a een. en 5 ae ae PA ne . eh Fear = Ta re ee =. = Ber = — En Senne s, HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY 11,104 oz Nenımdır 20, 1908. me er nn / sa Fear, ee . 5 FR Ne en er} zE a - I u u ur u a, - Bu . 5 1 > 4 Br i ‚z 2 he 2 4 | . | - 7 “ ern _ i BR ’ : 4 . . E > ie - se R BEE ia | | RN Joy DENKSCHRIFTEN 4. n M KAISERLICHEN | AKADEMIE I DER WISSENSCHAN TEN. ä De eeksensenarillfe CLASSE. N .g a ACHTUNDZWANZIGSTER BAND. & | ı | | 7 i re EEE MIT LIV TAFELN. 3 --IN COMMISSION SEI KARL GEROLD'S. SOHN, z BUCHHÄNDLER DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. DENKSCHRIFTEN DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. ACHTUNDZWANZIGSTER BAND. WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 1868. INHALT. Erste Abtheilung. Abhandlungen von Mitgliedern der Akademie. v. Littrow : Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz für die von Herrn Generallieutenant J. J. Baeyer vorgeschlagene Mitteleuropäische Gradmessung. (Mit 5 Tafeln.) . . . 1 Reuss : Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. I. Abtheilung: Die fos- silen Anthozoen der Schichten von Castelgomberto. (Mit 16 lithographirten Tafeln.) . 129 Hyrt!: Über Ampullen am Ductus eystieus der Fische. (Mit 3 Tafeln.) . ea 185 Ettingshausen, ©. Freih.v.: Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. II. Theil. it9‘ 9 Tafeln. In) 191 Winckler : Die Reste der Taylor’schen Reihe . . ...... Se EL a Reh 06 222 Zweite Abtheilung. Abhandlungen von Nicht-Mitgliedern. Laube : Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. Mit Berücksichtigung ihrer geognostischen Verbreitung in Frankreich, England, Schwaben und anderen Ländern. (Mit 3 Tafeln.) 1 Laube: Die Fauna der Schiehten von St. Cassian. Ein Beitrag zur Paläontologie der alpinen Trias. III. Abtheilung: Gastropoden. I. Hälfte. (Mit 8 Tafeln) . -. 2. ..2.2 22.2.2... Wankel : Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. (Mit 10 Tafem.) . 2 2 2 222 onen. Erste Abtheilung. Abhandlungen von Mitgliedern der Akademie. Mit 33 Tafeln. haikotit.nor nogaulbnnddd Den f e BESTIMMUNG DER MERIDIANDIFFERENZ LEIPZIG-DABLITZ FÜR DIE VON HERRN GENERALLIEUTENANT J. J. BAEYER VORGESCHLAGENE MITTELEUROPÄISCHE GRADMESSUNG. von C. von LITTROW, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH - NATURWISSENSCHAFTLICHEN ULASSE AM 28. FEBRUAR 1567 VORWORT. Bei den im April 1862 zu Berlin abgehaltenen vorläufigen Berathungen über das Projeet einer Mitteleuro- päischen Gradmessung wurde es als wünschenswerth bezeichnet, einen Punkt in der Nähe von Prag so auszuwählen, dass er von der Schneekoppe aus gesehen werden könnte, wo Herr Generallieutenant J. J. Baeyer diesen Punkt direet mit der Breslauer Sternwarte durch eine Winkelmessung zu verbinden beab- siehtigte. Am 23. August desselben Jahres entschied eine Recognoscirung, an der ich mit mehreren Mitglie- dern der preussischen, sächsischen und österreichischen Commission Theil nahm, für die Dablitzer Höhe, auf welche die Aufmerksamkeit durch Vorerhebungen des k. k. militär-geographischen Institutes gelenkt worden war. Dieser trigonometrische Hauptpunkt erwies sich als der einzige, von dem aus in der Nähe von Prag die oben erwähnte Bedingung der Sichtbarkeit der Schneekoppe zu erfüllen war; derselbe war über- dies ganz geeignet zu einer astronomischen Station, wenngleich seine etwa halbstündige Entiernung von bewohnten Orten manche Schwierigkeit für die Beobachter voraussehen liess. Es wurde also beschlossen, die Dablitzer Höhe als astronomischen Punkt erster Ordnung, bei welchem nämlich Länge, Breite und Azi- muth zu messen wäre, zu betrachten und die Bestimmung dieses Punktes wurde mir übertragen. Die gege- benen Verhältnisse brachten es mit sich, dass für die Länge Dablitz mit Leipzig verbunden wurde, was mir ‚nicht nur wegen des Verkehres mit meinem verehrten Collegen, Dir. Bru hns, sondern auch deshalb doppelt willkommen war, weil damit zugleich eine genaue Orientirung der österreichischen Monarchie in diesem Sinne eingeleitet wurde, an der es bisher völlig gebrach. Ich glaube am besten zu thun, wenn ich in der folgenden kurzen Geschichte der Expedition von sämmt- lichen dabei vorgenommenen Arbeiten berichte, obschon die vorliegende Abhandlung einstweilen nur die Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. L 2 ©. v. Littrow. Längenbestimmung gibt, und das Detail der Messung des Azimuthes, so wie der Polhöhe künftigen Publiea- tionen vorbehalten bleibt. Für die Bestellung der zu diesen Arbeiten nöthigen und nieht etwa schon vorhandenen Instrumente: ein Registrirapparat bei Ausfeld in Gotha, ein tragbares Mittagsrohr von 21 Par. L. Öffnung und ein zwölfzöl- liges Universalinstrument, beide letzte nach ausdrücklichem Auftrage des h. Staatsministerinms bei der astro- nomischen Werkstätte des hiesigen Polytechnicums wurde Sorge getragen, sobald die Ermächtigung der Behörden dazu erfolgte. Der Registrirapparat traf Ende April 1863 hier ein, und wurde, sofort in Thätigkeit gesetzt, um die Vorrichtung genau kennen zu lernen. Mehrere mechanische Unvollkommenheiten, deren Ab- änderung man besonders für Reisen als nothwendig erkannte, wurden von der damals in Wien befindlichen Filiale der rühmlichst bekannten Firma Siemens & Halske beseitigt und aus derselben Offiein eine Pack- kiste für den Apparat bezogen, weil die Verpackung, unter welcher das Instrument hier ankam, sich als völlig unzureichend erwiesen hatte, und man von Glück sagen konnte, die Vorriehtung überhaupt noch in brauchbarem Zustande erhalten zu haben. Da man auf dem Dablitzer Berge, dem höchsten Punkte eines sehr weiten Umkreises, auf starke Winde gefasst sein musste, und bei der späten Inangriffnahme der betreffenden Arbeiten erwarten konnte zu einem längeren Aufenthalte, bis in die rauhere Jahreszeit gezwungen zu sein, musste man auf einen solideren Bau des Observatoriums, als man dessen sonst bedurft hätte, bedacht sein. Ich liess deshalb von einem erfahre- nen Ingenieur in Wien einen Detailplan der Hütte zeichnen und damnach Mitte Juli 1863 den Bau beginnen, zu dessen Einleitung ich mieh selbst auf einige Tage nach Prag verfügte, dessen eigentliche Überwachung aber besonders in Bezug auf die Orientirung Herr Prof. K. Jelinek zu übernehmen so gütig war. Ein frühe- res Errichten des Observatoriums wäre zwecklos gewesen, da die in der hiesigen Werkstätte bestellten In- strumente, welche Ende Mai abgeliefert werden sollten, nieht fertig waren, und man mir bis Ende Juli blos das Mittagsrohr, für dessen Herstellung eben nur der obere Theil eines älteren Universale der Stern- warte durch ein Stativ, Niveau u. s. w. zu ergänzen war, das neue Universalinstrument aber erst bis Ende August bestimmt zusagte. So unangenehm mir die Aussicht war, die Instrumente unmittelbar und ohne alle nähere Untersuchung in Thätigkeit setzen zu sollen, so musste ich doch, als mir am 6. August das Mittags- rohr von Herrn G. Starke übergeben wurde, mich damit zufrieden geben, wenigstens für den schwierigsten und langwierigsten Theil der mir gewordenen Aufgabe, für die Längenbestimmung, ausgerüstet zu sein. Um über die Zweckmässigkeit der nothwendigerweise sehr eomplieirten telegraphischen Verbindungen völlig beruhigt zu sein, und nicht etwa erst in Dablitz Änderungen daran vornehmen zu müssen, wurde die Wiener Sternwarte mit dem Leitungsnetze in ähnlicher Weise verbunden, wie es seiner Zeit in Dablitz geschehen sollte, und am 6. August ein Versuch der verschiedenen telegraphischen Operationen zwischen Wien und Leipzig vorgenommen. Der hierbei als vollkommen eorreet erwiesene Plan rührte vom Herrn Tele- graphen-Inspector Dr. H. Militzer her, der mit seltener Aufopferung und innigem Verständnisse auch des astronomischen Bedürfnisses, so viel es nur immer seine ohnehin über alle Massen in Anspruch genommenen Kräfte erlaubten, sich der Sache widmete. Am 7. August wurde alles reisefertig gemacht; am 8. Mittags reiste ich, Abends der zum eigentlichen Beobachter bestimmte Adjunet der Sternwarte, Herr Dr. E. Weiss mit den Instrumenten nach Prag, wo in- dess auf der Dablitzer Höhe das Äussere der Hütte vollendet war. Am 10. August wurde das treffliche Quar- tier in Bereitschaft gesetzt, welches der damalige Herr General-Grossmeister Bär des Kreuzherren- ordens dem Unterzeichneten für sich und seine Arbeitsgenossen in seinem Dablitzer Schlosse anzuweisen so gütig war, eine Wohlthat, deren Werth in einem böhmischen Dorfe doppelt ins Gewicht fällt. Die Tage vom 9. bis 26. August wurden zur Errichtung einer zweiten Baude, für die Mannschaft, zur Aufmauerung der sechs Pfeiler für das Mittagsrohr sowohl im Meridiane als im ersten Vertieale, für das Universale, für die beiden Pendeluhren und den Registrirapparat, zur Dielung und Einrichtung des Observatoriums, endlich zur Aufstellung und Regulirung der Pendeluhren verwandt, so dass am 27. die erste Zeitbestimmung gemacht werden konnte. Nachdem in den nächsten Tagen noch für eine Mire gesorgt, der Registrirapparat in Gang bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 3 gesetzt, die telegraphische Leitung nach Prag und die Verbindung im Innern des Observatoriums unter der zuvorkommendsten unmittelbaren Mitwirkung des dortigen Herrn Telegraphen-Inspectors Horak hergestellt war, hätte vom 31. August an die Längenbestimmung beginnen können, wenn an diesem Abende nicht ein Gewitter in Verbindung mit einem Orkan, wie sich dessen die ältesten Leute der Gegend nicht entsannen, neue Verzögerung gebracht hätte: die starke trigonometrische Pyramide und die Mannschaftshütte wurden der Erde gleich gemacht. Ein Mann verlor dabei