaufs ihrer höheren Gattungsgenoſſen in ihrem engeren Kreiſe ausleben, ohne zu höherer Entwicklung fähig zu ſeyn, hochſt demerkenswerth, und von tiefer Bedeutung. Tuber cervinum ſteht in einem ſolchen Verhältniſſe zu den übri— gen Grundſchwämmen, und kann als anſchaulicher Beleg den Begriff dieſer Nebenorganismen verſinnlichen. Man vergleiche die innere Textur deſſelben im friſchen Zuſtande mit Pig. 148. , der Textur des eßbaren Trüffels, und man wird die tiefe Uebereinſtimmung nicht verkennen, die ſich ſchon im Aeußeren des ganzen Baues fo deutlich zeigt, daß man nur gezwungen dieſer Art die Stelle unter Scleroderma laſſen konnte. Tuber cervinum kommt nur in fo fern über die Rindenſubſtanz des edleren Truͤffels hinaus, als ſich nach Innen, in der homogenen, durch ſehr feine Zellchen punctirt erſcheinenden Subftanz , unordentliche Adern von mehr gedrängter Maſſe bilden. Von größeren Zellen in der Maſſe, oder von kornerführenden Zellenperidien, zeigt ſich keine Spur. — Im Alter zerfällt die Subſtanz, vom Centrum aus, in ein dunkles feines pulver, das, vergrößert, unzählige kleine, rundliche, getrübte, ſich ballende Körnchen zeigt, fehe abweichend von der Beſchaffenheit der in dem Reiche der Schwämme ſich ausſchei— denden Kornermaſſe. Man mochte fie den Amylumkörnern, die ſich aus der Subſtanz aufge— loſter Knollenwurzeln niederſchlagen, vergleichen. 2) Eßbarer Grundſchwamm, Trüffel, ſchwarzer Trüffel, Tuber cibarium Pers. S. F. 126. 1. Rundlich, knollig, ſchwärzlich, mit groben, ſtumpfen Warzen beſetzt. Bis zu 44 Zoll Durchmeſſer. Wohnt in Eichenwäldern. Im Herbſte. — Fig. 148. 144. Die drey Gattungen der Erdſchwämme laſſen ſich den drey Grundver— ſchiedenheiten der Tremellengattung zur Seite ſtellen. Endogone geht bloß in die Sonderung aus beſchrankter Fülle, innerlich grummig, wie jene kraus und lappig; Uperhiza ift der Erdſchwamm im Wachſen, wie die Coryne die wachſende Tre— melle. Hier aber tritt der Unterſchied hervor. Wo das Wachsthum Geſetz iſt, da ſteht das wachſende Gebilde im reinſten Typus, und giebt ein Urmoment der Evo— 2347 lution; 162 lution; wo aber die Entfaltung von Innen heraus Geſetz iſt, da iſt das Wachſende nur ein krankhafter Ausbruch einer Afterorganiſation, dem Lebendiggebähren der Blüthen vergleichbar, und das Product tritt, zerfallend, aus feinem Typus. End— lich geben Hygromitra und Tuber einen dritten Gegenſatz, — jede Gattung ein Marimum der Evolution, jene im Ausfließen der Körner, dieſe in der engſten Ver: ſchmelzung derſelben mit der Subſtanz, die ſelbſt in die Mannigfaltigkeit der Form aus dem Eh hervorſtrebt, den wiederbelebenden Moment des Keimens einleitend. So ſchlägt alles Vegetative in ſein Gegentheil hinuͤber; das Gebildete kann ſich nur ausbilden, und kommt nicht hinaus über den Grundtypus ſeiner Ur— form; aber das Einfachſte und in ſofern Formloſe, die Kugel, geht in fremder, feltfamer Bildung hervor, wie der Saame in den Reichthum des Pflanzenbaues. N XVII. XVII. Wachsthum in Stamm und Zweig. 145. Din Luftſchwamm kann nur fortfahren zu wachſen. Der Grundtypus der Evolution liegt alſo in der Tremellengattung befangen. — Aber die Tremelle, als Luftſchwamm, iſt auch in ſich ſchon geſchloſſen durch das unmittelbare Aufgehen der Zelle in Faden und Korn. Mit der freyen Darſtellung (Entladung) des Korns iſt die Schwammvegetation beendigt. Die Tremelle kann ſich nicht evolviren; ihre indifferente Subſtanz verzehrt ſich, ſie ſchrumpft; das Korn wittert haltungslos aus. Iſt aber die Tremelle in ihrem Jenſeits eine Bindung des Infuſoriſchen durch die Baſis: ſo kann ſich die Evolution nicht in der Befreyung des Korns aus dem Urgegenſatze endigen, weil fonft das Product nicht ein Gemeinſames aus der orga— niſchen Bindung, mit baſiſcher Qualität und infuſoriſcher Bedeutung, ſeyn würde; wie doch jeder Organfsmus ſich nur in Producten erſchöpfen kann, die ihm ſelbſt gleich zu achten ſind, ſo daß er alſo, ſeiner Idee nach, in ihnen aufgeht. Die höhere Wachsthumsſtufe des Schwammreichs, deren jenſeitiges Vorbild die Tremelle iſt, muß alſo ihre Bildung auch nach Innen erſtrecken, und den tie— feren Beſtand durch die entſprechende Geſetzlichkeit der Körnerbildung zu erken— nen geben. — Die höhere, innere Bildung des Schwammreichs iſt aber, wie wir ſchon bey den Kugelſchwämmen geſehen, dargeſtellt als Productivität der Zelle, oder als die Erhebung der Zelle zur Zellenperidie, die Körner in ſich ſchlieft. Es müßen dem— nach mit der höheren Stufe der Luftſchwämme Zellenperidien in der Subſtanz her— vortreten. 212 146. Die 164 146. Die Zellenperidien im wachſenden, (evolutiven), Luftſchwamm ſind ſelbſt in der Evolution begriffen. Die vegetative Evolution der Zelle iſt die Dehnung; die Zellenperidie tritt alſo in die Fadenform: die einfache Faſer ſtellt ſich dar als ein gedehnter, geſchloſſener Faden, der Körner enthält. Dieſes iſt der Typus der geſteigerten Zellenperidie, die auf der Stufe der Schwamm-Metamorphoſe, welche wir nun betreten, durchgreifend herrſcht, und gemeinhin mit dem Namen Thecae, den ich, da der Ausdruck doch noch öfter für die Moosfrucht gebraucht wird, mit der entſprechenderen Benennung: Asci, Schläuche, vertauſchen will, be— zeichnet zu werden pflegt. 147. Aller Wachsthum ſtrebt nach Außen und Oben; die ganze Bildung des Schwamms geht, ſtammförmig, in manderley Stufen der Entwicklung, aufwärts; aber die Schläuche richten ſich nach Außen, uud erreichen die Höhe ihrer Bildung da, wo fie, die äußere Hautbedeckung verdrangend, ſelbſt in ihrer eignen Geſtalt ein Luftleben genießen. Doch findet ſich dieſe Hinausbildung des innern Lebens auf die Oberfläche erſt auf der Höhe des Wachsthums, wo die innere Bindung und Gediegenheit in die Sonderung eingehet. In bald größerer bald geringerer Ent— fernung von der Baſis iſt der wachſende Luftſchwamm, ſtatt der Haut, mit einer dichten Lage nebeneinander gedrängter Schläuche von größerem oder geringerem Um— fange und eben fo verſchiedener Länge umkleidet, welche Körner enthalten, und dieſe gewohnlich auf der vollſten Hohe des Wachsthum, als einen bleichen oder dunklen Reif, über die Spitze des Gewächſes ausgießen. Die urſprüngliche Fadennatur geben dieſe Schläuche in der unbeſtimmten Begränzung der Baſis kund, und die zärteren Formen derſelben zeigen deutlich den Uebergang in die auslaufende Faſertextur des Schwamms. Anmerkung. In den Körnerſchläuchen iſt das höchſte Streben der Luftalge, das ſich durch die ganze Reihe der Fadenpilze hindurch erſtreckte, im Aspergillus aufgieng, und in der Ordnung der fadigen Staubfadenpilze durch Pilobolus nur im Momente der letzten Spaltung erreicht wurde, von Innen heraus auf einer ganz verſchiedenen Seite vollendet. Der Faden hat ſein gebildetes Leben, ſein Korn, in ſich, — nicht zwar als ein Anderer, als Peridie, wie im Balgpilze, ſondern in- und mit feinem eignen Werden aus der Zelle, daher auch fein Leben ſelbſt in die Form der gedehnten Spore des Exosporium etc, übergeht, und er, in ſich beſchloſſen und verkürzt, nur die Scheinabtheilung jener Sporen mit einer Weſen— beit von Körnern erfüllt. 148. So 165 148. So iſt nun eine zwehyte Stufe der Luftſchwaͤmme begründet, die ſich durch gedehnte, äſtige, oder keulen- und kopfförmige Ge— ſtalten, die nach oben ringsum mit einer Lage anſitzender Körnerſchläuche bekleidet find, ſcharf charakteriſiren läßt. — Es find die Kopfpilze einer höheren Ordnung. Ich nenne ſie, nach einer herkömmlichen Benennung, Keulenſchwämme, Clavariae, obwohl dieſer Ausdruck nicht für alle Formen gleich bezeichnend iſt. Sie bilden die eine Seite des großen Zweyten Reichs (C.) der Schwammwelt, den Tag, und die Lichtſeite deſſelben, ab. C. 1. Keulenſchwämme, Stengelſchwämme. Clavariae. 149. Wie in der vorbildlichen Gattung Tremella die Formen ſich in drey Gruppen reihten, deren eine die vorherrſchende Bindung in der aufſtrebenden Evo— lution durch krauſe, niedrige und getheilte Formen bezeichnet, die zweyte, ſtamm— und keulenfoͤrmig aufwachſend, die größere Befreyung, die dritte, in der Sonde— rung des Stamms und des Huths oder Kopfs, die vollendetſte Entwicklung der Pflanze in der Gediegenheit einer Maſſe andeutet: ſo weichen auch die bekannten Gattungen der Keulenſchämme in drey Reihen auseinander, die ich Aſt ſchwamme, Clavariae ramulosae, — Stielſchwämme, Clavariae stipitatae, und Mütze n⸗ ſchwamme Clavariae mitratae, nenne. 150. In den Aſtſchwämmen ſiegt die Bindung des Wachsthums über die Evolution; daher wiederholt ſich noch oft das Geſetz der Theilung; aber die Einheit der Endbildung, in der das Gewächs ſeine eigne Weſenheit zur Geſtalt treibt, ſich ſelbſt ſeinen eignen Wachsthum gleichſam entgegenſetzt, fehlt noch. Es iſt ein in Zweige ſich auflöſender Stamm. Wo dieſe Evolution die hoͤchſte Höhe erreicht, da ſteigert ſich der Wachsthum am Ende, indeß die Eatwicklung von unten auf frey und einfach vor ſich gieng. Der geſteigerte Wachsthum im Einfachen ſtellt ſich dar als Verdickung und Abrun— dung, (in ſich Zurücklenken des bezogenen Lebens). Dieſe Schwämme ſind alſo keulen— förmig, aber ohne den Gegenſatz des höheren und tieferen Entwicklungsmoments; — die Keule iſt nur verdickter Strunk. In 166 In der Bindung entwickelt ſich auch die Schlauchlage unvollkommner; die Schläuche find feiner, kürzer, gedrängter. — Wo endlich die höchfte Bindung herrſcht, da ſiegt die Verbreitung der Gyraria über die Rundung des Zweigs und der Aſtſchwamm ſenkt ſich nieder. Die hier angedeutete Reihe der Luftſchwämme bezeichnet das Stammleben der höheren Pflanzen, da der Wachsthum nach Oben und Unten in dem Gleichartigen befangen iſt; ihr entſpricht die frühſte Stufe der vielſporigen Faden pilze, die ſich in Acremonium und Collarium andeutet; ferner Aspergillus und Pennicillium unter den Kopffadenpilzen; — Chloridium unter den geſonderten, Ozonium unter den dichten Faſerpilzen. — Wachſen auf Stämmen, die kleineren, gebildeteren auf Blättern und Stengeln, die größeren, einfachen, auf der Erde. Oft lebhafte, ſelten dunkle Färbung. N 151. Die Stielſchwämme zeigen die Scheidung des eignen Wachsthums in dem Gegenſatze eines oberen und eines unteren Theils; der untere, von Faſerter— tur, iſt ohne Schlauchbekleidung, der obere, verdickte und vom Stiele durch Sub— ſtanz und bezeichnete Gränzlinien geſchiedene, trägt ringsum eine Lage von großen, oft auswärts verdickten, alſo ſelbſt das Wachsthum in ſich aufnehmenden Schläuchen, mit anſehnlichen Körnern. Die Stielſchwämme entſprechen der Stengelbildung an der Gränze der Blüthe, den Blüthenſtielen, die ſelbſt = Frucht in Stengelbedeutung, oder: Keule zu Stiel des Stielſchwamms ſind. Ihnen entſprechen die mittleren Glieder der viel— ſporigen Fadenpilze in Epochnium und Geotrichum, Dactylium unter den Kopffadenpilzen, Chloridium unter den geſonderten, — Racodium unter den dichten Faſerpilzen. ' Sie wahren meiſtentheils auf der Erde, oder auf ſehr vermoderten vegetabili— ſchen und thieriſchen Subſtanzen; ihre Farbe dunkel, ſelten glänzend, hie und da zu grün neigend; der Stiel erſetzt die Schlauchumkleidung oft durch Behaarung. — Das Haar iſt die frey, aber unkräftig, ausſchlagende Faſer, als Leiter der Action; daher, im electriſchen Conflicte, bey höheren Pflanzen Organ der Ausdünſtung. 152. In 167 152. In den Muͤtzenſchwämmen ſiegt endlich die Bildung des oberen Theils über den unteren, der Keule über den Stiel. Der Stiel, von Faſertertur, oft hohl, erhebt ſich wenig; aber auf ſeinem oberen Theile bildet ſich, ſcharf abgegränzt, betrachtlich im Durchmeſſer erweitert, und durch Ueberfüllung des Wachsthums in der beſtimmten Gränze kraus, lappig oder zellig, die Mütze, von dunklerer Farbe, als der Stiel, und auf ihrer ganzen Oberfläche mit einer Lage anſehnlicher, ge— wohnlich etwas keulenfoͤrmiger Schläuche, die große Korner enthalten, bekleidet. Die Subſtanz der Mütze iſt weich, fleiſchig, auf der Oberfläche feucht, faſt klebrig, — die höhere, geſtielte Tremelle. Die Mützenſchwämme bilden den Fruchtboden höherer Pflanzen, der als Stengel in Fruchtbedeutung zu betrachten iſt, nach, — der evolutive Keulenſchwamm im Uebergewichte der Keule (Dorstenia, Ficus). Es ſtehen ihnen gegenüber in der Reihe der vielſporigen Fadenpilze Tricho— thecium und Oidium; Botrytis unter den Kopffadenpilzen, unter den geſonderten Faſerpilzen Helmisporium, unter den dichten Monilia; Hygromitra ihr näch— ſtes Vorbild aus dem Reiche der Fleiſchſchwämme, auch in der Form verwandt, nur daß hier die Bildung der Mütze mehr in Falten und Zellen wuchert, zur Blatt— bildung ſtrebend, oder die Zelle der inneren Textur auf die Fläche herausbildend, wie auch der Fruchtboden der zuſammengeſetzten Blüthe thut in Spreublättchen und honigwabenartigem Gefüge. Die Müͤtzenſchwämme wachſen auf der Erde. Ihr Stamm ſchlägt Wurzelfa— fern; aber ihm ſelbſt fehlt der Haar-Ueberzug. Der Hypothallus hat die tiefſte Stelle eingenommen. N Der beſte Nahrungsſtoff fuͤr den Menſchen im Schwammgebiete tritt hier her— vor, keine ſchädliche Miſchung weckt den Argwohn, und die Sinne fühlen ſich ſelbſt zum rohen Genuß gelockt. — Es ſind erdgeborne Feigen, in unſchuldiger Sub— ſtanz auf dem giftigen Schwammboden keimend. 8 155. Wir 168 153. Gattungen der Keulenſchwämme a) Aſtſchwämme, Clavariae ramulosae, Veräſtelt, gleichförmig, ohne Gränze der Keule und des Stamms, mit kleinen Schläuchen bekleidet. Erſte Gattung. Rankenſchwamm. (Ranker) ) Merisma. Flachäſtig, nach Oben verbreitet, an den Spitzen flockig, durchaus mit der Schlauchſchichte bekleidet. Wohnt auf faulen, doch noch in Textur beſtehenden Stämmen, liegt oft nieder, oder wächſt ſchief Farbe gewöhnlich trüb, aus Gelb in Braun und dunkel Purpur, ſelten weiß. Geruch übel. Fühlt ſich beſonders kalt und welk an. Es iſt noch vieles von der Gyraria übrig, in der welken Subſtanz und runz— lichen, unregelmäßigen Bildung, ſelbſt in der auf Purpur neigenden, dunklen Fär— bung. — An den Spitzen der Aeſte treiben, wenigſtens bey den meiften Arten, hellere, weißliche Fäden hervor, die ſich wurzelformig anlegen. Dieſer reproducirte Hypothallus bezeugt ſchön das Weſen des Schwammſchlauchs, daß er zum Faden ſtrebe, und ſelbſt ein, im Leben eines Organismus aus anderem Reiche auf ſich zurückgelenkter, produktiver Faden ſey. Wo die Organiſation noch tief ſteht, da ſchlägt der Trieb des Fadens durch, und der Körnerſchlauch wächſt zum Hypothal— lus über den Schwamm hinaus, mit dem er den Boden ſucht. — Merisma bedeutet unſtreitig die tiefſte Stelle dieſer Schwammordnung. 4) Gekämmter Rankenſchwamm, Merisma cristatum. Pers. S. F. 583. 3. Gelb⸗ lich, auf fasrig-häutigem Hypothallus, in aufrechte oder niederliegende, äſtige Stämmchen aufſchießend; die Stämme und Zweige nach Oben in borſtenformige und büſchlige, durchſich— tige Spitzen austreibend, und, wenn fie den Boden berühren, durch die haarformigen Ver— längerungen derſelben mit dem Hypothallus zuſammenfließend. Hohe 1— 2 Linien. Wohnt im Nachſommer und bis in den Winter auf faulen Stämmen, über Mooſe und Gräſer ſich verbreitend. — Fig. 179. Zweyte Gattung. Stengelſchwamm. (Stengler) **) Clavaria, Rundäſtig oder einfach, nur oberwärts mit der Schlauchlage bedeckt. Wohnt auf der Erde, auf ®) Cirrhus. d) Stengel, Caulis, simplex et ramosus, 169 auf faulen, ſchon weit verwitterten Stämmen, ſelbſt auf Stengeln und Blättern, endlich paraſitiſch auf Mooſen und Schwämmen. Farbe meiſt lebhaft, aus Weiß in ſchoͤnes Gelb, (das vorherrſcht). Miſchungen von röthlich und blau, — auch dunkler. Innere, fasrig-ſaftige Subſtanz weiß. Sind eßbar. So wie die Arten der Gattung Clavaria im Ganzen durch regelmäßigen Wuchs, durch Rundung der Aeſte, und beſonders durch das Empordrängen der Schlauchlage nach der Spitze zu, ihre hohere Entwicklung beurkunden: fo zeugen ſie in ſich ſelbſt wieder ein abgeſchloſſenes Reich die Sphäre dieſer Reihe nachbildender Formen. Die größeren Maſſen, die aus ſehr dickem Strunke in unzählige, kurze und war— zenartige oder ſchon mehr getheilte und gefpißte Aeſte wuchern, find als die Gyra— rien ihrer Gattung zu betrachten. Die Clavaria pomacea (Beerpizel, Birnpilz) des Odenwalds, noch unbeſchrieben, der Clavaria botrytis Pers. mehr verwandt, füt ganze Körbe, und wird vom Volke zur Nahrung fleißig aufgeſucht. — Sie wachſen an der Erde, wo Stämme faulen. 4) Traubiger Stengelſchwamm, Clavaria botrytis. Pers. S. F. 587. 6. Schaell. F. B. lab. 176. Der unformliche Strunk kurz, dick, oft niederliegend, weißgrau, in viele kurze, fingerfermige, etwas runzliche, braunrothe Aeſte, eder ſtumpfe, faltenformige Warzen, ge— theilt. Bis zu 2 Fuß im Durchmeſſer. Wohnt im Herbſte am Fuße alter Eichſtrünke, auch noch lebender Bäume, auf dürrem, kieſigem Grunde. — Fig. 150. — Die reinſte und edelſte Form des Aſtſchwammes ſtellen die Familiengenoſſen der Clavaria pratensis, amethystina, corniculata Pers &., mit ſchönerem Verhältniſſe des Stamms und der oft regelmäßig ſich ſpaltenden Aeſte, dar. Hier find die lebhafteſten Farben, reinere Faſertertur, oft nebelartiger Anflug der aus— dünſtenden Korner. Der Wohnort iſt derſelbe, aber ſchon häufiger auf Stämmen ſelbſt. Mehrere werden gegeſſen. Es ſind die Stengelſchwämme unter den Aſt— ſchwammen. Clavaria amethystina Pers. S. F. 590, 16. Holmsk. Fung. Dan. Aufrecht, die Aeſte ge— drängt, vieltheilig, — ganz veilchenblau. Auf der Erde in Wäldern. Macht den Uebergang zu den einfachern, dünnſtämmigen Arten. Fig. 151. A. 2) Handförmiger Stengelſchwamm, Clavaria palmata Pers. S. F. 588. g. Schaeff. Fung. Bav. Tab. 187. Aufrecht, blaßockergelb, mit flachgedrückten, ſtumpfen, zerſchlitzten Aeſten. Gegen 5 Zoll hoch. Auf der Erde in Buchenwaldungen. Im Herbſte. — Tig. 151. B. 22 5) 170 3) Gelblicher Stengelſchwamm, Clavaria corniculata Pers. S. F. 589. 12. Schaeff, F. B. tab. 173. Hellgelb, mehrmal gabelförmig getheilt; Aeſte ſpitz. Bis zu 2 Zoll hoch. In Wäldern auf der Erde. Im Herbſte. — Fig. 152. Wie die Form einfacher wird, und die Anſchwellung der Spitze zur Keule eintritt, finft die Maſſe, es kommen ſehr kleine, auf trocknen Stengeln, auf Blät— tern wachſende, endlich ſelbſt paraſitiſche Arten (Clavaria musicola Pers.) vor; doch treten auch ſchon anſehnlichere, erdbewohnende, z. B. Clavaria ericetorum und inaequalis Pers. ein, und bezeichnen den Uebergang zur nächſten Reihe. Alles deutet auf die Gränze der Gattung hin, deren Maſſe ſich mit dem Wachsthum, in den ſie gefallen iſt, aufhebt. 4) Hornartiger Stengelſchwam m, Clavaria cornea Pers. S. F. 596. 30. Hellgelb bis ins Pomeranzengelbe, zähe Subſtanz; einfach, oder unregelmäßig geſchlitzt, geſellig, oft gereiht, mit verlängertem, bläſſerem, etwas fasrigem Wurzelſtrunke in faule Stämme ein— dringend. 1—5 Linien hoch, aufrecht und ſchief aufſteigend. Im Herbſte. — Pig. 153. 5) Stengelſchwamm der Moofe, Clavaria muscicola Pers. S. F. 606. 57. Obs. Mye. II. tab. 3. Sg. 2. Weiß; eine einfache, weiche Keule, etwas gekrümmt, entſpringt mit einem dunkleren Wurzelknollen aus den Blattwinkeln der Sumpfmooſe, im Nachſommer. Länge 2 — 8 Linien. — Fig. 154. Clavaria gyrans, mit langem, fadenförmigem, ſich kruͤmmendem, flockigem Stamme, und kaum merklich abgeſetzter Keule; weiß. Auf erſtorbenen Blättern. Batsch. El. Fung. fig. 164. Clavaria grenulata. Ein ſchwarzes Sclerotium ift Baſis der vorigen Form; das Keulchen etwas deutlicher, innen hohl. Willdenow Prodrom, Fl. Berol. tab. 7. Fig. 17. Cla varia phacorrhiza, Braun mit ſpitzer Keule, kurz geſtielt, mit linſenföͤrmigem Wurzelknoten, von Sklerotien - Maffe. Auf der Erde. — Reich in den Schriften der Ge— ſellſchaft Naturf. Fr. z. Berl. Th. I. tab. 9. fig, 4. Clavaria eburnea, Geſellig, brüchig, ſchneeweiß, mit deutlich anſchwellender, bald ſpitzer, bald abgerundeter Keule. Ohne Wurzelknoten. Auf der Erde. Buillard Champ. tab. 463. 6) Heiden -Stengelſchwam m, Clavaxia ericetorum Pers S. F. 600. 43. Schmißdel Lc. pl. I. p. 66. tab. 15. Mit deutlich anſchwellender, etwas gedrückter, und oft auf 2 Sei— ten gefurchter, ſtumpfer, blaßockergelber Keule, und hochgelbem Strunke. Geſellig, oft bü— ſchel⸗ 171 ſchelfoͤrmig, auf Heideboden, im Herbſte. Wandelt in der Form. Länge von einem bis zu 5 Zoll. — Fig 155. Häufig iſt Haarbekleidung; auch ſtarke Wurzelfaſern, oder Dehnung des Stamms zur ſpindelformigen Wurzel, finden ſich ein. Merkwürdig iſt noch die eigenthüm— liche, einem Selerotium ähnliche, dunkle Baſis, auf welcher Clavaria pha— eorrhiza Pers., granulata Willd., Gyrans Pers., erythropus Pers. u. d. ru: hen. Cla varia musicola heftet ſich mit fadigem Hypothallus an. Clavaria herbarum Pers, ift ein Sclerotium. Clavaria acrospermum Hoffin. fordert eine weitere mikroſkopiſche Unterſuchung. Ich ſah keine Körner— ſchlauche; vielleicht eine Gattung einer andern Ordnung. 2 b. Stielſchwämme. Clavariae stipiatae, Einfach oder nur im Urſprunge getheilt, nach oben verdickt, mit deutlicher Gränze der Keule und des Stiels. Die Keule umkleidet eine dichte Lage großer Schläuche. Erſte Gattung. Leiſtenſchwamm. (Leiſter.) *) Spatularia. Die Keule zuſammengedrückt, an zwey Seiten in den Stiel herabziehend, nur nach oben mit einer Schlauchlage. Wahft auf modernden Blättern, auch auf der Erde, in Föhrenwäldern. Noch hat nicht die ganze Keule die Bedeutung der Productivitat im Gegen— ſatze des Stiels; ihr unterer Theil neigt ſich im Wachsthum durch zwey herablau— fende Ränder zum Stiel, und hat ſelbſt im Mangel der Schlauchbekleidung die Ei» genſchaft deſſelben. In der Zuſammendrückung liegt die Beziehung auf Merisma in der erſten Reihe; der Stamm bezieht ſich auf Blaͤttbildung. Am Urfprunge des Stamms zeigen ſich Faſern des Hypothallus. N 4) Blaßgelber Leiſtenſchwamm Spatularia flavida Pers. S. F. p. 610. 1. Weiß⸗ lichgelb. Keule länglich, ſtumpf. — Fig. 156. 2) Nothgelber Leiſtenſchwamm, Spatularia rufa mihi, Schmiedel Ie. et Anal. pl. II. Tab. L. Rothgelt; Keule verkehrt eyformig, am Rande wellig. Im Nachſommer in Nadelhelzwäldern, wie der vorige. — Fig. 156. B. 22. * An mer ) Leiſte, Crepis. beym Anſatze der Knospe. 172 Anmerkung. Die Körnerſchläuche find im Baue nicht von denen der folgenden Gat— tungen verſchieden; auch ihr Verhältniß zum ganzen Schwamm iſt daſſelbe. Schon Schmie— del beobachtete a. a. O., p. 197., die Verſchiedenheit der inneren und der peripheriſchen Textur ſehr genau, und ſah auch den Uebergang des röhrigen Zellgewebes in die Schlauchlage; aber der Künſtler ſtellte die Vergrößerung eines Abſchnitts der Keule ſehr unvollkommen und un— richtig dar. ö Zweyte Gattung. Kolbenſchwamm. (Kolber.) *) Geoglossum. Die Keule walzenformig oder oberwärts verdickt, am Grunde ringsum vom Stiele abgeſetzt; ihre ganze Oberfläche mit der Schlauchlage bekleidet. Wohnt auf der Erde. Farbe aus Schwarz durch Grün in Dunkelpurpur. Die bekannten Arten bilden eine ſchoͤne Reihe, von Geogl, hirsutum Pers. bis zu G. atropurpureum Pers. (G. olivaceum kenne ich nicht). Die Behaarung (G. hirsutum) — die erſtarrende Ausſtrömung der Vegetation — geht in die Schuppe des Stiels über (Geoglossum glabrum Pers. viride Pers.). Ausſtrömendes Wachsthum im Gegenſatze, — Beſchlag in der Bildung. — Die ganz glatten Arten ſind klebrig, und nun wech— ſelt auch die Farbe. (G. glutinosum, viscosum und atropurpureum Pers.). — Der Wachsthum, als Kraft der Maſſe, zergeht in der ſtetigen Lofung der Sub— ſtanz. — Geoglossum iſt der Keulenſchwamm unter den Keulenſchwämmen. 4) Zottiger Kolbenſchwamm, Geoglossum hirsutum Pers. S. F. 608. 1. Geſellig und oft büſchelformig wachſend, ſchwarz, zottig. Keule von der Kugelform bis in die zuſam— mengedrückte und langgeſtreckte Eyform wandelnd. Länge von Z— 2 Zoll. Wohnt im Herbſte auf feuchten Wieſen und graſigen Waldplätzen. — Fig. 157, Schlauchlage von G. glabrum. — Fig. 157. B. Anmerkung. In dieſer Art habe ich bey jüngeren Exemplaren deutlich die ſtarken, geſtreckten Zellen, (Schläuche), des Umfangs der Keule mit einer noch ungeformten, trüben Maſſe erfüllt geſehen, die mit der fortſchreitenden Entwicklung ſich erſt in die hellen, großen Körner zu ſcheiden ſcheint. Die Borſten heben ſich aus den helleren, leeren Zwiſchenräumen. 2) Grüner Kolbenſchwamm, Geoglossum viride. Pers. S. F. 410. 6. Grün, in Büſcheln; eine geſtreckte Keule; der Strunk ſchuppig. 42 — 44 Zoll lang. In Laubholzwal— dungen auf der Erde, im Herbſte. — Fig, 158, Anmer⸗ ) Anſchwellender z Bluͤthenſtiel, Pedunculus. 173 Anmerkung. In alten, erwachſenen Schwämmen löſen fih die Schläuche ſchon unter Waſſer, und ſtellen ſich abgeſondert dar; die dichte Zellenlage, (Fig. 158. + bey x.) wird kentblößt. — Bey den klebrigen Arten erfolgt dieſe Abtrennung noch früher, und die Schläuche ſind ürzer. 5) Klebriger Kolbenſchwamm, Geoglossum glutinosum Pers. S. F. 609. 3. Ge: paart und einzeln, ſchwarzgrün, klebrig; Keule eliptifh. Selten über 4 Zoll hoch. Auf kah⸗ len Anhöhen unter kurzem Graſe, in lichten Wäldern. Im Herbſte. — Fig. 159. Dritte Gattung. Kappenſchwamm *). Leotia. Die Keule walzenför— mig, oder koniſch, durchaus mit der Schlauchlage bekleidet, am untern Rande gelöfl. Der Stiel dringt in die Tiefe der Baſis aufwärts. Wohnen auf mo— dernden Blättern und junger Dammerde. Farbe der Keule verſchieden von der des Stiels; jene lebhafter, aus Gelb, Röthlich und Braun, dieſer meiſtens blaß, — gedreht, furchig. Die Schläuche ſehr groß. Oberfläche glatt. Die Scheidung der Keule und des Stiels iſt vollendet, und jene neigt zur kuͤtze; doch ſteigt der Stiel noch hoch in die glatte, oder nur wenig gefaltete Keule, die der Dehnung in die Länge folgt, hinauf. Wie bey den einfachen Stengelſchwammen, bezeichnet ſich auch hier die Gränze des Gebiets durch kleine, auf nicht ganz zerflörten Vegetabilien wachſende Formen. Jedes höhere Reich hat feinen Kryptogamenanflug vor ſich: fo jede aufſteigende Stufe die vorbereitend her— vorblickende, jenſeitige Geſtalt. Leotia circinans und lubrica Pers, find wahre Helvellen, — die Leotia marcida kenne ich nicht. 1) Kleiner Kappenſchwamm, Leotia pusilla nob. Leotia Mitrula % Alb, et Schw. Consp. Fung. 295. 886. Zimmtbraun, mit ſchlankem, glattem, fasrig angeheftetem Strunke und enformiger, etwas dunklerer Kappe. 1 — 5 Linien lang. Wächſt im Herbſte geſellig auf abgefallenen Nadeln der Kiefern. — Fig. 160. Anmerkung. Die Schläuche nähern ſich in dieſer Art, was ihre Form anbetrift, noch denen der vorhergehenden Reihe, aber verglichen mit der Maſſe des ganzen Schwamms, zei⸗ gen ſie ein entſchiedenes Uebergewicht. Leo- ) Mooszmütze; Calyptra. ungeſpaltene Knospenhuͤlle; oder das geſchloſſene, entwicklungsloſe Aug. 174 Leotia Mitrula à. vulgaris, und # 8. strobilina Alb, et Schw. a. a. O. halte ich, da mir nie Uebergänge der Farbe und Größe vorgekommen find, für verſchiedene Arten, dem, Begriſſe gemäß, der mit dieſem Ausdrucke im Reiche der nachbildlichen Vegetation verbunden werden muß. c. Mützen ſchwämme. Clayariae mitratae. Der gewöhnlich hohle Strunk trägt eine an den untern Rän— dern freye, zurückgeſchlagene und oft faltige Mütze, mit ei— ner Schichte großer Schläuche bekleidet. Erſte Gattung. Knopfſchwamme *), Helotium. Die Mütze halbkuglich oder flach, eben, auf der obern Flache mit einer Schlauchlage; der untere Rand ſtumpf, zurückgebogen. — Kleine Schwämme, wohnen auf Dünger oder faulenden Reiſern. Farbe des Huths und des Strunks verſchieden. Helotium fimetarium und galeatum Pers., wahrſcheinlich auch Helotium aureum Pers., gehören hieher. Die Gattung Helotium bedarf noch ſcharfer Sichtung. 1) Wurzelnder Knopfſchwamme, Helotium radica. Alb. et Schw. Consp. Fung. p. 348. 1041. T. VIII. fig. 6. Der weiße etwas flockige Strunk unterwärts tief in moderndes Holz eindringend, einſach oder zweyſpaltig; die Mütze anfangs rundlich, knopfformig. dann er— weitert und abgeflacht, mit undeutlichen Rändern. 4 —6 Linien hoch, 1— 12 Linien Durch⸗ meſſer. Schlauchlage ſehr ausgezeichnet, in Bau und Verhältniß den vorhergehenden Scham: men zuneigend. Wohnt im Cruͤhlinge auf moderndem Kieferholze, (an Umzäunungen). — Fig. 161. Anmerkung. Bey dieſer Art iſt die Mützenbildung noch unſtet, und erliſcht im Fortgange des Wachsthumes. Bey Hel. aciculare und fimelarium Pers. beſteht dagegen der Rand und die Wölbung, Es iſt, als ſchwanke die zarte Leotia zu den Müßenfhwammen herüber. Die Gattung kann als ein Beziehungspunkt der Paraſitengattungen anderer Sphä— ren betrachtet werden, und deutet beſonders auffallend auf die Gattung Fusispo- rium der Kopfpilze zurück. Auch die rothe Farbe blickt im Helotium fimetarium durch. Auf dem Dünger grasfreſſender Thiere geſellt es ſich oft zu Ascobolus und Peziza granulata, und deutet alſo wieder vorwärts auf eine noch mehr geſtei— gerte Bildungsſphäre hin; eben ſo, wie wir dieſes bey dem dritten Reiche der Luft⸗ pilze, ) Gemma. Bluͤthenknospe. 175 pilze, den Staubfadenpilzen, bemerkten, daß ihre unentwickelten Arten die Andeu— tung der hoheren Balgpilze enthielten. Die Muͤtze iſt noch weit mit dem Strunke verwachſen; doch ſtehen die Ränder ringsum frey ab. Nur die obere Fläche hat die Vollendung der Metamorphoſe. Die ebne Fläche zeigt, daß das Uebergewicht der Mütze noch nicht in Maſſenbil— dung vorſchlagen kann. Zweyte Gattung. Faltenſchwamm *). Helvella. Die Mütze unordent— lich gefaltet und buchtig, auf hohlem Stiele; die Mützenränder ſchlagen ſich am Strunke herab; die ganze Oberfläche bekleidet eine Lage weiter Schläuche. — Woh— nen auf der Erde. Farbe des Stiels und der Subſtanz der Mütze weiß, die Schlauchlage meiſt heller oder dunkler braun. Weiche, fleiſchige, eßbare Maſſe; zarte, kühle, ſchlüpfrige Oberfläche. Entwicklungszeit, der frühe Herbſt. Hel— vella esculenta iſt ein Frühlingsſchwamm. In der Gattung herrſcht der Trieb der Mütze über die Bildung. Die Form iſt eingefallen, ungleich, tremellenartig. Auch der Stiel oft gefurcht, kurz. Es ſind die eigentlichen Mützenſchwämme, mehr Mütze als Strunk, mehr Subſtanz als Bildung. 4) Gelbgrüner Faltenſchwamm, Helvella flavovirens mihi. Die Mütze rundlich, grubig, frey, beyderſeits etwas gegen den Strunk angedrückt, gelblich -olivenbraun; der zu— ſammengedrückte Strunk hohl, feinfasrig, eben, ockergelb. Durchmeſſer der Mütze 4 — 5 Li— nien; ganze Höhe 1 Zoll. Wächſt geſellig, in gedrängten Gruppen von 10 —12 Individuen, auf der Erde, an ſchattigen, feuchten Stellen in Laubwäldern. — Fig. 162. Anmerkung 1. Herr Medizinalrath Küttlinger zu Erlangen fand dieſen zierlichen Faltenſchwamm Anfangs Septembers in der Nähe dieſer Stadt, und ſeiner Güte verdanke ich die hier abgebildeten Cremplare, die er mich an ihrem Standorte ſammeln ließ. Von den ihr zunachſt verwandten Arten: Helvella cinerea Pers. und nigricans Pers., unterſcheidet fie die ei⸗ genthämliche Farbe, und ſelbſt die geringere Größe. Die Flora Danica konnte ich nicht vergleichen, um über den dort abgebildeten Schwamm entſcheiden zu können; aber die Helvella nigricans, welche ich ſchon zu verſchiedenen Malen im friſchen Zuſtande ſah, weicht von unſerer Helvella llavovirens ſehr bedeutend ab, und Helvella atra Holmskjold, Fung. Dan, Vol. II. Tab, 25. iſt ein ganz verſchiedenes Gewächs. Anmerkung 2. Die Schläuche find ſehr groß, keulenförmig, mit leeren Nebenſchläu— chen umgeben; die Körner elliptiſch, zweyringlich, (dreygliedrig), je 4 — 6 in einem Schlauche. Hel- 8) Fruchttraͤger. Thecaphorum Ehrhardi, 1 1 6 m — Helvella flavovirens ſteht den Knopfſchwämmen, die folgende Art den Zellenſchwämmen am Nächſten. — Helvella sublicia Holmskj. I. e. Tab. 27. zeigt einzelne Längsfurchen am Strunke, und die Mütze geht zugleich in die Formen des Becherſchwamms über. Helvella pulla Holmsk. Tab. 26. (H. albida Pers.) hat ſtarke Furchen und Gruben am Grunde des Strunks, aber die obere Hälfte deſſelben iſt eben. So rückt die Metamorphoſe höher hinauf, zur Gränze der Gattung. 2) Aufgeſchwollener Faltenſchwamm. Helvella Mitra. Pers. S. F. 615. 2. Die Mütze rundlich, aufgedunſen, ſchwarzbraun; Strunk kurz weiß, mit abgebrochenen, un— gleichen Furchen. Länge 4— 8 Zoll. Auf ſandigen, kahlen Stellen, — in Wegen, ſowohl im Frühlinge, als im Herbſte. — Fig. 163. ’ Anmerkung. Die Mütze ift hier, wie bey allen Gattungsgenoſſen, urſprünglich mit dem Strunke verwachſen, reißt ſich aber ſpäterhin oft, doch nie regelmäßig, im lebhaften Triebe der Entwicklung von demſelben los. Die Schläuche gleichen denen der vorhergehenden Art, aber die Körner find kürzer, mehr abgerundet, und ich ſah keine deutlichen Abtheilungen in denſelben. Bey der Helvella (Morchella) caroliniana aus Nordamerika (v. Bosc. Berl. Mag. 5. 2. P. 86. Tab. 5. Fig. 6.) fiaden' ſich Lücken in der Subſtanz der Mütze, in Geſtalt enförmiger oder rundlicher Zellen. Schade, daß die Gattungs-⸗ rechte dieſer Art noch nicht ganz ſicher geſtellt ſind! Die Bildung der Falten ſcheint hier nach innen zu neigen, und die Form der Zellenperidien aus ganzer Suͤbſtanz herzuſtellen. Ob wohl die Wände dieſer Höhlen mit Schlauchſchichten überzogen ſind? Die Helvella acaulis Pers. habe ich noch nicht hinlänglich unterſucht, um über ihre wahre Stelle urtheilen zu können. Dritte Gattung. Zellenſchwamm. Geller) *). Norchella. Die Mütze koniſch, zellig, mit blattartigen Zwiſchenwänden der Zellen, durchaus mit der Schlauch— lage umkleidet; der Strunk hohl. Wohnen auf der Erde an grasreihen Or— ten. Ein Frühlingsſchwamm und eßbar. Farbe gelblich. Der gewöhnlich ebne Strunk heller. — Der Rand der Mütze iſt hier nicht zurückgeſchlagen; denn die ganze Oberfläche geht in die Blattbildung. Die Zellen der Schwammſubſtanz öff— nen ſich gebildet, d. h. von zuſammengeſetzten Wänden begränzt, und dieſe Wände tragen die Schlauchſchichte. — Das Blatt, durch den Kern in jedem Puncte ge— bunden, verſchraͤnkt ſich zur Zelle, wie in manchen Gallen vom Inſectenſtiche, wie auf ) Gemeinſchaftlicher Fruchtboden. Receptaculum commune. 177 auf den zelligen Blumenboden der Syngeneſiſten. Die Faſerſubſtanz des Stiels ftebt blos im Kreiſe noch um die innere Höhle, auch die Mütze, obwohl von dicke— rer Maſſe, iſt unterwarts im Zentrum hohl. Alle Bildung ſtrebt zur Fläche, zur Geſtalt in Licht und Luft, und giebt ſo das Bild des edelſten Mätzenſchwamms. 4) Klaffender Zellenſchwamm, Morchella patula Pers, S. F. 619. 2. Der ebene Stiel hohl; Mütze koniſch, mit rhomboidalen Zellen, am untern Rande frey. 2 — 3 Zoll hoch. Farbe weißlich geld. In Gebirgswäldern auf kahlen, vorzüglich etwas erhabenen Stel— len. Im Frühling. — Fig. 164. Anmerkung. Die Figur bey Micheli, Nova Gen. pl. Tab. 85. Fig. 3., welche Per- foon zur Morchella patula citirt, iſt verſchieden, und ſtellt eine beſondere, im nörbliheren Eu— ropa wahrſcheinlich nicht einheimiſche Art vor. 154. Das ganze Reich der Keulenſchwämme giebt, zuſammengefaßt mit ei— nem Blicke, das Bild einer ſtetigen Entwicklung. Jede Gattung ſteht zu der fol— genden in der genaueſten Beziehung, ein Evolutionsmoment mehr andeutend, als die frühere; aber die Gränze iſt ſchon nach unſerer jetzigen Kenntniß häufig in Mittelgebilde aufgelöft, und die Scheidung nur ein künſtliches Feſthalten des Ty— piſchen im Fortgange. Wie ſich das vorhergehende Glied der Entwicklung zu ih— rem eignen Daſeyn verhielt, fo verhalt fie ſelbſt ſich zu einem aus ihr hervorge— henden Höheren. Das Tiefſte des Confervenlebens geht fo in geſonderter Bildung ans Licht hervor, und es entſteht eine Kette von organiſchen Gliedern, durch die der verbindende Faden unſichtbar hinzieht. 23 j XVIII. 178 XVIII. Erweckung des Keims. 155. Anders, als im Reiche der Luftſchwämme, erfolgt die Entwicklung da, wo die geſchloſſene Baſis im Jenſeits zum Grunde liegt. Wenn dort das in der Bil— dung Begriffene ſich nur ſtetig entwickelt, nach Innen und Außen den Fortgang feiner Stufe ſammelnd: fo liegt hier ein in ſich Gebildetes, äußerlich ſcharf abge— gränzt und von der eignen Rinde umfangen, richtungslos und ruhend da, als Quell und Saame der Bildung. 156. Den Erdſchwamm (Erdſaame), von Kugelgeftalt, umgiebt äußerlich eine derbe, aus Hypothallus und eigner Haut verſchmolzne Rinde. In feinem Innern ſondern ſich die Zellen in Schichten von gedrängterem Gefüge, (Adern), und locke— rerm Bau, und an erſteren haften die zerſtreuten, bauchigen Zellenperidien mit ihrer ſtielfoͤrmigen Dehnung. So iſt der Erdſchwamm, als Trüffel, in den Schooß der Erde niedergelegt. 157. Jede höhere Entwicklung it ein Schaffen aus dem Stoff der früheren nach ſeiner Bildung. Das Reich der Schwämme, welches von den Erdſchwäm— men aufſteigt, kann alſo nur erſcheinen, als die Entfaltung deſſen, was in jenem zur Bindung kam. 158. Der Erdſchwamm, als ein äußerlich begränztes, nur nach innen ent— wickeltes Gebilde, der baſiſchen Evolution der Erde angehörend, von ihr umfangen, kann nicht, wie der Luftſchwamm, für ſich, als ein Ganzes, in die Entwicklung gehen. Ihm fehlt das Sollicitirende (das Licht); denn wenn es hervortritt: fo ger ſchieht dieſes fhon in der Entwicklung und durch fie; als Ganzes nach außen be— trachtet, iſt es aber nur Gränze und ſeine Bildung wendet ſich nach Innen. N Soll 179 Soll ſich alſo der Eroͤſchwamm hoher entwickeln: fo muß dieſe Entwicklung eine ſolche ſeyn, welche, von Innen ausgehend, ihn ſelbſt, als Ganzes ſich entgegen ſetzt; denn nur in fo fern iſt der Grund der Entwicklung, (des Evolutiven im Innern) und die Qualität der Stufe, (die vollendete Keimkugel), in evolutive Einheit geſetzt. 159. Der Kugelſchwamm, (ſo will ich den Erdſchwamm künftig bezeichnen), entwickelt ſich alſo durch Trennung, indem er ſich in zwey dem Weſen nach gleiche, der Bedeutung nach entgegengeſetzte, Hälften ſpaltet. Auch hierin verhalt er ſich wieder infuſoriſch; denn in dieſem Gebiete waltet die Theilung, und das Wachs— thum des Staubpilzes iſt nur ein unendliches Auseinanderlegen ſeiner ſelbſt. 160. Sind aber die beyden entgegengeſetzten Hälften nur die zerfallende Ein— heit deſſelben Kugelſchwamms: ſo kann auch das Product der Metamorphoſe nicht ein Zerfallenes ſeyn: ſondern die Einheit muß ſich ausdrücken als die verbin— dende Beziehung des gleichzeitigen Wachskhums. Der vegetabiliſche Wachs— thum ſtellt ſich urſprünglich dar als Dehnung, (Stamm); — ſo bildet ſich zwi— ſchen den Hälften des Kugelſchwamms eine verbindende Axe (Strunk), und der Grundtopus des neuen Schwammreichs iſt die in zwey Hälften zerriſſene Ku— gel, durch eine Axe in vegetativen Wachsthum vereint. — 161. Jede vegetative Entwicklung geht hervor aus dem Gegenſatze der Erde und des Lichts, und ſtellt dieſe Polarität dar in ihrer Richtung nach oben. Alſo iſt auch das Zerfallen des Kugelſchwamms dem Licht entgegen gekehrt, und ſeine Hälften erſcheinen als eine obere, und als eine untere. Jene hat die Bedeu— tung der Eoolution, iſt für ihre Stufe leuchtend, infuſoriſch; die überirdiſche Pflanze (Plumula); — dieſe hat alle Bedeutung der Baſis in ſich genommen, iſt unterirdiſch; Wurzelbalfte, (Radicula). Die obere Schwammhälfte heißt Huth Pileus, die untere Wurzelknoten Bulbus. Der Huthſchwamm, Fungus pileatus, ſteigt, im Keimacte des Erdſchwamms, über die Erde hervor. — 162. Aber jede Hälfte iſt für ſich der ganze Kugelſchwamm; nur in der Verſchiedenheit des Gegenſatzes von Wuͤrzelchen und Federchen, von Erde und 23 | Licht 130 Licht angeſchaut. Dem Arte der Sonderung, welcher als ein Zerreißen der ganzen Kugel mit ihren Bedeckungen in zwey ſich zugekehrt bleibende Hälften erſcheint, muß alſo eine Begränzung jeder Hälfte, als eines ganzen Schwamms, zur Seite gehen; nicht nur ſo, daß urſprünglich jede Hälfte in der Kugelgeſtalt auftrete, und erſt im Lichte ſich zum Gegenſatze mit der anderen aufthue, ſondern auch die Gränze, als Hautbekleidung, muß dazwiſchen treten, beyde Hälften real voneinander ſcheidend. Jede Hälfte iſt urſprünglich eine ganz und völlig von der andern abgegränzte Kugel. Die Gränze des Kugelſchwamms iſt feine eigne Haut. — Außer den Häuten alſo, welche, Erd- und Lichthälfte verbindend, zum Zeichen der realen Trennung im Entwicklungsmomente zerreißen, wird auch jeder Hälfte eine eigne Hautbekleidung zukommen, welche fie von der andern ſchei— det. Dieſe Hautbekleidung geht nur als Scheidewand oder Gränze hervor, und umzieht alſo allein die Flächen, die, dem Innern des Kugelſchwamms zugekehrt, ſich im Wachsthum parallel entfernen. Die Außenfläche iſt die gemeinſame, die Innenfläche iſt die ä entgegengeſetzte. Dieſe Haut trägt die Textur des Innern. Sie iſt zarter und einfach; aber ſie wird doppelt durch die beyden Blätter, deren eines der unteren, das andere der oberen Hälfte zugehört. Ich nenne dieſe Scheidewand die Zwiſchenhaut, Mediastinum. — Da ſie urſprünglich der Einheit der beyden Hälften oder dem Centrum angehört, aus deſſen Subſtanz fie hervorgeht: fo konnte man fie auch als die Hülle des Stiels bezeichnen. Wie der Kreis jeder Hälfte gegen die an— dere im Fortſchreiten der Entwicklung ſich öffnet: fo tritt auch dieſe Zwiſchenhaut aus ihrer Bedeutung und Function; fie loͤſt ſich vom Huthe, wenn der Strunk ihn hebt, ihr unteres Blatt aber bleibt mit dem Wurzelknoten und mit der unte— ren Hälfte des Strunks verwachſen. Was von dem oberen frey am Strunke ſte— hen bleibt, heißt Ring, Annulus. — Oft auch löoſt ſich die Zwiſchenwand in Faſern auf, (Cortina der Mykologen); oder ſie verſchwindet ſo früh, daß die Spur ihres einſtigen Daſeyns gewöhnlich an dem aufgeſtiegenen Schwamm nicht mehr bemerkt werden kann. Wir werden ſpäterhin die Bedeutung dieſes ſtufen— weiſen Verſchwindens der Grundgebilde, (gleichſam der Theile des Schwammeys), im Zuſammenhange weiter verfolgen. 163. 181 165. Von der Zwiſchenwand gelöft, breitet ſich die obere Hälfte im Wachs— thum aus, und heißt nun erſt Huth, Pileus. Die Grundform des Huths iſt eine nach unten abgeſchnittene Halbkugel; aber als evolutives Glied muß der Huth dem Zuge nach oben in der Entwicklung nachgeben: er verläßt die Wöl— bung feines Urſprungs, verflächt ſich oder ſinkt ein, die geſchloſſene Oberfläche fruchtlos in die Umkehrung feiner Form geſtaltend; immer bleibt das urſprüng— lich Innere, das eigentlich in ihm die Sonne ſucht, dem Boden zugewandt. Was die Entwicklung in der Zeit an einigen Individuen bewirkt, das legt die Entwicklungsſtufe urſprünglich in andere. Daher die mancherley For— men des Huths. Der Wurzelknoten aber bleibt immer gerundet, der Grundform verwandt. Die ihm anhängenden Häute machen ihn wulſtig und uneben; hoͤ— here Stufen der Metamorphoſe verzehren ihn. 164. Es iſt aber nicht der Kugelſchwamm ſelbſt, der ſich entwickelt, ſondern ſeine Entgegenſetzung in der Entfaltung iſt nur das begleitende Symbol der inneren Entwicklung, als des Grundes der Metamorphoſe, die aus ihm hervor— bricht. — In dieſer Metamorphoſe geſtaltet ſich das verſchloſſene Innere des Ku— gelſchwamms an Licht und Luft zur eignen Form. Es iſt aber das Innere des Kugelſchwamms urſprünglich das Gebildete und Bildende aus der Evolutionsreihe, Zelle und Zellenperidie. (Siehe oben). Hier— aus folgt: a) Die Metamorphoſe des Innern, als des urſprünglich Evolutiven, kann nur am Huthe, dem evolutiven Kugelpol des Huthſchwamms, hervortreten, im Wur— zelknoten aber bleibt die Zelle gebunden, und kann ſich nur zur Faſer dehnen; im Strunke folgt fie parallel gedehnt, als Fafergefüg, dem Wachsthumsgeſetz. b) Am Huth muß dieſe Metamorphoſe derjenigen Seite, die den Durchſchnitt der Kugel bildet, nämlich der erdwärts gerichteten, angehören. e) Ihr Product aber iſt in ſich ein gedoppeltes, inſofern in ihm die Zelle, als das Gebildete der Maſſe, und die Zellenperidie, als das Reproductive im In— nern, in vegetatider Entwicklung heraustritt. 165. 182 — 165. Die Entwicklung der an der Luft aufgeſchloſſenen Zelle producirt das Blatt, indem ſich der Gegenſatz der einander zugekehrten Zellenwände in die zwey Seiten einer koͤrperlichen Verbreitung ausgleicht, das Volumen der Zelle aber aus der Begränzung durch die Identität der Maſſe heraustritt, und ſich entweder als Evolution der Zelle zur einfachen Röhre darſtellt, oder, gänzlich erſchloſſen, in das Aeußere zerfließt. Das Blatt der hoheren Pflanze ſelbſt ift in feiner tieferen Beziehung eine hohle, geſchloſſene Röhre, — die gedehnte Zelle als Zwiebelblatt, das, von oben gegen die ſcheidige Baſis geſpalten, allmählich aus der geſtreckten und ſchmalen Form der Liljen und Gräſer in die zarteſte oder weiteſte Verbreitung übergeht. Derſelbe Typus wird auch im Reiche der Huthſchwämme an der unte— ren Fläche des Huths ſichtbar. Hier, wo die Zelle ſich der Luft eröffnet, bil— det fie ſich hervor zur Röhre, — (Zellenfamelle), oder zum Blatt, (Wände— lamelle), und dieſe Bildung ſteht ringsum der Axe entgegen, wie die Kotyle— donenbildung die Richtung des Embryo durchkreuzt. Mit Röhre und Lamelle tritt der Huthſchwamm, als die Keimpflanze, die den Act des Keimens in ſich vollendet, aber auch nicht überſchreitet, in den electriſchen Conflict, und die Flächenbildung greift bey ihm durch; er ſoll Blatt werden, wie der Keulenſchwamm Stengel. 166. Die gedehnte Zelle richtet, als Roͤhre, ſich ſenkrecht gegen den Boden, von dem jede vegetative Rohre aufſteigt; es iſt ein in der Luft frey ſchwebender Stamm, mit feinem Hirnende über den Boden hängend. — Der Gegenſatz der Zellen, von jedem Puncte des Huths ausgehend, befreyt die einzelnen Zellen von ihrem Bande, und jede iſt für ſich, fo dicht gedrängt fie auch ſtehen mogen, doch einem hohlen, fadigen Blatt vergleichbar. Wie der Wachsthum des Röhrenſchwamms dieſe Freyheit wieder binde, gehört nicht hieher. 167. Die geſpaltene Zelle ſteigt, als Blatt oder Lamelle, aufwärts. Das Oben des Huts aber geht vom Strunk aus gegen die Peripherie, als den freyſten Punct der Bildung, die, dem Wachsthumstrieb gehorchend, ſich richten kann. Die bekleidete Oberfläche des Huths iſt undurchdringlich. Es 185 Es entſteben fo nach der Breite geſtreckte, offne Zellen, wie bey dem Feder: ſchwamm laängsgeſtreckte, geſchloſſene, mündende Zellen. Die Blätter verhalten fi gleich der gedrängten Zellenſchichte im Kugelſchwamme, der Ader im Fleiſche: — die Zwifchenraume find der lockere Theil, oder das aufgeſchloſſene Minus der in— nern Textur. Wie bey vielen Pflanzen, wo der Stengel ſelbſt Blattbedeutung hat, z. B. bey Cactus, Euphorbia, Cacalia, das Blatt von der Wurzel bis zur Spitze ein ſtetiges Gebilde, eine fortlaufende Falte wird, deren mehrere, um den Strunk gelagert, den Urtypus der Blattſtellung in einem noch nicht zur Mehrheit vieler, dieſelben Richtungslinien der Evolution in ſich aufnehmender Blätter gelöften Parallelismus von vier, acht, u. ſ. w. Kanten zu erkennen geben: fo zer— fallt hier die Zellenbildung in einen ſtrahligen Lamellenwuchs, und begründet den Typus einer zweyten Evolution zur Blattform. Alle andere Formen, unter denen ſich das Zellgewebe an dem Huthſchwamm aus feiner Gebundenheit aufſchließt, müſſen ſich auf dieſe beyden Typen, die Röhre und das Blatt, zurückführen laſſen. 168. In der Blätterung des Huths, (nach beyderley Richtung) wird nur die Zelle, als organiſches Glied des Individuums, evolutiv. Mit dieſer Evolution aber iſt zugleich die hohere angegeben, die Hervorbil— dung der productiven Zelle, oder der Zellenperidie. — Wie die Zelle zu Blatt und Rohre hervorwächſt, greift auch zugleich der Trieb in ihr Inneres und regt das infuſoriſche Leben der Faſer an, die ſich nun mehr hervorthut im innern Wachsthum. (Die meiſten Blätter und Röhren der Schwämme ſind von deut— lichem Fadengefüge). Mit der Dehnung des Wachsthums tritt nun daſſelbe Geſes ein, deſſen wir ſchon oben bey den Keulenſchwämmen erwähnt haben. Der evolu— tive Faden ſucht die Oberfläche, und ſchlägt dort in eine Schichte gedehnter Zellen— peridien, (Körnerſchläuche), aus, die ſich, nur wegen des verſchiedenen Bildungsver— haltniffes des Ganzen in geringerem Uebergewichte der Maſſe, eben fo verhält, wie die Schlauchlage der Keulenſchwämme. Den höchſten Punct der innern Evolution des Huthſchwamms bezeichnet auch hier das Austreten eines Körner-An— flugs. 169. 184 169. Die Zelle, als Blatt und als Schlauchſchichte, vollendet nach auf: ſen wieder den Gegenſatz des evolutiven Theils des Erdſchwamms, oder des Huths, mit ſich ſelbſt: die entwickelte Zellenlage ſcheidet ſich gemeinſam von dem Reſte der Subſtanz und erhält in der Sprache der Mykologen den Namen Hymenium. Was dem Huth, als Subſtanz, übrig bleibt, hat gegen dieſe Schichte die Deutung des Trägers, oder des höheren Strunks; — fein Gefüge iſt ein Mittleres aus die— ſem und dem feineren der Blätterſubſtanz. 170. Ich habe hier die Stufen der Entfaltung des Huthſchwamms, wie er, Embryo und reife Individualität zugleich, den Act des Keimens in pflanzliches Le— ben ruft, und in unendlichem Formenwechſel auseinander legt, in allgemeinen Zü— gen dargeſtellt. Aber hier iſt der Wandel der Form und des Uebergangs herr— ſchend. Die Reſte der Kugelform, die, in ſich gerundet, geradezu jeder Entwick— lung nach außen widerſpricht, müſſen am Huthe zerſtört werden; das Blatt, als productive Zelle, muß zur Herrſchaft kommen. In dieſer Hinſicht öffnet ſich uns folgender Entwicklungsgang. a) Als der vollſtändigſte Huthſchwamm iſt derjenige zu betrachten, in welchem noch alle Elementargebilde des evolvirten Kugelſchwamms wahrzunehmen find. Er hat einen deutlichen Wurzelknoten und Huth. Arſprünglich eingehüllt in die doppelte Hülle des Erdſaameus, tritt er noch faſt als Kugel ans Licht; dann trennen ſich die Hemiſphären, am Wurzelknoten bleibt die accefforifhe Haut, der gebundene Hypothallus, als lockere, offene Hülle übrig, und heißt Wulſt, Volva. Am Huthe hingegen haften die ſchuppigen Reſte der oberen Hälfte derſelben in verſchiedener Geſtalt. Unter ihnen bekleidet die eigne Haut, klar, eben und gefärbt, den Huth; — dieſelbe, noch zarter und bleich, als unterirdiſches oder inneres Fell, deckt auch den Wurzelknoten; dann eine innere Lage auf— wärts und abwärts ſendend, ſchlägt fie ſich wieder nach der Mitte, und ſcheidet, als Zwiſchenwand, die beyden Hemiſphären. Im Wachsthum hebt ſich der Strunk, recht in der Mitte des Huths, die Zwiſchenwand ſcheidet ſich zum Ringe, die Blätter, oder Röhren, ſondern ſich, der Huth ſteht gewölbt, verflacht ſich langſam, und ſtülpt ſich nicht um. Die Schlauchlage wird von kleinen Schläuchen gebildet, und ergießt nur einen kleinen Anflug von Körnern über f die — 185 die welkenden Blätter. So kommen nur Formen mit blättrigem Hyme— nium vor. b. Im Kampfe des Wachsthums gegen das Bindende in der Erde wird das Tiefere allmählig von dem Höheren verzehrt; der Wulſt verſchwindet zuerſt, kaum am Huthe noch, als Faſer oder kleine Schuppe, übrig; am Wurzelende, das, wo es ſtark knotig iſt, nur ſelten Wurzelfaſern ausſendet, finden ſich ſtatt feiner zahlreiche, oft lange Faſern des erſtandenen Hypothallus. — Der Wurzelknoten tritt gegen den Huth zurück und verzehrt ſich endlich ganz; dafür dehnt ſich der trocknere, hohle Wurzelſtrunk fpindelformig oder geſpitzt nach der Tiefe. Der Ring loſt ſich in Fäden, (Cortina.) — Der Huth wird glatt oder klebrig. Er hat ſich nun ſeine eigne Haut, aus Oberhaut und einer verdichteten Lage von Zellenfaſern darunter beſtehend, frey zugeeignet. Das Klebrige iſt gleich— ſam der ſtetige Auflöſungsact der anhängenden Hülle. — Endlich ſteigen die Ränder des Huths empor, die Wölbung ſenkt ſich ein, die- Blätter ſteigen hinauf. Der Strunk wird zärter, — hohl, ſchlank. Er hat auch die Cortine abgelegt und iſt nackt; er tritt endlich aus der Mitte. Die Schlauchlage wird anſehnlicher, und zeigt auf der Höhe der Evo— lution eine lebhaftere Entwicklung, wobey das Ganze, vergänglicher und flüchti— ger, zur Fofung und FJäulniß neigt. 8 Reichliche Safterzeugung im Innern der Blatt- und Röhrenſubſtanz, ſcharfe und eigne Säfte bilden ſich. Das iſt der Culminationspunct dieſer Bildung. Aber der Wachsthum ſteigert ſich. — Der Huth verzehrt den Strunk, wird ſtiellos, und, ein halber Kreis, ſeitwärts befeſtigt, neigt er ſelbſt, für ſich ein ſitzendes Blatt zu ſeyn. Er erflarrt in ſich, feine Textur wird dichter, ſein Hymenium haftet feſter an ſeiner Subſtanz; dech die Schlauch— lage fuͤhrt reichliche Körner. Immer mehr ſiegt die Flächenkraft, der ganze Huth dehnt ſich, feine obere Seite, die urſprünglich Wurzelbedeutung hatte, 24 findet 186 findet ſich ihrem Boden genaͤhert; von ihm gezogen ſinkt fie nieder; der Huth kehrt ſich um; richtet fein Hymenium gegen das Licht, und in jedem Puncte ſeiner, ihrer Urbeziehung wiedergegebenen Oberfläche neu gebunden, fließt er in die unbegränzte Fläche aus. Mit der Umkehrung des Huths endet der Kreis der Metamorphoſe nach der Richtung der Axe, der die Momente der Ausbildung und Befreyung der oberen Hemiſphäre des Huthſchwamms in ſich begreift. c) Auf dieſelbe Weiſe, wie der Huth in der Steigerung des Wachsthums ſich von der Erde losreißt, zugleich aber, im Loswinden von der ruhigen Baſis, ſich ſelbſt Preis giebt, und mit Selbſtverzehrung im Uebergehen zur Blattverbreitung endet, verfolgt auch das zweyte, evolutivere Glied deſſelben, das Hymenium, aus Lamelle und Röhre, einen doppelten Weg. — Das Hymenium nämlich iſt, ge— gen den Huth gerichtet, zwar ein Evolutives, und bedeutet für ſich, als Ganzes, die innere belebte Fläche der Halbkugel; gegen die Schlauchlage aber, die aus ihm heraus ans Licht getreten iſt, gilt ſeine Bildung ſelbſt nur als Träger, als Huth. Verzehrt nun auf der einen Seite der Huth im Fortgange der Metamorphoſe Wurzelknoten, Strunk, und zuletzt, im Umſchlagen, ſich ſelbſt: ſo verzehrt da— gegen die Schlauchlage das gebildete Subftrat, Blatt und Röhre, — und die fortlaufende Metamorphoſe des Hymenium muß angeſchaut werden, als das Streben nach der Verſchmelzung der beſonderen Bildung und Zertheilung in die Einheit der ebnen Fläche: fo daß nun Huth, Hymenium, und Schlauchlage nur ein flaches, vor der Sonne ausgebreitetes Gebilde darſtellen, in welchem die Reſte der Huthſubſtanz Wurzelbedeutung, das verſchmolzene, geebnete Hymenium Huthbedeutung hat, und die aufſitzende Schlauchlage allein ihre Beziehung beybehält, mit der Rückkehr jedoch zu der ihr eingepflanzten Richtung nach dem Lichte, im Aufſtreben vom Boden. d) Die augenſcheinlichſten Haltungspuncte dieſer Metamorphoſe hat man, und nicht mit Unrecht, zu Gattungscharacteren gewählt, weil ihr in Bezug auf die Evolution des Huths, als ſolchen, ein höheres Glied des Schwamms zum Grund liegt. Es darf aber nicht überſehen werden, daß in dieſer Evolutionsreihe fo we— nig, als in der des Huths, irgendwo wahre und feſte Orangen geſetzt find; 135 mehr 187 mehr iſt hier das Leben im vollſten Fluſſe, alle Formen berühren ſich, jede wächſt unmittelbar aus der andern hervor und wieder in eine andere hinein, und nurder Schein der Trennung bleibt übrig, wenn wir von den Grenzpuncten jeder For: mation ab nach der Fülle der Formen hinauf ſehen, die zunächſt aus der Quelle bervorfproffen. — Das Verhältniß der beyden Entwicklungsreihen gegeneinander iſt im Weſentlichen gleich, und zu einem Ziel geneigt, nämlich zur Bildung des con— creten, häutigen Laubſchwamms; daher greifen auch beyde Metamorphoſen in und durcheinander, und jede Stufe faßt Gebilde der einen wie der anderen Richtung in ſich; aber wunderſam iſt doch die volle Harmonie dieſer Wechſelbeziehungen ver— ſchlungen, der Fuge ähnlich, wo ſich auch nicht beyde Subjecte zugleich in derſel— ben Note begegnen, ſondern der Führer zuerſt einige Schritte, frey und ledig, in ſeiner Selbſtgenügſamkeit vorſchreitet, bis plötzlich das Gegenthema einfällt, immer verſpätet, und nie zur Ruhe der Gleichzeitigkeit gelangend, aber, durch die innere Bindung und durch das waltende Geſetz der Töne im eigenen Geleiſe gehalten, ohne Mißklang durch alle Zwiſchenharmonieen geſanglos nachwandelt, bis endlich das Ziel, das die Harmonie urſprünglich in die Beziehung gerade dieſer Töne gelegt hat, durch Erſchoͤpfung ihres Umfangs erreicht iſt, und die ſich raſtlos Suchenden in der letzten Note ſterbend zuſammen klingen. Die Metamorphoſe des Hymenium tritt eine Stufe ſpäter ein, als die des Huths, der ſich ſchon eines Theils der irdiſchen Bindung entledigt haben muß, ehe er jenes mit in den Kreis der Entwicklung ziehen kann. Dieſes drückt ſich aber nicht ſo aus, daß etwa eine gewiſſe Bildung des Huths ſchon gänzlich aufgegeben wäre bey einer gewiſſen Contraction des Hymenium; vielmehr dehnt ſich die Fülle der Form des Huths, doch immer ſchwächer und ſchwächer, auch bis in die fernſten Metamorphofen des Hymenium hinüber; aber die Vergleichung der Mehrzahl der re— lativen Bildungen jeder Stufe zeigt die zwingende Gewalt des Geſetzes, und daß der Huth ſchon im Urgegenſatze der Bildung unterlegen ſeyn müſſe, wenn die fortſchrei— tende Metamorphoſe des Hymenium den Kreis einer neuen Gattung durch deut— liche Merkmale eröffnen ſoll. e) Ich werde die Characteriſtik der Gattungen nach dem Contractionsgrade des Homenium beybehalten, überall aber auf das gleichzeitig eintretende Verhält— niß der Metamorphoſe des Huths Rückſicht nehmen. 24 171. 188 171. Die beyden Stammgattungen der Huthſchwämme find: 1. Blätterſchwamm. Agaricus. Das Hymenium bildet einfache, ent— weder ganze, (den Mittelpunct mit der Peripherie verbindende), oder zum Theil (einwärts oder auswärts) abgekürzte Blätter, auf beyden Flächen mit einer Schlauchlage bekleidet. Huth meiſt vollſtändig; Strunk central; alle Huͤllen zugegen; an der Grenze keine mehr. So auch der Wurzelknoten. Wohnen auf der Erde, in ſehr faulenden Stämmen, auf Blättern, ſelbſt paraſitiſch auf lebenden Mooſen. Alle Farben des Huths. Mancherley Qualität und Fülle der Säfte. (Unter 447 Arten zählt Perſoon 415 mit vollſtändigem Huthe und centralem Strunke; 25 mit ercentrifhem oder mit ſeitwärts ſtehendem Strunke; 3 halbirte, ſeitwärts ſitzende, ohne Strunk, meiſtens von trockner, fasrig-lederartiger Sub— ſtanz.) So iſt die Gattung Agaricus ein Bild des Huthſchwamms in ſeiner jugend— lichen Fülle, der Erde, der Wurzel hingegeben, — langſam ſich loswindend. Der Huthſchwamm durchläuft in ihr alle Metamorphoſen, nur nicht (oder kaum) die letzte, in der ſich der Huth verflacht und umkehrt. Selbſt wo die Umkehrung, wie bey Aga- ricus nidulans Pers., im jugendlichen Alter Statt findet, richtet ſich der ausgebildete, halbirte Huth in der Entwicklung nach dem Horizont, und zwingt die Blätter ge— gen den Boden. Bey der Fülle der Entwicklungsglieder, welche die Gattung Agaricus umfaßt, laſſen ſich in ihr ſelbſt die Stufen der beſonderen Metamorphoſe in dreyfacher Richtung verfolgen, und die Hauptmomente in näherer Begrenzung zu Gruppen verſammeln, denen man aber, man mag nun auf das Daſeyn und den Mangel anderer Hüllen, oder auf die innere Textur, oder auf die in der Re— gel nur wenig hervorgebildete Schlauchlage, wo fie ſich freyer entwickelt hat, Rüd- ſicht nehmen wollen, der unzähligen Zwiſchenglieder wegen, und auch darum, weil manche der zu nehmenden Rückſichten in den übrigen Ordnungen der Schwämme nicht zur Bildung der Gattungen angewandt werden, keine Gattungswürde beyle— gen, ſondern ſie lieber in dem vollen und formenreichen Ganzen, als Entwicklungs— ſtufen eines engeren Kreiſes, hervorheben und anſchaulich machen ſollte. In die— fee Hinſicht ſteht die Gattung der Blätterſchwämme völlig der Gattung Clavaria zur 189 zur Seite, aus welcher leicht wo nicht eben fo viele, dech, ihrer Stufe gemäß, gleich erhebliche Gattungen geſchieden werden konnten. Die verſchiedenen Haufen der Blaätterſchwämme ſpalten ſich in zwey Reihen; nach der einen reißt ſich der Huth, — nach der andern das Hymenium von feiner Baſis los; und dieſer Entwicklungsgang, obgleich in den Gebilden ſelbſt durchaus verſchlungen, ſtellt ſich doch auf jeder Culminationsſtufe in eignen, ausdrucksvollen Gebilden dar, die, als Reprafentanten des idealen Lebensacts, welcher durch jede derſelben in die Form hervorblickt, gelten können. 172. Die Richtung der erſten Reihe iſt die der Axe oder der Länge, die der zweyten Reihe die der Breite; jene geht auf Bindung und Adhäſion, dieſe auf Befreyung des gebundenen, evolutiven Prinzips. Bezeichnend genug drücken ſich die Hauptgeſichtspuncte der ganzen Metamorphoſe in den von dem ſcharfſinnigen Perſoon aufgegriffenen Sectionen ſeiner Gattung Agaricus aus, und es bedarf nur einer Sichtung und Ausſcheidung mancher eingemiſchten widerſprechenden Arten um das an ihnen herrſchende Princip, ohne alle Umſchmelzung ihres eigenthüm— lichen Characters, anſchaulich zu machen. A. Erſte Reihe der Blaͤtterſchwämme. Wachſende. Agarici crescentes, Der Huth dick, fleiſchig oder lederartig, von fasrigem Gefüge, die Lamellen ungleich, ſaftlos, verwelkend, ohne Farbenver— änderung durch Körnerbeſchlag. — Stufe der Aufzehrung der unteren Hemiſphäre durch die obere. Anmerkung. Die Eigenthümlichkeit der Lamellen, zu vertrecknen, ohne daß ein Anflug austretender Körner ihre Farbe noch vor dem Abſterben veränderte, be— zeichnet dieſe Reihe neben der zweyten. Ihre Schläuche find klein. Trockne, fas— rige Subſtanz des Huths, wie der Blätter, meiſt ſolide, fasrig-zellige Strünke, ſind ihr eigen. Die Farbe der Lamellen entſpricht der des Huths, und iſt nur gewohnlich bleicher; oft find fie und der Strunk weiß, beym Welken werden fie gelb. Gleichfarbigkeit der Blätter und des Strunks, durch die ganze Gattung herrſchend, iſt hier noch mehr in geſetzlicher Kraft. Maßen und Farben der Ober— flache 190 fläche des Huths walten vor. Die meiften find Erdſchwaͤmme, die fandigen Grund und trockne Lagen lieben. a) Wulſtblätterſchwamm. Amanita. Vollſtändigſter Blätterſchwamm, mit Wurzelknoten, (Wulſt), — Hülle, (Volva), daher weiß - oder grauſchuppiger, ge— wolbter, nur im Alter ſich abflachender Huth, — dichte, ungleiche Lamellen von bleicher Farbe; Ring und Strunk gleichfarbig. Die Textur faſt ganz röhrenzellig, (fas— rig). Der Ring beſteht aus parallelen, von wenigen ſchieflaufenden durchſchnitte— nen Röhren, deren Zwiſchenräume ganz mit Körnern, gleich denen der Schlauchla— gen, erfüllt ſind, und dieſe unter Waſſer entlaſſen. Es ſcheint daher in dem Ringe noch eine zweyte Art von Körnerproduction, vielleicht nach dem Typus der Haarfadenpilze, Statt zu finden, ſo daß dieſer, im Gegenſatze der Blätter, als männlich, (im Sinne der Linneiſchen Botanik,) der Schlauchlage der Lamellen, als dem Weiblichen, verbunden wäre. Man ſehe das Segment des jungen Rings des Agaricus Amanita citrina aus der Periode, wo ſich daſſelbe vom Rande des Huths zurückzieht, Fig. 165. ++, Die Schläuche der Schlauchlage find noch kurz, und hie und da abgebrochen. Sie ſcheinen ſelbſt zuweilen ſich gliedförmig abzulöſen, doch zeigen ſtehenbleibende Reſte von ihrer Erfüllung. Die Veränderung der breiten Schuppen des Huths in kleinere, dichte, oft ſpitze, bezeichnet ein Vorſchreiten der Entwicklung. — Alle beringten Blätter— ſchwämme mit ſchuppigem (nicht flodigem oder fasrigem) Huthe gehören noch hie— ber, z. B. Agaricus procerus, colubrinus, felinus, Carcharias Pers. Bey dieſen iſt die Wurzelhülle ſchon unkenntlich; obwohl in früher Jugend noch deut— lich genug zu bemerken. 4) Citronengelber Wulſtblätterſchwamm, Agaricus Amanite citrina. Pers, S. F. 251. g. Schaeff. Fung. bav. Tab. 20. Blaß = citronengelb; der flachgewölbte Huth breit— ſchuppig; Blätter und Strunk weiß. Durchmeſſer des Huths bis zu 8 Zoll. Wohnt früh im Herbſte auf Sandboden in Waldungen. — Fig. 165. 2) Fliegentödtender Wulſtblätterſchwamm. Agaricus Amanita muscaria. Pers. S. F. 253. 11. Sehaefl, F. B. Tah. 27. Eigne Umkleidung des gewölbten Huths hochroth, ins Safran⸗ 191 Safrangelbe; die Oberfläche mit ſpitzen Warzen. Blätter und Strunk weiß. Durchmeſſer 14 —5 Zoll. Wohnt ſpäter, als die übrigen Gattungsverwandten, im Herbſte auf der Erde, in Laub- und Nadelholzwaldungen, in verſchiedenen Abweichungen, nach Verſchiedenheit des Standorts. — Fig. 166. 5) Erhabener Wulſtblätterſchwam m. Agaricus Amanita procera. Agaricus (Le- piota) procerus. Pers. S. F. 257. 1. Schäfl, Fung. bav. tab. 22. et 23. Aſchgrau; der ge— buckelte, etwas behaarte Huth mit bräunlichen Schuppen; Ring beweglich; Lamellen und der erhabene, knollige Strunk weiß. Durchmeſſer des Huths 6 — 8 Zoll. Ganze Höhe bis zu 1 Fuß. Wohnt in ſandigen Nadelholzwäldern auf der Erde; im Herbſte. — Fig. 167. Anmerkung. Schon in der Entwicklung färbt ſich der Huth, und zeigt die Grenze des breiten Rings; aber die zerreißende Hülle entblößt bald die tiefer liegende, etwas flockige Oberhaut. So ſchließt ſich auf dieſer Seite die Reihe an die beringten wulſtloſen Blätter— ſchwämme an. Agaricus colubrinus Pers. S. F. 258. 2, bezeichnet einen nahen Uebergang zur Sippſchaft der Ringblätterſchwämme; die Textur des Huths und der Blätter neigt ins Zellige, der Strunk hat Fadenzellen; die Schläuche ſind anſehnlich groß, cylindriſch, und ſtoßen helle Körner aus. Der fadige Saum des Huths bey Var. 7. cristatus Pers. bietet eine merkwuͤrdige Er— ſcheinung dar. Er beſteht aus durchſichtigen, verhältnißmäßig weiten, gegliederten Fäden, die hin und wieder in ihrem Volumen deutlich einzelne, das ganze Volumen der Röhre erfül— lende, durchſcheinende, runde Körner, von der Geſtalt der Schlauchkorner, doch etwas größer im Umfange, enthalten. Es ſcheint demnach, als trete überall, wo der Huth ſeine Grenze er— reicht, in den Gebilden die Intusſusception der Zelle ein, die das Korn in der evolutiven Zelle darſtelt. — Man ſehe Fig. 16. B. die Fäden des Saums des Huths und ein Stück der Schlauchlage des Agaricus colubrinus 7. cristatus, Pers. b) Scheidenblätterſchwamm. Vaginata. Ebner oder ſchuppiger Huth; eine weite, ſcheidenfoörmige Hülle; kein Ring; Textur, Schlauchlage der vorigen. — Die ringloſe Amanita. 4. Geſtiefelter Scheidenblätterſchwamm. Agaricus Vaginata ocreata, Holmskj, Fung. Dan. II. p. 64. Tab. 36. — Der Huth gewölbt, rothbraun, breit - und flachſchuppig; der Strunk weiß, bis auf ein Viertheil der Höhe von der walzenförmigen, ſchiefgeſtutzten, ſchuppigen, braunen Hülle bekleidet; Blätter grauljch. Durchmeſſer des Huths 4 Zoll, ganze Höhe 5 — 6 Zoll. Holmskjold fand dieſe Art bey' Aarhus im September und October in grasreichen Wäldern auf der Erde. — Fig. 168. Anmer⸗ 192 Anmerkung. In dieſer Form bereitet fih der Uebergang zu Gymnopus; doch ſteht die ſcheidige Hülle überall, auch bey den andern Gattungsgenoſſen, feſt, und zieht eine ſichere Scheidelinie von dem entlegneren Gebiete der Strunkblätterſchwämme (Gymnopus), ſtatt daß die erfte Abtheilung der Wulſtblätterſchwämme fanft in die der Ringblätterſchwämme hin— überfloß. c) Ningblätterſchwamm. Lepiota Pers. Ebner Huth, kein Wurzel— knoten und keine Wurzelhülle mehr. Die übrigen Kennzeichen und die Textur von Amanita. f Anmerkung. Nicht alle von Perfoon feiner Abtheilung Lepiota zugezähl— ten Arten gehören dahin. Es find Pratellen darunter. Z. B. Agaricus radica- tus. — Ich behalte mir eine Vertheilung der beſchriebenen Arten unter die nach dieſen Prinzipien beſtimmten Abſchnitte für einen anderen Ort bevor, da ſolche Seitenblicke nur von dem Ueberblicke des Ganzen ableiten könnten, und werde daher künftig bloß im Einzelnen, und für beſondere Fälle, ſolche Ausnahmen berühren. 5) Breitblättriger Ringblätterſchwamm. Agaricus Lepiota mefomorpha Pers, S. F. 262..8. Bulliard Champ. de France t. 506. fig. 1. Huth und Strunk blaßgelb; der Huth ſtumpf genabelt; Blätter breit, weiß. Durchmeſſer des Huths 1 Zoll. Erdbewohnend, im frühen Herbſte. — Fig. 169. Anmerkung. Der griechiſche Name giebt kein Merkmal der Art wieder. Wir ließen ihn daher unüberſetzt, und fügten einen neuen deutſchen Trivialnamen hinzu. d) Strunkblätterſchwamm. Gymnopus. Kennzeichen von Lepiota; der Ring fehlt. d Röthlicher Strunkblätterſchwamm, Agaricus Gymnopus rutilans Pers, S. F. 320. 117. Schaeffer F. bav. t. 208. Der gewoͤlbte, ſich allmählich verflachende Huth grün— gelblich, zuweilen rothlich gefleckt; unten verdickt, eben, gelb; Blätter zahlreich, gelblich weiß“ Durchmeſſer des Huths 2 — 2 — ganze Hohe 2— 8 Zoll; wächſt zerſtreut in Nadelholzwäldern, auf Sand odden en JH Fig. 169. B. Queerabſchnitt eines Blatts von Agaricus (Gymnopus) flavovirens, Pers. S. — ig, 155 a9 Agaricus collinns Pers. S. F. 330, 183. Schaefl, F. B. t. 220. Schmutzig graugelblich; der gebuckelle Huth dünn; Blätter breit, entfernt, gleichfarbig; Strunk dünn, hohl. Geſel— lig auf jandigen Hügeln, vor allen häufig und früh erſcheinend. Neigt, wie mehrere Arten, die mit Agaricus couicus Pers. Verwandſchaft zeigen, zu Mycena, 6) 193 6) Scharlachrother Strunkblätterſchwamm. Agaricus Gymnopus cöbineus Pers. S. F. 534. 140. Schaelfer F. B. t. 302. Scharlachroth in Gelb; der gewölbte Huth dünn; Strunk hohl, etwas bauchig; die gelben Blätter dem Strunk verbunden, mit zahn— förmigem Anfatze. Durchmeſſer des Huths 1 — 2 Zoll, Höhe 2 — 24 Zoll. Wächſt auf Gras- plätzen in Wäldern an feuchten Stellen. Im Herbſte. — Fig. 170, Anmerkung. Auch hier noch Annäherung zu Mycena, zugleich mit lebhafter Färbung; die Oberfläche des Huths feucht und klebrig, colliqueszirend. 7) Rother Strunkblätterſchwam mm, Agaricus Gymnopus Russula Pers. S. F. 338. 147. Huth und Strunk roſenroth, Blätter weiß. — Der Huth, erſt flach gewölbt, tieft fi endlich im Scheitel ein, die Ränder ſteigen empor; der kurze Strunk erweitert ſich in die Subſtanz des Huths. Textur fadenzellig. Durchmeſſer des Huths 3—6 Zoll. Ganze Höhe 2—3 Zoll. Wohnt in Wäldern auf der Erde; im Herbſte. — Fig. 171. Anmerkung. Bau der Russula, — Evolution zum Kelchblätterſchwamm (Omphalia Pers.) e) Kelchblätterſchwamm. Omphalia. Zur trichterfoͤrmigen Geſtalt mehr oder weniger hinneigender Huth; aufſteigende Lamellen, oft ſchmal, hie und da ſchon geſpalten, oder am Grunde des Huths durch runzelförmige Queerfalten verflochten; die übrigen Merkmale von Gymnopus; der Strunk oft nach unten verdünnt. Textur der vorhergehenden, fadenzellig; die Schläuche dichtgedrängt, we— nig kürzer, als das Zellgewebe im Mittelraume. Siehe die Textur von Agaricus Omphalia cervina Pers. Fig. 175. + u. ++. Wohnen zum Theil auf faulen Stammen. — Der Rand des Huths ſchlägt ſich ein, zerreißt, wird lappig. So bereitet ſich der Uebergang zur nächſten Abtheilung vor. Mehrere Arten, z. B. Agaricus farinaceus, furfuraceus Pers., gehören zu den Cortinarien. Die Ab— theuung B. „Minores, pileo membranaceo, plerumque striato,“ bilden eine eigne Gruppe der zweyten Reihe. 8) Becherförmiger Kelchblätterſchwamm. Agaricus Omphalia eyathiſorm is. Agaricus involutus 8. Pers. 8. F. 448. 366. Schaeff. Fung. bav. T. 252. Braun becherformig, mi ſcharfem eingekrummtem Rande; die herablaufenden, an der Spitze oft gabelformigen, ſchmalen Blätter und der kurze, dichte Strunk gelbbraun. Durchmeſſer des Huths 2— 24 Zoll, ganze Hohe 2 — 8 Zoll. Wächſt geſellig, im Herbſte, auf faulen Stämmen. — Fig. 172. 25 Anmer⸗ 194 Anmerkung. Agaricus involutus Pers. @. iſt ſehr verſchieden durch wolligen, ſtumpf— umgerolten Rand des Huths, und vielmals getheilte, am Grunde, wo ſie in den Strunk herablaufen, netzformig verſtrickte Blätter. — Uebergang zu den Röhrenſchwämmen. Agaricus Omphalia virginea Pers. S. F. 456. 384. Schaefl, F. B. Tab. 232. ſchnee⸗ weiß, etwas klebrig; der Huth erſt gewölbt, dann eingetieft, trichterförmig, die Blättchen ſchmatl, herablaufend, durch Queerfalten verbunden, — umfaßt den ganzen Metamorphoſen— kreis. 9) Schneckenförmiger Kelchblätterſchwamm. Agaricus Omphalia cochleata Pers, S. F. 450. 371. Der Huth lappig, gedreht, röthlichbraun; die Strünke mehrerer am Grunde verwachſen, furchig, röthlich; Blätter blaß braungelb. 1 Zoll Durchmeſſer. Auf Buchenſtrünken, in Raſen. Im Herbſte. — Fig. 175. 10) Hirſchfarber Kelchblätterſchwamm, Agarieus Omphalia cervina Pers, S. F. 451. 373. Hoflm. Nomenclator Fung. t. 2. fig. 2. Hirſchbraun; der Strunk dehnt ſich in ei— nen ſchiefen, oft umgeſtülpten Trichter; die Blätter ſehr ſchmal, weiß. Einen Zoll breit. 4— 4 Zoll hoch. Faſertextur. In Gebirgswäldern, ſpät im Herbſte. — Fig. 174. ) Stielblätterſchwamm. Pleuropus. Der Strunk außer der Mitte; Übrige Merkmale von Gymnopus. Gewöhnlicher Wohnort auf Stämmen. 4A) Schwarzwolliger Stielblätterſchwam m. Agaricus Pleuropus atrotomento- sus. Pers. S. F. 472. 416. Batsch. Elenchus Fung. T. vırı, Fig. 32, a.— d. Der Huth ums brabraun, zartwollig, ſchief aufſteigend, flachgewölbt, in der Entwicklung ſich eintiefend; der Strunk ſenkrecht, oft etwas gekrümmt, ſchwarzbraun“ wollig, ſolid; die Blätter aufſitzend, geſpalten, braun. Durchmeſſer des Huths 2 Fuß und drüber, Höhe 5—6 Zoll. An fau— len Stämmen, vorzüglich Weiden. — Fig. 175. i Anmerkung. Uebergang aus Gymnopus. 12) Röthlichwolliger Stielblätterſchwamm. Aga icus Pleuropus earneotomen- tosus Batsch, Elenchus Fung. p. 90. 130. T. VIII. fig. 33. a. b. Trichterformig, mit umge- rolltem Rande, röthlich ins Fleiſchrothe, ſanftwollig; die ſchmalen Blätter faſt bis zum Grunde des ſchiefen Strunks herablaufend, bräunlichgelb, ungleich. Ueber 1 Zoll Durchmeſ— fer bey 3 Zoll Höhe. Wächſt (bey Jena) an Baumſtrünken raſenförmig, im Herbſte. — Fig, 176. Anmerkung 4) Der Kelchblätterſchwamm verliert im Ueberwiegen der Blätter den Strunk; der Huth nähert ſich dem Boden; ſo erſchöpft ſich im engen Kreiſe dieſe Gruppe zwi⸗ 195 zwiſchen dem ſchwarz- und röthlichwolligen Stielblätterſchwamm das Leben der unteren Hemiſphäre des Huthſchwamms. Anmerkung. 2) Agaricus torulosus Pers. S. F. 475. 422. gehört hieher. g) Randblätterſchwamm. Crepidopus. Der oft kurze Strunk am Rande. Der Huth und die Lamellen aufſtelgend. Fadige, noch etwas faftige Sch wammſubſtanz; ſehr kleine, verwachſene Schläuche. Wohnen an Stämmen, auch noch an der Erde; — ſenkrecht gefpaltene Omphalien. Es mögen wohl noch Ge: bilde der zweyten Reihe darunter vorkommen. 45) Randblätterſchwamm der Eiche. Agaricus Crepidopus dryinus Pers. S. F. 478. 427. Rothlichweiß; der Huth dick, flachgewolbt, durch Sprünge und Ritzen geſchuppt, fait kreisförmig, mit eingerollten Rändern. Der kurze Strunk ſchief, nach oben etwas erweitert, gelblich; Blätter ſehr ungleich, anſitzend. Wächſt einſam an Eichſtrünken, im Herbſte. — Fig. 177. Anmerkung. Seine Entwicklung geht noch aus der geſchloſſenen Eyform hervor. (F. a.) Uebergang aus Gymnopus. Der Strunk des Agaricus alrotomentosus rückt zum Rande, und geräth ſeloſt in die horizontale Lage. 14) Spatelförmiger Randblätterſchwamm, Agarieus Crepidopus spatulatus Pers. S. F. 479. 431. Obss. Mycol. I. Tab. IV. fig. 1. Der Huth halbtrichterföͤrmig, ſenk— recht, mit ſchmalen Blättern in den rinnenfoͤrmigen Strunk herablaufend, im Mittelraume etwas ſchuppig, weißlich -ockergelb; die Blätter und der wollige Strunk bleicher. 2 Zoll Durchmeſſer, 1 Zoll Hohe und drüber. In Wäldern, auf der Erde, im Herbſte. — Fig. 178. Anmerkung. Der gerinnelte Strunk iſt hier ſchon aus der eigenen Bedeutung ge— rückt, — das gedehnte Zentrum des Huths, oder vielmehr der in der Spaltung beharrende Grund des Trichterſchwamms. Durch Formen, wie Agaricus mollis Pers., mitis Pers., &c, ſinkt dieſe Form des Strunks immer tiefer hinab. Bey Agaricus stipticus Pers. S. F. 481. 435. bilden die verwachſenen Schläuche eine Art Rinde. — Fig. 178. B. 15. Flüchtiger Randblätterſchwamm. Agaricus Crepidopus depluens Batsch. El. Fung. p. 167. T. 24. fig. 122. a. b. Agaricus epigaeus Pers. S. F. 484. 441. Zart, faſt nierenformig, rethlichgreis; der Rand zieht ſich noch zuweilen in einen kurzen Strunk zuſam— men oder der Huth ſitzt ſchon ſeitwärts mit zarten, weißen Fäden auf. Blätter auseinander— laufend, rothlich. 4 — 2 Zoll Durchmeſſer. Wohnt auf der Erde in Wäldern, nach Regen ſchnell hervortretend. — Fig. 179. An⸗ 20 1 196 Anmerkung. Agaricus glaucus Batsch Elenchus, Fung. tab. 24. fig. 123. kam mir nie zugleich mit Agaricus depluens vor; auch die Farbe bezeichnet ihn. Der deutlichere Strunk beſtimmt ſeine Stelle um eine Stufe tiefer in der Metamorphoſenkette. h) Haftblätterſchwamm. Apus. Seitwaͤrts zum Strunk gedehnt, oder mit dem ganzen Durchmeſſer angewachſen, von trockner, fasrig-lederartiger Sub— ſtanz; fadenzelliges Gewebe; dünne, ungleiche, helle Schläuche, mit zerſtreuten, runden Körnern. Wachſen an Stämmen. Bleiche, matte, oft gelbliche Farbung; auch ins dunkle Braun. Die Blätter fangen hier und in der vorhergehenden Abthei— lung an, ſich zu ſpalten, werden ſchmäler; die abgebrochenen verbinden ſich mit den anliegenden, Queerfolten ſenken ſich, verſtrickend, vom Huthe hie und da herab, — es entſteht eine Anlage zum Zelligen. Ein fadiger Hypothallus tritt bey mehreren Arten auf. Beyſpiele: Agaricus byssisedus, alneus, versicolor, co- riaceus Pers. . Unordentliche Formen, wie Agaricus variabilis Pers., zeigen die Nähe der Grenze. So endigt dieſe Reihe. 16) Violettröthlicher Haftblätterſchwamm, Agaricus Apus violaceofulvens Batsch. Elench, Fung. Tab. IX. Fig. 39. Halbkreisförmig, dünn, aus dem Braunröthlichen in Violett ſpielend; oben flach, etwas wollig; Lamellen bauchig, gleichgefärbt. T Zoll Durchmeſſer. Wächſt in Reihen übereinander an faulenden Verzäunungen, im Herbſte. — Fig. 180. Anmerkung. Die Form des Agaricus depluens, von feſterer Subſtanz, und rein fas— rigem Gefüge, ganz ſitzend, rückt hier ein. Kaum vermag man in dieſem Reiche des For— menwechſels ſichere Grenzen zu ergreifen. Die feſte Anheftung des Randes iſt indeß be— zeichnend. 