um DL ee a EEE ERS — ? — — "Ss — RK — — DE : 1 N Er 5 & ; it Ri | | %, IR | | ih [= li Te Tea DR — Lt — * 534* — de, BES EUR EN: &uvier, Das Thierreid, geordnet nach feiner Organiſation. Erier Dad D a8 hierreich, geordnet nach feiner Drganifation, Als Grundlage der Naturgeſchichte der Thiere und Ein— leitung in die vergleichende Anatomie. Vom Baron von Cuvier, Broßofficier der Ehrenlegion, Gtaatörath im E. Nathe des öffentlichen Un: . terrichtS, einer der Vierzig der franzöfifchen Akademie, beftändigem Gecretär der Akademie der Wiffenfhaften, Mitgliede der Eöniglichen Akademien der Wif- fenfhaften zu London, Berlin, St. Peteröburg, Stodholm, Edinburg, Kopen= bagen, Göttingen, Turin, Baiern, Modena, der Niederlande, Calcutta, der Linneifhen Gefellfhaft zu London ꝛc. -Nach der zweiten, vermehrten Ausgabe überfest und durch Zufäße erweitert von Samoa ig, Hofrath, ordentlihem Profeffor der Medicin und Botanik, Director des bo— tanifchen Gartens zu Sena, Mitgliede der medicinifchen Facultät der F. Univers fität zu Pefth in Ungarn, correfpondirendem der k. Akademie der Wiffen: fchaften zu Göttingen, zu Daarlem, der E. L. Akademie der Natur: forfher u. f. w. ” 1% > Erfter Band, die Säugtbiere und Vögel enthaltend. EP EIN 210: 2. Bro Eh. 1833:1 ae —— a wu Ms Fit N — 5 N: As — — ) — — ae — — N, —— * a wu: Borrede DEE DELLA SIUEDE TB, Wenn bei Werken, die lediglich aus dem Inneren entſpringen, eine Vorrede mit Recht als ein bedenkliches Wort betrachtet wird: ſo moͤchte dagegen bei ſolchen, die zugleich, ja weſentlich, auf Zuſammenſtellung aͤußeren Stoffes beruhen, eine Erlaͤuterung an den Leſer wohl am rechten Orte ſeyn. Und ich glaube ihrer vornehm— lich bei dem gegenwaͤrtigen Werke zu beduͤrfen, da es, obſchon eigentlich nur weiter ausgefuͤhrtes ſeines ur— ſpruͤnglichen Verfaſſers, doch gewiſſermaßen den Namen zweier Bearbeiter an ſeiner Spitze traͤgt. Seit vierzig Jahren, ſeit Gmelin's Ausgabe des Systema naturae Linné's, entbehren wir eines zufammenhängenden, nad) einem Plane durchgeführten Specialwerfs über alle Thiere, und es fcheint faft, daß die Zoologen an der Möglichkeit der Ausführung eines Unternehmens verzweifelt find, welches Botaniker und Mineralogen bis jest nod) immer für ihren Kreis glüd- ih zu flande gebracht haben. Der Bortheil aber vi Vorrede des Herausgebers. den ein ſolches Werk für den nächften Gebraud) bietet, die unmittelbare Bequemlichkeit, die es ſchon durch feine bloße Einrichtung weiteren Studien gewährt, find zu einleuchtend als daß fie noch weiterer Auseinander: feßung bedürften. Indem ich daher mein Borhaben an und für fich für gerechtfertigt halte, will ich es dennoch nicht eher für ausführbar anfehen, als bis mir diefe Ausführung wirklid gelungen ift, und mid) für jeßt nur über die nähere Veranlaffung, fo wie meine Befähigung dazu, mit einigen Worten erklären. Zuerft geftehe ich, daß ſchon in meiner früheften Jugend, als ich mich mit Zoologie zu befchäftigen anz fing, der Wunfch in mir rege gewefen, dereinft einmal ein Werk, wie jenes Linneifche Naturfyften, fchreiben zu koͤnnen. Se mehr fich indeß der Kreis meiner Kenntniffe erweiterte, je mehr ich den Umfang der Ar: beit gewahrt wurde, die zu fol’ einem Wagſtuͤck er— forderlich find, defto mehr wid) jenes getraͤumte Ideal vor mir zurüd, und erloſch endlich, als ich das Glüd hatte, in den Mittelpunkt jener Anftalten, aus welchem das gegenwärtige Original hervorgegangen, felbft zu kommen, gänzlid. Und dennoch find vielleicht die nahe ein Jahr hindurch dort von mir geftiebenen Studien, der Umgang mit den vielen Gelehrten jener Hauptftadt, fo wie die ausgezeichnete Güte des Verfaffers gegen mid), wiederum die Keime geworden, aus denen Die Mög: lichkeit meiner jegigen Unternehmung emporgefproßt ift. Denn nahdem ih allmälig gewahr ward, wie ſchwer in meinen Berhältniffen zoographifche Beſchaͤf— figungen fürderten, wandte ih mid um fo lebhafter wieder den phnfiologifchen zu, als ich ſie immer mit Vorrede des Herausgebers. vu vorwiegender Neigung verfolgt hatte. In meinen Schriften legte ich nachmals hiervon Zeugniß ab, und ich überlaffe es Sachverſtaͤndigen zu entfcheiden, ob es mir gelungen, bie und da etwas ‚Eigenthümliches zu leiften, neue Anfichten ‚aufzuftellen, und ob. ich über- haupt: die Natur mit philofophifchem Auge zu betrach— ten im Stande gewefen bin. Smmer aber erkannte ich es als höchftes Bedurf- ni, das genaue Studium möglichft vieler Formen nicht zu vernachläfligen, wie ich mich denn auch mehrmals der vergleichenden Anatomie mit allem. Eifer gewidmet habe. Eingedenk unferes Autors trefflicher Worte: „daß die genauefte Beftimmung der Species und ihrer unterfcheidenden Charaktere die erfte Grundlage aus— macht, auf welcher alle weiteren Unterfuchungen in der Naturgeſchichte fußen muͤſſen; daß die intereffanteften Beobachtungen, die originelften Anfichten, faft al’ ihr Berdienft verlieren, wenn ihnen diefe Stuge abgeht‘ *) — ſuchte ich fo viel als möglicd) deren Eennen zu lernen, und machte e8 mir unter andern, etwa zehn Jahr nach meiner-Rückkunft aus Frankreich, zur Pflicht, das aus: gezeichnet fchöne und reiche zoologifche Mufeum zu Berlin, Thier vor Thier, wieder Durchzugehen, und auch in der folgenden Zeit, zu haufe wie auswärts, meine zoographifchen Studien ſtets mit der Scrisafl in der Hand, fortzufegen. Diefe in fo vielen Mufeen wie Privatfammluns gen, zumal aber am lebenden oder felbft anatomir- *) Cuvier Recherches sur les ossemens fossiles T. IV. Rap? vu Borrede des Herausgebers. ten Gefchöpfen aufgezeichneten Bemerkungen find es, die ich jeßt benußt: habe, und man wird mir hoffent- lic die Anführung diefer Bemühungen um fo weniger falfch deuten, als auf ihrem Bekenntniß die Solidität, welche ich auch von meiner Seite diefem Werke zu geben gewuͤnſcht, beruhen muß. Denn es ift Feine Frage, daß außer dem auf diefe Weife gefammelten Vorrath folche Befchauungen auch noch den Gewinn bringen, daß man fchon mittel bloßer Bilder, nach Sahren noch, fi eine richtige Vorſtellung des Gegenftandes zuruͤckzu— zaubern vermag. Und fo erwachte denn, als ich vor etwas länger ald einem Sahre diefe zweite Ausgabe des Regne animal des Herin Baron von Cuvier in bie Hände befam, yplößlic) der alte Gedanke wieder, auf den ich, um ihn alleinig auszuführen, für immer vers zichtet hatte. Es fchien mir möglich, den herrlichen Palaft den der Verfaſſer aufgeführt und bis in die meiften Säle herein auch ausgeſchmuͤckt hatte, noch weiter im Einzelnen ausbauen, anfüllen, verzieren zu Tonnen; ich hatte nur zu überrechnen ob ich im Stande feyn würde, der unmittelbaren Hülfsmittel dabei theil- haftig zu werden, und als ich über dieſe Sorge be: ruhigt war, ſtand meinem Vorhaben nichts weiter im Wege. Sene wichtige Hülfe, die Benutzung aller der vom Berfaffer angeführten koſtbaren Originalwerke und der feitdem erfchienenen, deren Anfchaffung großen- theild die Kräfte eines Privatmannes überfteigt, war mir vom Glüde geboten. ine Menge derfelben und gerade die Eoftbarften, vom großartigen Sinne des höchft= feligen Großherzogg Carl Auguft, auf die Weimas Borrede des Herausgebers. IX riſche Bibliothek geftiftet, und auf gleichem Fuße von Shro Eöniglicyen und kaiſerlichen Hoheiten, dem jetzt regierenden hohen Fürftenpaare, fo fort erhal— ten, wurden mir durch) die Gnade des Herrn Staatömini- ſters von Goͤthe zu ungeftörtem Gebrauch verwilligf. Mehrere Prachtwerfe der Art befißt auch die hiefige akademifche Bibliothek, Anderes ich felbft und gefaͤllige Freunde. Und fo wie ich deren Beiftand, fo wie die Zuvorfommenheit aller Herren Bibliothefare dankbar zu erwähnen nicht unterlaffen darf, fo muß id) zugleich der glänzenden Aushülfe die mir frühere, aber noch) hierher gehörige Arbeiten auf der Göttinger Bibliothek mehrmals gewährt, hier gedenken, und es als günfti- gen Zufall anfehen, daß ich bei gegenwärtigem Bande nicht genöthiget war, auch ihre gewogentliche Unter— ſtuͤtzung in Anfprudy) zu nehmen. So find denn in diefem Bande, nur ein paar Fälle ausgenommen, alle Driginalwerfe benußt, die Befchreibungen Euvier’s mit denfelben verglichen, und, wenn es mir dienlich. ſchien, nach denfelben ergänzt oder erweitert worden; die von mir neu entworfenen Definitionen aber, die ich nicht nad) an den Gegenftänden felbft aufgenommenen Cha— rafteriftifen geben Eonnte, aus ihnen gezogen, Will man die gemachten Zufäße diefer Art überrechnen, fo dürfte deren Zahl leicht einige Tauſend betragen. Wie viel ich nun zugleich bei diefer mühfamen, wiewohl höchft belohnenden Arbeit gelernt, brauche ic) kaum zu erwähnen. Vor Allem wurde ic) zu immer größerer Bewunderung meines Autors geführt, deſſen außerordentliche Sachkenntniß, unvergleichlicher Tact im Herausheben des Charakfteriftifchen, und claffifche Ele: x Borrede des Herausgebers. ganz, flets Mufter für alle Zeiten, bleiben werden. Die würdige Beſtimmtheit, mit der er in tiefen Zügen fein Werk einleitet; die überreiche Erfahrung und Be— wandertheif in der Literaturz fein reiner Styl, gewährt: ten mie faft ununterbrochenen. Genuß. Der fcharfe, Eritifche Blick des Verfaffers übte auch mein Auge und fhärfte es, und ich fah mich mehrmals im Stande, et— was zu berichtigen, was ihm noch entgangen war. Gar manche Bemerkung mußte ich freilic) unterdruͤcken, jo manche noch problematifche Species einzufchalten mir verfagen, indem bei aller wünfchenswerthen Bequem lichkeit an Zeit, ein Buch diefer Art doch nicht zu lange von feiner Erſcheinung zurüdgehalten werden darf, und Manches doch nicht anders als durch Vergleichung in ent- fernten Sammlungen hätte ausgemittelt werden können. Dann. aber gewährte mir eine eigene Beruhi— gung. bei diefem meinem Unternehmen der Umſtand, daß ich doch immer dabei auf einem ficheren Bo— den, und gleihfam auf ein Afyl, im Sintergrunde fußte. Ich habe nichts zu geben verfprochen als eine erweiterte Ausführung des Euvier’fhen Werks, und brauche daher jedesmal, wo mid) Weiteres verläßt, mid nur ‚guf dieſes zurücdzuziehen. Allerdings Tann da Mancher fagen, ich hätte mir mein Gefchäft leicht gemacht: wenn ich aber erwiedere, daß ich es dafuͤr auch ficherer gemacht, fo wird man ſich wohl über vermeinte Verluſte tröften. Ohnedem würde auch auf zu weit getriebene Foderungen der Art dann anwendbar wer— den, was ein großer Schriftfteller gefagt hat, daß das Publicum einen Autor gewöhnlich wie feinen Schuldner betrachte, der ihm felten genug, nie zu viel thun Eönne. Borrede des Herausgebers. x Wenn ich aber auch dergleichen Vorwürfe von Feinem foliden Naturforscher beforge, jo will id) mir doch. er— lauben, "das Berhältniß meiner eigenen Arbeit zu: der des Autors noch kuͤrzlich auseinanderzufegen. Weor es unbedingt tadeln wollte, daß man Be— ſchreibungen nad) bloßen Abbildungen entwirft, vor Dem dürfte felbft der große Linne feine Gnade finden. Niemand: kann bezweifeln, daß vortreffliche Abbildun- gen, mit Zuziehung einer freuen, ausführlichen Befchrei- bung, fo gut Definitionen aufzuftellen erlauben, als fey das Driginal vorliegend gewefen. Freilich muß man mit dem Befchäfte vertraut feyn und es an ſolchen Dri- ginalen gebildet haben; dann aber fehe ich nicht ein, warum man nicht dem erſten Befchreiber — wenn er ein guter iſt — das Berdienft, feine Sache vollkom— men gemacht zu haben, einräumen wolle. Es wäre in dev That eine Lächerliche Anmaßung, ſtets auf die Schultern der Vorgänger treten zu wollen, indem man ja die feinigen dann aud dem Nachfolger: preis zu geben hätte. Sind Fehler begangen worden, ſo wird fie die Kritik, durch Vergleichung, meiſt herausfinden; ich glaube aber auch, es finde ein gewiſſer Unterſchied zwiſchen Thier- und Pflanzenbeſchreibungen ſtatt. Die Thiere bieten im Ganzen groͤßere und einfachere Par— tieen, waͤhrend bei den Pflanzen faſt jedes Individuum gegen das andere ſchwankt. Man hat alſo ſehr Recht, wenn man gewoͤhnlich, z. B. in Floren, auf ſelbſt zu entwerfende Pflanzenbeſchreibungen dringt, da jeder Phytograph die Geſtalt etwas anders auffaſſen kann: im Thierreich dagegen ſcheint mir dieſe Foderung weit eingeſchraͤnkter. Denn ohne im Allermindeſten das Ent: Xu Vorrede des Herausgebers. werfen eigener neuer Befchreibungen überflüffig finden zu wollen, fage ich nur, daß von den vorhandenen be- reits gar viele genügend find. Wie fehr mühen fich 3. B. Manche bei den Säugthieren ab, um noch etwas Neues, meift Unbedeutendes, hinzuzuſetzen; ich felbft fand, daß es mir bisweilen ſchwer wurde, den beften vor— handenen Definitionen etwas Wefentlihes hinzuzufügen. Lesteres gilt vorzüglid von denen Euvier’s. Mit innigem Vergnügen wird man bemerken, wie oft er, einem großen Künftler gleich, fein Bild mit wenigen Streichen fertig hin ftellt, und häufig waren meine Zu— fäße nichts weiter als folhe, d. h. nur vermehrende, nicht verbeffernde, Zugaben. Dagegen hatte ich denn freilic) oft volle Arbeit, um aus‘ den weitfchweifigen, unlogifchen, mechanifchen Befchreibungen Anderer die Duinteffenz herauszuziehen, und eine wahre Definition, deren philofophifchen Sinn Manche gar nicht zu be: greifen fcheinen, zu entwerfen. Wären mir hier nicht meine eigenen früheren Arbeiten in den Mufeen zu. Hülfe gekommen, fo würde ich oftmals fchwer zu ftande gekommen feyn. Dabei bemerfe idy aber, daß ic) diefe Klage nicht auf die vielen ausführlichen Be— fohreibungen, die man neuerlich, zumal bei den Vögeln, mit vecht anempfiehlt, ausgedehnt haben will, die, wie 3. B. Herrn Temmingk's, hoͤchſt ſchaͤtzbar blei— ben werden. Nur auf meine eigene Methode will ich aufmerkſam machen, die mir logiſcher und deßhalb zweckmaͤßiger erſcheint, als die mancher Zoographen. Ich denke mir naͤmlich das Thier ſowohl in Ge— ſtalt als Faͤrbung immer als ein vor mir ſtehendes Ganzes, was nach Kopf, Rumpf und Gliedern zu: Vorrede des Herausgebers. XIH naͤchſt zu unterfcheiden if. Nach Ddiefer Ordnung laffe ih), wo moͤglich, die Beſtimmungen folgen, (mo ih es nicht gethan, gefchah es, weil mir der Text eines Befchreibers nicht Elar genug war, und ic) ihn daher bloß auszuziehen mid) begnügen mußte), und eben jo verfahre ich bei Bezeichnung der. Färbung. Je— des Thier hat mehr oder minder deutlich eine entfchie: dene Grundfarbe, auf die fich entweder Fleden, Strei- fen, Bänder auffegen, oder von der aus Abweichun- gen auf die äußeren Theile übergehen. Wäre 4. 8. die Grundfarbe von Corvus ſchwarz, von Felis gelb- roth, fo müßten die anders gezeichneten Stellen als auf dieſe aufgefeßt betrachtet werden, nicht umgekehrt; die Oriolus müßte man gelb nennen, und das Schwarz als ihnen zugefeßt u. f. w. Ich wiederhole, daß ich mic) an diefen Grundfaß bis jest nicht immer mit Strenge habe halten Eönnen, theils aus dem oben an- geführten Grunde, theils manchmal darum, weil ic); für den Anfänger in einigen Fällen Paradoren vermeiden wollte. Es ift indeß meine Abficht, ihn immer weiter zu verfolgen, weil ich ihn für richtig halte. Bielleicht wird man hie und da zu ‚große Kürze beklagen, und diefe gebe ich für mehrere Faͤlle zu; allein ein Compendium, welches nicht in eine unver- hältnigmäßige Zahl won Bänden anwachſen fol, ges bietet Befchränkung, und ich habe nur geftrebt, ‚die Definitionen fo kenntlich und brauchbar wie möglich zu machen. Nur für einen, leider nicht felten vorkom- menden Fall, befenne ich, Zuſaͤtze nach den Abbildun: gen unterlaffen zu haben. Sch meine bei den bloß aus Buffon Ientlehnten ‚Species. .. Wie fehlerhaft XIV Borrede des Herausgebers. und ungenügend deſſen Illuminationen in den Plan- ches enluminees find, deren Driginale fo viel gelit: ten haben, ift bekannt *). Hier alfofchien es mir ein unnuͤtzes, ja trügerifches Unternehmen, diefe Tafeln zu ferneren Charafteren benugen zu wollen, und ich gab e8.in den Fallen, wo durchaus Feine weitere Nachwei: fung zu finden war, "auf. Auch Bieillot’s Abbil: dungen find nicht überall "ganz genau, Spix'ens oft ſehr leichtſinnig hingearbeitet, ja. mitunter Thlccht, vor en war. leichter Aushülfe möglich. Soll ich mich nun endlich noch über den eiligin gegründeten, mir etwa zu machenden Vorwurf vechtfer: tigen, daß in diefem Bande noch fo manche Species, zumal von Vögeln ( denn bei: den Säugthiereit möchte es kaum der Fall feyn), fehlen, fo ſey es mit Folgenden. n Gewiß find die Arten, welche man vermiffen dürfte; nur zu den feltenften, im Ducchfchnitt unbefannteften zu zählen; indem ich aber dieſe Vorrede ſchreibe, er— feinen immerfort neue Abbildungen und neue Bes ſchreibungen von Thieren, und eine zu erreichende Voll: fländigfeit wäre daher fo unausführbar, daß fie in we⸗ nig Monaten ſchon vernichtet ſeyn wuͤrde. Was aber auch mit Wiffen von mir iſt, iſt fon we⸗ Pa N 5 % Kalltanı richt ſich darüber in feinen, — — —D — — — Vol. 11. p. 26 fo aus: Au reste, si les planches enlumineesiide Buffon sont en general si: defeetueuses et si peu conformes à la nature, c 'est.que les oiseaux du Ca- binet national, qui ont servi de modeles pour les graver et les‘ colorier, toient eux- memes. pour la ‚plus-part, degrades et, avoient change, de .couleurs par les conlinuelles fu- migalions de soufre qu’on Y employoit autrefois pour preserver les oiseau.x de la voracite des insectes destruoteurs etc. Borrede des Herausgebers. XV nig dem Plane meines Autors gemäß gewefen, daß ic) geglaubt haben würde, die Reinheit feines "Werkes verdorben zu haben, wenn ich feine Anordnung durch Einſchiebung aller fremden Nomenclaturen, Veraͤnderun⸗ gen und neuen, “oft noch fehr wnauthentifchen ‚Arten, aus allen Abhandlungen, Streitfchriften, und Auffägen in periodifchen Schriften, verunftaltet ‚Hätte. Für jene: fel: tenen und nod) wenig bekannten Gefchöpfe, z. B. einige Fledermaͤuſe, Singvögel u. dgl. wird der Liebhaber ſich an die citirten Originalwerke halten koͤnnen, ‚Die ja ohnedieß der, welcher weiter gehen will, nicht entz behren Fann. Auf die Unficherheit und" Mangelhaftig: keit der Wörterbücher (auf die z. B. der Prinz v. Wied noch erft neuerlich im dritten Bande feiner brafilifchen Ornithologie aufmerkſam gemacht hat) konnte ich mich nicht einlaffen, ſo fehr ich übrigens den: Nu— Gen anerkenne, den mir das Dietionmaire “des sciences naturelles in mehreren Fällen geleiſtet hat. Ja ich möchte mit einemmal fagen: diefes Werk fey Eu: dier’s, und Feinesweges ein erfchöpfendes Univerſalwerk _— welches zu ſeyn es nicht die Anmaßung hat! "Schließlich noch ein Wort von den typographi⸗ Ken Einrichtungen,‘ welche diefe meine‘ ln von — Originale unterſcheiden. N in Alles, wie es beim —— fies) Mr big: auf Weglaffung einiger: auf meine‘ Ausgabe nicht mehr paffender Zeilen. der Vorrede, genau und unver: andert überfeßt. "Die Zuſaͤtze am Schluß habe ich ih— res Orts eingefchaltet.. Die Unterfcheidung der. Säge durch verfchiedenartige Lettern, eine befchwerliche Ein- richtung, über die ich) mich in der Anmerkung zu feis xVvI Borrede des Herausgebers. ner Vorrede erklärt, habe ich aufgehoben, und da- für den Druck durch freiere Zeilen für den Handge— brauch annehmlich gemacht. Alle Zufäge die mein Ei— genthum find, unterfchied ich durch mein untergefeß- tes V. Kleinere Zufäße, die fich beffer in den Text einfchalten liegen, durch edige Klammern [ ], wiewohl auch die Frummen (), wenn fie in meinen Artikeln vor- kommen, nicht dem Autor, fondern mir gehören. Ge: nera und Species, die der Verfaſſer gar nicht erwähnt hat, jind mit doppeltem Stern ** won mir eingefchal- tet, alle aber, die er bloß genannt ohne fie weiter zu befchreiben (zumal feine zahlreichen in den Anmerkungen unter dem Tert), habe ich mit einfachem Stern * be- zeichnet, und beider Arten weitere Befchreibung rührt, wie ſich von felbft verfteht, dann von mir her. "Die Anmerkungen des VBerfaffers find durch Zahlen, die mei— nigen durch Sternchen unterſchieden. Außerdem: habe ih mandmal ein einzelnes Wort, öfter das» Eitat einer guten Abbildung, noch eingefchaltet ohne es aus— zuzeichnen, um das Auge nicht zu ſehr zu flören. Es verfteht ſich auch, daß die ganze: deutfche Nomenclatur mein Werk ift, und einigemal habe ich ſelbſt Tateinifche Benennungen creiren müffen, ‚wenn ich nur die Teidigen franzöfifchen vorfand, oder. die gebrauchten Tateinifchen verlaffen zu müffen glaubte. Die citirten Schriftfteller hat der Berfaffer am Schluffe feines Werkes in einer eige- nen zoologifchen Literatur zufammengeftellt, worauf ich alfo vermweifen muß; die neueren werde ich dort einfchalten. Jena, am erften DOfterfeiertage, 1831. Borrede des Berfaffers zur erfien Ausgabe, Da ich mic) feit meiner früheften Sugend dem Studium der vergleichenden Anatomie, das heißt, dem Studium der Gefeße der DOrganifation der Thiere, und der Modificationen, welche diefe bei den verfchiedenen Gattungen erleidet, aus Neigung gewidmet, und demfelben feit dreißig Sahren jeden Augenblic, den mir meine übrigen Berufsgefchäfte frei ließen, geopfert habe, fo ift es mein Zwed dabei gewefen, fie auf allgemeine Regeln und auf Säge zurüdzuführen, die deren allgemeinften Ausdruck enthalten follten. Meine erften Berfuche ließen mich aber bald gewahr werden, daß ich nicht dahin gelangen würde, wenn nicht die Thiere felbft, deren Bau ich kennen lehren wollte, diefem entfprechend geordnet wären, fo daß man fich im Stande befande, unter ein und demfelben Namen, Claffe, Ordnung, Gefchlecht u. ſ. w. alle Gattungen Furz zu befaffen, die fowohl in ihrer äußeren wie inneren Bildung, unter einan- der mehr oder minder allgemeine oder fpecielle Beziehungen zeigten. Dieß aber hatten bis dahin die wenigften Naturfors fcher zu thun verfucht, und die wenigen, die es hätten verſu— chen wollen, würden es nicht im Stande gewefen ſeyn; denn eine folche Drdnung fest ſchon eine ziemlich ausgedehnte Kennt- niß der Structuren voraus, deren Darftellung fie gemiffer: maßen feyn fol. *x RAN: Vorrede des Berfaffers. Es ift wahr, Daubenton und Camper hatten Bes obachtungen, Pallas Anfichten dazu geliefertz allein Die Ideen diefer gelehrten Männer hatten auf ihre Zeitgenofjen nicht den Einfluß ausgeübt, den fie verdienten. Das einzige allgemeine Derzeichniß der Thiere was man damals befaß und was man bis jest noch hat, das Syſtem von Linne, war durch einen unfeligen Herausgeber fo entftellt worden, daß er fich nicht einmal die Mühe gegeben hatte, die Grundfäge dieſes geiſtrei— chen Syftematifers zu fludiven, und überall, wo er einige Un: ordnung vorzufinden glaubte, fih alle Mühe gegeben zu ha: ben fchien, fie noch verwidelter zu machen. Es ijt auc) ferner richtig, daß fehr ausführliche Arbeiten über einzelne Claffen exiflirten, die eine große Anzahl neuer Arten kennen gelehrt hatten; allein ihre Verfaffer hatten faft nur die Außeren DVerhältniffe diefer Arten ins Auge gefaßt, und Feiner fich damit befchäftigt, die Claffen und Ordnungen nad) dem Geſammtbau zufanmenzureihen. Die Charaktere mehrerer Clafjen blieben falſch oder unvolfftandig, felbft in mit Recht gefeierten anatomischen Werken; ein Theil der Ordnun— gen war willkürlich, und faft in Feiner diefer Abtheilungen wa— ven die Gefchlechter der Natur gemäß zufammengeordnet. Sch mußte daher — und diefe Verbindlichfeit koſtete mir beträchtliche Zeit — ich mußte die Anatomie und die Zoolo— gie, die Zerlegung und die Glaffification parallel mit einander gehen laffenz ich mußte in meinen erften Beobachtungen im Gebiete der Organiſation befjere Einrichtungen verfuchen, mich ihrer bedienen, um neue Bemerkungen zu machen, und diefe wiederum anwenden, um die Eintheilungen zu vervollfommnen; endlich aber aus diefer wechfelfeitigen Befruchtung zweier Wif- fenfchaften ein zoologiſches Syftem hervorgehen laffen, was geeignet wäre, zum Führer und Einleiter im Felde der Anato- mie zu dienen, und ein anatomifches Lehrgebäude zur Erlaͤu— terung und Entwidelung des zoologifchen Syftemes abzugeben. Die erſten Refultate dieſer zwiefachen Arbeiten erfchienen im Sabre 1795, in einer befondern Abhandlung über eine neue Eintheilung der weißblütigen Thiere. Ein Entwurf ih: Borrede des Verfaffers. XIX rer Anwendung auf die Gefchlechter, und deren Eintheilung in Untergefchlechter, ward der Gegenftand meines Tableau ele- mentaire des animaux, gedvrudt 17985 ich verbeferte dieſe Arbeit mit Beihülfe des Hermn Dumeril, in den dem erften Bande meiner 1800 herausgegebenen Lecons d’Anutomie comparee beigegebenen Zabellen. Vielleicht hätte ich mich begnügt, nur diefe Tabellen zu vervollfommnen, und wäre dann unmittelbar zur Herausgabe "meiner großen Anatomie gefchritten, wenn mir nicht im Ber: lauf meiner Arbeiten ein anderer Fehler der meiften allgemei= nen wie befonderen zoologifchen Syfteme aufgeftoßen wäre: _ die Verwirrung, in welcher Mangel an Kritik eine große An— zahl Gattungen, ja felbft Gefchlechter, gelaffen hat. "Denn nicht nur paßten die Claſſen nicht mit der inneren Natur der Thiere zufammen, um einem Handbuche der vergleichen: den Anatomie zur bequemen Bafis zu dienen: die Gefchlech: ter felbft boten auch in ihrer Nomenclatur, wiewohl fie ſchon beſſer charafterifirt waren, nur unvollfommene Auskunft dar, weil man die Gattungen nicht ihren Charakteren entjprechend eingereihet hatte, Sp hatte Gmelin, indem er den Manati unter die Wallroſſe, den Siren zu den Aalen gefeßt, jeden allgemeinen Satz für die Charafteriftif diefer Genera rein un— möglich gemacht; eben fo hob er, als er in eine und dieſelbe Caſſe und Ordnung, dicht neben einander, die Sepia umd den Suͤßwaſſerpolypen gebracht, alle Möglichkeit auf, etwas Allgemeines über eine Elaffe und Ordnung zu fagen, die fo ver: fhiedenartige Gefchöpfe in fich vereinigte. Es reichte daher nicht hin, neue Claffen und Ordnungen zu bilden, und in ihnen die Gefchlechter paffend zufammenzu= fielen: es ward auch unerläßlich, fammtliche Species durch: zugehen, um zu prüfen, ob fie wirklich zu den —— gehoͤrten, zu denen man ſie gebracht hatte. Als ich aber an dieſe Arbeit kam, fand ich nicht allein Arten gegen alle Vernunft gruppirt oder zerſtreut, ſondern wurde auch gewahr, daß mehrere nicht einmal auf eine poſitive Weiſe, d. h. weder mit den Charakteren, die man ihnen an— ** 9 xx Vorrede des Berfaffers. gewiefen, noch mit dem citirten Abbildungen und Befchreibun: gen übereinftimmend, aufgeftellt waren. Denn bald enthielt, den Synonymen nach, eine unter einem Namen deren mehrere, ja oft fo verfchiedene, daß fie nicht einmal in dem nämlichen Gefchlecht ftehen durften; bald erfchien dagegen eine und die nämliche doppelt, dreifach, und trat der Reihe nach in mehreren Untergefchlechtern, Gefchlech- tern, ja bisweilen fogar in verfchiedenen Ordnungen wieder auf. Was z. DB. follte man von Gmelin’s Triehechus Manatus fagen, der unter einem fpecififchen Namen drei Spe— cies und zwei Geneva, letztere in jeder Hinficht verfchieden, begreift? unter welchem Namen fol man von der Velella fprechen, die zweimal in feinem Werk, unter den Medufen und einmal unter den Holothurien, figurirt? Wie foll man die Biphoren vereinigen, wovon die einen Dagysa, die meiften anderen Salpa genannt, und noch viele andere unter Holo- thuria georonet werden? Sonach war nicht einmal alles mit der Nevifion der Species abgethan, um völlig ins Reine zu fommen: man hatte auch alle Synonymen zu vergleichen, d. h. Das ‚ganze Syſtem der Thiere neun aufzubauen. Ein folches Unternehmen ware aber, nach der ungeheu: ren Entwidelung der Wifjenfchaft feit ven legten Jahren, in feiner Umfaffung für jeden Einzelnen unausführbar gewefen, felbft wenn man ihn vom langften Leben und frei von jeder anderen Beichaftigung angenommen; und ich felbft ware nicht einmal im Stande gewefen, den einfachen Abriß, den ich hier vorlege, zu entwerfen, wäre ich allein. auf meine Mittel be- fchranft gewefen. Allein die Hülfsquellen meiner Lage fie: nen mir Erfah für das bieten zu Fünnen, was mir an Zeit und Zalent abging. In der Mitte fo vieler gefchiefter Natur: forfcher lebend; aus ihren Werken, fo wie fie erfchienen, ſchoͤ— pfend; mit gleicher Freiheit wie fie felbft die Sammlungen be: nugend, die fie zufammengebrachtz und felbft im Befiß einer fehr anfehnlichen, eigens zu dieſem Zweck gebildeten; brauchte ein großer Zheil meiner Arbeiten nur in der Benutzung fo Vorrede des Berfaffers. xxI vieler reichhaltige Materialien zu beftehen, So 5. B. war es unmöglich, daß mir nach den Befchreibungen des Hrn. Lamark über die Eonchylien, und des Hrn. Geoffroy über die Säugthiere, viel zu thun übrig blieb: die zahlreichen neuen Bezüge, welche Hr. v. Lacepede aufgefaßt, galten mir als eben fo viele Winfe für meine Anordnung der Fifche. Hr. Le Vaillant hatte unter den vielen fchönen, aller Orten her zufammengebrachten Vögeln, Einzelnheiten ihres Baues aufge: faßt, die ich fogleich meinem Plane anpaffen konnte. Sa meine eigenen Unterfuchungen, von anderen Naturforfchern be= nutzt und befruchtet, trugen für mich felbft Früchte, die ihnen unter meinen eigenen Händen nicht gereift waren. So haben die Hrn. von Blainville, Dppel u. ſ. w, indem fie die ana= tomifchen Präparate, welche ich zur Begründung meines Sy: ſtemes der Reptilien beftimmt hatte, benußten, im voraus und vielleicht beffer als ich, Kefultate gezogen, die ich nur erſt noch flüchtig gewahr worden war u. f. w. Solcherlei Betrachtungen ermuthigten mich, und ich ent= fchloß mich daher, meinem Syſtem der Anatomie einen Abriß des Thierſyſtems vorauszufhiden, in welchem ich deſſen Ein- theilung und Untereintheilung nach allen Graden darlegte, fo wie es fich parallel ihrer inneren wie äußeren Structur, dar: ſtellen ließ; wo ich die authentifchen Species angäbe, die mit Gewißheit einer diefer Abtheilungen angehören, und wo ich zu: gleich, um das Intereffe zu erhöhen, in einige Detaild bei den Arten, die unfere Länder in Menge erzeugen, eingehen oder des ven Nusen und Schaden, die Eigenheiten ihres Betragens und ihver Lebensart, außergewöhnliche Geftalt, Schönheit oder Größe, bemerkbar machen koͤnnte. Ich habe dadurch den jungen Naturforfchern nüßlich zu werden gehofft, Die großentheils nichts von der Confuſion und den kritiſchen Irrthuͤmern ahnen, wovon die accveditirteften Schriften wimmeln, und die fich, zumal in fremden Landen, nicht genug mit dem Studium der wahren Bildungsverhält niſſe der Gefchöpfe befchäftigen. Ich glaubte ferner auch den Anatomen einen noch unmittelbareven Dienft zu erzeigen, die im XXI Vorrede des Berfaffers. voraus fehon zu vwoiffen winfchen, über welche Claſſen und Ordnungen fie ihre Forſchungen zu erftredden haben, wenn es ihre Abficht ift Durch die vergleichende Anatomie irgend ein Problem der menfchlichen Anatomie oder Phyfiologie aufzuklaͤ⸗ ren, und die durch ihre gewöhnlichen Befchäftigungen gehindert werden, fich zu dieſem wefentlichen Zwed ihrer Forſchungen gehörig vorzubereiten. ; Indeß habe ich nicht die Anmaßung gehabt, diefe dop: _ pelte Abficht über alle Glaffen des Thierreichs auszudehnen; die Wirbelthiere, als im jeder Hinficht die intereffanteren, ha— ben mich vorzugsweife bejchäftigt. Unter den wirbellofen babe ih zumal die nacdten Mollusken und die Zoophyten fludiren muͤſſen; dagegen verlangten die zahllofen Variationen der Aus Bern Geftalten der Conchylien und Corallen, die der mifroffopis ichen Thiere, und die anderen Familien, die in der Natur Feine auffallende Rolle fpielen oder deren Organifation dem Scalpel wenig bietet, nicht mit derfelben Ausführlichkeit behandelt zu feyn. Sch Eonnte mich uͤberdem noch, was die Gonchylien und die Gorallen betrifft, auf das Werk beziehen, was Hr. v. Las mark fo eben herausgiebt, und worin man Alles finden wird, was der eifrigfte Wunfch nach Auskunft nur verlangen Fann. Die Infecten anlangend, diefe durch ihre außere Geftalt, ihre Organifation, ihre Sitten und ihren Einfluß auf die ganze belebte Natur fo intereffanten Thiere, fo habe ich hier das Gluͤck gehabt einen Beiftand zu finden, welcher, während er mein Werk unendlich volfommener gemacht als es aus mei- ner Feder der Fall gewefen feyn würde, zugleich fehr deffen Herausgabe befchleunigt hat. Mein Freund und College La: treille, derjenige in Europa, welcher jene Thiere am tiefſten ftudirt hat, war fo gefällig, in einem einzigen Bande, unge= fähr in derſelben Weife wie ich in den anderen Banden ge: than, die Summe feiner ungeheuren Erfahrungen niederzules gen, und ein Syftem über die zahlreichen Gefchlechter, welche die Entomologen nicht müde werden aufzuftellen, zu liefern. Wenn ich übrigens an einigen Orten der Auseinanders fegung der Untergefchlechter und Arten weniger Ausdehnung Borrede des Verfaſſers. XXI gegeben habe als anderwärts, jo findet dieſe Ungleichheit doch nicht bei den oberen Eintheilungen und der Andeutung der Beziehungen flatt, die ich durchweg auf folide Bafen gegrün: det, indem ich nach allen Seiten hin gleich gründliche Unter- fuchungen angeftelt habe. Denn ich habe alle Gattungen, Stud vor Stüd, die ich mir in der Natur verfchaffen Fonnte, unterfuchtz ich habe dies jenigen, welche nur durch die Größe, die Farbe oder die An: zahl einiger unwichtigen Theile verfchieden find, zufammenges bracht, und damit aufgeflellt, was man ein Untergefchlecht nennt. Sedesmal wo ich gekonnt, habe ich wenigftens eine Spe— cies des Untergefchlechts anatomirt; und wenn man diejenigen ausnimmt, denen das anatomifche Meffer nichts anhaben Fann, fo werden in meinem Buche fehr wenige Gruppen diefes Gra- des eriftiren, von denen ich nicht wenigftens einige bedeutende Drgane vorzeigen Fünnte. Nachdem ich die Namen der Species, die ich beobachtet, und die ſchon vor mir gut abgebildet und befchrieben waren, beftimmt, habe ich in den Untergefchlechtern Diejenigen ange: führt, die ich nicht gefehen, von denen ich aber bei Schrift: ftellern genaue Abbildungen, oder hinlanglich genaue Befchreis bungen fand, um über ihre natürliche Verwandtfchaft Feinen Zweifel obwalten zu laffen. Allein jene große Menge vager Angaben, nach welchen man fich, meiner Meinung nach, viel zu viel beeilt hat, neue Arten aufzuftellen, und die am mei- ften dazu beigetragen, eine Confufion in die Verzeichniffe der Gefchöpfe zu bringen, die ihnen einen fo. großen Theil ihrer Nüslichkeit raubt, habe ich weggelaffen. Sch hätte faft überall und in bedeutender Menge neue Gattungen hinzufügen koͤnnen; da ich aber auf feine Abbil- dungen verweifen konnte, hätte ich ihre Befchreibungen uͤber den mir erlaubten Raum ausdehnen müffen; ich habe es da— her vorgezogen, mein Werk Diefer Zierde zu berauben und nur diejenigen anzuführen, welche. durch ihre eigenthümliche Ge- falt zur Aufftellung neuer Untergefchlechter Veranlaffung geben. XXIV Vorrede des Verfaſſers. So wie einmal meine Untergeſchlechter auf ſichere Be⸗ ſtimmungen gegründet und mittels ausgemachter Gattungen zu— ſammengeſtellt waren, bedurfte ich nur noch, das große Ge— ruͤſt von Geſchlechtern, Stämmen, Familien, Ordnungen, Claſ— fen und Hauptabtheilungen zu erbauen, welche das gefammte Thierreich bilden. Hierbei bin ich denn zum Theil auffteigend von Unter: eintheilungen zu oberen mittels Annäherung und Vergleichung, andere male aber wieder umgekehrt verfahren, indem ich von den höheren zu ben niederen durch Subordination der Charaktere herabftieg. Ich verglich dabei forgfältig die Reſultate diefer beiden Methoden, verificirte die eine durch die andere, und be: mübte mich ſtets um lÜbereinftimmung der inneren Form mit der Außeren, welche beiderfeitd das Wefentliche eines jeden Thieres ausmachen. Diefes ift jederzeit mein Weg gewefen fo oft es mir möglich und nothmwendig fehien, neue Anordnungen zu machen; ich brauche aber nicht noch zu fagen, daß in mehreren Theilen des Zhierreiches die Refultate, zu welchen fie mich geführt haͤt— ten, fchon fo befriedigend vorhanden waren, daß ich hierin nur den Spuren meiner Vorgänger zu folgen brauchte. Indeß habe ich doch auch felbft in den Fallen, wo ich nichtö weiter zu thun hatte, als das, was fie ſchon gethan, durch neue Beobachtungen, was fie vor mir erkannt, beftatiget, und es nie angenommen, ohne es vorher neuer flrenger Unterfuchung wies der zu unterwerfen. Das Publicum kann ſich von diefer Art Unterfuchungen eine Vorftellung aus meinen Abhandlungen über die Anatomie der Mollusken machen, die in den Annalen des Mufeums er: ſchienen find, und welche ich jest in eigener vermehrter Samm⸗ lung wieder herausgebe. Ich wage es, zu verfichern, daß ich in gleichem Grad ausgedehnte Arbeiten über die Wirbelthiere, die Anneliden, die Zoophyten und viele Snfecten und Krebs: thiere unternommen habe. Sch hielt e3 nicht für nothwendig, fie in derfelben Ausführlichkeit befannt zu machen; aber meine fümmtlichen Präparate find im Eöniglichen Gabinete der vers Borrede des Verfaffers. XXV gleichenden Anatomie am botanifchen Garten aufgeftellt, und fie werden fpaterhin zu meiner Anatomie benußt werden. Eine andere anfehnliche Arbeit, deren Punkte jedoch nicht fo authentifch gemacht werden Fünnen, ift die Eritifche Unter: fuchung der Species. Sch habe alle von den Schriftftellern citirten Figuren geprüft, und jede, fo weit ich gekonnt, ihrer wahren Gattung zugewiefen, ehe ich an die Auswahl derer ging, Die ich citiren wollte; auch ift es ſtets erft nach diefer Prüfung, und niemals nach der Glaflification der Syftemati- fer, meiner Vorgänger, gewefen, daß ich die Gattungen in die Untergefchlechter einfchaltete. Man wird fich daher nicht wun— dern, wenn manches Gefchleht Gmelin’s jest in mehrere verfchiedene Claſſen, ja Haupteintheilungen, vertheilt worden iſt; daß zahlreiche namhafte Species auf eine einzige zurüd- geführt, und ZTrivialnamen ganz anders als zuvor angewendet worden find. Es befindet fich unter diefen Veränderungen Feine einzige, Die ich nicht zu rechtfertigen im Stande wäre, uud wovon der Zefer nicht felbft im Stande wäre den Beweis zu finden, wenn er zu den Quellen, die ich ihm anzeige, zus " rüdgehen will. Um bequem citiven zu Eönnen, habe ich mich auch bemüht für jede Glaffe einen Hauptautor auszuwählen, gewöhnlich den reichften an guten Driginalabbildungen, und ich führe die Werke zweiten Ranges nur dann an, wenn jener mich vers läßt, oder es mir nüßlich erfcheint, zur befferen Beftätigung der Synonymen Bergleichungen anzuftellen. Mein Stoff hatte viele Bande füllen koͤnnen; ich machte es mir aber zur Pflicht, ihn zufammenzudrängen, indem ich Mittel hierzu erfand. So bin ich denn durch Graduirung der allgemeinen Beftimmungen dahin gelangt, daß ich nie bei einer Specied wiederhole, was man für das ganze Unterge- ſchlecht ſagen kann, noch beim Gefchlecht, was bei der ganzen Drdnung, und fo weiter, gilt. Ich gewann dadurch eine große Erfparniß an Worten. Dahin ftrebte ich aber vor Allem, und um fo mehr, als dieß der Hauptzwed meines Werks war. Indeß wird man bemerken, daß ich nicht viel Kunſtausdruͤcke XXVI Vorrede des Derfaffers. angewendet, und gefucht habe, meine Ideen ohne jenen barz barifchen Apparat Eünftlicher Wörter, der in den Werken fo vieler neuerer Naturforfcher abftößt, deutlich zu machen; und es kommt mir nicht fo vor, als ob ich dadurch irgend etwas an Beftimmtheit oder Deutlichkeit verloren hatte. Leider habe ich aber dennoch viele neue Wörter einführen müffen, obſchon ich mit größter Sorgfalt die meiner Vorgaͤn⸗ ger zu erhalten fuchte. Allein die zahlreichen von mir aufge ſtellten Untergefchlechter erheifchten neue Benennungenz bei fo verfchiedenartigen Dingen begnügt fi) das Gedaͤchtniß nicht mit bloßen numerifchen Andeutungen. Sch habe fie in der Art gewählt, daß fie entweder irgend einen Charakter bezeich- nen, oder mittels Latinifirung gebrauchlicher Ausdrüde gebil- det find, oder endlich, nach Linné's Art, daß ich fie aus der Mythologie entlehnte, deren Namen dem Ohr angenehm Elin- gen und die bei weitem noch nicht alle erfchöpft find. Nichts defto weniger empfehle ich, wenn man eine Spe— cies nennen will, nur das Subftantivum des großen Gefchlechts zu brauchen, und dazu den Trivialnamen. Die Namen der Untergefchlechter follen nur das Gedächtniß erleichtern wenn man die Unterabtheilungen befonders bezeichnen will. Andrer- ſeits gerath man in Gefahr, da fich die fchon fehr zahlreichen Untergefchlechter in der Folge noch mehr vervielfältigen wer- den, die Vortheile jener binaren, von Linne fo glüdlich er: fundenen Nomenclatur wieder einzubüßen, weil man zu viel Subftantiven zu merken hat. Um daher diefe Nomenclatur möglichft heilig zu halten, habe ich die großen ©efchlechter diefes berühmten Reformators der Wiffenfchaft fo wenig als nur irgend möglich gefpalten. Jedesmal wo die Untergefchlechter, in die ich fie getheilt, nicht zu verfehiedenen Familien mußten, habe ich fie unter ihrem al- ten generifchen Namen zufammengelaffen. Dieß war nicht al lein eine Achtung, die ich dem Andenken Linne’s fchuldig war, fondern auch eine nothwendige Aufmerffamfeit, um die Tradition und das wechfelfeitige Verſtaͤndniß der Naturforfcher der verfchiedenen Länder aufrecht zu erhalten. Borrede des Berfaffers. XXVI Um das Studium dieſes Buches noch mehr zu erleichtern, — denn es will vielmehr ſtudirt als geleſen ſeyn —, habe ich verſchiedene Arten des Drucks angewandt, wie ſie den ver— ſchiedenen Graden der Allgemeinheit der angewandten Ideen entſprechen *). Die Gewohnheit die man ſich beim Studium der Na— turgeſchichte nothwendig zu eigen macht, eine große Zahl Ideen im Geiſte zu claſſificiren, iſt einer von den Vortheilen dieſer Wiſſenſchaft, von denen man am wenigſten geſprochen, und der vielleicht ihr hauptſaͤchlichſter werden wird, wenn ſie in den Kreis der allgemeinen Erziehung eingefuͤhrt ſeyn wird. Man uͤbt ſich dadurch in demjenigen Theile der Logik, welche Me— thodik genannt wird, etwa ſo wie man ſich durch das Stu— dium der Geometrie in dem übt, was man Syllogismus nennt, und zwar aus dem Grunde, weil die Naturgefchichte diejenige Wiffenfchaft ift, die die ſchaͤrfſte Methode verlangt, fo wie die Geometrie die, welche die ſtrengſten Schlüffe fodert. Hat man fich aber einmal diefe Kunft der Methode gehörig zu eigen gemacht, fo laßt fie fich auch mit unendlichem Vor: theil auf Alles, felbft auf der Naturgefchichte völlig fremde Studien anwenden. Jeder Streit, der eine Claffificirung der Gegenftände vorausfest, jede Unterfuhung, auf Vertheilung derfelben beruhend, wird nach den nämlichen Geſetzen geführt; und mancher junge Mann, der da geglaubt hat, dieſes Stu: dium nur als eine Quelle der Unterhaltung betrachten zu müf fen, erftaunt fpäterhin über fich felbft, wenn er gewahr wird, mit welcher Leichtigkeit er fi nunmehr in alle Glaffen von Gefchäften finden kann. *) Ich laſſe die nun folgende Befchreibung diefer Arten von Lettern weg, da ich fie in der Überfegung nicht angewandt habe. Denn «8 ſchien mir doch, nad) meiner viefjährigen an dem Original gemachten ‚Erfahrung, der daraus entjpringende Gewinn nicht bedeutend genug, um die Beſchwerlichkeit einer folhen Anordnung einzuführen. Der er— weiterte Drud dagegen, wodurch die Gattungen umd ihre Synonyme frei auslaufende Zeilen erhalten, wird um fo mehr für jene unterlaffene Einrihtung entfhädigen, als diefelbe eine Wohlthat für den Ge- braud) ift. 2. XXVIU Borrede des Berfaffers. Nicht weniger Nusen gewahrt fie in der Einfamkeit. Hinlänglich weit, um den ausgedehnteften Geift zu befriedigen, mannigfaltig genug, um das bewegtefte Gemüth zu beruhigen, tröftet fie ven Unglüdlichen und befchwichtigt den Haß. Wie Elein und fchwach findet man nicht die Umtriebe, welche vom freien Willen der Menfchen abhängen, fobald man fich einmal zur Betrachtung der Harmonie der Natur erhoben, welche die Borfehung unwiderftehlich eingerichtet hat! wie erflaunt man nicht, daß fich fo viele treffliche Genies unnüs für ihr eige: nes und Anderer Glüd in Ergrübelung leerer Combinationen aufreiben, welche bis auf die legte Spur auszulöfchen, nur einiger Sahre bedarf. Sa! ich befenne es laut, dergleichen Vorſtellungen find meinen Arbeiten niemald fremd geblieben, und wenn ich auf alle Weife gefucht habe diefes friedliche Studium zu fürdern, fo gefchah es, weil nach meiner Meinung Feines fo geeignet ift jenes Beduͤrfniß nach Belchaftigung zu nahren, welche fo BVielerlei zu den Unruhen: unferes Jahrhunderts beigetragen hat. Doch es ift Zeit, zu meinem Gegenftande zurückzukehren. Sch habe nur noch über die hauptfächlichften Veraͤnde— rungen Nechenfchaft abzulegen, welche ich bei den neuerer Zeit angenommenen Methoden angebracht, und den Naturforfchern, deren Werke mir dergleichen im Ganzen oder theilweife ge: liefert, das, was ich ihnen fehuldig bin, zu befennen. Um vorerft Kritiken vorzubeugen, die fich natürlich vielen Perfonen auforingen, will ich bemerken, daß ich weder den Wunſch noch die Prätenfion gehabt habe, die Gefchöpfe nach einer einzigen Weihe zu claffificiren oder ihren höheren oder niederen Rang zu bezeichnen. Sch betrachte fogar jeden Verſuch diefer Art für unausführbar. Sch will es alfo nicht fo verftanden haben, daß die zuletzt ftehenden Säugthiere oder Vögel auch die unvolfommenften ihrer Claſſe feyen; noch weniger foll das letzte Säugthier vollfommener als der erfte Vogel feyn, oder das letzte Mollusk vollfommner als die erfte Annelide oder der erfte Zoophyt, felbft wenn das unbeftimmte Wort „voll: kommener“ im Sinn von „vollſtaͤndiger organiſirt“ genommen Borrede de3 Verfaffers. XXIX wird. Sch habe meine Eintheilungen und Untereintheilungen nur als einen Ausdruck der gradweifen Übereinftimmung den mehrere unter einander: haben, genommen; und obfchon nicht geleugnet werden Tann, Daß es welche giebt, bei denen man eine Art Abftufung oder Übergang einer Art zu der andern erkenne, fo fehlt doch noch viel, daß diefes allgemein fey. Die vermeintliche Keiter der Gefchöpfe ift nur eine irrige Anwen dung auf die gefammte Schöpfung, und aus jenen partiellen Beobachtungen entftanden, die nur in fo weit Wahrheit ha- ben, als fie in ihre Grenzen eingefchloffen bleiben, ja ihre Anwendung hat meiner Anficht nach den Fortfchritten der Nas turgefchichte in neueren ‘Zeiten in einem ade gejchadet, bem man fich Faum vorftellen Fann. In Übereinftimmung mit diefen Anfichten habe ich meine allgemeine Eintheilung in vier allgemeinen Berzweigungen auf: geftellt, die ſchon aus einer befonderen: Abhandlung bekannt find. Sch glaube noch immer, daß fie die wahren Bezüge der Thiere genauer ausdruͤcken als jene alte Eintheilung in Wirbelthiere und wirbellofe, darum, weil fich die Wirbelthiere unter einander weit mehr ‘gleichen als die wirbellofen, und es nöthig war, diefen Unterfchied in der ganzen era feiner Beziehungen aufzuftellen. Herr Virey hatte fchon in einem Artikel de3 nouveau Dietionnaire d’histoire naturelle einen Theil der Grund lagen diefer Eintheilung aufgefaßt, zumal den, der auf. dem Nervenfyftem beruht. Die Verbindung der eierlegenden Wirbelthiere insbefondere hat ihren Urfprung in den merkwürdigen Beobachtungen des Herrn Geoffroy über die Zufammenfeßung der Schädel, und denen gefunden, die ich in Betreff des übrigen Skelets und der Myologie hinzugefügt habe. Sn der Claſſe der Säugthiere habe ich die Einhufer zu den Pachydermen gebracht. Ich habe diefe nach neuen An- fichten in Familien eingetheilt; ich habe die Wiederfäuer an den Schluß der Säugthiere geftelltz; den Manati zu den Walthieren gebracht; die Raubthiere etwas anders geordnet; - XXX Vorrede des Berfaffers. die Uiſtiti's vom geſammten Affengefchlecht getrennt; ich habe zwifchen den Beutelthieren und den andern Zehenfäugthieren einen gewifjen Parallelismus aufgezeigt; und alles dieſes nach eigenen anatomifchen Unterfuchungen. Die neuen tiefen Ar: beiten meines Freundes Geoffroy St Hilaire haben Al— lem, was ich über die Affen und Fledermaufe gebe, zur Ba— fiS gedient. Die Unterfuchungen meines: Bruders, des Herrn Fr. Euvier, über die Zähne der reißenden und Nagethiere, find mir bei den Untergefchlechtern in diefen ‚Drönungen von großem Nutzen gewefen. Die Gefchlechter, welche der verſtor— bene Slliger aufgeftellt, find im Grunde das Nefultat der nämlichen Unterfuchungen: und der einiger auslandifchen Nas turforfcher; indeffen habe ich jedesmal feinen Namen anges nommen, wenn feine Gefchlechter mit meinen Untergefchlechtern zufammentrafen. Auch der Graf v. Lacepede hatte mehrere treffliche Eintheilungen »diefer Stufe aufgefaßt und angedeutet, die ich mich gleichfal8 beeilt. habe anzunehmen; aber die Charaktere aller diefer Stufen und alle Angaben der Species find von mir im anatomifchen Gabinet oder den Galerien des Mufeums nach der Natur entworfen worden. Das Nämlicher hat bei den Vögeln ftattz ich habe mehr als viertaufend Individuen mit der größten Aufmerkſamkeit auf dem Mufeum unterfucht: ich habe fie in den öffentlichen Sälen feit fünf Sahren nach meinen Anfichten geordnet, und alles, was ich in diefem Theile meines Werkes über fie fage, von da gefchöpft. Wenn daher meine Unterabtheilungen mit einigen neueren Tabellen einige Ähnlichkeit haben follten, fo ift Diefes von meiner Seite vein zufaͤllig ). | 1) Da dieſe Bemerkung manchen Ausländern nicht hinlänglic, aufs fallend gewefen zu feyn fcheint, fo muß ich hier wiederholen, und laut eine Zhatfache aussprechen, wofür ich in Paris mehrere taufend Zeugen aufweifen kann: daß alle Vögel der öffentlichen Galerien des Mufeums feit dem Sabre 1811 nach meiner Methode benannt und wufgeftellt find. Selbſt diejenigen Unterabtheilungen, denen ich noch Eeinen Namen gegeben, waren mit eigenen Zeichen verfehen; dieß mein Datum. übri— gens war auch mein erfter Band 1816 gedrudtz vier Bände druden ſich aber nicht fo ſchnell als eine Brofchüre von einigen Bogen. Ich will nichts vwoeiter fangen. (Note zur zweiten Ausgabe.) Vorrede des Berfaffers. XXX Sch hoffe, daß die Naturforfcher die zahlreichen Unter: gefchlechter billigen werden, die ich bei den Raubvögeln, den Sperlingsvögeln und den Ufervögeln geglaubt habe anbringen zu muͤſſen; fie feheinen mir in zuvor verwirrte Gefchlechter mehr Licht gebracht zu haben. Sch habe auch fo genau wie möglich die Übereinftimmung derfelben mit denen der HH. Laces pede, Meyer, Wolf, Temmingk und Savigny anges zeigt, und unter jede alle die Species geordnet, von welchen ich pofitive Kenntniß befommen Fonnte. Diefe ermüdende Ars beit wird denen willfommen feyn, die fich in Zukunft mit ei- ner wahrhaften Gefchichte der Vögel befchäftigen werden. Die fehönen ornithologifchen Werke welche feit einigen Sahren er— Schienen find, zumal die des Herrn Le Vaillant, fo reich an intereffanten Beobachtungen, und die des Herrn VBieillot, find mir, um mit Genauigkeit die Arten die fie darftellen be: zeichnen zu Eönnen, von großem Nutzen gewefen. Die allgemeine Eintheilung diefer Claſſe ift aber fo ges blieben, wie ich fie in meinem Tableau elementaire im Jahr 1798 befannt gemacht habe !). Sch habe auch geglaubt, für die Reptilien die allgemeine Eintheilung meines Freundes Brongniart behalten zu müf- fen; habe aber große anatomifche Arbeiten vorgenommen, um zu den ferneren Unterabtheilungen zu fommen. Herr Oppel hat, wie ich fchon gefagt, zum Theil von diefen praparatori- fehen Arbeiten Nußen gezogen, und ich habe jedesmal, wenn feine Gefchlechter definitiv mit den meinigen übereinftimmten, diefes bemerkt. Daudin’s Werk, fo mittelmäßig als es ift, war mir für Anzeigen im Einzelnen nüßlich; aber die befoh- deren Eintheilungen, die ich unter den Stämmen der Gedo’s und Monitors gemacht, find das Product meiner eigenen, an 1) Sch, bemerke dich bloß, weil ſich ein achtbarer Naturforfcher (Herr Vieillot) in einem neuerlich erfchienenen Werke die Vereinis gung ber Picae und Passeres zugefchrieben hat. Ich harte fie im Sahre 1798 ganz wie meine anderen Abtheilungen drucden laffen, um ſie in den Jahren 1811 und 1812 im Mufeum zur oͤffentlichen Kennt: niß zu bringen. XXXII Vorrede des Verfaſſers. einer Menge erſt neuerlich durch Peron und Geoffroy in das Muſeum gekommenen Reptilien angeſtellten Unterfuchungen. Meine Arbeit uͤber die Fiſche ſcheint mir das Wichtigſte von Allem, was ich bei den Wirbelthieren geleiſtet habe. Da ſeit der Zeit, daß Herr von Lacepede fein beruͤhmtes Werk herausgegeben, das Mufeum eine Menge neuer Fifche erhal- ten hat, fo Eonnte ich den Unterabtheilungen jenes berühmten Naturförfchers mehrere neue zufügen, verfchiedene Species andet3 vereinigen, und auch die anatomifchen Unterfuchungen vervielfältigen. Eben fo befiße ich’ die Mittel, die Gattungen Commerſon's und einiger anderer Neifenden beffer zu be: ftimmen, und verdanfe in diefer Hinficht fehr viel der Durch: ficht, welche Here Dumeril- mit defjen Zeichnungen und trockenen Fifchen, welche erſt Fürzlich wieder entdedt wors den find, vorgenommen hat. ‚Zu. diefen Hülfsquellen fügte ich noch die, welche mir die Fifche, die Peron aus dem inz difchen Deean und Archipel zurücgebracht, lieferten; die, welche ich am mittelländifchen Meere gefammeltz fo wie die Samms lungen, die der verftorbene Sonnerat an der Kuͤſte von Co— vomandel, Matthieu auf Isle de France, Geoffroy im Nil und dem rothen Meere zufammengebracht haben u. f. w. Auf dieſe Weife habe ich die meiften Species von Bloc, Ruffel und Anderen beftätigen, und die Sfelete und Einges weide faft aller Untergefchlechter präpariren laſſen können, fo daß diefer Theil, wie ich hoffe, den Schthyologen viele Neuig: keiten liefern wird. Mas meine Eintheilung diefer Claſſe anbelangt, fo be: kenne ich, daß fie zum Gebrauch nicht fehr bequem ift, ich halte fie aber wenigftens für natürlicher als irgend eine frü= here; indem ich fie vor einiger Zeit zur Öffentlichkeit brachte, habe ich fie für nichts mehr geben wollen als was fie werth ft; und wenn Semand ein befjeres, der Drganifation eben fo conformes Eintheilungsprincip erfinden follte, fo werde ich mich beeifern, es anzunehmen. Es ift befannt, daß alle Arbeiten über die allgemeine Abtheilung der wirbellofen Thiere nur Modificationen von dem Borrede des Verfaffers. XXXIII ſind, was ich im Jahre 1795 in meiner aͤlteſten Abhandlung vorgeſchlagen habe, und man weiß, welche Zeit und Sorgfalt ich der Anatomie der Mollusken insbeſondere, und zumal der Kenntniß der nackten gewidmet habe. Die Beſtimmung die: ſer Claffe, fo wie ihrer: weiteren Eintheilungen, beruht auf: mei: nen Beobachtungen. Das Prachtwerk Poli's ift mir allein in Hinficht der Befchreibungen und Zergliederungen, die mir von Nutzen waren, vorauögeeilt, allein. es enthaltnur Bivalven und Multivalen. Sch habe alle Beobachtungen, die dieſer ges ſchickte Anatom mirıgeliefert, geprüft, und glaube die Function mancher Organe genauer als er: bezeichnet zu haben. Ich babe auch gefucht die Thiere zu beftimmen, zu welchen die Hauptgeftalten der Schaalgehäufe gehören, und letztere danach zu. vertheilen; was jedoch die fernere Glaffification der Gon- chylien betrifft deren Thiere einander gleich find, ſo habe ich mich damit nicht viel weiter befaßt, als nöthig war, um mich fo viel als nöthig mit: denen, welche die HH. Lam ark und Montfort aufgeftellt, in Übereinſtimmung zu ſetzen; und felbft die wenigen: Gefchlechter und Untergefchlechter, die mir gehören, find vorzüglich aus der Beobachtung der Thiere felbft entlehnt. Ich habe mich begnügt, beifpielweife eine gewiffe Anzahl Gattungen aus Chemnis, Martini, Liſter, Sol: dani ꝛc. zu citiven, und dieß bloß darum, use ich, da der Band, in welchem Herr v. Lamark viefelben abhandelt, noch nicht erſchienen iſt, Die Aufmerkfamkeit des Leſers auf beftimmte Gegenftände leiten wollte, Es war aber nicht meine Abficht, auf die Auswahl und Beſtimmung dieſer Arten die naͤmliche Sorgfalt zu verwenden, die ich mir bei den nackten Mollusken und bei den Wirbelthieren zum Geſetz gemacht haben. Die ſchoͤnen Beobachtungen der HH. Savigny, Leſueur und Desmareſt über die zuſammengeſetzten Aſci⸗— dien nähern dieſe letzte Ordnung der Mollusken einigen Ord⸗ nungen der Zoophyten. Dieß iſt eine merkwuͤrdige Verwandt: ſchaft und ein Beweis mehr, daß ſich die Thiere nicht in ei— ner Linie ordnen laſſen. Ich glaubte die Anneliden, deren Aufſtellung factiſch mir *** XXXIV Vorrede des Berfaffers. zugehört, obſchon ich, nicht ihren Namen erfunden, aus dem Gemeng, in welchem fie: vordem unter Mollusten, Schalthie: ren und Zoophyten verftecit waren, herausziehen und fie na= tuͤrlicher anreihen zu mäffen. Ihre’ Gefchlechter felbft haben erft durch die Beftimmungen, die ich im Dictionnaire des sciences nalurelles und anderwärts gegeben, mehr Klarheit erhalten. ER . Bon den drei Glaffen, die im dritten Band enthalten ' find, fpreche ich, nicht. Herr Latreille, der alleinige Ver— faſſer defjelben, wenn man einige: anatomifche Details aus- nimmt ‚die ich nach meinen und Herrn Ramdohr’3 Beobach⸗ tungen in feinen Text eingefchaltet habe, wird in einem Vor: wort auseinanderfegen, was fein Werk Eigenthümliches befikt. Sm Betreff der Zoophyten, die das Thierreich befchließen, habe ich mich für die Echinodermen von dem neuerlich erſchie— nenena Werke des Herrn Lamark, für die Eingeweidewürmer von dem des Herrn Rudolphi (Entozoa) leiten Yaffen. Aber ich habe auch alle Gefchlechter felbft anatomirt, und: eis nige darunter find erſt don mir beftimmt worden. Übrigens eriftirt "Uber die Anatomie der Echinodermen eine Arbeit‘ von Heren Tiedemann, welche das Inftitut vor einigen. Sahren gekrönt ‚hat, und. welche bald. erfcheinen wird; fie läßt über diefe merkwürdigen Thiere nichts zu wünfchen übrig. "Da die Gorallen und Infuſorien der Anatomie faft nichts bieten, "fo habe ich fie fehr kurz gefaßt; das neue Werf des Heren von Lamark wird diefen Mangel ausfüllen). “ Ich habe nur diejenigen Autoren anführen Eönnen, ‘welche mir allgemeine Anfichten geboten oder ‚dergleichen in mir er- wedt haben ?). Es eriftiven eine Menge anderer, denen ich *) Sn diefem Augenblid erhalte ich die Histoire des Polypiers eoralligenes des Herrn Tamourour, die felbft wieder ein treffliches Supplement zu Lamark bildet. 2) Herr v. Blainville läßt fo eben über die ganze Zoologie Tabellen erfcheinen, die ich nicht benugen zu koͤnnen bedaure, da fie in dem Augenblic bekannt gemacht werden, wo mein Werk faft ganz ab« gedruckt ift. . Vorrede des VBerfaffers. XXXV fpecielle Beobachtungen fehuldig bin, und die ich bei den Ar: tifeln, wo ich diefelben benußt, forgfältig citirt habe. Man Tann ihre Namen auf jeder Seite meines Werks finden. Sollte ich vernachläffigt haben, irgend einem unter ihnen Ge: rechtigkeit widerfahren zu laffen, fo wäre diefes eine Vergeffen- heit ganz gegen meine Abficht gewefen, und ich bitte fie des— halb im voraus um Verzeihung. Es giebt in meinen Augen Fein heiligeres Eigenthum als das der geiftigen Wahrnehmungen, und der, unter den Natnrforfchern nur zu gewöhnlich gewor: dene, Gebrauch, Plagiate unter Namenveränderungen zu ver: fteden, hat mir ſtets wie ein Verbrechen gefchienen. Sch befchaftige mich von nun an unausgefeßt mit der Herausgabe meiner vergleichenden Anatomie. Die Materia- lien liegen bereit, eine große Menge Praparate und Zeichnun: gen find fertig und claffificirt. Sch werde Sorge tragen, dies jes Werk in Zheile zu fondern, deren jeder ein Ganzes für fich, bildet, fo daß, wenn meine Kräfte nicht hinreichen, die Zotalität meines Planes auszuführen, doch dasjenige, was her= auskommt, vollftändige Reihen, jede für ihren Gegenftand, bil den wird, jo daß. die gefammelten Materialien von denen, die etwa die Fortfegung meiner Arbeiten unternehmen wollten, ll benutzt werden koͤnnen. Im koͤniglichen Garten, October 1816. ***2 Me zu biefer zweiten Ausgabe. ' Die vorſtehende Vorrede ſetzt genau den Zuſtand auseinan⸗ der, in welchem ich die Thiergeſchichte bei der erſten Ausgabe dieſes Buches gefunden hatte. Dieſe Wiſſenſchaft hat nun ſeit den verfloſſenen zwölf Jahren, ſowohl durch die Samm— lungen eben ſo muthvoller als gut unterrichteter Reiſenden, welche alle Gegenden des Erdballs durchſtreiften, durch die reichen Cabinette, welche verſchiedene Regierungen veranſtaltet und oͤffentlich gemacht haben, und endlich durch die gelehrten und ſchoͤnen Werke, in denen man neue Gattungen befchrie- ben und abgebildet findet, und in denen man fich beftrebt ihre wechfelfeitigen Bezüge zu erfaffen und fie unter allen Gefichtspunften aufzuftellen, ungeheure Fortſchritte gemacht '). Sch habe mich bemüht, von diefen Entdeckungen, fo viel es mein Plan mir erlaubte, Nugen zu ziehen, einmal indem ich die Gegenftände ohne Zahl, welche im Eöniglichen Cabinet ankommen, unmittelbar in der Natur ftudirte, und fie mit de: nen verglich, welche meiner erften Ausgabe zu Grunde lagen, um Daraus neue Verbindungen oder Unterabtheilungen zu zie: 1) Man fehe in diefer Hinficht die Rede, welche ich in einer öf: fentlichen Sigung des Inftituts über de Fortſchritte der Na— turgefhichte feit dem Seefrieden gehalten, und die im dritten Band meiner Dentreden abgedrudt ift. Anzeige des Verf. zur zweiten Ausg. XXXVII ben; zweitens aber, indem ich in ven Werken, die ich mir habe verfchaffen koͤnnen, die von den Naturforichern aufge: ftellten Geſchlechter und Untergefchlechter und die Befchreibung der Gattungen, auf welche fie fie gründeten, auffuchte. Diefe Arbeit über die Synonymen iſt jest weit leichter, als fie es zur Zeit meiner erften Ausgabe war; feanzöfifche wie auswärtige Naturforfcher fcheinen die Nothwendigkeit ein= geſehen zu haben, in den weitläufigen Gefchlechtern, in welche fie vordem die verfchiedenartigen Gattungen zufammenhäuften, Untergefchlechter einzuführen; ihre Gruppen find gegenwärtig genau und wohl beftimmt, ihre Befchreibungen hinlänglich aus« geführt, ihre Abbildungen bis auf die feinften Charaktere ge— nau und oft von vollfommenfter kuͤnſtleriſcher Schönheit; es bleiben daher nur noch Schwierigkeiten über die Sdentität ihe ver Species übrig, und es hinge bloß von ihnen ab, fich auch über die Nomenclatur zu verftändigen. Unglüdlicherweife ha= ben fie diefe Sorge am allermeiften vernachläffigtz die Na— men berfelben Gefchlechter, derfelben Gattungen mehren fich jedesmal, fo oft ein Schriftftellee Gelegenheit nimmt davon zu fprächen, und wenn diefe Zerfiimmung fo fortgeht, fo wird, wenn fchon aus anderen Urfachen, das alte Chaos nicht we— niger verwirrt wieder hervortreten. Ich habe das Meinige gethan, um dieſe uͤberfluͤſſigen Nomenclaturen zu vergleichen und einander zu naͤhern, und habe oft, indem ich mein kleines Intereſſe als Autor bei Seite ſetzte, ſelbſt Namen angefuͤhrt, die mir nur erfunden ſchienen, um nicht einzugeſtehen, daß man von meinen Eintheilungen geborgt hatte. Um jedoch eine Arbeit der Art vollſtaͤndig durch— zuführen, gehört zu einem folchen Pinax des Thierreiches, der von Zag zu Zag nofhwendiger wird, um die Beweisgründe zu unterfuchen und eine definitive Nomenclatur, die man ans nimmt, feftzuftelen, indem man fie auf hinreichende Befchrei- bungen und Abbildungen gründet, ein viel größerer Raum, als mir zu benutzen geftattet ift, fo. wie eine Zeit, welche an: dere Werke von mir gebieterifch im Anfpruch nehmen. Es ift mein Vorſatz, in der Gefchichte der Fifche, welche ich mit Hülfe XXXVOI Anzeige des Verf. zur zweiten Ausg. des Herrn Balenciennes herauszugeben im Begriffe bin, eine Idee von dem aufzuftellen, was man durch alle Theile der Wiffenfchaft Leiften koͤnnte. Ich will hier nur einen kurs zen Abriß, einen einfachen Entwurf davon geben: glücklich, wenn es mir gelingt, denfelben in allen feinen Theilen correct zu machen! Es find über einige Ciaſſen verſchiedene Anordnungen * ausgekommen, die ich ſorgfaͤltig ſtudirt habe, um die meinigen danach zu vervollkommnen. Die Mammalogie des Herrn Desmareſt, die des Herrn Leſſon, die Abhandlung uͤber die Zähne der Saͤugthiere des Herrn Fr. Cuvier, die eng⸗ liſche Überſetzung der erſten Ausgabe dieſes gegenwärtigen Wer: kes durch Herrn Griffith, mit vielen Zuſaͤtzen zumal durch Herrn Hamilton-Smith bereichert; die neue Ausgabe des Manuel d’Ornithologie des Herrn Temmingf, die ornis thologifhen Fragmente Herin Wagler’s, die Überficht der Reptilien vom verftorbenen Merrem und die Abhandlung über denfelben Gegenftand von Herrn Fitzinger, find mir bei den Wirbelthieren vorzüglich nuͤtzlich geweſen. Die Ges - fehichte der wirbellofen Thiere von Herrn v. Lamark und die Malafologie des Heren v. Blainpille dienten mir bes _ fonders bei den Mollusfen. Ich habe hierzu die neuen Beobach—⸗ tungen und Anfichten in den zahlreichen und gelehrten Wer- fen der Herren Geoffroy St. Hilaire Vater und Sohn, Sapvigny, Temmingk, Lichtenftein, Kuhl, Wilfon, Horsfield, Vigors, Ord, Swainfon, Gray, Say, Harlan, Carl Bonaparte, Lamourour, Mitdhill, Lefueur und verfchiedener anderen geſchickten und fleißigen Männer gefügt, die ich jedesmal forgfältig bei den Stellen anführen werde, wo ich von den Gegenfländen ihrer —— gen handle. Die ſchoͤnen Kupferſammlungen, welche in den letzten zwoͤlf Jahren erſchienen ſind, haben mir verſtattet, eine groͤßere Zahl von Species anzufuͤhren als zuvor, und ich habe von dieſer Bequemlichkeit ausgedehnten Gebrauch gemacht. Ich muß zumal dankbar anerkennen, was ich hierin der Histoire Anzeige des Verf. zur zweiten Ausg. . XXXIX des Mammiferes der Herren Geoffroy St: Hilaire und Fr. Euvier, den Planches coloriees der Herren Laugier und Temmingf, der Galerie des oiseaux des Herrn Bieillot, der neuen Ausgabe deutſcher Vögel von ‚Herrn Naumann, der Vögel der vereinigten ‚Staaten [American Ornithology] der Herren Wilſon, Ord und C. Bonas parte !), den großen Werfen des Herrn Spir und ©. Durchlaucht des Prinzen Marimilian zu Wied und dem des Herrn v. Feruffac über die Mollusken verdanke. Die Abbildungen und zoologiſchen Beſchreibungen in den Reiſen der Herren v. Freycinet und Duperrey, in den erſteren durch die Herren Quoy und Gaymard, in den letzteren Durch die Herren Leffon und Garnot bearbeitet, bieten gleichfalls viele neue Ideen. Daffelbe gilt von den javanifchen Thieren [Zoological Researches etc.] des Hern Horsfield. Nach einem viel Eleineren Maaßftabe findet man nod) neue Abbildungen feltener Thiere in den MHemoires du Mu- seum, den Annales des sciences nalurelles und anderen franzöfifchen Zeitfchriften, in den verfchiedenen Dectionnaires des sciences nalurelles, den Zoological Ilustrations des Herrn Swainfon und dem Zoological Journal, welches geſchickte Naturforfcher in London herausgeben. Die Sour: nale des Lyceums zu Newyork und der Akademie der Natur- wiſſenſchaften zu Philadelphia find nicht minder werthvoll. Aber in demfelben Maaße wie ſich der Geſchmack an Naturwiffen: ſchaft ausbreitet und diefe Wiffenfchaft in immer mehr Lan: ‚bern cultivirt wird, nimmt auch die Zahl ihrer Acquifitionen ‚in geometrifcher Progreffion zu, und es wird immer. fchwerer, alle Schriften der Naturforfcher um fich zu fammeln und bie - Überficht ihrer Refultate zu vervollftändigen. Ich wage daher auf die Nachficht derer zu zählen, deren Beobachtungen mir 1) Das Werk des Hrn. Audubon über die nordamerikaniſchen Voͤgel, welches alle anderen an Pracht uͤbertrifft, iſt mir erſt bekannt geworden, nachdem der ganze Abſchnitt der Voͤgel abgedruckt war. ©. Auch ich habe es nur flüchtig in England geſehen, und N er- fahren koͤnnen, 05 es in Deutfchland vorhanden ift. XL Anzeige des Berf. zur zweiten Ausg. etwa. entgangen feyn oder deren Werke ich nicht forgfältig ges nug fludirt haben follte, um allen Nutzen daraus zu ziehen, den fie bieten. ; Mein berühmter Freund und College Latreille hat fich abermals, wie bei der erften Ausgabe, der fchwierigen und ge wichtigen Arbeit über. die Eruftaceen, die Arachniden und die Inſecten unterziehen wollen, und er fest in einem Vorwort den Gang auseinander, den er dabei befolgt hat, fo daß ich nicht nöthig habe, * hier uͤber dieſen Gegenſtand weiter zu erklaͤren. Im Garten des Königs, October 1828. Suhbalt Des erfien Bandes. E inteitung. 1. 2 3. 4 Bon der —3 und ihren ein über: haupt . . . Bon den lebendigen Körpern und der Drganifaion überhaupt . Eintheilung der orgaifrten Körper in Thiere und ‚ Pflanzen . . Bon den Formen, toeiche den organiſchen Elementen des thierifchen Körpers eigenthümlich find, und den hauptſaͤchlichſten ſeiner chemi⸗ ſchen Elemente Von * Kraͤften, miice im tiefgen Körper ii tig find . .. Summarifche Überfi icht ber Functionen und Ing Here . des. thierifchen Körpers, fo wie der verfehteberten Grade ihrer Gomplication. . 4 Überblick der intellectuellen Functionen der Thiere Von der Methode in ihrer aka auf das Zhierrih . . Allgemeinſte fe Eiteitung. bes Zhiemeihs in viet große Abtheilungen . Seite 11 15 16 19 29 XLI Wirbelthiere . . Unterabtheilung ber Wirbelthiere in 1 vier Claſſen Seite Erſte Claſſe der Wirbelthiere. Säugthiere . . Eintheilung der Säugefiere in in Drdnungen . » Erſte Ordnung der Säug- thiere, BIMANA Homo R Bigenbümlicer Bau de Men: fhen . Phfifche und moralifche Ent- widelung des Menfchen . . Varietäten der Menfchenfpecies Zuſatz von Voigt —— Zweite Ordnung der Saͤug⸗ thiere. QUADRUMANA . .. Bi Samıa 2.0. — Affen der alten Welt Pithecus . . Chimpansee , BR Hylobates . . . ... Cercopithecus . . ... Semnopithecus . . .. . Inuus . — Cynocephalus Mandril . Affen der neuen Welt Mycetes . Bean. Atelen .- ..,°, Mm, Lagothrix .. 2.0; eboa a 90, U. Sannırıı“. HAST Pithea a5...» ande & Kr Callithrix.'....;.°. Nyctipithecus . . 2. Hapale Jacchus ——— daR. ie ankaaehle Shrek Erfte große Abtheilung bes Thierreichs. Seite 33 36 @eite $. Lemur ., . 100 Lemar:.. 37 Lichanotus Pi . P ee.» 102 Stenops#”) . ... — 41 G - „1. 108 LREBEIB u is ee Dritte Ordnung der Su thiere. #* FERAE . . DNA " CHEIR OPTERA 1:95,08 Nds Vespertilio Hu mas. u Pteropus: „na 6 49 Cephalotes . 13743128 59, ‚Molasaug. „......:....738..114 57 Dinopas m. Wut A « ‚Diclidurus: .. 04 I, ‚2a Nyetinomus, ... ...0 — Cheiromeles. . . SS Thiroptera . . —— 72 Noctilio SINLSAÄNE ‚23 Phyllostoma . . . 113 > Glossophaga _. — Megaderma . . . . 15 76 Rhinolophus . . 116 77 Nycteris . „2.1. 117 73 Rhinopoma. . ..... . 118 80 Taphozous.. . ... .. — 86 Mormoops . r. 119 u Vespertilio. . — — 88 Plecotus . 3 122 Ei Nycticeius. . ES 89 2. Galeopithecus . — 90 INSECTIVORA . 124 92 «SusErinaceust Wie — 95 4. Centetes . 126 95 5. Tupaja (Cladobates) _ . 6. Sorex. 54% et. —— 96 7. Mygale...... 130 97 8. Chrysochloris. . 131 98... Talpar.ı ma 132 — 10. Condylura . . 133 art 11. Scalops. . . . 134 Säugthüere. XLUI | Seite Seit ‚CARNIVORA . . . . 154 6. Halmaturus. . . 204 Plantigrada .;....... 385 7. Lipurus „:.'6.«:205 Be Ursus - .. ati 136 , 8. Phascolomys .. . 206 13. Procyon — 139 a 24. 'Allurus 5.0.63 140 Fuͤnfte Ordnu ⸗ letides se — ng ar m. NN thiere, 17. Cercoleptes . . 142 ROSORES . ........., 208 ie Meteo: ———— L Sciurus.., auncam209 39. Guld uma.T 2148 Sciurus . 2 2 200 210 Digitigrada .„ . 2... 185 Tamias . ar 212 50 Musteta :EMUMSN. __ Macroxus . fi Pteromys , Putormus*" Ss ar een OMyS 2 een. Martes . 48 Cheiromys . . 4... 213 Mephitis °... 2... 149 2. Mus...» 224 Nhdass.“. 32...0.0 72% 160 Arctomys sul. D» TEUER a9 RENNEN Ana Spermophilus . » . .. 216 i Myoxus . . 47 22. vr e ce a ie 12 Echimys (Loncheres) . 218 Viverra m . ° . . . 166 — —— ” . . . 2 Gepekta sc. 14 140 Sale Nor. \EDZ apromys . “rehtsne Mus — Paradoxurus 68 — —— dienoie a Ryzaena . . 170 —— — Proteles 171 N NEED. un Arvioola, WERT 2 Eh 2. HyamnE = =737.0 4 = (0% Fiber Kl IRRg 24, Bolis „gig. 125 J— 9— ypudaeus.. — Amphibia. ... ... . 185 Georychus . 12 2. 31 25, Phoca” .”'; . 184 Otomys.. 5.0000 te Bhocat, mine Dipus :. ws Be . Stenorrhynchus . ... 186 39 Helamys (Pedetes) . 237 Pelagius eu ni Sudlar Stemmatopus . . . .„ 187 353 Bathyergus ... . 289 Macrorhinus . . . 6 Ascomys(Geomys) . 240 Otaria © >. . 00. 188 7. Diplostoma . — 36. Trichechus ti een 5 9. Myopotamus .. 42 Vierte Ordnung der Sing 10, Hysterie it thiere. Hiystriz’ HR US .—_ MARSUPIALTA irn 190 Atherurus . . day 4 Didelphys. . . . 191 Erethizn . . .. .» 244 © Didelphys . ae 492 Synethere. ." E20 — ;Chironectes - ...2...196 11. Lepus . 2... 245 Thylacinus . ; 244 — Lepus.- . » - .n.zms „246 Phaseogale:, aysnajamr197 Lagomyss . - I, 72483 2. Dasyurus . — 12. Hydrochudile 29 3. Perameles (Thylacis) 198448. Cayia UTAH 4. Phalangista., 2.4 199 114 Kerodon wommsa no Balantia . » 2.20, 15. Dasyprocta „u... 1 Petaurus 4...) 202 16, Coelogenys » «ni — 5. Hypsiprymnus«.. 203 : Chindhilla . „em. 2352 XLIV J Sechste Ordnung der Säug- thiere. 5. Antilope “ 805 EDENTATA . 251 OB Gapra -.\gegvart 87 Tardigrada auuart HR Ovis 680 1. Bradypus . s 8: Boos... ..m@bi 823 Acheus: N, ".'.. R 255 Choloepus‘. °. . . . 256 Neunte Ordnung der Säug- Edentata : — 1 thiere. u Caclaneee 258 CETACEA 327 Apart, ME 259 Herbivora . . 38 Ehcoubert?. *.. Ar. .). Manatus 2, nie Cabassou . '...,, 260 «% Halicore . .,.. .„, 329 Priodontes %1 3. Ky tina N DEE Chlamyphorus . 262 Carnivora . w; 830 3. Orycteropus 263 # Delphinus 331 4. Myrmecopha 264 Deiphinorhynchus 3533 5, Manis } 965 Delphinapterus 335 Monotremata. . 266 Hyperoodon 336 6. Echidna (Tachyglossus)267 5. Monodon 337 7. Ornithorhynchus 268 6. Physeter 338 7. Balaena 340 Siebente Ordnung der Balaenoptera '. 34 Saͤugthiere. en. —— PACHYDERMATA „, 2370 “a — “2.202, 977 Bon ben eierlegenden Wir⸗ Mastodon.. .... . . 273 belthieren überhaupt... 843 Pachydermata 274 : ; "org! 2, erg N Zweite Claffe der Wirbelthiere, RN DR — Bögeli. 107 344 0ER SUB, ng 6 Einthellung der Elaſſe der Bis Phoecochoerus . 278 gel in Drbnungesnidwiun.an 350 Dicotyles & Anoplotherium 9go Erſte Ordnung der — 4. Rhinoceros 2gı ACCIPITRES 352 # Hyrax . . 2 1 Uuktarıs Aalen ie Palaeotherium. . . 283 NEBEN Ve reis — 393 Lophiodon ._. 254 Sarcoramphüs . 356 6. Tapir __ Cathartes . ® 357 Solipeda 985 - Percnopterus . . .. 359 » 7, Equus — 2% Gypaetos‘. % 360 3. Falco . .. 362 Achte Ordnung der Säug- Falco . —— thiere, Hierofalco . — 369 ai Aquila , vuy u 371 RUMINANTIA . 289 Cymindis ern. 85 1. Camelus 291 Ast „nis ha 87 Camelus F Milvus...... .. ein 396 Auchenia ar 292 Pernis .. x. 4. 600g 398 2, Moschus . . 293 Buteo 39 nhaut. Seite 3. Cervus 4. Camelopardalis ti Seite 296 304 V oͤ Seite Circus 402 Serpentarius s. Gypo- kn * we „ 405 4, Strix. . 406 Otus . . A — Hals du, ee Strix . 5 410 Syrnum : » 411 Bubo 5 412 Noctua s. Surnia 414 Scop « 418 Zweite Ordnung der Vögel. PASSERES , ., ., 420 Dentirostres . . 421 1.L,anius..... — Lanius. ic emamn — Vanga »: +... 0.8 433 Ocypterus. .. 434 Barita.. 2.0»; 435 © Chalybaeus 436 Psaris .. — ‘ Graucalus . BER 437 \ Bethylus aus: Jıyoe 439 Faleunculus .. — Pardalotus 440 2. Muscicapa 441 Tyyrannus s — Muscipeta.. — 444 Platyrrhynchus ı. 2. 448 Conopophaga . . 459 Musecicapa . ılaa — Gymnocephalus’ . . 456 Cephalopterus .... 457 Drymophila .. «0. — 3. Ampelis — 458 N Querula, ı.. Boa — ‘ Cotinga .) 459 tr Tersina .. . 460 ‘; Geblepyris. . 461 Bombyeilla t 462 Proonias ..., 463 Casmarhynchos — Gymnoderes N 4 4. RA us‘, Witte Pbibalara '. .» SgAW Sl 465 9. en NER 466 Euphonre . . m 2.3 — Tanagra .: 467 Tanaeıa Narr 468 'Fanagra.. „sm, 472 Hanaara 'ı .rehmauie gaen] XLV Seite Tanagra . „. 475 6. Turdus . Lamprotornis . ..» ., 487 Ixesü;.. 314.20 er 8 Oenicurus . .ı 489 Tanypus (Grallina). „ 490 Criniger } — 7. Myiothera . 491 Pitta ® — Mythergg 68 (Orthonyx) 486 3, Cinckus,. 4 — 9. Philedon BIER, 10, Eulabes 4600 Graculla. — Manorrhina . 603 12. Pyrrhocorax .. — 43 Oriolus... .., wi 904 14. Gymnops . us...) 505 Tropidorhynchus .. .. 506 15. Maenura . m 907 16. Motacilla . ER Saxicola le Sylvia ...gai>rKrn2 Curruca x) 513 Accentor . h c 539 ; Malurus ..„yutieciweh 920 Regulus . .. 668682 Troglodytes . . „ 526 Thriotorus, i Motacilla... yixeilenws 527 Anthus;. » \nidrus) 385 37.Pipra 8380 Rupicola ‚ualususenadt Hl Calyptomenes —— — Pipra. Bodai 18. Enrylaimus —6534 Fissirostreeæ6535 19. Hirundo 6536 Cypselus . —— — 20. Gaprimuigus ru 944 Podargus iyasy 549 Conirosires . 680 la u da — 22, Parus RE TR 23. Emberiza. . ‚557 Emberizoidess, Tardivola Plectrophanes . . » 28. Eiringilla' Junanmio Ploceus\..:! 2 ae Pyrgita.,, — Flingilla —— OCardueli 561 562 565 568 569 XLVI Spinus Vidua x Coceothraustes Pitylus . Pyrrhula 9. Loxia 26. Corythus 27. Colius 25. Buphaga 29. Cassicus Cassicus Icterus . .. Xanthornus Oxyrhynchus . Dacnis . E 30. Sturnus 3l. Corvus. Reee Garrulus Caryocatactes Temia Glaucopis . Kitta 32. Coracias . Colaris . . . 33. Paradisea, Tenuirostres . SE. Sitte .-, , Xenops . Anabates Synallaxis DS 35. Certhia. Certhia . Dendrocalaptes Orthonyx . , Tichodroma Nectarinia . - Dicaeum °, - Melithreptus Cinnyris Arachnotheres 86. Trochilus . Trochilus . . Orthorhynchus 37. Upupa Fregilus -, Upupa . Promerops Epimachus — Song yndaciyli . 8. Mer op —— 39. Prionitis SYch ha! IE. Seite Seite 571 40. Alcedo . „#09,77661 578 Dacelo J 664 580 Tanysiptera . 665 586 Syma °. 668 587 Todirhamphus ar 590Oe 669 591 42. Todus 670 592 43. Buceros. A — 593 594 Dritte Ordnung ber Bigel 595 ar SCANSORES aa: 676 697 1.:Galbula; ‚srrsaHk — 599 Jacamerops Balz 677 .., TO 600 3. Yunx . .. ouiaoiitnait 693 602 Picumnus — 605 4. Cuculus. 694 607 Coua — — 699 609 Centropus Pa? 700 610 Courol y 702 FR Indicator 5 703 Fi Barbacou . li — 611 % Malcoha . N 704 613 6. Sceythrops ? 706 615 7. Bucco . — 618 Pogonias . ‘ h 707 rt Bucco 4,1% J * Tamatia ß 0 en 8 Trogon'., „siaza 713 _ 9. Crotophaga .« 718 10. Ramphastos . ....7 — F en suariy 721 694 11. Psittacuseananaun.) 728 626 Araı aa ae A — 627 Conurus . Ss 725 ER Palaeornis . « re ar Platycereus .. 5 Cacatus . EB 737 632 Psittacula. ... nie 745 639 Microglossa .2» » 749 dir Pezoporus . rd — 640 12. Corythaix . 751 644 19. Musophaga » « 752 Pt Vierte Ordnung der Vögel: — GALELINAE 652 mar erar.. — 754 ” 095 Crax '*; Dive —: 654 en A 755 — Penelope 757 Ortalida * 758 660 Opisthocomus . ' — Bidngient. Seite 2: Pavo:. . 809 Lophophorus.. 760 3. Meleagris 761 4. Numida. 763 5. Talegallus764 6. Phasianus — Galluss I Phasianus „2.15 766 Spice .. .. 90 Tragopan.. . ..00%,' 770 CryptonyX . 2... mn — ?. Detrao .. ..aisgonia) 771 Lagopus . .. „ .. Zaak 773 Pterocles .. „aus I 774 MORGEN, a 2087 WE Cokhraiz’, su 2.14.7788 8. Hemipodius.. .. 2. 785 Ortygis (Turnix) — Syrrhaptes. . . . . 787 9, Tinamus s. — 788 Pezus Vaü 790 Rhynchotus . . . . 790 10, Columba ' ." .„ ..--.- 79 Columbi - Gallina N Columba van.» ner 4794 WinaeD. 34 Fünfte Ordnung der Vögel, GRALLAE „, . 818 Brevipennes . .. .» #,Struthio ...0...0...819 DB asuarıusung.aı.. TOD Didus 6681 Pressirostres . . . . 822 — Otis .... 88 4. Charadrius SA NEN 2a Oedicnemus. —— Charadrius. . . . 826 a. Vanellus, Ks un 831 Squatarla „. ... ..„ 832 Vaneluss „Zinn ua dl 6. Haematopus. . „ 834 7. Cursorius (Tachydro- mus) . NN 8. Dicholophus. U 1886 EB 3 na Paophia.. in) ul 8 au, 838 RL a EN NETT Eurypyga . . 2.841 10, Cancroma .. . 842 11, Ardea’ 2 25. 0.2.8489 12. Ciconis, 13. Mycteria: 14. Scopus.. 15. Anastomus Dromas .. 16. Tantalus 17. Platalea 18. Scolopax Ibis, a0, Numenius .. Scolopax .. Rhynchaena Limosa., :. Calidris ., Arenaria . Pelidna.. . Cocorli. . Falcinellus Machetes . Hemipalama . . . . . Eurinorhynchus . Phalaropus Strepsilas . Totanus . Lobipes Himantopus re, BB u er ZZ un ep u. 5 19. Recurvirostra, 20, Parra 21. —— Chauna . Megapodius — 22, Rallus Grex ..\u ja 23. Fulica . Gallinula . Porphyrio . 24, Chionis. . . 25. Glareola . 26. Phoenicopterus ra as, Ber Ya. Fre ee . Seite .. 854 855 ‚856 "857 858 ‘859 863 865 868 869 ı 870 372 873 - 874 a 0 TR Tr er. rn re \ 875 876 877 881 832 [2 885 . 886 888 890 8883 896 "897 Sechste Drdnung der Vögel. PALMIPEDES Brachypteri 1. Colymbus. Podiceps Podoa Ri Eudytes . Uria Cepphus 2, lea... Mormon — ... . eo... . 901 903 904 905 906 907 XLVIN 8. Aptenodytes ‘ Aptenodytes.. Catarrhactes_ . Spheniscus. . . ‚Longipennes 4. Procellaria . Procellaria . Thalassidroma Puffinus, Halodroma. . » Pachyptila. . 5. Diomedea.. 6. Larus. Lestris . & ».Sterna..%.% 8. Rhynchops .. Totipalmati S insbes. ©eite 909 9. Pelecanus 910 Onocrotalus — Halieus (Carbo) . 911 Tachypetes Dysporus (Sula) £ 912 10. Plotus . — 11. Phaeton 914 Lamellirostres . .. 915 12. Anas.. 916 ° Cygnus. — Anser — Cereopsis. 918 Anas 922 48 Mergus. .. 997 928 Bulige ’.. ..»s ©eite 929 930 .. 952 933 934 935 936 939 942 956 959° Einleitung. l. Von der Naturgefhihte und ihren Methoden überhaupt. D: ſich wenige Perfonen eine richtige WVorftellung von der Nas turgefchichte machen, fo fcheint es nöthig, diefes Werk mit einer genauen Beltimmung des Gegenftandes, welchen fich diefe Wiffen- ſchaft zu behandeln vorfegt, anzufangen, und fcharfe Grenzen zwi— fhen ihe und den benachbarten Wiffenfchaften feftzufegen. Sn den meiften Sprachen bezeichnet das Wort Natur entweder die Eigenfchaften, welche ein Wefen von feiner Ent- flehung her hat, im Gegenfaß derer, die es etwa der Kunſt ver- danken koͤnnte; oder-die Gefammtheit aller Wefen, welche das Univerfuns bilden; oder endlich die Gefege, denen diefe Wefen unterworfen find. In diefem legteren Sinne zumal, pflegt man die Natur auch zu perfonifieiren, und aus Achtung ihren Namen für den ihres Urhebers zu brauchen. Die Phyſik oder Naturwiffenfchaft betrachtet die Na- tue in diefen dreierlei Beziehungen. Sie ift entweder eine allge= meine, oder eine befondere. Die allgemeine Phyſik unter: ſucht auf abſtracte Weife jede Eigenfchaft jener beweglichen und ausgedehnten Wefen, die wir Körper nennen. She dynamifcher Theil betrachtet die Körper in Maffe, und beftimmt mathematifch, ausgehend von einer Eleinen Zahl von Verſuchen, die Gefege des Gleichgewichts, der Bewegung und ihrer Mittheilung; fie erhält, je nad) Belchaffenheit der Körper, deren Bewegungen fie unter: ſucht, in ihren. verfchiedenen Abtheilungen die Namen Statif, Mechanik, Hydroftatif, Hydrodynamik, Kerofatit u. ! w. Die Optik befchaftigt fich nur mit den Bewegungen des } 1 2 Ginleitung. Lichts; und hier werden die Erſcheinungen, die bis jetzt nur durch Verſuche haben beſtimmt werden koͤnnen, zahlreicher. Die Chemie, ein anderer Theil der allgemeinen Phyſik, er— laͤutert die Geſetze, nach denen die Elementartheilchen der Koͤrper in nahen Diſtanzen auf einander wirken, die der Trennungen und Verbindungen, welche aus dem allgemeinen Streben dieſer Theilchen, ſich zu vereinigen, hervorgehen, und die der Modifi— cationen, welche die verfchiedenen Umftände, nach welchen fie fich einander mehr nähern oder von einander entfernen, dazu veran— laffen. Die Chemie ift eine faft gänzlich erperimentelle Wiffens haft, die noch nicht hat auf Berechnung zurüdgeführt werden fönnen. Die Theorien der Eleftricität und der Wärme gehören, je nachdem man fie anfieht, faft in gleichem Grade zur Dynamik wie zur Chemie. Die Methode, welche in allen Theilen der allgemeinen Phyſik die herrfchende ift, befteht darin, die Körper zu ifoliren, fie auf ihre größte Einfachheit zuruͤckzufuͤhren, jede ihrer Eigenfchaften be fonders in Thaͤtigkeit zu fegen, und dieß fowohl auf dem Wege des Experiments als dem der Speculation zu verfuchen; ferner, danach ihre Wirkungen zu erkennen oder zu berechnen, und die Gefege diefer Eigenfchaften zu verknüpfen, um daraus ein Lehr gebaude zu bilden; ja, wenn es möglich wäre, fie alle auf, ein einziges Geſetz, welches der allgemeine Ausdruck aller andern wäre, zuruͤckzufuͤhren. Die beſondere Phyſik oder Naturgeſchichte (denn dieſe beiden Ausdruͤcke bezeichnen daſſelbe) macht es ſich zum Gegenſtand, auf die zahlreichen und verſchiedenartigen Weſen, die in der Natur exiſtiren, die Geſetze insbeſondere anzuwenden, welche in den verſchiedenen Zweigen der allgemeinen Phyſik erkannt wor— den find, um damit die Erfcheinungen, die jedes diefer Wefen darbietet, zu erklären. Sn diefem ausgedehnteren Sinne würde fie auch die Aſtro— nomie einfchliegen; allein diefe Wiffenfchaft, hinlänglich durch die Einfihten der Mechanik erleuchtet und ihren Gefegen vollig un: terworfen, bedient fich von denen der gewöhnlichen Naturgefchichte zu fehr abweichender Methoden, als daß fie zugleich von den näm: lichen Perfonen betrieben werden Eönnte. Man befchränft daher die Naturgefchichte auf Gegenftände, welche fich weder einer firengen Berechnung, noch genauen Meffun- gen in allen ihren Theilen unterwerfen laffen; fo entzieht man ' ihe auch gewöhnlich noch die Meteorologie, um fie mit der allgemeinen Phyſik zu verbinden, und die Naturgefchichte betrachtet daher eigentlich nur jene natürlichen Körper, die man Mineralien 2 ü m | J — | ı Einleitung. 3 nennt, ſo wie die verſchiedenen Arten lebendiger Weſen, unter denen es faſt keines giebt, an dem man nicht mehr oder minder verſchiedene Wirkungen der Geſetze der Bewegung, der chemiſchen Anziehung, ſo wie aller anderen Bedingungen, die die allgemeine Phyſik analyſirt, beobachten koͤnnte. Streng genommen, muͤßte die Naturgeſchichte dieſelben Ver— fahrungsarten wie die allgemeinen Wiſſenſchaften anwenden: und ſie thut es auch in der That jedesmal, wenn die Gegenſtaͤnde ihres Studiums einfach genug ſind, um es zu erlauben. Allein es fehlt freilich noch viel, daß ſie das immer koͤnnte. Wirklich iſt es ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen den all— gemeinen Naturwiſſenſchaften und der Naturgeſchichte, daß man in den erſteren die Phaͤnomene auf die Art beobachtet, daß man bei ihnen alle Umſtaͤnde regulirt, um durch ihre Analyſe zu all: gemeinen Gefegen zu gelangen; während bei der Iegteren Be— dingungen der Erſcheinung flatt finden, die nicht von Dem, der fie ftudirt und die Wirkungen allgemein erkannter Gefege aus ihrer Verwickelung zu entfalten gefucht hat, abhängen. Es ift ihm nicht geftattet, fie fucceffiv jeder Verbindung zu entziehen, wie es der Erperimentator kann; er muß fie vielmehr im Ganzen, mit all’ ihren Bedingungen zugleich nehmen, und fie nur durch den Gedanken analyfiren. Man verfuche zum Beifpiel, die zahl: reihen Bedingungen, aus denen das Leben eines fehon etwas hoch auf der Leiter der Weſen ftehenden Thieres befteht, zu ifoliren: eine einzige unterdrückt, ift das ganze Leben vernichtet. Daher ift die Dynamik faft nur eine Wiffenfchaft der Be— technung; die Chemie noch immer nur eine Wiffenfchaft der Ver— ſuche; die Naturgefchichte wird noch lange in ihren meiften Thei- len eine bloße Wiffenfchaft der Beobachtung bilden. Diefe drei Charaktere bezeichnen auch fehr gut die Verfah— tungsweifen, welche in den drei Zweigen der Naturwiffenfchaften herrſchen; indem fie aber zwifchen ihnen fehr verfchiedene Grade der Gewißheit aufftellen, deuten fie zugleich auf das Biel, nad) welchem die beiden Legteren diefer Wiffenfchaften zu ftreben haben, um fih mehr und mehr ihrer Vollkommenheit zu nähern. Die Berechnung commandirt, fo zu fagen, die Natur; fie beftimmt ihre Phänomene noch genauer, als es die Beobachtung thun kann; der Verſuch zwingt fie, fich zu entfchleiern; die Be— obachtung erfpäht fie, wenn fie in Aufregung ift, und fucht fie zu überrafchen. . Die Naturgefchichte beſitzt indeß auch ein DVernunftprincip, welches ihr eigenthümlich ift, und von welchem fie bei vielen Ge: legenheiten vortheilhaften Gebrauch macht: das der Bedingun: gen des Dafeyns, gewöhnlih der Endurſachen genannt. 1 * 4 Einleitung. Da Nichts exiſtiren kann, wenn e8 in ſich nicht die Bedingungen vereinigt, welche feine Eriftenz möglich machen, fo müffen die verfchiedenen Theile eines jeden Naturkörpers fo zufammengeordnet fenn, daß das Geſammtweſen derfelben nicht nur in fich felbft, fondern auch in Beziehung auf feine Umgebungen möglich fey; und die Analyfe diefer Bedingungen führt oft auf eben fo erwies fene allgemeine Geſetze, als diejenigen find, welche aus dem Er: periment oder der Berechnung entfpringen. Nur wenn alle Gefege der allgemeinen Phyſik, oder die, welche aus den Bedingungen des Dafeyns entipringen, erfchöpft find, ift man auf die einfachen Gefege der Beobachtung zurücgewiefen. Das fruchtbarfte Verfahren, um diefe zu erhalten, ift das der Vergleihung. Es befteht darin, daß man den nämlichen Körper fucceffio in den verfchiedenen Lagen betrachtet, worein ihn die Natur verfegt hat, oder die verfchiedenen Korper unter fich vers gleicht, bis man zwifchen ihrem Bau und den Erfcheinungen, die fie darbieten, conftante Bezüge entdedt hat. Diefe verfchiedenen Körper find, fo zu fagen, fertige Erperimente der Natur, welche jedem einzelnen Theile entweder entzieht, oder zufügt, fo, wie wi wünfchen würden, es in unferen Werkftätten thun zu können, . und die uns daher unmittelbar die Wirkungen diefer Entziehungen oder Zuthaten zeigen. Auf diefe Weife gelangt man dahin, gewiffe Gefege aufzus ftellen, welche diefe Bezüge reguliren, und die man auf diefelbe Weiſe benugen kann, wie fie in den allgemeinen Wiſſenſchaften beftimmt werden. Die Verknüpfung diefer Gefege der Beobachtung mit -den allgemeinen Befegen, fowol direct, als durch das Princip der Bez dingungen des Dafeyns, würde das Syſtem der Naturwiffenfchaft vollftändig machen, indem fie auf den wechfelfeitigen Einfluß aller Theile aller Naturkörper hinwiefe. Hierauf muß alfo alles Be fireben derer, welche diefe Wiffenfchaften cultiviren, gerichtet feyn. Allein alle Unterfuchungen diefer Art fegen voraus, daß man die Mittel befise, die Körper, mit denen man fich befchäftiget, fiher zu unterfcheiden und Andere unterfcheiden zu lehren; außer dem würde man ftets in Gefahr ſchweben, die zahllofen Wefen, welche die Natur darbietet, zu verwechfen. Die Naturgefchichte muß daher zur Grundlage das haben, was man ein Syſtem der Natur nennt, ein großes Verzeichniß, in welchem alle Koͤr— per Namen führen, über welche man einverflanden ift, die durch unterfcheidende Merkmale erkannt werden koͤnnen, umd bie in Ab: theilungen und Unterabtheilungen gefondert find, die man felbjt wieder charakterifirt und benannt hat, und in welchen man fie finden kann. Einleitung. 5 Damit jeder Naturkoͤrper in dieſem Kataloge ſich ſtets er— kennen laſſe, muß er ſeinen Charakter bei ſich haben; man kann daher dieſen Charakter nicht von Eigenſchaften oder Lebensaͤuße— rungen entlehnen, deren Ausuͤbung nur momentan iſt, ſondern ſie muͤſſen vom Bau ſelbſt hergenommen ſeyn. Faſt kein Naturkoͤrper hat einen einfachen Charakter, oder kann durch einen einzigen Zug ſeiner Conformation erkannt werden; es bedarf faſt jederzeit der Vereinigung mehrerer derſelben, um ihn von den benachbarten, die ebenfalls einige derſelben, aber nicht alle, beſitzen, oder ſie mit ſolchen verbunden zeigen, die den erſteren fehlen, zu unterſcheiden; und je zahlreicher die Koͤrper ſind, die man zu unterſcheiden hat, deſto mehr muß man die Charakter— züge haufen; fo, daß es nöthig wird, um einen iſolirt genomme— nen Naturkörper von allen andern zu unterfcheiden, in feinen Charakter feine vollftandige Befchreibung aufzunehmen. Eben um diefe Unbequemlichkeit zu vermeiden, hat man die Eintheilungen und Untereintheilungen erfunden. Man vergleicht eine gewiffe Zahl verwandter Körper mit einander, und ihre Cha— rakteriſtik hat nur nöthig, die Verfchiedenheiten anzugeben, welche angenommener Weife einen nur Eleinen Theil ihrer Conformation ausmachen. Eine folche Vereinigung nennt man ein Geſchlecht oder Stamm, genus!). ! Um die Stämme von einander zu unterfcheiden, würde man in biefelbe fo eben bemerkte Unbequeralichkeit verfallen, wenn man nicht das nämliche Verfahren beobachten wollte, die benachbarten - Gefchlechter oder Stämme zu vereinigen, um daraus eine Ord— nung zu bilden; die benachbarten Ordnungen, um eine Claſſe 2. f. w. Man kann dabei auch noch Zwifchenunterabtheilungen aufitellen. ) Bekanntlich herrfcht in der Art und Weiſe, wie genus und species im Deutfchen überfest wird, Verfchiedenheit. Der gewöhnliche Gebrauch), genus duch) Gattung, species durch Art zu geben, hat für das erftere Wort durchaus Eeine weitere Autorität, als etwa den Wunſch, das Wort Gefchlecht für sexus zu behalten. Man hat daher, durch folide Gründe bejtimmt, genus durch Geſchlecht, species dur) Gattung überfegt, Leider aber den alten Gebrauch nicht verdrängen. Eön= nen. Da num genus dur) Gattung zu überfegen, entfchieden ſprach— widrig iſt, allein Art für species fich vertheidigen läßt (indem es, als mit ortus verwandt, etwas aus feiner Entftehung Bleibendes bezeichnet), jo will ich, um mich in diefem Werke möglichft dem herr= ſchenden Sprachgebrauche zu bequemen, species durch Art oder Gat— tung zugleich (je nad) Fällen, wo es die Verftändlichkeit verlangt), genus durch Gefhleht oder Stamm überfegen, welches letztere Wort wohl duch Doppelfinn fo wenig anftösig feyn kann, als den Rö- mern der Doppelfinn des Wortes populus gewefen feyn wird, 6 sr uunubie.i it ang Diefeg Geruͤſt von Eintheilungen, beren obere die unteren einfchließen, bildet das, was man [im Seanzöfifhen] eine Mes thode [in Deurfchland gewöhnlih Syſtem] nennt. Es ift in gewiffer Hinficht eine Art Wörterbuch, bei welchem man von den Eigenfchaften der Dinge ausgeht, um ihre Namen zu erfahren, und die alfo das Umgefehrte der gewöhnlichen Wörterbücher ift, wo man vom Namen ausgeht, um die Eigenfhaften Eennen zu lernen. Wenn indeß die Methode gut ift, fo befchränkt fie fich nicht darauf, bloß die Namen zu lehren. Denn wenn die Unterein: theilungen nicht willkuͤrlich gemacht worden, fondern auf echte Bezüge, auf wefentliche Ähnlichkeiten der Körper gegruͤndet find, fo ift das Syſtem das ficherfte Mittel, die Eigenfchaften diefer Körper auf allgemeine Regeln zu bringen, fie mit den Eürzeften Morten auszudruͤcken, und fie mit Leichtigkeit dem Gedächtniffe einzuprägen. Um es dahin zu bringen, wendet man eine fortgefeste Ber: gleihung der Körper, auf den Sag der Subordination der Cha- taftere gegründet, an, welcher felbft aus dem der Bedingungen ber Eriftenz entfpringt. Da alle Theile eines Körpers eine wech: felfeitige Beziehung zu einander haben müffen, fo giebt e8 in der Bildung einige Züge, welche die anderen ausfchließen; andere da= gegen, welche andere nöthig machen. Wenn man daher diefe oder jene an einem Körper Eennt, fo kann man diejenigen berechnen, welche mit ihm coeriftiven müffen, oder umgekehrt, welche mit ihnen unverträglich find. Die Theile, die Eigenfchaften, oder die Züge der Bildung, welche den höchften Grad von Unverträglich- keit, oder gegentheils von Goeriftenz mit andern zeigen, oder, mit anderen Worten, die den bedeutendften Einfluß auf den geſamm— ten Körper aufern, bilden dann das, was man wichtigfte oder Hauptharakftere nennt; die anderen ‚bilden die unterge— ordneten Charaktere, und fo giebt e8 deren von verfchiedes nen Öraden. i Diefer Einfluß der Charaktere beftimmt ſich bisweilen auf eine rationelle Weife durch die Betrachtung der Natur des Or— ganz wenn dieß nicht möglich ift, fo wendet man die einfache Beobachtung an, und ein wichtiges, aus der Natur felbft ent Ipringendes Mittel, die Hauptcharaktere zu erkennen, ift, wenn man bemerkt, daß fie die beftändigften find; und daß diefe Chas raftere in einer langen Reihe verfchiedener, nach den Öraden ihrer Ahnlichkeit zufammengeftellter Körper am. legten und wenigften variiren. Aus ihrem Einfluſſe und ihrer Beſtaͤndigkeit entſpringt ferner die Regel, daß man ſie fuͤr die großen Eintheilungen aufbehalten Cinleitung. 7 muͤſſe, und daß, nach Maßgabe wie man zu den unteren Sub— divifionen herabfteigt, man auch zu den untergeordneten und vers änderlichen Charakteren herabfteigen koͤnne. Es giebt nur eine einzige vollkommene Methode, dieß ift die natürlihe Methode. So nennt man eine Anordnung, in welcher die Körper eines Stammes einander näher ftehen, als allen anderen Staͤmmen; die Stämme derfelben Ordnung einans der näher, als die aller anderen Ordnungen, und fo weiter. Die: fes Berfahren ift das Ideal, nad) welchem die gefammte Natur: gefhichte fireben ſollz denn es ift Elar, daß, wenn man bis dahin gelangte, man den genauen und vollftändigen Ausdruck der gans zen Natur haben würde. In der That wird jeder Körper durch feine Ahnlichkeiten und Unahnlichkeiten mit anderen beftimmt, und ‚alle diefe Bezüge würden durch die von uns bezeichnete Anord⸗ nung vollfommen gegeben feyn. Mit einem Worte, die natürliche Methode [oder das Natur: foftem] würde die ganze Wiffenfchaft feyn, und jeder Schritt, den man fie vorwärts machen laßt, nähert die Wiffenfchaft ihrem Biele, Da das Leben von allen Eigenfchaften der Körper das wich: tiofte, von fallen Charakteren der höchfte ift, fo ift es nicht zu verwundern, wenn man e8 zu allen Zeiten zum allgemeinften Ein: theilungsprincip gewählt, und jederzeit die Naturkörper in zwei größte Abtheilungen, die der Tebendigen und die der Leblofen, gebracht hat. 2. Bon den lebendigen Körpern und der Or— ganifation überhaupt. Menn wir, um uns von dem Weſen des Lebens eine rich: tige Vorftellung zu machen, daffelbe bei denjenigen Körpern bes trachten, wo feine Wirkungen am einfachften find, fo werden wir bald gewahr, daß es in der Fähigkeit gewiſſer Eörperlicher Wer: bindungen liegt, eine gewiſſe Zeit hindurch und unter einer be: flimmten Form zu beftehen, indem es unaufhörlich in diefe Ver: bindungen einen Theil der umgebenden Subftanzen hineinzieht, und ER Elementen dagegen wieder Theile ihrer eigenen Subftanz abgiebt. Das Leben ift daher ein mehr oder minder vafcher, mehr oder minder complicirter Wirbel, deſſen Richtung aber befländig iſt, und der ftets Theilchen derſelben Art nach ſich zieht, die aber ‚8 Cinleitung. immer hinein oder heraustreten, fo, daß dem lebenden Körper die Form wefentlicher ift als fein Stoff. So lange diefe Bewegung befteht, heißt der Körper, wo fie ausgeübt wird, Lebendig: er Lebt. Wenn diefe Bewegung ohne Ruͤckkehr ſtille ſteht, ſtirbt der Körper. Nach dem Tode dauert e8 nicht lange, daß ſich die Elemente, die ihn bildeten, trennen, indem fie den gewöhnlichen chemifchen Verwandtfchaften toieder preisgegeben find; woraus denn früher oder fpater die Auf: löfung des lebendig gewefenen Körpers erfolgt. Es war daher die Lebensbewegung, welche diefe Auflofung hinderte, und durch welche die Elemente des Körpers für den Augenblick vereiniget waren. Alle Lebendige Körper fterben nad) einer gewiſſen Zeit, deren aͤußerſte Grenze für jede Gattung beſtimmt iſtz und der Tod fheint eine nothwendige Folge des Lebens zu feyn, welches durch feine Thaͤtigkeit felbft unmerklich die Structur des Körpers, auf welchen es feinen Einfluß ausübt, verändert, fo daß die Fortſetzung deſſelben dadurch unmöglich gemacht wird. Sn der That erleidet der lebende Körper wahrend feiner ganz zen Dauer gradweife, aber bleibende, Veränderungen. Er wacht anfänglich in Umfang, nad) für jede Gattung und für jeden Theil derfelben firirten Grenzen und Berhältniffen; hierauf nimmt er in den meijten feiner Zheile an Dichtigkeit zu; und diefes ift die zweite Art von Veränderung, welche die Urfache des natürlichen Todes zu ſeyn feheint. Unterfucht man die verfchiedenen lebenden Körper näher, fo findet man bei ihnen einen gemeinfamen Bau, aus dem fchon die oberflächlichfte Betrachtung das Urtheil fällt, daß ein folcher für einen Wirbel, wie der des Lebens ift, wefentlich fo feyn müffe. In der That gehörten für einen ſolchen Körper fefte Theile, um feine Form zu erhalten, und flüffige, um in ihnen die Bes wegung zu vermitteln. Sein Gewebe befteht daher aus netz- oder mafchenartigen Gebilden, oder Fafern und foliden Blättchen, welche in ihre Zwiſchenraͤume Flüffigkeiten aufnehmen; in diefen Fluͤſ— “ figfeiten bat die unausgefegtefte und weiteſte Bewegung ſtatt; fremde Subftanzen durchdringen das innerfte Gewebe des Koͤr— pers, um fich ihm felbft einzuverfeiben; fie find es, Die die fo- liden Theile ernähren, indem fie ihre Moleculen dazwifchen ſchie— ben; fie find e8 auch, die von den nämlichen Theilen die über: flüffig gewordenen ablöfen; und unter flüffiger oder gasfürmiger Geftalt durchſtroͤmen die Stoffe, welche ausgeftoßen werden follen, die Poren des Tebenden Körpers; dagegen aber enthalten die feften Theile die Slüffigkeiten, und theilen ihnen durch ihre Gontractionen etwas von ihrer Bewegung mit. Einleitung. 9 Dieſe wechfelfeitige Ihätigkeit der flüffigen und ber feiten Theile, diefer Übertritt der Moleculen der einen in die andern, machte eine große Ahnlichkeit ihrer chemifchen Zufammenfegung nöthig; und wirklich beftehen die feften Theile organificter Körper aus Elementen, welche fähig find, ſehr leicht in den flüffigen oder gasformigen Zuftand überzugehen. Die Bewegung der Zlüffigkeiten, die auch eine unaufhörlich wiederholte Thatigkeit von Seiten der feiten Theile erfodert, fo wie fie ihnen dieſelbe wieder mittheilt, verlangte auch, daß die feften Theile zugleich Biegfamkeit und Dehnbarkeit befigen; und in der That ift auch dieß ein faſt allgemeiner Charakter der or: ganifirten feſten Körper. Diefe, allen lebendigen Körpern gemeinfame Structur, diefes Netzgewebe, deffen mehr oder minder biegfame Safern oder Blaͤtt— chen mehr oder minder veichliche Slüffigkeiten unterbrechen, bildet das, was man die Drganifation nennt; und in Folge des eben Gefagten find e8 nur die organifirten Körper, welche leben koͤnnen. Die DOrganifation entfpringt, wie man fieht, aus einer Menge von Dispofitionen, welche ſaͤmmtlich Bedingungen des Lebens find; und man begreift, daß die allgemeine Bewegung des Lebens fill ſtehen müffe, fobald ihre Wirkung der Art ift, eine diefer Bes dingungen zu verändern, wenn auch bloß eine der. befonderen Be— wegungen, woraus es befteht, ftillfteht. Jeder organifirte Körper hat, außer den feinem Gewebe ges meinfchaftlichen Qualitäten, eine eigenthümliche Form, nicht bloß im Allgemeinen und Außerlichen, fondern aud bis in das In— nerſte der Structur eines jeden feiner Theile; und diefe Geſtalt ift es, welche die befondere Richtung jeder einzelnen Bewegung, die er ausübt, beftimmt, von welcher die Gomplication der al gemeinen Lebensbewegungen abhängt, die feine Art beftimmt und ihn zu dem macht, was er ift. Jeder Theil trägt durch eine eigenthumliche Thaͤtigkeit zu diefer allgemeinen Thatigkeit bei und erleidet. deren befondere Wirkungen; fo daß in jedem organificten Weſen das Leben als ein Verein erfcheint, welcher aus der wech: felfeitigen Action und Neaction aller Theile hervorgeht. Das Leben überhaupt feßt daher eine Organiſation übers haupt voraus, und das befondere Leben jedes Weſens eine ihm befonders eigene Drganifation, wie der Gang einer Uhr die Uhr ' vorausfegt. Und darum fehen wir auch nur Leben bei völlig or: ganifirten und dazu gemachten Körpern; und alle Bemühungen der Phyſiker haben uns noch nicht zeigen Eönnen, wie fich das Leben organiſirt, weder von felbft, noch durch irgend eine aͤußere Urfache. In der That, da das Leben auf die Elemente, aus welchen in 10 Einleitung jedem Augenblicke der lebende Koͤrper beſteht, und auf diejenigen, welche er in ſich hineinzieht, eine derjenigen, welche die chemiſchen Verwandtſchaften ohne fie erzeugen wuͤrden, entgegengeſetzte Wir: Eung ausübt; fo widerftrebt die Annahme dem Verſtande, daß es ſelbſt das Product diefer Verwandtfchaften fey; und doc Eennt man in der Natur noch Feine andere Kraft, welche fähig wäre, vorher getrennte Urtheilchen (Moleculen) zu vereinigen. Die Entftehung der organifchen Körper ift daher das größte Geheimniß der organifchen Okonomie und der gefammten Natur; bis jest fehen wir es nur ſich entwideln, aber nie fich bilden; ja noch mehr! alle Körper, zu deren Urfprung man hinauffteigen kann, find von einem Körper gleicher Geftalt, aber früher als fie entwicelt, abgeftammt; mit einem Worte: von Altern. So lange das Junge noch Eein eigenthümliches Leben befigt, fondern an dem feiner Altern Theil nimmt, heißt e8 ein Keim. Der Drt, wo der Keim befeftigt ift, und die zufällige Urs fache, die ihn ablöft und ihm ein ifolirtes Leben giebt, find man— nigfaltig, aber diefe urfprüngliche Adhärenz an ein ähnliches Wefen bildet eine Negel ohne Ausnahme. Die Trennung des Keimes ft das, was man Zeugung nennt. Alle organifirte Wefen bringen ihres Gleichen hervor; fenft Eönnten ihre Arten, da der Tod eine nothwendige Folge des Lebens ift, nicht beftehen. Die organifirten Weſen befigen ſelbſt die Fähigkeit, in ver— fchiedenem Grade, je nach ihrer Art, gemwiffe ihrer Zheile, wenn fie ihnen genommen worden, wieder zu erzeugen. Man nennt dieß die Kraft der Neproduction. Die Entwidelung der organifirten Wefen ift mehr oder min— der fchnelf und mehr oder minder ausgedehnt, je nachdem ihnen die Umftände mehr oder weniger günftig find. Die Wärme, der Überfluß, die Art der Nahrung, fowie noch andere Urfachen wir Een hierauf ein, und diefer Einfluß kann ſich allgemein über den ganzen Körper ausdehnen, oder fich nur Über gewiſſe Organe erz fireden; daher kommt e8, daß die Ahnlichkeit der Nachkommen mit ihren Altern nie ganz volllommen feyn Fann. Die Unterfchiede diefee Art, zwifchen den organifchen Weſen, bilden das, was man Varietäten nennt. Man hat durchaus Eeinen Beweis dafür, daß alle Verfchie: denheiten, welche heut zu Zage die organifirten Weſen unterfchei- den, von der Art feyen, daß die äußeren Umftände fie fo hervor: gebracht haben Eönnten. Alles, was man hierüber behauptet hat, iſt hypothetiſch; die Erfahrung ſcheint im Gegentheil zu bemeifen, daß, in dem gegenwärtigen Zuftande des Erbballs, die Varietäten in ziemlich enge Grenzen eingefchloffen feyen, und daß, fo weit Einleitung. 11 wir in die Vorzeit zurückgehen koͤnnen, diefe Grenzen die nam: lichen wie die heutigen waren. Man ift daher genöthigt, gewilfe Formen anzunehmen, die ſich feit dem Urfprung der Dinge fortgefegt haben, ohne ihre Grenzen zu überfchreiten; und alle Körper, die zu einer folcher Formen gehören, bilden das, was man eine Art, Gattung, species nennt. Die Varietäten oder Abarten find zufällige Uns terabtheilungen der Species. Da die Zeugung das einzige Mittel ift, die Grenzen kennen zu lernen, bis wohin ſich die Varietäten ausdehnen, fo muß man die ‚Species fo definiven: der Verein aller Individuen, welche von einander, oder von gemeinfhaftlihen Ältern, oder von denen entfprungen find, die ihnen fo ſehr gleichen, als fie ſich ſelbſt. Allein, fo,ftreng aud) biefe Definition ift, fo zeigt fih doch, daß ihre Anwendung auf beftimmte Sndividuen fehr fhwierig werden kann, wenn es an den nöthigen Erfahrungen gebricht. Schließlich alfo find Abforption, Affimilation, Erhalation, Entwidelung und Fortpflanzung, die allen lebendigen Körpern ge meinfchaftlihen Functionen; Geburt und Tod die allgemeinen Grenzen ihrer Eriftenz; ein contractiles, neßartiged Gewebe, was in feinen Zwifchenraumen bewegbare Flüffigkeiten oder Gaſe ents hält, das allgemein Wefentliche ihrer Structur; Subftanzen, faft fämmtlih fähig, fi in Gafe oder Flüffigkeiten aufzulöfen, und Verbindungen, fähig, fich leicht aus dem einen Zuftande in den andern umzumandeln, die Grundlage ihrer chemifchen Compoſi⸗ tion. Beftimmte und durch Fortpflanzung ſich erhaltende Formen unterfcheiden ihre Gattungen, beftimmen die Gomplication ber feeundären, jeder Gattung eigenen Functionen, und weifen ihnen die Role an, die fie im Univerfum zu fpielen haben. Diefe Formen produciven und verändern ſich nicht von felbft; das Leben feßt ihre Eriftenz voraus; es Kann fich nur in fertigen Organi⸗ ſationen entzuͤnden; und die tiefſten Meditationen, wie die fein— fen Beobachtungen, reichen nicht big an das en der Praͤ⸗ eriftenz der Keime. 3. Eintheilung der organifirten Körper in Thiere und Pflanzen. ‚Seit den aͤlteſten Zeiten Kap man bie organificten oder bes lebten Körper in befeelte, d. h. Bewegung und Empfindung 12 & mw ei ug zeigende, und unbefeelte, die Feine diefer beiden Eigenfchaften befisen, fondern nur auf die gemeinfame Fähigkeit zu vegetiren bejchräntt find, eingetheilt. Wiewohl mehrere Pflanzen bei der Berührung ihre Blätter zufammenlegen, ihre Wurzeln fich jederzeit nad) der Seuchtigkeit hin ziehen, ihre Blätter nach Licht und Luft hin richten, ja einige Theile der Pflanzen felbft Dscillationen zeigen, von denen man feine äußere Urfache gewahren kann; fo gleichen biefe verfchiedenerlei Bewegungen doc fo wenig denen der Thiere, daß man Eeine Beweife der Wahrnehmung und des Willens darin erkennen Fann. Die Spontaneität der Bewegungen der Thiere bat felbft ſchon in ihren einfachften vegetativen Organen wefentlihe Modi: ficationen nöthig gemacht. Da ihre Wurzeln nicht in die Erde eindringen, fo mußten fie die Vorräthe ihrer Nahrungsmittel in ſich felbft verfegen und den Behälter mit fich umhertragen Eönnen. Hieraus entfpringt der erfte Charakter der Thiere, oder ihre Ein: geweidhöhle, aus welcher ihr Nahrungsfaft durch Poren und Ge: fäße, welches eine Art innerer Wurzeln find, in ihre Hoi Theile dringt. Die Drganifation diefer Höhle und ihrer Anhänge mußte * der Natur der Nahrungsmittel, und der Operationen, die dieſe zu untergehen haben, ehe ſie zur Abſorption tuͤchtige Saͤfte liefern koͤnnen, verfchieden feyn: während Erde und Luft den Pflanzen ſchon praͤparirte Säfte, die a der. Stelle eingefogen werden koͤn— nen, liefern. Der thierifche Körper, her zahlreichere und mannigfaltigere Operationen auszuüben hatte als die Pflanze, mußte in Folge hiervon eine viel complicivtere Drganifation haben; und da feine heile übrigens noch unter einander. keine fefte Lage behaupten Eönnen, fo gab es fein Mittel, die Bewegung ihrer Slüffigkeiten durch aͤußere Urfachen hervor zu bringen; fie mußte daher von der Wärme und Atmofphäre unabhängig feyn. Dieß ift der Grund Des zweiten Charakters der Thiere, oder ihres Circulationsſyſte— mes, welches weniger wefentlic als das Verdauungsſyſtem ift, weil es bei den einfachften Thieren nicht fo nothiwendig war. Die thierifhen Functionen erfoderten organifche Syſteme, welche die Pflanzen nicht nöthig hatten: das der Muskeln für bie freiwillige Bewegung, und das der Nerven für die Empfin- dung; und da diefe beiden Syiteme wie alle andern nur durch Bewegungen und Umwandelungen der Slüffigkeiten in Thaͤtigkeit gefegt werden, fo mußten diefe bei den Thieren zahlreicher, und die chemifche Mifchung des- thierifchen Körpers complicirter feyn als bei der Pflanze. Deßhalb tritt auch hier eine Subftanz mehr (der Stickſtoff) als wefentlih hinzu, während fie fich bei den Pflan— Einleitung 13 zen den anderen drei weſentlichen Elementen der Organiſation, dem Sauerſtoff, dem Waſſerſtoff und dem Kohlenſtoff, nur zufaͤllig verbindet. Dieß iſt der dritte Charakter der Thiere. Atmoſphaͤre und Boden bieten den Pflanzen zu ihrer Er— naͤhrung Waſſer, welches aus Waſſerſtoff und Sauerſtoff zuſam— mengeſetzt iſt; Luft, welche Sauerſtoff und Stickſtoff enthaͤlt, und Kohlenſaͤure, welche eine Verbindung von Sauerſtoff und Kohle iſt. Um aus dieſen Nahrungsmitteln ihre eigenthuͤmliche Miſchung zu bilden, mußten ſie den Waſſerſtoff und den Kohlenſtoff behal— ten, den uͤberfluͤſſigen Sauerſtoff ausſtoßen, und wenig oder gar keinen Stickſtoff abſorbiren. Dieß iſt auch wirklich der Gang des vegetabiliſchen Lebens, deſſen weſentliche Function die Aus— hauchung des Sauerſtoffes iſt, die mit Huͤlfe des Lichtes voll: bracht wird. Die Thiere haben noch außerdem als die Pflanzen zur mit: telbaren oder unmittelbaren Nahrung die vegetabilifhe Mifchung, bei der Waflerftoff und Kohlenftoff Hauptantheile ausmachen. Sie möüffen fih, um ihre eigenthümliche Mifchung zu bilden, von dem Überfluß von Wafferftoff, zumal aber dem von Kohlenſtoff, be⸗ freien, und dagegen viel Stickſtoff anhaͤufen: dieſes thun ſie mit— tels der Reſpiration, indem ſich der Sauerſtoff der Atmoſphaͤre mit dem Waſſerſtoff und Kohlenſtoff ihres Blutes verbindet, und unter der Form von Waſſer und Kohlenſaͤure ausgeathmet wird. Der Stickſtoff, von welcher Seite er auch in den Koͤrper dringe, ſcheint darin zu bleiben. Die Beziehungen der Pflanzen und der Thiere zur Atmo— ſphaͤre ſind daher umgekehrt; die erſteren zerſetzen Waſſer und Kohlenſaͤure, die letzteren reproduciren dergleichen. Der Athmungs— proceß iſt für die Conſtitution des thieriſchen Körpers eine we— ſentliche Function, diejenige, die ihn gewiſſermaßen animaliſirt, und wir werden auch bald ſehen, daß die Thiere ihre anima— liſchen Functionen um ſo vollkommener ausuͤben, auf je hoͤherer Stufe der Vollkommenheit ihr Reſpirationsproceß ſteht. In dieſer Verſchiedenheit der Beziehungen liegt der vierte Charakter der Thiere. 14 Ginleitung. 4. Von den Formen, welche ben organifcdhen Elementen des thierifhen Körpers eigen= thuͤmlich find, und den hauptfächlidhften Zufammenfeßungen feiner chemiſchen Elemente. Ein negartiges Gewebe und drei chemifche Elemente find allen Iebenden Körpern weſentlich eigen, ein viertes kommt bei den Thieren hinzu; allein jenes Gewebe ift aus verfchiedenen Formen von Mafchen zufammengefegt, und jene Elemente vereinigen fich zu verfchiedenen Verbindungen. Es giebt dreierlei organifhe Materialien oder Gewebformen, das Bellgemwebe, die Muskelfafer und die Markſub— ftanz, und jede diefer Formen hat eine eigenthümliche chemifche Zufammenfegung, fowie eine befondere Function. Das Zellgemwebe befteht aus einer unendlichen Menge Elei- ner Blättchen, ohne Ordnung liegend und Eleine Zellen von einan- der trennend, die alle zufammen communiciren. Es ift eine Art Schwamm, welcher die Form’ des ganzen Körpers hat, und den die anderen Theile durchziehen oder ausfüllen. Seine Haupt: eigenfchaft befteht darin, fich, wenn die Urfachen, welche es in Ausdehnung halten, wegfallen, unendlih zufammenzuziehen. Diefe Kraft hält den Körper in einer gewiffen Form und in bes flimmten Grenzen. Das dichte Zellgewebe bildet jene mehr oder minder ausge— dehnten Blätter, welche man Membranen, Häute nennt. Die Membranen in Cylindergeftalt bilden mehr oder minder vers äftelte Röhren, die Gefäße. Die Fäden, Fibern genannt, loͤſen fich in Zellgewebe auf; die Knochen find nichts anderes als Zellgewebe, durch Anhäufung erdiger Subftanzen verhärtet. Der allgemeine Stoff des Zellgemwebes ift eine Mifchung, die man Gelatine nennt, und deren Eigenfchaft darin befteht, ſich in kochendem Waffer aufzulöfen, und in der Kälte nachher eine zitternde Gallerte zu bilden. Die Markfubftanz hat nod nicht auf ihre organifchen Urtheilchen zurückgeführt werden Eönnenz fie erfcheint dem Auge wie eine Art weichen Breies, in dem man nichts ald unendlich Eleine Kügelchen entdeckt; fie ift Eeiner wahrnehmbaren Bewegung fähig; allein in ihr hat die bewundernswerthe Kraft ihren Sig N Ginleitung. 15 dem Ich die Eindrücke der äußeren Sinne zu überliefern, und zu den Muskeln die Befehle des Willens zu leiten. Das Gehirn und das Ruͤckenmark find geößtentheils aus ihr zufammengefegtz und die Nerven, die fich nach allen empfindenden Organen hin vers breiten, find, ihrem Wefen nad), nur Bündel diefer Berzweigungen. Die Muskel: oder Fleifchfafer iſt noch eine befondere Art von Fäden, deren unterfcheidende Eigenfchaft während des Lebens ift, fich durch Faltung zufammenzuziehen, menn fie von irgend einem Körper berührt oder getroffen wird, oder wenn fie, durch Vermittlung der Nerven, die Ihätigkeit des Willens erfährt. Die Muskeln, die unmittelbaren Organe der freiwilligen Bes wegung, find nichts weiter als Bündel von Fleifchfafern: alle Membranen, alle Gefäße, welche irgend einen Druck auszuüben haben, find mit diefen Safern verfehen; fie find immer mit den Nervenfaͤden innig verbunden; allein diejenigen, welche zu ledig— lich vegetativen Functionen mitwirken, ziehen ſich ohne Bewußt— feyn des Ich's zufammen, fo, daß der Wille wohl ein Mittel ift, die Fafer zufammenzuziehen, aber weder ein allgemeines, nod) das einzige. Die Fleifchfafer hat zur Bafis eine beſondere Subſtanz, Saferftoff oder Fibrine genannt, welche im fochenden Waffer unauflöglich ift, und deren Natur es zu feyn feheint, von felbft diefe Fafergeftalt anzunehmen. Die ernährende Flüffigkeit oder das Blut, ſowie es ſich in den Gefäßen der Girculation zeigt, kann fich nicht allein zum größten Theil in die allgemeinen Elemente des thierifchen Körpers, den Kohlenstoff, Wafferftoff, Sauerftoff und Stickſtoff auflöfen, fondern enthält fchon die Fibrine und Gelatine faft ganz fertig und geneigt, fih zufammenzuziehen und die Geftalten der Haute oder Fafern, die ihnen eigenthuͤmlich find, anzunehmen; wenigftens braucht es nur etwas Nuhe, um fie darzuftellen. Das Blut ftellt auch fehe leicht eine chemifche Verbindung dar, welche fid) in ſehr vielen feften und flüffigen Theilen der Thiere zeigt, das Eiweiß, deſſen Eigenfchaft ift, im Eochenden Waffer zu gerinnen. Man findet in ihm faft alle Elemente, die die Mifchung eines thierifchen Körpers ausmachen Eönnen, wie den Kalk und Phosphor, welche die Knochen der Wirbelthiere verhärten, das Eifen, welches das Blut und verfchiedene andere Theile färbt, das Fett oder thierifche DL, welches fich in dem Bellgewebe ab— fegt, um es weicher zu machen u. ſ. w. Alle feften und flüffigen Theile des thierifchen Körpers werden aus den chemifchen, im Blut enthaltenen Elementen zufammengefegt; und fie unterfcheiden fid) bloß dadurch von einander, daß ihre Proportionen verfchieden find, oder eines mehr als das andere davon hat, woraus fich 16 GCinleitung. ergiebt, daß ihre Bildung nur von der Entziehung des ganzen oder eines Theiles eines oder mehrerer Elemente von Blut, und in einer Eleinen Zahl von Fällen in der Zugabe eines fremdar— tigen, von wo anders her gekommenen Elementes befteht, Die Operationen, durch welche die Ernährungsflüffigkeit die fefte oder flüffige Materie aller Theile des Körpers erhält, Finnen im Allgemeinen den Namen der Secretionen oder Abfon- derungen erhalten. Indeß braucht man häufiger diefen Na— men nur für die der flüffigen Theile, und giebt den Namen Nu: trition, Ernährung, insbefondere der Erzeugung und Ab: lagerung der zum Wachsthum und der Erhaltung der feften Theile nöthigen Materie. Jedes ftarre Organ, jede Flüffigkeit befigt eine ihrer zu ſpie— lenden Nolle entfprechende Zufammenfegung, und bewahrt fie fo lange die Gefundheit befteht, weil fie das Blut erneuert, ſowie fie fich verändert. Das Blut, indem es ftets abliefert, ändert die feinige felbft jeden Augenblid; aber es wird durch die Ver— dauung, welche feine Materie erneuert, durch die Nefpiration, die es vom überfchüffigen Waſſer- und Kohlenftoff befreit, durch die Ausdünftung und verfchiedene andere Secretionen, die ihm andere überflüffige Stoffe entziehen, immer wieder ins Gleichgewicht gefegt. Diefe unaufhörlichen Umbildungen, der chemifchen Zuſam— menfegung machen einen nicht weniger wefentlichen Antheil des Lebenswirbels aus, als die fichtbaren und ausgeübten Bewegun- gen. Diefe felbft haben zum Zweck, jene Umbildungen hervor: zubringen. 5. Von den Kräften, welde im thieriſchen Körper thätig find. Die Muskelfafer ift nicht allein das Organ der willkuͤr— lichen Bewegungen; wir werden auch gleich fehen, daß fie das mächtigfte Mittel der Natur ift, um die zum vegetativen Leben nothwendigen Bewegungen auszuüben. So alfo erzeugen die Fa> fen der Eingeweide die periftaltifchen Bewegungen, welche die Nahrungsmittel duch die Därme treiben; die Faſern des Herzens _ und der Arterien find die Agentien der Girculation und dadurch allee Secretionen u. ſ. w. Der Wille fest die Fafer durch Wermittelung des Nerven in den Zuftand der Zufammenziehung; und die Faſern der unwill⸗ Einleitung. 17 kuͤrlichen Muskeln, wie wir fo eben angeführt, werden gleichfalls durch Nerven, welche fich zu ihnen begeben, belebt; es ift daher wahrfcheintich, daß es die Nerven find, welche fie zur Zufammen- ziehung anregen. Sede Gontraction, und im Allgemeinen jede Dimenfionsver: änderung in der Natur, wird durch eine Veränderung der chemi— fhen Mifchung bewirkt, und wäre es auch nur der Zufluß oder Abfluß einer imponderablen Fluͤſſigkeit, wie des MWärmeftoffs; auf diefe Weiſe gefchehen felbit die heftigften bekannten Bewegungen auf Erden, wie die Entzündungen, Detonationen, u. f. w. Es ift daher ſehr wahrscheinlich, daß der Nerv durch eine unwaͤgbare Flüffigkeit auf die Zafer einwirkt, um fo mehr, da es erwiefen ift, daß er nicht mechanifch wirkt. Die Markfubftanz des gefammten Nervenfpftemes ift gleich: artig, und muß überall ihre Wirkung ausüben können, wo ſich Functionen finden, die für ihre Natur paſſen; alle ihre Verzwei— gungen empfangen einen reichen Überfluß an Blutgefäßen. Da alle tbierifche Flüffigkeiten durch Abfonderung aus dem Blute genommen werden, fo läßt ſich kaum bezweifeln, daß nicht das Nervenmarf in dem nämlichen Falle fey, oder daß es nicht das Nervenmark abfondere. Bon der andern Seite ift es aber auch wiederum gewiß, daß das Nervenmark der. einzige Leiter des Nervenfluidums ift. Alle anderen organifchen Elemente dienen ihm als Sfolatoren, und halten e8 auf, wie das Glas die Elektricitaͤt Die äußeren Urfachen, welche fahig find, Senfationen hervor: zubringen oder Zufammenziehungen der Safer zu veranlaffen, find alle chemiſche Agentien, welche fahig find, Zerſetzungen zu bewir— Een, wie das Ficht, die Warme, die Salze, die Düfte, die Er: fhütterung, der Drud u. f. w. Es ift daher fehr wahrscheinlich, daß diefe Urfachen auf eine hemifche Weiſe auf das Nervenfluidum einwirken, indem fie feine Miſchung andern; und dieß ift um fo wahrfcheinlicher, als ſich ihre Wirkung bei längerer Zortfegung abſtumpft; oder, daß das Nervenfluidum nöthig hätte, feine urfprüngliche Mifchung erft wies der zu gewinnen, um von neuem verändert werden zu koͤnnen. Die Äußeren Sinneswerkzeuge find fo zu fagen Siebe, die zum Nerven nur diejenigen Agentien gelangen laffen, die ihn af— ficiren follen, aber fie auch oft dafelbft anhäufen, um ihre Wir— fung zu erhöhen. So hat die Zunge f[hwammige Papillen, die ſich voll falziger Auflöfungen faugen; das Ohr ein gallertartiges Mark, welches durch Klangvibrationen erfchüttert wird; das Auge ducchfichtige Linfen, welche die Lichtftralen concentriren, u. f. w. Mas man Agentien oder Neizmittel nennt, welche die Con: 2 18 Sundeäid ang traction der Safer veranlaffen, fo üben diefe wahrfcheinlich dadurch ihre Kraft aus, daß fie mittels des Nerven auf die Safer diefelbe Wirkung hervorbringen wie der Wille, d. h. indem fie dag Ner— venfluidum auf eine Art verändern, die nothwendig ift, um die Dimenfionen der Safer, worauf gewirkt ift, abzuandern. Aber der Wille gilt dabei für nichts, oft weiß das Sch nicht einmal etwas davon. Selbft vom Körper getrennte Muskeln find oft noch der Reizung fähig, fo lange der mit ihnen in Verbindung verbliebene Theil der Nerven noch die Kraft behält auf jene zu wirken, und der Wille ift diefer Erfcheinung offenbar fremd. Das Nervenfluidum verändert fich durch die Muskularreizung eben fo gut wie durch die Senfibilität oder die willfürliche Be— wegung, und bedarf eben fo ſehr, in feiner Compofition wieder hergeftellt zu werden. Die zum vegetativen Leben nothmwendigen unwillkürlichen Bewegungen werden durch Meizungen beftimmt. Die Nahrungs: mittel reizen die Darme, das Blut reizt das Herz, u. ſ. w. Diefe Bewegungen find alle dem Willen, und, fo lange die Ge: fundheit befteht, dem Bewußtfeyn des Ich entzogen; die Nerven welche fie erregen, haben in mehreren Zheilen felbft eine von de= nen, die den Sinnen und der Willkür dienen, verfchiedene An— ordnung, und diefe ſcheint vecht eigens eingerichtet zu feyn, um fie ihm zu entziehen. Die Nervenfunctionen, d. h. die Senfibilität und die Irritabi— lität der Muskelfafer, find an jeder Stelle um fo ftärker, als ihre Einwirkung veichlicher zufteomt; und da diefelbe, oder. das Ner— venfluidum, durch Secretion erzeugt wird, fo muß es um. fo teichlicher vorhanden feyn, je veichlicher dev Markftoff vorhanden ift, und je mehr er Blut erhält. Bei den Thieren, welche eine Gireulation haben, gelangt das Blut durch die Arterien zu den Theilen, wohin es durch ihre Neizbarkeit und die des Herzes gebracht wird. Sobald diefe Ar: terien angeregt werden, find fie lebhafter thatig und führen mehr Blut herbeiz das Nervenfluidum fondert fich reichlicher ab und vermehrt die örtliche Senſibilitaͤtz es vermehrt auch die Neizbars Eeit der Arterien, und diefe wechfelfeitige Thätigkeit kann fehr weit gehen. Man nennt fie Orgasmus, und wenn fie andauernd und fehmerzhaft wird, Entzündung. Die Reizung kann aud) von dem Nerven ausgehen, wenn er fich in einem Zuſtande er: böhter Empfindung befindet. Diefer wechfelfeitige Einfluß der Nerven und der Fafern, fowohl des Eingeweidefpftems als des arteriellen, ift das wahre Getriebe des vegetativen Lebens in den Thieren. Da jeder äußere Sinn nur gewiffen empfindbaren Subftan- Ginleitung. 19 zen den Durchgang verftattet, fo tft auch jedes innere Organ nur diefer oder jener Art Einwirkung fähig. Auf diefe Weiſe reizt das Queckſilber die Speicheldrüfen, die fpanifchen Fliegen die Urinblafe, u. f. w. Diefe Agentien bilden das, was man Spe- eifica nennt. Da das Nervenfyftem homogen und in ſich ein Gontinuum bildend ift, fo leidet es auch im Ganzen bei localen Empfindunz gen und Reizungen; und jede zu weit getriebene Function kann die anderen fehwächenz zu viel Nahrung hindert das Denken; zu lange fortgefegtes Nachdenken fhwächt die Verdauung u. f. w. Eine ſehr ſtarke locale Neizung kann den ganzen Körper ſchwaͤchen, gleich als wenn alle Lebenskraͤfte fic auf einen ein zigen Punkt richteten. Eine zweite, auf einen andern Punkt angebrachte Neizung kann die erftere fcehwächen, oder, wie man zu fagen pflegt, ab— leiten. Dieß ift die Wirkung der Purgirmittel, der Veficato: tien u. ſ. w. So Eurz auch diefe Darftellung ift, fo möge fie doch hinrei= chen um die Möglichkeit, fi von allen Erfcheinungen des phyſi— chen Lebens Nechenfchaft zu geben, zu begründen, und zwar durch „die bloße Annahme einer Slüffigkeit, wie wir fie nach) ihren Ei: genjchaften bezeichnet haben. 6. Summarifhe Überfiht der Functionen und Drgane des thierifhen Körpers, fo wie der verfhiedenen Grade ihrer Complication. Nach dem, was wir von den organifchen Elementen des Körpers, feinen chemifchen, und den auf ihn wirkenden Kräften gefagt haben, brauchen wir nur noch von den fpeciellen Functio— nen, aus denen das Leben befteht, und den auf fie fich beziehen: den Drganen eine fummarifche Überficht zu geben. Die Functionen des thierifchen Körpers theilen ſich in zwei Glaffen. Erſtens namlich in die animalifchen,, oder die den Thieren eigenen Functionen, die dee Senfibilität oder der willfürlichen Bewegung. Zweitens in die vitalen oder vegetativen, welche Thieren und Pflanzen gemein find. Die Ernährung, und die Zeugung. Der Sig der Senfibilität ift das Nervenſyſtem. Der allgemeinfte äußere Sinn ift der des Gefühle. Sein Sig ift die Haut, das den ganzen Körper einhüllende Gewebe, DE 20 Einleitung. was nad) allen Richtungen von Nerven durchzogen ift, deren En— den ſich auf feiner Oberfläche in Papillen ausbreiten, die durch die Dberhaut und durch andere unempfindliche Deden, wie Haare, Schuppen u. dgl. gefhügt werden. Der Sinn des Gefchmads und des Geruch find nur feine Formen des Gefühlfinns, für welche die Haut der Nafe und der Zunge befonders organifirt ift, die erftere durch ihre außerordentliche Feinheit und Vervielfaͤlti— gung ihrer ſtets feuchten Oberfläche, die letztere durch die mehr erhabenen und ſchwammigen Papillen. Vom Auge und Ohr ift fhon die Rede gewefen. Das Beugungsorgan ift mit einem fechgten Sinne verfchen, der in feiner inneren Haut feinen Sig hat; der des Magens und der Eingeweide trägt auch durch. feine eigenthumlichen Empfindungen, die er anregt, bei, den Zuſtand diefer Eingeweide zum Bewußtfeyn zu bringen. Endlich koͤnnen auch durch zufällige Umſtaͤnde oder Krankheiten in jedem andern Theile des Leibes ſchmerzhafte Empfindungen entitehn. Vielen Thieren fehlt das Ohr und die Naſe; mehreren das Auge; ja es giebt welche, die bloß auf den Sinn des Gefühls bes ſchraͤnkt find, der nie fehlt. Der von den äußeren Organen empfangene Eindrud pflanzt ſich durch die Nerven bis zur Gentralmaffe des Nervenſyſtems fort, welches bei den höheren Thieren aus dem Gehirn und dem Ruͤckenmark beſteht. Auf je höherer Stufe das Thier fteht, defto größer ift fein Gehirn, und defto mehr die empfindende Kraft da= felbft concentrirt; fo wie das Thier auf einer tieferen Stufe der Leiter ſteht, zerftreuen fih auc die Markmaffen, und bei den unvolllommeniten Gefchlechtern fcheint die gefammte Nervenfubs ftanz in die allgemeine Maffe des Körpers verfchmolzen zu feyn. Man nennt den Theil des Körpers, welcher das Gehirn und die vorzüglichften Sinnesorgane enthält, den Kopf. Wenn das Thier einen Eindrud für die Empfindung ers halt, und einen Willen beftimmt, fo find es abermals die Mer: ven, durch die es Ddenfelben in die Muskeln verfegt. Die Muskeln find Bündel von Sleifchfafern, deren Zuſam— menziehungen die Bewegungen des Thierkörpers herporbringen. Die Ausdehnung der Glieder, fammtliche Stredunaen der Theile, find Wirkungen der Muskelzufammenziehungen, ebenfo die Beu— gungen und Verkürzungen. Die Muskeln jedes Thieres find in der Anzahl und Richtung geordnet, die zu feinen Bewegungen nöthig it; und wenn diefe Bewegungen mit einer gewiffen Kraft vor fich gehen follen, fo inferiren fi) die Muskeln in harte anz einander- gelenfte Theile, die man eben fo viele Hebel nennen ann. Dieſe Theile führen den Namen Knochen bei den Wir: befthieren, wo fie innerlich liegen und aus einer gallertigen, mit Einleitung. 21 phosphorfauren Kalktheilchen durchdrungenen Maffe gebildet find. Mo fie aufßerlic Liegen und auch aus Kalk oder Hornfubftanz gebildet werden, die zwifchen der Lederhaut und der Oberhaut aus: fchwigt, nennt man fie Mufchelfchalen, Schnedengehäufe, Eruften oder Schuppen, bei den Mollusken, Krebfen und Inſecten. Die Fleifchfafern heften ſich an die feiten Theile mittels ans derer Faſern gallertartiger Natur, welche eine Fortfegung der ers fteren zu feyn fcheinen, und das bilden, was man Sehnen oder Flechſen nennt. Die Bildungsart und Geſtalt der Gelenkflaͤchen der harten Theile beſchraͤnkt ihre Bewegungen, und auch ſie werden durch Buͤndel oder Huͤllen feſtgehalten, die ſich am Rande der Gelenke befeſtigt haben, und Baͤnder heißen. Nach der verſchiedentlichen Anordnung dieſer Knochen- und Muskelapparate, und nach der Geſtalt und dem Verhaͤltniß der Gliedmaßen, die daraus entſtehen, werden die Thiere in den Stand geſetzt, die zahlloſen Bewegungen, woraus ihr Gang, Sprung, Flug oder Schwimmen zuſammengeſetzt iſt, auszuuͤben. Die Muskelfaſern, welche bei der Blutbewegung und der Verdauung thaͤtig ſind, ſind nicht dem Willen unterworfen. Sie empfangen zwar Nerven, allein, wie bereits geſagt worden, die anſehnlichſten derſelben zeigen ſo mancherlei Zertheilungen und Anſchwellungen, daß ihr Zweck zu ſeyn ſcheint, ſie der Herrſchaft des Bewußtſeyns zu entziehen. Nur im Zuſtande der Leidenſchaft und anderer heftiger Seelenaffectionen uͤberſchreitet das Bewußt— ſeyn dieſe Grenze, macht ſich aber gewoͤhnlich nur geltend um bie vegetativen Functionen zu ftören. Eben fo find diefe Functionen auch nur im Erankhaften Zuftande mit Wahrnehmung von Em: pfindungen verbunden. Gewoͤhnlich geht die Verdauung vor fich, ohne daß das Thier fie gewahr wird, Die Nahrungsmittel, welche mittels der Kinnladen und Zähne zerkleinert, oder, wenn es bloße Flüffigkeiten find, eingefo- gen werden, fchludt das Thier mittels Muskelbewegungen des Schlundes, und bringt fie von da in den obern Theil des Nah: tungscanales, der gewöhnlich in einen oder mehrere Mägen aus: gedehnt ift. Hier werden die Nahrungsmittel von auflöfenden- Säften ducchdrungen. Hierauf weiter in den Darmcanal fortgeführt, nehmen fie daſelbſt noch andere Säfte auf um ihre Zubereitung vollenden zu laffen. Die Wände diefes Darmcanales befigen Poren, welche aus diefer Nahrungsmaffe das Brauchbare der Ernährung her: ausfaugen und den unnügen Nüdftand als Ererement ausftoßen. Der Schlauch, in welchem diefer erfte Act der Ernährung volführt wird, iſt eine Fortfegung der Haut, und befteht aus 22 Ginleitung. ähnlichen Schichten wie diefe. Die ihn umgebenden Muskelfa fern find die nämlichen, welche auf der inneren Seite der Leder— haut angetroffen werden, und panniculus carnosus heißen. Auf der gefammten Snnenfläche diefes Schlauches findet eine Trans: fpiration ftatt, die fich deutlich in Beziehung mit der Hautaus— dünftung zeigt, und reichlicher wird, fobald jene unterdrüdt wor: den; ja die Haut felbft reſorbirt auf die nämliche Art wie die Eingeweide. Nur bei den niederften Thieren werden die Ereremente aus dem Maule wieder ausgeworfen, und ihre Eingeweide bilden ei— nen blinden Sad. f Selbft bei denen, wo der Darmcanal mit zwei Offnungen verfehen ift, giebt es viele, bei denen ſich der Nahrungsfaft durch die Wände der Eingemweide unmittelbar in das fchwammige Ges webe des Körpers verbreitet: die ganze laffe der Inſecten fcheint es fo zu haben. Bon den Arachniden und Würmern an jedoch gerechnet, cieeulirt der Nahrungsfaft in einem gefchloffenen Gefaͤßſyſteme, befjen legte Verzweigungen nur die Atome an die Theile abfegen, welche dadurch erhalten werden ſollen; die Gefäße, welche auf diefe Weife den NMahrungsfaft bis am ihren Ort führen, werden Arterien genannt; die, welche ihn zum Mittelpunkt der Cir— eulation zurückführen, Venen; diefer Gireulationgkreis oder Wir⸗ bet ift bald einfach, bald doppelt, ja dreifach (wenn man den der Pfortader befonders rechnet); feine Schnelligkeit wird oft durch die Dufammenziehungen gewiffer fleifchiger Apparate umterftügt, welche man Herzen nennt, und welche an dem einen oder dem andern Mittelpunkte der Gireulation, bisweilen an beiden, ihren Plag haben. Bei den zothblüthigen Wirbelthieren tritt die ernährende Slüffigkeit weiß oder ducchfichtig aus den Eingeweiden hervor, und führt dann den Namen Chylus; er ergießt fich durch eigene Gefäße, Milchgefaͤße genannt, in das Venenſyſtem, allwo er fich mit dem Blute mifcht. Ihnen ähnliche Gefäße, die mit jenen zufammen das lymphatiſche Syſtem bilden, führen ebenfalls den Nüdftand der Nutrition der Körpertheile, und die Producte der Hautabforption in das Venenblut. Damit das Blut zur Ernährung der Theile geſchickt fey, muß es von Seiten des umgebenden Elementes, mitteld der Re— fpiration, die Modificasion erhalten, von der wir oben gefprochen haben. Bei den mit Girculation verfehenen Thieren ift ein Theil der Gefäße beftimmt, das Blut in Organe zu führen, wo es fich über eine große Fläche zertheilen Eann, damit die Einwirkung der umgebenden Flüffigkeit auf daffelbe defto ſtaͤrker ſey. Wenn die: fes Element die Luft ift, fo ift die Oberfläche hohl und nennt Einleitung. 23 fih Lunge; ift es das Waffer, fo ift fie hervortretend und nennt fih Kieme. Es find jederzeit gewifle Bemwegungsorgane vorhan- den, welche die umgebende Flüffigkeit in oder auf das Athmungs- organ treiben, Bei denjenigen Xhieren, bei welchen £eine Circulation vor: handen ift, verbreitet fich die Luft in allen Theilen des Körpers durch elaftifche Gefäße, Tracheen genannt, oder das Waſſer wirkt auch, entweder durch Eindringen in die Gefäße, oder indem es bloß die Oberfläche der Haut benegt. t Das Blut, welches geathmet hat, ift fähig, die Zufammens fegung aller Theile herzuftellen, und das, was man Ernährung im eigentlichen Sinne nennt, zu vollziehen. Es ift ein großes Wunderwerk, daß es die Leichtigkeit befigt, fic) an jedem Punkte fo zu zerfegen, daß es da gerade die Art von Moleculen abfegt, welche dafelbft nöthig iſt; aber eben diefes Wunder macht das ganze vegetative Leben aus. Man fieht hier für die Ernährung ber feſten Theile Keine andere Anordnung, als eine fehr große Zertheilung der Arterienzweige: mas jedoch die Erzeugung der Fluida anbelangt, fo find die Apparate zufammengefegter und mannigfaltiger; bald breiten fich diefe legten Gefäßenden nur auf große Flächen aus, wo fie das zu producirende Fluidum aushau— chen: bald find es die innerften Tiefen Eleiner Höhlen, aus denen die Fluͤſſigkeit ausſchwitzt. Mehrentheils aber bilden diefe Arterien: enden, ehe fie fi in Venen ummandeln, noch eine Art eigener Gefäße, welche diefe FSlüffigkeit weiter leiten, und fie fcheint im Bereinigungspunfte beider ihre Entftehung zu nehmen; dann bil: den die Blutgefäße und jene eigenthümlichen durch ihre Ver: wickelung Körper, welche man geballte oder abfondernde Drüfen nemt. Bei den Thieren ohne Girculation, namentlich den Inſecten, badet die Ernährungsflüffigkeit alle Theile; jeder derfelben fchöpft daraus den zu feiner Erhaltung nothwendigen Antheil; foll eine befondere Slüffigkeit erzeugt werden, fo ſchwimmen eigene Gefäße in der Ernährungsflüffigkeit umher, und faugen mittels ihrer Po: ven die zu diefer Erzeugung nothwendigen Elemente. So erhält das Blut unaufhörlich die Zufammenfegung aller ‚Theile, und erfegt die Veränderungen wieder, welche eine ftete und nothtvendige Folge ihrer Functionen find. Die allgemeine Anficht, die wir uns von diefer Operation machen, ift ziemlich deutlich, obfhon wir noch Eeinen beflimmten und ausführlichen Begriff von dem, was an jedem Drte vor fich geht, haben, und wir aus Mangel genauer Kenntniß der chemifchen Zufammenfegung jedes Theiles, uns Feine genaue Nechenfchaft der nothiwendigen hier vor ſich gehenden Umbildungen geben Eönnen. 24 — Einleitung Außer den Druͤſen, welche die Fluͤſſigkeiten, die in der in: neren Defonomie eine gewiffe Rolle fpielen follen, aus dem Blute fheiden, giebt e8 noch andere, welche folche bereiten, deren Beſtim— mung ift, aus dem Körper hinaus geftoßen zu werden. Entwe— der ganz einfach als überflüffiger Stoff, wie der Urin, das Pro— duct der Nieren, oder aber zu einem gewiſſen Nugen für das Thier, wie die Zinte der Sepia, der Purpur verfchiedener an— derer Mollusken, u. f. w. Mas die Fortpflanzung betrifft, fo giebt e8 da ein Phanos men oder eine Operation, die noch in ganz anderer Art ſchwerer als die Secretionen zu begreifen ift: die Erzeugung des Keimes. Wir haben fehon gefehen, daß man fie faft für unbegreiflich hal— ten müffe. So wie indeß einmal die Eriftenz des Keimes da ift, fo findet man in der Betrachtung der Fortpflanzung feine weis tere Schwierigkeit. So lange der Keim noch an feiner Mutter hängt, wird er ernährt, als wenn er ein Organ von ihr wäre: fo wie er ſich von ihr lostöft, hat er fein eigenes Leben, welches dem feiner Altern gleich ift. Der Keim, der Embryo, der Foetus, fo wie das Neuge— borene zeigen indeß nie ganz die Geftalt des Erwachfenen, und der Unterfchied ift bisweilen fo groß, daß ihre Annäherung an diefes den Namen Metamorphofe erhalten hat. Niemand würde, der es nicht gefehen oder gehört hat, auf den Gedanken fallen, daß aus einer Naupe ein Schmetterling werden koͤnnte. Alte Iebendige Körper metamorphofiren fi) mehr oder mins ber im Laufe ihres Wachsthumes, d. h. fie verlieren gewiſſe Theile und entwicdeln dafür andere, die zuvor weniger anfehnlich waren. Die Fühler, die Flügel, alle Theile, des Schmetterlingg waren unter der Raupenhaut verborgen: diefe Haut verfchwindet nebft den Kinnladen, den Füßen und andern Organen, die beim Schmet= terling nicht länger bleiben. Die Füße des Froſches find in der Haut der Kaulquappe eingefchloffen, und die Kaulquappe, um Froſch zu werden, verliert ihren Schwanz, ihre Maul und ihre Kiemen. Das menfchliche Kind felbft verliert bei der Geburt feinen Mutterkuchen und feine Eihüllen; in einem gewiſſen Alter verliert es fast feine ganze Thymusdruͤſe, befommt allmälig Haare, Zähne und Bart; das Verhältniß der Größe feiner Or— gane ändert fih, und fein Körper vergrößert fich mehr als der, Kopf, der Kopf mehr als das innere Ohr u. f. mw. Der Ort, wo die Keime fich zeigen, oder die Verfammlung berfelben, heißt der Eierftod. Der Gang, duch welchen fich die einmal abgelöften Keime nad) außen begeben, der Eierlei- ter; die Höhlung, in welcher fie bei vielen Gattungen eine gez wiffe Zeit verweilen müfjen, ehe fie geboren werden, heißt die Ges Ginleitung. 25 bärmutter ober der Uterus; die aͤußerſte Öffnung, durch die fie heraustreten, die Bulva. Sind zweierlei Gefchlechter vor: handen, fo ift das männliche dasjenige, welches befruchtet, das weibliche das, in welchem die Keime erfcheinen. Die befruchtende FSlüffigkeit heißt Sperma, die Drüfen, welche es aus dem Blute abfcheiden, die Hoden oder Teſtikeln; und wenn jenes in den meiblichen Körper gebracht werden foll, gefchieht es mittels der Ruthe. 7. Überblick der intellectuellen Functionen der Thüere. Die Eindruͤcke der aͤußeren Gegenſtaͤnde auf das Bewußt— ſeyn, die Erregung einer Empfindung, eines Bildes, iſt ein un— durchdringliches Geheimniß fuͤr unſern Verſtand, und der Mate— rialismus eine um fo gewagtere Hypotheſe, als die Philoſophie durchaus Keinen directen Beweis der Eriftenz der Materie geben kann. Indeß muß der Naturforscher unterfuchen, welches die mas teriellen Bedingungen der Empfindung find; er muß die ferneren Dperationen des Geiftes verfolgen, zu erkennen fuchen, bis wie weit fie fi) in jedem Gefchöpf erheben, und ſich darüber Elar machen, ob nicht bei ihnen noch Bedingungen der Vervolllomm: nung vorkommen, die von der Drganifation jeder Gattung oder dem gegenwärtigen Zuftand des Körpers eines jeden Individuums abhängig find. Damit das Sch, oder das Bewußtfeyn mwahrnehme, muß eine ununterbrochene Nervenverbindung zwifchen dem äußeren Sinn und den Gentralmaffen des Markſyſtemes ftattfinden. Das Bes wußtſeyn empfindet daher nur durch die Modification, welche diefe Mafjen erleiden; auch kann es fehr wahrhafte Empfindungen ges ben, ohne daß das aͤußere Organ afficirt wird, und die entweder im Nervenübergang oder in der Gentralmaffe felbft entftehen; dergleichen find 3. B. die Vifionen, die Träume, und gewiffe zus fällige Empfindungen. Unter Gentralmaffen verftehen wir einen um fo genauer begrenzten Theil des Nervenfpftemes, je volllommener das Thier ift. Beim Menfchen ift es ausfchließlich das Gehirn; bei den Amphibien aber ift es ſchon das Gehirn und das Nüdenmark, und jeder ihrer Theile befonders; fo daß das Fehlen des ganzen Gehirns die Empfindung nicht verhindert. Bei den niederen Claſſen ift diefe Ausdehnung noch viel größer. Die Wahrnehmung, welche das Ich empfangen hat, bringt 26 E im ehten ein Bild der wahrgenommenen Empfindung hervor. Wir ver: fegen die Urfache der Empfindung außer uns, und geben uns auf diefe Weife die Idee [Vorftellung] des Gegenftendes der fie hervorgebracht hat. Durch ein nothmwendiges Gefeg unferer In— telfigenz find alle Vorftellungen materieller Gegenftände im Raum und in der Zeit. Die Modificationen, welche die Markmaffen erleiden, Laffen darin Eindrücde zurüd, die fi) reproduciren, und dem Geifte die Bilder und Ideen wiederholen: dieß nennt man das Gedaͤcht— niß, eine £örperliche Fähigkeit, welche viel nach Alter und Ge: fundheit variict. Die Ideen, welche fich gleichen, oder die zu gleicher Zeit empfangen worden find, vufen ſich einander hervor; dieß ijt die Sdeenaffociation. Die Drdnung, die Ausdehnung und das zu Gebot ftehen diefer Verbindung bilden die Volllommenheit des Gedaͤchtniſſes. Jeder Gegenſtand bietet ſich dem Gedaͤchtniß mit allen Ei— genſchaften oder mit allen acceſſoriſchen Ideen dar. Der Verſtand hat die Macht dieſe acceſſoriſchen Ideen von den Gegenſtaͤnden zu trennen, und die, welche ſich bei ver— ſchiedenen Gegenſtaͤnden als die naͤmlichen finden, zu einer all: gemeinen Idee zu vereinigen, deren Gegenftand gar nicht eriftirt und fich auch nirgends ifoliet vorfindet; dieß ift die Ab— ftraction. Da jede Empfindung mehr oder minder angenehm oder un: angenehm ift, fo geben die Erfahrung und wiederholte Ver— ſuche fchnell die Bewegungen an, welche man zu machen hat, um ſich die einen zu verfchaffen und die anderen zu vermeiden, und der Verſtand abftrahirt darin eigene allgemeine Regeln, um den Willen zu leiten. Sndem angenehme Empfindungen Folgen haben Eönnen, die es nicht find, fo wie umgekehrt; fo verbinden ſich die darauffol- genden Sdeen mit der erften, und modificiren auf diefe Weiſe die von der Intelligenz abftrahirten Regeln; dieß nennt man Klugheit. Von der Anwendung diefer Negeln auf die allgemeinen Ideen entfpringen Arten von Formeln die ſich hierauf leicht auf die ein— zelnen Fälle anwenden laffen: man nennt dieß Urtheilsfraft. Eine Tebhafte Erinnerung der erften und der damit ferner verbundenen Empfindungen, und die Eindrüde von Vergnügen und Schmerz, die ſich daran reihen, giebt die Einbildungskraft. Ein privilegirtes Wefen, dee Menſch, hat die Fahigkeit, feine allgemeinen Ideen befonderen und mehr oder minder frei— willigen Bildern, die fid) dem Gedachtniffe leicht einprägen, zu Eneung 27 verbinden, die ihm die allgemeinen Ideen, die fie vorftellen, zu: ruͤckzurufen dienen. Diefe verbundenen Bilder find das, was man Zeichen nennt; ihre -Gefammtheit ift die Sprache. Wenn die Sprache aus Bildern zufammengefegt wird, die ſich auf den Hörfinn beziehen, oder die Tone, fo nennt man fie Wörter. Wenn fich die Bilder auf den Sinn des Gefichts "beziehen, nennt man fie Hieroglyphen. Die Schrift ift eine Reihe von Bildern auf den Gefichtfinn bezüglich), durch welche wir die Elementartöne darftellen, und, durch Verbindung, alle auf das Gehör bezügliche Bilder, aus denen die Sprache be: ſteht. Sie ift daher nut eine mittelbare Darftellung der Ideen. Diefe Fähigkeit, allgemeine Ideen durch Zeichen oder be: fondere Bilder darzuftellen, die man ihnen beigiebt, hilft dazu, fie genau im Gedachtniß zu behalten, und ficy einer ungeheueren Menge derfelben ohne Verwirrung zu erinnern, wie fie denn auch dem Berftand und der Einbildungskraft zahllofe Materialien und ben Individuen Mittel zur wechfelfeitigen Mittheilung liefern, welche den Einzelnen befähigen an den Erfahrungen Aller Theil zu neh— men, fo daß ſich die Kenntniffe im Verlauf der Sahrhunderte ins Unendliche erheben koͤnnen. Dieß ift der unterfcheidende Cha- rakter der menfchlichen Intelligenz. Auch die vollkommenſten Thiere ftehen in Bezug ihrer in: tellectuellen Fähigkeiten nocy unendlich weit unter dem Menfchen, und doc ift es gewiß, daß ihre Intelligenz Operationen der nämlichen Art ausübt. Sie bewegen ſich in Folge der Em: pfindungen, die fie erhalten, fie find dauerhafter Affecte empfang: lich; fie erlangen duch Erfahrung eine gewiffe Kenntniß der Dinge, nad) der fie ihre Benehmen, unabhängig vom gegenwätti: gen Vergnügen oder Schmerz, fondern bloß nach der Voraus: fehung der Folgen, einrichten. Sm Zuftande der Domefticität fühlen fie ihre untergeordnete Lage, wiffen, daß das Mefen, wel: ches fie beftraft, die Freiheit hat es auch zu unterlaffen, und zeis gen dieß ducch bittende Manieren, wenn fie fich ftrafbar fühlen oder 28 gegen fie erzuͤrnt ſehen. Sie verfchlechtern oder vervoll kommnen fic) in der Gefellfchaft des Menſchen; fie find des Wetteiferns und der Eiferfucht fähig; fie haben unter fich eine Sprache, die zwar in der That nichts anderes ift als der Aus: druck ihrer Empfindungen des Augenblids; allein der Menfch lehrt fie eine viel complicirtere Sprache, durch die er ihnen fei- nen Willen Eund giebt, und fie beftimmt, ihn auszuführen. Mit einem Wort, man bemerkt bei den höheren Thieren einen gewiſſen Grad von Urtheilskraft mit allen ihren guten und ſchlechten Wirkungen, und die ungefähr die der Kinder zu feyn Theint, bevor fie fprechen gelernt haben. Nach Maßgabe tie 28 Ginleitung. man zu Thieren herabjteigt, die vom Menfchen entfernter ftehen, erfcheinen diefe Fähigkeiten ſchwaͤcher, und bei den legten Claſſen befchräneen fie fich auf einige Zeichen von Empfindung, nämlich einige nicht einmal fehr Eräftige Bewegungen, um dem Schmerz zu entgehen, und ſelbſt diefe find mitunter noch zweideutig. Die Grade zwifchen beiden Ertremen find unendlic). Es eriftirt aber auch nody bei einer- großen Anzahl von Thieren eine von der Intelligenz verfchiedene Fähigkeit: der Ins ffinct. Er ift der Anlaß verfchiedener zur Erhaltung der Art nothwendigen Handlungen, die oft den gegenwärtigen anfcheinen= den Bedürfniffen des Individuums ganz fremd find; oft find fie fehr compliciet, und würden, wollte man fie der Intelligenz zus fchreiben, eine Vorausfiht und Kenntniffe bei den Gattungen, bie fie ausüben, vorausfegen, die man bei ihnen durchaus nicht anz nehmen kann. Diefe aus dem Inſtinct hervorgehenden Hands lungen find aud) Eeinesweges die Feucht der Nachahmung, denn fehe oft haben fie die Individuen, die fie ausüben, nie von ans deren vollführen fehn. Sie ftehen mit ihrer gewöhnlichen Intelli— genz nicht im Berhältniß, und erfcheinen im Gegentheil immer fonderbarer, Elüger, unintereffirter, je tiefer die Glaffen find, in denen fich diefe Thiere finden, oder je ftupider fie felbft find. Sie find dergeftalt eine Eigenfchaft der Gattung, daß fie alle Indivi— duen auf die namliche Weife ausüben, ohne etwas darin. zu vers volllommmen. So errichten die Honigbienen feit Anbeginn der Welt höchft finnteihe, nad) der höchften Geometrie berechnete Gebäude, die beftimmt find eine Nachkommenſchaft zu nähren und aufzunehs men, die nicht einmal die ihrige ift. Auch die einfam lebenden Bienen und Wefpen bauen -fehr complicirte Nefter, um ihre Eier darein zu legen. Aus diefem Ei geht ein Wurm hervor, der nie feine Mutter gefehen hat, der den Bau des Gefängniffes, in wels chem er eingefchloffen war, gar nicht Eennt, und der, verwandelt, dennoch ein völlig eben folches errichtet, um dafelbft feine Brut abzufegen. Man Eann fih) von dem Inſtinct keine andere deutliche Vor: flelung machen, als daß man annimmt, diefe Thiere haben in ihrem Senforium eingeborene und beftändige Bilder oder Ems pfindungen, die fie beftimmen fo zu handeln, wie die gewoͤhnli— hen und zufälligen Empfindungen insgemein thun. Es ift eine Art Traum oder Vifion, die fie beftändig verfolgt; und in allem, was auf ihren Inſtinct Bezug hat, kann man fie wie eine Art Somnambulen betrachten. Der Inſtinct ift den Thieren als ein Supplement der In: telligenz verwilligt, um mit ihr, mit der Kraft, und mit ber Cinleitung. 29 Seuchtbarkeit, gemeinfchaftlic für den richtigen Grad der Exhal: tung jeder Gattung zu forgen. Der Inftinet verräth fich durch Eein fichtbares Zeichen im Bau des Thieres; aber die ntelligenz fteht, fo weit man beobachtet hat, in beftimmteren Verhältniß zur relativen Größe des Gehirns, und zumal deffen Hemifphären. ö. Bon der Methode in ihrer Anwendung auf das Shierreid. Nach dem, was wir über die Methoden im Allgemeinen ges fagt haben, kommt es jegt darauf an, zu wiſſen, welches bei den Thieren die Charaktere vom größten Gewicht find, um daraus die Bafis ihrer Geundeintheilung zu bilden. Es ift Elar, daß es die feyn müffen, welche man von den thierifhen Functionen, nämlich) denen der Bewegung und der Empfindung entlehnt, denn nicht nur machen diefe das Wefen eines Thieres aus, fondern fie be: ſtimmen gewiffermaßen auch den Grad feiner Animalität. Die Beobachtung beſtaͤtiget diefes Urtheil, indem fie zeigt, daß die Grade ihrer Complication und Entwifelung mit denen der Functionen des vegetativen Lebens übereinftimmen. Das Herz und die Organe der Circulation find eine Art von Mittelpunkt für die vegetativen Organe, wie das Gehirn und der Stamm des Nervenfpitemes für die animalifchen. Nun aber fehen wir beide Syfteme parallel abnehmen und endlich ver— fhwinden. Bei den unterften Thieren, wo man feine Nerven mehr gewahr wird, zeigen fich auch Eeine deutliche Fafern, und die Organe der Verdauung find bloße Höhlungen in der gleich: artigen Maffe des Körpers. Bei den Inſecten verſchwindet felbft das Gefaͤßſyſtem noch früher als das Nervenfpftem; im Allgemei: nen indejjen entfpricht die Derftreuung der Markmaffen der der Muskularthätigkeit; ein Ruͤckenmark, an welchem Knoten oder Ganglien eben fo viele Gehirne vorftellen, entipricht einem in zahlreiche Ninge getheilten und von Gliederpaaren getragenen Körper, die feiner Lange nad) angeheftet find. Diefe Beziehung der allgemeinen Formen, welche aus der Anordnung der Bewegungsorgane, der Vertheilung der Nerven: maffen und der Energie des Circulationsſyſtemes hervorgeht, muß daher den Hauptabfchnitten, die man im Thierreih zu machen hat, zur Baſis dienen. 30 ECinleitung. Mir unterfuchen fodann bei jedem folchen Abfchnitt, welche Charaktere unmittelbar auf fie folgen und daher die nächften Untereintheilungen liefern müffen. 9. Allgemeinfie Eintheilung des Thierreichs in vier große Abtheilungen. Betrachtet man das Thierreich nach den Grundfägen, die wir feftgefteltt haben, und macht fich von den verjährten Vor: urtheilen los, welche die alten Glaffen veranlaßten, nimmt man auf nichts Nüdficht als auf die Drganifation uud die Natur der Thiere, und Feinesweges auf ihre Größe, ihren Nusen, die mehr oder mindere Kenntniß, die wir von ihnen haben, oder andere zu- fällige Umftände; fo findet fi), daß vier Hauptformationen exi— ſtiren, vier allgemeine Entwürfe von Bau, wenn man fich fo ausdrüden darf, nach welchem alle Thiere modellirt zu ſeyn ſchei— nen, und deren fernere Unterabtheilungen, mit was für Titeln die Naturforſcher fie auch decorirt haben mögen, nichts weiter als leichte, auf die Entwickelung oder Zugabe einzelner Theile gegründete Modificationen find, welche im Wefentlihen des Grundplans nichts andern. Bei der erften diefer Formen, zu welcher der Menfch und die ihm am meiften gleichenden Thiere gehören, ift das Gehirn und der Stamm des Nervenfpftemes in eine Knochenhülle einge: fehloffen, welche aus der Hirnfchale und den Wirbeln beftehtz zur Seite diefer Mittelfäule find die Nippen und die Knochen der Ertremitäten angeheftet, welches alles zufammen das Gerüft bes Körpers ausmacht; die Muskeln bedecken im Allgemeinen die Knochen, an welchen fie Bewegungen hervorbringen; und die Eins gemweide find im Kopfe und in dem NRumpfe eingefchloffen. Mir werden die Thiere diefer Oattung Wirbelthiere, Animalia vertebrata, nennen. Sie haben ſaͤmmtlich ein vothes Blut und ein Muskelherz; einen Mund und zwei über oder vor einander ftehende Kinnladen, deutlich unterfchiedene Organe für dag Geficht, das Gehör, den Geſchmack und den Geruch, in Höhlungen des Gefihts ange— bracht; nie mehr als vier Gliedmaßen; ftets getrennte Geſchlech— ter, und eine Verteilung der Markmaffen und Hauptzweige des Nervenſyſtems, die fich fo überall ziemlich gleich ift. Betrachtet man die einzelnen Theile diefer großen Thierreihe genauer, fo entdedt man bei ihnen, felbft bei den von einander E i;nıleit un:g: 31 am entfernteften geftellten Arten, immer noch einige Analogie, und man kann vom Menfchen bis zum legten Fifche die Abnahme ein und des naͤmlichen Planes verfolgen. Bei der folgenden Form fehlt ein Skelet; die Muskeln find nur an die Haut geheftet, die eine weiche und nad) verfchiedenen Richtungen hin contractile Membran bildet, in welcher fich bei den meiften Enochenartige Platten, Muſchel- oder Schneckenhaͤu— fer genannt, eingefchoben zeigen, deren Lage und Erzeugung der des Schleimgewebes entfprichtz das Nervenſyſtem befindet fich, mit den Eingeweiden, in diefer allgemeinen Cinhüllung, und je nes befteht aus mehreren zerftreuten durch Nervenfäden verbun: denen Maffen, deren bedeutendfte, auf dem Schlund liegend, den Namen des Gehirns führt. Von den vier eigentlichen Sinnen unterfcheidet man nur die Organe für den Geſchmack und das Ge: fiht; fogar diefe fehlen bisweilen. Eine einzige Familie zeigt Drgane für das Gehörz übrigens ift hier ſtets ein vollftändiges Gireulationsiyftem und eigene Nefpirationsorgane vorhanden. Die der Verdauung und der ÖSecretionen find faft fo complicirt wie bei den Wirbelthieren. Wir werden diefe Thiere der zweiten Geftaltung Mollus: £en, Animalia mollusca, nennen. Obſchon der allgemeine Plan ihrer Organifatior, was ihre äußere Configuration betrifft, nicht fo gleichförmig wie bei den Wirbelthieren ift, fo findet fich doch immer eine Ähnlichkeit, die wenigjtens mit dem Bau und den Sunctionen-auf gleicher Höhe fteht. Die dritte Form ift die, welche man bei den Inſecten, Wuͤr— mern u. f. w. bemerkt. Ihr Nervenſyſtem beſteht in zwei lan— gen Steängen, die längs der Bauchfeite liegen, und in regelmaͤ⸗ Bigen Entfernungen zu Knoten oder Ganglien angefchwollen find. Der erſte diefer Knoten, unter dem Schlund gelegen und Gehirn genannt, ift nicht größer als die andern, mit denen er durch Faͤ— den in Verbindung fteht, die den Schlund wie ein Halsband um: geben. Die Hülle ihres Rumpfes ift durch Duerfaltung in eine Anzahl Ninge getheilt, deren Decken bald hart, bald weich, deren Muskeln aber jederzeit. innerlich angeheftet find. Diefer Rumpf trägt auch oftmals zur Seite eingelenkte Gliedmaßen; oft fehlen diefe aber auch. Wir wollen diefen den Namen gegliederte Thiere, Ani- malia articulata, geben. In dieſer Claſſe iſt es, wo man den übergang der Circu— lation in geſchloſſenen Gefäßen zur Nutrition durch Einfaugung, und den entfrrechenden der Nefpication in abgegrenzten Organen zu der, welche durch Zracheen oder Luftgefäße, die fich durch den ganzen Körper verbreiten, vermittelt wird, beobachten Eann. Die 32 Einleitung. Organe des Geſchmacks und des Geſichts ſind bei ihnen die deut— lichſten; ihre Kinnladen, wenn ſie dergleichen beſitzen, ſtehen ſtets zur Seite. Endlich die vierte Form, welche ſaͤmmtliche unter dem Na— men Zoophyten bekannte Thiere befaßt, Fann auch, den Namen Strahlthiere, Animalia radiata, erhalten. Bei den fämmtlichen vorhergehenden waren die Organe der Sinne und der Bewegung zu beiden Seiten einer Achfe, ſymme— teifch angeheftet. Es ließ ſich eine Vorderſeite und eine Hinter: feite, die einander unaͤhnlich find, unterfcheiden. Die jegigen nd- bern fich aber der Homogeneität der Pflanzen. Man erblickt bei ihnen weder ein deutliches Nervenſyſtem, noch befonders unter: fchiedene Sinnesorgane; kaum wird man bei einigen Spuren der Girculation gewahr; ihre Nefpirationsorgane liegen faft ftets auf der Oberfläche des Körpers; der größte Theil diefer Thiere hat . zum ganzen Eingeweide nur einen blinden Sad, und die legten Familien zeigen nur eine Art beweglicher und empfindlicher, ho= mogener Subftanz !), 1) Vor mir hatten alle neueren Naturforfcher die wirbellofen Thiere in zwei Glaffen, die Infecten und die Würmer, geheilt. Sch bin der Erfte gewefen, der in einer Abhandlung, vorgelefen am 21. Floreal des Sahrs III. oder 10. Mai 1795, in der Societe d’histoire natu- relle de Paris, diefe Anficht beftritten und eine andere Eintheilungsart vorgefhlagen hat. Diefer Auffag ift in der Decade philosophique abgedruckt, und ich bezeichne darin die Charaktere und Grenzen der Molusten, der Eruftaceen, der Inſecten, der Würmer, der Echinoders men und der Zoophyten. Sc habe die rothblütigen Würmer oder Ans neliden in einer Abhandlung unterfchieden, die ich am 11. Nivofe Sahr X. oder 31. December 1801 im Inftitut vorlas. Hierauf habe ich diefe verfchiedenen Glaffen in drei Verzweigungen getrennt, deren jede der der Wirbelthiere vergleichbar ift, in einer Abhandlung, vorgelefen im Inftitut im Sulius 1812, und abgedrudt in den Annales du Mus. d’hist. na- turelle T. XIX. — — — — — — ® Erfte große Abtheilung des Thierreiches. .— Die Wirbelthiere Da ihr Koͤrper und ihre Gliedmaßen durch ein Geruͤſt getra— gen werden, das aus beweglichen, aber unter einander verbunde— nen Stuͤcken beſteht, ſo haben ihre Bewegungen mehr Kraft und Genauigkeit; die Soliditaͤt dieſer Unterlage geftattet ihnen einen be— deutenderen Wuchs, und daher finden wir unter ihnen die größ- ten Thiere. She concentrirteres Nervenfnftem und deſſen voluminöfere Gentraltheile verfchaffen ihren Empfindungen größere Energie und Dauer, woraus eine größere Intelligenz und Perfectibilität herz vorgeht. Ihr Körper befteht flets aus Kopf, Rumpf und Glied- maßen. Der Kopf befteht aus dem Schädel, der das Gehirn ein- fchließt, und dem Geficht, das aus den beiden Kinnladen und Behältern zur Aufnahme der Sinne zufammengefest wird. Der Rumpf wird durch das Ruͤckgrat und die Rippen geftüst. Das Ruͤckgrat befteht aus auf einander beweglichen Wir: bein, deren erfter das Haupt trägt, die einen ringfürmigen Theil - haben und zufammen einen Ganal bilden, in welchem ſich dieje— nige Markbildung befindet, aus der die Nerven entfpringen, und welche man das Ruͤckenmark nennt. Meift verlängert fih das Nücdgrat in einen Schwanz, in= dem es über die hinteren Glieder hinausgeht. Die Rippen find halbe Bogen, welche die Seiten der Rumpf: u fhüsen. Sie articuliren an dem einen Ende mit den R 3 34 Wirbelthiere. Wirbeln und heften fich vorn gewoͤhnlich an das Bruftbein an, bisweilen aber umfaffen fie auch den Rumpf nicht ganz, und bei gewiffen Gattungen find fie kaum wahrzunehmen. y Nie find mehr als zwei Paar Gliedmaßen; aber das eine oder das andere Paar fehlt bisweilen, auch wohl beide; ihre Ges ftalt variirt nach den Bewegungen, die fie auszuüben haben. Die vorderen Gliedmaßen Eönnen zu Händen, Füßen, Fluͤgeln oder Stoffen gebildet feyn, die hinteren nur zu Füßen oder Floſſen. Das Blut ift ſtets roth und ſcheint für die Unterhaltung der Energie der Empfindungen und die Kraft der Muskeln eigeng gemifcht zu feyn. Allein die Grade diefer Compofition find ver- fchieden, und fie entfprechen dem der Nefpiration, woraus eine Untereintheilung der Wirbelthiere in vier Claſſen motivirt wird. Der Äußeren Sinne find ftets fünf; fie finden fich in den zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nafenlöchern, der Oberfläche der Zunge und der des ganzen Körpers. Bei gewiffen Gattungen find indeß die Augen verkümmert. Die Nerven dringen durch Löcher in den Wirbeln oder dem Schädel zum Nüdenmark. Es fcheinen ſich alle in demfelbigen zu vereinigen, welches jich, nachdem es feine Zafern gefreuzt, aus⸗ dehnt, um durch Anfchwellung die verfchiedenen Lappen zu bil den, aus welchen das Gehirn zufammengefest ift, und um in die beiden Markgemwölbe, die man Hemifphären nennt, zu endigen, deren Volum dem Umfange der Spntelligenz des Thieres ent= fpricht. Stets find zwei Kinnladen vorhanden; die hauptfächlichte Beweglichkeit ift in der unteren, die fich hebt oder herabſenkt; die obere ift oftmals ganz feſt. Die eine ſowohl wie die andere ift faft immer mit Zähnen bewaffnet, Bildungen von einer eige— nen Beichaffenheit, und in ihrer chemifchen Kompofition den Kno— chen fehr ahnlich, die aber fchichtenweife und durch Ausfchwigung wachſenz eine ganze Thierclaffe indeß, die der Vögel, hat ihre Kinnladen mit Horn überzogen, und das Gefchleht der Schild: Eröten, aus der Claffe der Neptilien, ift in demfelben Falle. Der Darmcanal erftredt fich von der Mundöffnung bis zum After, hat mehrere Beugungen, mehrere Verengerungen und Ans fhwellungen und Anhängfel, und empfängt auflöfende Fluͤſſigkeiten, von denen diejenigen, die fich in die Mundhöhle ergießen, Speiz chel heißen; andere, die nur in die Eingeweide treten, verfchiedene Namen führen; die beiden wichtigften find der Saft der Bauch: fpeicheldrüfe (Pancreas) und die Galle, welche aus einer anderen ſehr anfehnlihen Drüfe erzeugt wird, die Leber genannt. - Während die verdauten Nahrungsmittel fich im Nahrungs: canale fortbewegen, wird der zur Ernährung gefchickte Theil, Chy— MWirbelthiere. 35 [ug genannt, von eigenen Gefäßen, den Milchgefäßen, eingefogen, und von da in die Venen geführt. Der Abfag der Nahrung der Theile wird gleichfalls den Venen, durch den Milchgefüßen analoge, übergeben, die mit diefen ein und daffelbe Syſtem, das der lymphatiſchen Gefaͤße, bilden. Die Venen bringen das Blut, was zur Ernährung der Theile gedient hat, und welches Chylus und Lymphe ſtets er— neuetn, zum Herzen zurüd. Uber diefes Blut wird genöthiget gänzlich oder zum Theil das Nefpirationsorgan zu durchlaufen, um dafelbft, ehe es durch die Arterien zu den einzelnen Theilen des Körpers geführt wird, feine arterielle Natur wieder anzuneh- men. Bei den drei erfteren Ihierclaffen ift es eine Lunge, d. 5. eine Verfammlung von Bellen, in welche die Luft eindringt. Bei den Fifchen allein, fo wie einigen Neptilien in ihrer Jugend, find es Kiemen, oder Neihen von Blättchen, zwifchen welchen das Maffer vorbeiftreicht. Bei allen Wirbelthieren ift das Blut, welches der Leber die Materialien zur Bereitung der Galle liefert, Venenblut, welches zum Theil an den Wänden der Eingeweide, zum Theil in einem befondern Körper, die Milz genannt, circulirt hat, und welches nach dem Zufammenfluß in einen gemeinfchaftlichen Stamm, die Pfortader, ſich von neuem in der Leber verbreitet. Alle diefe Thiere befigen auc noch eine befondere Art Se: eretion, den Urin, der in zwei dicken Drüfen bereitet wird, welche zue Seite der Wirbelfäule liegen und die Nieren genannt wer: den. Die Flüffigkeit, welche diefe Drüfen erzeugen, fammelt ſich meift in einem Behälter, die Blafe genannt. Die Gefchlechter find getrennt, das Weibchen hat jeder: zeit einen oder zwei Eierfiöde, aus welchen fid im Augenblid der Empfängniß die Eier ablöfen. Das Maͤnnchen befruchtet fie durch die Saamenfeuchtigkeit; ‚ aber die Art des Befruchtungsactes ift fehr verfchieden. Bei den meiften Stämmen der drei oberen Claſſen erfodert er eine Intromiffion der Flüffigkeitz bei einigen Reptilien und den meiften Fifchen wird fie bewirkt, wenn die Eier ſchon ge: legt find. 3* 36 Wirbelthiere. unterabtheilung der Wirbelthiere in vier Claſſen. Man hat fo eben geſehen, bis auf welchen Punkt die Wir: belthiere einander ähnlich find; fie bieten indeß vier große Claffen dar, welche durch die Art oder die Kraft ihrer Bewegungen cha= vakterifict werden, und welche letztere felbjt wieder von der Quan⸗ tität ihrer Nefpivation abhangen, weil die Muskelfafern die Ener: gie ihrer Neizbarkeit von derfelben erhalten. Die Quantität der, Nefpiration hängt von zwei Factoren ab: der erſte ift die relative Blutmenge, die fich in einem gege— benen Augenblide im Nefpirationsorgane vorfindetz der andere die relative Menge von Sauerftoff, welche in dee Mifchung de$ umgebenden Sluidums enthalten ift. 2 Die reſpirirende Blutmenge hängt von der Anordnung der Refpirationsorgane und denen der Girculation ab. Die Organe der Girculation Eonnen doppelter Art feyn, fo daß alles Blut, welches von den Körpertheilen durch die Venen anlangt, genöthiget ift, durch das Nefpirationsorgan zu circuliren, ehe e8 mittels der Arterien zu den Körpertheilen wieder zuruͤck gelangt; oder fie Eönnen auc einfacher Art feyn, fo daß nur ein Theil des aus dem Körper zurüdkehrenden Blutes genöthiget wird durch das Nefpirationsorgan zu gehen, der übrige Theil aber ſich wieder zum Körper wendet, ohne geathmet zu haben. In diefem Iegteren Falle befinden fich die Reptilien. Ihre Nefpivationsmenge und alle davon abhängenden Qualitäten find nach dem Verhältniß des Bluts, welches bei jedem Pulsfchlag in die Lungen dringt, verfchieden. Die Fifche haben eine doppelte Gireulation, aber ihr Reſpi⸗ tationsorgan ift für das Athmen durch Waffer gebaut, und ihr Blut erfährt nur deren Wirkung von dem Antheil Sauerftoff, der in diefem Waſſer aufgelöft oder gemifht ift, fo daß ihre Re— fpirationsquantität vielleicht noch geringer als die der Reptilien ift. Dei den Säugthieren ift die Circulation doppelt und die Luftrefpiration einfach, d. h. fie operirt fi nur in der Lunge. Shre Refpivationsquantität ift daher größer als die der Meptilien, we— gen der Form ihres Gireulationsorganes, und größer als die der Suche, wegen der Natur der umgebenden Flüffigkeit. Aber die Nefpirationsquantität der Vögel fteht noch über der der DVierfüßer, weil fie nicht nur eine doppelte Circulation bei einer Luftrefpication befigen, fondern auch weil fie noch viel durch Wirbelthiere. 37 andere Höhlungen als die Lunge, athmen, indem die Luft ihren ganzen Körper durchdringt, und die Afte der Aorta, oder der Ar: terie des Körpers, fo gut badet, wie die der Lungenarterie. Hieraus entfpringen die vier Arten von Bewegungen, für welche die vier Glaffen der MWirbelthiere insbefondere beſtimmt find. Die vierfüßigen Thiere, bei welchen die Quantität der Reſpiration noch gemäßigt ift, find im Allgemeinen gefchaffen um zu laufen und zu gehen, indem fie dabei Kraft entwideln; die Vögel, wo fie größer ift, haben die Leichtigkeit und Muskelkraft, welche zum Flug nöthig iſt; die Amphibien, bei denen fie gerin: ger, find zum Kriechen verdammt, und mehrere unter ihnen. brin- gen ihr Leben in einer Art von Betäubung zu; die Fifche end- lich haben zur Ausübung ihrer Bewegungen eine Slüffigkeit, faft von derfelben fpecififchen Schwere wie fie felbft nöthig, um darin getragen zu werden. Sseder Charakter der Organifation, der jeder diefer vier Claſ— fen eigenthümlich ift, und zumal diejenigen, welche die Bewegung und die äußeren Sinne betreffen, ftehen in nothwendigem Bezug mit diefen wefentlichen Charakteren. _ Indeſſen befist die Claffe der Säugthiere noch eigenthuͤm— lihe Charaktere im Lebendiggebären, in der Art, wie fich der Foetus in der Gebärmutter mittels des Mutterkuchens naͤhrt, und in den Zigen, wodurch die Jungen gefäugt werden. Die anderen Claffen find dagegen eierlegend, und, wenn man fie der erften zufammen entgegenfegt, reich an Ahnlichkeiten, welche für fie wieder einen befonderen Plan der Organifation, innerhalb des Allgemeinen aller Wirbelthiere, anzeigen. Erſte Claſſe der Wirbelthiere. Saugthiere, Die Säugthiere müffen an die Spige, des Thierreiches ge— flellt werden, nicht nur weil fie die Claſſe find, zu der wir felbft gehören, fondern auch weil es die der Thiere if, die unter allen die mannigfaltigften Fähigkeiten, die zarteften Empfindungen und die verfchiedenartigften Bewegungen zeigen, und wo ber Verein aller Fähigkeiten gleichfam berechnet zu feyn fcheint, eine vollfomm- 38 Säugthiere. nere Intelligenz zu erzeugen, die, weniger Sklav des Infkincts, reicher an Hülfgquellen, auch empfänglicher für Vervollkomm— nung iſt. Da die Quantität ihrer Nefpiration gemäßigt ift, fo find fie im Altgemeinen auch zum Gehen auf der Exde eingerichtet, allein zu einem fräftigen und anhaltenden Gehen oder Laufen. Alle Gliederungen ihres Skelets haben deshalb fehr genaue For— men, die ihre Bewegungen mit Genauigkeit beftimmen. Indeſſen können ſich doch einige mittels verlängerter Glied— maßen und ausgebreiteter Membranen in die Luft erheben; an— dere dagegen zeigen die Glieder dermaßen verkürzt, daß fie fich nur im Waffer mit Leichtigkeit bewegen koͤnnen; deshalb verlies ten fie aber nicht die Hauptkennzeichen ihrer Glaffe. Bei allen figt die Oberkinnlade am Schädel feft, und die untere, nur aus zwei Stüden beftehend, articulict mit einem vor= fpringenden Gelenkknopf an einem feftfigenden Schlafbein. Ihr Hals hat fieben Wirbel, eine einzige Öattung ausgenommen, bie deren neun hatz die vordern Rippen find nad) vorn mittel! knor— peliger Theile an ein Bruftbein geheftet, was aus einer gewiſſen Anzahl von Hintereinanderliegenden Knochenſtuͤcken gebildet ift. Shre vordere Ertremität beginnt mit einem nicht eingelenften Schulterblatt, das bloß im Fleiſche hangt, bisweilen auf: das Bruftbein durch einen Zwiſchenknochen, das Schlüffelbein, geſtuͤtzt, Diefe Ertremität verlängert fich in einen Arm und in eine Hand, welche erftens aus zwei Neihen Knöchelchen, die Handwurzel, dann einer Reihe Knochen, die Mittelhand, und endlich den Fingern zu: fammengefegt ift, wovon jeder aus zwei bis drei Knochen, Pha— langen oder Fingerglieder genannt, befteht. Mit Ausnahme der Walthiere haben fie alle den erſten Zheil ihrer hinteren Ertremität am Ruͤckgrat befeftigt, einen Gürtel oder Beden bildend, welches in der Jugend noch aus drei Paar Knochen befteht: dem Darmbeine, welches ſich an die Wir: belſaͤule anfügt, dem Schambein, welches den vorderen Bogen bildet, und dem Sisbein, welches den hinteren Theil ausmacht. Un der Stelle, wo ſich diefe drei Knochen vereinigen, befindet fid) die Grube, in welche das Schenkelhein einlenet, welches den Unterfchenkel an fich gefügt hat, der felbft wieder aus zwei Kno— chen, dem Schienbein und dem Wadenbeine befteht. Diefe Ex— tremität endiget aber in den Fuß, aus Stüden denen der Hand analog zufammengefegt, nämlich der Fußwurzel, dem Mittelfuß und den Fingern. Der Kopf der Säugthiere articulirt ſtets mit: zwei Gelenk: Enöpfen auf ihrem Atlas oder erftem Michel. She Gehirn befteht jederzeit aus zwei HalbEugeln, durch Saugthiere 39 eine Markhaut, die Schwiele (Corpus callosum) genannt, verbun: den. In ihrem Inneren finden ſich zwei Höhlungen, die Ventri— Eel, welche vier Paar Knoten einfchließen, die geftreiften Körper, die Sehhügel und die Vierhügel. Zwiſchen den Sehhügeln fin: det fich ein dritter Ventrikel, welcher mit einem vierten, unter dem Eleinen Gehirn gelegenen, communicirt. Die Schenkel die— fes Eleinen Gehirns bilden ſtets unter dem verlängerten Mark eis nen in die Quer gehenden Wulft, die Varolsbrüde genannt. She Auge, immer in einer Augenhöhle befindlich, wird durch zwei Augenlider und die Spur eines dritten gefchügt, hat feine Kryſtalllinſe an dem Ciliarfortſatz befeftigt, und eine einfach zellige Hornhaut. Sn ihrem Ohre findet man eine Höhlung, die Paufenhöhle, welche hinten mit der Nachenhöhle durch einen Canal, die Euſta— hifche Röhre genannt, in Verbindung fleht und nad) außen mit- tel$ einer Haut verfchloffen wird, das Trommel- oder Pauken: fell genannt. Sene Höhle enthält eine Neihe von vier Eleinen Knöchelchen, den Hammer, den Ambos, das Linfenkörperchen und den Steigbügel. Ein Veftibulum oder Vorhof, deſſen Eingang der Steigbügel verfchließt, communicirt mit drei halbeirkelförmigen Canaͤlen; und eine Schnede, die ſich mit einer ihrer zehn Trep⸗ penabtheilungen in die Paufenhöhle öffnet, mit der anderen in den Vorhof. Der Schädel der Säugthiere theilt ſich gleichfam in drei Gürtel. Der vordere gebildet aus den beiden Stirnbeinen und dem Siebbein; der mittlere durch die Scheitelbeine und das Keil- bein; der hintere durch das Hinterhauptsbein. Zwifchen diefem, den Scheitelbeinen und dem SKeilbein, find die Schlafbeine ein: gefchoben, von denen ein Theil fehon zum Geſichte gehört. Beim Foetus theilt fi das Hinterhauptsbein in vier Theile; ber Körper des Keilbeines in zwei Mittelftüce, die fich felbft wie: derum theilen, und außerdem noch in drei Paar Seitenflügel; das Schläfbein in drei, wovon einer zur Ausfüllung der Schädel: fläche dient, der andere zur Einfchließung des Labyrinthes des Ohres, und der dritte um die Wand der Paufenhöhle zu bilden u. ſ. w. Diefe Knochenftüde find noch zahlreicher in der erften Lebenszeit des Embryo, verwachfen früher oder fpäter, je nach den Gattungen, und zulegt vereinigen fich alle im erwachfenen Zuftande. She Geficht wird weſentlich durch zwei Kinnladenknochen gebildet, zwifchen welchen der Nafencanal läuft, und die nach vorn die zwei Zwiſchenkiefer- oder Intermaxillarknochen, nach hinten die Gaumenbeine haben; zwifchen diefen fteigt ein unpaariges Blatt des Nicchbeines herab, Vomer oder der Pflugfchar ge: nanntz über der Nafenöffnung befinden ſich die eigentlichen Na: 40 Säugthiere. fentnochen; an ihrer äußeren Wand hängen die unteren Mufche- | beine; die oberen, welche ihren obern und hinten Raum ein= nehmen, gehören zum Niechbein. Das Jochbein verbindet auf jeder Seite die Oberfinnlade mit dem Schlafbeine und oftmals auch noch mit dem Stirnbein; endlich noch ift das Thraͤnenbein im inneren Winkel der Augenhöhle zu fehen, und erfiredt fich bisweilen noch über die Wange herab. Diefe Knochen zeigen im embryoniſchen Zuftande ebenfalls eine anfehnliche Zahl von einzel nen Stüden. Shre Zunge ift ftets fleifchig und an einen Knochen gehef: tet, den man das Zungenbein nennt, was aus mehreren Stüden zufammengefegt und am Schädel duch Bänder befejtigt iſt. Shre zroei Lungen find in Lappen getheilt, und beftehen aus einer unendlichen Menge von Zellen. Sie hängen frei in einer Höhlung, welche ducch die Rippen und das Zwerchfell gebildet von der Pleura oder dem Bruſtfell ausgekleidet wird. Das Stimmorgan befindet fich jederzeit an der oberen Extremität der Luftroͤhre; eine fleifchige Verlängerung, das Gaumenfegel genannt, bewirkt eine unmittelbare Verbindung zwifchen der Lufteöhre und ben hinteren Nafenöffnungen. Da ihr Aufenthalt auf der Erde fie den Abwechfelungen der Wärme und der Kälte weniger ausfest, fo hat ihr Körper _ auch nur einen Mittelgrad von Bedeckung, das Haar, welches ſo— gar bei denen heißer Länder mitunter felten ift. Die Walthiere, welche ohne Ausnahme im Waſſer Ieben, find die einzigen, denen es auch gänzlich fehlt. Ihre Bauhhöhle ift mit einer Haut ausgekleidet, die man das Bauchfell nennt, und ihr Darmcanal in einer Faltung def felben, dem Gekroͤſe, das zahlreiche geballte Drüfen enthält, in des nen fic die Mitchgefäße verzweigen, wie aufgehängt. Eine an— dere Production des Bauchfelles, das Neg genannt, hängt vorn und unter den Eingeweiden herab. Der Urin, einige Zeit in der Blafe zurückgehalten, Teert ſich bei beiden ‚Gefchlechtern, fehr wenige Ausnahmen abgerechnet, durch eine Offnung der Gefchlechtstheile aus. Bei allen Säugthieren ift die Art der Fortpflanzung weſent— lich Tebendiggebärend, d. h. der Foetus fleigt unmittelbar nach der Empfängniß in die Gebärmutter, in feine Hüllen eingefchloffen, wovon die äußere Chorion, die innere Amnion genannt wird. Er befeftigt fih an den Wänden diefer Höhlung mittels eines oder mehrerer Gefäßbündel, dem Mutterkuchen, die zwifchen ihm und der Mutter eine Verbindung bewerfftelligen, durch welche er feine Nahrung und wahrſcheinlich auch feine Dpygenation zieht. Nichts defto weniger haben die Embryonen in der erſten Zeit Saͤugthiere. 41 der Schwangerſchaft ein Blaͤschen, das der Blaſe entſpricht, die bei den Voͤgeln den Dotter einſchließt und die naͤmlichen Gefaͤße vom Gekroͤs empfaͤngt; ſie haben auch noch eine andere, äußerlich gelegene Blaſe, Allantois genannt, die mit der Urinz blafe durch einen Canal, den Urachus, in Verbindung fteht. Die Empfängniß verlangt ftets einen wirklichen Begattungs: act, bei dem der männliche Saame in die weibliche Gebärmutter gefprist wird. Die Zungen werden einige Beit nach ihrer Geburt mit eis ner diefer Thierclaſſe eigenthümlichen Flüffigkeit, der Mil, bie in den Brüften vom Augenblid der Geburt an erzeugt wird, und dieß fo lange, als die Jungen ihrer bedürfen, ernährt. Shrent halben hat diefe Claffe den Namen Säugthiere erhalten, da dies fer Charakter fie beffer als irgend ein anderer Außerer von den andern unterfcheidet, und ihnen ausſchließlich zukommt !). Gintheilung der Säugthiere in Ordnungen. Die wandelbaren Charaktere, welche die weſentlichen Verſchie⸗ denheiten der Säugthiere beflimmen, werden theils vom Ge: fühlsfinne entlehnt, von dem ihre mehr oder mindere Gefchiclich- keit oder Gewandtheit abhängt; und dann von den Organen des Kauens, welche die Natur ihrer Nahrungsmittel beftimmt, woran ſich nicht nur alles fchließt, was zur Verdauungsfunction gehört, fondern auch eine Menge anderer Unterfchiede, die fich felbft bis auf die Intelligenz erftreden. Die Volllommenheit des Zaftfinnes wird nach der Zahl und Beweglichkeit der Finger gefchägt, und nach der Tiefe, in welche der Finger durch den Nagel oder den Huf eingehülft iſt. Ein Huf, welcher den die Erde berührenden Theil des Fin: gers gänzlich einhült, ſtumpft dadurch das Gefühl ab und macht einen folhen Fuß unfähig zum Greifen. Das entgegengefegte Extrem ift das, wenn ein Nagel nur ein flaches Plättchen bildet, welches nur eine einzige Seite des Fingerendes bedeckt und der andern ihre volle Empfindlichkeit läßt. Die Nahrungsweife läßt fih nach den Badenzähnen beur: 1) Indeß werden ſich weiter unten die Zweifel zeigen, die in die— fer Hinfiht die Monotremen bieten. C. 42 Säugthiere. theilen, deren Geftalt auch jederzeit der des Kinnladengelenkes entipricht. Zum Zerfchneiden des Fleiſches gehören wie eine Säge ſchnei— dende Badenzähne, und in einander gelenfte Kinnladen wie bei einer Scheere, die ſich nur öffnen und fchließen Eönnen. Um Körner oder Wurzeln zu zermalmen, müffen die Baden: zähne eine flache Krone haben, fo wie Kinnladen, die fich in hori= zontaler Nichtung bewegen Eönnen. Ferner muß auch noch die Subftanz der Krone diefer Zähne, damit fie ſtets ungleich wie ein Mühlftein fey, aus ungleicy harten Theilen gebildet feyn, von welchen fich die einen fchneller abnugen als die andern. Alle Hufthiere find nothwendig pflanzenfreffend oder mit fla= chen Kronen an den Badenzähnen verfehen, weil ihre Füße ih: nen nicht erlauben würden, eine lebendige Beute zu ergreifen. Die Thiere, deren Finger Krallen haben, waren verfchiedener Bildung fähig; unter ihnen kommen von jeder Lebensart vor. Außer der Geſtalt der Badenzähne unterfcheiden fie fi) auch durch die Empfindlichkeit und Beweglichkeit ihrer Finger. Man hat zumal in diefer Hinficht einen Charakter ergriffen, der von einem wunderbaren Einfluß auf die Anftelligkeit ift, und die Mit— tel ihrer Induſtrie vervielfältigt: die Fähigkeit nämlich, den Dau— men den anderen Fingern entgegen zu fegen, und die Eleinften Dinge ergreifen zu koͤnnen. Dieß bildet die Hand, einen Bau, der beim Menfchen auf den höchften Grad der Volllommenheit getrieben erfcheint, da feine ganze vordere Ertremität die Freiheit erhält, zum Greifen angewendet werden zu Eönnen. Diefe verfchiedenen Gombinationen, welche die Natur der verfchiedenen Säugthiere ſtreng beftimmen, haben zur Unterfcheis dung folgender Drönungen Anlaß gegeben. Unter den mit Nägeln verfehenen Thieren ift das erſte und zugleich das in fo vielen anderen Hinfichten bevorrechtete, der Menfch, dasjenige, welches bloß an feinen vorderen Eprtremitä- ten Hände hat; die hinteren Extremitäten halten fich in ſenkrech— ter Stellung. Die ihm am nächften ftehende Ordnung ift die der Vier— händer, welche an allen vier Eptremitäten Hände haben. Eine andere, die der Raubthiere, hat keinen freien und entgegenfegbaren Daumen an den vorderen Extremitäten. Alle diefe Ordnungen befigen übrigens drei Arten von Zähnen, die Badenzähne, die Spig= oder Edzähne und die Schneidezähne. Eine vierte Ordnung, die der Nagethiere, deren Finger wenig von denen der Raubthiere differiven, hat Eeine Edzähne, und hat vorn Schneidezähne, zu einer ganz eigenen Weife des Kauens eingerichtet, Suite 43 Hierauf kommen Thiere, deren Finger ſchon unbequemere Bewegungen haben, fehr tief in große, oft krumme Nägel ein: gefchoben find, und bei denen auch noch die Unvollfommenheit herefcht, daß ihnen die Schneidezähne mangeln. Einigen fehlen felbft die Edzähne, und nody anderen alle. Wir befaffen fie uns ter dem Namen der Zahnlofen. Diefe Eintheilung der Krallenthiere würde vollkommen feyn und eine regelmäßige Kette bilden, wenn Neuholland uns nicht neuerlich. eine Eleine Seitenlinie geliefert «hätte, die Beutel: thiere, deren fammtliche Gefchlechtee in der DOrganifation zu: fammenftimmen, wovon jedoch einige durch ihre Lebensart und Zahnbau den Raubthieren, andere den Nagethieren, noch andere den Zahnloſen entiprechen. Die mit Hufen verfehenen Thiere, weniger zahlreich, zeigen auch mindere Unregelmäßigkeiten. Die Wiederfäuer bilden duch ihre gefpaltenen Klauen, den Mangel an Schneidezähnen in der Oberfinnlade, und die vier Magen, eine fehr beftimmte Ordnung. Alle übrige Hufthiere Laffen fih in eine einzige Ordnung bringen, die ih Dickhaͤuter oder Pahydermen nenne, mit Ausnahme des Elephanten, der eine eigene Ordnung bilden Eönnte, und ber in mancher entfernten Hinfiht den Nagethieren verwandt ift. Zuletzt kommen noch Saͤugthiere, die gar keine hinteren Ex— tremitaͤten haben, und deren fiſchaͤhnliche Geſtalt und Waſſerleben verfuͤhren koͤnnte, eine eigene Caſſe aus ihnen zu bilden, wenn ihre übrige DEonomie nicht die naͤmliche wäre wie die der Claſſe, in welcher wir fie laffen. Es find die warmblütigen Fiſche der Alten oder die Getaceen, Walthiere, welche mit der Kraft der Säugthiere den Vortheil verbinden, in einem flüffigen Elemente zu fchweben, und die größten TüeeneeNle aller Thiere unter ſich zählen. > Erfte Ordnung der Saugthiere, BIMANA. Zweihänder, Der Wenfd. D.r Menfch bildet einen Stamm oder Geſchlecht, und diefes Geſchlecht ift das einzige feiner Ordnung. Da uns feine Natur: gefhichte unmittelbar intereffiet und auch den Vergleihungspunft mit der der anderen Thiere abgiebt, fo werden wir fie mit größes rer Ausführlichkeit abhandeln. Mir wollen in der Kürze dasjenige angeben, was dem Menfchen in jedem feiner organifchen Syſteme, im Gegenfag mit den andern Säugthieren, eigenthümlich ift; fodann wollen wir die Vorzüge unterfuchen, welche ihm diefe Eigenthümlichkeiten vor den andern Gattungen einräumen; wir wollen ferner feine Haupt: raſſen nebft ihren unterfcheidenden Merkmalen angeben; und end= lic) die natürliche Ordnung feiner fowohl individuellen als gefelli= gen Fähigkeiten entwideln. Eigenthuͤmlicher Bau des Menfcden. ER Der Fuß des Menfchen ift von dem der Affen fehr verfchie- den. Sein Schienbein fteht fenkrecht auf ihm; feine Ferſe ift nad) unten Eugelig; die Finger deffelben find Eurz und kaum zur Beugung gefchidt *); der Daumen, länger und dider als die andern Zehen, fteht mit ihnen in einer Neihe und Eann ihnen nicht entgegengefegt werden; diefer Fuß ift daher gebaut um den ) Doch pflegen nad) Hrn. Rengger’s (Naturg. d. Säugthiere _ von Paraguay, ©. 11) Verfiherung die Indianer von Paraguay mit den Fußzehen Gegenftände feftzuhalten und vom Boden aufzuheben. V. a 3weihbänder. Homo. 45 Körper zu tragen, kann aber weder zum Greifen noch zum Klet— tern dienen, -und fo wie von der andern Seite die Hände des Menfchen zum Lauf völlig unfähig find, fo ift der Menſch das einzige wahrhaft zweihändige und zweifüßige XThier. Auch der ganze Körper iſt zur aufrechten Stellung eingerich— tet. Seine Füße bieten ihm, wie wie fo eben gefehen haben, eine breitere Bafis als bei irgend einem andern Säugthiere bar; die Muskeln, die ihn und den Schenkel in der Ausdehnung er— halten, find Eräftiger gebaut, woraus fich der Vorfprung der Wade und des Dickſchenkels erklaͤrt; die Beugemuskeln des Unterfußes heften fich höher an, was dem Knie eine volllommene Stredung geftattet und die Wade befjer hervortreten läßt; das Becken ift breiter, wodurch die Füße mehr von einander entfernt werden, und der Körper eine pyramidalere Geftalt erhält, die dem Gleiche gewicht günftig iſt; auch bildet der Hals des Oberſchenkelknochens mit diefem felbft einen Winkel, der die Entfernung der Beine von einander noch mehr vermehrt und die Bafis des Körpers erweitert; endlich fteht auch der Kopf felbft bei diefer fenkrech- ten Stellung mit dem Rumpfe im Gleichgewicht, weil fid) feine Einlenkungsftelle gerade unter dem Mittelpunkt der Maffe befindet. Selbſt wenn der Menfch wollte, Eönnte er nicht mit Bes quemlichkeit auf allen Vieren gehen; fein Eurzer und faft unbeug— famer Hinterfuß und fein zu langer Schenkel würden fein Knie bis auf die Erde herabbringen; feine abftehenden Schultern und feine zu weit aus der Mittellinie geruͤckten Arme würden den Vordertheil feines Körpers nur fchlecht unterflügen; und der große gezahnte Muskel, welcher bei den Säugthieren zwifchen den Schul: terblättern den Rumpf wie ein Tragriemen hält, ift beim Men: ſchen Eleiner als bei irgend einem von jenen. Der Kopf des Menfchen ift, wegen der Größe des Gehirns und der Kleinheit der Sinus oder Knochenhöhlen, ſchwerer, und doch find die Unter ſtuͤtzungen fhwächer, denn der Menfc hat weder ein Nadenband noch eine foldhe Anordnung der Wirbel, die fie hinderte, ſich nad vorn zu beugen; er Eönnte daher höchftens den Kopf in der Linie der MWirbelfäule halten, und dann würde fein Mund und feine Augen nach) der Erde hin gerichtet feyn; er würde nichts vor fich fehen; nimmt man dagegen feinen aufrechten Gang als natürlich an, fo ift die Stellung diefer Organe volllommen. Da ſich die Arterien, die zu feinem Gehirn gehen, nicht theilen, mie bei fo vielen Säugthieren, und ſich das für ein fo anfehnliches Organ nothiwendige Blut mit ſtarkem Zufluß dahin begiebt, fo würden häufige Apoplerien die Folge einer horizontalen Stellung feyn. 46 Eu het Der Menſch fol fich daher bloß auf feinen zwei Füßen hal: ten. Er bewahrt die ganze Freiheit feiner Hände für die Künfte, und feine Sinneswerkzeuge find für die Beobachtung an der güns ftigften Stelle angebracht. Diefe Hände, welche fchon fo großen WBortheil von ihrer Freiheit ziehen, verdanken diefen auc) nicht weniger ihrem Bau. She Daumen, nach Verhältniß länger als bei den Affen, giebt dem Greifen der Eleinften Gegenftande mehr Leichtigkeit; alle Fine ger, außer dem Ningfinger, haben eine freie Bewegung für fi, was bei den andern Zhieren, felbft den Affen, nicht fo der Fall if. Da die Nägel nur die eine Seite des Fingerendes bededen, fo geben fie auch für das Taſten einen Stüspunft ab, ohne im mindeften der Feinheit deffelben hinderlich zu feyn. Die Arme, welche diefe Hände tragen, befigen durch ihr breites Schulterblatt und ihr ſtarkes Schlüffelbein eine folide Anheftung. Der von Seiten der Anftelligkeit fo begünftigte Menfch ift es nicht von Seiten der Stärke. Seine Schnelligkeit im Lauf ift viel geringer als die irgend eines anderen Thieres feiner Größe. Und da er weder weite vorgeftredite Kinnladen, noch herausftehende Zähne, noch Erumme Krallen hat, fo ift er ohne Angriffswaffen; und da fein Körper nicht einmal in feinen Nüden= und Seiten: theilen Haare befißt, fo ift er auch ohne Schutzwaffen; endlich auch ift er unter allen Thieren dasjenige, welches die Längfte Zeit braucht, um feine nöthigen Kräfte zur Selbfterbaltung zu erlangen. Allein diefe Schwäche ift für ihn ein um fo größerer Vor: theil geworden, als fie ihn genöthigt hat zu feinen inneren Hülfs- mitteln zu fchreiten, und zumal die Intelligenz anzuwenden, die ihm in einem fo hohen Grade zugetheilt worden ift. Kein Säugthier reicht an ihn in Betreff der Größe umd Faltungen der Hemifphären feines Gehirns, d. h. desjenigen Thei— les diefes Organes, welches den intellectuellen Operationen zum Hauptinftrument dient; der hintere Theil deffelben erſtreckt fich nad) hinten fo, daß er das Kleine Gehien bededt; die Form feis nes Scheitels felbft zeigt diefe Größe des Gehirns, fo wie die Kleinheit feines Gefichts darthut, wie wenig vorwiegend der für die äußeren Sinne beftimmte Theil des Nervenfyftems ift. Indeß find doc) diefe aͤußeren Sinnesthätigkeiten, wenn fie auch beim Menfchen nur von mäßiger Stärke find, doch eben fo fein und wohl abgewogen wie das Übrige. Seine beiden Augen find nad) vorn gerichtet: er fieht nicht nad) beiden Seiten zugleih, wie die meiften Säugthiere. Die Nefultate feines Blicks gewinnen demnach mehr Einheit und feſſeln beffer feine Aufmerkfamkeit. Sein Augapfel und feine Res genbogenhaut find weniger veränderlich, woducd fein Blick mehr Z3weihänder. Homo. 47 auf eine gewiſſe Entfernung und einen beftimmten Lichtgrad fixirt wird. Seine wenig bewegliche und nicht fehr ausgedehnte Ohr: mufchel verjtärkt nicht die Intenfität des Schals, und doch unter: fcheidet er die Zone feiner als alle Thiere. Seine Nafe, com: plicirter als die der Affen, iſt es weniger als die aller andern Thiergefchlechter, und doch ſcheint er dasjenige Gefchöpf zu feyn, deffen Geruchsfinn fo zart ift, daß es durch üble Gerüche belei— dige wird, Die Feinheit feines Geruchsfinnes muß nothwendig auf die feines Gefhmadsfinnes Einfluß haben, und der Menfch hat auch darin einen Vorfprung vor den übrigen Thieren, deren Zunge mit Zäpfchen bedeckt iſt. Endlich entfpringt auch die Seins heit feines Taftfinnes, fo wie das Gefühl feiner gefammten Haut, aus diefem Mangel aller unempfindlichen Bedeckungen, fo wie die Form feiner Hand die zweckmaͤßigſte ift, ſich den Eleinften Uneben: heiten der Oberflächen anzupaffen. Der Menſch hat auch noch einen ganz eigenen Vorzug durch fein Stimmorgan; er allein unter den Säugthieren kann Töne articuliven; die Geftalt feines Mundes und die große Beweglich- £eit feiner Lippen find wahrfchpeinfich die Urfache davonz es geht daraus für ihn ein fehr koſtbares Mittel wechfelfeitiger Mitthei— lung hervor, denn von allen Zeichen, die man bequemlich zur Überlieferung von Ideen anwenden Eönnte, find verfchiedenartige Töne diejenigen, welche man am weiteften und in den mehreften Richtungen zugleich Fund machen Fann. Es fcheint, daß fogar die Lage des Herzes und der großen . Gefäße mit der aufrechten Stellung in Bezug ſtehen: das Herz liegt fchief auf dem werchfelle, und feine Spige ift nach links gerichtet, was einen Lauf der Aorta zur Folge hat, der von dem der meiften übrigen Saͤugthiere verfchieden ift. Der Menſch fcheint zur Nahrung von Früchten, Wurzeln und andern faftigen Pflanzentheilen gebaut zu feyn. Seine Hände gewähren ihm die Leichtigkeit fie zu pflüden; aber feine Eurzen und mäßig ftarken Kinnladen einerfeits, die den übrigen Zähnen gleihen Edzähne und die höderigen Backenzaͤhne anderfeits, würden ihm nicht wohl erlauben, Kräuter oder rohes Fleifch zu verzehren, wenn er diefe Stoffe nicht einer Kochung unterwürfe; allein feitdem er das Feuer Eennen gelernt, und die Kunft ihn gelehrt hat, alle Thiere von fern zu tödten oder zu fangen, haben ihm auch alle lebende Wefen zur Nahrung dienen müffen, was ihm denn auch die Mittel verfchafft hat, feine eigene Gattung ins Unendliche zu vervielfältigen. Seine Verdauungsorgane find den Kauorganen entfprechend; fein Magen ift einfach, fein Darmcanal von mäßiger Länge, feine Diedärme deutlich ausgezeichnet, feine Leber bloß in zwei große 48 Sein st Hitliare: und einen Eleinen Lappen getheilt; und fein Netz hängt von den Gedärmen bis ind Beden herab. Um diefe Eurze für gegenwärtige Einleitung nothwendige An: ficht des anatomifhen Baues des Menfchen vollſtaͤndig zu machen, wollen wir nur noch hinzufuͤgen, daß er zwei und dreißig Wirbel hat, wovon ſieben Halswirbel, zwölf Ruͤckenwirbel, fünf Lenden— wirbel, fuͤnf Kreuzwirbel und drei Schwanwirbel ſind. Von feinen Rippen verbinden ſich ſieben Paar durch knorpelige Verlaͤn⸗ gerungen mit dem Bruftbein, und heißen wahre Rippen; die fünf folgenden nennt man falfche Rippen. Sein ausgewachfener Schädel hat acht Knochen: ein Hinterhauptsbein, zwei Schlafbeine, zwei Scheitelbeine, ein Stirnbein, ein Siebbein und ein Keilbein. Der Gefihtsknochen find vierzehn: zwei Oberkinnladen, zwei Wan gen= oder Jochbeine, wovon jedes auf feiner Seite das Schlaf: bein mit der Oberkinnlade duch einen Fortfaß, den man den Sochbogen nennt, verbindet; zwei Nafenbeine, zwei Gaumenbeine hinten im Gaumen, ein Pflugfchar zwiſchen den Naſenloͤchern, zwei Muſchelbeine in der Naſe, zwei Thraͤnenbeine zur innern Seite der Augenhoͤhlen, und der ungetheilte Knochen der Unter— kinnlade. Jede Kinnlade hat ſechzehn Zaͤhne, vier meißelartige Schneidezaͤhne in der Mitte, zwei zugeſpitzte Eckzaͤhne und zehen Backenzaͤhne mit hoͤckerigen Kronen, auf jeder Seite fuͤnf; macht zuſammen zwei und dreißig. Sein Schulterblatt hat am Ende ſeiner Graͤte oder vorſpringenden Dorns einen Hoͤcker, Acromion, an den ſich das Schluͤſſelbein heftet, und uͤber deſſen Articulation eine Spitze, den Rabenſchnabel, zur Anheftung einiger Muskeln. Die Speiche dreht ſich vollkommen um die Ellbogenroͤhre, eine Folge der Art, wie ſie ſich mit dem Oberarm einlenkt. Die Handwurzel hat acht Knochen, vier in jeder Reihe; die Fußwurzel deren ſieben; die der uͤbrigen Hand und des Fußes zaͤhlen ſich leicht nach den Fingern. Da der Menſch in Folge feiner Induſtrie ſich einer gleich— foͤrmigen Nahrung erfreut, ſo iſt er zu jeder Zeit zur Ausuͤbung der Liebe geſchickt, ohne dazu durch eine Art von Wuth getrieben zu werden; ſein maͤnnliches Organ wird durch keine Knochenachſe geſtuͤtzt; die Vorhaut halt es nicht am Bauche feſtgeheftet; es haͤngt vor den Schamknochen herab; dicke und vielfältige Ve— nen, welche das Blut der Teſtikeln leicht in die Circulations— maſſe zurüdführen, fcheinen zu dieſer Ermäßigung der Luſt beis zutcagen. Die Gebärmutter des Weibes ift eine einfache, eiförmige Höhlung; die Brüfte, flets nur zwei an Zahl, ftehen an der Bruft und entfprechen der Leichtigkeit, welche die Mutter befigt, ihe Kind in den Armen zu halten. 3weihbänder. Homo. 49 Phyfifhe und moralifhe Entwidelung des Menſchen. Die gewoͤhnliche Geburt beim Menſchengeſchlecht iſt ein Junges; auf fuͤnfhundert Niederkunften fallt nur eine von Zwil— lingen; mehr bei einer Geburt iſt noch viel ſeltener. Die Dauer der Schwangerſchaft iſt neun Monat. Ein Embryo von einem Monat hat gewöhnlich einen Zoll Länge; einer von zwei, zwei und ein viertel Zoll; einer von drei Monaten fünf Zoll; ein fünf: monatlicher fechs bis ſieben; bei fieben. Monaten hat der Fotus elf Zoll; bei acht vierzehn; im neunten Monat achtzehn Zoll. Die, welche früher als im fiebenten Monat geboren werden, leben in der Negel nicht. Die Milchzähne fangen einige Monat nad) der Geburt an zu erfcheinen, wobei die in der Mitte den Anfang machen. Nach zwei Fahren find zwanzig da, die gegen das fie bente Jahr allmälig wieder ausfallen, um durd andre erfegt zu werden. Von den zwölf nicht gewechfelten, fpäteren Badenzähnen erfcheinen vier zwifchen dem vierten und fünften Jahr; vier im neunten, und die vier legten bisweilen im zwanzigften. Der Fötus wächft immer mehr, je mehr er fich der Geburt nähert. Das geborene Kind im Gegentheil von diefer Zeit an immer weniger. Bei feiner Geburt hat es den vierten Zheil ſei— ner Länge erreicht; bei dritthalb Jahr die Hälfte, und mit neun. und ‘zehn dreiviertel. Vor dem achtzehnten Jahre hört der Menfch nicht leicht auf in die Länge zu wachfen. Selten überfteigt diefe fehs Fuß und bleibt nicht leicht unter fünf, das Weib hat in der Negel einige Zoll weniger. Die Mannbarkeit giebt fich durch aufßere Zeichen Eund, bei den Mädchen im zehnten bis zwölften, bei den Knaben im zwölf: ten bis fechzehnten Sahre. In wärmern Ländern tritt fie früher ein. Beide Gefchlechter zeugen felten vor diefer Epoche. Kaum hat der Körper den Termin feines Wadhsthums in die Länge erreicht, als er dider zu werden anfaͤngt; das Fett häuft fich im Zellgewebe an. Die verfchiedenen Gefäße verflopfen fih allmalig, die feften Theile werden fleifer, und nad einem kuͤrzern oder längern, mehr oder minder bewegten, ſchmerzhaften Leben. tritt das Alter ein, die Hinfälligkeit, die Abnahme “und der Zod. Menfchen, die hundert Jahr überfchreiten, find feltene Ausnahmen; der bei weiten größte Theil geht lange vor dieſem Zermin zu Grunde, entweder duch Krankheit, oder duch Zufall, oder auch durch Alter. Das Kind bedarf der Hülfe feiner Mutter noch weit länger, als die Zeit der Saͤugung dauert, woraus eine geiftige Erziehung Br: der phnfifchen zugleih, und eine dauerhafte Anhänglichfeit N 4 50 Säaugthiere. zwifchen beiden entfpringt. Die Zahl der Individuen bei beiden Gefchlechtern ift ſich ungefähr gleich; die Schwierigkeit, mehr als eine Frau zu ernähren, wenn Reichthum nicht die Kräfte unterftügt, beweift, daß Monogamie die natürliche Verbindung bei unferer Gattung ift, und, wie in allen Fällen, wo diefe Art der Vereinigung ftatt hat, nimmt der Vater an der Erziehung des Kindes theil. Die lange Dauer diefer Erziehung geftattet ihm, unterdeffen noch mehr Kinder zu zeugen, woraus eine ftete Kortdauer der ehelichen Verbindung entipringt, fo wie aus der lange dauernden Schwäche des Kindes die Familienfubordination und daher alle gefellfchaftlihe Ordnung fich erklärt, indem die junge Generation, welche neue Familien bildet, die Verbindung mit ihren Altern, die ihnen fo lange zur angenehmen Gewohnheit geworden, fort erhält. Diefe Neigung, fich wechfelfeitig zu unters ftügen, vervielfältigt die WVortheile, welche dem einzelnen Men— ſchen fchon feine Intelligenz und feine Gewandtheit geben, außer— ordentlich; fie hat ihn dahin geführt, die andern Thiere zu unter: jochen oder zu verfcheuchen, ſich gegen alle Unannehmlichkeiten des Klima’s zu verwahren, und auf diefe Weife die ganze Erd— oberfläche mit feinen Individuen zu bededen. Übrigens fcheint der Menfch nichts zu befigen, was dem Inſtinect gliche, Feine Induſtrie bejtändiger Art, durch angeborene Ideen hervorgebracht; feine fammtlichen Kenntniffe find das Re— fultat feiner Empfindungen und feiner Beobachtungen, oder der feiner Vorgänger. Sie haben fich ihm durch die Sprache über: liefert, find duch fein Nachdenken fruchtbarer geworden, haben ſich feinen Bedhrfniffen und Genüffen angepaßt und haben ihm alle Künfte gegeben. Indem Sprache und Schrift alle erworbe— nen SKenntniffe aufbewahren, find fie für unfere Gattung ein Duell unendliher Vervolllommnung geworden. Auf diefe Weife hat fic) der Menfh Ideen gefchaffen und die gefammte Natur zu feinem Vortheil verwendet. Indeß giebt es unter den Menfchen fehr verfchiedene Grade der Entwicelung. Die erften Horden, die genöthigt waren, von der Jagd, dem Filhfang oder von wilden Früchten zu leben, ihre ganze Zeit der Auffuchung derfelben zu ihrer Erhaltung zu widmen, die fi nicht fehr vermehren Eonnten, weil fie das Wild bald aufge: zehrt haben würden, machten nur wenige Kortfchritte. Ihre Künfte befchränkten fi) auf Erbauung von Hütten und Ver fertigung von Kähnen, die Verfertigung von Zellen zu ihrer Be— dedung, von Pfeilen und Negen; fie beobachteten höchftens die Geſtirne, die fie auf ihren Wegen begleiteten, und einige natür= liche Gegenftände, deren Eigenfchaften ihnen Dienfte leifteten‘; fie 3weihänder. Homo. 51 fegten fih den Hund nur zu, weil er eine natürliche Anlage zu derfelben Kebensmweife hatte. Als man aber dahin gelangt war, die grasfreffenden Thiere zu zähmen, fand man im Beſitz zahl- reicher Heerden eine ſtets geficherte Subfiftenz, und nun aud einige Muße, die man zur Erweiterung der Kenntniffe benugen konnte. Man wandte etwas mehr Induſtrie auf die Verfertigung der Wohnungen und der Kleidungsftüde; man lernte das Eigen: thum erfennen und folglih den Austaufh; den Reichthum und fotglich die Ungleichheit der Stände, eine Quelle fowol edler Nach— eiferung als der niedrigften Leidenfchaften; aber ein herumſchwei— fendes Leben und neue Viehweiden, um dem Verlaufe der Jah— reszeit zu folgen, hielt noch immer in fehr engen Schranken zuruͤck. Der Menſch iſt in der That erſt ſeit der Erfindung des Ackerbaues und der Eintheilung des Bodens zu Grundeigenthum dahin gediehen, ſeine Gattung auf einen hoͤhern Grad zu vermeh— ren und ſeine Kenntniſſe und Kuͤnſte in die Ferne zu tragen. Mittels des Ackerbaues ernaͤhrt die Handarbeit eines Theiles der Glieder der Geſellſchaft die uͤbrigen, und erlaubt dieſen, ſich we— niger unentbehrlichen Beſchaͤftigungen zu widmen, waͤhrend die Hoffnung, durch Induſtrie ſich und ſeiner Nachkommenſchaft eine behaglichere Exiſtenz zu verſchaffen, dem Wetteifer neue Trieb— federn erſchafft. Die Entdeckung repraͤſentativer Werthe hat die— ſen Wetteifer bis auf den hoͤchſten Grad geſteigert, indem ſie den Austauſch erleichtern und den Beſitz zugleich unabhaͤngiger und des Anwachſes faͤhiger machen. Allein durch eine nothwendig hieraus entſtehende Folge haben ſie auch das Laſter der Ver— weichlichung und die Leidenſchaften des Ehrgeizes auf das Hoͤchſte getrieben. Auf allen Stufen geſellſchaftlicher Entwickelung hat eine na— tuͤrliche Neigung, alles auf allgemeine Ideen zuruͤckzufuͤhren und die Urſache aller Erſcheinungen zu ergründen, nachdenkende Men— ſchen hervorgebracht, die der Maſſe der ſchon vorhandenen neue Ideen zufügten; und inſoweit dieſe Einſichten nicht allgemeines Gut waren, hat ihr Übergewicht faſt immer geſucht, ſich damit ein Mittel der Herrfchaft zu verfchaffen, indem fie ihr Verdienſt in den Augen der Übrigen geltend machten, und die ſchwache Seite ihrer Kenntniffe duch Verbreitung abergläubifcher Ideen ‚zu verdeden fuchten. Ein noch ſchwerer zu befeitigendes übel war der Mißbrauch der Gewalt. Heut zu Tage, wo nur der Menfc noch dem Men fhen fchaden kann, ift er auch die einzige Gattung, die unauf— hoͤrlich mit fich felbft im Streit if. Die Wilden machen fi ihre Wälder, die Nomaden fich ihre ie fo oft 52 Säugthieere. ſie es koͤnnen, thun ſie auch Einfaͤlle in das Gebiet der Ader: bauer, um fich der Früchte langer Arbeiten ohne Mühe zu bes mächtigen. Die civilifirten Völker felbft, weit entfernt mit ihren Genüffen zufrieden zu fern, flreiten für die Prärogativen des Stolzes und das Monopol des Handels. Darum eben werden die Negierungen genöthigt, die Nationalkriege zu leiten und die Streitigkeiten der Einzelnen zu [lichten oder auf geregelte For - men zurücdzuführen. Mehr oder minder günftige Umftande haben den gefelligen Zuftand auf gewiffen Graden erhalten, oder feine Entwidelung befördert. Das eifige Klima des Nordens beider Continente und die undurchdringlichen Wälder Amerikas find nur von wilden Sägern oder Fifchern bewohnt. Die ungeheuren Sandebenen und die Salzfteppen des Mit— tellandes von Afien und Afrika find mit Hirtenvölkern und zahl: lofen Heerden bededt. Diefe halbeivilifirten Horden vereinigen fi) jedesmal, wenn ein enthufiaftifcher Anführer fie aufruft, und werfen fich auf die fie umgebenden civilifirten Länder, um ſich darin feftzufegen und zu verweichlichen, . bis andere Hirtenvölker wiederum fie unterjochen. Diefes ift der wahre Grund des Des fpotismus, der zu allen Zeiten die Induſtrie wieder unterdrückt hat, welche indden fehönen Klimaten von Perfien, Indien und China entftanden war. Sanftere Klimate, ein von der Natur bewäfferter, an Pflan: zen reicher Boden, find die natürliche Wiege des Aderbaues und der Civiliſation; und wenn ihre geographifche Lage fie vor den Einfällen der Barbaren fhust, fo entwicelt jede Art von geiftiger Vollkommenheit die andere. So war e8 zuerft Europa, in Grie— henland und Stalien; fo ift es heut zu Tage faft der ganze glüdliche Theil der Welt. Indeſſen giebt e8 auch innerliche Urfachen, welche die Forts ſchritte gewiſſer Raffen, felbft unter den günftigften äußern Ums - ftänden, zu hemmen fcheinen. ’ Varietaͤten der Menfchenfpecies. Obſchon die Menfchenfpecies nur eine einzige zu feyn fcheint, weil alle Individuen ohne Unterfchied fich vermifchen und frucht— bare Nachkommenſchaft zeugen Eönnen, fo wird man doch gewiffe erbliche Bildungen gewahr, welche das ausmachen, was man Raſſen nennt. Drei unter diefen fcheinen ſich vorzüglich deutlich zu unter fheiden: die weiße oder Faufafifche, die gelbe oder mongo— liſche und die ſchwarze oder athiopifche, 3weihänder. Homo. 53 Die Eaukafifche, zu welcher auch wir gehören, unterfcheidet fi) durch die Schönheit des Dvals ihres Kopfs; und fie iſt es auch, aus welcher die gefittetften Völker entfprungen find, die jenigen, welche die allgemeinfte Herefchaft über die andern ausüben. Sie variiren in der Gefichtsfarbe und der der Haare. Die mongolifche Raffe ift an ihren vorfpringenden Wangen- » Enochen, ihrem platten Geficht, ſchmalen und fchief liegenden Au— gen, ihren fhlichten fchwarzen Haaren, dünnem Bart und oliven- brauner Gefichtsfarbe Eenntlih. Sie bildet das große chinefifche und japanifche Neid), und hat bisweilen ihre Croberungen bis jenfeit3 der großen Wuͤſte erftredt. Aber ihre Kivilifation iſt immer nur ftationär geblieben. Die Negerraffe ift auf Afrika, füdlih vom Atlasgebirge, befchränft; die Gefichtsfarbe ift fchwarz, das Haar Fraus, der Schädel von der Seite zufammen, die Nafe von vorn nieder: gedrücdt. Der vorftcehende Mund und die dien Lippen nähern fie auffallend den Affen; die Völkerfchaften, die fie bilden, find ſtets Barbaren geblieben. ° Man hat die Naffe, zu der wir gehören, die Eaukafifche genannt, weil Traditionen und Abftammung der Voͤlker fie bis zu der Gebirgsgruppe verfolgt haben, die zwifchen dem ſchwarzen und dem faspifchen Meere liegt, und von wo aus fie fich gleich- fam firahlend verbreitet hat. Die Völker des Kaukaſus felbft, die Georgier und Gircaffier, gelten noch heut zu Tage für die fchönften der Erde. Man kann die Hauptzweige diefer Naffe nach der Analogie ihrer Sprache unterfcheiden.. So hat ſich der armenifche oder ſyriſche Zweig nah Süden gewandt. Er hat die Affyrier, die Chaldäer und die noch nie unterjochten Araber erzeugt, die fich, nach Mahomet, einbildeten, die Herren der Welt werden zu koͤn— nen; die Phonicier, die Juden, die Habeſſynier find Golonien diefer Araber; und es ift auch fehr wahrfcheinlich, daß die alten Agppter zu ihnen gehört haben. Aus diefem, ſtets dem Myſti— cismus geneigten Zweige find die verbreitetften Religionen hervor: gegangen; Literatur und Wiffenfchaft hat zu Zeiten unter ihnen geblüht, aber ftets unter bizarren Formen und geziertem Styl. Der indifche, der pelasgifche und der germanifche Stamm ift viel ausgedehnter, und hat fich in viel Alterer Zeit ſchon getheilt. Indeß erkennt man in feinen vier Sprachen noch die mannigfal- tigſten Verwandtfchaften. Sie find: das Sanffrit, heut zu Zage die geheiligte Sprache der Hindu’s und Mutter der meiften Spra: hen Hindoſtans; die alte pelasgifche Sprache, die gemeinfame Mutter des Griechifchen, des Lateinifchen und vieler exlofchenen, fo wie aller unferer füdeuropäifchen Sprachen; die gothifche oder 54 Saͤunugthiere germanifche (udesque), von ber die Sprachen des noͤrdlichen und nordweftlichen Europa, die deutfehe, die holländifche, englifche, . dänifche, fchwedifche und ihre Dialekte abflammen; und endlic) die fogenannte flawifche Sprache, aus der die des nordöftlichen Europa, die ruffifche, die polnifche, die böhmifche und die wen— difche entfprungen find. Diefer große und refpectable Aft der kaukaſiſchen Raffe hat Philoſophie, Wiffenfchaften und Künfte am weiteften verbreitet, und ift feit dreißig Jahrhunderten der Bewahrer derfelben ges blieben. Shm waren. in Europa die Gelten vorausgegangen, deren von Norden her gefommene und vormals fehr ausgebreitete Voͤl— £erfchaften heutiges Tages bis auf die öftlichften Punkte zuruͤck— gedrängt find, und die Gantabern, die von Afrika aus nach Spa— nien gedrungen, fich gegenwärtig mit den zahlreichen Nationen verfchmolzen haben, deren Nachkommenfchaft in diefer Halbinfel unter einander gemifcht find, Die alten Perfer haben denfelben Urfprung wie die Indier, und ihre Nachkommen tragen noch gegenwärtig das unverfennbare Gepräge der Ahnlichkeit mit unfern europäifchen Völkern, Der ſcythiſche oder tatarifhe Stamm, anfanglicy gegen Nor— den und Nordoften gedrängt, ftets in den ungeheuren Ebenen diefer Landftriche umberfchweifend, hat fie nur verlaffen, um die glüdlichern Einrichtungen feiner Brüder zu verwüften. Die Scy— then, welche in alter Zeit Einfälle in Oberafien machten; bie Parther, die dafelbft die vömifche und griechifche Herrſchaft zer— flörten; die Türken, die die der Araber über den Haufen warfen, waren Schwärme diefes Aftes; die Finnländer, die Ungarn, find zu ihnen gehörige Völkerfchaften, welche fi gleichfam unter die germanifchen und die flawifchen verirrt haben. Der Norden und Oſten des Easpifchen Meeres, ihr urfprüngliches Waterland, bes herbergt noch Völker, die den nämlichen Urfprung haben und ahnliche Sprachen reden; aber fie haben ſich mit einer Unendlich ı keit anderer Eleiner Nationen von verfchiedenem Urfprung und Zunge vermiſcht. Die tatarifchen Völkerfchaften haben ſich auf diefem ganzen Raum, von wo aus fie fo lange Nufland bedrohten, und endlid durch diefes, von der Mündung der Donau bis jenfeit des Irtiſch, unterjocht wurden, reiner erhalten. Indeß haben die Mongolen bei ihren Eroberungen ihr Blut hineingemifcht, und man fieht vorzüglich viel Züge von ihnen unter den Bewohnern der Eleinen Tatarei. Oſtlich von diefem tatarifchen Zweige der Eaukafifchen Kaffe beginnt die mongolifche, welche von hier an bis zum oͤſtlichen Dean herrſcht. Ihre noch immer nomadifchen Äſte, die Kal: 3weihbänder. Homo. 55 müden und die Kalkas, ducchftreifen die große Wüfte. Dreimal haben ihre Vorfahren, unter Attila, Gengis:Khan und Zamerlan, den Schreden ihres Namens in die Ferne getragen. Die Chi: nefen find der am älteften cultivirte Zweig, nicht bloß von diefer Raſſe, fondern von allen bekannten Völkern. Ein dritter Zweig, die Mantfhu, hat neuerlich China erobert und beherrfcht es noch. Die Japaner und die Bewohner von Korea, fo wie faft alle Horden, die fih im Nordoften Sibiriens unter ruſſiſcher Herr: [haft ausbreiten, gehören auch großentheils hierzu, und man vechnet heut zu Zage felbft die Ureinwohner der Marianen, der Garolinen und der diefem Archipel zunächft liegenden Infeln dazu. Nimmt man einige chinefifche Gelehrte aus, fo find die Völker der mongolifchen Raſſe im Allgemeinen den verfchiedenen Secten des Buddhismus, oder der Neligion des Fo, zugethan, Der Urfprung diefer großen Raſſe feheint im Altaigebirge gefucht werden zu müffen, fo wie der der unfrigen im Kaufafus; allein es ift nicht möglich, mit gleicher Klarheit die Abſtammun— gen: ihrer verfchiedenen Zweige zu verfolgen. Die Gefchichte aller diefer Nomadenvölfer ift fo unftät wie ihre Wohnfige, und die der Chinefen, auf ihre Neich befchränkt, giebt über die benachbar— ten Völker nur kurze und nicht weit verfolgte Angaben. Auch ift die Berwandtfchaft ihrer Sprachen noc zu wenig befannt, um in diefem Labyrinthe leiten zu Eönnen. Die Sprachen des Nordens der Halbinfel jenfeit des Gan— ges haben wol, wie die von Zibet, einige Ahnlichkeit mit der hinefifchen, mwenigftens durch ihre gewifjermaßen einfplbige Natur, und die Völker, welche fie fprechen, find nicht ohne gewiffe Ahn— lichkeit der Züge der andern Mongolen; aber. der füdliche Theil diefer Halbinfel wird von Malaien bewohnt, einem Volke, das fi) weit mehr durch feine Formen den Indiern nähert, und deffen Kaffe und Sprache fich über die Küften aller Infeln des indifchen Archipels verbreitet hat. Die zahllofen Eleinen Inſeln des Süd: meeres find gleichfalls mit einer fchönen Naffe bevölkert, die ſich der indifchen fehr nähert, und deren Sprache viele Verwandtſchaft mit der malaiifchen zeigt; aber im Innern der großen Inſeln, zumal in der größten Wildniß, wohnen andre Menfchen, von [hwarzer Haut, mit Negerphyfiognomien, alle höchft barbarifch, und Alfurus genannt; und auf den Küften von Neuguinea und den benachbarten Inſeln find andre Neger, faft denen der Oſt— Eüfte von Afrika gleich: man nennt fie Papu’s. Zu den Alfurus rechnet man die Einwohner von Neuholland, und man verfichert, daß die auf Van Diemens Land vielmehr Papus find '). 1) Man fehe über die verfchiedenen Raffen, welche die Infeln des 56 Saugthiere— Weder dieſe Malaien noch dieſe Papus laſſen ſich mit Be— quemlichkeit zu einer jener drei Raſſen bringen; allein kann man wol die erſteren von ihren beiderſeitigen Nachbarn, den kaukaſiſchen Hindu's und den mongoliſchen Chineſen, ſcharf trennen? Es feh— len uns noch hinlaͤnglich genaue Abbildungen und Beſchreibungen, um dieſe Frage zu beantworten. Die Bewohner des Nordens beider Feſtlaͤnder, die Samo— jeden, die Lapplaͤnder, die Eskimo's, kommen nach Einigen zur mongoliſchen Raſſe, nad) Andern find fie nur ausgeartete Sproͤß— linge des ſcythiſchen und tatariſchen Zweiges der kaukaſiſchen. Die Amerikaner ſelbſt hat man noch nicht deutlich auf die eine oder die andere unſerer Raſſen der alten Welt zuruͤckbringen koͤnnen, und doch zeigen ſie auch nicht ſo ſcharfe und beſtaͤndige Charaktere, daß man aus ihnen eine eigne Raſſe bilden Eönnte. Ihre Eupferrothe Hautfarbe ift hierzu nicht hinlänglih. Ihre im Ganzen fchwarzen Haare und dünner Bart würden fie zu den Mongolen verweifen, wenn ihre Züge, eben fo ausgemwirkt, ihre Naſe, eben fo vorfpringend wie die unfrige, und ihre großen und offenen Augen fich nicht dagegen festen und vielmehr unfern euro: päifchen Formen entfprächen; ihre Sprachen find fo unzählbar wie ihre WVölkerfchaften, und man hat in ihnen noch Eeine deutlich demonftrativen Analogien, weder mit denen der alten Welt noc) unter einander, ausfindig machen können *). ZZ1177 Buffon war der erſte Naturforſcher, der auf den Men— ſchen in zoographiſcher Beziehung Ruͤckſicht nahm. Zuerſt hatte, indiſchen und des ſtillen Oceans bevoͤlkern, die Abhandlung der Herren Leſſon und Garnot in der Zoologie du Voyage de la Coquille, ©. 1— 113. über die Sprachen der afiatifchen Nationen und ihre wechjelfeitige Verwandtſchaft die Asia polyglotta Be ge I) Siehe über die Amerikaner, außer der an wichtigen Belegen fo reihen Reife des Hrn. von Humboldt, auch noch die Differtationen - von Vater und Mitdhill. ©. *) Wiewol ich fehon in der Vorrede angemerkt, daß ich meine Zu: Täge zu diefem Werk nur durch Eleine Zeichen unterfcheide, fo ift doch gegenwärtiger, nad Blumenbah, Lawrence, Bory de Et. Vincent und einigen eigenen Bemerkungen verfaßte Artikel zu anfehn- ih, um nicht gefondert aufgeftellt werden zu müffen. V. Zweihänder. Homo. 57 nah Blumenbach's Verfiherung, der Philolog 3. Alb. Fa: bricius auf die Nothmwendigkeit hiervon aufmerkfam gemacht. Der naturhiftorifche Charakter des Menfchen, wie ihn Blu— menbach aufftelle, ift: Aufrechte Stellung und Gang, freier Gebrauch zweier Hände, ein vorftehendes Kinn und gleichförmig an einander gereihte Zähne, wovon die unteren Schneidezähne ſenkrecht ftehen. Dagegen wird ein Hymen auch bei mehreren Hausthieren bemerkt; ein Analogon der Menftruation bei mehreren Affen, nad) Leſſon bei einer Fledermaus, der Nuffette auf Amboina; man bemerkt fie felbft bei Pferdeſtuten; und der Zmifchenkieferfnochen ift nach Göthe auch beim Menfchen, nur mit den Oberfinn: laden verwachfen, vorhanden, welche Verwachfung aber auch einige Affen, fo wie andre Säugthiere, 3. B. der Eisbär, der Dachs u. a. zeigen. Blumenbad,*) hat fhon vor funfzig Jahren fünf Men: ſchenraſſen oder Varietaͤten aufgeftellt, welche gewiffermaßen von unſerm Verfaſſer felbft im WVorhergehenden anerkannt find. Blu— menbach's neuefte Charakteriftit derfelben ift folgende: 1) Kaukafifhe Raffe. ? Abb. nat. hift. Gegenft. T. 3 u. 51 und Decas craniorum etc, Mit Eugeligem Kopf, ovalem Geſicht, mehr fenkrechter Ge— fihtslinie, flacher Stirn, leichtgebogener fchmaler Nafe, Eleinem Mund, weichen Lippen und rundlichem Kinn. Die Haut ift weiß, die Wangen roth, die Augen blau oder braun, das Haar blond oder nußbraun bis zum dunfeln, lang und weich. Ober: und Unterzähne flogen fenkrecht auf einander; die Bruͤſte ſtehen hoch. Sie bewohnen ſo ziemlich die den Alten bekannte Welt und die Colonien der neuen; ganz Europa, mit Ausnahme der Lappen; Weſtaſien dieſſeits des Obi, des kaspiſchen Meeres und des Gan— ges, und Nordafrika. Unter den Europaͤern unterſcheiden ſich die meiſten chatak— teriſtiſchen Nationen wieder durch ein eigenthuͤmliches, nicht zu verkennendes Gepraͤge **). *) De generis humani varietate nativa. Gott. 1779 und ſpaͤtere Auflagen. — Beiträge zur Naturgefchichte, Zte Aufl., Gött. 1811. — Decas craniorum diversarum gentium etc., Gött. feit 1790, **) So find die Phyfiognomien der Griechen und Römer aus dem Altertum befanntz die Deutfchen zeichnen fich zumal durch hohe Statur und ein im Alter faltenreiches Gefiht aus; die Franzoſen durch Eleine Statur, prächtige Zähne und fchwarzlodiges Haarz am Schädel bleibt 58 Sıdin three: 2) Mongolifhe Raffe. Abb. nat. hift. Geg. T. 1. Decas eraniorum eto. Mit gleichfam quadratifchem Kopf, breitem, flahem, wie niedergedruͤcktem Geſicht, daher einer mehr verfließenden Phyſio— gnomie. Die Glabella iſt platt, fehr breit; die Nafe Eurz und ftumpf; die Backenknochen Eugelig, feitwärts hervorſtehend Kinn hervorftehend; enggefchlißte, ſchief nach innen gerichtete, aber gleichfam aufgedunfene Augenlider; weniges, ſchlichtes, ſtraffes, ſchwarzes Haar und eine weizengelbe Farbe, faſt wie getrocknete Gitconenfchalen. Bei den meiften find die Kinnladen ſtark gewölbt, fo daß fie einige Buchftaben mehr als wir ausfprechen Eönnen, Ihre Augen und Ohren ftehen bedeutend vor. Sie find an Gewicht ſehr leicht. Diefe Naffe ift die zahlreichfte auf Erden und begreift die übrigen Afiaten, mit Ausnahme der Malaien, in Europa die Zap: pen, und im nördlichen Amerika, von der Beringsſtraße bis Las brador, die Eskimo's. Sie find nächft den Vorigen die Gebildetften, aber nur Die füdafiatifchen, die Sapaner und die Chinefen. Diefe find auch noch ununterjocht und find die Erfinder vom Compaß, dem Papier, dem Porzellan, der Buchdeuderkunft u. f. w. 3) Kthiopifhe Raffe. Abb. nat. hift. Gegenft. T. 5. und Decas craniorum etc. Mit ſchmalem, wie von der Seite zufammengedrüdtem Kopfe, zumal Hinterkopf; Eugeliger Stirn; vorwärts gerichteten Wangen: Enochen; dicker und mit den Kinnbaden vorftehender (gleichfam mit den wulſtigen Lippen wie zu einem Nüffel verfließender) Nafe; ſchmalem, nad) vorn verlängertem Kinnladenrand; fehief vorftehen: den Dberzähnen; zurücftehendem Kinn; häufig Erummen Beinen, Das Haar ift Eraus und wollig, oft an einzelnen Stellen fehlend; die Hautfarbe mehr oder weniger ſchwarz, doc, nicht im— mer; auch giebt es einzelne fchöne Individuen unter ihnen. Hierher gehören die übrigen Afrikaner, zumal die Neger, die fi) dann durch die Fulah's in die Mauren, und fo in die Eaukafifchen Stämme des nördlichen Afrika verlieren. ihnen die Stirnnath; die Spanier find ebenfalls Elein, und eigenen Blicks; die Portugiefinnen follen befonders große Brüjte und Augen haben: die Engländer haben großen, in der Sugend fehönen fehlanfen Wuchs und langes Geſicht; die Ssländer einen ungewöhnlich langen Obertheit de8 Körpers, Jo daß ihre Arme zu kurz feheinen u. f. w. V. Z3weihänder. Homo. 59 4) Amerikaniſche Raſſe. Abb. nat. hiſt. Gegenſt. T. 2. und Decas cran. etc, Mit Eurzer Stirn, tief liegenden Augen, etwas flumpfer, aber doch vorftehender Nafe. Sm Ganzen ein breites Geficht mit vorftehenden Wangenknochen, aber nicht flach gedrüdt, ſon— dern mit ſtark ausgewirkten Zügen, Der Rumpf unterfegt, uns geſchlacht. She Haar iſt ſchlicht und ſtraff, die Farbe lohfarb oder zimmtbraun, wie Eifentoft. Ihr Kopf ift oft Eünftlich gedrückt. Das Kinn bisweilen bartlos, wie bei den Chaymas (mo jedoch frühes Nafiren ihn hervorlodte, v. Humb.). Dagegen ſtark bärtig bei den Ches pewyans, den Patagonen und den in der Nähe der Tolte— quifchen Nuinen wohnenden Yabipais (Humboldt now. Esp. U. p. 410). Die fämmtlichen Bewohner Amerika’s, mit Ausnahme ber Eskimo’s, gehören zu ihnen. Sie zerfallen in die verfchiedenften Völker, von denen meh— tere mit ihrer nen Sprache ſchon wieder ausgeftorben find. Die Peruane ımd Mexikaner waren früh gebildet und kannten felbft die Kuͤnſte; die wilden find theils graufam, theils noch jest ſtupid und Menfchenfreffer. 