das Leben. Wenn man auch aus dem unglücklichen Ereig- nisse die vollste Überzeugung von der Solidität des ganz unversehrt gebliebenen Observatoriums ') und der weder die Uhren hatten ihren Gang, noch das Mittagsrohr seine Correetionen irgend er- Pfeiler schöpfte heblich geändert — so musste doch für die Unterkunft der Mannschaft Rath geschafft werden, da bei der mehr als halbstündigen Entfernung von bewohnten Orten die Hütte nie ohne Wache gelassen werden durfte, Um keine Zeit zu verlieren, theilte ich den in der Hütte ursprünglich für mich und meine Begleiter bestimm- ten Wohnraum in zwei Stuben, deren eine der Mannschaft zugewiesen wurde, und konnte so schon am 3. September nach Leipzig telegraphiren, dass alles wieder in Ordnung und zur Beobachtung bereit sei. An demselben Tage rückte der Telegraphist Herr Siegmund ein, der für die ganze Dauer der Längenbestim- mungen hier zu verbleiben hatte und uns die erspriesslichsten Dienste leistete. Am 5. und 11. September gelangen die ersten vollständigen Bestimmungen ; die übrige Zeit war zum Theil dureh einseitig trübes Wet- ter oder Störungen in der Leitung verloren gegangen. Am 12. wechselten die Beobachter, um persönliche Gleichungen zu eliminiren. Da Dr. Weiss sich in Leipzig unter Anleitung von Director Bruhns mit den Leipziger Einrichtungen bekannt machen musste, so traf der letztere erst am 15. m Dablitz ein. Es gelangen hierauf am 18., 23. September, 3. und 4. Oetober, zwischen welchen Tagen übrigens wieder mehrere bei- derseitig heitere Abende durch telegraphische Unzukömmlichkeiten verloren gingen, vier vollständige Reihen mit gewechselten Beobachtern,, die deshalb am 5. October in ihre Heimat zurückkehrten. Obschon Dr. Weiss an diesem Tage erst um 7 Uhr Abends in Prag eintreffen konnte, von wo er eine Stunde nach Dablitz zu fahren, hier die mitgenommenen Apparate auszupacken und sich auf den in einer halben Stunde kaum zu erreichenden Berg zu begeben hatte, so war doch schon um 9 Uhr die Beobachtung in vollem Gange, was ich als einen Massstab der Leistungshöhe anführen zu müssen glaube, welche durch die heutigen Communi- eations- und Correspondenzmittel ermöglicht ist. Nachdem übrigens am 6. October nur eine unvollständige Reihe geglückt war, gelang am 7. eine voll- kommene, mit welcher die Längenbestimmung abgeschlossen wurde. Da um diese Zeit das zuletzt für Ende August sicher zugesagte Wiener Universale noch immer nicht einge- troffen war, so drohte mir die unerfreuliche Aussicht, halb verrichteter Sache von Dablitz abgehen zu müssen; denn schon die Breite hätte nur allenfalls in Ersten Verticalen bestimmt werden können, zu welchem Zwecke ich vorsiehtshalber ein zweites tragbares Mittagsrohr von Steinheil mitgebracht hatte, auf die Azimuth- messung hätte ich einfach zu verzichten und dafür im künftigen Jahre die Expedition zu wiederholen gehabt. Aus dieser Verlegenheit half mir nun glücklicherweise das zufällig verfügbare treffliche 13zöllige Universal- instrument von Pistor und Martins, dessen Herr Direetor Bruhns sich in Leipzig und Freiberg für die- selben Zwecke, die hier noch zu erreichen waren, bedient hatte. Das Instrument langte am 6. October in Dablitz an und wurde unverzüglich in Thätigkeit gesetzt. Als ich am 10. Oetober anderer Geschäfte wegen nach Wien zurückkehren musste, waren am Tage vorher Herrn Dr. E. Weiss mehrere vollständige Breiten- bestimmungen mit Circummeridianhöhen und mit Beobachtungen des Polarsternes ausser dem Meridiane, so wie eine weniger vollständige Azimuthmessung gelungen, und ich verliess Dablitz mit der bald darauf erfüllten Zuversicht, dass trotz der vorgerückten Jahreszeit durch die Tüchtigkeit und Ausdauer des Herrn Dr. Weiss noch Alles zu Stande kommen werde, was man billigerweise zu fordern berechtigt war. 1) Die Erhaltung des Observatoriums verdankte man vielleicht auch der von allem Anfange an befolgten Vorsicht, dass, so oft man den Berg verliess, die telegraphische Leitung schon ausser der Hütte in die Erde geführt wurde, und so als trefflicher Blitzableiter fungirte, statt wie sonst das Gebäude in dieser Richtung doppelt zu gefährden. 1* 4 ©. v. Littrow. Bezüglich der Azimuthe hatte die Erfahrung gelehrt, dass die dortige zwischen Moldau und Elbe gele- gene Gegend im Herbste eines so reinen Horizontes, wie man dessen bedurfte, um die gegen 18 d. M. ent- fernte Schneekoppe deutlich zu sehen, sich nur äusserst selten erfreut. In den zwei Monaten, die ich beinahe ununterbrochen auf der Dablitzer Höhe zugebracht, gelang es mir trotz immerwährender Aufmerksamkeit ein einziges Mal, aber nur etwa eine halbe Stunde lang, die Sehneekoppe so auszunehmen , dass man eine unmittelbare Einstellung des Heliotropen hätte vornehmen können. Der Wunsch, die Azimuthe auf die Sehneekoppe zu beziehen, musste übrigens jetzt schon deshalb aufgegeben werden, weil man in dieser Jah- reszeit einen Heliotropisten auf die Schneekoppe kaum mehr beordern konnte. Ein trigonometrischer Haupt- punkt, welcher hinreichend (etwa 7 d. M.) entfernt und dabei in Dablitz oft genug deutlich wahrnehmbar ist, war der im Nordosten, also auch in dieser Beziehung günstig gelegene grössere Pösig. Die Azimuthmessun- gen wurden demnach auf den Pösig bezogen, für dessen Visur im Baue der Hütte schon vorgesehen war. Für diese Bestimmungen wurde übrigens die einzige bisher gangbare Methode, «dureh Horizontaldistanzen eines Polarsternes, in Anwendung gebracht. Wäre das in Wien bestellte Universalinstrument zur Verfügung gewe- sen, so hätte ich auch die Methode durch Collimirung des Universale mit dem Mittagsrohre versucht, welche auf meinen Vorschlag und nach späterer Erprobung, bei der ersten allgemeinen Conferenz im J. 1864 in das Programm der Mitteleuropäischen Gradmessung aufgenommen wurde. Das Leipziger Instrument, mit einseitig angebrachtem Fernrohre, eignete sich nicht dazu. Weitere Breiten- und Azimuthbestimmungen gelangen Herrn Dr. Weiss, wenn gleich mit grosser An- strengung und oft bereits bei scharfer Kälte, am 11., 14., 15., 18., 19., an welchem Tage das Mittagsrohr in den Ersten Vertical gebracht und sofort für eine Polhöhenmessung benützt wurde, ferner am 25., 27., 28. und 29. October, wobei Herr Major Ganahl vom 9. bis 18. Oetober die Güte hatte, die Zeitbestimmung zu besorgen. Während dieser Zeit und in den nächsten Tagen, bis 9. November, führte Dr. Weiss zugleich eine nähere Untersuchung der Instrumente und die Triangulirung der verschiedenen Beobachtungspunkte auf der Dablitzer Höhe durch, bei welcher letzteren Herr Lieutenant v. Sterneck, der schon vom 11. bis 27. August bei den ersten Einrichtungen des Dablitzer Observatoriums in freundlichster Weise behülflich gewesen, sich auf das Thätigste betheiligte. Am 13. November traf Herr Dr. Weiss mit den Instrumenten wieder in Wien ein, und war somit die Expedition glücklich beendigt. Bei der Mittheilung der Beobachtungen und ihrer Grundlagen, auf die ich nun übergehe, werde ich mich sowohl für die Längen-, als für die später folgenden Breiten- und Azimuthbestimmungen einer vielleicht nicht gewöhnlichen Umständlichkeit befleissen, einmal, weil ich der hoffentlich nicht irrigen Ansicht bin, dass die abgeleiteten Resultate hier für Controlen und Nachbesserungen aller Art offen stehen müssen, und dann, weil wir, Direetor Bruhns und ich, bei der Vorberathung im April 1862 zu Berlin aufgefordert wur- den, in der nächsten Campagne mögliehst genaue Erfahrungen über die anzuwendenden Methoden, Instru- mente u. s. w. zu sammeln, welche zur Feststellung der künftig zu befolgenden Grundsätze beitragen können, Erfahrungen, die nur wenn sie in vollem Detail vorgelegt werden, die daraus gezogenen Schlüsse rechtfer- tigen können. Überdies mussten die Reductionselemente wenigstens für die eine Station, für Dablitz fast ganz den Beobachtungen selbst entnommen werden, diese also hier erscheinen, wenn jene nicht blos auf Treu und Glauben gegeben werden sollten. Endlich schien es nicht ganz ohne Interesse, die verschiedenen Störungen und Hindernisse kennen zu lernen, die solchen Untersuchungen sich in den Weg stellen und nur aus der vollständigen Relation des Erlebten sich erkennen lassen. I. Lage des Beobachtungspunktes. Der Dablitzer Berg, eine zuweilen auch Ladwe-Berg genannte Anhöhe, erhebt sieh in einer Entfernung von etwa 1'/, Meilen nordöstlich von Prag mit mässiger Böschung bis zu einer Seehöhe von 187-8 Wr. Klftr. (oder 90-7 Wr. Klftr. über dem Nullpunkt des Moldaupegels bei den Schüttkauer Mühlen in Prag). Wegen Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablıtz. 