8 1 17) Haftblätterſchwamm der Erle, Agaricus Apus alneus Pers. S. F. 485. 443. *; Fächerföͤrmig, zuſammengehäuft, hautartig, weißgrau, flockig beſtäubt; die Blätter ſchmal, verzweigt, purpurbräunlich, der Länge nach geſpalten und ſeitwärts umgerollt. Bis zu 2 Zoll Längsdurchmeſſer. Wächſt häufig an Erlenſtruͤnken. — Fig. 181. Merkwürdig durch den ſeltſamen Bau der Blätter, die, obgleich geſpalten, doch nur an der äußeren Fläche jeder Lamelle eine ſchwache Schlauchlage zeigen. Während ſich einerſeits das Blatt des Blätterſchwamms in die Falten von Merulius verliert und verzweigt, rollt ſich die geſpaltene Lamelle wieder zur Röhre, und giebt, ſchieflaufend, der Schlaͤuchlage die Rich— tung nach Innen. Viel⸗ — — — — ) Genus Schizophyllus Fries, Obss, myc, p. 105. 197 Vielleicht würde dieſe Art mit größerem Recht als eigene Gattung hingeſtellt werden können. 13) Zottiger Haftblätterſchwamm, Agaricus Apus hirsutus Schaeff, Fung. bav, tab, 76. Agaricus sepiarius Pers. S. I. 487. 447. Trocken, lederartig, dichtfasrig, aus dem Kreisförmigen in den Halbkreis übergehend, braun, oben flach, zottig, mit helleren und dunk— leren Zirkelbinden; Blätter trocken, äſtig, häufig durch Seitenzweige jverftrift, Poren und Maſchen andeutend. Durchmeſſer von 1 bis zu 5 Zoll. Sehr unregelmäßige Geſtalt. Wächſt an Tannenſtrünken und Zäunen, die aus dem Holze dieſes Baumes errichtet worden ſind, im Frühlinge und Herbſte. — Fig. 182. — Fig, 182. B. Textur der Blätter des Agaricus Apus egriaceus Pers. S. F. 486. 446. 8). Anmerkung. Ein Grenzgebilde. Form der trocknen Röhrenſchwämme. i) Kehrblätterſchwamm. Resupinatus. Verkehrt ausgebreitet, die Blät: ter nach oben gerichtet. Wachſen nur an Stämmen. Wenige Formen deuten in der Gattung der Blätterſchwämme dieſe letzte Metamorphoſe an, und dieſe ſind vielmehr Umkehrungen (halbe Umläufe) folder Gebilde, die ſchon früher, als Haft— oder Stielblätterſchwämme aufgetreten waren. Eine Form ſteht jedoch iſolirter: 19) Haftender Kehrblätterſchwamm, Agaricus resupinatus applicatus. Batsch Elenchus Fung. p. 171. T. XXIV. Fig. 125. a. b. Dunkel- blaugrau, dünn, ſchief außer der Mitte mit dem Rücken des Huths angeheftet, ſich mehr oder weniger im Horizonte umkehrend; Blättchen breit, ungleich. 1 —5 Linien Durchmeſſer. Wohnt im Nachſommer und Herbſte auf faulen Eichenſtrünken. — Fig, 183, Anmerkungen. 1) Wiederholte Beobachtungen haben mir bewieſen, daß dieſe Art keine Form des Agaricus epigaeus Pers. (depluens Batsch) ſeyn kann. Schon der Standort warnt vor dieſem Schluſſe, noch mehr die Regelmäßigkeit der Anheftungs- und Verbreitungsweiſe. Typiſch angeſehen, mögen wir aber wohl mit Recht fagen, daß ſich Agaricus depluens fig. 179, im Agaricus applicatus nur umkehre. Verwandte Arten aus der Sippſchaft der Haftblätterſchwämme find: Agaricus byssoideus Pers. ic. et descr. F. Fasc. II. p. 56. Tab. XIV. Fig. 4. und Agaricus nidulans Pers. I. e. Fasc. I. p. 19. Tab. VI. Fig. 4. Anmerkung 2) Agaricus ſepiarins Var. resupinata Pers. Vaillant. Bot. Paris. Tab. I. Fig. 1 — 3. hat die Blätter nech auf der untern Fläche, und kann demnach nicht hieher gerechnet wer⸗ ©) Spielart des vorhergebenden. 198 werden, ſondern iſt vielmehr als eine durch den Standort hervorgebrachte Verdoppelung (kreis— förmige Ergänzung) des getheilten Huths anzufehen, B. Zweyte Reihe der Blätterſchwamme. Vorherrſchendes Hyme— nium. Agarici hymenini. Der Huth trocken, fleiſchig, von fasrigem oder zelligem Ge⸗ füge. Lamellen ganz und unveränderlich, oder ungleich; dann meiſtens farbenwechſelnd durch Beſchlag von farbigen Kör⸗ nern, — bleibend, oder vergänglich, auch Säfteführend. (Un: fruchtbar bey Asterophora.) — s Doppelfeitige Ausbildung e des Hymenium nach der Seite der Lamelle oder nach der der Schlauchlage. Anmerkung. Die Lamellen, als das Productive im Ganzen des Huths, zeichnen ſich hier durch einen eignen Lebensverlauf aus. Schon vor der höͤchſten Entwicklung haben ſie oft eine vorleuchtende, angenehme Färbung, die haufig in Roth neigt; doch iſt dieſes nur in einigen Familien herrſchend, und es darf nicht überſehen werden, daß hier daſſelbe Gebilde, als Theil des Schwamms, von zwey Seiten hervortritt, deren jede ſich in entſprechenden Formen darzuſtellen ſtrebt; daß aber auch dieſe Gebilde durch die innige Beziehung der Lamelle zu ihrer Schlauch— ſchichte ſich mehr verſchlingen, und ihre Gränzen daher undeutlicher werden müſſen. Die Schwämme dieſer Reihe gehören ſchon mehr zu dem vegetativen Boden fau— ler Stämme, erſtorbener Pflanzen und Blätter; — der Dünger der Thiere bringt fie hervor; einige find ſogar paraſitiſch. Kleinere Geflalten treten auf. Der Hy: pothallus iſt nicht ſelten, oft eigen gebildet. f Die beyden Linien, in die ſich dieſe Reihe wieder ſpaltet, bezeichnen 1) das Herſchendwerden der Lamelle über den Huth, oder vielmehr ihr Hervorgehen zur analogen Function der Schlauchlage, wobey der Huth in feiner Entwicklung nicht mehr geſtoͤrt wird. 2) Die Befreyung der Schlauchlage, die Richtung in die Auflöfung des Gebildes und zur körperlichen Verſtäubung = Fäulniß, Solutio. 1. Ab⸗ 1. Abſondernde Blatterſchwaͤmme. Agarici secretorii. Der Huth ganz, dick oder häutig; die Lamellen ganz oder un— gleich, verwelkend, ohne Farbenwechſel; Strunk oder Lamel— len Säfteführend. Das Zellgewebe iſt hier herrſchend, und da dieſes für ſich ein Evoloirteres iſt, als die ganze Maſſe des Huths: fo tritt auch die Bildung ſchon in der Form der fortgeſchrittenen Metamorphoſe auf. Die Vollſtändigkeit der Beſtandelemente fehlt gleich im Anfange der Reihe; dann ſchreitet die Entwicklung zur Darſtellung der herrſchenden Lamelle, in Zartheit und Schlankheit; die Lamelle unterwirft fi, als dargeſtellte Zelle, den Huth; endlich, als produktive Zelle, geht ſie in Se— cretion, die Zellenfunction iſt, und giebt dem freyeren Wachsthum des Ganzen Platz, indem fie ſelbſt zur Verzehrung ihrer äußeren Geſtalt hinüber neigt. So, wie die Entwicklung fluctuirt, ſchwankt auch der Typus der einzelnen Gruppen zwi— ſchen Extremen, und die Function des Inneren, mehr als die Form, wird cha— racteriſtiſches Merkmal. Auch Standort und Färbung, Lebensdauer und Umklei— dung, find vielfach verſchieden. — Folgende Abtheilungen gehoren hieher: a) Zellblätterſchwamm. Russula. Huth fleiſchig, und ſammt den La— mellen von blaſig-zelligem Gefüge. Lamellen ganz, vertrocknend. Körnerſchläuche klein. Strunk kurz und nackt. Wohnen auf der Erde. Farben bleich, roth, gelblich, ſelten dunkel. Mit einem Gymnopus beginnt die Reihe. Das zellige Gewebe und die ganz durchlaufenden, Centrum und Peripherie ſtetig bindenden Blätter ſind characte— riſtiſch. Was die Vollſtändigkeit aller Amhüllungen in Bezug auf den Schwamm, als Ganzes, gegen das Aeußere iſt, das iſt die vollkommne blafige Zellenbil— dung in Bezug auf das Innere. Das Innere liegt noch in der kindlichen Aus— gleichung, — die Spannung der Länge iſt nicht eingetreten. Dieſelbe Bildung giebt ſich wieder in den Blättern kund, denen nur höchſt ſelten ein abgekürztes Blättchen beygemiſcht iſt. Blätter und Strunk ſind meiſt gleichfarbig, oft weiß; aber jene neigen ſich ſchon ins Trübere, und dunkeln in Gelb oder Röthlich. Der Huth iſt, im Verhältniß zum Strunke, groß, anfangs halbkuglig, dann erſt verflacht und ſelbſt eingetieft, wobey die Rothe verſchießt. Der kurze Strunk glatt. Faſt keine 200 keine Wurzelfafern; auch der Huth glatt. So läßt ſich die Ruſſula gleichſam als einen frehen Huth anſehen, dem vom Strunke nur ſo viel zugegeben wurde, als er bedurfte zur Anheftung, und um die Stelle, auf der er entſprungen, zu beur— kunden. Häufig ſchlagt die Oberfläche des Huths im Erſterben in einen Anflug von weißen Sporidien aus, der gewöhnlich erſt unter der Oberhaut verborgen liegt, dann aber ſich ergießt und große Strecken überzieht. (Uredo Russulae mihi.) Anmerkung. Die Textur der Russula emetica Pers. iſt flockig- zellig, und ſo iſt auch hier die Grenze gegen Gymnopus wieder gelüftet, obgleich die Bildung der Lamellen noch auf die Grenze zurückführt. Doch ſind auch die Flocken der Russula emetica noch locker, und die Zellenform wiegt deutlich über. 20) Roſenfarbner Zellblätterſchwamm. Agaricus Russula rosacea Pers. S. F. 439. 344. Schäff Fung. bav. Tab. XVI. fig. I. — III. Roſenroth, gegen den Rand öfters weiß. Durchmeſſer des Huths 2 — 24 Zoll. Höhe 2— 5 Zoll. Wohnt früh im Herbſte, vor anderen Zellolätterſchwämmen, in ſandigen Waldungen, auf der Erde. — Fig. 184. — Textur des Agaricus Russula depallens Pers. S. F. 440. 346. Fig. 184. B. — p) Hautblätterſchwamm. Mycena. Der Huth dünn, häutig, durchſich— tig, halbkuglig, oder glodenformig, vor der gänzlichen Entwicklung meiſt kegelförmig, gewöhnlich geſtreift; die Lamellen ungleich, verwelkend; die Schläuche deutlich aus— gebildet, kurz. (Im Verhältniſſe zum Durchmeſſer des Blatts = 1: 2.); der Strunk nackt, lang, ſchlank, hohl, wurzelnd, oft fafernd, oder mit Haaren beklei— det. Ein Hppothallus tritt hie und da herein. Der Strunk wird bey einigen ſaftführend. Wohnen meiſtens auf Stämmen, in die ſie mit einer abſteigenden Dehnung des Strunks eindringen, öfter einzeln, als geſellig oder in Bündeln; kleinere Arten auf Stengeln und Blättern aufſitzend. Farbe meiſtens matt, graulich, weiß, gelblich, nur ſelten in friſchere Tinten neigend, wie Schwefelgelb und Noth. Der Strunk zeichnet ſich oft durch hohe Färbung aus (Agaricus haemato- pus flavipes etc.); er iſt nicht ſelten behaart, läuft am Grunde in längere, ſich an— legende Faden aus (Agaricus pilosellus, strobilinus Pers.); oder bildet ſich ei— nen flachen, gefalteten Fuß, einen unteren Huth, in welchem ſich die Erd— hemiſphäre zur Membran ausdehnt (Agaricus stilobates Pers). In der höd- ſten Entfaltung des Strunks ſteht Agaricus racemosus Pers., das ſeltne Bey— ſpiel 201 ſpiel eines traubenfoͤrmig veraftelten Strunks, da jeder Aſt einen kleineren Schwamm bildet. Er ift das Thanmidium unter den Schwämmen. — Die vollkommenſten Arten führen einen weißen oder gefärbten Saft im Strunke. (Agaricus ga- lopus, haematopus, crocatus Pers.); — auch die Lamellen nehmen an dieſem Safte Antheil bey Agaricus crocatus, und treten hervor in hoher Färbung bey Agaricus elegans Pers. und anderen. Paraſiten ſind: Agaricus Hypnorum, Sphagnorum, rubiginosus Pers., doch ſcheinen ſie nur auf den erſtorbenen, tieferen Puncten der Moosraſen mit ihrem fadigen Hypothallus zu haften. In dieſer Abtheilung lebt vorzugsweiſe der Strunk, als Centralglied oder ei— gentlicher Repräſentant des Inneren; nach ihm die Lamelle. Von dem Strunke, als der gedehnten, firen Mittelzelle, beginnt auch die Sekretion des eignen Safts, des Ausdrucks überwiegender Reproduction = functionirender Textur oder Zelle. Gerüche nach Knoblauch, nach Taback entwickeln ſich. Wechſelnde Far— ben und bunte Vermiſchung mehrerer, ſind, vorzüglich am Huthe, zu bemerken. 21) Helmförmiger Hautblätterſchwamm. Agaricus Mycena galericulata Pers. S. F. 376. 223. Schaefler Fung. bav. Tab. LII. Blaßbraun, ins Bleygraue; der Huth glockenförmig, gebuckelt, geſtreift; der Stiel hohl, am Grunde mit eindringenden Wurzelfaſern; die Blätter weißlich, entfernt, dem Strunk nicht angewachſen. Durchmeſſer des Huths von 4 bis zu 2 Zoll; ganze Hohe 4 — 5 Zoll. Wächſt früh im Herbſte, geſellig und in Büſcheln, auf faulen Stämmen, vorzüglich der Laubhölzer. — Fig. 185. Anmerkung. Die Schläuche mit getrübten Körnern. Fig. 185. + +. Noch aus— gezeichneter und Körnerreicher ſieht man fie bey Agaricus Mycena collinus. Fig. 185. B. + — Agaricus Mycena polygramma Pers, S. F. 377. 224., von fadiger Textur, hat helle, zarte, hin— fällige Schläuche mit runden, durchſichtigen Körnern, die ſich im Waſſer zerſtreuen. — Fig, 185. C. Gelbſtrunkiger Hautblätterſchwamm. Agaricus Mycena flavipes. Pers. S. F. 382. 233. Schaefler Fung. bav. Tab. XXXI. Glockenfermig, ſtumpf gefaltet, blaßgrau, mit zahlreichen gleichfarbigen Lamellen. Der Strunk hochgelb, glatt, klebrig. Durchmeſſer des Huths 4 — 4 Zoll; ganze Höhe 3 —4 Zoll. Wächſt geſellig in Nadelholzwäldern auf der Erde, im Herbſte. — Moosbewohnender Hautblätterſchwamm. Agaricus Mycena Hypnorum. Pers, S. F. 385. 240. Ockerbraun glatt; der halbfuglihe, genabelte Huth geſtreift; Blätter breit, entfernt angeheftet, Durchmeſſer des Huths 2 — 4 Linien, ganze Höhe A Zoll. Wohnt auf lebenden Mooſen, vorzüglich auf Aftmoofen (Hypnum), im Herbſte. — 26 Anmer— Anmerkung. 4. Die großen, änßerſt zarten Schläuche der Schlauchlage find ſehr vergänglich, fo daß im Ausſchütten der eyförmigen Körner die Slauchlage ſelbſt faſt ganz auf: gezehrt wird. — Pig. 185. D. T «. und s. Anmerkung 2. Agaricus Hypnorum 6 bryopyilus Pers. I. c. ſcheint eigne Art. 22) Gräſerbewohnender Hautblätterſchwam m. Agaricus Mycena graminicola mihi. Braun, der dünne Strunk dunkler, zottig; der Huth trocken, haufig, gewölbt, mit einem Mittelwärzchen, ſeidenhaarig; Blätter breit, dem Strunke angeheftet, blaßbraun; Durchmeſſer des Huths 2—3 Linien; ganze Höhe 1 Zoll und drüber. Wohnt im Herbſte auf erſtorbenen Grasſtengeln, durch anliegende Faſern befeſtigt. — Fig. 186. Anmerkung. Ich würde Agaricus pilosellus Pers. S. F. 387. 242. hieher ziehen, wenn nicht der Standort und die Beſchreibung des Huths zu widerſprechen ſchienen. Lunz ’ 23) Agaricus Mycena integrella. Pers. S. F. 393. 256. Schneeweiß; ſehr entfernt ſte— hende Blätter, mit wenigen abgebrochnen, in dem halbkugelförmigen Huthe; der Strunk ſchlank. Eine Spielart, die einzeln wächſt, kaum 4 Linie Durchmeſſer des Huths, einige Li— nien hoch, hat nur 5—6 Blätter, und iſt in Kleinheit und Zartheit eine Blüthe der Gat— tung. Ich fand dieſe Spielart nur auf modernden Eichenblättern. — Fig. 187. Anmerkung. Agaricus Mucor Batsch. Elenchus Fung. p. 98. fig, 82, gehört wahr: ſcheinlich hierher. 24) Breitfüßiger Hautblätterſchwamm. Agaricus Mycena platypus mihi. Graulich- weiß; Huth halbkuglig, eben; der kurze Strunk erweitert ſich in einen wolligen, ſtumpfwarzenfͤrmigen Fuß. Blätter zahlreich, angeheftet. 44 Linien Durchmeſſer des Huths, 2 Linien Höhe. Der Schwamm entſpringt in Form einer kleinen Warze aus dem ſchüſſel— förmig gebildeten, ſchimmelartigen Fuße. Auf dürren Reiſern im Auguſt. Bey Baſel von meinem Bruder gefunden. — Fig. 188. Anmerkung. Bulliard Champ. de France. T. 565. S. T. R. kann ich nur zweifelhaft anführen. 25) Befußter Hautblätterſchwamm. Agaricus Mycena stilobates Pers. S. F. 390. 249. Sturm Deutſchl. Flora III. Tab. 29. Weißgrau; der gewölbte Huth dünn, geſtreift; Blätter frey; der lange, glatte Strunk breitet ſich zu einem häutigen, runden, gezähnten. Fuße aus, womit der Schwamm auf erſtorbenen Blättern aufſitzt. Durchmeſſer des Huths 2 —3 Linien, des Fußes 1 Linie; ganze Höhe 1 Zoll. Herbſtlich. — Fig. 189. 26) Traubiger Blätterſchwam m. Agaricus Mycena racemosa Pers. S. F. 389. 247. Der Strunk ſendet Zweige aus, deren jeder einen grauen, häutigen, geſtreiften Huth trägt; der 2 205 der Huth auf der Spitze des Strunks größer, 2 Linien breit; die der Aeſte bis zu 1 Linie Durchmeſſer. Wohnt auf Sclerotium lacunosum Pers, — Fig. 190. e) Grübchen-Blätterſchwamm. Micromphale. Eine kleine Verſamm— lung von Arten bezeichnet den Uebergang vom Leben des Strunks zu dem harmo— niſcheren der Lamelle und des Huths. Perſoon hat ſie unpaſſend zu den Omphalien gerechnet. Der Huth dünn, häutig, gefaltet, zart, ſammt den ungleichen, meiſtens auf— ſteigenden Lamellen welkend, gewölbt mit einer Eintiefung — bis ins Trichterför— mige. Strunk lang, ſchlank, elaſtiſch, hohl, oft dunkler, nackt. Schläuche, (Fig. 195. B.), wie bey den vorhergehenden, walzenförmig, lang, (im Verhältniß zum Durchmeſſer des Blatts 2:1) mit wenigen, runden, durchſichtigen Körnern. Textur grob-fadenzellig; die Faden oft abgetheilt. Wohnen auf Blättern und Stengeln. Farbe meiſtens bleich und grau; nur der Stiel dunkel und glatt. Agaricus Androsaceus, war ſchon den Alten bekannt. Durch feine ganzen Lamellen führt er die Russula zurück; auch die Form des Huths neigt noch wenig zum Trichter. Weiter rücken ſchon Agaricus muscorum, Campanella und epiphyllus Pers. vor. Agaricus pyxidatus und fimbriatus Pers. vollenden die Trichterfom. Hier ſpalten ſich die Lamellen. Agaricus Fi- bula und Ericetorum Pers. gehören zu Mycena, 27) Slodenformiger Grübchenblätterſchwamm. Agaricus Micromphale Cam- panella Pers. S. F. 469. 410. Schaefl, Fung. bav. t. 230. Roſtbraun, glatt; der röhrige Strunk dunkelbraun; der Huth halbfuglig, genabelt; Blätter etwas herablaufend. Durch— meſſer des Huths 5 — 6. Linien, ganze Höhe 1— 4 Zoll. Wächſt im Herbſte geſellig auf fau— len Stämmen von Nadelholz. — Fig. 191. — Fig. 191. B. Textur der Blätter von Agaricus Micromphale fragilis Batsch. (Bulliard Champ. de France Tab. 564. I) Pers. S. F. 455. 382. 28) Kelchförmiger Grübchenblätterſchwamm. Agaricus Micromphale pyxidata Pers. S. F. 471. 415 Bull, herb. 568. Der Huth trichterförmig, gelblich braun; Blätter geld, herablaufend ; der dichte Strunk blaß. Durchmeſſer des Huths 2 — 1 Zoll; ganze Höhe bis zu 5 Zoll. Wohnt geſellig auf der Erde. — Fig. 192. 5 Schwielenfüßiger Grübchenblätterſchwamm. Agariens Mieromphale Aithopus Holmskj. Fung. Dan, II. p. 69. Tab. 41. Der Huth trichterformig, ſchwarzgrau; der lange Strunk mit aderfermigen, ungleichen Längsfalten, am Grunde knotig, braungrau; die Blät⸗ 26 ** ter 204 ter etwas herablaufend, ſchmal, weißlich. Durchmeſſer des Huths 1— 4 Zoll, des Strunks 2 Linien; ganze Höhe 4 Zoll. Holmskjold fand ihn auf feinem Landgute zu Fridrichsdal in einem Garten, im Herbſte. d) Saftblätterſchwamm. Lactifluus. Der Huth fleiſchig, ſtark, trich— terfoͤrmig, dehnt ſich in den Strunk. Die Blättchen aufſteigend aus ſchmalem Anfange am Strunfe, ſaftführend. Der Strunk kurz, nackt. Textur zellig, die größeren, runden Zellen aus kleineren zuſammengeſetzt; Schläuche deutlich. Woh— nen auf der Erde. Farbe oft hoch; aber auch bleich und dunkel; der Strunk blaſ— ſer; die Lamellen von der Farbe des Strunks, oder geſättigter. Die Säfte oft ſcharf, gelb oder weiß, füllen die großen blaſigen Zellen des Zellgewebes der La— mellen; die zellige, zuweilen etwas fasrige Subſtanz des Huths nach Außen ohne eignen Saft, in der Nähe des Hymenium ſaftführend; der Strunk ſaftlos. Der Saft ſelbſt und die ganze Subſtanz wird an der Luft ſchnell grün. Der Huth bildet einen ſchöͤnen Trichter, oft mit rückwärts umgerollten, zu— weilen wolligen oder fasrigen Rändern; er ſteigt gewöhnlich fo fanft vom Strunke an auf, daß die Blätter faſt ſenkrecht ſtehen. Die Blätter ſind nie ſehr breit, brüchig, und fangen weit unten am Strunke in zarten Kanten an, indem ſie ſich nach Oben erweitern. Am Grunde des Huths finden ſich nicht ſelten Runzeln, wie bey Omphalia, der dieſe Gattung entſpricht. In der Erzeugung und Anſammlung des Safts hat die Lamelle ihre hoͤchſte Entwicklung nach Innen, als gebildetes Zellenorgan, erreicht, und der Huth nimmt, in emporſtrebender Form, Theil an dieſer Entwicklung. Daher ſchließt ſich die höherliegende Gattung in der Form des Huths an dieſen Typus vorzugsweiſe an, indem ſie die Form der Lamelle mehr von Mikromphalien und Omphalien, oder den Arten von Pleuropus, ableitet. Scharfe, ätzende Säfte beurkunden hier, der Subſtanz nach, die ſcheidende Function des Lebens im Innern. Was ſich bey Mycena noch als Riechſtoff verflüchtigte, tritt hier in die ſubſtanzielle Spannung. Hieraus ſcheint es begreiflicher, warum das tödtende Gift nicht in dieſer Ab— theilung erzeugt wird, ſondern nur die Zunge den Widerſpruch empfindet, den der Magen überwältigt und ausgleicht. 29) Schmackhafter Saftblätterſchwamm. Agaricus Lactiflues deliciosus Pers. S. F. 432. 332. Schaelf. F. B. T. XI. Trichterfoͤrmig; der Huth concentriſch gefurcht, pom— meran⸗ 205 meranzengelb, im Alter ins Grünlichgreiße verſchießend; Blätter, Säfte, und ber kurze Strunk hoch- pommeranzengelb. Das Fleiſch wird an der Luft grün. Der Saft ſcharf. Durch— meſſer des Huths 2 — 6 Zoll, und eben fo viel Höhe. Wächſt in Nadelholzwäldern im Herbſte; am liebſten auf ſandigem Boden. Eßbar. — Fig. 193. Anmerkung. Die Textur aller Saftblätterſchwämme iſt dieſelbe. Wir geben hier zur Erläuterung ein Stück der Zellſubſtanz des Agaricus Lactiſluus piperatus Pers. aus dem Huthe, da wo er ſich in die Lamellen verläuft, nach unſerer Vergrößerung B. — Fig. 103. B. + — Es zeigen ſich viele dichtverbundene, kuglige Körper, deren jeder, bey durchfallendem Lichte, ih als eine Blaſe mit netzformig geſtrickten Wänden darſtellt. Wechſelnde Beleuchtung laßt in dieſem Netze die anſitzenden Wände kleinerer Zellen erkennen, aus denen jede größere ge— bildet wird. Der Saft befindet ih in dieſen Zellen, (vielleicht aber auch noch zwiſchen ih— nen), und legt ſich oft als trübender Beſchlag an. — Alſo zellige Drüſenformation. Ein Organ, das ſich im eignen Kreiſe dreht und wiederholt, wird in feiner Function aus— ſondernd, wie es ſich ſelbſt in der Selbſtumfaſſung ſcheidet und bezieht. Die Schläuche der Saftblätterſchwämme ſind verhältnißmäßig klein. — Fig. 193, B +. 2) Ausſcheidende Blätterſchwämme. Agarici excretorii. Der Huth vollſtändig, fleiſchig, oder häutig und dünn; Lamel— len ungleich, ganz, ohne Schlauchſchichte, oder mit vorwalten— der Entwicklung der Schlauchlage, gefärbt, im Alter nach— dunkelnd und beſtaubkz bleibend oder zerfließend. — Ver: ſchiedene Metamorphoſen des Strunks und Huths. Wie in der erſten Linie die Zelle vorſchlägt, und in ihrer eigenthumlichen Function, als Secretionsorgan, zur Vollendung kömmt: ſo windet ſich hier, auf dem Boden die Zelle, die Schlauchlage los, und ſchreitet in immer freyerer Productivitat bis dahin fort, wo fie die Lamelle nicht nur, ſondern den ganzen Huth mit in ihre Evolution zieht. Aber auch der höchſte Punct der Negation in der Schlauchlage muß hier bezeichnet werden, eben wie Ruſſula die größte Bindung der Zelle zu erkennen giebt, inniger und ſpannungsloſer, als dieſes bey irgend einer Form der Axenevolution der Gattung möglich war. — So beginnt denn die Linie hier mit einem gleichen Gebilde, das in heterogen ſcheinen— der Entwicklung dennoch, durch Subſtanz und Typus der Form, der Gattung Agaricus verbunden wird, und, bedeutungsvoll für unſere Anſicht dieſer Evolu— tionsſtufe, hier ſeine Stelle fordert. 5 ie 206 Die ausſcheidenden Blätterſchwämme gehen, von dieſer Gränze an, durch meb— rere Bildungsgrade der Huthſchwämme, mit nicht unbeträchtlicher Maſſe, in zarte, binfällige, zerfließende Formen über, deren Schläuche eine höhere Bildung ihrer Korner verrathen. Durch die ganze Linie aber, von der gedachten Grenze an, ha— ben die Blätter den eignen Character, aus der helleren jugendlichen Färbung in eine dunklere, — (Roſtgelb, Braun, Schwärzlich, Purpur, endlich Schwarz) über— zugehen, wobey ſich ein reichlicher Körneranflug ergießt. Je kräftiger der Huth, deſtomehr beharrt die Lamelle, und welkt, indem ſie ins dunkle Braun ausſchlägt; weiter fortſchreitend aber zerfließt erſt die Lamelle, dann zieht ſie den ganzen Huth in ihre Auflöſung. Es iſt die Emiſſion der Maſſe ſelbſt, die hier die der Körner begleitet. Die Schlauchlage ſelbſt, in ſofern ſie Zellenſubſtanz iſt, geht über in das Analogon der Entbindung des infuſoriſchen Korns, welches die Löſung der Maſſe iſt. Die Schwämme dieſer Linie leben vorzugsweiſe auf modernden Stämmen, oder auf dem Dünger der Thiere; oft geſellig in Klumpen und zahlreichen Hau— fen. Die Stufen der Linie werden ſo bezeichnet: a) Staubblätterſchwamm. Asterophora Ditmar. Der Huth löſt ſich auf ſeiner oberen Fläche in Faſern auf, welchen eckige Körner eingeſtreut ſind; die Lamellen entfernt, ungleich, ohne Schlauchlage; der Strunk nackt. Wohnort auf dem erſtorbenen, (geſchwärzten), Agaricus adustus Pers. Farbe des jugend— lichen Schwamms weiß, im Alter werden der Stiel, die Lamellen und das Faſer— gewebe braun. Eine Art iſt nur bekannt. 30) Auswitternder Staubblätterſchwamm. Agaricus Asterophora lycoperdoi- des Pers. S. F. 325. 126. Asterophora lycoperdoides. Ditmar. Sturms Deutſchl. Flora III. 2. T. 26. — Fig. 194. Der Strunk iſt aus einem gedreht-fasrigen Gewebe gebildet; der Huth, rund oder glodenformig, zeigt blaſige, zerſtreute Zellen zwiſchen den zärteren Flocken. Die Lamellen, obgleich völlig nackt, und ohne die gewöhnliche Schlauchlage, dun— keln dennoch im Wachsthum nach, das Geſetz der Evolution dieſer Linie verfolgend. Ihre Textur iſt die des Huths. Aber die Zelle iſt noch in vegetativer Entwick— lung; fie überragt den beſchränkten Kreis der Bindung, der von unten herauf fie um⸗ 207 umfangt, und gebt der Sonnenfpannung zu, in ihrer eigenften Form, dem Faſer— geflechte, nach Art der Balgpilze; doch bleiben die Faſern klein, kurz, dichtverwebt, wie ein mazerirtes Zellengewebe. Die Productivität erlöſcht ſchnell im Zerfallen der Faden, als Zelle, und der Körner, als Schlauchlage, — auch auf ſolche Weiſe hinüber zielend nach dem Seitengebiete der evolvirteren Pilze. Die Körner find ſelbſt Nachbilder der Schläuche; zuſammengeſetzt, ſternförmig, meiſtens mit ſechs Strahlen, wie wir den vierſtrahligen Stern, die Quincunx der Körnerlage, innerhalb der Schläuche, am Ende der Reihe wieder finden. So iſt alles in dieſem Reiche Gegenbild und Vorbild, eines von dem andern, in der vielſeitigſten Ver— ſchlingung der Beziehungspuncte. Auch bey den ſitzenden Trichien fanden wir ſchon die ſternförmigen Körner: — das nächſte Gegenbild jedoch liegt in dem Reiche der Keulenſchwämme. Die Asterophora iſt ein höheres Merisma. Dort hat der Faden die unmittelbare Fortſetzung in die Peripherie; aus der Einheit ent— ſprungen, geht er ſelbſt nicht in die Trennung; es bleibt bey dem Hypothallus, der aus der Spitze der Zweige ausſtrahlt; bey Asterophera aber iſt es das evolutive Innere ſelbſt, das, geſchieden, zur Bildung kommt; die Faſer des Strunks wen— det ſich, in feiner Behaarung zum Hypothallus neigend, durch den Huth ans Licht (die Haut des Huths reißt nicht, wie bey den Balgpilzen, ſondern verzehrt fi nur), und wird dort ein beſtäubter ſporentragender Hypothallus, — das auferſtan— dene Ebenbild des Trichothecium oder Helmisporium. b) Reifblätterſchwamm. Pratella. Der Huth von dickerer Subſtanz; (fasrig-zelliges Gefüge); die Lamellen ungleich, bleibend, in dunkle Färbung über— gehend und beſtäubt; Schläuche nur eine Koͤrnerreihe führend. Wohnen auf der Erde, (ſeltner) auf faulenden Stämmen, oft geſellig und büſchelweiſe, am Grunde verwachſen. Farben lebhaft, mannigfaltig, auch trübe. Die Lamellen machen den Hauptcharakter. Sie haben ſelten eine weiße, gewöhnlich eine in Gelb oder ſanf— tes Roth neigende Farbe. Mit dem Alter wird die Farbe, durch Körner-Ent— wicklung im Innern und nachmalige Ausſcheidung, dunkler; Gelblich geht durch Braun — Röthlich durch dunkel Purpur in Schwarz. Die Körner ſchütten ſich in ſtarkem Anfluge aus. Die Lamelle welkt und bleibt. Huth und Strunk ſind oft auf der Oberfläche flockig oder zum Schuppigen geneigt. Die Textur des Strunks langfasrig, (fadenzellig). — In Hinſicht der directen Metamorphoſe geht dieſer Kreis weit zurück in die Beſchloſſenheit, und durchläuft daher mehrere Stufen; aber 208 aber jo fanft und ſtetig, daß es unmoglich iſt, die Grenzen mit Sicherheit zu be— zeichnen. Die Stufen ſelbſt ſind: 4) Lepiota mit Neigung zu Amanita. Ring und etwas ſchuppiger Huth, aber der Strunk kurz. Die Lamellen durch Roth und Purpur in Schwarz. Hie— ber gehören mehrere Pratellen Perſoons aus der erſten Abtheilung. Vorzüglich Agaricus campestris und edulis. Andere, z. B. Agaricus melanospermus und aeruginosus, semiglobatus und squamosus Pers. ſtehen im Uebergange zu den folgenden. Wohnen auf der Erde. Die düngerbewohnenden Arten, z. B. Agaricus semiglobatus Pers., ſind nur höhere Hautblätterſchwämme. 31) Eßbarer Reifblätterſchwamm. Agaricus Pratella edulis Pers. S. F. 418. 301. Schaefl. Fung. B. Tab. CC(X. et CCCXI. Halbkuglig, gleich; der Huth und der kurze knollige Strunk weiß; Blätter gedrängt, aus Roth in Schwärzlich; lockerer häutiger Ring. Durch— meſſer des Huths von 5 — 4 Zollen bis zu einem Fuß, Hohe dem Durchmeſſer des Huths ge— wöhnlich gleich. Wohnt in Wäldern und auf auch trocknen Waldwieſen (Nadelholzwälder), auf der Erde, im Nachſommer und Herbſte. — Fig. 195. Anmerkung. Eßbar und, wie Agaricus campestris Pers., wohlſchmeckend. 32) Erzgrüner Reifblätterſchwamm, Agaricus Pratella aeruginosa Pers. S. F. 419. 304. Schaeff. F. B. T. 1. Der (frifhe) Huth erzgrün gewölbt, klebrig; Strunk lang— ſchuppig, gelblich. Blätter aus lichtem Purpur in Schwärzlich. Durchmeſſer des Huths 1— 2 Zoll; ganze Höhe 5 — 4 Zoll. Wächſt geſellig an faulen Stämmen, im Herbſte. — Fig. 196. Anmerkung. Der Huth verliert an Subſtanz und bereitet Formen wie Agaricus se- miglobatus Pers. und squamosus Pers, vor. 8) Cortinaria Pers. Der Ring löſt fih in Fäden, bald mehr, bald min- der beſtehend; die Lamellen dunkeln aus Gelblich oder Bleich in Braun; Huth und Strunk oft fasrig und flodig. Wohnen auf Stämmen, oft in Büſcheln. Außer den meiſten Perſoonſchen Cortinarien gehören auch mehrere feiner Pratellen hieher; z. B. Agaricus fascicularis, silaceus. a Anmerkung. Die Fäden des Fadenſchleyers ſind auch bey ſtarkem durchfallendem Lichte trübe, im Mittelraume wenig durchſcheinend, ungegliedert. Mehrere zuſammenklebende Fä— den oder Faſern, bilden ſcheinbar verdickte, dunkle Hauptſtämme, und ſo ſtellt ſich wieder das Bild eines Ozonium Link dar, nur getrübter, wie es ſcheint gliedlos, und mit vielen Körnern beſtreut. Dieſe Körner ſind einringlig (zweygliedrig) und, wie ich wenigſtens bey meh— reren 209 reren Arten fand, gewöhnlich an dem einen Ende trübe, an dem anderen durchſichtig. Man ſehe Fig. 197. B. aus Agaricus Pratella subrepanda, Pers. S. F. 300. 80. 33) Pfirſchrothblättriger Reifblätterſchwamm. Agariens Pratella arme- niaca. Pers. S. F. 199. 77. Schaeff, Fung. Tab. LXXXI. Der flachgewölbte Huth gelbbraun; der Strunk kurz, knotig, weißlich; Blätter und Schleyer pfirſchroth, im Altern bräunlich; die ganzen Blätter breiter, als die abgebrochenen. Durchmeſſer 2 — 8 Zoll, gleiche Hohe. Wächſt im Herbſte, einſam, in Laubwäldern. — Fig. 197. Der Fadenſchleyer aus Agaricus Prat. subrepanda Pers, vergrößert. — Fig. 197. B. 34) Büſchelförmiger Reifblätterſchwamm. Agaricus Pratella fascicularis Pers. 8. F. 421. 309. Batsch. Elench. Fung. T. VII. fig. 29. Der gewölbte und etwas gebudelte Huth grünlich -braungelb; der Strunk hohl; die Blätter gedrängt, gelblich, in Grün und Schwarz wandelnd; der Fadenſchleyer ſchwarz, hinfällig. Durchmeſſer des Huths 4 — 2 Zoll; Höhe 3 —4 Zoll. Wohnt buſchelweiſe auf Strünken (vorzüglich von Nadelholzbäumen), die mit Erde bedeckt find, früh im Herbſte. — Fig. 198. y) Gymnopus und Mycena, mehr zur Form der letztern neigend: zarter dünner Huth, ſchlanker, nackter Strunk; die Lamellen breit, ſaftig, ſtark dunkelnd in Braun und Schwarz; Schläuche weit; Schlauchkörner gewöhnlich 2gliedrig, (ein— ringlich). — Hieher alle Pratellen der zweyten Abtheilung bey Perſoon, z. B Aga- ricus pascuus, stipatus, gracilis — und die meiſten derjenigen Arten, die Per— ſoon in die zweyte Abtheilung von Coprinus bringt, mit Ausſchluß der geringten- Zum Benfpiel diene Agaricus papilionaceus, foenisicii, ericeus. Durch Aga- ricus fimicola und titubans Pers. öffnet ſich der Kreis zum Uebergang in die letzte Stufe. 35) Gedrängter Reifblätterſchwamm. Agaricus Pralella stipata Pers. S. F. 423. 310. Der Huth dünn, bauchig, graulich braun, etwas geſtreift, flachgewolbt, und gebuckelt; Strunk lang hohl glatt, weiß; Blätter aus dem Pfrſchröthlichen ins Schwarze wandelnd. Durchmeſſer des Huths 2 — 1 Zoll; ganze Hohe 3 — 34 Zoll. Wächſt gedrängt, in dichten Buſcheln, an faulen Stämmen im Herbſte. — Fig. 199. Anmerkung. Die Schläuche dieſer Art ſind, nach dem Typus der Familie, weit und groß. Sehr merkwürdig ſchien es mir aber, daß in denſelben dunkle, geſchwärzte Körner oft regelmäßig mit helleren wechſeln, und gewohnlich auf 2 der lenteren ein dunkles folgte. — Dieſelde Regelmäßigkeit in dem Wechſel der hellen und dunklen Körner fand ich auch bey Agaricus (Pratella) campanulata Pers. S. F. 426. 318. Siehe Fig. 199. B., wo auch die gleiche Stufe der Vergroßerung eine Vergleichung des Verhältniſſes der Schlauchlage in die— 27 ſer 210 — ſer und in den meiſten vorhergehenden Familien an die Hand giebt. Die (dunklen) Schlauch— körner ſelbſt ſind bey allen Arten dieſer Linie 2-gliedrig. 36) Wankender Reifblätterſchwam m, Agaricus Pratella titubans Pers. S. F. 415, 297. Der Huth glodenformig , ſehr dünn, bleichgelb klebrig, auf dem Scheitel geſättig— ter; der Strunk dünn, gelblich; die Blättchen nicht angewachſen, fleiſchröthlich, in Schwarz dunkelnd. Durchmeſſer des Huths 1 Zoll; ganze Höhe 3— 32 Zoll. Wohnt einzeln und ge— ſellig, doch zerſtreut, auf Pferdemiſt, in Wäldern. Im Herbſte. — Fig. 200. Anmerkung. Hier, wie in den vorhergehenden Stufen, ſproßt noch zuweilen ein Convolut von Zellen aus der Schlauchlage hervor. Dieſe Maſſe iſt ſelbſt fas— rig oder zellig, und ohne Körner. Wir ſehen die Neigung zum Ausſchlagen und Sproſſen noch einmal. Ein Querdurchſchnitt eines Blatts mit der Schlauchlage und dieſen fproffenden Zellen aus Agaricus pluteus Pers. S. F. 357. 183. — Fig. 101. Auch die Oberfläche des Huths ahmt noch die Lamellenform, verflacht, in geſpaltenen Adern, (kriechenden fleiſchigen Faſern), nach. Agaricus phlebophorus Ditmar. Sturms Deutſchl. Flora, III. 1. T. 15. — Fig. 202, D* Zur reinen Form der Omphalia entwickelt fih der Huth nicht, aber mehrere Cortinarien nähern ſich dem Trichter im Fortgange des Waͤchsthums; die Lamellen laufen etwas herab, der Fadenſchleyer verſchwindet ſchnell, z. B. Agaricus visci- dus Pers. S. F. 291. 60. Schaeff. Fungi bav. Tab. XXXVI. c) Schleimblätterſchwamm. Coprinus. Der Huth dünn, häutig, ge— faltet, oft glockenförmig. Die Lamellen ungleich, gedrängt, zart, faftig, zerfließen bald mit dem oberen Theile des Strunks und dem Huthe, bis auf die Oberhaut, in ſchwarze Jauche. Die Schläuche weit, enthalten vier Körnerreiben. Woh— nen auf ſehr faulen Stämmen, oder auf Miſt, geſellig. Farbe meiſt grau, mit Silberglanz. Sehr zarte Bildung; oft nickender Huth; der Strunk ſtets nackt; leichte Flockenbekleidung des Huths und Strunks nicht ſelten. Die Lamellen, erſt blaß, weiß, wäßrig, werden bald ſchwarz, und zerfließen dann in die Jauche, die noch Körner enthält. — Die Entdeckung der vierzelligen Körner in den Schläuchen danken wir Links Scharfblick. Mir ſcheint eine ſehr wichtige Beziehung auf das Geſetz der ganzen Vegetation darin zu liegen, und ich habe ſchon oben darauf an— ge⸗ 211 gefpielt. — Das Infuſoriſche zerfällt, wenn es ſich ſelbſt hingegeben wird, in ſich ſelbſt, fein Gleiches mit geometriſchen Proportionen wiederholend. Man ſehe SGruitbuifens Beyträge zur Phyſiognoſtie und Eautognoſie, München 1812, die Abſchnitte XIV. und XVII. So die belebte und wachſende Zelle in dieſer Löſung. Sie giebt ihre eigne Kraft an die Körner ab, und dieſe treten, in infuſoriſcher Qualität, als die erſte Spaltung nach zwey Richtungen, als die Diagonalen des Quadrats, auf; es iſt der Huth und Wurzelknoten und der Gegenfaß der Zelle und der Schlauchlage im Hymeniunm; der Urtypus des vierblättrigen Kelchs in der höheren Pflanze, ſammt feinem Attribut; — der Keim und die beyden Cotyledonen im Saamen. Auf der Fläche der Lamellen blicken die Körner im Quincunx, als Rhomben oder Quadrate, hervor. (Ulva lubrica Roth, Vaucheria microscopica Schrank. Denkſchr. d. K. A. d. W. zu München 1813. pag. 21. tab. 1. f. II. 212. Agaricus Coprinus comalus Pers. S. F. 395. 260. — Schmidel Icones et Analyses plan- tarum Fasc. I. Tab. 10. — führt noch den Ring. — Die Lepiota im Zerfließen der letzten Linie der Blätterſchwämme. 57) Aſchgrauer Schleimblätterſchwamm. Agarieus Coprinus cinereus Pers. S. F. 398. 265. Schaell. F. B. Tab. C. Aſchgrau mit gelblichbraunem Scheitel; der Huth cy— lindriſch oder Eegelformig hervertretend, ſich ſanft verflachend, und endlich eintiefend, mit zu— rückgerollten Rändern, geſtreift; Blätter zahlreich, erſt aſchgrau, ſchwaͤrzpunctirt, dann zer⸗ fließend, rußſchwarz; der Strunk glatt, oft gekrümmt, unterwärts bräunlich. Durchmeſſer des Huths 2 — 5 Zoll ganze Höhe 2 — 4 Zoll. Wächſt zerſtreut und geſellig auf gedüngtem Gar— tenlande, im Schatten, ſchon gegen die Mitte des Sommers. — Fig. 203. Anmerkung. Textur des Strunks und des Huths fein fadenzellig. In den Blättern geht dieſer Bau in das Zellige; doch zeigen ſich einwärts von der Schlauchlage, und ſelbſt in der Subſtanz des Huths zu der Zeit, wo die Blätter ſelbſt ſchwärzliche Punkte erhalten, zahl— reiche Korner, die oft in Reihen durch die Subſtanz hinziehen. Die Korner erfüllen ſolcher— geſtalt hier die ganze Maſſe und beweiſen die durchgängige Gleichgültigkeit und das gleich— zeitige Eingreifen bes Loſungsprozeſſes in die ganze Individualität des Gewächſes, deſſen (tes lateres) Vergehen Ah in ihnen nachſpiegelt. Die Korner ſelbſt find groß, eyfoͤrmig, drey— gliedrig (zweyringig) und ſchwarz. Agaricus Coprinus narcoticus, Batsch Elench. Fung. Cont. I, t. 16. Fig. 77., betäubt durch die Gewalt feines narkotiſchen Geruchs. * Aga- 212 . Agaricus Coprinus disseminatus Pers. S. F. 405. 270. Ein nidenber fingerhuthförmiger, geſtreiſter Huth, erſt gelblich, dann grau, auf zartem Strunke, wächſt in dichten Buſcheln auf modernden Weiden- und Erlenſtämmen, im Herbſte. — Ein flüchtiges Gebilde, das nach wenigen Stunden ſchon in ſchwarze Jauche zerfließt, und nur die Reſte der Strünke zurück— läßt. Zu Hunderten drängen ſich die Individuen, faſt regelmäßig nickend; — der Huth eine zarte, im Keim ſchon modernde Blüthenglocke. Der Geruch im Modern iſt ſcharf, und etwas betäubend. Unzählige große, eyformige, undeutlich zweyringliche Körner erfüllen die zerfließende Subſtanz *). Im Coprinus zerfließt das Reich der Huthſchwämme, wie das der Balg— pilze in Stemonitis verftaubt. Zweyte Gattung. Röhrenſchwam m. Boletus. Das Hymenium bildet ein fache, ſenkrechte, oder ſchiefgeneigte Rohren, die auf ihrer inneren Seite mit der Schlauchlage bekleidet find. Huth vollſtändig, oder halbirt, oder durch Umkehrung erloſchen. Strunk zentral, excentriſch, am Rande, oder fehlend. Verſchiedene Stu— fen der Evolution der Hülle; aber die äußerſte, fo wie der vollkommene Wurzel— knoten, fehlen. (Die Stufe der Amanita). — Wohnen auf der Erde, — die ſitzenden auf Stämmen erſtorbener und lebender Bäume. Farben meiſt trübe, in Gelb oder Braun. Unsollſtändige Wurzelung. Wollige und weichhaarige, auch kleb— rige Beſchaffenheit des Huths und Strunks häufig. Subſtanz fasrig-zellig, oft brüchig, mild, fruchtartig fleiſchig, weiß; an der Luft röthlich anlaufend, dann mild, eßbar; — oder grün und blau wandelnd, ver- dächtig, auch beſtimmt giftig. Die Arten der zwehten Reihe, mit verwachſenen Zellen, mehr lederartig, fas— rig, zähe, viele zu Zündſchwamm tauglich. Große Maſſen kommen vor. Zarte Gebilde ſind ſeltner. Im Boletus iſt die vorwaltende Bildung der Zelle bezeichnet, wie im Aga— ricus die des Huths. Er iſt der eigentliche Zellenſchwamm. Die Zelle hat ſich vom Puncte der Anheftung an, (Grenzfläche des Huths), nach der Luft zu, (Grenzfläche des Hymenium), in die Röhre gedehnt. Nach Außen Zelle, alſo durch — — *) Anmerkung. Eine genaue Abbildung dieſes Schwammes, nach feinem Lchenäperloufe, mangelt mir noch. Ich werde fie an einem andern Orte nachliefern, durch Beziehung zur Geſammtheit der übrigen Zellen gebunden und gleichſam neutraliſirt, geht ihre Productivität nach Innen, als abgeſchiedene, den Roͤh— ren-Wänden untergeordnete Schlauchlage. Die Schläuche gelangen nir— gends zur eignen Entwicklung, wie bey Coprinus, kaum, wie bey Pratella, zur Farbenwandlung. Die Körner verſtäuben reichlich, gewöhnlich von bleicher Farbe, oder doch heller, als der Huth. N In den meiſten Fallen hat das Hymenium der Röhrenſchwaͤmme die Farbe des Huths, iſt Anfangs diluirter, dann nachdunkelnd. Der Bedeutung der Entwickungsſtufe gemäß, tritt der Roͤhrenſchwamm nicht mehr in der Integrität der gebundenen Kindlichkeit auf. Er hat die äußere Hülle ſchon größtentheils abgelegt, und zeigt nur noch eine leichte Spur derſelben in der warzigen Beſchaffenheit feines Huths an Formen, die ſonſt einem Gymnopus entſprechen; deſto raſcher ſchreitet er in der Entwicklung voraus, und kommt bis zur Vernichtung des Huths in ausgebreiteten Formen. Die Gattung ſteht, ihrer Qualitat nach, in der. Reihe, die bey Agaricus als die fecernirende bezeichnet wurde; aber die Serretion iſt hier Form, nicht mehr blos Function der ge— bundenen Zelle; ſie tritt ein, iſt aber nicht das Höchſte. Dem Habitus nach, und auch in Hinſicht der Evolutionstiefe ſelbſt, iſt die ganze Gattung am näachſten den Pratellen verwandt; auch die Herrſchaft ähnlicher Farben macht dieſes ein— leuchtend; doch iſt die Schlauchlage mehr der Zelle untergeordnet Wie aber bey den Blätterſchwämmen eine doppelte Reibe von Bildungen auf— trat, deren eine, von uns als die der Längenfunction bezeichnet, die Bindung der unteren Hemiſphäre durch den Huth, ſo wie dieſes ſelbſt durch das Hymenium, ausdrückte, die andere aber das Hymenium in feiner Befreyung bis zur Löſung im Hervortreten der Schlauchlage verfolgte; eben ſo ſpaltet ſich auch die Gattung der Röhrenſchwämme in zwey divergente Reihen, die man als die gefonderten, (Boleti discreti), und als die gebundenen, (Boleti concreti), bezeichnen kann. A. Geſonderte Röͤhrenſchwaͤmme. Boleti discreti. Die Röhren des Hymenium, langer, oder doch nicht viel kürzer, als die Dicke des Huths, loſen ſich gemeinſchaftlich vom Huthe, oder entfernen ſich von einander. Der Huth meiſt 214 * meiſt fleiſchig, am baufigften gewoͤlbt; der Strunk central, ſelten lang, oft dick. Snvolvirtere Formen. Wohnort die Erde. Farbe gewöhnlich gelb, ins Braune. Es verdient als bezeichnende Eigenthümlichkeit dieſer Reihe angeführt zu wer— den, daß in ihr die involvirteren Formen, (Ring, Fadenſchleyer,) vorkommen, im ge— raden Gegenſatze mit der Gattung Agaricus, wo der Huth, als das Urſprüngliche, Qualitätsbeſtimmende, auch in den primitivſten Formen, und in der jugendlichiten Vollſtändigkeit auftritt. Hier iſt es die gebildete Zelle, und ihr entſpricht die Zart— heit und Fülle der kindlichen Entwicklung. Aber auch da iſt die fortſchreitende Nichtung, verglichen mit den analogen Zahlen von Agaricus, merkwürdig. Lepiota (1.) 1) Ring⸗Röhrenſchwamm. Boletus annulatus Pers. S. F. 503. 1. Schaeff. Fung. Bav. T. CXIV. Hochgewölbter, weicher Huth; dunkelbraun, klebrig; der kurze Strunk punctirt, blaßbraun in Gelb; Röhren ſchwefelgelb. Durchmeſſer 2 — 5 Zoll; Hehe 3—3 Zoll. Wohnt in Wäldern, an feuchten Stellen, zerſtreut. — Fig. 204. Anmerkung. Nicht ſelten finden ſich Individuen, bey denen ſich der Ring im Zeit— punkte der Trennung vom Huthe, in Fäden aufloſt, und eine Art von Fadenſchleyer darſtellt. — Fig. 204. B. Cortinaria (2.) Boletus cortinatus Pers. S. F. 503. 2. Braun in Gelb erbleichend; der Fadenſchlezer weiß; übrige Merkmale von dem vorhergehenden. Größe, Standort dieſelben. Boletus einereus Pers, I. e. Aſchgrau, Röhren und Schleyer weiß. In Buchenwäldern; auch noch durch ſeinen ſchuppigen Strunk ausgezeichnet. Gymnopus (17.) Hier die größten Maßen. Faſern, oder körnige Schuppen des Strunks, wie bey Boletus circinans und scaber, ſetzen die Cortina noch fort; — dem Huth und Strunk angeeignet, zeichnet fie ſich als zartes, weiches Tomentum aus. 2) Kreisſtändiger Strunkröhrenſchwamm. Boletus circinans Pers. S. F. 505. 6. Schaeff. Fung. bav. Tab. CXXIII. Der Huth gewolbt, dick, klebrig, aus Strohgelb in Braungelb; der Strunk kurz, von ſchwarzen Puncten rauh, blaßgelb, die kleinen Rohren hochgelb, in der Jugend milchgebend. Durchmeſſer des Huths von 1—4 Zoll, bey gleicher Höhe, Wächſt im im Nachſommer und Herbſte in Wäldern, vorzüglich von Nadelholz, auf der Erbe, fait ſtets in ziemlich regelmäßige Kreiſe geſellt um einen freyen Mittelraum. — Fig. 205. Anmerkung. Die ganze Subſtanz des Schwamms beſteht aus verſchlungenen Faden— zellen mit hie und da eingeſtreuten, kleinen Körnchen. Dicht unter der Oberhaut verſchlingt ſich das Fadengebilde enger zu einem ſchmalen trüben Streifen, aus welchem nach Oben kurze Fäden ſchief oder ſtralig hervortreten, einen zarten Wollenüberzug mit eingeſtreuten Körnchen bildend. Nach Unten laufen längere, äſtige Fäden, und bilden, indem ſie theils in einander ſchmelzen, theils ih verſchlingen, die Huthſubſtanz. — Fig. T. Abwärts, gegen das Hy— menium, verſchmelzen die Fäden, dem Anſcheine nach, mehr in eine gleiche Maſſe; aber beym Anſatze der Rohren loßen fie ſich wieder. Ihre Verſchränkung bildet, in einem Vertikal— ſchnitte, bogenförmige dunklere Linien, die gleichſam enge Schwibbogen vorſtellen, und je zwiſchen ſich, in noch dunklerer Grenze, einwärts geſtrieft, die Röhren aufnehmen. Fig. + £. Stärkere Vergrößerung zeigt endlich jene Bogen und Grenzen der Röhren als Phänomen ei— ner zweymaligen Verſchränkung der aus dem Huthe herabſteigenden, immer feiner und dün- ner werdenden Röhrenzellen, die endlich, nachdem ſie die Wand der Röhre ſelbſt gebildet ha— ben, aus dieſer einwärts, in horizontaler Richtung, als kleine Schläuche hervorzutreten ſchei— nen. Doch gelang es mir noch nicht, dieſen Uebergang der Zellen in die Schläuche hier deutlich darzuſtellen. — Fig. 205. ++ und 1. 5) Zartwolliger Strunkröhrenſchwamm. Boletus subtomentofus Pers. 8. F. 506. 7. Schaeff. Fung. Bav. T. CXII. Der Huth, erſt gewölbt, weich, zartwollig, verflacht ſich; ſeine Farbe Braun in Grau; die Röhren weit, ungleich, eckig, grünlichgelb, bilden im Alter eine Wölbung der unteren Fläche des Huths; der Strunk dick, etwas wollig, kno— tig. Durchmeſſer des Huths von 1—4 Zoll, ganze Hehe 1— 5 Zoll. Waͤchſt geſellig in Wäl— dern. — Fig. 206. Die Röhrenſchwämme mit glattem Strunke, z. B. Boletus constrictus, re- ticulatus, piperatus Pers. ſind die eigentlichen Nacktfuͤße dieſer Gattung. Die Zellenform ſetzt ſich dann überwiegend, als zierliches, geſtricktes Netz er— habner Adern, auch auf dem Strunk fort. Boletus edulis, luridus Pers. Hier wechſeln die Farben des Hymenium lebhafter, und das Fleiſch iſt, wie auch bey den nächſtoorhergehenden Arten, dem größten Farbenwandel unterworfen. 4) Gepfefferter Strunkröhrenſchwamm. Boletus piperatus Pers. S. F. 507. g. Batsch Elench. F. T. XXV. Fig. 128. Braungelb; der Huth wenig gewölbt, ſich verflachend und biegend; Röhren und Strunk braun; die Röhren weit, rund, dickwandig; der dünne, glatte und ebne Strunk innen gelb (ſaftig). 1—2 Zoll Durchmeſſer des Huths bey 3—4 Zoll Hohe. Wohnt im Herbſte in Nadelholzwäldern auf der Erde. — Fig. 807. Anmer⸗ 216 — — Anmerkung. Die Huthſubſtanz iſt weiß, nicht farbenwandelnd; der Geſchmack ſcharf, wirklich pfefferartig. Düſtrer Strunkröhrenſchwamm. Boletus luridus Pers. S. F. 512. 17. Schaeff. Fung. Bav. T. CVII. Der ſtarkgewölbte, dicke Huth ſchmuzig grau braun, dunkel; der Strunk nach unten bauchig, gelb röthlich, mit dunkelbraunen, netzfoͤrmigen Adern überzogen; Röhren klein, erſt ziegelroth, dann rothgelb. Huthſubſtanz blaulich. (An der Luft.) Durch— meſſer des Huths 2 — 4 Zoll, ganze Hohe 3—4 Zoll. Wächſt im Herbſte in Laubwäldern, ſeltner in Nadelholzwäldern, auf der Erde, wo Thon dem Sand zugemiſcht ift. 5) Schönſtrunkiger Strunkröhrenſchwam m. Boletus calopus Pers, S. F. 513. 20. Schaeff. Fung. Bay. T. CCC XV. Der rundgewölbte, elaſtiſche, dicke Huth olivenbraun, das Hymenium gelb; der geſtrickte, nach unten verdickte Strunk bräunlich -purpurroth. Durchmeſſer des Huths 2 — 5, — ganze Höhe 3— 4 Zoll. Wächſt in Gebirgswaldungen, auf kalkigem und thonigem Grunde, an freyeren Stellen, im Herbſte. — Fig. 208. Anmerkung. Die weiße Huthſubſtanz läuft an der Luft blaßblau an. Boletus calopus Pers. tritt in erhöhter Färbung des Strunks hervor. — In der Lacteszenz mehrerer Arten im jugendlichen Zuftande, z. B. Boletus circinans, iſt der Lactilluus, bey unveränderter Form des Huths, der hier nicht zur Frey: heit kommt, gegeben. Apus. (Die Röhren von einander abſtehend, auch auf der oberen Seite des Huths hervortretend.) Eine Art. 6) Leberbrauner Haftröhrenſchwamm. Boletus hepaticus Pers. S. F. 549. 93. Gattung Fistulina Link. Fleiſchig, fhon braunroth; Rohren gelb. Wohnt auf Eichſtrünken, im Herbſte. — Fig. 209. Anmerkung. In den unzähligen Formen, die dieſer Schwamm annimmt, iſt der Uebergang des beſtrunkten Huths zum aufſitzenden ſichtlich gegeben. Die Reihe endigt, wie die der ausſondernden Blätterſchwämme anfängt. Boletus hepa- ticus iſt die Asterophora unter den Rohrenſchwämmen. Auch nach oben treibt die Zelle. Dem Huth mehr verbunden, geht jede in die Sonderung von der andern, und bezeichner fo ihre inwohnende, freye Kraft. Wie ſehr beklage ich, daß ich einſt, wo ich dieſen mertwürdigen Schwamm nicht ſelten zu Geſicht bekam, nicht darauf achtete, ſein Hymenium, beſonders die Rohren der oberen Fläche des Huths, die ich faſt immer bemerkte, mikroſkopiſch zu unter ſuchen. 217 ſuchen. Möge bald ein Botaniker, in deſſen Gegend der Boletus hepaticus ſich findet, eine genaue Zergliederung deſſelben vornehmen! 85) B. gebundene Röhrenſchwämme. Boleti concreti, 88) Die Röhren kurz, mit der Subſtanz des Huths verwachſen, oft weit und eckig, auch ſchief. Der Huth ſeltner fleiſchig, oft dün— ner, lederartig, — oder dicker, vom Lederartigen bis ins Holzige. Die Metamorphoſe beginnt tiefer, und ſchreitet in unbeſtimmte Austilgung des Hutbs fort. Farben verſchieden, oft bunt, in wechſelnden, concentriſchen Zonen. Oberflache haufig zottig, — auch glatt, ritzig, v artig, in Holzſubſtanz und 5 Holz⸗ „) Die vergrößerte Zeichnung einiger Poren der Oberflaͤche bey Trattinik (Die eßbaren Schwämme des dſter⸗ reichiſchen Kaſſerſtaats. Wien und Trieſt 1809. Tab. 7.) reizt die Neugierde mehr, als fie dieſelbe befriedigt. — Siehe Fig. 209. b. ) Aus dieſer Abtheilung, vorzuͤglich aus den Kelch Stiel und Haftſchwaͤmmen derſelben, bildet Palisot Beau- vois, Flore d Oware et de Benin, p. 1. et ı2., die Gattungen Tavolus (Favole) und Microporus (Mi- eropore.) A.) Genus Favolus: Substantia coriacea, suberosa, latere sessilis aut subsessilis, subtus plicata, plicis subregularibus, plerumque hexagonis, alveolatim reticulatis, apium fayum simul imitantibus. (Die kurzen, verwachſenen, durch das mechaniſche Geſetz ihrer Verbindung ſechseckig gewordenen Röhren). — Die Tab, 1. des gedachten Werks abgebildete Art: Tavolus hirtus, supra accrementis zonatus, nigro - fuscus, pilis rigidis et ramosis hirtus, subtus griseus, alveolarum subregularium lateribus inaequalibus, über 1½ Fuß breit, waͤchſt an Baumſtämmen in Afrika, und zeigt nähere Verwandtſchaft mit Boletus platyporus Pers. Merkwuͤrdig find aber die dicken, dreyſpaltigen Borſten, womit die Gürtel feiner Oberflaͤche beſetzt find. Fa— volus tenuiculus, Tab. XLII. fig. 2. a. b., zeichnet ſich durch einen kurzen, deutlichen Strunk, und durch Regelmaͤßigteit der beckigen Poren des Hymenium aus. Seine Subſtanz ift fo dünne, daß man die Poren, (Zellen) auf der oberen Fläche durchleuchten ficht. B) Genus Mieroporus J. e. p. 12. Substantia coriacea, solida; pileus dilatatus, planus aut in- fundibuliſormis, supra glaber aut villosus, laevis aut zonatus, subtus porosus, poris numerosis, minutissi- mis, aequalibns, subrotundis, substantiae adhaerentibus, supra basin attenuatam protensis. Dahin rech— net cer Verf. Boletus coriaceus, polyporus und nummularius Bulliard, und drey von ihm in Afrika neu ent— deckte Arten, wevon aber nur eine auf Tab. VIII. abgebildet it: Microporus Perula: Basi brevissima, vertice tenuissimo, infundibuliſormi, supra rufo - ſusco, marginibus inaequalibus, subzonato, striis pli- e'sve longitudinalibus nonnullis notato, subtus poroso; poris minutissimis aequalibus, subrotundis, sor- dide albescentibus. Wächſt in Oware und Benin auf alten faulen Stämmen. Sein Durchmeſſer beträgt etwas uͤber einen Zoll. Wie viele Gattungen uͤbrigens im Reiche der Schwaͤmme nach den Grundſaͤtzen, die bey Bildung dieſer Gattungen angewandt wurden, entſtehen müßten, hat der Verf. ſelbſt gefühlt, und p. 15. weitläufig daruͤber geredet. 28 218 Holzfarbe neigend. Subſtanz trocken, fasrig, oft aus gewundenen Faſerbuͤndeln gebildet, die ſich nach den inneren Wänden der Röhren parallel reihen, und mit ſtumpfem Ende auslaufen. Häufig ſpringen einzelne, abgegliederte Röhren über die Ebne der andern fadenformig vor. Der Körner-Inhalt tritt ſpäter ein, von der Farbe der Röhren, und bricht dann als Staubbeſchlag aus. Die Körner klein, rund. Man ſehe Fig. 270. B. Tertur der Röhren von Boletus suaveolens Pers. S. F. 530. 54. — Wohnen weniger auf der Erde, häufiger an Stämmen, ſelbſt pa— raſitiſch. Beginnen mit Gymnopus, von fleiſchigem Huthe. 7) Weißlicher Strur hrenſchwamm. Boletus ovinus Schaeff. Fung. Bav. Tab, CXXI. Blaß, weißgelb, der | flachgewöͤlbt, mit eingerollten Rändern; die Röhren punkt— förmig, gedrängt, gelb; der kurze Strunk mit einem höckrigen Wurzelknollen. Durchmeſſer des Huths 1— 2 Zoll, ganze Höhe 12 — 2 Zoll. Subſtanz weiß, dicht röhrenzellig. Wohnt in hohen Radelholzwäldern vorzüglich in Fichtenholzwäldern, Pinus Abies), auf trocknem, thonigem Grunde, auf der Erde; geſellig, doch zerſtreut, in zahlreicher Verſammlung. — Fig. 210. — Fig. 220. B. Textur der Rohren aus Boletus suaveolens P. Omphalia; — fleiſchig. 5 Arten. ) 8) Steinröhrenſchwam mm. Boletus Tuberaster Pers. S. F. 514. 22. Jacq. Coll. Austr. Suppl. p. 160. T. 8. u. 9. Der Huth trichterförmig, auf der Oberfläche ſchuppig, am Rande wellenformig gebogen und gelappt, ſammt dem glatten Strunke lebhaft ockergelb; die Rohren kurz, etwas entfernt, am Strunke herabziehend, weiß. Durchmeſſer des Huths von 11 — 6 Zoll, „Höhe 6—8 Zoll. Wohnt in Italien auf der Erde. — Fig. 211. Anmerkung. Wichtig iſt die Geſchichte dieſes Schwamms, die Jacquin a. a. O. er— zählt. Der jüngere Jacguin brachte den Boden (Matrix) aus Italien nach Wien. Es war eine dichte und feſte, aber leichte Erdſcholle, doppelt fo groß, als das Haupt eines Mannes, ohne alle Beymiſchung von Steinen, leicht mit dem Meſſer zu ſchneiden, und ganz mit einer weißlichen, ſchwammigen Subſtanz durchzogen *). Dieſe Erdſcholle wurde den Winter über im . ————— ) Boletus (Microporus) concinnus. Palisot, Beauv. Fl. d'Oware et Benin p. 75. T. XLII. F. 1, a, b.: braun, trichterformig, Oberſlaͤche des Huths weißhaarig, mit abwechſelnden, gelblichen und aſchgrauen Binden. 2 Zoll breit, 6 Zoll hoch, waͤchſt in Oware auf alten Stämmen, — eine aͤußerſt zierliche Form. 20 Jacquin hat die Erdart, woraus dieſe Scholle beſtand, . a. D. nicht näher charakteriſirt. Nach der Ver— ſicherung meines geehrten Freundes, des Herrn Dr. Godfuß zu Erlangen, erhielt der fel. Willdenow einſt eine ähnliche Maſſe, die aus einem reinen, blaulichen Toͤpferthone beſtand, aus Neapel, und erzog aus dere ſelben gleichfalls den von Jacquin abgebildeten Kelchroͤhreuſchwamm. im warmen Haufe erhalten, und brachte im folgenden Frühlinge mehrere Schwämme hervor, die ganz mit den im Königreich Neapel unter freyem Himmel gewachſenen übereinſtimmten. Iſt nicht dieſe Pietra Fungaja des Micheli, der Tuberaster des Batarra, der erd ge— wordene Trüffel, deſſen evolutive Adern ſich aus der ſtarren Subſtanz zu individuellen, koloſſalen Blüthen ihres Reichs loswinden; ungeheure, ſelbſt pflanzlich lebende Zellenperidien, vor der Sonne aufgeſchloſſen, und zu Kelchen geöffnet. Mycena. Dünner Huth; lederartige oder zähe Subſtanz; langer, etwas außer der Mitte ſtehender Strunk. Der Huth erſtirbt hier ſchon unter der Gewalt des Homenium. Die Röhren oft zellenfürmig. a) einfacher Strunk (Boletus arcularıus, nummularius, leptocephalus, perennis Pers, — (verwachſend.) — 4 Arten. 9) Aus dauernder Hautröhrenſchwam m. Boletus perennis Pers, S. F. 518. 27: Schaeff. Fung. Bav. T. CXXV. Dunkelzimmtbraun; der lederartig zähe Huth erſt trichter— förmig, dann eben, oben weichhaarig, in concentriſchen Kreiſen; die Rohren ungleich, gelblich; die Strünke und Hüthe mehrerer oft verwachſen. Durchmeſſer des Huths 1—2 Zoll, Höhe 1—2 Zoll, Durchmeſſer des Strunks einige Linien. In Wäldern, auf Sandgrund; im Herbſte und Frühling. Scheint durch den Winter zu dauern. — Fig. 212. 10) Weißröhriger Hautröhrenſchwamm. Boletus leucoporus Holmskj. Fung. Dan. II. p. 57. Tab. 50. Der Huth trichterformig, lederartig, dunkelbraun, mit einem bläſ— ſeren Knöpfchen im Mittelpunkte, das gleichfarbige Strahlen ausſendet; der nach oben ver- dickte Strunk hellbraun mit welligen Längsfurchen; Röhren entfernt, kurz, weißlich, mit ovalen Mündungen. Durchmeſſer des Huths 2 — 44 Zoll, ganze Höhe 2 Zoll. Wohnt in den dä— niſchen Wäldern. — Fig. 213. Anmerkung. Der äußere Bau neigt hier zu manchen Mützenſchwämmen zurück, — deutet auf Agaricus phlebopliorus hin, — zieht weiter zu Peziza sulcata unter den Kelch ſchwämmen hinüber. 11. Kleiner Hautröhrenſchwamm. Boletus nummularius Pers. S. F. 519. Bul- liard, Champ. de France t. 124. Gelblichweiß; der glatte, runde Huth flachgewölbt, am Scheitel etwas eingedrückt; der Strunk ein wenig außer der Mitte, ſchlank, nach unten ſchwarz; Rohren rund, klein. 2 Zoll Durchmeſſer. Wächſt an modernden Reiſern von Laub- und Nadelholz, (Buchen, Göhren), im Herbſte. — Fig. 214, 57 28 * b) aſti⸗ 220 b) aftiger Strunk, mehr fleiſchig. Agaricus racemosus.) Bol. umbellatus und polycephalus Pers., B. frondosus Pers. Im letzteren iſt der Huth ſchon halbirt, der Stiel am Rande. 12) Doldenförmiger Hautröhrenſchwamm. Boletus umbellatus Pers. S. F. 519. 30. Schaell, Fung: Bav. Tab. CXI. Der ſehr äſtige Strunk und die kleinen Röhren weißlich; der Huth gewölbt und genabelt, in der höheren Entwicklung trichterförmig, dunkel— braun, glatt. Durchmeſſer des Huths 4 — 1 Zoll. Die äſtigen Strünke geſellen ſich in fauſt— große Büſchel. Wächſt in Gebirgswäldern an Strünken, im Herbſte. — Fig. 215. (ein einzel- nes Individuum). 15) Verzweigter Hautröhrenſchwamm. Boletus frondosus Pers, S. F. 520. 32. Schaefl, F. B. T. CXXVII. - CXXIX. Der dicke, weiße Strunk trägt klumpig-gehäufte, hal- birte, ſeitwärts geſtielte Hüthe von graubrauner Farbe; die Möhren weißlich, vom Rande ent— fernt. Durchmeſſer eines Huths 1 — 42 Zoll. Der ganze Schwamm bildet oft eine Fuß breite und faſt 2 Fuß hohe Maſſe. Wohnt an alten Eichenſtrünken, im Herbſte. — Fig. 216. Pleuropus. Lederartig, korkig, oft noch weich. Stiel kurz; Poren oft weit. — Gehäuft. Zerrißen. Boletus lucidus, platyporus Pers, (8 Arten). 14 Gekämmter Stielröhrenſchwamm. Boletus cristatus Pers. S. F. 522, 35, Schaeff. F. B. Tab. CCC XVI. CCCXVII. Gelb ins Grüne; der Huth fächerförmig, lap— pig, ſaftig; die kurzen Röhren, und der gedehnte ſeitwaͤrts ſtehende Strunk blaßockergelb. Mehrere Zolle Durchmeſſer; Länge des Strunks dem Durchmeſſer des Huths oft gleich. Wächſt geſellig, über einander, an Buchenſtrünken, im Herbſte. — Fig. 217. 45) Weitröhriger Stielröhrenſchwam m. Boletus platyporus Pers. S. F. 521. 34. Schaefl, Fung. Bav. Tab. CI. et CII. Der Huth flach, blaßbraun, weich, mit ſchwarzbraunen Schuppen, beſonders gegen den Grund; der Strunk ſehr kurz; die Röhren weit, zellenfoͤrmig, ungleich; Subſtanz zähe, Rohren zellig. Durchmeſſer nach der Breite bis zu 8 Zollen, der Stiel kaum I des kürzeren Durchmeſſers. Wächſt an alten, noch lebenden Stämmen von Weiden, Eſchen, Nußbäumen, im Brüßlinge, — ſeltner fpat im Herbſte, dicht überein— ander geſellt, dachziegelfͤrmig ſich deckend. — Fig. 218. Apus Vom Fleiſchigen, durchs Korkartig-Lederartige ins Holzige; oft dicke, große Maſſen, — dünner und lederartig, — bunt, zottig, bandirt; Röhren oft dunkler. An Stämmen. Boletus citrinus, fomentarius, versicolor Pers, — 30 Arten. Einige find wohlriechend, — Boletus odoratus Pers. nach Anis. 221 16) Citronengelber Haftröhrenſchwamm. Boletus eitrinus Pers, S. F. 524. 40. Schaefl. Fung. Tab. CXXXII. Unregelmatßig gelappt und kraus, flachgewolbt, gelorothlich; die kleinen Rohren citronengelb; rothliche, ſaftige Subſtanz. 1—4 Zoll Durchmeſſer, der Längsdurchmeſſer größer. Im Nachſommer und Herbſte, dicht über einander gehäuft, an Baumſtämmen, (Eichen, Weiden, Pflaumen) — Fig. 21. 17 Zündender Haftröhrenſchwamm. Boletus fomentarius Pers. S. F. 536. 62. Der harte, holzig röhrige Huth hoch, feſt angewachſen, vielgeſtaltig, mit erhabenen, oft etwas zottigen Reifen, ſchwarzorgun; die Röhren ſehr eng, anfangs kaum zu unterſcheiden, weiß— lich, bey der Ausbildung blaßbraun. Textur: ſtraſſe, runde, queergeftreifte, wenig durchſchei— nende Faſern, ſchief ins Kreuz verflochten, laufen nach der Höhle der Roͤhren aus, gliedern ih hie und da deutlicher, und löſen ſich in Glieder. Im jugendlichen Alter ſchütten die Enden der Faſern durchſichtig, in Schlauchform, viele Körner aus. Die ältere Fadenzelle er— ſtarrt mit ihrem Inhalte und trübt ſich durch ihn, indem fie zugleich in dieſer Verwachſung mit dem zur Sonderung Strebenden ſelbſt zerfällt. So weit ſcheint der Verholzungsprozeß ins Schwammreich hinunter zu reichen. Man vergleiche Fig. 220. + u. . — Senkrechte Höhe oft der Breite gleich, mehrere Zelle meſſend. Wächſt das ganze Jahr ausdauernd, an alten Baumſtämmen; Buchen, Eichen, Weiden und unſeren Obſtbäumen. — Im Frühling beginnt gewohnlich die iunge Vegetation als weißlichwolliger, wulſtiger Auswuchs — Fig. 220. 3. ungulatus Pers. Boletus ungnlatus Trattinik Fung. austr. Man, 1. Fig. VI. Dunkelbraun mit weißlichem Rande und ſtark wulſtigen Reifen. Anmerkung. In weiterer Umwälzung drängt dieſe Bildung die Röhren immer mehr nach der Seite, endlich nach Oben, rundet ſich im Umfange, und gewinnt ſo die Schüſſel — oder Napfform, die der Schildförmige Zunderſchwamm Boletus scutiformis Trattinik Fung. austr. Man. II. p. 49. Fig. IX, Boletus fomentarius & pomaceus Pers. S. F. p. 558., in feiner Evo— Iutionshöhe ausdrückt. Des Verfaſſers treffliche Bemerkungen über die Eigenthümlichkeiten im Bau des ganzen Formenkreiſes dieſer von Perſoon unter einen gemeinſchaftlichen Artnamen verſammelten Gebilde verdienen a. a. O. ſelbſt nachgeleſen zu werden. 18) Bandirter Haftröhrenſchwamm. Boletus zonatus mihi. Der dünne, hark- lederartige Huth halbzirkelförmig, flach, ockergelb, mit gelblich - grauen, ſammtartigen Kreis— binden, ſtrahlig fein geſtreift; die Röhren ungleich, zerreißen im Mittelraume. Queerdurch— meſſer 25 Zoll bey 2 Linien Höhe. Wohnt geſellig an Pappelſtämmen. — Fig. 221. Anmerkung. Schaefl. F. B. T. CCLXIX. gehört hieher. Die graulichen Binden häu— fen ſich ſtets nach der Mitte zu in einen breiteren Gürtel. Ob die Verſchmelzung dieſer und anderer, Boletus versicolor Pers, verwandten Arten unter ſich und ſelbſt mit noch abweichen deren Metamorphoſen, wie Sistotrema einereum und decipiens Pers. (Trattinik Fung. austr. Man. II. p. 55., Sistotrema versicolor) unſerem trennenden Verfahren vorzuziehen ſey, kann hier nicht eror⸗ * 222 wm — erörtert werden. Nur diefes ſey erwähnt, daß wir die Mannigfaltigkeit der Schwammwelt im raſchen Wechſel ihrer Formen durch Andeutung vieler Hemmungspunkte ber Entwicklung beſſer, als durch ſtrenges Binden des in der Reflexion auf das Syſtem Geſchiedenen, zur An: ſchauung zu bringen hofften. Resupinatus. (Schorf-Röhrenſchwamm). Poria Pers. Umgekehrt, form— los; der Huth erlöfhend, undeutlich; Rohren kurz, oft ſchief, eckig, und erweitert. Der Umfang nicht ſelten fadig. Wohnen auf Holz, auf modernden Blättern, an dumpfen Orten, oft unterirdiſch, — dieſe mit einem fasrigen Hypothallus tief und verzehrend eingreifend in die Subſtanz des Holzes, auf dem ſie wachſen. Farben meiſt matt, weiß, gelblich, braun. Wo der Rand fasrig wird, ſind die Faſern weiß, anliegend, zart; dann werden die Gebilde ſelbſt zarter gefunden, ganz ver— flacht, ein leichter Ueberzug auf Holz oder Blättern, und angenehmere milde Far— ben blicken hervor. Das Hymenium hat endlich den Huth ſich untergeordnet, und dieſer greift mit ſeiner Qualität, als Wurzel, fasrig geſpalten, in den Boden, der nur noch aus vegetabiliſchen, in Zerſetzung begriffenen Subſtanzen beſtehen kann. Recht be— deutend tritt hier die Spannung des Huths gegen die Erde auf in der Gewalt, mit welcher derſelbe ſich in moderndes Holz einfrißt, wenn das bindende und er— weckende Licht fehlt, das die Gewalt der Wurzel wieder bricht, indem es das Hy— menium zur ſchnellen Entfaltung weckt. Boletus destructor iſt ein Beyſpiel jener Wurzelgewalt des Huths. Es iſt die organiſche Luftſäure in ihrer Brennkraft. Sein Geruch iſt ausgezeichnet, nicht widrig. Persoon J. e. Künftig werden noch ſchärfere Huthſchwämme dieſer Art vorkommen. — Per— ſoon hat 20 Porien, die wieder in ihrer Bildung verſchiedene Stufen bezeichnen. Boletus Favus, ferruginosus und contiguus Pers. bezeichnen durch dicke, kork- oder holzartige Subſtanz den Uebergang von den fußloſen Röhrenſchwäm— men, und Reſte der Herrſchaft des Huths. 19) Wabenfoͤrmiger Schorfröhrenſchwamm. Boletus Favus Pers. S. F. 542. 71. Bulliard Champ. de France. Tab. 421. limgekehrt, zum Theil noch aufſteigend, dickhäutig, roſtoraun, mit borſtigen Kreisbinden; die Rohren ſehr weit, verlängert, bläſſer. Durchmeſſer von mehreren Zollen. Wächſt im Herbſte an Föhrenſtrünken, auch an noch lebenden Stäm— men. — Fig, 222, Bole- Boletus eryptarum und spongiosus entwickeln noch lange Röhren / — gleich— ſam Fiſtulinen unter den Porien. Boletus eryptarum Pers. 8. F. 542. 72. Buillard Champ. de France t. 478, — Fig. 222. B. Nun ſinkt die Maſſe in Rinden — und Hautform, die Röhren werden zum Theil ſchief und kurz: Boletus Medulla panis, vitreus, tuberculosus, obli- quus, nitidus, incarnatus Pers. 20. Weiher Schorfröhrenſchwamm. Boletus molluscus Pers. S. F. 547. 87.9 Weiß, zartwollig, am Rande ſeidenartig ausſtralend, aufſteigend, und umgekehrt; die Röh— ren kurz, ungleich, eckig, faſt netzformig, gelblich fleiſchfarb. Durchmeſſer von 4 Linien bis zu 1 Zoll. Die friſchen Rohren führen gelblichen Saft in ihrer Subſtanz. Wohnt einzeln oder zuſammengehäuft auf moderndem Holze der Nadelholzbäume, und auf- und zwiſchen Moofen, an der Erde über Föhrenſtrünken; im Nachſommer und Herbſte. — Fig. 225. A, — Fig. 223. B. Spielart auf Mooſen mit aufſteigendem Huthe. Anmerkung. Ich führe das Citat aus Perſoon zweifelhaft an, weil die Farbe nicht ganz üdereinſtimmt. Von Boletus nitidus unterſcheidet ſich dieſe Art vorzüglich durch die Ge— genwart einer ſtarken, zartflockigen Bekleidung im Umfange, fo wie auf dem Rücken des auf— ſteigenden Huths. Dieſe Spielart, die durch den Standort zwiſchen Mooſen hervorgebracht wird, deutet ſehr kenntlich den Uebergang von den Haftröhrenſchwämmen zu den Schorfröh— renſchwämmen an, indem ſie im Kleinen die Geſtalt und Textur des Boletus velutinus und feiner nͤchſten Verwandten wiederholt.“ Hautige Porien, dünn, weich, am Rande in zarte Faſern ausſtrahlend. Bo— letus mucidus, byssinus, epiphyllus Pers., mit weiteren, geſtrickten Röhren, gleich Zellen, doch oft noch ſchief. 21) Zarter Schorfröhrenſchwamm. Boletus subtilis Schrad. Spicileg. F. III. fig 2. Hautartig ausgebreitet, dünn, ſchneeweiß, glatt; die Rohren ſchief, ſehr eng. Durch— meſſer 1 Zoll. Wächſt an modernden Baumrinden. — Fig. 224. 22) Boletus Reticulatus Pers, S. F. 548. 90. Poria reticulata Hoffm. Fl. Germ. T. III. Tab, 12., weißlich, ganz flͤchtig, die Zellen ſelbſt aus ganz zarten Fäden gewebt, vielleicht ohne Schlauchlage, (ich habe dieſe Porie noch nicht unterſucht), löſt die Gattung der Röhren: ſchwämme von dieſer Seite in die Form der Quftalgen auf. — Fig, 225, Wie 224 Wie Agaricus in Coprinus zerfließt: fo zerfaſert, entwirrt ſich das Zellge⸗ webe des zarteſten Röhrenſchwamms. Noch aber hat Bulliard eine, mir merfwürdig ſcheinende Metamorphoſe be— ſchrieben, die ich jedoch noch nicht ſelbſt zu beobachten Gelegenheit hatte: die Fa— milie Polyporus Pers. (Boletus ramosus Bull.) — Aus der Rinde ſteigen aftige Lappen auf, die ringsum mit kurzen Röhren beſetzt find. 23) Aſtröhrenſchwamm. Bolelus ramosus Pers. S. F. 549. 92. Bull. Champ. de Fr. tab. 418. Unterirdiſch. Farbe rothgelb; weiche Subſtanz, im Trocknen brokelnd, wie alle uns terirdiſchen Schwämme. — Fig. 226, Er ſcheint eine wuchernde Porie, deren wurzelnder Huth, ſtatt nach unten zu treiben, mehr in Aeſte wächſt, zur Form der Clavaria; ihm find die Röhren, was jener die Schlauch- lage, und fo ſteht auch dieſe Form, parallel mit Fistulina auf der anderen Seite, an der na— türlihen Grenze, der wir, die Richtung von unten herauf gegen den höheren Mittelpunkt verfolgend, entgegengiengen. 175. Die beyden Gattungen Agaricus und Boletus verhalten ſich im Reiche der Erdſchwämme gleich den beyden Rethen der gediegenen und freyen Faſer— pilze in ihren freyeren, primitiven Gebilden. Wie aber in dieſem Reiche Alles in ſtetigem Wachsthum zur Entfaltung fortgeht: ſo iſt auch nirgends eine ſichere Grenze, und ſelbſt das Entgegengeſetzte ſucht feine Vermittlung, indem es ſich zugleich weiter für die höhere Bindung offnet. 124. Zwiſchen die Blätter - und Röhrenſchwämme treten zwey Gattungen, und deuten, indem fie beyde einander in unvollkommnerem Wachsthum nähern, auf zwey andere, geradlinig abſtammende Gattungen hinüber. Dritte Gattung. Wirrſchwamm. Daedalea. Das Hymenium blättrig, in unregelmäßige, lange, oft unvollſtändige Zellen verſtrickt. Schläuche ſehr klein. Der Huth, bey den bis jetzt bekannten Arten, holzig oder rindig, von fas— riger Subſtanz, halb, dunkel, an Form und Farbe den Blätterſchwämmen und Roh⸗ - _— 225 Noͤhrenſchwaͤmmen von gleicher Stufe und Subſtanz vollkommen ähnlich. Wohnen an Stämmen. Etwa zehn Arten. Wohl laſſen ſich mehrere unterſcheiden, von denen aber leicht manche, wie z. B. Daedalea suaveolens mit Boletus suaveolens, fo mit anderen Arten der Stammgattung in parallele Uebergänge verflochten werden duͤrften. Daedalea quereina Pers. iſt die gemeinſte. — Daedalea suaveolens hat den Anisgeruch des Boletus suaveolens. In Daedalea geht das Blatt durch Verbindung in die Zelle zurück. Aber aus der Verbindung erwächſt auch zugleich eine höhere Veräſtelung des Blatts, in der es ſich ſchon auf den letzten Stufen von Agaricus hie und da hervorthut, und von hier an weiter fortſchreitet. 1) Wirrſchwamm der Eiche. Daedalea quercina Pers. S. F. 500. 1. Halbkreisfôr— mig, zäh - lederartig; glatt, braungrau, oben etwas runzlich; die Blätter veräſteln und ver— binden ſich zu länglichen, ungleichen Zellen. Oft einige Zolle breit. Wächſt geſellig überein— ander gehäuft, an Eichſtrünken. Vegetationszeit der Herbſt. — Fig. 227. 9 Anmerkung. In der Jugend iſt dieſer langſam wachſende Schwamm weißlich, überall, auch die Blätter, mit einem weichen Sammtüberzuge bekleidet. Dann zeigt ſich ſeine Textur durchaus als ein dichtes Fadengewebe von hin und wieder gegliederten Fäden, die, über die Fläche ungleich hervortretend, den Sammtüberzug bilden. Die hervorſpringenden Fäden ſind gewöhnlich gegen das abgerundete Ende etwas verdickt, und an den Gelenken wie aufgeſetzt; hin und wieder ſchließt ein ſolcher Faden ein dunkles, rundes Korn in ſich, das ſich leicht im Waſſer ausſcheidet. — Fig. 227. + u. ++. Mit dem Altern erſtarren die Fäden im Innern; die Fäden im Umfange endigen mehr in einer Ebne, ſchließen an einander, und ſind durch mehrere Körner getrübt, ganz wie bey den Haftblätterſchwämmen. Vierte Gattung. Zackenſchwamm. Systotrema. Das Hymenium löcherig oder zellig, ſpaltet ſich in ungleiche, ſtachliche oder zerriſſene Fortſatze, die an ihrer dußeren Fläche mit einer dünnen Schlauchſchichte bekleidet ſind. Der Huth vielgeſtaltig, ſelten vollkommen. Die Textur mehr grummig, aus feinen, unregel— mä ßi⸗ ®) Daedalea amanitoides Palisot Beauvois Flore d’Ow, et de Benin. p. 44. Tab. XXV. : halbfreisformig weißlich - ockergelb, gewölbt, oben concentriſch geſtreift, — hat im Mittelraume des Hymenium noch lange, para: lelle, faſt einfache Blätter, am Grunde aber enge Poren, und ſteht fo mehr, als irgend eine andere, be: kannte Art, zwiſchen den Plaͤtter und Röhrenſchwaͤmmen in der Mitte. 29 226 mäßigen Zellchen gebildet, als fadig; die Schläuche Bilden einen dunkleren Rinden— überzug, aus dem hie und da einige verlängert, gegliedert, mit wenigen Körnern erfüllt, hervortreten, nur bey ſtarker Vergrößerung ſichtbar. Siehe Fig. 229. tt. aus Systotrema cinereum Pers. Nur wenige wachſen an der Erde; die meiſten an Stämmen. Farbe bleich, in Gelblich und Noöthlih; das Hymenium zuweilen dunkler, ſelbſt angenehm, gefärbt. — Zwölf Arten bey Perſoon; darunter: a trichter könig; fleiſchige, zellig-fasrige Subſtanz. (2.) ) Zwepyjahriger Beherzadenfhwamm. Systotrema bienne Pers, S. F. 550. 2. Sea Champ. de France t. 449. Fig. 1. Der Huth trichterfoͤrmig, dick, roſtgelb; der kurze Strunk weißlich, wollig; die Zacken des Hymenium blattartig zuſammengedrückt, zerriſſen, gedreht, grau. Wächſt gefellig auf vermodertem Holze. — Fig. 228, Apus: rindig oder lederartig, fasrige Subſtanz. (2.) 2) Aſchgrauer Haftzackenſchwam m. Systotrema cinereum Pers. 8. F. 551. 4. Bulliard Champ. de France. t. 501. Fig. 3. Bräunlichgrau, oben etwas weichhaarig, concentriſch geſtreift; die Zacken klein, gezähnelt. 2 Zoll Queerdurchmeſſer. Wählt, dicht übereinandergedrängt, oft etwas buchtig und lappig, an alten Stämmen verſchiedener . zer. — Fig. 229. Resupinatum, — Poria bey Boletus. (7.) — Doch iſt Systotrema cel- lare Pers. noch verdächtig, wegen des ſtarken Staubüberzugs und der Form der Zähne. Systotrema quercinum und fagineum Pers., von roher, derber Maſſe der Zähne bis zur Gliederung derſelben; Systotrema Cerasi, fimbriatum, di- gitatum, spatulatum Pers., mit Anlage zum fadigen Umfange. 5) Kehrzackenſchwamm der Eiche. Systotrema quercinum Pers. S. F, 552. 6. Als Rindenüberzug, mit ſchiefen, oft anliegenden, zuſammengedrängten, eingeſchnittenen, ſtumpfen Zacken; derbe, grummig-fadige Subſtenz; Farbe blaßröthlichgrau. Wächſt, mehrere Zolle ver— verbreitet, auf Eichenrinden, an noch lebenden Stämmen, im Herbſte und Frühlinge. — Fig. 230. Systotrema ſagineum hat geringelte, gleichſam gegliederte Zacken. Anmerkung. Man hüte ſich, daß man nicht dieſe beyden Zackenſchwämme mit den hervorwitternden Enden der Spiegelfaſern verwechsle. Ihre rohe, körnigzellige Textur deckt eine Rinde von unvollkommenen Schläuchen. — Fig. 230. + von Systotrema quereinum. Man wird an den Bau der Keimſchwämme, Sclerotium, erinnert. 4) Stumpf: 227 4) Stumpfzackiger Kehrzackhenſchwamm. Systolrema spalulatum Pers. S. F. 553. 11. Schrad. Spicil. Fl. Germ. Tab. 4. f. 3. Weiß, dünn, am Rande fadig; die Zacken ſpatelformig, an der Spitze weichhaarig. Auf faulen Baumrinden, 1, 2 Zoll weit verbrei— tet. — Fig. 231. f 5) Dünnhäutiger Kehrzackenſchwamm. Systotrema membranaceum mihi. Schnee— weiß, im Alter gelblich, eine dünne, durchſichtige, aus zarten Fäden gewebte Haut; die Zacken klein, aufrecht, etwas gekrümmt, zuſammengedrückt, geſpalten, an der Spitze in zarte Flocken zerſchlitzt. 1 — 14 Zoll breit. Wächſt in kleinen Erdhöhlen, an modernden Hölzern. Ich fand das hier abgebildete Individuum im December an einem Pfahl von Föhrenholz in einem Steinhaufen. — Tig. 232. Anmerkung. Das ganze Gewächs iſt ein zart ausgebreitetes Convolut von gegliederten Fäden. Im Mittelraume heben ſich die Zweige, ſchließen ſich aneinander zu unregelmäßigen Zacken, die an der Spitze wieder in feine Faden ausſchlagen. Keine Schläuche noch Schlauch— körner. Systotrema digitatum Schrad, iſt dieſem nahe verwandt, obwohl höher ausgebildet. Man ſehe die Tertur der Zacken Fig. 232. B. — Die Gattung, in ihre Wurzel zurückkehrend, löſt ſich in das unfruchtbare Hymentum, den Faſerpilz im Reiche der Schwämme, auf. Es iſt ein Ozonium Link, deſſen verwebte Hauptſtämme hie und da abreißen und zackig aufſteigen, faſt ganz ohne die bindende Beziehung zur Baſis. Aber die baſiſche Einheit thut ſich kund in der Beziehung zu den höheren Gebilden der Gattung, gegen die es ſich ungefähr fo verhält, wie ſich die ſteriten Bluͤthen im Umfange manches zuſammengeſetzten Blüthenſtandes zu den frucht— baren im Zentrum verhalten. In Systotrema ſtrebt der Röhrenſchwamm zum Blatt, durch Loͤſung der Röhre; hie und da ſteht noch eine Zelle, der ältere Diskus aber geht vorzüglich in den Wachsthum der Blätter. Dieſe Blätter aber, als Wände verbundener Röhren, können ſich nur aufthun, aber nicht verflachen, weil ſie ein Aeußeres von mehreren Punkten zugleich bindet; daher die ungleiche, zerriſſene Geſtalt; je ſtarrer die Maſſe, deſto freyer die Wand, aber auch deſto todter und ſtumpfer das Gebilde. Boletus gelangt durch Systotrema eben fo wenig zu Agaricus, als Agaricus durch Daedalea zu Boletus. Doch die Rohre des Hymenium iſt erſchloſſen, die Schlauchlage liegt, auf die Oberflache gerückt, am Lichte, wie bey Agaricus, und dieſes wird die Bedeu— tung der Gattung für das fortgehende Zeugen des hervordringenden Bildungs: triebs. ö | 33,8 175. i 228 175. Mit dem Dazwiſchentreten der beyden erwahnten Gattungen ſchließt ſich die Kette der erſten Stufe zweyer heterogener Spannungsreihen, und aus der Gleichung, als einer neuen indifferenten Subſtanz, erhebt ſich die zweyte. — Sie iſt bezeichnet als ein Vollenden der Metamorphoſe des Hymenium in die Ebne des Blatts, und als die Vertilgung des Gegen— ſatzes von Huth und Wurzelknoten. 