5) Malaiifhe Raffe. Abb. nat. hift. Gegenft. &. 4. Decas craniorum etc. Mit mäßig ſchmalem Kopf, etwas angefchwollener Stirn, flärkerer Nafe, die aber breit und wie verfloffen und an der Spige dicker if; großer Mund. Die Oberkinnlade etwas vorftehend, doch auch die andern Gefichtstheile. Das Haar dicht und fhwarzlodig; die Farbe braun, vom hellen Mahagony= bis zum dunkelften Nelken: und Kaftanienbraun. Hierher gehören die Südfeeinfulaner oder die Bewoh— ner des fünften Welttheiles und der Marianen, der Philippinen, Molukken, Sunda= Infen u. f. w. nebft den eigentlichen Ma— Inien. Sie find zum Theil ſchoͤn von Geftalt, aber Lüftern, graufam, und häufig Menfchenfreffer. Nie ift eine jener fünf Hauptraffen in Maffe, in die andere übergegangen, d. h. ein Europäer wahrer Neger oder Malaie geworden; wohl aber giebt es einzelne Neger, Chinefen:, Kal⸗ müdenphyfiognomien u. ſ. w. felbft unter uns, wie man z. B. auch 60 Sram EHRE. bei manchen Bettlern ein wahres Schwarzwerden bemerkt hat. Diefes, fo wie der Umftand, daß ſich alle jene Raſſen unter ein= ander begatten und fruchtbare Nachtommenfchaft zeugen, dagegen nie der Fall vorgekommen, daß eine Vermifchung mit irgend einem , andern Gefchöpf etwas der Art zur Folge gehabt, beweift wol am überzeugendften die Einheit der Menfchenfpecies, wie aud) die Beobachtung, daß bei allen Völkern der Erde die Dauer _ der Schwangerfchaft genau dieſelbe ift. Geflekte Individuen, Kakerladen und rothhaarige Indivi— duen find unter faft allen jenen Menfchenraffen beobachtet wor: den, und bilden keine eigenen Schläge !). Die Nachkommen der Europäer auf den Golonien anderer Melttheile heißen Creolen. In den Tropenländern find fie blaß von Hautfarbe, aber haben fchönere Augen, Haare und Zähne wie die Europäer; fie find je nach den Sitten ihrer Stammältern ernft und. leidenfchaftlich, verführerifch, Leicht tyrannifch, auf Ge— nüffe und Spiel exfeffen. Miſchungen mit andern Raſſen erzeugen folgende Schläge: a) Mulatten. Die Kinder eines uropäers oder Creolen mit einer Mohrin (das Gegentheil, d.h. eines Mohren mit einer Europäerin, ift höchft ſelten). Die dunkle Hautfarbe und das wollige Haar zeichnen fie vorzüglich aus, wie auc der Charakter. Tercerons find Kinder eines Europäers und einer Mus lattin. Das Haar ift bei ihnen nicht mehr wollig, wie bei den Grofältern, fondern gleiht, wie die Phyfiognomie, dem Euro: päerz auch zeigt ſich Noöthe der Wangen; aber die Farbe ift noch etwas braun, zumal ſtark an den Gefchlechtstheilen (dem scrotum oder labiis). Duarterons. Sind gezeugt vom Europäer und Terceron. Sie find von den Weißen nicht mehr zu unterfcheiden, als daß fie bie und da manchmal durch, eine Spur von Farbe, oder den Megergeruch, ihren Urfprung verrathen. Duinterons u. f. w. werden den Weißen gleich geachtet. b) Meftizen.. Die Kinder von Europdern und Amerika: nern. Sie haben fchwarzes ftraffes Haar, dunkele Jris, die Farbe hängt von der amerikanifchen ab. Oft find Meftizen ganz weiß wie Europäer, aber fie haben immer etwas fchiefliche Augen, auch Eleinere Hände und Füße. Auch kommen bei ihnen noch Faͤrbun— gen der äußeren Gefchlechtstheile vor. . Auch von ihnen werden, aber feltener, die ferneren Nachkommen Quarterons rc, genannt. 1) ©. hierüber fowie über vieles Andere, ſchaͤtzbare Nachweilungen in Lectures on physiology, zoology, and the natural history of man. By W. Lawrence. Londor 1822. 3weihbänder. Homo. 61 c) Bambo oder Sambo’s. Kinder von Negern und Amerikanern. Sie beißen auch uneigentlicy Mulatten, ihre Nach: Eommen Cholos. Ihr Charakter ift oft boͤsartig. Cafufos nennt man in Brafilien Mifchlinge von Negern und Amerikanern, die ſich durch anderthalb Fuß hohes, verfilztes, fenkrecht jtehendes Haar auszeichnen. Abb. in Spir und Martius Reife in Brafilien. 1. Band. Auch Blumenbach bemerkte fchon vorlängft: „jede feiner fünf Hauptraffen begreife übrigens wieder ein und das andere Bolt, das fich durch feine Bildung mehr oder minder auffallend * von den übrigen derfelben Abtheilung auszeichne; und fo Eönnten 3. B. die Hindu's von der Eaufafifchen, die Chinefen und Japa— ner von der mongolifchen, die Hottentotten von der äthiopifchen, fo wie die Nordamerifaner von denen der füdlichen Hälfte der neuen Welt, und die fehwarzen Papu’s auf Neuholland ıc. von den braunen Dtaheiten u. a. Snfulanern des flillen Dceans, als eigene Unterarten abgefondert werden‘ *). Ä Diefe Andeutungen hat Herr Bory de St. Vincent glücklich verfolgt, und folgende Untervarietäten charakterifirt **). + Leiotrichi. Mit fhlihten Haaren. * Der alten Welt. I. Homo japeticus. Bemohnt den ganzen Raum vom Easpifchen Meere an bis zum. Gap Finisterre. Er unterfcheidet fich wieder in vier Raffen. Der Kopf hat 4 der Körperhöhe. Der Gefichtswinkel reicht nahe an 90°, und ift von den alten Bildhauern oft noch über: trieben worden. Der Scheitel ift abgerundet, das Geficht edel offen, die Stirn frei, die Naſe ziemlich gerade, die Wangen weich, die Augenbrauen mehr oder minder gefchweift, die Augen groß, mit weichen etwas langen Wimpern, der Mund mäßig gefpalten, die Dberlippe zurückgezogen und nach der Mittelfurche *) Beiträge zur Naturgefchichte. 1. Th. ©. 72% *) L’Homme. Essai zoologique sur le genre humain par Mr. Bory de St. Vincent. 2 Vol. Paris 1827. — Was man auch hie und da in Zeutfchland gegen Einzelnes in diefer Schrift, eingewandt, fo habe ich doc), da ich das Glück gehabt, von den meiften diefer 15 Barietäten lebende Individuen gefehen zu haben, die Charakteris flifen des Verf. im Phyfiognomifchen fehr wahr gefunden. 62 Säugthiere. aufgehoben, die Lippen angenehm gefärbt und nie did; das Ohr Elein und anliegend, der Bart felbft am Kinn flarf, die Haare fhliht, fein, ja feidenartig, bisweilen lodig, vom Schwarz und Kaftanienbraun zum Blond und Weiß. Ein Incarnat erhebt die Weiße der Haut und ändert ſich leicht, Eehrt aber auch immer leicht zurüd. Die Schenkel verdünnen ſich nach dem Knie zu, die Wade tritt ſtark vor, die Bruͤſte der Weiber find rund, halbkugelig und müffen der Achfel gleich fehen. Die Warzen find felten braun, oft roſenroth; am Xeib befinden fic) Haare von etwas bläfferer Farbe als die auf dem Kopfe find. Diefe Raffe ift ſchamhaft und wefentlic monogamifch. Die Mannbarkeit tritt mit 12 — 16 Jahren ein, dauert bei den Meibern bis 35 — 45, und bei den Männern bisweilen bis 60 Sahr, wo fie fogar mit 15 — 17 fid) ſchon eröffnet haben Eann. Sie find gefellig, für philofophifhe Studien empfänglich, überhaupt von Sinn für Wiffenfhaften und Künfte, erzeugten die größten Genies und befigen große Tapferkeit. Sie find nad) Amerika übergegangen. Sie theilen ſich wieder ein in A. Gens togata. Meite Kleidung liebend, die Weiber den Männern felavifch untergeordnet; der Vorderkopf wird mit dem Alter Eahl. 1) Kaufafifhe Raſſe (orientalis). Die Weiber find hier ausgezeichnet durch die Frifhe und glänzende Weiße ihrer Hautfarbe. Der Mund ift fehr Elein, die Augenbrauen fo dünn wie ein Erummes Fädchen Seide, das Haar prachtvoll ſchwarz, fein, feidenglanzend, herrlich gelodt. Die Nafe faft gerade, das Geficht rein oval, der Bufen bewundernswerth, die Haltung majeftätifh, aber gar bald durch Fettwerden ent- ftellt; diefes find die Mingrelier, Circaffier und Geor— gier. Die Weiber diefer Raſſe werden in die Harems vom Mit: telpunkt Afiens bis Marokko geliefert. Die Männer find nicht minder fehön, doch find fie nicht Eriegerifch, und dem Trunk und andern Laftern ergeben. Sie leben am Easpifchen Meer, am Kaufafus. Durch ftete Vermiſchung mit den Türken, Perfern und Hindu’s von Cafches mir haben dieſe ihre Raſſen fehr verfchönert. 2) Pelasgifche Raſſe (occidentalis), Nicht weniger fchon als die vorige, Der Kopf des olym— 3weihänder. Homo. 63 pifchen Supiter, des Apollo von Belvedere und der Venus von Medicis geben eine Idee ihrer Züge, She Teint ift minder brillant, der Kopf erfcheint etwas Eleiner als bei den vorigen. Ihr Haar ift. weich, meift Eaftanien- braun, außerordentlich lang. Der Fuß etwas größer, der Schen- Eel nach unten etwas weniger ſchmaͤchtig. Das Dval des Ge fihts ift etwas langer und nad unten mehr verfchmälert als bei den Kaukafiern. Die Nafe ift ganz gerade und in directer Linie von der Stirn herabfteigend; die Augen liegen tief und find von einer geraden Braue befchattet. Sie find oft fehr groß und blau (fogenannte Kuhaugen). Viele Griehinnen, felbft Römerinnen unferer Tage befigen noch diefe antiken Züge; aber meift find fie freilich durch die vielen Mifchungen im XArchipel, Griechenland und Stalien verwifcht. She Charakter ift das cholerifch = fanguinifhe Tempe: rament. Sie haben den Po und die Donau nicht überfchritten, und waren eigentlich nie Neifende. B. Gens braccata. Lieben enge Bekleidung der Schenkel, die Männer haben ſich den Sitten nach den Weibern unterworfen, der Kopf wird im Alter leicht Eahl, aber vom Scheitel her. 3) Seltifhe Raſſe (occidentalis). Der Wuchs etwas höher als bei den vorigen. Ihre Haare find nicht fo lang, aber bilden einen dichten Kopfbufh. Die Stirn ift auf den Seiten mehr gewölbt und mit Grazie gegen die Schläfen abfallend; die Nafe von der Stirn in einer Vertie— fung abfpringend, die Augen weniger groß, meift ſchwarz oder - braun, bisweilen grau. Der Bart ift flark, hart. Die Haut weniger fchön als bei den Vorigen, etwas gelblih. Das Tem: perament melancholifch= phlegmatifh. Körper und Gliedmaßen gut proportionirt, robuſt, haariger als bei allen andern Menfchen, ohne Ausnahme, felbft bei den Weibern zwifchen Bufen und Na— bel. Die Waden find ſtark, die Unterfchenkel zierlih, der Fuß im Verhältniß Elein. Die Wiege diefes Volkes fallt zwifchen den Rhein und die Rhone, von wo fie nach beiden Seiten über Mitteleuropa hin— über getreten find, fid) nad) Britannien, vielleicht Amerika über- gefhifft haben, amderfeits nach dem Drient bis zu den Scythen gedrungen find, von wo fie oft zuruͤckkamen. Shre Vorältern waren Anthropophagen, 4) Germanifhe NRaffe (borealis). Die größte von Statur (5°, 6 — 7”, ja 6’ 6”). 64 Saäugthiere. Ihre Haut iſt belebt, oft prächtig weiß, das. Geſicht rund: lich, die Augen blau, die Zahne gewoͤhnlich fhlecht, die Haare fehe fein, platt, in langen Zöpfen von mittlerer Länge, gold oder Löwengelb. Sie find Ipmphatifchen Temperaments, zum Did werden geneigt, brav, ſtark, ausdauernd. Die Weiber find hoch und ſchlank, haben ſchoͤne Garnation und breite Formen. Diefe Naffe hat zwei Varietäten: 0) Zeutonifher Stamm. Aus den Wäldern Tyrol, dem Fichtelgebirge und dem Harze (2) ſtammend. Auch in Schwaben. Sie überftiegen die mittägigen deutfchen Alpen und bevölkerten das Beden des Po's. Von der andern Seite drangen fie bis zu den Ufern des Rheins und der Elbe, als Gimbern auch nad) Skandinavien, von wo fie als Gothen zurüudkehrten *). Die Preußen, Sachſen, Daͤ— nen und Normänner, die Schweden, die Ssländer und die meiften Engländer flammen von ihnen. ß) Stlawifher Stamm. Sie find wahrfcheinlicy von den Karpathen herabgefommen, von wo fie Ungarn bis Dalmatien ıc. bevölkert haben. Nach Norden wurden fie Eſthen, Ruffen, Litthauer und Po len. Nah dem ſchwarzen Meere zu mifchten fie ſich mit den Scythen, und daher ftammen auch die Koſaken. Ganz ifoliet ° haben fie fih auch in Böhmen erhalten. II. Homo arabicus, Bon cholerifch = fanguinifchem Temperament, die Männer von hoher Statur, dagegen die Weiber die Eleinften von allen. Dieß ift fehr conſtant. She Geſicht ift oval, aber von beiden Seiten her fehr ver- längert, daher das Kinn fpig, während die weite Stirn fich hoch erhebt. Sie wird im Alter bald Eahl, aber nicht hinten. Die Naſe ift ſchmal, vorftehend, fpis, und eine Adlernafe. Die Aus gen ſchwarz und groß, aber nicht dick (Gazellenaugen). Die Aus genbrauen ſtark und gebogen, die Lippen fchmal, der Mund an: genehm. Der Kopf in VBerhältniß etwas groß, der Körper ma— ger. Die Haare fchlicht, etwas grob, werden fehr lang und von den Meibern in Zöpfe geflochten. Diefe Weiber Eönnen oft ſchon im neunten Sabre mannbar feyn, find es felten fpäter als im dreizehnten, doch verliert fih die Kraft bald! Daher” die Pos Iygamie. ‘ *) Hier wären die. Beweisftellen vom Verf. wünfchenswerth. Zweihänder. Homo. 6 Sie haben feinen fpecififchen Geruch (der der Juden Eommt von Unveinlichkeit), ihre Charakter hält fich ſehr ſtreng und un— verändert. Diefe Raſſe hat den Dromedar und den Eſel gezähmt, Auch liebt fie das Pferd. Sie theilt fih in zwei Unterraffen. a) Atlantiſche Raſſe (occidentalis). Meift im nördlichen Afrika, bis Spanien. Die Mauren. b) Adamifhe Naffe (orientalis). Einige Stämme gingen von Agypten aus bis nach, dem mittleren Afrika (Darfour, Burnu, Sudan), andere blieben Ägyp— ter, die dritten gingen ins eigentliche Arabien, und von ihnen ffammen auch die Juden. Sie find bis Zanguebar und Nord-Madagaskar vorgedrungen. Sa man findet Spuren von ihnen bis Indien und in die Südfee. II. Homo indicus. Kleiner als die vorige Naffe, dem H. japeticus ähnlicher, . aber dunfelgelb, faft wie Bifter oder Bronze. Bierlid von Wuchs. Ihre feine Haut verräth den Wechſel der Leidenfchaften. Die Meiber find im Übermaß reinlih. Sie haben hübfehe Schultern, der Bufen ift halbkugelich; etwas tief, ſchwarze oder dunfelbraune Bruftwarzen. Der Körper ift im Verhältniß zu den Gliedmaßen kurz. Ihre Hände find ſehr Klein (wie man an ihren Degen- griffen abnehmen kann), und ihre Schädel nicht größer als der eines europäifchen funfzehnjährigen Knaben, alfo zu den unfrigen wie 2:3. Ihre Nafe gleicht der der Gelten, die Lippen find zart, die Oberlippe angenehm, im runden Kinn eine Grube, die Augen rund, etwas feucht, Wimper und Augenbrauen lang. Die Iris gelb, die Pupille ſchwarz. Die Bafis der Nägel zeigt einen vio- letten Halbmond. Die Haare find lang, fihlicht, fein, ſchwarz und glänzend. Der Bart nicht ftark, außer der Schnurrbart. Sie find ein fanfter, gutartiger Menfchenfchlag, im Ganzen find fie ſehr lüftern, die Weiber find ſchon Mütter mit 9 oder 10 Jahr, alt mit 30. Ebenfo die Männer. Sie haben den Elefanten gezahmt, und follen aus den Quel- len des Indus und des Himalaya ſtammen. 1V. Homo scythicus. Unter dem Namen Turkomannen, Kirgifen, Aleuten, a eevgolen ud Mantfchu’s bekannt. ö 5 66 Saugthiere— Dieſe Raſſe bewohnt zumal Dahurien und die Bucharei bis an das kaſpiſche Meer, andrerſeits bis Ochotſk. Alſo die Hoͤhe von Mittelaſien. Ihre Mittelgroͤße iſt fuͤnf Fuß. Die Zaͤhne ſtehen ihnen weiter von einander als den Hyperboraͤern. Sie ſind olivenfarb, muskuloͤs, die Schenkel kurz, dick, die Kniee nach außen, die Fuͤße einwaͤrts gekehrt. Es ſind die haͤßlichſten aller Menſchen. Ihr Obergeſicht iſt ſehr breit und platt, die Augen tiefliegend, klein, und oft eine Handbreit von einander; blaulich, von dicken Au— genlidern bedeckt, mit großen harten Wimpern. Die Nafe breit und flach, die Wangenknochen höchft hervorftehend, die Oberkinn— lade zurüdftehend. Starker Bart. Schlichte ſchwarze Haare. Sie find Bagabunden und Nomaden und bauten feine Städte, find auc Feine Aderbauer. Attila, Gengis-Chan und Tamerlan gehörten zu ihnen. Sie find Chinefen geworden. As Türken find fie durch Vermifhung mit Griechen, Ara— bern ꝛc. fhön geworden. Auch die füdlihen Ruſſen bis zum Dnieper gehören zu ihnen. V. Homo sinicus. Wird faft immer mit den Vorigen verwechfelt al Mon: gole. Begreift die Bewohner von Korea, Japan, China, Tonkin, Cochinchina, Siam und die Bewohner des Reichs der Birmanen. Sie kamen von Tibet, Die Chinefen dienen ald Typus. Ihr Geſicht ift rund, ja breit in der Mitte, Wangen und Wangenknochen vorftehend, die Augen Elein, Elaffend, [chief nad) innen fehend, der Außenwinkel hoc und runzelig, wenig geöffnet, wie eine Linie, und von auf: gedunfenen dicken Augenlidern, faft ohne Wimper, bededt. Die ftark gebogenen Brauen fehr dünn und ſchwarz. Die Nafe, durch tiefen Eindrud von der Stirn getrennt, rund und etwas flah. Der Mund groß, das Kinn rund. Die Ohren fehr groß und abftehend. Die Haare glatt und glänzend, ſtets fehlicht, fie nehmen auf dem Schädel fünf Hauptftellen ein. Ihre Hautfarbe, zumal die der Weiber, ift weiß, doch etwas talgartig, gewöhnlich aber gelb, oͤlig. Sie find große Aderleute. Haben den Seidenwurm und den Thee cultiviet, und eine Menge Künfte und Bequemlichkeiten des Lebens erdacht. Ihr Sprache ift fehr Eünftlich. VI. Homo hyperboreus. Unter dem Namen Lappländer und Samojeden be kannt, Bewohner der Polarzirkel von Afien und Europa, zum 3weihbänder. Homo. 67 Nordſchweden und Nordrußland. Hierher die Oftiafen, Sa: Euten, Tungufen, Sufagiren, Tutſchi's, Kuraͤken und vermuthlich einige Kamtfchadalen. Auch wahrfcheinlih Aleu— ten und die von ihnen ſtammenden Nordamerikaner. Wielleicht auch vormals die Aztefen. Ferner die Eskimo's. Sie find 44 Fuß groß, unterfest, mager, didfchenkelig, der Kopf rund, fehr groß, das Geficht breit und kurz, platt nach der Stirn zu; die Nafe eingedrüdt, die Baden di vorftehend, die Augenlider nad) den Schläfen gezogen, die Augen gelbbraun, nie blau, der Mund groß, die Zähne von einander ftehend, die Haare platt und ſchwarz, die, hart, fettig. Der Bart nicht ſtark. Se näher dem Norden, defto fehwärzer ift ihre Hautfarbe. Die Männer haben eine feine Stimme wie die Mohren. Die Wei: ber find haßlih, ihre Brüfte weich, hängen wie Birnen herab und Eönnen mit der Zeit über die Schulter geworfen werden. Die Bruftwarze ift lang, runzelig, Eohlfchwarz. Ihre Pubertät tritt fpät ein, fie gebären leicht. Es find höchft unreinliche Menfchen, die unerträglich ftinfen. Sie bangen fehr an ihrem Boden, find friedfam, und wer: den im Alter oft blind. Sie haben das Nennthier unterjocht und leben vom Seehund. Sie lieben Branntwein und Thran. ** Der neuen Welt. VII. Homo neptunianus. Smmer die Küften Tiebend; bevölkert nur Inſeln. Bes wohnt Oft: Madagaskar bis zum MWeftende der neuen Welt, von Californien bis Chili. Iſt aber nie bis jenfeit der Gordilleren gekommen. Diefe Menfchenraffe find Abenteurer. Ceylon, Malakka, Sava, Sumatra, Borneo, Gelebes, Timor, die Philippinen, For: mofa, enthalten fie flets nur an den Küften; das Gentrum jener Snfeln bewohnen andre. Dagegen nehmen fie die Lacdiven, Mal: diven, Nikobarifchen Inſeln, die Sundaifchen, Molukken, Marianen, Garolinen, Freundfchaftsinfeln, Societätsinfeln, Marquefas, Sand: wich, Neuholland und Meufeeland faft ganz ein. heilt ſich in drei Unterraffen. 1) Malaiifhe Waffe (orientalis). Sie ähneln etwas den Chinefen und den Hindu’s, find von Ihönem Wuchs, muskelhaft und von fehlanfen Gliedern. Ihr Fuß ift Klein, obfchon nie in Schuhe gepreßt. Ihre Haut ift thabarbergelb, etwas ins Ziegeleothe, bis ins Braune, anderfeits Gebe, Kupferrothe, felbft Weiße und Schwarze. Die Augen find 5 * * 68 Säugthiere. weit gefchligt, das obere Augenlid nicht die, aber ſtets halb ge= fehloffen, der äußere Augenwinket etwas höher ſtehend. Die Wan— gen etwas vorftehend, die Iris ſchwarz. Shre Haare find ſchwarz und glänzend, auch lang. Die Meiber im Ganzen fhön, das Innere ihres Mundes und ihrer Kehle ift von violetter Farbe. Sie find mannbar im 9 — 10ten Sahre, aber nicht fruchtbar. Sie haben viel Beweglichkeit und Grazie, find fehr auf das Waſchen erpicht, daher fehr veinlich. Die Männer find vachfüchtig, wild, unbeftändig, faul und diebifch. Sie find Piraten. Von diefer Naffe ſtammt das Betelkauen. Sie lieben Sagu, Gewürze und den Brotbaum. Die Zigeuner gehören zu ihnen. 2) Dceanifhe Raſſe (occidentalis). Zumal auf Neuholland, den Mulgrave’s:Infeln, Zongatabu, Sandwih, Marquefas ꝛc. und dem Hauptarchipel des ftillen Meeres. Ihre Statue ift höher, die Haut gelber, die Haare kurz, fchliht, die Schenkel flark. Die Weiber find mehr häßlic) als ſchoͤn, von plumpen männerartigen Geſichtszuͤgen, ihre Füße breit, aber fonft find fie hübfc) gebaut. Sie find fehr reinlic. Sie. find Anthropophagen von der erften Sorte. Genießen auch Tarro (Arum esculentum). 3). Papu's (intermedius). Sie bewohnen die Halbinfel von Neuguinea, Waigiou, Sallawaty u. — Sie find von mittlerer Statur, fchwach, die Haut dunkelbraun, oft lepros. Die Haare fehr ſchwarz, wollig, fein, Eraus frifiet, wodurch der Kopf ſcheinbar ein großes Volu— men erhält. Haben wenig Bart, aber ſtarken Schnurrbart. Die Naſe ift eingedrüudt, die Lippen die, die Wangenknochen body, aber nicht häßlich. Sie find die wildeften aller Menfchen. VII. Homo australasicus. Erft neuerlich) vom Vorigen getrennt. Der Schädel ift ziemlich rund, aber die Kinnladen fehr verlängert. Weite Naſen— flügel, garftig dicke Lippen, wie eine Schnauze, die Haare kurz— flodig, aber nicht Eraus. Die Hautfarbe Umber oder Bifter. Arme und Beine fehr dünn. Die roheſten und uncultivieteften aller Menfchen, felbft ohne Mohnungen. Leben auf Neuholland, auch Neuguinen, 3weihänder. Homo. 69 IX. Homo colombicus. Nordamerikaner, um den Lorenzfluß herum, bis zum 47° — 46°. Bon da bis ans öftliche Ufer von Meriko, Terra Firma, bis Guiana und Cumana, bis zum Aequator, auch den Antillen. Alfo 3. 8. die Canadier und die Caraiben (Balibi’s), Sie find groß, ſtark, wohlgebaut, lebhaft; wahre Wilde, aber mit angenehmem Geficht, doch fehr abgeplatteter Stirn. Die Naſe lang, vorfpringend, adlerhaft, die Augen groß und fchwarz. Die Haare ſchwarz, fehlicht, di und hart, bis zur Schulter herab folfend, und werden nie grau. Ihre Hautfarbe ift Eupferroth. Sie find unmäßig, laſſen ſich nicht civilifiren, find gewoͤhn— lich Anthropophagen. X, Homo americanus. Dom oberen Dronofo, dem Amazonenftrom, bis Brafilien md Paraguay, und die Araukano's. Die Botocudo’S find hellbraun, die Gayaco's unter dem Aequator faft völlig weiß. Die Chaymas von Buenos Ayres dagegen faft fchwarz. Die Onaguas find bärtig und ihre Bruft haarig, die Coroatos dagegen an der Bruft und am Kinn ohne Haar. | Ihr großer Kopf ſteckt zwifchen den Schultern, ift platt, plump, mit breiter, gedrüdter Stirn. Die Augenbrauen find hoch, die Backenknochen hervorftehend; die Augen wie erlofchen und Elein, die Nafe flach, die Lippen die, der Mund groß, die Haut lohfarb, die Haare hartborftig und ſchwarz *). XI. Homo patagonus. Noch zu wenig bekannt, aber gewiß unterfchieden. ++ Ulotrichi. Mit Eraufen Haaren. Gewöhnlich Neger genannt. XII. Homo aethiopicus. Sehr Eenntlih. Das Skelet hat fehr weiße Knochen, ber Schädel ift nah vorn ſchmal, am Scheitel platt, nach hinten * Hr. Dr. Rengger giebt in feiner Naturgefchichte der Saͤug— thiere von Paraguay (Bafel 1830) ©. 1 u. fg. eine Charakteriſtik der vier wilden Nationen, welche fich gegenwärtig in diefem Lande befinden, die von der der hier oben gegebenen Völkerfchaften zum Theil abweicht, * 70 Saͤugthiere, abgerundet, und um etwa 4 Eleiner als der unſerer Raſſe, auch mit engeren Nähten. Ober- und Unterkiefer mit fchiefjtehenden Scneidezähnen. Die Nafenknochen fehr flach, das Becken fehr weit, breit, daher die weit zur Seite herausftehenden Hüften und häufigen Erummen Schenkel und Beine. Die Farbe ift fchwarz, das Haar wollig, die Stimme fein, fchreiend, eigens accentuirt. Sein Blut ift dunkler als unferes, der Schweiß ſtinkend. Die Brüfte der Weiber hängen wie Bir: nen herab, die Bruftwarze ift lang. Abortus ift bei ihnen haus fig, wegen weiter Wege und Eleinem Schädel des. Foetus. Ihre Stirn runzelt fi) früh, die Haare fißen rund auf dem Haupte, das Auge ift immer etwas feucht, die Ohren fliehen vom Kopf ab. Die Nafe ift flach gedrüdt, di, die Lippen braun von Farbe und did. Sie Eönnen Eein N ausfprechen. Ihre Na: chenhöhle ift hochroth, die Zähne weiß und ſtark; fie haben we— nig- Bartbüfchel. Sie leben meift polygamiſch und find in Kleine Voͤlkerſchaf— ten zertheilt, vom Golf von Guinea bis zur Höhe von St. Helena. Hierher gehören die Fulah’s oder Fulih's am Gambia, die fehr fhmwarzen und ſtarken Solof’s, die Sufu’s von Sierra Leone, die bösartigen Mandingo’s an der Körnerküfte, die Eriegerifchen Afhanti’s an der Goldküfte, die Neger von Wr: dra und Benin, die die meiften Sklaven liefern, die noch wer nig bekannten der Küfte Gabon, und die civilifieteren von Loango, Congo, Angola und Benguelen. XII. Homo cafer. Bewohnt einen dreieckten Raum füdöftlich in Afrita, vom 20° — 42° zu der Küfte Natal. She Land ift etwa 112 deut: [he Meilen breit und 150 lang. Die Nafe der Cafern ift gebogen, der Schädel rund, das Haar weniger wollig, weich, eifenfchwarz (wie Schmiedeeifen). Die Weiber find Eleiner als die Europäerinnen, aber fchön. Sie find Iebhaft. Hierher die Kuffa’s, Betſchuana's, Maruge’s x. Es find die Guarany’s, die Payagua’s, die Mbayas und die Guana’s. Mehrere diefer find ſchoͤn und groß (daher vielleicht zu Hrn. Bo: ry's folgender Raſſe gehörig), vorzüglich aber ift bei allen die Stirn fehr zuruͤckliegend, der Schädel im Verhältnig zum Geficht weit Eleiner, die Enochigen Augenbögen fehr ftark hervorftehend, und demnach die Ge: ftalt der des Schädels eines Gapucineraffen nicht unaͤhnlich. Die Haare diefer Völkerfchaft werden im Alter grau. 3weihander. Homo. 71 XIV. Homo melaninus. Auf Van Diemen's Land, einigen Punkten von Formoſa, den Philippinen, Malakka, Borneo, Celebes, Timor, den Mo— lukken, Neuguinea, Neucaledonien ꝛc. Auf den Fidſchi-Inſeln ſind fie Menfchenfreffer. Ihre Farbe ift nod) ſchwaͤtzer als die der Mohren, der Kopf rund, die Stirn ſchmal und niedrig, das Haar kurz, dicht an die Haut gepreßt, rund auf dem Schädel fisend, fehr hervorftehende Brauenfnochen und Badenknochen, breitgedrücte Nafe, deren Öff: nungen über den Mundwinkeln flehen, der Mund groß, das Kinn faft vieredt. Die Eprtremitäten lang, mager, disproportionitt. Die Weiber haͤßlich, ſchmutzig, mit großem, niedrig ftehenden Bufen. Sie find flupid. XV. Homo hottentottus, Er ift am weiteften vom japeticus entfernt und zum Drang und Gibbon übergehend. Die Nafenknochen find in eine Schuppe verwachfen, und breiter als bei andern Menfchen. Die cavitas olecrani ift durchbohrt wie bei den Affen, die Kinnladen fchief, die Hautfarbe biftergelb. Der. Gefichtswinkel 75°. Der Schädel ift platt, oft eingedrüdt. Die Haare ftehen in einem Zirkel, fie find Eurz, wollig, wie Erimmer Pe. Die Augen öffnen ſich nur nach der Länge und gehen nad) den Schlä- fen aufwärts. Von vorn gefehen, gleicht ihr Geficht dem der Chinefen und der Botokuden, aber von Profil find fie haßlich. Der Mund bildet eine wahre Schnauze, in die die Nafe wie verfloffen ift. Ihre Sprache ift ein Schnalzen. Bei den Weibern hängen die Brüfte wie Säde herab, und fie Eönnen fie ruͤckwaͤrts werfen. Auch haben fie verlängerte Schaamlefzen (Nymphen), fünf bis fechs Zoll über die Ge— fchlechtstheile herabfallend (der fogenannte Schurz). So vorzüg- lih die Bufchhottentottinnen. Nach den Sahren der Mannbar: feit, wo fie fchlaff werden, häuft fi) Fett dafelbft an, fo aud) am Hintern, daher die Steatopygae. Sie werden nicht viel über 40 Jahr alt. Hierher die Namaqua’s, Corana’s, Bosjesman’s, Gonaqua’s, Huffuana’s x, Zweite Ordnung der Säugthiere, QUADRUMANA. SBierhänpder. Mens von den anatomifchen Einzelheiten, die fie von dem Menfchen unterfcheidet und die wir auseinandergefegt haben, weicht diefe Familie auch noch durch einen fehr auffallenden Charakter von unferer Gattung ab, indem bei ihr die Hinterfüße freie, den anderen Fingern entgegenfegbare Daumen haben, und die Finger diefer Hinterhände lang und biegbar wie die der WBorderhände find. Auch Elettern alle Arten mit Leichtigkeit auf Bäume, waͤh— rend fie fih nur mit Mühe in aufrechter Stellung erhalten oder aufrecht Laufen, wobei fich dann ihr Fuß nur auf die äußere Kante flügt, und ihr ſchmales Beden dem Gleichgewichte nicht gunftig ift. Bei allen Gattungen find die Eingeweide den unfti- gen ähnlich, ihre Augen find nach vorn gerichtet, die Zißen auf der Bruſt befindlich, die Ruthe herabhängend, das Gehirn auf jeder Seite mit drei Lappen verfehen, deren hinterfter das Eleine Gehirn bededt, und die Schläfengeube von der Augenhöhle durch eine Knochenfcheidewand getrennt; im Übrigen aber entfernen fie fi) gradweiſe von unferer Geftalt, da ſich ihre Schnauze allma: lig verlängert, fie einen Schwanz erhalten und einen Gang aus— fhließlich auf vier Füßen annehmen. Die Freiheit ihrer Vorder arme und der Gebrauch ihrer Hände geflatten ihnen indeß im— mer noch, viele menfchenähnliche Handlungen und Bewegungen vorzunehmen. Man theilt fie fchon feit langer Zeit in zwei Stämme, die Affen und die Maki's, welche durch die zahlreichen unter geordneten Formen gemwiffermaßen zu zwei Eleinen Familien her angemwachfen find. Zwiſchen fie muß man noch einen dritten Stamm, die Wiftiti’s, fiellen, die man weder zu dem einen noch zu dem andern bringen Eann. ST vs VBierhänder. Simia, 1. SIMIA. Affe. Begreift fämmtliche Vierhänder, die in jeder Kinnlade vier aufrecht ftehende Schneidezähne und an fümmtlichen Fingern platte Nägel haben: zwei Charaktere, die fie den Menfchen mehr als die folgenden Gefchlechter nähern. Ihre Badenzähne haben aud), wie die unfrigen, bloß ſtumpfe Hoͤcker, und diefe Thiere nähren ſich wefentlich von Früchten. Allein ihre Eckzaͤhne treten vor den übrigen hervor und liefern ihnen damit eine Waffe, die ung fehlt, fo wie fie deshalb in der gegenüberftehenden Kinnlade eine Lüde erfodern, in die jie fich bei gefchloffenem Maule fügen. Nach der Zahl ihrer Badenzähne kann man fie in zwei ” Haupt=Untergefchlechter bringen, die fich felbft wieder in zahl: reihe Gruppen fpalten '). A Die eigentlichen Affen, oder die der alten Welt. Sie haben eben fo viel Badenzähne wie der Menfh, un— terfcheiden fich aber noch durch Charaktere, welche folgende Unter: abtheilungen gebildet haben. I. PITHECUS Geoffr. Orang ?). Waldmenſch. Sımia Erzxleben, Die einzigen Affen der alten Welt, welche Eeine Geſaͤßſchwie— Ien haben, und deren Zungenbein, Leber und Blinddarm denen di \ [\ 1, Buffon hatte die Affen in fünf Stämme getheilt: Die eigent- lihenXAffen, ohne Schwanz; die Papiane, mit kurzem Schwanz; die Meerkatzen (G@uenons), mit langem Schwanz und Geſaͤßſchwie— len; die Sapajou’s, mit langem Greifſchwanz ohne -Gefäßfchwielen, und die Sagoins, mit langem aber nicht greifenden Schwanz, ohne Geſaͤßſchwielen. Errleben, der diefe Eintheilung annahm, überfeste diefe Namen durch Simia, Papio, Cercopithecus, Cebus und Callithrix. Auf diefe Art wurden die Namen Cebus und Callithrix, welche bei den Alten, Affen aus Afrika und Indien bezeichnen, auf amerikanische Affen übergetragen. Das Gefchlecht der Paviane, Lediglich auf die Kürze des Schwanzes gegründet, Eonnte nicht beftehen, weil es die natürliche Ord— nung zu fehr unterbricht, und alle die andern mußten auch in Unter: abtheilungen gebracht werden. Endlich war es auch nothwendig, die Uiſtiti's herauszumerfen, die man unter den Sagoins begriff, deren Charaktere aber nicht genau denen der andern Affen entfprechen. 2) Drang ift ein malaifches Wort, was ‚, vernünftiges Wefen bedeutet, und auf den Menfchen, den Orang-Utang und den Elefanten angewandt wird. Utang will fagen Wild oder Wald. Darum ne die Reifenden das Wort Orang-Utang durch Wald: menid. 74 Sau a t.buiueikie: des Menfchen gleicht. Ihre Nafe iſt nicht hervorftehend, ihnen fehlen die Badentafchen, auch zeigen fie Feine Spur eines Schwanzes. Die einen haben fo lange Arme, daß fie hei aufrechter Stel: fung füglih den Boden damit erreichen Eönnen; ihre Schenkel find dagegen fehr kurz. Diefes find die eigentlichen Drang. 1. S. Satyrus L. Der eigentlihe Orang-Utang. Audebert T. 2. Fr. Cuv. et Geoffr. Mammiferes Vol. III.) Soll durch die Form feines Kopfs, die Höhe feiner Stirn und das Volum feines Gehirns dem Menfchen unter allen Thie- ten am meiften gleichen, allein bie Übertreibungen einiger Schrift ſteller, dieſe Ähnlichkeit betreffend, ruͤhren zum Theil daher, daß ſie nur junge Exemplare vor Augen hatten, denn Alles laͤßt ver— muthen, daß mit dem Alter die Schnauze dieſes Thieres viel hervorragender wird *). Er hat den Körper mit einem groben, zottigen, voftfarbenen Haar bededt, ein bläuliches Gefiht, und, in Verhältniß zu den Fingern, einen fehe Eurzen Hinterdaumen. Seine Lippen Eönnen fi) wunderbar ausftreden und befißen eine große Beweglichkeit. Man hat feine Gefhichte durch) Vermengung mit andern Affen, zumal dem Schimpanfee, fehr entftellt. Bei genauer Kritik fin: det man, daß der Drang=Utang nur die öftlichften Länder de alten Welt, wie Malakka, Cochinchina, zumal aber die große Inſel Vorneo bewohnt, von wo man ihn, wiewohl ſehr ſelten, uͤber Java zu uns bringt H. ung, und fo, wie man ihn in Europa gefehen, ift er ein fehr —J Zuneigung bewei⸗ 1) Die einzige gute Abbildung des Orangs iſt lange Zeit die von Vosmaer gewelen, nad) einem Exemplar, welches im Haag gelebt hat. Die von Buffon Suppl. VII. T. J. iſt in jeder Hinſicht feh— lerhaft; die Allamand'ſche (Bufon dHollande XV. p. XL.) et: was beſſer; fie iſt von Schreber(&..B.) copirt. Die Camper'ſche, ebendaſelbſt (T. II. C.) copirt, ermangelt gerade nicht der Genauigkeit, man fieht aber, daß fie nad) einem Cadaver gemadt if. Bontius, Med. ind. 84. giebt eine völlig imaginäre, obgleich) Linne daraus feinen Troglodytes gemacht hat (Amoen. acad. VI. t. 1. $. 1.). Es giebt aud) einige gute in der englifchen überſetzung des gegenwärtigen Wer: kes und in Krufenftern’s Reife [von Tileſius], aber immer nur nad) jungen Exemplaren. C. Die Abbildung in Abel’s narrative of a Journey to China ift ſehr unnatuͤrlich. V. *) Meißelt man die Oberkinnlade über den Eckzaͤhnen auf, & ent= deckt man große, darin verborgene Dauer. **) Nah Raffles (Linn. Trans. V. XII.) dürfte er auch auf Sumatra vorkommen. en Vierhbänder. Simia. 75 fendes Thier, das fich leicht zaͤhmen läßt und eine Menge un: ferer Handlungen nahahmen lernt. Seine Intelligenz fcheint in- deß nicht fo groß zu feyn, ald man behauptet hat, und nicht einmal viel die eines Hundes zu überfleigen. Camper hat zwei haͤutige Säde, die mit den Höhlungen der Stimmrige commu— niciren und feine Stimme ſchwaͤchen, entdedt und fehr gut be— fhrieben. Allein Camper hatte Unrecht, wenn er glaubte, daß die Nägel am Hinterdaumen jederzeit fehlen *). C. — Die gewöhnlichen Drang =-Utangs, die man in den Ga: binetten Europa’s fieht, find etwa 24 Fuß hoch **). Ihre Nafe ift ganz platt an der Wurzel, tief eingedrüdt, die Augen fchief nad) innen gerichtet, die Augenlider runzelig wie bei einer alten Derfon, die Ohren Elein und ganz menfchenähnlich, die Schnauze kugelig hervorftehend, ohne deutliche Lippen, der Schädel nad) oben fehmal, der Hals Eurz und did, die Schultern vorhängend, wie der Unterbauh. Die Kopfhaare find von hinten nad) vorn gerichtet, alfo hat er Fein eigentliches Haupthaar. Die Haare der Arme find bekanntlich von der Achfel zum Ellbogen vorwärts, von der Handwurzel bis zum Ellbogen ruͤckwaͤrts gerichtet. V. Ein Affe von Borneo, der bis jest nur noch aus feinem Skelete bekannt ift, und den man Pongo!) genannt hat, gleicht in den Verhältniffen aller feiner Theile und in der Stellung aller N eöcher und Nähte des Kopfes dergeftalt dem Orang-Utang, daß man ihn, troß des großen Vorſprungs der Schnauze, der Klein= heit des Schädels, und der Höhe der Schenkel der Unterfinn- lade, für einen erwachfenen, wo nicht Orang-Utang, doch wenig: *) Doch fehlen fie wenigftens fehr oft, zumal den Weibchen. V. **) Einen viel größeren fah ih im Mufeum der zoologifchen Ge: fellfchaft zu London, doc) Fann ich das Maaß nicht genau angeben. V 1) Audeb. Singes pl. anat. II. Dieſer Name Pongo, aus Boggo corrumpirt, den man in Afrifa dem Schimpanfee oder Mandril giebt, ift von Buffon auf eine vermeintliche große Species des Orang-Utangs angewandt worden, die nur ein Product der Einbildungsfraft war. Herr v. Wurmb, ein Naturforfcher zu Batavia, hat ihn auf diefes Thier übergetragen, was er zuerst befchrieben und wovon Buffon noch feine Idee hatte. ©. d. Denkſchriften der Bataviafchen Gef. T. II. p. 245. Der Gedanke, daß es ein alter ausgewachfener Drang: Utang feyn Fönnte, ift mir beim Anblick des Kopfes eines gewöhnlichen Orangs gekommen, deffen Schnauze viel hervorfpringender war als die der ganz jungen Individuen, die man bis jest befchrieben hat. Sch babe dieß in einem Memoire, das ich im Sahr 1818 in der Akademie vorgelefen, bekannt gemacht. Die Herrn Zilefius und Rudolphi fcheinen es auch gu Hand gehabt zu haben, S. Denkſchriften der Ak. 3. Berlin f. 1824, ©. 131. C. 76 Saugthiere ſtens ſehr nahen Verwandten dieſer Species halten kann. Die Laͤnge ſeiner Arme, die der Apophyſen ſeiner Nackenwirbel und die Rauhigkeit feiner Ferſenknochen koͤnnen ihm den aufrechten Gang erleichtert haben. Er iſt der groͤßte aller Affen und ein furchtbares Thier. Seine Größe erreicht die des Menfchen !). II. CHIMPANSEE. 2, 8. Troglodytes. Der Schimpanfee ?). Blumenbah Abb. nat. h. Gegenft. Taf. 11. (nad) Tyfon). Bei diefem fleigen die Arme nicht bis zum Knie herab. Er hat Feine Stirn, und fein Schädel läuft in gerader Flucht hinter den Augenbogen zurüd. Er ift mit ſchwarzem oder brau— nem Haar bededt, das nad) vorn fehr dünn if. Wenn man den Berichten der Reiſenden trauen darf, fo nähert er fich der Größe des Menfchen oder übertrifft fie noch; allein bis jegt hat man in Europa noch Eeinen Theil von ihm gefehen, der diefe Größe anzeigte. Er wohnt in Guinea und Congo, lebt heerden- weife, baut fih Hütten von Bufchwerk, weiß fich der Steine- und des Stodes als Waffe zu bedienen und treibt damit Menfchen 1) S. Harwood (Linn. Trans. Vol. XV. p. 471) beſchreibt Füße eines Orangs, funfzehn engl. Zoll lang, was eine beträchtliche Größe giebt und ihn verführen Eönnte, den Pongo für den ausgewach— fenen Drang zu halten, wenn dag Skelet des Pongo im College ‘of surgeons zu London nicht einen Lendenwirbel mehr als die Skelete des Drang:Utangs hätte. Dieß wäre indeß Fein Einwurf, denn diefelbe Va: tiation ift mehr als einmal beim Menfchen vorgefommen. C. Der Verf. ſchweigt von dem koloſſalen auf 8 Fuß hoch angeſchla— genen Affen auf Sumatra, von welchem Sir Stamford Raffles am 5. San. 1825 in der Asiatie Society of Calcutta Fragmente (nämlich das Fell) vorgezeigt hat. Das Haar war rothhraun, zottig, im Leben weich anzufühlen, vom Kinn zum Ohr ging ein fhön gelock— ter Bart. Er war ungefchwänzt, mit langen Armen. B. 2) Es ift der Quojas Morouw oder Satyr von Angola de Tulpius, der davon eine fchlechte Abbildung (Obs. med. p. 271) giebt, und der Pigmy Tyfon’s, viel beffer gezeichnet (Anat. of « Pigmy T. 1), von wo er bei Schreber T. 1. B. copirt worden. Scotin hatte eine andere leidliche Figur von ihm gegeben (copirt in den Amoenit. acad. VI. t. 1. £. 3, und Schreber 1. ©). Ein Indi— viduum, welches bi Buffon gelebt hatte, und was jest im parifer Mus feum aufbewahrt wird, ift, wiewol ziemlich fchleht, Hlist. nat. XIV.1. unter dem Namen Joko abgebildet. Daffelbe, viel beffer, in Lecat Traite du mouv. muse. pl. 1. f. 1, unter dem Namen Quimpese; diefelbe Figur giebt auch) Audebert, allein bloß nach dem ausgeftopf: ten; er nennt ihn Pongo. Vierhaͤnder. Simia. 77 und Elefanten von feiner Wohnung zurüd; er fol auch die Ne: gerinnen verfolgen, fie bisweilen rauben und in den Wald fehleps pen u. ſ. w. Faſt alle Naturforicher haben ihn mit dem Drang: Utang verwechfelt. In der Gefangenschaft ift er ſehr gelehrig, und lernt auf menfchliche Weife gehen, fich fegen und effen. II. HYLOBATES II, Werden gegenwartig von den Drangs getrennt. , Sie haben die langen Arme des Drang-itangs, die niedrige Stirn des Schimpanfee, die Gefäßfhwielen der Meerkagen, unterfcheiden fich aber von diefen durch den Mangel des Schwanzes und der Badentafchen. Sie find im entlegenjten Indien und deſſen Inſel— welt zu Haufe. 3.8. (H.) Lar L. Der ſchwarze Gibbon. Unko. Bart XIv. us), Fr. Cuv. Mammif. Vol. III. & und 2 Ounko. Mit grobem ſchwarzen Haar bededt, und um das Geficht einen weißlichen Kreis [nebft vorftehenden Augenbrauen. Etwas über 1° lang.] 4. 8. (H.) agilis. Der braune Gibbon. Wauman. Petit Gibbon. Buff. XIV. II. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. zweimal. Braun, um das Gefiht und am Unterrüden blaßgelb. [Sehr dicker Badenbart, fo daß das Geſicht breiter als hoch er— fcheint.] Die Zungen find gleichformig gelblichweiß. Won ganz außerordentlicher Lebhaftigkeit. Leben paarmweife; fein Name Waus wau iſt von feinem Gefchrei entlehnt. [Er ift 2” 8“ hoch.] 5. 8. (H.) leueisca. Der afhgraueGibbon. [Ungfa A Puti.] : Schreber Taf. 3. B. Mit einer afchgrauen, weichen Wolle bedeckt und ſchwarzem Geſicht. Er hält fih im Schilf auf und Efettert auf die hoͤch— fien Bambusrohre, auf denen er fich mit feinen langen Armen ſchaukelt. Man nennt ihn au Wauwau. Diefer Affe fol vor Ürger fierben, wenn man einem andern vor ihm- den Vorzug giebt. Er und der vorige find nicht fo ſtark und Eühn wie der folgende. V. 78 Säusthiere. 6. S. syndactyla. Rafl. Der Siamang.*) Horsfield zoo.. Researches Nr. II. und hinten auf der anatomifchen Tafel. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 2. [nicht deutlich]. Hat den zweiten und dritten Singer der Hinterhände [nicht ganz bis zum erften Fingergliede] durd) eine female Haut vereis nigt. Er ift ſchwarz mit etwas voftfarb am Kinn und Augen: brauen, lebt in zahlreichen Zruppen, die von muthigen, wachfa= men Anführern geleitet werden, und ihr furchtbares Gefchrei ducchhallt bei Sonnen Auf» und Untergang die Wälder. Sein Larynx hat einen Luftfad. ©. — Sehr gemein auf Sumatra. Sein Gefchrei ift eine der größten Unbequemlichkeiten der Städter welche aufs Land ziehen. Hat aud) die Haare des Vorderarms ruͤckwaͤrts gerichtet, wie der Drangitang. X. Die nun folgenden Affen der alten Welt haben die Leber, in mehrere Lappen getheilt, und einen dien und Eurzen Blind» darm ohne Anhang. Ihr Zungenbein ift fchildförmig. IV, CERCOPITHECUS Er xl. (zum Theil). Meerkatzen; Guenons. !) Mit mäßig (60 °) vorftchender Schnauze; Badentafchen, Schwanz; ſchwieligem Gefäß. Der legte untere Backenzahn hat, wie die übrigen, vier Hocker, Ihre fehr zahlreichen, an Größe und Farbe fehr verfchiedenen Arten erfüllen Afrika, leben trupp— weife, und richten in Gärten und auf Feldern große Verwuͤſtun— gen an. Sie laffen ſich auch ziemlich) Leicht zaͤhmen. 7. 8. (C.) rubra. Der Patas. Buff. XIV. XXV. XXVI. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. und IM. Auf der Nüdenfeite ziemlich lebhaft rothgelb, an der Bauch: feite weißlich; eine ſchwarze [bisweilen weißgefaumte] Binde über den Augen. Am Senegal. **8) 8. (C.) pyrrhonotus. Ehrend. Der Nisnas. Ehrenb. Symb. 1. t. X. ) Siamang ift der Name gewiffer Stämme von Ureinwohnern auf Malakka. V. 1) Cercopithecus, Schwanzaffe, ein beiden Griechen gebraͤuchlicher ame. VBierbänder. Simia. 79 Schön rothgelb mit roſtrothem Nüden, ſchwarzem Geficht und Ihren, mit weißer Naſe; die Augen weißlich eingefaßt. Ertremitäten und Badenbart weiß, mit gelben Haarfpigen. Sn ‚Darfur. V. 9. S. (C.) aethiopica. Der Mangabay mit dem [weißen] Halsband. Buff. XIV. XXXIII. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Auf dem Nüden fchocoladenbraun, am Naden und Bauch weißlich; der Scheitel lebhaft voftfarb, die Augenlider weiß. Buffon giebt Madagaskar als fein Vaterland an, Haf- felquift Habeffpnien. Sonnerat behauptet in der That, daß e3 auf Madagaskar Eeine Affen gebe. [Andere geben das grüne WVorgebirge ald Vaterland an.] 10. S. (C.) fuliginosa, Der Mangabay ohne Hals: band. Buff. XIV. XXXII. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Auf der Oberfeite gleichförmig fchocoladenbraun, auf der Un- terfeite blaßgelb, die Augenlider weiß. [Das Gefiht braun. ] Buffon fagt, er lebe auf Madagaskar und fey eine Varietät des Borhergehenden. 11. S. (C.) sabaea. Le Cailitriche. Buff. XIV. XXXVII. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1.*) Auf dem Rüden gelb grünlih, am Bauche und der Un— terfeite weißlich, das Geſicht ſchwarz, der Badenbart gelblich, die Schwanzfpige ganz geld. Vom Senegal !). 12. S. (C.) Faunus. Der Malbrud. Buff. XIV. XXIX. Simia Cynosuros Scop, Schreber &. XIV. C. *) Doch ift er hier viel zu bunt gelbgrün gemalt und der Schwanz gänzlich verfehlt. Sch habe viele Lebendig gefehen, und ihn auch felbft lebendig befeffen. V. 1) Der Name Callithrix iſt bei Plinius (L. VIII. c. 54) der eines aͤthiopiſchen Affen, mit buſchigem Bart und Schwanz, wahrſchein— lich des Wanderu. Buffon hat ihn willkuͤrlich auf diefe Species angewandt. so Säugthiere. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. und T. 22. der Quartausgabe. Audebert 4° fam. 2° sect. t. 5.') Variete dw Callitriche. Oberhalb grünlih, am den Gliedmaßen aſchgrau, das Ge— fiht fleifchfarb, Fein Gelb am Schwanze, eine ſchwarz und weiße Binde über die Augenbrauen; der Hodenſack von ſchoͤnſter Ultras marinfarbe. 13. S. (C.) erythropyga. Der Bervet. Fr. Cuv. T. 21. Unterfcheidet fich) vom vorhergehenden dadurch, daß fein Ho— denſack mit weißen, und fein After mit roftfarbenen Haaren um— geben iſt; und der Grivet (S. grysea Fr. Cuv. Mammif. Vol. 4 und T. 21) durch einen grünen, mit goldgelben Haaren um: gebenen Hodenfad, 14.8. (C.)melarhina. DerTalopoinzdieSchwarznafe. Fr. Cuv. T. 18. und Mammif« Vol. IH. Buff. XIV. pl. 10. Dbenher grünlich, der Badenbart gelblich, eine ſchwarze Naſe mitten in einem fleiſchfarbenen Geſicht. 15. S. (C.) Mona (und Monacha Schreb.). Der Mone. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Buff. XIV. XXXVL Der Nüden und die Seiten braun, die Gliedmaßen außen fehwarz, die Bruft, das Innere der Arme und der ganze Umkreis des Kopfs weißlich; eine fchwarze Binde auf der Stirn, ein dicker weißgelber Badenbart; ein weißer Fleck auf jeder Seite der Schwanzwurzel. [Der Schwanz ſchwarz). In Afrika. 16. S. (C.) Diana. Der Roloway ?). Buff. Suppl. T. XX. Audeb. IV. Fam. $ect. Il. pl. VI. Mammif. Vol. I. Oben ſchwaͤrzlich, weiß punktiet, unten weiß, das Kreuz 1) Der Cercopithecus barbatus des Elufiu 8, den Linne als Bei: fpiel Kt Faunus anführt, ift vielmehr ein Wanderu als ein Malbruf. 2) Der Exquima Marcgraf’s. Die Figur, die er diefem bei— giebt, ift die einer Warine (Ouarine), und die des Erquima findet fi) beim Warine oder Guariba. Diefe Verwechfelung hat viele Verwirrung in der Synonymie verurfacht. — Bierhbänder. Simia. 3 purpur⸗roſtfarb, das Geficht fchwarz mit Weiß eingefaßt, ein Eleiner weißer Bart am Kinn *). 17. S. (C.) Cephus, Der Muftaf. Der blaumaͤu— lige Affe. Buff. XIV. XXXIV. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Aſchbraun [dräunlichegrün], ein gelber Haarbüfchel vor jedem Ohre, eine weiße Binde, wie ein verkehrtes MWappenfchild, auf der Oberlippe. [Das Geficht übrigens fchön Tafurblau.] 18. S. (C.) petaurista. Der Asfagne. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Audeb. IV. Sect. I. pl. XII, Oben [und außen] olivendbraun, unten grau, mit blauem Geficht, weißer Nafe *), weißem Haarbufch vor jedem Ohr [ei: gentlich diem weißen Badenbart], und fhwarzem Schnurrbart. 19. 8. (C.) nictitans. Le Hocheur. (Die Weißnafe.) Audeb. ib. XIV. Fr. Cuv. Mammif. Vol. III. Schwarz oder braun, weiß punktirt, bloß die Nafe weiß in- mitten eines ganz ſchwarzen Gefichts, um Lippen und Augen toftfarb, Diefe fünf legten Gattungen find alle klein, fehr artig ges färbt, und von ſehr fanftem Naturell. Sie. find fammtlih in Guinea zu Haufe !). V. SEMNOPITHECUS Fr. Cue. Unterfcheiden fi) von den Meerkagen durch einen Eleinen Hoͤcker mehr am hinterften unteren Badenzahne. Sie find im Drient zu Haufe, und ihre langen Gliedmaßen, zumal aber fehr ; we Vergl. die im Vol. III. der Mammiferes abgebildete Va— 3 **) Da diefer Charakter auch dem folgenden zukommt, fo Tann der deutfche Name Weißnaſe (nad dem franzöfifchen dlane-mez) nicht bleiben. V. ‚.D Pennant hat gewiſſe Meerkatzen ohne Daumen beſchrieben, Simia polycomos und ferruginea, woraus Slliger fein Geſchlecht Colobus gebildet hat, ich habe fie aber noch nicht Eönnen zu fehen be= fommen. Dr. Temmingk verfihert, ihr Kopf und ihre Zähne glichen der Semnopithefen. ; 6 82 Säugtbiere. langer Schtwanz, geben ihnen ein eigenes Anfehen. Ihre Schnauze ift nicht ganz fo weit hervorfpringend wie bei den Gibbons, und fie haben wie diefe Gefäßfhwielen. Es feheinen ihnen ſelbſt die Badentafchen zu fehlen. Ihr Kehlkopf hat einen Sad. Der am längften befannte ift 90. S. (S.) nemaeus. Der Duf. Buff. XIV. XLI Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Sn die Augen fallend durch die lebhaften und verfchiedenen Farben feines Pelzes. Er ift am Körper und den Oberarmen geau, [an den Baden und an den Vorderarmen weiß], die Fin: ger der Hände und die Oberſchenkel ſchwarz, heil voftroth an den Unterarmen [Hinterfüßen], der Schwanz und ein großer dreis eckiger Fed an den Seiten des Kreuzes it weiß. Sein Geficht ift nomeranzengelb, dabei hat er ein roſtroth und ſchwarzes Hals: band [Bruffkragen], und gelbe Haarbuͤſchel zur Seite des Kopfes. Er bewohnt Codhindina '). i 21. S. (S.) nasica. Der Kahau. Buff. Suppl. VII. XI. XII. daraus in Blumenbach's Abb. nat. hiſt. Gegenft. t. 13. (Simia rostrata). Pennant T. 104. Er macht fich zumal durch die ungewöhnliche Form feiner Naſe auffallend, die außerordentlich lang und vorfpringend und von der Geftalt eines ausgeferbten Spatels [und herabgerichtet] ift. Er ift gelb, ins Roſtrothe fpielend, und lebt auf Borneo in großen Truppen, die fic) Abends und Morgens auf den Zwei— gen der Bäume, an den Ufern der Tlüffe verfammeln. Kahau ift fein Geſchrei. Er fol auch in Cochinchina zu Haufe feyn *). 22. S. (S) Entellus. Der Hulman. Fr. Cuv. T. 8. et 9. Mammif. Vol. III. et 1. Gelbgrau; ſchwarze Haare zur Seite des Kopfs und an den 1) Da Herr Diard dem Mufeum mehrere Duk's aus Codin: china eingefandt hat, fo Eonnte man fich vergewiffern, daß fie Gefäß: ſchwielen befigen, die ihnen Buffon abläugnete, weil er nur ein durch das Ausftopfen verunftaltetes Eremplar gefehen hatte. Das Stligex’fche Gefhhleht Lasiopyga ift daher zu unterdrüden, indem es nur auf die fen Irrthum gegründet ift. ) Im Mufeum der zoological Society zu London habe ich zweierlei Species diefer Affenart gefehen. V. VBierhänder. Simia, 83 Augenbrauen, alle nach vorn gerichtet, [Bei andern ift der Bart weiß, Geficht und Extremitäten [hwärzlih.] Im oberen Benga— Ion. Eine der in der Brahma-Religion verehrten Arten. [Der alte verliert die Stirn, und feine Schnauze zieht fi zurüd; bei den Jungen ift zumal der Schwanz weiß.] 23. 8. (S.) melalophos Rafl. Der Simepapye. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Le Cimepaye. Schön lebhaft voftroth, unten weiß, das Geficht blau, und ein fchwärzlicher Haarkamm auf dem Kopfe, von einem Ohr zum andern. [Sehr ſchlank und hochbeinig. Auf Sumatra.] 24. S. (S.) comata Desmarest Der Kruh (8. cristata. Raffles. Presbytis mitrata Kotzebue). Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Schön afhfarb, unten weiß, ein weißer Buſch an der Halbfhwarzen Schwanzfpige. Ein fhwarzer Kamm an den Aus genbrauen, und die Scheitelhaare lang und aufgerichtet. 25. 8. (S.) maura. Der Tſchinku. Budeng *). Hulman. [Semnopithecus Maurus Horsfield. Zool. Res. c. i.] [Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. et III.] Ganz ſchwarz, die Jungen gelbbraun. Diefe drei Iegteren finden fih auf den Sunda-Inſeln !). VI. MACACO :), Sie haben, wie die Semnopithecus, ein fünftes Höderchen auf dem Iesten Badenzahn, und wie die Meerkagen, Baden: *) Semnopithecus Pyrrhus Horsf. (ib. folgende Zafel) Lutung genannt, gleicht dem Tſchinku bis auf die fuchsrothe Farbe mit jchö- nem Goldglang, die aber fo "beftändig ift, daß man diefes dem Leib; ſchwarz. Er zeugt große ſtarke Baftarde mit dem Hühnerhund, die gewoͤhnlich Schimmel genannt werden. — L. Der Saufinder, Saubeller (aprinus), Ridinger T.9., Sylvan 1820, T. 2., ift von der Größe des Vo— tigen, braungelb, mit langen, zottigen Haaren an den Hin- terfchenfeln. — n. Dee Saurüde (sullus), Ridinger T. 12., Sylvan 1823, &. 2., von wilden Anfehen, gewöhnlich braun oder fhwarz, rauchhaarig, langleibig. 9. Der Mops (fricator), gehört auc in diefe Naffe. Mit abgeftumpfter, aufgeworfener, abgefluster Schnauze, an welcher ſchwarze Warzen, runzlich, verdrießlich ausfehender Stirn, kurzem didem Leib. Die Ohren hängen herab. Ein Bullenbeißer im Kleinen. — Der Baftardmeps *) en *) ©. vorher ©. 156. 158 Sdhusgtihier e 1. (Le Roquet Buff. t. 41. f. 2.) mit Eleinem Kopf, dicker Nafe, aufgeworfener Schnauze, großen hervorftehenden Aus gen, langen dünnen Beinen, glatten anliegenden Haaren. Weiß, mit oder ohne Fleden. C. f. sagax. Der Sagdhund. KRidinger 2. 10. Mit rundem, flarkem, breitem Kopf, einem ftarken Knochen: kamm auf dem Scheitel, langer flarker Schnauze, diem brei— ten, lang herunterhängenden Behang, lang: geftreditem, mäßig ftarkem Leib, fleifhigen Beinen, und Klauen an den Afterzehen. Diefe Eigenfhaften kommen allen Jagdhunden zu. (Ri— dinger a.m.D. Sylvan 1824, T. 2.) Folgende Varietaͤ⸗ ten laſſen fi) num noch bei ihm unterfcheiden. Der glatt haarige und der zottige; weichen im Übrigen wenig ab. — Der eigentliche deutfche (germanicus) Parforcehund, Bon reiner Zucht ift er felten. Er ift flüchtig und leicht von Leid. Ein Baftard von ihm und dem dänifchen giebt den Schweifhund (scotieus). Ridinger T. 10. — Der pok nifche ift ftärker. — Der franzöfifhe Parforcehund hat großen, weichen Behang, langen leichten Kopf, fpiße Schnauze, ftarke Rippen, grobe Bauchhaare, magere Nfoten. — Der englifhe Parforcehund hat einen Eleineren Kopf, kürzeren Behang, längere Schnauze, feinere Füße. Die von reiner Zucht find gewöhnlich grau und fehwarz gefprenkelt. — Der getiegerte zeichnet fi) durch gelbe, braune und rothe Sleden aus. ß. Der Leithund (venatieus) Nidinger 8. 4. 69. Sylvan f. 1819. Von mittlere Größe, ſtarker Bruft, dicker breiter Nafe, breitem langen Behang. Die gelben find die beliebteften. Er fpürt den Stand des Wildes aus und ift der nüglichfte und unentbehrlichite Hund des Jägers. y. Der vorfiehende Hund, Hühnerhund (avicularius) (Ridinger a. m. D.), hat einen ftarken Oberkopf, breite Stirn, lebhafte, rein nußbraune Augen, breite Nafe, große, weitgeöffnete Nafenlöcher, breite lang herabhängende Ohren, - breite Bruft, Starken, aber nicht plumpen Knochenbau. Seine Farbe ift weiß, braun, getiegert, gefleckt; auch giebt es weichhaarige und zottige, die ins Waſſer gehen. Diefe Raſſe frißt Eeine Knochen von Federvieh. d. Die Brade (bracca), in dreierlei Varietäten, und wegen ihrer Raubſucht nachtheilig, da fie das Wild verfprengen. Die große, gemeine Brade ift von der Größe eines großen Spitzes bis zu der eines Hühnerhundes. Gelb und Naubthiere. Canis. 159 ſchwarz gedeckt, oder fchweißgelb mit einem weißen Hals: ving und weißer Bruft. Selten weiß oder ſchwarz. — Die Eleine oder Steinbrade ift von der Größe des Dachs— hundes, gelbbraun, auch wohl gefledt, lang behangen. — Die corfitanifhe Brade, afchgrau, mit gelben und fhwarzen Flecken, felbft im Nachen und im Augenftern. k. C. £. subcaudatus Bechstein. Der eigentlihe Huͤh— nerbund. Nah Walther feltener als unfer fogenannter (f. vorher) Hühnerhund. Er wird mit abgeftumpftem Schwanz geboren, der ihm oft noch fo weit abftirbt, daß man kaum die Wur- zel bemerft. 1. €. f. bengalensis. Der bengalifhe Hühnerhunp. Mit regelmäßig braunen. oder ſchwarzen Flecken auf weißem Grund. Die Ohren find ſchmal und nicht fehr lang; man pflegt fie ihnen in der Jugend abzudrehen. Buffon t. 34. m. C. f. leporarius s. grajus. Das Windfpiel. Man unterfcheidet große und Eleine. 0. Große Windfpiele Ridinger T. 7.68. Das große glatthaarige (maximus) flammt aus dem Morgenland, hat eine etwas gebogene Schnauze, fchmale, Eurze, halb hängende Ohren, langen magern Hals und Xeib, gebogenen Rüden, hohe magere Beine und aufwärts gebo- genen Schwanz. — Das zottige ift von derfelben Größe. — Das irländifche von der Größe .einer Dogge, ja noch größer, ift jegt fehr felten, und die Seländer find fehr ftolz auf feinen Beſitz. — Das türfifche ift kraus— haarig, mit ſehr langen hängenden Ohren und lang behaar— tem Schwanz. ß. Kleine Windfpiele find: Ridinger &. 15. 89. Das englifhe Windfpiel, dünn behaart und beftandig zitternd vor*Froft. ES trommelt mit den Vorderfüßen wie ein Dafe. — Das aͤgyptiſche ift braun oder fleifchfarbig mit braun gemifcht, fait ohne alle Haare. In Columbia häufig. n. C. f. vertagus. Der Dachshund. Niedrig, Ianggeftredt, Eurzbeinig, mit einem langen diden Schwanz, hängenden Ohren. Gelblih, ſchwarz mit braun 160 Saͤugthiere gebrannt, oder mit weißen Abzeichen an Kehle und Bruſt. Er iſt tuͤckiſch, liſtig, aber tapfer. Man hat glatt- und rauchhaarige, geradbeinige und krummbeinige. — Ridinger T. 16. o. C. f. canadensis s. terrae novae. Der nordame: rikaniſche Hund. Bon den verfchiedenen, noch nicht genug beftimmten Raffen amerikanifcher Hunde ift diefer der befanntefte. Er ift groß, mit etwas dider Schnauze, mittelmäßigen hängenden Ohren, großer Schwimmhaut zwifchen den Zehen, und langen, zottia gen, feidenartigen Haaren, befonders am Schwanz. Weiß und fchwarz gefledt, oder fehwarz. Sehr verftändig. Blumenbad Abb. nat. hift. Geg. T. 6. Alle andere für eigene Raſſen ausgegebene Hunde, wie 3.8, die Schweißhunde, Packhunde, Truͤffelhunde, find entweder Baſtarde, oder nur aus der oder jener Raſſe gut zugerichtete. V. 2. C. Lupus. Der Wolf. « Buff. VI. 1. Ridinger ©. 8 und 21. Eine Species von anfehnlicher Größe. Mit geradausftehen: | dem Schwanz, graugelblihem Pelz, gelben Schenken, und bei den alten über die vorderen mit einem ſchwarzen Streif gezeich net !). Iſt das fchädlichite Naubthier unferer Laͤnder. Findet fi von Aegnpten big Lappland und ſcheint auch nach Amerika uͤbergegangen zu ſeyn. Im Norden wird ſein Pelz im Winter weiß. Er fällt alle unfere Thiere an, zeigt indeß im Verhältniß zu feiner Stärke wenig Muth. Naͤhrt fi) auch oft von las. Seine Sitten und feine phufifche Entwidelung Ba. viel AÄhn⸗ lichkeit mit der des Hundes. C. In Preußen hat man ihn oͤfters gezaͤhmt. V. 3. C. Lycaon. Der ſchwarze Wolf. Buff. IX. 41. Mammiferes Vol. 1. Lebt ebenfalls in Europa, und findet fich felbft in Frankreich [wo ich vier dafelbft getödtete Eremplare gefehen. E.], aber fel- 1) Diefer Streif findet fi) mehr oder minder deutlich au, beim Schakal, dem mercaniſhen Wolf u. f. w. Raubthiere. Canis, 161 ten !). Sein Pelz ift einfarbig, tief fehwarz, mit etwas weiß an der Spise der Schnauze, und einem Eleinen led von der: felben Farbe unter der Bruſt. Man fagt, er fey wilder als der gemeine Wolf. 4. C. mexicanus [C. canadensis?]. Der merifanifce Wolf. Rothgrau, mit etwas fehwarz gemiſcht; um die Schnauze, am Unterkörper und an den Füßen weißlih. Ungefähr von der Größe unferes europäifchen Wolfe ?). 5. C. jubatus Cuv. Der rothe amerifanifhe Wolf. Agoura-Gouazou Az. Cuvier Regne an. T. IV. t. IL. f. 4 Schön zimmetfarbig, eine Eurze ſchwarze Mähne längs des ganzen NRüdens. In den Suͤmpfen des füdlichen Amerika. 6. C. aureus, Der Schafal oder Soldwolf. Mammiferes Vol. I. Le Chacal des Indes *). Zilefius in d. Nov. Act. Ac. N. C. t. XL t. 48. Kleiner ald die Borhergehenden; mit fpigerer Schnauze, oben grausbraunlich, die Beine blaßgelb, am Ohr roftfarb. Der Schwanz erreicht Eaum die Ferfe. [Das Haar des Schwanzes wie des Ruͤckens erfcheint wie von Schweiß zufammengeklebt.] Ein gefräßiges Thier, was nad) Art des Hundes jagt, und ihm fowohl im Bau als der Leichtigkeit, mit der es fich zähmen läßt, mehr als irgend eine andere wilde Species gleicht. Man findet Schafals von Indien und der Gegend ums Eafpifche Meer bis Guinea, allein es ift noch nicht ausgemacht, ob alle einerlei Species find. Der vom Senegal 3. B. (C. Anthus, Fr. Cuv. ' Mammiferes Vol. I. [Rüppell Atlas. 17.]) ift hochbeiniger, 4) Iſt nicht mit dem ſchwarzen Fuchs zu verwechfeln, wie Gme— lin in den Synonymen thut. €. 2) Diefe Charakteriftik ift nach einem Eremplar entworfen, welches aus Mexiko felbft Fam und dem Töniglichen Gabinet dur) Hrn. v. - Humboldt gefchentt wurde. Man muß die Befchreibungen verwerfen, welche mehrere Schriftfteller nach der fehlechten Figur Rechi’s, bei Hernandez ©. 479, gemacht haben. Aber die, Herren Say und Darlan (Faun. Am.) ſprechen noch von zwei anderen Species, C. latrans und C. nubilus, welche verglichen zu werden verdienen. €. *) Der Berf. citirt Schreber’s Figur hierbei, die mir aber mit den mehreren lebendigen Eremplaren, die ich gefehen, gar nicht genau Bun, V. 11 162 Säugthiere. fcheint eine noch mehr zugefpigte Schnauze und einen etwas län: geren Schwanz zu haben. — Auch iſt diefe Art mehr gelbgrau, ſtatt daß die Farbe des Vorhergehenden ins Roͤthliche fpielt. €. Auch in Dalmatien hat man neuerlich welche entdedt. ®, F hl Die Füchfe kann man von den Wölfen durch einen längeren und -bufchigeren Schwanz, eine fpigere Schnauze, eine Pupille, die am Tage längsgelpalten ift, und durch die minder ausge fchnittenen oberen Schneidezähne unterfcheiden. Sie verbreiten einen üblen Geruch, wühlen fih Baue, und fallen nur ſchwache Thiere an. Dieſes Untergeſchlecht iſt zahlreicher als das vorher— gehende. 7. C. Vulpes. Der gemeine Fuchs. v. Wildungen Taſchenbuch 1796. &. 3. KRidinger &. 14. 23. 74. 75. Mehr oder minder roftrothy, mit weißer Schwanzfpise, ift er von Schweden bis Agypten verbreitet. Die nordifchen beider Gontinente (C. fulvus Desmar., Mammif. Vol. IM.) haben nur eine lebhaftere Farbe [mehr feuerroth, mit weißer Kehle und Ihwarzen Füßen. Der Schwanz am Ende fchwärzlich, mit weis er Spise]. Dwifchen denen der alten Welt und Nordamerita’s läßt fich Eein beftändiger Unterfchied wahrnehmen. Der Brand: fuchs (C. Alopex, Schreber 2. XCI.) mit [hwarzer Schwanz: fpige, findet fich in denfelben Ländern wie der gemeine. Der Kreuzfuchs (ebend. XCI. A.), der aus den nordifchen Ländern aller drei Welttheile zu uns kommt, unterfcheidet ſich nur durch etwas Schwarz längs des Nüdgraths und der Schultern, was man erſt bei den praparicten Pelzen, die mehr ausgedehnt wor- den find, deutlicher fieht. Die Füchfe, welche unfere Kürfchner tür£ifche nennen, find vielleicht auch nichts weiter als Varietaͤ— ten des gemeinen; aber die nachfolgenden find beftimmte Species. 8. C. Azarae Pr. Max. Der brafilifhe Fuchs. Aguarachay d’Az. Cachorro do Mato Braſ. Pr. Mar. Abb. z. Naturg. Br. 6. Lief. als Canis brasi- liensis *) Grau; die Seiten des Halfes roftfarb. ine fehwarze Linie *) Die Befchreibung lautet hier: „Haar fahl gelblichgrau, Nüden und obere Theile ſchwaͤrzlich; untere Theile weißlich; Schwanz mit er - Naubthiere. Canis. 163 fangt vom Nacken an und erfiredt ſich bis über den ganzen Schwanzrüden weg 9. C. Corsac. Der Corſac oder Eleine gelbe Fuchs. Zilefius in d. Nov. Act. Ac N. C,. T. IX. 9. 49. Buffon Suppl. II. XVI. unter dem Namen Adive. Blaß graugelblich, einige fhwärzliche Wellen auf der Baſis des Schwanzes, deſſen Spige fehwarz, die Kinnlade weiß ift. Gemein in den weiten Steppen des mittleren Aſiens, von der Wolga bis Indien. Er hat die Sitten des Fuchſes und fäuft niemals. Sc glaube nicht, daß man den Abouhoffein von Nubien (Canis pallidus Rüppell T. 11) davon unterfcheiden darf *). Es giebt auch noch einen Eleinen Fuchs in den Steppen des inneren Nordamerika (C. velox Say et Harlan F. Am., 91), der unter der Erde lebt, aber vom Gorfac durch abweichende Färbung, fhwärzlihen Schwanz u. f. w. verfchieden fcheint, 10. €. einereo-argenteus. Der dreifarbige Fuchs von Nordamerika. Schreber XCMH. A. ner fchwarzen Spitze; Spige der Lippen weiß; Unterkiefer ſchwaͤrzlich graubraun; Stirn, Ohren und Gegend hinter denfelben blaßgelblich; Vorderfeite der Beine blaßgelblich mit einem verlofchenen dunklen Längs: ſtreif.“ — Soll dem C. cinereo-argenteus von Nordamerika ähneln. V *% Sn Ruͤppell's Atlas finden ſich noch folgende Arten beſchrieben und abgebildet, welche unfer Verf. übergangen hat. a. Canis famelicus. Arab. Sabora. Küppell Atlas &.5. Mit ifabellfarbenem Kopf, graugelblich, mit braunem Rüdenfteeif, großen aufrecht ftehenden Ohren. b. Canis variegatus. Xrab. Abu-Schom. Rüppell Atlas T. 10. Der Grund odergelb; lange, an der Spitze ganz ſchwarze Haar: zotten geben dem Oberleib ein gefchecktes Anfehen. Die Ohren aufrecht, gelb; die Krallen did. In Oberägypten. — Der oben angeführte Canis pallidus (Atlas &. 11) fcheint die fem legtgenannten doc fehr ähnlich, und bloß durch größere Einfärbig- keit abweichend. — c. Canis niloticus @eoffr. KRüppell Atlas &. 15. Rothgelb, mit weißen Lippen und Schwanzfpise, der Balg rauh, die Ohren ziemlich groß. Wahrfcheinlic) Varietät des gemeinen Fuch— ‚fee. Die Bewohner von Fajum nennen ihn Pen V. 164 Saͤugthiere— Oben aſchgrau, unten weiß, einen lohfarbenen Streif laͤngs der Seite. In allen heißen und gemaͤßigten Gegenden beider Amerika. 11. C. argentatus. Der ſchwarze Silberfuchs. Mammif. Vol. I. Schwarz, mit weißen Haarſpitzen, außer an den Ohren, auf den Schultern und am Schwanz, wo er rein ſchwarz iſt. Die Schwanzfpige ift ganz weiß, der Unterleib vöthlih. Der Balg ſehr weich, der Körper did, um die Augen ift er blaulich. Sn Nordamerika. Eines der fchönften und theuerften Pelzwerke, [Gmelin hat ihn mit dem ſchwarzen Wolf, Canis Lycaon, verwechfelt.] 12. C. Lagopus !). Der Steppenfuchs; Eisfuchs; arftifher Fuchs; Steinfuchs; Sfatis. [Titefius in d. novis Act. Ac. N. C. XI. t. 47.] Dunkel afchgraulich (daher auch blauer Fuchs genannt), unter den Zehen behaart. Im Winter oft ganz weiß. Im Nor: den beider Sontinente, zumal Norwegen und Sibirien. [Er ift niedrig von Beinen, mit fchleifendem Schwanz, höchft verfchlagen und diebifch, auch dreift; eine wahre Ratte unter dem Fuchs: gefchlecht.] 13. C. mesomelas. Der Cap'ſche Fuchs. Schreber XCV. An den Seiten gelbbraun, auf der Mitte des Ruͤckens fchwarz mit weiß gemifcht, was nach hinten in eine Spige ausgeht; Oh: ten und Beine rothbraun, die zwei hinteren Drittel des Schwan- zes ſchwarz ?). Das innere Afrika erzeugt Fuchsarten mit ausgezeichnet großen Ohren und ſehr ſtarken Lippenſchnurren. Es ſind die Megalotis Illiger's (ein nicht haltbares Geſchlecht). Man kennt zwei Species. 14. C. Megalotis de Lalande. Desmoulins Dict. elass. d'hist. nat. IV. c. ic. Etwas Eleiner als unfer gemeiner Fuchs, hochbeiniger, oben 1) Mehrere Fuchsarten, felbft der gemeine, befommen im Norden Haare unter den Sohlen. 2) Smelin hat ihn mit der Adive Buffon’s verwechfelt, einer imaginären Species, die nicht vom Schakal verfchieden ift. Raubthiere. Viverra. 165 graugelb, unten weißlich, die Füße, der Schwanz und eine Rüden: linie fchwarz. Die Ohren fehr groß und breit. 15. C. Zerda Gm. Ambukol. Der Fennefv. Bruce. Buff. Suppl. III. XIX. Rüppell Atlas T. 2. Denham et Clapperton narrative of travels ete. Ap- pendix p. 183. c. ie. Mit noch größeren Ohren!) [von der Größe feines Kopfs]. Eine Eleine Gattung, von ftrohgelblicher, faft weißer Farbe, die fi) in den Sandwüften Nubiens Höhlen gräbt. Das Haar ift wollig und geht bis über die Finger; die Schwanzfpige ift ſchwarz, die Krallen etwas hervorftehend. [Augen und Ohren ftehen weit hervor. ] Endlich kann man noch, als ein viertes Untergefchlecht, ein Thier abfondern, welches an allen Füßen nur vier Zehen hat, nämlich 16. C. picetus. Der wilde Hund vom Cap. Simir. [Burchell Il. p. 229 u. 222. ce. ic. Hyaena venatica.] Temm. Annal. gen. Il. t. 35. Hyaena picta. [Ruͤppell Atlas &. 12] [@. Thompson Travels et Adventures in Southern Africa P. 269. €. ic.] Hat das Zahnſyſtem der Hunde und nicht der Hyaͤnen *), einen fchlanfen Wuchs, die Größe des Wolfs, große, außen ganz fchwarze Ohren. Der Oberkopf und Naden find goldgelb, von derfelben Farbe viele größere und Eleinere Fleden oben, zur Seite; und felbft an den Füßen [eigentlich alle dunkel gefaumt]; auch die Schwanzwurzel ift gelb. Der übrige Untertheil und Schwanz- bufch weiß, der Unterkopf fchwarz, am Halfe und den Rüden: fleden Einfaffungen von gleicher Farbe. Lebt in großen Nudeln am Vorgebirge der guten Hoffnung, und nähert fich oft der Gap: ſtadt, wo er viel verwuͤſtet; auch in den Wüften von Kordofan ift er zu Haufe. 22. VIVERRA. Sie haben oben drei falfche Badenzähne, unten vier, wo— von die vorderen bisweilen ausfallen; oben zwei ziemlich große 15 Bruce’s Figur, von Buffon und nachmals von vielen Anz dern copirt, hat die Größe der Ohren fehr übertrieben. Die von Rüp: pell ift die befte. ©. A R Hr. Temmingk hatte keine Gelegenheit, die Zähne zu unter: fuchen. V. 166 SUB HN Höckerzähne, einen unten, und an ber Innenfeite ihres unteren Reißzahnes nach vorn zwei hervorfpringende Knötchen, im Übrigen ift diefer Zahn mehr oder minder Höderzahn. Ihre Zunge ift mit fcharfen und fpigen Papillen befegt; ihre Krallen richten fie beim Lauf mehr oder minder in die Höhe, und in der Nähe des Afters befindet fih ein Sad, in welchem befondere Drüfen eine ſchmierige, oft ſtark viechende Feuchtigkeit ausfchwigen. Sie unterfcheiden fich in vier oder fechs Untergefchlechter. I. VIVERRA Cuv. Wo ein tiefgehender, zwifchen dem After und dem Ge: fchlechtsorgan gelegener Sad in zwei getheilt ift, und ſich reich (id) mit einer, flark wie Mofchus viechenden, Pomade anfüllt, die aus Drüfen, die jenen Sad umgeben, abgefondert wird. Dieſe Subftanz ift ein Handelsartikel für die Parfumerie. Man brauchte fie häufiger zu der Zeit, wo Mofchus und Ambra noch weniger befannt waren. Die Pupille diefer Thiere bleibt den: Tag über rund, und ihre Krallen find nur zur Halfte zuruͤckziehbar. 1. V. Civetta. Die Givette. Zibethkatze. Buffon IX. 54. Mammif. Vol. II. La Civette. Menagerie du Museum ce. ie. Aſchgrau, unregelmaͤßig ſchwarz gefleckt und heſtreft, der Schwanz weniger als der Koͤrper, ſchwarz an der Spitze, mit vier oder fuͤnf Ringen an der Baſis. Zwei ſchwarze Streifen um den Hals und einer um das Geſicht. Laͤngs des ganzen Ruͤckens und Schwanzes eine Maͤhne, die ſich aufrichten kann. E. — Die Zibethkatze iſt eigentlich nirgends punktirt wie die folgende, fondern mehr fkreifig, felbft an den Seiten. Laͤngs des NRüdens hat fie drei lange Streifen, zwei vingförmige um den Hals, der Schwanz ift dicker als bei der folgenden. WB. Sn den heißeften Gegenden Afrita’s, vor Zeiten in Europa, zumal Holland, als Hausthier gehalten. 2. V. Zibetha. Das Zibeththier. Buff. IX. 31. Mammif. Vol. Il. Le Zibeth. Aſchgrau, ſchwarz punktirt [oder gefledt], ſchwarze Halb: ringe um den ganzen Schwanz, ſchwarze Streifen zur Seite des Halſes; keine Maͤhne. In Oſtindien. Wird auch daſelbſt um des Zibethes willen gehalten. Raubthiere. Viverra. 167 ll. GENETTA Cuv. Wo der Sad nichts weiter als eine leichte Grube ift, duch den Vorfprung der Drüfen erzeugt wird, und faft feine bemerfbare Ereretion zeigt, obwol der Geruch fehr deutlich if. Shre Pupille ift im Lichte laͤngsgeſpalten, und ihre Krallen koͤn— nen fich gänzlich, wie bei den Katzen, zurüdziehen. 3. V. Genetta. Die Genette, Genettfaße '). Mammif. Vol. 1. et III. La Genette de Barbarie. Cuvier Menagerie du Museum. Grau, ſchwarz oder braun [in Neihen] gefleckt, die Schnauze ſchwaͤrzlich, weiße Sleden um die Augenwimper, auf jeder Wange und auf jeder Seite der Nafe. Der Schwanz fo lang wie der Körper, weiß und ſchwarz geringelt, etwa neun bis elf fchmwarze Ringe. Man findet fie vom füdlihen Frankreich bis zum Vor: gebirge der guten Hoffnung, da fie in der Größe und Zahl der Flecken, der Schulterftreifen und Halstreifen, fo wie denen des Nackens, gar fehr variirt. Sie halten fich längs der Bäche, in der Nähe von Duellen ıc. auf, ihr Balg iſt ein wichtiger Artikel der Pelzhaͤndler *). 4. V. Linsang Hardwyke. Hardwyke in Linn. Transact. Vol. XIII. T. 24. Horsfield Java c. ic. Felis gracilis. Roͤthlich, mit mehreren unregelmäßigen braunen Duerftrei: fen auf. dem Körper. Der Schwanz hat fieben ſchwarze Ninge. Ein ſchlankes Thier. 1) Die beſte Figur der Genette iſt die, welche Pennant (Synops. Nr. 172, History Nr. 280) unter dem falſchen Namen Fossane gege— ben hat. Es ift die Abart, die man am häufigften vom Cap bringt. Es giebt auch nod) eine andere, nad) einem jungen Individuum bei Brown (Il. t. XLIII.) ebenfals unter dem Namen Foffane. Sie unterfcheidet fid) durch ihre weißlichen, nicht braunen Beine, und wir haben eine ähnliche vom Senegal gefehen. Die Buffon’sche IX. 36 hat die Hals» und Schulterftreifen nicht deutlich genug. Die Zahl der ſchwarzen Schwanzringe iſt neun bis elf. Die Eivette von Malakka (Sonnerat 2me Voy. pl. LXXXIX) iſt dieſelbe wie Buffon's Genette du Cap, Suppl. VII. 58. — Bo8: maer’s Biſamkatzen ſcheinen nur gemeine Genetten. Aus allen hat Gmelin eigene Species gemacht. *) Vergl. ba Genette du Senegal, Mammif. Vol. II mit ziemlic) weißer Grundfarbe. Gehört doc) wop! hierher. Q. 168 Säugtbiere. 5. V. fossa. Die Foffane von Madagaskar. Buff. XII. XX. Schreber T. 114. Der DObertheil, die Seiten und der Schwanz find rothgrau, die Unterfeite und die Schenkel gelblichweiß. Roſtbraune Fleden bilden auf dem Nüden vier Längsftreifen; der Schwanz hat ſolche voftfarbige Halbringe, und ift nur halb fo lang als der Körper ). 6. V. Rasse. Die indifche Genette. Horsfield Java c. ic. Die Beine braun, der Körper graubraun mit Eleinen brau— nen Fleden, die fih auf dem Kreuz zu fünf Pängslinien vereini= gen. Der Schwanz ift Eürzer als der Körper, ſchwarz und weiß geringelt, mit fech$ oder fieben fehwarzen Ringen 2). Ihr Balg ift nicht fo weich wie bei den Worhergehenden. *7. V. leucopus. Paradoxurus leucopus Ogilby. Zool. Journ. XV. suppl. pl. 35. Schwarzbraun, mit ſchwarzem Geſicht und Schenken; um die Augen afchgrau; der Bauch, ein Gürtel um die Lendengegend, die Schwanzfpige und die Snnenfeite der Gliedmaßen weiß. V. II. PARADOXURUS Fr. Cuv. Hat die Zähne und meiften Charaktere ‘der Genetten, mit welchen man diefe Gattung lange verwechfelt hatz aber ihre Geftalt ift mehr plump und unterfegt, ihre Füße find halbe Schwimmfüße, der Lauf faft ganz auf der Sohle, und, was fie vorzüglich unterfcheidet, der Schwanz rollt ſich fpiral, ohne doch ein Wickelſchwanz zu feyn. 1) Befchreibung nach dem Original, welches Po ivre an Buffon gefandt hatte. Daubenton’s Beſchreibung ift in Hinſicht der Flecken genau, er nennt fie aber ſchwarz ftatt roſtbraun. Webrigens kann die— fes Thier nicht die Fossa Flacourt’s feyn, die nach diefem von der Größe eines Dachfes ſeyn foll. Trotz der Behauptung gegen Poivre bat die Foffane diefelbe Spalte wie die Genette. 2) Dieß ift wahrfcheinlich das animal de Muse von La Peyro- nie (Ac. des sc. 1728 p. XXIV. p. 464), was man mit dem Zibeth: thier verwechfelt hatte. Das Zibeththier ift aber größer und hat andre Färbung. Man muß zu diefer Abtheilung auch noch den geftreiften Sttis von Indien (Viverra fasciata G@mel.) bringen. Buffon Suppl. VII. 57. ' Raubthiere. Viverra. 169 8. V. P. Typus. Le Pougoune. Bon den Franzofen auf Pondichery Marte des Palmiers genannt '). Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. IH. Horsfield zool. Res. c. ic. Die einzige bekannte Art. Gelblichbraun mit einigen dunk— leren Flecken; Füße, Schnauze und ein Theil des Schwanzes [hwärzlich, ein weißer Bogen über, und ein weißer Fleck unter den Augen. In Indien. — IV. HERPESTES Iü. Manguſte. Mit einfachem, großem Sad, in deffen Tiefe fich der After öffnet. She Haar ift hell und dunkel geringelt, was für das Auge ihre Hauptfärbung beftimmt. 9, V. Ichneumon. Die Mangufte von Ägypten. Buff. Suppl. II. 28. Geoffr. Menagerie du Museum, Schreber T. 115. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. II. Das bei den Alten unter dem Namen Ichneumon fo berühmte Thier. Die Europäer zu Cairo nennen fie Pharaonsrage, die Eingeborenen Nems. Sie ift grau, der lange Schwanz endigt in einen fchwarzen Haarbüfhel; an Statur übertrifft fie unfere Kage und ift noch ſchlanker als ein Marder. : Sie geht vorzüglich den Grocodilgeiern nach, nährt fich aber auch von allen Arten Eleiner Thiere. In Häufern fängt fie Mäufe, Reptilien u. f. w. : Was die Alten von ihr gefagt haben, daß fie fich in den Leib des Grocodil verfrieche, um ihn zu tödten, ift eine Fabel, 10. V. (H.) Mungos. Die indifhe Mangufte. Herpestes caffer. Viverra cafra.. Schreber 116. B. Buff. XII. 19. Kleiner, und haben beide einen fpigen Schwanz und einen grauen oder braunen Pelz, aber bei letzterer mehr afchgrau, bei erfterer gelblicher, und diefe hat überdem noch an den Baden und Kinnladen etwas Nöthliches. [Im Grunde braun gefprenkelt.] y Dieß ift die jogenannte Genette de France, Buff. Suppl. IM. t. XLVII.; Geoffroy’s Civette a bandeau. C. 170 Saugthiere Die indiſche Manguſte iſt durch ihre Kaͤmpfe mit den ge— faͤhrlichſten Schlangen und dadurch berühmt, daß fie uns Die Heilkraft der Schlangenwurzel (Ophiorrhiza Mungos) gegen den Biß Eennen gelehrt hat. V. javanica. Die Mangufte von Java. Horsfield zool. Res. Mammif. Vol. 11. Rothbraun, mit roftfarbenen Baden, etwas gelberer Kehle fund fchwarzer Nafenfpige]. V. paludinosa. Faſt gleichförmig rothbraun, ins Schwärzliche ziehend, um das Kinn etwas bläffer. In den Sümpfen am Cap. V. penicillata. Fahlgrau, mit weißer Schwanzfpige. Ebenfalls vom Cap V. albicauda. Grau, mit ganz weißem Schwanz; vom Senegal. Es ift ſchwer, zwifchen diefen Iegteren Gattungen genaue ſpecifiſche Grenzen zu ziehen. V. RYZAENA. Gurifate. Gleicht den Manguften bis auf die Duerftreifungen des Haars, unterfcheidet fi) aber von ihnen wie von allen bis jegt bekannten reißenden Thieren, daß fie nicht mehr als vier Zehen an allen Füßen hat. Auch ift fie Hochbeiniger, und ihr fehlt der kleine Badenzahn gleich hinter dem Edzahn. Der Sad öffnet ſich in den After, 11. V. (R.) tetradactyla. Le Suricate. Buff. XII. 8. | Mammif. Vol. U. Aus Afrika. Die einzige bekannte Art. Etwas Eleiner als die indifhe Mangufte 1). €. — Grau, mit f[hwarzer Schwanzfpige. V. VI. CROSSARCHUS,. Verbinder mit der Geftalt der Schnauze, der Zähne, des 1) Der Zenik Sonnerat's (2. Reife T. 92) feheint bloß duch“ vohe Zeichnung davon abzumweichen. Naubthiere. Hyaena. 171 Sades und des Laufes der Surikaten, die Zehen und Gefchlechts: theile der Manguften. 12. V. (C.) obscura. Mammif. Vol. II. Le Mangue. Die einzige bekannte Species; von Sierra Leone. Won der Größe der Surifate, graubraun, mit bläfferen Wangen und ſtark behaartem Schwanz. * PROTELES,. , Mir erwähnen hier diefes fonderbaren Thieres aus dem ſuͤd— lichen Afrika, welches bis jest nur im jugendlichen Zuftande bes kannt ift, und bei fünf Zehen vorn, vier hinten, und dem ge- ſtreckten Kopf der Zibethkatzen, die hohen Beine, dabei die Für- zeren hinten, und die Mähne der Hyänen zeigt. Sa fie gleicht auch wunderbar genug der geftreiften duch ihre Färbung. Der Vorderdaumen ift Eürzer und höher. Es ift der 13. Pr. Lalandii. Isid. @eoffr.-Mem. du Museum XI. pl. XX. Lebt in Höhlen. Die Sndividuen, welche man ‚beobachtet hat, haben nur drei Eleine falfche Badenzähne gezeigt, und einen Eleinen Hoͤckerzahn dahinter. Es feheint, daß ihre Zähne verfüms mert gewefen, wie das oft bei den Genetten vorkommt ). Die legte Untereintheilung der Fingerläufer hat Eeine Spur von Eleinen Zähnchen hinter dem dicken unteren Badenzahn. Sie befaßt die allergraufamften Thiere diefer Ordnung, in zwei Stämmen. 23. HYAENA. Syäne. Hat drei falfche Badenzähne oben und vier unten, fümmt: lich Eegelfürmig, abgeftumpft und fonderbar die. Der obere Reißzahn hat nach innen und vorn einen Eleinen Höder, der un— tere aber nichts der Urt, und zeigt nur zwei ſtarke fchneidende Spisen. Diefe Eraftige Waffe erlaubt ihnen die Knochen der ſtaͤrkſten Beute zu zerbrechen. Ihre Zunge ift feharf, an allen 1) ©. Recherches sur les ossemens fossiles T. IV. p. 388. 172 Säugthiere. Füßen befinden fich vier Zehen wie die der Surifaten, und unter dem After befindet fich ein tiefer drüfiger Sad, weshalb Einige unter den Alten glaubten, fie feyen Zwitter. Ihre Halsmuskeln und die der Kinnladen find fo Eräftig, daß es faft unmöglich, ift, ihnen das, was fie einmal ergriffen haben, zu entreißen. Da: her ift auch) ihr Name im Urabifchen das Symbol der Hartna: digkeit. Auch kommt es bisweilen vor, daß ihre Nackenwirbel durch dieſe Kraftanftrengungen ankyloſiren, und man hat deshalb behauptet, fie hätten nur einen einzigen Knochen im Halſe *). Es find nächtliche, in Höhlen lebende Thiere, gefräßig, zumal von Aas lebend und es bis in die Gräber hinein auffuchend. Man hat eine Unfumme abergläubifcher Anekdoten von ihnen. Man Eennt drei Arten. 1. H. striata. Die geftreifte Hyane. Canis Hyaena L. Buff. Suppl. III. XLVI. Grau, ins Gelblihe, mit unregelmäßigen braunen oder fhwarzen Querftreifen. Eine Mähne längs des Nadens und Ruͤckens, die fie im Zorn aufriyten kann. [Ihre Hinterfüße fcheinen kuͤrzer, weil fie fie eingefnict trägt. Die Ohren find denen einer großohrigen Fledermaus nicht unaͤhnlich. Ihr Ge: ſchrei gleicht dem Lachen eines Menfchen.] Sie findet ſich von Indien bis Abeffinien und dem Senegal. 2. H. brunnea Thunderg. Die braune Hyaäne. Stockholm Ak. Handl. p. 1. t. 2. Smith. Linn. Transact. XV. t. 19. Hyaena villosa. Dunkel graubraun, nur an den Schenkeln fehwarz geſtreift. Aus dem füdlichen Afrika, wo fie die Goloniften unter dem Na— men Strandwolf Gern de rivage) tennen. [Kleiner als die gemeine. 3. H. crocuta. Die gefledte Hyäne. Schreber &. 96. B. Mammif. Vol. I. Grau oder roͤthlich, ſchwarz gefledt. Gleichfalls aus Süd- afrika. Der Tigerwolf des Cap's. In der neueren Zeit hat man in mehreren Hölen Deutſch— lands, Frankreichs und Englands eine Menge Hyänenknochen von *) Dergleichen Skelete eriftiven in europäifchen Sammlungen, 3. 8. eines in Leyden. V. Raubthiere. Felis. 173 einer untergegangenen Art (H. spelaea) gefunden, die dafelbft gelebt haben muß, und, nebft vielen durch fie verlegten Knochen anderer Thiere, auch felbft noch ihre Excremente zurüdgelaffen hat '). 24. FELIS. Kattze. Sind unter allen reißenden Thieren die am ftärkften bewaff- neten. Ihre kurze runde Schnauze, ihre Eurzen Kinnladen, und zumal ihre retractilen Krallen, die ſich mittels elaftifcher Bänder nach oben hin aufeichten und in der Ruhe zwilchen den Fingern verſtecken Eönnen, verlieren nie ihre Schneide oder ihre Spike, und machen fie, zumal die großen Gattungen, zu höchft furcht— baren Thieren. Sie haben oben wie unten zwei falfche Baden- zähne; ihe oberer Neißzahn hat drei Lappen und nad) innen" einen ftumpfer Knoten, der untere zwei zugefpigte und fchneidende Lappen, ohne Knoten; endlich haben fie noch oben einen ganz Eleinen Hödkerzahn, ohne etwas ihm Entfprechendes unten. Die Arten diefes Gefchlechts find fehr zahlreich und von Farbe und Größe mannigfaltig, obfhon in der Geftalt alle einander gleich. Man Eann fie nur nach den fehr unerheblichen Charakteren der Größe und der Lange des Haas eintheilen, An der Spige fteht 1. F. Leo. Der Löwe, Buffon VI. 1. I. Menagerie du Museum. Mammif. Vol. I. I. Durch fein einförmiges Gelb, den Büfchel am Schwanzende [in welchem fic wirklich eine Art Hornfpige befindet *)], und die Maähne ausgezeichnet, welche den Kopf, den Hals und die Schul- tern des männlichen bededt. Es ift das ftärkfte und muthigfte aller Raubthiere. Vor Zeiten über alle drei Welttheile der alten Melt verbreitet [zu Ariftoteles Zeiten gab es noch welche in Griechenland], fcheint er gegenwärtig bloß auf Afrika und einige benachbarte Theile Afiens befchränkt. Der Löwe hat einen mehr une Kopf als die folgenden [und hat eine runde Pu— pile.] ©. — (8 giebt mehrere Varietäten von ihm. Kin fchwarzer, 1) ©. Buckland Reliquiae diluvianae und Ossemens fossiles T. IV. [Acta Leopoldina V. XII.] *) J. F. Blumenbach Specimen historiae naturalis ex auctoribus classicis illustratae etc. fig. 4. 174 Bihu geb er.e von Burchell verwundet, war von der Größe eines Ochfen, nur niedriger. Am Senegal find fie ſchon Kleiner und mehr gold: geb. V. b. Die Tiger find große Gattungen mit kurzem Haar, meift lebhaft gezeichnet. 2. F. Tigris. Der Königstiger. Buff. VII. IX. Menagerie du Museum. Mammif. Vol. 1. [Oriental field-sports by Williamson et Howett. London.] So groß wie der Löwe, aber geftredter, mit rundem Kopf, obenher lebhaft vothgelb, unten rein weiß, unregelmäßig fehwarz in die Quere geftreift. Das graufamfte und blutdürftigfte aller Saͤugthiere, und die fürchterlichite Geißel der oftindifchen Laͤnder. Seine Stärke und Schnelligkeit der Bewegung find fo erftauns lich, daß er mehrmals bei Zügen einer Armee einen Weiter vom Sattel geholt und in den Wald davon gefchleppt hat, ohne daß man feiner habhaft werden Eönnen *). ©. — Der Tiger fallt in der Regel Menfchen nicht an. Hat er aber einmal Menfchenfleifch gekoftet, fo thut er es mehr. Eine Tigerin in Bengalen fraß während zwei Monaten täglich einen Menfchen, oft fogar zwei. Zehn bis zwölf Pofkreiter wa— ren von diefer Zahl. Der Tiger überlebt felten eine Wunde, weil fie in dem heißen Klima leicht bösartig wird. Die Wunden, die er fchlägt, gehen oft fünf Zol tief. V. 3. F.Onca. Der Jaguar oder amerikaniſche Tiger. dAzarat. IX. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. 4 et 2. Saft von der Größe des orientalifchen Tigers und faft eben fo gefährlih. Won oben ber feurig vothgelb, mit vier Neihen au: genförmiger Flecken, nämlich Ringen mit einem Punkt in der Mitte; längs der Seiten am Bauche weiß, mit fehwarzen Quer— flreifen *). Es giebt auch ganz fehwarze Individuen, mit noch ſchwaͤrzeren Flecken, die man in einer pafjenden Stellung deutlich gewahr wird. C. — Es ift der große Panther der Pelzhändler. 2. *) Mehrere merkwürdige Anekdoten von ihm erzählt Pennant in feiner History of Quadrupeds etc. und Williamfjon in dem oben Prachtwerke. Doch ſah ich auch welche, die felbft auf der Bauchgegend und am Be Augenringe hatten. B. Raubthiere Felis 175 4. F. Pardus. Der Panther. Der Pardalis der Alten. Cuv. Menag. du Museum 3. I. p. 212. Obenher rothgelb, unten weiß, mit ſechs oder fieben Neihen ſchwarzer Flecken von vofenförmiger Geftalt, d. h. durch den Ver: ein von fünf bis fechs einfachen Flecken gebildet, auf jeder Seite; der Schwanz von der Lange des Körpers, den Kopf abgerechnet. Diefe Gattung ift in ganz Afrika und dem heißen Theil von Aften verbreitet, auch auf dem indifchen Acchipel zu finden !). Es giebt auch Individuen, deren Zell fchwarz ift, und die auf diefem Grunde noch fehmwärzere Sleden befigen (Felis melas, Mam- mif. Vol. IU.); allein fie bilden feine eigene Oattung. Man hat mehrmals gelbe und ſchwarze von der nämlichen Mutter ſaͤu⸗ gen gefehen. 5. F. Leopardus. Der Leopard. ?) Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Aus Afrika; dem Panther ahnlich, aber mit zehn Neihen Eleinerer Fleden. Diefe beiden Gattungen find Eleiner ald der Jaguar. Die Reiſenden, fo wie die Pelzhändler, nennen fie gemeinfchaftlich Leo— pard, Panther, afrikanifcher Ziger u. ſ. w. *) 6. F. chalybeata Herrm. Schreber 101. C. Iſt eine dritte Gattung, den entfernteften Gegenden Oft: indiens eigenthümlich, von etwas niedrigeren Füßen, deren Schwanz an Länge dem Körper mit Inbegriff des Kopfes, gleich kommt, und deren Flecken zahlreicher und Eleiner *) find. 1) Herr Temmingf nennt diefe Gattung Felis Leopardus. 2) Derfelbe Naturforfcher hält unfern Leopard für eine Varietät unſeres Panthers, und verfchmelzt beide unter feinem F. Leopardus. 3) Buffon hat den Jaguar verfannt und ihn für den Panther der alten Welt genommen, auc hat er den Panther und den Leopard nicht wohl unterfchieden; deshalb Tann man feine Tafeln XI, XU, XII und XIV des achten Bandes nicht mit Sicherheit citiren. 4) Diefer Species giebt Herr TemmingE den Namen Panther, weil er glaubt, daß Linne fie vor fich gehabt, als er von feinem Felis Pardus fagt: cauda elongata. Gewiß aber ift, daß der den Alten fo genau bekannte Panther, der fo oft bei den römifchen Spielen erfcien, kein Thier aus dem entfernteften Oftindien feyn Eonnte. Die unge Buffon’s, IX. T. XIII (Felis Uncia @mel.), un: terſcheidet ſich von den Leoparden und Panthern durch ungleichere Flecken, nicht fo regelmäßig vertheilt, und mitunter ausgezackt, geringelt u. |. w. 176 Säugtbhiere. 7. F. discolor L. [F. concolor] *). Der Cuguar, Pu: ma, fogenannte amerifanifchetöwe. [amerif. Gua= zuara, Yagua Pita.] Buff. VII. XIX. (copirt von Schreber.) Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Rothgelb [bis Eaffeebraun], mit Eleinen, kaum zu unterfcheis denden dunfleren Fleden. Im ganzen füdlichen Amerika, wo er den Hühnerhöfen großen Schaden zufügt u. f. w. €. — Dr. Rengger (i. a. Werk) giebt von ihm folgende ges nauere Nachrichten. Die Hauptfarbe des Felles ift dunkel und gelbroth. Die Haare find eigentlich gelbroth und an der Spitze ſchwarz, der Bauch iſt vöthlichweiß, wie auch die Kehle und der Unterkiefer. Uber und unter dem inneren Augenwinkel befindet fi) ein Eleiner weißer Fleck, und ein fchwarzer großer an der Stelle, wo die Borftenhanre auf jeder Seite über die Oberlippe hervorftehen. . Zwifchen beiden Gefchlechtern ift Eein Unterfchied. Bei einigen Individuen fehlten die fchwarzen und weißen Fleden des Gefichts, andre find ganz grau von Fell. (Die Abbildung in den Mammiferes hat eine f[hwarze Schwanzfpige.) Kaum bemerkbare dunklere Flecken zeigen nur die ganz jungen Individuen, und fie verfchwinden mit den Jahren. Sie Scheint fich in Perfien zu finden. Wir Eennen fie nur aus der Figur Buffon’s und der, welhe Hr. Hamilton Smith der englifchen Überſetzung des gegenwärtigen Werkes nachı einem Erimplar, was zu London gelebt, beigefügt hat. C. — Hr. v. C. uͤbergeht die Beſchreibung einer Gattung vom Major Smith, Felis nebulosa, von TemmingE (Mammal. 1. p. 102) F. macrocelis genannt, wovon ein Eremplar in London in Ereter Change gelebt hat, und in den Mammiferes von Fr. Cuvier Livr. L. nad) der Zeichnung Smith’3 abgebildet if. Man hat Feine weitere Aus: Eunft bis jest erhalten Eönnen, ob es mehrere dergleichen Individuen giebt, denn die aufgeftellten Vermuthungen Einiger find noch unficher. Diefes Thier gleicht dem-Königstiger, ift gelbroth, unten weiß, der Nacken mit fünf Schwarzen Längsftreifen, die Seiten, genau betrachtet, mit großen Ringen gezeichnet, deren hinterer Rand ftark ift und des: halb auf den erften Blick als bloßer Streif erfcheint. Eigentlich) würde man zwei Reihen folcher Ringe anzunehmen haben, oben fünf runde, die hinterften zwei oval, unten fechs bis fieben, wovon die vorderften ſehr lang gezogen, zulest undeutlic werden. Noch ein runder Ring auf dem Hinterfchenkel. Die Beine gefleckt, der lange Schwanz gerine get. Er follte aus der chinefifchen Tatarei ftarımen. R *) Der Verf. hat den Namen F. concolor nicht angewendet; of— fenbar bezeichnen beide ein und dafjelbe Thier, obſchon man in Brafi: lien den einen Puma, den andern Leao nennt. Ri Raubthiere. Felis. 177 Die Größe diefes Thieres ift nicht überall, wo er vorkommt, die nämliche. Am vichtigften fechs Fuß von der Nafe bis zur Schwanzſpitze, die Höhe zwei Fuß. Sein Ausfehen ift leicht, er macht Sprünge von zwanzig und mehr Fuß und felbft von einem Baum zum andern, wenn er 3. B. Affen verfolgt. Den Menfchen flieht er, doch zeichnet er fih durch Graufamkeit aus und mwürgt oft in einer Nacht funfzig und mehr Schafe, da er Blut aller andern Nahrung vorzieht. Jung läßt er fich gut zähmen und wird fehr zutraus lich, doc, dadurch unangenehm, daß er auf feinen liebgerwonnenen Heren plöglic fpringt, wenn er ihn anfichtig wird, nachdem er fi) zuvor erſt verſteckt hat. Er lebt in ganz Südamerika, bis felbft nach Nordamerika hinauf. V. ee. tn, Sie gehören fhon mehr zu den niederen Oattungen und machen fich durch ihre Ohrpinfel Eenntlih. Man Eennt im Han— del vier bis fünf verfchiedene Gattungen, die man lange Zeit uns ter diefem allgemeinen Namen (Felis Lynx L.) zufammengemwotz fen hat, und deren fpecififche Grenzen vielleicht auch jest noch nicht völlig entfchieden find. Alle haben einen ganz Eurzen Schwanz und ein mehr oder minder geflecites Fell. 8. F. cervaria Temm. Ohne Zweifel die fehönfte Species, von der Größe des Wolfs, grau, ins Nöthlihe, mit ſchoͤnen ſchwarzen Fleckungen. Kömmt aus Afien über Rußland. 9. F. borealis Temm. A Mit bis unter die Füße dichtem Pelz, afchgrau, kaum ge: fledt. C. — Die Schnurren ſchwarz und weiß, die Ohrbüfchel fehr lang. V. Aus Canada und dem nördlichen Schweden. 10. F. Lynx. Der Luchs. Rothluchs. Ridinger 3. 10 und 22. v. Wildungen Taſchenbuch f. 1800, &. 1. Roſtroth, mit roftbraunen Fleden). Der Luchs des gemaͤ— Bigten Europa, der aber aus den bewohnten Gegenden faft ganz verfchwunden ift, und fich nur noch in den Pyrenaͤen, den Ge: ie des Königreichs Neapel [und Böhmen, felten als Wan: : 12.%,7 178 Säugthiere. derer in Zeutfchland] finde. Er foll auh in Afrika vor: fommen. Diefe drei Gattungen oder Abarten haben eine fchwarze Schwanzfpise. 11. F. pardina Oken. Man glaubt diefen Luchs des füdlichen Europa unterfcheiden zu Fönnen, weil er Eleiner, von weniger dichtem Pelz und abwei— chend gezeichnet ift. Er ift rothgelb, fehwarz geflect, der Schwanz gleichfalls gefleckt wie der Körper. Soll in der Zartarei und Barbarei [auch in Portugal, Sardinien und Sicilien] zu Haufe feyn. 12. F. rufa Güldenstädt. Luchskatze. Chat-cervier der Pelzhändler. Schreber CIX. B. Mammiferes Vol. II. Mothgelb oder graulich, zart braumlich gefledt, braune Wel- len auf den Schenken, der [Eurze] Schwanz braun und ſchwarz geringelt [Bruft und Unterkopf weiß]. Etwas Eleiner als der gemeine Luchs. [Bon unterfegtem Bau. ] V In Nordamerika ). 13. F. Chaus Güld, Der Sumpfluchs. Ruſſ. Koschka. Schreber CX. Mammiferes Vol. II, Ruͤppell Atlas T. 4. Gelblich-graubraun [mit etwas vothgelben Füßen], die Hin- terfeite der Schenkel ſchwaͤrzlich, der Schwanz bis an die Knie fehle veichend, am Ende ſchwarz geringelt. Er bewohnt die —— Kaukaſus, Perſiens und Agyptens, jagt Waſſervoͤgel Werne. — Schenkel und Füße find fen ſchwaͤrzlich quergeftreift, der Schwanz hat am Ende drei [hwarze Ninge, und die Ohren Kleine ſchwarze Haarbüfchel, 8. 14. F. caligata Temm. Bruce T. 30. Mammiferes Vol, III. Chat noir. Man glaubt ihn gegenwärtig davon trennen zu muͤſſen, 1) Here Rafinesque nennt auch noch einen Lynx fasciatus, einen aureus, einen floridanus, und einen Lynx montanus; und Herr Zemmingt eine Felis aurata, hierher gehörig. Naubthiere. Felis. 179 weil er etwas Eleiner ift, einen etwas längeren Schwanz hat, und feine Ohren an der Außenfeite voth find. Wenigftens ift es eine jener fehr nahe ftehende Gattung, von denfelben Sitten. ©. — Die ſchwarze Kage v. Cap (F. obscura Desmar.), fhwarzbraun, zieht Hr. Temmingk hierher. V. 15. F. Caracal Z. Der Carakal. Buffon IX. XXIV. und Suppl. II. XLV. Mammiferes Vol. II. Faſt von gleichförmigem weinroth [an der Unterfeite eben fo fchwach gefledt, die fchwarzgrauen Ohren aufrecht, fpig, in ein kleines Haarpinfelhen endigend]. In der Zürkey und Perfien. Es ift der wahre Lynx der Alten. d. Sagen. Die Eleineren Gattungen, deren Ohren feine Haarpinfel ha= ben. Sie gleichen alle mehr oder minder unferer Hauskatze. 16. F. pardalis (F, mitis Fr. Cw.). Der Ozelot. Buffon XI. T. 35 und 36. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. und III. Chat. du Bresil. Etwas Eurzbeiniger als die andern, grau, mit großen gelb= rothen, fehwarz eingefaßten Flecken, welche an den Seiten fchiefe Bänder bilden. Im ganzen Amerika. — Diefe Kage, auf welche der Verf. F. mitis (Fr. Cuv.), den Chati, mit gelben dreieckten Sleden, und in der Anmer— fung F. tigrina L. als eigene Gattungen folgen läßt, vereinigt Dr. Rengger in f. Werke*), unter dem Namen Chibi- Guazu oder Mbara=caya mit den lesteren beiden, und er— Eennt auch die Euvier’fchen Abbildungen dafür. Er füge hinzu, daß auch der Prinz v. Neuwied diefer Meinung zu feyn fcheine, obgleich er fich nicht beſtimmt darüber auszufprechen wagt. Hr. Rengger giebt nach einer großen Anzahl Individuen aller Ar: ten und Alter folgende Befchreibung. Der Chibi-Guazu ift in Paraguay häufig, und mit weis chen dicht anliegenden Haaren bededt, die an der Mittellinie des Halfes, an der Bruft und am Bauche etwas länger find. An den Lippen, auf den Baden und über dem Auge flehen Bor: ften. Die Grundfarbe des Felles ift weißgelblih, ein Theil des Gefihts und der Untertheil weiß. Der ganze Körper ift theils mit ſchwarzen Flecken und Streifen, theils mit vöthlichgelben, unregelmäßig geformten, ſchwarz eingefaßten Sleden beſaͤet. Vom *) Naturgefchichte der Säugthiere v. Paraguay S. 19. 12 180 Säugthiere. Auge gegen dns Ohr ein ſchwarzer Streif. Der Zwiſchen— raum zwifchen ihnen ift mit ſchwarzen Flecken befüet. Zwei andere ſchwarze Streifen laufen auf jeder Seite des Kopfs. Die Schnauze iſt ſchwaͤrzlichbraun, an der Kehle läuft von ei: nem Baden zum andern ein brauner Streif. Das Dhr ift, aus Sen ſchwarz mit einem gelben oder weißen led hinten. Über den Naden laufen vier oder fünf ſchwarze Streifen, deren äußere fih nach außen Erümmen. Auf dem Rüden fieht man vier Rei: hen ſchwarzer länglicher Flecken. Die Bauchfeiten zeigen fünf bis fechs unvollkommene Reihen röthlichgelber, fhwarz umrandeter Flecken, Schultern und Oberarme theils Fleden theils Streifen. Auf der weißen Unterfeite finden ſich ebenfalls dunkele Zeichnuns gen. Der Schwanz ift an der Wurzel ringsum, weiter hin aber nur auf feiner unteren Seite fchwarz gefleckt; auf der Oberfeite hat er einige halbe und an der Spige drei ganze ſchwarze Ringe. Die Gefchlechter unterfcheiden fich Eaum, wohl aber die jun: gen Thiere von den ausgewachfenen. Im erften Sahre ift die Grundfarbe des Felles oben bald graulich, bald hellgelb, und die f[hwarzen Zeichnungen noch fehr verworren. Erſt nach achtzehn Monaten ift die Färbung vollftändig. Individuen variiren im Einzelnen, zumal der Zeichnung des Schwanzes *). Seine Länge ift bis zur Schwanzfpise 34 Fuß, doch giebt es größere Individuen, wie auch Azara’s ein folches war. Die Stellung des Thieres foll in der Abbildung der Mammiferes vortefflich angegeben feyn. In Paraguay wird e8 feiner Schön= heit wegen als Hausthier gehalten und ift nie falfch; Ei delt iſt geſchaͤtzt. *17. F. macrura Pr. Max. Pr. Mar v. Neuwied Abb. 1. Heft. Der vorhergehenden nicht unähnlich; mit fahl grauröthlichem Oberkörper, untenher weißlich, Über und über mit grau = oder fhwarzbraunen, unregelmäßigen, ſchwarz eingefaßten Flecken be= feßt, der dicke Schwanz von der halben Länge des Körpers, und ſchwarz gefledt und geringelt. In Brafilien. V. *18. F. sumatrana Horsf. Rimau-Bulu Jao. Horsf. zool. Res. c. ic. Mit roftfarbig- gelbgrauem Balg, der mit unregelmäßig ge— *) Der Marguai als Felis tigrina im 3. Band der Mammife- res abgebildet, iſt freilich rothgelb, mit großen, oft Länglichen und in Reihen ftehenden Flecken über und über geziert, die auf dem Naden und über die Stirn herab wirkliche Streifen bilden. Der Schwanz bat wenigftens 15 ſchwarze Ringe obenher. V. Raubthiere. Felis. 181 ftalteten. ſchwarzbraunen Flecken befäet erfcheint, wovon die des Ruͤckens laͤnglich und in einander fließend, die der Seiten edig und verſtreut find. V. *19, F. javanensis Horsf. Kuwud Jav. Ib. c. ic. Maimmiferes Vol. II. Hochbeinig, graubraun oder über und über regelmäßig ee gefleckt, wovon die [hwärzlichen Flecken des Nüdens vier unterbro: chene Streifen bilden, die Eleinen der Seiten laͤnglich, die des Bauches und der Ertremitäten rund find. V. 20. F. Serval L. Der Serval. Buffon XIII. XXXV. Mammiferes Vol. 1. ‚Den vorigen ähnlich; gelblich), mit unregelmäßigen ſchwar— zen Flecken [und fihmwarzgeringeltem Schwanz. Sein unterfegter Körper, hoher Hinterkopf mit Eurzen fteifen Ohren, die hohen Beine und der fteife Schwanz machen ihn leicht Eenntlich]. 21. F. Jaguarondi Az. Der Yaguarundi. Azara Voyage pl. X. Geſtreckt und über und über graulihfchwarz. Mit dem Schwanz drei Fuß lang. In den Wäldern von Südamerika. *22. F. Eyra Desm. Der Eyrapita. Über den ganzen Körper Licht gelblichroth, nur über der Oberlippe jederſeits ein weißlicher Fleck. Dem Vorigen aͤhnlich, auch der Hauskatze, aber eine der blutduͤrſtigſten Katzenarten. Auch in Südamerika, aber feltener wie der Yaguarundi. V. *23. F. Colocolo Molina. Mammiferes Vol. III. Meiß, mit fohmalen, langen, fchwarzen, gelb eingefaßten oder gelben Flecken, die oben faft Längsftreifen bilden, die Unterfüße blaulichgrau, der Schwanz weiß, ſchoͤn ſchwarz geringelt. In Chili und Surinam. Einer zahmen Kage nicht unahnlih. V. 24. F. Catus. Die eigentlihe Kaße. Buffon VI. 1. Ridinger (vielmal). Pallas Keifen in die fühl. Provinzen des ruffifchen Reichs. Zitelkupfer. Urfprünglich in den europäifchen Wäldern zu Haufe. Im 132 Säugtbhiere. wilden Zuftande ift fie graubraun mit dunkleren Querwellen, am Bauche heller, an der Innenſeite der Schenkel und Pfoten gelb: lich, drei Streifen am Schwanz, das untere Drittel ſchwarz. Sm zahmen Zuftande variiert fie ſehr in der Färbung, Größe und in der Länge und Feinheit des Haars, aber bei weis tem weniger als der Hund; auch ift fie dem Menfchen viel we— nigee unterworfen und minder zugethan, **25. F. manieulata Mus. Francof. Temmingk Monogr. p. 128. Rüppell’s Atlas Heft 1. 8.1. MWird vom Herrn Ruͤppell für den Typus unferer Hauskage gehalten, von der Raſſen derfelden abſtammen follen, auch hat Hr. Dr. Cretzſchmar eine folche durch Vergleihung auf gefunden. Andere Naffen dagegen fcheinen demfelben unferer F. C. ferus anzugehören. F. maniculata ift ſchmutzig oderfarb, obenher dunkler, Wangen, Kehle und VBorderhals weiß, Lippen und Nafenfpise ſchwarz, Füße und Schenkel mit einigen dunkeln Duerftreifen verfehen. Die Stirn hat acht fehmale Streifen, der Schwanz ift länger als bei der Hauskatze, von ber fie die Größe hat, und an der Spige mit zwei fchwärzlichen Ringen ver— fehen. In Nubien. V. Man unterſcheidet folgende Hauptvarietaͤten der Hauskatze: a. F. C. vulgaris, die Cyperkatze, mit ſchwarzen Streifen auf grauem Grunde, die des Nüdens längs, die zur Seite und an den Schenfeln fpiral gehend. b. hispanica, die fpanifhe Kage, ſchwarz, weiß und roth— gelb gemifcht oder gefledt. | c. coerulea, die Karthäuferkage, blaulich-aſchgrau bis Blau: lichſchwarz, mit gewelltem, längerem, weicherem Haat. d. angorensis, die angorifhe Kae, mit langem, filber- weißen Haar, das am Hals eine wahre Kraufe bildet. Abbildungen aller derfelben bei Buffon. e. indicus, die oftindifhe Hauskatze, mit knotigem Schwanz Auf dem malaiiſchen Archipelagus und auf Ma: dagaskar. f. paraguensis, mit Eürzerem, dünnerem, knapp anliegendem Haar, der Schwanz faft kahl. Im Inneren von Para: guay *). V. *) Hr. v. Cuv. macht am Schluſſe dieſer Species die Anmerkung, daß die der Katze am naͤchſten ſtehenden Gattungen in beiden Welten fehr zahlreich feyen, aber noch lange nicht die Zeit da, wo man alle in den Verzeichniffen aufgeführten für authentifch und hinlänglich unter- Naubthiere. Felis. 183 *26. F. cafra. Mammiferes Cah. 62. Größer als die gemeine, auch fehlanker und hochbeiniger. Grau, mit einfach ſchwarzen oder grauen Querftreifen. V. Man koͤnnte ein eigenes Untergeſchlecht aus einer Art ma— chen, welche einen runderen und kuͤrzeren Kopf hat, und deren Krallen nicht retractil find. Es iſt 27. F. jubata. Der Gepard. Tigre-chasseur. Schreber &. 105. und beffer als F. guttata 105. Mammiferes Vol. II. Bon der Größe des Leoparden (oder eines großen Hundes), aber hochbeiniger und fchlanker, mit langem [gefledten] am Ende ſchwarz geringelten Schwanz, graugelb, reichlich) mit gleichförmigen Eleinen ſchwarzen Flecken beftreut, ein s-fürmiger ſchwarzer Strich vom inneren Augenwinkel zum Mundwinfel. — [Die Haare des Halfes find Eraus und etwas länger, fo daß fie im Alter eine wahre Mähne bilden.] Er ift in Afrika und Afien zu finden, wo er zur Jagd dient und Außerjt fanft und zahm wird. [Seine Krallen nugen ſich ab und gleichen denen der Hunde. Der Kopf gleicht einem Fifchotterföpfchen.] Amphibia, die Schwimmfüßer, werden die dritte und letzte der Kleinen Abtheilungen ber rei- Benden Thiere bilden. Ihre Füße find fo kurz und fo tief in der Haut verſteckt, daß fie ihnen auf dem Lande nur zum Krie— chen dienen koͤnnen; da fie aber zwifchen den Zehen Schwimm- haͤute haben, fo bilden fie £reffliche Ruder; auch bringen jene den größten Theil ihres Lebens im Meere zu und gehen nur aufs Land, um fih in dee Sonne auszuruhen und ihre Sungen zu fchieden halten dürfe. Er nennt nur einige als fidhere, von denen man gute Abbildungen befist, z. 8. Felis tigrina, sumatrana, javanen- sis [torquata, v. Nepaul] zc. — Ich habe fie und die andern in den Zert aufgenommen, aber eben diefe hier genannten, find wie oben zu BE ſchon feitdem bereits zu andern gefchlagen worden. Daher habe ich denn auch Anftand genommen die übrigen vom Verf. übergangenen, die fein Bruder in den Mammiferes oder Hr, Temmingk im feinen Monographies bekannt gemacht hat, einzufchieben, zumal da alle Kagen- arten in drei verfchiedenen Färbungszuftänden während des Lebens vor: kommen, und von fo vielen die Charakteriſtiken nur nad) Fellen ent: worfen find. | V. 184 Säugtbhiere. faugen. Ihr geftredter Körper, ihre fehr biegfame Wirbelfäule, ' mit den £raftigften Muskeln verſehen; ihr fehmales Beden und ihr Eurzes, dicht anliegendes Haar vereinigen fih, um gute Schwim: mer aus ihnen zu machen, und alle Einzelnheiten ihrer Anatomie beftätigen diefe Anficht. Man hat bis jest nur zwei Stämme unterfchieden, die Robben und die Wallroffe. 25. PHOCA 2. Robbe, Haben oben vier oder ſechs Schneidezähne, unten deren vier oder zwei; fpige Eckzaͤhne; und zwanzig, zwei und zwanzig oder vier und zwanzig Badenzähne, ſaͤmmtlich Eegelförmig und fchneis dend, ohne irgend einen Hoͤckerpunkt. An allen Füßen fünf Be: hen, wovon die vorderen vom Daumen bis zum Eleinen Finger abnehmend Kleiner find, während an den Hinterfüßen dee Eleine Tinger und der Daumen die längften find und die mittleren die Eürzeften. Die Vorderfüße find bis zur Handwurzel, die hinteren bis an die Ferfe in Haut gehuͤllt. Zwiſchen diefen befindet fich ein Eurzer Schwanz. Der Kopf der Nobben gleicht. dem eines Hundes, auch hat er deffen ausdrudsvollen und fanften Blick, fo wie es auch fehr gefcheute Thiere find. Man Eann fie fehr leicht zähmen, und dann find fie denen, die ihnen Nahrung reis chen, fehr zugethan. Ihre Zunge ift glatt und an der Spitze ausgeferbt, ihr Magen einfach, ihr Blinddarm kurz, ihr Darm⸗ canal lang und ziemlich gleichartig. _Diefe Thiere leben von Fi— hen; fie freffen ftets im Waffer und können während des Un— tertauchens ihre Nafenlöcher mittels einer Art von Klappe fchlie- fen. Da fie fehr lange Zeit untergetaucht verweilen Eönnen, fo hat man geglaubt, daß das Botalli'ſche Loch bei ihnen wie beim Foetus ftets offen bleibe; allein dem ift nicht fo. Indeß findet fi doc in ihrer Leber ein großer venöfer Sinus, der ihnen beim Untertauchen behüfflic feyn wird, indem er dem Blutlauf die Nefpivation weniger nothwendig macht. Sie find fehr blutreic) und ihr Blut ift ganz ſchwarz. A. Eigentlihe Phoken, ohne äußere Ohren. Sie haben zugefpigte Schneidezähne; ihren fämmtlichen Fin: gern ift eine gewilfe Beweglichkeit geftattet, und fie find mit ſpi— gen Krallen verfehen, die ſich am Rande der fie vereinigenden Haut befinden. Man unterfcheidet fie nach der Zahl der Schneidezähne. Raubthiere.. Phoca. 185 1. CALOCEPHALUS Fr. Cuv. Diefe haben fechs Schneidezähne oben und vier unten. — [Bwanzig Badenzahne, deren mittlere Spige die größte. ] 1. Ph. vitulina (Ph. littorea Thienem.). Der gemeine Seehund. Die Robbe. Buffon XII. XLV. und Suppl. VI. XLVI. Thienemann Keife T. VI. VIL VIII. Ph, littorea. Mammiferes Vol. II. Don drei bis fünf Fuß lang, gelblichgrau, je nad) dem Alter mehr oder minder bräunlich gewellt oder gefleckt, bisweilen braun mit Eleinen ftrohgelben Flecken. Sm Alter wird er weiß. Gemein an den Küften, wo er fih manchmal in großen Truppen lagert. Findet fi bis weit in den Norden hinauf, Man ver: fichert fogar, daß diefe Gattung das Eafpifche Meer und die gro= Ben Süßmwafferfeen von Rußland und Sibirien bewohne, indeß fheint diefe Behauptung auf feiner forgfältigen Vergleichung zu beruhen. In der That hegen felbft unfere Meere verfchiedene, lange Zeit hindurch vermwechfelte Species, wovon jedoch einige auc) nur Varietäten feyn koͤnnten. So befigen wir eine [Ph. Gryphus], deren Rüden über und über mit Eleinen zufammenfließenden wolkigen Sleden von brauner Farbe auf gelblihem Grund befegt ift (Phoca hispida, — Schreber T. 86.); dieß ift die gemeinfte im Nordmeer ?). Andere haben auf einem dunfeln Grund mellige Linien, die bisweilen fogar Ringe bilden (Phoca annellata Nilson, Thienemann T. IX — XIL, Ph. foetida Fadrie.) ?). 2. Ph. groenlandica und Ph. oceanica, Egede Grönland f. A. p. 62. Lepechin Acta Petropolit. 1. p. I. t. VI. VII. Shienemann &. XIV— XXI. Gelblihgrau, in der Zugend braun gefledt, nachmals mit einer fchiefen braunen oder fchwarzen Binde auf jeder Seite ges 1) Sch möchte vermuthen, das auch Phoca scopulicola Thiene- mann (2. V.) hierher zu ziehen fey. C. — Sene hispida ift Nil: fon’s Halychorus gryseus und bes Fabricius Ph. Grypus. Lich: tenft. Berl. Ab. 1821, &. 1. £. 1. 2. Sie ift auh nad) Hrn. Graba von der Bergen fpecififch verfchieden und hat in der Sugend langes Wollhaar. 2) Dieß ift eine von denen, welche Hr. Fr. Cuvier unter dem Namen der gemeinen Robbe abgebildet hat. 186 Säugtbiere. ziert. Der Kopf des alten Männchens iſt ſchwarz. Fünf Fuß lang, im Norden der ganzen Welt. 3. Ph. barbata Fabr. Die Bartrobbe. Thienemann ©. I—IV. Ebenfalls im ganzen Norden zu Haufe und die vorherge: henden an Größe übertreffend, da fie fieben bis acht Fuß lang ift. Ihre Farbe ift grau, obenher bräunlich, mit einer ſchwaͤrzli— chen Langslinie, die auf der Stirn eine Art Kreuz bildet. Ihre Schnurren find flärker und dichter als bei den andern und an ber Spise gekrümmt. Der Mittelfinger der WBorderfüße ift der laͤngſte. 4. Ph. leucopla Thienem. Thienemann &. XIIL Schmutzig geaugeld; [ins Gruͤnliche. Mit längerem Schwanz und fleifen Schnurren. Bei Ssland.] 5. Ph. lagura Cw. Die Robbe mit dem Hafen ſchwanz. [Silbergrau, mit einzelnen ſchwarzbraunen Fleden], Schwanz bufhig, von weißer Farbe. [Bei Neufundland] '). Il. STENORHYNCHUS Fr. Cuv. Mit vier Schneidezähnen oben und eben fo viel unten, und (swanzig) Badenzähnen, die tief in drei Baden getheilt find. 6. Ph. leptonyx. Blainv. Home Phil. Transact. f. 1822. t. 29. Aus dem Suͤdmeer. Die einzige Gattung. Bon ber Größe der bärtigen, oben graulih, unten gelblich, mit ganz klei⸗ nen Krallen [und etwas vorgezogener Nafe]. II. PELAGIUS Fr. Cuv. Haben ebenfalls vier Schneidezähne oben und unten; aber ihre Badenzähne find nur flumpfe Kegel mit einem wenig aus: gebildeten Hoͤcker vorn und hinten. 1) Sch habe nur diejenigen Gattungen hier aufnehmen wollen, die mir binlänglich beftätigt fcheinen. Die langen Verzeichniffe von Rob: ben die man neuerlich bekannt gemacht hat, ſcheinen fie viel zu fehr vervielfältigt zu haben. E. Raubthiere. Phoca. 187 7. Ph. Monachus. Die Moͤnchsrobbe, die weißbaus hige Robbe. Buffon Suppl. VI. XIII). Zehn bis zwölf Fuß lang, fchwarzbraun, mit weißem Baud). Hält ſich befonders zwifchen den Infeln des adriatifchen Meeres und Griechenland auf. Wahrfcheinlicy die den Alten am meiften bekannte Gattung. — [Ein fehr kirres, Iebhaftes Thier. An den Hinterfüßen fehlen ihm die Nägel.) IV. STEMMATOPUS Fr. Cuv. Vier Schneidezähne oben, zwei unten, zufammengedrüdkte, ſchwach dreilappige, auf dicken Wurzeln ftehende Badenzähne; hierhin: 8. Ph. cristata (Ph. leonina Fadr.). Die Kappenrobbe. Egede Grönland ©. 6. R Dekay Memoirs of the Lyc. of Newyork I. T. VI. Erreicht eine Länge von fieben bis acht Fuß, und hat auf dem Kopfe eine flache Haut, die anfchwellen und eine Art Ka- puze bilden kann, womit fie fi) in der Gefahr die Augen be: deckt; in diefem Falle ſchwellen auc die Nafenlöcher wie zwei Blaſen an. Der Mechanismus, wodurch dieſes alles gefchieht, ift noch nicht hinlänglicy erklärt. (S. die Abhandlung von De: £ay und Ludlow 1. Bd. ©. 94 und 99.) g Sm Eismeer. Zumal bei Grönland. V, .MACRORHINUS Fr. Cuv. Diefe verbinden mit den Schneidezähnen der Vorigen Fegel: förmige, ftumpfe Badenzähne, und eine Schnauze in Geſtalt ei- nes Eurzen beweglichen Nüffels. Hierunter gehört die größte al- ler befannten Robben: 9. Ph. leonina L. Die Rüffelrobbe. Seelöwe An- ſon's. See:Elephant der Engländer. Peron et Lesweur Voyage I. T. XXXU. Zwanzig bis fünf und zwanzig Fuß lang, braun, die Schnauze des Männchens mit einem faltigen Ruͤſſel verfehen, der im Zorn anfchwillt. Gemein an den einfamen Küften des 1) Das nämliche Individuum, welches Herrmann in den Schrif— ten der Berliner naturforfchenden Freunde IV. T. 12 u. 13. befchrieben. 188 Sat gtchauekie! Südmeeres, des ftillen Oceans, des Feuerlandes, Chili, Neu: Seelands u. f. w. She Fang ift wegen des reichlichen Thranes, den fie liefert, ein wichtiger Handelsgegenftand. B. Ohrenrobben, mit äußerem Ohr. VI OTARITA. Sie verdienten ein eigen Gefchlecht zu bilden, weil außer den hervorftehenden Außeren Ohren, die fie befigen, ihre vier oberen mittleren Schneidezähne eine doppelte Schneide zeigen, eine Ge: ftaltung wie fie fein Thier aufzuweifen hat. Die beiden auße- ten find einfach, und Eleiner, die vier unteren gabelförmig. Alle Backenzaͤhne [22 an der Zahl] find Eegelfürmig und einfach, die Finger der Vorderfloffen fat unbeweglich, die Haut der Hinz terfüße verlängert fich über die Finger hinaus in einen Lappen. Ale Nägel find dünn und platt. 10.Ph. (O.) jubata. Der Seelöwe Steller’3, Pernetty’sic. Buffon Suppl. VII. XLVIII. Tunfzehn bis zwanzig Fuß und länger, rothgelb, der Hals des Männcheng mit dichteren und lodigeren Haaren befegt, als am übrigen Körper. Man würde ihn im ganzen ftillen Ocean antreffen, wenn, wie e8 fcheint, der der magellanifchen Meer: enge nicht von dem der aleutifchen Inſeln verfchieden wäre. [Diefe nordifchen nennt Hr. Zeffon Ph. Stelleri und californiana.] 11. Ph. (O.) ursina. Der Seebät. Buffon Suppl. VII. XLVIII. Steller in nov. comment. Petrop. II. t. 15., daraus Schr ber 2. 82, Acht Fuß lang, ohne Mähne, zwifchen braun und weißlich variirend. Im Norden des flillen Deeans, Man findet in demfelben Meere Nobben, welche von diefer faft bloß durch die Größe oder die Farbe abweichen. So bie Eleine ſchwarze Robbe Buffon’s (Phoca pusilla XI. LIH.); die gelbe Shaw’s u. f. w. 26. TRICHECHUS Z.t). Gleicht den Seehunden durch die Gliedmaßen und die all- gemeine Geftalt des Körpers, unterfcheidet fich aber durch den 1) Trichechus von Yeı&, Haar, ein Name, den Artedi für den Lamantin gemacht hat. Raubthiere. Trichechus. 189 Kopf und die Zähne fehr wefentlic) von ihnen. Seiner Unter- Einnlade fehlen die Eck- und Schneidezähne, und fie erfcheint nach vorn wie zufammengedrüct, um ſich zwifchen die zwei ungeheue ven Edzahne oder Hauer zu fügen, welche aus der Oberkinnlade herab treten, da fie zumeilen eine Länge von zwei Fuß bei pro= portionirter Stärke erreichen. Die ungeheuren Alveolen, welche zur Aufnahme folher Hauer nöthig waren, dehnen den Vorder: theil der Dberfinnlade zu einer ‚dien ftumpfen Schnauze aus, und die Nafenlöcher ftehen dadurch faft ganz nach oben, und nicht am Ende derfelben. Alle Badenzähne find Eurze fchief abge: ftugte Cylinder. Man zählt oben und unten auf jeder Seite vier, aber in einem gewiſſen Alter fallen zwei der oberen aus. Zwifchen den Hauern finden ſich auch noch zwei Schneidezähne von der Geftalt der Badenzähne, welche die meiften Autoren nicht dafür erkannt haben, obgleich fie fich im Zwifchenkiefer be= finden; zwifchen ihnen find bei den ganz jungen Thieren noch zwei Eleinere und fpiße befindlich. Der Magen und die Eingeweide der Wallroſſe gleicht dem der Robben. Es fcheint, daß fie ſich fowol von Seetang als von animalifchen Subftanzen nähren. Man unterfcheidet bis jegt nur eine Gattung '). T. Rosmarus L. Das Wallroß. Vache marine, Che- val marin, Bete a la grande dent. Buffon XII. LIV.; und beffer: Cook, dritte Reife. Bewohnt alle Gegenden des Eismeeres, übertrifft an Größe den ftärkften Ochfen, erreicht bis zwanzig Fuß Lange, und ift mit gelblihem kurzem Haar bededt. Man ftellt ihm um des Thrans und der Hauzähne willen nach, deren Elfenbein, obfchon Eörnig, doc zu trefflihen Kunftfachen verarbeitet werden Eann. Auch macht man aus feiner Haut treffliche Kutfchenriemen ?). 1) Shaw vermuthet, daß es deren zwei geben Eönne, die fich durch die Größe und convergirende Richtung der Hauzähne unterfcheis den würden. 2) Schr mit Unrecht hat man vor mir die Wallroffe mit den La- Ban? und Dugong’s verbunden, die fic) weit mehr den Walen nähern. Vierte Ordnung der Säugthiere, MARSUPIALIA. Beuteltbiere. SH hatte fie, früher als vierte Familie der großen Ordnung der Raubthiere aufgeführt, doch feheinen fie mir beffer,, eine eis gene zu bilden, da fie fo viele Sonderbarkeiten ihrer Ökonomie zeigen; zumal aber, weil fie gewiffermaßen Drei —— Ord⸗ nungen wiederholen. Die erſte ihrer Eigenthuͤmlichkeiten iſt die unreife Heraus— treibung ihrer Jungen, die in einem Zeitpunkte der Entwickelung geboren werden, die man kaum der der gewoͤhnlichen Foetus, we— nig Tage nach ihrer Empfaͤngniß, vergleichen kann. Unfaͤhig eige— ner Bewegung, indem ſie kaum noch die Keime der Gliedmaßen und anderer aͤußerer Organe zeigen, heften ſich dieſe Kleinen an die Zitzen ihrer Mutter und bleiben ſo lange an denſelben befe— ſtigt, bis ſie ſich zu dem Grade entwickelt haben, in welchem die Thiere gewoͤhnlich zur Welt kommen. Faſt immer iſt die Bauch— haut als ein Sad um die Zitzen geſtaltet, und dieſe fo unvoll: kommenen Jungen werden darin wie in einer zweiten Gebärmutter verwahrt. Selbſt nachdem fie fchon lange laufen koͤnnen, Eehren fie bei einer Gefahr dahin zurüd. Zwei eigenthümliche, ans Schambein geheftete und zwifchen den Bauchmuskeln eingefchos bene Knochen unterflügen diefen Sad, finden fich jedoch auch beim männlichen Gefchlecht und bei denen Gattungen, wo biefe Zafche eine kaum merkliche Falte bildet. Die Gebärmutter der Thiere diefer Familie öffnet fich nicht mit einer einfachen Mündung in die Bafis der Scheide, fon- dern communiciet mit diefem Canal durch zwei fchleifenförmige Seitenröhren. Es feheint, daß die Frühgeburt der Kleinen mit diefer fonderbaren Geftalt in Zufammenhang fteht. Bei den Maͤnnchen hängt das Scrotum vor der Nuthe herab, gegen die Beuteltbiere. Didelphys. 191 Art anderer Säugthiere , und die Ruthe felbft ift, in der Ruhe, nad) hinten gerichtet. Eine andere Eigenthümlichkeit der Beutelthiere ift, daß uns geachtet einer allgemeinen Ähnlichkeit derſelben unter ſich, ſo daß man fie. lange Zeit faͤmmtlich in ein Geſchlecht verband, fie in den Zähnen, den Füßen und den Verdauungsorganen bergefalt von einander abweichen, daß man fie, wenn man ſich freng an diefe Charaktere halten wollte, vielmehr in verfchiedene Ordnun⸗ gen zerfplittern müßte. Sie zeigen einen unmerklichen Übergang von den Naubthieren zu den Nagethieren, und es giebt felbft welche, bei denen das Becken ähnliche Knochen trägt, deren Mans gel an Schneidezähnen oder allen fie aber zu den Zahnlofen ver— weift. Wir laſſen fie in der That bei ihnen unter dem Namen Monotremen, Mit einem Wort, man möchte fagen, daß die Beutelthiere eine eigene Glaffe bildeten, die der der gewöhnlichen Säugthiere, in diefelben Drdnungen gefchieden, parallel läuft; fo daß, wenn man diefe beiden Claffen in Columnen neben einander ftellte, die Didelphys, Dasyurus und Perameles den Snfectenfreffern mit langen Edzähnen, nämlich den Maulwürfen und Tenrek's gegen- über ftehen würden; die Phalangista und Potoru den Igeln und Spigmäufen. Die eigentlichen Känguruh’s laffen ſich mit nichts. vergleichen, aber die Phascolomys entfprechen den Nagethieren. Endlih, wenn man fich bloß an die Beutelfnochen halten und alle Thiere, die fie befisen, Beutelthiere nennen wollte, fo würden Ornithorhynchus und Echidna eine den BZahnlofen entfprechende Gruppe ausmachen. Linnaͤus ordnete alle Arten die er kannte unter fein Ge— fhlecht Didelphys, ein Wort, welches „doppelte Gebärmutter” bedeutet. Der Bauchfad ift gewiffermaßen eine zweite. Die erfte Unterabtheilung der WBeutelthiere hat in beiden Kinnladen lange Edzähne und kleine Schneidezähne, bei ſpitzge— zadten hinteren Badenzähnen, und überhaupt alle Zahncharaktere der infectenfreffenden Raubthiere; auch nähern fie fid) ihnen ganz in ihrer Lebensart. 1. DIDELPHYS. Beutelratte. Sarıgue!). Sind die am älteften befannten Beutelthiere und bilden ein in Amerika einheimifches Gefchlecht. Sie haben oben zehn 1) Garigueia ift nah Markgraf ihr braſiliſcher Name, woraus man Saricui, Cerigon, Sarigue gemacht hat. In Paraguay nennt 192 Saugthiere. Schneidezähne, deren mittlere etwas länger find [fich aber fruͤ— her abnugen und ausfallen], und acht unten; drei vordere, zus fammengedrüdte Badenzähne und vier zadige hintere, deren obere dreiedig, die unteren länglich find, was, mit Inbegriff der vier Eckzaͤhne, zufammen funfzig Zähne macht, eine Zahl, größer als man bisher bei einem Säugthiere bemerkt hat. Ihre Zunge ift ftachelig, ihr Rollſchwanz zum Theil nadt; ihe Hinterdaumen lang und den übrigen vier Fingern entgegenfesbar, daher man fie Pedimana genannt hat; diefem Daumen fehlt der Nagel. Ihr Maul ift weit gefpalten, und ihre großen nadten Ohren geben ih— nen eine eigene Phyfiognomie. Die Ruthe ihrer Eichel ift gabel= förmig. Es find nächtliche, ftinkende*) Thiere von trägem Gang, fie niften auf Bäumen, ftellen dafelbft Vögeln und Inſecten nad, ohne indeß auch Früchte zu verfchmähen. [Frifches Blut ift ihre Kieblingsfpeife, fie werden wie beraufcht. davon.] She Magen ift einfach und Elein, ihr Blinddarm mittelmäßig und ohne Aufteeibungen. 1. D. virginiana L. Das Opoſſum der Nordamerika: ner; das Beutelthier mit zweifarbigen Ohren!), Blumenbac Abb. nat. h. Gegenft. T. 54. Did. marsupialis. Schreber T. CXLV. Pennant History of Quadr. 302. Faft von der Größe einer Kase, der Balg weiß und ſchwarz gemifcht, weiße Bartfchnurren, die Ohren halb ſchwarz halb weiß, der Kopf faft ganz weiß. Bewohnt das ganze Amerika, kommt in der Nacht in die Wohnungen, um Hühner zu rauben, ihre Eier auszufaufen u. f. w. Seine Jungen, deren es oft ſech— zehn an der Zahl hat, wiegen bei der Geburt kaum einen Gran. Obwohl blind und faft noch ohne alle Geftalt, finden fie doch durch Inſtinct die Bauchzige und hängen ſich an fie feft, bis fie. die Größe einer Maus erreicht haben, was nicht vor dem funf: zigften Tage ‚gefchieht, wo fie auch die Augen öffnen. Sie keh— ven noch zum Sad der Mutter zurüd, bis fie fo groß wie eine Ratte find. Die Trächtigkeit im Uterus beträgt nur ſechs und zwanzig Tage ?). ©. man fie Micure [Eleines Schwein, wegen des Geftanfs], auf den Infeln Manica, Opossum in den vereinigten Staaten, und Ilaquatzin in Mexiko. *) Diefer Geſtank kommt nah Hrn. Rengger’s Beobachtung aus zwei großen Drüfen am Maftdarm. V. 1) Es ift der Sarigue des Illinois und le Sarigue à longs poils, Buffon Suppl. VII. pl. XXXIM. et XXXIV. 2) ©. Hrn. Barton’s Brief an Hrn. Roume über die Traͤch— tigkeit der Beutelthiere. Beutelthbiere. Didelphys. 193 — Hr. Dr. Nengger fagt a. a. D.*), daß die Begat: tungszeit der Beutelthiere in den Auguft (dort der Winter) falle, und die Zahl der jungen ungleich fey. Er hat Beobachtungen an Did. Azarae gemacht, die wir hier ſogleich anfügen, weil diefe Art der gegenwärtigen fehr nahe verwandt ift, und alfo wohl daffelbe von beiden gelten Eann. Die Embryonen liegen zum Theil in den Hörnern, zum Theil in dem Körper des Uterus, nie aber in den henfelförmigen Fortfägen. Nach den erften Tagen der Cmpfängniß erfcheinen fie bloß als gallertartige runde Körperchen, ohne Verbindung mit dem Uterus. Gegen Ende der Tragzeit aber, wo der Embryo eine Zange von beinahe fechs Linien erreicht hat, ift er von einer Haut umgeben und mit einem Nabelftrang verfehen, der fich mit tels mehrerer Fafern an den Uterus anfegt. Man bemerkt nun deutlih den Kopf, die vier Ertremitäten und den Schwanz. Nicht alle find gleichweit ausgebildet, fondern man bemerkt eine gewiſſe Stufenreihe, fo daß diejenigen, welche den fallopifchen Röhren am nächften liegen, am wenigften ausgebildet find, Hr. N. vermuthet, daß fie durch die henkelförmigen Fort: füse und von da in die Scheide treten, wie er fie dafelbft ges funden, den Übergang in den Beutel hat er aber nicht beobach- ten Eönnen, und glaubt, daß fie durch die Geburtsarbeit in den Beutel gefchoben werden. Da fie aud dann ‚noch Feine Spur von Bemwegung, felbft auf angebrachte Reize nicht, zeigen, fo vers muthet Hr. R., daß die Mutter fie mittels der Hinterhände an die Zigen anlege, woran fie zwei Monate hängen bleiben. Im Beutel der Mutter findet fih nie Unrath, und die Jungen geben vor dem vier und zwanzigften Tage überhaupt Eei- nen von fih. Späterhin öffnet für diefen Act die Mutter jedes- mal den Beutel, wie Dr. Parlet beobachtet hat. Die Beutelratten laffen fich zwar etwas zähmen, doch zieht fie Niemand auf, weil fie allgemein verhaft find. Es find träge, widerliche, beißige Thiere. DB, | 2. D. Azarae Temm. Der Gamba oder die große Beutelratte von Paraguay und Brafilien. Micoure premier Azara. Unterfcheidet fih von der vorhergehenden durch das Schwarz der Schnauze und fall des ganzen Ohres, auch ift der Schwanz etwas länger. ©. — Der Pelz befteht aus dichtem, weichen Wollhaar, am Kopfe gelblihmweiß mit einem fhwärzlichbraunen Streifen in der *) NE. v. Paraguay ©. 218. I. 13 194 Saͤugthiere. Mitte und einem aͤhnlichen vom Ohr nach dem Auge gehend. Ruͤcken und Seiten ſind braun und weiß gemiſcht. Bauch, Fuͤße und der Schwanz ſind ſchwarz. Die Ohren ſind an der unteren Haͤlfte ſchwarz, an der oberen roͤthlichweiß. Manche Individuen weichen in dieſer Zeichnung etwas von einander ab. Sie iſt et— was uͤber zwei Fuß lang. Als noch einen Unterſchied von D. virginiana fuͤhrt Reng— ger an, daß zwiſchen dem Daumen und Zeigefinger ſich eine Haut befinde, welche beide bis zum erſten Glied verbindet, was bei jener nicht der Fall ſey; uͤbrigens ſaͤhen ſich beide in der aͤu— ßeren Geſtalt gleich. V. 3. D. marsupialis (und cancrivora L.). Die große Beutelratte von Braſilien und Cayenne. Le Ora- bier. | Pian.] Buffon Suppl. II. LIV. Mammiferes Vol. 1. II. Sarigue Crabier. Don der Größe der vorhergehenden, gelblich mit braunlic) gemifcht, eine ſchwarzbraune Linie über die Stirn bis zur Nafe. Hält fih in den Sümpfen der Meeresgeftade auf, wo fie ſich vor— züglich von Krebfen nährt !). 4. D. Opossum L. Das Bierauge. Buffon X. XLV. XLVI. Mammiferes Vol. 1. Obenher kaſtanienbraun, am Bauche weiß, ein wbeißer oder blaßgelber Fleck über jedem Auge, das hintere Drittel des Schwan- ze8 weiß. Etwas größer wie eine große Watte. Andere Gattungen haben Eeinen Sad, fondern nur eine Hautfalte zu jeder Seite des Bauches, die die Spur davon an— deutet. Sie pflegen ihre Jungen auf dem Nüden mit fi zu fchleppen, indem fich deren Schwänze um den der Mutter vollen. 1) Dieß ift der vermeinte große orientalifhe Philander Seba's, woraus Linne feine Didelphys marsupialis gemacht hat. Buffon, der im Supplement III. T. 53: das Männchen befchrieben bat, glaubte irrig, daß dem Weibchen der Sad fehle; und daher hat man fehr übel eine neue Gattung D. cancrivora @'m., carcinophaga Bodd. gemacht. In Cayenne nennt man diefes Thier pian oder puant. &. — Der Prinz v.Wied (II. 393) will nicht daran glau— en daß es Krabben freffe, da er nie etwas der Art in feinem Magen gefunden. Beutelthiere. Didelphys. 195 5. D. nudicauda Geoffr. (myosuros Temm.). Gelb, mit fehr langem, felbft bis zur Baſis nadtem Schwan; ; zwei weißliche Flecken über jedem Auge, einer unter demfelben. 6. D. Cayopollin Z.') (D. philander und dorsigera L.). Der fog. furinamifhe Aeneas. Buffon X. LV. Graugelb, um die Augen und über den Naſenruͤcken braun, der Schwanz fchwärzlich gefledt. Won der Größe eines Ham: jters. Das obere Viertel feines Schwanzes ift behaart. 7. D. einerea Temm. Die afhgraue Beutelratte. Schupati. Hellaſchgrau, mit ſchwaͤrzlichem Glanz, die Bruſt roͤthlich, die hintere Haͤlfte des Schwanzes weiß. Von der Groͤße der vo— rigen. In Braſilien. C. — Prinz Mar v. Wied giebt die Faͤrbung folgender— maßen an *): Der nackte Theil des Schwanzes iſt zur Hälfte ſchwaͤrzlich, zur Hälfte weißlich; das Haar maͤuſeartig, roͤthlich— aſchgrau, am Bauche gelbroͤthlich-iſabellfarben; um das Auge ein ſchwaͤrzlicher Fleck. Sie hat oben fechs, unten fieben Badenzähne, die Geftalt des Körpers gleicht in etwas dem Myoxus Glis. Der Schwanz ift länger als der Körper und an der Wurzel zwei Zoll lang dicht behaart, dann ganz glatt. Die fchöne Färbung des Felles verliert fich gänzlich bei den ausgeftopften. V. 8. D. murina L. La Marmoseꝰ). Schupati. Buffon X. 52. 53. Gelblihgrau, ein brauner Fleck von der Nafe aufwärts, in 1) Cayopollin der Name einer in den Gebirgen von Mexiko einhei- mifchen Gattung, etwas willkürlich auf die gegenwärtige angewandt. *) Der Prinz jagt (Beiträge ©. 409) in einer Anmerkung, daß Hr. Temmingk die Befchreibung nad) einem ausgeftopften Eremplar feiner Sammlung gemacht, wodurch in der Angabe der Farben einige Unrichtigkeiten entftehen mußten. & 2) Der Name Marmose wurde von Buffon duch einen Drud- fehler der franzoͤſ. Überfesung des Seba angenommen, der fagt, man nenne das hier in Brafilien Marmotte. Es ift bloß richtig, daß die Holländer zur Zeit Markgrave’s fie Waldratte, und die Brafilier Taibi nannten Seba wird wahrfcheinlic Boſchratte durch Mur: melthier überfegt haben. NB. Man hat in den Gypsbrüchen bei Paris das foffile Skelet - eines Beutelthieres gefunden, das der Marmofe fehr Er C. 1 * 196 Säugthiere. deffen Mitte das Auge; der Schwanz ungefledt. Keiner als eine Ratte. ©. — Nah Prinz v. Wied ift diefes Thier fahlröthlich graubraun. V. 9. D. brachyura Pallas. Der Tuan. Buffon Suppl. VII. 61. Der Rüden fehwärzlich, die Seiten Iebhaft rothbraun, der Bauch weiß, der Schwanz Fürzer als der Körper, Keiner als eine Ratte. Alte drei find in Südamerika zu Haufe. **10. D. lanigera Desmar, Fichtbraun, an den Extremitäten ins Roͤthlichbraune ER: hend; von der Stirn bis zur Nafenfpige ein ſchwarzer Streif. Das legte Drittel des Schwanzes ganz, der mittlere Zheil nur auf der Unterfeite behaart. In den Miffionen bei Villa ricca. V. **11. D. crassicaudata Desmar. Der Balg befteht bloß aus Wollhaaren; obenher braunlic, untenher gelblihgrau, die Füße braun. Der Schwanz did, faft anderthalb Zoll an der Bafis. In Paraguay (R.). V. II. CHIRONECTES Il. ') Eine einzige Gattung, mit Schwimmfüßen, die daher ein MWafferthier feyn muß. Man weiß nicht, ob fie einen Hautſack beſitzt. 12. D. palmata Geoffr. (Lutra memina Bodd.).‘ La petite Loutre de la Guiane, Buffon Suppl. III: XXII. Oberhalb braun, mit drei grauen, in der Mitte unterbro= chenen, Querbinden. Untenher weiß. Größer als eine Wan— derratte. Alte anderen Beutelthiere kommen aus den öftlichen Län: dern, und zumal aus Neuholland, einem Lande, welches faft vor: zugsweife mit Thieren diefer Samilie bevölkert zu ſeyn ſcheint. Il. THYLACINUS Temm. ?) Die größten diefer erften Abtheilung. Man unterfcheidet fie von den Beutelcatten durch den fehlenden Daumen-am Hin: 1) Chironectes, mit den Händen ſchwimmend. 2) Thylacinus, von Ivlazos, Beutel. — Man hat auch in den pariſer Gypsbruͤchen einige Knochen dieſes Geſchlechts gefunden. Beutelthiere, Dasyurus. 197 terfuß, einen bufchigen, nicht greifenden Schwanz, und zwei Schneide- zähne weniger in jeder Kinnlade; die Zahl der Badenzähne ift die nämliche. Sie haben daher nur fechs und vierzig Zähne, aber der außere Nand der drei größeren ift vorfpringend und faft fehneidend wie ein Neißzahn beim Hund. Ihre Ohren find be: haart und mäßig groß. 13. D. cynocephala Harris. Harris in Linn. Transact. IX. T. XIX. f. 1. Encyel. meth. Mammif. Suppl. pl. VI. f. 3, Die einzige befannte Art, auf Van Diemens Land, fo groß wie ein Wolf, aber Eurzbeiniger, grau, auf dem Kreuz quer fehwarz geftreift. Ein aha Raubthier, das allen Eleinen Säugthieren —— C. — Wohnt in Felſenkluͤften am Meeresufer. V. IV. PHASCOGALE Temm. Mit derfelben Zahl von Zähnen wie der Vorige, aber die mittleven Schneidezähne find länger als die andern, und die hin- teren Badenzähne zadiger, was fie den Beutelratten mehr nähert. Sie gleichen ihnen auch in der Kleinheit, aber haben Eeinen Greif: ſchwanz. Ihr Hinterdaumen, obwohl Eurz, ift doch fehr deutlich. 14. D. penicillata Shaw. Shaw gen. Zool. I. II. pl. 113. Schreber CLII. B. L. Aſchgrau, der Schwanz mit langen fhwarzen Haaren be— feßt, von der Größe einer Wanderratte, Lebt auf Bäumen und haſcht Inſecten. Auf Neuholland. 15. D. minima Geoffr. Screber 152. B. C. Menig größer als eine Maus, mit bofffürbehreh wolligem Dale: Auf ber Suͤdſpitze des Bandiemenslandes, 2. DASYURUS Geoffr. !) Haben zwei Schneidezähne und vier Badenzähne weniger in jeder Kinnlade als die Beutelcatten, daher in Allem nur zwei 1) Dasyurus, bufciger Schwanz. ©. d. Abh. des Hrn. Geo = froy Ann. du Mus. Ill. p. 353 und XV. p. 301. 198 Saugthiere und vierzig, und ihr durchaus mit langen Haaren bekleideter Schwanz iſt nicht zum Greifen tauglich. Ihr Hinterdaumen iſt bis auf ein Knoͤtchen geſchwunden oder fehlt ganz. Sie ſind auf Neuholland zu Hauſe, wo ſie von Inſecten und Aas leben. Sie dringen auch in die Haͤuſer, wo ihre Gefraͤßigkeit eine Laſt iſt ꝛc. Ihr Maul ift weniger gefpalten, ihre Schnauze nicht fo fpis als bei den erfteren, auch haben fie behaarte, Ra Ohren. Sie Elettern nicht auf Bäume, 1. D. ursinus Harris. Linn. Trans. IX. XIX. f. 2. Encyel. Suppl. 7. f. 6. Mit langem, ſchwarzem, ftruppigem Haar, und einigen un: vegelmäßig geftellten weißen Sleden. Der Schwanz halb fo lang als der Körper, unterhalb faft nadt. Lebt im nördlichen Theile von Vandiemensland und erreicht die Größe eines Dachfes. 2. D. macrurus. Peron Voyage pl. 33. Schreber CLII. B. a. Bon der Größe einer Kae, der Schwanz fo lang als ber Körper, der Balg braun, auf dem Körper und dem Schwanze weiß gefledt. Das Daumenknötchen ift hier noch fehr deutlich, bei den folgenden verfchwindet e8. 3. D. Maugei Geoffr. Voy. de Freycinet, Zool. pl. 4. Schreber CL. B.b. Mammiferes Vol. II. Dlivenfarbig, weiß gefledt [runde Fleden], der Schwanz ohne Flecken, Unterfeite grau. Ein wenig Eleiner als der Vor: bergehende. 4. D. viverrinus. White, Bot. Bay, App. 285. Shaw gen. Zool. CXI, Schreber CLI.B. c. Schwarz, weiß gefleckt, ohne Flecken auf dem Schwanz, noch um ein Drittel Eleiner als der erſte. 3. PERAMELES !), (Thylacis Zä.). Mit kurzem Daumen der Hinterfüße wie die erfleren Da- 1) Pera-meles, Beutel-Dachs. S. Geoffroy in den Ann. du . Museum T. IV. Beutelthiere. Phalangista. 199 fyuren, und die beiden darauf folgenden Finger bis zu den Nä: gen in der Haut vereinigt. Der Daumen und kleine Finger ihrer Vorderpfoten hat die Geſtalt eines einfachen Knoͤtchens, fo daß fie nur drei Finger zu haben ſcheinen. Die Zahl ihrer oberen Schneidezähne ift zehn, die aͤußeren fpig und entfernter ftehend; in der Unterfinnlade nur ſechs, aber ihre Badenzähne wie bei Didelphys, daher in allem acht und vierzig. Ihr Schwanz ift behaart und nicht greifend. Auch fie leben im fünften Welt: theil. Ihre großen, fajt geraden Vorderkrallen zeigen an, daß fie in der. Erde wühlen, und die langen Hinterfüße, daß fie fehnell laufen. koͤnnen. P. nasutus Geoffr, Annales du Mus. IV. Mit langer zugefpister Schnauze, zugefpigten Ohren, braun: graulichem Fell. Er gleicht auf den erften Bli einem Zenrec '). Die zweite Unterabtheilung der Beutelthiere trägt in der Un: terfinnlade zwei lange und breite zugefpiste und am Nande ſcharf fchneidende, nad) vorn gerichtete Zähne, denen ſechs in der Ober: Einnlade entfprechen. Auch ihre oberen Eckzaͤhne find lang und zugefpist; aber die unteren find fo £lein, daß fie oft im Zahn: fleifch verborgen bleiben; das legte Untergeſchlecht hat bisweilen nicht einmal welche. Ihre Nahrung ift größtentheils vegetabilifch; auch find ihre Eingeweide, zumal ihr Blinddarm, länger als bei den Beutelrat⸗ ten; alle haben einen großen, fo beträchtlich von den anderen Fingern gefonderten Daumen, daß er faft wie bei den Vögeln ruͤckwaͤrts gerichtet erfcheint. Er hat keinen Nagel, und die bei— den folgenden Finger find bis zum legten Glied in eine Haut vereinigt. Wegen diefes Baues nennt man diefe Thiere 4. PHALANGISTA Car. Phalangeı. 1. BALANTIA Ill. Eigentlihe Phalanger ?). Ohne ausgedehnte Haut längs der Seiten. Sie haben in jeder Kinnlade vier "hintere Badenzähne, deren jeder vier Spitzen » ‚1) Der Perameles Bougainvillei der Hrn. Quoy und Gaimard iſt nicht fpecifiich vom obigem verfchieden. Der P. obesula @eofr. iſt nicht authentifch genug. » 2) Der Name Phalanger ift von Buffon zwei Individuen, die er fah, gegeben worden, um die beiden vereinigten Hinterfinger zu. be 200 Saͤugthiere in zwei Reihen zeigt, vorn einen dicken, kegelfoͤrmigen, zuſam— mengedruͤckten Backenzahn, zwiſchen ihm und dem oberen Eckzahn zwei kleine zugeſpitzte, denen die ſehr kleinen unten entſprechen, von welchen ſchon die Rede geweſen; ihr Schwanz iſt ſtets ein Greifſchwanz. Bei den einen iſt er großentheils ſchuppig. Sie ſind auf den Molukken zu Hauſe, wo ſie auf Baͤumen leben, um Inſecten und Fruͤchte zu ſuchen. Wenn ſie einen Menſchen erblicken, ſo hängen fie ſich am Schwanze auf, und man kann es dahin brin— gen, daß fie, wenn man fie unverwandt anblickt, endlich aus Mat: tigkeit herabfallen. Sie verbreiten einen üblen Geruch, doch ge: nießt man ihr Fleifch. Man Eennt weldye von verfchiedenen Größen und Farben, welche Linné unter der Benennung Didelphys orientalis fammt- li) umfaßt. Herr Tem mingk glaubt fie auf folgende Weiſe in Gat— tungen fondern zu müffen: 1. Ph. ursina. Faſt von der Größe einer Zibethkatze. Mit dichten, ſchwarz⸗ braunem Balg. Die Jungen find hellgeld. In den Wäldern der Inſel Gelches. s 2. Ph. chrysorrhous Temm. Bon der Größe einer großen Katze; der Balg aſchbraun, un⸗ ten weiß, auf dem Kreuz goldgelb. Auf den Molukken. 3. Ph. maculata T. * Buffon XII. T. 2. Freycinet Voyage pl. VI. Duperrey Voyage pl. 4. r Jill Bon der Größe einer Katze, weißlih, unregelmäßig braun gefledt oder marmorirt. zeichnen. Das Wort Philander ftammt nicht aus dem Griedhifchen, wie man vermuthen ‚möchte, fondern von Pelandor [richtiger Pelandoe], welches im Malatifchen Kaninchen bedeutet, und welchen Namen die Eingebornen von Amboina einer Urt Känguruh beilegen. Seba und Briffon haben es allen Beutelthieren gegeben. Die Phalangiften hei: Ben auf den Molukken Cuscus oder Cussus. Da die erften Reifenden diefe Thiere nicht. hinlänglicy von den Beutelratten unterfchieden, fo gab diefes Anlaß zu dem Glauben, daß fie in beiden Welten zu finden wä- ren. Balantia kommt von BaAdvrıov, Sad. Beutelthiere. Phalangista. 201 4. Ph. cavifrons T. Buffon pl. 10. Das Weibihen. Duperrey Voyage. Das Männchen. [Cuscus albus.] Das Männchen weiß, das Weibchen obenher gelb, mit ei- nem braunen Strich längs des Ruͤckens. [Lebt auf Bäumen.) V. Hierzu kommt noch: 5. Ph. Quoy 9 Freycinet Voy. pl. VI. Graubraun, mit einem ſchwarzbraunen Längsftreif auf dem Kreuz, der Scheitel zimmtbraun; Wangen, Kehle und Bruft weiß 1). [Sn der Abbildung ift das Zell dunkler gefledt, die Tüße braun, die Augen roth. V.)] Bei den andern, die fich bis jegt nur auf Neuholland ges funden haben, ift der Schwanz bis zur Spige behaart. Hierher: 6. Ph. vulpina. (Didelphys lemurina und vulpina Shaw.) „Bruno.de Vie-d’Azyr; White Voy. 278. Mie eine große Kae, graubraun, untenher bläffer. Der Schwanz größtentheils nadt. 7. Ph. Cookii, Cook teste Reife T. 8. Kleiner als eine Kage, obenher Be, una weiß, am Kopf und den Seiten rothbraun; das hintere Drittel des Schwan: zes weiß. *8. Ph. Bougainvillei. Mammiferes Vol. III. Phalanger de Cook. So groß wie ein Eichhörnchen, obenher afchgrau, untenher . weiß, Die hintere Hälfte des Schwanzes as und die hintere Hälfte des Ohres weiß ?). V. *) Hiervon zu unterſcheiden: ** Ph. macroura. Cuscus macrurus Less. Duperrey Voy. pl.\. Der Körper grau, braun geflecdt. Kopf ober; * und Ob: ren weiß. Der vide ftarke Schwanz gelbgrau, der Baud) A Pfoten Ihwärzlih. Auf der Infel Waigiou. 1) Eine wohl verfchiedene Gattung. ©. 2) Eine neue, vom Baron von Bougainville von feiner legten Erpedition mitgebrachte Gattung. ©. — Vielleicht mit Ph. gliri- formis Bell cinerlei? 8. 202 Säugthiere® ll. PETAURUS Shaw. Fliegende Phalanger. Mit zwifchen den Schenken ausgebreiteter Seitenhaut, wie die fliegenden Eichhörnchen unter den Nagethieren, was ihnen er- laubt, ſich einige Augenblide in der Luft ſchwebend zu "erhalten und größere Säge zu thun. Auch fie finden ſich nur auf Neu: holland. Einige Oattungen haben noch Edzähne in der Unterkinnlade, aber fie find fehe Elein. Ihre oberen Edzähne und die drei er- ften Badenzähne oben wie unten find fehr fpiß; die hinteren Badenzähne haben jeder vier Zaden. Aus diefer erſten Abtheilung hat Desmareft fein Ge: ſchlecht Acrobates gebildet. 9, Ph. pygmaea. Shaw gen. Zool. T. 114. Didelphys pygmaea. Schreber CXLIV. A. Faſt von der Groͤße einer Maus, auch deren Farbe, die Schwanzhaare ſehr regelmaͤßig in zwei Reihen geſtellt, wie die Baͤrte einer Schreibfeder. Den anderen fehlen die untern Eckzaͤhne, und die obern ſind ſehr klein. Ihre vier hinteren Backenzaͤhne zeigen gleichfalls vier Spitzen, aber etwas halbmondfoͤrmig gekruͤmmt, ungefaͤhr wie bei den Wiederkaͤuern. Nach vorn findet ſich einer unten und zwei oben, weniger complicirt; wegen dieſes Baues find fie mehr. pflan— zenfreifend als die vorhergehenden. 10. Ph. Petaurus. Der große HiegenhhW Padanae Shaw gen. Zool, pl. CXII. White Voy. 288. Gleicht dem Taguan und dem fliegenden Mai in der Größe; fein Balg ift weich und dicht, der Schwanz lang und platt. Oberhalb ift er fhwarzbraun, untenher weiß. Es giebt welche von verfchiedenen Abftufungen des andere gefchedt, und noch andere ganz weiß. 11. Ph. sciurea. Shaw pl. CXII. 3. Von der Größe der MWanderratte, oben afchgrau, unten weiß, eine braune Linie vom Naſenruͤcken an bis über den ganz zen Rüden. Die Saͤume der Seitenmembran braun; der Schwanz von der Länge des Körpers, bufchig, am hinteren Teile ſywan Auf den benachbarten Inſeln von Neuholland. Beutelthiere. Hypsiprymnus. 203 12. Ph. Peronii Desm. Roͤthlich graubraun, der Unterleib und der vordere Theil der Ohren weiß, die Zehen braun, fehr ſtark behaart, der Schwanz ſchwarz, mit weißer Spige, länger als der Körper. 13. Ph. macroura. Shaw pl. CXII. 2. Obenher dunkelbraun, unten weiß, von der Größe einer MWanderratte, mit dünnem Schwanz, anderthalbmal fo lang wie der Körper. Unfere dritte Unterabtheilung hat die Schneidezähne, die obe— ten Eckzaͤhne und die vereinigten Finger der Hinterfüße wie die vorige; aber es fehlt ihe der Daumen hinten, unten die unteren Edzähne. Sie begreift nur ein Geſchlecht. 5. HYPSIPRYMNUS ZU. Potoru. Sie find die legten Thiere diefer Ordnung, welche noch et— was von den allgemeinen Charakteren der Naubthiere übrig behal- ten. Ihre Zähne find faft die nämlichen wie bei Phalangista, und fie haben auch noc oben einen zugefpigten Eckzahn. Die zwei mittleren oberen Schneidezähne find länger als die andern und fpiß; die unteren, zwei an der Zahl, nach vorn gerichtet. Sie befigen zuerft vorn einen langen, gezähnelten, fchneidenden Badenzahn, auf den vier andere mit vier ftumpfen Hödern ges zadte folgen. Am meiften zeichnen ſich dieſe Thiere durch ihre Hinterſchenkel aus, die nach Verhaͤltniß viel größer als die vor: deren find, an den Füßen Eeinen Daumen haben und deren zwei erfte Finger bis zum Nagel vereinigt find, fo daß man anfäng- lich nur drei Finger zu fehen glaubt, deren innerer zwei Nägel hätte. Sie laufen meift auf zwei Füßen, und unterftügen ſich dabei durch ihren farken und langen Schwanz. Sie haben alfo die Geftalt und Sitten der Känguruh’s, von denen fie fich nur dur) den Edzahn der Oberkinnlade unterfcheiden. Sie find pflanzenfrefiend, und ihr großer, in zwei Säde getheilter Ma: - gen hat mehrere Auftreibungen.- Ihr Blinddarm ift aber mäßig und rund. H. Potoru. (Macropus minor Shaw.) Kanguroo-rat. Shaw gen. Zool. pl. 116. Zoologie de !’Uranie t. 10. Phillips Voy. to Bot. Bay t. 47. Die einzige bekannte Art, von der Größe eines Eleinen Ka: 204 Säugthiere. ninchens, mäufefahl. Kommt aus Neuholland, wo es die Ein: gebornen Potoroo nennen. White Bot. B. 286. Die vierte Unterabtheilung unterfcheidet ſich von den Vorher: gehenden durch den gänzlichen Mangel der Edzähne; diefes find: 6. HALMATURUS 77. 1), (Macropus Shaw.) Känguruh. Zeigen alle Charaktere der Vorhergehenden, außer daß ihnen jener Eckzahn abgeht, und. die mittleren Schneidezähne nicht über die andern hervorragen. Die verhältnißmäßige Ungleichheit ihrer ‚Beine ift hier noch bedeutender, fo daß fie nur langfam und mit Mühe auf allen vieren laufen, aber mit ausnehmender Kraft mit den hinteren fpringen, wobei ihnen auch der große Nagel des Mittelfingers, faſt fhon ein Huf), zue Waffe dient; denn wenn fie fi) auf dem einen Fuße und ihrem ungeheuren Schwanze halten, können fie mit dem anderen heftige Schläge austheilen. Übrigens find es fehr fanfte, grasfteffende Thiere. Auch zeigen ihre Badenzähne nur Querleiften. Man zählt deren fünf, deren vordere mehr fehneidend find und mit der Zeit ausfallen, fo daß man bei den Alten oft nur drei findet. She Magen bil det zwei lange Säde, die wie ein Grimmdarm in Auftreibungen ge theilt find. Auch ihe Blinddarm iſt groß und aufgetrieben; ihre Speiche geftattet dem Worderarm eine vollftändige Drehung. Die Ruthe ift bei beiden Geſchlechtern nicht gabelförmig; aber ihre weiblichen Gefchlechtstheile gleichen denen der andern Beutelthiere. 1. H. giganteus, (Macropus major S ham. Didelphys | gigarttea Gm.) Das EB Schreber CLM. Fur Hawkesworth Account of a V. etc. T. 51. Mammiferes Vol. Ill. Oft bis an fehs Fuß hoch; das größte Thier von Neuhol⸗ land; es wurde von Cook im Jahre 1779 entdeckt und pflanzt fi) jest in Europa fort. Sein Fleiſch foll wie Hirſchwild ſchme— den. Die Jungen, die bei der Geburt nur einen Boll lang find, verkriechen fich ebenfalls no) in den Sad der) Mutter, wenn fie auch ſchon fähig find felbft zu grafen, und thun dieſes, indem fie den Kopf aus der Zafche hervorſtrecken, während zugleich die Mutter 1) Halmaturus: Springfchwanz. Beutelthiere. Lipurus. 205 ferbft frißt. Diefe Thiere Ieben heerdenweife, von ben alten Männchen angeführt. Ihre Säge find oft ungeheuer. Es fcheint, daß man bisher verfchiedene Gattungen Neuhollands und der be: nachbarten Länder unter diefem gemeinfchaftlihen Namen be: griffen hat, deren mehr oder minder grauer Balg nur in leichten Zinten variirt ). 2. H. Brunii. Le Kanguroo d’ Aroe. Schreber CLIII. Der Pelandok oder das Kaninchen von Aru, von den Malaien auf Amboina fo genannt [von den Papu's Podin]; war fchon früher befannt. Er ift von der Größe eines Hafen und drüber, mit mäßig langem Schwanz, oben braun, unten hel= ler. Die europäifchen Naturforfcher hatten auf Bruyn’s und Valentyn's Befchreibungen nicht genug geachtet. Er Eommt auf der Inſel Aru bei Banda und auf der Inſel Solor vor. [Man fhäst fein Fleiſch.] | 3. H. elegans. Peron Voy. t. XXVI. Graulichweiß, braun quergeftreift, von der Größe eines ftar- fen Hafen. Auf der Peters = Snfel. Die fünfte Unterabtheilung hat in der Unterfinnlade zwei lange Schneidezähne ohne Eckzaͤhne, im der oberen in der Mitte zwei lange Schneidezähne, einige Eleine zur Seite, und zwei Eleine Ed: zähne. Sie begreift nur ein Gefchlecht. 7. LIPURUS Goldfuss. _(Phascolarctos Blainville), Der Koala. Mit unterfegtem Körper, Eurzen Füßen, ohne Schwanz. 1) Hr. Geoffroy unterfcheidet den rußfarbigen, deffen Grau dunkler ift; den H. mit Schnurrbart, mit weißlicher Zeichnung auf der Oberlippe; den rothhalfigen, etwas Eleiner als die andern, mit röthlihem Naden. Die Hrn. Leffon und Garnot bilden noch ei— nen braunen ab (Duperrey Zool. de la Coquille pl. VII.), den fie Oua- labate nennen. Wahrfcheinlich wird man auch noch: befondere Gattun- gen aus dem zimmtrothen (K. laniger Quoy et Gaimard, Voy. de Freycinet pl. IX.) und dem afhblauen zu bilden haben, allein alle diefe Thiere müffen erft noch in ihren verfchiedenen Altern ftudirt, und der Einfluß deſſelben und des Gefchlechts auf die Färbung unter: ſucht werden, che man fie als entfchiedene Gattungen aufzuftellen was gen darf. C. 206 Oi gt hiheid.e: Die fünf Vorderfinger theilen fi zum Greifen in zwei Partien, Daumen und Zeigefinger einerfeits, Die übrigen andererfeits. Den Hinterfüßen fehlt der Daumen, und die zwei erften Finger find vereinigt wie bei den Kaͤnguruh's. L. einereus. Schreber fortg. v. Goldfuß ©. CLV. A. a. Die einzige Gattung, afhgrau, die eine Hälfte feiner Zeit auf Bäumen, die andere in Höhlen verbringend, die es fih an deren Wurzel gräbt. Die Mutter teägt die Kleinen lange Zeit auf dem Rüden. Endlich) die fechste Unterabtheilung. 8. PHASCOLOMYS Geoffr. ). Zeigt im Zahnbau und den Eingeweiden ein völliges Nage— thier. Ihre Beziehung zu den Raubthieren deutet fi nur noch durch die Einlenkung der untern Kinnlade an. In einem firengen Spftem müßte man fie zu den Nagethieren bringen, und wir würden e8 fogar gethan haben, wenn wir nicht duch eine ununterbrochene Reihe von den Didelphys zu den Phalan- gista, und von da duch Halmaturus bis zu ihnen gekommen wären; und vorzüglich darum nicht, weil ihre Fortpflanzungsorgane denen der übrigen Beutelthiere völlig analog find. Es find träge, fchwerfällige Thiere mit diem, plattem Kopf, £urzen Füßen, hinten wie abgefchnittenem, ſchwanzloſem Körper, die vorn fünf, hinten vier Zehen, nebft einem Eleinen Daumen Enötchen haben. Alle Finger find fehr lang und zum Graben geſchickt. Ihr Gang ift ausnehmend langſam. Sn jeder Kinn- lade befigen fie zwei lange Schneidezähne, faft ganz wie bei den Nagethieren, und jeder ihrer Badenzähne hat zwei Querleiften. Sie leben von Krautern, haben einen wie eine Birn geftal teten Magen, und einen dien kurzen Blinddarm, der, wie beim Menfchen und dem Drang -Utang, mit einem wurmförmigen An= hang verfehen ift. Ihre Ruthe ift gabelförmig wie bei den Beu— telvatten. Ph. Wombat. Das Wombat. Peron Voy. pl. XXXVII. Bon den Eingebornen fo genannt, die einzige befannte Gattung, von der Größe eines Dachfes, dichtem Pelz, braun, 1) Bon paozwiov, Sad, Beutel, und uvs, Maus. Beutelthiere. Phascolomys. 207 ins Gelbliche. Lebt auf der Kingsinfel, füdlih von Neuholland in Höhlen, und pflanzt ſich auch bei uns leicht fort. Sein Fleiſch fol vortrefflich feyn *). Mi 1) Herr Baß hat ein Thier befchrieben, das im Außeren dem Wombat gleicht, auch eben jo von ihm genannt wird, aber fechs Schneidezähne, zwei Eckzaͤhne und ſechszehn Badenzähne in jeder Kinn— lade haben fol. Wenn hier nicht eine Verwechfelung zweier verfchiede: ner Befchreibungen ftatt findet, fo würde ein neues Untergefchlecht bei Perameles einzufügen feyn. Illig er hat es ſchon unter dem Namen Amblotis (von &dußAwrıs, abortus) aufgeftellt. S. Mem. de Petersb. 1503 — 1806 p. 444, und Bulletin des sc. nr. 72 an XI. Fünfte Ordnung der Säugtbiere, ROSORES. Kagethiere. Wi ſehen bei den Phalangern ſo kleine Eckzaͤhne, daß ſie faſt fuͤr Null gerechnet werden koͤnnen; auch nehmen dieſe Thiere ihre Nahrung groͤßtentheils aus dem Pflanzenreich; ihre Einge— weide find lang und ihr Blinddarm weit; und die Känguruh’s, denen die Edzähne völlig abgehen, leben ausfchließlic von Ve— getabilien. Man könnte die gegenwärtige Ordnung von Xhieren mit den Phafcolomen beginnen, welche einen noch unvollftändigeren Kauapparat haben. - Zwei große Schneidezähne in jeder Kinnlade, von den Ba: Eenzähnen durch einen leeren Naum getrennt, können kaum les bendige Beute erfaffen, noch weniger Fleiſch zerreißen. Sie fön- nen nicht einmal die Nahrung zerfchneiden, fondern dienen nur, wie Meißel, fie durch wiederholte Arbeit in Späne zu fchaben, mit Einem Wort: fie zu benagen, daher der Name Nage— thiere, den man diefer Drdnung beilegt. Aber fie Eonnen mit diefem Gebiß auch fehr harte Subftanzen angehen und naͤhren fi) auch oft von Holz und Ninden. Um diefes beffer bewerk- ftelligen zu Eönnen, befigen dieſe Schneidezähne nur nad) vorn einen ſtarken Schmelz, fo daß fie, da fich der hintere Rand im Verhältniß immer mehr abnugt als der vordere, ſtets fehief mei— Belförmig zugefchnitten erfcheinen. Ihre prismatifche Geftalt macht auch, daß fie von der Wurzel aus nachwachfen fo wie fich die Schneide abnugt, und diefe Kraft des Nachwachſens iſt fo ftark, daß, wenn einer derfelben ausfällt oder abbricht, der ihm entge= genftehende ſich bis zu einer monftröfen Größe entwidelt, weil nichts da ift, was ihn verkleinert. Die Unterkinnlade lenkt fich mit einer von hinten nach vorn gehenden Fläche ein, fo daß ihr Nagethiere. Sciurus. 209 weiter Feine Horizontalbewegung als von hinten nad) vorn und umgekehrt, geftattet ift, fo wie diefes für den Act des Nagens am zwecmäßigften erfcheinen muß. Auch haben die Badenzähne flache Kronen, deren Schmelzerhabenheiten ſtets in die Quere lau— fen, um mit der Längsbewegung der Kinnlade in Gegenfag zu treten und beffer zerreiben zu Eönnen. Diejenigen Gefchlechter, bei denen diefe Erhabenheiten ein- fache Linien bilden und wo die Krone flach ift, find ausfchließ- licher pflanzenfreffend; diejenigen dagegen, deren Erhabenheiten der Backenzaͤhne durch ftumpfe Höcderchen gebildet werden, find alles— freffend. Die Eleine Zahl derer endlich, bei denen fie Spigen zeigen, fällt au) noch am erſten Thiere an, und nähert fich ein wenig den Naubthieren. Die Körpergeftalt der Nagethiere ift im Ganzen der Art, daß ihre Hintertheil das Wordertheil überwiegt, fo daß fie gewiſ— fermaßen mehr fpringen als laufen. Diefe Anordnung ift bei eis nigen felbft fo eminent wie beim Kaͤnguruh. Die Gedärme der Nagethiere find fehr lang; ihre Magen ift einfach oder nur wenig getheilt, und ihr Blinddarm oft fehr an fehnlich; oft größer als der Magen felbft. Doch fehlt diefes Ein— geweide dem Untergefchlechte, welches die Sieben fchläfer bilden. Sn diefer ganzen Claffe ift das Gehirn glatt und ohne Wins dungen; die Augenhöhlen find nicht von den Schläfgruben getrennt, die ohnedem wenig Tiefe haben; die Augen find vollig zur Seite gerichtet; die zarten und nach unten gehenden Jochbogen zeigen die Schwäche der Kinnladen an. Die Vorderarme Eönnen ſich kaum drehen und ihre beiden Knochen find meift vereinigt; mit einem Wort, der niedere Rang diefer Thiere zeigt fih in faft allen Einzelheiten ihrer Organifation. Indeß befigen die mit ſtar— ten Schlüffelbeinen eine gewiffe Gewandtheit und bedienen fich ih— rer Vorderfüße, um die Nahrung damit zum Munde zu bringen. Einige Elettern fogar mit Leichtigkeit auf die Bäume; dieß find: 1. SCIURUS Z. Eichhorn. Sie machen ſich duch ihre fehr ſtark zufammengedrücdten unteren Schneidezahne und duch den langen behaarten Schwanz leicht Eenntlih. Vorn haben fie vier Finger, hinten fünf. Biss weilen deutet ein Knötchen den Vorderdaumen an. Man zählt überall vier, verfchiedentlich hoͤckerige Badenzäahne, und außerdem vorn oben noch einen ganz Eleinen, der zeitig ausfällt. Ihr Kopf ijt breit, ihre Augen hervorftehend und lebhaft. Es find leichte Thiere, die auf Bäumen niften und fih von Früchten nähren. i I 14 210 Säugthiere. I. SCIURUS Cuv. Die eigentlihen Eichhörnchen. Sie haben die Haare des Schwanzes zur Seite gerichtet, wie eine breite Feder. Man Eennt viele Gattungen, in beiden Welten. 1. Sc. vulgaris L.. Das Eihhörnden. Buffon VI. 32. Schreber 212. Mammiferes Vol. II. nebft Varietäten. Dbenher brennend rofteoth, der Bauch weiß, die Ohren in einen Haarpinfel endigend. Die des hohen Nordens werden im Winter auf dem Rüden ſchoͤn afchgraublau, und geben dann das Pelzwerk, welches man petü-gris, Grauwerk, nennt, wenn man e8 vom Rüden her nimmt, und vair, wenn man das Meiße des Bauchs läßt. Die amerikanifchen haben Feine Haarpinfel an den Ohren; dahin gehört: 2. Sc. einereus Linn. Das graue Eihhörnden ‚von Carolina, Petit-gris Buffon X. XXV. Mäammiferes Vol. 1. Etwas größer als das unfre, afchgrau, mit weißem Baud). Bisweilen dreimal fo groß als das gemeine, — Hierher auch wohl das graue mit rothgelbem Bauch. V. 3. Sc. capistratus Bose. Das maffirte Eichhorn. Sciurus cinereus. Schreber CCXIII. B. Mammiferes Vol. II, und IL, Aſchgrau, mit ſchwarzem Kopf; Schnauze, Ohren und Baud) weiß. — [Im füdlichen Carolina. ] Beide variiren in mehr braun oder fchwarz und erfcheinen bisweilen ganz ſchwarz !) [auch grau mit melirtem Schwarz]. Die meiften Gattungen der alten Welt haben gleichfalls feine Ohrpinfel; eine der fchönften ift: 4. Sc. maximus (und macrourus Gm.) ?). Buffon Suppl. VII. LXXI. Faſt von der Größe einer Kage, obenher ſchwarz, die Sei: 1) Sciurus vulpinus, carolinensis und niger fcheinen nur Varietäs ten davon zu feyn. ©. 2) Man darf nur die Figuren von Pennant und Sonnerat vergleichen, um auf den erften Blick zu fehen, daß fie ein und daffelbe Thier vorftellen. Nagethiere. Sciurus. >11 ten und der Scheitel fchön rothbraun, der Kopf, der ganze Un: tertheil des Körpers und die Innenſeite der Gliedmaßen blaßgelb; ein rothbrauner Streif hinter den Baden. Lebt auf Palmen und iſt zumal ſehr erpicht auf Cocosmilch [und bohrt fehr ges ſchickt Löcher deshalb in die Nuß]. Es giebt auch in den heißen Ländern Eichhörnchen, die fich duch ihren Längsgeftreiften bunten Balg auszeichnen, 3. B. 5. Sc. getulus L. Buffon X. XXVII. Deffen Streifen fi) bis über den Schwanz erftreden. €. — Es iſt braun, hat vier weißliche Streifen, und ift ohne den Schwanz fünf Boll lang, diefer eben fo lang. Sn der Bar: barei. 2. 6. Sc. Palmarum. Das Palmeneichhorn. Le Palmiste. Buffon X. XXVI. Leach zool, Misc. VI. I. Hat diefe Streifen nur über den Rüden. ©. — 6& if gleichfalls graubraun und gelblichweiß geftreift. Die Größe diefelbe; im füdlichen Aſien und Afrika. Unter den vielen indifchen zeichnen ſich noch aus: *7, Se. bicolor Sparrmann. Horsf. zool. Res. c. ic. Schreber 3. 216. Das javanifhe Eichhorn. Dbenher ſchwarzbraun, untenher gelb, mit runden, doch zuge: fpisten Ohren und zwmeizeiligem langem Schwanz; der Vorder: daumen fehr deutlih. Im öftlihen Java. In Sndien ift es obenher ganz ſchwarz, unten goldgelb. Mit dem Schwanz drei Fuß lang. B, **8, Sc. Leschenaultii. Sc. hypoleucos. Obenher gleihförmig Eaftanienbraun; untenher faft ganz weiß (feltener gelblih), um die Nafe und den N grau: lich. Von der Größe des Vorigen. **9. Sc. rutilus Mus. Franc. Küppell Atlas T. 24. Oben vöthlichgelb, unten weiß, der Schwanz weiß und roth— geld, die Ohren fehr Eurz. In Habeffpnien. V. 14* 212 Saͤugthiere. **40, Sc. syriacus Ehrenb. Ehrenb. Symb. 1. t. 8. Rothbraun. V. I. TAMIAS. Sind diejenigen Gattungen von Eichhörnchen, welche Ba: Eentafchen wie die Hamfter befigen, und ihr Leben in unterirdi— ſchen Höhen zubringen. 11. Sc. striatus. Das Erdeichhorn. Le Suisse. T. carolinensis. Buffon X. XXVM. Obenher braunroth, mit fünf braunen und zwei weißen Lingsftreifen, untenher weiß. — Im ganzen Norden von Afien und Amerika, zumal in den Zannenwäldern zu Haufe. Sein Schwanz ift weniger behaart wie bei den europäifchen, die Oh: ven glatt. FXIII. MACROXUS Lesson. Guerlinguet. Sind wahrſcheinlich auc zu trennen !). Sie haben einen langen, faft runden Schwanz und ein ungeheures, herabhängen- des Scrotum. Es giebt ihrer in beiden Welten. **42, Sc. aestuans. Das brafilifhe Eichhorn. Buffon Suppl. VII. T. LXV. Le grand Gwuerlinguet. Pr. Neuwied Abb. 3. Heft. Obenher braun, faſt olivengruͤn, unten blaßgelb, auf der Mitte der Bruſt ein weißer Strich. Schwanz ſehr lang. In ganz Suͤdamerika. 16 Zoll lang. V. **13. Se. insignis. Der Bokkol. Horsf. 2ool. Res. ce. ic. Mammiferes Vol. I. Obenher graubraun, unten weißlih, auf dem Nüden drei ſchwarze fehmale Langsftreifen. Auf Java. Selten, V. IV. PTEROMYS. Fliegendes Eichhorn. Denen die zwifchen den Vorder = und Hinterertremitäten ausgedehnte Seitenhaut, wie ein Fallſchirm, geftattet, fich einige 1) Doch haben fie und die vorigen die nämliche Zahl Backenzaͤhne wie die gewöhnlichen Eichhörnchen und die fliegenden. Nagethiere. Sciurus. 213 Augenblide in der Luft fchwebend zu erhalten und fehr große Säge zu thun. Ihre Füße haben lange Knochenanfüge [ Gräten], die einen Theil diefer Seitenmembran unterflügen, 14. Se. volans. Das gem. fliegende Eichhorn. [La Polatouche. ] Schreber CCXXIM. Blumenbad Abb. nat. hiſt. ©. 7. Obenher afchgrau, unten weiß, von ansnehmend weichem Balg, der Schwanz nur von der halben Lange des Körpers. Lebt in Polen, Rußland und Sibirien einfam in den Wäldern. Von der Größe einer Ratte. 15. Sc. Voluccella [Pallas]. La Polatouche. [L’As- sapan. Buffon X. XXI. Mammiferes Vol. II. Obenher vöthlihgrau, untenher weiß, Eleiner als das Vor: hergehende, der Schwanz nur um ein Drittel Eleiner ald der Koͤr— per. [Die Flughaut bildet hinter der Hand einen rundlichen Lappen] Lebt in Truppen auf den Wiefen des gemäßigten Nordamerika. 16. Se. Petaurista L. Der Taguan. Buffon Suppl. III. XXI. und VII. LXVII. So groß wie eine Kate. Das Männchen oben ſchoͤn Fa: ftaniendraun, unten rothgrau, das Weibchen oben braun, uns ten weiß. Auf dem indifhen Archipel, der auch das Folgende hat. 17. Sc. Sagitta. Nicht größer als ein gemeines Eichhorn, obenher dunfel- braun, untenher weiß, unterfcheidet fich zumal von den andern dadurch, daß feine Slughaut, wie auch beim Zaguan, hinter der Hand einen fehr fpigen hervorfpringenden Winkel bildet. V. CHEIROMYS Cuv.') Iſt mit Recht durch) Herrn Geoffroy von den Eihhörn- chen abgefondert worden. Die unteren Schneidezähne find noch mehr zufammengedrüdt, und zumal noch mehr von hinten nad) vorn geſtreckt, als beim 1) Pteromys, geflügelte Maus; Cheiromys, Maus mit Händen. 214 Säugtbiere. Eichhorn, fo daß fie einem Hemmſchuh gleihen. Alte Füße ha: ben fünf Finger, wovon vier der Vorderhand außerordentlich ver— längert find und unter ihnen dev Mittelfinger viel dünner und ma— gerer als die andern erfcheint. An den Hinterfüßen ift der Dau— men den andern Fingern entgegenfesbar, fo daß fie gewiffermaßen unter den Nagethieren das vorftellen, was die Beutelcatten unter den Haubthieren. Übrigens ift auch der Bau ihres Kopfes von dem der andern Nagethiere fehr abweichend, und nähert fich mehr dem der Duadrumanen. Man Eennt nur eine Art, die Sonnerat auf Madagass £ar entdedt bat: 18. Sc. Madagascariensis. Das Aye-Aye. Buffon Suppl. VII. LXVIII. Sonnerat Voyage Il. t. 88. Voigt's Magazin der NE. VI. B. T. 9. Bon der Größe eines Hafen, braun mit gelb gemengt, mit einem dien, langen, mit groben ſchwarzen Haaren befegten Schwanz und großen nadten Ohren. Es ift ein Nachtthier, in einer Höhle lebend, von trägen Bewegungen. Es bedient fich feines mageren Fingers, um die Nahrungsmittel zum Munde zu führen. 2. MUS. Linne und Pallas hatten alle Nagethiere mit Schlüffel beinen unter diefem Namen in eine Mafje vereinigt, die fich durch Eein bedeutendes außeres Zeichen wie durch den Schwanz beim Eichhörnchen oder beim Biber, zu unterfcheiden wußten, woher es denn kam, daß man ihnen feinen gemeinfchaftlichen Charakter geben Eonnte. Bloß daß die meiften untere zugefpiste Schneide— zähne hatten; aber auch diefer Charakter war Ausnahmen unter: worfen. Gmelin trennte ſchon davon die Murmelthiere, die Sie— benſchlaͤfer und die Springmaͤuſe. Wir haben aber ihre Einthei— lung noch weiter getrieben und dazu die Geſtalt der Backen— zaͤhne benutzt. I. ARCTOMYS Gm.'). Haben allerdings die unteren Schneidezähne zugefpist wie die meiften Thiere des großen Stammes der Mäufe, aber die Zahl ihrer Badenzähne ift, wie bei den Eichhörnchen, oben fünf 1) Arctomys: Bären: Maus. * Nagethiere. Mus. 215 und unten vier auf jeder Seite, mit Spigen verfehen; aud) ent- fchliegen ſich manche Arten fehr leicht zur Fleiſchnahrung, und freffen Snfecten fo gern wie Kräuter. Sie haben an den Vor: derpfoten vier Singer und ein Knötchen flatt des Daumens; fünf Finger hinten. In andrer Ruͤckſicht find fie den Eichhsenchen faft ganz entgegengefegte Thiere; fchwerfällig, mit Eurzen Beinen, einem kurzen Bufchfchwanz, breitem platten Kopf, die den Win- ter in tiefen Löchern, die fie mit Heu verflopfen, im Winter: fehlafe verbringen. Sie leben gefellig und werden leicht zahm. Man kennt zwei Gattungen in der alten Welt. 1. M. (A.) alpinus. Das Murmelthier. La Mar- motte des Alpes. ‚ Buffon VIl. XXVII.*) Von der Größe eines Kaninchens, mit kurzem Schwanz, graugelblichem, ins Braune ziehendem Pelz**), am Kopfe aſchgrau. Lebt auf den hohen Gebirgen unmittelbar unter der Grenze des ewigen Schnees. 2. M. (A.) Bobac. Der Bobaf. La Marmotte de Pologne. Pallas Glires V. Schreber CCIX. Don der Größe des vorhergehenden, gelblichgrau, mit etwas Rothbraun am Kopf, bewohnt die niederen Hügel von Polen bis Kamtſchatka und wühlt fich oft im härteften Terrain feine Höhlung!). 3. M. (A.) Monax. Der Monar. Buffon Suppl. II. T. 28. Größer als die folgende [wie ein Kaninchen], grau, Schwanz und Scheitel fchwärzlih, der Schwanz länger [an der. unteren Seite ſchoͤn voftgeld]l. Im mwärmeren Nordamerika. 4. M. (A.) Empetra. Schreber CX. Kleiner, grau, die unteren Theile Eaftanienbraun. In Ga: nada und an der Hudfonsbai. *) Die Abbildung in den Mammiferes Vol. II. ift unkenntlich. +) Von zwei lebendigen, die ich einft befeffen, hatte das eine einen Ihönen ſchwarzen Spiegel auf dem Rüden. V. 1) Die ruffifchen Reifenden in die Bucharei fprechen noch von einigen anderen Murmelthieren, wie Arct. fulvus, Arctomys leptodactylus und * “ 216 Saaugthiere— I. SPERMOPHILUS Fr. Cuv. Unter diefem Namen werden die Murmelthiere mit Baden: tafchen abgefondert. Wegen ihrer leichteren Geftalt hat man fie Erdeihhörnhen genannt. Der europäifche Orient befigt eine Gattung. 5. M. (8.) Citillus. Der Suslik oder das Zieſel, Erdzieſelchen. Buffon Suppl. III. XXXI. F'r. Cuv. Mammiferes Vol. III. Ein niedliches graubraunes Thierchen, mit weißen Tropfen geflect und gewellt, was ſich von Böhmen bis Sibirien findet. Es hat eine eigene Neigung zu Fleiſch, und verfchont felbft feine eigene Gattung nicht. Der Schwanz diefes Thieres ift Eurz, die aufßeren Ohren kaum fichtbar, der Kopf etwas eichhörnchenartig. Nordamerika befigt noch mehrere Arten, worunter 6. M. (S.) 13-lineatus Harlan (Seiurus 13-lineatus Mitchill, Arct. Hoodii Sabine). Linn. Transact. XIII. T. 29. Mammiferes Vol. II. Ausgezeichnet durch dreizehn gelbe Streifen auf dem dunklen Grunde feines Nüdens !). [Von denen die zwifchen zwei voll- Eommenen flehenden nur Punktreihen find; der Schwanz ift ſchwarz geringelt.] Es fcheint auch, daß man zu den Murmelthieren einen Na- ger werde zu flellen haben, der dadurch merkwürdig ift, daß er gefellfehaftlih in ungeheuren Erdhöhlen lebt, denen man felbft den Namen Dörfer gegeben hat. Die Nordamerikaner nennen ihn, wegen feiner Stimme, die dem Bellen eines Eleinen Hündchens gleiht, Wiefenhund oder das Eläffende Eihhörnden. Es ift der Arctomys ludovicianus Say, Voy, to the rocky moun- A. mugosaricus, die jedoch vielleicht nicht hinlängli) vom Bobak und Suslik verſchieden find. €. Bergl. — — in Eversmann’s Reiſe nad) Bu— Kara ꝛc. ©. 119 ff. 1) Arctomys nn Richardf. oben weiß und ſchwarz marmorirt, unten roftfard. ©. Rihardfoh im Anhang zu Parry’s Reife. Andere, wie Arct. Franklinii, Richardsonii, pruinosa, in den Reifen von Lewis und Clarke, Parry, Franklin x. angezeigt, Korn auch in diefes Untergefchlecht zu gehören. ©. Sabine in the Linn. Transaet. V. XII. pl. XXVIL XXVIII. Nagethiere. Mus. 217 zains 1. 451. Hr. Rafinesque, der ihm fünf Zehen an als len Fuͤßen beilegt, macht daraus fein Geſchlecht Cynomys. II. MYOXUS Gm.‘). Untere Schneidezähne fpis, vier Badenzähne überall, derem Krone mit einwärtsgehenden Schmelzlinien verfehen ift. Niedliche Thierchen mit feinem Balg, behaartem, felbft bu— fhigem Schwanz und lebhaften Blick, die ſich wie die Eichhoͤrn⸗ chen auf Baͤumen aufhalten und von Fruͤchten naͤhren. In der ſo zahlreichen Ordnung der Nagethiere ſind ſie die einzigen, denen der Blinddarm fehlt. Sie bringen die kalte Jahrszeit wie die Murmelthiere in einem tiefen Schlaf zu ?). 7.M. (M.) Glis L. Der Siebenfdhläfer, Bild, Rellmaus. Loir. Buffon VII. 24. Behftein NE. Teutfchlands 1.8. Mammiferes Vol. II. Don der Größe einer Ratte, obenher afchgraubraun, unten weißlich, um die Augen dunkler braun, der Schwanz in feiner ganzen Länge reichlich behaart, faft zweizeilig wie beim Eich— börnchen, oft am Ende etwas gabelig. Bewohnt das mittägige Europa, wo er in Baumbhöhlen und Felfentigen niftet. Er geht aud) bisweilen Eleine Vögel an. Wahrfcheinlich ift diefes die Maus ber Alten, die fie [im eigenen Glirarüis] mäfteten und als Leckerbiſſen verfpeiften °). *8. M. (M.) Coupeii. Le Lerot du Senegal. Mammiferes Vol. II. Dem Vorigen ahnlich, aber Eleiner; nur 34 Boll lang, ber Schwanz 3 Zoll lang. Gelblihgrau, unten bläffer, die nadten Theile fleifchfarb. Am Senegal. V. 9. M. (M.) Nitela. Die große Haſelmaus. Buffon VIII. 25. Mammiferes Vol. I, Le Lerot. Etwas Kleiner als der Siebenfchläfer, obenher graubraun, 1) Myoxus: fpisfchnauzige Maus. 2) Dieß ift fo fehr mit ihrer Natur verbunden, daß eine Rellmaus vom Senegal (M. Coupeii), die wahrſcheinlich in ihrem Vaterlande nie Winterſchlaf gehalten, ſogleich in Europa darein verfiel, als man ſie Kaͤlte ausſetzte. 3) M. Dryas (Schreber 220 B.) einiger Autoren ſcheint nicht Den ihm verfchieden zu jeyn. 218 Säugtbiere. unten weiß, um das Auge fhwarz, welches ſich, breiter, bis zur Schulter zieht. [Kehle, Bauch und Unterfeite des Schwanzes weiß.] Der Schwanz ift bloß am Ende bufhig, fehwarz mit weißer Spitze. Gemein in den Gärten Frankreichs, wo er fi in Mauer: Löchern aufhält und den Spalieren viel Schaden thut. 10. M. (M.) avellanarius. Die Eleine Hafelmaus. Le Muscardin. Buffon VII. 26. Mammiferes Vol. 11. Am Leibe von der Größe einer Hausmaus. Obenher zimmt: voth [gelbroth], unten weiß, die Schwanzhaare auch etwas zwei— zeilig geftellt. In den eucopäifchen Wäldern. Macht fih auf niedrigen Zweigen ein Neft von Gras u. dgl., in dem fie ihre Jun— gen aufzieht. Die übrige Zeit, zumal den ganzen Winter hin: durch, hält fie fi in Baumlöchern auf. IV. ECHIMYS Geoffr. (LONCHERES Ill) Sta chelratte*). Muß man an fie anfchließen. Sie haben auch vier Baden: zähne, aber die oberen als zwei in Geſtalt eines V gefaltete Blätter, die unteren als einfach gefaltetes Blatt. Bei mehreren ift der Balg rauh und mit platten Stacheln (wie Degenklingen) untermifcht [die auf der Dberfeite eine Kante haben, unter: halb etwas hohl find]. Sie find in Amerika zu Haufe, wo fie wie Feldmäufe leben und Ratten gleichen. 11. M. (E.) chrysuros. Loncheres chrysuros Licht. Buffon Suppl. VII. 72. Le Lerot « queue doree. Hystrix chrysuros. Schreber CLXX. B. Mehr als noch einmal fo groß als unfere Wanderratte. Ein ſchoͤnes Thier, Eaftanienbraun, mit weißem Bauch), einem Haarkamm und weißem Langsftreif auf dem Kopfe; der Schwanz lang, fchwarz, feine hintere Hälfte gelb. Aus Guiana. 12. M. (E.) rufus, Loncheres rufa Licht. Echimys spinosus Desm, Rat epineux Azara, Voy. pl. XIII. Rothgrau, von der Größe einer Natte. Der Schwanz für: *) Berg. Lihtenftein in d. Abhandl. d. k. Ak. d. W. zu Ber: lin f. 1818. Nagethiere. Mus. 219 zer als der Körper (Loncheres brachyura Il). Sn Guiana, Brafilien, Paraguay. Höhlt lange unterirdifche fchlangenförmigen Ganäle aus. *13. M. (E.) paleaceus. Loncheres paleacea Licht. Gelblihbraun, die Nafe und der Kopf mit einem weißen Streif (eine weiße Stirn aus braunem Thier); der behaarte Schwanz hat eine weiße Spige. In Brafilien. Die lanzettars tigen Borften bedecken den ganzen Oberleib. V. **14, M. (E.) myosuros Lichtenst. Von der Größe und Geſtalt einer Ratte, mit nadtem Schwanz und langen zurüdtiegenden Bartborften, obenher röth- lich graubraun auf dem Rüden, ins Schwärzliche gehend, die Un- terfeite vein weiß, ſcharf begraͤnzt, auch der Schwanz oben ſchwaͤrz⸗ lich, aber mit weißer Spige. Die Sohle des Vorderfußes ift weiß, die des Hinterfußes ſchwarz. In Brafilien. Vom Prinz v. Neuwied entdedt. V. Andere haben nur einfache, etwas ſteifere Haare. M. (E.) dactylinus Geofr. Noch etwas größer als die goldfchwäanzige. Die zwei mitt- leren Finger des Vorderfußes find noch einmal fo lang als die daneben. Der fehuppige Schwanz ift länger als der Körper; der Balg graugeld; die Haare an der Nafe bilden einen nach vor= wärts gerichteten Kamm, *16. M. (E.) cayennensis. Oben braunroth, unten weiß, die Sohlen der Hinterfüße fehr lang. Mit dem Schwanz 8 Boll lang. V. **17. M. (E.) setosus. Ebenſo, doch etwas groͤßer. Die Fußſpitzen weiß, der Balg weich, faſt ohne Stacheln !). V. V. HYDROMYS Geoff. Haben mit den Vorhergehenden im Außeren viel Ähnlich: keit; aber fie unterfcheiden fich erftens von allen Mäufearten duch die Hinterfüße, welche auf zwei Drittel mit Schwimmhäu- 1) Ich vermuthe, daß der Mus paradoxus Thomson (Linn. Transaect. XI. Heteromys Lesson) von den Echimys nur durch die Badentafchen unterfchieden if. Da ich aber feine Zähne nicht ah babe, kann ich ihn micht claffificiven. 220 SH three ten verfehen find, und duch ihre Badenzähne, überall zwei, de⸗ ren Krone auch noch den eigenen Charakter zeigt, daß ſie in ſchief viereckige Lappen getheilt iſt, deren Oberflaͤche loͤffelfoͤrmig aus— gehoͤhlt iſt. Sie ſind Waſſerthiere. 18. M. (H.) chrysogaster und leucogaster. Ann. du Museum VI. t. 36. Zweierlei Sndividuen, die einen mit weißem, die andern mit gelbem Bauch, beide obenher dunkelbraun, mit langem, an der Baſis fhwarzen, an der hinteren Hälfte weißen Schwanz, find . von Dan Diemens Land gebracht worden. Beinahe noch einmal fo groß als eine Wanderratte. Vi. CAPROMYS Desmar. Houtiu. Überall vier Badenzähne mit platter Krone, deren Schmelz ſich einwärts faltet, fo daß er bei den oberen drei hineingehende Winkel am Außeren Rand und einen einzigen am innern, das Umgekehrte bei den unteren macht. Der Schwanz ift rund, ſchwach behaart. Sie haben wie die Ratten fünf Finger hinten, und vier vorn mit dem Nudiment des Daumens. Shre Geftalt ift die ungeheurer Ratten von der Größee ines Hafen oder Kaninchen. 19. M. (C.) Fournieri Desm. - Span. Houtia Congo. [Isodon Pilorides Say, zool. Journ. II. p. 229.] Mem. de la Soc. d’hist. nat. de Paris I, t. 1. Braun, mit weißer Schnauze und Unterhals, der Schwanz braun, halb fo groß als der [einen Fuß lange] Körper. 20. M. (C.) prehensilis Pöppig. Houtia Caravallı. Etwas Eleiner, braun, mit weißlicher Kehle, rothbraunem Schwanz, fo lang wie der Körper und an der Spige etwas nadt. Beide auf der Snfel Cuba. Sie machten nebft den Aguti’s das Hauptwildpret der Eingebornen auf diefer Inſel zur Zeit der Entdeckung aus *). VII. MUS Cuv. S£igentliche Maͤuſe. Überall drei Badenzähne, wovon der vorderfte der größte, und deren Krone in flumpfe Höder getheilt ift, welche denfelben, *) Bergl. hierzu History of the life and voyages — Christ. Columbus by W, Irving. Vol. I, et Il. Nagethiere. Mus. 221 wenn fie ſich abnugen, das Anfehen einer verfchiedentlich ausge Eerbten Scheibe geben. Ihr Schwanz ift lang und fcehuppig. Diefe Thiere fchaden durch ihre ausnehmende Fruchtbarkeit, fo wie durch die Gefräßigkeit, mit der fie alle mögliche Subjtan= zen zerfreffen und benagen. Drei Öattungen find in den Häufern fehr gemein geworden: 214. M. Musculus L. Die Hausmans. Buff. VII. 39. Seit den älteften Zeiten und Jedermann bekannt *). 92, M. Rattus L. Die Ratte. Buff. VII. 86. Bon ihr haben die Alten nicht geredet, es fcheint daher, daß fie erft im Mittelalter in Europa eingedrungen fey. In allen Berhältniffen noch einmal fo groß als die Maus. Ihr Balg ift Shwärzlih. Man hat bisweilen mehrere mit den Schwänzen verflochtene und daran zufammengewachfene gefunden, die man Rattenkönige genannt hat 1). ©. Savi trennt von ihr einen Mus tectorum, in Pifa, und Geoffroy (Deser. d’Egypt., Mammif, T. V. f. 1.) einen Mus alexandrinus; auch fah ic) im Berliner Mufeum noch einen Mus navalis, aus Suez. “ 23. M. decumanus Palla.. Die Wanderratte. Le Surmulot. Buff. VII. 27. Mammif. Vol. I. *) Hierher Mus avenarius Wolf und M. pendulinus Herrm., als verwilderte, die gewöhnlich dunkelfarbiger ift. ©. Conft. Gloger in d. Iſis 1823, ©. 898 ff. V. 1) ©. Bellermann über den Rattenkoͤnig, Berlin 1820. ©. — Hr. Prof. B., der in diefer Schrift (der er auch eine lithogra= phirte Abbildung des Nattenkönigs beifügt) ältere Fälle gefammelt hat, befchreibt als Augenzeuge einen vertrocneten, im S. 1772 zu Erfurt gefehenen folhen Rattenkönig, der aber verdorben wurde. Sch habe feit jener Schrift nocdy von zweien Erfahrung erhalten: erftens von einem, den einer meiner Bekannten, als Knabe, in einer Mühle bein Aufreißen eines Grundes gefehen; zweitens von dem fchönen, welchen die naturforfchende Gefellfhaft zu Altenburg befist, und der in einem vermauerten Gamin gefunden wurde. Da junge neugeborene Ratten ganz Eurze, Elebrige, aber wie bei Didelphys gefrümmte Schwänze: chen (alfo vielleicht eine Anlage zum Rollſchwanz) haben, fo ift erklär- lich, wie diefe, wenn die Sungen genöthiget find, fich in einem Raume im Kreis zu ftellen, mit einander völlig verwachfen Eönnen. 222 Saugthiere— Iſt erſt in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts nach Europa gekommen, und gegenwaͤrtig in Paris und andern großen Staͤdten haͤufiger als die gemeine Ratte. Sie iſt um ein Vier— tel groͤßer als dieſe, und unterſcheidet ſich auch noch durch ihr rothbraunes [mit einzelnen Borſtenhaaren befegtes] Fell. Dieſe beiden Gattungen ſcheinen aus dem Orient zu ſtam— men. Unſere Schiffe haben ſie, wie die Maus, uͤber den ganzen Erdboden verbreitet *) [fo daß fie jetzt in Rio de Janeiro ſehr gemein ift. Es giebt auch weiße Abarten). 24. M. Caraco Pallas. Pallas Glir. t. 23. Schreber &. 1775 diefelbe Figur. Hellfarbig, grau, mit fpigerer Schnauze, und Schwanz etwas kuͤrzer als bei der MWanderratte, aber die Größe die naͤm— liche; die Kinnladen ftärker. In der öftlichen Tatarei und China. 25. M. Perchal. Buff. Suppl. VII. t. 69. In Indien. Noch um ein Viertel größer als die Wander: ratte, rothbraun. 26. M. setifer Horsf. Sm indifchen Acchipel zu Haufe; ebenfalls groß und ſchwaͤrz⸗ lichbraun. ; Diefe beiden Gattungen find mit fteifen Borften, die über ihre Haare hinausreichen, verfehen. 27. M. Pilorides Pallas et Gm. Die Bifamratte der Antillen. Eine der größten und fhädlichften Natten die man Eennt. Ohne den Schwanz funfzehn Zoll lang, alfo faft von der Größe eines Meerfchweinchens, der Schwanz noch länger, oben dunkel: ſchwarz, unten weißlich, das Haar grob. Sehe mit Unrecht befchreiben fie Pallas und Gmelin als ganz weiß. Die erſten Gefchichtfchreiber der Golonien geben ihe fchon diefelbe Färbung, wie wir an ihr gefehen. Die Eleinen Mäufearten find weniger beobachtet. 1) Sie ſcheint urfprünglich in Perfien zu Haufe, wo fie in Erd: höhlen wohnt. Erjt 1727 Fam fie nad) einem Erdbeben, wo Ak die Wolga durchſchwamm, in Aftrachan an. Nagethiere.‘ Mus. 98.M. cahirinus.. Die Maus von Cairo. Geoffr. Deser. dEgypte, Mammiferes t. V. f. 2. Rüppell Atlas T. 13. f. b. Schon von Ariftoteles bemerkt. Mit Stacheln ftatt Haaren auf dem Rüden, die etwas platt find. ©. — Dunfelbraun, mit großen nadten Ohren und weißen Pfoten. Gemein in den Häufern von Cairo u. f. w. to 1 >) **29. M. dimidiatus (M. hispidus Lichtenst.), Rüppell ©. 13. f. a. Oben röthlichgelb, unterher, felbft am Schwanze, weiß, ein weißer Fleck hinter jedem Ohr. Die Schnurren weiß und ſchwarz. Auf dem Rüden mit platten Stachelhaaren wie ein Echimys *). V. 30. M. sylvaticus L. Die große Feldmaus. Wald— maus. Le Mulot. Buff.Vu. 41. Schreber &. 180, In Frankreich die einzige, die entfernt von den menfchlichen Wohnungen lebt *). Nicht größer als eine gewöhnliche Maus, aber rothhraun. Sie thut in Wäldern und auf Adern großen Schaden, und fommt auch bisweilen in die Gärten. — Der Verf. läßt hierauf folgenden Satz folgen: „Es ſcheint indeß, daß fich in manchen Ländern eine graue, noch Eleinere Gattung finde, die auch in England bemerkt wird (M. messorius, Shaw gen. Zool. T. II. p. 1. frontispice), und eine dritte noch Eleinere, Ze mulot nain Fr. Cuv. (Mus pumilus) Mammiferes [Vol. 1.]. Ubrigeng giebt e8 bei diefem fehr Eleinen Säugthiere noch viele Entdekungen, felbft in unferm Vaterlande, zu machen.” Sn der Anmerkung dazu nennt er mehrere, nicht weiter bes ſchriebene Species. Da es fchon ausgemacht ift, daß jener M. messorius nichts andres ald der Mus minutus Pallas ift, und es mir gleichfalls fcheint, daß Sr. Cuvier’S Mulot nain, dem er felbft Eeinen *) Daher denn der Zahnbau entjcheiden müßte, ob fie hier= oder dorthin gehört. V. **) Denn daß auch die Hausmaus haͤufig verwildert in Wäldern und auf Feldern angetroffen wird, nur etwas röthlicher, darauf hat Dr. Gloger a. a. ©. weiter aufmerkffam gemacht. V. 224 Saͤugthiere. lateiniſchen Syſtemnamen (a. a. O.) giebt, fo wie M. parvulus (Herrmann Obs. Zool. I. p. 62) und soricinus ej. dazu gehoͤ— ven, fo laffe ich alle nachfolgende Gattungen nad meiner Aus: einanderfegung bier folgen, wobei ich jedoch wiederum, in Bezug auf die Anmerkung des Verf. *) mich der Aufnahme einiger ent halte. V. *31. M. minutus Pallas. M. messorius, parvulus, pumilus auctt. Pallas Glires T. 24. B. C. Sloger in d. Verhandl. d. k. k. Ak. d. Nf. XIII. 2. 2. Abth. Taf. 24**). Obenher fchön rothbraun. Statt des Daumens einen breis ten Nagel tragend. Das Eleinfte Säugthier, deſſen Körper nur 24 Zoll lang ift, von Pallas aus Sibirien befchrieben, aber von ihm felbft fehon in Teutfchland vermuthet, wo e8 von Glo— ger in Schlefien, und wie kaum zu zweifeln, auch in Holftein, bei Strasburg, bei Paris und (ald M. messorius) in England gefunden worden ift. Baut ſich ein zierliches Eugelrundes Neft, wie ein fauftgroßer Ball, innerlich aus Ahren der Nohrhalme, Außer: lich mit gefchligten Blättern feſt umwickelt, beftchend. V. *32. M. agrarius. Die Brandmaus. Pallas Glires T. 24. A. Schreber T. 182. Braͤunlichgelb, mit einem ſchwarzen Ruͤckenſtreif und einem ſchuppigen Schwanz, halb ſo lang als der Koͤrper. Im oͤſtlichen Europa, auch in Thuͤringen. V. **33, M. pyrrhorhinus. Die Catinga-Maus. Prinz v. Neuwied Abb. zur Naturg. Braf. 3. Heft. Graugelb; Nafe, Ohren und der hintere Theil der Schen: *) Es ift der Schluß der vorerwähnten, und fie lautet: „Hier find auch noch die geftreifte Maus vom Gap (M. pumilio Sparrm.) und die graublaue Maus von Cübdamerifa (M. cyanus Moline) und mehrere andere Gattungen anzuführen, von denen einige nicht eins mal bei den Autoren angezeigt, andere zu.wenig vergleichend befchrieben find. Deßwegen kann man die von Azara genannten vor einer neuen Reviſion +) nicht vortheilhaft claffificiven. Ein Gleiches gilt von einer großen Anzahl Nagethiere des Herrn Rafinesque. Ihre Angaben find zu kurz um Gebrauch davon machen zu koͤnnen.“ **) Und derfelbe in der Iſis 1828, ©. 906 ff. +) Die jedoch jest da il. 8. 2. Nagethiere. Mus. ; 225 £el rothbraun. Der Schwanz fehr lang. In Brafilien. Der großen Feldmaus ahnlich. V. **34, M. physodes Lichtenst. Obenher ſchoͤn rothbraun, unten weiß; ſcharf abgeſchnitten. Ohren und Schwanz weiß. Drei Zehen. In Braſilien. V. *35. M. pumilio Sparrmann. Schreber T. CLXXXI. B. Obenher gelblichgrau, mit vier ſchwarzen Nüdenftreifen, Die Ohren behaart. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. LO, *36. M. giganteus Hardwycke. Die Niefenratte. Linn. Transaet. VII. T. XXVII. Mus’setifer, Horsfield zool. Res. c. ic. Die junge. Dunkelbraun‘, mit Stachelhaaren auf dem Nüden; unten grau, die Füße ſchwarz. Der Körper faft oylindeifh. Mit dem Schwanz an drei Zuß lang. In Oſtindien. V. Die heißen Laͤnder erzeugen Maͤuſearten, denen wovon wir eben geſprochen in aller Hinſicht aͤhnlich, außer daß ihr Schwanz | mehr behaart iſt ). VIII. GERBILLUS Desmar. (MERIONES III.) Shre Badenzähne find von denen der Vorigen wenig ver: ſchieden, fie nugen ſich nur etwas ſchneller ab, fo daß fie Quer- 1) Hypudaeus variegatus Lichtenst. var. flava. — Meriones ‚syenensis 2d., wozu man Arvicola messor Le Comte, Arvicola hor- tensis Harlan oder Sygmodon Say zu fügen hat, die ftets behaarte Ohren, wie die Otomys haben. ı . ’ Eine andere Gruppe, mit ebenfalls behaartem Schwanz, deren Zähne fich jedoch mehr abnugen, wird den Hypudaeus obesus Licht. +), ‘den Mus ruficaudus 2d. befaffen, und fein Meriones sericeus eine dritte, durch erhabene Leiften der Badenzähne, die abwechfelnd in einander greifen, ausgezeichnet. Hierauf wird eine vierte Say’s Neotoma floridanum, Harlan’s Arvicola floridanus, und Le Gomte’s Arvicola gossypina begreifen, zwei an Größe und feldft Färbung einander fehr ähnliche Mäufe, deren mit Wurzeln verfehene Zähne indeß die Kronen, wenn fie fi) etwas abnusen, nach Art der Feldmäufe zeigen. Allein alle diefe Thiere müffen noch, um definitiv claffificirt zu werden, einer vergleichenden vollftändigen Unterfuchung, d. h. ſowol ih: res Innern als ihres Außern unterworfen werden. C. 4) Prammomys obesus, Mus. Bref. Rüppell en: 22 U 226 Säugtdiere. teiften zeigen. Ihre oberen Schneidezähne haben eine Zurche. Ihre Hinterfüße find nach Verhältniß etwas länger als bei den gerwöhnlihen Mäufen, und der Daumen und Eleine Finger ſtehen etwas zuruͤck ). Ihr Schwanz ift lang und behaart. Die fandigen und heißen Känder der alten Welt hegen meh: vere Species. 37. M. (G.) indicus. un — Hardwycke in ven Linn. Transact. VIII. . VI: j Mammif. Vol. II. T’Herine. Bon der Größe des Siebenfchläfers, oben rothgelb, uns ten weiß, der Schwanz länger als der Körper und am Ende ſchwaͤrzlich. 38. M. (G.) meridianus. Mus longipes. Pallas Glir. t. 18. B. Dipus longipes. Schreber T. 231. Ihm verwandt, von faft der nämlichen Farbe, aber etwas Eleiner [dev Schwanz einfärbig gelbgrau. Am Eafpifchen Meere und am Ural]. 39. M. (G.) tamaricinus. Dipus tamaricinus. Schreber T. 232. Mit braͤunlichen Ringen auf dem Schwanz. [Am kaſpiſchen Meere.] 40. M. (G.) pyramidum Isid. Geoffr. **) [Meriones Gerbillus. Rüppell Atlas Z. 30. b.] Mit laͤngeren Hinterfüßen und von der Größe der großen Hafelmaus. Sein Balg ift obenher braunroth, unten weißlich. [Hinter Auge und Ohr ein weißlicher led. Iſid. Geoffroy fagt, er Eönne zum Vorigen gehören. Bei den Pyramiden. ] Am Senegal Eommt einer von Iebhafterem Braun und reis nerem Weiß vor. Ein anderer am Gap, etwas größer, voftbraun, mit einem am Ende weniger. behaarten Schwanz. *) Die wahren Meriones und Gerbillus treten mit allen fünf Fin- gern auf, wenn aud) die aͤußeren etwas zurücdftehen, und fpringen nie in aufrechter Stellung. V. **) Ob zu ihm Meriones Gerbillus Lichtenst.? oder zu Gerbillus meridianus? V Nagethiere. Mus. 227 Einer in Nubien, faft um die Hälfte Eleiner, oben hellbraun, unten fchon weiß *). - IX. MERIONES Fr. Cuv. Mir trennen fie von den Gerbillen, weil fie noch Tängere Hinterfüße, einen faft nadten Schwanz, und vor den oberen Badenzähnen einen ganz Eleinen Zahn haben, Charaktere, die fie den Springmäufen nähern. Ihre oberen Schneidezähne haben diefelbe Furche wie die Gerbillen, ihre Finger find denen diefes Untergefchlechts ebenfalls gleich, doch die zwei aͤußeren fehr Eurz. 41. M. (M.) canadensis Pennant. Dipus canadensis. Shaw. II. p. 1. t. 1615 daraus in Boigt’s Magaz. d. Naturk. Bd. II. T. 2, Man Eennt nur eine Eleine Gattung aus Nordamerika, Di- pus americanus Barton, von der Größe einer Maus, graugelb, der Schwanz länger als der Körper. Sie ift außerordentlich ſchnell, verbirgt fi unter der Erde, und hält hier [ftark zuſam— mengekugelt] Winterfchlaf. *42. M. (M.) labradorius Harlan. Sabine App. to the Voyage of Capt. Franklin to the polar Seas p. 661. Obenher braun, unten weiß; der Schwanz Eürzer als der Körper, obenher ſchwarz, unten weiß. Mit dichten langen Schnurren. i X. CRICETUS Cuv. Mamſter. Sie haben faft ganz die Zähne der Ratten, aber ihr Schwanz ift behaart und kurz, und beide Baden, wie bei mehreren Affen, zu Säden oder Badentafchen erweitert, die ihnen dazu dienen, eingefammelte Saamen in ihren unterirdifchen Bau einzutragen. 43. M. Cricetus L. Der Hamfter. Cricetus frumentarius. Sulzer Naturg. des Damfters, m. Abb. Buff. XII. 14. ) Sch bin nicht im Stande, hiernach Lichtenftein’s (Verz. d. Dubletten des zool. Muf. zu Berlin, ©. 5) Meriones libycus einzu: zeihen, welcher charakterifiet ifts Mit fpiger Schnauze, kurzen Ohren, der am Ende buſchige Schwanz von der Länge des Körpers. Länge 5 Zoll, der Schwanz faft eben fo viel. %. 15* 228 Säugthiere. Größer wie eine Natte [bisweilen wie eine Eleine Kaße, zus mal die fchwarzen], obenher rothgrau, am Bauche und an den- Seiten ſchwarz, mit drei weißlichen Flecken auf jeder Seite; bie Füße, ein Fleck unter der Kehle und einer auf der Bruft, eben- falls weiß. Es giebt ganz ſchwarze [und gefchedte]. Diefes fo aͤrtig gezeichnete Thier ift eines der fchädlichften, die es giebt, wegen der Menge Korn, die es einfchleppt, um feinen oft fi n eben Fuß tiefen Bau damit anzufüllen. Er ift in allen fandigen Ge: genden [auch im Kalk- und Lehmboden Thüringens] fehr gemein, vom nördlichen Deutfchland bis Sibirien. Diefes letztere Land erzeugt auch noch viele Eleine Arten, die Pallas bekannt gemacht hat. «44. M. (C.) Accedula., Pallas Glir. t. 18. Grau, unten weiß, wie auch Schnauze und Füße. Die Ohren nach hinten ausgefchweift. Bei Orenburg. : *45. M. (C.) arenarius. Pallas Glir. t. 16. a. Oben afchgrau, übrigens weiß. Am Irtiſch. V. *46. M. (C.) phaeus. Pallas Glir. t. 15. a. Oben graubraun, unten weißlich; die Ohren groß und faltig. Sn Gilan und am Kuwandſchur. V. *47. M. (C.) songarus. Pallas Glir. t. 16. b. Obenher afchgrau, mit ſchwarzem Nüdenftric), die Seiten weiß und braun gefchedt; der Bauc weiß, der Schwanz kurz. Am Irtiſch. V. *48. M. (C.) Furunculus. Pallas Glir. t. 15. a. *) Dbenher grau, mit ſchwarzem Nüdenftreif, unten weißlich. Kleiner als Cr. arenarius, mit dem Schwanz fünf Zoll. In Dahurien und am Obi. V. XI. ARVICOLA La Cepede. Sie haben, wie die Natten, überall drei Badenzähne, aber *) Diefe alle find auch bei Schreber nad) Pallas abgebildet. V. Nagethiere. Mus. 229 ohne Wurzeln, und jeder aus dreiedigen Prismen gebildet, Die abwechfelnd in zwei Reihen ftehen. Man kann fie in mehrere Gruppen eintheilen, nämlid) a) FIBER Cuv. Ondatra. Feldmäufe, bei denen die Hinterfüße halbe Schwimmfüße find, mit langem, fchuppigem, zufammengedrüdtem Schwanz. Man kennt genau nur eine Gattung davon. 49. M. (F.) zibethieus. Der Ondatra, die canadi— fhe Bifamratte. Castor zibethicus L. Buff. X. 1. Schreber T. 176, diefelbe. Bon der Größe eines Kaninchens, rothgrau. Baut ſich im Winter auf dem Eife eine Erdhütte, worin mehrere zufammen wohnen, die durch ein Loch ſich Calmuswurzeln fuchen, welche ihre Nahrung ausmachen. Wenn die Kälte diefes Loch zufrieren macht, fo find fie genöthigt, einander ſelbſt aufzufreffen. Wegen diefee Gewohnheit zu bauen hat man den Ondatra zum Biber: geſchlecht ziehen wollen. b) HYPUDAEUS Ill. (ARVICOLA Cuv.) Selomäufe. Die Feldmäufe im engern Sinn. Der Schwanz ift behaart und ungefähr von der Länge des Körpers. Die Zehen frei [die Ohren Elein, faft im Pelz verftedt. Ihr Anfehen iſt plumper als das der Mäufe, mit flumpferem Kopf]. 50. M, (H.) amphibius.. Die Wafferratte Buffon VII. 43. Schreber T. 186. Etwas größer als die gemeine Ratte, rußfarbig graubraun, der Schwanz von der Länge des Körpers *), wohnt an Ufern der Gewaͤſſer und grabt im moraftigen Boden nah Wurzeln, ſchwimmt und taucht aber ſchlecht. ©. Sie variiert etwas in der Farbe, vom gelblih Melirten bis zum völligen Schwarz. Auch giebt es ganz gelb: und ———— weißfuͤßige und ganz weiße. +) An meinem Exemplar (welches nicht die folgende iſt) erreicht der Schwanz nur die Hälfte der Körperlänge; und fo ſah ich es auch Kürze lich erjt wieder an lebenden. ; V. 230 Saͤugthiere. 51. M. (H.) terrestris. Schermaus. Erdmaus. Erd— ratte. Buffon Suppl. VII. t. 70. Scheint von der Wafferrattenur durch eine etwas geringere Größe verfchieden, auch it der Schwanz etwas Fürzer. Lebt uns ter der Erde wie der Maulwurf, zumal aber auf hodhliegenden Miefen, bohrt Gange und wirft die Erde in einige Entfernung von feinem Loche. Ihre Magazine, die fie zumal mit Wurzeln von wilden Möhren, in zwei Zoll lange Stüde zerbiffen, ers füle, haben oft eine Elle im Durchmeſſer. C. Einige Autoren halten fie für eine Varietaͤt der Vorher— gehenden. 52. M. (H.) arvalis L Die Eleine Feldmaus. Stoßmaus Neitmaus. Unrichtig in einigen fran— zöfifchen Provinzen mulot genannt. Buffon VI. 47. Bon der Größe einer Maus, vöthlicheafchgrau, der Schwanz nicht ganz fo lang als der Körper. Lebt in Erdlöchern auf den Adern, wo fie Körner für den Winter einträgt. Bisweilen ver: mehrt fie ſich unfaglich [fo in Thüringen im Herbft 1822] und thut großen Schaden *). 53. M. (H.) oeconomus Palla.. Die Wurzelmaus. Pallas Glires XIV. A. Schreber CXC. Etwas dunkler als die vorige und mit etwas fürzerem Schwanz. Bewohnt einen Eleinen Raum in Geftalt eines Bad ofens, unter dem Nafen, von wo mehrere fchmale und verzweigte Gänge auslaufen. Andere Gänge communiciren mit einer zwei ten Höhle, worin fie ihre Vorräthe anhauft. In ganz Sibirien. Man glaubt fie auch in der Schweiz und dem füdlichen Frank: veich angetroffen zu haben, zumal auf Kartoffelfeldern *). *) As eine intereffante Erfahrung wurde mir einft mitgetheilt, daß einer folchen Feldmaus, als fie, auf dem Ader gefangen, fchrie, eine Menge ihrer Gameraden mit großer Angst zu Hülfe eilten, und fie zu retten fuchten. 8. 1) Hierher gehören wahrfcheinlich Mus saxatilis, alliarius, rutilus, gregalis und socialis. Pallas Glires. Aber M.lagurus und torquatus find vielmehr Lemminge. Nordamerika befist auc) mehrere Feldmäufe, wie Arvicola xanthognatha beach. zool. Miscell. 1. pl. XXVI ſſchwarzgelb oben, filbergrau am Bauche, der kurze Schwanz oben Nagethiere. Mus. 231 XII. GEORYCHUS Illiger. Die Kemminge. Mit fehr Eurzen Ohren und Schwanze, und ganz eigens zum Graben eingerichteten Vorderfüßen. Die beiden erften Gattungen haben an den Borderfüßen deutlich fünf Zehen wie die Blindmäufe und die Springhafen. 54. M. (G.) Lemmus. Der Lemming. Lemmus norvegicus Desmar. Pallas Glires XIL A. B. Schreber CXCV. Zool. dan. t. 43. Eine nordifche Gattung, von der Größe einer Matte, ohne fihtbare Ohren, mit gelb und ſchwarz gefledtem Balg, berühmt durch feine Wanderungen, die er in unzähligen Mengen, aber ohne beftimmte Epochen, unternimmt. Man fagt, daß fie als: dann in ganz gerader Linie marfchiren, ohne daß ein Fluß, ein Berg oder anderes Hinderniß fie aufhielte, und daß fie auf ihrem Zuge Alles verwüften. She gemoöhnliches Vaterland ift an den Ufern des Eismeeres. [Die meiften find einfarbig graubraun.] — Man unterfcheidet von ihm G. migratorius (Hypudaeus migratorius Lichtenst. Schreber T. 195. Pallas Glires t. 12. B.) von gelblichee Farbe mit ſchwarzem Scheitel, ſchwarz⸗ brauner Schnauze und fhmächtigerem Leib; im ruffifchen Lapp- land zu Haufe. V. Riſſo (in feiner Hist. nat. de la France me£ridionale T. 1. p. 12) fpriht von einem hierher gehörigen Thiere, wel: ches in den Höhlen der Alpen bei Nizza leben und nad) ihm eine Darietät des norwegifchen Lemmings feyn fol. 2. 55. M. (&.) Aspalax. Der Zokor. Siphneus Aspalax. Pallas Gl. X. Schreber CCV. Rothgrau, die drei mittleren Krallen der Vorderfüße lang ſchwarz, unten weiß, fcheint eher ein Lemming. 8]. — Arvicola pen- sylvanica Wilson, Am. ornith. VI. pl. 50 f. 3 [fünf Zoll lang, mit kurzem, aufgerichtetem Schwänzchen, oben braun, unten blaß]. — Arv. palustris Harlan etc. Es ift zu wünfchen, daß man bald beffere Fi: guren und Befchreibungen von ihnen erhalten möge, als bis jetzt gege: ben worden find. * .$ 4 232 Säugtbiere gekruͤmmt, zuſammengedruͤckt und fchneidend, um Erde und Wur— zeln damit zu zerkleinern; Eurze Beine, der Schwanz faſt null, die Augen außerordentlich Elein. In Sibirien, wo er ſtets unter der Erde wie der Maulwurf und die Blindmaus lebt, und fic) zumal von Dwiebeln verfchiedener Liliengewaͤchſe nährt. 56. M. (G.) hudsonius Gmel. Der Lemming ber Hudfonsbai. Schreber CXCVI. Die dritte Gattung diefes Gefchlehts, welche, wie die an— dern Thiere des großen Maufegefhlehts, nur ein Daumenrudi- ment am Vorderfuße hat. Er ift perlgrau von Farbe, ohne äußeren Schwanz und Oh: ren. Die beiden Mittelfinger der Worderfüße des Männchens fcheinen doppelte Krallen zu haben, weil die Ballenhaut der Fine ger fchwielig ift und unter dem Nagel einen Vorfprung macht, ein Bau, der fich außerdem noch bei feinem andern Thiere ges funden hat. Er ift von der Größe der Watte und Lebt in Nord: amerika unter der Erde. XI. OTOMYS Fr. Cuv. Naͤhern ſich den Feldmäufen und haben gleichfalls drei Badenzähne, aber aus ſchwach gebogenen Blättern beftehend, die der Reihe nach hinter einander geftellt find !). Ihre Schneide: zähne haben eine Längsfurhe. Schwanz und Ohren find behaart, legtere groß. r 57. M. (O.) capensis Fr. Cw. Die Ohrmaus. Euryotis irrorata. Brants Muizen t. 27. Wohnt in Afrika und ift die einzige bekannte Art. Sie hat die Größe einer Natte und den Balg fhwarz und gelb geringelt. She Schwanz ift nur ein Drittel kuͤrzer als der Körper. XIV. DIPUS Gmel. Springmaus. Haben ziemlih die nämlichen- Zähne wie die eigentlichen Maͤuſe, nur zeigt fich bisweilen ein ganz Kleiner vor den oberen Schneidezähnen. Ihr Schwanz ift ungewöhnlich lang, und am Ende [zmweizeilig] bufchig, der Kopf breit, die Augen hervorftehend und groß, ihe Hauptcharafter befteht aber in den gegen die vor: 1) ©ie ftellen genau im Kleinen die Barkenzähne des Elefanten dar. Nagethiere. Mus. 233 deren unverhältnißmäßig langen hinteren Ertremitäten, bei denen die drei Finger des Mittelfußes nur einen einzigen Knochen, wie der tarsus bei den Vögeln, bilden. Wegen diefes Mißverhält: niffes haben fie die Alten zweibeinige Mäufe (Dipus) ge nannt. In der That beftehen ihre Bewegungen auch nur in großen Sprüngen auf diefen zwei Hinterbeinen. Ihre Vorderfüße haben fünf Finger, und einige Gattungen auch außer den großen Fingern der Hinterfüße zwei Eleine no) zur Seite. Diefe Nage: thiere leben in Erdhöhlen und verfallen in einen tiefen Winter: ſchlaf ). a) Hinterfuͤße ohne Afterzehen. 58. M. (D.) Sagitta Gm. Der Jerboa. Buffon Suppl. XXXIX. XL. Pallas Glires t. XXL. Mus Sagitta. ‚Nur mit drei Fingern; von der Größe einer Ratte, obenher hellgelb, unten weiß, der Schwanzbuſch ſchwarz, mit weißer Spige. Bon der Barbarei bis zum Eafpifhen Meer. €. — Leibeslänge ſechs Boll, die Ohren von der halben Länge des Kopfes, der Schwanz 13:12, mit nicht ganz deutlicher Pfeil zeihnung, deffen Spige ein Zoll lang weiß, vor. derfelben ein Boll lang fchwarz. Fuß 5:12 mit faſt gleich langen Zehen; Farbe graugelb, nad) dem Hinterrüden dunkler. Lebt in den hügeligen Gegenden Sibiriens, zwifchen dem Don und der Molga, auch am füdlichen Theile des Irtiſch. Lichtenſt. — V. **59. M. (D.) aegyptius — und Ehrenb. Lichtenſt. T. J. Edwards Gleanings of nat. hist. I. t. 219. Gerbua. Leibeslänge 64 Zoll; Ohren 3 der Kopflänge; Schwanz 134: 12 mit deutlicher Pfeilzeichnung; die Spige 1 Zoll weiß, vor derfelben 14 Zoll fhwarz; Fuß 5:12, auf der Sohlenfeite mit braunem Haar bewachfen, auch das längere Borftenhaar uns ter der Zehenwurzel dunkelbraun, gegen die Spige der Zehen weiß. Die Zehen ſelbſt von faſt gleicher Laͤnge; die Farbe gelblich— aſchgrau. Findet ſich in Ägypten am unteren Nillauf, desgleichen im nördlichen Theile Arabiens, vieleiht auch Tunis. Laͤßt fi zähmen. L. *) Sch gebe ihre Überficht nach eichtenfeins ſchoͤner Abhand— lung uͤber die — geleſen in d. k. Akad. d. W. zu Ber: lin 1825. Berlin 1828. u ‚234 Säugtbhiere. Sft obenher gelblichgrau, untenher, um die Augen, an ben Wangen und die Oberfeite der Zarfen weiß. Wahrſcheinlich ift es diefer, der im Koͤnigreich Fezzan eine wahre Landplage ift, und zu Dugenden in den Schlaffammern auf den Betten herum: ſpringt. V. **60, M. (D.) Locusta Il, Leibeslaͤnge 62 Zoll z Ohren viel Länger als die Hälfte des Kopfs; Schwanz 14:12. Das Übrige wie bei der vorigen Urt, oder nicht zu beftimmen. Lichtenft. (zweifelhaft aufge: ſtellt). SER **61. M. (D.) Telum Lichtenst. Lihtenf. T. II. Leibeslaͤnge 54 Zollz Ohren zugerundet, klein, weniger als ein Dritttheil der Kopflaͤnge, Schwanz 13:12, ohne alle Pfeil: zeichnung. Das längere Haar an deffen Seiten ift nur gegen Die Spige ſchwarz. Fuß 44:12; Mittelzehe länger als die feitlichen. Farbe gelblicheafehgrau mit vielem Schwarz der Hanrfpigen un: termifcht, erſte Hälfte des Schwanzes und Außenfeiten der Unter: ſchenkel ifabelfarbig, ohne ſchwarze Punkte. Hinterfeite der Tar— fen und Zehenwurzel braun. Aus der Eirgififchen Steppe. 2. V. **62, M. (D.) Lagopus Lichtenst. Lich ten ſt. T. V. Leibeslaͤnge 5 Zoll; Ohren zugerundet, 4 der Kopflaͤnge; Schwanz 124:12, mit ſchwacher Pfeilzeichnung an der Oberfeite, die Spige 3 Zoll fchneeweiß; von derfelben 15 Zoll mattbraun; Fuß 54:12, die Zehen fehr lang geſtreckt, alle von gleicher Länge, an der Unterfeite mit fehr langen weißen Borften bewachfen, auch die Unterfeite der Zarfen weiß. Sarbe fehr heit, faft rein ifabell, ber weiße Keulenftreif fehr breit und blendend weiß. Anden Ufern des Aralfees. 2. Die Bartſchnurren faft fo lang als der Körper. V. 63. M. (D.) hirtipes Lichtenst. Lichtenſt. T. IV. Leibeslaͤnge 5 Zoll. Ohren mäßig, etwas über die halbe Kopflänge; Schwanz 124 :12, mit deutlicher Pfeilzeichnung oben und unten, die weiße Spige 3 Boll, vor derfelben 15 Zoll braun. Zehen mäßig lang, die mittlere -die längfte, die Borften der Un: terfeite befonders lang unter dem Nagelglied, das fie ganz über: wachfen. Die Unterfeite der Zarfen mit einer fchmalen braunen & agethiere. Mus. 235 Laͤngslinie. Farbe matt gelbgrau, mit dunklen Wellenlinien über die ganze Nüdenfeite, von welchen auc der Keulenftreif nicht frei ift. Von Syene bi8 Dongola. Auch hier reichen die läng- fien Barthaare bis an die Schwanzwurzel. X. Der Kopf mehr zufammengedrücdt als bei den andern, die Hinterfüße haben nur drei Finger wie die Jerboa's, aber fie find haariger. ©. Die Endfpigen der Behen zeigen weiße Haarbüfchel, weit über die Nägel hinausftehend, die Nafenfpige ift ſchwarz. V. b) Hinterfüße mit einer (äußeren) Afterzehe. * 64. M. (D.) tedradactylus L. Lichtenſt. T. IN. Bruce travels Vol. V. t. 27. Nr. 3. Die Ohren von der ganzen Länge des Kopfes, der Schwanz genau von der Länge des Leibes, mit deutlicher Pfeilzeichnung, an der Spitze 3 Boll weiß und eben fo viel ſchwarz. Der Fuß 42:12, mit dunkler gefärbter Sohle (Hinterfeite), die Mittel- zehe anfehnlich länger als die feitlichen, die Zehendallen ungemein ſtark und hoch. Farbe des Mittelruͤckens gelbgrau mit vielem Schwarz untermifchtz die faft reine Sfabellfarbe fest ſich ziemlich ſcharf in einer von den Ohren bis faft zur Schwanzwurzel reichen= den geraden Linie von der dunkleren des Mittelrudens ab. In der libyſchen Wüfte. L. V. c) Hinterfüße mit zwei Afterzehen. 65. M. (D.) Jaculus Gm. Der Alakdaga. Pallas Glir. XX. Schreber CCXVIN. Mit zwei Eleinen Seitenzehen, die Ohren find länger als beim Serboa, aber faft von der nämlichen Farbe. Pallas hat ihrer von den verfchiedenen Größen bemerkt, von der eines Ka— ninchens bis zu der einer Watte. Es find wohl verfchiedene Ar: ten ). Man findet die eine wie die andere von der Barbarei bis zum öftlichen Dcean, und bis zum nördlichen Indien. ©. — Leibeslänge 7 Zoll, Ohren von der ganzen Länge des Kopfes, Schwanz 18:12, alfo anderthalb Leibeslängen, mit fehr entwidelter Pfeilzeichnung, die weiße Spige 1 bis 14 Zoll lang, .. das fchwarze Band 2 Zoll lang. Fuß mit fhwärzlicher Sohle, *) Sind hier als D. halticus und pygmaeus Il. unterfchieben. V. 236 Saͤugthlere Farbe graugelb, die Seiten der Schenkel hellgelb. Haͤlt ſich in den Thonſandebenen der tatariſchen Wuͤſte, zwiſchen dem Dniepr und Ob, auch jenſeit des Baikal auf. L. V. **66. M. (D.) decumanus Diehl Lichtenſt. T. VI. Leibeslaͤnge 9 Zoll, Ohren beinahe von der Laͤnge des Kopfes, Schwanz von der Länge des Körpers, mit fehmaler Quafte, 2 Zoll — 24 Zoll ſchwarz. Fuß 43:12, mit brauner Sohlen: decke, langer Mittelzehe, wenigem und Eurem Borftenhaar. Far: bung geaugelb mit Hinneigung zum Dlivenfarbigen, Spige der Shren weiß. Aus der Gegend von Slatouſt am Ural. 2. V. **67. M. (D.) Spiculum Lichtenst. Lichtenſt. T. VII, Leibeslaͤnge 7 Zoll. Fuß mit ſchwaͤrzlicher Sohle, Mittel: zehe viel laͤnger als die ſeitlichen, die Zehenballen außerordentlich hoch und von ſehr langen Borſten uͤberwachſen. Faͤrbung grau— gelb, ausgezeichnet durch Schwaͤrze der Schnauze und a der Ohren. Am Ob. *68. M. (D.) halticus ZU. Leibeslänge 44 Zoll, Ohren + der Kopflänge, Faͤrbung des D. Jaculus. Sn der mongolifchen "Steppe, ‚55 V. **69. M. (D.) pygmaeus u. Lichtenft. T. VIIL Reibeslänge 44 Zoll, Schwarz mit deutlicher Pfeilzeichnung, + Zoll weiß an der Spige, 1 Doll ſchwarz. Meittelzehe anfehn: lich überragend. In der Eirgififchen Steppe und überall mit D. Jaculus. ; Die Färbung des Ruͤckens ift obenher graugelb, auf dem Kreuz und an der Bafis des Schwanzes fehwärzlich; unten weiß. V. Sn der Zoographia rossica I. p. 182 hat Pallas diefe Eleine Art unter dem Namen Dip. Acontion unterfchieden. ©. **70. M. (D.) Elater Lichtenst. Lichtenſt. T. X. Leibeslaͤnge 44 Boll, Ohren von der Laͤnge des Kopfes, Schwanz 15:12. Mit fehe beftimmter Pfeizeihnung. Die Spige 4 Zoll weiß, dann 1 Zoll dunkelbraun und noch ein weis Nagethiere. Helamys. 237 ger Ming von + Zoll, vorzüglich an der Unterfeite. Aus der Eirgififchen Steppe. Färbung graugelblich, an den Keulen weiß. L. V. 741. M. (D.) platyurus Lichtenst. Lichtenſt. 2. X. Leibeslänge 34 Bol. Der Schwanz nur an der Bafis rund, dann lanzettformig abgeplattet, mit breiterem Knorpelrand der Schwanzgräte, in der Mitte + Linien breit, gegen die Spitze fehmaler und in ein zweitheiliges Büfchelchen brauner Haare endi— gend. Unterfeite und Füße ſchmutzig geaugelb, obenher dunkler, Am Aralſee. %*) V. Wir trennen von den andern Springmaͤuſen ſo wie von dem geſammten Maͤuſegeſchlecht 3. HELAMYS Fr. Cuv. (Pedetes III.) Springhafe?). . Sie haben mit den Springmäufen den breiten Kopf, die großen Augen, den langen Schwanz und zumal die Eleinen vor— deren Extremitäten, in Vergleich zu den hinteren, gemein, obfchon das Mißverhältniß bei ihnen nicht fo groß als bei den Vorher— gehenden ift. Der eigentliche Charakter der Springhafen befteht aber in den vier Badenzähnen überall, deren jeder aus zwei Blaͤt— tern beiteht, fünf mit langen fchiefen Krallen bewaffneten Vor: derzehen und vier an den großen Hinterfüßen, alle frei, felbft im Mittelfußknochen, und mit breiten, faft Hufen ähnlichen Nägeln versehen. Diefe Fingerzahl ift das Umgekehrte von der gewoͤhn— lichen der Maͤuſe. Ihre unteren Schneidezähne find abgeftugt und nicht zugefpist wie die der Springmäufe und überhaupt der meiften unter dem Mäufegefchlecht befaßten Thiere. Man Eennt nur eine Art: H. caffer. Der Springhafe Berghafe. Mus caffer Pallas. Dipus caffer Gm. Pedetes caffer Il. Mammiferes Vol. II. *) D. maximus Blainv. ſ. am Ende diefer Ordnung. 1) Beide Worte bedeuten Springer. 238 Säugthiere. Bon der Größe eines Kaninchen, hellgraugelb [unten weiß], mit langem, an der Spige ſchwarzem Buſchſchwanz. Bewohnt tiefe Erdhoͤhlen, am Vorgebivge der guten Hoffnung. [Er hat lange Krallen, und das Weibchen einen Bauchſack, aber ohne Zisen. Kann Säge 20—30 Fuß weit thun.] 4, SPALAX Gäüldenstedt. Blindmaus. Sind ebenfalld mit Necht von den Mäufen getrennt worden, obfchon fie auch nur drei Badenzähne jederfeits, höcderig wie bei den eigentlichen Natten und Hamftern, und bloß etwas weniger ungleich unter einander, befigen. Allein ihre Schneidezähne find größer als daß die Lippen fie bedecken Eönnten; die Extremität der unteren ift meißelartig, fcharffchneidend, und nicht zugefpigt; ihre Füße find fehe Eurz, alle haben fünf Eurze Zehen und fünf dünne platte Nägel daran; ihre Schwanz ift fehr Eurz und faft null, fo wie das Außere Ohr. Sie leben unter der Erde wie Maulwürfe, werfen die Erde auf wie diefe, obfchon mit weniger mächtigen Organe, nähren fich aber bloß von Wurzeln. 1. Sp. Typhlus Palla.. Der Slepez, Semni, die Blindmaus. KRat-taupe. Pallas Glir. VII. Schreber 206. Ein fonderbares Thier, faft unförmlich durch feinen großen, an den Seiten edigen Kopf, feine Eurzen Füße, gänzlihen Man- gel des Schwanzes, und zumal weil fein Auge Außerlich nicht einmal fichtbar ift, und man unter der Haut nur ein Kleines ſchwarzes Koͤrnchen findet, das wie das Auge organifirt fcheint, aber doch nicht zum Sehen dienen kann, weil die Haut ohne Öffnung oder Verdünnung darhber wegläuft *), auch an diefer Stelle nicht mwenigere Haare als anderwärts hat. Er übertrifft unfere Natte an Größe und hat einen afchgrauen, ins: Noöthliche ziehenden, glänzendglatten Balg. Dlivier glaubte, dieß fey das &hier, von welchem die Alten geſprochen, wenn fie behaupteten, der Maulwurf fey völlig blind. €. Man findet ihn in Ungarn, Polen, dem füdlichen A und Syrien, bis Perfien. *) Doc) verficherte mir einft ein Reiſender aus Rußland, daß man beim Auseinanderziehen des Felles an der Augenftelle ein ganz kleines Loch wahrnehme. Ei x Nagethiere. Bathyergus. 239 2. Sp. javanicus. Auf den Sunda-Inſeln. Von der Größe eines Kaninchen, dunkelgrau, mit einem weißen Laͤngsſtrich auf dem Kopfe. 9. BATHYERGUS 74.1) (Orycteres Fr. C.) Sind von den Vorigen zu unterfcheiden. Sie verbinden mit der allgemeinen Geftalt der Füße und abgeftugten Schneidezähnen überall vier Badenzähne. Ihe Eleines Auge ift offen, und fie haben einen Eurzen Schwanz. 1. B. maritimus. Der Sandmoli. Buffon Suppl. VI. 38. Beinahe von der Größe eines Kaninchens, die oberen Schneide- zähne mit einer Rinne verfehen, das Fell weißlichgrau [fehr ſchoͤn weich und mild. Es foll auch ganz fihneeweiße geben.] 2. B. capensis. Der Cap'ſche Maulwurf. Buffon Suppl. VI. 56. Kaum die Größe des Meerfchweinchens erreichend, braun, mit einem weißen Fleck um das Ohr, einem dergleichen um das Auge und einem auf dem Scheitel und an der Spike der Schnauze. Seine Schneidezähne find eben *). 3. B. hottentottus Lesson et Garnot. B. caecutiens Lichtenst, Voyage de la Coquille pl. 2. [f. 2.] Noch Kleiner, kaum von der Größe einer Ratte, graufgelb], mit glatten Schneidezähnen. 4. B. talpinus. Pallas Glir. t, 11. A. Schreber 203. Von der Größe eines Maulwurfs. Obenher ſchwarzbraun, unten grau, das Kinn weiß, der Schwanz kurz. Um Aftrachan. 1) Bathyergus, tief pflügend. ) Hr. Kaupp behauptet, daß diefer das Junge des vorigen ſey; die Zähne und der Schädel änderten ſich mit dem Alter. 240 Säugtbhiere. 6. ASCOMYS Lichtenstein. Beutelmaus. (Geomys Rafinesque. Pseudostoma Say.) Melche überall vier Badenzähne als zufammengedrüdte Pris: men zeigen, der erſte doppelt, die übrigen einfach; ihre oberen Schneidezähne haben nach vorn eine doppelte Rinne. Fünf Zehen überall; die drei mittleren Vorderkrallen, zumal die mittelfte, fehr lang, hafenförmig und fehneidend. Sie find Eurzbeinig, und ihre tief veichenden Backentaſchen, die ſich nach außen öffnen, verdicken ihnen ſonderbar die Seite des Kopfs und Halſes. A. bursarius. Mus bursarius Shaw !), Ascomys mexicanus. Lichtenft. in den Berl. Abhandl. f. 1822 und 1823. I. 2. Die einzige bekannte Gattung, von der Größe einer Matte, eothgrau, mit nadtem Schwanz, der halb fo lang als der Körper iſt. Wohnt in tiefen Erdlöchern im Innern von Nordamerika. 7. DIPLOSTOMA Zaf. Gleichen faft in Allem den op engehpnbiin außer daß ihnen | ganzlic) der Schwanz fehlt, ) Auch fie find nordamerikanifche Thiere. Die Gattung, welche ic) vor mir habe, ift rothbraun, und zehn Zoll lang ?). ©. ⸗ Wir gehen nunmehr zu groͤßeren und ſtaͤrkeren Nagethieren uͤber, als die bisher abgehandelten. Mehrere davon haben noch ſehr deutlich entwickelte Schluͤſſelbeine. 8. CASTOR Z. Biber. Unterfcheiden fi) von allen Nagethieren ducdy ihren horizon— tal platten Schwanz, der oval und mit Schuppen bededt ift. 1) Die Abbildungen, welche man früher von ihm gegeben (in den Linnean Transactions T. V. pl. 8 und Shaw gen. zool. Vol. IL. p- I. pl. 138) zeigen ihn fo, daß die Backentaſchen nach außen gewen— det erſcheinen und es ausſieht, als wenn er zwei zur Seite des Kopfes, heraushängende Saͤcke hätte. Nichts dem AÄhnliches findet fi in der Natur. Die Abbildung in den Berliner Abhandlungen tft naturgemäßer. 2) Hr. Rafinesque giebt ihr nur vier Zehen überall; die mei— nige * deren fuͤnf wie Geomys. Nagethiere. Castor. 241 Sie haben an fämmtlichen Füßen fünf Zehen, die Hinterfüße find duch Schwimmhäute vereinigt, und an dem dem Daumen folgenden Finger findet ſich ein doppelter fchiefer Nagel. Überall vier Badenzähne mit flacher Krone, die ausfehen, als wenn ein Enöchernes Band auf fich felbft gefaltet wäre, fo daß die oberen eine Kerbe am inneren Rand und drei am außern, die unteren das Umpgefehrte zeigen. Die Biber find ziemlich große Thiere, die ihr Leben im Waſſer zubringen. Ihre Füße fowohl als ihr Schwanz helfen ihnen zum Schwimmen. Da fie größtentheils von NRinden und andern harten Subftanzen leben, fo find ihre Schneidezähne maͤch⸗ tig, und treiben ſtark aus der Wurzel wieder vorwaͤrts ſo wie ſie ſich am Ende abnutzen; ſie dienen ihnen, Baͤume aller Art zu fällen. Große Drüfenfäde, die fih in ihre Vorhaut öffnen, fondern eine ftarkriechende Salbe ab, die in der Medicin unter dem Na: men Bibergeil (castoreum) bekannt ift. Bei beiden Gefchlech- tern öffnen fich die Gefchlechtstheile an der Ertremität des Maft: darmes, fo daß nur eine einzige äußere Offnung vorhanden ift. C. Fiber L. Der Biber. Le Castor de Canada. Buffon VIN. 56. Übertrifft den Dachs noch an Größe und ift unter allen Säugthieren dasjenige, welches. die meifte Snduftrie auf den Bau feiner Wohnung verwendet, an der er gefellfchaftlih, in den ein- famften Gegenden Nordamerikas, arbeitet. Die Biber wählen fich fo tiefe Gewaͤſſer, daß ſie nicht bis auf den Grund frieren, und wo moͤglich fließende, damit der Strom die oberhalb gefaͤllten Staͤmme dahin fuͤhren koͤnne, wo ſie es haben wollen. Sie erhalten ſich das Waſſer auf einer gleichen Hoͤhe durch einen Damm von aller Art Aſten, mit Stei— nen und Schlamm verbunden, den fie alljährlich verjtärken, und der zuletzt ausfchlägt und eine wahre Hecke oder Gebüfh wird. Die befonderen Hütten find für zwei oder drei Familien eingerich: tet und haben zwei Stodwerke: das obere, trodene, ift für die Thiere, das untere unter dem Waſſer für die Vorräthe an Rin— de *). Nur diefes ift offen, und der Eingang geht unter dem Maffer ohne Verbindung vom Lande aus. Diefe Wohnungen werden von geflochtenen Zweigen, mit Schlamm befeftigt, ges macht. Die Biber haben übrigens längs dem Ufer noch mehrere Gänge, morein fie fi beim Angriff auf ihre Baue flüchten. *) Melche meift von Magnoliabäumen feyn fol. — V. J. 242 Saͤugthiere. Dieſe Gebaͤude dienen ihnen auch bloß fuͤr den Winter: im Som— mer zerſtreuen ſie ſich, und jeder lebt einzeln. Man kann ſie leicht zaͤhmen und an animaliſche Nahrung gewoͤhnen. Der canadiſche Biber [Mammiferes Vol. I.) iſt gleich: fürbig vothbraun, fein Balg bekanntlich von den Hutmachern fehe gefucht. Es giebt auch heilgelbe, ſchwarze, und bisweilen ganz weiße. [Man fagt: je kälter ihr Aufenthalt, defto dunkler ihe Pelz.) Sch habe trog der forgfältigften Unterfuchungen noch nicht ausmachen koͤnnen, ob die Biber, welche in den Erdgangen längs der Rhone, der Donau, der Wefer und anderer Flüffe [auch in Schweden] wohnen, von diefer amerifanifchen Species verfchieden find oder nicht, oder ob fie nur die Nachbarfchaft der Menfchen zu bauen hindert *). 9, MYOPOTAMUS Commerson. Gleichen den Bibern in der Größe, in ihren faft auf gleiche Urt gebildeten Badenzähnen, ihren mächtigen, bräunlichgelb ge— färbten Schneidezähnen, und den fünf Zehen überall, wovon aud) die der Hinterfüße mit Schwimmhäuten verfehen find; aber ihr Schwanz ift rund und lang. Es find gleichfalls Waſſerthiere. M. bonariensis. Der Guüpyia. Hydromys Coypus @eoffroy Ann. du Mus. VI. pl. 35. Mus Coypus Molina. Lebt in unterirdifchen Gängen an Ufern, in einem großen Theil von Südamerika. Sein graugelblicher [auch brauner] Balg, unten aus Grundhaar oder Wolle beftehend, wird von den Hut: machern wie Caſtor gebraucht, und Liefert dadurch einen bedeuten— den Handelsartikel. Man verführt feine Zelle zu vielen Tauſen— den nach Europa. ©. Der Kopf diefes Thieres ift breit, oben beinahe flach, die Schnauze ftumpf, die Oberlippe nicht gefpalten, die Nafenlöcher Eönnen fich fchließen. Die Füße find Eurz; der Schwanz hat an feiner Bafis 16 Linien Durchmeſſer und läuft Eegelförmig zu. Sie leben paarweife an den Ufern der Ströme, da fie aber fo fehr gefucht find, hat ſich ihre Anzahl jegt fchon bedeutend vermindert. *) Nach einer mir vor längerer Zeit von einem in der Jagd er: fahrenen Mann von Stande mitgetheilten Nachricht, die ich freilich jest nicht weiter verbürgen Tann, follen die Biber an der Elbe bauen. DB. Nagethiere. Hystrix. 