5 der prachtvollen Aussicht, die er auf Böhmens Mittelgebirge und die über dasselbe hervorragenden Gipfel des Riesen- und Erzgebirges gewährt, wurde er bereits bei der im ersten Decennium dieses Jahrhunderts vorgenommenen Triangulation der österreichischen Monarchie zu einem trigonometrischen Hauptpunkte gewählt. Als soleher wurde er auch bei der neuen, behufs der Mittelenropäischen Gradmessung eingeleiteten Aufnahme des Landes beibehalten. Zur Veranschaulichung der Beschaffenheit unseres Beobachtungspunktes mag das auf Taf. I, Fig. 1 gegebene Kärtchen dienen, welches einer trefflichen Abhandlung des Herrn Prof. Koristka ') entnommen ist. Zur Erläuterung desselben sei nur hinzugefügt, dass das Gebiet in Schichten von je 10 Wr. Klafter Höhendifferenz eingetheilt ist, und die den einzelnen Schichten beigeschriebenen Zah- len deren Erhöhung über das Meeresniveau, ebenfalls in Wiener Klaftern ausgedrückt, anzeigen. Das Origi- nal, welchem dieses Kärtchen entnommen ist, lässt übrigens weit deutlicher als unsere Copie die einzelnen Schiehten durch abgestufte Färbung erkennen, auf die wir hier verzichten mussten. Zur Ausführung der geodätischen Messungen war bereits im Jahre 1862 von den Offieieren des geogra- phischen Institutes auf dem westlichen Hochplateau des Berges eine Pyramide und ein steinerner Beobach- tungspfeiler errichtet worden, beiläufig 40 Klafter südwestlich von jener Stelle, wo ein Steinhaufen den Ort anzeigte, an welchem bei der oben erwähnten früheren Triangulation der trigonometrische Punkt sich befun- den hatte. Es wurde dieser alte trigonometrische Punkt deshalb nicht beibehalten, weil in der Zwischenzeit der nordwestliche Abhang des Dablitzer Berges sich mit einem Wäldehen überzogen hatte, welches von ihm aus nicht nur den grössten Theil von Prag verdeckte, sondern auch noch die Visur auf einige andere trigo- nometrische Punkte des Netzes hinderte. Da nun im.Jahre 1563 die geodätischen Operationen gleichzeitig mit den astronomischen Beobachtungen ausgeführt werden sollten, konnte man den trigonometrischen Pfeiler nieht auch zu den astronomischen Beobachtungen verwenden, sondern musste darauf denken, hiefür in seiner Nähe neue Aufstellungspunkte zu errichten. Zu diesem Ende wurde beiläufig in der Mitte zwischen dem alten und dem neuen Trianguli- rungspfeiler ein Feldobservatorium eingerichtet. Bei der grossen Entfernung des Beobachtungspunktes von jeder bewohnten Ortschaft — die nächste, Dablitz, war noch immer gegen eine halbe Stunde entlegen — musste nicht nur der nöthige Raum zur Aufstellung der Instrumente vorhanden sein, sondern auch ein Wohn- raum für die Beobachter angebracht werden. Tafel II gibt einen Grundriss des Observatoriums, dem ieh hier nur einige Worte über die Raumvertheilung im Innern anfügen will. Neben der Veranda a tritt man dureh die Thür A unmittelbar in den Wohnraum W, der durch das Dop- pelfenster bei 5 Licht erhält, und dureh die mit der Thür # versehene Breterwand pp’ vom eigentlichen Beobachtungsraum D 5’ getrennt ist. In der grösseren Abtheilung des letzteren (B) sind ausser den beiden zur Aufnahme des portativen Mittagsrohres und des Universale bestimmten Pfeilern M und U noch die drei Pfeiler 7, 7’ und X bis zur entsprechenden Höhe aufgemauert, die beiden ersten für die Uhren, der letztere für den Registrirapparat. In der kleineren Abtheilung des Beobachtungsraumes (2°) ist in gleicher Weise ein Pfeiler 7 für die Beobachtungen im Ersten Vertieale hergerichtet. Sämmtliehe Pfeiler wurden nicht völlig massiv, sondern so gemauert, dass in jeder Ziegellage ein Lufteanal frei blieb, was das Troeknen der gan- zen Masse sehr beschleunigte. Die punktirteu Doppellinien, welche die Instrumenten- und Uhrpfeiler umge- ben, bezeichnen die Balken und Polsterhölzer, auf denen die Dielen des Fussbodens liegen, um dieselben von den Instrumentenständen vollständig zu isoliren, während die anderen punktirten Doppellinien Balken vorstellen, die zur Befestigung der Hütte beitragen sollen. Wenn die Dachklappen Ay in der Riehtung des Meridians und ef in der Richtung des Ersten Verticals, deren Öffnung und Schliessung auf dem mittelst Lei- tern zu ersteigenden Dache erfolgte, nebst den entsprechenden Seitenklappen 7/7 und m m’ nicht geöffnet sind, wird der Beobachtungsraum durch die Fenster ce, d erleuchtet. 1) Studien über die Methoden und die Benützung hypsometrischer Arbeiten, nachgewiesen an den Niveauverhältnissen der Umgebung von Prag. Ein neuer Beitrag zur Geodäsie und zur Orographie von C. Koristka, Professor der Geo- däsie am polytechnischen Institute in Prag. Gotha, Justus Perthes 1858. 6 O. v. Littrow. Nach dieser Auseinandersetzung wird die Taf. I, Fig. 2 gegebene Seitenansicht ') der Beobachtungs- hütte keiner weiteren Erläuterung bedürfen. Die ran über das Dach hervorragende Stange ist die letzte Telegraphenstange der Leitung, welehe das Observatorium mit dem Telegraphenamte in Prag verbindet. Um eine Reduetion der astronomischen Beobachtungen auf einander und auf die geodätischen Messun- gen vornehmen zu können, wurde am Schlusse der Beobachtungscampagne, am 2., 4. und 5. November 1863 bei sehr günstigen atmosphärischen Verhältnissen von Dr. Weiss unter Mitwirkung des Herrn Lieutenant v. Sterneek eine kleine Triangulation ausgeführt, und in dieselbe auch der oben erwähnte alte trigonome- trische Punkt einbezogen, da es möglicherweise einmal von Interesse sein kann, die Resultate der alten Tri- angulirung mit denen der jetzigen zu vergleichen. In dem Situationsplane Taf. I, Fig. 3 bedeutet ? den nunmehrigen trigonometrischen Punkt, also jene Stelle, von der aus die jetzigen geodätischen Messungen vorgenommen wurden; K die wahrscheinliehste Stelle des alten trigonometrisehen Punktes, so gut sich dieselbe aus den noch vorhandenen Trümmern ermitteln liess; endlich M, U, V beziehungsweise den Standpunkt des Mittagsrohres, des Universale und des Passagen-Instrumentes im Ersten Verticale, während die punktirte Figur um diese Punkte das Feldobser- yatorium anzeigt. Die Linie PP’ gibt die Richtung zum grösseren Pösig an, einem trigonometrischen Punkte des um den Dablitzer Berg gelegten Polygones. Die Reduetion der astronomischen Messungen auf einen und denselben Punkt geschieht bei dieser An- ordnung am einfachsten, wenn man alles auf den Standort des Universale bezieht. Es erfordert in diesem Falle das Azimuth, so wie die mit dem Universale bestimmte Breite keine Übertragung , ebenso wird da- durch die Längendifferenz nieht geändert, da das Universale im Meridian des Mittagsrohres aufgestellt war, und es sind daher nur die in Y ausgeführten Messungen der Breite im Ersten Verticale auf U zu redueiren. Um die Übertragung auf den trigonometrischen Punkt zu vollziehen ist die Kenntniss der Linie UP und deren Orientirung erforderlich. Bei der Vornahme der Triangulirung konnten diese Grössen indess nicht direet gemessen werden, da das Feldobservatorium. wegen erübrigender Untersuchungen an den Beobach- tungsinstrumenten noch nieht abgetragen war. Es musste daher die Länge und Lage der Linie U P indireet durch Hinzuziehen des Hülfspunktes S, auf den ein festes Holzstativ aufgestellt ward, ermittelt werden. Die Triangulation selbst wurde auf die gewöhnliche Weise ausgeführt, die Distanzen sind mit einem wiederholt genau untersuchten Messbande des geographischen Institutes gemessen, und der Niveauunter- schied der Zwischenpunkte durch sorgfältig eingetheilte Holzlatten mit Hülfe eines Ertel’schen Theodoliten bestimmt, dessen Fernrohr durch eine Libelle horizontal gestellt werden kann. Um eine grössere Genauig- keit zu erzielen und vor zufälligen Fehlern zu schützen, wurden die Dreieckseiten zweimal, die Winkel mit dem eben genannten Theodoliten viermal gemessen, und überdies, um Controlen zu erhalten, nicht blos die nöthigen, sondern auch einzelne überschüssige Stücke bestimmt. Wir begnügen uns damit, sämmtliche gemessene Winkel und Distanzen, die letzteren bereits auf den Horizont redueirt, anzugeben, und zu zeigen, wie und mit welcher Sicherheit daraus die gesuchten Stücke sich finden liessen. Alle Längen und Höhen sind in Wiener Klaftern °) und deren Deeimaltheilen gegeben, und die Niveaudifferenzen von den oberen Flächen der Instrumentenstände zu verstehen. Es wurde gefunden: UV= 3:189 Klitr. Ne MU= 1.418 „ KV= 23-711 „ Höhendifferenz K— V = — 0237 Klftr. ROSS arcnlesr, 5 K— 8 = —1:209 , 2) Dieses Bildehen ist nach einer photographischen Aufnahme meines nun verewigten Sohnes Otto angefertigt, der mir bei der ganzen Expedition vielfach hülfreich und durch seine jugendliche Frische erheiternd zur Seite stand. Ein Jahr später ward er, mit dem ich den Abend meines Lebens nach jeder Richtung zu verschönern hoffen durfte, mir für immer entrissen. 2) Wiener Klafter — 1:3964843 Metre nach W. Struve. Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. PS = 21-134 Klftr. Höhendifferenz P— S = — 1'176 Klftr. 8 U = 16-145, 5 a S— U= — 0:-834 Ferner: Winkel PKV= 6° 29' 27:8 PKS= 31 10 40-8 KP.S — 67.47 515 PSU= 4 15 33-5 a ESsyRe — 2817 721053 a Ka — 134 HE D Die drei Winkel PXS, SPK und SKP sollen als die Winkel eines Dreieckes zur Summe 180° geben; dieselbe beträgt 179° 59’ 42°6, ist also 17'4 zu klein. Die Diseordanz ist ohne Belang und unerwartet klein, wenn man die Schwierigkeit des Einstellens auf so nahe Objecte bedenkt. Vertheilt man den ersten gleichmässig unter die drei Winkel und ändert demgemäss jeden um +5'8, so erhält man für das Verhält- niss der Seiten des Dreieckes PAS unter einander die Relation: ES SIREE REN 1:78835.2 11-9078: Von diesen drei Seiten sind zwei: PS und SK gemessen worden. Um nun nach Ausgleichung der Win- kel auch diesen beiden Messungen möglichst gerecht zu werden, hat man für SP jenen Werth x anzuneh- men, der den Ausdruck (37.788 — 178835 ©)” + (21-134 — x)° zu einem Minimum macht. Dieser Werth ist x —= PS = 21-131 Kliftr. und damit wird KS = 377% Klttr. Grössen, die, wie man sieht, von den beobachteten sich nur ganz unwesentlich unterscheiden. Mit dem aus- geglichener Werthe von PS folgt nun aus dem Dreiecke K SP die Seite KP = 40-316 Klftr. Für die letztere Seite hatte eine am 21. Oetober vorgenommene direete Messung den sehr nahe damit übereinstimmenden Werth 40-319 Klftr. ergeben; es wurde aber von dieser Messung abgesehen, weil ein star- ker Sturmwind dabei störend eingewirkt hatte. Es sind also schliesslich als Grundlagen der ferneren Rechnungen adoptirt worden : SP = 21-131 Klftr. Winkel SKP = 31° 10' 46:6 KP= 40-316 „ E al alaeı SK = 37.790 „ a SPK= 67 4 573 UV = 3.189 Klftr. Winkel PKV = 6° 29" 97:8 VM = 93-038 e PSU= 5 15 33-5 UM= 1-48 „ E KPP= 154 5 57-4 KV = 23-7111 „, SU = 16-115 Die Berechnung des Dreieckes S UP gibt unmittelbar PU = 15.061 Kiftr. Winkel UPS = 49°28'0. 