176. Die Gattungen dieſer Stufe verhalten ſich wie Agaricus und Boletus zu einander und zu ihrer Mitte, daher es hier nur der kurzen Angabe ihrer Cha— ractere bedarf. Auf der Seite der Blätterſchwämme ſteht: Fünfte (1.) Gattung. Faltenſchwam m. Merulius. (Cantharellus Link), Das Hymenium bildet mehr oder weniger entfernte, aftige, ſtumpfe Falten. (Adern). Die Schlauchlage bekleidet mit anſehnlichen Schläuchen die ganze Fläche deſſel— ben auf und zwiſchen den Adern. Der Huth vollkommen oder halbirt, oder durch Umkehrung erlöſchend; Strunk central, ſtark, oder einſeitig, oft fehlend; kein Ring. Wohnen auf der Erde, oder (die ſtrunkloſen oder umgekehrten gewöhn— licher) auf Stämmen und Zweigen. Farben oft lebhaft, die beſtrunkten, erdbe— wohnenden häufig ſchön gelb, auch grau, mit ſeidenartigem Glanze; die ſtrunklo— ſen bleicher, auch rein weiß. Subſtanz fasrig-zellig, fleiſchig, ſchmackhaft und unſchädlich bey den meiften beſtrunkten, — fasrig, dünn, häutig und ſaftlos, auch lederartig, bey den übrigen. Die Körnerſchläuche find bey den meiſten fleiſchigeren Arten groß. In Hinſicht des Entwicklungsgangs iſt auf der gegenwartigen Stufe nur noch eine Richtung, die ſenkrechte, möglich. Das Hymenium iſt zu tief in die Bildung des Ganzen eingedrungen, als daß ein Beſtehen des Huths ohne daſ— ſelbe in der Sonderung auftreten konnte. Die Bildung ſchreitet mit einer Anſpielung auf die Formen von Gymno- Pus ein. 4) p⸗pomweranzengelber Strunkfaltenſchwamm. Merulius aurantiacus. Pers. S. F. 488. 2. Jacg. Misc. austr. II. Tab. XIV. Fig. 3. Der Huth flach, etwas gewölbt, wollig, ocker⸗ gelb; fo auch der Strunk; die Falten dünn, gerade, pommeranzengelb. An grasreichen Stel— len, in Wäldern, herbſtlich. — Fig. 233. N Ompha- 229 Omphalia und Lactifluus aber find die friſcheſten Formen der Gattung, ſoweit die fleiſchige Subſtanz reicht. Genabelt, trichterformig, die Adern vom ver— dickten Strunke heraufſteigend. Zehn Arten bey Perfoon. (Merulius canalicu— latus Pers. iſt zweifelhaft. Merulius umbonatus Pers, neigt noch zu Agari— cus.) — Merulius Cantharellus Pers., cinereus Pers. culminiren; im Merulius cornucopioides und undulatus Pers. geht die Subſtanz ins Lederartige, die Falten verflachen ſich, die Form des Huths verwirrt ſich in Verwachſung und Spaltung. 2) Dottergelber Kelchfaltenſchwamm. Merulius Cantharellus Pers. S. F. 488. 1, Saftig, hochdottergelb, (vitellinus), im Alter rein becherförmig und am Rande kraus. Bis zu 14 Zoll Durchmeſſer, 2 — 21 Zoll Höhe. Wächſt im Nachſommer geſellig, in Laubwäldern, auf der Erde. Sein Fleiſch iſt eßbar. — Fig. 234. Anmerkung. Die Textur des Strunks iſt parallel fadenzellig, der Huth und die Fal— ten hingegen zeigen eine mit Fadenzellen durchwirkte grobkörnige Maſſe. — Fig. T u. 4 6. Bey Merulius villosus (Cantharellus villosus Pers. Sturm Deutſchl. Flora. III. 2. Tab. 30.) zeigt ſich das körnige Gefüge noch als kleine, runde, durchſichtige Bläschen zwiſchen den Fä— den, die die Hauptmaſſe bilden. Bey Merulius Cantharellus find die Schläuche mehr walzen— formig und ſehr lang; bey Merulius villosus werden fie kürzer, und etwas kolbig. — Fig. 234. B. 3) Füllhornförmiger Kelchfaltenſchwamm. Merulius cornucopioides Pers. 8 F. 491. 8. Schaefl. F. B. T. CLXV. Der Strunk erweitert ſich bauchig in einen tiefen Becher mit ſchmalem, umgerolltem Rande. Der Becher dünn, dunkelbraun, etwas ſchuppig; der Strunk ſchwarzgrau; die Falten flach, zerſtreut, oft undeutlich. Durchmeſſer des Bechers 2 21 Zoll; ganze Höhe 3 Zoll. Wächſt in Wäldern büfhelformig auf der Erde, im Herbſte. — Fig. 235. f Anmerkung. Die Höhle des Bechers zieht ſich faſt bis zum Grunde des Strunks hinab; hier zeigen ſich auch die groben Falten am deutlichſten, die, ſo wie ſie höher hinaufſtei— gen, ſich mehr verflachen, und dadurch unkenntlich werden. Die Textur und der Bau der Schläuche ſtimmt mit Mexulius villosus überein. Pleuropus und Apus (6.) (Merulius muscigenus allein geſtielt). Zart, dünn, häutig, weich, meiſt blaß, aufſteigend; herablaufende Adern; faſt alle paraſitiſch auf Mooſen. Sie haben unter den zarteren, halbirten Blätterſchwammen ihre nahen Genoſſen. ö 4) Moos⸗ 250 4) Moosbewohnender Stielfaltenſchwamm. Merulias museigenus Pers. S. F. 493. 14. Bulliard Champ. de France t. 498. fig. 2. Randſtielig; der flache, halbrunde Huth häutig, blaßbraun; die Falten des Hymenium äſtig. Durchmeſſer L—1 Zoll. Wächſt auf noch lebenden Mooſen, im Herbſte. — Fig. 236. an . 5) Stielfaltenſchwamm der Sternmooſe, Merulius bryophilus Pers. S. F. 498. 38. Obss. myc. I. tab. III. fig. 1. Weiß, ſehr dünn, hautartig, im Urſprunge walzenförmig, weichhaarig, erweitert er ſich, die Aftigen Falten nach oben gerichtet, und kehrt ſich erſt auf der Höhe der Entfaltung um; der Anheftungspunct bleibt verengt und bildet einen ſchein— baren Stiel. Durchmeſſer 2 — 5 Linien. Subſtanz feinfadig, ſaftig, hinfällig. Wächſt im Herbſte auf Mooſen, bey feuchter Luft. — Fig. 237. Resupinatus, (Serpula Pers. Xylophagus Link). (4 Arten). — Merulius destruens und vastator mit tief greifenden, weit um ſich freſſenden Faſern ihres Hopothallus, (dem freſſenden Huthe), das Holz in dumpfen und feuchten Orten verzehrend, auf der oberen Fläche nur mit einem dünnen Hymenium, das ab— gebrochene, ungleiche Adern bildet, bekleidet. Erſterer, (nur dieſen ſah ich,) wird im Fortgange der Bildung mit einer Schichte von braunen Körnen bedeckt, in die ſich das Hymenium ganz aufzulöfen ſcheint. Sein Rand ſchwillt im Wachsthum an, und ſondert milchigen Saft aus. Er wiederholt demnach hier, in Lactifluus und Coprinus, die Entwicklungsgrenze der Blätterſchwämme für ſeine Stufe. — Merulius rufus neigt zu Boletus, und würde vielleicht ſchicklicher den Porien zugezählt. 6) Zerſtörender Kehrfaltenſchwamm. Merulius destruens Pers S. F. 496. 21. Gelblichroth; der aufgeſchwollene weißlich wollige Rand Safttropfen ſchwitzendz die Falten ſtark, in ein weitläuftiges Netz buchtig verſtrickt. Er verbreitet ſich in unbeſtimmter, oft ſehr be— trächtlicher Dehnung, über gezimmertes Holz, das in feuchten Wohnungen an Wänden, von Fäulniß ergriffen, modert. — Fig. 238. Anmerkung. Mesenterica lutea Tode Pers. S. F. 706. 1. Grobe, aus zarten Fa- denzellen gedrehte, äſtige Faſern, in den Zwiſchenräumen ihrer Aeſte durch eine dünne Mem— bran verbunden, kriechen auf moderndem Holze, in Hohlen, und an anderen verſchloſſenen Orten. Ihre Farbe ſafrangelb, die Adern geſättigter. Die Textur iſt im Mittelraume der Aeſte und des dickeren Theils der Zwiſchenmembran deutlich fadenzellig, aber die Fäden ſchmelzen in ein hautartiges Gebilde zuſammen. Von außen wird dieſe Grundlage von einer Lage gedrängter Körner, die ſich im Waſſer zum Theil zerſtreuen, und eine dunklere Farbe zeigen, — . 231 " zeigen, umkleidet. Die Schlauchlage zerfällt hier gänzlich in den rohen, körnigen Anfang des Sklerotium. Wie ſich Boletus reticulatus zu feiner Gattung verhält, — Systotrema membranaceum zu der ſeinigen: fo ſteht Mesenterica lutea neben den Faltenſchwämmen. Die Fadenzellen verflachen ſich zu Stämmen, und erlöfhen zuletzt in der Dehnung nach der Breite. Statt daß bey Systotrema membranaceum die abgeriſſenen Aeſte aufſteigen, unregelmäßig Zacken bil— dend, ſucht hier Alles die Fläche; die Verſtrickung des tiefſten Röhrenſchwamms loſt ſich in wenige Aeſte, welche die zarte Blattverbreitung binden, — gleich den Adern des häutigen Hypothallus von Aethalium; — ein Ozonium, das ganz zum Blatt geworden. Man vergleiche Fig. 238. B. Gomphus iſt der Polyporus unter den Aderſchwämmen. — Der umgeſtuͤrzte Huth geht aus der Wurzel noch einmal als Stamm hervor, einfach oder veräftelt, in Clavarien-Geſtalt, im Umfange adrig, — der Keulenſchwamm feiner Stufe. 7) Keulenförmiger Faltenſchwamm. Merulius clavatus Pers. S. F. 498. 25. Cla- varia truncata Schmidel icones et annal. pl. Man. II. Tab. 60. Von geftugter Keulenform, ein— fach oder ſtumpfäſtig, buchtig; Farbe blaulich, in Braun. 1— 2 Zoll hoch. Wächſt büſchel⸗ förmig in Laubwäldern, auf der Erde. — Fig. 239. Die Spaltung der Blätter in Agaricus, — ihre Verknüpfung durch Runzeln am Grunde, eben daſelbſt unter den Kelch und Saftſchwämmen, — endlich die Verzweigung der ganzen Lamellen in Daedalea, ſchlägt in Merulius noch als ſanft verflachte, Aftige Ader durch; aber die Zwiſchenräume find ſchon geebnet, und tragen, gleich den Adern, die Schlauchſchichte. Der ganze Schwamm kann ſich ſchon in Faſern und in eine Körnerlage loſen, indem er das Zerfallen der Torula nachbildet. Von Boletus aus entwicket ſich die: Sechſte (2.) Gattung. Stachelſchwamm. Hydnum. Das Hpmenium bildet längere oder kürzere ſpitze Fortſätze, gleich Dornen oder Stacheln, die, im Durch⸗ meſſer mehr oder weniger rund, auf ihrer äußeren Oberfläche die Schlauch— ſchichte tragen. Der Huth geht von ſehr ausgebildeter Form mit centralem Strunke, und weicher, fasrig-zelliger Subſtanz, in unregelmäßige, halbe, geftielte oder ſtiel— loſe Formen, und kehrt ſich endlich um, woben zugleich die Subſtanz aus dem Fas⸗ 252 Fasrig-Zelligen in das Fasrige, Rindenartige oder Häutige verlauft, dann tritt auch ein fadiges Ausſtralen des Randes ein. Die Stacheln des Hymenium ziehen ſich von der Länge mehrerer Zolle bis ins Unmerkliche zuruck, wo ſie ſelbſt ſchwer— lich noch eine Schlauchſchichte haben; aber fo wie fie zugleich auseinander rücken, findet ſich auf dem Raume zwiſchen ihnen die Schlauchlage. Die Metamorphoſe geht demnach hier von einer gänzlichen Auflöfung des Hymenium in Stacheln zu der analogen Bildung von Merulius über, wo es ſich nur in größeren Entfer- nungen zu Spitzen erhebt. Farben gewöhnlich unanſehnlich, matt und trüb; röth— liche, zaͤrtere, eßbare Stachelſchwämme finden ſich unter den geſtielten, die an der Erde wohnen. Die Bildung beginnt noch in vollen, primitiven Geſtalten, denn die Meta— morphoſe geht aus dem reichen, inneren Leben der Zelle auf. Gymnopus. (Strunkſtachelſchwamm) mit Andeutung der Hulle in den Schuppen des Huths. 1) Sparriger Strunkſtachelſchwamm. Hydnum imbricatum Pers. S. F. 554. 1. Schaell. Fung. Bav. Tab. CXL. Der ſchuppige, gebuckelte Huth graubraun; die Schuppen ab— ſtehend, dunkler; Stacheln lang; pfriemenformig. Durchmeſſer des Huths 2—5 Zoll, ganze Höhe 2 — 4 Zoll. Wächſt im Herbſte in 1 auf der Erde. — Fig. 240. Russula. Gellſtachelſchwamm) mit argen Strunke, oft unregelmäßigem Huthe, kürzeren gedrückten Stacheln, fleiſchiger, grober, geſtreckt-zelliger Subſtanz, röthlicher Färbung. Wohnen auf der Erde in der Nähe von Stämmen, geſellig. (5 Arten). 2) Dichter Zellſtachelſchwamm. Hydnum compactum Pers. S. F. 556. 4. Schaell. F. B. Tab. CXLVI. Der flachgewölbte, unebne, röthlihgraue Huth zieht ſich umgekehrt ke— gelformig in den kurzen, dicken Strunk hinab; die pfriemenfoͤrmigen Stacheln braun; der Strunk am Wurzelende ſchwarz. Durchmeſſer des Huths 1—2 Zoll, ganze Höhe 1— 2 Zoll. Wächſt geſellig auf dürren Stellen in Nadelholzwäldern, im Herbſte. — Fig. 241. Anmerkung. Oft fließen einige Individuen in einen Körper zuſammen. Ein Längsabſchnitt zeigt weite, hie und da verſchnürte Röhrenzellen, oder Reihen cylin— driſcher, ungleich verbundener Zellen, welche an manchen Stellen in eine Art von fleiſchiger Maſſe verſchmelzen. Im Huthe und in den Stacheln ſind die Fadenzellen feiner, ſehr dicht ver⸗ 253 verwebt, mit Körnern oder kleinen Zellen, vermiſcht. Die Schläuche find groß, walzenförmig, und haben dünnere, leere Fadenſchläuche zwiſchen ſich. — Tig. 241. B. (H. ru- fescens.) ) Als Omphalia. (Nabelſtachelſchwamm). Subſtanz der vorigen, etwas mehr le— derartig, zähe, fadig; trichterfoörmiger Huth, zuweilen etwas wollig. Stacheln wie bey den vorigen. Farbe dunkler. Wachſen in der Nähe von Stämmen, ge— drängt, oft unter fi verbunden. (3 Arten.) 3) Bandirter Kelchſtachelſchwamm. Hydnum zonatum Batsch. Elench. Fung. P. III. Continuatio II. Tab. XI. fig. 224. Schaeff. F. B. T. CXXXIV. et CCLXXIE Hyd- num tomentosum Pers. S. F. 556. 6. a. Der Huth flachtrichterformig, braungrau, mit dunk— leren feinwolligen Cirkelbinden, dünn; der walzenformige, gleichdicke Strunk dunkelbraun; der kahle, etwas wollige Rand des Huths und die pfriemenformigen Stacheln bleich und braun. Durchmeſſer des Huths 1— 44 Zoll, ganze Höhe 1— 1 Zoll. Wächſt in Nadelholz— wäldern auf der Erde, geſellig und oft mit den Huthrändern reihenweiſe verwachſen — Fig. 242, Anmerkung. Die zarte Wolle des vom Hymenium entblößten Randes des Huths übt hier ſchon ihre eingreifende Wurzelgewalt, indem fie die ſich berührenden Hüthe ver— bindet; aber ſie ergreift auch andere benachbarte vegetabiliſche Körper, und der Huth haftet daher nicht ſelten an herabgefallenen Reiſern und an Baumſtrünken, deren Fuß er be— wohnt. Mycena (?) (Hautſtachelſchwamm) . Hydnum suaveolens Pers, S. F. 588, 8. Wohlriechend, trocken, lederartig. 4) Ohrlöffelförmiger Hautſtachelſchwamm. Hydnum Auriscalpium Pers. S. F. 557. 7. Bulliard Herb. de France Tab. 481. fig. 3. Der Huth halbirt, horizontal; der Strunk ſenkrecht, elaſtiſch; Subſtanz dünn, lederartig, oben rauh, dunkel. Wohnt auf Tan— nenzapfen, im Herbſte; eine halbirte Mycena. — Fig. 243. Pleuropus, meiſt Apus (Haftſtachelſchwamm): an Stämmen. Zum Theil noch fleiſchige Subſtanz. Lange, hängende Stacheln: Hyduum cirrhatum Pers, S. F. 558. 9. Zartfleifhig; kurze Stacheln. 30 8) Gall: 24 284 5) Gallertartiger Haftſtachelſchwamm. Hydnum gelalinosum Pers. S. F. 560. 14. Schaefl. F. B. Tab. CXLV. (Tab. CXLIV. die Perſoon citirt, ſtellt eine ſpecifiſch verſchie— dene Bildung vor.) Blaulich-greis, weich, ins Gallertartige; flach, zur Anheftung oft ver— engt; unregelmäßige, gelappte Bildung des Huths; die Stacheln pfriemenfoͤrmig. 2 — 4 Zoll Durchmeſſer. Wächſt, über einander gehäuft, an alten Fichtenſtrünken. — Fig. 244. Lederartig, oben zottig, in Kreiſen, wie die halbirten Röͤhrenſchwämme. 6) Paraſitiſcher Haftſtachelſchwamm. Hydnum parasiticum Pers. S. F. 558. 10. Icones et Descript. Fung. I. Tab. 14. ſig. 2. Schwärzlich, halbkreisförmig, oben queerrunzlich, mit kurzen Borſtenkreiſen; die pfriemenformigen Stacheln aſchgrau. Perſoon erhielt die a, a. O. beſchriebene Art aus Schweden, wo ſie an Baumſtämmen wächſt. — Fig. 245. Anmerkung. Hydnum parasiticum verbreitet ſich ſchon zuweilen an der Anheftungs— grenze, und deutet dadurch den Uebergang zu den gänzlich umgekehrten, unbeſtimmt über die Fläche ergoſſenen Kehrſtachelſchwämmen an. Ich kenne überhaupt 8 Arten von Haftſtachelſchwämmen. Resupinatum, (Kehrſtachelſchwamm). Odontia Pers. Umgekehrt; der Huth verloſchen, das Hymenium trocken, — eine dünne Rinde, meiſt häutig, et— was flockig. Lange Stacheln, mit ſehr verloſchnem, haͤutigem Huthe. Blaßröthlich; (Hydnum macrodon Pers. S. F. 560. 16.2.) Die Stacheln hängend. Weißlich, mit aufrechten, gebogenen, zerbrechlichen Stacheln. Hyduum fragile Pers. I. c. 16. b. Beyde an Strünken. Kürzere Stacheln. Bleiche Färbung, wie bey den vorigen. Dünnhäutig, am Rande in zarte Fäden ausſtralend. 7) Schneeweißer Kehrſtachelſchwamm. Hydnum niveum Pers. S. F. 563. 23. Schneeweiß; die Stacheln im Mittelraume zuſammengedrängt. — Mehrere Zolle weit zwiſchen der Rinde und dem Holze modernder Stämme ausgegoſſen. — Fig. 246. Anmerkung. Annäherung zu Systotrema. Schorf „ . 235 Schorfartig, feſtanliegend; mikroskopiſche Spitzchen an der Stelle der Stacheln, ohne Schlauchlage. Subſtanz aus zarten Faden gewebt. Die Spitzen oft ſtumpf, aus einer gleichartigen, körnig-fasrigen Maſſe, im Waſſer durchſcheinend. 8) Rin denförmiger Kehrſtachelſchwamm. Eiydnum crustosum Pers. 8, F. 561. 19. Weißlich, dem bloßen Auge eine dünne, unregelmäßige, etwas beſtäubte Rinde. Oft mehrere Zolle weit verbreitet. Die Stacheln zeigen ſich als ſtumpfe Spitzchen, faſt in Warzen— form. Wohnt an alten Weidenſtrünken und hohlen Stämmen, auf dem entblößten, abgeſter— benen Holze. — Fig. 247. Anmerkung. Grenzform, — ſchwankend zwiſchen Hydnum und Thelephora; doch je— nem durch das mit deutlichern Spitzchen verſehene Hydnum farinaceum Pers. näher verbunden. In Hydnum obtusum Pers. S. F. 362. 21. ſchlagen die ſtumpfen Spitzchen ſelbſt wieder oben in Faſern aus, — kleine Enden von Mexisma im Kreiſe des Stachelſchwamms. 9) Endlich loͤſt Hyduum ferrugineum Pers. S. F. 562. 22. roſtgelb, wollig, auf mo— dernden Zweigen oder zwiſchen Rinde und Holz alter Stämme weit verbreitet, — die Gat— tung in Faſern auf. — Fig. 248. Pr Nur Hydnum microdon Pers. iſt unterirdiſch, die anderen Arten wachen auf Holz. — Perſoon hat zehen Arten von Kehrſtachelſchwämmen. Hericium Pers. (Keulenſtachelſchwamm). Keulenförmig, überall mit längeren Stacheln bekleidet, einfach oder äſtig; — der im Stamm wieder erſtan— dene Huth, der Stachelgomphus, oder der Keulenſchwamm dieſer Seite, in dem das Hymenium aus Stacheln die Schlauchſchichte nachbildet. — Eine Art. 10) Korallförmiger Keulenſtachelſchwamm. Hydnum coralloides Pers. S. F. 563. 25. Schaeff. F. B. Tab. CXLII. Gelblichweiß, ſehr äſtig; die Aeſte kurz, ſehr ge— krümmt: die krummen Stacheln am Ende der Stämme und Aeſte gehäuft, mehr nach der oberen Seite neigend. 6—8 Zoll hoch, und oft eben fo viele Zolle Durchmeſſer des durch die gedrängte Verzweigung gebildeten Raſens. Wächſt an Baumſtrünken, im Herbſte. Das Helmisporium der Stachelſchwämme. — Fig. 249. Anmerkung. 1) Die Textur der ſaftigen Subſtanz iſt die eines dickſtrunkigen Keu— lenſchwamms; fadenzellig mit parallelen, hie und da eine gleihformige Maſſe bildenden Zellen; die Schlauchlage der Stacheln wie bey Hydnum rufescens, nur etwas kleinere Schläuche. 30 ** Anmer 256 Anmerkung 2) Die Spielarten 3. J. und 2. bey Perſoon möchte ich lieber als vers ſchiedene Arten darſtellen. Die Geneſis der Gattung iſt gegeben in Systotrema, wo die Zelle ihre innere Wand mit der Schlaͤuchlage nach Außen kehrte. In der primitiven Ent— wicklung des jüngeren Kreiſes wird die Form wieder veredelt, die zerriſſene Spitze tritt gerundet, als Stachel, auf; dech mit vielfacher Neigung zur Breite oder Zerſchlitzung im Fortgange der Metamorphoſe dem Urbild jenſeits nachhängend. Hier bewahrt ſich die Annahme eines ſichtlichen Typus jeder Meta— morphoſe, in ſtehenbleibenden Reſten organiſcher Individualität. Der Stachel— ſchwamm iſt nicht aus der Füllung der Rohre des Röhrenſchwamms hervorge— gangen, ſondern aus der Spaltung derſelben, denn nur dadurch gewann feine Schlauchlage die Oberfläche, die fie nun im Erloſchen der letzten Spitzchen der treibenden Zelle ausgleicht und ebnet. 177. Durch das Ausgleichen der Spitzen und adrigen Falten des Hymenium wird die reinere Blattform, als (verhältnißmäßig) ebne Fläche dargeftellt. Aber die Ebne kann auf dieſer Stufe, wo fie das, was fie in ihrer höchſten Ent— faltung ausgebiert, zugleich noch äußerlich in ſich darſtellen muß, nicht rein, als gleiche Fläche, erſcheinen, — es bleiben Reſte und Spuren aus Spitzen und Fal— ten. Dieſes iſt der Grundtypus der dritten Gattung dieſer Stufe: Siebente (3.) Gattung. Warzenſchwamm. Thelephora. Das Hyme— nium in zerſtreute, ungleiche, oft undeutliche und zerfließende Warzen erhoben; die Schlauchſchichte gleichformig verbreitet; kleine Schläuche. Der Huth von leder— artiger Subſtanz, bis ins Dünnhäutige. Fasrige, ſich endlich in Flocken auflö— ſende Textur. Selten ein ausgebildeter Huth, noch ſeltner ein deutlicher Strunk. Des Huths Oberfläche in den allermeiften Fallen zottig, in concentriſchen Kreiſen. Die Zotten S Luftwurzeln, mit der Neigung, den umſchlagenden Huth an feinen Bo— den zu binden. Wohnen auf Stammen und Reiſern, nur die wenigen beſtrunk— ten, oder den Huth frey entwickelnden Arten auf der Erde, doch über verſteckten Stämmen. Farben mannigfaltig, — das Hymenium heller. Die Oberfläche des Huths faſt überall braun und dunkel. Mit den Formen von Omphalia tritt die Gattung ein. Cra- 237 Craterella Pers. (Kelchwarzenſchwamm.) Zwey Arten. Becherförmig, geſellig und verwachſen. Thelephora caryophyllea Pers. geht ſchon in Spal— tung des gefranzten Huths. 1) Nelkenbrauner Kelchwarzenſchwamm. Thelephora caryophyllea Pers. 8. F. 565. 2. Obss. Mye. I. t. 6. fig. 8. et 10. Nelkenbraun; der Huth tief becherfermig, am Rande oft eingeſchnitten, gewimpert und gekräuſelt, auch gedreht, dünn, zieht ſich in den kurzen Strunk zuſammen; untere Fläche des Bechers mehr ins Graue abweichend, mit vielen rundlichen, gedrängten Warzen. 1— 2 Zoll Durchmeſſer des Bechers, und eben fo viele in der Hohe. Wächſt in gedrängten Häufchen in Nadelholzwäldern auf ſandigem, trocknem Bo— den, im ſpäten Herbſte. — Fig. 250. Anmerkung. Die Schläuche dieſer Art ſind anſehnlich groß, etwas kolbig, reich mit Körnern erfüllt. Die Textur des ganzen Schwamms iſt fadenzellig. Pleuropus und Apus. (Haft warzenſchwamm). (Stereum Pers). Ohne deutlichen Strunk. Der Huth oft zur Stütze verſchmälert, oft kraus und zer— ſchlitzt. Wohnen noch zum Theil an der Erde. Meift dunkle, unanſehnliche Fär- bung. (Vierzehn Arten bey Perſoon). i 2) Erdbewohnender Stielwarzenſchwam m. Thelephora terrestris Pers. S. F. 566. 3. Dunkelbraun, halbirt-becherformig, gedreht, zottig, kraus, lederartige Subſtanz; dehnt ſich ſeitwärts in einen vertikalen Stiel. Die Warzen des Hymenium breit, deutlich, zerſtreut. 1— 2 Zoll Durchmeſſer des Huths; 1 — 2 Zoll hoch. Wächſt in Nadelholzwäldern, auf lockerem Sande, mehrere Individuen in einen feſten Knaul zuſammengedrängt. Wo die— ſer Stielwarzenſchwamm wächſt, liegen gewöhnlich Reſte alter Strünke oder erſtorbene Wur— zeln unter dem Sande verborgen. — Fig. 257. Anmerkung. Die ganze Subſtanz beſteht aus äſtigen Fäden, die zahlreiche Queer— tinge zeigen. Die Fäden kräuſeln und verſchlingen ſich mannigfaltig, bilden gegen die Ober— fläche der unteren Seite ein knotiges Geflecht, und ſenden dann die Schichte dichtgedrängter, ſenkrechter Schläuche aus, die zahlreiche kleine, runde Körner ergießen. Die Zotten der Oberfläche des Huths ſind aus ähnlichen Fäden geballt. Nirgends ſah ich den Uebergang der Fadenzellen in Schläuche ſo deutlich. 3) Roſtfarbner Haftwarzenſchwamm. Thelephora rubiginosa, Helvella rubiginosa Dickson pl. er. Br. I. p. 20. Thelephora spadicea Pers. S. F. 568. 7.65? Halbirt, ſitend, zuweilen ſich theilweiſe oder ganz umkehrend, halbkreisförmig, durch Verbreitung kreisförmig, oben concenttiſch gefurcht, weichwollig, unten eben, mit großen, zerſtreuten, ſtumpfen War— zen; 258 zen; Farbe kaffeebraun, unten mit Seidenglanz; Subſtanz fadenzellig, trocken, etwas fpröbe. 2 — 14 Zoll Durchmeſſer. Wächſt geſellig, übereinander, an alten Eichen- und Buchenſtrün— ken, im Nachſommer und Herbſte. — Fig. 252. Anmerkung. 1) In der Gattung Thelephora herrſcht vor Allem der Trieb zur Um— kehrung des Huths, daher man faſt bey allen ſeitwärts angehefteten Arten einzelne Indivi— duen antrifft, die ſich mehr oder weniger am Grunde verbreiten, mit den Rändern aufrich— ten, und endlich, wenn die Außenfläche einen Berührungspunct fand, auch wohl ganz ums kehren. Anmerkung. 2. Thelephora "rubiginosa Gmelin Syst. nat. 2. p. 1441, ift durch das behaarte Hymenium von der hier beſchriebenen Art deutlich genug unterſchieden. Aus der kurzen Beſchreibung der Thelepora spadicea bey Perſoon läßt ſich aber nicht mit Sicherheit auf die wahre Beziehung derſelben zu der Dickſonſchen Helvella rubiginosa ſchließen. Viel— leicht kann die hier gelieferte treue Abbildung zur Loſung dieſer Zweifel führen. Thelephora hirsula Pers. S. F. 570. 11. — Fig. 252. B., zeigt eine dreyfache Schichtung: die obere (Fig. &.), die nach außen in verwirrte, durchſichtige, hin und wieder gegliederte Fäden ausläuft, geht, gegen ihre untere Gränze zu, in ein grummig-korniges Gefüge, durch Verwachſung der Fäden, über; die mittlere Schichte, (Fig. 8.) iſt, bey gleicher Dicke, unter Waſſer durchſcheinender, als die obere, und bey mäßiger Vergrößerung ſehr feinkörnig; bey ſtarker Vergrößerung ſieht man feine Streifen, gleichſam die Gränzen der hier ganz ver— ſchmolzenen Fadenzellen; eine ſcharfe Linie ſchneidet dieſe mittlere Schichte von der unteren, (Fig. y.), der eigentlichen Schlauchlage, ab, die, im jugendlichen Zuſtande faſt gleichförmig, und zart geſtreift, durchſichtiger, als die mittlere Schichte, keine Spur von Schläuchen zeigt. Kleine Spitzchen, wie Körnchen, treten über die haarfeine Gränze dieſer Lage vor, auch löſen ſich einzelne derſelben im Waſſer ab, ſo daß oft die Gränzlinie dadurch ſchwindet. Im hö— heren Alter ziehen endlich, in Zwiſchenräumen, zarte Schläuche, mit einzelnen Körnern, hindurch, und die ganze Lage hat ein mehr geſtreiftes Anſehen. Die Körner, die die Schläuche ausſondern, ſind mir ſtets durchſichtig, ganz rund, wie kleine Bläschen, vorgekom— men. — Solchergeſtalt ift Thelephora hirsuta, und die ihr ähnlichen Gebilde, gleich einer erſtarrten Tremella, in der jede der drey u als kenntliche Schichte, feſtgehal— ten, und innerlich gebunden wird. Resupinata. (Kehr warzenſchwamm). Der Huth erloſchen; auch die Zahl und Ordnung der Warzen des Hymenium nimmt ab, und verliert ſich end— lich gänzlich. Der Rand läuft oft in Faſern aus. Wohnen nur auf Holz und Reiſern, die fie oft der Länge nach verfolgen; ihr Fuß iſt allezeit fadig, die 5 75 fläche 239 flache ſproͤder, wird an der Luft ritzig oder zerreißt. Sanftere, mannigfaltige Far— ben des Hymeniums treten an die Oberfläche. — (Perſoon hat 31 Arten). 4) Kehrwarzenſchwamm der Eiche. Thelephora quereina Pers. S. F. 573. 16. Länglich, von feſter lederartiger Subſtanz; die Ränder ſteigen ringsum auf; das Hymenium fleiſchroth, etwas ritzig mit ſtumpfen, ungleichen Wärzchen; untere Fläche ſchwarzbraun. 1—2 Zolle lang und länger, 5—6 Linien breit. Wächſt auf Eichenäſten, deren Verlauf fie oft in beträchtlicher Länge verfolgt; im Herdfte bis in den Winter; — im Frühlinge. — Fig. 253. 5) Blaugrauer Kehrwarzenſchwamm. Thelephora caesia Pers. S. F. 579.40. Obs. Myc. I. t. 3. fig. 6. Blaugrau; faſt ohne Warzen des Hymenium; die Korner treten ins Ge— vierte auf die Oberfläche. 1 Zoll Durchmeſſer. Weichere Subſtanz. Wohnt auf der Erde, in Wäldern, im Herbſte. — Fig. 254. Anmerkung. Dieſe Art, die ich noch nicht ſelbſt unterſuchen konnte, verdient ge— nauer erforſcht zu werden. Sie wiederholt, wie es ſcheint, den Coprinus auf der tiefſten Stufe, und führt die Vierzahl der Körner in den Pezizenſchlauch hinüber. 6) Einfreſſender Kehrwarzenſchwamm. Thelephora comedens mihi. Aus der Rinde hervorbrechend, unregelmäßig geſtaltet, eben, (ohne Warzen), gelblich -fleiſchroth, im Anfange mit weißlichen Flocken. Von 2 Linien bis zu einem Zoll Durchmeſſer und drüber, Auf Eichenzweigen im Herbſte. — Fig. 255, Anmerkung. Sie iſt mit dem Holze gleichſam verwachſen, und etwas in daſſelbe ein— geſenkt; auch die Rinde ſcheint um ſie her mehr aufgezehrt, als durchbrochen. Das Gewebe iſt dicht, ins Zellige. Auf der Oberfläche treten noch kurze, perlſchnurförmige Schläuche auf. Nirgends iſt demnach das Erlöſchen der Huthform ſo zur Anſchauung geſteigert, wie hier; dieſer Warzenſchwamm iſt gleich einem rindenartigen Thallus einer Flechte, in der Abhängig— keit des eignen Lebens. (Leeidea decipiens Ach.) — Für ſich ſelbſt betrachtet aber, öff- net er den Boden des einfachſten Becherſchwamms; er iſt die unbegränzte, und darum ſchlauch— loſe, oder doch ſchlaucharme Stictis, Von Thelephora laevis Schrader unterſcheidet ſich die unsrige hauptſächlich durch die Farbe und durch die Art des Wachsthums, indem ſie mit dem Holze untrennbar verbunden iſt. Aber nicht alle Gebilde, die dieſem Typus entſprechen, haben noch die Voll— endung der Gattung in der ausgebildeten Schlauchlage. Wo die Wurzelkraft des Huths am tiefſten eingreift, ſinkt die Bildung gleichſam wieder ins Elementariſche zurück; der Faden des Hypothallus dringt überall hervor, und verzehrt in ſich die evoloirtere Schlauchlage. So entſtehen Bildungen wie Thelephora sera, lactea, acerina, ferruginea, byssoides, sebacea, laevis und rosea Pers. Ein ur— ſprüng⸗ 240 ſpruͤnglicher, fadiger, gegliederter Hypothallus verſchlingt ſich, im Fortgange des Wachsthums, mit etwas erweiterten, kurz gegliederten, und, wie es ſcheint, auch in der eignen Subſtanz verdichteten Zweigen der Hauptäſte. Durch dieſe Ver— ſchlingung bildet ſich eine dichtere, der Oberfläche der andern Thelephoren ähn— liche Decke. Aber die Evolution der urſprünglich ſchon losgeriſſnen, hypothalli— ſchen, (fadigen), Zelle hebt ſich nicht mehr bis zur eignen Productivität im Körner— ſchlauche. Wo der Hypothallus unterhalb erſtirbt, ragen die freyen Enden der verflochtenen Faſern, als Scheinſchläuche, gegliedert, doch körnerlos, hervor. Auch nach oben verlängern ſich nicht felten dünne Convolute der Fäden in kurze Spitz— chen, die unter der Vergrößerung ein unordentlich körniges Anſehen haben. Ich möchte den Verlauf und die Verwicklung der Fäden der Verſchlingung und dem Erlöſchen der Gefäße in den geballten Drüſen des thieriſchen Körpers vergleichen. Dieſe Warzenſchwämme bilden die Gattung Stereum Link. Schrad. n. J. f. d. Bot. 3. Bd. 1. und 2. St. p. 15. tab. f. fig. 25. — Berl. Mag. 3. 1. 39. 15. t. 2. fig. 62., (wo aber die Schläuche allzuvollkommen dargeſtellt werden.) 7) Milchweißer Kehrwarzenſchwamm. Thelephora lactea Pers. S. F. 581. 45, Gewöhnlich von rundem Umriſſe, dünn, ohne Schlauchlage; im Umfange fadig, weiß; im Mittelraume hautartig, eben, hie und da mit einem mikroſkopiſchen Spitzchen; läuft im Alter gelblich an. 2 — 2 Zolle Durchmeſſer. Wächſt im Herbſte auf modernden Föhrenſtrünken, auch auf lebenden Mooſen am Buße folder Strünke, wo es ſich dann bald weiter verbreitet, und, wie es ſcheint, bey günſtiger (feuchter) Witterung in Thelephora sebacea Pers. S. F. 577. 32. übergeht, — Fig. 256., nach ſeinen verſchiedenen Entwicklungsſtufen. — (Thelephora febacea Pers. — Fig. 256. B. — Thelephora ferruginea Pers, — F. 256. C.) Das Stereum damicorne Hoffmannsegg ſcheint fih zu den übrigen Warzenſchwämmen wie ein Gomplius oder Hericium tieferen Urſprungs zu verhalten. 178. Die vollfommneren Arten, mit gefaltetem Huthe, mehr länglichen, ver— flachten, oder unmerklichen Warzen, deuten auf Merulius, — die mit ſtärkeren, zahl— reicheren Warzen, auf Hydnum zurück, und Thelephora ſteht demnach, als ein Nachbild von Daedalea und Systotrema für ihre Stufe, ausgleichend und ver— mittelnd zwiſchen den beyden polaren Gattungen. 179. Die Gattung Thelephora ſteht aber auch auf ihrer Stufe gleich ei— nem Racodium, Ozonium und Dematium, Wir haben ſchon oben bey Ozo- nium — — 241 nium der durchgreifenden Uebereinſtimmung beyder Gattungen, in Hinſicht ihrer elementariſchen Entwicklung, gedacht. Das höchſte Ozonium = der niederſten - Thelephora, dieſe aber, für die Höhe ihrer Stufe, in dem Verhaltniſſe von Dematium zu Racodium. So ſchlägt die Spitze des evolutiven Erdkeims wieder Wurzeln, und dieſe Wurzeln ſind wieder nichts anders, als das wachſende, infuſoriſche Prinzip der Pilzreihe ſelbſt, das, indem es den differenten Huth mit der Erde aus— gleicht, den halben Umlauf des Schwammlebens vollendet, und ein Aufſproſſen hoͤ— heren Lebens aus der umgewandten, oberen Hemiſphäre vorbereitet. Wenn das Reich der Luftſchwamme mit der Effloreszenz von Fäden aus der Spitze feiner Merismen begann: fo kehrt ſich die Richtung in den Erdſchwämmen um, und loſt ihren eignen Keim, abwärts gekehrt und wurzelnd, am Ziel ihrer Evolution in elementariſche Baden auf: XIX. Rückblicke auf die Entwicklungsgeſchichte der Luft- und Erdſchwaͤmme. 450 Wen wir die behoͤen entgegengeſetzten Reiche der Luft - und Erdͤſchwämme zugleich ins Auge: ſo ſehen wir in beyden die gleiche Evolution des infuſoriſchen Inneren bey einer durchgreifenden Verſchiedenheit der Entwiklungsgeſchichte des Baſiſchen. Gebunden an die Baſis, aber zur ausgebreiteten Schlauchlage aufge— ſchloſſen und an die Oberfläche gebracht, wächſt es mit dem flamm- und ſten— gelartigen Keulenſchwamm auf, erlangt, im Wachsthume ſteigend, das Veberge— wicht, und zieht den Stamm ſelbſt in die Duplicität eines oberen, verbreiteten, die Schlauchlage führenden, und eines unteren, ftengelartig ſtützenden Theils. In derſelben Bildung und Bindung, als Schlauchſchichte, ſehen wir es er— ſchloſſen, auf den Flächen des Hymeniums der Huthſchwämme, erſt ſeitwärts oder einwärts gekehrt, der Erde zugewandt; dann allmählig mehr geebnet und nach Oben ſtrebend, bis es endlich, als gleiche Fläche, der Sonne ſich darbietet. Im ebenmäßigen Entwicklungsgange ſtreift es die mannigfaltige Bildung des erſten Huthſchwamms allmählig ab, und ergießt ſich zuletzt in ein regelmäßig begränztes, formloſes Gebilde, dem Thallus der roheſten Lichenen vergleichbar. 181. Mit den beyden erſten Reichen iſt demnach das Evolutive noch nicht er— ſchoͤpft, ſondern nur ausgeglichen, dabey in das Baſſſche ſelbſt der Gegenſaͤtz ge— treten, den das Evolutive aufgab. Es iſt alfo dieſelbe Einheit in der Entzweyung zurückgekehrt, die wir überall als neuen Boden der Bildung erkannten, indem die Gleichheit des Productiven, durch den Mangel in ihrer Baſis geweckt, ſelbſt Sub— ſtanz und Impuls eines neuen, relativ urſprünglichen Lebens wird. XX. * 245 X XX. Erſchließung des Schwammlebens. Aphroditiſche Blüthe. 182. Dees neue Reich der Bildung wird den Mangel der Baſis ausgleichen, und das Evolutive ſelbſt zur freyen Darſtellung fördern, ſtatt daß dieſes bisher nur als ein ausgeglichenes und gemeinſames Organ des Schwammkörpers in Bil— dung trat. Die Individuen dieſes Reichs koͤnnen, in Hinſicht ihrer Totalbildung, weder reine Keulenſchwamme, noch Huthſchwämme ſeyn; aber fie werden die Ele— mente beyder in ſich aufnehmen, und nach den beyden Richtungen, die jene be— zeichnen, dieſſeits vollenden. — Da die Vollendung des Hymenium, als des pro— ductiven Elements der Metamorphoſe, Ziel und Grundcharater dieſes dritten Reichs iſt: ſo mag es am ſchicklichſten als das der Schlauchſchwaͤmme, Fungi utrini, bezeichnet werden. 185. Ehe wir das characteriſtiſche Kennzeichen dieſes Reichs ſelbſt näher feſt— ſetzen, müſſen wir auf die Gegenſätze zurück blicken, die in ihm zur letzten Ent— wicklung ringen. Im Keulenſchwamm, als der geſchloſſenen Knoſpenpflanze, war das Leben des Stamms in das obere Glied oder die Mütze hinüber getreten, hatte dieſe zu wucherndem, faltigem Umfang geſchwellt, und mit milden Saften erfüllt. Die Schlauchſchichte, in dieſer wachſenden Metamorphoſe urfprünglich vorherrſchend, binausſtrebend, und auf die Lichtſeite gelagert, hatte ſich in zarte, aber weiche, große, gefärbte Körner fuͤhrende Schläuche gegliedert. — Iſt nun das Fortſchrei— 2 31 * ten 244 N ten in eine neue Metamorphoſe nur die Ergänzung und Vollendung des jenſeitigen Lebensacts: fo müſſen die Individuen dieſer Seite geradezu in die Befreyung des Infuſoriſchen ſtreben. Aber das Infuſoriſche iſt hier nicht mehr, wie bey den Tremellen, primitiv und einfach, ſondern ſelbſt ein Inneres und aus ſich Hervorgebildetes, oder der productive Körnerſchlauch. Die Befreyung des Infuſoriſchen tritt alſo hier auf als Entbindung der Schlauchſchichte ſelbſt. Der Schlauch iſt der productio gewordene Faden, und die Schlauchſchichte, in gelöftem Wachsthum eintretend, kann demnach nur erſcheinen als eine Lage von Faden-Subſtanz, die ſich in Körner auflöſt. Der Eintritt des Bil— dungsmoments ſchwankt zwiſchen wahrem Luft- Pilz und Luftſchwamm; es wird eine reine, (nicht durch fremde Beziehungen des Baus beſchraͤnkte), Asterophora erzeugt. Mit der vollendeten Entbindung der Schlauchlage aber muß in den vorherr— ſchenden Wachsthum der Baſe, der den Luftſchwamm auszeichnet, eine Gleichung, (Beſchränkung), geſetzt werden; denn nur in ſofern iſt die Evolution der Schlauch— ſchichte für dieſe Seite begränzend, als ſie zugleich die Baſis mit in ihren Kreis zieht, und durch Entbindung erſchoͤpft. Der Schlauch, als Zelle, iſt baſiſcher Natur, und nur die Körner in ihm ſind das freye Element. Das Begränzende im Bildungsacte dieſer Reihe iſt demnach ausgedruckt durch das Ausſcheiden des Schlauchs, als indifferenter Subſtanz, zugleich mit dem entbundenen Korn. Die Subſtanz wird indifferent gegen das organiſche Ganze durch Löſung, indem fie ins Flüßige übergeht. Das Homenium der Schlauchſchwamme dieſer Seite muß alſo auf der Höhe der Metamorphoſe entweder urſprünglich fluͤßig ſehn, oder doch mit Entbindung der Körner zerfließen. — Es find ſchmelzende Schlauchſchwämme, Fungi colliquescentes. In ihnen thut ſich nochmals das Innerſte des Schwammle— bens auf; aus der Gebundenheit der Erde treten fir gelöft hervor, und ihr jenſei— tiges 245 tiges Stengelleben iſt gleichſam nur die Peripherie, oder Hulle, des neuen Da— ſeyns. Dieſes Urſprüngliche der Innerlichkeit bezeichnen ſie durch eine Hülle, aus der das Analogon des Keulenſchwamms hervorbricht. Die Knospe ſchließt ſich auf. Ihr Aufgehen iſt aber auch zugleich ihr Vollenden, der Natur des Schwamms gemäß. Iſt nun das Leben der Knospe ein Stengelleben: ſo muß die im Aufſchließen vollendete mit der Baſis ſogleich die hochſte Entfaltung der Metamorphoſe des Stengels darſtellen. Dieſe Entfaltung iſt gegeben im Piſtill, als dem Gipfel des Blüthenſtiels. Aus dem vollendeten Fruchtboden (Helvella, Morchella) mit Hüllenbedeutung, ſteigt ein Stempelſchwamm, Fungus pistil- laris, auf. a Dieſer Stempelſchwamm iſt, ſeiner Evolutionsſtufe nach, ausſcheidend, ver— ſtäubend oder zerfließend, alſo in weiblicher Bedeutung männlich, Herma: phrodit, — ein weiblicher Phallus. So tritt, deutend und verſtändigend, das Räthſelhafte im Bluͤthenbau, die Griffelform als Nectarium, ins Schwammreich. Der Nectar iſt das Pollen des Griffels, wie die Milch der Saame des Weibes; daher der Grundtypus des Necta- rium der Pflanzen ein ausſcheidender Ring um den Grund des Fruchtknotens, oder feine Stütze. In den Stempelſchwämmen iſt die Hülle ein Honigbehälter, das Nectarium ſelbſt aber iſt in die Function des Stempels aufgenommen, ein Selbſt⸗ zerfließen im Ausfhütten des freyen, infuſoriſchen Keims. 184. Im letzten Huthſchwamm, der Telephora, hatte ſich der Huth in ein ebnes Gebild verflacht, feine eigne Subſtanz in tiefgreifende, wurzelnde Fäden ge— loſt, und diente fo nur noch, in unbeſtimmter Geſtalt, dem auf ihm ausgegoffenen Homenium zur Unterlage, (Hypothallus). Die Schlauchlage, in dieſer Metamor— phoſe das untergeordnete und zwegte, aus dem erſchloſſenen Huth hervorgehende Gebilde, hatte in dem Untergehen des Huths zwar ein relatives Uebergewicht, aber keineswegs dadurch eine eigne, abſolute Entwicklung gewonnen; denn da ſie, auf dieſer Stufe, nur als die Schlauchlage des Huths, und von ihm aus, Leben hat: ſo iſt die in ihrem Hervorbrechen und Aufgehen ſichtbar werdende Ver— fümmerung des Huths die Austrocknung ihres eignen Lebensquells. Die Schlauch— lage beſteht hier nur aus kleinen, gedrängten Schläuchen, ſelbſt ſaftlos und trocken, und 246 und erliſcht endlich an der außerften Granze in den fadenformigen Anfängen und Enden der Schläuche aus dem wachſenden Hypothallus. Dieſſeits liegt die Ergänzung deſſen, was dort, vorbereitend, in unerfuͤlltem Streben erloſch. Dieſe neuen Gebilde muͤſſen den erſtorbenen Wachsthum des Huths ergän— zen, wie die der ſchmelzenden Luftſchwämme ihn durch Ausſcheidung be— ſchränkten. Das Weſen des Huthſchwamms beſteht aber in der Urfpaltung des Fugligen Erdſchwamms, vermöge deren das Grundgebilde in zwey Hemiſphären = Federchen und Würzelchen des Saamens, und die obere Hemiſphäre wieder, durch das Her— vorgehen der Zelle zum Blatte, in Huthſubſtanz und Hymenium S Kothledonen, zerfällt. In dieſem neuen Kreiſe alſo muß der Grundtypus wieder hergeſtellt und vollendet werden. Es erſteht die vollendete Keimpflanze, ein Organismus, der im Aufſchießen aus dem dunklen Elementel des Keims die höchſte Entfaltung des Federchens, oder des Blatts, erreicht. Dieſe hoͤchſte Entfaltung erreicht das Blatt da, wo es die Kreisſtellung, als vollendetes Wachsthums- Moment, erfüllt, und in eigner Bindung erſchöpft. Im Huthſchwamme aber, wo das Blatt noch nicht geſchieden, ſondern nur das Ganze in Blattſchichtung geebnet war, iſt die Wiedergeburt ſchon in der einfachen Be— granzung des ganzen Individuum zum Kreiſe vollendet. Hier ſtellt der Huth ſich wieder her, nur in entgegengeſetzter Richtung, — eine umgekehrte Halbkugel, das Innere der Sonne urſprünglich geöffnet. Die ganze Pflanze iſt Kelch, dem Bo— den unmittelbar, oder durch Dehnung der Baſis, oder durch Reſte des wurzelnden und fadigen Hypothallus, geſtielt oder ſitzend, eingefügt. Die äußere Fläche hat die Bedeutung der Huthoberfläche; die innere, oder obere, umkleidet die Schlauch— lage, — eben, nur ſelten durch leichte Falten oder Ungleichheiten an den Urſprung der Telephore erinnernd. Wie der Huth hier im urſprünglichen Wachsthum auftritt, gleich dem ganzen Reiche der Keulenſchwämme: ſo iſt auch die Schlauchſchichte jenen verwandt, zarter und weicher; große, kolbige Schläuche, anſehnliche Körner; Neigung zum Zer— fließen 247 fließen. Zum wirklichen materiellen Zerfließen aber wendet ſich der Urtypus diefer Metamorphoſe nicht. Urſprünglich gebildet und geſchloſſen, innerlich produktiv, als Schlauch, äußerlich abgeſchloſſen, trat die Zelle in den Huthſchwämmen auf. Selbſtbeſtand iſt ihr Character auf dieſer Seite, und nur fo kann ſie die hoͤchſte Vollendung erreichen. Iſt aber die Zelle, in ihrer Productivitaͤt, infuſoriſcher Natur: fo kann fie nur da ihre Evolution enden, wo ſie aus der Bindung zur Trennung gelangt. Auch dieſe Schwämme ſcheiden alſo das Evolutide am Ziele aus; aber nicht als freyes Korn, im Zerfließen des Schlauchs, wie die Stempelfhwamme, ſondern als frey werdenden, in fi gebildeten (Korner führenden) Schlauch. Die Schläuche wer— den ausgeſtoßen. So bleibt der Character des Reichs ſich bis zur letzten Vollendung treu. Die Keimpflanze iſt im ungetrübten Acte des Keimens Kelch oder Blüthe: Kelch— ſchwamme, Fungi calicini. — Hinwider iſt der Kelch ſelbſt die Fülle der Pflanze; er geht nicht in ein zwehtes Organ, fondern Ioft ſich aus ſich ſelbſt, den Wachsthum begranzend. Demnach iſt das Erzeugniß ſeines Untergangs nicht ein Vergehen und Zerfließen der Maſſe, ſondern die gebildete Zelle mit innerer Productivität, oder der Koͤrnerſchlauch; — feiner Bedeutung nach Saame; denn der Saame iſt nichts Anderes, als die primitive Zelle der Pflanze, die aus dem Dun— keln, in freyer Begränzung, innig das Element der Entwicklung ſich aneignet, und zur künftigen Sollicitation der Naturpole aufbewahrt. Die ausgeworfenen Zellen ſind Kelchgeborner Saame ohne Mark, und folglich ihrer Relation nach dem Pollen vergleichbar, Schemen des Antherenlebens hoherer Pflanzen in ſelbſtge— nügſamer Beſchloſſenheit des Centralorgans. So reißt das Schwammleben die ganze Pflanze in Knoſpe und Keim auseinander, und ſtellt die Gleichheit des durch ſie hinziehenden, einen Prinzips, in den Wi— derſprüchen der hoͤchſten Entwicklung, als das Räthſel für ein neues Jenſeits hin. Ein Piſtill ohne Blüthe zerfließt, als Nectartum, und ſchüttet, ſelbſt bafi- ſcher oder centraler Qualitat, das reiche, männliche Element aus. Die Blüthenhemiſphäre des Huths, der feinen ganzen Umlauf nun vollendet hat, ſchei⸗ 248 — ſcheidet die Zelle mit innrer Productivität, eine peripheriſche Gewalt ohne Zentrum, den Saamenpollen, aus. Anmerkung. In den Stempelſchwämmen ſind die Parallelismen der decken— den Fadenpilze und der haarföpfigen Faſerpilze aus dem Reiche der Staubfadenpilze gegeben, und zwar mit der ſchon früher berührten Umkehrung der Richtungen zwiſchen den erſteren und letzteren. Die Flüchtigkeit ihres infuſoriſchen Elements verhalt ſich wie Trichoderma und Ceratium, die Vollendung der Bildung des oberen Ertrems aber entſpricht mehr den tieferſtehenden Gebilden. — Die Kelchſchwämme find, der Evolution nach, den blafigen, der Form nach den dichtföpfigen Staubfadenpilzen zur Seite geſtellt. Wie Pilobolus ſein Glied, als Blaſe mit Körnern, abwirft, werfen fie ihre Zelle, als Schlauch mit Körnern, aus; aber gebunden in der eignen Subſtanz, nur als Schlauchſchichte die waͤchſende Zelle hervorlaſſend, gehen fie zur Materie und inneren Bildung des Dacryomyces über. Die ausgeworfene Zelle ſelbſt iſt die Erfüllung der Sporidie von Exospo- rium, — der Spore von Helmisporium. Alle Beziehungen aber hier einzeln zu verfolgen, würde zu weit führen. Mit einem Blicke auf die Algenwelt, ſey nur noch der Beziehung gedacht, in welcher dieſe beyden höchſten Culminationspuncte der Schwammformation zu der Aus— ſcheidung des Infuſorium in der Ectosperma, und zu der Einbildung und Bin— dung deſſelben durch die Verkettung der Fäden in der Conjugata, ſtehen. 185. Aus dem Bisherigen ergiebt ſich nun zugleich der Character des ganzen Reichs der Schlauchſchwämme und das Princip feiner Gliederung: Schlauchſchwämme, Fungi utrini, find ſolche, die entweder ſtatt des Hymenium einen körnerführenden Schleimüberzug ha— ben, oder ein ebnes, aus großen, bleibenden oder ſich ausſchei— denden Schläuchen beſtehendes Hymenium auf der oberen und inneren, offenen Fläche eines zur Halbkugelform hinneigenden Schwamms führen. 186. 186. Schmelzgende Schlauchſchwäͤmme. Fungi utrini deliquescentes- Stempelſchwämme. Pistillares. Die Oberfläche ganz, oder nur unten oder oben, mit einem triefenden Schleime bekleidet, löſt ſich entweder in ein flodiges Gewebe von Fadenſüubſtanz mit eingeſtreuten Körnern auf, oder die Körner ſchwimmen, aufgelöſt, im Schleimüberzuge. — Form von Keulenſchwämmen. Einfach, in der hochſten Entwicklung Keule und Stamm ſich ſpaltend, verbunden. Eine Wurzelhülle, aus der der Strunk hervorgeht, und die den Schleim ſammelt. Wohnen auf der Erde, die mei— ſten in ſüdlicheren Zonen. Uebelriechend, nach Faͤulniß. Ihr Schleim iſt die gelöfte, desorydirte Subſtanz des Schwammreichs, gekohltes Waſſerſtoffgas, welches das Nefultat der Bildung des irdiſchen Lebensprozeſſes in einem An— theile Stickgas verfluͤchtigt. Erſte Gattung: Staubſtempelſchwamm. Batarrea Pers. Kopf deutlich ab— geſetzt, eben, unten vertieft, oben von dem emporgehobenen Dache der Hülle be— deckt, unter der ein Fadengewebe mit zahlreichen Körnern liegt. Strunk gleich, nach unten ſchleimig; die Hülle groß, mit Schleim erfüllt, dreyfach. Wohnt auf der Erde, durch Wurzelfaſern aus dem Grunde der Hülle angeheftet. Farbe der einzigen, bekannten Art, (Batarrea phalloides Pers. Lycoperdon phalloides Diks.) braun. — Fig. 257. Ich kenne dieſe merkwürdige Pflanze, die, meines Wiffens, bisher nur in England gefunden wurde, bloß aus Smiths Beſchreibung und Abbildung (Spie. bot. Fasc. I. t. 12.), glaube aber, ſo ſehr auch noch eine genauere, mikroſkopiſche Unterſuchung des feineren Baus derſelben zu wünſchen wäre, nicht zu irren, in— dem ich ſie von den Balgpilzen, zu welchen ſie Perſoon geſtellt hat, trenne, und an dieſem Orte ihre Bedeutung finde. Schon die Schleimausſcheidung der Hulle, und die Erfüllung des Strunks mit Schleim im jüngeren Lebensalter, verbunden mit dem üͤbereinſtimmenden Habitus, welcher in dem Beynamen der von Dickſon und Smith beſchriebenen Art ausgedrückt iſt, müſſen uns dahin führen ). Blicken wir =) Man vergleiche z. B. die Batarrea phalloides mit Phallus rubicundus Bosc, oder mit Phallus caninus Pers, 32 — 30 * — — wir aber zugleich auf die Andeutungen, die gerade in dieſer Metamorphoſe liegen: fo erſcheint uns die Gattung Batarrea als das verſtändlichſte Wendeglied der neuen Bahn, wo ſie ſich von ihrem Jenſeits ſcheidet. Wie die zerfließenden Blätterſchwämme mit einer Metamorphoſe anheben, die den frehen und unbegränzten Wachsthum nach oben, das Aufgehen der Subſtanz in Fadendehnung und Verſtäubung, anſtrebt, (Asterophora); — eben ſo beginnt auch das Reich der ſchmelzenden Schlauchſchwämme mit einer ähnlichen Individuali— tät. Dort wird das Gewächs von der Kraft eines in die Zerſetzung übergehenden Schwammkörpers beherrſcht, dadurch der einfache Wachsthum erregt, die Zerfällung aber, als Product der Beziehung und Vollendung ſeiner ſelbſt, nach außen ge— rückt; das Wachſende geht ſelbſt noch in die ſtrahlende Blattform der Blätter— ſchwämme, aber der Scheitel bricht in Faſern aus, und in die Faſern miſchen ſich Körner von eigner Form. — Hier aber iſt die Erde das Bindende. Ihr Aus— druck, die Hülle, und zwar, wenn wir, wie nicht zu zweifeln, Smiths Be— obachtungen trauen dürfen, eine dreyfache. Die äußere, größte, deren Scheitel— theil der vom Strunk gehobne Kopf mit ſich fortreißt, — die eigentliche Hülle, hier gleich der äußeren Duplicatur des eingeſchlagnen Mätzenrandes; — innerhalb der— ſelben eine kleinere, zärtere, von der äußeren Hülle umſchloſſne und mit ihr in Be— rührung ſtehende, — der Ring (annulus) — hier gleich der inneren, aufſteigen— den Duplicatur des Mützenrandes; — endlich eine kurze, zerſchlitzte, den Strunk am Grunde umfangende, — die gedehnte Kranznaht im Umkreiſe des Strunks, wo die Maſſen des Mützen und Strunktheils ſich verbinden, und die beſonders bey Helvella dußerſt kenntlich iſt. Alle dieſe Hüllen gehören dem unteren Pole, und bleiben an der Wurzel. In der Gränze der Scheidung aber tritt das Zerfließen der Maſſe hervor, als Schleim— abſonderung. Der Strunk hebt ſich ſchnell und reißend. Der Kopf hat eine flache Glockenform, den Huthſchwämmen ſich annähernd, zu denen ja auch die Metamorphoſe hinneigt. (Der Keulenſchwamm war von der Erde umſchloſſen, und trägt ihren Stem— pel in feiner früßſten Metamorphoſe.) Die untere, vertiefte Flache des Kopfs iſt eben, — ein glattes Kugelſegment. Auf 251 Auf der oberen liegt anfaͤnglich ein Reſt der Hulle, der nach und nach mehr zerreißt und verwittert; dann zeigt ſich die obere Flache tief hinab in Faſern aufge— loͤſt, welche ſich in die fasrige, zur geſtreckten Zellenform neigende Subſtanz des Kopfs verlieren. So viel läßt die Zeichnung errathen. Zahlreiche, braune Körner bilden eine dichte Lage auf dem flodigen Fadenge— webe, und brechen durch die Rizzen der Decke hervor, bis fie mit dieſer ſich ganz zerſtreuen. Die Form der Körner iſt nicht genau genug angegeben. Batar— rea iſt alſo ein ſchmelzender Keulenſchwamm, deſſen Wurzel die Säfte anzieht und ableitet, fo daß, die gelöfte Schlauchſchichte des Scheitels nur noch die Reſte der aufſtrebenden Faſern, und die Schichtung der befreyten Körner zeigt. Die Antheren-Bedeutung waltet im Stempel vor. Zweyte Gattung. Kranzſtempelſchwamm. Hymenophallus. Kopf deut— lich abgeſetzt, zellig, an der Spitze durchbohrt; ein herabhängender, faltiger Fort— ſatz unterhalb deſſelben. Stamm durchbrochen. Bey einer Art eine große, zer— reißende Hülle. Wohnen auf der Erde. Hieher Phallus indusiatus Ventenat. Dissert. sur le Genre Phallus. Memoires de l’Institut national des sciences et arts Vol. ı. p. 520. (aus Guiana) und Phallus duplicatus Bosc. Mag, der Berl. Geſellſch. Naturf. Freunde V. 2. P. 86. tab. 6. fig. 7. (aus Süd- Carolina). Farben gelblich, der Strunk in beyden Arten durchbrochen, heller. Geruch übel. Nach Ventenat ſoll Hymenophallus indusiatus einen nicht widrigen Geruch verbreiten. 4) Faltiger Kranzſtempelſchwam m. Hymenophallus duplicatus Bosc. a. a. O. Gelbgrau, mit kegelformigem, durchbohrtem Kopfe, halbirtem Schleyer und weiter Hülle. 11 Fuß hoch und drüber. In Südcarolina. — Fig. 258, Hymenophallus Hadriani. Phallus Hadriani Pers. S. F. 246. 6. — Barrel Pl. per Gal- liam &c. obss. fig. 1258., mit ebnem, glockenfoͤrmigem, unten ſchorfrandigem Kopfe, und weiter Kündung des Scheitels, — zeigt den vollſtändigſten Hüllenbau; — eine innere, aufrechte, bech e r— förmige Hülle, — Reſte des ſtehenbleibenden Schleyers, oder vielmehr ein Wurzelſchleyer, der die Bedeutung der unteren Hälfte des Kopfs wieder in ſich darſtellt; — dann eine äußere, weite, zerſchlitzte, häutige, die ſich im Evolutionsacte zurückſchlägt. Die untere Hälfte iſt ein Geastrum, aus deſſen Boden der weibliche Stempel proliferirend, und den Grundtypus umge— kehrt wiederholend, hervorbricht, — eine gewaltige, hermaphroditiſche Anthere. — Fig. 258. B. N Die 10 ou 1 Die Gattung Hymenophallus ſtellt die vollſte Integrität der Stempelſchwaͤmme dar. Habitus von Morchella. Aber das ganze Gewächs war ſchon unterirdiſch; aus der Nacht flieg es plötzlich hervor, und ließ fein Aeußeres, als Hülle, zurück. Der Faltenmantel unter dem Kopfe iſt die höchſte Entwicklung des freyen Mützenrandes der Mützenſchwämme, demnach das Analogon des Rings, als Gränzſcheide der oberen und unteren Hälfte. Dritte Gattung. Eichelſchwamm. Phallus. Kopf deutlich abgeſetzt, ohne Faltenmantel. Eine Hülle. Wohnen an der Erde. Bleiche, weiße, gelbliche Faͤr— bung; der Schleim grünlich, übelriechend. Subſtanz zellig. Nach Link ſollen ſich die Zellen leicht von einander abſondern. Alſo auch in der Subſtanz ſelbſt Reiz gung zum Zergehen. Hieher gehören die übrigen, bekannten Arten der Gattung Phallus, mit Ausnahme des Phallus Mokusin Pers, der uns nicht hinlänglich beſchrieben iſt, um feine Stelle zu beſemmen; doch ſcheint er billig als eigne Gat— tung auf Clathrus zu folgen. Die meiſten Arten find an der Spitze des Kopfs durchbohrt, und der hohle Strunk treibt aus dieſer Oeffnung, die oft noch mit einem aufgeworfenen Rande verſehen iſt, Schleim hervor. Nur bey Phallus cancellatus Pers, ſoll der Kopf geſchloſſen ſeyn, hier ſey auch kein widriger Geruch zu bemerken, ſondern nur der Duft der Orchiden. Die fortſchreitende Entwicklung bezeichnet der Verluſt des Faltenmantels, und der oft längere Strunk, während die Hülle mehr zurücktritt. Mit faſt ſichtlicher Geſchwindigkeit ſchießt der Schwamm, nachdem er die fafernde Hülle durchbrochen Die Arten mit zelligem Kopfe ſtehen den vorigen näher, und wachſen an der Erde. 1) Schlüpfriger Eichelſchwamm. Phallus impudicus Pers. S. F. 242. 1. Schäffer, der Gichtſchwamm ꝛc. Tab. I- V. Der Kopf zelig, die Axe durchbohrt. In ſchattigen Laubwäl⸗ dern, im Herbſte. — Fig. 259. Die Arten mit glattem, oder nur warzigem, mützenförmigem Kopfe: Phallus canınus, rubicundus Bosc. I. c., haben, außer dem Faltenmantel, auch ſchon g die — —— 253 die Richtung zur blättrigen Theilung ausgeglichen. Ihr Strunk iſt verhältniß— mäßig höher, auch neigen ſie ſchon zu lebhafteren Farben. Einige, wie Phallus caninus, wachſen auf Stämmen. Der Strunk iſt bey mehreren durchlöchert. 2) Hundseichelſchwamm. Phallus caninus Pers. S. F. 245. 4. Röthlich; der Kopf eyförmig, höckrig; der Strunk durchbrochen. Einige Zolle hoch. Wächſt im Herbſte auf faulen Baumſtrünken. — Fig. 260. Vierte Gattung. Schlitzſchwamm, (Gitterſchwamm). Clathrus. Lin. Strunklos, in gitterfoͤrmige, oder doch an der Spitze verbundene, bauchig ſich nach außen biegende Stäbe getheilt. Eine Hülle. Wohnen an der Erde, in ſüͤdlichen Gegenden. Hohe, rothe Färbung. Huth und Strunk ſtehen nun ſelbſt im Wachsthum. Aber dieſes Wachſen des urſprünglich Stammartigen iſt nur ein Zerfallen in die eigne Textur. Der Stempel ringt nach der Form eines Fruchtknotens, als der der geſchloſſenen Blüthe; da geht ſein Inneres auseinander, er theilt ſich in mehrere Stengel, ohne die Einheit zu verlieren, daher bleibt das Ganze geſchloſſen, es iſt wie das Ske— let eines Stengels, wenn das Zellengewebe zwiſchen den Faſerbündeln heraus— modert. Aus den unter fi) verbundenen Zweigen der Bündel entſteht das Gitter der beyden, von früheren Schriftſtellern beſchriebenen Arten. Ein Germen, deſſen Wande bloß aus den netzfoͤrmig verflochtenen Faſern beſtehen, welche die Kunſt in jeder Frucht darſtellen kann. 4) Rother Schlitzſchwamm. Clathrus ruber. Pers. S. F. 241. 1. Cl. cancellatus Lin. 8. veg. ed. 15. p. 1017. Mit rundem, rothem Kopfe. 1 — 12 Zoll hoch. Im füblihen Eu— ropa. — Fig. 261. Einfacher aber, und noch mehr als höhere Evolution bezeichnet, tritt 2) der Säulenſchlitzſchwamm, Clathrus columnatus Bosc. (Berl. Mag. I. o. p. 85. Tab. 5. Fig. 5.) auf. — Vier fleiſchige grubige Säulen, an der Spitze verwachſen, in der Mitte bauchig ausweichend, ohne Queerſtangen, bilden den ganzen Körper des Schwamms, den unten die Hülle umfängt. Der übelriechende Schleim überzieht auch hier, wie bey den übrigen die Stäbe, und füllt die Hülle. Farbe ſcharlachroth. 4 6 Zoll hoch. Wächſt auf Sandplätzen in Süd-Carolina. — Fig. 262. Hier finden wir ſchon eine Regel, in Zahlen ausgedrückt, — die erſte Spaltung ins Kreuz, die vier Körnerreihen des Schlauchs bey Coprinus. — Man erinnert ſich an Geastrum, wo 254 wo die Hülle, — und an Tulostoma, wo die Mündung der Peridie, zuerſt an der hoͤchſten Gränze der Evolution, regelmäßige Einſchnitte zeigt. Die Spaltung ſelbſt geht von unten aus, und überwindet die Gränze des Wachsthums nicht, wie ſelbſt vollkommnere Blüthen, z. B. Phyteuma, nur von unten gegen die Spitze ſich in Lacinien ſondern, ohne zur Ausbreitung derſelben zu gelangen. Sollte nun nicht der Phallus Mokusin der Chineſen noch eine höhere Stufe bezeichnen, wo auch die Spaltung der Spitze gelang, und nur die freye Connivenz, als Symbol der ur— ſprünglichen Bindung, zurückblieb? Genaue Zergliederungen der Clathrus- Arten wären ſehr zu wünſchen. Ueber die Textur derſelben iſt, meines Wiſſens, noch nichts bekannt ge— worden. 187. Kelchſchwämme. Fungi utrini calycini. Ein ebnes Hymenium, aus keulen- oder walzenföͤrmigen Schläuchen. Kreisförmiger Umfang des Schwamms, mit ebner oder vertiefter oberen Fläche, und meiſtens deutlichen Rän— dern, die nur im Wachsthum zuweilen erlöſchen. Die Becher- oder Kelchform iſt Entwicklungstopus. — Wohnen groͤßtentheils auf faulenden und modernden Subſtanzen, doch auch auf der Erde. Mancher— ley Farben. Zahlreiche, meiſt kleine, aber zierliche und regelmäßige Arten. Weiche, fasrige, zellige Subſtanz, nur bey den unvollkommenſten Gränzgebilden trocknes, lederartiges, rein-fasriges Gefüge. — Wie der Wachsthum mehr in Fülle und Saftreichthum zunimmt, wird die Subſtanz mehr zellig, die Zellen ſelbſt neigen zur Trennung, die Schläuche werden größer und freyer. Kaum laſſen ſich in dem lebendigen und ſtetigen Entwicklungsgange dieſes Be— zirks Gattungsgränzen ziehen, doch mag man die Extreme der Evolution der Schlauchlage zu Centralpuncten annehmen und um fie verfammeln, was künftig eine ganz ins Einzelne gehende Beobachtung jeder Kernform zuweiſen wird. Erſte Gattung. Becherſchwamm. Peziza. Die Schläuche der Schlauch— lage fir, mit leeren, gegliederten Fäden gemiſcht. Becher- und Trichterform herrſcht. Ein Hypothallus iſt nicht ſelten; — erſt ein rein fadiges, zartes Gewebe, (Peziza caesia etc.), — dann dem Schwamm ſelbſt näher verbunden, als Wurzel— faſer, als flockiger und haariger Ueberzug, — endlich als leichte, ſpreuartige, ſchim— ’ mernde mernde Schuppe erlöſchend. Dieſes gab Perfoon einen Eintheilungsgrund, der ſehr natürlich die verwandteſten Formen verband. Mit dem Verloſchen des Hppothals lus ſteigen die Arten auf die Erde, die Maſſe wird fleiſchiger, die Schläuche et— was freyer, zum Theil reißt der Becher und geht in unordentliche, halbirte Formen zurück, die im Culminiren des Wachsthums nach der Blaktverbreitung jenſeitiger Grundgebilde ſtreben. Von da an aber nimmt der Wachsthum wieder ab, die Ar— ten verlieren an Maſſe und gewinnen an Bildung zum Kelch, wohnen wieder mehr auf modernden Stämmen, und gehen in zahlreiche geſtielte Formen über, die je— doch auch unter den behaarten und ſchuppigen nicht ganz fehlen. Wo die Mitte des Wachsthums den Kreis der Gattung erweitert, ſtoßen zwey Formen an, durch welche die Pezizen aufs unmerklichſte in Merulius und Hy dnum zurückfließen. Hydnum Caput medusae Pers. S. F. 564. 26. Ein kurzer zelliger Stamm endigt ſich oben in gedrehte Stacheln, die mit ſehr großen Schläuchen be— ſetzt find. — Fig. CCXLIX. Merulius pezizoides Pers. S. F. 495. 15. Verkehrt koniſch, weich, mit einem Faltenſtern auf der eingedrüdten Scheibe. Farbe blaulichgrün. Beyde Arten wachſen auf moderndem Holze, und ſind ihrer Qualität nach durch Ader und Stachel noch im jenſeitigen Gebiete befangen, hier aber müffen fie eingeführt werden, um ihre Beziehung und das Andeutende in ihnen klar zu machen. Betrachten wir nun die Becherſchwaͤmme als abſtammend von den drey Glie— dern der zweyten Stufe: fo beziehen ſich die größeren, erdbewohnenden, oft fleiſchi— gen und weichen Arten mit ſchuppiger, ſchimmernder, oder glatter Außenfläche, auf jene beyden Pole des zweyten Reichs zurück, während, vom Hypothallus ausgehend und mit den einfachſten Gebilden beginnend, die kleineren, mehr häutigen und fas— rig-zelligen Arten die Mitte halten, und aus der Gattung Thelephora herauf— ſteigen. Da aber die Entwicklung nur im Ganzen des Gebildes aufgefaßt werden kann: ſo würde die paſſendſte Eintheilung die ſeyn, welche die Erhebung des Kelchs durch den Stiel zum Hauptziel der Metamorphoſe nähme, und das Zurücktreten 5 des des Hypothallus, naͤchſt der Entwicklung der Textur aus dem Trocknen und Fas rigen ins Zellige und Saftige, zu Unterabtheilungen benutzte. Es fielen dann die reinſten und ausgezeichnetſten Formen der Gattung, gleichſam die Blüthen des ganzen Reichs, in die hoͤchſte Grenze der Bildung, und vor ihnen her ſchloßen ſich die mehr intenfiv entwickelten, weichen und einfachen Formen an, in welchen ſich die Löfung der Schläuche vorbereitet. Uebrigens iſt die Qualität der Schläuche ſelbſt durch die ganze Gattung, die trockenſten Gebilde abgerechnet, dieſelbe. Ihre Form etwas kolbig. Neben ihnen ſtehen meiſtens leere, fadige Schläuche, Paraphyſen, fie ſelbſt aber enthalten acht Körner, oder den Cubus der einfachen Entgegenſetzung des evolutiven Korns, zwey Glieder des Coprinusſchlauchs. Ich ordne dieſe artenreiche Gattung in folgende Siyppſchaften. A. Sitzende. Sessiles. Der Kelch ohne Stiel, unmittelbar dem Boden angeheftet. a) Subſtanz trocken, fasrig; flach, ohne Rand, — eine einfache Scheibe mit der Schlauchlage kleiner Schläuche, gewöhnlich in die Subſtanz des erſtorbenen Holzes eingeſenkt. Stictis Pers. Link. Die einfachſte Form der Gattung. Ein Stück der verbreiteten Thelephora, in der Begränzung des Kreiſes; doch iſt es noch nicht ihre eigne Gränze, ſondern eine fremde Umgebung, die ſie bindet, durch das Geſetz des ihr eingepflanzten Wachsthums bedingt. Es find die Röſtelien unter den Kelchſchwämmen, und wirklich bricht ein gefpaltener, häutiger Ring, wie bey Aecidium, im Umfange der Stictis radiata Pers. hervor. — Kleine Gebilde; die Scheibe meiſtens hell gefärbt. 1) Kelchbrandförmiger Becherſchwamm. Peziza aecidioides mihi. Peziza (Stictis) radiata Pers. S. F. 674. 146. Die eingeſenkte Scheibe pomeranzengelb, der aufrechte, mit der Rinde ſchwellende Rand weiß, etwas beſtäubt, ganz, oder in ſtrahlige, unregelmäßige Lappen zerſchlitzt. Durchmeſſer 4—4 Linie. Wohnt im Frühlinge und im Herbſte in der erſtorbenen, noch mit der Oberhaut bekleideten Rinde zärterer Aeſte, vorzüglich der Weiden, des Schneeballs (Viburnum Opulus). — Fig. 263. Anmerkung. Die ſtrahligen Lappen des Umfangs werden nicht durch die ganze Dicke des Randes gebildet, ſondern nur durch eine dünne, äußere Umkleidung, die ſich mehr N zellig, 257 zellig oder vielmehr netzfͤrmig, darſtellt, und der Subſtanz des bewohnten Pflanzentheils an— zugehören ſcheint. Die Scheibe iſt in beträchtlicher Tiefe von faſt gleihförmiger Maſſe, die unter Waſſer durchſcheinender, weich, und ſenkrecht geſtreift erſcheint, aber keinen röhrig— zelligen Bau verräth. Die Schlauchlage iſt ſehr zart, weich, und wittert in gelatinöfer Form frühzeitig aus, ſo daß nur die untere Scheibe mit etwas höckriger Oberfläche zurückbleibt. Fa— denſchläuche zwiſchen den körnerführenden konnte ich nicht bemerken. Da ſchon eine andere Peziza den Namen: radiata führt: ſo mußte die von Perſoon dieſer Art beygelegte Be— nennung mit einer paſſenderen vertauſcht werden. b) Trockne fasrige Subſtanz. Gerandete, flache Kelche, (Patellen). — Wohnen auf Holz, aus dem einige hervorbrechen. Dunkle oder doch matte Färbung. Meiſt glatt, nur ſelten von außen beſtäubt. — Schlauchlage mit kleinen Schläuchen, die wenige Körner enthalten. Ich konnte bey den unterſuchten weder hier, noch in der vorigen Abtheilung, Nebenſchläuche fehen. 2) Becherſchwamm des Porſtes. Peziza Ledi. Alb. et Schw. Consp. F. 343. 1026. Tab. X. fig. 7. Faſt halbkuglich, oder verkehrt -kegelfͤrmig, feſt, außen grünlich - ſchwarz, beſtäubt, die Scheibe graubraun. Kaum 2 Linie Durchmeſſer. Bricht geſellig, oder einzeln, durch die Rinde des Kienporſts, Ledum palustre Lin. Auch aufſitzend. Im Frühlinge. — Fig. 264. 5) Zweyfarbiger Becherſchwamm. Peziza bicolor mihi. Flach- ſchüſſelförmig, auf— ſitzend, gerandet. Der Rand und die untere Fläche zimmtbraun; die Scheibe ſchwarz. 18 1 Linie Durchmeſſer. Auf erſtorbenem Eichenholze. Im Frühling. — Fig, 265. Anmerkung. So ähnlich fie im Aeußeren der Peziza patellaria Pers. zu ſeyn ſcheint, fo ſehr weicht fie doch in Hinſicht des Baues der Schlauchlage von derſelben ab. Peziza bi- color hat feſt- aufſitzende, ſehr kleine Schläuche, die im Trocknen faſt unkenntlich werden, Sie druckt ganz den Bau ihrer Sippſchaftsgenoſſen aus. Peziza patellaria, ſchwarz, flach- ſchuͤſſelformig, geſellig, aufſitzend, — ſondert, zumal wenn fie im getrockneten Zuſtande unter Waſſer gebracht wird, ihre ſehr großen, länglichen, etwas kugelformigen Schläuche ab, und ſtoßt fie, in Geſtalt ſiebenringlicher Sporen, von ih, Aber zahlreiche, äußerſt kleine, runde Körner miſchen ſich darunter, die, wenn man einen friſch vegetirenden Schwamm unterſucht, den trübenden Inhalt des Schlauchs auszumachen ſcheinen. Vermuthlich treten dieſe Kornchen bey der Abtrennung der Schläuche am unteren Ende, wo dieſe aufſaßen hervor, denn ich konnte nie eine Zerreißung an jenen wahrnehmen. Man ſehe Fig. 265. B., den fenirehten Durchſchnitt unter der Vergrößerung A. — Dieſer Becherſchwamm faßt alſo in ſeinem Lebensverlaufe einen ſehr ausgedehnten Entwicklungskreis 33 zuſam⸗ 258 zuſammen. An und für ſich in freyer Vegetation den Gattungscharakter rein, doch nicht bis zur Koltendehnung, oder zu Nebenfäden, hervorbildend, wiederholt er im Alter das Zer— ſtreuen der Sporen und das Zerfallen der Kopfſtaubpilze zugleich mit dem Ausſtreuen des Körnerinhalts ſeiner Schläuche. Der Becher, S Träger, wird durch das Waſſer von feinem, in ſich verdoppelten, elementariſchen Theile geſchieden, — eine eingedrückte, ringsum begränzte Keimkugel. Wir ſehen ein Fusarium, am Ziel ſeines Wachsthums, erfüllte Sporen trei— ben. — Auf der andern Seite deutet Peziza patellaria zwar die vegetative Auslöſung der Schläuche, die die folgende Gattung, Ascobolus, bezeichnet, an, aber nur als äußeres Mo— ment, mechaniſch, durch Zutritt des Waſſers, nicht, wie dort, als Lebensphänomen und aus innerer Kraft. Wahrſcheinlich finden ſich künftig mehrere, mit Peziza patellaria auf gleicher Stufe ſte— hende Arten, und es wäre vielleicht wohlgethan, für dieſe den Typus derſelben, als Gat— tungsſphäre, aufzuſtellen: Der Becher von feſter, etwas fasriger Subſtanz, ringsum von einer dichteren Rinde umkleidet; Schläuche länglich, ohne Nebenfäden, im Alter unter Waſſer ſich zerſtreuend, klar, geringelt. In Peziza bicolor bricht die Stietis eben erſt aus dem Grunde hervor, während in der letzteren freye, ſchon unregelmäßige Entfaltung waltet; jene deutet auf die Gränze ihres Gebiets hin, und bindet die Schlauchlage fo, daß fie im Trocknen beynahe, doch nicht völlig, ihre Form erhält, und dadurch die Patellen der Lecldeen vorbildet. Lecidea hat Pezizenkelche, mit Knospenbedeutung, auf ihrem Thallus geordnet. c) Weichere, fasrig - zellige Subſtanz; — gerandet. — Außenfläche nackt. Große Schläuche mit 6 — 8 Körnern in einfachen Reihen, ſelten gepaart. Standort auf erſtorbenem und moderndem Holze, auf nackter Erde, paraſitiſch auf lebenden Mooſen. f 4) Schwarzer Becherſchwamm. Peziza atrata. Pers. S. F. 669. 128. Geſellig, halbkuglich, vertieft, ſchwarz, mit graulichem Rande. 16 — + Linien im Durchmeſſer. Im Frühlinge und Herbſte auf dürren Aeſten und Zweigen, am liebſten auf der Rinde, die von der Oberhaut entblößt iſt. Sie ſetzt einen ſchwärzlichen Grund an. — Fig. 266. 5) Paraſitiſcher Becherſchwamm. Peziza axillaris mihi. Halbkuglich vertieft, mit abgerundetem Rande) am Grunde blaſſer. Feſte Subſtanz. Hochſtens 4 Linie Durchmeſſer. Wächſt im Frühlinge in den Blattwinkeln verſchiedener Moosarten, (Phascum cuspidatum‘ Syn- 1 HDUuCN 259 Syntrichia ruralis &c.), wo fie beym erſten Blicke für eine evolutive Knospe (Propagulum) ge: halten werden kann. — Fig. 267. Auf Syntrichia ruralis. Anmerkung. Durch die Form, und den ſtets ſtumpfen, abgerundeten Rand unter— ſcheidet ſich dieſe Art ſtandhaft von allen Formen der Peziza leucoloma Pers., — durch Farbe und vertiefte Scheibe von Peziza haemastigma Pers. In Paraſiten erblüht der Gipfel dieſer Reihe. 4 a > 6 Weißrandiger Becherſchwamm. Peziza leucoloma Pers. S. F. 665. 112. Hedw. Muse. Frond, 2. t. 4. fig. a. Flach-ſchüſſelſormig, mennigroth, mit weißlichem, etwas gezähn— tem Rande. 4 — 2 Linien Durchmeſſer. — Weiche Subſtanz. Wohnt im Grühlinge zwiſchen Mooſen auf der Erde. — Fig. 268. 7 Aſchgrauer Becherſchwam m. Peziza cinerea Pers. S. F. 634. 8. Verflacht, aus: gedehnt, oft unregelmäßig, aſchgrau; die Scheibe bleicher, der aufſteigende Rand weißlich. Weiche Subſtanz. Durchmeſſer 1— 6 Linien. Wächſt geſellig, oft ſelbſt zuſammenfließend, auf ſtark modernden Baumſtrünken, vorzüglich auf Eichen. — Fig. 269. (Vergrößerter Durch— ſchnitt.) Anmerkung. Die bey den Schriftſtellern verzeichneten Spielarten ſind weſentlich ver— ſchieden oder deuten vielmehr innerhalb eines engen Kreiſes wieder verſchiedene Entwicklungs— ſtufſen an. Die größere, ganz graue, weißlich gerandete Form, die an faulen Stämmen wächſt iſt oft nach außen etwas behaart, und lagert ſich auf einem fadigen Hypothallus. Ihre Supſtanz iſt ſehr weich; fie verſchrumpft. — Die kleine, mit bleicher, gelblicher Scheibe, Var. s. pallida Pers., wohnt auf weniger zerſtortem Grunde, iſt feſter, von feinerer Tertur, und ver— ſchrumpft im Trocknen nur wenig. Ihre kleineren Individuen ähneln der Peziza leucomela Pers. 80 Waſſerheller Becherſchwamm. Peziza hyalina Pers. S. F. 655. 78. Weiß, wäßrich durchſcheinend napfformig im Alter verflacht, außen körnig. Durchmeſſer 1— 1 Linie. Geſellig gedrängtz auf in der Naffe modernden Stämmen, (Eichen)z im Nachſommer und Herbſte. Weiche Subſtanz, geſtreckte Schläuche. — Fig. 270. Mit Peziza atrata geht die Gränze dieſer Sipoſchaft auf. — Arten wie Pez. axillaris, leucoloma P. und haemastigma P. zeigen die höhere Bluͤthe. Pez. cinera P. bat faſt ganz zellige Subſtanz. d) Form und Subſtanz der vorigen. Ein fadiger Hypothallus, oder die Außen— fläche behaart. Wohnen faſt alle auf Holz. — Form der erſten in der Reihe dunkel, dann heller, auch zierlichere und ſchon größere Formen. 35 % 9) Blut: * 280 9) Blutfarbiger Becherſchwamm. Peziza sanguinea Pers. S. F. 657. 84. Flache, ſchwarze Schalen auf einem rothen, häutig ſich faſernden Hypothallus. Durchmeſſer Z— 4 Li: nie. — Geſellig auf Fohrenſtrünken. Im Herbſte. — Fig. 271. Anmerkung. Die Scheibe ſpielt hie und da ins Grünliche, und iſt im friſchen Wachsthume zart, faſt gallertartig. — Keine Nebenſchläuche. 10) Graublauer Becherſchwamm. Peziza caesia Pers. S. F. 6575 92. Sturm Deutſchlands Flora III. 2. T. 31. Napfförmige, weiche Becher; die Scheibe grüͤnlichblau; die Außenfläche läuft in einen weißen, fadigen Hypothallus aus, der die geſelligen Becher ver— webt. Wächſt im Herbſte auf erſtorbenem Eichenholze. — Fig. 272. 11) Kuglicher Becher ſchwam m. Peziza granuliformis. Pers S. F. 651. 64. Kuglich, außen weißwollig, die Scheibe punktförmig, blaß fleiſchfarben. Z— 8 Linie Durchmeſſer. Zarte Subſtanz. Wohnt geſellig, bey naſſem Wetter, auf der Rinde dünner Aeſte. — Fig, 273. Anmerkung. Peziza pulchella. Pers. villosa Pers, cerina Pers. — ſchließen ſich hier an. Spuren des Stiels treten undeutlich hervor. Peziza granuliformis iſt noch ganz ſitzend. 12) Büſchelhaariger Becherſchwamm. Peziza fasciculata. Schraders Journal für die Bot. 1799. 2. p. 60. Peziza hemisphaerica Pers. S. F. 644. 51. Halbkuglich, umbrabraun, innen blaßblaulich, außen flach mit büſchelförmigſtehenden, ſteifen, gegliederten Haaren. Oft über Z Zoll Durchmeſſer. Zarte Textur. Lange Körnerſchläuche, durch ſtarke Körner dem Anſcheine nach perlſchnurfͤrmig. Die Haare der Bekleidung find trüb, braun, fein ge— gliedert. Wohnt in naſſen Herbſten in Wäldern auf der Erde; auch an faulen Stämmen. — Fig. 274. Anmerkung. Peziza brunnea. Alb, et Schw. Consp. F. 317. 946. ſcheint uns eine kleine Spielart der vorigen zu ſeyn. — Fig. 274. B. 13) Borſtiger Becherſchwamm. Peziza setosa mihi. Peziza stercorea Pers. S. F. 650. 2 Schalenförmig, vertieft, pomeranzengelb, Außenfläche mit langen, ſteifen, aufrechten, braunen Borſten beſetzt. 2 — 2 Linien Durchmeſſer. Im Herbſte auf faulen Stämmen, geſellig. — Fig. 275. ’ Anmerkung. Peziza stercorea Pers., auf Dünger, hat kürzere, hellere Borſten, die ſich mehr um den Rand ſammeln, daher ich Anſtand nehme, dieſe Form, die ich auch ſtets nur auf modernden Hölzern fand, damit nach dem e der Verf. des Consp. Fung. in lu- sat, sup. crescent. zu verbinden. Peziza seutellata Pers. und mehrere neue Arten, greifen hier ein. 14) Ge⸗ — 261 14) Gekoͤrnelter Becherſchwamm. Peziza papillata Pers. S. F. 650. 61. Faſt fleifchig, incarnat, ſcheibenfoͤͤrmig, der Rand zart weißlich gewimpert; die ſtärter gefärbte flache, oft etwas gewölbte Scheibe gekörnelt, (granulat). Durchmeſſer 3 — 4 Linie. Wohnt im Herbſte, dicht gedrängt, auf trocknem Abgange des Rindviehs; in waldigen Gegenden häufiger, als auf Triften; gewöhnlich find die Becher etwas in die trockne Rinde des Koths eingeſenkt. Pilobolus und Ascobolus geſellen ſich ihr bey. — Tig. 276. e) Groß, halbkuglich oder doch vertieft, außen ſchuppig-ſchimmernd, oft geſpalten. Fasrig-zellige Subſtanz; große Schläuche mit 6 — 8 ſtarken Körnern in einfachen Reihen. Nicht ſelten lebhafte Farbe. Wohnen auf der Erde. „Blaſiger Becherſchwamm. Peziza vesiculosa. Pers. S. F. 641. 31. Faſt kugelförmig aufgeblaſen, hie und da etwas faltig, Mündung verengt; aus dem Ockergelben ins Roſt— braune übergehend. Durchmeſſer 1 — 2 Zolle. Die Schlauchlage löſt ſich, wie das Hymenium bey mehreren Löcherſchwämmen, als ganze Schichte von der unteren Subſtanz. Die Schläuche find groß mit Nebenſchläuchen; die Subſtanz fasrig; die Außenfläche nur ſchuppig-ſchimmernd— Wohnt im Nachſommer geſellig, in gedrängten Gruppen, auf Dünger, in Miſtbeeten. Anmerkung. 1. Bey Peziza porosa Pers. erfolgt, was der blaſige Becherſchwamm im Ganzen, als vollendete Scheidung ſeiner Elemente, hervorbildete, theilweiſe im Mittel— raume der Scheibe, wodurch dieſe mit rundlichen Grübchen (den von der Schlauchlage ent— blöͤßten Stellen) genarbt erſcheint. Dieſe Sippſchaft beginnt alſo unmittelbar mit der inne— ren Vollendung ihrer Elemente, und nimmt dieſe wieder unter den Wachsthum auf. Anmerkung. 2. Die Verf. des Consp. F. in Lusat. super Kc. bringen dieſen Becher— ſchwamm, ich zweifle, ob mit Recht, zu Peziza alutacea Pers., deren gewöhnliche Formen mir nie eine ſolche Trennbarkeit der Schlauchlage zeigten, wie dieſes bey Exemplaren der Peziza vesi- eulosa, die ich einmal in einem Miſtbeete fand, und zu verſchiedenen Zeiten unterſuchte, der Fall war. 15) Kreifelformiger Becherſchwamm. Peziza turbinata. Pers. S. F. 636. 16. Birnformig, mit gezähnter, verengter Mündung; Farbe weißgrau mit hellen Schuppen. Ge— gen 2 Zolle im Durchmeſſer. Wohnt in Italien, im Herbſte, auf Pferdemift, — Ig. 277. Peziza pyxidala Schaefl, Fung. bav. tab. 180. iſt dieſer nahe verwandt und nur durch eine bauchigere Geſtalt unterſchieden. Gekrönter Becherſchwamm. Peziza coronata. Pers. S. F. 636, 18. Becherfoͤrmig, mit aufrechtem, zerſchlitztem Rande, außen faſt glatt, blaßgelblich, die Scheibe braun. Ueber „Yanbbeik: Wächſt in Oeſterreich auf der Erde in BEP Orten, bis an den Rand der Erde eingeſenkt. — Jacq. Misc. II. t. 10. 16) Ha a⸗ 262 16) Saafenohrförmiger Becherſchwamm. Peziza leporina Pers, S. F. 651. 19. Ein ſchiefverlängerter Becher, auf der kürzeren Seite geſpalten, (innen eben), roſtgelb, Außen— fläche ſtark ſchuppig. Länge von 2— 11 Zoll. Wohnt im Herbſte in Nadelholzwäldern auf der Erde. Geſellig. — Fig. 278. Anmerkung. Peziza onotica Pers. I. c. 20. Sturm Deutſchlands Flora III. 1 P. 16. — unterſcheidet ſich durch die ins Roſenrothe neigende Farbe, und durch die wieder in ſich ſelbſt zerfallenden Schlauchkörner, deren jedes nach Hrn. Ditmars Beobachtung (m. f. Sturms Flora a. a. O.) 2— 3. kleinere Körner in ſich ſchließt. Acht der größeren erfüllen regelmäßig die großen, kolbigen Schläuche. — Fig. 278. B. Immer weiter rückt nun die Entzweyung der Form, im überwiegenden Wachsthum, vor. AT) Pomeranzengelber Becher ſchwam m. Peziza aurantia Pers, S. F. 617. 