243 10. HYSTRIX Z. Stachelſchwein. Machen ſich auf den erften Blick durch die fteifen zugefpigten Stacheln kenntlich, mit denen fie, wie die Igel unter den Raub: thieren, bewaffnet find. Sie haben überall vier Badenzähne mit flacher Krone, verfchiedentlich duch Schmelzblätter modificirt, die tiefe Zwifchenräume laffen. Ihre Zunge ift mit flachligen Schup: pen verfehen; ihre Schlüffelbeine find zu Elein um fich auf das Bruftbein und das Schulterblatt zu fügen; fie hängen nur in Bändern. Diefe Thiere leben in Erdhöhlen und haben in ihren Ge: wohnheiten viel Ahnlicyes mit den Kaninchen. Wegen ihrer grun- zenden Stimme und ihrer dicken, abgeftugten Schnauze hat man fie mit, den Schweinen verglichen, daher ihr Name. I. Eigentlihe HYSTRIX. Durch Entwidelung der Nafenknochen ift ihr Kopf gemölbt. Sie haben vier Finger vorn und fünf hinten, mit flarken Krallen bewaffnet. 1. H. ceristata. Das gemeine Stadbelfchwein. Buffon XII. pl. 51 und 52. Bemwohnt das füdliche Stalien, Sicilien, Spanien, auch die Barbarei, Seine Stacheln find ſehr lang, ſchwarz und weiß geringeltz Kopf und Naden find mit einem Bufc oder Kamm langer borſtiger Haare befegt; an der Bruft Eurze Stacheln wie beim Igel, die längjten am Rüden und den Seiten, mit Haas ten und fetter Haut dazwifhen. Man fieht die Stacheln oft abgebrochen. Der Schwanz ift kurz und mit abgeftugten, am Ende offenen, leeren Kielen verfehen, die an dünnen Stielen ftehen, und raſſeln, wenn ſich das Thier fhüttelt. Diefer Bürzel ift aufgerichtet; die breiten Füße find mit dichten Borften befeßt; das Ohr ift rund, das Geficht gleicht einem Haſengeſicht. Der Schädel ift über der Nafe ganz eigen aufgetrieben. In Afrika und Indien giebt es einige fehr wenig von ihm verfchiedene Arten, mit nur etwas weniger converem Borkopf. II. ATHERURUS Cuv. Bei denen weder der Kopf noch die Schnauze aufgetrieben ift, die aber einen langen, nicht greifenden Schwanz haben. Ihre Fuͤße haben die Zehen der gemeinen Stachelfchweine. 16 * 244 Setugathtiere: 2. H. fasciculata L. Acanthion javanicum Fr. C. Buffon Suppl. VI. 77. Schreber 170 1). Die Stacheln find nach vorn mit einer Ninne, und der Schwanz mit einem Büfchel hornartiger, platter Streifen, die abwechfelnd eingefchnürt find, verfehen., C Die großen Stacheln, dicker wie beim gemeinen, find oft ihrer ganzen Länge nad) gefurcht, fo daß fie dreis und vierkantig erfcheinen. Der Schwanz beträgt ein Drittel der Körperlänge, an der Bafis ift er fhuppig. Auf Java ꝛc. V. IM. ERETHIZON Fr. C. Bei dem der Schädel platt, und die Schnauze ftumpf und nicht gewoͤlbt iſt. Sie haben einen mittelmäßig langen Schwanz, und Eurze, halb in der Haut verſteckte Stacheln. Man kennt nur eine im höchften Nordamerika einheimifche Gattung : *3. H. dorsata L. Der Urfon. Buffon XII. LV. ?). Schwarzbraun, faft violetz mit langen fteifen Borftenhaaren, zwifchen denen die kuͤrzeren Stacheln verftedt liegen. Mit dem Schwanz drei Fuß lang. Die Stacheln weiß, an der Spige ſchwarz. V. IV. SYNETHERE Fr. C Mit dicker Eurzer Schnauze, an der Stirn hochgewoͤlbtem Kopf, kurzen Stacheln und zumal langem, am Ende nadten Rollſchwanz, wie ein Sapajou oder Beutelthier. Die Füße haben nur vier mit Krallen bewaffnete Zehen; fie Elettern auf die Bäume. 4. H. prehensilis Z. Der Euendu Marfgr. Hoitzla⸗— quasin ?) Hernand. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Schreber ©. 168. 1) Diefe Figur ift von Seba J. 52.1. copirt, und zu Eurz. Die Buffon’fche ift .beffer, aber die Streifen am Ende des ‚Schwanzes nicht deutlich genug ausgedrückt. Man fieht nicht Wohl ein, warum Hr. von Blainpille und Desmareft diefe Gattung zu den Maͤu— fen bringen; fie hat,die Zähne und alle inneren und äußeren Charaktere der Stachelſchweine. 2) Der vermeinte Coendu Buffon’s XI. 54 iſt nichts anders als ein entftellter Urfon, dem die Haare ausgegangen. 3) Diefes Wort bedeutet im Merikanifchen fadıliges Beutelthier. Nagethiere. Lepus. 245 Sn den heißen Gegenden Amerika’s, mit ſchwarz und weißen Stacheln und fhwarzbraunen Haaren. *5. H. insidiosa Lichtenst. Die Cuiy Azara’s. Sphiggurus villosus Fr. C. Pr. Neuwied Abb. zur Naturg. 2. Heft. Mit roth und gelben Stacheln, die einen Theil des Jahres unter einem langen graubraunen Haar verſteckt liegen. Kleiner als der vorhergehende. ©. — Diefes Thier hat gleichfalls einen, aber nad) oben greifenden, Rellfhwanz, daher er auf der Dberfeite nadt, auf der Unterfeite dagegen mit Borſten befest ift. Die Stacheln auf der ganzen Oberfeite des Thieres find ſaͤmmtlich hell citronengelb mit ſchwarzbraunen Spigen, und fcheinen aͤußerſt feine, aber fühl: bare Widerhäkchen zu haben, Die Wurzel diefer Stacheln ift ein verdünntes Ende von der Zange einer Linie, fehr wenig feft in die Haut eingepflanzt. Zwiſchen ihnen fteht ein weiches feiden- artiges, geaubraunes Haar mit vöthlichen Spigen auf dem Rüden, welches an zwei Zoll länger als die Stacheln ift. Die Stadheln des Leibes find dicht, aber Ereuz und quel durch einander geftellt. Bon der Größe eines Murmelthieres. Es find langfame, harm— lofe, ftumpffinnige Thiere; die Stacheln bleiben allerdings bei der Sagd auf ihn den Hunden in der Zunge, Lippen und Rachen ſtecken *). V. *6. H. subspinosa Lichtenst. Braungelb, mit wellenförmig gebogenen Stacheln, die hin- terften fehr lang und dünn. Sn Brafilien. V. 11. LEPUS. Haſe. Sie haben einen fehr ausgezeichneten Charakter, indem ihre oberen Schneidezähne doppelt find, d. h. daß jeder dahinter noch einen Eleineren hat. Sa es ift felbft ein Moment, während des Mechfelns, wo fie drei Schneidezähne hinter einander, alfo ſechs zufammen, haben. Shre Badenzähne, deren Zahl überall fünf Es ift Buffon’s Coendu à longue queue, Suppl. VII. 78, aber die Schnauze niht lang genug. Die Abbildung von Hernandez ſtellt ihn beſſer vor. *) Prinz v. Neuwied giebt dieſem Thiere ſowohl nr Sam als Worten überall fünf Badenzähne (Beitr. zur Naturg. ©. 434); da aber auch Rengger und Azara nur von vier fprechen, ſo i es wohl ein Verſehen. V. 246 Säugthiere. ift, beftehen aus zwei verticalen zufammengefügten Blättern, und oben findet fich noch ein ganz Eleiner fechster, der aber einfach ift. Sie haben vorn fünf, hinten vier Zehen, einen ungeheuren Blind: darm, fünf bis fehsmal größer als der Magen, innerlich mit einem fpiralen, durch die ganze Länge laufenden Blatt befegt. Sm Rachen, fo wie unter den Fußſohlen, find fie behaart wie außen. I. LEPUS Cuv. S£igentliche „afen. Mit langen Ohren, kurzem Schwanz, die Hinterfüße viel länger al$ die vorderen, unvollftändige Schlüffelbeine, und am Schädel den Raum unter der Augenhöhle nekartig Durch: brochen. Die Gattungen find zahleeic) und einander fo aͤhnlich, daß es ſchwer iſt, fie zu charakterificen. 1. L. timidus L. Der gemeine Hafe. Buffon VII. 33, Gelblichgrau, die Löffel um ein Zehntheil länger als der Kopf, nac hinten afchgrau, an der Spige fihwarz, die Blume weiß, mit einem fchwarzen Streif. Die ganze Welt Eennt diefes Thier, deſſen ſchwarzes Fleiſch fo angenehm, und deſſen Balg fo nüsfih if. Er Lebt ifolirt amd baut nicht, fchläft auf platter Erde, laͤßt ſich mit großen Miedergangen jagen und hat noch nicht gezahmt werden Eönnen *). 2. L. variabilis. Der Alpenhafe. Schreber 235. B. Meißner im Mufeum der Naturg. Helvetiens T. 4. Etwas größer als der gemeine, Ohren und Schwanz etwas kuͤrzer. Lesterer in jeder Jahreszeit ganz weiß, dev übrige Balg nur im Winter, im Sommer graugeld. Diefes Thier, welches fi) im hohen Norden wie auf den hohen Gebirgen des füdlichen Europa findet, hat die Sitten des gemeinen Hafen, aber fein Fleiſch ift unfhmadhaft. €. — Seine Fußfohlen find fehr breit und ſtark behaart; es fol au) ganz ſchwarze geben. Er findet ſich zumal in Rußland, auch Liefland und der Schweiz. V. *) Doc) fol in der Zeitfchrift Hefperus die Gefchichte dreier ge: Haſen ftehen, die ich gegenwärtig nicht aufzufuchen im an bin. F Nagethiere. Lepus. 247 3. L. glacialis Leach. Der Eishafe. Weiß, etwas größer als der Alpenhafe, mit flarken Klauen. Sn Grönland. B. **4. L. isabellinus. Cretſchmar in Rüppell’s Atlas T. 20. Durch die angegebene Farbe vom gemeinen abweichend. Die Löffel fehr lang. In Oberägypten. V. **5. L. aegyptiacus Geoffr. et capensis L. Deser. d’Egypte, Mammif. pl. VI. f. 2. Nothgeld, mit geſchecktem Kopf ıc. Die Ohren etwas län= ger als der Kopf. Der Schwanz etwas länger als beim gemei- nen, fcheinen beide nicht verfchieden. In ganz Afrika. V. 6. L. Cuniculus. Das Kaninchen. Buffon VI. 50. Kleiner als der Hafe, die Ohren etwas Eürzer ald der Kopf, und der Schwanz etwas Eürzer als die Schenkel, Balg graugelb, im Naden rothbraun; Kehle und Bauch weißlich; Ohren grau, ohne ſchwarz, braun auf dem Schwanz. Diefes Thier, welches aus Spanien ftammen fol, iſt ges genmwärtig durch ganz Europa verbreitet. Lebt truppweife in ſei— nem Bau, wohin es fogleih, wenn es verfolgt wird, flüchtet. Sein weißes angenehmes [?] Steifch ift fehr von dem des Hafen verfchieden. ALS Hausthier vermehrt fich das Kaninchen ausneh- mend und erhält fehr mannigfaltige Färbungen und Haar. ©. Der fogenannte Seidenhafe L. C. angorensis, Schreber IV. T. 236 c. eine Varietät mit langem, wellenförmigen, feinen, feidenartigen Wollhaar und wenigem Borſtenhaarz ift fehr gemein. Sn fremden Ländern giebt es noch mehrere Gattungen, die man nur bei großer Aufmerkfamkeit von unferem Kaninchen un: terfcheiden fan. Dahin gehört 7. L. Tolai Gm. Das fibirifhe Kaninden. Schreber 234, In den Proportionen ungefähr zwifchen dem Hafen und dem Kanindyen die Mitte haltend, aber den erfteren wohl noc) an Größe übertreffend. Ohne fich einen eigenen Bau zu wühlen, flüchtet ex ſich in Felfenrigen und andere Höhlen. [Er ift oben: 248 Säugthiere. her geaubraun, untenher großentheild weiß. Im Dahurien und der Mongolei. ] 8. L. americanus et brasiliensis Gm. Das amerika nifche Kaninden. Lepus nanus. Schreber CCXXXIV. B. Bon der Größe und ziemlich Farbe des unfrigen, vöthlichen Küßen, ohne Schwarz, weder an den Ohren noch dem Schwanz. Niftet in hohlen Baumſtaͤmmen, und fleigt in ihnen bisweilen bis zu den Zweigen hinauf. Sein Fleiſch ift weiß und unfhmad- _ haft. **9, L. nigricollis. Die Oberfeite vothgelb, der Oberhals und Naden ſchwarz. Die Ohren an der Bafis weiß, an der Spise ſchwarz. Auf Sava und Malabar. V. II. LAGOMYS Cuv.'!) pfeifhaſe. Mit mäßigen Ohren, ziemlich gleichen Füßen, einfachem foramen infraorbitale, faft vollftändigen Schlüffelbeinen; ohne Schwanz Sie laffen oft eine fcharfe Stimme hören. Man - hat fie bis jegt nur in Sibirien gefunden, und Pallas fie be Eannt gemacht (Glires p. 1. fl.). 10. L. pusillus. Der Zwerghafe, Pfeifhafe. Pallas Glir, 1. Schreber CCXXXVI. 7 Graubraun, von der Größe einer Wafferratte; lebt in Eleis nen Erdhöhlen, in fruchtbaren Gegenden, und lebt von Früchten und Knospen ?). 11. L. Ogotonna. Pallas Glir. Il. Schreber CCOXXXIX. Ganz hellgrau, mit gelblichen Fuͤßen, ein wenig groͤßer als der vorhergehende, niſtet in Steinhaufen, Felſenritzen u. ſ. w., wo er Heu für den Winter zufammenhäuft. 1) Lagomys: Safenmaus. 2) Pallas führt einen noch Eleineren aus dem nordweftlichen Afien an, Lepus hyperboreus. Zoogr. Ross. I. 152 Nagethiere. Hydrochoerus. 249 12. L, alpinus. Der Pika, das Schoberthier. Pallas Glir. t. 2. Schreber CCXXXVIN. Bon der Größe des Meerfchweinchens, röthlichgeld. Bewohnt die höchften Gipfel der Gebirge, wo er den Sommer benugt, um Kräuter zu feiner Winterprovifion zu trodnen und zu fammeln. Diefe oft fehs bis fieben Fuß hohen Heuhaufen find ein fchäß- barer Fund fuͤr die Pferde der Zobeljaͤger. In den Knochenbreſchen von Corſika hat man die Gebeine einer unbekannten Art von Lagomys entdeckt. (S. Cuv. ossemens Fossiles IV. p. 199.) Auf die beiden Stämme der Stachelſchweine und Hafen fol- gen nun noch Nagethiere, welche Linne und Pallas unter dem Namen Cavia vereinigten, bei denen es aber unmöglich ift, eis nen andern gemeinfchaftlihen und pofitiven Charakter als den ihrer unvollfommenen Schlüffelbeine zu finden, obſchon die Gat: tungen unter ſich eine gewiffe Analogie des Körpers und der Sit: ten zeigen. Sie find fammtlich in der neuen Welt zu Haufe. 12. HYDROCHOERUS Erzleben. Gabiai. Mit vier Fingern vorn und drei hinten, fämmtlich durch eine Haut vereinigt und mit breiten Nägeln verfehen. Vier Baden: zähne überall [fammtlih ohne Wurzeln wie die Schneidezähne] , von denen die hinteren länger, und aus zahlreichen einfachen und parallelen Blättern zufammengefest find; die vorderen dagegen aus gabelförmigen, bei den oberen nach außen, bei den unteren nach innen gerichtet. Man Eennt nur eine Oattung: H. Capybara. Der Capiygua, Capybara, Cabiai. Cavia Capybara L. Buffon X. 49. Bon der Größe eines Eleinen Schweins, fehr dider Schnauze, kurzen Schenfeln, grobem, gelblihbraunem Haar, ungefchwängt. Lebt truppmweife in den Flüffen Guiana's und im Amazonenftrom. Ein gutes Wildpret, und das größte aller Nagethiere. Der Biber allein Eommt ihm an Größe nahe. ©. — Der Schädel des Capiygua ift oben ganz flach, fo da 250 Säusthiere. diefe Fläche mit der Bafis parallel läuft. Die Zwifchenkieferfno- chen bilden bei ihrer Vereinigung zwifhen der Nafe und den Schneidezähnen eine ſtarke gratförmige Hervorragung. Das Hin: terhauptloch hat eine birnförmige, mit der Spike nach oben gez richtete Geftalt. Bei beiden Gefchlechteen ift der After und der Ausgang der Harnwerkzeuge mit einer Hautfalte umgeben, fo daß man auf den erften Blick beide Gefchlechter nicht unterfcheis den Eann. Es find flille, phlegmatifche, flumpffinnige Thiere. Ihr fades Fleifh effen nad) Rengger bloß die Indianer, DB. 13. CAVIA TII. (Anoema Fr. C) Meer: fhweinden. Stellen das vorige im Kleinen dar, aber mit freien Zehen, und ihre Badenzähne beftehen nur aus einer einfachen Lamelle, und einer bei den oberen nad) außen, bei den unteren nach innen gabelförmigen., C. Cobaia Pal. Das Meerfhweinden, Ferkel kaninchen. Mus Porcellus L. Buffon VIII. I. Die bekannteſte Gattung, jetzt ſehr in Europa verbreitet, wo man ſie in den Haͤuſern aufzieht, weil man glaubt, daß ihr Geruch die Ratten vertreibe. Variirt wie alle Hausthiere ſehr in der Farbe. Man hat Grund zu vermuthen, daß ſie von einem amerikaniſchen Thiere, Aperea genannt, abftammen, deſſen Farbe aber ganz rothgrau iſt. Man findet ſie in den Waͤldern von Braſilien und Paraguay. 14. KERODON Fr. C. Haben etwas einfachere Badenzähne wie die Cobaja's, jeden bloß aus zwei dreifantigen Prismen gebildet. *K, Moco Fr. C. Das MoEo. Pr. Mar von Neumied Abb. 4. Heft, alö Cavia rupestris. Dictionnaire des sciences nat. pl. 42. Diefe einzige befanmte Gattung fommt aus Brafilien, übertrifft das Meerfchweinchen etwas an Größe, und ift olivenfarbigzafch: grau, obenher etwas dunkler. Nagethiere. Coelogenys. 251 15. DASYPROCTA ZZZ. (Chloromys Fr. Cuv.) Aguti. Bier Zehen vorn, drei hinten, überall bier faft gleiche Baden- zahne, mit flacher, unregelmäßig gefurchter Krone, im Umkreis rund, die obern am inneren, die unteren am äußeren Rand aus: geferbt. Sie gleihen, was ihr Fleifh und ihre Lebensart be= trifft, unfern Hafen und Kaninchen, deren Stellvertreter fie ges wiffermaßen auf den Antilfen und in andern heißen Ländern Ame⸗ rika's find. 1. D. Acuti. Das gemeine Aguti. Cavia Acuti L. Buffon VII. L. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Bei dem der Schwanz ein bloßes Knötchen if. Das Haar ift braun, auf dem Kreuz des Maͤnnchens gelbroth. Won der Größe eines Hafen. ©. — Die roſtrothen Kreuzhaare kann e8 ſtraͤuben. Der Kopf ift hafenahnlich, das Anfehen wegen der hohen Beine wie das eines Eleinen Hundes, die Ohren und Vorderpfoten kurz, mit legteren feißt es wie ein Eichhörnchen. Es grunzt. V. 2. D. Acuchy. Das Audi. Buffon Suppl. II. XXXVI. Mit einem Schwanz, der fechs bis fieben Wirbel hat, das Haar oben braun, unten gelb; von der Größe eines Kaninchens. Sn Guiana, 3. D. patagonica. Der Pampashafe von Buenos Ayres. Shaw gen. Zool. 11. 1. t. 165. Scheint ein Aguti mit längeren Ohren und fehr kurzem nadtem Schwanz. Man Eennt aber feine Badenzähne noch nicht. 16. COELOGENYS !) Fr. Cuv. Pate. Sie haben bei ähnlichen Zähnen wie die Vorigen noch einen Eleinen Finger mehr als fie, an der Innenſeite der WVorderfüße, und einen ebenfalls Eleinen zur Seite an den Hinterfüßen, daher überall fünf, Man bemerkt außerdem noch eine Höhlung ihrer 1) Anoema: ohne Kraft; Dasyprocta: behaarter Schenkel; Coelo- genys: hohler Backen; Hydrochoerus: Wafferfchwein. 252 Säusgthiere. Baden, die unter dem Rande des Jochbogens fich bildet "), fehr groß und vorfpringend ift [und fi bloß nach innen öffnet; das Thier foll darin Futter aufbewahren und mit der Zunge heraus: holen Eönnen, doc ift dieß noch nicht mit Gewißheit beobachtet worden. B.]. Diefe Auftreibung giebt dem Schädel ein fehr ungewöhnliches Ausfehen. Ihr Fleiſch fol fehr gut feyn. C. Paca L. Der Urana. Buffon X. XLIN. und Suppl. III. XXXV. Mammif. Vol. I. Es giebt eine braungelbe (C. fulvus Fr. €.) und eine dun⸗ Eelbraune (C.subniger Fr. C.) DVarietät oder Oattung, beide [an den Seiten in drei Reihen] weißgefledt. Chinchilla. Endlich iſt noch ein Thier übrig, welches vielleicht den Ca⸗ vien, vielleicht den Mus und Lagomys zugehört, was man aber bis jest, weil man feine Zähne noch nicht Eennt, nicht unter- bringen kann. Es heißt Chinchilla; fein Balg kommt in unfäglichen Mengen nad) Europa, aber noch hat man fich Eein ganzes Thier verfchaffen Eönnen. Es ift von der Größe eines Meerfchweinchens oder Eleinen Kaninchens, mit langem dichtem Haar befest, und zwar dem feinften und. weichften aller, die man bis jest unter dem Pelzwerke Eennt. Seine Ohren find groß, halb nackt; der Schwanz, von ein Drittel der Körperlänge, ift mit fteiferen Haaren befegt, die fo geordnet find, daß er wie zur Seite zufammengedrüdt erfcheint. Seine Vorderfüße haben vier Finger mit der Spur eines Daumens, die Hinterfüße nur drei. Diefes Thier lebt auf den Gebirgen Südamerika’s [zu: mal Chil’s]. *— | Die Viscache des Azara (Quadrup. de Paraguay 1. p. 41) [Lagostomus trichodactylus Brookes *)] kann, den Ab: 1) Sarlan (Fauna am. p. 126) hat nad) einem im Mufeum zu Philadelphia aufbewahrten Kopfe ein neues Geſchlecht gebildet, was er Osteopera nennt; allein nach der Befchreibung fcheint es ein anderes Thier als der Paka. Diefelbe Bemerkung hat auch ſchon Hr. Des ma— reſt gemadt. *) Brookes in the Linn. Transact. Vol. XVI. 1. p. 9. T. IX. Graugelb, mit einem ſchwarzen Halbmond zwifchen den Augen. V. Nagethiere. Chinchilla. 253 bildungen nach, nur eine große Gattung Chinchilla, mit etwas fürzerem, harterem Haar feyn !). 1) Sr. Hamilton Smith und Hr. Broofes haben mir Ab: bildungen davon mitgetheilt. Es ift das Thier, welches Hr. v. Blain- ville in Desmareft’s Mammalogie 315 und dem Diet. des sc. nat. XIH. 117 als Gerboise geante [Dipus maximus] befhreibt, und was in der englifchen Überfesung des gegenwärtigen Werkes unter dem Na: men Marmot-Diana abgebildet ift. C. — Herr Rengger a. a. O. S. 372 ſagt in einer Anmerkung: „Die Viscacha gehört weder zu den Haſen noch zu den Cavien, noch zu den Murmelthieren, wohin fie in den verfchiedenen fuftematifchen Merken verfest wurde, fondern fie bildet ein eigenes Geſchlecht, dem ic) den Namen Viscacia beilege. Sie lebt in den Pampas von Bue—⸗ n98 Ayres und nicht in Chili, wie Molina angiebt.’ Weiter ift in feinem Buche nichts darüber angegeben. Daß die Chinchilla in Chili vorfomme, ift mir aber doch daraus wahrfcheinlich, daß ein jegt dort fich aufpaltender Deutfcher Gefchenke von diefem Pelz: werk in feine Vaterſtadt gefandt hat. = Sechöte Ordnung der Saugthiere. EDENTATA. Zahnlofe Shiere. Eigenetich Säugthiere ohne Vorderzähne. Sie bilden bie legte Ordnung unferer Krallenthiere. Obwohl nur durch einen nega= tiven Charakter vereinigt, laſſen ſich doch auch einige pofitive Charaktere an ihnen auffinden, namentlich die großen Krallen, die die Ertremität der Finger umfaffen, und ſich ſchon in etwas den Hufen nähern; ferner eine gewiſſe Langfamkeit, ein Mangel an Beweglichkeit, die man fogleich aus dem Bau ihrer Glieder er— Eennt. Allein alle diefe Bezüge laſſen doch noch mehr als eine Kluft, nach denen man fie in drei verfchiedene Gruppen zerthei- len Eann. A. Tardigrada, Di 2.8.0. .l:t bei.e Be bilden die erſte. Sie haben ein kurzes Antlis. Ihr Name kommt von ihrer außerordentlichen Langfamkeit, eine Folge ihrer ganz aus der gewöhnlichen tretenden Structur, wo die Natur ſich darin gefallen zu haben fcheint, etwas ganz Unvollftändiges und Groteskes hervorzubringen. Das einzige bis jest bekannte Ge— ſchlecht heißt 1. BRADYPUS Z. Faultbiere. Mit eylindeifchen Badenzähnen und fpigen Edzähnen länger als die Badenzähne; zwei Zigen auf der Bruft, und Finger, welche ganz in der Haut verhülle find und ſich nur Außerlic) ducch ungeheure, Erumme, zufammengedrücte Krallen, die während + der Ruhe nad) innen umgefchlagen find, bemerklidd machen. Die Hinterfüge lenken fich fchief auf den Schenkeln ein und treten nur Zahnlofe Thiere. Bradypus. 255 mit dem Auferen Nand auf; die Phalangen der Finger greifen mit fehr engen Gemwinden in einander, und verwachfen in einem gewiffen Alter fogae mit der Mittelhand gder dem Mittelfuß; und diefe verfnöchern endlich aud zufammen, aus Mangel an Ubung. Zu dieſer Unbequemlichkeit in der Organifation der Er: tremitäten fügt fich eine nicht mindere ihrer Verhaͤltniſſe. Der Arm und der Vorderarm find fehr viel länger als die Schenkel und Hinterfüße, fo daß diefe Thiere genöthigt find, fich beim Gehen auf ihre Ellnbogen zu fügen; ihr Beden ift auch fo breit und ihre Schenkel fo fehr zur Seite gerichtet, daß fie die Knie nicht einander nähern Eönnen, Ihr Gang ift daher die natürs liche Folge einer fo unverhältnißmäßigen Structur !). Sie hal: ten ſich auf Bäumen auf und verlaffen einen nicht eher, als big fie ihn gänzlich entlaubt haben; fo mühfam ift es für fie, einen andern zu gewinnen. Man verfichert fogar, daß fie fich vom Zweige herabfallen Laffen, um der Mühe des Herabfteigens über- hoben zu feyn. Sie bringen nur ein Junges zur Welt, das fie auf dem Rüden tragen. Die Eingeweide diefer Thiere find nicht weniger originell als ihre übrige DOrganifation. Ihr Magen ift in vier Sade wie der der Wiederkaͤuer getheilt, allein er enthalt Eeine Blätter oder andere Hervorragungen; dabei ift der Darmcanal Eurz und hat keinen Blinddarm. Sie find ſaͤmmtlich in Südamerika zu Haufe. I. ACHEUS Fr. Cuv. Hr. Fr. Cuvier giebt den Namen Acheus den Gattungen, die drei Krallen an den VBorderfüßen befisen. Sie haben ſaͤmmt— lich einen fehr Eurzen Schwanz. 1. B. tridactylus L. Der Wi. Buffon XI. V. et VI. Iſt diejenige Species, bei welcher die Langſamkeit und be: fondere Drganifation, die fie erzeugt, den höchften Grad erreicht haben. Sein Daumen und Eleiner Finger find auf Eleine Ru— 1) Sarliste hat bemerkt, daß die Arterien der Gliedmaßen fid) erft in eine unendliche Menge Aftchen theilen, die ſich dann erft in ei— nen Stamm vereinigen, aus dem die gewöhnlichen Afte abgehen. Da ſich diefe nämliche Anordnung auch bei den Lori’s, Thieren, die eben fo träge find, vorfindet, fo wäre es möglich, daß fie auf die Langſam— keit der Bewegungen wirklich von Einfluß wäre. Übrigens zeichnen ſich die Lori’s, der Orang-Utang, der Coaita und alle fehr trägen Thiere durch die große Länge ihrer Arme aus. 256 Säausgthiere. dimente reducirt und unter der Haut verborgen. Sie find mit den Mittelhand= oder Mittelfußknochen verwachfen. Das Schlüf: felbein, ebenfalls nur ein Nudiment, ift mit dem acromion ver: wachfen. Seine Arme find noch einmal fo lang als feine Beine, das Haar des Kopfes, des Ruͤckens, der Gliedmaßen ift ang, grob und ohne Klafticität, faft wie dürres Heu, was dem Thier ein häßliches Anfehen giebt. Die Farbe ift grau, bisweilen auf dem Rüden braun und weiß gefledt. Es hat die Größe einer Katze. Es ift das einzige bis jegt bekannte Säugthier, welches neun Halswirbel hat, C. Das Faulthier nährt fich vorzüglich von den Blättern des Ambaiba (Cecropia peltata) und ift fehr zäh von Leben wie von Muskelkraft, fo daß man fi) nur mit großer Mühe von feinen Umtlammerungen los machen kann. Es excrementirt nur alle vierzehn Tage. V. | Man Eennt einen Ai a dos brule, fo genannt, weil er zwifchen den Schultern einen ſchwarzen, gelb eingefaßten Fleck hat. Dieß ift aber nach Herrn Temmingk nur eine Varietät, die daher entfpringt, daß die langen Haare feiner Schultern ab- genugt find. ©. 2. B. torquatus. Der Ai mit dem Halsband. Temmingk Ann. gen. des. sc. phys. t. 91. Schreber LXIV. A. Pr. v. Neumied Abb. 1. Heft. Eine ferbft duch den SKnochenbau des Kopfs ſich unter: feheidende Species. EC. — [Die Nadengegend und die der Ohren find ganz ſchwarz.] BRADYPUS Fr. C. CHOLOEPUS IL, Hr. Fr. Cuvier behält den Namen Bradypus für dieje- nigen Arten, welche vorn nur zwei Krallen befisen (Choloepus III.). Ihre Eckzaͤhne find fpigiger und dicker, und der Schwanz fehlt ihnen gänzlich. Man Eennt nur eine Art: 3. Br. didactylus L. Der Unau. Buffon XII. 1. Sit ein bischen weniger unglücklich organifict als der Ui. Seine Arme find nicht fo lang, feine Schlüffelbeine vollftändig ; es verwcchfen nicht fo viel Knochen an feinen Armen und Hans den, auch ift feine Schnauze etwas länger u. f. w. Er ift um die Hälfte größer als der Ai und gleichfärbig ‚graubraun, biswei— len ins Roͤthliche. Zahnlofe Thiere. Dasypus. 257 Diefe Thiere würden wahrfcheinlich alle ſchon feit Langer Zeit von den zahlreichen NRaubthieren Südamerika’s aufgerieben worden feyn, wenn fie in ihren Krallen nicht eine gewiſſe Ver— theidigungs= Waffe befäßen !). Man hat in Amerika die foffilen Skelete zweier fehr großer Thiere aus diefer Ordnung entdedt, davon das eine, Megathe- rium (Cuvier ossemens fossiles, T. V. 1. partie p. 174), ei: nen dem Schädel der Faulthiere fehr gleichenden hat, dem aber die Edzähne abgehen, und deſſen Skelet im Ubrigen theils dem der Faulthiere, theild dem der Ameifenfreffer nahe kommt. Es ift zwölf Fuß lang bei fechs bis fieben Höhe. Das zweite, der Megalonyx (ib. p. 160), ift etwas Elei- ner. Man Eennt nur die Finger defjelben, die viel Ahnlichkeit mit denen des Vorigen haben. Edentata sensu strictiori, die gewöhnlich fo genannten, bilden die zweite Abtheilung. Ihre Schnauze ift fpisig. Ei: nige davon haben noch Badenzähne. Es giebt zwei Gefchlechter. 2. DASYPUS Z. Zatu?) Armadill. Gür- telthier. Sie zeichnen ſich vor allen Säugthieren durch den Enochen: harten, fchuppigen Panzer aus, der aus gleichen, mofaikähnlichen Stuͤckchen befteht, die ihren Kopf, ihren Rumpf und oft auch 1) Es ift merkwürdig, daß man den Unau vor Seba nicht ges tannt, und lange Zeit auf die Angabe diefes unwiffenden Sammlers behauptet hat, daß er auf Ceylon zu Haufe fey. Errleben gab ihm Afrika zum Vaterland, weil er ihn für den Poto Bosman’s hielt, der ein Galago ift (f. daf.). Es ift ausgemacht, daß der Unau nur in Südamerika lebt. Shaw (gen. Zool.) hat nur unter dem Namen Bradypus ur- sinus ein Thier befchrieben, woraus Slliger fein Gefchleht Prochilus gemacht hat. Buchanan (Keife n. Myfore II. ©. 198) hat nad): gewiesen, daß es ein wahrer Bär fey. In der That habe ich mich aud) durch die Betrachtung des Schädels des Shaw’fchen Eremplars hiervon überzeugt. Es ift der unter dem Namen Jongleur bekannte Bär, dem nur die Vorderzähne ausgefallen waren. ©. vorn ©. 138, 2) Tatu ift ihe brafilifcher Name. Die Spanier nennen fie Are madillo, wegen ihres Panzers; die Portugiefen Encuberto eben des: wegen. Man nennt fie auch Quw’rquincho. Dasypus (Raudfuß) war Yan Gricchen der Name der Hafen oder Kaninchen. C. 17 258 Saͤugthiere. ihren Schwanz bedeckt. Dieſe Subſtanz bildet auf der Stirn ein Schild, ein zweites, ſehr großes und ſehr gewoͤlbtes auf den Schultern, ein drittes, dem vorhergehenden ſehr aͤhnliches auf den Huͤften, und zwiſchen dieſen beiden mehrere bewegliche parallele Streifen, welche dem Koͤrper geſtatten ſich zu beugen. Bald iſt der Schwanz mit einer Reihe Ringen, bald nur, wie die Fuͤße, mit Knoͤtchen beſetzt. Dieſe Thiere haben große Ohren und Kral— len, von den letzteren entweder vorn vier oder anderemal fuͤnf, hinten ſtets fuͤnf. Die Schnauze iſt ſpitz, die Backenzaͤhne cylindriſch und von einander abſtehend, ſieben oder acht uͤberall, innerlich ohne Schmelz. Die Zunge iſt wenig ausdehnbar und glatt. Zwiſchen den Panzerſchuppen oder den gaͤnzlich von ihnen freien Theilen finden ſich einige zerſtreute Haare. Sie machen ſich Erd— hoͤhlen, und naͤhren ſich zum Theil von Vegetabilien, zum Theil von Inſecten und Aas. Ihr Magen iſt einfach, und ein Blind: darm fehlt. Sie find ſaͤmmtlich in dem heißen oder doch gemaͤ— figten Amerika zu Haufe. Man kann fie nach dem Bau ihrer Borderfüße und der Zahl ihrer Zähne in Untergefchlechter theilen. Die meiften haben vorn vier Zehen, wovon. die beiden mittleren die längften find. I. CACHICAME Cuv. Mit bloß fieben Zähnen auf jeder Seite und in jeder Kinn: lade. Die Schnauze ift fpiß, der Schwanz lang, mit Knochen— ringen umgeben. 1. D. Peba [Desm.]. Der Kafhifame Le Tatou noir d’Azara. atupeba Marcgr. Tatu-hu. Dasypus novemeinctus L. Buffon X. 37. und der Tatou a longue queue Id. Suppl. 111. 58. Schreber 73. Zatuete. Mit neun, bisweilen nur acht Jauch wol nur fieben], Iwis [hengürteln; im Ganzen fhwarz; funfzehn Zoll lang, der Schwanz eben fo lang. ©. Nah Hrn. Dr. Rengger hat er aht Backenzaͤhne auf jeder Seite, und man erkennt die Vollftändigkeit feines Gebiffes am Dafeyn des hinterften oberen Badenzahnes, welcher um zwei Drittel Eleiner ift und etwas mehr nach innen fteht, als die vor: deren. Bei ganz jungen Individuen haben die Zähne, außer dem erften der eine einfache hat, eine doppelte Spige, wie eine Bi: ſchofsmuͤtze. Die abweichende Zahl der Gürtel ift gleich bei der Geburt fo, und es giebt alfo nur Spielarten. V. Zahnlofe Thiere. Dasypus. 259 **2, D. hybridus Desm. | Le Tatou - mulet Az. D. septemeinctus L. Schreber 72. Hat nur fieben Gürtel und wird nicht fo groß. Sein Schwanz ift nad) Verhältniß kürzer. Iſt felten. V. I APAR Cube. Die Zehen der Vorigen, aber neun oder zehn Zähne Überall. # 3. D. Apar Desm. Der Apar. Tatu Apara Maregr. Mataco Azar. D. trieinctus L. Schreber 71 A. Mit drei Gürteln, fehe kurzem Schwanz und regelmäßig höderigen Feldern. Er kann fih, wie manche Kelleraffeln, zu eis ner völligen Kugel zufammenrollen, indem er Kopf und Füße in die Schilder zurücdzieht. Lebt in Brafilien, Paraguay *. Es ift einer von denen, die man am weiteften nad) Süden hin antrifft. Er bleibt von mittlerer Größe. II. ENCOUBERT Cuv. Diefe haben fünf Zehen an den Vorderfüßen, wovon die drei mittleren die laͤngſten ſind. Ihr Schwanz iſt zum groͤßten Theil mit Schuppen in Quincunx beſetzt. Üüberall neun oder zehn Zaͤhne. Hierher gehört: 4. D. setosus [Pr. Max]. Le Tatou Encoubert. En- coubert et Cirquinson ') Buff. Tatou poyou Az. D. sexcinctus und octodecimcinctus L. Buffon X. 42. und Suppl. IH. XL. Mammiferes Vol. I. 1I. Unterfcheidet fi von allen andern, daß er in jedem Zwifchen: £iefernochen einen Schneidezahn hat. Sein Panzer hat fechs oder fieben Gürtel, mit glatten, großen und ecdigen Feldern. Der *) Rengger erwähnt feiner nicht. ®. 1) Der Tatou a 1ete de beletie Grew's, Cirquinson Buf: fon’s, Das. octodecimeinetus L. ift der obige oder sexcinctus. Grew hat nur die Längsbinden der Hinterſchilder alle für beweglich gehalten. Aber felbft, wenn man fie zählt, kommen nur jechszehn her: aus, wie auch feine Abbildung ſelbſt deren nicht br 3 260 Saugthiere— Schwanz iſt von mittelmaͤßiger Laͤnge und bloß an der Baſis ge— ringelt. Die Fuͤße haben alle fuͤnf Zehen. C. Dieſes Thier hat etwas ſchweinartig plumpes. Der Kopf iſt dick und breit, oben flach, die Ohren und der Schwanz kurz, zwiſchen den Schildern des Ruͤckenpanzers ſtehen weißliche Bor— ſten. Im Nacken ein iſolirter Querpanzer aus neun Taͤfelchen beſtehend Die beiden innerſten Krallen jedes Fußes haben ihre ſcharfe Schneide nach innen, die drei andern nach außen gerich— tet. Die Seitenraͤnder des Ruͤckenpanzers ſind ſaͤgeartig gezaͤhnt, außer vorn in der Schultergegend. Der Schwanz hat fuͤnf Ninge. Unter jedem Auge bilden einige Schildchen eine Warze. Der übrige Körper ift mit einer dien gerunzelten Haut bededt. Die zwei obern Zahne im Zwiſchenkiefer find ihrer Stel: lung nach zwar Schneidezahne, doch vertreten fie ihrer Function nach die Stelle vorderfter Badenzähne. Ihnen entfprechen in der unteren Kinnlade die beiden zweiten Zahne, die demnach wie die zwei erften, auc für Schneidezähne gelten müffen, wiewohl fie auch nicht deren Function verfehen. Man könnte demnad), nad) Hrn. Renggers Meinung, den Zahnbau diefes Thieres aus— drüden: Schn. 3 EE. 2 B. 3. Sein Fleiſch hat einen flin- Eenden Geruch. V. Der Pichiy Azara's [D. minutus Desm.] gleicht dem Encubert, außer daß fein Zwifchenkiefer feine Zahne hat, und fein Hinterfchild fägeartig gezahnt ift (f. oben), und feine nadten Theile mit längeren und ftärkeren Haaren befest find. Cine be: nachbarte Gattung ift auch: *5. D. villosus Desm. Le Tatou velu ou 4. d’ Az. Abb. in den Kupfern des Dietionn. des sc. naturelles. Mit Langen braunen Haaren befest. Das Kopffchild be— fteht aus rauhen, unregelmäßigen Schuppen. In den Pampas füdlih vom La Plataftrom ziemlich gemein. Höher hinauf Ride. V. IV. CABASSOU Cu». Eine andere Unterabtheilung der Tatu's hat fünf Vorder: zehen, aber fchief geftelt, fo, daß der Daumen und Zeigefinger dünn, und des letzteren Nagel fehr lang ift, der Mittelfinger eis nen ungeheuren fcharf fehneidenden trägt, der vierte auch nod) ei- nen großen, aber kuͤrzeren, und der Eleine Finger den Eürzeften von alten. Diefe Geftalt macht fie gefchidt, ſich ſchnell in die Erde zu graben oder menigftens darin feft zu Elammern,- daß man Mühe hat, fie abzureißen. Die erften baden nur acht oder neun Zähne auf jeder Seite oben wie unten. Zahnlofe Thiere. Dasypus. 261 6. D. gymnurus [Il]. Der Zatu:Uy. U; Le Ca- bassou propre Buffon. D. unicinetus L.*) Buffon X. XL. Mit zwölf Zwifchengürteln, langem, Enotigem Schwanz, die Schildchen vieredt, breiter als lang, überall fün Finger, wovon vier an den Vorderfüßen ungeheure, am aͤußeren Rand fcharffchnei= dende Klauen tragen. Er wird fehr groß. 6. — Er gleicht einem Rhinoceros im Kleinen. Der Kopf iſt kurz, breit und plump, die Ohren breit und ſchlotternd. Sim Nacken ſtehen drei bewegliche Gürtel. Der Bauch ift mit run- den Hornwaͤrzchen befegt. Der Schwanz ift mit einer nadten, harten, runzligen Haut bededt, nur an der Spige mit einigen Schildchen. Der Schaͤdel des Tatuay hat nach Rengger's Beobach— tung eine beſonders große Entwickelung des Siebbeins. Dieſe Platte nimmt den ſiebenten Theil des Umfangs der Hirnhoͤhle ein, und bildet nicht allein die Grundfläche, fondern auch die vordere Wand, indem fie unter den Stirnbeinen aufwärts fteigt und ſich ummwölbt. Die Zellen, welche von diefer Platte ausge hen, erfireden fi) auc) nad) vorn und oben. Auch andre Ta— tu's haben ähnlichen Bau. Bei ausgewachfenen Individuen ift der zweite und dritte Halswirbel verwachfen, bei alten alle. V. V, PRIODONTES Fr. Cuv. Sie haben noch ungleichere Finger und noch gewaltigere Krallen, aber auch auf jeder Seite an zwei und zwanzig bis vier und zwanzig Eleine Zähne, daher vier und neunzig bis fechs und neunzig in Allem. 7. D.(P.) Gigas. Der Riefentatu. Grand Tatou Az. Priodontes giganteus. Buffon X. XLV. Deuxieme Cabassou. Mit zwölf oder dreizehn Gürteln, einem langen mit dach— ziegelortigen Schuppen bededten Schwanz und vierediten, breiter als Fangen Schildchen. Es ift der größte Tatu, bisweilen drei Fuß ohne den Schwanz [der felbft eine Lange von anderthalb, bei drei 3 Zoll Ducchmeffer an der Bafis hat, fo daß das Thier die Größe eines Schweins erreicht]. [In Südamerika verbreitet, aber dennoch fehr felten zu erhalten.] 9 Nah Prinz v. Wied ift Schreber’s Abb. LXXV. fehr unrichtig. V. 262 SAU Une Ra Endlich muß man noch an die Guͤrtelthiere, aber als ein beſtimmt verſchiedenes Untergeſchlecht fuͤgen: VI. CHLAMYPHORUS. Harlan. Mit zehn Taht]*) Zahnen überall, fünf Fingern an jedem Fuß, die des vorderen fehr groß, Frumm, zufammengedrüct, und wie bei den vorigen, ein mächtig wirkſames Inſtrument zum Graben; der Rüden ift mit Querteihen von Knochenſchildern bedeckt, ohne eigentliche folide Schale vorn oder hinten, fondern nur einen Cüraß bildend, der am Körper bloß längs des Nüd: grats angeheftet ift. Der Körper ift hinten wie abgeftugt, und der nach unten umgebogene Schwanz zun Theil am Bauche befeſtigt. [Das Skelet hat viel Ähnlichkeit mit dem der Ca— baffu’s. Über dem Auge iſt ein eigener Hoͤcker.)] Ch. truncatus Harlan. Das Cürafthier. Pichiciago der Eingebornen. Harlan in the Annals of the Lye. of nat. hist. of New- York pl. XXI. Y A Yärrelim Zoologieal Journal nr. XII. Das Skelet. Fünf bis fechs Zoll lang, im Innern von Chili zu Haufe, wo es zum größten Theil unter der Erde zubringt !). C. — Dieſes Thier lebt bei Mendoza in der Provinz Cuyo in Chili und hat die Größe eines Maulwurfs. Der Kopf geht äußerlich unmittelbar in den Rumpf über, ift Eegelförmig zuge: fpist, und von der breiten, ſchweinsruͤſſelaͤhnlichen Nafenfpige an, über die Stirn und Scheitel den ganzen Ruͤcken entlang mit einer derben lederartigen Haut bededt, in welche Knochenſchilder einges fügt find, die über dem Geficht unregelmäßige, vom Naden an bis zum Schwanz regelmäßige und Querreihen bildende Schilder zeigen. Der Körper unter dem an den Seiten frei flehenden Ruͤckenpanzer ift mit dichten, weißen, feidenattigen, (mit lang gezogener Baumwolle verglichenen) Haaren befest, fo auch Kehle, Bruft, Bauch und Schenkel. Unter dem Scheitelpanger fieht das Auge und ein Eleines Ohr hervor. Durch Haare abgefondert vom Ruͤckenſchilde ift der Steiß mit fünf Schilderreihen gepanzert, und *) Unbegreiflich, daß der Verf. von zehn Zähnen fpricht, da ſowohl die Beſchreibung Harlan's, als die fpätere Yarrel’s, fo wie auch beider Abbildungen nur acht, ganz entfchieden, angeben. V. 1) 34 kenne diefes Thier nur aus der Beſchreibung Harlan's 9. 0. DE. p. 255. C. RT En feitdem noch erfchienene Nachrichten habe ich aufügen önnen. Zahnlofe Thiere. Orycteropus, 263 an feinem Ende der zwei Zoll lange Schwanz zwifchen den Hin— terbeinen umgefchlagen. Auch er ift bepanzert und am Ende vu: derähntich breit. Die maulwurfähnlichen Vorderkrallen find fichel- förmig ausgefchnitten. Dee Schädel ift ziemlich Fugelig, mit fchmalen, fpisen Gefichtsfnochen. Über oder vor dem Auge eine blafige Auftreibung oder vielmehr gemwölbter Knochenfortfaß, der mit den Stirnhöhlen in Verbindung ftehtz ein ſehr langer röhri- ger, Enöcherner Gehörgang ift nach vorn gebogen und reicht bis ans Auge. Die Unterfinnlade gleicht auffallend der eines Scha— fes. Zähne in jedem Kiefer, auf jeder Seite nur acht, alfo 32 zufammen. V. Es fcheint, daß man in Amerika die foffilen Knochen eines Tatu von gigantifcher Größe gefunden hat, der vielleicht zehn Fuß lang, ohne den Schwanz zu rechnen, gemwefen fern mag*). ©. Cuvier ossemens fossiles T. V. 1re part. p. 191. Note. 3. ORYCTEROPUS t) @eofr. Lange Zeit mit den Ameifenfreffern verbunden, weil fie der— feldben Nahrung genießen, dieſelbe Geftalt des Kopfs haben und ihre Zunge gleichfalls etwas ausdehnbar iſt; allein fie unterfchei- den fich dadurch, daß fie Badenzähne befigen und ihre Krallen zum Graben eingerichtet, platt, und nicht fchneidend find. Der Bau ihrer Zähne weicht von dem aller anderen Säugthiere ab; es find folide Cylinder, wie fpanifches Rohr der Länge nad) aus einer unendlihen Menge paralleler Canaͤlchen zuſammengeſetzt. Ihr Magen iſt einfach, gegen den Pfoͤrtner ii: musfulös, und ihre Blinddarm Elein und ftumpf. Man Eennt nur eine Gattung. OÖ. capensis, Der cap’fhe Erdwühler Erd— ferfel. Takkaru. Buffon Suppl. VI. XXXI. Die hollaͤndiſchen Coloniften nennen ihn Aerd-Varken. Es ift ein Thier von der Größe des Dachfes und darüber, Eurz beinig, mit fteifem, kurzem Haar, graubrännlich, der Schwanz et- *) Herr Prof. Weiß hat die Güte gehabt, mir dieſe Panzerſtuͤcke und andere foſſile Reſte in dem berliner Muſeum zu zeigen, welche er— ſtere keinen Zweifel laſſen, daß ſie dieſem Geſchlecht angehoͤren, aber an Dicke und Schwere ſo ungeheuer ſind, daß ſie mit nichts Rana un⸗ ter den Saͤugthieren verglichen werden koͤnnen. 1) Orycteropus: Fuß zum Graben geſchickt. 264 Saugthlere— was kuͤrzer als der Koͤrper, gleichfalls kurzhaarig. Er hat vier Zehen vorn, fuͤnf hinten. Lebt in Loͤchern, die er mit ausneh— mender Leichtigkeit graͤbt. Man ißt fein Fleiſch. Die anderen regelmaͤßigen Edentaten beſitzen keine Backen— zaͤhne, und folglich gar keine. Auch hier giebt es zwei Geſchlechter. 4. MYRMECOPHAGA Z. Ameiſenfreſſer. Stark behaarte Thiere mit langer Schnauze, die in ein Elei: nes Maul ohne alle Zähne endigt, und aus welchem eine faden= förmige, ſehr ſtreckbare Zunge hervortritt, die fie in die Ameiſen— haufen und Zermitenhaufen fleden, wo fie diefe Inſecten mit— tels ihres Elebrigen Schleimes anheftet*). Ihre flarfen und fehneidenden Vorderfrallen, die nach den Gattungen an Zahl ver: fchieden find, dienen ihnen die Zermitennefter zu zerreißen, und liefern ihnen auch eine gute Waffe. In der Ruhe find diefe Krallen immer halb eingefchlagen, und ihnen entfpricht eine Hands ſchwiele; auch fügt das Thier den Fuß nur auf die Seite. Der Magen der Ameifenfreffer ift einfach und gegen den Pförtner hin musfulös, ihr Darmcanal mittelmäßig und ohne Blinddarm *). [ Shre Unterlinnlade ift gar nicht zum Kauen fähig. Sie leben fümmtlich in den heißen und gemäßigten Theilen der neuen Welt, und werfen nur ein Junges, welches fie auf dem Rüden tragen.] 1. M. jubata. Der große Ameifenfreffer. Ta- : manvir, Yurumi. Buffon X. XXXiX. und Suppl. III. LV. Blumenbac Abb. nat. hift. ©. T. 82. Über vier Fuß lang [ohne den drei Fuß langen Schwanz ], mit vier Krallen vorn, fünf hinten, der Schwanz mit langen [platten], oben und unten fenfrecht ftehenden Haaren befest, graubraun, mit einem fehiefen, fchwarzen, weiß eingefaßten Streif auf jeder Schulter. Der größte aller Ameifenfreffer. Man ver: fihert, daß er fich felbft gegen den Jaguar vertheidigt. Im Gans zen ift er ein friedliches Thier. Er bewohnt niedere Gegenden, Elettert nicht auf Bäume und geht fehr langfam. *) Doc, follen fic die eigentlichen Ameifen mehr mittels *— Zan⸗ gen anklammern, auch reichlich an der Schnauze. 1) Daubenton hat beim zweijaͤhrigen ein paar ganz Be An: haͤngſel befchrieben, die man allerdings für Blinddaͤrmchen nehmen kann. Sh habe mich aber vergewifjert, daß fie beim Zamandua nicht eriftiven. ! 3ahnlofe Thiere. Manis. 265 2, M. Tamandua Cu. Der Tamandua. Caguaré. Myımecophaga tetradactyla und tridactyla. Schreber 66. Bon der Geftalt und den Füßen des Vorigen, aber um mehr als die Hälfte Kleiner. Sein Eurzhaariger Rollſchwanz ift an der Spise nadt, und dient ihm, fi an Bäumen aufzuhän: gen. Es giebt gelbgraue, mit einem ſchwarzen Schulterftreif, der bloß im Zurücwerfen des Lichts fichtbar wird, gelbe mit fol- chem fchwarzen Streif und gelbe mit fhwarzem Streif, Kreuz und Bauch; endlich duchaus ſchwaͤrzliche. Man weiß noch nicht, ob diefe Verſchiedenheiten Gattungen bezeichnen *). 3. M. didactylaL. Der zweizehige Ameifenfreffer. Buffon X. 30. Blumenbad Abb. nat. hift. Geg. T. 22. Schreber 683. Bon der Größe einer Ratte, mit gelbem Wollhaar, laͤngs des Nücdens rothgelb, mit an der Spige nadtem Rollſchwanz, vorn nur zwei Krallen, wovon die eine fehr groß; hinten vier 1). Durch ganz Südamerika. 5. MANIS Z. Pangolin?). Gewöhnlid Schup- penthier, Fourmillier ecarlleuw. Haben keine Zähne, eine fehe ausdehnbare Zunge, und leben von Termiten und Ameifen, wie die eigentlichen Ameifenbäre ; allein ihre Korper, ihr Schwanz und ihre Gliedmaßen find mit großen ſcharfkantigen Schuppen befegt, die wie die eines Tannen— zapfen über einander liegen und die fie aufrichten Eönnen, indem fi) diefe Thiere Eugelförmig zufammenrollen, wenn fie fich gegen irgend einen Feind vertheidigen wollen. Alle ihre Füße haben fünf Zehen. Ihe Magen ift in der Mitte ſchwach getheiltz es fehlt ihnen der Blinddarm. Sie finden ſich nur in der alten Welt. *), Nach meinen Unterfuchungen über die Farben der Thiere, ber zeichnen diefe Verfchiedenheiten gewiß Eeine Species, und dieß fcheinen auch Schon Azara’s und neuerlich Rengger’s Angaben zu beftä: tigen. V. 1) Die Myrmecophaga tridactyla L., Seba T. F., iſt nur ein fchlecht abgebildeter Tamandua. M. striata Sh., Buffon Suppl. III. pl. LV1. ift ein durch den Ausftopfer entftellter Coati. 2) Pangocleng bezeichnet nad) Seba im Javaniſchen ein Thier, das ſich in Kugel volle. In Bengaien nennt man ihn Badjarkita oder Steinamphibie. Auch nennt man ihn Erd: Karpfen. Die hollän- ar Matrofen hatten ihn formofanifhen Teufel genannt. u. ſ. w. 266 Saͤugthiere 1. M. brachyura Erz. Der Phatagin. Myrmecophaga pentadactyla Erxl. Buffon X. 34. Schreber &. LXIX. Drei bis vier Fuß lang, der Schwanz Fürzer als der Sir: per, an der Bafis breit. Der Darrayıw Yelians (L. XV. VER Zwifchen den Nüdenfchuppen finden fich einige lange fteife Borften. 2. M. macrura Erzl. Der Pangolin. Myrmecophaga tetradactyla L. Buffon X. XXXIV. Phatagin. Blumenbach Abb. nat. hift, Geg. T. 14. Zwei bis drei Fuß lang, der Schwanz aber doppelt fo lang, die Schuppen mit Spigen verfehen. Am Senegal, Guinea !). Man hat in der Pfalz unter der Erde einen Kralienphalang gefunden, welcher das Dafeyn eines foffilen Pangolins von mehr als zwanzig Fuß Länge anzeigt. Cuv. oss. foss. V. Are p. 193. Monotremata, eine dritte Abtheilung der Edentaten, von Geoffroy fo genannt, weil fie für den Samen, den Urin und die anderen Ausleeruns gen nur eine gemeinfchaftliche Öffnung befigen. Ihre Zeugungs= organe bieten fonderbare Anomalien; obſchon fie nämlich Eeinen Bauchſack befisen, fo finden fid) dennoch auf ihren Schaambeinen die nämlichen überzähligen Knochen, wie fie die Beutelthiere ha— ben. Ihre Samencanäle endigen in die Harnröhre, die fi wiederum in die Cloaka oͤffnet; während der Ruhe zieht fich das männliche Glied in eine Scheide zurüd, die ſich durch, ein Loch in der Tiefe der Cloake öffne. Statt des ganzen Uterus haben fie nur zwei Ganäle oder Trompeten, deren jede ſich befonders und mit einer doppelten Mündung wieder in die fehr weite Harn— roͤhre öffnet, die in die Cloake übergeht. Da man endlicdy über das Vorhandenfeyn von Zitzen noch nicht gänzlich einerlei Mei— 1) Sch habe diefes Vaterland des langgeſchwaͤnzten Pangolins aus den Berichten Adanfon’s u. a. Reifenden erwiefen. C. — Auch tichtenftein ſpricht in ſeiner Reiſe von demſelben Thier, das er bei einem Prieſter im Caffernlande geſehen. V. Zahnlofe Thiere. Echidna. 267 nung iſt ), fo kommt es darauf an zu erfahren, ob dieſe Thiere lebendiggebärend oder eierlegend find ?). Nicht weniger Eigen: thünmlichkeiten zeigt ihr Skelet, vorzüglih in Hinſicht einer Art beiden Schultern gemeinfchaftlichen Schlüffelbeins, was noch vor den gewöhnlichen fteht und dem Gabelknochen der Voͤgel entfpricht. Endlich haben auch noc außer den fünf Krallen an allen Füßen, die Männchen an den Hinterfüßen einen ganz eige- nen Sporn, von einem anal ducchbohrt, der eine, von einer an der Innenwand des Schenkels befeftigten Drüfe abgefonderte Fluͤſ— figkeit ausgießt *). Man behauptet, daß die Verwundungen hier: durch giftig feyen. Diefe Zhiere haben keine äußere Ohrmuſchel, und ihre Augen find fehr Elein. Die Monotremen finden fi nur auf Neuholland, wo fie erft, feitdem die Engländer fich dafelbft niedergelaffen haben, ent: deckt worden find. Man Eennt zwei Gefchlechter. 6. ECHIDNA Cuv. (TACHYGLOSSUS ZZ.) Stabelameifenfreffer. Ihre lange, dünne, in ein Eleines Maul endigende Schnauze - enthält eine ertenfible Zunge wie die der Ameifenfreffer und Pan— goline. Auch nähren fie fi), wie diefe, von Ameifen. Es feh: len ihnen die Zahne; aber ihre Gaumen ift mit mehreren Reihen kleiner ruͤckwaͤrts gerichteter Spigen befegt. Jeder ihrer Eurzen Züße hat fünf fehr lange und ſtarke, zum Graben eingerichtete Krallen, und die ganze Oberfeite ihres Körpers ift mit Stacheln, 1) Meckel betrachtet als folche zwei drüfige Anhäufungen, die ee bei einem weiblichen Schnabelthier fehr ſtark entwickelt gefunden. Geoffroy glaubt, daß es vielmehr Drüfen feyen, die denen der Spies: mäufe in den Weichen entfprechen. C. 2) Seit kurzem fagen uns Reiſende, daß man ſich davon überzeugt habe, daß fie Eier legen. In dem Fall, daß dem alfo wäre, müßten die Monofremen gewiſſermaßen als eine befondere Thierclaffe betrachtet werden; allein zuvor wäre zu wünfchen, daß ein unterrichteter Anatom genau diefe Eier, ſowohl ihre Entftehung innerlich, als auch ihre Ente wicdelung nad dem Legen, befchriebe Es fteht dieß von den vielen Xrzten, die täglich nad) der Colonie von Port Jackſon gehen, zu erwar— ten. Eiche übrigens die ausführliche Monographie über das Schnabel: thier, welche Medel herausgegeben (Ornithorhynchi paradoxi anato- mica deser. c. t. Lips. 1824 fol.); auch, über die Gefchlechtstheile, bie Abhandlungen Sir Ev. Home’s; meine Legons d’ Anatomie com- paree T. V. und die Memoires de Mr. Geoffroy St. Hilaire in den Mem. du Museum T. XV. & — [Und die. fpäteren Controver: fen von Mecdel in deffen Archiv u. f. w. V.] *) Vergl. weiter unten, beim Schnabelthier. V. 268 SET wie ein Igel, beſetzt. Es ſcheint, daß ſie ſich in der Gefahr eben ſo wie dieſer in eine Kugel zuſammenrollen koͤnnen. Ihr Schwanz iſt ſehr kurz, ihr Magen weit und faſt kugelfoͤrmig, ihr Blinddarm mittelmäßig; ihre Ruthe endigt in vier Knoͤtchen. 1. E. Hystrix. Tachyglossus aculeatus I. Ornithorhynchus Hystrix Home. Myrmecophaga aculeata Shaw. Leach Zool. Miscell. II, t. 91. Ganz mit dicken Stacheln bededt. €. Von der Größe eines Igels, aber mehr der Geftalt eines Meerfchweinchens; mit Eleinem, hartem, fpigem Schnabel und langen Krallen. Der Untertheil mit Haaren verfehen; die Sta: cheln des Nüdens an der Bafis viel dider als beim Sigel. Schmusig gelblich-weiß. X. 2. E. setosa. Ornithorhynchus setosus Home. - Mit Haaren bededt, unter denen die Stacheln halb ver: ftect liegen. Einige halten ihn nur für eine Altersverfchiedenheit, [Häufig auf Mount York in Neuholland.] 7. ORNITHORHYNCHUS Blumenbach. (PLA- TYPUS Shaw) Schnabelthier. Ihre verlängerte und zugleich fonderbare verflächte, breite Schnauze zeigt die größte Außerliche Ähnlichkeit mit einem Enten- fchnabel, um fo auffallender, da ihre Lippenränder gleichfalls mit Eleinen Duerblättchen eingefaßt find. Zähne finden fich bloß hinten im Maule, überall zwei, ohne Wurzeln, mit platten Kronen, und wie die des Orycteropus aus Eleinen verticalen Röhrchen zufammengefest. Ihre Vorderfüße tragen eine Haut, die nicht nur die Finger ver: einigt, fondern auch noch weit über die Nägel hinaus ragt. An den Hinterfüßen endigt diefe Haut an der Wurzel der Nägel. Diefe beiden Charaktere in Verbindung mit dem platten Schwanz, machen die Schnabelthiere zu Waffergefchöpfen. Ihre Zunge ift gewiffermaßen doppelt, die eine, mit Zotten befegt, im Schnabel, die andere, dickere, nach vorn mit zwei Eleinen fleifchigen Spitz— chen verfehen, an der Bafis von jener ). She Magen ift Elein, *) MWiewohl ich ſchon erklaͤrt habe, daß ich mich in dieſem Werke der Einmiſchung meiner eigenen Anſichten enthalte, ſo kann ich hier doch Zahnlofe Thiere. Ornithorhynchus. 269 länglic), und der Pylorus fieht neben der Cardia. Der Blind: darm ift klein; man fieht in dieſem Cingeweide viele hervorfte- bende parallele Blätter, Die Ruthe hat nur zwei Snötchen. Die Schnabelthiere bewohnen die Fluͤſſe und Sümpfe Neuhol- lands, in der Nähe von Port: Sadfon. ©. Die große - fogenannte Giftdrüfe, eine glandula conglo- merata, liegt faft unmittelbar unter den Integumenten, über dem Schenkelgelenk und den Hüften; von ihr fteigt eine Möhre hin— ter dem Dber= und Unterfchenkel herab in einen Sad, der in der Fußaushöhlung liegt, und von da in den Sporn. Die Ver: wundung fol nah Knox Eeine fehlimmen Folgen haben. Von den Eiern wird gefagt, daß es deren zwei lege, wie Hühnereier. Es lebe in einem Neſt aus Reißholz verfertigt, Eu- gelig, mit einer Nöhrenöffnung, woraus nur der Schnabel guet. Es foll die Eier fogar bebruͤten ). 2. O. paradoxus Blumendb. Water-mole auf Neuholland. Peron Voy. aux terr. austr. I. pl. XXXIV. Man Eennt zwei Arten; die eine mit vöthlichem (O. rufus), dünnen, glatten Haar; die andere mit fchwarzbraunem, platten uud krauſen. Vielleicht find es nur Altersvarietäten. ©. Es ift von der Größe einer Eleinen Kage, und feine Färbung gleicht der eines Fifchotters. V. mir nicht verfagen, auf meine, in meinem Syſtem der Natur ıc. ©. 117, bereits vor fieben Sahren gegebene Erklärung, daß der Kehl: deckel eine zweite Zunge jey, aufmerkfam zu machen. Auch hier bin ich überzeugt, daß dem Schnabelthier dafür die epiglottis fehlt. B. -° *) Linnean Transaect Vol. XIII. und Tilloch ph. M. 1823. V. Siebente Ordnung der Saͤugthiere. PACHYDERMATA. Dickhaͤuter. Di: zahnlofen Thiere beendigen die Reihe der Kralfenthiere, und wir haben fo eben gefehen, daß einige unter ihnen felbft fo große und das ganze letzte Fingerglied einhüllende Klauen haben, daß fie fich bis auf einen gewiffen Grad den Hufthieren nähern. Allein fie hatten noch zugleich die Fähigkeit, *diefe Finger um die Gegenftände, die fie ergreifen wollen, zu treffen und damit feſt— zuhalten. Der gänzlihe Mangel diefer Fähigkeit charakteriſirt die Hufthiere. Da fie fich ihrer Füße einzig als Stüge bedienen, fo haben jie nie Schlüffelbeine; ihre Vorderarme bleiben flets im Zuftande der Pronation, und diefe Thiere find lediglich auf Pflanz zennahrung befchränkt. Ihre Formen fowohl wie ihre Lebensart zeigen weit weniger Mannigfaltigkeit als die der Kralfenthiere, und man kann eigentlich nur zwei Drdnungen aus ihnen bilden, Die, welche wiederfäuen, und die welche es nicht thunz indeß erlauben » diefe legteren, die wir gemeinfchaftlich mit dem Namen Pachy— dermen bezeichnen, einige Untereintheilungen. Die erfte begreift die Pachydermen mit Rüffel und Stoßzähnen. Proboscidea!). Sie haben an allen Füßen fünf Finger, im Skelet ganz volftändig, aber in der den Fuß umgebenden Hautſchwiele fo ein= gehültt, daß Außerlic nur die am Nande diefer Art von Huf ans gehefteten Nägel fichtbar find. Eigentliche Eckzaͤhne und Schneide: 1) Diefe Thiere haben verfchiedene Ähnlichkeiten mit gewiffen Na: gethieren: 1) duch die großen Schneidezaͤhne; 2) die oft aus paralles len Blättern zufammengefegten Badenzähner und 3) die Geftalt mehre— ver Knochen 2c. Didähäuter. Elephas. 271 zahne fehlen ihnen, aber in den Awifchenkiefer find zwei aus dem Maule heraustretende und oft ein ungeheures Wachsthum gemwin- nende Hauer eingepflanzt. Die zu diefen Stoßzaͤhnen nothwendige Größe der Alveolen macht die Oberkinnlade fo hoch und verkürzt die Nafenknochen dergeftalt, daß fi im Skelet die Nafenlöcher am oberjten Theile des Gefichts befinden; im lebenden Thiere verlängern fie fich aber zu einem beweglichen Nüffel, einem aus vielen Taufenden unter einander verflochtener Muskeln zufammen= gefegten, in jeder Nichtung beweglichen Organe, mit der feinften Empfindlicykeit begabt und in ein fingerähnliches Anhängfel en— digend. Diefer Nüffel giebt dem Elefanten faft fo viel Gewandte heit, als die Volllommenheit dev Hand nur irgend dem Affen geben kann. Er bedient fich deffelben, um Alles, was er zum Munde führen will, zu ergreifen, und das Getränk in denfelben zu pumpen, was er nachher durch Umbiegen diefes bewunderns- würdigen Drganes in den Rachen fprist, und auf diefe Weife einen längeren Hals erfeßt, der einen fo großen Kopf und fo fchwere Stoßzähne nicht würde haben tragen Eönnen. Übrigens enthalten die Knochenwaͤnde des Schädels zwifchen fich große leere Höhlungen, welche den Kopf leichter machen. Die Unterfinnlade hat gar keine Schneidezähne; die Eingeweide find fehr voluminög, der Magen einfach, der Blinddarm ungeheuer, und die zwei Bigen, mehr bat er nicht, an der Bruft ſtehend. Das Junge faugt mit dem Maule und nicht mit dem Nüffel. Man Eennt in der lebenden Natur nur ein Gefchlecht von Ruͤſſelpachydermen, naͤmlich: ELEPHAS L. Elefant. Begreift die größten Landfäugthiere. Die erftaunlichen Dienfte, die ihnen ihr Ruͤſſel als ein Eräftiges Iebendiges Inftrument und als Drgan des Zaftens und Niechens Teiftet, contraftiren auffal= lend mit dem Anblik ihrer plumpen, unbeholfen fcheinenden Glie— - der; und da das Thier zugleich eine bedeutende Phyfiognomie zeigt, fo hat auch fie dazu beigetragen, die Meinung von der In— telligenz dieſer Thiere zu übertreiben. Nachdem ich diefelbe lange Zeit hindurch ftudirt, habe ich gefunden, daß fie die eines Hun— des oder anderen Naubthieres nicht überfteigt. Übrigens find die Elefanten von fanftem Naturell und Ieben in Heerden unter der Anführung alter Männchen. Sie nähren ſich bloß von Ve— getabilien. Ihr unterfcheidender Charakter befteht in Badenzähnen, de- ten Körper aus einer gewiffen Anzahl von fenkrechten Blättern zufammengefegt ift, wovon jeder aus einer Enochigen, mit Schmelz IR Säaugthiere. eingehülften Subftanz befteht, die durch eine dritte, die Rinden— fubftanz, unter einander verbunden werden. Diefer Bau ift, mit einem Wort, ganz der nämliche, den wir bei den Gabiai’s und einigen anderen Nagethieren wahrgenommen habın. Diefe Ba— ckenzaͤhne folgen einander nicht in fenkrechter Richtung wie un: fere, die fo auf die Milchzaͤhne folgen, fondern von hinten nad) vorn, in dem Maße, daß, wenn fich der eine Zahn abnugt, er zugleich durd) den nachfolgenden nad) vorn getrieben wird; fo daß der Elefant auf jeder Seite bald einen, bald zwei Badenzähne, vier oder acht im Ganzen, nach den Epochen, befist. Die frühes ven diefer Zahne haben weniger Blätter, die nachfolgenden ſtets mehr. Man behauptet, dag gewilfe Elefanten auf diefe Weife wol achtmal ihre Zähne wechſeln. Die Stoßzähne wechfeln fie nur einmal. Die heutigen, mit, einer rauhen, faft haarlofen Haut verfes henen Elefanten bewohnen nur die heiße Done der alten Welt, und man hat big jegt nur zwei Gattungen *) erkannt. 1. E. indicus. Der indifde Elefant. Buffon XI. 1. und Suppl. III. 59. G. Cuvier Menagerie du Museum. Mit länglihem Kopf, concaver Stirn, die Krone der Bas ckenzaͤhne mit wellenförmigen Duerbändern, welches die durch Kauen abgenugten Querfchnitte der fie bildenden Blätter find. Diefe Gattung hat Eleinere Ohren und an den Hinterfüßen nur vier Nägel. Er Lebt vom Indus bis zum großen Dftmeer und auf den großen oftindifchen Inſeln. Seit undenklihen Zeiten richtet man dort Smdividuen zu Zug- und Laftthieren ab; in der Gefangenfchaft hat man ihn aber noch nicht fortpflanzen koͤn— nen, wiewohl das, was man von feiner vermeinten Schamhaf: tigkeit und dem Widerwillen, ſich vor Zeugen zu begatten, ge: fagt hat, ohne Grund if. Die Weibchen haben nur fehr £urze Stoßzähne, und viele männliche gleichen ihnen hierin. ©. — Eine weiße Abart, wahrfcheinlich ein Kakerlak, findet ſich auch von ihm, und wird in Ava und Pegu befonders verehrt. V. 2. E. africanus. Der afrikaniſche Elefant. Perrault Memoires pour Hist. des Animaux. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. II. Mit rundem Kopf, converer Stirn, großen Ohren, und Ba: ckenzaͤhnen mit fchleifenförmig geftalteten Leiften auf ihrer Krone. *) Fr. Cuv. Mammiferes Vol, II. Beide Profilköpfe. Diähäuter. Mastodon. 273 Er fcheint oft nur drei Mägel an den Hinterfüßen zu haben, Dieß ift die einzige Gattung, welche vom Senegal bis zum Vor: gebirge der guten Hoffnung zu Haufe if. Man weiß nicht, ob er auch an der ganzen Oftküfte Afrika’s hinauffteigt, oder ob er dort durch den vorigen erfegt wird. Die Stoßzähne der Weib: hen find hier fo groß wie die der Männchen, und diefe Waffe bei ihm überhaupt größer als beim indifchen. Heut zu Tage zähmt man den afrikanifchen Elefanten nicht; es fcheint aber, daß die Karthaginenfer von ihm denfelben Gebrauch gemacht ha= ben wie die Indier von dem ihrigen. Man findet unter der Erde, in faft allen Theilen beider Melten, die Knochen einer Gattung Elefanten, die dem indifchen nahe kommt, deffen Badenzähne aber fihmälere und geradere Leis ften zeigen, und deffen Alveolen der Stoßzähne nad) Verhältniß viel länger waren, auch die Unterkinnlade ftumpfer, Gin neuer: lich duch Hin. Adams an den Küften von Sibirien aus dem Eife ‚befreites Individuum fcheint mit einem dien Haar von zweierlei Befchaffenheit bedeckt gewefen zu feyn, fo daß es mög: lich wäre, daß diefe Gattung in Ealten Klimaten gelebt hätte. Seit lange aber ift fie fehon vom Erdball verfchwunden. [Es ift diefes der Elephas primigenius Blumenbach's, der fogenannte Mammuth (ruf. Mammontovojakost), worüber zumal in Cuvier Recherches sur les oss. foss. T. 1. das Meitere zu finden.) Das zweite Geſchlecht der Nüffelträger: MASTODON Cuv. ift ganz von der Erde vertilge und hat feine Iebende Gat- tung zurüdgelaffen. Es hatte mit dem Elefanten die Füße, die Stoßzähne, den Ruͤſſel und viele andere Einzelheiten des Baues gemein, unterfchied fich aber durch die Backenzaͤhne, deren Krone oben mit. konifchen Erhöhungen gezadt war, die, bei allmäliger Abnugung durch das Kauen, Scheiben als Abfchnitte diefer Spi— gen zeigten 1). Diefe Zähne, welche fid) wie die des Elefanten, von hinten nad) vorn folgten, zeigten auch eine um fo. größere Bahl Spigen, je älter das Thier war. 1) Diefe Bildung, die den Maftodonten mit den Nilpferden, Schwei- nen u. f. w. gemein ift, hat zu dem irrigen Glauben Anlaß gegeben, — fleiſchfreſſende Thiere feyen. 8 274 Saugthiere. a, M. giganteus. [M. giganteum €.) Cuv. loc. eit. Wo die Duerfchnitte der Spisen fchleifenförmig waren. Die berühmtefte Species. Sie kam dem Elefanten an Größe gleich, aber war im Bau plumper. Man findet Nefte derfelben, zum Verwundern gut erhalten, und in großem Überfluß, in faft allen Gegenden von Nordamerika. In der alten Welt find fie gar fehr viel feltener. b. M. angustidens. Cuv.]. c. Deſſen Badenzahne, fehmäler als die des vorhergehenden, dur) das Kauen Scheiben in Geftalt eines Kleeblatts bilden, wo— ducch fie einige Schriftfteler mit Zähnen vom Nilpferd vermwech- felt haben. Es war um ein Drittel Eleiner als das vorige und viel niedriger auf den Füßen. Man findet feine Nefte in faft ganz Europa und einem großen Theil von Südamerika. An eis nigen Orten nehmen feine mit Eifentheilen gefärbten Zähne in der Hitze eine fehr fchöne blaue Farbe an, und liefern das, was man oceidentalifche Türkiffe nennt !). Die zweite Familie begreift die gewöhnlichen Pachydermata, sensu strictiori. Mit vier, drei oder zwei Fingern an den Füßen. Diejenigen, bei denen die Singer paarweife ftehen,. haben 1) Man bat auch noch einige minder verbreitete Gattungen ent: det (f. Cuwvier 1. c.), und gang neuerlich find aus dem Reiche der Birmanen fehr merkwürdige Gattungen gebracht worden, deven Be: fehreibung durch Hrn. Budland man erwartet. Mastodon latidens, M. elephantoides etc. — Am 1. Sanuar 1830 hat Hr. 3. Godmann, in der: philofo- - phiſchen Geſellſchaft Amerika’s, Nachricht. noch von einem neuen unters gegangenen Thiergefchleht, welches er Tetracaulodon Masto- dontoideum nennt, gegeben, und die Abbildung eines Schädels mit: getheilt, welcher vor kurzem von Hrn. Arhibald Crawfurd in derfelben Gegend, wo Hr. Peale 1821 das Mastodon giganteus fand, entdeckt wurde. Lesterer hofft: jest fogar. ein ganzes Skelet zuſammen— zubringen. Es unterfcheidet ſich dieſes neuentdeckte Thier vom Mastodon. vor: züglich durch zwei Stoßzaͤhne in der Unterfinnlade, welche, wie die langen geraden obern, vom Berichterftatter zu den: Schneidegähnen ges - rechnet werden. Die Unterkinnlade ijt ziemlich fpis vorgeftredt. Im Übrigen gleicht es äußerlich dem Mastodon. Der Verf. vermuthet, daß es zwifchen. diefem und: dem Nilpferd: im der: Mitte, geftanden. Transactions of the American; phil. Society, davaus in den. Anna- les des sc. nat. Juillet 1830. Taf. 9. Dickhäuter. Nus. 275 . gewiffermaßen gefpaltene Klauen, und nähern fich in verfchiedener Beziehung, zumal durch das Skelet und: felbft: durch den vielfa- hen Magen, den Wiederkäuern. Man bildet nur zwei Geſchlech— ter aus ihnen. 2. HIPPOPOTAMUS. Flußpferd. Nilpferd. An allen Füßen vier, faft gleich lange Finger, in Eleine Hufe endigend. Überall fehs Badenzähne, wovon die drei vor deren Ergelförmig, die drei hinteren mit zwei Paar Epigen ge: zackt, die durch Abnugung die Geftalt vom Kleeblatt annehmen, In jeder Kinnlade vier Schneidezähne, deren obere £egelförmig, kurz und zurücdgebogen, die unteren cylindrifch, lang zugefpigt und nach vorn gerichtet find. Ein Edzahn zu jeder Seite oben wie unten, der obere gerade, der untere fehr dick, zuruͤckgebogen, beide fi) an einander abfchleifend. Diefe Thiere haben einen plumpen, haarlofen Körper, fehr Eurze Beine, fo daß der Bauch faft auf der Erde fehleift, und einen ungeheuren Kopf, in eine breite angefchwollene Schnauze endigend, welche den Apparat ihrer großen Vorderzaͤhne verbirgt. Der Schwanz ift kurz, Augen und Ohren find Elein. Ihr Magen ift in mehrere Säde getheilt. Sie leben in den Flüffen und naͤh— ren fi von Wurzeln. und anderen vegetabilifhen Subftanzen, und zeigen ein wildes, flupides Nature, Man Eennt nur eine Species *): ii H. amphibius L. Das Nilpferd. Buffon Suppl. II. 4. 5. Heut zu Tage auf die Flüffe des mittleren und fübtichen Afrika beſchraͤnkt. Ehemals kam es auf dem Nil auch bis Äghp— ten, doc) iſt es fchon lange aus diefen Gegenden verſchwunden **). Das aufgeſchwemmte Land verhüllt überall in, Europa Kno— hen einer Art Nitpferd, das dem afrikanifchen gleicht, und zwei oder drei anderer, immer Eleinerer. (©. Cuv. oss. foss T. 1.) 3. SUS. Schwein. An allen Füßen zwei große Mittelfinger mit ftarfen Hufen bewaffnet, und zwei Fürzere Seitenfinger, die die Erde faft nicht *) Die Unterfchiede, welche: Hr. Desmouling zwifchen einem ar mn und Senegal’fchen aufgeftellt hat, ſcheinen mir ſehr unbedeus end. — hat Hr. Ruͤppell bekanntlich ein prachtvolles Exem— plar Bi dem Nil dem nat. hift. Mufeum feiner Vaterftadt gefandt, wo es aufgeſtellt iſt. In der Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts ſah man es noch in Ägypten. m B. 8 276 Säugthiere. ‚berühren. Die Zahl der Schneidezähne verfchieden, aber die un: teren ſtets horizontal nach vorn gerichtet, die Eckzaͤhne aus dem Maule hervortretend, und der eine fowohl wie der andere ſich nach oben richtend; die Schnauze bildet einen abgeftugten Ruͤſſel, zum Mühlen in der Erde gefhidt; der Magen ift nur wenig getheilt. I. SUS sensu strictiori. Schwein. Die eigentlichen Schweine haben vier und zwanzig oder acht und zwanzig Badenzähne, deren hintere länglich, mit hoͤcke— tiger Krone, die vorderen mehr oder weniger zufammengedrüct find. Sechs Schneidezähne in jeder Kinnlade. 1. S. Scrofa oder Scropha L. Das Schwein; der Eberz die Sau. Buffon V. XIV. et XVII. Ridinger Shiere. Das Wildfhwein ift der Stammpater des Hausfchweins und feiner Varietäten, hat prifmatifche, nad) außen und ein we: nig nad) oben gerichtete Hauer, einen unterfegten Körper, gerade Ohren, fleife, ſchwarze Borften. Die Jungen, Frifchlinge ge: nannt, find weiß und ſchwarz geftreift Es richtet in den nahe am Wald gelegenen Feldern großen Schaden an, indem e8 fie nach Wurzeln aufwühlt, Das Hausfhwein variiert in der Größe, der Höhe der Beine, Richtung der Ohren, und der Farbe. Es ift bald weiß, bald ſchwarz, bald voth, bald bunt. Jedermann weiß, wie nußbar es ift, weil es fih fo leicht aufziehen läßt, fein Fleiſch ſchmackhaft und in Salz lange zu conferviren, endlich durch feine Fruchtbar- keit, die die anderer Thiere feiner Größe bei weitem übertrifft, da eine Sau bis an vierzehn Junge werfen kann. Sie trägt vier Monat und zweimal im Jahre. Das Schwein ift mit dem fünften oder fechsten Jahre ausgewachfen, kann mit dem exften Sahre fhon trächtig, und zwanzig Jahr alt werden. Obſchon roh, zeigen die wilden wie die zahmen Säue doch Neigung zur Öefelligkeit und wiffen ſich gegen die Wölfe. zu vertheidigen, indem fie fi in einen Kreis fellen und ihnen von allen Seiten das Gewehr zeigen. Schreiend und gefräßig, wie fie find, vers ſchonen fie in letzterer Hinfiht nicht einmal ihre eigenen Zungen. Diefe Species ift über den ganzen Erdball verbreitet, und nur bie Suden und Mahomedaner wollen nichts von ihnen genießen. ©. — Das wilde ift in ganz Europa und Afien einheimifch; vom zahmen unterfcheidet man vorzüglich folgende Naffen: Dickhaͤuter. Sus. 277 a) Das gemeine zahme Schwein. Mit etwas längeren, hängenden Ohren; das englifche und holländifche mit befonders Ianggeftreditem Körper; die teut [hen Raffen zeigen nur geringere Verſchiedenheiten, doch zeichnet ſich eine kleine, ſtachelborſtige Raſſe in Boͤhmen aus. b) Das chineſiſche Schwein. Buffon V.t. 45. Cochon de Siam. Vergl Cochon domestique, Var. du Cap de bonne Esperance; Mammiferes Vol. 11. Mit hohl ausgefhweiften Rüden und faft auf die Erde herabhängendem Bauch, hanrigem, herabhangendem Schwanz und oberhalb wenigen Borften. Auch in Zeutfchland zu fehen. ec) Das guineifhe Schwein (S. porcus L.). Mit langem bis zur Erde herabhängendem nadtem Schwanz, mit kurzem, glänzend rothem Haar bedeckt, ohne eigentliche Bor: fen, Aus Afrika nah Amerika übergebraht und da zum Theil verwildert. d) Das einhufige Schwein. Hanndv, Seltenh. d. Natur II. &. 1. Mit in einen Huf verwacfenen Klauen. Mol feine ei- gentliche Raffe, fondern nur Spielart, die felbft den Alten bekannt war = V. 2. 8. larvatus. Das Larvenfchwein. Faͤlſchlich: Sus africanus. Schreber 327. Daubenton 1835 Sanglier de Madagascar. Daniels African Sceneries pl. XXI. Hat die Hauer des unfrigen, aber zu ihrer Seite an ber Schnauze einen großen Knollen, faft wie eine Weiberbruft, inner: lich durch einen Knochenhöder unterftügt, was dem Thiere ein fehr fonderbares Anfehn giebt. Auf Madagaskar und im fübli- hen Afrika. 3. S. Babirussa L. Der Babiruſſaz Hirſcheber. Buffon Suppl. II. 12. Hochbeiniger und leichter gebaut als die anderen Gattun: gen, mit langen dünnen nad) oben gerichteten Edzähnen, deren oberes Paar fich fpiral zurück legt. Lebt auf einigen Inſeln des indiſchen Archipels. ©. *) Sues in Illyrico quibusdam locis solidas habent ungulas. Plin. H. N. XI. C. 106 (nicht 46, wie überall ftcht). 278 SE ug HR - Graubraun, von der Größe eines Hirfches, ber Schwanz lang, an der Spitze bufchig. Dem Weibchen follen die langen Hauer fehlen. V. II. PHACOCHOERUS Fr. C.!) Wwarzenſchwein. Ihre Badenzähne find faft wie die Querlamellen bei denen des Elefanten zufammengefest, aber beftehen aus lauter Cylindern, durch Rindenfubftanz vereinigt. Sie wechſeln fie auch auf gleiche Weiſe von hinten nach) vorn. Ihr Schädel ift wunderfam breit, die Hauer rundlich, hinterwarts und nach oben gerichtet, von fchredlicher Größe. Won jeder Bade hängt ein *) großer Fleiſch— lappen herab, der die Häßlichkeit diefes Gefchöpfs vollendet. Sie haben nur zwei Schneidezähne oben, und fechs unten. 4. S. (Ph.) africanus Gm. Hat diefe Schneidezähne im Ganzen vollftändig ; S. aethiopicus Gm. Der Emgalo, Buffon Suppl. III. XI. Blumenbadh Abb. nat. hiſt. Gegenft. &. 92, Pallas Reiſe X. 2. vom Borgebirge der guten Hoffnung, zeigt fie faft nie, und man findet nur bisweilen eine Spur im Zahnfleifh. Wielleicht Liegt der Grund diefer Verfchiedenheit nur im Alter des Thieres, da es fie abgenugt hat, vielleicht zeigt fie auch eine andere Gattung an, zumal die Köpfe des Cap'ſchen etwas breiter und Eürzer find. €. — Der Körper iſt rothgrau, der Kopf dunkeler; auf dem Nacken befindet fich ein mähnmartiger Haarbuſch. 8. **5. S. (Ph.) Aeliani, Rüppell Atlas T. 25. 26, Erdgrau, mit ſtets bleibenden oberen Schneidezähnen, flachem Kopf und ſtarker Nakenmähne in weißer Badenbart. B II, DICOTYLES Cw. 2). pekari, Nabelſchwein. Sollte man eigentlich noch weniger in dieſem Gefchlecht laffen. Sie haben wohl nody die Baden= und Schneidezähne der gewöhnlichen Schweine, aber ihre Eckzaͤhne ſtehen wie bei an— — 1) Phaco-choerus, Schwein, das Warzen JLinſen] trägt. *) Sch fah deren mehr als einen an diefen Stellen. V. 2) Dicotyles, doppelter Nabel, wegen der Ruͤckendruͤſe. Didhäuter. Bus. 279 deren Thieren und treten nicht aus dem Maule hervor *), Auch) fehlt ihnen der äußere Finger an den Hinterfüßen. Sie haben Eeinen Schwanz, aber auf den Lenden eine drüfige Offnung, aus der bismweilen eine ftarfriechende, braune, honigartige Feuchtigkeit fließt, Die Mittelfußknochen der zwei großen Finger find in Eins ver- wachfen, wie bei den Miederfäuern, mit denen ihnen auch ihe in mehrere Säde getheilter Magen eine auffallende Beziehung giebt. Noch eine Sonderbarkeit ift, daß man bei ihnen die Aorta , oft fehr aufgetrieben findet, aber an keiner beftimmten Stelle, fo daß es fcheint, als wären fie einer Art Aneumsma unterworfen. Man Eennt nur zwei Gattungen, die eine wie die andere aus Südamerika, die erft Azara unterfchieden hat. Linné wirft fie unter dem Namen Sus Tajassu zufammen, 6. S. (D.) torquatus Cuv. Der Pefari mit dem Hals: band. Patira. Taytetu Az. Buffon X. 3 und 4. Mammiferes Vol. 1. Die Borften braun und grau geringelt, ein weißes Hals: band [ Streif] geht fchief vom Winkel der Unterkinnlade bis zur Schulter. Es ift nur halb fo groß als unfer Wildfehwein. €. Der deutlichfte Gattungsunterfchied zwifchen diefem und dem folgenden liegt in den Badenzähnen **). Bei diefem hier zeigen die drei erften des Oberkiefers drei Höcer, welche im Dreieck ſte— hen, und von denen der vordere größer als die zwei anderen ift, und dann einen höderigen. Anfas nach hinten und innen, ber beim dritten Zahne faft eben fo großen Umfang hat als ein Hoͤcker. Die drei legten Badenzähne haben jeder zwei Paar Höder. Sm Unterkiefer zeigt der erſte Badenzahn einen höhern und dickeren Hocker vorn, und einen Eleineren hinten, nebft noch einem Eleinen Anſatze an dem erflern; der zweite Badenzahn befteht aus zwei Hoͤckern, wovon der vordere ducch einen Cinfchnitt in zwei Haͤlf⸗ ten getheilt iſt; am dritten zwei Paar Hoͤcker, ungleich; am vier⸗ Br und fünften gleich; der ſechste bietet im Ganzen er Hoͤ⸗ er dar. 7. S. (D.) labiatus €. Der Tagnicati, ae ꝛc. Mammiferes Vol. II. Größer, braun, mit weißer Unterlippe ***). ©. *) Doc die oberen um einige Einien. V. | Nengger a. a. O. B. ”**) In der sa der Mammiferes vol. TI. ganz ſchwarz, mit weißer Unterlippe. V. 280 Saugthiere Bei dieſem hat im Oberkiefer der zweite Backenzahn nur zwei Hoͤcker, der dritte iſt vierhoͤckerig, mit Anſatz eines fünf: ten Höders hinten. Im Unterkiefer ift der vordere Höder des erften Badenzahnes, gleich dem des zweiten, durch eine Kerbe ger theilt, der fechste mit einem vierhöderigen Abfage nach) hinten verfehen. Diefes Thier ift mit fleifen, rauhen Borftenhaaren bededt, ‚und über, dem erften Lendenwirbel findet ſich die, einige Linien haltende Offnung jener Drüfe, welche die Größe eines Tauben: eies hat und unmittelbar unter der Haut liegt. Der Tagnicati lebt in Zrupps von 10— 100 Stüd, und diefe flellen Wanderungen bis dreißig teutfche Meilen weit an. Hierbei hält fie nichts auf, und fie fegen über die größten Ströme dabei. Sie laſſen fich zähmen, daß fie zu wahren RN thieren werden. Hierher kann man ein Zhiergefchlecht ftellen, a gegen- waͤrtig in der lebenden Natur unbekannt ift, und was ich entdeckt habe. Sch nannte e8: ANOPLOTHERIUM. Es zeigt die fonderbarften Bezüge mit verfchiedenen Staͤm— men ber Pachydermen, und nähert fich in mancher Hinſicht den Nagethieren. Sechs Schneidezähne in jeder Kinnlade, vier ih— nen ganz ähnliche und nicht darüber hinausragende Edzähne, und fieben Badenzäahne überall, bilden eine zufammenhängende Reihe ohne Zwifchenraum, wie man den gleichen Fall nur beim Men: fhen findet. Die vier hinteren Badenzahne jeder Seite gleichen denen des Nashorns, des Damans und des Paläotherium; d. 5. fie find oben viereckt und unten mit doppeltem oder dreifachen Halbmond verfehen. Ihre Füße, die in zwei große Finger, wie die Miederkäuer, endigen, haben das von diefen Unterfchiedene, daß die Mittelfußknochen ſtets getrennt und unverwachfen. bleiben. Die übrige Zufammenfesung des Mittelfußes ift wie beim Kameel. Knochen diefer Thiere find bis jest nur in den Gypsbrüchen um Paris gefunden worden. Sch habe fhon fünf verfchiedene Species erkannt; eine große, von der Größe eines Eleinen Efels, mit dem furzbeinigen Bau und langen Schwanz des Fifchotters (A. commune 0.), feine Borderfinger hatten an der Innenſeite einen Eleinen accefjorifchen Finger. ine andere Gattung, von der Größe und ungefähren Geftalt der Gazelle (A. medium), und von der Größe und Proportion des Hafen, mit zivei Eleinen , accefforifchen Fingern zur Seite der Hinterfüße u. f. w. (©. Cuv. Rech. 3. les. oss. foss. T. 11.) Didhäuter. Rhinoceros. 281 Die eigentlichen Pachydermen ohne gefpaltene Klauen begreis fen zuerft drei, in Ruͤckſicht dee Badenzähne einander fehr ähns liche Gefchlechter, indem fie jederfeitS oben deren fieben mit quas dratifcher Krone mit verfchiedentlich vorftehenden Linien, und uns ten fieben mit Krone in Form eines doppelten Halbmonds, den legten überall mit dreifachem Halbmond haben. Aber ihre Schneis dezahne find verfchieden. 4. RHINOCEROS Z. Nashorn. Seltdt diefe variiren in der fo eben erwähnten Rüdficht. Es find große Thiere, bei denen jeder Fuß in drei Klauen ges falten ift, und deren die, in eine Art Gewölbe vereinigte Nas ſenknochen ein folides, an der Haut befeftigtes Horn, von fafes riger Hornfubftanz tragen, von dem Anfehen, als wenn e8 aus zufammengeleimten Haaren gebildet wäre. Ihr Naturell ift wild und ftupid; fie lieben feuchte Gegenden, leben von Kräutern und Baumzweigen, haben einen einfachen Magen und fehr lange Ein> geweide, und einen fehr großen Blinddarm. 1. Bh. indicus Cw. Das oftindifche Nashorn. Buffon XL 7. G. Cuvier Menagerie du Museum. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. I, Hat, außer feinen acht und zwanzig Badenzahnen, noch zwei ſtarke Schneidezähne in jeder Kinnlade; zwei andere Kleine zwis [hen den unteren und zwei noch Eleinere außerhalb der obe— ven. Es hat nur ein Horn, und feine Haut ift durch die tiefen alten merkwürdig, die fie hinten und quer über den Schultern, nach vorn und quer über die Schenkel, bildet. Es Lebt in Oſtin— dien, zumal jenfeitS des Ganges. 2. Rh. javanus F. Cuv. Das javanifhe Nashorn. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Horsfield zool. Res. c. ic. Mit den großen Schneidezähnen und dem einzigen Horne - des vorigen, aber weniger zahlreichen Hautfalten, wovon die eine im Naden weiter, und, was das Merkwürdigfte, die ganze Haut mit Eleinen winfeligen und dichtftehenden es geziert if. Man hat ed nur auf Java angetroffen. 3. Rh. sumatrensis €. Das ——— — Fr. Cuv. Mammiferes Vol. II. Beil Phil. Transact, f. 1795. T. 2—4. Mit denfelben vier großen Schneidezähnen der vorhergehenden, 282 Säaugthiere. aber faft ohne alle Hautfalten, und überdem noch bedeutend be= haart. Es hat noch ein zweites Horn hinter dem gewöhnlichen, 4. Rh, africanus Cw. Das afrifanifhe Nashorn, Buffon Suppl. VI. 6, Mit zwei Hömern wie das vorhergehende, ohne Hautfalten und ohne alle Schneidezähne, die Badenzähne nehmen aber faft die ganze Zange der Kinnlade ein. Diefer Mangel an Schneide: zahnen Könnte beflimmen, es von feinen Verwandten zu trennen. Sn der Erde hat man, in Sibirien wie an verfchiedenen Drten Deutfchlands, die Knochen eines zweihörnigen Nhinoceros gefunden, deffen Schädel viel geftrediter alS der der lebenden Nas: hörner ift und fih auch noch durch eine Enöcherne Berticalfcheide: wand unterfcheidet, welche die Naſenknochen flügt, Es ift eine untergegangene Gattung, und ein faft vollftändiges Cadaver, was man an den Ufern des Wilhui in Sibirien ausgegraben, hat bee wiefen, daß es mit ziemlich diem Haar bededit gemwefen. Es Eonnte daher, wie der foffile Elefant, wohl im Norden leben. Neuerlich hat man in Toſcana und der Lombardei noch ans bere Nashornknochen ausgegraben, die fich denen des afrikanifchen Nashorns mehr zu nähern fcheinen. ä Sn Deutfchland haben ſich auch welche mit Schneidezähnen wie die afiatifchen gefunden. Endlich hat man auch noh in Frankreich von einem die Knochen entdedt, das kaum größer als ein Schwein gewefen feyn kann. (S. Recherches sur les oss. foss. T. U.) 9 HYRAX Herrmann. Daman. Klipp— fhliefer. Sie wurden lange Zeit wegen ihrer Kleinheit unter, die Nagethiere geftellt; aber bei genauerer Unterfuchung findet man, daß fie, das Horn ausgenommen, gewiffermaßen Rhinocerofje im Kleinen find, wenigftens haben fie genau diefelben Badenzähne. Ihre Oberkinnlade befist dagegen zwei ftarfe, nach unten gebogene Ba: ckenzaͤhne und in der Jugend auch zwei Eleine Edzähne; die Uns terfinnlade vier Schneidezähne ohne Eckzaͤhne. Man zahlt vier Finger an den Vorder=, drei an den Hinterfüßen, alle mit einer Art ganz dünner, runder, Eleiner Hufe, befegt [vielmehr ganz kurze die Finger nicht überreichende Nägel, wie verfchnittene Menfchen: nägel], ausgenommen den inneren Hinterfinger, der mit einem fhiefen, Erummen Nagel verfehen tft. Sie haben eine Eurze Didhbänter. Palaeotherium. 283 Schnauze und Ohren, find mit Haaren [worunter aud) einige Stachelhaare] bededt, und baden ftatt des Schwanzes nur ein Knoͤtchen. Ihr Magen ift'in zwei Säde getheiltz außer einem anfehnlichen Blinddarm und anderen Erweiterungen des Colons, finden fih um die Mitte von diefem zwei Anhängfel wie die zwei Blinddarme der Vögel. 1. H. capensis und syriacus. Der Klipdas. Arab. El Vair, Buffon Suppl. VI. 42 und 43, und VII. 79. Ehrenberg Symbolae 1. t. 2. Bon der Größe eines Kaninhens, graulich [die Ehren: berg’fchen ruficeps und syriacus rothbraun, aber jung auch graulich ], ziemlich gemein in den Felfen von ganz Afrika, wo er oft die Beute der Naubvögel wird. Scheint auch in einigen Ge- genden Afiens vorzukommen, menigftens finde ich Feinen ficheren Unterfchied zwifchen dem capensis und syriacus 1), *2. H. arboreus Smith. Rothbraun, mit Schwarz melirt, auf der Mitte des Ruͤckens ein ſchmaler weißer Streif. Groͤßer als der vorige. Am Cap. V. PALAEOTHERIUM Cu». Gleichfalls ein erlofchenes Thiergeſchlecht. Sie hatten die Badenzähne der beiden vorigen, fehs Schneidezähne und zwei Edzähne in jeder Kinnlade wie die Zapire, und drei fichtbare Singer an jedem Fuß, auch hatten fie, wie die Zapire, einen Eurzen fleifhigen Rüffel, für deffen Muskeln die Naſenknochen verkürzt waren und unterhalb einen großen Ausfchnitt Tießen. Sch habe die Knochen diefes Thiergefchlechts mit denen der Anoplo⸗ therien in den parifer Gppsbrücen untermengt gefunden, auch kommen dergleichen an mehreren anderen Orten in Frankreich vor. Man Eennt ſchon elf bis zwölf Species. Bei Paris allen finden fich welche von der Größe eines Pferds, eines Zapirs und eines Eleinen Schafs; bei Drleans findet man die Knochen 1) Ich zweifle auch fehr an der Authenticität des Hyrax hudso- nius Bewick 407 und Schreber CCXL. Man hat ähn nur in eis nem Cabinet gefchen. C. Daß aber Licht enſtein u. X. den Hyrax syriacus, Aſhkoko Bruce’s in Nubien, vom capensis für ——— verſchieden halten, iſt neuerlich abermals von Ehrenberg vertheidigt worden. Symbolae physicae J. Er unterſcheidet, aber doch nur nach zarten Charakteren, H. capensis, syriacus, ruficeps und habessinicus, 284 Säugthiere. einer Gattung, die ziemlich dem Nashorn gleich kam. Dieſe Thiere fcheinen die Ufer der Landfeen und Moräfte bewohnt zu haben; denn die Gefteinsart, in welcher ihre Knochen Liegen, ent: hält auch Suͤßwaſſermuſcheln. (S, Recherches sur les oss. foss. T. 1.) LOPHIODON. Ein anderes verloren gegangenes Befchlecht, welches dem vorigen ſehr nahe geftanden zu haben ſcheint, deſſen untere Badenzahne aber Querhügel zeigen. Man hat zehn bis zwölf Species in unferen alten Süßwafferterraing, denfelben, in denen fi) die Palaotherien finden, ausgegraben. (©. Rech. s. 1. oss. foss. T. 111.) Auf fie muß folgen: 6. TAPIR L. Tapir. Deren fieben und zwanzig [? fechs und zwanzig] Baden: zahne fammtlich vor der Abnugung zwei geradlinige Querhügel zeigen; nach vorn flehen in jeder Kinnlade fechs Schneidezähne und zwei Edzähne durch einen leeren Raum von den Edzähnen getrennt. Die Nafe hat die Geftalt eines Eleinen fleifchigen Ruͤſſels; die Vorderfüße haben vier Finger, die hinteren drei. Man hat lange Zeit nur eine einzige Gattung gekannt, den 1. T. americanus. Den amerikaniſchen Tapir. Buffon Suppl. V1. 1. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Von der Größe eines Eleinen Efels, braun, faft nadt, mit mäßigem Schwanz, fleifchigem Hals, der auf dem Naden wie . einen Kamm [weil er hier eine Eleine Haarmähne hat] bildet. Iſt gemein in den feuchten Gegenden und längs der Flüffe im ganzen wärmeren Südamerika. Man ißt fein Fleiſch. Die Sungen find weiß gefledt, wie junge Hirfchkälber. €. — Der Tapie ift mit wenigen, kurzen, an den Körper an— liegenden fteifen und rauh anzufühlenden Borjtenhaaren bededt; bloß auf der Mittellinie des Nackens und über dem Hinterhaupte erreichen fie eine Länge von anderthalb Zoll, und bilden fomit eine Art von Maͤhne *). Der Hals ift dicker als der Kopfz der Grat des letzteren fest fi) bis zu Anfang des Nüdens fort. an er liebt das Salz und beledt die damit gefchwängerte rde. 2 Rengger a. a. O. Diehauter. Equus. 285 Dr. Roulin hat fo eben in den Gordilleren eine neue Gattung Tapir entdeckt; ſchwarz, mit dickem Haar bedeckt; feine Naſenknochen find Länger, was ihn etwas den Palaͤotherien nähert. Seit einigen Fahren hat man eine zweite Species Zapire in der alten Welt entdeckt *): 2, T. indieus. Der Maiba. Farghary As. Soc. T. XIV. Horsfield c. ic. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. I. (fpätere Figur.) Größer als der amerikanifche, ſchwarzbraun, mit graulich- weißem Rüden. Lebt in den Wäldern der Halbinſel ee auf Sumatra u, f. w. » Man hat auch foffile Knochen ettöpäifjer Tapire, und un- ter andern von einer gigantifchen Gattung, die der Größe des Elefanten nahe gefommen feyn muß. (Tapir giganteus, C wo. ossem. foss. T. 1.) Hr. Schleyermadher [in Darmftadt] hat gefunden, daß er ungeheure Stoßzähne befaß, die ihm zum Maule herausragten. Er muß daher ein eigenes Gefchlecht bilden. Die dritte Familie der Pachydermen, oder nicht wieder⸗ kaͤuenden Hufthiere begreift die Solipeda oder Säugthiere, die dem Anfchein nach nur einen Finger und an jedem Fuß nur einen Huf haben, obſchon fie unter der Haut, zu jeder Seite des Mittelfußes, Griffelfortfüte zeigen, die: die Reis den Seitenfinger darftellen. Man Eennt nur ein Gefchlecdht: 7. EQUUS Z. Hat in jeder Kinnlade fechs Schneibezähne, die in hier Su: gend an. der Krone mit einer Grube verfehen find, und überall ſechs Badenzähne mit quadratifchee Krone, durch die hervorſte— henden Schmefzblätter mit vier Halbmonden bezeichnet und an den oberen überdem noch mit einer Eleinen Scheibe am SSnnens tand. Die Hengfte haben außerdem noc zwei Eleine Eckzaͤhne in der Oberfinnlade, bisweilen fogar in beiden; faft immer fehlen fie bei der Stute. Zwiſchen diefen Edzähnen und dem, erften Backenzahn ift der leere Raum, der dem Lippenwinkel entfpricht, *) Wurde eigentlich fehon im Sahre 1772 von SS ahLTeee ent- deckt, aber nicht beachtet. V. 286 Säaugtbhiere worein man das Gebiß legt, mittels deffen allein der Menſch da⸗ hin gelangt iſt, dieſe kraͤftigen Vierfuͤßer zu zaͤhmen. Ihr Ma— gen iſt einfach und von mäßiger Größe; aber ihre Eingeweide * fang und ihr Blinddarm ungeheuer. Die Zitzen ſtehen zwi— ſchen den Schenkeln. 1. E. Caballus L. Das Pferd, Edler Gefellfchafter des Menfchen auf der Jagd, im Krieg und beim Aderbau, den Künften und dem Handel, ift es das wichtigfte und am forgfaltigften behandelte‘ Thier unter- allen de— nen, die, wir. unterjocht: haben. Es fcheint, daß es im wilden Zu— ftande nirgends) als da noch exiſtirt, wo man vormals zahmen Mferden die Freiheit wiedergegeben hat, wie in der Zatarei und in Amerika; fie leben hier in: Heerden, die von alten. Hengften angeführt: und vertheidigt werden, Die jungen Hengfte, welche, fobald fie: erwachſen find,, fortgejagt werden, folgen dieſen Heerden von weiten, bis fie. junge Stuten an ſich loden Eönnen. Sn; der Sklaverei ſaugt das Füllen fechs bis: ſieben Monate, Man: trennt beide Gefchlechter. mit. dem sweiten Sabre. Im dritten erhalten fie Zaum oder Gefchirr. Erft im vierten beſteigt man fie, und dann dürfen fie fi) auch ohne Schaden begatten. Die Stute geht elf Monate trächtig. Das Alter des Pferdes Laßt ſich vornehmlich an den Schnei: dezähnen erkennen. Die Mitchzähne erfcheinen am funfzehnten Tage nad) der Geburt. Nach zwei und einem halben Fahre wer— den: die mittleren erſetzt; ein Jahr fpäter die zwei folgenden; noch ein: Sahr: fpäter, alfo nach vier und einem halben, die bei- den aͤußerſten. Alle: dieſe Zähne, deren Keonfläche in der Jugend vertieft ift, büßen diefen Charakter mit den Fahren duch Abnus gen ein. Mit fieben und eim halb oder acht Jahr find alle diefe Gruben verſchwunden. Die unteren Edzähne erfcheinen mit drei und einem halben Jahr, die oberen mit vier. Sie bleiben fpig bis zum fechsten. Mit zehn Sahr fangen fie an ſich abzunusen. Das Alter des Pferdes überfleigt in dev Regel nicht dreis fig Sahr. Ssedermann weiß, wie fehr es in Farbe und Wuchs variirt. Seine Hauptraſſen zeigen ſelbſt bedeutende Unterſchiede in der Ge— ſtalt des Kopfs, den Verhaͤltniſſen der Theile, und charalteriſiren fi. vorzugsweife zu ihrem verſchiedentlichen Gebrauch. Die flüchtigften und fchlankften find die arabifchen Pferde, welche die fpanifche Raſſe vervolllommnet und mit ihr die eng— Lifche erzeugt haben. Die ftärkiten und plumpjten kommen von den Küften des Nordmeeres; die Eleinften aus dem noͤrdlichſten Didhäuter. Equus. 287 Schweden und Corſika. Die wilden Pferde haben einen. diden Kopf, firuppiges Haar und Feine angenehmen Proportionen *). 2. E. Hemionus Pallas.. Der Dfihiggetai. Schreber Z. 311. Mammiferes Vol. III. Sit eine Species, die dem Bau nad) die Mitte zwifchen Pferd und Efel hält, und in den Sandwüften des mittleren Afiens heer— denmweife Iebt. Bon [obenher] ifabellgelber Farbe, mit einer ſchwar— zen Mähne und Ruͤckenlinie. Es iſt mwahrfcheinlic das milde Maulthier der Alten. 3. E. Asinus L. Der Efel. Buffon IV. 11. Reicht Eenntlih an feinen langen Ohren, dem: Büfchel am Ende des Schwanzes und dem fchwarzen Kreuz auf den Schul: tern, was die erfte Andeutung der Streifung ‚bei den folgenden Gattungen ift. Aus den großen Wüften von Mittelafien, wo er noch in zahlreichen Heerden mild vorkommt, die ſich nach den verfchiedenen Sahrszeiten mehr nördlich oder fütdlich begeben. Das her gedeiht er auch nicht gut in mehr nordifchen Ländern. Je— dermann Eennt feine Geduld, feine Genuͤgſamkeit, feine Kräftigkeit und die Dienfte, die er der armeren Claſſe der Landleute leiſtet. Sein eigenthümtliches Gefchrei Eommt von zwei eigenen Elei- nen Höhlungen in der Tiefe des Larynx **). 4. E. Zebra L. Das Zebra. Buffon XI. 1. Mammiferes Vol. III, Menagerie du Museum. Faft von der Geftalt des Eſels, über und über mit der *) Da die verfchiedenen Pferderaffen in ihrer Vollkommenheit eis gentlih mehr Werk der Eultur und der Kunft find, fo laffen wir ihre nähere Charakteriftit auch hier bei Seite. — Ganz haarlofe Pferde find manchmal bei Thierhändlern lebendig zu fehen. Ein Cheval a poils frises ift Mammif. Vol. II. abgebildet. V. Was von dem wilden Eſel, @hor-Kur, auch Kulan ge: nannt, wovon Engländer neuerlich abermals Nachrichten gegeben haben, zu halten fey, bleibt noch ungewiß. Er fol in Perfien und Hinter: indien zu Haufe feyn, außer der Farbe dem Zebra gleichen und eine Höhe von 10— 12 Fäuften haben. Die Farbe fey milchweiß oder fil- bergrau, hie und da ins Röthliche fpielend. Vom fehwarzen Rüdenftreif feine Spur. Der Hals zarter und länger ald am gemeinen Efel, und wie der eines Hirfches aufgerichtet. Die Mähne ſchwarz und Eurz, fo wie der Schwanzbüfchel. Er ift ftark, fchnell, muthig und unbändig. ©. K. Porter Travels in Persia I. p. 459—61. V. 288 Staͤugthiere vollkommenſten Regelmaͤßigkeit weiß und ſchwarz geſtreift. Es iſt im ganzen ſuͤdlichen Afrika zu Haufe. Bu Paris hat. man ein meibliches Zebra hinter einander mit Efel und Pferd Nach⸗ kommenſchaft bringen fehen *). 5. E. Quagga. Der Duagga Buffon Suppl. VI. 7. Mammiferes Vol. Il. Gleicht mehr dem Pferd als dem Zebra, Eommt aber eben daher [und mifcht fi gern unter die Heerden der Strauße]. Sein Haar ift auf dem Halfe und den Schultern braun, in die Quere weißlich geftreift. Der Hintertheil ift röthlichgrau, der Schwanz und die Schenkel weißlih. Sein Name drüdt feine Stimme aus, die dem Bellen des Hundes: gleicht. 6. E. montanus Burchell. Der Quaggaz Daum; wilde Paard. Fr. Cuv. Mammiferes Vol. I. II. Eine. afritanifhe Gattung, Eleiner als der Efel, aber von ber sierlichen Geftalt des Duagga, ifabellgelb mit ſchwarzen, abs wechfelnd breiteren und fehmäleren Jauch gefchligten und gabel- förmigen] Streifen am Kopf, Hals und Rumpf. Die hinteren gehen fchief nach vorwärts, Schwanz und Beine find weiß. C. Die Mähne fteht aufrecht, wie abgefchnitten, und iſt weiß und ſchwarz geftreift; die Schnauze ſchwarz. Dieſe Gattung findet ſich nie in ed Ebenen, bas Beben nie auf Bergen "le N *) Einen fehönen Baftard von Zebra und Efel, f. Mammiferes Vol. I. B. ++) War vor einigen Sahren in Hrn. Martin’s Menagerie le— bendig in Deutfchland zu fehen.— Burchell, der es befannt gemadt.. hat, hat es aber mit dem Zebra, d. h. die Namen beider, verwechfelt. V. Achte Ordnung der Saͤugthiere. RUMINANTIA Wiederkaͤuer. (Zweihufer.) Veielecht die natuͤrlichſte und die am beſten beſtimmte Ord— nung dieſer Claſſe, denn es iſt, als wenn dieſe Thiere alle nach einem Modell gebaut waͤren. Nur die Cameele zeigen einige kleine Ausnahmen von ihrem gemeinſchaftlichen Charakter. Der erſte iſt, daß ſie nur in der Unterkinnlade Schneide— zaͤhne beſitzen. Faſt immer ſind es acht. Sie werden oben durch einen ſchwieligen Wulſt erſetzt. Zwiſchen den Schneide- und Ba: ckenzaͤhnen iſt ein leerer Raum, wo ſich, bloß bei einigen Staͤmmen, ein oder zwei Eckzaͤhne befinden. Die Backenzaͤhne, deren faſt immer ſechs auf allen Seiten ſind, zeigen auf ihrer Krone zwei doppelte Halbmonde, deren convere Seite bei den oberen nach in— nen, bei den unteren nach außen gerichtet ift. Shre vier Füße endigen in zwei Finger und zwei Klauen, die mit einer Fläche gegen einander ftehen, fo daß fie das Anſe— . hen einer, aber ‚gefpaltenen, Klaue haben.- Daher ihr alter Name: Thiere mit — Klauen, bifurca [bisulca] ꝛc Hinter diefem Hufe Yinden ſich manchmal zwei Eleine, als die Spuren der feitlihen Finger. Die beiden Mittelfußknochen find zu einem einzigen verwachfen, der Nöhre (franz. le canon), aber bei einigen Gattungen kommen aud Spuren von —— Mittelfußknochen vor. Der Name Wiederkaͤuer deutet auf die ſonderbare zehig⸗ keit dieſer Thiere, ihre Nahrung noch ein zweitesmal zu kaͤuen, indem ſie ſie nach einer erſten Verſchluckung wieder zum Maule hinauf bringen, was ihnen durch den Bau ihrer Maͤgen moͤglich wird. Sie haben deren ſtets vier, wovon die drei erſten fo angeord- es; daß die Nahrungsmittel willkürlic) in einen von ihnen \ 19 290 Säugtbhiere. übergehen Eönnen, weil fich die Speiferöhre an ihrem Zuſammen⸗ trittspunkt einmündet. Der erfte und größte heißt der Panfenz er nimmt die nach einer erften Kauung grob zerkfeinerten Kräuter in Maſſe auf. Von da begeben fie ſich in den zweiten, die Haube, def: fon Wände zellig wie Bienenwaben find. Diefer fehr Eleine, Eugelförmige Magen empfängt das Kraut aus dem erften, weicht es ein und formt es zu Eleinen Ballen, die dann allmälig in das Maul berauffteigen und zum zweitenmale gekaut werden. Bei diefem Act halt fich das Thier ruhig, und er dauert fo lange, bis alles zuvor in dem Panfen befindlich gewefene Kraut auf dieſe Meife verarbeitet ift. Die wiedergekauten Nahrungsmittel fleigen fodann unmittelbar in den dritten Magen herab, das Buch ges nannt, weil feine Wände aus Langsblättern wie ein Buch befte: ben; von da aber in den vierten, das Laab, deſſen Wände nur Runzeln haben, und Welcher das wahre Verdauungsorgan, und dem einfachen Magen der anderen Thiere gleich if. Wahrend die jungen Wiederkäuer faugen und nichts als Milch genießen, ift ihr Laabmagen auch der größte unter ihren vier Mägen. Der Panfen entwicelt ſich und erhält fein ungeheures Volum erft fo wie er allmalig Kräuter erhält. Der Darmcanal der Wiederkäuer ift fehe lang, aber in den Dikdarmen wenig aufgeblafen. Ihr Blinddarm desgleichen, lang und glatt, Das Fett der Wieder: kaͤuer gerinnt in der Kälte eher als das anderer Säugthiere, und wird felbft hart und brüdig. Man giebt ihm den Namen Talg. Die Zigen, Euter genannt, ftehen zwifchen den Hinter: fchenteln. Unter allen Thieren zieht der Menſch von den Wieder: Eäuern den meiften Nugen. Er Eann das Sleifch aller genießen, ja er entlehnt von ihnen beinahe feine fammtliche Steifchnahrung. Mehrere dienen ihm als Schlachtvieh; andere find ihm durch) ihre Milch, ihe Zalg, Leder, Horn und durch andere Productio— nen [Wolle ꝛc.] fehägbar. Die beiden erften Stämme haben feine Hörner. 1. CAMELUS Z. Nähern fih mehr als die andern der vorhergehenden Ord— nung. Nicht allein haben fie ſtets Eckzaͤhne in beiden Kinnla— den, fondern auch zwei fpigige Zähne im Bwifchenfiefer, unten ſechs Schneidezähne, und Backenzaͤhne zwanzig oder nur achtzehn, eine Eigenheit, die fie nur allein unter allen Wiederkäuern zeigen, MWiederfäuer. Camelus. 291 eben fo wie die, das Kahnbein und das Mürfelbein getrennt zu haben. Statt des großen nach innen zu platten Hufes, der bei den ı gewöhnlichen gefpaltenen Klauen die ganze Unterfeite jedes Fingers umhuͤllt und fo die Geftalt beſtimmt, befigen fie nur einen Kleinen fymmetrifch geftalteten wie der der Pachydermen, und er hängt nur am legten Phalanx. Ihre aufgetriebene, ge= fpaltene Lippe, ihr langer Hals, ihre vorftehenden Augenhöhlen, die Schwäche ihres Kreuzes, die häßlichenBerhältniffe ihrer Beine, machen fie gewiffermaßen zu ungeftalten Thieren; aber ihre ausnehmende Nüchternheit und die Fähigkeit mehrere Tage aus: dauern zu koͤnnen ohne zu faufen, ftellen fie als höchft nugbare Thiere fehr hoch. Sene erwähnte Fähigkeit hat ihren Grund wahrfcheinlich in der großen Anhäufung Eleiner Zellchen, die ihres Panfen ausklei— den, in welchen fich beftandig Waffer befindet, was entweder darin aufbewahrt oder erzeugt wird. Andere Wiederkäuer zeigen nichts dem Ahntiches. Die Cameele uriniren rüdwarts, aber ihre Ruthe richtet fich bei der Begattung nad) vorn. Leßteres findet mit vieler Be- ſchwerniß ftatt, das Weibchen befindet fich während derfelben lie— gend. Zur Brunftzeit ſchwitzt eine flinkende Feuchtigkeit aus ihrem Kopfe. I. CAMELUS sensu strictiori, eigentliche Cameele. Sie haben unterhalb, bis faft zur Spige, beide Finger durch eine gemeinfchaftlihe Sohle vereinigt und auf dem Nüden Fett— Elumpen. Es find große Thiere der alten Welt, von denen man zwei Species, beide vollfommen zu Hausthieren gemacht, Eennt !). 1. €. Bactrianus L. Das zweibudelige Gameel. Buffon XI. 22. Menagerie du Mus. Mammiferes Vol, I—- II. Aus dem mittleren Aſien; geht weniger füdlich als: 2. €. Dromedarius L. Das einbudelige Cameel. Mammiferes Vol. I-HM. Buffon X. 9. Hat fic von Arabien aus durch ganz Nordafrita und einen großen Theil Syriens, Perfiens u. f. w. verbreitet. — 1) Pallas berichtet zwar, auf das Zeugniß der Bucharen und 19 292 Säaugtbiere. Das erftere ift das einzige, beffen man fih in Zurfiftan, Zibet u. f. mw. bedient und bis nahe an ben Baikal führt. Das zweite ift wegen feiner Benugung zum Ducdlaufen der Wüften weltbefannt, da es das einzige Mittel der Verbindung diefer daran grenzenden Laͤnder ift. Das zmeihöderige Gameel geht mit weniger Befchwerde in feuchten Gegenden als das andere; es iſt auch größer und ftärfer. Während der Maufer verliert es fein Haar gaͤnzlich. Das einhöderige Gameel treibt dagegen die Enthaltfamteit weiter. Der Dromebar ift eigentlich nur eine VBarietät von ihm, flüchtiger und zum Laufe gefchicter. Fleiſch und Milch der Gameele dienen zur Nahrung, und ihr Haar den Volkern, ‚die es befigen, zur Kleidung. Beide Spe: cie8 werben auf fteinigem Boden faft ganz nußlos. G. — Das Männdyen des Dromedars treibt zumal zur Brunft: zeit eine große rothaberige Blaſe, wie eine Schweindblafe, aus dem Maule, die als eine act Boll lange und vier Zoll breite Haut vor dem Gaumenfegel hängt, Die Cameelmilch ſchmeckt falzig bitter und fiegt blaͤulich, ja bisweilen ſchwarz aus; das Waſſer finder ſich im Panfen oft mit dem unverbauten Futter vermifcht, und muß daher erft durch ein Tuch gedruͤckt werben, um genießbar zu ſeyn; es ift daher Feineswegs klar und unver: mifht, ſchmeckt aud) bitter. Sn ber Nahrung iſt das Gameel fehr frugat. Ein alter Weidenkorb ift ihm ein gar angenehmes Effen. Iſt es aber lange Zeit gelaufen, fo kann es auch an ſechzig Gallonen ober zwei Zonnen (240 Flaſchen) Waſſer ſaufen, wenn * in der Regel nicht fo viel. Heirie oder Maherri heißt in den afrlkaniſchen Raub⸗ ſtaaten eine Art Dromedare oder fluͤchtiger Cameele, die ſich etwa zu den andern verhalten wie Reitpferde zu Laftpferden. V. Abb, in Lyon Travels into the interior of Africa, 4 I. AUCHENIA I. Haben beide Finger frei und keine ‚Budel. Auch von ih: nen kennt man nur zwei fichere Species, beide in der neuen Melt zu Haufe und weit Kleiner als die vorigen, Tataren, dab man in ben MWüften von Mittelaften wilde Gameele an: treffe; man muß aber nicht vergeffen, daß bie Kalmücken aus Religions: grundfägen allen Arten von Zhieren die Freiheit geben. MWiederfäuer. Moschus. 293: 3. C. (A.) Llaema L. Das Lama, im wilden Zuftande Guanafo. Buffon VL. 27. ‚Mammiferes Vol. U. Von der Größe eines Hirfches, mit’grobem kaſtanienbrau⸗ nem Haar, das in der Unterjochung variirt . Zur Zeit der Er- oberung Peru's war es das einzige Zuchtvieh daſelbſt. ES trägt hundert und funfzig Pfund, macht aber nur Eleine Tagereifen **). Der Alpaka [Pakal ift eine Varietät mit langem Woll: haar. [Die Bruftfchwielen fehlen ihm. ] Mammiferes Vol. U. 4. C. (A.) Vieunna L. Das Bigognetbhier. Buffon Suppl. VI. 28. So groß wie ein Schaf, mit braungelber [wie metallifch glänzender] Wolle von bewundernswerther Feinheit und Weiche, welche zu Eoftbaren Stoffen benugt wird. €. — Diefes Thier lebt auf den höchften Cordilleren und ift fehe flüchtig. Am Bauche ift es weiß. X. 2. MOSCHUS Z. Sind nicht fo anomaliſch in diefer Ordnung wie die vori: gen, und unterfcheiden ſich von den gewöhnlichen MWiederkäuern nur duch den Mangel der Hörner, fo wie einen langen Edzahn in jeder oberen Kinnlade, der bei den Männchen aus dem Maule heraustritt, und endlidy nody durch ein dünnes Wadenbein am Skelet, was felbft bei den Gameelen nicht angetroffen wird. Es “find allerliebſte Thierchen in Rüdficht ihrer Leichtigkeit und Ele: ganz der Geſtalt. 1. M. moschiferus L. Das Mofchusthier. Buffon Suppl. VI. 29. Iſt die berühmtefte Species. Won. der Größe eines Rehs, faſt ungefchwänzt, überall mit einem fo groben und brücyigen Haar bedekt, daß man ihm beinahe den Namen Stacheln ge: ben könnte. Was es aber vor Allem auszeichnet, ift der vor der *) So fah ich zu London ein lebendiges ganz weißes, von anfehn- * licher Größe. V. ++), Die fogenannten wilden hält Humboldt für verwilderte; ein lebendiges, das ich in Malmaifon bei Paris fah, war ganz ſchwarz⸗ braun; ein anderes, in ber Menagerie des Herrn van Aken, war rofl: braun mit afchgrauem Kopf. Die Zähne fchief ftchend. V. 294 Saugtbhiere. Vorhaut des Maͤnnchens liegende Sad, der fi mit ber ſtark— tiechenden, in der Medicin fo bekannten Subftanz füllt, dem Bi: fam, fowohl als Parfum als als Arznei höchft wichtig. Diefe Species ſcheint in den rauhen felfenreichen Hochge— genden Afiens, zwifchen Sibirien, China und Zibet einheimifch zu feyn, aus der die meiften Slüffe diefes Welttheiles entfpringen. - Es ift ein nächtliches, einfam lebendes Thier von ausnehmender Furchtſamkeit. In Zibet und Zonfin giebt es den beſten Mo— ſchus; weiter nördlih, hat diefe Subftanz faft gar keinen Ge: G ruch. — Das Moſchusthier iſt obenher ſchwarzbraun, bisweilen und in der Jugend hellgefleckt, am Kopf und Nacken graulich, untenher weiß. Die Haare grau-geringelt. Man unterſcheidet die chinefifchen und ruffifchen (Eabardinifhen) Mofchusbeutel, wel: che an Haar und Geftalt fi) fehr von einander unterfcheiden, daher auf wenigftens zwei Varietäten diefes Thieres deuten, V. Die anderen Thiere diefes Gefchlechts haben keinen Mo— ſchusbeutel. Sie leben ſaͤmmtlich in den heißen Ländern der al ten Welt). Es find die Eleinften und eleganteften Wiederfäuer, *2. M. pygmaeus. Das Zwerghirſchchen von Guinea. Buffon XI. 42. Seba J. T. 43. f.1. Von obenher gelbbraun, unten weiß; kaum neun Zoll lang, mit zarten Fuͤßchen [dünner wie ein Menfchenfinger]. Verdient noch genauer unterfucht zu werden *), da das Buffon’fche Erems plar, das zur Beſchreibung gedient hat, noch jung und nur ein teodenes Tell war. Doc) giebt e8 in den Sammlungen andere, aber dunklere Eremplare. B. *3, M. Meminna. Schreber COXLIII. Pennant Quadr. f. 92. Obenher gruͤnlichgrau, unten weißlich; die Seiten weißge fledt. Auf Ceylon. V 1) Der nach Seba aufgeſtellte Moschus americanus iſt nur ein junger Hirſch von Guiana, oder deſſen Weibchen. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit dem Moschus delicatulus Shaw's (Schreber 245. D.), welcher das Kalb eines amerikanifchen Dirfches ift. &. — Wohl aber bat Hr. Eſchholz bereits angezeigt, daß es in Tibet noch eine eigene Species gebe, die am Halfe jederzeit zwei weiße Streifen hat, und die er Moschus altaicus nennt. DB. ) ©. am Schluß des Gefchlechts Antilope. V. MWiederfäuer. Moschus. 295 *4, M. javanicus Pallas. Der Napu. :Buffon Suppl. VI. XXX. Schreber ©. 245. Mammiferes Vol. II. Braun, mit ziemlich Tangem, zottigem Schwanz mit weißer Spige. Bon der Größe eines Kaninchens. V. Raffles (Linn. Transact. XIII. p. 261.) zieht feinen Napu zu diefer Species, welcher an der Bruft und Kehle jeder: feitS drei breite fchwarze Streifen auf weißem Grunde hat, die ſich feitwärts erſtrecken, ſo daß fie von vorn gefehen, einen Stern bilden. Vom Auge zur Nafe geht ein fchwärzlicher Strich. Auch die Unterfinnlade fo wie die ganze Unterfeite ift weiß, die Füße ganz unendlich zart und dünn, die Augen groß, der Schwanz aufwarts gerichtet, die Größe die eines Hafen. Don ihm fagt Naffles, daß er fich gefangen oder ver: folgt, todt ftelle. V. *5, M. Kantchil Rafft. Der Kantf chit Obenher ſchwarzbraun, unten weiß, die Seiten ſchoͤn roth— braun, die Bruſt mit zwei ſchiefen, ſchwarzen Streifen auf wei— ßem Grunde. Stellt ſich bei Verfolgung todt, wie manche Kaͤ— fer, und haͤngt ſich dabei auch wohl an Baͤumen auf. In den Waͤldern von Java, Sumatra ꝛc. (Raffles I. ce. 262.) V. Alle dieſe Arten verdienen noch genauere Unterſuchung, da einige Alterverſchiedenheiten oder Spielarten derſelben Gattung ſeyn koͤnnen, wie denn vielleicht dieſe legte mit dem M. pygmaeus zufammenfällt *). Ale noch Übrigen Wiederkäuer haben, wenigftens das männ- liche Gefchlecht, zwei Hörner, d. h. zwei mehr oder minder lange Hervorragungen der Stirnbeine, welche fich bei feiner anderen - Familie von Thieren finden. Bei den einen find diefe Hervorragungen mit einem Futte— tal von einer elaftifchen Subftanz überzogen, welche wie aus zu= fammengeleimten Haaren gebildet ausfieht, und lagenweiſe das ganze Leben hindurch waͤchſt. Man nennt diefe Subftanz ins— befondere Horn, und das Futteral heißt hohles Horn. Die Knochenſubſtanz darinne wächt felbft während des ganzen Lebens *) Denn die Abbildung des Kanchil — im 62. Hefte der Mammiféres zeigt ein obenher braungelbes Thier mit grauem Hals— band, ſchwarzem Stirnfleck, weißer Unterfeite, und auf der De die zwei "Harakteriftifchen ſchiefen Schwarzen Streifen. 296 Säugtbhiere. mit und fällt nie ab. Dieß find die Hörner der Ochſen, Schafe, Ziegen und Antilopen. Bei anderen find diefe Hervorragungen nur mit einer haa— tigen Haut überzogen, die ſich in die des Kopfes fortfegt, und fih nicht abnugt; die Hervorragungen fallen gleichfalls nicht ab; blos die Giraffe hat dieß fo. Endlich, bei dem Hirſchgeſchlecht, find diefe Hervorra— gungen eine Zeit lang mit behaarter Haut twie der übrige Kopf bededt, und haben an ihrer Baſis einen Enorrigen Knochenting, der bei fortgefegtem Wachsthum die ernahrenden Gefäße zu: fammendrüdt und verftopft. Jene Haut vertrodnet und geht ab. Die nun bloßgelegte Knochenproeminenz trennt ſich nad) eis niger Zeit vom Schädel, mit dem fie zufammenhing; fie fällt ab, und das Thier bleibt einige Zeit unbewehrt. Aber bald darauf treiben ihm neue, gewöhnlich größere als die vorigen, aber be= ftimmt, daffelbe Schiefal feiner Zeit zu erleiden. Diefe ganz kno— chenartigen, periodifhen Wechſel unterworfenen Hörner führen den Namen Geweihe. . 3. CERVUS L. SHirfd. Begreifen alfo fämmtliche Wiederkäuer mit Geweihen. Mit Ausnahme des Rennthieres fehlen fie ftet3 dem weiblichen Gefchlecht. Menn diefe Gemweihe ihre volle Entwidelung erreicht Haben, fo find e8 fehr dichte Knochen ohne Poren und Sinus. Shre Ges ftalt variiert fehr nach der Gattung, und felbft bei jeder derfelben nah dem ter. Die Hirfche find fehr flüchtig im Lauf, und leben gemwöhnlid in Wäldern, ſich von Kräutern, Blättern und Baumknoſpen nährend ꝛc. Man nennt im Deutſchen die maͤnnlichen Thiere Hirſch, die weiblichen Thier. a. Zuerſt unterſcheidet man die Gattungen mit ganz oder doch zum Theil plattem Geweih. 1. C. Alces L. Das Elenn, Elk, Elch, Elendthier in Nordeuropa. Moose- Deer ber Nordamerifaner; Orignal der Canabdier. Buffon Suppl. VII, 80. Pennant Säugth. I. T. 13. Mammiferes Vol. II. T’Orignal de U Amerique septentrionale, Bon der Größe eines Pferdes und manchmal drüber, hoch— beinig, mit aufgetriebener, Enorpeliger Schnauze, eine Art Kropf oder Wamme, van verfchiedentlicher Geftalt am Hals herabhän- MWiederfäuer. Cervus. 297 gend; das Haar hart, afchgrau, mandmal dunkler. Die Ge: weihe des Männchens find anfangs fpießförmig, fodann zerfchligt, und nehmen vom fünften Sahre die Geftalt einer breiedigen Schaufel auf einem Stiele, mit gezähntem äußerem Rand an, Diefes Geweih wächft mit dem Alter bis auf funfzig, ja fechszig Pfund, und kann vierzehn Zaden erhalten. Das Elenn wohnt in Eleinen Heerden in den moraftreichen Wäldern der nördlichen Erde beider Welttheile; fein Fell Liefert ein Eoftbares Leder. €. Das Elenn hat am Naden eine Eleine Mähne. Es war im Sabre 1746 noch in Sachſen, bis zu Anfang diefes Sahrs hunderts noc in Preußen zu finden, wo es aber, als arger Holze verwüfter, ausgerottet worden ift. Es Eniet gern. Das erftemal fegt es zwei Kälber, verfchiedenen Gefchlechts. V. 2. C. Tarandus L. Das Rennthier, Rennhirſch. Buffon Suppl. III. 18. zweimal. Bon der Größe eines Hirfches, aber mit dideren und kuͤr— zeren Beinen. Beide Gefchlechter haben mehräftige Geweihe, ans fanglih dünn und zugefpist, mit den Jahren in breite gezackte Schaufeln endigend [und rüdwärts liegend]. Das Haar ift im Sommer braun, im Winter weiß !). Es bewohnt nur den Fäls teften Norden beider Welten [und hat bis jest noch nicht ſuͤd⸗ lich, nicht einmal auf die hohen Gebirge verpflanzt werden Eön- nen]. Es ift das durch die Dienfte, die e8 den Lappen leiftet, To berühmt gewordene Thier. Sie halten es in zahlreichen Heer: den, führen diefe im Sommer auf die Gebirge ihrer Länder, ins Winter auf die Ebenen zuruͤck und benugen es als Zug: und Schlachtvieh. Milh, Leder, Fleiſch u. f. w. geben ihnen. die wichtigften Bedürfniffe. €. — Die Rennthiere haben eine behaarte Nafenfuppe, twie die Elennthiere. Andere Hirfcharten haben dieß nicht. Ihre Zucht ift fehr mrühfam, da fie oft lange Zeit hindurch laufen, wobei fie der Hirt in eben fo fehnellem Trabe begleiten muß. Auch eins gezaunt lauft die Heerde in einem fort im Kteife herum, ohne ſtill zu ſtehen. Die Geweihe verlieren ſie im Mai, wo ſie auch ein bis zwei Junge ſetzen. Im Juli iſt das neue Geweih noch mit Baſt verſehen und beim Anfaſſen empfindlich. Aus dieſem Grunde fur chen fie auch dann freie Gegenden, und nicht aus Sucht vor dem Oestrus. 1) Daher wahrſcheinlich die Alten behaupteten, der Tarandus koͤnne die Farbe annehmen, die er wolle. C. 2% Saͤnugthiere Sie brauchen es nicht zum Aufſchaufeln des Schnees, im Gegentheil muß es ihnen, wenn es zu ſtark iſt, abgeſaͤgt werden, weil ſie ſonſt den Kopf ſchwer wieder in die Hoͤhe bringen. Sm Laufen laſſen die Rennthiere aus dem Fuße einen Laut hören, wie ein ſtarker eleftrifcher Funke. Wahrſcheinlich durch Zufammenfchlagen der Klauen. Das Nennthier wird zwanzig Jahr alt. Gapt. Franklin fand im Mai bei ihnen unter der Zunge, im Kehlkopf und in der Nafe eine Menge Larven, doch fchienen nicht alle vom Oestrus. V 3. C. Dama L, Der Damhirſch. hi Buffon N 27,.28. Kleiner als unfer Hirſch; im Winter fehwärzlichbraun, im Sommer hellbraun mit Gelb gefledt, die Hinterfchenfel zu allen Zeiten weiß, an jeder Seite mit einem ſchwarzen Streifen verſe— herr, der Schwanz etwas länger als beim Hirfch, obenher fchwarz, unten meiß. Die. Geweihe des Männchens find an der Baſis rund, mit einem fpigen Sproß, im übrigen ſchaufelfoͤrmig [und aufrecht ftehend ], die Schaufel nach außen hin gezackt. Über ein gewiſſes Alter hinaus wird es wieder Eleiner und theilt fich dann in unregelmaͤßige Schligen. Diefe Species, der Platyceros der Wlten, ift jegt in allen Ländern Europas gemein geworden, ſcheint aber urfprünglich in der Barbarei einheimifc *). Bisweilen fin= det man eine ganz ſchwarze, ungefledte Spielart [C. mauricus Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. in Norwegen und Dänemark]. b. Die Gattungen mit rundem Geweih find zahlreicher; die der gemäßigten Erdftriche mwechfeln auch im Winter die Farbe. 4. C. Elaphus L. Der Edelhirſch. Ridinger Thiere (vielmal). Buffon VI. 9. 10. 12. Im Sommer gelbbraun mit einer fchwärzlichen Linie längs bes Ruͤckgraths, und zu jeder Seite eine Neihe Eleiner blaßgelblicher Flecken; im Winter gleichförmig graubraun; das Kreuz und der Schwanz ftets blaßgelblih. Er ift in den Wäldern von ganz Europa und Mittelafien einheimifh. Das Gemeih des Hirfches ift rund und kommt im zweiten Jahre. Anfangs als Spieß, allmälig aber an der inneren Seite Aſte auffegend, die mit den Sahren an Zahl zunehmen und im Alter eine Art fchaufelförmi> 1) ©eit der Erfcheinung der zweiten Ausgabe meiner Recherches sur les ossemens fossiles habe ic) einen wilden Damhirſch aaa der in den Wäldern füdlich von Zunis erlegt worden ift. Miederfäuer Cervus. 299 ges Krone mit vielen Eleinen Zaden oder Eden bilden. Der . ganz alte Hirſch wird fchwärzlich von Farbe, und die Haare an feinem Halfe verlängern fi, werden borflig und erhalten ein mähnenartiges Anfehn. Das Geweih wird im Fruͤhjahr abge: worfen, die älteften zuerft; es fest während des Sommers wie: der auf, und während diefer ganzen Zeit leben die Hirfche von einander abgefondert. Sobald es wieder vollendet ift, beginnt die Brunft, die etwa drei Wochen dauert, und in dieſer Zeit find die männlichen Hirfche wie wüthend und gefährlih. Das Thier trägt acht Monat *) und fegt im Mai [oder Anfang Suni] ein Kalb [auch zwei], diefes ift gelb und weiß gefledt. Die Hirfchjagd, welche, wie man weiß, für eine der edelften Bergnügungen gilt, ift dee Gegenftand einer Kunft geworden, welche fich ihre eigene Theorie und eine fehr ausgedehnte Termi— nologie erfchaffen hat, in melcher die allerbefannteften Dinge mit bizarren oder menigftens von dem gewöhnlichen Sprachgebrauch abweichenden Ausdrüden bezeichnet werden. ©. — Es giebt weiße, felten filberfarbige, gefledte und ganz ſchwarze Hirfhe. Der Brand hirſch ift eine Varie— tät mit zottigen Haaren, Land» und Berghirfche find nur in Größe und Stärke verfchieden. Der corfilanifche fol nur halb fo groß feyn. Sein Alter ift 30 Jahr. V. 5. C. canadensis Gm. Der Wapiti. EIk oder Elan der Nordamerifaner. C. strongyloceros. Schreber 246, A. 247. F. G. Mammiferes Vol, 1. Um ein Viertel größer als unferer, ungefähr von gleicher Färbung, aber die Fläche der Hinterbaden breiter und blaͤſſer, die Geweihe gleichfalls rund, aber mehr entwickelt, hoͤher und nie ins Schaufelartige uͤbergehend *). [Die Augenſproffen ſteigen nach vorn die Stirn herab, die andern ſind oft etwas zackig nach vorn zuruͤckgebogen.) Kommt in allen gemäßigten Ländern von Nordamerika vor. 6. C. virginianus Gm. Der virginifhe Hirſch; der Hirſch vonkouifiana. Damhirfch der Nordamerikaner. Schreber T. 247. H Mammiferes Vol. L.- Kleiner und ſchlanker als der unfrige, mit fpigerer Schnauze, *) Bei uns nimmt man gewöhnlic) 33-40 Wochen an. 8. *) Hr. Sr. Euvier will dieß Lestere nicht unbedingt zugeben, und meint, an einem Geweih im zootomifchen Gabinet einige Verflaͤ⸗ ‚hung gewahr worden zu ſeyn. V. ı 300 Saͤugthiere. im Sommer hellgelb, im Winter roͤthlichgrau, unter der Kehle und dem Schwanz immer weiß, das untere Drittel des Schwan— zes ſchwarz mit weißer Spitze. Das Geweih des Hirſches iſt kuͤrzer als das des europaͤiſchen, rund, glatt und weißlich, erwei— tert ſich nach außen, um nach innen und vorn ſich wieder zu naͤhern und einen Cirkel nach vorn zu bilden, und traͤgt ſeine Äſte nach hinten, den Augenſproß ausgenommen. Es hat deren etwa fünf bis fehs !). [Der Schwanz dieſes Thieres iſt we— nigftens von der Länge des Kopfs und nach unten zottig.] c. Die Gattungen heißer Länder verändern die Farbe nicht. Es giebt deren mehrere in Südamerika, von denen wir noch feine hinreichend vollftändige Gefchichte und vergleichende Charak— teriſtik befigen ). Hierhin gehört: 7. C. paludosus D. Der hohe Hirſch (Guazu-pucu). Er fcheint geradere Geweihe wie die vorigen zu haben. Sein Fell ift hell brauncoth mit einem fehwarzen Strich über der Stirn und Nafe und fchwarzen Ringen unten an den Füßen. Bewohnt am Liebften fumpfige Gegenden. C. — Nach Rengger ift er braunlichroth ; an jeder Kinnlade vorn findet fich ein ſchwarzer Fleck. Der ſchwarze Strich läuft vom Nafenrüden bis zur Mitte der Stirn; die Augenlider find fhwarz, von einem gelblichweißen Ninge umgeben, der. big zu den Baden gehtz auf der Mitte der Bruft eine fehwärzliche Linie, So der alte Hirſch; das Kalb und die Kuh ermangeln der ſchwarzen Streifen auf der Bruft und Stirn. Er iſt ſchmaͤch— tiger als unfer Hirſch. V. 8. C. eampestris Fr. Cuv. Der Eleine ameritaniſqhe Hirſch (Guazu-y). Mit kurzem und geradem Geweih, was nach vorn und nad) hinten Zweige ſendet, die ſehr zahlreich werden (Oss. foss. IV. t. 3. f. 46 — 48). Die Farbe des Fells Lichtröthlichbraun, der Bauch, die Innenſeite der Schenkel, und die SON weiß. h . — Born an jedem Nafenloch befindet fich ein weißer Fleck; ein weißer Ring umgiebt die Augenlider; alle die übrigen im. vorhergehenden als weiß angegebenen Xheile find ip weiß, wie es 1) ©. m. Ossemens fossiles IV. pl. V. f. 1—17. Der — mexicanus His Oss. foss. pl. V. f. 23. möchte wohl nur ein ſehr alter virginifcher Hirfch feyn. C. *) Deren Dr. Rengger’s Schrift hat dieſe nunmehr vervoll— ſtaͤndigt. V. Wiederfäuer. Cervus. 301 hier nad) Azara angegeben worden, fondern nah Rengger’s ausdrücklicher Verſicherung vöthlichbraun.. Er iſt zierlicher ge— baut wie der Edelhirſch. Die Geweihe erheben ſich ſenkrecht, ſind oft reichlich mit Perlen beſetzt und geben dem Thiere ein trotziges Anſehen. Der männliche Hirſch giebt einen ſehr unan— genehmen Geruch von ſich, der ſich bei Beruͤhrung des Thieres ſelbſt den Gegenſtaͤnden mittheilt. V. d. In Oſtindien giebt es mehrere Gattungen, naͤmlich: 9. C. Axis L. Der Axis. Der gefleckte indiſche Hirſch. Buffon XI. 38. 39. Menagerie du Museum 2. Mammiferes Vol. I. Jahr aus Sahr ein gelb, rein weiß [eigentlich in 14 Rei⸗ hen laͤngs-] gefleckt. Die Unterfeite der Kehle und des Schwan— zes ebenfalls weiß. Der Schwanz gelb, oben weiß eingefaßtz die Geweihe rund, mit dem Alter fehr groß werdend, aber nie mehr als einen Aft unten befommend. Die Spige ift eine Gabel. Er ift in Bengalen einheimiſch, pflanzt fich aber fehr gut bei ung fort. Schon die Römer haben ihn gekannt. [Er hat die Größe des Damhirfches.] .. Indien befigt noch mehrere Hirfche mit zwei Aſten des Ge⸗ weihs, wie der Axis, die erſt ganz ſeit kurzem unterſchieden wor— den find. [Die folgenden gehören dahin. ] 10. C. Aristotelis ©. Mammiferes Vol. III. (und Vol. I. Ta Liche de 'Malacca.) Mit langem Haar an der Kehle und dem Halfe, der, da er im nördlichen Indien Iebt, dem Hippelaphos des Ariftotes les entfprechen muß. C. J— Er iſt gleichfoͤrmig braun, die einfachen geraden Geweihe liegen ſchief nach hinten und bilden eine kurze Gabel. Der Au— genſproß iſt laͤnger und ſteht auch noch etwas ruͤckwaͤrts gerichtet. Die Maͤhne hängt glatt und zierlich herab. V. *14. C. Hippelaphos €. Mammiferes Vol. IH. ' Ebenfalls an Hals, Kehle und Baden zottig und langbe- haart. Der hintere Aft der Gabel, etwas länger als der vordere; allein man müßte noch mehr. Individuen vergleichen *). ® Ich kann dem Unterfchied zwifchen ihm und ben vorigen nicht finden, außer in der etwas verfchiedenen Länge der Geweihfproffen. V 302 Sıarugthüere *12. O. Wallichii €. Mammiferes Vol. II. Duntelgraubraun, mit fehr Eurzem Schwan, Die behaar: ten Hinterbaden bilden eine weiße Scheibe, mit dunflerem Ein faß. Die Geweihe find ruͤckwaͤrts gebogen, der hintere Zweig der Gabel viel länger als der vordere und krumm, an jedem Ro: - fenftock ftehen zwei nad) vorn gerichtete Kelle Sn Nepal. *I3. C. marianus Quoy et Gaimard, Von dem gabelfürmigen Geweih ift der eine Aft nach vorn, der andere nad) innen gewandt; der Stamm tief gefuccht. Der Körper graubraun. Don der Größe eines Rehs. Sehr gemein auf den Marianen. WV. *44, C, Leschenaultii Cuv. Auf der Küfte von Koromandel. V. *15. C. Peronii Cuv. Mit dreigabeligem Geweih; der hintere Rand der. Augen: höhlen erhaben; Edzähne. Auf Zimor. V. *16. C. equinus Cw. Das Geweih gabelfoͤrmig, Eckzaͤhne in beiden Geſchlechtern. Graubraun, unten dunkler. Von Pferdegröße. Auf Sumatra. (Raffl. in d. Linn. Transact. XII. p. 263)') %. **17, C. poreinus. Der Schweinhirfc. Mammiferes Vol. IN. Obenher dunkelkaftaniendraun, nur am Oberhalfe etwas heller. Mit dünnerm, an der Spiße dreigabeligem Geweih und fehe diem Leib, Nur viertehalb Fuß lang. Auf dem indifchen Beftlande häufig, wo er fogar gemäftet wird. B 18. €. Capreolus L. Das Kiss Rehbock; Rieke Buffon VI. 32. 33. Ridinger ©. 9. R Hat auch nur eine Gabel am Geweih. Es iſt graugelb, mit weißen Schenkeln, ohne Thraͤnengrube, faſt ungeſchwaͤnzt. 1) Siehe über alle dieſe Species den T. IV. meiner Ossemens fos- siles, und die Abbildungen, welche Hr. Hamilton Smith der eng⸗ lifchen Überfegung der erften Ausgabe diefes Werkes beigefügt hat. ©. — Sch Habe fie nur aufgenommen, weil der Be fie. in der Anmer: fung mit Namen aufgeführt hat. 2. MWiederfäuer. Cervus. 303 Es giebt fhön hellrothe, faft fehwarze [und ganz weiße, aud) ges fleckte] Spielarten. Diefe Species lebt paarweife in hochliegene den Forften des gemäßigten Europa, wirft zu Ende des Herbſtes fein Geweih ab, ſetzt es im Winter wieder auf, wird brünftig im November, und trägt fünf und einen halben Monat. Sein Fleiſch wird noch weit höher gefchägt als das des. Hirfches; in Rußland giebt es feine. C. Dagegen häufigft in, den Parks von England. Es lebt familienweife, mit einigen Sungen, und gleicht in manchen Punk ten fchon der Ziege, 2. 19. C. Pygargus Pallas. Das Reh aus der Zata- rei (ruff. Dikaja - Kosa). Schreber CCLII. Er Gleicht dem unftigen, hat aber unten mehr RN Ge⸗ weihe [die auch drei Spitzen haben], fein Haar iſt länger, feine Größe die des Dambhirfches. ES Lebt auf den Hochebenen jen- feit der Wolga. e. Sn Amerika fcheint e8 ein Reh zu geben, deſſen Ge- weihe jtets nur einfache Spieße bleiben: 20. C. rufus Fr. Cuv. [Illiger). Guazu -pyta von i. vo: ther giefch Pr. v. Neuwied Abb. 9. Heft. Licht braunroth, Lippen, Hinterleib und Unterſeite des en zes weiß. Eckzaͤhne in beiden Kinnladen *). Lebt im Gehoͤlz. C Seine Geweihe ſind einfache Spieße, auf einem duͤnnen ei zenförmigen Roſenſtock figend; fie find am ihrer Bafis nur fünf Linien did, V. *21. C. nemorivagus Fr. Cuv. (C. simplieicornis I.) der Guazu - vira. Der Eleinfte unter den füdamerikanifhen Hirfchen. Braͤun⸗ lichgrau, die Ohren und Unterfeite gelblih. Die Geweihe ein: fach, aber der Spieß entfpringt nicht, wie bei den vorigen, aus der Mitte der Roſe, fondern aus ihrem. hinteren Nande, und hat vorn zwei ſtarke Furchen. Das Weibchen hat Anfäge von No: ſenſtoͤcken. B, f. Man könnte von den Rehen gemwiffe Eleine Tubiiihe Gattun⸗ gen abſondern, die ſpitze Eckzaͤhne und kurze Geweihe auf behgarten Stielen tragen, die ſich von ihrer Stirn erheben; hierhin gehört: *) Rad) Rengger follen beiden Geſchlechtern die Eckzaͤhne eat 304 Saugthier®i 22, C. Muntjac. Das indifhe Reh, der Muntjac. Kidang. Buffon Suppl. VII. 26. Horsfield zool. Res. c. ie. Es ift Eleiner als unferes und Iebt in Eleinen Truppen auf Ceylon und Java. Das niedlich gebaute Thier ift dunkelbraun, und von einer duch Falten tiefgefurchten Stirn erheben ſich ruͤckwaͤrts gehend zwei mit Haut und langen Haaren überzogene Nofenftöde, die Hälfte des ganzen Geweihs ausmachend ; diefes fleigt als ein eins facher, an der Spige hafenförmig gebogene Spieß auf, an deſſen Baſis ſich ein Eurzer Augenfproß befindet. Krumme Edzähne der Oberkinnlade flehen aus dem Maule !). D. 4. CAMELOPARDALIS Z. Giraffe. She Charakter befteht in Eegelförmigen Hörnern, welche beide Gefchlechter befigen, nie abfallen, und mit einer behaarten Haut überzogen find. Ihr Knochenkern ift im jüngeren Alter durch eine Naht auf dem Stirnbein eingelenkt. Auf der Mitte der Stirn befindet ſich ein Hoͤcker, oder ein drittes groͤßeres, aber kuͤr— zeres Horn, gleichfalls durch eine Naht eingefuͤgt. Dieſes Thier iſt uͤbrigens eines der merkwuͤrdigſten, welche exiſtiren, ſowohl wegen ſeines langen Halſes als wegen der unverhaͤltnißmaͤßigen Hoͤhe feiner Vorderfuͤße. Man kennt nur eine Species. C. Giraffa L. Ruͤppell Alas ©. 9. Scäsel Buffon Suppl. VI. 831. Mammiferes Vol. Il. Sn den afrifanifchen Wüften, mit kurzem, grauem Haar, überall mit gelben eckigen Flecken beſaͤet, und einer kleinen grau und. ‚gelben Mähne.. Das höchfte aller Thiere, fein Kopf erreicht achtzehn Fuß. Übrigens ift es fanft und nährt fi von Baum: blättern. Die Römer hatten lebendige Giraffen bei ihren Spies Ien, Heliodor hat eine gute Beſchreibung davon gegeben, auch find \ein oder zwei im Mittelalter nach Italien gekommen. Die neueren Verhältniffe mit Ägypten haben kuͤrzlich mehrere verfchie= deneh europäifchen Monarchen verfchafft. Herr Geoffroy St. Hilaire glaubt zufolge einiger Ver: fchiedenheiten in der Fleckung und der Krümmung des Schädels 1) Der Verf. fagt in einer Note, bier feyen noch C. philippinus Ham. Smith und C. moschatus id. zuzufügen, welche aber Herr v. Blainville mit dem oben genannten für denliſch haͤlt. MWiederfäuer. Antilope. 305 der Kleinen Zahl von Individuen, die man in Europa befigt, daß die Giraffe von Abyffinien und Nubien nicht diefelbe fey, die am Gap vorkommt. \ Wiederkaͤuer mit hohlen Hörnern. Sie find zahlreicher als die vorhergehenden, und man ift ‚genöthigt. gewefen, fie nach fehr unbedeutenden Charakteren, näm- lic) der Geſtalt ihrer Hörner und den äußeren Verhältniffen in Stämme zu theilen. Here Geoffroy hat hiermit ſehr vortheil- haft die Charaktere verbunden, welche der Knochenkern liefert. 5. ANTILOPE t). Die Subftanz der Knochenkerne ift folid und ohne Poren noch Sinus, wie bei den Geweihen der Hirfche. Sie gleichen diefen übrigens in vielen Stüden. So durch die Thränenhöhlen, ihren ſchlanken Wuchs und die Schnelligkeit ihres Laufs. Sie bilden ein fehr zahlreiches Gefchleht, das man zumal nad) der Geftalt der Hörner weiter einzutheilen genöthigt geweſen ift. a. Geringelte, zweimal gebogene Hörner, die Spigen nad) vorn, nach innen oder nad) oben gerichtet. 1. A. Dorcas L. Die Gazelle. Buffon XI. 23. [Lihtenftein Darfiellung neuer oder wenig befannter Saͤug— thiere &. 5.] Mit runden, diden, fchwarzen Hörnern; vom Wuchs und der eleganten Geftalt des Reh's; obenher hellgelb, unten weiß, ein brauner Streif längs jeder Seite [der die Farbe abfchneidet], ein Haarbufch an jedem Knie, ein tiefer Sad an jeder Schaamleifte. [Das Ohr innen ſchwarz geftreift.] Sie lebt in ganz Nordafrika in unzähligen Heerden, die fich, angegriffen, in einen Kreis flellen und von allen Seiten ihre - Hörner weifen. Sie find die gewöhnliche Nahrung der Panther 1) Diefer Name ift nicht antik; er ift aus dem corrumpirten an- tholops entftanden, welchen Ausdrud man beim Eufthatius, einem Schriftſteller aus der Zeit Conftantins, findet, und der fih auf die fhönen Augen des Thieres zu beziehen fcheint. Die gemeine Gazelle bat Aelian fehr gut unter dem Namen Dorcas, eigentlich der Name des Rehs, beſchrieben. Er nennt fie Dorcas aus Libyen. N ift arabiſch. I. 20 306 Säugthiere. und der Löwen. Die Sanftheit ihres Blides hat der galanten Poefie der Araber eine Menge Bilder geliefert, 3. A. Corinna, Die Corinne. Buffon XU. 27. Mammiferes Vol. I. Unterfcheidet ſich nur durch dünnere Hörner. Sie iſt viel: leicht nur eine Gefchlechtsverfchiedenheit. 3. A. Kevella Gm. Der Kevel*), Buffon XU. CCLXXV. Mammiferes Vol. I. ift jener ebenfalls ähnlich; aber ihre Hörner find an der Baſis zufammengedrüdt und haben zahlreichere Ninge. Man will fie nicht einmal vom Ahu Kampfer’s, dem Dſcheiran ber Türken und Perfer (Ant. subgutturosa), weiter als darin unter: fcheiden, daß fie eine ſchwache Erhöhung an der Kehle hat. **4. A, arabica. Der Ariel. Lichtenftein Darft. n. Säugth. T. 6. Ehrenberg Symb. phys. 1. t. 5. Auch der Gazelle gleichend, aber dunkler von Farbe, einem ſchwarzen Fleck auf der Nafe, und etwas geraderen, bis nahe zur Spige geringelten Hörnern. Am rothen Meer. B. 5. A. gutturosa Pallas, Der Dſcheiran der Mongolen; Hoang=:Yang oder gelbe Ziege der Chinefen. Pallas Spic. zool. XII. t. 2. 3. Schreber 275. Auch diefe zeige noch ziemlich diefelben Farbenvertheilungen und diefelben Hörner wie die eigentliche Gazelle; aber ihre Größe nähert fich der des Damhirfhes, und das Männchen hat eine ftarke Protuberanz, durch den Luftroͤhrenkopf erzeugt, und einen anfehnlichen Sad unter dem Bauche. Dem Weibchen fehlen die Hörner. Diefe Gattung lebt heerdenweife auf den dürren Step: pen Mittelafiens und kann weder Waffer noch Waldung vertragen. 6. A. Euchore Forster. Der Springbod, Pronkbod. Lichtenftein Darft. d. Säugth. T. 7. Buffon Suppl. VI. 21. Erfülft das mittlere Afrika mit feinen Heerden. Größer * ©. weiter unten, bei nr. 13, le Kevel gris. V. Wiederfäuer. Antilope. 307 als die Gazelle, aber von derfelben Geftalt und Farbe, unterfcheis det fich durch eine Hautfalte auf dem Kreuze, mit weißen Haa— ven eingefaßt, die fich bei jedem Sprung des Thieres öffnet und erweitert. ©. i — Die Hörner find ſtark, nach innen hakig, geringelt, weiß, mit einem braungelben Seitenftreif. Das Thier ift obenher gelb- braun, und die Haare in der Gegend jener Falte darunter weiß; fobald es fpringt, dehnt fich die Haut aus und zeigt alfo plößs lich eine weiße Scheibe, welche in der Ruhe alsbald wieder vers ſchwindet und nur eine Linie bildet. Die bufchige Schwanzfpige ift ſchwarz. Es giebt auch ganz weiße, BD. 7. A. Saiga Pall. Der Colus Strabo’5. Schreber CCLXXVI. Bewohnt die Steppen des füdlichen Polens und Rußlands, hat auch noch die Hörner der Gazelle, aber graugelblih und halbz durchfichtig. Won der Größe eines Damhirſches. Ihr Fell ift im Sommer gelbbraun, im Winter graulichweiß. Die Schnauze Enorpelig, di, aufgefchwollen, die Nafenlöcher weit geöffnet, was fie nöthiget, vücdwärtsgehend zu weiden. Sie vereinigt fich bis: weilen in Heerden von mehr als zehntaufend Stud. 8. A. Dama Pallas. Der Nanguer. Arab. Addra. Lichtenſtein T. 3.4. Ehrenberg Symb. 1. t. 6. Bon der Größe des Dambhirfches, weiß, mit rothbrauner Stirn, Rüden und Bruft [ein weißer Fleck an der Kehle]. Die Hörner Elein und dünn [doch ziemlich groß, länger als der Kopf, zurüdgebogen, an der. Spige hafig nad) vorn gerichtet, geringelt. Der Hals lang. Die Hörner des Jungen ungeringelt, fpiß, et was nach vorn gebogen]. In Nubien, am Senegal !). **9, A. Sömmeringii. Ruͤppell T. 9. Oben und außen iſabellgelb, Kehle, Unterbruſt, Bauch, Hin— terbacken und Innenſeite glaͤnzend weiß, Stirn, Geſicht und Naſe rußſchwarz, uͤber den Augen bis zur Lippe ein weißer Streif darin, die geringelten Hoͤrner zuruͤckliegend, mit einwaͤrts gekruͤmmter glatter Spitze. Im oͤſtlichen Abeſſynien. 1) Buffon (T. XI. T. 34) hatte nur ein junges Individuum mit einfach nach vorn gerichteten Hörnern gekannt, wodurch ex verführt wurde, es für die Dama des Plinius zu halten. — 308 Saͤugthiüere. b) Die Hörner geringelt; dreimal a 10. A. Cervicapra Pallas. Pallas Spie. zool. t. 1. 2. Buffon Suppl. VI. 18. 19. Immer auch noch der Gazelle fehr ähnlich; aber ihre Hör: ner find dreimal gebogen. Man maht in Indien Waffen dar: aus, indem man zwei und zwei mit entgegengefesten Spigen an einander fügt. Dem Weibchen fehlen fie. Der Körper ift obenher gelb, unten weiß, 11. A. Addax Lichtenst. ') Die Mondes=Antilope. Lihtenftein Abb. T. 2. Rüppell Atlas T. 7. Ehrenb. Symb. 1. T. 4. 2 Mit gleichfalls dreimal gewundenen Hörnern, dünner und länger als an der vorigen. Der Körper ift plump, weißlich von Farbe, mit großem braunem Fleck auf der Stirn. ©. Sch fand fie ſchmutzigweiß, Hals und Kopf dunkelbraͤunlich, zwifchen und unter den Augen einen großen weißlichen Fleck; einen braunen Haarbufch zwifchen den Hörnern; auch an der Kehle und im Naden etwas Haar. Die Hufe breit *). *12. A. pygarga Pallas. Bonte-Bock der Holländer a m Gap. Schreber T. 273. Stirn und Geſicht weiß, Wangen und Hals glänzend kaſta— nienbraun, Nüden afchgrausbraun, Seiten braun, in einen dunf: leren Streif endigend, der das weiß der Unterfeite fcharf abfchnei- det. Am Gap. *13. A. Melampus Lichtenst. Der Pallah. Schreber 274. (Aus Lihtenft. Reife T. 4.) Oben braun, unten weiß, mit einem fohwarzen NRüdenftreif und dergleichen Flecken über den Hufen. Am Cap *). V. 1) Hr. Lihtenftein hat ihr diefen Namen gegeben, weil er fie für den Addax oder Strepsiceros des Plinius hält. Man ven fie auf Bean aͤgyptiſchen Monumenten. *) Die Frankfurter und die Berliner Exemplare weichen — in der Faͤrbung von einander ab. Erſtere ſind weiß, die Beſchreibung nennt das braun ſehr richtig ſchocolatenfarben. V. **) Der Verf. citirt in feiner — noch als hierher gehoͤrig: a) Le Kevel gris (Mammif. Vol. III.), ven ich, bis auf die graue Oberfeite, ganz zur A. Kevella (ſ. an Nr. 3.) gerechnet haben würde; Miederfäuer. Antilope. 309 c. DAMALIS Smith. Zum Theil. Geringelte Hörner mit doppelter Biegung, aber in entgegen- gefegter Richtung der vorhergehenden, und die Spige nach hinten gerichtet. 44. A. Bubalis L. Der Budalis der Alten. La Vache de Barbarie. Buffon Suppl. VI. 14. Pennant Quadr, t. 102. Mammif. Vol. II. Von plumperen Proportionen ald die anderen, von der Größe des Hirfches, mit langem dickem Kopf; braungelb, mit Ausnahme der Schwanzfpige, die in einen fchwarzen Buſch endigt. Gemein in der Barbarei. 15. A. Caama Cw. Hartebeeft. Cap'ſcher Hirſch. Buffon Suppl. VI. 15. Der vorhergehenden ähnlich, aber mit mehr edigen Kruͤm— mungen der Hörner. Um ihre Bafis, ein Streif auf der Stirn, eine Linie auf dem Halfe, ein Längsftreif auf jedem Schenkel, und die Schwanzfpige, fehwarz. Gemein am Cap. d. Kleine gerade oder nur wenig gebogene Hörner, fürzer als der Kopf. Bei den meiften "haben fie nur die Männchen. 16. A. lanata Desmar. Reebod am Gap. Etwas Eleiner als ein Damhirſch, mit wolligem, obenher grauem, untenher- weißem Haar; an der Außenfeite der Füße und an der Spige der Schnauze ſchwarz. 17. A. mergens Blainv. Duifer:Bod der Holländer. Lihtenftein Darft. T. 11, Helldraungelb, unter der Unterfinnlade weiß, eine ſchwarze Linie an der Außenfeite der Gliedmaßen. Ihr Name ift von der Art, wie fie fich bei Verfolgungen ins Gebüfche flürzt, ent— lehnt. b) A. senegalensis, von der man bis jegt nur die Hörner Eennt (Buf. XII. 322.), wenn fie nicht aud) zum Pallah gehört; c) A. suturosa Otto (Nov. Act. nat. cur. XII. 2. t. 48), welche zu Addax gehören koͤnnte; d) A. mytilopes Ham. Sm., und vielleicht dvecr Kob Buffon’s, welcher A. adenota Ham. Sm. ſeyn Fönnte. “ 310 Saͤugthiere 18. A. Oreotragus Forst. Der Klippſpringer. Kainsi. Buffon Suppl. VE. 22. Schreber 259. Lihtenffein ©. 15. 72 Macht ſich durch ein fleifes, brüchiges, grünlichegelbes Haar bemerklich !). . Die pfriemförmigen Hörner ftehen ganz gerade. Sn diefe Abtheilung gehören auch die Eleinften Antilopen. 19. A. Grimmia L. Mammif, Vol. II. Pallas Misc. z. t. 1. Spic. zool. t. 3. 4. Gelbgrau, mit ſchwarzer Stirn und Nafenruden, auf dem Scheitel ein Eleiner Haarbufc [und eine, Feuchtigkeit ausfondernde Spalte auf den Wangen]. Nur dritthalb Fuß lang, anderthalb Fuß hoch. In Guinea. 20. A. pygmaea Pallas ?).. Die Zwergantilope. Le Gwuevei, Lihtenftein T. 16. Mammiferes Vol. III. Aſchgrau; eine blaßgelbe Linie laͤngs jeder Seite der Stirn, die ſchwaͤrzlich iſt. [Auch der Schwanz ift fchmarz.] 24. A. Saltiana Blainv. Rüppell Atlas ©. 21. Ehrenb. Symb. I. T. 7. Klein, mit kaum zwei Zoll langen, fpigen Hörnchen, großen Ohren und langen Hufen; die Farbe grau, mit Eaftanienbrauner Stirn und Nafe, am Scheitel fleif ruͤckwaͤrts gerichtete Haare. [die Füße rothbraun, die vorderen bisweilen mit weißen Fleckchen befegt. Bauch und Aftergegend weiß. Die Hoͤrner find in zwei convere Flächen getheilt.] In Habeffinien.. V. REDUNCA Smith, Mit geringelten, einfach gebogenen Hörnern, die Spige nach vorn gerichtet °). i 1) Hierher A. quadriscopa Ham. Sm. &. — Und A. Capreolus Lächtenst. t. 8. ®. 2) Schreber’s Figur 260 B. ift zu roth illuminirt; die bon — (Gen. 200l. Vol. II. 2d p. pl. CLXXXVHI) hat zu größe orner. 3) Es ift hier zu bemerken nothwendig, daß viele Antilopen in ihrer Sugend die Hörner in diefer Form, nad) vorn gerichtet, haben. V. Wiederfäuer. Antilope. 311 22, A. redunca Pallas. Der Mbill. Buffon XII. 46. Le Nagor. Schreber 265. Rothbraun; am Senegal. *23, A. Eleotragus Schr, Der Ritbod. [Antilope isabellina Afzelius.] Lichtenſtein Säugth. T. 9. Oben afchgrau, unten weiß. Die Hörner Bi geringelt. Variirt ins Gelbe und Roͤthliche. B. *24. A. scoparia. Der Urabi. Lichtenſtein Saͤugth. T. 13. Buffon Suppl. V. t. 12. Obenher graubraun, unten weiß; mit Eleinen zur unteren Hälfte geringelten Hörnern; der Schwanz ſchwarz. Lange Haar: büfchel an den Knien. Im Gafferland *). V. VI, ORYX Smith. Zum Theil. Mit geringelten, geraden oder nur wenig gebogenen Hör: nern; länger als der Kopf. 25. A. Oryx Pallas. Der Gemsbod. Buffon Suppl. VI. t. 17. unrichtig Pasan. Schreber T. 257. Bon der Größe eines Hirſches, mit dünnen, geraden, run⸗ den, zugefpisten, am unteren Drittel fchief 'geringelten, zwei bis drei Fuß langen Hörnern, die beim Weibchen Kleiner find. Das Haar ift afchgrau, der Kopf weiß, ſchwarz gegittert; ein ſchwar— zer Streif über den Rüden und einer zu jeder Seite. Ein duns Eelbrauner Fleck auf der Schulter und einer auf den Schenkeln. Der Schwanz lang und fchwärzlih, und dag Haar des Nüd: grats nad) dem Naden hin gerichtet. Man „findet fie nördlid) vom DVorgebirge der guten Hoffnung und im Innern von Afrika. Shre Hufe find länger als bei andern Arten, weshalb fie Telfen erklettern Eönnen; aud) lieben fie in der That bergige Gegenden !). = 9 aͤhnlich die rothbraune Ant. montana Mus Franc. — pell T 1) eihtenfein. bat darauf aufmerffam gemacht, daß ich An: - tilope, die im fühlichen Afrika Lebt, nicht füglich der Oryx der Alten feyn Eönne, vielmehr ift es die folgende. Die Ant. Leucoryx Schreber GCLVI. B, oder weiße Antilope 312 . Saͤͤugthiere— 26. A. Leucoryx Pallas. (A. Gazella L) Algazel. Die milchweiße Antilope. Arab. Arbu-harb. Lihhtenftein Saͤugth. I. &. 1. Ehrenb. Symb. t. II. Mit langen, dünnen, leicht zirkelförmig gebogenen Hörnern; mweißlichem, ins Gelbe und NRöthliche fpielendem Fell. Aus Nord- afrika, von Nubien big zum Senegal. Sie findet fich auf ägyp- tifchen und nubifchen Denkmälern abgebildet, und Hr. Lichten: ftein hält fie, mwahrfcheinlih mit Recht, für den wahren Oryx ber Alten ). g. AEGOCEROS Sm. Die Hörner geringelt, mit einfacher Biegung, die Spike nad) hinten. 27. A. leucophaea. Die blaue Antilope. Der Blaubod. Buffon Suppl. VI. 20. Etwas größer als ein Hirſch, blaͤulich-aſchgrau, große Hör: ner bei beiden Gefchlechtern, gleichförmig gebogen und mit mehr als zwanzig Ningen. 28. A. equina Geoffr. Der Koba. P-Antilope chevaline. So groß wie ein Pferd, röthlichgrau, mit braunem Kopf, ein weißer Sleck vor jedem Auge, eine Mähne am Halfe, lange Hörner ıc. 29. A. sumatrensis ©. Der Cambing -Utang ober Waldbock der Malaien. Fr. Cuv. Mammiferes. Vol. II. Le Cambtan. ' Marsden Hist. of Sumatra pl. X. Don der Größe einer großen Ziege, ſchwarz, mit weißer Mähne, die auf dem Hals und Vorderrift liegt; die Hörner Elein Pennant’s, von einem in Perſien 1717 gemachten Bilde —— ſcheint nur eine Varietaͤt des Oryx, oder gar nur ein Algazel von vorn geſehen, zu feyn. E. 1) Die Englaͤnder ſprechen von einer Antilope mit faſt geraden Hoͤrnern, mit ſteifem, an feiner Baſis wolligem [?] Haar, in den Ge: birgen von Tibet, welche bisweilen eines von beiden Hörnern verlieren fol, und ihnen als das Einhorn angegeben wird, das fich in ihrem Wappen befindet. Man nennt fie Chiru. Hr. Hamilton Smith glaubt, daß es der Kemas des Aelian I. XIV. c. 14 feyn Eönnte. MWiederfäuer. Antilope. 313 und zugefpist. [Unter dem Augenwinkel hat fie eine runde, mit einem Loch verfehene Warze, und noch weiter herunter, auf den Baden, einen Spalt.] 30. A. Goral Hardwycke. Hardw. Linn. Transact. XIV. p. 14. Mammiferes Vol. III. Boucquetin de Nepaul. Kaftanienbraun, auch mäufegrau, mit weißer Kehle und Un- terfiefer; über der Stirn und längs der ganzen Hals: und Rüden: linie bis zum Schwanz fhmwärzlih; ein eben folcher Fleck zur Seite des Kreuzes. Die Eleinen, kaum die Länge der Ohren erreichenden Hörnchen find ſpitz, zurüdgebogen, und unten ge: tingelt ). [Sm Himalayagebirge.] h. Die Hörner mit fpiraler Kante. 31. A. Oreas Pallas.. Der Kanna oder Impuko. Das afrikaniſche Elennthier der Holländer. Buffon Suppl. VI. p. 12. Irrig Coudou genannt. Schreber 256. Bon der Größe der ftärkften Pferde, mit dien, Eegelförmi- gen, geraden, mit einer fpiralen Leifte umgebenen Hörnern; das Tel grau, eine Eleine Mähne längs des Nüdgrats, eine Art Wamme unten am Halfe, der Schwanz in einen Büfchel endi— gend. Lebt in Heerden auf den Bergen nordwärts vom Gap. *32. A. scripta Pallas, Der Guib. Bunte Bod. Buff. XI. 40. Schreber 258. Mammif. Vol. III Mit pfriemenförmigen, geraden, mit zwei fpiralen Leiften verfehenen Hörnern; Eaftanienbraun, und ſchoͤn in verfchiedener Nihtung weiß geftreift, doch nah den Individuen variirend, 3. B. mit acht über den Rüden die Seiten hinunter laufenden Duerftreifen, einem langen Streifen längs der Weichen und einis gen weißen Fleden auf der Schulter und Hüften; anderemale 1) Sn diefe Gegend wird auch A. sylvicultrix, und wahrfcheinlic) ‚die Gattung aus Amerika mit langem Wollhaar und kurzen Hörnern gehören (A. lanigera Sm. Linn. Tr. XII. pl. IV.) gehören, und viele leiht auc, die von Seba 1. T. XLII. X, III., die Sr. Smith A. Mazame nennt. Indeſſen beweift nichts, daß die Mazames des Hernandez etwas anderes als amerikanifche Hirfche und Rehe feyen, wie es auch diefer Schriftfteller fagt, der fie mit den Rehen und Sir: Then in Spanien vergleicht. C. 314 Skungthrerne weniger hiervon; der Hals mehr ins Graue. Am Gap und Senegal. ®. *33. A. sylvatica Sparrm. Der Bufhbod. Sparrmann Act. Holm. II. t. 7. Schreber 257. Braun, hinten weiß gefledt, mit zur Hälfte fpiral ducch Leiſten gewundenen Hörnern. V. 34. A. Strepsiceros. Der Cudu. Buffon Suppl. IV. 13. Irrig Condoma genannt. Schreber 267. Pennant T. 14. Bon der Größe eines Hirſches, geaubraun, quer weiß ge ftreift, bloß das Männchen hat große [über 3° lange] glatte, drei- mal gemwundene, nur mit einer einzigen ſchwach fpiral gehenden Leifte verfehene Hörner. Ein Eleiner Bart unter dem Kinn, eine Maͤhne längs des Nüdens; lebt einfam nordwärts vom Gap. 1. DICRANOCEROS H, Smith. Antilocapra Ord. Bon allen Formen hohler Hörner die fonderbarfte. in zufammengedrüdter Haken tritt von der Bafis oder vom Stamm ab, faft wie ein Augenfproß des Hit: ſches; die Spige ift nach hinten gebogen. Die bekanntefte Gattung ift 35. A. furcifera H. Sm. Der Cabril. Ham. Sm. in den Linn. Transact. XII. T. I. Lebt in zahlreichen Heerden auf den weiten Ebenen des in- neren und wejtlichen Nordamerika. Ihre Größe ift ungefähr die des Rehes, das Haar die, wollig, vörhlich; der Aft ihres Hors nes entfpringt ungefähr aus der Mitte deffelben !). 4 k. TETRACEROS Leach. Vier Hörner. Diefe erft neuerlich in Indien entdeckte Abtheilung war den Alten nicht unbekannt. Aelian fpeiht LXV ce. XIV davon un: 1) Die Antilope palmata Smith ib. pl. TII. ift nur nach den Hör: nern befannt, deren Aft an der Bafis abgeht. Vielleicht waren fie ab: gefchnitten. Man hat auch diefe Antilopen für die Mazgames des Her: nandez erklären wollen. Miederfäuer. Antilope. 315 ter dem Namen vierhörniger Oryr. Das vordere Paar ſteht noch vor den Augen, das hintere ganz hinten am Stirnbein. 36. A. Chicarra Hardw. Der Tſchikarra. Tſchaku. Tſchanſing. Hardw. Linn. Transact. XIV. pl. XV. XVI. Mammiferes Vol. III. ?) Braungelb, von der Größe des Rehes. Das Weibchen hat keine Hörner. Man findet es in den Wäldern von Hindoftan ?). € Die größeren Hörner flehen ein wenig vor den Ohren, find glatt, an der oberen Hälfte rund, an der unteren grob ges tingelt, leicht nach vorn gebogen und an der Spige einander ges nähert. Die Eleinen haben nicht über einen Zoll Länge, ftehen näher beifammen, und entfpringen ziemlic, zwifchen beiden Augen; der Stirnknochen ift an diefer Stelle aufgetrieben. Sie ift oben- her glänzend braun, untenher weißlich. V. J. Zwei glatte Hoͤrner. 37. A. pieta et Tragocamelus L. Der Nylgau. Buffon Suppl. VI. pl. X. XI. Mammif. Vol. IH. Größer als ein Hirfch; mit kurzen, nach vorn gebogenen . Hörmern; ein Bart an der Mitte des Halfes; das Fell graulich, doppelte ſchwarze und weiße ſcharf abgefchnittene Ringe am: allen vier Füßen, unmittelbar über den Knöcheln; der Kuh fehlen die Hörner. Diefe Gattung lebt- in Indien. €. Er hat noh an den Baden zwei weiße Fleden und einen fchmalen ſchwarzen Haarbuſch von der Kehle herabhängend, V. 38. A. Rupicapra L. Die Gems. Ysard in den Pyrenäen. Buff. XI. p. 16. Der einzige Wiederfäuer des weftlichen Europa, den man 1) Sch muß hierbei in Bezug auf ©. 523 der Linn. Transact. Vol. XIV. bemerken, daß es Fein Irrthum ift, wenn man Hrn. Du: vaucel die Zeichnung und Befchreibung diefes Thieres in den Mammi- feres zugefchrieben hat. Seine Sendungen waren nicht immer complet, oft Fam ein Bild ohne Befhreibung an, und fein frühzeitiger Tod hat verhindert, feine Papiere zu vervollftändigen. oe 2) Die Ant. quadricornis Blainv. ift nur in einem Schädel be kannt, bei dem die Vorderhörner nad) Verhältnig größer find. ©. Journal de phys. 1818. Vielleicht ift es nur eine MORE 316 Saͤugthiere. den Antilopen vergleichen koͤnnte. Dennoch hat ſie eigene Cha— raktere Ihre geraden Hörner find ploͤtzlich wie ein Haken nach hinten gekruͤmmt; hinter jedem Ohr befindet ſich ein Sack unter der Haut, der ſich nach außen nur mittels eines kleinen Loches oͤffnet); die Größe der Gems iſt die einer großen Ziege; fie iſt dunkelbraun von Farbe mit einem ſchwarzen Streif, der fi vom Auge nach der Schnauze erftredt. Die Gems Läuft mit großer Behendigkeit zwiſchen ſteilen Felſen, und haͤlt ſich in kleinen Rudeln in der mittleren Region der hoͤchſten Gebirge auf. m. CATOBLEPAS Sm. Hat Hr. Smith von den Antilopen ganz abgefondert. 39. A. Gnu Gm. Das Gnu Niu. Buffon Suppl. VI. pl. VII IX. Mammif. Vol. I. Ein ganz ungewöhnlich gebildetes Thier, welches fogar, auf den erften Blick, als ein aus Theilen verfchiedener Thiere zufam: 'mengefegtes Monftrum erfcheint. Es hat den Körper und das Kreuz eines Eleinen Pferdes, mit braunem Haar bededt, den Schwanz mit langem weißem Haar, wie ein Pferdefhwanz, und am Halfe hat es eine ſchoͤne aufgerichtet ftehende Mähne, deren Haare weiß an der Bafis, fehwarz an ihrer Spige find. Die Hörner find an der Bafis breit und dicht zufammenftehend, wie die des Cap'ſchen Büffels, und fteigen erft nad) auswärts herab, und dann mit den Spisen wieder hinaufwärts. Die Schnauze ift platt, breit und mit einem Kreife vorftehender Haare eingefaßt. Unter der Kehle und Halswamme läuft eine zweite ſchwarze Mähne herab. Die Füße befisen alle Leichtigkeit der Hirfchfüße. Beide Gefchlechter find gehörnt. Diefes Thier lebt auf den Bergen nordwärts vom Cap, wo e8 ziemlich) felten zu feyn ſcheint *), und doc, fcheinen die Alten einige Kenntniß von ihm gehabt zu haben ?). 1) Bielleicht ift es eine falfch verftandene Andeutung diefes Loches, wenn die Alten, nach EmpedoEles, behaupteten, die Ziege athme duch, Kr Ohren. C. ) Doch habe ich ſelbſt bereits drei Lebendige zu verſchiedenen Zeiten geſehen. V. 2) een hat e8 zu ihrem Catoblepas a gegeben. ©. Plinius L. VIII. C. XXXII. und Aelian L. VI. NB. Die voltftändigfte Arbeit über die AR ” die von Da: milton Smith in der englifchen Überfegung des gegenwärtigen Werks MWiederfäuer. Capra. 317 BEA DIUDGEN Herr Temmingk hat unter dem Namen 40. Antilope spinigera eine Gattung aufgeftellt, für deren Weibchen er den Moschus pygmaeus (f. vorn ©. 294) erklärt. Die Hörnchen des Männ- chens follen ganz Eurz und gerade feyn. Sie würde in die Nähe der A. Grimmia, alfo in die Abtheilung d. gehören. Die drei übrigen Stämme der MWiederkäuer haben einen Knochenkern der Hörner, bei dem der größte Theil mit Zellen ers fülfe ift, die mit den Stirnhöhlen communiciren. Die Richtung ihrer Hörner hat ihre Eintheilung beftimmt, 6. CAPRA. Bod. Ziege. Haben die Hörner nad) oben und hinten gerichtet; ihr Kinn ift gewoͤhnlich mit einem langen Barte verfehen, und ihe Kreuz faft immer hohl. 1. C. Aegagrus Gm. Die wilde Ziege. G. Cuv. Menagerie du Museum, in 8vo, 11. 177. Id. in Fol. c. ic. Fr. Cuv. Mammif. Vol. II. Sie fcheint der Stammvater füammtlicher Varietäten unferer Hausziege zu feyn, umd unterfcheidet fich durch ihre nach vorn fehneidenden Hörner, die beim Bock fehr groß, bei der Ziege Eurz und manchmal faft null find. Daffelbe hat auch bei den beiden Gattungen der Steinböde ftatt. Sie lebt heerdenweife auf den Gebirgen Perfiens, wo fie unter dem Namen Pafeng bekannt ift, und vielleicht auch auf denen anderer Länder, felbft der Alpen. Der orientalifche Bezoar ift eine Coneretion, die man in ihren Eingeweiden antrifft. Die Hausziege und der Ziegenbod, C. Hircus L., variiren in Hinſicht der Größe, der Farbe, Länge und Feinheit des Haares außerordentlich; ebenfo in der Größe und Anzahl der Hörner. Die Angorasdiegen in Kappadocien haben das meichfte, (ifte Aufl.), und ich bedaure gar fehr, daß ich aus Mangel hinläng- Gegenftände der Unterfuhung nicht alles daraus hier habe KEnnBen oͤnnen. 318 Serien feidenartigfte Haar. Die tibetanifchen find durch die wunderfam feine Wolle unter ihrem Haar berühmt worden, aus denen man die Caſchemir-Shawls verfertigt. In Oberägypten giebt es eine Eurzhaarige Naffe mit erhabenem Kreuz und vorgezogener Unter: -Einnlade, die vielleicht ein Baftarderzeugniß ift. Die guineifche, auch Juda- oder Mamberziege genannt, ift fehr Elein und hat nach hinten zuruͤckliegende Hörner. Alle diefe Thiere find Eräftig, faunifh, umbherfchweifend, verleugnen ihre Gebirgsabftammung nicht, lieben trodene und wilde Gegenden, und nähren ſich von groben Kräutern oder Baumſchoſſen. Sie find den Wäldern fehr ſchaͤdlich. Man ißt nur die Zickelchen; aber die Ziegenmilch ift in mehreren Krankheiten fehr nüslih. Die Ziege kann fchon mit dem fiebenten Monat trächtig werden; ihre Zrächtigkeit dauert fünf Monat; fie gebiert gewöhnlich zwei Junge. Der Bock bes legt fchon mit einem Jahre; ein einziger reicht für mehr ald hun— dert Ziegen hin; er wird mit fünf oder ſechs Jahren alt. ©: ++ Folgendes find die wichtigften Raſſen: a. C. H. ecornis. Die ungehörnte Ziege. Fr. Cuv. Mammif. Vol. I. Schreber &. 287. B. Sn Spanien. b. C. H. laniger. Die Cafchemirziege; die tibeta= nifche Ziege. Fr. Cuv. Mammif. Vol. 1. Mit geraden, fpiral aus einander gehenden Hörnern, breiten herabhangenden Ohren, feinem Haar, gewöhnlich ſchwarz und weiß. ec. C. H. angorensis, Die AngorasZiege; Kaͤmel— ziege. Buff. V. t. 10.11. Mit kleineren, mehr ausgebreiteten Hoͤrnern wie die vorige, flachen Ohren und bis zur Erde reichendem Haar. Schon den Alten bekannt. d. C. H. reversus. Die Juiddha-ZSiege. Buff. XI. t. 21. | Mit Eleinen, an der Spige zurüdigebogenen Hörnern. e. C. H. thebaieus. Die ägyptifche Ziege. - Buff. XU. t. 10. Mammif. Vol. 1. MWiederfäuer. Capra. 319 Kurzhanrig, glatt, vothgelb, mit erhabenem Kreuz, langen hängenden Ohren, aufgetriebener Nafe, vorſtehendem Unterkiefer, und bis zur Erde herabhaͤngenden Zitzen. Im Orient. Vielleicht ein Baſtard der Nepal'ſchen Ziege. f. C. H. nepalensis. Die Ziege von Nepal. Mammif. Vol. 1. Schwarzgrau, mit langen herabhängenden weißen Ohren, weißer Nafenfpige, Eleinen, beim Bock zurüdtiegenden, etwas ſpi— talen Hörnchen, und ſchlanken Formen. Das Geſicht ſehr con— ver aufgetrieben. g. C. H. depressus. Die afrikaniſche Ziege; (bra— filifhe Ziege?) Zwergziege; Mamberziege; Guineaziege. Mammif. Vol. 1. Schreber T. 237. Klein; mit ganz kleinen, einwaͤrts gekruͤmmten, auf dem Schaͤdel zuruͤckliegenden Hoͤrnern. Mit langen Haaren; in Afrika und Amerika, h. C. H. polyceratus. Die vielhörnige Biege. Mammif. Vol. 1. Eine Spielart mit vier, felbft fünf bis fieben aufrechten, Sharffantigen großen Hörnern, z. B. von der angorifchen u. f. w. V. 2. C. Ibex. Der Steinbock. Buff. XI. t. 13. v. Wildungen ZTafchenbuch f. 1803. Mit großen, nach vorn vieredten, mit hervorfpringenden Querknoten gezierten Hörnern. Lebt auf den hoͤchſten Gipfeln der erhabenften Bergketten in der ganzen alten Welt. — Obenher graugelb, untenher weißlih, durch eine braune Seitenlinie getrennt. Längs des Ruͤckgrates ſchwarz. V. *3. C. nubiana Fr. €. Mammif. Vol. II. Le Bouquetin d’Ethiopie. Mit geſtreckten, dünneren, vorn abgerundeten Hörnern mit 12 — 13 Knorren. ® 4. C. caucasica. Der Steinbod vom Kaukfafus. Güldenstedt Act. petrop. 1779. t. 16. 17. Schreber CCLXXXI. B. diefelbe Figur. X 320 Saͤugthiere. Unterſcheidet ſich durch große dreieckige Hoͤrner, nach vorn ſtumpf, aber nicht viereckig, doch knotig, wie bei der vorhergehenden. Alle dieſe Gattungen vermiſchen ſich fruchtbar mit der ge— meinen Ziege !). V. 7. OVIS. Schaf. Ihre Hoͤrner treten nach hinten und kommen ſpiralfoͤrmig wieder nach vorn zuruͤck. Ihr Kreuz ift gewöhnlich conver, und ihnen mangelt der Bart. Sie verdienten um fo weniger generifch von den Ziegen unterfchieden zu werden, als fie mit ihnen fruchte bare Baftarde zeugen. Es giebt hier, wie bei den vorigen, mehrere einander fehr nahe verwandte wilde Gattungen oder Waffen. 1. ©. Ammon. Der Argali von SIYEulen Pallas Spicil.. zool. XL. 1. Schreber 288. Tilesius in den Nov. Act. Nat. C. XII, t. 23. Der Schafbock hat fehr die, an der Baſis dreiedige,. aber ſtumpfkantige, nach vorn platte, quergeftreifte Hörner, das Schaf fihelförmig zufammengedrüdte; das Sommervließ ift Eurz, gelb: grau, das des Winters dicht, hart, rothgrau, mit weiß oder meißlih um die Schnauze, .die Kehle und am Bauch. Er hat zu allen Sahreszeiten, wie der Hirfch, einen gelblichen Raum um den Eurzen Schwanz. Diefes Thier bewohnt die. Gebirge von ganz Aſien und wird fo groß wie ein Damhirſch. 2. ©. Musimon Pallas. Der Muflon. Mufione von Sardinien; Muffoli von Corſika. Buffon XI. pl. XXIX. Schreber 288. a. Mammif. Vol. I. Scheint vom vorhergehenden fih nur dadurch zu unterfcheis den, daß er nicht ganz fo groß wird, und das Schaf nur felten und da ganz Eleine Hörner hat, Er foll ſich auch auf Kreta fin— den. Es giebt ganz oder zum Theil fchwarze, und auch mehr oder minder weiße Varietäten. O. montana. Der amerifanifhe Muflon. Geoffroy Ann. du Museum. Vol. I. pl. LX. Schreber 294. D. 1) Hierher nody Le Bouquetin à eriniere d'Afrique Tackhaitse [?] Daniels African Sceneries pl. XXIV. C. — [Sft mir unbekannt.) * Wiederkäuer. Ovis. 321 Gehört zum Argali, der wohl auf dem Eife das Meer hat paffiven Eönnen. Seine Hörner find ſehr die und bilden eine fhönere Spirale als bei jenem, 3. O. Tragelaphus Cw. Der afrikaniſche Muflon. Penn. Nr. X. Shaw T. 202.2. Schreber CCLXXXVIL B. Mit rothbraunem, weichem Haar, einer langen, herabhängen= den Mähne unter dem Hals und einer andern an jedem Fuß— gelenke, und Eurzem Schwanz. Scheint eine beftimmte Species, bewohnt die felfigen Gegenden der ganzen Barbarei, und Geof: froy hat ihn auch in Agypten beobachtet *). Dom Muflon oder dem Argali glaubt man die zahllofen Raſſen unferes Wollviehes ableiten zu Eönnen, demjenigen Säug- thier, welches nächft dem Hund den meiften Ausartungen unters worfen ift. \ Sn Europa haben wir Schafe mit ordinärer und feiner Mole, von großer und Kleiner Statur, mit großen und Eleinen Hörnern, folchen, die nur der Bock hat, oder. die beiden Ge- [hlechtern fehlen, u. f. w. Die intereffanteften find das fpani- The Schaf, mit feiner Eraufer Wolle, mit großen fpiralen Hoͤr— nern beim Bock, jegt durch ganz Europa verbreitet, und das englifhe Schaf, mit feiner und langer Wolle. Sm füdlihen Rußland ift eine Varietät mit fehr lan— gem Schwanz verbreitet. Die indifchen und die Guineaſchafe haben gleichfalls einen langen Schwanz, unterfcheiden fich aber durch hohe Beine, fehr gewölbtes Kreuz, hängende Ohren, und weil ihnen die Hörner fehlen und fie nur mit ganz Eurzem Haar bedeckt find, ; Das nördlihe Europa und Afien hat faft durchweg ganz Eleine Schafe mit kurzem Schwanz. Bei der perfifchen, der hinefifhen und tatarifchen Raſſe ift der Schwanz gänzlich in zwei Fettkugeln umgebildet; das Schaf von’ Syrien und der Barbarei hat ihn aller= dings auch lang, aber ebenfalls mit einer großen Fettmaſſe an— gefüllt. Bei beiden find die Ohren herabhängend, beim Bod die Hörner ſtark, beim Schaf und Lamm mittelmäßig, und die Wolle mit Haar untermifcht. Das Schaf wird vorzüglic gefchägt wegen feines Fleiſches, *) Der Mouflon à manchettes (Geoffr. Egypte pl. 7. f. 2; glatt mit ungeheurem Mähnenhaar an der Bruft und den RECEN, I. 21 322 Säugtbhiere. feines Talgs, feiner Milch, feiner Haut, feiner Wolfe und feinem Mift. Wohlgeführte Heerden verbreiten überall Fruchtbarkeit. Das Lamm wird mit zwei Monaten entwöhnt, mit fechs verfchnitten, und wechfelt die Milchzähne zwifchen ein und drei. Jahr. Das Schaf kann mit einem Jahre trächtig werden und bis zum zehnten oder zwölften fruchtbar bleiben. Es trägt fünf Monat und lammt zwei Junge. Der Widder ift mit achtzehn Monat mannbar, kann dreißig Schafen genug thun; man mä= ftet ihn gegen das achte Jahr. ©. £ — Da der Verf. die Naffen fchon Hinlänglich im Vorftehen: den charakterifiet hat, fo fey nur folgendes Wenige zugefügt. a. O. Aries hispanicus. Der Merino. Mit fehr ſtark gemundenen ſchweren Hörnern und reichſtem Wollbeſatz, bis felbft zu den Füßen und über das Geficht weg. Der Schädel zeigt eine gewölbte Stirn und erhabene Nafe, über: haupt edlere Züge als das gemeine Schaf. Der Name foll von trans marinus ſtammen, weil fie die Mauren aus Afrika nad) Spanien gebraht. Die Leon’fche Naffe vereinigt elf gewünfchte gute Eigenfchaften. b. ©. A. anglieus. Das englifhe Schaf. Ungehörnt; mit ziemlich langem Schwanz und Eleinem Kopf. c. ©. A. laticaudatus. Das Firgififhe oder Fal- muckiſche Schaf. Buff. XI. 33. Mammif. Vol. 1. Mit langem diem Schwanz und hängenden Ohren. Bis: weilen vielhörnig. Zu ihm O. A. steatopygos. Das fettfehwänzige, arabifche, tibetanifche, buchariſche, cap'ſche Schaf. Mammif. Vol. 1. Schreber 292. 293. Pallas Spice. zool. XI. t. 4. Bald mit Eurzem, bald langem Schwanz; der Steiß in zwei dicke runde Fettfchwielen entwicelt. Mit und ohne Hörner. Hierher auch das aftrahanifhe Schaf. d. ©. A. strepsiceros. Das ungarifhe Schaf. Buff. Suppl. II. t. 7. 8. Mit großen geradauf fehenden, in einer Kante fpiral gewun- denen Hörnern. Häufig in den öfterreichifchen Staaten. MWiederfäuer. Bos. 323 e. ©. A. guineensis. Das afrifanifhe Schaf. Mammif. Vol. Buff. XI. 35. Hochbeinig, mit Höder auf dem Rüden. f. O. A. vertagus. Oiterbreed. Kurzbeinig; wie ein Dachs geftaltet. In Nordamerika. V. 8.B08. OS öfe. Sie haben die Hörner zur Seite, nach oben und vorn tie Halbmonde zuruͤckkehrend, gerichtet. Große Thiere, mit breiter Schnauze, plumpem Körper und ſtarken Gliedern. 1. B. Taurus L. Der Stier, Ochs, Kuh. [Der Urftier, Uor.] Sein fpecififcher Charakter ift eine flache, länger als breite Stirn, und runde Hörner, die an den beiden Enden der Kante entfpringen, wodurch die Stirn vom Hinterhaupt gefchieden wird *). Bei den foffilen Schäden, die der wilden Urraffe diefer Species angehört zu haben fcheinen (dem Urus der Alten) biegen fich diefe Hörner nad) vorn und unten **), aber bei den zahllofen zahmen Raſſen zeigen ſie eine ſehr verſchiedentliche Groͤße und Richtung, ja fehlen bisweilen gänzlich. Ale die gewöhnlichen Raſſen der heißen Zone haben einen Fetthoͤcker auf den Schultern +), und es giebt unter ihnen welche, die nicht größer als ein Schwein - find. Ale Welt Eennt den großen Nutzen diefer Thiere für die Landwirthfchaft, und den ihres Fleifches, ihres Fetts, ihres Le— ders und ihrer Milh. Selbft ihre Horn wird zu Kunſtſachen verarbeitet. Die Kuh trägt neun Monat und kann mit achtzehn traͤchtig werden. Der Stier mit zwei Jahr. Man verfchneidet den Och: fen im achtzehnten oder vierundzwanzigften Monat, und maͤſtet ihn mit zehn Jahren. *) ©. das Skelet und den Schädel des Urftieres (Bos Taurus Ban leeniue) des jenaifchen Mufeums in d. Nov. Act. Ac. N. C. XII. et 24, V. **) Hierher alſo auch wohl der B. sylhetanus, Jungly-gau Fr. C. Mammiferes Vol. III. (f. hinten). V. ***) B. T. indicus. Der Zebu. Buff. XL. 42. Mammif. Vol. 1. \ 324 Säugthiere. 2, B. Urus Gm. Der Auerochs der Deutfhen. Zubr im Polnifchen. Der Bison der Alten. [Der Wifent der alten Deutfchen, der wahre Bonasus.] Gesner Quadr. CLVII. Gilt gewöhnlich, aber mit Unrecht, für den wilden Stamm unſeres Hornviehs. Er unterfcheidet fich durch feine gemölbte Stirn, die breiter als hoch ift, dadurch, daß feine Hörner: tiefer als die Scheitelfante des Stirnbeins entfpringen, durch feine hohen Füße, ein Nippenpaar mehr, eine Art Eraufer Wolle, die den Kopf und Hals des Stiers bedeckt und ihm einen kurzen Bart an der Kehle giebt, und feine grunzende Stimme. Es ift ein wüthendes Thier, das fich gegenwärtig in die, moraftigen Waͤlder Litthauens, der Karpathen und des Kaukaſus zurücdges zogen hat, vormals aber im ganzen gemäßigten Europa lebte. Es ift das größte europäifche Säugthier. C. — Der Kopf des Auerochfen hat eine unmäßige Größe und Breite, die Hörner find kurz und glänzend fchwarz, aufwärts ge bogen, zwifchen ihnen ein Büfchel fleifer Haare über die Stirn hangend. Die Augen find geoß und fhwarz und haben ein dro— hendes Anfehen. * Die Mähne wirft fi zu beiden Seiten des Halfes herunter, an Hals und Bruft ift fie zottig. Der Schwanz ift kürzer als beim zahmen Dchfen, aber durchweg fteif behaart. Sm Winter und Frühjahr find fie fehwarzbraun, von da bis V. zum December ſchwarz *) 3. B. americanus Gm. (B. Bison L.) Der amerifa: nifhe Bifon. Buffalo der Nordamerifaner. Mammif. Vol. I. et I. Der Schädel ift dem des Auerochfen fehr ähnlich, und eben fo wie der Hals und die Schultern mit einer Eraufen Wolle be— det, die im Winter fehr lang wird; allein die Beine und zu— mal der Schwanz find viel kürzer, Er lebt in den gemaͤßigten Zonen Nordamerika's und begattet ſich mit unſern Kuͤhen. —Er hat einen Hoͤcker; die kurzen Hörner ſtehen weit auseinander. V. 4. B. Bubalus L. Der Büffel. Der wilde Ochſe von Arachoſien des Ariftoteles. Buff. XI. 25. Aus Indien ſtammend, und im Mittelalter nach Ägypten, *%), ©. Hrn. Baumer von Baumersrode im Sylvan 1824, V. MWiedberfäuer. Bos. 325 Griechenland und Stalien gebracht. Hat eine gemölbte Stirn, länger wie breit, die [etwas platten] Hörner zur Seite gebogen und nad) vorn mit einer Laͤngskante verfehen. Ein fchmwer zu bändigendes Thier, das aber von großer Stärke ift und die Sümpfe, und grobe Pflanzen liebt, mit denen man die Ochſen nicht nähren koͤnnte. Seine Milch iſt gut, fein Leder fehr flark, aber das Fleiſch wenig gefchagt. Es giebt in Indien eine Naffe, deren Hörner bis an zehn Fuß von einander Elaftern. Man nennt fie in Hindoftan Arni. Es ift der Bos Arni oder Riefenbüffel Shaw’s. [Kerr, Animal Kingdom t. 295.] 5, B. frontalis Lambert. Der Gyall. [Gayal.] Has des Jongles. Linn. Transact. VU. pl. 4. Colebrooke in the Asiat. Res. VII. c. ic. Bos sylhetanus. Mammif. Vol. Il. Gleicht unferem Ochfen in den meiften En * ſeine Hoͤrner ſind von vorn nach hinten platt und ohne wirkliche Kanten. Sie gehen zur Seite und mehr oder minder in bie Höhe, aber nicht nach hinten. Das Felt ift Eurzhaarig, fchwarz, außer auf der Stirn und auf einer Linie längs des Nüdens, wo die Farbe grau oder gelb, und an, den Beinen, wo fie weiß ift. Es ift eine zahme Raſſe in den nordoͤſtlichen Gebirgen von Indien, die vielleicht aus einer Vermiſchung des Buͤffels mit der gemeinen Kuh entſtanden iſt. 6. B. grunniens Pallas. Der Yak; Buͤffel mit dem Pferdeſchweif; der grungende Ochſe der Tatarei. Schreber CCXCIX. A. B. Blumenbach Abb. n. h. Geg. T. 23. Eine Eleine Gattung deren Schwanz uͤber und uͤber mit langen Haaren wie ein Pferdeſchwanz bedeckt iſt, und die auch eine lange Ruͤckenmaͤhne hat. Der Kopf ſcheint dem des Buͤffels ſehr aͤhnlich, man hat aber ſeine Hoͤrner noch nicht hinlaͤnglich beſchrieben. Dieſes Thier, von dem ſchon Aelian ſpricht, ſtammt aus den Gebirgen von Tibet. Die Tuͤrken machen mit ſeinem Schwanze die Standarten, welche hoͤhere Officiere bezeichnen. 7. B. caffer Sparrm. Der Cap'ſche Büffel. Schreber CCCI. [Sparrmann’s Abb.] Mit fehr großen, erft zur Seite und nach unten, dann mit der Spige wieder nach oben gerichteten platten, und an ihrer 326 Säugtbhiere. Baſis fo breiten Hörnern, daß fie faft die ganze Stirn bededen, und nur einen dreiedten Raum, defien Spige nach oben, zwi: fchen ‚fich laffen. Ein fehr großes Thier, von furchtbar wuͤthen— dem Naturell, in den Wäldern des Gafferlandes. 8. B. moschatus. Der nordamerifanifche Bifamftier, Biſamochs. Schreber CCCN, Der Kopf. Buff. Suppl, VI. IM. Parry Voyage to the discovery ete. c, ic. - Shaw gen. zool. t. 112. Ein enthärter. Hat die Hörner zufammenftoßend - und gerichtet wie be vo: _ tige, aber fie berühren fich auf der Stirn durch eine gerade Linie (die Kuh hat fie Eleiner und getrennt), die Stirn iſt gewölbt, und die Schnauzenfpige mit Haaren verfehen. Er ift Eurzbeinig und mit einem dichten, bis zur Erde veichenden Haar bededt. Der Schwanz außerordentlich Eurz. Er verbreitet den dem ganzen Gefchlecht eigenen Mofchusgeruc, ftärker; man erblickt ihn nur in den Eälteften Negionen von Nordamerika, aber es feheint, daß feine Knochen und Schädel durch das Eis bisweilen bis Sibirien gekommen find. "Die Estimos machen fi) aus feinem Schwanze Müsgen, deren über ihre Geficht zuruͤckfallende Haare ſie vor den Moskiten ſchuͤtzen. C. — Der Musc-Ox, welchen ic) im britiſchen Mufeum gefehen, hatte roftbraunes Haar, an der Stelle des Budels einen weißen Fleck; die Nafe war mit buſchigen Haaren beſetzt, die Hörner längs geftreift. 2. Neunte Ordnung der Säugthiere, CETACEA. Walthiere. Sind die Saͤugthiere ohne Hinterfüße. She Rumpf ſetzt ſich in einem dicken Schwanz fort, der in eine horizontale, knorpelige Floſſe endigt, und ihr Kopf vereinigt ſich mit dem Rumpf durch einen ſo kurzen und dicken Hals, daß man keine Verſchmaͤlerung wahrnimmt; er iſt aus ſehr dünnen und zum Theil unter einan⸗ der verwachfenen Wirbeln zufammengefegt. Endlich haben ihre vorderen Ertremitäten auch noch die erften Knochen fehr verkürzt, und die folgenden platt und in eine fehnige Haut gehüllt, die fie zu wahren Stoffen macht. Diefe Thiere zeigen äußerlich faft ganz die Geftalt der Fifche, außer daß bei diefen die Schwanzfloffe vertical fteht. Auch halten fich die Getaceen nur im Waffer auf. Da fie aber durch Lungen athmen, fo find fie genöthigt, oft an die Oberfläche zu Eommen, um Luft zu fohöpfen. Ihr warmes Blut, ihre nach außen, obſchon durch fehr leine Köcher, offenen Ohren, ihr Xebendiggebären, die Zigen, mittels welcher fie ihre Sungen fäugen, alle Einzenheiten ihrer —— u fie von den Fiſchen Hinlänglich. Ihr Gehirn ift groß, und deſſen Henifähören gut entwidelt; das Felfenbein, oder derjenige Theil des Schädels welcher das innere Ohr enthält, ift vom übrigen Schädel getrennt und hängt mit ihm nur durch Bänder zuſammen. Sie haben nie ein au: feres Ohr, noch Haare am Körper. Die Geftalt ihres Schwanzes nöthigt fie, ihn, zu ihrem Fortkommen, von oben nach unten zu bewegen, und hilft ihnen ſehr, ſich im Waſſer zu erheben. Zu den bis auf mich unter die Cetaceen gerechneten Thieren fuͤge ich noch einige, welche man mit den — zuſammen⸗ Sag hatte; fie bilden meine 328 Säugtbhiere.. Erſte Samilie CETACEA HERBIVORA. Pflanzenfreffende Walihiere, She Zähne haben eine platte Krone, wodurch ihre Lebensweife beftimmt wird, ‚die fie auffodert, oft aus dem Waffer zu gehen und am Ufer umher zu rutfchen und zu weiden; fie haben zwei Bigen an der Bruft, und Haare als Schnurrbart, zwei Din: ge, durch die man wohl, wenn man fie von fern ihren Ober— teil fenkrecht aus dem, Waſſer emporheben gefehen, verführt werden Eonnte, einige Ähnlichkeit mit Menſchen beiderlei Ge— ſchlechts zu finden, und die daher wol Anlaß zu den Erzaͤh— lungen mancher Reiſenden von Meerjungfern, Sirenen und Tri— tonen, die ſie geſehen haben wollen, gegeben haben koͤnnen. Obſchon ſich am Schaͤdel ihre Naſenloͤcher hoch oben oͤffnen, ſo ſtehen ſie doch in der Haut an der Schnauzenſpitze. Ihr Magen iſt in vier Saͤcke getheilt, von denen zwei zur Seite liegen, und ſie haben einen großen Blinddarm. 1. MANATUS Cov. Manati. Lamantin. Sie haben einen länglichen, in eine lange ovale Floſſe endi: genden Körper. Acht Badenzähne überall, mit vierediger, mit zwei Querhügeln bezeichneter Krone; im erwachfenen Alter weder Schneide- nody Eckzaͤhne; aber bei den Jungen finden fich zwei ganz Eleine fpige Zaͤhnchen im Zwifchenkiefer, die fehr fehnell wies dev. verfchwinden. Man fieht Spuren von Krallen am Rande ihrer Sloffen, deren fie fich auch noch mit vieler Geſchicklichkeit zum Kriechen bedienen und um ihre Sungen zu tragen, fo daß man bdiefe Organe mit Händen verglichen, und den Thieren den Namen Manati gegeben hat, woraus durch Gorruption Lamantin entſtanden ift. M. australis Tilesius. Seekuh; Meerweibchen. Femme marine. Trichechus manatus L. Buffon XIU. 57. Hat ihren Namen von der Lebensweife, den Brüften u. ſ. w. Man findet fie an der Mündung der Flüffe der heißeften Gegen— den des atlantifchen Dceans, und es fcheint, daß die afrifanifchen Malthiere. Halicore. Rytina. 329 von denen der amerikanifchen Flüffe fpecififch verfchieden find "). Sie werden an funfzehn Fuß lang; ihe Fleiſch läßt fich effen. 2. HALICORE III. 2) Dugong. Ihre Badenzähne feheinen wie aus zwei zur Seite mit ein= ander vereinigten Kegeln zufammengefegt; die im Zwifchenkiefer eingefügten Zähne erhalten ſich und wachſen fo lange, daß fie wahre zugefpiste Hauer werden, die aber greößtentheils von den dien, fleifhigen, mit Schnurrbart verfehenen Lippen verdedt bleiben. She Körper ift lang, und der Schwanz in eine halb- mondförmige Floſſe endigend. H. Dugong. [Richtiger Dujung.] Renard poissons des Ind. pl. XXXIV. Home in d. Phil. Transact, f. 1820. Fr. C. Mammiferes Vol. I. Die einzige Species, die man Eennt. Lebt in ben indifchen Meeren und ift von mehreren Schriftftelleen mit dem Manati verwechfelt worden. Man hat fie auch) Sirene, Seekuh x. genannt *). ©. — Der Dugong ft hellblau von Farbe, Die abgeftuste Schnauze gleicht einem Schweinsräffel. Sein Fleiſch fchmedt wie Kalbfleifch. V. 3. RYTINA Il1.2). Stellere Cw. Scheint jederfeits nur einen, zufammengefegten Badenzahn zu haben, deffen platte Krone mit Schmelzblättern befest iſt. Ihre Floſſen haben nicht: einmal die Eleinen Nägel, die man:ibei den Manati findet. Nach Steller, dem erften und bis jegt einzigen Naturforfcher, der fie Reiten wäre ihr Magen ne noch viel — 9 1) ©. meing Recherches sur les oss. foss. T. 1. ©. — Dieſemnach würde der obige M. americanus heißen, deſſen Kopf langgeſtreckt und die Naſenhoͤhlen dreimal laͤnger als breit waͤren; der andere dagegen M. senegalensis mit abgeſtutztem Kopf und Naſen⸗ hoͤhlen fo lang als breit, und vier Nägeln an den Floſſen; dieſer ſoll auch nur 8 Fuß lang feyn. Vgl. Desmarest Mammalogie p. 749 fi. V. 2) Halicore: Meerjungfer. *) Man fieht ein ſchoͤnes Exemplar davon im ans vum Mu- feum zu London. Ye Rytina: gefurdht. 4) Nov. Comm, Petropol. II. 294. Man hat nod) eine og 330 Säugtbhiere. RB, Stelleri. Die einzige Gattung, die fich in den nördlichen N des flillen Dceans aufhält. C. — Braun. Sol 23 Fuß lang fern. V. Die zweite Familie, Die gewoͤhnlichen Walthiere, unterſcheiden ſich von den vorigen durch den ſonderbaren Apparat, wegen welchem man fie Blaſer (Souffleurs) genannt hat. Sn: dem fie nämlich mit ihrer Beute in ihrem weit gefpaltenen Nachen zugleich Luft verſchlucken, bedurften fie eines Ausweges, um ſich ihrer wieder zu entledigen; fie geht mittels einer eigenen Einrich— tung des Gaumenfegels durch die Nafenlöcher und fammelt ſich in einem Sad an dem äußeren Ende der Nafenöffnung, von wo fie mittel$ der Gewalt Eräftiger Muskeln duch eine enge, oben am Scheitel befindliche Öffnung ausgeftoßen wird. Auf diefe Weiſe bringen fie die Fontainen hervor, welche fie den Schiffern von der Zerne fchon verrathen. Da nun ihre Nafen: Löcher beftändig von falzigem Waſſer befpült werden, ſo konnten fie nicht mit der zarten Geruchshaut ausgekleidet feyn; auch fieht man bier Eeine der worfpringenden Blätter, die die andern Thiere zeigen; mehreren fehlt der Geruchsnerv, und wenn einige noch Sinn für Gerüche haben follten, fo würde er wenigſtens fehr abgeftumpft feyn. Ihr pyramidaler Kehlkopf dringt bis in die hinteren Naſenhoͤhlen, um die Luft in die Lungen zu fuͤhren, ohne daß das Thier noͤthig haͤtte, ſeinen Kopf und ſeinen Rachen uͤber das Waſſer empor zu ſtrecken; ihre Stimmritze zeigt keine hervorſtehenden Blaͤtter, und ihre Stimme bleibt nur ein einfaches Brummen. Auch zeigen ſie keine Spur von Haaren, aber ihr Körper iſt mit einer glatten Haut bedeckt, unter welcher ſich jener dicke, thranreiche Sped befindet, der dem Hauptgegenftand. ihres Fangs ausmacht. Shre Zitzen befinden ſich in der Nähe des Afters, und fie koͤnnen nichts mit ihren Floffen ergreifen. She Magen hat fünf, ja bisweilen fieben verfchiedene Säde; ftatt einer einzigen Milz, find ihrer mehrere kleine Eugelförmige vorhanden; bei denen, welche Zähne haben, find diefe immer Walthiere. Delphinus. 331 fegelförmig und an Geftalt einander gleich; fie Eauen auch ihre Nahrung nicht, fondern verfchlingen fie raſch. Zwei Eleine, in der Nähe des Afters frei im Fleiſch Liegende Knochen find die einzigen Spuren von hinteren Ertremitäten, die ihnen übrig find. Mehrere haben auf dem Nüden eine fenkrechte Floffe von fehniger Subftanz, aber, durch keinen Knochen geftügt. Ihre Aus gen find vorn flach und haben, eine dicke -folide Hornhaut; ihre Zunge hat nur weiche und glatte Überzüge. Man Eönnte fie ebenfalls in zwei Eleine Abtheilungen trentien: die, deren Kopf mit dem Körper in dem gewöhnlichen Verhaͤltniß fieht, und die, welche ihn außer allem Verhältniß groß haben. Die erſtere befaßt die Delphine und Narwale. 4. DELPHINUS L. Delphin. Haben lauter einfache und faft jederzeit. Eegelförmige Zähne in beiden Kinnladen. Es find Naubthiere, und im Verhältnig zu ihrer Größe die graufamften diefee Ordnung. Sie haben Eeinen Blinddarm 9). I. DELPHINUS Cuv. Sigentlihe Delphine, Mit gemwölbter Stirn und einer Schnauze, die nach vorn eine Art Schnabel, fehmäler als der Kopf, bildet. 1. D. Delphis L. Der gemeine Delphin. Lacepede Üetaces pl. XIU. £. 1. _ Mammiferes Vol. 1. Mit niedergedrüdtem Schnabel, der auf jeder Seite der Kinnladen mit zweiundvierzig bis fiebenundvierzig dünnen ge: kruͤmmten und zugefpisten Zähnen bewaffnet if. Obenher iſt er ſchwarz, unten weiß, acht bis zehn Fuß Tang. Dieſes in allen Meeren in großen Gruppen verbreitete Thier, fo berühmt durch die Schnelligkeit feinee Bewegungen, welches’ wirklich -bis- _ weilen auf das Verde der Schiffe fpringt, feheint in der That der Delphin der Alten zu feyn. Die ganze Organifation feines Gehirns beweiſt, daß er der Gelehrigkeit fähig gewefen fey, die fie ihm zufchrieben. BR N 1) Es giebt Feine Familie der Säugthiere, die ſchwerer zu beobach— ten, und deren Beichreibung umvollftändiger, fo wie die Synonymie ſchwankender wäre, als die der Getaceen. Ich habe gefucht, nur au- thentifche Species zu geben. C. 332 \ Säugtbiere. 2. D. Tursio Bonaterre. Der große Delphin. Le Souffleur. Mit Eurzem, breitem, niedergedruͤcktem Schnabel, überall ein bis vierundzwanzig Eegelfürmigen und oft abgenugten Zähnen. Es giebt Individuen von mehr als funfzehn Fuß Länge, und es fcheint, daß er ſich im mittelländifchen wie im Weltmeere findet '). Beide MWeltmeere ernähren noch zahlreiche andere Gattun- gen, die man lange Beit verwechfelt hat. 3. D. dubius Cuv. Mammiferes Vol. II. ift einer derfelben, der auch an bie franzöfifchen Kuͤſten kommt. Er hat die Kinnladen nur mit 36— 37 Zähnen überall bewaff: netz fie find aber fo fein und fpis wie beim gemeinen Dephin, dem er übrigens auch in der Färbung gleicht. 4. D. frontalis Dussumier. Mammiferes Vol. II. Don ihm bei den Inſeln des grünen erregen entdeckt, ift dem vorhergehenden fehr ähnlich, aber etwas anders gefärbt, und hat 34 Zähne überall. 5. D. frontatus Cuv. Hat nur einundzwanzig Zähne überall, dicker als beim vori- gen, und die Schnauze länger und mehr zufammengedrüdt. Man weiß nicht, woher er kommt. 6. D. plumbeus Duss. Mammiferes Vol. III. Don Malabar, mit ebenfalls zufammengedrüdter — aber mit ſiebenunddreißig Zaͤhnen uͤberall. Ich vermuthe, es iſt derſelbe, den Leſſon und Garnot (Voyage de la Coquille pl. IX. f. 5) unter dem Namen D. malayanus abgebildet haben, 7. D. velox Duss. Bon Eeylon mitgebracht, mit etwas längerer Schnauze und überall einundvierzig Zähnen. 1) Der Walfifch oder Capidolio Belon’s und der Orca dei: felben Schriftftellers, der wohl der der Alten feyn Eönnte, gehören aud) zur Abtheilung der gefehnäbelten Delphine und übertreffen die oben ge— nannten Gattungen in der Größe, aber ihre Charaktere find noch nicht binlänglich beftimmt. Der Dauphin feres Bonaterre's iſt wahr⸗ ſcheinlich einer von beiden. C. Walthiere. Delphinus. 333 8. D. longirostris - Duss. Mammiferes Vol. II. Don der Küfte von Malabar; felbft noch den gemeinen Delphin an Zahl der Zähne übertreffend; er hat überall fünfund- funfzig bis ſechzig ). II. DELPHINORHYNCHUS Blainville, Die Schnauze ift zwar lang und dünn, aber nicht durd) eine Furche von der Stirn abgefondert. ; 9. D. micropterus Cuv. Fr. Cuv. Mammiferes. Eine an unfere (franz. Küften getriebene Art, merkwürdig durch eine Eleine, fehr weit nach hinten ftehende Rüdenfloffe. Er erreicht eine Größe von funfzehn Fuß und verliert fehr früh feine ſaͤmmtlichen Zähne ?). 10. D. rostratus Cuv. Iſt ein anderer, den man bisweilen fieht, mit dünner, Aus Berlich ganz in einer Flucht mit dem Kopf gehender Schnauze, mit einundzwanzig Zähnen überall. Seine NRüdenfloffe ift von gewöhnlicher Größe °). 11. D. gangeticus Roxdurgh. Muß von den vorigen unterfchieden werden, da fein Sprig- loch eine Längslinie bildet, und feine Kinnladen dünn und am 1) Ic kann in diefes Werk diejenigen nicht aufnehmen, die nur von fern gefehen worden find, und von welchen man nichts mitgebracht hat. So will ich denn bloß andeuten: D. albigena Quoy et Gaim. Voy. de Freycinet T. XI. oder superciliosus Lesson et Garnot Voy. de la Coq. pl. IX. f. 2. — Den D. cruciger Quoy et Gaim. ib, f. 3 und 4., der wenigftens dem D. bivittatus Lesson et Garn. f. 3 ſehr ähnlich if. [Er ift oben ſchwarz, unten weiß, um die Bruft geht ein ſchwarzer Gürtel, alles fcharf abgefchnitten und höchit regel: mäßig.] — Den D. lunatus Lesson et Garnot f. 4. — Noch weniger Eonnte ich diejenigen Gattungen aufführen, die nicht einmal abge= bildet find. 2) Blainville Nouv. Bull, des sc. IV. p. 139, und Fr. Cuv. Mammif. unter dem fehr unpaffenden Namen D. de Dale, ver ein Hyperoodon ift. 3) Hierher D. coronatus Fr eminville Nowv. Bullet. des sc. II. Nr. 56. pl. 1. f.11. E — Bei Spisbergenz; mit fehe langer fpiger Schnauze, deren Unterkiefer vorjteht; ſchwarz, mit zwei concentrifchen gelben Ringen auf der Stirn. } 334 Säugthiere. Ende aufgetrieben find. Er fteigt hoch in ‘den Ganges hinauf. Er ift wahrfcheinlih der Plataniota des Plinius. III. PHOCAENA. Meerſchwein. Ohne Schnabel; die Schnauze ift nur kurz und gleichartig gewoͤlbt. 12. D. Phocaena L. Das Meerſchwein. Marsouin. engl. Porpess ). Lacep. XM. f. 2. Mammiferes Vol. II. Mit zufammengedrüdten, fchneidenden, rundlichen Bahnen, zweis bis fünfundzmwanzig auf jeder Seite jeder Kinnladez. obenher fhwarz, unten weiß. Die Eleinfte Specie3 unter den Getaceen, die nur vier bis fünf Fuß lang wird. Er ift fehr gemein in allen Meeren, wo er fih in großen Truppen zeigt. [Er hat zur Seite eine Demarcationslinie wie die Fifche.] 13. D. capensis Duss. Mammiferes Vol. II. Diefes Meerfchwein, am Cap zu Haufe, gleicht dem unſri— gen fehr, hat aber 258 cylindrifche, etwas zugefpigte und nicht zufammengedrücte Zähne überall. 14. D. Orca und Gladiator. Der Butzkopf, Schwert: fifch der Holländer und Deutfchen; PEpaulard; engl. Grampus ?). Lacep. XV. 1 und weniger gut V. 3. [Oreilly, Greenland and the adjacent Seas etc. t. 5.] Mit dien, Eegelförmigen, etwas hafenfürmigen Bahnen, an Zahl überall elf, die hinteren quer abgeplattet. Der Körper oben fchwarz, unten weiß, ein weißlicher Sle über dem Auge von Form eines Halbmondes; die Nüdenfloffe hoch und fpie. [Der Kopf Eugelig.] Der größte Delphin, oft 20—25 Fuß lang, und der grau— famfte Feind des Walfifches. Mehrere fallen ihn zugleich an und hegen ihn fo lange, bis er den Rachen öffnet, worauf fie ihm die Zunge ausfteffen. 1). Marsouin aus Meerfchwein; Porpess: Porcus piscis. 2) Grampus aus dem frangöfifchen @rand poisson. Buts:Kopf, oder vielmehr Boots-Kopf, weil der Kopf wie der einer Schaluppe geftaltet iſt. Schwertfifch yon der Rücdenfloffe. Walthiere Delphinus. 335 15. D. Aries Risso. | Annales: du Mus. XIX. pl. 1. f.4. Kommt zumeilen an die franzöfifchen Küften, und ift etwas Eleiner. Er verliert fehr bald die Zähne in der Oberkinnlade, und behält nur wenige in der unteren. Seine NRüdenfloffe ift niedriger und fteht weiter -hinten als beim Butzkopf "). 16. D. globiceps Cuv. I’Epaulard a tete ronde, Annales du Mus, XIX. pl. 1. f. 2 und 3. Delphinus deductor Scoresby. Hat einen Oberkopf wie eine Kugel, und lange fpige Bruſt— floffen. Er erreicht über zwanzig Fuß Lange und ift ſchwarz mit einem weißen Stricy von der Kehle bis zum After. Lebt in Zruppen von mehreren Hunderten, die durch alte Männchen an— geführt werden, und bisweilen an den franzöfifchen Küften ſtran— den. Er hat neun bis dreizehn Zähne, überall, verliert fie aber mit den Jahren ſaͤmmtlich ?). IV. DELPHINAPTERUS Lacep. Unterfcheiden fi) von den Meerfchweinen bloß durch den Mangel der Rüdenfloffe. 17. D. leucas Gm. D. albicans Fabr. Der Beluga oder Huit-Fiſch (dan. Huit-fisk), ’Epaulard blanc. Scoresby Arct. reg. II. t. 14. Mit neun diden und am Ende abgeftumpften Zähnen überall, die Haut gelblichweiß, der Kopf außerlih conver wie der eines Meerfchweins; von der Größe des Butzkopfs. Im ganzen Eis- meer, von wo er oft in unfere Flüffe fleigt *). 1) Der Epaulard ventru Bonaterre’S (Lacep. XV. 3), von Hunter in den Phul. Transaet. copirt, zeigt diefelben Formen; aber Hunter’s Individuum war 18 Fuß lang, während die franzöfifchen nicht 10 überfteigen. C. 2) Es iſt ein zahnloſer Kopf des globiceps, den Bonaterre Cetol. t. VI. f. 2 hat ftechen laffen. Eben fo bei Zacepede pl. IX. f. 2 unter dem Namen Cacholot swinewal; und bei Camper Cet. t. 32, 33. 34 unter dem Namen Narwal edente. 3) Rondelet bildet unter dem Namen peis-mular und senedeite einen dem Beluga fehr ähnlichen Wal ab, fagt aber nicht, daß er weiß fey. Er wendet auc den italisnifchen Namen Capidoglio auf ihn an. Es würde ein Delphinapterus mehr feyn, wenn feine Figur nicht nach der bloßen Smagination gemacht wäre. Sch glaube diefes aber . um fo mehr, als diefe Namen Mular und Capidoglio eigentlich dem Caſchelot gehören. Übrigens hat auch) der Beluga Veranlaffung gegeben, 336 Sangth Kom. 18. D. leucorhamphus Peron. Der weißfhnauzige Delphin. Voy. de la Coquille pl. 9 !). Sm Südmeer. Sein Kopf ift wenig gewölbt und ziemlic) fpis, die Schnauze, ein Zheil der Bruftfloffen und die ganze Un— terfeite feines Körpers ſchoͤn weiß. Sein Nüden ift blau; er hat 38 bis 40 Zähne überall. 19. D. phocaenoides Dussumier. Am Gap. Mit dem runden Kopf und den zufammenge- druͤckten Zähnen des Meerfchweins ?). V. HYPEROODON Lacep. ?) Körper und Schnauze find aͤußerlich ungefähr gebaut wie beim eigentlichen Delphin; aber der Schädel ift an den Seiten durch fenkrechte Knochenfcheidewande erhöht. Man hat meift nur zwei Eleine Zähne vorn in der Unterkfinnlade gefunden, die außen nicht immer fichtbar find. She Gaumen ift mit Eleinen Knoͤt— chen befest. | . 20. D. Hyperoodon. Die einzige bekannte Species, die zwanzig bis fünf und zwanzig Fuß Länge, und vielleicht mehr erreicht. Man hat jie im Canal und im Nordmeer gefangen, wo fie oft den Namen Baleine & bee, Walfifh mit dem Schnabel, führt *). einen Eleinen weißen Gafchelot aufzuftellen, weil er fchnell feine Ober— zähne verliert. ©. ſ. Kopf in Pallas Reife, Atlas T. LXXIX. 1) In diefer Figur ift die Schnauze etwas zu fpisig. Der weiße Delphin mit ſchwarzen Ertremitäten -Gommerfon’s muß ihm nahe feyn. ©. : 2) Here Rafinesgque Spricht von einem Delphin mit zwei Ruͤ— Eenfloffen, und die HH. Duoy und Gaimard haben einen gefehen, den fie D. Rhinoceros nennen (Voy. de Freycinet II. f. 1.); aber fie haben ihn nur von fern gefehen, und zur Hälfte eingetaucht, was eine optifche Taͤuſchung befürchten läßt. ©. % 3) Hyperoodon: Zähne im Gaumen. 4) Diefes Thier, was Boussard, Journ. de phys. Mars 1789 (Delphinus edentulus Schreber) befchreibt, und auf welches Bona— terre den Namen Butskopf übergetragen hat, der dem Orca gehört, ift daffelbe, wa8 Hunter den zweizähnigen Delphin nennt. Es ift auch die Balaena rostrata von Klein, Chemnitz (Beichäft. d. Berl. Gel. IV. p. 183), Pennant’s (brit. Zool. nr. V.), Pontoppis dan’s (Norw. IL. 120) und Dale’s bottle-head ete. Chemnitz bat einen von beiden Zähnen gefunden. ©. m. Rech. sur les osse- mens fossiles T. V. 1. part. p. 324. €. — Der Berf. erwähnt nicht der auffallenden Ajymmetrie, die man MWalthiere. Monodon. 337 5. MONOBON Z. Narmwal. Haben gar Feine eigentlichen Zähne, fondern bloß zwei ges rade, lange, zugeipiste Stoßzähne, im Zwiſchenkiefer ſteckend und nad) der Achſe des Thieres laufend. Die Geftalt ihres Körpers . und Kopfes gleicht übrigens der der Meerfchweine, Man Eennt nur eine Species genau, M. Monoceros L. Scoresby Account of the arct. reg. pl. XV. ). Deffen fpiral gefurchter, bisweilen an zehn Fuß langer Stoß- zahn Tange Zeit das Horn des Einhorns genannt worden ift. Das Thier hat den Keim zu beiden Zähnen; aber es ift fehr felten, daß fie fich beide gleich flark entwickeln. Gewöhnlich ent: widelt ſich nur der linke, und der andere bleibt zeitlebens in der rechten. Alveole verborgen 2). Den Befchreibungen zufolge hat der Narwal kaum das Doppelte oder Dreifache der Länge feines . Zahns, feine Haut ift braun und weißlich marmorict, die Schnauze aufgefchwollen, das Maul Elein, das Sprigloch auf dem Scheitel, und die Rüdenfloffe fehlt ihm; allein man fieht einen hervorftes- henden Kamm längs des Nüdgrats. Bisweilen finden ſich auch ganz glatte Stoßzähne von ihm ). Die anderen Wale haben fo dicke Köpfe, daß diefer Theil allein ein Drittel oder gar die Hälfte der Länge des Körpers ausmacht; aber weder der Schädel noch das Gehirn nehmen an _— bei allen Delphin und auch Narwalfchädeln bemerkt, und von der we— nigfteng mir Keine Ausnahme erinnerlich ift; vergl. beim Caſchelot. 8. 1) Der Naral microcephale La Cep. pl. V. f. 2. ift nur ein ges meiner, ein wenig befjer gezeichneter Narwal als. der pl. IV. f. 3., der nad) einer fchlehten Figur Klein's pisc. per pulm. resp. t. II. f. c. copirt ift. Diefe wurde nad) einem im Schr 1736 in der Elbe gefans genen Eremplare, das man ausgeftopft in Dresden zeigte, gemacht. An derſon giebt eine etwas befjere Abbildung von dieſem Sndividuum. 2) Sc habe diefen Kleinen Zahn in mehreren Schädeln gefunden und beftätige, was Anderfon davon gefagt hat, Er entwicelt fi nicht, weil feine Alveole zu ſchnell mit Elfenbeinmaſſe ausgefüllt wird, und der gallertige Kern fich deshalb verftopft. 3) Der Monodon spurius des Fabricius oder Anarkak von Grönland (Ancylodon Ill), der nur zwei Eleine Erumme Zähne in der Oberkinnlade und eine Rücenfloffe hat, wird nicht weit vom Hyperoo- don entfernt feyn. Val, Wale, bedeutet in allen germanifchen Spra= &en Balaena und wird insgemein auf alle Cetaceen angewandt; Nar wu im Islaͤndiſchen Aas; man behauptet, daß er fich davon nähre. ; 2R 338 Saͤugthiere dieſem Mißverhaͤltniß Theil, welche lediglich einer ungeheuren Ausdehnung der Geſichtsknochen zuzuſchreiben iſt. 6. PHVSETER L. Gaſchelot). Sind Cetaceen mit ſehr voluminoͤſem, ungeheuer, zumal nach vorn aufgetriebenem Kopf, deſſen Oberkiefer keine Barten und keine Zaͤhne, oder nur ganz kleine, wenig hervorſtehende hat, wo aber die ſchmale, lange Unterkinnlade in eine Furche der obe— ven paßt, und jederſeits mit einer Reihe cylindriſcher oder kegel— förmiger Zähne befest ift, die in entiprechende Vertiefungen der Oberkinnlade paffen, wenn fich der Rachen fchließt. Der obere Theil ihres -ungeheuren Kopfes befteht faſt nur in großen, duch Knorpel getrennten und bededten Höhlungen, die mit einem in der Kälte gerinnenden Thran erfüllt find, den man im Handel un: ter dem bizarren Namen Sperma ceti (Walrath) £ennt. Diefer Stoff giebt den größten Gewinn ihres Fangs, da fie nicht viel Speck haben. Aber die Höhlen, in denen es ftedt, find vom ei— gentlichen Schädel fehr verfchieden, der ziemlich Elein ift und nach hinten liegt, und ein Hirn wie gewöhnlich enthält. Es fiheint, daß die Ganäle, die diefes Sperma Ceti enthalten (was auch dlane de Baleine oder Adipoeire genannt wird), ſich in mehrere Theile des Körpers verzweigen, die mit den Höhlungen für daffelbe im Schädel zufammenhäangen; fie verflechten fich felbft in den gewoͤhn— lichen Sped, der überall unter der Haut liegt. Die wohltiechende, unter dem Namen grauer Amber be: kannte Sudftanz fcheint eine Anhäufung in den Eingeweiden des Caſchelots zumal wahrend mancher Erankhafter Zuftände zu ſeyn, und foll ſich vorzüglich in ihrem Blinddarm finden. Die Species der Gafchelote find nichts weniger als gut. beftimmt. 1. Ph. macrocephalus Shaw et Bonaterre ?). La CepedeX. Blumenbad Abb. nat. hift. Geg. T. 34. welcher der gemeinfte fcheint, hat flatt der Nüdenfloffe nur eine ſchwielige Erhoͤhung. Seine Unterkinnlade hat auf jeder Seite zwanzig bis drei und zwanzig Zaͤhne, und in der oberen kleine ke— gelfoͤrmige, die im Zahnfleiſch verſteckt ſind. Er hat nur ein ein— — fo wie Physalus, bedeutet Blaſer. Cachalot iſt der Baſkiſche Name für die Thier, von Cachau, was in diefer Sprache Zahn bedeutet. 2) Es iſt nicht der macrocephalus Linné's. C. Walthiere Physeter. 339 Faches Spritzloch, und nicht ein doppeltes, wie die anderen Geta= ceen. Es liegt auch nicht fymmetrifch, fondern ift nad) Links ge— richtet, und fteht auf diefer Seite vorn an der Schnauze, die wie abgeftugt ausfieht *), und man behauptet fogar, daß auch das linke Auge viel Eleiner als das rechte fey, und die Fifcher das Thier von jener Seite anzugreifen fuchen. Dieſe Gattung. ift in vielen Meeren verbreitet, wenn es die ift, die alles Walrath und Amber im Handel liefert, denn man bezieht diefe Subſtanzen fo wohl aus dem Norden als aus dem Süden. Man hat folche Caſchelote ohne Rüdenfloffe bis im adriatifhen Meer gefangen ?). II. PHYSETER La Cepede. Wuͤrde die Cafchelote mit einer Nüdenfloffe begreifen. Man unterfcheidet bei ihnen nur unter zwei Species Ph. microps und Ph. Tursio oder Mular, nach dem zweideutigen Charakter Erummer oder gerader, fpiger oder ſtumpfer Zähne ?). 1) Sch habe an zwei Schädeln diefen Mangel an Symmetrie des Sprislodhes, den Dudley, Anderfon und Swediaur zuerft bes merklich machten, beftätiget gefunden, was mich veranlaßt, aud) an die Ungleichheit der Augen, wovon Egede fpriht, zu glauben. 2) Sch fehe einen wefentlichen Unterfchied zwifchen diefem Caſche— lot, von dem man viele gute Abbildungen und Skelettheile befigt, und dem von Robertfon (Phi. Transact. LX.), woraus Bonaterre eine Species unter derı Namen Trumpo macht, einem Namen, den man auf den bermudifchen Infeln einem Cafchelot ohne genauere Be: ftimmung. beilegt. Was den Eleinen Caſchelot, Physeter Catodon ZL., betrifft, fo führt man, außer der Größe, nur von ihm an, daß er fpißere Zaͤhne habe, was keinen Grund im Alter haben kann. Es iſt ſelbſt nicht ein— mal gewiß, ob ſie nicht von einem Butzkopf oder anderen großen Del⸗ phin ſtamm Der Physeter macrocephalus Linné's, Cachalot cylindrique Bonaterre’s (Geflecht Physalus La Cep.) würde in dem weit hin— ten ftehenden Spritzloch einen guten Charakter finden; allein dieſe Gat- tung beruht nur auf einer ſchlechten Figur Anderſon's, und Nie mand hat etwas Ähnliches gefehen. Der Ph. albicans Briffon’s, Huid-Fisk Egede’s und An derfon’s, woraus Gmelin eine Varietät des macrocephalus gemacht hat, ift nichts anderes alö der Delphinus Beluga, deffen Oberzähne zei— tig ausfallen, wie ic) mich überzeugt habe. 3) Man Eennt nur einen etwas genau, nad) einem fchlechten Bilde von Bayer (Acta nat, cur. III. t. 1,), das ein bei Nizza geftrandetes Eremplar vorftellt. Ihm den Namen Mular zu geben, ift etwas ſehr Unbeftimmtes; Nierenberg’s Mular ift allerdings ein Gafchelot, nichts beweift aber, daß es eine andere Gattung fey. ©. Arerel hierzu Risso hist. nat. de l’Europe meridionale ® II. ame fehe man in Betreff der Angaben der —— Schrift⸗ 340 ’Säugthbiere. Man findet von diefen Phnfeteren im Mittelmeer fo gut wie im Eigmeer; legtere gelten für die graufamften Feinde der Mobben. Beide folen an SO— 100 Fuß lang werden. ' 7. BALAENA 2. Balfifd. Sie Fommen den Gafchelots an verhältnißmaßiger Größe des Kopfes bei, obſchon diefer nach vorn nicht fo fehr angefchwol- len ift; aber fie haben Keine Zähne. Ihre Oberfinnlade hat die Geftalt eines Kiels oder umgekehrten Days, und hat heide Sei: ten mit dünnen, dicht ftehenden Blättern, Barten genannt, befegt, die aus einer Art faferigem, am Rande ausgefaferten Horn, dem Sifchbein, beftehen, womit fie die Eleinen Ihiere zurüdhalten, von denen fich diefe ungeheuren Gefchöpfe ernähren. Ihre Unterfinn: lade wird durch zwei große, nad) außen und oben gekruͤmmte Knochenbogen geftügt, und hat feine Waffen, in ihr Liegt eine fehr dicke fleifchige Zunge. Diefe Unterkinnlade umgiebt, wenn fich der Rachen fchliegt, den ganzen inneren Theil der Oberkinn— lade und die Barten. Diefe letztern verhindern die Walfifche, fi von fo großen Thieren zu nähren, als ihre Wuchs vermuthen laffen follte. Sie leben von Fiſchen, und noch häufiger von Wuͤr— mern, Molluffen und Zoophyten, und man fagt, daß fie fehr Eleine zu fich nahmen, die fich in den Fifchbeinfafern ihrer Bar: ten fingen. In Bezug auf die Geruchswerkzeuge vollfommener organifirt als die Delphine, baden ihre Nafenlöcher einige Mu— fchelbeine und fcheinen auch Eleine Fäden vom Niechnerven zu empfangen. Sie haben einen kurzen Blinddarm. 4. B. Mysticetus L.!) Der ächte Walfifdh. La ‚Baleine franche. La Cepede t. 2. 3. unter dem Namen Nordcaper. Scoresby Account of the arct. reg. T. 12. [und Titelkupfer.] fteller vom Gafchelot meine Recherches sur les ossemens fossiles T: V. p. 328 u. f. Die Abbildung im Journal des voyages, Fevr. 1326, und die in der Voyage de Freycinet pl. XII. Was die Lacepe de'ſchen Caſchelots betrifft, die Memoires du Museum T. IV. nad) japanijchen Zeichnungen. Die Befchaffenheit der Documente, auf denen fie beruhen, erlaubt mir nicht einmal, fie in gegenwärtiges Werk aufzunehmen. €. 1) Die garaıva des Ariftoteles und Aelian, welche der Feind der Delphine war, fiheint ein großes Walthier mit Zähnen ges wefen zu feyn. Ariftoteles bat von wahren Walfifchen nur den Mysticetus gekannt, welcher, wie er fagt, im Maule Borften ftatt Zaͤh— nel hat. Wahrfcheintich ift es der, Walfiſch mit gefurchter Kehle des Walthiere. Balaena. 341 [Blumenbad Abb. nat. h. Geg. T. 94.] [Homann’s Blätter zu 1. Landkarten ").] Hat lange Zeit für das größte aller bekannten Thiere ge— golten, allein es ſcheint, nach den neueften Beobachtungen des Heren Scoresby, daß er nicht die Länge von fiebzig Fuß über: fihreitet, eine Größe, in der ihn die Malfifche mit gefaltetem Bauch oft übertreffen. Er hat eine Floffe auf dem Nüden. Er ift die Gattung, die man wegen des, oft mehrere Fuß diden Specks und der ungeheuren Menge von Thran jaͤhrlich mit gan— zen Slotten verfolgt, Wormals war er Eühn genug, fich bis in unferen Meeren fangen zu laffen, gegenwärtig hat er fich allmä= lig bis in den höchften Norden zurücdgezogen, wo feine Zahl aud) mit jedem Zag abnimmt. Außer feinem Thran liefert er noch das Fifchbein, jene ſchwarzen, biegfamen Barten, die oft acht bie zehn Fuß lang find. Jeder Walfiſch hat deren acht bis neun- hundert an jeder Seite des Saumens. in einziges Individuum giebt hundert und zwanzig Tonnen Thran; Mufcheln fegen ſich an feiner Haut feft und vermehren ſich wie an einem Zelfen. Es giebt deren felbft aus der Familie der Seetulpen, bie in fein Inneres hineindringen. Man behauptet, daß fich diefes Ungeheuer nur don ganz Kleinen Molluffen nähre, von denen allerdings das Meer, in dem er febt, wimmelt. Seine Eperemente find ſchoͤn toth und färben Finnen fehr gut ?). €. — Die Farbe des Walfifches ift gewoͤhnlich ſchwarzgrau, doch giebt es auch gefchecte, ſchwarze mit gelber Kehle und Bruft u. f. w. Das Fleifch der Jungen ſchmeckt wie Rindflifh. V. Il. BALAENOPTERA La Cep. Haben eine Floſſe auf dem Rüden. Sie unterfcheiden. fid) noch in folche mit glattem und mit gefurchtem Bauch. Mittelmeeres. Indeß muß man vermuthen, daß Suvenal den Achten Walfiſch gemeint habe, wenn er fagt: Quanto delphinis balaena britannica‘ major. Allein die Römer haben unbeftimmt den Namen Balaena auf alle große Getaceen angewandt, wie die nordifchen Völker ihr Wal und feine Ab- leitungen. Dieß darf man bei Lefung ihrer Schriften nicht Bergeilen. 1) Die alte Abbildung von Martens, die Lacepede hr ei, wieder copirt hat, zeigt den Kopf viel zu die. C. 2) Man hat einige Stellen bei Martens und Zorgdrager falſch verftanden, als man aus dem Nordcaper eine eigene Species machte. Diefer fol ein nordifher Walfifch, dünner als der gemeine, feyn; aber die Polarmeere befisen allerdings: eine dem ächten Walfiſch fehr ähnliche Gattung, welche die Holländer Nordkaper nennen. ©. m. Ossemens fossiles p. 361— 363. [Balaena glacialis.] 342 Säaugthiere. a. Ölattbaudige. Den eigentlichen Walfifchen fehr verwandt. Man citirt nur einen: 2. B. Physalus L. Der Finnfifch der Holländer und Hamburger. Gibbar der Balken. Martens Spisbergen T. Q., daraus copirk ven Anderfon, Bonaterre x. La Cepede 1. f. 2. Eben fo lang, aber dünner wie der achte Walfifh. Sehr gemein in eben den Gegenden, aber von den Walfifchfängern ver— mieden, weil er wenig Speck giebt und fehr wild und ſchwer zu fangen, ja für Eleine Schiffe wegen der Heftigkeit feiner Bewe— gungen, wenn et angegriffen ift, höchft gefährlich wird. Es ift noch nicht ausgemacht, ob er nicht eine fchlecht beobachtete Jubarte ift, deren Namen nur verftümmelt worden. b. Mit längsgefaltetem Bauch. RORQUAL !). Ihre Haut ift an der Kehle und Bruft der Lange nach mit " tiefen Singsfalten befegt, daher großer Ausdehnung fähig, wovon man. den Zweck bei ihrer Okonomie nod) nicht Eennt. Es fcheint, daß die europaifhen Meere zwei Gattungen davon befigen : 3. B. Boops L. Die Jubarte der Baffen. [’Balaena rostrata.] Lacepede 1. f.3. — IV. £.1.2. — V. f. 1. — VOL £. 1. 2. Übertrifft noch an Länge den Walfiſch, hat aber alle oben beim Gibbar bemerkte Unannehmlichkeiten *). 4. B. Musculus L. Der Rorqual des Mittelmeeres. La Cepede T. VI. VII. Unterfcheidet ſich kaum durch einige Kleinigkeiten vom vo: tigen ?). i 1) Rorqual: Walfiſch mit Röhren, wegen der Bruftfalten. *) Dies ift der 1827 bei Dftende gejtrandete. - 2) Die B. rostrata Hunter’s, Fabricius und Bonaterre’s oder der Boops, find von der Pennant's und Pontoppidan’ 6, die ein Hyperoodon ift, fehr verfchieden. Die Balaena gibbosa und gibbosa B; oder nodosa Bona: terre’s würden befjer beftimmt feyn; allein man Eennt fie nur aus Dudley (phil. Transact. 387), und cs ift nicht fiber, ob es nicht entftellte Exemplare waren. S. m. Ossemens fossiles l. cit. C. Bon den eierlegenden Wirbelthieren überhaupt. Wiewol die drei Claſſen der eierlegenden Wirbelthiere in der Quantitaͤt der Reſpiration, und in dem, was ſich darauf bezieht, naͤmlich der Kraft der Bewegung und der Energie der Sinne, ſehr von einander verſchieden ſind; ſo bieten ſie doch auch meh— rere gemeinſchaftliche Charaktere, in denen man fie den Saͤug— thieren oder den lebendiggebaͤrenden Wirbelthieren entgegenſe— tzen kann. Ihr Gehirn hat nur ſehr duͤnne Halbkugeln, die durch keine Schwiele (corpus callosum) vereinigt ſind; die Schenkel des klei— nen Gehirns bilden den Vorſprung nicht, den man Varolsbruͤcke nennt; ihre Tuberkeln (nates) zeigen, wenigſtens in zwei Glaf- fen, eine große Entwidelung, find hohl, fo daß fie einen Ventri— Eel erhalten und werden durch die Halbkugeln nicht bedeckt, fondern find von unten und zu den Seiten des Gehirns fichtbar. Ihre innere Nafe ift weniger compliciet; ihr Ohr hat nicht fo viele Gehörknöchelchen, und bei mehreren fehlen fie gänzlich ; die Schnede, wo fie vorhanden, was bloß bei den Vögeln der Fall ift, ift viel einfacher “u. f. w. Ihre, ſtets aus ziemlich vielen Stüden zu: fammengefegte Unterkinnlade lenkt ſich mit einer concaven Fläche auf einen hervorfpringenden, zum Schlafbein gehörigen Theil ein, der aber vom Felfenbein getrennt ift; ihre Schädelfnochen find mehr zertheilt, obfchon fie diefelben relativen Stellen einnehmen und bdiefelben Functionen ausüben, wie bei den Säugthieren; fo befteht das Stivnbein aus fünf bis ſechs Stüden u. f, w. Ihre Augenhoͤhlen find nur durch eine Knochenlamelle des Keilbeins oder nur duch eine Membran getrennt, Wenn diefe Thiere vordere Ertremitäten haben, fo ftüst fi) das Schulterblatt, außer den Schlüffelbeinen, die fich vereinigen und dann den Namen Gabelknochen annehmen, nocd durch einen fehr verlängerten und verbreiterten NRabenfchnabelfortfag. Ihr Lufteöhrenkopf iſt einfa- cher und hat Eeinen Kehlvedel; die Lungen find durch Fein voll: 344 Bas ie ftändiges Zwerchfell vom Unterleibe gefondert u. f. w. Wenn wir aber alle diefe Bezüge auffaffen wollten, fo müßten wir in anatomifche Einzelheiten eingehen, die für diefen erſten Theil un: feres Werks nicht paffen. Es ift ſchon hinlänglich, auf diefe Ana: logie der Eierleger unter einander hingewiefen zu haben, die, was den allgemeinen Plan ihres Bau's betrifft, größer ift, als jeder Glaffe derfelden mit den Säugthieren. Das Eierlegen befteht weſentlich darin, daß fich das unge nicht mittels einer Placenta an den Wänden der Gebärmutter oder des Eierganges befeftigt, fondern dag es durch die äußerften feiner Hüllen davon getrennt bleibt. Seine Nahrung wird im voraus präparirt, und in einem mit feinem Darmcanal in Ver: bindung flehenden Sud eingefchloffen; es ift das was man Dot- ter oder das Gelbe vom Ei nennt, von dem das Junge gewiſ— fermaßen ein anfangs unfihtbarer Anhang ift, das ſich davon er— nährt und vergrößert, indem es diefen gelben Liquor auffaugt. Die Eierleger, welche durch Zungen athmen, haben außerdem im Eie noch eine fehr gefäßreiche Membran, die zur Refpiration zu dienen fcheintz fie fteht mit der Harnblafe in Verbindung und ftelft die Alantois der Säugthiere vor. Man findet fie weder bei den Fiſchen noch bei den Batrachiern, die in ihrer erften Les benszeit, wie die Fiſche, duch Kiemen athmen. Viele Ealthlütige Eierleger bringen ihre Jungen erſt, nach— dem fie fi) von ihren Eierfchalen und andern Hüllen, die fie von ihrer Mutter trennen, befreit habenz dieſe nennt man uns ächte lebendiggebärende Thiere. Zweite Elaffe der Wirbelthiere, Biuhırg sek Sie ſind eierlegende Wirbelthiere mit doppelter Reſpiration und Circulation, und zum Flug gebildet. Ihre einfachen Lungen ſind an die Rippen geheftet und in eine mit großen Loͤchern durchbrochene Haut eingehuͤllt, welche die Luft in mehrere Hoͤhlungen der Bruſt, des Unterleibes, die Achſelhoͤhlen und ſelbſt das Innere der Knochen eindringen laͤßt, fo daß die aͤußere Fluͤſſigkeit nicht nur die Oberfläche der Lungen: Bgm 345 gefaße, fondern auch unendlich viele des übrigen Körpers berührt und gleihfam badet. Auf diefe Art athmen die Vögel gewiſſer— maßen durch die Afte ihrer Yorta fo gut wie durch die ihrer Lun— genarterie, und die Energie ihrer Srritabilität fteht mit dev Quan— tität ihrer Nefpiration im Verhaͤltniß 1). Ihr ganzer Körper ift darauf eingerichtet, um aus diefer Energie Nusen zu ziehen, Da ihre vorderen Eptremitäten beftimmt find, fie im Fluge fchwebend zu erhalten, fo Eonnten fie weder zum Stehen ‚noch zum Greifen dienen. Es find daher zweifüßige Thiere, und er: greifen die Gegenftände auf der Erde mit ihrem Maul; darum mußte ihr Körper auch nad) vorn gefenkt ſeyn; die Schenkel rich⸗ ten ſich vorwaͤrts, und ihre Finger verlaͤngern ſich, um ihnen eine hinreichende Baſis zu geben. Das Becken iſt ſehr in die Laͤnge geſtreckt, um den Muskeln, die den Bauch auf den Füßen tra: gen follen, Anheftepuntte zu geben; es giebt felbft eine Reihe von Muskeln, die vom Beden zu den Fingern gehen und über das Knie und die Serfe weglaufen, fo daß fihon das einfache Ge— wicht des Vogels die Finger beugtz auf diefe Weife Eönnen fie auf einem Fuße ruhend ſchlafen. Das Sigbein, und zumal das Schambein, verlängern ſich nach hinten, und treten von einander, um der Entwicelung dev Eier den nöthigen Plag zu vergönnen: Der Hals und der Schnabel verlängern, ſich, damit fie die Erde erreichen koͤnnen; aber erſterer befist auch) die nöthige Be— weglichkeit, um fi) in ruhiger Stellung nad) hinten zuruͤck zu beugen. Er hat daher viele Wirbel. Der Rumpf dagegen, der den Flügeln zur Stüse dienen follte, mußte fehr wenig beweglich feyn; vor allem ausgedehnt ift das Bruſtbein, an welches fich die Muskeln befeftigen,: die den Flügel niederziehen, um die Luft beim Fluge zu druͤcken; es vergroͤßert ſeine Oberflaͤche noch durch ein in der Mitte hervorſpringendes Blatt. Urſpruͤnglich beſteht es aus fuͤnf Stuͤcken; das eine iſt jene vorſpringende Graͤte, zwei vordere dreieckige Seitenſtuͤcke zur Anheftung der Rippen, und zwei gabelfoͤrmige hintere Seitenſtuͤcke zur Ausdehnung ſeiner Oberflaͤche. Die groͤßere oder geringere Verknoͤcherung dev Aus: ſchnitte dieſer letzteren Stüde und der Bwifchenraum, den fü e zwifchen fic und dem Hauptftüc laffen, zeigt die mehr oder min- dere Kraft des Vogel zum Fluge an. Die Zagraubvögel, die Mauerfhwalben und die Golibris verlieren mit dem Alter -alle Spur diefer nicht offificirten Theile. Der Gabelfnochen, der durch die Vereinigung beider Sctüf ialbeine und bie ſtarken Strebepfeiler der Rabenfchnabelfortfäge ges 1) Zwei Sperlinge en ſo viel reine Luft als ein Meer⸗ ſchweinchen. Lavoisier Memoires de Chimie I. p. 119. 846 By bildet wird, hält die Schultern trotz der entgegengefegten Thatig: feit, die der Flug fodert, aus einander; ber Gabelfnochen ift des: wegen am fo ftärker, je beffer dee Vogel fliegt. Der Flügel, der vom Oberarmknochen, dem Vorderarm und der verlängerten Hand, die einen Singer und die Spur von zwei andern hat, getragen wird, befteht aus einer Laͤngsreihe elaftifcher Federn, welche die die Fuft berührende Oberfläche gar ſehr vergrößern. Die an der Hand befeftigten Federn heißen erjte oder vordere Schwungfe: dern (remiges primores), ihrer find ftets zehn; die am Vor: derarm befeftiget find, heißen zweite oder Eleinere Schwung: federn (remiges secundariae s. minores); ihre Zahl ift fich nicht gleich; weniger ſtarke, am Oberarm befefligte Federn heißen Schul: terfedern (pennae scapulares). Der den Daumen vorftellende Knochen trägt bisweilen nody einige, im Franzoͤſiſchen bätardes [Ahfelfedern] genannt; über der Bafis der Federn liegt eine Reihe, die man Dedfedern (tectrices) nennt. Der Enochige Theil des Schwanzes ift fehr Eurz, an ihm _ iſt aber auch eine Reihe flarker Federn befeſtigt [Steuerfe: dern, rectrices], die, fobald fie fich ausbreiten, den Vogel im Fluge unterftügen. Ihre Zahl ift gewöhnlich zwölf, bisweilen vierzehn; bei den Hühnervögeln fteigt fie bis auf achtzehn [und manchmal ift das Außerfte Paar minder oder gar nicht entwidelt]. Die Füße haben einen Oberfchenkelfnochen, ein Schienbein und ein Wadenbein, welche legtere mit jenem duch ein fchnelffraftiges Gelenk verbunden find, fo daß die Stredung ohne Anſtrengung von Seiten der Muskeln unterhalten wird. Der tarsus (Fuß: Enochen) und der metatarsus (Mittelfußknochen) werden durch, einen einzigen Knochen vepräfentirt, der nad) unten in drei Rollen ausgeht. Mehrentheils find drei Finger nach vorn und ein Daumen nad) hinten vorhanden; lesterer fehlt bisweilen. Bei den Mauer: fchwalben ift er nach vorn gerichtet. Bei den Klettervögeln da: gegen fteht der Außere Finger mit dem Daumen nach hinten. Die Zahl der Gelenke nimmt mit jedem Finger zu, anfangend mit dem Daumen, der ihrer zwei, und endigend mit dem äußeren Finger, der ihrer fünf hat. Sm Allgemeinen ift der Vogel mit Federn bededt, einer Art Hüllen, welche am paffendften find, um den Vögel vor den ſchnellen Wechfeln der Temperatur, der er ausgefest ift, zu be wahren. Die Lufthöhlen, welche das Innere feines Körpers er: füllen und ſelbſt in den „Knochen die Stelle des Marks vertreten, vermehren feine fpecififche Leichtigkeit. Die Sternalportion der Rippen ift verfnöchert wie die der MWirbelportion, damit die Aus: dehnung der Bruft mehr Stärke erhalte. Jede Rippe hat noc) einen Kleinen, fehief nach der nächft folgenden gerichteten Seiten: DL DIE ee a DE 347 nochen, der fich bald mit ihr vereinigt und ebenfalls zur größe: ren Solidität des Bruftkorbes beiträgt. Das Auge der Vögel ift fo gebaut, daß es nahe und ent: fernte Gegenftande gleich gut unterfcheiden EFann, und eine gefaß: reihe, gefaltete Membran, die fi) von der Bafis des Augapfels an die Kryftalllinfe begiebt, trägt wahrfcheinlich dazu bei, indem fie die Linfe verruͤckt. Übrigens iſt auch der vordere Theil des Augapfels duch einen aus Knochenſtuͤcken beftehenden Ring ver: ffärkt; und außer den beiden gewöhnlichen Augenlidern findet ſich im inneren Augenwinkel immer noch ein dritter, der mittels eis nes merkwürdigen Muskelapparates das Vorderauge wie ein Vor: hang bedecken kann. Die Hornhaut ift fehe erhaben, aber die Kryſtalllinſe flach, und der Glaskoͤrper Elein. Das Ohr der Vögel befigt nur ein Knöchelhen, was aus einem an das Paukenfell anhängenden Afte, und einem andern, in eine auf dem eiförmigen Senfter auffigende Scheibe endigend, gebildet wird; ihre Schnede ift ein ſchwach gekruͤmmter Kegel; aber ihre*halbeirkelförmigen Eanäle find groß und liegen in einem Theile des Schädels, wo fie von allen Seiten mit Lufthöhlen umgeben find, die mit der Paukenhöhle communiciren. Die Machtvögel find die einzigen, welde eine große aͤußere Mufchel haben, die indeß nicht wie die der Säugthiere nach außen her: vortritt. Die Ohroͤffnung iſt gewoͤhnlich mit Federn, deren Baͤrte mehr zerſchlitzt ſind als die andern, bedeckt. Das Geruchsorgan, in der Baſis des Schnabels verborgen, beſteht gewoͤhnlich nur aus drei Anorpeldücchen, die an Compli— cation variiren. Es ift fehe empfindlich, obſchon es Feine Höh: lungen im Schädel hat. Die Weite der Enöchernen Nafenöff- Hungen beftimme die Stärke des Schnabels; und die Häute, „Die Knorpel, die Federn und die andern Bedeckungen, welche jene - Öffnungen verengern, haben, Einfluß auf die Stärke des Geruchs und die Art der Nahrung des Vogels. Die Zunge hat wenig Muskelfubfianz; fie wird von einem an das Zungenbein gehefteten Knochen getragen; det den meiften Voͤgeln iſt fie wenig delicat. Die Federn, fo wie die Schwingen, die ſich von ihnen mir durch ihre Größe unterfcheiden, beftehen aus einem unten hohlen Stiel, und Fahnenbaͤrten, die ſelbſt wieder Eleinere tragen. Ihr Gewebe, ihr Glanz, ihre Stärke, fo wie ihre allgemeine Form variicen unendlih. Der Zaftfinn ift an allen mit ihnen befesten Theilen ſchwach; und da der Schnabel faſt immer hornartig und nur wenig empfindlich iſt, die Finger oberhalb mit Schuppen und unten mit einer ſchwieligen Haut beſetzt ſind, R muß en Sinn bei den Vögeln nur gering feyn. 348 N Die Federn fallen zweimal des Jahres aus. Bei gewiffen Gattungen unterfcheidet fich das Winterkleid von dem des Som: mers in der Farbung. Bei den meiften unterfcheidet fich das Weibchen von dem Männchen durch ‚weniger Tebhafte Farben und Zeichnung, und in diefen Fällen gleichen auch die Jungen beider Gefchlechter dem Weibchen. Wenn bie erwachſenen Maͤnnchen und Weibchen einerlei Farbe haben, ſo zeigen die Jungen ein ei— genes Kleid. Das Gehirn der Voͤgel zeigt dieſelben allgemeinen Charak— tere wie das der, anderen eierlegenden Wirbelthiere. Es unter: fcheidet fich aber durd) eine verhältnißmäßige, und zwar fehr an: fehntiche Größe, die oft felbft die diefes Drganes bei den Säug: thieren übertrifft. Das Hauptvolum kommt zumal von. den Kno— ten, welche dem geftceiften Körpern entfpeechen, und nicht von den Hemifphären, die fehr dünn und ohne Windungen find, Das eine Gehirn ift fehr groß, faft ohne Seitenlappen, und wird vor— zuglic) durd) den wurmfoͤrmigen Fortſatz gebildet. Die Lufteöhre der Vögel hat ganze Ningez an ihrer Gabe: lung. befindet, ſich eine Stimmtige meift mit eigenen Muskeln verfehen, die man. den laryax inferior nennt. In ihm. bildet fih) die Stimme. bei den Voͤgeln. Die ungeheure Luftmenge, die in den Luftfäden enthalten ift, trägt zu ihrer Stimme wefentlic) bei, und die Luftröhre mit ihren verfchiedenen Geftalten und Be: mwegungen zu ihren Modificationen. Der obere, fehr ‚einfache Larynx trägt hierzu nur wenig bei. Das Geſicht oder der Oberfchnabel der Wögel wird vorzüg- lih von den Zwiſchenkieferknochen gebildet, und verlaͤngert ſich nach hinten in zwei Bogen, wovon der innere aus den Gaumen⸗ und Flügelbeinen, der äußere aus den Oberkiefer= und Jochbeinen befteht, die fich beide auf ein bewegliches Ohrbein, gewöhnlich der Quadratknochen genannt, flügen, welches dem Felfenseine ent— ſpricht. Darüber ift diefelbe Flache dem Schädel eingelenkt oder durch elaſtiſche Blaͤttchen mit ihm vereinigt; diefe Art der Vers einigung geftattet ihm immer nod) einige Beweglichkeit. Die hornige Subftanz, welche die beiden Kinnladen über: zieht, dient. ihnen ſtatt der Zähne und ift bisweilen fo gezackt, als wenn fie wirklich welche darſtellte; ihre Geſtalt, fo wie die ber fie tragenden Kinnladen, variirt nach der Nahrungsweife jedes Vogels ins Unendliche. Die Verdauung der Vögel ſteht mit ihrer Lebensthaͤtigkeit und der Stärke ihrer Reipivation im Verhältniß. Der Magen ift aus. drei Theilen zufammengefest: dem Kropf, einer Ausdeh⸗ nung der Speiſeroͤhre; dem Vormagen, einem haͤutigen Sack, in der Subſtanz ſeiner Waͤnde mit einer unzaͤhligen Menge von Druůs BD. 349 chen befeßt, deren Saft die Nahrung einweichtz und dem eigent- lichen Magen, der mit zwei Eraftigen durch firahlige Flechſen ver: einigten Muskeln verfehen ijt, welche Slechfen innerlich mit einer Enorpelig = fammetartigen Haut überzogen find. Die Nahrungs: " mittel werden darin um fo leichter zermalmt, als die Vögel Eleine Steinhen zu verfchluden pflegen, um die Reibungskraft dadurch zu verftärken. Bei den meiften Gattungen, die nur von Fleifh oder Fiſch leben, find die Muskeln und die fammetartige flodige Magenhaut aͤußerſt ſchwach, und fcheinen zufammen nur einen Sad auszumachen. Die Ausdehnung des Kropfs fehlt bisweilen auch. Die Leber ergießt die Galle in den Darm durch zwei Ausführungss canaͤle, die mit den zwei bis dreien für den panfreatifchen Saft alterniven. Die Bauchfpeicheldräfe der Vögel ift ſehr anfehnlich, aber ihre Milz Elein. Sie haben kein Ne, deſſen Nugen zum Theil durch die Scheidewände der Lufthöhlen erfegt wird. Zwei blinde Anhänge ftehen am Ende des Maftdarms und etwas we— niges entfernt vom After; fie find, je nad) der Lebensweiſe des Vogels, mehr oder minder lang. Die Neiher haben nur einen, kurzen; anderen Gefchlechtern, wie den Spechten, mangeln fie gänzlich. Die Cloake ift ein Sad, in welchen fich der Maftdarm, die Harnleiter und die Saamencanäle, oder bei den Weibchen die Eier— leiter öffnen; fie endiget nach außen in den After. In der Res gel uriniren die Vögel nicht, aber ihr Urin mifcht fich den Ex— erementen bei. Die Strauße find die einzigen Vögel, deren Cloaka ausgedehnt genug ift, um daß fich der Urin darin anfammle. Sn den meiften Gefchlechtern geht die Begattung durch bloße Aneinanderlegung der Afterftellen vor ſich; die Strauße und meh- rere Schwimmoögel haben indeß eine mit einer Ninne verfehene Nuthe, durch welche der Saame geleitet wird. Die Teſtikeln ftehen innerlich, über den Nieren, nicht weit von den Lungen; es ift nur ein Eierleiter entwickelt; der andere bildet nur einen Eleinen Beutel. Das vom Eierftod gelöfte Ei, in welchem man nichts wei— ter als das Gelbe erblickt, trankt fich im oberen Theile des Eier: leiters mit der Außerlich gelegenen Flüffigkeit, das Eiweiß genannt, und umhullt ſich mit feiner Schale an dem unteren Ende diefes Canals. Die Bebrütung entwidelt darin das Junge, wo nicht, wie beim Strauß, die Wärme des Klimas allein hinreicht. Die: fes Kleine hat an der Spise feines Schnabels eine hornige Spige, die ihm dient, das Ei zu öffnen, und dann wenig Tage nach der Geburt abfällt. Sedermann Eennt die mannigfaltige Induſtrie der Vögel, die 350 Bid fie. bei ihrem Nefterbau zeigen, und die zarte Sorgfalt, bie fie auf ihre Eier und ihre Jungen verwenden. Hierin beruht das Hauptfächlichfte ihres Inſtinets. Übrigens giebt ihnen ihr fchnel: ler Flug in verfchiedenen Luftregionen und der fortgefegt lebens dige Einfluß diefes Elements auf fie die Fähigkeit, einen Wed): fel der Atmofphäre zu empfinden, wovon wir Eeine Vorſtellung haben, und weshalb man den Vögeln ſchon in den äAlteften Zei: ten aus Aberglauben die Kraft, die Zukunft zu verfündigen, bei— gemeffen hat. Ohne Zweifel beruht in diefem Inftinste die Faͤ— higkeit der Zugvögel, fie zu ihren Wanderungen zu veranlaffen und ſich bei Annaherung des Winters gegen Süden zu wenden, fo wie mit der Ruͤckkehr des Frühlings wieder nad Norden, Es fehlt ihnen übrigens auch weder an Gedaͤchtniß noch felbft an Einbildungsfraft, denn fie träumen ; und Jedermann weiß, mit welcher. Leichtigkeit fie ſich zähmen und zu verfchiedenen Dienften _ abrichten Laffen, und Lieder und Worte auswendig lernen. Eintheilung der Claffe der Vögel in Ordnungen. Unter alten Glafjen der Thiere ift die der Vögel die am beften charakterifirte, diejenige, deren Species fi) am meiften gleichen, und die von allen andern durch die größte Kluft getrennt ift. Zugleich ift fie aber auch diejenige, welche ihre Unterabtheilungen am fchwierigften macht. Shre Anordnung gründet fih, wie bei den Säugthieren, auf die Drgane des Kauens, oder den Schnabel, und die des Taf: fens, d. h. abermals des Schnabels, und zumal der Füße. Zuerft fallen die Shwimmfüße auf, d. h. folche, deren Finger durch Häute vereinigt find, welche ſaͤmmtliche Schwimme vögel unterfcheiden. Die Stellung diefer Füße nach hinten, die Länge des Bruftbeins, ein Hals, oft länger als die Füße, um in die Ziefe reichen zu koͤnnen; das dichte, glatte, dem Wafler undurchdringliche Gefieder: alles ſtimmt mit diefen Füßen zufams men, um aus diefen Thieren gute Schwimmer [und Zaucher ] zu machen. An andern Vögeln, welche auch oft Eleine Hautlappen an den Zehen, wenigftens den, äußeren, haben, bemerkt man hohe Füße, die Schenkel nach unten hin unbefiedert, einen fchlanfen Wuchs ; mit einem Wort, die ganze Dispofition zum Waden in feichten Waͤſſern, längs der Ufer, eingerichtet, um dafelbft ihre Nahrung l ER 351 zu ſuchen. Dieß ift auch in der That die Lebensweife de3 größs ten Theils derfelben, und man nennt fie, obfchon einige im Trod- nen leben, doh Sumpfvögel (Ufervögel) oder Stelz— laͤufer. Unter den eigentlichen Landvoͤgeln haben die huͤhnerarti— gen, wie unſer Haushahn, ein ſchwerfaͤlliges Anſehen, einen kur— zen Flug, maͤßigen Schnabel, deſſen obere Haͤlfte gewoͤlbt iſt, die Naſenloͤcher zum Theil mit einer weichen, aufgetriebenen Schuppe bedeckt, und faſt ſtets die Finger am Rande gezaͤhnelt, mit kur— zer Spannhaut zwiſchen der Baſis, wenigſtens der vorderen. Sie leben vorzugsweiſe von Koͤrnern. Die Raubvoͤgel haben einen gekruͤmmten Schnabel mit ſcharfer, nach unten gekruͤmmter Spitze, und die Naſenloͤcher in eine Haut durchbohrt, welche die Baſis des Schnabels uͤberzieht; ihre Fuͤße ſind mit ſtarken Krallen bewaffnet. Sie leben von Fleiſch und verfolgen die anderen Voͤgel; auch haben ſie meiſt einen gewaltigen Flug. Auch bei ihnen hat noch eine große An— zahl eine kleine Haut zwifchen den aͤußeren Zehen. Die fperlingsartigen Vögel umfafjen weit mehr Spe: cies - als alle anderen Familien; allein ihre Drganifation bietet fo viele Analogieen, daß man fie nicht trennen kann, wiewohl fie an Größe und an Kräften fehr mannigfaltig find. Ihre zwei außeren Finger find an ihrer Bafis, und bisweilen noch in eis nem Theil ihrer Lange, vereinigt. Endlich) hat man noch den Namen Klettervögel denjeni- gen gegeben, deren aͤußerer Finger fich wie der Daumen nad) hinten richten kann, weil in der That der größte Theil derfelben einen für die aufrechte Stellung günfligen Bau: benugt, um längs der Baumſtaͤmme zu Elettern. Sede diefer Ordnungen theilt ſich in Familien und Stämme, zumal nad) dem Bau des Schnabels. Allein diefe verfchiedenen Gruppen gehen oft durch unmerkliche Zwifchenftufen in einander über, fo daß in feiner Glaffe die Stämme oder Gefchlechter und Untergefchlechter fehwerer wie hier zu begraͤnzen find. Erite Ordnung der Vögel, ACCIPITRES Z. (RAPACES), Raubvoͤgel. Leicht zu erkennen an ihrem krummen Schnabel und Krallen, mächtigen Waffen, mit welchen fie die anderen Vögel und felbft ſchwache Säugthiere und Amphibien’ verfolgen. Sie find unter den Vögeln das, was die reißenden Thiere unter den Saͤugthie— en find. Die Muskeln ihrer Schenkel und Unterfüße verrathen die Kraft ihrer Fänge; ihre FZußfohlen find felten lang; alle ha= ben vier Zehen; der Nagel des Daumens und, der des inneren Fingers find die ftärkften. Sie theilen fi in zwei Familien, die Tag: und de Naht: - taubvögel. Die Tagraubvsgel haben die Augen nad) der Seite gerichtet; eine Haut, die Wahshaut (cera) genannt, bededt die Bafis ihres Schnabels, und in ihr find die Nafenlöcher ein= gefchnitten; drei Zehen nach vorn, eine nach hinten; unbefiedert, die beiden aͤußeren an ihrer Baſis faft jederzeit durch eine Kleine Haut vereinigt; das Gefieder dicht, die Schwungfedern ftark, der Flug gewaltig. Ihr Magen ift faft ganz hautig, ihre Eingeweide wenig ausgedehnt, ihre Blinddarme ſehr Eurz, ihr Bruftbein breit and volllommen verfnöchert, um den Fluͤgelmuskeln einen weites ten Anheftepunkt zu geben, und ihr Gabelfnochen halbeirkelförmig und fehr weit, um den gewaltfamen Herunterbiegungen des Ober— armes, bie ein fchneller Flug nöthig macht, beiferen Widerſtand leiſten zu koͤnnen. Linné bildete nur zwei Staͤmme aus ihnen, den der Fal— Een und den der Geier, welche aber eher zwei natürliche Ord— nungen ausmachen. 