8 ©. v. Littrow. Allein die Seite PU kann man auch aus dem Dreiecke PVU durch Auflösung des Viereckes KV US und des Dreieckes X VP finden. Es wird dadurch erhalten PU = 15-063 Klttr. Die nahe Ubereinstimmung der beiden Werthe von PU aus den verschiedenen unabhängigen Messungen bürgt für deren Richtigkeit. Nimmt man das Mittel beider Bestimmungen als wahrscheinlichsten Werth, so wird mit Berücksichtigung der anderen Winkelmessungen: PU = Entf. Trig. Pfeiler vom Centrum des Universale . . . 15-062 Klftr. UPP' = Richtwinkel: Pösig — Trig. Pfeiler — Universale . . 115°46!0. Mit Hülfe dieser Angaben, so wie des von uns gemessenen Azimuthes der Richtung: Dablitzer Univer- sale — Pösig — 202° 1'4 und der von dem k. k. militär-geographischen Institute uns mitgetheilten Entfer- nung: Dablitz (trig. Punkt) — Pösig = 25507-4 Klftr. findet man das Azimuth der Linien PV = 86°13!6 und kann nun die astronomischen Messungen auf den geodätischen Punkt übertragen. Zur etwaigen Reduetion der älteren trigonometrischen Messungen auf die neueren hat man schliesslich aus dem Frühe- ven noch: Entf. des alten trig. Punktes vom neuen trig. Punkt . . . . 40-316 Kliftr. Riehtwinkel: Pösig — Neuer trig. Punkt — Alter trig. Punkt 134°5!9. Zum Schlusse dieses Abschnittes sei noch erwähnt, dass die Mire, von der wir übrigens bei der Stabi- lität unserer Instrumente nur für die ersten Rectifieationen Gebrauch machten, und die wir, wenn das bestellte Universale mit Gebrochenem Fernrohre verfügbar gewesen wäre, ganz hätten entbehren können, auf der aus Taf. I, Fig. 1 ersichtlichen Stelle, etwa '/, d. Meile nördlich vom Observatorium sich befand und von einer schwarzen Tafel mit breiten weissen Strichen gebildet war. Dieselbe projieirte sich nicht auf den Him- mel, weil der Horizont in dieser Gegend von einem, solche Aufstellung verhindernden Walde gekrönt war, und hatte für uns schon deshalb weniger Bedeutung, weil wir in der Lage waren, die Azimuthmessungen unmittelbar auf einen trigonometrischen Punkt zu beziehen. II. Allgemeines in Bezug auf die Längenbestimmung. Nach den in Berlin genommenen Abreden sollte die Meridiandifferenz Dablitz - Leipzig telegraphisch bestimmt werden, und dabei jede der drei bekannten Beobachtungsarten: Signal-, Coineidenz- und Resgistrir- methode in Anwendung kommen. Bei allen diesen Methoden müssen die Correetionen der Instrumente, bei den beiden hier zuerst genannten auch noch die Ortszeit der Beobachtung bekannt sein. Die Instrumentalfehler sind an jedem Abende durch Nivelliren, Umlegen des Fernrohres und Verbinden von Polarstern- mit Äquatorialstern-Beobaehtungen zu ermitteln, und die Einflüsse der etwa erübrigenden Unsicherheit in der Kenntniss der Fehler durch zweck- mässige Anordnung der Beobachtungen thunlichst zu eliminiren. Diese Beobachtungen können entweder mit Auge und Ohr ausgeiührt oder auf einem sogenannten Registrirapparate verzeichnet, also mit Auge und Hand angestellt werden. Im vorliegenden Falle vereinigten wir uns dahin, die Beobachtung durch Auge und Ohr beizubehalten, und zwar bei der Signal- und Coineidenzmethode auch für die eigentlichen Längenbestimmun- gen, um die Vergleichung der beiden Zeitscalen zu ersparen. Nur die beiden ersten Beobachtungstage in Dablitz machen davon eine Ausnahme. Die sogenannte Stromzeit wird bekanntlich dadurch eliminirt, dass man in jeder der beiden Stationen die Signale abwechselnd gibt und empfängt, vorausgesetzt, dass jene Zeit constant sei — eine Annahme, zu der man nur dann berechtigt ist, wenn alle Translatoren ausgeschaltet werden, weil dieselben, sollen sie keine Störung herbeiführen, beständiger Regulirung bedürfen. Überdies ist die Intensität des abgehenden von der des ankommenden Stromes, somit auch die Trägheit des Relais in beiden Fällen verschieden. Endlich wird, wenn so starke Ströme, wie der abgehende, durch das Relais kreisen, dessen Empfindlichkeit zeit- Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 9 weilig verringert und die sehr bedenkliehe Nothwendigkeit herbeigeführt, öfter im Laufe eines Abends die Hubhöhe des Ankers zu ändern. Diesen Schwierigkeiten suchten wir auf den Rath des Herrm Telegraphen- Inspectors Dr. Militzer durch eine Theilung des Stromes, ehe derselbe das Relais verlässt, zu begeg- nen. Mittelst eines in die Zweigleitung eingeschalteten Rheostaten kann man nun leicht Gleichheit herstellen zwischen dem ankommenden und dem durch das Relais eireulirenden Theile des abgehenden Stromes. Wenn schon diese Rücksichten eine bedeutende Complieation der Verbindungen erheischten, so stei- gerte sich dieselbe noch durch die Nothwendigkeit, die gewöhnliche telegraphische Correspondenz ununter- brochen zu ermöglichen. Die Apparate nahmen so die weiter unten näher beschriebene Gestalt an, in der sie sich zu unserer vollen Zufriedenheit bewährten. Um die persönliche Gleichung zwischen den beiden Beobachtern, Herrn Prof. Bruhns und Herrn Dr. Weiss auch dann noch zu eliminiren, wenn etwa eine der Zeit proportionale Änderung der Gleichung Statt haben sollte, wurde ein Wechsel der Beobachter so vorgenommen, dass zu Anfang und Ende der ganzen Operation an je zwei Abenden die Beobachter in der Heimat arbeiteten und zwischen diesen beiden Epochen die Stationen vertauschten. III. Beschreibung der Instrumente. A. Feldobservatorium Dablitz. Zur Zeitbestimmung diente ein tragbares Mittagsrohr mit Gebrochenem Fernrohre von 21 Par. Linien Öffnung und 24 Zoll Brennweite, welches die bei der Beobachtung stets gebrauchte 60fache Vergrösserung sehr wohl verträgt. Eine Abbildung, aus der die Construction des Instrumentes ersichtlich wird, nebst den nöthigen Erläuterungen behalten wir uns vor bei der Bekanntmachung der Beobachtungen zur Breitenbestim- mung im Ersten Vertical zu geben, und bemerken hier blos, dass die Libelle, deren Nullpunkt nicht in der Mitte, sondern nahe dem einen Ende sich befindet, über jenen Stellen der Zapfen aufgesetzt wird, mit wel- chen sie in den Lagern ruhen; dass im Oculare ein Fadenmikrometer angebracht ist, und das Fadennetz aus 18 Fäden besteht, deren Anordnung nachstehender Holzschnitt zeigt. TEE ENEBNTIELITV 56 RO TOVESENE YSWLIONU ER Der hier rechts befindliche Doppelfaden ist der bewegliche des Ocularmikrometers; die mit römischen Ziffern bezeichneten Fäden sind jene, welche mit Auge und Ohr beobachtet werden sollten, da die zwischenlie- genden hiefür zu nahe an einander stehen, daher nur für Registrirbeobachtungen oder für Polarsterne benützt wurden. Als idealen Mittelfaden, auf den die Beobachtungen reducirt wurden, betrachtete man die Mittel- linie zwischen den Fäden 5 und 6. Der Standort dieses Instrumentes war der aus Ziegeln aufgemauerte, von einer quadratischen Steinplatte gekrönte Pfeiler M (Taf. T). Die Hauptuhr, von Auch in Seeberg, wurde auf dem Pfeiler T an ein Bret aus Eichenholz befe- stiget; die Coineidenzuhr, von Graham, ganz in gleicher Weise auf dem Pfeiler 7’. Beide Uhren haben Quecksilbereompensation und sind an der Wiener Sternwarte längst erprobte treffliche Werke. Zwischen den Uhren stand auf einem vom Fussboden isolirten Pfeiler R das Tischehen mit dem Hansen’schen Regi- strirapparate A und den Nebeninstrumenten: Morse’s Sprechapparat B, konisches Relais ©, und Rheostat D, welche man in ihrer dortigen Anordnung auf Taf. III vereinigt sieht. Hansen’s Registrirapparat ist in den letzten Jahren auf den deutschen Sternwarten so heimisch geworden, dass eine Beschreibung desselben Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XXVIII. Bd, 2 10 O0. v. Littrow. unnöthig und die, so viel uns bekannt, bisher nirgends gegebene Abbildung hier genügen wird 1). Ebenso bedürfen die Nebenapparate keiner Erläuterung. Der rechts stehende Taster 2, mit welehem man nicht nur in die Linie sprach, sondern auch registrirte und die Signale gab, ist ein sogenannter Inductionstaster, bei welehem durch das Niederdrücken des Schlüssels zwei Punkte in metallischen Contact gebracht werden. Als Stromquelle dienten für den Linienstrom Daniell’sche Batterien, und zwar sechs zu je zwölf Ele- menten von jener Grösse, wie sie in den Telegraphenämtern gebräuchlich ist. Zu dem Loealstrome benützten wir Meidinger’sche Elemente, und zwar je drei Doppelelemente für die Uhr und für die Signalbatterie. Zur Erläuterung der Drahtverbindungen diene Tafel IV. Wird der Schlüssel des Tasters niedergedrückt, so wird in demselben der aus dem Batteriewechsel heraustretende Strom getheilt. Der eine Theil geht durch das Mittelstück « längs der ganz ausgezogenen Linie in die Induktionsrolle des Relais und gelangt bei d an den Liniendraht, während der andere Theil beim Punkte e längs der einfach punktirten Linie durch den Rheostaten ebenfalls nach d geleitet wird, wo er wieder mit dem ersten Theile des Stromes zusammentrifft, und nun mit diesem vereinigt der fernen Station zueilt. Steht die Klammer bei C wie in der Zeichnung, so werden blos die Schläge des Relaisankers hörbar sein, da kein Localstrom eingeschaltet ist; durch Ver- schieben der Klammer in eine der beiden links angegebenen Stellungen kann man mit Hülfe der als Signal- batterie bezeichneten Localbatterie entweder den Registrir- oder Schreibapparat in Thätigkeit setzen. Der von aussen kommende Strom muss in seiner Gesammtheit durch die Induktionsrolle des Relais gehen, um die Erde zu erreichen, da die Leitung durch den Rheostaten jetzt am Tasterpunkte e unterbrochen ist. Bei dieser Einrichtung hat es keine Schwierigkeit, den Widerstand im Rheostaten so zu reguliren, dass