25. Hochpomeranzengelb, außen weißlich beſtäubt; ein flacher Becher ſpaltet ſich aus der Schaalen— form in gewundene, und durch den gedrängten Wuchs oft krauſe Formen. Durchmeſſer 1— 4 Zolle. Schläuche fadenfoͤrmig; Körner groß, rund, durchſichtig. Wohnt im Herbſte, in Raſen, auf der Erde am Fuße alter Baumſtrünke, beſonders von Eichen. — Fig. 279. Anmerkung. Man laſſe ſich nicht durch die gereihten, großen Körner täuſchen, den dünnen Schlauch ſelbſt für perlſchnurfͤrmig gegliedert, und ſich in ſolche Glieder trennend, anzuſehen. Leere Schläuche zeigen das Gegentheil. — Bey dieſer Art konnte ich ſehr deut— lich den Uebergang der zelligfasrigen Suͤbſtanz in die Schlauchlage erkennen. F. 279. +++. — Die nach der unteren Fläche hin verworren gedehnten, und hie und da mit Bläschen gemiſchten Zellen drängen und verkürzen ſich gegen die Gränze der Schlauchlage zu. Wo ſie ſich am meiſten drängen, heben ſich, bey wiederkehrender Dehnung, Nebenſchläuche, — wo ſie ſich freyer und lockerer ſchichten, eine Art ven Zellgewebe bildend, reihen ſich plötzlich einige Zellen an. Die letzte dehnt ſich, wird etwas trüber, Fornig, und füllt ſich endlich mit den gereihten Schlauchkornern. 18) Dunkelbrauner Becherſchwamm. Peziza umbrina Pers. S. F. 638. 22. In krauſen, welligen Nafen, oft geſpalten und gelappt oder ganz in eine labyrinthiſche krauſe Maſſe verfließend, dunkel röthlich - zimmtbraun, Außenfläche ſtark weiß beſtäubt, heller. Durch— meſſer des einzelnen Bechers von 2 Linien bis 1 Zoll. Schläuche klein, keine Nebenſchlaͤuche; feſte faden-zellige Subſtanz. Wohnt im Herbſte auf Fohrenſtrünken, auch auf der Erde. — Fig. 280. Anmerkung. Die höhfte Mißbildung der Form Fig. 290. iſt kaum von einer The- lephora zu untchſcheiden, aber der Urſprung iſt ſtets becher — oder ſchalenförmig, oft ſchön und regelmäßig ausgebildet. Unter den Becherſchwämmen dieſer Sippſchaft hat ſie die feſteſte, und am meiſten fasrige Textur. Die Außenfläche iſt gewohnlich uneben und grubig, bie Scheibe gleich. In — 263 In ſolcher Folge ſtrebt die Gattung uber ſich ſelbſt im Wachsthum hinaus; die Kelche ſpalten und häufen ſich zuſammen, als wollten fie zungenförmige Blü— then einer zuſammengeſetzten Blume bilden, auch die Farbe ſteigert ſich ins ſchoͤn glänzende, oder in das geſättigte und wieder getrübte Roth; es fehlt nur die Ein— heit der Beziehung, und ſo erliſcht in dieſen Gebilden das Leben dieſer Metamor— phoſe. B) Geſtielte Becherſchwaͤmme. Pezizae pedicellatae. Der Kelch geftielt, in derſchledenen Verhältniſſen. a. Trockne, fasrige Subſtanz; kleine, cylindriſche Schläuche; viele Neben: ſchläuche; Außenfläche flockig oder nackt. Wohnen auf Holz, aus dem fie zum Theil noch geſellig hervorbrechen; matte, bleiche Färbung. Subſtanz mit einzelnen Zellen. Der Stiel iſt noch kurz; der Wachsthum im Hopothallus tritt noch nicht hervor. 19) Knopfförmiger Becherſchwam m. Peziza sphaerioides Roth, Ufteri Annal. d. Bot. St. 1. T. 1. f. 6. Bricht büfhelförmig aus den jungen Aeſten der Pappel hervor; die Becher ſchwarz, glatt, glänzend, mit kurzen, walzenförmigen Stielen, anfangs geſchloſſen, kugelförmig, dann flach ausgetieft, mit deutlichem ſtumpfem Rande. Sitzen auf einer Art von Boden, (Stroma), von grummiger Textur. Durchmeſſer 4 — 2 Linie. Erſcheinungszeit der Nachſommer und Herbſt. — Fig. 261. Anmerkung. Textur und Entwicklungsſtufe der Schlauchlage genau, wie bey der fol— genden Art. — Sphaeria versiformis Alb, ei Schw. Consp. Fung. 52. 149. T. IX. f. 3. iſt derſelbe Schwamm, wenn die jugendliche Schlauchlage ringsum verſchloſſen, noch von Safte ſtrotzt, der auch oft, als weißer Tropfen, vor dem Oeffnen der Ränder hervortritt. In dieſer Periode iſt die weißliche Maſſe, welche den oberen Theil des Schwamms füllt, ganz gleichartig, und loſt ſich, wenn man ſie getrocknet unter Waſſer bringt, in zahlloſe, äußerſt kleine Körnchen auf. Aber die geöffnete Scheibe bekleidet die Schlauchlage. Keugförmiger Becherſchwamm. Peziza Urceolus Alb, et Schw. Consp. F. 332. 989. T. III. f. 4. Länglich-krugförmig, mit kurzem Stiele, außen braun, geſtreift, Scheibe ſchwärzlich. Höhe 1 — 1 Linien. Auf trocknen, von Rinde entblößten Erlenzweigen, im Frühlinge, von den Verfaſſern des Conspeclus Fungorum in Lusatiae super, agro Niskiensi erescentium entdeckt. Die Becherform ſchreitet langſam in urſprünglichen Bildungen vor, die Form beſteht in derengter Mündung, die Farbe erbleicht, der Schwamm ſitzt auf. 20) Zwerg⸗ 264 — 20) Zwergbecherſchwam m. Peziza herbarum Pers. S. F. 664. 109. Einzeln her- vorbrechend, flach-napfförmig, mit ſehr kurzem (den Durchmeſſer der Scheibe kaum halb an Länge erreichendem) Stiele, Scheibe flach, Ränder deutlich; geht aus Blaßgelb in ſattes Ockergelb. Auf Stengeln verſchiedener Kräuter, auf jungen Zweigen der Sträuche. Im Herbſte. — Fig. 282. auf Rubus corylifolius Smith. Anmerkung. Die Schlauchlage macht ungefähr die Hälfte des Bechers, und beſteht aus entfernten, ganz cylindriſchen, oder faſt ſadenförmigen Körnerſchläuchen, in denen ich nie mehr, als hochſtens 6 Körner zählen konnte. Die Zwiſchenräume erfüllen unzählige, gedrängte, verhältnißmäßig ſtarke, und hin und wieder deutlich gegliederte Nebenſchläuche, in welchen ſich ein Stufenverhältniß der Annäherung zu den wahren Körnerſchläuchen verräth. Es ſind gleichſam abortirende Schläuche, überwiegende Männlichkeit im Weiblichen, wie ſich im Bie— nengeſchlechte oft das Weibliche ſpaltet, und um den reproduktiven Kern, den Weiſel, ſeine produktivität in zahlreichen Individuen, den ſogenannten Geſchlechtsloſen, verfammelt. Peziza pallescens Pers. S. F. 667. 107. aufſitzend, trichterförmig, in den verlängerten Stiel gedehnt, gelblich ins Braungelbe, Scheibe vertieft, — hat, bey der größten Aehnlichkeit im Aeußeren mit der vorhergehendon Art, ſchon großere Schläuche, die ſich dem Kolbigen nähern. Sie ſchwankt zwiſchen dieſer und der Aten Sippſchaft. Siehe Hoffmanns Deutſchl. Flora. ater Theil. Tab. 15. k. 5. Außer den hier angeführten gehören zu dieſer Sippſchaft alle geſtielten Arten aus per— ſoons 5ter Ahtheilung (E.) Coriaceae, siecae &e. Arten, wie Peziza pallescens und lutescens machen Uebergänge zu der höheren Stufe dieſes Stamms. p) Subſtanz weicher, fasrig-zellig; cylindriſche Schläuche mit 6 Körnern in einer einfachen Reihe; deutliche Becher- und Halbkugelform mit umrollenden Nän— dern. Außenfläche wollig oder behaart. — Wohnen auf Holz. — Weiße, bleiche oder truͤbe Färbung. 21) Wachsgelber Becherſchwamm. Peziza cerina Pers. S. F. 651. 62. Halbkug⸗ lich, ſehr kurz geſtielt, außen wollig, olivengelblich innen röthlichgelb. 4 — 1 Linie im Durchmeſſer. Wohnt geſellig auf trocken moderndem Holze, vorzüglich auf Eichenſtrünken, im Herbſte und Frühlinge. — Fig. 283. Peziza fuscescens Pers. S. F. 654. 75., braun, zartflockig, mit verflachtem Becher, hebt ſich ſchon auf höherem Stiele, hat aber noch die trübe Färbung. Wohnt auf faulen Blättern der Eiche. Kaum z Linie Darhmeffer. 22) Schöner Becherſchwam m. Peziza pulchella Pers. S. F. 655. 69. Faſt kugel⸗ formig, weiß, zettig, auf ſehr kurzem Stiele, die Scheibe eng, vertieft, rörhlichgelb. Durch- meſ⸗ 265 meſſer J Linie. Wohnt faſt das ganze Jahr hindurch auf erftorbenen, noch mit der Oberhaut bedeckten und unter derſelben modernden Eichenäſten, geſellig, oft gedrängt. — Fig. 284. Anmerkung. Sie iſt eine unmittelbare Fortſetzung der Peziza granuliformis, die ſich hier nur auf einen kurzen Stiel hebt. 25) Gedffneter Becherſchwamm. Peziza patula Pers. S. F. 654. 74. Schlüſſel⸗ foͤrmig geſtielt !), weiß mit blaßgelblicher Scheibe, Außenfläche mit kurzen, am Rande auf— ſteigenden und gedrängteren Flocken bekleidet. 4 Linie Durchmeſſer. Wohnt geſellig, doch zer⸗ ſtreut, auf modernden Eichenblättern, oft mit Himantia candida Pers. verbunden. — Fig. 285. Wie Peziza fuscescens zu Peziza cerina: fo verhält ſich dieſe zu Peziza pulchella; der ver— jüngte, aber zugleich ſich offnende und verflachende Becher hebt ſich auf höherem Stiele, die zartere Blattſubſtanz bewohnend. Peziza virginea Pers. S. F. 655. 51. Aus dem Halbkuglichen trichterförmig, geſtielt, ſchneeweiß, außen zartflockig. 2 Linie Durchmeſſer. Geſellig auf modernden Hölzern, im Herbſte. 2 24) Kelchförmiger Becherſchwamm. Peziza calycina, Pers. S. F. 653. 70. Flach: trichterfͤrmig, geſtielt, weiß mit gelblicher Scheibe, Becher außen zartflockig, Stiel glatt. Großer und flacher als die vorige, bis zu 44 Linien Durchmeſſer des Bechers. Geſellig, im Herbſte, auf moderndem Holze. Zarte Subſtanz. Schlauchlage über die Hälfte des ſenkrech— ten Durchmeſſers des Bechers. Schläuche groß. — Fig. 286. 25) Becherſchwamm der Fichte. Peziza pithya Pers. S. F. 652. 68. Ie. et deser. Fung t. 1I. f. 2. Flach- ſchüſſelförmig, langgeſtielt, blaßroth, die ganze Außenfläche zottig. Gegen 2 Linien Durchmeſſer. Im Frühlinge auf Fichtenzweigen, geſellig. — Fig. 287. c) Subſtanz der vorigen, Zellen überwiegend. Große Schläuche; 6 — 8 Schlauch: körner in einer Reihe. — Außenfläche mit leichtem Anfluge von Haaren oder Schüpp— chen. — Wohnen auf der Erde. Größere, regelmäßige Gebilde, hie und da mit Neigung zur Spaltung des Kelchs. 26) Schar lachrother Becherſchwamm. Peziza coccinea Pers. S. F. 652. 67. Bull. Champ. t. 467. Becherförmig mit gekerbtem Rande, innen ſcharlachroth, außen weißlich, weichhaarig. Ueber 4 Zoll hoch. Weiche Subſtanz. Wohnt einzeln auf todten, an der Erde modernden Reiſern, in ſchattigen Wäldern. Ein Frühlingsſchwamm, der gewohnlich im Merz erſcheint. — Fig. 288. Aus- ) Stiel pon der Länge des Durchmeſſers des Bechers. 265 Ausdauernder Becherſchwamm. Peziza perennis. Pers. S. F. 644, 42. Micheli N, G. pl. t. 86. f. 10. Trichterförmig auf verlängertem Stiele, rothgelb, ſchuppig, mit einem ausdauernden, ſchwarzen Wurzelknollen. Oft über 3 Zolle hoch. Wohnt in den Wäldern Ita— liens auf der Erde, büfhelformig wachſend. 27) Knolliger Becherſchwamm. Peziza bulbosa. Pers. S. F. 645. 44. Halbkuglich, innen braun, außen grau, ſchuppig-beſtäubt; der verlängerte Stiel entſpringt aus einem runden Wurzelknoten. Höhe bis zu 14 Zollen. Wächſt einzeln an Gräben, in Wäldern im Herbſte. — Fig. 289. Langgeſtielter Becherſchwamm. Peziza macropus Pers. S. F. 645. 45. Obss. Myc. I. t. 1. f. 2. Napfförmig, mit verlängertem Stiele, grau, außen heller, koͤrnig be— ſchuppt. 1—2 Zoll hoch. Wächſt im Herbſte, in Buchenwäldern, auf der Erde. — Fig. 289, B. Die Schläuche. Vergr. A. 28. Napfförmiger Becherſchwam m. Peziza Craterella. Pers. S. F. 645. 48. Hedw. Musc. Frond. Tab. 19. Fig. c. Napfformig, in den ſehr verdünnten, zartwolligen, langen Stiel gedehnt, weißlich mit blaßrother Scheibe. Ueber 2 Zolle Höhe, oft 1 Zoll Durch— meſſer der Scheibe. Wächſt geſellig auf der Erde in Wäldern. — Fig. 290. 29) Gefurchter Becherſchwamm. Peziza sulcata Pers. S. F. 643. 38. Tab. 5. Fig. 1. Der dicke, gefurchte Stiel erweitert ſich in einen flach vertieften Becher von wenig großerem Um— fange; Farbe gelblich weiß. Bis zu 1 Zoll Höhe, bey 2 Zoll Durchmeſſer. In Buchenwäl⸗ dern, einzeln. Ein Frühlingsſchwamm. — Fig. 290. B. Anmerkung. Peziza sulcata und Acetabulum Pers. ſtreben ſchon durch die Bindung des Stiels und Bechers über die Gränze hinaus. — Auch der Wurzelknoten von Pezıza perennis, bulbosa, tuberosa Pers. &c. nimmt den Gegenſatz einer oberen und einer unteren He— miſphäre wieder auf; dagegen dehnt ſich der Stiel, gleichſam ein evolutiver Wurzelknoten, bey Peziza radicata Pers. S. F. 642. 33. Schriften der Geſellſch. Naturf. Freunde zu Berl. Band 3. tab. 4. Sig. 4., nach der Tiefe, und erreicht Wurzelform. d) Subſtanz fasrig-zellig, dünner. Schläuche verhältnißmäßig groß, kolbig, machen den bedeutendſten Theil, (wenigſtens zwey Drittheile), der Subſtanz aus; die Schlauchkoͤrner gewöhnlich in 2 Reihen, 8. Außenfläche glatt. Der Stiel oft lang, am Grunde fasrig und wurzelnd, von dunkleren Farben aus in reines Weiß bleichend. Wohnen theils auf moderndem Holze, theils auf der Erde. Pe- 267 Peziza Pocula Pers. S. F. 659. 90. Halbkuglich mit weiter Mündung, blaßbraun, mit dünnem, ſchlankem, aber kurzem Stiele. 2 Zoll Durchmeſſer, Länge des Stiels 14 Linien. 30) Stielwurzelnder Becherſchwamm. Peziza Rapula Pers. S. F. 658. 88. Der napfformige Becher geht in einen langen, wurzelnden Stiel über. Farbe blafgelb, allmählig dunkler. Dünne, brüchige Subſtanz. Wächſt einzeln, wurzelnd, auf der Erde. — Fig. 291. 31) Frichtebewohnender Becherſchwamm. Peziza fructigena Pers. S. F. 660. 96. Flachſchüſſelfo'rmig, am Grunde verengt, in einen ſehr langen, fadenförmigen, gekrümmten Stiel übergehend, der ſich mit Haarfaſern anheftet, außen gelblich, die Scheibe im Alter röthlichbraun. Durchmeſſer 1—2 Linien, Höhe 2 Linien bis 1 Zoll. Subſtanz ſehr dünn. Schläuche ſtark. Wächſt im Nachſommer und Herbſte auf Eicheln, auf Buchnüſſen, auch, doch ſeltner, auf Zweigen. — Fig. 292. — Fig. 292. B. Zarter, röthlichgelb, auf den Früch— ten von Carpinus Belulus. Peziza lutescens Pers. S. F. 662. 103. und salicina 1, c. 663. 104. ſchließen ſich hier an, und gehen ſtetig über. — Der Becher rund, ſchüſſelförmig, der Stiel gleichdick, gerade oder etwas gedreht, doppelt - höchſtens Zmal fo lang, als der Durchmeſſer des Bechers, Pezıza lu- tescens; — der Becher etwas größer, zarter, ungleich, — Peziza salicina Pers. 32) Strahlenrandiger Becherſchwamm. Peziza radiata Pers. S. F. 662. 101. Bleichockergelb, der Becher ſchüſſelfö'rmig, gegen den Stiel etwas trichterförmig, am Rande mit ſteifen Borſten geſtrahlt, der Stiel hoͤchſtens doppelt fo lang, als der Durchmeſſer des Bechers, gleichdick, etwas zuſammengedrückt, Farbe gelblichweiß. 1— 1 Linien hoch, und 1— 4 Linie Durchmeſſer. Wohnt im Herbſte auf dürren Stengeln erſtorbener Kräuter. Ich ſah ihn noch nicht auf Reiſern. — Fig. 295. Anmerkung. Peziza laciniata Alb. et Schw. Consp. F. Tab. VII. fig. 6. ſcheint zu der erſten Sippſchaft dieſer Linie zu gehören, und in ihr ein Vorbild dieſer Metamorphoſe darzuſtellen. Merkwürdig iſt die fein netzfoͤrmige Sculptur der Oberfläche jenes Schwamms, der auf trocknen Eichenblättern gefunden wurde. 35) Zarter Becherſchwamm. Peziza tenella Batsch. Pez, cyathoidea g. tenella Pers S. F. 662. 102. Trichterförmig mit gleichdickem Stiele, ſchneeweiß, im Alter gelblich. Durch— meſſer 3 — 1 Linie, Höhe 14 —2 Linien. Der Stiel fo hoch, oder nur etwas höher, als der Becher. Subſtanz des Bechers dünn, kaum 4 gegen die Schlauchlage. Wohnt im Herbſte auf Stengeln und dürren Reiſern. — Fig. 294. (Ich gebe eine äußerſt kleine Spiel— art, die mit den größeren, Formen, und mittelſt dieſer mit Peziza eyatlividea Pers., durch die veinſten Uebergänge zuſammenfließt.) 0 S 268 ee 34) Gleckenförmiger Bederfhwamm, Peziza Campanula mihi. Gelb, hautartig, glockenformig, oder bauchig-trichterfͤörmig, in den dünnen Stiel übergehend. Der Stiel fo lang, oder kürzer als der Durchmeſſer des Bechers. Wohnt geſellig auf modernden Reiſern an naſſen, ſchattigen Orten. Im Nachſommer. — Fig. 295. Anmerkung. Gegen das Licht gehalten, zeigt ſich in der membranöfen Subſtanz des Bechers ein obſoletes, adriges Gefüge. Die Schläuche ſind ſehr weich, und trennen ſich im Waſſer. Es iſt die zarteſte Form des Peridien Bechers einer Arcyrie, und, bey den großen Schläuchen der Scheibe, die ſchönſte Blüthe der Gattung. Zweyte Gattung. Schlauch hecher. Ascobolus Pers. Die Schläuche der Schlauchlage treten bey der höͤchſten Entwicklung über die Oberfläche zerſtreut her— vor, färben ſich dunkel, und werden endlich ausgeſtoßen. Der Becher tellerför— mig, oder verkehrt-koniſch, meiſtens ſitzend, oder auch kurz geſtielt. Außenfläche oft beſtäubt oder beſchuppt. Subſtanz weich, ans Gallertartige gränzend. Tex— tur fasrig, mit ſenkrechter Richtung der Fadenzellen, und wenigen kürzeren Zellen. Zahlreiche Nebenfäden zwiſchen den Nebenſchläuchen, die aber im Fortgange des Wachsthums undeutlich werden; durch ihre Anzahl iſt das zerſtreute Hervorbrechen der wahren Schläuche bedingt. — Die Schläuche, etwas keulenförmig, enthalten acht Körner, durch deren letzte Trübung ſie ſelbſt aus dem Waſſerhellen ins dunkle Schwärzliche übergehen, doch geſchieht dieſes erſt zur Zeit des Hervortre— tens uber die Oberfläche des Kelchs an der Berührung der Luft. — Die be— kannten Arten wachſen zum Theil noch auf faulen Stämmen, und ſind dann dunk— ler, mehr gallertartig, größer, aber die Schlauchlage enthält weniger Nebenfaden, die jedoch länger beſtehen; andere, kleinere, von hellerer, röthlicher und gelblicher Färbung, wenige große Körnerſchläuche lebhaft ausſchleudernd, wohnen auf dem Abgange des Rindviehs, wenn dieſer ſchon an der Luft ſtärker verwittert iſt, oft geſellig mit Pilobolus, deſſen Function fie in dieſer zweyten Linie der Schlauch— ſchwämme, als die freyſten Entwicklungskreiſe, wiederholen. 1) Abfärbender Schlauchbecher. Ascobolus inquinans. Peziza inquinans. Pers. S. F. 631. 1. Schmidel ie, et anal. pl. Fasc. III. Tab. LXX. Verkehrt-kegelformig, fleiſchig, Außenfläche ungleich-gekornelt, braun, Scheibe glänzendſchwarz, abfärbend. Geht endlich in unregelmäßige, verflachte Formen über, Schläuche eyformig, Nebenſchläuche undeutlich. Von — 269 Von 2 Linien bis zu einem Zoll Durchmeſſer und Höhe. Wohnt geſellig im Herbſte auf ſtark modernden Eichenſtammen. — Fig. 296. Anmerkung. Der Vertikaldurchſchnitt zeigt eine durchſcheinende, punctirte, kaum hie und da geſtreifte Subſtanz, durch die ſtellenweiſe eine dunklere, deutlich abgegrenzte Ader, wie die heranwachſende Textur des Trüffels, heraufſteigt. Zwey dunklere Bogen ſcheiden die Grenzen der Schlauchlage und der Grundſubſtanz. Aber von ihnen aufwärts beginnt nicht, wie bey den Becherſchwämmen, die aufſitzende Schichte von Schläuchen, ſondern die gelblich-durchſcheinende, gallertartige Maſſe ſetzt ſich, feiner und lichter, fort, der Umfang iſt dunkel, und zeigt nach Außen ungleich hervorragende, länger oder kürzer aneinander gereihte Körner. Aehnliche dunkle Körner liegen einwärts von der dunklen Gränze unordentlich gereiht in der gallertartigen Subſtanz, die ſich zwiſchen ihnen in zarte Streifen bildet, und zu unvollkommnen Nebenfäden anſchießt. Dieſe gereih— ten, dunklen Körner zeigen ſich bey ſtärkerer Vergrößerung ſelbſt als Schläuche, deren jeder wieder 5— 8 ſchwarze, gewohnlich in 2 Reihen gedrängte, Körner umfaßt. Solchergeſtalt ſchwankt dieſes Gewächs zwiſchen dem Höchſten und Niederſten ſeiner Stufe, — der Hervorbildung des Schlauchkorns zur inneren Produktivität, wodurch es in Schlauch⸗ bedeutung träte, — und dem Zerfallen des Schlauchs in ſich ſelbſt, wodurch er auf Sporenbe— deutung zurückſinken würde. Je höher die Stufe iſt, die ein Organismus, vermöge ſeiner urſprünglichen Norm, anſtrebt, deſto elementariſcher, ſchwankender, unbeſtimmter it fein Anz fang. Gattungen aber find ſelbſt wieder indiriduelle Organismen höherer Ordnungen. 2) Glatter Schlauchbecher. Ascobolus glaber, Pers. S. F. 670. 3. Obss. Mye. I. T. IV. Fig. 7. a. b. c. Cylindriſch, oder geſtutzt- kegelförmig mit flacher Scheibe, dunkelbraun, glatt. 2 —5 länglich-waezenfermigel, große Schläuche; der übrige Theil der Scheibe beſteht aus dünnen, durchſichtigen Nebenſchläuchen. 3 —4 Linie Durchmeſſer. Wohnt gedrängt, in kleinen Häufchen, auf trocknem Abgange des Rindviehs an etwas feuchten Stellen. Im Herbſte. — Fig. 297. Die größeren, dunklen, holzbewohnenden Arten, Ascobolus (Peziza) Pers, inquinans, sarcoides Pers., atrovirens Pers, (wenigſtens eine der letzteren ſehr ähnliche Art) ſchließen dieſe Gattung, dem Aeußeren nach, an die fleiſchigen Becher— ſchwamme, denen ſie Perſoon noch zugeſellt, an, — Ascobolus furfuraceus, car- neus Pers. &c. finden in der Peziza papillata die nächſte Beziehung, fo daß alſo auch dieſe Gattung, ſo ſcharf ſie auf der Höhe ihres Lebensprozeſſes das Auswerfen der Schläuche abzugränzen ſcheint, doch von Außen aufs Sanfteſte mit den Seitenderwandten verſchmilzt. Wahrſcheinlich dürften in der Folge durch ge— naue 270 naue Beobachtung in verſchiedenen Lebensepochen noch manche Becherſchwaͤmme in dieſe Gattung herüber wandern. eerkwürdig iſt bey den Arten der Gattung Ascobolus das urſprüngliche Vorwalten zahlreicher Nebenfäden zwiſchen den Schläuchen. Die Scheidung in productide und blos evolutive Zellen, Schläuche und Faden, beginnt ſogleich mit der Stufe der Kelchſchwämme, obgleich die Nebenfäden hie und da auch zu fehlen ſcheinen; wie aber die Freyheit der Schlauchbildung ſteigt, faſſen ſie in ſich das Leben mehrerer Zellen zuſammen, und werden dadurch gleichſam Centralpuncte, um welche das durch ſie beherrſchte Leben der Zelle nur noch im Wachsthum, als Faden, ausſtrömt. So entſteht die Anlage zu dem, was man bey Laub- und Leber— mooſen als Staubbeutel und Saftfäden anzuſehen pflegt *), ſchon im Reiche der Schwämme. Der Boden des gemeinfchaftlihen Kelchs ſammelt Gruppen von Schläuchen und Fäden, wie die zuſammengeſetzte Blume auf ihrem Boden die ein— zelnen Blümchen ſammelt. Was Ihr bey Mooſen ꝛc. männlich nennt, iſt hier im Sinne und Urſprunge noch weiblich, — die gelöfte Zelle, die ſich aus dem nächtlichen Reiche an die Oberfläche gedrängt hat, und nun zur Befreyung gelangt. Das pe— ripheriſche Leben iſt ebenfalls in ſeine Elemente auseinander gegangen, wie bey den Stempelſchwämmen; hier Schleim und freye Körner, dort Fäden, (wachſende Subſtanz) und ausbrechende Schläuche, (weibliche Antheren). Die Pezize iſt eine Conjugata, der Ascobolus die reine Ectosperma im Reiche der Schwämme. Durch folgende Tabelle läßt ſich der Entwicklungsgang der Schwammvegeta— tion, aus ihren Elementen anſchaulich machen. >) Fig. CCXC VII. XXI. Tabelle zu Seite | Luft. Unterirdiſches Knos p Sa ame. ata. 0 Fungi utrini calycinıi. Zerfließend N Peziza. b. a. 7 Pezizae sessiles. Stictis. Hymenopl | 8 Pezizae stipitatae. Tabelle zu Seite 270. 7555 e Nachtſeite. : Schwamm weht. 1 & . ö ö Unterirdiſches Sa ame. Erde - Zwiebelknospe. A. | Grundgebilde. Sclerotium, Luft. Knospe. B. 5 Erſtes Reich. 2 B. I. 52. ie vuftſchwamme. Kleifbfhwämme. | Er dſchwaͤmme. Ku Er Genus Tremella. N Endogone 5 Gyraria. Coryne. | Tuber. Hygromitra. | 1 C. or = z = 3wentes Reid. Er. 2 C. 2. Keulenſchwämme. Clavariae. | Huthſchwaͤmme. F Caulis. 2 a, 2 ‘ ) b: Aſtſchwäm me. 5 ramu- Stlelſch am me, Slavariae gwehte Stammgattung. Noͤhrenſchwamm. Boletus- 2 inne. a Geſchiedene. Boleti disereti. Verwachſene.“ Boleti I 2. 1, - 2. 5 concreti.. Megisma ven... Olavaria, Spatularia . .... Geoglossum, 2 :::: N K.... 1 2 E ; 08.222. Asterop Cortinaria. 2 * Gymnopus. Gymnopus. Russula, 7 . 5 2 Omphalia. Mycena. fr Apus. ==: 2 Fistulina. 5 z 5 # ritte Gattung.“ 25 Systotrema., Daedalea. € = en 5 Omphalia, . 1 ö x > 5 2 i Abus. © „%%% Zw ! Mutzen ſchwaͤmme. Clavariae. mitratae, Zweyte Gattung. Hydnum. 2 2. = Gymnopus. : Helotium. & Helvella. 8 Russula. ; 7 Omphalia, Et ri efen Fungi utrini deli 5 1 . ran, Clathrus. (Phallus Mokusin. XXI. Vegetative Schwere. Reich der Wiederkehr zum müt- terlichen Schooße. — Fruchtknoten-Leben. 188. In. der mittleren Sphäre des Reichs der Schwämme, welche die Keulen- und Huthſchwämme bis zur höchften Entwicklung in den Schlauchſchwämmen hindurchfuͤhren, wird das evolutive Princip, das der Erde eingebildete Infuſorium, von innen heraus an die Oberfläche zurückgebracht, und endlich in der Form baſiſcher Entwicklung, als Korn, im Grundſchleime, oder als Körnerſchlauch, ausgeſchieden. — Dieſe Sphäre ſteht alſo dem Reich der Luftalgen, den Faden- und Faſerpilzen, parallel und endet, wie dieſes, mit einer Scheidung des Evolutiven und Baſiſchen im hoͤchſten Momente der Bildung, worauf das Gebildete, in ſich getrennt, der Zerſtörung heim— fällt. Kaum hat ſich im Pilobolus das Glied mit feiner Productivität nach innen ge— kehrt, fo flieht es auch, den Gegenſatz mit dem Baſiſchen in ſich aufnehmend, vom Fadenträger, und das Leben iſt geſchwunden. Dagegen taucht das Lebendige im Dacryomyces in der baſiſchen Subſtanz unter, und ringt ſich nur im wach— ſenden Nachbilde des infuſoriſchen Fadens herauf. — So die Schlauchſchwämme— Mit reißendem Wachsthum dringt der Stempelſchwamm aus der Hülle, und ſeine Oberflache zerrinnt ſchon im Durchbrechen in Grundſchleim und Körner. Etwas länger weilt in den Kelchſchwämmen die gebildete Zelle. Aber urſprünglich bloß ge— legt, eine bloße Decke des Diskus, hat doch auch hier ſchon die Fadenkette des Dacryomyces ſich befreyt, und verläßt den Kelch im freyſten Momente der Ent— wicklung, als unvollendeten Träger, darum aber ſelbſt noch unvollendet, in der einfachen Geſtalt des Schlauchs. 189. 10 1 1 189. Wie die Bildung der Schimmelformation nicht im bloßen Zerfallen und Ausſcheiden, noch im Trennen des bildenden Glieds, noch im Untergehen des Fadens in der geläuterten Baſis endigte, ſondern nur den Grund legte zu einer neuen Entwicklungsſphäre, in welcher die Einheit des in der früheren Sphäre getrennt hervorgehenden Lebens ſelbſt zur beſtehenden Bildung kam, und ſich, als Balgpilz, ſelbſtſtändig abſchloß, — eben ſo dürfen wir auch hier, wo uns das Leben des Schwamms in gleichem Mangel erſcheint, eine neue Metamorphoſe, in der das Fliehende zur Bildung und zum Beſtand kommt, ahnen. 190. Dieſe neue Sphäre wird die Elemente des Schwammlebens, Zellen— peridie und wachſende Baſis, als productive Einheit darſtellen, d. h., die Subſtanz ſelbſt wird in die Form ihres productiven Princips, die Peridie, um— ſchlagen, und die freye Zelle von Ascobolus im Urmomente der Entwicklung aus ſich darſtellen. 191. Ich beziehe mich in dieſer Hinſicht auf das, was in der Einleitung zu den Balgpilzen geſagt worden iſt, und hebe hier nur das Eigenthümliche der Stufe hervor. Die Subſtanz, als wachſende Baſis, fol in die Form des Productiven uͤber— gehen, und ſich zugleich frey nach außen, als begrenzte Individualität, darſtellen. — Sie wird demnach zur Blaſe, als der Urzelle. Aber dieſe Blaſe iſt aus der ent— wickelten, fasrig-zelligen Subſtanz des Schwamms hervorgegangen, folglich ſelbſt nicht bloße Grenze, (dünne Membran aus dem Elemente des productiven Glieds), ſondern häutiggewebte, derbere Umgränzung, für ſich beſtehend und dem Innern nicht unterthan. Sie hat ihre Bildung ſogleich im Beginnen des Wachsthums, und beſteht nicht nur aus eigner Kraft, ſondern bildet auch im Entſtehen ſo— gleich den ganzen Kreis ihrer letzten Metamorphoſe vor. Sie iſt eine nach außen geſchloſſene Sphäre. Die Halbkugel des Kelchſchwamms ſchließt ſich wieder, die Hülle des Stempelſchwamms zwingt den Stempel unter ſich, und ver— zehrt ihn wieder. Anmerkung. Schon in mehreren Kelchſchwämmen geht die Vollendung des Kelchs über den Halbkreis hinaus, nähert das Gewächs der Blaſe und läßt nur eine 275 eine kleine Oeffnung. Manche Gewaächſe der nächſten Reihe öffnen ihre Mündung weit, und entblößen den Diskus. 192. Im Stempelſchwamm herrſcht das Wachſende, das von Innen nach Außen durchbricht, vor. Er iſt, als ſolcher, nicht Baſis des neuen Reichs, das von der Bildung des Baſiſchen, oder der oberen Schwammhemiſphäre, ausgeht; aber als hoͤchſte Entwicklung der Schlauchlage iſt er Artypus, und geht in dieſer Form mit in das neue Reich ein. 195. Die productioe Sphäre, oder die Zellenperidie (Schlauch) des neuen Reichs entſteht, indem der Pezizen-Kelch ſich ſchließt und, frey nach In— nen gehend, feine Schlauchlage zerſetzt. Geſchieden von dem ihn bewälti— genden Erdprincip, das die Subſtanz des Huths noch als bloßen Keim mit ſeinen Cotyledonen anſchwellt und überfüllt, kryſtalliſirt die baſiſche Blaſe, die ich Peri- thecium nennen will, dichter und feſter. Die Perithecie beſteht aus zarten Faſern, faft ohne Spur von Zellen, die zu einem dichten Gefüge in einander gewirkt find, und, wie mir bey einigen größeren Arten ſchien, etwas bündelförmig, ſchief um den Bauch hinauf ſteigen. Auf dem Scheitel verſchlingen ſie ſich in den mei— ſten Fallen zu einem offenen Ringe, (Mündung, Ostiolum), verfihieden nach der Geſtalt des ganzen Gewachſes, und treiben dann nicht ſelten den Wachsthum noch zum warzigen, walzenförmigen, oder pfriemenförmigen Fortſatze, gleich einem in die Luft hinausdringenden Stiele, in dem die Baſis, als Faſer, wieder den Boden ſucht. Tiefere Stufen ſind bezeichnet durch weite Oeffnung des Mundes, oder durch ſeine gänzliche Schließung, indem die Faſern der Perithecie verwachſen. 194. Die Perithecie iſt die Peridie der Kernſchwämme; — fo mögen die Gewachſe dieſes Gebiets genannt werden. 195. Die Perithecie ſtellt ſelbſt die evolutive Peridie dar, nur in ſofern ſie dieſe in der Vollendung ihrer Wurzel mit herauf nimmt und ſich unterordnet, (einſchließt). Sie enthält alſo nicht bloße Körner, ſondern gebildete Schläuche mit Körnern. — Aber der Schlauch iſt nur die gedehnte, wachſende Zelle in ihrer nach Innen gerichteten Productivität. Er kann alſo nicht anders, als mit der Form ſeines Wachsthums, dem ſchlauchartigen Faden, in den Kreis der Spor— angie heraufſteigen. Wo er am tiefſten ſteht, wird er noch am meiſten den 35 Schlau: 10 * — ( Schläuchen der Kelchſchwamme gleichen; wo er ſich höher entwickelt, wird er ſelbſt mehr zum weiten Faden gedeihen; — die Perithecie umſchließt wachſende, productive Schläuche. 196. Das hoͤchſte Wachsthum des Schlauchs, als ſolchen, ſtrebt nach der Auflöfung der baſiſchen Subſtanz, wie wir fie auf der Oberfläche der zerfließenden Schlauchſchwämme hervortreten ſehen. Die Schläuche der höheren Sphäre löſen ſich ebenfalls in der Entwicklung zu Schleim auf. So geht der Stempel: ſchwamm in die Perithecie ein. 197. Nicht aber das nackte Korn wird frey, wenn der Schlauch zerfließt. Statt daß in den Luft- und Erdſchwämmen der Schlauch aus der wachſenden Zelle hervorgieng, zeugt er hier ſelbſt im abgeſchloſſenen, alſo freyen, und nur von dem Grundverhälniſſe ſeiner Sphäre abhängigen Wachsthum, aus ſich den pro— ductiven Faden, den Sphärien-Schlauch, Ascidium. — Als wachſend iſt er nur Faden, obwohl gedehnter, und zarter; aber als Faden aus dem Wachs— thum des productiven Schlauchs muß er fein eignes Leben in ſich frey her— ausbilden. Er enthält oder erzeugt Körner, die ſelbſt Schläuche find, So entſteht der Schlauch, als Korn, in dem zuletzt zerfließenden Schlauche, als pro— ductives Element des Sphärenſchwamms. Die Schläuche der Perithecie enthalten auf den höheren Stufen der Metamorphoſe durchaus längliche, dreygliedrige Körner, die man gewöhnlich Büchſen, Thecae, nennt, und dann die eigentlichen Schläuche, die nur im jugendlichen Zuſtande der Pflanze unterſcheidbar ſi fad un⸗ beachtet läßt. 198. In den meiſten Fallen, wo ich Körner - umſchließende, röhrenfürmige Schläuche in einer Perithecie bemerken konnte, fand ich dieſe Körner dreyglied— rig, dielleicht alſo auch dreykörnig; doch konnte ich nie dieſen Inhalt abgeſondert darſtellen. Dieſe Drehzahl iſt merkwürdig, weil fie die Stufe der Evolution in ſich wiederholt, die aus Perithecie, Schlauch und Schlauchkorn eine drey— fache Intusſuszeption gewonnen hat, ſtatt daß bey Coprinus noch die bloße Spaltung in zwey verdoppelten, alſo vierfachen, Reihen durch den Schlauch zieht, und dieſe Reihen wieder nur zweygliedrig in den achtkörnigen Schlauch der Kelchſchwämme gelangen. Un 275 Anmerkung. Hier gewinnt zuerſt die Zahl das ungleiche Element, das nachher in den höheren Gewächſen, einfach oder doppelt, die Monokotyledonen characteriſirt, wie das gleiche in der erſten Verdopplung (4) die tiefſten Dicotyle— donen (Sternpflanzen) beherrſcht, bis auch zu dieſen die Einheit tritt, und mit der Stufe höherer Ungleichheit die groͤßeſte Maſſe der Dicotyledonen ausſcheidet. 199. Die Befreyung der durch die ſchleimige Maſſe der aufgelöſten Echlauche verketteten Schlauchförner, Thecae, aus der natürlichen Mündung der Perithecle iſt der höchfte Lebensget des Kernſchwamms, in welchem er fein ganzes Leben ausſtrömt. 200. Zugleich mit der vollendeten Entwicklung der ſich durchoͤringenden Ge— genfaße von Infuſorium und Baſis zur Einheit eines evolutiven, alſo, feiner ei— genthümlichen Bedeutung nach, infuſoriſchen Organismus, muß das Irdiſche wie— der als ein Aeußeres, Tieferes hinzutreten; denn nur die Einheit des Infuſoriſchen und Baſiſchen iſt das ganze Gewächs; ſo jedoch, daß beyde im umgekehrten Verhältniſſe außer einander, und nur in der Durchdringung ſelbſt im gleichen Verhältniſſe eriftiren. — So ſehen wir zu dem Balg der Balgpllze, der den Faden und das Korn in ſich productiv darſtellt, wieder die wachſende Baſis, als Träger oder Stiel, hinzukommen. Auch die Kernſchwämme werden alſo ihre eigne Erde haben, in der ſie, zur Begründung der Metamorphoſe, wurzeln. 201. Der Kernſchwamm iſt gebildete, productive Erde. Seine Baſis kann alſo nur als die ungebildete, productionsloſe Erde zu betrachten ſeyn, und zwar in demſelben Verhaͤltniſſe mehr, wie der Kernſchwamm ſelbſt für ſich zur Befreyung gelangt, welche eben darin beſteht, daß er ſich feines Trägers entledigt, und, durch eine fucceffive Metamorphoſe immer mehr geſondert, endlich gleichſam ſelbſt ausgeſchieden, und einzeln für ſich, als wachſende Sphäre, hingeſtellt wird. Wir nennen dieſen Träger des Kernſchwamms Boden, Stroma. 202. Der Boden der Kernſchwämme zeigt ſich auch in der Erfahrung als eine rohe, gewöhnlich dunkle, körnige, oder grummige, brockliche Maſſe, ohne eine andere Umkleidung, als die, welche durch größere Verdichtung der Subſtanz im Umfange gebildet wird. Nur wo der der Baſis eingepflanzte Trieb des Wachs— 35 * tbume 276 thums noch gewaltiger wirkt, geht der Boden des Kernſchwamms in ſehr ausge— zeichnete Formen über, und hat dann noch fasrige Textur, auch eine Art von Hautbedeckung, unter welcher die Perithecien ſtehen; — oder er treibt ſogar, als Faſerpilz, in gegliederte Zweige aus, welche die Perithecien unter ſich bergen. Aber dieſe Macht des Wachsthums erliſcht auf verſchiedenen Stufen der Ent— wicklung, ſchneller oder allmähliger, und es bleibt nur noch der ſchwärzende An— flug der Keimſchichte, in dem ſich zuerſt das Leben der Baſis, wie ein trüber Schatten, an der Oberfläche verbreitete. — Auch dieſer Schatten iſt oft kaum zu bemerken. 203. Wenn aber ſchon der Boden, als erſtarrte Baſis, erloſchen iſt, regt ſich noch einmal der lockere, fadige Hypothallus des Kelchſchwamms, und verſam— melt auf ſich die zarter - gebildeten, ſelbſt ihre dunkle Schwärze verlaugnenden Kernſchwämme, daß fie, wie ein baſiſches Eurotium, aus den Paraphyſen und Schläuchen der Kelchſchwämme gebildet, nackt dazuſtehen ſcheinen, weiblich zuerſt unter dem wachfenden, inhaltslofen Männlichen. So ſcheint mir das Leben der Kernſchwämme zu verlaufen, gleich dem der Balgpilze, immer nach Innen gekehrt, ſtets das Gegentheil ſuchend, und in dem Momente des Erfaſſens ſelbſt darein umſchlagend, daß von dem früheren Seyn nur noch die Ahnung bleibt, das Weſen aber in der fremden Bedeutung ſich ſelbſt wieder, als fein eignes Gegenbild, zu ſuchen getrieben wird. — Die Dammerde ſproßt und treibt, — ihr letztes Product aber iſt ein wachſender Staubfa— den, der ſeinen Inhalt auf die Mutter zurück ſtäubt; — ſie knospt und keimt, aber ihr letztes Erzeugniß ſteht, als nacktes Germen, auf dem Lager des erſchöpf— ten, infuſoriſchen Hypothallus, und ſchüttet ſeinen Inhalt zuletzt wieder, als infu— ſoriſches Ey, aus, das in dem Laufe der Metamorphoſe aus dem Unterirdiſchen nur die Dehnung und die Vervielfältigung der eignen Subſtanz ge wann. 204. Nur in der Erde iſt die Einheit und Beziehung des vegetativen Le— bens, — was aber darüber hinausragt, muß wieder in ihr untergehen, um ein Daſeyn in der Welt der Erſcheinung zu begründen. 205. — 205. Das Reich der Kernſchwämme iſt characteriſirt durch die geſchloſ— ſene, meift regelmäßig mündende, dichte Peritbecie, die einfache, oder eingeſchachtelte Körnerſchläuche enthält, und durch Auflöſung aller acceſſoriſchen Subſtanz entbindet. Ihr Träger iſt ein Boden, Stroma, von grummiger oder fasriger, meiſtens trockner Subſtanz und verſchiedener Geſtalt, nach den Graden der Entwicklung, in denen er mehr oder weniger zurücktritt. — Wo ein fadiger Hypothallus vorwaltet, iſt der Boden ſchon größtentheils, oder ganz, verdrängt, wo der Boden ſproßt, iſt der Kernſchwamm untergeordnet. Die meiſten dieſer Schwämme wachſen auf moderndem Holze, wenige auf der Erde. Der Umfang mehrerer, durch einen Boden vereinter Kernſchwämme (Pe— rithecien) kann, als Totalgebild, anſehnlich ſeyn; aber der einzelne Keim— ſchwamm, (perithecie), ſelbſt iſt allezeit klein, das Infuſoriſche und Unreife der Evolution auch in der Maſſe darſtellend. Das ganze Reich der Pilze und Schwämme iſt, ſo große Volume es auch hie und da, dem Anſchein, nach, ausgebiert, doch in der That, wie in ſeinem Weſen, eine mikroſkopiſche Welt. Die herrſchende Farbe durch das ganze Gebiet iſt die ſchwarze der irdiſchen Baſis, in ihrer Reinheit, nach dem Urbilde der Keimſchichte. Nur ſelten tritt eine lebhaftere Färbung auf, und dann bricht ſattes Gelb und Noth hervor, die durch Braun wie— der zurückſinken. Mit der aufblühenden Farbe wird ſtets auch die Maſſe weicher, und die Textur der Perithecie etwas zellig; dann beſteht fie auch nicht aus eigner Kraft, fondern ſinkt, wenn ihr Inneres verdunſtet, oder aus Mangel an Feuchtig— keit einſchrumpft, mehr oder weniger zuſammen, aber bey neuer Anfeuchtung ſchwillt ſie wieder an. N Im Ganzen kommt den Kernſchwämmen unter allen Individualitäten der gan— zen Schwammoegetation die längſte Dauer zu. — Manche beſtehen Jahre lang un— verändert, nachdem fie ſchon in den erſten Wochen ihre Schlauchkörner ausgeſchüt— tet hatten. Andere bedürfen ſelbſt zur Entwicklung der Perithecien aus dem Bo— den eines vorgängigen Wachthums deſſelben von zwey bis ſechs Monaten, während welcher Zeit der Boden, als Träger, ein eignes Leben für ſich zu vollenden ſcheint, als deſſen Bluͤthe und Culmination die Ausbildung einer Lage von Perithecien unter — 9792 278 unter feiner Oberfläche zu betrachten iſt. An der Stelle, wo ſich die Perithecien bilden ſollen, iſt früher eine zellige Lage ſichtbar, die in regelmäßigen Zwiſchenräumen die Anlage der Perithecien, als rundliche, gedehnte, mit dichter, körniger Maſſe an— gefüllte Räume zeigt. Manche der einfachen Kernſchwämme entſpringen im Innern des oft noch ſehr feſten Holzes, und bleiben entweder ſtets darin verſchloſſen, indem nur ihre Mün— dung hervortritt, oder ſie brechen im Fortgange des Wachsthums hervor, und er— ſcheinen ganz, oder größtentheils, an der Oberfläche. Ueber dieſe lagert ſich dann oft eine fadige oder ſchon rindig verwachſene Schichte, ein umgewandter Hypothallus, mit deſſen Urſprung das Leben der Lichen en andämmert. — Die größere Dauer bezeichnet die höhere Stufe errungener Selbſtſtändigkeit, und drückt das Verhältniß des Germens zum Staubfaden, im Parallelismus mit der Lebens: dauer der Balgpilze, aus. Mit einem wahren Paraſiten auf lebenden Pflanzen eröffnet ſich aber der Ein— gang zu dem ganzen Reiche, das nur auf wenige weſentlich verſchiedene Gattungen, ſoweit jetzt die Erfahrung reicht, beſchränkt erſcheint. 206. Characteriſtik der Gattungen der Kernſchwämme. Erſte Gattung. Schnurſchwamm. Antennaria Link. (Schraders n. Journ. f. d. Bot. Bd. 3. Heft 1. und 2. P. 16. T. I. fig. 27.) Statt des Bo⸗ dens ein fasriger, gegliederter Hypothallus. Die Perithecien, im Hypothallus ver— ſteckt, geſchloſſen, enthalten längliche, freye, vielringlige Schlauchkörner. Wohnen paraſitiſch auf den Zweigen lebender Bäume. Farbe ſchwarz, dunkel. Dieſe hoͤchſt merkwürdige Gattung bezeichnet eine Stufe der Metamorphoſe, in welcher der Boden, von einem belebten Grunde getragen, freyer wuchert, und in die Bildung der dichten Faſerpilze üppig aufſchießt. Die Faſern, aus denen das Gewächs größtentheils beſteht, bilden einen filzig-borſtigen Weberzug der Aeſte und Zweige, auf denen fie leben, indem fie ſich im Wachsthum mehrmals theilen und untereinander verflechten. Sie ſind dunkel und wenig durchſcheinend, von Geſtalt perlſchnurformig, aus runden Gliedern zuſammengeſetzt, welche ſich leicht trennen, ſo daß man ſchwerlich eine ganze Faſer frey darſtellen kann. So iſt der Wuchs a des 279 des Bodens gleich einer kräftig ſproſſenden Torula. — Aber im Fortgange des Wachsthums bilden ſich am Grunde des fasrigen Trägers rundliche, nicht ganz regelmäßige Körner, von der Große eines Hirfeforns bis zu der eines Hanfkorns, die leicht verwittern, und ihren Inhalt, als kleine längliche, ſchmale Schlauchkör— ner, über den Boden ausſchütten. In ihrem vollkommenen Zuſtande zeigen fie im Innern eine Art von Schichtung, vielleicht die Anlage zu Schläuchen, oder auch Reſte der ſchon gelöften, zwiſchen welchen in der ſchleimigen Maſſe die dunkleren Schlauchkörner unordentlich vertheilt find. — Die Schlauchkörner haben mehrere, 9 — 12, deutliche Ringe, und enthalten eine körnige Maſſe, deren genauere Be— ſtimmung mir noch nicht gelingen wollte, ſo oft ich auch die Unterſuchung der Pe— rithecien vornahm. Vielleicht iſt der Inhalt der Schlauchkörner noch unvollendet, nur gleichſam geronnen, da auch die Perithecie ſelbſt gegen den kräftigen Wuchs des Bodens zurückbleibt. Das Paraſitiſche bleibt überall von der Höhe feiner Stufe fern, und neigt mehr zu dem einfachen Wachsthums- Act, als zu der Sammlung und Reproduction ſeiner ſelbſt. Herr Profeſſor Link entdeckte die Antennaria ericophila, wie er fie a. a. O. nennt, bey ſeinem Aufenthalte in Portugall, an den Zweigen der Erica arbo— rea. — Eine zweyte Art, die ich pinophila nennen will, fand mein Bruder vor einigen Jahren bey Erlangen auf Pinus picea. Sie überzog alle Aeſte einiger jungen Bäume, die an einem dumpfen Standorte von anderen höheren Bäumen un— terdruͤckt wurden, und gab ihnen ein eignes, duͤſteres Anſehen. Auch die kümmer— lich zwiſchen dem Filze fortvegetirenden Nadeln blieben von dem Anſatze des Pa— raſiten nicht ganz verſchont. So beſtand die Vegetation der Antennaria mehrere Jahre, und erſt im zweyten Jahre bemerkte man die Perithecien. 1) Schnurſchwamm der Tanne. Antennaria pinophila mihi. Aus Häuſchen zu— ſammenfließend, ſchwarz, Glieder etwas breiter als lang, Schlauchkorner länglich, an bey— den Enden ſpitz. Wohnt auf Pinus picea, ausdauernd. — Fig. 298. Anmerkung. Ich unterſuchte ein ſehr entwickeltes Exemplar vom Weiſenſtein im Ju— ragebirge, wo es mein Bruder am 3ten Juni 4815 fand. Große, unregelmäßige Perithecien lagen überall dem ſchwarzen filzigen Geflecht zum Grunde, ihr Durchmeſſer überftieg oft eine Linie. Aus ihnen und unter ihnen ſproßten die Gliederfaſern zahlreich hervor, und verſchmol— zen am Grunde unvermerkt in die zellig-körnige Subſtanz der Perithecien. Dieſe Faſern waren aftig, ſparrig, von verſchiedenem Durchmeſſer, — dickere, gewöhnlich kürzere, mit breite— ren 280 — — ren Gliedern, — längere, krauſe, kaum halb ſo dick, als die erſteren, mit kugelförmigen Glie— dern; beyde ſchienen bräunlich durch, die dickeren mit körniger Trübung; gegen die Spitze hin verſchmälerten ſich die Stämme und Zweige. Hie und da ſaßen, nach Sporen-Weiſe, drey— ſtralige Sporenkörner, mit walzenförmig- gedehnten Armen, auf. Ihre Farbe bleicher, klarer, durchſcheinend, ins Gelbe. Ich zählte 5 —6 Ringe, die durch kuglichen Inhalt gebil- det zu werden ſchienen, denn die Grenzlinien klafften an den Randenden. Die gewöhnlichen Schlauchkörner erſchienen erſt, nachdem ich durch Druck eine Perithecie geſprengt hatte. Der Inhalt der Perithecie breitete ſich, graulich durchſcheinend, als ſchleimige Maſſe ohne eigne Textur, aus, und es zerſtreuten ſich nun die länglichen, ſpitzen, 10 — 41 ringligen, bräunlich ſchimmernden Schlauchkörner, deren innre Subſtanz nur eine feinkörnige Trübung zeigte. — Dieſes nun ſcheint mir die hoͤchſte Entfaltung dieſes Gewächſes, wo es feine ge— gliederten Faſern, wie Taſter, in die Luft ausſtreckt, und den irdiſchen Staubpilz, die ver— dreyfachte Stilbospora, zu ſich herabzieht, während aus der Tiefe, beſchloſſen und lichtlos, die herabgeſunkene Spore des Exosporium unſichtbar heraufkeimt, auf bahnloſem Steige, nur aus der Zerſtöͤruug der Maſſe ſich entbindend. Die dreyſtraligen Sporen der Stilbospora asterosperma Pers, unferfheiden ſich von den hier anfliegenden Sporenkörnern, außer dem nackten Hervorbrechen in klumpigen Maſſen, nur durch kürzere, ſeltner abgetheilte Stralen. (Man vergleiche Tab. I. Fig. 17. B. + mit Fig. 298. +ty.,) — und eben fo verhalten ſich die Sporen des Exosporium Tiliae zu den Schlauchkör— nern der Antennaria pinophila. Dort gleiche Dehnung, Neigung zum keulenförmigen An— ſchwellen nach oben aus der Bindung des unteren Endes, — hier Zuſpitzung beyder Enden in der richtungsloſen Beſchloſſenheit des wiedererwachenden irdiſchen Keims. Die ſtralige Form der Sporenkörner iſt auf keine Weiſe für eine optiſche Täuſchung zu halten. Mehrere hunderte, die ich bey wiederholten Unterſuchungen fand, zeigten denſelben regelmäßigen Bau, behielten ihn vertrocknend und wieder erweicht, und keine Erſchülterung des Waſſertropfens konnte die Stralen trennen. dach Herrn Prof. Link könnten vielleicht beyde Arten als eine einzige betrach— tet werden. Ich ziehe indeſſen, des verſchiedenen Standorts wegen, vor, ſie einſt— weilen getrennt aufzuſtellen, aber zugleich den Wink zu berühren, den dieſe Aebereinſtimmung in einem paraſitiſchen Bewohner für die geheime Verwandtſchaft der Nadelhölzer und Eriken giebt, die unbefangene Anſchauung mehr, als die künſtliche Berückſichtigung der Blüthentheile anſprechend. \ Zweyte Gattung. Rizzenſchwamm. Hysterium. Das Perithecium läng— lich, mit linienföͤrmiger Mündung, oder rundlich, klappenförmig - geſchloſ— ſen. 481 fen ). Die Schlaͤuche, vom Grunde an aufrecht, gerade, enthalten ovale Schlauch— forner. Der Boden dünn, als rindiger Anflug, oder ganz fehlend. Wohnen auf Ninden und Stämmen der Bäume, vorzüglich der Nadelhoͤlzer. Farbe ſchwarz, ſehr ſelten ins Bräunliche neigend. Die Subſtanz der Perithecle iſt trocken, gekörnelt und brödlig ins Fasrige, ihre Mündung, nach der Form der ganzen Perithecie gebildet, als Rizze oder Linie bezeichnet. Im erſten Falle ſind die Mundränder der Perithecie abgerundet, im letzten ſcharf; dann klaffen ſie oft bey feuchtem Wetter, der Boden liegt bloß, als eine etwas weiche und gallertartige Schlauchſchichte. Wirklich haben die Schläuche noch den Bau der Schläuche der Kelchſchwämme, aber ſie enthalten ſchon ovale, deutlich und, wie es mir ſchien, dreymal getheilte Schlauchkörner, welche endlich, wenn die Subſtanz der allgemeinen Schläuche gelöft iſt, frey in der Maſſe des Diskus ſich zerſtreuen. (Man ſehe Link a. a. O. Die Gattung Hysterium ſteht den Kelchſchwämmen am nächſten; in ihr herrſcht die Perithecie, wie bey Antennaria der Boden. Kaum hat ſich noch der offne Kelch geſchloſſen, die Schlauchlage behält die alte Richtung und Gebundenheit; aber eben die Schließung der Mündung und die zweyfache Entwicklung der Schläuche, fo wie der langere Beſtand des ganzen Gewächſes, bezeichnen dennoch ihre höhere Stelle. — Eben ſo bezeichnend für den Character der vorherrſchenden Perithecie iſt das Zurücktreten des Bodens, der hier noch mit der Perithecie in Eins zuſam— menfallt. Dafür geht dieſe ſelbſt in den Wachsthum. Sie ſucht die Länge, krümmt und verſchlingt ſich oft mit mehreren benachbarten auf mannigfaltige Weiſe. Zwey Hauvptſtufen find zu bemerken: a) Die Perithecien bilden ſich unter der Oberfläche des Holzes, meiſt un— ter der Rinde, und brechen hervor: Hysteria erumpentia. Eine tiefere, her— auf⸗ *) Die Gattung Actidium Fries. Obss. Myc. p. 190. Receptaculum nullum, Perithecium sphaericum, so- lidum, rimis pluribus radiatis. Gelatina nulla, unterſcheidet ſich, nach Hrn. Fries's Beobachtung, nur durch die Mehrzahl der Spalten von Hyſterium, und mag daher vorläufig in dieſer Gattung ſtehen bleiben. Die einzige bekannte Art: Actidium Acharii Fries, iſt a, a. O. beſchrieben und Tab, III. Fig. 2. e. f. abgebildet. 36 a 282 auffeimende Form. Dann find die Mundrander oft fein und ſcharf, fie klaffen weit, der Mittelraum des Bodens iſt breit, die Schichte der Schläuche weicher, 1) Klappen mündiger Rizzenſchwam m. Hysterium valvatum mihi. Halbkuglig, ſchwarz, öffnet ſich mit drey bis ſechs zurückweichenden Klappen; dann liegt die grünlich— ſchwarze Scheibe frey; das Gewächs gleicht einer Peziza mit geſchlitztem Rande. Auf Zweigen der Föhren im ſpäten Herbſte. — Fig. 299. Herr Doctor Heller, dem die Flora des ehemaligen Großherzogthums Würzburg ſo viele wichtige Entdeckungen verdankt, hat mir dieſen von ihm im December aufgefundenen Riz— zenſchwamm mitgetheilt. ’ Anmerkung. Die Schlauchlage verliert ſich im Trocknen gänzlich, und es zeigt ſich beym nachmaligen Aufweichen nur der dunkle Grund, mit einer duͤnnen Schichte auffigender, dichter, gallertartiger Subſtanz. 2) Rizzenſchwamm der Eiche. Hysterium quereinum Pers. S. F. 100. 11. In die Länge gedehnt, geſtreckt, oft gekruͤmmt, queer und ſchief aus der Oberhaut hervorbrechend, mit ſcharfen Rändern. Farbe in der Jugend graulich, im Alter braunſchwarz. — 2—2 Li⸗ nien lang, kaum 1—1 Linie breit. Bau der Schlauchlage wie bey dem vorhergehenden. Wohnt im Frühlinge und Herbſte häufig auf jungen Eichenäſten. — Fig. 300. Anmerkung. Hysterium Taxi Pers. nimmt die Form des Bodens in die Bildung der Rinde des Stamms auf, wie wir dieſes bey mehreren paraſitiſchen Staubpilzen gefunden ha— ben. — An Hysterium quereinum ſchließen ſich Formen der Opegrapha rubella Ach., denen der Hypothallus fehlt, — an H. Taxi Formen der Opegrapha vulgata an. — Siehe Fig. 300 B. Opegraphae rubellae Var. p) Die Perithecien entwickeln ſich frey auf der Oberflache, die gewöhnlich ſchwarz oder grau anfliegt. Ihre Subſtanz iſt dann feſter, ihre Mundränder ſtumpfer, fo daß die Mündung deutlicher, als Rizze, erſcheint; aber nie entfernen fie ſich ſo weit, daß die ganze Scheibe entblößt würde. Die Schläuche find kleiner, ihre Schlauchkörner undeutlich abgetheilt. Die Oberfläche iſt glatter, glänzender, recht Ebenholz- oder Kohlſchwarz. - 5) Mies muſchelförmiger Rizzenſchwamm. Hysterium mytilinum Pers. S. F. 97. 1. Glänzendſchwarz, mufhelförmig, queergeſtreift, nach Unten in eine runde, ſtielförmige Verſchnürung gedehnt. Wächſt im Herbſte, geſellig, auf ſchwarzem Keimanfluge, an Föhren— und Tannenſtrünken. Kaum 1 Linie Durchmeſſer. — Fig. 301, Anmer⸗ 285 Anmerkung. Die hehe, faft cylindriſche, abgeſtumpfte Scheibe, von den nie klaf— fenden, dünnen Wänden bedeckt, beſteht ganz aus unzähligen, faſt fadenformigen, ſtumpfen Schläuchen, mit zarten Nebenſchläuchen, die ſtraff, wie kurz gegliederte Oszillatorien, im Waſ— ſer ſchwimmen, wenn man ſie gewaltſam abtrennt. Die Körner der Schläuche ſind faſt rund, und fo klein, daß ich nicht im Stande war, an ihnen Ringe zu unterſcheiden. — Hysterium mytilinum iſt ſonach noch ganz embryoniſch, ein innerlich hoch vollendeter, verſchloſſener Becherſchwam m. — Sein Wachsthum ſtrebt nach der Höhe, und ſcheidet ſich noch gewiſſer— maßen in Stiel und Becher. — Hysterium truncatum Pers, erweitert ſich mehr, und ver, liert die Dehnung des Fußes. 9 4) Flohförmiger Rizzenſchwam m. Mysterium pulicare, Pers. S. F. 98. 4. Schwarz, aus dem Elliptiſchen in linienförmige Dehnung neigend, mit ſtumpfen Rändern; Oberfläche geſtreift. Länge 4 — 1 Linie, Breite Z—4 Linie. Schläuche cylindriſch, weit, mit leeren ge— +4 miſcht, die oft verwachſen. Entſpringt zerſtreut auf Baumrinden, ohne Regel der Beziehung einzelner Perithecien zu einander; das ganze Jahr ausdauernd. — Fig. 302. 5) Schmaler Rizzenſchwamm. Hysterium angustatum. Pers. S. F. 99. 5. Schwarz, linienförmig , gedrängt, in paralleler Richtung den Klüften zwiſchen den Holzfaſern erſtorbener Eichſtrünke folgend; Oberfläche eben. Ränder ſcharf, in der Feuchte klaffend. Bey einer Länge von 1—2 Linien noch nicht 4 Linie breit. Erſcheint ſpät im Herbſte, und verwittert, oder wird unſcheinbar, bey trockner Luft. — Fig. 303. N Hysterium contortum Ditm,, Sturms Deutſchl. Flora III. 2. Tab. 32. I., zeigt noch größere Dehnung und ein freyes Verſchlingen der gekrümmten Perithecien. Die Form der Schläuche und Körner iſt die der übrigen verwandten Arten. — Graphis scripta Ach., eine Verwandte aus entferntem Reiche. Siehe Fig. 303. B. ri Dieſe Arten deuten auf den Fortgang des Wachsthums, parallel der erſten Abtheilung, hin. — Bey Hysterium mytilinum iſt die Einheit der Perithecie und der Keimſchichte, die als ſchwarzer Anflug ihr vorhergeht, am anſchaulichſten, — auch bey Hysterium angustatum und contortum fehlt dieſer Anflug 15 ganz. Bey Hysterium pulicare iſt er am verloſchenſten. Die Perithecie hat hier in demſelben Verhältniffe Macht, in welchem ſie ſich zur urfprünglihen Bildung auf der Oberfläche emporwindet. Anmerkung. An die Gattung Hysterium legt ſich wieder ein Zweig der großen Li— chenenfamilie, in den Schriftflechten, Opegraphae, an. — Sie haben den Thallus voraus, und die Verwachſung der Schläuche im Entwicklungsgange der Keimlage. Die Schriftflechten mit 1 Apothecien ſchließen ſich an die Hyſterien der erſten Abtheilung, die mit freyen 56 ** Apo⸗ 284 Apothecien an die der zweyken Abtheilung an. — So find die Lichenen um den Halbkreis der Schwammvegetation in einer erweiterten Sphäre herumgelagert. Schon bey den Keimpilzen gränzte ein Arm derſelben an, als Lepraria, Pulveraria, Variolaria. — Zu den Kopfpilzen gehen die Verwandten von Baeomyces, — zu den Kelchſchwämmen die Leeideen und Parme— lien. Nun begegnet den Hyſterien in engſter Verſchlingung die Gattung Opegrapha, — Bald werden wir den Kreis der Verwandtſchaften ſich in der nahften Gattung ſchließen ſehen. Dritte Gattung. Bauchſchwamm. Sphaeria. Das Perithecium rund, mit runder, oft verlängerter Mündung, ſelten ganz geſchloſſen. — Die Schläuche, vom Grunde aus, gewunden, darmförmig, zart, zuletzt zerfließend, enthalten längliche, deutlich abgetheilte Schlauchkoörner. — Der Boden, in verſchiedenen Metamorpho— fen des Wachsthums, verliert ſich zuletzt ganzlich. — Die Schlauchförner treiben aus der Mündung in teigartiger Subſtanz, durch die Gallerte der gelöſten Schläuche verbunden, hervor, gewöhnlich von bleicher Farbe, ſeltner ſchwärzend. — Wohnen zum Theil noch auf der Erde, in höheren und wechſelnden Farben, — die meiſten auf erſtorbenem Holze und in demſelben, oft bey völligem Beſtande ſeiner Textur, aber auch in moderndem und durch Fäulniß erweichtem. Die herrſchende Färbung iſt Schwarz, das hie und da auf verſchiedenen Stufen in Roth ausbricht. Der Boden ſchwarz, braun, auch ſonſt verſchieden gefarbt. Seine Subſtanz grummig, wo er ſich am höchſten entwickelt, etwas fasrig, gewöhnlich trocken, nur ſelten zum ſaftigern Fleiſche ſich neigend. Die Textur der Perithetie ſelbſt ſtellt eine grum— mige Maſſe dar, die aber bey ſtaͤrkerer Vergrößerung deutlich aus getrübten run— den Zellen (Blaſen) gebildet erſcheint; zuweilen reihen ſich dieſe körnigen Zellen und erzeugen eine Anlage zum Fasrigen mit gewundenen Faſern. Die Subſtanz iſt meiſtens trocken, nur in einigen Fällen mehr weich und fesch, wo ſie dann im Trocknen napfförmig einſinkt. Characteriſtiſch iſt die Evolution der Schläuche im Innern. Statt daß bey Hy- sterium dieſe noch kurz waren und gerade aufrecht wuchſen, der Schlauchlage der Kelchſchwämme ähnlich, treiben ſie hier üppiger, und gehen, vom Grunde, wo ſie urſprünglich befeſtigt ſind, ſich ausbreitend, in eine gewundene, röhrenartige Ge— ſtalt über. Sie find Außerft zart und zerfließen bald in eine teigartige Gallerte, welche dann die aus ihnen befreyten, dreygliedrigen oder dreykörnigen Schlauchkor— ner in großer Menge enthält. Daher kam es, daß alle Beobachter bisher nur von einem die Perithetie erfüllenden Schleime, in welchem die Schlauchkoͤrner (Thecae) enthal⸗ 285 enthalten fenen, redeten. Herr Prof. Link hat das Verdienſt, zuerſt die merkwür— dige Bildung der Schläuche im Innern der Perithecie erkannt und beſchrieben zu haben. Man ſehe Schraders Journal für die Botanik sten Bandes tes u. 2tes Stück. S. 16. Tab. 1. fig. 24. u. 25.— Die Sphaeria polymorpha, die Hr. Prof. Link dort dargeſtellt, habe ich ſelbſt nie im friſchen Zuſtande beobachtet, kann alſo nicht ſagen, in wiefern die Anſicht der Schläuche, als von der Peripherie der Perithecie einwärts gehend, von dieſer Art gelten müſſe *). Zahlreiche Zergliede— rungen verſchiedener Arten aus den meiſten Abtheilungen dieſer artenreichen Gat— tung haben mich aber überzeugt: 1) daß die Schläuche vom Grunde, nicht von der Peripherie, ausgehen, und 2) daß fie wirklich die Schlauchkörner in ſich enthalten, die erſt durch ihre Auflöfung entbunden werden. — Gerade dieſe, mit einem hoch— wachſenden Boden verſehenen Arten, wie Sphaeria polymorpha, Hypoxylon &c. find mir aber noch nicht deutlich geworden, vermuthlich, weil es fo äußerſt ſchwer halt, die ſpäter ſich entwickelnden Perithecien im rechten Momente des Wachsthums zu zergliedern. Anſchaulicher aber zeigt ſich die innere Organifation der Sphärien in denjenigen Arten, die freye, oder doch urſprünglich mit ihrem Boden hervor— tretende Perithecien, haben. Z. B. Sphaeria quaternata Pers., pulchella Pers., uda Pers., serpens Pers., cirrhosa Pers, mammaeformis Pers., spermoides Pers., ſelbſt noch bey fo unſcheinbaren Arten, wie Sphaeria dematium Pers. . Auch bey Sph. ferruginea Pers., Sph. deusta Pers., Sph. flavo- virens Pers., Sph. fusca Pers, habe ich einen übereinſtimmenden Bau gefunden, nur löften ſich die Schläuche hier früher in Gelatina auf, und wenn man dann einen Queerab— ſchnitt vergrößerte, zeigten ſich die Schlauchkörner, nach dem durchgreifenden Be— ſtreben der infuſoriſchen Sporen, in Reihen zuſammengekettet. Nimmt man aber von einer Perithecie (Sphaerula Pers.) in dem Zeitpuncte, wo fie, bey feuchtem Wetter gedehnt und ſtrotzend ſteht, an einem Standorte, den b man ) Bey einer fpäteren Unterſuchung der Sphaeria digitata, in einer gleichfalls ſchon etwas weit vorgerückten Wachsthums Periode, fand ich die innere Flaͤche der Perithecien mit zarten, durchſcheinenden Flocken bekleidet, zwiſchen denen noch hie und da große Schlaͤuche aufſaßen, die ich aber doch nur an der unteren Hälfte be: merken konnte. Zahlreiche Körner hatten ſich ſchon ergoſſen. Vielleicht find jene Flocken Reſte gelöfter Schläuche, oder etwa Spuren von Rebenſchlaͤuchen ? Ich din daher überzeugt, daß die meiſten Vermieulariae Tode wahre Sppärien im friſchen Vegelatſonszu⸗ ſtande ſind. 286 — — man durch frühere Beobachtung hinlänglich kennt, um die neu aufgeſchoſſenen Pe— rithecien von alten, wieder angeſchwollenen, unterſcheiden zu können, die größere, obere Hälfte durch einen behutſamen, nicht tiefen Kreisſchnitt weg, und bringt dann die untere Hälfte mit der auf ihr angehäuften, gallertartigen Maſſe aufrecht auf die Scheibe des zuſammengeſetzten Mikroſkops, unter fo viel Waſſer, daß die innere - Subſtanz ſich fluctuirend ausdehnen kann: fo erkennt man dann die eigentliche Be— ſchaffenheit der Schläuche. Sie breiten ſich alsbald in kurzen Windungen von ein— ander, daß ſie die innere Höhle der Perithecie an Volum übertreffen, aber durch ſie zuſammengehalten und in dieſe Krümmungen zurück gelenkt werden. Ihre Membran iſt völlig klar, und ſo dünn, daß man ihrer nur durch wiederhohlte Ver— ſuche mit Dämpfung des Lichts anſichtig werden kann; daher auch die in den Schläuchen enthaltenen Schlauchkörner beym erſten Blicke völlig frey zu liegen, und nur in einer gewiſſen Ordnung zuſammengereiht zu ſeyn ſcheinen. Dieſes Vor— leuchten der Schlauchkoͤrner, und die Einmiſchung freyer Körner, die durch faſt un— vermeidliche Zerreißung einzelner Schläuche frey werden, und fi überall anlegen, erſchwert die Beobachtung ungemein, und macht häufige Wiederholungen des ſchwie— rigen Schnitts nöthig. Die Zahl der Schläuche iſt ſehr verſchieden, ſteht aber allezeit mit dem Durchmeſſer derſelben in umgekehrtem Verhältniſſe. In den mei— ſten Fällen finden fie ſich in großer Menge faſt fadenformig und entweder nur nach dem Ende zu, wo ſie ſich etwas erweitern, mit Körnern gefüllt, oder ſtellenweiſe, der ganzen Länge nach, Schlauchkörner führend, und da— her hin und wieder erweitert. Seltner iſt ihre Zahl nur gering, 3 - 4, ihr Umfang walzenförmig, und darmfoͤrmig, die Schlauchkörner liegen in ihnen mehr zerſtreut. (Die eigentlichen Vermiculariae Tode). — Uebrigens hängen die Schläuche ſtets dem Boden der Perithecie an, und ſind, wo ſie unverletzt bleiben, am obern Ende geſchloſſen. — Da die nach unten gerundete Perithecie in vielen Fällen nur einen kleinen Theil des Grundes für die reproductive Schlauchlage übrig läßt: fo ſcheint ſich daraus die geringe Anzahl der Schläuche ableiten zu laſſen. Die Schläuche find in der Perithecie der Bauchſchwämme nur durch die äußeren Schranken der Wände beherrſcht. Ihr innerer Trieb aber geht im Wachs— thum über den Raum dieſer Schranke hinaus. Doch erreichen ſie das Ziel der Entbindung nicht im Beſtande ihres Wachsthums, ſondern nur in der Auflö— ſung ihrer ſelbſt: dann gähret die Maſſe der freyen Schlauchkörner durch einen, wohl u er 207 wohl ſchwerlich auf mechaniſche Weiſe erklärlichen, wenn auch durch das Nachlaſſen der Continuität der Schläuche, angedeuteten Act, aus der Mündung hervor, und es geſchieht der Diſſeminationsprozeß der Sphärje, als eine Exeretion der rei— nen evolutiven, infuſoriſchen Schwammſubſtanz. Sowohl der Boden, als die dem Boden analoge Perithecie, treibt noch oft in Faſern aus, und wird dadurch ganz, oder zum Theil, behaart oder borſtig. Dieſe Faſern haben aber die baſiſche Qualität der Faſerpilze, ſie ſind dicht, trüb, und, ſo weit meine Beobachtung reicht, ungegliedert. Der evolutive Hppothallus aber, wo er ſich einfindet, iſt zart, gegliedert, durchſichtig, und bildet faſt immer ein dichtes Gewebe, das die Perithecien entwe— der bloß trägt, oder in ſich verbirgt. Die begründetfte Eintheilung der Gattung der Bauchſchwämme würde diejenige ſeyn, welche das Verhältniß der Entwicklung der Schläuche zu der Perithecie als Baſis annahme, und die Arten fo zuſammenſtellte, wie in ihnen ſtufenweiſe die hoͤ— here Ausbildung des Inneren, oder Evolutiven, gegen das Aeußere, Beſchränkende, hervortritt. — Aber ſelbſt abgeſehen von der Mühſeligkeit der genauen mikroſko— piſchen Unterſuchung, die durch ein ſolches Theilungsprincip nöthig gemacht würde, und der Anordnung die praktiſche Brauchbarkeit ſchmälern müßte, würde wohl ſchwerlich das Mehr oder Weniger dieſes Verhältniſſes, bey der Kleinheit und Einfachheit der zu berückſichtigenden Gebilde, immer klar genug aufgefaßt und be— ſtimmt werden können, um Familienmerkmale davon abzuleiten. Wir müffen uns alſo an die vermittelnde Beziehung der einzelnen Bauch— ſchwämme zu ihrem Boden halten, um in ihr, nach Perſoons Vorgange, Einthei— lungsgründe zu ſuchen. Der einzelne Bauchſchwamm nämlich, als Ganzes für fi betrachtet, verhält ſich wieder zu feinem Boden, wie das Evolutive in der Perithecie zu dieſer ſelbſt; er iſt das evolutive Element des ganzen Gebildes, das aus dem Trager und erfüllten Perithecien (Sphaerulae) zuſammengeſetzt iſt. — Das Ue— berwiegen des Evolutiven kann ſich alſo auch hier, und zwar fo ausdrücken, daß die Geſammtheit der Peritheclen ſich immer mehr von der Bindung an und durch den Boden befreyt, und unmittelbar jede für ſich, als beſonderes Gewächs, dem allge— meinen Grund der vegetirenden Erde entkeimt. Mit 288 Mit dem Fortgange dieſer Entwicklung ſteht auch wirklich, nach meinen Un— terſuchungen, die Ausbildung der Fadenſchläuche im Innern in einem geraden Ver— bältniſſe, und ich fand ſtandhaft dieſe Theile bey den freyen, einfachen Sphärien, z. B. Sphaeria Dematium, inquinans, auch noch bey Sphaeria quaternata, salicina Pers. u. ſ. w. größer, ſtärker gewunden und mit anſehnlicheren, deut— licher abgetheilten, aber minder zahlreichen Schlauchkörnern erfüllt, als in den Pe— rithecien der mit ſtärkerem Boden verſehenen Sphärien-Arten. Das ganze Gebiet der Gattung zerfällt hiernach in zwey Hauptunterabthei— lungen. A. Sphärien mit einem Boden, (Stroma). Sphaeriae substratae, B. Sphärien ohne wahrnehmbaren Boden. Sphaeriae liberae. Die Bauchſchwämme der erſten Abtheilung (Stamm, Stirps) ſind mehr dem Wachsthum der Erde unterthan. Ihre Perithecien entwickeln ſich erſt nach der Bildung des Bodens, auf oder in demſelben; ſie enthalten Schläuche, die ent— weder weniger ausgebildet ſind, als die des zweyten Stamms, oder früher zer— fließen, und die Schlauchkörner auswerfen. Seltner tritt die Mündung als ſcharfe, verlängerte Spitze vor. Alles bezeichnet die Lage der Deritpecien als das Aufblü— hen des Bodens in eine vollkommnere Keimſchichte. Die Bauchſchwämme der zweyten Abtheilung treten unmittelbar für ſich, als organiſche, freye Gebilde, auf. Ihre Schläuche entwickeln ſich langſamer, ihre Schlauchkörner find groß und in der Regel dreytheilig. Ihre Mündung geht in mannigfaltige, freyere Formen über. Aber beyde Abtheilungen ſind doch nur künſtlich geſchieden; — dem Weſent— lichen nach gehen fie in einander ſtetig über, und die zweyte Reihe iſt nur als die Fortſetzung der erſten zu betrachten, nachdem ſie ihren Boden verlaſſen hat. Behalten wir die hier aufgeſtellten Unterabtheilungen, als polare Puncte der Metamorphoſe, im Syſteme bey: fo dürfen wir nur wenig von den Familien des ſcharfſinnigen Perſoon abweichen, die uns im Weſentlichen für alle Zeit begründet zu feyn ſcheinen. In 1 3 In ihnen ſtellt ſich der Gang der Metamorphoſe alſo dar: * Erſte Abtheilung. Bauchſchwämmme mit Boden. Sphaeriae substratae. Oberflächliche Bauch ſchwaͤmme. Sphaeriae periphericae. Der Bo: den bildet ſich im eignen Wachsthume zu einer mehr oder weniger beſtimmten Form, und entwickelt Perithecien auf feiner ganzen, oder nur auf einem Theile feiner Oberflache, unter der verdickten Rinde, aus welcher ihre Mündungen nur wenig hervortreten. Ihre Axen ſchneiden die Tangente der Oberfläche unter rechten Win— keln. Die Subſtanz des Bodens iſt trocken, oder etwas ſaftig, von fasriger oder grummiger Textur. Die Schläuche klein; die Schlauchkörner zahlreich. — Der Boden, dem die vegetative Dehnung, als einfacher Wachsthum, inwohnt, zeigt hier noch den ihm beygegebenen Trieb durch gedehntere, oder doch regelmäßig abgerundete For— men. — Die beyden bisher entdeckten Hauptbeziehungen der hieher gehörigen Ar— ten wiederholen die Gegenſätze der Keulen - und Huthſchwämme in ihren fruheren Entwicklungsſtufen. 1) Keulenſphärien. Sphaeriae clavaeformes. Von Keulenform, nur nach oben mit einer Perithecienlage. Es iſt die einfachere Clavaria, oder ein Geoglossum, deſſen Schlauchſchichte ſich in Perithecien verwandelt hat. e fleiſchige, geſärbte, aus Gelb und Roth in Braun. Wohnen auf der Erde. 4) Ledergelber Bauchſchwam m. Sphacria alutacea Pers. S. F. 2. 2. Obss. Myc. II. Tab. I. Fig. 2. — Eine einfache, ſanftverdickte Keule, weich anzufühlen, faſt eben, mit wenig hervortreibenden Perithecien; blaßockergelb. 1 —2 Zolle hoch, gegen einen halben Zoll dick. Wächſt zerſtreut im Herbſte auf der Erde in Föhrenwaldungen. — Fig. 304, Anmerkung. Die Subſtanz iſt mild, aus zarten Flocken, wie die der Keulenſchwämme, gewebt. — Einige auf erſtorbenen Inſecten. 2) Puppenwurzelnder Bauchſchwamm. Sphaeria militaris. Pers. S. F. 1. . 1. Obss. Mycol. II. Tab. II. fig. 3. Rothgelb; eine gedehnte, ſtumpfe, oder ſanft ausgerandete, durch hervortreibende Perithecien körnige Keule. 1—3 Zell hoch, 2 —4 Linien dick. Die Sub— ſtanz weich, blaſſer gefärbt. Wohnt in feuchten Herbſten auf der Erde, in erſtorbenen Lar— ven und Puppen wurzelnd. Waldige Gegenden find ihr Aufenthalt. — Fig. 305. 37 Anmer⸗ 290 — „ Anmerkung. In dieſer, wie in der vorhergehenden Art, find die Schläuche ſehr zahle reich, dünn, fat fadenfͤrmig; die Schlauchkörner gelb. Sphaexia militaris Pers, und Sphaeria entomorrhiza Pers. find die Iſarien unter den Sphärien. ». Der Boden ſteht noch im vegetativen Leben. 3% ftarre, trockene, fasrige oder grobblättrige, — zuſammengedrückt, äſtig verwachſen; am 5 zuweilen zottig, foren: Wachſen auf Stämmen, in welche fie mit verlängertem Wurzelende eindringen. 3) Knolliger Bauchſchwamm. Sphaeria bulbosa. Pers. S. F. 5. 6. Obss. Myc. II. T. I. fig. 1. Grauſchwarz; eine faſt einfache, zugeſpitzte Keule. Die Spitze ohne Perithecien; Grund des Stamms knollig — Die Perithecien treten wenig an die Oberfläche. 1— 2 Zolle lang. Subſtanz fasrig. Wohnt im Herbſte, in Nadelholzwaldungen, zwiſchen Mooſen auf der Erde. — Fig. 306. Sphaeria Hypoxylon Pers. Sphaeria filiformis Alb, et Schw. Sphaeria carpophila Pers. löſen die Bindung des Gegenſatzes zwiſchen Wurzelknoten und Keule in die Verbreitung und theilweiſe Veräſtelung der letztern, wobey gleichzeitig der Stamm ſich tief wurzelnd in den Grund hinabzieht, und die Spitze, ohne Perithecienlage, ſich, wie eine umgekehrte Wurzel, in die Luft ſtreckt. Bey der zierlichen Sphaeria filiformis Alb, et Schw. n dieſe noch einen ſanft roſenrothen Anflug. 4) Sphaeria digitata Pers. ſammelt und verſchmilzt die Keulen allmählig in den Stamm. Doch iſt auch hier die Spitze noch ſteril. — Fig. 307. 5 5) Vielgeſtaltiger Bauch ſchwamm. Sphaeria polymorpha. Pers. S. F. 7. 10 Schwarz; ſtumpfe, bis zur Spitze mit Perithecien umkleidete Keulen fließen, fingerförmig, handfoͤrmig, lappig, in einen dicken, wurzelnden Strunk zuſammen, und bilden einen mehrere Zolle hohen und dicken Raſen an faulen Stämmen in Wäldern, vorzüglich auf Buchenſtrünken, im Nachſommer und Herbſte. Die Subſtanz iſt locker, brüchig, faſt blätterartig, die Blätter trennen im Alter große Klüfte und Lücken. Die Schläuche fadenförmig, geſchlängelt, nach oben verdickt, körnerführend. — Fig. 307. B. Die einfache Abart. Anmerkung. Hier erreichen die Perithecien endlich die Spitze, und ſogleich fällt der 1 Wachsthum des Bodens in ſich zurück. Der Wurzelknoten von Sphaeria bulbosa Pers, nimmt die Keulen wieder in ſich auf. 2) Halbkugelſphärien. Sphaeriae hemisphaericae. Der Bo— den, von grummiger Subſtanz, mit ſtark verdickter Rinde, geht aus der Kugelform ins Halbkugliche, und durch allmähliche Verflachung faſt an die Ebene, doch ſtets noch kennt⸗ 291 kenntlich durch den Durchmeſſer der Subſtanz, die nur unter ihrer Oberfläche Perithecien trägt. Wohnen größtentheils auf Stämmen. Farbe braun oder ſchwarz. Subſtanz noch zuweilen weich und ſaftig. Manche ſind im jugendlichen Alter vor der Bildung der Perithecienlage, mit einem flockigen, oder vielmehr ſchup— pigen, Epithallus bedeckt, der ſich in der Folge verliert. Ihr Typus liegt in der * Hemiſphärenbildung der Huthſchwämme, die hier eine Perithecienlage auf der Oberflache gewinnen. Die Asterophora geht nun in firirter Sphärienbildung auf. 6) Durch die verkehrteyfoͤrmige, aus mehreren concentriſchen Schichten von Bodenſub— ſtanz und Perithecien gebildete Sphaeria concentrica Pers. S. F. 8. 11., gehen fie zu den Keu⸗ lenſphärien über; die Schichten ſind innere Zweige, die nicht zur Oberfläche gelangen. — Fig. 308. Zwey Stufen ſind auch hier zu bemerken. * Nac te. Sphaeriae nudae. Sie wachſen urſprünglich auf der Oberfläche erſtorbenen Holzes, find gewohnlich größer, abgerundeter, ihre Perithecien find verhältnißmäßig klein und rund. Kugelförmig: 7) Erdbeerförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria fragiformis. Pers. S. F. 9. 13. Faſt kuglich mit rundkörniger Oberfläche durch die hervortreibenden Perithecien; rothbraun, innere Subſtanz ſchwarz. Mehrere verwachſen oft in eine kleine Gruppe. 3—4 Linien Durchmeſſer. Schläuche wie bey Sphaeria digitata. Subſtanz des Bodens ganz grummig. — Wohnt, aus— dauernd, auf Buchenſtrünken. — Fig. 30g. Halbkuglich: 8) Brauner Bauchſchwamm. Sphaeria fusca. Pers. S. F. 12. 18. Unregelmäßig halbkuglich, niedergedrückt und ſelbſt abgeflacht, zuſammenfließend, braun, im jugendlichen Alter purpurbraun beſtäubt; die Perithecien bald mehr bald weniger vorſtehend, genabelt, durchbohrt. Schläuche von dem Bau der Schläuche der Keulenſphärien, zum Theil peripheriſch; früh gelsſt und im Schleime ſchwimmend. 1 — 5 Linien Durchmeſſer. — Wohnt häufig, das ganze Jahr hindurch, auf den Stämmen und Zweigen verſchiedener Laubhölzer, vorzüg— lich der Erlen, Buchen und Eichen, des Weißdorns ꝛc. Anmerkung. Dieſe Art durchläuft für ſich einen ganzen Entwicklungskreis des Bo— dens, jede Stufe durch eine eigene Uebereinſtimmung aller Merkmale feſthaltend. 37 5 a) Halb⸗ — 292 — 5 a) Halbkuglich bis ins Stumpfkegelförmige, klein, zerſtreut oder in einzelnen Grup⸗ pen. Die Perithecien ſtark genabelt, ) hervortreibend, oder A) eingefenft. — Fig. 310, * „ I. 8. b) Mehr verflacht und ausgebreitet, aus dem Halbkuglichen gedehnt, zuſammenfließend, der Mittelraum oft eingeſunken, Oberfläche etwas runzlich, die Perithecien gewöhnlich etwas her— vortretend. — Fig. 310. #% c) Klein, hervorbrechend, warzig und uneben, bald zuſammenfließend, über eine Fläche ausgebreitet. Fig. 310. A 9) Sphaeria cohaerens. Pers. S. F. 11. 17. nimmt dieſe Form auf und ſetzt fie in höherer Evolution fort. Die Perithecien treten nun, gedehnt und blaſig, mit deutlicher, warzenför— miger Mündung hervor, und trennen ſich endlich, nur noch hie und da durch einen ſeichten, ſchwarzen Keimboden verbunden. — Fig. 310. B. und 310. B In Sphaeria rubiginosa Pers. S. F. 11. 16. gewinnt der Boden der einzelnen die Deh— nung, welche mehrere der vorhergehenden durch ihr Zuſammenfließen darſtellen. Sphaeria pallida. Pers. S. F. 12. 19. und Sphaeria rufa, Pers. S. F. 18. 20., mattgefärbt, abgeflacht, zuſammenfließend, — zeichnen ſich durch eine weichere, etwas feuchte Subſtanz aus; fie löſen ſich leicht von dem modernden Holze, auf dem fie wachſen (Föhren, Buchen ꝛc. ); aber im trocknen Zuſtande iſt ihre Textur eben ſo grummig und unregelmäßig, als die der vorhergehenden; ihre Perithecien ſind klein, ihre Schläuche ſehr undeutlich. Der Boden behauptet noch immer die ſinkende Herrſchaft. = = Hervorbrechende. Erumpentes. Wachſen urſprünglich unter der Rinde, oder vielmehr in der Rinde erſtorbener Aeſte und Zweige, von der Oberhaut bedeckt, die fie erſt heben, dann zerſprengen und oft von ihren zerriſſenen Rändern im Umfange eingefaßt werden. Sie ſind kleiner, ihre Perithecien richten ſich mehr ſenkrecht gegen den Grund, auch wenn die Oberfläche noch erhaben iſt; doch iſt dieſe ſelbſt meiſtens ſehr abgeplatter. — Der Boden gehört ſchon mehr dem fremden Grunde an, er tritt an Maſſe und Kraft des Wachsthums gegen die übrigen zurück. * u en rns faft gallertartig: 10) Bauchſchwa mim des Hollunders. Sphaeria Sambuci, Pers. S. F. 14. 23. Rund, flach, außen ſchwarz, die innere weiche Subſtanz ſammt den Perithecien, die durch die ſtarre Oberfläche hervorbrechen, weißlichgrau. Kaum über eine Linie Durchmeſſer. Dennoch zeigen die kleinen Perithecien noch Schläuche. — Bricht geſellig aus der * des Hollunders hervor. Im Herbſte, bey feuchtem Wetter. — Fig. 311. Tro⸗ Trocken: 4 7 11) Bauchſchwamm der Johannisbeerſtaude. Sphaeria Ribesid Pers. S. F. 14. 22 Bricht elliptiſch, von der Oberhaut umſäumt, queer über den Zweig hervor; ſchwarzbraun, die Oberflache bildet eine Furche. — Fig. 312. f Anmerkung. Die ſehr kleinen, ganz verſteckten perithecien erfüllt eine weiße Maſſe, aus dichtgedrängten, aufrechten, kurzen, kolbigen Schläuchen und vielen leeren, fadenförmigen debenſchläuchen gebildet, wie ich den Kern keiner andern Perithecie gefunden habe. Es iſt die Schlauchlage eines Rizzenſchwamms, Hysterium, in der Verſchloſſenheit der Peri— thecie, und das Ganze des Gewächſes ahmt, in der Dehnung und in der Längsfurche, die die Oberfläche bildet, ſelbſt ein hervorbrechendes Hysterium nach. Man vergleiche Fig. 312. a. mit Mysterium quereinum, Fig. 300. a. Auch die Schlauchkörner find, gegen die Regel der Gattung, durchſichtig, und kurz eyförmig. Ob fie Ringe oder Scheidewände haben, möchte, ihrer Zartheit und Durchſichtigkeit wegen, ſchwer auszumachen ſeyn, da ſchon die Zuberei⸗ tung eines Kerns, um die wahre Zuſammenſetzung deſſelben kennen zu lernen, faſt unzählige fruchtloſe Verſuche erfordert. Beym erſten Anblick glaubt man, eine enförmige Maſſe, aus geſtrecktzeliger Subſtanz, vor ſich zu haben, wie auch perſoen und die Verfaſſer des Consp. Fung. in Lus. sup. Com. Niskiensi erese. den Kern der Perithecien dieſer Art ſich vorge— ſtellt zu haben ſcheinen. Sphaeria melogramma Pers. S. F. 13. 