1. VULTUR Z. Geier. Die Augen ſtehen in der Höhe des Kopfs, die Fußfohlen find negartig, d. h. mit Eleinen Schuppen befegt; der Schnabel Raubpvögel. Vultur. 353 lang, gerade, nur an der Spige gekrümmt, und ein mehr oder minder beträchtlicher Theil des Kopfes, felbft des Halfes, unbe: fieder. Die Gewalt ihrer Krallen entfpricht ihrer Größe nicht, und fie bedienen fich viel mehr ihres Schnabels als ihrer Fänge. Shre Flügel find fo lang, daß fie fie im Gehen halb ausgeftredt halten. Es find feige Vögel, die fich häufiger von Aas als von lebendiger Beute naͤhren; wenn fie gefreffen haben, fo bildet ihr Kropf einen dien Knollen unterhalb der Gabel, aus ihren Na— fenlöchern fließt eine ſtinkende Fluͤſſigkeit, und fie befinden fich faft im Zuſtande des Stumpffinns, I. VULTUR Cw. Eigentlihe Geier. Mit diem, ſtarkem Schnabel, die Nafenlöcher an der Ba: fis deffelben quer ftehend, Kopf und Hals ohne Federn oder Fleiſch— lappen, und ein Halskragen von langen Federn oder Flaum un: ten am Halfe. Man Eennt fie nur in der alten Welt. “1.V. fulvus Gm. Der weißföpfige Geier. Vultur Trencalos. Bechst. Buffon Enl. 326. Le Percnoptere faͤlſchlich; ebend. und Hist. des oiseaux 4. 1. pl. V. Le grand Vautour '). Albin III. 1. Le Vautour. Naumann 8. 2% t [Darmftädter Ornithologie T. 1. faͤlſchlich als V. Percnop- terus,. ®.] Graubraun, ins Gelbliche; der Flaum des Kopfes und Hal: fes afchfarb, der Halskragen weiß, bisweilen mit braun gemifcht, Schwung- und Steuerfedern braun, Schnabel und Füße bleifar- big. Die verbreitetfte Art. Findet ſich auf allen Gebirgen der alten Welt. Sein Körper erreicht die Größe des Schwans und übertrifft fie wol noch ?). \ *2. V. aegypius*). [V. niger Briss.] Temm, col. 407. Vautour noir Savigny, Descr. d’Egypte. Der Schnabel fhwarz, ſtark, aufgetrieden, an den Seiten, 1) NB. Die Gefhichte des großen Geiers ift die der folgen- den Gattung, aber die Abbildung gehört hierher. C. 2) Der indiſche Beier, le Vautour des Indes Latham et Sonnerat; Temm. pl. col. 26. ift weniaftens eine ihm fehr nahe ſtehende Gattung, fo wie der Chhasse-fiente Vaill. Afr. pl. 10. 7 Nicht aegyptius, wie in faft allen Büchern ſteht 3 354 Bi g;Eik. gelb; die Mafenlöcher eiföemig, weit und groß; Füße ſchmutzig⸗ gelb, Kopf und Hals mit grauem Flaum; ein Eurzer Halskragen brauner. Federchen; das Gefieder oberhalb braun, ins ſchwarze, am Bauche und den Schenkeln weiß; die Bruftfedern find ſchmal und fichelförmig; die Schwanzfedern - endigen in nadte Schaft: fpisen. In Nordafrika, B, *3,. Vultur indicus Temmingk 1. c. le Chaugoun [Chau- gouin] oder Vautour indou. Le Vaill. Afr. pl. 11.. Der junge. Temm. col. 26. Der reife. Hat roͤthlich-aſchfarbigen nadten Kopf und Hals, fhwarzen Schnabel mit hellerer Spige, und fchwarzblaue Füße. Das ganze Gefieder ift obenher ifabellzafchfarbig, mit braun und weißlic) gemifcht, unten gleichförmig hellgelb; an der Bruſt ein kurzer dichter fehr glatter Flaum von dunkelbrauner Farbe, ſcharf ab: gefchnitten; der Schwanz etwas länger als die Fluͤgel. Von der Größe eines Truthahns; in Indien *). V. *4. V. imperialis Temm. Der Kaijergeier. Le Chincou. Temm. pl. col. 426. Füße und Schnabel geld, Wachshaut blau, Kopf und Ober: hals Kahl, von einem Ohr zum andern ein Kamm. Braun, Schwingen und Schwanz fhwarzbraun, auf dem Nüden mit weiß gemifcht. Der Kragen befteht bloß aus gewöhnlichen brau— nen Sederchen, zu oberſt einige freie gefchligte; die Kiele der Steuerfedern ragen frei hervor. Der nackte Hals iſt violet. Diefer Vogel laßt fi) vom Corvus splendens das Ungeziefer vom Rüden abfuchen. Er geht zumal nach todten Fifchen im Ganges. 8 5. V. cinereus. Der graue Geier. [V. Arrianus Picot La Peyr. Zool. des Pyrendes; —- V. bengalensis — niger — vulgaris — cristatus.] Buffon Enl. 426. Naumann T. 1. V. niger. Vieillot Gal. des ois. pl. I. Auch der ſchwarze, aſchfarbige Geier genannt, der Arrian La Peyrouſe's. Er iſt ſchwarzbraun, fein Feder: * Der Sonnerat'ſche Vogel gehört aber zum Vultur Kolbii oder Chasse -fiente, der am Dalfe einen langen Federfragen und der Abbils dung nad) (Le Vaill. 10.) auch einige lange an der Bruft hat. V. Raubvögel. Vultur. 355 Eragen fteigt fchief gegen den Hinterkopf hinan, welcher auch eis nen [aus kurzem Flaum beftehenden] Federbufh hat Füße und MWahshaut violet= bläulih [nach Brehm fleifchgelb 2]. Nicht weniger verbreitet als der vorhergehende [aber in Zeutfchland doch ſehr felten] und noch größer [an vier Fuß. lang und fünf Elaf: ternd]. Er greift oft lebendige Thiere an *). [Seine Füße find nadt, d. h. nur halb befiedert, wie es auch die Neuern richtig angeben.] “ *6, V. oceipitalis Burchell. Rüppell Atlas 2. 22. Der Schnabel feharlachroth, mit ſchwarzer Wachshaut; die Füße fchmugigroth; das Gefieder des Dberförpers, des Halskras gens, der Bruft und des Schwanzes rußigfchwarz. Kopf, Hals und Hinterleib weiß; die Schwingen der zweiten Neihe weiß; einige weiße Flügeldedfedern und am Borderhalfe zehn braune Halbringe von Wärzchen. ine Eleine Haube von meißgelb- lichem Slaum. Der einjährige Vogel ift ganz braun. Im gans zen inneren Afrika. V. 7. V. auricularis Daudin. Der Ohrgeier. Oriku. Vaill, Afr. pl. 9. Schwaͤrzlich; ein Fleiſchkamm [eigentlich ein von der Ohrmufchel anfangender, nach unten fpig zulaufender Lappen] längs jeder Seite des Halfes, unterhalb des Ohrs. [Hals und Kopf incarnatroth.] Sn Afrika. [Von der Größe eines Schwans, alfo noch größer wie der: Condor. ] N 8, V. ponticerianus. Der Geier von Pondichery. Sonnerat pl. CV. [104. ſchlecht.] Annales du Mus. II. pl. 22. Temm. Col. 2. Le Vautour royal. Steht dem vorigen ſehr nahe, aber feine Seitenlappen [fan= gen einen Zoll tief unter dem Ohr an] fleigen nicht fo hoch. hin- ‚auf, und fein Schnabel ift nicht ganz fo ſtark. — Er ift fhwarzbraun, mit einem Halskragen von gleicher 1)- Vultur Monachus Edw. 290. [the erested black Vultur] und Vaill. 12., und Temm. Col. 13. unterſcheidet ſich kaum durch ei— nen kuͤrzeren Schnabel von ihm. Den Vultur cristatus Gmel. kennt man nur aus einer ſchlechten Abbildung Gesner's, wahrſcheinlich nad) irgend einem Adler gemacht. — - Vultur barbatus ift der Lämmergeier oder Falco barbatus. C. Herr Temmingk unterſcheidet jetzt den auf Taf. 13. als Vul- - tur Monachus oder Chincow aus Verſehen gegebenen Geyer unter dem - Namen V. galericulatus als eigene Species. ©. weiter unfen. B 23 356 Bi Biel Farbe, unter demfelben an der Bruft weiß. Der Schnabel tft ſchwarzblau mit hornfarbener Spige, die Wachshaut und bie Füße gelb, legtere dunkler. Von der Größe einer Gans. In Bengalen, auch auf Java, Sumatra. V. **9. V, galericulatus Temm. Col. 13. (als V. Monachus.) Schnabel gelb, Wahshaut blau, Füße ſleſchfarhi, nur der Kopf und ein wenig Hals nackt, im Nacken eine Federhaube von Flaum, darunter ſteigt der abſtehende Federkragen nach hins ten herab. Das Gefieder iſt ſchwarzbraun, und nur bei den Alten am Unterhald, dem Unterleib und den Schienbeinen weiß, Indien. V. II. SARCORAMPHUS Dumeril‘). Kammgeier. Sie finden ſich in Amerika und zeichnen fich duch Zleifche kaͤmme aus, welche über die Wachshaut ihres Schnabels wegge: hen. Lesterer ift fo ſtark wie bei den vorigen, aber die Nafen- * 7 eifoͤrmig und ſtehen nach der Laͤnge. 7. (8.) Papa L. Der Geierfönig. Irudi-Cha Azara’s. Enl. 428. Vieillot Gal. 3. Bon der Größe einer Gans, in der erften Jugend fchwärz ih (Spir®. 1.)*), hierauf ſchwarz und gelb melirt (Le Vail- lant. Afr. 13.) [nad vorn gelblich, nach hinten fhwarz], end: lich, im vierten Jahre, mit roftgelbem Mantel und fchwarzen Schwingen und Halskragen. Die nadten Stellen feines Kopfes und Halfes find von lebhafter Farbe, und fein Fleiſchkamm ges zahnt wie der des Haushahns. ©. — Eigentlih ift Bruft, Bauch und Schenkel und Augen: fteen weiß, Schwanz und Schwingen und eine Nüdenlinie ſchwarz, die Schwingen weiß geſaͤumt; die Dedfedern der Flügel braun, der Halskragen fchieferblau, der nadte Hals gelb mit Drange, Scheitel und Augenlider blutroth, der gelbrothe Fleiſchkamm hangt bald rechts bald Links herab. Die weißen Bruft- und Nüden- federn haben beim männlichen einen röthlichen Anflug. V. 1) Serr Bieillot hat diefen Namen in Gypagos oder Zopilotes verwandelt. ©. *) Doc) find nach des Prinzen v. Wied Bemerkung die Beine bier fälfchlich dunkel gemalt, da fie ftets weißlich find. V. RKaubvögel. Vultur. 357 Er lebt in den Ebenen und andern heißen Gegenden von Südamerika. Sein Name kommt daher, daß ihm die Urubu’s aus Furcht Plag machen, wenn er fih auf ein Aas wirft, das jene fchon zu verzehren angefangen haben. €. [Diefe Sage bezweifelt, wol mit Necht, der Prinz v. Wied, und Leffon glaubt, daß fein Name von dem rothen Diadem, das feinen Scheitel ziert, von den Mexikanern abgeleitet worden ſey. V.] 41. V. (S.) Gryphus. Der Condor oder Cuntur. Cathartes Gryphus, Temm. pl. col. 135 und 408. [und 494. der Kopf in Lebensgröße]- v. Humboldt Beob. aus der Zool. T. 8. 9. *) Schwärzlic, ein großer Theil der Flügel afchfarb, der feis denartige Halskragen rein weiß. Der männliche hat außer feis nem [Enorpeligen] Stirnkamm, welcher groß und ungezähnt ift, noch Sleifchlappen unter dem Schnabel, wie ein Haushahn. Sm SugendEleide ift der Condor aſchbraun gefärbt und ohne Kragen. Der Henne fehlen die Fleifhkämme, und fie ift ganz graubraun [do mit ſchwaͤrzlichen Schwingen]. ©. Nah Temmingk und v. Humboldt’s Abbildungen ift das Gefieder blaͤulichſchwarz, die großen Dedfedern weiß mit fhwarzen Endfpigen, die Schwingen rein ſchwarz, die Füße blei= grau, der Schnabel weiß, der Kamm violet, längs des nadten, mit einzelnen Borften befegten Halfes gehen einige fchnurförmige Fleiſchwuͤlſte herab. Die Sris iſt gelb (nah Hamilton, der in Columbia reifte, dunkelbraun), die Augenlider violet. V. Diefe, durch die Übertreibungen ihrer Größe fo berüchtigte Vogelgattung ift bloß etwas größer als unfer Laͤmmergeier Jnach Hamilton doch fünf Fuß hoch; die Beine fo die wie das Handgelenk eines Mannes], und hat auch defien Sitten und Les bensweife. Er lebt auf den höchften Gebirgen der Gordilleren der Andes in Südamerifa und erhebt ſich unter allen Vögeln am höcjften. €. Il. CATHARTES Cw. Sübnergeier, (Cathari- ster Gallinaze Vieillot.) Sie haben den dien Schnabel der vorhergehenden, und eis förmige längsgerichtete Nafenlöcher; aber ihnen fehlt der Fleiſch⸗ kamm. Kopf und Hals find nadt. *) Na) Hrn. Temmingk Eönnten an der v. Humboldt’fhen Abbildung Fuͤße und Schnabel genauer feyn. Ein lebendiger Vogel war im 3. 1828 in Paris zu fehen. V. 358 DET 12. V. (C.) ealifornianus Shaw. Le Vautourin. Cathartes vulturinus. Temm. col. pl. 31. Aus Neucalifornien. rreiht die Größe des Condors. Seine Flügel find aber nach Verhältnig weit länger; fein ganzes Gefieder braun. ©. — Er ift fhwarzbraun, die Schwingen überragen etwas den Schwanz, die Federn des Halskragens und des Bauches find fpig und lanzettförmig, der Schnabel etwas unförmlich geftaltet und dick . V. 13. V. (C.) Aura L. Der A-Ura. Der buntkoͤpfige Urubu des Prinzen v. W. Acabiray Az. Enl. 187. Vieillot Am. sept.2. und @aler. 4 [im Jugendkleide, nicht ganz getreu.) [Wilson Am. orn. Vol. IX. t. 75. f. 1. Täe — Buzzard, junger Vogel.] Schwarz, mit abgeſtuftem Schwanz, von der Groͤße eines Hahns. €. — Nah Prinz v. Wied): Schnabel und Wachshaut röthlicheweiß, Scheitel und Unterfeite des nackten Kopfes blaß violet oder himmelblauz Augenlider, Seiten des Kopfs, und Kehle orangefarben; Iris karminroth; Gefieder fchwärzlih, mit grüs nem und blauem Metallglanz; der junge Vogel mit ſchmutzig— violetröthlichem Kopfe. Er hat die Geftalt des V. foetens (f. unten b. Percno- pterus), aber Hals und Beine find Eürzer, der Schnabel gleichfalls kürzer und dider, das Naſenloch viel größer und weit geöffnet hoch oben am Schnabel ftehend. Er legt (nad Wilfon) zwei bis vier ſchmutzig- weiße, fchocoladefarb gefledte Eier. Neben diefen Vogel ftellt der Prinz v. Wied (daf.) Cathartes foetens, den grauföpfigen Urubu, welchen Cu⸗ vier, und, wie es fcheint, mit Recht, in das folgende Unter: gefchlecht bringt und als Vultur Jota aufführt. Sch erwähne diefes hier, weil beide Vögel bis auf den Schnabel fich fehr glei— chen **), auch früher für einerlei gehalten und erft durh Azara ) Das einzige vorhandene Eremplar befindet fid) zu London, im britiſchen Mufeum. **) Beiträge zur NE. v. Brafilien IM. 8. ©. 64. V. +) Nach den Umriffen der Köpfe beider zu urtheilen, die Wil- fon auf der citirten Tafel. giebt, möchte man die Schnäbel im Allge— meinen mit denen einer Gans vergleichen. V. Raubodgel. Vultur. 359 unterfchieden worden find. Man vergleiche daher bie Beſchrei⸗ bungen beider. V. IV. PERCNOPTERUS Cuv. ') Aasgeier. (Neophron — Savigny. Gypaetos Bechstein.) Sie haben einen langen, dünnen, über der Biegung etwas aufgetriebenen Schnabel, eifürmige, Iängsgehende Nafenlöcher, und bloß den Kopf, aber nicht den Hals, unbefiedert, Es find nicht fehr große Vögel, die in Rüdficht ihrer Stärke die eigent- lichen Geier nicht erreichen; auch find fie noch mehr auf das Aas und alle Arten Unreinigkeiten erpicht, die fie fchon von Meitem herbeiziehen; fie verfchmahen nicht einmal Eperemente. Illiger begriff fie mit den vorhergehenden unter feinem Ge— jchlecht Cathartes. 14. V. Perenopterus L. Der ägyptifhe Geier. Aasvogel. Vultur de Gingi Sonnerat et Daudin. Rachamad Bruce’3. Pharaonshenne in Ägypten [tinkifch Akdoha]. L’Alimoche. V. leucocephalus und V. fuscus @m. Ent. 407 und 429. Vieillot Gal. 2. Naumann T. 3. Vaill. Afr. 14. Ourigourap [d. h. weißer Rabe]. So groß wie ein Nabe, Wangen und Kehle nadt [gelb], der ausgewachfene männliche Vogel weiß mit fchwarzen Schwin- gen, der junge und der weibliche braun [der Schnabel ſchwarz, die Kopf» und Halsfedern gefpreizt und fpis, der Schwanz Eegel- förmig und abgeftuft]. Diefer Vogel verbreitet fich in der gan— zen alten Welt und ift zumal in heißen Ländern, die er vom Aas reiniget, ſehr gemein. Er folgt in großen Zruppen den Caravanen der Wüfte, um alles, was flirt, zu verzehren. Die alten Agypter achteten ihn wegen der Dienfte, die er’ dem Lande leiftete, fehr hoch, und haben ihn oft auf ihren Denkmälern ab: gebildet. Auch noch heut zu Tage thut man ihm nidts; ‚ja es giebt fromme Mufelmänner, die Vermächtniffe ausfegen, um eine gewiffe Anzahl folcher. Vögel zu unterhalten. - €. Er niſtet bis in das füdlihe Frankreich und in Die Schweiz. ®. 1) Percnopterus, ſchwarzer Flügel. Name dieſer Gattung bei den Alten. 360 Bd re V. (C.) Jota Ch. Mal Teigenslich ‚Molina]. Der Vieillot Am. Sept. pl. 1. Bon der Größe und Geftalt des vorhergehenden; der Schnas bei ftärker; der ganze Körper glänzend fchwarz; der ganze Kopf nadt. Gemein in allen heißen und gemäßigten Erdftrichen Ame— rikas, wo er biefelben Dienfte ) wie der Aasvogel in der alten Melt Leiftet, indem er fi in ganzen Zruppen auf die Cadaver wirft, und alle Arten Unreinigkeit verzehrt. C. — Diefen Vogel nennt der Prinz von Wied nah Il⸗ liger Cathartes foetens, den graukoͤpfigen Urubu, Vul- tur atratus, Wilson Am. ornith. V. IX. t. 75. f. 2. und be fchreibt ihn folgendermaßen: Kopf und Hals fhwärzlichgrau, Beine weißlih; Iris dun⸗ kel graubraun; Schnabel vöthlihmweiß; vordere Schwungfedern ſchmutzig⸗- graubraͤunlich⸗ weiß, übriges Gefieder ſchwaͤrzlich ruß⸗ farben. Prz. W. Er hat die Groͤße einer Truthenne und iſt ziemlich ſchlank und hochbeinig; der Schnabel iſt im Ganzen ſchlanker als beim buntkoͤpfigen Urubu (Cath. Aura), gerade, nur vor der Spitze gewoͤlbt, und dann in einen Haken herabgebogen. Das Naſen— loch eine laͤngliche, ziemlich ſchmale Rise, Ober- und Unterfchnas bel bis zur aufgetriebenen Spige mit Wachshaut überzogen; die vorderen Schwungfedern haben eine weißliche Unterfeite. Diefer Urubu, mit dem C. Aura früher für einerlei gehal- ten, hält fich flets gefondert von diefem. Er ift in ganz Amerika, vom warmeren Nordamerita an bis Chili, gemein, und riecht unangenehm nad) Mofhus; hat er Aas gefreffen, noch viel uͤb— ler. Er ift nicht fcheu, und kommt felbft bis in die Städte. Er foll er ſchmutzigweiße Eier legen. 2. *16. V.(P.) Monachus Temm.**). Der Möndhögeier Temm. pl. col. 222. Catharte moine. Er iſt Eleiner als der aͤgyptiſche Aasgeier, fen Schwanz vieredig, nur der Scheitel, die Wangen und der Worderhals fi nd nadt. Sein Gefieder ift durchaus dunkelfchocoladebraun. Sn Afrika. V. 2. GYPAETOS &orr. Bartgeier. (Phene Savigny.) Bon Gmelin unter die Falken gereiht, nähert fich den Nah Wilfon fol er zumal auf die Alligatoreier erpicht fen, und deren Zaufende vernichten. V. +) ©, vorn ©. 354. nr. 5. und ©. 356. nr. 9. —W— Rauboögel. Gypaetos. s61 Geiern mehr als ihnen in Bau und Lebensart. Die Augen ftehen hoch oben dem Scheitel gleich, die Klauen find nad) Vers haltniß ſchwach zu nennen, die Flügel in der Ruhe zur Hälfte vom Leibe abftehend, der Kropf, wenn er gefüllt ift, am Unters halfe hervortretend. Der Kopf aber ift gänzlich befiedert. She unterfcheidender Charakter befteht in einem fehr flarfen, an der Bafis geraden, an der Spise aber hafenförmig gekruͤmmten, zu: vor aufwärts gemwölbten Schnabel. Die Nafenlöcher find mit fleifen, nad vorn gerichteten Borften bededt, und ein eben fols cher ſteifhaariger Borftenpinfel findet fich an der Bafis des Uns terfchnabels. Ihre Füße find Eurz und bis an die Zehen befies dert; die Flügel lang, die dritte Schwungfeder die Längffe. G. barbatus. Der Lämmergeier. [Darmftädter teutſche Ornith. Heft 19. als Falco leucocepha- lus (der alte) und melanoeephalus (der junge) ]. Buffon pl. enl. 431. Edwards 106. Vieillot Gal. 8. Naumann T. 4 und 5. Bruce Habeff. &. 31. Nisser. Der größte Naubvogel der alten Welt, deren höchfte Ges birgsfetten er, wiewohl nur in Eleiner Anzahl, bewohnt. Er hor— ftet auf den fteilften Felſen, und fällt Laͤmmer, Biegen, Gemfen, ja, wie man behauptet, fchlafende Menfchen an. Man fagt felbft, daß er Kinder fortgetragen habe *). Sein Berfahren ift, daß er die Thiere zwingt, fih in Abgründe zu flürzen, und fie dann zu verzehren, wenn fie fi) duch den Sturz zerfchmettert haben, Doc verſchmaͤht er auch todtes Fleiſch nicht. Seine Länge bes trägt gegen vier Fuß, und er Elaftert zehn. Sein Mantel ift ſchwaͤrzlich, mit einem weißen Strich auf jeder Feder [dem Schaft des Kieles], Hals und Unterfeite des Körpers ift lebhaft roſtgelb, ein ſchwarzer Zügel umgiebt den Kopf [und geht duch die Aus gen. Die Jungen, bis einfchließlich zum vierten Sahr, find an Hals und Bruft mehr dunkelbraun. Diefer Vogel ift der Phen der Griechen, und der Ossifraga der Lateiner !). C. — Er fol an Gewicht viel leichter feyn, als der graue Geier. Seine Eier hat noch Fein Naturforfcher gefehen. Man hat ihn auch auf den Himalayagebirgen angetroffen. V. ) Noch im Jahr 1813 iſt dieß im Lauterbrunnthal eee 1) Savigny, in dem großen Werke über Agypten, Ois. d’Egypie et de Syrie p. 18. hat diefe Synonymie gut auseinandergefegt. 362 — Bggel— 3. FALCO L. Falke. Sie bilden die zweite und bei weitem zahlreichere Abtheiz kung der Zagraubvögel Kopf und Hals find bei ihnen befiedert, ihre Augenbrauen bilden einen Vorſprung wodurch das Auge tiefliegend erfcheint und ihrer Phyfiognomie einen von der der Geier fehr verfchiedenen Blick giebt. Die meiften nähren ſich von lebendiger Beute, allein fie differiven fehr in Hinficht des Muthes, mit der fie diefelbe verfolgen. Ihr SugendEleid ift oft von dem der Alten fehr verfchieden, und fie legen daffelbe nicht vor dem dritten oder vierten Jahre ab, woher e8 denn gekommen ift, daß die Naturforſcher die Arten viel zu fehr vervielfältigt ha— ben.„. Die Weibchen find in der Negel um ein Drittel größer als die Männchen *), und im Franzöfifchen heißen dieſe deshalb tiercelet. Man theilt diefen Stamm vorerft in zwei große Abtheilungen A. Edelfalken. I. FALCO Bechst., eigentliche Falken. Sie ſind in Verhaͤltniß ihrer Groͤße die muthigſten, was in der Staͤrke ihrer Waffen und ihrer Fluͤgel ſeinen Grund hat. In der That hat ihr, ſchon von ſeiner Baſis an gekruͤmmter Schnabel einen ſcharfen Zahn an jeder Seite, nicht weit von der Spitze, und ihre zweite Schwungfeder iſt die laͤngſte, wiewohl auch die erſte ziemlich dieſelbe Länge erreicht. Dieſes macht aber den ganzen Flügel länger und fpiser. Daraus entfpringen auch noch eigenthümliche Sitten: die Länge diefer Schwingen fchmächt den fenfrechten Flug und macht, daß derfelbe, bei ruhiger Luft, fehe [chief nach vorn gehen muß; dieß zwingt fie, wenn fie fich gerade erheben wollen, gegen den Wind zu fliegen. Es find fehr gelehrige Vögel, die man vorzüglich zur Falknerei benugt, indem man fie lehrt, das Wildpret zu verfolgen und auf den Ruf zuruͤckzu— Eehren. Alle haben die Flügel fo lang oder länger als den Schwanz. 1. F. communis. Der gemeine Falk !). Bon der Größe einer Henne, jederzeit an einem ſchwarzen *) Dieß ift auch fchon bei den Geiern der Fall. V. 1) Indeß muß man ſich in Acht nehmen, die bei Gmelin aufge— haͤuften vermeinten Varietaͤten alle hierher zu ziehen. So iſt Var. «. Friſch 8. 74. ein Buſſard; d. id. 75. ein Wanderfalk; e. id. 80. ein Blaufalk; 9. id. 76, ein etwas blaffer Buffard; x. Aldrov. 494, eine eigene Gattung ıc. Dagegen Eönnten wohl der Falco islandicus, barbarus und pere- grinus nur gemeine Falten in verfchiedenen Zuftänden der Maufer jeyn. €. Raubvögel. Falco. 363 dreiedigen Schnurrbart auf der Bade Eenntlich, der bei diefer Gattung breiter als bei irgend einer anderen ift. Übrigens variirt er in der Farbe ungefähr auf folgende Weiſe. Der Zunge ift obenher braun, und die Federn roftroth eingefaßt, die Unterfeite weißlich, mit braunen Längsfleden. So wie er allmälig älter wird, gehen die Fleden am Unterleibe und den Schenkeln in ſchwaͤrzliche Querbaͤnder über, und an der Kehle und am Unterhalfe nimmt das Weiß zu *). Das Gefieder des Ruͤckens wird zugleich eins farbiger und dunkelbraun, mit ſchwaͤrzlich-aſchfarb quergeftreiftz der Schwanz ift obenher braun, mit Paaren roftfarbiger Fleden, auf der Unterfeite mit bloßen Bändern, die mit den Sahren an Breite abnehmen; die Kehle ift ſtets weiß; die Füße und die Wachshaut find bald blaulich bald gelb. Man Eann diefe Unterfchiede verfolgen: Enl. 470. der junge; 421. altes Weibchen; 450. altes Männchen !): Naus mann T. 24 und 25; und Wilson Am. orn. IX. T. LXXVL .. Diejenigen, welche man Wanderfalfen, F. peregrinus (F. stellaris) nennt, Wilfon IX. 2. 76., fheinen Sunge, nur ‚etwas fchmwärzlichere. Diefes ift die berühmte Gattung, die der Jagd, bei welcher man fich der Naubvögel bedient, ihren Namen gegeben hat. Sie bewohnt die ganze nerdliche Erde und niſtet in den fleilften Selfen. Der Flug diefes Falken ift fo vafch, daß es faft feinen Punkt auf der Erde giebt, wo er nicht hingelangen Eönne. Diefer Falk feürzt fich fenkrecht auf feine Beute, als wenn er aus den Wolken herabfiele, daher er die Vögel nur im Flug er: greifen kann, denn außerdem würde er fich zerfchmettern. Man bedient ſich des männlichen gegen die Elftern und andere Eleiz nere Vögel, fo wie des weiblichen gegen Safane und felbft ges gen Hafen **). a “2. F. lanarius L. Der Würafall. Schlechtfalk. Falco sacer. Naumann 2. 23. Iſt eine vom vorigen verfchiedene, etwas größere Species, die mehr aus dem Drient als aus dem Morden zu Eommen -[heint, und deren Gefieder ungefähr das eines jungen Falken ift, *) Genau fo, wie ich fehon im Sahr 1816 in meiner Schrift? Die Bolt organifchen Körper 2c. zumal ©. 146, u. a. nachgemwiefen abe. 8. j 1) Friſch giebt T. 83. nur einen jungen Fallen; Edwards das alte Weibchen T. 3. und das junge T. 4. ©. **) Falco abietinus Bechst. gehört hierzu; ex ift fehr dunkel -und untenher fchieferblaus F. pelegrinoides Temm. (col. 479.) gleiht ihm, - ift aber Kleiner, und zeichnet fich zumal durch einen roſtrothen Naden mit drei ſchwarzen Bleden aus. In gang Afrika zu Haufe. V. 364 Voögel. außer daß ber Schnurrbart ſchmaͤler und weniger ausgezeichnet, und feine Kehle gefleckt erſcheintz im Schwanz nähert er ſich dem weißen Falken, indem er auch über die Schwingen hinausragt; man befommt ihn zumal aus Ungarn. Unfer Europa hat noch ſechs £leinere Edelfalkenarten, von denen drei die Geſtalt und die Eigenfchaften des Achten Falken im Kleinen zeigen. 3. F. Subbuteo. Der Baumfalf. Le Hobereau. Enl. 432, Naumann %. Darmftädter Ornith. Dbenher braun, untenher weißlich, der Länge nad) braun gefledt. Schenkel [Hofen] und Hinterbaudy roſtroth; ein brauner [faft fchwarzer] Streif auf der Bade, €. Die Oberfeite geht oft bis zum Blaulich = fehwärzlichen, die Kehle und ihre Seite ift weiß, die Schwingen gehen bis über die Schwanzfpige hinaus; er ift 14 Zoll lang. V. 4. F. Aesalon. Der Zwergfalk. Blaufalk. Mer lin. L’Emerillon. Enl. 468. Naumann 27. Dbenher braun, untenher weißlich mit braunen Längsfleden, fetbft an den Hofen. Der Eleinfte unferer Raubvoͤgel. C. — Er ift gewöhnlich obenher ſchwarzblau mit zarten ſchwar⸗ zen Schaftftrichen, die Schwingen und das Ende des Schwanzes ſchwarz mit weißem Saum, die Kehle weiß, Seitenhals, Bruft, Baud und Hofen roftfarb mit länglichen oder rhomboidalen dunk— Ieren Fleden. Der Schnabel blau, Iris, Wachshaut und Füße gelb. Zwölf Zoll lang. 2. Der Steinfalf, F. Lithofalco L. Enl. 447, obenher afchgrau, untenher roſtroͤthlich- weiß, längs blaßbraun gefledt, ift das alte Maͤnnchen von ihm; er niftet in Felſen. Die drei folgenden Gattungen haben nicht fo lange Zehen, und deren Ballen nicht fo hervorftehend. Aucy fliegen fie nicht fo fehnell, jagen mehr Mäufe und Inſecten, und ergreifen figende Voͤgel. Die verbreitetſte Gattung iſt: 5. F. Tinnunculus. Der Thurmfalk. Rittelfalk. (Unrichtig Roͤthelgeier.) La Cresserelle. Enl. 401 uud 471. Naumann 30. Darmſt. Ornithologie. Naubvögel. Falco. 365 Obenher roftfarb, [dreiedig] ſchwarz gefledt, untenher weiß, längs blaßbraun gefledt. Kopf und Schwanz des Maͤnnchens afıh- farb. Niftet in alten Thürmen, Mauern ıc. Die Flügel reichen nicht bis zur Schwanzſpitze; letztere ift mit einem breiten Schwarzen, weißgefüumten Bande verfehen, und außerdem noch ſchmal quergebändert Y. V. 6. F. Cenchris Frisch et Naum. Der kleine Thurm— falk. | Falco tinnunculoides Temm. Naumann 29, Friſch 89. Das Männchen obenher ohne Flecken; im Übrigen dem vo= eigen ähnlich, die Flügel aber etwas länger [bis an die Schwanz⸗ fpige reichend], und die Nägel weiß. Er ift lange Zeit mit dem vorhergehenden verwechfelt worden, und bewohnt vorzüglich das füdliche Europa. ' 7. F. rufipes Beseke (F. vespertinus Gm.) Der EN AIBPABE Falke. Enl. 431. Naumann 28. Das Männchen iſt dunkelaſchgrau mit [feurig] roſtrothen Hofen und Hinterleib; das Weibchen auf dem Rüden afchfarh, ſchwarz geflect, der Kopf und die ganze Oberfeite roſtroth. Er ift noch Eleiner als der vorige [nur 12 Zoll lang] und mehr im öftlichen Europa verbreitet. In Sibirien ift er gemein, in Deutfch- land und Frankreich felten. [Seine Füße und Wahshaut find ziegelcoth.] Nachfolgende Gattungen find außerzeuropäifh, und laſſen ſich in folgenden drei Abtheilungen an die vorigen reihen. 0) Den Thurmfalken ähnliche. rg. capensis Shaw. Rooye-Valk, Steenvalk am Gap. ' Vaillant T. 35. Le Montagnard. Sm Ganzen dem Thurmfalken ähnlich, aber der Kopf und Ruͤcken find gleichfarbig roftbraun, der Schwanz ebenfo, mit eini= gen dunkleren Querbinden, ohne das fchwarze, weißgefiumte Band de3 Tinnunculus. Die Flügel reihen nur bis zur Hälfte des Schwanzes. Die Nägel find ſchwarz. Am Gap fehr gemein. V. *) Ihm ſehr ähnlich F. rupicola Lichtenst. aus dem — 366 888 *9. F. sparverius. Der blaufcheitelige Falk. The sparrow-hawk. Enl. 465. f Wilson DO. 16. 1. und IV. 32. 2. - Ein fchöner Vogel, der in den ganzen vereinigten Staaten und bis Brafilien zu Haufe if. Der Schnabel ift blau, Wache: haut und Füße gelb, der Scheitel afchblau, mit. einem rothen Fleck in der Mitte; der übrige Kopf, Hals und Kehle find weiß, mit fieben halbmondförmigen fchwarzen Flecken rund herum fie hend; Bruft und Bauch röthlic weiß, mit längs gehenden ſchwar— zen Schaftfteichen, Hinterleib weiß. Die ganze Oberfeite nebft der des Schwanzes ift roftbraun, mit fehwarzen Querbändern. Ein breites ſchwarzes, weiß eingefaßtes Duerband endiget den Schwanz. Die großen Schwungfedern find ſchwarz, an. ber Sinnenfeite weiß; die zwei äußeren Schwanzfedern jederfeits auch weiß, ſchwarzgebaͤndert. Bei den, etwas Eleineren, Männchen find, nah Wilfon, die Oberflügel Schön aſchblau, ſchwarz gefleckt; nach Prinz v. Wied bei beiden Gefchlechtern fo gefaͤrbt. V. *10. F. columbarius *). Wilson II. 15. 3. Vieill. Am. pl. 2. Catesby pl. 4. Elf Zoll Iang, dreiundzwanzig Elafternd. Obenher gleich förmig dunkelbraun, am Schwanz mit weiß gebändert, untenher ſchmutzigweiß, mit dunkelbraunen Längsfteihen. Die Wachs: haut und Augenkreife grünlich, Füße geld, der Schnabel kurz und fharf gezahnt, die Hofen fehr veich befiedert und ungewöhnlich lang. As Wandervogel in den vereinigten Staaten. B, *41. F. punctatus Temm. Col. 45. Obenher brennend. roftbraun, Rüden und Flügel mit: großen ſchwarzen Flecken geziert. Der Schwanz mit fieben ſchwarzen Querbinden. Unterſeite rein weiß, mit dreieckten Fl — en Zoll lang. Auf Isle de France !). *) Euvier führt denfelben, wahrfcheinlich aus Verfehen, nochmals hinten unter den Sperbern an, wohin er. aber gewiß nicht gehört, ſon— dern bier feinen richtigen Platz hat. 1) Diefe beiden legten Gattungen, deren Schwingen im Ganzen denen der Edelfalken in dem VBerhältniß der Federn nahe. ftehen, haben fie nur Eürzer als den Schwanz. NRaubvögel. Falco. 367 8) Den Baumfalten. ähnliche. *12. F. caerulescens. (Hierax Vigors.) Der oftindi: [he oder bengalifche Sperlingsfalfk. Edw. 103. A Vieill. Gal. 18. Temm. col. 97. Nicht viel größer als ein Sperling, der Eleinfte des ganzen Geſchlechts, ift über ganz Südafien verbreitet. Sein Schnabel ift ſcharf ausgefchnitten und, wie die Füße, bläulichfchwarz. Über ” dem Schnabel, am Kopf und Hals ift er rein weiß, oft auch Bruft und Bauch, andremal find diefe ſchoͤn roſtgelb; der Schei— tel und Naden, wie die ganze Oberfeite nebft Schwanz, und fo auch die Seiten der Hüften, find blaulichſchwarz. Ein fchmwarzer Bügel geht duch Auge bis zum Hals. Die Unterfeite des Schwanzes hat vier weißliche Querbinden. Die ausgefpreizten Fluͤgel einige weiße Flecke. Bruft und Bauch variiren übrigeng nad) den Individuen zwifchen weiß und roſtgelb. B N Y *13. F. aurantius Latham. (F. rufogularis Lath.) P. thoracicus Ill. Falco deiroleucus. Temm. col. 348. Der ganze Kopf, Nacken und die übrige Oberfeite völlig ſchwarz; die Kehle und Oberbruſt ganz weiß, die Seiten des Halſes, die Unterbruft und die Holen fchön roſtroth, Iestere mit ſchwarzen Querftrichen; der ganze Bauch ſchwarz und roftgelb ges bändert. Unterbrochene zarte weiße Querbinden auf dem Schwanz. . Sn Brafilien *). N B. *14. F. bidentatus Latham. (Harpagos Vigors.) Spix Av. bras. VI. Bidens rufiventer; und VIH.-B. albi- venter, aber mit zu kurzen Flügeln; der junge. Temm. col. 38 und der junge 288. [Falco Bonelli.] Mit zwei fcharfen Zahnen im Oberfchnabel, in welche auch) Ausfchnitte des Unterfchnabels paſſen. Kopf und Seiten bleifarbig blaulih, Nüden, Flügel und Schwanz fehieferblau, Kehle und Steißfedern rein weiß, Bruft und Bauch roſtroth mit unregel- mäßigen weißlichen Querbinden. In Brafilien und Guiana. V. *) Der Prinz v. Wied unterfcheidet noch einen F. rufifcons da- von, mit folgenden Charakteren: Obenher ſchwaͤrzlich, Scheitel und Schwanz etwas afhblauz Stirn und Baden ſchoͤn roſtgelb; Kinn, Kehle, ein Ring um den Hals, fo wie alle Untertheile vein weiß; Schenkel roſtroth. V. 368 Bde ı *45, F. Diodon Temm. Temm. col. 198. Spix t. VIII. Bidens femoralis *), Die Schenkel und die inneren Flügeldecfedern find braun- lich-roſtroth; das ganze Gefieder afchgrau, obenher dunkler, die Flügel und der Schwanz obenher ſchwaͤrzlich mit Querbinden. Die Beine und Wachshaut gelb. In Braſilien. Pr. W. [ Der Schnabel hat zwei ſcharfe Zähne; er iſt kleiner als der vorige.) V. *16. F. femoralis Temm. Der rothhoſige Falk. Falco thoracicus Il. Temm. col. 121 jung und 343 alt. Faucon à culotie rousse. Es fcheint nad) Temmingk Azara's Emerillon couleur de plomb. p. 103 und Latham's Varietät des F. aurantiacus Ind. sp. 117 var. p. zu feyn. Das Älte Männchen ift obenher bleigrau, die Schwingen und Dedfedern weiß eingefaßt; der Schwanz hell gebändert. Auch der Bauch ift dunkel bleigrau. Ein weißer, ins Noftfarbige ges hender Streif faͤngt uͤber dem Auge an bis zum Nacken, wo ſich beide faft vereinigen. Die Kehle und der Hals find weiß, ein ſchwar— zer Zügel geht vom Schnabelwinkel auf fie herab. Die Bruft toftfarb und mit einigen ſchwarzen Strichen gefledt. Der Hin— terleib, die Hofen und die Steißfedern find voftroth. Die Füße blau. Die Wachshaut gelb. Der jüngere Vogel (Temm. 121, aber nody als mäle adulte bezeichnet) ift obenher durchgängig afchbraun, die Zeichnungen im Ganzen auch wol wie beim vorigen, aber Bruft, Hals und Uns terkopf ebenfalls lebhaft voftgelb. Er ift in Südamerika zu Haufe; der Prinz v. Wied er: mwähnt aber feiner nicht. V. y) Den aͤchten Falken ähnliche: ‘ *47. F. Chiquera Shaw. Le Vaill. Afr. 30. Obenher bläulichgrau, untenher weiß, an Bauch und Hofen mit ſchwarzen Querwellen, der Scheitel und Nacken roftroth. Slügel und Schwanz fehmwarzgefledt, letzterer mit einer breiten, weißgefäaumten Duerbinde am Ende. Füße gelb. Die Flügel *) Bidens, der ſchlechteſte Name, der zu erdenken war, und uͤber— dem ſchon ſeit Alters einem Pflanzengefchlechte zugehörig. Raubpvögel. Falco. 369 erreichen etwa 3 des Schwarzes. "Soll in Bengalen zu Haufe feyn. | B—— “ *48, F. biarmicus, Temm. col. 324. Bon der Größe des MWanderfalfen. Rüden und Flügel dunkel blaͤulich-aſchgrau, Nacken und Scheitel roſtbraun, Kehle und Bruft weiß, mit vöthlihem Anflug; Bauch noch ‚mehr röth: lih. Der Schwanz mit vielen Querbinden geziert. Das Haupt: Fennzeichen find zwei ſchmale ſchwarze Zeichnungen zu jeder. Seite des Halfes; die eine ein in Aſtchen auslaufender Strich vom Schnabelwinkel herab; die andere eine Linie uͤber dem Auge an— fangend, nach dem Nacken ſich in zwei unterbrochene BR theilend. RR *19. F. frontalis Daud. Falco galericulatus Shaw. Vaillant Afr. 28. Obenher dunkel fchieferblau, untenher fhmugigweiß; auf dem Leibe, den Hofen und Schwanz quergebändert; einen fchwarzen Zügel vom Mundwinkel herab, eine fchwarze, ins Braune zier hende Federhaube von der Stirn aufwärts; die Schwanzfeder: - fpigen weiß. Die Schwingen übertragen den Schwanz, Füße und Wahshaut find gelb; das Männchen von der Größe einer Taube, das Meibchen 4 größer. Am Gap. V. *20. F. tibialis Shaw. Vaillant 29. Oberfeite und Hofen ſchwarzbraun; Kehle weiß, Bruft und Bauch roftröthlih, mit länglichen Flecken. Wachshaut und Füße geld, In Afrika. V. B. HIEROFALCO. C. Gerfault !). Shre Schwingen find wie die der andern Edelfalken, deren “ Naturell und Neigungen fie auch haben; aber ihr Schnabel zeigt nur eine ſchwache Ausfchweifung wie der der unedlen 2); ihr lan= 1) Hierax, Hierofalco, heiliger Falk, find fämmtlid Namen, die fi auf die alte Verehrung der Agypter für gewiffe Raubvögel be⸗ ziehen. Gerfault iſt aus Hierofalco gemacht. 2) Naumann I. p. 278 verſichert, daß die Falkoniere den Zahn bei diefen Arten wegfchneiden. Sn diefem Falle würden fie, ausgenoms men ihren langen Schwanz, mit den andern Falken zufammenfallen, a man müßte den Würgfalken neben fie ftellen. ne “ BB lager ger abgeftufter Schwanz reicht bedeutend über die Flügel hinaus, obgleich auch diefe ſchon fehr lang find. Ihre kurzen negartigen Füße find am obern Drittel mit Federn befegt; man. fennt nur eine Art in Europa. 24. F.,(H.) eandicans L. Der — Falk. haleo islandicus. Buff. ent. 210. 456. 462. Raumann 21. 22. Um ein Viertel größer als der gemeine Fall, Er iff der gefchäßtefte unter allen,. die in der Falfnerei angewandt werden, Man erhält ihn vorzuglih aus dem Norden; fein gemöhnliches Gefieder ift obenher braun, mit einer Einfaſſung von helleren Punkten auf jeder Feder, und Querlinien auf den Dedfedern der Flügel; untenher weißlih, mit langen. braunen Flecken, die fid) mit dem Alter auf den Hofen in Duerftreifen verwandeln; end: lich ift auch der Schwanz braun und graulich geftreift; aber er variict dermaßen in mehr oder minder weiß und braun, daß es welche giebt, die am Körper ganz weiß find, und nur von der Mitte jeder Feder auf dem Mantel ein ſchwarzer Fleck übrig bleibt; Füße und Wachshaut find bald blau, bald gelb. *22. F. (H.) atricapillus. ‚Wilson VI. 52. 3. Ein ſchoͤner, faft eine Elle langer Falk mit ungewöhnlich ftarken Klauen und Schnabel. Diefer ift blaw, Wachshaut und Füße gelb, Legtere halbzbefiedert. Schwanz und Mantel fchiefer- blau insg Bräunliche, der Schwanz ſchwach gebandert und weiß eingefaßt: der ganze übrige Körper ift weiß mit höchft feinen fhwarzen, dreimal mit braunen Quetzickzacken ducchbrochenen Streichen geziert. Bon jedem Auge geht ein breiter ſchwarzer Streif zum Naden, und ein gleicher über den Scheitel weg. Die Hoſen ſind wie der Bauch gezeichnet, die Steißfedern aber weiß. Sn Nordamerika. V. Der aſchgraue Buſſard (the ash-coloured Buzzard Edw. 53, F. cinereus Gm.) koͤnnte wohl nur ein junger von ihm feyn. *23. F. Lophotes Cuv. Temm. Col. 1X. Iſt ſchwer zu claffificiren. Kopf, Hals, Schwingen und Schwanz find ſtahlblau, Dedfedern weiß und roftbraun; Bruft und Bauch braun und weiß breit gebandert. in langer ſchwarz⸗ Naubvögel. Falco, —— blauer Federſchopf am Hinterkopfe. Aus Pondichery; wahrſchein⸗ lich ein noch nicht rein ausgefaͤrbter Vogel. V. Die zweite große Abtheilung des Falkengeſchlechtes begreift die unedlen Falken, weil man fie nicht leicht zu der Falknerei brauchen kann. Sie find weit zahlreicher ald die edlen, und man muß fie in viele Unterabtheilungen bringen. Die längfte Feder ihrer Schwin= gen iſt faft immer die vierte, und die erſte ift fehr Eurz, welches diefelben Folgen hat, als wenn ihr Flügel [chief am Ende abge— fchnitten wäre, woraus ein nach Verhaͤltniß fchwächerer Flug ent: ſteht. Ihr Schnabel ijt auch weniger ftarE bewaffnet, weil ihm der Seitenzahn nicht weit von der Spige fehlt, und er nur feiner Länge nach einen Eleinen Ausfchnitt hat. III. AQUILA Biriss. Adler. Sie bilden die erfte Abtheilung, haben einen fehr ftarfen, an der Bafis geraden Schnabel, der bloß an der Spige gekrümmt ift. Unter ihnen findet man die größten Gattungen diefes Ge: ſchlechts, und die gewaltigften aller Raubvoͤgel. a) SEigentliche Adler. AQUILA Cuv. Haben den Zarfus bis an die Fingerwurzeln befiedert. Sie leben in den Gebirgen und verfolgen Säugthiere und Vogel; ihre Schwingen find fo lang wie der Schwanz, ihr Flug fo hoch als raſch, und ihe Muth übertrifft den aller andern Vögel. N“ 24 F. (A.) fulvus (Aquila Melanastos). Der ge: meine f[hwarzbraune Adler!). Der Stein: adler. Falco niger. Enl. 409. U’ Aigle royal. Naumann ®. 8. und 9. Wilson VI. 55. 1. Darmftädter Ornithologie. 1) Die ächte Gattung ift gut abgebildet ent. 409. Dieß ijt der F. fulvus. In einigen Zuftänden der Maufer zeigt fi auf feinem Ge fieder das Weiß der Bafis der Federn. Dann ift es der F. fulvus ca- nadensis Edw, I. Was den F. Melanaätos betrifft, fo. beruht er nur 24 372 BISIEERST. Mehr oder minder braun, der Hinterkopf gelbbraun, die obere Hälfte des Schwanzes weiß, das Übrige fchwarz. Die ver breitetfte Gattung und in allen Gebirgen zu finden. Der F. Chrysaetos, der Königsadler, Goldadler, enl. 410 [Darmft. Denithol.] unterfcheidet ſich nur duch feinen Ichwärzlichen, mit unregelmäßigen, afchfarbigen Bändern verfehenen Schwanz. Man verfidert, daß es der gemeine Adler im voll: Eommenen Gefieder. fey ?). 25. F. (A.) imperialis Beehst. (F. Mogilnick [$. @.] Gm.) Der Kaiferadier. Goldadler. Aquila heliaca. Savigny Eg. Ois. pl. 12. Vieillot gal. 9. Raumann 2. 6 und 7. Temm. col. 15 und 152, Leisler in den Wetterauer Annalen, mit einer guten Abb. Hat noch längere Schwingen und einen großen weißen Fleck auf den Schulterfedern. Die Nafenlöcher ftehen die Quer. Der Schwanz ift ſchwarz, am oberen Theile grau gewellt. Das Weib: chen ift braungelb, mit dunkleren Sleden. Sein Anfehen ijt Fürzer und gedrängter als beim gemeinen Adler, cr ift aber den andern Vögeln noch furchtbarer. Er bewohnt die hohen Gebirge des mittägigen Europas, und von ihm gelten eigentlich die über triebenen Erzählungen der Alten von der Kraft, dem Muth und der Großartigkeit des Goldadlers. ©. Der Kaiferadler trägt, nah Hrn. Temmingk, fowohl auf der Erde, als figend auf einem Aft, den Körper horizontal; er geht langfam, fein Schwanz ift aufgerichtet, er halt den Hals vorgeftredt. Der Steinadler dagegen, auf einem Zweige fißend, hält den Körper fenkrecht, den Kopf nach hinten und den Schwanz herabhängend; auf der Erde hüpft oder fpringt er vielmehr, als daß er fhrittweife ginge. Der Kaiferadler hat aud eine flarke und rauhe Stimme; bei ihm überreichen die Schwingen ein wenig den viereckten Schwanz, beim Steinadler erreichen fie feine Enden nicht, und der Schwanz ift mehr abgerundet. Bei dem Kaifer: adler fpaltet fich der Schnabel bis hinter das Auge. Der Kopf ift bei den gereiften Männchen wie vergoldet, überhaupt der Nacken braungelb, felten weiß. V. auf undeftimmten Angaben der Alten, und man citirt nur die nämlichen. pl. enl. 409. Endlich ift der F. niger oder ſchwarzruͤckige Adler Bromn’s nur eine leichte Altersverfchiedenheit. 2) Temmingk Manuel d’Ornithologie I. p. 39. NRaubvögel. Falco. 373 Y 26. F. (A.) naevius L. Der Schreiadler. F. maculatus L. Naumann ©. 10 u. 11, Sav. Ois. @Eg. pl. 1 und pl. 2. f. 1. Aq. Melanaötos. Um ein Drittel Eleiner als die beiden andern, mit dünneren Füßen und braunem Gefieder; der Schwanz fchwärzlich, mit helle: ven Binden; der junge hat eine weißliche Schwanzfpige; ſchwach— . gelbe Flecken bilden auf den Eleinen Dedfedern und auf dem Ende der großen eine Binde die bis zu den Schulterfedern herauffteigt, und eine andere am Ende der Schwungdedfedern. Der obere Theil der Zlügel ift mit gelben Tropfen befegt. Diefe Gattung ift in den Apenninen und anderen Gebirgsgegenden des füdfichen Europa gemein, zeigt fich aber feltener im Norden; er fällt nur ſehr ſchwache Thiere an. Man hat ihn gelehrig genug gefunden, um zur Falknerei benust zu werden, man behauptet aber, daß er fih vom Sperber verjagen und befiegen laffe.. C. — Er foll in Pommern vorkommen. V. *27.F. (A.) rapax T. Der Raubadler. Col. 455. Sfabellgelb, wie MilchEaffee, am Worderkörper heller; bie Deodfedern und Schwingen fchwarzbraun, der einfärbige Schwanz umberbraun. Der Schnabel faft fo ſtark wie beim Königsadler, die Klauen aber ſchwach. Die Hofen dagegen ſtark befiedert. Er ift etwas größer ald der Schreiadler und lebt in den Wäldern des füdlichen Afrika. ' V 28. F. (A.) pennatus L. Col. 33. Briss. Suppl. p. 1. Soll hier feinen Plas finden „weil ev ganz befiederte Tarfen und fpige Scheitelfedern hat, im Übrigen aber nicht fo groß wie ein Buffard if. Auch ift fein Schnabel fo gebogen wie bei diefem. Sein Gefieder ift gelb, braun gefledt, die Füße blau. In Deutfhland und Frankreich ſehr felten *). *29. F. (A.) Bonelli Temm. Col. 288. [Nicht zu bidentatus gehörig, wie ©. zu glauben fcheint.] Diefer merkwürdige Adler Europas hält nah Hrn. T. bie : 1) Dan hat im vergangenen Jahre einen Iebendig bei Paris ge angen. 374 Bio IEhhrE Mitte zwifchen den beiden großen Adlern und dem Schreiadler. Die Oberfeite ift gleichformig ſchwarzbraun, Kopf, Hals und die ganze Unterfeite gleichförmig voftroth, mit etiwas weiß, und auf jeder Feder ein ſchwarzbrauner Längsftrih. Der Schwanz vier: edig und fchon afchgrau, am Ende ſchwarz, mit einem fchmalen weißen Halbmond eingefaßt. Wachshaut und Füße gelb, Lange 2 Fuß 2 Zoll. Iſt in Nordeuropa wie in Südeuropa ge [hoffen, und nad) 3. wahrſcheinlich öfter mit dem Schreiadler verwechfelt worden. — Es könnte Brehm’s *) A. minuta feyn, dem er auch einige weiße Federn an der Flügeleinlenkung giebt. V. *30. F. armiger Sh. Le Griffard. Le Vaillant Afr. 1 Bon der Größe des Steinadlers, obenher braun mit ſchwar— zen Schwingen, untenher weiß, die Hofen fo dünn, daß fie kaum diefen Namen verdienen; am Naden einen Eleinen Federfchopf. Die Schwingen erreichen das Ende des vieredigen en, Sn Afrika, *31. F. malaiensis Reinw. ‚Col. 11% Ganz rußſchwarz; acht bis neun weiße, braun marmorirte Halbmonde auf den großen Baͤrten der Schwanzfedern. Der Schwanz ift ganz vieredt, ja ausgebreitet faft gabelig; der Außere Singer der Zehen Eurz, mit fehr Eurzer Kalle ’). Sn allen Lan: dern der Malaien nicht felten. V. x*32. F. fucosus Cu. [Temm. col. 32.] Ein fchöner Adler Neuhollands, von der Geftalt des unſri— gen, den, Schwanz abgerechnet, welcher abgeftuft ift. ©. ‚Diefer ſchoͤne Adler gleicht unferem Kaiferadler, ift oben: her goldbraun, bei einigen ins dunkelbraune; der Schwanz ſchwarz und Eeilformig in eine Spige ausgehend, faſt chomboidal zu nen= nen. Die Tarfen kaum ganz befiedert. Der Schnabel der Ab: bildung nach, fo wie die Füße, gelb. Bewohnt die ganze Süd: fee. V. — — — 9— dehwach der Naturg. aller europ. Vögel ©. 21. 1) Hierher noch F. senegallus Cup., der Eleine Adler vom Se— negal, dem Kleinen europätfchen ähnlich, aber mit weniger runden Na— fenlöchern und zahlreichen Eleinen grauen Binden unter dem Schwanz des jungen. [Keine Abb.] — Und F. naevioides Cup., der Eleine Adler vom Gap, braun, gelb und ſchwarz gemifcht. C. Raubvögel. Falco. 375 b) Sifchadler. [Brehm’s Seendler.] HALIAETUS:. Sav. Haben die Flügel der vorigen, aber ihre Tarſen find nur zur oberen Hälfte mit Federn bedeckt, und der übrige Theil ge: ſchildet. Sie halten ſich an den Ufern der Fluͤſſe und des Mee— tes auf, und [eben größtentheils von Fifchen. 33. F. (A.) Ossifragus. (F. Albieilla und albicanda Gm.) Der weißſchwaͤnzige Seeadler. Beinbrecer. ‚L’Or- Sraie; le Pygargue. Sie bilden beide nur eine Gattung, bie in den erſten Jah: ven ſchwaͤrzlichen Schnabel und Schwanz, letzteren weißlich ge fledt, und braunes Gefieder zeigt, auf deſſen jeder Feder ein dun- £elbrauner Flammenſtrich — Der wahre Ossifragus, Enl, 112 und 415; Naumann 14, — Mit dem Alter wird der" Vogel gleichförmig graubraun, an Kopf und Hals bläffer, mit einem ganz weißen Schwanz und blaßgelbem Schnabel. Friſch 70. Naumann 12 und 13; der F. Albicilla !). Er jagt: vorzüg- lich Fifhe, und man findet ihn im Norden der ganzen Welt. — [Schnabel und Wahshaut fhön gelb.] 34. F. (A.) leucocephalus. Der weißföpfige Adler. Enl. 411. Wilson IV. 36. und VII. 55. 2. The bald Eagle. Gleichfoͤrmig dunkelbraun, Kopf und Schwanz weiß, der Schnabel gelblich, faſt fo groß wie unfere gemeinen Adler, Iebt in Nordamerika und verfolgt dafeldft unaufhörlih Fifche. Es fcheint, daß einzelne bisweilen nad dem nördlichen Europa kom⸗ men. Sin feiner Jugend ift Kopf und Körper afchbraun. Man muß ihn indeß nicht mit dem alten Beinbrecher mit weißlichem Kopf verwechfen. ©. Sn der prächtigen Wilfon’fchen Abbildung zeigt diefer Adler fchneeweißen Kopf und Hals, nebft eben folhem Schwanz und Steißfedern; der große Schnabel und die Klauen citrongelb. Er fol zumal am Niagara-Wafferfall haufig feyn. V. *35. F. (A.) leucopterus Temm. Col. pl. 489. Schwarzbraun, die Stien, die vordere Hälfte der Flügel, 1) Man hat mehr als einmal diefe Veränderung bes Farbenkleides in der Menagerie des Mufeums beftätigt gefunden. Was den F. albi- caudus, le petit Pygargue betrifft, fo ift er nur das Männchen des stoßen, F. albieilla. €, 376 Biden: der Hinterleib, die Hofen und der Unterfchwanz rein weiß. Schna= bel, Wachshaut, Augenkreis und Füße ſchoͤn citrongeld. Die Iris goldgeld. Der Schnabel ift ſtark, an 2 Zoll od, die Krallen aber ſchwach. Sm öftlichen Afien. Unter den ausländifchen Fiſchadlern zeichnen ſich Ps aus: 36. F. (A.) ponticerianus. Der Eleine indifche Adler. Enl. 416. Vieillot Gal. 10. Le Pygargue Girrenera. Kleiner als ein Milan; ſchoͤn lebhaft Eaftanienbraun, Kopf, Hals und Bruft weiß oder perlgrau. Es ift der Garuda-Ad— ler, der in der Religion der Braminen dem Wifchnu geheiliget ift. *37. F. (A.) leucogaster. Der weißbauchige Adler. L’ Aigle oceanique. Col. 49. Falco blagrus. Vaill. Afr. 5. [Nah Guvier’s Meinung wahrfcheinlich derfelbe.] Blendend weiß, mit fchwärzlichsafchgrauen Flügeln und Ba: fis des Schwanzes.. Der Schnabel ziemlich) lang und ſchwaͤrzlich, Iris braun, Füße gelb. Der Schwanz ift etwas Keilfürmig und überragt wenig die Schwingen. Auf der Südfee bis zum indis [hen Archipel. BD. *38. F. vocifer. Vaill. Afr. 4 Kopf, Hals, Bruft, Oberrüden und Schwanz weiß; die‘ Schwingen fhrwärzlich, mit einigen rothbraunen Dedfedern; Unter: bauch und Hoſen ſchoͤn roſtroth. Afrika. B. *39, F. (A.) vulturinus. Vaillant Afr. 6. Le Caffre. Mattfehwarz; von der Größe des Steinadlers. Die Schwin: gen überragen den Schwanz; der Schnabel und die Klauen find noch ftärker als beim gemeinen Adler. Er hat etwas von dem Naturell der Geier und ſtinkt abfcheulih. Am Gap. V. *40. F. (A.) Macei. Der Adler von Bengalen. Temm. col. 8 und 223. Kopf, Nacken und Obertheil des Ruͤckens hell-braungelb, ins weißliche; Augenbrauen, Backen, Kehle und Vorderhals rein weiß; die Halsfedern ſpitz; Bruſt und Bauch hell roftfarb; nad) KRaubvögel. Falco. 377 hinten und an den Hofen dunkler; Flügel, Rüden, Spige und Bafis des Schwanzes dunkelbraun, die Mitte des Schwanzes weiß. In Indien. V. V 41. F. (A.) Aguja Temm. Der Aguja. Col. 302. Der reife hat den Scheitel, Nafen, Rüden und Schulter federn fchieferfarb afchgrau; alle Federn dieſes letzteren Theiles endigen in einen Eleinen weißen Fleck. Die Seiten und die Un terdedffedern der Flügel und des Schwanzes find weiß, in größeren Entfernungen zart afchblau geftreift, die übrige Unterfeite rein weiß. Die Kehle ift weißlich mit afchfarbenen Streichen. Alte Stügeldedtfebern haben fchieferfarbige Streifen, die Bruft u braun. Sn Südamerika. “ *42, F. (A.) Ichthyaötos. Horsfield zool. Res. c. ic. Braun, mit graulichem Kopf; Hinterbauch, Hofen und obere Hälfte des Schwanzes weiß. Der Schnabel etwas geftredt, die Wachshaut blaulich, die ziemlich nackten Fuͤße a Auf Java. *43. F. (A.) degener mn. Chimachima [oder — Az. Der weiße Caracara. Jardine et Selby Illustr. of Zool. t.2. Polyborus ochro- cephalus. Milvago ochrocephalus Spix T. V.; und T. IV. der junge als Gymnops strigilatus. Das Gefieder des Körpers ift weißlich [ocergelb]; der Scheis tel braun geſtrichelt; Flügel, Rüden, Schwanz und ein Streif vom Auge nad) dem Hinterkopf dunkelbraun. Wachshaut und nackte Augenumgebung orangegelb; Füße blaulih. (Pr. Wied.) Der Schnabel ift geftrecft und ſchwach !), der Schwanz ſchwarz⸗ braun, zur oberen Hälfte weiß gebandert. In ganz Südamerika, zumal in der Nähe des weidenden Viehs, dem er bie Holzböde vom Rüden abfucht. V. c) Flußadler. PANDION Savigny. Mit dem Schnabel und Füßen der Fifchadler; aber ihre Krallen find unten rund, während fie bei den andern Raubvoͤgeln 1) Der Übergang von den Adlern zu den Buffarden macht ſich durch ganz unmerkliche Stufen. 378 BE unten mit einer Ninne verfehen find; ihre Fußfohlen find neg- artig, und die zweite Flügelfeder die laͤngſte. Man Eennt nur eine Gattung, die fi), mit wenigen Abs änderungen im Gefieder, über die Flußufer des ganzen Erdballs verbreitet findet. Es ift 44. F. (A.) Haliaetos. Der Flußfifhadler Fluß adler. Le Balbusard. Enl. 414; und bejier Catesby 1. Wilson V. 37. Vieillet Gal. 11. Naumann 16. Darmftädter Ornithologie. Um ein Deittel Eleiner als der Seeadler. Weiß, mit brau= nem Mantel. in brauner Streif fleige vom Schnabelwinkel gegen den Nücen herab, braune Fleden ftehen auf dem Kopf und Nacken, einige auf der Bruft, die Wachshaut und die der Fuͤße bald gelb, bald blau, d) Schlangensdler. CIRCAETOS Vieillot. Sie halten gewiffermaßen die Mitte zwifchen den Seeadlern, den Sifchadlern und den Buffarden, Sie haben die Flügel der Adler und Buffarde, und die negförmigen Sohlen der Fifchadter. v 45. F. (A.) brachydactylus. (F. gallieus). Der kurz— zehige Schlangenadler. Der Adler mit den weißen Augenkreiſen. Falco leucopsis. Enl. 413. Naumann 15. Darmftädter Ornithologie. Aquila leucamphomma. An Größe übertrifft er den Fifchadler; die Krümmung feines Schnabels ift vafcher als bei allen andern Adlern, und feine Ze ben find im Verhaͤltniß Eürzer. Obenher ift er braun, unten weiß, mit blaßbraunen Fleden. Sein Schwanz hat drei blaffe Binden. [Die Kinnfedern ı laufen in lange fleife Haare aus. MWahshaut und Füße find blaulichgrau.] Sein Betragen ift mehr das eines Buffards als eines Adlers. Er lebt zumal von Schlan= gen und Fröfchen. 46. F. (A.) ecaudatus. Vasll. Afr. 7 und 8. Le Bateleur. Raubovögel. Falco. 379 Eine afrianifhye Gattung, durch die ausnehmende Kürze des Schwanzes und durch die fchöne Farbenabwechfelung des Gefie— ders merkwürdig. Seine Wachshaut ift roth. ©, Seine Füße find gelbbraun, mit großen Schuppen bes dedt. Kopf, Hals und die ganze Vorder und Unterfeite von einem ſchoͤnen Mattfchwarz, auf welchem ein fehönes dunkles Roſtroth die Farbe des Ruͤckens und Schwanzes feharf abfchnei: det. Die Schulterfedern find verwafchen fchwarz, in gewiffem Lichte blaulichgrau ſchimmernd; alle Eleinen Deckfedern der Flügel find ifabellgelb; alle Schwungfedern ſchwarz, am Außenrand filber: farb gefaumt, fo daß die ausgebreiteten Schwingen zum größten Theil diefe Farbe zu haben feheinen. Am häufigften fand ihn Le Vaillant an der Algoabai. V. *47. F. (A.) coronatus Temm. Der gekroͤnte Adler Azara's *). Col. 234. Ein ſchoͤner Adler von der Groͤße der unfrigen, obenher blaulichbraun mit ſchwarzen Schwingen. Der Schwanz auch ſchwarz, hat zwei breite weiße Binden und iſt weiß eingefaßt. Am Hinterhaupt treten vier große, 3— 4 Zoll lange, ſpitze Fe— dern hervor, die der Vogel aufrichten kann. Kopf und Kehle find übrigens weiß, mit geaubraunen Stehen, Bruft und Bau aſchgrau. Wachshaut und Füße geld. In Südamerika. 2. “ *48. F. (A.) einereus. Vieillot Gal. des ois. pl. 12. Le Circaete gris. Bom Senegal. Schmugiggrau, mit gelblichgrauem zo und Flügeldeden. Eine unſichere Species. V *49, F. (A.) Novae Zelandiae Latham. —— liſche Traueradler. Le Caracara funebre. Temm. Col. 192 und 224. Von der Größe des Schreiadlers; der Schwanz ift abgerun: det, und die Schwingen erreichen nur drei Viertel feiner Lange. Der obere Theil der Zarfen und ein Theil der Wachshaut ift mit Federn bedeckt. Das ganze Gefieder des gereiften ift ein tiefes Schwarz, mit hie und da weißen Strihen am Rüden, Hals und Bruft. Die Hofen find lebhaft roſtgelb; das Ende aller Schmanzfedern weiß. Auch der Schnabel ijt weiß, und die Wachs⸗ baut (bi8 um die Augen) nebft den Füßen pomeranzengelb. Der *) Sft nicht mit dem gekrönten Adler Buffon’s zu —2 Temmingk. 380 RN TE junge ift mehr braun und hat einen ſchwarzen Schnabel. Auf mehreren Inſeln der Südfee. B. 50. F. (A.) brasiliensis L. Der gemeine [fhwarz: fheitelige] Saracara. Polyborus vulgaris. Vieillot Gal. pl. 7. Spir &. 1. Der junge. Bon der Größe des Fifchadlers, quer weiß und ſchwarz ge freift, mit gefchligten weißen Kehlfedern, ſchwarzem Scheitel, der in einen Eleinen Schopf ausgeht; Dedfedern der Schwingen, Ho- fen und Schwanzfpige ſchwaͤrzlich. Er ift der haufigfte Raubvogel Paraguays und Brafiliens 1). C. — Der Schnabel ift ſtark, hoch und geftredt; die Wachs: haut und Zügel find bräunlichgeld, Beine orangegelb; Scheitel und Hinterkopf ſchwarz; Kinn, Kehle und Unterhals weiß; Ober: theile, Bauch, Schenkel und Bruft dunkelbraun, die legtere und der Rüden weiß quergeftreift. Prinz Wied. Er ift ſchlank, hochbeinig, von langen Schwingen, das Auge groß und feurig, er fchreitet flolz auf der Erde umher. 8. . *51. F. (A.) aterrimus Temm. Col. 37 und 342, Le Caracara noir. Daptrius ater. Yiellot Gal, pl. V. L’Iribin. Ganz reif vollkommen ſchwarz, nur die Bafis des Schwanzes rein weiß. Etwas jünger finden ſich auf diefem Weiß fchmwarze Flecke, und noch früher fehwarze Querbinden. Ein Theil ber Stirne, die ganzen Seiten der Wangen und die Kehle find nadt, die Haut roſenroth; die Füße geld. Er ift 144 Zoll lang ?). In Brafilien. | V. 52. F. (A.) nudicollis Daud. [F. formosus Lath.] Der Schreiadler mit nadter rother Kehle. Falco aquilinus @m. Gyanops Spix. ER Dieß ift wohl der Caracara Markgrave's, aber die Be: würde ihn nicht erkennen laffen Y. Man findet eine. beffere bei Azara. Die meinige ift nach der Natur entworfen. Der F. Che- che Sacg. Beitr. p. 15. Nr. 11. Eönnte wohl nur eine Aersvani tät feyn- 2) Hr. VBieillot macht aus meinen Caracara’s feine Gefchled)- ter Daptrius, Ibycter und Polyborus, je nachdem ſich das Nadte an ihrem Kopfe mehr oder minder weit erjtredt. C. vof. Sichtenſt ein fügt felbſt, daß biefelbe, fo wie bi u Berlin be⸗ gms beiwung, auf a andern Vogel deute.” Pr. Neuw. Beitr. Naubvögel. Falco. 381 Ibycter leucogaster. Fieill. Gal. 6. Abb. ſchlecht. Enl. 417. [Petit aigle d’ Amerique.] » Schwarz; der Bauch und die unteren Sihibanzbeitgesern weiß, die Kehle roth und nadt. €. Nah dem Prinz v. Wied find Iris und nadte Kehle zinnoberroth; Körper, Flügel und Schwanz ſchwarz, mit Metall glanz; Bauch, Schenkel und Steiß weiß, Beine lebhaft orange- roth. Die Wachshaut ſchoͤn himmelblau. Laͤnge 22 = Sm noͤrdlichen Theil von Suͤdamerika. e) Harpyen. HARPYIA Cuv. Kursfchwingige Sifadler. Sind gleichfalls amerikanifche Adler, mit fehr diden, ſtarken, mit. negartigen Schuppen bededten, halb befiederten Zarfen, wie die eigentlichen Seeadler, von denen fie fich nur durch die Kürze ihrer Schwingen [die nur die Bafis des Schwanzes erreichen] uns terfcheiden. Ihr Schnabel und ihre Krallen find felbft ftärker als bei allen übrigen Gruppen. “53. F. (A.) Harpyia L. Die große Harpye von Ame— rifa. L’Aigle destructeur Daudin’s, Grand-Aigle de la Guiane Mauduit’s '). Falco cristatus L. Falco destructor. Col. 14, [Eine recht Leidliche Abbildung auch im Dietionnaire des scien- ces naturelles.] Ein Vogel, defien Schnabel und deffen Klauen fürchterlich find; feine Größe übertrifft die des gemeinen Adlers; fein Gefie— der ift am Kopfe und Halfe afchgrau, fehwarzbraun auf dem Mantel und an den Seiten der Bruft, untenher weißlich, auf den Hofen braun geftreift. Sehr verlängerte Federn bilden ihm auf dem Hinterkopf einen fehwarzen Schopf, und wenn er diefe aufrichtet und zugleid die der Baden fpreizt, hat er ziemlich die Phyſiognomie eines Schuhus. Auch ift fein aͤußerer Finger ein Wendefinger. Man fagt, er fey fo ſtark, daß er manchmal Menfchen mit feinem Schnabel den Kopf gefpalten habe; die Faulthiere find feine hauptfächlichfte Nahrung, nicht felten ende er auch Hirſch⸗ kaͤlber davon. 1) Ohne allen Zweifel der Yaquausli des Fernandez, aber diefer übertreibt feine eo indem er fie mit der eines Schafs ver- gleicht. Es ift aud) der F. eristatus Jacg. und folglich der F. Jac- quini @m, C. 2 [4 Bid SıiK&ıh ©» 02] [5 Sch habe diefen Vogel in England Tebendig gefehen, im Garten der Hortieultural Sveiety »bei Chiswick, wohin ihn der Gapitain Sabine gefhenkt hatte. Hr. TemmingE läugnet, daß der Vogel, den er auf feiner vierzehnten Tafel unter dem Namen Aigle destructeur abbildet, derfelbe ſey, deſſen Synonyme Cuvier in der angeführten Note giebt; auch behauptet .er, fein Vogel Einne die Schopffedern nicht aufrichten. Der, den ich fah, richtete fie gar wohl im Dorn auf, wo fie wie zwei ſenkrecht ftehende Hörner nad) vorn abgeftufter Federn erfchienen, was dem Thiere bei den zugleich gefpreizten Badenfedern, dem Elogigen Bit des Schönen großen Auges, und dem furchtbaren Schnabel, ein Grauſen erregendes Anfehen gab. Dabei fonnte man wohl fein Anfchauen einem menfchlichen Blicke vergleihen. Der Schei: tel erfchien in der Ruhe platt, das ganze Geficht nebſt den auf: gerichteten Federbüfchen fchön grau, die Augen goldgelb, der Bauch weißgrau, daruͤber ein breites ſchwarzes Halsband, der Schwanz gebändert, der Rüden braunfhwarz, im Ganzen glich das Kleid einem Adlergefieder. Die Klauen waren fürchterlich ſtark, und die Tarſen erfchienen mir fo di wieder Unterarm eines Knaben; fie waren gelb. Alles diefes trifft mit der Temmingk'ſchen Be: fchreibung und Abbildung, bei der noch die Hofen weiß und zart ſchwarz gebandert erfcheinen (was ich in meiner Befchreibung nicht ans - gemerkt finde — auch fonnte ich wegen befchränfter Zeit nur eine Eleine Zeichnung des Kopfes mit dem aufgerichteten Federbufch mitnehmen), zufümmen, außer daß auf diefer Temmingk'ſchen Tafel die Haltung, fo wie der Umriß des Kopfes, nicht fo Eühn und flolz gegeben ift, wie am lebenden Vogel. Diefer faß Eraftvoll, ſenkrecht, ließ ſich nicht wohl nahe kommen, und fein Kopf erfchien, wie Cuvier rich: tig angiebt, in den gefpreizten Federn rund wie ein Eulenkopf. Der äußere Finger war ein Wendefinger *). V. b) MORPHNUS !) C. sabichtsadler. Sie haben, wie die vorigen, die Schwingen Fürzer als ben Schwanz; aber ihre Tarfen find dünn und hoch, und ihre Zehen ſchwach. Dieß nöthiget, fie von ihnen zu trennen. *) Übrigens behauptet Temmingk zu der angeführten Kupferta- fel, daß die Verwirrung in den von diefem Vogel gegebenen Beſchrei⸗ bungen inextricable ſey, und ſcheint zweierlei Species zu vermuthen. V. 1) Morphnus: griechiſcher Name einer unbeſtimmten Art Raub— vogel. Aus meinem Morphnus hat Hr. Vieillot feine Spizaötes gemacht. C. Naubvögel. Falco. 383 Y 54. F. (A.) guianensis Daud, Der weiße gebäubte Habichtsadler von Gutana. Le petit Aigle de la Guiane. Mauduyt Eneydel, Sfeicht in Bezug auf die Farbung und den Federfchopf ganz wunderbar dem großen Seeadler deffelben Landes, aber er ift Elei- ner [nah Prinz v. Neumied eben fo groß und ftark], feine Tarſen höher, nadt und gefchildert, was ihn hinlaͤnglich unter: fheidet. Sein Mantel ift ſchwaͤrzlich, bisweilen dunkelgrau ges fchedt; der Bauc weiß, mit gelben mehr oder minder deutlichen Mellen. Kopf und Hals find bald grau, bald weiß, und der Schopf am Hinterhaupte [6 Zoll] lang und fhwärzlih [nad Prinz v. Neumied weiß!]*). 55. F. A.) Urubitinga. Der Urubitinga. Spix lb. Zu blaß illuminirt. Schwarz, ohne Federfchopf, die Steiffedern und Schwanzbafig weiß. Der junge Vogel iſt obenher braun, untenher gelb und braun gefledt (Col. 55). Diefer fhöne Vogel jagt an übere fhwemmten Plägen. €. — Bei Prinz Neuwied lautet die Befchreibung: Gefie— der fchwarzbraun, Schwanz weiß, mit fchwarzbrauner Spige; Beine, Wahshaut, Zügel, Mundwinkel und Wurzel des Unterkiefers hellgelb; junger Vogel gelblich und ſchwarzbraun gefledt !). 8. Andere haben hohe, bis auf die Zehen befiederte Tarfen: 56. F. (A.) occipitalis Daud. Der ſchwarze gehaͤubte Habihtsadler aus Afrika. Vaill. Afr. I. 2. Le Huppart. Bruce Abyss. pl. 32. So groß wie ein Rabe, ſchwarz, mit einem langen, zum Hinterkopf herabhangenden Federbufh. Die Zarfen, der Flügel rand und Binden unter dem Schwanze weiß. Lebt in der ganz zen Breite von Afrika. V 57. F.(A.) ornatus Daud. Der bunte Habihtsadler oder der Urutaurana. — Epervier pattu Azara's. Falco superbus und coronatus Shaw, N *) Überhaupt fcheint Cuvier cinen nicht ganz reifen Wogel vor fi) gehabt zu haben, da Prinz W. auch das andre Gefieder des Kör: 2a ganz weiß nennt. Die Federn find loder und zart, faft eulen- artig. 1) Der F. longipes Il., Aquila picta Spir 1 c. feinen nur junge Urubitinga’s zu feyn. — Aq. maculosa Vreill. Am. UL. bis. — Aquila milvoides Spix 1. d., der Panema. E. 384 DIDI — Vaill. Afr. 1. 26. Autour huppe. Spizaötus ornatus. Vieillot Gal, 21. Aigle moyen de la Guwiane, ‚Mauduyt Enc. Scheitel und Federfchopf ſchwarz, die. Seiten des Halfes lebhaft rorhbraun [ein fehwarzer Zügel vom Mundwinkel herab], der Mantel ſchwarz, grau geſcheckt, und weiß gewellt. Unterſeite weiß, [Kehle rein weiß], die Seiten, Hoſen und Tarſen ſchwarz quergeftreift; der Schwanz ſchwarz, mit vier grauen Binden. Ein fhöner Vogel aus Südamerika, der von ſchwarz und weiß bis dunkelbraun varlict !). ©. Nah Prinz W. find Zehen, Wachshaut und Iris gelb, die Schopffedern grünglänzend, ſchwarz, drei bis vier Zoll lang; Taken und Seitenhals rothbraun, die Geftalt ftolz, Eräftig, adler— artig, mit abgeflächtem Kopfe. Die Klauen Eoloffal. - Das Auge £ühn, feurig. Einer der fhönften Vögel Brafiliens. *58.-F. (A.) albescens. Vaill. Afr. 3. Le Blanchard. Weiß, auf dem Mantel fchwarzbraun geflammt; Schwingen und Schwanz fehwarzgebändert, am SHinterhaupt einen Eleinen Schopf. Das Gefieder ift weich anzufühlen. Die Behen find gelb, der Schnabel und die Krallen bleifarbig. Der Schwanz - ſehr lang. 6. " Sein Bau ift ſchlank. Le Baillant nennt. ihn einen unermüdlichen Säger, der jich zu den Adlern verhalte, wie der Windhund zur Dogge. V. *59. F. (A.) Tyrannus Pr. Ma:. Der dunfelbraune Habichtsadler. Temm. col, 73. Die Federn des Hinterkopfes, find zugefpigt und firuppig verlängert, eine Holle bildend. Der ganze Vogel ift dunkelbraun, die Schenfelfgdern weiß gefledt; der Schwanz fehmwarzbraun mit vier fchmalen graubraunen, weißlich marmoritten QDuerbinden.. Zehen und Iris geld. , Schnabel und Wahshaut graugelblich. Prinz M Sn Brafilien. V. *60. F. (A.) cristatellus. Col. 3. 282. ’ Obenher geldbraun, untenhee weiß mit braunen Schaft: 1) Es ift fiher der Urutaurana Markgrave's, aber dieſer nennt ihn ſo groß wie einen Adler, was wenigſtens um ein Drittel zu viel iſt. Die Harpyia braccata Spix LIT, iſt der junge. Raubovögel. Falco. 385 flecken, am uns ein Schopf von vier fehwarzen Federn mit weißer Spige. V. *61. F. (A.) niveus. Col. 127. Der Scheitel, der Hals, die Tarfen und der ganze Unters Eörper blendend weiß, die Federn des Nüdens und der Flügel find von der Bafis an weiß, und nur braun an der Spige. Ihr Ende ift wieder weiß. Es feheint, daß mit dem Alter diefe weiße Farbe immer zunimmt. Ein Zederfchopf fehlt. Auf Java. V. ‚*62. F. (A.) unicolor Temm. Col. 134, Falco limnaeetus *). Horsfield zool. Res. Bifterbraun, leicht ins Purpurfarbige fpielend. Ohne Schopf. Der Schnabel ſchwarz und die Füße blaulih. Die Tarſen fehr mager befiedert, wie dünne Stäbchen. Auf Java. V. Endlich giebt es noch in Amerika Voͤgel mit einem Schnas bel, wie der aller bisherigen; die g) Sakenadler. CYMINDIS !). Mit Eurzen, negförmig gefhuppten, von vorn her halb bes fiederten, fehr Eurzen Tarſen, und deren vorzüglich unterfcheiden- der Charakter in den faſt ganz gefchloffenen, nur einer Spalte gleichen, Nafentöchern befteht. " 63. F. (C.) cayennensis L. Der Eleine Habicht von Cayenne. Enl. 473. Spix VII. e. Sein wefentlicher Charakter befteht in einem Kleinen Bahn an der Stelle der Kruͤmmung des Schnabels. Der ausgewachfene ift weiß, mit fchmwarzblaulihem Mantel, afchfarbigem Kopf und ‚vier weißen Binden auf dem Schwanz. Der junge. hat einen braun und roftfarb gefchedten Mantel und weißen Kopf mit einis gen fchwarzen Fleden ?). — ) Nicht lineatus. ©. 1) Cymindis iſt der griechtfche Name eines unbeftimmten Raubvogels. NB. Der Adler von Göttingen (F. glaucopis, Merrem’s Beiträge II. T. 7) ift ein gemeiner Buffard. Der weiße Adler (F. albus S%., John White Voy.).ift ein Habicht. ©. 2) Sch weiß nicht, ob es nicht der junge Eymindis ift, den Tem— mingE unter dem Namen Falco palliatus, a Buse mantelee, 3. 20% abbildet, und der wenigftens von dem, weldyer &. 437 denfelben frans en Namen trägt, fehr verfchieden ift. 55 386 B *64. F. (C.) hamatus Il, Der duͤnnſchnabelige Hafenadler. Col. 61 und 231. ? Falco leucopygos. Spix II. 2. Der Schnabel an der Spige fehr dünn und mit langem Haken; Gefieder dunkelgrau; Schwungfedern und vordere Schwanz: hälfte fhmwarzbraun; Wurzelhälfte des legteren weiß; Beine oranges gelb; Iris blutroth; Wachshaut, Zügel, Mundwinkel und Wur: zel des Unterkiefers orangefarben. Prinz W. Der fonderbar langhakige, wie eine Kralle geftaltete Ober— fchnabel zeichnet diefen Wogel am meiften aus. V. 65. F. (C.) uncinatus u I buntzügelige Hafen: Temm. Col. 104 und ri * Cymindis bec en croc. Der Schnabel hat einen ſtarken Haken ohne Zahn; Bügel blau und gelb gefärbt; Füße ſchwach, orangerotb; Männchen afhgrau, Schwanz mit drei fhwärzlichen Querbinden; Weibchen oben bräunlih=afhgrau, im Naden eine roſtrothe Querbinde. Untertheile weiß, rothbraun quergeftreift. Prz. WM. Obſchon v. C. felbft in der Anmerkung fagt, daß die Alter fehr in der Farbe variiren, fo ift dieß doch bei diefem Vogel ganz befonders zu bemerken. Temmingk's junges Weibchen iſt unten> ber ganz roftgelb und gewellt, das alte Weibchen ift obenher ganz afchgrau, ohne gelben Naden, untenher bläulichgrau mit weißlichen Querwellen. Bon ihnen hat der Prinz v. Wied noch folgenden getrennt, welchen Cuvier damit vereinigt halt, indem er Temmingk's Abbildung dazu citirt. V. 66. F. (C.) vitticaudus Prinz W. Der Hakenadler mit der (weißen) Schwanzbinde. Temm., Col. 103. Das Gefieder ift bei beiden Gefchlechtern afchgrau, der Schwanz mit einer breiten weißen Querbinde. Beine gelb. Der junge Vogel einfarbig dunkelbraun, der Schwanz mit einer oder zwei meißen Querbinden. Federn an Kopf und Hals verdedt weiß, aber mit breiten dunfelbraunen Spigen. Pr.W. In Bra: filien. V. 67. F. (C.) albifrons Pr. V. Der weißſtirnige Hakenadler. Ziemlich ſchlank, obenher dunkel —— Stirn und Unterſeite weiß; die Seiten der Bruſt braun gefleckt, Backen ge— *) Sonderbar, daß ſowohl Cuvier als Prinz v. Wied T. 105 citiren, welche einen ganz andern Vogel darjtellt. V. Raubvögel. Falco. 387 fteichelt, Zügel weißlich = ſtark behaart, Beine und en geld, Brafilien. Pr. W. IV. ASTUR Bechst. (Daedalion S$av.) Bilden die zweite Unterabtheilung der unedlen Falken, und haben, wie die drei Iegteren der Adler, Schwingen, die fürzer als der Schwanz find. Aber ihr Schnabel kruͤmmt ſich gleich von der Bafis an, wie bei allen nun folgenden. a) ASTUR sensu strictiori, Habicht. V68. F. (A.) palumbarius L. Der gemeine Habidt. Stodfalfe Zaubenftößer. Ent. 418 und 461. Naumann 17. 18, Darmftädter Ornithologie. Falco gallinarius @m. der junge; Friſch 72 und enl. 425 '). Die einzige bierländifche Gattung. Er ift obenher braun, mit weißlichen Augenbrauen, untenher weiß, der reife quer [hwarz: braun gewellt oder geftreift; jung untenher der Länge nad) ge— fle&t, fünf dunflere Bänder auf dem Schwanz. Der Habicht fommt dem Falten an Größe gleich, aber nicht an Muth, indem er ftets in fchiefer Nichtung auf feine Beute ſtoͤßt. Indeß be= dient man fich feiner in der Falkenjagd für fhwahes Wi. Er ift auf allen unfern Hügeln und niedern Gebirgen gemein. 69, F. (A.) Novae Hollandiae, Der neuholländifche Stodfalfe. Astur albus Shaw. White Voy. p. 250 c. ic. Astur albus. Jardine et Selby Illustrations of Ornithology pl. 1. Oftmals völlig ſchneeweiß. Indeß fcheint es, daß dieſes nur die VBarietät eines andern Vogels diefes Landes, von obenher aſch— grauem, unten weißem Gefieder, mit Spuren graulicher Wellen, fey ). [Wahshaut und Füße gelb). 1) Wahrfcheinlih aud) F. Gyrfalco, F. gentilis Gm.; fo fchlecht waren noch zur Zeit der erjten Ausgabe diefes Werkes bie Kaubvögel beftimmt. ) Nach der Berficherung des Hrn. Selby ift es nun ausgemadt, daß dieſer weiße Habicht eine vollfommene eigenthümliche Species ift. Es find jegt viele Eremplare aus der Gegend vom Port a in den Sammlungen in England. Er nährt ſich von DD. 388 Bid. eu *70, F. (A.) poliogaster Natterer. Der graubaͤuchige Stodfalfe. ‚ Col. 264 und 295. Mit nadtem, gelbem, ſich zum Schnabel erſtreckenden Au— genkreife; obenher am Kopf und Naden völlig ſchwarz, Nüden, Flügel und Ohrenfedern bläufihfhwarz, der ſchwarze Schwanz mit drei fchmalen ſchwarzen Querbinden; die ganze Unterfeite heil afchgrau, nach Bruſt und Kehle hin weiß. In Brafilin. 2. *71. F. (A.) trivirgatus Temm. Der dreiftreifige Habicht. Col. 303. » Scheitel und Naden ſchwarz; Baden dunkelgrau; Rüden und (fehe Eurze) Flügel rußbraun, ohne alle Flecken. Die Ober: feite der Schwingen ift mit breiten braunen und ſchwarzen Bän- dern geziert, die untere mit ſchwarzen und weißen; ebenfo der Schwanz Die Kehle ift rein weiß mit drei dunklen Laͤngsſtrei— fen, deren zwei außere das Weiß der Kehle einfchließen. Der mittlere geht die Kehle herab. Bruft und Schultern fchön roſt— toth, mit weiß gemifcht; der Bauc weiß, mit fchönen querovas len roftgelben Sleden, die Querbänder bilden. Die Hofen fchwarz- gebändert, die Zedern derfelben gehen auf die Hälfte der Tarſen herab. Auf Sumatra. V. ' *72. F. (A.) leucauchen. Der weißnackige Habicht. Col. 306. e Klein. Scheitel, Mantel und Schwanz braun, legterer ab= geftuft, am Ende weiß gefäumt, mit vier zarten, aus weißen Flecken gebildeten Querbändern. Kehle weiß, Kopf weiß und ſchwarz gefledt, bis zum Naden, an welchem weiß, voftroth und fhwarz. Bruft und Bauch weiß, erftere roftgelb gebändert, letz⸗ terer braun gebändert. In Brafilien. V. *73. F. (A.) radiatus Lath. Col. 123. Obenher dunkelbraun, der Schwanz gebändert, unten weißlich, an der Bruſt mit eiförmigen, am Bauche mit herzförmigen Schaftfleden. Schnabel, Wachshaut, Augenring und Füße fifchblau. Auf der Südfee. V. X7IA. F.(A.) poliosoma. Der graubaͤuchige Habicht. Voyage de Freyc. pl. 14. Aſchgrau, mit etwas dunfleren Schwingen. Der Schwanz Naubvögel. Falco. 389 weiß, zart braun quergeftreift, vor dem Ende ein ſchwarzes Band. Wachshaut und Füße geld, Schwingen bis über die Hälfte des Schwanzes. Auf den Maluinen. V. *75. F. A.) leucorrhous. Voy de Freye. pl. 13. Schwarzbraun mit weißen Unterflügen und Steißfedern. Hofen roftbraun, der Schwanz auf der Unterfeite mit drei weißen Binden. Brafilien. V. X76. F. (A.) unicinctus Temm. Col. 313. ’ Don der Geftalt des, Urubitinga, aber Eleiner. Obenher rein dunkelbraun, an der Stirn zwei weiße Fleckchen. Kehle hellbraun mit weißen Streichen, Bauch und Schwingen dunkel: braun, erftere mit weißem Rand. Dedfedern roſtfarb. Baſis und Spige de3 Schwanzes rein weiß; Hofen roſtroth. Sr gelb, Sn *77. F. (A.) speciosus *). F. pensylvanicus. Wilson VI. 54. Ein fchöner Vogel; obenher braun mit ſchwarzen Schwin: gen, untenher weiß von Grundfarbe, Bruft mit großen, Bauch mit Eleineren chomboidalen Schaftfleden. Hoſen gelb, mit breiten Schaftfleden, der Schwanz weiß und ſchwarz gebandert. Vorder— Eopf weiß mit ſchwarzen Schaftfteichen, Hinterkopf braun mit eben dergleichen. Kopf, Schnabel und Füße nah Verhältniß fehr groß. V. X78. F. (A.) borealis L. Vieillot Am. pl. XIV. bis. Wilson VI. 52. 1. [IF. 2 auf der Platte.] Obenher braun, der Hinterkopf mit weißen und roftfarbigen Fleckchen. Unterrücden gelbbraun, Schwingen fehwärzlid) und ge: bandert. Der Schwanz hell rothbraun mit fchmaler fchwarzer Binde vor dem weißgefiumten Ende. Hofen gelb, ſchwach ge> bandert. Bruft rofigelb und gefledt. Bauch weiß und gefleckt. “ *’79. F. (A.) Leverianus. Wilson VI. 52. 2. *) Sch muß ihm diefen Namen geben, da Wilfon, fonderbar ge- nug, einen ganz andern Vogel in. demfelben Bande mit dem Namen F. pensylvanicus bezeichnet hat. V. 390 Bud geh Dem Borigen ähnlich, aber obenher gleihformig braun, der Schwanz von gleicher Farbe, mit vielen ſchwachen ſchwaͤzichen Baͤndern und weißem Endſaum. Kehle, Bruſt und weiß, nur an den Seiten gefledt. *80. F. (A.) nitidus Latham. (striolatus Temm.) Col. 87 das alte Männdyen, und 294 der einjährige Sunge. Autour multiraye. Asturina cinerea. Vieillot Gal. 20. Variirt erftaunlih nad) dem Alter. Der reife hat die Ober: feite afchgrau, zahlreich ſchwarz gebändert, die Unterfeite weiß: lich, reich aſchgrau gebandert. Die Schwingen find ſchwaͤrzlich, der Schwanz ganz ſchwarz, am Ende weiß eingefaßt, in der Mitte mit einer breiten weißen Binde. Der junge iſt am ganzen Koͤrper weiß, mit braunen Flecken, zumal am Bauch und Nacken; die Schwingen braun mit weiß, der Schwanz braun, mit drei helfbraunen Binden. Hoſen weiß; das Weibchen bat auf dem Schwanz ſechs blafje Binden. In Südamerika. V. *81. F. (A) regalis T. Col. 495 Grundfarbe des Kopfes und der Unterfeite weiß. Scheitel bis zum Naden und Ohrfleden [hwarz im Naden ſchwarze Quer: bander und Fledchen. Die Unterfeite fauber quergemellt und mit feinen ſchwarzen Schaftftrichen wie beim Habicht. Dberfeite und Schwanz blaulichbraun, letzterer ſchwachgebaͤndert, Schwingen braun; die Tarſen oben mit dichten Federchen beſetzt. Mord: amerika, V. *82. F. (A.) monogrammicus T. Col. 314. Ruͤckſeite, Kopf und Bruſt grau, Kehle weiß, mit einem herablaufenden ſchwarzen, aus Flecken beſtehenden Streif. Bauch, Hoſen und Steißfedern weiß, ſchwarzgrau gebaͤndert. Schwingen graubraun, etwas gebaͤndert, weißgeſaͤumt. Iris, Wachshaut und Fuͤße roth. Senegal. V. ‘ *83. F. (A.) Dussumieri T. Col. 308. 336. Scheitel, Oberrüden und Säultern ı matt fchwarzbraun, im Taken ins Nöthlihe. Schwingen und Schwanz fehmusiggrau. Unterfeite weiß, mit vielen roftgelben Querftreifen gewellt. Die Kehle hat einen dunklen Langsftreif und ift weiß. Die Wangen mit roſtrothen Längsftreifchen. Der junge hat herzförmige oft: gelbe Fleden am Bauche. Dfkindien. V. Naubvögel. Falco. 391 Diefe führen unmerklich zu den Sperbern. Man kann den Habichten auch noch einige amerikanifche Vögel mit Eurzen Schwingen und Zarfen, aber ne&artig gefchil: deten Füßen, hinzufügen; fo 84. F.(A.) cachinnans L, Der Lachfalke. Der Ha: biht mit weißer Haube. Nacagua Az. Vieill, Gal. 19. Spix III a. Nach feinem Gefchrei fo benannt. Er ift weiß, der Man: tel und ein vom Augenkreife anfangender, ſich von beiden Seiten her auf dem Naden vereinigender Streif [vielmehr breites Band] braun; der Schwanz braun und weiß gebandert. An den Mo: täften des füdlichen Amerika, wo er von Reptilien und Fifchen lebt. Y *85. F. (A.) melanops Lath. !) Col. 105. Weiß, der Scheitel, Naden urd Oberrüden mit fchwarzen Schaftſtrichen, Mantel und Schwingen rein ſchwarz, die Schul: tern weiß gefledt. Der Schwanz fehwarz, mit breiter weißer Binde in der Mitte, und weißem feinem Endfaum. Wachshaut und Füße pfirfichroth. Guinea. V. ) NISUS Cuv. Sperber. Man behält gewöhnlich den Namen Sperber für die mit gefchilderten und höheren Tarſen, aber die Übergänge von der einen Abtheilung zur andern find faft unmerklich. 86. F.(A.) Nisus L Der Sperber. Finkenflößer. Finkenhabicht. Enl. 412 und 467. Raumann 19. 20. Darmft. Ornithol. Hat diefelben Farben wie der Stockfalk, aber feine Füße find höher und feine Größe um ein Drittel geringer. Indeß wendet man ihn auc nod in der Falknerei an. Der unge hat die Unterfeite mit rothgelben pfeilförmigen oder thranenför- migen Sleden befegt, und die Federn feines Mantel find gleich: falls voftgelb eingefaßt. 1) Aus diefer Abtheilung bildet Herr Vieillot feine Herpeto- theres, 392 Did geeind: Einige ausländifche find Eleinerz 3. B. “ *87. F. (A.) Gabar Sh. Vaill. Afr. 33. Col 122 und 140. Kopf, Hals, Bruft und Rüden rein grau, Schwingen dunk⸗ ler, oben mit ſchmaler, weißer Binde. Schwanz grau mit vier fhwarzen Binden, Bauch und Hofen weiß, aſchgrau gebäandert. MWahshaut und Füße roth. In Afrika. V. **88. F. (A.) exilis. Temm. Col. 496. Das reife Männchen obenher graubraun mit gebänderten Flügeln und Schwanz. Kehle und Mittelbauch weiß, Bruft, ein Nackenſtreif, Bauchfeiten und Steißfedern ſchoͤn roftgelb, aus den Federſpitzen, ohne alle Baͤnderung. Die unteren Schwanzdeck⸗ V. federn weiß. Im Cafferlande. Zwoͤlf Zoll lang. *89, F. (A.) Minullus Sh. Vaill. Afr. 34. Le Minule. Obenher braun, untenher weiß, am Bauche ſchwarz gebän: dert, die Bruft mit Längsfchmigen. Iris und Wachshaut voth, Füße geld. Afrika. V. —Aulein es giebt auch viel größere. So 90. F. (A.) musicus. Der Singſperber. Vaill. Afr. 27. Le Faucon chanteur. Von der Größe des Habichts, obenher afcıhgrau, unten und am Steiß weiß, braun geftreift, in der Jugend braun und roſt— farb gefchedt. Man findet ihn in Afrika, wo er. den Rebhuͤh— nern und den Hafen nachſtellt und auf Bäumen niſtet. Es ift der einzige bekannte Naubvogel, der angenehm fingt. ‘*94, F. (A.) hemidactylus Temm. Der Furzzehige Sperber. Col. 3 und 91. [Resterer als F. gracilis.] La Buse mixte couleur de plomb. Az. Nr. 67. Schlank, mit hohen dünnen Beinen und Eurzen Zehen, zu: mal den äußeren. Obenher afchgrau; Bauch und Hofen weiß quergeftreift. Steißfedern roͤthlichgelb; Schwanz und Schwingen fhwarzbraun, mit zwei breiten gelblichweißen Querbinden. Die Beine find orangeroth, die Iris blaßgelb. Diefe Kennzeichen, vom Prinz Neuwied angegeben, tref⸗ Raubvögel. Falco. 393 fen auf das genauefte bei Temmingf’s Autour grele T. 91, den alfo auch Cuvier fehr richtig hierher gezogen, obſchon Prinz W. nur T. 3 anführt, aber eben die Abbildung als fehlerhaft tadelt. BR U. “#99, F. (A.) magnirostris. Der großfhnäblige Sperber. Der Habicht mit roſtſtreifigem Bauche. Pr. W. Enl. 460 alt. Col. 86 jung. [Prinz v. W. bezweifelt. es.] Falco insectivorus Spix T. Obenher graubraun; der Schwanz röthlichgrau mit ENG lichbraunen Querbinden; Bauch weißlich, roſtgelb in die Quer geftreiftz; Schenkel ſchoͤn roſtgelb mit roſtrothen Querſtreifen. — Sol nah Pr. W. mehr zu den Buffarden eher nr Der Schnabel ift nicht fo befonders groß. *93. F. (A.) Tachiro Daud. Col, 377 und 420. Vaill. Afr. 24. Dbenher erdbraun, der Schwanz mit vier dunkleren Binden, Die Federn des Scheitel und Nadens find von ihrer Bafis an blendend weiß, nur am Ende fchwarzbraun. Die Kehle weiß, mit einer aus ſchwarzen Flecken beftehenden Mittellinie und Sei: tenfleichen. Übrige Unterfeite weiß I, braun gemwellt. Der Schwanz unten weiß, gebändert. Das junge Weibchen ift dun- Eelbraun, unten gelbbraun, mit großen Sleden. Aus dem Gaffer- lande. V. *94. F. (A.) cuculoides Temm. Der Kukukſperber— Col, 110 und 129. ‚ 8 Falco Soloensis Horsfield. Obenher Sleigrau, unten weiß, die Bruſt roͤthlichgelb ange— laufen. Auf Java. V. Ihm nahe ſteht F. (A.) torquatus Cuv. Col. 43 und 93. mit afchgrauem Kopf, Mantel und a im Nacken ein breites roſtrothes Band, Bruſt und Bauch weiß, fein roſtgelb in die Quere A Schwingen und Schwanz ſchwarz gebändert. Auf De‘ Süd: ee * Nach der Beichreibung; warum ift aber auf &. 377 diefe R ganze Unterfeite blau gemalt? 394 BER Na '*95. F. (A.) xanthothorax Temm. Col. 92. Etwas größer ald der Sperber. Kopf, Hals, Naden und Bruſt ſchoͤn zimmtroth, Mantel und Schwingen roftbraun. Bauch weiß, fein ſchwarz gebandert, der Schwanz roftbraun, am Rande Spuren von Bändern. In Guiana und Brafilien. V. *96. F. (A.) virgatus Reinwardt. Col. 109. Obenher dunkelafdyblau, die inneren Bärte der Schwingen mit großen weißen Sledien. Untenher die Grundfarbe weiß, ein gelber Streif von der Kehle bis zur Bruft herab, die Seiten braungelb, Bauch quergebändert. Der Schwanz quer abgeftugt. Java. V. ı *97. F. (A.) brachypterus T. Col. 14 und 116. Falco concentricus Ill. Hochbeinig, mit Eurzen, nur die Schwanziwurzel erreichenden Schwingen. Der Scheitel, Naden und Schwingen find matt bräunlichfchwarz, der lange Schwanz ſchwarz mit vier dünnen weißen Querbinden und weißem Endfaum. Wangen, Hals und Unterfeite weiß, mit: ſchwarzen Schaftftrihen. Vom Hinterkopf gegen die Kehle geht ein brauner Streif. Züße, Wahshaut und Unterfchnabel gelb. Der T. 116 abgebildete hat einen roftgelben Hals und Bruft, und braungemellten Unterleib. Er foll der Zunge oder das Weib: chen feyn. In Südamerika, V. *98. F. (A.) pileatus Pr. W. Derrothhofige Sperber. Col. 205. Autour chaperonne. Obenher afchgrau, mit ſchwaͤrzlichem Scheitel und Schwin: gen, untenher blaß afchgrau; die a feurig roſtroth, Iris und Beine lebhaft orangegelb. Pr. W : Jede Bauchfeder hat einen haarfeinen ſchwarzen en Sn Brafilien. *99, F. (A.) gymnogenys. Der nadtwangige Sperber. Col. 307. Kopf, Hals, Bruft und Mantel [hon afhblau; die langen Schwingen ſchwarz, mit weißem Saum. Der Schwanz ſchwarz, weiß endigend, in der Mitte eine weiße Querbinde. Bauch, Ho— Raubvoögel. Falco. 395 fen und Steißfedern weiß, zart fihwarzgebändert. Um die Augen weit nat, mit gelber Haut, wie Wachshaut und Füße, deren Tarſen gefchildert find. Die Hofen find Elein und eng. V. *100. F. (A.) pensylvanicus. Wilson VI. 46. 1. [fehr verfchieden von dem cben fo genann— ten ib. &. 54.) Falco velox ib. VI. 46. 1. ift nach Ch. Bonaparte das junge Weibchen. Col. 67. Der junge. Obenher ſchiefergrau mit dunklen Schwingen, der lange Schwanz mit vier ſchwarzen Bändern und weißem Endfaum. Die Federn der Dberfeite mit ſchwarzen Schaftſtrichen. Bruft und Bauch ſchoͤn roftfarb gemwellt, Steißfedern weiß, Füße orange: gelb, Sris roth. Selten. V. *101. F. (A.) lineatus. Wilson VI. 53. 3. Scheitel und Rüden braun, mit roſtfarbigen Rändern; die Flügel elivenbraun, mit weißen und blaßroftfarbigen Flecken. Schwingen ſchwarz und weiß gebändert, ebenfo der Schwanz. Die ganze Unterfeite odergelb, mit wenigen Schaftftrihen. V. - *102. F. (A.) hyemalis *). Wilson IV. 35. 1. Kopf, Hals und Unterfeite weiß, braun geftrichelt; Mantel und Flügel braun, die Dedfedern etwas roftroth, die Schwingen dunkler gefledt. Die Schwanzdedfedern weiß, mit dunklen herz formigen Sleden. Der Schwanz dunkelbraun, hellbraun gebän- dert, die innern Bahnen roftroth. Hoſen ockergelb mit Schaft: fteichen. Die Tarfen unter dem Gelenk einen Zoll weit befiedert. *103. F. (A.) niger. Der fhwarze Sperber. Sparviusniger., Yieillot Gal. 22. Schwarz, die Federn des Dberhalfes an der Bafis weiß; der Schwanz fledenartig weiß gebändert, oben in vier, unten in drei Binden, die Schwingen weißlichgrau, ſchwarz gefleckt, Neun Zoll Lang. Vom Senegal **), V. *) Vom Verf. noch einmal unter den Weihen citirt, wo a ihn nun weglaffe. +) Einen andern F. niger bildet Wilfon VI. 53. 1 ab, .; aber zu den Buffarden gehört und Nr. 116 befchrieben wird. Ich nenne ihn 396 BIRD SEEN V. MILVUS Bechst. Milan. Mit Eurzen Zarfen, fchwachen Zehen und Krallen, die, mit einem, ebenfalls der Größe diefer Voͤgel wenig angemeffenen Schnabel, fie zu den feigften aller Naubvögel machen. Aber fie unterfcheiden ſich ducch ihre außerordentlic, langen Schwingen und Gabelfhwanz, die ihnen einen Außerft ſchnellen und leichten Flug gewähren. «) ELANUS Savigny ‚Mit fehr Eurzen, neßartig gefchuppten, von oben zur Hälfte mit Federn bededten Zarfen, wie die legte Eleine Abtheilung der Adler. 104. F. (M.) melanopterus. Sav. Eg. Ois. pl. 2. Vaill. Afr. 36 und 357. Le Blac. Ch. Bonap. Am. 1. XI. 1. Bon der Größe eines Sperbers, mit weichem, feidenartigem Gefieder, wenig gegabeltem Schwanz, obenher afchgrau, untenher weiß, die Eleineren FSlügeldeckfedern [der Schulter] fchmwarzlich. Der Junge, ift braun und gelb gefchedt. Diefer Vogel ift ge mein von Agypten bis zum Worgebirge der guten Hoffnung, und fcheint fih auch in Indien, ja felbft in Amerika zu finden. Er jagt faft nur Inſecten. 105. F. (M.) furcatus L. Der Milan von Carolina. Catesby IV. Wilson 51. 2. Vieillot Am. 10. Weiß; Flügel und Schwanz ſchwarz, die zwei außerften Schmwanzfedern fehr lang. Größer als der vorige. Er jagt aud) Amphibien *). *106. F. (M.) Riocourü Vieill. (Nauclerus Vigors.) Temm. Col. 85. Elanoides Riocourũ. Vieillot Gal. pl. 17. mit Ch. Bonaparte F. St. Johannis. Er gleicht dem obigen in vielen Stüden. V. *) Verſchieden von ihm iſt F. Yetapa Pr. Wied, der weiß: und Thwarze Milan mit bläulihen Füßen (Faucon a queue d'oi- seaux Az. p. 99). Er ift auch weiß, Rüden, Zlügel und Schwanz ſchwarz, Metallglanz, die hinteren Fluͤgeldeck⸗ und — haben ſchwaͤrzliche Spitzen. In Braſilien. Naubväögel. Falco. 397 Dom Senegal. Dbenher bläulihgrau, untenher rein weiß. Die Dedfedern der Flügel weiß eingefaßt. Der Schwanz tief gegabelt, fehr lang, die aͤußerſte Steuerfeder überreicht die andern weit; auch die Schwingen fehr lang. Beine und ee gelb. Die Federn der Hofen ziemlich lang. +107. F . (M) dispar Temm. (Faucon blane Az.) Col. 319 (junges Weibchen.) Obenher blaulich, untenher nebft den Wangen und äußeren vier Schwanzfedern rein weiß. Die inneren Flügeldedfedern ſchwarz, fo wie auch die Augen ſchwarz eingefaßt find. Füße und Wachs: haut blaßgelb, Iris orange; Länge 14 Zoll. In Brafilien und Paraguay. V. ) Eigentliche Milane. Mit geſchilderten, ſtaͤrkeren Tarſen. 108. F. (M.) Milvus L. Die Gabelweihe. Königs: weihe. Der rothe Milan. Enl. 422. Naumann 31. F. 1. Roſtroth ſmit ſchwarzbraunen Schaftſtrichen), der Schwanz braunroth, die Schwingen ſchwarz. Derjenige Vogel, der ſich unter allen Voͤgeln am laͤngſten und ruhigſten in der Luft ſchwe— bend erhält; [übrigens ein träger Vogel], der ſich nur von Am: phibien nähert. [Seine äußeren Schwanzfedern bilden eine drei bis vier Zoll lange Gabel.] Der Falco austriacus ift der junge. “ *409. F . (M.) ater L. (F. aegyptius, F. Forskalii Gm. F. parasiticus Lath. und Shaw.) Der fhwarzs braune Milan. Enl. 472. Vaill. Afr. 22. Le Parasite. Naumann 31. 8. 2. Sav, Eg. Ois. pl. II. £. 1. Kleiner, mit nur anderthalb Boll Langer Schwanzgabel, ſchwaͤrzerem Schnabel und überhaupt dunklerer Farbe als der vorige, dem er im Ganzen ähnlich ifl. Der Schwanz ift weiß: — gebaͤndert. Naͤhrt ſich, wie der vorige, von Sin ‘\*4110. F. (M.) missisippiensis Wilson. Wilson III. 35. 1. Missisippi Kite. Ictinia ophiophaga. Vieillot Gal. pl. 17. 398 Bögen. Ein fchöner muthiger Vogel. Kopf, Hals und Unterfeite graulichweiß, Rüden und Flügeldedfedern dunkelgrau, Schwanz und Schwingen (beide ſehr lang) ſchwarz, Iegtere vöthlich einge: faßt, auf dem Slügel eine weiße Binde. - Um das Auge fehwarz, von da vorwärts ein bogiger ſchwarzer Fleck. Schnabel —— Iris und Fuͤße blutroth. ** 111. F. (M.) plumbeus L. Der bleifarbige Milan. Tem m. Col. 180. junger Vogel. Aſchblau, die Flügel ins Kupfergrünliche, die innere Fahne der Schwungfedern voftroth; die Schwanzfedern gruͤnlichſchwarz, die zwei mittleren ungefledt, die übrigen an der inneren Sahne mit drei weißen Duerfleden. Die JIris hochkirſchroth, die Beine orangeroth. Pr. M. In ganz Amerika. Dem vorigen ſehr aͤhnlich. V. VI. PERNIS Cuv. !). Bondree. Sie verbinden mit dem ſchwachen Schnabel der’ Milane den eigenen Charakter, daß der Raum zwifchen den Augen und dem Schnabel, der bei allen übrigen Falkenarten nadt, und kaum mit einigen Haaren befegt ift, bier von dichten fchuppenähnlichen Federn eingenommen erfcheint. Ihre Zarfen find nach oben hin halb befiedert und negartig gepanzert; übrigens haben fie einen gleichförmigen Schwanz, lange Schwingen, den Schwanz fchon. von der Bafis an gebogen; in Europa giebt es nur eine Gattung, 112. F. (P.) apivorus L. Der Wespenbuffard. „ Enl. 420. Naumann 35. 36. Deutſche Ornithologie, mehreremal. Etwas Eleiner als der Buffard, obenher braun, untenher verfchiedentlich, je nach den Individuen, braun und weißlich ge: wellt. Der Kopf des Männchens wird in einem gewiffen Alter afchgrau. Er jagt Inſecten und geht vorzüglid) den Wespen und Bienen nad. €. Seine Zügel find befiedert; feine langen Schwingen und Schwanzfedern fehr zerbrechlic, feine Nägel ziemlich gerade, und fein Naden mit etwas verlängerten Fodern verfehen. Er hat eine geduckte Stellung. V. Es exiſtiren aber noch mehrere in fremden Welttheilen; 3.8. 113. F. (P.) eristatus Cuv. Der gehaͤubte Wespenfalfe. Col. 4+. Buse ptilorinque. Ganz braun, der Kopf afchgrau wie beim hierländifchen, aber 1) Pernis oder Pernes, der Name eines Raubvoaels, nad) isn, Raubvögel. Falco. 399 der Schwanz ſchwarz mit einer weißen Binde in der Mitte und einem braunen Federbuſch am Hinterkopf. Leſchenault hat ihn von Sana mitgebracht. VII. BUTEO Bechst. Bufferd. Mit langen Schwingen gleichförmigem Schwanz, der Schnabel von der Bafis an krumm, der Kaum zwifchen ihm und den Au— gen nadt, die Füße ſtark. a. Einige haben die Tarſen bis an die Zehen befiedert; fie un= terfcheiden fi) von den Adlern durch ihren gleich anfangs gefrumm- ten Schnabel, und von den fußbefiederten Habichtsadlern durch ihre langen Schwingen. Bei ung fommt einer vor, 114. F. (B.) Lagopus L. Der rauhfüßige Buffard. Schnee-Aar. Frisch 75. Vaill. Afr. 15. La Buse patue. Wilson Am. IV. 33.1. Naumann 34. Sehr unregelmäßig mehr oder minder hellbraun mit weiß, mehr oder minder ins Gelbliche ziehend, geichedt. Einer der verbreitetften Vögel. Man hat ihn faft überall: angetroffen, und hin und wieder für eine Varietät anderer Vögel angefehen. [Die Schwanzwurzel ift weiß.] *115. F. (B.) atricapillus. Col. 79. F. melanoleucos. Vieillot Gal. 14. Mit langen befiederten Tarfen, die innerfte Kralle fehr groß und flark, die Schwingen bededen: 3 des mäßig langen Schwan: zes. Zwiſchen Wahshaut und Auge ein ſchwarzer Fle von Bor: ftenhaaren. Hinterkopf, Mantel, Schwingen und Schwanz tief ſchwarz; Scheitel, Stirn, Hals und alle Untertheile rein weiß. Der Schwanz braun gebändert. In Cayenne *). V. ) Ihm in der Faͤrbung ſehr ähnlich ift F. (B.) palliatus Pr. M. (Temm. Col. 204), deſſen Schnabel aber einen kleinen Zahn hat, Hin: terkopf, Rücken, Flügel und Schwanz dunkelbraun, legterer und Schwin- gen ſchwarz gebändert; übriger Kopf, Hals und Unterfeite weiß, die Zarfen kurz, Hofen ſtark, aus breiten abgerundeten Federn beftehend, die Schwingen kaum 4 des Schwanzes erreichend. Auch in Südamerika. V. 400 BED E “.*4416. F, (B.) St. Johannis CA. Bonaparte. Der ſchwarze Buffard. FE. niger. Wilson VI. 53. 1. 2. Ganz fhwarz, nur um den Oberfchnabel und unter dem Auge weiß. Auch der Schwanz hat vier fehmale weiße Binden, wovon die legte feinen Saum ausmadht. Der Schnabel blau, die Schwingen erreichen das Ende des Schwanzes. Andere Gremplare (W. f. 2.) follen aus braun, gelb und weiß mit ſchwarz untermengt gefärbt ſeyn. V. b. Aber die bei weiten größere Zahl hat nadte, gefchilderte Tarfen. Auch Hiervon haben wir nur eine Öattung. 117. F.(B.) Buteo L. (F. variegatus, albidus L.) Der Maͤuſefalk. Maͤuſebuſſard. Gemeiner Buſſard. Stodaar. Buteo communis, Enl. 419. Saumann 33. Braun, am Bauche und der Kehle mehr oder weniger weiß gemwellt. Einer der häufigften und zugleich ſchaͤdlichſten Raub: vögel unferer Gegenden. Er verweilt das ganze Jahr in unfern Waͤldern, ftürzt von einem Baum oder Erdhügel herab auf feine Beute, und zerftört viel Wildpret [doch auch viele Zeldmäufe). *118. F. (B.) Jackal Daud. et Shaw. Der Schafal: vogel. Vaill. Afr. 16. Le Roux-noir. Obenher fhwarzbraun, Kehle weiß, Bruft und Bauch roſt— roth, mit einigen ſchwarzen Schmigen. Der Hinterleib ſchwarz und ſchmutzigweiß gefledt, die Unterdecfedern des Schwanzes ſchwarz und roſtroth. Obenher ift der Schwanz dunkelroſtroth mit neun fehwarzen Binden und einem fchwarzen led am Ende jeder Feder. In Afrika, von der Größe unferes Buffards. V. *119. F. (B) Tachardus Sh. Vaill. Afr. 19. Mit ziemlich langem Schwanz und Schwingen, ſchwachem Schnabel, die ſtarken Tarfen big über »die Mitte befiedert. Oben— her ift er graubraun, mit einzelnen weißen Flecken, unten heller mit großen braunen Sleden. Der Schwanz oben braun, mit dunklen Binden, unten weiß, Füße gelblich. V. Sy Raubvögel. Falco. 401 *120. F. (B.) Busarellus Daud. Der roftrothe Fer fenbuffard mit weißem Kopfe. Vaill. Afr. 20. undeutlic) *). Der Körper iſt rothbraun; Kopf und Hals gelblicyweiß; der Unterhals ſchwarzbraun; Schwungfedern und Schwanz roft- roth, ſchwarzbraun quergeftreift, der legtere mit ſchwarzbrauner Spitze. In ganz Südamerika. V. *121. F. (B.) polygenis Temm. [poliogenys] Der grauwangige Buffard. Temm. col. 325. Klein; obenher braun, die Dedfedern der Flügel rothbrsun mit dunkleren Schaftftrichen, hwärzlichen Schwingen, der Schwanz braun mit drei Schwarzen Binden, Die Baden find grau, die Kehle weiß mit einem dunklen Kehlftreif, die Bruft roftbraun, der Bauch und die Hofen weiß, voftbraun gewellt in ziemlich brei: ten Streifen. Von der Inſel Luzon. *122. F. (B.) plumbeus. Ictinia Vieill. Am. 10 bis. Milan Cresserelle. Col. 180. Das Weibchen. F. plumbeus. Spiæ VIII. Iſt vielleicht der erwachſene Vogel, bei dem ſich der Seitenaus— ſchnitt zu einem Zahn ſpitzt, obſchon die Schwingen unedel find, xX*123. F. (B.) pterocles. Der langſchwingige Buſſard. Temm. col. 56 und 139. (Der junge.) Kopf, Kehle, Nacken und ganze Oberfeite fchieferfchwarz, die Rüdenfedern der Schwingen bilden einen fehon roftgelben Laͤngs— fleck. Bruft weiß, Bauch meißlich, vothgelb quergeftreift. Schwanz perlgrau, kuͤrzer als die Schwingen, mit einer breiten fhwarzen Binde am Ende. Brafilien, V *124. F. (B.) poecilonotos Cuv. Der weißgefleckte Ä Buffard. Col. 9. Der ganze Körper rein weiß, die ganzen Schwingen ſchwarz, mit weißen Sederfpisen, fo daß fie halbmondförmig gefledt er— *) Vielleicht gehört diefe Abbildung, wie aud) Pr. Wied andeus tet, zu F. (B.) rutilans Lichtenstein (Col. pl. 25), einer ihm ſehr ähnlichen Gattung; lebhaft goldig roftcoth, mit braun: und ſchwarzen ‚ Enden der Schwingen und zart quergewelltem Bauch und Bruft. 0 ae Sn Südamerika. DE 402 BED uhr fcheinen, Der Schwanz ſchwarz, am Ende weiß. Die Füße fcheinen fleifchfarb. Ein fehr fchöner Vogel aus Südamerika. V. *425. F. (B.) lacernulatus. Der Mantelbuſſard. Col. 457. Kopf und Unterkörper rein weiß, der Mantel, Unterrüden und Flügel nadt fchiefergeau, der Schwanz weiß, mit fchwarzen Binden; unten mit einigen zarteren Querftreifen. Beine gelb, Schnabel ſchwarz. 15 Zoll lang. In Brafilien. V. *126. F. (B.) liventer. Der blaffe Buſſard. Col. 438. Bon durchaus blaffen Tinten der Färbung. Obenher blaß- braun, mit roſtrothem fehmalgebändertem Schwanz und rother Innenſeite der Schwungfedern. Kehle weißlicy mit Schaftftris hen, Bruft und Bauch aſchgrau, Hofen weiß. Uugengegend nadt, Schnabel, Wahshaut und Füße geld, die Schnabelfpigen fhwarz. In Oſtindien. V. Einige Gattungen haben eine Federhaube, als: 127. F. (B) Bacha. Le Vaill. Afr. pl. 15. So groß wie unfer Buffard, braun, mit Eleinen runden weißen Flecken zur Seite der Brufi und auf dem Bauche [aud) auf den Schulterfedern dev Flügel und den Hoſen], einem ſchwarz und weißen Federfchopf, und einer breiten weißen Binde auf der Mitte des Schwanzes. Es ift ein fehr graufamer Naubvogel, der fich vorzüglich von den Klippfchliefern naͤhrt. In Afrika. *128. F. (B.) albidus Temm. Col. 19. Der Hinterkopf mit einem großen nieberliegenden Feder: bufch und, wie der Naden und Unterkörper, weiß, braungelb ges ſchmitzt; Mantel und Schwingen dunkelbraun mit weißen Sleden; Schwanz dunkelbraun, hellbraun gebändert. Füße bleigrau. Pon— dichery. V. NB. Der toftrothe Buffard, Falco rutilans Licht. (T. col. 25.), nähert ficy in etwas den Weihen durch feine ho= hen Füße, hat aber nicht ihr Halsband., Es giebt auch zwifchen diefen beiden Abtheilungen unmerkliche Übergänge. IX. CIRCUS Bechst. Weihen. Unterfcheiden fich von den vorigen durch ihre höheren Zar: Saubvögel. Falco. 403 fen und durch eine Art Halsband, was die ihre Ohren bededen- den Federfpigen auf jeder Seite des Halfes bilden. Wir haben hier zu Lande drei Gattungen, welche wegen der mannigfaltigen Abwechfelung ihres Gefieder von den No— menclatoren fehr vervielfältigt worden find. 129. F. (C.) Pygargus L. Die Kornweihe Halb: weihe. La Souduse, Ent. 443 und 480. Naumann 38, 2, und 39, 1 und 2. Darmftädter Ornithologie. Obenher braun, untenher gelb, mit langen braunen Fleden, die Steiffedern weiß. Der bleifahle Falk, POiseau St. Martin, (F. eyaneus und albus) !) Enl. 450. Naum. 39, 1. afchgrau, mit fhwarzen Schwingen, ift nur das Männchen des ‚zweiten Sahres. Diefe Gattung niftet auf der platten Erde, hält fid viel auf Feldern auf, fliegt nahe über dem Boden, jagt des Abends auf Ratten, junge Feldhühner u. f. w. “430. F. (C.) eineraceus Montague. Die Wiefenweihe, die afhgraue Weihe. Naumann 40, Vieillot Gal. pl. 13. Schlanker, mit längeren Schwingen als die vorige. Das alte Männchen ift aſchgrau, mit fehwarzen Schwingen und einer Schwarzen Binde auf den Dedfedern. Das Weibchen und das zweijährige Männchen find obenher braun, unten weiß, mit braus nen Streichen auf der Bruft. Bei den jungen ift der ganze Un: terkoͤrper roſffarb. Ihre Gewohnheiten gleichen denen der vorher: gehenden. N“ 431. F. (C.) rufus L. Die Rohrweihe. La Harpaye. Enl, 470. Naumann 37.1. Rothgelb und braunlid, Schwanz und Schwingen afchfarb. [Die Hofen roftbraun.] Der Falco aeruginosus (die Sumpfroftweihe), Enl. 424. Naumann 38., braun, mit hellbraun am Kopfe und Bruft, gilt für den älteren Vogel. Es giebt aber Naturforfcher, welche ihn für fpecififch verfchieden halten. Beide halten ſich vorzügs | 1) Es ift aud) der Falco communis, F. albus, Friſch 8. 75, ber Falco montanus B. und der F. gryseus G@m., felbft fein F. bohe- micus. 404 DID IERETE lich gern in der Nähe des Waſſers auf, um Amphibien nach: zuftellen. Auständifche Gattungen find: *132. F. (C.) Acoli. Vaill. Afr. 31. Schlank, hochbeinig, ſchoͤn bläulichgrau mit ſchwarzen Schwin: gen. Bauch und Hofen weiß, fchwaärzlich fein quergebändert. Die Hofen find fehr ſtark. Am Cap. V. *433. F. (C.) melanoleucos. Vaill. Afr. 32, Sonnerat II. 132. Schlank, obenher fehmwarzbraun, auf den Schultern mit wei: fen Flecken; Bauch, Hofen und Schwanz unten rein weiß. Im Nacken mit weiß melirt. Die Dedfedern perlgrau. Der Schwanz oben vöthlihgrau, die zwei Mittelfedern am Ende mit einem Fed. Der Schnabel ift rein fchwarz und glänzend. In Ben: galen. V. *134. F. (C.) palustris Pr. M. Col. 22. Die ganze Oberfeite dunkelbraun, Schwingen und Schwanz afchblau mit fehwarzbraumen Duerbindenz Bruft (bei einigen) braun, font Vorderkopf, Kehle und Unterkörper gelblichweiß mit einzelnen Schaftftrihen. Der Eulenkranz ſchwarzbraun, gelblich- weiß geftrichelt; über den Augen ein weißer Streif. Sie ift hoch: beinig, ſchlank, und hat lange, zugefpigte Schwingen. Süds amerika. V. *135. F. (C.) ranivorus Sh. Vaill. Afr. 23. Erdbraun mit roftrothen Hofen, wie der Unterſchwanz. Die Flügel weiß und braun gebändert, wie auf der Oberfeite der Schwanz. Am Gap. V. **136. F. (C.) histrionicus Quoy et Gaymard. ee t. 15. 16. Obenher hellgrau, Nüden und Schwingen ſchwaͤrzlich, Schul: terfedern weiß gefaumt, untenher weiß, roſtbraun gebändert. Füße V. gelb ). 1) In dieſes Untergeſchlecht gehoͤrt auch noch der Buffard mit Naubvögel. Falco. 405 **137. F. (C.) maurus Temm. Col. 461. Rußbraun, die Schwingen und Schwanzfedern an ber du: Beren Seite meißlih, der Schwanz regelmäßig breit gebandert. Die Bruft afhgrau, die Mitte des Bauches rein weiß, Füße und Wachshaut gelb. Am Cap. B. X. SERPENTARIUS Cw. (GYPOGERANUS ZU.) u) Sekretär. Ein aftitanifcher Naubvogel, deffen Zarfen zum menigften noch zweimal fo lang als bei den vorigen find, weshalb ihn meh: rere Naturforfcher unter die Sumpfoögel gerechnet haben. Aber feine gänzlich befiederten Beine, fein tief gefpaltener, Erummer Schnabel, feine vorfpringenden Augenbrauen und feine gefammte Anatomie weiſen ihm bier feine Stelle an. Seine Tarfen find gefchildet, die Zehen im Verhaͤltniß Eurz zu nennen, die Augen: Ereife nadt. Er trägt am Hinterhaupt einen langen fleifen. Fe- derbufch, und die beiden mittleren Sedern feines Schwanzes über: reichen weit die andern, 138. F. (8.) Secretarius Gm. Enl. 721. Vieill. Gal. 260. [Blumenbad Abb. nat. hift. Gegenft, &. 55.] - [Le Vaill. Afr. 2.] [Grau, mit weißem Bauh und Kehle, die Schwingen ſchwarz, die Schwanzfedern endigen in eine weiße Spige. Der nadte Augenkreis roth, Beine und MWachshaut orangegelb.] In offenen und dürren Gegenden des Caps, wo er die Amphibien laufend verfolgt, daher er auch abgeftumpfte Krallen hat. Seine große Stärke Liegt in feinen Füßen. Man hat neuerlich verfuht, ihn auf Martinique zu ver: mehren, wo er durch Vernichtung der dort fo gefährlichen Lan— zenvipern den größten Nugen ſtiften Eönnte, weißem Steif. Vieill. Am. (Circus europygistus) und wahr: ſcheinlich auch der Falco uliginosus Edw. 291. Allein fo lange man noch nicht die Veränderungen ihres Gefieders, welche das Alter bringt, verfolgt hat, möchte es ſchwer feyn, die Gattungen zu beftimmen. Eh. Bonaparte fagt, der F. uliginosus fey das junge Weibchen des cyaneus. 1) Hr. Vieillot Hat diefen Namen in Ophiotheres umge: tauft, Gal. p. 60. i 406 Bid Has Die Nahtraubvögel haben einen dien Kopf, fehr große, nad) vorn gerichtete Augen, mit einem Kreife von zerfchligten Federn umgeben, von denen- die, vorderen die Wachshaut des Schnabels bedecken, die hinteren die Dffnung des Ohres. Ihre ungeheure Pupille laͤßt fo viel Licht: firahlen ein, daß jie am hellen Zage geblendet find. Ihr dicker Schädel, deifen Subftanz aber ſehr locker und leicht ift, hat große Höhlen, die mit dem Ohre in Verbindung ftehen und wahr: fheinlich den Gehoͤrſinn verftärken. She Flugapparat hat da= gegen Feine große Stärke; ihr Gabelknochen leiftet geringen Wis derſtand; ihre feinbärtigen, feinflaumigen Federn machen im Flug nicht das geringfte Geraufh. Der äußere Finger ihrer Zehen kann fich beliebig nach vorn wie nad) hinten richten. Diefe Bo: gel fliegen vorzüglich während der Dammerung und des Mond: fheins. Am Tage nehmen fie, wenn fie angegriffen oder durch einen ungewohnten Gegenftand überrafcht werden, eine gerade Stellung an, ohne davon zu fliegen, und machen fonderbare und lächerliche Stellungen und Gebärden. She Bormagen ijt ziemlich fleifchig, obſchon fie nur thieri: fhe Nahrung zu fich nehmen, die aus Maäufen, Eleinen Voͤgeln und Inſecten befteht; aber davor befindet ſich nod) ein großer Kropf. Ihre Blinddarme find lang, am Endet erweitert ıc. Alle Eleinen Bögel haben eine natürliche Antipathie gegen fie, und vereinigen fih von allen Seiten um fie anzufallen, weshalb man fih ihrer zum Lockfang derfelben bedient. Man hat nur einen Stumm aus ihnen gebildet. 4. STRIX. Eule. Man Eann fie nach ihren Federbüfchen, der Größe ihrer Ohren, dem Umfang der Federn des Augenkreifes und einigen anderen Charakteren weiter eintheilen. Diejenigen Gattungen, welche um die Augen eine große voll: ftandige Scheibe gefchligter Federn, die felbft wieder mit einem Kreife oder Kragen fihuppiger Federn umgeben ift, zeigen, und zwifchen beiden eine große Ohröffnung, entfernen fich in der Ger ſtalt und Lebensweife mehr von den Tagraubvögeln, als die, de: ten Ohr Elein, oval, und mit gefchlisten Federn bedeckt iſt, die bloß unter dem Auge entfpringen. Man fieht die Spuren diefer Berfchiedenheit bis zum Skelet hin. Mir nennen unter jenen erfteren 1. OTUS Cw. Nachteulen, diejenigen, die auf der Stirn zwei Sederohren haben, die fie Raubvögel. Strix. - 407 nad) Belieben aufrichten können, und deren Ohrmuſchel fi) vom Schnabel bis zum Scheitel in einem HalbEceife erſtreckt, und nad) vorn mit einem hautigen Dedel verfehen ift. Ihre Fuͤße find bis auf die Krallen mit Federn befest, In Europa findet fich folcher Art 1. Str. Ascalaphus Sav. Die kurzohrige u Nachteule. Sav. Eg. ois. T. I. f. 2. Brit. Zool, T. B. II!- Temm. col. 57. Um ein Viertel größer als die folgende, wie diefe gelbbraun und dunkler, und braun gefledt, auf den Flügeln und Rüden wurmförmig aber der Bauch in ſchmalen Linien quergeftreift. Die Ohrfedern kurz. Sie gehoͤrt eigentlich Afrika, erſcheint aber auch bisweilen in Europa !) [bis Sicilien]. ” 2, Str. Otus Z. Die mittlere Ohreule. Friſch 9. Brit. Zool. DT. B. IV. f. 1. Raumann 43. 1. Gelbbraun, oben und unten mit dunkler braunen Laͤngs— flecken. Auf den Flügeln und Rüden braun wurmförmig ge: ftippt, Federohren halb fo lang wie der Kopf, acht oder neun braune Binden auf dem Schwanz. 3. Str. Ulula (und brachyotos) L. Die furzöhrige Gule. Le Chouette. Enl. 4383. i Raumann 4. 2. Brit. Zool. T. B. IV. f. 2. "Wilson IV. 33. 3. Darmftädter deutfche Ornithologie. Sn der Färbung den vorhergehenden fait gleich; der Ruͤ— Een nicht negartig gezeichnet, dafür mit ſchmalen Längslinien auf dem Bauche, und vier oder fünf braunen Binden auf dem Schwanze. Die Federohren finden fih nur beim Männchen; fie find fo Elein, und fie erhebt fie fo felten, daß man fie faft nie bemerkt, und man diefen Vogel lange Zeit unter den ungeoͤhrten gelaſſen, oder zwei Gattungen daraus gemacht hat. Er iſt uͤber die ganze Erde verbreitet. 1) Wie der, den die britiſche Zoologie abbildet, beweiſt, welche Figur die Ornithologen fo vielfach in Verlegenheit geſetzt hat. ©. 408 BA. ae An ausländifhen gehören hierher folgende: *4. Str. longirostris Spir. Nacurutu Tacheti Az. Strix mexicana Gm, Strix clamator. Vieillot Am. 20. Spix IX. a. Unterfcheidet fi von unferer gemeinen mittleren Ohreule faſt nur durch ſchwaͤrzere, nicht fo gewafchene Flecken. *5, Str africana T. Temm. col. 56. Strix maculosa. Vieillot Gal. 23. Um ein Drittel Eleiner ald der gemeine große Schuhu. Die Schwingen bededen drei Viertel des abgerundeten Schwanzes. Braunes, mit dunkelbraunen, afchgrauen und weißen Zidzads quers geſtreiftes Gefieder, Kinn und Unterhals vein weiß; die Schwin- gen mit braunen, ſchwarz gezidzadten Binden. Fünf weiße und eben fo viel braune Binden auf dem Schwanz; die Zarfen enge befiedert, mit feinen ſchwarzen Querziczads, die Nüdenfeite der Zehen dicht behaart; die Federkreife der Augen afchgrau, ſchwarz gefäumt; die Federhörner entfpringen weit hinter dem Auge und endigen in ſchwarze Spigen. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. V. *6. Str. maerorhynchos Vieillot. Die großſchnaͤbe— lige Eule. Col. 62. Deutlich ausgezeichnet duch einen ungewöhnlich —— Schnabel. Ein Drittel kleiner als der Schuhu. Ihr fehlt der weiße Kehlfleck. Obenher iſt fie gelbbraun, dunkler quergewellt mit ſchwarzen Pünktchen dazwiſchen, am Schwanz und Schwin⸗ gen gebaͤndert Bruſt und Bauch weiß, mit feinen Dee Duerwellen. In Virginien. *7. Str. leucotis Temm. Col. 16. Sfabellgelb mit braunen Zickzacklinien, die Augenkreife weh, nah außen ſchwarz eingefaßtz fehr lange Borften verbergen faft den Schnabel; die langen Ohrfedern entfpringen über dem Auge; die Schwingen erreichen das Schwanzende. Zarfen und Rüden der Finger befiedert. Steiß und Schulterftelle weiß. Am Senegal. V. *8. Str. naevia Lath. Wilson Il: 19. 1. und IV. 42. 1. Strix Asio, wahrfchein= fheinlid das Weibchen oder die junge. Temm. col. 80, NRaubvögel. Strix. 409 Das Männchen bräunlichzafchgrau, Weibchen und Junge Iebs haft roftrotb Der ganze Körper mit braunen Längsftreifen und Querzickzacks gezeichnet, auf Rüden und Schultern einige große blaßbraune Flecken. Schwingen und kurzer Schwanz zickzackge— bandert, eine Neihe weißer und fchwarzer Flecken auf dem Fluͤ— gelvand, Füße weiß befiedert. Ziemlich gemein in Nordamerika *). B. '*9, Str. cunicularia Ch. Bonap. [Linn.) Die Erdeule. [Azara's Urucurea. ] Ch. Bonap. Am. 1.7. 2. Hochbeinig. Dbenher vöthlich graubraun, mit runden und ovalen weißen Flecken. Unterhals vöthlichgelb, graubraun gefleckt, Bruſt graubraun, gelbüch gefledt. Hinterbauch weißlich, verlofchen quergeſtreift, Steiß und duͤnnbefiederte Schenkel weiß. Die Tars fen ſehr geftreckt. In ganz Amerika, wo fie in den Höhlen der Armadille niſtet. V. Man kann den Namen U. VLVLA _ Cuv. für diejenigen behalten, die die Dhren und den Schnabel der vo— rigen, aber nicht ihren Federbufch) haben. Bei uns zu Lande giebt es Feine der Art; aber der Norden beider Welten hat folche Gattungen, nämlich: - 10. Str. laponica Gm. [Retz]. Die große graue lapp— landifhe Nachteule. Faſt von der Größe unferes großen Schuhus; obenher grau und braun gemifcht, untenher weißlich, mit graubraunen Längs= fleden. Bewohnt die Gebirge des nördlichen Schwedens. ‘ *11. Str. nebulosa. Die graue glattköpfige Eule von Canada. Vieillot Am. 17. Wilson IV. 33, 2. Kopf, Oberfeite und Hals zart weiß und braun quer ges wellt, Flügel braun mit weißen, faft Bänder. bildenden, regelmäßi- gen Fleden, Schwanz unten auffallend conver, oben Ir *) Obſchon Hr. Temmingk Wilfon’s — als ſehr getreu lobt, ſo weichen ſie doch in der Zeichnung von der ſeinen ſo ſehr ab, daß ich fuͤrchten muß, meine nach ihm gegebene Beſchreibung werde nicht genau auf alle Exemplare paſſen. V. 410 BD. WIRAR dert, Bauch gelblich, mit ſchwarzen Laͤngsſtrichen, die ganz dicht befiederten Füße gelblih. Der Augenkreis grau, mit fchwarzen oncentrifchen Ningen. Die Augen fhwarz, an der Innenſeite mit einem fehwarzen Fleck. ine der gemeinften Eulen von Nordamerika - B. II. STRIX Savigny. Schleiereulen. Ihr Ohr ift fo groß wie das der vorigen, und mit einem faft nody größeren Dedel verfehen; aber ihr geſtreckter Schnabel kruͤmmt fih nur an der Spige, während er bei allen anderen Eulen ſchon von der Bafis an gebogen ift. Ihr Kopf hat feine Federbuͤſche; ihre Zarfen find befiedert; allein an den Zehen ha= ben fie nur Haare. Die Mafke, welche ‚die ihre Augen umge: benden gefchligten Federn bilden, ijt größer als bei andern, und giebt ihnen eine noch, fonderbarere Phyfiognomie als den anderen Nachtvoͤgeln 12. Str. flammea L. Die gemeine Schleiereule, die Perleule LEfraye. Entl. 440. Friſch 97. Naumann 47. 2. Deutſche DOrnithologie. ift bei uns haufig, und ſcheint über die ganze Erde verbreitet. She Rüden ift rothgelb und afchgrau oder braun gewoͤlkt, und höchft zierlich weiß punktirt, wovon jeder Fleck zwifchen zwei fchwar: zen Punkten liegt; der Leib bald weiß, bald gelb, mit oder ohne braune Fleckchen Sie niftet in Thürmen [oft mitten in Städ- ten], und fie ift es insbefondere, welche das gemeine Volk als eine üble Vorbedeutung betrachtet !). **13, Str. perlata Licht. Die brafilifhe Schleier: eule. Wilson 6. T. 50. 1. Der vorigen ziemlich ähnlich, aber bläffer, mit laͤngern Zar: fen und an allen Untertheilen weiß. Durch ganz Amerita B. *14, Str. occipitalis Temm. [Col. 34.] 1) NB. Die brafilifhe Nadhteule mit Gabelfhmwanz —* 432. ſcheint von der Schleiereule nur durch das Ausſtopfen ver— ſchieden. Raubvoͤgel. —— 411 Scheitel und Ruͤcken rein kaſtanienbraun ins Goldfarbige, mit weißen perlfoͤrmigen groͤßeren oder kleineren Flecken, Unter— ſeite und Nacken grau mit laͤnglichen Flecken, Schwingen dun— kelbraun, hell gebaͤndert, Schwanz dunkelbraun, mit vier aus weißen Flecken beſtehenden Binden. **45, Str. badia Temm. Horsf. zool. Res. c. ic. Col. 313. Scheitel und Rüden rein Eaftanienbraun, faſt goldig, mit weißen, ſchwarz eingefaßten Fleckchen. Stirnband und Augenkreis weißlich grau; untenher ifabellgelb mit vielen Sledichen Sava. V. **16. Str. furcata Temm, Die gabelfhwänzige Eule. Col. 432. Stärker als die Perleule, mit viel längeren, ſchwach befie— derten Zarfen, die über den Fingern nackt „ab. Der Schwanz ift gabelförmig, Eürzer al$ die Schwingen. In der Färbung gleicht fie unferer Perleule, hat aber mehr weiße Stellen, auch das Ge: fiht ganz weiß. In Meriko und auf den Antillen, V. IV. SYRNIUM Sav. Baumeule. Der Augenkreis beſteht aus zerfchligten Federn, auch der Kragen ift fie bei den vorigen; aber ihre Ohrmuſchel veducirt ſich auf eine eiformige Höhlung, die nicht die Hälfte der Höhe des Schäbels einnimmt; fie haben keine Federhoͤrner, und ihre Füße m bis auf die Nägel befiedere. “17. Str. Aluco L. (Str. stridula L). Die Brand: eule Der Baumkauz, Nahtbrandeule. Enl. 441. 437. Friſch 94 9. Naumann 46 und 47.1. Deutfhe Ornithologie. Etwas MWeniges größer als die mittlere Ohreule, aberal mit laͤnglichen ſchwarzen, mit Zickzackquerzaͤhnchen an den Seiten durchbrochenen Linien bedeckt, an den Schultern und gegen den vorderen Fluͤgelrand hin mit weißen Flecken Die Grundfarbe des Männchens ift graulich, des Weibchens voftgelb, weshalb man lange Beit zwei Species daraus gemacht hat +) . Diefe Vögel 1) Die Str. sylvestris, rufa, noctua, alba Sfopoli’s, und die Strix soloniensis, die Gmelin in ſeinem Syſteme noch eingefchoben 412 Bid IH He TE niften in Wäldern oder legen oft gar in fremde Mefter und hal ten fich in alten Baumſtaͤmmen auf. 18. Str. pagodarum Temm. Temm. col, 230. Strix Selo-puto. Horsf. nr. 3. Kopf, Nacken und Rüden ſchoͤn zimmetbraun, auf jeder Fe: der eine oder zwei Neihen weißer, ſchwarz eingefaßter Perlfleden. Die Schwingen zimmetroth, odergelb gebändert. Der gebänderte Schwanz mit weißem Endfaum. Die Augenkreife rothgelb, Kehle weiß, Bruft und Bauch ebenfo, aber braun quergewellt, mit ein= zelnen gelben Flecken. Die Füße bis an das vorlegte Fingerglied hellbraun befiedert. Länge etwa 18 Zoll. Dftindien. B. **19, Str. pulsatrix Pr. Max. Die Elopfende Eule. Groß. Bauch, Schenkel und Steiß roſtgelb, Kopf, Bruſt und Oberfeite röthlichegraubraun; Schulterfedern gelb gefleckt, Kinn und Unterhals weiß. Brafilien. Pr. W. V. Wir behalten den Namen V. BUBO. Schuhu für diejenigen Gattungen, welche, bei einer eben fo Eleinen Ohr: mufchel und einem weniger ausgezeichneten Federaugenkreife der vorigen, Ohrfederbüfche tragen. Die, welche man Eennt, haben dide, bis an die Krallen befiederte Füße, 20. Str. Bubo Z. Der große Schuhu. Le grand Due. Enl. 434, Friſch 9. Naumann 44. Deutſche DOrnithologie. Der größte Nachtvogel, gelb mit einem braunen Schaftftrich, der zur Seite braun punktirt ift, auf jeder Teder. Dbenher ift er mehr braun, untenher mehr gelblich gezeichnet, die Federhörner find faſt ſchwarz '). find zu unbeftimmt, um für etwas anderes als Varietäten, wahrfchein- lich der Brandeule gehalten werden zu Tönnen. Man muß wiffen, daß in dem ganzen Eulengefchlechte die Weibchen röther als die Maͤnn— chen find, daher man hier oft ohne Noth die Species vervielfältigt hat. 1) Man kann Linne’s Strix scandiaca, die nur auf einer Figur von Rudbeck, wahrfcheinlic) nach einer Varietät des großen Schuhus gemacht, nicht" wohl annehmen. Raubvögel. Strix. 413 *21. Str, magellanica. (Str. virginiana Daud. U. 13.) Einl. 585. Strix virginiana. Wilson Am. VI. 50.1. Strix pinicola. Viesllot Am. 19, Das Weibchen eine Elle lang, obenher grau, und fein fchwarz und weiß punftirt, auf den Schwingen in gelbliche, weiß und fchwarze Bänder übergehend. Unterfeite weiß, mit gelben Flecken und grauen Querwellen; die Federohren groß, nad) außen ſchwarz, Augenkreife ſchwarz eingefaßt, Kinn weiß, befiederte Füße gelb. Die Unterfeite des Schwanzes weiß, ſchwarz gebändert. Ueberall in den vereinigten Staaten. V. *22. Str. lactea. Der milchweiße Schuhu. Temm. col. 4. Bon der Größe des Schuhus, aber Eürzeren, weiter vom Auge ftehenden Ohrfedern. Der Schnabel ift groß, wie die Fuͤße blaulich, der Augenkranz weiß, mit ſchwarzem Halbzirkel ge: faumt. Unterſeite fchmusigweiß mit feinen Zickzackzeichnungen. Die ganze Oberfeite rothbraun (vermuthlich beim Weibchen) mit feinen Punkten und Biczadlinien. Zwei Fuß lang; vom Se: negal. V. Die Ohouettes à aigrettes Vaillant's find welter nichts als Schuhus, deren Federhörner weiter nach hinten und mehr aus einander ftehen, und ſich auch fchwieriger aufrichten. Man hat ihree in beiden Erdhaͤlften. x*23. Str. griseata Sh. Vaill. Afr. 43. Aus Guiana. Shre Federohren find nicht aufgerichtet wie bei den anderen Eulen, fondern fallen vielmehr am Halſe her- unter *). Sie entfpringen am Schnabel und find blendend weiß. Die ganze Oberfeite ift roftbraun, auf dem Schwanz und Flügeln mit einzelnen weißen Sleden, die Unterfeite weißlich, mit feinen braunen Querlinien. Schnabel gelb. V. *24. Str. strepitans T. Die Rauſcheule. Col. 174 und 229. Aus Batavia [Sumatra]. Mit ſtarkem Schnabel und Klauen. Die Federohren entfpringen vom hinteren Augenwinkel *) Da man diefen Charakter auch an dem jungen Str. strepitans (Temm. col. 229.) bemerkt, fo wäre es möglich, daß Ce Vaillant auch nur einen jungen Vogel vor ſich gehabt. V. 414 DIE und biegen ſich wie nad) oben wieder gegen einander, und beſte— ben aus braun und weiß gebänderten Federchen. Die Augen- federkreife find dadurch unterdrüdt und Elein. Die ganze Ober: feite iſt dunkelrothbraun, fchwarz gemwellt und gebaͤndert, Schulter und Schwingen faft ſchwarz. Der Schwanz gebändert. Unter: feite weiß, braun gemwelltz die Bruft rothbraun, und nur hier find die Wellenlinien zufammenhängend. Schnabel und Krallen gelb. Der junge hat heilgraue Grundfarben. V. VI. NOCTUA Savigny *). Raus. Ohne Federohren, noch vertiefte, ausgeſchnittene Ohrmu— fhel. Die Offnung der legteren ift eiförmig, und kaum größer als bei jedem anderen Vogel Die Scheibe der Augenfedern ift Eleiner und noch unvollftändiger als bei den Schuhus- Shre Berwandtfchaft mit den Zagraubvögeln erſtreckt ſich bis auf ihre Lebensart. Einige zeichnen fih durch einen langen abgeftuften Schwanz aus. Sie haben fehr ſtark befiederte Zehen, und heißen: SURNIA. Sperbereulen. Es fcheint, daß es von diefen mehrere Gattungen oder Va— rietäten giebt, die aber alle noch nicht hinlänglich beftimmt find, nämlic) Str. funerea, hudsonia, uralensis, accipitrina u. ſ. w. ' 25. Str. nisoria Wolf. Die eigentlihe Sperbereule. Enl. 473. Naumann 42. 2. Iſt am beften bekannt. Sie findet ſich auf der ganzen nörd- lichen Erde, ift von der Größe des Sperbers, obenher ſchwarz⸗ braun mit weißen Tröpfehen und Fleden auf dem Kopfe, auf den Schulterfedern Querftreifen, unten quer braungeftreift auf weißen Grunde, mit zehn weißen Querlinien auf dem Schwanz. Sie jagt mehr am Tage als des Nachts. | 26. Str. uralensis Pallas. Die uralifhe Zageule. Strix macroura Natt, Naumann 42.1. Saft fo groß wie der Harfang, obenher braun mit weißen *) Sollte eigentlich, als fhon an einen Nachtfcehmetterling verge: ben, nicht paffiren. Man wirde am beften Surnia für alle behalten m, Raubvögel. Strix. 415 Flecken, untenher weiß mit langen braunen Flecken, fünf grauen Querbinden auf dem Schwanz, Auch fie jagt am Tage, und zeigt fich bisweilen in Deutfchland. Es ift wahrfcheinlich der Hybris oder Ptinx des Ariftoteles. L. IX. c. 12%, 27. Str. acadica L. Der Zwergkauz. Naumann 43. f. 1. 2. Wilson IV. 34.1. Strix pygmaea Bechst. ift gleichfalls bisweilen nad) Deutfchland gekommen, gehört aber auch dem ganzen Morden an. Es ift die Eleinfte und übertrifft kaum die Größe des Sperlings. Auch fie jagt am Tage !). C. Graubraun mit weißen Sleden, vier weiße Binden auf dem Schwanz. Untenher weiß mit braunen Längsfleden. 8. Die anderen haben einen kurzen Schwanz und befiederte Behen. Die größte, und zugleich der größte Nachtvogel ohne Federhörner iſt: 28. Str. nyctea L. Die Schneceule Der Harfang. Enl. 458. Wilson IV. 32. 1. Naumann Al. Saft von der Größe des Schuhus. Ihr fehneeweißes Ges fieder ift mit braunen Querbinden gezeichnet, welche mit dem Alter des Thieres fchwinden. Sie bewohnt den Norden beider Melten, niftet auf hohen Felfen, jagt Hafen, Auerhühner, Schnee— bühner u. f. w. ?) Andere Gattungen find viel Eleiner; fo ' 29. Str. dasypus Bechst. Der raudhfüßige Kauz. Strix Tengmalmi L. Naumann 48. f. 1. 2. Der Rüden braun, mit weißen Tropfen gefledt, unten bläffer, mit breiteren weißen Flecken, vier weiße Querftreifen auf dem Schwanz. Im Gehößz. Der rothe Kauz (Str. passe- rina Meyer et Wolf) ijt das Weibchen. - 1) Le Vaillant hat aber eine, Ze Choucou (Afr. nr. 33.) un: tenher [mit Stirn, Baden und fämmtlicher Unterfeite blendend =] weiß, Lobenher röthlih graubraun] der Schwanz mit funfzehn [weißen ] Auerlinien, die, nad) ihm, nody nächtlicher als alle Nachteulen ift. 2) La Chouette blanche Vaill. Afr. 45. iſt nichts weiter ala eine alte. Die angeführten Größenverhältniffe Eommen vom Ausftopfen. 416 KB IT. Indeß hat der größte Theil diefer Eleinen Gattungen bie Zehen nur fehr dünn mit Haaren befest. So 30. Str. passerina L. Der gemeine Kauz. Strix pygmaea Bechst. Enl. 439, Naumann 48.1. Etwas kleiner ald der vorige, aber faft eben fo gezeichnet. Der Schwanz etwas kuͤrzer und mit fünf breiteren und bläfferen Binden. Niftet häufig in Mauern. Sn Amerika, Indien u. f. w. giebt e8 verwandte Gattungen, 3. B. 31. Str. Brama T. Col. 68, Unterfcheidet fih Eaum von der vorigen. *32. Str. spadicea Reinw. (Str. castanoptera Horsf.) Col. 9. ! Kopf, Hals, Nacken und Bruft ſchmutziggelb, fein braun quergeftreift, Rüden, Oberflügel und Vorderbauch purpurfarbig Eaftanienbraun, am Hinterbauch mit weiß gemifcht. Große weiße Flecken auf den Flügeln, die Schwingen fo wie der Schwanz roth— gelb gebändert. Finger oben befiedert. Auf Java, Sumatra ꝛc. V. *33. Str. pumila IU.*%) Der graubraune Kauz. (Caboure Azara“s.) Str. passerinuides. Col. 844. Wahrfcheinlih das Männchen ‚[oder die junge]. Obertheil graubraun, Oberkopf weißlich punktirt, im Naden ein fchwärzlih und weiß gefledtes Halsband. Schwung = und Schwanzfedern mit gegenüberftehenden weißen Nandfleden. Kinn weiß; Kehle und Bruft graubraun, die legten mit weißen Sleden. Unterleib dunkelgraubraun, weiß in die Lange gefledt. Pr. W. **34, Str. minutissima Pr. M. Str. pumila. Temm. col. 39. fcheint doch, ungeachtet der Zweifel des Prinzen Wied, hierher zu gehören. Die Befchreibung trifft mit Temmingk's Abbil dung bis auf eine unbedeutende Größenverfchiedenheit. Die nad vorn gerichteten Nafenborften, der weiß punktirte Kopf und Schei: *) Diefe und, die folgende bilden das Untergefchleht Glaucidium von Boie. Der Unterfchnabel hat drei Ausfchnitte. Die vierte Schwungfeder ift die Längfte. Br. 96 Raubvögel. Strix. 417 tel, der rothbraune Mantel -und die graue Bauchfeite charakteri- firen fie zumal. 2. *35. Str. ferruginea Pr. Max. Der roftfarbige Kauz. (Catoure Azara’s3,) Col. 199. : Gefieder roſtroth; Nafenborften fhwarzbraun; Kinn, Kehle und ein Streif über dem Auge weiß; Bruft roftroth und gelblich gefleckt; Bauch weiß mit voftrothen Längsfleden; Beine a beficbert, Flügel und Schwanz dunkler quergeftreift. Pz. In Brafilien nicht felten. Außer der Färbung dem vrie ſehr ähnlich), die Nafenborften Nach vorn gerichtet. *36. Str. hirsuta T. Col. 289. Leicht Eenntlid an einer Neihe dicker fteifer Borften, welche ihre Finger einfaßt. Stirn und Bügel diefer Eule find weiß, . die ganze Oberfeite ſchoͤn afchbraun, ins Rothbraune; auf den Schwingen einige weiße Querbinden, die Unterfeite weiß, mit großen braunen, faft dreieckten oder breiteren Sleden. Der Schwanz gebandert. Der Schnabel ſchwarz mit weißer Firſte. Sn Cey— Ion und Cochinchina. V. *37. Str. Maugei. Col. 46. Wird ſchon ziemlich groß. C. — Obenher roͤthlich aſchgrau, Schulterfedern mit einigen weißen Flecken; Schwingen und Schwanz braun gebaͤndert, um den Schnabel aſchgrau, die Unterſeite rothbraun, weiß gefleckt. Die Zehen wenig befiedert. Auf den Antillen, V. Es giebt auch noch Kauze mit ganz nadten Zehen, die unferen Nachteulen an Größe gleichfommen. Gayenne liefert mehrere fchöne Arten, namentlich die drei folgenden. 38._Str. cayennensis Gm. Enl. 442. Auf einem gelben Grunde unregelmäßig fein braun quer: geſtreift. 39. Str. lineata Sr. Die weißgeſtreifte Eule. Vaill. Afr. 4. La Cheveche noire ou Huhul. Str. albomarginata. Spix X. a. Auf ſchwarzem Grunde quer weiß geſtreift, vier weiße Linien au dem Schwanze. Sie flieht das Licht fo wenig, daß man ' : a 27 418 a En 0 fie Tageule nennt. Die Größe diefer beiden Gattungen ift die unferer gewöhnlichen Nachteulen. 40. Str. torquata Daud. Die Krageneule. Vaill. Afr. 42. La Cheveche à collier. Obenher braun, untenher weißlih, um die Augen und [von da] ein Band auf der Bruft [roft=] braun. Kehle und Augen— brauen weiß. Sie übertrifft die Brandeule an Größe. Es ift Azara’s Nacurutu ohne Ohrfedern. Endlich giebt es in Amerika noch Eulen, deren Zarfen eben fo nadt wie die Zehen find. Hierhin gehört: 41. Str. nudipes Daud. Vieill. Am. XV. VII. sSCOoPS. Ihre Ohren ftehen oben am Scheitel, die Federfcheiben um die Augen find unvolllommen und die Zehen nadt wie bei den vorigen, Federhörner wie bei den Schuhus. Nur eine Gattung hier zu Lande. 42. Str. Scops. Die Zwergohreule. Enl. 436. Naumann 43.3. Nicht viel größer ald eine Amfel, afchfarb, mehr oder min— der gelb gewoͤlkt und fehr zierlich mit Eleinen fchwarzen, ſchma— len Laͤngsſchmitzen gezeichnet, zwifchen welchen Eleine graue wurm— förmige Querlinien gehen, nebft einer Reihe weißlicher Fleckchen an den Schulterfedern, und in jedem Federohr fechs oder acht Federn. Ein artiger Eleiner Vogel !). / 43. Str. atricapilla T. Col. 143. Str. erucigera. SpixIX. [trifft niht mit Temmingk's Figur.] Don der Größe des Str. Asio, der Scheitel iſt fehwarz; eine breite weißliche, mit Zickzacks verzierte Binde umgiebt den Hin: terkopf, ein rein fehmwarzer, breiter Streif geht vom Auge nad) binten. Die Federohren außen ſchwarz; am Naden cin roͤth— 1) Sch ſehe Keinen unterſchied zwiſchen Str. Zorca Cetti’s Str. carniolica Skopoli's, und Str. pülchella des Pallas von der obigen. Sene Naturforfcher haben wahrfcheinlich dieſe Vögel darum für verfhhieden gehalten, weil Linné dem feinigen nur eine Feder im Gederohr gab. Raubvögel. Strix. 419 liches, fein quergeftreiftes Halsband; die ganze übrige Oberfeite braun und ſchwarz melirt auf gelblichem Grunde. Die Unter: feite weißlic mit ſchwarzen Schaftfteichen, durch Querzickzacks un: terbrochen, an der Bruſt breiter. Sn Braſilien. V. Gewiſſe amerikaniſche Gattungen von ziemlicher Groͤße haben nackte Tarſen und Finger. Dahin *44. Str. Ketupu. Strix ceylonensis Latk. . Temm. Col. 74. Str. Leschenaultü ib, 20. dürfte wohl. zu diefer Species mit gehören. C. Schön roftgelb, mit zahlreichen rundlichen fchwarzbraunen Flecken auf dem Rüden und Mantel, länglichen bis zu Schaft: leihen am Bauche und den Federcheen, Schwingen und Schwanz ſchwarz gebändert. Füße nadt. In ganz Oftindin. 8. “ **45. Str, brasiliana Z. Die Eleine brafilife Ohreule. Das Maͤnnchen obenher graubraun, das Weibchen rothbraun, mit dunkleren Laͤngsflecken und dunklen, auch gelbroͤthlichen Quer: flecken. Deck- und Schulterfedern weißlich gefleckt. Unterſeite weißlich, mit ſchwarzbraunen, fein quergeſtreiften Laͤngsſtrichen. Die Ohrfedern an der Innenſeite weißlich. Nicht voͤllig 8 Zoll lang. Prinz W. V. Zweite Ordnung der Voͤgel. PASSERES. Gperlingsartige Vögel. Di: zahlreichfte der ganzen Claſſe. Ihr Charakter ſcheint ans fangs ganz negativ, denn fie begreift alle Wögel, die weder Wafz feroögel, noch Sumpfoögel, noch Klettervögel, noch Naubvögel, noch huͤhnerartige ſind. Indeß kann man doch bei der Verglei— chung bald eine große übereinſtimmung des Baues, und zumal ſo unmerkliche übergaͤnge eines Geſchlechtes zum andern bemerken, daß es ſchwer iſt, Unterabtheilungen bei ihnen zu bilden. Sie zeigen weder die Heftigkeit der Raubvoͤgel, noch die be— ſtimmte Lebensart der huͤhnerartigen oder der Waſſervoͤgel. In: fecten, Früchte, Körner liefern ihre Nahrung: Saamen um fo ausfchließlicher, je dicker ihr Schnabel; Inſecten, je dünner er if. Die mit ſtarkem Schnabel verfolgen felbft Eleine Wögel. Ihr Magen ift muskuloͤs, und fie haben zwei ganz kleine Blinddärmchen. In diefer Ordnung finden ſich die Singvögel, und die complicieteften Geftelten des unteren Larynp. Die verhältnißmäßige Länge ihrer Flügel und die Ausdeh- nung ihres Flugs find fo verfchiedenartig wie ihre Lebensmweife. Ihr Bruftbein hat im ausgewachfenen Vogel gewöhnlich nur einen Ausfchnitt auf jeder Seite des unteren Randes. Indeß finden fich bei den Mandelkrähen, den -Eisvögeln, den Bienen- freffern auch deren zwei, dagegen bei den Mauerfchwalben und Colibri's gar Eeiner. Die erfte Eintheilung machen wir nach den Füßen; für die folgenden nehmen wir den Schnabel zu Hülfe. Die erfte und zahlreichte Abtheilung befaßt die Gefchlechter, deren außerer Finger mit dem inneren bloß ‚durch ein oder zwei Glieder verbunden ift. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 421 Die erfte Familie diefer Abtheilung heißt: Dentirostres, Zahnfhnäbler, bei welchen der Schnabel zur Seite der Spige einen Ausfchnitt hat. Sm diefer findet fich die größte Anzahl der Inſecten freffen= den Vögel. Alle freſſen indeß aucd Beeren und andere zarte Fruͤchte. Die Geſchlechter beſtimmen ſich nad) der allgemeinen Ge— ſtalt des Schnabels. Er iſt ſtark und von den Seiten zuſam— mengedruͤckt bei den Wuͤrgern und Droſſelnz platt gedruͤckt bei den Fliegenſchnaͤppern; rund und dick bei den Tan— gara' s; dünn und zugeſpitzt bei den Sängern, aber die Übergaͤnge von der einen dieſer Formen zur andern find fo gra— duirt, daß es Außerft ſchwer ift, die Grenzen der Gefchlechter feft zu ſtellen. 1. LANIUS L. Bürger. Ihr Schnabel ift Eegelförmig oder zufammengedrüdt, und um Ende mehr oder weniger hafig. I. Eigentlihe LANIUS. Wo der Schnabel an der Bafis dreiedig und an den Sei: ten zufammengedrüdt ift. Sie leben in Familien, fliegen raſch und ungleich, und ſto— fen ein fcharfes Gefchrei aus. Sie niften reinlich, auf Bäumen, legen fünf bis fechs Eier, und tragen für ihre Jungen viel Sorge. Sie haben das Eigene, daß fie auf der Stelle Einiges aus dem Gefange der Vögel, die ſich in ihrer Nähe befinden, nach: ahmen Eönnen. Die Weibchen und die Jungen haben gewoͤhn⸗ lich die Unterſeite fein quergeſtreift. Bei den einen iſt die Schnabelfirſte gebogen; die mit flar- ker hafenförmiger Spige, wo der Ausfchnitt einen Eleinen Zahn zur Seite bildet, zeigen einen Muth und eine Graufamfeit, daß mehrere Naturforfcher verleitet worden find, fie mit den Raub: vögeln zufammen zu bringen. Sie verfolgen aud in der That Eleine Vögel, und vertheidigen fi mit Erfolg gegen die großen, ja greifen fie felbft an, wenn diefe fie von ihrem Nefte vertrei- ben wollen !). 1) Aus diefer erften an bildet Hr. Vieillot fein Geſchlecht Lanius. Gal. T. 422 Big er Mir haben drei bis vier Arten dieſer Unterabtheilung ir Europa. 1. L. Exeubitor L. Der große graue Würger. Ent. 445. Naumann 49. Darmftädter deutſche Ornithologie. Von der Größe einer Droffel, obenher afchgrau, untenher weiß. Flügel, Schwanz und ein Streif um die Augen ſchwarz, etwas weiß an den Schulterfedern, der Bafis der Schwungfedern, und am äußeren Rande der außeren Schwanzfedern. Er bleibt das ganze Jahr hindurch in Frankreich [auch in Deutſchland in der Negel, doch zieht er bisweilen in andere Gegenden und kommt aud in Afrika vor]. 2. L. meridionalis Temm. Der füdlihe Würger. Darnega. Vielleicht eine eigene Gattung, vieleicht nur eine Naffe des vorigen, von dunklerer Farbe [zumal auf der Oberfeite], untenher weinroth angeflogen. [Die vier mittelften Schwanzfedern find ganz fchwarz. ] Amerika hat noch einige ihnen verwandte t). / 3. L. minor. Der kleine italienifche oder ſchwarz— flirnige Würger. (Lanius Exeubitor minor Gm.) Tauman:. 50, Enl. 32. 1. D. deutſche Ornithologie. Etwas Eleiner als der gemeine, mit Eürzerem und dickerem Schnabel, Schwingen und Schwanz jenem gleichend, obenher afhgrau, am Bauche roͤthlich überlaufen, die ſchwarze Augens binde über die Stirn herumgehend. ine beftimmt verfchiedene Gattung. 1) Lanius carolinensis Wilsen II. 22. 5.*) und fein Lanius Excubitor 1. 5. 1., den er für denfelben hält. Ch. Bonaparte macht daraus zwei Gattungen, und bringt fie zu dem L. ludovicianus und L. septentrionalis Gm. oder zum L. ardesiacus und borealis. Dieill. Am. 50 und 51. Allein man muß geftehen, daß fich diefe ver- fhiedenen Figuren ſehr ſchlecht gleichen. *) Diefe L. carolinensis ift obenher dunkelgrau, und die ſchwarze Halfter geht über dem Schnabel um die Stirn herum. Auch ift er um einen Zoll Elei- net ald der große Würger, hat einen kürzeren, ganz fchwarzen Schnabel, und wohnt fühliher. Lie zeren, ganz ſchwarz ch Li * Sperlingsartige Vögel. Lanius. 423 “4. L. rufus s. ruficeps. Der rothföpfige Würger. (L. ruficollis $%. L. pomeranus @m. L. Collurio rufus L. Lanius rutilus Lath. Enl. 9. 2. Raumann 5l. Deutſche Ornithologie. L. ruficeps. Das Stirndband, die Schwingen und der Schwanz des vo: tigen. Aber noch etwas Fleiner, der Scheitel und Nacken leb— haft roſtbraun, der Rüden ſchwarz. Schulterfedern, Bauch und Bürzel weiß. [In Europa und Afrika. ] *) 5. L. Collurio L. Dee Dorndreber. Der roth— ruͤckige Würger. Der Neuntödter. Lanius spinitorquus Bechst. Ent. 31. Raumann 52. Deutfche Ornithologie. Noch etwas Eleiner; Scheitel und Bürzel afchgrau, Rüden und Flügel Schön roftbraun, die Unterfeite weißlich, ein ſchwarzer Augenftreif, die Schwingen [hwarz, braungelb gefaumt. Die Schwanzfedern fhwarz, die zur Seite mit weißer Bafis, [der Bauch roͤthlich angelaufen]. Er tödtet Eleine Voͤgel, junge Froͤſche und eine große Menge Infecten, die er an die Dornen in Gebüfchen anjpießt, um fie gelegentlich wieder zu finden oder bequemer zu verzehren. ©. — Das Weibchen iſt obenher ſchmutzig roſtbraun, ohne aſchgrau, unten ſchmutzig weiß und ſchwach gewellt. Eben fo die jungen. Diefe drei Iesteren Gattungen verlafien uns im Winter und gehen bis Afrika. Die anderen Melttheile befigen auch ihre Würger mit ges bogenem Schnabel. Diefe Vögel verkleinern und ſchwaͤchen ihre Schnäbel aber gradweife, nad) den Oattungen, fo daß «8 unmöglich ift, zwifchen diefem Untergefchleht und den Amfeln eine Grenze zu ziehen. Mit. ftärkerem Schnabel 3. B. Nr, L. collaris L. Der Fiſkal. 2 Ent. 497.1. Vaill. Afr. 61. 62. *) Ihm fehe ähnlich ift L. superciliosus Lath. Enl. 477. 2. da ihm nur das ſchwarze Stienband fehlt, und er überall mehr braun und etwas weiß über dem Auge hat. In Senegambien. V. 424 Be Kopf, Naken und Mantel fehwarzbraun, Unterfeite und - Deckfedern der Flügel weiß. Bürzel graulich, Schwingen und Schwanz fchwarz, legterer weiß eingefaßt und Eeilförmig abgeftuft. Er ift von der Größe unferes großen Würgers, aber ale Am Gap. Der Junge ift bräunlic. **7,. L. luctuosus Licht. Schwarz, die Schulterfedern am aͤußeren Rande, die Schwanze federn an der Spige weiß. Mit einem Federbufh. Brafilien. ©. **8, L. ferrugineus Lath. Voy. de Freycinet t. 17. Obenher dunkel Eaftanienbraun, untenher heller, Kehle weiß, der abgeſtufte Schwanz mit ——— Erdflecken. Auf Isle de France. V. X*9. L. Bulbul Sr. Der Bubu. Vaill. Afr. 68. Obenher bis zum Schwanz fehwarz, untenher rein weiß, Steißfedern gelbeöthlich, ein fehneeweißer Streif über die Flügel. Das Weibchen ift obenher bläffer, am Bauche mehr rothgelb. Die Flügel find fehr kurz. Im ganzen füdlichen Afrika. 2. **40. L. Cublan. Vaill. Afr. 72. Obenher ſchwarz, der Unterrücden weiß, die Schulterfedern halb weiß, die Schwingen weiß gerandet, untenher weißlich, alle Schmwanzfedern fhwarz, weiß gefranzt. Beim Männchen ift der ganze Rüden ſchwarz. Cafferland. Licht. *) ' %*41. L. Karu Less. Voy. de la Coq. pl. 12. Schmaͤchtig; Oberfeite glänzend ſchwarz und grünlich. Die Schwungfedern weiß gefaumt. Die drei äußeren Schwanzfedern am Ende weiß. Ein weißer Strich über dem Auge zum Schna= bel. Unterfeite weißlich. V. *12. L. capensis Sh, Der Brubru— Lanius Brubru Licht. Vaill. Afr. 71. | Scheitel und Naden ſchwarz; über dem Auge läuft nach *) Ihm fehe ähnlich L. gambensis Licht., obenher u u braun, mit ganz ſchwarzem Schwanz. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 425 hinten ein weißer Streif. Bruft, Kehle, Hals und Bauch weiß, der Bauch zur Seite roſtroth. Flügel und Schwanz ſchwarz mit weiß melirt. Der Schwanz mit weißen Spigen. Dem Weib: chen fehlt das reine Weiß. Am Vorgebirge der guten — weit landeinwaͤrts. *13. L. madagascariensis. Enl. 299, Aſchgrau, untenher weißlich, die Deckfedern rothbraun, der Schwanz zum Theil eben ſo. Ein ſchwarzer Zuͤgel zwiſchen Schnabel und Auge. Kehle ſchwarz. Von der Groͤße eines Sperlings. B. *14. L. naevius L. Be Batara noir et plombe Az, 213. 2 Le Batara mor- dore Az. 214. Enl. 377. Das Männchen grau, auf der Mitte des Scheitels ſchwarz, Flügel und? Schwanz ſchwarz, meiß gefledt. Die Schwingen außen weiß gerandet. Das Weibchen obenher olivenbraun, der Scheitel rothbraun, Bauch afchgrau. Cayenne, A *15. L. bicolor Gm. Enl. 298. f. 1. Blau, mit [hwarzen Schwingen. Schwanzende und Stirn um den Schnabel herum auch ſchwarz. Untenher weiß. Auf Madagaskar. V. Sg *16. L. americanus. Enl. 397. Schwanz, Kehle und Baden weiß, Bruft und Bauch afch- grau. Auf den erftien Schwungfedern ein weißer Fled, die mitt: Iren Schwanzfedern ſchwarz, die Seitenfedern an der Spitze weiß, die äußeren fat gaͤnzlich. Nordamerika. V. X*17. L. pyrrhonotos. Vieill. Gal. 135. Stirn ſchwarz; von da durch das Auge bis zue Schulter herab ebenfalls, Hinterkopf und Naden grau, Kehle und Bruft weiß, Flügel und Schwanz ſchwarz, Unterrüden und Bauch gelb: roth; der Schwanz fehr abgefluft. In DOftindien, V. **48, L. caesius Licht. Col. 17. Das Männchen dunkel afchblau. Das Weibchen oben oli= 426 | BE ER ® venbraun, mit röthlichen Schwingen, weißer Kehle, brauner Bruft, roſtrothem Bauch, am Steiß zimmetroth. Cayenne, Brafilien, Lichtenſt. V. LANIO Vieill. Nach einem krummſchnabeligen Wuͤrger, deſſen Kanten des Oberſchnabels etwas eckig find. Es iſt der Tangara mordoré Buffon’s (Enl. 809. 2.), Tanagra atricapilla — Unter denen, den Amſeln aͤ hnlicheren, woraus Hr. Vieillot feine Lanarius (Gal. 143.) bildet, kann man aufführen: *49. L. tamnophiloides Sp. Muscicapa tamnophiloides. Spix 26, 1. Ziemlich groß; obenher hell Eaftanienbraun, unten odergelb, der Schwanz beaunroth, die Schwingen ſchwarzbraun. Brafilien. V. **90. L. Domicella Licht. Schwarz, mit weißen Schultern, die Schwingen an der Spitze weiß. Das Weibchen braun. Braſilien. Lichtenſt. ©. *21.L. Oliva. [L. olivaceus Shaw non Licht., Bonap, ete.] Vaill. 75 und 76. Obenher olivengrün, ins gelbliche ziehend; untenher oder: gelb, wie auch die Seitenfedern des Schwanzes und ein Stirn— band. Dom Auge herabwärts nach den Schultern ein breiter fhwarzer Streif oder Fleck, der dem Weibchen fehlt; das junge Männchen hat weißen Bauch. An der Algoabai. V. v*929, L. barbarus. Der Gonolek. Enl. 56. Vaill. 69. Schwarz, untenher feuerroty, Scheitel, Naden und Füße nebft Steißfedern geld. Am Senegal und Cap. Etwa neun Zoll lang. Das Weibchen ift matter von Farbe, fein Oberkopf olivengrün. B. *23. L. atrococcineus. Malaconotus atrococcineus Burchell. Zool. Journ. V. 1. Uunr. 4. t. 18. Obenher ſchwarz, untenher feuerroth. Die Fluͤgel mit einer weißen Laͤngsbinde. Am Gariep in Suͤdafrika. V. *24. L. erythrogaster. Ruͤppell T. 29. Ganz dem vorigen gleich nur daß er nichts weißes hat. Vielleicht doch mit ihm eins. In Sennaar ꝛc. V. Sperlingdartige Bögel. Lanius. 427 ‘ *25, Lanius gutturalis. ' Daudin in den Ann. dw Mus. III. 15. Vaill. 286. La pie-grieche Perrin. Dberfeite grün, ins graufiche; über dem Auge und an der Schulter ein gelber Streif. Kehle, Bruft und Bauch purpur= toth, ein ſchwarzer Streif vom Schnabelwinfel durchs Auge den Hals herabgehend und fich mit einem ſchwarzen Querband auf der Bruft verbindend. Unterfeite des Schwanzes ſchwarz. V. *26. L. Bachbakiri Sh. Turdus ceylonus. Enl. 272. Vaill. 67. Scheitel und Naden grau, ein gelber Streif als Augen: braue über dem Auge, vom Schnabelwinkel bis auf die Bruft ein fchwarzer Steeif, der eine goldgelbe Kehle einfaßt. Bauch und Schenkel ebenfalls geld. Nüden, Flügel und? Schwanz oli— vengruͤn, ins gelbliche, der Schwanz und die Schwingen an den Seiten ſchwarz und gelb. Gleicht völlig dem vorigen, außer daß ev gelb ftatt roth hat. Am Cap. V *27 L. dubius !). Motacilla dubia SA. Vaill. 115. La cravatte blanche. Kopf, Bruft, Schwingen und Schwanz fhwarz, bie Kehle tein weiß, Körper gelb, Flügel und Schwanzbafis berggrün. Auf Sava. V. VIREO Vieill. Unterſcheiden ſich nur durch etwas kuͤrzeren und zarteren Schnabel. 28 poliocephalus Licht. Obenher papageigeün, der Kopf grau, Bügel, Bauchfeite und lange Schenkel gelb, Deck- und Steuerfedern mit gelben Spigen. Senegambien. Light. V. X29. flavifrons. Vieill, Am. 54. Wilson 1.7. 3. Museicapa sylvicola. Kopf und Vorderrüden gelb, ‚Ins olivengrüne; Augenkreis, Kehle 1) Auch ber Turdus crassirostris Gm. Lath. Synops. II. 34., berfei- Vogel wie Sparrmann’s Tanagra capensis Sp. Carlo t. 45 und mehrere andere eben fo zweideutige, 428 Big ie und Bruft fhön citronengeld. Schultern und Unterrücden afch- grau. Schwingen ſchwarzbraun mit zwei weißen Querbinden, die Längeren Federn weißgefaumt; Bauch filberweiß, Schwanz in braun, die drei äußeren Federn weißgefaumt. *30. L. musieus, Der Sing Würger. DerPolitifus. Muscicapa noveboracensis. Museicapa cantatrix. Wilson 2. 18. 6. Vieill. 52. Obenher fchön olivengrün, Kehle und Bruft weißlih, Hin: terbauch gelb. Flügel ſchwarz, grünlichgelb gefaumt, Schwanz ſchwarz, grün eingefaßt. Man findet in fein Neft gewöhnlich Stüden von Zeitungsblättern eingewebt, deshalb ihm die Nord: amerifaner den Namen Politikus gegeben haben. ° V. *34. L. olivaceus Ch. Bonap. et Licht. Motacilla olivacea. Wilson II. 12. 3. Obenher olivengrun mit grauem Oberkopf, über den Augen ein gelblichweißer, ſchwarz gefäumter Streif, die Unterfeite weiß. (Die vierte Schwungfeder fo lang wie die erſte, AN Nord: amerika. **32, L. agilis Licht. Tamnophilus agilis *). Spix 34. 1. Dem vorigen fehr aͤhnlich, aber heller grün, die Seiten grüner, die erfte Schwungfeder kaum von der Länge der fechsten. Bahia. Licht. V. *33. L. gilvus. Ch. Bonap. Muscicapa meloda.. Wilson V. 42. 2. Obenher blaß olivengrün, untenher weiß, die Schwingen und der Schwanz etwas braun. Ober- und Unterfärbung fcharf ab: gefhnitten. Ein höchft angenehmer Sänger in der Nähe der Städte, in Nordamerika. V. Dieſe fuͤhren faſt direct zu den Saͤngern. Andere haben den Schnabelruͤcken in feiner ganzen Länge gerade, und nur an der Spige hakig. Es find fämmtlich Aus: länder und ihre Form geht unvermerkt in die anderer> Sänger und Grasmüden über. *), Bon Eupvier zum vorigen gezogen. V. Sperlingsartige Bögel. Lanius. 429 *34. L. icterus Cuv. Tamnophilus icterus. Vaill. Afr. 285. Le Blanchot. Dberkopf und Naden fchiefergrau, Rüden und Schwanz oligengrün ins gelbliche, Unterfeite fchwefelgeld. An der Stirn etwas weiß. Am Senegal. V. *35. L. magnus. Le grand Battara Az, Lanius stagurus Licht. Tamnophilus albiventer. Spi.x 32. Tamnophilus magnus Pr. Max. Das Männchen unten ganz weiß, obenher ſchwarz, mit weiß gebändertem Schwanz und weißen Querbandfleden der Deck— und Schulterfedern des Flügels; Schwingen weißgefaumt. Das Weibchen untenher weiß, obenher zimmetroth. Wariirt mit einem Schwanz der fieben Binden zeigt, Beide Gefchlechter haben ei- ‚ nen Sederbufch. V. 36. L. severus Licht. Schwarz, mit rußfarbigen Flügeln, einem Federbuſch, und abgeftuftem Schwanz. Das Weibchen mit braunem Scheitel, überall fein braun und aſchgrau gebandert. St. Paul. Licht. V. **37. L. guttulatus Licht. Dlivengrün, Scheitel und Hinterkopf grau, die Seiten des Kopfs und die Schwingen weiß getropft, Kehle weiß, Gurgel gelblich mit braunen Fleden, Bauch in der Mitte gelblih. Das Meibehen hat einen braunen Scheitel. St. Paul. Lichte V. ** 38. L. ferrugineus Quoy et Gaimard. Voy. de Freye. pl. 17. Rothgelb, Kehle und Schwanzfpigen weißlih. Auf Ssle de France. V. *39. L. canadensis Gm. Turdus cirratus. Enl. 479. 2. Das Weibchen. Obenher rothbraun, untenher weißlich, Baden weißgeflect, Bruſt und Kehle vöthlihgeldb; Schwingen ſchwarz, Schwanz ſchwarz, weiß gefledt, abgefluftz ein brauner Federbuſch auf dem Kopf. BE. ” *40. L. punetatus S%. Vaill. 77,1. Le Tachet. Dunkelgrau, mit ſchwarzem Scheitel, Flügeln und Schwanz. 430 Be: Schwung:, Deck- und mittlere Schwanzfedern mit weißer Spige. Auch find die großen Schwungfedern weiß gefaumt. Die Unter: feite des Körpers etwas heller grau, außer an der Bruft. Aus Gapenne. V. 8 XAI. L. doliatus. Le Batara raye Az. L. radiatus. Spix 35. 2 Enl. 297. 2. Vaill. Afr. 77,2. Le Rousset. Das Weibchen. Schwarz, über und über fehmal weiß gebändert. In Cayenne, Brafilien. Das Weibchen obenher rothbraun, unten roſtroth, ein Ningktagen und die Kehle ſchwarz und weißbunt. V. **42, L. Meleager Licht. Obenher fhwarz, mit großen weißen Flecken, untenher weiß mit roftbraunen Steißfedern. Schwingen ſchwarz, die aͤußere Sahne weißgefledt, die Dedkfedern auf beiden Fahnen. Die Schwanzfedern unterbrochen ungleichlinig weiß gebändert. St. - Paul. Licht. V. »*43. L. palliatus Licht. Braun, Kopf, Hals und gefammte Unterfeite fchwarz, quer weiß gemwellt. Das rien mit ſchwarzem Scheitel, das Meibchen mit braunem. Bahia. Licht. V. *44. L. virgatus Temm. Col. 256. di Obenher aſchblau, untenher weiß; ; ein ſchwarzer Streif vom Naſenloch an durchs Auge bis zum Ohr. Gegen fehs Zoll lang. Auf Sava und wahrſcheinlich mehren Inſeln des indifchen Archipels. V. *45. L. personatus T. s. nubicus Licht. Col. 256. 2. La pie-grieche masquee. Obenher ſchwarz, der Vorderkopf, ein Furzer Streif über dem Auge, die Schulterfedern, ein Fleck auf den Flügeln und die äußeren Schwanzfedern weiß. Untenher etwas rothbraun, Kehle, Mitte des Bauches und Steißfedern weiß. Das Pe oben afhgrau. In Nubien. Licht. *46. L. fasciolatus *). Thamnophilus lineatus. Spix 33. Ruͤcken, Flügel und Schwanz fhon kaſtanienbraun; das *) Der Name mußte wear "53. geändert werben. V. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 431 Männchen mit ſchwarzem weißpunktirtem Kopf, das Weibchen ebenfo, aber mit zimmetbraunem Scheitel. Der ganze übrige Koͤr— per weiß, fchön ſchwarz gebändert. Brafilien. V. *47. L. strigilatus. Thamnophilus strigilatus. Spic 36. Obenher olivenbraun, an Kopf und Nüden weiß, gelblich längsgeftrichelt; untenher ockergelblich, Schwingen und Schwanz zimmetroth. Brafilien. 1. *48. L. melanocephalus. Thamnophilus melanoceps. Spix 39. 1. Ziemlich groß; Kopf und Hals ſchwarz, das Übrige kaſta— nienbraun, die Tarſen weiß, der Schwanz nad) Verhältniß Eurz, der Schnabel groß. Para. V. X*40. L. leuconotos, Spi 39. 2, Ganz ſchwarz, mit einem weißen Querband auf dem Naden. Könnte nah Spir DBermuthung. vielleicht das Männchen des vorhergehenden feyn. Auch in den Wäldern von Para. V. Hierher muß auch *50. L. galericulatus Cuv. Vaill.*) 42. Le geai longup [?). geftellt werden, allein er geht in die Vanga über. [E3 ift L. scapulatus Licht., ſchwarz, mit einem weißen Querfleck zur Seite des Halfes, mit drei Zoll langen, ausgebreiteten platten Scheitelfedern.] Ich bringe aud) noch einen von den Naturforfchern gewal- tig hin und her geworfenen Vogel hierher ?). J *51. L. mindanensis. Buff. Enl. 627. 1. Merle de Mindanao. Turdus mindanensis. Gm. *) nämlich: Oiseaux de Par. nr. 42. Geai noir à collier blanc. 1) und feldft *52. L. orientalis Licht. Der Terat-boulan. Turdus orientalis. Enl. 273. 2. ; ‚Eönnte hier angereihet werden, wenn er nicht eben fo nahe an dfe Droffeln grenzte. [Er unterſcheidet fich durch weiße Augenbrauen, grauen Unterrücden und Bürzel, ganz weiße Unterfeite, alle Schwanz: federn weiß endigend, das Weibchen unten mit ſchwarzen Strihen ges welt. Licht.) 432 BD ie Gracula solaris Lath. + Sturnus solaris Daud. Edw. 181. Dial-Bird. Albin 111. 17. 18. Glaͤnzend ſchwarz, mit einem breiten, blendend weißen Fluͤ— gelband ; der Bauch, die Steißfedern, die zwei Außerften Schwanz: federn jederfeitg und die dritte an der Außeren Sahne und Spige weiß. Dftindien. Licht. V. Das Untergeſchlecht Thamnophilus oder Battara iſt von Vieillot aus einem geradfchnäbeligen, aber fo fchlecht beftimm- ten MWürger gebildet worden, daß ihn Andere bald zu Myiothera, bald anderswohin gebracht haben. Einige geradfchnäblige Wuͤrger haben einen fehr ftarfen Schnabel, deffen Unterfchnabel fehr aufgetrieben if. Dahin - *593. L. lineatus Leach. Leach. Zool. Misc. pl. 6. [mittelmäßig.] Ganz ſchwarz, überall fein quer weißgeſtreift. Der Schwanz abgeftuft. Dem L. doliatus ähnlich, aber ohne die weißen Laͤngs— fleden am Kopf. In Cayenne nicht ſelten. V. *54. L. guttatus Spix. Spix 35. Obenher ſchwarz, fchmugiggelb gefledt, untenher vorn weiß, an der Bruft mit ſchwarzen Fleden. Schwanz und Schwingen voftgelb quergebändert, Hinterbauch und Steißfedern roftgeld. In den Wäldern von St. Paul. V. Wieder andere, mit duͤnnem geradem Schnabel, machen fich durch ihre aufgerichteten Federbüfche bemerklich. ‘ *55. L. plumatus Sh. Le Bagadais. Prionops @eoffr. Vieill. Gal, 142. Vaill. Afr. 80 und 81. Der junge. Federbuſch, Naden und die ganze Unterfeite des Körpers weiß; Hinterkopf afchgrau; Flügel ſchwarz mit einem weißen Längsftreif, die äußeren Schwanzfedern und das Ende des ſchwar— zen Schwanzes gleichfalls weiß; der Federbuſch ift nach vorn gerichtet, und die hinteren längeren Federn können ſich aufrichten und zurüdfchlagen. Vom Senegal. V. Sperlingsartige Vögel. Lanius, 433 *56. L. albifrons. Pithys leucops. Vieill, Gal. 129, Pipra albifrons '), Klein, kurzſchwaͤnzig, der Körper braunroth (zimmetroth) mit [hwarzem Rüden, Flügeln und Kopf. Hinter dem Auge ein Eleiner weißer Streif. Der weiße Federbufch befteht aus ſchma— len fpigen Federn, und ähnliche bilden die Kehle. Iſt noch fer: ner zu vergleichen. Cayenne. V. Um dieſe eigentlichen Wuͤrger gruppiren fi) nun einige aus— laͤndiſche Untergefchlechter, die mehr oder weniger von ihnen abs weichen und die wir jest fo charakterifiren. IL, VANGA Buff. Sperberwürger. Mit großem, überall ſehr zufammengedrüctem Schnabel, ſehr ſcharfhakiger Spige, und die des Unterfchnabels nach oben gerichtet. *). "#57 L (V.) eurvirostris L. - Enl. 228, Oben ſchwarz, mit gruͤnlichem Hinterkopf; untenher weiß, die erſten fuͤnf Schwungfedern mit einem weißen Fleck. Der Schwanz iſt keilfoͤrmig, der Unterſchnabel mit gekruͤmmter Spitze wie der Oberſchnabel. Auf Madagaskar. V. *58. L. (V.) destructor. Barita destructor Temm. Col. 273. Oberkopf und ein Badenbart ſchwarz, Nüden und Schul: terfedern fchiefergrau, Schwingen ſchwarzbraun, mit weißem Längs- ſtreif. Nafe, Kinn, Kehle, Seitenhals und Bürzel weiß, Bruft und Bauch weißlichgrau. Schwanz ſchwarz mit weißen Spigen, V. N #59, L, (V.) kirhocephalus Less. et Garn. Voy. de la Coquille de Duperrey pl. 11. Mit Federbuſch; Kopf und Hals grau, Schwingen und Schwanz braun, Rüden orangeroth, Bauch orangegelb. Schna: bel weißlich. Auf Neuguinea, auh Neuholland. V. 1) Er hat mit den Manakins nichts gemein als eine etwas mehr als gewöhnliche Vereinigung der beiden Außeren Finger. *) Auc) bei unferem Neuntödter kommt bisweilen als Monftrofität ro Kreuzſchnabel⸗ ähnliche Schnabelgeftalt vor. V. Ra? 25 434 U er 2 2 *60. L. (V.) Vigorsii. Thamnophilus Vigorsii. Zool. Journ. VII. und VII. Vanga striata.. Voy. de Freyeinet pl. 18 et 19, Das Männchen untenher blaugrau, obenher vom Rüden an ſchoͤn ſchwarz und weiß gebändert; ein ſchwarzer Federbufch bez deckt den Kopf. Das Weibchen ift am Kopf, Hals, Naden und untenher fohmusigbraun, obenher ſchwarz und roffgelb gebändert, der Kederbufch mehr braun. Große Vögel mit langem Schwanz und Eurzen Flügeln, V. II. OCYPTERUS Ouv. ) Schwalben - Würger. Langrayen. Mit Eegelförmigem, überall gerundetem Schnabel, ohne Firfte, kaum am Ende etwas gebogen, mit fehr feiner, zur Seite leicht eingeterbter Spige, die Füße ziemlich) Eurz, und die Schwingen. fo lang und länger als der Schwanz, was ihnen felbft den Flug unfereer Schwalben giebt; aber fie verbinden damit den Muth der MWürger und ſcheuen fich. felbft nicht, Naben anzugreifen ?) Die Species find an den Küften und auf den Snfeln des indifchen Dceans ziemlich zahlreich, wo fie unaufhörlich und raſch im Verfolg der Inſecten herumfliegen. **61. L. (O.) sanguinolentus. Col. 49. | Schwarz, mit purpureothem Bauchfled und einem Eleinen Fleckchen gleicher Farbe am Flügel. Die Schnabelfpige weiß. V. *62, L. (O.) leucorhynchus L. En. 9. 1. L. dominicanus. Sonnerat Ir Voy. pl. 25. Obenher, nebft Flügeln und Schwanz ſchwarz, Bruft, Bauch und Steiß ganz weiß. *63. L. (O.) viridis. Der grüne Würger ). Enl. 32. 1. 2 Kopf, Oberkörper und Schwingen dunkelgrün, der Schwanz ſchwarz, die Unterfeite weiß. Die zwei mittleren Schwanzfedern 1) Ocypterus oder Oxypterus (Schnelle Flügel, fpige Flügel), grie— hifcher Name eines unbekannten Vogels, der fehr gut hier angewandt werden Tann. Herr Vieillot hat Artamus daraus gemadıt. 2) Sonnerat erfte Reife ©. 56. 3) Man fehe über diefes Untergefchlecht die Monographie des Hrn. VBalenciennes in den Memoires du Museum T. VI, p. 20. pl.7. 8.9. Sperlingsartige Vögel. Lanius. 435 fpielen auch ins dunkelgrüne wie die außeren Ränder der übrigen. Auf Madagaskar, V. IV. BARITA. Kräahenwurger. Cassican Buff. i) Sie haben einen großen Eegelförmigen, an der Bafis run: den, geraden Schnabel, der die Stirnfedern durch einen zirkelfoͤr— migen Einfchnitt umfaßt; auf dem Nüden ift er abgerundet, auf den Seiten zufammengedrüdt, die Spige hafig und an den Seiten ausgefchnitten. Die Eleinen Linienförmigen Nafenlöcher find von keinem häutigen Naume umgeben, Es find große ſtarke Vögel, aus Neuholland und den be: nachbarten Infeln, die die Ornithologen willkuͤrlich unter meh: tere Gefchlechter zerftreut haben. Man. legt ihnen fehr geräufch» volle Manieren, und eine fchreiende Stimme bei. Eis. verfolgen Eleine Voͤgel. v*64. L. (B.) varius. Gracula varia Sh. Coracias varia Gm. Enl. 628. Le Cassican de la nouvelle, Guinee, Schwarz, am Unterrüden und Bürzel, fo wie den Steig: federn weiß; die Flügel: ſchwarz und weiß, die Schwanzfedern, außer die beiden mittleren, mit weißer Spige. V. *65. L. (B.) tibicen. Gracula Tibicen, Sh. Voy. de Freycinet pl. 20. Le Fluteur. Kopf, Unterfeite, Flügel und Schwanz fhwarz; der Hinter: Eopf und Naden, Oberrüden, Bürzel und Steiß, fo wie eine Duerbinde der Flügel weiß. Der Schnabel grau, die Füße fchwarz. Diefer Vogel variict fehr in der Farbe, oft ift der Ruͤcken grau mit dunklen Schaftſtrichen ꝛc. Auf Neuholland. V. *66. L. (B.) streperus. Coracias strepera Lath. Corvus graculinus J. White. Cracticus streperus. Fieill. @al. 109. Gracula chalybea, Vaill. ois. de Paradis 67. Gracula strepera Lath. Le Reveilleur de PIsle Norfolk Daud. p. 267. 1) Barita, griechifcher Name eines unbekannten Vogels. Herr VBieillot hat meinen Baritas den Namen Cracticus gegeben. — 436 Dinger Schwarz; ein weißer Fleck auf den Flügeln. Steißfedern weiß, Unterfchwanz weiß, mit einem ſchwarzbraunen Querband in dee Mitte. Auf der Infel Norfolk. Er flört durch fein nacht: liches Gefchrei den Schlaf *). DO. V. CHALYBAEUS Cw. Stablwürger. She Schnabel hat die nämliche Geftalt, ift aber etwas we— niger did an der Bafis, und die Mafentöcher find durch einen großen häutigen Raum durchgebohrt. Die, welche man Eennt, Eommen von Neu: Öuinea und zeichnen fich durch ein ſchoͤnes — Gefieder aus. L. (Ch.) paradiseus Cuv. Kan viridis @m. S Enl. 634. Hat Kopf= und Halafedern tie friſirter Sammet, weshalb man ihn, fo wie wegen feines Federglanzes, unter bie Paradis⸗ voͤgel geſtellt hat. ©. — Der Körper iſt meergruͤn. Auf Neu-Guinea. V. 68. L. (Ch.) cornutus Cuv. Phonygama Keraudrenii. og —— Lesson et Garn. Voy. de Duperrey pl. 13. Mit zwei zugefpisten Federbüfchen am Hinterkopf [wie her: abhängende Zipfel]. Seine Luftröhre biegt fich dreimal im Cir— £el, ehe fie in die Lungen tritt. — [Er ift ftahlgrün und vio- lee ſchillernd.] VI. PSARIS Cw.!) Sperlingswürger. Becarde Buff. Mit Eegelförmigem, fehr diden, an der Bafis runden, die Stirn aber nicht einfchneidenden Schnabel; feine Spige ift hafig und leicht zufammengedrüdt. Die Sattungen leben in Südamerika. Die bekanntefte ift 69. L. (Ps.) cayanus L.**) La Becarde. Enl. 304 und 377. *) Hierher auch Barita anaphonesis Temm. 8. 1) Psaris ift der griedhifche Name eines unbekannten Vogels. Bieillot hat ihn in Tityra (Gal. 154.) und Spir (Av. bras. 44.) in Pachyrhynchus umgetauft. **) 70. Lanius Inquisitor Olf. L. cayanus y. Lath. mit ganz ſchwarzem Schnabel, befiederten ale die innere Fahne der Schwungfedern an der Bafis weiß. Licht. V. Spyerlingsartige Vögel, Lanius 497 Yityra cinerea. WVieillot Gal. 134. Pachyrhynchus cayanus. Spix 44. 1. Hell afchgrau, Kopf, Schwingen und Schwanz fhwarz. [Der Schnabel an der Bafis fleifchfarb.] Seine Lebensart ift die unferer MWürger ?). Hiezu noch: **71. L. (Ps.) Vieilloti. Jardine et Selby Ill. 10.1. Obenher olivengrün, mit fehmugigweißer Kehle und Hals, und gelber Bruft. Bi *72. L. (Ps.) castaneus. 1b2,10. 642. Kaftanienbraun; etwas gehäubt. V. Und die in der Anmerkung angefuͤhrten. *73. L. (Ps.) Cuvieri Swains. Pachyrhynchus semifasciatus. Spix 44. 2. Aſchgrau, auf dem Rüden dunkler, Stirn, Baden, Schwin: gen und ein großer Flek auf dem Schwanze ſchwarz. V. e VII. GRAUCALUS Cw.?) Rabenwurger. Choucaris Buffon. Mit weniger zufammengedrüdtem Schnabel als die Wür- ger; feine Firfte ift fcharffantig, und gleichförmig in ihrer ganzen Länge gebogen. Die Commiffur ift aud) ein wenig gebogen; die Federn, welche bisweilen die Nafenlöcher bededen, haben veran- laßt, fie zu den Naben zu ftellen; aber die Kimme am Schnabel entfernt fie davon. Sie kommen, wie die Gafficans, aus den entfernteften Theis len Indiens. 1) Buffon hat ganz falfch diefen Namen Becarde auf einen Tyrannus (Lanius sulfuratus) und auf einen den Droffeln ähnlichen Würger (L. barbarus) übergetragen. — Psaris erythrogenis, Selby Zool. Journ. 1. p. 434. — Die Pachyrhynchus Cuvierii, niger, ci- nerascens, rufescens, Spix 45, 46. haben den Schnabel Eleiner, aber von derjelben Geftalt. 2) Graucälus ift der griechifche Name eines afchgrauen Vogels. Drei Choueari unter vieren find von diefer Farbe. Hr. Vieillot verwechfelt diefen Vogel mit feinen Coracina, welche die Gymnodercs und Gymnocephalus begreifen, von denen wir. fpäter fprechen werben. 438 BE *74. L (Gr) papuensis Gm. Enl. 630. Vieill. Gal. 113. La Coracine Choucari. Achgrau, um den Schnabel und an der Kehle fehwarz; Die Schwingen [hwarzgrau, weiß gefaumt; Bauch, Steißfedern und unteres Schwanzende weiß. Von Neu: Guinea. V. *75. L. (Gr.) novae Guineae, N Enl. 629. Stirn, Scheitel und Schwanz ſchwarz; Kopf, Hals, Rüden und Oberbruft dunkelgrau, Bauch weiß, quer fchwarz — ein ſchwarzer Streif durchs Auge. *76..L. (Gr.) melanops. Corvus Melanops Lath. Vaill. oiseaux de Paradis p. 86. [nr. 30.] Rollier à masque noir. Schön afchgraublau mit einem feinen vöthlichen Anflug, Stirn, Augengegend, Kehle und Bruft rein ſchwarz. Soll am Vorgebirge der guten Hoffnung zu Haufe feyn. V. 77. L. (Gr.) viridis. Voy. de Freye. pl. 21. Choucari vert. Sphecothera virescens. Vieill. Gal. 147. Unterfcheidet fic) von den andern nur durch etwas mehr Nacktes ums Auge. [Kopf und Hals find ſchwarz, Bruft und Bauch grüngeld, Rüden und Schulterfedern ſchwarzgruͤn, der Schnabel fhwarz.] Auf Zimor ?). 78. L. (Gr.) puella. Bressi av. Coracias puella Latk. Irena puella. Horsfield Zool. Res. c. ic. Edolius puellus. Temm. col. 70 und 225. Drongo azure. Einer der fchönften neuerlich entdeckten Vögel Oftindiens; auf Java. Sammetfhwarz, der Rüden vom fehönften Ultramarin= blau, was man fich denken kann. Er muß hierher gehören. E. 1) Ein anderer, ganz violet = braun, wie Stahl glänzend, das Weibchen grünlich, bildet das Gefchleht Piroll Temmingk's oder Ptilonorhynchus Kuhl's, auf die fammetartigen Federn des Kopfs ges gründet. [S. Temm. Manuel d’ornith. p. I. p. LI] Sperlingösrtige Bögel. Lanius. 439 — Das Weibchen it über und über fhmusigblau; die Sris beider roth. In den einfamften Gebirgswäldern Savas. Kommt auch auf Sumatra und weiterhin vor, wo er noch glänzenderes Gefieder haben fol. 2. VII. BETHYLUS Cw.'!) £lfferwürger. Der Schnabel did, Eurz, von allen Seiten gewölbt, am Ende leicht zufammengedrüdt. Man Eennt nur einen, deſſen Geftalt und Farbung im Kleis nen unfere Elſter wiederholt. *79. L. (B.) picatus Lath. Corvus Collurio Lath. Lanius leverianus SA. Vaill. Afr. 60. La [Pie] pie-grieche. Cissopis bicolor. Vieillot Gal. 140. Kopf, Oberrüden, Hals und Bruft ſchwarz, mit Glanz von ftahlblau; Unterrüden, Schulterfedern und Bauch weiß, Schwin- gen ſchwarz mit einigen weißen Fleden; der lange abgeftufte Schwanz ſchwarz, mit weißen Endfpigen, die Nadenfedern zu: geſpitzt. V. ” *80. L. (B.) corvinus Sh. Lanius mellivorus Licht. Vaill. Afr. 73. La grande pie-grieche. hat zwar einen zufammengedrüdteren Schnabel, kann jedoch auch noch hierher gerechnet werden. ©. T Er if groß, obenher hellafchgrau, ſchwarz geftrichelt, mit röthlihem Scheitel, Schwingen zimmetbraun, untenher bläf- fer, der abgeftufte Schwanz fehr lang. Der Schnabel citro: nengelb. V. IX. FALCUNCULUS Vieill. Meifen:- Würger. Mit einem zufammengedrüdten Schnabel, ‚der faft fo hoch als lang ift. Die Firfte gebogen. 1) Bethylus: Name eines unbekannten griechifchen Vogels; Viel: Lot hat ihn in Pillurion oder Cissopis umgetauft. C. — Der Prinz Neuwied reihet ihn an die Tangara. V. 440 BIER 81. L. (F.) frontatus Lath. 2me Suppl. " Col. 77. Vieill. Gal. 137. Bon der Größe eines Sperlings, und hat faft die Färbung unferer Kohlmeife. Die Kopffedern des Männchens richten fich ala Sederbufh auf. Kommt aus Neu= Holland, C. Der Ruͤcken ift geldgrün, Schwanz und Flügel grau, Unterfeite ſchwefelgelb. Kopf, Hals und Kehle eigentlich ſchwarz, mit zwei weißen Binden, die eine vom Scheitel zum Naden, die andere vom Unterfchnabel nad) der Bruft laufend. Der Fe derbuſch ift ſchwarz, nicht blau. V. **82, L. (F.) gutturalis Vigors et Horsfield L. Tr. XV. Gelblichbraun, untenher bläffer; Stirn und Hals weiß, der Federbuſch und die Kehle ſchwarz. Von R. Bromn auf Neus Holland entdeckt. V. X. PARDALOTUS Vieillot. Zaunkoͤnig⸗Wuͤrger. Mit kurzem, wenig zuſammengedruͤcktem Schnabel; die obere Firſte zuſammengedruͤckt, die Spitze mit einer Kerbe, Sehr Eleine Vögel mit kurzem Schwanz. *83. L. (P.) punctatus. Pipra punctata Shaw Zool. Misc. Col. 73, Vieill. Gal, pl. 73. Pardalote pointille. Klein, mit einem kurzen Schwänzchen. Auf dem Scheitel einen Federbufh, wovon jede Feder einen meißen Punkt zeigt; Ruͤcken fhmugigbraun, Bürzel rothbraun, Flügel und Schwanz fhwarz, jede Feder am Ende mit einem rein weißen Perlfled, ©eiten des Kopfes grau, ſchwarz punktiet, Kehle und Bruft gelb, Bauch rothgeld, Kommt ebenfalls aus Neu: Holland. V. *84. L. (P.) ornatus. Temm. col. 894. 1. Ein niedliches Voͤgelchen. Kopf, Schwingen und Schwan; ſchwarz, Scheitel und Augenbrauen weiß geſtreift; auf den Fluͤ— geln ein kleiner purpurrother Querſtreif und einige rothbraune Federſaͤume; Zuͤgel ſchoͤn gelb; Backen weiß und ſchwarz gefleckt, Rüden gruͤnlich aſchgrau. Kehle, Bruſt und Seiten ſchoͤn ſchwe— Sperlingsartige Vögel. Museicapa. 441 felgelb, der Bauch weiß bis ins Afchfarbe. Aus dem inneren Neu: Holland. V. 651. (P.) percussus Temm. ') Col. 394. 2. Obenher dunkel fchieferblau mit einem ſchoͤn rothen Streif auf dem Scheitel und einem folchen Fledchen unterm Auge. Ein weißer Schnurrbart am Schnabelwinkel. Untenher fchon gelb mit großem blutrothen Fled auf der Bruſt, wie eine Wunde. Schwaͤnzchen fehr kurz. Sava. V. 2. MUSCICAPA L. ZSliegenſchnaͤpper. Sie haben einen horizontal niedergedruͤckten, an der Baſis mit Borſten beſetzten Schnabel, deſſen Spitze hakig und ausge— kerbt iſt. Ihre Lebensart iſt im Ganzen die der Wuͤrger, und ſie leben, je nach ihrer Groͤße, von kleinen Voͤgeln oder Inſecten. Die ſchwaͤchſten gehen allmaͤlig zu den Saͤngern hinuͤber. Wir theilen ſie auf folgende Art ein: I. TYRANNUS Cu. Mit geradem, langem, fehr ſtarkem Schnabel; die Firfte - gerad, ſtumpf; die Spise rafıh in einen Haken übergehend. Es find amerikanifche Vögel von der Größe unferer Würger, und eben fo brav wie fie. Sie vertheidigen ihre Jungen, felbft ge— gen den Adler, und wiſſen von ihren Neftern die Raubvögel ab: zuhalten. Die größten Gattungen nähren fich von Eleinen Voͤ— geln und verfchmähen felbft Aas nicht. *4. M. CT.) Pitanga. Der Bentaveo Pitangua. Enl. 212. Lanius Pitanga @m. Schwarz, untenher geld, auf dem Scheitel ein gelber Streif, auch die Dedfedern gelb gerandet. Kehle und ein Streif durch) das Auge weiß. In Brafilien. V. X2. M. (T.) sulfuracea. Le Gurlu. Lanius sulfuraceus Gm. Corvus flavus Gm. Enl. 296. 249. 1) Die Pardalotus führen unvermerkt zu den Tanagra-Euphone. 442 BilRig en Obenher geinlichbraun, untenher gelb, mit weißer Kehle. Über dem Auge ein weißer Streif, auf dem Scheitel ein gelber. Sin Cayenne. V. *3. M. (T.) velata Sp. Spix 22. Dbenher braun, Stien und Unterfeite, fo wie die Wurzel- hälfte des Schwanzes weiß. Der Kopf grau, Flügel kun, mit weiß. 7 Zoll lang. St. Paul. *4. M. (T.) verticalis Say *). Ch. Bonap. Am. orn. I. I. 2. The Arkansaw Fly - catcher. Dhenher und bis zur Bruft bleigrau, Schwingen ‘und Schwanz braun. Auf dem Scheitel ein Eleiner orangegelber Fleck, der bei liegenden Federn nicht fichtbar if. Die äußere Sahne der außeren Schwanzfeder ijt weiß, Weftlih vom Miffuri. 8. *5. M. (T.) polyglotta Sp. Spix t. 24. Oberkörper und Bruft grau, Deck- und Schwanzfedern ſchwarz mit weißen Enden; auf dem Flügel noch ein weißer led; an der Stirn über dem Schnabel und an der Kehle weiß; ein fhwarzer Zügel vom Schnabelwinkel aus. ‘ *6. M. (T.) similis. Muscicapa rufina ib. 151. Der junge. 25. Dbenher olivenbraun, untenher fchmwefelgelb, im Nacken orangegelb, oft fceharlachroth, über dem Auge weg nach hinten ein weißer Streif, Kehle weiß, Schwanz und Schwingen ſchwarz⸗ braun, geünlich gefaumt **). Am Amazonenjtcom. V. *7. M. (T.) cinerea Sp. Spix 26. 2. Kopf und Naden bleigrauz der übrige Körper brauntoth, die Kehle weißlih, der Schwanz roftbraun. Brafilin. V. *8. M. (T.) Tyrannus L. Der Pipiri. Tyrannus intrepidus. Vieill. Gal. 133. Enl. 537 und 676, > Sn Gapt. Long’s Expeditions to the Rocky mountains 11. *e) Der M. cayennensis fehr ähnlich, die aber einen IRRE, nicht braunen Kopf, gelben Hinterkopf und kuͤrzeren Schnabel hat. Sperlingsartige Vögel. Muscicapa. 443 Obenher fehwarzgrau, ins braune, mit einem orangegelben Federbuſch, deffen Enden ſchwarze Spisen haben. Auf den Fluͤ— geln weiß geſcheckt. Untenher weiß ins afchgraue. in tapferer Vogel gegen alle Feinde, der fich fogar Adlern auf den Rüden feftgefest und diefe zur ängftlichen Gegenwehr genöthiget u In ganz Nordamerika, X*9. M. (T.) cinerascens. Spix 21. Dunkel= afchgrau, ‚Slügel und Schwanz braun, Bürzelfebern röthlih. Bei Rio de Janeiro. 8, *10. M. (T.) audax. Der Königs - Würger, der Röniaeftiegchimnännet Ent, 453. 2*). Wilson Am. II. 13. 1. The Kings bird. Obenher dunkel fchieferfarbig, Kopf und Schwanz ſchwarz, diefer durch ein weißes Duerband beendet. Schwingen braun. Unterfeite weiß. ine Eleine dunkle Federhaube zeigt beim Auf: richten ein praͤchtig orangeroth. V. "11. M. (T.) ferox Gm. Enl. 571. 1. Le Pendwin, M. furcata. Spix 19. M. crinita. Wilson II. 13. 2. Obenher dunkel olivengrüun, Schwingen und Schwanz braun, der Bauch) citrongelb; die Kehle weißlich aſchgrau, der a gabelförmig. Amerika, **12. M. (T.) Savana. Ch. Bonap. Am. orn. Vol. I. i. 1. f. 1. Buff. IV. 26. Enl. 571. 2. ſehr ſchlecht. Rüden afchgrau, Unterfeite ganz weiß; der Kopf ſchwarz mit goldgelbem Scheitel, deflen Federn ſchwarze Schaftftriche haben. Flügel braun, der Schwanz ſchwarz, abgeftuft, die zwei äußeren Federn fehr lang, geradlinig, an der Aufßenfahne weiß. Sn Nordamerika, bei Neu Yerfey **). B. *) Wilfon citirt dazu Enl. 676. V. ) Sch muß dieſen Vogel als befondere Species aufführen, da Feine Beichreibung der anderen auf ihn paßt, und er gewiß vom füdameri- kaniſchen verfcieden ift. Doc) ift die Synonymie hier noch — 444 B2D88 ei, *13. M. (T.) vetula. Spix 18. Bleigrau, mit [hwarzen Schwingen und Schwanz. Letzte— ver gabelig. Braſilien. V. *14. M. (T.) forficata Gm. Enl. 677. Amer, ornith. IX. II. £. 1. Mit Gabelfhwanz, deffen äußere Federn zur Hälfte weiß find. Obenher afchgrau, unten weiß, Steiß ins vöthliche, die Schwingen ſchwarz ihre Federn grau geſaͤumt, am Fluͤgelbug ein rother Fleck. In Meriko ıc. V. *15. M. (T.) longicauda. Spix 17. Zool. Journal II. pl. IV. Oberſeite und Bruſt afchgrau, mit ſchwarzen Schaftftrichen. Die Kehle weiß, mit einem blutrothhraunen infaß umgeben. Flügel dunkelbraun, an den Schwingen ein roftrother Fleck; Hin- terbauch weiß, der Schwanz fehr lang, aus ungleichen Federn, wovon die zwei außeren noch einmal fo lang als der Körper, V. II. MUSCIPETA Cu. Mit langem, ſehr niedergedrüdtem Schnabel, zweimal fo breit als hoch, felbft an der Bafıs. Die Firfte fehr ftumpf, und doch bisweilen vorfpringend; die Ränder etwas eiförmig gekrümmt; Spise und Auskerbung ſchwach; lange Borften oder Schnurr: bärte an der Baſis des Schnabels. Shre Schwäche erlaubt ihnen nur Inſecten zur Nahrung. Sie find ſaͤmmtlich ausläandifh, und mehrere mit langen Federn im Schwanz oder Federbüfchen am Kopfe geziert, oder wenigftens von lebhaft gefärbtem Gefieder. Die meiften kommen aus Afrika oder Indien. oe) Mit Duerfederbufd. *16. M. (M.) regia. Le Roi des Gobe-mouches. Todus regius @m. Enl. 239. Schwarzbraun, mit braunrothem, an der Spige ſchwarz ge flecktem Zederbufch; Kehle, Bruft und Augenbrauen weiß. “Die Bruft quergeftreift.. Cayenne. V. Sperlingsartige Bügel. Muscicapa. 445 BP) Mit langen Schwanzfedern. 17. M. (M.) Paradisi. — 234. Weibchen; beim Maͤnnchen iſt ‚der Schwanz viel länger. und M. (M.) mutata, le petit moucherolle, welche beide Buf⸗ fon auch unter dem Namen Pardiole oder Pie de paradis an: derswo befchrieben bat. ‘ *48, M. (M.) psalura. Der Vetapa. Temm. col. 286 und 296. Hat den fonderbaren Charakter, daß die erfte Schwungfeder des Flügels, von den anderen getrennt, vorfteht, und Erumm, Eurz, mit einem abgeftugten Bart, wie ein Pflugfchar geftaltet ift: zweitens die zwei Außerften Schwanzfedern unter den zehn ande— ven inferirt find, an Länge den Vogel übertreffen, und erft, wo der Schwanz aufhört, eine, wie einfeitige, fichelfürmige Fahne er— halten. Sie find, wie der Oberkopf, Nüden, Bruft, Schwingen und Schwanz ſchwarz (beim unreifen braun), Kehle, Bauch, Ded- federn und Flügelvander weiß. Das Meibchen großentheils [hen roſtgelb, mit weit Eleineren Schwanzfedern. Südamerifa. V. ”*19. M. (M.) risoria. Vieill. 151. Le Moucherolle Guira yetapa. Kopf, Rüden, ein Bruftband, Flügel und Schwanz ſchwarz. Kehle und Bauch weiß, Bürzel grau, Schwung und Steuer: - federn weiß. oder rothbraun geſaͤumt, die zwei Außerften Schwanz: federn des Männchens fehr lang und aufgerichtet ftehend. Um die Augen weiß. Nah Azara giebt es nur wenig Männchen. ’ V. N *20. M. (M.) Alector Pr. Max. Museicapa gallita Az, Col. 155. Vieill. 132. . Scheitel, Naken, Rüden und der aufgerichtete Schwanz ſchwarz; Bürzel grau; Stien weiß geſcheckt; ganze Unterfeite und Wangen weiß, von den Schultern gegen die Bruft hin ein ſchwarzes, nicht zufammeritretendes Band. Flügel ſchwarz und weiß. Die Schwanzfedern gleichen einer Aſchenſchaufel und ſind wie beim Haushahn aufgerichtet, an den zwei mittlern ſtehen die Ben Schaftipigen einen halben Zoll lang — V. *21. M. (M.) filicauda. Platyrrhynchus filicaudus. Spix 14. Schwarz, mit weißgrauem Scheitel. Zwei lange Schwanz: 446 Bing ei federn, nur gegen das Ende hin mit Bart verfehen, ragen über den Schwanz hinaus, und find fo lang. als der Körper. Der Vogel gleicht an Geſtalt einer Schwalbe. V. y) Mit einem haͤutigen Augenkreiſe. *22. M. M) melanoptera Gm. Enl. 567. 3. Obenher aſchgrau, mit ſchwarzen Schwingen mit weißer Binde und fihwarzem Schwanz mit weißen Sleden. Kehle braun: lich mit fhwarzem Einfaß. Am Senegal. V. *23. M. (M.) telescophthalma. Voy. de Duperrey, Lool. pl. 18, Kopf und Kehle, Rüden, Flügel und Schwanz rein — eine breite Querbinde uͤber den Ruͤcken, der ganze Hals und die Unterſeite weiß, um die Augen eine azurbläue nadte Haut. Die Kopffedern find fchuppig. Auf Neu Guinea. d) Mit langem, plattem, ffumpfem Schnabel, dem der Todus ähnlich, aber mit einer Kimme, die die fen abgeht; auch find ihre Füße anders gebildet. “ *24. M. (M.) melanocephala. Todus cinereus und maculatus. Desmarest Hist. nat. des Tang. ete. pl. 68 — 70. Todus einereus 10. 1. Spix 9.2 Der junge. Obenher ſchwaͤrzlich olivengein, der Kopf ſchwarz; untenher eiteonengelb, die Schwingen nad) außen gelb, der Schwanz weiße geſaͤumt. Brafilien. V. &) Übrige zahlreiche. “ *25. M. (M.) borbonica. Vaill. 151. Enl. 573. 1. Von obenher fhwarz, ins Stahlblaue, der Federbufch glan- zend ſchwarz mit blauem Metaltglanz. ine weiße Binde über die Dedfedern. Kehle und Bruft blaͤulichſchwarz Bauch weiß. Das Weibchen hat Fluͤgel und Schwanz braun. Im Cafferlande. ' *26. M. (M.) eristata. Der Tſchitrek *). Vaill. Afr. III. 142. 1. 2. 143. das Neft. Le Gobe-mouche Tehitree. En. 575. 1. ſſehr fchlechte Abbildung.) 9 Mehrere ähnliche, vielleicht nur Varietäten Vaill. Ar pl. 144 — 146. Legtere ganz weiß, bei ftahlblauem Kopf und Hals. ®. Sperlingsartige Bögel. Museicapa. 447 Kopf, Hals und Bruft tief grün ins Stahlblaue; Flügel und Schwanz fchön lebhaft roſtroth, Bauch weiß. Spisen der Schwin= gen fhwarz. Der Federbuſch richtet fi auf, der Schwanz ift abgeftuft, zwei Mittelfedern überragen ihn beim Männchen und find viel länger als der Körper, mit gleichförmigen Bärten, Die Augenlider find fleifhig und blau. Am Vorgebirge der guten Hoffnung. V. *27. M. (M.) dominicana. Spix 29. 2. 30. M. albiventer iſt das Weibchen. Pallas Spic. VI. t. 3. f. 2. Todus leucocephalus. Schwarz, mit fchneeweißem Kopfe und Hals. Beim Weib- chen ift noch Hinterkopf und Naden ſchwarz. Brafilin. V. “ *928. M. (M.) chrysoceps. Platyrhynchus chrysoceps. Spix XI. 2. Oben braun, untenher weißlich-gelb, mit braungefledtem, unten orangerothen Federbufch. V. *29. M. (M.) ruficauda. Spix XI. I. Braͤunlich-olivengruͤn, unten heller, mit rothgelbem Schwanz, und eben ſolchen, ſchwarz gemiſchten, Fluͤgeln. Von der Groͤße eines Sperlings. V. *30. M. (M.) hirundinacea. Spix 13.1. Obenher fehwarzbraun, unten hell Eaftanienbraun, wie bie MWurzelhälfte des Schwanzes, deſſen Endhälfte fchwarzbraun. Größe einer Schwalbe. V. *31. M. (M.) barbata. Enl. 830. 1. Spix 9. 1. M. xanthopygus fcheint das Weibchen. Blaßgruͤn, mit einem großen ſchwarzen Schnurrbart, ter -fih vom Mundwinkel unter den Augen weg bis an den Hinter- kopf erſtreckt, wo er gelb gefranzt wird. Auf der Suͤdſee. V. *32. M, (M.) coronata. Enl. 675. 1. Braun, die Unterfeite nebft den Baden röthlih, ein großer Federbuſch beim Männchen. Südamerika. V. 448 | DUB ES 7 ‘ *33, M. (M.) pistrinaria Vieill, Der Müller vom Cap. V aill. 160. Obenher graubraun, Kehle, Bruft, Schwingen und Schwanz fhwarz, Bauch und Bruſt weiß, die zweiten Dedfedern roftfarb. Das Weibchen hat voftfarbige Kehle, Bruft und Hinterbauch. V. *34. M. (M.) flammiceps Temm. Col. 144, 3, Obenher metallbraun, die etwas längeren Federn des Schei= tels beim Männchen in der Mitte feuerfarb; Flügel und Schwang dunkelbraun, erftere mit zwei hellen Querbinden; Kehle weiß, Bauch gelblichweiß. In Braſilien. V. *35. M. (M.) mystax. 3% S1.e 1,2, Der ganze Körper weiß, auf dem Rüden braunlich, Slügsf und abgeftufter Schwanz ſchwarz, legterer mit weißen Spigen. Duch das Auge ein fhwarzer Strich. a re das Schwarze braun, *36. M. (M.) querula !). Vieill. Am. 39. Spix 13. 2. Plat. cinereus unterfcheidet fich Faum. Wilson 11. 13. 3. Dbenher rußgrausfhwarz, untenher bleigrau; am Seit gelb⸗ lich⸗weiß. V. IH. PRAPVRIVNOMVS. Sind den vorigen verwandt, aber der Schnabel iſt noch breiter und niedergedruͤckter. 1) Muscicapa barbara iſt Swainſon's Geflecht nula geworden; und M. querula hat Herrn Vigors und Horsfield ihr Geſchlecht Myiagra abgegeben. Aus M. flabellifera haben letztere ihr Geſchlecht Rhipidura ge⸗ bildet, und aus M. rutieilla Hr. Swainſon das Geſchlecht Seto- phaga. Die M. stenura Temm. col. 167. 3 ift wegen ihres Eeilför- migen Schwanzes zum Gefchleht Stenura Swains. geworden, und die mit durdy Federn verdictem Kopf, wie die Muscicapa australis White p. 239 haben das Geſchlecht Pachycephala gebildet... Auch) ein Beriachbartes Geflecht, Seisura, ift aus Turdus volitans Latham gebildet worden. Dieſer Vogel it oben ſchwarz, unten weiß; die Schwingen braun. Es ift der fogenannte Diskwasher auf Neu: Holand.] F Sperlingsartige Bögel. Muscicapa. 449 - *37. M. (Pl.) fusca. Desmarest Todiers pl. 72. Todus rostratus Lath. Syn. ?). Vieillot Gal. 126. Gelblihbraun, der Scheitel grau, mit einem weißen Längs- flreif, die Kehle weiß, Flügel und Schwanz braun. Am Sene: gal. V. *38. M. (Pl.) collaris. Jardine et Selby Il. t. 9. f. 1. Obenher und eine Bruftbinde ſchwarz ſtahlblau, Kehle, Bruſt, Bauch und Fluͤgelſtellen weiß, uͤber den Augen eine gelbe le warze. **39,.M. (Pl.) Desmarestii, i Ip; t.,9, 8,2. Grau mit weißem Kinn, Bauch und Flügelbinde, Kehle und Bruſt Eaftanienbraun, um das Auge eine braune Fleiſch— warze, ö V. *40. M. (Pl.) olivacea *). Platyrhynchus olivaceus. Col. 12. 1. Pl. sulfurescens. Sp.x 12. Dunkelgruͤn, ins Dlivenfarbige; Kehle und Bauch helker; die Flügel und der Schwanz mehr braun, mit odergelben Raͤn— dern. Brafilien. V. 41. M. (PI.) cancromus. Spix 12. 2. Col. 12. 2. Obenher olivenbraun, Unterfeite gelblichbraun, ein fchöner goldgelber Federbuſch von gefchligten Federn auf dem Scheitel, auch hinter dem Auge gelbe Federn. Vom Auge zum Nafenloch ein weißer Strich. Brafilien. BD. 1) Hierher Muscicapa aurantia Enl. 831. 1 und Todus platy- rhynchos Pallas Spic. VI. t. III. c. Man fieht, daß mehrere Fliegen: fänger unter die Toodus gebracht worden find ; wiewohl Pallas das Beijpiel gegeben, fo ſetzt fich doch die Kerbe im Schnabel und die Teen: nung des Äußeren Fingers dagegen. *) M. olivacea Wilson II. 12. 3. Iſt obenher olivengrün, unten ae Scheitel grau, über dem Auge ein weißer — DB. 450 Brei * IV. CONOPOPHAGA Vieillot, Ihr Schnabel ift ebenfalls breit und platt gedruͤckt, aber fie unterfcheiden fi) durch hohe Füße und einen Eurzen Schwanz. Man Eennt ihrer nur zwei oder drei Arten, fammtlich aus Ame— rika, die fich von Ameifen nähren; daher man fie unter die Ab— theilung der ameifenfreffenden Droſſeln verfegte, *42. M. (C.) leucotis. (Turdus auritus @m. Pipra leucotis, aber beide Gefchlechts: namen falfch.) Enl. 822. Vieill, Gal. 127. Conopophaga leucotis, Stirn, Schläfen und Kehle ſchwarz; der Scheitel rothbraun, übrige Oberfeite olivenbraun. Hinter dem Auge ein weißer, nad) unten breiter werdender, aus einem Federbufch beftehender Steeif. Die Bruft rothbraun, der Bauch grau. Das Schwänzchen fehr kurz. BD. *43. M. (C.) naevia. Enl. 823. 2. Schwarz, Rüden und Schultern weiß gefledt. Auf Neu: Galedonien. V. V. MUSCICAPA Cuv. Eigentliche Fliegenfaͤnger. Ihre Schnurrbaͤrte ſind kuͤrzer und der Schnabel ſchmaͤler als bei den vorigen; doch iſt er immer noch niedergedruͤckt, hat oben eine deutliche Firſte, gerade Seiten, und eine etwas weni— ges hakige Spitze. Zwei Gattungen dieſes Untergeſchlechtes ſind bei uns den Sommer uͤber zu Hauſe; ſie leben ziemlich traurig auf hohen Baͤumen. 44. M. grisola L. Der gefleckte Fliegenfaͤnger, Enl. 565. 1. iſt der gemeinſte. Er iſt obenher grau, unten weißlich, mit einiger graulicher Fleckung auf der Bruſt. In einigen Laͤndern haͤlt man ihn als Stubenvogel, um die Fliegen wegzuſchaffen. 45. M. albicollis Temm. Der weißhalſige Fliegen: fänger. Muse. collaris Bechst. M. atricapilla und Muscipeta L. x Sperlingsartige Vögel, Muscicapa. 451 Enl. 563. 2 und 3. und beffer Hist. des ois. T. IV. 4. pl. 25. f. 2. Das Männchen im hochzeitlichen Kleide. Naumann 65. in verfchiedenen Altern. Diefer Vogel zeichnet fich fehr durch den Federwechfel des Männhens aus. Im Winter nämlich gleicht das Männchen dem Meibchen, das heißt, es ift grau, mit einer weißen Binde auf den Flügeln. Zur Zeit der Liebe, im Frühjahr, erhält es eine angenehme Farbenvertheilung von rein ſchwarz und weiß. Der Scheitel, der Rüden, die Flügel und der Schwanz find dann [hwarz; die Stirn, das Halsband, die ganze Unterfeite des Koͤr— pers, ein großer Fleck auf den Flügeln, und ein Eleinerer vorn am Aufßenrande des Schwanzes find weiß, Niftee in Baum: ftämmen !). > 46. M. luctuosa Temm. Der fhwarzrüdige Flie— genfänger. Naumann 64. Edwards 30.1. Enl. 688. 1. das Weibchen. Erft neuerlich vom vorigen unterfchieden, und denfelben Va— tiationen unterworfen, Aber das Männchen hat zur Zeit der Liebe den Naden fo fchwarz wie den Rüden, und ihm fehlt der Eleine weiße Fleck am. Flügelrande. Er geht: mehr nad) Norden. ©. — Here PB. Brehm befchreibt in feiner Naturgeſchichte der deutfchen Vögel diefe Gattung fo: „Das Frühlingskleid des alten, wenigftens zweijährigen Männchens ift am Schnabel, Füßen und ganzem Oberkörper, zwei weiße Tropfen auf der Stirn, den weißen Fluͤgelfleck, aſchgrau überflogenen Unterrüden, und weißen Streif an der aͤußerſten Schwanzfeder ausgenommen, dunfel: [hwarz; der ganze Unterkörper ift rein weiß. Oft haben bie zwei außerften Schwanzfedern einen weißen Streif, und zuweilen die Nüdenfedern graue Nänder 2.” V. 1) Die Alten haben dieſen Vogel in feinem gewöhnlichen Gefieder unter dem Namen Sycalis und Ficedula, und unter dem melanorhyn- chos und atricapilla in feinem fchönen, gut gekannt. Da aber der Name Beque-figue der Ficedula entfpriht, und im füdlichen Frankreich und in Staiien verfchiedenen Arten von Sängern und Piepern beigelegt wird, fo haben die Naturforfcher die Attribute diefer Vögel zu einem gewiffen Buftande der Fliegenfänger vereinigt, und feit Buffon und feinen Nachfolgern eine imaginäre Species unter dem Namen Beque-figue aufs geftellt. Es ift dieß ganz gewiß der weißhalfige Fliegenfänger und nicht die M. luctuosa, welche der Becca-fico des Aldrovand, Oxnith. U. 758 und 759, ift. } Y 29 * 452 Bd on 47. M. parva Bechst. Der Fleine Sliegenfänge:. Naumann 65. 3. Eine neuerlich in Deutfchland entdedte, Eleine Gattung von cöthlicher [obenher von rothgrauer oder benumgrauer] Farbe. Kinn, Borderhals und Oberbruft fchön gelbroth, wie bei einem Noth- kehlchen, der Bauch weiß. Die vier Außerften Schwanzfedern find großentheils weiß, er ift nur 5 Zoll lang, die Beine find ſchwarz. Zu den eigentlichen Fliegenfangern gehört auch noch *48, M. bicolor. Der Gillit. Einl. 675. 1. Schwarz; die Stirn, die Augenkreife, Kehle, Bürzel, Ded- federn, eine Querbinde auf den Schwingen, Schwanzfederfpigen und Bauch weiß. B. *49, M. senegalensis. Vaill. 161. Le Pririt. Enl. 567. 1. Das Männchen ſchwarz und weiß geſcheckt, mit grauem Scheitel; Bruft fhwarz. Das Weibchen obenher grau, untenher ockergelb, ein ſchwarzer Zügel durchs Auge. Am Senegal. ©: **50. M. Lathami Vigors. Zool. Journ. 1. pl. 13. Jardine et Selby Zool. Ill. pl. 8. f. 1. Obenher nebft Kehle graulihfhwarz, Bruft und Baud) ſchoͤn roſenroth, ein Stirnfleck und die Steißfedern weiß, VB. **51. M. Goodenovii. Jardine et Selby Ill. pl. 8. f. 2 Mäufegrau, mit fehwärzlichen, weißlich gefaumten Schwingen und Schwanz Stimm und Bruft zinnoberroth, Bauch weiß. Auf Neuholland. V. *52. M. diops Temm. Col. 144. 1. Obenher olivengruͤn, untenher weiß; Kehle und Bruſt aſch— grau; ein weißer Fleck vor dem Auge; der Unterſchnabel auch weiß. Braſilien. V. *53. M. eximia T. Col. 144. 2. Obenher lebhaft grün mit grauem Scheitel, Unterfeite gelb, Sperlingsartige Vögel. Muscicapa. 453 die Bruft ins Grünliche; ein weißer Streif über dem Auge. Schwingen ſchwarz, grüngelb eingefaßt. Brafilien. V. *54. M. ventralis T. Col. 275. 2. Obenher gruͤn, um den Schnabel aufrechte Federchen; unten— her ſchmutzig gelb-gruͤnlich; zwei gelbe Binden auf den ſchwarzen Deckfedern des Fluͤgels und drei gelbe Flecken an den Spitzen der Schwingen. Der Schwanz zur Seite gruͤngelb. Brafilien. V. *55. M. virescens T. Col. 275. 3. Sn der Färbung dem vorigen völlig gleich, aber größer, und am Flügelende fehlen die drei gelblichen Flecken. V. *S6. M. obsoleta Natterer. Col. 275. 1. Kopf und Naden rein grau. Nüden graugruͤn; Flügel braun, die Federn rothgrau eingefaßtz Kehle weiß, N etwas ins Srauliche, Bauch ins Gelbliche. Brafilien. " *57. M. flabellifera '). Der Faͤcherſchwanz. [Rhipidura flabellifera Vigors.] Lath. Syn. II. p. I. t. 49. Fan-tailed. Fly-catcher. Obenher dunkel olivenbraun, untenher roftbraun, Augenbraue, Kehle, Seiten des Halfes, FTlügelfpigen und äußere Schwanz: federn weiß, der Kopf, ein Halsband und die mittleren Schwanz: federn fchwarz. Auf Neufeeland. Breitet im Fliegen den Schwanz aus, V. “ *58. M. scrita. Vaill. Afr. 154. Le Gobe-mouche mignard. Blaulichgrau, Flügel ſchwarz mit weißen Dedfedern, Schwanz Ihwarz, die Seitenfedern weiß; ein fehwarzer Streif unter dem Auge weg, darüber und darunter (Kehle) weiß. Sehr Elein. Am Cap der guten Hoffnung. V. X59. M. ruticilla @m. “Ent. 566. Vieill. Am. 35. 36. Wilson 1. VI. 6. 1) Die Muscicapa flabellifera giebt Hrn. Vigors und Hors— field das Gefchlecht Rhipidura, und M. ruticilla Hrn. Swainfon - fein Geſchlecht Setophaga. 454 Bug Kopf, Hals und Rüden ſchwarz, ins Stahlblaue, bis zur Bruft hin; an den Seiten, unter den Flügeln und zu beiden Seiten der Schwanzwurzel orangegeld, Schwingen und Schwanz: ende ſchwarz, erfte mit orangegelber Binde. Nordamerika. V. v*60. M. pagana. Spix XVI. 1. Dbenher olivengrau, untenher blaßgeld. Kehle und Bruft afchgrau, Flügel weiß zugefpist. V. *61. M. marina C. Pipra herbacea. Spix VIII. 1. Meergruͤn, unten ſchwefelgelb. Klein, V. *62. M. elata. Pipra elata. Spix VII. 2. Obenher dunkel olivengruͤn, untenher gelbgrün, der Kopf fhwärzlih, in der Mitte orange. Die Spigen der Schwingen gelb. V. Einige Gattungen, bei denen die Schnabelfirſte etwas erha— bener ift und fich gegen die Spige im Bogen biegt, führen zu den Formen der Steinfhmäger. Dahin. gehört: *63. M. Oranor., Vaill. IV. 155. Kopf, Kehle, Rüden, Flügel und mittlere Schwanzfedern ſchwarz mit bläulihem Glanz; Bruft, Bauch, Bürzel und Sei: tenfedern des Schwanzes ſchoͤn aurorafarb, auf den Flügen ein Eleiner orangegelber Spiegel. Ceylon. V. *64. M. miniata T. Turdus speciosus. Col. 156. 1. 2. Ein fchöner Vogel. Kopf, Kehle und: eigentlich die: ganze Oberſeite ſchwarz ins Stahlblauez die ganze Unterfeite,, die aͤuße— ten Schtwanzfedern, der Unterrüden und die Flügeldedfedern des Männchens ſchoͤn mennigroth oder zinnoberroth,. Sm Innern von Sava *). V. *) Der Verf. macht hier die Anmerkung, daß dieſer und der vorige in der Vertheilung der Farben der M. rutieilla glichen. Dieß ift wohl ein Schreibfehler der Eile, fie gleichen dew folgenden: M. flammea; der Schnabel unterfcheidet fie. B Sperlingsartige Bögel. Muscicapa. 455 *65. M. flammea T. Parus malabaricus Lath. Col. 263. Forster Zool. ind. 25. Wie der vorige, Kopf, Kehle und Oberfeite rein ſchwarz, Unterfeite, Unterrüden, Flügelfleden und äußere Schwanzfedern lebhaft orangerothz; beim Weibchen ift alfes letztere ſchoͤn ſchwe el— gelb, bis zur Stirn und Auge, Scheitel, Naden und Rüden afchgrau. Auf den oftindifchen Inſeln, Java ıc. V. *66. M. hyacinthina T. Col. 30. Das Männchen glänzend berlinerblau, der Bauch glänzend coftroth; beim Weibchen zieht ſich das Blau ins Schmusiggrüne, Auf Timor. V. *67. M. azurea, Vaill. Afr. 158. [Fig. 2 das Männchen, Fig. 1 das Weib: chen! in der Illumination verwechfelt.] Das Männchen obenher prächtig ultramarinblau, untenher Kehle, Bruft und Borderbaud) orangegelb. Das Weibchen unten: her ganz weiß. Am Gap. V. *68. M. nigerrima Vieill. Diet. M. galeata. Spix 28. 1. Schwarz, mit rothbrauner fchmarzgeftrichelter Sr die Mitte der Schwungfedern weiß. N *69, M. galeata, Spix 27. Eine verfchiedene Gattung. C. — Ganz violet-fhwarz, am Hinterkopf ein zarten Federbufch, die Mitte der Schwung: federn und ihre Bafis gleichfalls weiß. Größer als der vorige. V. *70. M. stellata Vieill, Vaill. Afr. 157. Fig. 2 ldas Maͤnnchen; Fig. 1 das Weibchen!] Obenher olivengrau, untenher ſchmutziggelb. Der Kopf und die Flügel des Männchens grau, vor dem Auge an ber Stirn ein weißer led, etwas weißgeftreift an der Kehle, V. x7. M. longipes. Der Miro-Miro. Less. et Garn. Voy. de Dup. Zool. pl. 19. 1. Braungrau, der Unterbaudy weiß; die langen ERBE Pal roth; der Schnabel ſchwarz. Auf Neufeeland. 456 Band er *72. M. chrysomela. Der sofa Fliegen— faͤnger. ib. pl. 18. Kein goldgelb, Scheitel und Bürzel etwas ins Drange; Stirnband, Kehle, Bruft, Schwingen und Schwanz Koma; ; ein weißer Fed vor dem Auge. Neufeeland. *73. M.nivea. Der fchneeweiße gliegenfiininpen. Spix 29.1. Ganz weiß; die erften Schwungfedern und die las fpigen ſchwarz. *74. M. hirundinacea T. *. Der — Fliegenſchnaͤpper. Temm. Col. 119. Die ganze Oberfeite des Männchens glänzend ftahlblau; der Bürzel oben, die gefammte Unterfeite und der äußere Bart der äußeren Schwanzfeder rein weiß. Das Weibchen fchwarzgrau, unten f[hmusigweiß. Java !). V. Mehrere Geſchlechter oder Untergeſchlechter von Voͤgeln ſtehen auch noch, ungeachtet ihrer bedeutenden Größe, gewiſſen Verzwei- gungen der Neihen von Fliegenfängern nahe. Dahin rechnen wir VI. GYMNOCEPHALUS. Nacktkopf. Tyran-chauve. Ungefähr mit dem Schnabel des Tyrannus, nur ift deffen Firfte etwas mehr gebogen, und ein großer Theil des Gefichtes unbeftedert. 75. G. calvus. L’oiseau mon pere der Neger von Cayenne. Corvus calvus L. Buffon enl. 521. Le Choucas chauve. Vaill. ois. d’Amer. et des Indes pl. XXIX. Bon der Größe einer Krähe und von Farbe des Spaniols. Wird von den Negern mit einem Gapuziner verglichen, daher ber franzöfifhe Name. *) BVerdiente einen andern Namen, da es auch eine — hir. giebt. 1) Die Muscicapa multicolor (Lautſ. Syn. I. L.) ſchwebt derge— ftalt zwifchen den Fliegenfchnäppern und dem Rothſchwaͤnzchen, daß man nicht weiß, wohin man ſie ſetzen ſoll. Sperlingsartige Bögel. Museicapa. 457 VI. CEPHALOPTERUS Geeoffr. Diefe haben dagegen die Schnabelbafis mit aufgerichteten Federn verziert, die fi) nach oben ausbreiten und einen breiten Federbuſch in Geftalt eines Sonnenfchirmes bilden. 76. C. ormatus Geoffr. Ann. du Museum XIH. pl. XV. Coracina cephaloptera. Vieillot Gal. 114. Temm. col. 255. Coracina ornata. Spix LIX. Die einzige befannte Gattung. Vom Amazonenftrome, von der Größe eines Hähers, ſchwarz, die Federn der Unterbruft bil- den eine Art herabhängender Wamme. Sene aufgerichteten und nad) oben wieder umgebogenen Kopffedern bilden einen völlig wie ein Negenfchirm gejtalteten, runden, halbEugeligen Schivm über Kopf und Schnabel; am Hals ift ein nadter Kropf von himmelblauer Farbe, vorn und zur Seite mit einem Federfchurze bedeckt, unter welchem man jedoch die nadte Haut erbliden kann. Lebt heerdenweife in den fumpfi= gen Wäldern am Fluffe Solimoens in Brafilien. V. * VIII. DRYMOPHILA Temm. Verdient als Gefchlecht abgefondert zu werden; der Schnabel iſt ſtark, die Oberkinnlade faſt dreiedig, mit in ihrer ganzen Länge vorfpringender Firfte, an der ausgefchnittenen Spige etwas gebogen. Die Unterfinnlade bildet einen Winkel. Die Nafen- Löcher ftehen an der Bafis, find -eiförmig und gänzlich mit den fammetartigen Stivnfedern bedeckt. Die Füße find Eurz, dünn, der Hinternagel ſehr flarf gebogen. Die Flügel mäßig lang, die erſte Schwungfeder fehr Eurz, die dritte und vierte Die längiten. Diefe Vögel Ieben fümmtlich auf den Sunda-Inſeln, den Molukken und Neuholland. Man Eennt bereits neun Gattungen, die aber noch nicht alle befchrieben find. RN “ **77. M. (D.) velata. Col. 334. (Nicht Muscicapa oder Tyrannus velatus Spix.) Dunkelblau, etwas ins Afchgraue ziehend; das Geficht (gleihfam die Maske) ſchwarz, Kehle und Bruft rothbraun. Auf Zimor, u auf Sava. V. 458 BEE an **78, M. (D.) carinata Temm. Col, 418. £. 2. Muscipeta carinata Swains, Zool. il, III. t. 14% Schieferblau mit ſchwarzer Stirn, Kehle und Flügelfpigen, Bruft heller, der Bauch, ſchoͤn roſtgelb. Die Schnabelfirfte Eiel- förmig. Neuholland und Timor. V. **79. M. (D.) cinerascens T. Col. 430. 2. Vornher, bis zur Bruft und dem Rüden, hell afchblau, Schwingenfpisen und Schwanz ſchwarz; der Bauch ſchmutzig— vothbraun. Der ſchwarze Schnabel hat gelbe Kinnladenränder, V. *80. M. (D.) trivirgata T. Col. 418. 1. Vom Scheitel bis zum Unterruͤcken grau, Stirn, Baden und Kehle, ſo wie Fluͤgelſpitzen und Schwanz ſchwarz. Letzterer am Ende weiß. Vorderhals und Bruſt bis zu den Hüften orange: gelb, Bauch weiß. Zimor. V. *81 M. (D.) Alecto, Col. 430.-1. Violetſchwarz, an der Stirn dunkelſchwarz ; bei. biefer Art ift der Schwanz viel laͤnger und ſchmaͤler als bei den andern, und am Ende Eegelfürmig. Auf Gelebes. V. 3. AMPELIS Z. Cotinga. Schmuckvogel. Sie befigen den niedergedrüdten Schnabel der Fliegenſchnaͤp⸗ per überhaupt, aber nad) Verhaͤltniß ift er etwas Eürzer, ziemlich breit, und leicht gebogen. I. QUERULA Vieillot. Diejenigen, bei denen er ſtaͤrker und fpiger ift, nähren ſich auch vorzüglich noch von Inſecten; man nennt fie Piauhau nad ihrem Geſchrei. Sie find in Amerika zu Haufe und fliegen truppmeife in den Gehöfzen, wo fie Inſecten verfolgen, 41. A. (@.) rubricollis. Der Piauhau. (Muscicapa rubricollis Gm.) Enl. 381. Viesllot Gal. 115. Sperlingsartige Bögel. Ampelis. 459 Schwarz, mit prächtig purpurrother Kehle. [Nur beim Männchen.] | *2. A. (@.) rubra. Le Cotinga rouge. Vaillant Ois. d’ Am. pl. 25. 26. Der größte; von Rabengröße. Gaͤnzlich purpurroth. Schwin- gen und Schwanz beim Männchen ſchwarz. Die Kopf- und Bruftfedern gefchligt. V. *3. A. (Q.) einerea. Der graue Cotinga. Enl. 699. Naͤhert fich auch mehr diefen als dem folgenden. — Obenher dunkel afchgrau, untenher heller; die Flügel erreichen Faum den Schwanz. V. *4. A. (@.) scutata, Temm. Pie a gorge ensanglantee Az. Col. 40, Coracias scutata Lath. Coracina scutata s. rubricollis Yzeill, Schwarz, der Unterhals, die Seiten defjelben und die Ober: bruſt ſcharlachroth. Pr. W, Die Kehle ift fchlaff, und die rothen Federn bilden im Affeet einen Halskragen. Auch der junge Vogel hat ſchon Mm toth. II. Eigentliche Cotinga. Ihr Schnabel iſt etwas ſchwaͤcher, und ſie naͤhren ſich außer Inſecten auch noch von Beeren und zarten Fruͤchten. Sie halten ſich in den feuchten Gegenden von Amerika auf und zeichnen fid) meift dur) den Purpur= und Azurglanz, der dag. Gefieder der Männchen zur Zeit der Liebe [hmüdt, aus. Den übrigen Theil des Sahres find beide Gefchlechter nur braum oder grau. 5A. carnifex: L. E’Ouette. Enl. 378. Spix V. Scheitel, Bürzel, Bauch [und Schwanz] ſcharlach, [lesterer ſchwarz gefäumt, alles Übrige ſchwarzſ. Die vierte Schwungfeder des Fluͤgels iſt zuruͤckgezogen, verkürzt und wie verhornt *). T) Ampelis cuprea Merrimic. av, 1. 2. fcheint eine Varietät des Carnifex. 460 Bing IB. 6. A. Pompadora L. Der rothe Schmudvogel. Pompadbur. Enl. 279. Schön hell purpureoth, mit weißen Schwingen. Die großen Dedfedern haben fteife Bärte und find wie ein a in. ſpitzem Mintel nach zwei Seiten geftellt. 7. A. Cotinga L. Der blaue Schmudvogel. Le Cordon bleu. Kirua. Ent. 186 und 188. Vom herrlichften Ultramarinblau, mit violetter, oft mit einem breiten blauen Bande quergeftreifter und mit aurorafarbigen Flecken verfehener Bruft. ©. Kinn, Kehle, Mitte des Bauches und Bruft dunkel violet; ein breites Duerband auf der legtern, fo wie alle Obertheile prächtig glänzend ultramarinblau; Flügel und Schwanz ſchwarz. Pr. Mar. BD. *8. A. Cayana L. Enl. 624. Schön blau, der Hals unten violett Purpur. Der Schwanz und einige Schwungfedern ſchwarz. | **9. A. purpurea Licht. Ganzes Gefieder ſchwaͤrzlich purpurfarben; Schwungfedern weiß mit ſchwarzen Spigen. Weibchen und junger Vogel afch: grau. Pr. M V. *40. A. cucullata T. Col. 363. Swainson Zool. Il. 87 [als Procne]. Kopf, Hals und Bruft tief ſchwarz; der übrige Körper rein gelb, Nüden braun, Schwingen und Schwanzfedern eigentlich ſchwarz, aber [hön grün gefäumt, was bloß fihtbar iſt. V. **411. A. melanocephala Pr. M. Kopf ſchwarz; Körper zeiſiggruͤn, Bauch gelbgrün mit Bin: lichgrauen Querwellen. Brafilien. II. TERSINA Vieillot. Sind Cotinga's mit einem an der Bafis etwas breiteren Schnabel. Sperlingsartige Vögel. Ampelis. 461 *12. A, (T.) tersa Gm. Proenias ventralis Ill. Procnias cyanotropus Pr, Max. Tersina coerulea. Vieill. 119. Procne tersina. Temm. col, 5. Procnias hirundinacea, Swainson Zool, ill. 21. Das Männchen ſchoͤn glänzend himmelblau; an der Stirn, um die Augen und an der Kehle ſchwarz; Bauch weiß, an den Seiten der Hüften ſchwarz gebändertz Schwanz und Schwingen blau und ſchwarz. Das Weibchen hat glänzend grün, was das Männchen blau bat, und die ganze Unterfeite ſchwaͤrzlich gebaͤndert. Bon der Größe eines Dompfaffen. B. IV. CEBLEPYRIS Cuv. '). Sie verbinden mit dem Schnabel der Cotinga's einen eige- nen Charakter, der darin befteht, daß die Schäfte ihrer Tedern am Bürzel etwas verlängert, fleif und ftechend find... Sie leben in Afrika und Indien, von Naupen, die fie auf den höchften Baumen fuchen. Ihr Gefieder hat nicht den Glanz der Achten Cotinga’s. Ihr Schwanz ift in der Mitte etwas gabelig, und - an den Seiten abgeftuft. *13. A. (C.) cana. Der graue Raupenjäger. Enl. 541. Vaill. Afr. t. 162. Vieill. Gal. 130. Schiefergrau, obenher etwas dunkler; der junge hat die Un— terfeite ſchwarz gebändert. Am Gap. V. *44. A. (C.) phoenicopterus. Vaill. 164. TVEchenilleur jaune, der junge. Temm. Col. 71. Turdus phoenicopterus. Der reife männliche Vogel ift ſtahlblau, an Schwingen und Schwanz [hwarz, die Schulter des Flügels zinnoberroth *). V. 1) Ceblepyris ift der Name eines unbekannten Vogels. Herr Bieillot hat nachmals diefem Untergefchleht den Namen Campephaga gegeben. [Hr. Temmingk fchreibt ihn Ceblephyris.) * Wenn der nad) Le Vaillant citirte Vogel, wie E. meint, der: felde ſeyn fol, fo ift er in der Färbung völlig von ihm verfchieden. Er ift braun mit blaßgelb gemifcht, die Unterfeite weiß, ſchwarz quer— gebändert. V. 462 BIER TR **45, C. lineatus Swainson. Aſchgrau, untenher weiß, mit zahlreichen ſchwarzen Quer: freifen und ſchwarzem Schwanz. Auf Neuholland. V. **46, C. tricolor Swainson. Glaͤnzend ſchwarz, unten weiß, Bürzel afchgrau, Schwingen: und Schwanzfpigen weiß. Nicht größer als eine Lerche. Neu: holland. V. *17. A. (C.) fimbriatus T. Col. 249. 250, Schwarz; der Körper oben und unten mehr ing Schiefer: farbene; das Weibchen und die jungen fchiefergrau. Java. V. V. BOMBYCILLA Briss, SGeidenſchwanʒ. Ihr Kopf ift mit einem Federbufch geziert, und fie haben faft alle noch) den vor andern ganz eigenen Charakter, daß ihre zwei— ten Schwungfedern ein verbreitetes Schaftende, in eine Eleine eiformige, glatte, rothe Scheibe übergehend, haben. Europa befigt einen A. (B.) Garrulus. Der Seidenfhwan;. Enl. 261. Deutfche Ornithologie. Etwas größer als ein Sperling, weinroth-grau mit fchwarzer Kehle, fchwarzem, am Ende gelb gefäumten Schwanz, die Flü: gel weiß gefchedt. Diefer Vogel kommt truppmeife in unfere Gegenden zu vegellofen Zeiten, weshalb man ihn lange als eine üble WVorbedeutung betrachtet hat. Er ift dumm, läßt fich Leicht fangen und zähmen, frißt viel und von Allem. Man glaubt, daß er im höchften Norden nifter. Sein Fleifch foll trefflich feyn. 19. A. (B.) americana. Wilson 1.7.1. Bombycilla Cedrorum, TVieillot Gal. 118. Vaillant ois. de Paradis 1. pl. 50. Dem vorigen außerordentlich ähnlich, aber Eleiner. C. Nur von der Hälfte etwa von deffen Kubifgröße. Sein Federbufch ift viel fteifer und fpiger, das Schwarz am Kopfe bis zum Schnabelwinfel weiß eingefaßt, Schwingen und Bürzef nebft DOberfeite des Schwanzes hell fchieferblau, Unterbauch gelb, Steif weiß, Eein Gelb und Weiß an den Schmungfebern. Die Kehlfedern Liegen knapp an. V. Sperlingsartige Bögel. Ampelis. 463 **20, A. (B.) phoenicoptera Temm. Col. 450. Hat Feine Flügelanhängfel [an den zweiten Schwungfedern], aber die Enden des Schwanzes und der Eleinen Flügeldecdfedern find roth. ©. Der Federbufch ift länger und getheilter, einige Federn ſchwarz, der Vorderkopf roftgelb, ebenfo die Steißfedern. In Japan. V. Der Graf Hoffmannsegg und Slliger trennen mit nicht minderem Nechte von den Cotinga’s VI. PROCNIAS Hoffm., deren. Schnabel, fehwächer und mehr niedergedrädt, bis unter das Auge gefpalten if. Sie leben in Amerika und nähren fid) von Inſecten. Man kann fie noch weiter eintheilen. a) Die eigentlihen PROCNIAS haben eine befiederte Kehle. “21. A. (P.) carunculata Gm. Enl. 7935, unterfcheidet fich durch einen langen weichen Sleifchlappen, den fie auf der Bafis des Schnabels trägt. Sie ift im reifen Zus ftande weiß, außerdem gruͤnlich. b) Die Averano’s, CASMARHYNCHOS Temm., find Proenias mit nadter Kehle. 22. A. (C.) variegata L, Col. 51, Averano Guira-punga. Vieill. Gal. 117. ift diejenige, bei welcher das Männchen die ganze nadte Fläche der Kehle mit Fleifchearunkeln befest zeigt. Es ift der Averano Buffon’s ©. Weiß, mit fpaniolbraunem Kopf und Naden und ganz [hwarzen Flügen. Die Carunkeln an der Kehle ‚hängen wie Eleine Negenwürmer herab, Braſilien. ®. 03.4, .(C.) Araponga Pr. Max. Der grünkehlige Araponga. C. nudicollis Temm. Col, 368 und 3831. Procnias nudicollis. 464 Bgel— Ampelis nudicollis. Casmarhynchus ecarunculatus. Spix 4. hat an der Kehle nur fehr Eleine, dünn gehärte Sederchen. Dieſe Vögel find im Zuftande der Vollfommenheit weiß, [die nadte Kehle, Zügel und Augenlider grünfpanfarb]. Das junge Männ: chen und Weibchen grünlich [zeifiggrüun, zumal obenher. Von der Größe einer Taube, mit lauter, hell Elingender Stimme]. Endlich muß man noch unmittelbar an die Cotinga's fügen VI. GYMNODERES Geoffr. deren Schnabel bloß etwas flärfer, der Hals aber zum Theil nadt, und der Kopf mit fammetartigen Sedern befegt ift. Die einzige befannte Gattung ſtammt auch aus dem füdlichen Ame— rika, iſt großentheils fruchtfreffend, von der Größe einer Taube, fhwarz, mit baulichen Flügeln. Es ift 24. G. nudicollis, Gracnla nudicollis Shaw. - Corvus nudus und Gracula foetida G mel. Enl. 609 *), 4. EDOLIUS Cave. Drongo. Sie grenzen noch in vielen Stüden an die Sliegenfchnäpper. Ihr Schnabel ift ebenfalls niedergedruͤkt und am Ende ausge: kerbt; ihre obere Firfte deutlich, was fie aber unterfcheidet, if, daß ihre beiden Kinnladen in ihrer ganzen Länge leicht gebogen find. Ihre Nafenlöcher find mit Federn bededt, und fie haben außerdem noch lange Haare, die ihnen einen Schnurrbart bilden. Die Gattungen find an den Küften der Länder des indifchen Oceans ziemlich zahlreich. Im Allgemeinen find fie ſchwarz und haben einen Gabelfhwanz. Sie leben von Inſecten, und einige follen einen Gefang wie die Nachtigall haben ?). “ *4, E. forficatus. Lanius forficatus. Enl. 189. Vaill. Afr. IV. 166. Le Drongo huppe. Dicrurus cristatus. Viesll. Gal. 141. Gruͤnſchwarz, mit einem nad vorn gerichteten Federbuſch fihelförmiger Federn auf der Stirn. Im Gafferlande. V. 1) Die Gattung Vaill. ois. d'Am. et des Indes pl. XLV und XLVI ift vielleicht verfchieden. Hr. VBieillot vereinigt die Choucaris, Gymnoderes und Cepha- lopterus unter dem Namen Coracina. 2) Ar. Vieillot nennt fie Dierurus. Sperlingsartige Vögel. Edolius. 465 - *2, E. malabaricus, Lanius malabaricus Shaw. Cuculus paradiseus. Briss. IV. pl. 14. A, Vaill. IV. 175, Le Drongo à Raquette. Sonnerat Voy. aux Indes et a la Chine pl. 97. Glänzend ſchwarz, mit grünem Glanz. Die beiden Auferften Schwanzfedern verlängern ihre zarten Schäfte noch einmal fo lang, und haben am Ende eine Eurze, Eeilfürmige Fahne. V. X*3. E. caerulescens. Lanius caerulescens @'m. Edwards t. 46, Vaill. Afr. IV. 172. Le Drongo, Fingah. Bon der Größe einer Meindroffel. Kopf, Mantel und Schwanz glänzend ſchwarz, mit blauem oder grünem Stahlglanz, die Schwingen mattfhwarz, Bruft grau, Bauch und die Spigen des Gabelfchwanzes weiß. Ä V. *4. E. metallicus. Vaill. Afr. IV. 176. \ Schwarz, mit prächtigem Metallglanz, unterm Auge ein [hwarzer Fleck. Der Schwanz fürzer als bei den andern. Sn Bengalen. V. *5. E. albiventer. Vaill. Afr. IV. 171. | Obenher filbergrau, untenher weiß. Dem Drongri, Vaill. T. 170, fehlt das weiß des Bauches !). V. I. PHIBALURA Vieillot. Haben die Schnabelfirfte gebogen wie die Drongo's, aber der Schnabel ift um die Hälfte Eürzer als der Kopf. Die einzige bekannte Art N 6. E. (Ph.) flavirostris. Vieillot Gal, 74. Temm. Col. 118. Swains. Zool. Ill. t. 31. Ph. cristata, 1) NB. Der Bec-de-fer Vaill. Afr. 79, aus weldjem Illiger fein Genus Sparactes gebildet hat, und der in Viesllot Gal. pl. 141 abgebildet ift, hat fich nach der Unterfuchung des Hrn. Temmingk als ein Pogonias ausgewiefen, dem man andre Füße angeſteckt und einen Federbuſch gegeben hatte. Ein Kaufmann hatte fich ven Spaß gemacht, durch diefen Betrug den verftorbenen Hrn. Raie van Breukelwaerd, an weichen holländifchen Liebhaber, zu hintergehen. ® 466 Voögel. ſtammt aus Braſilien, und hat einen ſehr gabeligen Schwanz. Das Gefieder iſt ſchwarz und gelb gefleckt, und an den Kopffedern roth, was an gewiſſe Muscicapa und Tyrannus erinnert. [Fluͤ⸗ gel ſchwarz, Schnabel und Kehle gelb.] 5. TANAGRA L. Tangara. Mit Eegelfürmigem, an der Bafis dreiedigem Schnabel, der an der Firfte leicht gebogen, an der Spige ausgeferbt ifl. Die Schwingen und der Flug find Eurz. Sie gleichen in den Sitten unferen Sperlingen, und fuchen eben fo gern Körner, wie Bee— ten und Inſecten. Die meiften zeichnen fich in den Sammlun- gen durch lebhafte Farben aus. Wir unterfcheiden fie wie folgt‘). L EUPHONE. Mit kurzem Schnabel, der von oben gefehen, eine Ausdeh— nung an jeder Seite feiner Bafis zeigt. Ihr Schwanz ift im Verhältniß Eürzer. [Es find Eleine füdamerifanifche Singvögel mit fehr langer gewundener Luftröhre und anderen anatomifchen Eigenheiten *).] *1. T. (E.) violacea Licht. **) Enl. 114. Desmarest 21. 22. 23. Euphone Teite. Violet, untenher pomeranzengelb; die inneren Flügelfedern weiß. Das Weibchen grünlid). — *2. T. (E.) cayennensis s. chlorotica. Ent. 114. 1. Desm. 24. 25. Euphone chlorotique. E. negre. Violetſchwarz; die Seiten der Bruft und die. Unterflügel geld. Sn Brafilien, Cayenne ıc. V. 1) Siehe über dieſes ganze Geſchlecht, fo wie uͤber das der Pipra und Todus das Werk von Desmareft und Mademoiſelle Pau— line von Courcelles, jest Mad. Knip [Histoire naturelle des Tangaras etc. fol., leider ohne Numerirung der Tafeln]. Da es der Verf. bei den einzelnen Gattungen nicht anführt, fo fchiebe ich diefes Citat jeden Orts ein. ©. *) Lund de genere Euphones etc. Hayn. 1829, V. **) C. führt E, chrysogaster (Le.Lindo bleu. et dore d’Az:) als befondere Gattung auf: nah Prinz Neumied wird.er aber wohl zu obigem gehören. V. Sperlingsartige Vögel. Tanagra. 467 *3. T. (E.) musica Licht. Der Drganiift. Pipra musica Latk. Enl. 809. 1. Desm. 19. 29. L’Organiste. Scheitel und Naden himmelblau, zur Seite ſchwarz; Un: terruͤcken, Stirn, Bruft und Unterfeite orangefarbigz; der Dberleib dunkel glänzend violetblau, der Schwanz ſchwarz. Das Weib: chen dunkelgruͤnlich. Pr. Mar. Auf den Antillen zu Haufe. Er foll die Eigenfchaft haben, alle Zöne der Detave durchzuſingen, daher fein Name*). 2. *4. T. (E.) Diadema Natterer. Lindo bleu Az. Col. 245. Tangara Diademe. Pyrrhula azurea. Vieill. Gal. 54. Prächtig ultramarinblau, die Stirn ſchwarz, der Scheitel purpurroth, der Hinterkopf weiß, mit verlängerten Federn. Ruͤ— den grau, Schwingen und Schwanz ſchwarz, Iegterer mit blau. Sn Brafilien. V. *5. T. (L) viridis Vieill. Col. 36. 3. Gränzt ſchon an die eigentlichen Tangara. Kopf und Hals des Maͤnnchens ift gelbgrün, ins Grasgrüne. Ruͤcken und Hals: band blau, Flügel grün, Bauch geld, Schwanz ins Schwarze. ©. "a6 T. (E.) rufiventris Licht. Unterbruft und Bauch dunkelbraun, alle übrige Theile ſchoͤn viofetblau. Seiten der Bruft gelb, innere Flügelfedern weiß. Brafilin. Pr. Mar. V. I. TANAGRA. Großſchnabel. Mit kegelfoͤrmigem, dickem, gewoͤlbtem Schnabel, der ſo breit wie hoch iſt; der Rüden der Oberkinnlade abgerundet ). RR magna. Desm. 43, * Der Prinz v. Neuwied hat nie etwas der Art gehört; und da er auch Buffon’s Abbildung ſchlecht, ſo wie Vieillot’s mit: teimäßig findet, fo vermutheter, daß vielleicht zwei Species hier ver— borgen feyn Eönnten. Sch habe feine Definition, verglichen mit Dede mareft’s Abbildung, an der nur die Kehle nicht ſchwarz, fonft alles pafjend ift, angenonmen. 8. \ 1) Aus diefer Abtheilung hat Hr. Vieillot er ag; gebildet. 0 468 DB 3er Enl. 105. Saltator olivaceus. TVieill,. Gal. 77. Obenher olivendbraun, untenher gelblich afchgrau. Kehle und ein Augenftreif weiß, Seiten des Kopfes alchgrau, Bruſt und Bauch roͤthlichgelb. Won der Größe einer Droſſel. V. *8. T. atra. T. melanopsis Lath. und Pr. Max. Enl. 714. 2, Desm. 42. Le Camail. Violet afchgrau, Kopf, Kehle und Oberbruft er Bon der Größe eines Dompfaffen. *9. T. capistrata Pr. Max. T. leucophoea Licht. Spix 54. 2. Achgrau, um den Schnabel blauſchwarz; Scheitel, Kehle, Bruft und Bürzel heller, der Bauch in der Mitte weiß. 2. *10. T. flammiceps Pr. Max. Col. 177. Dunkelcoth, ins braunliche, zumal oben, der Scheitel feurig purpurroth; ald Streif. Der Bauch mehr Eirfchroth. 3 be= ſtimmt T. Porphyrio Licht. *411. T. superciliosa. Spix 57.1. Graubraun, untenher weißlich; Unterbauch röthlich, über den Augen ein Eleiner weißer Strich. Der Schnabel ſchwarz. V. *12, T. psittacina, Spix 57. 2. Schwarz, bleifarbig überlaufen, die Schwingen braunlich, dee Schnabel ſehr die und hoch, roftbraun *). V. III. Eigentliche TANAGRA. Mit kegelfoͤrmigem Schnabel, kuͤrzer als der Kopf, ſo breit wie hoch, mit gebogener, etwas ſpitziger Oberkinnlade !). *) Die T. atricollis. Spix 56. 2, roftgraubraun mit ſchwarzer Kehle "und unvolllommenen Binden auf dem Schwanz, welche E. hier citirt, ift nad) einem Weibchen, da= ber unficher befchrieben und abgebildet, wie ich fogleich vermuthetes ſpaͤter ſah ich, daß ſie Prinz Neuwied unter die Finken als Fr. ——— richtiger verſetzt hat. ©. daſ. V. 1) Hr. Swainſon trennt den Talao u. a. unter dem Namen Sperlingsartige Vögel. Tanagra. 469 *13. T. eyanocephala. Col. 215. 2. Das Weibchen. Enl. 33. 2. Das Männden. Grün; der Scheitel [hin türkenblau, Kehle ebenfo, bläffer; die Baden und der Naden ſchoͤn roth; Oberrüden und Schnabel: wurzel fammtfchwarz, die Steißfedern gelb. In Südamerika. V. *144. T. Talao *). Ent. 127. 2 Le Septicolor (ſchlecht). Desm. 1. Schultern und Schwingen lafurblau, der Oberrüuden ſchwarz; Unterrüden und Bürzel fchön feuerfarb orange; Kopf, a und Bauch meergrün, Schwanz fhwarz. *15. T. tricolor Desm. T. rubricollis Temm. Desm. 3 **). Ent. 83.1. Das Männden. Temm. col. 215. 1. Mit fpangrünem Scheitel, Naden goldgelb, Dberrüden [hwarz, Unterrüden orangeroth; Stirnbinde, Kehle und Hals Ihwarz, Bruft hellblau, Bauch, Schwanz und Schwingen grün, lester mit lafurblauer Schulter und einer Querbinde. V. - *46. T. mexicana. Ent. 290 und 155. 1. Desm. 5. Tangara Diable enrhume. Obenher ſchwarz, untenher gelb, Stien, Baden, Kehle, Bruft und Bürzel blau. Die Seiten ſchwarz, blau gefledt. V. “*17. T. Gyrola L. Desm. 6. 7. Tangara rowverdin. Oberkopf, Dberhals und Oberruͤcken feurig vothbraun, der Rüden oft ſchwarz. Die Zlügelfchulter gelblich; Kehle, Bruft und Seiten meergrün, Bauch mehr himmelblau. Schwingen und Schwanz ſchwarz, mit blauen oder grünen Rändern. Der Unterrüden fahl gelblich. Pr. Mar. Aglaia, und macht aus meinen dünnfchnäbeligen Tangaras fein Ge: fchlecht Spermagra. C *) Andere fchreiben Tatao. 2. *) Des mar eſt's Weibchen Taf. 4. ift fiher ein anderer one. 470 Bßge Pr. Max nennt die Buffon'ſche Abbildung Enl. 133. 2. unter aller Kritif, wenn fie diefen Vogel vorftellen foll. Aber auh Desmareft’s Abbildung weicht in manchen wefentlichen Stuͤcken von obiger Befchreibung ab (namentlich ift hier nur der Oberkopf rothbraun), daß es mir mwahrfcheinlich) ift, Bi DIR zwei verfchiedene Species exiſtiren *). *18. T. cayana. Enl. 201. 2. und 290. 1. Desm. 10. Blaß fahlgelb, der Scheitel rothbraun, Baden ſchwarz, Kehle fchieferblau, Schwingen, Schwanz und eing Hüftftelle meergrün. V. *49. T. cyanomelas Pr. Max. Stirn und Unterruͤcken fahl gelbröthlich, Schnabel, After und Steiß zimmetbraun. Oberfeite fchwarz, Nafe, Kinn, Kehle, Baden, Dedfedern und Rand der Flügelfedern ultvamarinblau; Unterhals ſchwarz, Bruft und Bauch bläulichgrau. Pr. M. 2. ‘ *20. T. Episcopus. T. Sayaca Licht. Desm. 15. 