vom abgehen- den Strome nur ein, dem ankommenden an Stärke äquivalenter Theil sich durch das Relais bewegt. Will man die Coineidenzuhr einschalten, so wird die Klammer bei B geschlossen, um durch sie eine Stromtheilung einzuleiten, hingegen die bei ./ geöffnet, um dem Strome den nahen Weg in die Erde zu versperren, und ihn dadurch in die Linie hinauszutreiben. So wie die Coineidenzuhr ausgeschaltet wird, muss man die Klemmen bei ./ schliessen, weil sonst kein Strom von aussen her in das Observatorium gelangen könnte, und die bei B öffnen, weil sonst auch der ankommende Strom sich spalten und zum Theil durch den Rheostaten der Erde zugeführt würde. Hätte man übrigens ausser in die Linie auch local telegraphiren, z. B. die Beobachtungen zur Bestim- mung der Ortszeit und der Instrumentaleorreetion registiren wollen, so hätte auch dies geschehen können, wie man aus dem gleichfalls eingeschalteten Signalgriff des Registrirapparates sieht. DB. Sternwarte Leipzig. Die Beobachtungen der Sterndurchgänge geschahen in Leipzig an dem, zwischen zwei Pfeilern auf die gewöhnliche Art aufgestellten Passageninstrumente von Liebherr und Utzschneider, dessen gerades Fernrohr 29 Par. Lin. Öffnung, 2'/, Fuss Brennweite hat und hundertmal vergrössert. Dasselbe diente letzt- lich ausser zu dieser Längenbestimmung auch bei der Ermittlung der Meridiandifferenz von Leipzig und Freiberg, Berlin und Gotha, und ist in der Abhandlung über die zweitgenannte der eben erwähnten Opera- tionen beschrieben. Wir wollen hier aus Gründen, die später erhellen werden, nur noch bemerken, dass sich vor dem Oculare ein Prisma anbringen lässt, von welchem Bequemlichkeits halber bei den Beob- achtungen, in der Regel jedoch so Gebrauch gemacht wird, dass die Augenachse nahe in der Ebene des Meridianes bleibt. Übrigens wechselt nach. der Construetion dieses Instrumentes nicht der Kreis, sondern nur der Nonius die Weltgegend bei Umlegungen, daher die beiden Lagen eigentlich durch „Nonius Ost“ und „Nonius West“ zu bezeichnen wären. Wir behielten im Folgenden der Übereinstimmung mit den Dablitzer Notirungen und der leichteren Verständlichkeit wegen die Bezeichnungen: „Kreis Ost“ und „Kreis 1) Eine weit compendiösere, namentlich für Reisen weit bequemere Form, die wir später diesem Apparate hauptsächlich durch Einführung eines Elektromotors statt des Gewichtes gegeben haben, steht gegenwärtig auf der Wiener Stern- warte in Gebrauch, und ist im LII. Bande der Sitzungsberichte der mathem.-naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften beschrieben. Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 11 West“ bei. Von den 25 in 5 Gruppen zu je 5 abgetheilten Fäden konnten ihrer gegenseitigen Nähe wegen mit Aug und Ohr nicht alle genommen werden; es wurde desshalb verabredet, (ausser bei den Polarstern- beobachtungen) nur die Antrittszeiten an neun Fäden: 1,4, 6, 9,13 (Mittelfaden), 17, 20, 22 und 25 zu notiren. Eine grössere Gleichförmigkeit der beiden in Leipzig und Dablitz gebrauchten Mittagsrohre wäre sehr zu wünschen gewesen, war damals aber nicht erreichbar, da eben nur diese Instrumente zur Verfügung standen. Übrigens haben die Resultate der Operation, wie man weiter unten sehen wird, genügend darge- than, dass die persönliche Gleichung der Beobachter an beiden Instrumenten nahezu denselben Werth, somit jene Ungleichheit der Mittagsrohre hier keinen merklichen Einfluss hatte. Als Hauptuhr diente die Pendeluhr Tiede Nr. 336 mit Zinkeompensation; zum Markiren der Secunden- punkte für die Registrirbeobachtungen wurde eine nach Sternzeit regulirte Uhr von Seyffert mit Queck- silbereompensation benützt, und als Coineidenzuhr ein Werk von Naumann mit in Öl gekochtem Holz- pendel eingeschaltet. Der ebenfalls Ausfeld’sche Registrirapparat in Leipzig war mit dem in Dablitz völlig identisch. Als Stromquelle dienten sowohl für den Local- als für den Linienstrom Meidinger’sche Elemente, und zwar für letzteren 60. Die Drahtverbindungen sind, wie Tafel V zeigt, den oben für Dablitz erklärten ähnlich. Die Hauptverschiedenheit liegt darin, dass Prof. Bruhns vorzog mit dem Ausfeld’schen Signalgriffe anstatt mit dem Taster zu registriren, mit dem letzteren die Signale zu geben und die Correspondenz unmittelbar auf der Rolle des Registrirapparates zu führen. Da er somit auf einen besonderen Sprechapparat verzichtete, ist seine Drahtverbindung in mancher Beziehung einfacher, scheint uns jedoch insofern unbequemer, als jedesmal zwei Klammern umgeschaltet werden müssen, sobald man sprechen und Antwort erhalten will, wie aus Taf. V erhellt, was in der Dablitzer Einrichtung nur beim Einschalten der Coineidenzuhr eintritt. Jene Einrichtung leidet unseres Erachtens überdies an dem Übelstande, dass wenn die angerufene Station das Gesprochene nicht versteht, man die anrufende Station nicht unterbrechen kann, weil der Kreislauf ihres Stromes wegen Mangels einer Erdleitung nicht geschlossen ist. Übrigens verloren diese an und für sich schon unwesentlichen Verschiedenheiten dadurch noch an ihrer Bedeutung, dass beim Wechsel der Beobachter jeder die neue Beobachtungsstation so einrichtete wie seine heimische. Als nämlich Prof. Bruhns nach Dablitz kam und Dr. Weiss in Leipzig sich aufhielt, wurden die Drahtverbindungen in Dablitz so herge- stellt, wie wir sie eben beim Leipziger Observatorium beschrieben, während Dr. Weiss sich in Leipzig das Dablitzer Schema einrichtete. Bei dem Wechsel führten die Beobachter Relais und Rheostat mit sich, um dadurch die individuellen Verschiedenheiten dieser Apparate zu eliminiren, was hauptsächlich für das Relais geboten schien, da Prof. Bruhns sich eines Dosenrelais bediente. Den Registrirapparat ebenfalls zu vertauschen schien völlig zwecklos. IV. Programm der Beobachtungen. Bei der Zusammenstellung des Beobachtungsprogrammes wurde aus nahe liegenden Gründen das Augen- merk hauptsächlich darauf gerichtet, die Instrumentalfehler möglichst genau zu bestimmen und den Einfluss allenfalls darin zurückbleibender Unsicherheiten thunlichst zu eliminiren. Für die Ermittlung der Neigung wurde daher so oft als möglich während der Beobachtungen libellirt, für den Collimationsfehler durch mehr- maliges Umlegen und für das Azimuth durch Beobachten von Sternen vorgesorgt, die nördlich und südlich vom Zenith eulminiren. Herr Prof. Bruhns hatte die Freundlichkeit, nach diesen Grundsätzen folgendes Schema für die Beobachtungen zusammenzustellen. 2# 19% O. v. Littrow. 1. Zeitbestimmung mittelst Auge und Ohr. (Zur Ermittlung der Instrumentalfehler und Uhreorrectionen.) für Dablitz für Leipzig Grösse a 18630 ö 18630 m n ivelliren DOHeLCU IN 3° AeFe5t +27° 48'2 y Draconis.... . : 53 525: +51 304 DLUÜRSEImInSEE 6 il, 13258 +86 36°2 Umlegen Usemm ... 4° 8 32: +86 36-2 ad : 8 94 +38 39-5 ivelliren 4 &1 Lyr® 45 18 40 3:25 +37 28°6 +1°260 | +0°276 | +1-229 | +0°302 | +1:223 5 B Lyr® var 1S 45 1023 +33 12-3 +1'195 +0'348 | +1:143 | +0°372 | +1°136 6 ol Lyr® DER 6-1 15 48 56°46 +36 481 + 1"249 +0:288 | +1°215 | +0°313 | +1°209 7 EIIEREN Seo ee 45 18 49 42-75 436 43°6 +1:249 | +0°288 | +1°215 | +0:313 | +1°209 8 Y Lyr® 3:2 18- 53.4995 +32 30:2 +1°185 | +0°359 | +1°:130 | +0-383 | +1-122 9 49 Draeconis DiS7 18 58 0-59 +55 27:8 +1:763 [| —0°163 | +1°756 | —0°126 | +1:759 10 51 Draconis 5'4 19 1 50-32 35a 112 +1°670 | —0'089 | +1:666 | —0:054 | +1:669 Umlegen 11 n Lyr® 4-5 19 9 561 +38 54-8 +1:286 | +0°250 | +1°261 | +0°276.| +1'255 12 x Cygni 4-5 19 13 56-00 +53 70 +1°667 | —0°087 | +1°664 | —0°052 | +1'666 13 4 Cygni 5-0 19 3:00 +36 DT, +1'237 +0°301 | +1°200 | +0°326 | +1'193 14 |8s Cyani 4:6 19 26 40-74 +34 9-8 +1:209 | +0-332 | +1-162 | +0-357 | +1-154 115) 0) Cysni 5 4°9 IR 272:6507 +49 54°3 +1'553 +0°006 | +1°553 | +0-038 | +1'552 16 Y Aquile 3.0 19,239, 14470) +10 16°9 +1'016 | +0°651 | +0°780 | +0:668 | +0°766 17 « Aquile 6 eo} 19 44 5°8S5 + 85 30°5 +1*011 +0°672 | +0-°756 | +0:687 | +0°741 15 ß Aqul® .. 4:0 19 48 34:92 +6 40 +1'006 +0:699 | +0.723 | +0:714 | +0°708 Nivelliren Nach der Vollendung dieser Zeitbestimmung beginnen die telesraphischen Arbeiten. Der östlicher lie- sende Ort, also Dablitz, ruft die Telegraphenstation Prag an, die Linie nach Leipzig Sternwarte frei zu machen; sobald dies bewerkstelligt ist, wird Dablitz davon avisirt. Nun treten beide Observatorien in unmittelbare Correspondenz , theilen einander gegenseitig die Erfolge der bisherigen Beobachtungen des Abends mit, und beginnen hierauf die eigentlichen Operationen der Zeitübertragung, indem Dablitz 15—20 Signale in je 10 Minuten Zwischenzeit gibt, was Leipzig durch eine gleiche Reihe eben so gegebener Signale beantwortet. Sodann schaltet Dablitz durch 15 Minuten seine Coineidenzuhr ein, nach deren Ausschaltung Leipzig die seinige eben so lange schlagen lässt. Den Schluss bilden noch 15—20 Signale, so wie früher nach einander gegeben von Dablitz und Leipzig. Sowohl Signale als Coineidenzen werden durch das Gehör aufgefasst. Nach Ausführung dieser beiden Operationen werden gleichzeitig auf dem Dablitzer und Leipziger Regi- strirapparate 16 Sterndurchgänge registrirt, und zwar kann Dablitz, da die Längendifferenz 8'/, Minuten beträgt, zwei bis drei Sterne registriren, ehe dieselben den Meridian von Leipzig passiren. Während Leipzig registrirt, nivellirt oder legt der Beobachter in Dablitz das Instrument um, und umgekehrt nach folgendem Schema: 2. Registrirbeobachtungen. x für Dablitz für Leipzig Nr. Name Grösse a 18630 d 1863-0 seco | : = m n m N 19a [eaGepheirerere: 5-1 PER +56° 91!7 +1'805 | —0-195 | +1:794 | —0-157 | +1:798 20 2 Lacert& . 