21. bricht in Längsreihen hervor, und zeigt ſich dadurch noch mehr einem äußeren Beziehungspunct untergeordnet. Bey der Spielart 3. ver— liert ſich hie und da der Träger, und einzelne Perithecien ſitzen im Umfange frey auf dem Grunde. Einige, noch unbeſchriebene Arten dieſer Stufe fließen ſanft über die Gränze zut näch⸗ ſten Reihe, indem ſich in ihnen die Lage des Bodens unter der Perithecien Schichte FREE mehr, bis ins Unkenntliche, verdünnt. — Die hervorbrechenden Sphärien verhalten ſich zu den nackten, wie die trocknen Keulenſphärien zu den fleiſchigen, und dieſes Verhältniß der Gebilde zur Oberhaut der Zweige, auf denen ſie wachſen, beſteht durch die ganze Gattung als Scheidelinie freyeren und begränzteren Wachsthums, zu welchem, fo lange ein Boden mit in den Kreis der Bildung tritt, die Evolution der Schläuche in umgekehrtem Verhältniſſe ſteht. Daß die Perithecie übrigens in der ganzen erſten Reihe durch die Axe des Bodens de— terminirt iſt und nicht dem Streben nach freyer Stelung gegen die Außenpole folgen ann; muß als Abzeichen der ſtärkſten Bindung des Bauchſchwammes durch ſeinen baſiſchen Anth 1 vorangeſtellt werden. He B) Eingeſenkte Bauch ſchwamme. Sphaeriae immersae. Der Bor den abgeflacht, von geringer Tiefe, die Perithecien vertikal, bis zum Grunde def: * „ 294 deſſelben, eingeſenkt, ihre Muͤndungen mehr oder weniger verlängert, oft ſtark hervorragend. Textur des Bodens grummig, trocken. Schläuche gedehnt, mit kleinen, zahlreichen Schlauchkörnern. — Wachſen an Stämmen und Zweigen, nur wenige, von etwas weicherem Gefüge und lebhafterer Färbung, auf der Erde. Wie die vorhergehende Stufe vorzugsweiſe die Keulenſchwämme und die Halb— kugelform des Huthſchwamms wiederholt: fo ruckt hier die verbreitete Evolutions— ſtufe der letztern in den umgekehrten Gebilden (Resupinata) wieder näher, und die ganze Sphärie ſtellt häufig ein Analogon einer Odontia oder Thelephora, mit mehr oder weniger angeſchwollner Huthſubſtanz, dar; wo aber die Bildung des Bodens noch im lebhafteſten Vegetationsacte ſteht, ſchimmert noch einmal das Gewächs des Kelchſchwamms vor. Bezogen auf die erſte Stufe, iſt hier das Zurücktreten des Bodens gegen die Perithecien zu erkennen, ſowohl in dem Hinabſinken derſelben gegen den Grund, als in der ſenkrechten Richtung, die ſie annehmen. Die eingeſenkten Sphärien ſtellen nur noch die Perithecienrinde der peripheriſchen dar, welche, für ſich ausge— breitet, die Perithecien verbindet, während dieſe immer mehr den vegetirenden Grund zu erreichen ſtreben, um auf ihm das eigne Leben zu gewinnen. Auch hier dringen ſich uns wieder zwey parallele Reihen auf. Nackte, nudae. Auf der entblößten Oberfläche entſpringend, größer, mehr verflacht, kangſamer wachſend, im jugendlichen Zuſtande noch oft mit flockigem Epithallus bekleidet; die Perithecien gewöhnlich nur mit kurzer Mündung. Farben dunkel, die erdbewohnenden höher gefärbt; auch paraſitiſche Arten, in lebhafter Färbung. 12) Becherſphärie. Sphaeria Poronia Pers. S. F. 15. 24. Pezizenform — auf Pferde- und Rindviehmiſt. — Fig. 313. Sphaeria rosea. Pers. Auf der Erde ausgegoſſen, mit fadigem Umfange, weich, roſenroth. Eine wahre Sphärie, mit vielen Körnerſchläuchen. a Sphaeria citrina und ochracea Pers. ſah ich noch nicht in der Natur. Sphaeria flavovi- rens Pers. drängt die lichtere Sub ſtanz (gelb) ins Innere des Bodens zurück. 13) Rohr⸗ 295 13. Rohrkolbenförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria typhina, Pers. S. F. 29. 4g. * Weich, fleiſchig, gelb; umgiebt den Halm vegetirender Gräſer, an fumpfigen und ſchattigen Orten, im Nachſommer. — Fig. 314. | Anmerkung. Die perithecien, fat linfenformig, liegen in verſchiedenen Höhen theils noch ganz eingeſenkt. Ihr Kern, der durch gereihte Zellen geſtreift, und im Mittelraume dunkelpunctirt erſcheint, zeigt bey genauerer Unterſuchung walzenformige Schläuche ohne Neben— ſchläuche, die von der unteren Hemiſphäre nach dem Mittelpuncte gehen, und dort zuerſt ihre länglichen 2 gliedrigen Körner, als dunklere Puncte, abſetzen. 14) Bauchſchwamm der Gräfer. Sphaeria Graminis. Pers, Obss. Mye. I. T. I. Fig. 1. 2. In unregelmäßigen, ſchwarzen Flecken auf den noch vegetirenden Blättern mancher Gräſer anſchwellend. Die ganze Subſtanz in den Boden umwandelnd, durch den nur die Gefäßbün— del hinziehen; die Perithecien nicht hervorragend. Größe ſehr verſchieden, — einige Linien bis zur Länge eines halben Zolls. Die Schläuche faſt cylindriſch, lang, am Grunde befeſtigt. Erſcheint im Nachſommer und Herbſte. — Fig. 315. Anmerkung. In Sphaeria Ulmi Schleicher, Fries. Obss. Myc, 173. 226., bildet ſich dieſe Reihe paraſitiſcher Formen zu einer regelmäßigen Geſtalt aus, die Mündungen aber bleiben noch verkürzt; — mit Sphaeria fimbriata Pers. S. F. 36. 65. erreichen die Mündun— gen eine bettächliche Länge, ihr Ende verdickt ſich, ihren Grund umſäumt eine weiße Franze, aus ſtarren, undurchſichtigen, ſpreuartigen Flocken, den Reſten eines Epithallus, in den ſich die ſchuppige Oberfläche der Sphaeria Ulmi gleichſam zurückziehk. Der Bau der Schläuche ſtimmt im Weſentlichen mit dem der Sphaeria Graminis überein. Da bey Sphaeria fimbriata die Perithecien nie zuſammenneigen, und die Mündungen zeeſtreut hervorbrechen: fo kann dieſe Art nicht unter den zuſammenneigenden Bauchſchwäm— men, Sphaeriae pustulatae Pers., ſtehen bleiben. 15) Brand farbiger Bauchſchwamm. Sphaeria deusta, Pers. S. F. 16. 25. Dick, wie gefloſſen - verbreitet, in der Jugend mit weißlichem Epithallus; Mündungen hervorragend. Oft mehrere Zolle Durchmeſſer. An alten Stämmen häufig; dauert das ganze Jahr aus, vegetirt aber nur im Herbſte. — Fig. 316. Anmerkung. Die Schläuche find faſt fadenförmig, am Ende befeſtigt; im Alter ziehen ſie ſich in zarte Fäden zuſammen, und bilden eine Art von täuſchendem Haargeflechte, dem die langen, fait ſpindelformigen, dunklen Schlauchkörner noch häufig eingeſtreut find. Die gewöhn— lich bienförmige Geſtalt der Perithecien verſtärkt, in abgeſonderter Vergrößerung, die Aehn— lichkeit mit einem Balgpilz. Man ſehe unſere Figur ++, wo bey x ein jüngerer Schlauch, nach der Art, wie dieſe in früheren Perioden des Wachsthums aufſitzen, hinzugethan iſt. 16) Krie⸗ 16) Kriechender Bauhfhwmamm. Sphaeria serpens. Pers. S. F. 20. 32. Gedehnt, ſchwarz; die Perithecien ragen hervor. Auf ſtark moderndem Holze, (Eichen, Buchen — in hohlen Weiden); herbſtlich; in der Jugend mit grauem Epithallus. Die Var. 8. lumbricoi- des Pers. dehnt ſich in die Länge, und zerſtreut die Perithecien, nachdem der Boden im Um— fange geſchwunden. — Fig. 317. N 17) Sphaeria uda. Pers. S. F. 35. 58. Tab. 1. Fig. 11 u. 12. Längliche Häuſchen, ſchwarz; die Perithecien nur am Grunde verwachſen, einige im Umfange frey. Wohnt in feuchten Herbſten auf ſtark modernden Eichenſtrünken. Einige Linien lang, ſelten mehr als 1—1 li: nie breit, doch auch unregelmäßig, und weit verbreitet. — Fig. 318. dee Hervorbrechende, erumpentes. Sie wachſen urſprünglich unter der, mit ihrer Oberhaut bedeckten Rinde und brechen ſpäter aus dieſer hervor. Gewöhnlich von gerin— gerem Umfange, aber die Perithecien dehnen ſich mehr in die Länge, und treten oft mit ver— längerten Mündungen vor. Farben nur dunkel. Schläuche klein, eine Art von Filz bildend. 48) Genarbter Bauch ſchwam m. Sphaeria Stigma. Pers. S. F. 21. 35. Weit ver⸗ breitet, flachergoſſen, oft in die Queere um den Aſt hervorbrechend, mit eingeſenkten, punct— förmigen Mündungen; innere Subſtanz braun. Auf trocknen Weißdornäſten im Herbſte. — Fig, 319. 10) Breiter Bauchſchwamm. Sphaeria lata. Pers. S. F. 29. 47. Auf einem dün⸗ nen, flach und weitergoſſenen Boden, und zur Hälfte hervorragend, lagern eyförmige Peri— thecien mit eckigen, kegelfͤrmigen Mündungen. Farbe des Perithecienkerns weiß. Das ganze Gewächs ſchwarz, oft ganze Aeſte verſchiedener Laubhölzer überziehend. Im Herbſte. — Fig. 320. Anmerkung. Der Boden ſcheint hier beynahe nur ein Product der Zerſtörung des Reifes. Die Oberhaut behaart, bloß von den Mündungen durchbohrt, wittert allmählig durch äußere Einflüſſe ab. Scheibenförmiger Bauchſchwamm. Sphaeriae disciformis. Pers, S. F. 24. 40. Flach-rund, die Mündungen verſteckt, punetformig, Auf Buchenäſten. Im Frühlinge und Herbſte. — Fig. 321. B. Eine geöffnete Perithecie. 5 20) Bauchſchwamm der Eiche. Sphaeria quereina. Pers. S. F. 42. 39. Nundlich, braunſchwarz, von drey- oder vierklappig-ſpringender Rinde umſäumt, mit vortretenden vier— tckigen Mündungen. 1— 2 Linien Durchmeſſer. Auf dürren Eichenzweigen das ganze Jahr hindurch, im Herbſte vegetirend. — Fig. 327. Sphaeria ferruginea Pers. S. F. 35. 62. der vorigen nahe verwandt, zeigt in einer leich— ten Neigung der Perithecien gegen die Achſe, in dem Schwinden des Bodens zwiſchen den— ſelben, ſelben, in feiner helleren, roſtgelben Färbung, und feiner mehr brödfihen Conſiſtenz den Ueber: gang zu den zuſammenneigenden Bauchſchwämmen, (Sphaeriae pustulatae Pers.) Wohnt im Herbſte auf erſtorbenen Strünken der Haſelſtaude. — Fig. 321. C. Sphaeria ceratosperma. Pers. S. F. 25. 38. Tode F. Meckl. 2. t. 17. f. 131. hat ſtark verlängerte Mündungen der Perithecien, die im Mittelraume der Oberfläche hervorbrechen. Andeutung der zuſammenneigenden Bauchſchwämme der Abtheilung D. Sphaeria spiculosa Schrad. Pers. 8. F. 33. 59. In die Rinde verſenkt, unregelmäßig verbreitet, mit undeutlichem Boden; ſchwarz; ſchlanke, biegſame 1— 2 Linien lange, hervor— brechende Mündungen. Wohnt auf dürren, geſchwärzten Zweigen, (Sambucus racemosa, nach Alb, et Schw.) Im Sommer fanden fie die Verfaſſer des Consp. Fungor, Anmerkung. Die Mündungen, welche am Durchbrechen verhindert wurden, legen fich nieder, und wachſen unter der Oberhaut bis auf einen halben Zoll Länge, hin und wie— der durch knotenföͤrmige Anſchwellungen unterbrochen. Alb. und Schw. a. a. O. Alſo auch hier noch Selbſtwiederholung, in Knoten, (perithecie), und Stamm, (Ostiolum) ! 210 Geſtreckter Bauchſchwam m. Sphaeria protracta. Pers. S. F. 34. 61. In lie nienförmigen Zügen hervorbrechend, ſchwarz, auf obſoletem, rindenformigem Boden. Die run— den Perithecien, mit kurzer, warzenfͤrmiger Mündung, ſitzen oft paarweiſe. Von einigen Piz nien bis zu einem Zoll Länge, 2 — 1 Linie höchſtens breit. Auf den Zweigen des Maßhol— ders, (Acer campestre), im Nachſommer und Herbſte. Schnell verwitternd. — Fig. 322, Man findet oft an demſelben erſtorbenen Zweige von unten nach oben, wie er an der Luft ſtufenweiſe vertrocknete, alle Grade der Zerſtörung in der Ausdehnung eines halben Fußes neben einander. Ich habe ihre merkwürdige Entwicklung ſo beobachtet: die jüngeren Perithecien, faſt ohne Boden, paarweiſe hervorbrechend, geben, unter Waſſer zerdrückt, ihren Kern in wurmförmi— ger Geſtalt, als eine zarte, feinkörnige, gelblich durchſcheinende Maſſe von ſich, die ſich im Waſſer allmählig zertheilt, und keine höher gebildeten Elemente enthält. Etwas ältere Perithecien, (man erkennt fie ſchon im Einbringen unter Waſſer an der trüberen Färbung, da die jüngſten ſtark gelbbraun durchſcheinen), ſchütten bey einem Drucke ihren Inhalt faſt auf dieſelbe Weiſe, wie die jüngſten, aus, doch zerbröckelt er ſchneller, löſt ſich in kleine Klümpchen, und ſondert dabey größere, runde, völlig durchſichtige Körner mit einer großen Menge eyförmiger, einringlicher, nicht minder durchſichliger, aus, die frey in der Maſſe zu liegen ſcheinen. Dieſe einringlichen - oder Doppelkörner find den Spo— ren von Didymosporium vollkommen ähnlich, und nur durch die Form der Ausgeburt von die— fen unterſchieden. — Wenn endlich die Perithecien ſich auf einem ſichtlicheren Boden 38 gedräng⸗ 298 gedrängter aus der Rizze erhoben haben, und im Waſſer ſchwarz und faſt ganz undurchſchei— nend bleiben, dann iſt ihre innere Textur die eines Bauchſchwamms tieferer Stufe. Schöne, cylindriſche, nach oben etwas verdickte Schläuche ſtehen aufrecht im Grunde zwiſchen zahlteichen, haardünnen und gewöhnlich mehr verlängerten Nebenſchläuchen. Sie ſelbſt find durch den körnigen Inhalt getrübt die Nebenfäden aber ſind waſſerhell. So zeigt ſich abermals der Durchgang einer höheren Metamorphoſe durch die niedere, das Hervorbrechen des Wurzelkeims in der Frucht aus dem formloſen Schleime. — Didymospo- rium T Coryneum —- Peziza - Hysterium = Sphaeria erumpens, — Man vergleiche Fig, 322. , tt, u. 1. ; Anmerkung. Die beyden letzteren Arten find Extreme der Bildung, die zwiſchen den freyen Bauchſchwämmen, und den mit einem Boden verſehenen, ſchwanken. C) Aufſitzende Bauchſchwämme. Sphaeriae impositae, (cae- spitosae P.). Der Boden, von grummiger Textur, trägt frey aufſi— tende Perithecien. Die Perithecien abgerundet, geſchloſſen oder mit deutlicher, doch nie verlängerter Mündung. Die Schläuche kurz mit kleinen Schlauchkörnern. Alle brechen aus der Rinde erſtorbener Zweige, als ein, von einer dünnern oder dickeren Schichte des Sphärienbodens getragenes Peritheclenhäufchen, hervor. Ihre Farbe iſt ſchwarz oder roth, gewöhnlich bil— det die Perithecie ſich noch in eigenthümlicher, regelmäßiger Form aus.“ Die aufſitzenden Spharien ſchließen ſich an die erſte Linie der eingeſenkten, die nackten, unmittelbar an. Sphaeria serpens Var. lumbricoides. Pers. Sphaeria uda Pers. u. a. laffen die Perithecien ſchon über den Boden hervor treten, und die letzteren trennen ſie im Umfange bis zum Grunde. — Hier iſt nun die Befreyung der Perithecien erreicht, ſoweit ſie von dieſer Seite erreicht werden kann; der Boden wird nur Träger, und ſinkt zugleich tiefer in die Abhangigkeit ſeines Grundes, daher alle dieſe Arten urſprünglich in der Rinde wohnen und durch Sprengung der Oberhaut hervorbrechen. 22) Bauchſchwamm des Sauerdorns. Sphaeria Berberidis. Pers. S. F. 52. 98. Rund oder geſtreckt hervorbrechend, auch ſich reihenweiſe zerſtreuend; erſt braun, dann ſchwarz; die Perithecien eyförmig, geſchloſſen, rizzig, mit weißlichem, aus zarten Fäden und aufrechten, walzenförmigen Schlaͤuchen gebildetem Kerne; die Raſen von ungleicher Größe; in den Rippen der Rinde verliert ſich der Boden, und die Perithecien fließen haufenweiſe und grummig zu— ſammen. Wehnt im Herbſte auf den erſtorbenen Zweigen des Sauerdorns, Berberis vul- garis Lim — Fig. 324. An ner⸗ 299 Anmerkung. Wo der Bauchſchwamm ſich urſprünglich unter der Oberhaut in der Rinde bildet, bricht er gewöhnlich als runde oder längliche, flache, braune Scheibe hervor, ert eben, dann koͤrnig. In dieſem Zuſtande it die Subſtanz grobfürnig, die Zellchen reihen ſich hie und da deutlich. Die truͤberen braunen Körner der Oberfläche find die Anſätze der Perithecien, fie ſcheinen unter Waſſer im Mittelraume heller durch *). Beginnt das Wachs— thum urſprünglich in einer Rizze der Rinde, dann iſt der Boden flacher und anfänglich ſchwarzbraun, faft ſchwarz, die Perithecien werden ſtärker und bilden fi freyer. Im entwickelten Zuftande haben alle Perithecien einen weißen Kern, der in einem ge⸗ ſchloſſenen Vertikalabſchnitte faſt fleiſchig und etwas geſtreift durchſcheint, mit vom Grunde bogig aufſtrebenden Schnüren ſchwarzer Schlauchkörner durchzogen. Diefe Schnüre ſcheinen frey in der Eubftonz zu liegen. Oeffnet man aber das Segment, dann breitet ſich der Kern aus, die fadige, hochſt zarte Textur wird ſichtbar, und man erkennt bey rechter Beſchattung, auch bald die cylindriſchen, weiten, geraden Schläuche, die die, in regelmäßige Reihen geord— neten Schlauhförner umfangen. Ob eine gelatinofe Maſſe die Räume zwiſchen den Faden füllt, wage ich nicht zu beſtimmen, doch ſcheint es mir, nach der Anſicht abgelöſter Theile des Kerns, wegen des feſten Zuſammenhaltens der Fäden, und des gelblichen Scheins, der fie umgiebt, nicht unwahrſcheinlich. Die Schlauchkörner ſind oval, ſtumpf, theils ganz undurch⸗ ſichtig, theils hell, und ſtets Sgliedrig, An Sphaeria Berberidis ſchließen ſich Sphaeria Aucupa- riae und fuliginosa Pers. an, 25) Sauhfhwamm des Geißklees. Sphaeria Laburni Pers. S. F. 50. 93. Schwarz, flach, auf ſeichtem Boden rundlich und ausgebreitet hervorbrechend; die zahlreichen, kleinen Perithecien kugelformig, rauh, mit ſtumpfer, warzenformiger Mündung, zuweilen napfförmig einſinkend. Innerer Bau der vorhergehenden. Durchmeſſer oft bis zu 4 Zoll. Im Frühlinge, auf den Aeſten des Cytisus Laburnum Lin. Bildet ſich ſelten vollkommen aus. — Fig: 325. 24) Der Bauch ſchwamm des Kreuzdorns, Sphaeria Rhamni mihi, ſchwarz, in unregelmäßigen, oft weitläuftigen Häuſchen hervorbrechend, — die runden Perithecien runz- lich, am Scheitel tief eingedrückt, durchbohrt, mit einer ober zwey kreisfoͤrmigen Furchen, wovon gewöhnlich eine nächſt der Baſis, die andere im Umfange des Scheitels läuft, umzo— gen, wächſt im Sommer auf erfiorbenen Zweigen des Rhamnus Frangula Lin,, theils durch die Rinde hervorbrechend, theils unordentlich in Rizzen und entbloßten Stellen des Holzes ſich ſammelnd. Er macht den Uebergang zu den ſchüſſelföͤrmigen Arten. — Fig. 326, Sphaeria cupularis Pers, (ſchwarz, mehr runzlich), — 58 * 25) Sphae- — — — — — ) Dieſen Standpunkt der Metamorphoſe bezeichnet: Sphaeria rufo-fusca; caespitulis subrotundis, a qua- libus -sphaerulis rulo- fuscis, intus cavis, albidis, depresso, umbilicatis; Fries Obss. Myc. 176. 251. Tab. IV. Fig. 3. a- d. Die Sph. Berberidis Schleicher, von welcher ich mehrere Exemplare in allen Ueber— gangen verglichen habe, 500 25) Sphaeria cucurbitula. Pers. S. F. 53. 100. ı01., (blaßroth, ebener, Schlauchkoͤrner heller, birnföͤrmig, meiſt ungeringelt), beyde mit undeutlicher Mündung, — die in kleinen run— 25 Häufchen, aus Weißdorn- und Lindenreiſern jene, dieſe aus Pappelreiſern hervorbrechen. — Abbildung der Sphaer. cucurbitula, — Fig. 327. 26) Scharlachrother Bauchſchwamm. Sphaeria coceinea. Pers. S. F. 49. 92. In runden Häufchen mit dürftigem Boden hervorbrechend, hoch- oder blaßſcharlachroth, die Pe— rithecien eyföͤrmig, oder kugelförmig, mit ſtarker, ſtumpf- warzenförmiger Mündung. Die Spielart mit blaſſen, eyformigen Perithecien wachſt auf Buchen — und Eichenzweigen, — bie mit kugelrunden, nicht immer runzlichen, auf Flieder, Sambucus nigra Lin, Sie dürfte als eigne Art aufgeſtellt werden. — Tig. 328. Anmerkung. Die Schläuche dieſer und der vorhergehenden Art find ſehr zart, kaum durch Beſchattung ganz vors Aug zu rücken, und von einem ausgezeichneten Bau. Sie ſchie— nen mir in dem feinflodigen Kerne von mehreren Puncten des innern Umfangs zu entſpringen, find vom Grunde an fadenförmig, und erweitern ſich am Ende ſchnell in eine birnförmige, nur ſelten durch eine leichte Verſchnürung nach unten zu verdoppelte, und durch einen gelb— lichen, körnigen Inhalt getrübte Keule; übrigens ſind ſie vollkommen durchſichtig und ohne Körner. Ob die Füllung der Keule ein einzelnes, oder hie und da verdoppeltes Korn ſey, oder ob die Keule ſelbſt ih auf der Hohe der Entwicklung löſe, wage ich nicht zu beſtimmen, doch vermuthe ich eher das erſtere, theils nach der Analogie anderer Arten, theils, und vor- züglich, darum, weil ich unter den birnförmigen, oder kegelförmigen Schlauchkörnern, auch einige elliptiſche, undeutlich geringelte ſah, und weil an den verſchnürten Keulen die Spur einer gerade fortlaufenden, ſehr feinen Gränze ſichtbar war. Es iſt Ektoſpermen Bau im Reiche der Bauchſchwämme, durchaus geläuterte und productive Aspergilluskeulen wachſen in dem weiblichen Boden des zarten, ſich zum Kelch eintiefenden Sphärenſchwamms— Am tiefſten ſtehen wohl die Arten ohne Mündung, wie Spbaeria Berberidis Pers., Sphaeria Aucupariae Pers. Ihre innere Maſſe iſt beſtändig feſt, und hat deutliche, ſchief hindurchlaufende Schläuche, wie man fie faſt bey den Schwäm— men findet. Ich ſah ſie nie in Schleim zerfließen. — Bey der letztern dehnt ſich ſogar die Perithecie noch in die Länge, und der Boden zeigt durch feine Tiefe vor— wiegende Kraft des Wachsthums. Sphaeria Laburni und appendiculata Pers. haben noch deutlichen, aber verflachten, weiter verbreiteten Boden, und ſichtbare Mündungen der Perithecien. Sphaeria cupularis, cucurbitula und coccinea Pers, zeigen nur noch den duͤnnen Anflug der Keimſchichte, und breiten ſich mit ihr in Zerſtreuung aus. Die kleine 301 kleine, warzenförmige Muͤndung fehlt auch den beyden erſtern nicht, aber der größere Umfang des oberen Gewölbes ſenkt ſich bey dem Verdünſten des Inhalts ſanft ein, und bildet wieder die Form des Kelchs der Pezizen nach. — Das Schwarz geht bier zwiſchen zwey kaum unterſcheidbaren Formen, Sphaeria cupularis und cucurbitula, faſt unmittelbar in ſchönes Roth über. Bey der anſehnlichen Menge neuer Arten, die ich aus den übrigen Abtheilungen zuſammengebracht habe, iſt dieſe Stufe, bis auf ſehr wenige, leer ausgegangen, was ebenfalls für ihre Gränzſtellung bedeutend ſeyn dürfte. Durch die aufſitzenden Sphärien zerſtreuen ſich die Sphärien der erſten Abtheilung, und dieſes iſt die eine Seite des Uebergangs in den Kreis der freyen, — die Zerfällung. D) Zufammenneigende Bauchſchwämme. Sphaeriae conniventes. Der Boden bildet nur noch die Füllung zwiſchen den Perithecien, welche auf dem Grunde, entblößt, im Kreife ſtehen, und mit ihren gewöhnlich verlängerten Enden koniſch oder warzenfoͤrmig zuſammenneigen. So entſteht die Geſtalt einer Puſtel, nach welcher Perſoon dieſe Abtheilung, ſeine fünfte, benennt. Die Schläuche ſitzen buͤſchelformig, mit langen, haarfeinen Nebenfäden vermiſcht: fie ſelbſt ver— haltnißmäßig kurz, zart, enthalten nur wenige geringelte Schlauchkörner. Die Nebenfäden Fraufeln ſich. Alle bis jetzt bekannten Arten wachſen in der fasrigen Rinde der Zweige unter der Oberhaut, die ſie nur mit der Spitze ihrer gemein— ſchaftlichen Scheibe, oder mit den genäherten Muͤndungen, durchbrechen, zuweilen im Umfange färben; auch im Diskus zeigen ſie noch, wiewohl ſelten, die weißliche Beftaubung. — Ihre Subſtanz iſt dunkel, braun, in's Nöthliche und Roſenfarbe übergebend, die Perithecien aber find ſtets ſchwarz. Dieſe Stufe ſetzt ſich auf die zweyte der vorhergehenden Abtheilung durch Sphaeria fimbriata und ferruginea eben ſo auf, wie die erſtere ſich an die erſte Stufe derſelben, die freyen, eingeſenkten Sphärien, anſchloß. Von ihr hat ſie die verlängerte Mündung der tieferen Evolution empfangen. Der Boden wurde dem Grunde immer mehr angeeignet durch Bedeckung der Oberhaut, die nun herr— ſchend iſt. Aber die Perithecien ſelbſt ſuchen noch einen freyern Wachsthum, in— dem alle zuſammen, den Boden erreichend, fuͤr ſich die Geſammtbildung des Bauch— ſchwamms, 503 —Z— ſchwamms, die Kugel oder Halbkugel, die, oben verengt, in einen Hals ausläuft, nachahmen. — Der Boden ſelbſt, von unten verdrängt, bleibt nur noch nach oben, als verbindende Decke, hingelagert, und vollendet die täuſchende Nachbil— dung Einer Perithetie; nimmt man aber das ganze Gewächs aus der Rinde, dann zeigen ſich von unten die fregen Bäuche der einzelnen Peritheclen, meiſtens grün— lich und durchſcheinend durch die hervorſchimmernde, fluͤßige Gelatine. 27) Gewimperter Bauchſchwamm. Sphaeria ciliata. Pers. S. F. 35. 63. Obss. Myc. II. Tab. 5. Fig. 3. Schwarz, die borfienformigen, biegſamen Mündungen der Perithecien frey, locker zuſammenneigend, oberwärts oft wieder ſich von einander entfernend. Durchmeſſer 4—1 Linie. Wohnt im Herbſte auf erſtorbenen Aeſten der Rüſter. — Fig. 329. Wenige Subſtanz zwiſchen den Perithecien. Wie Sphaeria selacea ſich an Sphaeria ſim- briata anſchließt, fo verbindet ſich Sphaeria Hystrix Tode, in noch freyerem Wuchſe und gro— ben, ſtumpfringlichen, auseinanderſtrebenden Mündungen, mit Sphaeria ferruginea und cera- tosperma Pers.; nirgends ſichere Gränze in dieſer aus der Quelle des Fruchtknoten -Lebens ſprudelnden Gattung. — Man ſehe Fig. 329. B. Sphaeria Hystrix. 28) Gehörnter Bauch ſchwamm. Sphaeria cornienlata Ehrh. Pers. S. F. 40. 71. Flach, die walzenförmigen Mündungen der ſtark niederliegenden Perithecien find durch ſchwarze Zwiſchenſubſtanz in einen hervorbrechenden Hals verbunden, und ſtreben mit den hervorragen— den, genabelten oder gerinnelten Enden etwas auseinander. Selten über 2 Linie Durch— meſſer; Durchmeſſer des Halſes 4 Linie. Subſtanz der Puſtel weißlich. Wohnt im Herbſte auf kleineren Zweigen der Weide, Eiche ꝛc. — Fig. 330. Auf einem Eichenzweige. 29) Kleinmündiger Bauchſchwamm. Sphaeria mierostoma, Pers. S. F. 40, 73. Die flache Puſtel in die Rinde verſenktz die verwachſenen Mündungen bilden eine vorbrechende, feinkörnige Scheibe. Zwiſchen den verhältnißmäßig großen Perithecien nur noch die zerſtörte Subſtanz der bräunlichen Rinde. Durchmeſſer der Puſtel kaum 2 Linie. Die Körnchen (Mün⸗ dungsenden) der Scheibe mikroſkopiſch, zahlreich. Wohnt das ganze Jahr hindurch auf erſtor— benen Pflaumenzweigen. — Fig. 331. 5 30) Weiß mündiger Bauchſchwamm. Sphaeria lencostoma. Pers. S. F. 39. 69, Weiße Subſtanz; 1— 6 ſchwarze Perithecien münden in der Ebene des hellweißen, hervor- brechenden Halſes punktformig, durchbohrt. Durchmeſſer 2 — 1 Linie. Die Bodenſubſtanz formlos, mehlartig, die Perithecien verhältnißmäßig groß, an Zahl abnehmend, den Boden mächtiger, zum Gegenſatz der Oxydation, weckend. Wohnt auf Aeſten der Pflaumengattung, serzüglih auf Prunus spinosa. — Fig. 332. | 305 31) Schildförmiger Bauchſchwamm. Spbaeria scutellata. Pers. S. F. 37. 66. Braun; der untere Theil des Bodens trennt ſich, flach-ſchüſſelfͤrmig, von den flaſchenförmigen Perithecien, die, locker verbunden, mit ſpitzen Mündungen, ungleich hervorbrechen. Subſtanz brüchig. Durchmeſſer bis zu 3 Linie. Wohnt im Herbſte auf Linden und Erlenzweigen. — Fig. 333. Anmerkung. Sphaeria scutellata iſt die geſetzliche Löſung dieſer Bildungsſphäre. Was Boden war, ſchlägt ſich in der Geſtalt einer vertieften Scheibe des Pezizentellers nie— der. Die Perithecien ſind dieſem nur aufgeſetzt, unter ſich beynahe getrennt, eine wer— dende Cirkelſphärie mit Boden. Man ſehe die folgende Abtheilung. 32) Sphaeria pustulata. Pers. S. F. 41. 76. Hoffin, Veget, Crypt. I. Tab. 5. Fig. 5. Flachgewölbt, ſchwarz, mit kurzem Halſe; die braungraue, beſtäubte Scheibe (Ende des Hal— ſes) einporig. Die Perithecien, 2— 5, liegen nieder, find eyförmig, und erhalten noch ihre regelmäßige Geſtalt. Wohnt geſellig auf jüngeren, erſtorbenen Aeſten der Weiden, Haſeln ic. im Herbſte, bald von der abfallenden Oberhaut und Rinde gänzlich entblößt. — Fig. 334. Ampelförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria ampullacea. Pers. S. F. 41. 75. Halb- tuglich, braunſchwarzz der dünne, verlängerte Hals erweitert ſich am Ende in eine ſtumpfe, einporige, oft durch aufliegende Gelatine und Sporen unförmlich erweiterte und ſtaubige Keule. Perithecien im Innern gedrängt, gedehnt, eckig und zuſammengedrückt. Durchmeſſer eine Linie und drüber. Wächſt unter der Rinde der Linden, auch der Eichen, au älteren Aeſten, durch die ſich ihre Mündungen hervordrängen; aber bald wird dies ganze Gewächs durch das Abfallen der äußeren Rindenſchichte entblößt. Anmerkung. Die Zahl der Perithecien vermindert ſich hier bis auf 3. 2. endlich, durch Verkümmerung, bis auf eine einzelne. So iſt durch Zuſammenziehung und Bindung die einfache, freye Sphärie erwachſen, wie fie aus der vorigen Stufe durch ein Zerfallen der ein— zelnen Perithecienglieder, beym Verſchwinden des Bodens, hervorgieng. — Mit Necht fragt Perſoon bey Sphaeria ampullacea: an Sphaeriae Tiliae Var? _ Die Sphaeria Tiliae ift aber einfach, die ampullacea gewöhnlich aus drey oder vier Perithecien gebildet, die ſich aber, wie dieſes guch bey Sphaeria pustu- lata der Fall iſt, oft bis auf eine einzige verlieren. In 504 In doppelter Richtung gelangt die Metamorphofe der Sphärienbildung, wie wir geſehen, zur Darſtellung der freyen, geſonderten Perithecie, als eines ſelbſt— ftändigen Gewächſes. So reiht ſich die zweyte Abtheilung, faſt ohne Gränze, an die erſte. wehte Abthei hun Freye Bauchſchwämme. Sphaeriae liberae. Ihr Charakter: der gänzliche Mangel des Bodens; gewundene, weite Schläuchez große, minder zahlreiche, dreygliedrige Schlauch— körner. Die Perithecie iſt ſelbſt Gewächs für ſich geworden, aber fie tritt darum nicht unmittelbar in die Freyheit des eignen Wachsthums. Die Grade der Abhängigkeit des Wachsthums müſſen Stufen der Claſſification beſtimmen. Nach— dem der Boden im Wachsthum zergangen, bleibt nur noch das Zeichen der Ab— hängigkeit, das jenen Fortgang der Metamorphoſe ſtetig begleitete, — die pri— mitive Unterordnung unter die Oberhaut des Pflanzentheils, auf dem fie wachſen, oder der Urſprung auf einem ſchon weiter zerſtörten, entblößten, vegetabiliſchen Grunde. f Die freyen Sphärien find A) bedeckte, subcutane ae, — B) bloße, emergentes. A) Bedeckte Sphärien. Sphariae subcutaneae. Sie entfprin- gen in der fasrigen Rinde der Zweige unter der Oberhaut, die ſie mit ihren Mündungen durchbohren, aber nur durch Zufall oder durch Verwitterung von ihr entblößt werden. Gewöhnlich hängen ſie mit der Oberhaut zuſammen, und löſen ſich von der Rinde, wenn man jene von dieſer trennt, ab. Ihr Boden iſt in den meiſten Fällen vertieft, fo, daß fie gleich ſam die umgekehrte Sphaeria Peziza oder Crucibulum darſtellen. Im Umriſſe bil— den alle eine gedruckte Hemiſphäre, von dünn -lederartiger Perithetienſubſtanz. Die Schläuche gehen von der Wölbung des Bodens aus, winden ſich, ſind zart, und haben wenige Körner, die nur ſelten aus der Mündung hervortreten. Farbe ſchwarz; Umfang der einzelnen Perithecien gering. Oberfläche gewöhnlich glatt. — Zuweilen färbt ſich die ſie bergende Oberhaut, und bildet eine Art von Decke nach. Wie Wie die bedeckten Sphärien unter den freyen die Seite der Bindung bezeich— nen: fo gehen fie auch faſt ſtetig aus den bochſten, gebundenen Bodenſphä— rien, den zuſammenneigenden, hervor, und zwar ſelbſt wieder in zwiefacher Nichtung. 1. Cirfelfphärien. Sphaeriae cireinatae. Mehrere freye Perithe— cien liegen im Kreiſe unter der Oberhaut in der Rinde, mit ihren, oft gedehnten, Muͤndungen zuſammenneigend: zuſammenneigende Sphärien, deren Bodenſubſtanz zwiſchen den eee ſich gänzlich verzehrt hat, die zerfallene Sphaeria scu- tellata. 35) Schöner Bauchſchwam m. Sphaeria pulchella. Pers. 8 F. 43. 79. Zahlreiche, mit langen, gebogenen Mündungen verſehene Perithecien ruhen tief in der Rinde, bis zum Holze, und bilden ausgedehnte Kreiſe, oft über einen Zoll im Durchmeſſer. Wohnt im Herbſte unter der Rinde der Pflaumen- und Kirſchenſtämme. — Pig. 335. Parallele der Sphaeria ferruginea. Sphaeria ambiens. Pers. S. F. 44. 82. Die eyförmigen Mündungen der Perithecie liegen um einen blaſſen Scheibenraum. Wacht gereiht in der Rinde des Weißdorns, der Buche ꝛc. Analogie der Sphaeria nivea. 34) Gevierter Bauchſchwamm. Sphaeria quaternata. Pers. S. F. 45. 83. Vier Perithecien laufen mit kurzen Mündungen in einem Punkte zuſammen. = Linie Durchmeſſer— Auf Zweigen verſchiedener Laubhölzer, im Herbſte. — Fig. 336. Analogie der Sphaeria tumida und pustulata Pers. Die Perithecien ſelbſt ſtehen noch in der Einheit gemeinſamen Wachsthums; ſie bilden aus ſich die freye, siergliedrige Sphärie, und bereiten die Zerfällung vor. 35) Verbundener Bauchſchwam m. Sphaeria conjuncta mihi. Drey bis neun Perithe- cien hängen mit ihren Mündungen durch eine ſchwarze, glänzende Scheibe zuſammen, mit der ſie die Oberhaut durchbrechen. Die Enden der Mündungen ragen als kleine, zuweilen ge— nabelte, Wärzchen hervor. Durchmeſſer eines Kreiſes von 4—4 Linie. Wächſt im Frühlinge auf den Zweigen der Haſelſtaude. Einzelne Perithecien zerſtreuen ſich hie und da, und haben, fo zerſtreut wachſend, ganz das Ausſehen der Sphaeria tessella 8. decedens Pers., die zur fol- genden Sippſchaft gehört. Mein Bruder fand fie bey Baſel. — Fig. 337. Anmerkung. Von Sphaeria salicina Pers, unterſcheidet fie ſich durch die Größe, und durch die glänzende Schwärze der die Mündungen verbindenden Scheibe, — von Sphaeria 39 umbi- Br 506 bilicata Pers. aufer der Größe, durch den Mangel der ſtarken Vertiefung auf der Spitze der Mündungen; von Sphaeria quaternata Pers. endlich durch die geringere Größe, und die wan— delbare Zahl der Perithecien, fo wie durch die breite Scheibe, die ihre Mündungen ſammelt. Schläuche der Sphaeria umbilicata. Fig. 337. B. 2. Zerſtreute Bauchſchwaämme. Sphaeriae tectae dispersae, Wachſen einzeln, zerſtreut, mit aufrechter Mündung, unter der Oberhaut in der der Rinde. — Perſoon hat die hieher gehörigen Arten in mehrere Abtheilungen aus— einandergerüdt. 36) Nofenmündiger Baudfhmwamm. Sphaeria rhodostoma. Alb, et Schw. Consp, Fung. 43. 127. Tab. IV. Fig. 3. Halbkuglich, geſellig, ſchwarz, auf ſchwarzem Keimgrunde unter der gelöften Oberhaut; Scheitel flachgedrückt, blaß roſenroth, mit ſchwarzer, warzen— förmiger Mündung. Dickrindig, oft zweyfächrig. Durchmeſſer z Linie und drüber. Wohnt im Frühlinge auf erſtorbenen Aeſten des Rhamnus Frangula Lin. (Alb. und Schw.). Auf dem Aſte eines andern Laubholzes, das ſich nur noch negativ beſtimmen läßt, fand dieſen merkwürdigen Bauchſchwamm Herr Akademiker Martius zu München im Merz bey Erlangen. — Fig. 338, Anmerkung. Der äußere Bau iſt der eines zuſammenneigenden Bauchſchwamms, mit unebner, hin und wieder concentriſch gerunzelter und etwas körniger Oberfläche. Der ſenkrechte Schnitt zeigt ungewöhnlich dick Wände, und im Innern oft kenntlich genug die Grenzlinie der eigentlichen Perithecie , in einigen Fällen fand ich 2 derſelben in gepreßter Lage. Der ebene Scheitel der Sphaeria tumida Pers. und Sphaeria pustulata Pers., auch die Fär— bung der Scheibe mancher zuſammenneigenden Bauchſchwämme, wiederholen ſich, und ſo er— ſcheint mir Sphaeria rhodostoma als eine ſichtbare Contraction des zuſammengeſetzten Bauchſchwamms zum einfachen. 37) Bauchſchwamm der Linde. Sphaeria Tiliae. Pers. S. F. 84. 4665. Faſt krugfor⸗ mig, ins Schüffelformige, wagerecht abgeſchnitten, und durch eine dünnere, häutige, mit der Oberhaut verwachſene Subſtanz geſchloſſen, doppelt, die innere Perithecie frey, krugförmig; ihre Mündung im Mittelpunkte, als kleines, hinfälliges Wärzchen, durchbohrt die Oberhaut. Wenn die Oberhaut ſich loſt, folgt ihr der größte Theil der Dede, (Epiphragma), und die Sphärie ſteht weit geöffnet, als verſchnürte Patelle, in den Falten zwiſchen den Gefäßbuͤn— deln der Rinde. Durchmeſſer bis zu z und 4 Linie. Wohnt auf Lindenzweigen, im Spät⸗ herbſte. — Fig. 339. Anmerkung. Die Grenze der Anheftung des oberen Randes zeigt ſich ſchon früh kreis— foͤrmig auf der Oberfläche des Reiſes. — Sphaeria circumscissa Pers. iſt eine Form der Sphae- ria Tiliae unter dem Einfluſſe des Vogelbeerbaums, Sorbus aucuparia Lin, erzeugt. In ihr er⸗ loſcht 307 löſcht die letzte Spur des zuſammengeſetzten Bauchſchwamms. Der Kern ſondert ſich noch auf engerem Raume im Umfange des Bodens, als innere, weitmündige Perithecie, die mit der äußeren Umkleidung durch einzelne Faſern verbunden iſt. — Die Schlaͤuche müſſen ſehr hin: fällig ſeyn; ich ſah immer nur kleine, walzenförmige Schlauchkorner, die aber das Gepräge der Gattung fo genau an ſich tragen, daß fie wohl ohne Bedenken auf einen ähnlichen Ur— ſprung, wie die der übrigen Arten, zurückgeführt werden können. Sphaeria velata Pers. S. F. 3%. 57. Tab. I. Fig. 14. b., hat nech eine eigne, häutige, ſchwarze Decke über ſich georeitet, einen Schleyer auf der aufgelöften Subſtanz des Bodens. Wohnt ebenfalls auf Aeſten der Linde. Sphaeria convergens Pers. S. F. 46. 86. Tode Fung. Mecklenb. II. Tab. V. 14. Fig. 111. richtet ſich im Kreiſe auf, zeigt noch Spuren der Inclination ihrer Mündungen, und die Sphärien lagern ſich im Kreiſe. Sphaeria tessella Pers. und mehrere verwandte, noch unbeſchriebene Arten, liegen ſchon entfernt unter der Oberhaut ausgeſtreut, aber die Mündungen folgen noch dem Geſetze der Kreisſtellung aus der Vierzahl, fie brechen im Quincunr, mit verſchiedenen Abweichungen, N) bis fie ſich endlich zerſtreuen und die Be— ziehung zu einander verlieren. 38) Würfelſtändiger Bauchſchwamm. Sphaeria tessella. Pers. S. F. 48. go. Mit eingedrücktem Boden, aufrecht, ſchwarz; die ſtumpfen Mündungen durchbohren die Oberhaut in mehr oder minder deutlicher Beziehung auf eine centrale Einheit. *. im Quincunx, 8. in parallelen Linien, 7. in elliptiſcher Form, auf Weidenzweigen, oft mit einer ſchwarzen Kreislinie umſäumt; . ohne dieſe, in mehr regelloſer Abwechslung, größer, die einzelnen Sphärien oft im Umfange weißlich beſtäubt. Auf Zweigen der Haſelſtaude. (Sphaeria tessella 8. decedens P. I. e.) — Fig. 340. Die Cirkelſphärie in der Auflöſung. Anmerkung. Oeffnet man die Perithecie unter Waſſer: fo brechen die Schläuche ſchnel hervor und zerſtreuen ſich; Nie find länglich, beyderſeits ſpitz, und durch den Inhalt der Schlauchkerner etwas getrübt, doch nur in geringem Grade, da die Schlauchkorner ſelbſt durchſichtig ſind, und bloß durch ihre dunklen Ringe vielpunktig hervorleuchten. Oft ſieht man 39 * das 508 das eine Ende des Schlauchs ſich in einen dünnen Faden dehnen. Zu gleicher Zeit mit dem Austreten der Schläuche drängt ſich eine helle, häutig ſcheinende Maſſe, die allenthalben zarte, durchſichtige Fäden ausſchickt, hervor, und iſt hie und da mit fluctuirenden Schläuchen be— ſetzt. Ich ſchließe hieraus, daß die ſich zerſtreuenden Schläuche, nach der Analogie der übri— gen Arten, nur die angeſchwollenen Enden dünner, fadenförmiger Schläuche ſind, die an ihrem Grunde in eine häutige Ausbreitung zuſammenfließen. Die ſehr beträchtliche Dehnung des zarten Schlauchfadens, und die Große des körnerführenden Kolbens, bezeichnen die hö— here Entwicklungsſtufe dieſer Art. Die Schlauchkörner find ſehr klein, cylindriſch, Zringlich. Man ſehe die Verhältniſſe auf unſerer Abbildung nach der Vergrößerung A. In Sphaeria nebulosa, longissima, striaeformis &e. zeigen ſich nur die Reſte einer regelmäßigen Anordnung, die Oberhaut leidet noch Farbenveränderung über ihnen; die Subſtanz der Faſern, zwiſchen denen ſie wachſen, wird noch zu einer Art von Boden. Die Spharien ſelbſt find klein und undeutlich, kaum mit Sicherheit zu beſtimmen. Der Habitus reiht ſie hier an; ich habe noch von keiner Schläuche oder Schlauchkörner geſehen. 39) Nebelgrauer Bauchſchwamm. Sphaeria nebulosa. Pers. S. F. 31. 54. Die Ober: haut bildet einen unregelmäßigen, greiſen, durch die parallelen Gefäßbündel und Streifen des Pflanzentheils abgetheilten Fleck; die Mündungen der ſehr kleinen, gedrückten, halbkug— lichen Perithecien brechen, als ſchwarze Pünktchen, vor. Ausdehnung des Flecks bis auf meh— rere Zolle, — der einzelnen Perithecie kaum der zwanzigſte Theil einer Linie. Wächſt auf jedem erſterbenden Stengel einer Doldenpflanze, vorzüglich auf Athamanta Oreoselinum Lin,, Ane- thum graveolens Lin. &c,, gewöhnlich mit Sphaeria longissima Pers. gepaart. — Fig. 341. Sphaeria atrovirens Alb. et Schw. Consp. F. 48. 141. Tab. II. Fig. ı., und Splaeria Diantbi. I. c. 47. 137. Tab. VI. Fig. 2. find muͤndungsloſe Arten dieſer Sippſchaft. 40) Gemeinſter Bauchſchwamm— Sphaeria Herbarum. Pers. S. F. 78. 153. Unter der unveränderten Oberhaut erſtorbener Zweige zerſtreut, niedergedrückt, mit kurzer Mündung. 4) Verdeckt, nur die Mündung ragt vor, als feiner Punkt. h Linie Durchmeſſer. Sphaeria herbarum 2. tecta. Pers. I. c. — Fig. 342. (Auf Rubus frulicosus Lin.) 3) Erſt verdeckt, mit ſehr undeutlicher Mündung, hebt ſich dann allmählig über die Oberhaut und ſinkt napfförmig ein. Sphaeria complanata Tode. Wächſt auf allen erſtorbenen Zweigen krautartiger Pflanzen und zärterer Sträuche, im Herbſte. Fig. 342. B. Spliae- 9 Bear 309 Sphaeria erythrostoma. Pers. S. F. 81. 158, Niedergedrückt, in die Subſtanz erſtorbener Kirſchenblätter eingeſenkt, mit ſtumpfen, kurzen, etwas nickenden, röthlichbraunen Mündungen. 41) Trompetenförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria tubaeformis. Pers. S. F. 60. 118. Halbkuglich, die untere Fläche der Erlenblätter auftreibend, braun, die Mündung walzen— formig, aufrecht, doppelt fo lang, als die Höhe der Perithecie. Im ſpäten Herbſte. — Fig. 343. Setzt die vorhergehenden weiter fort.“) Sphaeria flaccida Alb, et Schw. Consp. Fung. Tab. VII. Fig. 4., ochergelb, kugelrund, mit ſechsmal längerer, ſchlanker, gewundener Mündung, auf der untern Blattfläche der Paeonia ollieinalis Lin,, wirft im Alter die Mündung ab, Sphaeria setacea. Pers. S. F. 62. 120. Schwarz, eyförmig-kuglich, in die unteren Blatt— rippen dürrer Eichenblätter eingeſenkt, mit mal längerer, borftenformiger, ſtraffer Mündung. Im Frühlinge. — Sphaeria Gnomon Pers., Sphaeria Solani Pers. ihre nächſten Genoſſen. 42) Bartmündiger Bauchſchwamm. Sphaeria barbata. Pers. S. F. 60. 117. Kug⸗ lich, halb über die untere Fläche trockner Eichenblätter hervortreibend, braun; die Bmal län— gere, borftenformige Mündung fpaltet ſich am Ende in einen Büſchel hellbrauner Faſern. Schlauchkörner geſtutzt, (kubiſch?), Atheilig (Akörnig?). Spät im Herbſte. — Fig. 344. Anmerkung. Die ſehr weiten, in Fäden auslaufenden Schläuche enthalten verhält— nißmäßig große, geſtutzt-walzenförmige (bey der Vergrößerung Fubifhe) Körner, die wieder deutlich kreuzweiſe getheilt ſind, und vielleicht 4 kleinere Körner begreifen. Nur allein bey dieſem Bauchſchwamm habe ich ſolchen Bau der Schlauchkörner wahrgenommen. Die untere Fläche der Blätter, die er bewohnt, überzieht der 4 — 5 ſtrahlige Hypothallus der Erysibe sulfulta, (Fig. 344. + .), hie und da mit einem aufſitzenden Knöpfchen, und verläuft fi auch über den Bauch des Bauchſchwamms. (Sphaerulis basi pilis radiantibus, Pers. I. e.). Ein höheres Geſetz feſſelt den fremden Bürger, als Hypothallus, an den Fuß dieſes Gewächſes, wäh— rend der Kranz eines Epithallus am Grunde der Mündungen der Sphaeria fimbriata hier von der Spitze derſelben ausſtrahlt. Obgleich im angeſchauten Bildungsmomente getrennt, gehen ſolchergeſtalt die zerſtreuten Sphärien aus den Kreisſphärien, und, zugleich mit dieſen, aus ihrer tieferen Stufe, den zuſammenneigenden, hervor, bis dahin, wo ſie die Decke der Oberhaut fprengen, und den Uebergang zu dem Gebiet der frey und entblößt wach— ſenden Spharien der letzten Metamorphoſe vorbereiten. In Sphaeria Herbarum Pers. „) Sphaeria candida mihi, eine berwandte, auch blattbewobnende Art, iſt, wegen ihrer weißen Farbe, unter den übrigen Gattungsgenoſſen merkwürdig. 310 — v Pers., complanata Tode, und der nahe verwandten Sphaeria Patella Pers, if, in der engſten Verwandtſchafts-Grenze, dieſer Uebergang gegeben. B. Bloße Bauchſchwämme. Sphaeriae emergentes. Sie wachſen zerſtreut, oder zuſammengehäuft, auf der Ober— fläche, oder in der Subſtanz des modernden Holzes, kaum eine Art auf der Erde. Bey allen Arten, welche ich unterſuchte, ſind Schläuche und Schlauchkörner ſehr ausgebildet. Die freye Sphärie hat verſchiedene Conſiſtenz und mancherley Art von Effloreszenz, von Haaren, Borſten, Spitzchen, Runzeln. — Sie geht auch in mancherley Geſtalt des Umriſſes dom Kegelförmigen bis zur ein— geſunkenen Fläche. Die verfehiedene. Entwicklung des Mundes iſt von Perſoon mit Necht als Baſis der Eintheilung betrachtet worden. — Die Farbe, meiſt ſchwarz, zeigt ſich doch hie und da erhöht, in Gelb und Roth. Die Haupteintheilung beruht auf dem Mangel oder der Gegenwart einer vor— tretenden Mündung: { 1) Die mundloſen Bauchſchwämme, Sphaeriae astomae, ſind die gebundenſten dex Stufe. 45) Walzenförmiger Bauch ſchwamm. Sphaeria cylindrica. Pers. S. F. 93. 180. Walzenformig, aufrecht, ſchwarz, mit weißlichem abfallendem Köpfchen; dem bloßen Auge kaum ſichtbar. Auf moderndem Eichenholze, zu jeder Jahreszeit, geſellig, oft weit verbreitet. 2. Nach unten baudig- erweitert; Sphaeria parabolica Pers. S. F. gä. 181. — Fig. 345. Anmerkung. Sphaeria parabolica Tode enthält einen einzigen, dünnhäutigen Sack, der ſich zuweilen ausdrücken läßt, und dann zahlloſe Körner, die ſich aber, ihrer Kleinheit wegen, nicht weiter beobachten ließen, theils ausſchüttet, theils in ſich feſt hält. Wahrſcheinlich iſt dieſer Sack, indem er aus dem Halſe der Sphärie hervortritt, und die herauf gährende Maſſe der Körner zuſammenhält, Urſache des bleibenden Knöpfchens, welches die natürliche Familie der knopflragenden Bauch ſchwämme, Sphaeriae globiferae Tode, charakteriſirt. Ich betrachte den, die Körner zuſammenhaltenden Sack, als eine Art von Sphärien— ſchlauch, und reihe daher dieſe Arten einſtweilen hier an. Noch ſtärtere Vergrößerung wird kuͤnftig mehr Licht verbreiten ). Sphae- — ’ ) Gattung Kugelfaden, Sphaeronema Fries. Obss. Myc. p. 287. Receptaculum nullum. Perithecium receptaculilorme, varium, saepius stipiüſorme, eylindricum, Gelatina in globulos demum fatiscentes 9 — — 8 311 Sphaeria conica Pers. hat den Bau der vorhergehenden. Sphaeria Acrospermum Tode und Sphaeria dubia Tode habe ich noch nicht ſelbſt unterſucht. 44) EN subulata &. lutescens Pers. S. F. 94. 183. giebt den feinkörnigen Inhalt in wurmförmigen, aber durch keine wahrnehmbare Membran zuſammengehaltenen Aggregaten von ſich; im Waſſer hebt ſich die obere Hälfte des runden Knöpfchens, wenn dieſes ſchon er— härtet war, wie ein Deckel, ab, und zerſchmilzt; die untere beſteht, — weiß dem einfach be— waffneten Auge, gelblich unter dem zuſammengeſetzten Vergrößerungsglaſe. — Fig. 345. B. 45) Langhaariger Bauchſchwamm. Sphaeria capillata mihi. Halbkuglich, Hegelformige, ſchwarzbraun, halb eingeſenkt, auf dem Scheitel mit auseinanderſtrebenden, grünlichgrauen, wrichen Borſten. Weite Schläuche. Walzenförmige, kleine Schlauchkörner. Durchmeſſer kaum 1 Linie. Auf dem dürren Zweige einer Doldenpflanze. Im September. — Fig. 346. Anmerkung. Von Sphaeria comata Pers. unterſcheidet ſich dieſe Art durch die ſtets divergirende Richtung der Scheitelhaare, durch die Farbe derſelben, und durch den Mangel der Borſten am Grunde, die bey jener nicht leicht fehlen. Unter Sphaeria comata ſcheinen aber auch bey den Mycologen noch mehrere, der Conoplea hispidula Pers. verwandte Exoſpo⸗ rien verſteckt zu ſeyn. Der Bauchſchwamm, welchen ich für Sphaeria comata Pers. halte, hat die innere Be— ſchaffenheit des vorhergehenden. Sphaeria Dematium Pers. S. F. 88. 171. ſchließt ſich auf gleiche Weiſe an. 46) Wurmſchlauchiger Bauchſchwam m. Sphaeria Vermicularia mihi. Schwarz, gedrängt, eyförmig, bis ins Scheibenförmige gedrückt, mit aufrechten, ſchwarzen Borſten. Ge— wundene Schläuche, große, ovale, getrübte Schlauchkörner. Faſt mikroſkopiſche Größe der einzelnen Sphärien. Auf Föhrenholz im December. — Fig. 347. Anmerkung. Ob Vermieularia hispida Tode Fungi Mecklenb. I. p. 32. tab. VI. fig. 48. eine höhere Entwicklung dieſer Form ſey, ob vielleicht Sphaeria exilis Alb. et Ser Conſp. erumpens. Unter dieſem Gattungs begriffe vereinigen ſich die Sphaeriae globiferae Tode, namlich: Sphaeria Acrospermum Tode, cylindrica Tode, dubia Tode, subulata Tode, conica Tode, hemisphaerica Alb. et Schw., versiformis Alb. et Schw., cladonisca Fries I. c. tab. II. fig. 7. c-f, (Calicium eladoniscum Achar. Lich. univ. p. 241), ventricosa Tries. I. c, tab. II. fig. 8. m. a. (Calicium ventricosum Ach. I. c.). — Die Gründe, welche mich beſtimmen, dieſe durch die äußere Form freylich ſehr ausgezeichneten Ar— ten vor der Hand noch unter den Bauchſchwaͤmmen zu laſſen, habe ich oben angegeben, und die kurze, nur das Allgemeine auffaſſende Charakteriſtik, welche ein, mit den Typen der Schwammwelt uͤbrigens ſehr vertrauter Na= turforſcher a. a. O. zur Unterſcheidung derfelben von den Übrigen Gattungsgenoſſen aufſtellt, kann für den, von mir gewählten Standpunct nicht eber genügen, als bis die Analpſe aller einzelnen Glieder vollendet ſeyn wird. Consp. Fung. 44. 131. Tab. IX, Fig. 4., was wahrſcheinlich, hieher gehöre, muß ich für jetzt unausgemacht laſſen. * 47) Schießpulverförmiger Bauch ſchwam m. Sphaeria Pulvis pyrius. Pers. S. F. 86. 167. Schwarz, gehäuft, rundlich eyfermig, hie und da höderig und uneben; ſtatt der Mündung eine oberflächliche Rizze. Kern und Schlauchkörner wie bey Sphaeria capillata und Dematium, nur die letzteren etwas kürzer. Kaum 1, Linie Durchmeſſer. Ueberzieht die nackten Stellen der Baumſtrunke, beſonders der Eichen, auf den Hiebflächen, oft in weiten Strecken. Vegetationszeit, der Herbſt. Dauert lange aus. — Fig. 348. Anmerkung. 1. Im äußeren Baue zu den Rizzenſchwämmen hinüber ſchreitend, be— hauptet Sphaeria Pulvis pyrius im Innern den vollſtändigen, nur etwas dürftig hervorgebil— deten Charakter ihrer Stufe. Anmerkung. 2. Einige blätterbewohnenden Arten, wie Sphaeria Podagrariae Pers., Sphaeria speirea Fries, Sphaeria Himantia Pers., Sphaeria maculiformis Pers., Sphaeria alnea Fries, Sphaeria macularis Fries, Sphaeria Hederae Fries, Sphaeria Taxi Fries und Sphaeria puncliformis Pers. bilden eine kleine Gruppe, die ſich näher an die blattbewohnenden, bedeck— ten Arten, durch Sphaeria atrovirens Alb. et Schw., anzuſchließen ſcheint, obgleich die meiften urſprünglich aufſitzen, und nur Sphaeria puncliformis y. ambigua, für ſich ſchon als Vegeta— tion problematiſch, unter der Oberhaut der Eichenblätter verborgen bleibt. — Die nähere Er— forſchung ihres inneren Baues it großen Schwierigkeiten unterworfen. Spbaeria maculiformis und punctiformis zeigen, wohl ausgebildet, deutliche, durchbohrte Mündungen, und müſſen ſonach ohnehin von der Abtheilung der mündungsloſen getrennt werden. Sphaeria Dematium Pers., Sphaeria comata Pers. effloresziren in ftarre, ſchwarze Faſern. Sphaeria Pulvis pyrius, von dichter Maffe, unregelmäßiger, bie und da gefurcht, ſchreitet zu Hysterium hinüber. 2) Die gemündeten Bauch ſchwamme. Sphaeriae ostiolatae, gehen in faſt unzählige Formen und Arten. Nach der Beſchaffenheit der Mündung laſſen ſie ſich bequem eintheilen. Die in die Subſtanz des Holzes verſenkten bilden mit den frey auf der Oberfläche entſpringenden einen Hauptgegenſatz, deſſen Glieder ſich wieder verhalten, wie die bedeckten Sphärien zu den bloßen; doch darf man nicht die im Holze wachſenden Sphärien den bedeckten, die der Oberhaut un— tergeordnet find, gleichſtellen. Die Oberhaut der Pflanze iſt natürliche Gränze des vegetabiliſchen Organismus gegen Außen. So lange fie beſteht, bleibt die Beziehung nach Innen noch immer in gewiſſer Kraft, und ein Organismus, der dazwi⸗ 313 dazwiſchen tritt, verliert einen Theil feiner Selbſtheit an die fremde Individualität. Daher find alle bedeckte Spharien noch in dem Verhältniſſe zu ihrem Grunde, wie die Perithecien zum Boden. Aber das nackte Holz, oder der von Oberhaut entkleidete Pflanzentheil iſt nur noch in Textur vegetabiliſch, dem Weſen nach Erde, in mehr pflanzlicher Potenz. Die Spharie, die ſich in ibn verſenkt, iſt, verglichen mit der, welche die Ober— fläche ſucht, ein unter irdiſches, wurzelartiges Individuum; aber fie iſt darum nicht weniger entblößt, als jene, da ihre Umgebung für fie eben fo äußerlich, nur Erde, und Grund des ſelbſtigen Lebens iſt. Verfolgen wir nun, als Hauptrückſicht, die Bildung der Mündung, fo finden wir in den Perſoonſchen Unterabtheilungen den Kreis der Bildungen vollig er— ſchöpft; — jede derſelben aber ſpaltet ſich wieder in zwey paralelle Reihen, deren eine die in den Grund eingeſenkten, die andere die freywachſenden umfaßt. * Breitmündige Bauchſchwamme. Sphaeriae platystomae “). Die Mündung dehnt ſich in die Breite, und neigt zur Spaltenform der Hyſterien, oft mit deutlich gekerbten Lippen. 48) Zuſammengedrückter Bauchſchwamm. Sphaeria compressa. Pers. S. F. 54. 108. Verſenkt, und ſelbſt noch zuſammengedrückt, mit ſchmaler, ſcharfer Mündung. Wächſt in trock⸗ nen entbloßten Hölzern. Kaum 3 — 4 Linie lang. — Fig. 349. (Eine ſehr kleine Form.) 49) Gekämmter Bauch ſchwamm. Sphaeria cristata & erenata. Pers. S. F. 56. 103. Frey, die Sphärienmündungen verbreiten ſich kammförmig, mit deutlichen, gekerbten Lippen. Wächſt, in mancherley Formenwandel zu Sphaeria libera Pers. übergehend, auf den dürren, von Rinde entbloßten Zweigen und Aeſten verſchiedener Laubhölzer..— Fig. 350. Analyſe der Sphaeria libera Pers. S. F. 54. 107. — Fig. 350. B. 50) Schmarotzer Bauchſchwamm. Sphacria episphaeria Pers. S. F. 57. 110. „gefärbt, weich mit weiter, unregelmäßiger Mündung, iſt ſchon wieder paraſit einer eingeſenkten Syhärie, der Sphaeria sligma Pers. Im Herbſte. — Fig. 351. Alle A ——— 4 R ) Genus Lophium Fries Obss, Me. p. 191. — Die Trennung ift, der Ulebereinſtimmung des innern Baus wegen, unzulaͤßig. 40 514 Alle breitmüͤndigen Bauchſchwaͤmme, die ich kenne, find unbehaart. — Ihre Schläuche zeichnen ſich durch ihren geringen Umfang aus. Sie bilden, mit zahlloſen Neben— fäden, ein dichtes, weißes Geflecht, daß im Waſſer ſchnell zu einer faſt knorpel— artigen Konſiſtenz anſchwillt, und den ganzen Raum der Perithecie ausfüllt. Ein— zeln betrachtet, erſcheinen fie geſtreckt-keulenfoͤrmig, durchſcheinend, und enthalten 6—8 ſchiefliegende Körner. Die Schlauchkörner find länglich, gedehnt, ſtand— haft 2gliedrig (einringlich). Man ſehe die Zergliederung der Sphaeria libera Pers. Fig. 350. B. ** Langmündige Bauch ſchwaͤmme. Sphaeriae macrostomae. — Die Mündung übertrifft die halbe Höhe der Sphärie an Länge. Schläuche Feulenformig, Schlauchkörner länglich, zweyringlich. 51) Rankender Bauchſchwamm. Sphaeria cirrhosa. Pers. S. F. 59. 115. Verſenkt in mürbes Holz, flaſchenföͤrmig, mit einem vom Grunde der langen, ſtarken, zuweilen unförm— lich verdickten Mündung horizontal ſich durch die Subſtanz des Grundes windenden, fasrigen Hypothallus. — Wohnt im Herbſte auf ganz mürbem Holze; Eichen vorzüglich Nadelholz Bis zu 4 Linie Durchmeſſer. Die Faſern der Sphärie fehlen zuweilen, und ſcheinen ihr aus den Faſern des Holzes angebildet. — Fig. 352. Anmerkung. Die Schläuche ſind verlängert-kolbig, entſpringen nur vom Boden des Bauchs, und die Zahl der Nebenfäden iſt verhältnißmäßig gering. Nach dem Eintrocknen er— weichen und entwickeln ſie ſich im Waſſer äußerſt langſam, ganz gegen die Weiſe der übrigen. 52) Röthlicher Bauchſchwamm. Sphaeria rubella. Pers. S. F. 65. 123. Mit kur⸗ zer, koniſcher Mündung, bricht aus Kräuterſtengeln hervor, und verbreitet um ſich einen ro— then, flodig-rindigen Beſchlag; — fie ſelbſt tief ſchwarz. — Fig. 353. Sphaeria dryina Pers., rostrata Pers., Pinastri mihi, unbedeckt, klein, mit langer faden - oder borſtenförmiger, biegſamer Mündung, find die Extreme der Dehnung des Mundes, der die Perithecie in ſeinem Wachsthume aufreibt. — Sie find glatt. Schläuche walzenförmig, verhältnißmäßig groß; Schlauchkörner faſt rund. Sp ha e⸗ 315 Sphaeria rostrata, Pers. S. F. 58. 112. Im Holze entſpringend, dringt fie all— mählig zur Oberfläche, kuglich, gekörnelt, mit ſtraffer borftenformiger Mündung. Unterirdiſch, in Kellern, auch an dumpf liegenden Reiſern. Größe eines Mohnſaamens. 55) Föhrenbauchſchwamm. Sphaeria Pinastri mihi. Aufſitzend, in Gruppen von 2 — 4., faſt zuſammenfließend, kugelförmig, eben; Mündung gerade, fadenformig, 6mal fo lang, als der Bauch; faſt mifroffopifh. Auf moderndem Föhrenholze, im Herbſte. Vielleicht gehort Sphaeria dryina 8 6 tomentosa Alb. et Schw. hieher. — Fig. 354. 54) Bauchſchwamm der Eiche. Sphaeria dryina. Pers. S. F. 58. 111. Aufſitzend, kuglich eben, Mündung nickend, feinborftenförmig gewellt, Zmal länger, als der Bauch; faſt mikroſkopiſch. Auf trocknem Eichenholze, im Herbſte. Fig, 354. B. * * Kurzmündige Bauch ſchwämme. Sphaeriae brachystomae. Die Mündung kurzer, als die Höhe der Perithecie, oft nur eine kleine Warze. 55) Schildförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria clypeata mihi. Geſellig, hie und da zuſammenfließend, ſcheibenfoͤͤrmig, niedergedrückt, und von dem kreisförmig anſchwellenden geſchwärzten Holze bedeckt, mit hervortretenden, geſtutzt kegelförmigen, in ein kleines Spitz— chen auslaufenden Mündungen. z Linie Durchmeſſer. Mein Bruder fand dieſen Bauchſchwamm. im Frühling bey Baſel auf dürren Zweigen der Brombeerſtaude, Rubus fruticosus Lin, — Fig. 355. Anmerkung. Die Metamorphoſe des Holzes ſteht hier noch im peripheriſchen Verhält— niſſe zum Bauchſchwamm ſelbſt, und dieſer befindet ſich ſolchergeſtalt in doppelter Unterord— nung der Exiſtenz, die bey den folgenden Sippſchaftsgenoſſen ſich immer mehr aufloͤſt. Man erinnert ſich an Sphaeria velata Pers. 56) Befleckender Bauchſchwam m. Sphaeria inquinans. Pers, S. F. 83. 164. Halb⸗ kuglich, eingeſenkt, geſellig, mit kurzer, walzenföͤrmiger Mündung hervorbrechend; die Ober— fläche des Holzes umher oft in weiten Strecken ſchwärzend. 3h Linie Durchmeſſer. Wohnt im Herbſte auf den nackten, modernden Strünken des Ahorns, (Var. à&.) — der Heckenkirſche, Lonicera Xylosteum Lin. (Var. f.) — Fig. 356. Anmerkung. In der Jugend enthält ſie einen weißen, durchſcheinenden, knorplich-gal— lertartigen Kern, aus zarten Fäden und klaren Schläuchen gewebt; ganz von der Textur der Sphaeria disciformis Pers. — Fig. 321. B. Auch da ſchwärzt fie ſchon das Holz über ſich, — nicht durch Auswurf. Im Alter zeigt fie weite Schläuche, und ſtößt große, ovale Körner, im Ver— hältniſſe und in der Bildung denen der Sphaeria Vermicularia mihi gleichkommend, aus. Siehe Fig. 347. 40 215 Auf 316 — — — Auf dem ältern, ſchon geſchwärzten Holze, das ſie bewohnt, fand ich, bey der Unter— ſuchung nach Jahresfriſt, keine Körner mehr. Sphaeria rimosa Alb. et Schw. knüpft dieſe Art au die eingeſenkten Bauchſchwämme. Sphaeria Fimeti Pers., in den Dünger des Rindviehs und der Pferde eingeſenkt, iſt durch längere Mündungen, ſo wie durch ihren Wohnort ausgezeichnet. 57) Mörferformiger Bauchſchwamm. Sphaeria Bombarda Pers. S. F. 75. 147. Braunſchwarz, faſt walzenformig, aufrecht, dicht gedrängt, mit kurzer, warzenförmiger Mün— dung. Faſt 4 Linie hoch, und oft weit verbreitet. An Eichen — Pappel- Erlenſtrünken ꝛc.; liebt die Hiebſläche. — Fig. 357. ö a Der weiße, dichte Kern dehnt ſich unter Waſſer ſchnell in lange, zierliche Schläuche, auf geſchlängelten Stielen, denen nur wenige Nebenfäden beygemiſcht find. Die Schlauchkoͤrner, (7—8.) ſind von mittlerer Größe, länglich, zweyringlich. Anmerkung. Sie iſt die Sphaeria parabolica ihrer Entwicklungsreihe. Von ihr an runden und verflahen ſich die Gebilde durch ? Sphaeria ventricosa, in der Mitte bauchig, lippenmuͤndig; Sphaeria spermoides, rund, unterwärts verengt, mit undeutlicher, warzenförmiger Münz dung; Oberfläche koͤrnig, durch paraſitiſche Schimmelarten oft behaart. Man ſehe Hoffm. Ve- getab, erypt, II. Tab. 5. Fig. 3. 58) Geſtützter Bauchſchwam m. Sphaeria suffulta mihi. Sphaeria doliolum £. 8. he- misphaerica Alb, et Schw. Consp. I'. p. 40. 118. Aufſitzend, glänzend -ſchwarz, durch eine tiefe Verſchnürung am Grunde in einen unteren, ſcheibenförmigen, und in einen oberen halb— kuglichen Theil abgetheilt; die ſtumpfe, durchbohrte, warzenföͤrmige Mündung durch eine Ver— ſchnürung geſondert. 3h Linie Durchmeſſer. Auf dürren Reiſern, ſchon im Sommer. Die ausgezeichnetſten Exemplare fand mein Bruder auf dem Jura. — Andere Formen deuten mehr auf Sphaeria doliolum Pers. — Fig, 358. f Die Schläuche dieſer Art haben eine eigne Bildung. Sie find lang, fabenformig, und ſchwellen hie und da zu länglichen, von Körnern getrübten Knoten an, die ſich auch einzeln ab— ſondern. Die kleinen, in ihnen enthaltenen Körner ſind kurz und durchſcheinend. Anmerkung. In dieſer Form hebt ſich an der individuellen, freyen Perithecie der dreyfache Gegenſatz des Bodens, (der untere ſcheibenförmige Theil), der Perithecie (ober des Bauchs) und der oberen Hemiſphäre, (Mündung), hervor. Die Höhle zieht bis zum Grunde hinab. N In 517 In Formen, wie Sphaeria Artocreas Tode, Sphaeria mammaeformis Pers., Sphacria po- miformis Pers., ſenkt ſich dieſe Bildung Ape zur Schüſſelform der Sphaeria Patella Pers. und Sphaeria punctiformis Pers. ein. 59) Zottiger Bauch ſchwamm. Sphaeria hirsuta. Pers, S. F. 73. 142. Aufſitzend, geſellig, gedrängt oder zerſtreut, (Sphaeria hispida Tode), in eine ſtumpfe, eckige Mündung verlaufend, mit ſteifen, aufrechten, undurchſichtigen, ſchwarzen Borſten beſetzt; brüchig, daß die obere Hälfte abfällt, und nur die untere, in Schüſſelform, übrig bleibt. Wohnt im Win— ter und Frühlinge auf ſtark moderndem Eichenholze. — Fig. 359. Die Schläuche ſind lang, walzenförmig, zugeſpitzt, und mit zahlreichen Nebenfäden in eine Maſſe verbunden. Zuweilen gelang es mir bey dieſer, doch vorzüglich bey der Sphaeria acinosa Batsch, die von Perfoon zu feiner Sphaeria hirsuta gerechnet wird, den ganzen Kern, als eine weiße, ſtrahlige, geſtreifte Mäſſe, herauszunehmen. Man ſieht dann deutlich, daß alle Schläuche im Kreiſe am Boden befeſtigt ſind, wo ſie einen Ring bilden und ſich von da aus, als dunklere Streifen, durch die im Waſſer rund verbreitete Maſſe der Fäden ziehen. — Siehe Fig. 559. B. Sphaeria acinosa Batsch ijt übrigens eine ſehr ausgezeichnete, von Sphaeria hirsuta Pers hinlänglich verſchiedene Art. Anmerkung. In ihr zerlegt ſich gleichſam die Sphärie ſelbſt in eine obere und in eine untere Hemiſphäre. — Ihre Verwandten, Sphaeria strigosa Alb, et Schw., Sphaeria pilosa Pers. &c. find beſtändiger, und die Form eines Ueberzugs. in Borſten, en ꝛc. wuchert auf mancherley Weiſe. Die hieher gehörigen Arten ſind zahlreich, aber noch nicht genau unter— ſchieden, um hier tiefer in das Beſondere, ohne Weitläufigkeit, eindringen zu können. 60) Blutrother Bauchſchwam em. Sphaeria sanguinea Sibth, Pers, S. F. 81. 159. Aufſitzend, zerſtreut, efskmig oder kuglich, eben, glatt, hochroth, mit ftumpfer, warzenför. miger Mündung. Kaum 18 — f Linie Durchmeſſer. Auf Eichenrinden im Spätherbſte. — Fig. 360. Schläuche walzenförmig, mit wenigen Nebenfäden. Schlauchkörner oft einringig. Anmerkung. Die Sphaeria coceinea dieſer Stufe. Aber der Boden fehlt allezeit; ſie bricht nicht hervor. Auch Form, Farbe und Mündung weichen ab. 61) A Bauchſchwamm'. Sphaeria Peziza. Pers. S. F. 66. 129. Rund, weich, blaßroth, zur Schüffel einſinkend, am Grunde einzelne, zarte, durchſichtige Haare des Hypo thallus treibend. Gegen 4 Linie Durchmeſſer. Innerer Bau der vorhergehenden, aber die Schläuche löſen ſich fhnel auf, und bann treiben die Schlauchkorner durch die Mündung hervor. Sie find ebenfalls gewöhnlich zwey— glie⸗ 518 — U gliedrig, (einringig), doch finden ih auch dreygliedrige nicht ſelten. Wächſt geſellig auf ver— ſchiedenen Holzarten. — Fig. 361. Anmerkung. Wie Sphaeria sanguinea zu Sphaeria coccinea: fo verhält ſich dieſe zu Sphaeria Cucurbitula. 62. pomeranzengelber Bauchſchwamm. Sphaeria aurantia, Pers. S. F. 68. 193, Runde, ſaturirt- pomeranzengelbe Spharien ruhen auf einem weit verbreiteten, in der Nähe der Sphärien gelben, im Umfange weißen, zarten, aus durchſichtigen geliederten Fäden ge— webten Hypothallus. Wohnort, die mit Sägeſpänen gemiſchte Erde, am Fuße von Baum— ſtrünken. Im Herbſte. — Fig. 362. Der Inhalt der Perithecien dichter, die Schläuche fadenförmig, zart, Schlauchkörner klein, 2 —ögliedrig, faſt enförmig. Der Kern einer jungen Sphärie, den ich ganz herausdrückte, zeigte eine punktirte Maſſe, die nach der Mitte zu gegliedert ſcheinende Fäden (Schläuche) nach allen Richtungen ausſtreckte. Nach unten war die Maſſe kahl und bauchig. Die Fäden verlängerten ſich im Waſſer immer mehr, und ſtanden ſtraff, gleich zarten Oszillatorien. Die Fäden des Hypothallus fließen nach dem Mittelraume des Geflechts zu in membranöfen Ver— breitungen zuſammen, nach dem Umfange aber ſondern fie ſich, und theilen ſich gabelförmig, je näher der Spitze zu, deſto deutlicher gegliedert. 63) Roſenfarber Bauchſchwamm. Sphaeria. rosella. Alb, et Schw. Consp. F. 35. 106. Tab. VII. Fig. 3. Wie die vorige, die Sphärien nach oben mehr verdünnt, lebhaft ro— ſenroth, der zartflockige Hypothallus blaſſer, im Umfange weiß. Durchmeſſer der Sphärien 70 — Linie. Der Hypothallus aber oft 4 Zoll breit. Wohnt im Herbſte auf Spänen, Moo— ſen, ſelbſt auf der Erde am Fuße alter Baumſtrünke. — Fig. 362. B. Anmerkung. Die Perithecien heben ſich, urſprünglich weich und faſt fleiſchig, aus dem weißen Hypothallus hervor, der ſich erſt ſpäter im Mittelraume roſenroth färbt. Alb. und Schw. a. a. O. So windet ſich ſtufenweiſe der wachſende infuſoriſche Faden wieder aus dem Grunde der Metamorphoſe hervor, und die Perithecie, als freye pflanzliche Frucht, ſelbſt Pflanze zugleich, ruht auf einer lebendigen Wurzel, — das wiedergebohrne, irdiſche Eurotium. Ich habe nur im Allgemeinen die Hauptpuncte der Metamorphoſe dieſer merkwür— digen Gattung angedeutet. Weiter denke ich den ſtetigen Gang der Entwicklung in— nerhalb derſelben in einer Monographie der Bauchſchwämme, wozu ich ſeit meh— reren Jahren Materialien geſammelt habe, darzulegen). Mit der Gattung Sphaeria iſt 3) Ich mache mir Hoffnung, in dieſem Unternehmen von den zahlreichen Freunden der Mykologie in unſerem Vaterlande durch freundſchaftliche Mittheilung neuer oder ſeltner Arten unterſtuͤtzt zu werden. Nach meinem iſt das Reich der Bauchſchwämme in der höchſten Bluͤthe der Bildung, nach Innen und Außen feinen Grundtypus, die produktive irdiſche Blaſe, vervielfältigend. Aber auch das Vergehen und Erlöſchen des Lebens einer Stufe hat, wie wir bisher überall wahrnahmen, ſeinen organiſch-gebildeten Beſtand und Ausdruck. Wie die letzten Huthſchwämme, die Telephoren, in Gebilde ausliefen, die ihre Faſertextur löſten, und, zu Fäden wuchernd, ſchon aufhörten Schlauchträger, (Huth— ſchwämme), zu ſeyn; — und wie die Staubfadenpilze in ihrer höchften Sonderung, als Trichoderma, Pilobolus, Cephalotrichum und Dacryomyces, ſchon nicht mehr Faden und Fadenpilze ſind — ohne darum den Beſtand des wiedererweckten Lebens gewonnen zu haben: fo löſt ſich auch das Leben der Bauchſchwämme an der Gränze in Gebilden, die das Auslöſchen in der Evolution andeuten. — Die Bildung der Sphärie geht aber aus der Einbeit des Innern und Aeußern, ausge— drückt durch die harmoniſche Wechſelbeziehung der Form, hervor. — Wo ein ſolcher Organismus fi löſt, da iſt die Gränze der Metamorphoſe. Es ſchließt ſich ein ganzer Lebenskreis und wird gemeinſchaftlicher Boden des höheren, mit neuer Dif— ferenz des Weſens aus ihm entſproßenen Entwicklungsmoments. 6. 207. Die organiſche Auflöſung eines Metamorphoſenkreiſes iſt entwe— der eine äußere, — Trennung der äußeren Organe, als Wahrzeichen der in ihnen aufs Höchſte gediehenen Selbſteoncentration der verſchiedenen Lebensrich— tungen eines individuellen Organismus; oder eine innere, — das Zergehen der auf beſondere Weiſe hervorgebildeten Subſtanz in den Urſtoff ihres Reichs, die befruchtende Heimkehr in die Wurzel. In der Gattung Thelebolus Tode trennt ſich die Bildung der Bauchſchwämme, in der Gattung Nemaspora Pers. zergeht ihre Subſtanz. Dritte Gattung. Zitzenſchwamm. Thelebolus Tode, Ein bauchiger oder halbkuglicher Behälter treibt eine in ihn eingeſenkte, warzenfoͤrmig durch die weite Münbung des äußeren Behältniſſes vorragende Perithecie im Fortgange der Entwicklung langſam aus. Inhalt der Perithecie weich, gallertartig, Körner füh— rend, zerfließend, wenn im Austreten die Perithecie ſich queer über ſpaltet. Sub— ſtanz — Plane ſollen alle Arten, deren ich theilhaftig werden kann, nach der Natur abgebildet, und dadurch die Baſis des Fortſchreitens zu neuen Entdeckungen ſicher geſtellt werden, was bisher, wo die bloße Diagnoſe eine zu weite Deutung erlaubte, durch Verwechslung der verwandten Formen beynahe unmöglich gemacht wurde, 320 ſtanz des äußeren Behälters feinzellig, ins Körnige, ſaftig; des inneren zarter, mehr bautartig. Farbe lebhaft, bey den zwey bekannten Arten gelb. Eine Art wohnt auf dem Abgange der Hausthiere und des Menſchen; — die andere auf der Erde. Bey Sphaeria Tiliae Pers. liegt im Bauche des äußeren Behältniſſes (des Bo— dens) eine ihm gleichgeſtaltete Perithecie, als inneres Behältniß des Schlauch— kerns. — Jenes äußere Behältniß hatte, wie die allmählige Contraction der zu— ſammenneigenden e deutlich macht, die Bedeutung des Bodens, (Stroma). Von dem Boden befreyt, flieg die Perithecie, als freyer Bauchſchwamm, herauf in den eignen Wachsthum und wiederholte, die Geſammtheit des Lebens ihrer Stufe in ſich hegend, in wechſelnden Formen das Geſetz ihres Wachthums. Sie ſtrebt zur Keule, zum Stamm, in Sphaeria cylindrica, Acrospermum, Bombarda; — erſchoͤpft und zerfplittert den Wachsthum, im fortgehenden Anſchwellen des bau- chigen Grundes, durch die langmündigen Arten bis zu Sphaeria barbata; — wiederholt, als Sphaeria suffulta, in dreyfachen Ringeinſchnitten an ſich die Glie— derung des Bodens, der Perithecie und der Mündung, als des Ausdrucks der Selbſt— außerung, des negativen oder äußerlichen Kerns; — dann löſt ſich weiter ſchon die Mündung und die obere Hemiſphäre des Bauchſchwamms, und läßt den Reſt, als offnen Krug, (Sphaeria Naccida, per- tusa, operculata,) oder als Schüſſel (Sphaeria spermoides, hirsuta &c.), zu— rück, doch iſt dieſe Trennung us mechaniſch, und den äußeren Einflüffen unter— than. Aber in Thelebolus iſt die Gliederung ins Leben aufgenommen. Der Bauch des Gefäßes, dem Grund entweder eingeſenkt, oder auf einen fadigen Hypothal— lus aufgeſetzt, Nachbild der Sphaeria aurantia, nimmt ſein negatives Aeußeres, die Papille, als productive Perithecie, den Kern umfaſſend, in feinen Schooß auf, doch ſo, daß ſie, noch vorragend, in Form und Farbe die alte Norm der Bil— dung beybehält; dann tritt fie, als Kern und Warze, im lebendigen Entwicklungsgange hervor, und die wirkliche Scheidung beginnt im Augenblicke der Trennung vom Mund— 321 Mundrande des Behältniſſes, indem die obere Hälfte, als Deckel (Papilla) ab— fällt, die untere ihren zerfließenden Inhalt ausſchüttend, gleich einer häutigen Franze an den Rändern theilweiſe zurückbleibt. Soweit haben Tode und die Verfaſſer des Conspectus Fungorum in Lusatiae superioris agro Niskiensi crescentium die Lebensgeſchichte dieſer Gewächſe beobachtet. Vergleichende Beobachtungen bewähren das Geſetzliche des Vorgangs. Eine genaue, mikroſkopiſche Unterſuchung des Kerns der innern Perithecie werde ich bey der erſten Gelegenheit, die ſich mir darbietet, vornehmen, und die Reſultate mittheilen. Ob die Körner in Schläuchen enthalten ſeyen, ſcheint die Hauptfrage. Im Thelebolus stercoreus fah ich keine. Daß der Schleim Körner enthält, ge— nügt übrigens zur Beſtimmung der Stelle. Wie Ascobolus neben Peziza: fo ſteht Thelebolus neben den Bauchſchwämmen; — die abfallende Blüthe, der Sphae- robolus der Erde. Pilobolus: Sphaerobolus = Ascobolus: Thelebolus. 1. Zitzenſchwamm des Düngers. Thelebolus stercoreus. Tode. Fung. Mecklenb. I. p. 41. T. 7. Fig. 59. Pers. S. F. 116. 1. Gedrückt kuglich, ſafrangelb, geſellig und gedrängt, am Grunde in trocknen Dünger von Rindvieh und Menſchen eingeſenkt. Größe eines Mohn⸗ ſaamens. Im Herbſte und Frühling. — Fig. 363. 2. Erdbewohnender Zitzenſchwamm. Thelebolus terrestris. Alb. et Schw, Consp, F. 71. 196. T. II. Fig. 4. Halbkuglich, ſafrangelb, geſellig, gedrängt, erdbewohnend, auf fadi— gem, gelblichem Hypothallus. Durchmeſſer des Behältniſſes 1—2 Linien. Im Frühlinge und Herbſte. — Pig. 364. Ich ſah ihn noch nicht ſelbſt. Fünfte Gattung. Schleimſchwamm. Nemaspora, Eine in ſich ungebil— dete, faſt gleichartige, bey ſehr ſtarker Vergrößerung aber äußerſt feinkörnige, teig— artige Maſſe bricht in Fadenform aus einem halbkuglichen, mehrkammrigen Behälter von grummigkörniger Textur, oder unmittelbar aus der Rinde und den Klüften des gefällten und geſpaltenen Holzes hervor, erſtarrt und verhärtet an der Luft, und verwittert bald. Farbe der Maſſe ſtets hell, weiß, bleich- oder hochgelb. Der Behälter, von Bodenſubſtanz, ohne alle Spur eines zelligen oder fasrigen Gefüges, iſt, wo er vorkommt, ſchwarz, liegt unter der Rinde, und gleicht einem zuſammenneigenden Bauchſchwamm. Sein Scheitel dehnt ſich in einen kürzern oder längern Hals, in welchen die Ausgänge der Kammern des Bauchs zuſammenlaufen. Dieſe 41 Kam⸗ Kammern haben eine unregelmäßige Geſtalt, gewöhnlich ſchief zufammengedrüdt, und ſich gegenſeitig zum Theil deckend. Ihre inneren Wände bekleidet eine Art von dünner Membran, glatt und etwas glänzend. Dieſe zarte, nicht beſtimmt abzuſondernde Umkleidung findet man auch in den kleinen Klüften des Holzes, aus welchem die nackte Maſſe hervordringt. Holz, das im Saft gehauen worden, iſt vorzüglich dieſer Metamorphoſe fähig. Doch ſieht man auch aus erſtorbenen Aeſten ähnliche Schleimfäden ausbrechen. — Die Arten mit einem Behälter ſtehen den Sphärien näher. Die irdiſche, baſiſche Subſtanz geht unmittelbar in die höchſte Zerfällung über, alle innere Bildung erſtirbt in einer gewaltigen Sekretlions— function, die ſich die baſiſche Subſtanz gänzlich aſſimilirt, und mit dem Aus— drucke eigenthümlicher Miſchung, dem Einzigen was die Maſſe, als ſolche, für ſich erringen kann, ans Licht hervortreibt. Endlich erliſcht auch die letzte Spur des alten Lebens der Bauchſchwämme im körnigen oder einfachen Behälter. Der Grund, das erſtorbene oder getödtete Holz, übernimmt für ſich die Function des Bodens und Trägers, und ſcheidet das Elementariſche feiner Maſſe, ehe es ſelbſt in die letzte Zerftorung geht, von ſich aus. Es wäre intereſſant, mit dem Nemaſporenſchleime genaue, chemiſche Verſuche anzuſtellen. Zur erſten Abtheilung gehören Nemaspora chrysosperma und leucosperma Pers. 1. Weismarkiger Schleimſchwamm, Nemaspora leucosperma. Pers. S. F. 108. 2. Halbkuglich, mit durchbohrtem, oft zuſammengedrücktem Halſe aus der Oberhaut hervorbrechend. Schleimmaſſe weißlich gelb. 1—24 Linie Durchmeſſer. Farbe des mehrkammrigen Bauchs ſchmutzig ſchwarzbraun. Unter der Oberhaut alter Zweige und Stämme von Pappeln, Eichen c. im Herbſte. — Fig. 365. — Er wandelt unter der Rinde alter Eichſtrünke, wo ſich der Hals in den Raum der klaffenden Rinde zieht, mit ſehr verlängerter Mündung. — Fig. 365. B. Unter den nackten Schleimſchwämmen iſt Der ſafrangelbe Schleimſchwamm, Nemaspora crocea, Pers. S. F. 109. 3., der gemeinſte, der ſich im Herbſte und Winter haufig an dem gefpaltenen Buchenholze findet. Safrangelbe, dünnere oder dickere, oft zuſammengedrückte, und manigfaltig gewundene Ran— ten brechen durch die Rinde, beſtehen in der Trockenheit, und zerfließen im Waſſer zu Schleim, der aus feinen Körnchen gebildet iſt. — Fig. 366, Uns 323 Anmerkung. Ein Schnitt durch die Holzlage, aus welcher die Ranken hervorbrechen, zeigt einen dünnen, glänzenden Ueberzug in den Lücken zwiſchen den Gefäßbündeln, gleichſam Andeutungen eines ſich bildenden Behälters des Schleims. Der Parallelismus der Bauchſchwämme bezieht ſich zunächſt und einfach auf die Seitenoerwandten der Luftformation, der Balgpilze. — Antennaria iſt das elementariſche Eurotium. — Hysterium ſteht in der Bindung der Erdbauchpilze. — Sphaeria ſteht, als irdiſches Germen, dem luftigen Antherenpilz entge— gen; in ihr quillt eine organiſch gemiſchte Erde, ein verjüngter Schwammboden. Aus der Luft thaut die emporgezogene Erde im Körnererguß der Luftpilze nieder. — Die Kette ſchließt ſich. Nemaspora verhält ſich zur freyſten Sphärienbildung, wie fie durch Sphaeria aurantia und ihre Verwandteu dargeſtellt wird, wie Stemonitis zu Craterium, ſie Loft und zerſtreut, was jene in ſelbſtſtändiger Bildung ſondern, und, ſchon ge: ſondert, noch durch das unſichtbare Band des Geſamtlebens dieſer nächtlichen Vege— tation zuſammenhalten. Antennaria. Hysterium, Sphaeria. Thelebolus. Nemaspora. 41 * Ver⸗ Verzeichniß der Schriften, aus denen Abbildungen in unſere Tafeln aufgenommen worden ſind, zur Ee— klaͤrung der Abkürzungen, womit dieſe bey der Beſchreibung der Tafeln angefuͤhrt werden. [3 — Anmerkung. Ee war Anfangs meine Abſicht, einen Abriß der Litterärgeſchichte der Schwammkunde meinem Buche, als Einleitung, vorauszuſchicken, und in dieſem alle diejenigen Werke, welche ich ſelbſt benutzt und verglichen hatte, gewiſſenhaft namhaft zu machen, wobey dann nothwendig die Kritik ihre Rechte zu üben, und in jedem ein— zelnen Fall, die Beziehung des Schriftſtellers, und ſeiner mehr oder minder fruchtbaren Anſicht des Schwammreichs auf den Fortgang der Wiſſenſchaft ſowohl überhaupt, als auf den Standpunkt, von dem aus ſie hier bearbeitet worden, anzugeben hatte. Nur ſo glaubte ich der nothwendigen Wiederholung ſo mancher, von Andern erſchöpfend abge— handelter Gegenſtände eine eigenthümliche Anſicht abgewinnen zu konnen, und nach den unübertrefflichen Arbeiten Sprengels auf dieſem Felde noch einmal ſpeciell von der Geſchichte der Schwammkunde reden zu dürfen. Um den Umfang dieſes Buchs nicht zu ſehr auszudehnen, muß ich aber jetzt von die— ſem Lieblingsgedanken abſtehen, denn die Kritik verdoppelt die Beziehungspuncte, und geſtattet, wenn ſie nicht abſprechen, ſondern vergleichen und erläutern will, ſelten die Kürze, die den bloß darſtellenden Hiſtoriker ſo vortheilhaft auszeichnet. Vielleicht nehme ich einſt den abgebrochenen Faden wieder auf, um das was ich bereits zu dieſem Behuf geſammelt habe, als Verſuch einer kritiſchen Geſchichte der Lehre von den Pilzen und Schwämmen, an einander zu reihen; denn in den abgerißenen Gedan— ken über das Elementariſche jedes Naturreichs liegen die Keime der objectivirten Na— turphiloſophie durch die Perioden der Geſchichte ausgeſtreut. Bey dieſer Ausſchließung des hiſtoriſchen Theils von dem Plane des gegenwärtigen Werks wird es nun um ſo mehr nöthig ſeyn, diejenigen phytologiſchen Schriften, aus denen Abbildungen in unſere Tafeln aufgenommen worden ſind, genau zu verzeichnen, und auch bey der Erklärung jeder Figur in Abkürzungen zu wiederholen, damit der Leſer auf den erſten Blick das Uns Eigene von dem Fremden unterſcheiden, und neben der in den Tafeln verſinnlichten Methode auch das Verhältniß der Mittel, mit welchen dieſe erbaut worden iſt, anſchauen könne. Auch die von Herrn Sturm nach der Natur verfertigten Abbildungen, fo wie un— ſere eignen Originalzeichnungen, haben wir jedesmal durch die beygeſetzten Buchſtaben St. und V. (Sturm, Verfaſſer,) kenntlich gemacht. In der Bezeichnung der Figuren haben wir uns eines conſequenten Verfahrens be— dient, fo daß der Leſer, auch ohne die Erklärung der Tafeln zu Hülfe zu nehmen, aus den beygeſetzten Zeichen auf die relative Bedeutung der Figuren ſchließen kann. 4) Die fortlaufenden arabiſchen Ziffern bezeichnen die fortlaufende Reihe der erläuternden Beyſpiele nach der Ordnung des Textes. 2) Dieſelbe arabiſche Ziffer, mit dem beygeſetzten großen lateiniſchen Buchſtaben A. B. u. ſ. f. giebt zu erkennen, daß die ſo bezeichnete Pilz- oder Schwammart ſich an die vorhergehende nur erläuterungsweiſe, oder als verwandte Bildung, oder auch zur Andeutung eines abweichenden Gangs der Metamorphoſe, anreihe. 