16. Enl. 178. £. 1. Der Körper bläulic bleifarbig; Flügel und Schwanz ſchwarz⸗ bräunlich, alle Federn breit himmelblau gerandet, obere Flügel: dedfedern himmelblau. Pr. Mar. Nach ihm einerlei mit T. Sayzca Licht. ®, *21. T. brasiliensis Z Die fhwarz und blaue . Rangara. Enl. 179. 1. Umgebung des Schnabels, Hinterkopf, Rüden, Flügel und Schwanz ſchwarz; Stirn, Seiten des Kopfs, Kehle, Bruft, Fluͤ— geldefedern und Ränder der Schwungfedern hellblau, Unter: beruft, Bauch; und Steiß weiß. Pr. Mar. V. *22. T. auricapilla. Spix 52. Obenher olivengruͤn, mit AIR Tederbufh, Stirn, Schwanz und Flügel ſchwarz, letztere mit weißen Stügelfedern, Unterfeite gelbbräunlich. (Db eine wahre Tangara?) h *) Überhaupt habe ich bei meiner Arbeit bemerkt, daß er Ge⸗ ſchlecht immer noch einer neuen Kritik bedarf. Sperlingsartige Vögel. Tanagra 471 *23, T. coelestis. Spizx 55.1. Himmelblau, Flügel und Schwanz Iafurblau, ein weißer Schulterfle auf erſteren. V. *24, T. varia Desin. Motacilla velia L. Desm. 2. Spix 51. T. Schrankii Fönnte leicht die junge feyn. ©. Enl. 699. 3. Scheitel und Schwingen ſchwarz, Baden grün, Bruſt bio: letblau, Seiten meergrün, Unterrüden und Bürzel gelblich, Bauch braungeld, Schwanz ſchwarz, grün gefaumt. Cayenne. Selten. V. *25. T. punctata Gm. Le Saycou. Tanagra siaca. Enl. 133. 1. Desm. 3. 9. Das Männchen grasgrün, unten gelblih, überall ſchwarz geflecit, indem jede Feder einen ſchwarzen Fleck an ihrer Pr a ‘*26, T. multicolor. Fringilla Zena L. Vieill. Gal. 76. Catesby I]. 42. Kopf und Mantel ſchwarz; über dem Auge und vom Schna: belwinkel hinterwärts ein weißer Streif. Kehle und Bauch gelb; Bruſt, Schulter und Bürzel roſtbraun; Flügel und Schwanz weiß, und ſchwarz gefledt; variict in der Farbe. Auf St. ‚Do: mingo. V. x27. T. thoracica. Die Gold-Tangara. Col. 42. 1. Obenher ſchoͤn gruͤn, in Gold ſchillernd, der Kopf um den Schnabel ſchwarz, der Vorderkopf und Augenkreis tuͤrkisblau, die Ruͤckenfedern mit ſchwarzen Schaftſtrichen, Schwingen und Schwanz ſchwarz, mit breiten, goldgruͤnen Rändern. Die Kehle und Ober: bruft ift rein goldfarbig mit einem vieredten, ſchwarzen Fleck. Auch die Flügelfchulter ift goldgelb, mit ſchwarzen Rn die übrige Unterfeite wiefengrün. *28. T. citrinella T. Col. 42. 2. | Mit gelben Kopf und fchwarzen, breiten, gelb eingefaßten 472 Voögel. Ruͤckenfedern, ſo daß der Vogel von oben her geſcheckt ausſieht; Stirn, Kehle und Naſe ſchwarz, Bruſt und Seiten himmelblau; Bauch und Schenkel meergruͤn, Steiß weißgelblich, Fluͤgel und Schwanz ſchwarz, mit grünen Federraͤndern. Brafilien. V. *29. T. vittata, Col. 48. Das Männchen mit prächtig ultramarinblauem Oberkopf, Nacken, Schultergelent und Unterrüden. Der Oberrüden dun— Eelblau, Schwingen und Schwanz fhmwarzblau, heller gefaumt, über Auge und Ohr ein breiter fchwarzer Streif. Die Unter: feite roſtgelbb. Das Weibchen obenher olivengrau. Brafilien. V. **30. T. flava L. T. formosa Vieill. Enc. meth. p. 773. T. chloroptera. Kinn, Kehle, Baden, Mitte der Bruft und des Unterleibeg ſchwarz, der ganze Rumpf und der Oberkopf bis zum Schnabel hellfahl röthlichgelb. le ne Bahn [hwarzbraun mit bläu= lichen Federrändern. Pr. M V. *31. T. cyanictera. Pyranga cyanictera. Vieill. Gal. 81. Dherfeite, Kehle und Bruft Eornblumenblau, —— und Steiß gelb, Schwingen ſchwarz. IV. TANAGRA Loriot, (Pirolahnliche) Mit kegelfoͤrmigem, gebogenem, fpigem, am Ende ausgekerb: tem Schnabel. *32. T. gularis. Desm. 12. 13, 14, Enl. 156. Obenher ſchwarz, mit carminrothem Kopf. Untenher weiß, bie Kehle dunkel purpurfarb !). V. V. TANAGRA Cardinale. Mit kegelfoͤrmigem, etwas gewoͤlbtem Schnabel, mit einem ſtumpfen, vorſpringenden Zahn zur Seite ?). 1) Die Tanagra gularis Enl. 156. und pileata 720. 2. und spe- culifera Späöx 36. 1. nähern ſich durch ihren dünnen Schnabel den es — nigricollis 720. 1. ift eine wahre Sylvia mit etwas groͤ⸗ Berem 2) Diefe Abtheilung hat Hr. Vieillot Tachyphonus, @al. 82. — Sperlingsartige Vogel. Tanagra. 473 *33. T. cristata. Desm. 47, 48. 49. Enl. 7. 2. und 301. 2. Spix 49. 2. T. brunnea der junge Vogel. Das Männchen ſchwarz, mit rothem Federbuſch; Schulter: rand und Flügel weiß, Unterrüden und ein Streif auf. der Kehle blaß vöthlichgeld, beim alten verfchwindend. An den Hüften eine tothhraune Binde. Das Weibchen und das Junge braun. V. **34. T. nigerrima L.*) Desm. 45. 46. Enl, 179. 3. und 711. [ Vieill. Gal. 82. Tachyphonus leucopterus.) Schwarz, ftahlblau ſchillernd, an der Flügelfchulter ein weis fer Fled. Das Weibchen tabakbraun, V. *35. T. Archiepiscopus Desm. Die indigblaue Tan— gara mit gelbem Schulterfled. Spix 55. 2. ſchlecht. Desm. Tang. 17. 18. fehr gut. Sndigblau, mit ins Grünlichgraue fpielendem Rüden, Schwin- gen und Schwanz ſchwarz mit grünen Rändern, auf den Flügel: dedfedern ein gelber led; Bürzel grün, Bauch grau. V. *36. T. rufogularis. Spix 56. 1. En. 710, Schwarz mit ftahlblau glänzenden Federraͤndchen. Maͤnn⸗ chen an der Mitte der Kehle, am Unterhals und Oberbruſt roth. Pr. Mar. V. *37. T. Saira. Spix 48. 1. Obenher grün, ind Schwefelgelbe; untenher und auf dem Scheitel citrongelb, die Flügel ſchwarz, gruͤn gefäumt. **38. T. fasciata Licht. T. axillaris. Spix 54. 2. genannt. Man muß aber auch noch fein Gefchlecht Pyranga hinzufüs gen, was nur auf einer individuellen Deformation beruht. Wir wer: den die dahin gehörige Art T. eyanictera nennen. (f. vorher.) V. *) Die vom Verf. aufgeführte T. leucoptera Lath. ift derfelbe Bogel und gehört wegen des Zahnes am Schnabel in diefe Abtheilung. V. 474 Bögen. Dlivenbraun, unten afchgrau, Flügel und Schwanz ſchwarz⸗ braun, erftere mit einem weißen Querſtreif. Baden ſchwarz, Steiß und Kehle weiß. V. *39. T. palmarum. T. olivascens Licht. h Desm. Tang. 35 — 37. TOlivet. Eni. 509. 1. Le Palmiste. Vieill. Am. Il. 69. Gehört gleichfalls hierher, feine Kimme ift kaum zu bemer- ken und verfchwindet faft gänzlich bei einer verwandten Gattung, aus welcher Hr. VBieillot fein Gefchleht Ieteria gemacht hat. C. — Sie ift bräunlichsolivengrun, Nüden, Schwingen und Schwanz graubraun. Die Bruft, etwas violet fehillernd, der Scheitel grün. Ich glaube, T. viridis Spix 48. 2. ift ine ; *40. T. dumicola. Icteria dumicola. Vieill. Am. et Gal, pl. 35. Pipra polyglotta. Wilson I. VI. 2. Diefe Gattung führt allmalig zu den Ploceus. C. — Sie ift obenher graugrünlich, Kehle, Bruft und Vor: derbauch ſchoͤn citronengelb, der Hinterbauc weiß. Das Auge ift weiß eingefaßt, darunter, bis zum Naſenloch, etwas ſchwarz. Ein Eleiner weißer Zügel vom Mundwinkel ab. V. *41. T. missisippiensis. Der Rothvogel. Museicapa rubra. Enl. 742. T. aestiva. Wilson Am. 1. 6. 3. 4. Desm. Tang. 32. 53. Das Männchen fehön zinnoberroth, der Rüden bräunlichroth, Flügel und Schwanz graubraun, roth gefaumt; untenher ſchmu— gig citronengelb. Der Schnabel etwas gefchwollen und [hwarz*). 2. x*42, T. rubra. Enl. 156. 1. Desm. 34. Tangara du Canada. Wilson I. 11. 3. 4. Das Männchen fehön zinnoberroth; Schwanz und Flügel ſchwarz, der Unterfchnabel nicht aufgetrieben. Das Weibchen obenher lebhaft olivengrün, die ganze Unterfeite citronengelb. V. * Bei Wilfon ift der Schnabel irrig gelb gemalt. Desma— veft vergleicht das Roth des Vogels dem Siegellack, und führt aud einige Varietäten, z. B. mit grüngefäumten —— was 19 zus nal am Weibchen finden fol, an. p Sperlingsartige Vögel. Turdus. 475 *43. T. ludoviciana. Wilson Ill. 20. 1. Diefer noch feltene Vogel wurde von Lewis und Clarke in den hinterften Theilen von Louifiana entdedt. Er iſt grüns lichgelb, Rüden, Schwanz und Flügel ſchwarz, legterer Federn gelb gefäumt, über dem Flügel zwei blaßgelbe Querbinden. Auch die Dedfedern des Schwanzes gelb, der Vorderkopf blaß fchar: lachroth. Bewohnt den Miffuri, in der Gegend der Ofagen. V. \ VI. TANAGRA Rhamphoceles. Mit Eegelförmigem Schnabel, die Unterfinnlade nach hinten zu aufgetrieben !). *44. T. Jacapa. Der Silberſchnabel. Ent. 128. Desm. Tang. 31. 32. Rhamphoecele bec dargent. Prachtvoll ſchwarzpurpurroth, Stien, Kehle und Bruſt rein purpur. Der hintere, nicht fehr aufgetriebene Theil des Unter: ſchnabels filberfarbig. Schwingen und Schwanz fehwarzbraun. Zumal im franzöfifhen Guiana (Cayenne) nicht felten. V. *45. T. brasilia. Der Ti ie. Enl. 127. 1. Desm. Tang. 28. 29. Praͤchtig purpurroth fammetglänzend; Flügel und Schwanz braunfchwarz, der Unterfchnabel hinten weiß. Das Meibchen braun. V. *46 T. nigrogularis. Spix 47. Purpurroth, Flügel, Schwanz, Oberrüden, Mittelbauch und Schenkel und: die Gegend um den Schnabel nebft dem: Augen: Ereife ſchwarz. BD, 6. TURDUS Z. Droffel. She Schnabel ift zufammengedrüdt und gebogen; aber feine Spige bildet Feinen Haken, und die Kerben in demfelben: bringen 1) Hr. Bieillot’5 Jacapa und Ramphoceles @al. 79. NB. Tanagra atricapilla 809, 2. und guianensis find Würger. T. cristatella Spöx oder Fringilla cristata @mel., T. graminea und ruficollis Spix 53. find Ammern. 476 Vi gie Beine fo farke Zaͤhnung hervor wie bei den Mürgern. Indeß giebt es, wie wir ſchon gefagt haben, Übergänge von den einen zu den andern. Die Nahrung der Droffeln ift mehr vegetabilifch; fie leben meift von Beeren; ihre Lebensart ift einfam. Man rechnet zu den Droffeln insbefondere die Gattungen von mehr einfärbigem Gefieder, oder wo die Farbung mehr in Maffen vertheile it. Dahin 41. T. Merula L. Die Amfel. Die Shwarzdroffel. Raumann 71. | Die verbreitetfte. Das Männchen (Enl. 2.) iſt völlig fchwarz, mit gelbem Schnabel. Das Weibchen (Enl. 555.) oben: ber braun, untenher voftbraun, auf der Bruft dunkelbraun ges fledt. Ein mißtrauifcher Vogel, der indeß Leicht zahm wird und ſchoͤn fingen, ja felbft fprechen Iernt. Er bleibt das ganze Jahr bei uns. Eine ihm nahe feehende, aber durchziehende Gattung, mehr bie Gebirge liebend, ift 2. T. torquatus L. Die Ringdroffel. Raumann 70. Enl. 168 und 182. Shre Schwarzen Federn find zum Theil weißlich eingefaßt, und die Bruft durch ein weißes Schild [eher ein meißlicher Halb: mond zu nennen] ausgezeichnet. '*3, T. saxatilis Lath. Die Steindroffel. Naumann 73. Enl. 562. Scheitel, Naden und Hals graublau, Rüden und Flügel braun, Bruft, Bauch und Schwanz lebhaft orangeroth, letzterer in der Mitte braun; Bruſt und Bauch quergefledt. Auf den Gebirgen des füdlichen Europa, bis in die Schweiz, felten ſich nach Deutfchland verirrend. V. Diefer Vogel Eommt oft nach Norden. Er niftet in fteilen Zelfen und alten Ruinen und fingt gut. Beim Männchen iſt Kopf und Hals afhblau, der Rüden braun,. der Bürzel weiß, Unterfeite und Schwanz orangegelb *). €. ‚. D Man Fann mit Shaw vermuthen, daß Linns ihr, weil er fie mit dem fibirifchen Häher verwechfelt, die Sitten des Harpye zuges Tchrieben, und fie bald Corvus, bald Lanius infaustus genannt hat, Sperlingsartige Vögel. Turdus. 477 *4, T. eyanus L. Die blaue Droffel. Naumann 72. Enl. 250. Dunkelgraublau wie der Duft auf Pflaumen, Schwingen und Schwanz ſchwarz, Unterfeite heller, an der Bruft mit ſchwar— zen Duerwellen. Das Weibchen hat am Vorderhals roſtrothe Flecken. Gleichfals auf den Gebirgen des füdlichen Europa. V. Nach der Beobachtung des Hrn. Bonelli ift T. solita- rius L. nicht davon verfchieden. ©. Man kann in die Nachbarfchaft der Steindroffel noch den Rocar Vaill. Afr. 101 und 102., und deſſen Espionneur ib. 103. fegen. [Sie find rothbraun, die Männchen mit hecht grauem Kopf und Hals.) Die Walddroffeln, mit ſchwarz und braun gefprenkeltem Gefieder (grivele), heißen franzof. Grives. Wir befigen deren vier Gattungen in Europa, fammtlih auf dem Rüden braun und auf der Bruft gefledt. Es find von Inſecten und Beeren lebende Singvögel, die in Schaaren ziehen, und deren Fleiſch fehr ſchmackhaft ift. 5. T. viseivorus L. Die Mifteldroffel, der ZSie— mer, Schneer. La Drenne. Naumann 66. 1. Friſch 25. Enl. .489. Die größte Gattung. Die Unterfeite ihrer Flügel ift weiß. Sie liebt fehr die Früchte der Miftel, und trägt dadurch zur Verbreitung diefer Schmarogerpflanze bei. — Der Rüden ift olivenbraun; die Kehle mit dreiedigen, der Bauch mit halbmondförmig fchwärzlichen Flecken befegt. Die großen Dedfedern der Flügel haben weiße Spigen, die drei aͤuße— ten Schwanzfedern ebenfalls. Leben zumal in Nadelwäldern. V. Hierher gehörige ausländifche find: *6. T. manillensis. Enl. 636. Wahrſcheinlich einerlei mit T. violaceus Sonnerat Qme Voy. 108 Slnufihafigran, mit blauem Bürzel; Schwingen und Schwanz ſchwarz, Kehle und Bruft gelb gefleckt, Bauch orange: gelb, blau und weiß gewellt. V. 478 Bro greE ‘ *7, T. Eremita. Enl. 339. Dbenher braun, mit ſchwarz eingefaßten Federn des Nüdens; Scheitel olivenbraun, Augengegend weißlich, Unterfeite vöthlich- weiß, mit braun gefäumten Federn. Auf den Philippinen. B. . *g, T. varius Horsf. Zool. Res. Obenher Eaftanienbraun mit ſchwarz gefaumten Federn ; un: tenher heller, fehwarz gebändert. Groß. Auf Sava. V. *9. T. Andromedae. Myiothera Andromedae. Col. 392. Obenher braun, ins bläuliche, auf dem Rüden mit einigen fehwarzen Halbmonden; Flügel olivenbraun; die Zügel weißlich; Augenkreife nadtz die Federn der Dhrgegend ſchwarz und weiß gefleckt; Bruft grau, Kehle und Bauch rein weiß, an legterem die Seitenfedern fharf ſchwarz eingefaßt. Schnabel ſchwarz. Auf Sumatra, V. Dagegen wieder hielaͤndiſch: 10. T. pilaris L. Die Wacholderdroſſel; der Kram: metsvogel. La Litorne. Raumann 67. 2. Friſch 26. Enl. 490, Unterfcheidet fich vorzüglich von der vorigen durch das aſch— grau ihres Halfes und Oberkopfes. Auch der Unterrüden ift afchgrau; der Rüden Eaftanien- braun, die Bruft mit verkehrt herzformigen, der Bauch mit drei= eigen Flecken verſehen. Ebenfalls in Schwarzwäldern. V. 11. T. musieus L, Die Singdroffel. Zippe. La Grive. Raumann 66. 2. Friſch 27. Enl. 406, Wo die Unterfeite der Flügel [roft=] gelb iftz es ift der fchönfte Sänger und wird am häufigften gegeffen. €. Der Oberleib ift. olivengrau, die Schwingen haben roftgelbe Spigen, der Bauch hat eirunde dunkelbraune Flecken. V. Sperlingsartige Vögel. Turdus. 479 ‚12. T. iliacus Z. Die Rothoroffel. Weindroffel Le Mawvis. Naumann 67.1. Friſch 8. Enl. 51. Die Eleinfte; deren Unterfeite der Flügel und Bauchfeiten [feurig] roftrorh find. [Der Oberleib ift olivenbraun.] N **13, T. amaurotis Temm. Col. 497, Oberkopf und Naden matt afhblau, heller gefteichelt, Kehle und Bruft hell aſchgrau, mweißlich geftrichelt; Bauch weiß, an den Eeiten ins vofteöthlihe; vom Schnabel durch das Auge geht, den Hals herab, nach vorn ein krummer vothbrauner Streif, Die Oberſeite ift fchwärzlichbraun. Sapan. V N **44. T. melanotis Temm. [nicht Cuvier.] Col. 498. Dunkel bleigrau- ins blauliche mit ſchwarzen Schwingen: fpisen und einem fchwarzen Fleck durchs Auge bis zum Ohr. Nordamerika, V. Man hat in Deutſchland, wiewohl als große Seltenheit, noch folgende zwei Gattungen gefangen: N *15. T. Naumanni Temm. T. dubius. Naumann 68. Scheitel und Ohrgegend dunkelbraun, der übrige Oberkörper eoftrothgrau, Schwung= und mittlere Schwanzfedern dunkelbraun, die Unterfeite des Schwanzes roſtroth. Unterfeite weiß, an der Bruft und den Seiten große roſtrothe Fleden. Sie lebt im füdöftlihen Europa, und kommt, felten, nah Dfterreich und Schlefien V. *46. T. Bechsteinii. Die ſchwarzkehlige Dröofſel. T. atrogularis Temm. Naumann 69. Kopf und Oberleib dunkel olivenbraun; Gefiht, Baden, Vorderhals und Oberbruſt ſchwarz. Unterbeuft und Mitte des Bauches weißlich, an den Seiten rothgelb mit braunen Flecken. Die Schwanzfedern unten vothgelb mit weißen Spigen. In Rußland und Ungarn, von mo fie bisweilen bis Schlefien und Ofterreich kommt. V. 480 Bi ei Die ausländifchen diefer Abtheilung find fehr zahlreich. ‘ 47. T. polyglottus. Le Moqueur. Catesby XXVI. [Wilson Il, 10. f. 1. Mocking bird.] Eine nordamerifanifche Gattung. Sie ift obenher afchgrau, untenher blaffer, [Slügel und Schwanz ſchwarz, erftere] mit ei- nem weißen led [die äußeren Schwanzfedern weiß]. Sie ift berühmt, weil fie mit einer erftaunlichen Leichtigkeit den Ge— fang anderer Vögel, felbft aller Stimmen, die fie hört, auf der Stelle nahahmt. **18, T. carbonarius Licht. Schwarz mit rußbraunen Flügeln, Rüden, Bürzel, Seiten und Steißfedern fchieferfard. Das Weibchen mehr olivenbraun. Sn Bahia. V. *19. T. Orpheus L. Die Nachtigalldroſſel. Edu. 78. Spix LXXI. Obenher graubraun, die Unterſeite und die aͤußeren Schwanz⸗ federn weiß, uͤber den Augen ein weißer Strich. Im waͤrmeren Amerika. (Vergl. T. saturninus Licht.) V *20. T. dominicus. Le Moqueur de Ste. Domingue. Enl. 558. 1. Obenher braun, untenher weiß, die äußeren Schwung= und Steuerfedern weiß. B, *21. T. gilvus. Iſt ihnen gleichfalls verwandt. **22, T. badius Licht. Rothbraun, mit weißer Kehle und Flügelfchulter +. V. o) Ausländifhe Droffeln mit gefledter Bruft und Unterleib: *23. T. rufus Gm. Ent. 645. Le moqueur frangais. *) Die Turdus Figulus IQ, fiche unter Certhia albogularis. ®. Sperlingsartige Bügel. Turdus. 481 Vieill. Am. 59. Wilson 11. 14. 1. Roſtbraun, untenher weißlich und gefledt; über die Flügel zwei weiße Binden; der lange Schwanz abgeftugt. Nordamerika, —VB. A. T. melodus Wils. Wilson 1.2.1. Wood Thrush, Obenher loͤwengelb, unten. weiß mit vielen runden ſchwarz⸗ braunen Sleden. V. v**25, T. solitarius Vils. T. minor Gm. *) Vieill. Am. 62. 63. Grive solitaire. Wilson V. 45.2. Hermit Thrush. Graubraun, Kehle und Bruft gelblich, ſchwarz gefleckt; der Schwanz etwas Fürzer als an der folgenden, und etwas gabelig. N %*26, T. mustelinus Wils, : Wilson V. 45. 2. Tawny thrush. Rothbraun, unten weiß, die Kehle gelblich und ſchwarz see Pre interpres Kull. Col. 458. Scheitel und Naden rothbraun; Nüden, Flügel und Schwanz fhwarz, auf dem Flügel zwei weiße Binden; Kehle, Baden und Bruft ſchwarz, mit einer weißpunktirten Längslinie; Bauch weiß, ſchwarzbraun gefledt. 2 **28, T. aquaticus Wüls. Wilson IM. 23. 5. Obenher olivengraubraun, ein weißer Streif über dem Auge ; untenher gelblich weiß, mit fchwarzbraunen Längsfchmigen **). Nordamerika. V. *) Sch wage es hier von meinem Autor abzuweichen, der dieſe und die folgende Species vereiniget; aber Wilfon und feine Abbildun: n zeigen doch zu viel Unterfchied, als daß man fie nicht anerkennen ollte. **) Lichtenſtein ſagt (Verz. d. Dubl. p. 37.) bei dieſem Vogel: Vere Turdus, non Anthus, ob remigum structuram et habitum ro- bustiorem. Ich kann nicht fogleich ausmitteln, ob er ihn von Anthus aquaticus Bechst. für verſchieden hält oder nicht. Er würde demſel— ben gleichen, wenn er die weißen Slügelbinden und Schwanzfedern hätte; en zeigt aber Wilfon’s Figur und Befchreibung nichts. 2. . 31 482 : BB *29. T. scolopaceus Licht. Dbenher graubraun, die Federn am Rande weiß punftict, ein weißer Streif über dem Auge, untenher weiß, die. Bruft mit berzförmigen. Flecken, Seiten und Hoſen braun gebandert. Bahia. V. EP) Mit blaß gefleckter Bruſt, wenigſtens beim rei— fen Vogel. *30. T. migratorius L. Die Wanderdroſſel. T. canadensis Briss. Enl. 556. Catesby 29. Vieill. Am. 60. 61. Wilson 1. 2. 2. Robin, Kopf, Hals und Schwanz [hwarz; Nüden aſchgrau, Schwin- gen fhwarz, aſchgrau gefaumt; Kehle ſchwarz, und weiß geftri- chelt (oder weiß, ſchwarz gefledt). Bruft und Bauch ſchoͤn roſt— roth. Der Schnabel gelb, um das Auge und vor ihm ein wei: fer Fleck. V. *31. T. ochrocephalus. Yellow - crovned Thrush - Brown Il. Sturnus ceylanicus Gm. Col. 136. Schlank, mit abgefluften, abgerundetem Schwanz. Der Kopf ſchoͤn odergelb, mit ſchwarzem Bügel durch die Augen und [hwarzem Schnurrbart am Schnabelwinfel; Rüden grünlich afch- grau, Schwingen und Schwanz rein grün; die Kehle und Bruft weiß, der Unterbauch röthlichgelb. Ein wegen feines Gefangs be— liebter Stubenvogel auf Java. V. *32. T. plumbeus. Enl. 560. 1. Vieill. Am. 58. Schwarz, mit gelbem Schulterfled, der Schwanz J—— die Kehle weiß, ſchwarz gefleckt. *33, T. olivaceus Gm. Vaill. Afr. 98. Le Grivron. Obenher olivengraubraun, Bauch roftgelblich, die Kehle weiß, braum geftrichelt. Am Cap. V. Sperlingsartige Bögel. Turdus. 483 **34, T, saturninus Licht. Obenher graubraun, unten afchgrau, mit vöthlichen, braun geftrichelten Seiten, an den Seitenfchwanzfedern ein Eeilförmiger weißer Fleck. Dem T. plumbeus ähnlich. L. V. **35. T. cinereus. Turdus lividus Licht. Aſchgrau, unten weiß, an den Seiten mit Iänglichen brau— nen Flecken. Über die Augen weg ein weißer Streif, die Schwung- federn ſchwarz, fein weiß geſaͤumt, der Schwanz ſchwarz, die Sei: tenfedern mit weißem Endfled. Bahia. V. **36. T. crotopezus Licht. Grive blanche et noirätre. Dlivenbraun, mit ſchwarzer, weißgeftreifter Kehle; Bruſt und Bauch weiß. Bahia. V. y) Auslaͤndiſche untenher ungefleckte Droffeln: *37. T. brasiliensis Lath. Schwarz, untenher voftgeld; die aͤußeren Schwanzfedern ganz weiß, die übrigen an der Spige weiß. V. *38. T. vociferans. Zool. ill. Turdus melanotis Cuv, nit Temmingk. Vaill. Afr. 104. Le reclameur. Kopf, Rüden und Flügel dunkel afchgrau, Stirn und Ohr: gegend fhwarz; Unterfeite, Buͤrzel und äußere Schwanzfedern toftgelb. V. X39. T. naevius. Vieill. Am. 66. Obenher aſchgrau, untenher roſtgelb, der Kopf und eine Bruftbinde ſchwarz, ein roftrother Streif von den Augen zum . Hinterkopf, auch die Slügelfedern mit gelbem Fleck endend. ®. " *40. T. lividus *). Muscicapa carolinensis. Wilson II. 14. 2. The Chat-bird. Schwärzlich, untenher etwas heller; die Unterfeite des Schwan⸗ zes und die Steißfedern ſchoͤn roftroth. Sehr häufig in Nord— amerika. BD. - *) T. lividus Licht. ift ein ganz anderer Vogel. V. 31* 454 DER at U HE ' *41. T. citrinus [beffer montanus). Temm. col. 445. Bon der Größe und Geftalt der Zippdroffel. Kopf, Hals und ganze Unterfeite ſchoͤn orangegelb; Rüden, Flügel, Schwanz und Schenkel blaulicy afchgrau. in breiter weißer Fleck auf dem Flügel. Steiß und Schwanzdedfedern rein weiß. Auf Java und Sumatra nicht felten. V. *42. T. rubripes. Col. 409. Blaͤulichaſchgrau, Schnabel, Zuͤgel und Kehle ſchwarz, das Kinn weiß und zwei weiße Schnurrbaͤrte vom Schnabel herab; die Schwingen eigentlich ſchwarz, aber mit aſchgrauen Fahnen, der Hinterleib lohfarb. Der. Schwanz ſchwarz mit grauen und weißen Enden, die Beine Eirfchroth. Auf den Antillen. V. *43. T. leucogaster. Ent. 644. 1. Violet, mit weißem Bauch, fhwärzlichen Schwingen, Schna— bel und Füße aſchgrau. V. *44. T. madagascariensis. Enl. 557.1. Braun, Bauch und Steißfedern weiß, der Schwanz gabelig, die zwei mittleren Federn defjelben ganz, die übrigen am Außen: and goldgrün, die außerfien mit weißem Saum. V. *45. T. frenatus. Malurus frenatus. Temm. col. 385. Dieſer ſchoͤn gezeichnete Vogel hat einen roſtbraunen Bauch und Unterruͤcken. Der Oberruͤcken und Scheitel iſt aſchgrau, ſchwarz gefleckt; Zuͤgel, Kehle und Vorderhals ganz ſchwarz; vom Schnabelwinkel herab ein weißer Streif wie ein Zaum; die Fluͤ— gel ſchwarz, mit vielen weißen Flecken, der Schwanz ſchwarz, die Enden der aͤußeren Federn weiß gefleckt. Schnabel und Fuͤße ſchwarz. Suͤdafrika. V. *46. T. cinnamomeus. Enl. 560. 2. BZimmetbraun, unten bläffer, Kehle, Bruft, Baden und Schwingen ſchwarz; ein weißgrauer Ringkragen um den ige Sperlingsartige Vögel. Turdus. 485 *47. T. rufifrons. Entl. 644, 10, Braun, an der Stirn, den Baden und untenher roſtroth, dev Bürzel weiß. V. Dieſe drei letzteren Gattungen ſind ſehr mit Unrecht von Buffon zu den Myiothera gebracht worden !). Einige diefer Vögel feheinen fih in den Sitten den Wuͤr— gern zu nähern, ohne daß doc die Geftalt ihres Schnabels ge: flattete, fie von den Droſſeln zu unterfcheiden ?). Eben fo wenig kann man auch durch bemerkbare Charaktere gewiſſe afrikaniſche Droſſeln unterfcheiden, die in lauten Schaa— ven wie die Staare leben, Inſecten verfolgen und großen Scha— den in den Gaͤrten anrichten. Mehrere unter ihnen machen ſich durch ihr glänzendes ftahlbraunes Gefieder bemerklich, und einer darunter durch einen abgeftuften Schwanz, der noch um ein Drit- tel länger als der Körper ift. Es ift der ‘*48. T. aeneus. Enl. 220. Vaill. 37. Le vert dore. Goldig geldgrün, mit ſchwarzem Kopf, violetgoldiger Kehle, Bruſt und Bauch Eupferroth ing violette. Der fehr Lange Schwanz ift abgeftuft und fehillert in roth, grün, violet und Gold. V. 1) NB. Der Turdus aurocapillus Zath. Enl. 898. 2. [Wil- son 11.14. 2.] und Vieill. Am. 64. (Motacilla aurocapilla Z.) ift ein wahrer Saͤnger, der zu den Grasmücen gehört. — Turdus Calliope Lath. (Syn. Suppl. Ziteltupfer) muß zu den Rothkehlchenz — Tur- dus cayana ift das Weibchen des Cotinga (Enl. 515). — T. guya- nensis Enl, 398. f, 1. ift ein Weibchen der Tanagra dominica Enl. 156. 2, woraus Hr. Vieillot feinen Dulus palmarum Gal. 146. ge: macht hat. 2) Wir haben fchon beim Artikel der Würger mehrerer Gattungen erwähnt, die gewöhnlich unter die Droffeln gebracht werden, wie Tur- dus ceylonus Enl. 272. Es fcheint, daß man ihnen auch den T. ca- fer Enl. 563. Vaill. 107. beifügen Eönne, der fich nur fehr wenig, felbft was die Färbung betrifft, vom Lanius jocosus End. 508. unter: Tcheidet. Diefe beiden Gattungen würden auch den T. capensis Enl. 317. Vaill. 105. und den T. chrysorrhoeus TTemm. Vaill. 107. nad) fich ziehen. Bon der anderen Seite Tann man kaum vom ceylonus den hausse- col noir Vaill. Afr. 110. und la cravatte noire id. 115. entfernen. Ich muß auch noch zu den den Würgern nahe ftehenden Droffeln die Muscicapa carinata Swains. Zoll. Ill. 147. bringen, woraus Herr VBigors und Horsfield ihren Monarcha gemadjt haben. ‚486 Dale Ferner gehört hierher: ' *49. T. auratus. Enl. 540, Vaill. Afr. 89. Le Nabirop. Violet, grün, mit ſtahlblau und purpurroth a fchillernd ; ber Schwanz violetgrün fchillernd. “ *50, T. nitens. Ent. 561. ſchlecht. Vaill. Afr. 90. Le Couigniop. Schön ftahlblau, ins violette und grünliche fehilfernd; Uns terhals, Rüden und Schwingen metallgrün; der Bürzel violet. V. *51. T. chrysogaster Gm. Ent, 308. L’Oran vert. Grün, ins orangegelbe ſchillerndz unten orangegelb, a bel und Füße braun. Vom Senegal. *52. T. bicolor Gm. Vaill, 38. Le Spreo. Braun, ins Grüne ſchillerndz Unterbaud) und Steiß weiß, Der Schwanz etwas quergebaͤndert. Sehr gemein am Cap, in Truppen oft zu 3—4000. In der Jugend glaͤnzender gruͤn⸗ ſchillernd als im Alter. B *53. T. morio. Corvus rufipemis. Sh. Enl. 199, Vaill. Afr. 83. 84. . Glaͤnzend ſchwarz, nur die Schwungfedern des Flügels leb— haft roſtroth mit ſchwarzen Spigen. Das Weibchen bläffer am Kopf, etwas grau und geftrichelt. Zahlreih am Car. !) V. *54. T. gularis Lath. Die Droffel von Neu-Guinen. Paradisea nigra Gm, Vaill. Ois. de Par. 20. 21. Vieill. Ois. de Par. pl. VIII. Astrapia gularis ej. @al. 107. Glauben wir hier anreihen zu müfjen, aber lediglich wegen 1) Wahrfcheintich gehört auch TEclatant Vaill. 85. [goldgrün und brauner Bauch und Schwingen 2c.] und fe chaucador Vasll. 87. (Corvus splendidus Shaw) hierher. ©. Sperlingdartige Vögel. Turdus. 487 der Sonderbarkeit und der unvergleichlichen Pracht ihres Gefieders. Ihr Schwanz ift dreimal länger als der Körper, und fie trägt auf dem Kopf einen doppelten Federbufh [wie zwei Pectunculus- Muſchelſchalen, deren Concavitaͤt nach außen wäre], weshalb man einen Paradiesvogel daraus gemacht hat. ©. Diefer nach feiner Pracht ſchwer zu befchreibende Vogel, bei Le Vaiillant in Lebensgröße abgebildet, ift von obenher purpurfchwarz; vom Augenwinkel geht eine hyacinthrothe Binde, wie glühende Kohle, herab, die ſich im Halbeirkel unter der Kehle endigt. Die Scheitelfedern endigen fmaragdgolden, zuvor in hya= einthroth. Die ganze Unterfeite ift malachitgruͤn. Es eriftiren mehrere Eremplare in Sammlungen. V. I. LAMPROTORNIS Temmingk. - find wieder andere Droſſeln, mit glänzendem Gefieder, und bie Federn des Hinterkopfes [und Halfes] zugefpigt wie beim Staar. Hr. Temmingk nennt fie franz, Stournes*). “*55. T. (L.) cantor ) [T. chalybeus Horsf.) Sannerat Ir Voy. pl. 73. Col. 149. 1.2. Ehrenb. Symb. U, 10. Schwarzgruͤn, blau und violet fchillend, Schwingen und Schwanz ſchwarz. Die Kopf und Halsfedern etwas länger und ſchmaͤler. Das Meibchen hat die Oberfeite mehr grünlichgrau, bie Unterfeite weiß, mit metallgrünen Sleden, die aus Schaftftri- chen entitehen. Auf Java und den Philippinen. V. *56 T. (L.) metallicus. Col. 266. Die ſpitzen Kopf: und Nackenfedern, fo wie ber ganze Koͤr— per geün und purpur fchillernd; der Schwanz chomboidalifc ab: geftuft, die zwei Mittelfinger länger hinaus ragend; Schwanzded- federn grün, Bauch violet. Auf Timor !). *) Hr. Vieillot Stumella. 8. ie *) Offenbar ift dieß derfelbe Vogel, den der Verf. als T. mauri- tanicus Gm. (Enl. 648.) noch befonders aufführt. Ich en beide. 1) Man follte den Lamprotornis erythrophris wegen feiner ſchoͤ— nen, aus Kuorpelfederchen gebildeten Augenbrauen davon unterfcheis den. ©. — Dieß tyut Temmingk auch, col. 267. Diefer Vogel ift 488 DEREN ER 22 1 II, IXOS Temm. Diefe haben einen fo fhmächtigen Schnabel, daß fie fich den Steinfhmägern nähern. Man nennt fie auch Turdoides. So *57. T. (I.) erythropterus Gm. Enl. 334. Schwarz, mit rothbraunen Schwingen, und weißen Spisen der Schwanzfedern. i *58. T. (I.) Janfredic. Vaill. Afr. 111. Le Jean- Frederic. Dbenher olivengraubraun, durch das Auge ein breiter ſchwar— zee Streif, darüber ein weißer; Kehle, Bruft, Bürzel und Seitenfedern des Schwanzes lebhaft voftroth, der Bauch weiß. Sein Name drüdt feine Stimme aus. Zahlreich bei der — *59. T. (I.) aurigularis. Vaill. 119. Le Coldor. Das Männchen obenher braun, der Bauch weiß, Kehle und Augenbrauen ſchoͤn goldgelb, ein ſchwarzer Streif vom Schnabel- winkel unterm Auge zue Schulter herab. Auf den Flügeln eine gelbe Duerbinde. Die äußerften Schwanzfedern auch gelblich geſaͤumt. V. *60. T. (I.) trichas. Ent. 709. 2. Dlivenfarb, unten gelb, ein breiter ſchwarzer Streif durch das Auge. V. *61. T. (I.) orientalis Gm. Le Terat - boulan. Enl. 273. 2. Naͤhert diefe Abtheilung fehon den geradfchnäbeligen Wür: gern. [Der Vogel ift oben ſchwarz, unten und an den Baden weiß, mit grauem Bürzel, die drei äußeren Schwanzfedern auf beiden Seiten weiß gefaumt. Der Schwanz Eeilförmig. In Indien.] V. X*62. T. (I.) chalcocephalus Temm. Col. 453.1. Der ganze Kopf metallihwarz mit violettem Glanz; der grau, mit olivengrünen Schwingen und Schwanz, defjen Ende weiß, die Dedfedern ſchwefelgelb find; durch das Auge geht ein ſchwarzer Zügel, über jedem ein fehon rother Bogen. ®. Sperlingsartige Vögel. Turdus. 489 übrige Körper bleigeau, nach unten heller; äußere Schwingen ſchwarz, die Mitte des Schwanzes ebenfalls, das Ende Pen eine weiße Binde. Java. *63. T. (I.) squamatus. Col. 453. 2. Die obere Hälfte des Kopfes und Halfes ſchwarz; die un— tere und Kehle rein weiß; Nüden und Flügel fchön zeifiggelb. Die inneren Fahnen der Flügel und des Schwanzes fhwarz, bie vier Äußeren Seitenfedern des Schwanzes weiß. Die Brufffes dern wie fchwarze, weiß eingefaßte Fiſchſchuppen; Unterbau) weiß, Steißfedern geld. Java. V. *64. T. (I.) atriceps. Lanius melanocephalus @m. Col, 147. Der Kopf und Kehle ſchwarz, in Purpur ſchillernd; Naden, Rüden, Fluͤgeldeckfedern, Bruft und Bauch fehon grün; Unter bauh, Schwanzdedfedern, Bürzel und Schwanzfpigen zeifiggrün und gelb, wie auch die mit ſchwarz gemifchten Fluͤgel. Die Mitte des Schwanzes ſchwarz. Java. V. *65. T. (1) dispar Horsf. C01..197. welcher an der Kehle folche rothe SKnorpelfederchen, wie ber Seidenfchwanz am Flügel hat. — [Kopf und Naden find ſchwarz, Rüden und Flügel olivengrün, Bauch geld, an der Bruft ins rothgelbe; der Schnabel ſchwarz. Sava.] V. *66. T. (I) leucocephalus. Ruͤppell Atlas T. 4. Erdbraun untenher heller mit weißem Kopf, die Kehle weiß gefleckt. In Sennaar. V. IV. OENICURUS Temm. Mit einem dünnen, aber geraden und ſtarken Schnabel. Mehrere mit einem ausgezeichnet gabeligen Schwanz. Man Eönnte fie ganz billig an die gevadfchnäbeligen Würger anreihen. “ *67. T. (Oe.) coronatus. Temm, col. 113. Vieill. Gal. 145. Turdus Leschenaultii oder Motacilla speciosa Horsf. Der vordere Theil des Körpers, bis zum Nüden und Bauch, 490 EBEN OR en 2 28 ift Schwarz; der Unterrüden, Bürzel und Bauch, fo wie der Scheitel und die äußerften Schwanzfedern rein weiß, Die Schwin— gen find ſchwarz, mit einigen weißen Spigen; der lange Schwanz aber fehr gabelförmig, nach den inneren Federn zu abgeftuft, jedes der vier Paar feiner fchwarzen Federn mit einem weißen Endfled. Auf Java ıc. V. *68. T. (Oe.) velatus. Col. 160. 1. 2. Am Kopf, Hals, Ruͤcken und Schwingen dunkel aſchgrau; Stirn von einem Auge zum andern, Bruſt, Bauch, Unterruͤcken, Buͤrzel und aͤußere Schwanzfedern weiß; hinter dem Auge ein Eleines weißes Fleckchen; der Scheitel braun; der fehwarze, nad) innen abgeflufte Schwanz mit weißen Endigungen der Federn. Auf Sava. V. V. TANYPUS Oppel. (GRALLINA Vieillot.). Sind welche, die fich durch ihre ungewöhnlich hohen Füße auszeichnen, die ihnen das Anfehen von Stelzvoͤgeln geben. *69. T. melanoleucos. [Vieill. Gal. 150.) Kopf, Oberrüden, Flügel, Kehle ſchwarz; aber mit weißen Streif über dem Auge und weißem Fleck zur Seite der Kehle; dee Bauch, Bafis und Spigen des Schwanzes weiß, Spisen der Deckfedern und der Flügel längs feiner Mitte gleichfalls; auch der Bürzel weiß. V. VI. CRINIGER Temm. endlich, find Drofjeln mit ſehr flarken Schnabelborften und bisweilen die Nadenfedern in fteife Spigen ausgehend, [Eine davon ift] *’70. T. (Cr.) barbatus. Le Crinon. Trichophorus barbatus. Col, 88. Dlivengrün; die Kehle mit abftehenden gelben Federn; an den Baden grüne, mit gelben Schaftſtrichen; die Schäfte der Scheitelfedern in lange Borften ausgehend und: der Bag fähig. Iſt auf Sierra Leone gefunden worden. Sperlingsartige Voͤgel. Myiothera. 491 7. MYIOTHERA 71. 1) Ameifenfänger. Hat Buffon mit allem Zug von den Droſſeln getrennt, Man erkennt fie an ihren hohen Beinen und Eurzem Schwanze. Sie leben von Inſecten, zumal Ameifen. Man findet fie in bei— den Gontinenten. Die der alten Welt indeß zeichnen ſich durch die lebhaften Farben ihres Gefieders aus. Es find die I. PITTA Vieill. *4. M. (P.) brachyura. Corvus brachyurus. Enl. 257. 258. Breve. Edw. 324. Grün, untenher gelblich, der Kopf ſchwarz, gelb geftreift, Kehle, Schwingen und Schwanz ſchwarz, letzterer mit grünen Spitzen; die Füße pomeranzengeld. In Oſtindien. : *2, M. (P.) granatina T. Col. 506. Prachtvol. Scheitel, Naden und Bauch bis zu den Steiß— federn fcharlachroth; Kopf fchwarz, am Scheitel laſurblau; Kehle, Bruft und Nüdenfeite violet, purpurfchillernd; Flügel türkenblau. Fünf Zoll lang. Auf Borneo. V. *3. M. (P.) erythrogaster Cuv. Col. 212. Der Kopf rothbraun, mit einem Iafurblauen Halsband um: geben. Bruft und Rüden grasgruͤn; Bauch und Steiß feuers roth; Flügel, Bürzel und Schwanz lafurblau; zwei weiße a - auf dem Flügel. Auf den Philippinen. *4. M. (P.) Gigas Temm. Col. 217. Ein wunderbar geftalteter Vogel von der Größe ımferer Eifter. Der Kopf ift did, der Schwanz höchft Eurz und aufge: richtet, die Flügel ftumpf. Der Kopf und alle Untertheile find aſchbraun, der Scheitel, ein Ohrftreif und eine Art Kragen fchwarz. Der ganze Rüden, die Flügel und der Schwanz prächtig. lafurs blau; die äußeren Schwingen ſchwarz. Auf Sumatra. V. 1) Hr. Bieillot hat diefen Namen in Myrmothera umgeändert. NB. Die Breve des Philippines Enl. 89. ift nicht, wie Le Vail: lant behauptet hatte, die von Angola (Edw. 324.), der man einen Droffelkopf aufgefest hatte. Ich habe fie in Natura gefehen. C. 492 Be *5. M. (P.) cyanoptera, Col. 213. Noch fehöner wie der vorige. Ein tiefes Schwarz bededt die Seiten des Kopfes und den Nacken; der Scheitel ift oderbraun mit fchwarzer Mitte. Die Kehle weiß mit einem fchwarzen Fleck; Bruſt orangegeld, Bauch und Steißfedern feuerroth. Im Naden ein bfaßgelber Querring; der Nüden und die Schulterfedern glänzend gruͤn; Zlügeldedfedern und Bürzel rein türkenblau; die Schwingen ſchwarz und weiß; der Schwanz ſchwarz, mit blauen Endſpitzen. Auf Java. V. *6. M. (P.) strepitans. The Lead a Col. 333. Der Körper untenher odergelb, Unterbaudy und Steißfedern roth; dee Scheitel Eaftanienbraun mit fchwarzer Mitte; Seiten des Kopfes, Naden, Kehle und ein Fleck am Bauche ſchwarz. Ruͤcken, Flügel und Schwanz fhon grün glänzend; die Flügel- fchulter fpangein, fo wie der Bürzel; die Schwingen fchwarz. Sm Innern von Neuholland. V. *7. M. (P.) cyanura. L’Azurin. Turdus cyanurus Lath. Corvus cyanurus Shaw. Cuntenfgeie ſich nur durch einen et— was zugefpisten Schwanz.) Enl. 355 :). Vieill. 153. Nicht aus Cayenne, wie Buffon meinte, fondern aus Sftindien. [Ein ſchoͤn gezeichneter Vogel. Der Nüden roth— braun; der Scheitel und die Badenzügel bis in den Naden ſchwarz, dazwifchen ein rothgelber Streif über die Augen weg bis hinten; Schwingen ſchwarz, mit etwas weiß Darunter, der kurze, zugefpiste Schwanz blau. Die Kehle weiß mit ſchwarzem Saum um den Hals herum; an der Bruft eine blaue Quer— binde; der Bauch gelbbraun, blau gewellt; die Füße braun, der Schnabel ſchwarz. Das Weibchen hat mehr ſchwarz als PM *8, M. (P.) cyanea. Col. 194. Le breve- bleuet. Turdus cyaneus Horsf. Zool. Res. X 1) Die Pitta thoracica Temm. col. 76, woraus Hr. Vigors und Horsfield den Typus ihres Genus Thimalia machen, entfernt ſich wenig vom Azurin, außer durch mehr duͤſtere Farben und einen nach vorn mehr allmaͤlig abnehmenden Schnabel. Dieß ee ihn den Tanagra's. Sperlingsartige Vögel. Myiothera. 493 Rabenſchwarz, mit fchönem violetblau ſchillerndem Gefieder. Die Bauchfedern loder, mit filberfarbigen Bärten. Java. U. Viel zahlreicher find die Gattungen der neuen Welt, fie find im Ganzen brauner und variiven nach der Länge und Stärke des Schnabels. Sie leben auf den ungeheuren Ameifenhaufen der Wälder und Wüften jenes Welttheiles; die Weibchen. find größer als die Männchen. Diefe Vögel fliegen wenig und haben helle Stimmen, manche Gattungen felbft ganz ungewöhnliche. Unter denen mit dickem gebogenem Schnabel bemerkt man vorzüglich: 9, M. Rex. Der Ameifenfönig. Turdus Rex @m. Corvus grallarius Shaw. Enl. 702. Grallaria Rex. Vieill. Gal. 154. Der größte und hochbeinigfte von allen, und der zugleich den Eürzeften Schwanz hat. Man würde ihn auf den erften An— blick fogar für einen Stelzvogel halten. Er hat die Größe einer Wachtel, und fein graues Gefieder ift angenehm gefhedt. Er lebt einfamer als die andern. N ‘40. M. tinniens, Enl. 706. 1. Obenher braun, untenher weiß, die Bruſt ſchwarz gefledt. Der DOberfchnabel fehwarz, der Unterfchnabel weiß. Hat feinen Namen von der Glockenklang⸗ aͤhnlichen Stimme, die er des Mor— gens und des Abends eine Stunde hindurch hell ertoͤnen laͤßt. Cayenne. V. *14. M. guttata. Vieill. Gal. 155. Vornher graublau; die Flügel fehwarz, mit dunfelgelben Tleden, der Unterbaudy und der Schwanz rothbraun. Die mit geraderem, aber immer noch ſtarkem Schnabel naͤ⸗ hern ſich den Wuͤrgern mit dem naͤmlichen Schnabel. *12. M. Umbretta Licht. Rußbraun, mit weißlicher Kehle; der Schnabel iſt Im her als beim folgenden. Bahia, 494 BIOHUE ik *13, M. Colma. Le Tetema. Enl. 821. Rothbraun, untenher aſchgrau, Kehle weiß, ſchwarz gefleckt, Bruſt und Bauch braungrau, ein weißer Fleck an der Baſis der Naſenloͤcher. In Cayenne. V. *44. M. formicivora, Le Palikour ou Fourmilier. Enl. 700. 1. Obenher vothbraun, untenher afchgrau, Kehle und Bruft ſchwarz, mit einer weiß- und fehwarzgefchediten Binde eingefaßt; der Schwanz Furz, rothbraun mit blaßgelben Endfpigen. Um das Auge blau. Von der Größe einer. Lerche. Cayenne. V *15. M. lineata. Le petit Befroy. Enl. 823. 1. Dlivenbraun, Kehle und Bruft weiß, letztere ſchwarz gefleckt, die Seiten des Halfes weiß geftreift; die Schwingen rothbraun gefledt. Cayenne. V. *16. M. stellaris. Thamnophilus stellaris. Spix 39. Grau, mit fehwarzem Kopfz auf den Flügeln ſechs Reihen weißer Sleden. Der Schwanz kurz. In der Provinz Para. V. **47, M. gularis Horsf. Col. 442. 1. Thimalia gularis Horsf. Obenher roftbraun, die Kehle weiß, mit braunen Länge: ſchmitzen, Bruft und Bauch gelblichweiß, ebenfalls länge FR Sumatra. *18. M. thamnophiloides. Thamnophilus myotherinus Spix 42. Schwarzgrau, untenher bleigeau, die Stirn und ein Strich) über dem Auge weiß. Kehle, Zügel und Wangen ganz FEN Der Schwanz kurz. *49. M. leucophrys. Col. 448. 1. Scheint ſich, obwohl er aus Java ift, doch diefer Gruppe anzuſchließen *) [und ift hochbeinig, obenher zimmetbraun, unten: . 1) Die Brachypterix montana Horsfield Jav. nähert fih ihm durch die Höhe der Füße, aber ihr Schwanz ift nad) Verhältniß laͤn— ger-und ihr Schnabel — mehr dem des Steinſchmaͤtzers. - Sperlingsartige Vögel. Myiothera. 495 her braungelb, mit weißer Kehle, weißem Bauch, und feinem wei— Ben Strich am Zügel. B. **20. M. pyırhogenys T. Col. 442. 2. Obenher roſtgelb, mit noch Iebhafter rothgelben Seiten bes Kopfes und Halſes; Unterfeite weiß. Der Schnabel ift an ber Bafis breiter als hoch, und mit Borften befegtz der Schwanz länger als die Füße vom Knie an gerechnet, wodurch fie fih vom vorhergehenden unterfcheidet. Java. V. **21. M. obsoleta Ch. B. Troglodytes obsoleta Say. Am. ornith. by Ch. Bonap. ]. 1. 2. Braun, mit weißer Kehle und Bauch, der Schwanz zuge: rundet, roftgelb gefleft mit ſchwarzen Fleden vor dem Ende. Nordamerika. V. Andere haben einen duͤnnen zugeſpitzten Schnabel, was ſie, wie auch ihr geſtreifter Schwanz, unſeren Zaunkoͤnigen nahe bringt !). *22. M. Bambla. Enl. 703. Obenher rothbraun gefleckt, unten grau, ſchwarze Flügel mit einer weißen Binde. So groß wie ein Sperling. Cayenne. 2. 1) Hierher gehört das Genus Ramphocena Vieillot 9. 128. Man muß aber mehrere Gattungen an die Droffeln zurüchveifen, die Buffon wegen der Färbung unter die Ameifenfänger geftellt hatte. 3.8. T. tintinnabulatus Enl. 700. 2. Le Carilloneur — T. cinna- momeus, Le Merle a cravatte, Enl. 560. 2. — Ferner die der Tas fel Enl. 644. 1. 2., welche er, allem Anfchein zuwider, für Varietäten des Palicour hält. — Ich vechne felbft in diefe Kategorie den Tham- nophilus gryseus Sper 41. und 48. 2. — Th. striatus id. 40, 2, — melanogaster id. 45. — Die Myothera capistrata, melanothorax Temm. col. 185. Sleichfalls muß man zu den Droffeln zuruͤckſchicken die langſchwaͤn— zigen Gattungen, die Buffon ungeachtet ihrer Kleinheit Fourmilliers , Rossignols ((Turdus Coraya und T. Alapi Gm.) Enl. 701. genannt bat. Eben fo Myiothera malura Natterer col. 353. und M. ferru- ginea und rufimarginata Col. 132., die felbft nahe an den T. puncta- tus und grammiceps grenzen. — Endlich noch M. gularis und - rhogenis Term — 448. — er Myiothera mentalis und strietothorax Natterer Col. 179, feinen mir zu den Würgern kommen zu müffen. Keine Gruppe von Vögeln ift fo fehr, mit wandelbaren Species überladen worden, als bie Ameiſenfaͤnger. Übrigens muß man aber auch eingeftehen, daß fie nicht Ihärfer begrenzt find als die anderen Gruppen der Zahnfchnäbler. 496 BANN ENT: *23. M. cantans. L’Arada. Ent. 706. 2. Le musicien de Cayenne. Rothbraun, ſchwarz quergebandertz; mit ſchwarz- und weiß: gefledter Stelle, zur Seite des Halfes, Kinn, Kehle und Baden dunkel orangegelb, untenher weißlich. Der Schnabel fchwarz, die Füße gelbbraun. Cayenne. V. II. ORTHONYX Temm. Kann man gleichfalls noch den Ameifenfängern unterordnen. , Sie haben einen Droffelfehnabel, aber Eurz und dünn, hohe Füße, faft gerade Krallen, und zumal die Steuerfedern in Spigen, wie die Baumläufer, ausgehend. [Siehe unter diefen,] 8. CINCLUS Bechst.t) Waiferihwäser, Müffen gleichfalls von den Droffeln getrennt werden. Ihr Schnabel ift zufammengedrückt, gerade, die Kinnladen von gleicher - Höhe, faſt Linienförmig, in eine Spige BR die obere kaum etwas gebogen. Mir haben nur einen, den C. aquaticus. Der Waſſerſchwaͤtzer. Wafferftaar. Sturnus Cinchus L. Turdus Cinclus Lath. Enl. 110. Vieill. Gal. 152. . Mit etwas hohen Füßen, ziemlich Eurzem Schwanz, was ihn den Ameifenfängern nähert. Er ift [hmwarzbraun, Kehle und Bruft weiß, und hat die eigene Gewohnheit, ganz ins Waffer hinein zu gehen öhne zu ſchwimmen, fondern bloß auf dem Boden herum zu laufen, um Eleine Thiere, von denen er ſich nährt, zu ſuchen. Afrika und die Küftenländer des indifchen Meeres eigen ein den Kelle verwandtes WVogelgefchlecht, was ich 9. PHILEDON >) nenne. 1) Von Hrn. Vieillot in Hydrobata umgetauft. 2) Commerſon hatte den Vorſatz, den Polochion (Merops mo- luccensis @m.) fo zu nennen, der auch zu diefem Geſchlechte gehört. Sperlingsartige DBögel. Philedon. 497 She Schnabel ift zufammengedrüdt, in feiner ganzen Länge leicht gebogen, nahe an der Spige ausgeferbt; die Nafenlöcher find groß, mit einer Knorpelfchuppe bededt, und ihre Zunge in einen Haarpinfel endigend. Die attungen, meift durch irgend eine Sonderbarkeit ber Conformation ausgezeichnet, find von den Ornithologen in faft- al: len Arten von Gefchlechtern herumgemorfen worden. Einige haben an der Bafis des Schnabels Fleiſchklunkern. Hierher gehört *1. Ph. paradoxus !). Creadion pedunculatus, Pieill. Gal. 94. Daudin ornith. II. pl. XVI. Pie à pendeloques. Graubraun gefledt, untenher weißlich, in der Mitte des Bauches weiß. ind cylindrifche, einen Boll Tange Fleiſchklunker von orangegelber Farbe hängt zur Seite des Halfes herab. An den Seeufern von Neufeeland. V. Andere haben wenigſtens einige nackte Hautſtellen auf den Wangen ?). *2. Ph. chrysotis Less. (non Linn.) Voy. de Duperrey pl. 21. bis. Obenher olivenbraun, mit roftbraunen Schwingen und / ©. Buffon Hist. des Oiseaux VI. in 4. p. 477. Bieillot bildet aus dem größten Theil diefer Vögel fein Gefchleht Polochion, und liebt es mehr fie im Lateinifchen Philemon ftatt Philedon zu nennen. En 189. Das Geſchlecht Meliphaga Lewin’s gehört auch fo ziem— lich hierher. ; 1) Ebenderfelbe ift auch der Merops carunculatus von Philipp, Lathbam und Shaw, der aber nicht iXe Füße eines Merops hat, und deſſen Schnabel ausgeferbt, die Zunge pinfelartig ift, und die Na- fenlöcher unbefiedert find. Der Sturnus carunculatus Lath. et Gm. oder Gracula carunculata Daud. et Sh. (Syn. II. pl. MT oder die Certhia carunculata Lath. et Gm. (Vieill. ois. dor. 1. pl. LXIX.) fcheinen mir ebenfalls dazu zu gehören. Lesterer foll wunder- fhön fingen und lebt auf den Freundfchaftsinfeln. Aus diefer Abtheilung bat Vieillot fein Geflecht Creadion gemacht, Anthochaera &wainfon, der auch Merops phrygius dazu zieht. 2) Dierher gehört nody Merops phrygius Shaw gen. xool. II. L:XX; r C. Goruk. Vieill. ois. dor. II. pl. 88. C. lunata. Le fuscalbin ib. pl. 61. C. graculina ib. pl. 87. Le polochion Buff. Merops moluccensis Gm. Und noch einige neue Gattungen. \ [3. 8. Chloropsis gampsorhynchus Jardine et Selby Ill. pl. 7. Ganz grün. ] J. 32 498 BB rel Schwanz. Die Kehle fchiefergrau, Bruft und Bauch goldbraun, an den Ohren ein Büfchel gelber Federn. Auf Neuguinea. : V. Selbſt bei denen, die Feine nadten Hautftellen haben, bemerkt man noch bisweilen einige fonderbare Anordnungen der Federn. Namentlich bei *3. Ph. circinnatus. 5 Vaill, Afr. 92. Merle à cravatie frisee. Merops Novae Hollandiae. Brown Il. IX. Vieill. 183. Le Polochion Kogo. Shaw gen. zool, VIII. 2. Poe-bird. Die Ohrfedern fleigen gekrauſt faft bis auf die Bruft herab. — Diefer Vogel ift ſchwarz, gruͤn fchillernd; mit Büfchelchen weißer Federn an jeder Seite der Kehle; weiße Flügeldedfedern, blaue Schwanzdedfedern, violette Bruft und brauner Rüden und Unter: leib. Neufeeland. V. *4. Ph. auriculatus !), Viei!l. Ois. dor. 85. Certhia auriculata ib. 7. Certhia no- vae Hollandiae. Die Oberfeite grünlichgrau, Unterfeite grünlichgelb ins Graue; die Kehle gelb, der Schwanz am Ende weiß. Stirn und Scheis tel find geld; ein fchmwarzer Streif, vom Schnabel aus um das Auge herum nad) hinten gehend. Am Scheitel ein zurüdliegen- der Langer gelber Federbuſch. Neuholland. V. Unter den Bon, die dieſe Sonderbarkeiten nicht zeigen find ?) ‘ *5, Ph. xanthotus. Vieill. Ois. dor. U. pl. 34. obenher dunkelgrau, Flügel und Schwanz gelb eingefaßt; 1) Hierher auch Melliphaga auricomis Swainson Zool. Ill. p. 43. 2) Hierher noch Certhia australasiana.. Vieill. ois. dor. 55. Certhia mellivora ib. 86. C. cocincinica ib. 77.. 78. [Le Verdin, grün, mit ſchwarzem Zügel und Kehle, am Unterfchnabel und — laſurblau, unter der Kehle ein gelber Halbmond. S. Nr. O. caerulea ib. 83. C. seniculus ib. 50. Ich glaube felbft, daß Te cap noir Vieill. pl. 60 (Certhia cu- _ ceullata SA.) ungeachtet der Länge feines Schnabels dazu gehört. Me- rops niger Gm. oder fasciculatus Lath. oder Gracula nobilis Merrem Beitr. fasc. 1. T. 2. gehört wahrfcheinlich auch hierher. Wenigitens ift es auf Eeinen Zall ein Merops. € Sperlingsartige Bügel. Philedon. 499 Unterfeite geaulichweiß; ;. umter jedem Ohr ein gelber Halbmond; über dem Ohr ein ſchwarzer Punkt; Tegtere fehlen dem Weibchen. ®. Ich (C.) ſetze au) noch zu den Philedon *6. Ph. malabaricus. (Der zweite Turdus malabaricus @m.; der erfte ift eine Gracula.) Ent. 6435. Le Verdin de la Cochinchine. IS. Anm. d.v. ©.] [Jardine et Selby Ill. pl. 5.] Grün, mit orangegelber Stirn, ſchwarzer, unten rothgelb ge: fäumter Kehle, laſurblauem Kinn und Flügelbug; Indien. V. *7, Ph. maculatus. Meliphaga maculata, Temm. Col. 29. 1. Die ganze Oberfeite ift grünlichgelb; Bügel, Kinn und Augen: gegend grauz ein weißer Streif am Schnabelwintel; goldgelbe Fe- dern auf dem Ohr; die ganze Unterfeite grünlichgelb, braun ge: fleckt. Auf der Südfee. V. *8. Ph. atricapillus T. Certhia atricapilla Lath. Meliphaga atricapilla Temm. Col. 335. 1. Oberkopf und Baden bis zum Halfe fehwarz; hinten herum ein weißer Streif; das übrige Obertheil des Vogels olivengrün, die Unterfeite weiß, Scheitel ſchwarz, Füße braun. Neuholland. *9. Ph. mystacalis T. Col. 335. 2. Der Oberkopf und Naden find durch rein weiße Schaftftriche weiß geftreift; Flügel, Schwanz und Rüden tief afchgrau, mit weißen Sederfchäften. Unterfeite weiß, an den Hüften braun ges freift; vom Schnabel bis zur Schulter ein ſchwarzer Streif. * Manilla. XI0O. Ph. reticulatus. Meliphaga reticulata. Col. 29, 2. Oberkopf, Naden und Rüden olivengrau; Flügel: und Schwanzfedern grau und grün gefaumt. Blaßgelbe Federn am Ohr, die Unterſeite aſchgrau, auf jeder Feder ein weißer a ſtreif. Suͤdſee. XII. Ph. leucotis. [White-eared Thrush Lath. Syn. p. 373.] Meliphaga leucotis. Col, 435. Schön olivengeün, mit ſchwarzem Kopf und Kehle, hinter 32* 500 BA a EN dem Auge bis zum Ohr ein filberteißer eiförmiger Fleck. Neu— holland. V. Vielleicht auch noch als *12. Ph. leucocephalus. Der weißkoͤpfige Droßling. Turdoides leucocephala. Ruͤppell Atlas 4. Dbenher braun mit weißem Kopf und Bauch; Kehle und Bruft etwas bräunlich gefledt. Die Kopffedern find fteif, Im Sennaar. V. 10. e "MH te: Sie ftehen den Philedon fehr nahe. Ihr Schnabel ift faft der einer Droffel; ihre Nafenlöcher rund, glatt; fie zeichnen ſich durch große nadte Bleifchlappen am Hinterkopfe und einen nadten Fleck an der Bade aus, Linne verwechfelte zwei Gattungen unter dem gemeinfamen Namen Gracula religiosa !). 1. E. indicus. Enl. 268. Sit von der Größe einer Amfel, ſchwarz, mit einem weißen Fleck gegen die Bafis der großen Schwungfedern hin. Füße, Schnabel und die nadten Theile des Kopfes find gelb. 2. E. javanicus. Vieill. Gal. 95. Hat einen viel breiteren, tiefer gefpaltenen, am Ende haki— geren Schnabel als der vorige, der noch überdieß Feine Kimme am Ende hat. Man müßte diefen Vogel daher an die Coracias anfchließen, aber er gleicht in allen übrigen Stüden dem vorigen, zumal in den nadten Lappen am Kopf ?) [und hat völlig die nämliche Färbung wie der vorige] _ Man fagt, daß er unter allen Vögeln die menfchliche Sprache am vollfommenften nachahme. 11. GRACULA Cuxv. 2). | Ein auch noch den Droffeln verwandtes Geſchlecht, was Afrika 1) Diefer Name religiosa ift ihm nur wegen eines befonderen Zugs, den Bontius (Med. Ind. or. p. 67) von ihm berichtet, der aber feis nen ©itten gang fremd ift, zugetheilt worden. Ic; habe den generifchen Namen gebildet, indem ich ihn ins Griechiſche überfegte. 2) Nichts fegt die Syſtematiker fo fehr in Verzweiflung als diefe Verfchiedenheit des Schnabels zwei fo ähnlicher Vögel. 8) Hr. Vieillot bat diefen Namen in Cridotheres Gal. 148. umgeändert. Sperlingsartige Vögel. Gracula 501 und die indifchen Küftenländer bewohnt. Ihr Schnabel ift zu: fammengedrüdt, fehr wenig gebogen, leicht ausgeferbt, feine Com: mifjur bildet einen Winkel wie bei den Staaren. Faft immer find ihre Kopffedern fchmal, und ein nadter Raum um das Auge; Sie haben aud) die Sitten der Staare, Ieben in Schaaren und jagen Inſecten. Eine diefer Gattungen kommt bisweilen nad) Europa. 1. 6. rosea, Merula rosea.. Naumann 63. Enl. 251. Vaill. Afr. Turdus roseus, Darmftädter Ornithologie. Pastor roseus Meyer. Glaͤnzend ſchwarz; Nüden, Bürzel, Schulterfedern und Bruft blaß roſenroth; die Kopffedern ſchmal und zum Federbufch verlängert; er leiſtet durch das Verzehren ber Heufchreden den heißen Ländern große Dienfte 1). [Won der Größe eines Staars.] 2. G. tristis L. Gr. gryllivora Daud. Enl. 219. Diefe Gattung tft ebenfalls durch die nämlichen Dienfte be: ruͤhmt, die fie auf Isle de France leiſtet. Sie frißt übrigens alles, niftet in Palmbaumen und Laßt fich Leicht zähmen und ab: richten. Sie ift von der Größe einer Amſel, ihre Farbe braun, am Kopf [hwärzlih; ein Fleck an den Schwingen, der Unterbaud) und das Ende der Seitenfedern des Schwanzes find weiß ?). I) Seit meiner erſten Ausgabe habe ich mich von der generifchen Berwandtfchaft der rofenrothen Droffel mit der Gracula über: eugt. ⸗ 2) Es iſt unbegreiflich, wie Linné einen Paradiesvogel (Paradisea tristis) hat daraus machen koͤnnen. Hierher gehoͤrt noch Gracula eristatella Enl. 507. Edw. 19, die kaum eine Varietät ber gemeinen genannt werden kann. Ferner Stur- nus sericeus @ m. und einige neue Arten. Sch bringe auch vermuthungs- weife den Turdus ochrocephalus Zatk. (Sturnus ceylanus Gmel.) Brown Il. XXI. hinzu. NB. Man kann nicht wohl einfehen, welchen Tnpus Linne und feine Nachfolger von ihrem Gefchlehte Gracula gemacht haben mögen. Linne feste es anfangz, in feiner zehnten Ausgabe, aus fieben ganz ver- fciedenartigen Gattungen zufammen, nämlich: 1) religiosa, die Mainate. 2) fetida, die ich für den Nackthals, d. H. einen Verwandten der Co: tinga halte. 3) Barita und 4) Quiscula, welches Cassicus find. 5) cristatella, eine wirkliche Gracula. 6) saularis, oder vielmehr solaris, 502 s DE *3, G. larvata Shaw. Gr. carunculata @m. Sturnus gallinaceus Daud. Vaill. Afr. t. 95. 94. Le Porte-lambeau:. Noftgrau, untenher heller, mit ſchwarzen Schwingen und Schwanz Der Kopf ift nadt, der Hintertheil roͤthlich, der vor— dere oder das Geficht aber ganz ſchwarz und mit ebenfo ſchwarzen nadten Sleifchlappen beſetzt, deren einige wie ein Hahnenkamm aufrecht ftehen, andere in fpigen Bipfen an der Kehle hängen. Sm Gafferland. V. *4. G. pagodarum. Vaill. Afr. 95. Le martin- brame. Cridotheres pagodarum *). Vieill. Gal. 148, Obenher grau, mit ſchwarzen Flügeln und Schwanz; ein ſchwarzer Federbufch fchlaffee langer Federn ziert den Kopf; untens her und an den Halsfeiten rothgelb mit weißen Schaftftrichen, die Hals, Bruſt- und Bauchfedern gleichfalls ſchlaff, on weiß. Füße gelb. Malabar und Koromandel. Es gehören auch noch hierher der erfte Tfurdus] ah ricus, der T. ginginianus, der T. dominicanus Enl. 627. 2; ber Martin gris de fer Vaill. Afr. 95, 1, und der Sturnus sericeus Gm., fo wie einige neue Arten. ein geradfchnäbeliger Würger, derfelbe Vogel, der alö T. mindanensis Ent. 627. 1. abgebildet ift, und endlich 7) Atthis, einer Droffel. _ Sn feiner zwölften Ausgabe fügte er den Goulin (Gracula calva) hinzu und brachte die gemeine Gracula unter die Paradiesvögel. Gmelin brachte nah) Pallas VBorgange die Gracula longiro- stra !) dazu. Er fügte ihr auch noch Gracula carunculata bei, ließ übrigens die gemeine unter den Paradiesvögeln. Endlich veihte er noch die Gracula cayennensis ein, einen Dendrocalaptes. Latham hatdie Gra- cula tristis, die Gr. nuda und einen meiner Philedon (Gracula Ictereps) -hinzugethan ?). Daudin hat hinter die gemeine Gracula Gattungen gebracht, die ihr allerdings gleihen, und von welchen Gmelin zwei unter den Droffeln gelaffen hatte. (T. pagodarum und malabaricus). Endlich hat Sham die Buntfchedigkeit diefes Geſchlechtes noch vollen det, indem er drei Cassican hin zubrachte (feine Gr. strepera, varia und tibicen) und ihnen den Tealapiot, ein Dendrocalaptes oder eine Spechtmeife (Gr. picoides) beigab. Es ift gewiß, daß fo zufammen: geſetzte Geſchlechter die üble Laune der Syſtemfeinde wo nicht rechtfer— tigem, doch entfchuldigen Fönnen. ©. Lihtenftein’s Abhandlung in den Berl. Denkſchriften f. 1817. *) Vieirlot’s Abbildung paßt nicht zum Zert. ®. 1) Die Gracula sturnina des Pallas kenne ich nicht. 2) Sch Eenne auch die Gracula melanocephala und viridis Latham’s nicht; ich vermuthe aber, daß fie gleichfalls zu meinen Philedon gehören. Sperlingsartige Vögel. Pyrrhocorax. 503 U. MANORHINA Vieill, Haben einen fehr zufammengebrüdten, - wenig aebogenen, ſchwach ausgekerbten Schnabel; große Nafenlöcher, aber größtens theils durch eine Haut verfchloffen, die nur eine ſchmale Spalte Laßt; der Hals kurz. Ihre Stirnfedern, weich wie bei jungen Vögeln, treten zum Theil bis auf die Nafenlöcher vor. '5.M. viridis. (Merops albifrons Shaw ?) *) Vieill. Gal. 149. Dlivengrün, mit gelben Zügel durch das Auge, einem ſchwar— zen Schnurrbart am Schnabelwinfel; der Bauch gelb, Schwingen ſchwaͤrzlich. Neuholland. V. 12. PYRRHOCORAX !) Cuv. Steinrabe, Steinfrähe | Haben den zufammengedrüdten, gebogenen und ausgeferbten Schnabel der Droffeln; aber ihre Nafenlöcher find mit Federn wie bei den Naben bededit, mit denen man fie lange Zeit verei- nigt hatte. Wir haben einen von der Größe einer Dohle. “4. P. alpinus €. Die Schneedohle. Le Chocard des Alpes. Corvus Pyrrhocorax L. Enl, 531. Vieill. Gal. 106. Raumann 57.1. Meisner Mufeum der Naturg. Helvetiens, &. I. 2. Ganz fchwarz, mit gelbem Schnabel, die Füße anfangs braun, hierauf gelb, beim reifen Vogel roth, niftet in den Tel: fenklüften der höchften Gebirge, von wo er im Winter in großen Schaaren in die Thaler herabfteigt. Er lebt von Inſecten, Schneden, frißt auch Saamen und Früchte, und verachtet ſelbſt Aas nicht. Sn Indien findet fid ein anderer N 2. P. hexanemus Cuv. Le Sierin. Vaill. Afr. pl. 82. Ausgezeichnet durch drei Schäfte ohne Bart, fo * wie der *) Ich bezweifle es. V. 1) Hr. Vieillot hat dieſen Namen und Geſchlecht angenommen. 504 Bgel Koͤrper, die er auf jeder Seite unter den Federn, die das Ohr bedecken, ſtehen hat. [Ihre Federn ſind, ſo wie der Schnabel, gelb; der ganze Vogel ſchwarz.] Sc finde aud) Eeinen hinlänglichen Charatter, um von den Droſſeln 13. ORIOLUS L. Die wahren Pirol zu trennen, da ihr Schnabel, ganz droffelähnlich, nur. etwas ftärker, die Füße etwas Eürzer und die Flügel nach Verhaͤltniß etwas länger find. Linne und mehrere feiner Nachfolger hatten fehe unzwedmäßig die Cassicus mit ihnen vereinigt, denen fie bloß in der Färbung gleichen. 1. O. Galbula L. Der Pirol, Kirſchvogel, Weih— rauch, Goldamfel, Golddroffel, Pfingftvogel. Darmftädter. Ornithologie. Enl. 26. Etwas größer als die Amfel. Das Männchen ſchoͤn gelb, Schwingen und Schwanz und ein Fleck zwifchen Auge und Schna- bet ſchwarz, die Schwanzfpige gelb. Während der erften beiden Lebensjahre ift aber, wie beira Weibchen flets, ſtatt des Gelb die Farbe olivengrün, ftatt fchwarz braun. Diefer Vogel hängt an den Zweigen ein fehr kuͤnſtlich verfertigtes Neſt auf, frißt Kirſchen und andre Früchte, und im Frühjahr Snfeeten. Er ift fheu, bleibt nur Eurze Beit in der fchönen Sahreszeit bei ung, und reift zu zwei oder drei. Indien erzeugt einige don unfrigen ähnliche '). *2, ©. chinensis. Enl. 570. Schön gelb, eine fchwarze Binde hinten am Kopf herum, von einem Auge bis zum andern hindurd) bis zur Nafe, Schwin- gen ſchwarz mit gelben Spigen, Schwanz fchwarz, die — Federn gelb endigend. *3. O. melanocephalus. Enl. 79. Le Loriot de la Chine. Vaill. Afr. 263. Le Loriot rieur. Edwards Il. 77. 4) Bierher auch: Le Coudougnan Vaill. 2. 61. Sperlingsartige Bögel. Gymnops. 505 Schön citronengelb, mit ſchwarzem Kopf und Kehle, ſchwarz und gelben Flügeln, auch die Mittelfedern des Schwanzes ſchwarz. *4, OÖ. aureus. Vaill. Afr. 260. Loriot dor. Vieillot Gal. 83. Goldgelb, ein Streif durch die Augen, Schwingen und zwei Drittel des Schwanzes ſchwarz; Ende deffelben, fo wie bie \ fpigen gelb *), Am Senegal. ‘*5, O. xanthonotus. Horsf. Jav. [offenbar ein unreifer Vogel.] [Temm. Col. 214. 1. 2. O. leucogaster.] Kopf, Bruft, Flügel und Schwanz des Männchens. rein ſchwarz; Rüden und Bürzel ſchoͤn citrongelb, Bauch weißli mit ſchwarzen Längsfleden, Schnabel und Xugenftern roth; beim Weib: chen find die ſchwarzen Theile olivengrün, die Kehle weiß, und gefleckt wie der Baudh. Java. V. 6. O, regens. Der Prinz Regent. Sericula regens Less. Meliphaga regia Lewin. Sericulus chrysocephalus Swainson. Col. 320, [Voy. de Freye. t. 22] Verdient vorzüglic) ausgezeichnet zu werden, Er ift vom Thönften Seidenſchwarz, mit fammetartigen ſchoͤn orangegelben Tedern auf dem Kopf und Halfe, und einem großen Fleck von derfelben Farbe auf den Flügeln, [auch einem fo gefärbten Augenkreis.] Hr. Leſ fon giebt (Voy. de Duperrey pl. XX.) als das Meibchen einen Vogel vom Gefieder des Krammetsvogels, und in den Proportionen vom oberen fehr verfchieden. 14. GYMNOPS Cuv. Goulin. Sie haben einen eben fo ſtarken Schnabel wie die Pirols, *) Die von Wagler (Syst. av.) hierzu citivte Figur von Le Vaill. oiseaux de Paradis pl. 18 weicht dermaßen von den beiden von. Cu— vier und auch von ihm felbft citirten ab, daß fie ein ganz anderer Vo: gel feyn muß. Das Männden erfcheint hier an der Oberfeite bis zur Bruft Hin ſchoͤn orangeroth, Flügel und Bauch bräunlichgelb, Schnabel, Kehle, Schwungfedern und Schwanz fchwarz. Die orangegelben Federn, zumal bes Kopfes, find etiwas — und locker. Das — — iſt, bis auf Bauch und Kehle, olivengrau. 506 Bndugiiugiite runde Nafenlöcher, ohne Schuppen und ohne hautige Einfaffung, und einen großen Theil des Kopfes nad. *1..G. gryseus. Gracula calva Gm. ‚ Enl. 200. Rauchgrau mit braunen Fluͤgeln und Schwanz, die Seiten des Kopfes nackt, mit einer roͤthlichen Haut uͤberzogen, guf dem Scheitel nur durch eine female Linie Federn getrennt, Schnabel und Süße gelb. Auf den Philippinen. V. 2. G. Dumontii. Mino Dumontũ Less. Voy. de Duperrey pl, 25. Schwarzgruͤn, mit Eurzem Schwanz, die ganzen Seitentheile des Kopfes um die Augen herum mit cittongelber, nadter, warz zigee Haut. Der Hals noch mit weißen Federſchuͤppchen befegt, an den Schwungfedern ein weißer Fled; Steißfedern und a gelb, Schnabel rothgelb. Auf Neuguinea, Einige andere haben Hervorragungen auf dem Schnabel, und bei ihnen ift die Zunge pinfelförmig, wie bei den Philedonen. U. TROPIDORHYNCHUS Swainson. *3. @. (T.) corniculatus. Merops corniculatus Lath, u. Shaw. Vaill. ois. dAm. et des Indes [pl. 24, nicht] XXV. Le Corbicalao !). Braun, mit nadtem violettem *) Oberkopf, weißen fpigen | verlängerten Kehlfedern mit braunen Schaftftrichen, die Unterfeite des Schwanzes bleigrau, ein Höder auf der Bafis des ſchwarzen Oberſchnabels. —B 1) Zu der vorigen —— gehoͤrt noch der Goulin olive, Gra- cula eyanotis Lath., Merops cyanotis Sh Zu diefer eine dem Corbicalao verwandte Gattung, deſſen größerer Hoͤcker fid) nach der Stivn hin richtet (Merops monachus Lath.). Diefe | beiden Vögel Neuhollands find aber weder Nashornvögel noch Bienen: | freffer, denn ihre äußeren Zehen find um nichts mehr vereiniget. „wie bei den gewöhnlichften Sperlingsvögeln. *) Diefe Farbe war leider gemalt, es iſt daher ungewiß, job ſie auch im Leben ſo geweſen. Spyerlingsartige Vögel. Maenura, 507 15. MAENURA Shaw Leierſchwanz. Die Größe diefes Vogels hat mehrere Naturforfcher verleitet, ihn zu den hühnerartigen zu bringen, er gehört aber unbezweifelt in diefe Ordnung, da er freie Zehen hat (außer das erfte Glied der äußeren und mittleren), und ſich den Droſſeln dur den an der Bafis dreiedigen geftredten, etwas zufammengedrücten und an der Spise ausgeferbten Schnabel nähert. - Die häutigen Nafen: Löcher find groß und zum Theil mit Federn beſetzt, wie bei den Hähern. Man unterfcheidet ihn durc den großen Schwanz des Maͤnnchens, der ſich durch dreierlei Sorten Federn auszeichnet. Erftens die zwölf gewöhnlichen, fehr langen, mit zerſchlitzten, weit von einander getrennten Baͤrten; außerdem zwei mittlere, nur an einer Seite mit dichtem Bart verſehen; und zwei aͤußere in Geſtalt eines S gekruͤmmte, wie die Biegung des Geſtells einer Leier, deren innere Fahne, aus dichten und großen Baͤrten bes ftehend, ein breites Band bildet, die außere kurz iſt und ſich erft am Ende des Schafts erweitert. Das Weibchen hat nur zwölf gewöhnliche Federn. HER ; M. Lyra. Maenura superba. Vieill. ois. de Paradis pl. XIV. XV. und ‚Gal, 192. Shaw nat. misc. 577. Dieſe ſonderbare Gattung bewohnt die Felſengegenden Neu⸗ hollands und iſt etwas kleiner als ein Faſan. [Sie iſt rothbraun, mit einer kleinen Federhaube, untenher aſchgrau, mit rothbrauner Kehle. Die Augenkreiſe nackt. Füße und Schnabel ſchwarz.) 16. MOTACILLA L bilden eine ganz außerordentlich zahlreiche Familie, an ihrem bfinnen, geraden, einer Pfrieme ähnlichen Schnabel, erkennbar, Wenn er an feiner Baſis etwas niedergedruͤckt ift, fo nähert er. ſich dem der Fliegenfänger; ift er aber von den Seiten zuſammengedruͤckt und feine Spige ein Elein wenig gebogen, fo führt er zu den geradfchnäbeligen Würgern. Man hat es verſucht, fie. auf folgende Aut zu claſſifi ciren. I. SAXICOLA Bechst. '). Ihr Schnabel iſt etwas niebergedrüdt und etwas breit an ber Baſis, was ſie zumal mit der letzten kleinen ———— der 4) Dr: Bieiltot hat diefen Namen in —— RN NEM 508 Bögen Fliegenfchnäpper verbindet. Es find Iebhafte, ziemlich hochbeinige Vögel. Die hierländifchen Gattungen niften auf oder unter der Erde, und freffen bloß Inſecten. Mir befigen drei, 1. M. (S.) rubicola. Der ſchwarzkehlige Stein: fhmäßer. Le Traquet. Naumann 90. 3.1.5. Enl. 678. Ein Kleiner brauner Vogel, mit roſtrother Bruſt, ſchwarzer Kehle, mit weiß auf den Seiten des Halſes, auf dem Fluͤgel und am Buͤrzel. Er huͤpft unaufhoͤrlich in den Buͤſchen und auf dem Geſtraͤuch herum und hat ein kleines Geſchrei wie das Tiktak einer Mühle, daher der franzöfifche Name. 2.M. (S.) rubetra. Der braunfehlige —— das Braunkehlchen. Le Tarier. ur Naumann 89. 3. 4. Enl. ib. % Gleicht ſehr dem vorhergehenden, aber fein Schwarz ift, ſtatt auf dev Kehle, auf den Baden. Er iſt etwas groͤßer und hält ſich mehr auf der Erde auf. 3. M. (S.) Oenanthe, Der graurüdige Stein: fhmäßer. Le Motteux ou le cul-blanc. Naumann 89. 1. 2%. Enl. 554. Der Bürzel und die Hälfte der Seitenfedern des Schwanzes find weiß. Das Männchen hat die Oberfeite aſchgrau, die Unter: feite [nebft Stirn] vöthlihweiß, Flügel und eine Binde über dem [eher unterhalb durch das] Auge ſchwarz. Beim Weibchen ift die ganze Oberfeite braͤunlich und die Unterfeite vöthlih. Diefer Vo— gel halt ſich auf friſch gepflügten Adern auf, um die Würmer aus den Furchen aufzufuchen. 4. M. (S.) stapazina Temm. Der roftgelbe Stein: fhmäßer. Der ſchwarzkehlige Steinfhmäßer. Raumann 90. 1. 2, Eine Gattung aus dem füdlichen Europa, bie uns bisweilen befucht. Er gleicht etwas dem vorhergehenden. Das Männchen hat ſchwarzen Kopf, Schultern, Vorderhals und Flügel; mit weißem Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 509 Scheitel, Bürzel und Bauch. Hinterhals und Rüden mn der Schwanz ſchwarz geſaͤumt. *5. M. (S) aurita Temm. Der ſchwarzoͤhrige Me ſchmaͤtzer. Col. 257.1. Edw. 31. die hintere Figur. Seligmann II t. 61. hintere Fiaur. Vom vorigen unterfchieden durch weißen Kopf, Kehle und Perbaaete V. 6. M. (8.) cachinnans Temm. Turdus leucurus,. Latham Synops. II. pl. 33. Ois. d’Egypte, t. V. f. 1 der alte Vogel. Schwarz, der Bürzel und die zwei obern Drittel des Schwan⸗ zes weiß; ift mit Unrecht unter die Droffeln gebracht. Er kommt im füdlichen Frankreich vor [auch in Sardinien, Sicilien, Spa: nien; der alte Vogel hat einen weißen Scheitel.] “ *7, M.(S.)leucomela Temm. Der weißgbunte Stein> ſchmaͤtzer. Col. 257. 3, Falk [Beiträge zur topogr. Kenntniß des ruff. Reichs] t. 80. Oberkopf, Naden und Unterfeite weiß; Seiten des Kopfes, Bruft und Kehle ſchwarz; Nüden und Flügel dunkelbraun, Die zwei mittleren Schwanzfedern ſchwarz, die andern weiß mit ſchwar— zee Endbinde. Beim Weibchen ift der Oberleib dunkelbraun, der Unterleib afchgrau. In Lappland und an der Wolga. V. X*s. M. (S.) leucothoa [leucorhoa]. Enl. 582. 2, Rothbraun, untenher odergelb, Dedfedern, Bürzel und Schmwanzipige weiß. Am Senegal. V. *9, M. (S.) Imitator. Vaill. Afr. 181. !Imitateur. Kehle und Bauch, Stirn und ein Streif über dem Auge weg weiß; übriger Kopf, Hals und Bruft ſchwarz; Nüden und Mantel rothbraun, Schwingen und Schwanz fehwarzbraun, Bürs zel weiß. Beim Weibchen ift die ganze Unterfeite weiß. Ahmt täufchend die Stimmen aller Vögel, fogar der Gänfe, nah. 2. *10. M. (S.) familiaris. Vaill. Afr. 188. Dbenher röthlich-graubraun, untenher heller, um die Augen 510 Dirbi usiik und am Bürzel voftroth. Schwingen und Schwanz ſchwarzbraun. Cap. EB, *41. M. (S.) montana. Vaill. Afr. 184. 2. 185. Le Montagnard. Das reife Männchen ſchwarz, mit einem weißen Schulters fle@, weißem Unterbau) und weißen Seitenfedern des Schwanzes. Gap. V. *12. M. (S.) pallida. Ruͤppell 34. a. Obenher iſabellgelb, Ruͤcken und Fluͤgel SR — weißlich, ins Gelbliche. Nubien. **13, M. (S.) isabellina. Ruͤppell 34. b. Enl. 583. 2. wahrſcheinlich. Iſabellgelb, die Kehle und Wurzelhaͤlfte des Schwanzes weiß, Endhaͤlfte deſſelben ſchwarz. In Nubien. V. *14. M. (S.) formicaria. Vaill. Afr. 186. Le fourmillier. Rußbraun, an der Kehle bläffer, ein weißer Fleck an der Schulter und einige Schwungfedern weiß gefaumt. V. *15. M. (S.) monacha Rüppell. Die Nonne. Col. 359. 1 0. Der Scheitel bis zum Naden, fo wie der Bauch, der Bir: gel und die Seitenfedern des Schwanzes rein weiß; Kehle, Bruft, Rüden und Flügel rein ſchwarz; Mittelfedern des Schwanzes braun. In Nubien, V. *16. M. (S.) deserti Rüppell. Col. 359. 2. Stirn, Scheitel und Rüden ifabellgelb; vom Nafenloch über dem Auge weg ein weißer Streif. Kinn und Kehle fehwarz; Bruft und Bauch weißlih; Flügel und Schwanz ſchwarz, die nn weiß eingefaßt. Ägypten. B. Die nachfolgenden gleichen mehr den erfteren Steinſchmaͤtzern r 1) Die Motacilla cyanea Gm. Lath. Syn. II. t. 53 hat den Schnabel der Steinfhmäger, und unterfcheidet ſich nur durch ihren etz was längeren Schwanz. Hr. Vieillot, Gal. 163, hat fie in fein Gefchleht Merion oder Malurus gebracht, woraus er nachher eine Vor: Sperlingsartige Vögel. Motacilla 511 *17. M. (8.) caprata. Enl. 235. 1. 2. Schwarz, ein Fleck auf dem Oberflügel, Bürzel und Steif- federn weiß. Auf der Inſel Luzon. V. *18. M. (S.) pastor. Vaill. Afr. 180. 1. 2. Das Maͤnnchen mit ſchwarzem Kopf, Kehle, Rüden, Fluͤ— geln und Schwanz; die Bruſt roſtroth; ein Kragen im Nacken, der Buͤrzel, ein Fluͤgelfleck und der Hinterbauch rein weiß. V. II. SYLVIA Wolf et Meyer. Sänger. Shr Schnabel ift bloß etwas fehmäler an der Baſis wie bei den vorhergehenden. Es find einfame, gewöhnlich in Löchern niftende, von Infecten, Würmern und Beeren ſich naͤhrende Vögel. Wir haben in unferem Vaterlande lauch Deutfchland] vier Gattungen. "19. M. (S.) rubecula. Das Rothkehlchen. Naumann 75. 1. 2. Enl. 361. 1. Obenher graubraun, Kehle und Bruſt roſtroth, der Bauch weiß. Niſtet nahe an der Erde in Gehölzen, ift neugierig und zuttaulich. Einige bleiben den Winter tiber bei uns, die fich während der großen Kälte in die Wohnungen der Menfchen flüchs ten und da fehr leicht zahm werden. \ 20. M. (8.) suecica. Das Blaukehlchen. [S. cyanecula Mayer.] Kaumann 75.3.4 5. Enl. 361. ; . Deutſche Darmftädter Ornithologie. Obenher braun, mit fchön blauer Kehle, weißem Bauch. Selte: ner als das vorhergehende, niftet an Waldrändern, Sümpfen ıc. *). rathskammer für alle Sorten Vögel mit langem Eeilfürmigem Schwanz, wie z. B. den Merion bride Temm. col. 385, der eine Droffel ift, gemacht hat. Eben fo hat er den M. natte und die M. leucoptera Quoy et Gaimard Voy. de Freycinet pl. 23, vie fich den Colius “ annähertz den luteur le Vaill. (M. africana pl. 112), der zu Synal- laxis gehört, u. f. w., darin aufgenommen. *) Die Bemerkungen Hrn. H. Meyers gegen Hrn. P. Brehm’s Sylvia Wolfii f. in deſſen Zufägen 3. ſ. Taſchenbuch ©. 242. 512 a OU 21.M. (S.) Phoenicurus L. Das Rothſchwaͤnzchen; Schwarzkehlchen. Rossignol de muraille, Naumann 79. 1. 2. Enl. 35i. Deutfche Ornithologie. Dbenher braun, Kehle ſchwarz, Bruſt, Buͤrzel und Seiten⸗ federn des Schwanzes hell roſtroth ; niſtet in alten Mauern und laͤßt einen ſanften Geſang hoͤren, der etwas von den Modulatio⸗ nen der Nachtigall hat. 22, M. (S.) Tithys Lath. Der Hausrothſchwanz; das Schwarzbruͤſtchen. M. Erithacus gibraltariensis, atrata. Naumann 79. 3. 4. Edw. 29. Unterfcheidet fi) vom vorhergehenden zumal dadurch, baf außer der Kehle auch die Bruft noch ſchwarz if. Er ift viel feltener [und ift überhaupt obenher dunkler, aud) Baden und Flügel ſchwarz, letztere weiß gefäumt]. **233, M. (S) brevicaudata, Ruͤppell 35. b. Obenher olivengruͤn, Nacken und Deckfedern zeiſiggruͤn, un— tenher ſchmutzigweiß, Schwingen und der kurze abgerundete Schwanz braͤunlich. In Kordofan. V. **24, M. (8.) Rüppellii.‘ Ruͤppell At. 19. Col. 245. 1. j Kopf und Rüden afhgrau, mit ſchwarzem Oberkopf und Kehle, ein weißer Streif vom Schnabelwinkel zum Hals hin, der Bauch vöthlichweiß, Flügel braun, bie äußere Schwanzfeder weiß. An den Küften des rothen Meeres, auch im — Archipel. *25. M. (S.) sialis. Der blauruͤckige As Enl. 590. [Wilson 1. 3. 3.] Obenher fchön blau, Kehle und Bruft roth, der Unterbauch weiß. Nordamerika. V. ** 26. M. (S.) crassirostris. Ruͤppell 1. 83. b. Obenher ſchiefergrau, untenher ſchmutzigweiß, Schnabel, Füße Sperlingsartige Vögel. Motacilla 513 und Schwanz ſchwarz, die aͤußerſte Schwanzfeder ganz ar die dritte mit weißem Endfled. Sn Nubien. “ 27. M. (S.) Calliope. katham Syn. 1. Suppl. Titelblatt. Blumenbad Abb. nat. hift. Gegenft. T. 45. Braun, untenher gelblichweiß, mit zinnoberrother, weiß und ſchwarz eingefaßter Kehle, über den Augen weiß, Bügel Schwarz, Küken und Flügel olivengrün geſcheckt. In Sibirien, bis Kamt- ſchatka. V. [Sch muß hierher einige von Wilſon bringen, die Hr, v. E. ı übergangen bat.] **28. M. (S.) solitaria Wilson 11. 15. 4. Edw. 277, obere Figur. Giteonengelb, mit aſchblauen Flügeln mb. Schwanz, eine weiße Binde auf dem Flügel. V. **29, M. (S.) citrinella. Wilson 1. 15. 6. Motacilla aestiva. Turton. Porus luteus Bartram. Kopf und Unterfeite ſchoͤn citronengelb, Nüden ins Dliven- geimliche, Schwingenfpigen und Mittelfchwanzfedern ſchwarzbraun, am Bauche rothe Laͤngsſtriche. Fuͤße und Augenſterne bleigrau. Sehr gemein in Nordamerika. V. **30. M. (8.) chrysoptera. I: f. 5. Ruͤcken dunkelzafchgrau, Scheitel⸗ und ‚Slügelbinde goldgelb, Backenfleck, Kehle, Schwungfedern und mittlere Schwanzfedern ſchwarz, Halsfeiten, Bauh und äußere. Schwanzfedern meiß. \ B. II. CURRUCA Bechst. Mit geradem, durchaus ſchmaͤchtigem, nach vorn etwas zu⸗ ſammengedruͤcktem Schnabel, deſſen Firſte ſich ein klein wenig nach der Spitze hin biegt, Der beruͤhmteſte Vogel dieſes Untergeſchlechtes iſt 31. M. (C.) Luseinia L. Die Nachtigall. Enl, 615. 2. 33 1 EB ih Yaumann 72. 2, [Behftein Naturg. der Stubenvögel, Ziteltupfer.] Obenher roͤthlichbraun, untenher weißlich, der Schwanz et— was röther. Sedermann kennt diefen Sänger der Nacht und die mannigfach melodifhen Töne, mit denen er die Wälder ver: fchönert. Sie niftet auf Bäumen und ſchlaͤgt nur fo lange, bis ihre Jungen ausgefchlüpft find. Die Sorge für deren Aufziehung befchäftigt alsdann beide Gefchlechter. | Das öftlihe Europa hat eine etwas größere Nachtigall: 32. M.(C.) Philomela Bechst. Die fogenannte Baftard- nachtigall, Sproffergrasmüde; wiener, un: grifche Nachtigall. M. Luscinia major L. Naumann 74,1. Mit einer etwas grau gefleckten Bruft. Die anderen Gattungen führen im Srangöfifchen den gemein- fhaftlihen Namen Fauveite, Schilf: oder Rohrvögel, Sie haben alle einen angenehmen Geſang, find munter, flattern un— aufhörlich nad) Verfolgung der Infecten, niften in Gebüfchen und an Ufern, in Binfengeftrauh u. f. w. Sch felle eine Gattung voran, die wegen ihrer Größe faft immer unter die Droffeln gebracht worden ift: 33, M. (C.) turdoides Meyer.. Der große Rohrfän- ger. Die Rohrdroſſel, Der droffelartige Schilfſaͤnger. Turdus arundinaceus L. Obenher roſt-grau-braun, untenher gelblich, die Kehle weiß— lich, uͤber dem Auge ein blaſſer Streif. Etwas kleiner als die Rothdroſſel, mit einem faſt eben ſo gebogenen Schnabel. Sie niſtet im Schilf [an dem fie immerfort herumflettert], und feige faft nur MWafferinfecten. 34. M. (C.) arundinacea Gm. Der Teihhfänger, der Fleine Schilffänger, Eleiner Rohrfänger. La petite Rousserolle ou Effarvette, Naumann 31. 2. — Dem vorigen in Sitten und Färbung aͤhnlich, aber um 4 einer. C. H. Brehm nennt die Oberfeite des Vogels ganz richtig ölgrau braun (olivenbraun), ohne grünen Anflug; den ganzen Vogel un Sperlingsartige Vögel. Motacilla 515 gefledt. Diefe Gattung und die vorige bauen ein tiefes Neft um einige Schifftengel !). V. 35. M. (C.) Salicaria Gm. [Bechst.], Der Binfen: fänger, Binfenfhilffänger. La Fauwvetts de Froseaur, ® Enl. 581. 2. [Naumann 82. 4. 5.) [Sylvia aquatica Z.] ' Noch Eleiner als der Zeichfänger, mit im Verhältniß Fürzerem Schnabel, obenher olivengrau, untenher fehr blaßbraun, ein gelb: licher Streif zwifchen Auge und Schnabel *) Man hat in mafjerreichen Gegenden noch mehrere Eleine Schilffänger mit gefledtem Gefieder, lange Zeit unter dem Na- men Motacilla naevia Gm. verfhmolzen, über deren Unterfcheis dung man aber nody nicht ganz einig iſt 2) Befondere Aufmerkfamkeit verdient 36. M. (C.) cysticola T. Temm. Col. 6.3. 1) In andern Ländern giebt es Schilffänger, die zwifchen bem großen und Eleinen Rohrfänger, und wieder zwifchen diefem und dem Binfenfchilffänger in der Mitte ftchen, fo daß man nad) meiner Anz fit den erfteren von dem Iesteren nicht trennen Eannn, wiewohl ich zus gebe, daß daraus ein faft unmerklicher Übergang von den Droffeln zu den Motacillen, fo wie von diefen zu den geradfchnäbeligen Würgern, und von den Droffeln zu den Erummfchnäbeligen Würgern erfolgt. Alle diefe Gefchlechter hängen’ eng zufammen. ©. * *) Wenn Hr. v. C. nicht etwa Gruͤnde hat, den auf dieſe Be— ſchreibung paſſenden Vogel von der S. aquatica (die er in der Anmer— fung citirt, aber ohne Befchreibung) zu trennen, fo müffen, nad) allen Autoren, beide zufammenfallen. 8. salicaria (f. aud) Meyer’s Tas fhenbuh 1. ©. 220, die Abb. des Kopfs) hat einen roftgelden Kopf mit zwei ſchwarzen Längsftreifen bis zum Naden, und den rothgelben Körper mit ſchwarzen Schaftftrichen-verfehen. Hr. Brehm trennt noch dspon eine S. striata. B. 2) ©. S. phragmitis Naum. 82. 1. — S. Carlcett id, 2. 3. — S. aqnatica id. 4. 5. — S. fluviatilis id. 83. 1. — S. locustella id. 84. 2. 3. Und vergleiche mit ihnen S. Locustella Rour 229. — 8. Schoenobenus id. 230, — S. paludicola id. 231. — S. cysticola id. 232; fo wie die Figuren Buffon’s, Briffon’s, Bechftein’s 2c. Kein Vogelgeſchlecht bedarf mehr wie diefes neuer monographifcher Stu— dien und der Zufammenftellung der Nomenclaturen der verfchiedenen Schriftſteller. ©. ON? Über die vorftehenden Arten geben die Befchreidbungen bei Naue mann, Meyer, Wolf und Brehm hinlänglide Auskunft; da ich aber leider Rour’s Ornithologie provengale nicht befige, fo habe ich die deutfchen Definitionen ohne Vergleihung mit ihm nicht abſchreiben wollen. Ä V. 33 56 Bogel. [Klein;] mit rothgelbem, ſchwarz geflecktem, untenher hell roth— gelbem Koͤrper, der Schwanz keilfoͤrmig abgeſtuft, und jede ihrer Federn unten mit einem ſchwarzen Fleck verſehen. Eine Gattung des ſuͤdlichen Europa, die ihr Neſt durch Vereinigung eines Gras— buſches oder Riedgras bildet, die ſie mittels Faͤden verſchiedener Saamen zufammennäht '). +37. M, (C.) galactodes. [eine fpätere muß als Malurus galactodes T. unterfchieden werden.] Temm. Col. 251. 1. Sylvia galactodes. Obenher lebhaft ifabellgelb; aud am Baden; über dem Auge ein weißer Steeifz. die. Schwanzfedern mehr ins Rothe ziehend mit ovalem ſchwarzem Flle und weißem Ende. _ Die Unterfeite des Vogels weißlich. In Suͤdſpanien. V *38. M. (C.) luscinioides Savi. Eg. Ois. XI. A. Obenher Eaftanienbraun, Kehle ungefledt; ber Schwanz tft abge— ftuft, die zweite Schwungfeder die längfte. Stalien, zumal um Pifa. V. *39, M. (C.) Cetti Marmora. La Bouscarle. Enl. 655. 2. Roux 212. Obenher dunkelbraun, Schwingen und Schwanz fehwarzbraun, legterer breit und ftar£ zugerundet. Halsfeiten, Bruft und Unter: leib rothbraun; Kehle, Vorderhals und Bauch in der Mitte weiß. Sardinien. V. *40. M. (C.) melanopogon. Sylvia melanopogon Temm. Col. 245. 2. Dunkel vöthlihbraun mit ſchwarzem Scheitel und Schaft: ftrichen der Rüdenfedernz Kehle und Steeif über dem Auge weiß. Der Baudy in der Mitte weißlich; Füße braun. Der Schnabel iſt fehr dimn, mit eingezogenen Rändern; der Schwanz fehr ab- geftuft. V. Unter denen mehr das Trockene ag Arten unterfcheidet man vorerft 41. M. (C.) atricapilla IM) Dar Mind; der ——— Fopf;.Ihwarzköpfige Sänger. Enl. 580. 1. 2. 1) ©. Notizia sul nido del ER (Sylvia cisticola Temm.) p. M. Paolo Savi. Pisa 1823. die Bögel’? Motacilla 517 ‚Naumann 77, 2. 3. Roux 205. — Obenher braun, untenher Derek ein ———— Sa beim Männchen, ein rothbrauner beim Weibchen, 42. M. (C.) Orphea Temm. Der Mailen Bnger. Enl. 570.1. „Sylvia grisea.. Naumann 76.3. 4, Di ‚, Roux 213. ' Eine der größten, obenher aſchbraun, untenher tweißfich; Fu⸗ gel’an der Außenfahne weiß, die aͤußerſte Schwanzfeder auf zwei Drittel weiß, die folgende mit einem [weißen] Fleck an der Spitze, die. andern geſaͤumt. [Kehle, Oberhals und Unterleib weiß, Bruft und Seitenfedern rofenfarb ; Unterbauch und Steißfedern rothbraun. In Italien bis Trieſt und die Schweiz 43. M. (C.) nisoria Bechst. Die gefperberte Gras müde Die Sperbergraͤsns de KL Raumann 76.1.2. „Roux 222. "Mo des Meißen am Schwanze viel weniger ift, und das Weibchen grauliche Querwellen am Bauche hat. Die größte. eu: topaifche Gattung. ©. Der Schwanz hat an der Außerften Feder einen kegelfoͤr⸗ migen weißen Fleck; die uͤbrigen, außer den zwei mittleren, eine weiße air Der. Oberkörper ift tief afchgrau.: Der —— ſtark. N N eig. M. —— LE. Die Rrappergihänne, 908 Müllerhen. (Das Weißkehlchen der Englän: der. Brist. z0ol. T. V. nr. 4.) REIN M. Garrula). Raumann 77.1. rer nn! Roux 216, Kleiner als die vorhergehenden, der Schnabel dünner, aber die, erſte Schwanzfeder ebenfalls zum BER Theil weiß. She * iſt aſchfarb, der Ruͤcken braͤunlich 4 M. (C.) cinerea. „Die — Grabmugte NMotacilla Sylvia Gm. Naumann 78. 1. 2. Nozemann IT. pl, gr. ‚Riet-Vink. IR. A79 8. $ "Roux 220. 518 BIER Dbenher roͤthlich⸗ graubraun, untenher weiß, das Weiß des Schwanzes wie bei den beiden vorhergehenden, Fake und Dedfedern roftfarb geſaͤumt. **46. M. (C.) marylandica. Sylvia marylandica. Wilson 1.6, 3. und UI. 18. 4, Das Männchen obenher olivengrün mit ſchwarzer Stirn und Baden, über der Stirn nad) der Bruft herab und der ganze Bauch weiß; Kinn und Kehle citronengelb ; das Weibchen obenher olivengrün, untenher geld, am Bauche etwas blaffer, In Nord: amerika. V. J 47. M. (C) hortensis Bechst. Die graue Grasmüde. Motacilla salicaria L. Naumann 78, Nozemann 72. Enl. 579. 2. Rouz 221. Hat Fein Weiß am Schwanze umd ift obenher graubraun ober olivenfacb, untenher gelblichweiß. [Schenkel und Fuͤße big grau] 9). . *48. M. (C.) passerina A): Col, 24, 1. Scheitel, Wangen und Naden afchgeau, Oberleib ollben⸗ grau; Kehle und Unterleib in der Mitte weiß, zur Seite roͤthlich⸗ braun; Außere Schwanzfebern weiß, In Sardinien, Spanien, Südfrankreich. V. *49. M. (C.) sarda Marmora. "Col. 24. 2. fhleht. Schwarzgrau, Naden und Bruft grau, Bauchmine roͤthlich⸗ 1) Die Beſchreibungen der Grasmuͤcken find ſo unbeſtimmt, und die meiften ihrer Abbildungen (die Naumannifd) en ausgenemmen) To ſchlecht, daß es faft unmöglich ift, danach die Arten zu beftimmen. Jeder Autor ftellt fie anders auf. Man Fann ſich daher wohl auf meine ‚Der fhreibungen verlaffen, aber nicht durchweg auf meine Synonymie. In⸗ deß glaube ich mit Naumann und Rour einverftanden zu feyn. ©. Diefe Anmerkung möge meine Weglaffungen rechtfertigen. 2. 2) Nah Savi ift S. passerina: col. 29. 4. das junge Männchen von S. subalpina. — Hierher noch S. rusticola Roux, S. ferruginea Ent. 635. 1. Roux 219. — Die Üleinen Gattungen, führen zu den Laubfängern. Sperlingöartige Vögel. Motacilla. 519 - weiß, die dußere Schwanzfeder mit weigen Saum. Surdinien, vielleicht weiter in Italien. V. *50. M. (C.) Nattereri. Col. 24. 3. Kopf und Naden afchbraun, nach dem Ruden hin oliven⸗ grau; über dem Auge ein weißer Streif. Unterſeite weiß. Schwin« gen und Schwanz ſchwarzgrau, grün gefaumt, In ganz Frank: teih und Stalien. B— 8 *51. M. (C.) subalpina Bonelli Sylvia leucopogon Heckel. . Col. 1. 6. 2. und [befjer] 251. 2,23. Roux 219. Die Oberfeite Hell afchgrau, ins Blelfarbige; Kehle, Vor: derhals und Oberbruſt heil rojtfarbig, Bauch weiß, die Seiten mit röftfarbigem Anflug, Vom Schnabel aus trennt ein weißer Strich das Grau des Kopfes vom Noftroth der Kehle; die Flügel find braun, jede Feder etwas weiß gefäumt.. Der Augenſtern ift .orangefarb, dee nackte Augenliderrand und ein: Eleiner Feder Ereis um die Augen roflfarbig;. beim Weibchen ift das ganze obere Gefieder afchgrau, roftfarb überlaufen, die rothe Kehle fehlt und ift weißlih, nur mit einer Spur‘ von Farbe, In Sicilien. Bechſtein hat von den anderen Grasmuͤcken | 1V. ACTENTOR getrennt, weil, ihr. bünner, aber genauer: als bei den vorigen ke- gelförmiger Schnabel die Ränder etwas eingezogen’ hat. Es if ‘52. M. (A.) alpina. Der Slüevogel. .u ur Accentor alpinus B. Se Naumann 92.1. Vieill. Gal. 156. Le pegot. Enl. 668. La fauvelte des Alpes. Er ift aſchgrau, mit. weißer Kehle, ſchwarz punktirt, „mit zwei Reihen weißer Flecken auf den Flügeln, an den Seiten Ted: haft roſtroth. Wohnt auf Zriften der Hochalpen, wo er Inſec⸗ ten faͤngt, und ſteigt im Winter in die Doͤrfer einigem Geſaͤme herab. 2,153. M. (A.) modularis. Der fbieferbräfige Fluͤe⸗ vogel. Die Braunelle. Der Iſſerling. Naumann 92.5. 4 Enl, 615. 1. 520 | Disdiig iii Hat, wie ‚ich bemerkt zu ‚haben glaube, denfelben ‚Schnabel und ift die einzige Gattung, die im Winter bei uns. .bleibt-und diefe Sahreszeit etwas durch ihren angenehmen Gefang erheitert. Sie ift obenher gelbbraun, ſchwarz gefleckt, untenher ſchiefergrau. Bruͤtet zweimal des Jahres; im Sommer zieht ſie nach Norden in die Gebirgswaͤlder, im Winter iſt ſie auch in — von Inſecten mit Saͤmereien zufrieden. Der Magen dieſer beiden Voͤgel iſt ſleiſchurn als der an⸗ derer Motacillen *). Man Eann ihnen noch zufügen - 54. M. (A.) montanellus Temm: Der ſchwarzkoͤpfige Slüevogel. Lan Naumann 92. Ein Vogel des fuͤdoͤſtlichen Europas der nicht bie zu uns kommt. Er iſt Et — 5— mit ziegelrothen Laͤngofleden, der Schwanz braun, der Unterleib heil ockergelb. Scheitel und Hinterkopf ſchwarz, unter den Augen ein gg Sn Don der Krimm ei ins« oDRenpolisnaiiche: ron 8.1 Man kann u noch einiges auslaͤndiſche Sänger. mit Ian: oem abgeftuftem Schwanze unter[cheiben, die man — un⸗ ter den Saͤngern gelaſſen hat. * MALURUS: Temm. 55. M. fuscata Gm: Der —— — — Ent. 588401.. Braun, untenher grau— Ym —— ri *56. M. macroura Gm. Enl. 752. 2. Mi Vaill. 129. 130.1. Le Capoltier., j Obenher braun, untenher ifabellgelb , fonan 9 un, ein weißer Streif über dem Auge, Am Cap. V. **57. M. polychrous. Janis Col. :466. 3. r Obenher afchbraun, a dem N —* nee alle Fluͤgelfedern hellrothbraun eingefaßt. Untenher gelblich weiß; der ſehr lange Schwanz obenher grau, untenher jede * gegen 19477 1) Nisfh b. Naumenn IL p. 939, Ev * Sperlingsartige Bögel. "Motacilla 521 ihr Ende hin mit einem ſchwarzen Querfleck. Auf ig Hat ein durchdringendes Geſchrei. V *58. M. galactodes. I nn ab ee Malurus galactodes’ Temm. Ba Tem m. eol. 65. 1: Obenher rothgrau, ins Gelbe, jede Feder mit breitem wa zem Schaftftrich; der Schwanz lebhafter rothgelb. untenhet weiß, ins Iſabellgelbe ſpielend. Neuholland, V. *59. M. marginalis, A, Write Malurus marginalis. Temm. col, DIL SUN Eine große Species, hochbeinig, mit ſehr langem, ſtatk ab⸗ geſtuftem Schwanz. Obenher lebhaft vothgrau, jede Feder mit großem braunem Schaftfteih; Naden und. ‚Hals: mit braunen Schmigen; ENG ie und Bruft Ps Vouch⸗ abe geld... Java, is ‘+60. M. clamans. « Yun mp put Ind Huch "Col. 466.2. aD an Fa — MRuͤppell UELI. in Baar 90 111907} tere, Ruͤcken und Mantel huß olhbraun⸗ ſchwefelgelb; Stirn und Fluͤgelſchulter ſchwarz und weiß gefleckt. Der Schwanz braunroͤthlich, an der. Baſis bfaßgelb, am Ende mit ſchwaͤrzlichen Flecken, darum weiß geffumt.. „em RL V. * Iot a M. min PR —* — — 4 TION J 3 RÜppell Ali wi Bmadb® bi Obenher kaffeegruͤngrauz untenher Zthuch — —* BB — mit ſchwarzem Schaftſtrich der ſteifen, wie Schuppen aüs⸗ ſehenden Federn. Schnabel gruͤngelb⸗ ‚Süße, ſtack „In Aaba **62. M. gracilis Licht. “wi Ruͤppell Atlas T. 2. 1 vun 17 Col. 466. 1. NSavigny ois. BES: V. . kimmiollon momuie SE BE olivengran, ſchwach — — gefleckt, der Schwan Kein quergebaͤndert; unten her weißlich Sm den —— am RE tot v **68, M. Acaciae, mat — * Malurus Acaciae Ruͤppell 18. Deerzifabellgelb, mit grauem, ſchwach braun gefteicheltem Kopf amd, weißer Kehle. a und Br gelb. Eu groß, — Zoll lang. * 4 —X 522 Bögen ‘*64, M. subflava Gm. Enl. 584. 2. Wahrſcheinlich le cürin Vasll, Afr. 127. Aus biefen haben Here Vieillot und Temmingk zum Theil ihe Geflecht Merio oder Malurus gemacht; ich würde aber nicht, wie erſterer, Motacilla cyanea dazu ſtellen, die einen geraden Schnabel wie ein Steinſchmaͤtzer hat. Hierher gehoͤrt alſo noch **65. M. pulchella. Malurus pulchellus. Rüppelt Atlas T. ss. Obenher olivenbraun untenher weißlich gelb, die Fee, ber Schwanzfedern weiß... äh M. ruficeps. Der eotptöpfige Stufenfgwan, ’Malurus zuficeps. Rüppell &. 36, a, Stirn, Scheitel und Naden Eaftaniendraun, “Eine Binde - über dem Auge, Wangen und der Unterleib ifabelfgelb. Mantel, Schwingen und Schwanz umberbraun. Die Spige der Schwanz federn, außer den ʒwei mittleren, weiß, dahinter ein ſchwarzer Fleck. Wie der vorige, in Kordofan. V. 6 M, inquieta. Malurus inquietus. Rüppell T. 36. 6. Obenher iſabellbraun, gleichſam mit einem hauttgen Über: zuge verfehen. Die etwas fleifen Stirn- und Scheitelfedetn mit ſchwarzem Schaftſtrich. Über dem Auge eine weiße Binde, durch daſſelbe ein ſchwatzer Streif. Unterleib iſabellfarb. Im ſteini⸗ gm; Arabien. -:. V. Einige von — Gattungen bauen fehr kuͤnſtliche Nefter von. Baumwolle und anderen fadigen Subftanzen e); VI. REGULUS Curv. -{Brehm.] Mit dünnem, vollkommen kegelfoͤrmig zugeſpitztem Schnabel, deſſen Seiten fogar, von. oben betrachtet, etwas concav erfcheinen. Es find Eleine, auf Bäumen lebende Voͤgel, die dafelbit Muͤcken fangen. [Über jedem Nafenloche befindet fich, nach nt ein kammartiges Federchen.] 9 Mehrere ſowohl europäifche wie ausländifthe Sänger, wie z. B. 8. gg, haben einen Heinen Kreis im das Auge. Sie würden das Genus Zosterops ber Herren Vigors und Horsfieldibilden. Sperlingsartige Vögel. Motacilla 523 68. M. Regulus Z. R. crococephalus Brehm. R. au- reocapillus. Das Goldhähnden. Le Röitelet. ‚Ent. 651. . ad ER. Naumann 9.1.2.8, J Der kleinſte europaͤiſche Vogel, obenher olivengrün, untenher weißlichgelb, der Scheitel des Männchen mit einem ſchoͤnen gold: gelben, ſchwarz eingefaßten, Streif, der ich ‚aufeichten kann, Er baut auf Bäumen ein Eugelförmiges Neſt, deſſen ‚Öffnung nad) der Seite geht, hängt fih in jeder Stellung wie die Meiſen, an die Äſte der Baͤume, und naͤhert ſich im Winter den menſch⸗ lichen Wohnungen. C. Diefer Vogel, von welhem Hr. Paſtor Brehm den fol⸗ genden zuerft unterfhieden hat (Bechftein fah ihn nur als Va- tietät an), iſt um das Auge weißgrau, der Scheitel ift fafran: gelb, der Oberkörper zeiſiggruͤn, die tiefgrauen Flügel. mit. zwei weißlichen Binden geziert, s der Unterleib, ſchmutzigweiß. Beim Weibchen ift der Scheitel blaß goldgelb. V. 69. M. (R.) IE een Das feuertöpfige Gold⸗ chen. Regulus pyrrhocephalus Brehm. — RER Raumann 93. 4. 5. 6. r Erſt feit Eurzem unterjchieben. Etwas at der — — mehr orangeroth, und mit einem ſchwarzen Streiſen durch das Auge [und einen weißen Streif über demfelden, der Scheitel in der Mitte feuerroth, daneben feuergelb, durch. den. ſawarzen Saum vom Weiß uͤber dem Auge getrennt. Brehm M. Beide ‚hängen ihr kuͤnſtliches, kugelfoͤrmiges, aus Moos und Federn verfertigtes Meft an die — ——— der nen *70. M. (R.)"omnicolör. Vieill. Gal. 166. - URAN — Mit fchwarzem, roth und gelb, geflecktem er und blauem Baden und Naden; grünem Rüden; weißem Kehl: ſtreif, gelber Unterſeite, ſchwarzen Fluͤgeln mit weißem reif, Ichwarzem, weiß eingefaßtem Schtoahz und vothen Stapi edern In den Waͤldern von Rio Grande in Braſilien. Bi ' 74. M. (R.) Trochilus L, Der Beißenfänger, Der | - Birfenfänger. Le ‚Poullot. = Sflvia Fitis a Be. 2 ’*) Da id beide Bögen u mir, liegen nk s day gr Nu.e nauigkeit dieſer Charaktere beftätigen. B. **) Aus Verfehen vom Verf. in der Anmerfung — einmal an⸗ geführt, aber auf die richtige Abbildung verwiefan. V. 524 | Ba hing ‘En!. „651.1. Naumann 80, 3: Etwas größer als das Sohn von —— Farbe, aber ohne Krone; hat auch diefelbe Lebensart, aber einen etwas angenehmeren, Gefang, und entfernt fih im. Winter, , 72. M. (R.)'Hypolais *). Der 'gelbbäudhige, | der großfohnäbelige Laubſaͤn ger⸗ Le grand 'Pouillot. Bechst. II. XXIV. I SEND TUN SH Naumann 81.1. 1 da AD Ent. 581. 1. | N os si Noch etwas, größer, mit ir — a“ 6. , Er zeichnet ſich zumal durch, den etwas breiten Schnabel und das Gelb dot dem Auge und am Untetlelb aus. AIR V. 8 M. R) sibilatrix. Der grüne gaubfänger, ' Der a naar oo Kaumann: 80:3, — Dach Col. 245: Bi. .u% } Mit zumal Tangen, bis, — Beh Dritter (8) ER e hinaus reichenden Schwingen. Obenher dunkelgruͤn, mit ſchwaͤrz⸗ lichen Schwingen und Schwanz, — era und weiß: V. licher Unterſeite. — 'M. Gy tufa, Der: graue Laubfängen. Wei⸗ ln wei Naumann 80.4, | Obenher - olidengrau, untenher weifttchgend ins u mit gelben Laͤngsſtreifen. Durch die ‚Augen, ein — Seid, über dem. Auge graugelb. BB; Die ausländifchen Gattungen find sah ieh ge von an- gepeBanen Farben. —9 TB. M. (R.) Tscheric. * et BIN — al: * Yaitl. Il. 182. Dre a 225 Pie and " Grün, uitenfir Bitter, zu nd — id gen eiäefaßt. IR SE BR Farin — *76. M. R) pensilis, J — * ji RE Ent. 686. 8. rare ——— Grau, untenher gelb, Bauc. und; Augenbrauen, weiß, die Zügel ſchwarz und gelb gefledt, die Fluͤgeldeckfedern * — weiß und be er — Ve bi * * Ni il Br Nicht ——— wie in allen he Az, FRA Sperlingsartige Bögel. Motacilla 525 *77.M. rs aestiva. Enl. 58. 2. Le figuier tachete du Canada, Obenher olivengrün, untenher geld, Schwingen und Schwanz braun, die Seitenfhtwanzfedern inwendig gelb, Von Guiana bis Canada. Die Bruft manchmal mit vothen Laͤngsflecken. V. *78. M. (R.) Iudovieiana. Le figuier & gorge jaune. nl. 13l: 2. Obenher olivengruͤn, Kehle und Bruſt gelb, roth gefleckt, der Bauch ockergelb „ zwei weiße Fluͤgelbinden, und die inneren Spigen der zwei ‚außeren Schwanzfedern * Auf Louiſiana und St. Domingo. V. **79, M. (R.) palustris. Certhia palustris. Wilson I. 12. 4. Marsh- Wren. Gleicht dem grauen Laubfänger und iſt Iange uͤberſehen wor— den. Obenher dunkelbraun, außer Scheitel, Nacken und Ruͤcken, welche ſchwarz und weiß geftricheft find. Der Schwanz ift ſchwarz gebändert, die Flügel dunkelbraun. Untenher filberweiß, auch über dem Auge; am Unterbauch etwas braunlic). Wilſ on haͤlt den Vogel fuͤr einen Baumlaͤufer. V. *80. M. (R) canadensis. Le ſiguier bleu. Buff. Enl. 685.2. Le figuier cendre du Canada, Obenher afchblau, untenher weiß, Kehle, Schwingen und Schwanzfedern ſchwarz ins Bläuliche, jede Feder an der Spige weiß; Schnabel und Baden ſchwarz. Canada. V. *81. M. (R.) mauritiana. Enl. 705.1, Le figuier de UIsle de France. Graubfau, unten weiß, Schwingen und Schwanzfedern ſchwarz, weiß gefäumt. Biertehalb Zoll. lang. V. *82. M. (R.) venusta. Sylvia venusta, (ol. 293. 1. Obenher Iebhaft graublau, mit einem dreieckten, ſchmutzig⸗ gruͤnen Fleck auf dem Ruͤcken. Untenher gelb, der Hinterbauch weiß. Zwei weiße Binden auf dem Fluͤgel, einige Schwanzfe— dern mit weißen Flecken an der Innenſeite der Fahne. Die Unterkinnlade weiß. Gleicht der M. ludoviciana. Braſilien. V. *83. M. (R) speciosa. Sylvia speciosa. Col. 298. 2. Schön afhblau, untenher heller, die Steißfedern rothbraun. Nicht felten um Rio de Janeiro. B.'3! 5226 DB ug *24. M. (R.) palpebrosa. Cal. 293. &, Dberfeite und ‚Kehle fchon geld; Bruſt und Bauch weiß. Ein weißer Kreis von feinen Flaumfedern umgiebt das Auge. Bengalen. V. Die mit an der Baſis etwas breitem ie nähern ſich den fchmalfchnäbeligen Fliegenfängern 1). VI. TROGLODYTES Cuv. [Bechst.] Unterfcheiden fi) von den Goldhähnchen nur duch einen noch etwas dünneren und leicht gebogenen Schnabel. ' *85. M, Troglodytes L. Troglodytes punctatus, Det Zaunkoͤnig. (Auch an mehreren Orten Roitelet ges nannt.) Schneefönig. Naumann 83. 4. Ent, 651. 2. Braun, quer fhwärzlich geftreift, mit etwas weiß am Fluͤ— gelvand und der Kehle, der Schwanz aufgerichtet und ziemlich kurz. Niftet auf der Erde [in einem ungeheuer großen Nefte aus Moos], und fingt bis in den tiefen Winter hinein angenehm. [Er Eriecht wie eine Maus durch alle Dffnungen.] Die ausländifhen Gattungen fchließen fich einerfeits an bie Ameifenfänger, auf der andern an die Baumläufer*). Hierher noch VII. THRIOTORUS V ieill. 86. Thr. longirostris V. Vieill. Gal. 168. Kampylorhynchus scolopaceus. Spix 79. **) Kaftanienbraun, Flügel und Schwanz ſchwarz gefledt; mit weiß und braun gefleckter Badenftelle und weißer Kehle. Der Schnabel groß und ſtark. Brafilien. V. 1) Man vergleiche die Liſte der nordamerikaniſchen der vereinigten Staaten, die Herr Carl Bonaparte im Journal des Lyceums von Neuyork, 11. Jul. 1826. S. 76 ff. gegeben hat. *) Sch möchte den hierlaͤndiſchen mit den Lerchen in a ftellen. ) Unmöglich Tann der hier citirte Vogel derſelbe feyn, den — lot beſchreibt, dem ich hierbei folge. V. Sperlingsartige Vögel, Motacilla 527 IX. MOTACILLA Bechst. eigentliche Bachſtelzen. Sie verbinden mit einem nod) dünneren Schnabel, als ber der Sänger ift, einen langen Schwanz, den fie unaufhörlich auf und nieder bewegen, hohe Füße, und zumal ziemlich lange Schul- terfedern, die die Enden der zufammengefchlagenen Flügel bededen, was ihnen einen Bezug mit den meiften Sumpfoögeln giebt, a) Eigentliche; Motacilla Cuv. Die Kralle ihres Daumens iſt noch gebogen wie bei den anderen Sängern. Sie leben an Ufern der Gewäfler. ‘87, M. alba und cinerea L. Die gemeine Bad: © ftelze. La Hochequeue, la Lavandiere. Enl. 652, ; Deutfche Ornithologie. Dbenher afchgrau, untenher weiß, auf dem Hinterfcheitel, der Bruſt und der Kehle ſchwarz. 88.M. iugubris Pallas. Die ſchwarzruͤckige Bachſtelze. Roux 194. ' Sm füdlichen Europa. She Nüden wird mit dem Alter fhwarz; in der Tugend gleicht fie der vorigen. b) BUDYTES Cw. Kubftelzen '). Die Charaftere der vorigen, aber bie Dinterkralle lang und krumm gebogen, wodurch; fie fic) den Piepern und Lerchen nähern. Sie halten. fid) auf Viehweiden auf, und. fangen die Inſecten zwifchen den Heerden. ‚89, M. sulphurea Bechst. Die gelbe Bachſtelze. La Bergeronette. M. flava Cuo, Obenher afhgrau, auf dem Nüden olivengrün, untenher fhwefelgelb, ein Fled unter dem Auge und zwei Drittel der [drei äußeren] Schwanzfedern weiß. 90. M. melanocephala Licht. *) Rüppellt. 83. £. 6. Der vorigen fehr ähnlich, aber Stirn, Scheitel, Augengegend und Naden ganz ſchwarz. In Nubien, am Aral ıc. V. 1) Budytes, weil man ſie unter dem Rindvieh trifft. *) Berl. Doubl. Verz. ©. 36. Hr. Michahelles (Iſis 1830, 5 M Blıng ei 91. M. boarakt EL. Die SR IB [M. flava Z.] . Edw. 259. Vieill. @al. 162. —9598 Obenher aſchgrau, am Bauche ai Sp, ſchwarz, weiß eingefaßt (beim Männchen im Sommer); ein weißer Strich hin— ter dem Auge; Schwingen fhwarzbraun, weiß gefaumt; Bürzel gelb, Schwanz fchwarz, die äußere Schwanzfeder ganz, die nädhfte an der -Außenfeite weiß. Europa. DB. **9%, M. capensis Licht. Vaill. Afr. 178. ' Obenher ſchwarzglaͤnzend, mit weißer, Längsbinde der Flügel. Unterfeite und Seitenfchwanzfedern weiß, auf der Bruft ein fchwar: zer halbmondfoͤrmiger Fleck. Nubien. V. X, ANTHUS Bechst. Pieper. Sind wegen der’ langen Kralle am Hinterfinger lange Zeit mit den Perchen verbunden gewefen, aber ihr dünner und ausges Eerbter. Schnabel nähert fie mehr diefem Stamme. Zugleich laf- fen fie ihre zweiten Dedfedern, die nicht länger wie gemöhnlich find, nicht mit den Bachſtelzen verwechſeln. 93. A. arboreus Bechst. Der Samen Le Pipi. Alauda trivialis und minor Gm. Enl. 660. unter dem falfchen Namen Farlöuse. Die Pivote ! ortolane Enl, 642. 2. (Motacilla maculata G@m.)‘ift die junge. ’ Roux 283. | Obenher olivenbraun, untenher vöthlihgrau, auf der Bruft ſchwaͤrzlich gefledt, zwei blaffe Querbinden auf dem Flügel. Andere haben, am Hinterfinger eine völlige — 25 ſie halten ſich auch meiſt auf der Erde auf. 94. A. pratensis Bechst. (Alauda pratensis L.) Der Wiefenpieper. La Farlouse. Naumann 84. 3. und 85. 1. Enl. 661. 2). ©. 812) unterfcheidet noch davon eine in Dalmatien vorkommende M. Weldegg als conftante Abart, bei der der Nacken olivengrün if. V. 1) Faͤlſchlich von Buffon Alouelte pipi genannt. Naumann _ Sperlingsartige Vögel. Motacilla. 529 Obenher olivenbraun, untenher weißlich, braune Sieden auf der Bruft und den Seiten, eine weißliche Augenbraue, die außes ten Sederränder des Schwanzes weiß. Variirt aber in der Farbung.] Sie hält ſich auf feuchten überfchwenmten Wiefen auf, ni: ftet im Schilf oder in diem Nafen. Sie wird im Herbſte durch den Genuß der Trauben ausnehmend fett, und alsdann in mehreren franzöfifhen Provinzen unter dem Namen bee - figue oder vineite ſtark gefucht. *95. A. aquaticus. Naumann 85. 2. Obenher olivengrau, ein weißlicher Streif über dem Auge; untenher gelblichweiß mit, dunfelbraunen Längsfleden. Zwei weiße Flügelbinden und weiße Schwanzfleden. Der Nagel des — fingers ſanft gekruͤmmt, der Hals roſtfarbig. 96. A. rupestris Nilson. A. litoralis Brehm. Vom vorigen beftimmt verfchieden. Dberfeite dunkel oliven- grün, mit ſchwaͤrzlichen Schaftftrichen, ein ſchmutzigweißer Strich über dem Auge weg. Unterfeite wie beim vorigen, doch mehr geflet; der Hinternagel ſtark aufwärts gekrümmt. V. *97. A. campestris. Der Feldpieper. Alauda mosellana Laith. Ent. 661. 1. La Rousseline. — 654 1. Der Fist der Pro: vence, M. massiliensis @m. ift der junge. ©. Roux p. 292. Naumann 84. 1. Obenher gelblich=erdgrau, mit etwas dunkleren Flecken; Schwingen dunkelgrau, Schwanzfedern ſchwarzbraun, die zwei aͤußeren gelblichweiß. Lber dem Auge ein, auf dem Flügel zwei gelbliche, Streifen, Unterkörper. graugelb. V. *98. A. Richardi Veill. Cat. 101, Roux.189. 190, Der. größte Pieper. Seine Füße find fehr hoch und ber fehe lange Hinternagel gekrümmt; obenher dunkel Eaftanienbraun, mit hellen, auf den Flügeln weißen, Federrändern; Wangen, ganze Unterfeite und die zwei Äußeren Schwanzfedern rein weiß; bringt diefe Figur zu feinem Anthus aquaticus, für deffen junges Männchen er fie hält, und man muß bekennen, daß die Synonymie joy Untergefchlechtes nicht weniger dunkel ift als die vi Sänger. 3 530 BE er am Hal und an der Kehle einige braune Flecken. In Frank⸗ reich, Spanien, Italien, auch bei Wien. V. *99. A. capensis. Enl. 504. 2. Vaill. Afr. IV. 195. PAlouette Sentinelle. Obenher aſchgrau, untenher roſtroth, die Kehle lebhafter, mit ſchwarzem Saum eingefaßt. Über dem Auge ein roſtgelber Strih. Der Hinternagel lang und krumm. V. **100. A. Chii Licht. Der gemeine brafilianifche Pieper. Obenher fchwärzlichegraubraun, die Seiten der Federn vöth- lichgelb; untenher gelblichweiß mit weißer Kehle und ſchwarz— braun gefledter Bruſt; Schwanz ſchwarzbraun, die Außerfte Fe— der weiß, die zweite mit weißem Außenfaum. Pr. M. V. **101. A. poecilopterus Pr. M. Obenher röthlihbraun. Ein röthlichgelber Strich über dem Auge; untenher gelbröthlich, Kehle weißlich, Bruft graubraun ge fleckt. Deckfedern fhwärzlihbraun mit breiten vöthlichen Raͤn— dern; Schwingen rothbraun, mit breiter [chwarzbrauner Binde, *102. A. rufus. Enl. 738. 1. h Wahrſcheinlich Alauda rufa Edwards 297. Obenher fehwarzbraun, Naden und Rüden orange: ——— Sn Buenos = Ayres. *103. A. rufulus. Vieillot Gal. 161. Obenher rothbraun, untenher heller roth, Bruft und Feder: buſch ſchwarz gefledt, Kehle und Schwanzfpige weiß. In — galen. Wir beſchließen die Familie der Zahnſchnaͤbler mit — Voͤgeln, die ſich von allen vorigen dadurch unterſcheiden, daß ihre zwei aͤußeren Finger an der Baſis bis faſt auf zwei Drittel ihrer Laͤnge zuſammengewachſen ſind, wodurch ſie ſich den nn — 17. PpIPRA L. — Ihr Schnabel iſt zuſammengedruͤckt, höher als breit, aus⸗ gekerbt, mit großen Naſenhoͤhlen. Ihr Schwanz und ihre Füße + sis Yzllymp P Sperlingsartige Vögel. Pipra. 531 find kurz; wegen der allgemeinen Verhaltniffe ihres Baues hat man fie lange unferen Meifen ähnlich betrachtet. Am ihre Spige muß man, als abgefonderte Gruppe, ftellen I. RUPICOLA Briss. Cogq de Roche. Selshubn. Sie find groß und tragen auf dem Kopf einen doppelten, ſenkrecht ftehenden Kamm fücherförmig geftellter Federn. Die Männchen beider nachfolgenden amerifanifchen Gattungen find im reifen Zuftande vom fchönften Orange, die jungen dunkelbraun. Sie leben von Früchten, Fragen die Erde wie die Hühner und machen aus trodenem Neisholz ihr Neft in die tiefften Selfen- Löcher. Die Henne legt zwei Eier. *1. P. rupicola L. Das guianifche Felfenhuphn. Enl. 39. und 747. Vieill. Gal. 189. Drangegelb, ein zarter Saum des Kammes, mehrere Schwung= federn und der größte Theil des abgeftugten Schwanzes braun. V. —* Das Weibchen ganz braun. *2. P. peruviana Lath. Das peruaniſche (mexika— nifhe) Felſenhuhn. Ent. 745. [Dict. des sc. naturelles t. 46.] Größer als die vorige Gattung und mit längerem Schwanz, ebenfalls fhön orangegelb, aber mit ſchwarzen Schwingen und Schwanzfedern. Dem Kamme fehlt der Saum. Im Innern von Peru, bis Meriko, I. CALYPTOMENES Horsf. Unterfcheidet fi von den vorigen nur dadurch, daß ihre “ Kammfedern nicht fächerförmig geftellt find. Auch bemerkt man fchon etwas von diefem Charakter am Felfenhuhn von Peru. = 3.P. (C.) viridis. Calyptomenes viridis. Horsf. Java c. ie; Dom prächtigften Smaragdgruͤn; nicht größer wie eine Am: fel. Sm indifchen Archipel. UI. PIPRA. Gigentlihe Manakins *). Sie find Eein und zeichnen ſich faft ſaͤmmtlich durch Ieb: *) Manakin, fo viel wie Mannequin, Bartmännden, weil fie einen Federbart am Unterfchnabel haben. — 532 Voögel. hafte Farben aus. Sie leben in kleinen Schwaͤrmen in feuch⸗ ten Waͤldern. *4, P. militaris. Shaw nat. .misc. 849, Obenher braun, untenher fhmugigmweiß, mit other Stirn und afhblauem Scheitel. Zwei lange Schwanzfedern. V. 5, Di galeata ‚Licht. Schwarz, mit aufgerichtetem Federbufh, Scheitel, Naden und Mittelruden voth. Das Weibchen olivengrün, Bei St. Paulo. V. *6. P. caudata. Shaw nat. m. 153. Spix 6. Himmelblau, der Scheitel, der Schnabel und die Süße pur: purroth, der übrige Kopf und Hals, die Flügel und das Schwanz: ende fchwarz. Die zwei mittleren Steuerfedern ragen etwas vor. Das Weibchen ift graugruͤn mit rother Stirn. BO. *7. P. filicauda. Spix 8. Kopf und Naden roth, der übrige Obertheil ſchwarz; unten: her citvongelb; die Schwanzfederfchäfte gehen in lange kl aus. Das Weibchen ift dunkelgrün, unten Aber. *8. P. pareola. Enl. 687. 2. und 303. 2, [Desm. Tang. pl. 50—53. Manakin Tije.] Glaͤnzend fchwarz, mit blauem Rüden, auf dem Kopf eine feuerfarbene, etwas gabelförmige Haube, Sunge und Weibchen zeiſiggruͤn. Südamerika. V. *9. P. superba. Pallas Spic. 20ol. I. t. 3. £. 1. Glänzend ſchwarz; auf dem Scheitel ein aufrecht ftehender feuerfarbiger Federbuſch, auf dem Rüden ein hellblauer, halbmond- förmiger led, die Schwingen braun. Amerika. V. *10. P. erythrocephala. [Manakin à tete d’or.) Enl. 34. 1. [Desm. pl. 60. 61.) Schwarz, mit brennend feuerfarbenem oder gelbem Kopf, Sperlingsartige Vögel. Pipra. 533 Nacken und Hofen. Das Weibchen olivengruͤn. Gemein in Guiana und Brafilien. B. *11. P. aureola. Enl. 34. 3. und 302. [Desm. pl. 54 — 58.] Roth; Ruͤcken, Schwingen, Hinterbauhy und Schwanz ſchwarz. Die Kehle gelb. ine Varietaͤt (Manacus aurantius) orangegelb mit weißem Flügelfled. Südamerika. V. *12. P. rubrocapilla. Col. 54. 3. P. cornuta. Spix 7. 2. Schwarz, mit feuerrothem Kopf, Naden und Kehle *); bie Scheitelfeden bilden (nah Spir) einen Schopf. Die Hofen ſind weiß mit etwas voth. Braſilien. . V. *13. P. coronata. Spix 7.2.1. Schwarz, mit lafurblauem Scheitel. V. *14. P. serena. Enl. 324. 2. Vieill. Gal.72. [Desm. pl. 62. Manakin varie.) Schwarz, mit weißer Stirn, blauem Scheitel und Buͤrzel, gelbem Bauch und Bruſtfleck. Brafilien. V. *15. P. Manacus. Das Bartmännden. En. 302. 1. 303. 1. ſchlecht. Desm. Manakins pl. 55. Pipra gutturosa, Schwarz, mit weißer, einen langen Federbuſch bildender Kehle; Bruſt und Naden gleichfalls weiß. Das Weibchen zeifiggrün. V. 16. P. albifrons. Desm. pl. Le plumet blanc. Ziegelroth, mit fehwarzem Kopf und Flügeln. Ein zer⸗ ſchlitzter weißer Federbuſch von der Stirn aufwaͤrts, und ein eben ſolcher Bart nach unten und zur Seite. B. X17. P. gutturalis. Enl. 324. 1. Desm. pl. 63. Slänzend violetfehtwarz, mit blendend weißer Kehle, und bie *) Die rothe Kehle unterfcheidet ihn von P. erythrocephala. ®. 534 B8e erſten zehn Schwungfedern innen weiß gefleckt. Das Weibchen untenher ganz weißlich. Ein kleiner Vogel. V. *18. P. leucocapilla Gm. P, leucocephala L. Mus. Ad. Fr. P. leucocilla Zath. Enl. 34. 2. e [Desm. pl. 59.) Schwarz, mit weißem Scheitel und einigen weißen, orange— gelben oder fchwarzen Kniefedern; das Weibchen graugruͤn. B. *19. P. strigilata Pr. M. Col. 54. 1. 2, Obenher zeiſiggruͤn mit ſchwaͤrzlichen Schwingen und Schwanz; untenher odergelb mit dunkleren Federfaumen; das Männchen mit einem großen, ſchoͤn purpurrothen Federbufch. V. 18. EURYLAIMUS Horsjield. Sie haben die Finger der Manakins und Felshühner; aber ihr Schnabel, fo ſtark wie der der Tyrannus, ift ungeheuer breit und niedergedrückt, fo daß feine Bafis fogar die Breite der Stirn überreicht. Die Spige ift etwas hafig und leicht ausgeferbt auf jeder ur Die Firfte ftumpf. Es find Vögel aus dem indifchen Archipel, die Grundfarbe ihres Gefieders ift ſchwarz mit einigen lebhaft gefärbten Stellen. Sie haben etwas vom Betragen der Bartvögel, Bucco, die aus einer ganz anderen Ordnung find. Sie Leben in der Nähe des Waffers und nähren fich von Infcen. 1. E. nasutus. Todus macrorhynchos Gm. Lath. Syn. I. T. 30. u. Col, 154. Scheitel, Rüden, Kehle, Bruft, Flügel und Schwanz ſchwarz,“ die Vordertheile ins grünmetallifche fhillernd; vier Schulterfedern bitden einen weißen Nüdenfkreif. Der Vorderhals, Bauch und Bürzel find purpurroth; die Halsfedern ftehen etwas ab. Der [hwarze Schnabel am Rande und am Ende gelb; der Pelaps abgefluft. Auf den Sunda : Snfeln. *2, E. Horsfieldii. Eurylaimus javanicus, Horsf. zool. Res. c. ic. Col. 130. 131, Obenher purpurſchwarz, mit gelben Flecken und einem fol: Sperlingsartige Bögel. Eurylaimus. 535 chen Spiegel auf den Flügeln und dem Rüden; untenher wein: roth; der Schwanz ſchwarz, alle Federn, außer den mittelften, mit einem weißen Fled am Ende. Das Weibchen überall gelb gefledt. V. *3. E. cucullatus. Col. 261. Kopf ſchwarz. Nüden, Flügel und Schwanz [hwarz; mit citrongelben Schulterfedern und zweiten Schwungfedern der Zlü- gel; auch Bürzel und Hinterbauch gelb; Bruſt blaß purpurroth, ein weißes Halsband um den Naden; am Ende jeder Schwanzs feder ein weißer Fleck. Sumatra. V. *4 E. Blainvillii. Lesson et Garnot Voy. de la Coq. pl. 19. f. 2. Schwarz, die Flügel und der Schwanz ins Braune ziehend; hinter dem Auge herab und am Naden jederfeits ein großer wei— ber Fleck; Hinterbauch und Bürzel brennend purpurroth. Neu: Guinea. V. *5. E. Corydon Temm. Col. 297. Hier ift zumal der Charakter des Schnabels ausnehmend entwidelt. [Der Kopf, mit zurüdliegendem Federbufh, fo wie der übrige Vogel ſchwarz; die Kehle hellbraun; auf dem Rüden beim Aufheben der Federn ein feuerrother Fleck, auf dem Flügel ein weißer, bandartiger led; der Eeilfürmige Schwanz mit einem fchiefen weißen Querbande. Der große Schnabel und Augenkreis blutroth. Sumatra. V. Die zweite Familie FISSIROSTRES. Spaltichnäbel ift nicht fehr zahlreich, aber vor allen andern durch den breiten, Eurzen, horizontal geplatteten, etwas hakigen, tief gefpaltenen Schna: bel, ohne Kimme, fehr ausgezeichnet. Ihre Rachenöffnung iſt deshalb ſehr weit, und ſie verſchlucken die Inſecten, die ſie im Fluge haſchen, ſehr leicht. Am naͤchſten grenzen fie an die Fliegenſchnaͤpper, insbeſon⸗ . dere an die Procnias, deren Schnabel von dem ihrigen kaum nur durch die Kerbung differirt. 536: B8 Ihre Nahrung, ausſchließlich auf Inſecten beſchraͤnkt, macht aus ihnen ganz ausgezeichnete Zug- und Wandervoͤgel, die ung im Winter verlaffen. . Sie theilen fi, wie die Naubvögel, in Tag- und Nachtoögel. 19. HIRUNDO Z. Schwalbe. Begreifen die Tagvögel und zeichnen fih alle duch ihr dichtes Gefieder, außerordentlich Lange Schwingen und fchnellen Flug aus. Unter ihnen trennt man zuerft I. CYPSELUS Il. Segler, Martinet. die, welche im Verhältniß die längften Flügel haben und mit der größten Kraft fliegen. Ihr Schwanz ift gabelig; ihre fehr Eurzen Füße haben den fonderbaren und ausgezeichneten Cha: rakter, daß der Daumen nad) vorn gerichtet ift, faft wie die an— dern Singer, und die mittlern und außern Singer nur drei Pha⸗ langen wie die innern haben. Die Kürze ihrer Oberarmknochen, die Breite von deren Apo— phufen, ihr ovaler Gabelfnochen, ihr Bruftbein das nach unten £einen Ausfchnitt hat, zeigen ſelbſt im Skelet noch, wie fehr diefe Vögel zu einem Eraftvollen Fluge gebaut find: allein die Kürze ih: ver Füße in Verbindung mit der Lange ihrer Schwingen macht, daß, wenn fie auf der Erde Liegen, fie £einen Flug gewinnen koͤn— nen. Sie bringen daher ihr Leben gemiffermaßen in der Luft zu, indem fie fehaarenmweife mit Iautem Geſchrei die Inſecten in der höchften Luft weghafihen. Sie niften in Mauer- und Fels: Löchern und Elettern mit Schnelligkeit an den glätteften Wänden in die Höhe. 1. C. murarius T. Die gemeine Mauerfhmwalbe. Mauerfegler. Hirundo Apus L. Enl. 541. 1. ift rußſchwarz mit weißer Kehle. 2. C. Melba T. Der Alpenfegler. Die Alpen: fhwalbe. Hirundo Melba L. Edw. 27. Vaill. Afr. 243. Vieill, Gal. 121. Sperlingsartige Vögel. Hirundo. 537 ift viel größer, obenher braun, untenher weiß, mit einem braunen Halsband [auf der Bruſt], und lebt auf den hohen Gebirgen. [Sn der Schweiz, Tirol und füdlicher, fol felbft in einem Thurm zu Bafel niften.] x*3. 0. sinensis. Der hinefifhe Segler. Vaill. Afr. 244. 12 Le Martinet a croupe blanche. Rußbraun, faft ſchwarz. Die Flügeldedfedern des Unter: ruͤckens weiß. V.“ *4. C. mystaceus. Lesson et Garnot Voy. de la Coquille t. 22. Elf Zoll lang, der Schwanz ſechs. Schiefergrau ins Braune, mit indigblausfchwarzem Scheitel, Schwingen und Schwanz. Der blaue Scheitel ift weiß eingefaßtz; am Schnabelwinfel ein weißer Schnurrbart ſchmaler langer Federn; auch die Nüdended- federn der Flügel fchneeweiß. Die außeren SOROMEDEN | IE lang. Auf Neus Guinea. *5. C. pygargus Temm, Col. 460, 1. Bon der Größe unferer Fenfterfchwalbe; die Flügel einen halben Zoll länger als der Schwanz. Schwarz, untenher ing Stahlblaue, mit blendend weißer Kehle und weißem Querband auf dem Bürzel. Scheitel hellgrau, Flügel und Schwanz (omas braun. Am Cap. **6. C. albicollis T. Col. 195. Schwärzlih, mit grünem Glanze. Um den Hals ein brei- ter weißer Wing. Der Schwanz mit furzen Parse. - Pr. Mar. Brafilien. N 7, C. caffer Licht. Rußbraun, mit ſchwarzem Bauch und Oberrüden und weis ßem Unterrüden und Kehle. Schwingen und Schwanz I: grün glänzend. Nubien und Gafferland. **8. C, ambrosiacus T. Col. 460. 2. Brisson 45. f. 4. Der gabelförmige Schwanz hat die Außerfte Feder ſehr ſchmal in eine lange Spige geftredt. Der Vogel ift aſchgrau, an Flügeln und Schwanz ins Braune. Am Cap. ER, 538 BEBNgME *9, C. comatus Temm. Col. 268. Martinet coeffe. Die einzige bunte Species diefes Gefchlehts. Der ganze Körper und die inneren Flügelfedern find metallifh Eupfergrün, an ber Kehle blaugrün; die etwas verlängerten Kopffedern ſchwarz⸗ gruͤn, von der Naſe uͤber dem Auge weg als ein weißer Streif im Nacken zuſammenſtoßend; vom Kinn an unter dem Auge weg ebenfalls eine Reihe weißer Federn bis zum Nacken, einen Schnurr⸗ bart bildend; hinter dem Auge ein roftgelber Fled. Schulter, Schwingen und Schwanzfedern metallifch blaugrün; die drei Rü- Eenflügelfedern mit weißem Fleck. Sumatra, V. *10. C. longipennis. (Wahrſcheinlich Hirundo Klecho Horsf.) Hirundo longipennis. Col. 83. 1. Scheitel, Naden, Oberruͤcken und Rüdendedfedern, Flügel glän- zend dunkelgrün; Schwingen und Schwanz grünblau; die Rüden: fhwungfedern weiß; Unterfeite afchgrau mis weißer Mitte des Bauches und der Steißfedern; durch das Auge des Männchens ein roſtrother Fleck. Das Männchen hat auch eine kleine Feder: haube. Java und Sumatra. V. **11. C. murinus Licht. Mäufegrau, mit blaffer Kehle. Die äußeren Schwanzfedern fehr ang. Nubien. Lichtenftein. V. I. HIRUNDO Cw. eigentliche Schwalben. Shre Finger und das Bruſtbein find wie bei der meiften fperlingsartigen Vögeln. Einige haben ihre Füße befiedert bis an die Krallen; ihr Daumen zeigt noch einige Fähigkeit, ſich nach vorn zu richten; ihr Schwanz ift gabelförmig und von mäßiger Länge. 12, H. urbica L. Die — — Haus: ſchwalb Enl. 542. 2. Oben ſchwarz, unten und am Buͤrzel weiß. Jedermann kennt ihre feſten Neſter, die ſie an Fenſtern und Dachſparren aus Erde zuſammenkittet u. ſ. w. *13. H. cayennensis. Enl. 725. 2. Violetſchwarz, Kinn, Kehle und gabelförmige Zügel: weiß, Sperlingsartige Bögel. Hirundo. 539 die zweiten Deckfedern der Flügel braun, weiß gerandet; die or befiedert, bie Zehen alle nach vorn gerichtet *). 14. H. leucoptera L. Enl. 546. 2. Oberkörper mit fchön hellem Metallglanze grün und flahl- blau fchillernd ; große Flügeldeckfedern, fo wie Unterruͤcken und alle Untertheile des Körpers fhön weiß, Pr. Mar. In Brafilien. V. *15. H. rupestris L. Die Bergſchwalbe. Die Fel⸗ fenfhwalbe. Hirundo montana. Vaill. V. 246. junger Vogel. Obenher graubraun, untenher [hmusigweiß, an den Seiten und den Steißfedern roftfarbig, acht oder. zehn raue haben einen weißen Fled, ' 416. H. rustica L. Die Rauchſchwalbe. Spief fhwalbe. Hirondelle de Cheminee. Enl. 543. 1. Obenher fchwarz[blau], Stirn, Augenbrauen und Kehle roth- braun, Unterfeite weiß. [Die äußeren zwei Schwanzfedern jtehen lang heraus.] Sie hat ihren Namen von ihrem gewöhnlichen Wohnplatz. 17. H. riparia L. Die Uferſchwalbe. Enl. 543. 2. Wilson Am. orn. V. 38. 4. Dbenher und an der Bruft braun; Kehle und dinterfeite weiß. Niſtet in Uferlöchern, Es fcheint ausgemacht, daß fie im Winter erftarrt, und fich felbft diefe Jahreszeit auf dem Bo— den der Moräfte verbringt. Unter den ausländifchen Schwalben zeichnen fich aus: ” 48. H. esculenta L. Die Salangane. Eine fehr Eleine Gattung aus dem indifchen Archipel mit gabel- förmigem Schwanz. Obenher ift fie braun, auf der Unterfeite und an der Schwanzfpige weiß, berühmt durch ihre weißlichen, gallert- artigen, Iagenweife geformten Nefter, die fie aus einer befonderen Art von dünnem meißlichen Seetang verfertigt, den fie zuvor *) Würde demnach eher ein Cypselus feyn. V. 540 SUR a 0 62 I kaut und macerirt. Weil man diefen Neftern ftärkende Krafte zugefchrieben hat, fo find fie in China zu einem wichtigen Han— delsartikel geworden. Man richtet fie zu wie Champignons. *49. H. americana. Wilson 38. 1.2. Barn Swallow. H. rufa'). Vieill. Am. 3. Obenher ftahlblau, mit braunen Schwingen und Schwanz. Stirn, Kehle und Bruft Eaftanienbraun, über die Bruft weg eine ftahlblaue Binde." Die aͤußere Feder des Oabelfchwanzes fehr lang; die folgenden an der Snnenfahne mit langem weiß emgled, außer die mittelften. Der Hinterbauch des Weibchens roͤth— lichweiß. V. *20. H. fasciata. Enl. 724. 2. Schwarz, mit einer weißen Querbinde am Bauche, und ei: nem weißen Fleck an den Schenken. Gayenne. V. *21. H. purpurea. Wilson 39. 2. 3. Schön dunkel purpurblau, mit violettem Schiller, Schwin- gen und Schwanz | braͤunlichſchwarz. Beim Weibchen ift die Un- terfeite weißlih. In den vereinigten Stagten). V. *22, H. senegalensis. Enl. 510. Schwarz, glänzend, unten und am Bügel toftbraun, Die Buy! Kehle grau. Am Senegal. *23. H. capensis. Enl. 723. 2. Obenher ſchwarz, ftahlblau glänzend, untenher odergelb mit fhwarzen Schaftftrihen, Scheitel, Naden und Baden roftroth, ſchwarz gefleckt; die Kehle braun, weiß gefledt; die Flügel braun, ihr Schwanz ſchwarz, bie Seitenfedern mit eiförmigem weißem Fleck. V. *24. H. panayana. Sonnerat ir Voy. T. 86. Schwarz, untenher weiß, ein Fled an der Stirn und die Kehle voftgelb, darunter ein ſchwarzes Halsband. Auf Antigua. V. 1) Eine andere rufa Enl, 724. 1. *) Hierher gehört auch Cuvier's folgende: H. chalybea Ent. 545, 2. und 722. H. violacea. V. Sperlingsartige Vögel. Hirundo. 541 *25. H. Subis. Edw. 120, ‚ Schwarzblau, untenher geaulichweiß. Im Canada. V. *96, H. ambrosiaca, Briss. II, T. 4. f. 4. Graubraun (tie Ambra) mit [hwarzem Am, Senegal. V. — 3222 Tapera. Briss. II. 45. f. 3. Schwärzlich, untenher weiß mit graubrauner Bruft und Kehle. Der Schwanz gleih. Brafilien. V. *28. H. nigra. Briss. II. 46, f. 3. Gaͤnzlich ſchwarz. Auf den Antillen. — “*29, H. rufifrons. Vaill. Afr. 245. 2. Schwarz, ins Stahlblaue Fchilfernd, mit weißem Bauch; auf der Stirn eine roſtrothe Binde. Afrika, vom Cap bis Senegal. *30. H. palustris. Vaill. Afr. 246. 2, Braun, Schwingen und Schwanz ins Schwärzliche. Mit ganz kleinem kurzem Schnabel; fie entfpricht unferer Uferfchwalbe. Senegal. RN V. *31. H. senex. Cypselus senex. Temm. 397. Ganz rußfhwarz, Kopf und Hals wie weiß gepudert; der Schwanz gerade, vieredig, nicht gegabelt. In Brafilin. V. ‘ *32. H. fucata. Temm. col. 161. 1. Kopf rothbraun, Rüden, Schwingen und Schwanz dunfels braun; Kehle und Bruft heller rothbraun, Bauch und Steißfedern weiß. Braſilien. B “ *33. H. jugularis Pr. Max. [H. hortensis Licht.) T. col. 161. 2. Hirondelle des jardins. Obenher graubraun, mit fehwärzlihen Schwingen; die Kehle hell roſtroth; Bruſt graubraun, Bauch) 9 Gemein in Braſilien. V. 542 Bier *34. H. javanica Lath. T.: e0l, 85. 2, Kopf, Naken und Mantel glänzend ſtahlblauz Stirn und Kehle roſtfarb orange; Schwingen und Schwanz braungrün, auf den Schwanzfedern ein weißer Fleck; Bauch Aland die — hoch und nackt. *35. H. melanoleuca Pr. Max. Col. 209. 2. T’Hirondelle hausse- col. Schlank; Kopf, Rüden und ein Bruftband ſchwarz, ins Stahlblaue; Flügel und An mattfchwarz; Kehle und Bauch weiß. Braͤſilien. V. *36. H. minuta Pr. Max. Col. 209. 1. Oberſeite dunkel ftahlblau mit Atlasglanz; Unterfeite rein weiß; Schwingen und Schwanz matt ſchwarz. Der Schwanz wenig gegabelt, kürzer als die Schwingen. Brafilien. V. *37. H. viridis. Wilson V. 38. 3. Vieillot Am. 31. Obenher grünlichblau, die Schwingen ſchwarzbraun, ſchwach ins Gruͤnliche fhillernd; der Schwanz ſchwarzbraun, die Unterfeite ganz weiß, die Füße nad. V. Es giebt auch noch in anderen Welttheilen Schwalben mit faſt ganz quadratiſchem Schwanz. Naͤmlich: *38. H. dominicensis. Enl, 545. 1, Schwarz, ftahlblau glänzend, untenher weiß. Von der Bee der Hausfchwalbe. Soll wie eine Lerche fingen. V. *39, H. torquata. Enl. 723. 1. Obenher braun, untenher weiß, mit einem. braunen Band über die Bruft. Ein weißer Fleck —— Schnabel und Auge. Am Cap. V. X40. H. leucoptera. Enl. 546, 1. Obenher afchblau ins Gruͤnliche fchilfernd, untenhee weiß, an den Flügeln weiß gefaumt und mit einigen weißen Flecken. Die Schwingen überreichen den Schwanz. ayenne. V. Sperlingsartige Vögel. Hirundo. 543 *41. H. franeica. Enl. 544. 2. Schwarz, mit weißem Bürzel; untenher weißlic). ei: "an de France. *49. H. fulva. Vaill, Afr. 246. 1. Obenher braun, ins Aſchgraue; die Unterfeite toftgeib; auf jeder Schwanzfeder (die zwei mittleren ausgenommen) ein eiför- miger weißer Fleck. Der Schwanz ift nicht gabelig, ſondern ſchwach abgeftuft, jede Feder abgerundet. Gemein am Cap, V. Noch andere haben zwar auch kurzen quadratifchen Schein, aber deffen Federn endigen in Spißen. *43. H. acuta. Ent. 544. 1. Schwarz, untenher braun, die Schwanzfpigen in nackte Schäfte endigend. Auf ——— V. *44. H. pelasgia. Enl. 726. 1. 2 Wilson Am. V. 39. 1. Rußbraun, mit ſchmudigweißer Kehle und einem weißlichen Strich über dem Auge. Auch bei dieſer treten die nackten elaſti— [hen Schaͤfte der Schwanzfedern. über. dies Fahne heraus und Ind ſehr ſpitz. Diefe Schwalbe Teimt ihr Neft wie unfere Mauerſchwalbe aus Reiſern mittels eines Leims zuſammen, der aus zwei eigenen Druͤſen am Hinterkopfe kommen ſoll. V. *45. H. gigantea. Cypselus giganteus. Temm. col. 364. ; Umberbraun, mit bouteillengrünem Naden, Schwingen und Schwanz; die Steißfedern weiß. Jede Schwanzfeder. endigt in eineni nadten elaftifhen Schaft, was ihr. zum Klettern an den Felſen behuͤlflich. Auf Bantam. ; | WB, *46. H. albicollis. Vieill. Gal. 120. Cypselus collaris Pr. Max. Col. 195. Schwarz, mit weißem Nadendand; die Scwangſedern f nd zugefpigt. Brafilien. 544 Bıdhigneiik 20. CAPRIMULGUS Z. Ziegenmelfer. Geis: melfer. Hat auch das Leichte, weiche, graubraun gefleckte Gefieder, was die Nachtvoͤgel auszeichnet. Die Augen dieſer Voͤgel ſind groß, ihr Schnabel, noch weiter geſpalten wie bei den Schwalben, ift mit einem ſtarken Schnurrbart verſehen, und kann mittels ei= nes Elebrigen Speicheis die dickſten Inſecten verfchluden.. An feiner Bafis ftehen die Nafenlöcher in Geftalt von Kleinen Roͤh— ren. Shre Schwingen fin lang; ihre Füße Eurz, die Tarſen be: fiedert, die Zehen an der Baſis in einer Eurzen Haut. vereinigt. Der Daumen felbft hänat auf diefe Weiſe mit den vorderen Ze: hen zufammen und Eann fi) nach vorn richten, Die Kalle des Mittelfingers iſt oft am inneren Rande gezahnt, und der äußere Singer hat, ein feltener Bau bei ven Vögeln, vier Phalangen. Die Geigmelfer leben einfam, fliegen nur in der Dämmerung oder in ſchoͤnen Nächten, verfolgen Nachtſchmetterlinge und an⸗ a? und legen Eunftlos auf die Erde einige Eier. Die Luft, die fich während ihres Flugs im weiten Schnabel fängt, bringt dadurch ein eigenes Geraͤuſch zumege ?). Mir haben nur einen: 1. C. europaeus L. Der gethffeite Biegenmelten Der —— tſchatten. Pual. 193. Bi Von der Größe einer Zipporoſſel Bösen mit PO braunen Flecken und Wellen, vom Schnabel zum Nacken hin eine weißliche Binde. m: in der Heide, and legt ur zwei Eier *). Amerika hat N mit —— oder — —— darunter zuerſt 2.0. grandis. MR I un Mal. BR. TE. 1.0. | So: groß wie eine Nachteule. [Im Übrigen faft: gänzlich in der Färbung dem gemeinen gleich. In Amerika.) 1) Der Name Ziegenmelfer, Caprimulgus,, Aegothelas, ift aus der fonderbaren Volksmeinung entfprungen, daß fie die Ziegen und felbjt die Kühe an den Eutern ausfaugten. [Der — Name Engoulevent kommt wohl von dem ſchnurrenden Geräufd.] *) Der Caprimulgus ruficollis Temm. unterfcheidet fich ‘vom ihm nur durch zwei ſchwarze, über die Mitte des Kopfs laufende Streifen und ein roftrothes breites Band am Dinterhals. Aus Spanien. I. Sperlingsartige Vögel. Caprimulgus. 545 **3. C. aethereus Pr. M. 3 Spix Il. t. 2. C. longicaudus (f. unten Anm.) Obenher roſtbraun, gefteichelt und gefleckt; umter der Bruſt eine Querbinde von großen braunfhmwarzen Fleden. Kleiner als der vorige, aber doch länger als Strix Otus (Pr. M.). Die Schnabelborften treten nach vorn zufammen und bilden eine Art Kamm nad) der Stirn zu. Der Schwanz lang, eulenartig, breit. Brafilien. | V. *4. C. vociferus. Wilson V. 4. The Whip -poor - will. Berühmt durch das durchdringend fcharfe Gefchrei, was er im Frühjahr hören laßt. C Ein langer, nad) vorn convergivender Borftenbart entfpringt hintee dem Dberfchnabel; Scheitel und Rüden find fchiefergeau, die Baden rothbraun, eben fo die ſchwarzgefleckten Flügel, deren Dedfedern geldgrau und fein gefprenkelt find. Die äußeren Schwanzfedern find braun mit weißem Ende. Unterfeite oder: gelb, ſchwarz gefledt, beim Männchen ein weißer Querſtrich an der Kehle. Der Schwanz Eeilförmig. V. *5. C. virginianus. Edw. 68. Wilson V. 40.1. 2. C. americanus. Scheint mir dem guyanensis (Enl. 733) wenigftens fehr verwandte. Man hat ihn mit dem vociferus verwechfelt gehabt. C. Nah Prinz Neumwied*) ift er dem C. semitorquatus Gm. fehr Ähnlich, nur größer, fo daß beide nahe an einander grenzen. Er hat Eeine Schnabelborftenz Kopf und Mantel find von hekibraunem Grunde, die kurzen Slügeldedifedern meißgrau ge: fprenfelt,. die Schwingen fhwarzbraun mit weißer Binde, der Schwanz etwas gabelig, gebandertz; vor dem Ende hat die innere Tahne einen weißen Fleck. Kehle weiß, der Bauch quer gebändert. V. X*6. C. carolinensis. Catesby 3. Wilson VI. 54. 2. Unferem ſehr aͤhnlich. Ye, C. guyanensis L. C. albicollis L. Das Männchen. Enl. 733. Das Weibchen. 1 Beiträge zur Naturgefch. II. S. 336, 5 V. 5 . 546 Be RER Das Männchen obenher rothbraun mit ſchwarzen Flecken und Streifen, untenher weiß, ſchwarz quergeftreift, die Kehle hat einen dreiedigen weißen Fleck. Die mittleren Schwanzfedern weiß, die Äußeren ſchwarz mit weißem Endfled. Das Weibchen hat einen weißen Streif vom Schnabel nach der Kehle hin. Bei beiden Gefchlehtern haben die fchwarzen Schwingen einen weißen Fleck. V. *8. C. jamaicensis. Latham Syn. II. T. 57. Mit befiederten Augenkreifen, braun gefledten Schwingen, die am Äußeren Nande weiß gefledt find, und braun gebändertem Schwanz. **9 C, brasilianus Z, Dunkelbraun, fein fchmwärzlic und roftfarben punftirt, der Rüden mit großen runden fchwarzen Flecken; Schultern und Bauch mit weißen Perlfleden; Schwungfedern fchwarzbraun mit voftgelben Querfleden; Seitenfedern des —— Schwanzes ſchwarzbraun mit weißer Spitze. Braſilien. Pr. M V. *10. C. rufus. Enl. 735. Rothbraun, geftrichelt und gefledt wie der gemeine, Flügel, Schwanz und Kehle quer Yale: gebandert, der Bauch vorn ſchwaͤrzlich. Cayenne. V. *11. C. semitorquatus. Enl. 734. Schmwärzlih, von der Färbung des gemeinen, mit einem weißen Querftreif der Kehle und einem auf den Schwingen. ' Der Schwanz vor dem Ende mit gleichfalls weißer Binde. B; *12, C, cayennensis. Enl. 760. Von der Zeichnung des gemeinen, die Kehle und eine Binde auf den Flügeln weiß, die Baden rothbraun, mit fünf ſchwarzen Streifen auf dem Rüden. Der Bauch weißlich, ſchwarz ges fledt. Cayenne. ; MB, *13. C. acutus. Enl. 752. Bunt wie der gemeine, Kopf und Hals mit brauuen Quer⸗ ſtreifen, der Schwanz roſtfarb mit ſchwarzen Flecken und Binde am Ende. Guiana. V. Sperlingsartige Vögel. Caprimulgus. 547 ** 44. C. leucopterus Pr. Max. Ju Obertheile ſchwaͤrzlichbraun, mit feinen voftgelblichen Zeich: nungen gemifcht; Flügel ſchwarzbraun, die mittleren Fluͤgeldeckfe— dern meißgelblih, an den Spisen dunkelbraun gefledt; Unter: theile mweißlich, dunkelbraun und gelblich gemifcht, Federn der Bruft mit großen ſchwarzbraunen Spigen, Iris gelb. Brafilien. V. *15. C. Nattereri. Col, 107. Mit Eurzem, quadratifhem Schwanz. Obenher ſchwarz, über und über mit voftgelben Fleckchen punktirt, die auf Schwingen und Schwanz zu Querbandern werden. Auf den Dedfebern der Flügel einige weißliche Stellen. Die Kehle bildet ein weißes Duerband; Bruft und Bauch find ſchwarz, roſtbraun gebändert. Brafilien. V. *16. C. diurnus Pr. Max. Col. 182. Engoulevent Nacunda. Obenher und über der Bruft herum roftgelb, fein fchmwarz: braun gewäffert und gefledt. Schwingen fchwarz mit meißer Duerbinde, der Schwanz gebändert, Schwanzfpigen beim Männ: chen weiß. Die Kehle ein weißes Duerband; Bauc weiß. Brafilien. V. *17. C. albimaculatus. C. mystacalis Temm. Col. 410. Ziemlich) von der Färbung des gemeinen, aber mit einem großen runden weißen Fleck zur Seite der Kehle; dahinter ein toftfarbenes Nadenband; auf den Schwungfedern runde roftgelbe Flecken und auf den zwei erften noch ein runder weißer, Auf Neuholland. V. Afrika hat ebenfalls verſchiedene, als: *18. C. infuscatus. Ruͤppell T. 6. Braun, mit graulichem Anflug, fein geſtrichelt, von der Unterkinnlade eine weiße Binde abwaͤrts, an der Kehle ein brei— ter weißer Fleck. Die Schwingen ſchwarz, braun gefleckt, mit weißer Binde, die zwei aͤußeren Schwanzfedern am untern Dritt⸗ theil weiß. In Nubien, am Nilufer. V. “ *49, C. isabellinus T. Col. 379. Ssfabellgelb, böchft fein ſchwarz geftrichelt; ein weißer Kehl: fled. Sn Nubien. V. 5 548 Boͤgel. *20. C., eximius Rupp. Col. 398. Schön goldgelb, auf Kopf, Bruſt und Ruͤcken mit ovalen, mit - ſchwarzen Pünktchen eingefaßten Sleden; auf Flügeln und Schwanz mit eben fo eingefaßten Querbändern; Kehle, Hinterbauh, ein Fleck auf den Flügeln und die Enden der äußeren a weiß. In Nubien ıc. *21. C. climacurus. Vieill. Gal. 122. Gehört zu der Gruppe, deren Schwanz zugefpist und auf: fallend abgeftuft ift. Dbenher afchgrau, Kopf und Bürzel ſchwarz geflect, die Kehle und Baud weiß, Bruft quer gewäflert, die ' Seitenfedern des Schwanzes braun und ſchwarz gebändert, auf den Flügeln weiße Flecken. Am Senegal. V. *22. C. furcatus Cuv. Vaill. Afr. 47: [48.) Mit einigen feifen, nach vorn gerichteten Bartborften am Oberſchnabel, der fehmäler als der Unterfchnabel, in diefem Tiegt. Der Vogel ift braun, weiß und ſchwarz geſcheckt, am Bauch und den Dedfedern mehr weiß; der Schwanz gegabelt. Im Nama— qualande. Br *23. C pectoralis €. Vaill. Afr. 49, ‚ Mit ſchmalem, faſt geradem zugeſpitztem Schnabel. Braun, an der Kehle ein abſtehendes weißes, ins Roſtgelbe ——— Halsband. Am Cap. Bei dieſen beiden iſt der Schwanz gegabelt und a noch) ein Zeichen mehr der Verwandtfchaft mit den Schwalben. Sa in Amerika *) giebt e8 felbft welche, bei denen die Ga— bel Länger als der ganze Körper ift, und bei diefen iſt die Mit: telEralfe nicht gezähnelt. So 3. B *24. C. psalurus T. Temm. col. 157. 158. Ausgezeichnet durch zwei ungeheuer lange äußere Schwanz: federn des Männchens und ein brennend rothgelbes Nadenband ; übrigens von der allgemeinen Färbung der Nachtraben, aber bun= ter. In Paraguay. V. *) Hierher die von Spix T. 1—3. aufgeführten C. — hirundinaceus und leucopygus. V. — \ Sperlingdartige Vögel. Caprimulgus. 549 25. €. longipennis,. Shaw nat. Miscell. 265. endlich, ift in Afrika zu Haufe. Sein Schwanz ift rund. Er zeichnet fich) aber durch die Sonderbarkeit aus, daB er eine zwei⸗ mal fo lange als der Körper Feder auf jeder Seite hat, die in der Nähe des Daumengelenkes des Flügels entfpringt, und nur an der Spike eine Sahne hat !), II. PODARGUS Cu. Mit der Geftalt, den Färbungen und den Sitten ber Geig- melfer; aber ihr Schnabel ift viel flärker, und fie haben weder eine Haut zwifchen den Fingern, noc) iftihre Mittelkralle gezähnt 2). 26. P. Cuvieri. Vieill. Gal. 123. Aſchgrau, weißlich und ſchwaͤrzlich geſcheckt [mie eine Eule). Von der Größe einer Krähe. [Die Nafenfedern aufwärts ges richtet. ] 27. P. javanensis Horsf. Zool. Res. ce. ie. Roſtroth, braun melirt, eine weiße Binde längs der Schul: - terfedern. 28. P: cornutus T. [Steatotnis Bufo Mus. Berol.] Col. 159. Rothbraun mit weiß gefprenkelt, und mit großen Federbüfchen an den Ohren. [Der Schnabel unmaßig breit, Eurz und niedrig; die Unterfeite des Körpers weiß, die rothbraune Bruft mit weißen Tleden.] Bei Bencoolen *). V. 1) Vigors und — machen noch ein Geſchlecht mit Na- men Aegotheles aus dem Caprimulgus Novae Hollandiae. 2) Herr Vigors betrachtet die Podargus als das Mittelglied zoien den Ziegenmelfern und den Eulen. *) Hr. v. C. ſcheint abſichtlich den Steatornis caripensis Humb. weggelaffen zu haben, der fich in Feiner europäifchen Sammlung findet. 550 B66— Die dritte Familie. CONIROSTRES. Kegelſchnaͤbel, begreift die Geſchlechter mit ſtarkem, mehr oder minder kegel⸗ förmigem Schnabel ohne Kimme. Sie Ieben um fo ausfchließ- licher von Kernen und Saamen, als ihr Schnabel dider und ſtaͤrker ift. Zuerft unterfcheidet man bei ihnen das Gefchlecht 21. ALAUDA L. Lerche durch den Daumennagel, der gerad, ſtark und bedeutend Länger als die andern ift !). Es find Eörnerfreffende Staubvögel, die auf der Erde niften und fich dafelbft aufhalten. Die größte Zahl derfelben hat einen geraden, mäßig bien und fpisen Schnabel. 1. A. arvensis L. Die Feldlerche. Raumann 100.1. Enl, 368. 1. Aller Welt bekannt durch ihren fenkrecht auffteigenden Flug, während deſſen fie Eräftig und mannigfaltig finge, und durd) die unfägliche Menge, die man für unfere Tifche fängt. She Ges fieder ift obenher braun, untenher weißlich, überall mit dunklerem Braun gefledt, die beiden außerften Schwanzfedern außen weiß. 2. A. cristata L. Die Haubenlerche. Le Cochevis, Naumann 9.1. Enl. 503. 1. Faſt von dem nämlichen Gefieder und der Größe der vori- gen, aber die Kopffedern Eonnen ſich als Buſch aufrichten. Sie ift weniger gemein als jene, und lebt mehr in der Nähe der Dörfer und frifchen Schläge. 3 A. arborea L. A. nemorosa. Die Baumlerde. Die Waldlerche. Cwjelier. Lulu. Naumann 100. 2, Enl. 503. 2. Trägt ebenfalls auf dem Kopfe einen Eleinen Sederbufch, 1) Diefer Charakter zeigt fich fchon mehr oder minder bei den gelben Bachftelzen und Piepern, von denen fchon die Rede gewefen, fo wie bei den Schneeammern, auf die wir noch zu Tprechen kommen werben. Sperlingsartige Vögel Alauda. 551 aber weniger ausgezeichnet, ift auch Eleiner, und unterfcheidet fich überdem noch durc einen weißlichen Steih um den Kopf herum und eine weiße Linie auf den Eleinen Dedfedern. Sie liebt zu: mal die Heiden und das Innere der Wälder. Auslaͤndiſch, aber noch europäifch find: *4. A. italica. La Girole. Braunroth, untenher nebft den zwei äußerften Schwanzfedern weiß, die nächften daran an der Spitze. Schnabel und Füße roth. Nach, Einigen eine bloße Varietät der Feldleche. V. *5. A. undata. La Coguillade. Enl. 662. Obenher Ierchenfarb, untenher weiß, die Schwanzfedern braun, vofteoth gefaumt, eine Holle von ſchwarzen, weißgefäumten Federn. V. ' *6, A. brachydactyla Leisler. Die kurzzehige Lerche. Naumann 9. 2. Leisler in den Wetterauer Annalen III. t. 19, Der Schnabel ift die und ſtark, der Oberfchnabel erhaben und weit in die Stirn hinein tretend, die Oberfeite Lerchenfarbig, Stirn und Steiß ungefledt, der Unterleib gelblichweiß. Sie ift die Eleinfte. In Südeuropa, doch bis Mainz vorgekommen 1). V. Außereuropaͤiſche ſind: *7. A. praestigiatrix m, ?) Vaill. Afr. 194. La Bateleuse. Obenher grau, mit roftgelben, weiß eingefaßten Sleden; Kehle weiß, ſchwarz punktirt, an den Baden und über dem Auge gelblich, Bruft und Baud) blaß orangegelb. Der graue Schwanz außen weiß gefäumt. V. *8. A. ferruginea m. Vaill. Afr. 197. L’Alouette a url Troux. Dbenher graubraun auf dunflerem Grunde, untenher blaß mit fchroärzlichen Fleden, zumal der Bruft. An den Baden et— was roſtgelb. Der Unterrüden und Bürzel rofigelb*). V. 1) NB. Alauda magna Catesby I. 33. ift nur ein Sturnus Iudo- vicianus. 2) Hr. Swainfon trennt fie als Geſchlecht unter dem Namen Brachonyx. *) Sie entfpriht nad) Le Vaillant gänzlich unferer Baum: a und würde dann vielleicht cher zu den Anthus gezogen werden müffen. 552 B *9. A. rufocapilla m. Vaill. Afr. 198. La Calotte rousse. Dbenher erdbraun, mit ſchwarzen Flecken und Federrändern; ber Scheitel lebhaft roftbraun mit einigen fhwarzen Sleden. Die Unterfeite ſchmutzig gelb, ſchwarz, hie und da gefledt. Der Schwanz einfarbig ſchwaͤrzlich. In den Wüften hinter dem Cap. V. Sn Europa fieht man noch zuweilen: 10. A. alpestris L. Die Berglerche. A. flava, A. sibiriea. Raumann 99. 2, 3. Enl. 652. 2. Wilson 1.3. 4. In Sibirien und Nordamerika, mit gelber Stirn, Baden und Kehle, mit ſchwarzen Streichen. Ein breiter ſchwarzer Streif quer über die Oberbruft. Das Männchen hat eine Eleine fpiße Holle hinter jedem Ohr. *114. A, bilopha T. Col. 244. 1. Obenher vöthlich ifabellgelb, Vorderkopf und Unterfeite weiß, mit zwei fchwarzen, von der Stirn nad hinten gehenden Feder: büfchen, einem breiten, halbmondförmig fehwarzen Streif, vom Schnabel durchs Auge, nad) unten gerichtet, und einer u ſchwarzen Querbinde auf der Bruft. In der arabifchen Wüfte. V Andere haben einen fo dien Schnabel, daß man fie in dies fer Hinficht zu den Sperlingen bringen könnte. Nämlich: 12. A. Calandra L. Die Calanderlerche. KRaumann 98. 1. Enl. 363. 2. Die größte europäifche Gattung, obenher braun, untenher weißlich, ein großer ſchwarzer Fleck auf der Bruft des Männchens, Aus dem füdlichen Europa und den afiatifchen Steppen. Vorzüglich dafeldft ift zu Haufe: 13. A. tatarica Pall. A. mutabilis. Tanagra sibirica Gm. Sparrmann Mus. Carlson. t. 19. Vieill. Gal. 160. Der reife Vogel ſchwarz, obenher graulich gewellt. Sie ver liert fich bisweilen nach Europa. 2 Sperlingsartige Vögel. Alauda. 553 **14. A, melanocephala Licht. Mit zimmetbraunem Rüden, Kopf und Unterfeite ſchwarz, die Ohrgegend und eine Nadenbinde weiß, die Hüften ſchmutzig⸗ weiß, Schwingen und Schwanz braun, «die Enden des Iegteren halbweiß. Der Schnabel wie bei der Calanderlerche, aber Br Sn Nubien und Senegambien. *15. A. Tracal. Vaill. Afr. 191. Ein fchön gezeichneter Vogel. Schwarz, jede Feder mit einem fchmwefelgelben zarten Rand eingefaßt, an den Rüdenfedern und am Schwanzende breiter. Der Schnabel gelb, mit Be zer Spise. Auf Steppen im Namaqualande. *16. A. magnirostris. Vaill. Afr. 198. Schwärzlihbraun obenher, mit grauen Federrändern; die Bruſt araubraun, fchwarzgefledtz; der Bauch ſchmutziggelb. Der - Schnabel auffallend lang, mit vorftehender etwas abmärtsgebo- gener Spige. Sehr gemein überall am Gap, wo fie als der Stellvertreter unferer Lerche erfcheint. V. II. Noch einige Lerchen haben einen geſtreckten, etwas zuſam— mengedruͤckten und gebogenen Schnabel, was ſie den Wiedehopfen und Immenfaͤngern nähert. Hr. Swainſon nennt fie Cer— thilauda. Hierhin gehört: 17. A. africana L. Der Sirli. Enl. 712. Vieill. Gal. 159. [Vaill. 192] Le Sirili. Sehr gemein in den Sandfteppen Afrika’s von einem Ende zum andern. She Gefieder weicht fehr wenig von dem unferer gemeinen Lerche ab. *18, A. bifasciata Lichtenstein. Rüppell Atlas T. 5. Col. 893. Mit langem, an ber Bafis breitem und dreiedigem Schna» bel; Kurzer Zehe und Krallen; das Gefieder obenher fchön ifa= bellgelb, auf dem Scheitel und Naden ins Afchgraue ziehend, untenher weiß, mit einigen ſchwarzen Fleckchen auf der Bruft, 554 Be6 Am Ohr eine ſchwaͤrzliche und weiße Stelle, auf den Fluͤgeln ein weißer Fleck mit zwei undeutlichen ſchwarzen Querbinden. Die aͤußeren Schwungfedern ſchwaͤrzlich. In Nubien. V. **49, A, deserti Licht. A.isabellina Temm. col. 244. 2. Iſabellgelb, untenher weißlih, der Buͤrzel ziegelvoth, Schwingen und Schwanzfedern braun, ziegelvoth eingefaßt. Ob A. testacea L.? Licht. Oberägypten *). V. 22. PARUS L. Meiſe. Mit kurzem, duͤnnem, kegelfoͤrmigem, geradem, an der Baſis mit kleinen Federn beſetztem Schnabel, die Naſenloͤcher unter den Federn verſteckt. Es ſind kleine, ſehr lebhafte Voͤgel, die unauf— hoͤrlich an den Zweigen herumklettern und fliegen, ſich daran in jeder Richtung aufhaͤngen, die Saamen, von denen ſie ſich naͤh— ren, zerbeißen, auch viel Inſecten verzehren und ſelbſt kleine Voͤ— gel nicht verfchonen, wenn fie fie krank antreffen und bezwingen Eönnen. Sie haben die Gewohnheit, Vorräthe von Körnern zu fammeln, niften in alten Bäumen und legen mehr Eier als die anderen Singvögel. i 1. P. major L. Die Kohlmeife. Finfmeife. Naumann 9.1. Einl. 3, 1; Darmft. deutfche Ornithologie. Obenher olivengrün, untenher gelb, der Kopf und ein Laͤngs— ftreif auf der Bruft fhwarz. Ein weißer dreieckter Fleck auf jeder Bade. Einer der gemeinften Vögel in Gärten und Gebüfchen. 2. P. ater L. Die Tannenmeife. Friſch 1. 13. 2. Naumann 9. 2, Kleiner als die vorhergehende, ftatt olivenfarb afchgrau und ftatt gelb unten weiß. Bewohnt vorzugsweife gern Tannenwälder. 3. P. palustris L. Die Sumpfmeife. La Nonnette, Naumann 9. 4. Enl. 3. 3. *) Obſchon Hr. T. vermuthet, daß feine A. isabellina diefelbe fey, fo zeichnet diefe ſich doc durch gleichförmig auch ifabelgelben Bauch aus, und nur die Kehle ift weißlich, dunkler gefleckt und punktirt. Die Krallen find kurz wie bei der brachydactyla. V. % Sperlingsartige Vögel. Parus. 555 Obenher afchgrau, untenher meißlich, eine ſchwarze [am Hin: terhals herabgehende] Platte. 4. P. coeruleus L. Die Blaumeife. Naumann 9.1.2. Enl. 3. 2. Deutſche DOrnithologie. Dbenher olivenfarb, untenher gelblich, der Scheitel fchön blau, die Wangen weiß, ſchwarz eingefaßt, die Stirn weiß, "Ein niedlicher Eleiner, im Gebüfche nicht feltener Vogel. | 5. P. ceristatus L. Die Haubenmeife Kappmeife. Deutſche Ornithologie. Obenher bräunlich, untenher weißlih, Kehle und Baden: £reife fchwarz, ein Kleiner ſchwarz- und meißgefledter Federbuſch. 6. P. caudatus L. Die Shwanzmeife. Enl. 502. 1 Raumann 9. 4. 5.6. Deutfhe Srnithologie. Obenher ſchwarz, die Deckfedern der Flügel braun, Scheitel und ganze Unterfeite weiß [ing Nöthliche], der Schwanz länger als der Körper [fchwarz, weiß eingefaßt, und fo leicht auszureißen, daß man ihn in der Hand behalten kann, wenn der Vogel davon- fliegt]. Sie macht ihr Neft auf Baumzmweigen, von oben bededt. Diefes find die deutfchen. Folgende ausländifch *): *8, P. bicolor. Die zweifarbige Meife. Catesby 1. 57. Obenher dunkelgrau, untenher roͤthlichweiß, ein ſchwarzer Fleck an der Stirn, auf dem Kopfe ein dunkelgrauer Federbuſch, der Schwanz ausgeſchnitten. In Nordamerika, ſoll auch in Daͤnemark geſehen worden ſeyn. V. *9. P. cyanus Pall. Die Laſurmeiſe. Naumann 9. 6. Vieill. Gal, 68. *) +7, P, furcatus. Temm. col. 287. 1. Obenher olivengrün, unten grau, mit gelber Bruft und Kehle, und orange an den Schwingen. Schwanz fchwärzlich und etwas gega⸗ belt. China. V. + 556 BET "Nov. Comm. Petrop. XIV. t. 18. k. 1. und T. 23. f. 2, und P. saelbyensis Sparrm. Mus. Carlson. t. 25. welche Bechftein für beide Gefchlechter ein und derfelben Gat: tung hält. ©. Auf dem Rüden ift fie hell ultramarinhlau, Kopf und Un: terkörper weiß, auf der Bruſt mit einem blauen led. Der Scheitel bläulih, am Naden ein blaues Halsband, auf den fchön blauen Flügeln eine weiße Binde und weiße Spisen an den Schwungfedern, der Schwanz in der Mitte blau, an den Sei— ten weiß. In Aſien, ſelten nach Polen, Rußland und Deutſch— land ſich verirrend V. *10. P. atricapillus L. Briss. II. 29, Enl. 708. f. 3. P. sibiricus; eine Varietät. Ent. 502. 1. P. palustris B. ebenfalls, oder doch fehr nahe verwandte Art. Obenher braunlih, ins Graue, mit ſchwarzem Scheitel; Flügel und? Schwanz dunkler; Kehle und Bruft fehwarz, der Bauch rothgrau, an den Baden und dem Halfe herab weiß. Der Schwanz fehr lang und Eeilfürmig. In Nordeuropa und Afien. V. *11. P. atriceps Horsf. Col. 237. - Kopf und Hals ſchwarz flablblau, an den Baden und wei- ter weiß; der übrige Körper afchgrau oben ins Bläulihe; am Bauch herab ein ſchwarzer Mittelftreif. Schwingen und Schwanz fhwärzlih, einige Federn weiß eingefaßt, eine weiße Querbinde auf den Flügeln. Java !). V. Die Bartmeiſen unterſcheiden ſich von den eigentlichen durch den Oberſchnabel, deſſen Spitze ſich etwas auf den Unterſchnabel heruͤber biegt. Wir beſitzen eine Art: 1) NB. Parus malabaricus Sonnerat 2e Voy. pl. CX.1. und P. coccineus Sparrm. Mus. Carls. 48. 49. P. furcatus Col. 237. 1. find Steinfchmäger oder Fliegenſchnaͤpper, dem Oranor Vaill., der Mo- tacilla ruticilla und dem "Purdus speciosus LDath. verwandt. Man kann die Bemerfung- machen, - daß jedesmal, wo die Charaktere eines Be nicht Scharf beftimmt find, die Autoren ihn hin und her gewor« en haben. Sperlingsartige Bögel. Emberiza. 557 12. P. biarmieus L. Die Bartmeife, La Moustache; Ent. 618. 1. 2. Vieill. 69. ſchlecht. Naumann 96. Hellbraun, das Männchen mit afchgrauem Kopf mit einem ſchwarzen Streif, der das Auge umgiebt und ſich nach hinten in eine Spige endigt. [Eigentlih ein Zederbart, der anliegt oder abfteht, wie ein ſchwarzer Schnurrbart. Der Unterkörper blaß tofencoth.] Diefer Vogel niftet im dickſten Schiff. Man findet ihn in der ganzen alten Welt, wiewohl felten. Die Remiz haben einen dünneren und fpigeren Schnabel wie die gewöhnlichen Meifen; ihr Neſt ift weit Eünftlicher gebaut -ald das der andern; wir befigen auch nur eine Gattung. 13. P. pendulinus L. Die Beutelmeife. Le Remiz. Enl. 618. 3. Vieill. 70. Naumann 97. Aſchgrauz Flügel und Schwanz braun. Ein fehwarzes Band an ber Stirn, was ſich beim Männchen bis hinter die Augen fortfegt. Diefer Eleine Vogel bewohnt das füdliche und das öft- lihe Europa und ift wegen feines artigen Neſtes berühmt, das er an die biegfamen Zweige von Bäumen am Waffer [Weiden] be: feftigt. Es ift beutelförmig, aus Weiden- und Pappelwolle zu: ſammengewebt und inwendig mit Federn ausgekleidet. Parus narbonensis (Enl. 708. 1.) ſcheint das ——— zu ſeyn. Hierher noch: *14. P. capensis, ! Sonnerat 2e Voy. pl. CXU. deffen Neft, aus Baumwolle verfertigt, die Geftalt einer Mein: flafhe und am Rande des Halfes eine Art von Näpfchen hat, damit fi dag Männchen darauf fegen fann. [Sie ift afchgrau mit ſchwaͤrzlichen, weißgefaumten Schwingen, die Unterfeite des Schwanzes weiß.] 25. EMBERIZA L. Ammer. Ihr Eegelformiger, Eurzer, gerader Schnabel hat einen fehr ausgezeichneten Charakter, indem feine Oberkinnlade ſchmaͤler ift 8 558 Birgit el. und ſich in die untere hineinlegt, auch am Gaumen ein hartes vorftehendes Knötchen hat. Es find Eörnerfreffende und dabei dumme Vögel, die in alle Schlingen gehen, die man ihnen legt. 1. E. eitrinella L. Die Goldammer. Der Hammer: ling. Le Bruant commun. 5 Naumann 102. 1.2. Enl. 30.1. Deutfche Ornithologie. Der Rüden braungelb, ſchwarz gefledt. Kopf und ganze Unterfeite gelbg die zwei außerften Schwanzfedern an der Innen: feite weiß. Niftet in Zäunen und nähert fih im Winter den Wohnungen, nebft den Sperlingen, Finken u. a. in zahllofer Menge, wenn der Schnee die Erde bedeckt. 2. E. Cia L. Die Zippammer. Le Bruant fou. Raumann 104 1. 2. Enl. 30. 2. Unterfcheidet fih von der vorigen durch die röthlichgraue Unterfeite und die weißen, dreifeitig ſchwarz eingefaßten Seiten des Kopfes. In bergigen Gegenden. Die Emb. lotharingia Enl. 511. ift nicht davon verfchieden. 3. E. Cirlus Z. Die Zaunammer. Raumann 102. 3. 4. Enl. 653. Miet Schwarzer Kehle, die Seiten des Kopfes gelb. [Ein ſchwarzer Streif durchs Auge] Niſtet im Gebüfhe am Rande der Felder !).. 4. E. Schoeniclus L. DieRohrammer. (Sperling: ammer.) Raumann 105. Enl. 247. Hat auf dem Kopf eine fchwarze Platte, ſchwarze Flecken auf der Bruft und rothbraunen Rüden [überhaupt etwas Sper- Iingsfärbung]. Niftet am Boden der Gebüfche, längs der Ge wäfjer ıc. ?). h Die größte Gattung diefes Landes ift: 1) Man bringt auch zu ihr die Emberiza passerina, und vielleicht find auch die Emb. provincialis Enl. 656. 1. und lesbia ib. 2. nur zufällige Varietäten. ©. Rour p. 176 und 178. 2) Wolf glaubt damit Emb. chlorocephala und Emberiza ba- densis vereinigen zu müffen. Sperlingsartige Vögel. Emberiza. 559 5. E. miliaria L. Die Grauammer Der große Drtolan. Enl, 223. Le Proyer. Raumann 101.1. Graubraun, durchweg dunkelbraun gefledt. Niſtet im Gras und Getreide. Die wegen ihres ſchmackhaften Fleiſches berühmtefte ift: 6. E. hortulana L. Der Drtolan. Fettammer. L’Ortolan. Naumann 103. Enl. 247.1. Der Rüden olivenbraun, die Kehle gelblich, die zwei aͤuße— ven Schwanzfedern nad innen weiß, Im Gebüfche niftend. Im Herbfte fehr gemein und fehr fett. Emberiza melbensis Sparrm. Mus. Carlson. 1. 21. ift nur der junge Vogel. Sm füdlichen Europa fieht man bisweilen: 7. E. melanocephala Scop, Die fhwarzföpfige Ammer. Naumann 101. 2. Vieill. ois. t. 27. Obenher hell zimmetbraun, untenher ſchoͤn gelb; mit ſchwar— zem Kopf. [Schwingen und Schwanz tief grau.) 8. E. pityornis Pall., Die Fichtenammer. [E. pithyornus Br.] Naumann 104. 3. Die Kehle und ein Streif zur Seite des Kopfes fhön roft: roth. [Scheitel ſchwarz, mit eirundem weißen Fleck in dev Mitte.] !) 1) Nach Abzug aller der doppelten Anführungen, die wir ſchon angezeigt haben, muß man von den Ammern noch entfernen: Emberiza brumalis, die nichts anderes als Fringilla citrinella Enl. 658.2, ift. — E. rubra, ift Fringilla erythrocephala Enl. 665. 1. 2. — Alle Vidua, wie ich weiterhin: angeben werde: — Emb. quadricolor Enl, 101. 2, — Emb. cyanopsis Briss. IH. p. VIIL. £. 4. — Emb. coerulea, id. ib, XIV. 2, die nämliche wie cyanella Sparrm. Carls. II, 42. 48., welches drei Loxia find. — Emb. Quelea Enl. 223. 1, — Emb. capensis Enl. 158 und 564. — Emb. borbonica Enl. 321. 2. — Emb. brasi- liensis ib. 1. Sind vier Sperlinge. — Emb. Ciris Ent. 158. ein Hänfling. — Endlich Emb. oryzivora Enl, 388. (Dolichonyx Swainfon) mit dem Schnabel der Hänflinge, und noch mehrere andere, die ich nicht habe unterfuchen Eönnen. 560 URN N 6 F *Q9, E. Gubernator. Der Commandenr. Temm. col. 63. 64. E. cristatella. Vieill. Gal. 67. Obenher zeiſiggruͤn mit ſchwarzen grüngefaumten Schwingen und Schwanz, deſſen aͤußere Federn, die Unterſeite des Koͤrpers und eine Stelle uͤber dem Auge gelb; der Federbuſch, Backen und Kehle ſchwarz, die Stirn beim Mannchen gelb, beim Weib— chen weiß. Buenos Ayres. B *10. E. striolata Rüpp. (Fringilla striolata auct.) Ruͤppell Atlas T. 10. a. Obenher ſchmutzig rothbraun, ſchwarz geftrichelt, Unterfeite blaͤſſer. Fluͤgel und Schwanz zimmetbraun. Kehle und Bruſt graulich, über und unter dem Auge weißlich. V. “11. E. caesia R. Rüppell Atlas ib. b. Rothbraun, Kopf, Naden und Bruft lebhaft aſchblau; Kehle, Zuͤgel und Bauch zimmetfarbig, auf dem Ruͤcken einige ſchwarze Schaftſtriche, Schwingen und Schwanz ſchwarz, rothbraun ge— ſaͤumt. Abyſſinien. V. *12. E. cristatella C.*) Tanagra cristatella. Spix 63. Obenher fchwarzbraun, untenher fhmusig weiß, die Feder: haube des Männchens prächtig roth, ſchwarz eingefaßt. V. *13, E. graminea. Tanagra graminea. ib. Grün, untenher fchwefelgelb; Schwingen und Schwanz fhwarzbraun, grün gefäumt. — *14. E. ruficollis Cup. Fringilla matutina Licht. Tanagra ruficollis. ib. f. 3. Gehaͤubt; obenher dunkelbraun, untenher weiß, der Kopf und ein Fleck über dem Ohre fchwarz, über den Augen und noch über den Scheitel ein weißer Streif; das Halsband rothbraun, Bauch weißlich, mit braunlicer Bruft. leicht dem —— *) Nach * Neuwied ein Fink, Fringilla pileata genannt. Beitr. III. ©. 6 Sperlingsartige Vögel. Fringilla 561 **15. E. flavigastra. Ruͤppell T. 25. Der Kopf ſchwarz, weißgeſtreift, det Ruͤcken kaſtanienbraun, Flügel und Schwanz ſchwarzbraun, die Federn meift mit weißen Endfpigen; die Unterfeite fchwefelgelb, mit weißen Steißfedern. Sn Kordofan. BD. u. Die Emberizoides Temmingk's (Col. 114) f&ei: nen Ammern mit langem abgeftuftern Schwanz, deren Schnabel ſich etwas dem der Sperlinge nähert. Herr Swainſon macht daraus fein Gefhleht Tardivola. II. PLECTROPHANES. Spornsmmer. Unter diefem Namen hat 9. Meyer die Ammern mit lan: gem Sporn (Nagel des Daumens), wie bei den Lerchen getrennt. 16. E. nivalis L. Die Schneeammer. Raumann 106. 107. Enl, 511. Deutſche Ornithologie. Iſt an einer breiten weißen Laͤngsbinde auf dem Fluͤgel kenntlich. Ein nordiſcher Vogel, der im Winter faſt ganz weiß wird 1). Hierzu gehört: 17. E. calcarata Temm. Die lerhengraue Sporn- ammer. Fringilla lapponica L. Naumann 108. Pallas Reife IL. t. E. Schwarz gefleckt auf roftbraunem Grunde. Kehle und Ober: bruft beim Männchen ſchwarz. Bewohnt diefelben Länder wie die vorige, und kommt ſelbſt im Winter zu uns, wiewohl ſehr ſelten. 24. FRINGILLA Z. Mit Eegelförmigem, an der Baſis mehr oder minder diem Schnabel; aber feine Commiffur ift nicht winkelig. Sie Iebew 1) Emb. montana und E. mustelina find nur verſchiedene Zuftände davon. J. 36 562 Bd. geil: im Allgemeinen von Saamen, und find meiſt gefräßige und ſchaͤd⸗ liche Vögel. Mir theilen fie auf folgende Art ein. I. PLOCEUS Cu. ') Webervoͤgel. Ihr Schnabel ift fo groß, daß man fie zum Theil unter die Caſſican's ordnete, aber die gerade Commiſſur unterfcheidet fie. Sie haben außerdem noch den Dberfchnabel leicht gemölbt. Sie finden fih in beiden Welten. Die meiften aus der alten verfertigen fich ein fehr kunſtreiches Neſt, indem fie Gras: halme zufammenflechten. Dieß hat ihnen den Beinamen Weber verschafft. 1. F. philippina L. Der Toucnam-Courvi der Phi: lippinen. Loxia philippina L. Enl. 135. Gelb, mit braun gefleckt, und ſchwarzer Kehle. Sein Neſt iſt aufgehängt und hat die Geſtalt einer Kugel, mit einem ſenk— vechten, nach unten offenen Canal, der zur Seite mit der Höhlung zufammenhangt, in welcher fich die Jungen befinden. *2, F. Textor. Der Webervogel. Oriolus Textor Gm. Enl. 875. 376. Le Cap-more. Troupial du Senegal. Gelb, mit goldbraunem Kopfe; Schwingen und — — ſchwaͤrlichgelb eingefaßt. Groß. Am Senegal. *3. F. superciliosa. Ruͤppell Atlas & 15. Obenher ſchoͤn Faftanienbraun, über und unter dem Auge ein weißer Streif. Die Kehle weiß, mit einem fchwarzen, vom Schnabel herabgehenden Streif. Die fchwärzlichen Fluͤgeldeckfe— dern weiß eingefaßt. Die Bruft und der Bauch ——— Kordofan. *4. F. erythrocephala. Ent. 665. Vieill. ois. chant. 23. Fringille cardeline. Kopf, Hals und Bürzel purpurroth; Nüden, Bruft und Bauch gen, Flügel und Schwanzfedern fehwärzlich, heller einge— 1) IRozevs: Weber. Sr. ee bat diefen Namen angenom— men. ©. Galerie pl. LXXXIV. Sperlingsartige Vögel. Fringilla 563 faßtz die kurzen Fluͤgeldeckfedern weiß endigend, wodurch zwei Querbinden entjtehen. Auf Isle de France gemein. V. *5, F. aurifrons Temm. Col. 175. 176. Stirn und Scheitel des Maͤnnchens ſchoͤn goldgelb, die ganze Unterſeite citronengelb, Fluͤgel- und Schwanzfedern in der Mitte olivengruͤn und braͤunlich, ins Gelbe endigend. Schnabel ſchwarz. Das Weibchen obenher gruͤn, untenher braͤunlich. Ein Br großer Vogel vom Anfehn eines Pirol. *6. F. pensilis. Le Nelicourvi. Loxia pensilis. Sonnerat Il. Voy. pl. CXI. Grün; Kopf, Hals und Kehle gelb, Flügel und Schwanz Thwärzlich, die Federn grün gefaumt, Bauch dunkelgrau, Steiß— federn braun, Schnabel und Füße ſchwarz. Haͤngt fein kuͤnſt⸗ liches Neſt an einem Baum am Waſſer auf und baut im naͤch— ſten Jahre ein neues daran, ſodaß oft fuͤnf zuſammenhaͤngen. Auf Madagaskar. V. *7. F. abyssinica L. Vieill. ois. chant. 23.* Le Worabee. Ein auffallend gefärbter Vogel. Zur Zeit feiner Vollkom- menheit ift er ſchoͤn citronengelb, mit fchwarzer Kehle, Naden, und Mitte des Bauches; Schwingen und Schwanz ſchwarzbraun, heller geraͤndert. Die Kopffedern ftehen hoch, aber dicht. Sm Winter fieht er grünbraun aus. V. *8. F. cristata. Malimbus cristatus. Daud. Ann. du Mus. I. p. 148. pl. X. Malimbe huppe. Vieill. ois. chant. 42 et 43. Tangara de Malimbe. Schwarz, mit prachtvoll purpurrother Federhaube, Kopf, Kehle, und Vorderhals des Männchens, Diefe Haube ift hoch, die und befteht aus zarten gefchlisten Federn. Dem Weibchen fehlt fie, und diefes hat bloß rothen Scheitel und Naden. Er ift in Congo zu Haufe. V. XO. F. aurantia, > Vieill. ois. chant. 44. Drangegelb mit, zeifiggeinem Mantel und Schwanz. Eben: daher. V. 36 * 564 Bra, sank Die nachfolgenden fegen eine Menge Nefter zufammen, fodaß fie eine gemeinfame Maffe mit mehreren Fächern bilden. So: *10. F. atrogularis. Malimbus nigricollis. Vievll. vis. chant. 45, Gitronengelb, mit ſchwarzer Kehle und Nadenband, Rüden, Flügel und Schwanz dunkelgrün. Ebendaher. B *14. F. socia Lath. Le Republicain, Patterfon Reife 7. XIX. Er ift olivenbraun, untenher gelblich, Kopf und Schwingen braun oder fehwärzlich. ‚Unter denen der neuen Welt läßt fich bemerken: *12. F, Quiscala. Der Reißdieb. Ploceus niger. Oriolus niger, oryzivorus. Corvus surinamensis Gm. Ent. 534. Brown Il.X. Verwuͤſtet in zahllofen Schwärmen die Felder in mehreren wärmeren Gegenden Amerika’s. Er ift ſchwarz und fchillert in alte Zinten des angelaufenen Stahls +). [S. Cassicus Quiscala!] 1) Auch den Tisserin Alecto (Fr. Pl. s. Textor Alecto) Col. 446, [in Afrika] Eönnte man unterfheiden, ber einen Köder an der Bafis des Schnahels hat. [Er ift Schwarz, doch die Bafis aller Federn weiß, und. hat einige weiße Federn an der Hüfte. Der leicht gebogene Schna= bel ift gelb.] Die Nomenclatoren haben die den Cassicus verwandten ſchwar— zen Vögei von Nordamerifa noch nicht allein Ordnung bringen koͤn— nen, weil die Befchreibungen, welche die Reifenden davon gegeben ha— ben, unzureichend find. Wir glauben hier die wichtigften mit dem, was ihre Synonymie am deutlichften enthält, anzeigen zu müffen: 1. Le Cassique noir a mantelet. Weiter unten bei den Cassicus angeführt. 2. Der oben angeführte Enl. 534 gut gezeichnete Vogel, dem aber der Schillerglang fehlt, als Oriolus niger citirt. Der Oriolus ludovicianus Enl. 646 ift nur ein Kakerlak davon. Es ift un: bezweifelt dee Corvus surinamensis Brown Rl. T. X. Xu der Eleine Choucas de la Jamaique, Sloane Jam. II, 299. pl. 257. 1, den Pennant unter Gracula barita und Quiscala citirt, ift der nämliche Vogel. Von der anderen Seite ift e3 nicht zu bezweifeln, daß ihn Latham bei feiner Befchreibung des Oriolus oryzivorus vor Augen gehabt hat. 3. Der wahre Carouge noir, etwas violet, fehillernd, mit etwas Eurzem aber ganz geradem Schnabel, der Enl. 710 als ein Ta— Sperlingsartige Voͤgel. Fringilla. 565 II. PYRGITA) Cu. Eigentliche Spetlinge. Ihr Schnabel ift etwas Fürzer als bei den vorhergehenden, Eegelförmig, und bloß gegen die Spige hin etwas gemölbt. *13. F. domestica L. Der Hauöfperling. Kaumann 115. Enl. 6.1. Niſtet in Mauerlöchern und belaftigt durch feine Dreiftig- keit und Gefräßigkeit bewohnte Gegenden. Er ift obenher braun, ſchwaͤrzlich gefleckt, mit weißer Binde auf den Flügeln, die Platte des Maͤnnchens auf den Seiten Eaftanienbraun, feine Kehle fchwarz. Sn Stalien giebt es eine Gattung oder Abart, deffen Männ- chens einen gaͤnzlich Eaftanienbraunen Kopf hat. Fr. cisalpina Temm. Fr. italica Vieill, Gal. 63. Das Schwarz der Kehle fleigt bisweilen bis auf die Bruft herab, dann ift es Fringilla hispaniolensis *). *44. F. montana L. Der Feldfperling. Le Friguet. Raumann 116.1. 2. Deutſche Ornithologie. Einl. 267.-1.:- Hält fich entfernter von den Wohnungen. Er hat zwei weiße Binden auf dem Flügel, einen rothbraunen Scheitel und die Seis ten des Kopfes weiß, mit einem fchwarzen Fleck 2). nagra gegeben worden, und woraus man eine Tanagra bona- riensis gemacht hat. Aber diefe Abbildung ſtellt in der That den Eleinen [hwarzen Trupial (Oriolus minor) vor. Man giebt, fehr unpaffend, den Vogel Ent. 606.2 für das Weihchen diefer Gattung aus, es ift aber eine ganz verſchiedene. 4. Ein wahrer Trupial vom tiefften Schwarz mit violettem Wis Ä derfcheine, mit fpigem, etwas gebogenem Schnabel, und deſſen Oberfeite des Schwanzes Fahnförmig ausgehölt if. Es ift dieß der boat-tailed Grakle Pennant’s und Latham’s, den diefe beiden Ornithologen mit der Gracula barita für fynonym halten, nnd doc) ift es ficher auch) der Vogel Catesby's 7.12, aus dem inne feine Gracula Quiscala gemacht hat, aber Ga— tesby hat den Schnabel fchlecht dargeftellr. 5. Ein Schwarzer Vogel mit violettem und grünem Schiller, etivas abgeftustem Schwanz; Schnabel des Zrupial, aber am Ende gebogener u. f. w. '1) Pyrgita ift der griedhifche Name des gemeinen Sperlings. *) Sn diefe Nähe möchten auch wol noh Wilfon’s Fr. arboren (II, 16. 3.), melodia ib.4, socialis f. 5, pusilla ib. 2 gehören. V. Ä 2) Der Hambowvreux Buff. (Loxia hamburgia @m.) ift mir ein durch Albin (Vögel III, 7. 24) entftellter Feldfperling. 566 B88386 Zu dem gemeinen Sperling find noch folgende, von den Naturforfchern zerftreute, — zu ſtellen: *15. F. arcuata. Enl. 230. f. 1. aber viel zu roth; feine wahre Färbung ift die des Sperlings. Mit einem bogenförmigen weißen Streif vom Auge an den Hals herab. Am Cap. V. *16. F. crucigera. F. vruciger T. Col. 269. Mit weißgelblicher Stirn, Baden und Bauchfeiten; übrige Oberſeite graubräunlich, die Slügelfedern heller eingefaßt, Schwin: gen und Schwanz braun. Vom Kinn an bis den Bauch hinab ein breiter ſchwarzer Streif, an der Bruſtgegend in die Breite gehend. Durch die Augen ebenfalls ein ſchwarzer Streif bis zum Naden. In Bengalen. V. *17. F. capensis. Emberiza capensis c. [Loxia naevia L.] Ent. 389. 2 u. 9; 664. 2. Obenher grau, braungelb und ſchwarz gefledt, mit weißer Kehle, gelbem oder weißlichem Bauch und ſchwarzem Zügel. Am Cop. V. *18. F. silens. Tanagra silens. Enl. 742. Arremon torquatus. Vieill. Gal. 78. Desmarest t. 33—40. Le silencieux. Dberfeite des Körpers und Schwanzes olivengrün; Scheitel, Nacken und Seiten blaulichgrau; Seiten des Kopfes und ein Bruftband fhwarz; ein weißer Streif vom Auge nad) hinten; am Flügelbug hochgelb; Kehle, Bauch und Steißfedern weiß, auch mit ſchwarzem Bruftband. Variirt. Paraguay. *19. F. elegans. Enl. 205. 1. Vieill, Gal. 64. ej. Ois. chanteurs pl. 25. Um den Schnabel herum, nämlich, Stirn, Zügel und Kehle feuerroth; Oberkopf und Nacken aſchgrauz Ruͤcken und Fluͤgel olivengruͤn, Schwanz braunroth, Oberbruſt gelbgruͤn, Unterbruſt Sperlingsartige Vögel. Fringilla. 567 und Bauch weiß, ſchwarz oder grün quergebändert. Füße voth. In Afrika. V. *20. F. Ciris. Der Dapf. Span. Mariposa. Engl. Non-pareil. “ Emberiza Ciris. [Wilson Ill. 24. 1. 2.] Enl. 159. Passerina Ciris. Vierll, Gal. 66. f Oberkopf und Nacken violblau, Rüden grün, Schwingen und Schwanz grün mit Roth gemifcht, die ganze Unterfeite beim reifen Männchen zinnoberroth. Die Jungen und Weibchen un- tenher mehr grüngelb. Obenher grün. In Louiſiana. Singt angenehm. V. *21. F. Orix. Enl, 6. 2, Feuerroth; Schnabel, Stim und Bauch ſchwarz. Größer als der folgende; die Schwanzfedern einfach. In Afrika. V. **29, F. brasiliensis. Emberiza brasiliensis L. Enl. 159. Spix 1. 61. Obenher olivengeld, Stirn und Scheitel hell orangefarb; die Unterfeite fchön gelb. Schwingen und Schwanz fhwärzlid) grau: braun, mit gelbgrünem Rüden. V. *23. F. ignicolor. Der Feuerfink. Vieill. ois. chant. 59. [Ehrenb. Symb. I. t. 2.] Feuerroth, mit fammetfhwarzem Oberkopf und Bauch. Die Schwingen (und verdedten Schwanzfedern) braun. Die Kehle zieht ins feurig Drange, die Dedfedern des Schwanzes find lang, am Rande zerfchligt und gehen zur Seite etwas dachförmig herab. Der junge ift graubraun, Im ganzen inneren Afrika. Nicht mit dem Vorigen zu verwechfeln. Di: X *24. F. dominicana L. American Cardinal. Le Paroare. Vieill. 69. Nacken und Schwanz fchwarz; mit feuerrothem Kopf und Kehle; Halsfeiten, Bruft, Bauch und Einfaffung der Schwanz: federn weiß. Der DOberrüden ſchwarz und weiß gewellt, der Un: terruͤcken afchgrau mit fhwarzen Flecken. Südamerifa. V. 568 ABI St ur 209 & *25. F. cristata (eff F. quelea). En!. 181. Vieill. ois. — 28. Le Dioch. Emberiza quelea. Ungehaubt;z das Männchen rothbraun, vielleiht aucd im Alter pfirfichroth *), mit braunen Schwingen und Schwanz; mit fchwarzer Stirn, Baden und Kehle und blutrothem Schnabel; das Weibchen und die Jungen braun, mit weißem Hals und Kopf. Vom grünen Vorgebirge. V. **26. F. cucullata. Enl. 56. 2. Vieill. 70. Dhenher afchgrau mit ſchwarzem ‚Schwanz Bauch und. Bruft weiß, bis zum Naden hinauf ein Federbufh; Kopf, Kehle und Vorderbruft fcharlachroth. Vom vorigen verfchieden. Süd: amerika. V. III. FRINGILLA Cuv. Eigentliche Finken. She Schnabel ift nicht fo ſtark gebogen als der der Sper: linge, aber etwas ftärker und Länger als bei den Hänflingen. Shre Sitten find munterer und ihr Gefang auch mannichfaltiger als der der Sperlinge. 27. F. Caelebs L. Der Edelfinf. Gartenfint. Buchfink. Le Pincon. Enl. 54. 1. Raumann 118. Obenher braun, das Männchen untenher weinroth, bas Meibchen graulih. Zwei weiße Binden auf dem Flügel, weiß zur Seite des Schwanzes. Frißt alle Art Saamen und niftet auf allen Arten von Baͤumen. Einer der Vögel, die im Freien die meifte Munterkeit verbreiten. 28. F. Montifringilla L. Der Buchfink. Bergfint. Naumann 119. Enl. 54. 2. Obenher ſchwarz, voftgelb getufht, die Bruſt roſtrothgelb, die Unterſeite der Fluͤgel ſchoͤn citrongelb. Dieſer Vogel, der *) Hr. v. Cudier ſcheint den Dioch rose als eigene Gattung zu betrachten V. Sperling3artige Vögel. Fringilla. 569 mannigfaltig abändert, niftet in den dickſten Wäldern und geht nur im Winter in die Ebenen*). [Singt nit.) 30. F. nivalis L. Der Schneefinf. Naumann 117. Brisson II. XV. 1. Obenher braun, heller getufcht, der Kopf afchblau, die Ded: federn und faft alle zweiten weiß. Die Kehle des Maͤnnchens ſchwarz. Niftet in Felſen der Hochalpen, von wo er, aber bloß im härteften Winter, in die niederen. Gebirge herabfteigt. IV. CARDUELIS Cw. Diftelfinken. She Schnabel ift genau Eegelförmig, ohne an irgend einer Stelle gewölbt zu feyn. Sie leben von Kömern. Man hat ing: befondere diejenigen Stieglige genannt, deren Schnabel etwas | länger und fpigiger ift **). 31. F. Carduelis L. mine Stieglit. Di: ftel Naumann 124.1. Enl. 4. Einer der niedlichften europaifchen Voͤgel, oben braun, un— tenher weißlih, das Geſicht fchön roth, ein ſchoͤn gelber Fleck auf dem Fluͤgel u. ſ. w. Es iſt auch zugleich einer der gelehrig— ſten Vögel, der gut fingen und alle Arten Kuͤnſte machen lernt. Er hat feinen Namen von dem Saamen der Difteln, der Manns- treu u. f. w., die er vorzüglich liebt. *32. F. psittacea ***), Lath. Syn. p. 48. Vieill. ois. chant. 32, LD’Acalanthe, Papageigruͤn, mit ſcharlachrothem Kopf, Bürzel und Schwanz. Der Schnabel [hwarz Auf Neucaledonien. ®. *) **29, F. erythrophthalma L. Emberiza erythrophthalma. Wilson Am. ILX. 5. ſcheint ihm verwandt; obenher bis zur Bruft ſchwarz, der Bauch — * an der Seite der Bruſt ein roſtgelber Fleck. Steißfedern gelblich, Iris zu Zeiten weiß, zu Zeiten roſenroth, ja an einem Auge un am andern voth. Nordamerika. V. **) F, matutina Licht. und Pr. Max fiche als Einberiza. rufi- collis. V. *) Es giebt aber noch eine andere psittacea, mit Papa na⸗ bel, auf den Sandwichinſeln ig ws 570 I Er a a 2 *33. F. Melba. Edw. 123. 272. Grün, mit bluteothem Schnabel, Geficht und Kehle. Ein blaulicheg Fleckchen zwifhen Schnabel und Auge. Schwingen fhwärzlih, Bauch ſchwarz und weiß gewellt, der Schwanz braun, mit rothen Rändern der Federn. — V. 34. F. crocea. * Vieill, ois. chant. pl. 27. Der Rüden Eaftanienbraun, Flügel und Schwanz erdbraun, der Kopf [hwarz, Nacken, Hals und Unterfeite gelb. Am Se: negal. V. *35. F. coccinea. Vieill. ois. chant. t. 31. Dunkel orangeroth, ins Scharlah; Flügel: und Schwanz: federn eigentlich fchwarz, voth eingefaßt. Auf den Sandwich— infeln. V. *36. F. leucocephala Lach. ib. t. 26. Kopf, Hals und Bauch weiß (manchmal Oberkopf und Nacken afchgrau), ein Eleiner Halbmond zwifchen Schnabel und Auge ſchwarz; meiß geflete Seiten an Bruft und Schwanz. Rüden und Schwingen braun. Bürzel und SUR ſcharlachroth. Auf Neuholland. *37. F. magellanica. ib. t. 30. T’Olivarez. Gafarron Az. Mit olivengrünem Nüden und ſchwarzem Kopf und Kehle. Der vordere Theil der Flügel gelb, fo wie die Hälfte des Schwan: zes. Die Endhälfte derfelben fo wie die Slügelfpigen fchwarz. Die Fluͤgeldeckfedern find ſchwarzgelb eingefaßt. Die Unterfeite geld. V. V. LINARIA Bechst. Die Haͤnflinge, haben aud einen ganz genau Eegelförmigen Schnabel, der aber kürzer und flumpfer als bei den Stiegligen ift. Sie leben von Körnern, zumal von Lein- und Hanffaamen, und Laffen fich leicht im Käfig halten. Mir befigen einige braungefärbte Gattungen mit Roth, die man insbefondere Hänflinge nennt. Die Weibchen und die Jun: gen variiren in der Menge des Roth, oder es mangelt ihnen sänzlih. Die erfte Gattung hat noch einen faſt eben fo ſpitzen Schnabel wie der Stieglig. Spyerlingsartige Bögel. Fringilla. 571 38. F.Linaria L. Der Leinhänfling, Flachshaͤnf— ling, Bergzeifig. Le Siserin, Cabaret ou petite Linotte. Enl. 485. 2. F. borealis. Vieell, Gal. 65. Raumann 126. Obenher braun, ſchwarz gefledt, zwei weiße Querbinden auf den Slügeln, die Kehle ſchwarz, der Vorderkopf wie die Bruſt des reifen Männchens roſenroth, bisweilen ſelbſt der Buͤrzel. Ein Vogel des noͤrdlichen Europa's, von dem man neuerlich eine große und eine Eleinere Art hat unterſcheiden wollen !), 39. F. cannabina L. Der Öluthanfling. La grande Linotte. Naumann 121. Enl. 485. 1. Der Ruͤcken roftbraun, Schwingen und Schwanz ſchwarz, weiß gefaumt; untenher weißlich, mit fchönem Roth auf der Bruft und dem Kopfe des alten Männchens. Der Schnabel ift grau. Niſtet in Frankreich häufig in den Weinbergen, anderwärts im Schlagholz und Gebüfche. 40. F. montium L. Der gelbfohnäbelige Hänfling Naumann 122. ift eine Zwifchengattung, die ſich indeß der zweiten mehr nähert und bisweilen aus nördlichen Gegenden bis zu uns kommt. Der Schnabel ift gelb und der Bürzel des Männchens hat etwas Roth. [Sein Schnabel ift dider, dem Scheitel fehlt das Roth und der Kehle das Schwarz, und die Schwingen find breit weiß gefäumt.] Andere, mehr oder minder grüne Oattungen heißen are Ne | 41. F. Spinus L. Der Zeifig. Erlfint. Ze Tarin. KRaumann 125. Enl. 485. 3. 1) ©. die Abhandlung des Hrn. Vieillot Biene in den Be moires de U’ Ac. des sc. de Turin T. XXI. p. 193 u. f. Diefes ift die Fringilla flavirostris DL. (Naumann 3. 20. 0), mit gelbem Schnabel und roftfarbener Kehle und Oberhals. Sie ift Eeiner wie die vorige, der Schnabel ſchwaͤcher, und fein Obertheil fteht en vor. Die franz. Vogelhändler nennen * zum Unterſchied — abaret. 572 u Be BE Ähnelt auch im Schnabel mehr dem Stieglig, und gleicht felbft in vielen Punkten dem Leinhänfling [der deshalb auch von Einigen in diefe Abtheilung geftelt wird], Er ift obenher oliven- grün, untenher gelb; Scheitel, Flügel und Schwanz fehwarz. Zwei gelbe Binden auf dem Flügel. Brütet auf den höchften Gipfeln der Fichten *). 42. F. Citrinella „2. Der Gitronenzeifig. Citro— nenfint. Le Venturon. Naumann 134. 2. 3. Enl. 658. 2, Vieill. Gal. 62. Obenher olivengelbgrau, untenher gelblich, Hinterkopf und Nacken afhgrau. Sm ganzen wärmeren Europa. 43. F. serinus L. Der Girlig. Le Circi. Naumann 123. Enl. 658.1. Obenher olivengruͤn, untenher gelblich, braun gefleckt, eine gelbe Binde auf dem Fluͤgel. Zwei Gebirgsvoͤgel des waͤrmeren Europa, etwa von der Groͤße des Zeiſigs. 44. F. canaria L. Der Canarienvogel. Le Serin des Canaries. Enl. 202. 1. [Behftein N. ©. der Stubenvögel T. 3, mehrere Raffen und Baitarde.] Iſt größer, und die Leichtigkeit feiner Fortpflanzung in der GSefangenfhaft, fo wie fein angenehmer Gefang haben ihn allent- halben verbreitet und feine Färbung fo variirt, daß es ſchwer ift, feine urfprüngliche zu bezeichnen. Er paart ſich mit den meiften anderen Gattungen diefes Gefhlechtes und zeugt mit ihnen felbft fruchtbare Baftarde. *45. F. lepida. [Sacquin Beitr. &. 2] Braungelb; über und unter dem Auge und der Kehle braun- gelb, die Bruſt fchwarz, der Bauch roͤthlich afchgrau. Auf Cuba häufig. V. *46. F. tristis. Enl. 202. 2, Wilson I. 1. 2. *) In diefe Nähe wol aud) Witſon' 8 F. Pinus I. 17. 1, ſchoͤn gelb und ſchwarz geſcheckt und uͤber und uͤber punktirt. V. Sperlingsartige Bdgel. Fringilla 573 Schön gelb, mit [hwarzer Stirn, Scheitel, Schwingen und Schwanz; legtere beide weiß gefleckt oder gefaumt. Der Schna: bel roth. Das Weibchen ift mehr olivengrüun. Nordamerika. B. *47. F. ictera. Enl. 864. Le Serin de Mozambique. Obenher braun; Bürzel, Schwanzdedfedern und ganze Un: terfeite fchon gelb; der Kopf gelb, braun geftrichelt; Schnabel und Füße hellbraun. Ein zarter Vogel, der für eine Abart des Cas narienvogel3 gehalten wurde. V. **48. F. splendens Vieillot. Enl. 224. 3. ſchlecht und unridhtig. Das Männchen ſchwarz, mit dunkelblauem Stahlglanze; Schultern, ein Theil der inneren Fluͤgeldeckfedern und die Wur— zen der Schwanzfedern weiß; Weibchen und junger Vogel grau: braun. Brafilin. Pr. Mar. V. *49. F, nitens. Enl. 224. 1. 2 Vieill. ois. chant. pl. 21. Le Lomba fow. Schwarzblau flahlglänzend, Schnabel und Füße blaßroth. Der junge aſchgrau-braun. Am Senegal, Nubien, Senegam: bien. V. *50. F. senegalla L. Der Senegalli. Vieill. ois, chant. pl. 9. 10. Nicht alle Individuen find fich in dee Färbung gleih. Ei: nige haben die Oberfeite und Flügel goldgrün und ſchwarze Steuer: federn, den übrigen Körper nebft Schwanzdedfedern prachtvoll pur: purtoth, mit einigen weißen Punkten an den Hüften; andere Ceielteicht teifere) find durchaus purpur, mit ſchwaͤrzlich oliven— grünen Schwingen. Er ift in Afrika und Indien zu a aber felten am Senegal. *51. F. Amandava L. Le Bengali. Enl. 115. 2. 3. [Vieill. ois. chant. pl. 1. 2.) Schnabel, Füße und Körper rein purpurroth, Schwingen und Schwanzfedern fhwärzlich, mit weißen: Endpuntten. Im Winter ift er obenher olivenbraun, der, ovale Schwanz fehmwarz, nur die Stirn, die Kehle, Bürzel und Schwanzdedfedern roth, legtere mit weißen Endpuͤnktchen, Kehlfedsrn ſchwarz gefäumt, Bruſt weiß. Er ift in ganz Afrika und Indien zu finden, — auf den canariſchen Inſeln. 574 | Big *52. F. granatina. Der Öranatfink*). Enl. 109. 3. Le Grenadin, [Vieill. ois. chant. pl. XVII. XVIN.] Braun, mit lafurblauem Bürzel und Steiffedern und violet- blauen Baden. Der abgeftufte Schwanz und die Kehle — Schnabel und Fuͤße corallenroth. Variirt. **53. F. meloda mihi. Vieill. ois. chant. pl. 11. Le Senegalli chanteur. Häufig in den Wäldern am Nil. Obenher braun, unten= her fhmusigweiß, mit weißem Scheitel. Ein herrlicher Sänger, das ganze Jahr hindurch. V. **54, F. azurea. Vieill, ois. chant. pl. XIX. Sch muß ihn vom vorigen, mit Vieillot, unterfcheiden, Schön blau ins Violet fchillernd, mit carminrothem Bauch und Schnabel; die Flügel braun, der Schwanz fhwärziih. Durch die Augen ein etwas dunklerer Streif. Ebendaher. V. *55. F. Bengalus. The blue-bellied Finch. Lath. [Vieill. ois, chant. pl. V. Le Mariposa.) Obenher graubraun; ganze Unterfeite, Baden und Bürzel fhön himmelblau. Hinter den Baden beim Maͤnnchen ein rother Halbmond. Auch ſind dieſe oft obenher blaͤulich. In ganz — *56. F. angolensis. Enl. 115, 1. Le Vengoline. Graubraun, mit ſchwarzem Scheitel und gelbem Buͤrzel. Untenher rothgelb, um die Augen und zur Seite der Kehle weiß. Flügel und Schwanz braun, die Schwungfedern gelb gefaumt. V. *57. F. cucullata. Obenher grau, unten weiß, der Kopf mit ſhonem rothem Federbuſch, der in einer Spitze zum Vorderhals herabſteigt. In Brafilien und Paraguay. V. *58. F. guttata. Vieill. ois. chant. pl. 3 **). *) Edwards, Latham und Buffon geben irrig Brafilien als fein Vaterland an (brasilian Eunch), Es it Afrika, zumal das —— **) Sehr verſchieden von Loxie mouchetee pl. 68, der er gleichfalls den Namen guttata gegeben. V. Sperlingsartige Bögel. Fringilla. 575 Kopf, Hals und Rüden afhgrau; Schwingen und Schwanz braun, die etwas langen Dedfedern des Schwanzes ſchwarz, mit weißem Endpunfte. Die Baden roftfarb; Bruft und Bauch weiß, Hüften vothgelb, weiß punktirt, Schnabel und" Füße roth. Ein weißer Schnurrbart am Mundwinkel herab. Auf den Molukken. V. X59. F. tricolor. 2b. t. 20. Vorderkopf und gefammte Unterfeite Iafurblau; übrige Ober: feite ſchoͤn olivengrün; der Bürzel feurig purpurroth, der Schna= bel ſchwarz; die zwei N Schwanzfedern ragen etwas vor. Auf Zimor, BD. *60. F. cinerea. ab. t. 6. Dhenher afchgrau, etwas quergeftreiftzs Schwingen und Schwanz ſchwarz, Iegtere mit weißen Seitenrändern. Untenher graulihweiß, fein quergewellt, nach dem After hin lebhaft vofen- voth. Schnabel, Füße und ein Strich durchs Auge zinnoberroth. Sn Afrika. V. *61. F. caerulescens. ib. t. 8. Le Bengali gris-bleu. Aſchblau, mit dunkleren Flügeln und purpurrothem Unter: ruͤcken, Bürzel und oberen Dedfedern des Schwanzes. Schna: bel und ein Strich durchs Auge ſchwarz. Afrika. V. *62. F. melpoda. ib. t. 7. Le Bengali a joues orangees. Dbenher grau, mit bräunlichen Flügeln und weiß eingefaß- tem Schwanz. Untenher bläffer. Vom Schnabel bis hinter die Baden orange, Bürzel, Schnabel und Füße roth. Afrika. 2. *63. F. viridis. ib. t. 4. Le Bengali verd. Der Scheitel afchgrau; Rüden, Flügel und Schwanz fchön olivengrün; Unterfeite ſchmutzigweiß, ins Roͤthliche; der Schnabel und ein Streif durchs Auge corallenroth. Ein zartes Voͤgelchen, von der MWeftküfte von Afrika, V. X*64. F. erythronotos. ib. t. 14. Grau, über und über fein braun quergeftreift, am Leibe breiter. Die Seiten des Bauches, der Rüden, Bürzel und die * 576 Bihiig tell; Schwanzdeckfedern prächtig purpurroth; Schnabel und Badenfled, durch das Auge gehend, ſchwarz. Der Schwanz ziemlich his Sn Indien. *65. F. quinticolor *). ib. t. 15. Senegalli quinticolor. Dbenher olivengrün, ins Braune, der Schwanz fchmwarz; Scheitel und Unterfeite. bleigrau; Schnabel, ein Strich durchs Auge, Füße, Bürzel und Schwanzdedfedern purpurroth; die Schnabelfirfte ſchwarz. Neuholland. V. *66. F. rubriventris. ib. t. 13. Astrild & ventre rouge. Dbenher braun, fein quergewellt, Unterfeite ſchmutziggrau, mit viel wolkig aufgefestem blutroth. Schnabel und Augenfled purpureoth. Beide Gefchlechter gleich. *67. F. frontalis. ib. t. 16. Senegalli a front pointille. Obenher roſtgrau, untenher heller; die Kehle weißlih. Die Stirn ſchwarz, weiß punktirt, zwei ſchwarze Schnurrbärtchen am Schnabel herab; Scheitel, Hinterkopf und Füße orangegelb. Die zärtlichfte und empfindlichfte Gattung, ohnedieß mit unbedeuten- dem Gefang. Am Senegal. V. *68. F. melanotis. Temm. Col. 151. [221.] Kopf, Naden und Unterfeite bleigrau; Ruͤcken und Flügel olivengrün, Bürzel bis Mitte des Schwanzes zinnobertoth, der übrige Schwanz ſchwarz. Unter dem Auge ein fchwarzer Baden: fled. Füße und Oberfchnabel find ſchwarz, Unterfchnabel roth. Sm füdlihen Afrika. Cafferland. V. *69. F. sanguinolenta. %b. ber; Das Männchen obenher erdbraun, Unterfeite ſchwefelgelb, mit zinnoberrother Mitte der Bruft, des Bauches, der Steiß- und Bürzelfedern. Auch der Schnabel und Streif über dem Auge find von gleicher Farbe; die Schnabelfirfte ſchwarz. Die Hüften find braun, quergebändert, die Seitenfchwanzfedern ſchwarz, mit gelbem oder weißem Endflede. Am Senegal und auf Gui— nea. V. *) Loxia quinticolor Vieill. ois. chant. LIV. ift ein anderer Vogel. V. Sperlingsartige Vögel. Fringilla 577 ' *70. F. polyzona. ib. 3. Obenher braun, das Männchen mit ſchwarzer Stirn, Baden und Kehle; der Eurze Schwanz hat einen pfeilfürmigen Fleck auf den zwei äußeren Federn; die Bruft und die Bauchfeiten find mit braunen, [hwarzen und weißen Querſtreifen geziert; auch das Kinn und eine Augenftelle find weiß. Der Unterfchnabel roth. Im weftlichen Afrika. V. *X74. F. otoleucus [otoleuca]. Temm. col. 269. 2. 3. Kopf, Hals und Unterfeite ganz ſchwarz, mit einem großen weißen Fleck auf der Ohrgegend, einem im Naden und an der Flügelfchulter. Rüden und einige Schulterfedern ziegelroth; Schwin- gen und Schwanz braun, heller geſaͤumt. Der Schnabel weiß. Am Senegal. V. *72. F. simplex Licht. Col, 358. Obenher afchgrau, untenher weißlich; die Flügel- und Schiwanzfedern eigentlich ſchwarz, breit aſchgrau, ins Iſabellgelbe ziehend, gefäumt. Das Männchen hat eine fchwarze Kehle, ſchwar— zen Strich durchs Auge und weiße Baden. Das Weibchen ift . einfarbig, obenher mehr ifabellgeld. Nubien. BD. *73. F. lutea Licht. Col. 365. Das Männchen fchön gelb mit rothbraunen Flügeln, Ruͤcken und Schwanz. : Das Weibchen obenher braun, Kehle und Bruft gelblih, Bauch grau, über dem Auge ein tweißlicher Streif Ai hinten, . *74. F. ornata Pr. Max, Col. 208. Gehäubtz der Kopf, die Kehle, Vorderbruft, fo wie der Mit: telftreif des Unterleibes und die Schwingen find ſchwarz; Die Seiten des Kopfes und Halfes, die Flügelfchulter und die Ba— fis des Schwanzes weiß; der Rüden und Mantel afhblau, die Seiten der Bruft und des Bauches rothgeld. Der Schnabel blau. Das Weibchen ift obenher graubraun, untenher ifabellfarb, der Schnabel braun *). - *) F. pileata Pr. M ſiehe unter Emberiza cristatella. V. 37 Pr 578 ET IE “75. F. caudacuta. [Emberiza oryzivora. Wilson. 12. 1.] Enl. 388. [Dolichonyx Vieill.] Catesby Carol. 14. Rice-bird, Hat auch den Schnabel diefer Abtheilung; aber die fteifen und fpigen Schwanzfedern unterfcheiden, ihn. C. — Er ift ſchwarz, mit gelbem Naden und gelbgefüumten Ruͤcken- und Fluͤ— gelfedern. Schulterdedfedern des Flügels, Unterruͤcken und Bür- zel rein weiß. Das Weibchen obenher olivenbraun, unten nebft Schnabel gelb; Unterfeite der. Schwanzfedern weiß. Zieht von den Antillen nach Südcarolina und zurüd !). V. VI. VIDUA Cuv.?) Afrikaniſche und indifche Wögel, mit den Schnaͤbeln der Hänflinge, bisweilen an der Bafis etwas aufgetrieben, die ſich durch die bei den Männchen außerordentlich verlängerten Schwanz: und oberen Dedfedern des Schwanzes auszeichnen ?). *76. F. (V.) regia. Enl. 8.1. Vieill. ois. chant. XXXIV. XXXV. Scheitel, Rüden und Schwanz des Männchens ſchwarz; Kopf, Hals und Bruft orangegelb; Hinterbauch und Steißfedern weiß; vier ſehr lange Federſchaͤfte vom Schwanz ausgehend, am Ende mit Baͤrten verſehen. Schnabel, Augenkreis und Fuͤße roth. Waͤhrend der Mauſer obenher braungeſcheckt, untenher weiß; ebenſo das Weibchen. Ein munterer Vogel aus Angola, der in Frankreich an zehn Jahre leben kann. V. 1) Siehe auch die zahlreichen Fringilla, welche Hr. Carl Bona— parte im J. d. Lyceums v. Neuyork II. Dec. 1826 p. 106. u. f. cha= rakteriſirt bat. * 2) Man weiß nicht, warum fie Linné und Gmelin zu den Am: mern geſtellt haben. Wenn man ſie nicht bei den Haͤnflingen laſſen will, muͤſſen ſie zu den Kernbeißern. 3) Die Vidua longicauda hat nur lange Schwanzfedern; bei den andern find es die Dedfedern derfelben, welche lang find. NB. Emberiza principalis Edw. 270. und Emberiza Vidua (Al- drov. Orn. II. 565.) fcheinen mir einerlei Vogel. Emb. psittacea Seba 1. t. 66. f. 5. iſt nicht echt. Die angolensis Sal. Orn. 277; la veuve chrysoptere Vieill. ois. chant. XLI. und Loxia macrura Ent. 283. 1., die davon nicht verfchieden ift, find Eeine Vidua, fondern gewöhnliche Kernbeißer. SI FRBSR SEN. Vögel. Fringilla. 579 *77. F. (V.) serena *), La Veuve dominicaine. Vieinn, ib. XXXVI. Der Schnabel roth; Scheitel, Rüden, Schwingen und Schwanz ſchwarz. Dedfedern, Nacken und Unterfeite weiß. Bier fehr lange, zugefpigte Steuerfedern. In ganz Weſtafrika. DB. we. F. (V.) paradisea. Veuve a collier dor. Widah- bunting Lath. # Enl. 194. 1, 2. . Vieill. ois. chant. XXXVI. XXXVIIL Beim Männchen Kopf, Rüden, Schwingen und Schwanz tief ſchwarz; Hals und Unterſeite lebhaft roſtroth; Unterbauch weiß; zwei ſehr lange Steuerfedern zugeſpitzt, mit zerſchlitztem Bart; zwei kurze, breite, aufgerichtete, in ſteife Federn ausge— hende uͤber denſelben. Auch die langen haben einzelne Faͤden der Baͤrte. Senegal. Das Weibchen iſt oben rothbraun, unten weiß, ohne allen Schmuck langer Federn. V. *79. F. (V.) longicauda. Veuve à &paulettes. Enl. 635. Vieill. ois. chant. XXXIX. Schwarz, mit fehr langem, wie Hahnenfedern geftaltetem acht: zehnfedrigem Schwanz; Die Fluͤgel von dreierlei Farben; an der Schulter feurig roth, darunter eine weiße Binde, das uͤbrige ſchwarzbraun, weißgeſaͤumt. Am Vorgebirge der guten Falle nung. Das Weibchen braun und weiß gefchedt **). *80. F. (V.) panayensis. Enl. 647. [Sonnerat Voyage a la nouv. Guinee pl. 75. das Männchen.] Schwarz, ein rother Fleck in der Mitte der Bruftgegend; ‚vier ſehr lange Steuerfedern. Auf den Philippinen, zumal der Inſel Panay ***). Es giebt einen ganz fletigen übergang von den Hänflingen zu den Kernbeißern !). : ) Buffon hat einen unreifen Vogel befchrieben. Nach Vieillot gehören auch feine beiden Emberiza vidua und principalis (variegated und longtailed bunting Lath.) hierher, welche viele Ornithologen nach ihm aufgenommen haben. V. *) Dieß iſt Latham's und Gmelin's Loxia caffra. V. ++) Daß die Witwen bei Linne alle unter Emberiza ſtehen, iſt duch) Cuvier fchon zuvor angemerkt. 2. 1) Diefer Übergang macht fich bei den ee , bie ich zu une 3 580 Dad. Wein, VIL COCCOTHRAUSTES Cuv. Kernbeißer. Mit genau Eegelförmigem Schnabel, der fi) nur durd) feine außerordentlihe Dicke auszeichnet. 81. F. Coccothraustes L. Der gemeine Kernbeißer. Loxia Coccothraustes L. Naumann 114. Enl. 99. 100. Einer von den Vögeln, die ihren franzöfifchen Namen, Gros- bec, wohl verdienen. Diefer ungeheure Schnabel ift gelblich; der Bogel hat braunen Scheitel und Nüden, das übrige Gefieder ift graulich; Kehle und Schwingen ſchwarz; der Flügel hat eine weiße Binde. Lebt in Gebirgswäldern, niftet auf den Buchen, Obſtbaͤumen ꝛc. und frißt alle Arten von Früchten und ihre Kerne. Sn Europa kommen noch zwei mit weniger großem Schna= bel vor: — 82. F. Chloris. Der Gruͤnling. Der gruͤne Kern— beißer. Loxia chloris L. Naumann 120. Enl. 672. 2. Le Verdier. Obenher grünlich, untenher gelblich, der aͤußere Nand des Schwanzes gelb. Lebt im Gebüfcy und frißt alle Arten Saamen. 83. F. petronialL.!) Der Steinfperling. Graufinf. La Souleie. Naumann 116. 3. 4. Enl. 225. Man pflegt ihn gewöhnlich zu den Sperlingen zu ftellen, defien Färbung und Kleid er hat, aber es ift Elar, daß er fo gut terfuchen Gelegenheit gehabt, ungefähr auf folgende Weife, wo ber Schnabel immer zunimmt: Loxia quadricolor. — L. sanguinirostris. — L. molucca. — L. variegata. — L. punctulata. — L. Maja. — L. striata. — L. ni- tida.. — L. malacca. — L. Astrild. — L. bella. — L. cantans. — L. oryzivora. — L. fuscata. — L. cyanea. — L. atricapilla. — L. nigra. — L. brasiliana. — L. ludoviciana. — L. petronia. — L. chloris. — L. haematirfa. — L. quinticolor. — L. fasciata. — L. madagascariensis. — L. coerulea. — L. cardinalis, — L. melanura. — L. Coccothraustes. — L. ostrina, — L. rosea. — 1) Es ift klar, daß der Steinfperling nicht weniger ein Kernbeißer ift, als der Grünling. Sperlingsartige Bögel. Fringilla 581 wie der vorige hierher gehört, und fein dicker Schnabel, eine weißliche Linie um den Kopf und ein gelblicher Fleck auf der Bruft unterfcheiden ihn hinlaͤnglich. Ausländifche find: *s4. F. ostrina. Vieill. ois. chant, 43. — Galerie pl, 60. Praͤchtig ponceauroth, „Schnabel, Flügel, Schwanz, —— bauch und Fuͤße ſchwarz. In Afrika und Indien. *55. F. Cardinalis. Wilson 11. 11. 1. 2, Enl. 37, Gehaͤubt, mit fpis aufgerichtetem Federbuſch; zinnoberroth, auf dem Rüden, dem Bauch, den Schwingen und dem Schwanz ins Bräunlihe. Um den Schnabel bis zur Kehle beim Maͤnn— chen die Federn ſchwarz. Schnabel und Füße hellroth. Das Meibchen ift ſchmutzig blaßgelb, mit vothbraunen Flügeln und Schwanz. DB. *86. F. madagascariensis. Le Foudi. Enl. 134. 2. Vieill. ois. chanteurs de la zone torride pl. LXU. Der ganze Körper des Männchens rein ſcharlach, durch das Auge etwas Schwarz, die Dedfedern der Flügel ſchwarz gefledkt, Schwingen und Schwanz. olivenbraun, mit grünlichen Rändern der Schwungfedern. Manche alte Sndividuen find noch reicher an Noth. Der Schnabel ift ſchwarz. BD. *87. F. fasciata. Gros-bec-csu-coupe der Bogel: händler - Brown Nl. t. 27. Vieill. ois. chant. 58. Kothbraun, mit ſchwarzer halbeirkelförmiger Zeichnung auf jeder Feder. Der Kopf helle. Um die Kehle ein breites blut: rothes Halsband. Schwanz (hwarz, weiß gefaumt. Der Be bel weiß. Sehr gemein cm Senegal. 88. F. haematin«. Vieill. ois. clant. 67. Der Schnabel zu dünn; t. 68, Loxia guttata, if eine Varietät. Schwarz, mi rother Kehle, Bruft und Seiten. In Afrika. V. **89. F. rustulata mih:. Loxia guttata. Vi eill. ois, chant. 68. 582 BB Obenher ſchwarz, der Bauch ſchwarz, mit weißen — geziert, uͤbrige Unterfeite und Bürzel purpureoth. Der Schnabel wie policter Stahl. In Congo. V. **90, F, flavoptera. Vieill. ois. chant. 41. f Schwarz, mit gelbem Rüden und Vorderflügel, und langem, gleichförmigem Schwanz Am Cap und weiterhin. V. *91. F. reticulata m. *) Vieill. ois. chant. 49, Le Gkivelin. Der Kopf bis zur Kehle ſchoͤn roth; Nüden, Flügel und Schwanz hellbraun, das Ende des Iegteren weißlich, über die Fluͤ⸗ gel zwei helle Binden. Naden und Unterfeite gelblichweiß, durch braune, halbmondförmige Federrander wie gemafcht. Der dide Schnabel fleifchfarb. V *92, F. ludoviciana. F. punicea L. F. rosea,. Wilson Il. 17. 2. © Enl. 153. Coccothraustes rubricolli. Viesll. Gal. 58. Kopf, Kehle und Ruͤcken ſchwarz; Flügel und Schwanz ſchwarz und weiß gefledt. Kehle bis zur Bruſt und Unterfeite ber Flügelfchultern ſchoͤn roſenroth; Unterbruft und Bauch weiß. Sn Nordamerika. *03. F. nigra. Catesby 1. 68. Pyrrhula nigra s. erwnirostris. Vieill. Gal. 57. . Schwarzblau, mit weißern Flügeltand und gelbem Schnabel. Legterer hat an der Mitte des Randes einen ſtarken Ausſchnitt. Mexiko und Cuba. V. *94. F. cyanea. Vieill. 64, L’Azulam. Schön dunkelblau, auf dem Scherel, den Baden und den _ Schultern heller. Schwingen, Schnabel un Süße ſchwarz. Suͤd⸗ amerika. V. 9 Fr. brasiliana Zinn. iftzin Afrika zu Haiſe und nicht in Brafilien, auch verdiente der Name fon um der F. biasiliensis willen geändert zu werden. V. Sperlingsartige Vögel. Fringilla. 583 *95. F. atricapilla *). Vieill. ois. chant. 53. Kopf und Hals bis zur Bruft rein ſchwarz, ſcharf begrenzt; ebenfo der Hinterbauh, Steiß und Füße. Der übrige Körper rothbraun. In Oſtindien. V. *96. F. fuscata. Vieill. [ois. chant. LXI.] Dunkel Eaftanienbraun, mit weißen Baden und Baud). Der Schnabel bleifarb, die Kehle bis zur Bruft faſt ſchwarz. Auf den Molukken. V. *97. F. oryzivora L. Der Reißvogel. Le Padda. Loxia oryzivora. Ent. 152. 1. Vieill. ois, chant. 61. Aſchgrau, wie mit Pflaumenduft überzogen, Kopf und Schwanz rein ſchwarz, mit weißen Baden und fleifchrothen Steiß- federn und Füßen. Der Schnabel wie geflreift, an der Baſis roſenroth, an der Spitze perlfarb. Singen nicht, und ſind zaͤrt— V. lich zu erhalten. In China, Java und Indien. *98. F. cantans. VieiII. ois. chant. 57. Iſabellgelb, ins roͤthlich⸗ blaͤuliche ſpielend, mit ſchwarzblauem Schnabel, ſchwarzen Füßen, Schwingen, Buͤrzel und Schwanz, deffen mittelfte Federn etwas vorftehen. Am Senegal, V. *99. F. bella. Vieill. ois. chant. 55. Obenher, mit Ausnahme des Bürzels, aſchgrau-braͤunlich, fein fcharf quergeftreift. Bürzel, Augenlider und Schnabel ſchoͤn purpurroth. Unterfeite weißlich, ebenfalls fein ſchwarz —— Auf Neuholland. *4100. F. Astrild. Loxia Astrild D. The wax- bill Bron- beak Lütk. Enl. 157. 2. Vieill. ois, chant. pl. XI. Grau, über und über (außer der Kehle) fein braun querge— een verfchieden von F. atricapilla Pr. Neuwied Beitr. 5854 Voößogel. ſtreift; die Grundfarbe am Kopf und Hals mehr grau, am uͤbri⸗ gen Koͤrper mehr braun. Schnabel und ein Strich en das Auge roth, Füße ſchwarz. *101. F. malacca. Vieill. ois. chant. 52. La Jacobin. Ent, 139. 3. Kopf, Hals, Schnabel und Steiß rein ſchwarz; Oberſeite und Flügel lebhaft zimmetbraun, Bruſt und Bauch weiß. Es giebt aber Varietäten. V. **402. F. leuconota Temm. Col. 500. 1. Dunkelbraun, vorn ins Violettfchwarze, Unterclieten und Bauch weiß. Der Schwanz Eegelfürmig. Bengalen. *103. F. nitida. Vieill,. Gal. 50. [Vieill. ois. chant. 60.] Obenher braun, mit ſcharlachrothem Unterrüden, Buͤrzel und Schnabel; Schwingen und Schwanz ſchwarz. Unterſeite weiß, mit halbmondförmigen Zeichnungen. Auf der Südfee. V. **104. F. nisoria T. Col. 500. 2. Kaftanienbraun, um Schnabel und Baden gefättigter, der Buͤrzel grau und braun marmorirt, der Schwanz ſchmutziggrau, Bruſt und Bauch weiß mit braunen Zickzacklinien gebaͤndert. Auf Java. V. *105. F. striata. Enl. 153. 1. Obenher braun, mit fchwarzen Schwingen. Auf dem Kopf vier. ſchwarze Streifen. Das Gefiht gelb, die Bruft bleigrau, der Bauch weiß. In Neuyerfey. V. 106B. majanoides. Col. 500. 8. Kopf und Nacken ſchmutzigweiß, Kehle, Bruſt und Bauch— mitte ſchwarz, der uͤbrige Koͤrper und Schwanz ſchoͤn N braun. Der Schnabel dunkelblau. Java. V. *107. F. Maja. Enl, 109. 1. Vieill. ois. chant, pl. LVI. Le Majan. Sperlingsartige Vögel. Fringilla 585 Zimmetbraun, mit fchwarzem Steiß und Schnabel. Kopf, Hals und Bruft fohmugig- weiß. In China und ganz DOftins dien, V. N *408. F. punctularia. Vieill. ois. chant. 50. Le Domino, Kopf bis zur Kehle und ganze Oberfeite Eaftanienbraun; am Bürzel einige weiße Fleckchen. Unterfeite weiß, mit fehmwärzlichen negartigen Mafchen. Hinterbauch ganz weiß. Beim Meibchen die Unterfeite ganz weiß. Auf Java und den Molukken. B. *109. F. variegata. Vieill. ois. chant. 51. Scheitel, Kehle und Schwanz ganz ſchwarzz ber Iegtere mit zwei verlängerten Mittelfedern. Naden, Oberrüden und Flügel braun. Bruft, Bauch und Bürzel weiß, fein quer gewellt, wie bei einem Habicht. Schnabel oben braun, unten gelblich, Züße ſchwarz. V. **410. F. Manimbe Licht. Obenher graubraun, dunkler geſtrichelt, untenher ſchmutzig⸗ braͤunlich oder weißlich— aſchgrau, ein kleiner gelber Strich von der Naſe nach dem Auge, und ein gelber Fleck auf dem Fluͤgelbug; Kehle weiß. Bahia. V. *411. F. aestivalis Licht. Dem vorigen fehr ähnlich, unterfcheidet ſich durch ganz Rn graue Unterfeite und abgeftuften Schwanz. **412. F. torrida Licht. Schnabel fehr did; Unterbruft und übrige Untertheile braun, der übrige Körper ſchwarz; innere Flügeldedfedern, Rand des Uchfelgelenkes und Wurzel der Schwungfedern weiß. Brafilien *). V. *113. F. molucca. Enl. 139. 1. Mie der vorige gezeichnet, aber es fehlen ihm die verlänger- ten Schwanzfedern. Hr. Vieillot halt ihn für das Weibchen des Vorhergehenden. V. *) Spir ne diefes Vogels als L. nasuta foll nad) m Neuwied fhlecht fe N 586 B *114, F. quadricolor *). ' ‘[F, spheeura Tem m. ] Temm. col. 96. 1. 2. Bar. 3. Le gros-bec longicone. Scheitel, Rüden und Flügel des Maͤnnchens grasgrün z Stirn und Baden bis zum Hals herab lilablau; der abgeftufte, in zwei lange Mittelfedern ausgehende Schwanz nebſt dem Bauche fcharlahroth, Bruſt und Bauchfeiten ſchmutzigbraun. Das Weibchen ift bloß obenher grün mit rothem kürzerem Schwanz; eine Barieät obenher grün, mit blauem Geſicht und Kehle | und gelber Bruft, Bauch und längeren Schwangfebern. Auf Java und Sumatra. V. Man kann von den Kernbeißern noch einige fremde unter dem Namen VIII. PITYLUS Cuv. unterfcheiden, Ihr Schnabel ift ebenfalls di, etwas zuſammen⸗ gedrückt, oben gebogen, und hat bisweilen in der Mitte des Ran des des Oberfchnabels einen hervorftehenden Winkel. Hierhin gehört: *115. F. (P.)- grossa. Loxia grossa. Enl. 154, [Jardine et Selby IN.t.3. Pitylus atrochalybeus; ſcheint derſelbe, nur daß ihm der weiße Kehlfleck fehlt.] Schwarzblau, ein weißer Fleck an der Kehle; der —— roth, die Fuͤße braun. Amerika. 116. F. (P.) Gnatho Licht. Schwärzlich = fchiefergrau; Geſicht, Kehle und Unterhals ſchwarz, der Schnabel zinnoberroth. Pr. Mr. In Brafilien, V. dem vorhergehenden aͤhnlich. **117. F. (P.) jugularis Pr. Max. Spix II. 56. 2. Tanagra atricollis, mittelmäßig. Obenher graubraun, untenher fahl=röthlichgeld; Kinn, Kehle und Baden ſchwarz; Schnabel lebhaft orangefarben. Pr. Mr Kleiner als der vorige. Brafilien. ; 8 **118. F. (P.) Brissonü Lath. Körper dunkel indigoblau; Stirn, Baden, Kopf und Unter: *) Buffonz aber feine Abbildung ftellt ein defectes Eremplar at Sperlingsartige Vögel. Fringilla 587 ruͤcken Eornblumenblau; Flügel und —— ſchwarzblau, Weib⸗ chen gelblichbraun. Südamerika. Pr. Mr. V. xXIVAO. F. (P.) viridis. Loxia canadensis L. ) Enl. 152. 2. ſchlecht. Obenher olivengruͤn mit ſchwarzem Geſicht und Kehle; der Stirnrand, die Einfaſſung des Geſichtes und die Unterſeite gelb. In Südamerika, V. *120. F. (P.) erythromelas. Lath. II. t. 47. Vieill. Gal. 59. Das Männchen dunkelcoth, mit ſchwarzem Kopf und Kehle; Flügel und Schwanz ins. Schwarzbraune; der fchwarze Schnabel an der Unterbafis weiß; das Weibchen goldgrün, untenher gelb, mit olivengrunen Schwingen. Cayenne, V. *121. F. (P.) auranticollis. Pyrrhula auranticollis. Fieill. Gal, 55. Loxia portoricensis. Daudin Orn. 1. pl. XXIX. Das Männchen fehwarz, mit orangebrauner Kehle, Seiten | des Scheitels und Steißfedernz; — das Weibchen braungrün, mit orangebrauner Kehle, Bauch, und Steißfedern. Auf Porto: Rico, V. = 122. F. crassirostris Pr. Ma«x. Das Männchen Eohlfehwarz, mit geünlihem Schein; ein Eleines weißes Fleckchen auf den großen Flügeldedfedern, fo wie die inneren weiß; Weibchen obenher olivenbraun, untenher bräunz lihgelb. In Brafilin. Pr. M. Q. IX. PYRREHULA. Gimpel. Mit aufgetriebenem, zugerundetem, nad) allen Seiten hin ge: wölbtem Schnabel. *123. F. (P.) Pyırhula. Der Dompfaff, Gimpel, Blutfink, Lübig. Le Bouoreuil. Loxia pyrrhula Z. Soll nad VBieillot gar nicht in Canada vorkommen; nad, Pr. Mar ift Buffon’s Abbildung fehr ſchlecht. V. 588 Bigiög ver: Naumann 111. Enl. 145. Vieill. Gal. 56. Obenher aſchgrau, untenher voth [mit weißem Hinterbauch] mit fchwarzem Scheitel. Das Weibchen hat rothgrau ftatt roth. Niſtet auf verfchiedenen Bäumen, im Gebuͤſch, langs der Wege. Sein natürlicher Geſang ift fehr fanftz er wird auch leicht zahm und lernt fingen und fprechen). Man Eennt eine Raffe, die um ein Drittel größer ift. **124. F. (P.) longicauda Temm. Manuel dornith. 2e ed. p. 340, Falk's Reifen 3. Th. 7. 28. Kopf und Unterfeite roſenroth, Slügeldeckfedern weiß mit . zwei fchwarzen Querbinden. Der Schwanz fhrwarz, rofenroth gefaumt; die drei äußeren Federn weiß mit ſchwarzen Schäften. Er ift über drei Zoll lang und gerade abgefchnitten. Zumal in Sibirien. ER *125. F. (P.) lineola *). Ent. 119. 1. ſchlecht. Dherfeite, Kinn und Kehle fihwarz, mit grünem Mes tallglanze. Ein Längsftreif auf dem Scheitel, ein Fleck an je der Seite des Unterkiefers, -alle Untertheile, obere Schwanzded- federn und ein Eleiner Spiegel auf den Schwungfedern weiß. Brafilien. V. *126. F. (P.) minuta. Enl. 119. 2. Obenher braͤunlich olivengrau, Schwung- und Schwanzfedern mehr fahl, graubraun; Unterfeite fahl gelblich-graubraun, an der Mitte des Bauches mehr blaßgelblich. Weibchen. Braſilien. Pr. M. (Der pyrrbomelas ſehr aͤhnlich.) V. *127. F. plumbea Pr. Max. Bläulihgrau, der Bauch ins Weißliche. Auf den großen Schwungfedern ein Eleiner weißer Spiegel. Gemein in Brafilien. DB. *) Pr. Neuwied glaubt, daß diefer mit Pyrrhula misya Vieill. und crispa einerlei ſey. Auf erfteren paßt aber die Beſchreibung nicht, und da VBieillot auch vom Iesteren fagt, daß er vier Exemplare mit krauſen Federn lebendig befefjen, auch expreß Afrika als Vaterland ans giebt, fo habe ich alle drei unterfchieden —— V. Sperlingsartige Vögel. Fringilla 589 *128. F. pyrrhomelas *). Männchen rothbraun mit ſchwarzem Scheitel, Flügeln und Schwanz; auf den Schwingen ein Eleiner weißer Spiegel. Weib: chen olivenbraun. Pr. M. V. *129. F. (P.) cinereola (vermuthlich F. rufirostris Pr. Ma«). Cor. 11... Dbenher dunkel afchblau, Schwingen und Schwanz nod) dunkler; auf dem Flügel ein Eleiner weißer Fleck; die Unterfeite weiß, an den Hüften afchgrau. Der ftarfe gewoͤlbie Sa corallenroth. Gemein in Brafilien. *130. F. (P.) faleirostris. Cat, 11, 2. Dlivenbraun, untenher hellee und an der Kehle gelblich, der Schnabel papageiartig gekrümmt, Oberkiefer an den Rändern ſtark ausgefchnitten, der Unterkiefer breiter und höher als der obere. Von der Größe eines Zeifigs. Brafilien. DB. *131. F. (P.) crispa. Vieill, ois. chant. 47. Obenher Kopf und Kehle fchwarz, mit weißen Streifen auf dem Scheitel, weißem Badenfled und weißem Fleckchen auf dem Flügel. Unterfeite weiß, mit Eraufen Bauchfedern. Guiana. V. *132. F. (P.) misya. Vieill. ois, chant. pl. 46, Spix LIX. LX. Obenher fihwarz, mit zwei fchmalen weißen Binden auf dem Flügel; untenher weiß. Gapenne. BD. *133. F. (P.) orthaginea C. Pyrrhula githaginea. Col. 400. Das Männchen obenher grau, mit rofenrothem Anflug, Schwung- und Schwanzfedern fehwarz, roſenroth geſaͤumt; Uns terfeite ſchmutzig roſenroth, an der Bruft heller. Der Schnabel und ein Sledchen vor dem Auge zinnoberroth. Das Weibchen mehr ifabellgelb, ohne, Nofenfchimmer. Der Schwanz beider ſchwach gegabelt. In Agypten. V. Spix Abbildung als Loxia brevirostris iſt nach Pr. M. zu ſchlecht, um citirt werden zu koͤnnen. V. 590 Be — — — — **134. F. (P.) melanocephala Pr. Max. 2? Spix t. LX. im Jugendkleide. Vorderkopf, Kinn, Kehle, Unterhals und Oberbruft ſchwaͤrz⸗ ih; Rüden und Obertheile olivengrau, Bauch blaßgeld. Pr. M. Brafilien. V. 25. LOXIA !) Briss. Kreuzſchnabel. Mit zufammengedrüdten Schnabel, deſſen beide Kinnladen bergeftalt gekruͤmmt find, daß fich ihre Spigen bald auf der, bald auf der entgegengefegte Seite Ereuzen, je nach den Individuen. Diefer auferordentlihe Schnabel dient ihnen, die Saamen aus den Schuppen der Fichtenzapfen hervor zu holen, Die europaifhe Gattung 1. L. eurvirostra L. Der Kreuzfhnabel. Tan— nenpapagei. Enl. 218. ee ift überall nicht felten, wo Nadelholz ift. Das Gefieder des jun: gen Männchens ift fchön roth mit braunen Flügeln; das des Meibchens und des alten Männchens obenher grünlich, untenher gelblih. Auch von ihm kennt man zwei Arten, die in der Größe, und, wie man behauptet, felbft in der Geftalt des Schnabels und in der Art des Gefanges verfchieden feyn follen. *a. L. curvirostra. Der Eleine oder Fichtenfreuz: fhnabel. Naumann 110. [Curvirostra pinetarum.] Der Schnabel ift mehr geftredt und dünner als beim fol- genden, an den ſich Ereuzenden Spigen lang, und niedrig. Brehm. *b. L. Pityopsittacus Bechst. Der große oder Kie— fernfreuzfohnabel. Naumann 109. Der Schnabel mehr papageiartig, die und hoch, mit kur— gem hohem Haken. Br. ber einen Zoll länger als der vorige, mit dem er fich aber paart. V. 1) Loxia, von Ao&os (krumm) wurde von Conrad Gesner für diefen Vogel erfunden. Linne hat den Namen auf alle Kernbeißer ausgedehnt. Sperlingsartige Vögel. Corythus. 591 2. L. leucoptera Bath. Der weißflügelige Kreuz ſchnabel. Vieill. Gal. 53. Wilson Am. orn. IV. 48. Loxia taenioptera Gloger et Brehm. Roth, mit fchwarzen Flügeln und Schwanz; auf den Fluͤ— gein einen weißen Schulterfled, eine weiße Binde und drei meiße Federſpitzen; einige ſchwarze Streifen an Kopf und Rüden; Baud) braunlih. Hudfonsbai, Canada ꝛc., aber auch in Deutfchland. V. 26. CORYTHÜUS Cxr.!) Hafenfernbeißer. Deffen nach allen Seiten gewölbter Schnabel feine Spige über die Unterfinnlade gebogen hat. Die befanntefte Gattung ift: *1. C. Enucleator. Der Hafenfinf. Le Durbee. Loxia Enucleator L. Ent. 135. 1. ‘oder beffer: Edw, 123. 124, Vieill. Gal. 53. Raumann 112, Bewohnt gleichfalls den Norden beider Melten und Iebt auf die MWeife des Kreuzfchnabels. Er ift roth oder roͤthlich, die Flügel und Schwanzfedern ſchwarz, weiß eingefaßt ?). C. Das Gefieder ift meift Eirfchroth, mit aſchgrau gemifcht, auf dem Flügel zwei rofenrothe oder weißliche Binden. V. Der Norden befist noch verwandte Gattungen von gleichs falls ſehr ſchoͤnen Farben. Einige kommen bisweilen in einzel: nen Sndividuen bis Deutfchland. So 1) Corythus ift der griehifche Name eines unbekannten Vogels. Hr. VBieillot hat ihn in Strobiliphaga umgetauft. 2) Die Loxia psittacea der Sandwich Infeln (Lath. Syn. IL pl. 42.) oder Psittacirostra icterocephala (TTemm. eol, 457.) ſcheint mir fi) nur durd) eine etwas mehr hervorgezogene Schnabelſpitze zu unterfcheiden. Die Loxia Flamengo (Sparrm. Mus. Carls. T. 17.) fcheint mir nur ein Kakerlad des gemeinen Hakenfinken. €. — Hierher würde das noch verdächtige Gefchleht Phytotoma ge ftellt werden müffen, was der Verf. ignorirt. ©. d. Befchreibung zweier Species (Ph. rara und tridactyla) bei effon (Manuel d’Or- nithologie 1. 346.) und einer dritten (Ph. Bloxami) im brittifchen Mufeum, bei Jardine et Selby (Ill. pl. 4.), mit grauem Rüden und roftrother Stirn und Unterfeite. V. 5892 LER a NE *2. C. erythrinus. Loxia erythrina Pallas. Fringilla flammea L. Naumann 113.1. 2. Meyer Vögel v. Liv: und Efthland. Titelkupfer. Küken und Flügel grau, roſenroth überlaufenz Scheitel, Kehle, Dberbruft und Bürzel ſchoͤn carminroth; Bauch und Steiß- federn weißlich. Das Weibchen faft nur grau. Bei alten Maͤnn— chen geht das Carminroth oft bis ins Feuerfarb. Im ganzen noͤrdlichen Rußland, bisweilen im noͤrdlichen Deutſchland. V. *3. C. roseus. Loxia rosea Pallas. Naumann 113. 3. Ruͤcken und Schultern fehwarz, die Federn carmoifintoth ge— ſaͤumt; Kopf, Naden, Achſeln und die Unterfeite lebhaft carmin- toth; Stien, Kehle und VBorderhals filbergrau; Bauch und Steif- federn rofenroth; die Flügel braun, mit zwei roſenrothen Binden, der Schwanz braun, Sibirien. Kommt bisweilen bis Ungatn. V. *4. C. purpureus. Fringilla purpurea. Wilson 1.7.4. Tief roſenroth, mit fehwärzlichen Schwingen und Schwanz; ber Hinterbaud) und die Steißfedern weiß. Nordamerita. DB. 27. COLIUS @m.t). Auch fie ftehen den vorhergehenden noch fehr nahe. Ihr Schna— bel ift kegelfoͤrmig, Eurz, dic, etwas zufammengedrücdt, und beide Kinnladen gebogen, ohne einander zu überreichen. Ihre Schwanz- federn find abgejtuft und fehr lang, ihr Daumen kann fid), wie bei den Mauerfchwalben, zu den anderen Fingern nach vorn wen— den; ihr feines feidenartiges Oefieder hat im Ganzen dunfele Farben. Es find afrikanifche oder indifche Vögel, die faft wie die Papageien Elettern, in Schaaren Ieben, felbft ihre Nefter in großer Anzahl auf demfelben Strauche vereinigen, und an den Zweigen aufgehängt dicht an einander, den Kopf nad) unten, ſchlafen. Sie leben von Fruͤchten. *1. C. capensis. Enl. 282. f. 2. 1) Kodoros der griechifche Name einer Eleinen Art von Krähe. Sperlingsartige Vögel. Buphaga. 593 Vaill. 258 und der junge 256. Dieſes ift der C. striatus und panayensis. C. senegalensis. Viesll. 51. Grau, ins Weinrothe; der langfedrige abgeftufte Schwanz bläulih, mit braungrauen Federfchäften. Im Naden und auf den Flügeln ebenfalls blau; ein Federbuſch. V. *2. C. leuconotos Lath. C. erythropus Gm. Vaill. 257. Perlgrau, ind Weinrothe, mit einem weißen Streif auf dem Unterruͤcken, und vöthlihen Füßen. Am Gap und im Gafferlande. V. *3. C. gularis. Vaill. 259. Obenher dunkelbraun, Sederbufh und Baden fchmusigweiß, Stirn, Geſicht und Kehle ſchwarz, Bruft und Bauch roftgelb, fein quergewellt. Der Oberfchnabel fhwarz, Beine roth. Auf Angola und Malimbe t). Hierher gehören dann auch: 28. BUPHAGA Briss. Ochſenhacker. Ein Eleines Gefchlecht, deffen mäßig langer, anfangs cylin- driſcher Schnabel vor feiner ziemlich flumpfen Spige an beiden Kinnladen anfchwillt, und dem Vogel dient, die Haut der Rinder - zufammenzudrüden, um die darin ſteckenden Bremfenlarven her= auszutreiben, von denen er fich nährt. Man Eennt nur eine einzige *) afrifanifche Gattung: 1. B. africana. Enl. 293. Vaill. Afr. pl. 97. Vieill. Gal, t. 92. Braͤunlich, mit mäßig langem, abgefluftem Schwanz. Von der Größe einer Droffel. 1) Ich nähere den Colius die Vögel, wovon der eine Malurus textilis Less. und Malurus leucopterus id. heißt. ©. Voyage de Freycinet Zool. pl. 23. r *) Seitdem ijt eine zweite entdeckt. 2. I. 38 594 ER **3, B. erythrorhyncha. Col. 465. Tanagra erytrorhyncha Salt. B. habessynica Ehrenb. Symb. t. 9. Sm ganzen öfllihen Afrika bis Madagaskar, Obenher braun, ins Nauchgraue, der Kopf grau, Bruft und Baud) ifabell- gelb, Schnabel und Augenkreife fchön korallenroth. Kleiner als der vorige. Begleitet regelmäßig die Caravanen, wo er die Hy- popopus-Sliegen und ihre Larven aus den Kameelfellen ſucht. V 29. CASSICUS Cuv. Haben einen großen, genau Eegelförmigen Schnabel, an der Baſis did und an der Spitze ausgezeichnet zugefpist. Kleine runde, an den Seiten ftehende Nafenlöcher; die Bereinigung der Kinnladen in einer gebrochenen Linie, d. h. einen Winkel, wie bei, den Staaren, bildend. Es find amerikanifche Vögel, deren Sit— ten denen unferer Staare fehr ahnlich find, die wie dieſe in Schaaren leben, meift ihre Nefter zufammen bauen und dabei viele Kunftfertigkeit zeigen. Sie leben von Inſecten und von Saamen, und ihre großen Schaaren thun den Feldern viel Scha= den. Ihr Fleiſch ift fchlecht. Mir theilen fie auf folgende Art ein: 1. CASSICUS im engeren Sinne. Wo die Baſis des Schnabels bis auf die Stirn herauf fteigt, und da die Federn in Geftalt eines Halbzirkels umfaßt. Unter diefer Ordnung finden fich die größten Arten. ’ *4, C. bifaseiatus. Spix LXI. a. Kaſtanienbraun; Kopf, Hals und Spigen der Schwingen hwarz; der Schnabel ſchwarz. Die Spise und Bafis roth. Die äußeren Schwanzfedern gelb, ungefledt; ein fadenförmiger Federſchopf hängt den Naden herab, V. *2. C. angustifrons. Spix LXI. Dlivenbraun, der Schwanz gelb mit bräunlichen Spigen, die den mittleren nächfte Steuerfeder halb gelb, halb ſchwarz, die Steißfedern braun. Der Schnabel an der Bafis verfchmälert. Ein herabhängender Federfchopf. V. Sperlingsartige Vögel. Cassicus 59% *3. C. nigerrimus. Spix LXIU. Ganz ſchwarz, mit weißem, an der Stirn converem Schnabel. V. *4. C. eristatus. Oriolus cristatus. Enl. 344. Schwarz; der fadenförmige Federfchopf, Bürzel und Steif- federn roſtroth; der Schwanz und die aufßeren Schwanzfedern geld. Cayenne. V. *5. C. haemorrhous. Enl. 482, [BPriss. II. 8. 2. Cassicus ruber. ] Ganz fhwarz, mit carmiofinrothem Unterrüden und Bürzet. Der Schnabel blaß ſchwefelgelb. Brafilien. V. “*6, C. persicus [befjer icteronotus]. Enl. 184. [Briss. I. 9. £. 1.] Iſt nicht in Perfien, fondern wie alfe anderen in Amerika zu Haufe. [Er ift glänzend ſchwarz, mit citrongelben Schulter: deckfedern, Buͤrzel, Steiß und Baſis der Schwanzfedern. Auf dem Scheitel ein ſchmaler Federſchopf. Der Schnabel gelblich— weiß. V. X7. C. palliatus W. [ Oriolus oryzivorus.] Le grand Troupial. d Az. III. p. 167. Schwarz, an den vorderen Theilen des Körpers violet fchil- lernd. Die Halsfedern find etwas verlängert und Eönnen ſich fträuben. B. I. ICTERUS '). Teupial. Ihr Schnabel umfaßt die Stienfedern nur mittels eines fpigen Ausfchnittes und ift der Länge nach gebogen. *8. C. (I.) varius Gm. [C. castaneus.] 0% , \ 9 Hr. Vieillot hat den Namen \ Troupial, in — umge⸗ tauft, den ich der folgenden EN gegeben habe. - Er überfegt earouge durch pendulinus Gal, 1 38 * 596 Bid; 9 Halb. Enl. 607. 1, [Wilson 1. t. 4. f. 1—4*). Oriolus mutatus.] Obenher ſchwarz, vom Halfe bis zur Bruft herab; die übrige Unterfeite, Bürzel und obere Schwanzdedfedern Eaftanienbraun, die großen Slügeldedfedern weiß gefaumt. In der Jugend gelb, mit braunen Flügeln. V. *9, C. (I) cayanus s. cayennensis. [C. chrysopterus.] Enl. 535. 2. Carouge de Visle St. Thomas, Gänzlich ſchwarz, mit goldgelben Fluͤgeldeckfedern. Der — bel ſehr ſpitz und wenig gebogen. **40. C. I) rufusater Less. Voy. de la Coquille pl. 23. Schwarz, mit zinnoberrothem Rüden und Flügelfchulterfer | dern. Auf dem füdlichiten Neufeeland. V. *41. C. (I.) chrysocephalus. Merrem Beitr. 1. T. 8. Pendulinus chrysocephalus. Fieill. Gal. 86. Spix LXVII. 1. Schwarz, mit citronengelbem Scheitel und Naden, eben fol: chem Schulterfled, Bürzel, Steiß und Schenkeln. V. *12. C. (I.) Quiscala. Pie de la Jamaique, Gracula quiscala L. Catesby T. XI. Gracula barita. Latkam 1. pl. XVII. Quiscalus versicolor. PVieill. Gal. 108. Wilson III. 21. 3. Schwarzglänzend; ihr Schwanz nimmt nad) der Stellung der Seitenfedern alle Formen an, bald find biefe in einer Ebene mit den andern, bald .aufgerichtet, fo daß er einen Kahn bildet u. f. w. Obere Synonyme find wahrſcheinlich richtig. Man fin: det ihn auf allen Antillen, Garolina ıc. und hat ihn mit dem Meifdieb, Ploceus’niger, verwechfelt. C. Nah Vieillot wäre er violetfhwarz, am Naden und Hals ins Grüne, an Flügeln und Leib in Eupferbraun fchillernd ; aber im Grunde in alle Farben; bieß paßt nun wieder auf Frin- gilla Quiscala.. ©. oben S. 564. V. 9 Der, Verf. citirt zu °C, xanthocephalus und C. spurius zwei⸗ mal noch dieſelbe Tafel; offenbar gehoͤrt ſie aber zu dieſem Vogel. V. Sperlingsartige Bögel. Cassicus. 597 *13. C. (I.) suleirostris, Spix LXIV. f. 2. Deffen viel dickerer Schnabel an der Baſis fchief gefurcht it. C. — Der Vogel ift ſchwarz, mit fpigen Nadenfedern wie beim Staar. V. II. XANTHORNUS. Carouge Cuv.) Unterfcheiden fi von den Zrupiald nur durch ihren ganz > geraden Schnabel. *14. C. (X.) Icterus. Enl. 532. Le Troupial. Kopf, Kehle, Rüden und Schwanz ſchwarz; Nacken und Unterfeite, Unterrüden, Bürzel, Schwanzdedfedern und kleine Fluͤ— geldedfedern citronengelb, am Flügel ein weißer Fleck und weiß geſaͤumte Schwingen. V. *15. C. (X.) minor. Icterus sericeus. Tanagra bonariensis. End. 710, Schwarz purpurglänzend, Flügel und Schwanz ing Stahl: gruͤne, Kopf, Naden und Bürzel etwas ins Braune. Süd: amerika. V. *16. C. (X.) citrinus. Icterus citrinus. Spix LXVI. Schön citronengelb, Rüden, Schwingen und Schwanz ſchwarz; der Schulterfled der Fluͤgel gelb, der Augenkreis ſchwarz. *17. C. (X.) Gasquet. Quoy et Gaym. Voy. de Freycinet pl. 24, Braun, mit citrongelbem Bauch, Flügelbug und Bürzel, Auf Montes Video. V. X18. C. (X.) phoeniceus. Enl. 402. Sturnus praedatorius. Wilson IV. 30.1. Der reife Vogel gonz [hwarz, auf der Flügelfchulter ein purpurrother unten vothgelb gefäumter Fleck. Der jüngere hat 1) Herr Vieillat nennt diefe Baltimore und Yphantes Gal. I. 87. Er trennt nnige unter dem Namen Troupial oder Agelaius - pl. LXXXVIIL davon. 598 NUR Dar Ber 0 ihn ganz rothgelb, das Weibchen wie der junge Vogel find braun: melirt, wie eine Lerche. In Nordamerika bis zu den Antillen. **19. C. (X.) caffer. Icterus cafler Licht. Dlivengrün, untenher gelb, Kopf und Kehle dunkel orange. Der Schnabel ſchwarz, die Füße braun. Im Gafferlande. 8. *20. C. (X.) Bananae *), Enl. 535. 1.. Le Carouge. Kopf, Hals und Bruft lebhaft Eaftanienbraun; Flügelded: federn, Unterrüden, Bürzel und gefammte Unterfeite dunkel oran— gegelb; Dberrüden, Schwingen und Schwanz fhwarz, Macht ein Eünftliches Neft an einem Bananenblatte. Auf den Antillen. V. *21. C. (X.) icterocephalus. Enl. 343. Ch. Bonap. American ornith. V. I. pl. II. £. 1, 2; The Yellow-headed Troopial. Das Männchen ſchwarz, mit. fehön orangegelbem Kopf, Hals und Bruſt; auf den Flügeln ein bis zwei weiße Flecken; vom Schnabel um Stirn und Kinn und durchs Auge ein ſchwarzer Zuͤgel. Das Weibchen dunkelbraun mit grauer Kehle und gelber Bruſt. Nordamerika. V. *22. C. (X.) Xanthornus. [Xanthornus mexicanus.] Enl. 5. 1. *23. C. (X.) Baltimore. Hanging bird, golden Ro- din, Fire-bird. Enl. 506. 1. Vieill. @al. 37. Wilson 1.1. 3. Unterfeite, Unterrüden und Bürzel orangeroth; Kopf, Hals, Oberruͤcken, Schwingen und mittlere Schwanzfedern ſchwarz. Die Seitenfchwanzfedern zur Hälfte orangegelb, die Flügelfedern meift weiß gefaumt. Das Weibchen und der junge ſtatt roth mehr orangegelb, die ſchwarzen Federn mehr olivenbraun. Baut in die Naͤhe der Haͤuſer ein ſehr kuͤnßliches Neſt. Le *24. C. (X.) melancholicus [miitaris). Le Troupial ü gorge ensanglantee Ax. 70, Enl, 448. *) Nicht Bonana. v. 1 N Sperlingsartige Vögel. Cassiecus. 599 Der reife ift O. guyanensis Enl. 536, Vieill. Gal. pl. LXXXVIII. Agelaius militaris, Schwarz, ins Braune, mit zinnoberrother Kehle, Bruft und Schulterfedern; der junge Vogel graubraun, ſchwarz punftict, das Roth bläffer. V. III. Mit einem etwas kuͤrzeren Schnabel, wodurch er ſich den Finken naͤhert. 25. C. pecoris. Der Kuhvogel. Cow-bunting. Icterus pecuris Temm. Fringilla pecoris. Emberiza pecoris. Wilson Il. 18.1.2. 3. Enl. 606. 