50 Pr ch +45 50°9 +1'455 +0°108 | +1°431 | +0°138 | +1'429 Nivelliren 21 a& Lacertt® .. .- 40 22 25 39.04 +49 34°7 +1:542 | +0°015 | +1°542 | +0°047 | +1:542 22 8 Lacert& . 5-7 | 22 29 46:70 | +38 55.6 +1:285 | 40'250 | +1°261 | +0°276 | +1°255 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dabhtz. für Dablitz Grösse & 18630 0 1863-0 2. «) für Leipzig Umlegen 7953 B.A.C.. 15 Lacert& . o Andromedx 3 Andromedae . 8056 B.A.C.. 41m 2:34 +57° 45!7 45 5160 +42 35-1 55 37-34 +41 35-4 58 20 +49 18°5 1 Fast +45 [2 D [2 ) OT 2: Dy 2 2: 9 2 Mono w IVHCHUE: DOSE: Nivelli S Andromed® .. o 23-98 +48 12 Andromede . & 77 +37 8567 BANG... » -00 +31 Umleg 72 Begasi ... . 30 7 58 +30 3 % Andromed® .. : 23 530 -99 +45 43- Nivelliren 33 | 79 Pegasi 2 34 |p Cassiopejae . . 62 50 23 47 3307 +56 4 +1:823 | —0°210 | +1'811 | —O 13 42 43:69 +28 48 +1°133 | +0°426 | +1*051 | +0° 4'2 42 5 0 094. | 40°: 3.0 428 | +0 448 171 +1 +1 -041 -815 Ist an beiden Orten die erste Zeitbestimmung geglückt, so werden nun die Arbeiten für diesen Tag geschlossen; ist dieselbe an einem Orte oder beiderseits mangelhaft, so wird nach dem Registriren die fol- gende Zeitbestimmung ausgeführt. 3. Reserve-Zeitbestimmung (Auge und Ohr). R für Dablitz Nr. Name Grösse a 18630 0 18630 sec Ö für Leipzig Nivelliren 35 & Andromed® .. 2-0 0% 1° 18?64 +28° 20'0 +1°136 | +0°422 | +1°055 | +0°444 36 +4 Pegasi . o 2°5 0 6 10-98 +14 25°3 +1°033 |] +0°603 | +0'838 | +0:620 37 6 Andromede 45 0 9 56-48 +37 553 +1:268 | +0°268 | +1°259 | +0°294 Umlegen 38 pe Andromede 5-7 0 13 5479 +37 126 +1'255 | +0°281 | +1°224 | +0°307 3 83 BZA.C.. 6:0 077177 74252 +52 17°2 +1'634 | —0°061 | +1°633 | —0°027 40 46 Piseium . . 6:8 0 20 50-74 +18 45°4 +1°056 | +0°550 | +0°902 | +0°569 41 % Cassiopej® . 5'2 0 24 13-72 +53 45°9 +1:692 | —0°107 | +1°658 | —0°071 42 & Cassiopej® . . . 41 0 29 2138 +53 8:5 +1:667 | —0:087 | +1°665 | —0:052 45 « Cassiopej® . . . var. 0 32 45°17 +55 471 +1:778 | —0°175 | +1°770 | —0°138 Nivelliren 1 el || ae || 2 er ae ee a oc ae: Umlegen II « Urs® min. 2-0 IS2287759252 +88 34'7 late 6 Be N 44 1 Persei ö nn: 37 1 43 0:69 +54 23°0 +1:721 | —0°130 | +1:716 | —0'094 45 ß Arietis SE SEE 2=5 17747 “59 +20 8.2 +1°065 | +0°533 | +0°922 | +0-551 46 4 Persei E 50 12532213390) +53 494 +1°694 | —0°109 | +1'690 | —0:073 47 « Arietis.. 2°0 1 59 27-35 +22 48-8 +1°085 | +0°498 | +0°964 | +0-518 Nivelliren -046 -825| 2331 "217 -634 -891 -691 "666 "774 Das Programm zeigt, dass die Registrirsterne fast sämmtlich sehr nahe beim Zenithe eulminirten. Sie wurden aus dem Grunde so gewählt, weil bei denselben die Elimination des Azimuthes des Rohres um so nothwendiger war, als das Registriren von den Beobachtungen zur Bestimmung der Instrumentalfehler, besonders wenn die erste Zeitbestimmung genommen wurde, um mehrere Stunden absteht. Die vielleicht auf- 14 O0. v. Littrow. fallend reichliche Auswahl von Sternen wurde desshalb getroffen , weil einzelne Sterndurehgänge leicht ver- loren gehen und dann bei knapper Wahl die nöthige Zahl von Beobachtungen zur Sicherstellung des Resul- tates mangeln kann. Diese Vorsicht erwies sich als sehr gerechtfertigt, da kaum an einem einzigen Abende das Programm vollständig durchgeführt werden konnte. Inwieweit dies jedesmal gelang und mit welchen Modifieationen, wird der nächste Abschnitt zeigen. Hier sei zu den Angaben der obigen schematischen Zusammenstellung noch Folgendes bemerkt: Kürze halber werden die Sterne stets unter dem Zeichen aufgeführt werden, das ihnen oben in der Rubrik Nr. beigelegt ist. Die beigefügten Namen sind dem Kataloge der British Association, die Grössen dem Bonner Sternverzeichnisse entlehnt. Als Grundlage für alle Berechnungen wurde der Nautical Almanae gebraucht; daher sind die Recta- scensionen jener Sterne, die in demselben als Fundamentalsterne enthalten sind, unverändert aus dieser Quelle entnommen. Die übrigen sind aus Mädler’s Katalog, in welchem allein sämmtliche gewünschte Sterne vorkommen, mit den dort gegebenen Eigenbewegungen auf 1863-0 redueirt, und mit Hilfe der von Dr. Auwers (Astronomische Nachriehten Nr. 1300) mitgetheilten Relationen auf das Coordinatensystem des Nautical Almanac gebracht. Die Declination ist blos genähert aufgeführt, da zu unseren Untersuchungen nur die Recetascension genau erfordert wird. Die letzten fünf Columnen enthalten für Zeit- und Registrirsterne die Constanten, deren man zur Reduc- tion des Sterndurehganges vom Mittelfaden auf den Meridian bedarf. Bei dieser Reduction wurde die T. Mayer’sche Formel benützt; es ist daher: m — sin (p — Ö)sec od n = 008 (p — Ö) secö. Diese Constanten sind gerechnet unter der Annahme der Polhöhe von Dablitz: 9 = 50° 8'2 Leipzig: 9 = 51 20.1. Für die beiden Polarsterne « und ö Urs& minoris, so wie für den an einigen Tagen gebrauchten Stern 4 Urs® minoris sind diese Constanten aus der nachstehenden Tafel zu nehmen. I. ö& Urs® minoris. —10°047 — 10'052 — 10'057 IF. % Urs® minoris. —32'783 —32'826 — 32'869 I. & Urs minoris. s3 34 50 +40°369 — 25'099 | +31'619 | — 24'432 -+32'136 34 55 +40 408 — 25-124 +31:'649 — 24'456 +32'167 35 0 —+40°448 — 25150 —+31'679 — 24'481 +32:198 35 5 —+40°487 — 25'175 +31°709 — 24'506 32-229 35 10 -+40°527 —25°201 —+31'739 —24 531 +32'260 V. Beobachtungsjournal. Die Fädenantritte sind im Folgenden durchaus so angesetzt, dass ohne Rücksicht auf die Kreislage jener Faden als erster bezeichnet wird, durch den der Stern bei der täglichen Bewegung zuerst geht. Als Normallage gilt im Folgenden stets Kreis West, so dass bei den Dablitzer Beobachtungen Faden I Kreis Ost identisch ist mit Faden VIII Kreis West ete. und umgekehrt; bei Leipzig hingegen Faden I Kreis Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz, 15 Ost mit Faden 25 Kreis West ete. Der leiehteren Übersicht wegen ist die Reduetion der Fädenantritte auf den Mittelfaden beigesetzt, obwohl die dazu nöthigen Fadenintervalle erst später werden gegeben werden. Endlich sei noch erwähnt, dass kein Fadenantritt weggelassen wurde, der nicht schon im Original-Tage- buche als unsicher notirt war, oder bei dem nicht ein offenbarer Schreibfehler vorkam. Die wenigen Fälle dieser Art sind dadurch kenntlich gemacht, dass die fraglichen Zahlen in Klammern gesetzt wurden. Bei der Mittheilung der Signale sind alle an dem einen Orte gegebenen aufgeführt, auch jene, welche an dem zweiten Orte überhört wurden. Die letzteren wurden ebenfalls dadurch gekennzeichnet, dass sie in Klammern einge- schlossen sind, und dass im Tagebuche des anderen Beobachtungsortes an der Stelle jedes überhörten Sig- nales ein Strich steht. . A. Dablitz. 1863. September 2. Beobachter Weiss. Kreis Ost Wie 59:25401027419=0 WE E30 Te 2 114-2 36°3| . > bubıl7r21126:0: % | . 1448| . 62| % 85-0) Er lD7ET 17: 53"35°76 I |18-0 )37°0| 5-0 30:0 |44°0| . . [52-0 j19°0 147 °0| . . B . 9 9 18 16 3323 Kreis West I - . E 3 ® h . x 28-0 |49°0 18 16 22-35 AO (2202 (528) » (8°0) 2E-A| -,.138:0 k 0°8 17'7 18 40 1408 Day lr 12708 49°5 D°7 KO A HT: v5 1962 Den 18 45 12-12 Ww ıs1 0 58:8 Ww' 58-1 0' 17°2 Nach dem Durehgange von Stern 5 umwölkte sich der Himmel. Am 4. September suchten wir trotz sechsstündiger Bemühungen (von 4" Nachm. bis 10" Ab.) vergeblich die Linie nach Leipzig frei zu machen. Die zu diesem Behufe im Beobachtungsloeale geführte telegraphische Correspondenz verhinderte Beobachtungen von Sterndurchgängen. 1863. September 5. Beobachter Weiss. 1: Kreis Ost. W 15°5 0 60:0 W' 61:0 0' 15°5 2 9:31 2140-812, 9:5|. 5. 14957 11°0| . *,180:4| 1:8| 17°53”40°59 I [21:0 |39-0 |11°0 132-0 |46°0 |15°0 [51-0 |56:0 [22:0 |49-0 | 6:0 . - . . . . 18 16 35:70 al)| . [570 48-0 |36°0| 7:0) 3:0 150-0 42:0 123-0 |53°0 [370 |112:0 1120| . . . . . 13 35 36'82 5 17-5 33°3| . 55'0| . [10'8 2450 400 1:8| . |17°8| 18 45 17-62 I. Die Beobachtungen wurden nicht dem Programme gemäss ausgeführt, weil die im Beobachtungslocale geführte Correspondenz um die Linie nach Leipzig frei zu machen, andere als Polarsternbeobachtungen zu sehr störte und die letzteren zur Bestimmung der Fädenintervalle wichtig schienen. Nach langen vergebli- chen Bemühungen gelang schliesslich doch eine Verständigung mit Leipzig Sternwarte. Die Signale und Coineidenzen wurden jedoch nicht nach dem Anschlagen des Relais gehört, sondern registrirt. 1. Signale. Signale, gegeben in Dablitz Signale aus Leipzig, gelesen in Dablitz Te en Be 20: 42” (40°30) 2058” (20*35) DIEB 21° 3= 51:10 (5020) (3015) 41°25 4 1:00 43 (0-50) (4020) 50-15 11-05 (10:35) 50°25 2 110 21-15 20:25 59 0'35 10:20 31'25 3005 10°35 21°45 41'15 !) a ist 51 Cephei. 16 O0. v. Littrow. Signale, gegeben in Dablitz Signale aus Leipzig, gelesen in Dablitz N rn Da er 2043" 4015 20"59” 20"20 21 2m 31:25 21" 4m 51:05 50'25 30:05 41'05 5 1:10 (10:30) 50:20 3 1:15 21-15 (2025) 21 0 0:35 11'15 31:10 (3025) 10:30 21:05 4b! (4035) 20:25 31'15 2. Coineidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr Dablitzer Uhr ol 1427908 ae Same 1321 34 26 58 23 22 25 BT 30 22 2 30 40 33 43 37 46 41 Nach den Coineidenzen konnten aus Zeitmangel keine Signale mehr gegeben werden. 3. Registrirbeobachtungen. &% Beobachtungen in Dablitz. von | R. a. Mttf. (26-85) 5435| 5'95[13°40]22- 41:80]48 55| 7-45|15°60| . . 5 22" 15"40*50 : ; . R » 56-15|58:90| 5-80|18°55/26°55|35-05/46-85/54-60| 3-15/14-90 17-45|23-80|34:00/40:70|47° 4-45|(7°05)|12:05|22-35|29-50|36°9546-25,53-00|59-50| 9-S0 Kreis West 24 | 1:40112:20|19-25]26-85|36-45|43:90|50-80] 2-25| 8:75|11:20117-75/28:10|35:75|42-85|53:35| 0:35| 7-30]18-85| 22 46 9-82 25 R ; : . 