3) Die wenigen mit römiſchen Ziffern bezeichneten Figuren deuten Ur- oder Grenzgebilde ganzer Reiche, oder ausgedehnter Metamorphoſenreihen, an. Unter jeder Hauptzahl bedeutet a, die natürliche Größe, b. c. u. f. f. Vergrößerungen durch die einfache Linſe. Wir haben uns hier verſchie— dener Verſtärkungen um ſo mehr nach Willkühr bedient, da die angegebene natürliche Große einen ſtetigen Maaßſtab darbietet. , 6, , u. ſ. f. bezeichnen Theile einer Figur, dieſelbe mag nun vergrößert, oder in natürlicher Größe dargeſtellt ſeyn. Auch verſchiedene Anſichten deſſelben Gegenſtandes, oder verſchiedene Entwicklungszuſtände deſſelben, find auf ſolche Weiſe von uns angedeutet worden. Zuweilen, doch ſelten, haben wir auch bey verſchiedenen Theilen einer ſtarken Vergrößerung durch das zuſammengeſetzte Mikroſkop das * als Unterſcheidungszeichen geſetzt. + Giebt die Vergrößerungen durch das zuſammengeſetzte Mikroſkop an, nemlich: + Die ſchwächere Linſe, die wir in der Erklärung durch Vergr. A. ausdrücken. Sie vergrößert zwiſchen 90 und 400 mal, und iſt von uns in den meiſten Fällen, wo wir nur einigermaßen damit ausreichen konnten, zum Grund gelegt worden. ++ Vergrößerung B. in der Erklärung. 130 mal vergrößernd. „141 1 Vergrößerung G., oder 3Zofahe Verſtärkung. or * S Bey Vergrößerungen, die wir aus andern Werken entlehnten, konnten wir die— ſelben Zeichen mit deſto größerer Sicherheit anwenden, da wir auch dieſe, wenige Aus— nahmen abgerechnet, ſchon mit der Natur verglichen haben mußten, ehe wir uns für die Aufnahme entſchieden, fo daß wir- uns von der Uebereinſtimmung der von dem Beobach⸗ ter gebrauchten Gläſer mit den unfrigen überzeugt glauben durften, oder, im entgegen— geſetzten Falle, die Figur deſſelben leicht auf unſeren Maaßſtab reduciren konnten. Einige Male, nnd zwar nur in dem ſeltnen Falle, wo wir im Texte ausdrücklich angeben, daß wir eine Bildung noch nicht in der Natur geſehen haben, bedienten wir uns be— kannter Vergrößerungen deſſelben Schriftſtellers, um darnach die von ihm entlehnte Figur mit einem unſerer graduellen Zeichen zu verſehen. Dieſe Erinnerung ſchien nothwendig, um mögliche Mißgriffe zu entſchuldigen, und wir dürfen nun erſt hinzuſetzen, daß wir in dieſer uns auferlegten Genauigkeit kein Verdienſt ſuchen, ſondern ſie nur als ein nothwendiges Uebel betrachten, womit Arbeiten dieſer Art ſich und Andere zu plagen gezwungen find. Uebrigens ſind die Zergliederungen größtentheils nach unſeren eignen Beobachtungen und Zeichnungen auf die Tafeln übertragen, wie dieſes die Erklärung derſelben beſtimm— ter ausweiſen wird. Wir gehen nun zur Aufzählung der für die Tafeln benutzten Kupferwerke über, und wählen zu größerer Bequemlichkeit des Leſers die alphabetiſche Ordnung. (A. et S.) Conspectus Fungorum in Lusatiae superioris Agro Niskiensi crescentium. E methodo Persooniana. Cum tabulis XII. aeneis pictis species novas 93, sistentibus. Auctoribus J. B. de Albertini et L. D. de Schweiniz. Lipsiae 1805. gr. 8. (Abb.) Abbildungen der Schwämme. 3 Hefte. Berlin 1793. (B.) Elenchus Fungorum, conscripsit A. Joh. Georg C. Batsch. Phil. Dr. Halae Magdeb. MDCCLXXXIII. Ejusdem Libri Continuatio prior (1786,) et secunda (1789.) e. tab. aen, XLII. aen, 4. (Bar,) Plantae per Galliam, Hispaniam et Italiam observatae, iconibus aeneis exhibitae a R. P. Jacobo Barreliero, Parisino. Opus posthumum, accurante Antonio de Jussieu, Lugdu- neo, Parisiis MDCCXIV. c. ic. 1324. plant. Fol. (Bo.) Memoire sur quelques especes de Champignons des Parties meridionales de Amérique septentrionale. Par M. Bose, membre de l’Institut de France et Inspecteur des Pepinie- res Impériales. In dem Magazin der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin, Fünften Jahrgangs zweytes Quartal. p. 83. Tab. IV. V. VI. (Bolt.) An History of Fungusses growing about Halifax. With forthy- four Copper - plates; in which are engraved fifty - one species of Agaries; wherein their Varieties and va- rious Appearences in the different stages of Growth are faithfully exhikited in mere than two hundred Figures ; copied whit great Care from the Plants, when newly gathered and in 7 * — 327 in a state of Perfection. Wich a particular Deseription of each speeies, in all its stages, from the first Appearence to the utter Decay of the Plant; whit the Time, when they Wers gathered; the soil and situation in Which they grew; their Duration; and the particular Places mentioned, where all the New or Rare species were found. The Whole being a plain Recital of Facts; the Result of more than Twenty Years Observation. In Three Volumes. By James Bolton, membre of the Nat. Hist. Society of Edinburgh. Printed for the Author. MDCCLXXXVIL. gr. 4. (Bau.) Herbier de la France. Seconde Division. Histoire de Champignons de la France, eu Traité elementaire, renferment dans un ordre méthodique les Deseriplions et les Figüres des Champignons, qui croissent naturellement en France, Par M. Bulliard, Tomes 4. Folio. A Paris MDCCXCI. (D.) Dillenius Historia Muscorum. Oxoniae 1741. 4. (Ditm.) Duo genera Fungorum, a L. P. Fr, Ditmar constituta, (Schrader neues Journal für die Botanik. Dritten Bandes erſtes und zweytes Stück. S. 55. (Hg.) Deseriptio et adumbralio microscopico - analylica Muscorum frondosorum, nee non alio- rum Vegetantium e Classe eryptogamica Linnei novorum et dubiis vexatorum, auctore Jo- hanne Hedwig, M. D. Tom. I, et. II. Lipsiae 1787— 1789. Fol. max, c. Tab, LXX VIII. pictis. (Hol.) Beata ruris olia, Fangis Danicis impensa a Theodoro Holm skjold. Vol. primum. Beskriwelse over Kölle Svampene, Descriptio Clavariarum, Cum Tab. XXXII. — vo- lumen secundum , post obitum Auctoris editum curante Erico Viborg. Beskribelse over Frörede Svampe, Beskrivelse over Svampe af Slägten Skaallille. Beskrivelse ever Svampe af Slägterne Aarehat, Rörchat, Stövbold og Bladhat. Beskrivelse over Foldhat Svampe. Cum Tab. XLII. Fol. (H. F.) Deutſchlands Flora, oder botaniſches Taſchenbuch. Zweyter Theil für das Jahr 1795. Cryptogamie. Von Georg Franz Hoffmann. Erlangen. (H. N.) Nomenclator Fungorum Pars I. Agarici. Accedunt Tabulae VI. aeri incisae et ab Aue- tore delineatae. Verzeichniß der Schwämme. Erſter Theil. Blätterſchwämme. Mit ſechs nach der Natur von dem Verfaſſer gezeichneten Kupfertafeln. (Von Dr. G. F. Hoffman n) Berlin 1789. 8. (H. J.) Dr. Georg Fr. Hoffmann Vegetabilia cryplogamica. Fasc. I. 1787. Fasc. II. 1791. c. Tab. XVI. aen, Erlangae 4, (Hu.) Florae Fribergensis speeimen Plantas cryplogamicas, praeserlim sublerraneas, exhibens Edidit Fr. Alex. ab Humboldt. Accedunt Aphorismi ex Doctrina Physiologiae — 9 8 cae plantarum, c. Tab. aen. 4. Berol. MDCC XCIII. 4. maj. (J.) Nicolai Josephi Jacquin Miscellanea Austriaca ad Botanicam, Chemiam, et Historiam naturalem spectanlia, cum figuris, partim coloralis. Vindobonae, Tom, Primus 1778. c. tabb. 21. — Tom, secundus 1781. cum tabb, 23. 4, CJ. C 328 . (J. C) Nicolai Josephi Jae quin. Collectanea. Cum figuris coloralis. Tomi 4. et Suppl. Vindobonae 1796. 4. maj. (TL. I.) Observationes in ordines plantarum naturales. Dissertatio prior. Auctore Henr. Fr. Link. Prof. Rostock. Magazin der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin. Dritz ten Jahrgangs erſtes Quartal. Berlin. 180g. 8 (TL. 2.) Observationes in Ordines plantarum naturales. Dissertatio secunda, sistens nuperas de Mucedinum et Gastromycorum ordinibus observationes, Auctore Henr. Frid. Link, Professore Vratislaviense. In dem gedachten Magazin. Siebenten Jahrgangs erſtes Quar— tal. Berlin 1815. S. 25. u. f. - (L. S.) Nova plantarum genera, e Classe Lichenum, Algarım, Fungorum, Auctore H. Fr. Link, Prof. Rostochiens;. Schraders neues Journal für die Botanik. Dritten Bandes, erſtes und zweytes Stück. 1309. S. 1. u. f. (N.) Nova plantarum Genera, juxta 'Tournefortii Methodum disposita, quibus Plantae MDCCCC recensentur, scilicet fere MCCCC nondum observatae, reliquae suis sedibus restitutae, qua- rum verum figuram adhibere visum fuit, cae ad DC acneis tabulis CVIII. graphice ex- pressae sunt; adnotationibus atque observationibus, praecipue Fungorum, Mucorum, affinium- que plantarum sationem, ortum, et incrementum spectantibus, interdum adjectis. Auctore Pe- tro Antonio Michelio, Florentiae. MDCCXXVIII. 4. = = P. D.) Tentamen dispositionis methodicae Fungorum in Classes Ordines Genera et Familias, Cum Supplemento adjecto, Auclore C. H. Persoon, Lipsiae 1797. 8. ü (P. J.) Jcones et Descriptiones Fungorum minus cognitorum, Auctore CH, Persoon, Fasciculi II. ec‘ Tabb. XIV, aeneis piclis. Lipsiae. 4. (P. O) Observationes Mycologicae, seu descripliones tam novorum quam nolabilinm Fungorum, exhibitae aC. H. Persoon, Pars I. et II. Lipsiae 1796. et 8. 4. c. tab. aen. XII. (2. 5,) Synopsis methodica Fungorum etc, Auctore D. C. H. Perso on. Partes II. Gotlingae 1801. 8. g (Sch.) Jacobi Christiani Schaeffer Fungorum, qui in Bavaria et Palatinatu circa Ratis- bonam nascuntur icones, nativis coloribus expressae. Auspieiis Acad, Elect. Bav. Monac, Tomi IV. c. Tabb. aen. piet. CCOXXX., 1762. 4. (Sch. G.) Der Gichtſchwamm mit grünſchleimigem Huthe, beſchrieben und mit 5 Kupfertafeln ausgemalter Abbildungen erläutert von Jacob Chriſtian Schäffer, evangeliſchem pre— diger zu Regensburg. 1760. 4. (Schm.) Icones plantarum et analyses partium, aeri incisae atque vivis coloribus insignitae, quas composuit Casimir Christoph Schmidel. Manip. I-III. Erlangae MDCCLXLIII. Fol. (Schr, sp.) Spieilegium Florae Germauicae, Auctore Henr. Aug. Schrader, Pars I. Hannov. 1794. 8. Cum Tab. IV. aen. 1 . (Schr. n Henr. Aug. Schrader Nova Genera plantarum. Pars I. Lipsiae 1797. Fol. Cum Tab, VI. ” (S. D.) (S. D.) Ueber bie Priſtleyſche grüne Materie. Zweyte Abhanblung. Von Franz von Paula Schrank; vorgelefen in der math. phyſic. Claſſe der Königl. Akad. der Wiſſenſchaften am 31. October 1841. (Denkſchriften der Königlichen Akademie der Wiffen- ſchaften zu München. Für das Jahr 1815. München 1814. S. 1. Tab. 1.) (St.) (Originalabbildungen von Herrn Sturm.) (St. Fl.) Deutſchlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen. Von Ja— cob Sturm. Ehrenmitgl. mehr. naturf. Geſellſch. III. Abtheilung. Die pilze Deutſch— lands. Bearbeitet von L. P. F. Ditmar, 18 u. 28. Hft. Nürnberg. 1813. u. 14. (Str.) Ueber die Perſoonſchen Pilzgattungen Stilbospora, Uredo und Puccinia. Von Herrn Freyherrn von Strauß in Aſchaffendurg. (Annalen der Wetterauiſchen Geſellſchaft für die geſammte Naturkunde Ilten Bandes 48s Heft. Frankfurt a. M. 1810. S. 79. VIII. Tab. II.) (T.) Fungi Mecklenburgenses selecti. Auctore Henrico Julio Tode, Fasc. I. et II. Luneb. 1790 et 1791. 4. CT. F.) Fungi Austriaci cum Descriptionibus ac Historia naturali compleia. Auctore Leo- poldo Trattinick, Soc. Physic. Gott. Sod. Hon. Oeſterreichs Schwämme mit Beſchrei— bungen und einer ausführlichen Naturgeſchichte. Wien, Baden und Trieſt 1800. 1—5. Lie: ferung, jede mit 4 Kupfertafeln. 4. (T. S.) Die eßbaren Schwämme des öſterreichiſchen Kaiſerſtaats von Leopold Trattinick. Wien und Trieſt 1809. Tafeln A- FF. 8. x (J.) Botanicon Parisiense ou Denombrement par ordre alphabetique des Plantes, qui se trou- vent aux environs de Paris ete, par Feu Mr. Sébastien Vaillant de PAcad. Roy, des Sc, Enrichi de plüs de CCC Figures, dessinees par le Sieur Claude Aub riet, Peintre du Cabinet du Roi. A Leide et a Amsterdam MDCC XXVII. Fol. (V.) Zeichnungen des Verfaſſers.) — | @ Druckfehler. 5 Z. 2 ſtatt: gewordene lies: gewordenen 5 — 18 — höheren lies: höheren 5 — 21 — Namen lies: Namen 140 — 9 v. u. ſtatt: R. lies: 8. 50 — 18 ſtatt: à lies: A 36 — 3 v. u. del. , nach: kegelförmig 53 In der Tabelle, Abtheilung ec. ſtatt Staubkugelſchwämme lies: Staubkugel pilze 41 Z. 2. v. u. ſtatt: Th. 1. lies: Tab. I. 46 — 3. v. u. del. W. 48 — 9 ſtatt: Sporidien lies: Sporen 49 — 138 u. 19 ſtatt: Sporidien lies: Sporen 7 — 9 am Ende, hinzuzuſetzen: — Fig. 64. B. 81 — 10 ſtatt: Fig. 75. 7. lies: Fig. 75. r 85 — 20 — vchrystallinus lies: erystallinus 87 — 15 — Stroffer lies: Straffer 95 — Av. u. ſtatt: Aérogastri lies: Adrogasteres 98 — 2 ſtatt: Aèrogastres lies: Aerogasteres 135 — 2 v. u. ſtatt: a lies: & 438 — 5 v. u. ſtatt: grünlich lies: graulich 140 Letzte Zeile der Anmerkung ſtatt: Fig. 132. lies: 133. 448 3. 4 ſtatt: sullultum lies: suffulta. 149 — 9 v. u. patellatum lies: scutellatum 156 — 19 ſtatt: Dittm, lies: Dit m. 157 — 5 115 Gyraria ſetze die Zahl 2, und verwandle 3. 7 v. u. 2 in 35, dann 3. 3 in 4 163 — N 1. ſtatt: 129 lies: 149 195 — 1 1 cocineus lies: coccineus 170 — 5». u. ſtatt: Schmiedel lies: Schmidel 171 — 11 ſtatt: slipiatae lies: stipitatae — — 3. u. ftatt: Schmiedel lies: Schmidel 191 — 11 v. u. ſtatt: Fig. 166. lies: Fig. 167. 202 — 12 Vor Agaricus Mycena etc, iſt einzurücken: Genen ſ ch wa m m 205 — 4 ſtatt: 93 lies: 193 S. 205 3. 15 ſtatt: 103 B. lies: 195 B. — 210 — 13 — 101 lies: 201 eL 226 — 8 — Becherzakenſchwamm lies: Kelchzaken ſchwa mm = — 223 — 4 v. u ſtalt: Pommeranzengelb lies: Pomeranzengelb — 250 — 5 ſtatt: Stielfaltenſchwamm lies: Haftfaltenſchwam m — 233 — 4 — Nabelſtachelſchwamm lies: Kelchſtachelſchwam m daſſ. — 12 — bleich, und braun lies: bleich -braun — 237 23 — Fig. 257. lies: 254. — 253 — 2 v. u. nach Rande, iſt einzuſchaltent pomeranzengelb, — 260 — 7 ſtatt: grünlihblauer lies: graulichblauer — 261 Zu der letzten Zeile hinzuzuſetzen: — Fig. 277 B. — 269 3. 23 ſtatt: warzenformig lies: walzenförmig — 291 — 8 — 3 lies: 6 — 293 — 4 — Ribesia lies: Ribesii — 319 — 5». u. ſtatt: Dritte Gattung lies: Vierte Gattung Bi‘ * . ach 231 Regiſter der Gattungsnamen.) Aderſchwamn (durch eis nen Druckfehler Falten— ſch wa m m) Seite 228 Achrenſchimmel 57 Aſtfaden 81 Aſttraͤubling 55 Ba uch ſch wa in m 284 A. Bauchſchwämme mit Bo— den. Ate Sippſchaft 289 Zte — — 295 3te — — 298 Ate — — 301 B. Freye Bauchſchwämme. Ate Sippſchaft 509 2 — — 510 Becherſchwamm 254 A. Sitzende Becherſchwämme. Ite Sippſchaft 256 21e — — 257 te — — 258 de — — 259 5te — — 261 B. Geſtielte Becherſchwämme. te Sippſchaft 263 2te — — 264 Zte — — 265 Ate — — 266 Becherſtäubling Seite 125 Becherſtreuling 139 Blätterſchwamm 188 Wulſtblätterſchwamm 490 Scheidenblätterſchwamm 491 Ringblätterſchwamm 492 Strunkblätterſchwamm 192 Kelchblätterſchwamm 195 Stielblätterſchwamm 194 Randblätterſchwamm 195 Haftblätterſchwamm 196 Kehrblätterſchwamm 197 Zellblätterſchwamm 199 Hautblätterſchwamm 200 Grübchenblätterſchwammz203 Saftblätterſchwamm 204 Staubblätterſchwamm 206 Reifblätterſchwamm 207 Schleimblälterſchwamm 210 Blattſchorf 25 Blattſtäubling 100 Blutſtäubling 102 Borſtenkugel 33 Brand ſtäubling 106 Bruchſchimmel 48 Büſchelſchimmel 58 Doppelſtäubling 105 Doppelftreuling 132 Eichelſchwamm Seite 252 Fadenſtäubling. 123 Faltenſchopf 85 Faltenſchwamm 479 Faltenſchwamm (leſe: Aber ſch wa m m) 228 Faltenſtäubling 101 Falter 157 Dellſteubling 112 Fellſträuling 132 Flockenſtäubling 413 Flockenſtreuling 133 Flugſtäubling 107 Gitterſtäubling 120 Glanzſtäubling 114 Gliederſchimmel 48 Gliedfaſer 71 Grünflocke 66 Grundſchwamm 460 Haarſtäubling 117 Haftfaſer 72 Haftſchimmel 45 Harzſtäubling 100 Hautſtäubling 112 Hüllfaden 80 Hüllenſtreuling 135 Hufſträubling 127 Kapp enſchwa m m 173 *) Durch eine Erinnerung in der Iſis (1817. Nr. 77.) aufmerkſam gemacht, geben wir hier ein deutſches und lateiniſches Regiſter der Gattungen. Zeit nicht hin; es ſoll aber, wenn das Buch eine zweyte Auflage erlebt, nicht fehlen. des Syſtems, als Auszug der Nummern des Ueberblicks, duͤrfte dann ebenfalls hinzukommen. — Zu einem ausfuͤhrlichen Regiſter reichte die uns bergbnnte Eine kurze Ueberſicht Auch in einigen andern Punkten haben wir die Mahnung der Iſis wohl zu Herzen genommen, keͤnnen ihr aber nicht folgen, und, die Sprache anlangend, möchten wir's auch nicht verfugen, weil die, die wir führten, und we⸗ ſentlich zur Sache zu gehören ſcheint. 42 252 er Kemer Seite 147 Keimkelch 36 Keimſtaub 27 Keimſtreuliug (in der Nole) 187 Kelchſtäubling 117 Kettenflocke 66 Kettenſchimmel 55 Kettenſtaub 32 Keulenkugel 54 Keulenſchopf 85 Knaulſchimmel g 52 Knopffaſer 7 Knopfſchwamm 174 Knotenſchimmel 59 Knotenſchwamm 158 Knotenſtreuling 157 Körnerkugel 32 Kolbenſchwamm 172 Kolber 157 Kopffaden 81 Kopfkugel 55 Kopffpindel 36 Kornkeimer 148 Kranzſtempelſchwamm 251 Krausfaſer (Ueberblick) 18 Kugelrinde 31 Kugelſpindel 31 Kugelſtaub 30 Lappenſtreuling 132 Leiſtenſchwamm 171 Mark ſchwa m m 155 Markſtreuling 135 Mehlſchimmel 50 Mützenſtreuling 136 Müßtzler 157 Nacktſtäubling 106 Nezſtäubling Seite 120 Pinſelſchimmel 58 Pinſelſchopf 86 Rankenbecher 90 Rankenſchwamm 168 Raſenſchimmel 5⁴ Ringelflocke 67 Ritzenſchwamm 280 a) hervorbrechende 281 b) ſreye 282 Röhrenſchwamm 212 Ringröhrenſchwamm 214 Siehe die übrigen Abtheilun— gen im Regiſter der latei— niſchen Gattungsnamen. Rollenſtäubling 101 Noſtflocke 65 Rußkugel 52 Ruthenſchimmel 54 Schaumſtäubling 99 Schimmelkeimer 148 Schimmerknopf 88 Schlauchbecher 2368 Schlauchfaden 85 Schleimfaſer 7 Schleimſchimmel 47 Schleimſchwamm 321 Schleimſtäubling 104 Schlingfaſer 74 Schlingſchwamm. 159 Schlitzſchwamm 253 Schlitzſtäubling 114 Schnellpilz 129 Schnurſchwamm 278 Schuppenſtäubling 113 Schwammbrand 44 Schwammroſt Seite 44 Schweifbrand 18 Spindelſchimmel 46 Sporbeutling 96 Springfaden 83 Stachelſchwamm 231 Starrfaſer 76 Staubbrand 9 Staubraſen 22 Staubringel 40 Staubſchimmel 48 Staubſchorf 21 Staubſpindel 20 Staubſtempelſchwamm 249 Stengelſchwamm 168 Sternſchimmet 50 Stielbrand 17 Stielſchimmel 45 Stielſtreuling 137 Strahlſchimmel 57 Traubenſchimmel 54 Trichterflocke 64 Tropfenpilz 89 Warzen ſchwa mn m 236 Wechſelfaſer 72 Weichkugel 37 Wickelflocke 63 Wirtelſchimmel 56 Wirrſchopf 87 Wirrſchwamm 224 Zacken ſchwa m m 225 Zehrkeimer 143 Zellenſchwamm 176 Zitzenſchwamm 319 Zwillingskugel 53 Zwillingsſchimmel 46 Index alphabeticus Generum. Acladium Lk Arremonium Lk Acrosporium Ns Acrotamnium Ns Actinodermium Ns Aegerita P. Aethalium Lk Agaricus Amanita P. Vaginata Ns Lepiota P. Gymnopus P. Omphalia P. Pleuropus Ns Crepidopus Ns Apus Ns ® Resupinatus Ns Russula Ns Mycena P. Micromphale Ns Lactifluus P. Asterophora Ditm, Pratella P. Coprinus P. Aleurisma Lk Alternaria Ns Amphispo:ium Lk Antenuaria Lk Arcyria P, Ascobolus P. Ascophora Tod, Aspergillus Ns, Atractium Lk Batarrea P. Bovista P. Boletus P. Lepiota Corlinaria "7 P. 54 45 53 74 135 30 99 188 190 191 192 192 193 194 195 196 197 199 200 203 20% 206 207 210 50 72 106 238 117 268 83 59 36 249 132 212 214 214 Gymnopus Apus Gynmmopus coner. Omphalia concr. Mycena concr. Pleuropus coner, Apus coner. Resupinatus concr. Polyporus coner, Botrylis Lk Byssocladium LX Byssus Lk Caeoma Calicium Lk » Cephalotrichum Lk Ceratium Lk Chloridium Lk Cionium Lk Circinotrichum Ns blick) _ Cladobotryum Ns Cladosporium Lk Clathrus Lin, Clavaria P. Collarium Lk Conisporiam Lk Coremium Lk Coryne Ns Coryneum Ns Craterium Trent. Cribraria Schr. CyatkusP. Dacryomyces Ns Dactylium Ns Daedalea P. Dematium Lk Dermodium Lk Dermosporium Lk P. 214 216 218 218 219 220 220 222 224 54 50 76 9 36 87 85 66 113 (Ueber- 18 Dichosporium Ns Dictydium Sehr. Diderma Lk Didymium Lk Didymosporium Ns Diploderma Lk Endogone Lk Npichysium Tode Epicoccum Lk Epochnium Lk Erineum Lk Erysibe Reb. Eurotium Lk Exosporium Lk Fusarium Lk Fusidiam Lk Fusisporium Lk Geastrum P, Geoglossum P. Geotrichum Lk Gymnosporangium Lk Gyraria Ns Haplaria Lk Helicomyces Lk Helicosporium Ns ®Ffelmisporium Lk Helotium P. Helvella P. Hygromitra Bosc. Hymenophallus Ns Hysterium P. a. Hysteria erumpentia b. Hysteria libera Hydnum P. Gymnopus Russula Mycena Omphalium 251 280 281 282 231 231 232 233 233 234 Pleuropus et Apus Resupinatum Hericium Isaria Lk Leangium Lk Leocarpus Lk Leotia P. Licea Lk Lignydium Lk Lycogala P. Lycoperdon P. Melanconium Lk Merisma P. Merulius P. Gymnopus Omphalius Pleuropus Apus Resupinatus Gomphus Mitremyces Ns Monilia Lk Morchella P. Mucor Lk Mycogone Lk Myrothecium Tode NemasporaP. Oidium Lk Onygena P. Penicillium Lk Peziza P. A, Pezizae sessiles Familia prima secunda — — P. 233 234 235 85 314 114 173 106 100 102 133 32 168 228 228 229 229 229 230 251 136 71 176 84 44 104 321 84 127 58 254 356 257 Familia tertia P. 258 — — guarta 259 — — quinta 261 B. Pezizae pedicellatae Familia prima — — secunda 264 — — tertia 265 — — quarta 266 Phallus Lin. 252 Physarum Lk 113 Pilobolus P. 83 Pisocarpium Lk 137 Pittocarpium Lk 100 Podisoma Lk 18 Polyaclis Lk 57 Polyangium Dittm, (Nola) 157 Puccinia P. 17 Racodium Lk 73 Rubigo Lk 64 Seleroderma P. 232 Sclerotium P. 147 Sclerotium Ns 148 Seiridium Ns 22 Sepedonium Lk 4% Spalularia P. 171 Sphaeria P. 284 A Sphaeriae substratae Familia prima 289 — — sechnda 293 — — terlia 298 — — quarta 301 B. Sphaeriae liberae Familia prima sceunda — — Sphaerobolus P. Sporidermium Lk Sporotrichum Lk Spumaria P. Stachylidium Ik Stemonitis P. Stilbospora P. Stilbum P. Strongylium Dittm, Systolrema P. Omphalia Apus Resupinatum Thamnidium Lk Thanatophytum Ns Thelebolus Tode Thelephora P. Ompnalia la P.) Pleuropus et Apus P. 129 22 48 101 57 123 21 88 101 225 226 2:6 226 81 148 319 236 Ns (Craterel- 237 237 ResupinatalStereumP.) 238 Torula Lk Tremella Ns Trichia P. Trichoderma Lk Trichotheciam Lk Tuber P. 'Tubercularia P. Tulostoma P, Uperhiza Bose Verticillium Ns Virgaria Ns. Xyloma P. 72 155 117 80 46 160 35 137 159 56 54 25 Ueber ſicht des Sh ſt e m 8 der Sſchwaͤm me. zur Pilze Erklärung der Kupfertafeln. Be I Ei em * 2 8 1 . a nur vun. —n nu” — * Ueberblick des Syſtems £ und Mllaärung der Tafeln. I. Pilze. Vegetabilia mycetoidea. Erſtes Reich. Regnum Primum. Elementar⸗Pilze. Protomyci. Die einfache organiſche Blaſe, als Sporidie, mit oder ohne den ungebildeten, ſtructurloſen Traͤger. Sporidia simplicia, libera, vel stromati intus rudi innata. Erſtes Gebiet. Circulus primus. Staubpilze. Coniomyci. Eiſte Linge. Erne a prima. Entophyten. Entophyta. Erſte Gattung. Staubbrand. Caeoma. Die freyen Sporidien aus der Oberhaut lebender, oder doch noch nicht zerſetzter Pflanzentheile hervorbrechend. Sporidia ex epidermide viva, aut saltem incorrupta, effusa. ©. 9. A. mit eigner Bildung der umgebenden Rindenzellen. Pseudoperidiis cinctum. a. Roestelia Link. S. 12. Erſte Art. Gitterbrand des Birnbaums. C. Roestelia cancellata. Braun, ge— ſellig; die Scheinperidie ein bauchig gegitterter, geſchloſſener Sack. Fusca, aggregata; pseudo- peridiis cancellatis, ventricosis, apice elausis. Tafel 1. Fig. 1. a. Nat. Gr. b Zwey Scheinperidien, vergrößert. r Sporidien. Vergr. A . e J. Kelch⸗ ** 9 er K 1 * - A “ 2 p. Kelchbrand. Aecidium. Pers. S. 13. ae Zweyte Art. Dicker Kelchbrand. C. Aecidium crassum, Pers. Auf einer Anſtchwelung gedrängt „gelb; die Scheinperidien vorragend, becherfermig. Aggregatum, tumens, luteum, pseudoperidiis urceolatis, prominnlis. Tafel 1. Fig. 2. a. GStüd eines Blatts von Rhamnus Frangula mit dem Brande. Nat. Gr. b. die Peri- dien vergrößert und daneben die Sporidien. Vergr. A. (St.) Dritte Art. Wolfsmilch-Kelchbrand. C. Aecidium Euphorbiae Pers. Zerſtreut, blaß⸗ gelb, die Scheinperidien wenig vorragend, gleichweit. Spersum, flavescens; pseudoperidiis subprominulis, eupularibus, Taf. 1. Fig. S. a. Ein Blatt der brandigen Cypreſſenwolfsmiſch. Nat. Gr. b. Ein Stück deſſelben ver⸗ größert. (St.) + Seukrechter Durchſchnitt zweyer Peridien. Vergr. A. + + Diefelbe. Verg. B. (V). Vierte Art. Tannenkelchbrand. C. Aeeidium Pini. Pers. Zerſtreut, unmittelbar; die Scheinperidien walzenformig, zuſammengedrückt, am Rande zerrißen, blaß roſenroth, mit gelben Sporidien. Sparsum, simplex; pseudoperidiis cylındrico - compressis, albo- roseis; sporidiis auranliacis. Taf. 1. Fig. 4. a. Nat. Gr. auf einem Blatte von Pinus sylvestris L. (St.) b. Eine Scheinperidie im ſenkrechten Durchſchnitt. + Textur der Scheinperidie. Vergr. A. + k. Sporidien. Vergr. B. f + + Urs ſprung der Scheinperidien aus den queerlanfenden Rindenzellen w, — die Oberhaut y bebt ſich bey 4 — . Laͤngsſchnitt des halben Nadelblatts von Pinus sylvestris & & & Zellen des Mittelnervs; 3 8 8 5. Spi⸗ ralgefäße; „ queerlaufende Rindenzellen aus bodefaedrifihen entſprungen; 3 Oberhaut mit Poren; 2 Tex⸗ tur der Rinde, wo fie das Lager der Sporidien bildet. (V.) ; c. Flugbrand. Ustilago. S. 13. > Fünfte Art. Violetter Flugbrand. C. Ustilago violacea. Pers. Blau; in den an- geſchwollnen Staubbeuteln der Nelkenfamilie; Sporidien klein. Violacea, in antheris ca- ryophyllacearum tumentibus; sporidiis minutis. Taf. 1. Fig. 5. Die Sporidien. Vergr. C. (V.) Sechſte Art. Schlauchiger Flugbrand. C. Ustilago ntriculosa (mihi). Schwarz- violett, in den anſchwellenden, ſchlauchförmigen Fruchtknoten der Knötericharten. Nigro- violacea, in germinibus monstrosis utriculosis Polygonorum; sporidiis maximis. Taf. 1. Fig. 6. a. Einige brandige Bluͤthen von Polygonum Hydropiper Lin, Nat. Gr. b. Einige Bluͤ⸗ then, vergrößert. (St.) + + + Sporidien. Vergr. C. (V) Siebente Art. Saatbrand. C. Ustilago Segetum Pers. Schwarz, in Grün und Braun; in den monftröfen Blüthentheilen der Grasarten. Nigra, virescens aut sub- fusca; glumis graminum deformibus involuta. ; Taf. 1. Fig. 7. a. Einige brandige Weizenblüthen. Nat. Gr. b. vergr. (St.) +++ Sporidien. Vergr. C. (V. B) mit freyer Entwicklung der Sporidien. Sporidiis liberis. a. Roſtbrand. Uredo. S. 15. Achte Art. Weißer Roſtbrand. C. Uredo candida. Weiß; unter der blaſigen Ober⸗ 7 5 Ber * * a 8 * 0 * ” Oberhaut verſchloſſen, Sporidien eckig verſchrumpfend. Alba, epidermide bullata tecta; spo= ridiis siccitate subangnlosis, 0 * 95 * Taf. 1. Fig. 8. a, Ein Blaͤttchen von Thlaspi Bursa Pastoris Lin. mit dem— Brande in pi. Gr. b. ein Stuͤck deſſelben vergr. (St.) + + + Sporidien. Vergr. C. (Str.) Neunte Art. Eingefaßter Roſtbrand. C. Uredo cincta Str. Braun, rund, von der bleibenden Oberhaut eingefaßt; die Sporidien eyfoͤrmig, etwas ſpitz. Fusca; epider- mide persistente orbiculatim eincta; sporidiis ovalis, acutiusculis. Taf. 1. Fig. 9. a. Der Brand in nat. Gr. auf dem Stuͤck eines Blatts von Rumex aquaticus Lin, b. ders felbe dergr. (St.) + + + Sporidien. Vergr. C. (Str.) Zehnte Art. Kreisſtändiger Roſtbrand. C. Uredo circiualis. Pers. Eilfte Art. Bohnen-Roſtbrand. C. Ure do Phaseoli Str. Braun, zufammenflie- ßend; die birnfermigen Sporidien geſtielt, der Stiel oft hadenförmig. Fusca, confluens; sporidiis pyriformibus pedicellatis, pedicellis subuncinatis. Taf. 1. Fig. 10. a. In nat. Gr. auf dem Stuͤcke eines Blatts von Phaseolus vulgaris Lin, b. vergr. (St.) +++. Sporidien Vergr. C. (Str.) Fig. 10. B. Zweygeſtaltige Sporidien der C. Uredo Lini Dec. — &. A. ein Häufchen. Vergr. A. (L. 2.) 1 f. Aufſitzende junge Sporidien. Vergr. B. (V.) b. Doppelbrand. Dicaeoma. S. 16. Zwölfte Art. Betonien-Doppelbrand. C. Die. Betonicae Str. Braun; zuſam— menfließend; die eyförmigen, etwas zugeſpitzten Sporidien unter der Mitte geringelt, mit kurzem gekrümmtem Stiele. Fuscum, subconfluens; sporidiis ovatis, acutiusculis, infra me- dium annulatis, pedicellis brevioribus, curvulis. 1 Taf. 1. Fig. 11. a. Ein brandiges Blatt von Betonica officinalis Lin. in nat. Gr. (St.) + + + Sporidien. Vergr. C. (Str.) 2 Dreyzehnte Art. Warziger Doppelbrand. C. Dic. verrucosum Str. Hell⸗ braun, rund, dicht; die Sporidien länglich - enförmig, über der Mitte verſchnürt, mit län— gerem, geradem Stiele. Cinamomeum, orbiculare, compactum; sporidiis ovato - oblongis, zuperne constrictis, pedicellis longioribus reclis. Taf. 1. Fig. 12. a. Ein Stuͤck eines Zweigs von Arenaria trinervia Lin. mit Brandhaͤufchen in nat. Gr. d Stuͤck eines Blatts, ſtark vergrößert. (St.) + + +. Sporidien. Vergr. C. (Str.) Anmerkung. Die obere Haͤlfte der Sporidien faͤllt ab. Vierzehnte Art. Stengelbewohnender Doppelbrand. C. Die. caulincola (mihi). Schwarzbraun, rund, dicht; die Sporidien birnförmig, um die Mitte geringelt, mit längerem, geradem, unten verdicktem Stiele. Nigro- fuscum, orbiculare, compae- tum; sporidiis pyriformibus, medio annulatis, pedicello longiori, bulboso. Taf. 1. Fig. 13. a. Stuͤck eines Stengels von Centaurea paniculata Lin. mit den Brandhaͤufchen, in nat. Gr. b. Durchſchnitt einiger Haͤuſchen, ſtark vergrößert. e. Einſitzende Sporibien, noch ſtaͤrker vergrößert. + Sporibien. Vergr. A. (V.) 1 * if Zweg⸗ * * 2 * 9 . N 7 ® 4 ” m * 1 Stielbrand. Puccinia Pers. is A geringelten Sporidien geftielt, auf Er flanzentheiten aufſitzend Poridia libera, opaca, annulata, pedice artibus vegetabilium vivis, at aegrotantibus, imposita. S. 17. g ö f Geſpitzter Stielbrand. Puccinia mucromnata Pers. Die Sporidien ſtumpfgeſpitzt, mit kolbigem, abwärts geſpitztem Stiele. Sporidiis obtuse mucronatis, pedicello basi incrassato, deorsum cuspidato. Taf. 1. Fig. 44. a. Ein Blätiden der Centifolienroſe mit dem Stielbrande in nat. Gr. b. Ein Abſonitt — deſſelben, vergr. (St.) Ft Die Sporidien, Vergr. B. (Str.) Dritte Gattung. Schweifbrand. Podisoma. Link. Geringelte, lang⸗ geſtielte Sporidien, mit ihren Stielen in eine faſt fleiſchige Maſſe zuſammenge— drängt, aus lebendem Zweige hervorbrechend. Sporidia annulata, e ramulis vivis protuberantia, longissime pedicellata; pedicellis in massam subcar- nosam constipatis. S. 18. Schweifbrand der Sabina. Podisoma Juniperi Link. Gelb, Eegelför- mig. Luteum, conicum. Taf. 1. Fig. 15. a. Ein Zweig von Juniperus Sabina Lin, mit einigen Brandkegeln, etwas due (P, O.) b. Durchſchnitt eines Kegels, vergrößert. + 2 Sporidien. Vergr. A. (V.) — Mens Zweyte Linie. Linea secunda. 8. 40 u Freye Staubpilze. Coniomyci liberi. Erſte Gattung. Staubſpindel. Fusidium Link. Durchſichtige, fpin- delformige, e Sporidien. Sporidia fusiformia, pellucida, incum- bentia. S. x 8 Erſte Art. Su Staubſpindel. Fusidium griseum Link. Weißgrau, in dün- nen, unregelmäßigen Schichten. Griseum, stratis tenuibus, effusis incumbens. Taf. 1. Fig. 16. a. In nat. Gr. auf einem Blatte. +. Sporidien. Vergr. A. (St. F.) Zweyte Art. Weiße S Staubſpindel. Fusidium candidum Link. Zweyte Gattung. Staubſchorf. Stilbospora Pers. Dunkle, gerin⸗ gelte Sporidien, in unregelmäßige Maſſen hervorgährend. Sporidia obscura, annulata, in acer vos irregulares protumentia. S. 21. Ba TOR. 8 Erſte Art. Großkörniger Staubſchorf. Stilbospora e Pers. Mit walzenformigen Sporidien. Sporidiis cylindrteis, Taf. 1. Fig. 17. a. Häͤuſchen auf Rinde, in nat. Gr. b. Ein ſolches ane im Durchſchnitte, welches zeigt, wie die Oderbaut vom Andringen des Staubſchorfs gehoben wird, und mit den aufliegenden, ſchon berborgedrungenen Maſſen den Hügel bildet. Etwas vergrößert. + Sporidien. Vergr. A. (P. 85 5 } we y⸗ 0 0 2 ze N * — . * 2 * 4 * * 7 * 9 . Zwe⸗ e Art. Sternfözrmiger Staubſchorf. Stilbospora asterösperma Pers, Mit feenformigen , As bis vierſtraligen S ie Sporidiis stellatis, radiis 3-4. . Taf. 1. Fig. 17. B +. Sporidien. Vergr. A. * 1.) N 1 ‘ Dritte Gattung. Staubraſen. Sporidermium Link. Dunkle, ge⸗ ringelte, geſtielte Sporidien, aufrecht neben einander in Häufchen aufſitzend. Sporidia opaca, annulata, pedicellata, erecta, acervatim innata, S. 22. Schwarzer Staubraſen. Sporidermium atrum Link. Schwarz, in länglichen Häuf⸗ chen. Atrum, ace oblongis. ® Taf. 1. Fig. 13. F ft Vertikaiſegment eines Haͤuſchens. Vergr. C. (L/ 1.) * Vierte 4 Kettenſtaub. Seiridium (mihi.) Dunkle, durch fa— denförmige Zwiſchenräume verkettete, längliche, aufſitzende Sporidien brechen in rundlichen Häufchen hervor. Sporidia opaca, isthmis filiformibus concate- nata, oblonga, innata, acer vis orbiculatis erumpunt, S. 22. Gerandeter Kettenſtaub. Seiridium marginatum (mihi). Schwarz, in flachen, * von der Oberhaut eingefaßten Häufchen. Nigrum, acervulis planis, epidermide einelis. Taf. 1. Fig. 19. a. Ein Stuck eines Zweigs von der Hundsroſe mit den Haͤufchen in Nat. Gr. b. Abſchnitt deſſelben, vergrößert, (St) 7 Durchſchnitt mit zerſtreuten Sporidien. Vergr. A. 1 Eine Kettenſporidie. Vergr. B. (V.) Zweytes Gebiet. Circulus secundus. Keimpilze. Goniomyci. S. 24. Ene Linie. Linea prima. * Entophyten. Entophyti. S. 235. 15 5 Gattung Blattſchorf. Xyloma Pers. Rindenartig aufſchwellend, vielge⸗ ſtaltig, berſtend, innen heller, unregelmäßig zellig. In crustam tumens, mul- tiforme, rumpens; intus pallidius, textura irregulari, cellulosa. S. 25. Erfie Art. Weidenblattſchorf. Xyloma salicinum Pers. Glänzend ſchwarz, dick, innen koͤrnig, weiß. Atrum, nitidum, crassum, intus granulosum, album. a. Einzeln, gebudelt. Solitarium, umbonatum Taf. II Fig. 20. a. In Nat. Gr. auf einem Blatte der Saalweide. (St.) b. In einen ausgedehnten Schorf zuſammenfließend, im Mittelraume entblößt. In crustam cenfluens, disco denudato. Taf. II. Fig. 20. b. Auf einem Saalweidenblatte, in nat. Gr. (St) c. Ein dünnes Dueer: ſegment, ſtark vergrößert, & Körnige Zellen des Blattſchorfs. 6 Verſchrumpfte Zellen der Blaftſubſtanz. Zweyte Art. Ah en-Blattſchorf. Xyloma acerinum Pers. Schwarz flach, die Oberfläche von gekrümmten Linien uneben. Nigrum, planum, superficie lineis flexuosis in- aequali. 7 a. Ge⸗ — f 5 5 2 — er : > . 80 — a, Geſellig, Freisformig. Aggregatum, orbiculare. XyI. punctatum Pers. Taf. II. Fig. 21. . b. Nat. Gr. (St). ' : * b. Zuſammenfließend. Confluens. Xyl, acerinum Pers. Taf. II. Fig. 21. oben bey b, und unten am Blattſtiele. Nat. Gr. — Bey c. Rubigo acerina Link. (St.) Zweyte Linie. Linea secunda. Freye Keimpilze. Goniomyei liberi. Gattung Keimſtaub. Conisporium Link. Eyformig-längliche, undurch— ſichtige, von Auſſen mit Körnchen beſtäubte Körperchen, in Häufchen zuſammen— gedrängt. Corpuscula ovato-oblonga, opaca, extus granulis adspersa, coacervata. S. 27. Olivengrüner Keimſtaub. Conisporium olivaceum Link, Dlivengeün , in läng— lichen oder runden, gedrängten Häufchen. Olivaceum, acervulis oblongis aut subrotundis, songeslis. Taf. II. Fig. 22. + Vergr. A. (L. 1.) Drittes Gebiet. Circulus tertius. Staubkugelpilze. Sphaeromyci. S. 29. VII. Erſte Lin je. Lines Prima, Entophyten. Entophyti. S. 37. Gattung Weichkugel. Gymnosporangium Link. Einringliche Spo— ridien mit verlängerten Stielen, einem hartſulzigen, etwas zelligen Träger von unregelmäßiger Geſtalt einverleibt, aus der Rinde lebender Zweige hervorbrechend. Erumpens; sporidiis uniannulatıs , longius pedicellatis, stromati gelati- noso, firmo, irregulari innata, ©. 37. Weichkugel des Wachholders. Gymnosporangium juniperinam Link. Dottergelb, gefaltet. Vittellinum, plicatum. 7 Taf II. Fig. 23. a. Ein kleines Individuum auf einem Vachbolderzweige (Juniperus communis Lin.) im feifhen Zuſtande. Nat. Gr. b. Daſſelbe von unten e. Trocken und verfhrumpft, Nat. Gr. (St.) + Ein Abe ſchnitt der friſchen Pflanze. Vergr. A. (B.) Zweyte Linie. Linea secunda, Freye Staubkugelpilze. Sphaeromyei liberi. S. 30. Erſte Reihe. Series prima. Expanſive Staubkugelpilze. Sphaeromyci evolutivi. S. 30. Erſte Gattung. Kugelſtaub. Aegerita Pers. Runde Sporidien auf > — * = u * + einem abgerundeten, fißenden Träger. Sporidia globosa, stromati sessili, rotundato incumbentia. S. 30. 1 8 4 Weißer Kugelſtaub. Aegerita candida Pers. Weiß, halbkuglich, zerſtreut, von der Große eines Tabaksſaamenkorns. Candida, hemisphaerica, dispersa; magnitudine seminis Nicotianae, Taf. I. Fig. 24. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Unter Waſſer im Flieben der Sporidien, und der entblößte Träger, noch ftärfer verarößert. + + + Sporidien. Vergr. C. (V.) Zweyte Gattung. Kugelrinde. Dermosporium Link. Runde Spo- ridien bekleiden, gedrängt, als beharrlicher Ueberzug, einen runden Träger von dichter, ungeformter Subſtanz. Sporidia globosa, pressa, investiunt stroma globosum, solidum, simulare. S. 31. Gelbliche Kugelrinde. Dermosporium flavicans Link. Gelblich, geſellig, als kleine Kügelchen auf modernden Hölzern. Aggregatum, flavescens; globulis parvis, subrotun- dis, ligno putrescenti innatis. 5 Taf. II. Fig. 25. a. Ein ganzes Kuͤgelchen, ſtark vergrößert. + Die Sporidlen. Vergr. A. (L. 2.) Dritte Gattung. Kugelſpindel. Fusarium Link. Spindelförmige, einfache, flüchtige Sporidien auf einem rundlichen, ſitzenden Träger. Sporidia fusiformia, sessilia, diffusibilia, in stromate sessili, subgloboso. S. 31. Gelbrothe Kugelſpindel. Fusarium lateritium mihi. Aus rundlichen Knöpſchen zuſammengehäuft, mit gekrümmten, ziegelrothen Sporidien und blaßerem Träger. Globulis aggregatis, subeonfluentibus, sporidiis curvulis, lateritiis, stromate pallidiore, Taf. II. Fig. 26. a. Auf einem Buchenzweige in nat. Gr. b. Abgeſondert, vergrößert. (St.) + Vertikalab⸗ ſchnitt unter Waſſer. Vergr. A. (V.) . B. Zweyte Reihe. Series secunda. Gebundene Staubkugelpilze. Sphaeromyci concreti. S. 52. Erſte Gattung. Rußkugel. Melanconium Link. Faſt rundliche, ein— fache Sporidien auf einem flachen, ſitzenden Träger. Sporidia subglobosa, sim- plicia in stromate sessili, deplanato. S. 32. Zweyfarbige Rußkugel. Melanconium bicolor (mihi). Der Träger unter der Ober— haut verborgen, dicht, weißlich, mit eyförmigen, austretenden, ſchwarzen Sporidien. Stroma latens, solidiusculum, albidum; sporidiis effusis, ovatis, atris. Taf. II. Fig. 27. a. Nat. Gr. auf einem Eichenzweige. b. Einige Pilze, vergrößert. St) be des Zweigs mit 2 Trägern unter Waſſer. Vergr. A. + +. Einzelne Sporidien. Vergr. B. (V.) Zwehyte Gattung. Körnerkugel. Epicoccum Link. Rundliche, ein— fache Sporidien, zerſtreut auf einem kugelförmigen, dichten Träger haftend. Sporidia globosa, dissita, stromati globoso, solido inhaerentia. S. 32. a Schwar— * e IP: 5 63 h N 1 5 F * . Schwarze Körnerkugel. Epicoccum nigrum Link, Schwarz, als kleine, runde Körner auf ſchwärzlichem Anfluge gehäuft. Nigrum, granulis subglobosis in fundo nigricante aggregalis, (Taf. II. Fig. 28. b. Stark vergrößerter Durchſchnitt. (L. 2.) Dritte Gattung. Zwillingskugel. Didymosporium. Z willingsſpori— dien, flüchtig, auf einem flachgewölbten, ſitzenden Träger. Sporidia didyma, e stromate subconvexo diffusibilia. S. 33. Abgeplattete Zwillingskugel. Didymosporium complanatum mihi. Hervor— brechend, flach, von der Rinde eingefaßt, ſchwarz, mit ablangen Sporidien. Erumpens, complanatum, epidermide cinctum ; sporidiis oblongis, Taf. II. Fig. 29. a. Nat. Gr. (St.) b. Durchſchnitt, vergrößert, unter Waſſer. c. Ein Träger mit noch auflie⸗ genden Sporidien, von der Rinde befreyt, ſehr ſtark vergrößert. + Sporidien. Vergr. K. (V.) 3 Vierte Gattung. Borſtenkugel. Exosporium Link. Walzenförmige, truͤbe, geringelte Sporidien, einem kuglichen Träger beharrlich eingefügt, rings⸗ um abſtehend. Sporidia cylindrica, obscura, annulata, stromati globoso innata, sursum libera, persistentia. S. 35. Borſtenkugel der Linde. Exosporium Tiliae Link.» Schwarz hervorbrechend; der Träger etwas geſtreckt, von walzenformigen, ſtumpfen Sporidien borffig. Nigrum, exumpens; stromate subelevato, sporidiis eylindrieis hispido. Taf. II. Fig. 30. b. Stark vergrößerter Durchſchnitt. (L. 1.) Fünfte Gattung. Keulenkugel. Coryneum. Spindelförmige, truͤbe / geringelte Sporidien mit hellerem, am Grunde verdicktem Stiele einem flachen, feinkörnigen Träger beharrlich eingefügt. Sporidia fusiformia, opaca, annu- lata, pedicello clariori, subbulboso stromatı granulato, plano innata. S. 34. 2 Gebuckelte Keulenkugel, Coryneum umbonatum mihi. Hervorbrechend, ſchwarz, rundlich- ſcheibenförmig in der Mitte erhöht, feingranulirt. Erumpens, nigrum; discifgrme, medio umbonatum, granulatum. 5 Taf. II. Fig. 31. a. In natürlicher Größe auf einem erſtorbenen Zweige. (St.) b. Durchſchnitt, ſtark ver⸗ gröfert. e. Derſelbe abgeſondert und noch ſtaͤrker vergrößert. + Auffitzende Sporidien. Vergr. A. f + Ein- zelne Sporidien. Vergr. B. (V.) Dritte Reihe. Series tertia. Entwickelte Staubkugelpilze. Sphaeromyci evoluti. ” a. Expanſibde entwickelte Staubfugelpilge. Sphaeromyci Conio- phy ti. S. 35, 2 . Erſte Gattung. Kopfkugel. Tubercularia Pers. Kleine runde Spo- * ridien 9 ridien auf einem flach napfformigen, kurzgeſtielten Träger in ſchleimiger Umklei— dung ſich ausdehnend. Sporidia parva, globosa, in stromate subcyathi- formi, brevi, pedicello instructo, massa quadam gelatinosa expansa, S. 35. Erſte Art. Körnige Kopffugel. Tubercularia granulata Pers. Rundlich, ſaſt fisend, mit geförnelter, bräunlicher Oberfläche; die Sporidien in die flodige Rinde verwebt. Globosiuscula, subsessilis, superficie granulata, fuscescente; sporidiis cortici floccoso intextis. Taf. II. Fig. 32. a. Not. Gr. auf einem erſtorbenen Zweige der Gleditschia triacantha Willd. (St.) b. Ver: großerter Durchſchnitt unter Waſſer. + Sporidien. Vergr. A. (V.) Zweyte Art. Sammtſtielige Kopfkugel. Tubercularia velutipes (mihi). Halb— kuglich, zinnoberroth, eben; mit kurzem, dickem, am Grunde ſchwarz- grau- oder weißflocki— gem Stiele, und nackt aufliegenden Sporidien. Haemisphaerica, einnabarina, laevis; sli- pite brevi, crasso, basi nigro- griseo- albove floccoso; sporidiis absque floccis incumbentibus, Taf II. Fig. 53. a, Nat. Gr. auf einem Zweige von Rhus typhinum. b. Vergr. und von der umgebenden Rinde befreyt. (St.) Zweyte Gattung. Kopffpindel. Atractium Link. Spindelförmige, einfache, durchſichtige, flüchtige Sporidien, von einem langgeſtielten runden Trä— ger ſich ablöfend. Sporidia fusiformia, simplicia, pellucida, e vertice stro- matis globosi, longius pedicellati diffluentia. S. 36. Vergängliche Kopfſpindel. Atractium Stilbaster Link. Gelblich, eben, aufſitzend. Lutescens, laeve, adnatum. 7 Taf. II. Fig. 34. b. Vergr. (L. 1.) b. Fire entwickelte Staubkugelpilze. Sphaeromyci goniomy ci. S. 56. Dritte Gattung. Keimkelch. Calicium Link. Runde, trübe Spori— dien, auf der Scheibe eines runden oder becherförmigen, geſtielten, fasrigen Trägers in einem fasrigen Gefüge haftend; eine rindige Unterlage. Sporidia globosa, opaca, disco stromatis globosi aut cyathiformis, stipitati, subfibrosı, contextu fibrilloso inhaerentia, accedit hypostroma crustaeforme. S. 36. Erſte Art. Brauner Keimkelch. Calicium trachelinum Ach. Mit linſenförmigem Becherchen des Trägers, das ſich in den cylindriſchen, braunen Stiel hinabzieht; Scheibe braun, unten grau beſtäubt. Cyphulo lenticulari, disco fusco, subtus cinero - pulverulento, hine in stipitem cylindricum, ſuscum attenuato, 7 Taf. II. Fig 35. a Nat. Gr. auf Baumrinde, mit Lichen flavus bekleidet. b. Ein Stuͤckchen vergrößert. (St.) Zweyte Art. Wände -Keimkelch. Calicium paroicum. Ach. Schwarz, die halb- kuglichen Becherchen kurz geſtielt, mit ovalen Sporidien. Nigrum; cyphulis hemisphaericis, brevius slipitatis; sporidiis ovalibus, Taf. U. Fig. 35. B. b. Stark vergrößerte Pilze. (L. 1.) 1⁰ 0 7 10 Dritte Art. Bleicher Keimkelch. Calicium pallidum. Fl. d. Wett. Ohne Keimſchichte; die Becherchen geſtielt, bleich, mit faſt linſenförmigem, ſchwachgerandetem, im Mittelraume allmählig nacktem und geröthefem Becher. Hypostromate nullo ; stromate pallido; eyphulis stipitatis, sublenticularibus, lere immarginatis, disco demum denudato ru- fescente. Taf. II Fig 36. b. Einige ſchon gealterte Kelche auf einem Stuͤckchen Rinde vom Apfelbaume, vergrößert. (St.) Zweytes Reich. Regnum secundum. Luftalgen. Nematomyci. S. 39. VIII. Fadenbildung mit oder ohne Anflug von Staubkörnern.— Vegetatio filifor mis, nuda, vel pulvere (sporis) ins pers a. Grundgebild. Gattung. Staubringel. Helicomyces Link. Kurze, durchſichtige, in ſich gewundene, gegliederte nackte Fäden ſtehen aufrecht neben einander. Flocci breves, pellucidi, spiraliter involuti, articulati, nudi, erecto-subcaespitosi. S. 40. Roſenrother Staubringel. Helicomyces roseus Link. Roſenroth, als dünner Ueberzug erſtorbener Hölzer. Roseus, ligna emortua tenui velamine investiens. Taf. III. Fig. 37. (XXVII.) + + Einzelne Fäden. Vergr. B. (L. 1.) Erſtes Gebiet. Circulus primus. Schimmelarten. Mucedines. S. 42. Erſter Halbkreis. Semicirculus primus. Schicht-Fadenpilze. Mucedines polysporae S. 42. Erſte Linie. Linea prima. Niſtelnde. Entophytae. S. 44. Erſte Gattung. Schwammbrand. Mycogone Link. Die Fäden durch— einander gewirrt; die Sporen ſitzen mit einem kurzen Stiele auf den Faden. Flocci implexi; sporae pedicello affixae. Roſenrother Schwammbrand. Mycogone rosea Link. Roſenroth, erſtorbene Schwämme überziehend. Rosea, fungos emortuos obducens. Zweyte Gattung. Schwammroſt. Sepedonium Link Die Fäden durcheinandergewirrt; die runden Sporen eingeſtreut. Flocci implexi; sporae instratae. 11 Zehrender Schwammroſt. Sepedonium mycophila Link. Citronengelb, abſter— bende Schwämme durchdringend. Citrinum, fungos (Boletos) emorientes penetrans. Taf. III Fig. 38, a. Nat. Gr. In einem verſchrumpften Boletus circinans, Pers. (St.) 7 Sporen und Flocken. Vergr. A. + + Vergr. B. (V.) Zweyte Linie. Linea secunda. Freye Staubfadenpilze. Mucedines liberae. S. 45. Erſte Reihe. Series prima. Fadenſtaubpilze. Sporomyci. S. 45. Erſte Gattung. Haftſchimmel. Acremonium Link. Die Fäden we— nig äſtig; einzelne Sporen ſitzen auf langen Stielen einzeln am Hauptſtamme. Flocci subramosi; sporae solitariae pedicellis longis affixae. Wirteläſtiger Haftſchimmel. Acremonium verticillatum Link. Weiß, mit quirlförmig ſtehenden Sporen. Album, sporis verlicillatis, Taf. III. Fig. 59. + Einzelne Flocken. Vergr. A (L. 1.) 8 Zweyte Gattung. Stielſchimmel. Epochnium Link. Zerſtreute Fäden, mit loſen, länglichen, kurz geſtielten Sporen. Flocci dispersi; sporae solutae, oblongae, brevi pedjcello istrugtae. S. 45. Ob ſtſtielſchimmel. Epochnium moniPgpides Link. Weißgrau, in rundlichen Fleck— chen auf Birnen. Albocinerascens, maeculaeforme, orbiculare, in pyris velustis exortum. Taf. III. Fig. 40. + Faͤden und Sporen. Vergr. A. (L. 1.) Dritte Gattung. Spindelſchimmel. Fusisporium Link. Aeſtige Fäden in ihrer Mitte ſpindelförmige Sporen verſammelnd. Flocei ramosi, sporas fusiformes in centro colligentes. S. 46. Pomeranzengelber Spindelſchim mel. Fusisporium aurantiacum Link. Die zarten Fäden weiß, mit pomeranzengelben Sporen. Floccis teneris, vandidis, sporis au- rantiacis, Taf. III. Fig. 40. B. a, Nat. Gr. Auf einem Stuͤckchen eines modernden Kuͤrbiſſes. (St.) + Faden und Sporen. Vergr. A. (V.) ; Vierte Gattung. Zwillingsſchimmel. Trichothecium Link, Aeſtige Fäden; zweygliedrige, eyförmige Sporen, zahlreich aufgeſtreut. Flocei ramosi; Sporae ovatae, didymae, copiose inspersae. S. 46. Roſenrother Zwillingsſchimmel. Trichothecium roseum Link. Die Fäden weiß, dicht verwebt, mit roſenrothen Sporen. Flocci albi, contexti, sporis roseis. Tab. III. Fig. 41. a. In natuͤrlicher Große auf den Kelchſchuppen des Cuicus canus, (St.) 7 Fäden und Sporen. Vergr. A. (L. 1.) 2 * Zwey⸗ Zweyte Reihe. Series secunda. Haarfadenpilze. Trichomyci. S. 47. Erſte Gattung. Schleimſchimmel. Collarium Link. Faden aſtig, verſchlungen; Sporen, rund, in kleinen Häuſchen aufſitzend, anfangs breyartig, dann zuſammengeballt. Flocci ramosi, intricati; sporae globosae, in acer- vulos primum pulposos collectae, aetate compactae. ©. 47, Schwarzkörniger Schleimſchimmel. Collarium nigrispermum Link, Fäden gelblich, mit ſchwarzen Sporenklümpchen. Flocei luteoli, sporarum glomerulis nigris, Taf. III Fig. 42. + Faͤden und Sporenkluͤmpchen. Vergr. A. (L. 1.) Zweyte Gattung. Bruchſchimmel. Geotrichum Link. Aeſtige Fa— den loͤſen ſich an ihren Enden in geſtutzte Glieder, die den Faden anhängen. Flocci ramosi , apicıbus in articulos truncatos secedunt, floccos insper- gentes. ©. 48. Weißer Bruchſchimmel. Geofrichum candidum Link. Fäden und Sporen weiß. Floccis et sporis candidis, Taf. III. Fig. 45. + Faͤden und Sporen. Vergr. A. (V.) Dritte Gattung. Gliederſchimmel. Oidium Link. Aeſtige, verfloch— tene Fäden löfen ſich an ihren Enden in eyfoͤrmige Sporen, die den Fäden zer— ſtreut anhängen. Flocci ramosi, implexi, apicibus discedunt in articulos oyatos, Noceis vage inspersos. S. 48. Goldgelber Gliederſchimmel. Oidium aureum Link. Fäden goldgelb, verbleichend, mit gleichfarbigen Sporen. Flocci aurei, expallescentes, sporis concoloribus. Taf. III. Fig. 44. a, Nat. Gr. Auf faulendem Holze. + Fäden und Sporen. Vergr. A. (V.) Vierte Gattung. Staubſchimmel. Sporotrichum Link. Aeſtige, verflochtene Faden, mit runden oder länglich- runden Sporen ohne Ordnung be: ſtreut. Fila ramosa, implexa, sporis globosis, aut ovalibus vage inspersa. S. 48. Erſte Art. Lockrer Staubſchimmel. Sporotrichum laxum (mihi). Schneeweiß; die Fäden locker verwebt, mit länglichen, geſtutzten Sporen. Caudidum, floccis laxis, spo- ridiis ovalibus subtruncatis. i Tof. III. Fig. 45. a. Nat. Gr. Auf modernden Raſenſtuͤcken. (St.) + Faͤden und Sporen. Vergr. A, + +. Einzelne Sporen. Vergr. B. (V.) Bi Anmerkung. Was ſich bey der hier abgebildeten Art aus den geſtutzten Enden der Sporen bloß mit Wahrſcheinlichkeit vermuthen läßt, hat mir ſeit dem Drucke dieſer Schrift eine Beobachtung an dem friſch vegetirenden Sporotrichum polysporum Link augenſcheinlich bewieſen. Ich ſah hier deutlich unter Waſſer die Enden der Aeſte, welche ſich immer kürzer und 15 und kürzer gliederten, und zuletzt in den Gelenken (Genicula) zuſammenzegen, in Sporen, von der Geſtalt derer, womit man gewöhnlich die Fäden beſtreut findet, zerfallen, und habe einige ſolche Faden auf unſerer Tafel, Fig. 45.“ zur Erläuterung hinzugefügt. Zweyte Art. Reinweißer Staubſchimmel. Sporotrichum candidum Link, S. 49. Taf. III. Fig. 45. B. f Sporen. Vergr. A. Dritte Art. Dichter Staubſchimmel. Sporotrichum densum, Link. S. 49. Taf. III. Fig. 45. C. + Die Sporen. Vergr. A. Vierte Art. Grünlicher Staubſchimmel. Sporotrichum virescens Link. Die Fäden verwebt, mit aufſteigenden Aeſten, weißlichgrün, mit zahlreichen, rundlich- eyförmi— gen, grünlichgrauen, in ſchmutziges Olivengrün dunkelnden Sporen. Floccis contextis, ra- mis ascendentibus; sporis crebris, globoso - ovatis, griseoviridibus, demum sordide olivaceis, Taf. III. Fig. 46. a. Nat. Gr. (St.) + Faͤden und Sporen. Vergr. A. + + Einzelne Sporen. Vergr. B. (V.) Fünfte Gattung. Sternſchimmel. Byssocladium Link. Die äſti— gen Faden breiten ſich ſternfoͤrmig in einer Ebene aus; die Sporen aufgeſtreut, rund, klein. Flocci ramosi, radiatim expansi; sporae parvae, globosae, inspersae. S. 50. Sternſchimmel der Fenſterſcheiben. Byssocladium fenestrale Link. Blaßgrau, in ſtraligen Scheiben, von 2—12 Linien Durchmeſſer, die Fenſterſcheiben befleckend. Griseum, maculis radiatis, diametri lin. 2— 14 fenestrarum vitra inquinans. Taf. III. Fig. 47. a. Nat. Gr. + Faͤden und Sporen. Vergr. A. (St. Fl.) Sechſte Gattung. Mehlſchimmel. Aleurisma Link. Zarte, dicht— verflochtene Fäden umſchließen ein flüchtiges Aggregat kleiner, runder Sporen. Flocci teneri, dense implexi, sporas coacervatas, diffluxibiles in volven- tes. S. 50. Erröthender Mehlſchimmel. Aleurisma erubescens (mihi) Blaß roſenroth, rund— liche Hügelchen bildend. Pallide roseum, collieulosum. Taf. III. Fig. 48. a. Nat. Gr. Auf einem modernden Pappelzweige. (St.) + Vergrößerung A. Im Ausſtrö⸗ men der Sporen. ++ Einzelne Sporen. Vergr. B. (V.) Zweyter Halbkreis. Semicirculus secundus. Kopf⸗Fadenpilze. Mucedines capitatae. S. 51. Erſte Gattung. Knäuelſchimmel. Haplaria Link. Einfache oder wenig Aftige, entfernt ſtehende Faden mit runden Sporen in verſchiedenen Höhen beftreut. Flocci simplices, aut parum ramosi, distantes, sporis globosis, hinc inde coacervatis. S. 52. Grei⸗ 14 Greifer Knäuelſchimmel. Haplaria grisea Link. Gelblichgrau, weitläuftig ausge dehnt. Grisea, ellusa. ; Taf. IV. Fig. 49. a, Nat. Gr. Auf einem Stuͤckchen modernden Holzes. + Einige Fäden. Vergr. A. (L. 1.) Zweyte Gattung. Kettenſchimmel. Acrosporium (mihi). Einfache, geſellige Faden, nach oben perlſchnurfoͤrmig gegliedert} und ſich mit den abge- ftoßenen Gliedern beftreuend. Floeci simplices, aggregati, sursum monili- formes, articulis secedentibus inspersi. S. 55. Perlſchnurförmiger Kettenſchimmel. Acrosporium monilioides mihi 3). Schneeweiß, in Gruppen ſich ausdehnend, ſtäubend. Candidum, caespitose ellusum, con- taclu pulverem movens. Taf. III. Fig. 49. B. a. Nat. Gr. Auf einem gruͤnenden Grasblatte. + Die zerfallenden Fäden. Vergr. A. (V.) Dritte Gattung. Raſenſchimmel. Acladium Link. Einfache, oder ruthenförmig veräſtelte, gedrängt ſtehende Fäden, mit eyförmigen oder länglichen Sporen, nach Oben dichter, beftaubt. Flocci simplices aut virgati, dense caespitosi, sporis ovatis, oblongisve, circa apices densius congestis. S. 54. Erſte Art. Beſtreuter Raſenſchimmel. Acladium conspersum Link, Weißlich in Gelb und Grün, ausgebreitet, mit abfallenden Sporen. Albidum, flavovirescens, eflu- sum, sporis deciduis. Taf. IV. Fig. 50. + + Einzelne Fäden. Vergr. B. (L. 1.) Zweyte Art. Kopfförmiger Raſenſchimmel. Acladium capitatum Link, Weiß in Gelb; ein lockerer Raſen, mit in Köpfchen gehäuften Sporen. Albidum, lutescens, caespitibus laxis, sporis capilalis, Taf. IV. Fig. 51. a. Nat. Gr. + + Ein Faden. Vergr. B. (L. 1.) Vierte Gattung. Ruthenſchimmel. Virgaria (mihi). Aufrechte Fä— den, mtt ruthenförmigen, geſpaltenen Aeſten; Sporen rund, flüchtig, nach der Spitze der Faden gedrängt. Flocci erecti, virgati, ramis furcatis; sporae diflluentes, globosae, sursum magis confertae. ©. 54. Schwarzer Ruthenſchimmel. Virgaria nigra (mihi). Schwarz, dicht gedrängt, und weit verbreitet. Nigra, conferta, lateque eſſusa. Taf. IV. Fig. 52. + Einige Faͤden. Vergr A. (L. 1.) Fünfte Gattung. Traubenſchimmel. Botrytis Link. Aufrechte, un— terwärts oft verflochtene, Aftige Fäden, mit doldentraubenförmigen Aeſtchen, um deren Enden ſich die runden Sporen ſammeln. Flocci erecti, basi saepius implexi, ramosi, ramulis corymbosis, circum apices sporas globosas col- ligentibus. S. 54. 1 1 ®) Monilia hyalina Fries Obs. Myc. Hayn. 1815. p. 210, Tab. III. f. 4. a- d. 15 Farbenwechſelnder Traubenſchimmel. Botrytis allochroa Link. In kleinen Raſen; die beſtäubten Fäden aufrecht, oberwärts ſtärker verzweigt, erſt weiß, dann rothlich— gelb, mit vergilbenden Sporen. Caespitulis parvis; floceis sporiferis ereclis, ramis apicem versus crebrioribus, albis, demum rufescentibus, sporis exalbidis. Taf. IV. Fig. 53. a. Nat. Gr. Auf einem erſtorbenen Stengel. 7 Einzelne Fäden. Vergr. B. (V.) Sechſte Gattung. Aſtträubling. Cladobotryum (mihi). Aufſteigende, vom Grunde an doldentraubig veräſtelte Fäden, mit zerſtreuten, länglichen Spo— ren um die Spigen. Flocei ascendentes, a basi corymboso ramosi; sporis circa apices sparsis, oblongis. S. 55. Bunter Aftträubling. Cladobotryum varium (mihi). Weiß, mit roſenrothem An— fluge von nackten Fäden, in dichten, hohen Raſen. Candidum, floccis nudis roseis, caes- piti crasso densoque immixtis. Taf. IV. Fig. 54. a. In nat. Gr. Auf einem Splitter von Eichen holz. + Faͤden Vergr. A. (V.) Siebente Gattung. Wirtelſchimmel. Verticillium (mihi). Auf— rechte, geſellige Faden mit einſporigen Quirläften; Sporen rund. Flocci erecti, sociati, ramis verticillatis, monosporis ; sporae globosae. S. 56. Zarter Wirtelſchimmel. Verticillium tenerum (mihi.) Röthlich-greis, mit ab- ſtehenden Aeſtchen. Rufescenti-griseum, ramulis patulis. Taf. IV. Fig. 55. a. Nat. Gr. Auf einem Stengel von Althaea rosea, 7 Eine Gruppe. Vergr. A. + + Zwey Fäden, der eine mit aufſitzenden, der andere mit im Waſſer fliehenden Sporen. Vergr. B. (V.) Achte Gattung. Aehrenſchimmel. Stachylidium Link. Die Fäden aufſteigend, am Grunde verſchlungeu; nach oben mit kurzen, ſtumpfen Quirl— äſten. Sporen rund, um die Quirle gehäuft. Flocci adscendentes, basi im- plexi; ramulis superne verticillatis, abbreviatis, obtusis. Sporae globo- sae, ad verticillos congestae. S. 57. Zweyfarbiger Aehrenſchimmel. Stachylidium bicolor Link. Die nackten Fäden grünlich -grau, dicht verflochten, die beſtäubten weiß. Floccis nudis virescenti - einereis, intricatis, inspersis adscendentibus. Taf. IV. Fig. 56. a, Nat. Gr. Auf der Stengelſubſtanz der Oenothera biennis. Lin. (St.) + Einige Faͤden. Vergr. A. (V.) Neunte Gattung. Strahlſchimmel. Polyactis Link. Aufrechte, langaftige Fäden, mit unterwärts einfachen, an der Spitze ſtumpfzweigigen beſporten Aeſten. Sporen rund. Flocci erecti, virgati, ramis inferne nudis, ad api- cem ramulis brevibus, obtusis, confertis, sporosis; sporae globosae. S. 57. Gemeiner Strahlſchimmel. Polyactis vulgaris Link. Die Fäden grünlichgrau, genähert, mit blaugrünlichen Sporen. Floceis virescenti- canis, approximalis, sporis glau- cescentibus. Taf IV. Fig. 57. + Einige Fäden: Vergr. A. (L. 1.) 16 Zehnte Gattung. Büſchelſchimmel. Dactylium (mihi). Einfache, aufrechte Fäden, mit einem Büſchel länglich-keulfbrmiger, geringelter, aufſi zender Sporen an der Spitze. Flocci simplices, erecti; sporae oblongo-cla- vatae, annulatae, impositae, ; Weißer Büſchelſchimmel. Dactylium candidum (mihi), Weiß, Kgeſellig, dem blo— ßen Auge ſtaubformig. Candidum, sociatum, nudo oculo punctiforme. Taf. IV. Fig. 53. a. Nat. Gr. auf Eichenrinde. + Eine Gruppe Vergr. A. + + Einzelne Fäden. Vergr. B. + Eine abgefonderte Spore. Vergr. B. (V). Eilfte Gattung. Pinſelſchimmel. Penieillium Link. Einfache, oder Aftige Fäden fpalten ſich an den erweiterten Enden in einen Büſchel von Aeſtchen, die ein Köpfchen kleiner, runder Sporen um ſich ſammeln. Flocci simplices aut ramosi, apicibus dilatatis finduntur in fasciculum ramulo— rum, capitulum sporarum globosarum colligentem. S. 58. Verbreiteter Pinſelſchimmel. Penicillium expansum Link. Die unbeftaubfen Fäden niederliegend, verwirrt, graulich, die beſtäubten aufrecht, einfach, weiß, mit grün— lich-grauen Sporenköͤpfchen. Flocci nudi, decumbentes, implexi, canescentes, sporosi erecti, simplices, albi, capitulis sporarum cinereo-glaucis, Taf. IV. Fig. 59. a. Nat. Gr. auf einem Blaͤtterſchwamm. (St.) + Einzelne Fäden. Vergr. A. (L. 1.) Zwöfte Gattung. Knotenſchimmel. Aspergillus (mihi). Einfache oder äſtige Fäden, an den Enden kolbig verdickt; Sporen rund, um die Enden kopffoͤrmig, oft ſchnurähnlich, verſammelt. Flocci simplices vel ra- mosi, apicibus clavato incrassatis, sporae globosae, circa apices in ca- pitula collectae, subseriatae. ©. 59. Erſte Art. Gelber Knotenſchimmel. Aspergillus flavus Link. Mit einfachen, geſelligen, weißen Fäden und gelblichen Sporenkopfchen. Floccis simplicibus, sociatis, albis, capitulis flavescentibus. Taf. IV. Fig. 60. a. Nat. Gr. Auf einem Pflanzenſtengel. t Einzelne Faͤden. Vergr. A, * Gereihte Sporen. (V.) Zweyte Art. Großer Knotenſchimmel. Aspergillus maximus Link, Mit gas belfermig verzweigten, durcheinanderwachſenden, braungrauen Fäden und großen, rundlichen Sporen. Floceis dichotomis, intricatis, fusco -cinereis, sporis magnis. Taf. IV. Fig. 61. a. Nat. Gr. Auf einem vertrockneten Stuͤcke eines Blaͤtterſchwamms. (St.) + Bruch⸗ ſtuͤcke von Fäden. Vergr. A. (E. 1.) Zwei: Zweytes Gebiet. Circulus secundus. Faſerpilze. Byssi S. 62. IX. Erſte Linie. Linea prima. Niſtelnde Faſerpilze. Entophyti S. 62. Erſte Gattung. Roſtflocke. Erineum Link, Einfache, gedrehte Fa— den, auf kränkelnden Blättern in Raſen zufammengedrängt. TFibrae simplices, tortae, in foliis languescentibus caespitosae. S. 65. Roſtflocke der Linde. Erineum tiliacenm, Pers. In rundlichen, blaßen, in Violet ſpielenden Raſen aus hackenfoͤrmigen Faſern. Caespitulis orbiculatis, ex albido violaceis; libris uncinatis. a Taf. V. Fig. 62. a. Nat. Gr. (St.) + Mehrere Faſern noh in Verbindung mit dem Blatte. Vergr. A. Einzelne derſelben, noch etwas ſtaͤrker vergrößert. (V.) Zweyte Gattung. Trichterflocke. Rubigo Link. Trichter- oder keu— lenförmige, gedrehte Faſern, auf erkrankten Blättern in Raſen. Fibrae in- fundibuliformes aut clavatae, tortae, in foliis languidis caespitosae. Erſte Art. Trichterflocke der Buche. Rubigo faginea Link, In rundlichen und länglichen, zuſammenfließenden, braunen, bleichgerandeten Raſen von rundlich feulenförmis gen, meiſt geſchloſſenen Faſern. Caespitulis subrotundis oblongisque, confluentibus, luscis, pallido-marginatis, fibris globoso-clavatis, plerisque elausis. Taf. V. Fig. 63. a. Nat. Gr. (St) + Einzelne Fafern in berſchiedenen Entwicklungsformen. (V.) Zweyte Art. Trichterflocke der Erle. Rubigo aluea Pers. In rothbraunen, ſchim— mernden, gewölbten Raſen von trichterförmigen, geöffneten Faſern. Caespitulis fulvo-micau- tibus, convexis; fibris infündibuliformibus, apertis. Taf. V. fig. 65. B. f Eine einzelne, trichterförmige Faſer. Vergr. A. (V.) Zweyte Linie. Series secunda. Freye Faſerpilze. Byssi liberi. S. 64. Erſte Reihe. Series prima. Geſonderte Faſerpilze. Byssi disjuncti. S. 65. Erſte Gattung. Grünflocke. Chloridium Link. Aufrechte, einfache oder wenig aftige, dunkle, gedrängte Faſern, mit zahlreichen, runden, flüchtigen Sporen beſtreut. Fibrae simplices aut subramosae, opacae, confertae, sporis crebris, globosis, diffluentibus. S. 66. 3 Zer⸗ 18 U Zerſtreute Grünflocke. Chloridium dispersum (mihi) Unordentlich verbreitet, dunkelolivengrün. Ellusum, nigro-olivaceum, Taf. V. Fig. 64. a. Nat. Gr. Auf Eichenrinde. (St) + Faſern und Sporen. Vergr. A. (L. 1.) Zweyte Gattung. Kettenflocke. Cladosporium Link. Aufrechte einfache oder wenig äſtige, durchſcheinende, gedrängte Faſern, mit an einander gereihten, eyförmigen, abfallenden Sporen. Fibrae erectae, simplices aut subramosae, subpellucidae, confertae, sporis seriatis, ovatis, deciduis, S. 66. Gedrängte Kettenflocke. Cladosporium herbarum Link. Lebhaft olivengrün, in dichten Nafen, mit vollkommen eyformigen, zuſammenhängenden Sporen. Lacte oliva- ecum, caespitulis densis; sporis ovalis, arclius cohaerentibus. Taf. V. Fig. 64. B. a. Nat. Gr. (St.) + Faſern und Sporen. Vergr. A. (V.) Cladosporium epipyllum. Siehe S. 67. Dritte Gattung. Ringelflocke. Helmisporium Link. Aufrechte, ſteife, wenig Aftige, dunkle, geſellige Faſern, mit länglich-keulenförmigen, ges ringelten, abfallenden Sporen. Fibrae erectae, rigidae, subramosae, opacae, aggregatae; sporis oblongo-clavatis, annulatis, deciduis. S. 67. Niedre Ringelflocke. Helmisporium nanum (mihi.) Verbreitet, ſchwarz, mit gab» lichen oder einfachen, etwas knotigen Faſern, und faſt walzenfoͤrmigen, beynahe gleichlan— gen, einzelnen Sporen. Ellusum, nigrum, fibris furcatis, simplicibusve, subnodosis; spo- ris sabeylindrieis, sparsis, fibris parum brevioribus. Taf. V. Fig. 65. a. Nat. Gr. (St.) + Segment des Holzes mit der Ringelflocke, unter Waſſer. Vergr. A. + + Eine abgefonderte Flocke und Spore. Vergr. B. (V.) Taf. V. Fig. 65. B. 1 Helmisporium velatiuum Link. Vergrößerte Faſern mit Sporen. (L. 1.) Vierte Gattung. Krausfaſer. Circinotrichum (mihi) ) Niederlie— gende, dünne, gekräuſelte, verflochtene, dunkle Faſern, mit eingeſtreuten, faſt ſpindel— förmigen, durchſichtigen Sporen. Fibrae decumbentes, tenues, circinato- implexae, opacae; sporis subfusiformibus, pellucidis, fugacibus insper- sis. — Farbe dunkel, die Sporen heller. Ich fand die einzige, mir bekannte Art im Frühlinge auf einem modernden Eichenblatte. Fle⸗ ) Ich ſchalte hier dieſe, von mir während des Drucks dieſer Schrift entdeckte Gattung ein, weil ſie mir, als wichtiges Glied der Metamorphoſe, in vielſeitiger Beziehung zu den Elementen ihres Bildungskreiſes, von großem Gehalte zu ſeyn ſchien. Bey einem ſtets anwachſenden Vorrathe intereſſauter Pilze, mußte ich mir freywillig eine Graͤnze abſtecken, die nur das Bedeutende zuließ, Alles aber, was ſich nur als divergente Modifikation einer ſchon beſchriebenen Grundform darſtellte, fuͤr eine, die einzelnen Arten weiter verfolgende Arbeit, wozu ich, wenn ſie mir nicht ſelbſt vergönnt ſeyn ſollte, gern einem Mykologen, wie etwa Herrn Profeſſor Link, mein Scherſlein opfern werde, zuruͤckwies. nn 19 Fleckenförmige Krausfaſer. Cireinotrichum maculiforme (mihi) Schwärz— lich ins Olivengrüne, ein dünner flockiger Ueberzug. Nigro - oliyaceum, tenue, fibris scri- ceo- floccosis. Anmerkung. Im Waſſer fliehen die Sporen ſchnell und plötzlich: die dünnen Fäden find gleichſam ſpiralförmig durch einander gewickelt, und wiederholen den Typus eines weiter evolvirten, zu irdiſchem Beſtand erwachſenen Helicomyces, dem ſich die infuſoriſche Spore in flüchtiger Spannung zugeſellt. k Taf. V. Fig. 66. * a. Nat. Gr. (St.) + Noch aufſitzende Faſern mit den unter Waſſer ſliebenden Sporen. Vergr. A. + + Einzelne Sporen. Vergr. B. (V.) Fünfte (Vierte) Gattung. Wickelflocke. Helicosporium, Aüf- rechte, ſteife, faſt einfache, dunkle Faſern, mit zwiſchengeſtreuten, ſpiralförmig gedrehten, weitgliedrigen, flüchtigen Sporen. Fibrae erectae, rigidae, sim- plieiusculae, opacae, sporis spiralibus, remote geniculatis, fugacibus interspersis, ©. 68, Rege Wickelflocke. Helicosporium vegetum (mihi.) Mit ſchwarzen, abſtehenden Faſern, und grünlichgelben Sporen Fibris nigris, distantibus; sporis viridilutescentibus, Taf. V. dig. 66. a. Nat. Gr. Auf einem Stückchen Eichenholz. + Segment deſſelben mit den unter Waſſer fliehenden ringformigen Sporen. Vergr. A. + + + Einzelne Sporen. Vergr. C. in berſchiedenen Ver⸗ hältniſſen der Entwicklung. (V.) Zweyte Reihe. Series secunda. Dichte Faſerpilze. Byssi solidi. S. 69. Erſte Gattung. Gliedfaſer. Monilia Link. Aufrechte, geſellige, dunkle, deutlich gegliederte, beharrliche Faſern, mit eyförmigen Gliedern. Fi— brae erectae, sociatae, opacae, distincte articulatae, durantes; axticulis ovatis. S. 71. Sammtſchwarze Gliedfaſer. Monilia antennata Link. In ſammtſchwarzen, dichten Raſen. Caespitulis atrovelutinis, densis. Taf. V. Fig. 67. a. Nat. Gr. Auf Eichenholz. (St) + Einzelne Faſern. Vergr. A. (B) Taf. V. Fig. 67. B. Monilia articulata Hoffm. + Ein Faſerbuͤſchel. Vergr. A. + + Einzelne Faſern. Vergr. B. (VB.) Zweyte Gattung. Wechſelfaſer. Alternaria. Aufrechte, zerſtreute, dunkle, einfache Faſern, aus entfernten, durch fadenformige Zwiſchenſtellen ver— bundenen, ovalen Gliedern gebildet. Fibrae erectae, sparsae, opacae, sim- plices, articulis ovalibus, remotis, interstitiis filiformibus. S. 72. Dünne Wechſelfaſer. Alternaria tenuis (mihi) Mit ſtraffen, ſchwärzlich-oliven— grünen, ſehr dünnen Faſern. Fibris strietis, nigro-olivaceis, tenuissinlis, 5 3 j Taf. * — — 20 —— Taf. V. Fig. 68. a. Nat. Gr. Auf einem erſtorbenen Reiſe. + Faſern. Vergr. A T 7 Dergleichen. Vergr, B. (V.) f Dritte Gattung. Haftfaſer. Torula Link. Niederliegende, einfache, oft rindenartige Ueberzüge bildende Faſern, aus runden, leicht trennbaren Glie— dern. Fibrae decumbentes, simplices, saepe incrustantes, articulis glo- bosis, discedentibus. S. 72. Zarte Haftfaſer, Torula tenera Link, In ſammtſchwarzen, zuſammenfließenden Flecken, mit ungleichen, rundlichen Gliedern. Naculaeformis, conlluens, atro-velutina, articulis subglobosis, inaequalibus. Taf. V. Fig. 69. a. Nat. Gr. Auf einem trocknen Holzſplitter. (St.) + Bröckelnde Faſern. Vergr. A. * Eine noch jugendliche, mehr zuſammenhaͤngende Faſer. Vergr. &. (VB) Vierte Gattung. Knopffafer. Racodium Link. Verfilzte, ungeglie— derte, äſtige, dunkle Faſern mit Körnern durchwirkt, die aus den gegliederten Enden der Aeſtchen geballt ſind. Fibrae dense implexae, continuae, ra- mosae, opacae, immixtis granulis e ramulis extremis, moniliformibus conglobatis. S. 75. 5 Tonnenknopffaſer. Racodium cellare Pers, Schwarz in Grau, als zarter Filz. Nigro- i sericeo- pannosum. Taf. V. Fig. 70. a. Nat. Gr. (St.) i Abgetrennte Faſern mit 2 Knoten. . unberletzt, P. etwas aus einander e Vergr. A. . Ein Stuͤck aus dem Geflechte des Korns. Vergr. A. + + Stamm: und Gliedfafern deſſelben. Vergr. B. + e Spitze eines Aſts von einer jungen Faſer, deren Staͤmme noch nicht mit Knoten beſetzt find, woran Spuren von Gliederung. Verg. B. (V.) Fünfte Gattung. Schlingfaſer. Ac rotamnium. Niederliegende, äſtige, ungegliederte, dunkle, locker verflochtene Faſerntheilen ſich in zarte, durch— ſcheinende, gegliederte Aſtfaſern. Fibrae decumbentes, ramosae, continuae, opacae, laxe implexae, ramulis extremis subpellucidis, articulatis. ©. 74. Vielette Schlingfaſer. Acrotamnium violaceum (mihi.) Violett, mit auffteigen- den, keulenfoͤrmigen, gefättigteren Aeſtchen. Violaceum, ramulis ascendentibus, clavatis, saluratioris coloris. Taf. V. Fig. 71. a. Nat. Gr. Auf der innern Seite abgelöfter Eichenrinde, mit Mooswurzeln durchdrungen, (St.) + Ein Stuͤck eines ganzen Filzes. Vergr. A. f Ein auffleigender Aſt. Vergr. B. 1 + Ein Stuͤck eines Hauptaſts. Vergr. B. (V.) Taf. V. Fig. 72. Himantia candida Pers. (Siehe Seite 74. und 750 a. Nat. Gr. Auf einem Eichenblatte. b. Vergrößert. (St.) Sechſte Gattung. Starrfaſer. Dematium Link. Niederliegende oder aufſteigende, ſtarre, dunkle, äſtige, ganz ungegliederte, beharrliche Faſern. Fibrae decumbentes aut ascendentes, rigidae, opacae, ramosae, ubique continuac, persistentes. S. 26. 5 Fel⸗ Felſen⸗Starrfaſer. Dematium rupestre Pers, Schwarz, polſterförmig, dichtver— webt, auf Felſen. Nigrum, pulvinosum, contextum, rupes invesliens, Taf. V. Fig. 73. d. Nat. Gr. (D.) Slebente Gattung. Schleimfaſer. Byssus Link. Niederliegende oder hängende, zarte, trübe, Aftige, ganz ungegliederte, ſchnell an der Luft zer⸗ fließende Faſern. Fibrae decumbentes, aut dependentes tenerae, opacae, ramosae, ubique continuae, aöris contactu cito deliquescentes, S. 76. Erſte Art. Seidenartige Schleimfaſer. Byssus bombycina Dill. Aus lan— gen, ſchlanken in große Flocken geſammelten, ſchneeweißen Faſern gebildet. Fibris longis: gracilibus, in densos floccos colleclis, candidissimis, Taf. V. Fig. LXXIII. Nat. Gr. (D.) Zweyte Art. Gefiederte Schleimfaſer. Byssus plumosa Humboldt, Schnee: weiß, einfach oder doppelt gefiedert, mit zart federförmigen Zweigen. Candida, pinnata vel bipinnata, ramulis plumulosis. Taf. V. Fig. L XXIII. B, Nat. Gr. (Hu) Drittes Gebiet. Circulus tertius. Staubfadenpilze. Mucores. p. 78. X. Erſter Halbkreis. Semicirculus primus. Fadige Staubfadenpilze. Nematomyei, Erſte Reihe. Series prima, Deckende Staubfadenpilze. Nematomyci tegentes. S. 7g. Gattung. Hüllfaden. Trichoderma Link. Verflochtene, aſtige, ge⸗ fieserte Fäden bedecken ein rundliches, oder längliches Aggregat dunklerer, run— der Sporen. Flocei intricati, ramosi, 1 05 sporas globosas, conges- tas, circuitu eircuları aut oblongo tegunt. ©. 80. Grüner Hüllfaden. Trichoderma ge Pers. e Fadendecke weiß, Spo— ren grün. Suborbiculare; tegumento candido, sporis viridibus. Taf. VI. Fig. 74. a. In nat. Gr. auf einem Eichenzweige (St) + Ein Stuͤck der Decke. Vergr. A, z Sporen. Vergr. A. ft Der untere Faden vom + Vergr. B., mit Köruern. (V). Zweyte Reihe. Series secunda. Blaſige Staubfadenpilze. Mucedines: vesiculiferae, Erſte Gattung. Aſtfaden. Thamnidium Link. Der Fadentraͤger am Grunde aſtig, mit einzelnen Sporen auf den Enden der Aeſte; Sporenblaſe runde 22 rund. Cystophorum bası ramosum, ramulis i sporas solitarias geren- tibus; cystis globosa. ©. 81. Zierlicher Aſtfaden. Thamnidium elegans Link. Weiß. Album. Taf. VI. Fig. 75, f + Vergr. B. (L. 1.) Zweyte Gattung. Kopffaden. Mucor Link. Fadenträger einfach oder aäſtig; Blaſen rund. Cystophorum simplex aut ramosum; cistis subglo- bosa. S. 87. Erſte Art. Gelblicher Kopffaden. Mucor favidus Pers. Aeſtig, faſt gablig, mit runden, erſt gelblichen, dann ſchwärzlichen Blaſen. Ramosus, subdichotomus, cistibus globosis, primum luteis, demum nigricanlibus. Taf. VI. Fig. 76. + Einzelne Pflanzen. Berg. A. (P. O.) Zweyte Art. Tropfenfaden. Mucor Hydrophora Pers. Mit einfachem gelb— lichem Fadenträger, und waſſerhellen, erſt ovalen, dann runden Blaſen. Cystophoro sim- plici, lutescente, cysli hyalina, primum ovali, dein globosa. Taf. VI. Fig. 77. + Im Entwicklungsgange. Vergr. A. (T.) Dritte Art. Wimperkopffaden. Mucor Fimbria (mihi.) Mit einfachem Fadenträ— ger und runder Blaſe, ohne deutlichen Sporengehalt; beharrlich. Cystophoxo simplici , eyti globosa, sporis imperfectis, persisiens. Taf. VI. Fig. 78. b. Etwas vergrößert, auf den borſtenförmigen Mündungen des Bauchſchwamms der Eiche, Sphaeria dryina Pers. + + Ein Stuͤck dieſer Muͤndung mit dem Schimmel. Vergr. B. + + + Einzelne lafen mit ihren Trägern, geſchloßen, und ſich oͤffnend. Vergr. c. (V.) Taf. VI. Fig. 78. B. Mucor imperceptibilis Schranck. (S. 82 * ) (S. D.) Vierte Art. Kopffaden des Hundekoths. Mucor caninus. Pers. Geſellig, mit einfachem Fadenträger, und gelblicher, runder, unten genabelter Blaſe. Aggregatus, cys- tiphoro simplici, eysti lutescente, globosiuscula, subtus umbilicata. Taf. VI. Fig. 79. a. Nat. Gr. b. Stark vergrößert. 4 Aufſpringend. Vergr. A. (P. O.) 8 Dritte Gattung. e Ascophora Tode. Fadenträger einfach oder äſtig; Blaſe erſt rund, dann im Verſtäuben ſich umſtülpend, gloden- formig. Cystophorum et ramosumve; cistis globosa, demum in- versa, campanulata. S. 83. Weißgrauer Schlauchfaden. As cophora Mucedo Tode. Weißlichgran, mit ein— fachem Fadenträger. Incana, cystiphoro simplici.“ Tof. VI. Fig 80. + Vergr. A. (L. 1.) Vierte Gattung. Pilobolus Pers. Springfaden. Fadenträger einfach, gliedles, keulenförmig; Blaſe rund, elaſtiſch abſpringend. Cystophorum simplex, continuum, clavatum; eystis globosa, elastice desiliens, S. 83. N Kryſtallner Springfaden. Pilobolus erystallinus Pers. Waſſerhel, mit ſchwarzer Blaſe. Hyalinus, eysli globosa, nigra. Ta f. Taf. VI. Jig. 81. b. ug Enkwicklungsgang, vergrößert, (P. O) + Die berſtaͤubende Blaſe. Vergr. e. Zweiter Halbkreis. Semicirculus secundus. Haarfaſerpilze. Trichomyci. S. 84. Erſte Reihe. Series prima. Schopfpilze. Cephalotrichii. Erſte Gattung. Faltenſchopf. Ceratium Link Der Schopfträger häutig, gefaltet, aflig. Die Fäden einfach, einſporig, mit flüchtigen Sporen. Trichophorum membranaceum, plicatum, ramosum, Flocci simp li ce, monospori, sporis fugacibus. S. 85. Stachlicher Faltenſchopf. Ceratium hydnoides, Alb. et Schw. Weiß, ſchief, in kurze, geſpaltene Aeſte geſchlitzt. Album, obliquum, ramosum, ramulis brevibus, fissis. Taf. VII. Fig. 82. a, Nat. Gr. b. Vergr. in verſchiedenen Formen. (Alb. et Schw.) — + Ein abge: ſchnittener Zweig, ſowohl trocken, als in dem Zuſtande, wo er unter Waſſer ſich ausbreitet, und die Kör— ner zerſtreut. (L. 1.) Zweyte Gattung. Keulenſchopf. Isaria Link. Schopfträger einfach oder äſtig, rundlich. Fäden äſtig, mit runden Sporen beſtreut. Trichopho- rum simplex aut ramosum, teretiusculum. Flocci ramosi, sporis globo- sis, inspersis. ©. 85. Erſte Art. Knolliger Keulenſchopf. Isaria bulbosa (mihi,) Mit knolligem Fuße, oft verwachſen, einfach oder mit dornformigen Aeſten. Trichophoro basi bulboso, saepe connato, simplici aut subramoso, ramulis spiniformibus. N Taf. VII. Fig. 85. a. Nat. Gr. (St.) 7 Eine einzel e Keule. Vergr. A. + + Ein Abſchnitt von der Spitze eines Aſis, mit den anſitzenden Säsen. Vergr. B. (V.) Zweyte Art. Käfer⸗-Keulenkopf. Isaria eleutheratorum (mihi.) Mit fadenför— migem, gedrehtem, etwas zuſammengedrücktem Träger, und abftehenden, einfachen Aeſten. Trichophoro filiformi, torto, subcompresso, ramuloso, ramulis patentibus. Tof. VII. Fig. 8. a. Nat. Gr. auf einem abgeſtorbenen Calathus fuscus. (St.) — + Ein einzelner Traͤger. Vergr. A + f Kleiner Abſchnitt. Vergr. B. (V.) Dritte Art. Sammtſtieliger Keulenſchopf. Isaria velutina Link. Mit ein- fachem Träger, und deutlich abgeſetztem, keulenförmigem flockigem Schopfe. Trichophoro simplici, coma clavata, floccosa, disereta, . Taf. VII. Fig. a. Nat. Gr. (St.) + Vergr. A. (L. 1.) Dritte Gattung. Pinſelſchopf. Coremium Link. Der Fadenträger einfach, aus Faden verdickt, am Ende kopfförmig. Fäden pinſelformig, mit Sooren beſtreut. Trichophorum simplex, floccis condensatum, apice ca- pitatum, Flocci penicilliformes, sporis inspersi. S. 86. * 80 8 e i⸗ ** Weißer pinſelſchopf. Coremium candidum Link. Schneeweiß, auf fadigem Hypothallus. Candidum, hypothallo floccoso. Taf. VII. Fig. 86. a. Nat. Gr. Auf einem Kluͤmpchen Saamen von Rubus Idaeus. (St.) — 4 Einzelnes pfl aͤnz⸗ chen Vergr. A. + + Faͤden des Fadenbodens. Vergr. B. + + 8. (att + f f) Einzelner, pinſelfor⸗ miger Faden des Köpfhens, mit Körnern und nackt. Vergr. B. (V.) Vierte Gattung. Wirrſchopf. Cephalotrichum Link. Der Schopf⸗ träger einfach, faden- oder pfriemenförmig; die Fäden zum Schopfe verſchlungen, mit eingeſtreuten, runden Sporen. Trichophorum simplex, filiforme aut subulatum. Flocei in comam complexi, sporis globosis instratis. S. 87. Erſte Art. Straffer Wirrſchopf. Cephalotrichum rigescens Link. Mit pfriemenfoͤrmigem, flockigem, ſchwarzem Träger, und kuglichem, braunem Schopfe. Tricho- phoro subulato, floccoso, atro; coma globosa, ſusca. Taf. VII. Fig. 87. + Verg. A. (L. 1.) Zweyte Art. Gelbgrüner Wirrſchopf. Cephalotriebum flavo-virens. Alb. et Schw. Mit fadenförmigem, bräunlich-ſchwarzem, naktem Träger, und hinfälligem, gelbgrünem Schopfe. Trichophoro filiformi, nigro-ſusco, nudo, coma caduca, llavosvirente. Taf. VII. Fig. 87. B. a. Nat. Gr. + Vergr. A. (A. et S.) 7 24 — nn Zweyte Reihe. Series secunda. Knopfpilze. Sarcocephalı. ©. 87. Erſte Gattung. Schimmerfnopf. Stilbum Pers. Der Träger einfach; der Knopf nackt, weich, mit kleinen Sporen durchwirkt. Cephalophorum simplex; capitulum denudatum, molle, massa sporis minimis imbuta. S. 88. Erſte Art. Haarförmiger Schimmerknopf. Stilbum piliforme Pers. Faſt bü- ſchelfͤörmig, mit ſchwarzem, pfriemenformigem Träger und einem runden, waſſerhellen, zer— fließenden Köpfchen. Suplascicnlare; cephalophoro subulato, nigro, globoso, hyalino, de- liquescente, Taf. VII. Fig. 88. b. + Einige Pflaͤnzchen Vergr. A. (V.) 2 Zweyte Art. Gemeiner Schimmerknopf. Stilbum vulgare Pers. Geſellig, weiß in Gelb, mit gleichdickem Träger und halbkuglichem, aßwitterndem Köpfchen. Gre- garium, album, lutescens, cephalophoro acquali, capitulo hemisphaerico, emarcesceute. Taf. VII. Fig. 8). a. Nat. Gr. Auf Baumrinde. b. Vergrößerte Individuen (St.) — + Einige Pflanzen unter Waſſer. Vergr. A. + f f Ein Abſchnitt vom Scheitel des Köpſchens, unter Waffer, Vergr. C. (B.) Zweyte Gattung. Tropfenpilz. Dacryomyces. Sizend, rund oder ſcheibenförmig, nakt, faſt gallertartig, mit aufrechten, gegliederten Fäden und eingeſtreuten Sporen durchwirkt. Sessilis, subglobosus aut disciformis, gelatinosus, denudatus, floccis assurgentihus sporisque insträtis intri- secus xefertus, S. 89. 