1 !). Violetfhwarz; Kopf und Hals graubraun. Diefer Vogel lebt in Menge unter dem Vieh, fein merkwürdigfter Charakterzug ift aber, daß er feine Eier in fremde Nefter legt wie der Kukuk. IV. OXYRHYNCHUS Temm. Mit dem Eegelfürmigen und zugefpisten Schnabel der Xan- thornus, aber £ürzer als der Kopf. 26. C. (O.) flammiceps T. Col. 125. Swains. Ill. 49. O. cristatus. Trägt einen roth melirten Federbufh wie die meiften Ty— vannen. ©. Er ift obenher olivengrün, untenher blaßgruͤnlich, am Kopf und Kehle mit fehwarzem Federrüden, Bruft und Bauch mit edigen ſchwarzen Flecken, der rothe Federbuſch mit RER End» fpigen und Schäften. V. DACNIS Cuv. ‚Stellen durch ihren Eegelförmigen fpigen Schnabel die Xan- thornus im Kleinen dar und verknüpfen fie mit den Laubfängern. Die bekannte Gattung 27. C. (D.) cayanus. Pit-pit. Motacilla cayana L. 1) Gmelin citirt irrig Enl, 606. 1. unter Oriolus minor. 600 Pd Ent. 699. Vieill. Gal. 165. ift ein Eleiner blau und ſchwarzer Vogel, [Blau, mit weißem Bauche; Stien, Zügel, Naden, Schwingen und Schwanz ſchwarz.] 30. STURNUS Z. Staar. Unterfcheiden fi) eigentli von den Xanthornus nur durch einen, zumal an der Spitze, etwas niedergedruͤckten Schnabel. 1. St. vulgaris L. Der Staar. Naumann 62, Enl. 75. Schwarz, mit grünem und violettem Schimmer, über und tiber weiß oder gelblich gefledt. Das junge Männden ift grau: braun. Diefer Vogel ift in der alten Welt fehr zahlreich, nährt fi von Sinfecten, und ift fomit dem Vieh nuͤtzlich, das er davon befreit, Er fliegt in großen dichten Schaaren, läßt fich leicht zahmen und lernt dann fingen, ja fprehen. Im Winter verläßt er und. Sein Fleifh ſchmeckt ſchlecht. ' 2. St. unicolor Temm. Temm. col. 3. Vieill. @al. pl. XCI. [Der ganze Vogel ift glänzend ſchwarz mit ſchwachem Purs purfchiller.] Sm füdlichen Europa. [Zumal in Sardinien, au) in Sicilien.] *3. St. capensis. Enl. 280. (ſchlecht). [Edu. IV. 187.] ' Nicht vom Cap, fondern aus Indien. St. contra Albin III. 21, unterfcheidet fi nicht von ihm. ©. Kopf und Hals glänzend violstfchwarz, mit weißen Baden und Nackenband. Bruft, Bauch und Flügelbinde weiß. Nüden, Bürzel, Schwingen und Schwanz ſchwarzbraun. Der etwas ge: bogene Schnabel orangegelb. V. *4, St. militaris. [ Troupial à gorge ensanglaniee Az. nr. 68 *)]. Eni. 113. *) Nicht mit Cassicus militaris (melancholicus) zu verwechfeln. ©. 3 a er u ae u Sperling3artige Vögel. Sturnus. 601 Dbenher und am Bauche ſchwarz, ins Braune; über den Scheitel ein grauer Strich; Kehle, Vorderhals, Bruſt, Fluͤgelbug und ein Streif vom Schnabel zum Auge zinnoberroth; über den Augen ein weißlicher Streif. *5, St, Judovicianus. | Enl. 256. [Le Stourne de la Louisiane.] Alauda magna G@m. Catesby 1. 33. Vieill. Gal. pl. XC. Stournelle à collier. (Sturnus collaris.) Wilson III. 19. 2. Alauda magna, Obenher braun, roftfarb und ſchwarz gefchedt, über den Kopf Heil geſtreift; untenher ſchoͤn citronengelb, ein breiter ſchwar— zer Streif vom Hals fpis nad) der Bruft heruntergehend, daß er die Kehle einfaßt. Baden weißlich, Schwingen grau. Die Zehen groß. Bruͤtet wie eihe Lerche. V. *6. St. tricolor [beffer bicolor]. Amblyramphus tricolor. Leach zool, Misc. t. 36. [bei Leach fteht bicolor.) Oriolus ruber Gm. Sonnerat Now, Guin. t. 68. L’Etoxrneau & camail rouge. ‘ Eine fchöne Gattung, aber nicht aus Sindien wie Son: nerat angiebt, en in den Steppen des Vorgebirges der guten Hoffnung zu Haufe. ©. Schwarz, mit feuerrothem Kopf, Hals, Oberbruft und Shen: Eeln. Die Schnabelfpige ftumpf und niedergedrüdt, V. **7, St. pyrrhocephalus Licht. Glänzend ſchwarz, Kopf, Hals, Bruft und Schnabel fchare lachroth. Der Schnabel und die Füße ſchwarz. Bei Monte: Video !). V. Ich ſehe keinen hinlaͤnglichen Charakter, um von der Fa— milie der Kegelſchnaͤbeler die Geſchlechter der Familie der Raben 1) NB. Der Sturnus Cinclus bildete oben ein eigenes Geſchlecht in der Nähe der Droſſeln. St. sericeus Brown Ill. iſt vielmehr eine Gracula. St. collaris ift mit Accentor alpinus einerlei, und Sturnus carunculatus muß nad) meiner Meinung zu den Philedon. Die Arten von Osbek, Hernandez u. a. find wenig authen— tiſch. Was die von Pallas anbelangt, fo ift es Schade, daß man Eeine Abbildung davon hat., Die Daudin’fchen müffen zu den Droffeln oder Philedon wieder zurüd, und feine Quiscala zum Theil zu Gracula, zum Theil zu Cassicus. Daudin hat die von feinen Vorgängern . begonnene Verwirrung dieſes Gefchlechts aufs Höchfte gebracht. . 602 Big zu trennen, die alle denfelben inneren Bau und die nämlichen aͤuße⸗ ten Organe haben, und fich nur durc ihre im Ganzen beträchte lichere Größe unterfcheiden, die ihnen bisweilen felbft erlaubt, Eleinen Vögeln nachzuftellen. She ſtarker Schnabel ift meift von den Seiten zufammengedrüdt. Diefer Sefchlechter find drei: die Naben, die Paradiesvögel und bie Raken. 31. CORVUS L. Mit ftarkem, an den Seiten mehr oder minder abgeplatte tem Schnäbel, deffen Nafenlöcher mit fteifen, nach vorn gerichteten Federn bedeckt find. Es find feine und fchlaue Vögel, mit fehr feinem Geruhsfinn, die im Ganzen die Eigenheit haben, Sachen, die ihnen übrigens unnüg find, wie Münzen u. dgl, zu nehmen, ja zu verfteden. Man nennt die größten Gattungen mit. nad) Verhaͤltniß ftärkftem Schnabel, deffen Firfte gebogen ift, Naben oder Krä- hen. She Schwanz it rund oder vieredt, 1. C. Corax L. Der Kolfrabe Rabe. Raumann 53.1. Vaill. Afr. pl. 51 :). Darmftädter deutfche Ornithologie. Der größte Vogel in der ganzen Claffe der fperlingsartigen Vögel, die Europa befist, An Größe Eommt er dem Haushahn bei. Er ift ganz fhwarz, der Schwanz abgerundet, die Firfte feinee Oberkinnlade nach vorn gebogen, Er lebt zurücgezogener als die anderen Gattungen, fliegt fehr hoch, riecht das Aas auf eine Stunde weit, nahrt fich übrigens von allen Arten von Früch: ten und Eleinen Thieren, raubt felbjt Vögel der Hühnerhöfe, ni— ftet einfam auf hohen Bäumen und fteilen Felſen, laͤßt ſich leicht zähmen und lernt felbft gut fprechen. Es fcheint, daß man ihn in allen Theilen der Melt antrifft: [C. montanus. LeVaill. Afr. I. 51. am Cap.] Im hohen Norden ift oft. fein Gefie— ber mit Weiß gemifcht (Ascan. sc. nat. t. VIII.), dann ift es der * Corvus leucophaeus Temm. [Corvus borealis Briss.] Vieill. Gal. 100. 1) NB. Enl, 495. ſcheint eine fimple Kraͤhe; 483. eine junge Saat: kraͤhe. Hr. Temmingk glaubt, daß die citirte Abbildung Le Vail— lant’s eine Afrika eigenthümliche Gattung fey, die er C. montanus nennt. \ \ Sperlingsartige Vögel. Corvus. 603 Pump, die Kehlfedern bilden einen Bart. Oberkopf, Na: fenborften, Kehle und Bauch, auch Bürzel und Schwingen fchmus tzigweiß; Hinterkopf und Naden bis zur Bruſt herunter ſchwarz. Das übrige Gefieder fchwarz und weiß gefleckt. Auf den Faͤr— dern *). V. 2. C. Corone L. Die Kraͤhe. Rabenkraͤhe. Naumannss. 2). Enl. 495. Um ein Viertel Eleiner als der vorige, mit mehr vierectem Schwanz und weniger gewölbten Dberfchnabel **). 3. €, frugilegus L. Die Saatfrähe. Le Freur. Naumann 55. \ - Enl. 484. Noc etwas Eleiner, mit noch geraderem und noch fpigerem Schnabel als die Keähe hat. Die erfte Jugend ausgenommen, ift die Baſis ihres Schnabels immer von Federn entblößt, wahr: fcheinlich weil der Vogel oft in der Erde nad) Nahrung bohrt ***), Diefe beiden Gattungen leben in großen Schaaren und vers fammeln ſich felbft zum Gefchäfte des Bruͤtens. Man findet fie in ganz Europa, aber fie bleiben nur in milderen Öegenden den Minter hindurch. 4..C. Cornix L. Die Nebelfrähe. Naumann 54. Enl. 76. Aſchgrau, Kopf, Schwingen und Schwanz ſchwarz. Sie ift weniger pflanzenfreffend, befucht mehr die Seeküften, nährt fi) da von Mufhen u. f. wm. Naumann verfichert, daß fie *) Jener Vogel ift häufig gbaleih, aber Hr. Graba (Tagebuch) auf einer Reife nach Färd ©. 51.) will ihn auch nicht für eine eigene Art erkennen, zumal man ihn mit ſchwarzen in einem Nefte antrifft. 2. r. ZemmingE glaubt unfere Krähe von der des Caps 1) H (Paill. pr 52.) unterſcheiden zu Eönnen und nennt C. segetum, **) C. macropterus, (C. ‚capensis.) Le Vaill. Afr. t. 52, Stahlgruͤn glänzend, mit längeren Schwingen und Schwanz, und Habeligen Kehlfedern. Soll von der Saatkraͤhe fpecififch a ſeyn; fie ift auch größer. ***) Diefer Erklärung möchte ich nicht beiftimmen, da man fie Br mäßig und ohne Ausnahme bei jedem zweijährigen und älteren Vogel fehlend findet. Ich vergleiche ihr Verſchwinden dem Nadtwerden des Straußes an einzelnen Stellen u. f. w. V. 604 B ſich ſehr oft mit der Rabenkraͤhe paart und mit ihr fruchtbare Baſtarde zeugt. | i 5. C. Monedula L. Die Dohle. Zhurmfräbe Le Choucas. Enl. 525. Raumann 56. 1. Noch um ein Viertel Eleiner als die vorigen, faft von der Größe einer Taube, weniger tief fchwarz, was felbft am Bauche und um den Hals ins Afchgraue zieht, bisweilen aber aud) vollig ſchwarz. Niſtet in Kichthürmen, alten Schlöffern, lebt in Schaa= ten und hat übrigens die Lebensart der Krähen, fliegt aud oft in ihrer Gefelfchaft: Die, Naubvögel haben Eeinen wachfameren Feind als fie !). In diefe Abtheilung gehört noch an ausländifhen: *’7. C. dauricus Pallas. Schwarz, Naden, Kehle und Bruft weiß, Schwingen und Schwanz geün ſchillernd. Im nördlichen Aſien. V. *8, C. scapulatus Lath. . © Eunl. 327. Schwarz, mit blaufhwarzem Scheitel, Naden, Kehle und Bauch weiß. In Aſien bis Afrika. Sit nah) Temmingk einerlei mit Vaill. 53. B. *9, C, albicollis Lach. V aill. 50. Le Corbivau. Könnte ein Untergefchlecht für fich bilden, weil ihr Schna— bel zufammengedrüdt, hoch und mit einem fchneidenden Rüden verfehen ift. [ Schwarz, mit einem großen weißen Fred im Na: den und weißer Schnabelfpige. Häufig am Cap.] *10. C. splendens. Col. 425. Sn Indien. Merkwürdig durch) den Inſtinct, dem Chinku— Geyer die Läufe abzufuchen, der es auch willig leidet. €. Stirn, Gefiht, Kehle, Rüden, Schwingen und Flügel fchwarz, die Flügel ſtahlblau fchillernd; Kopf, Naden und Bruft afhgrau, Bauch und Schenkel fchiefergrau. V. 1) Die Dohle befchließt ven Stamm der wahren Raben, weil ihre Oberkinnlade kaum noch etwas mehr als die untere gebogen ift. Sperlingsartige Vögel. Corvus. 605 ) *44,.C. columbianus. Wilson III. 20. f. 2. N Sfabellafchfarbig, Schnabel, Schwingen und mittlere zwei Schwanzfedern ſchwarz; die außeren Schwanzfedern und drei mitt: lere Flügelfedern, nebft dem Bauche, weiß. Die mittlere und Hinterkralle größer al3 bei andern. Nordamerika. h *12. C. nasicus. Temm. col. 413. Schwarz, mit ſehr didem Schnabel, deffen obere Kinnladen- rinder fehr ausgedehnt und deſſen Nafenlöcher nadt find. Auf Cuba. V. X*143. 0. ossifragus. Die Fiſchkraͤhe. Wilson V. 37. 2. Wenn fie anders von unferer Krähe verfchieden ift. ©. Shre Stimme ift von diefer ihrer verfchieden, auch der Flug. Sie ift fechszehn Zoll lang, Elaftert dreizehn, ift ſchwarz, in Stahl: blau und Purpur fchillernd. Zumal am Miffifippi. V. I. PICA. Elſter. Kleiner als eine Krähe, ebenfalls mit mehr gemölbter Ober kinnlade und langem abgeſtuftem Schwanz. 14. C. Pica L. Die Elſter. Gartenkraͤhe. Pica vulgaris. Naumann 56. 2. Enl. 483. Ein fchöner Vogel, ſeidenſchwarz, mit ne blauem und goldigem, weißem Bauch und einem großen Fleck von ders felben Farbe auf den Flügeln. She unaufhörliches Gefhwäg hat fie berühmt gemacht. Sie hält ſich am Liebften an bewohnten Orten auf, nährt fih von Dingen allee Art und holt felbft Eleine Voͤgel von den Hühnerhöfen weg. *45. C. (P.) senegalensis. [Cryptorrhinus Piapiac.] Enl. 538. Vaill. Afr.t. 54. Ganz pechſchwarz, mit Seidenglanz, a und N etwas ri X16. C. (P.) ventralis Sh. rain Afr. 55. Ganz fhwarz, mit hellrothem Bauch und ale der abgeftufte Schwanz fehr lang. 606 Dißäigneirk *47. C. (P.) erythrorhynchos. Ent. 622.5 ſehr ſchlecht. Vaill. Afr. 57. beffer. Der Schnabel ift nicht roth, fondern orangegelb, Kopf, Hals und Kehle ſchwarz. Mit einem Nadenfchopf bläulichgrauer Federn. Mantel und Rüden vöthlichblau, die Flügel Iafurblau, jede Feder weiß geendigt. Der fehr lange abgeftufte Schwanz blau, die Mittelfedern mit weißen, die übrigen mit weiß und „(Gwarzen Endfpigen. Bruft und Bauch weiß, die Federn lang. Sn En *18. C. (P.) cayanus. Enl. 373. Küken, Flügel und Schwanz hell violet, afchgrau überlau: fen; Unterfeite, Scheitel und Naden, nebft drei Fleden um die Augen und das Schwanzende weiß; Sticn, Hinterkopf und Dor- derhals ſchwarz. Cayenne. V. *19. C. (P.) peruvianus. Vaill. ois. de Par. 1. t. 46. Enl, 625. Hinterkopf und Nacken weiß, ins Blaͤuliche; Nüden, Bür- zel, Flügel und mittlere Schwanzfedern fchön - grün; Baden, Kehle und Vorderhals fammetfhwarz; Stirn, Zügel und ein Fleck unter dem Auge blau; Kehle, Bruft, Bauch und äußere Schwanz= federn citronengelbd. V. *20. C. (P.) cyaneus Pall. Vaill. Afr. 58. Kopf fchwarz, hinten in einem Schopf endigend; Oberfeite, Flügel und Schwanz fhön lafurblau, die Ded- und Schwanz: federn in weiße Spisen endigend. Unterfeite ſchmutzigweiß. — bel ſchwarz. In China. *21. C. (P.) rufus. Vaill. Afr. 59. Kopf und Hals fchwärzlichbraun, der übrige Körper hell roſt— braun, Flügel und Schwanz ſchmutzigweiß, fchwarz eingefaßt, naͤmlich die äußeren Schwungfedern und die Enden jeder Schwanz: feder ſchwarz. Der Schnabel Eurz und ſtark. Bengalen. V. 22. CR.) pileatus Il. Der Acahé Az. Col. 58. Pica chrysops. Vieill. Gal. 101. Die — vom Hinterkopf bis Ende des Schwanzes Sperlingsartige Vögel. Corvus. 607 tief blau; am Nacken und um die Augen mehr türfisblau; Stirn, Scheitel und Kehle fchwarz, mit fammetartigen dichten Federn, die oben eine Art Buſch bilden wollen. Ende des Schwanzes, Bruſt und Bauch beim Männchen gelblich, beim Weibchen weiß. In Brafilien und er V. *283. C. (P.) gubernator. Col. 436. Le Garrule commandeur. Obenher afchblau, nach dem Kopf ins Grünliche, der Schwanz himmelblau, an den Seiten weiß. Unterfeite weiß. Auf dem Kopf ein herrlicher aufgerichteter ſchwarzer Federbufh, von den Naſenfedern entfprungen. Vom Hinterkopf herab ein fchwarzer fich auf der Bruft verbindender Streif, der die Kehle dadurch ein- fchließt. Der Schwanz elflerartig abgeſtuft. Meriko. V. *24. C. (P.) azureus, Die himmelblaue Elſter. Col. 168. Tief himmelblau, der Kopf, die Kehle und Bruſt und die Unterſeite des Schwanzes ſchwarz. Paraguay und Braſilien. V. “ *25. C. (P.) cyanopogon Pr. Ma. Col. 169. La Pie-geng. Der Rüden afchgrau, Naden, Bruft, Bauch und Ende bes Schwanzes "weiß. übriger Theil des Schwanzes und Flügel ſchwaͤrzlich; ein Federbufch von der Stirn aufwärts und die Kehle fhwarz; Hinter dem Auge ein Iafurblauer Fleck, ein zweiter am Schnabelwinkel. In Braſilien. V. III. GARRULUS. „ber. Beide Kinnladen wenig geſtreckt und raſch in eine gleichförmige Krümmung endigend. Wenn ihre Schwanz abgeftumpft ift, fo serlängert ev ſich nur wenig, und ihre fehlaffen gefchlisten Stirn— federn richten fih im Zorn mehr oder weniger auf. R C. (G.) glandarius L. Der Häher, Holzhäher, Eichelhäber, Eichelrabe. Le Geai. Naumann 58.1. Enl. 481. Ein fhöner Vogel. Weinroth, mit ſchwarzem Schnurrbart, Schwingen und Schwanz, zumal durch den glaͤnzend blauen, dunkel gebaͤnderten Fleck auf den Deckfedern ausgezeichnet. Ei— sheln machen feine Hauptnahrung aus. Er gehört unter die Voͤ— gel, welche am meiften geneigt find, die Toͤne anderer nachzuah— V ’ 608 Br men. Er kommt in allen unferen Wäldern vor und Iebt in Pärchen oder Eleinen Truppen. * 27. C. (G.) eristatus. * Enl. 529. Wilson 1.1.1. Vieill. Gal. 102. Vaill. ois. de Par. t. 45. Flach gehäubt, obenher blau, Fluͤgel und Schwanz ultrama: rinblau, ſchwarz gebändert, auch wol mit weißen Spigen. Die Kehle und Kopffeiten weiß, mit ſchwarzem Einfaß. Bruft, Bauch, Steiffedern und Schwanzfpigen weiß. Nordamerika. V. * 28. C. (G.) Stelleri. Vaill. ois. de Par. 1. 44. Gehaͤubt, braͤunlichblau ins Gruͤnliche, Bauch und Buͤrzel dunkelgrün, Schwingen und Schwanz laſurblau, ſchwarz gebaͤn— dert. Auf der Südfee. V. *29. C. (G.) sibirieus L. Der Unglüdshäher. Corvus infaustus L. Enl. 608. Vaill. ois, de Par. 47. Schön rothbraun, der Kopf ſchwaͤrzlich, Ruͤcken und mittlere : Schwanʒfedern aſchgrau, der Unterbauch eben ſo, der Hinterbauch roſtroth. In den Tannenwaͤldern des noͤrdlichſten Europa und Aſien. Niſtet in Norwegen. V. *30. C. (G.) canadensis. Enl. 530. Vaill. 48. eine VBarietät. Wilson Il. 21.1. Stirn und Unterfeite ſchmutzig hellbraͤunlich, Hinterkopf ſchwarz; Rüden, Flügel und Schwanz bleigrau, letzterer braͤunlich eingefaßt. *31. C. (G.) eyanoleucus s. cristatellus Pr. Ma«x. Corvus splendidus Licht. Col. 193. Kopf und Hals rothbraun, am Geſicht bis ins Schwarze; Rüden, Flügel und innere Schwanzhälfte fchmusigblau;z Bruſt, Baud und Endhälfte des Schwanzes weiß. Die fhwarzen Na— — als ruͤckwaͤrts gerollter zerſchlitzter Federbuſch auf der — tirn. Sperlingsartige Vögel. Corvus. 609 *32. C. (G.) ultramarinus Temm. Col. 439. Garrule outremer. | Kein ultramarinblau mit weißer Unterfeite und fchwarzen Flügelfpigen. Der Schwanz lang und von gleich langen Federn. Meriko. .®B. *33. C. (G.) floridanus Ch. Bonap. oder Bartram. Am. orn. 1. XII. 1. Gleiht dem vorigen, ift aber größer und von matteren Farben. IV. CARYOCATACTES Cuv. !) Nußknacker. Ihre Kinnladen find gleichformig zugefpigt, gerade und ohne Biegung. Es giebt nur eine bekannte Gattung: 34, C. Caryocatactes L. Nucifraga Caryocatactes Briss. Naumann 58. 2. Enl. 50. Vieill. Gal. 105. Braun, Über den ganzen Körper weiß gefledt. Nifter in Baumlöchern, in dicken Gebirgsmwäldern, Elettert auf die Bäume, bohrt deren Ninde wie der Specht an, Frißt alle Arten Früchte, Inſecten und Eleine Vögel, und kommt bisweilen, aber ohne Re— gel, in Truppen in die Ebenen. Er iſt wegen feines weniger ſcheuen Betragens berufen ?). 1) Hr. Bieillot hat diefen Namen [nad) älteren] in Nuci- fraga umgeändert. 2) NB. Corvus hottentottus Enl. 226. fcheint den Tyrannen ver: wandt. — °C. balicassius Enl. 603. ift ein Drongo. — Ü. calvus Ent. 521. ift ein Gymnocephalus. — C. Novae Guineae Enl. 629. und C. papuensis Enl. 630, find Choucaris. — O. speciosus Shaw ift der Rollier de la Chine Enl. 620. und gehört unter die Zahn: fchnäbler. Hr. Temmingk hat einen Pirol daraus gemacht Col. 401. — C flaviventris Enl. 249. ift ein Tyrannus. — C. mexicanus ift wahrfcheinlich ein Cassicus oder ein Weber, und C. argyrophthalmus Brown JU. 10. ift ficher einer. — C. rufipennis Enl. 199. ift eine Drof- fel und ift Turdus morio. — C. cyanurus Enl. 355., C. brachyurus Enl. 257 u. 258. und C. grallarius Shaw. Enl. 702. find Myiothera. — €. carunculatus ift ein Philedon. Ich habe C. pyrrhocorax Enl. 531. zu den Droffeln und C. graculus Enl. 255. zu den Wiedehopfen gebracht. — Ich bin der Meinung, daß C. Eremita gar nicht eriftirt. C. caribaeus Aldrov. 1. 788. ift ein Bienenfreffer, deffen Beichreibung von Dutertre geholt worden ift, um einen Gegenftand, den er vergefjen, mitzutheilen. O. — T. col. 327, ſcheint zu den Zaͤhnſchnaͤblern zu muͤſſen. C 610 DIENALENE x V. TEMIA Vaill. ‘) Verbinden mit dem Schwanz und der Geftalt der Elſtern einen erhabenen Schnabel, mit gemölbter Oberkinnlade, defjen Bafis mit fammetartigen Federn, faft wie bei den Paradies: voͤgeln, befegt ift. 35. C. (T.) varians Lath. Vaill. Afr. 56. - Vieill. Gal. 106. Sft von bronzegrüner Farbe. Man findet ihn in Afrika und — *36. C. (T.) leucopterus. — leucoptera Temm. Col. 265. Schwarz, eine weiße Binde auf dem Flügel, der Schwanz abgerundet. Auf den Sundainfeln. V. *37. C. (T.) temnurus. Glaucopis temnura. Col. 357, Schwarz; jede Feder des abgeftuften Schwanzes gabelfoͤrmig abgeſtutzt, ſo daß der Schwanz wie aus lauter großen Sägezäh: nen zu beftehen fcheint. In Indien. D. VI. GLAUCOPIS Forst. ?) Mit gleichem Schnabel, gleichem AÄußeren, aber unter dem Schnabel hängen zwei Zleifchlappen herab. Die — bekannte Gattung: *38. C. (Gl) cinerea Lath. Lath. Syn. I. t. 14. Kommt aus Neuholland, ift von der Größe einer Eiſtet, ſchwaͤrzlich, und hat einen abgeſtuften Schwanz. Sie lebt von Inſecten und Beeren und ſitzt wenig auf Baͤumen. Ihr Fleiſch ſoll vortrefflich ſeyn. FXVII. KITTA Temm. Mit Eurzem converem Schnabel, gebogener Firfte, die Spiße zur Seite mit einem Eleinen Zahn verfehen. 1) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Crypsirina Gal. 106, umgetauft; Hr. Dorsfield in Phrenothrix. Sr. Temmingk vereinigt die Temia mit den Glaucopis. fi 2) Behftein hat ftatt des Namens Glaucopis den Callaeas fub- ituirt. Sperlingsartige Vögel: Coracias, 611 ** 39. C. (K.) holosericea. Col. 422 bis. Piroll veloute Ptilonorhyuchus holosericeus Kuhl W Das Männchen glänzend fehwarzblau. Das Weibchen ſchmutziggruͤn mit braunen Flügeln, die Halsfeiten weiß getropft, Bruft und Bauch ſchwarz gebändert. Neuholland. V. 40. C. (K.) virescens. Satin-bird. Col. 423. Grün, untenher weißgefledt. Dedfedern und Schwanz mit weißen Spigen. Auf Neuholland. V. **41. C. (K.) thalassina. Col. 401. Seladongrün mit Tederhaube, durch die Augen ein fchwar: zer Strich, obenher ins Bläulihe, Schwanz blau, Schwingen braun, Schnabel und Füße roth. B, 32. CORACIAS Z. Rafet) Koller. Sie haben einen flarfen, am Ende zufammengedrüdten Schnabel, deſſen Spige ein wenig hakig if. Die Nafenlöcher find laͤnglich, am Rande der Federn angebracht, aber nicht von ihnen bedeckt. Die Füße ſtark und kurz Es find Voͤgel der alten Welt, durch die fehlaffen Stienfedern wie überhaupt in ih: ren Sitten den Haͤhern fehr ähnlich, von Iebhafter, aber felten harmonifcher Färbung. Ihre Anatomie zeigt manches Merkwür: dige, was fie den Eisvögeln und Spechten nähert; zwei Aus: fchnitte am Bruftbein, ein einziges Paar Muskeln am unteren Larynx und einen häautigen Magen ?). Man unterfcheidet I. Die eigentlichen Reken. Mit geradem, durchaus hoͤherem als breitem Schnabel. Wir haben in Europa einen davon: N 1. C. GarrulaL. Die Mandelfrähe, blaue Rake. Enl. 486, | [Naumann 60.] 1) Diefer durch Linné's Autorität geheiligte Same ift von Hrn. Bieillot in Galgulus umgeändert worden, womit die Alten den Pirol bezeichneten. 2) Nisfch bei Naumann II. 156. x 39 * 612 BIRABHIR Meergrün, Rüden und Schulterfedern gelbbraun; die Eleinen Schwungfedern rein indigblau. Faft von der Größe eines Haͤ— hers. Es ift ein fcheuer, wilder Vogel, obfchon mit feines Glei— chen gefellig, fchreit viel und niftet in hohlen Bäumen der Wäl- der. Sie, verläßt uns im Winter. [Kommt eigentlih nur im Sommer in das nördlihe Deutfchland und zieht bald wieder weg.] Sie Iebt von Inſecten, Würmern und Eleinen Froͤſchen. Einige auslaͤndiſche Arten haben einen viereckigen Schwanz wie unſere, indeß verlaͤngern ſich ſchon etwas die aͤußeren Steuer— federn bei dem Maͤnnchen der hielaͤndiſchen, was die bedeutende Verlaͤngerung derſelben bei andern andeutet. *2, C. benghalensis. [O. naevia Daud] Enl. 235. Edw. 326 offenbar diefelbe, und Albin 1. 17. unter caudata citirt. [Le Vaill. Rolliers t. 27. 28.] Scheitel und Bauch ſchmutziggruͤn, wie auch die Eleineren Dedfedern der Flügel; Naden, Nüden und mittlere Schwanz: federn olivengrüun ins Roͤthliche; Backen- und Kinnfedern roſt— gelb, Kehlfedern violet mit weißem Schaftftrih, Flügelfchulter und Schwingen indigblau, Bürzel violetroth, der Schwanz WR grün ins Blaue. In Dflindien. *3, C. viridis Cuv. Vaill. L. 31. Vieill, Gal. 110. Spangrün, mit blauen Schwingen und Schwanz. Stirn und Geficht bis zum Kinn blaßroͤthlich. Dftindien. *4. C. Temmingkii. Vaill. [Promer. et Guepiers.) pl. @. Schön violetzindigblau, mit grasgrünem Nüden und meer: grünen, eine Haube bildenden Scheitelfedern. Der Schnabel ſchwarz. Dflindien. | Bi Langſchwaͤnzig find: *5. C. abyssinica. [Vaill. ois. de Par. 1. t. 25.] Enl. 626. und feine Barietät senegalla 326. Edw. 327. Sperlingsartige Vögel. Coracias. 613 C. caudata ift nur ein durch Zufaß des Kopfes des ben- glalensis entjtelltes Thier (Vaill. 1, c. p. 105). 6. In der Färbung gleicht fie der gemeinen Mandelkrähe, Die außerfte Schwanzfeder ift noch einmal 9 lang als der Schwanz, faſt borſtenfoͤrmig. V. *6. C. cyanogaster Cuv. Vail l. I. c. pl. 26. Kopf bis zur Bruſt herab weinroth, der Ruͤcken olivenbraun, Fluͤgel, Schwanz und Bauch dunkelblau; der Gabelſchwanz hat die Außerfte Feder fehr lang, dünn und zugefpigt, Schnabel und Geſicht ſchwaͤrzlich. Auf Sava !). V. II. COLARIS Cuv.?) Les Rolles. Unterfcheiden fich von den vorigen durch einen Eürzeren, ge: Erummteren und zumal an der Bafis fo verbreiterten Schnabel, daß er breiter wie hoch erfcheint. *7. C. orientalis. [Eurystomus cyanicollis Vieill] Enl. 619. [Vaill. ois. de Par. 56.] Schmugigfpangrün; Kopf und Hinterhals ſchwarz; die Kehle glänzend berlinerblau; an den ſchwarzblauen Schwingen eine helle Stelle, der Schnabel roth. Auf Java und Sumatra. V. “ *8, C, madagascariensis. [Eurystemus violaceus Vieill.] Enl. 501. [Vaill. ois. de Par. 34.) Dbenher roftbraun, mit indigblauen Schwingen und blau: grünem Schwanz. Die Unterfeite purpurviolet. V. 1) NB. C. caffra, wobei Shaw 820., von Edwards citirt, ift Turdus nitens. — C. sinensis Enl. 620. würde ſich durch feinen ausgekerbten Schnabel auch theils den Droffeln, theils den Würgern nähern. Wir haben ſchon angeführt, daß Hr. Tem mingk einen Pi- vol daraus macht. — Shaw glaubt, daß C. viridis Lath. ein Eis: vogel jey. — O. strepera und varia Lath. find Cassicans. — C. militaris und scutata Shaw. find Piauhau, — TC. mexicana Seba I. t. 64. £. 5. iſt dee canadifche Häher. — C. cayana Enl. 616. eine Zangara. 2) Colaris ift ver griechifche Name eines unbekannten Vogels. Vieillot hat diefen Namen in Eurystomus verändert. 614 Be *9, C. afra Laih. Le Vaill, Afr. pl. XXXV. Obenher hellzimmetroth, Kopf und Unterfeite purputviolet, die Schwingen blau, die Außerften Federn derſelben fpangrün, Steißfedern und Schwanz fpangrün, blau endigend, die zwei mittz leren ſchwarz. Kleiner als die vorigen. Zumal in Senegambien. V. 33. PARADISEA Z. Paradiesvogel. Sie haben einen geraden, zufammengedrüdten, ſtarken Schna= bel ohne Kimme, und bedeckte Nafenlöcher wie die Naben; aber der Einfluß des Klimas, welches fie bewohnen, und der fich auch über die Vögel mehrerer anderer Gefchlechter erſtreckt, hat den Federn, welche ihre Nafenlöcher bededen, ein fammetartiges Ans ſehen gegeben, ja oft einen Metallglanz, und zugleich die Federn anderer Theile ihres Körpers entwickelt. Diefe Vögel find auf Neuguinea und den benachbarten Infeln zu Haufe*). Man Eann fie in der Negel nur von den fehr wilden Bewohnern erhalten, die fie zu Federbüfchen zubereiten und ihnen deshalb Flügel und Füße ausreißen, fo daß man in Europa eine Zeit lang geglaubt hat, fie fehlten der erfteren Gattung wirklih, und diefer Vogel lebe beftändig in der Luft, worin er durch die langen Seitenfedern ſchwebend getragen würde. Da ſich indeß Reiſende mehrere vollftändige Eremplare ver: fhafft haben, fo weiß man jest die Stelle im Syſtem, die ihre Flügel und Füße ihnen anweifen. Man fagt, daß fie von Fruͤch— ten leben und zumal gewürzhafte lieben *). ) Nicht ohne Theilnahme kann man leſen, was Sr. Dr. Leffon in feinem Manuel d’Ornithologie aus dem noch ungedrudten Tage: buche der Duperr ey'ſchen Reife über fie mittheilt. Sein Bedauern, nur fo Eurze Zeit in diefem wunderbaren Lande, der Verheißung zuge: bracht zu haben, bezeichnet ihn als Leidenfchaftlihen Naturforfcher. Die Papu's brachten diefe Vögel fehr häufig, Hr. Leffon wer aber auch fo glücktich, einige zu fchießen. Ein Chef der hinefiihen Kaufleute auf Amboina hatte zwei lebendige (P. apoda), die er für taufend Fran— Een ablafjen wollte. Diefe Cumme konnte Hr. &. damals aus Mangel an Baarfchaft nicht aufbringen. Ihr Weſen, dem einer Elfter ähnlich, hätte hoffen laſſen, daß fie die Reife überfiehen würden. V. *) Die vorerwaͤhnten wurden mit gekochtem Reiß ernährt. — Man fieht jegt in den Sammlungen von Frankreich, England, Holland und felbft Deutfchland vollftändige Eremplare mehrerer Gattungen, auf richtige Art ausgeftopft, die freilich zu ungeheuren Preifen erfauft werden. Für die gewöhnlich getrockneten, ohne Füße, verlangen die Pa— pu's etwa einen Piafter. V. Sperlingsartige Vögel. Paradisea. 615 x a. Die einen haben die Seitenfedern gefchlist und in Feder: büfche, länger als der Körper, wunderbar verlängert, wodurch fie den Windftrömen fo wenig zu widerftehen in fland find, daß fie wider Willen dadurch fortgetrieben werden. Außerdem haben fie noch zwei nadte Kiele, die am Buͤrzel entfpringen ugd ſich oft noch mehr als die Seitenfedern verlängern '). 1. P. apoda L. Der gewöhnlihe Paradiesvogel. L’oiseau de Paradis emeraude. Enl. 254. ü Vaill. ois. de Par. pl. 1. Vieill. ois. de Par. pl. 1. Der feit der älteften Zeit berühmte. Er hat die Größe ei: ner Drofjel, ift gelbbraun, der Oberkopf und Hals citrongelb, um den Schnabel und die Kehle fmaragdgrün. Nur das Mann: chen diefer Gattung trägt die langen gelblichen Federbüfche welche den Damen zum Pus dienen. Es giebt aud) noch eine etwas Eleinere Abart. ©. As Leſſon den erften fah, war er über die durd) die aus- gefpreizten Federn erzeugte wunderbare Geftalt, die ihm wie ein Luftmeteor vorkam, fo erflaunt und entzüudt, daß er des Vogels fchwebenden Flug verfolgte, ohne fih zum Schuß entfchließen zu koͤnnen. Er ift ſehr lebhaft, fist auf den Gipfeln der höchften Bäume, und fein Gefchrei verräth ihn, da er fonft bei Annaͤhe— rung eines Menfchen fich, ganz ſtill verhält. Die Männchen find felten und einzeln, während man auf einem Baume wol zwanzig Meibchen trifft. Man muß ihm bei Sonnen Auf» und Unter: gang nachftellen. Seine JIris ift prächtig gelb, fein Schnabel und Füße blau: lich; die beiden nadten Kiele bilden auf eine Länge von zwei Suß einen Cirkel. Er ift weniger gemein als der folgende. Das Weibchen ift an Stirn und Hals dunkelbraun, Flügel und Schwanz glänzend zimmetbraun, Bruſt und Bauch weiß. V. N **2, P. papuensis Lath. Le Vaill. pl. 4. das Männchen, pl. 5. das Weibchen. Mahrfcheinlich die von Cuvier gemeinte Eleinere Art. Er ift auf dem Rüden hellbraun; Scheitel, Naden, Hals und Ober: rücden blaßgelb, die Federn an der Stirn und um den Schnabel fammetartig, ſchwarz, mit grünem Glanz; die Kehle fmaragdgrünz 1) Hr. Vieillot hat aus diefer meiner eriten Abteilung ein Ge— Ihleht Namens Samalia gemacht. C. 616 EEE Er die Eleinen Fluͤgeldeckfedern glänzend gelb, die gefchligten Hüft- federn gelblich und weiß. Zwoͤlf Boll lang, vom Schnabel big zum Schwanz, alfo einen Zoll weniger wie der vorige., Auf Neuguinea und der Inſel Waigiou. Das Weibchen iſt oben hell orangegelb, Kehle ——— Bruſt und Bauch weiß: V. 3. P. rubra. Der rothe Paradiesvogel. Vaill. pl. 6. Vieill, pl. 3. [Duperrey, Zool. de la Cogq. pl. 27. das Weibchen. ] Die Federbüfche der Seite ſchoͤn roth und die Schäfte brei: ter, von einer Seite concav. ©. Der Hinterkopf des Männchens hat einen Kleinen goldgrü- nen Federbufch, der fich aufrichten Eannz Schwanz und Unter: feite ift dunkelbraun. Die Hüftfederbüfche lebhaft voth, die Kiele fhwarz, platt, glänzend, am Ende in Cirkel gedreht. Beim Weibchen ift der Vorderkopf und Kehle fammetbraun, Dberfeite und Bauch rothbraun; Hinterkopf, Hals und Bruft hellroth. Auf Waigiou. V. 4. P. regia L. Der Koͤnigsparadiesvogel. Le Manucode *). Enl. 496. Vaill. 7. das Männchen. 8. eine Varietät. Vieill. 5. und Gal. 96. Knorr Del. nat. T. U. t. 5. Seba I. t. 38. 5. Daudin pl. 19. : Duperrey Voy. Zool. de la Coquille pl. 26. das Weibchen. Nicht größer wie ein Sperling, dunfel=purpurbraun, mit weißem Bauch, eine Binde quer über die Bruft, die Enden der Seitenfedern, und die Barte am Ende der zwei langen Kiele ſma— ragdgrüun. ©. Das Männchen obenher rubinroth, Stirn und ein Theil des Kopfes ſchoͤn fammetovange ; ein Eleiner fchwarzer Fleck im inneren Augenwinfel. Kehle ſchoͤn gelb, auf der Bruft ein metall: grüner Gürtel, Bauch graulichweiß. Die Seitenfedern eigentlich grau, mit einer weißen und röthlichen Querlinie, das Ende glän- 1) Manucodewata fol auf den Molukken fo viel wie Götter: vogel bedeuten. Er wird allen Paradiespögeln beigelegt. Hr. Vieil: Lot macht daraus das Geſchlecht Cincinnurus. Sperlingsartige Vögel. Paradisea 617 zend ſmaragdgruͤn. Die Bärte der zwei nadten Schäfte drehen ſich fpiral, als wenn fie eine durchbohrte Scheibe bildeten. Die Barietät Le Baill. T. 8. ift orangegeld wie Spa: niol, ftatt brennendroth, am Körper. Das Weibchen ift obenher rothbraun, untenher voftgelb, braun gefteichelt, der Schwanz gerade ausgehend. Auf Neuguinea, Leff. V. S5. P. magnifica. Sonnerat Voy. 98. Enl. 631. Vaill. 9. Vieill. 4. Obenher fchön braun, unten und zur Seite grün; die Schwin- gen gelb, ein Büfchel ftrohgelber Federn zur Seite des Halfes, ein anderer dunkeler gelber dem Flügelbug gegenüber. C. Der Scheitel des Männchens ift fmaragdgrün, die zwei ver- längerten Schwanzfederfchäfte haben an der einen Seite einen Elei- nen Bart, die grünen Bruftfedern find zart quergebändert. V. b. Andere haben auch noch gefchligte, aber Eurze Federn an den Hüften, und Eeine nadten Kiele am Buͤrzel. 6. P. sexsetacea Sh. Le Sifilet. P. aurea Gm. Sonnerat pl. 97. Enl. 635. Vaill. 12. Vieill, 6. Vieill. Gal. 97. Bon der Größe einer Droffel, ſchwarz, ein goldgrünes Schild vor der Bruft und drei lange Kiele jederfeits vom Ohr entfpringend, die in ein rundes, goldgrünes Baͤrtchen endigen !). C Andere endlich haben weder Schaftfedern noch entwickelte Hüftfedern. 7. P. superba. Sonnerat 9%. Enl. 632. Sy 1) Hr. Bieillot macht aus dieſer Gattung fein Geſchlecht Pa- rotia, 618 B Vaill. 14. Vieill. 7. Vieill. Gal. 98 !). Die Schulterfedern diefes Vogels find indeß in eine Art von Maͤntelchen entwidelt, was die Flügel bededen kann, und die der Bruft in eine Urt herabhängenden fchwalbenfchwanzförmigen Las. Diefer ift glänzend ſtahlgruͤn, das übrige Gefieder ſchwarz. 8. P. aurea Sn. Oriolus aureus @m. Edw. 112, Vaill. 18. Vieill. 11. Hat gar Eeine außergewöhnliche Entwidelung des Gefieders und charakteriſirt fich nur durch die Sammetfedern auf den Nafen- Löchern. Das Männchen ift vom herrlichften Drangegelb [zumal die Dberfeite], Kehle, Schwanz und Schwingen ſchwarz. Das Weibchen hat braun flatt orange ?). Die vierte Samilie der fperlingsartigen Vögel: TENUIROSTRES. Duͤnnſchnaͤbler begreift die noch übrigen Vögel der erften Abtheilung mit duͤn— nem, geftredtem, bald geradem bald mehr oder minder gebogenem Schnabel ohne Kimme. Sie verhalten ſich ungefähr zu den Kegelfchnäblern wie die Bachftelzen zu den Zahnfchnäblern. 34. SITTA L. Spehtmeife. Torche-pot. Sie haben einen geraden, prismatifchen, zugefpigten Schna= bel, der gegen die Spige hin zufammengedrüdt ift, und deſſen fie 1) Hr. Vieillot macht aus diefer Gattung feine Lophorina. Gal. 98. 2) Ich verweife die Paradisea gularis Lath. nigra Gm. Vaill. 20. 21. Vieill. 8. 9. und leucoptera Lath. zu den Droffeln. — Zu den Gaffican’s Par. chalybea Enl. 633. Sonn. 97. Vaill. 23, Dieill. 10. — Die cirrhata Aldrov. 814. ift zu verftümmelt, um fie harakterifiven zu Tönnen, und die P. furcata Lath. ſcheint ein unvoll⸗ ſtaͤndiges Individuum der superba. Sperlingsartige Bügel. Sitta. 619 fich nach Art der Spechte bedienen, um die Baumrinden anzu: baden und Mürmer herauszuholen. Shre Zunge verlängert fich aber nicht, und wiewohl fie in jeder Richtung an den Bäumen herumklettern, fo haben fie doch nur einen, wenn auch ſehr flar: Een, Finger nad) hinten gerichtet, auch dient ihnen ihr Schwanz nicht zur Stüge wie den wahren Spechten und Baumteitern. Bei uns giebt es nur einen 1. 8. europaea L. Der Kleiber, der Blaufpedt, die Spechtmeife. S. caesia. Naumann 139. Darmftädter Ornithologie. Enl. 623. 1. Obenher afchblau, untenher gelbroth, ein ſchwarzer Streif geht durch und hinter das Auge. Won der Größe eines Noth: £ehlchens *). Man hat gemeint, einige unter dem Namen Sittella abfondern zu müffen. Auslaͤndiſch find: x*2. 8, canadensis Briss. Enl. 623. 2. [Sitta varia.e Wilson 1. 2. 4] Dbenher afchgrau, mit ſchwarzem Scheitel und einem ſchwar— zen Streif durch die Augen; übrigens weiß, mit blaßröthlichem Bauch. Kleiner als der folgende. V. *3, S. melanocephala. Catesby 1. 22. [2.] Vieill. Gal. 171. Aſchgrau, mit ſchwarzem Oberkopf, Naden und äußeren Schwanzfedern; übrigens weiß, der Hinterbauc ins Roͤthliche ; die Außerften Schwanzfedern fchwarz und weiß gefchedit; die zwei— ten Dedfedern der Flügel elegant fchwarz auf dem grauen Rüden ausgezeichnet. V. *4. 8. frontalis. Swains. Zool. ill. 1. Sitia velata. Temm. col. 72. 3. Orthorhynchus frontalis. Horsf. Jav. U N R Hr. Michahelles unterfcheidet noch davon eine größere Art aus Dalmatien mit weißer Kehle, Hals und Bruft, und einfarbig arauem Schwanz unter dem Namen S. Neumeyer (Ifis 1830. ©. 814.) 620 Br Obenher praͤchtig laſurblau, Fluͤgel und Schwanz matter; an der Stirn ein ſchwarzes Fleckchen; Unterſeite roͤthlich-aſchgrau, mit weißer Kehle. Auf Sava. V. *5. S. chrysoptera Lath. Laiham 3me Suppl. 327. Aſchgrau, untenher weißlih, Flügel und Schwanz ſchmutzig— geld, die Schwingen in der Mitte dunkel: orangegelb geftreift; Bürzel und obere Schwanzfedern weiß, Neuholland. V. *6, S. pusilla Lath. Wilson Am. II. 15. 2. Ruͤcken und Mittelfhwanz afhblau; Schwingen, Ober: Eopf und Oberhals braun; im Naden ein weißer Fleck; Unter: feite und äußere Schwanzfedern weiß. In Virginien. V. II. XENOPS III.) Unterfcheiden fi) nur wenig durch einen etwas mehr zufam: mengedrücdten Schnabel, defjen untere Kante etwas converer ift, *7, 8. (X.) rutilus Licht. Col, ;72. 2. Neops ruficauda. Vieill. Gal. 170. Obenher roftbraun, der Kopf dunkler, blaß gefteichelt; über dem Auge nad hinten ein gelblicher Streif, vom Kinn herab ein weißer; Kehle weiß, die Bruft und der Bauch olivengrüun, mit weißen Laͤngsſchmitzen. Brafilien. V. *8. S. (X.) Hoffmannseggü. Xenops genibarbis Ill. Col. 150. 1. Vaill. Promerops etc. 51. 2. Obenher braun, untenher heller, ein weißer Streif über dem Auge, ein anderer unter dem Ohr herum; einige Flügel decifedern und das Ende der äußeren Schwanzfedern lebhaft roft- gelb. Brafilien. V. *9. S. (X.) anabatoides. Col. 150. 2. Obenher braun, Baden und Kehle weiß, vom Auge über dem Ohr weg braune, etwas längere Federn; Bruft und Bauch odergelb; Unterfeite des Schwanzes lebhaft voftgelb. Brafilien. V 1) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Neops umgetauft. Sperlingsartige Bügel. Sitta. 621 II. ANABATES Temm. bei denen im Gegentheil die Kante des Dberfchnabeld etwas con- ver ift, faft wie der Schnabel einer Droffel ohne Kimme.. Man hat welche mit langen Eeilförmigen Schwänzen, und felbft mit abgeriebenen, was bemweift, daß er fie beim Klettern flügt. *40. 8. (A.) eristata. Anabates cristatus. Spi.xr 84. Gehaͤubt, mit langem Federbuſch; olivengruͤn, die Flügel zimmetbraun. Die Schwanzfchäfte fpis. Brafilien. V. *11. S. (A.) rufifrons. ib. 85. 1. Erdbraun, unten heller, mit dunklerer Bruſt. Die Stirn voftroth, der etwas abgeftufte Schwanz unbewehrt. Braſilien. V. X*12. 8. (A.) ruficollis. Philidor ruficollis. Spix 75. Braun, mit röthlicher Kehle. Untenher heller. Brafilien. ©. X*43. 8. (A.) albogularis. Philidor albogularis. Spix 74. Zimmetbraun, mit weißer Kehle und gelblichem Bauch). Brafilien. V. *14. S. (A.) superciliaris Licht. Spix 73. Anabates amaurotis Temm. col. 233. 2. vielleicht derfelbe. Dbenher olivenbraun, untenher dunkel roftbraun, Stirn und Scheitel ſchwarzbraun, an den Seiten des Kopfes ein doppelter brauner Streif, der Schwanz zimmetbraun. 2. Brafilien. V. “ *45. 8. (A.) striolata. Sphenura striolata. Spi.x 83. 2. Anabates striolatus. Temm. col. 238. 1. Obenher rothbraun, mit weißlichen Schaftfteichen der Federn, untenher olivenbraun, mit eiförmigen gelblichweißen ee Zlügel und Schwanz zimmetbraun. Brafilien. IV. SYNALLAXIS Vieill, Mit geradem, etwas geftredtem, ſehr zuſammengedruͤcktem, duͤnnem und zugeſpitztem Schnabel. Ihre Schwaͤnze ſind ge— woͤhnlich lang und ſpitz. 622 Bo gh *16. S. (S.) ruficapilla. Vieill. Gal. 174. Spix 86. Parulus ruficeps; wovon mir Synallaxis albescens Temm. col. 227. 2. und S. cinerascens ib. 5. nicht fpecififch verfchieden zu jeyn fcheinen. Obenher olivenbtaun, mit. roftrothem Scheitel. Zügel und Backen grau, die Kehle aſchgrau, weiß gebändert, (bisweilen) Bruft und Bauch grau oder weißlih. Die Federn des — Schwanzes ſpitz. *17. 8. rutilans T. Col. 227. 1. Lebhaft roſtroth, mit ſchwarzem Laͤngsſtreif an der Kehle. Die Oberſeite und der Bauch ins Olivenfarbige, Fluͤgel und Schwanz ins Schwaͤrzliche ziehend; die Federn des abgeſtuften Schwanzes ſpitz. Brafilien. V. *18. S, tesselata. Col. 311. 1. Obenher fchmusig=braungelb, mit roſtrothem Scheitel und SchultergelenE des Flügels. Auf dem Nüden und Naden [hwarze Schaftſtriche. Die Kehle beſteht aus vier damenbretgleichen Flecken: zu oberſt Ay gelber, darunter ein ſchwarzer, zu jeder Seite ein weißer. Der Bauch ift ak in der Mitte weiß. V. *19. 8. setaria. @ol. 311. 2. Horsfield Jar. Prinia familiaris? Obenher zimmetroth, mit ſchwarzem Scheitel, deſſen Federn weiße Schaftftriche haben und einen Buſch bilden. Kehle und Bruft weiß, mit feinen braunen Federrändern, der Bauch blaß— vöthlih. Am abgeftuften Schwanz find die zwei mittleren Fe— dern die längften. Brafilien. V. *20. 8. africana. Vaill. Afr. 112 '). Le Fluteur. Swains. Ill. 170. Hat bloß einen etwas höheren Schnabel C. Er iſt obenher rothbraun, — gefleckt, untenher ifabell 1) Der Vaillant'ſche Floͤtenpfeifer iſt das Geſchlecht Da- syornis des Hrn. Swainfon. Der Dendrocalaptes sylviellus Temm. in Te Gefchleht Sittasomus, ‚und Certhia maculata Wilson III. 3. fein Geſchlecht Oxyglossus. Sperlingsartige Vögel. Certhia. 623 gelb; der lange abgeftufte Schwanz hat am Ende fehr dünne, durchfichtige und wie abgenugte Sederbärte. Das Ende der Schwin— gen ift fohwarzbraun. Afrika. V. Es giebt ſelbſt welche mit ſtarken, uͤber die Schwanzſpitze hinausreichenden Federſchaͤften. 21. S. sylviella, Temm. col. 72. 1. Grimpar-fauvette ou bec-fin. V aill. Prom. 31. 2. Grimpar Sittelle. Dlivengrün, mit braunen Flügeln und Schwanz; über dem Auge ein heller Streif. Alle Schwanzfedern endigen in einen krummen Hafen, find nad außen zu am Ende fpiral gedreht und ſehr fteif elaftifh, und der Schaft tritt über den Bart etwas hinaus. Cayenne, V. 35. CERTHIA Z. Baumlaͤufer. Grimpereau. Mit gebogenem Schnabel. Das ift aber auch faft ihr ein- ziger gemeinfchaftlicher Charafter. Mir unterfcheiden erſtlich: I. CERTHIA Cuv. Die ächten Baumlaͤufer. Sie haben ihren Namen von der Sitte, wie die Spechte die Baͤume auf und ab zu Klettern, indem fie fich ihres Schwanzes wie einer Strebe bedienen. Man erkennt fie an den abgenugten Schwanzfedern, die wie die der Spechte in eine Spitze endigen. Mir befigen einen "1. C. familiaris L. Der graubunte Baumläufer, Baumreiter. Raumann 140. Enl, 631. 1. Ein Eleiner Vogel von weißlichem Gefieder, obenher braun, am Bürzel und auf dem Schwanz roftroth gefleckt. Nifter in Baumlöchern und Elettert mit vieler Lebhaftigkeit umher, indem er in den Nigen der Winde, unter dem Moos u. f. w.; Larven und Inſecten auffucht. Ausländifch ift 1): *2. C. cinnamomea. ° Vieill. ois. dor. 62. und Gal. 173. 1) Ob hierher Motacilla spinicauda Lath. Syn. II. t, 52.2 6. 624 . —Be Obenher zimmetbraun, mit ſchwarzen Schwingenenden, un— tenher weiß; ein ſchwarzer Strich vom Naſenloch bis zum Auge. Cayenne. V. Amerika beſitzt einige aͤchte Baumlaͤufer von anſehnlicher Groͤße, die man U. DENDROCALAPTES !) Grimpar Vaill. Rletterfchwanz genannt hat. ' She Schwanz iſt derfelbe, aber ihe Schnabel viel ftärfer und breiter. *3. C. (D.) cayennensis. Gracula cayennensis @m. Gracula scandens Lath. et Shaw. Enl. 121, Le Picucule Buff. Vieill. ois. dor. 176. Menigftens dem Dendroc. decumanus Spir 87 und falei- rostris 88 fehr nahe verwandt. ©. Der ziemlich flarfe und gerade Schnabel hat eine weiße Spige; der Vogel ift erdbraun, mit weißer Kehle und ſchwarzen bogigen Querwellen am Bauche. B *4. C. (D.) magnus. Vaill. 25. Le grand Grimpar. Einen Fuß lang; Eaftaniendbraun, Baden und Kehle a auch die Unterfeite etwas bläffer. Brafilien. *5. C. (D.) tenuirostris Licht. Spix 91. 2 Mit etwas gebogenem, zufammengedrücdtem Schnabel, deffen Oberſchnabel fehwarzbraun, der Unterfchnabel weiß ift. Flügel und Schwanz braun, auf dem Rüden mit hellen Längsfleden; übrigere Körper mit gelblichweißen Tropfen und weißlicher Kehle. Brafilien. V. *6. C. (D.) bivittatus Licht. Spix 90. 1. Mit ſchwachem blaßgelbem Schnabel; braun, mit einem 1) Dendrocalaptes: der griechifche Name des Spechtes. Hr. Bieil- lot hat ihn in Dendrocopus @al. 175. verändert und auf eine an— dere Abtheilung angewandt. Sperlingsartige Vögel. Certhia. 625 weißen Streif über dem Auge, vom Schnabel big zum En Eopf. Untenher hell aſchgrau. Brafilien. *7. C, (D.) Wagleri. Spia 90.2. Dbenher zimmetbraun, untenhet afchgrau mit fchiwarzen Fe: derrandern, fo daß das Ganze eine mafchenähnlihe Zeichnung giebt. Brafilien. ®. *8. C. (D.) reticulatus, Vaill, 29. 2. Le Grimpart maille. Obenher ſchoͤn gelbbraun, mit helleren Fleckchen auf dem — Ein weißer Streif hinter dem Auge herab. Die Kehle ganz weiß, Bruſt und Bauch bis unter den Schwanz aus weißen, braun ein= gefaßten Federn wie negartig gezeichnet. Brafilien. V. X*9. C. (D) platyrostris. Vaill. Prom.30. Le Grimpart flambe. D. platyrostris.. Spix 892 Mit ftarkem, geradem, faft fpechtartigem Schnabel. Schmus tzigbraun, mit großen gelblichen, wie getropften Sleden, zumal an Kopf und Hals. Flügel und Schwanz zimmetbraun; am. Vor— derhats und der Bruſt finden ſich roſtbraune ſchuppige Federn. Sm franzoͤſiſchen Guyana. V. *10. C. (D.) infumatus. [D. turdinus Licht.?] Vaill. 28. le Gr. enfume. "Mit tabenartigem, ſchwarzem, an der Spige mit einem ah verfehenen Schnabel, Schmusig rauch- oder erdbraun, Flügel und Schwanz zimmetbraun. Cayenne. et. Einen anderen giebt es felbft, der fic durch feinen völlig geraden und zufammengedrüdten Schnabel den Spechtmeifen naͤ— hert, und man könnte ihn wie eine folche mit abgeriebenen Schwanzfedern anfehen. “0 *44. C. (D.) Picus Licht. ') [Dendrocalaptes guttatus.] Spix 91.1. [Vaill. pr. Gr. 27.] Ent. 605. Le Talapiot. Gracula picoides Shaw. Oriolus Pieus @m. et Lath. IN — * Wird das Geſchlecht Dendroplex des Hrn. — ſeyn. 626 Bde Mit dreifantigem, geradem Spechtfchnabel. Scheitel und Nacken voftbraun, mit weißem Schaftſtrich; die übrige Oberfeite hell zimmetbraun. Kehle | und Bruft mit —— braungeſaͤumten Federn, wie geſchuppt. In Guiana. V. Wieder ein anderer, deſſen Schnabel zweimal ſo lang wie der Kopf iſt, hat ihn bloß an der Spitze gebogen. Es iſt *12. C. (D.) nasicus. Vaill. Prom. etc. 24. Le Nasican. Groß, mit großem Schnabel. Nüden, Flügel und Schwanz lebhaft roſtroth; Scheitel: und zwei Seitenftreifen dunkelbraun, dazwifchen weiß herunter; Kehle weiß, Bruft aus weißen, braun: gefaumten Federn negartig gezeichnet, Bauc) erdbraun. Cayenne. ®: Und noch ein anderer hat he lang, dünn und fo gekrümmt wie ein Melithreptus. *13. C. (D.) procurva !). Dendrocalaptes proenrvus. Temm. Col 23. Grimpart Pro- merops. Dendrocopus falcularius, Viesll, Gal. 175. Der gebogene Schnabel ift fo Tang wie der halbe Korper, Diefer ift olivenbraun, mit lebhaft zimmetfarbenen Flügeln und Schwanz An Kopf, Hals, Bruft und Naden zeigt jede vun einen langen weißlihen Schaftftrih. Brafilien. +1. ORTHONYX Temm.*) Onguieule. Ein neues Geſchlecht, bis jegt nur aus einem ausgeftopften Exemplare bekannt, durch die flarken, mit langen fpisen Nägeln bewaffneten Füße und die freien Schwanzfchäfte den amerifani: Then Kletterfchwänzen am nächften ſtehend. Der Schnabel ift Furz, zufammengedrüdt, faft gerade, mit einer Kimme am Ende, die Nafenlöcher zur Seite, in der Mitte des Schnabels, mit Borften bedeckt, die Tarſen länger als der Mittelfinger, die Kral- Ien länger als die Finger, zur Seite mit einer Rinne, wenig gebogen, die Flügel fehr Eurz, die fechste Schwungfeder die Tängfte, der Schwanz breit, lang, mit ſtarken, zugefpisten Federfchäften. Die einzige Oattung: 14. C. (O.) spinicauda Temm. Col. 428. 429, 1) Diefer bildet das Gefhleht Xiphorhynchus des Hrn. Swainfon. *) Vom Berf. zu Myiothera (©. 496) gefügt, aber wohl natur: gemäßer bier ſtehend. B. Sperlingsartige Vögel. Certhia. 627 findet fich auf Neufeeland und der dortigen Suͤdſee. Das Männ- chen ift obenher fchön Eaftanienbraun, mit einer ſchwachen, fchwarz: geſchmitzten Federhaube, auch die Nücdenfedern find ſchwarz geflect. Die Halsfeiten und die vordere Hälfte des Flügels find afchgrau, lestere mit einer breiten fchwarzen Binde und einem weißen Sled. Die Kehle ift lebhaft roſtroth, mit ſchwarzem Einfaß. Bruſt und Bauch weiß, zur Seite bis zum Unterfchwanz Eaftanienbrauh ; beim Weibchen iſt auch die Kehle, alfo die ganze Unterfeite weiß. Die fteifen Schäfte der Schwanzfedern find bei beiden Gefchlech: tern um einen halben Zoll hervorſtehend und mit einem feinen Baͤrtchen eingefaßt. IV. TICHODROMA Iu. Mauerlaſufer. Echelette !). Shre Schwanzfedern find nicht abgenußt, ungeachtet fie die Felſen und Mauern auf= und abflettern wie die gewöhnlichen Baumläufer auf den Bäumen; fie haken fich aber mit ihren fehr großen Krallen feft. Ihr Schnabel ift dreiedig und an der Ba— fis breitgedrucdt, dabei fehr lang und fehr dünn. Man Eennt nur eine Gattung, die im füdlichen Europa lebt: 15. C. (T.) muraria L. Der Mauerfpedht, die Mauerklette. \f Naumann 141. Enl. 372. Ein huͤbſcher Vogel; hell aſchgrau, mit lebhaftem Roth auf den Dedfedern und einem Theil der Schwungfedern. Die Kehle des Männchens ift ſchwarz. ” *146. C. (T.) fusca Lath. Vieill. 65. Scheint hier ihren Pla& finden zu müffen. V. NECTARINIA Il. Zudervogel. Suerier. Haben feinen abgenusten Schwanz und Elettern nicht; aber ihr mäßig langer, gebogener, zufammengedrüdter und zugefpigter Schnabel gleiht dem der Baumläufer. Sie find fämmtlich aus: laͤndiſch. Man giebt insbeſondere den Namen Guit-Guit gewiſſen kleinen Gattungen, deren Maͤnnchen lebhaft gefaͤrbtes Gefieder zeigen. Ihre Zunge iſt fadenfoͤrmig und geſpalten. 1) Echeletie iſt der Name des Mauerlaͤufers in einigen franzoͤſi⸗ ſchen Provinzen. Hr. Vieillot hat ſich eingebildet, ihn in Picchion, und den, welchen Illiger gemacht, in Petrodroma umtaufen zu mürffen. 40 * 628 B8e *17. C. (N.) cyanea !). Enl. 83. 2. Vieill. 41. 42. 43. und Gal. 176. Pafurblau, mit meergrünem Scheitel. Flügel und Schwanz, die Nadengegend und ein Strich durch das Auge ſchwarz. Die innere Sahne der Slügelfedern und der Unterflügel Der junge Vogel ift grün. Cayenne. +18. C. (N.) coerulea. Edw. 21. Vieill. 44. 45. 46. Violetblau, mit fchwarzer Kehle und Stirn. Südamerifa. V. Zwei amerikanifche Gattungen, zu oelomn man folgende orientalifche, meift rothe, zu fügen hat: *19. C. (N) sanguinea. Vieill. 66. Feuerroth, untenher grau, Flügel und Schwanz ſchwarz, Bürzel weiß. Auf der Suͤdſee. V. *20. C. (N.) cardinalis ?). Vieill. 54. 58. Schwarz, mit carminrothem Kopf, Hals, Bruft und ar ruͤcken. Auf Tanna. Man kann von ihnen groͤßere und minder ſchoͤn gefaͤrbte Gattungen, mit kurzer knorpeliger Zunge abſondern. *21.C. (M.) albogularis. Der Toͤpfervogel, Schwarz bader. Le Fournier. Figulus albogularis. Spex 78. Vieill. Gal. 182, Ein -füdamerikanifcher Bogel von ber Größe eines Rohr: fängers. Obenher roftfarbig oder zimmetbraun, an der Kehle weißlich, eine breite gelbliche Binde hinter dem Auge. Er macht auf Baumen ein bededtes Neft von Erde, wie ein Badofen °). 1) NB. C. armillata Sparrm. 36. — C. cayana 682. 2. etc, find nichts weiter als Varietäten der cyanea und coerulea. Fri Bieillot hat diefem [und der eyanea] den Namen Coereba gegeben. 3) Diefer Bogel hat Hrn. Temmingk zum Mufter feines Ge- ſchlechtes Ophia oder Opetiorhyuchus gedientz- die Gefchlechter Furnarius Vieil. und Figulus Spar unterfcheiden fich nicht da- von. &. [Sf der 'Turdus figulus Licht. oder Merops rufus L.] Sperlingsartige Bögel. Certhia. 629 '*22, C. (N.) Bailloni. Petrodroma Bailloni. Vieill. @al. 172. Picchion baillon. Obenher braungruͤn; die erften Schwungfedern nad) innen mit rothbraunen Flecken. Einige Flügel: und Schwanzftellen grau: blau. Kehle und Bruft weißlich, am Bauche braunlic) ae Die Kralten ſcharf. Neubollend. *23. C. (N.) ınontana. Pomatorhinus montanus. Horsf. Jav. c. ic, Nacken und Rüden zimmetbraun, mit fchwärzlichen Schwin: gen und Schwanz. Der Kopf afchgraulich=fchwarz, ein langer weißer Streif über dem Auge. Unterfeite weiß, Schnabel gelb. Java. V. *24. C. (N.) turdina. Pomatorhinus turdinus. Temm. col. 441. Bon der Größe einer Mifteldroffel, der Erumme Schnabel etwas länger als der Kopf. Aſchbraun, mit weißer Kehle, weißen Endfpigen der Schwanzfedern (die zwei mittleren ausgenommen) und einer Schulterftelle des Flügels. Der Bauch weiß, braun, ſchmutzigweiß, dunkler gefledt. Neuholland. V. *25. C. (N.) trivirgata. Pomatorhinus trivirgatus. Col. 443. Etwas Eleiner als der vorige; roͤthlichbraun, mit weißer Bruft und Kehle und weißem, in der Mitte durch einen afch- grauen Strich getheiltem Scheitel; der Schwanz ſchwarz, am ale beiderſeits weiß. Neubolland. *26. C. (N.) Picumnus. Climacteris pieumnus. Col. 281. 1. T’Echelet. Kopf dunkelgrau; Bruft und Naden hellgrau; Flügel und Schwanz graubraun, auf erfteren ein nankingelber Fleck. Die Bauchfedern in der Mitte meißlih, am Rande braun — ‚Auf Timor, Celebes und Neuholland. *27. C. (N.) scandens. Climacteris scandens. Col. 281. 2, Oberſeite olivenbraun, Bürzel und mittlere Schwanzfebern bleigrau; Zügel, Bruft und Kehle weiß; Bruft und Mittelbaud) ifabellgeldb; Flügel und Schwanz variict. Das TOT, kin unter der Ohrgegend einige helloftfarbige Flecken. 630 Bdgern *28. C. (N.) flaveola. "Edw. 121. 362. Vieill. 51. Obenher ſchwarz, untenher gelb, die Schwingenfpigen weiß. Auf den Antillen. V. *29. C. (N.) varia. Motacilla varia L. Certhia maculata.. Wilson III. 19. 3 Edw. 30. 2. Vieill. 74. und fein Mniotille varıe Gal. 169. Schwarz und weiß gefchedt; der Scheitel ſchwarz und weiß langs geftreift; Baden und Kehle ſchwarz; auf dem Flügel zwei weiße Binden; Schwanzfedern weiß eingefaßt;z Bruft und Bauch ſchwarz gefledt; Hinterbauch weiß, Am Weibchen ie die Kehle weiß. Nordamerika. V. *30. €. (N.) olivacea. Vaill. Hupp. et Prom. pl. V.*) Merops olivaceus S%. *31. C. (N.) Sannio !). Vieill. 64. [Blumenbad Abb. nat. h. Geg. T. 64.) [Voyage de Duperrey pl. 21. Philedon Dumerilü] **). Grasgrün, mit violettem Kopf und Kehle; Schwingen und Schwanz fhwarzbraun, der Schwanz etwas gabelig. Auf Neu: feeland, V. VI. DICAEUM Cuv.?). Klettern ebenfalls nicht und haben Eeine abgeriebenen Schwanz: federn; ihr fpiser gebogener Schnabel von der Länge des Kopfes ift an der au 3 breit und niedergedrüdt. *) Ich finde in dem angeführten Werke diefen Vogel nit. V. 1) Sch habe fie zwar nicht gefehen, glaube aber, daß bi ihr Plag ift. Sie unterfcheiden ſich durch etwas gabeligen Schwanz. ©. **) Sch will ebenfalls dem Hrn. v. C. nicht vorgreifen, ob hier die richtige Stelle diefes Vogels ſey; allein Hr. Leffon Hält ihn auch ſchon mit Certhia Sannio für identifh, wiewohl er ihn unter die Philedon B. ſetzt. 2) Dicaeum nach Aelian der Name eines ſehr kleinen indiſchen Vogels. C. Sperlingsartige Bügel. Certhia. 631 *82. C. (D.) erythronotos. Vieill. 11. 35. Certhia eruentata Edw. 81. ift wahrfcheintih eine Altersver: ſchiedenheit. Schwarzdiau , untenher weiß, die ganze Oberfeite fcharlach: voth. In Bengalen. ®O. *33. C. (D.) rubra. Dicaeum erythronotos. Vieill. 54. [Vaill. Afr. 186.] C. erythropygia Lath. 2 Suppl, ift wahrscheinlich das Weibchen. Nectarinia rubricosa [rubro-cana Vieill, ois. dor. 36.] Temm. Col. 108. f. 2 und 3. feinen mir auch nicht da- von verfchieden. Das Männchen obenher gaͤnzlich und unten bis zur Bruft zinnoberroth; Bauch und Steißdeckfedern graulich= weiß. Flügel und Schwänz [hwarzblau=ftahlglängend, die Kehle etwas blaßroth. Das Weibchen obenher braun mit nur rothem Bürzel, untenher graumeiß. Gap. V. *34. C. (D.) taeniata. Dicaeum flavipes Vieill. Certhia grysea Lath. Sonnerat Il. Voy. pl. CVII. f. 3. Scheitel, Naden, Rüden und Eleine Flageldeclfedern aſch⸗ grau, die Schwingen erdbraun; der abgeſtufte Schwanz grau: braun, am Ende mit ſchwarzem Band. Die Unterfeite ded gan— zen Vogels ift blaßroth. Die Füße gelb. China. V. V *35. C. (D.) cantillans. ib, f. 2. Grimpereau Siffleur de la Chine. Obenher bläulich=afhgrau, auf dem Rüden ein dreiediger orangegelber led; auch die Unterfeite, zumal Bruſt und en orangegelb. Füße und Schnabel ſchwarz. China. VI. MELITHREPTUS. Honigſauger. HeEorotaire. Haben Eeinen abgenugten Schwanz, und ihr Schnabel ift fehr lang und faft im halben Girkel gebogen. Sie kommen aus der Suͤdſee. Einer davon: N“ *36. C, (M.) vestiaria Sh. Vieill. ois. dores II. pl. 52. und Gal. 181. ift mit fcharlachrothen Federn bededt, die den Bewohnern der 632 Ban Sandwichinſeln zur Verfertigung der. ſchoͤnen Mäntel von ıdiefer » Farbe dienen, auf die fie fo großen Werth Legen. Andere find !): *37. C. (M.) obscura. Vieill. ois. dor. pl. LIU. Obenher olivengrün, untenher gelblich, zwifchen Auge und Schnabel ein fchwarzer Fled. Auf den Sandwichinfen. 8. *38. C. (M.) pacifica. Der Huhu. Vieill. ois. dor. pl. LXIII. Schwarz, mit gelbem Bürzel und Bauch. Die Schwingen weiß gefaumt. Füße und Krallen ſtark. So groß wie ein Staar. Auf Dmaihi. V. VII. CINNYRIS Cu. ) Suizmange. Auch bei ihnen ift der Schwanz nicht abgerieben. Ihr lan— ger und fehr dünner Schnabel hat den Kinnladenrand beider Schna— belhälften fein fägeartig gezähnelt. Ihre Zunge, die ſich aus dem Schnabel herausftreden kann, endiget in eine Eleine Gabel. Es find Eleine Vögel, bei denen die Männchen zur Zeit der Liebe in fchönen Metallfarben glänzen und ſich dadurch den Golibri’s nähern, die fie in diefer Hinſicht in der alten Welt erfegen, in— dem fie fich vorzüglid, in Afrika und auf dem indifchen Archipel finden. Sie leben auf Blumen und faugen deren Säfte; fie find munter, und ihr Gefang angenehm. Wegen ihrer Schönheit hat man viele in unfere Cabinete gebracht; da aber das Kleid der Meibchen und das der Männchen außer der Zeit fehr von diefem Slanze abweicht, fo hat man Mühe, die Gattungen gut zu charakteriſiren. Die meiſten haben einen gleichartigen REN *39. C. splendida. Vieill. 82. [Vaill. Afr. 295.) Auf dem Kopf und der ganzen Unterfeite glänzend violet, in FR und Azur fchillernd und mit rothen, gold= und fmaragds 1) Die anderen Heorotaires dieſes Naturforfchers gehören aber in ganz andere Gefchlechter, namentlid) Philedon, Dicaeum etc. 2) Cinnyris ift der griechifche Name eines unbekannten, fehr Eleinen Vogels. Sous-manga fol in der Volksſprache auf Madagastar Zu: Eerfreffer bedeuten. Hr. Vieillot bar a Geſchlecht und den Namen Cinnyris angenommen. Gal. Sperlingsartige Voͤgel. Certhia. 633 gruͤn ſchillernden Fleckchen. Die übrige Oberfeite goldgrün; Schwin- gen, Schwanz, Füße und Schnabel rein ſchwarz. Das Weib: chen olivenbraun. Afrika. B, Y *40. C. caffra. Le Roi des Sucriers. Cinnyris longicaudatus. Vieill. Edw. 547. Sch laſſe diefen Vogel wegen feines ungewiffen Pages hier ſtehen, wiewohl er auch weiter unten vom Verf. als Upupa cafra (Promerops cafer) aufgeführt ift (vergl. die Anmerkung dazu). Er ift ſchlankz obenher erdbraun, untenher vöthlichweiß, dunkler an der Bruſt; Steißfedern gelb; der Schwanz länger als der Körper. V. *41. C. superba. Cinnyris sugnimbindus. Fieill. 22. Die größte Gattung, 6” lang. Obenher"goldgrün, an Fluͤ— geln und Schwanz ins Braͤunliche; der Scheitel ultramarinblau; die Kehle roth, blau und Eupfergrün fehillernd; die Bruft ſam— metroth, darüber ein goldgrüner Streif. Der Bauch) dunkelvoth. Afrika. V. *42. C. lotenia. Ent. 575. 2.3. Vieill. 34. Die ganze Oberfeite und Kehle rein goldgrün, in feahlblau ſchillernd; die Bruft violet, nad) oben ins Hellblaue; Bauch, Flügel und Schwanz dunkelſchwarz, letztere beide in violet fchil- lernd; ein ſchwarzer Streif zwifchen Nafe und Auge. Auf Ma: dagaskar. U; *43. C. amethystina, , [C. aurifrons.] Vieaill. 5. et 6. Sammetfchwarz, mit goldgrünem Scheitel und violetter und purpurrothee Kehle. Lafurblaue Federn auf den Schultern und dem Bürzel. Wahrfcheinlich der Suerier-velours Le Vaill, Afr. 294. f. 2. V. *44. C. chalybea. Enl. 246. 3. [C, pectoralis und virescens.] Vieill. 10.13. 18. 24. 54. 80. SObenher ſchoͤn goldgrün, der Bürzel lafurblau; Kehle und Bruſt durch eine blaue Binde getrennt; Bruft und Bauch lebe haft roth; Flügel und Schwanz hellbraun; an der Bruſt zwei 634 Big citrongelbe Federbüfche. Die Weibchen und Zungen variiren in fchwärzlichgrün, und eine gelbe Bruftbinde unter dee blauen. In Südafrika. V. *45. C. omnicolor. Seba I. 69. 5. Acht Zoll lang. Grün, in alle Farben, zumal Gold ei lernd. (Sehr unficher nachzumeifen.) *46. C. cuprea. Cinhyris tricolor. Vieell. 23. Braunlih, mit glänzend Eupferrother Bruft. Die Unterfeite des Schwanzes fchwarz, Schnabel und Füße braun. Auf Ma: limbe. B, ; *47. C. purpurata. [Vaill. Afr. 297.] Edw. 265. Cinnyris jodeus. Vieell. 11. Violet, mit fhmwärzlihen Flügeln; ein brauner Streif an der Oberbruſt. Auf Malabar. B. **48,. C. habessinica. Ekrenb. Symb. 1. 4. Grün, fonft dem vorigen ähnlich). V. *49. C. cyanocephala. Vieill.7. Der Rüden und Schwanz grün, der Bauch grau. Kopf, Hals und Bruft ſchoͤn lafurblau, ſcharf abgefchnitten. Zwei gelbe Buͤſchchen zur Seite der Bruſt. Auf Malimbe. V. *50. C. ceylanica. Enl. 576. 4. Vieill. 29. 30. [C. Sola 2] Obenher grün, untenher gelb, die Kehle und Bürzel dun— kelblau und fehillernd. Die zwei außeren Schwanzfedern find an dee Spige weiß. Der Schwanz zugerundet. - BD. *51. C. senegalensis. Cinnyris discolor. Vieill. 8. [auch wol 9.] Obenher und am Bauche fanft roͤthlichgrau, Scheitel und Kehle goldgruͤn; die Bruſt in blau, violet, gruͤn und roth Alec lernd. Sperlingsartige Vögel. Certhia. 635 *52. C. sperata. Enl. 246. 1. 2. Vieill. 16. 32, C. lepida Sparrm. 35. Das Weibchen. Vornher purpurbraun, hinten violet und goldgrün; die Kehle gelb und ſchwarz melirt, auch violet; die Bruft und der Ober- bauch roth; der Unterbau, in der Mitte gelb. Wariirt, wie es fheint, fehr in der Farbe. Auf den Philippinen, V. *53. C. madagascariensis. Vieill, 13. [pl. 19. der junge Vogel.) Bier Zoll lang. Kopf, Kehle und fammtlicher Vordertheil des Körpers glänzend fmaragdgrüun; am Naden zwei Halsbänder, das eine violet, das andere zimmetroth; an der Schulter ein fchöner gelber Fleck. Die Hinterfeite oben olivengrün, Bruft und Flügel braun, der Bauch hellgelb. V. X*54. C. currucaria. Enl. 576. 3. Vieill. 31. [15.) Obenher graubraun, am Bürzel ins Violette fchillernd; am Flügelbug und zur Bruft herab kupferroth; an der Bruft zwei Büfchel orangegelber Federn; die ganze Unterfeite blaßgelblich. Schwingen und Schwanz fhmwärzlich.. Auf den Philippinen. V. *55. C. rubro-fusca. ’ Cinnyris nibarus. Vieill. 27. Goldroth, mit ſchoͤn violetten Flügelfchultern, Schwingen und Schwanz braun. DO. *56. C. fuliginosa. Vieill. 20. Soui-manga Carmelie. Vier und einen halben Boll lang. Nußbraun, ins Sam: metfchwarze; die Stirn, die Kehle und die Eleinen Fluͤgeldeck— federn fchön violet. Zwei gelbe Federbüfche an der Seite der Bruſt; dem Weibchen fehlt das Violet. Malimbe in Afrika. V. *57. C. venusta, Le Soui-manga de Sierra Leone. Cinnyris quinticolor. Vieill. 79. Obenher fmaragdgrün, Stim und Bruft glänzend violet, die Kehle ſchwarz-purpurroth, Vorderhals und Buͤrzel laſurblau. Der Bauch gelbbraun, die Flügel roſtbraun— V. V *58, C. gutturalis. Ent. 578. 3. 636 Bild la rte Schwarz, mit goldgrünee Stirn und Kehle, und rothbrau⸗ ner Bruſt. Die kleinen — dunkelroth. In — ſilien. *59. O. solaris. Col. 347.3. Nectarinia solaris Temm. Soui-manga Souci. Obenher fihmusig = olivengrün; Scheitel, Kehle und Bruft gruͤn und purpur fchilernd; der Bauch orangegelb; Schwingen und Schwanz ſchwarz. Auf Amboina. V. *60. C. eximia T. Col. 138, 1.2. Das Männchen obenher grün, Kehle und Bruft indigblau, Schwanz indigblau, weiß eingefaßt, Bauch gelb. Das Weibchen grau mit olivenbraunen Flügeln, untenher weißlich. V. +61. C. pectoralis. Col. 138. 3. Schwarzviolet, mit goldgrünem Scheitel und einem gelben Feverbüfchelftrich an den Hüften; die Kehle purpur, blau einge: faßt, die Flügelfhulter und der Bürzel metallgrün, die zweiten Slügeldedfedern braun. V. ‘*62, C. lepida Lath. Col. 126. 1. . Vieill. Gal. 177. 2. Inicht ganz gut.] Scheitel und Rüden violetgruͤn; Flügelfchultern, Unterrüden - und Bürzel violblau; ein violblauer Saum, vom Schnabelfpalt an, faßt zu beiden Seiten die vöthlichgraue Kehle ein; Bruft und Bauch find ſchoͤn gelb, die Baden ſchwarz, die Flügel braun, der Schwanz violetfhwarz, ins Grüne. Das Weibchen I oben fchön dunkelgrün, untenher zeifiggelb, Auf Java. *63. C. Hasselti T. Col. 376. 3. Der Scheitel grün, ins Gelbliche fchilfernd; die übrige Ober: feite grün und Purpur fchillernd. Kehle und Oberbruſt feurig violet=purpurfarb ; der Bauch düfter roth; Fluͤgel, Schwanz und V. Hinterbauch ſchwarz. Das Weibchen gruͤn. Java. *64. C. coccinigaster T. Col. 388. 8 Nacken und Oberrüden nebft Schulterdedfedern der Flügel _ metallbraun; der Scheitel und ein Flügelfchulterfled gelblich = me: Sperlingsartige Bögel. Certhia. 637 tallgruͤnz Unterruͤcken, Buͤrzel und Eleine Slügeldedfedern ſtahl— blauz Kehle und Oberbruſt prächtig metalliſch-violblauz der Bauch ſcharlachroth; der Steiß olivengrün, die Schwingen und der Schwarz ſchwarz. Ein fihönes Voͤgelchen; auf den Philippinen, zumal haufig auf Manila. %, 65. C. Eques. Amit, Amambo der Cingeborenen. Lesson et Garn. Voy. de la Coq. pl. 31. f. 1. Rußfarbig, mit einem feuerrothen, fchmälen Kehlftreif, wie ein Ordensband. Auf Waigiu. V. *66. C. javanica. Zool. ill. 121. Obenher metallifch = purpurglänzend, untenher olivengeld ; Schulter, Bürzel und ein Streif vom Schnabel nad) der Bruft herab violet. Die Kehle kaſtanienbraun, der Schnebel ſchwarz. V. Mehrere von diefen find wahrfcheinlic nur Varietäten. Bei einigen find am Schwanze der Männchen die Mittel: federn etwas verlängert. *67. C. famosa L. Enl. 83.1. Überall vom glänzendften Goldgrun, am Hinterbaud ins Stahlblaue ziehend. Schwingen und Schwanzfedern violetſchwarz, und ein ſchwarzer Zuͤgel vom Schnabel zum Auge. Zwei gelbe Federbuͤſchchen zur Seite der Bruſt. swe verlaͤngerte Schwanz federn. Am Cap. B; *68. C. pulchella. Enl. 670.1. [V aill. Afr. 295.] Gruͤnſchillernd, mit rother Bruftz Flügel und Schwanz fhwarz. Die zwei mittleren Schwanzfedern ftehen vor. Das Meibhen olivengrau. Afrika. V. N *69. C. violacea. Enl. 670, 2, Dlivengrün, mit dunfelviolettem Hals und Kehle. Das Weibchen (V aill. Afr. 292.2.) gelblih:olivengrün. Am Cap. V. *70. C. cardinalis. Vaill, Afr. 291. 638 B Kopf, Hals und ganze Oberſeite goldgruͤn; Bruſt und Bauch beim Maͤnnchen ſanft karminroth, beim Weibchen goldgelb; Schwingen und Schwanz ſchwarz, goldgruͤn eingefaßt. Das Männchen hat zwei fehr lange fchmale mittlere Schwanzfedern. Sm Namaqualande. V. *71. C. ficorum. V aill. 293. f. 2. Kopf, Hals. und Oberruͤcken prächtig goldgrün Kchimmernd; Bürzel und Schwanz obenher feurig purpurviofet; Schwingen und Bruft fchwarzbraun, Bauch citeonengelb. Das Weibchen obenher olivengrün. Im Namaqualande, V. X72. C. metallica Licht. ⸗ Neetarinia metallica. Ruͤppell Al. T. 7. Ehrenb. Symb. Il. t. 1. Col. 347.1. Das reife Männchen obenher bis zum Nüden nebft der Kehle flahlgrün, der Bürzel ftahlblau, Flügel und Schwanz braun, die zwei langen Schwanzfedern ſchwarz. Die grüne Kehle ift an der Bruft mit einem violetblauen Bande eingefaßtz; Bruft und Bauch gelb. V *73. C. mystacalis T. Col. 126, 3. Der Kopf bis zum Rüden, Flügelfehulter, Bruft und Kehle fhön karminroth; die Stirn und der Scheitel, ein Schnurrbatt: fireif vom Schnabel abwärts, Bürzel und abgeftufter. Schwanz violblau; der Bauch weiß, EN Flügel braun. Sava. BV. *74. C. Kuhlii T. Col.. 376 2. Der Oberkopf, die Schwanzdedfedern und die zwei mittleren. Steuerfedern bouteillengrün, metallifih glänzend; die anderen Ober: theile ſchmutziggruͤn, außer dem lebhaft gelben Buͤrzel; Kehle bis zur Mittellinie der Bruft herab carmoiſinroth; mitten darauf, auf der Kehle, ein umgekehrtes V blauſchillernd; der Bauch ſmneige gruͤn mit einer weißlichen Stelle. Java. Und noch andere kann man durch einen geraden oder wenigſtens ziemlich geraden Schnabel unterſcheiden. *75. C. elegans. N Certhia rectirostris Ois. dores II. 75. Vieill. Gal. 178. Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 639 Goldgrün, mit gelber Kehle, blaßrother * und — gelbem Bauch. VII. ARACHNOTHERES Temm. Spinnenfreſſer. Haben den langen gebogenen Schnabel der Sui-manga's, aber er iſt ftärker und ohne Zaͤhnchen; ihre Zunge ift kurz und Enorpelig. Man Eennt nur aus Indien welche, die Spinnen freffen °). / *76, GC. (A.) longirostra. Temm. Col. 34. 1, Obenher graulichzolivengrün, Schwingen und Schwanz braun: lich, legterer mit weißen Spigen; die Kehle und eine Stelle zwi- fhen Schnabel und Auge weiß, Bruft und Bauch gelb. Auf Sava, Sumatra und wahrfcheinlich in ganz Indien. V. ”*77. C. (A) inornata. * Col. 841 2. Obenher fhmugiggrün ins Dlivengrüne; der Schwanz oben - mehr ſchwaͤrzlich, in Grau endigend; die Unterfeite afchgrau = weiß, mit dunkelgrauen Schaftftrihen. Die Stirnfedern gleichen Schup: pen. Sehr gemein auf Java. V. 36. TROCHILUS Z. Colibri. Dieſe kleinen Vögel, fo beruͤhmt durch den Glanz ihres Ge: fieders, zumal aber durd die Platten vom Feuer der Edelfteine, welche durch fehuppige Federchen ganz eigener Art an ihrer Kehle oder auf dem Scheitel gebildet werden, haben einen langen und dünnen Schnabel, in dem ſich eine Zunge befindet, die fich faft wie die der Spechte und durch einen gleichen Mechanismus ver: laͤngert, und faft bis an ihre Bafis in zwei Fäden gefpalten ift, die der Vogel brauchen foll, um den Nektar der Blumen zu fau: gen. Indeß Leben auch die Colibri's von Eleinen Inſecten, und 1) NB Nad) allen diefen Unterfcheidungen muß man noch von dem großen Gefchlechte Certhia entfernen: Certhia lunata Vieill. 61. — C. Noyae Hollandiae John White n. S. W, pl. XVI. und LXV. Vieill. 57. 71. — C. australasiana Vieill. 55. — C. carunculata Vieill. 69. 70. — C. auriculata Vieill. 85. — C, cocincinica Enl. 643. Vieill. 77. 78. — C. spiza Enl. 578. 2. Edw. 25. — C. se- niculus Vieill. 50. — C. graculina Fieill. 87. — C. Goruck Vieill. 88. — C. coerulea Fierll. 83. — C. xanthotis Vieill. 84, — C. mellivora Piel. 86. — Welche fümmtlic wegen ihrer Schnabelfimme und Pinfelzunge Philedon find. — 640 Bidng IST, ich habe ihren Magen damit angefüllt gefunden. Ihre unendlich, Heinen Fuͤßchen, ihr breiter Schwanz, ihre außerordentlic) langen und wegen plöglicher Verkürzung dev Dedfedern ſchmalen Flügel, ihre. Eurze Schulter, ihr fehr großes Bruftbein ohne Ausfchnitt, altes bezeichnet einen Bau zum Flug wie beiden Mauerfchwal: ben; auch ſchweben die Colibri's mit eben der Leichtigkeit in der Luft wie manche Fliegen. Sie fummen um bie Blüthen von Kräutern und Sträuchern und fliegen im Verhältniß rafcher als irgend ein Vogel. Ihr Magen ift fehr Klein, und es fehlt ihnen der Blinddarm, wodurd fie Ahnlichkeit mit den Spechten erhalten. Sie leben einfach, vertheidigen mit vielem Muthe ihre Neft und kaͤmpfen mit Wuth gegen einander,*). 1: TROCHILUS L. Colibri. Diefer Name wird für die mit gebogenem Schnabel aufbe: halten. Einige zeichnen fich durch Verlaͤngerung der Mittelfedern des Schwanzes aus. J. PHAETORNIS Swains. 9 der groͤßten iſt 1. Tr. Pella L. Der Topas: Colibri. [Vieill. 2. 3.] Enl. 599. Purpurbraun; der Kopf ſchwaͤrz, die Kehle vom praͤcht gſten Topasgelb in Gruͤn ſchillernd, — — 2 a a supereiliosus. Enl. 600. 5. Vieill, 17. 18. 19. Kopf und Rüden gold = olivengrän, mit weißen Augenfteifen über und unter dem Auge; der Bauch blutroth; die zwei mitt: Ieren Schwanzfedern lang, weiß, in der Mitte purpurbraun glaͤn⸗ zend. Die anderen ſchwarz mit weißem Rand. B;: *3, Tr. leucurus, Ent. 600. 3. a Goldgruͤn, mit rothem Halsband, der Bauch graulichweiß, Flügel purpurbraun, die Schwanzfedern weiß, von gleicher Länge, ° die zwei aͤußerſten mit ſchwarzer Spige. V. *) Sch habe in der Angabe und Beltimmung der Species vielfach vom Verf. abweichen müfjen, wie Sachverſtaͤndige bei —— mit dem Originale bemerken werden. Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 64 *4. Tr. squalidus Natt. Col. 120. £. 1. Obenher und an der Schulter fehmugiggrün; die Baden geld, durch die Augen ein brauner Streif. Unterfeite grau, Schwingen und Schwanz braun, Iegterer mit weißen Spitzen. Die zwei mittleren Schwanzfedern mit weißen hervorftehenden Tahnen. Brafilien. V. Bei anderen ſind die Seitenfedern des Schwanzes ſehr lang. *5. Tr. forficatus. Edw. 33. R Vieill. 30. Obenher goldgrün, mit blauem Scheitel; der Bauch weiß, die aͤußeren Federn des Iafurblauen Schwanzes fehr lang. V. *6. Tr. polithmus, [s. Polytmus). Edw. 34. Vieill, 67. Goldgruͤn, Scheitel und Schwanz braun, die Seitenfedern des Schwanzes fehr lang, ihre Bärte locker und fchwarzblau ; die violetbraunen Flügel mit weißem Nande. V. Und zumal die prächtige Gattung Peron’s: “ *7, Tr. chrysurus Cuo. Mit einem Schwanz wie glänzendes Gold. Wieder andere haben den Schwanz nur etwas gabelig, mie *8. Tr. elegans. Vieill. 14. Grün, an der Kehle feuriger; Bruft und Oberbauch ſchwarz, dee Schwanz ſchwarz violet. Die Schenkel weiß gefiedert. Der Oberfchnabel fehwarz, der untere halb weiß, V. Die meiſten jedoch viereckt oder rund: I. LAMPORNIS Swains. Hierher: “*9, Tr. Mango. Enl. 680. 2. 3. Vieill.7. Goldgruͤn; Kehle, Vorberhals, Bruft und Bauch ſchwarz; ein fehön blauer Streif am Hals herab; die Schwanzfedern von u Länge, violetsroftbraun. Einer der groͤßten. V. 41 642 Didi ser, *10. Tr. naevius Dumont. [Trochilus serrirostris Vieill. Col; 120. f. 3 Ziemlich groß; er iſt obenher und an den Schultern roth— gruͤn, ſchwach metallglaͤnzend; Kehle und ein Augenſtreif roſtbraun, die Bruſt wie ſchwarz und weiß geſchuppt, der Unterleib roͤthlich, ſchwarz gefleckt. Die Fluͤgel violetbraun, die Mitte des Schwan— zes kupferroth, die Seitenfedern nach dem Ende zu roſtgelbb. Der . lange, an der Spige gebogene Schnabel ift an der Bafis gefurcht und an feiner Ober- und Unterfinnlade zur vorderen Hälfte mit feinen, ruͤckwaͤrtsgerichteten Zähnchen befegt. Brafilin. V. *11. Tr. Thaumantias. Enl. 600, 1. Goldgruͤn; die Schwanzfedern weiß gefaumt, die Außerften an der Außenfeite ganz weiß. V. *12. Tr. violaceus. Enl. 602. 2. Violet; Flügel und Schwanz goldgrün. Cayenne. V. *13. Tr. cinereus. Vieill. 5. Obenher goldgrün, untenher afchgrau, die zwei mittleren Schwanzfedern goldgrün und länger, die Außeren fehwarz mit weißer Spitze. B. “ *44, Tr. jugularis Sh. [Tr. auratus Gm, granatinus Lath.] Edw. 266. 1. Vieill. 4. Obenher blaufchwarz, die Baden prächtig a der Unterhals desgleichen, die Schwingen goldgrün. *45. Tr. holosericeus $%. Vieill. 6. und 56. | Obenher goldgrün, unten ſchwarz, eine fchöne blaue Binde über die Bruft, und blau an den Dedfedern des Schwanzes. V. "16. Tr. punctulatus Lath. Vırsll 3. Goldgruͤn; Kehle, Flügel und Schwanzfpigen ——— die Schwingen purpurbraun. J Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 643 - *17. Tr. pectoralis. [Tr. gramineus @m.] Vieill. 9. und 70. Dunkel goldgrün; Kehle und Hals fmaragdgrün, die Bruft fammetfhwarz; Bauch weiß, die Flügel und der Schwanz violet: ſchwarz. V. *18. Tr. aurulentus. Vieill. 12. 13. Dem vorigen ähnlich, aber mit Fürzerem Schnabel, auch überhaupt Eleiner. Der fchwarze Bruſtfleck erſtreckt fi bis zum Bauche herab. Auf Portorico, wo der vorige fehlt. B. *19. Tr. virescens, Vieill. 41. \ Schmutziggruͤn, mit braunen Fluͤgeln; die Seitenſchwanzfedern zum Theil gruͤn und weiß. Ein weißer Strich unter dem Auge. V. *20. Tr. hirsutus Gm. T. brasiliensis S%. Vieill. 19. 20. Col. 10.2.9 2 Rüden und Kehle goldgruͤn, Kopf braun, Bauch gelbgrau; die drei Außeren Schwanzfedern des abgeftuften Schwanzes find an der Wurzel roftbraun, dann ſchwarz, und alle mit weißen Spigen verfehen. Die Schenkel rothbraun befiedert. Beim Weib: hen ift die Kehle und die Schwanzfpigen rothgelb. V. *21. Tr. albus. Vieill. 11. Goldgrün, mit violettem Schwanz; die Unterfeite, die Sei: ten des Halfes und die al der ſechs Außeren en weiß, *22, Tr. viridis. , Vieill. 15. Grün, mit ſchwaͤrzlichen Flügeln und blauem Schwanz, am - Ende weiß gefranzt. V. 23. Tr. multieolor Gm. Vieill. 69. Lath. Suppl. 111. The harlequin humming - bird. Braun, unten zinnobervoth, Scheitel, Kehle, Bruft und Mittelruͤcken grün, ein blauer Augenftreif, vom Schnabel bis zum Hinterkopf, unten ſchwarz gefäumt. " V. 41 644 DB sed ‘ *24. Tr. lagulus, Vieill. Gul. 179. Dbenher und am Unterbau goldgrün, untenher tribigbran, V. Schwingen und Schwanz ſchwarz. Man nennt Fliegenvoͤgel: III. ORTHORHYNCHUS diejenigen, deren Schnabel gerade iſt. Hiervon haben einige Federbuͤſche: *25. Tr. (O.) cristatus. Edw. 37. Enl. 227. 1. Vieill. 47. 48. Goldgrün, mit blauem ind Smaragdgrüne ſchillerndem Fe— derbufch, grünem Nüden und Schwanz, braunen Flügeln und graublauem Unterleibe. V. *26. Tr. (O.) pileatus. T. puniceus @m, Vieill. 63. Blaßbraun, mit blauem Federbufh. Wielleicht zum vorigen gehörig. V. *27. Tr. (O.) Lalandii. Col.-18. 1. 2. Kopf grün, mit einem dünnen Federbufch blauſchillernder Fe— dern, und weißem led hinterm Auge. Rüden grün, Bruft und Bauch blau. Der Schwanz grün, oben und außen weiß gefledt. V. *28. Tr. (O.) Sephanioides. Less. et Garn. Voy. de la Coq. pl. 31. nr. 2. Goldgruͤn, mit feurig goldpurpurfarbenem, ing Wiolette fpie- lendem Scheitel, der eine Art platter Haube bildet. Unterfeite vöthlichweiß, die Kehl: und Bruftfedern mit grünen, braunen und goldigen Fleckenpunkten. Hüften und Unterfhwanz geünlih. Sn Chili; als Strichvogel. V. Bei anderen ſind die Federbuͤſchel oder — ſelbſt zu den Seiten des Kopfes verlaͤngert. *29. Tr. (O.) ornatus. Enl. 640. 3. Vieill, 49. 50. Wu Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 645 Goldgruͤn, untenher glänzend braun, mit goldgrüner Kehle; der Unterbauch weiß; zwei Zederbüfche unter den Ohren entfprin- gend, braun, mit goldgrünen Enden, die er ausfpreizen kann. V. *30. Tr. (O.) chalybeus. Tr, festivus. Licht. Col. 66. f. 2. Obenher grün, die Stirn fmaragdgrün, mit einer Spur von Federfamm; an den Ohren ungleiche grüne Federbüfchchen mit weißen Endpunkten, am Vorderhals blauſchwarz gefleckt, oder weiß und ſchwarz; Flügel und Schwanz violetbraun, Bra: filien. V. *31. Tr. leucotis Vieill. Scheitel dunkel goldgrün, Baden fhwarz, die Mitte des Bauches weiß, fo mie ein Büfchchen zerfchligter Federn hinter jedem Ohre. Übrigens gruͤn mit violetten Flügeln. V. 732 Te (0,) petasophorus Pr. Max. [Tr. — Natt.] Col. 203. Ganz grün, mit fhwarzgefledter Kehle; an den Ohren zwei ſchoͤne violette, purpurſchillernde Federbüfche. Flügel braun und den breiten Schwanz bededend. V. x33. Tr. (O.) scutatus Natt. Col. 299, 3. Ein goldiges glänzendes Saphirblau ziert das ganze Geficht und die Kehle; von einem Auge zum andern, quer über den Scheitel, ein ſchwarzer Streif, an der Grenze jenes blauen; zur Seite des Halſes zwei dichte Federbuͤſche von tuͤrkenblauer Farbe, Bruſt und Bauch gleichfalls glaͤnzend blau, jederſeits an der Bruſt ein iſabellgelber Fleck, alles Übrige goldgruͤn, Fluͤgel braun. In Braſilien. V. *34. Tr. (O.) magnificus Il, [Vieill.] Col. 299. 2. Goldgrün, mit einem langen orangerothen Federbuſch auf dem Scheitel; zu jeder Seite des Halfes ein Buſch fehneeweißer, glänzend goldgruͤn gefaumter Federchen; ein weißes Fleckchen auf der Oberbruſt. Schwingen vrangegelb eingefaßt, die Unterfeite des Schwanzes orangegelb gefaumt. — Zwei Zoll acht Linien lang. In Braſilien. V. 646 Bl 0 0-1, 5 Und unter diefen finden fich welche mit fehr langem zuge: fpistem Schwanz. *35. Tr. (O.) bilophus Temm. [Col. 18. 3.] Nacken, Nüden, Schultern, Bauch und die zwei langen mittleren Schwanzfedern goldgrün; der Scheitel fmaragdgrün; über den Augen entfpringt jederfeits ein goldener Federbufch, mie ein Ohr zurüdftehend; die Kehle ift purpurfchwarz, mit nad) unten fpig verlängerten Federn; die Bruſt und die vier abgeftuf- ten Außeren Schwanzfedern find weiß. Brafilien. V. Noch andere haben die Schaͤfte ihrer erſten Schwungfedern fonderbar verbreitert. Cambylopterus Scdins. *36. Tr. (O.) latipennis. [Tr. campylopterus Z.} Enl. 672. 2. Vieill. 21. [Swains. III. 130. 131.] Die Schaͤfte der vier erſten Schwungfedern ſind breit und krumm, wie eine Degenklinge gebogen. Der Ruͤcken goldgruͤn, der Bauch grau, Flügel und Schwanz ſchwarz. V. **37. Tr. campylostylus Licht. Dem vorigen ähnlich, aber Eleiner, mit ganz gleichem Schwanz. Lichtenft. V. “ *38. Tr. (O.) ensipennis. Swains. Zool. ill. 107. Goldgruͤn; Kinn und Kehle violet; die erſten BARON fichelförmig, breit, mit plattgedruͤckten Schäften, *39. Tr. (O.) falcatus. ib. 82, [83.] Grün, Kehle und Bruft glänzend blau, Flügel und Schwanz zimmetroth, die aͤußeren Schwungfedern ſichelfoͤrmig, mit breit— gedruͤckten Schaͤften. V. Und unter denen, welchen dieſe Verzierungen abgehen, laſſen ſich noch wiederum die Gattungen mit aabeligem Schwanze un⸗ terfcheiden. Cynanthus Swains. *40. Tr. (O.) mellivorus, Ent. 640. Edw. 35. Vieill. 23. 24. Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 647 Mit blauem ‚Kopf und Hals; um- benfelben ein weißes Hals: band; Nüden grün, Flügel violetbraun, Bauch weiß, Schwanz (hiwatz, mit weißen Seitenfedern. V. *41. Tr. (O.) amethystinus Gm. Enl. 672. 1. Goldgrün, untenher geaubraun, die Kehle amethyſtblau, der Schwanz gegabelt. Dem Tr. colubris ähnlich. V. *42. Tr. (O.) furcatus. Enl, 509. 2. Vieill. 34. Ruͤcken und Bauch blau, gruͤn fchillernd, Oberkopf braun, ing Goldige; Kehle prächtig goldglänzend, Flügel und Gabel- fhwanz ſchwarz. Cayenne. V. *43. Tr. (O.) smaragdo-saphirinus. Vieill. 56. [40. Tr. coeruleus.] Stirn und Kehle prächtig faphirblau, die Bruft glänzend ſmaragdgruͤn; Rüden goldgrün, Zlügel und Schwanz ſchwarz. 2. *44 Tr. (0.) Colubris. Wilson II. 10. 3. 4. Edw. 38. Catesby 65. Vieill. 31. 32. 33. Hals, Rüden und Schwanzdedfedern goldgrün, mit rubin- voth=feuerfarbiger Kehle, das Männchen; am Weibchen ift fie, wie die ganze Unterfeite, weiß; der Schwanz fchwarzbraun, die drei Außerften Federn fchwarz, mit weißen Spigen, der Baud) des Männchens gelbgrün. Geht bis Nordamerika, nad) Geor— gien. V. *45. Tr. (O.) enicurus. Col, 66. 3. Sehr klein; mit etwas gebogenem Schnabel; obenher und am Bauch goldgrun, Kehle glänzend Lilablau; Schwingen violet- braun. Der Schwanz befteht aus fechs Federn; die zwei mitt leren ganz Eurz, goldgruͤn; ; bie vier anderen braun, viel länger, die aͤußerſten, etwas abftehenden, die längften. Brafilien. 2. N *46. Tr. (O.) Langsdorfii. Col. 66. 1. . Dbenher metallgruͤn; die Kehle goldgrün, unten mit Aurora: 648 —B bindez Bruſt und Schwingen violet, Unterbauch weiß. Alle Schwanzfedern gehen in lange duͤnne Spitzen aus, die aͤußeren ſind weiß, die inneren violet. Braſilien. U: *47. Tr. (O.) mesoleucos. Col. 317. Oiseau mouche mediastin. Der allgemeine Charakter ijt ein meißer Streif von der Bruft den Bauch herab. Das reife Männchen ift dunkel: metall: grün und hat einen zweizipfeligen La prächtig carmin= und goldfhimmernder Federn am Halfe. Die Stirn ift faphirblau; unter dem Auge ein weißer Streif. Schwingen braun. Beim Weibchen ift die Kehle blaß gefledt. V. *48. Tr. (O.) Cora. Less. et Garn. 31. 4. Der Körper etwa anderthalb Zoll lang, die mittleren Schwanz: federn aber über drei Zoll. Obenher iſt diefer Colibri metallgrün, eine rothbraun ftahlglänzende Kehle reicht aufwärts; Bruft und Bauch) find weiß, Schwingen und Schwanz fehwarz, die mittleren zwei Schwanzfedern fehr lang. Um Gallao. Sehr flüchtig. V. Und unter diefen wieder, deren fehr verlängerte —— am Ende breit ſind: *49. Tr. (O.) platurus. [Tr. longicaudus Gm.] Vieill. 52. Rüden grün, die Kehle goldgruͤn glänzend, Bauch faft ſchwarz. Die äußeren Schwanzfedern find länger, ein Stud ohne‘ Bärte, am Ende erhalten fie dergleichen wieder, verbreitert. V. Unter denjenigen, deren Schwanz vieredig und nur wenig ausgefchnitten iſt, zeichnet fich einer durch feine ausnehmende Kleinheit aus, namlich: *50. Tr. (O.) minimus L. Der Eleinfte Sliegen- vogel. Enl. 276.1. Edw. 105. Vieill. 64. Violetgrau, und nicht größer als eine Biene. [15 Linien lang, der Schnabel drei, der Schwanz eine.) Dagegen ift ein anderer merkwürdig, weil feine Größe die aller übrigen übertrifft: 51. Tr. (O.) Gigas. Vieill. Gal. 180. Sperlingsartige Vögel. Trochilus. 649 Er hat faſt die Größe unferer Mauerſchwalbe. [Dbenher braungruͤn, mit weißgerandeten Federn; untenher hell-roͤthlich— braun, Steißfedern weiß. Die Schwingen ſchwarz, mit weißen Sederfpigen.] | Sn diefe Abtheilung gehören noch: Y *52, Tr. (O.) mosquitus L. L’oiseau mouche. Rubis- Topaze. [Vieill. 55. 56.] Enl. 227. 2. Goldgrün, der Scheitel rubinroth, die Kehle goldgrünglü: hend; Flügel und Schwanz ſchwarzbraun. V. *53. Tr. (O.) Ourissia. Enl. 227. 3. Goldgrün mit blauem Bauch, Bruft und Rüden; die Fluͤ— gel fhwarz, der Schwanz goldbraun, Unterbaud braun. V. *54. Tr. (O.) mellisugus L. Enl. 640. 2. Goldgrün mit blauen —— und Schwanz. V. ' *55. Tr. (O.) rubineus Gm. Enl. 276. 4. Vieill. 27. Goldgruͤn, mit vothgoldiger Kehle; Flügel umd rothbraun. *56. Tr. (O.) auritus Sh. Vieill. 25. Goldgruͤn, unten weiß, unter dem Auge eine ſchwarze Binde; das Männchen mit zwei violetten Ohrbuͤſcheln. Die Seiten: fehwanzfedern weiß. Der junge am Bauche braun punktirt. U. “ *57, Tr. (O.) collaris. [ Tr. rufus Gm.] Vieill. 61. 62. Dem moschitus nicht unähnlich. Kopf goldig olivengrün; . die Kehle rubinroth mit goldgelbem Glanz; die Bruft weiß, Ruͤcken, Unterleib und Schwanz roftfarb, Flügel braun. Am Nutkafund. V. *58. Tr. (O.) superbus s. longirostris. Vieill. 59. 650 BEE [Shaw nat. mösc. XIII. 517.] Col. 299. 1. 3 Der Oberkopf blau, ſchwarz gefüumt; die Oberſeite gold: grün, zur Hüfte herabgehend; Unterfeite weißlichz Kehle carmin— glänzend; Schwingen grau, die Schwanzfedern goldig a mit weißen Spisen. Der Schnabel fehr lang. *59. Tr. (O.) mellivorus L. Enl. 640. 2. Rüden gruͤn, Kopf und Hals blauglanzend; die Baden bis zum Halskragen des Nadens und der Bauch weiß, Schwingen violetbraun, der etwas gabelige Schwanz braun mit ſchwarzen Spigen. V. *60. Tr. (O.) albicollis Licht. Col. 203. 2. Goldgrün, die Kehle fehneeweiß, die Seitenfchwanzfedern an der Spige weiß. V. *61. Tr. (O.) leucogaster Gm. Tr. viridissimus Gm, Vieill. 42. Vieill, 43. Goldgruͤn, untenher weiß, mit ſchwarzem, ſtahlglaͤnzendem Schwanz. Soll der junge von Tr. viridissimus ſeyn; mir ſcheint es umgekehrt. V. ** 62, Tr. (O.) squamosus. Col. 203. 1. Grün, mit violetten Schwingen und Schwanz. De Kehle ift weiß und fieht wegen Federchen mit fchwarzer Mitte des Schaftes wie geſchuppt aus. Ein langer weißer Strich laͤuft am Bauch herab, ein anderer vom Schnabelwinkel, und hinter dem Auge iſt ein kleiner weißer Fleck. V. *63. Tr. (O.) albirostris. Vieili. 45. Braun, etwas ind Purpurfarbige; die Kehle glänzend gold- grün. Die Fuͤße gelb, der Schnabel aber weiß, wodurch er ſich am meiften unterfcheidet. Cayenne. V. *64. Tr. (O.) maculatus. Dieill. 44. Goldgruͤn, unten weiß, an der Seite des Halſes roth; der Hals grün punktirt, die Bruſt ſchwarz punktirt, der Schwanz un⸗ ten violet, ſchwarz und weiß. V. Sperlingsartige Vogel. Upupa. 651 37. UPUPA Z. ®Viedehopf. [Mit ſehr langem, etwas gebogenem, an der Bafis dreiedi- gem, oben converem, an den Seiten zufammengedrüdtem, ftums pfen Schnabel] *). Unter ihnen flellen wir zuerft auf: I. FREGILUS Cuv. ') Ihre Nafenlöcher find mit nach vorn gerichteten Federn be- deckt, weshalb fie manche Autoren unter die Raben gebracht ha= ben, denen fie auch in gewiſſer Hinficht im Betragen gleichen, She Schnabel ift etwas länger als der Kopf. “4. U. (Fr.) Graculus, Die Steindohle. Corvus Graculus L. Pyrrhocorax Graculus Naumann 57. 2. Enl. 255. Vieill. Gal. 163. Meißner Mufeum der Naturg. Helvet. Bon der Größe einer Krähe, ſchwarz, Schnabel und Füße [Thon korallen-] roth. Die Flügel erreichen oder überreichen das Schwanzende. Lebt auf den höchten Gebirgen der Alpen und Pyrenaͤen und niftet in Zelfenfpalten wie die Schneedohle, ift aber feltener und vereinigt fich weniger in Truppe. Früchte und Sn: fecten dienen ihm in gleihem Maße zur Nahrung **). Wenn er in die Thäler herabſteigt, fo ift es ein Anzeichen von Schnee und ſchlechtem Wetter ?). I. UPUPA in engerem Sinn. Diefe haben auf dem Kopf eine Federzierde aus einer Dop— pelveihe langer Federn beftehend, die ſich nach dem Willen des Vogels aufrichten. *) Der Verf. ſcheint diefe allgemeine Charakteriftit des Stammes vergeffen zu haben. V. 1) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Coracias umgefeßt, ver bei Linne die Mandelkrähen bezeichnet. €. ) Sch habe ihn lebendig gefehen und bemerkt, daß doc) fein Ge: ſchrei einem, nur zarten, Krähengefchrei gleicht. V. 2) Man kann nicht mehr entfcheiden, welche Bermengung bei mans gelhaften Abbildungen und vielleicht mit einigen Brachvoͤgeln die Ge— ſchichte dieſes Vogels die eingebildete Species des Corvus Eremita L. erzeugt hat, der in der Schweiz leben foll, und den nah Gesner Niemand gefehen hat. Uber der Corvus affınis Lath. fheint ein wah: rer Fregilegus, auch haben wir einen ganz ſchwarzen von Neuholland. 652 BUN Wir haben eine Gattung in Europa: 2. U. Epops Z. Der gemeine Wiedehopf. Naumann 142. Enl. 52. Weinroth, Flügel und Schwanz ſchwarz, zwei weiße Binden quer über den Dedfedern und vier auf den Schwanzfedern. Sucht Inſecten in der feuchten Erde, niftet in Baum- oder Mauerlöchern und verläßt ung im Winter. *3. U. minor. Upupa cristatella. Vieill. Promerops pl. 11. Gal. 184. Vaill. Prom. 23. Dem gemeinen nicht ganz unähnlich; rothbraun, nach dem Bauch hin bläffer, mit weißem Bürzel und Steiß; der Federbufc) mit fhwarzen Endfpisen, der Schwanz oben mit einer weißen Binde *). 4. U. capensis. Enl. 697. Grenzt noch genauer an die Steindohlen, weil fich die Vor— derfedern feines Kopfbufches, die kurz und fleif find, nach vorn richten und die Nafenlöcher bededen **). III. PROMEROPS. Haben Eeinen Federbuſch, aber einen fehr langen Schwanz. Ihre ausſtreckbare gefpaltene Zunge giebt ihnen die Fähigkeit, wie man fagt, von den Säften der Blumen zu leben, wie die Sui— Mangas und Colibris '). *) Es ift unglaublich, wie oft Hrn. Vieillot's Abbildungen von feinen Befchreibungen abweichen, die oft gar nicht auf jene paſſen; doc) find fie in der Regel die vichtigern, und nur das Bild gemwiffenlos illuminirt. Be — Sch glaube, hier ift der folgende Vogel gemeint, der auch noch) einmal vorn als Certhia caflra vorkommt. Q. 1) Hr. Bieillot hat in feiner Galerie pl. CLXXXV den Nas men Promerops in Faleinellus umgeändert. Man Eennt im Grunde aur den oben erwähnten Upupa Promerops oder Merops cafler Ent. 637. welcher Vaillant’s Sucrier du Protea Afr. 139. ift, genau. — Vaillant glaubt, daß die Up. fusca Em. oder papuensis Lath. Enl. 638. das Weibchen des Epimaque a paremens frises Enl. 639. if. — Up. paradisea Seba I. t. 80. 8. ift nichts weiter. als Musci- capa paradisi, deren Schnabel fchlecht gezeichnet ift. — Up. aurantia Seba I. LXVI, 5. ift, allem Anfehen nach, ein Cassicus. — Up. me- Sperlingdartige Vögel. Upupa. 653 *5. U. (Pr.) caffra. Enl. 687. Vaill. Afr. 139, 1288.]) Dhenher braun, am Bürzel olivenbraun; untenher weiß, mit röthlicher Bruft und Kehle. Die Steißfedern. gelb. Die fechs - mittleren Schwanzfedern fehr lang, die aͤußeren abgeftuft, kürzer. Le Vaillant fagt, diefer Vogel ſtehe mit Unrecht unter den Promerops, da er eine ungefpaltene Zunge habe. Er nennt ihn le grand ‘Sucrier du Protea. (©. oben unter Cinnyris.) V. IV. EPIMACHUS !). Sie verbinden mit dem Schnabel der Promerops und Upupa fchuppige und fammetartige Federn, die einen Theil der Nafenlöcher bedecken, wie bei den Paradiesvögen. Auch ſtammen fie aus dem nämlichen Lande und zeichnen fich durch den Glanz ihres Gefieders aus. Die Seitenfedern find auch bei den Männchen mehr oder minder verlängert. 6. U. (E.) superba Lath. Upupa magna Gm. Enl. 639. Vaill. Prom. 13. Schwarz, mit abgeftuftem Schwanz, dreimal länger als der Körper. Die Seitenfedern find verlängert, aufgerichtet, Eraus, am Rande ftahlblau glänzend, welches ſich auch auf ihrem Kopf und am Bauche zeigt‘ ?). xicana Seba I. XLV. 3. ift wenigftens nicht aus Mexiko, wie Seba glaubt, indem er auf ihn eine Stelle bei Nieremberg LX. c. 44. bezieht, wo von einer Ente die Rede iſt. Ich bin auch noch im Zwei— fel, ob man hierher den Promerops coeruleus, Promerops bleu Vieill., Up. indica Lath. bringen dürfe, oder zum Up. erythrorhyncha ftelfen müffe. Es finden fih im Original nur zu häufig Druckfehler bei den Zahlen diefer Art, weldye das Nachſchlagen oft fehr zeitraubend machen. Sch ändere fie in der Regel jedesmal, ohne, wie bier, beifpielsweife meine Berichtigung anzugeben. 8. 1) Epimachus, der griechifche Name eines fehr fehönen indifchen Vogeld von unbekannter Art. 2) Ich weiß nicht, ob man hierher oder zum Merops moqueur den Promerar Vaill. 8. 9. — den Promerup Vaill. 11 und 12., — und feinen Promerops siffleur 10. bringen fol. Gewöhnlich find diefe Schönen, in den Sammlungen Europas noch feltenen Vögel ohne Züße, fo daß man fie nicht mit Sicherheit claffificiren Eann, 654 DNA Man hat die Gattungen mit vieredigem Schwanz: PTILORIS Swainson. unterfchieden, wie 7. U. (E.) alba. Blumenbac Abb. 96. Paradisea alba. Vaill. ois. de Par. pl. 16. 17. und befier Promer. 17. DEpi- maque a douze filets. Vieill. pl. XIII. und beſſer Gal. 185, Wurde wegen der langen weißen Federbüfche, die feine Hüf- ten zieren, und deren verlängerte Schäfte jederfeits in fechs Fa— den auslaufen, lange Zeit unter die Paradiesvögel gerechnet. Sein Körper ift gewöhnlich violetſchwarz, mit einem fmaragdgrünen Saum der Federn der Unterbeuft, e8 fcheint aber, daß es auch Varietäten mit ganz weißem Körper giebt. Die erſten Schwung: federn find Eurz, und ihrer viel weniger als bei den gewöhnlichen Vögeln. 8. U. (E.) magnifica Cuv. Vaill. Prom. 16. L’Epimaque promefil. Sammetfhwarz, der mäßig lange Schwanz etwas aabelig, Kopf und Hals im prächtigften Stahlblau glänzend. Die Sei: tenfedern find lang, gefchlist und ſchwarz. 9. U. (E.) regia. Epimachus regius Less. etG@arnot. Voy.deDuperrey pl.28. Ptiloris paradiseus Swains. Purpurfhwarz, Scheitel und Oberbruft ſchoͤn glänzend grün. [untenher ſchwarzgruͤn). Die Hüftfedern zugerundet, grün ein gefaßt; [an den Baden fchrwarz = purpurroth]. Die zweite und Eleinfte Abtheilung der fperlingsartigen Wo: get begreift diejenigen, deren Außerer Finger faft fo lang wie der mittlere und bis zum vorlesten Gelenk mit ihm verwachfen ift. Mir bilden nur eine Gruppe daraus: Syndactyli, fhon feit lange in fünf Gefchlechter getheilt, die wir annehmen. 38. MEROPS Z. Bienenfreffer. Mit geſtrecktem, an der Bafis dreiedigem, leicht gebogenem und in eine Spige endigendem Schnabel. Ihr Bruftbein hat Sperlingsartige Vögel. Merops. 655 nach hinten einen doppelten Ausfchnitt. Ihre langen zugefpigten Schwingen und Eurzen Füße geben ihnen einen fchwalbenähnlichen Flug. Sie verfolgen in großen Schaaren Inſecten, zumal bie Bienen, Wefpen, Hummeln u. f. w., von denen fie, was merk: würdig ift, nicht geftochen werden. Eine Gattung ift im füdlichen Europa fehr gemein, aber ſehr felten in unferer Breite: 1. M. Apiaster L. Der Bienenfreffer. Raumann 143. Enl. 938. Vaill. Guepiers 1. 2. Ein fchöner Vogel mit helfbraunem Rüden, meergrüner Stirn und Bauch, und einer gelben, unten ſchwarz gefäumten Kehle. Nifter in Löchern, die er in fteile Ufer oft vier. bis fünf Fuß tief graͤbt. Die Jungen bleiben dafelbft lange Zeit mit ihren AÄltern, weshalb die Alten zu dem Wahn verleitet wurden, daß der Bienenfreffer feinen Vater und feine Mutter im Alter warte. Seine zwei mittleren Schwanzfedern find etwas länger als die andern, das erfte Zeichen der beträchtlich größeren Verlaͤnge— rung bei den auslandifchen Gattungen. Hierher gehört: *2. M. viridis. Enl. 740, Vaill. 4 Guepier a longs brins ou Thouin. Vornher bis zum Ruͤcken und den Flügeln grün, ins Roſt— röthliche; Bürzel und Schwanzdedfedern laſurblau, der Schwanz und ein Streif durchs Auge ſchwarz. Kehle und Hinterkopf roſtroth. Die Schäfte der zwei mittleren Schwanzfedern verlän- gern ſich mit fchmalen Fahnen. Afrika. V. “ *3. M. ornatus Lath. Im Nacken gruͤn, nad dem Rüden hin braun; der Schei- tel orangegelb, ein ſchwarzer Streif durch das Auge. Buͤrzel und obere Schwanzdedfedern blau. Die Flügeldedfedern brauns gelb, Schwingen grün, Kehle und Bruft gelb, auf Iegterer ein { ſchwarzer Sie, der Bauch bfaulichweiß. Auf Neuholland. 8. *4. M. superbus. Nat. Misc. 78. Roth, mit blauen Augenkreifen, Bürzel und Kehle. Die Spige der beiden mittleren Schwanzfedern ſchwarz. Afrika. V. ſchwarz. — 656 SE —— *5. M. senegalensis und badius. Enl. 314 und 232. Vaill. 12 und 13*). Obenher, namlid Scheitel, Naden, Oberruͤcken, Flügel und Schwanz hell:Eaftanienbraun; der Unterruͤcken, der Buͤrzel und die ganze Unterſeite blaugruͤn, bei dem einen ſogar die Fluͤgel und Schwanz mit. Auf Afrika, Isle de France und Indien. V. *6, M. superciliosus. Enl. 259. Vaill, 19. Glänzend grün, mit roftbraunem Hals und Kopf; vom Schnabel durch dad Auge ein breiter werdender ſchwarzer Streif, rundum weiß begränzt;z das Kinn gelb, der Schnabel ſchwarz. Die Schwingenſpitzen und zwei lange Schwanzfedern endigen in V. *7. M. malimbicus — im Tert). Vaill.5. Enl. 649. Diefem Exemplar fehlten die langen Federn. Obenher fchön ſchiefergrau, untenher ſchoͤn pfirfichroth, vom Schnabel durchs Auge ein ſchwarzer Streif, darunter von der Kehle an ein weißer. Am Schwanz zieht das Grau ins Roͤth— liche. Auf Malimba. V. *8. M. Savignii. Vaill. 6. [Die zweite Tafel der reife Vogel.) Meergruͤn, die Schwingen= und Schwanzfpigen ins Braune, die Kehle gelb, durch dag Auge ein fchwarzer Streif. Ägypten. V. *9. M. Cuvieri. Vaill.9. Swainson Ill. 76. M. Savignii. Bon bunter Zeichnung. Der Kopf eigentlich weiß, mit ſchwar— zem Scheitel; ein Streif durchs Auge, und Bruftdand. Bauch bis zum After grünlichweiß. Oberrüden grün, am Naden ins Roft- gelbe; Schwingen odergelb, Unterruͤcken und Schwanz blafblau. Die zwei mittleren Schwanzfedern find bei diefer Gattung die Täng: ſten. Am Senegal. V. *) Vaillant ſtreitet J. c. heftig gegen Buffon, der beide Gat⸗ tungen vereiniget habe, und fuͤhrt auch von der erſteren beide Geſchlech— ter an. Doch muß, ſollte man glauben, unſerem Verf. das Gegentheil uͤberzeugend geweſen ſeyn. V. Sperlingdartige Vögel. Merops. 657 *10. M. Lamark[ü]. ur [ Kaiark Vaill. 10. | [Edwards 183.) Grün, hie und da ins Nofteöthliche oder ins Bläuliche fpies Iend, die Kehle türkenblau, unten duch einen fchwarzen Quer: fitih, wie ein Halbmond, eingefaßt. Auf Madagaskar. V. Mehrere Gattungen haben indeß einen faft viereckten Schwanz: *14. M. philippinus. Enl. 57. Neun Zoll lang. Obenher ſchoͤn grün, mit himmelblauem Schwanz und fhwarzen Schwingenſpitzen. Ein ſchwarzer Streif durchs Auge. Untenher ſchoͤn gelb, am Bauhe fhmusiggrün. V. *12. M. cayennensis. Enl. 454. Iſt nicht in Cayenne zu Haufe, fondern in der alten Welt. Dlivengrün, mit brauntothen Flügeln und Schwanz. Pe Vail— lant verfest ihn zu den Droſſeln. BD. A. erythropterus. Enl, 318. Soll mit M. minulus einerlei feyn. M. malimbicus Sh. M. bicolor Daudin Ann. du Mus. 1. LXII. Vaill. 5. Vieill. Gal. 186 *). “ *13, M. gularis, Nat. Misc. 337. Obenher Schwarz, ‚mit blauer Stirn und Bürzel, die Kehle ſchoͤn feuerroth; Bruft und Bauch ſchwarz gefledt, bie A mit roſtfarbenem Spiegel. Auf Sierra Leone. *14. M. amictus. Col, 310. Grasgruͤn, mit hell= purpurrothem Scheitel und hellgrünem Fleck über. den Nafenlöchern. Bon der Kehle bis zur Bruſt *) Sft einerlei mit M. nubicus nr. 6. des Verf., den er aus Berfehen fogar noch einmal angeführt hat, daher ich beide — I. 42 658 Bel haͤngt ein brennend zinnoberrother Federbart, wie ein Jabot, herab; die Unterſeite des Schwanzes iſt gelb, ſchwarz eingefaßt. Für fchwarz Bei Bencoolen auf Sumatra. V. *15. M. Daudin. Vaill. 14. Schön apfelgrün mit goldgelber Kehle, ſchwarzem Streif duch das Auge und himmelblauem Bürzel und Schwanz. Auf den Philippinen. V. *16. M. coromandus Laith. Sonnerat 2me Voy. 105. Vaill. 11. M. Oytrin [eitrin]. Gelblichweiß, wie ein Ganarienvogel. Mehrere Naturforfcher haben ihn fchon für einen Kaferlafen des M. Lamarkü gehalten, und Le Baillant ift felbft nicht abgeneigt, ihn für eine per- manente Varietät dieſer Öattung zu erklären. Auf Coro— mandel. V. *17. M. quinticolor. Vaill. 15. Scheitel, Naden und Rüden fchön Euftanienbraun; Unter: ruͤcken, Buͤrzel und Schwanz ſpangruͤnblau, Fluͤgel und Hinter— bauch apfelgruͤn, Bruſt gelbgruͤn, Kinn und Kehle gelb, mit — zem Einfaß. Schwanzſpitze ſchwarz. Ceylon. *18. M. minulus, Vaill. 17. Obenher hellgruͤn, ins Nöthliche oder Bläuliche fpielend; die Kehle ſchoͤn gelb, darunter blau eingefaßt, in einen purpur= braunen Fleck übergehend. Ein ſchwarzer Streif durchs Auge. Die Seitenfedern des Schwanzes braungrün, vor dem Ende mit fhwarzer breiter Binde. Bauch Br. Afrika. V. *19. M. Leschenaultii. | Vaill. 18. Le Guepier Laichenot ——— Stirn und Körper grün, Scheitel und Nacken kaſtanien— braun, Kehle gelb, unten ſchwarz begrenzt, ein ſchwarzer Strid) ducch8 Auge. Java. V. *20. M. Bullockii. Vaill. 20. Obenher ſchoͤn apfelgrün, mit fpangrüner Stirn, der Schwanz oben mattgruͤn, ins Gelbe ziehend, die Kehle fehmugigroth, durch { Sperlingsartige Vögel. Merops. 659 das Auge ein fchwarzer Streifz Bruft und Bauch, gelb ins Dli- vengrüne, Steiß blau, Unterfeite des Schwanzes braun. Die mittleren Schwungfedern mit ſchwarzen Spigen oder etwas ge= . gabelt. Am Senegal. V. *21. M. Tawa. Vaill. 8. Obenher gruͤn, ins Rothbraune ſpielend, Kehle narciſſen⸗ gelb, darunter ein blaues Band, Buͤrzel ebenfalls laſurblau, die Spitzen der Federn des Gabelfchwanzes weißlih. Am Cap, 2. *22, M. Urica. Swains. Zool, ill. 8. Grün, untenher bläffer, Kopf und Hals oben Eaftanienbraun, Kinn und Kehle fchwefelgelb, ein Strich durchs Auge und Hals: band fchwarz. Der Bürzel blau. Java und Geylon. — Allein dieſer Charakter haͤngt manchmal von dem Zuſtande ab, in welchem man ſie getoͤdtet hat. Man wird zu den Bienenfreſſern auch noch einige Voͤgel mit metalliſchem Gefieder ziehen muͤſſen , die man bis jetzt unter die Promerops geftellt hat, deren zwei äußere Behen aber faft fo ſehr wie bei den Merops yerwachfen find !). *23. M. erythrorhynchus. Upupa erythroptera Läth. Vaill. Prom. 1. 2 et 4. Le Promerops moqueur. Stahlgrün, mit fpangrünem Kopf und ftahlblauen Flügeln. Die Schwingen fhwarz, mit zwei mehr oder minder vollkomme— - nen weißen Binden; die mittleren Schwanzfedern ftahlblau, die Außeren flahlgrün mit einer weißen Binde (Bed) vor der Spitze; der dünne gebogene Schnabel corallenroth. In Südafrika. V. Beim jungen ift der Schnabel ſchwarz. N *24. M. cyanomelas. Vaill. 5.6. Pr. namaquois. Matt braunfchwarz, die Oberfeite glänzend ſchwarz, ins 1) NB. Der Merops congener Aldrov. I. 876. ift nicht ganz aufhentifh. — M. cafer Gm. ift Upupa Promerops. — M. brasi- liensis Seba I. LXVI.1, ift vermuthlich irgend ein Zrupial. — M. mo- nachus, corniculatus, cyanops find Gymnops. — Der Merops phry- gius, cincinnatus, cucullatus, cyanops, garrulus, fasciculatus, carun- culatus Lath. fcheinen mir Philedon, und ich habe mich ſelbſt über die meiften vergewiffert. — Der Merops einereus Seba XXXI. 10. ift ein langfchwänziger Suimanga. &. — L[Merops rufus Lath. f. bei Nectarinia.] 42* 660 a Biding lernt: Stahlblaue. Auf den Flügeln ein weißer Fleck und eine meiße Binde; die außeren Schwanzfedern mit weißem Fleck am Ende. Der Schnabel ſchwarz. Das Weibchen untenher hellbraun. Afrika. V. Die Bienenfreffer fheinen in Amerika zu fehlen, und wer- den dort gewiffermaßen veprafentirt durch die 39. PRIONITIS 72. Mot- mot. Sie haben von den vorigen die Füße und Haltung, unter: fcheiden ſich aber durch einen viel flärferen Schnabel, deffen beide Kinnladen an ihren Nandern gekerbt find, und eine wie eine Fe— der bartige Zunge nad) Art der der Zukans. Es find fhöne Vögel von der Größe der Elftern, mit loderen Kopffedern wie die Häher, einem langen abgeftuften Schwanz, defjen beide Mit: telfedern beim Erwachfenen, nicht fern von der Spige, auf einen Eleinen Raum die Bärte verlieren, was ihrem Schwanz ein ei- genes Anſehen giebt. Sie fliegen ſchlecht, leben einſam, bruͤten in Loͤchern, naͤhren ſich von Inſecten und verfolgen ſelbſt kleine Voͤgel ). *4. Pr. brasiliensis Il. Le Motmot a tete bleue, le Houtou de la Guiane; brafilifh Guira Guaynumbi nah Markgraf. Ramphastos Momota Gin. Enl. 370. Vaill. ois. de Par. I. pl. 37 und 38. Schmutzig roftgrün, die Flügel grasgrun, die Eurzen Schwung: federn ſchoͤn lafurblau bis ins Schwarze. Der Oberkopf blau mit fehwarzem Scheitel, Stivnband und Augenftreif. Auf der Bruft des reifen Mannchens ein Büfchel fhwarzer Federn. Der lange abgeftufte Schwanz blaugrün ins Violette, die zwei mitt: leren, in der Mitte nadten, mit violetter Endfahne. V. *2. Pr. erythrocephala. Vaill. pl. 39. Motmot Dombey. Vieill, Gal. 190. ſſchlecht]. Grasgruͤn, mit indigblauen Schwingen und außerer Hälfte des breit abgeftuften Schwanzes. Der Scheitel bildet eine braun- rothe Haube; von der Stien unter das Auge ift die Farbe fihwarz. Südamerika. BD. 1) Motmot ift nad Fe rnandez der Name der erſten Gattung. Prionitis von 0ıwv , Säge, von Slliger gemadt. Br. Vieillot bat den Namen in Bariphonus umgewandelt. Sperlingsartige Vögel. Alcedo. 661 *3, Pr. Martii. Spix 60. (Der Tutre Az. 52. ftcht ihm wenigftens fehr nahe.) Vornher Eaftaniendbraun, Schwingen und Schwanz blaugruͤn, ein Schwarzer Streif von der Nafe bis zu den Ohren. Die mitt: leın Schwanzfedern verlängert, die Hinterfinger Eurz. V. 40. ALCEDO Z. Eisvogel. Mit nody kürzeren Füßen als die Bienenfreffer, der Schna— bel aber noch viel länger, gerade, winkelig, zugefpist. Zunge und - Schwanz fehr kurz. She Bruftbein hat zwei Ausfchnitte wie das der Bienenfreffer und Raken. Sie nähren ſich von Eleinen Fi: fchen, die fie fangen, indem fie fich) von einem Baumafte ing Waſſer herabftürzen, wo fie auf Beute lauern. Ihr Magen ift ein häutiger Sad. Sie niften wie die Merops in Uferlöchern. Man findet welche in der alten und neuen Welt. 1. A. Ispida L. Der gemeine Eisvogel. Naumann 144. Darmftädter deutfche Ornithologie. Enl. 77. Don der Größe eines Sperlings, obenher grün, ſchwarz ge: wellt, ein breiter Streif vom herrlichſten Meerblau längs des Ruͤckens; die Unterfeite und ein Streif zu jeder Seite des Hal: fes roſtroth. Die ausländifchen haben faft alle, wie die hierlandifchen, ein glänzendes zwifchen blau und grün wechfelndes Gefieder. Man kann fie nad) ihren Schnäbeln eintheilen: a, Entweder find diefe einfach), gerade und zugefpist, wie beim gemeinen: *2, A. maxima. A. afra Shaw. Enl. 679. Gehaͤubt; obenher fehwarzgrau mit meißen Endfpigen der Slügelfedern, untenher weiß, mit fchwarzer Kehle, beim Männchen Bruft und Bauch roftroth, beim Weibchen weiß, ſchwarz quer- geftreift. Afrika. V. *3. A. Alcyon. Enl, 715 und 593. Wilson III. 35. 1. The belted Kings -fisher. 662 _ B Mit ſchiefergrauem, gehaͤubtem Kopf und Mantel, weißer Kehle und Halsband, grauer, etwas roſtgefleckter Oberbruſt, das Weibchen mit roſtrother Unterbruſt, dazwiſchen weiß, weißem Bauch und Steißfedern. Die Spitzen der Fluͤgelfedern weiß, Schwin- gen und Schwanz fhwarz, legterer weiß getupft, von der Naſe zum Auge ein ſchwarzer Streif, über diefem und unter dem Auge ein weißes Fleckchen. Nordamerika. V. *4. A. torquata. Enl. 284. Sechszehn Zoll lang. Obenher einfoͤrmig graublau, mit weißen Schuppen auf den kleinen Fluͤgeldeckfedern und weißen Querbinden auf dem Schwanze. Schwingen und Seitenfedern des Schwanzes ſchwarz, auch weiß gebaͤndert. Von der Kehle bis um den Nacken ein weißes Halsband. Bauch roſtgelb. In Mexiko und den Antillen. V. *5. A. rudis. Enl. 62 und 716. Nur weiß und ſchwarz; Schnabel, Kopf, Baden, Feder: bufh, Rüden und Füße find ſchwarz. in weißer Streif geht über den Augen weg zum Hinterkopf. Die Unterfeite weiß, auf der Bruft ein ſchwarzer Streif. Schwingen und nn weiß gebandert. In Afien und Afrika. '*6, A. bicolor. Enl. 592. Obenher ſchmutziggruͤn, mit weißlichen — auf Fluͤgeln und Schwanz. Ein roſtfarbiger Streif von dem Schnabel zum Auge; die Unterſeite roſtgelb, beim Maͤnnchen noch mit einem weißen, ſchwarz gewellten Streif auf der Bruſt. Der u ſchwarz. Gayenne. *7. A. superciliosa. Enl. 756. 1.2. Obenher dunkelgrün, mit roftfarbigen Fledchen auf den Fluͤ— gen. Ein orangegelbes Nadenband. Kehle und Magengegend weiß, die übrige Unterfeite rothgelb. Das Männchen hat nod) am Unterhals einen dunfelgrünen Steeif. In Cayenne. V. *A. benghalensis *). Edw. 11. \ *) Nady Temminge nichts anderes als Ceyx Meninting IT. Sperlingsartige Vögel. Alcedo. 663 “ *8. A. coeruleocephala. x nl: 386:8, Obenher ultramarinblau, der Scheitel mit ſpangruͤnen Fle— cken. Untenher roth, die Kehle weiß. Auf Madagaskar. Vielleicht auch der kleine von Golberry beſchriebene, am Senegal. V. 9. A. cristata, Enl. 756. 1. Der reife Vogel mit blutrotyem Schnabel und ungefleckten dunkelblauen Fluͤgeln; untenher rothbraun, die Federkrone gruͤn, ſchwarz gewellt; der junge Vogel mit ſchwarzem Schnabel und gefleckten Fluͤgeln. Philippinen ꝛc. V. *10. A. madagascariensis. Enl. 773. 1. Obenher voftbraun, die Schwingen ſchwaͤrzlich eingefaßt. Kehle weiß, Bruft und Bauch ins Röthlihe, Schnabel und — roth. *11. A. purpurea. Enl. 778. 2. Ein ſchoͤnes Drangeroth, mit Purpur und Blau gemifcht, färbt Kopf, Schwanz und Bürzel; ein hellrother Fleck am Augenwin- kel endiget nach hinten in einen ſchoͤn blauen Streif. Der Man: tel ift Iafurblau auf fammetfchwarz; Kehle weiß, übrige Unterfeite toftfarb goldig auf weißem Grunde. Pondichery. V. X*I12. A. americana. Enl. 591. 1. 2. Obenher grün auf ſchwarzem Grunde, mit einigen weißen - Strihen auf dem Flügel. Vom Auge um den Hals herum ein weißes Hufeifen. Kehle und Bruft beim Männchen roftgelb, beim Weibchen weiß. Der Bauch weiß mit grünen Fleden. Cayenne. V. *13. A. cinerifrons. Vieill. Gal. 137. : Dbenher und auf der Bruft ſpangruͤn ins Srauliche; Ruͤ⸗ cken und Schwingenſpitzen ſchwarz; Stirn und Scheitel aſchgrau, Kehle und Bauch weiß, der Schnabel obenher, wie die Süße, roth. Auf Malimbe in Afrika. V. *14. A. Biru. Horsf. zool. res. c. ic. Col, 289. 1. 664 Bedingt Die ganze DOberfeite und ein Band über die Bruft ſchoͤn azurblau, ‘an der Schulter dunkel gebänbdert, mitunter ins Spans grüne fchimmernd; Kehle, Bauch, ein Streifchen vom Naſenloch zum Auge und eines an der Schulter weiß blendend. Schwin⸗ genfpigen und Schwanzfpigen ſchwarz. Java und Sumatra. V. *15. A. semitorquata. Swains. Ill. 154. Obenher graugrün, untenher odergelb; der Kopf türkenblau, mit ſchwarzen Querftreifen; der Ruͤcken lafurblau, PR) und Halsband unterbrochen blaugeün. Am Gap. *16. A. azurea T. Col. 508. Kopf, Balken und Naden nebjt Slügeln ulteamarinblau, Bauch und Rüden ſpangruͤn, Kehle und ein Fleckchen beim Na: fenlody weiß. V. *17. A. asiatica. Swains. ib. 50. Gehaͤubt; obenher blau, untenher voftroth ; der Kopf Hays gebandert, Kinn und Kehle weißlich. b. Dder die Unterfinnlade ift aufgetrieben !). II. DACELO Leach.*) ' *18. A. (D.) capensis Enl. 599. Der Kopf hellgrau, die übrige Oberfeite meergruͤn, die Fluͤ— gel grünfpanblau; ; Unterfeite voftgelb. Der Schnabel ift an der Baſis faft einen Zoll di, der Vogel 14 Zoll lang. V. **19. A, (D.) pygmaea. Dacelo pygmaea. Rüppell®. 28. b. Oberkopf bis zum Nüden fchmugigbraun, Unterrüden la ſurblau; Flügel und Schwanz blaugruͤn; Unterfeite ſchmutzig⸗ weiß; der Schnabel roth. Ein kleiner Schopf am u Kordofan. 1) Sn mehreren Figuren der pl. enluminees ift der a nicht gehörig aufgetrieben gezeichnet. *) Dacelo ift dad Anagramm von Alcedo. ®. Sperlingsartige Vögel. Alcedo. 665 - *20. A. (D.) atricapilla. Enl. 673. Obenher violet feidenglänzend, mit ſchwarzen Schultern und Schwingenfpisen und einem ſchwarzen Federbuſch über Kopf und Naden her hangend. Untenher heil roftroth, ein weißer Fleck an Bruft und Kehle bis zum Naden herum. In China. V. **21. A. (D.) striolata Licht. J Obenher grau, braun geſtrichelt, Unterruͤcken und Buͤrzel blaugruͤn, Fluͤgel und Schwanz blaulich, untenher und um den Hals herum weiß, die Bruſt braun geſtrichelt. Der Schnabel blutroth. Senegal. V. *22. A. (D.) smyrnensis. Enl. 232 und 894. Eine ſchon von Ariftoteles unterfchiedene Gattung. E. Die ganze Oberfeite voftbraun, mit blau und ſpangruͤn fchillerndem Mantel und? Schwanz Die Schwingen ſchwarz. Die Kehle weiß. Bon Smyrna bis Bengalen. BD. Il. TANYSIPTERA Vigors. *23. A. (T.) Dea. Enl. 116. Scheitel, Nacken und Dedfedern dunkel türkenblau, Rüden und Schwungfedern ſchwarz. Die Unterfeite und der Schwanz weiß. Die beiden Mittelfedern von diefem haben an der Bafis einen blauen led, gehen in lange nadte Schäfte aus und. endi- gen in ein weißes — Schnabel und Fuͤße ſind rothgelb. Auf Ternate. V. *24. A. (T.) chlorocephala. Enl. 783. 2. Dbenher grün, an den Flügeln und Schwanz ins Blaue ziehend, die ganze Unterfeite weiß. ine breite fehwarze Binde vom Auge bis hinter den Naden. Schnabel, Füge und Unter: feite des Schwanzes ſchwarz. Auf einer Infel dev Molukken. V. *25. A. (T.) coromanda. Sonn. 213. — Obenher blaßroth, ins Violette ſchillernd; auf dem Bürzel ein blaßblauer Längsftreif. Unterfeite blaß roſtroth, die * weiß. 666 V 809g ef. *26. A. (T.) leucocephala. A, javanica $h, Enl, 757. f Der weiße Kopf hat ſchwarze Federfpisen; der Rüden meer: grünblau, Flügel und Schwanz dunkeltürkenblau, Unterfeite gelbe lichweiß, Schnabel und Füße roth. Einen Fuß lang. Auf Java. V. *27. A. (T.) senegalensis. Enl. 594. das Weibchen. 356. eine Abart. Obenher braun, mit ſchwarz gemifcht, Buͤrzel, Flügel und Schwanz blau. Der Bauch) der Lange nach ſchwarz geftreift. Bis: weilen an Kopf und Hals weiß. Lebt auch von Krebfen. In Afrika, . V. *28. A. (T.) cancrophaga. Shaw 334. Auf der Mitte des Rüdens und dem Schwanz meergrün und blau, Flügel oben und unten ſchwarz, der Scheitel roſtfar— big mit einem ſchwarzen Streif hinter den Augen. Die Unter: feite hell voftgelb. Am Senegal, grünen Vorgebirge ꝛc. V. *29. A. (T.) melanorhyncha. Col. 591. Blaß=erbfengelb, mit einem grauen Zügelfle@ unter dem Auge. Flügel und Schwanz matt graublau, ins Grünliche. Der große die Schnabel ganz ſchwarz. Auf Gelebes. V. *30. A. (T.) omnicolor [Reinwardt]. A. melanoptera Horsf. Col. 135. Mit ultramarinblauem Körper, meergrünen Flügeln mit ſchwarzem Dedfederfled und Schwingenfpigen; der Schwanz meergrün. Ein breites braunes Nadenband geht in einen ſchwar— zen Kopf über. Der Schnabel ift corallencoth. Auf Java. 2. * A. Diops *). Col. 212. *31. A, (T.) concreia, Dacelo concreta. Col. 346. Der die, Eurz unterfegte Körper nebft Hals und Naden lebhaft orangegelb, der Bauch weiß. Nüden, Flügel und Eurzer Schwanz ſchwarzblauz ein Streif durch das Auge bis zum Naden *) Einerlei mit A. cyanotis. V. Sperlingsartige Vögel. Alcedo. 667 herum und ein Zügel vom Schnabel hinterwärts ebenfo; ber Scheitel fmaragdgrün mit orangegelber Stirn, der Bürzel him: melblau. Der Schnabel fehwefelgelb, oben fchwarz. Auf Su: matra. V. *32. A. (T.) cinnamomea. Swains. Ill. 67, Spangrün; Scheitel, Hals und Unterfeite blaß zimmetbraun; Ohren grün, um Naden und Halskragen ein ſchwarzer Ring. Auf Neufeeland. DB. Es giebt auch noch auf Neuholland und einigen benachbar= ten Ländern Gattungen, deren Kinnlade am Ende hakig ift. Bei mehreren von dieſen zeigt das grauliche, matte Gefieder an, dab fie nicht die Gewäffer befuchen; fie leben auch wirklich von In— fecten, daher fie den franzöfifchen Namen Martin chasseur führen. *33. A. fusca. A. gigantea Sh. [Sonnerat pl. 106.] Enl. 663. Vieill. Gal. 183. Alcedo gigantea. Gehäubt; obenher und an den Baden herunter olivenbraun gemifcht; im Naden und untenher graulichweiß, fein braun quer— geftrichelt. Der Schwanz zimmetbraun, ſchwarz gebändert, an der Spitze weiß. Scheitel und Bürzel grünlih. Der Oberfchna: bel ſchwarz, der Unterfchnabel orangegeldb. Auf Neuguinea und Neuholland. V. ** 34, A. macrorhina. Dacelo macrorhinus.. Voy. de la Coq. t. 31. bis. Groß, der Schnabel zwei Boll lang, der Oberfchnabel ſchwarz, mit einem Haken am Ende, der untere weiß, der Scheitel braun, hinten mit einem blauen Saum eingefaßt, im Nacken weiß, der Rüden roftgelb und ſchwarz gebaͤndert, Schwingen und a, Eaftanienbraun. Auf Neuguinea, in Wäldern. *35. A. pulchella. Dacelo pulchella. Horsf. |. ce. Temm. col. 277. - Der die Kopf voftbraun, mit laſurblauem Scheitel, aus blaugeränderten Federn mit weißem Punkt darunter beftehend. Rüden, Oberflügel und Schwanz fehön blau, ins Spangrüne, 668 Bet. ſchwarz gebändert, auf den Schwingen mit weißen Sleden. Kehle und Unterbaud) weiß, Bruſt und Huͤften blaß roſtgelb, der Ar bel orangeroth. Java. *36. A. cyanotis. Martin-pecheur double- oeil. Dacelo eyanotis. ‚ Temm. col. 272. Obenher Iafurblau, auf dem Nüden fpangrün; vor dem Auge ein weißer Sled, am Baden dunkler blau. Kehle und Bauch weiß, das Bruftband und eine Stelle am Steiß blau. Schwin: gen und Schwanzende fchwarz. V. *37. A. Gaudichaudii Quoy et Gaim. Voy. de Freycinet pl. XXV. Dacelo Gaudichaudii. Kopf, Nüden, Schulter und Schwanzende fhwarz; im Nacken ein blaß=roftfarbenes Halsband; Stirnrand, ein Streif hinter dem Auge und die Kehle weiß; Bruft und Bauch fehwarz: braun; Unterrüden, Bürzel, Schwanz und Schulterfedern laſur— blau. Auf den Papus- Inſeln. V. IV. SYMA Less.*) Der lange Schnabel ift zufammengedrüdt, und bie Ober- Einnlade fpis und über die untere hervorftehend und etwas her— abgebogen; die untere conver, und ihre Spike liegt in der Ver: tiefung der oberen; beide find auf zwei Drittel ihrer Länge mit flarken, fcharfen, nach hinten gerichteten Sägezähnen verfehen. Die erſte Schwungfeder ift kurz; zwölf Schwanzfedern, . wovon die zwei außerften Elein. **38. A. (S.) Torotoro. Alcedo ruficeps Cuv.? Voy. de la Coquille 31. bis. Schnabel, Kopf, Bruſt und Füße ſchoͤn roftgelb; Kehle und Bauch weiß, zwei ſchwarze Sleden zu jeder Seite des Halſes, Ruͤcken und Flügel fchwarzblau, auf den Dedfedern ins Be lihe, Schwanz oben lafurblau. Auf Neuguinea. V. TODIRHAMPHUS Less. Der Schnabel ift fehr platt, gerade, lang, breiter als hoch, ohne Firſte, die Kinnladen am Ende ſtumpf und an den Rändern glatt, Die Nafenlöcher ftehen als fchiefe Spalte an der Baſis. Die vierte Schwungfeder ift die laͤngſte. Der Schwanz iſt lang, mit zwölf gleich langen Federn. *) Der mythologifche Name einer Meernymphe. Sperlingdartige Voͤgel. Ceyx. 669 Diefe Vögel leben auf der Südfee, und manche fheinen nur Varietäten von einander. Sie wohnen in Wäldern und figen gewöhnlich auf Gocosftammen. Sie nähren fich von Snfecten. **39. A. (T.) sacra Todirhamphus sacer Less. ß Alcedo sacra @m. Lath. 15. 17. t. 27. Alcedo tuta Gm. Obenher grünblau, untenher weiß, mit weißem, braun ge: flreiftem Halsband. Ein weißer Streif umgiebt die Scheitelfedern. Sehr gemein auf Dtaheiti und Bora: bora. BD. **40. A. (T.) divina. Todirhamphus divinus Less. Mem. de la Soc. d’hist. nat. de Paris T. III. pl. 12. Der Schnabel gleicht dem eines Todus, nur fehlt ihm die Firſte und die Bartborften an der Baſis. Er ift ſchwarz, die Bafis des Unterfchnabels weiß. Der Scheitel ift braun, an den Baden etwas gruͤnlich, ein breiter ſchwarzer Streif geht zur Halsfeite herab. Ein ſchwarzes Bruftband geht nach dem Naden hinauf. Die Oberfeite ift olivenbraun, die Unterfeite weiß. Die Zarfen find fhwarz, die Flügel Eurz. Auf Borabora. War in der alten Theogonie der Bewohner der Societätsinfeln fehr bes deutend, und heilig. V. 41. CEVX. Sind Eisvoͤgel mit gewoͤhnlichem Schnabel, aber bei denen der innere Finger nicht vorhanden iſt. Man kennt drei Gattun— gen davon, aus Indien, 1. C. tridactyla Pallas et Gmel. Pallas Spice. zool. VI. t. 11. f. 2. Sonnerat pl. XXX. Obenher dunkellila, die Flügel fchmusigindigblau, mit ſchoͤn blau gefäaumten Fahnen. Untenher weiß, Sn Indien. 8. 2. C. tribrachys. Alcedo tribrachys. S%. nat. mise. XVI. 681. Obenher dunkelblau, eine Binde von derfelben Farbe fteigt von den Baden längs der Kehle herab bis zur Bruſt. Die Seiten des Hinterkepfes und die ganze Unterfeite find roftfarb, die Füße orangegelb, der Schnabel ſchwarz. Auf Timo, B, 670 Bid guet. 3. C. Meninting Horsf. “ Alcedo Meninting. Horsf. zool. R. [Temm. col. 239, 2.] Prächtig Iafurblau, Bruft und Bauch roſtroth; Kehle, ein Streifhen vom Nafenloch zum Auge und ein Schulterflec® weiß. Der Oberkopf erfcheint wie auf ſchwarzem Grund gebändert, die Schultern wie gefledt; Schwingen und Schwanzende find — blau. Ein kurzer, etwas dicker Vogel. Java. 42. TODUS. Kleine amerikaniſche Voͤgel, in der allgemeinen Geſtalt den Eisvoͤgeln gleichend, auch mit deren Füßen und geſtrecktem Schna— bel, der aber horizontal abgeplattet und an der Spitze ſtumpf iſt. Auch ſteht der Tarſus hoͤher, und der Schwanz iſt nicht ſo kurz. Sie leben von Fliegen und brüten auf der Erde. 1. T. viridis, Enl. 585: 1. 2; Vieill, Gal. 124. Desm. Todiers pl. 67. Obenher ſchoͤn grün, die Kehle purpurroth, die Bruſt hell: aſchgrau, der Hinterbauch röthlichgelb, der Schwanz von ee Länge. Auf den Antillen. 2. T. coeruleus. Enl. 783.1. Blau, mit weißer Kehle; Bruft und Bauch orangegelb, ein vother Fled unter dem Auge. Amerika "). V. Wir beſchließen die Geſchichte dieſer Ordnung duch das außerordentlichſte Geſchlecht, welches mit den andern Syndactylis weniger Ähnlichkeit hat, als ſie ſelbſt unter einander, und ſehr gut eine eigene Familie fuͤr ſich bilden koͤnnte, naͤmlich: 43. BUCEROS. Nashornvogel. Calao. Es find große afrikanifche und oftindifche Vögel, welche ihr ungeheurer gezaͤhnter Schnabel, mit Auswüchfen, oft To groß wie 1) Man hat fehr mit Unrecht unter die Todus ächte Muscipeta, mit ausgekerbtem Schnabel und Außerem freien Singer gebracht, wie den Todus regius Enl. 289. — paradiseus ib. 234. — leucocephalus Pall. Spic. VI. III. 2. — und bie beiden platyrhynchus Desmas reft’s, den Todus rostratus und nasutus Shaw. oder Todus platy- — und macrorhynchus Gm. Vieillot hat den erſten Gal, 126. geliefert. Sperlingsartige Vögel. Buceros, 671 fie felbft verfehen, oder der doch wenigftens nach oben ſtark auf: getrieben ift, bemerkbar macht, und mit den Tukans in Vers wandtfchaft bringt, während fie ihre Weſen und ihr Außeres den Naben nähert, und ihre Füße die der Bienenfreffer und der Eigs vögel find. Die Geftalt und Weiſe ihrer Schnabelauswüchfe va— riirt nach dem Alter fehr, und fie fcheinen bei den ganz jungen Vögeln noch nicht einmal vorhanden. Das Innere derfelben ijt im Allgemeinen zellig. Das Bruftbein diefer Vögel hat nad) hinten nur einen ſchwachen, einwärts gerichteten Bogen an jeder Seite. Ihre Zunge ift Elein und liegt tief in der Kehle. Sie genießen alle Art Nahrung, freffen zarte Früchte, haſchen Mäufe, Eleine Vögel, Amphibien, und verfhmähen felbft Aas nicht ?). a) Ealso’s mit Höder. *4. B. Rhinoceros L. Der gemeine Nashornvogel. Calao. Enl. 934. Gin Schnabel in natürlicher Größe. Vaill. Calaos 1. 2. (Vaill.*) pl. 17. f. 2. Buceros africanus, dürfte nichts wei- ter als eine Altersverfchiedenheit feyn. Buceros niger ib. 13., ift nah Hrn. Temm ingk nur ein ſchlecht confervirtes Eremplar des obigen. ©.) Ganz ſchwarz, mit weißem Bauch, Hofen und Schwanz; lesterer in der Mitte ſchwarz. Der Schnabel groß, gebogen, von gelber Farbe. Das Nafenhorn groß, hoch, beide Enden nach oben gerichtet. Häufig auf Sumatra und Sava. B *2. B. Monoceros Sh. Eni. 878. Calao des Philippines; im mittleren Alter. Vaill. 9. 10. 11. 12, Schwarz, ins Purpurgrüne fchillernd; Bruft, Bauch), Un: terfeite deg Schwanzes, Schwanzfpige, Hofen und SKinnbaden weiß; am Kopf ein Eleiner Federfchopf. Der große Schnabel und der Unter= und Hintertheil des Hornes gelb, die vordere Oberhälfte deſſelben ſchwarz. Indien. V. 1) Man ſehe auch den allgemeinen Artikel uͤber die Calao's im Texte von Hrn. Temmingk's planches coloriées. C. — Hier ſagt Hr. T. unter andern, daß die Calgo's ein ſchoͤnes Beiſpiel der Aneig— nung nad) Localitäten abgeben. In den fruchtreichen Wäldern von Rawak und Waidgiou nähren fie ſich bloß von fehönen Früchten; in den Wüften Afrikas, wo diefe fehlen, aus dem Thierreich. *) Hier iſt offenbar Latham gemeint, dagegen B. niger ſich auf Vaillant bezieht. 8. 672 Be *3, B. Cassidix Temm. Col. 510. -f210.] Mit ſchwarzem, metallgrün glänzendem Körper, ganz weißem Schwanz, citrongelbem Hals, zimmetbraunem Scheitel und Naden, etwas verlängerten Federn, der große zugefpiste Schnabel präch- tig goldgelb, an der Bafis mit drei rothgelben erhabenen Quer— falten, aufrecht ftehendem, dünnem, hohem, bluteothem, etwas durch- fcheinendem Horn, und blaulichen Augenkreifen und —— Auf Celebes. *4. B. malabaricus. B. albirostris Luthum VI. 11. Vaill. [ois. rar.] 14. Schwarz, mit weißer Kehle, Bauch, Schwingen und Schwanz: _ fpige (außer den zwei Mittelfedern ). Der Schnabel und das Horn weißlich, Iegteres hinten über die Stirn zurüdliegend, unten vorn fchwarz. In ganz Indien. LT *5. B. Buccinator Temm. Trompetenvogel am Gap. Col. 234. Schwarz, metallgruͤn fchillernd, mit weißem Bauche, Steiß— federn, Schwanzende und Ende der zweiten Schwungfedern. Der Schnabel fhwarzgrau, an der hinteren Hälfte mit Querfurchen, das Horn lang, nach oben verflächt und plan, bis auf die Stirn reichend. Die Augenkreife fleifchroth. Am Worgebirge der guten Hoffnung. V. X*6. B. ginginianus. B. oxyurus. Sonnerat 2me Voy. pl. CXXL Vaill. 15. Weißlichgrau mit fhwarzen Schwingen und flark abgeftuf: tem Schwanz, beffen zwei Mittelfedern ſchwarz, die Seitenfedern weiß endigen. Ein blaffer Federfchopf. Der Schnabel ift ſchwarz, oben und unten weiß, das Horn ſchwarz, hinten mit der Stirn verwachfen, vorn in ein fpigiges Horn ausgehend. Indien. V. *7, B. bicornis. Vaill.7. Das reife Weibchen. — 4. B. cavatus, dag Maͤnn— chen im mittleren Alter. Die Tafeln 3 und 5 find entftellte Gremplare. ©. Schwarz, mit vöthlichweißem Bauch und einem weißen Tled auf dem Flügel; der große Schnabel gelb, an der Bafis ſchwarz, das Horn groß, nach vorn concad und in zwei Hörner ausge: Sperlingsartige Vögel. Buceros. 673 hend, hinten ſtumpf, dis auf die Stirn zuruͤckliegend; ein — am Hinterhaupt. *8, B. Hydrocorax. Enl. 233. der junge. Col. 233. der alte. Vaill. Afr. 240. der Schnabel. Mit graubraunem Nüden und Flügeln, voftgelbem Kopf und Hals, ein Federfchopf von gleicher Farbe den Naden herab, der Schwanz gelblichweiß, der Hinterbauch, Steiß und Hofen röth: lichgelb, Bruft und Vorderbauch ganz ſchwarz. Der Schnabel und das Horn biutroth,. legteres aufrecht ftehend, dünn, oben mit umgebogener Fläche eben, bis über die Stirn reichend. Stirn-, Geſichts- und Kehlfedern fhwarz. Auf den Molukken. V. *9. B. viddaceus. Vaill. 19. Kopf, Hals und ganze Dberfeite des Körpers ſchwarz, ins Stahlblaue; die Schwingenfpigen, die Seitenfchwanzfedern und die Unterfeite von der Bruft an weiß. Der Schnabel blaßgelb, an der Baſis roth mit zwei fhwarzen Binden; das Horn halb fo lang als der Oberfchnabel, blaßgeld, vorn mit einem großen fhwarzen Fleck, hinten roth und ſchwarz, oben jederfeits mit einer Laͤngsfurche verfehen. Auf Ceylon. V. *10. B. abyssinicus). Der Abbagamba Bruce's. B. carunculatus. Enl. 779. im mittleren Alter. Vaill. Afr. 230. 231. der alte Vogel. Vieill. Gal. 191. Schwarz, violetgrün und purpurſchillernd, nur die erften Schwungfedern weiß. Die nadten Augenkreife und die nadte Kehle find violet, um legtere rothe Fleiſchwuͤlſte. Der Schnabel fhwarz, mit gefurchtem, vorn halbeirkelförmig abgeftugtem, nicht ſehr großem Horn. Von der Größe eines Truthahns. In Afrika. *11. B. sulcatus. Col. 69. Rüden und Flügel fehwarz, ftahlgrüun fehillernd; der Bauch mattfchwarz; der Schwanz gelblichweiß, mit ſchwarzer Endbinde, *) Sch habe, auch fchon nad) Temmingk's Vorgang, diefen von dem a getrennt, obſchon der Verf. beide vereiniget hat, denn ic) Fann mich durchaus nicht überzeugen, daß Vaillant's 19, — Vogel bedeute. V. 43 674 Bid üns sa Bıuft, Hals und die verlängerten Nadenfedern roftgelb, das Ge: fiche weiß, Kehle und Augenkreife pomeranzengelb. Der Schna- bel und das Horn blaß purpurroth, die Unterfinnlade an der Bafis mit vier fchiefen, gelben, erhabenen Querfalten. Das Horn von der halben Schnabellänge, vorn abgeftust, nach hinten abneh— mend, an der Seite mit ſechs Querfurchen. Auf den Marianen. V. +12. B. panayensis Lath. B. sulcirostris. Enl. 780. das alte Weibchen. 781. das alte Männchen. Vaill. Cal. 16. 17. 18. Enl. 891. Buceros manillensis, würde der junge feyn. In der Jugend fehmusigweiß mit braunen Flügeln und Schwanz. Reif, ift der Oberkopf, Hals, Bruft und Schwingen nebft Schwanz fehmusig: gelblichweiß, Bauch und Hoſen roth: braun, Kinnbaden, Rüden, Flügel und Schwanzfpigen ſchwarz. Der Schnabel ſchwarzbraun, hinten mit fünf ziegelrothen Quer: furchen, das Horn niedrig, gerade. Auf den Philippinen. 2. *13. B. fasciatus. B. melanoleucos Vieill. Vaill. Afr. 233. Schwarz, untenher weiß (auf fe Baillant’s Bild nur an Bruft und Bauch), an jeder Seite des Schwanzes zwei weiße Federn, aber nicht die äußerfte. Der Schnabel gelblih, an der Spige roth, der Höder fehr niedrig Afrika. Angola. BB. *14. B. exaratus, Temm. col. 211. Schwarz, obenher ftahlgrün fchillernd, am Hinterkopf ein Federſchopf; Augenkreiſe und Kehle nackt blaulich, der Schnabel gelb, an der Bafis mit einigen Querfurchen, das Horn eine faft die ganze Schnabellänge einnehmende Leiſte mit vier tiefen Laͤngs— furchen, nach vorn fchief abgeftugt. Auf Celebes. 15. B. galeatus. Edwards 231. c. Enl. 933. der Kopf. Linnean Transact. XIV. T. 28. Bisher kannte man nur den Kopf von ihm; Fürzlich hat aber der General Hardwycke den ganzen Vogel bekannt gemacht. Es ift ein Galao von fehwarzem Gefieder, weißem Bauch und langem abgeftuftem Schwanz von gelblicher Farbe, mit ſchwar— zee Binde am Ende. [Auf den Papusinfem; das Horn fehr hoch, faft würfelförmig, an den Seiten voth.] Sperlingsartige Vögel. Buceros. 675 b) Ealso’s ohne Höder. ' *16. B. javanicus. B. plicatus Latham. Vaill, Cal. 22. das junge Männchen. B. undulatus ib, 20. 21. find Weibchen. Vaill. Afr. [239.] das alte Männchen. Le Calao de Waidjiou, La Billardiere Voy. derfelbe. Schwarz, mit weißem Hals und Schwanz, gelblihem Na: denfchopf, beim Männchen gelber, beim Weibchen bleifarbiger Kehle, und dicken, elfenbeinartigem Schnabel, auf dem das quer gefurchte Horn wie ein flacher niedriger Sattel aufliegt. V. ' *47. B. erythrorhynchos, Enl. 260, Vaill. Afr. 233. Der junge. Obenher fchmusiggrau, mit ſchwarz und weißen Flügeln und Schwanz Kopf, Hals und Unterfeite weiß, ein ſchwarzer Streif auf dem Scheitel. Der Schnabel roth, ohne Höder. In Afrika, zumal Guinea und Senegambien. V. *148. B. hastatus Cuv. B. nasutus Latl. Enl. 890. Vaill, 236. 237. Braun und weiß gemifcht, Kopf und Hals ſchwaͤrzlich, ein weißer Federfchopf, der Erumme Schnabel Elein, an der Unter: Einnlade mit Querfurchen. V. *19. B. coronatus. Vaill. Afr. 234. 235. Sweainson Zool, Ill. 36. t. 178, Obenher ſchwarzbraun, untenher und eine Linie um den Nacken herum weiß, der maͤßig große Schnabel des reifen Maͤnn⸗ chens roth, das Horn flach, niedrig, hinten in die Stirn über: gehend. Afrika. V. *20. B. gingalensis [beffer als *hehgalahkis]) B. pyrrhopygos. Vaill, Cal. 23. Calao Gingala. Schwarzbraun, ind Blaulichgraue, untenher bläffer bis ins Weißliche; die Seitenfhwanzfedern weiß, der Bürzel rothbraun, Der Schnabel fehr gebogen, groß, glatt, ohne Horn. Ein ao herabhängender Federfchopf im Naden. Auf Ceylon. 43* Die dritte Ordnung der Vögel, SCANSORES, die der Klettervügel, beiteht aus Vögeln, deren äußerer Finger fich wie der Daumen nad) hinten richtet, woraus für fie eine feftere Stuͤtze entfteht, die manche Gefchlechter benugen, um fi) an Baumftamme zu Elammern und an ihnen zu Klettern. Deshalb haben fie den Namen Klettervögel (Scansores) erhalten, wiewohl er, firenge genommen, nicht allen zukommt, und im egentheil manche Vögel wahrhaft Elettern, ohne in Bezug der Stellung ihrer Finger in diefe Ordnung zu gehören. Wir haben diefes fchon bei den Baumläufern und den Spechtmeifen gefehen. Die Vögel diefer Ordnung brüten gewöhnlich in Baum: löchern alter Bäume; ihr Flug ift mäßig, ihre Nahrung befteht, wie die der fperlingsartigen Vögel, in Infecten und Früchten, je nachdem ihr Schnabel mehr oder minder ftark ift; einige, wie die Spechte, befigen noch befondere Mittel, um fie fich zu verz - ſchaffen. u Das Bruftbein der meiften hat zwei Ausfchnitte nach hin- ten; bei den Papageien befindet ſich aber nur ein Loch dafelbit, und oft ift es ganz ausgefüllt. 1. GALBULA Briss. Jacamar. Stehen wegen ihres.langen, ſpitzen Schnabels, defjen obere Firfte fehr deutlich, fo wie duch ihre Eurzen Füße, deren vordere Zehen zum großen Theil verwachfen find, den Eisvögeln fehr nahe; allein es find nicht diefelben Zehen wie bei den Eisvögeln, außerdem ift ihr Gefieder weniger glatt und ſtets von Metall⸗ glanz. Sie leben einſam in feuchten Waͤldern, naͤhren ſich von Inſecten und niſten auf niedrigen Zweigen. Die amerikaniſchen Gattungen haben einen laͤngeren, ganz geraden Schnabel. % Klettervögel. Galbula. 677 *4. G. paradisea Lath. Alcedo paradisea. Enl. 271. Goldgrün, mit violetbraunem Kopf, die Kehle weiß. Die zwei mittleren Schwanzfedern fehr lang über die anderen heraus: ftehend. Südamerika. *2. G. viridis Lath., Der Sacamar. Jacamacıiri. Alcedo Galbula L. Enl. 238. Goldgrün, untenher rothbraun. Südamerika. V. *3. @. ruficauda Cuv. Vaill. ois. de Paradis etc. II. 1. [50.] [47. 48?]*). G. macroura. Vieill. Gal. I. 29. Obenher und an der Bruft pradhtvoll goldgrün, Kehle, Bauch, Unterfeite und Seitenfedern des Schwanzes fhön zimmetroth, die Kehle bisweilen weiß, die Schwingenfpigen ſchwarz. Auf Trinidad. V. *4. G. flavirostris mihi. G. albirostris Lat. Vaill. pl. LI. Le petit Jacamar. Vieill. ois. dores 1. 4. Kopf, Kinn, ein Badenbart und die ganze Unterfeite von der Bruft an zimmetbraun, die Kehle weiß, die ganze Dberfeite goldgruͤn. Der Schnabel citronengelb. V. ' *5, 6G. albiventris. Vaill. XLVI. [und Prom. f. L.] Goldgrün, Schwingen und Seitenfchwanzfedern lafurblau, Kehle ı und Bauch weiß. V. Im indiſchen Archipel giebt es aber welche, deren kuͤrzerer, dickerer, etwas weniges gebogener Schnabel ſie den Bienenfreſſern naͤher ſtellt. Ihre Vorderzehen ſind auch mehr getrennt. Es ſind die I. JACAMEROPS Le Vaill. *6. @. grandis. Alcedo grandis L. Vaill.p. LIV. Le Jacamarici. Oben grün mit rothbraunen Fleden, unten braun, fcheint mir ein unveifer Vogel in der Le Baillant’fchen Abbildung. V.“) ie, Unterfcheidet fich nur durch den ganz grünen Schwanz. B. ++) Sch möchte daher Linné's Alcedo grandis zum — rechnen. 678 BIN, Diefer Naturforfcher giebt felbft einen, deffen un nicht einmal oben eine Gräte hat: *7. G. magna. Vaill. 1, c. pl. LIII. Le grand Jacamar. Kopf, Fluͤgeldeckfedern, Rüden und Mittelfedern des Schwan: zes grün, ins Goldige; Schnabel, Kehle, Schwingen und Sei- tenfchwanzfedern weiß; Naden, Bruft und Bauch rothbraun; eis nige Schwanzfedern blau. Endlich giebt 8 welche (Jacamar-Aleyon), die nur drei dinger haben; fie leben in Braſilien 9 *8. G. tridactyla. Alcedo tridactyla. Spi.x 57. 2. Vaill. Jac. suppl. f. L. Obenher dunkelgrün ins Schwarze, der Kopf und Hals heil roͤthlichbraun, weißlich geftrichelt, Bruft und Bauch weißlich. Brafilien. V. 2. PICUS L. Specht. Sind Vögel, die fich fehr deutlich duch ihren Langen, gera- den, winfligen, an feiner Spitze Eeilförmig zufammengedrädten Schnabel charakterifiren, der ganz dazu eingerichtet if, Baumrins den zu fpalten; ferner durch ihre dünne, am Ende mit rücdwärts- gerichteten Stacheln bewaffnete Zunge, welche, durch die langen elaftifchen Hörner des Zungenbeines vorwärts getrieben, fehr weit aus dem Schnabel heraustritt; und endlich durch ihren, aus zehn ?) mit fleifen, elaftifchen Schaͤften verfehenen Federn beftes henden Schwanz, die fie wie eine Strebe flügen, wenn fie die Baume auf und ab Elettern [und deffen Federn am Ende mit verfehmälerten wie abgenugten Bärten und Schäften verfehen find]. Es find vorzüglic Klettervögel. Sie rennen nad) allen Richtungen auf den Baumeinden herum, baden auf fie mit dem Schnabel [daher auch ihre Halsmuskeln ungewöhnlich ſtark find], und ſchießen ihre lange Zunge in die Spalten und Löcher, um die Snfectenlarven anzufpießen, von denen fie ſich nähren. Shre Zunge it noch, außer dem Apparat, mit einem Elebrigen, aus großen 1) Jacamaciri ift nad) Markgraf ihre brafitifcher Name. Gal- bula fcheint bei den Römern den Pirol bezeichnet zu haben. Moͤh— ring hat ihn auf die Sacamars übergetragen. | 2) Eigentlih zwölf, aber die fehr kleinen Seitenfedern werben nicht gezählt. Klettervögel. Picus. 679 Speichyeldrufen Eommenden Schleim überzogen; fie wird durch zwei Muskeln zurüdgezogen, die wie Bänder um die Luftröhre gewunden find. In diefem Zuftande der Zurüdziehung fteigen die Hörner des Zungenbeins unter der Haut um den ganzen Kopf herum bis gegen die obere Bafis des Schnabel, und die Zun- genfcheide wird tief unten in der Kehle um fich felbft gefaltet. She Magen ift faft ganz häutig; fie haben Keine Blinddärme; indeß freffen fie auch Früchte. Furchtſam und pfiffig, wie fie find, leben fie meiftens einfam, Zur Zeit der Liebe rufen fie das Meibchen, indem fie vafch hinter einander an einen dürsen Aft Elopfen. Sie niften nur einmal des Jahrs, in Baumlöchern. Beide Gefchlechter brüten abmechfelnd. Mir befigen ſechs oder fieben Gattungen in Europa. 1. P. martius L. Der Schwarzfpedt. Naumann 131. Deutfche Ornithologie. Enl. 596. Faft von der Größe einer Krähe; ganz ſchwarz; ein fehönes Roth bildet den Scheitel des Männchens, und beim Weibchen bloß einen Fleck am Hinterkopf. Lebt vorzugsweife in den Nadelwäl- dern der nördlichen Erde. 2, P. viridis L. Der Gruͤnſpecht. Naumann 132, Enl. 371. Von der Groͤße einer Turteltaube, obenher gruͤn, untenher weißlich; der Scheitel roth, der Buͤrzel gelb. Einer unſerer ſchoͤnſten Vögel. Der junge iſt untenher ſchwarz- und auf dem Mantel weißgefledt. Liebt offene Holzungen, Buchen, Ulmen ꝛc. und fucht feine Nahrung auf der Erde. 3. P. canus L. Der Graufpedt. Raumann 133. Edw. 65. Iſt eine ihm ſehr ähnliche Gattung, aber etwas Kleiner, mehr ing Grauliche ziehend, mit dünnerem Schnabel, von dem ein fchwarzer Schnurrbart abgeht. Das Männchen hat nur auf dem DOberkopfe Roth, das Weibchen gar keins. Er fteigt mehr. bis in die füdlichen Gegenden herab und ift in Frankreich felte: ner als der gemeine, mit dem er übrigens die Sitten gemein hat. Ameifen machen feine Lieblingsnahrung aus. 680 DIDI "4 P. major L. Der — Buntſpecht. — L’Epeiche. - Naumann 134. Ent. 196. das Männchen; 595. das Weibchen. Von der Größe einer Droffel, obenher ſchwarz und weiß ges fleckt, Nüden und Bürzel fchwarz; untenher weiß; in der After: gegend roth, fo wie auch einen Fleck von derfelben Farbe an dem Hinterhaupte des Männchens. Beim ‚Jungen iſt faft der ganze Dberkopf roth. Er liebt die immergrünen Bäume, nähert ſich oft den Wohnungen, geht aber faft niemals auf die Erde. 5. P. medius L. Der mittlere Buntſpecht. Weiß ſpecht. Naumann 136. f. 1. 2. Enl. 611. Etwas kleiner, hat Roth uͤber den ganzen Scheitel bei bei— den Geſchlechtern. Sein Buͤrzel iſt ſchwarz, die Unterſeite des Schwanzes roͤthlich. Im ſuͤdlichen und im gemaͤßigten Europa. 6. P. minor L. Der Heine Buntſpecht. Grasſpecht. Naumann 136. f. 2. 3. Enl. 598. Sp groß wie ein Sperling, obenher ſchwarz und waß ge⸗ ſcheckt, untenher graulichweiß, Roth bloß auf dem Kopfe des Maͤnnchens. Im noͤrdlichen und Mitteleuropa. Man ſagt, daß er ebenfalls nach Ameiſen auf die Erde gehe, daher ſein Name Grasſpecht, aber Naumann verſichert, dieſe Behauptung ſey ungegruͤndet. 7. P. leuconotos Bechst. Der weißruͤckige Specht. Der Elſterſpecht. Naumann 135. Sm nordöftlichen Europa [zumal Liefland]; er iſt ein we: nig größer als der große Buntfpecht und ihm auch im Ganzen gleichend, Unterruͤcken und Bürzel find aber flets weiß, und der Scheitel des Maͤnnchens roth. Er kommt felten bis Deutfchland herüber. Die ausländifchen Spechte find fehr zahlreich und gleichen - ſich unter einander gar fehr, zumal was die Vertheilung der Far: ben, namentlich das Roth am Kopfe betrifft. Ä Dem Schwarzfpecht ahnlich find: | * *8. P. pileatus L. — a. [Catesby Car t. 17.] 1 Klettervögel. Picus. 681 [Vieill. ois. d’Am. 110.] Enl. 713. [Wilson IV. 29, f. 2.] Gehaͤubt, ſchwarz, mit fcharlachrothem Federbufh, Scheitel und Längsfled an der Unterbadengegend; die Augenbrauen, die Seiten des Kopfs und Halfes herab bis zur Bruft, das Kinn und ein hakenfoͤrmiger Streif auf dem Flügel weiß. V. *9. P. lineatus L. Enl. 717. [Spix XLVIII. 1. Obenher ſchwarz, mit feuerrothem Federbuſch und Backen— fleck. Kehle und Bauch weißlich; erſtere der Laͤnge nach ſchwarz geſtrichelt, letzterer ſchwarz quergebaͤndert. Der Hinterkopf braͤun— lich, Schulter und Fluͤgeldeckfedern weiß. Braſilien. V. *10. P. principalis L. Enl. 690. [Vieill. ois. d’Am. t. 109.] Wilson Am. [IV. 29. 1]. Der größte; gehäubt, fehwarz, mit einem weißen Streif je: berfeit$ vom Schnabelwinkel den Hals herab bis auf den Ruͤ— Een, und weißen zweiten Schwungfedern (Endhälfte des Flügels). Der fchöne Federkamm beim Männchen vorn ſchwarz, hinten pur: purroth, mit einem weißen Fleck an der Bafis, beim Weibchen ganz fehwarz. Der große Schnabel elfenbeinweiß, V. 13 ' *411. P. galeatus Natterer. Col. 171. Rüden, Flügel und Schwanz fehwarz, mit voftfarbenem An: flug, Gefiht und Kehle vöthlichweiß, über der Ohrgegend meiß- lih fein Schwarz gewellt; von der Nafe an eine fehöne, hohe, zinnoberrothe Haube weicher zerfchligter Federn; ein rother Fleck am Baden. Vorderhals fehwarz, roth getupft; Naden weißlich; Bruft und Bauch hellroſtfarb, ſchwarz quergebandert. Brafilien. V **12. P. leucogaster Temm. —Col. 501. Schwarz, mit ſchmutzigweißem Bauch, der Scheitel des Maͤnnchens ein rother Federbuſch; auch ein rother Fleck am 1) Dieſe vier Gattungen gen einander fehr nahe, und zu einer Sl — wahrſcheinlich P. melanoleucos Gm. Lath. Syn. 682 BY NAIHTELT. Schnabelwinkel. Das Weibchen hat nur am Hinterkopf voth. Auf Java ıc. V. *43, P. rubricollis Gm. Enl. 612. Obenher ſchwarz, mit ſcharlachrothem Kopf, Hals und Ober: bruft. Unterbeuft und Bauch braungelb; ein weißer, fchmwarz eingefaßter Streif an jedem Baden. Der Schnabel weiß. Südamerika. — *14. P. robustus. Spix 44. Gehaͤubt; obenher ſchwarz, mit ſcharlachrothem Kopf und Hals; Unterfeite roͤthlichweiß, ſchwarz quergeftrichelt. Flügel und Schwanz ſchwarz; die beiden Fahnen der Slügelfedern braungelb gebandert. Brafilien und Paraguay. V. *15. P. albirostris. #4. 45. 1.72, Gehäubt; ſchwarz, der Schnabel und ein breiter. Stteif un: ter den Baden zu jeder Seite des Halfes herab, bis zum Ruͤ— den weiß; der Bauch gelblichweiß, ſchwarz gebändert; die Feder- haube purpurroth, nebft gleicher Farbe am Kinn des Männchens. V. *16. P. validus. Col. 378. das Maͤnnchen; 402. das Weibchen. Mit ftarkem vieredtem Schnabel und Füßen; das Männ- chen hat einen dunkelrothen Federfchopf und Unterfeite; der Rü- den und Bürzel ift mehr feuerroth, der Kopf gelb, Flügel und Schwanz fehrwarz, erftere mit drei breiten roftgelben Binden, wo— von die der zweiten Schwungfedern [chief nad) vorn, Die der ei= gentlichen Schwingen nad) unten und hinten gerichtet find. Das Meibchen ift ganz erdbraun, nur Fluͤgel und Schwanz wie die des Maͤnnchens. Auf Java und Sumatra. V. *17. P. erythrocephalus L. Enl. 117. [Wilson 1. 9. 1. und IV. 29. 3.] Kopf und Hals purpurroth; Rüden, Vorderflügel, Schwin: gen und Schwanzende fchwarz; die ganze Unterfeite, der Buͤrzel und die zweiten Schwungfedern rein weiß. Gemein in Nord: amerika. A *18. P. pulverulentus. Col. 389. Pic meunier. Klettervögel. Picus. 683 Groß; ſchwarz, wie grau überpudertz der Kopf grau, Schei: tel, Nacken und Schultern mit bellgrauen Fleckchen befest; die Kehle goldgelb, an den Baden ein rother Länglicher She. Von den Philippinen. V. *19. P. concretus Reinw. Col. 90. | Bon der Größe eines Sperlings, in zwei leicht abweichen: den Varietäten vorgekommen, wovon die eine auf Java 2c., die andere im Innern von Sumatra wohnt. Erdgrau: olivengeün, die Ruͤckenfedern faft fchwarz, hellbraun gefäaumt, Stirn und Na— den des Männchens ſchmutziggelb, darüber ein langer, großer, oran— gegelber Federbufh, der beim Weibchen ſchmutziggruͤn wie der Körper iſt. Am Hinterbauch etwas gebändert. Schwanz ſchwarz. V. *20. P. chilensis. Voy. de la Cog. 32. [das Weibchen ]. Obenher graubraun, braun und weiß gebändert, Unterrüden und Bürzel vein weiß. Scheitel afchgrau, hellgrau gemwellt; Ba— den roſtroth, Kehle weißlich; die Unterfeite ſchwarz gefleckt. Chili. V. *21. P. torquatus. Wilson Am. Ul. 20. 3 Kopf, Oberkörper und Schwanz ſchwarz, purpurgruͤn fchil- lernd; Stirn, Baden, Unterbruft und Bauch carmoifintoth; vom Naden um den Hals bis zur Bruft filberweiß. Dee Schnabel etwas gebogen, ſchwarz. V. *22. P. dominicanus. Spix 50. Rüden, Flügel und Schwanz ſchwarz, Kopf, Hals und Un- terruͤcken ſchneeweiß. Der Bauch fchroefelgelb, beim Männchen auch Kehle und Nacken. Vom Auge geht ein ſchmaler ſchwarzer Streif die Schulter herab. V. Dem Gruͤnſpecht aͤhnliche ſind: *23. P. percussus Temm. Picus Ruppellũ Wagl. Col. 390. das Männchen, und 424, das Weibchen. | Rüden und Flügel grasgrün; Scheitel, Naden und Kehle blutroth; Stirn und Seiten des Kopfes weiß, mit fchwarzem Kinn und ſchwarzem Streif hinter dem Auge; die Bruft gelb, mit ſchwarzen Längsfchmigen, Seiten und Bauch grünlich, mit Länge: 684 Bögen. und am Unterbauche dreieckten Querſtrichen. Schwingen und Schwanz ſchwarz, hellgrau gebändert. Auf Cuba. V. — *24. P. benghalensis L. Enl. 695. Brisson IV. pl. VI. f. 1. P. aurantius @m. wahrſcheinlich nur Barietät. ' Dbenher olivengrun, am Oberrüden ſchoͤn orange-goldgelb; Kopf und Hals fhwarz, erſterer mit feuerrothem Scheitel und Haube und weißen Baden; die Kehlfedern mit weißlichen Spigen; die Unterfeite weiß, der Schwanz ſchwarz; die Schwingen meiß gebaͤndert. Am Weibchen ift der. fchwarze Scheitel weißgefledt. Sn Dftindien. V. *25. P. goensis Gm. Enl. 696. ſchlecht. P. peralaimus Wagler. Wangen und Kehle weiß mit fünf ſchwarzen Laͤngsſtreifen, der übrige Kopf und Naden rein weiß, mit fchwarzbraunem Streif hinter dem Auge weg; Scheitel und Bürzel fcharlachroth ; Rüden ſchoͤn orangegelb, Flügel ins Dlivengrüne, mit ſchwaͤrz— lichen, weißgefledten Schwingen. Der Schwanz fchwarz, Die Unterfeite weiß, mit fehwarzgeränderten Federn. Beim Weibchen ift dee Scheitel orangegelb. Oſtindien. U, *26. P. aurulentus ZU. ) Col, 59. £. 1. P. macrocephalus. Spix 53. 2. Die Oberfeite ſchoͤn gelbgrün; der Kopf im Grunde gold: gelb, Scheitel und Schnurrbart feharlachroth, hinter dem Auge ein ſchwarzer Streif. Kehle gelb, nad) unten ſchwarz gebändert, Bruft und Bauch ſchmutziggelb, grün gebandert. Der Schwanz ſchwarz. In Brafilien und Paraguay. V. *27. P. puniceus Horsf. Col. 423. Grasgruͤn ins Braunlihe, mit fehwarzbraunen Flügelfpigen und ganz fehwarzem Schwanz; der Federkopf des Scheitels, ein Schnurrbartfled und die Schwung und Dedfedern des Flügels ſchoͤn granatroth; im Naden einige goldgelbe Federn; Unterfeite olivengrüun, am Bauch mit weißen Fleckchen. Die Unterfinnlade gelb. Dem Weibchen fehlen die Schnurrbartflecken. Java ꝛc. V. *28. P. mentalis T. Col. 384. Klettervögel. Picus. 685 Stivn und ganze Scheitelfeite des Federbufches, nebft Mü- den, Bruſt und Bauch ſchoͤn grasgruͤn; Hinterkopf und Hals voftgelb; der Naden ſchwefelgelb; die Baden erdbraum, die Kehle Schwarz, jede Feder mweißgefüumt; die ſaͤmmtlichen Dedfedern der Flügel granatroth; Schwanz und Schwingen fchwarz, letztere roſt— gelb. gebändert. Der Schnabel dunkelblau. Auf Java. V. ‘*29, P, ceylonus Cuv. Naturforfcher T. 14. [13. 4.] Obenher von der Stirn bi$ zu den Schultern bluttoth, die Kopffeiten weiß und ſchwarz gefteeift, die fchwarze Kehle quer weißgeftreift, die Unterfeite weiß, mit fchwärzlichen FE : Oberſeite ſchwarz, mit weißgetupften Slügeln. - *30. P. Goertan Gm. Enl. 320. Dbenher olivengeld, Scheitel und Bürzel fcharlachroth, uns tenher grau, die zweiten Schwungfedern und die außeren Schwanz- federn weiß gebändert,, Das Weibchen mit: grauem Scheitel. Am” Senegal. V. *31. P. manillensis. Sonnerat pl. 36. Schmutziggruͤn, mit fcharlachrothem Sry; Schwingen und Schwanz ſchwarz. Auf der Inſel Luzon. V. *32, P. senegalensis [gambiensis]. Enl. 345. 2, i | Obenher gelbgrün, am Kopfe mehr ins Olivengraue mit fcharlachrothem Scheitel, untenher olivengrau, hell quergebandert ; der Schwanz fchwarz, gelb gebandert. In Senegambia. V. *33. P. passerinus Gm. [Picus ruficeps. Spi.x 56. 2.] Brisson IV. t. 4. f. 2. Obenher geldgrün, der Kopf ſpangruͤn mit feuerrothem Ober: Eopf; die Unterfeite weiß, braun gebändert, der Schwanz fchwärz- lich, gelblic) gebändert. V. *34. P. luzonicus Ouxv. Sonnerat t. 37. Einerlei mit Picus Palalaca?‘; ; V *35. P. miniatus Gm. [Forster.] Zool, ind, t. VI. [4.) 686 ER N a Rüden, Flügel, Scheitel und ein bis zum Naden herab: hängender langer Federbuſch zinnoberroth; Kopf, Hals und Kehle rothbraun, Unterfeite bräunlichweiß, dicht und fein ſchwarzbraun gewellt; der Schwanz ſchwarz. Oſtindien. V. *36. P. chlorocephalus Gm. P. icterocephalus Lath. [Spix 54. 2.] Enl. 734. Obenher gelbgrün, untenher hell olivengeun mit weißen Querfleden, der Kopf und die Kehle fchon eitronengelb, Scheitel und ein Badenftrich feuerroth. Cayenne. V. **37. P. exalbidus Gm. Enl. 509. "N [P. flavicans, Speix t. 51. f. 2. das Weibchen.) Strohgelb mit braunen Flügeln, die Dedfedern gelb geran: dert; der Schwanz ſchwaͤrzlich. Brafilien. B; *38. P. cinnamomeus Gm. Enl. 524. Vieill. ois, d’Am. 111. Zimmetroth, etwas gefledt, mit ſchmutzig⸗iſabellgelbem Schei⸗ tel und Federbufh, gelbem Bürzel und ſchwarzem — Ein blutrother Backenſtreif. Nordamerika. X*39. P. Palalaca Cuv. Enl. 691. Küken und Flügel olivengelb, ins Blutrothe; der Kopf und Unterfeite vörhlichweiß, mit feuerrothem Scheitel und Federbufch ; die Unterfeite von den fchwarzen Federrändern wie fchuppig ge— zeichnet. Der Schwanz graugrün. Auf den Philippinen. V. *40. P, jumana. Spix 47, Gehäubt; zimmetbraun; Schultern, Unterrüden und Bür- zel olivengruͤn; der Schwanz Ihwärzlih, am Kinn: des Männ: chens ein rother Sledenftreif. Brafilien. V. *41. P. ochraceus et flavicans. [?] Spix 51.1. Gehäubt; roftgelb, mit braunen Schwingen und Schwanz, Klettervögel, Picus. 687 und großen braunen Fleden; untenher fehwarz. An der Bade des Männchens ein dreieckter rother Fleck. Braſilien ). 2. Gattungen, den Buntfpechten verwandt: *42. P. rubriventris. Picus coronatus Licht. Vieill. Gal. 27. Obenher fehwarz, bis nach vorn durch die Augen zum Schnabel; Stirn und Kehle goldgelb, Hinterkopf und Bruſt pur- purroth, Ruͤckenſtreif und Bürzel weiß, Hinterbauch gelblich, ſchwarz gebändert, Schnabel [hwarz, Füße grün. V. | *43, P. hirundinaceus L. [Picus rubrifrons. Spix 55. f. 2. 2] Enl, 694. Schwarz, mit bluteother Bruft und Scheitel, einem weißen, im Naden goldgelben Streif hinter den Augen; nadten gelblichen Augenkreifen, weißem Bürzel und weißen, ſchwarz gebänderten Steißfedern. *44. P. varius Gm. Der nordamerifanifhe Bunt- ſpecht. Enl. 786. [Wilson I. 9. 2. und Ch. Bonap. 1. 8. 1. der junge Bo: gel, der Fein Roth hat.] N Der Rüden ſchmutziggelb, zadig ſchwarz gefledt; Bruft und Bauch citronengeld; die Kehle ſchwarz, in der Mitte feuerroth; Stirn und Scheitel gleichfalls feuerroth, ſchwarz eingefaßt, der Kopf in der Grundfarbe weiß, mit fchwarzem Streif hinter dem Auge herab. Flügel und Schwanz fehwarz und weiß gefchedt. DB. **45. P. fulviscapus III. Schwarz, obenher weiß gebändert, untenher weiß gefleckt und geftrichelt. Der Kopf grau, mit fcharlachrothem Hinterkopfe, Sr Fluͤgel- und Schwanzfederfchäfte dunkelgelb. Im Caffer— lande. V. X46. P. villosus. Enl. 745. Sr. Temmingk giebt auch noch die Beſchreibung eines P. dimidiatus von Java und Sumatra mit dunkelrothem Kopf und Nacken und einem ſchwarzen Schnurrbart; obenher ſchmutziggruͤn mit gelblichem Buͤrzel, Hals und Bruſt graugruͤn, der Bauch aſchgrau-gruͤn mit brei- ten braunen Schaftftrihen. Der Schwanz fchwärzlich. 8. 688 | DB Sagägıı. Wilson 1:IX 18:30) Vaill. Am. 120. Klein, neun Zoll lang, ungehäubt, die J— rein weiß. Stirn, Scheitel, Nacken, Schulter, Buͤrzel und mittlere Schwanz⸗ federn ſchwarz, auch hinter dem Auge weg nad) dem Naden hin. Die fhwarzen Flügel find weiß gefledt, meist durch die Feder: fpigen, die großen Schwungfedern erfcheinen weiß gebändert. Die weißen Seitenfchwanzfedern find ſchwarz gefleckt. Die weißen Ruͤckenfedern find langzottig, die Über der Nafe wie mwolligz der Hinterkopf ift ſcharlachroth; Schnabel und Füße blaulich. V. *47. P. undosus Cuv. — Enl. 553. Orangeroth, ins Olivengruͤne, ſchwarz quergewellt. Ein breiter ſcharlachrother AR Amerika. V. .*48. P. pubescens. Wilson 1. IX. 4. Catesby XXXI. 11. [1. 2.) Dem villosus ganz gleich in der Zeichnung, aber gel, nur 63 Boll lang. V. *49. P. moluccensis. Enl. 748. 2. Nußbraun, der Scheitel feuerroth eingefaßt, an den ‚Seiten des Kopfes zwei weiße Streifen, die Oberfeite weiß gebaͤndert, die Unterſeite weißlich, mit kleinen ſchwarzbraunen Laͤngsflecken, Kehle weiß. Der Schwanz ſehr kurz. In Oſtindien. V. * 50. P. bicolor. 1b. 1. Einerlei mit dem Vorhergehenden, dem Citate nad); - allein wenn Spir %..50. f.1. und Swainfon Ne. 7. T. 38. gemeint ift, der Picus candidus, weiß, mit [hwarzem Ruͤcken und Flügeln. Heißt audy Picus melanopterus bei Prinz Neus wied. Südamerika. V. *51. P. rufus L. (dem. undatus Gm. Edw. 332 fehr nahe *).) Enl. 694. f. 1. Rothbraun, zackig ſchwarz gebandert, der — ſchmutzig *) Diefer undatus unterſcheidet ſich nur eine mehr braun⸗ gruͤne Grundfarbe, und daß der rothe Zuͤgelſtreif weiter a hinten reicht. Klettervögel. Picus. 689 ifabellgelb, ſchwach quergeftrichelt, ein rother Zügelflreif, die Bruft fchwarzbraun, beim Weibchen quergebändert, dem auch der vothe Zügel fehlt. Sn Cayenne. V. *52. P. carolinus L.*) Catesby 19. 2. Enl, 692. Wilson 1.7.2. Unterkopf, Kehle, Hals, Bruft und Bauch ſchmutziggelb, ind Meiße, der Scheitel und Naden prächtig goldfchimmernd fcharlachroth, auch etwas Roth am Hinterbauch, die Steiß= und Unterfchwanzfedern weiß, fchwarzlich gefledt. Nüden, Flügel und Schwanz ſchwarz, zahlreich weiß gebändert oder gefledt. V. *53. P. cayennensis Gm. Enl, 613. Obenher olivengrün, auf dem Nüden ſchwarz gebändert; Stirn und Scheitel ſchwarz, Naden und Badenftreif ſcharlach— roth; Baden und Kehle weiß, letztere Längsgeftreift, Unterfeite olivengrün, ſchwarz gefleckt, Buͤrzel gelbgrün, Schwanz und Schwingen ſchwarz, gelb gebändert. Biel Eleiner als der fol gende. BD. *54. P. melanochloris Gm. Enl. 719. Dem Vorigen in der Zeichnung gleich, aber die Baden etwas gelblich, und jede Bauchfeder mit drei ſtatt einem ſchwar⸗ zen Punkt. Suͤdamerika. V. *55. P. striatus. Enl. 782. und 614. Dlivengein, ſchwarz quergeftreift, Scheitel und Bürzel ſchar— lachroth, der Kopf ſchwaͤrzlich, die Unterfeite grau, RO fhwarz. Auf Domingo. *56. P. superciliaris Temm. Col. 453. Groß; Kopf, Stirn, Hals und Bruft — an der Schnabel⸗ wurzel und Hinterbauch ſcharlachroth; ein ſcharlachrother Feder— ſchopf auf dem Scheitel, uͤber dem Auge ruͤckwaͤrts ein ſchwarzer Streif. Der Bauch gelblich, nach hinten ſchwarz gebaͤndert; *) Unter dieſem Namen geht nah Temmingk die Species bei a ag Nur die hier angeführten Citate BERN ächten. ©. : + 690 Bi ige Rücken aſchbraun, Flügel weiß, fümmtlich, wie der bene reichlich ſchwarz gebändert. Cuba. *57, P. flavescens Gm. Brown Ill. t. 12. Spix 49.1. Die Federhaube ſchwefelgelb, die Oberſeite fchmefelgelb und groß ſchwarz gefledt wie gebändert, Bruft, Bauch und Schwanz völlig fhwarz. Das Männchen an den Baden blutroth. Bra— filien, V *58. P. cardinalis. Sonnerat pl. XXXV. Rüden und Oberflügel ſchwarz, weiß gefleckt, die ſchwaͤrz— lichen Schwingen gelb und weiß gebändert. Der Scheitel ſchar— lachroth, ein weißer Streif vom Auge weg, die Unterfeite weiß, mit ſchwarzen Längsfchmigen. Auf der Infel Luzon. V. *59. P. querulus. Picus leucotis III. Wilson Am. II. 15. 1. Obenher fchwarz, vom Auge bis hinter die Ohren eine große weiße Stelle, auf dem Rüden zwölf weiße Querbinden, die Fluͤ— gel weiß gefleckt und gebändert, die äußeren Schwanzfedern weiß gewürfelt. Die Unterfeite rein weiß, mit einigen ſchwarzen Fleckun— gen zur Seite der Bruft. Das Männchen hat zu jeder — des Oberkopfes einen rothen Streif. Nordcarolina *). *60. P. campestris Licht. Spi.x 46. Dbenher braun, gelb gemwellt, untenher meißlich, mit edigen braunen Linien. Scheitel und Kehle ſchwarz, die Seiten des Halſes goldgelb. Der grüne Badenftreif beim Männchen roth. Bahia. V. *61. P. Macei T. Col. 59.2. Ruͤcken und Fluͤgel ſchwarz, letztere ſo wie der ſchwarze Schwanz weiß gebaͤndert. Der Scheitel und Steiß carminroth, Kopf und Kehle weiß, an der Seite mit einem in drei Strahlen ausgehenden fchwarzen Fleck oder vielen Flecken; Bruft und Bauch gelblich, laͤngsgeſchmitzt. Bengalen. V. *) 9. Wagler vermuthet, daß er mit dem Picus borealis Vieill. (P. Vieilloti) ois. d’Am. t. 122, einerlei jey. V. Klettervögel. Picus. 691 **62, P, minutus Temm. Col. 197. 2. Kopf, Oberrüden und Schwanz hellbraun; Flügel bunkel- braun, hell gebändert; Hinterkopf, Unterrüden und Bürzel zinno- berroth; Unterfeite ſchmutzigweiß, mit rundlichen ſchwarzen Sieden. Am Senegal, V. übrigens iſt hierbei zu bemerken, daß dieſe Unterſcheidungen der Analogie, zumal nach den Farben, nur von geringer Wichtig⸗ keit find, und daß es moͤglich waͤre, daß mehrere der vorerwaͤhn⸗ ten Species zufammenfielen. PICOIDES. Unter diefem Namen trennt 2a Cepede diejenigen, denen der Äußere Finger fehlt, die folglich vorn zwei und hinten nur einen haben, übrigens aber in jedem Stüde den gewöhnlichen Spechten gleich find. Wir haben eine Gattung im Norden und im Orient von Europa. ' 63. P. tridactylus L. Der dreizehige Spedt. Naumann 137. Edw. 114. Sn der Größe zwifchen dem großen und dem Eleinen Specht inne ſtehend, ſchwarz, obenher weiß gefledt, untenher weiß. Der Scheitel des Männchens orangegelb; beim Weibchen weiß. Auf Sumatra lebt: — Tiga Horsf. Oberkopf und Federbufh, Ruͤcken und Bürzel fcharlachroth ; Flügel und Vorderruͤcken orangegelb, Schwanz und Naden nn Unterfeite weiß, ſchwaͤrzlich melirt. Eben fo Eönnte man ein Untergefchlecht aus den Gattungen machen, deren etwas gebogener Schnabel anfängt fie den Kuku— a ten zu nähern. So: *65. P. auratus Gm. !) Cuculus auratus der lOten Ausgabe Gmelin’s. Enl. 695. Vieill. ois. d’Am. t. 123. Wilson Am. 1.3.1. '1) Das Gefhhleht Colaptes des Hrn. ee 692 B Siglaik, Scheitel und Oberhals afchgrau, im Naden ein fchön pur: purrother Querſtreif; das Geficht rothbraun, mit ſchwarzem Schnurrbartſtrich; Die Kehle weinroth, an der Bruſt ein breites ſchwarzes Querband. Der Bauch weiß, ſchwarz gefledt; Rüden und Flügel braun, fchwarz gefledt. Die Schwungfedern und die Unterfeite des Schwanzes ſchoͤn goldgelb, die Dberfeite des Schwanzes ſchwarz. In Nordamerika. V. *66. P. cafer Laik, Vaill. Prom. 32. Le Promeipic. Zwar mit Spechtfüßen, aber dem gebogenen Schnabel der Bienenfreffee und abgerundeten Schwanzfedern. Auch Elettert er nicht. Die Federn des Nadens und Oberrüdens find fchwarz, mit weißen Endfpigen. Der Unterrüden gelb, der Bürzel roth, der fchwarze Schwanz weiß gebandert. Die Flügel Eaftanien- braun; Schnabel, Kopf, Bruft und Bauch fchön gelb, die Kopf— federn mit roth und ſchwarzen Spisen, am Bauch rothe Schaft: fteihe. Ein weißes zum Naden heraufiteigendes Halsband hat ein fchmäleres, ſchwarzes aufgefegt, deſſen Federchen weiß geſaͤumt ſind. Auf dem Scheitel ſtehen zwei niederliegende Federohren. Scheint ein Zugvogel, den Le Vaillant nur ein einziges Mal bekommen hat *). V. *67. P. poecilophos [poecilolophus). Temmı con Ian 1. e ‘ Rüden und Flügel Schwarz, mit weißlichen und gelben Binden, Bürzel blaßgeld, Schwanz fhwarz mit einigen Binden. Bruft und Bauch fhwarz, mit einigen gelben Binden; Kopf und Fe: derbufch bis zum Halſe blaßgelb, mit vielen feinen ſchwarzen Duerbinden. Sava. V. *68. P. Arator Cuv. Picus olivaceus. Vaill. Afr. pl. [254.] 255. Le Pic laboureur. Diefer fucht fogar nur, indem er auf der Erde läuft, feine Nahrung, obfhon fein Schwanz eben fo gebaut ift wie bei den übrigen. ©. Er ift obenher olivenfarb =erdbraun, mit hellen Fleckchen und Strichelchen, die Kehle weiß, Bruft blafroth, Bauch mehr blut⸗ roth, melirt; dieſe Farbe fehlt dem jungen Vogel, der Er a der ganzen Oberfeite heller if. Am Cap. !) *) Vergl. hierzu die Anmerkung Wagler’s am Schluß feines Art. Pieus. Boie und TemmingE wollen den Vogel zu Bucco ziehen ! 1) Wir trennen übrigens von den Spechten den Picus minutus Slettervögel. Yunx. 693 3. YUNX L.1) Wendehals. Sie haben eine durch den nämlichen Mechanismus vor: firefbare Zunge wie die Spechte, aber ohne Stacheln; ihr gerader fpiger Schnabel ift übrigens faft rund und ohne Kanten; ihr Schwanz hat ganz gewöhnliche Federn. Sie leben faft wie die Spechte, außer daß fie wenig Elettern. Wir haben einen in Europa: 1. Y. Torquilla L. Der Wendehals. Naumann 138, Deutſche Ornithologie. Enl. 698. Von der Größe einer Lerche, obenher braun, und artig bunt mit Eleinen ſchwarzen Wellen und gelb und fchwarzen Längsftris chen gezeichnet. Untenher weißlich, fchmwärzlich fein gebändert. Sein Name kommt von der fonderbaren Gewohnheit, die er hat, feinen Hals und Kopf, wenn man ihn überrafcht, in ver: fchiedenen Nichtungen [und bis faft ganz herum] zu drehen. PICUMNUS Temm. Sie unterfheiden fi) von den Wendehälfen nur durch einen fehe Eurzen Schwanz. Es find Eleine Vögel [mit abgerundeten Schwanz.] *2. Y, (P.) minutissimus Gm. Enl. 786.1. Scheint mir mit dem folgenden einerlei, V. *3. V. (P.) eirchatus Temm. [Picus minutus Zath.] Col. 371::1. Yunx minutissima. TVieill. Gal. 28. Scheint der Charpentier nain Az. IV. 260. — Obenher olivenbraun, mit zwei fehwachen weißen Binden auf den Ded- federn des Flügels. Vor dem Schwanzende auch eine weiße Binde. Die Unterfeite weiß, ſchoͤn braun gebändert; auf dem Kopfe ein dicker Federbufch, hinten ſchwarz mit weißen Endfpigen, an der Stirn mit feuerrothen; ; ber Schnabel gelblich mit ar zer Spise. Nicht größer wie ein Daunkönig. Lath. (Yunx minutissimus Gm. Enl. 781.) Enl. 786.1. Vieill. Gal. 23, der in der Zhat ein Wendehals ift. 1) Yunz ift der arichiihe Name diefes Vogels, Torquilla fein lateinifcher. 694 B86 *4. V. (P.) exilis Temm. Col. 371. 2. So groß wie der Vorhergehende; beide klettern nicht mit Huͤlfe des Schwanzes; dieſer iſt oben olivengruͤn mit helleren Fahnen an Schwingen und Schwanz, untenher gruͤn, weiß und ſchwarzbraun gebaͤndert, der Kopf iſabellgelb, der Scheitel ſchwarz, weiß punktirt, ungehaͤubt. Der Schnabel ſchwarz, mit einem weißen Fleckchen an der Unterkinnlade. Es giebt ſogar einen, der nur drei Finger wie bie Pi- coides hat: *5. Y. (P.) abnormis Temm. Col. 371. 3. Obenher ſchoͤn grün, die Unterfeite lebhaft roftgelb; Stirn und Geficht rothbraun; der Unterfchnabel blaßröthlich, der Schwanz viereckt und Außerft kurz. Auf Sava. Drei Zoll lang. V. 4. CUCULUS !) 2. Kukuk. Mit einem mäßig langen, tief gefpaltenen, zufammenge: drücdten und leicht gebogenen Schnabel, und ziemlid) langem Schwanze. Sie Ieben von Inſecten und find Zugvögel, Wir tbeilen diefes zahlreiche Gefchlecht folgendermaßen ein: I. Eigentlide Rufutke. Der Schnabel ift von mäßiger Stärke, die Tarſen find kurz, der Schwanz hat nur zehn Federn. Sie find durch die fonders bare Gewohnheit berühmt, ihre Eier in die Nefter anderer in— fectenfreffender Vögel zu legen; und, was nicht weniger außer ordentlich ift: die fremden Eltern, oft viel. Eleinerer Oattuns gen, nehmen ſich des jungen Kukuks wie ihrer eigenen Jungen an, felbft wenn feiner Einführung die Zerſtoͤrung ihrer eigenen Eier vorangegangen ift. Die Urfache diefes Phänomens, einzig in der Gefchichte der Vögel, ift noch unbekannt. Heriffant hat es der Lage des Magens zugefchrieben, der in der That tie fer in den Unterleib hinab liegt und weniger vom Bruftbein ge— fhügt ift als bei anderen Vögeln*. Die Blinddaͤrme diefer 1) Koxxvf, Cuculus, Kukuk drüdt das Gefchrei der europäifchen Art aus. *) Daß diefe Erklärung Herifjant’s eigentlich nichts befage, wie denn die Frage entftehen müffe, woher der Magen hier fo tief liege, fieht man leicht. Nah Le Vaillant Iegt der Kukuk nur Klettervögel. Cuculus. 695 Kukuke find ziemlich lang, und ihr unterer Larynx bat nur einen eigenthümlichen Muskel. . Wir haben in Europa eine fehr allgemein verbreitete Gattung : 1. C. canorus L. Der gemeine Kufuf. Enl, 811. Naumann. Aſchgrau, mit weißem quer ſchwarzoebaͤndertem EN der Schwanz an den Seiten weiß gefledt; der Zunge hat flatt des Grau rothbraun [Cuculus rufus oder hepaticus]. Es kommt aber auch noch manchmal 2. C. glandarius L. Der Straußfufutf Edw. 57. Naumann 130. das Männchen. Col. 414. das Weibchen. zu ung, deſſen Gefchrei viel heller ift !). ©. Er hat am Kopf einen Federbufh nad) Art des Seiden: ſchwanzes, von fpigen Federn, der afchgrau iſt; der Oberkörper ift braun. Die Flügel» und Schwanzfederfpigen find weiß ge: fleckt. Die Unterfeite von der Bruft an ift weiß, mit ſchwarzgrauen Tederfchäften an der Kehle des Maͤnnchens. Die Kehle des Weib- chen bis zue Bruft ift ifabellgelb, in der Mitte am bläffeften. Der Schwanz ift ſchwarz, mit weißen Tedern, Eeilförmig und ſehr lang. Schnabel und Füße find bei ihm flärker ald beim gemeinen. Er ift eigentlid) von Syrien bis zum Senegal zu Haufe, und zeigt fich bisweilen in Andalufien, aber auch in Deutfchland, namentlich in der Niederlaufig, wo er mehrmals ge: [hoffen worden. DO. Die heißen Länder beider Welten erzeugen noch mehrere andere, 3. C. capensis Vaill. Afr. pl. 200. [201.] ift wahrfcheinlih nur eine Varietät des gemeinen [nur daß er alle acht Tage ein Gi auf die Ebe, und traͤgt es im Schnabel in das fremde Neſt. Herr Dr. Hoffmann zu Weimar ſchrieb mir im Som: mer 18%, daß er beim Ausftopfen eines Kukuksweibchens ein zevbro- chenes (üchtes Kukuksei) in deffen Schlunde gefunden babe. Hr. Paftor Brehm meint daher, der Kukuk koͤnne nicht. brüten, weil die erften Eier bereits faul feyn würden, wenn die folgenden gelegt wer: den: alles kommt alfo am Ende darauf hinaus, daß diefer Vogel in der Gefchlechtsentwidelung verkürzt ift. Doc) legt er Eier fo gut wie andere! V. 1) Cueulus pisanus @m. ift der junge. C. 696 BITTER obenher reiner grau iſt, und die weißen Sleden auf den Schwanz- federn groͤßer find]. *4. C. solitarius Cuv. Vaill, Afr. 206. Schwarzbraun, auf der ganzen Oberfeite mit — Anflug; der etwas abgeſtufte Schwanz am Ende weiß geſaͤumt, auch weiße Flecken an den Seitenfedern deſſelben. Kehle ſchwach rothbraun, auf der Bruſt einige Querwellen, Bauch und Hoſen ſchwarz gebaͤndert auf roſtgelbem Grunde. Cafferland. V. *5. C. radiatus. Sonnerat ir Voy. 79. Schwarzbraun, am Bauche gelb, ſchwarz gebandert, Kehle und Baden weinroth. Schwingen und Schwanz am Ende weiß. V. *6. C. clamosus Cuv. Vaill. Afr. 204. 205. Schwarz, ftahlblau fchillernd, mit braunen Schwingen. Der abgeftufte Schwanz mit weißen Endfpigen. Beim Weibchen ift die Unterfeite dunkelbraun, ſchwarz gewellt. Im Cafferlande. 2. *7. C. Edolius Cuv. Vaill. Afr. 207. 208, Der Cuc. serratus Sparrm. Mus. Carls. 3. ift dag Männchen, und C. melanoleucos Enl. 272. das Weibchen. Schlank, mit langem abgeſtuftem Schwan. Das Maͤnn— hen iſt ganz ſchwarz, mit nur einem weißen Fleck auf dem Fluͤ— gel; das Weibchen untenher weiß. Beide Gefchlechter haben eine fhwache Federhaube auf dem Scheitel. Am Gap. V. *8. C. coromandus. Enl. 274. 2. und eine Varietaͤt Vaill. 213. Mit fchöner, nach vorn zu abgeftufter Federhaube, und fehr langem, pfeilfürmigem Schwanz Obenher fchwarzblau, die Schwingen dunkel roftfarb, die Kehle fchön roſtgelb, ein Hals: ing, Bruft, Bauch und Unterfeite des Schwanzes rein weiß. Beim Weibchen ift auch die Kehle weiß. Won Coromandel bis Südafrika. V. XO. C. carolinensis. Wilson II. 28. 1. C. americanus. Enl. 816. Obenher erdbraun, untenher weiß, die äußerten an: Klettervögel. Cuculus. 697 federn ganz weiß, die nächften am unteren Ende weiß, an der Wurzelhaͤlfte ſchwarz, der Oberſchnabel ſchwarz, der ren und ein Augenting gelb *). *10. C. flavus. Enl. 814. Kaftanienbraun, mit gelbem Bauche, Füßen und Schnabel, Scheitel und Kehle hellgrau, der abgeftufte Schwanz ſchwarz und weiß gebaͤndert. V. Zumal aber in Afrika giebt es einige ſehr artige Gattungen von goldigem Gruͤn. Ihr Schnabel iſt etwas mehr niedergedruͤckt wie bei dem europaͤiſchen. *14. C, auratus L. Enl. 657. Vaill. 211. [210.)] Don der Größe eines Sperlings; obenher metallgrün, ‚mit Bronzefleden auf dem Oberruͤcken, Schwanz und Flügel weiß geflekt, die Unterfeite weiß, ſchwarzgruͤn gefledt. Sm Caffer: lande. » V. ”.'*49.C. Clasii*). Vaill. 210. [212.] Obenher metallgrun, untenher ganz weiß, die ©eitens ſchwanzfedern weiß, kupferfarbig gefleckt, die mittleren ganz kupfer— gruͤn. Einige weiße Flecken am HT und der Schulter. -Cafferland. V. *13. C. lucidus. Lath. Syn. 1. t. 23. jchlecht. Col. 102. £. 1. Obenher ſchoͤn Eupfergrüun, die Seitenfedern des Schwanzes mit weißen Sleden, die Unterfeite weiß, mit breiten goldgrünen « bänderartigen Daerfleden, die Mitte des Bauches weiß. Auf Neuſeeland. Din 14. C. cupreus, Lath. Syn. Suppl. 134. Vieill. Gal,. 42, 1) €. erythrophthalmus Wüs, 1. e. f. 2. gleicht ihm, nur ift der Unterfchnabel ſchwarz und der Augenring roth; die Augengegend blaue lich. Ebendafelbft. ) Le Vaillant nennt dieſen das Maͤnnchen vom Vorherge⸗ henden. V. 698 Bi Brei Die ganze Oberfeite, fo wie die Unterfeite bis zur Bruſt metallifch kupfergruͤn, Bauch und Hofen hellgelb. Der Lange Schwanz mit weißen Endfpigen, Am Borgebivge der guten Hoffnung. | V. *15. C. Chalcites Temm. Col. 102. f. 2. das Weibchen. Das Männchen obenher metallgrun, Kopf und Schwanz mehr Eupferroth; Iegterer mit weißen Spitzen. Unterfeite weiß, Sehle und Bruft braun melirt. Auf der Suͤdſee. V. Andere, meiſt mit geflecktem Gefieder, haben den Schnabel ſenkrecht hoͤher. *16. C. punctatus. Enl. 771. und scolopaceus 586, vielleicht ſelbſt maculatus 764, feinen nur Varietäten davon. Schmwarzbraun, röthlic punktirt, untenher rothbraun, ſchwarz geftrichelt, der Schwanz braun gebändert. Auf den Philippinen. V. *47. C. honoratus. Vaill, 216. , Enl. 294, Der größte afrikanifhe; der Scheitel Eaftanienbraun, weiß gefledt; Rüden und Flügel [hwarzgrün, weiß gefleckt, der lange Schwanz hellbraun mit vielen ſchwarzen Binden; die Unterfeite ſchmutzigweiß, ſchwarz gefledt und gezadt, Afrika. V. *18. C. mindanensis. Enl. 277. das Weibchen. O. orientalis 274. 1. das Maͤnnchen '). Goldgrün, braun und meiß gefledt, untenher weiß und ſchwarz gewelltz die Kehle braun, weiß gefledt, der Schwanz ge— bandert. *19. C. Guira Lath. Crotophaga piririgua ?). Vieill. Gal. 44, F'reycinet Voy. zool. 26. Gelblichweiß, mit einem niederliegenden Federſchopf, fpigen Federn mit braunen Schaftftrichen. Flügel und Schwanz oben, und ein großes Querband in der Mitte der Unterfeite des Schwan— 3e8 braun. Schnabel und Füße gelb. Brafilien. V. 1) Sit von den HH. Vigors und Horsfield unter dem Na— men Eudynamys abgefondert werden. 2) Man begreift nit, warum Dr. Vieillot einen Ani dar: aus gemacht hat. Klettervögel. Cuculus. 699 **20, C. Flindersiü. Eudynamis Flindersii Pigors. Obenher gelbbraun, roſtgelb geſcheckt. Em Streif über dem Auge und der Naden glänzend ſchwarz. Untenher ockergelb, blaͤſſer geſtreift. Suͤdſee. V. I: COUA Vatll. Unterfcheiden fi) von den Kukuken nur duch ihre hohen Süße !). Sie brüten in hohlen Bäumen und legen ihre Eier nicht in anderer Vögel Nefter. Dieß ift wahr, wenigftens in Betreff der Gattungen, deren Fortpflanzung man E£ennt. ' *21. C. madagascariensis. Enl. 825. Obenher ſchmutzig olivengrün, braun gefled, untenher roſt⸗ gelb. Die Kehle ſchmutzig gelbgruͤn. “ *22, C, Lalandii. Temm. col. 440. Obenher indigblau mit grünem Rande der Schwingen, un: ter dem Auge weg ein fehwarzer Federbart. Kehle, Bruft und Vorderbauch weiß, Steißfedern und Hofen roftgelb. Schs Schwanz- federn haben auf der Unterfeite eine weiße Spise. Am Gap. V. * 23. C. eristatus. Enl. 589. Vaill, 217. Mit einem zarten Federbuſch, den er, wie den Eeilförmig abgeftuften Schwanz, aufrichten kann. Kopf, Naden und Rüden ift grau ins Waffergrüne, Flügel und Schwanz violetgrün, ins Blaue, die äußeren Schwanzfedern am Ende weiß; Bruft und Kehle ins Nofteothe, Bauch ſchmutzigweiß. Von Madagaskar bis zum Senegal. V. *2M. C. coeruleus. Enl. 295. 2. Vaill. 218. Blau, ind Violetgrüne fchilleend; um die Augen nadt; die Iris roth, dee Schnabel ſchwarz. V. *25. C. naevius. Enl. 812. 1) Vieillot hat aus dieſer Abtheilung fein Gefhleht Coccyzus Gal. 41. gemacht. Es find die Macropus von Spir. 700 BI he Obenher braun, voftfarb gefleckt, untenher blaßroͤthlich mic braungeftricheltee Kehle. Die Scheitelfedern etwas verlängert, der Schwanz abgeſtuft. In Cayenne. V. *26. C. cayanus. Enl. 211. Dbenher zimmetroth, untenher afchgrau, die Federn des abgeftuften Schwanzes in weiße Spigen endigend. V. *27. C. brachypterus. Macropus Crixana. Spix 43, Kaftanienbraun, Bruſt und Bauch rothbraun, die langen Schwanzfedern des keilfoͤrmig geſtalteten Schwanzes am a weiß; der Schnabel fehr ſtark und gebogen. *28. C. phasianellus. Spix 42. Obenher olivendbraun, der Mantel mit weißen Federfpigen; . die Oberbruſt ſchwarz gefleckt; Kehle, Unterbruft, Bauch und die Spitzen des langen abgeſtuften Schwanzes weiß; ein ſchoͤner ſchlanker Vogel mit einer Federhaube. In den Waͤldern des Tanantinfluſſes. V. Man kann eine amerikaniſche Gattung mit langem, bloß am Ende gebogenem Schnabel davon trennen: *29, C. vetula '). Enl. 772. Obenher bräunlic), am Bauche ziegeleoth; mit rothen Augen— Ereifen und langem Schwanz. Kehle und Oberbruft beim Männ- hen grau, beim Weibchen weißlich, die mittleren Schwanzfedern olivengrau, die andern ſchwarz mit weißem Ende. Schon Le Vaillant ‚Bahr mit allem Recht, von den an- deren Kukuken III. CENTROPUS III. die Coucal ?) getrennt. Es find afrikaniſche und indifche Gat- tungen mit langem, geradem und wie bei den Lerchen zugefpig- tem Daumennagel. Die, welche man kennt, gehören der alten Melt an. Sie brüten ebenfalls in hohlen Bäumen. 1) Auf diefen Be gründet Hr. Vieillot fein Geſchlecht Saurothera Gal. 38. 2) Coucal ift ein aus Cuculus und Alauda zufammengefeßtes Wort. Centropus heißt fo viel als Fuß mit Nadel. Bieillot hat diefen Namen in Corydonia und Lead) in Podophilus umgetauft. ⁊ Klettervögel. Cuculus. 701 \*30, C. aegyptius Cxv. (beffer ‚senegalensis. ) Cuculus senegalensis. Enl. 352. Vaill. Afr. 219. Stirn und Nüdenfeite Eaftontenbraund an den Schwingen zimmetvoth ; Scheitel und Naden mit harten, fpigen, ſchwarz⸗ grünen Federn. Der Schwanz dunkelbraun ins Grünfiche; Kehle und Bruft mit harten fhmusigweißen Federn befegt, Unterfeite weiß, ins [hmusig Noftgelbe. V. 31. C. philippensis Cuv. Cuculus Bubutus. Cuculus aegyptius L. Ent. 824. Horsf. Jav. c. ic. Bubut, Schwarz, violet=ftahlglänzend, mit Eaftanienbraunen Flügeln. Soll big Madagaskar und Agypten vorkommen. N “ *32, 0. nigro-rufus *). Vaill. Afr. 220. Schwarz, mit vofteothen Schwingen und einigen kleinen Dedfedern. Schnabel, Füße und Krallen glänzend ma —9— ſchwarzen Fluß in Suͤdafrika. V. *33. C. Tolu. Enl. 285. 1. Vaill. 219. [2] Schwarz, mit braunem Mantel, und flahlgrünem Bauch, Buͤrzel und Schwanz. Auf Madagaskar, V. “ *34. C. benghalensis. Brown Iü. XIII. Obenher rofibraun, weiß geftrichelt, untenher braungelb. V. ' *35. C. rufinus Cu. Vailt. 221. Der Eleinftez roſtbraun, untenher bläffer, die Federn des Nadens, der Schulter und die Slügeldedfedern mit hellem Schaft: ſtrich, und zumal letztere mit einigen [hwarzen Da Auf Schnabel und Füßen braun. In Afrika, *36. C. aethiops Cuv. Vaill. 222. *) Sch halte diefen mit dem Vorigen für einerlei. V. 702 BI Ag Heck. Mattfhwarz, der Schwanz wenig abgeftuft. Der lange Nagel wellenförmig gebogen. Im Gafferlande. V. *37. C. Gigas Cuv. Vaill. 223. Dritthalb Fuß lang, der. längere Nagel zwei Zoll. Die £urzen Flügel erreichen nicht das Ende des Bürzels, der abge: ftufte Schwanz tft nit fehr lang. Dagegen der Hals, defjen Federn insbeſondere fteif und glänzend find. Diefer Vogel hat etwas Ahnliches von einem Naubvogel, ift olivenfarbig rothbraun, Flügel und Schwanz ſchwarz gebändert, an den Schwungfedern gelblich gebändert. Die Unterfeite hell, dunkel gebandert. Auf Neuholland. B. '*38. C. atralbus. Duperrey Voy. de la Coq. Zool. t. 34. Kopf, Hals, Bruſt und ein Fleck auf dem Flügel weiß; Stirn ſchwarz; der übrige Körper vom Ruͤcken an fchwarzblau. Sn den Wäldern von Neu-Irland. V. Mit obigen Naturforſchern muß man gleichfalls unterſcheiden IV. Die Courol’s oder Vouroudrious von Madagaskar !). Mit diem, fpigem, geradem, zufammengedrüdtem Schna- bel, der kaum an der Spige der Oberkinnlade ein wenig zuſam— mengedrüdt ift, und die Nafenlöcher auf der Mitte jeder Seite fhief eingebohrt hat. Ihr Schwanz hat zwölf Federn. Sie brü: ten wie die vorigen und halten fi in Wäldern auf. Man be: hauptet, fie nährten ſich vorzugsweife von Früchten. *39. C. afer. | Ent. 387. das Männchen, deffen Schnabel aber fchlecht gezeich- net ift, und 558. das Weibchen. Vaill. 226. 227. beſſer. Sm Bau und Anfehen den Hähern nicht unaͤhnlich, mit dickem Kopfe. Das Männchen ift am Kopf, Naden und der ganzen Unterfeite blaugrau, ins Perlfarbene, nad dem Bauch, hin matter; Scheitel und Naden ſchwarzgruͤn-kupferig; die übrige Oberſeite grünblau, zumal an den Flügeldecfedern ſchoͤn gold: fhimmernd; das Weibchen ift roftbraun, orange, mit dunkleren Federrändern und fchwarzbraunen Schwingen. Im Gafferlande. V. 1) Courol, aus Coucow und Rollier. Bieillot macht aus die— fer Abtheilung fein Untergefchleht Leptosomus Gal. 29. Kletterbögel. Cuculus. 703 V. INDICATOR Vaill. Zwei andere afrikanifche Gattungen, dadurch berühmt, daß fie, da fie fi von Honig nähren, den Eingeborenen zu Führern dienen um die wilden Bienennefler aufzufinden, die fie felbft un: ter Gefchrei ſuchen. Ihr Schnabel ift Eurz, hoch und faft Eegel- formig, wie der eines Sperling. Ihe Schwanz hat zwölf Federn und ift abgeftuft und zugleich etwas gabelig. Ihre ungewöhnlich harte Haut [fo daß es ſchwer ift, eine Nadel hindurchzuftechen ] fichert fie vor den Vienenftihen; aber die Bienen, die fie ohne Aufhören anfallen, ftechen fie in die Augen und tödten fo manch— mal welche. *40. C. Indicator L. Der Honigkukuk. Vieill, 65. Vaill, Afr. 241. Das Männchen obenher olivengeun ins Braune, die Sei: tenfedern des Schwanzes weiß mit braunem led am Ende. Kehle und Bruft blaßgelb, etwas weiß melirt; der. Bauch weiß, Das Weibchen ift mehr gelblich und an der Bruft gefledt. Von der Größe eines Neuntödters. 9 *41. C. minor Cw. Vaill. Afr. 24.12.) So groß wie ein Sperling; obenher olivengrün, am Kopfe mehr-ins Graue, am Rüden mehr ins. Gelbe, mit ſchwaͤrzlichen Schwingen und mittleren Schwanzfedern, die der Seite mehr weiß, am Ende dunkler. Unterfeite olivengrau, vom Schnabel ab ein fehwärzlicher Schnurrbart. *42. C. albirostris. Temm. col. 867. Mit weißem Schnabel, fhwarzer Kehle und gelbem Schul terfled. Obenher erdgrau oder bräunlichsafchgrau mit einem weißen Fleck auf der Ohrgegend. Die Unterfeite graulichweiß, am Hinterbauch mit braunen Längsfpigen. Die Flügelfedern weiß gefüumt, und die äußeren Schwanzfedern weiß. In Agnpten und am Senegal. BD. VI. BARBACOU Vaill. ') haben einen geſtreckten, Eegelförmigen, wenig zufammengedrückten, am Ende leicht gebogenen Schnabel, ber an der Baſis mit ges 1) Barbacou, aus Barbu und Coucou. Hr. Bieillot hat feine Monasa Gal. 36. daraus gemacht. 704 DISS E ſchlitzten Federn oder fteifen Haaren befegt iſt, was ihnen einige Ähnlichkeit mit den Bartvoͤgeln giebt, *43. C. tranquillus. Bucco calcaratus, cinereus Lath. Monasa tranquilla Vieill. Enl. 512. Spix 41.2. [Le Vaill. ois. de Parad. t. 44.) Schwarz, ins Bleigraue, ein weißer Streif auf den a federn; dee Schnabel bhutroth. Surinam. *44. C. tenebrosus, Bucco tenebrosus Licht. Enl. 505. Col. 323. 2. [1.] [Le Vaill. ois. de Par. 46.] Schwarz, mit rothgelbem Bauch und weißem Bürzel, der Schwanz kurz, vieredt, Enum die Schwingen überragend. Suͤd— amerika. V. X45. C. rufalbinus Temm. Col. 823, [2.] Roſtgelb, mit weißer Bauchmitte. Der Schwanz oval ab: geftuft, die Flügel fehr kurz, mit dunkelbraunen Schwingen. Um den Schnabel lange, vorwaͤrts gerichtete Borſten und etwas Weiß. Ebendaſelbſt. V. I “ *46. C. personatus. Monasa personata. Vieill. Gal. 36. Bucco albifrons. Spix 41. 1. Schwärzlih, mit weißgelber Stirn, Kinn und Bügel, der Schnabel voth, die Füße braun, der Schwanz lang. In Brafi- lien und auf Zeinidad '). V. 5. MALCOHA Vaill. 2) Haben einen fehr dien, an der Bafis runden, gegen bie 1) NB. Sierbei ift nod) anzuführen, daß der Cuc. paradiseus Brisson IV. 14. A. 1. nichts anders als der Drongo de Paradis (La- nius malabaricus) ‘und der Cueulus sinensis id. ib. A. 2. die blaue Elfter (Corvus erythrorhynchos) ift. Dieſe beiden Bemerkungen gehoͤ— ren Hrn. Le Vaillant an, der unter allen Naturforfchern am beiten die Gefhichte der Kukuke aufgeklärt hat. 2) Hr. Vieillot nennt fie Phoenicophaeus. Gal. 57. K8letteryögel. Malcoha. 705 Spige gebogenen Schnabel und einen breiten nadten Raum um die Augen. Bei einigen flehen runde Nafenlöcher gegen die Bafis des Schnabels. 4. M. rufoviridis. Vaill. Afr. 223. [225.] Kopf und Wangen bleigrau, um die Augen nadt und roth (ob in Leben, ift ungewiß), die übrige Oberfeite dunkelgruͤn fehil- leınd. Die Unterfeite und das Ende der Schwanzfedern dunkel- braun. V. Bei andern ſind ſie ſchmal und ſtehen am Rande. 2. M. leucogaster. [Forster Zool. ind, t. 6.] Vaill. 224. Obenher ſchwarzgruͤn, die Scheitel: und Nüdenfedern mit weißen Schaftfirihen, die Flügel und der Schwanz metallifch- glänzend, die fehr langen Schwanzfedern am Ende weiß und ge— franzt. Die Kehle [hwarzgrün, Bruft und Bauch ſchmutzigweiß, um die Augenkreife und Wangen nadt, orangegeld. In Oft: indien. V. 3. M. pyrrhocephalus. Phoenicophaeus pyrrhocephalus. Fieill. Gal. 37. Cuculus pyrrhocephalus Forster. Obenher ſchwarz, etwas ins Grüne fchilleend, am Naden mit weißen Fleckchen. Stirn und Seiten des Kopfes feharlach- toth; darunter fpige weiße Federchen. Kehle fehwarz, Bruft und Bauh, wie das Ende des Schwanzes weiß. Der Schnabel grünlichgelb. Ceylan. V Dieſe ſaͤmmtlich in Ceylan einheimiſchen Voͤgel ſollen, wie man ſagt, von Fruͤchten leben. Waͤhrſcheinlich wird man noch einige Arten unterſcheiden müffen, die einen etwas minder großen Schnabel und faft gar nichts Nacktes ums Auge haben. ” 4. M. calorhynchus. Phoenicophaeus calyorhynchus. Temm. col. 349. Mit wunderfam dreifarbigem Schnabel, naͤmlich die Ober: Einnlade gelb mit ſchwarzer Spige, die Unterkinnlade zinnoberroth. Der Oberkopf ift dunkel afchgrau, von da bis zur Bruft, Nüden — den kleinen Fluͤgeldeckfedern rothbraunz Be Theil der : 5 e 706 BED ENER: 3 Mh und fehr langer Eegelförmiger Schwanz violet; der Bauch Luͤnlichſchwarz, wie die Füße. Auf Celebes. V. 5. M. javanicus. Phoenicophaeus javanicus. Horsf. Zool. Res. Dbenher ſchwaͤrzlich-graugruͤn, mit weißen Schwanzfpigen; Baden, SKeble, Bıuft, Steißfedern und Hoſen roſtbraun, der Bauch weiß, der Schnabel roth. V. 6. SCYTHROPS Zath. Haben einen noch längeren und dickeren Schnabel als die vorigen, der auf jeder Seite zwei oberflächliche Laͤngsfurchen hat. Die Augenkreife find nadt, die Nafenlöcher rund. Ihr Schna— bel nähert fie den Zufan’s, aber ihre nicht gewimperte Zunge trennt fie davon. Man Eennt nur eine Gattung, aus Neuholland : Sc. novae Hollandiae Lath. Sc. Australasiae Shaw. Phillips 165. John White p. 142. zwei fchlechte Figuren; beffer Col. 290, Vieill. Gal. 59. Weißlich, mit grauem Mantel. [Kopf und Hals grau, Ho: fen und Steiffedern gebändert, der lange Schwanz ift £eilförmig, dunkelafchgrau, mit weißen Endfpigen, und aufer den zwei mitt leren, jede Feder mit zwei weißen Querbinden verfehen. Er kann ihn fächerartig ausfpreizen. Um das Auge hat er eine nadte rothe Haut.] 7. BUCCO !) Z. Bartvogel. Barbu. Mit einem großen Eegelförmigen, an der Bafis zur Seite aufgetriebenen Schnabel, der mit fünf Buͤſcheln fteifer, nach vorn gerichteter Bartborften verziert ift. Einer hinter dem Nafenloch, einer zu jeder Seite der Bafis der Unterkinnlade, und ein fünfter unter der Symphyſe. Shre Flügel find Eurz, ihre Flug fo wie ihre Proportionen überhaupt plump. Sie leben von Inſecten und fallen Eleine Vögel anz indeß verzehren fie auch Früchte, Sie brüten in Baumlöchern. Man Eann fie in drei Untergefchlechter theilen: 1) Bucco, ein ihnen von Briffon gegebener Name, wegen deu Auftreibung der unteren Kinnlade an feiner Bafis. Won Bucca, Bade, Klettervögel. Bucco. 707 1. POGONIAS Ill. Barbican Buff. ‘) Haben einen oder zwei ftarke Zähne zu jeder Seite des Ober; ſchnabels, deffen Firfte ſtumpf und gebogen ift; ihre Bartborften find ſehr ſtark. Man trifft fie in Afrika und SSndien an. Sie freffen mehr als die anderen Früchte, *1. B. dubius. Pogonias sulcirostris. Leach zool. Misc. II. 76, Enl. 602. Vaill, ois. de Paradis II. t. 19. Le Barbican. Die ganze Oberfeite und eine Binde um die Bruft herum ſchwarz; auf der Mitte des Nüdens ein weißer led. Kehle bis Bruft herab rein purpurroth; der Bauch hinten roth und weiß. Der die Schnabel weißlich, jeder Zahn hinterwärts eine Furche bildend. In ganz Afrika. V. *B. (P.) erythromelas. Vieill. Gal. 32. *) “#2, B. (P.) melanocephalus. Ruͤppell T. 28. Bucco bifrenatus. Ehr. Symb. t. 8. Kopf, Hals und Kehle ſchwarz, über jedem Auge beginnt ein zum Nacken gehender weißer Streif; ein anderer an der Un— terfinnlade bis in den weißen Bauch fich verlaufend. Ruͤcken, Slügel und Schwanz fehwarz, mit gelbgrünem Einfaß der Federn. Schnabel und Fuͤße ſchwarz. Afrika. V. *3. B. (P.) levirostris. Leach 77. [Le Barbican unibec.] Vaill. pl.K. Le Barbu à ventre rose. pl. A. ift der junge. Obenher, nebft den Steiffedern, ſchwarzbraun; Scheitel und Unterfeite feuerroth, an den Hüften weiß, auf dem Flügel ein fchiefer feuerrother Streif. Der Augenkreis orangegelb; der Schna= bel ift weder oben noch unten gefurcht, fondern ganz Fl: und eben. *4. B. (P.) personatus. Col. 201. 1) RER, weil fie die Mitte sl Barbu und Toucan halten. Pogonias von zwyov, Bart. Aber La Eepede hat fchon lange diefen Namen auf Fiſche angewandt. *) Sft offenbar der nämliche. RN V. 708 DB DINO ER Stirn, Scheitel, Kehle und Vorderhals ſchoͤn zinnoberroth; am Hinterkopf, Nacken und umdie Bruſt herum ſchwarz, wie der Schnabel. Mantel und Ruͤcken grünlid) - aſchgrau; Schwingen und Schwanz ſchwaͤrzlich, mit gelben Federraͤndern. Der Bauch gruͤnlichweiß. Im Cafferlande. V. *5. B. (P.) niger T. Enl. 688. 1. Vaill. 29. 30. 31. Vieill. Gal. 33. Obenher ſchwarz und gelb melirt, die Stirn purpurroth, Scheitel, Kehle und Baden ſchwarz, dazwifchen weiß, der Bauch gelblichweiß, die Schwingen vöthlichbraun. Am Cap. Variirt. ©. *6. B. (P.) Rubicon. Vaill. pl. D. Der Körper gelbgrün, Flügel und Schwanz erdbraun. Kopf und Hals zinnoberroth, mit gelblichweißen Federn gemiſcht. Der Schnabel fhwarz. Am Cap. V. I. BUCCO Cw. !) Eigentliche. Mit einfach Eegelfürmigen, ſchwach zufammengedrücdtem Schna= bel, deffen Firſte ftumpf und in der Mitte etwas gewoͤlbt ift. Es giebt ihrer in beiden Welten, mehrere davon find fehr lebhaft gefärbt. Sie leben zur Zeit der Liebe paarweife, die übrige Zeit des Jahres in Zruppen. *7. B. grandis. Enl. 871. Grün, Kopf und Kehle ins Bläuliche, auf dem Ruͤcken ins Braune ziehend; die unteren Schwanzdedfedern roth. In China. *8. B. viridis. Enl. 870. Grün, mit graubraunem Hals, Kehle und Kopf; um die Augen weiß. Die Schwingen bräunlid. In Indien. V. **9. B. viridi-aurantius. Vaill. Fig. E. Dlivengrün mit vothem Oberkopf und orangegelber Kehle und Bruft, bis zum Bauche herab. Brafilien. V. 1) Hr. Vieillot hat dieſen Namen in Capito veraͤndert. V. Klettervögel. Bucco. 709 *10, B. flavifrons. Vaill. ois. de Par. 55. *) *4. B. cyanops Cw. Vaill. ois. de Par. 21. Barbu a gorge bleue. Capito eyanocollis. Vieill. Gal. 85. Grün, mit rothem Scheitel, Iafurblauen Baden und Kehle, rothem Fleck an der Bruſt und braͤunlichen Schwingen- und Schwanzſpitzen. Der Schnabel weiß. V. *12. B. Lathami. Lath. Syn. 1. pl. XXII. Dlivengrün, Schwingen und Schwanz dunkler, Geſicht und Kinn rothbraun. In Indien. V. *13. B. rubricollis. Vaill. 35. 36 (dazu wohl rubrocapillus Brown Il. 14 und philippensis enl, 333.) Obenher fhmusiggrün, am Bauche weißlih; Scheitel und ein. breiter Streif über der Bruſt carminroth, blau eingefaßt; Kehle und Augenkreis gelb; bei einigen find die Baden und Schwingen blau. In Indien. V. **14. B. fuscus. Vaill. 43. Erdbraun, überall mit voftgelben Tropfen gefledt, auf der Bruſt einen breiten weißen Fleck. Der geftredte Schnabel blut: roth. Cayenne. V. **15. B. torquatus. Vaill. 37. Obenher grün mit orangegelbem Bürzel, untenher weiß. Der Scheitel fchwarzgrün, die Stirn und ein Band quer über den Bauch carmincoth. V. *16. B. elegans Gm. Enl. 6883. [Vaill. ois. de Par. 34.] Geficht und Kehle feharlachroth, mit blauem Saum einge: faßt. Dberfeite ſchoͤn grün, die Bruft goldgelb, der Hinterbauch grün, etwas gefledt, auf der Mitte des Bauches rofencoth **). V. +) Sft der Bucco armillaris Temm. **) Bucco tenebrosus, tranquillus und rufalbinus f. unter Cucu- V. lus. 710 Br **47, B. roseus. Vaill. 33. Obenher grün, Geficht und Kehle purpurroth, letztere ſchwarz gefchmist, der Bauch ſchmutzigweiß, ſchwarz gefchmigt. V. **18, B. barbiculus. Vaill. 56. Grün, mit rothem Gefiht und Kehle; ein Eurzer dider Vogel. BD. *19. B. parvus. Vaill. 32, mas. Enl. 746. 2. fem. Obenher ſchwarz, olivengrün gefledt, auf dem Flügel zwei gelbe Binden. Unterfeite olivengruͤn, Kehle gelb, Stirn purpur: roth, ein weißer und ſchwarzer Streif auf dem Baden. 2. *20. B. erythronotus, Vaill. 57. Dbenher ſchwarz, mit rothem Unterruͤcken und Bürzel; Kehle und Flügelftreifen gelb, Bauch weiß. Afrika. V. *21. B. peruvianus. Vaill. 27. (28 nigrothorax, und cayanensis enl, 206 wahr: ſcheinlich Varietaͤt.) Ein Zuͤgel durchs Auge, den Hals herab und die Oberſeite ſchwarz, mit gelb gefledt; Stirn und Kehle ſchoͤn orangeroth, Unterfeite gelb, der Bauch ſchwarz gefledt. BD. *22. B. armillaris Temm. Col. 89. 1. Barbu souei-col. Stirn und Scheitel, fo wie eine Binde über der Bruft voth- goldig, Hinterkopf und Naden Iafurblau; fonft über und über grasgruͤn mit einigen ſchwarzen, gelbgefaumten Schwingen und einem fchwarzen Strich durchs Auge. V. *23. B. gularis. id. ib. 89. 2. Grasgruͤn, mit laſurblauem Scheitel, Kehle und Flügelbug; ein gelber Streif unter dem Auge hin, und ein eben folcher unter der unten ſchwarz gefäumten Kehle. Sehe gemein auf Java. V. *24, B. chrysopogon T. Col. 285. Klettervögel. Bucco. 71 Mit furchtbar ſtarkem Schnabel, fo groß wie der eines Kolkraben. Bon der Größe einer Mandelkrähe. Obenher gras: gruͤn, Flügel und Schwanz dunkler, der Scheitel lafurblau, ſchar— lachroth gefledt, Stirn grau, an den Nafenlöchern fcharlachrothe Federn. Vom Unterfchnabel nad hinten gelb, Kinn und Kehle filbergrau ins Laſurblaue. Am Flügelbug ein weißes Fleckchen. Auf Sumatra. B *25. B. versicolor T. Col. 309. Rumpf, Fluͤgel und Schwanz grasgruͤn, der ganze Ober: Eopf bis zum Naden carmoifinroth, darunter, über dem Auge weg bis zum Ohre, fo wie die ganze Kehle lafurblau, an deren Ende zur Seite ein ſcharlachrother, daruͤber ein rothgelber Fleck. Durch das Auge ein ſchwarzer Zuͤgel, auf dem einige rothe Federchen. Der ſtarke große Schnabel iſt ſchwarz. In Oſtindien. V. *26. B. mystacophanes T. Col. 315. Vaill.C. Grün, mit gelbem Vorderkopf und rother Kehle genauer: grasgrün, mit rothem Scheitel und Kehle], unter dem Auge und der Kehle blau, nah dem Flügel hin noch ein rothes Fleckchen, an den Baden gelbgein. Bruſt und Bauch rein berggrün. Sehr lange Borften um den ſchwarzen Schnabel *). V. II. TAMATIA Cuv. ?) deren Schnabel etwas länger und zufammengedrüdter ift und die Spise der Oberkinnlade nad) unten gebogen hat. Ihr dicker Kopf, Eurzer Schwanz und großer Schnabel geben ihnen ein dum— mes Anfehen. Alle, die man Eennt, find in Amerita zu Haufe und leben bloß von Inſecten. She Natureli ift traurig und einfam. *27. B. (T.) macrorhynchos. Enl, 689. [Vaill. ois. de Par. 39.] Oberkopf, Nüden, Flügel, Schwanz und Bruft ſchwarz, — VE 1) Hierher nodh: B. maynanensis Lath. B. ceylanicus. Brown Au. II. XV. Grün, mit nadten gelben Backen. V. 2) Tamatia, Name eines braſiliſchen Vogels, nach Markgraf. Nah Azara nennt man fie in Paraguay Chacaru, —* Temmingk bat für fie ven Namen Capito erwaͤhlt. 712 D Der ftahlglänzend; eine Stirn: und Kopfbinde, die Kehle, Bruft, Bauch und der Naden weiß, aud die Schwanzfedern innen bis zue Mitte weiß, der Schnabel ſchwarz. Südamerika, V. 28. B. (T.) melanoleucos. Enl. 688. 2. [Vaill. ib. t. 40.] Obenher und die Oberbruft ſchwarz; die Kehle und der Bauch rein weiß, mehrere weiße Flecke an der DOberfeite. Eben: dafelbft; Kleiner. **29, B. (T.) margaritatus. Rüppell T. 20. Tamatia erythropygos. Ehrenb. Symb. I. 7. Gelb, mit ſchwarzem Scheitel, Stim und einem folchen Bruftband, Bürzel und Schnabel roth, Flügel braun mit weißen Perlflecken, Schwanz und Schwingen braun gebändert auf Der felgelbem Grunde. *30. B. (T.) collaris. Enl. 395. [Le Vaill. ois. de Par. II. t. 42.] Der gehäubte Kopf und die ganze Oberfeite fuchsroth, fein ſchwarz quergebaͤndert; die Kehle bis zum Nacken weiß, darunter » ein rundumgehendes ſchwarzes Halsband; der Bauch blaßbraͤun— lich. Südamerika. V. *31. B. (T.) maculatus Cuv. Bucco Tamatia. Enl. 746. 1. Vieill. Gal. 54. [Le Vaill. ois. de Par. Il. 41.) Kopf und Kehle fuchsroth, unter dem Auge ein fchwarzer Fleck; übrige Oberfeite erdbraun, Bruſt und Bauch weiß, mit fchwarzen Querfleden. Ein weißer Streif vom Schnabel um den Nacken herum. BD. *32. B. (T.) melanotis. Bucco strigilatus Licht. — Capito melanotis. Col. 94. Scheitel, Hinterkopf, Ruͤcken und Fluͤgel rothbraun, quer ſchwarzgeſtrichelt; der Schwanz dunkelbraun, zackig gebaͤndert. Außer einem großen ſchwarzen Backenfleck untenher und zur Seite weiß, was ſich um den Nacken als Halsband herumzieht. An den Huͤften etwas gebaͤndert. Braſilien. V. Klettervögel. Trogon. 713 *33. B. (T.) macrodactylus. Cyphos macrodactylus.. Spix 39. 2. Gelbbraun, ſchwach fehwarzgebandert, der Scheitel Eaftanien- braun, Zügel und ein Kehlhalsband fhwarz, Augenbrauen, Kinn, Dberbruft und ein Seitenfled am Halfe weiß. So groß wie ein Sperling. Brafilien. V. *34. B. (T.) somnolentus Licht. . Capito maculatus Wagler. Alcedo maculata Auct. Le Vaill, Suppl. £. F. Obenher ſchwaͤrzlich, hellbraun gefleckt oder wie der Schwanz, gebändert, das Kinn weiß, die Kehle und der Naden roſtgelb, der Bauch weiß, ſchwarzbraun gefledt, der Schnabel blutroth. V. 8. TROGON 2.1) Euruca. Sie haben bei den Bartborften der vorigen einen Eurzen Schnabel, der breiter al$ hoch, von der Bafis an gebogen ift und eine gewölbte, ſtumpfe Firſte hat. Ihre Kleinen bis [meh- tentheils] faft an die Finger befiederten Füße, ihr langer und breiter Tdabei an den Seiten abgeftufter] Schwanz, ihr. feines, leichtes, dichtes Gefieder geben ihnen aber ein anderes Anſehen. Faſt immer hat irgend ein Theil ihres Gefieders einen Metall— glanz; ‚das Übrige ift mehr oder minder lebhaft gefärbt *). Sie niften in Baumlöchern, nähren fi von Inſecten, halten fich ftill und einfam auf niedrigen Zweigen und im dichten Gebüfch feuchs ter Wälder, und fliegen nur des Morgens und des Abends. Man findet ihrer in beiden Welten. a, Die amerikanifchen haben gezähnelte Kinnladenränder. *4, Tr. Curucui L. Der große Curucu. Enl. 452. Vaill. ois. de Parad. suiv. des Couroue, 1.2. Le Oourou- cou d’Amerique ou le €. Rocou. Die Oberfeite des Männchens nebft Hals und Bruft ift ſchoͤn fmaragdgrün, wie mit Goldftaub gepudert; der Bauch 1) Curucu ift der Laut ihres Gefchreis und ihr brafilifcher Name. Trogon ift ihnen von Möhring gegeben. *) Diefer fchöne "Farbenglanz 1% aber fo flüchtiger Natur, daß die meiften diefer Vögel in kurzer Zeit in den Sammlungen verblichen find. . 714 Bid IREsE carmoifintoth, bie Zügel ſchwarz, die Flügel perlgrau, fein ſchwarz gebändert, Schwingen und mehrere Schwanzfedern fhwarz. Der alte Vogel hat ein meißes Halsband, fein. Schnabel ift „gelb. Das Weibchen ift ganz fchiefergrau, mit etwas Roth am Bauche. Sn Eurinam. V. *2, Tr. Rosalba. Der Eleine Curucu. „ Tr. collaris. Vaill. 6, Tr. variegatus. Spix 36. Tr. castaneus t. 37. das Weibchen. Gleicht etwas dem vorigen, ift aber viel Eleiner. Kopf, Hals, DOberbruft und ganze Oberfeite find eben fo goldgrüun, auf der Bruft ift Weiß, der Bauch carmoiſinroth, die Fluͤgel ſchwarz, der breite Schwanz iſt unten in Abfägen ſchoͤn ſchwarz en Ebendaſelbſt. *3, Tr. viridis L. Der grüne Curucu. Enl. 195. Vaill. 3.4. Spix 36. [zweifelhaft.] Beim Männchen der Oberrüden bis zum Schwanz goldgruͤn ins Blaue, Scheitel, Naden und Unterkehle violet, Stirn, Ge fiht und Oberkehle fehwarz, fo wie die Schwingen. Der Bau) orangegelb, die aͤußeren Schwanzfedern weiß. Beim Weibchen ift die Oberfeite bis zur Bruſt fchmwarz = fchiefergrau, die Fluͤgel— deckfedern fein quergeftreift, die weißen dußeren Schwanzfedern fchwarz gebändert. Der Bauch und Unterfchnabel gelb. Cayenne und Surinam. V. *Tr. violaceus. Nov. Comm. Petrop. XI. t. XVI. fallt nah Hrn. Temmingk mit dem vorigen zufammen. V. *Tr. strigilatus. Enl. 765. fält nah Hm. Temmingk mit dem vorigen zufammen. V. *4. Tr. rufus, Enl. 736. Vaill. [t. 15.9. aus Verfehen als Couroucou orange femelle bezeichnet. ] Die ganze Oberfeite bis zur Bruft ſchoͤn zimmetbraun, der Bauch gelb. Die Dedfedern wie die Flügel weiß, fein braun liniirt, wie bei Eulen, die Schwingen ſchwarz. Die äußeren Schwanzfedern weiß, mit fchwarzen Querlinien, das Schwanz: ende ſchwarz, mit einer helleren Binde dahinter, V. Klettervögel. Trogon. 713 *5, Tr. atricollis. y Vieill. Gal. 31. Vaill. 7. 8. und 15. Tr. oronge. [aber nicht feine fig. 9.) Tr. sulfuraceus,. Spix 38. Das Männchen obenher und an der Bruft goldgrün, mit Ihwarzer Stirn, Gefiht und Kehle; der Bauch fhön orangegelb; Flügel ſchwarz, ihre Dedfedern fein graugemwellt; die Seiten: Ihwanzfedern weiß und ſchwarz gebandert. Das Weibchen und der junge Vogel follen einen weißen Bauch haben, Ie&terer ift außerdem dunkelbraun. Südamerika. V. *6. Tr. domicellus. Trogon rhodogaster. V aill. 13. Die ganze Oberfeite ſchoͤn meergrün, wie perlgrau beftäubt, die mittleren Schwanzfedern ſchwarz und grün ſchillernd, die aͤuße— ven weiß und ſchwarz gefledt. Die ganze Unterfeite ift fchön afhgrau, nah dem Steiß hin rofenroty. Die Flügel ſchwarz und grau oder weiß gebandert. Selten. Auf Domingo. ®. “ * Tr, albiventer. Vaill. 5. SE ein verblichener Tr. viridis. V. b. Bei denen der alten Welt iſt der Schnabel mehr ganzrandig. co) Sn Aſien iſt zu Haufe: '* Tr, fasciatus. Zool. ind. T. V. ift der Trogon Kondea. V. **’7, Tr. ardens Temm. Col. 404. Couroucow Rousseau. Der Kopf erdbraun ins Dlivenfarbige, Rüden roftbraun oder wie dürres Laub; auf dem Schwanz etwas ins Orange zie- hend. Kinn und Kehle ſchwarz, Bruft und Bauch roftgelb; die toftgelben Fluͤgeldeckfedern find fein fchwarzgebändert, die Schwin- gen fchwarz und weiß eingefaßt. Die mittleren Schwanzfedern am Ende ſchwarz; die naͤchſten ganz ſchwarz, die außerften am - Ende weiß. Von Mindanao. V. *8. Tr. Oreskios. Temm. col, 181. 716 BEIIgREeRE Kopf des Maͤnnchens olivengrün; Nüden und mittlere Schwanzfedern zimmetbraun, am Bürzel etwas orangegelb; Die Flügel ſchwarz, mit feinen weißen Querſtreifen der Deckfedern; die braunen mittleren Schwanzfedern endigen in eine ſchwarze Binde; die daneben ſind ſchwarz, die aͤußeren nach dem Ende zu weiß; Kehle und Steißfedern citronengelb, die Bruſt und der Bauch ſchoͤn orange. Auf Java. V. *9. Tr. Reinwardtii. Col. 124. Kopf, Bruft, Rüden und ein Theil der Flügel grasgrün, bie Kehle und übrige Unterfeite citronengelb, an den_ Hüften orange; die grünen Flügeldedfedern find zart gelbgeftreift; Die Schwingen ſchwarz, mweißgefaumt; der Schwanz blaugruͤn, die drei Seitenfedern am Ende und die äußere Fahne weiß. Der Schnabel corallenroth, die Füße orange. Auf Java. V. *10. Tr. Duvaucelü T. Col. 291. Der Kopf bouteillengrün, mit blauen Kinnladentändern, Zuͤ— gel und einem folchen Fleck über dem Auge; die Unterfeite, der Unterrüden und die Schwangdedfedern fehön roth, auf dem Rüden faft orange. Die Eurzen Flügel ſchwarz, ihre Decfedern weiß quergebandert, das Schwanzende und die Seitenfedern ſchwarz, die außerften weiß. BD. “11. Tr. Kondea. Trogon fasciatus Latham. *) Col. 321. Kopf und Hals ſchwarz, an der Bruft bis zum Naden herum mit einem weißen Saum eingefaßt. Unter dem Hinterkopf ein rothes Band. Am Schnabelrande und hinter dem Auge blau. Bruft, Bauch und Steißfedern ſchoͤn zinnoberroth, der Nüden und die zwei mittleren Schwanzfedern lebhaft braun, die Flügel fhwarz, fein weiß quergeftreift; die mittleren Schwanzfedern endi- gen ſchwarz; die zur Seite find es ganz, die Außerften unten weiß. Sumatra. V. *12. Tr. Temmingkü s. Gigas. Der größte Curucu. Vaill. 12. *) Forfter’s Figur, Zool. ind. f. 5. ift unter aller Kritik. Raffles (Linn. Trans. XII. p. 282.) vermengt dieſen und den vori- gen, Hrn. TemmingE zufolge, unter dem Namen Trogon a Klettervögel. Trogon. 717 Obenher gelbgrün, goldſchillernd; Scheitel, Kehle und Bruft etwas dunkler. Die Flügel fchwarzgrau, der ganze Bauch und die Unterfeite des Schwanzes rein weiß. Der große Schnabel ift elfenbeinfarbig, die Füße mehr nackt. Wahrfcheinlid) auf den Molukken. V. *13. Tr. cinnamomeus. Vaill. 14. Kopf und Hals ſchwarzgruͤn, der übrige Körper und Ober- fchwanz ſchoͤn zimmetroth, faft orange; die Flügel ſchwarz und weiß gebändert, die äußeren Schwanzfedern am Ende weiß. V. 8) Za Afrika ift zu Haufe: ' *14. Tr. narina. Vaill. Afr. 228. 229. ej. Cour. 10. 11. Das Männchen obenher bis zue Bruft goldgrün, Bauch bis zu den Steißfedern roth, die Fluͤgel grau, die Eurzen Dedfedern deffelben weißgeftrichelt; die Kehle ſchwarz, der Schnabel mäßig, der Schwanz ziemlicd) lang, die Seitenfedern weiß. Beim Weib: chen ift die ganze Unterfeite fchmugig=grauroth. Die Schwanz- fpige fchwarz. Es giebt auch noch eine durch die Abftugung ihres Schwan: zes merkwürdige Gattung; ‘ *15. Tr. temnurus. Temm. col. [326.] Dherkopf und Baden dunkel: ftahlblau; der Naden, der ganze Rüden und die Schulterflügelfedern ſchoͤn metallifch = dunkel: grün; Kehle, Worderhals, Bruft und ein Theil der Bauchfeiten find fchön grau, der Bauch und die Steißfedern zinnoberroth. Die mittleren Slügeldedfedern find flahlblau mit weißem Ende; die Schwingen braun, weiß gebändert; der lange abgeftufte Schwanz, bei dem jede Feder quer im Halbmond abgeftugt ift, fo daß fie am Ende zwei im rechten Winkel abftehende Spigen bildet, hat die mittleren Federn blausftahlgrün, die Seitenfedern weiß. Der ganze Unterfchnabel und die Bafis des Oberfchnabels find zinno— berroth, die Füße braun. Auf Cuba. %, Und eine andere, deren Schwanzdedfedern faft fo lang als der Körper find: N *46. Tr. pavoninus [Spi]. Col. 372. [Couroucouw Lead- beater.] Spix 35. 718 DI Or Diefer ift in der merikanifchen Mythologie berühmt und wird von den Eingeborenen zum Schmud geſucht. C. Kopf und Kehle glaͤnzen in Goldbronze; Hals, Bruſt, Ruͤcken, Fluͤgeldeckfedern, Schwanzdeckfedern und die zwei langen mittleren Schwanzfedern ſind praͤchtig goldgruͤn; die Baͤrte dieſer Federn find fammetartig geſchlitzt; die Fluͤgel ſind ſchwarz, die kurzen Seitenſchwanʒfedern ſchwarz und weiß, der Bauch ie Sn Btafilien. !) 9. CROTOPHAGA L. Madenfreffer. Ani). Sie laſſen fih an einem diden, zufammengedrüdten, gebo— genen Schnabel ohne Zähne, nad) oben erhaben und mit einem fenkrechten, ſcharfkantigen Kamm verfehen, leicht erkennen. Man Eennt zwei Gattungen von ihnen, beide in den heißes ften feuchten Provinzen Südamerika’s zu Haufe, mit fehr flarken, hohen Füßen, langem zugerundetem Schwanz und fchwarzem Gefieder. *1, Cr. major. Enl. 102. f. 1. 2. Unterſcheidet ſich faſt nur durch die Größe (18”) von dem folgenden, der um % Eleiner ift. V. *2. Cr. Ani. \ Vieill. Gal. 43. L’Ani des Savannes. Violetfhwarz; die Federränder kupfergruͤn glänzend. Auf den Antillen und in Südamerika. V. Dieſe Voͤgel leben von Inſecten und Koͤrnern, fliegen trupp⸗ weiſe, legen ihre Eier und bruͤten ſelbſt, mehrere Paare gemein— ſchaftlich in einem auf Zweigen angebrachten Neſte, was der An= zahl der Paare, die e8 bauen, an Größe verhältnigmäßig ift. Sie werden leicht zahm und lernen felbft ſprechen; ihe Fleiſch hat aber einen üblen Geruch. 10. RAMPHASTOS Z. Zufan?°). Man wird fie augenblidlidy unter allen Vögeln an ihrem ungeheuren Schnabel, faft fo lang wie ihre Körper, der fehr 1) Ob ver Trogon maculatus Brown Ill. XIII. ein wahrer Cu: rucu fey, darf wohl noch bezweifelt werden. Ani, Anno, ift der Name diefer Vögel in Guiana und Bra— filien. Crotophagus ift von Brown (nat. hist. of Jam.) erfunden, weil der Vogel auf diefer Inſel dem Vieh auf den Rüden fliegt, um ihm die Zecken abzufuchen, von x0070”, musca canina. 3) Toucan, vom brafilifchen Namen Tuca. Ramphastos. ift Klettervögel. Ramphastos. 719 leicht und innerlich zellig, nad) der Spise hin gebogen und am Rande unregelmäßig gezähnt ift, und an ihrer langen, ſchma— len, zu beiden Seiten mit Bärten wie die Fahne einer Feder ver— fehenen Zunge erkennen. Man findet fie nur in den heißeften Gegenden Amerika's, wo fie in Eleinen ie leben und fich nur von Früchten und Snfecten nähren. Während der Legezeit ver⸗ zehren ſie auch ihre eigenen Eier und die ausgekrochenen Jungen. Die Structur ihres Schnabels noͤthigt ſie, ihre Nahrung ganz zu verſchlucken, ohne ſie zu kauen. Wenn ſie ſie erfaßt haben, wer— fen ſie ſie in die Luft, um ſie bequemer verſchlucken zu koͤnnen. Ihre Fuͤße ſind kurz, ihre Fluͤgel wenig ausgedehnt, ihr Schwanz ziemlich lang. Sie niſten in Baumloͤchern. J. Die eigentlichen Tukan's haben den Schnabel groͤßer als den Kopf; ſie ſind im Ganzen ſchwarz, mit lebhaften Farben an der Kehle, der Bruſt und dem Buͤrzel. Man benutzte dieſe Theile ſogar vormals, um eine Art Beſatz damit zu verfertigen. XI. R. Toco. Enl. 82. Le Toucan. Vaill. 2. Schwarz, mit weißem Unterkopf und Kehle, die ing Gelb- lich-Nöthliche verläuft. Die oberen Schwanzdedfedern weiß, die un- teren bluteoth. Die Augenkreife gelbroth; der große, durchfcheiz nend Schnabel gelb, auf der Firfte und unten ins Rothe, an der Bafis und geößtentheils der Spitze ſchwarz. In Südamerika. V. *2 R. carinatus Swains,. Edw. 329, Swainson Zool, ıll. 8. 45. Schwarz, mit goldgelber, nach unten purpurroth gefäum- ter Kehle; der Bürzel gleichfalls purpurroth, die Schwangdedfedern weiß; der Schnabel grün, mit other Spige und gelber — Die Füße blau. Suͤdamerika. “ *3, R. Tucanus. Enl, 307, Schwarz, mit ſchwarzem Schnabel; Gefiht und Kehle oran- gegelb, heller eingefaßt; unten am Nand und der Bürzel purpurroth ; die oberen Schwanzdedfedern ſchwefelgelb. Sn Südamerika. V. N von Linné erfunden, von geugpos, Schnabel, wegen ber. ungeheuern Sröße deffelben. 720 Voöögel. *4. R. piscivorus L. Edw. 64. Schwarz, mit weißem Gefiht und Kehle, unten purpurroth begrenzt; Bürzel purpurroth, Schwanzdedfedern weiß, der oben feharfe Eeulige Oberfchnabel gelbgrün mit vother Spige, der Un: terfchnabel fchön blau. Südamerika, V. *5. R. maximus Ouwv. Vaill. Touc. pl. VI. Schwarz, mit dunkelcothem Bauch und Bürzel, dottergelber Bruft und Kehle und blaulichen Augenkreifen. Der Schnabel fhwarz. Peru. V. *6. R. Tucai Licht. [R. pectoralis Shaw.) Enl. 269. Schwarz, mit orangegelber Kehle; die Unterfeite purpurroth, ein ftrohgelber Fled zu jeder Seite der Stimm. Der Schnabel gruͤngelb. Brafilien ꝛc. V. *7. R. Aldrovandi Shaw. [R. picatus Auct.] [Pteroglossus Aldrovandi Wagl.] Kopf, Hals, Flügel und Bürzel afchgrau überlaufen, der Schwanz mit rothen Spigen, die Bruft orangegelb, et und Bürzel feuerroth. Südamerika. *8. R. erythrorhynchus Sh. Enl. 262. Vaill. 3. Schwarz, mit gelblichweißen Augenkreifen, Baden und Kehle, an der Bruft duch einen rothen Querftreif begrenzt. Bürzel und obere Schwanzdedfedern gelb, untere feuerroth. Der lange Schnabel an der Bafis und auf dem Rüden gelb, übrigens roth, fhwarz an der Unterfpige und hinten durch ein fehwarzes Band begränzt. B. *9, R. Vaillantii Wagl. Vaill. 4. Gleiht dem vorigen, hat aber an der Bruft und den Steif- federn gelb ſtatt roth. Die Augenkreife find grau, die Kehle ganz weiß. Brafilien. V. *10. R. Tocard. Vaill, 9, Klettervögel. Ramphastos. 721 Schwarz, mit ganz weißem VBorderhals und Kehle, an der Bruft und am Steiß und Bürzel roth, der große Schnabel fhwarzgrün, die Oberkinnlade von der Wurzel des Rüdens fchief nad) vorn herab gelb. Der Augenkreis blau. BD. X*II. R. vitellinus. Vaill. 17*), [Vaill. £. 7.) Swains. Zool. Ill. 56. Schwarz, mit weißem Kinn und Oberkehle, dottergelber Un: terkehle, feuerrother Bruft, Bürzel und Steiffedern und fchwarzem, an der Bafis ſchmutziggruͤnem Schnabel. V. v*12. R. chlororhynchus Temm. Rhamphastos dicolorus. Vaill.S. Schwarz, mit blutrothem Bauch bis zum Bürzel, oben hell=, weiter unten dunkelgelber Kehle und olivengrünem Schnabel. Die Augenkreife fleifchroth; die Hofen ſchwarz. Ä II. PTEROGLOSSUS Ill. Araſſari. Der Schnabel ift nicht fo groß als der Kopf und mit einer ftärkeren Hornfubftanz überzogen. Sie find auch etwas Kleiner als die vorigen, und ihr Gefieder meift grün, mit Roth oder Gelb an Bruft und Kehle. *13. R. (Pt.) viridis. "= Enl. 727.:728: Swains. Zool, Ill. 44. Vaill. 16. 17. Kopf und Hals ſchwarz, übrige Oberfeite fchwarzgrün; Buͤr— zel und Schwingenfpigen feuerroth; Bruft und Bauch ſchmutzig— gelb, der Oberfchnabel gelb, der Unterfchnabel ſchwarz, der Ah rundlich abgeftuft. Südamerika. “ *14. R: (Pt.) Aragari, Enl. 166. Vaill. 10. 11. [und 12.] Vieill. Gal. 30. Kopf und Hals fhwarz, Rüden, Flügel und abgeftufter Schwanz [hwarzgrün, Beuft bis zum Steiß ſchwefelgelb, in der Mitte des Bauches ein breites vothes Duerband. Unterrüden, ne, Faͤlſchlich; fo auch bei Wagler. I. 46 122 Bars iig erh, Bürzel und Steiß carminroth, der weiße Oberfchnabel auf dem Rüden ſchwarz. V. *15. R. (Pt.) Culik W. Ramphastos piperivorus L. Enl. 577. 729. Vaill. 13. 14. Kopf, Hals und Unterfeite ſchwarz; Flügel und übrige Ober: feite fchön grün; Schenkel, Steigfedern und Bafis beider Schna- belkinnladen voth; hinter dem Ohr ein goldgelber Fleck. Der übrige Schnabel fhwarz. Cayenne, V. *16. R. (Pt.) croceus. Jardine et Selby Il. 6. Obenher dunkelsolivengrün, untenher ſchoͤn fafrangelb, Bür- zel und Steißfedern carminroth; um das Auge ein fhwarzblauer Fleck. Der Schnabel fhwarzgrün, nach vorn hin gelb. In Brafilien. V. *17. R. (Pt.) sulcatus. Swains. Zool. Il. 44. Col. 356. Obenher ſchoͤn papageigrün, untenher bläffer. Die Baden blau, die Kehle afchgrau, der Schnabel mahagonibraun, ſchwarz marmorirt, mit einer tiefen Rinne jederſeits und einer kuͤrzeren bei den Naſenloͤchern. Aus Peru. *18. R. (Pt.) picatus. Albin 1. 25. Schwarz, mit gelber Bruſt, rothem Bauch und Steißfedern, und rothen Punkten am Ende des Schwanzes. Der Schnabel grüngeld. Guiana. V. *19. R. (Pt.) Azarae. Vaill. Suppl. A. Etwas Eleiner als jener. Kopf und Hals ift purpurbraun, mit ſchwarzem Scheitel. Nüden, Flügel und Oberſeite des Schwanzes dunkelgrün, Bruft und Bürzel roch, Vorderbauch ſchwarz, Hinterbauch fchmwefelgelb, der Schnabel a *20. R. (Pt.) inscriptus. Swains. Zool. Ill. 90. Dbenher ſchwarz, grün glänzend, Kopf und Hals rein ſchwarz, die ganze Unterfeite fchmefelgelb. Der Schnabel goldgeld, mit Klettervögel. Psittacus. 723 ſchwarzen, von den Bahnen des Schnabelrandes ee Einfhnitten. Die Eleinfte Gattung. Brafilien. x*21. R. (Pt.) Bailloni. Vaill. 18. Oberfeite olivengrün mit rothem Bürzel, Geficht und Un- terfeite gelb; der Schnabel gelbgrün, an ber Bafis ſchwarz. Der Schwanz fehmal und lang. B. x*22. R. (Pt) maculirostris. Vaill. 15. et Suppi. A. A. et 13. Arakara Koulik. Das Männdhen am Scheitel, Hals, Bruft und Bauch ſchwarz, das Weibchen dafelbft roth. Der weiße Schnabel mit drei ſchwarzen Duerfleden. V. 11. PSITTACUS Z. Papagei. Ihr Schnabel ift groß, hart, folid, von allen Seiten gerun- det, an der Bafis mit einer Haut umgeben, durch welche die Naſenloͤcher gebohrt find. Ihre Zunge ift did, rund und flei- fhig, zwei Bufalligkeiten, wodurch fie in den Stand gefegt wer: den, mit der größten Leichtigkeit die menſchliche Stimme nad: zuahmen. She ziemlich complicirter unterer Larynx ift auf jeder Seite mit drei eigenen Muskeln verfehen, die diefe Leichtigkeit noch vergrößern. Ihre mächtigen Kinnladen werden duch zahl: teichere Muskeln, als bei andern Vögeln vorhanden, in Bewegung gefegt. Sie haben fehr lange Eingeweide und Feine Blinddärme. Ihre Nahrung befteht in Früchten aller Art. Sie Elettern an Baumzweigen, wobei fie fich ihres Schnabels und ihrer Füße be= dienen, niften in Baumlöchern, haben von Natur eine harte, fehreiende Stimme und find faft alle mit den Iebhafteflen Farben - gezeichnet; auch findet man fie faft nur in der heißen Zone. Es giebt ihrer aber in beiden Welten, wobei zu bemerken, daß die Gattungen in jeder verfchieden find. Selbft jede Inſel hat ihre eigenen Gattungen, indem ihre Eurzen Flügel ihnen nicht erlauben große Meeresſtrecken zu überfliegen. Die Papageien find daher fehr zahlreih; man unterfcheivet fie nad) der Geftalt ihrer Schwänze und einigen anderen Charakteren. Unter denen mit langem, gefluftem Schwanz unterfcheidet man zuerft: I. ARA Kuhl. Die Ara's. Mit unbefiederten nadten Wangen; es find amerikanifche Gattungen, meift fehr groß, von fehr glänzendem Gefieder, mes: bald man viele lebendig nach Europa bringt. 46 * 724 BE ah ı *1. Ps. Macao 1. Vaill.1. Garmoifinroth; mit azurblauen, an den Eleinen Dedfedern, gem gefledten Flügeln und aud) einigem Blau an den Federn des langen abgeftuften Schwanzes; die nadten Wangen weiß, mit einigen Spuren von Federreihen. Mit dem Schwanz drei Fuß lang. Mitunter auf dem Rüden mit rothen, grüngefaum: ten Federn. V. *2. Ps. Aracanga L. Enl. 12. Vaill. 2. Scharlachroth, auf dem Rüden ins Gelbliche, mit blauen Schwingen, Schwanzdedfedern und einigen Außenfedern des lang abgeftuften Schwanzes; die Schulterdecdfedern der Flügel gelb, ing Grüne; die Wangen ganz nadt, weiß und gerungelt, der Unterfchnabel ſchwarz. Höchft gemein in Guiana. Um vier Zoll Eleiner als der vorige. V. *3. Ps. tricolor. Vaill. 5. Kopf und Unterſeite roth; Hinterkopf und Nacken gelb; die Schwingen blau, der Mantel braunroth; der Schwanz carmoi- fincoth, feine Seitenfedern blau; die Steißfedern grün; die Au: genkreiſe nackt; der Unterſchnabel mehr gewoͤlbt, der Oberſchnabel weniger gebogen als beim vorigen. Die Fuͤße ſchwarzbraun. Mit dem Schwanz 1 Fuß 8 Zoll lang. V. *4. Ps. hyacinthinus Lath. Vieill. Gal. 24. Spix XI. Anodorhynchus Maximiliani. Kornblumenblau, die Wachshaut und Augenkreife gelb, nadt; die Unterfeite der Flügel und des Schwanzes [hwärzlih. Brafilien. V. *5. Ps. Ararauna L. Enl. 36. [Yasll. 3.) nicht gut. Die Oberfeite blau, die Unterfeite citrongelb; die Wangen nadt, mit fchwarzen Feberlinien; der lange Schwanz — Stien, Scheitel und am Kinn dunkelgrün. V. *6 Ps. militaris. Psittacus ambiguus Bechst. Klettervögel. Psittacus. 725 Vaill. 4. [und 6.] [Edwards 313.] Grasgrün, mit blauen Schwungfedern, Bürzel und einigen Schwanzfedern; ein breites rothes Band auf der Stirn; an der Kehle und am Mantel bräunlichgrün; die Mitte des Schwanzes carmoifinroth. Wangen weiß und gerunzelt; Schnabel und Füße ſchwarz. Mit dem Schwanze 30 Zoll Lang. B. X7. Ps. severus, Vaill. 8. 9. 10. Sung grün, mit blauen Schwingen; reif das Männchen gruͤn, mit nadten weißen Wangen, etwas rothbraun an Stirn und Kehle; die Schwungfedern und. einige Dedfedern blau, der vordere Flügelrand und die Unterfeite des Schwanzes roth. Kegtere Farbe fehlt dem Weibchen. Der Schnabel ift ſchwarz, die —— pen der Fuͤße weiß. Braſilien *8. Ps. Macawuanna. nl. 864. Vaill.7. . Grün, obenher etwas ins Braunliche;z an Kopf und Kehle ing Blaue; die Seiten des Kopfes nadt;z Schwingen, Bürzel und einige mittlere Schwanzfedern blau, der Hinterbauch roth. Der Schnabel ſchwarz, die nadte Haut reiht um ihn herum. 16 Zell lang. V. *9. Ps. purpureo-dorsalis. [ Psittacus Illigeri Temm et Kuhl.] Spix XXIV. Arara purpureo- dorsalis. Gelbgruͤn; Stirn, Unterruͤcken und Mitte des Bauches ſcharlachroth; Schwingen und Schwanzfpisen blau, auch am Kopfe blaulich, mit nadten Baden, auf dem Schwanz etwas voth gemifcht; die Füße weißgelb. Bei Bahia. V. Die anderen langſchwaͤnzigen fuͤhren den Namen Perruches. ll. CONURUS Kuhkl. Le Vaillant theilt fie wieder ab in A. Perruche- Areas [Psittacara Vigors]. deren Augenkreife nadt find; fie kommen, wie die Ara's, aus Amerika. *10. Ps. guianensis. Enl. 167. 407. Vaill. 14. 15. Perruche Ara Pavouanne. 726 Bög el. Mit gleichförmig abgeſtuftem Schwanze etwa von der Laͤnge des Koͤrpers. Ganz gruͤn oder mit rothen und gelben Flecken am Scheitel, Nacken und Hals, fo wie innen roth am Fluͤgelſchul⸗ - terrand. Die Unterfeite der Flügel und des Schwanzes braun oder roth. Die edige nadte Augenftelle Er £lein. Der Schna- bet blaß. V. **11. Ps. patagonicus. Less. Zool. de la Coquille t. 35. bis. Psittacara patagonica. Obenher und an der Bruft olivengrün, am Kopf ins Schwärz: liche; Kehle weiß, Bauch gelb, in der Mitte mit breitem rothem Fed und rothen Hofen. Die Schwingen blau. LO. *12. Ps. squamosus Shaw. [ Psittacus erythrogaster Licht.) Shaw nat. misc. 1061. Grün, mit braunem Scheitel; Baden, Bürzel und Schultern fharlachroth; die Bruft und die Schwingen blaulich; die Ober: feite des Schwanzes gelbgruͤn, die Unterſeite, zumal Bauch, nebſt Ruͤcken ſcharlachroth. 1 Fuß lang. In Braſilien und Surinam. V. *13. Ps. vittatus. Vaill, 17. Dbenher grün; an Kehle und Bruft olivengrün ins Schmu: Giggelbe; an der Stirn eine purpurbraune Binde mit einigen ſcharlachrothen Federchen; die Schwingen ins Blauliche; die Schnabelfpige unten wie ausgehöhlt, gelblich, Steißfedern und Uns terfeite des Schwanzes blaßroth. Nicht ſehr groß. Braſilien. V. *14. Ps. versicolor. En!. 144. Vaill. 16. Von dee Größe einee Droffel. Die Stirn ift blaugrün, der Hinterkopf dunkelbraun; Kehle und Bruft braun, die Federn rundlich, wie Fiſchſchuppen, heil gerändert; Mantel, Seiten des Bauches, Bürzel und Steißfedern [hön grasgruͤn, die Mitte des Bauches, des Nüdens und Unterfeite des Schwanzes roth. Ein Eleiner nackter Augenkreis. In Guiana. V. *5. Ps, auricapillus Zu. Grün, mit fcharlachrother Stirn, orangegelbem Scheitel und blutrothem Bauch. Der Schnabel geſtreckt und — Braſilien. Klettervögel. Psittacus. 727 *16. Ps. solstitialis. Vaill. 16—19. Perruche Ara Gouarouba etc. Spix XIV. Aratinga chrysocephalus. Sein Aratinga lu- teus XIV. a. ift eine Varietät davon. ung grün, mit erdbraunem Kopf, Kehle und Bruft, am Bauch und Schwanze rothbraun; reif bleibt bloß Rüden, Vor: dertheil der Flügel (Schwingen ins Blaue) und Schwanz (dunkel-) grün, der übrige Körper wird fchön citronengelb, mit Drange an den Federn, zumal des Bauches. Südamerika, V. *417. Ps. Lichtensteinii Vigors. Gruͤn, mit ſchwarzbraunem, hinten gelbgeſchecktem Kopf; eine ſchmale Stirnbinde, die Backengegend, Bauchmitte, Buͤrzel und Unterſchwanz purpurbraun. Bruſt und ein Nackenband blau, die Schultern purpurroth. V. B. Perruches à queue de fleche, Pfeitfchwänze; bei denen bie beiden mittelften Schwanzfe: dern die anderen weit überreichen, Aus diefer Abtheilung haben die Hrn. Vigors und Hors— field ihr Gefchlecht III. PALAEORNIS gebildet. Es gehören dahin: *18. Ps. torquatus Briss. Enl. 551. [Vaill. 