154:70156°80) 3:75113:65|20-90|28-00 38.90/45°40| . R 22.55 55:77 26 43:05|51:65|59-45|12-00|19-20)21"85[29-90|40-75|49-55|57-55|10-25/16°90)25-60|38-15| 22 58 20-56 W 156 0 61:7 W' 60:9 O' 14:8 DSH SHE h - |... |14-05|21-60]34-00]40:75/4360|50-80| 2-55|10:65|19-35|30-90|38-00|46-10|58-40| 23 11 42-38 Kreis Ost 32 | . | 9-55]18:05|24-95|36:00]44-05/51:15| 2-60] 9-60|11-55|18:50|30:60|37-95|46°10)56-25] 4-00]11-35|23:-05| 23 31 10-79 W 62-5 0 15:8 W' 15°7 0' 62:3 33.1. . 120-65125-90135-00!41°15/47:15/56:00| 1:85] 3:50] 8:70117°85|23°25|29-90|38-40/44-65/50-20159-50| 23 43 2-42 34 |21:00|35-20)45-45|54-15| 8-15|18-35/28-80|42-15151-80|54-55| 2-85/18-20/27-20|37-35\50°90| 0-55|10:15/25:00| 23 47 52-92 Die Beobachtung der Registrirsterne Nr. 29—31 ging verloren, weil das Gewicht des Registrirapparates sich in seine Kette verwickelt hatte, und derselbe desshalb stehen geblieben war. ß. Beobachtungen aus Leipzig. Kreis West 21:80 | 26-80 | 36°45 | 41:50 50:50 | 5495 20 21 Kreis West 20 7-95 16-80 | 21°70 | 25-70 | 30-15 | 34-85 | 43-65 | 48-20 | 53-20 | 57-30 1:40 22: 23m 5942 21 25°85 | 35°65 | 40:35 | 45-20 | 49-65 | 55'20 4:60 9-45 | 14:60 | 18:90 | 23-45 22 34 1673 22 22 38 24.16 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablıtz. 47 "15 | 39-90 | 44- 60 | 57-55 | 2:35 | 7-30 | 11:75 | 20:50 | 25-05 | 29-90 | 34: 30:90 | 34-40 | 38:15 | 41:90 5 : 55° 59-60 | 3-3 : 3. -40 21:20 | 24: . Mtıf. 23 ]45-50 |57°10 | 2:55 | 8°8 1: 3-95 | 50-35 | 56*60 22% 24 | 36- 45:25 | 49-05 | 53-7 -15 -40 | 24:00 | 28-65 22 25 99% 30-55 | 35:00 | 392 -90 4:50 | 9-05 | 13-40 23 26 |48- 58-15 | 3°00 | 7°8 20 -85 | 42:05 | 46:70 23 27 |47: 56-70 | 0-85 | 5-4 "35 40 | 37:20 | 41:65 23 29 3- .11:40 | 15-45 | 19-5 -05 3-40 | 47°40 | 51-35 23 30 |50- 57:20 | 0-90 | 4-4 -35 26-90 | 30:90 | 3450 23 32 | 38-60 | 47-45 | 51-80 |56°25 | 0-50 | 5-45 | 13:75 | 18-90 |23:30 2770 | 31-80 23 39 29-96 33 |29-15 | 35-15 | 38-70 |42:: 45-55 | 49:15 | 55-95 | 59-90 | 3-75 | 6-90 | 10-05 230 910, 21-32 II. Kreis Ost a6, She: sr ee 3 IE ! | 149-5 | | 7 21-4| 0% 602968 Sa Bazeller 98:5 2. | 2 alesiles 85010 le. 122575) 39-8| . | 2-1 19:0| 0 10 15-58 Kreis West 381. | | 8% ı £ 37-0 | | 0.2 171 0 14 13-52 40|. | I as 15-7) . 129-3 | 18-5 | 3-0 021 9-39 Zuel|nL 130-4 £ l1-0| . '23-9| 112-8 5-0 35-7 | 38-8| 0 24 33-07 43 |35°8 158-4 | j31-8| . |34°7| jı5-4| 38-4| . 10-3) 3425| 033 4-77 II |18°0 |35-0 |11°0 |49-0 ]42-0 28-0 |49-0 |28°0| . | . a a ee a re en a Ar ya. Teiyauiosya Kreis Ost W 14-7 0776332 W' 63-1 O' 149 HIER. | > |: | | 8:0 [460 ]11-0 158-0 [48-0 |29-0 | 0-0] . 1 10 26-61 44 |53-5| . |. < 48:0 110-6 130-7 | aan | - 24:8 47-2| 143 20-80 45 129-4 ‚440 2-9 17-3 29-5 13:6 | | 225 16-8| 147 23-33 46 |6-3| . 29-4 0.0 22-2 4:5 | 39) 34:7| . |57°0 1 53 32-01 47 513) . | 5°8| 25-5 39-5 . |52°0] | 6°6| . 26°7| . |41°0 1 59 46-13 Kreis West W598 0 163 W' 16:6 0" 59-8 2 Be - jas:0] - | . 172] . 38-5] . | . [572 I 24:0 38-0 | 6-0 37-0 41-0 113-0 40-0 | 0-0) Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 3 117-8| . 8-8| 17° 53=47r54 | . 18 16 33:96 15 OÖ. v. Littrow. Kreis Ost 180 1360 2 TE 11°0 1390 ® 18° 16”42?89 D 22 5 18 32 41°27 487 256 or SONDD DO @00ı m DIES} 11 |24°7 41'6 | 3 Bald |o 3 lebe zölleo. Belle | B 19 9 29-18 12 [55-0 rabyjlns 47-5 9°7 5. ee 50-0 1:0 43°2| 19 14 18-99 13 |34-5 50-7 13-5 29-6 eo | 22-5| 39-2| 19 21 36-63 14 | 3-7 197 . 41-6 57-8 11-6 27-4 9-5| 5-7| 19 27 ‚4-53 15 150-8 11:5 | . 189-6 0-6 18:3 38-8| . . le7| 27:8| 19 33 9-14 16 5 | | ll . 1145| 28-3| . ...146°5 | 0-5| 19 40 8-92 17 |39°5 522 | [11 Dass 85°7| . j[as-9 | 7:6 | 21-1| 19 44 29-98 W 58-9 0: 414-7 W' 16-5 0' 61°2 In Leipzig trübe. 1863. September 11. Beobachter Weiss. Ivw| 8 | 9 var | 10 Ivo: | R. a. Mttf. Kreis West W 61°5 0 14-2 W' 16:0 0' 63°2 1 0 4 05 0 30°0 5 2 45-4] 57-8] 18°5 Q 33.5 17: 41”36°48 2 134°4 E 95°3 | REES 46 2 : ö 46 25°7 54°6 16°3 17 53253 I [33-0 |ar-o |ı7-0| . [49-0 [24-0 |49-0 | 9-0 [29-0 [55-0 NER 18 16 43-00 Kreis Ost I | ’ 11°0 |45°0 |47 0 17:0 147-0 | 2-0 18 16 50-78 3 B 6°3 13°6 0 D 36°6 5 D3WD 18 32 49-23 W 14:6 (0) W' 61:0 0O' 2 4 |31°0| 48:0 10°8 | PAS 41°5 os az 21°0 ö 377 18 40 3454 5 1822 45°5 10°0 | 26°0 39-4 R 553 H 17°3 32-8 18 45 32°78 7 110°8 28-0 . |50°3 6'6 2120|. 3ueY Ö 0.2 16°7 18 50 19-01 8 |20-4 36°6 ° 53.0 13°6 27-4 R 43:2 Ag 20:5 18 54 20-65 9 | 2:2 26-3 . |ös-o| >13: 41-4| . | 5:0 36°8 0-7| 18 58 31-60 Kreis West DE Re j49"3 | 125 OO 5 . 4444| . 1k95) | 24°5| 422 19 9 37:00 12 2.8 250 | 55'4 10706) 5 36°5 584 | 23-8 510 19 14 26°79 13 |42°0 58°8 21°0 31°5 DIET, 1.28) 30.4 470 19 21 44-39 14 |11°2 274 49:5 5'6 ö 194 35.0 52.20 1505 19 27 1223 15 159-0 19°6 47°8 8.2] 26°0 ‚46°1 147 | 353 19 33 16°96 16%. 25-5 338 - 570 109 223 .. 135-7 | 540 | 81 19 40 16°46 17. |47-0 |12-7 [32-0| . 43-5| . [570 14:9 29-0) 19 44 37:66 W 59.5 (0) Floh) Wale 0' 66:0 I. 1. Signale. a. Erste Reihe. ß. Zweite Reihe. (zegeben in Dablitz Aus Leipzig, gelesen in Dablitz Gegeben in Dablitz Aus Leipzig, gelesen in Dablitz I N —— N — Le 201572520330 21: 0= 2440 2143= (0°20) 21:45” 44:80 (10” 15) 34-50 10:25 54:60 2020 4445 (20-20) 46 470 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 19 iegeben in Dablitz Aus Leipzig, gelesen in Dablitz Gegeben in Dablitz Aus Leipzig, gelesen in Dablitz ———— AN — m N Tu ti nn 2057” 30*20 21: 0= 54*55 21:43” 30*30 21:45” 1460 40:20 1 4:45 4025 24-70 50:20 1355 50.20 34:60 58 0:15 2455 4 0:15 44:70 10°15 3445 10:20 5460 20:20 4450 20-10 47 4:65 30:10 5440 30:20 14:50 40:25 2 460 40-10 24:70 50:10 1445 50:05 34:45 59 0-15 24-50 45 025 44:60 10:20 34:50 54:60 44:50 n 48 4:70 2. Coineidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr SIR engror DIES AED 10 27 27 30 12 54 30 33 15 20 33 34 17 48 36 38 20 16 22 45 Auch an diesem Tage wurden die Signale und Coinceidenzen nicht durch das Gehör aufgefasst, sondern auf dem Registrirapparate verzeichnet. Es war übrigens, wie man aus den Coincidenzen der Dablitzer Uhr sieht, nach dem 5. September die Schwingungsdauer des Pendels der Coincidenzuhr verringert worden, einer- seits um mehr Coineidenzmomente in der gegebenen Zeit zu erhalten, andererseits um sie sicherer auffassen zu können. 3. Registrirbeobachtungen. & Beobachtungen iin Dablitz. Kreis West | Ze: | - 22° 10732"94 20 | . [5440 1:95) 9-70|20:20|28-20 22 15 55°30 43:75 3:95 56-90 14:65 22:95 47:20 31-10/3420 54-10,56:20 W 651 0 15-0 Werte 0' 60-9 31:20 0/16°20 0 41:80 30:30 1 22-2 35:20 | |. 1. |. [11-10/13-60|21-80]33-0541-25/49-60| 2-35 3 21 LEE. > t | | 9-65118-10130-75| 22 26 12-49 22 | . |25'4032-15139:25,48:60,55°90| 2-2012-70,19-05/21-05|27-50 37-05 4410/5090) 1:35) 7-2 2 -25.14-3525°65 5| 22 30 19-96 Kreis Ost 23 5 |12:40/21-45 q 45-85/56:20 7-15121:25/30:30|33-15 57:55] 7°05/17-40|31:00/41°15/51°20) 6-30] 22 42 31-69 24 17-10,28-10,35:50,41-80 53:00|59-95| 7-60|17:70, | > lad: 2 on | 22 46 25:73 W 65-1 0 15:9 W' 11-8 0' 61:0 : | ale : BE) U RS" a (ER up Se 1. |26°45/35°30'46:00|54-20| 1:90]14-00 5 - .. 10:2020°15/27°05)34°15)43°20,50-10,52:00,57-80| 8-60 14-40 21-60 31:00 38:10/44-30 5455 Kreis West 31 |45:05/54-10 0-15) 6:30/15°15/21:30 27:20 36:95/42°35|44-45150:20159:00| 5:35/11°40120:85126-40|32-50142-15 23 27 43:36 32 |1375/25°20|32-6540°45/51°10,58:90 6:20|18-25/25-10 27-10 34-30|45-15 53-15 0-55 12-35/19-05 26-95 38-50 23 31 26°01 W 66:0 0 16-5 W' 10:0 O' 59-8 See |41'25/19:90/55°95| 1:30/11:00]16-80/18-20/24-10132-45|39-0045-15153:90]59-30] 5:30]14:90] 23 43 17-41 34 |36-15,50°85| 0:10) 9-2523-15/33-10/42-10)59-00) 6-15| 9-20) 18-55|32-00,42-15,52:00| 6-30.15:60,25-25 40:00] 23 48 7:79 Die Beobachtungen der Sterne 25—27 hinderte die partielle Bewölkung des Himmels; sie verursachte auch den Ausfall eines Theiles der Fadenantritte einzelner anderer Sterne. 3” O0. v. Littrow. ß. Beobachtungen aus Leipzig. 31°00 | 10-10 | 22-55 41°20 | 17-30 [47-15 |: 1:80 14-60 Nach dem Durchgange 2 Kreis West dieses Sternes umwölkte sich der Himmel in Leipzig 19 2-90 | 13-80 | 19:20 | 24:90 | 30:20 | 36-20 | 47-35 | 5360 | 0 | 10:00 22: 18” 5184 20 22-75 | 32-20 | 36-40 | 40°90 | 45:10 | 50-05 - ö 5 0 ) 2 22 24 14-39 21 |40:35 | 49-80 | 54°80 | 59-65 4:20 9:65 | 18-80 | 23-70 | 29-05 | 33:25 | 37:90 22 34 31°26 22 | 47:20) | 55-25 | 59-10 | 2-80 7:20 | 11’05 | 18-90 | 23:20 | 27-20 | 31°20 | 35-10 22 37 39:30 vollständig. Bis zum 15. September ging in Dablitz das Pendel der Hauptuhr nur so lange dies die telegraphischen Operationen erforderten, von letzterem Tage jedoch bis zum Schlusse der ganzen Arbeit ununterbrochen durch den Queck- silbertropfen der Unterbrechungsvorrichtung. 1863. September 16. Beobachter Bruhns. I [ 9 | var | 10 va R. a. Mttf. ODjaN az 18205207°59=3 W 17.8.0105950 OBRESE Wi 56-720 71522 W 582 O 16-8 Ww' 58-2 O' 16-8 W' 585-8 0' 16-8 Ww' 19:0 0' 60°3 ww 17-8 07 59-0 2 |48-3 sollen a ler = 170581 | -Rl8:i6 1407| . 9-7| . |30-3| 17°54= 9:84 I ja5-5| 5-0 j36°0 |57-5 [13-0 |41°0 J19-0 |23-0 |50-0 |15-5|| er | i 18 17 304 Kreis West I e ; | ss I 142-0 |18-0 |48-5| 4-0 [22-5 |58-5| . 18 16 57-28 3 | . | | | : 55-3 | e | 3 9-7) . |26°4| 43-7 |49-7| . | 7-4 18 33 235 Obj.N., Wi 57.17 (O15=E ODJS32 W.57:53021555 18-0 0' 59-9 19-0 0' 61-0 Ale 1 2 176 13056 Aa , Ken eire 34:6] . |51°6| 18 40 48-03 5 j46-2 1:9 [23-2 39:6 15323 8-7 30-3 46:8| 18 45 46-16 7 |24-7| 41°3 Bed 20-0 34-7 Stoß) 2 13-7| . |30°7| 18 50 27-45 8 |34-3 50-2 ar 27:6 . 140-7 56-3 17-7 33-7| 18 54 33-93 9 15-7 39-3 OT 35-1 DAT en as 50-2 13:8| 18 58 44-46 Kreis Ost hl A ee DD 43-8 | 58-6 al 5 38-6 55-71 19) 9551-37 12 |16-7 39-8 | 9-6 30°7 | 50-7 12-6 12:8 4-7| 19 14 41:08 13 |56-7 12-7 | ao [Bed 5-7 22-3 lad. |: 51,1:0. 1289721 58-90 14 |25°7| 41°8| 3-7 19-7 33-3) . 