8 Geflo⸗ Ir * —— 253 Gefloßener Tropfenpilz, Daeryomyces stillatus (mihi.) Rundlich, im Wachs— thume gelappt und zuſammenfließend, durchſcheinend, gelb, ins Pommeranzengelbe. Subro- tundus, aetate lobatus et confluens, pellucens, Iuteus, erubescens. Taf. VII. Fig. 90. a. Nat. Gr. Auf Eichenrinde (St.) + Vertikaler Abſchnitt unter Waſſer. Vergroͤßer. A, Einzelner Faden aus der Subſtanz. Vergr. C. (V.) Dritte Gattung. Faſerbecher. Epichysium Tode. Der Trä— ger becherfoͤrmig. Die Faſer in feiner Höhle heraufrankend, zweyzeilig veräftelt, mit Sporen (?) an den Enden der Zweige. Cyathiforme. Fibra per spiras cavum internum investiens, distiche ramosa; ramulis apice sporas () solitarias gerentibus. S. 90. (Anmerk.) Silber farbener Faſerbecher. Epichysium argenteum Tode. Silberweiß, im Alter bräunlich. ee au fuscescens. Taf. VII. Fig. 90. * a. Nat. Gr. a. Einzelne pflanze. b. „. Ein ganzer Becher, vergrößert. b. 8. derſelbe. im Durchſchnitte c. ein Stuͤck des Bechers von der innern Seite, ſehr ſtark vergrößert. (T.) Drittes Reich. Regnum tertium. Balgpilze. Gasteromyci. Eine haͤutige Blaſe, die Sporen (Blaſenkoͤrner) mit oder ohne Faͤdeneinſchließt. Vesica sporifera (Peridium) sporas (grana vesiculosa) nuda vel floccis (ca- pillitio) intertextas, intus fovens. ©. 92. XI. Erftes Gebiet. Circulus primus. Luftbalgpilze. Aérogasteres. S. 95. A. Grundgebilde. Prototypus, Gattung Sporbeutling. Eurotium Link. Der haäutige, faſt kugliche Balg auf einem gefiederten Fadenboden gelagert. Körner nakt, zuſammengeballt. Peridia membranacea, subglobosa, hypothallo floccoso, articulato, in- nata Sporae nudae, conglobatae. S. g6. 5 Gelber Sporbeutling. Eurotium herbariorum Link. Punftformig, gelb, auf weißlichem Fadenboden. Punctilorme, luteum, hypothallo albido, Taf VIII. Fig. 91. a. Nat. Gr. Auf einem Stuͤckchen Senegaertract. (St.) b. Einzelne Pilze, ſtark vergroͤſ⸗ ſert. + Dieſelben unter Waſſer. Vergr. A. (V.) Trix B. Fortbildung Metamorphosis. Erſter Halbkreis. Semicirculus primus. Koͤrnige Luftbalgpilze. Aérogasteres sporomesti. S. 97. Erſte Reihe. Series prima. Efflorescirende Koͤrnerpilze. Gasteromici efflorescentes. S. 98. Erſte Gattung. Schaumſtäubling. Aethalium Link. Unregelmäßig; die Peridie ſitzend, außen ſtuppig, innen blätterig geſchichtet. Körner nakt, zu— ſammengeballt. Irregulare; Peridium sessile, extus stupposum, intus mem- branaceo -lamellatum. Sporae nudae, conglobatae. ©. gg. Erſte Art. Gelber Schaumſtäubling. Khan {lavum Link. Gelb, mit weiß: lichem Spreuüberzuge, und purpurbraunen Körnern. Luteum, albido-furfuraceum, sporis purpurascenti- fuscis, A, Erſte Entwicklungsgränze. Status primus. S. 100. Taf. VIII Fig. 92. X. a. Nat. Gr. Auf Söhrenrinde. (St.) b. Membran des Fußes, vergr. 7 + Textur der ſpreuartigen Peridie. Vergr. B. (V.) B. Zweyte Entwicklungsgränze. Status secundus, S. 100. Taf. VIII. Fig. 92. B. a. Ein halbirter Pilz. Nat. Gr. (St.) + Ein Stuͤck eines Blättchens aus ſeiner in⸗ nern Schichtung und Körner. Vergr. A (V.) C. Dritte Entwicklungsgränze. Status tertius. S. 100. a f Taf. VIII. Fig. 92. C. a. Nat. Gr. (St.) 1 Körner. Vergr. A. (V.) Zweyte Gattung. Harzſtäubling. Pittocarpium Link. Rund; die Peridie dick, kahl, zerreiblich, innen blättrig. Körner nakt, zuſammengeballt. Subrotundum; Peridium glabrum, crassum, friabile, intus lamellosum. Sporae nudae, conglobatae. S. 100. Gelber Harzſtäubling. Pittocarpium flavum Link. S. 100. Dritte Gattung. Blattſtäubling. Ligny dium Link. Rundlich, auf häutigem Hypothallus; die Peridie häutig, in ein Haargeflecht auslaufend. Das Haargeflecht in den Veräſtlungen häutig. Körner gedrängt. Subglobosum, in hypothallo membranaceo; peridium membranaceum in capillitium, axillis membranaceis, transiens. Sporae congestae, S. 100, Graugelber Blattftäubfing. Lignydium grisco-flavum Link. Grau, mit gels sem Haargeflechte und braunen Körnern. Griseum, capillitio flavo, sporis fuscis. Taf. VIII. Fig. 93. a Nat. Gr. Auf einem lebenden Zweige. F f Haargeſſechte, mit Koͤrnern. Vergr. B. (L. 1.) 4.6 Faltenſtäubling. Spumaria Pers. Unregelmäßig, auf häutigem Bo— den; die Peridie locker, flockig-zellig, innen mit hohlen, gedrehten, vom Bo— den Bi‘ 27 den aufſteigenden Falten. Körner in Häufchen verſammelt. Difformis, in hy- pothallo membranaceo. Peridium laxum, celluloso-floceosum, intus pli- ois variis, tortis, ab hypothallo ascendentibus. Sporae in acervulos con- gestae. S. 101. Schaumartiger Faltenſtäubling. Spumaria Mucilago Pers. Weiß, in: nen ſchwärzlich ſtahlblau mit braunen Körnern. Alba, plicis nigro-chalybeis, sporis fuscis. Taf. VIII. Fig. 93. a. Ein Theil des ganzen, noch geſchloſſenen Gewächſes an einem Reiſe, in net. Gr b. Von der Peridie entblößte Falten, etwas vergrößert. e. Einzelne dieſer Falten, noch ſtaͤrker vergrößert. d. Eine geſchloſſene, kapſelformige Falte, quer durchſchnitten und ſtark vergrößert. e. Schuppigkörnige Textur, fark vergrößert. Bu.) Fünfte Gattung. Rollenſtäubling. Strongylium Ditmar. Un— regelmäßig; die Peridie häutig, das Haargeflechte aufrecht, ſtraff, buͤſchelförmig, aus dem Boden entſpringend. Körner in Rollen geballt. Indeterminatum; Pe- ridium membranaceum. Capillitium erectum, rigidum, fasciculatum, e basi ascendens, Sporae in cylindros conglobatae. S. 101. Rußfarber Rollenſtäubling. Strongylium fuliginoides Ditmar. Rundlich, flach gewölbt, braun. Subrotundum, convexiusculum, fuscum. Taf. VIII. Fig. 95. & Jugendlich. g Erwachſen. „Von oben, weit geöffnet. Nat. Gr. ++ Körnerrollen. Vergr. B. (Ditm ) Sechſte Gattung. Blutſtäubling. Lycogala Pers. Kugelförmig, zu— weilen unregelmäßig. Die Peridie dünn, in das Haargeflecht uͤbergehend. Spo— ren gedrängt. Globosum vel subirregulare. Peridium membranaceum, in capillitium transiens. Sporae confertae. S. 102. Erſte Art. Punctirter Blutſtäubling. Lyeogala punctatum. Halkuglich oder kuglich, geſellig, aus Rothgelb in Grau, innen gleichfarbig, mit punctirter Oberfläche. He- misphaericum, seu globosum, sociale, e fulvo griseum, intus concolor, superficie punclata. Taf. VIII. Fig. 96. a, Nat. Gr. (St.) + Ein Stuͤckchen der Peridie, im Durſchnitte. Vergr. A. + + Ein Stuͤckchen der peridie Vergr. B. Um die glanduldſen Puncte zu zeigen. Zweyte Art. Mennigrother Blutſtäubling. Lycogala miniatum Pers. Rund, gedrängt, mit ebener Oberfläche, aus Blutroth in Braun, innen roth, verbleichend. Glo— bosum, aggregatum, superlicie laeyi, e sanguineo-fuscescens, inlus xubrum, expallescens, Taf. VIII. Zig. 97. 3. Jugendlicher Zuſtand in nat. Gr. (St.) Taf. VIII. Fig. 97. B. Spielart. Pers. Obss. Myc. II. p. 28. Nat. Gr. b. Dieſelben Pilze vertzrößert. (St.) Zweyte Reihe. Series secunda. Zerfallende Luftbalgpilze. Gasteromyci diffluentes. S. 104. Erſte Gattung. Schleimſtäubling. Myrothecium Tode. Form⸗ los, flach, ohne Boden. Peridie flockig, ſchorfartig, brüchig. Sporen nakt, N fl D 4 28 feſt zuſammengeballt. Dilkorme, deplanatum, immediatum. Peridium crus- toso-furfuraceum, fragile. Sporae conglutinatae. S. r. Gemeiner Schlei mſtäu 61 ing: eee inundatum Tode, Weiß, unregel⸗ mäßig, zuſammenfließend, mit ſchwarzgrünen Körnern. 8 irregulare, conlluens, sporis alro- viridibns, Taf. VIII. Fig. 98. a. Nat. Gr Auf einem vertrockneten Blätterſchwamme. b. Einzelne Individuen bergr. f Durchſchnitt einer Peridie mit Körnern. Vergr., A (St. Fl.) Zweyte Gattung. Doppelſtäubling. Dichosporium (mihi.) Flach, faſt halbkuglich. Die Peridie häutig, von Außen durch eine Lage kleiner Kör— ner verdoppelt. Körner zuſammengeballt. Deplanato-hemisphaerieum. , Peri- dium membranaceum , granulorum strato corticatum. Sporae conglo- batae. S. 105. Geſelliger Doppelſtäubling. Dichosporium aggregatum (mihi.) Gedrängt, mit ſchwarzen Körnern, braunen Peridien und ſchimmernd weißem Koͤrneranfluge. Congestum, sporis nigris, peridiis ſuscis, granulorum strato candido, micante. Taf. VIII. Fig. 99. a Nat. Gr. Auf Eichenrinde. (St.) b. Einzelne Pilze, vergrößert, f. Vertikaldurchſchnitt einer Peridie unter Waſſer. Vergr. ++ A Innere Körner: e Aeußere Korner. Beyde Vergr. B. 1 4 6 Ein Stuͤckchen der Peridie. Vergr. B. (V.) Dritte Gattung. Brandſtäubling. Amphisporium Link. Rundlich. Die Peridie duͤnnhäutig. Körner nakt, zweygeſtaltig. Subglobosum. Peridium membranaceum, tenue. Spore nudae, biformes. S. 106. Farbenwandelnder Brandſtäubling. Amphisporium versicolor Link. Klein, zerſtreut, kuglich, verflacht, aus Weiß durch Gelb in Grau. Parvum, sparsum, globosum, explanatum, ex albo per luteum colorem canescens. Taf. VIII. Fig 100 + F Die Körner. Vergr. B (L. 2.) Vierte Gattung. Naktſtäubling. Licea Link. Rundlich, bis ins Walzenförmige. Die Peridie dünnhäutig. Körner naft, gedrängt. Subglo— bosa vel in cylindrum protensa. Peridium tenue, membranaceum. Sporae congestae. S. 106. Erſte Art. Nacktſtäubling der Tannzapfen. Licea strobilina Alb. et Schw. Gedrängt, rundlich oder elliptiſch, eben, braun, mit eyfͤrmigen, ſchwefelgelben Körnern. Cenferta, orbieularis vel elliptica, laevis, ſusca, sporis ovalis, sulphureis. Taf. VIII. Fig. 101. a. Nat. Gr. Auf der Schuppe eines Tannzapfens. b. Derſelbe, vergr. F + + Körner. Vergr. C. (St. Fl.) Zweyte Art. Erdbeerförmiger Naktſtäubling. Licea fragiformis, Pers. In halbkuglichen Häufchen, mit walzenförmigen, erſt rothen, dann blaßbraunen Peridien und braunen Körnern. LIemisphaerico-aggregalum , peridiis cylindxicis, primum fulvo-rubris, de- mum pallide fuscis, sporis ſuscis. Taf 0 * — 29 Taf. VIII. Fig. 102. a. Nat. Gr. (St.) b. Ein Aggregat in reifem Zuſtande, bergr. b.“ Einzelne Perf: dien, noch ſtaͤrker vergrößert. + Kbrner. Vergr. X. (V.) Fünfte Gattung. Flugſtäubling. Dermodium Link. Von unbeſtimm— ter Geſtalt. Die Peridie dünn, hinfällig.“ Körner geballt, ſehr zahlreich. Inde- terminatum. Peridium tenuissimum, fugax. Sporae comglohatae; nume- rosissimae. ©. 107. Trüglicher Flugſtäubling. Dermodium fallax (mihi.) Umbrabraun, mit hackrich— zelliger Oberfläche, und ſtenglig geballten Körnern. Nane superlicie verrucoso cellu- losa, sporis cylindrico-glohatis. Taf. VIII. Fig. 103..A. a. Nat; Gr. b. Körnewwolle; berg. + Stüdöen dert n Vergr. A. (V.) Taf. VIII. Fig. 105. B. Hypothallus der verkuͤmmerten oder verwitterten, Stemonitis faseiculataPers. (Siehe S. 169.) Nat. Gr. (3) Zweiter Halbkreis. Semiefren ire e Haarbalgpilze. Trichoeisti, ©. 110. Erſte Reihe. Series prima. Schuppenpilze. Lepidoti. S. II. Erſte Gattung. Fellſtäubling. Didymium Link., Rundlich. Die pe⸗ ridie doppelt. Ein Saulden. Subrotundum. Peridium duplex. Columella. S. 112. Gelappter Fellſtäubling. Didymium lobatum (mihi.) Aus dem Kugelförmi⸗ gen lappig, feſtſitzend; äußere Peridie weiß, innere ſchwarzbraun, mit braunen Körnern, und hutförmigem Säulchen. Subrotundum, lobatumve, subsessile; peridio exteriori can- - dido, interiori sporisque nigro-fuscis, columella pileiſormi. Taf. IX. Fig. 104. a Nat. Gr. Auf Dicranum scoparium Hedw. b. Vergr. (St.) c. e einer einfachen d. einer gelappten Peridie, ſtark vergrößert. 2 Structur des Saͤulchens Vergr. A.“ Verlauf der innern Peridienwand. (V.) Zweite Gattung. Hautſtäubling. Diderma Link. Rundlich. Die Peridie verdoppelt. Kein Säulchen. Subrotundum. Peridium duplex. Columella nulla. S. 112. Mißgeſtalteter Hautſtäubling. ‚Diderma dif forme Alb. et Schw. Unregelmä⸗ big, gerundet, etwas eckig, ſitzend; äußere Peridie weiß, innere ſtahlbraun, mit ſchwarz— braunen Körnern. Rotundato-lobatum, subangulosum, sessile, peridio exteriori albo, inte- riori fusco - chalybeo, sporis nigro - fuscis. Taf. IX. Fig. 105. b. Vergrößerter Vertikaldurchſchnitt. (V.) Dritte Gattung. Flockenſtäubling. Cionium Link. Rund. Die Peridie einfach, in Schuppen ſich loͤſend. Ein Säulchen, Globosum, Peridium simplex, in squamas fatiscens, Columella. S. 113. Erſte 50 Erſte Art. Flockenſtäubling des Schwerdtels. Cioniam Iridis Ditmar. Ge: ſtielt, mit kuglicher, weißgrauer Peridie, und gelbem, am Grunde verdicktem Stiele. Sti— pitatum, peridio globos9, cano, stipite juteo, basi ingrassalo, Taf. IX. Fig. 106. a. Nat. Gr. Auf einem noch lebenden Blatte von Iris Pseud - Acorus Lin. b. Zwei geſchloßne und ein geöffneter Pilz, ſtark vergr. + Durchſchnitt. Vergr. A. (St. Fl.) Taf. INS Fig. 106. B. Ciomum füciuateum Schr, Im Zuſtande nach dem Momente des Erſtarrens. à. Nat. Gr. Auf verſchrumpften Blaͤttern von Rauunculus Ficaria. b. Vergrößert. (St.) Vierte Gattung. Schuppenſtäubling. Physarum Link. Rundlich, die Peridie einfach, in Schuppen ſich löſend. Kein Säulchen. Globosiusculum. Peridium simplex, in squamas fatiscens. Columella nulla. Erſte Art. Aſchgrauer Schuppenſtäubling. Physarum cinereum Pers. Geſellig, rundlich, ſizend, aſchgrau ſchimmernd, mit gegittertem, ſchneeweißem Haargeflechte. Sociale, subrotundum, sessile, cinereo micans, capillitio xeliculalo, candido, Taf. IX. Fig. 107. a. Nat. Gr. Auf einem Rindenſtuͤckchen. b. Vergrößert und geöffnet. (B.) Zweyte Art. Grüner Schuppenſtäubling. Physarum viride Pers. Zerſtreut, geſtielt, mit zeiſiggrüner, halbkugelföͤrmiger, unten genabelter, nickender Peridie. Sparsum, stipitatum, peridio flava-viridi, hemisphaerico , subtus umpilicato, nulante. Taf. IX. Fig. 108. a. Nat, Gr. Auf naktem Holze. b. Einige Pilze, bergr.; geſchloſſen, ſpringend und nach dem Verſtaͤuben. + Korner. Vergr. A. (St. Fl.) Fünfte Gattung. Schlizſtäubling. Leangium Link Kuglich. Die Peridie häutig, brüchig, in Lappen zerreißend. Ein Säulchen. Globosum, Peridium membranaceum, fragile, stellatim rumpens. Columella. S. 114. Stern förmiger Schlizſtäubling. Leangiumstellare Schr.” Geſellig, blaßbraun, kurz geſtielt, die Peridie unten genabelt, mit zurückgeſchlagenen Lappen. Sociale, pallide fuscum, petiolo brevi, peridii subtus umbilicati laciniis recurvis. Taf. IX. Fig. 109. a. Nat. Gr. Auf moderndem Holze. b. vergrößert in verſchiedenen Entwicklungszuſtän⸗ den. (Schr. n.) 1 10 Sechſte Gattung. Glanzſtäubling. Lescarpus Link. Rundlich oder gedehnt. Die Peridie häutig, zerreißend. Kein Saulchen. Subrotundus aut ovatus. Peridium membranaceum. Columella nulla. S. 114. Lakirter Glanzſtäubling. Leocarpus vernicosus Link. Gehäuft, auf häufig: verbreitetem Stiele, mit verkehrt eyförmiger glänzendbrauner Peridie. Conkextus, slipile basi membranaceo-dilatato, peridio obovato, faseo- nitente. Taf. IX. Fig. 110. a. Eine Verſammlung, auf einem Reife, in nat. Er. b. Einzelne Pilze, vergrößert, geſchloſſen, geöffnet, mit ausgefallenem e (P. Obs.) + Das auseinandergezogene Haargeſlecht und Körner. Vergr. A (V.) Zwei⸗ x — 31 Zweite Reihe. Series secunda. Gitterpilze. Cancellati. S. 116. Erſte Spaltung. Divisio prima. Saͤulengitterpilze. Stilocancellati. S. 116. Erſte Gattung. Haarſtäubling. Trichia Pers. Von verſchieden beſtimm— ter Geſtalt. Die Peridie häutig, zerreißend. Das Haargeflecht vom Boden aus gewunden aufſteigend. Forma determinata varia, Peridium membranaceum, rumpens. Capillitium e fundo tortuoso- ascendens. S. 117. Erſte Art. Verflochtener Haarſtäubling. Trichia reticulata Pers. Kriechend, gelb, die gedehnte Peridie mit auslaufenden Zweigen verſttickt. Serpens, lutea, peridüs extenualis, ramoso-reliculalis. 41. N Taf. X. Fig. III. a. Nat, Gr. b. Stark vergr. (P. O.) 5 Zweyte Art. Bocksbeerförmiger Haarſtäubling. Trichia rubiformis Pers. Gedrängt, mit den kurzen Stielen zum häutigen Fuß verbunden, mit röthlichſtahlgrauen Peridien. Aggregata, stipitibus brevibus, in hypothallum membranaceum transeuntibus, peridiis cylindricis, purpurascentibus. Taf. X. Fig. 112. b. Etwas vergr. 6 Urſprung des Haargeſtechts, ſarl b bergr. + Webgeſtet und Kbr⸗ ner. Vergr. A. (V.) Dritte Art. Täuſchender Haarſtäu bling. Trichia fallax Pers. Geſellig, ge⸗ ſtielt, die bienformige, nach dem Stiele zu faltige Peridie aus Braunroth in Graugelb, am Scheitel reißend. Soctalis, stipilata, peridio piriformi; deorsum plicato, e brunneo- rubro sordide flavescens, verlice rumpens. 17270 Taf. X. Fig. 115. b. Etwas vergr., in verſchiednen Enteiclungsverböltriſen⸗ (P. O) Vierte Art. Trichia nitens. S. 119. Taf. X. Fig. 115. B. + + Die Körner. Vergr. B. (V.) a Zweyte Gattung. Kelchſtaͤubling. Arcyrıa Pers. Ey- oder walzen⸗ förmig, geſtielt. Die Peridie dünnhautig, abwärts ſchwindend, am Grunde ſchüſſel— förmig beſtehend. Das Haargeflecht elaſtiſch gedehnt, endlich abfallend. Oyata aut cylindrica, stipitata. Peridium membranaceum, superna parteevanescens, inferna patelliformi residua. Capillitium elastice sur- gens, deciduum. ©. 117. Erſte Art. Granatrother Kelchſtäubling. Arcyria punicea Pers. In kleine Häufchen gedrängt, bräunlichroth, geſtielt, mit eyförmigem, länger bleibendem Haargeflechte. In acervulos parcos aggregata, fusco - punicea, slipitata, capillitio ovato, subpersi stente. Taf. X. Fig. 114. a. Nat. Gr. vor der Reife. b. Reif, vor dem Verſtaͤuben, etwas vergr. b.“ Im Verſtäuben, ſtaͤrker vergr. + Urſprung des Haargeſlechts aus dem Innern des Stiels, durch eine Ritze von oben durchblickend. Vergr. A. * Haargeflecht und Körner, Vergr. A. (V.) 3 11 8 wet 52 Zweite Art. Gelber Kelchſtäubling. Arcyria [lava Pers. Geſellig, gelb, mit lang— gedehntem, üb erhängendem, bald von der ſchüßelfͤrmigen Peridie abfallendem Haargeflechte. Sociata, flava, capillitio elongato, cernuo, e peridio patelliformi cito defluente, Taf. X. Fig. 115. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Zweite Spaltung. Divisio secunda. Blaſengitterpilze. Cistocancellati. Erſte Gattung. Gitterſtäubling. Cribraria Schrad. Rund, geſtielt, die Peridie nach oben in ein bleibendes Gitter ſich löſend. Globosa, stipitata. Peridium superne in cancellos fatiscens. S. 120. a Gemeiner Gitterſtäubling. Cribaria vulgaris Schrad. Geſellig, mit runder, oft nickender, brauner Peridie, und purpurbraunem Stiele. Sociata, peridio globoso, nu- tante, ſusco, slipite fusco purpureo. 11 Taf. X. Fig. 116. a Nat Gr. Auf modernder Rinde. b. Einige Pilze vergr. in 9 Win verhaͤltnißen. (St.) 1 1 Zweyte Gattung. Nezſtäubling. Dise dium Schrad. Kuglich, ge ſtielt. Die Peridie ganz oder größtentheils in ein Gitter üͤbergehend. Globosum stipitatum, Peridium totum aut maximam partem in cancellos fatiscens. S. 120. 5 Nickender Nezſtäubling. Diet ydiugm cernunm Schrad. Geſellig, purpurbraun, mit runder, oben genabelter, nickender . Sociale, F peridiis globosis, vertice umbilicatis, nulantibus. a Taf. X. Fig. 117. a. Nat. Gr. auf einem meh d Holze (St.) b. Vergr., in der Reife. c. Nach dem Verſtaͤuben, noch ſtaͤrker vergr. t Urſprung des Haargeflechts. Vergr. & + + Ein Zweig des Nezes. Vergr. B. (B) Dritte Reihe. Series tertia. Scheidepilze. Dissoluti. S. 123. Erſte Gattung. Fadenſtäubling. Stemonitis Pers. Rund oder läng⸗ lich. Die Peridie ſchwindend. Das Haargeflecht nezfoͤrmig, den Stiel umgebend, abfallend. Globosa aut elongata. Peridium fugax. Capillitium reticu- latum, a stipite e diffluens. S. 123. Erſte Art. Kuglicher Fadenſtäubling. Stemonitis papillata Pers. Zerſtreut, dunkel rothbraun, mit rundem, vom Stiel durchbohrtem Haargeflechte. Sparsa, rubrofusca, capillitio globoso, stipite verticem perforante. Taf X. Fig. 118. a. * Im jugendlichen, fluͤßigen Zuſtande, um die Haͤlfte vergr. b. Erwachſen, ſtark. — c. Nach dem Verſtaͤuben, noch ſtaͤrker verg. + Ein Stuͤck des Haargeſlechts mit den Körnern. Vergr. A. (V.) 3 w e i⸗ or 0 * — —— Zweite Art. Büſchlicher Fadenſtäubling. Stemonitis fasciculata Pers. In Büſcheln, auf glänzendem Hypothallus; hellbraun, mit verlängertem, nickendem, den bor— ſtenformigen Stiel überragendem Haargeflechte. Fascieulare, in hypothallo nitente, satu- rale fusca; capillitio extenuato, apice nutante, stipitem setaceum superanle, Taf. X Fig. 119. a. Nat. 95510 gereiftem Alter. a.“ Nach dem Verſtaͤuben. (St) b. Das Haargeflecht, ſtark vergr. P Die Körner. Vergr. A. (B.) Vergleiche Taf. VIII. Fig. 105: B. Zweite Gattung. Becherſtäubling. Craterium,. Trentepohl. Krug oder Becherförmig, geſtielt, mit flachem Deckel. Die Peridie hautartig. Das freye Haargeflecht mit den Körnern ſich ausloſend. Urceolatum vel cyathi- forme, stipitatum, operculo plano. Peridium membranaceum, Capil- litium liberum, eum sporis emergens. S. 125. Gemeiner Becherſtäubling. Craterium vulgare Ditmar. Zerſtreut, becherför— mig, weitmündig, braun, mit dunkelgelbem Stiele. Sparsum, cyathiforme, ore amplo, slipite intense luteo. 5 f Taf. u dig. 120. a. Nat. Gr. auf naktem Holze. b. Einzelne pilze vergr. * geſchloſſen; ?“ jm Abwerfen des Deckels, im Verſtäuben. nach dem Veritäuben. F Haargeſlecht und Körner. Vergr. A. St. 31.) Uebergangsbildung. Transformatio. S. 127. Gattung. Hutſtäubling. Onygena Pers. Rundlich auf fafrigem Stiele. Die Peridie ſchorfartig, broͤckelnd, mit Faſern gemiſcht. Die Körner nakt, feſt zuſammengeballt. Subglobosum, stipite fibroso. Peridium crustosum, fragile, fibris intextis. Sporae nudae, arete conglobatae. S. 127. pferdehufpilz. Onygena equina Pers. Graubraun mit halbkuglicher Peridie. Ci- nereo fusca, peridio hemisphaerico. Taf. X. Fig. 121. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Durchſchnitt, dergr. + + Korner. Vergr. B. (P. O.) Zweytes Gebiet. Circulus secundus. Erdbalgpilze. Geogastri. S. 128. A. Grundgebilde. Protatypus. Gattung. Schnellpilz. Sphaerobolus Pers. Raundlich, ſitzend. Die Peridie doppelt; die äußere lederartig, in Zähne auffpringend, wirft die innere, häutig⸗faſrige elaſtiſch aus. Körner nakt, feſt geballt. Slobosiusculus, ses- silis. Peridium duplex, exterius coriaceum, in dentes dehiscens, peri- dium intereus, fibroso-membranaceum, strenue projiclens. Sporae nu- dae, dense conglobatae. S. 129. 3 Stern⸗ — 4 34 — Sternformiger S Ae ed Sphaerobolus stellatus Pers. Blaßgelb. Lutescens. Taf. XI. Fig. 122. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) c. Vergr. und von der Seite geöffnet. (V.) + + Durch⸗ ſchnitt der innern den Vergr. B. (U) dig. 122. B. b. Durchſchnitt eines jüngeren Pilzes. vergr. &. „. die beyden Schlchten der aͤußern Peridie. 2. 8. Zellgewebe dazwiſchen. 3) Innere Peridie. + Verticaler Durchſchnitt einer jungen Peridie. Vergr. A. 4. die aͤußere Peridie von der Seite geſprungen. 7) die innere Schichte derſelben noch geſchloßen. 8. Ze Zellgewebe dazwiſchen. 9) Innere Peridie. B. Fortbildung. Metamorphosis. Erſte Reihe. Series prima. Hautbalgpilze. Dermatogasteres. S. 131. Erſte Gattung. Fellſtreuling. Scleroderma Pers, Rund, nach unten oft gedehnt. Hulle angewachſen, warzig⸗ſpringend. Körner in Klümpchen ges ſammelt. Subglobosum, deorsum saepe attenuatum, Involucrum adna- tum, vVerrucoso-rimosum, Sporae in acervulos collectae, S. 132. Brauner Fellſtreuling. Scleroderma spadiceum Pers. Augelformig, mit plate tem Scheitel, eben, braun, nach unten etwas gedehnt, mit purpurbräunlichen Körnern. Globoso-depressum, laeve, fuscum, deorsum attenuatum, sporis fusco-purpurascenlibus. Taf. XI. Fig. 123. &. Etwas verjüngt. g. Durchſchnitt. (Sch.) + Körner und Haargeſlecht. Vergr A. (L. 1.) Zweyte Gattung. Doppelſtreuling. Diploderma Link. Kegelför— mig, ſtiellos. Die Hülle hart, faſt holzartig, frey umſchließend. Körner ein— geſtreut. Obconicum, sessile. Involucrum rigidum, sublignosum, libe- rum, ampleetens. Sporae instratae. S. 132. g Knolliger Doppelſtreuling. Diploderma tuberosum Link. S. 132. Anmerkung. Fehlt. Dritte Gattung. Lappenſtreuling. Bovista. Pers. Kuglich, meiſt ſtiel— los. Die Hülle verwachſen, in Lappen ſich ablöfend. Körner geſtielt. Globosa, plerumque sessilis. Involucrum adnatum, in lobos secedens. Sporae pedicellatae. S. 152. Bleyfarber Lappenſtreuling. Bovista plumkea Pers. Rund, unten genabelt, mit Wurzelfaſern; bleygrau. Globosa, e umbilicata, radiculosa, plumbea. Taf. XI. Fig. 124. &. Nat. Gr, (B.) &. Jugendlich (St.) g, Von Oben. , Durchſchnitt. (Bu. Haar geſlecht und Körner. Vergr. A. (L. 1.) Taf. IX. Fig. 124. B. f 4. e Vergr. A.“ Die äußere. “ Die innere 4 8. Ein Stuck des Haargeſlechts. Vergr. A. i Ein Faſerſtamm mit zwey geſtielten Sonden, und abhaͤngender, grum⸗ mig koͤrniger Maſſe. Verg. b. us einem jüngeren Pilze. (V.) Taf. XI. Fig 124. C. Bovista gigentea milli. Lycoperdon giganteum. Pers. S. 152. Vier⸗ 4 55 Vierte Gattung. Flockenſtreuling. Lycoperdon Pers. Rund, oft zum Strunk gedehnt. Die Hülle loſt ſich in fpreuartige Spitzchen. Körner ge— drängt, eingeſtreut. Subglobosum, saepe in stipitem attenuatum. Involu- erum in furfur fatiscens. Sporae confertim inspersae. Erſte Art. Gemeiner Flockenſtreuting. Lycoperdon Bovista Pers. Kug— lich, nach unten kegelförmig, gefaltet, blaß braungrau, mit breiten Spreuſchuppen. Glo- bosum, basi 1 plicata, ſusco-einereum, squamis latiuseulis. Taf. XII. Big. 125. 4. Nat. Gr. Geſchloſſen, 3. Querdurchſchnitt. (Sch)) f Haargeſſecht und Körner, Vergr. (L. 1.) Zweyte Art. Stachlicher ei Lyeoperdon excipuliforme Pers, Rund, in einen walzenförmigen,, gefalteten Strunk gedehnt, weiß, mit ſtraffen Spitzen. Globosum, in stipitem eylindricum, plicatum attenuatum, candidum, squamis spinosis. Taf. XII. Fig. 126. Etwas verkleinert. + Haargeſlecht und Körner. Vergr. B. (Sch.) Fünfte Gattung. Hüllenſtreuling. Geastrum Pers. Rund, ſtiellos. Die Hülle lederartig, ſternformig zerſchlizt; die Peridie häutig, am Scheitel ſich öffnend. Körner in der Jugend geſtielt. Globosum, sessile. Involucrum coriaceum, stellatum. Peridium membranaceum, Sporae ab initio pe- dicellatae. S. 135. 75 N Erſte Art. Geaderter Hallenſtreulins. Geas trum hygrometricum Pers. Mit vielſpaltiger Hülle, und ſitzender, W e Peridie. Involucro multifido, peridio sessili, venoso-reticulato. N Br Taf. XII. Fig. 127. . Geſch loffen im dae der, 6. im entwickelten Zuſtande. „. Aufſpringend, J. Mit * eingerollter 5. ER . Vertifaler Durchſchnitt eines jugendlichen Pilzes. Kat, Gr. N + Haargeflecht und Körner. Vergr. A. ++ + Körner; Vergr. C. (Schm.) Zweyte⸗ Ar t. Vierſpaltiger Hüllenſtreuling. Geastrum quadrifidum Pers. (8. minus.) Mit vierfpaltiger Hülle und geſtielter Peridie. Involacro quadrifido, peridio pedicellato. Taf. XII. Fig. 128. Nat. Gr. + 1 + Die Körner Vergr. C. (Schm) Sechſte Gattung. Markſtreuling. Actinodermium (mihi) Rund ſitzend. Die Hülle erſt fleiſchig, dann erhärtend, vielfpaltig. Die Peridie ſtarr. Körner eingeſtreut. Globosum, sessile. Involucrum primum carnosum, demum indurescens. Peridium rigidum, Sporae inspersae. S. 135. Strahliger Markſtreuling. Actinodermium Sterrebekii. (mihi.) S. 136. Anmerkung. Fehlt. Siebente Gattung. Müßzenſtreuling. Mitremyces (mih i.) Kuglich. Die Hülle lederartig, flernformig, der Peridie aufgeſetzt. Die Peridie häutig, in den grob fasrig⸗zelligen Strunk gedehnt. Globosus. Involucrum coriaceum, DE radia- * 56 radiatum, peridio impositum. Peridium membranaceum, in stipitem fibroso-cellulosum, rudem, Contrattum. S. 136. Seltſamer Mützenſtreuling. Mitremyces „ 2. mihi. Bräpnlich, mit gelben Körnern. Subfuseus, sporis luteis. a Tif. XII. Fig. 129. &. Geſchloſſen 8 Durchſchnitt. Nat. Gr. (Bo). Taf. XII. Fig. 129. B. Lycoperdon transversarium Bosc. Nat. Gr. (Bo.) Achte Gattung. Sent, Tulostoma Pers. Rund, geſtielt. Die Hülle fehlt. Die Peridie offnet ſich am Scheitel in eine kreisfoͤrmige, ges randete Mündung. Hörner eingeſtreut. Globosum, stipitatum. Involucrum nullum, Peridium poro verticis marginato dehiscens. Sporae inspersae. S. 157. Herbſtlicher Stielſtreuling. Tulostoma brumale Pers. Weißlich, mit etwas ſchuppigem Stiele und verwachſener Peridie. Albidum, stipite squamuloso, peridio basi slipili adnalo. Taf. XII. Fig. 130. a. Nat. Gr. b. Laͤngsdurchſchnitt, etwas vergrößert. (St.) 4 Textur der, Peridie Vergr. A. t des Stiels. Vergr. B. (V.) Zweyte Reihe. Series secunda. Huͤllenbalgpilze. Angiogasteres. S. 158. a. Elementarbildung. Prototypus. Gattung. Keimſtreuling. Polyangium Ditm. Halbkuglich. Die Hül— lenperidie dünnhäutig. Innere Peridien eyförmig, mit grummiger Maße erfüllt. Hemisphaericum. Epiperidium membranaceum, tenue. Peridiola ovata, massa grumosa referta. S. 157. Note. 18 Dottergelber Keimſtreuling. Polyangium vitellinum Ditm. Geſellig, dokter⸗ gelb, von der Größe eines Hirſenkorns. Sociale, We „ magnitudine grani miliacei. Taf. XIII. Fig. CXXXI. a, Nat. Gr. b. Vergr. geſchloſſen Br ® pergr. geöffnet. + Junere Peridien, geöffnet. Vergr. A. (St. Fl.) 5 b. Ausbildung. Evolutio, Erſte Gattung. Knotenſtreuling. Pisocarpium Link. Kuglich, oder Feufenförmig gedehnt, wurzelnd. Die Hüllenperidie lederartig, abwitternd. Die innern Peridien eingewachſen, linfenformig, mit freyem Haargeflechte. Glo- bosum aut clavatum, radicans, Epiperidium coriaceum, vertice demum exesum. Peridiola innata, lentiformia, capillitio libero imposito. S. 137. Erſt e — 37 Erſte Art. Keulenförmiger Knotenſtreuling. Pisocarpium vlayatyum (mihi) Keulenförmig mit gefurchtem Stiele, groulichweiß, mit gelben, inneren Peridien, weißem Haargefichte, und braunen Körnern. Ciavatum, slipile sulcato, cinerco-albidum, peridiolis sulphureis, capillitio caudido, sporis lustis, s f Taf. XIII. Fig. 181. a. Nat. Gr. (St.) a, » Die Peridie und der obere Theil des Strunks von einer an⸗ dern Form, feitwärts geöffnet. Nat. Gr. b. Eine innere Peridie, etwas vergrößert. b.“ Dieſelbe geöffnet. + Textur des Strunks. Vergr. A. * Ein Stuck einer innern Peridie mit Haargeflecht und Körnern. Vergr. A. (V.) 5 Zweyte Art. Sandknotenſtreuling. Pisocarpium arenarium Alb, et Schw. S. 139. Taf. XIII. Jig. 131. B. Nat. Gr. & geſchloſſen, 8. geöffnet. (A. et 8) Zweyte Gattung. Becherſtreuling. Cxathus Pers. Die Hüllenperidie becherformig, aufgeſchloſſen. Die inneren Peridien linſenförmig, frey einliegend, einwärts flockig. Körner im Mittelraume der innern Peridien gedrängt, naft. Epiperidium cyathiforme, apertum Peridiola lentiformia, nidulantia, introrsum floccosa. Sporae nudae, in centro peridiolorum conglobatae. S. 139. Erſte Art. Geſtreifter Becherſtreuling. Cyathus striatus Pers. Verkehrt-ke⸗ gelfͤrmig, ſchwarzbraun, außen zottig, innen geſtreift. Obconicus, nigro-fuscus, extus hir- sutus, intus striatus. Taf. XIII. Fig. 132. a. Nat. Gr. b. Laͤngsdurchſchnitt. vergr. (St.) Zweyte Art. Ochergelber Becherſtreuling. Cyathus Crucibulum Pers. Faſt ſchaalenföͤrmig, glatt, ochergelb, am Grunde weiß-flockig. Subpateraeformis, glaber, ochraceus, basi albidofloccosus. Taf. XIII. Fig. 155. a. Nat. Gr. (St.) b. * Die innere Peridie von der obern, b * * Diefelbe von der untern Seite, vergr. + + Die Körner. Vergr. B. (V.) Taf. XIII. Fig. 133. B. Cyathus Olla Pers. S. 140, b. Vergr. von der Seite geöffnet, b.? Vertikaldurch⸗ ſchnitt einer innern Peridie, vergr. + + Ein Stuͤckchen der Körnermafe im jugendlichen Alter. Vergr. B. (V.) Dritte Art. Körnerführender Becherſtreuling. Cyathus granuliferus (mihi.) Nidularia granulifera Holmskj, ©. 139. Nota. Taf. XIII. Fig. 155. C. Nat. Gr. Durch alle Entwicklungsſtufen. (Ho). Schwaͤm⸗ — — — — . 4222 Schwaͤmme. Vegetabilia fungosa. S. 143. (Nachtſeite der Schwammwelt.) A. Elementarbildung. Prototypus. Gattung Keimer. Sclerotium Pers. Dicht, zur Kugelform neigend, mit Hautbekleidung. Subſtanz undeutlich zellig. Solidum, obscure cellulosum, epidermide tectum, figurae variae, in globum tendens, ©. 147. Erſter Stamm. Stirps prima. Schimmelkeimer. Erysibe Reb. Kuglich, auf ſtrahligem Fadenboden. Globosum, in hypothallo radiato. S. 148. Erſte Art. Geſtützter, Schimmelkeimer. Erysibe suffulta Rebent. Linſenförmig, ſchwarzbraun, mit ffügenformigem Fadenboden. Lentieulare, fuscum, bypothallo ſulerante. Taf. XIV. Fig. 154. a. Nat. Gr. (St.) b. Stark vergrößert, von oben. Vergr. A. 8. von der Seite. Vergr. A. + + Strebefaͤden und acceſſoriſche Fäden mit den Koͤrnern. Vergr. B. (V.) Zweyter Stamm. Stirps secunda. Zehrkeimer. Thanatophytum (mihi.) Knollig, auf kriechendem, wur— zelformigem Fadenboden. Tuberosum, hypothallo repente, radiciformi. S. 148. Zweyte Art, Zehrkeimer des Safrans. Thanatophytum crocorum Pers. Braungelb, paraſitiſch auf den Zwiebeln des Safrans. Ruſum in bulbis Croci para- siticum, Taf. XIV. Fig. 135. Nat. Gr. (Bu.) Dritter Stamm. Stixps tertia. Kornkeimer. Sclerotium (mihi.) Vielgeſtaltig bis ins Kugelförmige, ohne Fadenboden. Multiforme-globosum, hypothallo nullo. S. 148, 1. | Dritte Art. Kornkeimer der Lohe. Sclerotium Vaporiarorum Alb. et Schw. Flach, lappig, hart: erft braun und eben, im Alter ſchwarz, gerunzelt. Planum, saepe lo- batum, perdurum: primum lacve fuscum, aetale nigrum, corrugatum. Taf. XIV. Fig. 136. Nat. Gr. (A. et 8) Vierte Art. Grubiger Kornkeimer. Sclerotium lacunosum Pers. Unter- irdiſch, rundlich, grubig, ſchwarz, innen heller. Subterraneum , rotundatum , lacunosum, nigrum, inlus pallescens. Taf. XIV. dig. 137. & Als Baſis des Agaricus racemosus Pers. g. Dürchſchnitt. Nat. Gr. (P. 5.) Fünfte r —ů— 39 2. Fünfte Art. Saamenförmiger Kornkeimer. Geſellig, rund, narbig, aus Weiß in Schwarz, innen feinzellig. Sociatum, subglobosum, scrobiculatum, ex albo-nigricans, intus granuloso-cellulosum. Taf. XIV. Fig. 138. a. Nat. Gr. b. Vergrößert (St.) + Vertikalſchnitt. Vergr. A. (V.) Taf. XIV. Fig. 158. B. Scelerotium varium Pers. durch alle Entwicklungsſtufen. Nat. Gr. (II. V.) 33 Sechſte Art. Napfförmiger Kornkeimer. Sclerotium scutellatum Alb. et Schw. Runbdlich, eingetieft, ſchwarz, innen weißlich, mit kurzem Stiele. Rotundatum, ex- cavatum nigrum, intus albidum, substipitatum. Taf. XIV. Fig. 139. a. Nat. Gr. auf einem modernden Eſchenblatte b. Vergrößert, von oben. c. Vertikaler Durchſchnitt. (A. et S.) Siebente Art. Zuſammengedrückter Kornkeimer. Selerotium eomplanatum Pers. Rundlich zuſammengedrückt, eben, blaß, auf kurzem Stiele. Suborbiculare, com- pressum, laeve, pallens, stipite brevi. Taf. XIV. Fig. 140 a Nat. Gr. Auf einem modernden Stengel, (St.) + Vertikalabſchnitt. Vergr. A. Rinde. Innere Subſtanz. + + 1 Ein Stuͤckchen der innern Subſtanz, aus einem jungen Individuum. Vergr. C. * Außen. Innen. (V.) B. Fortbildung. Metamorphosis. S. 131. Erſtes Reich. Regnum Primum. E. . er . . Luft⸗ und Erdſchwaͤmme. Fungi aeérei et hypogaei. Geſchloſſene, ringsum von häufiger oder rindiger Um kleidung begraͤnzte Schwaͤmme, mit Zellenbildung der dichten Maße. Fungi solidi, cortice membrana- e enosd Unditjue cirtcumsepti, earne in cellulas abeunte. S. ı;;. Erſtes Gebiet. Circulus primus. Fleiſchſchwaͤmme. Sarcoidei. S. 133. Gattung Markſchwamm. Tremella. Vielgeſtaltig, gallertartig, dünn— häutig; von zellig-fasrigem Gefüge. Frede Körver in der Subſtanz, gegen den Umfang gehäuft. NMultiformis subgelatinosa, epidermide tenui; texturae fibroso-cellulosae. Granula nuda intra substantiam, in ambitu magis copiosa. S. 155. 40 a. Unvollſtändige Bildung. Involutio. S. 156. Eeſte Art. Geſtuzter Markſchwamm. Tremella recisa Dilm, Verkehrt kegel. förmig, braun, mit Anlage zu geſtreckten Zellen und runden Bläschen, ohne periphekiſche Körner. Obconica, umbrina, texturae subſibrosae, immixtis vesiculis, granulis peripheri- eis nullis. . Taf. XV. Fig. 141. a. Nat. Gr. + Ein Segment. Vergr. A, (St. Fl.) b. Entwickelte Bildungen. Evolutio S. 156. Erſter Stamm. Stirps prima. Falter. Gyraria. Ausgebreitet, kraus. Dilatata, gyrosa. Zweyte Art. Gekrösförmiger Markſchwamm. Tremella (Gyraria) mesen- teriva Pers. Pomeranzengelb, mit ſenkrechten, gewundenen Falten. Aaxantiaca, plicis verlicalibus, tortis. Taf. XV. Fig. 142. a. Nat. Gr. (St.) + Duerfegment. Vergr: A. + + Ein Stückchen dieſes Segments. Vergr. B. (Bey außen.) (V.) Zweyter Stamm. Stirps secunda. Kolber. Coryne. Stengelartig aufſteigend, zuweilen äſtig und kolbig. Caules- cens, subramosa incrassataque. 2 Dritte Art. Auswitternder Markſchwamm. Tremella(Coryne)Acrospermum (mihi.) Blaßfleiſchfarb, etwas ſpatelfͤrmig, an der Spitze mit weißlichem Körneranffuge. Pallide carnea, subspatulata, apieibus albido pruinosis, Taf. XV. Fig. 143. Nat. Gr. (Sch.) { Dritter Stamm. Stirps tertia, 2 Müsler. Hygromitra Bosc. Aufrecht, einfach, mit abgeſetztem, mutzenförmi— gem Köpfchen. Erecta, simplex, capitulo discreto, mitraeformi. S. 157. Vierte Art. Beſtrunkter Markſchwamm. Tremella (Hysromitra) stipitata Bosc. Mit gelblichem, gefurchtem, zuſammengedrücktem Strunke, und ſchwarzgrünem, kleb— rigem, mützenförmigem Ende. Stipite simplici, sulcato, compresso, Jutescente, mitrula atro-viridi, viscosa. Taf. XV. Fig. 144. Entwickelt, etwas berjuͤngt. (Bo.) Tremella (Hygromitra) tremula Holmsk, S. 158. Taf. XV. Jig. 144. B. Nat. Gr. &. Jugendlich 8. entwickelt „. Durdfinitt. (Hol) Zweytes Gebiet. Circulus secundus. Kugelſchwaͤmme. Sphaeroidei S. 138. Erſte Gattung. Knotenſchwamm. Endogone Link Rund, außer- lich fas eig, innen undeutlich zellig, mit zerſtreuten Zellengeridien. Globosa, ex- tus fibrosa, intus subcellulosa, angiolis sparsis. S. 158. 41 Erbſenförmiger Knotenſchwamm. Endogone pisiformis Link. Gelb, weißflos ig, von der Größe einer Erbſe. Lutea, N magnitudine pisi. Taf. XV. Jig. 135, f Halber Querdurchſchnitt, Vergr. A. o Einige Zellenperidien, ab geſondert dargeſtellt. Vergr. A. (L. 1.) 9 Zweyte Gattung. Schlingſchwamm. Uperhiza Bosc. Rund, aus der Oberflache Wurzelfaſern treibend, die, wiesen ſich über der Erde vereinigen, und dann in die Erde dringen. Innen dicht, mit länglichen, gewun— denen, Zellenperidien. Globosa, superficie radiculosa, radicibus terram pe- tentibus, priusquam eam intrent, in caudicem complexis. Intus solida, angiolis oblongis, tortis. S. 159. Sarolinifher Schlingſchwamm. Uperhiza carolinensis Bose. Braunſchwarz, von Fauſtgröße. Nigro-fusca, magnitudine pugni, i Taf. XV. Fig. 146. &. Ausgebildet, in nat. Gr. 3. Querdurchſchnitt. (Bo.) Dritte Gattung. Grundſchwamm. Tuber Pers. Ungleich gerundet, unterirdiſch; außen rindig, rizig; innen geadert, oft mit runden, geſtielten, auf den Adern ſitzenden Zellenperidien. Rotundato- difforme subterraneum; cortice crasso, rimoso; intus venosum, angiolis saepe globosis , pedicel- lorum ope venis infixis. S. 160. Erſte Art, Hirſchgrundſchwamm. Tuber cervinum (mihi.) Rundlich, ins Ey⸗ förmige; außen dichtwarzig, ochergelb, innen veilgrau, geadert, ohne Zellenperidien. Ovato- globosum, extus conferlim verrucosum, ochraceum, intus violaceo-canum, venosum, angio- lis nullis. Taf. XV. Fig. 147. a. Nat. Gr., mit An ſchnitt. b. Ein Stuͤckchen der körnigen Sherfläge) vergr. (St.) + Ein Segment. Vergr. A. (V.) Zweyte Art. Eßbarer Grund ſchwam m. Tuber cibarıum Pers, Faſt rund, auf: fen ſchwarz, mit groben, ſtumpfen Warzen. Subglobosum, extus nigrum, verrucis grossis, obtusis. Taf. XV. Fig. 148. a. Nat. Gr. angeſchnitten. (St.) + + Ein Abſchnitt von einem jungen Schwamme. Vergr. B. (L. 1.) + Ein folder aus einem ſchon zur Faͤulniß neigenden Trüffel. Verg A. Segment der Rinde. Vergr. A. (V.) + + + Juͤngere leere Zellenperidien. Vergr. C. (L. 1.) + tt Dieſelben aus dem Abſchnitte * Vergr. C. (V.) 6 N Zwey⸗ * * Zweytes Reich. Regnum secundum. 2 a Keulen: und Huthſchwaͤmme. Fungi clavati et pileati. S. 163. XVII. Gedehnte, oder aus dem Halbkuglichen ausgebreitete Schwaͤmme, von Zellen oder Fadentextur, im Umfange, oder auf den Ebnen der Verbreitung, mit fadenfürmi- gen Koͤrnerſchlaͤuchen bekleidet. Fungi elongati, vel e forma haemisphaerica expansi, texturae cellulosae vel fibrosae, vel in ambitu, velin facie expansionis planae; ascis filiformibus, (fixis), vestiti. ©. 164. Erſtes Gebiet. Circulus primus. Keulenſchwaͤmme. Clavariae. S. 165. Erſte Reihe. Series prima. Aſtſchwaͤmme. Ramigerae. S. 168. Erſte Gattung. Rankenſchwamm. Merisma. Flach, aͤſtig, nach oben verbreitet, an den Spitzen flockig, durchaus mit der Schlauchſchichte bekleidet. Ramulosum, ramis planis, superne dilatatis, apicibus floccosis, ee asciferum. S. 168. Gekämmter Ranken ſchwamm. Merisma cristatum Pers. Gelblich, aufrecht oder niederliegend, mit den flofigen Spitzen dem fasrig-häutigen Fadenboden oft angewachſen. Lutescens, erectum aut decumbens; apicibus floccosis Hypothallo fibroso membranaceo saepe adnatum. Taf. XVI. Fig. 149. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + Ein ſchwaches, blos gabliches Staͤmmchen. Vergr. A. + + Ein Vertikalſegment deſſelben mit zwey Vorſten, in die ſich das roͤhrig zellige Gefüge des Stamms fort: ſetzt. Vergr. B. + + + Halber Querabſchnitt. Vergr. C. (V.) f Zweyte Gattung. Stengelſchwamm. Clavaria Pers. Rund, äſtig oder einfach, nur oberwärts mit der Schlauchlage bedeckt. Teres, ramosa, vel simplex, superne ascifera. S. 168. 1. Tra u⸗ 43 = 1. Traubenſtengler. Botryoideae, Erſte Art. Traubiger Stengelſchwamm. Clavaria botrytis Pers. Mit unförm— lichem, dickem, oft niederliegendem, weißgrauem Strunke und warzenförmigen, ſtumpfen, braunrothen Aeſten. Stipite crasso, deformi, saepe decumbente, albido-cano, ramulis ver- ruciformibus, oblusis, ſusco rubris. Taf. XVI. Fig. 150. &. Etwas verjuͤngt. 3. Ein Hauptaſt in nat. Gr. (Sch.) 2. Zweigſtengler. Ramalinae. Zweyte Art. Amethyſtblauer Stengelſchwam m. Clavaria amethystina Pers, Aufrecht, veilchenblau, mit anliegenden, vielfheiligen Aeſten. Erecta, violacea, ramis ad- J pressis, multiſidis. Taf. XVI. Fig. 151. Net. Gr. (Hol.) Dritte Art. Handförmiger Stengelſchwamm. Clavaria palmata Pers, Auf⸗ recht, blaßochergelb, mit flachgedrückten, faſt handförmigen Aeſten. Execta, pallide ochra- cea, ramis compressis, subpalmalis. f Taf. XVI. Fig. 151. B. Nat. Gr. (Holmsk.) Vierte Art. Gelblicher Stengelſchwamm. Clavaria corniculata Pers, Hell⸗ gelb, gabelförmig getheilt, mit ſpitzen Aeſtchen. Flava, dichotoma, ramulis acutis. Taf. XVI. Fig. 152. Nat. Gr. (Sch.) + Halbdurchſchnitt eines Zweigs mit der Schlauchlage. Verg. A. (L..) 3. Keulenſtengler. Corynoideae., Fünfte Art. Hornartiger Stengelſchwamm. Clavaria cornea Pers. Gelb, bis ins Pommeranzengelbe, einfach oder etwas zertheilt, zähe, mit blaßerem Strunke wurzelnd. Flava, in aurantiacum; ascendens, simplex aut subramosa, tenax, stipite pal- lidiori radicata. ö Taf. XVI. Fig. 158: a. Nat. Gr. (St) b. Vergr. (St) Sechſte Art. Stengelſchwamm der Moofe. Clavaria musicola Pers. Weiß, einfach, gedehnt, keulenförmig, mit dunklerem Wurzelknoten. Candida, simplex, elongato- clavata, tuberculo radicali obscuriori, Taf. XVI. Fig. 154. a. Nat. Gr. (St.) b. Vergr. (P. O.) Clavaria gyrans Pers. S. 170. Clavaria granulata Willd. Ebenbaf. Clavaria phacorrhiza Pers. Ebenbaf, Clavaria eburnea Pers. Ebendaf. Siebente Art. Heiden-Stengelſchwamm. Clavaria ericetorum Pers, Einfach, mit deutlicher, etwas zuſammengedrückter, ſtumpfer, ochergelber Keule, und hochgelbem Strunke. Simplex, elava distincta, compressiuscula, obtusa, ochracea, stipite intense flavo. Taf. XVI. Fig. 155. a. Nat. Gr. 4. im jüngeren Zuſtande. 2. 8. 8. erwachſen von mittlerer Größe und in verſchiedenen Formen. b. Durchſchnitt des Strunks, vergr. (Schm.) + Querabſchnitt einer juͤngern Keule Vergr. A. (V.) > Zwey⸗ — nn Zweyte Reihe. Series secunda. Stielſchwaͤmme. Clavariae stipitatae. S. 17177. * Erſte Gattung. Leiſtenſchwamm. Spatularia Pers. Die Keule zu— ſammengedrückt, auf zwey Seiten in den Strunk herablaufend, nach oben mit der Schlauchlage bedeckt. Clava compressa, utrinque in stipitem decur- rens, superne ascifera. S. 171. Erſte Art. Blaßgelber Leiſtenſchwamm. Spatularia flavida Pers. Weißlichgelb, mit länglicher, ſtumpfer Keule. Albido lutescens, * oblonga, obtusa. Taf. XVII. Fig. 156. Nat. Gr. (Sch.) f 1 Zweyte Art. Rothgelber Leiſtenſchwamm. Spatularia rufa (mihi) Rothgelb, mit verkehrt eyfermiger, wellenrandiger Keule. Rula, clava obovata, margine undulata. Taf. XVII. Fig. 156. B. Nat. Gr. (Schm.) &. Entwicklungszuſtaͤnde. 8. Durchſchnitt. + Abſchnitt der Keule. Vergr. A, Zweyte Gattung. Kolbenſchwamm. Geoglossum Pers. Die Keule rundlich, ringsum vom Strunke abgeſetzt, ganz mit der Schlauchlage bekleidet. Clava teretiuscula, circumcirca a stipite discreta, undique ascifera. S. 172. Erſte Art. Zottiger Kolbenſchwamm. Geoglossum hirsutum Pers. Geſellig, büſchelförmig, ſchwarz, zottig, mit eyfoͤrmig- länglicher Keule. Sociatum, kasciculatumque, nigrum, hirsutum, clavao vato-oblonga. Taf. XVII. Fig. 157. . Im jugendlichen Zuſtande. 8. Entwickelt. (St.) (Schm.) + Laͤngsabſchnitt der Keule. im unvollkommenen Zuſtande. Vergr. A. + + Eine erfüllte Schlauchzelle, abgeſondert dargeſtellt. Vergr. B. (V.) Taf. XVII. Fig. 157. B. + Die Schlauchlage von Gsoglossum glabrum. Vergr. A. (L. 8.) Zweyte Art. Grüner Kolbenſchwam m. Geoglossum viride, Pers. Büſchelför⸗ mig, grün, glatt, mit länglicher Keule und ſchuppigem Strunke. Fasciculatum , glabrum,. viride, clava oblonga, stipite squamoso. Taf. XVII. Fig. 158. a. Nat. Gr. (St) + + Einige freye Schläuche. . B. (V.) Dritte Art. Klebriger Kolbenſchwamm. Geoglossum glutinos um Pers. Ge⸗— paart und einzeln, klebrig, ſchwarzgrün, mit ovaler Keule. Geminatum vel simplex, glutinosum, atro viride, clava ovali. 5 1 6 a Taf. XVII. Fig. 159. Nat. Gr. (St.) 3 en Dritte Gattung. Kappenſchwamm. Leotia Pers Die Keule walzen⸗ förmig oder koniſch, ganz ſchlauchtragend, am Grunde frey, den Strunk um— fangend. Clava cy lindrica vel conica, undique 5 basi libera, stipitem recipiens. S. 175. Kleiner Kappenſchwamm. Leotia pusilla (mihi) Zimmetbraun, mit ſchlankem, glattem, am Grunde fasrigem Strunke und eyfoͤrmiger dunklerer Keule. Cinnamomea, sü- pile gracili, glabro, basi fibrilloso, clava ovata, obscuriori. Taf XVII Fig. 160. a. Nat. Gr. auf einem Föhrenblatte. b. Vergroͤßerter Laͤngsdurchſchnitt. (St.) — 45 Dritte Reihe. Series tertia * Mutzenſchwaͤmme. Clavariae mitratae. S. 174. Erſte Gattung. Knopfſchwamm. Helotium Pers. Die Mütze halb⸗ kuglich oder flach, am Rande eingerollt, auf der obern Fläche ſchlauchtragend. Mitra hemisphaerica vel plana, margine involuta, facie i ascifera, S. 174. Wurzelnder Knopfſchwamm. Helotium radicatum Alb. et ehe Weißlich mit flockigem wurzelndem Strunke und al mählich verflachter, ſchwach gerandeter i Albi- dum, Stipite floccoso radicato, mitra deplanata, obsolete marginata‘ . Taf. XVIII. Fig. 161. a. Nat. Gr. b. bergr. (A. et. S,). Zweyte Gattung. Faltenſchwamm. Helvella Pers. Die Mütze fal— tig, buchtig, beyderſeits am Strunke herabgeſchlagen, ganz mit weiten Schläuchen bekleidet. Der Strunk hohl. Nlitra plicata, sinuosa, utrinque Wi ubi- que ascis amplis vestita. Stipes cavus. ©. 176. X Erſte Art. Gelbgrüner Faltenſchwamm. Helvella flavovirens (mihi,) Mit rundlicher, flachgrubiger unterwärts zuſammengedrückter, gelblich-olivenbrauner Mütze, und ebenem, etwas zuſammengedrücktem, ochergelbem Strunke. Mitra subrolunda, plano-lacunosa, basi compressa, flavo-ollvacea, slipite compressiusculo, laevi, ochraceo, Taf. XVIII. Fig. 162. 4. Gruppe in Nat. Gr. 8. Einzelnes Jdividuum von der Seite. „ Ein ſolches mehr von unten anzusehen. (St.). t Ein Stuͤck der Schlauchlage im Zerfallen, Vergr. A. f 8. Einzelne Schlaͤuche und Schlauchkorner. Vergr. A. (V.) 8 2 Zweyte Art. Aufgeſchwollner Faltenſchwamm. Helvella Mitra Pers. Mit aufgedunsner, ſchwarzbrauner Mütze, und kurzem, gefurchtem, Wa Strunke. Mitra in- lata, nigro-fusca, stipite brevi, sulcato, albo. nn j | Taf. XVIII. Fig. 163. &. Ausgebildet 8. Durchſchnitt. (Sch.) Dritte Gattung. Zellenſchwamm. Morchella Piel; Die Mütze ke⸗ gelformig, zellig, ganz mit großen Schläuchen umkleidet. Der Strunk hohl. Mitra conica, celluloso-retieulata, ubique aseifera. Stipes cavus. S. 176. Klaffender Zellen ſchwamm. ‚Morchella ‚patnla Pers. Gelblichbraun, mit— rhomboidiſchen Zellen und freyem unterem Mügentande, Rolescens, cellulis rhombeis, mitrae margine libero. Taf. XVIII. Fig. 164. Nat. Gr. 4. Vollſtaͤndiges Individuum. g. Durchſchnitt (F, T.) Zwey⸗ 46 Zweytes Gebiet. Circulus secundus. Huthſchwaͤmme. Fungi pileati. S. 178. Erſte Reihe. Series prima. Strunkſchwaͤmme. Elati. S. 188. Erſte Gattung. Blätterſchwamm. Agaricus. Das Hymenium blätt⸗ rig. Hymenium lamellosum. ©. 188. Erſter Stamm. Stirps prima. Wachſende Blätterſchwamme. Agarici crescentes. S. 189. Erſte Sippſchaft. Familia prima. Wulſtblätterſchwamm. Amanita Pers. Mit Wulſt, Hülle und Ring. Tubere radicali, Volva et Annulo. Erſte Art. Citronengelber Wulſtblätterſchwamm. Agaricus Amanita citrina Pers. Mit blaßcitronengelbem, breitſchuppigem Huthe, weißen Blättern und weißem Strunke. Pileo pallide eitrino, squamis amplis, lamellis stipiteque albis. Taf. XIX. Fig. 165. &. Nat. Gr. Umgekehrt. 8. Durchſchnitt. Nat. Gr. (St.) f & Ein Theil eines Blatts an einem ſenkrechten Abſchnitte des Huths haͤngend. Vergr. A. + + Die Haͤlfte eines Querdurchſchnitts ei⸗ nes Blatts mit der Schlauchlage. Vergr. B. + + &, Fadenzellen des Huths: Vergr. B. + f 8. Ein Theil des Rings. Vergr. B. (V.) Zweyte Art. Fliegentödtender Wulſtblätterſchwamm. Agaricus Aufanita muscaria Pers. Mit gelblich-ſcharlachrothem, weißwarzigem Huthe, weißen Blättern und weißem Strunke. Pileo croceo-coceineo, albo verrucoso, lamellis stipiteque albis. Taf. XIX. Fig. 166. & Im Hervorbrehen. Nat. Gr. 8. Im Zerreißen der Hülle, Nat. Gr. (Sch.) Dritte Art. Erhabener Wulſtblätterſchwamm. Agaricus Amanita Procera, Mit aſchgrauem, gebuckeltem, bräunlich beſchupptem Huthe, beweglichem Ringe, weißen Blät— tern, und weißem ſchlankem Strunke. Pileo umbonato, cinereo-fusco, squamoso, annulo mobili, lamellis stipiteque proceris, albis. Taf. XIX. Fig. 167. Etwas verkleinert. (Sch.) Fig. 167. B. Agaricus Amanita Colubrina } H. Pers. . Duerabſchnitt eines Blatts. Vergr. K. f Faͤden ven den Franzen des Huths. Vergr. A. (V.) a Zweyte Sippſchaft. Pamilia secunda. Sceidenblätterſchwam m. Vaginata, Mit walzenförmiger Hülle, ohne Ring. Volva cylindrica, Annulo nullo. S. 191. Vierte Art. Geſtiefelter Scheidenblätterſchwamm. Agaricus Vaginata ocreata Holmskj. Mit rothbraunem, breitſchuppigem Huthe, grauen Blättern, weißem Strunke, und langer ſchiefgeſtutzter, brauner Hülle. Pileo rufo-fusco, squamis amplis, la- mellis cinerascentibus, stipite albo, volva elongata, oblique truncata, fusca. Taf. XX. Fig. 168. &. f, 7. Entwicklungsgang. Nat. Gr. J. Durchſchnitt. Nat. Gr. (Hol.) Drit- 47 5 5 Dritte Sippſchaft. Familia teriia,! m) * Ningblätterſchwam m. Lepiota Pers. Mit Ring, ohne Hülle. Annulo presenle, Volva nulla. S. 192. Fünfte Art. Breitblättriger Ringblätterſchwamm. Agaricus Lepiota me- so morpha Pers. Mit ſtumpf genabeltem blaßgelbem Huthe und Strunke, und breiten weißen Blättern. Pileo obtuse umbonalo stipiteque lutescentibus, lamellis latis, candidis, Taf. XX. Fig. 169. &. 8. „. Entwlcklungsgang. Nat. Gr. 3. Durchſchnitt. Bu.) Vierte Sippſchaft. Familia quarta.“ Strunkblätterſchwamm. Gymnopus Pers. Ohne Ring, mit gewölbtem Huthe. Annulo nullo, Pileo conyexo, S. 192. Agaricus Gymnopus rulilans Pers. S. 192. Taf. XX. Fig. 169. B. + + Querſegment eines Blatts. Vergr. B. (V.) Agaricus Gymnopus collinns Pers. Ebendaſ. Sechſte Art. Scharlachrother Strunkblätterſchwamm. Agaricus Gymno- pus coccineus Pers. Mit gewölbtem, gelblich ſcharlachrothem, ebenem Huthe, gelben, zahnformig = anfisenden Blättern, und weißem hohlem Strunke. Pileo convexo, lutescenti- coceinec, laevi, lamellis flavis, dentato-adnexis, stipite cavo, candido. Taf. XX. Fig. 170. . Jugendlich Nat. Gr. 2. Alternd. Nat. Gr. Von unten. Sch.) Siebente Art. Rother Strunkblätterſchwamm. Agaricus Gymnopus Rus- sula Pers. Nit allmählich ſich verflahendem, roſenrothem Huthe und Strunke, und wei— ßen Blättern. Pileo demum deplanato stipiteque roseis, lamellis albis. Taf. XX. Fig. 171. &. Kleines Individuum. 2. Durchſchnitt, beyde um die Hälfte verkleinert. (Sch.) Fünfte Sippſchaft. Familia quinta. N 3 Kelchblätterſchwamm. Omphalia Pers. Ohne Ning, mit vertieftem Huthe und herab laufenden Blättern. Annulo nullo, pileo con- cavo, lamellis decurrentibus. ©. 793. Achte Art. Beherförmiger Kelchblätterſchwamm. Agaricus Omphalia eya- thiformis Schaeff. Mit beherförmigem, braunem, ſchorfartigem, eingefriimmtem. Huthe, gabelfermigen, gelbbraunen Blättern, und gelbbraunem Strunke. Pileo fusco, eyathilormi, margine acuto, incurvo, lamellis saepe furcatis stipiteque rufescentibus. Taf. XXI. Fig. 172. 2. Nat. Gr. 8. Durchſchnitt Nat. Gr. (Sch) Agaricus Omphalia virginea Pers. S. 194. 7 Neunte Art. Schneckenförmiger eee Agaricus Omphali a eochleata Pers. Mit röthlichbraunem, lappigem, gedrehtem Huthe, blaßbraungelben Blättern, und furchigem, am Grunde verwachfenem, braunrothem Strunke. Piledo ruſo— "kısco, lobato, torto, lamellis pallide rufis, stipitibus hasi connatis, eee sulcatis. Taf. XXI. Fig. 173. Um die Hälfte verjuͤngt. (Bol.) Zehn⸗ 48 N Zehnte Art. Hirſchfarbner Kelchblätter ſchwamm. Agaricus Omphalia cer- vina Pers. Mit trichterförmigem, greißbraunem, in den gleichfarbigen Strunk ſich verlie— rendem Huthe, und ſchmalen, weißen Blättern. Pileo infundibuliformi, cervino, in stipi- tem concolorem transeunte, lamellis angustis, albis. Taf. XXI. Fig. 174. &. Nat. Gr. 8. Durchſchnitt. Nat. Gr. (H. N.) Sechſte Sippſchaft. Familia sexta, Stielblätterſchwamm. Pleuropus. Mit naktem, excentriſchem Strunke. Stipite nudo, excentrico. S. 194 Eilfte Art. Schwarzwolliger Stielblätterſchwamm. Agaricus Pleuropus atrotomentosus Batsch. Mit umbrabraunem, zartwolligem, auſſteigendem, gewölbtem, endlich vertieftem Huthe, aufſigenden, geſpaltenen, braunen Blättern, und aufrechtem, dich— tem, ſchwarzbraunwolligem Strunke. Pileo umbrino, pubescenti-tomentoso, ascendente, con- vexo, dein excavato, lamellis adnatis, fissis, fuscis, stipite solido, erecto, nigro - fusco- tomentoso. Taf. XXI. Fig. 175, 4. Verjuͤngt, von Vornen. g. In der Entwicklung, von der Seite. „. Durchſchnitt. (B.) Zwölfte Art. Röthlichwolliger Stielblätlerſchwamm. Agaricus Pleuropus carneotomentosus Batsch, Mit trichterfoͤrmigem, umgerolltem, fleiſchröthlichem, zart— wolligem Huthe, ſchmalen, weit herablauſenden, bräunlichgelben Blättchen, und ſchiefem Strunke. Pileo infundibuliformi, revoluto, carneo-tomentoso, lamellis angustis rufescenlibus, alte decurrentibus, stipite obliquo. Taf. XXI. Fig. 176. 4. Nat. Gr. von vornen. 8. Von der Seite. Nat. Er. (B.) Siebente Sippſchaft. Familia seplima, Randblätterſchwamm. Crepidopus S. 295. Der Strunk am Rande. Stipite marginali. Dreyzehnte Art. Randblätterſchwamm der Eiche. Agaricus Crepidopus dryinus Pers. Röthlichweiß, mit dickem, umgerolltem Huthe, ſchmalen, anſitzenden Blät— tern, und gleichem, nach oben verdicktem, gelblichem Strunke. Pallido rufescens, pileo erasso, revoluto, lamellis angustis, adnatis, stipite aequali, sursum incrassate, lulescente. Taf. XXII. Fig. 177. 4. In der Entwicklung. Nat. Gr. 8. Entwickelt von unten. Nat. Gr. „, Durchſchnitt, von der Seite. Nat. Gr. (Sch.) Bierzehnte Art. Spatelförmiger Randblätterſchwam m. Agaricus Crepi- ö dopus spatulatus Pers. Mit halbtrichterförmigem, ſenkrechtem, weißlich ochergelbem Huthe, bleicheren, ſchmalen Blättchen, und gleichfarbigem, rinnenformigem Strunke. Pileo dimidiato-infundibuliformi, verlicali, albo. We lamellis Fa anguslis, in sti- pitem canaliculatum decurrentibus. Taf. XXII. Fig. 178. Nat! Gre von oben. (P. O.) Taf. XXII. Fig. 176. B. Schlauchlage des Agaricus ene dab Arg het due ſhnil eines Blatts. Vergr. B. (V.) Fünf⸗ 49 Fünfzehnte Art. Flüchtiger Randblätterſchwamm. Agaricus Crepidopus depluens Batsch. Zart, mit faſt nierenföormigem, röthlichgreiſem, in einen kurzen Strunk ſich zuſammenziehendem, oder ganz aufſitzendem Huthe, und auseinanderlaufenden, röthli— chen Blättern. Tener, pileo reniformi, carneo-canescente, in slipitem brevem contracto, aut plane sessili, Jamellis divergentibus, rubescentibus. Taf. XXII. Fig. 179. &. Nat. Gr. von unten, mit der Spur des Stiels. 8. Sitzend, von oben. Nat, Gr. (Bu) Achte Sippſchaft. Familia octava. Haftblätterſchwamm. Apus. Stiellos, wenn auch ſelbſt zum Stiel gedehnt. Sessilis, Iicet basi attenuatus in formam stipilis, a S. 196. Sechzehnte Art. Violetröthlicher Haftblätterſchwamm. Agaricus Apus violaceo-fulvus Batsch. Einfarbig, aus Braunröthlich in Violet, flach, etwas wollig, dünn mit bauchigen Blättern. E fasco-purpurascens, concolor; planus, subtomentosus, tenuis, Jamellis ventricosis. N Taf. XXII. Fig. 180. Nat. Gr. bon unten. B.) Siebzehnte Art. Haftblätterſchwamm der Erle. Agaricus Apus alneus Pers. Geſellig, gedrängt, fächerförmig, hautartig, weißlichflockig, mit graubraunen, verdoppelten und umgerollten Blättern. Confertus, flabelliformis, submembranaceus, albo farinosus, la- mellis fusco-cinereis, duplicatis, laminis revolulis. Taf. XXII. Fig. 181. a. Nat. Gr. bon oben und ton vorn. b. Ein Stuͤck vou der untern Seite, vergrößert. c. Die Blätter in ſtarker Vergr. (B.) Achtzehnte Art. Zottiger Haftblätterſchwamm. Agaricus hirsutus Schaeff. Trocken, lederartig, kreis- oder halbkreisförmig, braun, zottig-bandirt, mit äſtig verbunde— nen, trocknen Blättern. Siceus, coriaceus, orbiculalus aut semicircularis, fuscus, hirsuto- zonatus, lamellis ramoso-connexis, siccis. ; Taf. XXII. Fig. 182. & Nat. Gr. mit ganzem Huthe, von oben. 8. Halbirt ton unten. (Sch.) Taf. XXII. Fig. 182. B. Agaricus Apus coriaceus, + Querabſchnitt eines Blatts. Vergr. A. V.) Neunte Sippſchaft. Familia nona, Kehrblätterſchwamm. Resupinatus. S. 197. Umgekehrt. Resupinus. Neunzehnte Art. Haftender Kehrblätterſchwamm. Agaricus resupinatus, applicatus Batsch. Dünn, dunkel blaugrau, mit ungleichen, breiten Blättchen. Te— nuis, intense cinerascenli-coeruleus, lamellis latis, inaequalibus. Taf. XXII. Fig. 183. a. Nat. Gr. b. Vergr. (B.) 1 3 we y⸗ e — Zweyter Stamm. Stirps secunda. Auswitternde Blätterſchwämme. Agarici hymenmi. S. 198. Erſter Zweig. Ramus primus. Abſondernde Blätterſchwämme. Agarici hymenini secretorii. S. 199. Erſte Sippſchaft. Familia prima. Zellblätterſchwamm. Russula. S. 199. Fleiſchig, von zelliger Textur, mit naktem Strunke. Carnosus, vesiculoso-cellulosus, slipite nudo. Zwanzigſte Art. Nofenfarber Zellblätterſchwamm. Agaricus Russula rosacea Pers, Mit roſenrothem, gegen den Rand verbleihendem, ebnem Huthe und weißen Blättern. Pileo plano, roseo, in ambitu saepe expallescente, 3 albis. Taf. XXIII. Fig. 184. Ein kleines Individuum, von unten. Nat. Gr. (Sch.) Taf. XXIII. Fig. 184. B. Textur und Schlauchlage des Agaricus Russula depallens Pers, Vergr. A. f Ein Köͤrnerſchlauch. Vergr. C. (V.) Zweyte Sippſchaft. Familia secunda, Hautblätterſchwamm. Mycena. Häufig, von Tafertertur, mit naktem Strunke und kurzen Schläuchen. Membranaceus, ler- tura ſibrosa, stipite nudo, aseis brevibus. S. 200. Ein- und zwanzig ſte Art. Helmförmiger Hautblätterſchwamm. Agaricus Mycena galericulata Pers. Mit glofenformigem, braun- grauem, geſtreiftem Huthe, weißen, freyen Blättern und hohlem wurzelndem Strunke. Pileo campanulato, fuscescenti- plumbeo, striato, lamellis liberis, candidis, stipite cavo, radicalo. . Taf. XXIII. Fig. 165. 4. Jugendliche Gruppe. 8. Ein ausgewachſenes Individuum. „ „Durchſchnitt. (Sch.) + Querſegment eines Blatts. Vergr. A. + + Ein Stuͤckchen der Schlauchlage mit anhaͤngenden Fäden der Subſtanz. Vergr. B. (V). Taf. XXIII. Fig. 185. B. Aguricus Mycena collina, + Ein Stüd der Schlauchlage. Vergr. A. (V) Taf. XXIII. Fig. 185. C. Agaricus Mycena polygramma. + Querſegment eines Blatts, unter Waſſer aus— einandergezogen. (V.) Taf. XXXIII. Fig. 185. D. Agaricus Mycena Hypnorum Pers. S. (201.) T «. Querdurchſchnitt eines Blatts im jugendlichen Zuſtande. Vergr. A. 7 8. Die Hälfte eines ſolchen, aus einem älteren Schwamme, in der Auflöfung der Schlaͤuche. (V) Agaricus Mycena flavipes Pers. S. 201. Zwey und zwanzig ſte Art. Gräſerbewohnender Hautblätterſchwa m m⸗ Ag a- ricus Mycena graminicola (mihi.) Mit trocknem, gewölbtem, geziztem, ſeidenartigem, braunem Huthe, bläßeren, anſitzenden Blättern, und dunklerem, dünnem, zottigem Strunke. Pileo sieco, convexo, papillato, sericeo, fuscescente, lamellis pallidioribus, adnexis, stipite obscu- xiori , tenui, hirsuto. “ Taf. 31 Taf. XXIII. Fig. 186. a. Nat. Gr. bon oben, auf einem erſtorbenen Grasdlatte. b. Etwas vergrößert, ton unten St.) g Drey und zwanzigfie Art. Ganzblättriger Hautblätterſchwamm. Agaricus Mycena ıntegrella Pers. Schneeweiß, zart, mit halbkuglichem Huthe, wenigen, fait gleichen Blättern, und dünnem Strunke. Candida, tenuis, pileo hemisphaerico, lamellis paueis, subintegris, slipite gracili. Taf. XXIII. Fig. 187. 4. Kleine Spielart auf einem Blatte. Nat. Gr. (St.) 3. 7. 2. e. C. Entwicklungs⸗ gang der größern Spielart. (O. etwas vergrößert.) (B.) * Vier und zwanzigſte Art. Breitfüßiger Hautblätterſchwamm. Agaricus My- dena platypus (mihi.) Graulichweiß, mit halbkuglichem, ebnem Huthe, vielen ange— hefteten Blättern und kurzem Strunke auf fasrig-warzenfͤrmiger Baſis. Cinereo-alba, pileo hemisphacrico, laevi, lamellis erebris, adnexis, stipite brevi, basi fibrosa, verrucosa. Taf KK Fig. 188. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Fünf und zwanzig ſte Art. Befußter Hautbläterſchwamm. Agaricus Mycena stylobates Pers. Weißgrau, mit gewölbtem, geſtreiftem Huthe, freyen Blättern und langem, glattem Strunke auf fheibenförmiger Baſis. Einerascenli-alba, pileo hemi- sphaerico, striato, lamellis liberis, stipite tenui, glabro, basi orbiculari. Taf. XXIII. Fig. 189. a. Nat. Gr a. »Durchſchnitk. Nat. Gr. b. Der Fuß. vergr. (St. Fl.) Sechs und zwanzigſte Art. Traubiger Hautblätterſchwam m. AgaricusMycena racemosa Pers Mit äſtigem Strunke. Stipite racemoso, Taf. XXIII. Fig. 190. Nat. Gr. P. D., Dritte Sippſchaft. Familia tertia. Grübchenblätterſchwamm. Micromphale. 5 Häutig, von Faſertextur, mit eingetieftem Huthe, naktem Strunke, und langen Schläuchen. Membranacea, texturae fibrosae, pileo cancavo, stipite nudo, ascis longis. S. 203. Sieben und zwanzigſte Art. Glockenförmiger Grübchenblätterſchwamm. Agaricus Mieromphale Campanella Pers. Roſtbraun, mit genabeltem, glattem Huthe, etwas herablaufenden Blättern und hohlem, dunklerem Strunke. Perruginea, pi- leo umbilicato, glabro, lamellis subdecurrentibus, stipite cavo, fusco. & Taf. XXIII. Fig. 191. & Gruppe. Nat. Gr. 8. Einzelne Individuen. Nat. Gr. . Durchſchnitt. Nat. Gr. (Sch.) Taf. XXIII. Fig. 191. B. Agaricus Micromphale fragilis. + Querſegment des Blatts. Vergr. A. fer Ein Stuͤck deſſelben. Vegr. B. (V.) Acht und zwanzigſte Art. Kelchförmiger Grübchenblätterſchwamm. Agari- cus Mieromphale pyxidata Pers. Mit trichterförmigem, gelbbraunem Huthe, herab— laufenden, blaßgelben Blättern, und dichtem, bleichem Strunke. Pileo inlundibuliformi, lutescenti-fusco, lamellis decurrentibus, luteis, stipite- solido, pallido. Taf. XXIII. Fig. 192. &. Jugendlich. Nat. Gr. 8. „ Entwickelt. Nat. Gr. von oben und von unten, Bu. Neun und zwanzigſte Art. Schwielenfüßiger Grübchenblätterſchwam m. Aga- ricus Micromphale Aithopus Holmskj. Mit trichterformigem, ſchwarzgrauem 7% Strun⸗ or Suthe, herablaufenden, weißen Blattern, und adrig gerunzeltem, braungrauem Strunke. Pileo infundibuliformi, nigro-fusco, lamellis decurrentibus, albis, stipite venoso-rugoso, fusco-einereo, Taf. XXIII. Fig. 192. B. &, In der Entwicklung. Nat. Gr. 3. Entwickelt. Nat. Gr., von oben. (Hol.) Vierte Sippſchaft. Familia quarta. Saftblätterſchwamm. Lactilluns. Ven Trichterform, fasriger Textur, und mit ſaftführenden Blattern. Ialundibuliformis, texlurae fibrosae, lamellis succifluis. S. 204, Dreyßigſte Art. Schmackhafter Saftblätterſchwamm. Agaricus Lactiflufs deliciosus Pers. Mit conzentriſch geſtreiftem, grünlichgelbem Huthe, und ſafrangelbem @afte. Pileo concentrice-striato, viridi fulvo, sueco croceo. Taf. XXIII. Fig. 195 Nat. Gr. (Sch.) Taf. XXIII. Sig. B. Agaricus Lactifluus piperatus. + Durchſchnitt der Lamelle mit der — 9 Vergr. A. k Een Segment des Huths beym Uebergang in die Lamelle. Vergr. B. (V.) Zwehyter Zweig. Ramus secundus. Ausſcheidende Blätterſchwämme. Agarici hymenini excretorü. S. 205. Erſte Sippſchaft. Familia prima. Staubblätterſchwamm. Asterophora. Scheitel des Huths flockig, mit eckigen, eingeſtreuten Körnern, Blätter ohne Schlauchlage. Pileo verlice floccoso, sporis angulosis inspersis, lamellis aseis destitufis. S. 206. Ein und dreißigſte (30) Art. Auswitternder Staubblätterſchwamm. Aga- ricus Asterophora Lycoperdoides Pers. Blaßbräunlichgrau, auf erſtorbenen Schwämmen paraſitiſch. Pallide fusco-einerea, in fungis emortuis parasilica. Taf. XXIV. Fig. 194. a, Verkleinert. b. Nat. Gr. + Textur der Blätter, Vergr. A. + 8. Textur des Strunkz. Vergr. A. 1 „. Körner. Vergr. A. (St. Fl.) Zweyte Sippſchaft. Familia secunda. Reifblätterſchwamm. Pratella, Mit dickem Huthe von Faſertextur, ungleichen, bleibenden, getrübten Blättern, und Schläuchen mit einfacher Koͤrnerreihe. Pileo crassiusculo,, _ texturao fibrosae, lamellis inaequalibus, persistentibus, obſuscatis, ascis granulorum ordine simplici. S. 207. ı, Lepiola, Zwey und dreißigſte (31.) Art. Eßbarer Reifblätterſchwamm. Agarichs Pra- tella edulis Pers. Mit halbkuglichem, ebnem, weißem Huthe, fleiſchrothen, ſich bräu— nenden Blättern, und kurzem, weißem Strunke, mit lockerem Ringe. Pileo pulvinato, laevi, albo, lamellis e carneo-infuscatis, stipite brevi, albo, annulo laxo, Taf. XXIV. Fig. 195. Nat. Gr. (Sch.) 5 3 Drey und Dreyßigſte (32.) Art. Erzgrüner Reifblätterſchwamm. Agaricus Pratella aeruginosa Pers. Mit gewölbtem, dünnem, erzgrünem, klebrigem Huthe, auf auf hellpurpur ſich ſchwärzenden Blättern, und gelbem, ſchuppigem Strunke. Pileo convexo tenniori, aeruginoso, viscoso, lamellis e purpura nigrescentibus, slipite flavo, squamoso, Taf. XXIV. Fig. 196. Durchſchnitt. Nat. bei (Sch.) . Cortinaria. (Der Ring in Gäden gelöſt. Annulus in fila galulug) Vier und dreißig ſte (35.) Art. pfirſchrothblättriger Reifblätterſchwa mm, Agarieus Pratella armeniaca Pers. Mit flachgewölbtem, gelbbraunem Huthe, aus Pfirſchroth ſich bräunenden Blättern und Schleyer, und weißem kurzem Strunke. Pileo con- vexo, plano, „ ſusco, corlinaque et lamellis caruco-rufo- fuscescenlibus, slipite brevi, albo. Taf. XXIV. Fig. 197. * Nat. Gr. bon oben. (St., 8. Durchfchnitz. nat. Gr. (Sch.) — Taf. XXIV. Fig. ni B. Agaricus Pratella viscida. Nat. Gr, (St.) Taf. XXIV. Fig. 197. C. Agaricus Pratella subrepanda, Faſern des Schleyers. Vergr. A. F f Eine einfache Faſer und Koͤrner. Vergr. B. (V.) Fünf und dreißigſte &4) Art. Büſchelfeormiger Reifblätterſchwamm. Agar i- eus Pratella fascicularis Pers. Büſchelfoͤrmig, mit gewölbtem, grünlich-braungel— bem Huthe, gedrängten, aus Pfirſchroth in Grünlichſchwarz dunkelnden Blättern, und ſchwar— zem Fadenſchleyer. Fascieulata, pileo hemisphaerico, virescenli- -fusco, lamellis eonferlis, carneo-rufis , nigro-virescentibus, corlina nigra. Taf. XXIV. Fig. 198. 4. Ein Buͤſchel in Nat. Gr. Z. Durchſchnitt. Nat. Er. (B.) 3. Gymnopus et Mycena. (Schlauchkörner gewöhnlich zweygliedrig. Granis plerumque didymis.) Sechs und dreißigſte (35.) Art. Gedrängter Reifblätterſchwamm. Agaricus Pratella stipata Pers. Dichtbüſchlig, mit dünnem, etwas geſtreiftem, gebuckeltem, grau— braunem Huthe, aus Pfirſchroth ſich ſchwärzenden Blättern und hohlem, weißem Strunke. Dense fasciculata, pileo tenui, substriato, umbonato, einereo-ſusco, lamellis e carneo-rulo- nigricanlibus, stipite cavo, albo. 5 Taf. XXV. Fig. 190. 4. Einige Individuen in der Gruppe. Nat. Gr. 2. Ein äfteres Individuum von unten, Nat. Gr. (Sch) Taf. XXV. Fig. 199. B. Agaricus Pratella campanulata. + Sclauchlage. Vergr. A. 1 Schlaͤuche und Schlauch⸗ koͤrner. Vergr. B. (V.) Sieben und dreißig ſte (36.) Ark. Wankender Reifblätterſchwamm. Agari- ricus Pratella titubans Pers. Mit glodenformigem, häutigem, klebrigem, bleichgef= bem Huthe, Heifhröthlihen, freyen, ſich ſchwärzenden Blättern, und dünnem, gelblichem Strunke. Pileo campantılato, membranaceo, glutinoso, lutescente, lamellis liberis, e carnco nigricanlibus, stipite pertenui, Iuleo, Taf. XXV. Flg. 200. . 8. . Entwicklungsgang. Nat. Gr. y. im Durchſchnitte. (Bu) Taf. XXV. Fig. 201. Agaricus Pratella Plutens Pers. + + Textur der Lamelle. Vergr. B. (St. Fl.) Taf. XXV. Fig. 202. Agaricus Pratella phlebophora, Ditm. Nat. Gr. (St. Fl.) Dritte Sippſchaft. Familiatertia. Schleimblätterſchwamm. Coprinus, Mit dünnem Huthe, von Faſerſubſtanz, zerfließenden Blättern, vier Körnerreihen in jedem Schlauche. Pileo tenui, texturae fihrosae, lamellis diffluentibus , granis tetrastichis. S. 210, 71 4 Agariens Coprinus comatus Pers. S. 211. Acht und dreißigſte (37.) Art. Aſchgrauer a sche N Agaricus Coprinus einereus Pers. Aſchgrau, mit urfprünglich kegelförmigem Huthe, Scheitel und Grund des Strunks braun. Cinereus; pileo ab initio conico, verlice stipitisque basi fuscis. Taf. XXV. Fig. 205. &. In der Entwicklung. Nat. Gr. 8. Eutwickelt und verflacht, vor dem Zerfießen. Nat. Gr. „. Durchſchnitt. Nat Gr. (Sch), z t &. Ein Segment einer friſch vegetjrenden Lamelle, don der Seite. Vergr. B. 1 f 8. Querſegment aus derſelben Lamelle. Vergr. B. tt ,. Vertikalſegment einer La⸗ melle. Vergr. B. (L. 1.) + Ein Theil einer Lamelle aus einem ältern Schwamm, von der Seite angeſehen. Vergr. A. + 8. Textur des Strunks. Vergr. K. tr Ein einzelnes Korn. Vergr. B. a l Agaricus Coprinus disseminatus, Pers. S. 212. Zweyte Gattung. Röhrenſchwamm. Boletus. Das Hhymenium aus Röhren gebildet. Hymenium tubulosum. S. 212. a Erſter Stamm. Stirps prima. Geſonderte Röhrenſchwämme. Boleti disereti, Das Hymenium trennbar. Hymenium solubile, S. 213. 8 1. Lepiota. Erſte Art. Ringröhrenſchwamm. Boletus Lepiota annulata Pers. Mit gepol- ſtertem, dunkelbraunem Huthe, ſchwefelgelben Röhren, und braun punktirtem Strunke. Pileo pulvinato, fusco, tubis sulphureis, stipite fusco-punctato. NB. Alle Figuren dieſer Tafel find verjuͤngt, und die Nat. Er. auf der Tafel beygeſchrieben. Taf. XXVI. Fig. 204. &. Jugendlich. 8. Erwachſen. Taf. XXVI. Fig. 204. B. Mit fadig gefpaltenem Ringe, iu Uebergange zu Cortinaria. (Sch.) 2. Cortinaria, S. 214. Boletus cortinatus Pers. S. 214. Boletus cinereus. Pers. Ebendaf. 3. Gymnopus. ©. 214. Zweyte Art. Kreisſtändiger Strunkröhrenſchwam m. Boletus Gymnopus eircinans Pers. Mit hochgewölbtem, klebrigem, graugelbem Huthe, engen, hellgelben, ſpitzen Röhren und ſchwarz punktirtem Strunke. Pileo pulvinato, viscoso, einerco-flavescente, tubis angustis, flavis, aculis, stipite nigro-punetato. Taf. XXVI. Fig. 205. z. Im Anfange der Entwicklung. 8. Ausgebildet. „. Durchſchnitt. (Sch) + Ein Ver: tikalabſchnitt des Huths, nach oben. Vergr. A. + 8. Ein ſolcher beim Urſprunge der Röhren. Vergr. A. + + Uebergang der Sadenzelfen in die Röhren. Vergr. 7 # ++ Querdurchſchnitt dreyer Röhren. Vergr. C. (V.) 1 Dritte Art. Zartwolliger Strunkröhrenſchwamm. Boletus Gymnopus sub- tomentosus Pers Mit endlich verflachtem, wolligem Huthe und Strunke, und weiten, eckigen, grüngelben Röhren. Pileo deplanalo, cinerco-fusco, stipiteque tomentosis, tubis am- plis, angulosis, virescenti-luteis. 5 N Taf. XXIV. F g. 206. Entwickelt. Sch.) Vierte Art. Gepfefferter Strunkröhrenſchwamm. Boletus Gymnopus pi- peratus Pers. Mit braungelbem, abgeflachtem, ſich biegendem Huthe, weiten, runden, braunen Rohren und dünnem innen gelbem Strunke. Pilee deplanato, ſlexuoso, fusco- luteseente, tubis amplis, terelibus, ſuscis, slipite lenui, intus flavo, Tof. XXVI. Fig. 207. &. Von unten. 8. Durchſchnitt. (B.) Boletus Gymnopus luridus Pers. S. 216. Fünfte Art. Schönſtrunkiger Strunkröhrenſchwam m. Boletus Gymnopus calopus Pers. Mis polftrigem, olivenbraunem Huthe, gelben Röhren, und knotigem, geſtricktem, bräunlich-purpurrothem Strunke. Pileo pulvinato, olivaceo-fusco , tubis luteis, stipite bulboso, xeliculato, fusco-purpnreo, Taf. XVI. dig. 208. Entwickelt. (Sch.) * 4. Apus. S. 216. Sechſte Art. Leberbrauner Haftröhrenſchwamm. Boletas Apus hepaticus. Vielgeſtaltig, fleiſchig, braunroth, mit gelben Röhren. Multiſormis, succulentus, hepaticus, tubis luleis. Taf. XXVI. Jig. 209. 4. Entwickelte Form. 8. Durchſchnitt. T. F.) * Einige Röhren. * * Sternchen bon der Oberflache des Huths, ſtark vergrößert. (T. S.) Zweyter Stamm. Stirps secunda. Gebundene Röhrenſchwämme. Boleti concereti. Das Hymenium ver— wachſen. Hymemum connatum, S. 217. 1. Gymnopus. S. 218. Siebente Art. Weißlicher Strunkröhrenſchwamm. Boletus Gymnopus o vi- nus Pers. Gelblichweiß, mit eingerolltem Huthe, punktförmigen , gelben Röhren und kno— tigem, kurzem Strunke. Flavescenti-albidus, pileo revoluto, poris punctiformibus, Havis, stipite brevi, bulboso, Taf. XXVII. Fig. 210. &. Von oben und unten. 8. Durchſchnitt. Verjuͤngt, mit beygeſetztem Maaße. (Sch.) 2. Omphalia. S. 218. Achte Art. Steinröhrenſchwamm. Boletus Omphalia Tuberaster Pers. Mit trichterfermigem, kleinſchuppigem am Rande etwas gebogenem, hellochergelbem Huthe, gleichfar— bigem Strunke, und geſonderten, am Strunk herablaufenden, weißen Röhren. Pileo in- fundibuliformi, squamuloso, margine undulato, stipiteque intense ochraceis, tubis distantibus, in slipitem decurrentibus, albis. Taf. XXVII. Fig 211. 4, In der Entwicklung. g. Entwickelt; ſtark verjuͤngt, mit beygeſetztem Maaße. J.) 3. My cena. ©. 219. a. Mit einfachem Strunke. Stipite simplici. Neunte Art. Ausdauernder Hautröhrenſchwamm. Boletus Mycena per en- nis Pers. Dunkelzimmtbraun, mit gelben Röhren, der Huth aus dem Trichterförmigen * geeb⸗ 56 - geebnet, concentriſch zottig, anwachſend. Obscure eineamomea, lubis luteis, pileo iufundi= buliformi, explanato, concentrice villoso-striato, conerescente. f Taf. XXVII. Fig. 212. 4. Entwickelt. Nat. Gr. a Durchſchnitt. Nat. Gr. b. Ein Stuͤck dedſeymeniums, vergr. Sch.) Zehnte Art. Weißröhriger Hautröhrenſchwam m. Boletus Mycena leuco- pora Holmskj. Mit trihterförmigem, braunem, im Grunde ſtrahligem Huthe, länglichen, bleichen, entfernten Röhren und gefurchtem, braunem Strunke. Pileo infundibuliformi , fusco, centro radiato, poris ovalibus, distantibus, pallidis, slipite sulcato, fusco, Taf. XXVII. Fig. 213. 4. Im Anfange der Entwicklung. 8. Entwickelt. Beyde etwas verjuͤngt, mit beygeſetztem Maaße. (Hol.) Eilfte Art. Kleiner Hautröhrenſchwamm. Bolelus Mycena nummularia pers. Weißgelb, mit flachgewölbtem, genabeltem Huthe, runden, kleinen Röhren, und excentriſchem, dünnem, unterwärts ſchwarzem Strunke. Albo-lutescens, pileo plano - con- vexo, umbilicato, tubis minutis, teretibus, slipite tenui, deorsum nigro. Taf. XXVII. Fig. 214. K. &. Verſchiedene Entwicklungsſtufer, in nat. Gr. 3. Durchſchnit! Bu.) b. Mit äſtigem Strunke. Stipite xamoso. Zwölfte Art. Doldenformiger Hautröhenſchwamm. Boletus Mycena umbel- lata Pers. Mit ſehr Aftigem, weißem Strunke und braunen, vollſtändigen Hüthen. Stipite ra- mosissimo, albo, pileis ſuscis, completis. Taf. XXVII. Fig. 215. 4. Einzelner, ausgebildeter Schwamm. 8. Durchſchnitt. Beyde verjuͤngt, mit beyge⸗ ſetztem Maaße. (Sch.) Dreyzehnte Art. Verzweigter Hautröhrenſchwamm. Boletus Mycena frondosa Pers. Mit dickem, geſpaltenem, weißem Strunke, und graubraunen, halbirten, gehäuften Hüthen. Stipite crasso, diviso, albo, pileis-einereo-fuscis, dimidiatis, aggregatis. Taf. XXVII. Fig. 216. &. Ein Buͤndel eines erwachſenen Schwamms. 8. Durchſchnitt eines Huths von der Seite. Veyde verjüngt, mit beygeſetztem Maaße. (Sch.) ; 4. Pleuropus. ©. 220, Vierzehnte Art. Gekämmter Stielröhrenſchwamm. Boletus Pleuropus cristatns Pers. Mit faherformigem, ſaftigem, dunkel-gelbgrünem Huthe, kurzen, blaßockergelben Röhren, und ſchiefem, blaßem Strunke. Pileo flabelliformi, sueculento, saturate luteo-virescente, tubis brevibus, pallide ochraceis, stipite pallido, obliquo, Taf. XXVIII. Jig. 217. 4. Entwickelt. 8. Durchſchnitt. Veyde verjüngt, mit beygeſetztem Maaße. (Sch) Fünfzehnte Art. Weitröhriger Stielröhrenſchwam m. Bolelus Pleuropus platyporus Pers. Mit flachem, blaßbraunem, weichem, ſchwarzbraun beſchupptem Huthe, weiten, zellenformigen Rohren, und ſehr kurzem, horizontalem Strunke. Pileo plano, molli, pallide fusco, nigro-squamoso, tubis amplissimis, alveolaribus, stipite brevissimo, ho- rizontali. Taf. XXVIII. Fig. 218. Entwickelte und gefielte Form, Verjuͤngt. m. b. M. b. Die Rohren, ſtark ver: größert. (Sch.) . ** 5. Apus. g 1 57 5. Apus. S. 2 Sechzehnte Art. Zitrenengelber Haftrährenfewanm. Boletus Apus eitri- nus Pers. Saftig, gewölbt, kraus, gelappt, gelbroͤthlich, mit kleinen citronengelben Röhren. Humidus, convexus, lobato-crispus, rufo-Navescens, tubis angustis citrinis. Taf. XXVIII. Fig. 219. 4. Etwas verjuͤngt. 8. Durchſchnitt eines einzelnen Huths, in Nat. Gr. (Sch.) Siebzehnte Art. Zündender Haftröhrenſchwam m. Boletus Apus fomen- tarius Pers. Trocken, hart, fasrig, gewölbt, mit Kreisfurchen, ſchwärzlichbraun, mit engen, aus Weißlich in Blaßbraun weichenden Rohren. Siccus, durus, fibrosus, convexus, eoncentrice sulcatus, nigro-fuscus, tubis angustis, ex albo bruneis, Taf. XXVII. Fig. 220. &. Nat. Gr. von oben. (St.) 8. Durchſchnitt (Sch.) + Querdurchſchnitt einiger Röhren. Vergr. A. f f f Faſertextur derſelben in Schlaͤuche auslaufend. Vergr. C. (V.) Taf XXVII. Fig. 220. B. Boletus suayeolens. Zergliederung eines jugendlichen Schwamms. 