43. 22. 23.] nicht ganz genau. Grün, mit langem, blaulihem Schwanz, ein Streif von den Nafenlöchern zum Auge und die Kehle ſchwarz; ein ſchma— les vofenrothes Halsband im Naden. Der Schnabel roth oder fchwarz. Bengalen bis Pondichery. V. 19. Ps. Alexandri L. Enl. 642. Vaill. 30. Edwards 292. Vaill. 73. — Enl. 239. Ps. Eupatria L. nah Kubr der junge. Diefe Species ift insbefondere die am erſten in Europa be— kannt gewordene, da fie Aerander heim brachte. Er ift ſchoͤn gruͤn, mit einem breiten rothen Halsband im Nacken und einem ſchwarzen Fleck an der Kehle. [Der Schnabel voth.] 728 Bid guoaki *20. Ps. annulatus Bechst. Psittacus flavitorquis Shaw. V aill. 75. 76. Der ftark abgeflufte grüne Schwanz lang; bie zwei. mittle- ten blauen, am Ende weißen Federn defjelben noch einmal fo lang als die nächjten zu ihrer Seite. Rüden und Flügel grün, mit etwas blau an den Schwingen; ber Kopf des Männchens Lilablau, nad) vorn ins Braune übergehend; ein gelber Halsring; die Unterfeite grüngelb. Gemein in Indien. V. *21. Ps. erythrocephalus L. Ps. ginginianus Lath. Vaill. 45. Edw, 253. Grün, mit blaugrünem abgeftuftem Schwanz, pfirſichrothem Kopf, hinten herum ins Lilablaue uͤbergehend, Kehle und ein Halsband ſchwarz. Ein carmoifinrother Fleck am Fluͤgelgelenk. Unterfeite gelbgrün, Schnabel und Füße grau. Von unterfegter Statur. V. *Ps. malaccensis Gm. ift der folgende. B. *22, Ps. barbulatus Bechst. Ps. Barrabandi. Swains. Zool. Ill, III. 59. Vaill. 72. Enl. 888. Scheitel und Körper grün, auf dem Ruͤcken, an den Schmwin- gen und an den zwei langen mittleren Schwanzfedern ins Blaue; Baden und Naden roſaviolet; zur Seite der Unterkinnlade ein fhwarzer Schnurrbartz die Oberkinnlade roth; ſchlank, 16—18 Zoll lang. Auf Malakka und weiterhin. B. *23. Ps. benghalensis Gm. Enl. 888. Vaill, 74. La Perruche Fridytulah. Baden und Hinterkopf violet, Stirn und Geficht purpurs roth, der ganze Kopf ntit einer ſchwarzen Linie eingefaßt. Nacken und Flügelfchulter meergrün, Kehle, Bruft und Rüden gelbgrün; Slügel grün, mit einigen vothen Dedfedern; Schwingen am Ende ins Schwarze; die Eurzen abgeftuften Seitenfedern de8 Schwan- 368 grasgrün mit gelben Spigen, die zwei langen Mittelfedern blaulih, am Ende weiß. Die Oberkinnlade weiß. Bengalen. V. Klettervögel. Psittacus. 729 ' *24. Ps. papuensis Sonn. [Ya il. 77] Schwarzroth; die Flügel und die Schwanzbafis dunkel: grün, die Seitenfedern des abgeftuften Schwanzes an der Spige gelb; ein Fleck auf dem Scheitel bis zu den Augen und der Hin- terbauch nebſt Bürzel ſchwarz. Der rothe Schnabel fehr herab: ftehend. V. ‘ *25. Ps. rufirostris, Enl. 580. ' Schlank, langſchwaͤnzig, grün, obenher ins Blauliche, unten: her und am Schultergelen€ ins Gelbliche, das Schwanzende blau. Soll häufig auf Domingo feyn. Vielleicht der viridissimus Kuhl’s. V. *26. Ps. haematodus [haematopus)]. [Vaill. 26. 27. 28.] Enl. 61. — cyanocephalus Enl. 192. — moluccanus Enl. 743, Shaw gen. Zool. VIII. p. LIX. John White p. 140. Lauter Altersvarietäten. Die Hrn. Vigors und Hors: field haben bemerkt, daß bei diefer Gattung die Zunge unter der Spise Borften hat, und daraus ein Gefchleht Tricho- glossus gemacht. Es wäre der Mühe werth zu unterfuchen, ob noch viele andere Arten denfelben Charakter zeigen. C. Ein Eremplar, was ich befige, hat einen lilablauen Kopf, die übrige Dberfeite des Körpers ift prächtig grasgrün, feiden- fhimmernd, die Bruft goldgelb und zinnoberroth; das Gelb mehr zur Seite; der Bauch indigblau, die Hüftfedern mehr roth mit blau und grünen Flecken, Hofen und Steißfedern grün und gelb, der Unterfchwanz gelb. Die Unterfeite der Slügel ift roth, gelb und ſchwarz. Der Schnabel weiß. Neuholland. So groß wie eine Amſel. V. C. Perruches mit am Ende ausgebreitetem Schwanz. IV. PLATYCERCUS Vigors. *27. Ps. niger [und Vasa]. Enl. 500. Edw. 5. [Vaitl. 82.]% *) Le petit Vasa Vaill.; ic, halte den grand Vasa, Ps. Vasa 730 BB. Gerehh: Schwarzbraun, ins Afchfarbige; Schwingen und Seiten— fhmwanzfedern an der Außenfahne grau. Der breite abgerundete Schwanz von der Laͤnge des Körpers. Madagaskar, V. *28. Ps. mascarinus. Enl. 5. Vaill. 139. Groß; braun, obenher dunkler; das Geſicht von vorn be— trachtet ſchwarz, der uͤbrige Kopf aſchblau, der Schwanz an der Wurzel weiß, der Schnabel roth, die Fuͤße fleiſchfarb. Auf Ma— dagaskar, Inſel Bourbon ꝛc. V. “ *29. Ps. erythropterus. Shaw nat. misc. 653. [Psittacus melanotus.] [Yoy. de Freycinet pl. 27.] Schön grün, Kopf, Hals und Bauch, gelbgruͤn; Buͤrzel und Spigen der meiften Flügelfedern laſurblau; die vorderen Flügel: bedfedern rein purpurroth. Der Schwanz nad) der Spige hin ° V. gelb. Auf Timor und Neuholland. x*30. Ps. eximius. Vaill. 28. 29. Shaw mise. 93. Schlank, mit Eleinem Schnabel; Kopf, Kehle, Bruft und untere Schwanzdedfedern purpurroth, Kinn und Baden weißlich: lila, das Roth der Bruft geht nad) dem Bauch fpig aus. Die Federn des Nadens und Mantels find ſchwarz, goldgelb einge: faßt; die Eleinen Flügeldedfedern violet, die mittleren grün, Die Schwingen ſchwarzblau; die vier Außerfien Schwanzfedern find blaßlila, in weiß endigend ; die folgenden mehr lafurblau, die mittleren längften grün. Der Bauch iſt jonquillegelb, die Steiß- federn und Hofen grün. Der Schnabel weiß. Die vielen, nad unreifen Vögeln gemachten Abbildungen differiren von diefer Be— fchreibung. Im indifchen Ocean zu Haufe. V. *31. Ps. Pennanti Lath. John White 174. 175. Ps. elegans. Vaill. 78. 79. Ps. gloriosus. Shaw 53. Vieill. Gal. Purpurroth; ein Fleck unter den Baden, die Flügel und der Schwanz prächtig blau. Die Eleinen Fluͤgeldeckfedern roth ib. t. 81. für denfelben, aber reifen Vogel. Guvier erwähnt ihn mit falfchem (t. 51.) Eitat. MB. Klettervögel. Psittacus. 731 gefaumt. Die Tarfen find etwas verlängert und der abgeftufte Schwanz nach dem Ende hin verbreitert. Neuholland *). V. ' *32, Ps. Brownii Kuhl, # Vaill, 80. [fälfchlich zum vorigen gerechnet.) Untenher jonquillegelb ins Dlivengeüne, die Stirnfedern roth, die Kehle bildet zwei blaue Backenflecken, Ruͤcken und Man⸗ tel ſind olivenbraun, auf den Fluͤgeln mehr blau; die aͤußeren Schwanzfedern find blau, die ſechs langen mittleren olivengruͤn, ‚am Ende blau. Ebendaher. V. “ *33. Ps. scapulatus. [Psittacus cyanopygius. Viesll. Gal. Suppl.] Vaill. 55. 56. Enl. 240. Kopf, Hals und Unterfeite zinnoberroth (an einem Exemplar meiner Sammlung; Ze Baillant bildet dieß carmoifinroth ab), Nüden ‚und Flügel grasgrün, auf der Schulter ein fpangrüner Fed. Der Schwanz faft ſchwarz, ins Grüne und Violette fhimmernd, fo lang wie der Körper und gleichbreitz die Schwin- gen fehr lang, der DOberfchnabel corallenroth. Am Naden ein blaues Halsband, auch Schwanzdedfedern und Buͤrzel find blau. Beim Weibchen ift das Roth nur in der Steißgegend. Neuholland. V. *34. Ps. tabuensis Lath. Ps. a re Shaw Mus. Lev. 34. Dbenher grün, mit braunrothem Kopf; Hals und Unter: feite dunfel purpurroth; der breite Schwanz grün, blau einge Br Schwingen blau. Neuholland. V. *35. Ps. amboinensis. Enl. 240. J. White p. 168. 169. Wird von Kuhl zum Ps. scapulatus gezogen. V. D. Perruches ordinaires, Mit ziemlich gleichfoͤrmig abgeſtuftem Schwanz. “ *36. Ph. Guaruba Kukl. Vaill. 20. Ps. luteus Lath. Aratinga Carolinae *). Spix X. *) Ein unreifer meiner Sammlung ift olivengrün mit einzelnen rothen und blauen Flecken an den obgenannten Stellen. *) Hr. Temmingk äußert ſich bei Gelegenheit mit Recht über die Unwiffenheit oder Dreiftigkeit von Spir, längft bekannten Vögeln dergleichen neue Namen zu geben. 732 Bögen. Giteonengelb mit blaugrünen Schwingen und manchmal gel: bem, manchmal fhwarzgeünem Schwanz. Der Schnabel gelb: lichweiß, Um Para. V. *37. Ps. macrognathos. * Psittacus guianensis Gm, Spix XXV. Grün, mit blauer Stirn und fcharlachrothem Schulterfleck. Der Schnabel, zumal die Unterkinnlade, fehr did; die Unterfeite der Flügel und des Schwanzes gelblich. " Bei Bahia. V. *38. Ps. ludovicianus. Enl. 499. Ps. carolinensis. Wilson III. 26. 1. Stirn, Gefiht. und Baden orangeroth; der übrige Kopf und Hals rein citronengelb; das übrige Gefieder grün, in Blau und Gelblich ziehend, an den Schultern und einigen Stellen der Zlügelfedern orangegelb, wie auch, weniger ftark, die Knie und der Steiß. Der Schnabel und die Füße weiß. ' *39, Ps. pertinax. Enl. 528. Vaill. 34. 35. 36. 37. Grün, obenher dunkler, untenher heller, Stirn, Geſicht und Baden dunkelgelb, die Oberbruft röthlichgrau, Schnabel und Füße grau. Von mittlere Größe, Es giebt Varietäten mit ganz gel: ber Unterfeite und blauen Schwingen, un ſelche mit blaßgelber Stirn und roſtrother Kehle ꝛc. V. *40. Ps. aureus L. Vaill. 41. Edw. 235. Schlank; der abgeftufte Schwanz von der Länge des Kör- pers. Dbenher dunkelgrün, untenher ‚heller, der Scheitel ſchoͤn orangegelb. Die Augenkreife ſind nackt, am Oberhalſe befinden fid) einige rothe Federn. Schnabel fhwarz, Füße fleifchfarb. Brafilien. —— V. *41. Ps. canicularis. Enl. 767. Vaill. 40. Grün, obenher dunkler, die Stien ſchoͤn zinnoberroth, Schei- tel und Schwingen fchön blau. Die nadten Augenkreife oran- gegelb, der Schnabel grau, die Füße fleifchfard. Schlank; der Schwanz etwas länger als der Körper. Brafilien. V. Klettervögel. Psittacus. 733 *42, Ps. aeruginosus. . Edw, 177. Schlank, grün; Kopf und Vorderhals braungrün, die Un: terfeite gelblich ; zwifchen den Augen und an den Schmwingen- fpigen blau. In Südamerika. V. *43. Ps. buccalis, Vaill. 67. Grün, mit zugefpistem Schwanze Die Sedern um den Schnabel herum grau. in dunfelblauer Spiegel auf dem Fluͤ— gel. An der Bruft etwas graulich; Schnabel und Füße hellgrau. Diefe nicht fehr große Gattung lebt in Cayenne. V. *44. Ps. virescens. Enl. 359. Vaill. 57. Klein; der zugeſpitzte Schwanz iſt kuͤrzer als der Körper. Er ift grün mit blauem Gefiht und Schwingen, die mittleren Federn der Flügel weiß und ftrohgelb. Die Dedfedern citronen= geld. Schnabel und Füße braun. *45. Ps. Sosova, Enl. 456. 2. und 190. 1. Ps. 'Tovi. Vaill. 58. 59. Klein. Der Schwanz halb fo lang als der Körper, zuges fpigt, etwas abgeftuft. Der Vogel ift papageigrün mit einem rothgelben Fleck auf der Mitte der Flügel, die über die Hälfte des Schwanzes reichen. Unterflügel und mittlere Schwanzfedern find blau. Cayenne. V. *46. Ps. marinus. Enl. 768. Perruche Souris. Vaill. 58. Di, unterfegtz der Schwanz fo lang als der Körper. Er ift olivengrün, die Schwingen dunkelgrün; Geſicht, Kehle und Bruft Schön perlgrau ins Blaulihe. Der Schnabel bräunlich- roth. In der alten Welt. V. v*47. Ps. ponticerianus. Enl. 517. Vaill. 31. Groß, mit abgeftuftern N, die zwei Mittelfedern von der Länge des Körpers, Oberſeite, Bauch und Schwanz lauch— grün, auf den Flügeln ing Gelbe, am Schwanz ins Blaue; der 734 Br Rai Kopf lilagrau; eine ſchwarze Binde über der Stirn bis zum Auge; Baden fhwarz, Kehle und Bruft roſenroth. Pondihey. V. *48. Ps. capistratus. Edw. 232. Vaill. 47. Grün mit other Bruft, blauer Stirn und Kinn, einem gelben Fleck im Naden, die Dedfedern der Unterfeite der Flügel voth, Unterfeite der Schwingen und des Schwanzes gelblih. Der Schnabel gelblich. leicht mehreren Zuftänden des Ps. hae- matodus, V. *49. Ps. ornatus. Enl. 552. V aill. 52. Edw. 174. Der Schwanz Eürzer als der Körper, oval zugefpist, dun— kelgruͤn mit violetblauem Scheitel. Naden, Kinn, Kehle und Bruft dunkelcoth, jede Feder dunkelgrün eingefaßt. An den Sei: ten des Halfes und der Hüften gelb. Unterfeite des Schwanzes gelb, mit rothen Dedfedern. In der Gefangenfchaft varüirt diefe Färbung. Oſtindien. V. *50. Ps. marginatus. Vaill. 60. Ps. olivaceus. Enl. 237. Grün, alle Flügeldedfedern blau, gelb yefaumt. Der Hinz terkopf blau, der Schnabel roth. Die Füße fchwarz. V. *51. Ps. macrorhynchus. Enl. 713. Vaill. 33, Stark; grasgrün, auf dem Rüden und den Flügeln meer: grün; die E£leinen Dedfedern ſchwarz, geld geſaͤumt. Der Schna- bei Eorallenroth, die Oberkinnlade groß, weit vorgezogen. Auf Neuguinea. DB. *52. Ps. grandis. Enl. 518. 683. Vaill. 126. 127. 128. befjer. Groß; mit leicht abgerundeten, nicht fehr langem Schwanze. Prächtig carmoifinroth, mit indigblauen Schwingen und blauem Flügelvand, oder auch noch einem Lilafarbenen Bruftfled, der ſich bis zum Naden zieht. Die unteren Schwanzdedfedern gelb. Schnabel und Füße ganz ſchwarz. Auf den Molukken. V. Kletteroögel. Psittacus. 735 *53. Ps. incarnatus. Vaill, 46. Klein, ſchlank, grün, mit blutrother Kehle und eben fo, doc) etwas bläffer gefärbten Eleinen Flügeldedfedern. Die Bauchfeite zieht ins Gelblihe. Schnabel und Füße fleifhfarb. Zumal auf Java. V. *54. Ps. borneus. Vaill. 44. Unterfegt, von mittlerer Größe. Obenher ſchoͤn fcharlachroth, nad) der Kehle, Bruft und Flügeln ins Gelbe. Die drei inner- fien Slügelfedern blau; die Außerften Schwanzfedern und bie Spigen der mittleren, das Flügelgelent und zwei Querbinden auf dem Flügel, fo wie deren Federfpigen [hön grün. Der Schna= bel gelbroth; ein Eleiner, nadter, brauner Augenkreis. Auf Borneo. *55. Ps. Novae Guineae., Vaill, 49. Le Lori noir. Ganz fhwarzbraun ins Violet ſchillernd; mit ſchwarzbrau— nem Schnabel und Füßen. Die Unterfeite des abgeftuften Schwan- zes fihön gelbroth. in flarker Vogel. In ganz Indien. 8. *56. Ps. coneinnus, Vaill. 48. Untenher berggrün, obenher dunkellauchgrün, die Stirn bis durch die Augen und ein Fleck dahinter purpurcoth, der Scheitel blau, an den Hüften und der Unterfeite der Flügel jonquillegelb. Im Nacken ein brauner Zled. Der Schwanz Eurz, abgeſtuft, der Vogel nicht groß. Auf Neuholland. V. *57. Ps. pusillus. Vaill. 63. So groß wie ein Sperling. Grün, mit rothem Geficht und einem roftbraunen Halsband im Naden. Der Schwanz Eurz, fehr zugefpigt, die Schwingen lang. Auf der Südfee. 8. *58 Ps. humeralis. Vaill. 50. Perruche Banks. Dunkel grasgrün, mit carminrother Stirn, Kinnfled, Schul⸗ tergelenk, Flecken an den Huͤften und Schwanzfedern, deren aͤu— ßere zugleich blau geſaͤumt ſind. Vor den Backen ein gelber Fleck. Der Scheitel und die Mitte des Fluͤgels dunkelblau. Die Schwingen ſchwarz, der Schwanz kurz, ſpitz. Auf der Suͤdſee. V. 736 | BAH Ngiseick: *59. Ps. discolor. Vaill, 62. Perruche Latham. Dem vorigen etwas ähnlich, Elein. Schön grün, rund um den Schnabel purpurroth, eben fo am Flügelgelent. Die vordere Mitte des Flügels blau mit einem Eleinen weißen Strich. Auch die Seitendedfedern des Schwanzes find roth. Die Unterfeite des Schwanzes ift fchwarz. V. *60. Ps. undulatus [non Lichtenst.] Shaw 673., Obenher olivenbraun, braungemwellt, mit grünen Schwingen ; Unterfeite grün; der Kopf geldgrün, ſchwarzblau gewellt; Elein. Auf der Suͤdſee. V. *61. Ps. chrysostomus. Kull t.l. Obenher olivengrün, untenher hellgrün, mit ſchwarzem Ruͤ— Een und fchwarzblauen Schwingen und Oberfeite des abgeftuf- tem Schwanzes, deffen Federfpigen gelb find. Bügel, Augen: Ereis und Bauch gelb, Augenbrauen blau. Act Zoll lang. Neu— holland. Vom folgenden fehr verfchieden. V. *62. Ps. pulchellus. Vaill. 68. Klein; zeiſiggruͤn ins Dlivengrüne, nach unten ins Gelbe, mit zart blauem Scheitel, Kehle, Schwingen und vorderen Elei= nen Dedfedern. Am Bauche orangegelb. Der Schnabel Elein, weiß, der fpise Schwanz von der Länge des Körpers. Auf der Suͤdſee. V. *63. Ps. zonarius. Shaw 657. Ps. viridis. Grün mit abaeftuftem Schwanz, Geſicht und Flügel fchwarz; um den Naden und eine Binde am Bauch gelb. Auf der Südfee. V. Hierzu kann man einige Gattungen mit quadratiſchem Schwanz fuͤgen, bei dem ſich die zwei Mittelfedern verlaͤngern, deren verlaͤngter Theil aber an der Spitze keine Fahnenbaͤrte hat. *64. Ps. setarius. Temm. col. 15. Die Schäfte der zwei mittleren Schwanzfedern find nod) einmal fo lang wie dieſe, nadt, und nur am Ende mit einem Klettervögel. Psittacus. 737 Eleinen Fahnenbart verfehen. Das Männchen ift grasgruͤn; über den Scheitel weg lauft von einem Auge zum andern eine graus rothe Binde. Hinter derfelben zeigt der Oberkopf ein fchönes Himmelblau; im Naden zeigt fich eine geldgelbe Binde, die Fluͤ— gelfchulter ift afchblau, an den Schwanzfedern ift viel Dunkelblau. ' Sm ganzen indifchen Arcchipel. V. Unter den Papageien mit kurzem und gleichem Schwanz unterſcheidet man: V. CACATUS !), Die Cacadu’s. Sie tragen eine Haube von langen, ſchma⸗ len, in zwei Reihen ftehenden Federn, die fih nach Willkuͤhr des Thieres aufrichten und niederlegen. Sie leben im entferntejten Indien; das Gefieder der meiften ift weiß; es find die gelehrig= ften von allen, und fie halten fich befonders gern in fumpfigen Gegenden auf. *65. Ps. cristatus L. Enl. 265. Ganz weiß; die Federhaube breit, abgeflugt, anliegend; fie richtet fich auf, aber nicht völlig nad) vorn; die Schwanzbafis und die Innenſeite der Flügel find ſchwefelgelb der Schnabel De Auf den Molukken. *66. Ps. Philippinarum. Enl. 191. Um ein Viertel Eleiner als der nasicus, aber mit eben fo geſtaltetem Federbuſch auf der Stirn von fchwefelgelber Farbe, übrigens weiß, mit rothen unteren Schwanzdedfedern und gelben Seitenfchwanzfedern. V. *67. Ps. malaccensis [richtiger moluccensis]. Enl, 498. Rofenfarb= weiß; mit großem, rothem, herabhängendem Fe: beeihopf. Auf Sumatra und den Molukken. V. *68. Ps. sulphureus. Ent. 14, Weiß; die gefaltete, zugefpigte Haube nad) vorn gekraͤuſelt, nicht fo groß wie beim folgenden; Schwanzende und Unterfeite der Flügel, oft au die Wangen‘, ſchwefelgelb. Kleiner als der folgende. Auf den Molukken. V. > Hr. Vieillot hat diefe Abtheilung Plyctolophus genannt. k 47 : 738 Bit geh *69. Ps. galeritus. White 237. Weiß, mit verlängerter, fpiger, gefalteter, nach vorn gekraͤu—⸗ felter Federhaube, die nebft der Schwanzbafis fehmwefelgelb if. Der Schnabel hornfardb. Auf Neufüdwallis. B; *70. Ps. nasicus Temm. Col. 331. Weiß, in der Gegend der Augen ins Roͤthliche, ein Fleck diefer Farbe zwifhen Schnabel und Auge; die Bauch= und un: teren Schwanzdeckfedern röthlichgelb und fchmefelgelb. Auf der Stirn ein weißer Federbufh. Der Oberfchnabel ift fehr lang vorgezogen, ſchmal und fpigig, wie die Füße, grau. Auf Neu: holland. ®. Einige erft feit Eurzem in Neuholland entdedte Gattungen tragen einfachere und weniger bewegliche Federbuͤſche, die aus breiten, aber nur mäßig langen ae beftehen. Sie nähren ſich zumal von Wurzeln !). X*71. Ps. Banksii. Lath. Syn. Suppl. 109. Ps. magnificus. Shaw nat. mise. 50. Schwarz; der große zufammengedrüdte Federbuſch und bie Flügel gelbgefleckt, die fünf äußeren Schwanzfedern purpurroth gebändert und gefledt. Der Schnabel ftarf, blaß, abgerundet. Auf Neuholland. V. xX72. Ps. funereus. Shaw mise. 186. Schwärzlihbraun mit gelblichen Baden und gelber, ſchwarz⸗ punktirter Schwanzmitte. Der Schnabel blaß, etwas zufammen- gedrüdt. Auf Neuholland. Der Federbufch Elein. V. v*73. Ps. Cookii Temm. Ps. Leachi. Kuhl III. Schwarz ins Schieferblaue, die Baſis des Schwanzes ſchoͤn voth; ein aufgerichteter nicht zufammengedrüdter Federbuſch und Eurzer, dicker, Eolbiger Schnabel. V. *74. Ps. roseus. Vieill. Gal. 25. — - 1) Calyptorhynchus Vigors und Horsfield's. Klettervögel. Psittacus. 739 Col. 831. Kakatoe rosalbin. [Psittacus Eos Kuhl ] Ein ſchoͤner Vogel; vom Nüden an obenher nebft Schwanz und Steiffedern grau; Kopf, Hals und übrige Unterfeite ſchoͤn roſenroth; die Kopffedern bilden eine Eleine Haube. Auf der Suͤdſee. V. Noch andere haben ſtatt aller Haube nur einige herabhans gende Federn, die bloß am Ende mit zerfchligten Bärten verfehen find und ihnen eine Art von Federbuſch bilden. “ *75. Ps. galeatus Lath. Obenher fhmwarzgrüngrau, mit ſchwarzgrauen Schwingen und Schwanz; der Kopf feuerroth, der zarte Federbuſch nach vorn gerichtet. Auf Neuholland und der Kingsinfel. B. Aber die bei weitem größte Anzahl hat auf dem Kopfe gar feine Bierde; die wegen der Leichtigkeit, womit fie fprechen Iernt, befanntefte Gattung ift: * *76. Ps. Erithacus L. Der Jako oder graue Pa: Hagel. Edw. 163. Vaill. 99 — 103, Ganz aſchgrau, mit rothem Schwanz [und weißlichem Ge: fit). Er kommt aus Afrika. [Varietäten mit rothem Bauch und Mantel und geſtrecktem braunem Schnabel, auch gaͤnzlich [hwarzgraue oder hellgraue Vögel ꝛc. Eommen vor, und find aud) bei Le Vaillant 1. c. abgebildet.] Die grünen Oattungen find viel zahlreicher: ' *’77. Ps. melanocephalus. Vaili. 119. 120. Der Scheitel ift ſchwarz, der Naden ifabellgelb, Mantel, Flügel, Oberſchwanz und ein Fleckchen zwifchen Schnabel und Auge find grasgruͤn. Die Kehle und der Bauch dunkelgelb, die Bruft wie Milchkaffee. Die Schwungfedern find ſchwarzblau, der Schwanz kurz, der Körper did. Der junge Vogel hat gruͤ— nen Scheitel, grüngefaumte Kehlfedern, und orangegefaumte sr federn. Sn Cayenne. *78. Ps, signatus. Vaill. 105. Grasgruͤn mit blauen Schwingen, einem carminrothen Fled 47 * 740 Bi goechl auf den Flügeln und ebenfo auf der Unterfeite des Schwanzes. Schnabel und Füße grau. Mittlere Größe. Weftindien. V. *79. Ps. menstruus. Enl. 334. Vaill. 114. Ps. flavirostris.. Spix XXXI. 1. Schön gruͤn, mit lafurblauem Kopf, Kehle und Bruft, bei jungen Vögeln noch mehr grün, bei den alten aud) tiefere Fe— dern blau gerandet; die Steiffedern und die unteren Schwanzded- federn carmincoth. Südamerika. V. *80. Ps. purpureus, Enl. 408. Vaill. 115. [eigentlich 114.5 die folgende Tafel, das Weibchen, ſcheint mir ohnedieß ein nicht rein ausgefärbter Vogel.) Grün, mit erdblauem Kopf, Kehle und Oberbruft. Schwin: gen blau, untere Schwanzdedfedern des kurzen Schwanzes cars minroth. Der Schnabel ſchwarzbraun mit orangegelbem zur Seite. Füße grau. Cayenne. *81. Ps. sordidus. Vaill. 104. « Obenher dunkelgrün, auf dem Scheitel und Naden ins Braune. Kehle blau, Bruft und Bauch kirſchbraun, Steißfedern voth. Die Seitenfedern des Schwanzes blau. Der Schnabel gelb, nad) der Spise hin roth. Mittlere Größe. In Neufpanien. V. *82. Ps. amazonicus. Enl. 13. 120. 312. Vaill. 98 *). Grün, mit gelbem Geficht und Kehle, Flügelgelent und Ho— fen. Die Stirn weiß, Schwingen und äußere Schwanzfedern ing Blaue, auf dem Flügel ein Eleiner vother Fleck. Auch an der Schwanzwurzel roth. Die Federn der Unterfeite meergrün gefaumt. Der Schnabel weißlich, did. V. *83. Ps. aestivus. Ent. 547. 879. Vaill. 110. und 110. bis. Obenher mattgrün, ins Grauliche; Unterfeite mehr ins ) Die vom Verf. hier noch angeführte T. 99. gehört zu Ps. Crithacus, V. Klettervögel. Psittacus. 74, Gelbliche; der Scheitel gelb, blau umgeben, bis zu Infurblauen Augenlidern. Die Baden dunkel orangegelb; auf der Mitte des Flügels ein vother Fled, die Schwingen blau, wie bie Außenfeite des Schwanzes. Schmwanzende gelb. Der Oberfchnabel an ber Spige ſchwarzbraun. V. *84. Ps. coerulifrons SA. Edw. 230. Vaill. 155. Obenher ſchoͤn dunkelgrün mit blauem Geſicht; Kehle und Bruft purpurroth; untenher heller grün ; der Schwanz am Ende gelblich; auf der Mitte des Flügels ein vother Fled, Schwingen blau. Der Oberfchnabel hat auf dem Rüden zwei röthliche Streis fen. Brafilien. V. “ *85. Ps. cyanotis Temm. Ps. brasiliensis Z. Edw. 161. Vaill. 106. 5 Schön grün, untenher ins Gelbe; das Geficht purpurroth, die Baden, die Schwingen und die aͤußerſte Schwanzfeder blau; der mittlere Flügelrand und die zweite Schwanzfeder purpurroth, ein Scheitelfled und das Schwanzende gelb. Die Flügeldedfedern gelb gerandet. Start, Der Schnabel bla. V. *86. Ps. dominicensis. [Ps. vinaceus Pr. Max.] Enl. 792. Spix XXVI. [XXVI] Ps. columbinus. Grün, die äußerfien Schwingen blau; Schnabel, Stirn, ein Slek auf den Schwingen und die Bafis der Schwanzfedern ſchatlachroth; ein Tederfchopf im Naden blau und ſchwarz ein- gefaßt; ein gelber Fleck an der Schulter. B *87. Ps. Dufresnianus Kahl. Vaill. 91. ® Grün, ins Blauliche; ein orangegelbes Stirnband, nad) den Augen in reines Gelb übergehend; Kopf und Hals und einige Bruftfedern blauz ein orangegelber Querfled an ber Mitte des Flügels; Schwingenſpitzen blau; der Schnabel ſtark. Cayenne, V. *88. Ps. autumnalis. Ed. 164. V ailt, 111, 742 B8e Papageigruͤn; mit ſcharlachrother Stirn und einem ſolchen Fleck an den Schwingen; Backen und Schulterrand der Fluͤgel, ſo wie die zwei aͤußerſten Schwanzfedern orange; Scheitel, ein Fleck am Fluͤgel und das Ende der Schwingen berlinerblau; der Schnabel blaßgelb. Braſilien. v. *89. Ps. havanensis. » Enl. 360. Vaill. 122. Obenher nebft dem Schwanze dunkelgrün; die Unterfeite mehr Tilablau, jede Feder grün gefäumt; der Kopf und die Schwingen blau; auf den Flügeln ein purpurrother Fleck; die Steiffedern gelb. Der Schnabel blaßgelb ins Steifchfarbene, die Füße grau, die Größe die einer Amazone. V. *90. Ps. leucocephalus L. Enl. 335. 548. 549. Vaill. 107. 108. 108 bis. 109. Das Männchen grün, die Stirn bis zum Scheitel weiß, die Baden bis zur Kehle nebft Unterfeite der Schwanzwurzel roth, der Bauch violet, die Schwingen blau; das Weibchen ift grün mit blauen Schwingen und blaßrother Stirn. Der Schna= bel weiß. Auf den Antillen. V. *Ps. albifrons, Mus. Carls. 52. moͤchte derſelbe ſeyn. V. *91. Ps. pulverulentus. Enl. 861. Le meunier ou le Crigq poudre. Vaill. 92, Sehr groß; graugrüun, ind Grünfpanfarbige; der Kopf dun— kelgruͤn mit einem gelben Fleck auf dem Scheitel; die Schwin: genfpigen und äußeren Fahnen der aͤußeren Schwanzfedern blau, in der Mitte der Schwingen roth. Der Schnabel fhwarz, am Rande gelb. V. *92. Ps. festivus. Enl. 840. Vaill. 129. Groß; grün ins Blauliche mit carmoifinrother Stirn und himmelblauen Augenbrauen; die Schwingen dunkelblau; der Bür- zel fchön voth, der Schnabel grau, Guiana. V. Klettervögel. Psittacus. 743 *93. Ps. aceipitrinus. Enl. 520. Spix XXXI. A. Obenher grün, mit ſchwarzen Schwingen; Unterfeite blau und purpur gebändert; ein Schopf von fcharlachrothen, blau ges fäumten, nad) der Spißge breiter werdenden Federn vom Scheitel herab; der Kopf bräunlich, heller geftrichelt. V. *94. Ps. senegallus. Enl. 288. Vaill, 116. 117. Kopf und Hals grau; Bruft und übrige Oberfelte grün; ber Bauch orangegelb; die Unterfeite ber Flügel grau, an den Achfeln gelb, der Schwanz Eurz, gleich lang; Schnabel grau. Der Vo— gel nicht groß, unterfegt. Amerika. V. **95. Ps. Meyeri. Rüppell Atlas T. 11. Obenher nebft Hals und Bruft afchbraungrau; Flügel und Schwanz ins Dlivengrüne ziehend; Flügelfchulter gelb, Bauch) und Steißfedern fchön ſpangruͤn. Manchmal finden ſich dem Kopfe einige fehwefelgelbe Federn. Kordofan. *96. Ps. Vaillantii Lath. [Ps. infuscatus $%.] Vaill. 130. 131. Kopf, Hals und Bruft olivenbraun; übrige Oberfeite braun- geun, Unterfeite meergrün, fo auc der Bürzel und Steiß; am SchultergelenE und den Hofen orangegelb. Der Schnabel weiß. Sn Afrika. V. *97. Ps. gramineus. Enl. 862. Veill. 121. Obenher grasgruͤn; untenher olivengruͤn ins Gelbe; Ober⸗ kopf, Schwingen und aͤußerſte Schwanzfedern ſchoͤn blau. Der ſtarke Schnabel fleifchroth, die Füße grau. Groß. Auf Amboina. V. *98. Ps. sinensis Edw, Edw. 231. Enl, 514. Vaill. 132. Groß; fhon meergruͤn; obenher mit Blau gemifcht; die Schwingen ganz blau; die Hüften und Eleinen Fluͤgeldeckfedern 744 B886 catmoiſinroth. Der Oberſchnabel fleiſchroth, der er N ſchwarz. In China. *99. Ps. Geoffroyi. [Ps. personatus Shaw.) Vaill. 112, 113. Klein, mit Furzem, abgeftugtem Schwanz MWiefengrün, das Männchen mit lila Scheitel und gelbrothem Geficht bis zur Kehle; die Unterfeite der Flügel an den Achfeln bläulich, an den Schwingen grau. Dee Schnabel roth. Auf der Suͤdſee. V. *100. Ps. Xanthops. Spix XXVI. Grin, mit ſchwefelgelbem Schnabel, Oberkopf und Sn Die Bauchfedern blau gefaumt. *101. Ps. mitratus Pr. Mar. Braſ. Tui-maitaca Col. 207. Spix XXIX. XXX. Ps. Maitaca. Schoͤn grasgrün, obenher etwas dunkler; der außere Nand de3 Flügels und der Schwungfedern, fo wie einiger Schwanzfe: dern, lafurblau. Der Oberkopf des reifen Maͤnnchens zinnober- toth, was den Jungen und Weibchen zu fehlen fcheint. wi *102. Ps. Diadema. Spix XXXIL. Blaulihgrün, Stirn und Kehle purpurroth; der Scheitel blau, dahinter gelblich; ein gelb und rother Spiegelfled un den Flügeln; die Spigen der Schwingen violetfchwarz. Man nennt diejenigen Lori's, bei denen ber Grund des Gefieders roth und der Schwanz etwas Eeilförmig ift, und die fi fehr gewiffen Perrüfchen nähern. Sie finden fih nur in Dftindien. *103. Ps. unicolor. Vaill. 125. Über und über carmoifinroth, felbft der Schnabel. Nur die Schwingen ziehen ind Schwarzbraune. V. *104. Ps. Domicella. Enl. 119. Vaill. 94, 9. Klettervögel. Psittacus. 745 Purpurroth, mit einer fehrefelgelben Binde zwifchen Bruft und Hals; die Flügel grün, auf der Unterfeite blau. Der Scheiz tel fchwarz, ins Blaue. Die mit gelben Flügeln, grünen Hoſen, und ohne Halsband, ſind Varietaͤten. Auf den Molukken gemein. V. *105. Ps. Lori. Enl. 158. Vaill. 123. 124, Roth und indigblau, mit grünen Flügeln. Entweder Schei: tel (bis zum Schwarzen), Naden, Bruft, Bauch, und Steißfedern tief blau, Untergeficht, Kehle bis zum Naden, Nüden und Buͤr— zel purpurroth; oder nur Scheitel, Oberruden, Bauch und Schwanz blau, und alles Übrige voth. Der Schnabel blafroth. Letzterer fol das Weibchen feyn. Auf den Philippinen. 8. - *1406. Ps. Garrulus. Enl. 216. Vaill. 96. Roth, mit grünen Flügeln, Hofen und Schwanzende. An den Schultern und auf dem Nüden ein gelbes Fleckchen. Der Schnabel gelb. V. *107. Ps. cyanurus Sh. Vaill. 97. Schön purpurroth mit blauen Schulter: und einigen Ded- federn, Schwanz und Hinterbauh. Die Schwingen ſchwarzbraun, der Schnabel gelb. V. VI. PSITTACULA Kunl. find Eleine Papageien mit fehr Eurzem Schwanz. Sie heißen auch Perruches, aber fälfchlich. '» *108. Ps. passerinus. Enl, 455. Shaw misc. 893. Spixz XXXUL Grün; Schultern, Bürzel und zweite Dedfedern blau, Von der Größe eines Ganarienvogels. Brafilien. B, *409. Ps. Tui. Enl. 456. Vaill. 70, Don der Größe eines Ganarienvogels. Ganz gruͤn, mit gelbem Scheitel, am Halfe blaulich; Bauchfeite gelblichgrün. Schnabel und Füße braungelb. Gemein in Cayenne. V. 746 ey, ‘ *410. Ps. melanopterus. Enl. 591. [791.] 1. V aill. 69. Shaw 132. Did, von der Größe eines Gimpels. Kopf und Hals gras: grün, Bruft und Bauch apfelgrün. Die Flügel braun. Die großen Dedfedern, fo wie die drei inneren Eleineren, gelb, mit blauen Spigen. Der Schwanz violet, etwas abgeftuft, am Ende mit ſchwarzer Binde. Der Schnabel roſenroth. Sehr gemein auf Java. V. “ *111. Ps. pileatus. Enl. 744. Le Caica, Vaill, 133. Nicht fehr groß. Grün, Kopf und Kehle ſchwarz; Naden feuerfarb, Schwingen blau, fo wie auch das Ende jeder Schwanz: feder. Der Schnabel vöthlih, die Füße grau. Cayenne. V. “ *412,. Ps. Barrabandi. Vaill. 134. Dem vorigen ahnlich, mit ſchwarzem Kopf, aber goldgelben Baden und Hofen, fo wie Flügelfchulterrand, die unteren Slügel- dedfedern ſcharlachroth. Der Bauch meergruͤn, der Schwanz kurz. Südamerika. V. “ *443. Ps. canus. Enl. 791: 2%. Shaw 425. Kopf, Hals und Bruft graulichweiß, lilaſchimmernd; Bauch und Steißfedern ſchoͤn gelbgrün; Bürzel ſmaragdgruͤn; der Eurze, abgeftufte, grüne Schwanz mit ſchwarzem Endfaum. Auf Ma: dagaskar. DIR ' *414, Ps. Swindernianus. KullT. 11. Kopf bis zum Naden fhön grün, Rüden, Flügel und Schwanz dunkelgrün; eine ſchwarze Binde im Nadenz der Ober: ruͤcken gelb, Bürzel dunkelblau; die Federn des Eurzen Schwanzes an der Bafis zinnobereoth. Geficht und Unterfeite grüngelb. Die Schwungfedern fhwarz, grün gerandet. Klein. Soll aus Afrika fen. V. *445. Ps. Galgulus. Enl. 190. 2. Klettervögel, Psittacus. 747 Schön papageigrün, mit blauem Scheitelfled und orangegel: bem Naden; die Bruft des Männchens, Bürzel und obere Schwanzdedfedern purpurroth. Der Schnabel ſchwarz und — tig. Auf den Philippinen. *146. Ps. philippensis. Enl. 520. Hellgrün; mit rother Stirn; Bruft des Männchens, Bürzel und Schwanzdedfedern (die aber den Schwanz minder bededen als beim vorigen) purpurroth, BD. " *117. Ps. vernalis. f Mus, Carlson. .29. Grün, der Kopf glängender, untenher gelbgrün, der Schwanz blaulich; der Bürzel und die oberen, das Schwanzende erreichen: den Schwanzdedfedern purpurroth. Die Kehle bisweilen aus, der Schnabel roth. Auf den oftindifchen Inſeln. “ *418. Ps. indicus. Edw. 6. Dunkelgruͤn, untenher gelbgrün; die Kehle blaͤulich; Buͤrzel und obere Schwanzdedfedern ſcharlachroth. Der Schnabel roth. Dftindien. V. *119.-Ps. torquatus. Sonnerat nouv. Guin. 393. Grün, mit gelbem, ſchwarz quergeftreiftem Naden und Halsband. Schnabel und Füße ſchwarz. Klein. Auf der Sn: ſel Luçon. V. “ *120. Ps. simplex Kulil. Sonnerat ıb. 38. 1. Grün, untenher heller; Schnabel und Füße grau; der Schwanz kurz. Auf der Inſel Lugon. V. *121. Ps. pullarius. Enl. 60. Grün, mit ſcharlachrother Kehle und Stirnbinde und blauem Bürzel. Der Schwanz ſcharlachroth mit ſchwarz und gruͤner Endbinde. Das Weibchen und die Jungen haben — Hinterkopf und Kehle. Aſien und Afrika. Klein. “ *422, Ps. micropterus. Sonnerat 41, Gelbgrün, die Flügel ſchwarzgruͤn mit breiter, gelbgrüner * 748 SE ni Querbinde; Nüden und Schwingen ſchwarz, der Schwanz mit fchmaler, violetter Binde. Inſel Luson. V. *123. Ps. taitianus Gm. Enl. 455. 2. Vaill. 65. Shaw nat. misc. 7. Ps. porphyrus. Schön dunkelblau, mit weißer Kehle und Bruft und. rothem Schnabel und Füßen. So groß wie ein Ganarienvogel. Auf Dtaheiti. V. *124. Ps. Sparmanni. Mus. Carls. 27. Vaill. 66. Klein. Über und über dunkel berlinerblau, Schnabel und Füße roth. Auf Dtaheiti. Die Zunge endiget in einen Pinfel, wie beim vorigen. V. **125. Ps. Desmarestii. Voy. de la Coq. t. 55. Obenher braungein, mit goldgelbem Scheitel und feuerrother Stimm; ; die Oberbruft blau, unten roth gefäumt, der Bauch gelb- grün. Auf Neuguinea. V. *126. Ps. fringillaceus. Vaill. 7. Shaw nat. misc. 1. Ps. porphyrocephalus. Stirn und übriger Körper dunfelgrasgrün; der Scheitel hön indigblau, Kehle und ein Fleck am Bauche ——— die Steißfedern dunkelblau. Auf der Suͤdſee. Klein. *127. Ps. Phigy. Vaill, 64. Purpurroth mit blauem Scheitel, Hoſen und Steipfedern; Flügel, Schwanz und ein Fleck im Naden grasgrün. Klein. Auf der Suͤdſee. V. *128. Ps. xanthopterygius. Spix XXXIV. 2% Gelblichgruͤn; ; die mittleren Fluͤgeldeckfedern citronengelb. So groß wie ein Sperling. Brafilien. V. N *129. Ps. gregarius. Spix XXXIV. 8, 4. Grasgruͤn, der Kopf des Meibchens gelblich; die Schwin: Klettervögel. Psittacus. 749 gen find beinahe fo lang als der Schwanz, und der Schnabel hat beinahe zwei Zähne. Won der Größe des vorigen. Ebendaf. V. Ale diefe Größe: und Farbenverfchiedenheiten Eönnen kaum generifche Unterfcheidungen rechtfertigen. Allenfalls VI. MICROGLOSSA Vieill. die Nüffelpapageien Le Baillant’s, liefern hinlanglich gute Charaktere um fie von den übrigen zu trennen. ı Ihr Eure zer vierediger Schwanz, und ihr Federbufch, ‚aus langen und ſchma— len Federn beftehend, geben ihnen einige AhnlichEeit mit den Gas cadu’s. Sie haben nadte Wangen wie die Ara's; aber ihr un— geheurer Oberfchnabel, ihr fehr Eurzer Unterfchnabel, die ſich beide nicht völlig fchließen Eönnen; ihre cylindrifche, in eine Eleine hor- nige, an der Spige gefpaltene Eichel endigende Zunge, die ehr weit aus dem Schnabel hervorgeftredt werden kann, ihre über dem Knöchel etwas nackten Füße und endlich ihre Eurzen und platten Tarfen, auf die fie beim Gehen auftreten, unterfcheiden fie von allen Papageien. Men kennt nur zwei [2] Gattungen, in Oftin- dien zu Haufe. "*130. Ps. (M.) aterrimus Gm, *) [Ps. Gigas Lath.] Edw. 316. ‘431. Ps. (M.) Goliath Kuhl. Der graue. Vaill. 12. 13. LAra a trompe. Dev Ara gris & trompe ib. 11. Eann nur eine Varietät feyn '). Blaufhwarz, mit ganz fehwarzem Schnabel und Füßen. Er kann alle Halsfedern vorwärts bis an die Augen richten und die nadten Hautftellen damit bededen. Der graue, Baill. T. 11., ift zwar größer, doc) koͤnnte dieß das Alter anzeigen. V. Vielleicht Fann man auch ein Untergefchlecht VI. PEZOPORUS TI, aus den Erdpapageien (Perruches Ingamdes Le Vaill.) machen. She Schnabel ift ſchwach, ihre Zarfen höher und die ) Wenn, wie aud) ich glaube, Hr. v. C.'s Meinung richtig ift, daß der graue (S. Anm. 3. folgenden) nur eine Varietät deffelben Vogels ift, To geht diefer hier ein. Kuhl feheint ihn nur auf Vermuthung getrennt zu haben. V. 1) übrigens iſt die Bezeichnung: Ruͤſſel, wenig genau. Die Zunge iſt nicht hohl, ja eigentlich bezeichnet dieſen Theil nur das kleine Horn— 750 Er Be a 1 Krallen geftredter al8 bei anderen Papageien. Sie laufen auf der Erde und fuchen ihre Nahrung auf Kräutern. *132. Ps. (P.) formosus. Vaill.]I. 32. La Perruche ingambe. Shaw. misc. 228. [Ps. terrestris.] Schlank, mit Eleinem Kopf und fehr langem, abgefluftem Schwanz. Gelbgruͤn, mit [hmwarzbraunen Querbinden auf jeder Feder. Ein rother Streif auf der Stirn. Auf VBandiemensland, *133. Ps. (P.) Novae Zelandiae Lath. * Mus. Carls. 28. [Forster Ic. 46. 47.] Grün, am Hinterkopf hinter den Augen, am Bürzel und zur Seite fharlachroth. Der Schnabel filberfarbig, an der Spige fhwarz. Die aͤußeren Schwanzfedern ins Gelbliche. V. *134. Ps. (P.) cornutus. Lath. Suppl. III. t. VIII. Ps. caledonicus. Obenher papageigrün, untenher gelbgrün, mit blutrothem Scheitel, der zwei aufgerichtete, verlängerte grüne, an der Spike vothe Federn hat. Die Zügel ſchwarz, eine goldgelbe Binde am Hinterkopf bis zu den Augen. Das Schwanzende blau, Im Neucaledonien *). V. Man bringt gewoͤhnlich zu den Klettervoͤgeln zwei afrikaniſche, einander ſehr nahe ſtehende Vögel, die mir auch einige Verwandt— fhaft mit den hühnerartigen, und namentlic) mit den Hokko's zu haben fcheinen. Sie haben die Flügel und den Schwanz der Hokko's und halten fih, wie diefe, auf Baumen auf; ihe Schnabel ift Furz und ihre Dberkinnlade gewölbt; ihre Füße haben zwifchen den Vorderfingern eine Eurze Membran, aber wahr ift, daß fich der äußere Finger oft nach hinten wendet wie bei den Eulen. Ihre Nafenlöcher ſtehen auch ganz einfach in der Hornſubſtanz des fü, welches den Cylinder bededt. ©. Geoffroy d. ©t. Hil. Ap. vl. gal. 4. ©. Hr. Vieillot hat daraus fein Gefhleht Microglossa T. L. gemacht. *) Sch habe bei diefem Gefchledht die Arten Le Vaillant’s und Kuhl's nicht eingefhoben, die Hr. v. C. abſichtlich übergangen hat. Sein Verfahren ſcheint mir um fo mehr zu billigen, als ich ſelbſt be= merkt, daß obige Ornithologen viele Altersverfchiedenheiten und Varietaͤ— ten zu Gattungen erhoben haben. V. Klettervögel. Corythaix. 751 Schnabels. Die Kinnladenränder find gezähnelt, und ihr Bruſt— bein (menigftens das der Turako) hat jene großen, bei den Hühnervögeln fo gewöhnlichen Ausfchnitte nicht. Diefe Vögel, aus denen man zwei Öefchlechter bildet, find: 12. CORYTHAIX !). III. Zurafo. bei denen der Schnabel nicht bis zur Stirn hinauf feige, und deren Kopf mit einem aufrichtbaren Federbufche [wie ein fcharfer Kamm] verziert ift, Die gemeine Gattung ift: 1. C. Persa. [Cuculus Persa L. Musophaga Persa Licht.) Enl. 601. Vaill. Promer. etc. 16. 17. Lebt in der Nachbarfchaft des Caps, ift ſchoͤn grün, mit ei: nigen carmoifinrothen Flügelfedern. Niftet in Baumlöchern und nährt fih von Früchten. [Bei einigen ift die hintere Halfte des Körpers und der Schwanz hell: violetblau. ] “*2, C. Gigas. Vail l. Promerops et Guep. pl. 19. Touraco geant. Die ganze Oberfeite nebft Bruft und Flügeln ſchoͤn türkis: blau, mit fchwarzer, aufrichtbarer Federhaube. Der Bauch ift ſchmutziggelbgruͤn, Hoſen und Steißfedern Eirfchbraun. Die Un: terfeite des großen abgerundeten Schwanzes ift an der Wurzel und zur Endhälfte ſchwarz. Der Schnabel gelb. ‘#3, C. Paulina. Musophaga Paulina Temm. Col. 23. Touraco Pauline. Opaäthus erythrolophus. Vieill. Gal. 49. Grün Eupferglänzend, am Bauche ins Blaue ziehend; an den Schmwungfedern carminroth, um die Baden weiß, auf dem Kopfe ein rother Helm fein zerfchligter Federn, die fi) von beiden- Seiten zufammenlegen und einen Kamm bilden, der zum Naden herabreicht. Die Flügel Eurz, abgerundet. Aus dem füdlichen Afrika. V. *4. C. fusca. Vaill. 20. Musophaga varia. Vieill, Gal, 48. 4) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Opasthus umgeändert. 752 DD REN Obenher erdbraun, Bauch und Hofen weiß, mit großen braunen Schaftftrihen. Im Naden ein fchmaler Schopf. Die Fuͤße hoch. V. 13. MUSOPHAGA TScert. So benannt, weil fie fid) zumal von den Früchten des Pi: fangs nähren. Sie haben zum Charakter, daß die Bafis ihres Schnabels eine Scheibe bildet, die einen Theil der Stirn bededt. Die bekannte Gattung: M. violacea. Vieill. Gal. 47. Vaill. Promer. pl. 18. Touraco violet, Hat nadte rothe Augenkreife, wiolettes Gefieder, den Hinter: Eopf und die großen Flügelfedern purpurroth. [Untenher mehr ſchwarz.) Ein weißer Strid geht unter der nadten Augenftelle vorbei. Sie lebt in Guinea und am Senegal. Bierte Ordnung der Vögel. GALLINAE L. Die hühnerartigen Vögel, haben ihren Namen von der Verwandtfchaft mit unferem Haus: bahn, und wie er, einen gewölbten Oberfchnabel, die Nafenlöcher in einem weiten hautigen Raum an der Baſis deffelben, mit einer Knorpelſchuppe bededt; find fchwerfällig, mit £urzen Stu: gem verfehen [dagegen fehr ausgebildeten Beinen], und die Größe ihres Enöchernen Bruftbeins wird durch zwei große und tiefe Aus: ſchnitte fo vermindert, daß diefe faft deffen gefammte Seiten bil: den. Auc, tritt der abgeftugte Kamm deffelben fchief nach vorn, und die Spige des Gabelknochens kann fih nur durch ein Liga— ment damit verbinden: lauter Umftände, die, indem fie die Flug— fähigkeit fchwächen, ihnen ihren Flug felbft erfchweren. Ihr Schwanz hat mehrentheils vierzehn, ja bisweilen bis achtzehn Fe— dern. Ihr unterer Larynx ift fehr einfach; auch kommt unter ihnen Eein Vogel vor, der angenehm fänge; fie haben einen wei- ten Kropf und einen fehr Eräftigen Magen. Mit Ausnahme der Hokko's, legen und brüten fie ihre Eier auf der platten Exde, auf einigen Steohhalmen oder roh hingeftreutem Gras. Jedes Männchen hat in der Negel mehrere Weibchen, und Eümmert ſich nicht um das Neft oder die Erziehung der Jungen, die in der Negel zahlreih, und oft, fo wie fie aus dem Ei kommen, fhon zu laufen im ftande find, Diefe Ordnung wird zumal aus einer fehr natürlichen Fa: milie zufammengefegt, die dadurc merkwürdig ift, daß fie uns die meiften unferer Hausvögel und ein treffliches Wildpret liefert; ihre Vorderfinger find an der Baſis durch eine kurze Haut ver: einigt, und längs ihrer Raͤnder gezähnelt. Diefe Ordnung kann auch nur durch fehr unbedeutende Charaktere, von einigen Anz hängfeln des Kopfes entlehnt, in Stämme unterfchieden werden. Um aber die Thiere nicht zu fehr zu vervielfältigen, wollen wie un die Gefchlechter, die jene Membran der Füße nicht haben, : 48 754 Breit. doch auch zugefellen. Die einen von diefen, die Zauben, ver: binden die Hühnervögel mit den fperlingsartigen; die anderen, die Hoagin’s, nähern fie etwas den Turako's. 1. CRAX. (Alector Merrem.)t) Sind große amerikanifche Hühnerarten, unferen Truthühnern fehr ahnlih, mit großem, abgerundetem, aus großen fteifen Te: dern beftehendem Schwanz. Mehrere unter ihnen haben fonder: baren Bau der Luftröhre. Sie leben in Wäldern, naͤhren ſich von Knospen und Früchten, niften dafelbft auf Bäumen, fißen den Tag über auf ihnen, und find fehr gefellig und zur Dome fticirung geneigt. Gmelin und Latham haben fie in Hof: ko's und Jaku's, aber nach ſehr unbeftimmten Charakteren untetfchieden. Wir theilen fie auf folgende Weiſe ein: 1. CRAX L. Eigentlibe Hokko's. Mitou im Brafil, Mit ftarkem Schnabel, deſſen Bafis mit einer bisweilen leb— haft gefärbten Haut umgeben ift, im welche die Naſenloͤcher ger bohrt find; auf ihrem Kopf befindet ſich ein Buſch aufgerichteter, langer, ſchmaler, an ihrem Ende gekraufter Federn, Sie haben den Wuchs der Zruthühner, und fleigen wie diefe auf Bäume Man zieht fie mit Leichtigkeit in Amerika, und es fommen von dort fo verfchieden gezeichnete Individuen zu uns, daß man Anfland nimmt, ihre Öattungen danach zu charakterifiren. 1. Cr. Alector L. Der Mitou-Poranga Marfgr. Buffon ois. II. pl. XIII. Vieill. Gal. 199. Iſt Schwarz, mit weißem Unterbauch und gelber Wachshaut Seine Luftröhre macht vor dem Eintritt in die Bruft nur eine leichte Biegung. Einige andere, wie: 2. Cr. globicera L. Enl. 86, Edw. 295. 1. haben an der Bafis des Schnabel einen Eugelförmigen, mehr oder minder großen Höder, Unter beiden Gattungen findet man welche, deren Körper 1) Alector ift der griechifhe Name für Hahn. Hühnerartige Vögel. Crax. 755 verfchiedentlich weiß und dunkelgelb geftreift ift (Aldin II. 32, und diefer fcheint der wahre Hoatzin aus Meriko des Fernandez); bisweilen ift aber die Unterfeite gleichförmig loͤwengelb. So das bei Azara Voyage IV. p. 169 befchriebene Weib: chen; es fcheint auch nach anderen Neifenden, daß die Hennen diefe Farbung haben. Die in Peru vorkommenden: 3. Cr. rubra L. Enl. 125, — haben die Unterſeite lebhaft roſtbraun, und den Kopf und Hals mannigfach ſchwarz und weiß gezeichnet. Hierher gehoͤrt dann noch: *4. Cr. fasciolata. Spix LXII. A. Kopf, Hals und Oberfeite ſchwarz, Nüden, Flügel, Schwanz und Bruft ſchmal roftgelb gebändert; an der Kehle gelbe Fleden, auf dem Kopf ein weißer, ſchwarz gebänderter Federbuſch; der Bauch) roftgeld. Der Schnabel gelbbraun. Brafilien. V. *5. Cr. Blumenbachii. Spix LXIV. Kopf, Hals, Bruft, Oberrüden und abgeftufter Schwanz violetfehwarz; die Flügel roftbraun, ſchwarz gebändert; dee Bauch braunroth; auf dem Kopfe ein ſchwarzer, Eraufer, weiß gebänder: ter Sederbufh. Brafilien. BD. N *6, Cr. globulosa. Spix LXV. LXVI. Violetſchwarz, das Männchen mit weißem, das Weibchen mit gelbrothem Hinterbauch; ein ſchwarzer Eraufer Federbuſch bei beiden Gefchlechtern. Das Männchen hat am gelben Schnabel oben eine gelbe Fleiſchkugel, am Unterfchnabel jederfeits eine. Ebendafelbft. V. X7. Cr. rubrirostris. Spix LXVII. Schwarz, violetſchillernd, mit Federbuſch. Der N und Steiß weiß, der Schnabel an der Bafis roth. II. URAX Cuv. Pauri. !) Ihr Schnabel ift Fürzer und dider, und die Membran an 1) Pauri ift der Name, mit welchem ihn Fernandez bezeich: net; Urax nannten die Athenienfer den Auerhahn. 756 Vögel. ſeiner Baſis, ſo wie der groͤßte Theil des Kopfes mit kurzen und dicht wie Sammet ſtehenden Federn beſetzt. Die gemeinſte Gattung: 8. Cr. (U.) Pauxi L. Pierre oder vielmehr oiseau de Pierre genannt. Enl. 78. Vieill. Gal. 200. Trägt an der Bafis des Schnabels einen eiförmigen Höder faft fo groß wie der Kopf, von hellblauer Farbe und fo hart wie Stein. Diefer Vogel ift ſchwarz, und fein Hinterbaudy fo wie der Schwanz am Ende weiß. Er brütet auf der Erde. Man Eennt fein Vaterland nicht ganz genau. Seine Luftröhre fleigt außen, längs der rechten Seite bis hinter das Bruftbein, herab, biegt ficy dann nad) links und kommt nad) vorn, um durch den Gabelknochen in die Bruft zu fleigen. Alle ihre Ringe find zu— fammengedrüdt. 9. Cr. (U.) Mitu. Der wahre Mitu Markgraf’s. Crax galeata Lath.*) Crax tomentosa. Spix LXIII. Ourax Mitu. Temm. col. 153. Er hat flatt des Höders nur einen hervorfpringenden Kamm auf dem Schnabel, der roth ift. [Hinter] Bauch und Schwanz- ende find zimmetbraun !). [Er ift fhwarz, purpurfchillernd, die Füße braun.] v *10. Cr. (U.) tuberosa. Spix LXVIIL a. Violetſchwarz glänzend, mit rothbraunem Hinterbauch und Steiß, und weißem Schwanzende; der vothe Schnabel an der Bafıs höderig, der Federbuſch aus großen, ungekräufelten Federn beftehend; ein großer Vogel. Er feheint mir der reife vorige, zumal aber Temmingk's T. 153 hierher gehörig. Bi’ * Nah TemmingE müßte diefes Gitat zu Nr. 1, der etwas größer ift. Auch nennt er den Saum am Schwangende weiß und bildet ihn eben fo ab, Spix dagegen nennt ihn ausdrüdlich braun, wie Cu— vier. Ich möchte ihn zum folgenden als jungen Pal nen. i 1) Der Chacamel Buffon’s (Crax vociferans), auf eine unbes flimmte Angabe des Fernandez gegründet (Cap. XU), hat nichts, Authentifhes; Sonnini glaubt fogar, daß es der Falco vulturinus feyn Eönnte. Der Caracara Buffon’s und Dutertre’s if ber Agami (Psophia). Hühnerartige Vogel Crax. 757 ' *44. Cr. (U.) Urumutum, ib. LXII. Groß, Eaftanienbraun, um die Augen blaulidy und gelblic) ; Rüden und Mantel zart ſchwarz gewellt, der Federfchopf fchwarz, der Schwanz [hwarz, am Ende weiß. Der Schnabel roth. Won der Größe einer Henne, V. III. PENELOPE Merrem. Die Guan's oder Yacou !). She Schnabel tft dünner als der der Hokko's, und ber Augenkreis wie die Kehle nadt. Letztere kann ſich aufblähen. Auch bei ihnen kommen mehrere Farbenverfchiedenheiten vor, unter denen es fchwierig ift, fpecififche Grenzen auszumitteln. Die zumal, welche einen Federbuſch tragen, find bald von ver: fhiedenem Braun oder Bronze (Penelope Jacupema, Merrem 11. IX.); bisweilen an der Bruft gefledt. 12. Penelope cristata L. ?) Edw. 13. 3. Bald ſchwarz, mit den nämlichen Fleden, und mehr oder minderem Weiß am Federbuſch und den Flügeldedfedern *). Jacquin Beitr. T. 10. Bajon Cay. pl. V. F. Jacutinga. Spix t. LXX. Es giebt aber: audy noch Zwifchenftufen zwifchen dieſen bei- den Ertremen: 13. P. Pipile. Jacquin Beitr. T. XI. Die Luftröhre feige, wenigftens bei den erfleren, unter der Haut, bis weit. hinter den hinteren Rand des Bruftbeins herab, hierauf in die Höhe, um ſich noch einmal zu biegen und gegen den Gabelfnochen heraufzufteigen, von wo aus fie auf gemöhn: liche. Weife die Lungen erreiht. C. 1) Gouan und Yacou find die Namen diefer Vögel in Brafilien. Der Name Penelope, den ihnen Merrem gegeben, bezeichnete bei den Griechen eine Art Ente, welche, wie man fagte, die Gemahlin des uf in ihrer Kindheit aus dem Waffer gerettet hatte. ) Die P. Jacuaza, Jacucaca, Jacupeba, Jacubemba, guttata, Lane von Spir LXVIH—LXXV, nähern ſich fehr der P. cri- stata, wenn es überhaupt nicht bloße Varietäten find. Die P. Marail entfpricht zumal der P. Jacupeba. *), Der Verf. citirt hierzu P. leucolophos Merr. II. XII., die nad) Wagler (Iſis 1850, ©. 1109) zu Pipile gehören, —— on ſchlecht ſeyn ſoll. 758 Bis igindin 14. P. Marail. Enl. 338. Vieill. @al. 198. Iſt eine Gattung ohne Federbuſch; fie ift ſchwarzgruͤn, mit fahlgelbem Bauch. Shre Lufteöhre bildet bei beiden Gefchlechtern eine Eleine Schleife über dem Bruftbein, ehe fie in die Lungen eintritt. IV. ORTALIDA Merrem. Unterfcheiden fi von den Jacu's nur duch den Mangel nadter Stellen an Auge und Kehle. Man Eennt nur eine Gattung: 15. Cr. (O.) Parraqua Lath. (Catraca Buff.) Phasianus Motmot @mel. Phasianus Parraqua Lath. Enl. 146.) Bajon Cay. pl. 1. Obenher metalibraun, untenher graulichweiß, roftbraun auf dem Kopfe. Die Stimme diefes Vogels ift fehr ſtark und drüdt feinen Namen aus. Die Luftröhre des Maͤnnchens fteigt unter der Haut bis gegen den Bauch herab und geht dann aufwärts bis in die Bruft. 4 Diefen verfchiedenen Alector fügt man gewöhnlich noch zu: V. OPISTHOCOMUS Hoffmannsegg. Den Hoatzin Buff. ?) Einen amerikanifchen Vogel von derfelben Geftalt, mit diem, kurzem Schnabel, die Nafenlöcher in dem Horn ohne Membran ftehend. Der Kopf trägt einen Bufch von langen, fehmalen, ges fchlisten Federn, und er unterfcheidet fi) auch dadurch von allen anderen hühnerartigen Vögeln, daß man zwifchen den Zehen gar feine Haut bemerkt. 1) Diefe Figur ift ſchlecht, weil fie den Schwanz zugefpigt darftellt. 2) Der Name Hoazin ift diefem Vogel ohne Grund von Buffon beigelegt worden, nad) einer Angabe v. Fernandez Mer. 320. c. 10. Hr. Bieillot nennt ihn Sasa cristata und bildet fehr falfc den Schnabel wie an der Commiſſur gezähnelt ab. Er bildet ein von den anderen Hühnervögeln fehr beftimmt verfchiedenes Gefchlecht, was der Typus einer ganzen befonderen Familie werden Tann, wenn man feine Anatomie Eennen wird. Hühnerartige Vögel. Pavo. 759 "16. ©. cristatus. ‚Phasianus cristatus ZL. Vieill. Gal. 193. Enl. 837. Grünbraun, untenher weiß gefhedt, am Worderhals und Schwanzende gelblich, der Bauch zimmetbraun. Man findet ihn in Guiana, auf Bäumen in überfchwemmten Gegenden, wo er von den Blättern und Früchten einer Art Arum lebt. Sein Fleiſch hat einen ſtarken Geruch nach Bibergeil und kann nur ale Köder gewiffer Fifche gebraucht werden. 2. PAVO L. Pfau. Man nennt ſie nach ihrem Geſchrei ſo; ihr Charakter be— ſteht in einem Federbuſch und den verlaͤngerten oberen Deckfedern des Schwanzes, die ſich aufrichten und ein Rad ſchlagen koͤnnen. Jedermann weiß, wie ſchoͤn glaͤnzend die ſchlaffen, ſeidenartigen Baͤrte dieſer Federn und die Augenſpiegel ſind, welche unſere Gattung auszeichnen. 1. P. cristatus L. Der gemeine Pfau. Enl. 433. 434. Die Gattung, wo der Kopf nody mit einem Bufch aufge: eichtetee und am Ende verbreiterter Federn geziert ift. Diefer prachtvolle Vogel ift im nördlichen Indien zu Haufe und von Alerander dem Großen nach Europa gebracht worden. Die wilden übertreffen die zahmen noch an Glanz. Auf ihrem Rüden und Flügeln herefcht das Blau * ſtatt goldgruͤn, und ihr Schwanz iſt noch reicher. 2. P. spicifer. Vieill. Gal. 202. Shaw nat. misc. 641. Don Linne fehr unrecht Pavo muticus genannt, denn er hat auch Sporen, ift eine verfchiedene Gattung mit langen und fchmalen Federn. Sein Hals ift nicht blau, fondern grün, ge mellt und vergoldet. Sein Schwanz ift faft fo fehon mie ber des gewöhnlichen Pfau's '). 1) Lange Zeit hat man diefen Vogel nur aus einer fihlechten, . im feöhiehnten ei aus Sapan gefandten Abbildung gekannt (Al- drov. II. Av. 35. 34.). Uber die Herren Duvaucel und Diard ha— ben mehrere * der Inſel Sumatra eingeſchickt, nach denen Herr Vieillot ſeine Abbildung gegeben hat. 760 x 3 Bags kick Eine andere Gattung: 3. P. bicalcaratus (und tibetanus Gm.). Der Chin: quis. L’eperonnier. Enl. 492. 493. Vieill. Gal. 203. Iſt viel Eleiner. und hat auf dem Kopfe nur einen Eleinen dichten Federbuſch. Feder Zarfus hat beim Männchen zwei Sporen. Die Schmwanzdedfedern find nicht verlängert, und jede trägt dop— pelte [prächtig blaue] Flecken, fo wie die Schulterfedern einfache, alle in Form eines Spiegel 1). C. — Die Oberfeite ift grau, ſchwarz geftrichelt und weiß punktirt. V. 4. P. albocellatus. Polyplectron albocellatum Temm. Eine verwandte Gattung, hat nur einfache blaue Flecken, mit einem weißlichen Kreife eingefaßt. | 5. P. chalcurus. Polyplectrum chalcurum Temm. Bei diefem find die Schwanzfedern blau, aber ihre Dei federn haben nur gelbbraune und ſchwarze Querftreifen. II. LOPHOPHORUS Temm. ‚Haben auf dem Kopfe einen Federbufh wie der Pfau, und. einen ebenen Schwanz wie diefer, deifen Dedfedern fich aber nicht verlängern; fie gleichen im übrigen den Pfauen durch den Me: tallglanz des Gefieders des Männchens. Die Augenkreife und felbft die Baden find nadt, wie bei den Faſanen, und die Zar: fen tragen ftarfe Sporen. Man Eennt einen aus den Gebirgen des nördlichen Indiens: 6. P. (L.) refulgens. Lophophorus refulgens Temm. Monaul Sonnin. Phasianus Impeyanus. Lath. Synops. Suppl. t. 114. Vieill. Gal. 2083. HER: So groß wie eine Truthenne, ſchwarz. Der Federbuſch und die Rüdenfedern verfchiedentlih in Gold, Kupfer, Saphir und Smaragd fchilleend; die Schwanzfedern odergelb. Der Zunge und das Weibchen find braun, grau und braungelb geflammt.?) €. 1) Hr. Temmingk madt ein Gefchleht daraus unter dem Nas men Polyplectron; Hr. Bieillot hat dieß in Diplectron um— getauft. 2) —— — ihn ſchon gekannt und —“ zu haben. Hist. An. L. Hühnerartige-Bögel. Meleagris. 761 An dem, welchen ich in England gefehen, bemerkte ic), daß jede Feder des Federbufches. in ein grünes Blatt endiget. Nur Bauch) und Unterkehle waren rein ſchwarz; auf dem Flügel war ein ftahlgeüner Spiegelfle@, der ſich in den blaufchwarzen Rüden verlief. 2. '7. P. (L.) Cuvieri. Lophophorus Cuvieri. Temm. col. t. 1. Schwarz, mit herabhängendem Federbufch, die Rüdenfedern weiß eingefaßt. Entdeckt von Alfred Duvaucel*). Es ift viel leiht der Phasianus leucomelanos Lath. Das Weibchen ift braun, die Ränder der Bruftfedern weißlih. C. Er ift odenher ſchwarz, mit weiß eingefaßten runden Nüden: federn; zumal die Unterfeite flahlblau, der Kopf nadt, roth, auf dem Scheitel, ein nad) hinten herabhangender fchmaler ſchwarz— blauer Federbuſch zerfchligter Federn; der Oberfchnabel ruͤſſelfoͤr— mig lang. 3. MELEAGRIS L.') Zeuthahn. » .. Sie haben den Kopf und Oberhals mit einer nadten, ganz warzigen Haut bededt. An der Kehle befindet ſich ein Anhänge fel, was längs des Halfes herabhängt, und an der Stirn ein an- deres, Eegelformiges, was beim Männchen im Affect anſchwillt und fich verlängert, fo daß es dann über die Schnabelfpige herab: hängt. Am Unterhalfe des erwachfenen Maͤnnchens fteht ein Buͤ⸗ fhel harter Haare; die Schwanzdedfedern find zwar Fürzer und firaffer als beim Pfau, richten fich aber eben fo radfürmig auf. Die Männchen haben ſchwache Sporen. Man hat lange Zeit nur eine Gattung gekannt: 1. M. Gallopavo L. Den gemeinen Truthahn, r Duter, Enl. 97. der im fechzehnten Sahrhundert aus Amerika gebracht wurde und gegenwärtig wegen feines trefflichen Fleiſches, feiner Größe und feiner Leichten Wermehrbarkeit durch ganz Europa verbreitet ift. Die wilden in Virginien (Pieill. Gal, 201) find braun: gruͤn mit Kupferfchiller. ©. Unter dem Namen wild Turkey hat Hr. C. Bonaparte *) Schwiegerfohn des Hrn. v. Cuvier; kam um in Indien. V. "s 2) Meleagris: ift der’ griechifche Name des Perlhuhns, und von Linne fehr mit Unrecht auf den Zruthahn übergetvagen worden." 762 BB MEERE, (Am. ornith. I. pl. IX.) von beiden Gefchlechtern ausgezeichnet fhöne Abbildungen und Beſchreibungen gegeben, wovon wir Fols gendes entlehnen. Der wilde Truthahn ift ſchlank, etwas hochbeinig, vier Fuß lang und Elaftert fünf; Kopf und Oberhals find nadt, Lilablau, lesterer mit Eleinen Fleifchwarzen befest. An der Kehle hat er zwei Eleine Klunfern. Am Schnabel hängt eine runzelige, am Ende behaarte Klunker herab. An der Bruft fteht ein fehr großer, ſchmaler, langer Haarbufc heraus. Der ganze Hals, die Bruft, Vorderbauch, Oberruͤcken, Flügeldedfedern und Bürzel find von dem bekannten dunkelbronze- und metallgrünen Anfehen, ins Braune ziehend, der Mittelrüden dunkelgrün. Der Schwanz braun, mit ſchwarzer Binde an dem weißen Endfaum. Die großen erften Schwungfedern find weiß und ſchoͤn ſchwarz gefleckt; die zweiten weiß, mit gelbbraun, die legten gänzlich braunlic), Die großen Flügeldedfedern Eupferbraun, die hinterften fürzeren grün, mit weiß und fchwarzem Endfaum. Hinterbaud und Steiß: federn geaubraun gefhedt. Die Füße carmoifinroty. — Die Henne ift gleichförmig grau, mit ſchwarz und grau eingefaßten Federn; der Schnabel orangegelb. Am häufigften noch am Miffuri. 27 Aber man hat feit Eurzem noch einen anderen befchrieben:: 2. M. ocellata Cu. Mem. du Mus. VI. pl. 1. Col. 112. In Ruͤckſicht des Farbenfpieles faft fo ſchoͤn wie der Pfau, zumal wegen der faphirblauen, mit goldenen und rubinvothen Krei— fen umgebenen Spiegel, die feinen Schwanz fhmüden. Er ift in der Hondurasbai gefangen worden. ©. Diefer prachtvolle Vogel, welcher in der Hondurasbai leben: dig gefangen wurde, bei feiner Ankunft in London aber in der Themfe ertrank, ift bis jegt nur in diefem einzigen Exemplare in Europa. Der Vorderkopf ift mit rothen Fleifhwarzen und einer Klunker befegt, der Hinterkopf und Dberhals gleichfalls nadt, blau, mit zwei Neihen Fleifhwarzen. Die Nüdenfedern nebft denen des Halfes und der Unterfeite find metallgrün, mit ſchwar— zem Duerband, das Ende vergoldet. Die des Nüdens hinter dem fchwarzen Bande noch lafurblau, an den Schwanzfedern ein Auge bildend, die Baſis braun geſprenkelt. Im Licht ſchimmert dieß wie die Kehle des Topas-Colibri. Die Schwungfedern der Fluͤgel ſind weiß, mit braunen, auch grünen Flecken. Die Elei- nen Dedfedern bilden einen Eupferfarbig= goldenen Spiegel. V. Hühnerartige Vögel. Numida, 763 4. NUMIDA Z. ) Perlhuhn. Peintade. Mit nacktem Kopf, fleifhigen Bartlappen, kurzem Schwanz, und auf dem Schädel oft einen Knochenfamm. Ihre Füße ha: ben Eeine Sporen. Ihr kurzer herabhangender Schwanz und die reichlichen Federn auf ihrem Bürzel geben ihrem Körper ein gewölbtes Anfehen. Die bekannte Gattung: 1. N. Meleagris L._ Das gemeine Perlhuhn, Enl. 108. ftammt aus Afrika und ift fchieferfarb, über und über. mit weißen runden Flecken beſaͤet. Es ift ein Vogel, den fein zanfifches und Ereifchendes Naturell auf den Hühnerhöfen fehr unbequem macht, obſchon fein Fleiſch vortrefflich ift. Wild lebt er in zahlreichen Heerden und vorzugsweiſe in der Naͤhe von Sümpfen. Man Eennt auch Gattungen, deren Kopf mit einem Feber: kamm, und eine andere, die mit einem Eegelfürmigen Helme verfehen ift. *2. N. cristata L. Das gehäubte Perlhuhn. Pallas Spic. zool. IV. t. 2. Sn der Größe zwifhen dem gemeinen Perlhuhn und dem Rebhuhn ftehend; die Sleifchlappen fehlen ihm am Unterfchnabel, der Kopf hat aber einen Dichten Federbuſch. Hinterkopf und Oberhals find nadt, das Gefieder ſchwarz, am Hals und Ober: bruft ungefledt, am übrigen Körper mit weißen, blau eingefaßten Flecken verfehen. Sm Innern des Caps und weiterhin in Afrika. % *3. N. mitrata L. Das aehelmte Perlhuhn. Pallas Spice. zool. IV. t. 5. So groß wie das gemeine; der Helm niedriger und im Schädel als eine Knochenblafe erfcheinend; der Scheitel roth, und am Halfe eine fchlaffe Haut. Das Gefieder ſchwarz, am Unter: halfe quer weiß gemwellt, am übrigen Körper mit eben folchen weißen Perlfleden wie das gemeine, aber weitläufiger gefäet, bes fest. Die Füße find ſchwarz. Auf Madagaskar, der aftikani: ſchen Küfte, Congo und Guinea. V. 1) Die alten Griechen nannten die Perlhuͤhner Meleagrides, und nahmen an, daß fie aus der Verwandlung der Schweftern des Mes leager entflanden wären. Man hielt die Flecken ihres Gefieders für Spuren von Thränen. Die Römer nannten fie afritanifche, numidifche Hühner 2c. Die Neueren haben fie erft in Guinea wiedergefunden. 764 Be 4. N. ptilorhyncha Licht. Mit ganz Eleinem Helm und einem Eleinen Buſch kurzer Federfchäfte faft ohne Bart, an der Bafis des Schnabels. Erſt neuerlich entdedt. *5. TALEGALLUS Zess. Mit ftarkem, diem Schnabel, die Oberfinnlade conver, big in die Stirnfedern reichend. Die eiförmigen Nafenlöcher an der Bafis feitih. Die Unterkinnlade breiter als die obere, vorn» chief abgefchnitten.. Die Zarfen hoch. *T. Cuvieri Less. Voy. de la Cog. t. 38. Schwarz, mit nadtem Kopf und Hals, nur fhwad) mit ' Federborſten befegt, Der Schnabel ift roth, der Schwanz lang und zugerundet. Von der Größe einer Henne. AufNeuguinea. V. Der große Stamm: 6. PHASIANUS Z. hat zum Charakter zum Theil nadte Wangen mit vother Haut bedeckt, und die Schwanzfedern verfchiedenartig dachfoͤrmig geftellt. Man unterfcheidet vorerft: 1. GALLUS, deren Kopf noch außerdem mit einem verticalen Fleiſchkamm, und der Unterfchnabel auf jeder Seite mit Fleifchlappen befegt: ift; ihre vierzehn Schwanzfedern richten ſich in zwei fenfrechten, ein: ander berührenden Ebenen auf; die Schwanzdedfedern des Hahnes verlängern fich bogenförmig über die eigentlichen Schwanzfebern. Die in unferen Höfen fo verbreitete Gattung 1. Ph, Gallus L. [Gallus domesticus. ] Hahn, und Henne. Enl, 1 und 49. variiet in den Farben unendlih. Auch ihre Größe ift * ver⸗ ſchieden. Es giebt Raſſen, wo der Kamm durch einen aufgerich— teten Federbufch erfegt wird, einige haben Federn am Zarfus und felbft auf den Zehen; andere haben Kamm, SFleifchlappen und fetbft die Beinhaut der Knochen ganz ſchwarz; gewiffe monfteöfe Raſſen haben mehrere Generationen hindurch fünf, ja felbft fechs Binger. €. Hühnerartige Vögel. Phasianus. 765 Herr Temmingk, welcher unfer Haushuhn und feine Rafs fen von G. Bankiva (f. unten) ableitet, unterfcheidet mit Bed: ftein und Früheren folgende Hauptraffen *). ** a, Ph. (G.) giganteus, Der Sago. | Koch einmal fo groß als der gemeine; auf Sava, Su: matra ıc. 4) patavinus, dee Paduanerhahn (Abb, eines Fußes im angef. Werk von Temmingk I pl. 2%. £. 1.). b. Ph. (G.) cristatus. Das Hollenhuhn. Mit dichtem Federbufh, und gewöhnlich ſchoͤn buntem Gefieder. c. Ph. (G.) pusillus. Das Bantam=: Huhn, türki- fhes, englifhes Huhn. Klein, bunt, mit ſchmalem Kamm. Manche mit befiederten Füßen: d. Ph. (G.) Pumilio. Das Zwerghuhn. Bon der Größe einer Taube; mit ganz Eurzen Füßen. e. Ph. (@.) pentadactylus. Das fünf=fehszehige Huhn. Die Spornhenne. The darking Cog. Mit mehr als vier Zehen, auch wol mehreren Sporen, As befondere Species rechnet er: f. Ph. (G.) Morio. Das Negerhuhn. Mit fchmwarzen Fleifchlappen, Oberhaut und Beinhaut der Knochen, weßwegen man e8 bei Zifch nicht gern fieht, obfchon fein Fleiſch teefflicher als das des Perlhuhns iſt. In Indien g. Ph. (G.) lanatus. Das Wollhuhn (beffer Sei: - denbuhn). Weiß; mit haarförmig zerfchlisten glänzenden Federn. Auch diefes hat ſchwarze Haut und Perioft. In Indien und China. h. Ph. (G.) cerispus. Das Strupphuhn. Mit gefrauften, aufwärts gerolften Federn. Schön bunt. "4, Ph. (G) ecaudatus. Das Kluthuhn. Cog Wa- likikili. Ungefhwänzt; in zwei Varietäten. V. *) ©. ‚Histoire naturelle generale des Gallinacees. à Amster- dam 1815. 3 Vol. 8. 766 B Buamiüessh Man Eennt heut zu Tage mehrere Gattungen wilder Hähne. Der eine, von Sonnerat bekannt gemachte Ph. (G.) Sonnerati Temm. Col. 232. 233. Sonnerat 2e Voy. Atlas 117. 118. zeichnet fich zumal durch die Halsfedern des Hahnes aus, deren Schäfte fi) dreimal hinter einander in hornartige Platten erwei— tern. Der Kamm des Hahns ift gezadt. Findet fih in den Gatesgebirgen von Hindoftan. €. Die dickſtehenden Hals» und Nadenfedern find am Ende ovalftumpf, goldgelb, und bilden die vorftehend befchriebenen Platten. Die Nüdenfedern ſchwaͤrzlichbraun, und wie die der Bruft mit weißen Schaftftrichen verfehen. Die Federn der ganzen Unterfeite find dunkelbraun. Die Eleinen Flügeldedfedern haben - Eeine Fahne, fondern beftehen aus zimmetrothen breiten Schäften; der Schwanz ift blaugrüun, wie beim gewöhnlichen Hahn, fo auch die Flügel. — Die Henne ift braun mit weißer Kehle, Elein und ohne Auszeichnungen. V. Herr Leſchenaud hat zwei andere aus Java mitgebracht. Ph. (G.) Bankiva Temm. Mit gezähneltem Kamm wie der vorige, aber am Halfe nur herabhängende Federn vom fchönften Rothgold tragend; fcheint mir am meiften unferem Haushahn zu gleichen. ©. Wie ſchon oben (S. 765) gefagt, halt Hr. Temmingk diefen in den einfamen Wäldern von Sumatra und Sava leben: den für den Stammivater der meiften zahmen Haushuͤhner. V. Der andere: Ph. (G.) varius. Shaw nat. Misc. 353. Temm. Col. 374. Gallus furcatus; Ayamalas, ift ſchwarz, mit Eupfergeünem Hals, ſchwarz gefchedt, der Kamm ohne Zähne, und an der Kehle eine Eleine Wamme ohne Seiten: fappen. €. Mit gabelförmigem, hortzontalem Schwanz und kurzen run: den Halsfedern. Obenher goldgruͤn mit orangegelben Fluͤgeldeck⸗ federn, untenher ſchwarz. Auf Java. V. I. PHASIANUS. Eigentliche Safane. Mit langem, abgeftuftem Schwanz, von dem jede Feder nad zwei Seiten hin [Eahnförmig] gefaltet fcheint und ſich alle, wie Dächer über einander deden. Hühnerartige Vögel. Phasianus. 1 8 A Der gemeinſte iſt: 2. Ph. colchicus L. Der Faſan. Enl. 121. 122, Soll durch die Argonauten aus Phafis gebracht worden feyn und wird jest im ganzen gemäßigten Europa gezogen, mo er in- deß viele Sorgfalt erfodert. Der Hahn ift an Kopf und Hals dunkelgrün mit zwei Eleinen Büfchchen am Hinterkopf. Das übrige Gefieder ift goldig=rothgelb, mit grün gefchedit, die Henne hellbraun mit dunkleren Flecken gefchedt. China hat uns in neueren Beiten drei andere Gattungen oder Raffen gefandt, die nebjt dem Pfau die Zierden unferer Hühnerhöfe ausmachen; naͤmlich: 3. Ph. torquatus. der fich vom gemeinen nur dur einen blendend weißen Fieck zu jeder Seite des Halſes auszeichnet. C. — Der Kopf purpur— grün, die Bruft roth-, der Bauch violetfchillernd. B. 4. Ph. Nycthemerus L. Der Silberfafan. Enl. 123. Weiß, mit ganz feinen fhwärzlichen Strichen auf jeder Fe der; der Bauc ganz ſchwarz [eigentlich violetſchwarz). Endlich: 5. Ph. pictus L. Der Goldfafan. So ausgezeichnet durch fein fchönes Gefteder. Der Baud) ift feuerroth; ein fchöner goldfarbener Federbuſch hänge den Kopf hinunter; der Hals ift mit einem orangegelben [hwarzgemafchten Kragen verfehen; der Oberrüden grün; der Unterruͤcken und Bür: zel gelb; die Flügel roftbraun "mit einem fchönen blauen Fleck, der Schwanz ſehr lang, braun, grau gefleckt u. ſ. w. Es ſcheint mir, daß die Beſchreibung, welche Plinius (L. X. C. 2) vom Vogel Phönir giebt, nad) diefem ſchoͤnen Vogel entworfen fey. Bei den Weibchen aller diefer Faſanen ift der Schwanz Für: zev ald bei den Männchen, und das Gefieder verfchiedentlich gran und braun gefchedt. Hierzu kommt noch gegenwärtig: '*6, Ph. Diardi Temm. Le Faisan versicolor. Phasianus versicolor. Fieill. Gal. CCV. Bon Diard und Duvaucel auf Sava entdedt. Er ift an Kopf und Bruft kupfergruͤn, violet fchilernd, der Hals blau, 768 DD DB am Bauche fchmwarzbraun, die Eleinen Flügeldedfedern find gold: grün, die folgenden braun, weiß eingefaßt, die legten voftbraun, die Schwingen weiß und ſchwarz. Die gefchligten Bürzelfedern graugrün metallglänzend; der Schwanz blaßbraun mit großen | braunen Bändern. DB. Eine der fonderbarften Vogelgattungen ift: 7. Ph. Argus L. Der Argus oder Luen. Vieill. Gal. pl. CC. Ein großer Faſan aus dem füdlichen Afien, mit faft nadtem Kopf und Hals, die Tarfen ungefpornt, deſſen Männchen einen fehe langen Schwanz hat, zumal aber die zweiten Schwungfedern der Flügel außerordentlich verlängert und erweitert und ihrer gan— zen Laͤnge nad) mit augenförmigen Flecken befest, was dem Vo— gel, wenn fie fi) ausfpreizen, ein ganz ungewöhnliches Anfehen giebt. Er bewohnt die Gebirge von Sumatra und einige andere. Gegenden des füdöftlichen Aſiens. Er bildet dag Genus Argus Temmingk's (Gallinacees). Es fcheint, daß im Innern von China noch ein Vogel mit noch längeren Schwanzfedern eriftirt, die bis vier Fuß Länge haben, weiß, gegen den Rand hin vothbraun und mit vielen ſchwarzen oder braunen Querlinien geftreift find. Man glaubt, daß er auf verfchiedenen chinefifhen Papieren abgebildet ift, und Herr TemmingE nennt ihn Phasianus superbus (Gallin. D. p- 336.) *). **8, Ph. veneratus T. Col. 485, Faͤlſchlich als Ph. superbus in der Hist. des Gallinacees. Von der Größe des Silberfafans, und in China zu Haufe. Der Schnabel ift gerader und platter, weiß von Farbe. Scheitel und Kehle find weiß, duch das mit vothen nadten Wärzchen umgebene Auge geht ein fchmwarzer Streif bis zum Hinterkopf, von da ein anderer fchwarzer bis an die Bruft, unter die Kehle herab. Alle Schulter und Nüdenfedern bis zum Bürzel find rein goldfarbig mit ſchwarzem Rande eingefaßt, wie breite Schup- pen bildend. Die Federn des Flügels, der Bruft und des Bau— ches haben auf weißem Grunde zwei ſchwarze Schleifenzeichnungen und einen Eupferbraunen Endrand. Baud und Schnabel find ſchwarz. Der unverhältnißmäßig lange Schwanz befteht aus vier: zehn Federn, deren mittelfte vier ſchmal und wie eine a 9— mit mit dem früher dafür gehaltenen Ph. veneratus zu Aal wechfeln Hühnerartige Vögel. Phasianus. 769 Rinne geftaltet und fünftehalb Fuß find. Sie find hellgrau mit wenigftens fieben und vierzig rothbraunen, ſchwarzgeſaͤumten Quer: bandern. Die Füße und Sporen find grau. Diefer Vogel ift noch aͤußerſt felten. V. **9. Ph. Sömmerringü T. Col. 487. 4883. Bon der Größe des gemeinen Fafans. Er ift vom und obenher gold=purpurroth, opalifirend fchillernd, auf dem Rüden wie Perlmutter. Bauc und Flügel mehr roftroth, ſaͤmmtlich mit fhwarzen Schaftfleden. Die Bürzelfedern find goldig, roth— braun, mit ſchwarzen Halbmonden. Der fehr lange Schwanz ift roſtbraun, in Roſtgelb verwafchen, und bildet durch dreizehn fchmale ſchwarze Querftreifen gleichfam Abtheilungen ftatt Bins den. Die längften zugefpigten Mittelfedern find 2 Fuß 8 Zoll lang. Die Füße grau. Beim Weibchen ift der Schwanz nur fehs Zoll lang. Beide Geſchlechter haben nadte rothe Augen⸗ kreiſe, und unter dem Auge noch einen weißen Fleck. In Japan zu Hauſe. V. **10. Ph. Amherstiae. Leadbeater in d. Linn. Trans. XVI. f. 15. ſchwarz. Mit einem Halskragen von zwoͤlf Reihen Federn, opalweiß, mit einem opalgruͤnen und einem blauen Halbmond. über die— ſem Kragen am Hinterkopf ein brennend purpurrother Federbuſch. Hals und Rüden metallgruͤn, jede Feder mit ſchwarzem Halb— mond. Die Flügel metallgrün, jede. Feder mit fammetfchwarzem Halbmond. Der Bürzel goldgelb, Steiß purpurroth, der Bauch rein weiß. Die langen Schwanzfedern weiß, mit grünen Binden und feuerrother Spige. Die Iris weiß, die Augengegend nadt, lafurblau. Sm Königreih Ava, von wo Lady Amherſt zwei » lebendige nach London brachte. V. III. SPICIFER. Sederbufchträger. Sie haben die nadten Wangen diefes Gefchlechtes überhaupt, den verticalen Schwanz und die bogenformigen Dedfedern der Haͤhne, und dazu noch einen Federkamm wie der Pfau auf dem Kopfe, der fih aufrichten Fann. Der untere hervortretende Rand der nadten Haut vertritt die Stelle der Zleifchlappen. Die Zar: fen tragen ftarke Sporen. Man Eennt eigentlich nur eine Gattung davon: ‘ 41. Ph. ignitus Sh. Shaw nat. mise, 521. Vieill. Gal. pl. CCVI. 49 770 ee a N 210 Auf den Sunda= Infeln zu Haufe. So groß wie ein Hahn, glänzend ſchwarz, der Buͤrzel vothgoldig, die beiden oberen Deck— federn des Schwanzes gelblich oder weißlich, die Seiten weiß oder gelb gefledt. Das Weibchen ift braun, obenher fein ſchwarz ge— ftreift, untenher weiß geflammt. Auc) er trägt einen Sederbufch. IV. TRAGOPAN Cuv. Sft einer von den Vögeln, deren Kopf beim Männchen am allerounderlichften verziert it. Faſt nadt, hat er hinter jedem Auge ein Eleines dünnes Horn, an der Kehle eine ausdehnbare Mamme Seine Tarfen haben in beiden Gefchlechtern Eurze Sporen. Man Eennt nur eine Gattung: 12. Ph. (T.) Satyrus. Der Nepaul oder Satyr. Ph. cornutus Buff. Penelope satyra @m. Meleagris Satyrus Lath. Edw. 116. Vieill. Gal. 206. Sm nördlichen Indien zu Haufe, von der Größe eines Hahns, brennend voth, mit Eleinen weißen [Ichwarz eingefaßten] Tropfen beftreut. Das Weibchen und dag Junge find von verfchiedenem Braun !). C. — Flügel und Bürzelfedern grau und weiß ges flet, die Kehlwamme blau und orange. V. Bon den Fafanen find zu trennen: V. CRYPTONYX Temm. ?) Sie haben bloß nadte Augenkreife, einen ebenen, mittel- mäßig langen Schwanz, die Zarfen ohne Sporen; was ihnen aber einen ganz eigenen Charakter giebt, ift, daß ihr Daumen feinen Nagel hat. Man Eennt im Grunde nur eine Oattung genau: 13. Ph. (C.) coronatus. Der Rulul von Malaffa >). Cryptonyx coronatus. Temm. Col. 350. 351. Sonnerat 2e Voy. pl. 100. Le Rouloul. Sa V 1) Wahrſcheinlich nach diefem Vogel ift der Tragopan gebildet worden, von dem Plinius L. X. c. 49, ſpricht. 2) Liponyx Vieill. 3) Auf Malakka giebt es auch noch eine ſchwarze Gattung Crypto- nyx ohne Federbufch und ohne Augenpapillen, von Hrn. Duffumier — mitgebracht. gt Hühnerartige Bögel. Tetrao. 71 Columba cristata Gm. et Latham. Phasianus cristatus, Sparrm. Mus. Carlson. III. 64. Das Männchen trägt einen langen Feberbufh von rothen zerfchligten Federn, und lange aufwärtsftehende Haarborften ohne Bart an den Augenwimpern. Der Vogel ift grün [mit braunen Flügeln], und etwas größer als eine Wachtel. Das Weibchen, was Eeine Spur von Federbufh hat, ift der Tetrao viridis. Lath. Syn. II. t. 67. ') 7. TETRAO Z. Bilden ebenfalls einen großen Stamm, deffen Charakter in einem nadten, meiftens rothen Streif, an der Stelle der Augen: braue befteht. Man theilt fie in folgende Untergefchlechter: 1. TETRAO Lath. Weldbübner. Mit befiederten Füßen ohne Sporen. Die einen, welche insbefondere jenen deutfehen Namen erhal: ten, haben einen abgerundeten oder einen gabeligen Schwanz und nadte Zehen. Mir befigen davon zwei große Öattungen: 4. T. Urogallus L. Der Auerhahn. Enl. 73 und 74. Darmft. deutfche Ornithologie. Der größte hühnerartige Vogel, der noch den Truthahn übers trifft. Sein Gefieder iſt fchieferfarb, fehr fein quer fchwärzlich geftreift; das Weibchen ift braungelb, - mit dunfelbraunen oder fhwärzlichen Querftreifen. Lebt in gebirgigen Hochwäldern, brü- tet auf Heiden oder frifchen Schlägen und nährt ſich von Knos— pen und Beeren. Sein Fleifch ift vortrefflih; feine Luftröhre macht zwei Biegungen, bevor fie in die Lunge tritt. [Die Kinn: federn bilden einen Bart.] 2. T. Tetrix L. Der Birkhahn. Enl. 172. 173. Friſch 109. Naumann 1. Xusg. 18. f. 37. 38. 1) Die Columba cristata B. @m, Lath. Syn. II. t. LVIII. ſcheint fehr verwandt, aber die Abbildung giebt ihr einen großen Nagel am Daumen. Vielleicht ift e3 ein Irrthum, wie in der Galerie de Mr. Vieillot t. IT. pl. CCX. 4 9 * 712 Bid netih Das Männchen mehr oder minder ſchwarz, mit Weiß auf den Flügeldedfedern und unter dem Schwanz, deffen beide Ga: bein fich nad) außen biegen. Das Weibchen ift gelbbraun, ſchwaͤrz⸗ lich und meißlich quergeftreift. Ihre Größe ift die des Hahns und der Henne. Man findet fie gleichfalls in Gebirgswäldern. Es fcheint, daß es im nördlichen Europa noch eine Zwifchens gattung giebt: 3. T. intermedius [s. medius Leisler). Langsdorf in den Mem. de TAc. de Petersbourg T. II. pi. XIV. Sparrmann Mus. Carlson. t. XV. [T. hybridus.] Leisler Beiträge zu Bechſtein's N. ©. Heft 2. 2. 2. Größer als der vorhergehende, mit nicht fo ſtark gegabeltem Schwanz und weißgefledter Bruft. [Er hat eine Art Bart von verlängerten Federn am Kinn in beiden Gefcglechtern, welche aud) zwei weiße Binden auf den Flügeln haben.) In den Eümpfen von Curland, Ingrien ꝛc.!) [Doc aud) in Pommern, Dfterreih, und der Schweiz, als Seltenheit.) 4. T. Bonasia L. ?) Das Hafelhuhn. La Gelinotte, Poule des Coudriers. Enl. 474. 475, Friſch 112. Raumann 20. f. 39. Darmftädter Ornithologie. Um meniges größer als das Nebhuhn, artig braun, weiß, grau und roth gefchedt; eine breite ſchwarze Binde nicht meit vom Schwanzende; die Kehle des Männchens fchwarz, und der Kopf mit einer Art Eleinem Federbuſch befegt ). 1) Es Scheint, daß es Buffon's Tetras a plumage variable, und zugleich fein Tetras à queue pleine ift. 2) Bonasia oder Bonasa, Name des Hafelhuhns bei Albertus magnus und anderen Schriftftellern des Mittelalters. 3) Der Attagas Buffon’s, Attagen des Aldrovand Ornith. II. p. 75, Briffon’s Gelinotte huppee, ſcheint mie nad) langen, ſelbſt in Stalien angeftellten Unterfuchungen nur ein junges männliches oder weibliches_ Hafelhuhn. Friſch'ens Figur auf Tafel CXII. ift das nämlihe Individuum. T. canus Gm. (Sparrmann Mus. Carls. p- 16) ift nur ein Kakerlak deſſelben Vogels. Eben fo glaube ich nicht an die Üchtheit des T. nemesianus und T. betulinus Skopoli's. Es find entweder junge Birkhuͤhner oder entfteilte Hafelhühner. ©. Hühnerartige Vögel. Tetrao. 713 Amerika erzeugt einige ihnen ähnliche Gattungen: 5. T. canadensis und Canace. Das fihwarze ameri: kaniſche Hafelhuhn. ’ Enl. 131. 132. Edw. 118 und 71. Mehr oder minder ſchwarzbraun, mit rothbraunem Schwan;. Es giebt einige Gattungen, bei denen die Männchen bie Federn an jeder Seite des Halfes wie einen Eleinen Mantel oder Flügelchen aufrichten; in ihren Sitten ähneln fie dem Zruthahn; dergleichen find: / 6. T. Umbellus und togatus Gm. Enl. 104. Edw. 248. Wilson t. XLIX. Sn Pennfplvanien Fafan, in Neuengland Rebhuhn ges nannt. Roth, grau und fhwarzbunt. Unten am Halfe jederfeits einen großen fchwarzen Fleck, am Schwanzende eine fchmwarze, weißgefaumte Binde, die Unterfeite der Zarfen nadt. Halt ſich in Gebirgswäldern auf. Die Stimme des Männchens, zur Zeit der Liebe, Elingt wie eine gerührte Trommel. 7. T. Cupido Gm. Catesby Suppl. 1. Wilson tt. 27. The Grouse, Vieill. Gal. 219. Gelb und braun bunt. Der Schwanz braun, die Zarfen bis an die Finger befiedert; die Federn des Unterhalfes des Maͤnn— chens richten fich als zwei zugefpigte Flügelchen auf. Halt ſich mehr in den Ebenen; das Männchen hat unter diefen Halsflügeln eine nadte Haut, die ſich zur Zeit der Liebe wie eine Blafe [von gelber Farbe] aufbläht. Seine Stimme gleicht der einer Trom— pete. Ein E£öftliches Wildpret, für deffen Erhaltung in einigen Staaten eigene Gefege beftehen. Man giebt insbefondere den Namen Schneehühner Lagopedes den Gattungen mit rundem oder pieredtem Schwanz, deren Ze— ben wie der übrige Fuß befiedert if. Die am meiteften verbrei- teten werden im Winter weiß. 774 BI 8. T. Lagopus L.) Das gemeine Schneehuhn. (Tetrao rupestris im Sommerfleide.) Enl. 120 und 494. . Brit, zool. pl. M. 3. M. 4. Naumann 1. Ausg. Suppl. 61. f. 115. 116. Sm Sommer vothgelb, mit Eleinen ſchwarzen Linien. Auf allen Hochgebirgen, wo es ſich im Winter in Schneelöchern, die e3 ſich gräbt, aufhält. [Im Winter ganz weiß.] 9. T. Saliceti Temm. Das Morafthuhn. (T. albus Gm.) Le Lagopede des saules, dit de la daie d’Hudson. Edw. 72. Friſch 110. 111. Im ganzen Norden [beider Welten]. Iſt größer und fein Sommerkleid röther (in diefem ift e8 der Tetrao lapponicus Lath.). Der Bauch bleibt weiß. ©. Beide Gefchlechter find im Winter ganz weiß, im Sommer roſt- und orangegelb gefchedt, mit dunkelbraunen und fehwarzen Duerfleden und weißen Wellenlinien. Der Schwanz dunkelbraun mit weißer Spiße, die vier mittleren Federn ganz weiß. V. 10. T. scoticus Lath. Albin 1. 23. 24, Brit. zool. pl. M. 3. Vieill. Gal. 221. Obenher rothgeld, braun und ſchwarz gefchedt, untenher dunkel roftgelb, ſchwarz geftreiftz die Schenkel afchgrau, die Zehen wenig befiedert. **41, T. Islandorum Faber. Faber Prodromus der isländ. Ornithol. ©. 6. Obenher roftbraun, regelmäßig ſchwarz gebandert, Bauch) und Steißfedern weiß; Flügel und äußere Schwanzfedern roth— braun, ſchwarz gebändert; ein ſchwarzer Strich hinter dem Auge; im Winter ganz weiß, mit ſchwarzer Schwanzbinde und ſchwar— zem Streif hinterm Auge. Süngere Vögel tragen beide Kleider gemifcht. V. Unter dem Namen: I, PTEROCLES Temm. Gange oder Attagen ?). kann man die Öattungen mit fpigem Schwanz und nadten Zehen 1) Lagopus (befiederter Buß, Hafenfuß), der alte Name diefes Vogels. 2) Attagen ift der griechische Name eines fchwerfälligen Vogels, Hühnerartige Bügel. Tetrao. 775 abfondern. Bei ihnen ift bloß der Augenkreis nadt, aber nicht von rother Farbe. Ihr Daumen ift fehr Elein. 12. T. (Pt.) Alchata L. Der Ganga'). La Gelinotte des Pyrenees Ent. 105. 106. Edw. 249. Von der Größe eines Nebhuhns, das Gefieder gelb und braun gefhuppt. Die zwei mittleren Schwanzfedern fehr verlän: gert und in eine Spise ausgehend; die Kehle des Männchens ſchwarz. Man findet ihn im füdlichen Frankreich und rund um das mittelländifche Meer. Gattungen mit folchen verlängerten Schwanzfedern find noch: *43. T. (Pt.) guttatus Temm. Tetrao senegallus L. Ent. 130. Das Weibchen 345. Mit ftarkem cylindrifchem Schnabel, ockergelb, mit ifabell- gelben Schwingen mit oben ſchwarz- unten weißgefärbten Feder: fchäften, orangegelber Kehle und ſchwarzem Bauh. Das Maͤnn— chen hat braune, an der Spige gelbe Dedkfedern, das Weibchen ift vothhraun, auf dem Nüden und der Bruft mit runden ſchwar— zen Flecken. Nubien. V. *14, T. (Pt.) exustus Temm. Col. 354 und 360. Das Männchen ift an Hals, Bruft und Rüden blaß— roͤthlich- braun, Kopf, Kehle und Fluͤgeldeckfedern lebhaft odergelb; über die Bruſt ein ſcharfer ſchwarzer Streifz darunter der Bauch gelb, ins dunkel Zimmetrothe; die Schwungfedern ſchwarzbraun, am Ende, zumal nad) innen, weiß. Die voftbraunen Füße ha: ben vorn odergelbe Federchen; der Schwanz ift grau. — Das Weibchen ift zumal an den Baden und dem Mantel ifabellgelb, braun geſcheckt und gebändertz der Hinterbauch Eaftanienbraun, eng ſchwarz gebändert, der Hals gefledt. In Agypten und Nubien. V. Mit einfach zugeſpitztem Schwanze: 15. T. (Pt.) arenarius. Perdix arragonica Lath. etwas größer als ein Feldhuhn, vom Gefieder einer Schnepfe. Er be: zeichnete wahrfcheinlich den Ganga. - 1) Gange ift fein catalonifcher Name; Alehata oder vielmehr Chata fein. arabifcher. 776 RE FERN a I 1 Pallas Nov. Comm. Petrop. XIX. t. VII. Temm. col. 52. 53. Ganga unibande. | Das Männchen an Kopf und Bruft grau, vom Unter: fchnabel zum Naden roftgelb, die Kehle ſchwarz wie der Bauch, und eine Binde um die Bruft herum. Die Flügeldedifedern und der Schwanz oben fchön odergelb, fehwärzlich gefledt. Die Schwin— gen dunkelbraun, die Füße behaart. — Das Weibchen ift auf fleifchrothem Grunde fchwarz gefleckt, hat an der Kehle eine graue Querbinde, und die fehwarze der Bruft undeutlih. Die zweiten Schwungfedern und der Schwanz oben mehr rothgelb. In der Türkei, einzeln bis Deutfchland. =. *16. T. (Pt.) Lichtensteinii T. Col. 355. das Männchen; 361. das Weibchen. Das Männchen ftcht wenigftens dem Tetrao indicus Lath. Sonnerat ll. 96. ſehr nahe. Das Männchen obenher odergelb, an Stien und Backen weiß, mit feinen ſchwarzen Punkten und Laͤngsſtrichelchen; der Hals durch die Federraͤnder fein quergewellt erſcheinend, die Nüden- feiten und Flügel auf weiß und gelblihem Grunde fchwarz quer gebändert. Die Schwingen braun, die Bruft odergelb mit brau: nem Querftreif, oft am Bauch nod) ein zweiter. Der Bauch weiß, ſchwarz gebändert. Über die Bruft herum ein bogiger ſchwarzer Streif. Der Schnabel roth. — Das Weibchen ijt blaßeöthlicy=gelb, über und über fein regelmäßig ſchwarz gebaͤn— dert. Aus Nubien. V. *17. T. (Pt) coronatus T. Col. 339 und 340. Nöthlich=ifabellgelb, mit grauer Bruft, gelben Baden und Kehle, vöthlihem Scheitel, afchgrau eingefaßt. Das Männchen hat vom Schnabel drei fchwarze Streifen, zwei oben zur Stirn hin, den dritten am Kinn. Der Mantel gefledt, die Schwin- gen braun. — das Weibchen ift geößtentheils fein quer gewellt und gebändert, ohne ſchwarze Schnabelftreifen. Das Gelb der Kehle ſchwarz punktirt. Nubien. *18. T. (Pt.) quadricinctus Temm. Oenas bieinctus. Vieill. Gal. 220 *). Der meiße Scheitel hat in der Mitte einen ſchwarzen Streif. Hals und Bruft find —— bei reifen — *) Bei dieſer Abbildung ſtimmt auch kein Wort mit der Beſchrei bung des Verf. uͤberein. Hühnerartige Vogel. Tetrao. IT mit vier Halsbandern gezeichnet. Das oberfte rothbraun, das zweite weiß, das dritte fchwarz und das vierte wieder weiß. Bauch und Füße find quer gebandert. Die Fluͤgeldeckfedern haben jede eine ſchwarze, an beiden Seiten weiß gefäumte Querbinde. V. ’ *49, T. (Pt.) phasianellus Gm. La Gelinotte & longue 'queue de la baie d’Hudson. Edw. 117. Die größte Gattung. [Obdenher rothbraun, ſchwarz gefchedt; die Bruft Eaftanienbraun, weiß gefledt, an den Halsfeiten und Flügeldedkfedern mit runden weißen Flecken, die Seitenfedern des langen E£eilfürmigen Schwanzes an der Spige weiß. In Nord: amerika. ] V. II. PERDIX Briss. Mit Tarfen unbefiedert wie die Zehen, Unter ihnen zuerft unterfchieden: A. FRANCOLINUS Temm. Mit längerem, flärkerem Schnabel; ihr Schwanz ift mehr ausgebreitet, und in der Regel haben fie flarfe Sporen. Das füdliche Europa befist eine Gattung: *20. T. (P.) Francolinus L.) Enl. 147, 148. Edw. 246. Mit vothen Füßen; der Hals und Bauch des Männchens find ſchwarz, mit runden weißen Sleden; ein lebhaft rothes Hals: band. ©. Dom füdlihen Italien (Neapel, Sicilien) bis Bengalen. V. '*21.T. (P) ponticerianus, Sonnerat 2e Voy. 11. 165. Temm. col, 213. Stirn und Augenregion find hell roftfarben; der Oberkopf ift erdgrau, und der Mantel, Rüden und Bürzel graubraun ges flet [oder vielmehr jede Feder mit folcher Binde und Endfpige] auf grauem Grunde. Die Seitenfedern des Schwanzes roſtroth; die Halsfeiten find perlgrau, Bruft und Bauch erdgrau. Der Hals mit zadigen Querlinien, der Bauch mit doppelten folchen 1) Francolino, ein Wort, was das Verbot bezeichnet, diefen Vo— gel zu töbten. In Stalien wird es bei mehrerem feinern Wildpret, wie dem Haſelhuhn u. vergl. angewandt. 778 Vie gezeichnet; jede Bruftfeder mit braunen Querfleden. Die Kehle _ ift roſtbraun, mit einem fehwarzen, etwas unterbrochenen Saum eingefaßt. Das Männchen hat einen fpisen Sporn. Auf dem indifchen Feſtlande. V. * *22, T. (P.) perlatus. Brisson pl. XXVI. £. 1. A. DVieill. Gal. 213. Perdrix de la Chine. Sonnerat 11. 166. XCVII. derfelbe. (madagascariensis.) Der Oberkopf roftgelb, ſchwarz eingefaßt; ein Strich durd) die Augen bis nach hinten, und die Kehle weiß; der ganze übrige Körper obenher braun, untenher ſchwarz, mit weißen und roft- gelben Perifleden. Die zwei mittleren Schwanzfedern find | gebaͤndert. Sn China gemein. Einige ausländifche Srankolin = Feldhühner zeichnen ſich Be einen doppelten Sporn aus: ‘ *23. T. (P.) ceylonensis L. Forster Zool. Ind. 14. 1. 2. Obenher fehwärzlich, das Männchen im Naden und auf den Slügeldedfedern mit weißen pfeilförmigen Flecken; untenher fchwarz- braun, jede Feder in der Mitte weiß getropft; der Schwanz lang, zugerundet, ſchwarz; mit zwei Sporen. Augenkreiſe nadt, das Meibchen am Kopfe afchgrau, ſchwarz gefledit, übrigens roſtbraun. V. *M. T. (P.) Clappertonii Rüppell. Rüppell Atlas ©. 9. Unterfcheidet ſich kaum vom vorigen. CE. — Obenher ifa- belfgelb, Eaftanienbraun gefleckt; unten und an den Seiten weiß, in der Mitte ifabellgelb, außer der Kehle braun gefledt. Auf dem Scheitel am dunkelften, deshalb über dem Auge ein weißer Streif. V. ’*25. T. (P.) spadiceus. Sonnerat 11. 169. Tief Eaftanienbraun, mit nadten, vothen Baden. Zwei dünne, fpise Sporen wie Stacheln beim Männchen, der Schwanz lang. Madagaskar. V. *26. T. (P.) bicalcaratus. Enl. 137. Perdix Adansoni Temm. Braun, mit weißer Kehle, die Unterfeite längs braun, weiß und ſchwarz geftrichelt; mit zwei Sporen. Afrika, am EN Hühnerartige Vögel. Tetrao. 779 "27, T. (P.) eruentus T. Phasianus eruentus Hardw. Col. 332. Le Francolin ensanglante de Nepaul. Mit drei, ja vier Sporen, und lebhaften Farben, 2” bei den anderen Gattungen nicht angetroffen werden. C. Wunderbar gezeichneter Vogel. Hals und Rüden find grau; jede Feder hat einen breiten weißen, ſchwarz eingefaßten Schaftfteih. Alle großen Dedfedern des Schwanzes, fo wie die— fer felbft, haben karminrothe Franzeneinfaſſung und weiße Spi- gen, die unteren Schwanzdedfedern grüne Spigen. Die Schei— telfedern find blaß und bilden einen Buſch; um Stirn und Kinn find fie ſchwarzroth. Die Unterfeite ift fanft grün, an der Bruſt blaffer, am Bauch dunkler, bie und da mit blaß Earmincothen Flecken befüet, wie blutig. Im hinteren Nepal. Andere durch eine nadte Kehle: 28. T. (P.) rubricollis. Enl. 180. [Rüppelt 30.) Verwaſchen graubraun mit weißen nach der Spitze hin brei- ter werdenden Sederfchäften. Die Schwungfedern gelblich einge: faßt, Bürzel und Schwanzfedern gefblichweiß, braun quergemelfe. Die nackte Kehle orangegelb, nach oben zinnoberroth. Abyffinien. V. Noch andere vereinigen beide Charaktere: *20. T. (P.) nudicollis. Braun, untenher mit weißen Laͤngsflecken, die Augengegend, Kehle und Vorberhals nadt und blutroth; nur ein Sporn an den Füßen. In Afrika. V. Und einigen ſehr großſchnaͤbeligen Gattungen fehlen die Spo— ren gaͤnzlich. So x30. T. (P.) javanicus Brovn. Brown Il. XVII. ſchlechte Figur, Temm. col. 148. befjer. Perdix Ayam -han. Ein ſehr Eurzer Schwanz, langer Schnabel und etwas ge= firedte Krallen zeichnen diefen Vogel aus. Der Kopf ift roft: gelb, am Naden hellbraun, um die nadten Augenkreife fchwarz. Der Hals ſchwarz mit voftgelben Flecken. Oberruͤcken, Bruft und Schwanz afchblau, und die ganze Oberfeite ſchwarz gebändert. Die Flügelfedern am Rande braunroth. Der Bauch iſt lebhaft roftgelb, die Füße roth, der Schnabel ſchwarz mit vöthlicher Spige. 780 BIER IV. PERDIX. Die gewöhnlichen Seldbübner. Haben einen nicht ganz fo ſtarken Schnabel; ihre Männe chen haben Eurze Sporen oder bloße Höder; den Weibchen fehlen fie. Ale Welt Eennt 31. T. (P.) einereus L. Das Feldhuhn. Rebhuhn. Enl. 27. Friſch 114. Naumann 1. Ausg. ©. 3. f. 5. Schnabel und Füße afchgrau, der Kopf rothgelb, das Ger fiedee in verfchiedentlihem Grau gefchedt; ein rothbrauner Fled auf der Bruft des Maͤnnchens. Diefes fruchtbare Wildpret, wel ches die Ergöplichkeit unferer Tafeln macht, brütet und lebt mit: ten auf unferen Feldern [und legt an zwanzig Eier]. r 32. T. (P.) rufus L. Das Rothhuhn. Enl, 150. Darmftädter Ornithologie. Schnabel und Füße roth; obenher braun, die Seiten roſt— roth und afıhgraulsblau] gemafcht, die Kehle weiß, ſchwarz ein= gefaßt; hält fich am liebſten auf Hügeln und erhabenen Stands orten auf. Sein Fleiſch ift weißer und trodener. [Kommt nicht in Deutfchland vor, fondern nur im mittägigen Frankreich und in Stalien; wird aber auc in Käfigen gehalten.) Das füdliche Frankreich hat auch noch 33. T. (P.) saxatilis Meyer. Das Steinfeldhuhn. La Bartavelle. Perdix graeca Briss. Enl. 231. Friſch 116. Unterfcheidet fih vom Rothhuhn nur duch feine anfehn: lichere Größe und mehr afchfarbiges Gefieder. Hält ſich längs der hohen Felfengebivge. [Seine gelblihen Eier find rothgelb geflede.] '*34. T. (P.) petrosus. Perdrix rouge de la Barbarie. Edw. 70. Perdrix Gambra. Perdix petrosa. Eine wohl zu unterfcheidende Gattung. [Unterfcheidet fich von den beiden vorigen durch die Färbung und fteht in der Größe in der Mitte zwifchen ihnen. Zur Seite des Kopfs und an ber Hühnerartige Vögel. Tetrao. 781 Kehle afchgrau, mit einem braunen, weißgefledten Saum einges faßt; auf den Schulterfedern find zehn türkenblaue Flecken, und ift im ganzen dunkler graubraun; um den Hals ift ein brauner weißgefleckter Ning, und an den Hüften zwei ſchwarze Streifen] V. Y”x3.T. (P.) montanus. Enl. 136. Friſch 114. B. Sft nah) Bonelli nichts weiter als eine Varietaͤt des ges meinen Feldhuhns. “ 36. T. (P.) Heyi. Temm. col. 328. 329. Am Männchen Kopf und Hals röthlich=afchgrau oder weins hefentoth; eine weiße Binde geht von der Stirn durchs Auge bis zur Ohrgegend. Bruft und Oberrüden mehr ifabellgelb; die Schwingen und übrige Oberfeite odergeld, afhgraubraun fein ges bandert; etwas Weiß an der Außenfeite der Schwungfedern. Die außeren Schwanzfedern feurig roſtroth, der Bauch weinroth mit fchwarzen Schmigen. Beim Weibchen ift der ganze Kopf, Hals und Unterfeite graulichweiß; der Kopf mit fhwarzbraunen Pünfts chen befüet, Hals und Unterfeite mehr damit quer gemwellt; die Oberſeite ift gefättigt ifabellgelb, mit braunen, unterbrochenen Duerbinden. In der Wüfte von Akaba in Arabien. V. *37. T. (P.) personatus Horsf. Perdix orientalis Horsf. [Horsf. zool. Res. c. ic.] Obenher fchofolatebraun, untenher mehr graubraun; Stirn, ein Streif über dem Auge und Kehle weiß. Scheitel, Naden und Halsband fchwarz; auf den Flügeln mehrere große Federn an der Spitze fchwarz, roftgelb geſaͤumt; eben folche, weiß, roſt— gelb und ſchwarz gefledte am Hinterleib und der Steißgegend. Java. V. “ *38. T. (P.) gularis T. Dbenher braun mit weißen Schaftftrichen, an den Schwung: federn mit ſchwarzenz Scheitel und Naden olivenbraun, über und unter dem Auge ein weißer Streif; Bruft und Bauch mit weißen Längsftrichen; die Kehle rothbraun, der Schwanz lang, der Schnabel fhwarz, die Füße braunroth. In Bengalen. V. 39. T. (P.) oculeus T. Schön braunroth, auf dem Rüden quer weiß und ſchwarz 782 DER a2 : Dun ER 5 geftreift; der Bürzel ſchwarz mit dreiedigen braunen Flecken; die Flügeldecfedern olivengrau, ſchwarz gefleckt. Die Baden befiedert. Sn Smdien. V. *40. T. (P.) fuscus. Vieill. Gal. 212. Schokolatebraun, mit weißen Linien und Fledchen; die Un— terbruſt roſtroth; Bauch und Schwanz fchwarzbraun. Am Se negal. V. V. COTURNIX. Wachtel. Sie find Eleiner als die Feldhühner, mit dünnerem Schna: bel, Eürzerem Hals und ohne rothe Augenbrauen und Sporen. Ale Welt kennt 41. T. Coturix L. Die Wachtel. Coturnix dactylisonans Meyer. Enl. 170. Friſch 117. Naumann 4. 4. Mit braunem, ſchwarz gewelltem Rüden, einen weißen zu: gefpigten Schafiſtrich auf jeder Feder; die Kehle braun, die Au: genbraue weißlih. In unferen Feldern; berühmt wegen ihrer Wanderungen, denn diefer fehwerfällige Wogel weiß dann fogar das mittelländifche Meer zu überfliegen. *42. T. (C.) chinensis L. Die Eleine chinefifche Wachtel. Caille fraise, Enl. 126. 2. Tetrao manillensis @m. Sonnerat II. Voy. pl. XXIV. ift das Weibchen. Coturnix excalfactoria Temm. Vier Zoll lang; ungeſchwaͤnzt; obenher braun, ſchwarz ges fleckt, mit weißen Schaftftrichen dee Federn; Bruft und Seiten blaulichgrau; Mitte des Bauches kaſtanienbraun, die Baden und ein Erummer Halsftreif um die ſchwarze Kehle weiß, ſchwarz ein— gefaßt; das Weibchen hat eine weiße Kehle. V. *43. T. australis. Perdix australis. Vieill. Gal. 215. Obenher fledig Eaftanienbraun, ſchwarz gefledt, die Schaft: ftriche weiß; untenher vöthlichsafchgrau, mit fchwarzen a chen. Auf Neuholland, Hühnerartige Vögel. Tetrao. 783 "*44, T.- (C.) textilis. Perdix textilis. Col. 35. Etwas Eleiner als die europäifche Wachtel und von ähnlicher Zeichnung, aber die weißen Schaftftrihe und fchwarzen Flecken ſchaͤrfer markirt und das Männchen an der Unterfeite mit vielen [hwarzen Strihen. Die Kehle ift weiß, beim Männchen mit einem ſchwarzen Mittelftreif und außerdem mit concentrifchen ſchwarzen Kreifen bis zum Scheitel hin eingefaßt. In Bengalen. V. “ *45. T. (C.) coromandelicus Sonnerat 1. 172. ift der vorige Vogel. V. N *46. T. (C.) striatus, Temm. col. 82. Caille a ventre perle. Sehr verfchieden von Lath. Syn. II. t. 66. C. — Obenher voftbraun, der WVorderkopf und die Kehle ſchwarz; vom Schnabel aus erſtrecken ſich fünf weiße Streifen nad) hinten; die Rüden: und Flügeldedfedern haben weiße Schaftſtriche; zwifchen Bruſt und Kehle ift ein voftrother Fed, daneben grau. Bruft und Bauch fehiefergrau bis fhwarz, mit großen weißen Sleden. Der Schnabel ift ſchwarz, die Füße röthlih. Auf Madagaskar bis zum öftlichen Afrika. V. *47. T. (C.) gingicus. Sonnerat Il. p. 167. Scheint mir auch zu diefem Untergefchlechte zu gehören. ©. — Sie ift obenher gelbgrau, untenher weiß, die Seiten aſch— grau mit Eaftanienbraunen Fleden, der Scheitel Eaftanienbraun, über den Augen weiß, eine weiß und braune Bruftbinde. Das Meibchen ift obenher brauner und unten nicht weiß. In Indien. V. Die Colin's oder amerikaniſchen Feldhuͤhner haben einen groͤßeren, kuͤrzeren, gewoͤlbteren Schnabel; den Schwanz etwas mehr ausgebreitet. Sie leben im Gebuſche, und ſelbſt, wenn man ſie verfolgt, auf Baͤumen. Mehrere wandern wie unſere Wachteln. Von der Groͤße des Feldhuhns ſind: *48. T. (C.) guianensis. Le Tocro. Perdix dentata Teemm. Odontophorus rufus !). Vieill. Gal. pl. CCXI. 1) Es ift fein Tinamus, wie Gmelin meinte. 734 B Obenher grau und braun mit ſchwarzen Querbinden; Un— terruͤcken, Kehle, Bruſt und Bauch gelbbraun mit dunkelbraunen Querbinden, auf dem Ruͤcken ſchwarz gefleckt. Hat eine Art klei⸗— ner Federhaube. In Guiana. V. Von der Groͤße der Wachtel iſt: *49. T. (C.) mexicanus. Perdix borealis Temm. Enl. 149, Friſch 11. T. marylandus, Albin I. XXVIII. Vieill. Gal. CCXIV. T. virginianus oder Perdix borealis, Perdix Coyoleos Lath, Obenher Eaftaniendbraun, roftroth und ſchwarz gefchedit; un— tenher weißlich, ſchwarz quer gebaͤndert; Kehle weiß; über den Augen weg ein weißer Streifz an der Kehle ein fchwarzer Halb— mond, die Seitenfchwanzfedern aſchgrau. Das Weibchen an der Kehle gelblich, ftatt des ſchwarzen Flecks ein brauner, V. *50. T. (C.) falclandicus. Enl. 222. Obenher braun, mit edigen Flecken und Streifen; am Kopfe punktirtz; untenher weiß, die Bruſt braungeld, mit fhwärzlichen Bogenlinien. Soll auf den Malouinen vorkommen. U. *51. T. (C.) eristatus. Enl. 126. £. 1. Das Männchen hat einige lange aufrichtbare Federn am Scheitel, Dbenher ift es blaßröthlich, weiß, und ſchwarz geſcheckt und gefledt; die Kehle ſchwarzfleckig, die Bruſt weiß und ſchwarz quer geſtreift, der Bauch weiß, in der Mitte braun, ſchwarz und braun gefleckt; das Weibchen daſelbſt weiß, ſchwarz gebaͤndert. Nordamerika. V. *52, T. (C.) Sonnini Temm. Col. 75. Journal de Physique II. pl. 2. Unterfcheidet ficy zumal vom T. eristatus durch feine dunk lere Färbung. Nüden, Flügel und Schwanz find afchgraubraun mit fchwarzen Zickzacklinien. Von der Stivn erheben ſich 4—5 ſchmale blaßgelbe Federn als aufrechter Federbuſch; Schnabel und ein Badenftreif von gleicher Farbe, Kehle nebft einem Streifen über das Ohr weg rofigelb, der Nacken ſchwarz, weiß und braun Hühnerartige Bögel. Hemipodius. 785 gefleckt, die Oberbruſt röthlichgrau zart quer geſtrichelt; Unter: beruft, Bauch und Steißfedern braun, mit weißen, ſchwarz einge— faßten Federn. V. X*53. T. (P.) californius. Shaw nat. misc. IX. t. 345. Atlas du Voyage de la Peyrouse pl. XXXVI. Mit zwei Kopffedern aufrecht wie Hörnchen, oben breiter und nach vorn gerichtet ftehend. Grau, mit fehwarzer, weiß ein= gefaßter Kehle; der Bauch braunroth, mit ſchwarzen Halbmonden. Das Weibchen heller, ohne ſchwarze Kehle. V. *54. T. (P.) cambayensis T. [Eathom.] Col. 447. Mit fehr Eurzem Schnabel, etwas höher als breit. Beide Geſchlechter find fehr in der Färbung verfchieden, nur am Kopf und der Kehle ſich ähnlih. Der Kopf und Rüden des Maͤnn— chens find erdbraun, über dem Auge zieht ſich von der Nafe bis zum Hinterkopf ein fchmaler weißer, darunter ein braunrother Streifz die Kehle ift ebenfalls dunkler brauncoth, nach dem Kopf hin weiß eingefaßtz Flügel und Schwanz haben helle Schaftftreis fen, und ſchwarze Fleden auf braunen Federn; die Schwingen find gebändert; Bruft und Bauch find weiß, ſchwarz quer gebän- dert; der Hinterbauch und die Füße ifabellgeld. Das Weibchen ift obenher einförmiger erdbraun, die rothbraune Kehle und Streif nebft den weißen Streifen wie beim Männchen; die Unterfeite ift ifabellgelb, nach der Bruft hin mehr ins Weinrothe; der Ober: ſchnabel bei beiden Gefchlechtern braun, der Unterfchnabel weiß. Auf allen Märkten Indiens zu fehen; in Bengalen zumal. V. Man kann fih nicht enthalten, vom Stamme der Wald: hühner abzufondern: 8. HEMIPODIUS Temm. Tridactyle La Cep. denen der Daumen fehlt, und deren zufammengedrüdter Schna— bel unter der Unterfinnlade einen Eleinen Borfprung macht. Man wird fie nicht eher gut claffificiren Eönnen, als bis man ihre Ana tomie Eennt. Sie leben polygamifch, in fandigen Gegenden. Die einen I. ORTYGIS Ill, Turnix Bonat. haben noch das Äußere der Wachteln; ihre Zehen find bis zur Bafis getrennt und ohne Eleine Membran. Es giebt eine Gattung, die man auf Java gegen einander 24 laͤßt, wie die Haͤhne in England. 50 786 > ui 1. H. pugnax Temm. Col. 60. 2. Obenher rothbraun, das Ende jeder Feder mit ſchwarzem Halbmond, Gefiht, Baden, Bruft und Flügel mweißlich, ſchwarz quer gebandert; die Kehle des TEE. ganz Ban der voftgelb. Auf den Sunda= Infeln. Hierher gehört dann noch: ' *2. H. nigricollis. Tetrao nigricollis. Enl. 171. Obenher Eaftanienbraun, mit ſchwarzen Linien gewelt, uns tenher afhgrau; Hals und Kehle ſchwarz, die Flügel weiß Schnabel und Füße fleiſchfarb. Auf Madagaskar. v”*3 H. andalusicus. Tetrao andalusicus. Lath. Syn. [IV.] Zitel£upfer. Hemipodius Tachydromus Temm. Sechs Zoll lang. Dbenher gelbbraun, mit ſchwarz quer ges jlreiften, weiß gerandeten Federn; untenher röthlichweiß; auf dem Scheitel ein blaffer Längsfteeif. In Andalufien und der Barbarei. *4. H. luzoniensis, [Vieill. Gal. 217.) Sonnerat pr. Voy. pl. XXI. Hemipodius thoracicus Temm. Turnix maculatus. Obenher fhwärzlichgrau, untenher und auf den Flügeln gelb: lich, ſchwarz gefledt; der Kopf weiß, ſchwarz punktirt; die — braunroth. Schnabel und Füße grau. *5. H. nigrifrons. Temm. II. 610. Vieill. Gal. 218. Obenher gelbroth, die Flügeldeckfedern ſchwarz und weiß punftirt. Die Stirn weiß, mit einer ſchwarzen Querbinde. An der Bruft ſchwarze Fleckchen, der Baucdy weiß. In Indien. V. *6. H. thoracicus *). *7. H. Meiffrenii T. Col. 60. 1. *) Sft mit H. Iuzoniensis beftimmt einerlei. ®. Hühnerartige Vögel. Hemipodius. 787 Vieill. Gal. 300. macht daraus fein Geſchlecht Torticella, und bringt es unter die Gtelzläufer, weil der' untere Theil der tibia unbefiedert ift. Herr Temmingf befchreibt diefen Vogel fo: ein. weißes Band bededt die Stirn, geht über die Augen weg und erfirect fih bis zum Naden. Der Raum zwifchen beiden Augen ift gol- dig=roftgelb, mit feinen weißen Flecken befegt, die die Mittellinie des Schädels anzeigen. Ein roftrother Fleck bededt das Auge und reicht" hinten wie vorn über daffelbe hinaus. Der Vorder: hals und die Baden find weiß, ſchwach ins NRöthliche, im Naden etwas voftfarbig; der Nüden, die Schulterfedern, der Bürzel und der Schwanz, fo wie die langen Flügeldedfedern und ein auf der Bruft unterbrochenes Halsband find goldig=roftgelb mit Eleinen weißen Fleden und weißem Nand eingefaßt. Das Hals: band geht auf der Bruft ins Roͤthliche, alle Flügeldeckfedern find rein weiß, die Schwungfedern ſchwarz, in der Mitte und am Ende roftbraun gefaumt, und nad) innen mit einem großen rothbraunen Fleck verfehen. Der Bauch und alle Untertheile find weiß. Der Schnabel fehr dünn, graulich; die Füße fleifchfarh, die Nägel weiß. Die Länge vier Bol. In Afrika, um ben Senegal. V. u *8. H. nivosus. Swains. Zool. Ill. 163. würde gleichfalls dahin gehören *), und ift beftimmt der vorhergehende Vogel. V. Andere: II. SYRRHAPTES III. entfernen fich dagegen dermaßen von dem allgemeinen Typus der Hühnervögel, daß man verleitet wird zu zweifeln, ob fie in diefe Ordnung kommen Eönnen. Shre kurzen Zarfen fo wie ihre Zehen find befiedert, und legtere fehr Eurz und auf einen Theil ihrer Länge verbunden, ihre Flügel dagegen fehr lang und zugefpißt. Man kennt nur eine Gattung: Ka \ 9. H. paradoxus. Sedoscha. Syrrhaptes paradoxus. Syrrhaptes Pallasii. Syrrhaptes heteroclita. Vieill, Gal. pl. 222. 1) Der Tetrao suscitator, oder Beveil- — von Java, iſt gleichfalls ein Turnix. ©. Bontius med. ind. p. 6 en ee 188 PD ——— Tetrao paradoxus. Pallas Reife &. 1. Temm. col. 95. THeteroclite. Sn den MWüften des mittleren Afiens zu Haufe. Gleichfalls Laffen fih von den Waldhühnern abfondern die 9. TINAMUS Zath. (Crypturus ZI.) Tinamou. Ynambus Az.t). Ein ameritanifhes Gefchleht. Sehr ausgezeichnet durch einen dünnen, ziemlich langen Hals (obfchon die Tarſen Eurz find), der mit gefchligten, am Ende etwas gekrauften Federn befest ift, was diefem Theile feines Gefieders ein eigenes Anfehen giebt. Der Schnabel ift lang, dünn, hat eine abgeftumpfte Spige, oben: her etwas gewelbt mit einer Eleinen Rinne zu jeder Seite, und Trafenlöchern in der Mitte jeder Seite ftehend und fchief nach hinten gebohrt. Ihre Flügel find Eurz, und ihre Schwanz faft null. Die Stredung der Fußbafis ihrer Zehen ift fehr kurz. Der Daumen ift auf einen Eleinen Nagel reducirt und berührt die Erde nicht. Um das Auge ift die Haut ein wenig nadt. Diefe Vögel ruhen auf niedrigen Zweigen, oder verbergen fih im hohen Geſtraͤuch; fie leben von Früchten und Inſecten; ihr Fleiſch ift fehe gut. Ihre Größe-ift, je nach den Gattungen, von der eines Fafans bis zu der einer Wachtel und darunter. Die einen I. PEZUS Spi«. haben noch einen Kleinen, unter den Bürzelfedern verborgenen Schwanz. VARAK.A *41. T. (P.) Magua Temm. Pezus serratus Spix. Enl. 476. und beffer Buffon Hist. des ois. IV. pl. XXIV. T. brasiliensis Lath. Tetrao major Gm. l Obenher dunkel-olivengruͤn, ſchwach ſchwarz quer gewellt; der Scheitel braunroth; untenher blaß= roͤthlichgrau, die Unterſeite der Fluͤgel weiß. Braſilien. V. 1) Mit Ausnahme feines Choro, der ein Waſſerhuhn ift, und fei- nes Uru, welches der Tocro ift, von welchem wir oben bei den Feld: hühnern gehandelt haben. Hühnerartige Vögel. Tinamus, 789 *2. T. (P.) variegatus. Enl. 328. Vieill. Gal. 216. Cryptura sylvicola ( Tinamus undulatus) wird wenig von ihm differiren. Obenher und zur Seite vothbraun, heller und dunkler quer geſtreift; Scheitel und Naden ſchwaͤrzlich; Hals und Bruft er braun; Kehle und Bauch röthlichweiß. Guiana. *3. T. (P.) Apequia. Tinamus obsoletus. Col. 196. Der Kopf dunkel: aſchgrau ins Roͤthliche; Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz obenher roſt- oder zimmetbraun, mit zarten ſchwaͤr—⸗ zen Querlinien; die Schwingen ſchwarz; untenher heller zimmet: roth; die langen Seitenfedern welche die Schenkel bededen, find tofigelb, mit breiter fchwarzer Binde. Die Füße erdbraun. Sn Brafilien und Paraguay. V. *4. T. (P.) Tataupa. Swains. Ill. 19. Pezus Niamba. Spix 78. a. Obenher zimmetbraun, untenher afchgrau, Kopf ganz ſchwarz, die Steißfedern rothgelb, ſchwarz gefleckt und gebändert. Brafilien. V. *5. T. (P.) noctivagus Pr. Max. Pezus Zabele.. Spix 77. Koftbraun ins Graue; Nüden, Flügel, Schwanz, Unter: bauch und Schenkel ſchwarz gebändert; Kehle, Augengegend und Steiß rothgelb; die Schwingen ſchwarz, die Füße gelb. en *6. T. (P.) adspersus T. Tinamus vermiculatus. Col. 369. Pezus Yapura *). Spix 78. Obenher dunkel rothbraun; Wangen, Bruft, Flügel, Un: terrucken und Schwanz erdfarbig graubraun, über und über mit feinen fchwarzen Zickzackwellen beſaͤet. Die Kehle iſt blaßgrau, der Bauch hell ifabellgelb, Schenkel und Steißfedern hell Sr mit ſchwarzen Zickzack⸗Querbaͤndern. Brafilien. Bu “*7. T, (P.) Soui Lath. Die Eleine Zinamu. Buffon enl. 829. Neun Zoll lang. Dbenher rothbraun, untenher vothgrau; *) Differirt in der Färbung von Temmingk's Figur. V. 790 BD: Or Scheitel, Schlafen und Nacken ſchwarz, dee Unterhals olivens grau. Brafilien. V. Die anderen II. TINAMUS Spiæ. haben durchaus Eeinen Schwanz. Ihre Nafenlöcher ftehen etwas mehr nad) hinten. *8. T. major s. maculosus. Spix 80. Rothbraun, unten roftgelb; Bruft und Kehle ſchwarz, weiß geftrichelt. Die Schulterdedfedern rothbraun, ſchwarz gefledt; die Sleden der Rüden: und Schwanzfedern weiß gefüumt. Bra— filien. V. *9, T. medius. Spix 81. Kleiner als der vorige, vothbraun, ſchwarz und weiß gebaͤn— dert, die rofibraune Bruft ſchwarz gefledt. Braſilien. V. *10. T. Boraquira. Spix 79. Weiß, mit braunem Rüden, deffen Deckfebern weiß einges faßt find. Hals und Unterſeite braun gefleckt und ſchwarz ges wellt, die Schwingen ifabellgelb und ſchwarzbraun gebandert, die Slügeldeckfedern gelbbraun. V. *I1. T. pavoninus Temm. T. Carape Az. Tinamus nanus Temm. Spix 81. T. minor, fcheint das Weibchen. Diefe drei Gattungen find einander fehr ähnlich. Dann unterfcheidet man nod). III. RHYNCHOTUS Spiz. Mit ftärkerem Schnabel, ohne Rinne, etwas gebogen und niedergedruͤckt, mit gegen die Bafis flehenden Nafenlöchern. *12. T. rufescens T. Col. 412. Spix 76. c. (ſchlechte Abbildung und Name.) Rüden, Flügel und Schwanz braun, ſchwarz gebändert, Kehle weiß, Hals und Bruft braungelb wie Milchkaffee, Schwins Hühnerartige Bdgel. Columba. 9 gen vothgelb, Bauch und Schwanz grau; zart ſchwarz gebänbdert, der Scheitel ſchwarz geftreift und punktirt. Brafilien. V. 10. COLUMBA Z. Taube. Sie koͤnnen einen leichten Übergang von den Hühnervögeln zu den fperlingsartigen bilden. Wie die erfteren, haben fie einen gewoͤlbten Schnabel, die Nafenlöcher in einem weiten häufigen Raume, mit einer Knorpelfchuppe bededt, die felbft an der Bafis des Schnabels eine Anfchwellung bildet. Das Bruftbein ift Enochig, tief und doppelt ausgefchnitten, wiewohl auf etwas abweichende MWeife. Der Kropf fehr ausgedehnt, der untere Larynx nur mit einem einzigen eigenthümlichen Muskel verfehen. Aber ihre Zehen haben keine andere Haut zwifchen fi) als die, welche von der Fortſetzung der Ränder entfpringt. Ihr Schwanz hat zwölf Fe dern. Sie Ieben beftändig in Monogamie, brüten auf Bäumen oder in Felslöchern, und legen nur eine geringe Dahl Eier, ges woͤhnlich zwei; doch ift es wahr, daß fie dieß oft wiederholen. Der Tauber brütet wie die Taͤubin. Sie nähren ihre Jungen durch Azung der in ihrem Kropfe eingeweichten Körner. Man bildet nur einen Stamm aus ihnen, den man in drei Unter: gefchlechter zu theilen verfucht hat, je nachdem ihr Schnabel in Verhaͤltniß zu den Füßen mehr oder minder ftark ift. Il. COLUMBI-GALLINA Vaill, Naͤhern fich durch ihre hohen Zarfen und die Neigung, in Truppen zu leben, mehr wie die anderen Untergefchlechter den gewöhnlichen Hühnervögeln, und fuchen ihre Nahrung auf der Erde, ohne fih auf Bäumen N She Schnabel ift dünn und biegfam. Eine Gattung “1. C. carunculata. Die Hahntaube. Temm. [pigeons] pl. 11. Vaill. 278. Colombi-Galline, ähnelt fogar den Hühnern durch die nadten Theile und Fleiſch— lappen des Kopfes. [An Kopf und Hals ift fie fchiefergrau, der Mantel und die Flügel mehr filbergrau, Bürzel, Bauch und Steißfedern, fo wie die Enden der äußeren Schwanzfedern weiß, der Schwanz übrigens obenher rothbraun. In Südafrika.) V. Eine andere x 2, 0. coronata L. Die Krontaube. Sonnerat 104.. Le pigeon couronne. Enl. 118. Temm. pigeons pl. 1. Le Goura. Vieill. Gal. 197. Vaill. [Afr.] Colombihoceo. [pl. 280.) ähnels ihnen wenigftens in der Größe, die faft die eines Trut— hahnes erreicht. Sie ift über und über fchieferblau, mit Rothe braun und Weiß am Flügel. Der Kopf mit einem fenkrecht ſte— henden Bufc Langer zerfchligter Federn geziert. Um die Aus gen fhwarz. in fehöner Vogel; auf Java c. Man zieht fie auf den Hühnerhöfen; in Europa hat fie ſich aber noch nicht fortpflanzen wollen !). Eine dritte Gattung ‘ 3. C. nicobariea L. Die nicobarifche Zaube. Enl, 491. ſchlecht. [Temm. pig. II. 2.] [Le Vaill. Afr. pl. 279.) vom prächtigften Goldgrün, mit weißem Schwanz [und blauen Schwingen], gleicht wiederum den Hühnern durch die langen her: abhangenden Federn, die ihren Hals wie beim Haushahn zieren. Man findet fie in mehreren Gegenden Indiens, In diefes Untergefchlecht, was vielleicht noch nicht hinlänglich genug beftimmt ift, wird noch gerechnet: *4. C. cyanocephala. Enl. 174. Vaill, 231. Temm. pl. 3. Köthlich=fchocolatebraun, mit blauem Kopf und Seite der Kehle. Die Kehle bis zur Bruſt ſchwarz, unten weiß eingefaßt; ein weißer Streif vom Unterfchnabel unter dem Auge weg nad) hinten; die Füße voth. Sm mwärmeren Amerika. V. *5. C. montana. Edwv. 119. Temm. 4. Obenher fehön zimmetbraun, in Violet und Purpur fchim- mernd; die Flügel zimmetbraun; Kehle und Bruft roſenroth; Bauch weiß, nach den Steißfedern hin ins Ddergelbliche; unter dem Auge weg ein, weißer Streif und tiefer darunter vom Kinn 1) Hr. Vieillot macht aus dieſer aut Krontaube fein Ges fülcht Goura oder Lophyrus. Gal, pl. Hühnerartige Vögel. Columba. 793 nad) dem Naden ein gleicher, durch einen violetbraunen getheilt. Sm Naden einige grüne Federn. Südamerika. B *6. C. martinica. Enl. 141. 162. Vaill. 282. Temm. 5 und 6. Don ähnlicher Färbung der vorigen. Obenher zimmet- braun, die Kehle blaßroth, die Bruſt weinroth, der Hinterbauch und Unterſchwanz odergelb, unter dem Auge weg ein weißer Streif, darunter ein rothbrauner Fled *). V. *7. C. erythrothorax. Temm. 7. Mit graulichweißem Geſicht; Scheitel und Kehle weinroth; die Bruſt desgleichen, aber geſaͤttigter. Der Bauch roſtgelb; obenher am Kopf und Ruͤcken violetbraun, an der Schulter mit goldgruͤnen Federn; der Ruͤcken, die Fluͤgel und der Oberſchwanz roſtrußbraun; das Schwanzende auf der Unterſeite weiß. Ein rother Augenkreis. In Surinam. V. *8, C. cruenta. Sonnerat 20. 21. Temm. 3 und 9. Ausgezeichnet durch einen blutfarbigen Fleck auf der Bruft. Mit afchgrauer Stirn und Scheitel, und drei ſolchen grauen Duerbinden auf dem Flügel. Obenher bis am Naden violet: braun, Kehle und Bruft ganz weiß, der Bauch, ins Ffabellgelbe; die Unterfeite des Schwanzes grau. Auf den Philippinen. V. *9. C. jamaicensis. Temm. 10. Mit grauem, vofenroth überlaufenen Scheitel, mehr violets tem Naden, olivenbraunem Mantel, weißlicher Kehle, weincother Bruft, hellerem Bauch und weiß geendigten Schwanzfedern. Die Baden gefledt. | V. *140. C. Talpacoti. Temm. 12. [Spix t. 75. a. f. 1.] Dunkel weincoth, ind Zimmetbraune, mit afchgrauem Schei: . *) Soll nad) Wagler mit der vorhergehenden einerlei feyn, und die Temmingk'ſche Abbildung der erfteren unrichtig. V. 794 DD tel und Nacken; Flügel und Schwanz rein zimmetbraun, erſtere mit ſchwarzen Fleden und Schwingen. Sn Südamerila. V. *11. C. passerina !). [Wilson t. 46. f. 2. 3.] Enl. 243. 2, Catesby 26. [Temm. pl. t. 14.] Dbenher graubraun, untenher und an der Stirn weintoth, die Bruft ſchwaͤrzlich gefchuppt, die mittleren Schwanzfedern des abgerundeten Schwanzes grau, die außeren fehwärzlich; die Flügel braun, ftahlblau gefledt; im Naden grau. Der Schnabel gelb mit ſchwarzer Spige, die Füße geld. Nordamerika und Wells indien. Sechs Zoll lang. V. *12. C. minuta. [Spix 75. a. f. 2. Columba griseola.] Enl. 243. 1. Schön zimmetbraun, auf den Flügeln mit ftahlblauen Fle— den; Stirn und Kehle vöthlichweiß, die ganze Unterfeite ſchmutzig⸗ weiß. Südamerika. 54 Boll ang. V. X*43. C. hottentotta Temm. Vaill. 283. Obenher ſchoͤn zimmetbraun, Stirn, Scheitel und Kehle weiß; letztere ſchwarz eingefaßt, die Bruſt roͤthlichgrau, durch die Federraͤnder wie mit weißen, unten ſchwarzen Halbmonden beſetzt, der Bauch rothgelb. Der Schnabel gelb, die Fuͤße roth. Fuͤnf Zoll lang. 121 SF *14. C. Cobocola und grysea. Spix LXXV. 2. Wird die C. minuta feyn. V. I. COLUMBA. Gewoͤhnliche Tauben. Ihre Füße find kürzer als bei den vorhergehenden, aber ber Schnabel eben fo biegfam und dünn. Mir befigen davon vier wilde Species: 15. C. Palumbus L. Die Ringeltaube. Le Ramier. Ent. 316. | Sie tft die größte. Lebt in den Wäldern, zumal benen 1) Diefe und die EC. squamosa bilden für Hrn. Swainfon das Gefhleht Chamaepelia. Hühnerartige Vogel. Columba, 795 immergrüner Bäume, ift mehr oder minder bläulichzafchgrau, die Bruft weinroth, und zeichnet fich ducch weiße Flecken zur Seite des Halfes [purpurgrün eingefaßt] und der Flügel [und an den Hofen] aus. 16. C. Oenas L. Die Holztaube. Le Colombin ou le petit Ramier. Friſch 139. Schiefergrau, mit weincother Bruft, die Seiten des Halfes grün ſchillernd; etwas Kleiner als die vorhergehende, aber von derfelben Lebensart. 17. C. Livia Briss. Die Felfentaube. Haustaube. Le Biset ou Pigeon de roche. Ent. 510. Schiefergrau, um den Hals grün fchillernd, eine doppelte ſchwarze Binde auf den Flügeln, der Bürzel weiß. Bon diefer fiammen unfere zahmen Tauben der Schläge und, wie es fcheint, der größte Theil der zahllofen Raffen, auf deren Erzeugung auch einige Mifhung mit den anderen Einfluß gehabt haben Eönnte. ©. Sie ift auf den nordeuropäifchen Inſeln gemein, ja an al: len europäifchen Meeresküften, und ſehr klug und ſchoͤn. Sie wird von älteren Schriftftelleen mit der vorigen oft — *Die bemerkenswertheſten — ſind nach en 8 Überficht folgende: a. C. L. domestica. Die gemeine Haustaube. Enl. 466. Bunt, mit weißem Bürzel. b. C. L. hispanica. Die fpanifche oder römifche 3 Zaube. Enl. 110. Noch einmal fo groß wie die gemeine; Xlaftert fiebzehn Zoll; übrigens von allen Farben, auch gehäubt, mit Bene ten Füßen u. ſ. w. e. C. L. Dasypus. Die Trommeltaube Latſch— taube. Friſch T. 145. Mit befiederten Füßen bis auf die Zehen. 796 Bet. d. C. L. cristata. Friſch T. 144. Mit ebenfalls befiederten Zehen, aber zugleich einer Fes derhaube. e. C. L. norvegica. Schneeweiß, fonft auch gehäaubt und an ben Zehen be- fiedert. In Norwegen. f. C. L. barbarica. Um die Augen mit nadten gepuderten Sleifchwarzen und Doppeltem fhwarzem Fleck auf den Flügeln. Gehäubt und ungehäubt. Aus der Barbarei, g. C. L. eucullata. Die Schleiertaube. Friſch T. 150. Die Scheitelfedern aufgerichtet, nach vorn ſtehendz mit ſehr kurzem Schnabel. Die ſchoͤnſten ſind ſchwarz, mit weißem Kopf und Schwingen. h. C. L. hispida. Mit kleinen aufrecht ſtehenden Federchen auf dem Ruͤcken und den Fluͤgeln. In Indien. i. C. L. turbida. Friſch T. 147. Mit kurzem Schnabel, flachem Scheitel, ein Buͤſchel der Bruſtfedern nach beiden Seiten aufwaͤrts gerichtet. Von der Groͤße einer Turteltaube. K. C. L. laticauda. Die Pfauentaube. Friſch T. 151. Mit ausgebreitetem, vielfederigem Schwanz, den ſie nach Belieben aufrichten kann. Ihre Stellung iſt alsdann wie bei einem Truthahn. Sie hat oft an 34 Federn im Schwanz. 1. C. L. Gyratrix. Die Purzeltaube. Friſch T. 148. Eine der kleinſten; uͤberſchlaͤgt ſich beſtaͤndig im Flug in der Luft. Sie erhebt fi) unter allen am höchften; ihre Slüs gel find auch die längiten. m. C. L. galeata. Die Helmtaube. Unterfcheidet fich nur dadurch, daß Kopf, Schwingen und Schwanz von gleicher, aber anderer Farbe als der Körper find. . Hühnerartige Vögel. Columba. 797 n. €. L. tureica. Die türfifhe Taube. Friſch T. 159. Mit rother, warziger Wachshaut, die bisweilen ſo ſtark ſeyn kann, daß ſie den Schnabel und die Augen verſteckt. Der Schnabel ift geld. Sn Perſien einheimiſch. o. C. L. tabellaria. Die Brieftaube. Wenig von der vorigen verfchieden; nur durch weißliche Wachshaut und nadkte Augenlider. p. C. L. gutturosa. Die Kropftaube. Friſch T. 146. Blaͤſt die Bruſt oder eigentlich den Kropf oft ſo groß wie den ganzen Koͤrper auf. C. L. Eques, die Reitertaube, iſt ein Baſtard der beiden vorigen, mit aufgetriebenem Kropf und zugleich warziger Naſenhaut. S. Sonnini Buff. VI. T. 63. und Al- bin t. 45. q. €. L. Percussor. Die Schlagtaube. Fliegt in Kreifen und fihlägt dabei die Flügel laut klat— fchend zufammen, fo daß diefe auch oft zerbrochen gehen, und fie nicht weiter fliegen Eann. \ r. C. L. jubata. Die Mähnentaube. Mit mähnenartig aufgerichteten Nadenfedern. V. 18. C. Turtur L. Die Turteltaube. Enl. 394. Mit iſabellgelbem, braun geflecktem Mantel und blaͤulichem Hals, der zu jeder Seite des Halſes einen ſchwarz und weiß ge— ſcheckten Fleck zeigt. Es iſt unſere kleinſte wilde Gattung. Sie lebt in Waͤldern wie die Ringeltaube Jund es giebt von ihr ei— nige Varietaͤten in der Zeichnung]. In Käfigen ziehen wir, zum Vergnügen: 19. C. risoria L. Die Lachtaube. Friſch 44. Temm. 44. Scheint aus Afrika zu ſtammen. Sie ift blond, unten nod) bläffer. Ein fhwarzes Halsband auf dem Naden [und ihre dem Lachen gleichender Zon]. 798 BI Andere Tauben mit rundem oder vieredtem Schwanze find: *20. C. spadicea T. Temm. 1. Kopf und Hals bis an die Bruſt goldgruͤn; die Schultern braunroth, Nüden, Fluͤgel und Schwanz blaulihgrau, Unterbruft und Bauch weiß, Schwingen grünlid. Der Schwanz vieredig. Schnabel und Füße roth. Auf der Norfolkinfel. Groß. V. *21. C. aenea, Enl. 164. Temm. 3. 4. Colombe muscadivore. Voy. de Freyc. 29. Die Col. pacifica ift nad) Srn. Tem: mingk das Männchen. Sehr groß, mit befiederten Füßen. Das Männchen hat einen fchwarzen runden Knoten auf dem Schnabel. Sie ift hell: bläulichgrau, das Weibchen mehr mweinrothgrau, mit goldgrünem Mantel, die Schwingen und der Schwanz blaugrün, die unteren Schwanzdeckfedern brauncoth, die Füße roth. Auf den Molukken und den Papusinfeln. BD. “ *22, C. oceanica, Less. et Garnot Voy. de Duperrey 41. Ihr verwandt. ©. Kopf, Hals und Oberbruft Ihon ſchiefergrauz Rüden, Fluͤ⸗ gel und Schwanz goldgrün, der Bauch zimmetbraun. Die Füße , find roth, der Schnabel ſchwarz und trägt an der Bafis eine fchwarze, ganz runde Kugel. Sie ift um ein Dritttheil Kleiner als die vorige. Auf der Inſel Oualan. V. **23. C. Unchall Wagl. Mit ſilbergruͤn glaͤnzendem Gefieder, an der Bruſt ſilber- und goldgruͤn auf weinrothem Grunde ꝛc. *24. C. arcuatrix. Vaill. Afr. ſ264) Temm. 5. Violetspurpurroth, im Naden und auf dem Flügel und dem Schwanz fchieferblau; die Bruftfedern mit ſchwarzen Schaft: fchmigen, Flügel und Bauch weißgefledt, die Zarfen beftedert, Schnabel und Fuße geld. In Südafrika. V. *25. C. armillaris. Temm. 6. Blaulichſchwarz, auch gruͤnlichſchwarz, mit grauem Scheitel, Hühnerartige Bögel. Columba. 79, weißem Geficht und einem breiten, weißen Streif ben Hals herab, Bauch und Steißfedern weiß mit ſchwarzen, ovalen Flecken, auch die Schwanzſpitze weiß. über dem Auge ein rother Fleck, Se roth. Auf der Suͤdſee. *26. C. litoralis. Sonnerat 105. Temm. 17. Weiß, mit ſchwarzen Schwingen und Schwanzſpitze, aber auch in völlig weißen Varietäten. Der Schnabel ſchwarz. Nis flet an den Meeresklippen auf Java und Neuguinea. *27. C. chalcoptera. Temm. 8. Achbraun, die Federn rothbraun gefäumt, die Flügel’ mit £upfergoldigen, Binden bildenden Flecken, weißer Stirn und Zügeln, graulichweißer Kehle und ſchwarzem Schwanzende. Auf Neuhols land und Vandiemensland. V. *28. C. cristata. Temm. 9. Grau, ins Roͤthliche ſchillernd, mit roſtgelbem Zügel, Schen⸗ keln, Hinterbauch und‘ Steißfedern; hell-aſchgrauem Halſe und Bruſt; violetkupferig ſchillerndem Mantel und ſchwaͤrzlichgruͤnem Ruͤcken und Schwanz. Auf den Freundſchaftsinſeln der Suͤdſee. Der Scheitel iſt etwas gehaͤubt. V. X29. 0. caribaea. Temm. 10. Kopf, Kehle und Bruft purpurgrau, Rüden, Bürzel und Oberſchwanʒ blaͤulich, mit einer ſchwarzen Binde, der Nacken kupfergruͤn ſchillernd, der Bauch braunroth. Der Schnabel grün: lichroth, die Füße blutroth. V. x*30. C. leucocephala. ” Caiesby 65. Tem m. 13. Schieferblau mit ganz weißem Scheitel und Augenkreifen, der Naden grünfchillernd mit fchwarzem Einfaf, Schwingen und Schwanz braun. Der Schnabel weiß, an der Bafis voth; die Füße voth. In Nordamerika und Weftindien, V. **31. C. fasciata Say. Ch. Bonap. 1. 8. 3. 800 ER I N Mit roͤthlich- aſchgrauem Kopf, im Nacken einem weißen QDuerftreif, darunter der Hinterhals aus goldgrünen und purpurz nen Federn beftehend, übrige Oberfeite fchiefergrau, die Kehle weißlih, die Bruft weinrothgrau, Baud und untere Schwanzs decdffedern weiß, die Schwingen dunkelbraun, außen weißlich ges faumt, auf dem abgerundeten Schwanz eine breite, fchwärzliche Binde. Der Schnabel gelb mit fchwarzer Spige, die Füße gelb. Sn den Rocky-mountains, zuerſt in Long's Expedition etc. befannt gemacht. Den vorigen beiden am nächften verwandt, V. *32. C. speciosa, Enl. 213. Temm. 14. Mit roſtbraunem Kopf, Flügen und —— der Hals bis zum Nacken nebſt Bruſt und Bauch weiß, purpurroth und braunroth geſcheckt. Der Schwanz kurz. Die Schnabelſpitze gelb. Cayenne. V. *33. C. corensis. Temm. 15. [C. portoricensis.] Graubraun mit purpurrothem Kopf, Hals, Kehle und Bruft, bie Federn des Nackens bei wechfelndem Licht wie fchuppig ſchil— leınd, Schwingen und Schwanz braungeau. Im märmeren Amerika. V. *34. C. guinea. Edw. 75. Vaill. Afr. 265. Temm. 16. Kopf, Bruft, Bauch und Schwanz grau, violet fchimmernd; Rüden und Flügel bräunlich, legtere mit weißen, dreiedigen Fle— den, deren untere zwei Neihen bilden; die Bruftfedern an der Spise fhwalbenfhwanzähnlich gefpalten. Um die Augen roth, Südafrika. BD. ‘ *35. C. madagascariensis. Enl. 11. Vaill. Afr. 266. Temm. 19. Schön berlinerblau, mit fcharlachrothem Schwanz, Schna= belbafis und Augenkreifen, auch die Füße find roth. Auf Mas dagaskar und der Süpdfpige von Afrika. Groß. V. **36, C. Franciae. Vaill. 267. Hühnerartige Bögel. Columba, 801 Temm. 19. Sonnerat 101. Columba jubata W. Schwarzblau mit rothem Bürzel und Schwanz und Langen, ſchmalen, zugefpisten, weißen Hahnenfedern an Kopf und Hals bis zue Bruft herab. Um das Auge rothe nadte Haut. (Ob eine Ausartung der vorigen oder folgenden?) V. *37. C. rubricapilla. Sonnerat 57. [t. 67.] Temın. 20. Violetſchwarz mit dunkelrothem Scheitel und nadten, rothen Augenkreifen; Hals, Oberrüden und Bruft graulih, Schwingen and Schwanz tie beftäubt. Auf der Infel Panay. B, *38, C. elegans. Temm. 22. Obenher braun, mit weißgrauem Scheitel und Unterfeite, einem tothbraunen Fleck an der Kehle und ſolchem Streif durchs Auge, und fhwarzer Binde gegen das Ende des Schwanzes. Der Schnabel ſchwarz. Auf Wandiemensland. V. *39. C. cincta. Temm. 23. Mit weißem Kopf, ſchwefelgelbem Halſe und Oberbruſt, ſchwarzem Bande um die Unterbruſt bis hinauf, ſchwaͤrzlichem Ruͤcken und Fluͤgeln, dunkelgelbem Bauch, Schenkeln, Schnabel und Fuͤßen, und grau endigendem Schwanz. In Indien. V. *40. OC. loricata Licht. Temm. pig. 18. C. gymnophthalmos. C. leucoptera Pr. M. C, Picazuro 42. Kopf, Hals und ganze Unterfeite dunkelweinroth; im Naden ſchuppig fchiefergrau und grün fchillernde Federn, am ‚Ende weiß und ſchwarz geſaͤumt; der Mantel afchbraun mit vielem Mei auf dem Flügel; Nüden und Schwanz bleigrau. Der Schnabel geld, die Füße voth. Um die Augen bisweilen nadt und blau. Brafilien und Paraguay. Groß. V. *41. C. rufina. Temm. 24. DVioletbraun mit graulicher Kehle, Schwingen und Steuer: federn, der Unterrüden bis zum Bürzel bläulichgrau. Am Hinz pe des Männchens goldgrüne Federn. In Guinea. V. i 51 902 Bogen. *42. C. leucoptera. Temm. 25. [ift es nicht, fondern ftellt C. aurita vor.] Edw. 76. Geſicht, Hals amd Bruft hellgelbbraun, Nacden und Hinter: hals roſtgelb; ein ſchwarzer Streif unter dem Ohr weg, daruns tev goldgruͤn; Naden violet, der Mantel dunkelvioletbraun; Ruͤ— en und DOberfchwanz dunkelgrau. Die großen Flügeldeckfedern breit, weiß gefaumt. Die aͤußeren Schwangfedern mit weißen Spigen; der Bauch grau. Jamaica. b 8 *+43. C. aurita. Temm. t. 25. [fol nit ganz genau feyn.] Kopf und Unterfeite blaß weinroth, mit weißlicher Kehle; vom Ohr herab ein fehmwarzer Streif. Obenher afchbraun, im Nacken ſchoͤn violet metallifc - glänzend; die Flügel mit ſchwarzen Flecken, die Schwingen ſchwarz, die Außeren Schwanzfedern grau mit fchwarzer Binde, die Außerfte weiß. Südamerika. V. *44, C. javanica. Eni. 177. Temm. 26. Sonnerat 66. Weinroth, am Leibe dunkler, der Kopf blau, die, Schwin- gen fchwärzlich, die Slügeldedfedern goldgruͤn. Auf den oftin- diſchen Inſeln. V. *45. C. Jamboo [Jambu). Temm. 27. 28. Das Männchen obenher ſchoͤn grasgrün mit purpurcothem Vorderkopf und Gefiht, ſchwarzer Kehle, weißer Bruft und Bauch, und einer rofenrothen Bruftbinde. — Das Weibchen iſt grün mit violetdraunee Stirn und Kehle, und weißlihem Bauch. Auf Java, Sumatra. V. *45. C. violacea, Temm. 29. Stirn, Hals und Bauch ganz weiß, die Bruft blaßlila; obenher violet= braunroth, im Naden und Oberruͤcken violet = gold: fchilfernd. In Südamerika. V. *46. C. melanocephala. Enl. 214. ſchlecht. Forst. Zool. ind, t. 7. Tem m. 30, \} Nr $ Hühnerartige Vögel. Columba. 803 Grasgruͤn, mit aſchgrauem Kopfe, ſchwarzem Sinterkopfe, goldgelber Kehle und Hinterbauch, die unteren Schwanzdeckfedern putpurtotb, der Schnabel fchwarz, die a — der — gleich. Java. ’ *47. C. larvata. Vaill. Afr. 269. Temm. 31. Obenher violetbraun, am Bauche und Naden gelbroͤthlich, an den Seiten goldgruͤn, das Geſicht weiß. Die zwei mittleren Schwanzfebern find braun, die übrigen ſchwarz, mit grauer Spige, In Suͤdafrika. V. V*48. C. holosericea. Temm. 32. Grasgruͤn mit weißer Kehle, weißbefiederten Füßen und zwei fhmalen Binden auf der Bruft, davon die obere weiß, die uns tere ſchwarz. Zwei graue Binden auf den Flügeln, der Baud) und die unteren Schwanzdedfedern find gelb, die Schwingen an der Spige gabelig. Auf den Infeln der Südfee. BD. ‘ *49,. C. sinica. Albin III. 46, Obenher braun, ſchwarz gebandert, mit blutrothem Bauch, ſchwarzen Schwingen, die mittleren großen Deckfedern der Au weiß. AS China. *50, €, viridis, Enl, 142. Metallifchgrün, an der Kehle violetzpurpurfchilleend, die Sei: tenfedern des Schwanzes an der Spige fchwefelgelb. Auf Am: boina. Acht Zoll Lang. V. I *51. C. erythroptera, ..Temm. 55. Obenher fchwarzeoth, mit ſchwarzem Nüden und Schwin: gen; Stirn, Geficht, Kehle und Bruſt blendend weiß. Der Schwanz von der Bafis bis zur Mitte afchgrau. Auf den Inſeln des V. ſtillen Oceans. \ *52. C. mystacea. Temm. 56. Rüden und Fluͤgel braun, im Nacken bis zum Halſe violet⸗ gruͤn metalliſch glaͤnzend, die Stirn kupferig, Bruſt und Bauch 51* 804 Big et weinroth; Schwingen und äußere Schwanzfedern ziegelroth; ein weißer Schnurrbart unter den Augen weg. und eine weiße Kehle. Suͤdamerika. *53. C. superba. Temm. 33. Grasgrün mit violettem Oberkopf, bräunlich:rothgelbem Nas en, weißgrauem Hals und Kehle, dunkelblauer Binde von der Flüs gelfcehulter um die Bruft herum, weißem Bauch und Steiffedern und ſchwarzbraͤunlichen Schwingen, das ————— blaß. Auf der Suͤdſee V. *54. C. iympanistria. Vaill. 272. Temm. 56. Obenher olivenbraun, mit rothbraunen Schwingen und erd— braunem Schwanz ; Stien, ein Streif über und hinter dem Auge weg und die ganze Unterfeite, nebft einem Theil der äußeren Schwanzfedern, weiß. Auf dem Bürzel zwei ſchwaͤrzliche Binden, an den Hüften roſtgelb; Schnabel und Füße gelb. Im füdlichen Afrika. i IR Le *55. C. coerulea. y Temm. 37. Oberſeite ſchoͤn himmelblau; ein weißer Schnurtbart unter dem Auge weg; auch Kinn und Bauch weiß; Kehle und Ober: bruft weinrothbraun. Fuͤße roth; Schnabelſpitze weißlich. Indien. V. *56. C. afra. Enl. 160. Vaill. 271. Tourterelle Emeraudine. Tem m. 33. 39. Obenher graulichbraun, mit grauem Scheitel; zwei indigblaue Flecken auf dem Fluͤgel (bisweilen gruͤn ſchillernd), die aͤußeren Schwanzfedern haben an der aͤußeren Baſis, ſo wie an der Spitze einen weißen Fleck In Afrika, vom Cap bis zum Senegal. V. *57. C. Geoffroy. Temm. 57. Hell aſchgrau ins ea mit weißem Bauch; auf den Slügeln fünf bis fechs violette, gruͤnſchillernde Flecken und fechs bis acht ähnliche fpaniolbraune weiter. nach außen. : Langs des Ruͤckens und an den Schwingen braunlich." Braſilien. V. Hühnerartige Vögel. Columba. 805 *58. C. cinerea !). Temm. pig. 58. , Col. 260. das Weibihen. Das Männchen ift obenher mäufegrau, untenher heil afchgrau, am Kopfe faft weiß; auf den Flügeln ſtehen vieredte und runde ſchwarzblau fchilfeende Fleden. Das Weibchen ift gelbbraun mit grauem Vürzel und weißem Baudy, Die ——— find voth: ‚ beaun. In Brafilien. Klein. WB. *59. C. bitorquata. Temm. 40. Meinroth mit grauem Kopf, graubraunem Rüden, Schwanz und Schwingen und einem doppelten, oben weißen, darunter ſchwarzen Nadenringe; Fluͤgeldeckfedern grau, Bauch und Aus Berfte Schwanzfedern weiß. In Süpdafien. V. *60. C. vinacea. Temm. 41. Dunkelweinroth, Fluͤgel, Ruͤcken und Schwanz ſchwarzbraun. In Guiana. V. *61. C. tigrina. Die graue chineſiſche Turteltaube. [Temm. 43.] Sonnerat 102. Kopf, Hals und Bruft graulicheweinroth, Bauch gelblich, im Nacken ein ſchwarzer Halbmond mit weißen Flecken; Nüden und Flügel grau, braungrau geflecdt, der Schwanz; weiß, ſchwarz und gelbbraun. China und die Südfee. B. u 1 cambayensis. Vaill. 270. Temm. 45. Obenher graubraun, mit roſenrothem Kopf und Hals, gelb: roth und ſchwarz gefleter Bruft und weißem Bauche; die Schwin- gen grau, die Seitenfhwanzfedern ſchwarz und grau gefledt. Sn Südafrita und Aſien. V. ‘ *63. C. malabarica. Col. brame Temm. Aſchgrau, unten weiß, auf der Mitte der Flügel eiförmige Flecken die Seitenſchwanzfedern bis zur Mitte ſchwarz, am —— weiß. Auf Malabar. 1) Dieſe iſt das Genus Peristera. 806 Bear ' *64. C. alba. Temm. 46. Völlig weiß. In Süpdafien einheimifch, bei ung domeſticirt. V. *65. C. squamosa !), Temm. 47. [59.] Obenher graubraun, untenher hell fchmugiggelb; mit ſchwar⸗ zen Federraͤndern gewellt; die kleinen - lügeldedifedern weiß. Brafilien. V. ' *66. C. malaccensis. Mus. Carlson, 67. Edw. 16, Temm., 47. Obenher braungrau, Gefiht und Kehle grau, Bruſt röth: lich; Hinterkopf, Naden, Rüden, Bruft und Bauch durch ſchwarze Tederränder gewellt; die Enden der Schwanzfedern weiß. Füße gelb. Auf den füdafiatifhen Inſeln in den Palmenwäldern. V. " *67. C. macrura, Ent. 329. Mit einem gleichmäßigen Schwanz von der Fänge des Kür: pers, zimmetbraun, untenher blaß, die Schwenzfedern am Ende weiß. Schnabel und Füße roth. Auf Geylon. V. *68. C. porphyrea. Col. 106. Temm. Pig. 85. Columba purpurata var. Der Kopf bis zur Bruſt ift lebhaft dunkelroſenroth, unten an der Bruft weiß begrenzt, darunter ſchwaͤrzlich, der Bauch blaͤulich-aſchgrau, die Steißfedern gelbgruͤn; Nüden, Flügel und Dherfeite des Schwanzes, fo wie die befiederten Tarſen ſchoͤn grasgrün, an den Schwingen ins Bonteillengrüne; die Füße voth. Auf den Molukken und Sundainfeln. V. *69. C. dilopha. Col. 162. Aſchgrau, auf dem Rüden ins Schyiefergraue, an Schwingen und Schwanz ins Schwarze, legterer mit grauer Querbinde. Won der Stirn erhebt fich ein grauer Federbuſch, am Hinterkopf ein 1) Gehört zu Hrn. Smwainfon’s Chamaepelia. Hühnerartige Vögel. Columba. 807 zweiter geößerer,, voftgelber, von gefchlisten Federn. Jede Brufts feder hat einen doppelten Ausſchnitt. Die Füße find roth. Der C. spadicea verwandt. Im Inneren von Neuholland. “ *70. C. magnifiea. Col. 163. Einer der prächtigft —— Voͤgel. Der Kopf bis zum Halſe iſt heil aſchgrau Am Oberkoͤrper geht dies in glänzendes Grün über, auf den Flügeln mit citronengelben Fleden unter: mengt. Buͤrzel, Steißfedern und Hofen find auch vein gelb, Bon der Kehle beginnen purpurrothe Punkte, die immer breites ven Raum gewinnen und endli Bruft und Baud) gänzlich, - violetpurpur, hie und da grün fchillernd, bedecken. Sehr ſchmack— haft von Fleifh. Im öftlihen Neuholland. V X74. C. lacernulata. Col. 164. Der Oberkopf blaͤulich- afchgrau; nach dem Rüden zu in weinroth; Bruft und Bauch lila=weinroth, die Kehle mehr ifabells gelbröthlich, am Mantel dunkelbronzegrüun, Schwingen braun. Der "Schwanz bleigrau ſeine unteren Deckfedern und die Fuͤße roth— braun. Auf Java. V. “*72. C. capistrata. Col. 165. Columba badıa Raflles. Gleicht etwas der vorhergehenden. Ihr Oberkopf ift blau: lich- aſchgrau, am Halfe, Bruft und Bauche ins Lilagraue; die Kehle ift weiß, der Naden dahinter und dev Oberruͤcken weintoth, die Flügel purpurbraun ins Schwarze, der Schwanz ſchwarz mit grauer Endbinde. Im indiſchen Acchipel. V. *73. C. locutrix Pr. Ma«x. Col. 166. Der Kopf dunkel weinroth, an Stirn und Schnabel ins Gelbliche, die Oberfeite mehr dunkelbraun, im Naden pfeilförmig ausgefchnittene Federn, jede am Ende mit weintothepurpurfarbes nem led. Auf den Flügeln einiges Metaligrün, der Bauch grau. In den brafilifhen Wäldern. Bon bitterem Fleiſch. ®,. *74 0. leucomela. Col. 186. Kopf, Hals und Baſt blendend weiß, im Nacken ins No: ſenpurpurrothe, am Bauche ins Schmutzigweiße. Ruͤcken, Bürs 808 B zel und die Raͤnder der kleineren Fluͤgelfedern tief purpurroth, Fluͤgel und Schwanz im Ganzen ſchwarzbraun. Im Inneren von Neuholland. V. — *75. C. scripta T. Col. 187. Gleicht der Columba Jambu, Dbenher gelbbraun, etwas ins Aſchgraue; die Kehle und die Seiten des Kopfs find weiß, ſchwarz eingefaßt, auf den Baden drei fchwarze zadige Fleden, fo wie vom Schnabel zum Auge hin. Auf den Flügeln ein opa= liſirend grüner, in Goldpurpur fchillernder Spiegel; der Bauch und die Unterfeite der Flügel find weiß. Neuholland. V. *76. C. Dussumieri. Col. 188. Der Kopf bis zur Unterſeite blaß-weinroth, an der Bruſt ins Nofenrothe, am Scheitel ins Graue, Kehle und Unterſchwanz weiß. Sm Naden dunkelblaue, fchilleende, wie ſchuppig ausſe— hende Federn mit grünem Saum; Nüden und Oberſchwanz afchbraun, Schwingen und aͤußerſte Schwanzfedern fchiefergrau, legtere mit weißer Außenfahne. Füße gelb. Auf der Inſel Lucon. V. X*77. C. leucotis, Col. 189 nicht gang genau illuminirt. Dlivengrün, mit helleren Farben gemifht. Der Scheitel ift afchgrau, über dem Ohr weg ein weißer, oben ſchwarz gefaumter Fleck; die Kehle odergelb; im Naden himmelblau, darunter und zu den Halsfeiten grasgrün, darunter am Nüden lila; die Schwanz⸗ federn find graubraun mit hellerem Saum. ®, “ *78. C. xanthura Cuv. Col. 190. Colombe Rousseau. Kopf und Naden rothbraun; die Unterfeite mehr gelbbraun; der Rüden grün und roth, metallifch fchillernd, fo wie die mittle— ven Schwanzfedern olivengrün; Flügel und Geitenfedern des Schwanzes goldig-roftgelb, noch) am Ende des Schwanzes eine ſchwaͤrzliche Binde. \ V. *79. C. picturata T. Col. 242. Columba Dufrenii Shaw. Kopf und Hals aſchgrau, Bruft weinroth, am Halſe runde, an der Spige gefpaltene Federn. Die Nackenfedern weiß mit ſchwarzer Zeichnung; der Mantel zimmetbraun, Schwingen und Hühnerartige Vögel. Columba. 809 mittlere Schwanzfedern erdbraun, die Seitenſchwanzfedern ſchwarz⸗ grau mit aſchgrauem Ende. Auf Isle de France, Madagaskar und ganz Indien. B, v *80. C. perspicillata. Col. 246, Eine der größten; Kopf und Hals dunkel afchgrau, an ber Stirn weiß, fo wie um die Augen ein breiter Kreis von Federn gleicher Farbe; Nüden und Flügel metallgrün, blau jchillernd; Schwingen und Schwanz ftahldlau; Bruft, Bauch und übrige Untertheile heil afchgrau. 18 Zoll langz der Schnabel weiß. Auf den Philippinen und Molukken. B ”*84, C, Iuctuosa Reinw. Col. 247. Größer als C. litoralis, der fie gleicht. Blendend weiß mit dunkelafchgrauen Schwingen. Eine mittlere Bauchlinie, die Ho— fen und die Finger find fehwarz; der Schnabel weiß. Sm mo: lukkiſchen Archipel. V. *82. C. hyogastra R. liogastra.] Col. 252. Kurz und did; grasgruͤn mit aſchblauem Vorderkopf und Fluͤgelfedern und einem ſchoͤnen violetpurpurfarbenen Fleck auf dem Bauch. Steiß und untere —— gelb. Fuͤße roth. Celebes. V. *83. C. monacha R. Col. 253. Klein. Sie ift grün, mit Iafurblauem Scheitel, Zügel und Bauchfleck. Unter dem blauen Scheitel über dem Auge weg ein Tchwefelgelber Streif hinten herum. Kehle, Steiffedern und einige Zlügelfederränder auc gelb. Die Füße roth, der Schnabel ſchwarz. Gelebes. BD. *84. C. humilis T. Col. 258. Colombe terrestre. Rüden und Bruft weinroth, mit afchblauem Oberkopf, im Nacken ein fchwarzes Querband; Unterrüden, Bürzel und einige Slügeldedfedern afchblau, Schwingen Eraun, Schwanz fehwarz, der Bauch und aufßerfie Schwanzfeder weiß. Beide ee etwas verfchieden. Bengalen. Lebt auf der Erbe. *85. C. Pinon. Quoy et Gaimard Voy. de ie 28. 810 Bra Kopf, Hals, Bruft und Rüden braͤunlichgrau, Fluͤgel und Schwanz ſchiefergrau, auf dem Schwanz eine weiße Binde. Der Bauch roſtbraun ins Violette, die Steißfedern roſtgelb, die Ya roth. Auf Rawak. *86. C. Pampusan. Voy. de Freyc. 30. % Nothhraun, auf dem Schwanz eine ſchwarze Binde. Der Schnabel ſchwarz, die Füße roch. Selten. Auf Guam, einer der Marianen. V. *87. C. Araucana, Less. et Garnot Voy. de Duperrey 40*). Sckerfarb-dunkelroth, im Naden metallifchgrün und gold: - glänzende Federn. Der Schwanz am Ende mit afchgrauer Binde. Chili. V. *88. C. cyanovirens. 12,1. 8, Der Tauber grasgrün mit lafurblauem Scheitel und der: gleichen Flecken auf den Dedfedern der Flügel. Die Kehle weiß- grau, der Bauch gelbweiß, die Schwingen fchwarzbraun; bei der Taube ift bloß Stirn und Kehle aſchgrau, ein vother Fleck auf der Bruft, der Bauch grüngeld. Bei beiden Gefchlechtern die Fluͤgeldeckfedern gelb eingefaßt, die Füße voth. Auf Neuguinea V. *89. C. Zoeae. ib. 29. Kopf und Bauch aſchblau; Die aehle aſchgrau, Hals und Bruſt weinroth, vom Bauche durch eine braune Binde getrennt; Ruͤcken und Fluͤgeldeckfedern tief braunroth; Schwingen, Bürzel und DOberfeite des Schwanzes dunkel goldgrün; Unterfeite des Schwanzes und Steiffedern voftgelb, letztere mit weißen Ausen⸗ flecken getuſcht. Der Schnabel ſchwarz, die Fuͤße roth. Im * fen von Dorery auf Neuguinea. Die Gattungen der folgenden Abtheilung ſind — un laffen fi) nochmals, je nachdem ihre Zarfen befiedert find oder nicht, fo wie nach den nadten Augenkreiſen, welche fich bei eini— gen finden, weiter eintheilen. Hr. Swainfon nennt die mit befiederten Tarſen Ptilo- nopus, wie z. DB. *90. C. purpurata [Latham). Col. 34. *) Diefe Abbildung teifft nicht mit der Bejchreibung von Leſſon. V. Hühnerartige Bögel. Columba. s11 Grün, mit hellspurpurrothem Scheitel, duch einen goldenen Halbmond eingefaßt. Am Baud) ein breites orangegelbes Band, Steißfedern gelb. Die Federn des Halfes * a und an der Spige gabelförmig gefpalten, V. Es giebt welche, die Fleiſchlappen und andere nackte Er am Kopf haben. So N #91. C. xanthogaster Wagl. Columba purpurata T. Col. 254. 2 Kurukuru. Auch diefe hat fleife gefpaltene Halsfedern. Sie hat aber weißen, mit gelb gemengten Kopf, gelbe Kehle, Hals und Ober: bruſt; Unterbeuft und Bauch citronengelb, Rüden, Hinterbaud) und Schwanz grün, die inneren Flügeldedfedern und ſchmalen Bärte der Schwungfedern blau⸗gruͤnweiß oder gelb geſaͤumt. Schna= bei umd Füße grau. Suͤdſee. V. *92. C. auricularis T. Col. 21. Colombe oricou. Weiß, mit ſchwarzen Schwingen und Schwanz; laſurblauer, nackter Kehle und kugelig-fleiſchigen, einer Himbeere gleichenden Naſenloͤchern, nackten rothen Kehllappen und nackten Augenkrei— ſen. Auf der Suͤdſee. V. Man kann auch noch einige Gattungen, wenn man will, mit zugeſpitztem Schwanze, von den anderen abſondern. So *93. C. migratoria DL. Die Wandertaube?), Ent. 176. Friſch 142. Temm. 48. 49. Wilson XLIV. 1. _ \ Kopf, Rüden, Dedfedern und Bürzel ſchoͤn afchblau oder fchieferblau; der Schwanz hat 12 Federn, die mittleren Schwanz: federn fchwarz, die zur Seite graulichweiß. Der Naden gold gruͤn, Kehle‘ und Bruft rothbraun, der Bauch weiß. Die Schwin: gen braunmweiß und fchwärzlich. Beim Weibchen ift Naden und Bruft mehr afchbraun. In unfaglihen Schaaren in Nordamerika. V *94 C. carolinensis. Enl. 175. Temm. 50. 1) Das Geflecht Ectopistes. 812 Bd er Catesby 24. Edw. 15. Wilson XLIN. 1. Vornher bis zur Bruſt herab weinroth ins Gelbe; Schei— tel, Naden und Flügel feidenglänzend fchieferblau. Der Mantel aſchbraun; unter dem Ohre an der Seite des Halfes ein Schwarz zee Punkt. Im Nacken ſchoͤn goldgrün und purpurfchillernd ; Bauch weißlich; der Schwanz hat vierzehn Federn; die mittleren find dunkel fchiefergrau; die äußeren haben in der Mitte einen fhwarzen Fleck, und von da bis zur Spiße find fie weiß. V. ‘ *95. C. Reinwardti T. Col. 248. Mit fehr langem, abgeftuftem Schwanz; Kopf und Baud) bel afchgrau, Kehle und Bruſt weiß; Flügel, Rüden und mitt lere längfte Schwanzfedern zimmetbraun; der Außere Flügelrand bis zu den Schwingen ſchwarz. Die Seitenſchwanzfedern ſind an der Baſis ſchwarz, grau in der Mitte, am Ende weiß oder braun. Um die Augen iſt die Haut nackt und blaßroth. Fuͤße und Schnabel zinnoberroth, letzterer mit auſgetrichen grauer Spitze. Celebes. B *96. C. humeralis. Col. 191. Der Kopf hell aſchblau; die Bruſt dunkler aſchgrau, der Bauch weiß. Ruͤcken, Fluͤgel und Oberſchwanz erdbraun, die Federn am Ende ſchwarz geſaͤumt, wodurch zumal der Ruͤcken wie quer— gebaͤndert erſcheint. Im Nacken ein ſchoͤner Goldorange-Fleck, jede Feder ſchwarz gerandet, die Innenſeite der Flügel iſt roth. Die äußeren Schwanzfedern find purpurbraun mit weißem Ende. Schnabel und Füße geld. Neuholland. V. **97. C. denisea Temm. Col. 502. Purpurroth ins Bleigraue; im Nacken ein ſchmaler, weißer Halbmond, darunter ein Fleck goldſchillernder Federn; der Ruͤcken, die Fluͤgeldeckfedern und der Buͤrzel bleigrau; Schwingen und Schwanz braun, letzterer in der Mitte mit einer breiten, ſchwar— zen Binde, auf dem Flügel etwas weiß. Die Tarſen halb bes fiedert, die Füße roth. Chili. V. **98. C. ianthina T. Col. 503. Violetſchwarz, purpurſchillernd; Scheitel, Bruſt und Bauch Hühnerartige Vogel. Columba. 813 fchieferblau, am Hals und Naden ‚geldgrän ſchillernd. Die ——— gen ſchwarzbraun. Gemein in Japan. *99. C, amboinensis. Col. 100. Columba phasianella. Mit langem, abgeftuftem Schwanz wie eine Eifter und von der ‚Größe der Wandertaube. Kopf und ganze Unterfeite lebhaft brauntoth, die Kehle weiß. Im Naden violetpurpurfarbig gold⸗ ſchillerndz; Ruͤcken, Flügel und Schwanz dunkel rothbraun, etwas purpurfarbig, die Dedfedern ziegelroth geraͤndert. Ein nackter, rother Augenkreis. Auf allen oftindifchen Inſeln. ß *100. C. Kopkapen, Col. 142, . Kopf, Hals und Unteifeie hell aſchgrau, am Hinterkopfe Elei: ner. aber, langer horizontaler Federbuſch zerfchligter Federn. Im Naͤcken weinroth; die Fluͤgel ſehr bunt. Die Schulter- und klei— nen Deckfedern iſabellgelb mit grau und weißen Spitzen und fhwarzen Querftreifen; die mittleren metallgruͤn, die darauf car: moifinroth mit weißem Rand und ſchwarzen Flecken; die Schwingen fhwärzlih. Der Eeilförmig abgeſtufte Schwanz iſt in der Mitte braun, ; die. Seitenfedern ſchwarz, grün und violetfhilfernd, ihre ‚Enden weiß. Neuholland. Bu Y *401.'C. dominicensis. Enl. 437. Temm, 51. Ruͤcken und Oberfeite des Schwanzes on grau mit ſchwar⸗ Halsband; der Kopf weiß mit braunem Hinterkopf und Schnurrbart, einem ſchwarzen Scheitelquerband, gelbrother Bruſt und gelbem Bauch; die aͤußerſten Schwanzfedern weiß, die — braungrau. *102. :C. capensis. ib. 140 et Vaill. 273. 274, Temm. 53. 5%. © Mit langem, abgeftuftem Schwanz, graubraun, untenher weiß, das Männchen mit fihwarzer Stirn, Kehle und Vorderhals bis zur Bruft herab; einem ſtahlgruͤn ſchillernden Fleck auf dem Flügel und voftrothen Schwingen, weißem Bauch und ſchwarzem Schwanz, deffen zwei äußere Federn außen und am Ende weiß. Das Weibchen meinroth mit weißem Bauch. r 814 DIBEE RT: 0 5 9 *403. C, venusta C. Cal. 341. 1. / Columba campestris Spex 75. 2. Mit geauem Scheitel, Teberbrauner Oberfeite und weintother Unterfeite. Die Flügeldecfedern mit einigen purpucbraunen Spie- gelfleken, an den Eleineren weiß mit ſchwarzem Saum. Die Seiz tenfedern des langen, abgeftuften Schwanzes fhwarz mit weißen Enden. Die Eleinfte aller Tauben. Sechs und einen N Zoll lang. Braſilien. ** 104. C. strepitans Spir. Spix t. 75.4 1”). Kopf und Unterfeite weiß, an der Bruſt ſchwach roſen⸗ roth; Oberſeite afchgrau, die Eleinen Fluͤgeldeckfedern fchmarzviolet, längs geftrichelt, die größeren weiß mit fchwarzem Rand. Die Schwingen ſchwarz, der Baud) weiß, außer den grauen zwei Mit- telfedern. Am Amazonenftrom, Macht Geraͤuſch beim J—— Nur ſieben Zoll lang. *105. C. Maugei. Temm, 52. Obenher graubraun, die Unterfeite weiß, — in Halb⸗ monden gewellt wie ein Habicht, der Schwanz ſchwarz, die mitt: leren Federn braun, alle mit weißen hd hie Auf der Südfee. V. *106. C. Macquaria. Quoy et Gaim. Voy. de Freye. 31. Kopf, Hals, Bruſt, Bürzel und mittlere Schwanzfidern afchblau; Bruſt und Bauch ſchmutzigweiß; der Ruͤcken roth— braun ; die Eleinen Slügeldedfebern find graubraͤunlich, mie weißen Augen befaet, hierauf eine aſchblaue Binde, die Schwingen roth⸗ braun. Die Fuͤße fleifhfarb, die Huigentreife nadt. Soll bei Port: Sakfon vorkommen. B. Allein die befte Unterabtheilung, dier man im dem Tauben— gefchlechte gemacht hat, ift II. VINAGO Cuv. i) Les Colombars. $ Man erkennt fie an ihrem dickeren Schnabel, der von foliderer *) Bon Euvier zur vorigen. citivt. 1) Vinago ift der lateiniiche Name der Holztaube. Hr. Vieillot bat ihn in Treron umgetauft. Hühnerartige Vögel. Columba, 815 Subftanz, und an den Seiten zuſammengedruͤckt iſt; ihre Tarſen find kurz, die Füße breit und ‚gut eingefaßt. Sie nähren ſich fänmtlich von Früchten und Ieben in Hochwäldern. Man Eennt nur erſt einige Gattungen, alle in der heißen Zone der alten Welt einheimiſch. *107. C. abyssinica. Der Wallia Bruce's. Vaill. 276. 277. Temm. S. 9, ’ Grün, mit afhgrauem Kopf und Hals, gelbem Bauch d des Miännchens, violetten Eleinen Fluͤgeldeckfedern, ſchwarzen, gelbge— ſaͤumten Schwung- und Deckfedern, und grauem Schwanz. Der Schnabel an der Baſis braun, an der Spitze weiß. V. X*1408. €. australis. Enl. 3, Temm. 3. Olivengruͤn, mit gelb- und ſchwarzgefleckten Steißfedern und Hoſen, der Schwanz grau, am Ende heller, die Schwingen ſchwarz, gelb geſaͤumt; die kleinen Fluͤgeldeckfedern ſchwarz mit gelbem Ende, ſo daß ſie zwei gelbe Fluͤgelbinden erzeugen; die Fluͤgel— ſchulter violet. Der Schnabel grau, die Fuͤße roth, FRBSglUn Y *109. C. aromatica. Enl. 163. Temm. 5. Brown zool. Ill. 20. . Dlivengrün, der Oberruͤcken und die Eleinen Fluͤgeldeckfedern purpurfarb ; die Schwingen ſchwarz, die zweiten Dedfedern gelb gefaumt, die Seitenfedern des: Schwanzes, fo wie in etwas der Scheitel, afchgrau. Der Schnabel blaulich, an der Baſis voth, dee Schwanz hat vierzehn Federn. Eine VBarietät (Tem: ming®’s) ift an Kopf, Hals und Bruft goldgelb, am Bauch grau, am Schwanz gruͤnlich; an anderen find Baden und Kehle weiß oder gelb c. Auf allen oftindifchen Inſeln. V. *110. C. vernans. Enl. 158. Temm. 10. 11. Grasgruͤn, auf der Bruſt zwei — Halbmonde, der obere lila, der untere orangegelb, die Fluͤgeldeckfedern ſchwarz, gelb eingefaßt, die oberen ganz gelb, die Schwingen ſchwarz, der Schwanz grau mit weißlichen Endſaum, der Hinterbauch gelb. Das Weib— 816 Bge— chen obenher mehr graugruͤn, untenher gelbgruͤn. Schnabelſpitze weiß. Philippinen. V.— 1411. C. militaris. Temm, 1. 2. Groß, geldgrün ins Dlivengrüne, mit blaufichgeauem Kopf, gelbem Hals und Bruft, grüngrauem Bauch, einer fchieferblauen Binde im Naden und einem violetten Fleck an der Flügelfchul- ter. Der Schnabel grau, die Füße roth. In Indien. V. *112. C, psittacea. Temm. 4. Grün, nur die zwei mittleren Schwanszfedern fo, die übrigen afchgrau mit weißem Ende, in der Mitte durch eine fchwarze Binde getrennt; Flügelfedern fchwarz, die Eleineren mit gelbem Saum. Der Schnabel grau, die Fuße fhwarz Auf Sava und Zimor. V. *113. C. calva. Temm. 7. Grasgruͤn, mit nadter, goldgelber Stirn und Augenkreifen, der Flügelbug violet, die Schwingen ſchwarz, die zweiten Deck— federn gelbgefäaumt, die Seitenfchtoanzfedern grau. Der ſtark ge bogene Schnabel gelb, am der Spitze filberweiß, die Süße auch gelb. In Afrika. V. X*144. C. olax T. Col. 241. Colombe odorifere. Schön bunt und die Eleinfte diefer Unterabtheilung.- Der Kopf bis zum Nacken fo wie die Hüften find bleigrau, die Kehle weiß, die Bruſt lebhaft roftgelb, der Bauch grasgrün ins Graue, der Rüden, Mantel, Steiß und die unteren Schwanz dedfedern find vothhraun. Bürzel und Schwanz fhiefergrau, legteree mit aſchgrauem Ende. Die Flügel find ſchwarz, die Dedfedern alle blaßgelb gerändert. Die Füße find roth. Auf Sumatra. | V. *115. C. Capellei. Col. 143. Grün, mit grauem Geficht, braungelbem Bruſtfleck, ſpan⸗ gruͤnem Bauch, fhwarzen Flügeln, deren Dedfedern gelbgefaumt, der Schwanz fchwarz, an beiden Enden afchgrau. Beim Weib- chen ift das Grün und der Bruftfled mehr graulih, Im Sn: nern von Java und Sumatra. V. Hühnerartige Vögel. Columba. 817 Es giebt auch welche mit zugefpigtem Schwanz: *116. C, oxyura T. Col. 240, Sie ift papageigruͤn, obenher ins Grauliche mit ſchwarzen Schwingen und gelben Steißfedern und unteren Schwanzdedfedern. Der fonderbar geftaltete Schwanz ift rhomboidaliſch, die mittles ven zwei Federn einen Zoll länger und fpig. Er ift dunkelafch- grau bis zur Mitte, dann hat er eine ſchwarze Querbinde, bie Enden find hellgrau. Der Schnabel iſt ſchwarz mit gelber Spitze, die Fuͤße roth. Gemein auf Java. BD. Fünfte Ordnung der Voͤgel. GRALLAE L. Stelzvoͤgel. Vormals Ufer- oder Sumpfvögel genannt. ©. entlehnen ihren Namen von ihrer Lebensart und dem Bau, der fie veranlaßt. Man erkennt fie an der Nacktheit ihrer Un: terfchenfel und meiftens an der Höhe ihrer Zarfen, zwei Ums ftände, die ihnen geftatten bis zu einer gewiffen Ziefe ins Waf: fer zu gehen ohne die Federn zu benegen, mittels ihres den Fuͤ— Ben proportionirten langen Halfes und Schnabels darin umher zu waden, und zu fiſchen. Die, welche einen ftarken Schnabel haben, leben von Fiſchen und Reptilien, die mit ſchwachem von Sinfecten und Würmern. Wenige begnügen ſich zum Theil mit Körnern und Pflanzen und bloß diefe leben vom Wafler entfernt. Meift ift der Außere Finger an feiner Bafis durch eine Eurze Haut mit dem mittleren verbunden; bisweilen find zwei folcher Haute vorhanden, anderemale fehlen fie gänzlih, und die Zehen find völlig frei. Auch kommt es, wiewohl fehr felten, vor, daß fie ihrer Länge nad) gefäumt, oder daß fie völlige Schwimmfüße find; endlich fehlt auch noch mehreren Gefchlehtern der Dau— men, fämmtlicy Umftände, die auf ihre mehr oder minder voll: kommenes Wafferleben Einfluß haben. Faſt alle diefe Wögel, wenn man die Strauße und die Gafuare ausnimmt, haben lange Schwingen und fliegen gut. Sie fireden im Flug ihre Füße nad) hinten aus, abweichend von der Art und Weife aller ande: ten Voͤgel, die fie an den Bauch anfchlagen. Mir ftellen in diefer Ordnung fünf Hauptfamilien und ei: nige ifolirte Geſchlechter auf. Indeß unterfcheidet fich die erfte Samilie, BREVIPENNES, Riefenvögel, obwohl im Ganzen den übrigen Stelzläufern analog, doch abwei— chend in einem Punkte, naͤmlich der Kürze ihrer Flügel, die ihnen Stelzvögel. Struthio. 819 die Fähigkeit zu fliegen benimmt; ihr Schnabel und ihre Lebensart geben ihnen außerdem viele Verwandtfchaft mit den Hühnervögeln, Es fcheint, daß die Muskelkraft worüber die Natur zu ver: fügen hatte, nicht ausgereicht haben würde, um Flügel in einer fo großen Ausdehnung, wie die Körpermaffe folcher Vögel vers langt hätte um fich in der Luft zu erhalten, zu bewegen; ihe Bruftdein bildet daher nur ein einfaches Schild, und ihm fehle der vorjtehende Kamm, den man beim Bruftbein aller anderen Vögel bemerit. Ihre Bruftmuskeln find auch fehr dünn; aber die hinteren Ertremitäten haben dafür an Kraft gewonnen, was den Vordertheilen abgeht. Ihre Oberſchenkel- zumal aber Unter: ſchenkelmuskeln find von einer ungeheuern Dice, Keiner dieſer Vögel hat einen Daumen 1). Man bildet zwei Gefchlechter aus ihnen. 1. STRUTHIO Z. Strauß. Deren mit fchlaffen, biegfamen Federn befegte Flügel noch lang genug find, um ihren Lauf zu verfchnellern. Sedermann fennt die Eleganz der Federbuͤſche, die man aus diefen duͤnnge— fchäfteten Federn macht, deren Fahnenbärte, obſchon jeder Eleinere Bärtchen hat, fidy doch nicht in einander fügen wie bei den mei: fien anderen Vögeln. Der Schnabel des Straußes ift horizontal niedergedrüdt, von mäßiger Länge und am Ende ftumpf; die Bunge kurz und wie ein Halbmond ausgefchnitten; ihr Auge ift groß und die Augenlider bewimpert; ihre Schenkel und Tarfen fehr hoch. Sie befigen einen ungeheuren Kcopf, einen anfehnli- hen Magen zwilchen dem Kropf und dem Vormagen, bedeutende Eingeweide, lange Blinddarme und einen weiten Behälter, in wel chem ſich der Urin anfammelt wie in einer Blaſe; auch find fie die einzigen Vögel, welche uriniven. Ihre Ruthe ift fehr groß und zeigt fich oft Außerlich ?). Man kennt nur zwei Gattungen, aus denen man zwei Ge: fchlechter bilden Eönnte: ‘4. St. Camelus L. Der Strauß der alten Welt. Enl. 457 °). Vieill. Gal, 223. Copie der Figur von Maredhal. 1) Die san! ihrer Phalangen ift, beim inneren Finger angefangen: Strauß 4 Nandu und Gafuar 3,4,5; was auf die gewöhnliche Zahl bei den Voͤgeln hinaus koͤmmt. Man confultive über dieſe genito- urinariſchen Organe, insbe fondere die des Straußes, die Abhandlung des Hrn. Geoffroy ©t. Dilaire, Mem. du Mus. T. XV. 3) ©. auch die fehöne Abbildung von Marechal:in der. Mena- gerie du Museum de MM. La Cepede et Cuvier. DIR 320 Bıgeı. Seine Füße haben nur zwei Finger, wovon dem äußeren, der nur halb fo lang als der innere ift, der Nagel fehlt. Diefer feit dem höchften Altertbum berühmte Vogel, in den fandigen MWüften von Arabien und dem ganzen Afrika fehr zahlreich, ers reicht fechs bis acht Fuß Höhe. Er lebt in großen Deerden, legt faft drei Pfund ſchwere Eier, welche er (in den heißeften Erd: ſtrichen) fi) begnügt, im Sande, der Sonne auszufegen, dieffeit und jenfeit der Tropen aber bebrütet, und mit a Muth ver: theidigt und für fie forgt. Der Strauß lebt von Kraut und Körnern, ip fein Ges fhmadsfinn ift fo ftumpf, daß er ohne Unterfchied Kiefelfteine, Eifen- und Kupferftüde u. f. w. verfchludt. Verfolgt man ihn, fo fchleudert er mit vieler Gewalt Steine nad) hinten. Kein Thier kann ihn im Laufe einholen. [Er ift im Grunde nur an Schultern, Bruft und Rüden befiedert *).] 2. St. Rhea L'). Der amerifanifhe Strauß, Churi. Hammer Ann. du Mus. XU. XXXIX. Vieill. Gal. 224. Saft um die Hälfte Eleiner, weniger reich mit Federn bes fest, grau, zumal durch feine Füße mit drei Zehen, davon jede mit einem Nagel, unterfchieden. Sein Gefieder ift graulich, auf dem Nüden mehr braun. ine fchwärzliche Linie fteigt längs des Nackens des Männchens herab. Er ift im füdlichen Amerika nicht minder haufig als der Strauß in Afrika. Man bedient fi feiner Federn nur. zu DBefen. ung eingefangen wird er leicht zahm. Man behauptet, daß mehrere Weibchen in das naͤm⸗ liche Neft oder vielmehr in die namliche Grube gelbliche Eier le— gen, welche ein Männchen bebruͤtet. Man ißt fie nur, wenn fie jung find. 2. CASUARIUS Z. Gafuar. Haben noch Fürzere Flügel als die Strauße, die zum Flug ganz untauglic find. Ihre Füße haben drei Finger, ſaͤmmtlich *) Die zwei Knochenftummel auf der Mitte der Schaambeine an feinem Skelet, fehe ic) jetzt fuͤr Knochen analog denen des Sackes ber Beutelthiere an. V. 1) Briſſon und Buffon haben auf ihn, irrigerweiſe Barrere folgend, den Namen Zuju oter vielmehr Towiouiou angewandt, der dem Jabiru zukommt. Es ift Briffon’s Gefchleht Rhea. Die Por: tugiefen von Brafilien haben ihm den Namen Emeu gegeben, der eis gentlih dem Caſuar gehört. Stelzvögel. Casuarius, 821 mit Nägeln bewaffnet; die Fahnen ihrer Federn haben fo wenig Bart, daß fie von weitem herabhängenden Haaren gleichen. Man Eennt gleichfalls zwei Gattungen, von melden wie— derum jede ein eigenes Befchlecht bilden Eönnte. 1. C. indicus !) (Struthio Casuarius L.). Der Emeu oder der gehelmte Gafuar. Enl. 313. Srifch 105. beffer ?); Blumenbac Abb. nat. hift. Gegenft. T. 97. noch beſſer. Der Schnabel von ber Seite zufammengedrüdt, der Kopf mit einer Knochenhervorragung verfehen, die mit Hornſubſtanz überzogen ift. Die Haut des Kopfes und Oberhalfes ift nadt, himmelblau und feuerroth, mit herabhängenden Klunkern von der Urt derer des Truthahnes; der Slügel befteht aus einigen fleifen Schäften ohne Bart, die dem Vogel im Kampfe als MWafferdies nen. Der Nagel des inneren Fingers ift viel größer als die ans deren. Naͤchſt dem Strauß ift es der größte Vogel, doc) iſt er in anatomifcher Hinficht fehr von ihm verfchieden, denn eK hat Eurze Eingeweide, Eleine Blinddarme, Eeinen Zwifchenmagen zwi: ſchen dem Kropf und dem eigentlichen, und feine Gloafalübers trifft im Verhältniß die anderer Vögel nicht. Er frißt Würmer und Eier, aber Eeine Körner. Er legt wenige grüne Eier, die er wie der Strauß der natürlihen Warme überläßt. Man fängt ihn auf verfchiedenen Inſeln des indifchen Acchipels. 2. C. Novae Hollandiae Lath. Der neuholländifche Caſuar. Peron Voy. Atlas le part. pl. XXXVI. Vieill. Gal. pl. 226 °). Mit plattgedrüdtem Schnabel, a Helm auf dem Kopf, bloß um die Ohrgegend nadt, das Gefieder braun, dichter, die Federn mit mehr Bart. Keine FleifchElunfern noch Flügelfporen; die Dehennägel faft einander gleih. Sein Fleifch gleicht dem Rindfleifch. Er ift im Lauf ſchneller als der befte inshun. Seine Jungen find braun und weiß geftreift *). 1) Cassuwaris ift der malaiifche Name diefes Vogels. Nah Elufius würde Eme oder Emeu fein Name auf Banda feyn. 2) Marcehal hat von ihm auch in der Menagerie du Museum eine reffliche Figur gegeben, die Vieillot in feiner Galerie pl. 225 copirt hat. 3) Herr Bieillot maht daraus fein Gefhleht Emou ober Dromaius. i 4, NB. Ic Eann in diefe Überfiht fo wenig bekannte, ja jelbft 822 a Si 2 Die zweite Samilie, PRESSIROSTRES, begreift hochbeinige Gefchlechter- ohne Daumen, oder deren Dau— men doch zu kurz ift, um die Erde zu berühren. Ihr mäßig fo wenig authentifhe Gattungen nicht aufnehmen, wie die, wilde das Geſchlecht Didus bilden. Die erfte Gattung, den Dronte, D. ineptus Z., Eennt man nur aus einer von den erften holländifchen Seefahrern gemachten Befchrei: bung, die Elufius (Exot. p. 99) aufbewahrt hat, und aus einem Dlgemälde aus derfelben Zeit, was Edwards pl. 294 copirt bat *); denn Herbart’s Befchreibung ift Eindifch, und alle anderen find von Elufius und Edwards entnommen. Es fcheint, daß die ganze Gattung verſchwunden ift, und daß man jest nur noch einen Fuß, der im beitifhen Mufeum aufbewahrt wird (Shaw Nat. Misc. pl. 143), und einen Kopf in ziemlich böfem Zuftande im Ashmolean Museum zu Drford (tb. id. pl. 166) befist *). Der Schnabel fcheint nicht ohne einig: Ahnlichkeit mit dem der Papageitaucher (Alca), und der Zus * dem der Manchot's (Aptenodytes) gleichen, wenn er ein Schwimm- uß wäre. Die zweite Gattung, Le Solitaire, D. solitarius, beruht nur auf dem Zeugnig Leguat's Voy.1 pl. 98, eines Menſchen, der die aller: befannteften Thiere, wie das Nilpferd und den Lamantin, entftellt hat. Endlich die dritte, ?’Oiseau de Nazare, D. nazarenus, ijt nur durch Keen; Sauce befannt, der ihn mit dem Dronte für einerlei hält, Ibn indeß nur drei Finger giebt, während alle anderen dem Dronte vier geben, Niemand hat feit jenen Reifenden diefe Vögel wieder zu fehen bes kommen Eönnen. awiaEe Seit der Verf. Obiges gefchrieben, hat ſich ihm eine merkwürdige Entdedung in Betreff des Didus eröffnet, worüber die Discuffion im Universel mitgetheilt worden ift, die fi) am 12. Julius 1830, in der Akademie der Wiffenfchaften, in Folge davon erhoben hat. Dr. J. Desjardins hatte naͤmlich von Isle de France Knochen eingefchickt, die fih unter den Lavalagern finden. Cuvier entdedte darunter einen Schaͤdel, ein Bruftbein und einige Knochen des Flügels und des Bei— nes vom Didus. Das Bruftbein zeigte eine vorragende Leiſte. Am Tarſus zeigen ſich die Gelenkfläcgen der drei Zehen und des Daumens. Ober- und VBorderarm find kurz, fo daß der Vogel nicht fliegen Eonnte. Hr. v. Blainville meinte, der Dronte habe zu den Geiern gehört. In Nr. 598 der Notizen der Nat. u. HE. hat der Herausgeber noch die Mittheilungen aus dem Zoological Journal April 1823 zugefügt, und die dafelbft befindlichen rohen Abbildungen in Holzfchnitten wieder: gegeben. Wir erfahren daduch, daß Sohn Zradescant ein vol ) Diefes Gemälde ift noch im britifhen Mufeum. V. 2 Auch den ea babe ich noch im Afhmolifhen Mufeum N. x / Stelgvögel. Ortis. 823 langer Schnabel ift indeß ſtark genug, um fie aufzuhaden und Würmer darin zu ſuchen; auch durchlaufen die Gattungen, bie ihn ſchwaͤcher haben, Wiefen und friſch gepflügtes Erdreih, um bafelbft diefe Art Nahrung: aufzufuchen. Die mit flärkerem freſſen zugleih Saamen, Kräuter u, f. w. SOLSL „Sraune, Verbindet mit. dem plumpen Koͤrper der Huͤhnervoͤgel einen ziemlich langen Hals und Fuͤße. Ihr Schnabel iſt von maͤßiger Laͤnge, die Oberkinnlade leicht gebogen und gewoͤlbt; auch ſie er— innern noch, wie die kleinen Haͤute zwiſchen der Baſis der Zehen, an die Gallinaceen; aber die Nacktheit ihrer Unterſchenkel, ihre ganze Anatomie, und felbft der Geſchmack des Fleifches ftellen fie unter die Stelzuegel, und da ihnen der Daumen fehlt, fo nähern fich ihre £leinften Gattungen unendlich den Regenpfeifern. Ihr Tarſus iſt negartig, ihre Flügel find kurz; fie fliegen wenig und bedienen ſich häufiger, wie der Strauß, ihrer Fittihe nur zur Befchleunigung des Laufes, und leben ebenfalls von Saa— men, Kräutern, Würmern und Inſecten. > 4.0. Tarda L. Der große Trappe. Enl. 2:5. .. Auf dem Rüden lebhaft rothgelb, mit einer Menge ſchwar— zer Querſtriche, uͤbrigens graulich Das Maͤnnchen, welches der groͤßte europaͤiſche Vogel iſt, traͤgt verlaͤngerte Ohrfedern, die zu beiden Seiten eine Art großen Schnurrbart bilden, Dieſe Gat— tung, eine unferes beften Wildprets, lebt in großen Ebenen und niſtet im Getreide, auf der Erde. “2, ©. Tetrax LE. Der Eleine Zrappez der * trappe. Le Cannepetiere. Enl. 25 und 10. in — ſtaͤndiges ausgeſtopftes Exemplar dieſes Vogels noch beſaß, welches saber nachmals im Orford ſchen Muſeum zu Grunde ‚ging und im J. HR weggeworfen wurde. DB. Unter allen. Vögeln fcheint der Apteryx die Flügel am weiteften . auf bloße Rudimente reducirt zu haben.. (©. Shaw’ Nat. Misc. 10 "und 1057.) Seine allgemeine Form iſt die eins Manch o t (Aptene- dytes), feine Größe die einer Gans. Seine Füße würden auch unge fähr denen des Manchot gleichen, man beſchreibt fie aber als mit freien Zehen. Sein Schnabel ift fehr lang, dünn, auf jeder Seite mit ‚eines Laͤngsfurche, und an der Bafis mit einer. Membran verfchen. Seine Flügel find auf. feine Stummel mit einem Hafen redückt. ‚Er lebt auf Neufeeland. ©. 824 Big el. Um die Hälfte Eleiner als der andere, und viel weniger ver: breitet. Er ift braun, obenher ſchwarz getuͤpfelt, untenher weiß: lich. Das Maͤnnchen hat einen ſchwarzen Hals mit zwei weißen Halsbaͤndern. ſEr lebt in Suͤdeuropa und koͤmmt aus der Tuͤrkei und Ungarn bisweilen in das ſuͤdliche Deutſchland 2c.] Die meiften ausländifhen haben einen dünneren Schnabel als die unfrigen. Unter ihnen kann man bemerken: 3. O. Hubara L. Der Kragentrappe. Desfontaines Ac. des Sc. 1787. pl. X, Vieill. Gal. pl. CCXXVII. Sn Afrika und Arabien; hat feinen Namen von den vers längerten Halsfedern, die wie ein Kragen herabhängen. Iſt aud) mehrmals in Deutfchland gefchoffen worden. Obenher ockergelb— lich, braun gefleckt; die Unterfeite, der ſchoͤne lange Federfchopf auf dem Kopfe und viele Halskragenfedern weiß, mehrere ſchwarz geflteift.. Die Flügel fhwarz, mit weißem Fled. V. Sch laſſe unter den Trappen !) alle Gattungen Latham's, als: *4, O. afra. Der Knorrhahn. Laith. Syn. IL t. 77. Schwarz, mit grauem Nüden und meißem Streif hinter dem Auge, ein weißes Halsband und ein weißer Fleck auf dem Flügel. Am Cap. 8 *5. O. benghalensis. Edw. 250. Schwarz, mit braunem, ſchwarz gefleckt und gebandertem Uns terruͤcken, Bürzel und Schwanz, und weiß gefledten Zlügeln, V. *6. O. arabs. Der Lohong⸗-Trappe. Ruͤppell Atlas T. 16. Edvw. 12. Ruͤcken und Schwanz rothbraun, ſchwarz gemwellt, die Flüs gelfedern weiß eingefaßt, der Schwanz etwas weiß gebandert, bie Schwingen fhwarz. Kopf und Hals grau, fein fchwarz gemellt; Bruft und Bauch blaß rothgelb; die Baden weiß, am Hinter: kopf ein ſchwarzer Federbufh; Fuͤße und Schnabel gelb. In ganz Afrika. V. 1) Ich ſchließe aber den Oedicnemus aus, der wegen feines zu—⸗ fammengebrüdten, am Ende aufgetriebenen Schnabels das — Ge⸗ ſchlecht anfaͤngt. Stelzvögel. Charadrius. 825 Ferner aber gehört hierher: “*7, ©. nuba. Ruͤppell 2.1, Scheitel, Rüden und Flügel ſchoͤn rothbraun, mit ſchwar— zen zadigen Streifen und Punkten gewellt; über den Augen bis zum Hinterkopf und an der Kehle, fo wie die Schwungfedern fhwarz. Die Kopffeiten weiß, der Hals afchblau, unten in ein rothbraunes Bruftband auslaufend. Bruft und Bauch weiß. Afrika, V. *8. O. torquata Cuv. Eine neue Gattung vom Cup. 4. CHARADRIUS Z. 1). Regenpfeifer. Pluvier *) Shnen fehlt ebenfalls der Daumen, und ihr Schnabel ift mittelmäßig + zufammengedrüct und am Ende aufgetrieben. Man kann fie in zwei Untergefchlechter trennen, nämlich: I. OEDICNEMUS Temm.?) Didfuß, bei denen das Schnabelende oben wie unten aufgetrieben ift, und bie Zurche der Nafenlöcher ſich bloß bis zur Hälfte der Schnabellänge erſtreckt. Es find größere Gattungen, die vorzugsweife in trodenen, fleinigen Gegenden, von Schneden, Inſecten u. dergl. leben. Sie find den Eleineren Gattungen der Trappen verwandt. Ihre Füße IR neßartig, und zwifchen den Fingern haben fie eine Eurze Haut. ‘1. Ch. Oedienemus L. Der Didfuß. Oedienemus crepitans Temm. Courlis de terre. Enl. 919. Friſch 215. Naumann 1. Ausg. 9. f. 13. Darmftädter Ornithologie. Bon der Größe einer Schnepfe, gelbgrau, die Mitte jeder Seder braun geflammt, der Bauch weiß, ein brauner Streif uns 1) Charadrius ift der griechifhe Name eines nächtlichen Waſſer⸗ vogels, kommt von yaoadoa, Uferfpalte. Gaza uͤberſetzt es durch Hiaticula. +) Zu diefem und dem folgenden Geſchlecht vergl. Wagler’s Mor nographie in feinem Systema avium und die Nachtraͤge in der er ſchrift Iſis 1830, 2) Oedicnemus, dicke Wade, ein von Belon für bie Diäfüge - gemachter Name. 826 Bud sg re ter dem Auge weg [Der Schnabel iſt geld mit ſchwarzer Spitze, die Füße gelb. Im füdlichen Europa und im der ganzen alten Welt.) *2. Ch. (Oe.) maculosus Cup. Col. 292. LD’oedieneme tachard. Ch. capensis Licht. Lebhaft voftgelb, mit größeren ſchwarzen Flecken an Bruft und Rüden, feineren Langsfchmigen an Kopf und Hals, weiß lihem, Tängsgefchmistem Bauch, fchwarz und weiß gemifchten Schwingen und gebändertem Schwanz. Kehle, Augenkreis und ein Streif zwifchen beiden weiß. Die hohen Beine gelb, a bel und Finger kurz. Gemein in Südaftika. *3. Ch. (Oe,) longipes Geofr. Vieill. Gal. 228. ſchlecht illuminirt. Temm. col. 386. Oedieneme echasse. Don der Größe einer Henne. Vom Scheitel herab big zum Ruͤcken aſchgrau, jede Feder mit ſchwarzem Schaftfteihe; Ruͤcken und Flügel erdbraun, mit großen ſchwarzen Längsfleden. Die Schwingen [hmwarz, in dee Mitte ein weißer Fleck. Der Schwanz zickzackſchwarz gebändert. An der Seite des Halfes herab braun; Keble weiß, Bruft röthlichweiß, längsgefchmigt. Suͤdſee. V. *4. Ch. (Oe.) magnirostris Col. 337. Eönnte, der Form feines Schnabels nach, eine eigene Reihe an— fangen, an welche man eine ſehr verwandte Gattung, mit etwas zuruͤckgebogenem Oberfehnabel [zumal beim jungen Vogel] (Oed. recurvirostris Cuv.), reihen würde, C. Er ift von der Größe des langfüßigen, aber niedriger. Afch- grau, längs der DOberfeite ins Bräunfiche. Über dem Auge weg ein weißer und darüber ein braunlicher Streif, Hinter dem Ohre weg ein breiter ſchwarzer. Schulter und Schwingen find fchwarz, legtere mit weißem Mittelfled, der Schwanz hat eine weiße Quer: binde am Ende. Kehle, Balken, Bauch und Steiß find Ku Der Schnabel ſchwarz. Vom indifchen Archipel. IH. CHARADRIUS. Die eigentlichen Regenpfeifer, deren bloß oben aufyetriebener Schnabel zwei Drittel feiner Lange auf jeder Seite der Nafenrinne hat, was ihn fchwächer macht. Diefe Vögel leben in zahlreichen Truppen, häufig in feuchten Tiederungen, und Elopfen mit ihrem Fuß die Erde, um die Wür: mer, von denen fie fic) nahren, in Bewegung zu bringen. J Stelzvögel. Charadrius. 827 Die hierländifchen Gattungen ziehen nur im Frühling und Herbfte durch; fie bleiben am Meeresftrand, bis ſtarke Kälte eins Ihr Fleiſch ift ganz vortrefflich. Sie bilden mit mehreren anderen ausländifchen Gattungen eine Abtheilung mit neßartigen Füßen, deren wichtigſte find: 5. Ch. pluvialis 2. Der Goldregenpfeifer. Charadrius auratus. Enl. 904. Friſch 216. Raumann. c. 10, 14, Wilson V1. 59. 5. Schwaͤrzlich, an den Federrandern gelb punktirt, der Bauch weiß. Der gemeinfte. Er findet fi über der ganzen Erde. Im Norden giebt es einen, der ſich faſt bloß duch eine fchwarze Kehle unterfcheidet (Char. apricarius L.) Edw. 140. Naumann II. £.15. Wilson Am. VU.57.4. Einige behaupten, es fey der junge, ” 6. Ch. Morinellus L. Der Mornell. Le Guignard, wi Enl. 832. Naumann 12, f. 16. 17. Grau oder fhwärzlich, die Federn gelbgrau eingefaßt, ein weißer Streif über dem Auge, Bruſt und Oberbaud lebhaft oft: roth, der Unterbauch weiß, 7. Ch. Hiatieula Z. Der Halsbandregenipfeifer. Enl. 920. Friſch 214,, Brit. zool, pl. P. Wilson Am. \. 37. 2. [?] [Wilson Am. VII. 53. 3.] Dbenher grau [braun], untenher weiß, ein fchwarzes Hals: band am Unterhals, vorn fehr breit. Der Kopf ſchwarz und weiß gefleckt, der Schnabel gelb [orange] und fchwarz [an der Spige]. Man findet bei ung zwei oder drei Naffen oder unterfchiedliche Gattungen, die in der Größe und der Farbenvertheilung am Kopfe von einander abweichen. Diefe Farbenzeichnung wiederholt fi, mit wenigen Ausnahmen, bei mehreren ausländifchen Arten. *8. Ch. minor Meyer. Ch. curonicus Lath. [Beseke.) Eni. 921. Wilson VII. 59. 3. [2 fcheint mir hiaticula, wie er aud) ſelbſt fagt.] Naumann 15. f. 19. 828 Bsädg :erd! Obenher erdgrau, ind Braͤunliche; Gefiht, Hals und Uns terfeite weiß. Auf dem Scheitel ein fehwarzes Stirnband, von einem Auge zum andern ein fehwarzer Streif vom Schnabel bis zum Ohr, ein fchwarzes Brufthalsband bis zum Naden reichend, die Schwingen dunkel afchgrau, mit einem fchmalen weißen Bande. Die zwei äußeren Schwanzfedern weiß. Bei den ungen ift der Kopf bloß grau. Der Schnabel ganz ſchwarz, die Beine horn gelb. In der ganzen alten Welt. V. *9. Ch. cantianus Lath. Ch. albifrons Meyer. Mit unterbrochenem Halsband. [Bon den vorigen beiden durch die ganz weiße Stirn, die dunklen Füße und den Mangel eines ſchwarzen Halsbandes leicht zu unterfcheiden.] Ch. aegyptiacus fönnte das Weibchen feyn. [Sm ganzen mittleren Europa an den Seefüften, zu Zeiten auch an den Ufern unferer Seen und Flüffe.] **10. Ch. trifasciatus Licht. Dbenher grau, Gefiht, Kehle, Bruft und die drei außeren Steuerfedern weiß, eine [hwarze Binde zioifchen den Augen, und zwei in der Halsgegend. Scheitel und Naden rothbraun. Monte: video. V. ** 41. Ch. bitorquatus. Braun, mit weißer Stirn, Scheitelkrone und Augenbrauen, der Bauch weiß, mit zwei ſchwarzen Bruſtbinden, die Seitens fAjwanzfedern weiß, mit braunem Fled. Am Cap, V. *12. Ch. vociferus. Enl. 286. Wilson VI. 59. 6. Obenher olivendbraun, Stirn bis über die Augen hinmeg, Kehle bis zum Naden und Unterfeite rein weiß; ein Stirnband von einem Auge zum andern, ein breites, nach dem Naden ſchmaͤ— leres Brufthalsband und darunter ein Bruftquerband ſchwarz; die Schwingen ſchwarz, die Dedfedern afchgrau mit weißen Spigen, die eine female weiße Flügelbinde bilden; der Schwanz rothbraun, Eeilformig abgeftuft, die zwei Längften Mittelfedern zus gefpist, gabelig auseinanderftchend; eine fchmwärzliche Binde auf denfelben, die Außerften Schwanzfedern weiß. Der Schnabel ganz fhwarz, die Füße horngeld. In Nord» und Mittelamerika, größer ald die vorigen. Ein laut fchreiender Vogel, V. Stelzvögel. Charadrius. 829 *13. Ch, Azarae T. Col. 154. ö Obenher, vom Scheitel an, rothbraͤunlich-aſchgrau, Stirn, Gefiht und gefammte Unterfeite weiß. Auf dem Scheitel ein fhwarzes Band von einem Auge zum andern; ein ſchwarzer Strih vom Schnabel zum Auge und ein ungleiches ſchmales Bruftdand. Schwingen und Schnabel ſchwarz. Paraguay. V. N #14. Ch. melanops. Vieill. Gal. 255. Ch. nigrifrons Cuv, Col. 47.1. Hinterfcheitel und Rüden roftgelb, mit Schwarz und Weiß geſcheckt. Kehle und Unterfeite weiß. Stirn, ein Streif den Scheiz tel hinauf, einer duch die Augen bis zum Naden, und ein Brufthalsband rund um den Naden herum, fo wie die Schwin⸗ gen, ein Fleck innen am Zlügel, und die Schnabelfpige ſchwarz. Die drei aͤußerſten Schwanzfedern weiß, mit braunem Filed. Schnabel und Füße horngeld. Neuholland. V. *15. Ch. Wilsonia. Wilson IX. 68. [73.] 5. Oberkopf, Rüden, Flügel und Schwanz olivengrau, Stirn, Hals, Kehle und Unterfeite blendend weiß. Über der Stirn ein ſchwarzer led, ein fehwarzer Zügel von der Nafe bis unter das Auge; ein fchwarzes Bruftband und fhwarze Schwingen. Der Schnabel ſchwarz, die Beine fleifchroth. Auf Neu: Yerfy. 2. Verwandt, aber ohne Halsband find: ” *46. Ch. pecuarius, Col. 183. Obenher aſchbraun, im Naden weiß, darunter ein ſchwarzes Duerband in Spuren bis ans Auge hinauf. Auf dem Scheitet ſchwaͤrzlich. Stirn, Kehle, Bauch und Unterfhwanz weiß, die Bruft ifabellgelb überlaufen. Die äußeren Schwanzfedern weiß. Schnabel und Füße ſchwarz. Flügel und Beine ziemlic) lang, Am Cap. V. *17. Ch. nivifrons Cuv. Hiervon finde ich keine Beſchreibung. V. *18. Ch. ruficapillus. Col. 47. 2. Rüden, Flügel und Oberfchwanz braͤunlich-aſchgrau, der Hinz terkopf bis zum Naden herab beim Männchen brennend voftroth. 830 Bug era Stirn, Gefiht und Unterfeite rein weiß, über den Scheitel weg and an der rofteothen Grenze Schwarz eingefaßt. Vom Schnabel zum Auge gleihfals ein ſchwarzer dünner Streif. Schwingen weiß und fhwarz. Won der Suͤdſee. V. *19. Ch. Monachus Temm. Kopf und Dberhals fchwärzlich=fchocolatebraun, die ganze Unterfeite, eine Binde im Nacken und ein Streif auf den Fluͤ— gen weiß, Rüden und Mantel weißlichgrau, Schwingen weiß, Schwanz weiß und ſchwarz. Schnabel und Füße orangegelb, legterer an der Spige fhwarz. Auf der Südfee. W *20. Ch. melanopterus. Ruͤppell T. 31. Kopf, Hals und Bruſt blaͤulichgrau, Ruͤcken und Dedflügel rothbraun, En Schwanzfpise und eine Bruftbinde ſchwarz, Stirn, Kinn, Bauch, Steiß und Schwanzwurzel, ſo wie ein Streif an den Fluͤgeln weiß. Der Schnabel ſchwarz, die roth. An den Kuͤſten des rothen Meeres. Viele auslaͤndiſche Regenpfeifer haben geſchildete Fuͤße. — bilden eine kleine Abtheilung, von der die meiſten Gattungen Stacheln an den Flügeln oder Fleiſchlappen am Kopfe tragen. Einige verbinden diefe beiden Charaktere. Nicht bewaffnete find: *924, Ch. coronatus. Enl. 800. Glänzend braun, mit fehwarzem, weiß eingefaßtem Scheitel, grauer Kehle, ſchwarz gebändertem weißem Schwanz und weißem Bauch, brennend ſtahlgruͤn fehilleender, ſchwarz gefledter Bruft und fchwarzen, weiß gefleckten Flügeln. Am Gap. 8: *22, Ch. melanocephalus. Enl. 913. Savigny Eg. ois. pl. VI. f. 4. Vieill. Gal. 23.) [233.] Der Schnabel ift dicker wie bei den anderen [auch Eürzer und fhwarz]. C. — Scheitel, ein breiter Steeif durchs Auge, Küken und ein Bruftband find ſchwarz, über dem Auge weg geht ein breiter weißer Streif. Die Kehle und der Bauch find weiß, Bruft und Hüften ifabellgeld; Flügel und Schwanz find aſch— grau, die Schwingen fhwarz und weiß. Das Schwanzende weiß. Agypten. V. 1) Pluvianus Vieillot's. Stelzvögel. Vanellus. 831 Bewaffnete Gattungen ſind: *23. Ch. spinosus. Enl. 801. [Savigny Eg. ois. pl. VI. t. 3.) Mit ſtarkem Flügelfporn. Obenher ſchwarz und grau, mit zue Hälfte weißen Schwanzfedern und ockergelber oder wein: rother (?) Unterfeite und Slügeln. Scheitel, Kehle, Bruft, ein Theil der Flügel, Schnabel und Füße ſchwarz. Am Hinterkopf gehaubt 1). In Südeuropa, Perfien, bis Agypten. V. x*24. Ch. cayanus. Enl, 833. Hat gleichfalls einen Eleinen Flügelfporn. E. — Obenher aſchgrau, mit fhwarzen Schaftftrihen, Schwingen und ganze ‚Unterfeite weiß, ein breites fchwarzes Band über Stirn, Zügel und Augen weg nach hinten, nebft breitem ſchwarzem Halsband bis um den Naden herum, In Südamerika. V. Mit Fleiſchlappen: *25. Ch. pileatus. Enl. 834. Obenher rothgrau, untenher und am Naden weiß, Kopf, Hals, Schwingen und Schwanzfpige fchwarz, im Geſichte mit gelben Fleifchlappen. Schnabel und Füße roth. Eine kurze fpige ‚Federhaube. Am Senegal. ®, “*96, Ch. bilobus. Enl. 880. Obenher gelbgrau, untenher weiß, mit ſchwarzen, weißge— fhedten Flügeln und Oberkopf. Schnabel und Füße gelb, zwei nackte Zleifchlappen hängen die Stirn herab. Auf Malabar. V. 5. VANELLUS Bechst. Tringa L. 2) Kiebitz. Sie haben den naͤmlichen Schnabel wie die Regenpfeifer, * 1) Der Char. cristatus Edw. 47. ſcheint derſelbe. 2) Tringa oder vielmehr Trynga ift der griechifhe Name eines Vogels von der Größe eines Krammetsvogels, der an Ufern lebt und den Schwanz bewegt. Arift. Es fcheint, daß Linne die Anwendung auf ihn gemacht hat, aber er brachte unter fein Gefchleht Tring& nod) viele andere Vögel als die Kiebige, zumal die Otrandläufer. . 832 DB ge und unterfcheiden fi nur durch die Anmwefenheit eines Daumens, der aber fo Elein ift, daß er die Erde nicht berühren Eann. Die erfte Abtheilung I. SQUATAROLA Cur. hat ihn kaum merklich. Man unterfcheidet diefe Vögel durch) ihren unten aufgetriebenen Schnabel, deſſen Nafengrube Eurz, wie bei den Diefüßen ift. Ihre Fuße find negartig, die hielanz difchen haben den Schwanz weiß und fihwarz geftreift. Cie bils den, wie man behauptet, nur eine Species, die man wegen ber Abmwechfelung der Färbung des Gefieders vervielfältiget hat. | 1. V. varius s. melanogaster. Der gefledte Kiebis. Enl. 854. . Der graue Kiebig, Tringa squatarola, obenher graus lid), untenher weißlich mit graulichen Flecken ift der junge vor der Maufer. Der eigentliche, geflecdte Kiebig, Tringa varia Enl. 923, weiß, graulich gefledt, mit ſchwaͤrzlichem, weiß punk tirtem Mantel, begreift die beiden Gefchlechter in ihrem Winter: Eeide. Der [hweizerifhe Kiebitz, Tringa helvetica Enl. 853. Naumann 1. Ausg. 62. f. 117, obenher ſchwarz und weiß geflet, untenher von der Kehle bis zu den Schenkeln ſchwarz, ift das Männchen im hochzeitlichen Kleide. I. VANELLUS. Eigentliche Kiebitze. Mit etwas deutlicherem Daumen, gefchildeten Tarſen, tes nigftens zum Theil, und die Nafenlöcherrinne wenigſtens längs zwei Drittel des Schnabels gehend. Ihre Induſtrie, um ſich Wuͤr⸗ mer zu verfchaffen, ift die nämliche wie bei den Regenpfeifern. Die europäifche Gattung 2, V. cristatus M. Der gehäubte ‘oder gemeine Kiebitz. Tringa Vanellus. Enl. 240. Friſch 213. Naumann 14 f. 18. ift ein artigee Vogel von der Größe einer Taube, ſchwarz mes talliſch glänzend, mit einem langen gefchlisten Tederbufh. Er kommt im Frühjahr, lebt auf Feldern und Wiefen, brütet da= felbft und zieht im Herbfte weg. Seine Eier findet man Eöftlic. *3. V. cinctus. Less, et Garn. Voy. de Duperrey pl. 43. Stelzvögel. Vanellus. 833 Obenher erdbraun; um den Kopf herum uͤber den Augen weg eine weiße Binde; Geſicht und Kehle ſchoͤn grau; die Bruſt roftfarb = orangegelb, darunter eine breite fchwarze Binde, Bauch, Steißfedern und Unterſchwanz weiß. Die Füße grünlih. Auf den Maluinen. BD. *4. V. flavipes. Savigny Eg. oiseaux pl. VI. f. 3. Mit einem Federfchopf;z Scheitel, Schwingen, Schwanzende und Unterfeite fchwarz, der Mantel weinroth; der Unterkopf, Naden, die Seiten der Bruft, Steiß und Schwanzdedfedern weiß. Ägypten, B. Sn heißen Ländern giebt es auch Gattungen von Kiebigen, deren Flügel mit einem oder zwei Sporen bewaffnet ift, „und andere, die an der Bafis des Schnabels Fleifchlappen haben; ihre Tarſen find gefchildet. Es find duch ihr Gefchrei Läftige Vögel, das fie bei dem geringjten Geräufch hören laffen, und die ſich muthvoll gegen die Naubvögel vertheidigen. Sie leben auf Feldern. Es find die neun erften Species Parra von Gmelin, zumal *5. V. cayennensis. Parra cayennensis. Charadrius lamprotornus Wagl. 2eEpl.:836,. 2 > SObenher aſchgrau, mit grünfchilleendem Mantel, die Flügel mit einem weißen Sporn bewaffnet; ein Schopf- ſchwarzer herab: hängender fteifer Federn; die Stirn, ein Streif den Hals herab, Bruft, Dberbauh und Schwingen [hwarz, Bauch- und andere Schwanzdedfedern weiß. V. *6. V. goensis. Enl, 807. Charadrius atrogularis Wagl. Oberkopf, Hals und Flügel ſchwarz; eine längliche Fleiſch— haut vor den Augen; ein Streif den Hals herab, Bruft, Bauch und Flügelbinde weiß, Nüden und Mantel aſchgrau etwas pur⸗ purſchillernd; der Schwanz weiß mit ſchwarzer Binde. In ae X*7. V. senegalensis. Vanellus albicapillus. Vieill. Gal. 256. Enl. 362. ſchlecht. Aſchgrau, mit weißem Scheitel und Badenfeiten den Hals herab, die Federn ſchwarz geftrichelt; vor dem Auge eine gelbe lappige Sleifchhaut. Kehle Ihwarz, Schwingen ſchwarz und weiß. TOR und Füße grün. x 53 834 Bil; X *g. V, gallinaceus Temm. Parra ludovieciana. Enl. 835, Beide unterfcheiden ſich wol nicht fpecififch. Doch unter⸗ ſcheidet ihn Hr. Wagler (Syst. av.) unter dem Namen Chara- drius Callaeas.] V. *9, V. cucullatus. Col. 505. ‚ Mit fehe hohen, ockergelben Füßen und gelben Fleifchlappen um ben fchmwarzen Schnabel, Der Kopf bis zum Naden ift fhwarz, eben fo der Bauh, Schwingen- und Aufere Schwanz: hälfte; die Bafis des Schwanzes und deffen Spigen find weiß; die Bruft fchiefergeau, die Flügel afchgrausröthlich, Eupferig fchils leınd. Am Flügel ein fchwarzer Sporen. Auf Timor, Java ıc. % x \ Sn der Lebensart, den Füßen, dem Schnabel, ihrer Geftalt und Farbenvertheilung gleichen fie den Kiebigen und den Regen: pfeifen. Aus keinem einzigen Grunde waren fie unter Die Saffana zu bringen, die faft in jedem Stüde andere Charak— tere haben. *10. V. macropterus. Tringa macroptera. Eine neue Sattung aus Sava, grau, Kopf und Bau ſchwarz, bewaffnet und mit Fleiſchlappen, die Fluͤgel ragen weit uͤber den Schwanz hinaus. V. 6. HAEMATOPUS Z. Aufterdieb. Ihr Schnabel ift etwas länger wie bei den Negenpfeifern und Kiebigen, gerade, zugefpigt und Eeilförmig zufammengedrüdt, und ſtark genug, daß fie die zweifchaligen Mufcheln mit Gewalt öffnen Eönnen, um das Thier herauszuholen; indeß mühlen fie au in der Erde nach Würmern umher. Die Nafenrinne iſt fehe tief gefuccht und nimmt nur die Halfte der Schnabel: länge ein, die Nafenlöcher ftehen in der Mitte wie eine Eleine Spalte. Ihre Füße find von mittelmäßiger Höhe, ihre Zarfen negartig, und ihre Füße bloß in drei Finger gefpalten. 1. H. ostralegus L. Der Aufterdieb. Enl. 929. Brit. zool. pl. D. Catesby 1. 855. Diefe europäifche Gattung wird auch Meerelfter; genannt, Stelzvögel. Cursorius. 835 wegen ihres ſchwarzen Gefieders, wobei Bauch, Kehle, und bie Bafis des Flügels und des Schwanzes ſchoͤn weiß find. Im Sommer verſchwindet das Weiß der Kehle. Es iſt ein Vogel von der Größe einer Ente, mit rothem Schnabel und Füßen. 2. H. palliatus Temm. Wilson VIII. 64. 2. ift eine andere Gattung, die man in Brafilien antrifft, deren Schnabel länger ift und die kein weiß an der Kehle hat; Wil: fon vermwechfelt fie mit der gemeinen. Kopf, Hals, Rüden, Flügel und Schwanz ſchwarz; ein großer Fleck auf dem Flügel, Bruſt, Bauch und Bürzel weiß. Der Schnadel und die Füfe, wie beim vorigen, vothgeld. Auch in Nordamerika. V. 3. H. luctuosus Cuv. Auf den Maluinen und der ganzen ſuͤdlichen Hemiſphaͤre, bei welchem das Schwarz weiter die Bruſt herunterſteigt. 4. H. niger Cu. Vieill. Gal. 230. Quoy et Gaimard Voy. de Freycinet pl. 34. Mit ganz ſchwarzem Gefieder. [Um Fluͤgelbug ein ſtum— pfer Hoͤcker; der jüngere braun. Der Schnabel ift blutroth, die Füße rofenfarb. Öffnet Eeine Auftern, wie man gewöhnlich er: zahlt. Am Cap und auf Neuholland.] Man kann nicht wohl anders als in die Nähe der Regen: pfeifer und Aufternfifcher flellen: 7. CURSORIUS Zac. Tachydromus ZA. ?äufer. Coure-vite. x Ihr Schnabel ift dünner, gleichmäßig Eegelförmig, gebogen, ohne Rinne und mäßig gefpalten. Ihre Flügel find Eürzer, und ihre höheren Beine endigen in drei freie Zehen ohne Daumen. Man hat in Frankreih und England, aber höchft felten, eine.in Nordafrika einheimifche Specieg, gefehen: 1. C. isabellinus Meyer. Charadrius gallicus @m. Enl. 795. [der aber auch einmal in Deutfchland gefchoffen worden] ; ifabell> gelb, mit weißlihem Bauch [und Kehle, und zwei ſchwarzen Streifen hinter dem Auge weg. Die Schwingen fhwanz]. 53 * 836 LT A a Ai => Eine aus Indien ' 2, C. asiaticus Lath. Charadrius coromandelinus. Enl. 892. . Vieill. Gal, 232. [Tachydromus asiaticus ] ift graubraun, mit vothbrauner Bruſt. Beide haben hinter dem Auge einen weißen und einen — zen Strich. Ihren Namen haben fie von der Schnelligkeit ihres Laufes; man kennt übrigens nichts von ihren Sitten. ’*3, C. chalcopterus Temm. Col. 298. Scheitel, Naden, Kinn, Hals und Flügel graulich ifabell: - gelb =afchgrau, über dem Auge und an der Kehle weiß, die Schwungfedern endigen in violette, metallifch glänzende Spigen. Magler befchreibt ihn abweichend. Am Senegal. WR *4. C. bieinctus T. Man. d@Ornith. Mit rothbraunem Scheitel, graubraunem Rüden und Fluͤ— geln und ifabellgelbem Halfe, um die Oberbruft „gwei ſchwarze Binden, der Schnabel ſchwarz, die Füße gelb. In Südafrika. *5. C. Temmingkii. = Tachydromus senegalensis Licht. Swainson Zool, ill. 106, Obenher gelbbraun, mit weißen Zügel, gelblichmweißer Bruft, einer braunen Binde unten herum, Baud) und Steiffedern fchwarz. Die zweiten Schwungfedern endigen in einen Eeilförmigen meißen Fleck. Am Senegal. V. So weit ſich nach dem Äußeren urtheilen laͤßt, iſt hier die beſte Stelle fuͤr 8. DICHOLOPHUS TII. (Microdactylus Geoffr.) Les Gariama Briss.t) Ihr Schnabel ift Länger, mehr hakig und bis unter das Auge gefpalten, was ihnen etwas von der Phyfiognomie und dem Naturell der Raubvögel giebt, und fie den Reihern etwas nähert. 1) Dicholophus: Kamm in zwei Reihen. Microdactylus: kurze Singer. Haematopus: blutrothe Füße. Hr. Vieillot zieht den bar- barifchen Namen Cariama vor, den man aber Ssarsama ausfprechen muß. Stelzvögel. Grus. 837 Shre fehr hohen, gefchildeten Füße endigen in außerordentlich Eurze Finger, mit etwas häufiger Bafis, und in einen Daumen, der die Erde nicht erreicht. Man Eennt nur eine Gattung aus Südamerika, D. cristatus II. Der Sariema. Palamedea cristata Gm. Ann. du Mus. d’hist. nat. XIII. pl. 26, Col. 237. Vieill. Gal. 259. Pr. Neuwied Abbildungen 4. Lieferung. der den Neiher an Größe übertrifft und fih von Eidechfen und Inſecten nährt, die er an erhabenen Ortern und an den Säumen der Wälder auflieft. Sein Gefieder ift gelbgrau, braun gewellt; zerfchligte Tedern an der Bafis des Schnabels bilden dafelbft einen leichten, nad, vorn gerichteten Federbufh. Diefer Vogel fliegt felten und ſchlecht. Seine ſtarke Stimme gleicht der eines jungen Truthahns. Da fein Sleifh gefhast wird, fo hat man ihn an verfchiedenen Orten zum Hausvogel gemacht. Die [dritte] Samilie CULTRIROSTRES erkennt. fi) an ihrem dien, langen und ftarfen Schnabel, der häufig fogar fihneidend und zugefpigt ift, und die faſt ganzlich von Vögeln zufammengefegt wird, die Linne in feinem Gefchlecht Ardea befaßt hat. Eine große Zahl ihrer Gattungen hat beim männlichen Gefchlecht die Luftröhre verfchiedentlich gebogen. Shre Blinddärme find Eurz, und felbft die eigentlichen Reiher befisen nur einen einzigen. Der erſte Stamm bildet nur ein großes Gefchlecht: 9. GRUS L. Kranid. Ihr Schnabel ift gerade, wenig gefpalten; die hautige Na— fenrinne, welche weit und concav ift, nimmt faft die ganze Hälfte feiner Länge ein. Die Füße find gefchildetz die Zehen mittelmäßig, die Außeren mit weniger Haut, und der Daumen berührt kaum den Boden. Sie haben faft fammtlicy einen mehr oder minder bedeutenden Theil ihres Kopfes und Halfes nadt. Ihre Lebens: voeife ift mehr terrefteifh, und ihre Nahrung mehr vegetabilifch 338 a RN er Se als die der-folgenden Gefchlechter; auch haben fie einen musku— löfen Magen und ziemlich) lange Blinddarme. Ihr unterer Las rynx hat nur einen Muskel zu jeder Seite, Man kann, nad unferer Anfiht, fo wie Pallas gethan, an ber Spike diefes Stammes laffen: : 1. PSOPHIA L. Die Agami, deren Schnabel Fürzer als. bei den anderen Gattungen ift, ber Kopf und Hals bloß mit Slaum befest, und der Augenkreis nackt. Sie leben in Wäldern, von Früchten und Saamen. 1. G. (Ps.) crepitans L. L’oiseau-trompette. Trom⸗ etenvogel Enl. 169. p 3 ift die befanntefte Gattung, aus Südamerifa, und hat ihren franzöfifchen Namen von der Fähigkeit, einen tiefen dumpfen Ton von fih zu geben, von dem man anfangs glaubt, er Eomme aus dem After. Diefer Vogel hat die Größe eines Kapauns, ift von Gefieder ſchwaͤrzlich mit violettem Schiller auf der Bruft, und grauem, nach oben braungelb gewölktem Mantel. Diefer Vogel hat Erkenntlichkeit. Er wird dem Menfchen anhänglich wie ein Hund, und läßt fi, wie man behauptet, fo weit zähmen, daß er der Führer der Vögel des Huhnerhofes wird. Er fliegt fchlecht, laͤuft aber ſchr fehnell. Nifteet auf der Erde am Fuße von Baͤu— . men. ein Zleifch ift angenehm *). *2, G. (Ps.) viridis. Spiz 83. | Obenher grün, mit violetter Kehle; untenher ſchwarz; die Schulterdeckfedern blaugrün ſchimmernd; der Schnabel weiß. Et: was Eleiner als der vorige. Am Amazonenftrom. V. *3. G. (Ps.) leucoptera. Spix 84. Größer als die vorigen; ſchwarz; die Kehle und die Kleinen Fluͤgeldeckfedern violet ſchillernd; die zweiten Schwungfedern breit 1) Man nennt fie in Gayenne Agami, nad) Barrere; auf den Antillen Caracara, nad) Dutertre. Da in Afrika der Name oiseau- irompette auch einem Nashornvogel beigelegt wird, fo trägt Fermin (Deser. de Surinam) lächerlicyer Weife den Charakter zweier Schnäbel von jenem auf den Agami über. Man hat lange Zeit den Ugami mit dem Macacagua Markgraf's verwechfelt; dieß ift aber ein Tinamu. Psophia, von Barrere aus wopos gemacht, vom Geräufh. Stelzvögel. Grus, 339 und völlig weiß, Der Schnabel weißlich. Lebt von Fleiſch. U Ufer des Rio negro. V. Einige andere auslaͤndiſche Kraniche, deren Schnabel kuͤrzer als bei dem unſrigen iſt, muͤſſen hierauf folgen: 4. G. Pavonia. Der Koͤnigsvogel oder gekroͤnte Kranich. Ardea pavonina L. Enl. 265. Vieill. Gal. 257. der junge. Schlank, vier Fuß body, alchfarb, mit fhwarzem Bauch, gelbbraunem Bürzel und weißen Flügeln. Seine nadten Wan: gen find weiß und fehon roſenroth gefärbt, und fein Hinterkopf mit einem [Eugelförmigen] Büfchel ſchmaler gelber Federn geziert, den er nach Willkür ausbreiten Eann. Diefer fchöne Vogel, def ‘ fen Stimme dem fchmetternden Ton einer Trompete gleicht, kommt von der Küfte des weltlichen Afrika’s zu uns, wo er oft in Kafl: gen gehalten und mit Körnern ernährt wird. Im der Wildniß liebt er uͤberſchwemmte Stellen und fängt da Eleine Fifche, *5. G. Virgo L.*) Das Frauenzimmer aus Nu: midien. [Edw. t. 184. Enl. 246, Dem vorigen in der Geftalt und faft auch der Größe aͤhn— lich, ift er afchgrau, mit ſchwarzem Hals [und da herabhängen- ben Federn] und zwei fehönen weißlichen Federbüfchen, aus der Verlängerung zerfchligter Ohrfedern [in der Nahe der Augen] ent: widelt. Diejenigen Individuen, die man in der Gefangenſchaft gefehen, machten ſich durch auffallende Geften und närrifche ges zierte Bewegungen bemerkbar !). I. GRUS. Die gewöhnlichen Kraniche haben den Schnabel fo lang und länger als der Kopf. *) Eine Ähnliche Gattung Gr. Stanleyana (Vigors Zool. Journ. nr. 6. t. 8.) lebt in Oftindien und ift bläulichgrau mit weißem Schei— tel und braunfhwarzen Schultern, Schwingenfpigen und Schwanz. V. 1) Die Anatomen der Akademie hatten auf diefen Vogel wegen fei- ° ner angenommenen Gtellungen die Namen Scops, Otus und Asio an- gewandt, mit welchen die Alten die Schuhu’s bezeichneten. Buffon, ‚der diefen Serthum bei Gelegenheit des Artikels Duc richtig widerlegte, bat ihn in der Vergeffenheit beim gegenwärtigen Vogel wieder gebraucht. 840 ER gehe 6. G. cinerea Bechst. Der gemeine Kranid. Ardea Grus L. Enl. 769. Friſch 194. Naumann 1. Ausg. 2%. f. 2. Vier Fuß und drüber hoch, afchgrau, mit fehtwarzer Kehle, der Oberkopf nackt umd roth, der Bürzel mit langen aufgerichte- ten und gekrauſten Federn geziert, die zum Theil ſchwarz find; iſt feit den älteften Zeiten durch feine Wanderungen berühmt, die er jeden Herbft von Norden nah Süden hin, im Frühjahr in entgegengefegter Richtung, in zahlreichen mwohlgeordneten Zügen unternimmt. Auf den Feldern nährt er fi) von Saamen, zieht aber Inſecten und Würmer vor, die fumpfige Gegenden bieten. Die Alten haben viel von diefen Vögeln gefprochen, weil ihre a duch Griechenland und Kleinafien gegangen zu feyn eint. X7. G. canadensis. Edw. 153. Mit nadtem, hellrothem Scheitel, weißem Kopf; vöthlich- grau, mit ſchwaͤrzlichen Schwingen und weißen Schäften derfelben. Nordamerika. V. **8. G: Struthio. Ardea americana.. Wilson VIII. 64. 3. Ganz weiß, mit ſchwarzen Schwingen und Füßen, Scheitel und Bügel nadt, am Hinterkopf ein ſchwaͤrzlicher Fleck. Die Rüdenfhwungfedern und Schwanzfedern weiß, wie beim Strauß, aufgerichtet und überhängend. In Nord: und Mittelamerika, Aufrecht fünf Fuß hoch. D. ' *9, @. Antigone, Vieill. Gal. 256. 13. Edw. 45. Aſchgrau, mit ganz nadtem Scheitel und Oberhals, an ber Kehlgegend mit Barthaaren befegtz der Kopf weiß, die zweiten Schmwungfedern nicht Eraus, und weißlih. Die Füße des leben: digen Vogels roth. In Dftindien und Neuholland. BD. **10. G. paradisea Licht. Schiefergrau, mit weißem Scheitel, fhwarzen Schwingen und Schwanz und fehr langen, fihmalen, zweiten Schwungfedern. Gafferland. — Stelzvögel. Grus. 841 *14. G. americana. Der weiße Kranid). Grus leucogeranos. Col. 467, Enl. 889. Pallas It. II. nr. 30..t. 1. Ardea gigantea, fcheint uns nicht verfchieden. Schneeweiß, mit ſchwarzen vorderen Schwungfedern; Stirn und Gefiht nadt, roth und warzig, mit gelben Borften befegt; Schnabel und Füße roth. In Sibirien bis Japan. *12. G. leucauchen Temm. Col. 449. Blaulichgrau, untenher dunkler, an den Flügeln allmälig ins Weiße. Schwingen [hwarz, auch das Schwanzende. Schei— tel, Kehle und die gefammte Hinterfeite des Halfes bis zum Nacken rein weiß. Das nadte Gefiht mit ſchwarzen Federchen, der Schnabel gruͤnlich, die Füße kirſchroth. In Japan. *13. G. carunculata. [Hierher Vieill, Gal. 256.] Iſt kein Neiher, fondern ein: wahrer Kranich, mit einem bärtigen Sack am Kinn. [Hat auch Fraufe Dedfedern wie der gemeine, und ift fchiefergrau, mit weißem Unterhals. Gr. torquata.] Es ift Eeine andere Stelle als zwifchen Kranichen und Reis bern für: “ *14, @. (s. Ardea) scolopacea Gm. !) Der Schne: pfenreiher. Le Courlan, le Courlili. Enl. 848. Vieill. 252. Spix 91. deſſen Schnabel, dünner und etwas weniger gefpalten als der der Kraniche, gegen das letzte Drittel feiner Lange aufgetrieben ift, und Finger, ſaͤmmtlich ziemlich lang, ohne Zwiſchenhaͤute hat. Er hat die Sitten und die Größe der Neiher, und ift braun mit weißen Buͤſcheln am Halfe. In Südamerika. { II. EURYPYGA IL. \ 45. G. (E.) Helias. Der Sonnenvogel. Le Cau- role; le petit paon des roses. Vieill. 244. Enl. 702. \ 1) Hr. Vieillot hat aus diefem Vogel fein Geflecht Aramus gemacht, Gal. 252, und Spir nennt ihn Rallus ardeoides. _ 842 Bd Birk deffen Schnabel zwar dünner iſt als wie bei ben Kranichen, mit einer ahnlichen Nafenrinne verfehen, und wie bei den Rei: bern bis unter die Augen gefpalten, ohne aber an der Baſis nadte Haut zu haben. Es ift ein Vogel von der Größe eines Feldhuhnes, dem fein langer dünner Hals, fein großer ausgebreis teter Schwanz und feine Eurzen Füße ein von dem der anderen Ufervoͤgel ganz verfchiedenes Anfehen geben. Sein mit gelben, braunen, tojtfarbigen, grau und fhwarzen Binden und Streifen abmwechjelndes Gefieder erinnert an die ſchoͤnſten Nachtfchmetters linge. Man findet ihn längs der Gewäffer von Guiana. ©. Die zweite Abtheilung enthält mehr fleifchfreffende Vögel und ift an ihrem flärkeren Schnabel und größeren Zehen Eennt: lih. An die Spige kann man ftellen: 10. CANCROMA Z. Savacou. Wuͤrde fich durch die Stärke feines Schnabels und feine daraus entfpringende Nahrungsweife, vollfommen an die Neiher fchließen, wenn die Geftalt diefes Schnabels nicht fo ungewöhnlich wäre; indeß wird man bei genauer Betrachtung finden, daß er nur ein fehr breitgedrückter. Neiher- oder Nohrdommelfchnabel iſt. Er ift in der That von rechts nach links fehr breit, und wie zwei Xof: fel geftaltet, die mit ihren hohlen Seiten gegen einander liegen. Die Kinnladen find ſtark und ſchneidend, und die obere hat zu jeder Seite der Spitze einen ſpitzen Zahn. Die gegen die Baſis hin ſtehenden Naſenloͤcher verlängern fi) in zwei parallele Rinnen, die. ſich bis gegen die Spige hin erftreden. Die Füße haben vier, fammtlicy lange, Finger, und faft ohne alle Haut. Auch) halten fich diefe Vögel auf Bäumen am Ufer auf, von wo fie auf die Fiſche herabftürzen, die ihre gewöhnliche Nahrung aus: machen. Ihr Benehmen ift übrigens raarid, und ihre Stellung eingezogen, wie bei den Meihern. Die einzige befannte Gattung C, cochlearia L. Der Xöffelreiber Enl. 38 und 369. Vieill. Gal. pl. 249. ift fo groß wie eine Henne, weißlich, mit grauem oder braunem Rüden, roſtrothem Bauch, weißer Stirn und ſchwarzem Scheis tel, der fih beim teifen Männchen in einen langen Feder: bufch verwandelt; lebt in feuchten heißen Gegenden des füdlichen Amerika. Stelzpögel. Ardea. 843 Hierauf kommen die 11. ARDEA Cuv. Reiher, deren Schnabel bis unter die Augen gefpalten if. Eine Eleine Nafenvertiefung verlängert fi) in eine Rinne bis nahe an die Spise. Sie zeichnen ſich auch nod) durch einen gezähnelten in= neren Nand des Nagels der Mittelzehe aus. Ihre Füße find gefchildet; Finger und Daumen fehr lang, die außere Zwifchens baut bedeutend; ihre Augen ſtehen in einer.nadten Haut, die fi) bis nad) dem Schnabel hin erſtreckt. Ihr Magen ift ein ſehr großer, wenig muskuloͤſer Sad, und fie haben nur einen fehe Kleinen Blinddarm. Es find traurige Vögel, die an den Ufern der Flüffe leben und niften, wo fie viele Fifche vernichten. She Mift verbrennt die Bäume. In beiden Welten giebt es ſehr zahlreiche Gattungen, die man nicht wohl anders als nad) einigen Einzelheiten des Gefieders unterabtheilen Eann. Die ächten Neiher haben einen fehr dünnen Hals, nad) unten mit langen, herabhängenden Federn befest. 1. A. major (und cinerea). Der gemeine Weiher; der Fiſchreiher. Enl. 755 und 787. Friſch 198. 199. Raumann 1. Ausg. 25. f. 33. 34. t Blaulich-aſchgrau, ein Schwarzer Federbuſch am Hinterkopf. Der Vorderhals weiß, mit ſchwarzen Tropfen befegt. Ein großer Vogel, unferen Flüffen fehr fchädlich; vor Zeiten durch das Ver— gnügen berühmt, welches feine Jagd durch Falken den Großen — 2. A. purpurea L. Der — Enl. 788. Naumann 1. Ausg. Suppl. 45. f. 89. 90. Darmft. Ornithologie. Grau und roſt- oder purpurroth; nad) Meyer find Ardea purpurea, purpurata, rufa Gm. und africana Lath. nur Varie— täten von ihm. [Der Hals ift wie bei dem folgenden fehr lang, am Hinterkopf hängen einige lange ſchmale Federn herab, der Oberkopf iſt gruͤnſchillernd, die Kehle weiß. Im ſuͤdlichen Europa, doch bis Deutfchland.] *) Eine verwandte Gattung, A. atricollis, unterfcheidet ſich zumal durch ganz ſchwarzen Kopf und Hals mit weißer Kehle. Am 844 Be *3. A. Herodias. Wilson VIN. 65. 2, Vielleicht ift end. 858 der junge. Stirn, Scheitel, Kehle und Baudy rein weiß; über dem Auge weg nach hinten fehwarz, in zwei fchmale lange Schopf- federn übergehend; der Worderhals ſchwarz punktirt, Rüden, Flügel und Schwanz afhblau, Bruft und Bauch fhwarz; am Unterhals herab wie auf dem Rüden weiße lange gefchligte Rei— herfedern. Slügelbug und Schienbeine roftroth. Nordamerika. V. **4, A. Goliath. Temm. col. 474. Rüppell At. 26. Ruͤcken, Flügel und Schwanz bläulich=afchgrau, Oberkopf, Scheitel, Zederfchopf, Bruft, Bauch, Bürzel und Schenkel ka— ftanienbraun, der Hinterhals zimmetroth, die Kehle weiß, die heradhängenden Bruftfedern ſchwarz und weiß gefchedit, der Unter- Tchnabel gelb, der Oberfchnabel und die’ Füße ſchwarz. Vier Fuß ſechs Zoll hoch. Afrika. V. **5. A. Typhon T. Col. 475. Schiefergrau, ins Schmwärzliche, untenher afchgrau, die Flüs gel ins Braune. Ein Federfchopf und die herabhängenden Bruſt— federn endigen in eine dünne Borſte. Letztere find ſchiefergrau, mit ſilbergrauem Schaftſtrich. Auch die innern Fluͤgelfedern ha— ben einen breiten weißen Schaftſtrich. Zwei Fuß neun Zoll Hk Am Gambia. ‘ *6. A. Cocoi Lath. | Spix XC. unter dem falfchen Namen A. Macquari. Dem gemeinen Fifchreiher ahnlich, doc, größer. Scheitel, Nackenfedern und Unterfeite fchwarz, Rüden, Fluͤgel und Schwanz bleigrau, Hals weiß, vorn herab ſchwarz geftrichelt, mit herab: hängenden Bruftfedern; die langen Nüdenfedern weiß. Der Schnabel gelb. Brafilien. W *7. A. sibilatrix Temm. Col. 271. Mit fchieferblauem Scheitel und Federſchopf, der fih aus etwa zwolf nicht fehr langen Federn bildet. An den Seiten des Kopfes rothbraun. Kehle, Bruft, Bauch und Schwanz weiß; Hals und Vorderbruft blaßgelb, am legterer herabhängende Federn. \ Stelzpögel. Ardea. 845 Ruͤcken und Flügel bleigrau, die Deckfedern roftgelb, jede mit zwei fchwarzen Längsftreifen. Der Schnabel roͤthlich, mit Ei; zer Spitze, die Fuͤße ſchwarz. Suͤdamerika. “ *A. ludoviciana. Enl. 909, wovon A. virescens 908 und 912 der Gattung nad) nicht verſchieben it. ©. Iſt A. leucogaster, f. weiter unten Nr. 20. U. *8. A. novae Guineae Lath. Enl. 926. A. nigerrima Wagl. Nähert fich in der Schnabelform etwas dem Schnepfen: reihe. ©. Ganz fehwarz, mit braunem Schnabel und Füßen. Klein. V. Die Eleinften Neiher mit fürzeren Süßen heißen im Fran— zöfifhen Crabiers *). Der in bergigen Gegenden gemeinfte ift: * 9. A. minuta (et danubialis). Der kleine Reiher. Der Zwergrohrdommel. Le Blongios. Enl. 323. Friſch 207. Naumann 1. Ausg. 38. f. . 37. Koftgelb, Oberkopf [Madden], Rüden und Schwungfedern fhwarz. [Der Schnabel gelb, die Füße grüngelbd.] Nicht größer als eine Kalle; lebt in der Nähe von Sümpfen. ONORE, dieß find Neiher, die mit dem Benehmen der vorigen die Ge- flalt der wahren und das Gefieder der Rohrdommeln vereinigen. . Dahin gehört: X*10. A. lineata Gm. Enl. 860. A. Soco. A. en Auf graugruͤn fehillerndem Grunde vofigelb gefledt, mit fhwarzen Schaftftrichen, Kopf und Hals dunkel Eupferbraun, vorn herunter gefledt, Bruſt und Bauch aſchgrau, Schwanz und Schwingen ſchwaͤrzlich. In Suͤdamerika. V. *) Sollten wol eigentlich weiter unten bei den Rohrdommeln Be us 846 BO ENerd: *11. A. tigrina. Enl. 760. Scheint der Junge der A. flava Gm. €. Dbenher ſchwarz und gelbbraun gebändert, auf den Fluͤ— gen mehr gefledt; der Bürzel, Schwanz, Vorderfeite und Unter: feite weiß, ſchwarz gebandert. Südamerika, V. Sederbuſchreiher ſind ſolche, deren Federn des Unterruͤckens zu gewiſſen Zeiten lang und geſchlitzt ſind. Die ſchoͤnſten Gattungen, von denen man dieſe Federn zu dem Gebrauch anwendet, den ihr Name beſagt, ſind: 12. A. Garzetta L. Der kleine Silberreiher. Straußreiher. Ent. 901. [?] [Naumann Nahträge T. 47. f. 92] Um die Hälfte Eleiner als der gemeine Fifchreiher, ganz - weiß, deſſen gefchligte Federn den Schwanz nicht überreichen. C. Am Hinterkopfe befindet -fid ein aus drei langen fchmalen Federn beſtehender Schopf; vom Vorderhalfe herab hängen lange, an der Spige feidenartig zerfchliffene, bufchige Federn herab. In der Türkei, dem füdlichen Europa, felten bis Deutfchland, V. 13. A. alba L. Der große Silberreiher. Enl. 886, ; Ehen fo weiß, aber größer. Man findet beide Gattungen in Europa. Herr Temmingk glaubt, daß die A. alba eine junge A. Egretta ift, und daß die 3. 901 der pl. Enluminees nicht die Eleine europäifche, fondern die amerifaniihe Gattung darftellt. Es giebt auch noch einen dritten 14. A. EgrettaL. Den amerikaniſchen Silberreiher Enl. 92. ” [Wilson VII. t. 61. f. 4.] mit Fürzeren Tarſen, beifpm zerfchligte Federn den Schwanz weit überreichen. ©. Er ift blendend ce die Zügel blaugrün, der Schnabel ſchoͤn orangegelb mit ſchwaͤrzlicher Spige, die Füße ſchwarz. Im mittleren Amerika, bis Georgien und etwas weiter hinauf. 2. Steljvögel. Ardea. 847 Mir glauben auch hier anreihen zu müffen: N 15, A. comata L. Der Rallenreiher, Enl. 348. [und 910.] Le Crabier de Mahon. Naumann 1. Ausg. 22. f. 45. Mach den genauen Unterfuhungen des H. Meyer *) find A. castanea Gm. oder ralloides Scop. — A. squaiotta; — A. Marsigli; — A. pumila, und felbft A. erythropus und A. malaccensis Gm. Enl. 911 nichts weiter als Warietäten. oder Altersverfchiedenheiten des A. comata. Auch A. senegalensis Enl. 315 ift ein folder im SugendEleide. Es ift vielleicht der wahre balearifche Kranid des Plinius XI. 37. [Sft au A. russata Wagl., A. affınis Horsfield, A. aequinoctialis, A. ruficapilla Vieill., A. coromandelina Lichtenst. und A. leucoce- phala Gm. und Bubulcus Sav. unfers Autors weiter unten.] Er lebt im, füdlichen Europa [bi$ Agypten], hat einen voth: braunen [goldbraunen] Rüden; Flügel, Bauch und Schwanz find weiß. Der reife Vogel hat einen gelblichen Hals und einen lan— gen Federbufh am Hinterkopf. [Der Schnabel ift fhön citros nengelb, die -langen Schopf= und Neiherfedern ziehen etwas ing Ssfabellgefbliche. ! *16. A. candidissima. A. carolinensis. Wilson VII. 62. 4. Schneeweiß, mit [hwarzem Schnabel und Füßen, und citcos nengelbem Zügel und Fingern, Ein nad) unten abgeftufter Fe— derfchopf am Hinterkopf, zerfchligte Federn die Bruft herabhäns gend, und fchöne zerfchligte, am Ende aufwärtsgefraufte am Uns terrüden. Vom Äquator bis zum Lorenzfluß, an allen Kuͤſten. “ *A. Bubuleus S. Le garde- boeuf. Savigny Eg. ois. pl. VII. f. 1. Ardea coromandelica Licht. Sft A. comata. V. X*A. leucocephala Gm. Enl. 910. Sit A. comata, V. *17. A. jugularis Forster. Act. soc. n. fol. t. 11. A. albicollis. Feeill. Gal. 2353. *) Zafchenbuck der deutfchen Voͤgelkunde II, ©. 342. V. . 848 Bd HR. ’ Ardea gularis Bose, Ardea ardesiaca. Schwarzblau, mit weißer Kehle. Senegal. V. *18. A. coerulea [s. coerulescens]. Ent. 349. ſchlecht. [Wilson VII. 68. 1.] Die A. aequinoctialis Catesby 77 Eönnte, troß der abweichen: den Färbung, doc) der junge feyn. Schieferblau, mit Eaftanienbraunem Kopf und Hals, der dinne Schnabel an der Bafis bis zu der Augenhaut blau, von der Mitte bis zur Spige ſchwarz. Drei fchmale Federn am Hinterkopf und einige ähnliche den Schwanz etwas überragend. Nordamerika. V. *19. A. rufescens. Enl, 902. Schwarzgrau, Kopf und Hals rofibraun. Vielleicht der vorige? V. ' *20. A. leucogaster. Enl. 350. [Ardea ludoviciana.. Wilson VII. 64. 1.] Küken, Flügel und Schwanz dunfelfchiefergrau; die über- hängenden fadenförmigen Federn purpurbraun. Der Hals eben fo, über die Bruft herab fehmälere purpurbraune herabhangende Fe— bern; der Naden, die Kehle, Bruft und Bauch biendend weiß. Nordamerika. V. *241. A. Agami. Enl. 859. Obenher ſchwarzgruͤn, vorn und untenher kaſtanienbraun, die Kehle und zwei Streifen den Hals herab weiß, die langen Ruͤckenfedern grau. In Suͤdamerika. V m Rohrdommeln haben ſchlaffe und auseinanderſtehende Halsfedern, wodurch der Hals viel dicker erſcheint. Sie ſind gewoͤhnlich gefleckt oder geſtreift. *22. A. stellaris L. Der Rohrdommel. Le Butor. Enl. 739. Friſch 205. Naumann 1. Ausg. 27. f. 36. Stelzvögel. Ardes. 849 Gold-braungelb, ſchwaͤrzlich punktirt und gefleckt, Schnabel und Fuͤße gruͤnlich; haͤlt ſich im Schilf auf, aus dem heraus er feine fuͤrchterliche Stimme erſchallen laͤßt, die ihm den Namen Bos taurus verſchafft hat. Seine Stellung in der Ruhe ift fon: derbar, der Schnabel nad) dem Himmel gerichtet. *23, A. minor. Wilson VIII. 65. 3. Ardea stellaris B. Gm. Edw. 136. Gold=braungelb, auf dem Rüden, Flügeln und Schwanz ſchwaͤrzlichbraun dicht gefleckt und punktict, Von der Ohrgegend zieht fih ein ſtarker ſchwarzer Streif fhief am Hals nach hinten. Die Kehle ift weiß, der Vorderhals ſchwarz gefleckt. Beine gelb. Nordamerika. V. *24. A. exilis. Wilson VII. 65. 4. Nur einen Fuß lang; die ganze Dberfeite ſchieferſchwarz, grünfhimmernd; Kehle und Bauch weiß, übrigens gelbbraun mit gelben Füßen. Ein Eleiner Federfchopf auf dem Scheitel. - Nord: ‚ amerika und Weftindien. V. *25. A. undulata Gm. Enl. 768. Roſtbraun, überall ſchwarz quergebändert, mit Eleinem ſchwar— zem Nadenfchopf, von der Kehle bis zum Steiß die ganze Un: ‚ terfeite röthlichweiß. Cayenne und Surinam. V. N *26. A. philippensis. Enl. 908. Unterfcheidet fih vom vorigen durch einfarbig rothbraunen Kopf und Halsfeiten. Der Hinterhals ift ſchwarz, Rüden ıc. ſehr fein quergebändert. V. *27. A. heliosyla Less. Voy. de la Coq. 44. Die Oberfeite und Bruft gelbbraun, mit in einander fließen: den Streifen fchwarz gebändert; die Schwingen ſchwarz, weiß ges bändertz "die Kehle grau, dunkler gebändert;z der Bauch weiß. Der Schnabel braun, die Füße geld, Nacken- und Bruftfedern loder abftehend. Auf Neu: Guinea, Bin! NYCTICORAX. Die Nachtraben haben die Proportionen der Rohrdommeln und einen im Verhältnig noch größern Schnabel. Dem reifen Maͤnnchen find einige ſchmale Federn in den Hinterkopf eingepflanzt. h I. 5 . 850 Bd. hi Es giebt hier zu Lande nur eine Gattung: “ *28. A. Nycticorax L. Der Nahtrabe. Nachtreiher. Enl. 758. Friſch 208. Naumann 1. Ausg. 26. f. 35. Das Männchen ift weiß, mit ſchwarzem Scheitel und Rüden; die Sungen (Exl. 759) grau, mit braunem Mantel und fehwärz: lichem Scheitel. [Am alten Männchen wird der Bauch fchrefel: gelb überlaufen, die drei fchmalen Nadenfedern find fchwarz.] Nah Hrn. Meyer, deffen Erfahrungen ich hier ebenfalls folge, find Ardea grysea, A. maculata und A. badia Gm. nur verfchiedene Zuftände der nämlichen Species des Nachtreihers. *29. A. pileata Lath. vder alba # Gm. Enl. 907. [Pr. Neumied Abb. 4. Lief.] Weiß, mit graulicher Stirn und ſchwarzem Scheitel und Hinterkopf. Schnabel u nackte Sefichtsftellen blau. Brafilien. ' **30. A. speciosa. | B [Enl. 911.] Horsf. zool. Res. Mit ſchwarzen, zerſchlitzten Ruͤckenfedern, — Bruſt und Bauch, ockergelbem Kopf und Halſe, weißer Kehle, Fluͤgeln, Schwanz, Hinterbauch und Hoſen. Der gelblichweiße Schnabel iſt an der Spitze ſchwarz, am Hinterkopf ſteigen ſechs lange weiße Federn herab; die ſchwarzen zarten Ruͤckenfedern erreichen faſt den Schwanz, die gelbbraunen Halsfedern fleigen gleichfalls etwas herab. Sava. V. *31. A. cayennensis. Enl. 899. A. violacea. Wilson VII. 65. 1. A. jamaicensis @m. Der junge. Sm füdlichen Nordamerika bis zu den Bahama-Inſeln. Der Kopf und etwas vom Oberhals ift ſchwarz, mit einem weißen Fleck auf dem Baden und grüner Stelle zwifchen Schnabel und Auge. Don der Stirn an legt jich ein fchöner zarter weißer Fe— derbufh rükwarts, unter dem einige ſchwarze Federn. Unter dem Schwarz am Halfe noch eine weiße Stelle. Der übrige Körper aſchgrau, mit ſchwarzen Schaftflrichen der Mantelfedern, die Schwingen fchieferfchwarz, hell gerändert. Am Hals herab lange Federn, die zerfchligten des Rüdens fchiefergrau, weit den‘. Stelzvögel. Ciconia. ' 851 Schwanz überragend. Vom füdlihen Nordamerika bis Meft: indien. V. *32. A, Gardini Gm. Enl. 908. Le Pouacre. Scheint ein junger afchfarbiger Nachtreiher, mit ſtahlſchwar— zem Scheitel und Rüden. Es ijt die A. maculata Frisch t, 202. Übrigens muß ich bemerken, daß die verfchiedenen Unterabthei- lungen der Neiher fehr unwichtig find und nicht viel Schärfe haben. Die dritte Abtheilung hat, außer einem dickeren und glätz teren Schnabel als die vorige, faft gleihe und ziemlich ſtarke Membranen zwifchen der Bafis_ ihrer Zinger. 12. CICONIA Cuv. Stord. Mit dikem, mäßig gefpaltenem Schnabel [in gleicher Flucht mit der Stirn], ohne Nafengrube noch Rinne, wo die Nafen- Löcher gegen den Ruͤcken deffelben nahe an feiner Bafis anges bracht find, und deſſen Ziefe eine außerordentlich kurze Zunge enthält. Seine Schenkel find negartig und ihre Vorderfinger an der Bafis durch ziemlich ſtarke Haute verbunden, zumal bie äußeren. Die weiten leichten Kinnladen feines Schnabels bringen durch Aneinanderfchlagen ein Geklapper hervor, faft der einzige Ton, den diefe Vögel hören laffen. [Sie haben nadte Augen- Ereife und einen Kleinen nadten Kehlfad.] Ihr Magen ift nicht ſehr muskuloͤs, und ihre Blinddärme fo Elein, daß man fie kaum wahrnimmt. She unterer Larynx hat gar Eeinen eigenen Muskel, aber ihre Bronchen find Länger und aus vollftändigeren Ringen beſtehend als gewöhnlich vorzukommen pflegt. Mir haben zwei Gattungen: 1. C. alba. Der gemeine Stord. Ardea Ciconia L. Enl, 866. Friſch 196, KRaumann 1. Ausg. 22. f. 31. Weiß, mit fhwarzen Schwingen, Schnabel und Füße roth; ein großer Vogel, vor dem das Volk einen eigenen Nefpect hat, der fi) ohne Zweifel darauf gründet, daß er Schlangen und an- deres fchädliches Ungeziefer zerftört. Er baut fein Neft am lieb- fien auf Thuͤrmen und Hausdächern, und kehrt jedes Frühjahr dahin zurück, nachdem er den Winter in verfchiedenen Gegenden Afrika's zugebracht, und auch zum N geniftet hat. 54 * 352 a er a 2 9 2. C. nigra, Der ſchwarze Stord. Ardea nigra DL. Friſch 197. Naumann 23. f. 22. Enl. 399. der junge. Schwärzlih, purpurſchillernd, mit weißem Bauch, befucht entlegene Sümpfe und niftet in Wäldern. Zu diefem Geſchlechte gehört noch: 3. C. Maguari. Der amerikaniſche Store oder j Maguari. Vieill. Gal. 254. Spix LXXXIX. unter dem falſchen Namen Ciconia Jubura. Der wenig von unferem weißen, außer etwa duch einen grauen Schnabel differirt. . Der Eleine ift *4. C. Abdimii Licht. Der ſchwarze Storh aus Nubien. Ruͤppell Atlas I. 8. Ehrenb. Symb. II. t. 5. Gruͤn- und purpurfchilleend, Schwingen und Schwanz ſchwarzgruͤn glänzend, mit weißem Bürzel und Bauch. Schna= bel und Füße grün, der Schnabel an der Bafis und Spitze roth, an den Füßen die Knöchel, Fußwurzeln und Fingerhäute gleiche falls voth. Das Gefiht an den nadten Baden an V. *5, C. leucocephala Gm. Enl. 906. Violetſchwarz/ gruͤnſchillernd, mit weißer Stien, Kinn, 2 und Baudh. In Süpdafrika bis Indien. Unter den auslandifchen kann man unterfcheiden: die nackthaͤlſigen, deren Schnabel noch dider als bei den anderen, aber von fehr leichter Maffe ift; und unter ihnen insbefondere: ' Die Rropfſtoͤrche (Ardea dubia Gm. Ard. Algala Lath). Die an der Mitte des Halfes ein Anhangfel wie eine dide Bratwurft haben, und deren Federn unter dem Flügel [fo wie die Steißfedern] die loderen Sederbüfche liefern, die man Marabou nennt. Es find die größten Vögel diefes Gefchlehts; ihr Bauch) Stelzvögel. Ciconia. 