4. Derſelbe in Nat. Gr. von hinten, ſenkrecht durchſchuitten. F Ouerdurchſchnitt einiger Röhren. Vergr. A. + 8. Länge: durchſchnitt derſelben, den unmittelbaren Uebergang der Huthſubſtanz in die Röhren zeigend, Vergr. A. + r Ein Abſchnitt einer Röhre, etwas auseinander gezerrt. Vergr. B. (V.) Achtzehnte Art. Bandirter Haftröhrenſchwam m. Boletus Apus zonatus (mi hi.) Lederartig, dünn, flach, halbkreisförmig, ochergelb, mit gelbbraunen, ſammtarti— gen Kreisbinden und dunkleren, nach der Mitte zu zerreißenden Röhren. Coxiaceus, te- nuior, planus, semicireularis, ochraceus, ſasciis concentrieis velutinis, einerascentibus, tu— bis obscurioribus , centrum versus laceris. Taf. XXVIII. Fig. 221. &. Von oben, 8. Von unten. Beyde verjuͤngt m. b. M. (St.) 6. Resupinatus. S. 222. Neunzehnte Art. Wabenförmiger Schorfröhrenſchwam em. Boletus resn- pinatus Favus Pers. Aufſteigend meiſt umgekehrt, dicklederartig, roſtbraun, mit bor— ſtigen Kreisbinden, und weiten verlängerten, bläßeren Röhren. Ascendens, saepius resu- pinatus, coriaceo spissus, 1 fasciis hirsulis concentricis, tubis elongatis, pallidioribus. Taf. XXIX. a. Fig. 222. &. Von vornen. 8. Durchſanit don der Seite. Beyde ſtark verjuͤngt. m. b. M. (Bu.) Zwanzig ſte Art. Unterirdiſcher Schorfröhrenſchwamm. Boletus resupina- tus cryptarum Pers. Ausgebreitet, dünn lederartig, rauchbraun, mit ſehr langen Röh— ren. Effusus, coriaceus, tenuis, fuligineo-rufescens, tubis longissimis. 5 Taf. XXIX. a. Fig. 222. B. «. Im jugendlichem Zustande, noch triefend, von oben. Nat. Gr. 3. Ausgebildet, Nat. Gr. „. Vertikaler Durchſchnitt von der Seite. Nat. Gr. J. Horizontaler Durchschnitt, von vornen. Nat. Gr. (Bu.) Ein und zwanzigſte (20.) Art. Weicher Schorfröhrenſchwamm. Boletus re- supinatus molluscus Pers. Häutig, weich, weiß, am Rande etwas aufſteigend und zartfasrig, mit gelblichen, kurzen, eckigen Röhren. Membranaceus, mollis, albus, margini- bus subascendentibus, fibrosis, tubis Iulescentibus, brevissimis, angulosis. Taf. XXIX. a. Fig. 225. a. Nat. Gr. b Vergr. (St.) ö Fig. 223. B. Krauſe Spielart. Nat. Gr. (St.) . 0 5 13 3 wey * AN JO Zwey und zwanzigſte (21.) Art. Zarter Schorfröhrenſchwamm. Boletus re- supinatus subtilis Schrad. Dünnhäutig, ausgebreitet, glatt, weiß, mit ſchiefen engen Röhren. Membranaceo-tenuis, eflusus, glaber, albus, tubis angustis, bie Taf. XXIX. a. Fig. 224. a. Nat. Gr. (Schr. S.) Drey und zwanzig ſte (22.) Art. Geſtrickter Schorfröhrenſchwamm. Boletus resupinatus reticulatus Pers. Hinfällig, weißlich, die Rohren locker aus Fäden ges webt. Fugax, albidus, tubis laxis, e floccis contextis. Taf. XXIX. b. Fig. 225. Nat, Gr. b. Etwas vergr. (. F.) 7. Polyporus. Aeſtig, überall mit Röhren bekleidet. Ramosus, undique tubis veslitus. S. 224. 1 Vier und zwanzigſte (25.) Art. Aſtröhrenſchwamm. Boletus Polyporus ra- mosus Pers. Rothgelb, im Trocknen zerbröckelnd. Fulyvus, exsiccatione fragilis. Taf. XXIX. b. Fig. 226. Nat, Gr. (Bu. ) Zweyte Reihe. Series secunda. Bandſchwaͤmme. Connexi. S. 224. Dritte Gattung. (1) Wirrſchwamm. Daedalea Pers. Does Hyme- nium blättrig verbunden. Hymenium lamelloso-junctum. S. 224. Wirrſchwamm der Eiche. Daedalea (Apus) quercina Pers. Korkartig, aus dem Weißlichen graubraun, zottig, mit länglichen, bräunlichen Zellen. Suberosa, ex albido gri- seo-fusca, subhirsuta, alveolis elongatis, ſuscescenlibus. i 3 Taf. XXX. Fig. 227. . Juͤngeres Indibiduum Nat. Gr. (St.) 7 Duerfegment eines Blatts. Vergr. A. + + Einige Fadenenden mit Gliedern und Körnern. Vergr. B. Aus demfelben Individuum. (V.) 8. Ausge⸗ bildetes Individuum. Verjuͤngt m. b. M. (St.) 5 N Vierte Gattung. (2) Zackenſchwamm. Systotrema Pers. Das Hp: menium zackig. Hymenium dentato-lacerum. S. 225. . Omphali a. S. 226 Erſte Art. Zweyjähriger Kelchblätterſchwamm. Systotrema Omphalia biennis Pers. Mit dickem, trichterfoͤrmigem, roſtgelbem Huthe, weißwolligem Strunke, und blattartigen, zerſchlitzten, grauen Zähnen. Pileo erasso, infundibuliformi, ferruginco, slipite albo-tomentoso, dentibus lamelloso-fissis, cinereis, Taf. XXX. Fig. 228. &. In der Entwicklung. 8. Verjuͤngt m. b. M. (Bu.) 2. Apus S. 226. Zweyte Art. Aſchgrauer Haftzackenſchwamm. Systotrema Apus cinereum Pers. Lederartig, bräunlichgrau, mit concentriſchen Sammtbinden und kleinen, verſchlung— nen, gezähnelten Zacken. Coriaceum , ſusco-cinereum, ſasciis holosericeis, concentricis, dentibus par vis, intricatis, denliculatis. ’ ' Taf. —— 59 Taf. XXX. Fig. 229. &. Stuͤck einer Gruppe, von oben. 8. Ein einzelner Huth, von unten. Beyde ver: jüngt, mit beygeſetztem Maaße. (Bu.) 3. Resupinatum, S. 226. Dritte Art. Kehrzackenſchwamm der Eiche. Systotrema resupinatum quer- einum Pers. Als Rindenüberzug, blaß röthlich-grau, mit übereinanderliegenden, ſtum— pfen, eingeſchnittenen Zacken. Crustosum, pallide rufescenli-cinereum, denlibus subimbrica- tis, obtusis, iucisis, Taf. XXX. Fig. 250. a. Nat. Gr. b. Etwas vergrößert. (St.) + + Querabſchnitt eines Zacken. Vergr. B. (V.) Vierte Art. Stumpfzackiger Kehrzackenſchwamm. Systotrema resupinatum spatulatum Schrad. Dünnhäutig, weiß, mit fasrigem Rande, und fpatelförmigen, an der Spitze gebarteten Zacken. Membranaceum, album, margine fibroso, dentibus spatulatis, 1 apice barbatis. " Taf. XXX. Fig. 251. a. Nat. Gr. b. Vergr. (Schr. S.) Fünfte Art, Dünnhäutiger Kehrzackenſchwamm. Systotrema resbpinatum membranaceum mihi.) Dünnhäutig, fasrig, weiß in Gelb, mit aufrechten, bieg— ſamen, in Faſern zerſchlitzten Zacken. Membranaceum, ſibrosum, tenue, candidum, dentibus „ereclis, flaccidis, fibroso-laceris. Taf. XXX. Fig. 232. a. Nat. Gr. + Vergr. (St.) Taf. XXX. Fig. 252. B. Systotrema digitatum. t Zwehy Zacken. Vergr. A. + Querabſchnitt eines Zacken. Vergr. B. + + 8. 3wey fehr zarte Spitzchen eines Zahns, die fadige Textur zeigend. Vergr. B. (V.) a Dritte Reihe. Series tertia. W Plattſchwaͤmme. Explanati. S. 228. Fünfte Gattung. 1) Faltenſchwamm. Merulius Pers. Das Hymenium faltig-geadert. Hymenium plicato-venosum. S. 228. 1. Gymnopus. S. 228. Erſte Art. Pomeranzengelber Strunkfaltenſchwamm. Merulius gym- nopusaurantius Pers. Mit dünnem, etwas gewölbtem, wolligem, ochergelbem Huthe, dünnen, geraden, pomeranzengelben Falten, und ochergelbem Strunke. Pileo tenui, con- vexiusculo, tomentoso, stipiteque ochraceis, plicis angustis, rectis, aurantiacis. Taf. XXX. Fig. 255. &. Von oben. 3. Von der Seite. „. Von unten. Nat. Gr. (J.) 2. Omphalia. (Omphalius.) Zweyte Art. Dottergelber Kelchfaltenſchwamm. Merulius Omphalia Cantharellus Pers. Saftig im Alter becherfermig, dottergelb, mit äſtigen, gewellten Falten. Succulentus, aetate cyathiformis, vitellinus, plicis ramosis, undulatis. Taf. XXXI. Fig 254. &. Entwickelt, von der Seite. Verjuͤngt m. b. M. 8. Durchſchnitt. Nat. Gr. „. Ein gekraͤuſeltes, verbleichendes Individuum. (St.) + Textur des Strunks. Vergr. A. + 8. Ein Querabſchnitt des Huths mit einer Falte. Vergr. A. + + Einige abgefonderte Shang und Körner. Vergr. B. V.) 8 . Taf. N * 60 f — — * Fig. 234. B. Merulius villosus Pers, + + Segment des Huths mit dem Hymenium. Vergr. B. (St. F.) 2 Dritte Art. Füllhornförmiger Kelchfaltenſchwamm. Merulius Omphalia cornucopioides Pers. Mit tief trichterförmigem, in den Strunk ſich vertiefendem, dün— nem, umgerolltem, dunkelbraunem Huthe, und flachen, undeutlichen, helleren Falten. Pi- leo tubuloso - infundibuliformi, in stipitem descendente, tenui, obscure ſusco, marginibus revolutis, plicis obsoletis. Taf. XXXI. Fig. 235. &. Jugendlich. Nat. Gr. 3. Entwickelt. Nat. Gr. (Hol.) 3. Pleuropus et Apus. S. 229. Vierte Art. Moosbewohnender Stielfaltenſchwamm. Merulius Pleuropus muscigenus Pers. Mit halbrundem, flachem häutigem, blaßgraubraunem Huthe und äſti— gen Falten. Pileo semicirculari, plano, membranaceo, pallide lusco- einerascente, plicis ramosis. Taf. XXXI. Fig. 236. Nat. Gr. (Bu. ) Fünfte Art. Haftfaltenſchwamm der Sternmoofe. Merulius Apus bryo- philus Pers. Dünnhäutig, faſt fächerförmig, weiß mit divergirenden, flachen Adern, zuweilen ſich umkehrend. Membranaceus, tenuis, subllabelliformis, albus, plicis divergen- tibus, obsoletis, bine inde resupinatus, Taf. XXXI. Fig. 257. Nat. Gr. auf einem Aſtmoos. (P. O.) 4 4. Resupinatus. S. 230. Sechſte Art. Zerſtörender Kehrfaltenſchwamm. Merulius resupinatus de- struens Pers. Gelblichroth, mit aufgedunsnem, weißwolligem Rande und ſtarken, netzfoͤr— mig verſtrickten Falten. Fulvescens, margine tumido, albo-tomentoso, plicis validis, re- ticulatim anastomosantibus. Taf. XXXI. Fig. 235. Ein Stuck in Nat. Gr. (J.) Anmerkung. Mesenterica lutea Tode. S. 230. Taf. XXXI. Fig. 238. B. Mesenterica lutea. Nat. Gr. (St.) r Querſegment einer Hauptader am Grunde, Vergr. A + 8. Ein Stuͤck eines Aſts derſelben mit anhaͤngender Zwiſchenmembran. Vergr. A. (V.) 5. Gomphus. S. 231. b Stammförmig, ringsum mit Falten bedeckt. Caulescens, undique plicatus. Siebente Art. Keulenförmiger Faltenſchwamm. Merulius Gomphus cla- vatus Pers. Keulenförmig, etwas getheilt, geſtutzt, bläulichbraun. Clavato-truncatus, sub- ramosus, truncalus, caesio-fuscus. _ Taf. XXXI. Fig. 239. Verjuͤngt. m. b. M. (Schm.) Setente Gattung. (2) Stachelſchwamm. Hydnum, Pers. Das Hy⸗ menium ſtachlich. Hymenium subulatum. S. 251. | 5. Gy m- 61 1. Gymnopus. S. 232. Erſte Art. Sparriger Strunkſtachelſchwamm. Hydnum Gymnopus squar- rosum Pers. Mit dickem, gebuckeltem, ſparrigem, graubraunem Huthe, und langen pfrie— menformigen Stacheln. Pileo crasso, umbonato, squarroso, einereo ſusco, subulis longis, attenuatis. Taf. XXXII. Fig. 240. &. Entwickelt. Nat. Gr. 8. Durchſchnitt. Nat. Gr. (St.) 2. Russula. S. 232. Zweyte Art. Dichter Zellſtachelſchwamm. Hydnum Russ nla compacta Pers. Mit flach gewölbtem, röthlichgrauem in den Strunk verſchmälertem, ſaftigem Huthe und braunen, ſpitzen Stacheln. Pileo plano-convexo, rufescenti-griseo, in stipitem contracto, succulento, subulis fuscis acutis. Taf. XXXII. Fig. 241. 4. Rat. Gr. 8. Durchschnitt (St) 8 Taf. XXIII. Fig. 231. B. Hydnum rufescens. + + Textur des Strunks. Vergr. B. + + Querdurchſchnitt eines Stachels. Vergr. B. (V.) 3. Omphalium. S. 233. Dritte Art. Bandirter Kelchſtachelſchwamm. Hydnum Omphalium zonatum Pers, Mit dünnem flach trichterformigem, braungrauem, feinwollig gebändertem Huthe, pfrie- menförmigen, blaßbräunlichen Stacheln, und dunkelbraunem Strunke. Pileo tenui, plano- in- fundibuliformi, fusco-cinereo, tomentoso, zonato, subulis aculis, pallidioribus, stipite fusco, Taf. XXXII. Fig. 242. . Einige verwachſene Individuen. Nat. Gr. 2. Durchſchnitt. Nat. Gr, (Sch.) Fig. 242. B. Die dunklere Spielart, von der Seite. (B) 4. Mycena, S. 233. Hydnum suaveolens Pers. S. 233. Vierte Art. Ohrlöffelförmiger Hautſtachelſchwamm. Hydnum Mycena Auri- scalpium Pers. Mit halbirtem, dünnlederartigem, rauhem, braunem Huthe und elaſti— ſchem, ſeitwärts ſitzendem Strunke. Pileo dimidiato, coriaceo, tenui, hirsuto, fusco, stipite elastico, laterali, Taf. XXXII. Fig. 243 &. Von oben. Nat. Gr. 8. Von unter, Nat. Gr. „. Durchſchnitt. Nat. Gr. (Sch) 5. Pleuropus et Apus. S. 233. Hydnum cirrhatum Pers. S. 233. Fünfte Art. Öallertartiger Haftſtachelſchwamm. Hydnum Apus gelatino- sum Pers. Faſt gallertartig, unregelmäßig gelappt, am Grunde verengt, blaulichgreis, mit kurzen, pfeiemenförmigen Stacheln. Subgelatinosum , irregulariter lobatum, basi con- tractum, caesium, subulis brevibus, aculis, Taf. XXXII. Fig 24. &. Von oben. Nat. Gr. 2. Von unten. Nat. Gr. (Sch.) Sechſte Art. Parafitifher Haftſtachelſchwamm. Hydnum Apus parasiticum Pers. Lederartig, halbkreisförmig, ſchwärzlich, mit Vorſtenkreiſen, und aſchgrauen, pfrie— men 62 —— menförmigen Stacheln. Coxiaceum, semicirculare, nigricans, setis zonatum, subulis acutis einereis. Taf. XXXII. Fig. 245. &. Etwos verkleinert. 8. Ein Stuͤckchen abgeſondert, in Nat. Gr. (P. J.) 6. Resupinatum. S. 234. Hydnum maerodon et fragile Pers. ©. 234. 2 Siebente Art. Schneeweißer Kehrſtachelſchwamm. Hydnum resupinatum niveum Pers. Dünnhäutig, ſchneeweiß, am Rande fasrig, mit gedrängten Stacheln im Mittelraume. Membranaceum, candidum, margine floccosum, subulis centrum versus congestis. 5 Taf. XXXII. Fig. 246. a. Nat. Gr. b. Vergr. (P. O.) Achte Art. Nindenförmiger Haftſtachelſchwamm. Hydnum resupinalum crustosum Pers. Schorfartig, ausgebreitet, weißlich, mit aufrechten, faſt unſichtbaren Stacheln. Crustosum, eflusum, albidum, subulis minulis, nudo oculo ferme inconspicuis, Taf. XXXII. Fig. 247. a. Nat. Gr. (St.) 1 4 Stacheln mit der fadigen Huthſabſtanz. Vergr. B. + + 8. Einzelne Stacheln, abgeſondert, bey ſtarker Beleuchtung. Vergr. B. (B.) Hy dnum obtusum Pers. S. 235. Neunte Art. Roſtgelber Haftſtachelſchwamm. Hydnum resupinatum ferru- gineum Pers. Roſtgelb, ausgebreitet, ſammt den feinen Stacheln aus Fäden gewebt. Ferrugineum , ellusum, subulisque tenuissimis e floccis contexlum, Taf. XXXII. Fig. 248. Nat. Gr. (Schr S.) 7. Heri cium. S. 235. Verzweigt und keulenfermig, ganz mit Stacheln bekleidet. Ramosum et clavatum, undique subulis vestitum. Zehnte Art. Korallförmiger Keulen ſchwam m. Hydnum Hericium coral loides, Sehr äſtig, gelblichweiß, die Stacheln gegen die Enden der kurzen Aeſte gehäuft, mehr nach oben gerichtet. Ramosissimum, luteo album, ramis brevibus, subulis in apice ramulorum congestis, sursum vergentibus. 3 Taf. XXXIII. Fig. 249. 4. Ein At in Nat. Gr. von oben. 8. Ein Zweig von unten, nat. Gr. „. Ein Zweig im Durchſchnitte, nat. Gr. (Sch.) Eilfte Art. Kopfförmiger Keulenſchwamm. Hydnum Hericium Caput Medusae Pers. Gelblichgrau, mit kurzem, einfachem, von einem Schopfe hängender Stacheln gekröntem Strunke. Lutescenti - cinereum , trunce brevi, capite subularum nu- tantium coronalo, Anmerkung. Siehe hierüber S. 255. Taf. XXXIII. Fig. CCXLIX. a. Nat. Gr. b. Einzelne Stacheln, bergr. (Bu.) Siebente Gattung. 6. Warzenſchwamm. Thelephora Pers. Das Homenium warzig oder ganz geebnet. Hymenium verrucosum, vel totum. explanatum, S. 236. 1. Om- N * 1. Ompllalia. S. 236. Erſte Art. Nelkenbrauner Kelchwarzenſchwamm. Thelephora Omphalia caryophyllea Pers. Nelkenbraun, mit becherförmigem, krausgewimpertem, lederartigem Huthe und graubraunem warzigem Hymenium. Salnrate purpureo-fusca, pileo cyathiformi, ciliato-crispo, coriaceo , hymenio dense verrucoso , cinerascente, Taf. XXIV. Fig. 250. &. Von oben. Nat. Gr. 8. Von unten. Nat. Gr. „ Durchſchnitt. Nat. Gr. (Hol.) 2. Pleuro pus. S. 237. Zweyte Art. Erdbewohnender Stielwarzenſchwamm. Thelephora Pleuro— pus terrestris Pers. Dunkelbraun, lederartig, halbirt-becherförmig, gedreht und zottig, in einen vertikalen Stiel gedehnt, mit zerſtreuten, breiten, gleichfarbigen Warzen. Intense fusca, coriacea, dimidiato-infundibuliformis, torta, hirsuta, in slipitem verticalem altenuata, verrucis sparsis, latis, concoloribus. Taf XXXIV. Fig. 25. 4. Eine Gruppe, ausgebildet, von oben. Nat. Gr. 8. Ein einzelnes Individuum von unten. Nat. Gr. (St.) 3. Apus. S. 297. Dritte Art. Roſtfarbner Haftwarzen ſchwamm. Thelephora Apus rubigi- nosa Pers. Halbirt, auch ſich umkehrend, lederartig, oben conzentriſch gefurcht, weich— wollig, unten eben, mit großen, zerſtreuten Warzen. Dimidiata resupinataque, coriacea, supra coucentrice sulcata, tomentoso-mollis, subtus plana, verrucis magnis, sparsis. Taf. XXXIV. Fig. 252. 4. Von oben. Nat. Gr. 3. Von unten. Nat. Gr. (St.) Taf. XXXIV. Fig. 252. B. Thelephora hirsuta Pers. + Senkrechter Durchſchnitt eines jüngeren Schwamms. & Die obere 8. die mittlere „ die untere Lage Vergr. A. + + Ein Stuͤck eines ſolchen Abſchnitts aus ei« nem älteren Schwamme. „ Die untere Schichte. Vergr. B. (V.) 4. Resupinata. ©. 238. Vierte Art. Kehrwarzenſchwamm der Eiche. Thelephora resupinata quer- cina Pers. Lederartig, länglich ausgedehnt, mit aufſteigenden Rändern, unten braun, das Hymenium fleiſchroth, ſtumpfwarzig, ritzig. In longitudinem eifusa, coriacea, margini- bus ascendentibus, subtus fusca, hymenio carneo, rimoso, verrucis oblusis. Taf. XXXIV. Fig. 255. Nat. Gr. (St.) Fünfte Art. Blaugrauer Kehrwarzenſchwamm. Thelephora resupinata caesia Pers. Etwas ſaftig, blaugrau, mit faſt ebnem Hymenium und im Geviert vor— tretenden Körnern. Subsucculenta, caesia, hymenio laeviusculo, granulis quaternis- t Taf. XXXIV. Fig. 254 a. Nat. Gr. b. Ein Stuͤck vergrößert (P. O.) k Sechſte Art. Einfreſſender Kehrwarzenſchwamm. Thelephora resupinata eomedens (mihi) Aus der Rinde hervorbrechend, unregelmäßig, faſt lederartig, gelb— lich⸗fleiſchroth, im Umfange weißflockig, mit ebnem Hymenium. E cortice erumpens, irre- gularis, subcoriacea, lutescenti-carnea, in ambitu albo-floccosa, hymenio laevi. Taf. XXXIV. Fig. 255. a. Nat. Gr. (St.) + + Vertikalabſchnitt. Vergr. B. (V.) Sie⸗ ” 64 Siebente Act. Milchweißer Kehbrwargenfdwamm. Thelephora resmpinata lactea Pers. Dick hautartig, faſt eben, im Umfange flodig, weiß, nach der Mitte zu vergilbend ohne Schlauchlage. Membranacea, firma, sublaevis, in ambitu floccosa, laclea, disco demum lutescente, ascis nullis. & Taf. XXXIV. Fig. 256. a. Nat. Gr. im ausgebildeten Zuſtande. b. Erſter Anflug, auf Mooſen. Vergr. (St.) } + Hebergang der Fäden in die Rinde, aus Fig. b. von unten dargeſtellt. Vergr. B. + + 8. Vertikalab⸗ ſchnitt. Vergr. B. (V.) Taf. XXXIV. Fig. 256. B. Thelephora sebacea Pers. Nat. Gr.-(St.) Taf. XXXIV. Fig. 256. C. Thelephora ferruginea Pers. + + Vertikalabſchnitt eines ausgebildeten Schwamms. Vergr. B. (L. Schr.) 2 Drittes Reich. Regnum tertium. Schlauchſchwaͤmme. Fungi utrini. S. 243. XX. Kolbenform, mit zerfließender, Koͤrner führender Ober— flaͤche; — Schuͤſſelform mit aufrechten, kolbigen, blei— benden oder austretenden, gewohnlich 8 körnigen Schlaͤuchen zwiſchen dünnen Nebenfaͤden. Pistilla- res, superficie deliquescente, granis muco in- natantibus; — Patellaefor mes, utris erecetis, incrassatis, fixis vel erumpentibus, plerum- que granis 8 refertis, paraphysibus cinctis. Erſtes Gebiet. Circulus primus. Stempelſchwaͤmme. Fungi pistillares. S. 249. Erſte Gattung. Staubſtempelſchwamm. Batarrea Pers. Der Kopf halbkuglich, unter dem Scheitel fasrig, mit Körnern. Der Strunk eben. Die Hülle dreyfach, ſchleimfuͤhrend. Caput hemisphaericum, sub vertice in capillitium sporiferum fatiscens. Stipes laevis. Involucrum triplex, mu- cifluum. S. 249. phallusförmiger Staubſtempelſchwam m. Batarrea phalloides Pers, Braun: grau. Cinereo-lusca. f Br Taf S — 65 Taf. XXXV Fig. 257. Rot. Gr. a Durch ſchuitt des Kopfs. 6. Durchſchnitt des Wulſſs. P. 8.) + Körner Vergr. A. ++ Textur des innern Strunks. Vergr. B.) Zweyte Gattung. Kranzſtempelſchwamm. Hymenophallus (mihi) Der Kopf an der Spitze durchbohrt mit einem herabhängenden, faltigen Fortſatze am unteren Rande. Der Strunk durchbrochen. Die, Hülle, groß. Caput per- foratum, processu membranaceo, plicato, a margine inferiori dependente. Stipes foraminibus pertusus. Involucrum t S. 251. Erſte Art. Faltiger Kranzſtempelſchwamm. Hymenophallus duplicatus Bose. Gelbgrau, mit kegelfermigem Kopfe, halbirtem Schleyer, und aufrechter Hülle. Lu- tescenti-cinereus, capite conico, indusio dimidiato, involucro erecto, Taf XXXV. Fig. 258. Nat. Gr. (Bo) Zweyte Art. Hadrians Kranzſtempelſchwamm. IIymenophallus Hadriani Pers. Mit ‚glotenförmigem Kopfe 1 e eſchlagenes, äußerer Hülle. Capite campanu- lato, involuero exteriori reflexo, Taf. XXXV. Fig. 259. B. 4. Unentwickelt. 3, Entwickelt. Verjuͤngt. „. Aus der Hülle genommen. (Bar.) - Dritte Gattung Eichelſchwamm. Phallus Lin. Der Kopf ohne Fal— tenmantel. Die Hülle Weh Caput indusio destitutum. Involucrum am- plum. S: 252. Erſte Art. Schlüpfriger Eichelſchwam m. Phallus impudicus Lin. Mit zelligem, auf dem Scheitel durchbohrtem Kopfe. Capite R verlice perforato. * 1 Taf XXXVI. Fig. 259. . 6. . Entwick! ungszuſtände.“ Im Durchſchnitt. Nat. Gr. (Sch.) Zweyte Art. ZHundseichelſchwamm. Phallus caninus Pers. Nothlich, mit eyfoͤr⸗ migem, höckrigem Kopfe und durchbrochnem Strunke— Bufus, capite ovato, tuberculato stipile pertuso. N * * Taf. XXXVI. b. Fig. 260. 4. Das Ey. g: Entwicklungsgang. Nat. Gr. (Sch.) Vierte Gattung. Schlitzſchwamm. Clathrus Lin. Faſt kugelförmig, ſitzend, aus bauchigen Stäben geflochten. Die Hülle groß. Subglobosus, ses- silis, trabibus arcuatıs cancellatus. Involucrum amplum. S. 253. Erſte Art. Rother Schlitzſchwamm. Clathrus ruber Pers. Noth, kugelförmig, mit nezfoͤrmigem Gitter. Ruber, globosus, cancello retiformi. Taf. XXXVI. b. Fig, 261. &. Noch unentwickelt. 8. Durchſchnitt. „. Ausgebildet. Nat. Gr. (M.) x ) Anmerkung. Fig. f und+ + find von einer nahe verwandten Art dieſer Gattung, dem Dendromyces Stevenii Liboschütz genommen. Vergl. Beſchreibung eines neu entdeckten Pilzes in einer an den Herrn Joſeph Freyherrn von Jacquin gerichteten Zuſchrift. o. Joſeph Liboſchuͤtz, Ruſ⸗ ſiſch-Kaiſerlichem Hofarzte ic. Mit einer illuminirten Kupfertafel. Wien b. Came⸗ fing. 1814. gr. Fol. Die ſchoͤne Tafel ſtellt den Schwamm in natuͤrlicher Große, aus feiner Huͤlle geriſſen, dar, und entbehrt daher eines weſentlichen Moments zur naheren Beſtimmung. Doch iſt die Zergliederung und Beſchreibung deutlich genug, um des Gattungscharacters gewiß zu werden. . Zwey⸗ 5 00 Zweyte Art. Säulenſchlitzſchwam m.“ Clathrus columnatus Bose, Scharlach— roth, eyformig, aus 4, am Scheitel verbundenen Säulen erbaut. Coceineus, e qualuor columnis, vertice connexis, exstructus. a Taf. XXXVI. b. Fig. 262. Nat. Gr. (Bo.) Zweytes Gebiet. Circulus secundus. Kelchſchwaͤmme. Fungi calycini. S. 254. Erſte Gattung. Becherſchwamm. Peziza Pers. Mehr oder weniger Becherfoͤrmig. Die Schläuche firirt. Plus minusve calyciformis, Aseidia fixa. S. 254. Erſter Stamm. Stirps prima. Sitzende Becherſchwaͤmme. Pezizae sessiles. S. 256. 5) Erſte Sippſchaft. Familia prima. Eingeſenkt, trocken. Immersae, siccae, (Stietis Pers.) S. 256. Erſte Art. Kelchbrandförmiger Becherſchwamm, Peziza aecidioides 8 Mit eingeſenkter, pomeranzengelber Scheibe, und weißem, oft zerſchlitztem und beſtäubtem, acceſſoriſchem Rande. Disco immerso, aurantiaco, margine accessorio candido, PrDlaEeFB> pulverulento. Taf. XXXVII. Fig. 263. a. Nat. Gr. b. Einige Sede gen, bergr. (St) ++ Durchſchnitt mit der Schlaüchlage. Vergr. B. + Durchſchnitt des älteren Schwamms, wo die Schlauchlage ſchon herausgewittert if. Vergr. A. (V.) N Zweyte Sipp ſchaft. Familia secunda. N Freye, trockne, flache, gerandete. Sessiles, siccae, plano marginatae. e ©. 5 Zweyte Art. Becherſchwamm des Porſts. Peziza Ledi Alb. et Schw. ‚Saft ver⸗ kehrt-kegelförmig, feſt, außen grünlich-ſchwarz, beſtäubt, mit graubrauner Scheibe. Subobco- nica, dura, extus viridi-atra, pulverulenta, disco einereo-fusco, N Taf. XXXVII. Fig. 294. a. Nat. Gr. b. Vergr. (A. et 8) g Dritte Art. Zweyfarbiger Becherſchwamm. Peziza bicolor (mihi.) Flach⸗ ſchüſſelfb'rmig, außen zimmtbraun, unbeſtäubt, mit ſchwarzer, braungerandeter Scheibe. E extus cinnamomea, nuda, disco atro, margine einnamomeo. Taf. XXXVII. Fig. 265. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + Durchſchnitt. Vergr. A (B.) roche r Becherſchwam m. Peziza Patellaria Pers. Schwarz, flach ſchbökegerintg, nakt. Nigra, plano e ae, nuda. Siehe. S. 257. Taf. XXXVII. Fig. 265. E. + Senkrechter Durchſchnitt. Vergr. A. (V.) ) Wo ſtatt „Sippſchaft!“ Stamm zu leſen ift, Drit⸗ 67 Bass siehst Dritte Sippſchaft. Familia terlia. Frey, weich, von fasrigszelliger Subſtanz, mit großen 6 — 8 Ernigen Schläuchen, nat. Ses- siles, molles, fitröso-cellulosae, ascidiis magnis, 6-8 granis, nudae. (Denudatae.) S. 258. Vierte Art. Schwarzer Dederfhwamm. Peziza atrata Pers. Geſellig, halb— kuglich, vertieft, ſchwarz, mit graulichem Rande. Soeciata, hemisphaerica, excavata, atra, + margiup einerascenle. Taf. XXXVII. Sign 266, . 31 er. b. Vergr. (St.) RN? f bin Fünfte Art. Pargſitiſcher Becher ſchwam mm. Peziza axillaris (mihi) Halb⸗ kuglich, vertieft, ſtumpfrandig, pomeranzengelb, am Grunde blaßer, paraſitiſch auf Mooſen, Hemisphaerica, excavata, märgine obluso, aurantia, basi pallidior, in muscis parasitica. Taf. XXXVII. Fig. 267. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.). b 5 Sechſte Art. Weißrandiger Becherſchwamm. Peziza leucoloma Pers. Flach- 80 ſchüſſelförmig, mennigroth., mit weißlichem, etwas . ee Plano - patelliſormis, miniacca, ‚mangine; albido, subdentato, N Taf. XXXVII. Fig. 268. a Nat. Gr. b. Vergr. + + + Schlauchlage: Vergr. O. (IIg.) Ei Siebente Art. Aſchgrauer Becherſchwamm. Peziza cinerea Pers. Weich, flach oft unregelmäßig aſchgrau mit bleicherer Scheibe und weißlichem Rande. Mollis, explanata, saepe irregularis, cinerea , disco-pallidiore; margine albicante. Taf. XXXVII. F. g. 269, a, Nat. Gr. b Vergr. (St.) I” Achte Art. Wafſ erheller Becher ſchwamm. Peziza hyali na Pers. Weich, napf: förmig, im Alter flacher weiß, durchſcheinend, mit gekernelter Außenfläche. Mollis, cu- pulaeformis, aetate explanata, albo-hyalina, superficie extcriori granulala. Taf. XXXVII. gig. 270, f Durchſchuttt Vergr. A. + Schlaͤuche. Vergr. A. + + Schlaͤuche. Vergr. B. (V.) ei? f Vierte Sippſchaft. Familia quarta, ; Wie die vorigen, behaart oder auf einem Fadenboden. Forma praecedentium, villosae, vel thallo floccoso itmpositae. (Villosae.) S. 259. Neunte Art. Blutfarbiger Becherſchwamm. Peziza sanguinea Pers. Flach- ſchüͤſſelfoͤrmig ſchwarz, auf purpurrorhem , ſpreuigem Fadenboden. Plano- patellaeformis, ala; hypothallo sanguineo, furfuraceo- Hbroso imposita. mb Taf XXXVII. Fig. 271. a. Nat Gr b. Vergr. (St.) 7 Vergr. A. (V.) Zehnte Art. Graublauer Becherſchwamm. Peziza caesja Pers. Weich, napf⸗ fermig mit graublauer Scheibe, auf einem weißen zarten Fadenboden. Mollis, cupularis, disco caesio, hypothallo molli', un. albo imposita. Taf. XXXVII. Fig. 272. a. Nat. Gr. b. Vergr. 1 Schlaͤuche. Vergr. A. (St. 800 Eilfte Art. Kuglicher B en > Peziza granuliformis Pers. Kugelrund, weiß, wohlig, mit vunktförmiger, blaß e 5 n disco punètiformi, pallide carneo.“ N l Taf. XXXVII. Fig. 273. a. Nat. Gr. b. Vergr. (Ste) F Vergr. A. ++ Ein Fate des Hypothallus, Vergr. B. (V.) 9 * Zwölf⸗ 68 Zwölfte Art. Büſchelborſtiger Becherſchwamm. Peziza fasciculata Schrad, Halbkuglich, innen blaßbläulich, umbrabraun, mit bülſchelformig ſtehenden, gegliederten Borſten. e intus caesia, extus umbriba , selis-fasciculalis, erlicnlalis horrida. Taf. XXXVII. Fig. 274. Nat: Gr. (St) Taf. XXXVII. Fig. 274. B. Peziza brunnes. (Siehe Seite 260.) F Senkrechter Abſchnitt. Vergr. A. un Schlaͤuche. Vergr. B. 1 + + Schlaͤuche und Nevenfhläuhe Vergr. C. (V.) ) Dreyzehnte Art. Borſtiger Becherſchwamm. Peziza setosa mihi.) Schaalen⸗ förmig vertieft, pomeranzengelb, auf der Außenfläche mit langen, 1 braunen Bor⸗ ſten beſetzt. Patellaeformis, exeavata, aurantia, extus selis longis, erectis, ſuscis vestita. Taf. XXXVII. Fig. 275. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) E Taf. XXX VII. Fig. 275. B. 1 + f Schlaͤuche der Peziza scutellata Hedw. Vergr. C. di) Peziza slercorea Pers. Siehe Seite 216. Vierzehnte Art. Gekörnelter Becherſchwamm. Peziza papillata Pers, Scheibenformige, feifhfardb „ mit weißlich gewimpertem Rande und gefornelfer etwas gewölbter Scheibe. Diseiformis, carnea, mollis, margine, albo - pubeseente, disco subcon- vexo, granulato, ' a Taf. XXXVII. Fig. 276. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) 1321 Fünfte Sippſchaft. Familia quinta. Erweitert, halbkuglich, von fasrig-zelliger Subſtanz, mit weiten, 6—8 körnigen Schläuchen, und beſchuppter Außenfläche. Hemisphaerico-ampliatae, fibroso- cellulosae, ascidiis amplis, 6 8 granis, superficie exteriori squamulosa. (Pruinosae.) S. 261. Blaſiger Becherſchwamm. Peziza vesiculosa Pers. S. 261. 2 sh, Grubiger Becherſchwamm. Peziza porosa Pers. Ebendaſ. Fünfzehnte Art. Kreiſelförmiger Becherſchwamm. Peziza turbinata Pers. Kreiſelförmig, weißgrau, mit verengter, gezahnter Mündung und weißlichen Schuppen. Turbinata, incana, ore coarctato, dentato, superficie albido-squamosa. Taf. XXXVII. Fig. 277. a. Nat. Gr. (M.) N 7 Gekrönter Becherſchwamm. Peziza coronata Pers. Becherförmig, mit aufrechtem, zerſchlitztem Rande, blaßgelblicher, faſt glatter Außenfläche, und brauner Scheibe. Cyathi- formis, margine erecto, lacero, superficie pallide lutescente, glabriuscula, disco fusco. Sechzehnte Art. ee eee ee W leporina Pers, Schiefbecherformig, geſpalten, roſtgelb mit ſtarkbeſchuppter Außenfläche. Dimidiatos eyathi - formis, fissa, ferruginea, superficie, exteriori dense ame h Taf. XXXVII. Fig. 278. a. Nat. Gr. (Sch.) Taf. XXXVII. Jig. 273. B. 1 1 Schläuche der Peziza 5 Pers. Vergr. C. (St. Fl.) Siebzehnte, Art. Pomerangengelber Beherfhwamm. Peziza aurantia Pers. Schief, unregelmäßig, pomeranzengelb, mit weißlich beſpreuter Außenfläche. Obliqua, irre- gularis, auranlia, superficie exteriori albo-furfuracca, a Taf. Taf. XXXVII. Fig. 279. a. Nat. Gr. (St.) + Ein Durchſchnitt. Vergr. A Ein Stuͤckchen der Schlauge lage, willführlich vergr. + + Ein Schlauch. Vergr. B. F T x. Derſelbe von einer jungen Pflanze, Vergr. B. y Nebenſchläuche. Vergr. B. 2. Entleerte Schläuche. Vergr. B. + + + llebergang der unordentlichen, geſireckten und verwirrten Zellen der Subſtanz in die Schlauchlage. Vergr. C. (V.) 4 Achtzehnte Art. Dunkelbrauner Becher ſchwamm. Peziza umbrina Pers. Nafenformig, ſchief, kraus, gewunden, dunkel rothbraun, mit weißlich beſtäubter, blaßerer Außenfläche. Caespitosa, obliqua, tortuoso-crispa, purpureo-fusca, superficie exteriori pal- lidiori, albo-pollinosa, Taf. XXXVII. Fig. 280. a. Nat. Gr. (St.) Zweyter Stamm. Stirps secunda. Geſtielte Becherſchwämme. Pezizae pedicellate. S. 263. Erſte Sippſchaft. Familia prima. Trocken, fasriger Subſtanz, mit kleinen Schläuchen, vielen Nebenſchläuchen, und flockiger, oder glatter Außenfläche. Siccae, fibrosae, ascidiis parvis, parascidiis copiosis, superficie floccosa j vel glabra (Calycinae,) ©. 263. Neunzehnte Art. Knopfförmiger Becherſchwamm. Peziza sphaeroides Both. In Büſcheln hervorbrechend, ſchwarz, glatt, erſt kuglich, dann abgeflacht, mit kurzem, walzenfermigem Stiele. Fasciculis erumpens, nigra, glabra, primum globosa, disco deinum explanaio, pedicello brevi, cylindrico. Taf. XXXVIII. Fig. 281. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) * Durchſchnitt (X. et 8.) Krugförmiger Becherſchwamm. Peziza urceolus Alb. et Schw. S. 263. Zwanzigſte Art. Zwergbecherſchwamm. Peziza herbarum Pers. Einzeln her— vorbrechend blaß ochergelb, nachdunkelnd, glatt, flach ſchaalenförmig, mit deutlichem Rande, und kurzem Stiele. Solitarie erumpens, pallide ochracca, luscescens, plano-patellaeformis, marginata, pedicello brevi. 8 Taf. XXXVIII. Fig. 282. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + Senkrechter Durchſchnitt Vergr. A. + Ein Stuͤck der Schlauchlage. Vergr. A. + + Körnerſchläuche und Nebenſchlaͤuche. Vergr. B. (V.) Peziza te Pers, S. 264. a" Drette Sippſchaft. Familia secunda. Von weicher, fasrig zelliger Subſtanz, mit weiten, 6 Körner führenden Schläuchen; Außen— fläche zottig. Molles, fibroso-cellulosae, ascidiis amplis, 6 granis, superficie villosa. (Dasy- scyphi.) S. 264. 5 Ein und zwanzigſte Art. Wachsgelber Becherſchwamm. Peziza cerina Pers, Halbkuglich, kurzgeſtielt, olivengelblich mit rothgelber . Hemisphaerica, brevissime -> peditelläta, olivaceoslutescens, disco rufescente. - Taf. XXXVIII. Fig. 283. a. Nat, Gr. b. Vergr. (St.) Peziz a fuscescens Pers. S. 264. Zwey⸗ 70 Zwey und zwanzigfte Art. Schöner Becherſchwamm. Peziza pulchella Pers, Faſt kugelförmig, kurzgeſtielt, weißzottig, mit ausgetiefter, röthlicher Scheibe. Subglobosa, brevissime pedicellata, candida, villosa, disco depresso, rufescenli-Juteo, Taf. XXXVIII. Fig. 284. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Drey und zwanzigſte Art. Geöffneter Becherſchwam m. Peziza patula Pers. Schüſſelförmig, M geſtielt, weiß, mit blaßgelber Scheibe, außen mit aufſteigenden Flocken be— kränzt. Pateraeformis, pedicellata, alba, disco ochraceo, extus floccis ascendenlibus co- ronala, ö ; * Taf. XXXVIII. Fig. 235. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + Laͤngsdurchſchnitt. Vergr. A, + * Einige Schläuche und Nebenſchlaͤuche. Vergr. A. + + Diefelben, Vergr. B. (V.) Peziza virginea Pers. S. 265. Vier und zwanzigſte Art. Kelchförmiger Becherſchwamm. Peziza caly- cina Pers. Flach trichterförmig, geſtielt, zartflockig, weiß, mit gelblicher Scheibe. Plano- infundibuliformis, extus pubescens, 1 disco ochraceo, Taf. XXXVI Fig. 286. a. Nat. Gr. b. Vergr. + + + Ein Stuͤck der Schlauchlage. Vergr. C. 018.) Fünf und zwanzig ſte Art. Becherſchwamm der Fichte. Peziza pitya Pers. Flachſchüſſelfermig lang geſtielt, blaßroth, mit zottiger Außenfläche. Plano-patellaeformis, longe pedicellata, pallide rubra, superficie tota hirsuta. . Taf. XXXVIII. Fig. 287. a. Nat. Gr. b. Vergr. (P. J.) . ; > Dritte Sippſchaft. Familia tertia, Weich, mehr zellig als fasrig, mit 6—8 Schlauchkernern in einer Reihe, und leicht achat ter, oder borftiger Außenfläche. Molles, celluloso-subfibrosae, aseidiorum granis 6-—-8, serie simplici, superficie squamulosa aut subsetosa. (Macroseyphi,) S. 265. Sechs und zwanzigſte Art. Sharlahrorher Becherſchwamm. Peziza coc- cinea Pers, Becherförmig, mit gekerbtem Rande, weißlicher, weichborſtiger Außenfläche, und ſcharlachrother Scheibe. Cyathiforniis, margine crenulato, superficie albida, setis mol- libus adspersa, disco coccineo, Taf. XXXVIII. Fig. 288. Nat. Gr. 8. Darchſchnitt. (Bu.) Aus dauernder Becherſchwamm. Peziza perennis Pers. S. 266. Sieben und zwanzigſte Art. Knolliger Becher ſchwam mr Peziza bulbosa Pers. Halbfuglih, außen grau, feinfhuppig, mit brauner Scheibe und langem, knotigem Stiele. Hemisphaerica, extus cinerea, squamoso-pulverulenta, disco fusco, pedicello longo, bulboso, ö 1 12 Taf. XXXVIII. Fig. 289. a Nat. Gr. In berſchiedenen Altern. F ff Schlaͤuche und Nebenſchlaͤuche. Vergr. C. (Hg.) Langgeſtielter Beherfhmwamm. Peziza macı opus Pers. ©. 266. Taf. XXXVIII. Fig. 289. B. + 4 + Die Schlaͤuche. Vergr. C. (P. O. 1.) { Acht und zwanzigſte Art. Napfförmiger Becher ſchwamm. Peziza Crate- rella Pers, Napfförmig, weißlich, mit blaßrother Scheibe, und langem, zartwolligem nach oben erweitertem Stiele. Cupularis, albida, disco rubro- pallido, pedicello longo ; pubes- cenli-tomentoso , sursum incrassato. Taf. Ben 71 Taf. XXXXVIII. Fig. 290. a. Nat. Gr. in verſchiedenen Stufen. F + + Schlauchlage. Vergr. C. (Hg.) Neun und zwanzigſte Art. Gefurchter Becherſchwam m. Peziza sulcata Pers, Gelblichweiß, mit flach vertieftem Becher in einen dicken, gefurchten Stiel übergehend. Luteo-alba, cupula plano-excavata, in pedicellum erassum , sulcatum transeunte, Taf. XXXVVIII. Fig. 290. B. Nat. Gr. (P. S.) Vierte Sippſchaft. Familia quarta, Dunn, fasrigzellig, glatt, mit verdickten Schläuchen und acht doppelreihigen Körnern. Pe— nues, fibroso-cellulosae, glabrae, ascidiis clavatis, granis octo biserialie. (Hymenoscyphi.) S. 266. Peziz a pocula Pers. S. 267. Dreyßigſte Art. Stielwurzelnder Becherſchwamm. Peziza Rapula Pers. Napfformig blaßgelb, mit langem, wurzelndem Stiele. Cupulaeformis, lutescens, pedi- cello longo, radicante, Taf. XXXVIII. Fig. 291. &. Nat. Gr. in verfhiedenen Altern. 8. Durchſchnitt. (Ho.) Ein und dreyßigſte Art. Früchtebewohnender Becherſchwamm. Peziza fructi- gena Pers. Flach- ſchüſſelförmig, gelblich, mit dunkelnder Scheibe, und einem geſchlän— gelten, flockig angehefteten, nach oben verdickten Stiele. Patellaeformis , lutescens, disco fuscescente, pedicello longo, flexuoso, basi floccoso-adhaerente, sursum inerassato. Taf. XXXVIII. Fig. 292. a. Nat. Gr. Auf der Huͤlle einer jungen Eichel. b. Vergrößert, (St.) Fig. 292. B. Spielart auf den Fruͤchten von Carpinus Betulus a, Nat, Gr. b. Vergr. (St.) c. Durch⸗ ſchnitt, ſtaͤrker vergrößert. + Schlauchlage. Vergr. A. + + Schlaͤuche. Vergr. B. + + Durchſchnitt des Stiels und des unteren Endes des Bechers. Vergr. B. (V.) Peziza lutesceus Pers. S. 267. Peziza salicina Pers. Ebendaſ. Zwey und dreyßigſte Art. Strahlenrandiger Becherſchwamm. Peziza radiata Pers. Bleich ochergelb,, trichterförmig, mit ſteif-gewimpertem Rande und gleichdickem Stiele. Pallide ochracea, infundibuliformis, margine setoso-fimbriata, pedicello subcylindrico, Taf. XXXVIII. Fig. 295. a, Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Peziza laciniata Alb. et Schw. S. 267. Drey und dreyßigſte Art. Zarter Becherſchwam m. Peziza tenella Batsch. Trichterförmig, dünn, ſchneeweiß, im Alter gelblich, mit fadenförmigem Stiele. Inkundi- buliformis, tenuis, candida, demum lutescens, pedicello filiformi, Taf. XXXVIII. Fig. 294. Kleinſte Form. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Vier und dreyßigſte Art. Glockenförmiger Becherſchwamm. Peziza Cam- panula (mihi.) Glockenförmig, hautartig, hellgelb, mit fadenförmigem, kurzem Stiele. Campanulata, membranacea, flava, stipite filiſormi, subbrevi, Taf. XXXVIII. Fig. 295. a. Nat, Gr. b. Vergr. (St.) Zweyte Gattung. Schlauchbecher. Ascobolus Pers. Scheibenför— mig, oder verkehrt kegelförmig. Die Schläuche austretend. Disciformis vel obconicus. Ascidia erumpentia, S. 268. Erfte 72 Erſte Art. Abfärbender Schlauchbecher. Ascobolus inquinans, Verkehrt ke— gelfoͤrmig, fleiſchig, mit brauner, gekörnelter Außenfläche, und ſchwarz glänzender, abſchmu— gender Scheibe. Obconicus, carnosus, superficie fusca, granulala, disco atro inquinante. 9 XXXIX. Fig. 296. a. Nat. Gr. (Schm) + Ein kleines Stuͤckchen eines vertikalen Abſchnitts. Vergr. bey x eine Ader. + + + Ein Körnerſchlauch. “ Ein ausgeſchiedenes Korn. Vergr. C. (V.) 3 Art. Glatter Schlauchbecher. As cobolus glaber Pers. Faſt walzen⸗ förmig dunkelbraun, glatt, mit flacher Scheibe und wenigen großen Schläuchen. ‚Subeyliud- ricus, fuscus, glaber, disco plano , ascidiis a magnis, j Taf. XXXIX. Fig. 297. a. Nat. Gr. b. Vergr. + + + Die Schlaͤuche Vergr. C. (P. O. 1.) Taf. XXXIX. Fig. CCXCVII. Die ſogenannten mannlichen Organe der Tortula tortuoss. Vergr. B. Viertes Reich. Regnum Quartum. Kernſchwaͤmme. Myelomyci. S. 21. XXI. Dichte, geſchloßene oder regelmäßig mündende Perithe⸗ cien verſchließen Körnerſchlaͤuche mit geringelten Schlauchkornern, die fie durch Aufloͤſung der Schlauch— ſubſtanz ausſtoßen. Perithecia firma, Claus a vel regulari modo ostiolata, fovent Ascidia (S. 247.) Thecis (ibid.) annulatis referta, easque deli- quescente ascidiorum massa promunt. ©. 277. Erſte Gattung. Schnurſchwamm. Antennaria Link. {lnregelma- ßige, geſchloſſene Perithecien, mit freyen, vielringlichen Schlauchkörnern, von einem fasrigen, gegliederten Boden umgeben. Perithecia irregularia, astoma, thecis liberis, pluriannulatis, os „ hypothallo fibroso , monilioide circumvallata. S. 278. ’ Schnurſchwamm der Tanne. Antennaria pinophila (mihi.) Schwarz, rauch, zuſammenfließend, auf Zweigen der Weißtanne niſtelnd. Alba, hirsuta, er a in ra- mis Pini Piceae parasilica, “) Taf. XXXIX. Fig. 298. a. Nat. Gr. (St.) J Eine zerquetſchte perithecie — =, mit aus dem ſchleimig gen In⸗ halte hervortretenden Schlauchkörnern; g. mit aufſitzenden, fternformigen Sporenförnern. Vergr. A. 4 + Bruchſtuͤcke von Zweigen. Vergr. B. + + f. Ein Schlauchkorn. P f ,y. Ein ſternförmiges Sporenkorn. Vergr. B. (V.) Zweyte Gattung. Rizzenſchwamm. Hysterium Pers. Längliche oder runde Perithecien, mit rizzenfoͤrmiger Mündung. Aufrechte, feſtſitzende Schläu— ) Dematium pinastrum Schleicher. Racodium vulgare Fries, 75 Schlaͤuche, mit ovalen Schlauchkörnern. Perithecia elongata vel rotundata, rima dehiscentia. Ascidia fixa, erecta, thecis ovalibus. S. 280. Erſter Stamm. Stirps prima. Hervorbrechende Rizzenſchwämme. Hysteria erumpentia. S. 281. Erſte Art. Klappen mündiger Rizzenſchwamm. Hysterium valvatum (mihi.) Rundlich, ſchwarz, in 5-6 zurückweichende Klappen auffpringend. Subrotundum , nigrum, in valvas 3—6 reflexas dehiscens. Taf. XXXIX. Fig. 299, a. Nat. Gr. b. Vergrößert, im trocknen Zuſtande. c. Dieſelben Perithecien, durch Naſſe gebffnet. (St.) F Durchſchnitt einer Perithecie. Vergr. A. Etwas verringert. F Die Schlaͤuche. Vergr. A. + + Schlauchköͤrner. Vergr. B. (V.) Zweyte Art. Rizzenſchwamm der Eiche. Hysterium quercinum Pers. Lange geſtreckt, gekrümmt, weit ſich öffnend, mit ſcharfen, krauſen Rändern der Mündung. Elon- gatum, curvatum, late dehiscens, marginibus rimae aculis, crispulis. Taf. XXXIX Fig. 300. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Taf. XXXIX. Fig. 500. b. Opegrapha rubella Ach. b. Vergrößerter Durchſchnitt. (St.) 300 c. b. Querdurch⸗ ſchnitt einer Apothecie der Opegrapha herpetica Achar. Vergr. 7 Textur des Kerns. Vergr. A. (A.) Zweyter Stamm. Stirps secunda. Freye Rizzenſchwämme. Hysteria libera. Dritte Art. Miesmuſchelförmiger Rizzenſchwamm. Hysteriam mytilinum Pers. Geſellig glänzendſchwarz, aufrecht-linſenfermig, quergeſtreift mit kurzem Stiele. Aggregatum, atro-nitens, erecto-lenticulare, transversim striatum, subpedicellatum. Taf. XXXIX. Fig. 501. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) F Durchſchnitt. Vergr. A. ff Ein Stuͤck der Schlauchlage. Vergr. B. + + + Schlaͤuche und Nebenfaͤden. Vergr. C. 7 + + 3. Schlauchkorner. Vergr. C. (V.) v 8 Hysterium truncatum Pers, S. 283. Vierte Art. Flohformiger Nizzenfhwamm. Hysterium pulicare Pers. Ge felig, länglich, ſtumpf, geftreift, ſchwarz, mit ſtumpfen Mundrändern. Gregarium, oblon- gum , oblusum, striatum, nigrum, rimae marginibus obtusis. Tif. XXXIX. Fig. 02. a, Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + + Schlauchlage. Vergr. B. (St. Fl.) Fünfte Art. Schmaler Rizzenſchwamm. Hysterium angustatum Pers, Dicht⸗ gedrängt, linienformig, parallel, ſchwarz, mit ſcharfen Mundrändern. Confertum, lineare, parallelum, nigrum, orificii marginibus acutis. f s Taf. XXXIX. Fig. 303. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Hysterium contortum Ditm. S. 283. Taf. XXXIX. Fig. 305. B. Graphis scripta Ach. a, Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Fig. 305 C. 1 Querdurch⸗ ſchnitt einer Apothecje der Graphis serpentina Ach. Vergr. A. + g. Etärfere Vergr. (K.) 10 Drit 74 Dritte Gattung. Bauchſchwamm. Sphaeria Pers. Die Pe: rithecien gerundet, mündend oder geſchloſſen, mit einem Boden verbunden oder frey. Schläuche lang, gewöhnlich kolbig, oft gedreht, zerfließend, mit länglichen geringelten Schlauchkörnern. Perithecia rotundata, ostiolata clausave, stromati conjuncta vel libera. Ascidia longa, plerumque incrassata, saepe torta, deliquescentia, thecis oblongis, annulatis. S. 284. Erſter Stamm. Stirps prima. Bauchſchwämme mit Boden. Sphaeriae substratae. S. 289. Erſte Sippſchaft. Familia prima. Oberflächliche Bauchſchwäm me. Sphaeriae periphericae, Die Perithecien nur im Umfange des Bodens. Peritheciis in ambilu stromatis, Erſte Seitenlinie. Ramus primus. — Keulenſphärien. Sphaeriae clavaeformes. S. 289. * Fleiſchige. Sueculentae. * Erfte Art. Ledergelber Bauchſchwamm. Sphaeria alutacea Pers. Einfach, ſanft verdickt, blaßochergelb, mit etwas vortreibenden Perithecien. Simplex, leniter incras- sata, ochracea, peritheciis parum tumidulis. Taf. XL. Fig. 304. a Nat. Gr. a. Etwas verjüngt. b. Abſchnitt der Keule, etwas vergr. P. O) Zweyte Art. Puppenwurzelnder Bauchſchwamm. Sphaeria militaris Pers. Gedehnt-keulenföͤrmig, ganz oder ausgerandet, rothgelb, mit vortreibenden Perithecien. Elongato-clavata, integra vel emarginata, rufa, peritheciis tumentibus. Taf. XL. Fig. 305. a. Nat. Gr. b. Abſchnitt der Keule, etwas vergr. c. Derſelbe, im Laͤngsdurchſchnitte. (P. O.) = = Trockne. Siccae. S. 290. Dritte Art. Knolliger Bauchſchwamm. Sphaeria bulbosa Pers. Faſt einfach, ſpitz--keulenförmig, grauſchwarz, mit nakter Spitze und knotigem Grunde. Subsimplex, clavata, cinereo nigra, apice acuto, nudo, basi bulbosa. Taf. XL. Fig. 306. a. Nat. Gr. b. Ein Stuͤck der Oberfläde. o. Ein Abſchnitt, vergr. (P. O.) Vierte Art. Fingerförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria digitata Pers. Schwarz, ungleich keulenformig, mit nakter Spitze, am Grunde verwachſen. Nigra, irregulariter cla- vata, apice nuda, basi connala. Taf. XL. Fig. 307. a. Nat. Gr. (P. O.) + Abſchnitt der innern Subſtanz der Keule. Vergr. A. ++ Ein Stuͤck einer innern Perithecie mit Schlaͤuchen. Vergr. B. f =. Schlauchkörner, etwas mehr vergr. + + 8. Textur der Peritbecie. Vergr. B. die innere ſlockige Bekleidung. + + + Ein Stuͤck von + + 8. Vergr. C. (V.) Fünf⸗ N 1 73 Fünfte Art. Vielgeſtaltiger Bauchſchwamm. Sphaeria polymorpha Pers, Unregelmäßig, keulenförmig, lappig, ſchwarz, in einen Strunk verwachſen, mit Perithecien bis zur Spitze. Irregularis, clavato-sublobata, nigra, in stipitem connala, peritheciis ad apicem. N Taf. XL. Jig. 307. B. &. Nat. Gr. 8. Durchſchnitt. (P. O.) Zweyte Seitenlinie. Ramus secundns. Halbkugelſphärien. Sphaeriae hemisphaericae. Mit faſt halbkuglich-verflachtem Boden und oberflächlichen Perithecien. Stromate hemisphaerico- explanato, peritheciis periphericis. S. 261. Nakte. Nudae. Sechſte Art. Conzentriſcher Bauchſchwamm. Sphaeria concentrica Pers, Faſt kugelförmig zum Stiel verengt, ſchwarz, mit mehreren conzentriſchen Perithecienreihen. Subglobosa, in stipitem contracta, nigra, peritheciorum stratis concentricis. Taf. XL. Fig. 508. . Nat. Gr. 2. Durchſchnitt. (P. S.) Siebente Art. Erdbeerförmiger Bauch ſchwamm. Sphaeria fragiformis Pers. Mit faſt Fugelformigem, ſchwarzem Boden und rothbrauner, körniger Oberfläche. Stromate subgloboso, atro, superficie peritheciis granulata, rubro-fusca, Taf. XL, Fig. 309. a. Nat. Gr. b. Ein Anſchnitt, vergr. (St.) Achte Art. Brauner Bauchſchwamm. Sphaeria fusca Pers. Braun, mit halb— kuglichem, verflachtem, von vortreibenden genabelten Perithecien höckrigem Boden. Fusca, stromate e hemisphaerico-explanato , confluente , peritheciis tumentibus umbilicatis tu- bercnlato, Taf XL. dig. 310. a. Salbkuglih, ins Kegelföürmige, zerſtreut. Hemisphaerico-conica, sparsa. Fig.“ &. mit bervortreibenden Peritbecien. Peritheciis tumentibus. a. Nut, Gr. b. Ein Abſchnitt, vergr. (St.) g. mit berſteckten Perithecien Peritheciis latentibus. a, Nat. Gr. b. Ein Anſchnitt, vergr. St.) b. Ausgebreitet, einſinkend, fat runzlich. Expausa, depressa, subrugosa. Fig. a. Nat. Gr. b. Ein Abſchnitt, vergr. (St.) + Durchſchnitt einiger Perithecien und des Bodens. Vergr. A. + + Die untere Haͤlfte einer Perithecie mit dem Schleime und erfüllten Schlaͤuchen. Vergr. B. + f f Schlaͤuche und Körs ner. Vergr. C. (V.) e. Warzenförmig, uneben, zuſammenfließend. Verruciformis, inaequalis, confluens. Fig. a. Nat. Gr. (St.) Neunte Art. Zuſammenhängender Bauchſchwam m. Sphaeria cohaerens Pers. Schwarz, ungleich ausgebreitet, flach, mit oberwärts freyen Perithecien. Nigra, inaequalis, expansa, peritheciis sursum liberis, Taf. XL. Fig. 310. B. a, Nat. Gr. b. Ein Abſchnitt, vergr. (St.) Fig. 310. B. * Spielart der Sphaeria cohaerens mit ſich trennenden Perithecien, a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) Sphaeria rubiginosa Pers. S. 292. Sphaeria pallida Pers. Ebendaſ. 40 * „ „ Her⸗ = = Dervorbredenbe. Erumpentes. Zehnte Art. Bauchſchwamm des Hollunders. Sphaeria Sambuci Pers. Mit flachem, weichem, weißgrauem, außen ſchwarzem Boden, und vortretenden Peritheeien. Stromate plano, canescente, molli, extus nigro, peritheciis protuberantibus, Taf. XL. Fig, 311. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Durchſchuſtt, vergr. d. Einzelne Perithecie, noch ſtaͤrker vergr. e. Dieſelbe, ſenkrecht durchſchnitten. (T.) Eilfte Art. Bauch ſchwamm der Johannisbeerſtaude. Sphaeria Ribesii Pers, Elliptiſch, guerhervorbrechend, braun, mit einer Längsfurche des Bodens. Elliplica, traus- verse erumpens, fusca, stromate canaliculato. Taf. XL. Fig. 312. a. Nat. Gr. (St.) + Ein Vertikalabſchnitt. Vergr. A. f Der Kern einer Peritbecie, willkuͤhrlich vergr. + + Vertikaldurchſchuitt zweher Perithecien, mit der dazwiſchen liegenden Scheidewand, der Kern durch Druck aus einander getheilt. t F 8. Einzelne Schlaͤuche und Nebenſchlaͤuche. Vergr. B. (V.) Sphaeria melogramma Pers. S. 293. Zweyte Sippſchaft. Familia secunda. Eingeſenkte Bauchſchwämme. Sphaeriae immersae. Die Perithecien ſenkrecht, bis zum Grunde dem Boden eingefügt. Pexithecia verticalia, stro- mati ad fundum immersa. S. 293. * Nakte. Nudae. S. 294. Zwölfte Art. Becherſphärie. Sphaeria Poronia Pers. Mit Napfförmigem ſchwar⸗ zem Boden. Stromate patellaeformi, nigro. 5 Taf. XLI. Fig. 513. a. Nat. Gr. in verſchiedenen Entwicklungs ⸗Zuſtaͤnden, a. Vertikaldurchſchnitt in Nat. Gr. b. Derſelbe, bergr. c. Ein Abſchnitt, noch ſtaͤrker vergrößert. d. Einzelne, ſtark vergrößerte Pe⸗ rithecie. Bu.) : Sphaeria rosea Pers. S. 294. Sphaeria citrina Pers. — Sphaeria ochracea Pers. Ebendaſ. Dreyzehnte Art. Rohrkolbenförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria typhina Pers. Gelb, hödrig, den Halm erſterbender Gräſer umgebend. Saturate lutea, graminum marcescentium culmos ambiens. Taf. XIII. Fig. 314. a. Nat. Gr. b. Ein Stuͤckchen im Durchſchnitte (St.) + Vertikalabſchnitt. Vergr. A. + + Ein ganz herausgenommener Kern. Vergr. B. + + 1 Schlaͤuche und Schlauchkoͤrner. Vergr. C. (V.) Vierzehnte Art. Bauch ſchwamm der Gräſer. Sphaeria Graminis Pers. Mit ſchwarzem, ebnem Boden, als Fleck auf welkenden Grasblättern. Stromate alro, aequali, maculaeformi, in folüs graminum marcidis. Taf. XLI. Fig 315. a. Nat. Gr. b. Durchſchnitt, vergr. (P. O.) Sphaeria Ulmi Fries. S. 265. Föünfzehnte Art. Brand farbiger Bauchſchwamm. Sphaeria deusta Pers. Mit breitem, dickem, höckrig ausgegoßenem, braunem Boden und vorragenden Mündungen. Stromale lato, crasso, rugoso-effluso, fusco, ostiolis prominulis. \ Taf. — 77 Taf. XLI Fig. 316. a. Nat. Gr. b. Abſchuftt, vergr. (St.) + Vertikalabſchnitt bes noch unentwickelten Ge— wächſes. Vergr A. + + Der untere Theil einer birnförmigen Perithecie mit alten Schlaͤuchen. Vergr. B. Ein junger Schlauch, f Ft Schlauchkoͤrner. Vergr. C. (V) Sechzehnte Art. Kriechender Bauch ſchwam em. Sphaeria serpens Pers. Mit ſchwarzem, flachem, nach der Länge ausgedehntem Boden und vorragenden Perithecien. Stromate nigro, plano, iu longitudinem elluso, peritheciis prominulis. Taf. XLI. Fig. 517 Sphaeria serpens Var. g. lumbricoides Pers. a. Nat. Gr. b. Abſchnitt, vergr. (St.) Siebenzehnte Art. Feuchter Bauch ſchwam m. Sphaeria uda Pers. In längli⸗ chen Häuſchen, ſchwarz, im Umfange mit freyen Perithecien. Oblongo -aggregata, nigra, peritheciis in ambitu liberis, ; Taf. XLI. Fig. 318, a. Nat. Gr. b. Durchſchnitt, vergr. (P. S.) * Hervorbrechende. Erumpentes. S. 296. Achtzehnte Art. Genarbter Bauchſchwamm. Sphaeria Stigma Pers. Mit flach und even unter der Rinde ergoßenem, innen weißlichem, außen ſchwarzem Boden und punktfermigen Mündungen. Stromate lato, plano, acquali, sub epidermide effuso, intus albido, extus nigro, osliolis punctiformibus. Taf. XLL Fig. 519. a. Nat. Gr. b Vergr. e. Vergrößerter Durchſhnitt. (St.) a Neunzehnte Art. Breiter Bauch ſchwamm. Sphaeria lata Pers. Weit ver: breitet, ſchwarz, faſt ohne Boden, mit kegelförmigen, eckigen Mündungen. Effusa, nigra, stromate subnullo, ostiolis subconicis, angulatis, Taf. XII Fig. 320. a. Nat. Gr. b. Vergr, von oben. c. Vergrößerter Durchſchnitt. (St.) Zwanzigfte Art. Bauchſchwamm der Eiche. Sphaeria quercina Pers. Braun— ſchwarz, mit rundlichem, von der Oberhaut umſäumtem Boden und vorragenden, vier— kantigen, ſtumpfen Mündungen. Nigrofusca, stromate suborbiculato, epidermide septo, osliolis prominulis, quadrangulis, obtusis. Taf. XLI Fig. 321. a. Nat. Gr. b. Durchſchnitt, vergr. (St.) Scheibenförmiger Bauch ſchwamm. Sphaeria diseiformmis Pers. Schwarz, mit flachrundem Boden und verſteckten, punctförmigen Mündungen. Nigra, stromate orbicu- lato-plano, ostiolis latent bus, punctiformibus. Taf. XLI Fig. 521. B. a Nat. Gr. (St.) + Eine geöffnete Perithecie. Vergr. A. +++ Schlaͤuche und Schlauchkörner. Vergr. C. (V.) : Sphaeria ferruginea Pers. ©. 296. Taf. XLI. Fig. 321. C. a. Nat. Gr. b. Ein Abſchnitt, vergr. (St.) Sphaeria ceratosperma Pers. S. 297. Sphaeria spiculosa Schrad. Ebendaſ. Ein und zwanzigſte Art. Geſtreckter Bauchſchwamm. Sphaeria protracta Pers. Der Länge nach hervorbrechend, gedehnt, ſchwarz, mit runden, warzenmündigen, oft gepaarten Perithecien, auf undeutlichem Boden. Longitudinaliter erumpens, protracta, nigra, peritheciis subglobosis, papillatis, stromati obsoleto per paria imposilis. ; Taf. 78 Taf. XII. Fig. 522. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Vergr. Durchſchnitt. (St.) 4. Geöffnete, junge Perithecien, mit Doppelſporen. Vergr. A. + 8. Die ältere Perithecie, geöffnet, mit Schlaͤuchen und Nebenſchlaͤuchen. Vergr. A. + + Ihfprung der Schlaͤuche aus dem Grunde der Perithecie. Vergr. B. + + + Schlaͤuche und Neben- ſchlaͤuche, nebſt Schlauchkornern. Vergr. C. (V.) Dritte Sippſchaft. Familia tertia. Aufſitzende Bauchſchwämme. Sphaeriae impositae. Die Perithecien frey dem Boden aufgeſetzt. Perithecia stromati nuda imposita. S. 298. Zwey und zwanzigſte Art. Bauchſchwamm des Sauerdorns. Sphaeria Ber- beridis Pers. Auf flachem Boden unregelmäßig hervorbrechend, braun in Schwarz, mit geſchloſſenen, eyformigen, ritzigen, erfüllten Perithecien. Erumpens, irregularis, stromate tenui, fusca, nigricaus, peritheciis astomis, ovalis, rimosis, farctis. Tof XI. Fig. 324. a. Nat. Gr. b. Ein ⸗Haͤufchen von Individuen, mit Anſchnitt, vergr. (St) + 4. Tex⸗ tur eines jungen Indibiduum. Vergr. A + Vertikalabſchnitt einer Peri thecie. Vergr. A. f f Dieſelbe, oben geoͤff⸗ net und ein Stuͤck hinweggenommen. Vergr. B. 1 f f. Schlaͤuche und Schlauchkorner. Vergr. B. (V.) Drey und zwanzigſte Art. Bauchſchwamm des Geüißklees. Sphaeria Laburni Pers. Rundlich, breit hervorbrechend, ſchwarz, mit ſeichtem Boden und gedrängten, klei— nen, rauhen, ſtumpfmündigen Perithecien. Lata, rotundata, erumpens, atra, stromale te nui, peritheciis conſertis, parvis, asperis, ostiolo obtuse papillato. Taf. XLI. Jig. 325. a. Nat. Gr. b. Mit Anſchnitt (St.) Vier und zwanzigſte Art. Bauchſchwamm des Kreuzdorns. Sphaeria 1 (mihi.) Schwarz, in unregelmäßigen Häufchen hervorbrechend, mit ſeichtem Boden und runden, genabelten, concentriſchgefurchten Perithecien. Nigra, acervulis irregularibus erum- pens, stromate tenui, peritheciis rotundatis, umbilicatis, concentrice sulcatis. Taf. XLI. Fig. 326. a. Nat. Gr. b. Vergr., mit Auſchnitt. l Sphaeria cupularis Pers. S. 299. Sünf und zwenz ig ſts Art. Sing ſunkzner Bauch ſchwam m. Sphaeria cucur- bitula Pers. In rundlichen Häufchen, blaß zinnoberroth, mit ſchalenformig eingeſunke— nen, faſt mundloſen Perithecien auf undeutlichem Boden. Acervulis rotundatis, pallide cinnabarina, peritheciis collabescendo-pateraeformibus, subastomis, in stromate obsoleto, Taf. XIII. Fig. 337. a. Nat. Er. b. Vergrößerte Haͤufchen. (St.) + + Ein Fragment der Perithecie mit Schlaͤu⸗ chen. + + 6. Einzelne Schlaͤuche, Schlauchfaͤden und Körner. Vergr. B (V) Sechs und zwanzigſte Art. Scharlachrother Bauchſchwamm. Sphaeria coc- cinea Pers. Rundlich hervorbrechend, ſcharlachroth, mit undeutlichem Boden und eyför— migen, ſtumpfmündigen Perithecien. Suborbiculata, erumpens, eoccinea, stromate obsoleto, peritheciis ovatis, ostiolis, obtusis, Taf. XLI. Fig. 328. a. Nat. Gr. b. Ein bergr. Haͤufchen. (St.) Vier⸗ 79 Vierte Sippſchaft. Familia quarta, Zuſammenneigende Bauchſchwämme. Sphaeriae conniventes. Die Perithecien etwas zuſammenneigend, in die Rinde verſenkt, mit undeutlicher Bodenſub— ſtanz in den Zwifchenraumen, Perithecia concentrice conniventia, corlici innata, stromate ob- soleto interstitia replente. S. 301. Sieben und zwanzigfte Art. Gewimperter Bauchſchwam m. Sphacria ciliata Pers. Schwarz, mit borſtenfermigen biegſamen, abwärts aus einander weichenden Mün— dungen. Nigra, ostiolis setaceis, flexibilibus, sursum divergentibus. Taf. XLII. Fig. 329, a. Nat. Gr. b. Entblöft und vergrößert. (P. O.) Sphaeria Hystrix Tode. S. 302. g Taf. XLII. Fig. 329. B. a. Nat. Gr. b. Vergr., mit Anſchnitt. (St.) Acht und zwanzigſte Art. Gehörnter Bauchſchwamm. Sphaeria corniculata Pers. Schwarz mit walzenformigen, zu einem Hals verbundenen, an der Spitze genabelten Mündungen. Nigra, ostiolis eylindrieis, in collum compaclis, apice umbilicatis. Taf. XLII. Fig. 330. a. Nat. Gr. b. Vergr., mit Anſchnitt. (St. Neun und zwanzig ſte Art. Kleinmündiger Bauchſchwam m. Sphaeria mi— erostoma Pers. Flach, ſchwärzlich, mit zahlreichen, zu einer hervorbrechenden, feinkerni— gen Scheibe verwachſenen Mündungen. Deplanata, nigricans, ostiolis crebris, in discum erumpentem, subtilissime granulatum connatis. ö Taf. XLII. Fig. 331. a. Nat. Gr. b. Vergrößert, im Durchſchnitte. (St.) Dreyßigſte Art. Weißmündiger Bauch ſchwam m. Sphaeria leucostoma Pers, Mit weißlicher Zwiſchenſubſtanz, in einen geſtutzten, hervorbrechenden, ſchwarz punktirten Hals ſich erhebend. Stromale albido, in collum truncatum, erumpentem, nigro punctatum elata. Taf. XLII. Fig. 352. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + + Schlauchbuͤndel und Nebenfaͤden. Vergr. B. +++ Ein Schlauchbuͤndel mit Nebenfaͤden und Schlauchkörnern. Vergr. C. (V.) Ein und dreyßigſte Art. Schild förmiger Bauchſchwamm. Sphacria scutellata Pers. Mit flaſchenfermigen, locker verbundenen, von dem ſchüſſelfͤrmigen Boden ſich lö— ſenden, braunen Perithecien. Peritheciis lagenaeformibus, laxe conglutinatis, ſuscis, a stro- mate patellaeformi discedentibus. Taf. XIII. Fig. 333. a. Nat. Gr. (St.) b. Vergr., von oben und von der Seite. Zwey und dreyßigſte Art. Puſtelförmiger Bauchſchwamm. Sphacria pustu- lata Pers. Schwarzbraun, flach gewölbt, in einen einporigen, beſtäubten Hals auslau— fend, mit verminderter Zahl der Perithecien. Nigro-fusca, plano-convexa, in collum poro solitario perforatum pulverulentum contracta, peritheciis diminutis, Taf. XLII. Fig. 334. a. Nat. Gr. b. Vergr., von der Seite und von oben. (H. V.) Ampelförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria ampullacea Pers, S. 303. Zwep⸗ 80 Zweyter Stamm. Stirps secunda, Frehe Bauchſchwämme. Sphaeriae liberae, S. 304. Erſte Sippſchaft. Familia prima. Bedeckte Bauch ſchwämme. Sphaeriae subcutaneae, Unter der Oberhaut entſpringend und dieſe durchbohrend. Sub epidermide nascentes eam- que perforantes. S. 305. 0 Erſte Seitenlinie. Ramus primus. Cirkelſphärien. Sphaeriae circinatae. Im Kreiſe gelagert, mit genäherten Mündungen. In circulum positae, ostiolis approximatis. S. 305. Drey und dreyßigſte Art. Schöner Bauchſchwamm. Sphaeria pulchella Pers. Zahlreiche, tief eingeſenkte, gedrängt im Kreiſe geneigte, ſchwarze Perithecien, mit langen, walzenförmigen, gebogenen Mündungen. Peritheciis erebris, profundis, confertissimis, inclina- tis, nigris, osliolis praelongis, eylindricis, undulatis. Taf. XLII. Fig. 335. a. Nat. Gr b. Vergroͤßert, mit Durchſchnitt. (St.) E Sphaeria ambiens Pers. S. 305. 5 Vier und dreyßigſte Art. Gevierter Bauchſchwamm. Sphaeria quaternata Pers. Vier gedrückte Perithecien mit verbundenen Mündungen. Peritheciis quaternis, depressis, ostiolis conjunctis, Taf. XLII. Fig. 356. b. Entblößte Häufchen mit Durchſchnitt, vergr. (P. S.) Fünf und dreyßigſte Art. Verbundner Bauch ſchwamm. Sphaeria con- juncta (mihi) Drey, bis neun gedrückte Perithecien, mit ihren genabelten Mündungen in eine ſchwarze, glänzende, vorbrechende Scheibe verbunden. Pexitheciis 3—g, depressis, osliolis umbilicatis in discum atrum, nitentem, perforantem conjunclis. Taf. XLII. Fig. 337. a. Nat. b. Vergr. und ringsum von der Oberhaut befreyt. b. Von unten, an einem abgeloͤßten Stuͤcke der Oberhaut haͤngend. (St.) Sphaerıa salicina Pers. S. 305. Sphaeria umbilicata Pers. S. 306. Taf. XLII. Fig. 557. B. + Geöffnet. Vergr. A. + + Schlaͤuche und Schlauchkörner. Vergr. B. (V.) Zweyte Seitenlinie. Ramus secundus. Zerſtreute Bauchſchwämme. Sphaeriae dispersae. Zerſtreut mit aufrechten Mündungen. Sparsae, ostiolis ereclis. S. 306. Sechs und dreyßigſte Art. Roſen mündiger Bauchſchwam m. Sphaeria rhodo- stoma Alb. et Schw. Halbkuglich, ſchwarz, dickrindig, auf ſchwarzem Keimgrunde ge— ſellt, mit flachem, durchbohrtem, roſenrothem Scheitel. Hemisphaerica, nigra, corticosa, in strato nigro aggregata, vertice plano, perforato, roseo. Taf. XLII. Fig. 338. a. Nat. Gr. b. Vergr. b. Einzelne Perithecie, noch ſtaͤrker vergrößert. o, Durchſchnitt, vergr. (Alb. et Schw.) c. “ Durchſchnitt einer zweyfaͤchrigen Peritpeeie, vergr. (St.) Si e⸗ [4 Sieben und dreyßigſte Art. Bauchſchwamm der Linde. Sphaeria Tiliae Pers. Aus dem Krugförmigen ſchüſſelför mig, braun -ſchwarz, flach-häutig geſchloſſen, mit frey einliegendem Perithecienſacke. Ureolato- patellaeformis, fusco-nigra vertice plano-mem- branaceo , utriculum liberum intus fovens. Taf. XLII. Fig. 550. a. Nat. Gr. b. Vergr. in berſchſedenen Zuſtänden. (St.) b.“ Durchſchnitt. 1 + + Schlauch⸗ förner. Vergr. C. (V.) Sphaeria velata Pers. S. 307: Sphaeria convergens Pers, Ebendaf. Acht und dreyßigſte Art. Wärfelſtändiger Bauchſchwamm. Sphaeria tes- sella Pers. Schwarz, unten eingetieft, mit punktförmigen, in regelmäßiger Beziehung hervorbrechenden Mündungen. Nigra, fundo excavato, osliolis punctiformibus, regulari mutua ratione perforantibus, Taf. XIII. Fig. 340. Var. 8. decedens Pers. a. Nat. Gr. b. Berg von oben, e. von unten. d. Einzelne Perithecie, vergr. (St.) + Die geborſtene Perithecie mit den Schlauchfaͤden, in eine Membran verwachſen, mit de ihr anhaͤngenden Schlaugförnern. Vergr. A. + 8. Schlaͤuche und Schlauchkörner. Vergr. A. ++ Schlauchkörner. Vergr. B. (V.) 5 * Neun und dreyßigſte Art. Nebelgrauer Bauchſchwamm. Sphaeriarnebulosa Pers. Durch die greiſe, erbleichende Oberhaut mit ſchwarzen Mündungen in weiten, fle— ckenformigen Nebeln vorbrechend. Epidermidem grisescentem, expallidam ostiolis punctifor- mibus nigris perforans, maculis expansis, nebulosis. Taf. XLII. zig. 341. a. Nat. Gr. b. Stark vergrößerter Durchſchnitt. (St.) Vierzigſte Art. Gemeinſter Bauchſchwamm. Sphaeria Herbarum Pers Flachgedrückt, mit kurzer, wargenformiger Mündung. Plano-depressa, ostiolis brevibus, papillaeformibus. . Verdekt. Tecta. Taf. XIII. Fig. 342. a. Nat. Gr. b. Stark vergr. mit Anſchnitt. (St.) 8. Im Alter entblößt, einſinkend. Aetate denudata, collabescens, Taf. XLII. Fig. 342. B. a, Nat. Gr. b. Vergr. mit Anſchnitt. (St.) Sphaeria erythrostoma Pers. S. 309. Ein und vierzigſte Art. Trompetenförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria tu- baeformis Pers. Halbkuglich, braun, auf Blättern, mit walzenförmigen, doppelt fo langen, hervorbrechenden Mündungen. Hemisphaerica, fusca, epiphylla, ostiolis-cylindrieis, duplo longioribus, erumpentibus. . Taf, XIII. Fig. 545. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Durchſchnitt. (St) Sphaeria candida «mihi.) S. 309. Note. Sphaeria flaceida Alb, et Schw. S. 309. Zwey und vierzigfte Art. Bartmündiger Ba uchſchwam m. Sphaeria bar- bata Pers. Saft fuglih, braun, auf Blättern, mit Imal längeren borſtenförmigen, an der Spitze gebarteten Mündungen. Subglobosa, fusca, epiphylla, ostiolis octuplo longiori- bus, setaceis, apice barbatis. N #1 Taf. * Taf. XIII. Fig. 344. 3. Nat. Gr. b. Vergr. a, Durchſchnitt. Vergr. (St.) + Zerſprengte Peritheelen mit austretenden Schlaͤuchen und Koͤrnern. Vergr. A. T ker Schlauchkoͤrner. Vergr. C. + , Handformiger und ſtrablender Hypothallus der Erysibe suflulta, Vergr. A. (VB. Zweyte Sippſchaft. Familia secunda. Bloße Bauch ſchwämme. Sphaeriae emergentes, Frey auf- oder in naktem Holze ſitzend. Liguo denudato innatae vel liberae impositae. S. 340. Erſte Seitenlinie. Ramus primus. Mundloſe Bauchſchwämme. Sphaeriae astomae, S. 310, Drey und vierzigfte Art. Walzenförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria eylin- drica Pers, Mitkroskopiſch, geſellig, walzenformig, ſchwarz, mit weißlichem abfallendem Knöpfchen. Microscopica, gregaria, cylindrica, nigra, globulo albido apicis difllucnte, 2. Nach unten etwas bauchig. Deorsum subventricosa, Sphaeria parabolica Tode. Taf. XLIII. Fig. 345. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + Eine einzelne Peritheeſe. Vergr. A. + + Ein Korn, * Vergr. B. f + + Körnchen. Vergr. C. (V.) Vier und vierzigſte Art. Pfriemenförmiger Bauchſchwamm. Sphaeria su- bulata Pers. Gelblich, pfriemenförmig, geſellig, am Grunde etwas erweitert mit ſchmel— zendem, blaßerem Knöpfchen. Aggregata, subulata, lutescens, basi ampliata, globulo apicis pallidiore, deliquescente. ö Taf. XLIII. Fig. 345. B. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + Im Schmelzen des Knoͤpfchens. Vergr. A. f 8. Wurmformige Koͤrnermaſſe. Vergr. A. t + + Koͤrachen. Vergr. C. (V.) Fünf und vierzigfte Art. Langhaariger Bauchſchwamm. Sphaeria capillata (mäihi.) Aus dem Halbkuglichen kegelförmig, ſchwarzbraun, halb eingeſenkt, mit grͤnlich— 5 grauem, auseinanderſtrebendem Haarſchopfe. Hemisphaerico-conica, nigro-fusca, semiim- meısa, coma verlicis divergente, virescenti-cana, Taf, XLIII. Fig. 346. a. Nat. Gr. b. Durchſchnitt, vergr. (St.) + Geborſtene Perithecie mit Schlaͤuchen. Vergr. A. + + Schlauchkorner. Vergr. B. (V.) 5 Sphaeria comata Pers. S. 311. Sechs und vierzigſte Art. Wurmſchlauchiger Bauchſchwamm. Sphaeria Ver- micularia (mihi.) Zuſammenfließend, aus dem Halbkuglichen ſcheibenförmig, fteifborftig, ſchwarz, mit wurmformigen Schläuchen. Confluens, hemisphaerico-disciformis, setosa, nigra, ascidiis vermieulatis. Taf. XLIII. Fig. 347. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) + Geborſtene Peritherien. Vergr. A. + + Schlauchkörner aus einer aͤlteren Perithecie. Vergr. B. b. * Eine junge Sppaͤrie, vergrößert. b. F Dieſelbe mit den Schlaͤuchen. Vergr. A. b. + + Schlauchkörner. Vergr. B. (V.) Vermicularia hispida Tode. S. 31r. Sphaeria exilis Alb. et Schw. Ebendaſ. Sieben und vierzigſte Art. Schießpulverförmiger Bauchſchwamm. Sphae- ria Pulvis pyrius Pers. Gedrängt, ſchwarz, rundlich eyförmig, etwas hödrig, mit einem Einſchnitte. Conkerta, nigra, subrolundo-ovala, subtuberculata, cum rima. Taf. XLIII. Fig. 384. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Anſchnitt, vergr. (St.) Verwandſchaftskreis der Sphaeria punctiformis Pers.. S. 312. Zweyte Seitenlinie. Ramus secundus, Gemündete Bauch ſchwämme. Sphaeriae ostiolatae. Mit wahrnehmbarer Mündung. Ostiolo couspicuo. S. 312. Breitmündige Bauchſchwämme. Sphaeriae platystomae. S. 313, Acht und vierzigſte Art. Zufammengedrüdter Bauchſchwamm. Spbaeria eristata-Pers. Eingeſenkt, zerſtreut, elliptiſch zuſammengedrückt, ſchwarz, mit ſchneiden⸗ der Mündung. Immersa, sparsa, elliptico compressa, osliolo augusto. Taf. XIII. Fig. 549. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Vergrößerter Vertikalabſchnitt. d. Vergrößerter Horizontal: abſchnitt. (St.) Neun und vierzigſte Art. Gekämmter Bauchſchwam m. Sphaeria eristata Pers. Aufſitzend, zerſtreut, rund, ſchwarz, mit kammförmig ausgebreiteter Mündung. Im- posila, sparsa, globosa, nigra, ostiolo eristato. 8 * Taf. XIII. Fig. 350. b. Vergr. c. Durchſchnitt. (P. S.) Sphaeria libera Pers. S. 313. N Taf, XIII. Fig. 350. B. b. Durchſchnitt. T Ein Stuͤckchen der Perithecie mit Schlaͤuchen und Nebenſchläuchen. Vergr. A. + k Schlaͤuche und Schlauchkorner. Vergr. B. (V.) g Fünfzigſte Art. Schmarozer Bauchſchwamm. Sphaeria episphaeria Pers. Pa⸗ raſiliſch, gehäuft, roth, mit weiter, ungleicher Mündung. Parasitica, congesta, coceinea, ore amplo diflormi. 5 8 Taf, XL. Fig. 351. a. Nat. Gr., ſitzend auf Sphaeria Stigma b. Vergr. (St.) * Langmündige Bauchſchwäm me. Sphacriae macrostomae. S. 314. Ein und fünfzigſte Art. Rankender Bauchſchwamm. Sphaeria cirrhosa Pers. Flaſchenfermig, eingeſenkt, ſchwarz, mit ungleicher, walzenförmiger Mündung und kriechen⸗ den Borſten am Grunde. Lageniformis, immersa, nigra, ostiolo cylindrico, rudi, fundo setis serpentibus. Tai. XLII. Fig. 352. a. Nat. Gr. b. Vergr. c. Durchſchnitt. (St.) b. * Einzelne Perithecie, vergr. + Schlaͤuche Vergr. A. t f Schlauchkoͤrner. Vergr. B. (V.) Zwey und fünfzigſte Art. Röthlicher Bauchſchwamm. Sphaeria rubella Pers. Geſellig hervorbrechend, ſchwarz, mit Pegelformiger, mittelmäßiger Mündung und rothem, flockig rindigem Beſchlage im Umkreiſe. Gregaria, erumpens, nigra, ostiolo co- nico, mediocri, ambilu floccoso-corlicato, purpureo. Taf. XLIII. Fig. 355. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St. = ilk brli en RER 115 1 5 Vergr. (St.) b. Bau des Hypothallus, willküͤhrlich vergrößert. k Sphaeria rostrata Pers. S. 315, Drey und fünfzigſte Art. Föhrenbauchſchwam m. Sphaeria Pinastri (mihi i.) Aufiisend gehäuft, kuglich ſchwarz, mit 6mal längerer, gerader, borſtenförmiger Mündung. Imposita, congesta, globosa, atra, ostiolo sextuplo longiori, setaceo, siricto, Taf. XLIII. Fig. 554. b. Vergr. (V.) Vier und fünfzigſte Art. Eichenbauchſchwamm. Sphaeria na Pers. Auf: fisend , geſellig, kuglich, ſchwarz, mit Zmal längerer, feinborſtenförmiger, nickender Mün— 11 * dung ga Be * 84 1 dung. Imposita, sociata, globosa, atra, ostiolo oetuplo longiori, selacco, tenuissimo, nutante. Taf. XLIII. Fig. 354. B. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) b. Einzelne Peritbecien , bergr. ++ Schlaͤuche und Schlauchkoͤrner. Vergr. B. (V.) des Kurzmündige Bauchſchwämme. Sphaeriae brachystomae. S. 315. Fünf und fünzigſte Art. Schildförmiger Bauch ſchwam m. 'Sphaeria el peata (mihi.) Geſellig plattgedrückt, ſchwarz, von einem ſchwarzen, ſcheibenfbemigen Hofe verſteckt, mit vortretender, geftugt-Fegelförniger Mündung. ‚Adgtegataz — area, eirculari nigra velata, ostiolo conico-truncato, emergente. Taf. XLIV. Fig. 355. a, Nat. Gr. b. Vergrößert. e. Bertifaler Durchſchnitt. St.) < Sechs und fünfzigſte Art. Befleckender Bauch ſchwamm. Sphaeria inqui- nans Pers, Geſellig, halbkuglich, eingeſenkt, das Holz über ſich ſchwärzend, mit vortre⸗ tender, walzenformiger Mündung. Aggregata, immersa, hemisphaerica, ligni superfiejem alro inquinans, ostiolo Bann papillaeformi. Taf. XLIV. Fig. 356. a. Nat. Gr. b. Vergr. Durchſchnitt. (St.) 7 Die jugendliche Perithecie, gesprengt. Vergr. A. f Schläuche u und Schlauchkörner. Vergr. B. (V.) Sphaeria Fimeli Pers. S. 316. 0 Sieben und fünfzigſte Art. Mörſerförmiger Bauch ſchwam m. Sphaeria Bombardä Pers. Faſt walzenförmig, braunſchwarz, eben, gedrängt, aufrecht, mit ſehr kurzer, warzenförmiger Mündung. eee ſusco-nigricans, laevis, conlerta, erecta, ostiolo brevissimo, papillaeformi. N Taf. XLIV. Fig. 357. a. Nat. Gr. b. Ve gr. „mit Anſchnitt. (St.) + Bruchſtuͤck des Bodens einer Perithicie, mit Schlaͤuchen. Vergr. A. 1 8. Schlauchkörner. a A. (V. 8 17 Dee ‚Sphaeria ventricosa Pers. S. 316. x 1 Sphaeria spermoides Hoffm. Ebendaſ. 9 Acht und fünfzigſte Art. Geſtützter Bauchſchwamm. Gp Haares suf fulta (mi hi.) Aufſitzend, zerſtreut, ſchwarz, glänzend, am Grunde ſcheibenförmig, nach oben halbkuglich, mit ſtumpfer durchbohrter Mündung. Imposita, sparsa, atra, ‚Dileus , basi disciformis, sur- sum hemisphaerica, ostiolo obluso, perforato, H Taf. XLIV. Fig. 358. a. Nat. Gr. (St.) b. Vergr. mit Durchſchnitt. + + Schlzuche Vergr. B. (V.) Neun und fünfzigſte Art. Zottiger Bauchſchwam m. Spe 1d hirsuta Pers. Aufſitzend, zuweilen gehäuft, brüchig, ſchwarz, enformig, ſchwarzborſtig, mit ſtumpfer, edi= ger Mündung. Imposita, subcongesta, fragilis, nigra, ovata, nigro-setosa, ostiolo obtuso, angulato, Taf. XLIV. Fig. 359. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) i Sphaeria acinosa Batsch, ©. 317. Taf. XLIV. Fig. 359. B. + 4. Kern derfelben, ganz herausgenommen. Vergr. K. 12 T Schlaͤuche und Schlauchkoͤrner. Vergr. A. (VB.) x 3 Sechzigſte Art. Blutrother Bauchſchwamm. Sphaeria sanguinea Sibth. Ge⸗ ſellt aufſitzend, faſt eyformig, eben, ſcharlachroth, mit ſtumpf warzenfͤrmiger Mündung. Sociata imposita, subovata, laevis, eoceinea, ostiolo obtuso, papillaeformi. Taf. XLIV. Fig. 360. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) b. » Eine Einzelne Perithecie, noch ftärfer vergroͤßert. ++ Schlaͤuche mit Nebenfaͤden. Vergr. B. t+ + Schlaͤuche und Körner. Vergr. C. V.) 881 Ein und ſechzigſte Art. Becher bauch ſchwa mm. Sphaeria Peziza Pers. Ges ſellig mennigroth, weich, zur 3 einſinkend, am Grunde etwas flockig, mit klei⸗ ner warzenförmiger Mündung. Aggregata, miniacca, mollis, eee ee bası sublloccosa, ostiolo parvo, papillaeformi. ‚er * 5 5 Taf. XLIV. Fig. 361. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St) a N e eee Zwey und ſechzigſte Art. pomeranzengelber auch fc amn. Sphaeria au- rantia Pers. Rund, pomeranzengelb, mit kleiner, ſtumpfwarzenförmiger Mündung, im gelblich tingirten Mittelraume eines zarten, weißen Fadenbodens gedrängt. Subglobosa, aurantia, osliolo minuto, papillaeformi, obtuso, in medio flavicante spatio hypothalli tener- rimi, floccosi, candidi congesta. Taf. XLIV. Fig. 362. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St) t c. Eine Peritpecie mit dem Hypothallus. Vergr. A. + Schlaͤuche. Vergr. A. 7. 1 Schläuche mit Nebenfäden und Schlauchkörnern. Vergr. B. f 8. Junger Kern, ganze Schläuche austreibend. Vergr. A. f 1 8. Stuͤckchen des Hypothallus. Vergr. B. (V.) Drey und fehzigiie Art. Roſenfarber Bauchſchwamm. Sphaeria rosella Alb. et Schw. Eyförmig, ſtumefmündig, roſenroth, auf blaßerem, im Umfange weißem Fadenboden gedrängt. Ov ala, rosea, ostiolo obtuso, in hypothallo focagen, ban n bitum versus albicante, congesta. ; Se Taf. XLIV. Fig. 362. B u. Nat. Gr. 5. Vergr. c. Einzelne perithecien mit Anſchulit, Herde) (A. et S.) Vierte Gattung. Zitzenſchwamm. Thelebolus Tode., Der Brhak ter bauchig und halbkuglich. Die Perithecie eingeſenkt, als Warze vortretend, wird ausgeworfen. Kern gallertartig, mit eing gemiſchten Körnern. Recepta- culum ventricosum, hemisphaericum, Perithecium receptaculo immer- sum, in papillam prominens, maturitate evectum. Massa interna gela- tinosa, granulis immixtis. ©. 319. (wo diefe Gattung, durch einen Druck⸗ fehler, als die dritte bezeichnet iſt.) f ; Erſte Art. Zitzen ſchwamm des Düngers. Thelebolus stercareus Tode, Ge— drückt⸗kuglich, ſafrangelb, gehäuft, mit eingeſenktem Grunde, _Depresso-globosus, cro- ceus, congestus, basi immersa. Taf. XLIV. Fig. 363. a. Nat. Gr. b. Vergr. 2— . Entwicklungsgang, vergr. (T.) Zweyte Art. Erdbewohnender Zitzenſchwamm. Thelebolus terrestris. Alb, et Schw. Halbkuglich, ſafrangelb, geſellig, auf gelblichem Fadenbeden. eee eroceus, gregatim hypothallo floccoso, lutescenti impositus. — Taf. XLIV. Fig. 303. a. Nat. Gr. b. Vergr., in berſchiedenen Wachsthumsperioden. (A. et S.) l Fünfte Gattung. Schleimſchwamm. Nemaspora Pers. Der teig⸗ artige, ſehr feinkörnige Kern treibt in Fadenform, gewunden, aus einem rohen, warzenförmigen, mehrkammrigen Behälter, oder unmittelbar aus dem Holze hervor. Massa subtilissime granulosa, filorum forma tortuosorum e re- ceptaculo rudi, verrucaeformi, vel ex ipso ligno, excernitur. S. 321. Erſte = 5 86 Erſte Art. Weiß markiger Schleimſchwam m. Nemaspora leucosperma Pers, Mit halbkuglichem, kurzmündigem, ſchwarzem Behälter, und weißlicher Kernmaſſe. Recep taculo-hemisphaerico, brachystomo, nigro, massa albida, Taf. XLIV. Fig. 365. a. Nat. Gr. b. Vergr. (St.) T 8, Ein Abſchnitt mit den Schleimkörnern. Vergr. X. 1/2. + Dieſelben. Vergr. A, 1 ++ Schleimköͤrner Vergr. C. V) Taf. XLIV. Fig. 565. B. Spielart mit ſehr verlängerter Muͤndung. a. Nat. Gr, b. Vergr. (St.) Zweyte Art. Safrangelber Schleimſchwam m. Nemaspora crocea Pers. Mit rankenförmig hervorbrechender, ſafrangelber Kernmaſſe, ohne Behälter. Massa in eixxlios erumpente, exogea, receptaculo nullo. . Taf. XLIV. Fig. 366. a. Nat. Gr. + Schleimfiiner. Vergr. A. + + + Dieſelben. Vergr. C, (V.) Das Titelkupfer. Aphyteja Hydnora Lin. Monadelphia Triandria, Lin. Gen. Pl. ed. Schreb. 1104 Amoen. Acad. 8, p. 512. Hyd- nora africana Thunberg. Act Holm. 1775. p. 69. t. 2.— Nat. Gr. Dem tieferen Schwammgebilde, aus Wurzel (Keulenſchwamm) und innerlich entwickelter Kugel (Kugelſchwamm), das, an die Luft aus dem Dunkel hervor— tretend, ſich in der Form und verwandten Bedeutung des Balgpilzes (Sclero- derma) aus Männlichem und Weiblichem hermaphroditiſch erſchließt, hat die höhere Vegetation ihr Siegel unmittelbar, als Blüthe, in der Dreyzahl der Kelchabſchnitte, Blumenblätter und Staubfäden aufgedruckt. Die verwachſenen Staubfäden, in der Dreyzahl, zeigen auf Bindung in der Tiefe, und ſondern dieſes Gewächs von allen andern ab, die wir kennen.“) Aphyteja Hydnora ſteht als hieroglyphiſcher Schlüſſel zweyer Welten, die, wie Traum und Wachen, ſich in endloſer Wechſelbeziehung auslegen und fliehen, vor uns. Ihr Frucht— knoten loͤſt ſich zur ſaftigen Beere, und gibt die zahlreich eingeſtreuten Saamen, keimfähig, der Erde zurück. „ Tamarindus- if eine Metamorphoſe der Huͤlſentragenden. Die Pflanzen, die man ſonſt noch als dreymaͤn— zige monadelphiſche gufzaͤhlt, geboren entweder zur monokothledoniſchen Reihe, oder zu der der Zapfenhaͤume. ET 1 Er ® 1 — ER 0 * 7 1 4 . 8 er 15 eee ate, der Ontu aA, ee ee, der 5 eee eee, J. bages,, B a . RE 6 ABOTLA. N . + | 9 8 | | | a An - RB thera. 7 aları > scensus. Goniomye es. Ne Conio myoes. Stemonitis\ (Stamen ) Hs tillum) e N. . „ kungas medullaris, A, col, Ne 2 Ale, e, ol Us. Funous ealvcınus. G „. ee eee, . S S bal. BEA a. . BACADTE- ae -Tüber. .. \ | Clavaria. | * 1 Germen 5 Re u eine RN ” r 5 » l i 9 0 3 ta * = 1