853 ift weiß, ihr Mantel fchwarzmetalifh. Man hat zwei Gattun: gen, die eine vom Senegal (Cie. Marabou Temm. col. 300), "die andere aus Indien, deren Flügeldecfedern weiß eingefaßt find (C. Argala Temm. col. 301). Sie bedienen ſich ihres wei⸗ ten Schnabels, um Voͤgel in der Luft zu haſchen. C. 1108. Herr Temmingk hat in einem fpäter erfchienenen Auffage die Naturgefchichte diefer Gattungen volftändiger entwicelt, wor: aus ic) Folgendes zufüge: **6. C. Marabu T. Der Marabı. Col. 300. Cigogne Marabou, Der reife Vogel ift auf der ganzen Oberfeite vom Nüden an dunkel afchblau, der Schwanz und die Schwungfedern ſchwarz⸗ blau; Kopf und Hals nadt, nur mit wenigem Flaum befegt, das Vorderende des Nüdens, die Bruft und der Bauch weiß. Die JIris weiß. Der Schnabel von der Bafis bis zur Spige leicht gebo- gen, die Nafenlöcher eiförmig. Die Wurft ift oft einen Fuß lang, länger als beim folgenden. Seine Höhe fehs bis fieben Fuß. Das Gefieder des jungen ift mattbraun ins Afchfarbige. Diefe Vögel Ieben an fehs Monat in der Umgegend von Galcutta, fpazieren häufig in den, Straßen diefer Stadt umher, wo fie den Einwohnern oft zur Laft, ja durch ihre Schnabel- hiebe gefährlich werden, aber unter öffentlihem Schuß ftehen, fo daß es eine anfehnliche Geldftrafe Eoftet, wer einen tödtet. Sie find aͤußerſt gefräßig. Wegen der Marabufedern *) werden fie heerdenmeife in den Dörfern aufgezogen, wie bei uns die Gänfe. Sie ftehen im VBürzel oder am Steiß, und find bläulichgrau oder rein weiß, und man vermuthet, daß dieß die Gefchlechter bezeichne, Er lebt in ganz Indien, Java und Sumatra. Die engli: ſchen Goloniften nennen ihn den WAdjutant; fein malaiifcher Name ift Bangu-Sula, Burong-Kambing und Burong-gaza. *7. C. Argala T. Col. 301. Cigogne Argala. Die ganze Oberfeite dunfelgrünlichafchgrau, der Schwanz fchwarz. Die ganze Unterfeite bis an den Rüden hinauf rein weiß. Alle großen Flügelfedern find weiß gefaumt, fo daß die *), Es giebt auch unächte oder falfche Marabufedern (Faux Ma- rabous), die meift nur von Pfauen, Stoͤrchen oder anderen ausländifchen Vögeln genommen find. s54 BB Schwingen ein weißgeflceiftes Anfehen erhalten. Der Schnabel geht oben und unten in vollfommen gerader Linie; die Naſen— Löcher find länglich, die Sris ftets braun. Die Wurſt iſt kuͤrzer als beim vorigen, und der nadte Kopf und Hals mit etwas mehr Sederkielen befegt. Die Füße find gleichfalls ſchwarz, wie beim vorigen. Er wird nur fünf Fuß hoch. Diefe Gattung Liefert gleichfalls ſchoͤne Marabufedern, aber ftets ganz weiße. Er Eommt am Senegal wie am Nil vor, und man hat ihn auch am Gap gefehen; wahrfcheinlich lebt er daher durch ganz Afrika. V. *8. C. capillata T. Col. 312. Ruͤcken, Fluͤgel und Schwanz ſchwarzgruͤn, wie grau be— ſtaͤubt; auf den Flügeln eine Reihe metall: purpurfarbener Punkte; nach der Bruft hin die Federn geünlich melirt. Unterfeite weiß, bisweilen fehwärzlich zart gewellt; Kopf und Hals nackt; Baden, Hinterkopf und Unterhals kirſchroth; auf der Stirn und dem Scheitel eine nackte Knochenplatte; im Nacken ein Buſch kraus zerſchlitzter Federn, der Hals behaart ohne Wurſt, der a gelblichweiß. Oſtindien. 13. MYCTERIA Z. Sabiru. Sinne hat fie von feinen Ardea getrennt, fie find aber den Störchen fehr nahe verwandt, ja felbft mehr, als diefe jenen. Der mäßige Spalt ihres Schnabels, ihre Nafenlöcher, die netzar— tige Hülle ihrer Zarfen und die anfehnlichen Zehenmembranen haben fie mit den Störchen gemein; auch führen fie Ddiefelbe Lebensweife. She einziger Charakter befteht in einem leicht nach oben gebogenen Schnabel. Die bekannteſte Gattung 1. M. americana L.) Enl. 817. iſt ſehr groß, weiß, Kopf und Hals — mit einer ſchwarzen, nach unten zu rothen Haut überzogen. Bloß der Hinterkopf hat einige weiße Federn. Der Schnabel und die Füße find ſchwarz. 9» Mycteria, von inne gemacht, von uuzno, Nafe, Rüffel, we: gen feines großen Schnabels. Stel;vögel. Anastomus. 859 Cr lebt in Südamerika, wo er fih von Amphibien und Fi— ſchen naͤhrt. *2. M. senegalensis Lath. Temm. col. Vieill. Gal. 255. Ciconia ephippirhyncha, Rüppell Atl. t. 3. fcheint nicht verfchieden davon, er ift nur nach einem frifchen Exemplar gezeichnet und hat zwei [gelbe] Gloͤckchen an der Ba: fis des Schnabels. ©. FR Körper und Schwingen find weiß; Kopf, Hals, Flügel und Schwanz fehwarz, violet- und grünfchilleind, eine nadte Bruft: ffele und die vordere Hälfte des Schnabels roth, die Baſis des Schnabels ſchwarz, oben eine Wahshaut gelb; . Die Fuße find gruͤn mit rothen Knöcheln. V. 14. SCOPUS Briss.1) Ombrette. Unterſcheiden fih von den Störchen nur durch einen zu: fammengedrüdten Schnäbel, deſſen fehneidende Firft nach der Ba: ſis hin aufgetrieben ift, und die Nafenlöcher, die fich in’ eine Rinne verlaufen, welche parallel mit der Firfte bis an die Spige lauft, die etwas hadenförmig ift. Man Eennt nur eine Gattung: Se. Umbretta. Enl, 796. Vieill. Gal. 250. So groß wie eine Krähe, umberbraun, deſſen Männchen ei— nen Schopf am Hinterkopfe hat. Im ganz Afrika verbreitet. 15. ANASTOMUS : Ill. (Hians La C) Klaffihnabel. je Haben, um fie von den Stöchen zu trennen, einen Cha— rakter nur etwa von der Stärke des der Jabiru’s. Die zwei Kinnladen ihres Schnabels berühren fih nur an der Baſis und an der Spige, und laffen in der Mitte ihrer Nänder einen Iee- von Zwiſchenraum; auch feheint diefer zum Theil noch Folge der Abnugung, denn man fieht darauf bedeutende Fafern der Horn: ſubſtanz des Schnabels. gm ni Es find oftindifhe Wögel. 1) Scopus fommt von Sxorros, Schildwache. 856 Buing.ieik, 1. A. Typus Temm. Ardea pondiceriana. Enl. 932. Vieill. Gal, 251. ift weißlich. C. — Mit fhwarzen Schwingen und Schwanz, gel: ben Füßen und Schnabel, welcher Iegtere, Elaffend, von der Mitte an bis zur Spige gezahnt iſt. V. 2. A. coromandelianus. Sonnerat Il. 219. ift graubraun; auch mit ſchwarzen Schwingen und Schwanz. Vielleicht ift diefer legtere nur jener im, Jugendkleide. Ein dritter [in Afrika Tebend ] 3. A. lamelliger Temm. Col. 236. ift ganz ſchwarz-ſchillernd, und darum merkwürdig, daß ſich an jeder Feder der Schaft in ein ſchmales hornartiges Plättchen endigt, das über die Fahne hinausgeht. Kehle, Gefiht und Zügel find nadt. Die Hornplättchen, von der Art wie fie der Seidenfchwanz zeigt, finden fih an den Hals-, Bauch- und Schenkelfedern. Er ift fhön grün und purpurfchilleend, etwa von der Größe eines Storchs, doch ſchlanker. V. Die DROMAS Paykull. gleichen ihnen fehr, und haben das Äußere und die Füße der Klafffchnäbel, aber ihre zufammengedrüdter Schnabel ift nur wenig an der Bafis des Unterfchnabels aufgetrieben, hat eifür: mige Nafenlöcher, und feine Ränder fchließen ſich genau. Man Eennt nur eine einzige Gattung: 4. Dr. Ardeola Payk. Act. Holm. 1805, T. 8. Col, 362. = Dupont Ann. des sc. nat. T. IX. pl. XLV. Salt, Travels in Abyssinia T. XXXI. Erodia amphilensis. Bon den Ufern des rothen Meeres und des Senegal; ein Theil des Mantels und der Flügel ſchwarz. [Eigentlih Mittel: rüden, Schnabel und Füße ſchwarz, Schwingen ſchwarzbraun, das Übrige weiß.) Stelzvögel. Tantalus. 857 16. TANTALUS Z. NRimmerfatt. Mit den Füßen, den Nafenlöchern und dem Schnabel der Störche; aber der Rüden des Schnabels ift zugerundet, und feine Spige nad) unten gerichtet und zu jeder. Seite leicht auss gefhnitten; ein Theil ihres Kopfes, bisweilen aud ihr Hals, find nackt. ' 1. T. LoculatorL. Der ameritanifhe Nimmerfatt. Enl. 863. Wilson VII. 66. 1. So groß wie ein Storch, aber fchlanker, weiß; Schwingen und Schwanz ſchwarz, Schnabel und Füße ſchwaͤrzlich, fo wie die nadte Haut des Kopfes und Halfes. Er lebt in beiden Hälften Amerikas uud kommt in jedem Lande in der Negenzeit an, mo er die fchlammigen Gewäffer auffucht, zumal um Aale anzuteefz fen. Sein Gang ift langfam, und fein Naturell ſtupid. 2. T. Ibis L. Der afrifanifhe Nimmerfatt. Ent. 339. Weiß, an den Flügeln leicht purpurfarbig angelaufen, mit gelbem Schnabel, die Gefichtshaut roth und nadt, ift lange Zeit von den Naturforfchern für den von den alten Agyptern fo hoch verehrten Vogel Fbis ‚gehalten worden. Neuere Unterfuchungen haben indeß bewiefen, daß der Ibis eine viel Kleinere Gattung ift, von der weiter unten die Rede feyn wird. Diefer Nimmer: fatt findet fi nicht einmal häufig in Agypten; man bringt ihn vom Senegal zu ung. 3. T. leucocephalus. Der ceylanifheNimmerfatt. Encycl. meth. Ornith. pl. 66. f. 1. Vieill. Gal. 247. Der größte von allen, der auch den größten Schnabel hat. Diefer Schnabel und die Gefichtshaut find gelb, das Gefieder weiß, mit ſchwarzen Schwingen und einem fhwarzen Gürtel auf der Bruſt und langen rofenfarbenen Federn am Bürzel, die er aber in der Megenzeit verliert. *4, T. lacteus Temm. Col. 352. | Kein weiß mit ſchwarzgruͤnen, bronzefchilleinden Schwingen und Schwanz. Der Schnabel orangegelb, die Füße fleifchroth, das Gefiht und Kinn nadt, fleiſchroth-ſchwarz gefledt. Er ift deei Fuß lang und lebt auf Java. V. 858 Bi ge 17. PLATALEAZ. Löffler. Spatule. Pallette. Sie nähern fih) in ihrem ganzen Bau den Störchen; allein ihre Schnabel, von dem fie den Namen haben, ift lang, platt, durchweg breit, erweitert und verplattet fih, zumal nad) der Spige hin, in eine runde Scheibe wie ein Spatel geftaltet, und von feiner Bafis gehen zwei flache Ninnen aus bis ans Ende, ohne indeß an den Rändern genau parallel zu bleiben. Die Nas fenlöcher find eiförmig und nicht weit vom Urfprung jeder Furche angebracht. Ihre Eleine Zunge, ihre negartigen Beine, die ans ſehnliche Fingerhaut, ihre zwei kleinen Blinddaͤrme, ihr wenig muskuloͤſer Magen, ihr unterer Larynx ohne eigene Muskeln, alles iſt gerade ſo wie bei den Stoͤrchen, aber die Erweiterung ihres Schnabels benimmt ihnen alle Kraft, ſo daß ſie nichts koͤnnen als im Schlamm wuͤhlen oder kleine Fiſche und Waſſer⸗ inſecten fiſchen *). 1. Pl. Leucorodia L. Der weiße Löffler, Enl. 405. Naumann Suppl. 44. f. 87. Ganz von der genannten Farbe, mit einem Federbuſch am Hinterhaupt, in der ganzen alten Melt verbreitet, wo er auf Bäumen nifte. Der ungehäubte (lu Spatule sans huppe, Buffon hist. des ois, T. VII. pl. 24.) ift nad Bail der junge. Außer dem fehlenden Sederhufh unterfcheidet er fich auch noch durch einen ſchwarzen Rand an den Schwungfedern. ©. Der Schnabel diefes Vogels ift quergefurcht, ſchwatz mit gelber Spitze. Die nadten Augenftellen und der Kehlſack blaßs gelb, die Zuße ſchwarz An der Bruſt findet ſich doch etwas Gelb; der Schopf im Nacken beſteht aus flatternden Federn wie eine Mähne, Sn Holland häufig, in Deutſchland felten, zieht oft mit den Störhen. V. 2. Pl. Ajaja L. Der roſenrothe Löffler. Enl. 165. Vieill. Gal. 243. [Wilson VI. 63. 1.) f Mit nadtem Gefiht und veiſchiebentuch ſcoöͤn roſenrothem Anſtrich auf dem Gefieder, der mit dem Alter tiefer wird. Der Schnabel grau. Er iſt dem ſuͤdlichen Amerika eigen. V. 1) Platalea oder Platea, latetnifche Namen, bisweilen mit Pelikan fuͤr ſynonym genommen. Stelzvögel. Scolopax. 859 Die Samilie der Langfchnäbler LONGIROSTRES bildet fi) aus einer Menge Ufervögel, deren größte Anzahl das Ges ſchlecht Scolopax bei Linné bildete, und andere, die mit feinem Geſchlecht Tringa verwechfelt waren, zum Theil gegen den Charakter deffelben, mit einem kurzen, die Erde nicht berührenden Daumen, Endlich brachte man auch noch einige zu den. Negenpfeifern, we— gen des gänzlihen Mangels diefes Daumens. Alle diefe Vögel haben faft die namliche Geftalt, Sitten und felbft Farbenvertheis lung, was ihre Unterfcheidung fehe fchwierig macht. Sie charaks terifiven fih im Ganzen durch ihren dünnen, langen und fchwas chen Schnabel, der ihnen nichts weiter geflattet al3 im Schlamm zu wühlen, um dafelbft Würmer und Eleine Inſecten zu fuchen, Die -verfchiedenen Abweichungen in der Geftalt diefes Schnabels dienen zur weiteren. Eintheilung in ©efchlechter und Unter— gefchlechter. 3 Linne hatte feinen Grundfägen nady die meiften diefer Voͤgel in feinen großen Stamm 18. SCOLOPAX. Schnepfe vereinigen müffen, den wir dann nach den Abweichungen des Schnabels auf folgende Weife weiter eintheilen. 1. IBIS Cw,!) bis, Mir trennen fie von dem Tantalus Gmelin’s, weil ihe Schnabel, zwar gebogen wie der der legterem, doch viel ſchwaͤcher und ohne Kerbe an der Spige iſt, und weil die Nafenlöcher, auf dem Rüden defjelben nahe an feiner Bafis ftehend, fi) in Rin: nen bis an die Spige hin verlaufen. Diefer Schnabel ift übri- gens ziemlich did, an der Bafis vierfantig, und am Kopf oder felbjt am Halfe ift immer irgend ein nadter Theil. Die aͤuße⸗— ten Singer haben eine bedeutende Haut am der Baſis, und der Daumen ift lang genug, um auftreten zu Eönnen. Y 4.1. religiosa Cuv. Der geheiligte Ibis. Tantalus aethiopicus Latk. 1) Hr. Vieillot hat hier wiederum eine Unterfcheidung und Be: nennung ohne Gitat (Gal. 246.) angenommen, obſchon meine Abhand- lung über den Ibis, wo ich diefelbe aufgeftellt, funfzehn Sahı vor Alem, was über das Syſtem diefer Vögel gefchrieben ift, zurück datirt. * 860 1 DB ba ee Bruce Travels pl. 35. Abou-Hannes. Cuvier Recherches sur les ossemens fossiles T. 1. Der reife. Savigny Deser. de VEgypte; hist. nat, des eis. pl. 7. Der junge. [Blumenbad Abb. n. h. Gegenft. T. 86. [Langguth de mumiis avium Viteb. 1803. c. tbb.] Iſt die berühmtefte Gattung. Man zog diefen Vogel in ben Zempeln des alten Agyptens mit einer Verehrung auf, bie an Anbetung grenzte, und balfamirte ihn nach dem Tode ein, nad Einigen, weil er die Schlangen verzehrte, die für das Land hätten gefährlich werden koͤnnen; nach Andern, weil fein Gefieder einige Beziehung zu den Mondsphafen hatte; noch nad) Anderen end- lich, weil fein Exfcheinen das Wachfen des Nils ankündigte *). Man hat lange Zeit geglaubt, daß diefer Ibis der afrikanifche Nims merfatt wäre; man weiß aber heut zu Tage, daß es ein Vogel von dem hier aufgeftellten Gefchlecht ift, von der Größe einer Henne, weiß, außer den Spigen der Schwungfedern, welche ſchwarz find. Die legten Dedfedern haben lange, zerfchliste Federn, ſchwarz, violet fchillernd, und bededen fo die Spigen der Flügel und den Schwanz Schnabel und Füße find ſchwarz, fo wie der ganze nadte Theil des Kopfes und Halſes; dieſer Theil aber ift in der Jugend, mwenigftens auf der oberen Seite, mit Eleinen [hwärzlichen Federn bedeckt. Diefe Gattung findet ſich über das gefammte Afrika ?). **2 I, Leucon. Temm. col. 481. Dom vorigen durch den Mangel der zerfchlisten aber grauen Dedfedern und durch die ganz weißen Schwungfedern unterfchies den. Indeß wie der vorige ganz weiß, mit ganz ſchwarzem Schnabel, Kopf, Hals und Füßen des reifen Vogels. Er ift im indifchen Archipel zu Haufe. V. *3. I. papillosa T. Col. 304. Mit ganz nadtem dunkelblauem Kopf, nur am Hinterſchaͤdel mit brennend ſcharlachroth erſcheinenden warzigen Roͤhrchen beſetzt. 1) Savigny Mem. sur NIbis. 2) Es giebt auf den Molukken eine Gattung, die ihm fehr nahe verwandt ift, aber einen längeren Schnabel und weniger zerfchligte Dedfedern, die auch) zum Theil weiß gefcheckt find, hat; die Federn ber Oberbruft find lang und zugefpigt; dieß ift Ibis moluccana Cuv. — In Bengalen eine andere mit afchfarbigen wenig zerfchligten Dedfedern. Ibis bengala Curv. Stelzvögel. Scolopax. 861 Die Slügel und Oberfchwanz metallifch= berlinerblau, am oberen Rande ein weißer Streif. Der uͤbrige Koͤrper blaß bronzebraun. Die Füße roth. In Indien und auf Ceylan. V. XA. I. calva. [Tantalus calvus Gm.] Enl. 867. Von der Groͤße des vorigen. Kopf und oberſter Theil des Halſes gleichfalls nackt, auf dem Scheitel eine Art feuerrother Platte, der Schnabel gleichfalls roth, der In ei Körper fchwarz, metallgeün glänzend. Am Gap V. *5. I. nudifrons. Spix 86. Schwarz, violetgruͤn ſchillernd, der Schnabel und das nackte Gecſicht gelb, die Fuͤße roth. Braſilien. V. *6. 1. oxycerca. Spix 87. Schwarz, violetgrün ſchillernd; mit längerem, Eeilfürmigem Schwanz;" die Gefichtsgegend und zwei Streifen die Kehle herab nadt, fleifchroth; der Schnabel geld. In der Provinz Para. V. *7, I. albicollis. Curicaca Marcgr. Mandurrin Az. Enl. 976. Kopf und Hals blendend weiß, mit gelbem Scheitel; Zügel, Kehlfeiten und Ohrgegend nadt und ſchwarz. Obenher afchgrau ſchillernd mit weißer Flügelbinde; Nüden, Bürzel, Schwanz und Unterfeite ſchwarz ſchillernd. Auch der Schnabel ſchwarz. Suͤd— amerika. V. “ *8, I. cayennensis. [ Tantalus melanopis.] Enl. 820., Schwarz, purpurgruͤn fchilleend, mit ſchwarzgrauem Kopf, im Naden einen Eleinen metallifhgrünen Schopf zeigend; a bel, nadtes Gefiht und Füße grasgrün, ‘*9, I. plumbea Temm. Col, 235. Kopf, Hals und Unterfeite bleigrau, die Federn des Nadens und Hinterhalfes länger, fehmäler und zugefpigt; ein meißer Streif über der Stirn. Rüden, Flügel und Schwanz find ſchwaͤrzlich, 862 Bee ins Gruͤngraue. Die Füße orangegeld, der” Schnabel fchmarz. Sn Brafilien und Paraguay. V. *I. melanopsis. Latli. DU. t. 79. iſt der Ibis albicollis. V. *10. I. chalcoptera. Col. 511. Vieill. Gal. 246. Tantalus Hagedash Latk. *) Rothbraun, auf dem Rüden und Flügeln metallgrün und violet ſchilernd. mit nacktem Geſicht und zinnoberrothem Be und Füßen. Im Gafferland, Andere Ibis haben geſchildete Füße; ihre Schnabel 2 im Ganzen genommen dünner. ‘ 41. I rubra. Der rothe Sbis. \ [Scolopax rubra L.] [ Tantalus ruber Gm.] Enl. 80. 81. , Wilson VIII. 66. 2. Ein Vogel aller heißen Gegenden Amerika’s, merkwürdig durch fein. ſchoͤn rothes Gefider mit ſchwarzen Schwingenfpisen. Seine Zungen, anfangs mit fhwärzlihem Flaum bedeckt, werden almälig afchgrau, und wenn fie anfangen flügge zu werden, weißlich; erft mit dem zweiten Sahre erfcheint das Noth und er: hält dann mit den Jahren immer mehr Feuer. Diefe Gattung wandert nicht und lebt heerdenweife in moraftigen Gegenden, in der Nähe der Mündungen der Flüffe. Laͤßt ſich Leicht zaͤhmen. ' 42. I. Faleinellus. Der grüne Sbis. Scolopax Falcinellus L. Enl. 819. Naumann 1. Ausg. Suppl. 28. Savigny Egypte pl. VII. f. 2. Der Körper purpurzroftbraun, der Mantel dunkelgelin, bie Sungen an Hals und Kopf weißlich punktirt. in fchöner Vo— gel des füdlichen Europa und nördlichen Afrika, und allem An— ſchein zufolge bie Gattung ‚ welche die Alten den ſchwarzen Ibis nannten. *) Gilt bei Wagler als verfchiedene Art. V. Stelzvögel. Scolopax. 863 *13. I. alba und Tantalus Coco. Enl, 915. [Wilson VII. 66. 3.] Weiß, mit fleifchrothem Gefiht und Füßen; die Spigen der vier erften Schwungfedern und die Schnabelfpige er Sm mittleren Amerika. *14. I. leucopyga. Spix 88. (wenn anders es nicht der junge von ruber ift.) Aſchbraun mit [hwarzbraunen Fluͤgeln; — Bauch, SR zel und Schwanz weiß. I. NUMENIUS Cw.'!) nn Ihr Schnabel ift gebogen wie bei den Ibis, aber er ift din- ner und feiner ganzen Fänge nad) rund; das Ende des Ober— ſchnabels überragt das untere und fpringt etwas daruͤber hervor nach unten. Die Finger haben kurze Membranen zwifchen fich. “ 15. Sc. (N.) arcuata. Der große Brahvogel. Die Sichelſchnepfe. Le Courlis d’Europe. Naumann 5, 3. Frifch 224. Enl. 318. So groß wie ein Kapaun, braun, alle Federränder weißlich. Der Bürzel weiß, der Schwanz weiß und braun gebändert. Es ift ein Wildpret von mittelmaͤßigem Geſchmack, laͤngs der Kuͤſten gemein, ins Innere ziehend. Den franzoͤſiſchen Namen hat er von feinem Geſchrei. [Über 2 Fuß lang.) * 46. Sc. (N.) Phaeopus ?),. Der Regenbrachvogel. Der Fleine Brabhvogel. Le Courlieu d’Europe. Le petit Courlis. Naumann 10. f. 10. [Scolapax borealis.] Friſch 225. Edw. 307. | » Enl. 842. Um die Halfte Eleiner ald der vorige, aber faft vom naͤm— lichen Gefieder. ©. Er unterſcheidet fi durch einen weiß- oder hellgrau gefleck— ten Langeſtreif auf dem Scheitel. Hoͤchſtens 18 Zoll lang. V. 1) Numenius kommt von neo men, Neumond, wegen der Geſtalt feines Schnabels. C. — Brachvogel, weil er auf Brachfeldern ans getroffen wird. V. 2) Phaeopus: afchgrauer Fuß; ein Name von Geönen y 864 Boögel. *17. N. virgatus €. Enl. 198. Vom Cap. *18. N. lineatus. Aus Indien. *19. N, longirostris. Wilson VII. 64. 4, Mit einem acht Zoll langen Schnabel, deſſen vordere Hälfte bedeutend abwärts gebogen iſt. Obenher fchwarz, hellbraun ges fprenfelt; die Kehle und ein Fleck über dem Auge weißlich. Kopf, Hals und Bruft oderbraun, ſchwarz gefhmigt; der Bauch hell roſtgelb, ungefledt. Die Schwungfedern fchwarz, die Innenfahne gelbbraun gebändert. Füße bleigrau, die dußeren Zehen bis zum erften Gliede vereinigt. Die Zunge fehr kurz. Nordamerika. V. *20. N. borealis. Wilson VII. 56. 1. Diefer hat im Gegentheil einen verhäftnißmäßtg Eurzen Schnabel, nur vier und einen halden Zoll lang, fleifchfarb, an der Spige ſchwarz. Der Scheitel ift dunkelbraun, in der Mitte durch eine blaße Linie gefpalten; über dem Auge weg geht ein anderer blaßsgelbbrauner Streif nad) hinten. Vom Auge zum Schnabel ein dunkler. Der ganze Vogel ift gelb= graubraun, im Naden dunkelbraun, obenher ſchwarzbraun gefhmist und gefledt. Am Unterrücden faft weiß, braun gefledt; der Schwanz quergebän= dert, die Schwingen ſchwarz, der Bauc weiß. In ganz Nordz amerifa., Nährt fi) von Empetrum nigrum. V. *21. N. rufus. Vieill. Gal. 245. Mit braunem, durch einen voftrothen Streif getheiltem Schei= tel. Rüden, Flügel und Schwanz braun, ſchwarz gefledt; Kopf, Hals und Unterfeite rothbraun, dunkel gefleckt und an der Bruft gebändert. Schnabel und Füße bleigrau. Nordamerika. V. *22. N. brevirostris. Col. 331. ; Mit auffallend dünnem, kleinem Schnabel, blaß aſchbraun mit ungefleter Kehle, aber Kopf und Hals längs =, Bruſt querz, Bauch zackig gefledt. Nüden, Tlügel und Schwanz mit dunkel braunen, weiß eingefaßten Federn. Die Füße fchwarz. V. Der Schnabel ſowohl der Voͤgel dieſes Geſchlechtes, als faſt der ganzen Familie, verlaͤngert ſich mit dem Alter. Stelzvögel. Scolopax. 365 III. SCOLOPAX Cw. ) eigentlihe Schnepfen. Mit geradem Schnabel, die-Nafeneinne faft bis zur Spige des Schnabels gehend, die etwas nach außen angefchwollen ift, um die Unterfinnlade zu überreichen, und in deren Mitte ſich eine einfache Furche befindet. Diefes Ende ift weich und fehr empfindlih. Beim Eintrodnen nach dem Tode befommt ihre Oberfläche ein punftirtes Anfehen. Die Füße haben Feine Zwi— fhenhaut. Ein eigenthümlicher Charakter diefer Vögel ift ihr zufammengedrüdter Kopf und die großen, weit nach hinten. ge ° flelften Augen, was ihnen ein eigen dummes Anfehen giebt, das fie jedoch durch ihr Benehmen nicht Lügen ftrafen. ' 23. Se. rusticola L. Die große IND Enl, 885. Friſch 126. 227, Naumann 1. Ausg. I. Er1. Jedermann kennt ihr obenher mit grauen roſtfarbigen Fa ſchwarzen Flecken und Banden gefchedtes Gefieder; untenher ift e8 grau, mit ſchwaͤrzlichen Querbinden. Ihr unterſcheidender Charakter beſteht in vier breiten ſchwarzen Querbaͤndern, die am Hinterkopfe hinter einander ſtehen. Die Schnepfe bewohnt im Sommer die hohen Gebirge und ſteigt im, October in die Wil der herab. ‚Sie geht einzeln oder paarmweife, zumal in der Daͤm— merung, und fucht fih Würmer und Infecten in der Erde. Im Sommer bleiben nur wenige in der Ebene zurüd, ; sit 24. ‚Sc. minor. rn Hi Arct. Zool. I. t. 19. ‚Vieill. Gal. 242. hoͤchſt ſchlecht abgebildet. Wilson VI. 48. 2, The Wood-cock,- Obenher ockergelb und ſchwarz geſprenkelt, Bruſt * Bauch nebſt Füßen rein ockergelb; die Stirn und Kehle hellgraulich, der Hinterkopf ſchwarz mit drei bis vier braͤunlich-roſtgelben Querbaͤndern; vom Auge zum Schnabel ein gebogener ſchwarzer Streif, auf der Schulter graue Streifen. Nordamerika. V. *25. Sc. Sabini Vigors. Linn. Trans. XIV. 21. ö Wenn e8 eine fichere Gattung if. [Sie fol nichts Weißes 9 Scolopax, der. griechiſche Name der Schnepfe, von Zxolory, Pfahl, wegen ihrem geraden zugefpisten Schnabel. Hr. Vieillot hat ihn in Rusticola umgetauft. I 55 866 Bgell oder Roſtgelbes im Gefieder haben ſondern rein ſchwarzbraun ſeyn, auch ihre Sohlen ſtaͤrker. In Irland. 26. Se. Gallinago Z. Die Heerfohnepfe. Becaffine Enl. 883. Friſch 229. Naumannı3. f. 3. i Kleiner und mit längerem Schnabel als die große Wald: fchnepfe, unterfcheidet fig durch zwei große ſchwaͤrzliche Laͤngs⸗ ſtreifen auf dem Kopf, einen braun und gelb gefleckten Hals, ei nen fhwärzlihen Mantel mit zwei braungelben Längsbinden, braune, grau gewellte Flügel, einen weißlichen, an den Seiten braͤunlich gewellten Bauch u. f. w. Sie halt ſich in Sümpfen, an den Ufern der Bäche und Duellen auf, und erhebt ficy in die Lüfte, bis man. fie aus dem Geficht verliert, wobei fie von fehr weit her eine ducchdringende Stimme wie ein Biegenbod hören läßt. [Daher Himmels- ziege, capella coelestis.] Mir finden fie faft ohne ea in allen —— des Erdkreiſes. 27. Se. major. Die große Sunpffänesfe Die Doppelfänepfe Mittelfchnepfe. Friſch 228. Sc. media. Naumann 2, f.2. Meyer Zafchenbuch IT. ©. 361. Kopf und Fuß. * Unterſcheidet ſich von der vorhergehenden durch eine Groͤße, die fie um ein Drittel übertrifft, und daß ihre grauen oder gelb— braunen Wellen der Oberfeite ER und die braunen der Un: terfeite größer und zahlreicher find. C. Der Schnabel iſt nad) der Baſis hin roͤthlich der Scheitel ſchwarz, durch einen roſtgelben Streifen in zwei Theile getheilt. Vom Schnabelſpalt nach dem Auge zeigt ſich ein ſchwaͤrzlicher Streif. Der Schwanz hat an beiden Seiten vier weiße, an der Wurzel ſchwarz gebaͤnderte Federn. V. 28. Sc. GallinulaL. Die Moorſchnepfe. La Sourde. Naumann 4. f. 4. Enl. 884. Friſch 2331. Faft um die Hälfte Eleiner als die Heerfchnepfe, hat nur eis nen fchwarzen Streif auf dem Kopfe; der Grund ihres Mantels ift metallgrün fehimmernd. in graues halbes Halsband nimm Stelzvögel. Scolopax. 867 den Naden ein, Seiten und Bruft find braun gefledt. Sie bleibt faft das ganze Jahr in unferen Sümpfen. Alte diefe Vögel find außerft fchmadhaft, und im Winter nicht felten zu haben. "ind ” *29, Sc. Brehmii Kaup. „In der Größe gleicht fie der Heerfchnepfe, der Schnabel ift zweimal fo lang als der Kopf, an der Wurzel grünlich, übri- gend wie der Augenftern braun, der Fuß grünlich = fleifchfarben. Bon der Wurzel des Schnabelrüdens verbreiten fich zwei ſchwarze Streifen — — bis zum Hinterkopf — — der Hinterhals ſchoͤn voftgelb mit ſchwarzen Sledenz die Schultern fammetfchwarz mit etwas Goldfhiller, roftrothen Duerlinien und hellvoftgelben Fe- derrändern auf der außeren Sahne, welche zwei breite — — Längsftreifen bilden. Die Schwungfedern find ſchwarz, die erſte mit weißem Außenrande — — der Oberflügel dunkelbraun mit blaß = und hochroftrothen Bändern. Der abgerundete Schwanz ift vor dem fchwarzen, weiß eingefaßten Endbande roſtroth — —; die Kehle weißlich mit einem braunen Streif eingefaßt. Der Kopf und die DOberbruft roftfarben, grau angeflogen und braun gefledt, der übrige Unterkörper weiß, an den Seiten roftfarbig quergefleckt und gebändert ꝛc.“ *) * *30. Sc. paludosa Gm. Enl. 895. Wilson VI. 47. 1. Sc. Gallinago? Diefe Gattung ift obenher braunfchwarz gebandert und ge— fledt, mit mehreren weißen Längsftreifen auf dem Rüden; der Kopf gelbbraun, über dem Scheitel gehen zwei dunkle Streifen weg, die eine helle Linie in der Mitte laſſen; von der Nafe un: ter. dem Auge weg geht ein zweiter brauner, doch fchmwächerer Streif, am Baden ein dritter, fledenähnlicher. Hals und Bruſt find auf weißem Grunde voftgelb und ſchwarz getupft, Der Vor: derbauch und Hofen rein weiß, der Hinterbauch ſchwarz quergebänz dert, Steiß und Schwanz eben fo, auf gelbgrauem Grunde; am Schwanzende ein roſtrother Fleck, durch Schwarz eingefaßt und getheilt. Sie hat 16 Schwanzfedern. Zumal am Delaware. B. ‘*31. Sc. gigantea. Temm. col. 403. ) +) Brehm Lehrbuch der Naturg. der europäifchen Vögel ©. 621. Sc muß die obige Befchreibung aus diefem reichhaltigen Buche entleh— nen, da ich Feine Gelegenheit habe, eine Definition diefer Schnepfe, nach meiner Methode, nach der Natur zu entnehmen, 99° 368 Br dr g.lenb. Der vorigen fehr ähnlich; doch mit weit längerem, an der Spige nur ſchwarzem Schnabel und auch größer. Die ſchwarzen Kopfftreifen find wie bei jener, nur gerader und fchärfer. Die Rü- ckendeckfedern find fchwarz, mit breitem, lebhaft voftgelbem Rande; die Grundfarbe des übrigen Gefieders weißlich, mit ſchwarzbrau— nen etwas großen Sleden am Halfe und Bändern an den Flügeln, Zickzackbandirungen an Sn und Er Die Füße braun. Brafilien. 9 A iu. **32, Sc. saturata Horsf. Zool. Res. ce. i. Dbenher bis zur Bruft Eaftanienbraun und dunkler "gebäns dert; Bruft und Bauch weiß und braun quergefledt, am Hinter— kopf einige ſchwarze Querbinden, ein dunkler Streif vom — bei zum Auge. Java. Man muß von den bisherigen Scnepfen noch — ar ' 33. Sc. grysea. Die graue Becaffine Nilson Orn. suec. I. t. 2. Sc, Paykullii. Wilson VII. 58.1. Scol. noveboracensis Lath. diefelbe, im Sommerkteite: Unterfcheidet fih) von den andern durch eine fehr deutliche halbe Fingerhaut zwifchen den äußeren Zehen. Sie ift! im Win- ter afchgrauer, im Sommer rothbrauner und hat ſtets einen wei— gen, ſchwarz gefleckten Bürzel. Man fieht fie auch in Europa ?). IV. RHYNCHAEA. Afrikaniſche und indianifche Wögel, deren beide, faft gleiche Kinnladen ſich gegen die Spige hin ſchwach kruͤmmen, und bei - denen die Rinnen der Nafenlöcher bis zum Ende des Oberfchna= bel8 reichen, welcher Feine unpaarige Zucche hat. Ihre Zehen find ganz frei. Sie verbinden mit dem Anfehen der Heerſchne⸗ pfen lebhafte Faͤrbung, und machen ſich zumal durch geaͤugelte Flecken auf Fluͤgel und Schwanz kenntlich. Man kennt ihrer von verſchiedener Farbenmiſchung, die Gmelin als Varietaͤten unter dem Namen Sc. capensis verei⸗ 1) Scol. pusilla, die Brunette Buffon's, Dunlin der Engläns der, ijt nichts weiter als die Tringa Cinclus im Sommerkleide. . 2) Es fcheint, daß Hr. Vieillot für diefe Abtheilung den Na— men Scolopax behalten hat, wenigftens wenn Zafel 241, wie ih vermuthe, diefen Vogel vorftellen fol. Sie ift-aber nicht fehr genau. Hr. Leach machte daraus fein Geflecht Macroramphus. Stelzvögel. Scolopax. 869 nigt hat, und die Hr. Temmingk in der That auch nur für Altersverfchiedenheiten anfieht '). ‘ 34. Sc. (Rh.) variegata. Vieill. Gal. 240, Obenher blaͤulichſchwarz, braun gefledt; auf dem Scheitel und hinter dem Auge ein roftgelber Streif. Die Kehle längs-, die Oberbruft quergebandert, Unterbruft und Bauch weiß. *35. Sc. (Rh.) hilarea V. Bullet. des sc. de Ferussac 2. cah. Eine verfchiedene Gattung, aus Braſilien. 8. V. LIMOSA Bechst.?) Sumpfwader. Barge. Ihr Schnabel ift gerade, bisweilen fogar Leicht nach oben gebogen und noch länger als bei den Schnepfen. Ihre Nafen: rinnen erftreden fi) faft bis an die ſtumpfe, etwas niederge- drückte Spige, ohne unpaarige Rinne nody Pünktchen. Zwifchen der Bafis ihrer- außeren Finger ift eine Zehenhaut. Ihr Wuchs ift viel fchlanker und ihre Füße höher als bei den Schnepfen; fie lieben falzige Sümpfe und das Meeresufer. “ 36. Sc. (L.) leucophaea Lath. [Sc. lapponica @'m.] [Limosa rufa B. ] ‘ Enl, 900. Der alte Vogel im Sommerkleide. Brit. Zool. pl. 13. der junge. Brisson V. 24. 2. Im Winter dunkel graubraun, die Federn weißlich einge: faßt, die Bruft geaubraun. Untenher weißlich, der Bürzel weiß, braun gebändert ze. Im Sommer roftbraun mit braunem Rü- den. ‚Der Schwanz ſtets weißlich und ſchwaͤrzlich gebandert ?). 1) Sc. capensis d.. @ m. Enl. 922. würde der reife Vogel ſeyn; Sc. capensis y. Enl. 831. oder Rhynchaea variegata Vieell. I. c. der junge, und Enl. 270. ein Mittelzuftand. Rallus benghalensis, Ze chevalier vert, Buff. et Briss. Albin III. 90. gehört ebenfalls in, diefes Geſchlecht und ſcheint mir nicht einmal von der Enl, 922. ab: gebildeten Barietät verſchieden. NB. Nur diefe Iegtere Tafel bildet den diefem kleinen Untergefchlechte eigenen Schnabel gut ab. 2) Hr. VBieillot hat diefen Namen in Limicula umgeändert. . 3) Gmelin hat aus dem jungen Vogel eine VBarietät des folgen: den gemacht und unter Scol. Glottis die Figur von Briffon citirt, die eine Tringa vorftellt. Der reife Vogel ift feine Scol. lapponica. Die Limosa Meyeri Leisler et Temmingk ift diefe Gattung im Win- terfleid, und Lim. rufa die nämliche im Sommerkleid. 870 Br inet: 37. Sc. (L.) melanura Leisler, [Sc. aegocephala und belgica @m.] Enl. 874. im Winterkleide; 916. im Sommerkteide. Im Winter afchgrau, auf dem Nüden brauner, der. Baud) weiß; im Sommer Kopf, Hals und Bruſt roftroth, der Mantel braun, voftfarb gefledt, untenher mit braunen, roftfarbigen und weißen Bändern gefteeift. Der Schwanz flets ſchwarz, weiß eingefaßt. | | Diefe beiden Vögel find noch einmal fo hoch als die, große Schnepfe. Ihr Tederwechfel hat zu Vermehrung ihrer Species Anlaß gegeben. Die Iegtere Gattung bededt im Sommer die Ebenen von Nordholland; fie hat ein fcharfes Gefchrei, mie das [Medern] einer Ziege, *38. Sc. (L.) fedoa Linn. La Barge marbree. Wilson VI. 56. 4. Great marbled Godwit. Obenher graubraun, vöftgeld gefleckt, durch ſchwarze Zickzack⸗ flecken der Federn geſcheckt; der Kopf weißlich, die Unterſeite toft- roth, mit einigen ſchwarzen Schaftſtrichen an Hals und Bruſt, die groͤßeren Fluͤgeldeckfedern weiß, die Schwingen ſchwarz, der kurze Schwanz roſtgelb, ſchoͤn ſchwarz gebaͤndert. Die Fuͤße grau, der Schnabel ein kleines wenig nach oben gerichtet. In Nord: amerika. V. *39, Sc. (L.) marmorata. Limicula marmorata. Vieill. @al. 243. Roſtroth, an Kopf und Hals mit braunen Laͤngsſchmitzen; an Bruft und Bauch diefelden quergehend; die Flügel braun, gefledt, die Schwingen dunkelbraun, an der Spitze ſchwarz. Füße ſchwarz. Nach Vieillot wäre es die vorige im Winter: Eleide. Hat auch mit ihe gleiches Vaterland und Füße. W. Man könnte auch noch Scolopax Terek oder Sc. cinerea Gm. (Güldenst. Nov. Act. Petrop. XIX. t. 19.) unterfchei- den, deren Schnabel nach oben gerichtet und die Füße mit hal- ber Schwimmhaut verfehen find. Er führt zu den Avocetten. VI. CALIDRIS Cuv,‘) TRINGA Femm. Steand- läufer. Maubiche. She Schnabel ift am Ende niedergedrucdt, und die Nafen: rinne ſehr lang, aber diefer Schnabel in der Negel nicht länger 1) Calidris, ein afchfarbiger und gefleckter Vogel, der die Flüffe und Wälder befugt. Arift. Briffon wendet ihn auf den grauen an. Stelzjvögel. Scolopax. 871 als der Kopf. Die ſchwach geſaͤumten Zehen haben keine Haut zwiſchen ihrer Baſis, und ihr Daumen beruͤhrt kaum die Erde; ihre maͤßig hohen Fuͤße und ihr verkuͤrzter Wuchs geben ihnen ein plumperes Anſehen, als die Sumpfwader haben. Sie ſind auch viel kleiner. 40. C. (Tr.) cinerea. Der aſchgraue Strandläufer. La Maubeche. Sandpiper oder Canut der Engländer. Tr. grisea und Canutus Gm. Enl. 366. Edw. 276. Wilson VII. 57.2. Sn feinem Winterkleide ift er obenher afchgrau, unten weiß, am Vorderhals und der Bruſt ſchwaͤrzlich gefledt. Sn feinem Sommerkleide (Tr. islandica Gm. oder Tringa rufa Wilson VI. 57. 5.) hat er die Oberfeite braungelb und ſchwaͤrzlich ges flect, die Unterfeite voftfarb. Die Tringa naevia Ent. 365. ift ein Zwifchenzuftand. Stets find die Schwanzdedfedern weiß, ſchwarz gebändert, und die Steuerfedern grau. Er ift ungefähr von der Größe einer Heerfchnepfe. 41. C. (Tr.) maritima Brünnich. .. Der $elfenftranp: laͤufer. Montague Linn. Trans. IV. pl. 2. f. 2. Tr. nigricans. Brit. Zool. in fol. pl. C. 2. f. 1. Etwas Eleiner als der vorige; grau, mit ſchwaͤrzlichem Man: tel, auf den Flügeln weißlich gewellt, der Bauch weißlih. Sn Frankreich feltener, aber gemein an den holländifchen Küften. Setzt fi bloß auf Steine, um auszuruhen. [Sn Deutfchland an den Küften ſehr ſelten J. Europaͤiſche Gattungen ſind nod): *42. C. (Tr.) Temmingkü — Der Temmingk— ſche Strandlaͤufer. Col. 41.1. Obenher erdbraun, ins Schwaͤrzliche, die Federn dunkel roſtbraun geraͤndert. Das Braun erſtreckt ſich um den: Hals herum. Stirn, Kehle, Unterbruſt, Bauch und aͤußere Schwanz: federn weiß. An den Baden etwas gefteichelt. Der ſchwaͤrz⸗ liche Schnabel ift nicht fo Lang als der’ Kopf, an der Spige et— was übergebogen, dert Schwanz ſchwach keilfoͤrmig; an Fluͤſſen und Ufern auch in Deutfchland, fonft in der. ganzen öftlichen Melt. Sieben Zoll lang. V. 872 Bo en *43. C. (Tr.) minuta Leisler. Der Iwergftrand: ı sordäufer. Naumann 21. f. 50, Dem vorigen fehr. ähnlich, aber mit ganz geradem Schnabel und Doppelt ausgeſchnittenem Schwanz, deſſen Seitenfedern aſch— grau ſind. Im noͤrdlichen ae aber auch am Nil, Senegal, bis Sibirien. V. Auslaͤndiſche: *44. C. (Tr.) leucoptera Gm. Lath. Syn. III. t. 82. Schwarzbraun mit weißen Dedfedern der Flügel, die übri- gen gefchedt. Untenher braunroth mit fchmusiggelben Steißfedern. Die Füße grün. Acht Zoll lang. Auf der Suͤdſee. V. *45. C. (Tr.) albescens. Temm. col. 41. 2. Auch diefer hat einen doppelt ausgefchnittenen Schwanz, aber dickeren Schnabel wie minuta; die. ganze Unterfeite nebft der Augenbraue ift vöthlichweiß, die Ruͤckenſeite auch ins — die aͤußerſte Schwanzfeder weiß. Am Cap und auf der — *46. C. (Tr.) pusilla. Wilson t, 37. 4. Fünf und einen halben Zoll lang; . — jede Feder in der Mitte ſchwarz, breit roſtgelb geſaͤumt, die Seiten des Kopfes weiß, die Bruſt graubraun mit weiß melirt, der Bauch ganz weiß die Schwingen ganz ſchwarz, der Schnabel [hwatrzbraun. Sn Europa und Amerika bis Nootka- Sund: B VII. ARENARIA Bechst. x) CALIDRIS Vi oe Sander ling. Gleichen in allen Stüden den —— außer in A einzi⸗ gen Punkte, daß ihnen gänzlich ber Bar fehft wie den Re genpfeifern. Die befannte Gattung 47.7. (A) Calidris, Ga [ Charadrius ‚Calidris. Fri] 9 Es iſt Schade, daß der Verf anderwaͤrts angenommenen Namen diefes Voͤgel-Stammes umgeändert hat, um den Namen ‚Tringa gänzlich zu verbannen. Denn der Name Arenaria kann eigentlich nicht gültig bleiben, da er feit Alters an ein bekanntes Pflanzenge — vergeben iſt. ar DB. Stelzvögel. Scolopax. . 873 Briss. V. t. 20.8. 2%, Vieill. Gal. 234. ift im Winter obenher graulich, "untenher und an Si Stirn weiß, mit ſchwaͤrzlichen, weiß geſcheckten Fluͤgeln. Wilson VII. 59. A. [4.] Sm Sommer ift fein Körper braungelb und ſchwarz gefledt, und feine Bruft ſchwaͤrzlich punktirt. (Charadrius ru- bidus Wilson VI. 63. 3.) 1) [Schnabel und Füße find fchwarz.] . VOII: PELIDNA Cuv. Alouette de Mer. Sind Eleine Strandläufer mit einem Schnabel etwas Länger als der Kopf. Die Einfafjung ihrer Zehen ift unmerklich. \ 48. T. (P.) Cinclus. Der trillernde Strandläufer. L’Alouette de mer ou la petite Maubeche. Tringa Cinclus und alpina. ‚Um ‚ein Drittel Eleiner als der afchgraue Strandläufer und wie diefer, obenher afchgrau, BR ER weiß, die Bruft grau ges welt (Wilson VI. 57.:3.); im Sommer nimmt er oben ein braungelbes, ſchwarz gefledtes Gefieder an. Kleine ſchwarze Flecken auf Vorderhals und Bruft und ein ſchwarzes Schild auf dem Bauche machen dann Tringa alpına Gm. oder Tr. Cin- clus B. Enl. 852. Wilson VII. 56.2. (L’Alouette de mer à collier). Die Tringa Cinclus L. ( L’Alouette de mer or- dinaire) Enl, 851. ift ein Zwifchenzuftand ?), IX. Die COCORLI « : unterfcheiden fich von * nur durch einen etwas gebogenen Schnabel. Die bekannte Gattung 49. Tringa] subarcuata. Der trammſqhuabeiige Strandlaͤufer n Beolepa bee Gm. Numenius africanus Zath. . on IRRE Naumann 21. f. 28: und 20. f. 27. ift im Winter obenher — graulich gewellt is unten 1)‘ Er ift mit der Tringa Cinelus im Winterfleide oder der Tringa arenaria verechfelt worden. Briffon insbefondere giebt die Befchrei- bung des einen Vogels und die Abbildung des anderen. Der Calidris tringoides Viestl. Gal. 234, ſcheint eine fchlechte Figur diefes Vogels im Sommerkleide. 2) Hierher kommt wahrfcheiniih Tringa macroptera Spix 98, 374 v : V oͤ g € 1: weißlih. Im Sommer hat er einen ſchwarz und gelbbraun ge⸗ fleckten Ruͤcken, graue Fluͤgel und roſtrothen Hals und Unterſeite. Er kommt überall vor, immer aber ſehr felten. X. FALCINELLUS !). Ihr Schnabel iſt ein wenig ſtaͤrket gebogen als der der Cocorli, und uͤberdem mangelt ihnen det Daumen”). 50.Scolopax pygmaea L. Der IZwergftrandläufer. [ Tringa platyrrhyncha. _Numenius pygmaeus, pusillus;] [.Vieill. Gal. 231.] ) ' Naumann Radıtr. 2. t. 10. f. 22] Nur die einzige bekannte Gattung, in Afrika einheimifch, die aber auch mehrmals in. Europa gefehen worden ift. €. Sung, obenher graubraun, weißlich geſcheckt, am Kopfe hel: ler; Unterfeite weiß, Hals und Bruft braun gefktichelt, zwiſchen Schnabel und Auge ein weißer Streif. Reif die Oberfeite ſchwarz⸗ braun, die Unterfeite rein weiß; der Schwanz grau, Die zwei mittleren Federn fchwarz. Der Schnabel etwas platt. V. XI MACHETES Cüv.?) [ACTITIS Ill] Kampfhahn. Es find wahre Strandläufer im Betragen, Anfehen und Schnabel; bloß die Zehenhaut zwifchen den aͤußeren Singern ift fo anfehnlich wie bei den Sumpfwadern u. a. Man Eennt nut eine Gattung von ihnen: 51. Tringa pugnax L. Der Streithahn. Kampf: firandläufer. Enl. 305. 306. Edwards [Naumann &. 13—16. f. 13— 22] Etwas Eleiner ald eine Heerfchnepfe, berühmt Eee die wü- thigen Kämpfe, welche die Männchen im Frühling um den Befig der Weibchen liefern. In diefer Epoche bededt ſich ein Theil Ian, — mit rothen Warzen, ihr Hals mit einer dicken Fe— 1) Hr. Vieillot hat dieſen — in Erolia RES man hat Unrecht gehabt, diefem Vogel, den Daumen: abzufprechen. *) Siehe die gerade vorftehende, Anmerkung des Verf.; nad) Bieillot’s Abbildung Gal. II. pag. 89 mangelt ihm allerdings der SEEN, doch fagt Verf., man Eenne von dieſem Vogel —— den alg. 2) Muynins pugnator. HIemdovoc fuscus. C, Stelzvögel. Scolopax. | 875 dermähne, To verfehiedenartig geordnet und gezeichnet und auf fo wunderliche Weife herausgerichtet, daß man nicht zivei völlig gleiche Individuen trifft; ja felbft vor und nad) diefer Zeit herrfcht in der Farbung des Gefieders fo viele Verfchiedenheit, daß die Na: turforfcher daraus mehrere eingebildete Gattungen gemacht haben !). Sie haben jederzeit gelblihe Füße, was, nebjt ihrem Schnabel und Außeren Zehenhaüt, nutzen kann, fie zu erkennen, Diefer im ganzen europaifchen Norden einheimifche Vogel kommt auch an die franzöfifchen Küften, brütet aber nicht dafeldft 2). Sn Amerika giebt es Eleine, den Steandläufern niht un— ähnliche Vögel: Xll. HEMIPALAMA Ch. Bonup. deren Zehen vorn halbe Schwimmhaͤute haben. v *52, Tringa semipalmata. Wilson VII. 63. 4. Spix XCIH. Tringa brevirostris *). Sbenher weiß, ſchwarz und voftgelb gefledt (jede ſchwarze Feder mit weißem Nand und roſtgelber Spige); Bauh, Steig und ein Streif über dem Auge weiß, Rüden und Oberfeite des Schwanzes, fo wie Schnabel und Füße 9 Schwingen ſchwarz, weiß gebaͤndert. Amerika. B. Es fcheint auch in diefe Nähe gefegt werden zu müffen Xi. EURINORHYNCHUS Wilson. Unterſcheidet fich durch einen plattgedrůͤckten, am Ende ver⸗ breiterten Schnabel, faſt wie der eines Loͤffelreihers, und wovon die einzige bekannte Gattung 53. (T.) Eur. gryseus Vils [Platalea pyginäea L.] Thüunberg Ac. Süec. 1816. t. 6. 1) Der Chevalier varie Buff. esp. IV. Briss. V. pl. XVII. 2. (Tringa litorea L. Tr. ochropus B.); der eigentliche Chevalier Buff. esp. II. Briss, V. pl. XV. £ 1., von Gmelin. unter Scol. Galiaris citirt3 die eigentliche Maubeche Briss. V. pl. 20. f.1. (Tringa Calidris @m.) und endlich der Vogel t. 238. bei Friſch find alles nur Streithaͤhne in verfchiedenen Zuftänden des Gefieders, und man Eönnte noch gar viele andere Varietäten abbilden. 2) Nah Meyer ift Tr. grenovicensis Laith. auch ein junger Streit- Strandläufer. *) Die Spirifche Figur ift ganz einfärbig erdbraun und Iuent mir ein anderer Vogel; —— aber der rechte. 876 Big ed. einer der rarften Vögel ift, die eriftiren, denn man Eennt big jegt nur ein einziges Individuum, obenher grau, untenher weiß, kaum von der Größe einer Tr. Cinclus. XIV. PHALAROPUS Briss.!). Kleine Vögel mit etwas platterem Schnabel als der ber Strandläufer, der übrigens diefelben Proportionen und Rinnen hat. Die Zehen find mit fehr breiten Membranen, wie bei den Waf- ferhühnern, eingefaßt. Die bekannte Gattung 54. T. (Ph.) fulicaria Ch. Bonap. Tringa lobata und fulicaria L. ?) Hat einen, für diefe Familie ſehr breiten Schnabel. Sm Winter obenher aſchgrau, am Kopf und 'untenher weißlich, ein ſchwarzer Streif im Naden. Dann ift es Phalaropus gryseus (Tringa lobata) Edw. 308. — Im Sommer wird er ſchwarz, obenher braungeld, untenher roſtroth geflammt; in allen Kleidern mit einer weißen Binde auf dem ſchwaͤrzlichen Flügel. Dann ift. e8 der Phalaropus rufus Bechst. und Meyer ('Tringa fuli- caria L.) Edw. 142. ?) oder der Crymophile roux Vieill. Gal. 270. Diefer Vogel ift in Europa felten. XV. STREPSILAS Ill. *) Steinwälser. Mit etwas niedrigen Beinen, Eurzem Schnabel und ganz freien Zehen wie die achten Steandläufer; ‘aber diefer Schnabel ift Eegelfötmig, zugefpigt, ohne Verplattung, Zufammengedrücktheit oder Anſchwellung, und die Nafengrube geht nicht bis zu feiner Hälfte. Der Daumen erreicht kaum den Boden. , Ihres im Verhältnig etwas fleiferen und ftärkeren Schnabel, als die vorigen haben, bedienen fie fih, die Steine umzukehren, um Würmer darunter zu fuchen. — — Vieillot hat dieſen Namen in — veraͤndert. Gal. — * Mehr hat irriger Weife diefen Vogel Edw. 308. mit . der Tringa hyperborea und fusca, welche den Schnabel der Totanus - haben, und woraus ich die Lobipes made, verwechfelt. 35) Gmelin bat noch eine andere Confufion angerichtet, indem er diefen Vogel als eine Varietät unter feiner hyperborea citirt. 4) Hr. Bieillot hat diefen Namen in Arenaria Gal, pl. 237. umgeändert. Stelzvögel. Scolopax. 877 Eine Gattung ya 55. T. (Str.) Interpres. [ Tringa Interpres L.] [ Strepsilas collaris 1.) Enl. 856. mit ſchwarz und toftfarbigem, Mantel, weißem Kopf und Bauch, Schwarzer Bruft und Baden, ift in beiden, Welten verbreitet, fo wie eine andere grau ‚und braun. gefchedte, Varietat, Enl. 340 und 857. —— Vieill. Gal. 287. die vielleicht nur eine Altersverſchiedenheit iR. ©. aud) Edw. 141. Naumann Suppl. 62. f. 118. Wilson VI. 57, 2.. , [Darmftädter Ornithologie ")]. XVI TOTANUS?). Woefferläufer, Chevalier. Mit einem dünnen, runden, zugefpigten , feften Schnabel, deſſen Nafenrinne nicht über die Hälfte der, Länge geht, und deffen Oberfinnlade ſich nach der Spige hin ein wenig Erimmt,; Sie haben ein leichtes Unfehen und hohe Beine; ihr Daumen berührt nur fehe wenig den Boden; zwifchen den äußeren Zehen ift eine deutliche Haut. Jede — hnden ſich faſt uͤber den ganzen Erdball. N 56. Sc. (T.) Glostis L. du grünfüpige Waffen lau Albin 1..60, .« ‚ Aldrov. Ornith. III. 535, ‚Brit. Zool. pl. C. 7% Bon. der Größe, eines Sumpfwaders, mit großem, ſtar— kem Schnabel, obenher und an den Seiten aſchbraun, mit braun punktirten Federraͤndern, Bauch und Buͤrzel weiß, der Schwanz mit ſchmalen unregelmaͤßigen grauen und weißen Binden geſtreift, und gruͤnen Fuͤßen. Im Sommer bekommt er am Hals und auf der Bruſt braune Flecken; im Winter iſt er untenher voͤllig weiß. Er iſt der groͤßte unſerer europaͤiſchen Waſſerlaͤufer. 1) Der Chevalier varié Enl. 300. , ‚den Hr. Meyer hierher zieht, ift ein Kampfhahn. 2) Totano, ein venetianifcher Name für einen Strandläufer oder dergleichen. 378 on eu dk 57. Se. (T.) fusca L. Der dunfelbraune Waffer: läufer. Enl. 875. Barge brune. Friſch 236 *). Schlank wie ein Sumpfwader, im Sommer obenher ſchwarz⸗ bräunlich, untenher dunkel fchiefergrau, die Federn am Rande weißlich gefaumt oder mit Zickzackfiguren. Der Bürzel weiß, der Schwanz braun und weiß gebändert, zwei Charaktere, die ſich bei allen unferen MWafferläufern finden. Die Füße röthlichbraun. Im Winter wird [ift] er an der Bruft und am Bauche weiß, obenher faft afchgrau, und die Füße find roth; dann ift es der Scolopax Calidris L., le grand chevalier a pieds rouges. Enl. 876 °). 58. T. Gambetta. Der Meerwafferläufer Der rothfüßige Wafferlaufer. [Tringa Gambetta @m.] Enl. 845. .. Friſch 240. Raumann . f 9. Sm Sommer ’obenher braun, mit — Flecken and et⸗ was weiß an den Federraͤndern, untenher weiß mit brauner Fle— ckung, zumal an Bruſt und Hals, die Fuͤße roth. Zahlreiche braun und weiße Querbinden auf dem Schwanz. Im Winter zeigen ſich die Flecken faſt verloͤſcht, und der Mantel iſt faſt ein— faͤrbig graubraun; dann iſt es die Figur Enl, 827, Er iſt um ein Viertel Eleiner. 99: T. stagnatilis Bechst. Der Teihwafferläu fer. Le Chevalier a longs pieds Bonnelli. Etwas Eleiner als der vorige, aber mit noch, höheren und dünneren Füßen. Im Sommer ijt der Rüden braun, mit un: regelmäßigen ſchwarzen Fleden, der Bauch weiß mit braunen ver: waſchenen Flecken auf Kehle und Bruſt. Im Winter wird der Mantel gleihförmig grau, die Unterfeite des Körpers weiß. Die ER find unregelmäßig und gehen den Rändern parallel, 60. T. Ochropus. Der getüpfelte Waſſerlaͤufer. Le Becasseau ou cul-blanc de riviere. Enl. 848, 1) Nah Hrn. Meyer müfjen Scolopax curonica und cantabri- giensis und Tringa atra Gm. hierher gezogen werden. Die beiden er: fieren find junge Vögel. 2) Unter dem unrichtigen Namen la barge grise. 3 Stelzvögel Scolopax. 879 Schwaͤrzlich olivenbraun. obenher, die Federrander weißlich getüpfelt, an der Kehle und. den Seiten grau getufcht, nur drei ſchwarze Binden auf der unteren Haͤlfte des Schwanzes, die Fuͤße gruͤnlich. Noch kleiner als die beiden vorhergehenden. Ein ſchmackhaftes Wildpret, an den Ufern unſerer Gewaͤſſ er gemein [doc in Deutſchland nicht haufig], obfchon er im. Öanzen ziem- lich einfam lebt. 61. T. Glareola. Der Waldwafferläufer. Le Be- casseau de bois. . Unterfcheidet fi) zumal vom vorigen durch fieben bis acht ſchwaͤrzliche Bänder, die feine ganze Länge. einnehmen; Die blaf: fen Rüdenfleden find. viel, breiter. Im Winter find die Hals: und Brufktupfen faft verfchwunden. — 62. T. hypoleucos. Der trillernde Waſſerlaͤufer. Enl. 850. La Guignette. 9 Totanus macularius. Wilson VII. 59. 1.2.2 Der Eleinfte: Von der Größe des T. ‚Cinclus, obenher olivenfarb = bräunlich, mit gelb » und ſchwarzen Duerbänderm auf dem Flügel, vorn und unten weiß, der Bürzel und die mittleren Schwanzfedern von der Farbe des Nüdens, und bloß die Seiten: federn ſchwarz und weiß, gebandert wie bei den andern Maffer: laufern. Beim jungen Vogel haben die Nüdenfedern und die Eleinen Flügeldedfedern einen gelblichen Einfaß. Die Lebensart iſt die der vorigen. Unter den auslaͤndiſchen iſt zumal eine Gattung merkwuͤrdig: 63. Sc. (T.) semipalmata L. Encyel. meth. pl. d’orn. Aa 71. % I Wilson VII. 56, 3. mit einem dien aber kürzeren Schnabel und halben Schwimm: füßen. In Nordamerika, faft fo groß wie unfere erſte Gattung. Das: Gefieder derfelben ift obenher graubraun, untenher weißlich, an Hals und Bruft [hwärzlich getupft, und die Finger deutlich mit faſt gleichen halben Schwimmhaͤuten eingefaßt. 64. T. speculiferus. Dem vorigen ziemlich ähnlich, aber hochbeiniger, mit länge: tem Schnabel und höheren Füßen. *65, T. vociferus, Wilson VII. 58. 5. 830 Bgel— Totanus melanoleucos Ord. ib. [The spotted Snipe Penn. Am. (Zool. Vol. II. p. 170.) : Obenher auf alhgeauem Grunde fehr ſchoͤn und dicht ſchwarz * weiß geſprenkelt, der Schwanz gebaͤndert, die Schwingen ſchwarz, Kopf außer dem Scheitel und Unterſeite weiß, am Un— terhalfe blaß aſchgrau, diefer nebft dem Kopf und den Steißfedern fein ſchwarz gefledt. Der Schnabel ſchwarz, die hohen Beine gelb, Vierzehn Zoll lang.“ Gemein in Nordamerika, +» V. *66. T. flavipes. Wilson VII. 58. 4. Gleicht in der Zeichnung dem örgei, iſt aber le zehn Zoll lang, der Schnabel Fürzer und an der Bruſt etwas gelblich. Kommt in Menge in Bolton, a > x. zu Marite. os 8, a7 I —— a — Wilson VII. 58. 3. Totanus — Gleicht unſerer Tringa ochropus, doch iſt er um ein Drit— ter kleiner und etwas verſchieden gezeichnet. ‘Er iſt S4 Zoll Tang. Die ganze Oberfeiteift dunkel olivenbraun, auf dem‘ ganzen Ruͤ— den fein weiß punktirt, der Schwanz weiß, ſchwarz ' gebandert, die Flügel ſchwarzbraun. Unterfeite — an der ig etwas olivenbraun gefledt. Die Süße blau." nt *68. T. Bartrami. Wilson VI. 59. 2. [Naumann Nachtr. 5. T. 38. £., 75. junger Vogel.) Die fihwarzen Zedern der Oberfeite — uns Feder⸗ 1) Der Totanus bartramius Wilson‘ var. 59. 2. Yat * Ver⸗ haͤltniß der anderen Gattungen einen kuͤrzeren Schnabel, uͤbrigens aber alle Charaktere derſelben [und iſt auch in Deutſchland geſchoſſen worden). "NB. Das Geſchlecht der Waſſerlaͤufer, was bei Buffon mit meh: reren Spielarten des Kampfhahnes vermengt iſt, wurde von Linné ohne allen Grund in feine Gefchlechter Scolopax und Tringa geworfen. Buffon hat zwei Gattungen davon unter die Sumpfläufer gebracht. Diefe Sonfufion ift noch nicht gänzlich -entwirrt, weil ich nicht alle ausländifhen Gattungen ſelbſt habe beobachten koͤnnen. Indeß ſieht man leicht, daß ich nad) meinen Beſtimmungen Illiger's Geſchlecht Atites [Actitis] nicht erhalten durfte. Auch ift noch zu bemerken, daß. man; aud) nad). den. genaueften Befchreibungen die Gattungen nicht. ficher wird unterfcheiden koͤnnen, ſo lange man nicht nach der oben angegebenen Schnabelform meine To- tanus von meinen Limosa und Calidris unterfcheidet. Dieß hat mich —— die vollſtaͤndige Synonymie von Meyer und Bechſtein zu geben Stelzvögel. Scolopax. 881 vänder, fo daß fie wie ſchwarzgefleckt auf voftgelbem Grunde ſchoͤn ‚ausfieht. Die Eleinen Flügeldedfedern find roftgelb mt zadig ges ftrichelten fchwarzen Zeichnungen wie bei den Eulen. Die großen zweiten Deckfedern ebenfo gelb, ſchwarz gebändert, der keilfoͤrmig zugefpiste Schwanz ebenſo, Kopf, Hals und Bruſt ſchoͤn roſtgelb und weiß, mit ſchwarzen Längsfleden. Bauch weiß, Schwingen fchwarz, Füße gelb, der Oberfchnabel ſchwarz, der untere gelb, ges bogen und kurz. BD. XVII. LOBIPES Cuv.t), Muß ich von den Phalaropus abfondern, mit denen fie bie Fuͤße gemein haben, aber einen anderen Schnabel, nämlich den der Totanus. Hierher ‘ 69. T. (L.) hyperboreus. [ Tringa hyperborea L.] [ Phalaropus cinereus Du Enl. 766. Edw. 46. Tringa fusca, wahrfcheinlich der Junge oder das Weibchen. - [Wolf und Mey er Bögel Heft 15.] [Naumann Nachtr. &. 11. f. 24.] Diefer Eleine Vogel ift oben grau, untenher weiß, an den Schulterfedern roͤthlich angeflogen, und hat zu den Seiten ſeiner weißen Kehle einen breiten. [roft]rothen Einfaß. \, - *70. T. (L.) frenatus. Vieill, Gal. 271. Phalaropus frenatus. Temm. col. 270. [370]. Phalarope lisere. Wilson IX. pl. 63. f. 3.2 °) Oberkopf und Rüden aſchgrau; Naden und Unterfeite weiß; ein ſchwarzer ungleicher Streif durd die Augen läuft zur Seite des Halfes herab, nad) vorn fleht an ihm etwas Noftgelb, un= ten, vor der Stügelfchulter, ein braunrother Fleck. Die. Flügel find ſchwarzbraun mit einigen weißen Stellen. Nordamerika. U. XV. HIMANTOPUS Briss. °) Strandreiter. Echasse. Mit tundem, dünnen, noch zugefpigterem Schnabel als bei 1) Hr. Bieillot hat, um es doch anders zu machen (par affec- tation de changement), nun diefen den Namen Phalaropus gelaſſen. ©. 2) Das Untergefohleht Holopodius Ch. Bonaparte. 3) Himantopus, Riemenfuß (wegen feine Schwäche). Dieß ift fein Name beim Plinius. I. 96 882 Bio ger den Wafferläufern ; ; die Nafenrinne nimmt nur die Hälfte der Länge ein. Was diefe Vögel befonders unterfcheidet und ihnen ihren Namen gegeben hat, find die ganz ausnehmend hohen, Dünnen und langen, negartigen Füße ohne Daumen, deren Knochen fo ſchwach find, daß fie ihnen den Gang mühfam machen. Man Eennt in Europa nur eine Gattung: 71. H. atropterus. Der Strandreiter. [ Charadrius Himantopus L.] Enl. 878. Darmitädter Ornith. jung und reif. Weiß, mit ſchwarzem Scheitel und Mantel und langen vo: then Füßen. Er ift ziemlich rar, und feine Lebensart noch we— nig befannt. | *72. H. nigricollis. Wilson Am. VII. 58. 2. American Stilt. Vieill, Gal. 229. Oberkopf, nebft ganzer Hinterfeite des Halfes und die ganze Oberſeite des Ruͤckens nebſt Fluͤgeln und Schwanz tief ſchwarz, gruͤn ſchimmernd; Geſicht, ein Fleck uͤber dem Auge und die ganze Unterſeite blendend weiß. Auch der Rüden ift eigentlich weiß, aber verborgen; bisweilen geht auch weiß rund um den Hals herum. Die Füße find roth, der Schnabel ſchwarz. un Man Eann nirgends anders als hierhin bringen 19. RECURVIROSTRA L. Sabelſchnaͤb ler. Avocette. Obſchon ihre faft bis an die Zehenfpigen mit einer Schwimm: haut verfehenen Füße fie beinahe für Schwimmvoͤgel fönnte bes trachten laſſen, fo ziehen fie doc) ihre hohen Tarſen, ihre zur Hälfte nadten Schenkel, ihe langer, glatter, dünner, ſpitzer, elas ftifher Schnabel, und ihre daraus hervorgehende Lebensart eben fo ftar& zu den Schnepfen heruͤber. Was fie insbefondere und zwar vor allen Vögeln auszeichnet, ift die ſtarke Beugung ihres Schnabels nach oben. [Er ift nämlih im Leben biegfam, dünn, fpiß, am Ende etwas nach oben, an der Spige aber wieder her: abgebogen; an ausgeftopften Eremplaren verzieht fich die wahre Geſtalt fehr.] Ihre Schenkel find negartig, und ihr Daumen viel zu Eurz, um die Erde berühren zu Eonnen, Stelzvögel. Scolopax. 333 Die europaͤiſche Gattung 1. R. Avocetta L. Enl. 358. Darmſtaͤdter Ornithologie. iſt weiß mit ſchwarzem Scheitel und drei ſchwarzen Binden auf dem Fluͤgel. Die Fuͤße bleifarb. Ein niedlicher Vogel von ſchlankem Wuchs, der im Winter am Meergeſtade lebt. Die amerikanifhe Gattung 9. R. americana, Wilson VI. 63. 2. Leach Zool. Miscell. 101. unterfcheidet fich durch eine rothe Kappe. ©. Genauer befchrieben, ift Kopf, Hals und Bruft Hell voft: braun; um die Schnabelwurzel und das Auge weiß. Bauch, Schwanz, Rüden, eine fchiefe Binde der ſchwarzen Fluͤgel und ein gerader Streif an den Schwingen, ſo wie die Enden der mittleren Deckfedern gleichfalls weiß. Die Füße ebenfalls bleigrau. Eine dritte: V. “ 3, R. orientalis Cu. ') Vieill. Gal. 272. lebt am den Küften des indifchen Meeres und ift ganz weiß, mit ganz ſchwarzen Flügeln und rothen Beinen. Die fünfte Samilie MACRODACTYLI hat fehr lange Zehen und Fuße, ganz befonders zweckmaͤßig zum Spazieren auf Sumpfgrafern oder felbft zum Schwimmen einge= richtet, zumal bei den Gattungen, die fie eingefaßt haben. Sn: deß befinden fich zwiſchen den Fingern Feine Häute, nicht einmal zwifchen den aͤußeren. Der an den Seiten mehr oder minder zufammengedrüdte Schnabel verlängert oder verkürzt fich je nad) den Gefchlechtern, ohne jedoch zu der Dünne oder Schwäche wie bei denen der vorhergehenden Familie zu Eommen. Auch der Körper diefer Vögel ift fonderbar zufammengedrüdt, eine durch das ſchmale Bruftbein beflimmte Bildung; ihre Flügel find mäßig 1) Hr. Vieillot hat diefen Namen in Recurvirostra leucoce- phala umgeänbdert. 56 * ss4 Du DH g.iepK. Lang oder kurz, und ihr Flug Schwach. Alte Haben einen fehr langen Daumen. Man theilt fie in zwei Stämme, je nachdem ihre Flügel bewaffnet find oder nicht; allein diefer Charakter leidet Ausnahmen. 20. PARRA L. i) Sacana. Saffana. Unterfcheidet fih von vielen andern Stelzvögeln durch Füße mit vier fehr langen Fingern, bis zur Wurzel ganz frei, deren _ Nägel, zumal der des Daumens, ebenfalls fehr lang und ſpitz find, weshalb man ihnen im Ftanzöfifchen den Namen Chirur- gien gegeben hat. Ihr Schnabel ift in Betreff feiner mäßigen Länge und leichten Auftreibung an der Spige dem der Kiebige ziemlich aͤhnlich, und ihr Flügel mit einem Sporn*) bewaffnet. Es find zankifche, fchreiifche Vögel, die in den Sumpfen heißer Länder leben und daſelbſt, mittels ihrer langen Finger, auf den Sumpffräutern umherſchreiten. Amerika naͤhrt einige Gattungen, die an der Baſis des Schna⸗ bels eine niederliegende nackte Haut haben, die einen Theil der Stirn bedeckt. 1. P. Jacana L. [Jassana]. Die gemeine Jaſſana. Enl. 322. N 8 Schwarz, mit rothbraunem Mantel, die erſten Schwung: federn grün, unten am Schnabel nadte Fleiſchlappen. Die ges meinfte Gattung. In allen Zheilen des wärmeren Amerika. Er hat ſehr ſcharfſpitze Fluͤgelſtacheln ?). Es giebt auch einige in Aſien: NS 2. P. aenea ?). Vieill. Gal. 264. Horsf. Jav. P. superciliosa. 1) Jacana oder Jahana ift in Brafilien eigentlich der Name der Wafferhühner, die Wafferläufer nennt man Aquapuazos, weil fie auf den Sumpfpflanzen (Braf. Aquape) laufen. Az. Vielleicht ift es nur ein Verſehen des Copiſten, daß eine von ihnen im Marfgraf Agua- peccaca genannt wird. Parra ift der lateinische Name eines unber kannten Vogels. “ *) Welches der Fingernagel ift. 2% 2) P. variabilis Enl. 846. ift nichts weiter als der junge gemeine. P. brasiliensis und P. nigra eriftiven nur auf die etwas zweideutige Angabe Markgrafs. P. viridis, ‚gleichfalls nur auf der Beſchreibung Markgraf’s beruhend, Scheint mir aus diefer Befchreibung felbft ein Porphyrio. P. africana Lat%. unterfcheidet fich Faum. Wegen Parra chavaria fiche Palamedea. 3) Hr. Vieillot bat diefen fpecifiichen Namen in Melanorchis umgetauft. Stelzjvögel. Palamedea. 885 Schwarz, in blau und violet ſchillernd, der Mantel metall: gem [olivengrun], Bürzel und Schwanz blutroth, die vorderen Schwingen grün. Ein weißer Strich hinter dem Auge. Seine Stacheln find Elein und ftumpf. Man hat im Morgenlande welche entdeckt, denen die Haut fehlt, und die ſich übrigens noch durch Sonderbarkeiten in: den Proportionen ihres Gefieders auszeichnen. So N \ “ . 3. P. chinensis; Eneyel. meth, Orn. pl. 61. f. 1. Vieill. Gal. 265. Braun, mit weißem Kopf, Kehle, Vorderhals und Dedkfes dern der Flügel; dee Hinterhals mit goldfarbenen feidenartigen Federn geziert; ein Eleines geftieltes Anhangfel am Ende einiger feiner FStügelfedern; vier ſchwarze Schwanzfedern langer als der Körper. Der Chirurgien de Lugon Sonnerat’$ (Parra lu- zoniensis) ift nur der junge Vogel. Außer dem Farbenunter: fchiede fehlt ihm auch noch der lange Schwanz. Sm Drient giebt es auch noch einen *4. P. gallinacea. Temm. col. 464. Mit einem Kamm aber feinen Flügelfporen. C. Obenher braun, mit drei goldgelben häutigen Kämmen, Kopf, Kehle und Oberbruſt. Der Scheitel und von da herab bis zur Unterbruft ſchwarz⸗ purpurfarb. Der Bauch weiß. Der Schna: bel gelb mit ſchwarzer Spige. Die Hinternägel der Füße un: geheuer. Oſtindien. V. 21. PALAMEDEA L. Kamifdi. Stellen in vieler Hinfiht die Jacana's, aber ſehr im Gro— en dar, theils durch die zwei flarken Sporen an jedem Flügel, theils durch die langen Finger mit flarfen Krallen, zumal am Daumen, wo er fo lang und gerade wie bei den Lerchen ift. Aber ihre weniger gefpaltener Schnabel ift nicht fehr zufammen- gedrückt, nicht aufgetrieben, und feine Oberkinnlade leicht gebogen. Ihre Füße find nesartig gefchilder. "Die bekannte Gattung 1. P. cornuta L. Anhima. Camouche. Enl. 451. Vieill. Gal. 261. in Braſilien Ankima, in Cayenne Camouche genannt, ift gu: 886 Bug el. größer als «ine Gans, ſchwaͤrzlich mit einem roſtrothen Fleck auf der Schulter, und traͤgt einen ganz eigenen Zierrath auf dem Scheitel, naͤmlich eine lange duͤnne, hornartige, bewegliche Gerte. Seine Finger find frei [und ungeheuer breit]. Dieſer Vogel halt fi in überfchwernmten Gegenden von Südamerika auf und läßt in der Ferne ſchon den Schall feiner fehr ſtarken Stimme vernehmen. Er lebt mit vieler Treue in Pärchen. Man hat behauptet, daß er fi von Amphibien nahre; allein obfchon fein Magen nicht fehr muskuloͤs ift, nähert er fich doch nur von Kör: nern und MWafferpflanzen "). Man macht ein befonderes Gefchleht von - IH. CHAUNA I. ?) 2. P. (Ch.) chavaria. Der Chaia von Paraguay Y;- oder Dirtenpogel. Parra chavaria L. Col. 219. Vieill. Gal. ‘267. Der Eein Horn auf dem Scheitel ‚hat, ‚und deſſen Hinter: fopf mit einem aufrichtbaren Federkreis verziert ift. Kopf und Oberhals find nur mit Flaum bededt, und er hat ein ſchwarzes Halsband. Das Übrige Gefieder if bleifarb und ſchwaͤrzlich, mit einem weißen Fleck auf den Flügelgelenken und einem anderen ‚an der Bafis einiger großen Schwungfedern. Zwiſchen den aͤu⸗ Seren Zehen findet ſich eine ziemlich deutliche Haut. Er naͤhrt ſich zumal von Wafferpflanzen, und die Indianer von Cartha⸗ gena ziehen einige mit ihren Hühner» und Gänfeheerden auf, weil er ſehr muthig fern und felbft den Geier abwehren fol. Eine ei— gene Erfcheinung ift, daß feine Haut, felbft die der Schenkel, durch die zwoifchen ihr und dem Fleiſche «ingefchloffene Luft wie aufgeblafen fcheint, fo daß fie unter dem Finger knittert. [Der Fluͤgelſporn ift dreieckt und ‚auffallend groß.] Sn die Nähe der Kamifht glaube ich fegen zu muͤſſen, obſchon fie faft nichts Nacktes am Schenkel ‘haben >), IH. MEGAPODIUS. Ein neuerlich auf Neuguinen entdecktes Gefchlecht, mit ge⸗ woͤlbtem, etwas zuſammengedruͤcktem Schnabel, wovon die häuti: gen Nafenlöcher faft die Hälfte einnehmen, ftarken, ziemlich hoben, 1) Bajou, Mem. sur Cayenne II. 234. 3) Von Hr. VBieillot in Opistolophus umgetauft. 3) Der Wachtelfönig hat auch nichts Nacktes am Schenkel. €. Stelzvögel. Palamedea. 887 geihildeten Füßen, langen Fingern und Daumen, in große etwas platte Nägel endigend. Ihr Schwanz ift Eurz, die Augenkkeife nadt, und ihr FlügelgelenE zeigt einen Eleinen Höder, als eine Spur des Spornes der Kamifhi’s. Sie haben eine Eurze Be: henhaut zwifchen den äußeren, und .eine etwas größere zwifchen den inneren. Diefe Vögel legen Eier von einer für ihren Wuchs unverhältnißmäßigen Größe. Eine Gattung: ‘3. M. Duperreii. Tavon auf Manila. Bess. et @arnot Voy. Zool. pl. 37, Gehäubt, faſt wie der Hirtenvogel [afchgrau, mit braunen Flügeln und nach hinten fpig ausgehender Federhaube und wei: fen Füßen und Schnabel]. Obſchon nicht größer wie ein Nebhuhn, Iegt er doch ein Ei fo groß wie das einer Gans !). Zwei andere haben feinen Federbuſch: " *4, M. Freycineti. Quoy et Gaymard Voy. de Freyc. 23. und 27 [nicht, fondern 32.] [Col. 220.] *) Schieferſchwarz. Auch dieſer legt ſo ungewoͤhnlich große Eier, die man haͤufig an Ufern findet. Auf Amboina, Banda ꝛc. V. *85. M. Peyrusii. ib. 32. Braun, mit gelbem nadtem Kopf, Hals und Füßen, Nur einige Schopffedern am Kopfe. Auf den Marianen, felten, am erften no auf Zinian. V. Eine vierte Gattung, kleiner: *6. M. Alectelia. Voy. de Duperrey pl. 28. Alecthelia Urvillei. Scheint gar keinen Schwanz zu haben [und ift rußbraun mit afchgrauer Kehle. Ein kurzer, dicker Vogel von fünf und einem halben Zolf Laͤnge, einem Hühnerfüchelchen gleichend. Die an der Stelle des Schwanzes ftehenden Federn haben freie Bärte, ‘wie ein folium bipinnatum,. Auf den. Molukken. V. 1) Ich verdanke dieſe Beobachtung Hrn. Duſſumier. C. [Sie ſteht aber ſchon bei Pigafetta. ©. Lesson Manuel p. 220 *) Von E. aus Verſehen zum folgenden geſchlagen. V. 888 Bimigieuck Endlich eine fünfte 7. M. rubripes. Col. 411. bat Baden und Kehle nadt mit ſparſamen Federchen bedeckt; den Oberkopf mit erdbraunen, faſt eine Haube bildenden Federn be— ſetzt Hals und Unterſeite ſchmutzig ſchieferblauz Ruͤcken, Beh und Schwanz ſchoͤn Eaftanienbraun. Vom indifchen Acchipel. Sn der Abtheilung mit unbewaffneten Slügeln ne &, unter dem Namen Fulica, diejenigen, deren Schnabel ſich in eine Art Schild, welches die Stirn bededt, fortfegt; und unter dem Namen Rallus diejenigen, die diefe Eigenheit nicht haben, 22. RBALLUS Z. Ralle. Die fi) übrigens fehr unter einander gleichen, aber doch fehr verfchiedene Schnabelproportionen zeigen. Unter die, bei denen er länger ift, zahlt man 1. R. aquaticus L. Die Wafferralle. Enl. 749, Naumann 20. f. 41. Gelbbraun, obenher fchwärzlih, untenher bläulich =afchgrau gefleckt, die Hüften ſchwarz und weiß geftreift, an. unferen Baͤ— chen und Sümpfen gemein, in denen er bequem umherſchwimmt, auch Teicht über Wafferpflanzen dahin läuft und fich von Eleinen Krabben nährt. Sein Fleiſch hat einen Sumpfgefhmad:. Am Gap giebt e8 eine Gattung oder Varietät 2. R. coerulescens Cuv. bei der bloß die weiß und fchwarzen Seitenftreifen ausgedehnter find. *3, R. virginianus. Eduw. 729. Wilson VI. 62.1. Obenher ſchwarz, braun geftrichelt, die Flügel Faftanienbraun mit ſchwarzen Schmwingenenden. in Streif über dem Auge nebft Kehle weiß. Vorderſeite bis zum Bauch vöthlich = orange: braun; Hinterbauch, Steißfedern und Unterfchwanzfeite weiß und ſchwarz gefleckt oder gebaͤndert, die Fuͤße rothbraun. Zehn Zoll lang. Im Affect ſtreckt er, wie die andern, den Schwanz — *4. R. crepitans. Wilson VII. 62. 2. Stel;pögel. Rallus. 889 Vierzehn Zoll lang, im Allgemeinen in der Färbung der vorhergehenden ähnlih. Der Schnabel ift 124 Zoll lang; die Oberſeite ſchwarz, hellbraun punktirt und geftrichelt; Flägel roth- braun, Schwingen fchwarzbraun, vor dem Auge und an. ber Kehle weißlih, Vorder- und Unterfeite, vöthlich orangebraun wie beim. vorigen, ebenfo Bauch, Steiß und Schenkel weiß, ein gebandert. Nordamerika. N x5.R. longirostris. Enl. 849. Etwas größer als die europäifche, grau, auf dem Rüden und Flügeln mit fhmwärzlid und braun gemiſcht, am Border: koͤrper ins Roſtrothe, der Bauch ſchwarz un es gebaͤndert. In Cayenne. V. *6. R. variegatus. Enl. 775. Obenher ſchwarz und weiß geſcheckt, mit bel Kehle, — den Fluͤgeldeckfedern zugleich etwas roſtroth; der ziemlich lange Schnabel iſt gelblich und an der Baſis unten iz in Guiana. V. *7. R. philippinensis. Enl. 774. BRale Tiklin. Obenher roftbraun mit weißen Perlfleclchen ah dem Man: tel; Flügel weiß, ſchwarz und braun, Untenher weiß und ſchwarz gewellt; der Vorderhals grau, Kopf und Hinterhals braun; ein weißer Streif über dem Auge. V. *8. R. cayennensis. Fulica cayennensis. Enl. 352. Kopf, Hals, Bauch, Schenkel und Schwanz bean an den Baden und der Kehle grünlihweiß; Bruft und Schwin— gen brennend roſtroth; der Rüden olivenbraun, die Füße roth; achtzehn Zoll lang. V. x9. R. Gigas. Spix XCIX. Gallinula Gigas. Obenher olivengrün, bronzeſchimmernd; im Naden kann, braun; Kopf, Hals und »Unterfeite bleigrau, Baud) bräunlich, Hinterbauch, Buͤrzel und Schwanz rein ſchwarz, letzterer einige Zoll länger als die Flügel. Der Schnabel gelb, bie Füße roth⸗ gelb. Über einen Fuß lang. Brafilien. V. 590 BI ge. *10. R. Sarraeura. Spix XCVIN. Dem vorigen aͤhnlich, aber untenher gänzlich bleigrau, am Hinterhals und Nacken deutlicher Eaftanienbraun, die Kehle weiß lich, der Schwanz bräunlich, nur von der Länge der Flügel. * der junge des vorigen? V. xX114. R. Mangle. Spix XCVI. Kopf „und Hals grau, ind Roſtrothe; Rüden und Flügel bronzefarb olivengruͤn; Bruſt und Bauch roftbraun, Schwanz ſchwarz, Schnabel und Füße grün. Braſilien. V. *12. R. ruficeps. Spix XCVI. Kopf und Hals bleigrau, am Scheitel und Hinterkopf voth- braun; Rüden olivengeän, in Bronze; Schwanz ſchwarz. Bruft und Schwingen eoftgelb ; der Bauch ſchwarz; der Schnabel gelb, die Füße roth. Ebend. B. *13. R. caesius. Spix XCV. Obenher olivengein, untenher bleigeau, ber —— wie zu⸗ ſammengedruͤckt. Kleiner als der vorige, Ebend. V. *14. R. fuscus. Enl. 778. Faͤngt an einen kuͤrzeren Schnabel zu haben. Sie iſt oben: bee fchmwarzbraun, mit runden und langen weißen Sleden. Kopf und Hals dunkel rotbraun, untenher ſchwarzbraun mit helleren Längsftreifen. Das Weibchen ift auf der Unterfeite weiß, mit Flecken. Afrika, V. Andere Gattungen 7 U. CREX Bechst. Schnarrer. haben einen kuͤrzeren Schnabel; dahin rechnet man 15. R. Crex L. oder Crex pratensis. Der Wiefen: knarrerz Schnaͤrz; Wachtelkönig. Le. Räle des genets. 7 Enl. 750. Friſch 212, B Naumann 9. f. 3. Stelzvögel. Rallus. 891 Belbbraun, obenher fehwärzlih, untenher graulich geflect, die Seiten ſchwaͤrzlich geftreift, die Flügel roftbraun, Lebt und niftet in Feldern [und Wiefen] und läuft im Gras und Kraut mit vieler Schnelligkeit *). Sein lateinifcher Name Crex [und ‚fein deutfcher] ift der Ausdrud feiner Stimme, und Wachtelkönig heißt er, weil ee mit den Wachteln geht und koͤmmt, aber in gleichen Gegenden einfam lebt, daher gemeint wird, er führe fie. Er naͤhrt ſich von Körnern wie von Gewuͤrm und Inſecten, N 16. R. Porzana Z. Die punftirte Ralle Die mittlere Wafferralle. La’ Marouette. ['Gallinula Porzana. ] Enl. 751. > Friſch 211. Naumann 31. f. 42. Dunkelbraun, weiß getupft, die ‚Seiten weißlich geſtreift. Haͤlt ſich in der Nachbarſchaft der Suͤmpfe auf, macht ein Neſt von Binſen in Geſtalt eines Schiffchens, das fie an einem Rohr: ſtengel befeſtigt; ſchwimmt und taucht ſehr gut, und verläßt un: fere Gegenden nur in fehr harten Wintern, Noch giebt es in Europa zwei Eusgfindbelig Rallen, kleiner als die vorige: “ *47. R. Baillioni. Die Zw —— Vieill. Diet. Dbenher vöthlich » olivenbraun, mit weißen, fchwarzeingefaß- ten Fleden, unten afchblau, an den Seiten bis zum After mit [hwarz und weißen QDuerftreifen. Schnabel und Beine grün, Die Flügel reichen nur bis zur Mitte des Schwanzes. Sm füb- lichen Europa und Deutfhland bis Frankfurt am Main. V. X1I8. R. pusillus. Naumann 32. f. 43. Schwaͤrzlich mit weißen und olivenfarbenen Sieden, unten: her aſchblau, nebft dem größten Theile des Kopfes und Halfes. Am Hinterbaudy quer geſtreift. Die Flügel reichen bis zum Schwanzende. ! V. Unter die kurzſchnaͤbeligen auslaͤndiſchen kommt: *19. R. cayennensis, Ent, 753 und 368. \\, *) Er foll fogar ein wahrer Erbroandervogel feyn. 892 niiWBid.IgHneank Obenher olivengrün auf braunem Grunde, Scheitel und Vorderkoͤrper roftbraun. V. *20. R. minutus. Enl. 847. Von der Groͤße einer Lerche, Kopf und Hals braͤunlich, die uͤbrigen Obertheile roſtbraun, ſchwarz und weiß geſcheckt. Kehle und Bruſt ſchmutzigweiß, ins Roͤthliche, die Huͤften a und fchwarz geftreift. In Cayenne. *21. R. jamaicensis, Edw. 278. Noch Eleiner ald der vorige; obenher olivenbraun,: weiß ge: ftreift, untenher afhblau; Kopf und Schnabel ſchwarz; — unten an der Baſis roth. *22. R: noveboracensis. Vieill. Gal. 266. Dlivenbraun, der Oberkopf weiß —— der uͤbrige Koͤr— per mit ſchwarzen Querſtrichen beſaͤet. Die Kehle roſtbraun, die Bauchmitte weiß, das Weibchen iſt an Stirn und Backen roth— braun, vorn herunter an Bruſt und Kehle mehr weiß. Die Fuͤße erdbraun, die Finger ſehr groß. Nordamerika. V. *23. R. nigro-lateralis Licht. Obenher olivenbraun, an den Seiten des Halfes und der Bruft zimmetbraun, Kehle, Bruft und Mitte des Bauches weiß, die Hüften weiß und ſchwarz gebandert Sechs und einen halben Zoll lang. Braſilien. V. *24. R. carolinus. Edw. 144. Wilson VI. 48. 2. Rail. Obenher olivenbraun, mit weiß geränderten, ſchwarz geftri- chelten Federn und einzelnen weißen Streichen. Die Seiten des Kopfes bis zur Bruſt aſchgrau; das Geſicht um den Schnabel herum bis zur Kehle tief fehwarz; der Bauch weiß. Der Schna: bel gelb mit ſchwaͤrzlicher Spige, die Füße Be V. “ *25. R. eurizonus. Col. 417. Gallinula eurizona. e Vom Kopf bis zue Bruſt hell-roſtroth, mit weißer Kehle; der Rüden fchön voftroth=braun, die Flügelfedern braun und ſchmaͤler ifabellgelb gebändert, der ganze Baud und Unterfeite nebft Schenkeln fchwarz und weiß gebandert. Auf Java. V. Stelzvögel. Fulica. 893 *26. R. rubiginosus. Col, 357*). Gallinula rubiginosa. Kopf und Vorderfeite bis Ende der Bruſt rothbraun, die Kehle weiß; der Bauch gruͤnlich⸗ aſchgrau, durch die Federraͤnder fein weiß gebaͤndert; Nacken und uͤbrige Oberſeite ſchmutziggruͤn, am Fluͤgelbug etwas weiß ebüuert. Die Beine gelb, der Zu bel ſchwarz. Sava. Der Rallus benghalensis iſt eine ee 23. FULICA Z. Wafferhuhn. Kann nach der Geftalt des Schnabels und dem Befgi u Fuͤße auf folgende Art eingetheilt werden: I. GALLINULA Lath. Rohrhuhn. Haben einen Schnabel ungefähr wie der. Wachtelfönig, un: terfcheiden fich aber durch die Stirnplatte und die fehr langen, mit einem ſchmalen Saum eingefaßten Finger. 1. F. (@.) chloropus L. Das grünfüßige Rohr: huhn. Enl. 877. Friſch 209. Naumann 29. f. 38. Obenher dunkelbraun, untenher ſchiefergrau, an den Schen⸗ keln, längs der Mitte des Hinterbauches und am aͤußeren Flügel- tande weiß. Die jungen (Fulica fusca, Poulettes d’eau), find heller und haben ein Se u J me klettern auf hohe Baͤume.)] II. PORPHYRIO. — Talive, Der Schnabel ift im Verhältniß höher als lang; die Finger find fehe lang, faft ohne Einfaffung durch eine Haut, und die Stirnplatte fehr anfehnlich, bald rund, bald oben vieredig. Sie fiehen auf einem Fuß und, bringen mit dem andern ihre Nah: ung zum Schnabel. Ihre Farben find gewöhnlich ſchoͤne Nuan— con von Violet, Blau und Meergrün. So dad es \ *) Nicht 387, welche einen Oedicnemus — 1) F. (G.) indica V. Vieill. Gal. 2658. La poule d’eau ardoisee. ra fi kaum vom gemeinen Rohrhuhn. — Fulica naevia „1. 73. La grinette, ift nur ein junger —S 894 BI tert. — Porphyrio L. Das Purpurhuhn— Poule Sultune. [P. hyacinthinus. ] Edw. 87. Ein fchöner afrikanischer Vogel, der fich jet auf mehreren Inſeln des Mittelmeeres naturalifiet hat. Seine Schönheit Eönnte ihn zu einer Zierde ımferer Parks machen. , E. Es ift Schon indigblau, an Kopf und Vorderhals mehe tür: Eenblau, Bruſt und Bauch mit ſchwarzgrauen Fleden, Steif: federn weiß, die innere Fahne der Schwung- und Schwanzfedern ſchwarz. Der Schnabel und die Stirnplatte ſchoͤn voth. Schlägt beftändig den Schwanz in die Höhe und Iebt zumal in den fumpfigen Reißfeldern. Kommt in der Levante bis Ungarn vor. *3, F. (P.) martinica. Vieill. Gal. 267. Tavoua. Sch finde Eeinen weiteren Unterfchied zrifchen ihm und dem vorhergehenden, als daß er olivengrünen Rüden und blaugrüne Flügel hat. Die Füße find gelb. Auch auf Guiana. V. *4. F. (P.) flavirostris. Obenher blau, Flügel und Schwanz braun, die Kehle, der Bauch und Steißfedern weiß. Füße und Schnabel gelb. V. *5. F. (P.) smaragnotus T. Enl. 910, Aus dem füdlichen Afrika und Madagaskar; vierzehn und einen halben. Zoll lang; blau, fchimmernd, Baden, Kehle und Oberhals grün; Ruͤcken und Flügel dunkler, Bürzel und Schwanz ganz ſchwarzgruͤn. Die Steißfedern weiß. Schnabel, Stirnplatte und Füße roth. Die Firfte des DOberfchnabels ift niedriger als der Schädel, raſch gebogen, die Stienplatte reicht nicht ‚über das hintere Ende des Auges hinaus. Der Hinterfinger hat Eeine Kralle, V. *6. F. (P.) melanotos T. Obenher ſchwarz, untenher blau, fhimmernd; die Steiß— federn weiß. Die Firfte der Dberfinnlade geht mit der rothen Stirnplatte in einer Flucht, und diefe reicht weit über das hin tere Ende des Auges hinaus. Auf Neuholland. Sechzehn Zoll lang. BD. Na El) pulvernlenta 7 Col. 405. Lilablau, ins Grauliche, mit ofivenbraunem Unterruͤcken und * Stelzvdgel. Fulica. 895 inneren Slügelfpigen; die Kleinen Fluͤgeldeckfedern tuͤrkenblau— Schnabel, Stienfchild und: Füße blutroth. Südafrika. V. 8. F. (P.) smaragdina. Porphyrio indieus Horsf. Col. 421. Der tothe Schnabel geht auf der Stirn in einen erhabenen, hinten ‚quer abgeftugten Kamm aus. Der Vogel ift fchon Eönigs: blau, mit fohwarzen Baden und Scheitel, Vorderhals, Bruft und Fluͤgelbug ſpangruͤn, der uͤbrige Fluͤgel und Oberſchwan ſchwarzgruͤn. Der Bauch ſchwarz, die Steißfedern weiß, die a porphyrcoth.. Auf Java, Banda ıc. “ xg. F. (P.) alba. Phillip Voy. of Bot. Bay p. 273. John White p. 238. Blendend weiß, mit rothen Füßen, Schnabel und Stirns platte. zur — Einige Individuen ſind obenher etwas blaulich. V. IL. FULICA 9 eigentliche ————— Morelle. Verbinden mit einem kurzen Schnabel und einer Anfehn: lihen Stirnplatte Finger, die durch eine ausgeſchweifte Haut fehr verbreitert werden und diefe Vögel zu trefflihen Schwimmern machen. Auch bringen fie ihr ganzes Leben in Sümpfen und Moraften zu. Ihr glattes Gefieder paßt nicht minder wie ihr ganzer Bau zu dieſer Lebensweife, und diefe Vögel bilden eine deutliche Verbindung zwifchen den Ufervögeln und dei Schwimm⸗ voͤgeln. Wir beſitzen nur eine Gattung: N 40. F. atra L. Das Wafferhubn. F. aterrima. F.-aethiops @m. Enl. 197. Friſch 208. Naumann 30. f. 40, Darmſtaͤdter Ornithologie. Dunkel ſchiefergrau, der Flügelrand und die Seimplatts 1) F. maculata, flavipes uno fistulans beruhen eigentlich nur auf f&hledhten Figuren von Gesner, nach Zeichnungen, die man ihm ge: ſchickt hatte. 896 BI ri. weiß. ' Pegtere wird zur Zeit der Liebe roth. Gemein überalt, wo Suͤmpfe find. (Klettert auf Bäume.) *14. F. cristata, Enl. 797. La Foulque de Madapaseni; Vieill. Gal. 269. { ) Schwarzblau, mit erhöhtem rothen doppelten Stiehtamm; das Ende des Schwanzes ſchwarz gefaumt. In China und Madagaskar. Bd Wir endigen dieſe überſicht der Stelzvoͤgel mit drei, Ge— ſchlechtern, welche man nur ſchwierig anderen anreihen, und ſie eher wie drei eigene kleine Familien betrachten! Fann. 24. CHIONIS Forst. (Vaginalisı Lath.) Scheidenvogel. | Ihre Fuͤße find Eurz, faft wie bei den Hühnern, ihre Tar— fen gefchildet, ihr Schnabel die und Eegelförmig, und er hat an der. Bafis ein ıhartes Zutteral, was ſich fcheint auftichten und nieberlegen zu Eönnen. Man Eennt nur eine Gattung :i "Ch. alba, . Lath. Il. t. 89. Ch. necrophaga. Vieill. Gal. 258, . Jardine et Selby t.1. Freycinet % 39 in Neuholland zu Haufe, von der Größe eines Feldhuhns ganz weiß. Hält fi am Meergeftade auf, wo er von den EongaR Thieren lebt, die das Meer auswirft. 25. GLAREOLA Gm. Sandhuhn. — Perdrix de mer. Ihr Schnabel ift Eurz, Eegelförmig, ganz gebogen, ziemlich ſtark gefpalten, und gleich dem eines Hühnervogels. Ihre aus— nehmend langen und zugefpisten Flügel und. ihre oftmals gabel- förmiger Schwanz erinnern an den Flug der Schwalben !) oder der Schwimmooͤget der hohen See. Ihre Beine haben nur eine 1) Linné«“ hatte ſelbſt die gemeine Gattung unter dem Namen Hirundo pratincola unter die Schwalben gebracht. Stelzvögel. Phoenicopterus. 897 mäßige Höhe, ihre Zarfen find gefchildet, ihre Äußeren Finger etwas mit Haut verfehen, und ihr Daumen berührt die Erde. Sie fliegen in Truppen und ſchreien am Ufer umher. Waſſer— infecten und Gewürme machen ihre Nahrung aus. Die europäifche Gattung 1. Gl. austriaca. Das Halsband: Sandhuhn. Enl. 882. Glareola pratincola. Leach in the Linn. Transact. XII. pl. 12. Naumann 29, f. 59. ift obenher braun, untenher und am Bürzel weiß, die Kehle mit einem ſchwarzen Kreife eingefaßt, und die Bafis des Schnabels jo wie die Füße vöthlih. Es fiheint, daß es fi im Norden der ganzen alten Welt findet. Gl. naevia Gm. ift der junge Vogel (f. Leach in den Linn. Tr. XI. 12. f. 2). “. *2, Gl. australis Leach. Leachl.e.t. XIV. . Glareola isabella. Vieill. Gal. 263. Koöthlichgelb, mit weißem Bürzel und Schwanz; letzterer noch mit fehwarzer Binde. Die Kehle und der Hinterbauch weiß, um den Mittelbauch eine breite rothbraune Binde. Auf der Suͤdſee. V. *3. Gl. orientalis. Leach [XII] t. 13. [f. 1. 2.] Achbraun, mit weißem Bauch und Schwanz, letzterer mit fchwarzer Spige. Die Kehle beim Männchen röthlih, beim Weib: hen weiß, unregelmäßig ſchwarz eingefaßt, Schwingen und Schna= bel ſchwarz. Die Bruft des Männchens röthlich. Auf J Java. V. *4. Gl. lactea. ke Temm. col. 399. Obenher hellafchgrau, mit ſchwarzen Schwingen und aus ges fhnittenem Schwanz, der an den Seiten, und die Mittelfedern am Ende weiß ift. Kehle und Unterfeite weiß. An den Ufern des Ganges. V. Unſer letztes Geſchlecht wird heißen: 26. PHOENICOPTERUS Z. Flamingo. Eines der außerordentlichften und ifolirteften unter allen Vögeln. 57 * 398 Badge Shre ungeheuer hohen Füße haben drei gänzlidh mit Schwimm: häuten verfehene Vorderfinger, der Hinterfinger ift fehr Eurz. Ihr nicht minder dünn und langer Hals und ihr Fleiner Kopf tragen einen Schnabel, deſſen Unterkinnlade ein Dval, was der Länge nad zu einem halben Gplinder zufammengefchlagen ift, vorftellt, während die platte Iängliche Oberkinnlade in der Mitte quer ges bogen ift, um die andere genau zu deden. Die häutige Nafen: furche nimmt faft die ganze Länge hinter der Querfalte ein, und die Mafenlöcher felbft find eine Längsfpalte unten an der Furche. Die Ränder beider Kinnladen find mit fehr feinen Eleinen Quer: blättchen befegt, mas diefen Vögeln, in Verbindung mit ihrer diden fleifchigen Zunge, einige Verwandtfchaft mit den Enten giebt. Man könnte felbft die Slamingo’s zu den Schwimmvoͤgeln (Palmipeden) bringen, wenn die Lange ihrer Füße und die nack— ten Schenkel nicht dagegen wären... Sie leben von Mufcheln, Inſecten, Fiſchrogen, die fie mittels ihres langen Halfes fifchen, und drehen dabei ihren Kopf verkehrt, um mit Vortheil den Haken ihres DOberfchnabels dazu zu brauchen. Sie bilden im Sumpf ein Neft von erhöhter Erde, auf dem fie reitend brüten, weil ihre langen Füße fie hindern es anders zu machen. Die gemeinfte Gattung “4. Ph. ruber L. Enl. 68. Phoenicopterus antiquorum Temm. ift drei bis vier Fuß hoch. Im erften Jahre afchgrau mit braus nen Sleden, wird er im dritten für zeitlebens auf dem Ruͤcken purpurcoth, an den Flügeln roſenroth. Die Schwingen find ſchwarz. Der Schnabel ift an der Spige ſchwarz, die Füße find braun. Diefe Gattung ift in der ganzen alten Welt, unter dem 40ften Grad verbreitet. Man fieht jedes Jahr an unferen füd- lichen Küften zahlreihe Truppe, bie bisweilen bis gegen den Rhein herauffteigen. Here Temmingk ift der Meinung, daß der ng 2. Ph. americanus. Der amerifanifhe Flammant — oder Flamingo Wilson VII. 66. Catesby 73. gänzlich feuerroth, fpecififch von dem der alten Melt verfchie: den iſt. C. Stelzvögel. Phoenicopterus. 899 Seine Farbe ift rein fharlach = oder mennigroth, mit ſchwar— zen Schwingen; der Schnabel gelb mit fchwarzer Spige. Er fommt nur im mwärmeren Amerika vor. V. “ *3, Ph. minor. Der kleine afrifanifhe Flam— mant. Vieill. Gal. 273. der junge. Temm. col. 419. der reife Vogel, Sm füdlihen Afrika, Die große Unterkinnlade nimmt bei diefem gaͤnzlich die obere auf, fo daß diefe felbft tiefer Liegt, als die Ränder von jener. Der veife Vogel ift im Leben rein blaß- tofenroth. Die großen Dedfedern der Flügel und die Schwanz: federn mehr dunkelzrofenroth oder purpur. Die Schwingen find ſchwarz. Beim jungen ift der Schnabel fchwarz, beim reifen meift roth. DB. 87.8 Sechste Ordnung der Voͤgel. PALMIPEDES. Schwimmvoͤgel. Jye für das Schwimmen eingerichteten, d. h. hinten am Koͤr— per angebrachten, mit Eurzen zufammengedrüdten Zarfen und ziis fhen den Zehen mit einer Schwimmhaut verfehenen Füße cha= rakterifiven fie. in dichtes, glänzendes, eingeöltes Gefieder, in der Nähe der Haut mit dichtem Flaum verwahrt, fehüst fie ge— gen das Waſſer, auf welchem fie leben. Auch find fie die ein: zigen Vögel, deren Hals, und oft bedeutend, die Lange ihrer Füße übertrifft, weil fie oftmals, wenn fie auf der Oberfläche ſchwimmen, in der Tiefe fuchen müffen. Ihr Bruftbein ift fehr lang, fohügt den größten Theil ihrer Eingeweide, und hat auf jeder Seite nur einen Ausfchnitt oder ein eifürmiges, mit einer Haut überzogenes Loch. Sie haben im Durchſchnitt einen fleifchi= gen Magen, lange Blinddärme und einen einfachen unteren Larynx, der aber bei einer Familie zu Enorpeligen Kapfeln auf getrieben ift. Diefe Drdnung laßt fi fehr genau in viee Familien ein: tbeilen. Mir fangen mit der der BRACHYPTERT, Taucher, an. Mehrere von ihnen haben einige außere Ähnlichkeit mit den Waſſerhuͤhnern; die bei ihnen mehr als bei irgend einem anderen Vogel nach hinten ſtehenden Fuͤße erſchweren ihnen den Gang, und noͤthigen ſie, auf dem Lande ſich in ſenkrechter Stellung zu halten. Da uͤberdem die meiſten ſchlecht fliegen, und mehrere es gar nicht zu thun im ſtande find, fo kann man fie als faſt aus— ſchließlich an das Waſſer gewiefen betrachten. Auch ift bei ihnen das Gefieder am Ddichteften; oft zeigt es felbft eine glatte und Schwimmpögel. Colymbus. 901 filberglängende Oberfläche. Sie Ihwimmen unter Waffer, wobei fie fich ihrer Flügel als Nuderfloffen bedienen. Ihr Magen ift ziemlich muskuloͤs, ihre Blinddärme mäßig; an jeder Seite des unteren Larynx haben fie einen eigenen Muskel. Unter diefen Vögeln hat das Gefchlecht 1. COLYMBÜUS 2.1) Seetauder Eeinen anderen befonderen Charakter, als einen glatten, geraden, zufammengedrücdten, zugefpisten Schnabel und linienföormige Na- fenlöcher; aber nach der Verfchiedenheit ihrer Füße Hat man fie weiter eingetheilt. I. PODICEPS Lath. (Colymbus Briss. et Illiger.) Steißfuß. Grebe. Sie haben, ſtatt wahrer Schwimmhäute, nur verbreiterte Zehen, wie die Wafferhühner, und die vorderen bloß durch Haute an der Bafis verbunden. Der Nagel der Mittelzehe ift platt, der Tarſus ſtark zufammengedrüdt. Wegen des halbmetallifchen Glanzes ihres Gefieder hat man dieſes häufig als Pelzwerk be: nutzt. Ihre tibia, fo wie die des folgenden Untergefchlechtes, verlängert ſich nad) oben in eine Spise, welche den Streck— musfeln des Fußes eine Eraftigere Inſertion gewährt. [Die mei: ſten haben eine prächtig feurige Sris.] Diefe Vögel Ieben an Seen und Zeichen und niften im Schilf. Es ſcheint, daß fie bei manchen Gelegenheiten ihre Sun: gen unter dem Flügel tragen. Ihre Größe und die Farbe ihres Gefieders ändert mit dem Alter dermaßen ab, daß die Naturforz ſcher die Gattungen gar fehr vervielfältiget haben. Meyer führt die europäifchen auf vier Gattungen zuruͤck. “4.C.(P.) eristatus. Der gehäubte Steißfuß. Enl. 400 und 944. Friſch 183. Darmftädter deutfche Ornithologie. Naumann 69. f. 106. Edw. 56. Colymbus Urinator Ent. 941. So groß wie eine Ente, obenher ſchwarzbraun, untenher filberweiß, auf dem Flügel eine weiße Binde. Mit dem Alter befommt er einen doppelten fchwarzen [niederliegenden] Sederbufch, und die Alten haben außerdem nody ein breites voftgelbes, ſchwarz eingefaßtes Halsband am Oberhalfe. 1) Colymbus, der griechifche Name diefer Vögel. 902 BIS NGTAEIN“ ‘2. C. (P.) cornutus. Der gehörnte Steißfuß. En!. 404. 2. Colymbus obscurus. (C. caspicus Gm.) Vieill. Gal. 231. ‘ Edw, 145. Sn der Geftalt dem vorigen ahnlich, aber der Kragen des Erwachſenen ift ſchwarz, feine Sederbüfchchen und der Vorderhals roftfarb, Seine Größe ift übrigens etwas geringer. 8. C. (P.) suberistatus. Der graufehlige Steißfuß. C. parotis und rubricollis der junge. Lath. Suppl. I. 118. Naumann 70. f. 107, Hat ebenfalls einen roftfarbigen Vorderhals, aber die Feder: büfhe des Ermwachfenen find Elein und ſchwarz, und fein fehe Eurzer Kragen grau. Seine Größe ſtellt ihn zwiſchen die bei- den vorigen. 4 C. (P.) minor L. Der Eleine Steißfuß. Le Castagneu.. En. 905. So groß wie eine Wachtel, hat nie Federfamm noch Hals: band; fein Gefieder ift braun, mehr oder minder ins Roftfarbige ziehend, außer an der Bruft und am Bauche, wo e$ filbergrau if. Die Zungen haben eine weiße Kehle. 5. C. (P.) auritus. Der geöhrte Steißfuß*). Raumann 70. f. 108, Edwards t. 9. f. 2. Sceligmann ®. 86. Scheitel, Kehle und Hals, fo wie der ganze Oberkörper glänzend ſchwarz; hinter jedem Auge ſteht ein Büfchel zerfchligter voftfarbiger Federn. Der Unterkörper ift filberweiß, an den Sei: ten etwas roſtbraun. BD. *6. C. (P.) carolinensis Lath. Catesby 1. 91. Enl. 943. — Ungehaͤubt, braun, an den Seiten roſtroth, die Bruſt weiß; die Unterſeite mit ſchwarzen Querflecken. (Findet ſich nicht bei Wilfon) BR *) Da ich den Grund nicht errathen Tann, warum der Verf. dies fen ausgelaffen, fo vermuthe ich, daß es aus Verſehen geſchehen ift. Sowohl Meyer hat ihn, als auch andere Ornithologen. Shwimmoögel. Pa mbus. 903 —— (P.) kallipareus Less. et Garn. P. occipitalis Less. Voy. de la Cog. Zool. nr. 45. Kopf, Rüden und Oberbruft ſilber-aſchgrau; Vorderhals, Bruft und Bauch filberweißz Naden ſchwarz, hinter den Ohren zwei herabhängende goldgelbe Federbüfche fpiger Federchen. Die Schwingen braun, die Füße grünlih. Auf den Malouinen. V. "x. ie (P.) Rollandi *). Quoy et @Gaymard Voy. de Freycinet, Zool. pl. 56. Obenher fhwarzbraun mit fchwarzer Eleiner Federhaube, Bruſt und Bauch kaſtanienbraun, beim reifen quer gebaͤndert. Sn der Ohrgegend ein weiß und brauner herabhaͤngender Feder: bufch, auf dem Flügel ein Eleiner weißer Fleck, die Füße braun. Auf den Malouinen. V. *9. C. (P.) americanus Garn. Kopf und Oberfeite braun, untenher filberweiß, ein weiß und brauner Federbufch hinter den Ohren. In Chili und Bra: filien. V. I. PCDOAIII. Heliornis Bonaterre. Grèbifoulque Buff. Shre Füße find gelappt wie bei den Waſſerhuͤhnern und Seetauchern, aber ihr Schwanz ift entwidelter als bei beiden, und ihre Nägel fpiger. N #90. C. (P.) surinamensis. Enl. 893. Heliornis senegalensis. Vieill. G@al. 280 '), Dbenher braun, auf dem Rüden weiß gefleckt, die Unter: feite an Hals, Bruft und Seiten weiß, braun gefledt **), über und unter dem Auge ein weißer Streif herab, Unterbruft und Bauch ganz weiß. Der Schwanz fleif und ſchmal, Schnabel und Füße roth. V. *) Rolland war maitre canonnier der beiden Expeditionen ber DS. v. Freycinet und Duperrey, und ein waderer Orni— tholog- B. 1) Hr. Carl Bonaparte glaubt, wie Gmelin, biefen Vogel unter Plotus bringen zu müffen. **) Vieleicht wird im Alter die Unterfeite vein weiß. V. 904 >. BIRHT III. EUDYTES III. Gigentliche Seetaucher. (Mergus Briss.!) Colymbus Lath. Verbinden mit allen Charakteren der vorhergehenden voll: ftandige Schwimmfüße, d. h. folhe, die bis an die Zehenfpigen durch) Häute verbunden und mit fpisen Nägeln verfehen find. Es find nordifhe Vögel, die felten bei uns brüten, im Winter aber hierher Eommen. Dann fehen wir bisweilen an unferen Küften: 11. C. (E.) glacialis L. Der fhwarzhalfige See— taucher, der große Eistaucher. Colymbus Immer Gm. Brisson VI. X. 1. Enl. 952. Wilson Am. IX. 74. 3. Naumann 66. f. 103. Darmftädter Ornithologie. Beim ausgewachfenen, drittehalb Fuß langen Vogel ift Kopf und Hals fhwarz in Grün fchillernd, mit einem weißen Hals: bande darunter. Der Nüden fhmwarzbraun, weiß [vieredig ] geflect, die Unterfeite weiß. Die etwas nad) oben gebogene Un— terkinnlade hat unten eine Ninne. Der junge Vogel, Colymbus Immer Gm., der öfter auf unfere Suͤßwaſſer kommt, variirt ver: fchiedentli im Schwarz des Halfes und Grau oder Braun des Nüdens, weshalb man, da er auch Eleiner ift, die Zahl de Gattungen vervielfältiget hat. | Man unterfcheidet davon: 12. C. (E.) arcticus L. Der fhwarzfehlige Tau— her. Der Polartaucher. Le Lumme. Edw. 146. Naumann Guppl. 30. f. 60. Enl. 914. der junge. Etwas Eleiner, die obere Seite des Halfes afchgrau, und die Unterkfinnlade gerade und ohne Furche. [Die Stirn und das Geſicht find ſchwarz, der Nüden mit vierediten weißlichen Fleden wie beim vorigen, die Kehle weiß, mit einem unterbrochenen fhwarzen Streif, der Vorderhals fhwarz, ind Violette ſchillernd, die Seite weiß, ſchwarz geftreift, Meittelbruft und Bauch weiß.] Die jungen gleichen fehr denen des vorigen. 1) Mergus (Taucher), der lateiniſche Name eines fchwer zu be— ftimmenden Seevogels. Linné hat ihn nad) Gesner auf die Gäger angewandt. Eudytes, von Illiger erfunden, hat denfelben Sinn im Griechiſchen. Shwimmpögel. Colymbus. 905 N 43. C. (E.) septentrionalis L. Der rothkehlige Seetauder. Enl. 308. Edw. 97. Naumann 67. f. 9. Vieill. Gal. 282. und Colymbus stellatus Gm. Buff. VIII. 21. Enl. 992. Le petit Plongeon. Raumann Suppl. 31. f. 62. Das reife Männchen iſt obenher braun, untenher weiß, Ge: fiht und Halsfeiten afchgrau, der Vorderhals roftroth. Das Meibchen und die Zungen find obenher braun, weiß gefledt, un: tenher völlig weiß. IV. URIA Briss. et Ill.!) Summe. Gwuillemot. Sie haben bei der allgemeinen Geftalt des Schnabels der vorigen, Federn bis zu den Nafenlöchern und eine Kimme an der etwas gebogenen Spige. Aber ihr Hauptunterfcheidungszeichen if der mangelnde Daumen. Ihre Flügel, die noch Eürzer als bei den vorigen find, reichen kaum für fie zum Slattern hin. Gie leben von Fifchen und Krebfen, halten ſich auf fteilen Felfen auf und brüten dafeldft. [Ihre Eier find zum Verhältniß ihrer Größe außerordentlich) groß, grün oder weiß und gefleckt.] 44. C. (U.) Troile L. Die Troil-Lumme. Enl. 903. Brit. Zool. pl. H. Edw. 359. 1. Friſch 185. Die größte Gattung, ift von der Größe einer Ente, Kopf und Hals braun, Rüden und Flügel ſchwaͤrzlich, der Bauch weiß, und hat einen weißen Strich auf dem Flügel, von den weißen Spigen der zweiten Schmwungfedern kommend. Sie lebt im tief: ſten Norden, niftet jedoch auf den felfigen Küften von Schott: land und England, und kommt in harten Wintern zu uns, [Legt jedesmal nur ein Ei.) —60. (U.) Grylle L. Die Gryll-Lumme. Vieill. Gal. 294. Ehoris Reife, aleut. Infeln &. 22. 1) Uria, der griechiſche oder vielmehr Lateinifche Name eines Waffervogels, der ein Taucher gewefen zu feyn fcheint. Guillemot, der englifche Name unferes Vogels, fol deffen Dummheit anzeigen. 906 V 4 küd: Kleiner, ſchwarz, mit weißem Wordertheil des Flügels, bis: weilen über und über mweiß marmorirt. (C. marmoratus Friſch Suppl. B. T. 185. und Pennant Arct. zool. II. 22. 2.) Es giebt fogar völlig weiße Eremplare. C. lacteolus Pallas. *16. C. (U.) Brünnichii Sabine. Die großſchnaͤbe— lige Lumme. Choris Atlas T. 21. Obenher fchwarz, der Kopf mit. grünlichem Schiller. Kehle, Wangen und Borderhals dunkelbraun, Bauch weiß, nad) der Bruft ein weißes Dreieck bildend. Auf dem Flügel ein weißer Streif. Der Oberfchnabel aſchgrau gefucht, an der Bafis blau. Sm höchften Norden. V. *17. C. (U.) lacrymans. ib. 23. Uria Ringvia Fabr. Schlanker wie die vorige, doch ihr an Zeichnung nicht un— aͤhnlich; Kopf, Hals und Oberſeite erdbraun, mit weißen Spitzen der kleinen Fluͤgeldeckfedern. Unterſeite von der Kehle an ganz weiß. Vom Auge ruͤckwaͤrts eine krumme zarte weiße Linie*). V. V. CEPPHUS !). Krabbentaucher. Colombe de Groenlaund. Mit kuͤrzerem, auf der Firſte gebogenem Schnabel, ohne Kimme. Die Verbindung der Aſte ihrer Unterkinnlade iſt außer— ordentlich kurz. Ihre Fluͤgel ſind ſtaͤrker, und die Schwimmhaͤute ihrer Zehen ziemlich ausgeſchnitten. Die bekannteſte Gattung: 18. C. (C) minor. Die Zwerglumme. [Alca Alle.] Mergulus Alle Vieill. Gal. 295. Enl. 917. Brit. Zool. t. H. 4. £. 1. Eduw. 91, Naumann 1. Ausg. 65. f. 102. *) Hr. Graba (Tagebuh.n. Färoe ©. 106) will übrigens diejen Vogel nicht als eigene Gattung, jondern nur als Varietät von Uria Troile anerkennen, weil es Übergänge gebe, und er auch beide fehr oft gepaart fah. B. 1) Cepphus ift der Name eines Seevogels, deffen die Griechen oft erwähnen, und der eine Art von Ungewittervogel oder Möve gewefen zu feyn fcheint. Möhring, und nachmals Pallas, haben den Na- men hierauf auf die Pinguine und Steißfüße angewandt. Bieillot - bat ihn in Mergulus umgeändert. Shwimmpoögel. Alca. 907 Don der Größe einer ſtarken Zaube, ift obenher ſchwarz, untenher weiß, mit einem weißen Streif auf dem Flügel. Der Schnabel ift ſchwarz und die Füße roth. Bewohnt den ganzen Norden und brütet auf der Erde. Wir fehen fie auch im Wins: ter bisweilen. Das Geſchlecht 2. ALCA L. Alt. Pingouin. läßt fich leicht an feinem fehr zufammengebrüdten, fenkrecht ftes henden, auf dem Rüden fchneidenden, meift quergefurchten Schna: bet und den vollftändigen Schwimmfüßen erkennen, denen, wie bei den Fettgänfen, der Daumen fehlt. Sie bewohnen fammt: lich die nordifchen Meere. Sie laſſen ſich noch in zwei Untergefchlechter abtheilen: I. MORMON. Larventaucher. Fratercula Briss. Macareux. Ihr Schnabel ift Eürzer alS der Kopf, und eben fo hoch, ja höher an der Bafis, als er lang ift, was ihm ein fehr unge: wöhnliches Anfehen giebt. ine gefaltete Haut umgiebt meift die Bafis. Die Nafenlöcher ftehen nahe am Rande und find nur fehmale Spalten. Ihre Eleinen Flügel Eönnen fie noch einen Augenblid in der Luft erhalten. Sie leben auf dem Meere wie die Fettgänfe und brüten auf den Felfen. Die gemeinfte Gattung ‘1. A. (M.) Fratercula Temm. Der —— Papageitaucher. Lund. Alca arctica D. und A. labradorica Gm. Enl. 275. Brit. Zool. pl. H. Edw. 3583. 1. Friſch 192. Naumann 65. f. 101. ift von der Größe einer Taube, mit ſchwarzem Oberkopf und Mantel, die ganze Unterfeite weiß. Niftet bisweilen an fteilen Ufern in England, und kommt im Winter in Unzahl an unfere [feanzöfifchen, aber felten deutfchen] Küften. C. Diefer Vogel hat unendlich viel Ähnliches mit Papageien; die innere fcharfe Kralle fteht z. B. horizontal einmwärts, als wenn fie einen Wendefinger anzeigte; der Vogel hadt fich fein 908 Br Neſt mit dem Schnabel, das Ei ift rund u. ſ. w. Er Eann nicht lange auf dem Lande dauern *). V. *2. A. (M.) eirrhata. Pallas Spic. zool. VI. t. 1. Vieill. Gal. 296. Schwarz, mit weißem Gefiht und gelblichen gefchligten, hinter dem Auge wurzelnden und zur Seite des Halfes zurüd: hängenden Federn. Auf Kamtfchatka. DB. Herr Temmingk unterfcheidet unter dem Namen Phale- ris (Staryques) die Gattungen mit minder hohem Schnabel. - *3. A. (Ph.) cristatella. Vieill. Gal. 297. Temm. col. 200. Staryque cristatelle. Pallas Spic. zool. V. t. 2. [Choris Atlas T. XII.] Alca pygmaea der junge. Etwas größer als eine Wachtel, obenher fhwarzbraun, uns tenher heller, ing Graue, mit weißem Steiß. Am Kopfe ftehen mehrere lange zerfchligte weiße Federn, und auf der Stirn ein nach vorn gekruͤmmter fteifer Federbufch, deren Federn zufammen- geleimte Bärte haben. Won Sapan bis zur Behringsftrafe. V. ' *4. A. (Ph.) psittacula. Pallas Spic. V.t. 2. Alca tetracula ib. t. 4 ift der junge. Schwarzbraun, mit einem weißen led über und unter dem Auge. Der Schnabel hat nur eine Querfuche und ift roth. In der Süpdfee. V. U. ALCA Cuv. !) Eigentliche Alken. Pingouin. Ihr Schnabel ift länger und von Geftalt einer Mefferklinge; an feiner Bafis befinden fich Federn bis zu den Nafenlöchern; ihre Flügel find entfchieden zu Elein, um fie fchwebend zu erhal: ten, und fie fliegen gar nicht. *) A. ober Mormon glacialis Leack fcheint nur eine Varietaͤt zu jeyn. B. 1) Alca, Alk, Auk, der Name der Alken auf den Faͤroͤern und im noͤrdlichen Schottland. Der Name Pingouin, den anfänglich die Holländer den Fettgänfen der fünlichen Hemifphäre gaben, deutet ihre ölige Fettheit an. ©. Clusius exot. 101. Buffon hat diefe Benen: nung ausschließlich auf die nordifchen Alten übergetragen. N £. Schwimmpvögel. Aptenodytes. 909 Mir fehen bisweilen an unferen Küften im Winter: 5. A. Torda. Der Tord-Alk. Alca Pica Gin. Enl. 1004. Der alte 1003. Edw. 355. 2. Sm Sommerkleide. N Brisson V1. 8. 2. Brit. zool. pl. H. 1. Obenher ſchwarz, untenher weiß, ein weißer Streif auf dem Flügel, und einer oder zwei auf dem Schnabel. Das Männ- chen hat noch außerdem eine fehwarze Kehle und einen weißen Streif vom Auge zum Schnabel. Die Größe diefes Vogels ift ungefähr die einer Ente. 6. A. impennis L, Der große Alk. Buffon IX. 29. Enl. 567. Edw. 147. Nähert ſich der Größe einer Gans; in feiner Färbung gleicht er dem vorigen, aber fein Schnabel ift ganz fhwarz, mit acht bis zehn Furchen gezeichnet, und zwifhen Schnabel und Auge befindet ſich ein eiförmiger weißer Fleck. Seine Flügel find im Verhaͤltniß Eleiner als die irgend eines anderen Vogels diefes Gefchlehts. Man fagt, daß er nur ein großes, purpurfarbig ge— flecktes Ei lege. Das Geſchlecht 3. APTENODYTES Z. Manchot. Fettgans, Pinguin ift noch weniger flughaft als das der Alten. Ihre kleinen Fluͤ— gel find nur mit Spuren von Sedern befegt, auf den erften Blick wie Schuppen ausfehend: ihre Füße, weiter hinten angebracht als bei irgend einem Vogel, tragen den Körper nur, indem fie fih auf den Tarſus fügen, der hier breit wie die Sohle eines Säugthieres ift, und in deffen Innerem man drei an ihren En— den verbundene Knochen findet. Diefe Voͤgel haben übrigens einen Eleinen, nad) innen gerichteten Daumen, und ihre drei Vor— derfinger find duch eine ganze Schwimmhaut vereinigt. Man findet fie nur in den Polarmeeren, wo fie bloß um zu brüten ans Land fommen. Sie gelangen zu ihrem Nefte nur, indem fie mühfam auf dem Bauche dahin rutfchen. 910 Bohn: Nach ihrem Schnabel Eann man fie in drei Untergefchlech: ter eintheilen: Il. APTENODYTES Cuv. Manchot. Mit langem, dünnem, zugefpistem Schnabel, die Oberfinn- lade gegen die Spige hin etwas gebogen, auf ein Drittel ihrer Länge mit Federn bedeckt, wo dann die Nafenlöcher ftehen, von welchen bis zur Spitze eine Furche läuft. 1. A. patagonica Gm. The king. Enl. 975. Von der Größe einer Gans [bis 3° hoch], obenher fehiefer: 5 grau, untenher weiß [an der Bruft filbergeau], ein fchwarzes Ge: fiht und Kehle, mit einer citronengelben Binde umgeben [zwei völlig ſchwarze Streifen an den Hüften]. Lebt in großen Heer— den in der Gegend der magellanifchen Meerenge und bis nad) Neu-Guinea. Shr Fleifh, wiewohl fhwarz, ift efbar. II. CATARRACTES Briss. Gorfou !) Haben einen flarken, wenig zufammengedrüdten, fpigen Schnas bel mit abgerundetem Rüden, die Spige ein wenig gebogen. Die Rinne vom Naſenloch an endiget [chief beim unteren Dritt- theil des Randes. 2, A.(C.) Chrysocoma Gm. Le Gorfou sauteur. Macaroni, Enl. 984. Vieill. Gal. 293. Blumenbad Abb. T. 46. So groß wie eine ſtarke Ente, obenher ſchwarz, untenher weiß, mit einem weißen oder gelben Federbufch auf jeder Seite des Hinterkopfes. Man findet ihn in der Gegend der Maluinen und Neuhollande. Er fpringt bisweilen beim Schwimmen über das Waſſer in die Höhe, und legt feine Eier in ein Loc auf der Erde. *3. A. (C.) Catarrhactes. Edw. 49. Obenher braunroth, untenher weiß, die Enden der Flügel weiß. Schnabel und Füße roth. In der Suͤdſee. 4 1) Gorfou aus Goir-fugel, ift der Name des großen Alks auf den Färdern. ©. Clusius exöt. 367. Catarrhactes ift der griechifche Name eines fehr verfchiedenen Vogels, der fehr gut flog, und ſich von der Höhe auf feine Beute herabftürzte. Wahrfcheinlich eine Art Möve. Schwimmpvögel. Aptenodytes. 911 *4. A. (C.) papua. Sonnerat 2e Voy. f. 115. Vieill, Gal. 299, Bläulihfhwarz, mit ganz ſchwarzem Kopf, Nüden, Fluͤ— gen und Schwanz; über dem Auge weg um den Kopf herum ein weißer Streif; Unterfeite und Flügelfpigen weiß; Schnabel und Füße roth. Zwei Fuß lang. Auf Neu: Guinea, den Pas pusinfeln, Falklandsinſeln ıc. V. *5. A. (C.) minor Lath. Lath. Syn. II. t. 103. Schieferblau, ins Schwarze; untenher und um die Augen weiß; der Schnabel ſchwarz, die Füße weißlih; 15 Zoll lang. Auf Neufeeland. V III. SPHENISCUS Briss.) Ihr Schnabel iſt gerade, zuſammengedruͤckt, an der Baſis unregelmaͤßig gefurcht, die Spitze der Oberkinnlade hakenfoͤrmig, die der Unterkinnlade abgeſtuft, die offenen Naſenloͤcher in der Mitte ſtehend. » 6. A. (Sph.) demersa L. Jackass. Ent. 382 und 1005. Obenher ſchwarz, untenher weiß, der Schnabel braun, mit einer weißen Binde in der Mitte, Das Männchen hat überdem eine weiße Augenbraue, ſchwarze Kehle, und eine fchwarze Linie auf der Bruft, die ſich nach jeder Hüfte hin fortfegt. Lebt zu: mal in der Gegend des Caps, wo er in Felfen niſtet. \t A. (Sph.) torquata Sonnerat 1r Voy. 114. fcheint das Weibchen der demersa zu feyn. Die zweite Samilie, die der LONGIPENNES, oder weitfliegenden Schwimmoögel, begreift Vögel der hohen See, die kraft ihrer ſtarken Flug: fähigkeit ſich überall verbreitet haben, und welche die Schiffer 1) Spheniscus, von Möhring den Papageitauchern, von Brif: fon den Fettgänfen beigelegt. Von Zypnv, Keil, 912 | Beh „direnil auf allen Meeren antreffen. Man erkennt fie an ihrem freien oder ganz fehlenden Daumen, an ihren fehe langen Flügeln und ihrem ungezähnelten Schnabel, der aber bei den erfteren Ges fchlechtern an der Spige hafenfürmig, bei den übrigen einfach zugefpigt ift. Ihr unterer Larynx hat an jeder Seite nur einen eigenthümlichen Muskel. Ihr Magen ift fleifchig, und ihre Blinds daͤrme kurz. 4. PROCELLARIA Z. Sturmvogel, Petrel. Sie befigen einen am Ende hakigen Schnabel, deffen Extre— mität wie aus einem in das Übrige eingelenkten Stud zu befte: hen fcheint. Ihre Nafenlöcher find in eine auf dem Nüden des Oberſchnabels liegende Nöhre vereinigt; ihre Füße haben ftatt des Daumens nur einen in die Ferfe eingefügten Nagel. Es find unter allen Schwimmvögeln diejenigen, die ſich beftändig am wei- tejten vom Lande entfernt halten. Daher find fie bei Annähes rung eines Sturmes oft genöthigt, auf den Schiffen oder Zelfen einen Zufluchtsort zu fuchen, weshalb fie Ungewittervögel heißen. Der Name Petrel (Eleiner Peter) kommt von ihrer Ge- wohnheit, auf den®Waffer zu laufen, wobei fie ſich mit ihren Fluͤgeln helfen. Sie mahen ihr Neft in Selfenlöcher *), und fprigen auf die, welche fie angreifen, einen öligen Saft, mit dem ihe Magen ſtets angefüllt zu feyn fcheint. Die meiften Öattun- gen bewohnen die Meere des füdlichen Polarkreifes. €. Nah Hrn. Graba (l. c. 175), der die gemeine Gattung unterfuchte, find die Lungen bei diefen Vögeln fehr Elein, und den Magen bemerkt man faum, denn er erfcheint nur wie ein zwi— [hen Schlund und Därmen gefchlungener Knoten, mit Thran erfüllt. Herz, Leber und der Blinddarm find aber groß. Die Nafenröhrenlöcher find oft ungleich. hocy oder groß, bisweilen ift nur eines, aber auch wol ihrer drei. V. I. PROCELLABRIA insbeſondere nennt man die mit abgeſtutzter Unterkinnlade. Die groͤßte Gattung 1. Pr. gigantea Gm. Der Rieſenſturmvogel. Bri- seur d’os oder Quedranta huessos Lath. Syn. III. t. 100. *) Und nad) Hın. Graba (Tagebuch ©. 174) in das Innere der Mauern und Wände, wo man es entdedt, wenn man durch eine Nige ' hinein ruft. V. — Schwimmoögel. Procellaria. 913 bewohnt nur die füdlichen Meere und übertrifft an Größe ‘eine Gans. Sein Gefieder ift ſchwaͤrzlich. Es giebt mehr oder minder weiße DBarietäten. Sn denfelben Meeren trifft man: “ 2. Pr. capensis L. Le Damier. Pintado etc. Enl. 964. So groß wie eine Eleine Ente, obenher ſchwarz und meiß gefleckt, untenher weiß. Die Schiffer erwähnen oft diefes Vogels. An unferen Küften fehen wir bisweilen: 3. Pr. glacialis L. Der Fulmar. Petrel de St. Kilda. Enl. 59. Brit. zool. pl. M. f. 1. Y Weiß, mit afchgrauem Mantel, Schnabel und Füße gelb, von der Größe einer ſtarken Ente. Nifter auf den fteilen Küften der britannifchen Inſeln und ift im ganzen Norden zu Haufe. *4. Pr. harlic [hasitata]. Procellaria hasitata. Col. 416. "Procellaria hasita et leucocephala Forster. Mit Eegelförmigem Schwanz, weiß, mit runder ſchwarzer Scheitelplatte, und ſchwarzbraunen Fluͤgeln, Rüden und Ober: ſchwanz. Der Schnabel fchwarz, die Füße gelb, der Wordertheit der Schwimmhäute ſchwarzbraun. In der Suͤdſee. V. N“ *5, Pr. Berardi. Freycinet 37. Obenher ſchwaͤrzlich, untenher weiß, der Schnabel ſchwarz, weiß gefleckt, die Fuͤße bleifarbig. Auf den Malouinen. V. N *6, Pr. cinerea Lath. Aſchgrau, untenher weiß, mit ſchwarzem Schwanz, der Sopf ‚hellgrau, BT V. X7. Pr. desolata *— Gruͤnlichgrau, untenher und an den Backen weiß. Bei ausgeſpreizten Fluͤgeln eine dunkle Querbinde uͤber den Ruͤcken weg zeigend. Schnabel und Füße geld. Auf Deſolation-Island *). ) Ic vermuthe unter diefen Arten noch mand)e Varietäten oder ee V. 58 JJ Bögen. Gewiffe Eleine Gattungen: II. THALASSIDROMA Vigors, mit einem etwas fFürzeren Schnabel und höheren Füßen, und ſchwarzem Gefieder, find bei den Seefahrern zumal unter dem Namen Ungemwittervögel bekannt. Der gemeinfte: \ 8. Pr. (T.) pelagica L. Der Eleine N Brisson VI. XIM. 1. Wilson Am. VI. 59. 6. Edw. 90. Darmitädter deutfche Ornithologie. ift nicht viel größer als eine Lerche, hochbeinig, ganz braun, außer dem weißen Bürzel und einem weißen Streifen am Ende der großen Flügeldedfedern. Wenn er fih auf die Schiffe flüchtet, fo ift dieß ein Beichen herannahenden Sturms. €, — Ich füge hier die Bemerkungen des Hrn. Graba hinzu. Irrig hat man die erſte Schwungfeder als die Längfte angegeben; fie ift im Gegentheil um vier Linien Eürzer als die zweite und dritte, welche die längften find. Der Bogel ift obenher mattglänzend ſchwarz, ins Braune fhimmernd; der Kopf ganz ſchwarz, bei einigen mit brauner Stirnbinde. Der Bürzel bildet eine weiße Binde; die weiße Flüs gelbinde findet ſich nicht bei allen, bie Unterfeite ift matt rußfarb. Das Gefieder. ift weich und die. Es iſt ein harmlofer melan— holifcher Vogel, der im Ganzen ſehr verborgen (f. oben ©. 912 vom Meft) lebt und leicht zahm wird. V. 9. Pr. (T.) oceanica Forst. Enl. 933. ift eine der vorigen fehr ähnliche Gattung. *10. Pr. (T.) Leachii Temm. Aec. de, Phü. VI: £.:9, 6 1. Schwarz, zw den Seiten des Afters und an den unteren Schwanzdedfedern weiß. Auf St. Kilda nicht felten. ®. x *11. Pr. (T.) Wilsonii Ch. Bonap. Wilson: VII. 60. 6. id. Ac. of Phi. VI. t.9. f. 2. Kopf, Hals, Mantel und Unterfeite rußbraun, “mit hellen Enden der Dedfedern; Schwingen und Schwanz rein ſchwarz, Bürzel und obere Schwanzdedfedern rein weiß. Bisweilen auch einige Schwanzfedern an der Bafis weiß. Nordamerika. DB, Shmwimmoögel. Procellaria. 915 1 > *42, Pr. (T.) Fregatta Lath. Rochef. Antill. p. 152. Obenher ſchieferſchwarz, am Scheitel und Buͤrzel ins Blau: liche; Baden und Unterfeite weiß. Unter dem Auge ein afch> blauer Fleck. Acht Zoll lang. Im füdlichen Dcean. “ *43. Pr. (T.) marina. Vieill. Gal. 292. Küken und Mantel braun; Scheitel, Zügel, Naden und Bürzel aſchblauz Geſicht und Unterfeite weiß; der Schnabel nicht fehr gebogen, die Füße ſchwarz, hoch, und die Pfoten etwas groß. Sm füdlichen Dcean. DB. Mir trennen mit Briffon II, PUFFINUS !) diejenigen, bei welchen ſich das Ende der Unterkinnlade mit dem der Oberkinnlade nach unten richtet, und wo die Naſenloͤcher, wiewohl roͤhrig, ſich nicht mit einer gemeinſchaftlichen Öffnung N), fondern mit zwei verfihiedenen öffnen. Ihe Schnabel ift nad) Verhaͤltniß geftredter. 14. Pr. (P.) Puffinus Gm. Der Puffin. Puffnus cinereus. ‚ Enl. 962. Obenher aſchgrau, untenher weißlich, mit ſchwaͤrzlichen Stu: geln und Schwanz. Der junge Vogel iſt dunkler. Von der Groͤße eines Raben. Findet ſich in faſt allen Meeren. Man hat lange Zeit eine andere Gattung 15. Pr. (P.) Anglorum Temm. Edw. 359. mit jenem Puffin vermwechfelt, die aber nicht größer wie eine Schnepfe ift, obenher ſchwarz, untenher weiß, in unfäglicher Menge an den Küften des nördlichen Schottlands und deffen bes nachbarten Inſeln haufet, und den die Cingeborenen dort zum Mintervorrath einfalzen. \ *16. Pr. (P.) obscura. Vieill. Gal. 501. 1) Puffin, ber Name unſerer zweiten Gattung, an den ſchotti⸗ ſchen Kuͤſten. *) Vergl. vorher ©. 912. i 58 * 916. BB och Obenher ſchwarz, untenher weiß, an den Seiten der Bruft braun gefledt. Zwoͤlf Zoll lang. Die Füße find Eurz, ftehen weit hinten, ihre Zehenhaut ift orangegelb. Auf. der Ofterinfel, an den nordamerikanifchen, englifhen, ja auch franzöfifchen Küften. V. *Pr. pacifica oder fuliginosa White 252, vielleicht nicht verjchieden von Pr. aequinoctialis. Edw. 89. 8. Die Seereifenden fprechen bisweilen unter dem Namen von Petrel's, von Vögeln des füdlichen Polarkreifes, welche zwei eigene Gefchlechter bilden Eönnen: 1V. HALODROMA Il. mwelhe mit dem Schnabel der Sturmvögel oder Puffine eine ausdehnbare Kehle wie die Cormorane befaßen, und denen der Daumen gänzlich, wie den Albatroſſen, fehlte. *17. Pr. (H.) Urinatrix Gm. A [Voy. de Duperrey t. 46. Puffinaria Garnotii Less.] Obenher ſchwarzbraun, untenher filberweiß, mit ſchwarzem Kinn. V. V. PACHYPTILA Ill. Prion La Cep. welche, im Übrigen den Sturmvögeln ähnlih, getrennte Nafen: löcher wie die Puffins, einen an der Bafis breiten Schnabel, und deffen Rand inwendig mit fenkrecht flehenden, fpigen, fehr feinen Blättern, nad) der Art wie bei den Enten, befest haben. *18. Pr. (P.) vittata und coerulea Forst. Petrel bleu. Acht Zoll lang, wie dee vorige, obenher aſchblau, an Kopf und Flügeln dunkler. Eine ſchwaͤrzliche Binde über die Flügel und den Bürzel. Auf dem Schwanz ein blaulicher Streif; Unterſeite des Körpers und Unterfluͤgel weiß. Unter dem 58° füdl. Breite angetroffen. V. 5. DIOMEDEA L.1) Albatros. Es ſind an Groͤße die maͤchtigſten Waſſervoͤgel. Ihr großer, ſchneidender, ſtarker Schnabel hat deutlich ausgezeichnete Naͤhte 1) Diomedea, ein alter Name gewiſſer Vögel auf der Diomeds— inſel bei Tarent, von denen man fagte, fie bewilllommten die Griechen und jtürgten fich auf die Barbaren. Was das Wort Albatros betrifft, fo fehe ich, daß die erflen porkugiefifchen Seefahrer die Zölpel und an: Shwimmvdögel. Diomedea. 917 und endiget in einen großen Hafen, ber an benfelben eingelenkt fcheintz die Nafenlöcher haben die Geftalt Eurzer Rollen, die auf der Seite des Schnabels liegenz ihre Füße befisen Eeinen Dau— men, und nicht einmal den kurzen Nagel, den man bei den Sturmvögeln wahrnimmt. Sie bewohnen alle Meere der füde lichen Halbkugel, nähren fih von Fiſchrogen, Mollusken u. ſ. w. - [zumal Sepien, todten Walfifhen, aber nicht, wie es fcheint, von Fiſchen]. Die den Seefahrern am beften bekannte Gattung: A. D. exulans L. Der Albatros. Enl. 237. Vieill, Gal. 293. heißt im Franzöfifchen bei ihnen Mouton du Cap, wegen feiner - Größe, weißem Gefieder mit fhwarzen Flügeln [gelbem Schna= bet und rothen Füßen], und weil er zumal jenfeits des Mendes Ereifes des Steinbods haufig ift.. Die Engländer nennen ihn auch das Kriegsfchiff ıc. ; Er ift ein großer Feind der fliegenden Fiſche. Er macht ein Neſt von erhöhter Erde und legt zahlreihe und fchmadhafte [angovale] Eier hinein. Man behauptet, feine Stimme fey fo ſtark wie die eines Eſels. [Seine Zungen fprigen DI aus dem Nahen wie die Sturmvögel.] Man hat verfchiedene mehr oder minder braune oder ſchwaͤrz⸗ liche Albatroſſe lin den Schwaͤrmen ſieht man oft eine ganze Menge vollwuͤchſige von der verſchiedenartigſten Faͤrbungl beobachtet, aber bis jetzt noch nicht ausmachen koͤnnen, in wie weit fie bloße Va— vietäten oder eigene — bilden. Dahin gehört 3. “*2,.D. spadicea. Obenher von fchofolatebrauner Farbe, mit — Eqna bel; Stirn, Baden und ganze Unterfeite nebſt Füßen weiß, DB. Sicherer find: “.x3,D. brachyura Temm. Enl. 963, In den antarctifchen Meeren der Südfee, zwifhen Japan und den Suͤdſee⸗ Inſeln. V. dere Seevoͤgel Aleatros oder —— genannt Haben. Dompientt hat diefes Wort auf das gegenwärtige Gefchlecht übergetragen ; Grew in Albitros, und Edwards in Albatros verwandelt. 918 — Br ver an 4. D. melanophıys Temm. Col. 456. DBlendend weiß, nur um die Augengegend ſchwaͤrzlich; mit blaufhmwarzem Rüden und fchieferfhwarzem Schwanz. Der mädj: tige, am Ende ſtark hakige Schnabet ift orangegelb wie die 9 Beim Cap gemein. 5. D. chlororhynchos. Lath. V. t. 94. Col. 468. Mit rein weißem Koͤrper, ſchwarzen Fluͤgeln und etwas grauſchwarzem Schwanz. Die Wangen etwas graulich. Der Schnabel ſhwarz, mit gelbem Ruͤckenſtreif; die Fuͤße im Leben rothgelb. In den ſuͤdlichen Meeren. V. 6. D. fuliginosa. Col. 469. Schiefergrau, mit fchwarzbraunen Flügeln, Türzerem, mit einer Rinne verfehenen Schnabel, langem, zugefpistem Schwanz und rothgelben Füßen, Um die Augen ein Kreis weißer Feder⸗ chen. Variirt auch ganz ſchwarz, und mit weißem Bauch. Im Suͤdmeer nicht ſelten. V. 6. LARUS L.1) Moͤve. Moͤwe. Mit zuſammengedruͤcktem, geſtrecktem, zugeſpitztem Schnabel, Oberkinnlade nach vorn hin gebogen iſt, die untere nach unten einen hervorſpringenden Winkel bildet. Die etwa in der Mitte ſtehenden Naſenloͤcher ſind lang, ſchmal und durchbrochen; ihr Schwanz iſt dicht, ihre Fuͤße ziemlich hoch, ihr Daumen kurz. Es find feige, gefraͤßige Vögel [die wahren Geier des Mee— res], in unfäglicher Menge an den Küflen ſchwaͤrmend, ſich von allen, Arten Fiſchen, Aas u. dergl. naͤhrend, im Sand. oder in Selfenlöchern niftend und. nur: wenig Eier legend. Wenn ſie ſich ins Innere des Landes begeben, ſo iſt es ein Zeichen von ſchlech— tem Wetter. Es giebt mehrere Arten an unſeren Kuͤſten, und da ſich ihr Gefieder mit dem Alter ſehr aͤndert, ſo hat man deren Zahl ſehr vervielfältigt. Sm Allgemeinen find fie. in der Jugend graulzbraun] gefledt, 1) Larus, der griechifche Name diefer Vögel. Gavia lateinifch, daher Gabian im Provenzalifhen. Im Sranzöfifhen nennt man fie Mauves. oder Mouettes, ven ihrem. deutfchen Namen Mövye. Der zuerft von Keuillee gebrauchte Name Goeland ift nur. eine Verſtuͤm⸗ melung ihres — Namens Gull, Gull-ent. Shwimmovögel. Larus. . 919 Buffon nemt: a. Goelands bie großen Gattungen, die an Größe eine Ente übertreffen: 1. L. marinus L. (und naevius). Die Mantelmöve. Enl, 990 und 266. twelhe, anfangs weiß und grau gefleckt, zulest völlig weiß "mit ſchwarzem Mantel wird. Der Schnabel ift gelb, oben mit rothem Fleck. Die Füße röthlich. Y 2. L. glaueus L. Die Burgemeiſter-Moͤve. Die große weißfhwingige Möve. Raumann 1. Ausg. 36. i i Nicht Eleiner; unterfcheidet fich nur durch den hellzafchgrauen Mantel. Der junge Vogel ift ebenfalls gefleckt. — Herr Temmingk unterſcheidet davon: *8. L. argentatus Lach. Die filbergraue Moͤve. o 253. Weiß, mit graublauem Mantel, die erſten zwei Schwung⸗ federn mit ſchwarzer Spitze, woran ein weißer Fleck; die uͤbrigen Schwungfedern weiß *). DB. ' *4. L. melanocephalus, Die — Möve. Weiß, mit blaugrauem Rüden und: eben fo gefärbter Wur: zelhälfte der Schwingen. Im Sommer der Kopf und Oberhals fchwarz, untenher roſenroth. Schnabel und Füße roth. V. b. Kleinere Moöven. Mauve oder Mouette B. 5. L. fuscus L. Die Haͤringsmoͤve. Larus flavipes Meyer. Friſch 218. Naumann 1. Ausg. f. 51, B. Völlig weiß, außer dem fchwarzen Mantel. Die Süße gelb **). V. 6. L. eburneus Gm. Die weiße Möpe ; Enl.. 994. Zr *) Herr Brehm unterfcheidet noch davon einen Lams argen- teus und einen argentatoides. 8. ++) Hiervon unterfcheidet Hr. Lihtenftein no L. ——— mit ſtaͤrkerem Schnabel und dunklerem Mantel. N, 920 3 I: ec | Völlig weiß, mit ſchwarzen Füßen. Auf Grönland und Spigbergen. Verirrt ſich bisweilen nad) Europa. 7. L. eyanorhynchus Meyer. Die Sturmmöve. Die blaufüßige Moͤve. [L. canus L.] Enl. 977. Brisson VI. XVI. 2. Sn ihrem legten Alter ſchoͤn weiß, mit afchgrauem Mantel. Die erften Schwungfedern find zum Theil fchwarz, mit weißen Sleden an der Spise; Schnabel und Füße bleifarbig. Lebt viel von Mufcheln. ‘8. L. ridibundus. Die Lachmoͤve. Die rothfüßige . Moͤve. Larus hybernus und L. erythropus Gm. Enl. 969. 970, Brisson VI. XVII. 1. Der vorigen ziemlich ähnlich, außer daß fie im Jugendkleide eine ſchwarze Schwanzfpige und Schwarz und Braun auf den Fluͤ— gen hat; der Kopf der erwachfenen wird im Frühjahr braun. und bleibt den ganzen Sommer durch fo (Enl. 970). Schnabel und Füße find mehr oder minder roth. Ihr Name kommt von ihrem Gefchrei. *9,. L. atricilla, Pallas Nov. Comm, Petrop. XV. 22. 2. Catesby 1. 39. Wilson Am. IX. 74. 4. unter dem Namen Larus Hdibendie Weiß, mit grauem Rüden und Flügeln, und ſchwarzem Kopf und Schwingen. Schnabel und Fuͤße dunkel biutroth. Nordamerika. V. **40. L. maculipennis Licht. Der vorhergehenden ähnlih, hat aber eine breite ſchwarze Binde auf der Unterfeite der Flügel. Bei Montevideo. V. *11. L. leucopterus [Faber]. Larus glaucoides Meyer.] Mit afchblauem Mantel und filbergrauen Schwungfedern mit weißen Spigen, die über den Schwanz hinausragen. Schnas bel und Füße citronengeldb. Im hohen Norden. i “ *42, L. cirrocephalus Vieill. L. poliocephalus Licht. Vieill. Gal. 289. Shwimmpögel. Larus. 921 Kopf und Mantel blaulich= afchgrau, Hals, Bruft, Bauch, Schwanz und Eleinere Schwungfedern weiß; die großen Schwin- gen bis zur Spige ſchwarz. Schnabel und Füße voth. am. N 13, L. Ichthyastos Pallas. Ruͤppell Atlas ©. 17. Weiß, mit ganz Shwarzem Kopf bis zur Mitte des Halfes; die Augenlider weiß, der Nüden aſchgrau, die Schtwingenfpigen ſchwarz; der Schnabel rothgeld. Im Ganges, dem rothen und dem Eafpifchen Meer. V. % *14. L. leucophthalmus Licht. Col. 366. Der Kopf bis zur Kehle herab ſchwatzʒ der Hinterhals, die Bruſt, der Bauch und der Schwanz rein weiß; im Naden ift fie afchblau, welches auf dem Nüden und den Flügeln in graubraun übergeht; die Schwungfedern find [hwarz; am Flügel Er, und dem Ende der großen Flügeldecfedern weiß. Der Schnabel coralfenroth mit ſchwarzer Spige, um das Auge ein weißer Kreis, die Füße orangegeld. An den Ufern des rothen Meeres. DB. *45, L. Sabini Leach. Xema Sabini. [Ross Voy. to Baffinsbay pl. 15.) [Linn, Transact. V. X. t. 29,] Weiß mit blaßgrauem Mantel und bleifarbigem Kopf und Dberhals, mit einem ſchwarzen Ring eingefaßt. Schwingen und Schnabel, ſchwarz, legterer mit gelber. Spige, Fuͤße ſchwaͤrzlich, der Schwanz gegabelt, kuͤrzer als die Schwingen. In den Po— Be We 8 “ **46, L. melanorhynchos T. Col. 504, Untenher weiß, ins Nofentothe, mit bleigrauem Kopf, — grauem Mantel, weißen Schwingen mit ſchwarzem Ende und weißer Spitze, rothen Füßen und ganz ſchwarzem Schnabel. Süd: amerikaniſche Kuͤſten. Chili. B. N *17. L. minutus. Half Reife IIL 24. [Naumann 36. f. 71.] Weiß, mit fhwärzlihem Scheitel, Naden, einem folchen led vor den Augen und. an den Ohren. Rüden und Mantel 922 2 dimiverik blaugrau, Innenſeite der Flügel ſchwaͤrzlich. Schnabel und gie dunkeleoth. Nur 14 Boll lang. Sm Norden. **18. L. Audouini Payraudeau *). Col. 480. Weiß, mit aſchblauem Rüden und Slügeln; die Schwung: federn [hwarz, jede Feder am Ende mit einem weißen Fleck ge: ziert. Iris umd Schnabel roth mit zwei ſchwarzen Querftrichen, Füße ſchwarz. An den Küften von Sardinien, zumal aber von Corſika. V. *19. L. melanurus T. Col. 459. Zilefius b. Krufenjtern T. LVII. Kopf, Hals, Bürzel und Unterfeite weiß. Mantel, Rüden und Flügel hellsfchiefergrau; die Dedfedern mit weißer Spitze; Schwingen ſchwarz, ebenfalls mit weißer Spige, der Schwanz ſchwarz mit weißem Einfaß; Augenkreiſe und Schnabel gelb, Te: terer mit vother Spige und ſchwarzem Duerband. An den Küs ften von Sapan und: Goren. V. 20. L. tridactylus und L. rissa. Die dreizehige Moͤve. Brisson VI. XVI. 1. und XVII. 2. Der grauen und der Lachmöve fehr ähnlich, her durch einen ſehr kurzen, unvollſtaͤndigen Daumen reiere Jung iſt ſie braun und ſchwarz gefleckt. Enl. 387. Man hat mit Recht von den vorigen unterſchieden: 2 I. ZESTRIS Ill !) Die Raubmöven. ‚Stercoraire. Laöbe, bei denen die hautigen Mafenlöcher, die noch überdem AeöBer als bei den andern find, die Nafenöffnung noch weiter an. die Spige und den Rand hin verfegen. Ihr Schwanz ift zugefpist. Sie verfolgen die Eleineren Möven mit Wuth, um ihnen das, was fie freffen, abzunehmen, ja feldft, wie man: behauptet, ihren 0 zu verfchlingen: Daher ihr Name. 21. L. (L.) parasiticus L. Die Shmarogerraub- möve. Le Labbe a longue queue. Enl. 762. ih Edw. 148, *) Payraudeau Ann. des sc. naturelles 1826. Aout, 2.460 sq. 1) Anoroıs, Räuber, der Name diefer Vögel bei’ dem fehtwebifchen Sifchern. Dr. Bieillot hat dieß in Stercoreus verwandelt. Shwimmpvögel. Sterna. 923 Obenher dunkelbraun, untenher weiß; die zwei mittleren Schwanzfedern find Ro) einmal fo lang als die anderen. Bei uns ift fie felten. Sung ift fie ganz braun. Dann ift es L. crepidatus Gm. Enl. 991. oder beffer Edw. 149. Die Polargegenden nähren noch: 22. L. (L.) Cataractes Gm. Die große Raubmoͤve. Skua. [Voy. de Freycinet pl. 38.] Brit. zool, pl. L. 6. Bon der Größe einer Mantelmöve, braun, die Bajis der Schmwungfedern weiß. €. [Die mittleren Schwanzfedern über: ragen die anderen nur um 14 Zoll. Junge und alte Vögel fehen fi ganz gleich.) und eine andere: 23. L. (L.) pomarinus Temm. Die breitfhwänzige Raubmöve, von der Größe einer gewöhnlichen Möve, obenher braun, unten: her weiß, mit einem braunen Halsband auf der Bruſt !). 7. STERNA L.2) Seefhmwalbe. Entlehnen ihren Namen von den außerordentlich langen und fpigen Flügeln, dem Gabelfhwanz und den Eurzen Füßen, die ihnen einen den Schwalben ähnlichen Anftand und Flug geben. Ihr Schnabel ift fpisig, gerade, zufammengedrüdt, ohne Vorſprung noch Krümmung. Ihre an der Bafis flehenden Nafenlöcher find länglich und theilweife durchbrochen. Die Schwimmhäute, welche ihre Zehen vereinigen, find ſehr ausgefchnitten; daher ſchwimmen fie_ denn auch nur wenig. "Sie fliegen pfeilfchnell und in jeder Richtung Über dem Meer, flogen lautes Gefchrei aus und holen fehr geſchickt von der Oberfläche des Waffers die Mollusten und kleinen Fiſche weg, die ihre Nahrung ausmachen. Sie gehen auch weit ins Land hinein auf Seen und Fluͤſſe. | Y Ich moͤchte nicht wagen, die Identitaͤt des Lestris Cataractes Freycinet 35. und des Stercoreus pomarinus Fieill, Gal. 288. mit den obengenannten Gattungen: zu behaupten *). 2) Sterna ift ihr yon, Sunn er latinifirten englifcher Nameı Stern oder Tern, den Gesner angenommen hat. *) Nach Bern Temmingk if Vieillot’ 3 Figur at weiter als ein Lestris Cataractes. V. 924 Bier. Auf unferen Süßwaffern ift im Frühling die gemeinfte: 4. St. Hirundo L. Die rothfüßige Seeſchwalbe. Pierre-Gurin. Enl. 987. Friſch 219. Naumann 37. f. 52. Wilson VII. 60. 1. Reif ift fie weiß, mit hell: afhgrauem Mantel, ſchwarzem Scheitel, rothen Füßen und rothem, an der Spise ſchwarzem Schnabel. Sie iſt einen Fuß lang, klaftert aber wenigſtens zwei. 2. St. minuta L. Die de hl u . Ent. 996. Wilson V. 60. 2. Naumann 38. f. 55. Unterfcheidet fich von der vorigen nur dadurch, bo j e um ein Dritttheil Eleiner ift und eine weiße Stirn het. 3. St. cantiaca Albin. Die weißgraue Seefhwalbe. Albin I. LXXXVIH. Iſt größer als die rothfüßige, und die Spike ihres Schna— bels ift gelb. Die junge ift die St. striata Gm. Lath. VI. t.98. 4. St. caspia Pallas. Sparrm. Mus. Carlson. LXI. Meyer deutfch. Vögel II. VI. Savigny Egypte ois, pl. IX. f. 1. ift die größte unferer Gattungen, weiß, mit afchgrauem Mantel, der Hinterkopf ſchwarz und weiß gemifcht, der Schnabel voth, die Füße ſchwarz. > St. nigra L. (St. fissipes und St. naevia), Die Ihwarzgraue —— Enl. 388 und 924. Friſch 220. Mit weniger tief gefpaltenem Schwanz. ung, ift ihr Mans tel ſchwarz gefledt. Alt, ift ee faſt gänzlich fehwarzgrau. €. Der Vogel ift obenher aſchgrau ins Schieferfarbige, Kopf, auch die Kehle der alten fchwarz, übrige Unterfeite fchwarzgrau, der After weiß. Die Füße find ſchwarzroth. V. Unter den auslaͤndiſchen ſind zu bemerken: 6, St. Inca Less. et Garnot. Voy. de la Coq. Zool. pl. 47. Shwimmovögel. Sterna. 925 Schwarz, ins Schieferbraune, mit rothem Schnabel und Süßen, eine [weiße] Binde auf den Baden, und die Ohrfedern herabhängend und weiß. [Oenauer fchieferblau, mit einem weißen, langen, am Ende frei hängenden Schnurrbart auf jedem Baden, weißen Dedfederfpigen, Earminrotbem Schnabel und orangegelben Füßen] An den peruanifchen Kuͤſten. V. RS. Dougallii Montag. Vieill. Gal. 290. Obenher fo wie am Bauche blaugrau, mit ſchwarzem Schei: tel, Naden und Außerfter Schwungfeder; Worderfeite bis zum. Bauche herab weiß, an der Bruft roſenroth überlaufen; die zwei aͤußerſten Schwanzfedern fehr lang und zart. Der Schnabel ift ſchwarz mit rother Bafis, die Fuͤße roth. An den englifchen Küften bis Norwegen. V. *8. St. anglica. Wilson Am. VII. 72. 6. St. aranea. Auch in Deutfchland. Weiß, mit ſchwarzem Scheitel, Naden, Schnabel und Füßen, und filbergrauem Rüden, Flügeln und Schwanz. Sehszehn Zoll lang. Frißt Wafferfpinnen, doch auch junge Vögel. Von Nordamerika bis an die norddeutfchen Küften. V. X9. St, arctica Temm. [Sterna argentata Brelim.] Scheitel und Naden ſchwarz, legterer mit einem Federfchopf, Ruͤcken, Flügel und Bauch filbergeau, Unterrüden, Bürzel, mitt: ler Theil des Schwanzes, auch meift die Kehle, weiß. Die erfte Schwungfeder ift fchiefergrau, inwendig weiß gefäumt. Sm Herbftkleide ift das Geficht weiß. Schnabel und Füße roth. Der Nagel der Mittelzehe iſt nach Herren Graba merkwürdig ges kruͤmmt, wie beim Papageitaucher; alfo wohl quer geftellt. Zu— mal bei Island. V. *10. St. leucopareia Natterer. Sterna delamotta. Mit wenig gegabeltem Schwanze, über den die Flügel an: _ derthalb Boll hinausragen. Obenher dunkelzafhgrau, untenher ‚heller, zumal nad) der Kehle zu; der Scheitel, die Augengegend und Naden fhwarz, unter dem Auge bis zum Ohre ein weißer Streif. Schnabel und Füße corallenroth. In Dalmatien, der Dicardie ꝛc. ; RN 926 Bi ge *14. St. leucoptera Temm. Schimz Vögel d. Schweiz, Titelkupfer. Schwarz, mit grauem Unterrüden und Schultern, weißen Flügeln, Schwanz und Steiß, und oberen und unteren Schwanz- deckfedern; Schnabel und Füße corallenroth. In Norditalien und auf den Schweizerfeen. V. Auslaͤndiſche Gattungen ſind: **12. St. velox. Rüppell Atlas T. 13. Weiß, mit fhmwarzem Scheitel, grauem Mantel, Schwin: gen und Schwanz. Der Schnabel gelb, die Füße ſchwarz. Vom rothen Meere big zum Cap. B. **13,. St. affınis Mus. Fr. ib. T. 14. Der vorigen ganz gleich, nur durch fchön filbergraues Ge: fieder auf dem Rüden, Flügen und Schwanz und fehwarze Stien unterfhieden. (Nicht etwa ein jüngerer Vogel?) 8. *14, St. cayana. Enl. 983. Weiß, mit ſchwarzem Hinterkopf und grauem Ruͤcken und Schwingen. Sechszehn Zoll Lang. V. **45, St. infuscata Licht. Obenher rußbraun, Schnabel und Füße ſchwarz, der Schwanz gabelig und etwas Fürzer als die Schwingen. Auf den aleutis ſchen Inſeln und Oftindien. L. An **16. St. magnirostris Licht. Obenher fchiefergrau, die Schwingen und der —— ſchwarz, eine ſchmale weiße Stixnbinde und die Deckfedern weiß, ſo wie der Schnabel. Braſilien. 2. V. *47. St. melanauchen Temm. Col. 427. Weiß, ſchwach ins Roſenrothe, mit perlgranem Rüden und Mantel und ſchwarzem Naden, deffen Farbe fich in einem Streif nach vorn durchs Auge zieht. Der aͤußere Rand der erſten Schwungfeder ift auch ſchwarz, mie — und Fuͤße. Von den Inſeln des indiſchen Archipels. V. Schwimmpögel. Rhynchops. 927 '*48, St. melanogaster Temm. Col. 434. Unterkopf und Vorderhals weiß, Naden, Bruft und Rüden afchgrau, Scheitel bis zum Hinterkopf und die ganze Unterfeite, von der Bruft an bis zu den unteren Schwanzdedfedern, ſchwarz. Schnabel und Füße gelb, der Nagel des Mittelfingers fehr lang. Ebendaher. | B. *19, St. fuliginosa. Wilson Am. [VII pl. 72. f. 7.) 4 Obenher rußfchwarz, die Stirn, die zwei Außerften Federn des Gabelſchwanzes und die gefammte Unterfeite, felbft der Fluͤ— gel, blendend weiß. Über den ganzen Ocean. V. Man kann auch noch von den anderen Meerſchwalben die NODDI vn trennen, deren Schwanz ungegabelt und faft von ber Fänge ber Flügel ift. Sie haben auch einen leichten Vorfprung am Schna= bel, der erften Andeutung des der Möven. Man Eennt nur eine N 20. St. stolidaL. Der fhwarze Noddi. Oiseau fou. Enl. 997. Schwärzlichbraun, der Oberkopf weißlich, den Reiſenden we— gen der Dummheit bekannt, womit er ſich auf die Schiffe flürzt !). N ' *241, St. tenuirostris. Col. 202. Nußbraun, mit bleigrauem Hals und Kopf und weißem Scheitel; der Schnabel lang und dünn; die Füße braun, Die - Kehle und der Vorderhals fhwarz Am Senegal. Kleiner als die vorige; nur 11 Zoll lang. 8, 8. RHYNCHOPS ZL. + Scheerenfohnabler. Coupeur deau. Bec- en - ciseau. Gleichen den Seefchwalben in ihren Eleinen Füßen, ihren langen Schwingen und ihrem Gabelſchwanz; unterfcheiden fich aber von allen Vögeln dur ihren ungewöhnlichen Schnabel, 1) Die Sterna philippensis (Sonnerat 1re Voy. pl. LXXXV.) ſcheint von der stolida nicht verſchieden. — St, fuscata Lath. Briss. VT. pl. 21. 1. fcheint auch in diefes Untergefchlecht zu gehören, wie bie St. temuirostris Temm. col. 202. 928 Ä Bögen, deffen Oberkinnlade Eürzer ald die untere, und beide fo in dünne Blätter verflächt find, daß die Ränder auf einander ftoßen, ohne fih zu umfaffen. Sie können ſich nur von dem nähren, was fie. im. Flug mit ihrer Unterkinnlade von der Oberfliche des Waſ— fers auffifchen. Man Eennt zumal eine Gattung: 1. Rh. nigra L. Enl. 357. Weiß, mit fehwarzem Scheitel und Mantel bei Alten mits unter weiß], einer weißen Binde auf den Fluͤgeln, und die aͤuße— ren Schwanzfedern nach außen weiß. Schnabel und Fuͤße ſind roth [jener an der Spitze ſchwarz), und der Vogel iſt etwa ſo groß wie eine Taube. In den antilliſchen Meeren. *2. Rh. flavirostris. Vieill.. Gal. 291. Weiß, mit dunkel: graubraunem Oberkopf, Ruͤcken und Fluͤ⸗ geln; die zweiten Deckfedern derſelben bilden einen weißen Laͤngs— ſtreif. Schnabel und Fuͤße gelb. Suͤdafrika. 16 Zoll V. *3. Rh. cinerascens, Spix CI. Obenher erdbraun mit weißen Federrändern, untenher aſch— grau, die Bafis des Schnabeld voth, auf dem Flügel ein weißer Flec V. **4. Rh, orientalis. oh. a6: Rüppell Atlas T. 24. R. albirostris Licht. Der Schnabel ift im Leben, wie die Füße, corallenroth. Stirn, Gefiht, Schwanz und ganze Unterfeite weiß, die Dberfeite und Flügel fchwarzbraun. Die Schnabelfpige ift geld. Bloß am Nil. V. *5. Rh. brevirostris. id. CII. Obenher braun, mit helleren Federrändern, untenher aſch— grauz der etwas kurze Schnabel wie die Füße voth. V. Die dritte Familie TOTIPALMATI hat das Merkwürdige, daß ihe Daumen mit den übrigen Fin- gern in eine einzige Haut vereinigt ift, und ungeachtet dieſer Shwimmvögel. Pelecanus. 929 Drganifation, die ihre Füße zu noch vollkommneren Nubderfüßen macht, lieben fie, faft die einzigen unter den Schwimmpögeln, auf Bäumen zu fisen. Sie fliegen fammtlih gut und haben Eurze Füße. Linne bildete drei Gefchlechter aus ihnen, von denen aber das erfte weiter eingetheilt werden muß. 9. PELECANUS L. Begreifen alle, bei denen fich an der Baſis des Schnabel irgend eine nadte Hautftelle. findet. Ihre Nafenlöcher bilden Spalten, deren Offnung kaum fichtbar ift. Ihre Kehlhaut ift mehr oder minder ausdehnbar, und ihre Zunge ſehr Elein. She dünner Kropf bildet mit den anderen Magen nur einen großen Sad, Sie haben mittelmäßige oder kleine Blinddaͤrmchen. I. ONOCROTALUS Briss. PELECANUS Ill, !) Eigentlihe Pelikane. She Schnabel zeichnet ſich durch feine große Länge, feine gerade, fehr breite und horizontal abgeplattete Form und den Haken am Ende aus; endlich auch durd) feine Unterfinnlade, deren biegfame Afte eine nadte und in einen anſehnlich geräumigen Sad ausdehnbare Haut flügen. Dben hat er in feiner ganzen Länge zwei Furchen, in welchen die Nafenlöcher verborgen find. Die Augenkreiſe find nadt wie die Kehle, Der Schwanz rund. ” 41. P. Onoerotalus L. Der gemeine Pelikan Enl. 87. Edw. 92. Friſch 186, hat die Größe eines Schwans [die afrifanifchen Exemplare find größer wie die europäiichen], ift über und über weiß, mit einem leichten Anflug von Fleiſchfarbe, der Schnabelhaken roth wie eine Kirfche ; in der ganzen alten Welt [auch in Deutfchland an der Donau] mehr oder minder verbreitet, in Sümpfen brütend und nur von lebendigen Fifchen lebend. Er fol Nahrung und Waffer in fei- nem Kehlſack forttragen. Man hat noch nicht hinlänglich die Altersverfchiedenheiten diefes Vogels beftimmt, um die Aufzählung der Arten zu fichern ?). 1) Pelecanus und Onocrotalus find zwei griechische latinifirte Na- men digjes Vogels. 2) Ich fehe Eeinen Unterfchied zwifchen unferem Pelikan und dem Pelicanus roseus Sonnerat Ir Voy. pl,LIV. Was den P. manil- - lensis ebend. LIII. betrifft, fo fagt Sonnerat felbft, daß er ihn für u jungen roseus halte. Sch finde auch feinen — zwiſchen 5 930 BE guck *2. P. fuscus. Vieill. Gal. 276. Etwas Eleiner als der gemeine; Kopf und Hals find nad) vorn afchgrau, der Hals nah hinten graubraun; Rüden und Mantel afchgrau, der Unterkörper graubraunz; jede Feder mit brei- tem, weißlihen Schaftjtrih. Die nadte Gefihts: und Kehlhaut aſchblau, röthlich geftreift._ Der Schnabel an der Bafis grünlich, in der Mitte blaulih, an der Spige u die Füße bleigrau. Auf den Antillen und Carolina. LU. **3, P. rufescens Lath. Rüppell Atlas T. 21. Weiß, mit zimmetröthlihem Rüden und ſchwarzen Schwin- gen. Die Nadenfedern fchorfartig. Der Kehlſack amarantroth, groß, mit gelben warzigen Laͤngsſtreifen. Mehr im inneren Afrika. Die Federn lanzettförmig. V. X*4. P. perspicillatus. Der Brillenpelikan. Temm. col. 276. Weiß, im Leben vielleicht mit roſenrothem Anflug, die fpigen Eleinen Fluͤgeldeckfedern ebenfalls weiß, die übrigen fpigen Federn des Flügels fo wie der Unterrüden und Schwanz ſchwarz; um die Augen zwei nackte roſenrothe Kreiſe; Schnabel und Kehlfad röthlich = blaßgelb. Won der Suͤdſee. V. II. HALIEUS Ill PHALACROCORAX Briss. CARBO Meyer. Scharbe. Cormoran !). Haben einen langgezogenen, zufammengedrüdten Schnabel, deffen Ende des oberen hafig, des unteren abgeftugt iſt; die Zunge ift ſehr Elein, die Kehlhaut weniger ausdehnbar; die Na: dem fuscus Edw. 93. und dem der pl. Enl.965., die man unter dem roseus citirt, die aber weit mehr dem manillensis gleiht. Herr Tem—⸗ mingk fieht die Figur für einen jungen gemeinen an. Der philippen- sis Briss. VI. 56. ift das nämliche Individuum, nad) dem die Tas fel 965. gemacht worden iſt; folglich find beide junge Onocrotalus. — Aber der pl. 957., ebenfalls als fuscus citirt, fcheint eine wirkliche Species, fo gut wie VBieillot’s 276. 1) Cormoran corrumpirt aus Corvus marinus, wegen feiner ſchwarzen Farbe. Es ift in der That der Wafferrabe des Ariftote- les. Phalacrocorax (kahler Rabe), der griechiiche Name diefes Vogels, von Plinius angegeben, aber nit von Ariftoteles- gebraucht. Den Namen Carbo hat ihm nur Albert (2) gegeben, vielleicht nad) ‚ dem deutfchen Scharbe. Allen diefen Namen hat nun noh Bieil tot den Hydrocorax zugefügt Gal. 275. Schwimmpvögel. Pelecanus. . 931 fenlöcher wie eine Eleine Linie, die gar nicht durchbrochen feheine. Der Nagel des Mittelfingers ift fägeartig gezahnt. Die eigentliben Scherben haben einen runden Schwanz von vierzehn Federn. Mir be: figen eine: 5. P. (H.) Carbo L. Die Scharbe. Le Cormoran. Enl. 927. der junge. Friſch 187. 188, Brit, zool. pl. L. 1. Schwarzbraun, auf dem Nüden ———— gewellt, nach der Schnabelſpitze und dem Vorderhals hin mit weiß gemiſcht Um die Kehle und Baden bei dem Männchen weiß; der. Hinter— Eopf bei dieſem hat auch eine Haube *). Er iſt von der Größe einer Gans. Nifter in Felslöchern und auf Bäumen it gt drei oder vier Eier, X*6. P, cristatus Olafsen. Dlaffen Reife n. Island I. 44, Col. 322. Cormoran longup. Vieill. Gal. 275 **). Siehe die hier unten ftehende Anmerkung. Nah) Hrn. Temmingk's Abbildung ift diefer Vogel fchiefergrun, auf dem Rüden ins Dlivengrüne; der Schwanz ſchwarz, die Federn des Mantels ſchwarz gefaumt, der Federbuſch von der Stirn aufge hend, die nacdte Augenhauf gelb, die Füße ſchwarz. V. *7. P. (C.) africanus Lath. Sparrmann Mus. Carlson. III. 61. Obenher ſchwarz, untenher ſchieferſchwarz und weiß geſcheckt, um die Augen nackt, der Schnabel ſchmutzig blaßgelb, die Ober— kinnlade ſchwarzbraun. Die Fuͤße ſchwarz. Zwanzig Zoll lang. V. *) Diefes iſt nach Hrn. Adv. Graba neuer Verſicherung (Tage: buch nad) den Färöern ©. 153) der Carbo cristatus, den er fo wenig wie den C. Graculus als eigene Gattung gelten laffen will. Lesterer fey nur ein cristatus mit fälfchlicd) braun gemaltem Augenftern. Er befihreibt den eristatus als bronzefarben, die Federn des Mans tels ſchwarz eingefaßt, wie fchuppig erfcheinend. Der Schnabel fchwarz, mit fafrangelbem Mundwinkel, der Kehlſack ſchwarz, mit gelben Tüpfeln, der Augenftern meergrün. Nur bie ganz alten Vögel tragen, aber auch im Sommer, einen Federfamm von zerfhliffenen grünen. Federn, der auf Stirn und Vorderkopf entfpringt und eigentlich eine nackte Stelle einfaßt. V. **) Dieſes Eitat wird wohl zu P. naevius V. 932 Br oem :*8, P, (C.) naevius Lath. Synops. III. t. 104. Mus. Carls. 1. 10. '" [Hydrocorax dilophus. Vieill. Gal. 275.] Gehäubt, ſchwarz grünfchilleend mit braunem Nüden, jede Feder mit einem fhwarzen Fleck am Ende; hinter dem Auge den Hals herab ein weißer Streif, die nadte Augengegend duns Eelroth. Auf Neufeeland. Über eine Elle Lang. V. **9. P. (C.) Gaimardi Less. Voy. de la Cogq. 48. Schön aſchgrau, Schwingen und Schwanz fchwarzbraun ; der Mantel ſchwarz, mit graumeißen und braunen Fleden, an der Seite des Halfes ein weißer Streif, das Gefiht und die Füße roth, der Schnabel geld. Bei Lima und Callao. V. **40, P. (C.) lucidus Licht. Obenher glänzend graubraun, untenher weiß, Hüften und Füße braun. Am Cap. V. X*11. P. (C.) pygmaeus Pallas. Reiſe App. T. 1. Schwarz, hie und da weiß gefleckt. Am kaſpiſchen Meer. Von der Groͤße einer Knaͤkente. V. II. TACHYPETES Vieill. [Ill] Sregatvogel. Unterfcheidet fi) von den vorigen ducch einen Gabelſchwanz, kurze Füße mit tief ausgefchnittenen Schwimmhäuten, außeror: dentlich weite Klafterung der Schwingen, und einen Schnabel, defs fen beide Kinnladen am Ende gebogen find. Die Flügel diefer Vögel find fo mächtig, daß fie in unges heuere Entfernungen von allem Lande zu fliegen vermögen, zumal zwifchen den Wendekreifen. Sie flürzen ſich auf die fliegenden Fiſche, und ſchlagen die Tölpel, um fie zu zwingen, ihre Beute berauszumürgen. R Man Eennt nur eine Öattung genau: 12. P. (T.) Aquilus L. Der Fregatvogel. Enl. 691. Vieill. Gal, 274. Schwarz, an der Kehle und dem Hals mehr oder minder weiß gefchedt [bei Vieillot zwei biutrothe Sleifchhäute an ber Shwimmpögel, Pelecanus. 933 Kehle herab ], der Schnabel roth. Klaftert, wie man behauptet, bisweilen an zehn bis zwölf Fuß !). IV. DYSPORUS Ill. SULA Briss. 5 Tölpel. Fou, Boubie, Ihr Schnabel ift gerade, ſchwach RR SEN fpig, mit etwas gekruͤmmter Spige. Seine Ränder find fägeartig ges zähnt, die Zähnchen nad) hinten gerichte. Die Nafenlöcher verz längern ſich in eine Linie die bis an die Spige reicht. Die Au: genkreife wie die Kehle find nackt, legtere wenig ausdehnbar. Die Kralle des Mittelfingers fägenrtig gezahnt. Die Flügel find be: deutend weniger lang wie bei den Sregaten, und der Schwanz ein wenig Eeilformig. Man nennt fie Zölpel wegen der Dumm: heit, mit der fie fi) von Menfchen und Vögeln, zumal Fregatten, behandeln Laffen, die fie fchlagen, um fie zum Fahrenlaſſen ihrer gefifchten Beute zu nöthigen. Die bekanntefte Gattung ift: 43. P. (D.) Bassanus L. Der weiße Toͤlpel Gan- net. Baffansgans. Sula alba Meyer. Enl. 278. Vieill. Gal. Brit, zool. pl. L. Naumann Suppl. 56. f. 106. Darmftädter deutfche Ornithologie. Weiß; die erfien Schwungfedern und die Füße Enebjt der nadten Geſichts- und Kehlhaut] ſchwarz. Der Schnabel grün: lich. Faſt fo groß als eine Gans, Der Same kommt von einer einen Snfel BBaß] im Golf von Edinburg, wo fie fich fehr ver: mehrt, wiewohl fie nur jedesmal ein Ei legt und bebrütet. Es Eommen im Winter ziemlich viele an unfere Küften. Die ‚Jun: gen find braun, weiß gefledt (Enl. 986.) Die anderen Gattungen find nody nicht hinlänglich BeIelitne 444. P . (D.) Sula Z. Der braune Zölpel. Sula fusca. 1) Man hat etwas willkürlich den Pel. minor Zdw. 809: und leucocephalus Buff. ois. VII. pl. XXX., vielleicht auch ſelbſt den Pel. Palmerstoni Latk. zum Rang von Species erhoben. - E. 2) Sula ift nah Hoyer (Clus. exot. 36.) der Name der Zölpels oder Baflan’s auf den Färdern. Boubie ift ihr — — von booby, ſtumm, ſtupid. 8er 934 BE er Enl. 973. Catesby ]. 37. Vieill. Gal. 277 . Braun mit weißer Unterfeite. Schnabel und Füße gelb, Auf den Antillen. V. *15. P. D) capensis Licht. Weiß, mit ganz ſchwarzen Schwingen und Schwanz, die Federſchaͤfte an der Baſis weiß. V. 10. PLOTUS L. Anhingat). Tragen auf einem Körper und Schnabel ungefähr wie der Scharben einen langen Hals, Eeinen Kopf und einen gecaden, dünnen und zugefpisten Schnabel mit [an der Spige] gezähnel: ten Rändern; übrigens find die Augen und die nadten Geſichts— theile wie bei den Pelikanen, von denen fie auch die Sitten ha= ben und wie fie auf Bäumen niften. Man Eennt einige Oattungen oder Varietäten in den heißen Ländern beider Continente, Sie find nicht viel größer als eine Ente, aber ihr Hals ift viel länger. *1. Pl. melanogaster. Der Sclangenhafstiher Enl. 959. 960. Vieill. Gal. 275. [Hier trifft einmal wieder Fein Wort der Beſchreibung mit der Figur.) Wilson IX. 74. 1. 2?). Schwarz, dunkelgrün fehillernd, mit zwei blaßbraunen Strei= fen langs der Nüdenfeite des Halfes, eben foldhen Fleden und Streichen auf dem: Oberrüden und den Kleinen Dedfedern, und folhem Endfaum des Schwanzes. Schnabel, nadte Kehlhaut und Füße gelb. In ganz Amerika, wie es fcheint. V. *2. Pl. Vaillantii Temm. Col. 380. im hochzeitlichen Kleide. 9 Von dieſem Vogel ſagt Vieillot in der Definition: facie ru- bra; in der fpeciellen Befchreibung: la peau nue qui entoure les yeux, est jaune; und auf dem Bilde ift fie blau! V. 1) Anhinga ift nad) Marcgraf der Name dieſer Vögel bei den Zopinambus. Plotus oder Plautus heißt nadter Fuß. Klein hat dieß für eine feiner Familien der Schwimmvögel gebraucht, Linne auf den Anhinga übergetragen. 2) und Enl. 107. — Kath. Syn. VI. t. 96. [Bon Latham find aber beide verwechfelt.] ? Shwimmovögel. Phaeton. 935 Vom vorigen wohl zu unterfcheiden. "Das alte Männchen hat einen ifabellgelben Hals, am Scheitel und Unterhals ins Röthlichbraune, ums Auge bis zum Naden. herab mit einem fhwarzen Streif, darunter vom Auge bis Hinterkopf mit einem weißen verfehen. Im Naden weiß punktirt. Nüden und Kleine Flügeldedfedern ſchwarz, mit ifabellgelbem breiten Schaftftreif. Flügel, Schwanz, Vorderhals, Bruft und Bauch ſchwarz, legterer mit bouteillengrünem Schimmer; Zlügel und ne gelb. Im ganzen füdlichen Afrika bis Afien. V. II. PHAETON Z. Tropikvogel. Paille- en - queue. Sind leicht Eenntlih an zwei fehr Iangen fchmalen Federn im Schwanze, die von fern wie Strohhalme ausfehen. An ih: rem Kopf befinder fi nichts Nadtes. Ihr Schnabel ift gerade, zugefpigt, gezähnelt und mittelmäßig lang. Ihre Süße Eurz, aber ihre Schwingen lang. Auch fliegen fie ſehr weit auf die hohe See, und da fie nur felten die heiße Done überfchreiten, zeigt ihr Erſcheinen den Schiffen die Nachbarſchaft der Wendekreife an. Auf dem Lande, wohin fie eigentlih nur um zu brüten gehen, fisen fie auf Bäumen. Man Eennt nur einige Gattungen oder Arten mit weißem, bie und da ſchwarz geſchecktem Gefieder, nicht größer als eine Taube. V *4, Ph. aethereus L. Enl. 369. 998. Weiß, mit ſchwarz geftricheltem Rüden, Bürzel und Kleinen Slügeldedfedern; die zwei langen mittleren Schwanzfedern an ber Wurzel und die Schwingen ſchwarzz der, Schnabel roth. In den tropifchen Meeren, Gegen 3 Zuß lang. DB. *2. Ph. phoenicurus, Enl. 979. Vieill. Gal. pl. 279. Weiß, mit roſenrothem Anflug; einige ſchwarze Sleden ums Auge und an den Fluͤgeldeckfedern, ſo wie an der Wurzel der langen Schwanzfedern. Dieſe im übrigen, wie der Schnabel, corallenroth. Die Füße ſchwarz. Bei Isle de France ꝛc. V. 936 Beer Die vierte: Samilie LAMELLIROSTRES hat einen diden, eher mit einer weichen Haut als mit Horn überzogenen Schnabel, deffen Ränder mit Eleinen Zähnchen oder mit Lamellen befegt find. Die Zunge ift breit und fleifchig und an den Rändern gezähnelt. Ihre Flügel find von mittelmäßiger Länge. Sie leben mehr auf dem Süßwaffer als auf der See. Bei den meiften ift die Luftrohre des Maͤnnchens an ihrer Gabe: lung mit Kapfeln von verfchiedener Form befegt. She Magen ift groß, fehe muskuloͤs, und ihre Blinddarme lang. Der große Stamm 12. ANAS Z. umfaßt diejenigen Schwimmvögel, deren Schnabel groß und breit, und deffen Rand mit einer Reihe hervorftehender dünner, querſte— hender Blättchen befegt ift, die dazu beſtimmt feheinen, wenn der Vogel feine Beute ergriffen, das Waſſer abfliegen zu Laffen. Man theilt fie in drei Untergefchlechter, deren Grenzen indeß nicht recht ſcharf find. I. CYGNUS [Bechstein].. Die Schwäne. Der Schnabel ift vorn fo breit wie hinten, und an der Bas ſis breiter wie hoch. Die Nafenlöcher ftehen ungefähr in der Mitte feiner Länge; der Hals ift fehr lang. Es find die größ- ten Vögel diefes Stammes. Sie nähren ſich vorzüglich von Wurzeln und Saamen der Wafferpflanzen, auch find ihre Ein— geweide, zumal ihre Blinddärme, fehr lang. Ihre Luftröhre zeigt Feine Anfchwellung. Mir befigen zwei Gattungen in Europa: "4. A. (C.) Olor L. Der ftumme Schwan. Der roth: fhnabelige Schwan. Der Höderfhwan. Cygnus gibbus. Enl, 913. - Mit rothem, ſchwarz eingefaßten Schnabel, an feiner Ba: fi8 oben mit einem rundlichen Hoͤcker befegt. Sein Gefieder ſchneeweiß. Die jungen find grau, und ihr Schnabel bleigrau. Dieß ift die Gattung, welche gezähmt, die Zierde unferer Canäle und Weiher if. Die Sanftheit feiner Bewegungen, die Eleganz feiner Formen und die glänzende Weiße feines Gefieders haben Shwimmodgel. Anas. 937 ihn zum Sinnbild der Schönheit und der Unfhuld gemacht. Er lebt von Vegetabilien wie von Fifchen, fliegt fehr hoch und fehnell, und ſchwimmt auch aͤußerſt fchnell, indem er die Flügel als Se— gel zu Hülfe nimmt, die ihm außerdem auch nod als Eräftige Maffe dienen, die zu fehlagen, die ihn angreifen wollen. Er niftet im Schilf und Geröhrig, und legt fehs bis acht graugruͤne Eier. v2. A. Cygnus L. Der Singfhwan. Der fhwarz fhnäbelige Schwan. , Eygmus musicus Bechst. s. melanorhynchus Meyer. " Edw. 150. Brit. zool. pl. Q. Naumann 1. Ausg. T. 13. f. 27. Der Schnabel ift ſchwarz, an der Bafis gelb, ber Körper ‚ weiß, geaugeldlich überlaufen, und bei den jungen ganz grau. Diefe Gattung, im Außeren der vorigen fehr ähnlich, unterfchei: det fich innerlich vollkommen durch ihre Luftröhre, die ſich um— biegt, und zum großen Theil in eine Höhlung des Kieles des Bruft: beins herabfteigt, welches bei beiden Gefchlechtern ftatt hat, beim gemeinen Schwan aber nicht vorkommt. Man nennt auch diefen gegenwärtigen, wiewohl mit Unrecht, wilden oder Singſchwan. Der Schwanengefang beim Tode ift eine Fabel. [Doch giebt er fehe fanfte, angenehme Töne von ſich, die in der Ferne, wenn viele beifammen find, wie Glodengeläute Elingen und fehr weit vernommen werden. Er bewohnt den höchften Norden, kommt aber bisweilen im Zuge bis in die Mitte Deutfchlands, bleibt auch oft zu Hunderten an den Rügenfchen Küften. Er legt 6 bis 7 gelbbraune oder ſchmutzigweiße Eier.] “3. A. (C.) plutonia Sh. Der ſchwarze Schwan. Anas atrata Laith, Shaw nat. misc. pl. 108. Vieill. Gal. 236. Cygnus atratus, Erft feit Eurzem in Neuholland entdeckt; von der Größe des gemeinen, aber weniger eleganten Anftand; er ift ganz ſchwarz, außer an den erften [fehs] Schwungfedern, die weiß, und dem Schnabel und einer nadten Haut an deſſen Bafis, die roth find. [Herr v. Euvier hält noch für einen wahren Schwan :] N 4, A. (C.) canadensis L. L’oie & eravatte. Der ca: nadifhe Schwan. En l. 346, Wilson LXVI. 4. Canada Goose. Mantel und Flügel braun, jede Feder mit weißer Endi- 938 BB gem gung; Kopf und obere Hälfte des Halfes ſchwarz, mit einem gros fen weißen Fle am Unterkopf und Kinn. “Der untere Theil des Halfes vorn weiß. Schwungfedern und Schwanz fchwarz; Bürzel, Unterbau) und Steißfedern weiß. Schnabel und Füße fhwärzlih, Sris braun. Drei Fuß lang. Brütet im unbefann- ten höchften Norden und Laßt fich Leicht zähmen. Iſt auch in Europa in den Parks zu finden, ' QD, Man kann gewiffe Gattungen nicht wohl davon trennen, die ganz denfelben Schnabel haben, wiewohl ihre Formen we⸗ niger elegant find. Mehrere derfelben haben einen Höder an der Bafis des Schnabels. Die bekanntefte ift die insgemein fogenannte 5. A, ceygnoides L. Die Schwanengans. Die Guineagans. Enl. 347. Mir ziehen fie in unferen Höfen auf, wo fie fich Teicht mit unfern Gänfen paart. Weißlichgrau, mit graubraunem Mantel. Das Männchen macht ſich durch eine befiederte Wamme, die un- ter dem Schnabel Herabhängt, und den dien Höder Eenntlich, der oben auf feiner Bafis fist. Eine andere, bei weitem feltnere Gattung, ift die von ihren erften Befchreibern fogenannte 6. A. (C.) gambensis L. Die Gambiagans. Lath. — 10 Ausgezeichnet durch ihren Wuchs, ihre hohen Fuͤße, den Hoͤcker auf der Stirn und zwei große Sporen, womit ihr Flügel: gelenE bewaffnet ift. Ihr Gefieder ift ſchwarz-purpurroth; Kehle, Vorder- und Unterförper und Flügel weiß !). X*7. A. (C.) melanotos. Die Ipeca apoa Marcg. Enl. 937. L’oie bronzee à creie sur le bec. Vieill. Gal. 285, Weiß, am Kopf und Halfe durch fehwarze, aufwärts gevollte Federn geſcheckt; Nüden, Flügel und Oberſchwanz ſchwarz, grün, biau und goldſchimmernd; Schnabel und Fuͤße ſchwarz; auf dem Schnabel ein hoher ſchwarzer Fleiſchkamm; am Flügelgelenk ein flarker Sporn. In Indien, zumal den Inſeln. V. 1) Buffon hat dieſe Gans mit einer Varietaͤt der aͤgyptiſchen verwechſelt. Enl. 982. — Latham's Abbildung iſt fehlerhaft, indem fe Er einen Sporn zeigt, und der Helm nicht vorfpringend angege: en i Shwimmpägel. Anas. 939 II. ANSER Briss. Gänfe, Ihr Schnabel ift mäßig lang oder Eurz, nach vorn ſchmaͤ— ler, und an der Bafis höher als breit. Ihre Füße find höher wie bei den Enten, und ftehen der Mitte des Körpers naher, was ihnen den Gang erleichtert *). Mehrere leben von Saamen und Kraut. Sie zeigen unten an ber Luftröhre Feine Auftreibung, auch zeigt jene bei Eeiner befannten Gattung eine Umbiegung. a. Gigentlihe Gänfe. Mit einem Schnabel fo lang wie der Kopf, den die Enden der Lamellen einfaffen, fo daß fie wie fpige Zähnchen ausfehen. "8. A. Anser L. Die gemeine Gans. Hat auf unfern Höfen alle Farben angenommen und ſtammt von einer wilden Gattung, grau, mit braunem, grau gemwelltem Mantel und ganz orangefarbenem Schnabel. Anser cinereus Meyer, die Sraugans, Albin 90. Naumann 1. Ausg. T.41. £. 60. Allein es giebt auch noch eine andere, ihr fehr nahe ſte— hende Gattung, die im Herbft ankommt und daran erfannt wird, daß ihre Flügel länger als der Schwanz find, und daß fie einige weiße Fleden auf der Stirn hat. Ihr Schnabel ift orangegelb, aber an der Spige und an der Bafis ſchwarz. Es ift die Saat: gans, Anser segetum Meyer, Enl.985. Frifh 155. Nau: mann. c. 42. £. 61. Mir fehen oft im Winter: ‘9. A. (A.) albifrons Bechst. Die Bläßgans. Die | weißftirnige Gans. L’oie rieuse. Edw. 153. Naumann 1. Ausg. 43, f. 62. Grau mit fhwarzem Vaud) und weißer Stirn. [Eigent: lich auf Ssland zu Haufe] Der Norden beider Welten hat nody eine vierte Gattung: “ 40. A. (A.) hyperborea L, Die Schneegans. . Wilson VII. LXVII. 5. und die junge LXIX. 5. KRaumann 1. Ausg. Suppl. T. 23, f. 46, Meiß, mit fchwarzem Teigentlich rothem] Schnabel und Fürs fen, die Schwingen am Ende ſchwaͤrzlich. Verirrt fich bisweilen *) Die Enten ftchen überhaupt den Schwänen näher als bie Gaͤnſe. V. 940 Big et. ' bei großen MWinterflürmen in unfere gemäßigten Gegenden. Die junge ijt mehr oder minder mit Grau [und Braun] gemifcht. Dann ift e8 A. coerulescens Gm. Edw. 152. b. Die Sarnakelgänfe !) unterfcheiden fich von den gemeinen noch durch einen Eürzeren und dinneren Schnabel, an defjen Rändern die Lamellenfpigen nicht vortreten. Der Norden Europas ſchickt uns im Winter eine wegen der Fabel berühmte Gattung, nad) welcher fie auf den Bäumen wie eine Frucht wachſen follte: . 11. A. (A.) leucopsis Bechst. (Anas erythropus Gm.) Die weißwangige Gans. Enl, 855. Friſch 189. Naumann. c. 39. £. 77. Mit afhgrauem Mantel, ſchwarzem Halfe und weißer Stimm, Baden, Kehle und Bauch. Der Schnabel ift ſchwarz, die Füße find grau. €. Linné fagt, fie fey: sapidissima omnium avium aquati- carum. Nicht felten in Deutfchland wild. “ 42. A. (A.) Bernicla L. Die NRingelgans, Ber: nifelgand. Brandgans. Le Cravant’’). Enl. 342. und beffer: Anser torquatus. Friſch 156. Naumann. c. 39. f. 78. Wilson VIM. 72. 1. Aus demfelben Lande. Ihr Kopf, Hals und ihre Schwin- gen find ſchwarz, ihr Mantel graubraun, ein Fleck jederfeits am Dberhalfe und unter dem Schwanze weiß, der Schnabel fchwarz, die Füße grau. ' 43. A. (A.) aegyptiaca L. Die ägyptifhe Gans, Gapgans, afrifanifche Gans. Le Bernache arme, Ent. 379. 982. 983. Merkwürdig durch ihren Sarbenglanz und den Kleinen Flügel: ſporn; auc fie gehört hierher. Man Eann fie zahm aufziehen, aber fie hat immer Neigung zu entfliehen. 1) Barnacle, der fchottifhe Name der Anser leucopsis; Klake bedeutet in diefer Sprache Gans. 2) Corrumpirt von graue Ente. Shwimmoägel. Anas. 94 Dieß ift der Chenalopex oder die Fuchsgans der Alten, von den alten — wegen der Anhaͤnglichkeit an ihre Jun— gen fo verehrt !). Sie ift — dunkler gewellt, auf der Oberſeite ſchwaͤrz⸗ lich; die Backen ſind braun, der Oberkopf und der Bauch weiß, auf dem Fluͤgel hat ſie einen großen weißen Spiegel mit ſchwar— zer Binde. Der Schnabel iſt roth, mit ſchwarzer Spitze. V. *14. A. (A.) magellanica L. Enl. 1006. Soll das Weibchen von A. leucoptera feyn. V. *15. A. (A.) antarctica. Mus. Carlson. 37. Voy. de la Coquille Zool. 50. Anser antarcticus. Steht der vorigen fehr nahe. C. Das Männchen ift blendend weiß, mit gelbem Schnabel und Füßen; das Weibchen fchwer zu befchreiben. Es ift großentheils ſchwarz, weiß quergebändert (eigentlich follte man es umgefehrt fagen, denn jede Feder ift weiß, ſchwarz gebändert); der Scheitel ift voftfarbig, Rüden, Bürzel und Schwanz rein weiß, die Fluͤ— gel ſchwarz, vorn und in dee Mitte weiß, dazwifchen ein metall grüner Spiegel; ein Bi Knoten am Schultergelene. Auf den Maluinen. V. *16, A, (A.) [A. magellanica.] Brown Il. 40. Das Männchen ift rein weiß, Nüden und Fluͤgeldeckfedern grau, ſchwarz gewellt. Das Weibchen ift Eleiner und fchlanfer, Kopf und Hals lebhaft roſtroth, der Körper grau und die Bruft braun gewellt. Das Fleiſch diefer Gattung ift fehr —— das der vorigen ſchlecht. Na. A. (A.) ruficollis und torquata *) Pallas. Die Rothhalsgans. Pallas Spice. VI. t. 4. Kommt aud bis Deutfchland. ©. Die Rothhalsgans ift etwas Eleiner als die Ningelgans, nenher ſchwarz, mit weißgerandeten Fluͤgeldeckfedern, die Ober: 1) Hr. Geoffroy ©t. Hilaire, in der Menagerie du Mu- seum d’histoire naturelle, Art. Oie d’Egypte. *) Legteres Synonym gehört wohl zur Ringelgans. D. < 942 DB Bil. ſchwanzdeckfedern, der Steiß und ein Fleck zwiſchen Schnabel und Auge, fo wie einer hinter legteren, nach dem Halfe herab, weiß. Die Kehle ift ſchwarz, der Vorderhals und die Bruft braunvoth, an der. Unterbruft ein breites weißes Band, der Baud) ſchwarz. V. *18. A. (A.) coromandelica. Enl. 949. 950. Obenher glänzend braun, untenher und am Kopf und Halfe weiß, letzterer ſchwarz gefledt, der Scheitel und die Füße aanz ſchwarz. V. *19. A. (A.) madagascariensis. Enl. 770. Nicht größer wie eine Taube, [obenher fehwarzgrün, mit weißem Gefiht, Kehle und Bruſt blaß roſtbraun gewellt. Der Schnabel gelb.] V. *20. A. (A.) arcuata. Anas javanica. Horsf. zool. R. Obenher fchwarzbraun, auf dem Nüden in Bogen gebän- dert, der Bauch mweinroth, am Halfe mit ſchwarzen Halbmonden gezeichnet, Kopf und Hals roſtgelb mit braunem Scheitel, Schna- bel, Füße und Schwingen ſchwarz. Auf Java. Schmadhaft. V III. CEREOPSIS Lath. ift ein Vogel Neuhollands, den Barnakelganfen fehr ähnlich, mit noch Eleinerem Schnabel, deſſen Haut viel breiter ift und fic) etwas bis auf die Stirn erftredt. Man Eennt nur eine 21. A. (C.) cinerea Lath. Cereopsis novae Hollandiae. Col. 206. Vieill. Gal. 234. Grau, von der Größe einer Gans, ©. Aſchgrau, mit fhwärzlichen Schwingen und Schwanz, auf der Oberſeite etwas ins Braune, mit einigen fchwärzlichen Schaftz ſtrichen; Stirn, Wahshaut und Zarfen gelb, Schnabel und Pfoten fhwarz. Auf Neuholland. V. IV. ANAS Bechst, Die eigentlichen Enten haben den Schnabel niedriger als breit, an der Baſis und an Shwimmpögel. Anas. 943 feinem vorderen Ende eben fo breit oder felbft noch breiter als er gegen den Kopf hin if. Die Nafenlöcher ftehen auch näher auf dem Nüden und mehe nad) der Bafis hin. Ihre Fürzeren und mehr nach hinten ftehenden Füße machen ihnen das Gehen unbequemer ald den Gaͤnſen; ihr Hals ift auch Eürzerz ihre Luft: roͤhre ſchwillt an der Zertheilungsftelle in Knochenfapfeln an, von denen die linke gewöhnlich die größte ift. Die Gattungen der erjten Abtheilung oder der, bet welcher der Daumen mit einer Haut eingefaßt ift, haben einen dideren Kopf, kürzeren Hals, mehr nach hinten ftehende Füße, Kleinere Flügel, fteiferen Schwanz, zufammengedrüdtere Tarſen, längere Finger und ungetheiltere Schwimmhäute. Sie gehen befchwer- licher als die andern, leben ausfchlieglicher von Snferten und tau- chen häufiger !). Man kaum unter ihnen einige Unterabtheilungen anbringen, zuerft: a) Die Toucbenten. Nach der Breite und Aufteeibung ihres Schnabels [der wie aufgeblafene Nafenlöcher. zeigt.] “ 22. A. nigra L. Die Trauerente. La Macreuse *). Enl. 972 Naumann Suppl. 14. f. 28 und 29, Brit. zool. pl. Q. t. 6. Wilson Am. VII. LXXI. 2. Ganz ſchwarz, in der Jugend graulich, der Schnabel fehr breit und an der Bafis mit einem [doppelten vothen] Höder ver: fehen. Sie lebt in zahlreichen Heerden längs unferer Küften, zu: mal von Muſcheln. Das junge Weibchen ift Anas einerascens Naumann l. c. 60. £. 91. 92. 23, A. fusca L. Die Sammetente La double Macreuse. Enl. 956. Friſch 165. KRaumannd. ec. Suppl. f. 15. 16. Wilson 72.3. Unterfcheidet ſich von jener, daß fie größer if, einen [Eleinen] weißen Fleck auf dem Flügel und einen weißen Streif [oder dreied- 1) Diefe Abtheilung bildet die Platypus Brehm; Hydro- bates Temm.; Fuligula Ch. Bonaparte. 2) Der Name Maereuse kommt vielleicht daher, weil fie für ein mageres Gericht gilt. Hr. Sleming giebt fie duch Oidemia. 944 B ten Fleck] unter [hinter] dem Auge hat. Ihre Luftroͤhre hat in ihrer Mitte eine cirkelförmige, fenkrecht abgeplattete Ans fhwellung. [Schnabel und Füße find roth.] “24. A. perspicillata L. Die Brillenente. La Ma- creuse ü lurge bee. Enl. 995. Edw. 155. Wilson Am. VII. LXVI. 1. Hat Weiß am Hinterkopf und Hinterhals [nah Wilfon einen dreiediten weißen Fleck am Scheitel und Naden], und die nadte gelbe Haut an ber Bafis ihres Schnabels umgiebt auch) ihre Augen. Neuholland Liefert eine Gattung: “ 25. A. lobata. Hydrobates lobatus. Nat. Misc. VIII. pl. 255. Col. 406. Hwydrobate a fanon. Gewellt, und durdy eine große, am Schnabel herabhängende Fleiſchwamme ausgezeichnet. C. Der Schnabel iſt breit und kurz, und hat am Rinne eine dünne, bewegliche Lappenhaut. Das glänzende Gefieder ift ſchwarz und über und über fehr fein ſchmutzigweiß gewellt. Flügel und Schwanz braun. Taucht beftändig und ift unter dem Waſſer. ©. Sur aß, A. mersa und leucocephala. Die weißföpfige Ente. Pallas Reifen T. 5 und 6. Raumann Suppl. 40, f. 79. 80. Seitenhals, Nüden und Bürzel Iebhaft dunkel rothbraun, der Hals und Mantel mit zarten fchmwärzlichen Zickzacklinien ge: wellt, die Unterfeite blaß, auc) etwas gewellt; der Kopf weiß mit f[hwarzem Scheitel, Hinterhals, Kehle und Schwanz gleichfalls fhwarz. Der Schnabel fhön blau und hat auf der angefchwol- lenen Bafis eine Rinne. Kommt von Sibirien aus felten bis Oſterreich. x27. A. brachyptera Lath. Voy. de Freycinet pl. 39. Dunkel afchgrau, mit lebhaft brauncother Kehle und Vor: derhals, Bauch und ein Flügelflek weiß. Der ſehr Eurze Flügel hat zwei gelbe Enotenartige Sporen. Der Schnabel ift braun, die Züße gelb. Auf den Malouinen, V. Shwimmpoögel. Anas. 945 Serner kann man hiervon trennen? b) Die Schellentent), deren Schnabel Eurz und nad) vorn fehmaler if. An ihre Spige £ann man insbefondere die Gattungen ftellen, wo die mittleren Schwanzfedern länger find, wodurch der Schwanz zugefpigt erfcheint. Dahin gehört: V 28. A. glacialis L. Die Eisente. Enl. 1008. Edw. 280. KRaumann 2%. f. 76. Wilson Am. VII. LXX. 1. 2, Enl, 999. das junge Männchen. Naumann 52. f. 76. B. cben dafjelbe. Edw. 156. der alte Vogel im hochzeitlichen Kleide. Weiß, ein rothgelber [brauner] Fled auf den Baden und Halsfeiten; Bruft, Rüden, Schwanz und ein Theil der Flügel ſchwarz. Es ift diejenige, die unter allen Enten den Eürzeften Schnabel hat. Shre unten verfnöcherte Luftröhre hat an der eis nen Seite wie fünf vieredige Tenflecchen, von dünner Mem— bran, unter welchen fie in eine Knochenkapfel aufgetrieben ift. E. Shre vier mittleren Schwanzfedern find ſchwarz, das mit- telfte Paar am meiften verlängert. Die Füße blaulih,. Variirt nach den Jahreszeiten in braun ꝛc. LH “29, A, histrionica L. Die Kragenente. Enl. 798. Wilson Am. VIII. 72. 4. Edw. 199. Raumannl. cc. 52. f. 77. Anas minuta ift das Weibchen Enl, 799. und Edw. 197. Aſchgrau, das Männcyen bizarr weiß gefchedt. Augen: brauen und Seiten roftgelb. ©. Sie ift ſchwarz, mit bleigrauer Bruft, in der Augengegend fteht ein weißer Fleck, ein anderer am Hinterkopf jebderfeits, um den Unterhals geht ein fcharfer weißer Ring, um die Bruſt ein gleicher vorn unterbrochener, und auf dem Flügel ſteht ein weißer Längsfteeif. Die Hüften find blaßbraun. V. Sowohl die eine als die andere kommen im Winter zu uns, aber in entfernten Zwiſchenraͤumen. 1) Hr. Leach nennt fie Clangula, I. 60 946 | Boa Die gewöhnlichen Schellenten haben einen abgerundeten oder vieredigen Schwanz. 30. A. clangula L. Die eigentlibe Schellente. Le Garrot. Ent. 302. die junge. Anas Glaueion L. !) Friſch 181. 182. Naumann. c. 55. f. 81. 32, Wilson Am. VIN. 67, 6. Darmftädter Ornithologie. Weiß; Kopf, Nüden und Schwanz fihwarz; ein Eleiner weißer led vor dem Auge und zwei weiße Binden auf den Flügen. Der Schnabel ift ſchwaͤrzlich. Das Weibchen ift afch- grau mit braunem Kopf. Sie kommt teuppweife im Winter von Norden her und brütet bisweilen auf unferen Zeichen. Ihre Pufteöhre hat in der Mitte eine große Erweiterung, deren Bogen ihre Beweglichkeit behalten. Sie biegt ſich an ihrer Gabelung ganz fonderbar aus. [Die Füße find roth, die Schwimmhaäute ſchwaͤrzlich. Ber Wilfon der Kopf grün.) ’ *31. A. albeola. Enl. 948. A. bucephala. Catesby I. 95. Weiß, mit einem dick befiederten Kopf, deſſen Stirn und Kehle glanzendgrün und purpurſchillernd; die Rüdenfeite ſchwarz, zwei weiße Streifen gehen in den Flügel hinein. Nordamerika. V. V. SOMATERIA Leach. Die Kidergänfe haben einen etwas längeren Schnabel wie die Schellenten, der höher die Stirn hinauf fteigt, wo er duccd, eine befiederte Ede wie ausgefchnitten. erfcheintz nach vorn ift er aber ebenfalls etwas ſchmaͤler. 32. A. (S.) mollissima L. Der Eidervogel. Eider— ente. Eidergans. L’Eider. Enl. 208. 209. Alte Voͤgel beider Geſchlechter. Mus. Carlson. Das junge dreijährige Männchen. Serner Edw. 98. Wilson Am. VIU. XCI. 2. 3. Naumann 64. f. 79. 80, 1) Glaucion, der griechifche Name einer Ente, von der Farbe ihrer Augen fo genannt. Shwimmpvögel. Anas. 947 Weißlich, Scheitel, Bauch und Schwanz ſchwarz [am Hin: terhals und weiter apfelgrün], das Weibchen grau, braun gewellt. Der durch den Eöftlichen Flaum, Eiderdunen genannt, berühmte Vogel. *383. A. spectabilis L. Der Koͤnigs-Eidervogel. King - Duck. Mus. Carls. I. T. 36. Edw. 154. Naumann 40, 58. 59. Schwarz, mit weißem Hals, Oberruͤcken und Flügeln; Schei: tel und Nacken graublau mit ſchwarzer Stirnbinde und meergrü- nen Baden; vom Kinn ab zwei fchwarze Streifen. Die Bruft eöthlichweiß, der Schnabel orangeroth, an den beiden Stirnfchen- keln in einen Höder angefchwollen. Die dritte Neihe der dun- Eeldraunen Slügelfedern ift ficyelförmig herabgefrummt. Die Füße vothgeib. In den nordifhen Meeren. Das Weibchen hat fchwarzen Schnabel und Füße und ift roftbraun mit fchwärzlihen Flecken und Streifen. V. Nach dieſen Unterſcheidungen bleiben noch c) Die Moorenten) deren breiter und platter Schnabel uͤbrigens kein weiteres bemer— kenswerthes Kennzeichen hat. Wir beſitzen mehrere in unſerem Lande, von denen es ſcheint, daß ihre Luftroͤhren immer Erwei— terungen zeigen, indem ſie links eine zum Theil hautige Kapſel bilden, die durch einen Rahmen und Knochenaͤſte geſtuͤtzt wird. ‘34. A, ferina T. und A. rufa. Die Tafelente. Le Millouin. Enl. 803. Raumann. c. 58. f. 87. 83. Wilson VII. XC. 6. Aſchgrau, außerft fen fhwärzlich geftreift, Kopf und Ober: hals voftbraun; der Unterhals und die Bruft dunkelbraun; der Schnabel heil bleigrau. Bruͤtet bisweilen im Rohr unferer Zeiche. Ihre Luftröhre hat faft der ganzen Länge nad) gleichen Durdy: meſſer. 35. A. rufina L. Die Kolbenente. Enl. 928. Naumann J. c. 32. f. 63. 64. 1) Fuligula Leach. 60 * 948 B Ihe Schwarz, mit braunem Rüden, weiß an den Seiten und dem Flügel, die Scheitelfedern als Schopf aufgerichtet; der Schna— bel roth. Diefe Gattung bewohnt die Küften des Eafpifchen Meeres und wird durch die Winde bisweilen bis nach Frankreich) getrieben. Ihre Lufteöhre hat zwei Auftreibungen hinter einan= der, noch außer der Kapfel an der Stelle der Gabelung. N 36. A. marila L. Die Bergente. Le Millowinan. Enl. 1002. Brit. zool. Q. Wilson Am. VII. 69. 3. Naumann 59. f. 90. Das Weibchen: A. frenata Mus. Carls. 38. und Naumann 59. f. 90. B. Aſchgrau, ſchwarz quer gewellt, Kopf und Hals ſchwarz, ins Grüne ſchillernd; Bürzel und Schwanz fihwarz, der Bauch und die Zlügelflede weiß, der Schnabel bleifarbig; kommt im Winter aus dem hinterften Sibirien in Truppen zu uns. Ihre anfangs fehr dicke Lufteöhre wird allmalig dünner. NR ' 37. A. leucophthalmos Bechst. Die weißaugige Ente. A. nyroca und A. africana Gm. Enl. 1000, Naumann. ce. 39 f. 89. Darmftädter Ornithologie. [Roftz]braun, Kopf und Hals voftgelb, ein weißer Fleck auf dem Flügel, der Bauch weißlich; ein braunes Halsband am Uns terhals des Männchens [ Füße ſchwarz ]. Brütet im nördlichen Deutfhland. Ihre Luftroͤhre ift in der Mitte baudhjig. Man kann auch das Männchen als voftbraun mit fchwärzlis chem Nüden, Schwanz und King um den Hals, mit weißem led auf dem Flügel, weißer Bauchmitte und Unterfeite des Schwanzes, fo wie weißem Augenftern, befchreiben.] ” 38. A. fuligula L. Die Reiherente. Le Morillon. Enl. 1001. Friſch 171. Naumann. c. 56. f. 83 84. Wilson VII. 67. 5. Die junge Enl. 1007. A. scandiaca. Friſch VI. 56. 1. 2. Schwarz; die Federn des ——— in einen Schopf ver— laͤngert, der Bauch und ein Fleck auf dem Fluͤgel weiß, der S Schwimmopögel. Anas. 949 Schnabel bleigrau [um den Hals ein rofigelber Ring, Schwin— gen und Schwanz braun]. Kommt alle Winter fehr regelmäßig aus Norden. Ausländifch find : " *39, A. spinosa. Enl. 967. 968. Braun, mit ſchwarzem Scheitel, an den Baden ein weißer, beiderſeits ſchwarz eingefaßter Streif. Die Schwanzfedern — zugeſpitzt. Cayenne. ‘ *40. A. Stelleri [s. dispar. ] Pallas Spic. VI. t. 5. Das Männdhen an Kopf und Hals weiß; an der Stirn und am Naden ein grünes Querband; Schläfe, Kehle und ein Halsband ſchwarzgruͤn; der Rüden ſchwarz, der Unterleib roft- braun; — das Weibchen obenher roftbraun mit ziegelfarbigen Flecken und Querftrihen; am Flügel zwei weiße Streifen; Un: terfeite fchwarzbraun. In Amerika und Schweden. V. ' *41. A. labradora. Wilson VII. 69. 6. Weiß und ſchwarz. Kopf und Oberhals weiß, über den Scheitel ein ſchwarzer Streif. Um den Hals ein ſchwarzes Halg- band, welches fich über den ganzen Rüden und Schwanz in einen fchwarzen breiten Streif fortfegt. Auch die Unterfeite fchwarz; alſo nur noch die Oberbruft und ein großer Theil der Flügel weiß. Die Füße find gelb, der Schnabel ſchwarz, feine Bafis voth, ae Ränder etwas häufig, breit. Selten. *42. A. Valisneria. Wilson VII. 70. 5. Canvas-back- duck. Der Körper weiß mit ſchwarzen Schwingenfpisen und Schwanz, und einem breiten ſchwarzen Kragen um Oberbruft und Nacken herum. Kopf und Oberhals fhön rothbraun; der Nüden und die Dedfedern find mit endlofen fehwarzen feinen Querſtri— helchen gezeichnet, untenher weniger, Die fihmadhaftefte aller nordamerifanifchen Enten, zwei Fuß lang. V. "*43. A. rubida 20 Wilson VII. 71. 5. 6. 1) Hieraus hat Hr. C. Bonaparte fein Geflecht Oxyura, wegen des fpisen Schwanzes, gemacht. ; 950 B846 Beide Geſchlechter find ſehr verſchieden. Der Enterich iſt um ben Unterhals und über dem Ruͤcken weg rothbraun, der, Oberkopf, Naden und Schwanz ſchwarz. Baden, Kehle und Bauch weiß, Bruft und Schwingen blaß” ockergelb. Die Ente ift obenher fhwärzlihbraun, untenher odergeld, an der Bruſt roſt— braun gewellt. Der Schnabel beider Gefchlechter ift blau, die Füße voth, die Schwanzfedern zugefpist. Am Delaware. V. * Die Enten der zweiten Unterabtheilung 1), deren Dau— men mit Eeinee Membran eingefaßt ift, haben einen fehmächtige: ren Kopf, weniger breite Füße, einen längeren Hals, gleichförmi: geren Schnabel und minder diden Körper; fie gehen bequemer und fuhren Wafferpflanzen und Körner wie Fifhe und andere Thiere zur Nahrung auf. Es fcheint, daß die Auftreibungen ihrer Zuftröhren von homogener Enochenartiger oder Enorpeliger Sub: ſtanz find, Auch unter ihnen laffen ſich noch Unterabtheilungen anbrin: gen, und zwar kommen zuerft die 2.öffelenten ?). Sie find ſehr merkwürdig durch den langen Schnabel, defjen völlig cylindrife gebogene Oberkinnlade am Ende erweitert iſt. Die Lamellen an ihm find fo lang und dünn, daß fie eher Wim: pern gleichen. Dieje Vögel leben von Gewürm, was fie im Schlamm der Bachränder fuchen. 44. A. clypeata L. Die gemeine Xöffelente. Le Souchet. Enl. 971. 972. Friſch 161. 162, 163. Wilson Am. VII. 67. 7. Raumann 49 f. 70. 71. Eine fehr fhöne Ente mit grünem Kopf und Hals, weißer Bruft, voftfarbigem Bauch, braunem Rüden, weiß, grau, grün und braun geſcheckten Flügen [Schwingen braun] u. f. w. Die Aufteeibung an der Bafis ihrer Luftröhre ift unbedeutend. Es ift der Chenerotes des Plinius. 45. A. fasciata, Shaw nat. misc. t. 697. 1) Fuͤr diefe zweite Abtheilung behält Hr. E. Bonaparte ben Namen Anas, 2) Rhynchaspis Leach Shwimmpögel. Anas. 951 ift eine Gattung von Neuholfand, bei ber ſich die Ränder des Dberfchnabels auf jeder Seite in ein Hautanhangfel. verlängern. Die Brandenten haben einen nad) vorn fehr abgeplatteten Schnabel, der ſich an der Baſis dagegen in einen Höder erhebt. “ 46. A. Tadorna L. Die Brandente!). Enl. 53. Friſch 166. Naumann lJl. c. 55. f. 103. 104. Die am Tebhafteften gefärbte unter allen unferen Enten: Weiß, mit grünem Kopf, ein zimmetrother Gürtel. um die Bruft, der Flügel fchwarz, weiß, grün und braun. Gemein an den Kü- ften der Nord= und Dftfee, wo fie in den Dünen niftet, oft in verlaffenen Kaninchenhöhlen. Ihre Gabelung fhwillt in zwei wenig von einander abweichende Knochenkapfeln an. Ihre Se: dern geben vortrefflihe Dunen.] Andere diefer Enten zweiter Abtheilung haben nadte Kopf: ftellen, und aud) oft einen Höder an der Bafis des Schnabels, “ 47. A. moschata L. Die Bifamentez gewöhnlich, aber mit Unrecht, türfifche Ente genannt. Enl, 989, o Aus Ymerika ftammend, wo man fie noch wild findet, und wo fie auf Bäumen niftet. Heut zu Tage, wegen ihrer Größe, fehr zahlreich auf unferen Höfen. Sie vermifcht fich leicht mit der gemeinen Ente. Ihre Kapfel ift fehr groß, cirkelförmig, ſenk— recht abgeplattet und gänzlich links ſtehend. Einige andere haben einen fpigen Schwanz. "48. A. acuta L. Die Spießente Spitzente. Enl. 954. Wilson VII. 63. 3. Friſch 160. 168. Naumann 51. f. 74. 75. - Darmftädter Ornithologie. Oben und an den Seiten afchgrau, fein ſchwarz quergeftreift [geweltt], die Unterfeite weiß; der Kopf Iohfarb [dunkelbraun] u. 1) Tadorna, Name diefes Vogels bei Belon. Buffon glaubt, nah Turner, aber mit Unrecht, fie fey der Chenalopex oder Vulp- anser der Alten. ©. oben ägyptifche Gans. 952 B ſ. w. Die Kapſel ihrer Luftroͤhre iſt klein. Vom weißen Halſe geht ein Streif aufwaͤrts hinter dem Ohr weg; Bruſt, Bauch und Buͤrzel find weiß, die zwei mittleren verlängerten Schwanz federn find ſchwarz. Das Weibchen obenher einfach braun.) Nordamerika. V. Bei noch andern hat wenigſtens das Maͤnnchen einige auf— gerollte Federn im Schwanze. So 49. A. Boschas L.!) Die gemeine Ente. Enl. 776, 777. Wilson VII. LXX. 7. Srifch 158. 159, Leicht kenntlich an den rothgelben Füßen, gelbem Schnabel, der fchon ſchillernden Grün des Kopfes und Buͤrzels des Männ- chens u. f. w. Auf unferen Höfen varüirt fie in der Farbe wie alle Hausthiere. Die auf unferen Sümpfen gemeine wilde nis ftet im Schilf, alten hohlen Weidenftammen, bisweilen auf Baͤu— men. Ihre Luftröhre endiget unten in einer großen Knochenblafe. Eine fonderbare Barietät ift die Erummfchnäbelige Ente (Anas adunca L.). [Eine andere ift etwas größer als bie gemeine, der Schna- bel noch dunkler, das ganze Gefieder mit Ausnahme der ſchnee— weißen Kehle und des Vorderhalfes ſchwarz mit bouteillengrünem Schimmer, der beim Weibchen in der Mitte in fpangrün über: geht. Sie fol an Fruchtbarkeit und Wohlgefhmad die gemeine noch übertreffen. Auch in Deutfchland am Rhein *)]. - Es giebt welche, deren Kopf einen Federbuſch trägt und die einen nach vorn verfchmälerten Schnabel haben, und die man, als ausländifche, faft in allen unferen Menagerien aufzieht. So 50. A. galericulata Z. Die hinefifhe Kragenente. Enl. 805. 806. Vieill. Gal. 287. bei der noch überdieß das Männchen ausgebreitete und vertical aufgerichtete Flügelfedern zeigt. 51. A. sponsa L. Enl. 980. 981. Le Canard de la Caroline. Wilson VIII. 78. 3. Summer - Duck. ie) Shre Kapfeln find von mäßiger Größe und rund. E. 1) Boyes, der griehifche Name der Krikente. ) Boie Tagebuch auf einer Reife nad) Norwegen 1822. ©. Shwimmpvögel. Anas. 953 Diefe fchönfte aller Enten lebt in ganz Nordamerika, hat einen metaligrünen Scheitel und herabhängenden Federbuſch, und ebenfo grüne Ruͤckenſeite und Schwanz. Über dem Auge weg vom Schnabel bis zum Naden läuft eine weiße Linie, binter dem Auge, darunter, eine zweite. Die Kehle bi zum Naden it weiß, der Hinterkopf und die Bruft find dunkel violetbraun, darunter zur Seite ein weißer und fchwarzer Halbmond. Die Hüften ockergelb und ſchwarz punktirt, mit weiß und ſchwarzen Halbmonden, ein fchöner violetblauer Spiegel auf den Flügeln. ©. Andere, ebenfalls ausländifche Gattungen verbinden mit dem Schnabel der Enten hohe Füße, felbft höher als die der Gänfe; fie niften auf Bäumen, wo fie fi auch meift aufhalten. “*52, A. arborea L. Die Baumente. Enl. 804, Obenher roftbraun mit ſchwaͤrzlichem Scheitel, etwas fchopf: artigen Federn und ſchwaͤrzlichem Buͤrzelz Kehle und Unterfeite weiß, ſchwarz gefledt, mit roſtgelber Bruſt. Nordamerika. V. .“ «53. A, Radjah Less. A. leucomelas Gernot, - Voy. de Duperrey t. 49. Kopf, Hals, die ganze Unterfeite, die Schulterdedfedern der Flügel und noch eine ſchmale Binde auf denfelben blendend weiß. Rüden, Flügel und Schwanz fhwarzbraun, ein grüner Spiegel, dahinter ein braunrother, auf den Flügeln; um die Bruft herum eine female, etwas unterbrochene, fchwarzbraune Binde. Die oberen Schwanzdedfedern grau, dunkler gewellt. Schnabel, Sris und Füße fchön roth. In den Sümpfen von Buru. © '*54, A, autumnalis, Enl. 826, Auf der NRüdenfeite, dem Vorderkopf und am Halfe braun, der Hinterkopf fhwärzlih, die Baden grau, Bürzel weiß und ſchwarz geflect, auf dem Flügel ein weißer Fleck. Von Cayenne ‚bie Nordamerika, V. *55. A. viduata. Enl. 808. Der Kopf ſchwarz, vorn weiß eingefaßt, nach hinten am Halſe herabhaͤngend wie ein Schleier. Der Koͤrper ſchoͤn roſt— braun, ſchwarz gewellt, mit ſchwaͤrzlichen Fluͤgeln und PEN Auf dem Maranhon. 954 DB. Eine darunter: *56. A. semipalmata LZath. Cuv. Ann. du Mus. T. [VU.] pl. [XIX.] hat fogar nur halbgelappte Füße. ©. Kopf, Hals und ein Theil des Oberrüdens find ſchwarz, Mittelruͤcken und Schulterfedern weiß, Unterrüden wieder braun, der Buͤrzel wieder weiß, wie die ganze Unterfeite. Die Flügel ſchwarz und weiß, der Schwanz ſchwarz. Bei Port Jackſon auf Neuholland. V. Endlich unter Head; welche weiter Feine bemerkliche Aus: zeichnung haben, befigen wir, zumal im Winter 57. A. strepera L. Die Schnatterente. Le Chi- peau ou Ridenne. Enl, 958, Naumann. c. 45. f. 65. Wilson 71.1. Fein ſchwaͤrzlich gewellt, der Flügel roftibraun, mit einem grün und weißen Spiegel. Die Kapfel ihrer Luftröhre ift Elein. 58. A. Penelope L. Die Pfeifente. Le Siffteur. Enl. 325. Friſch 164. 169. Naumann. e. f. 72.73 '). Fein ſchwaͤrzlich geftreift, die Bruft weinroth, der Kopf zinnoberroth; die Stirn blaß; weiß, grün und fchwarz auf dem Flügel; die Kapfel der Luftröhre rund, mittelmäßig ‚groß und fehe ſtark verfnöchert. ' *59. A. rutila [s. casarca]. Pallas nov. Comm. Petrop. XIV. 22. Rothbraun, mit fchwarzen Schwingen und fhwarzgrünem Schwanz und weißem Spiegel; der Kopf grau, um den Hals des Männchens ein fchmales ſchwarzes Halsband. Sehr fchmad- haft. Bom füdlihen Rußland und Sibirien bis Indien. V. *60. A. cana s, casarca *). Brown Ill. 41. 42. Kopf, Oberhals und Flügel grau, der Spiegel grün; Schwin: gen und Schwanz ſchwarz. An der Küjte von Coromandel. B. 1) Penelops, der griechiſche Name einer rothföpfigen Ente. (Diefe oder die Zafelente.) k *) Diefer letzte Name gehört gewiß zur vorigen. B. Schwimmvögel. Anas. 955 *61. A. poecilorhyncha. Indian zool. t. XIV. [XII.] Schwarz, mit einer fchwarzen Binde um die Augen; Wan: gen und ein Theil der Kehle afchgrau, der Spiegel weiß und unten ſchwarz eingefaßt. Der ziemlidy lange Schnabel ift ſchwarz mit weißer Spige und rothen Sleden zur Seite. Auf Ceylan. V. N *62. A. americana. Der Senfen. Enl. 955. Wilson VII. 69. 4. Obenher hell rothbraun, fein ſchwarz gewellt, dee Scheitel, die Unterfeite und ein Flügelfled weiß, unter dem Hinterkopf gold: gruͤn, Schwingen und Schwanzfpisen fchwarzbraun. BD. *63. A. bahamensis. Le Maree. Catesby 93. Dbenher roftbraun, mit weißem Geficht, Kehle und Vorder: hals; Bruft und Bauch roftgrau, fehwärzlich gefledt; auf dem Flügel ein grüner, gelb und ſchwarz eingefaßter Spiegel. V. “ *64, A. obscura. Wilson VII. 72. 5. Erdbraun, mit ſchmutzig odergelbem Unterkopf und Hals, welche auch fo dunkelbraun gefprenkelt find. Auf dem Flügel ein fhöner violetblauer, fchwarz eingerahmter Spiegel. Der Schna: bei grün. An der Küfte von Neuyerfey. V. *65. A. Paturi. A. arcuata Gm. Spix C. [IX] Rüdenfeite erdbraun, Kopf und Vorderbruſt roftgelb, Kehle und Unterbrujt bläffer, leßtere etwas gebändert; Flügelbug, Schwin: gen, Unterrüden und Schwanzende ſchwarz, die Mitte des Fluͤ— gels blaugruͤn fchillernd, dahinter ein weißer led. Gewiſſe Eleine Gattungen nennt man im Ftanzöfifchen Sarcelles. v 66. A. querquedula L. Die Knaͤkente. La Sarcelle ordinaire, Enl, 946, Das alte Männchen A. circia Frifch 176. und Naumann 47. f. 66. 67. Schwarz gemwellt auf grauem Grunde [überhaupt Bruft und Obertheil fchon gefärbt], ein weißer Streif um das Auge 956 Bm und weiterhin ıc. Gemein in Sümpfen und auf Zeichen ıc. Ihre Kapfel [der Luftroͤhre] bildet eine birnförmige Knochen: erweiterung. 1 " 67. A. creccaL. Die Krifente. La petite Sarcelle '). Enl. 947. Friſch 174. Naumann 48. f. 68. 69, Wilson Am. VII. LXX. 4. Brit. zool. pl. Q. Darmftädter deutfche Ornithologie. Fein ſchwaͤrzlich gewellt, mit rothbraunem Kopf, ein grüner Streif hinter dem Auge weg, mit zwei weißen Linien eingefaßt, u. f. w. [ein grüner Spiegel, einige Fluͤgeldeckfedern weiß und Ihwarz, Bruft und Steißfedern gelblich, fehwarz punktirt]. Ihre Kapfel ift wie eine Erbfe. [Sn Amerika zu Haufe] *68. A. discors L. Die Streitente. [Wilson 68. 4] Enl. 966. 403. Braun, ſchwarz gefledt (von ſchwarzen, gelbbraun eingefaßten Federn) mit fhwarzem, nach hinten violetgrün fchilferndem Kopf, vern vom Auge ‚herabwärts ein weißer Halbmond; die Kleinen Flügeldedfedern blaugrau, dahinter ein weißer Streif, die größeren Dedfedern ſtahlgruͤn. In ganz Amerika. V. *69. A. manillensis. Sonnerat 1r Voy. pl. LV. Saloyasir. Selb und ſchwarz gefledt mit weißem Kopf; Hals, Bruft und Eleine Dedfedern rothbraun, Schwingen und? Schwanz ſchwaͤrzlich. V. 13. MERGUS L. Sager begreift diejenigen Gattungen, deren Schnabel dünner und cylin: drifcher als der der Enten, und in jeder Kinnlade längs deren Ränder mit nach hinten gerichteten fpigen Zähnen, wie bei einer Säge, bewaffnet if. Das Ende der Oberkinnlade ift hakenfoͤr— mig. She Anfehen und felbft die Farbung des Gefieders ift un- gefahr das der gewöhnlichen Enten, aber ihr Magen ift weniger musfulös, und ihre Eingeweide und Blinddaͤrme find auch kuͤrzer. 1) Sarcelle oder Cercelle kommt von Querquedula, was ihrem Geſchrei nachgeahmt ift. Shwimmpögel. Mergus. 957 Die Auftreibung des unteren Kehlkopfes der Männchen ift ungeheuer und zum Theil häutig. Sie leben auf Landfeen und Meihern, wo fie zumal viel Zifche vernichten. “4. M. Merganser L. Der Gänfefäger. Le Harle vulgaire,. Enl. 951. KRaumannl. c. 61. f. 9. Brit. zool. pl. N. Friſch 190. Wilson VIII. LXVIM. 1. Von der Größe einer Ente, mit [fiegellad-]rothen Füßen und Schnabel. Das alte Männchen hat einen dunkelgrünen Kopf, und die Scheitelfedern bilden durch Aufrichten eine Art von Tous pet; der Mantel ift ſchwaͤrzlich, mit einem [großen] weißen Fleck auf dem Flügel. Hals und Unterfeite find weiß, leicht rofenfarb angeflogen [Unterruden, Bürzel und Schwanz bräunlich afchgrau]. Die Jungen und die Weibchen (Mergus Castor. Enl. 953. Friſch 191. Naumann 61. f. 93. B.) find grau, mit zimmet- rothem Kopf [und ihr Federbuſch noch länger als bei den Alten]. 2. M. Serrator L. Der langſchnaͤbelige Sägen. Le Harle huppe. J Enl, 207. Edw. 9. Naumann. ce. 61. f. 90. Wilson VII. 69. 2. Mit rothem Schnabel und Füßen, der Körper verfchiedent: lich ſchwarz [zumal am Oberrüden], weiß [zumal um den Hals herum unter dem Kopf, an Bruft, Bauch und Flügeln] und braun gefchedt, der Kopf fehwarzgrün, einen herabhängenden Fes derfchopf am Hinterkopf. Die Jungen und die Meibchen (ſchwarze Säger, Naumann 62. f. 95.) haben einen braunen Kopf. ‘3. M. albellus L. Der weiße Säger. La Piette, Nonnette. Ent. 449. Friſch 172. Raumann 63. f. 97. Brit. zool. pl. N. 1. Wilson VIII. [71. 4.) ! Schnabel und Füße blau; weiß, auf dem Mantel [fireifig ] ſchwarz gefchedt. Einen ſchwarzen Fled am Auge und einen am Hinterkopf. 958 DB. BiipReit: Die jungen Männden und die Weibchen (M. minutus, mustelinus etc. Enl. 450. Brit. zool. pl. N. 2. Naumann 63. f. 98.) find grau, mit rothbraunen Köpfen. As ausländifche find kaum ficher: *4. M. cucullatus. Enl. 935 und 936, [Wilson VII. 69. 1.] Aus Carolina. Kopf, Hals und Oberfeite ſchoͤn ſchwarz, auf dem Kopf ein fchöner aufrichtbaree Federbufch, den man in zwei Theile trennen kann, wovon der hintere weiß if. Bruft, Bauch, Flügeldeckfedern und einige Schaftftriche der Schwung: federn weiß. Der Schnabel ift dünn und ſchwarzroth, die — fleiſchfarb. In Nordamerika. *5. M. brasiliensis. Vieill. Gal. 283. [Ohne Zweifel M. fuscus Latham.] Kopf, Dberhals und die lange herabhängende Federhaube ſchwarzgruͤn; die Oberfeite des Körpers fchwarzbraun; Vorderhals grau, Bruft und Bauch weiß, mit fehwarzen Wellen und Quer: ffrihen; auf dem Flügel ein weißer, ducch zwei ſchwarze Quer: baͤnder unterbrochener Spiegel. Beim Weibchen ilt der Bauch in der Mitte weiß. V. U 4 m "nr Arne des Derfaffers am Schluß feiner Zufäße und Verbefferungen. Man Eann die Charakterifti der zahlreichen Unterabtheiluns gen bei den Vögeln und noch andere, in den Verhandlungen der Linneifchen Gefeufhaft und dem Zoological Journal finden. Mehrere Laffen ſich indeß fehon leicht aus meinen im Zert und den Noten gegebenen Angaben abnehmen; ich glaube jedoch, daß man fich nicht eher auf diefe ganze Nomenklatur entfchieden werde fügen Eönnen, als bis eine gänzliche Nevifion zu einer. neuen Drnithologie zue Sprache gebracht worden, worin man alle bifto: tische wie anatomifche Einzelheiten erwogen, deren ein folches Merk beim gegenwärtigen Stande der Naturgefchichte fähig. ift. Zufäße vom Herausgeber. Saͤugthiere. Zu S. 252. Chinchilla. Die Herren Deſſalines d'Orbigny d.j. und Iſidor Geoffroy St. Hilaire haben im Novemberſtuͤck 1830 der Annales des sciences naturelles, welches ich erſt nach Abdruck der obenerwähnten Seite erhalten, folgendes Naͤhere über bie Viscache oder Chinchilla bekannt gemacht. CALLOMYS D’Orb. Hat oben und unten zwei dreiedige Schneidezähne. Sechs— sehn Backenzaͤhne, jederfeits vier; die unteren gleich, ihre Fläche fhief von außen nad) innen gerichtet; die oberen eben fo, doch der binterfte größer. Die Geftalt der unteren. it eiförmig, einem Weizenkorn ähnlich, ihre Krone zeigt zwei Kleine Laͤngsaushoͤh— lungen, durch einen Eleinen Kamm getrennt, an deffen Ende ein Ausfhnitt ift. Die oberen find mehr vieredig. Die Vorderfüße haben vier Zehen, von denen die beiden außeren viel kuͤrzer als die inneren find, jede mit einem zugefpiß- ten Nagel verfehen. Die Hinterfüße find dreizchig, jede Zehe trägt einen fehr flarfen, langen, faft geraden, zugefpigten Nagel. Der Kopf ift die, die Schnurren fehr lang, die Ohren hau: tig und weit; der Schwanz ziemlich Eurz (bloß etwas länger ala der Kopf), das Haar weich. **41, C. Viscacia. La Viscache. Kopf, Hals, Oberrüden und Seiten gelblichgrau, am Unter: rüden ins Schwarze übergehend. Die Unterfeite weiß, die Schnur: ven fchwarz und weiß. Der Balg fehr fanft anzufühlen. Wahr: fcheinlich der vorn ermähnte Dipus maximus Blainville's. Bewohnt die ganze Strede vom 29° — 39° füdl. Breite, zumal Buenos Ayres, aber nicht öftlih vom Nio Uruguay. 960 Zufäße vom Herausgeber. **2, C. laniger. Chinchilla. Schön grau, obenher weiß gewellt, an der Bauchfeite hell: grau, Die Schnurren ſchwarz und weiß. Das Haar aufer: ordentlid weich anzufühlen. **3, C. aureus. Chinchilla dore. R Gelb, obenher ins Grünlihe, untenher ſchoͤn goldgelb, ins Roͤthliche ziehend. Auf der Oberfeite etwas ſchwarz gemellt. Auf dem Vorderrüden ift eine fchwarze Laͤngslinie. Die Schnur: ten find ſchwarz; das Haar außerordentlih fein und weich ans zufühlen. Diefe Gattung fcheint Peru zu bewohnen. Die Zigen diefer Thiere liegen ander Bruft, aber zur Seite, und fo body, daß fie faft mehr an der Oberfeite der: felben ftehen. Diefe Lage ift auch fhon von Sf. Geoffroy bei einigen Fledermäufen und neuerlich beim Myopotamus bemerft worden. Zumal von der Chinchilla werden jährlich viele taufend Felle nach Europa gebracht, die das feinfte Pelzwerk liefern, das man Eennt. Die Viſcache lebt mehr in den Ebenen, die Chinchilla auf Bergen; fie wühlen ſich Höhlen und leben dafeldft familien: weife zufammen, und haben faft die ganze Gegend von Buenos Ayres unterminirt. Sie befigen die eigene Gewohnheit, alle Kno— chen, Holz, Steine oder was fie fonft Einzelnes finden, vor den Eingang ihrer Höhlen zu fchleppen, fo daß Semand der etwas verloren hat, nur ſolche Stellen auffuchen darf, um faft ficher zu fenn, es dafelbft wiederzufinden. e Ge A ec Nachfolgende bei Hrn. Temmingk abgebildete Vögel, welhe Hr. v. Cuvier nicht aufgenommen, hatte auch ich. ge: glaubt übergehen zu müffen, weil ich von feiner Seite Gründe dazu vermuthete, wie fich dergleichen in mehreren Fällen entde= _ den liegen. Cine nochmalige Durchſicht hat mic aber überzeugt, daß die, welche ich hier zufüge, wahrfcheinfih nur in der Eile von ihm überfehen worden find. Alſo ai Zu ©. 498. Anm. *Philedon fasciculatus. Meliphaga fasciculata T. col, 471. Philedon Moho. Bon der Größe des Staars, ſchwarz, ſtahlſchillernd, Die Hüftfedern unter den Flügeln zerfchligt und: feidenartig hervor— Zufaͤtze vom Herausgeber. 961 tretend, und, wie die unteren Schwanzdedfedern, fehön geld. Der lange, abgeſtufte Schwanz hat zwei die übrigen überragende, zu: . gefpigte, gekruͤmmte und nad oben wie eine Rinne ausge: höhlte Mittelfedern. Die zwei Eürzeften Seitenfedern des Schwan: zes jederfeits haben ein weißes Ende. Auf Owaihi und anderen Sandwichinfeln, wo bie gelben Seitenfedern zum Schmuck der Mäntel, wie die det Certhia coccinea, dienen. Beide Vögel find jedoh nah Hrn. Tem: mingk jest dafelbft fehr felten. " 3u ©. 598. “ **Cassicus (X.) diadematus. “ Icterus diadematus Temm. col, 482, Schwarz, mit citronengelbem Schulterfleck der Flügel, Un— terruͤcken und äußeren Schwanzfedern. Auf dem Kopf: ein ſchwar—⸗ zer aufgerichteter Federbufh. In Meriko. Zu ©. 609. “ **C, (Garrulus) torquatus, Garrula torquata Temm. col. 444. Voy. de la Peyrouse Atlas t. 39. Pie de la nouvelle Ca- ledonie. Um ein Drittel Eleiner als unfere Elſter. Schwarz, ſchoͤn ftahlblau glänzend, der ganze Hals und die Bruft weiß. Auf Neucaledonien, Gelebes und Borneo. x Zu S. 700. ** Cuculus (Coua) Geoffroyi. Coccyzus Geoffroyi Temm. col. 7. Kopf, Kehle und Vorderhals mit Eurzen braunen, weiß ge: faumten, wie ſchuppigen Federn, darunter über die Bruft ein ſchwarzer, bronzieter Querſtrich. Am Hinterkopf ein fteifer Feder: bufc von ſtahlblauen Federn. Naden, Nüden und Mantel gol dig bronzegrün, die kurzen Schwingen blau. Bürzel und Schwanz purpur=bronzefarb, der Bauch gelblichbraun, die Steißfedern roſt— braun. Der ſtarke Schnabel grünlich, die Füße bleigrau. Brafilien. Zu ©. 712. or. 29, Der Bucco margaritatus ift unter dem Namen Mycro- pogon (Micropogon) margaritatus, Barbion perle, bei Hrn. Temmingt, Col. 490. ſchoͤn abgebildet. Ay * Regiſter des erſten Bandes. A. Aasgeier Aasvogel Abbagamba Abou-Hannes Acabirai Acalanthe Accentor Acheus Actitis Il. Addra Adjudant Adler Aerd-Varken Affe Agami Aguja Aguti Ai Ajaja Aigreite Ailurus Akboha Akuchi Alakdaga Alauda Albatros Alca Alcatras Alcedo Alchata Alector Algazel Alimoche Seite 359 673 860 358 569 519 235 874 307 853 371 263 838 377 25i 255 858 85 140 359 251 550 916 907 917 661 775 754 312 359 Seite Alk 907 Alouatte 89 Alouetlie de mer 873 Aloueite pipi 528 Alpenhafe 246 Alpenſchwalbe 536 Alpenſegler — Amblyrhamphus 601 Ambukol 165 Ameifenfängr 491 Ameifenfreffer 264 Ameifenkönig 493 Ammer 557 Ampelis 458 Amfel 476 Anabates 621 Anarnak 337 Anas 936 Anastomus 855 Ancylodon 337 Anhima 885 Anhinga 934 Ani 718 Anoema 250 Anoplotherium 280 Anser 939 Anthus 528 Antilope 305 Aotus 97 Apar 259 Aptenodytes 909 Apteryx 823 Aquila 371 Ara 723 Ara-trompe 749 Arachnotheres Araguato Araponga Araffari Arctomys Arctopithecus Ardea Arenaria Argala Argali Argus Ariel Armadill Urni Arremon Arvicola Ascagne Ascomys Aſhkoko Aspalax Assapan Astrild Astur Ateles Atherurus Attagen Auchenia Auerhahn Auerochs A⸗ Ura Auſterdieb Averano Avocette Aris 61* Seite 659 89 463 1. 214 98 845 872 853 320 768 306 257 325 566 223 81 240 283 231 215 583 587 90 243 77% 292 771 324 358 834 463 882 301 964 Regifter des erften Bandes. Seite Aye⸗ Aye 214 Azurin 4923 B. Babiruffa 277 Babouin SM Bachſtelze 2 RN Er 136 Balaena 340 Balaenoptera 341 Balantia 199 Bandſpecht 680 Bangsring 127 Bangu - Sula 853 Barbacou 703 Barbican 707 Barbion — Barbu 706 Barge 869 Baribal 136 Barita 455 Barnakelgans 940 Bartgeier 360 Bartmänndyen 533 Bartmeife 557 Bartvogel 706 Baflansgans #933 Baftardnachtigail 514 Bathyergus 239 Batiara 452 Baumente 953 Baumfalk 364 Baumläufer 623 Baumlerche 550 Baumpieper 528 Baumreiter 623 Becaffine 866 Beque -figue 451 Beluga 335 Bengali 573. 575 Bentaveo 441 Benturong 141 Bergente 948 Bergfint 568 Berghafe 237 Berglerdhe 552 Bergfchwalbe 539 Bergzeifig 571 Bernache 940 Bernikelgans — Bethylus 439 Beutelmaus 240 Seite Beutelmeife 557 Beutelratte 191. 193 Biber 240. 241 Bienenfreſſer 654 Bilch 217 Binſenſaͤnger 515 Binſenſchilfſaͤnger — Birkenſaͤnger 523 Birkhahn 771 Biſamente 951 Biſamochſe 326 Bifamratte 130. 222 229 Biset 795 Bison 324 Bläßgans 939 Blattnafe 113 Blaubock 312 Blaufalk 364 Blaukehlchen 511 Blaumeife 555 Blaufpecht 619 Blindmaus 233 Blutfink 587 Bluthänfling 571 Bobak 215 Bokkol 212 Bombycilla 462 Bonasia 772 Bonasus 324 Bos 521 Boubie 933 Bouquetin 819 Bouscarle 516 Bouvreuil 587 Brachonyx 551 Brachvogel 863 Brachypterix 494 Brachyteles 91 Bradypus 254 Brandente 951 Brandgans 940 Brandmaus 224 Braunelle 519 Braunfehlhen 508 Breve 491 Brieftaube 797 Brillenente 944 Bruant 558 Brubru 424 Bruh 85 Brunette '868 Bubalis 309 Seite Bubo 412 Bubu 494 Bucco 706 Buceros 670 Buchfink 568 Budeng 83 Budytes 527 Buͤffel 324 Bunte Bock 313 Buntſpecht 680 Buphaga 593 Buſchbock 314 Buſſard 399 Buteo 398 Butor 848 Butzkopf 334 C. Cabaret 571 Cabassou 260. 261 Cabiai 249 Cabril 314 Cacajao 96 Cacatus ‘737 Cachelot - 338 Cachicame 258 Gaguare 265 Galanderlerhe _ 552 Calao 670 Calidris 870. 872 Callaeas 610 Callithrix 96 Callitriche 79 Callomys 959 Calyptomenes 631 Cambing-Utang 312 Cambtan — Cameel 291 Camelopardalis 304 Camelus 290 Camouche 885 Campylopterus .646 Ganarienvogel 572 Cancroma 842 Canis 152 Cannepetiere 823 Canut 871 Capgans 940 Caparo 93 Capidolio 332. 335 Capito 708. 711 Gapiygua 249 Regiſter des erſten Bandes. Seite Capra 317 - Caprimulgus 544 Caproınys 220 Gapybara 249 Garacal 179 Garacara 5377. 380 Caracara 838 ‚Carbo 930 Carcajou 144 Cardinal 472 Carduelis 569 Cariama 836 Carouge 596. 597.598 Caryocatactes 609 Casmarhynchos 465 Cassicus - 594 Castor 240 Casuarius 820 Catarrhactes 910 Catharistes 357 Cathartes — Catingamaus 224 Catoblepas 316 Caurole 841 Cavia 250 Cayou 92 Ceblephyris 461 Ceblepyris — Oebus 93 Centetes 126 Centropus 700 Cephalopterus 457 Cephalotes 110 Cepphus 906 Cercoleptes ‚142 Cercopithecus 78 Cereopsis 942 Certhia 623 Cervus 296 Ceyx 669 Chacma 87 Chaia 886 Chalybeus 436 Chamec 91 Charadrius 825 Chasse-fiente 354 Chati 179 Chaugoun ‚354 Chauna 886 Chans 178 Cheiromeles 112 Cheiromys 213 Chenalopex 941 ©eite Chenerotes 950 Chevalier 877 Ehibi - Guazu 179 Chicarra 315 Chimachima 377 Chimango — Chimpansee 76 Chinche 150 Chinchilla 252. 959. 960 Chincou 354 Chinquis 760 Chionis 896 Chipeau 954 Chironectes 196 Chlamyphorus 262 Chloromys 251 Chocard 503 Cholvepus 250 Ehoras 88 Ehoro 90 Choucaris 437 Choucas 456. 604 Chrysochloris 130 Churi 820 Chuva 92 Ciconia 851 Cimepaye 83 Cinclus 496 Cinnyris 632 Circaetos 378 Cirei 572 Circus 402 Cirquinson 259 Cissopis 439 Gitronenfint 572 Civette 166 Cladobates 126 Climacteris 629 Coaita 92 Coati 141 Coccothraustes 580 Coccyzus 699 Cochevis 550 Cocorli 873 Coelogenys 251 Eoendu 244 Colaris 613 Eolibri 639 Colin 783 Colius 592 Colombar 814 Colombin 795 Seite Columba 79 Columbi - Gallina 791 Colymbus 901 Commandeur 560 Eondor 357 Condylura 133 Conopophaga 450 Conurus 725 Cog de roche 531 Coquillade 551 Coracias 611 Coracina 457 Corbicalao 506 Gorinne 306 Cormoran 930, Corſak 163 Corvus 602 Corythaix 751 Corythus 591 Cotinga 458 Coturnix 782 Coua 699 Courlan 841 Courleu 3683 Courlili 841 Courlis 863 Courol 700 Couæio 96 Cow-bunting 599 Cracticus 435 Crax 754 Creadion 467 Trex 890 Cricetus 227 Cridotheres 501 Criniger 490 Criq poudre 742 Crotophaga 718 Cryptonyx 770 Crypturus 788 Cuati 141 Cuculus 695 Cudu 313. 314 Cuendu 244 Cuguar 176 Cujelier 55 Euiy 245 Cul-blanc 508 Cuntur 357 Curruca 513 Cursorius 335 Eurucu 713 Cuscus 201 965 * 966 Geite Euji: Eufi 97 Cygnus 936 Cymindis 385 Cynocephalus 86 Cypselus 956 D. Dacelo 664 Dachs 143 Dacnis 599 Daedalion 337 Damalis 309 Daman 232 Damhirſch 298 Damier 913 Dasyprocta 251 Dasypus 257 Dasyurus 197 Daum 238 Delphin > 331 Delphinus — Dendrocalaptes 624 Deſman 130 Dicaeum 630 Dicholophus 836 Dickfuß 825 Diclidurus 111 Dicotyles 278 Didelphys 191 Didus 322 Dinops 111 Diomedea 916 Diplostoma 240 Dipus 232 Dishwasher 443 Diſtelfink 569 Dohle 604 Dompfaff 587 Doppelfchnepfe 866 Dorndreher 428 Drenne 477 Drill 88 Dromas 856 Dromedar 291 Drongo 488. 464 Dronte 822 Droffel 475 Droßling 500 Drymophila 457 Dugong 329 Dfcheiran 306 Dſchiggetai 287 Duikerbock Duk Dunlin Durbec Durukuli Dysopes Dysporus E. Eber Echasse Echelette Echenilleur Echidna Echimys Edelfalk Edelfink Edelhirſch Edelmarder Edolius Effarveite Eichelhäher Eicheltabe Eichhorn Eiderente Eidergans Eidervogel Eisbär Eisente Eishafe Eistaucher Eisbvogel Elan Planus Elch Elefant Elenn Elephas Elk Eifter Eiiterfpeht 7 Emberiza Einberizoides Emeu Emgalo Encoubert Engoulevent Ente Epaulard Epeiche Eperonnier Eptimachus 453. 942, Geite 309 82 868 59 97 111 933 276 881 627 461 257 218 362 568 238 148 454 514 607 209 946 946 138 945 247 90% 661 299 596 296 271 296 271 299 605 680 557 561 820 278 259 544 952 334 "680 760 653 Regifter des erſten Bandes. Equus Erdferkel Erdmaus Erdratte Erdwuͤhler Erdzieſelchen Erethizon Erinaceus Eriodes Erlfink Erodia Eſel Eudytes Kulabes Euphone Eurinorhynchus Kurylaimus Kurypyga Eyra:pita Eule F. Faͤcherſchwanz Valcinellus Falco Kaleunculus Falk Faret Faſan Faulthier Fauveite Federbuſchreiher Feldhuhn Feldlerche Feldmaus Feldmaus Feldpieper Feldſperling Felis Felſenhuhn Felſenſchwalbe Felſentaube Fennek Fenſterſchwalbe Fettammer Fettgans Feuerfink Fiber Ficedula Fichtenammer Fichtenkreuzſchna⸗ bel Seite 285 263 230 263 216 244 125 91 571 856 287 90% 500 466 875 534 541 181 406 453 874 562 439 362 144 767 25% 514 846 780 550° 223 529 565 173 539 795 165 538 559 909 567 441 959 590 Regiſter des erften Bandes. Seite Figuier 625 Figulus 623 Finfmeife 554 Zinkenftößer 391 Finnfiſch 342 Fiſchkraͤhe 605 Fiſchotter 150 Fiſchreiher 843 Fiſkal 423 Fist 529 Tlachshänfling 571 Slammant 898 Slamingo 897 Tledermaus 107. 119 Fliegenvogel 648 Fluͤevogel 519 Flußadler 377 Flußfiſchadler 378 Foſſane 168 Fou 933 Foudi 581 Fournier 623 Francolinus 777 Fratercula 907 Sregatvogel 932 Fregilus 6öl Frett 146 Freux 603 Friguet 565 Fringilla 561 Fuchs 162 Fulica 893 Fuligula 943 Furnarius 628 G. Gabelweihe 397 Gänfefäger 957 Galago 103 Galbula 676 Galeopithecus 123 Galera 144 Galgulus 611 Gallinula 893 Gallus 764 Gamba 193 Gambiagans 938 Ganga 774 Gannet 933 Gans 959 Garrulus 607 Gartenfink 568 Gartenkraͤhe Gastrimargus Gazelle Gayal Geai Geier Geismelter Gelinotie Gems Gemsbod Genettkatze Geomys Georychus Gepard Gerbillus Gerfault Ghor - Kur Giarole Gibbar Gibbou Gigo Gimpel Giraffe Girlitz Girola Glareola Glaucopis Glossophaga Gnu Godwit Goeland Goldadler Goldammer Goldamſel Golddroſſel Goldfaſan Goldhaͤhnchen Goldmaulwurf Goldregenpfeifer Gonolek Goral Gorfon Goulin Goura Gracula Grallina Grampus Granatfint Srasmüde Grasſpecht Grauammer Graucalus Graufink Seite 605 92 305 325 607 352 544 772 315 311 167 240 231 183 225 369 910 505 500 490 334 574 517 630 559 437 580 967 Seite Graugans 939 Grauſpecht 679 Grimpar 624 Grimpereau 623 Grinetie 898 Grison 93. 144 Grive 478 Grosbec-coucoupe5dil Grouse 773 Grünling 580 Gruͤnſpecht 679 Grus 857 Grylllumme 905 Guan 757 Guanako 298 Guariba 89 Guazu 300 Guazuara 176 Guenon 78 Guepier 654 Gürtelthier 257 Guevei 310 Guib 813 Guignard 827 Guineagans 938 Guit : Guit 627 Gulo 143 Guüyia 242 Gyall 325 Gymnocephalus 456 Gymnoderes 464 Gymnops 505 Gypaetos 360 Gypogeranus 405 H. Habicht 387 Habichtsadler 383, Häher 607 Hämatopus 834 Hämmerling 558 Haͤnfling 570 Hahn 764 Hakenadler 385 Hakenfink 591 Hakenkernbeiffer — Halbweihe 403 Halicore : 829 Halieus 930 Halmaturus 204 Halodroma 916 Hamſter 227 968 NRegifter des eriten Bandes. Geite Hapale 98 Harfang 415 Harle 957 Harpyia 381 Hartebeeft 309 Haſe 245 Dafelhuhn 772 Dafelmaus 217. 218 Haubenleche 550 Haubenmeiſe 555 Haushuhn 764 Hausrothſchwanz 512 Haus ſchwalbe 538 Haustaube 795 Heerſchnepfe 866 Heiri 292 Helamys 237 Heliornis 903 Helmtaube 796 Hemipalama 875 Hemipodius 785 Henne 764 Heorotaire 631 Hermelin 146 Herpestes 169 Heulaffe 89 Hians 855 Hierax 367. 369 Hierofalco — Himantopus 881 Hippopotamus 275 Hirſch 296. 298 Hirſcheber 277 Hirtenvogel 836 Hirundo 536 Hoatzin 755. 758 Hocheur 81 Hochequeue 527 Hoislaquagin 244 Hokko 754 Holzhaͤher 607 Holztaube 795 Homo 45 Honigdachs 145 Honigkukuk 703 Honigſauger 631 Houtia 220 Houtou - 660 Hühnergeier | 357 Hufeifennafe 116 Huhu 632 Huitfifch 335 Hulman 82 ä ©eite Humming-bird 639 Hund Hutaffe Hyare Hyaena Hydrobates Hydrochoerus Hydromys 219. Hylobates Hypsiprymnus Hypudaeus Hyrax Hystrix T. Sabiru Jacamacirs Jacamar Jacamerops Jacana Jacchus Jackass ago Jaguar Sato Saffana Ibis Schneumon Icterus 5 Ictides Senfen Serboa Igel Iltis Impuko Indicator Indri Inuus Irena Iſatis Iſſerling Jubarte Sungfer aus Nu: midien Jungly -gau Ixos K. Känguruh Kahau Kaiſergeier 152 84 144 171 943 249 242 77 203 229 232 243 854 677 676 677 884 91 765 174 739 884 859 169 95.597 140 955 233 125 145 313 703 102 86 438 164 519 342 839 323 488 204 82 354 we. Seite Kainsi 310 Kaiferadler 372 Kalong 108 Kamifdi 385 Kammgeier 356 Kaninchen 247 Kanna ‚313 Kantſchil 295 Kappmeiſe 555 Katze 178 181 Kautz 414 Kemas 312 Kernbeißer ı 530 Kerodon 250 Kevel 308 Kiebis 832 Kings-fisher 661 Kiodote 110 Kirſchvogel 504 — 610 Klaffſchnabel 855 Klake 940 Klammeraffe 90 Klappergrasmüde 517 Kleiber 619 Kletterſchwanz "624 Klipdas 288 Klippſchliefer 282 Klippſpringer 310 Knaͤkente 955 Knorrhahn 824 Koala 205 Koba 312 Koͤnigsvogel 839 Kohlmeiſe 554 Kolbenente 947 Kolkrabe 602 Kornweihe 403 Krabbentaudher 906 Krähe 603 aͤ Kragenente 945. 952 Kragentrappe 824 Krammetsvogel 478 Kranich 837. 840 Kreuzſchnabel 590 Krikente 956 Krontaube 791 Kropfſtorch 852 Kropftaube rer; Kruh 83 Kuhſtelze 527 Kuhvogel 599 Kukuk 695 Kulan Kumud L. Labbe Lachfalke Lachtaube — — Laͤufer Lagomys Lagopede Lagothrix Lama Lamantin Lampornis Lamprotornis Lanio Lanius Larus Larvenfchwein Larventaucher Laſurmeiſe Latſchtaube Laubfänger Laubvogel Lavandiere Leierſchwanz Leinhaͤnfling Lemming Lemur Leopard Lepus Lerche Lestris Lichanotus Limicula Limosa Linaria Linotte ’ Linsang Lipurus Litorne Lobipes Löffelente £öffelreiher Löffler er Lohongtrappe ee Loncheres Lophiodon Lophophorus Regifter des erften Bandes. Seite 287 181 922 391 797 361 835 248 774 293 323 641 487 426 421 918 -277 907 555 795 524 527 507 571 231 100 175 245 550 922 102 870 869 570 571 167 205 478 881 950 842 858 99 824 573 218 234 760 Seite Lori 102. 744 Loriot 504 Loxia 590 Luchs 177 Luchskatze 178 Luͤbig 587 Luen 768 Lulu 550 Lumme 905 Lund 907 Lutra' 150 Lutung 88 M. Macaco 83 Macareux 907 Macaroni 910 Machetes 874 Macreuse 945 Macropus 204 Macrorhinus 137 Macroxus 212 Madenfreffer 718 Mähnentaube 797 Maenura 507 Mäufefalk 400 Magot 86 Maguari 852 Maherri 292 Maiba 285. Maimon 85 Mainate 500 Mai 100 Maki, fliegender 123 Malbruck 79 Malcoha 4 Malurus : 520 Manakin 530 Manati 323 Manatus — Manchot 909 Mandelkraͤhe 611 Mandril 88 Mangabey 79 Manguſte 169 Manica 192 Manis 265 Manorhina 503 Manucode 616 Mapach 139 Marabu 853 Marguai 180 969 Seite Marec 955 Marikina 99 Marimonda 92 Mariposa 567 Marmose 195 Marmot-Diane 253 Marouette 891 Mastodon 273 Maubeche 870. 871 Mauerklette 627 Mauerlaͤufer — Mauerſchwalbe 936 Mauerſegler — Mauerſpecht 627 Maulwurf 132 Maulwurf, capfcher239 Maus 220. 221 Mauvis 479 Mazames 313. 314 Mbill 309 Meerkatze 78 Meerotter 151 Meerfchwein 334 Meerſchweinchen 250 Meerweibchen 328 Megaderma 115 Megalonyx 257 Megapodius 886 Meiſe 554 Meiſterſaͤnger - 517 Meleagris 761, 763 Meliphaga 499 Melithreptus 631 Menſch 45 Mephitis 149 Mergus 956 Meriones 225. 227 Merops 654 Microdactylus 836 Microglossa 749 961 Micropogon 712. x 192 Micure Midas 9 Midaus 150 Miko 100 Milan 396 Millouinan 948 Milvus 396 Mint 146 Mino 506 Miriki 91 Mirikina 97 Miſteldroſſel 477 970 Geite Mittelihnepfe 866 Mitu 756 Mönch 516 Moͤnchsgeier 360 Woͤve 918 Moho 960 Moto 250 Mokoko 101 Molossus 111 Monasa 703 Monaul 760 Monax 215 Monaus 101 Monodon 337 Montjourou 129 Moorente 947 Moorfchnepfe 866 Moqueur 430 Morafthuhn 774 Morelle 895 Morillon 948 Mormon 907 Mornell 827 Morphnus 382 Moschus 293 Motacilla 507 Mot- mot 660 Motteux 508 Mouflon 320. 221 Muͤllerchen 517 Muntjac 304 Murmelthier 215 Mus 14. 220 Muscicapa 441 Muscipeta 444 Musophaga 752 Muftak, 81 Mustela 145 Mycetes 89 Mycteria 854 Mygale 130 Myjagra 448 Myiothera 491 Myopotamus 242 Myoxus 217 Myrmecophaga 264 N. Nabelſchwein 278 Nachtaffe 96 Nachtigall 513. 514 Nachtigalldroſſel 480 Nachtrabe Nachtreiher Nachtſchatten Nanguer Napu Narwal Nashorn Nashornvogel Nasican Nasua Nauclerus Nabelkraͤhe Nectarinia Nems Neophron Neotoma Nepaul Reuntödter Nil: Bandar Nilpferd Nimmerfatt Nisnas Nisser Nisus iu Nocthora Noctua Noctilio Noddi Noͤrz Nonnette Nonpareil Nordcaper Norek Numenius Numida Nußknacker Nycteris Nycticeius Nycticorax Nyctinomus Nyctipithecus Nylgau O. Ochſe Ochſenhacker Ocypterus Oedicnemus. Oenicurus Dhrgeier Ohrmaus 554, 341 Seite 850 ..544 307 298 337 281 670 626 141 396 603 627 169 369 225 779 423 84 275 857 78 361 391 316 97 414 112 927 146 957 567 146 863 763 609 117 123 849 111 97 315 323 593 434 825 ».489 355 232 Regiſter des erften Bandes. Oidemia Seite 943 Oiseau mon pere 456 Oiseau -mouche 649 Ondatra Onguicule Onocrotalus Onore Opetiorhynchus Ophia Ophiotheres Opisthocomus Opoſſum Drang DOrangutang Drca Orfraie Organiſt Oricou Orignal Oriolus Ornithorkynchus 496, Ortalida Orthonyx Orthorhynchus Ortolan Ortygis Orycteres Orycteropus Otaria Otis Otolicnus Otomys Otter Otus Quanderou Ouarine Ourigourap Ovis ’ Oxypterus Oxyrrhynchus Oxyura Ozelot P. Pachycephala Pachyptila Pachyrhynchus Pachysoma Padda Paille- en-queue‘ Paka Palaeornis 229 626 929 845 628 405 758 192 73 74 334 375 467 355 296 504 268 758 626 644 559 735 239 263 188 823 103 232 150 448 916 436 109 585 935 251 727 Palaeotherium Palamedea Dallah Pallette Pampashaje Panda Pandion Pangolin Panther Papagei Papageitaucher Papft Paradiesvogel Paradoxurus Pardalis Pardalotus Parra Parus Patas Patira Pauxi Pavian Pavo Peba Pedetes Peintade Dekan Pekari Pelagius Pelandor Pelecanus Pelidna Pelikan Penelope Penelops Percnopterus Perdix Perdrix de mer Perlhuhn Pernis Peruaſka Peruͤckenaffe Perruche Petaurus Petrodroma Pezoporus Pezus Pfau Pfauentaube Pfeifente Pfeifhaſe Pferd Mingſtvogel 283 885 308° 858 251 140 377 . 266 175 723 907 567 614 163 175 440 884 554 78 279 755 86 759 258 237 763 149 278 186 200 929 873 929 757 954 350 777 896 763 398 146 87 725 202 629 749 788 759 796 954 248 236 504 Seite Phacochoerus 278 Phaeton 935 Phaetornis 640 Phalacrocorax 930 Phalanger 199 Phalangista — Phalaropus 876 Pharaonsratze 169 Phascogale 197 Phascolarctos 205 Phascolomys 206 Phasianus 764 Phatagin 266 Phene 360 Phibalura 465 Philander 194, 200 Philedon - 496 Phoca 184 Phoenicophaus 704 Phoenicopterus 897 Phyllostoma 113 Physeter 338 Piauhau 458 Pica 605 Picchion 629 Pichiy 260 Picumnus 693 Picus 678 Pie delaJamaique596 Pieper 523 Piette 957 Picoides 691 Pika 249 Pilorides 222 Ping ouin 907 Pinguin 809 Pinſche 99 Pipiri 442 Pipra 530 Pirol 504 Piroll 438 Pitanga 441 Pithecia 95 Pithecus 73 Pitta 491 Pitylus 586 Platalea 858 Platycercus 729 Platypus 268. 945 Platyrhynchus _ 448 Plecotus 122 Ploceus 562 Plotus 934 Regifter des erften Bandes. Geite Pluvier Podargus Podiceps Podoa Pogonias Polartaucher Polatouche Polecat Politikus Polochion Polyplectron Pomatorhinus Porphyrio Potfiſch Potoru Potto Pouacre Poucan Pougounne Pouillot Presbytis Preß Prinz-Regent Priodontes Prionitis Prionops Procellaria Procne Procnias Procyon Promepie Promerops Pronkbock Proteles Psammomys Psaris Pseudostoma Psittacara Psittacula Psittacus Psophia Pterocles Pteroglossus Pteromys Pteropus Ptilonorhynehus Ptiloris Puffin Puffinaria Puffinus Puma Purpurhuhn 893. 394 971 Seite 823 549 . 901 903 707 904 '213 150 428 497 760 629 893 338 203 142 851 102 168 . 524 83 127 505 261 660 432 912 461 463 139 32 652 306 171 225 436 240 725 745 723 838 774 721 212 107 438 611 654 915 916 915 176 972 Purpurreiher Purzeltaube Puter Putorius Pyrgita Pyrrhocorax Pyrrhula Q. Quagga . Querula R. Rabe Rabenkraͤhe Racoon Rake Ralle Rallenreiher Rallus Ramphocena Raton Ratte Rattel Raubadler Raubmoͤve Rauchſchwalbe Raupenjaͤger Rebhuhn Recurvirostra Regenpfeifer Reebock Regulus Reh Reiher Reiherente Reißdieb Reißvogel Reitertaube Reitmaus Rellmaus Remiz Rennthier Rhamphastos Rhamphoceles Rhinoceros Rhinolophus Rhynchaea Rhynchops Rhynchotus Rhinopoma Regiiter des erften Bandes. ©eite 843 796 761 145 565 503 587 283 458 602 603° 139 611 838 847 888 495 139 221 145 373 922 539 461 780 882 825 309 521 302 843 943 564 583 797 230 217 557 297 718 475 231 116 868 927 790 118 ©eite Rhipidura 453 Ridenne 954 Riefenvögel 813 Kiefenratte 225 Rimau - bulu 180 Ringdroffel 476 Ringelgans 940 Ringeltaube 794 Ritbock 309 Rittelfalk 364 Robbe 184 Roͤthelgeier 364 Roi des sucriers 633 Roitelet 523. 526 Rohrammer 558 Rohrdommel 848 Rohrdroſſel 514 Rohrhuhn 898 Rohrſaͤnger 514 Rohrweihe 403 Rolle 613 Rollier 611 Roloway 80 Rorqual 342 Roſſomak 143 Rothdroſſel 479 Rothhalsgans 941 Rothhuhn 680 Rothſchwaͤnzchen 512 Rothvogel 474 Rouloul 770 Rousseline 529 Rousserolle 514 Roussette 108 Rüffelpapagei ‚749 Rulul 770 Rupicola 531 Rytina 329 Ryzaena 170 S. Saatträhe 603 Sabora 163 Säbelfchnäbler 882 Saͤger 956 Saͤnger 511 Sahuim 93 Sai 93 Saimiri 9 Sajou 93. 94 Saki 95. 96 Salangane 539 Seite Saloyasir 956 Samalıa 615 Sammetente 943 , Sanderling 872 _ Sandhuhn 896 Sandmoll 239 Sandpiper 871 Sarcelle 955 Sarcoramphus 556 Gariema 837 Sarigue 191 Satin - bird 611 Satyr 770 Savacou 842 Saxicola 507 Scalops 134 Schaf 320 Schakal 161 Schamek 91 Scharbe 931 Schakalvogel 400 Scheerenſchnabel 927 Scheidenvogel 896 Schellente 945. 946 Schermaus 230 Schilfſaͤnge 514 Schlafaffe 97 Schlagtauhe 797 Schlangenadleer 378 Schlangenhalsvogel934 Schlechtfalk 563 Schleiertaube 796 Schmuckvogel 458 Schnabelthier 268 Schnatterente 954 Schnarrer 890 Schneeaar 399 Schneeammer 561 Schneedohle 503 Schneekoͤnig 526 Schneer 477 Schneefink 569 Schneegans 939 Schneehuhn 773 Schnepfe 859 Schnepfenreiher 841 Schoberthier 249 Schreiadler 373. 380 Schuhu 412 Schupati 195 Schuppenthier - 265 Schwalbe 536 Schwan - 936 Regiiter des eriten Bandes. # ©eite Schwanengans 9838 Schwanzmeiſe 555 Schwarzbäder 628 Schwarzbrüftchen 512 Schwarzdroffell 476 Schwarzkopf 516 Schwarzkehlchen 512 Schwarzſpecht 679 Schwein 275 Schweinhirſch 302 Schwertfiſch 334 Sciurus 209 Scolopax 859 Scopus 855 Scythrops 706 ©eeadler 375 Seebär 188 ©ee : Elefant 187 Seehund 135 Sekretär 405 Seekuh 328 Seeloͤwe 187. 188 Seeſchwalbe 928 Seetaucher 901 Segler 536 Seidenhaſe 247 Seidenſchwanz 462 Seisura 448 Semnopithecus 81 Senegalli 573 Sericulus 505 Serin 572 Serpentarius 405 Serval 181 Setophaga 453 u n ichelfchnepfe 865 4 503 Siebenfhlöfer 217 Sıfleur 954 Sifilet 617 Silberfafan 767 Silberreiher 846 ©ilberfchnabel 475 ©imepaye 83 Simia 73 ©imir 165 Singdroſſel 478 Singſchwan 937 Sinsring 127 Sirli 553 Siserin 571 Seite Sitta ‚618 Skua 923 Skunk 149 Slepez 238 Somateria 946 Gonnenvogel 841 Sorex 127 Souffleur 332 Souleie 530 Sourde 866 Spalax 238 Sparactes 465 Spatule 858 Specht 678 Spechtmeife 618. 619 Speckmaus 121 Sperber 391 Sperbereule 414 Sperbergrasmüde 517 Sperling 565 Sperlingsammer 558 Sperlingsfalk 367 Spermophilus 216 Sphecothera 438 Spheniscus 911 Spicifer 769 Spießente 951 Spießſchwalbe 539 Spinnenaffe 90 Spinnenfreffee 639 Spisente 951 Spitzmaus 127 Spornammer 561 Springbock 306 Springhaſe 237 Springmaus 232 Sproſſergrasmuͤcke 514 Squatarola 832 Staar 600 Stachelameiſen⸗ freſſer 267 Stachelſchwein 243 Stachelratte 218 Staryque 908 Steatornis 549 Steinadler 371 Steinbock 319 Steindohle 651 Steindroffel 476 Steinfalf 364 Steinfeldhuhn 780 Steinkraͤhe 503 Steinmarder Steinrabe Steinfchmäser Steinfperling Steinwaͤlzer Steißfuß Stemmatopus Stenops Stenorhynchus Stentor Stenura Sterna Sternmaulwurf Stieglitz Ftilt Stinkthier Stockaar Stockfalke Storch Stoßmaus Stourne Strandläufer Strandreiter Strauß Straußkukuk Straußreiher Streitente Strepsilas Strix Struthio Stufenſchwanz Sturmvogel Sturnella Sturnus Sucrier ©ui: manga Sula Sumpfmeife Cumpfroftweihe Sumpfichnepfe Sumpfvögel Sumpfwader Surikate Sus Suslik Sycalis Sylvia Syma Synallaxis Synethere Syrnium Syrrhaptes 973 ©eite 148 505 508 580 876 901 187 102 186 90 448 925 133 569 882 149 400 337 851 230 437 870 882 819 695 846 956 876 406 819 520 912 487 600 627 632 933 554 403 866 818 869 170 275 216 451 511 668 62 224 411 787 974 T Seite Tachydromus 835 Tachyglossus 267 Tachypetes 932 Zafelente 947 Zagnikati 279 Zaguan 213 Tajaſſu 279 Taira 144 Talao 469 Talegallus 764 Taleve 893 Zalopoin 80 Talpa 132 Zamandua 265 Zamarin 99 Tamatia 711 Tamias 212 Tamnophilus 429.482 Tanagra 466 Zangara — Tannenmeiſe 554 Tannenpapagei 590 Tantalus 857 Tanypus 490 Tanysiptera 665 Taphozous 118 Tapir 234 Tardivola 561 Tarin 571 Tarier 508 Tarsius 103 Tartarın 87 Tatu 257 Zatuay 261 Zaube 79 Zaubenftößer 887 Tauchente 943 Tay⸗ tetu 279 Veichfänger 514 Telagon 150 Temia 610 Tendrak 126 Tenreck — Tersina 460 Tetrao 771 Thalassidroma 914 Thamnophilus429.432 Thiroptera 112 Thrush 480 Thurmfalk 364 Thurmkraͤhe 604 Seite Thylacinus 196 Thylacis 198 Tichodroma 627 Tiger 174 Tigre-chasseur 183 Zije 475 Tinamus 788 Ziti 98. 99 Tityra 436 Todirhamphus 668 Todus 670 Zölpel 933 Zöpfervogel 628 Tolai 247 Toque 84 Torchepot 618 Tordalk 909 Totanus 877 Toujoujou 820 Tragopan 770 Zrappe 823 Traquet 508 Zraueradler 379 Traueraffe 96 Trauerente 943 Trichechus 188 Trichophorus 490 Tringa L. 831 Tringa 870 Trochilus 639 Troglodytes 526 Trogon 713 Zroillumme 905 Trommeltaube 795 &rompetenvogel 672 838 Tropidorhynchus 506 Tropikvogel 935 Troupial 597 Zrupial 595 Zruthahn 761 Tſcheku 315 Tſchanſing 315 Tſchinku 83 Tſchitrek 446 Tuan 196 Zuju 820 Zufan 718 Tupaja 126 Zurafo 751 Turdoides 500 Turdus 475 Turkey 761 SA des erfien Bandes. Seite Marnix 785 Zurteltaube - 797 Tutre 661 Tyrannus 441 U. Uferſchwalbe 539 Uiſtiti 98 Ulula 409 Unau 256 Unglüdshäher - 608 Unto 77 Upupa 651 Urabi 311 Urana 252 Urax 755 Uria 905 Urfon 244 Ursus 136 Urubitinga 383 Urubu 358. 360 Urutaurana 383 V. Vaginalis 896 Vampyr 113 Vanellus 831 Vanga 433 Bari 101 Vasa 729 Venturon 572 Bervet 80 Vespertilio 106. 119 Veuve 579 Vidua 578 Bielfraß 145 Vierauge 194 Vigognethier 293 Vinago 814 Vireo ; 427 Viscache 252.959. 960 Bifon 148 Viverra 165. 166 Vouroudriou 700 Vulpanser 941 Vultur 352 W. Wachholderdroſſel 9J Wachtel Wendehals Regiſter des erften Bandes. ® Seite Waldhuhn 771 Waldlerche 550 Waldmaus 223 Waldſchnepfe 865 Walfiſch 340 Walroß 189 Wanderdroſſel 482 Wanderratte 221 Wandertaube 811 Wanderu 84 Wapiti 299 Warzenſchwein 278 Waſchbaͤr 39 Waflı erhuhn 893 Wafferläufer 877 Wafjfermaulwurf 134 Wafferralle 891 MWafjerratte 229 Wafjerihwäßer 496 Waſſerſtaar — Water - mole 269 Wauwau 77 Mebervogel 562 Weidenfänger 523. je Weihe 402 Weihraud) 504 MWeindroffel 479 Weißkehlchen 517 Weißnaſe 81 Weißſpecht 680 698 Seite Weſpenbuſſard 398 Weſpenfalk 398 Whip-poor-will 545 Wiedchopf 651 Wieſel 146 Wieſenhund 216 Wieſenpieper 528 Wieſenweihe 403 Wiſent 824 Winſelaffe 93 Wolf 160 Wombat 206 Worabee 562 Würger 421 Wuͤrgfalk 363 Wurzelmaus 230 X, Xanthornus 597 Xema 921 Xenops 620 Y; Yacou 757 Yaquarondi 181 Yak 825 Harfe 95. 96 Hetapa 445 Ynambus 788 Yunx Yurumi Mquautzli Z. Zaunammer Zaunkoͤnig Zebra Zebu Zeiſig Zemni Zibethkatze Zibeththier Ziege Ziegenmelker Ziemer Zieſel Zippammer Zippe Zobel Zokor Zorilla Zubr Zudervogel Zwergfalk Zwergfledermaus Zwerghaſe Zwerghirſch Zwerglumme Zwergralle 975 Seite 693 264 381 558 526 287 328 571 288 166 317 544 477 216 558 478 148 231 147 324 627 364 122 248 294 906 891 PER ALTEN 3 — 7, % ——— r NER: Au —— u — 5 = J } — J 8 Sa il 1: — N Ne en 54 J — 6) * — re Er — NO; 0 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES u 6 4892