149-4 5 joe 26-8| 19 27 26-56 15 |hEjee} 33-8 1-8 22-7 40-3] : b . |28-4| . |49-3| 19 33 31-42 05728. WW 16557 0755953 Obj.N. W 58:9 O 15-8 WW! 590.5%°0" 15-8 W' 17:0 0' 60:0 Kreis West 8bj.18:7 Wu 17:0:2100=5958 Obj.N. W 58.0 0 150 IWE37:05 01700 W' 16:8 0O' 59-8 I | 12 er 49-4 | 2-3". [16-8 | 375 > 17°41”55°50 2 153 14:8|. |. [a2 46 | 183-3 44:6 | 13-8 35-3| 17 54 14-11 i jar-o| 2-5 !31-5| 3-0 | 6-5 41:0] 5-0 25-5 jas-5 j12-5 | | [* 18 16 59:22 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 21 Kreis Ost | 0:5 [24-5 0,5] 2'533 BD 1821726271 . .0| 15-7| . 132:7| . |5-5|55-8| . jı2- 18 33 8-39 Obj.N. W 17:8 0 60-9 w' 59-2720, 71670 2] .3| 7] I & !40°*£ 2 7 7 | 136°: “7 “2 "8 32° Sa "5 9)| 19 -3 0 56 | 23° "6 7 8) e -6| 7 3"7| -4 7 on! -4| 2 5-7| S7| 7 3 -s| | -4 :8| “3 7 6 a6) 2 8-7 | 7 3 «8 zu | 5.4 "6 7 6 -g 2| D "2| “3 7 7 9-6 | -3| .3| 2 4 -3 3] ja Sollen 32-3] "3 8 3 O0bj.S. W 58-6. 0. 15-1 Obj.N. W 18:0 Ww' ıs:2 0'615 W' 57:6 106 1. Signale. a. Erste Reihe. ß. Zweite Reihe. Gegeben in Dablitz. Gehört aus Leipzig Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig. en a — —— I N N 20% 59= (0°) Ol LE 212,410 30° 21? 44” 43'8 (10) 53°6 40 53-9 (20) a 34 50 45 3-4 (30) 13-4 42 0 13°6 (40) 23-4 10 23-3 50 33°6 20 33'5 21 0 0 43°5 30 437 10 53°3 40 53°5 20 d5, 13°3 50 46.37 30 13°6 43 0 13°8 40 243 10 23°7 50 333 20 33:6 1 0 43°3 30 442 (10) 6 3-4 40 53*7 20 50 47 36 30 44 0 13:7 40 23:6 50 33:6 2 0 43:8 2. Coineidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr DES eATe 212 222 46° 11 14 25 51 13 41 23 52 16 11 31 56 18 37 34 57 3. Registrirbeobachtungen. a. Beobachtungen in Dablitz. Kreis West 22. 10”52°91 22 16 15'22 24:20 27:50 27203700 4270/4990 51:20 19 |22-05/36°70/46:0055°30| 8:70|18-80|28:05/42-95|51-25 54-35| 3:40|16°60 1:20 | | 5975| 9:60 20 |). )14:60/22-00,.29-90/40:10/48-20,55°50) 7-00) 14-10)16-5023:60|34-45 3-45 15:80 22 0. v. Littrow. R. a. Mttf. Obj2S-2W258:0820 137 Op). N. W 18227207763%0 NET RE) W' 58-4 0 14-0 3 05] 10:95/23°90|30°90|33°80141:20|52°7 -70/ 9:70/21°90/29:30|38°00|50°35 15° 70)22- 40/32:90)53:95/41:00,47°20/56°80) 420|11:20/21:30/27°35\34°60 Kreis Ost 116°30|32-20|42°20|52° 5011650 26°70|40°90|49-95[53°10] 1:80|17°70/27°05|37-10]50° 0-70|10:80]25-90 36°90/47°90/55°2 -60)12:45| 19-80 27:60|37°80|44-70 46-40/52-90| 4-30|11:00|18:70/28-60|35"80143:00 54:00 ER . » 50/59" 6:20 13°70|23°70130°30132°20|38°70 50'00/56°70| 3:90] 13-90|20°75127:80 59-90] 7:20|19:75/27:50 36°30147°70|55°30 5785| 5-30 17:90/25-60/34-10/45-20153:50| 1°50| . 144- 50 56- 15| 3:60,10°30]22-1529-45|3760)48°35]55°15|57°55] 4-45,16°25/23°30|31°45/41°15]49°15)56°35| 7-70 14-0 Obj.N. W 18:0 0! .62°7 W' 60:0 | | IE# . |49-90|55°60) 9-S0 17:00 195012680 3925146955520] 6°00|14:05]21-95|33-90 Its 24- 70130:601|40°60|47:00|54°60| 4:30 10:05/12:05 17:90|28-30 34 70,41°80,51°00|57:65| 4-20|14:10 58-95| 8:05/14°90|19:90|29:10)35°60|42-80|50°90 56°75]58°45| 4:05|14:0520-05|26°60|(36°95)|41°15/47°70/56°95 Kreis West 31 ler. . |34:80/41:20]47-10]56:70| 2-45] 4-30110:00118-80]25- 20131-60]40:80 46-25152-7 1:90| 23 28 3-28 32 |33:70]45°30,52:70| 0-30|10- SO 18- 90 26:00|37°70,45:00 47-00,54:30 5 5:20|13:10|20-90,32:20)39-00|46-90|58-25| 23 31 45:93 0b.S. W 591 O0 142 Ob,N. W 172 0 02-2 W' 18:9 0' 63-9 W' 58:0 0' 13-0 52:30|58-90| 5-00|14:00|19-50 25:65 34-40 51:90, 2:7012-10,26- zoj858 30,44:90| 0:05 33 |40:50|49' 4055: 20 34 |6- 05|10:65|20:20, 1°10| 9°:50,15°95 21:60/31:05 36° 60138: 25|44- 10 29-90 43: 10)53°45 2:60,17 -90,26: 30/29°00|35:60 ß: Beobachtungen aus Leipzig. Kreis West e . . ä 32.00 | 3780 3520 | 40:30 "40 "25 -80 305 3:00 (47°20)|(53°20)| 58°2 r 055 E17215) 22:70 6'20 | 10°35 x 0 21521730-3157 1135.25 Kreis O "75 | 26:70 | 32-20 5 32:20 | 36-30 -40 | 1S-70 | 22-80 = 20 | 38-80 | 43-30 1080 -10 : 6:30 "65 k 3.40 Kreis West 40°05 | 45:10 Q "05 8:10 | 14°05 225 19= 12°57 57:10 1:50 ® -05 5 x 22 3509 (14°90) |(21°00)| 25°: 25 | 39-20 5-05 22 52-18 19-25 | 23°45 "2 :20 | 39:25 | 44-15 22 59:73 Kreis Ost 23 20°10 | 31:00 j(35°70)] 42-40 | 49-05 9 6-10 9 o . n 22 51 686 24 10:25 | 13-20 | 23-00 | 27:60 | 32-00 | 36-30 = : 6 o ® 22, 55 1-13 25 5620 4:25 8:60 | 12-60 | 17:75 | 22-20 | 29-30 | 33:60 | 38-30 | 42-70 | 47-10 23 4 47:13 26 2220 | 31:50 | 36°15 | 4120 | 46°70 | 51:75 0:25 500 | 10:20 | 15-20 | 20-30 230 le 27 . ö ® ö B 0 6 ä e . ö 23 10 12-44 28 44-10 | 53:00 | 5770 2:70 7:70 | 13-60 | 21°60 | 26-25 | 31-30 | 36-45 | 4120 23.,202733397. 29 35-40 | 43-20 | 47°00 | 51-20 | 55°85 0-20 6°90 | 11:20 | 14:90 | 18-40 | 23°30 23 23. 2689 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 23 Kreis West 42-00 | 45°9 52:40 | 56:05 | 0:30 | 4:50 15:60 25 | 27-45 | 32-70. | 37:70 | 43-20 . . E 17:00 | 20-30 | 27:90 | 31-60 | 35-70 | 39-30. | 42- - 53-20 | 56-80 43:80 -05 | 0:10 | 5-60 | 12-70 | 18:65 | 24-50 | 35: -60 | 48-05 | 53- R. a. Mttf. Kreis West 31 |29-90 | 36-80 | 40-70 | 44-30 | 47-75 | 51-85 | 58-60 | 2:50 | 625 | 9-90 | 13-20 23h 36m 22782 32 | . [22-75 | 27-10 | 31-60 | 36-00 | 40-80 | 49:70 | 53-80 | 59-20 | 3-30 | 7-45 23 40 5-43 33 4:30 | 11-60 | 15-05 | 17-70 | 20-90 | 25-25 | 32-30 | 35-90 | 39-00 | 42-60 | 46-10 23 51 55-78 34 |59-20 | 10-35 |15-60 | 21-35 | 26-10 | 32-75 | Teiso 49-75 | 55-50 | 1:00 | 6-40 23 56 47:66 In Aussig blieb der Translator während der Beobachtungen trotz wiederholten Auftrages eingeschaltet. 1863. September 19. Beobachter Bruhns. vor | R. a. Mttf. 17:42= 1:29 54 20-41 17 12-49 Kreis Wes | 11°0 |32- DS SID 0) 11 157-2] ale | Bo oT co ee 26-2]. |. ]49-5| | 6-2| 19 10 1-92 12 |27-8| 50-2 | u 5 |Kalar, . 07 22.8. 153-3 |15-7| 19 14 51-74 13 | 6°8/| 23-8 46°3 . |8#e| | 132-8 55°6 11-7| 19 22 9-59 14 136-7) 51'8 14-6| . 30-3] .. |. [43-6 5959) | . 22-2 37.8| 19 27.37-21 15 |23°7 44°6 oa 3323, Wa 50 11:6 177421139: 59-9] 19 33 42-11 16 150-8] 43 22-8 CS me Az. 1-2 | 19-7 | . [32-7] 19 40 41-95 Ra dter,| 257 442 DZesu 0.1980 22-3 40°6 53-7| 19 45 3-14 ı8 [41-3] Bazar: © \aor DB | ER 50-.8| . .. | 9-8) . [22-7] 19 49 32-22 Opj. 8: WETTER O0 579 ObJaN- WE IT=3 ON 572 ObjaN® DW; 56:8 0 16°8 WETTE Te Ww' 59.0 0' 19-0 Ww:! +» 19-0: (079#59.0 Nach dreistündigen fruchtlosen Bemühungen wurde der Versuch, die Linie bis Leipzig frei zu machen, aufgegeben. 1863. September 20. Beobachter Bruhns. | 10 Kreis Ost ONERE Ni ee Obj. N. 2 1820072 W' 18-4 0' 57-9 Na ar DE 1 9-7] 25-1 45'7 0.4 | 13-3 27-9| 48-8 | 13-3| 17742” 6°87 2 za 96A| . lage le N 5des 56-7 25-7 | 46°4| 17 54 26-00 I | 3-0 j22-5 |51-5 Jı3-0 |28-5 [58-5 |35°5 |a0-5 | 60 [32-0 | | 18 17 18:99 24 CO. v. Littrow. Kreis West I s £ ; - TO e 3 . 156-5 |33-0 | 3-0|17°0|38-5| 9-5| . 13° 17" 12? 10 3 1-8. 1813|). . 54-7 rlozuln 26-3) lass). 6-3| . 123-6] 18 33 18-80 Obj.N. W 21-4 O0 60-2 0Obj;.S. W 54:0 0 15-2 Wi 54:077.052 15.2 WE 21:27 :04760:2 OS er © Moto ra le eg! 27°7| 50-9| . | 7-6| 18 A1 4-23 5 88 180 . |sa=8| . 56-3 | 9:3 25-4 46-8| . | 2-8| 18 46 2-49 6 (55-1 slos)| Re 33-7 |... 50-2 et : 43:7 | 0:6| 18 49 57-45 7 412 57:6 20-8 3628) san Diez 77 29-7 47°1| 18 50 43-98 8 asia K6-Al. 27-8 43-8 154) 1m anna ee | 34-7| . 150°5| 18 54 50-40 9 [32-2 55°7| . Saar 51-6 |... 5 hard 34-7 | 6:6 |80-7| 18 59 1-22 Kreis Ost zul | or 203 | 43.71. 159-8 | 14-7 | |31°2| 54-8| 11-7| 19 10 7-46 125 132=8 55-8 | 2 ac 67| 128-6 59-4 21-2| 19 14 57-38 13 |12°6 PONTE | o. [Blei I eG © 21°8| | 38-8 | 03 17-2) 19 22 15-06 14 [41-8 58-7 20:2| . [35°8 . |49-8) | 5-8 27°7| 43-7| 19 27 43-03 15 [29-7 50:3 | 18-2| . |38-8 56-8 | 16:8 45-1| 5-7| 19 33 47-80 16 |56°3 9:6 | 28-2| . 41:7) 53-3| | 67, 25°2| . |38-4| 1940 A7-5t 17 117-3 31:6 | 4g=ar Fe es 14-2, 27-4| |» 46:3) . |59:5| 19 45 8-64 1a | © 0.8 | asrfl 2. Rei! 3 | 2 sen 28-3| 19 49 37-88 Opj2S: WE 550, 20721522 ODjENS WE 56,3 071722 Ww' 19-2 0O' 60-4 W' 19-0 0' 58-2 1863. September 23. Beobachter Bruhns. IE R. a. Mttf. . 5 Sul tler s & 5 17*42”24?55 el suo ze 2 . 2° a . g 17 54 4302 0 290 )33°0 h 32-5 |53-5 140 18 17 26°97 . 143° 31°0| 1° Kreis Ost . . ! ale :8| . [29-7 W: 61-0, 70) 1493 Obj. N een 43°7 29- 27: 9» 15° 29- Kreis West . PICH Son Hmmoo o-m SO-ovVvw.19u8 e-nmamwmnm Heowaumam EU CET ER ERHCHEER) Obj.N. W Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 25 IM Signale. &. Erste Reihe. ß. Zweite Reihe. Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig — — nn ZT —— m — 212722230”) 21: 26 — 12 56a) 212259272056 (40) 10°4 (20) 10-4 (50) 20°5 30 20-5 23 (0) 30:4 (40) 30°4 10 40°6 (50) 40°4 20 50°3 57 0 50°6 30 27 04 10 22 0 0-4 40 10:4 20 10°6 50 20-5 (30) 20°6 24 0 30.4 (40) 3025 10 40:6 50 40-4 20 506 58 0 50°7 30 28 0-5 10 1 03 40 104 20 10:4 50 20°6 30 25 0 30°5 Coineidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr ——— ———— en 21° 31 1. SAT aTE 33 25 50 39 35 56 53 43-5 335 25 40 49°5 43 15 3. Registrirbeobachtungen. &. Beobachtungen in Dablitz. vo | 10 | vum R. a. Mttf. Kreis West 51:05] 5"20]14-60 24:20 37-70, 47°30|56-40]11-50|20-20]23-00|32-00]45-20/56:00) 5:60]19-90|28-80]38-40152:90| 22° 11”21*62 31:80 43:30,50:60,58-03| 8:70 17:0524-00 35-90|43-05|45-10|52-50| 2-95 11-30/19-05|30:20 37-10|45-05/56-80| 22 16 44-00 0bj.S. W 185-0 O 66-3 Obj.N. W 60:0 0 120 W' 60:0 0O' 119 W' 18:0 0' 66-0 (55:65, 4-0512:05/23°00/31°80/39:70/52:60/59-60| 2- °00| 9:30 21:05/30°30/38-60'50°80/58°20| 6 60:19:05 3-70/14-10,21:00,27-90.37:05.44°20 50°90) 1:05! 760 9.20 15:50 25:70|32°80,39-50/4980 56:10) 3 -20.13°30 Kreis Ost 5 zo) 16- 70 24- 10/30°75/41° -40|48- "35/56 05| 6°20/12-90)15°25/21°60|33- 0147405720) 450/12 zä| =—+ ® Ike 10127- 7034 20,42°30/52:10158°80| 1° 5 S* 32° -90/42- -40149-65|56°8 7:90135°80/48°20 56:15) 4:80/16°50/24-20/26- R 70154: 2-90/(15-01)| 22-10]: |» [90° 70,58:20 6-80) 16:85/23°90]26°00|32-3 > 59:90/10°20/18°10|25°6 I 34-70/44-50]55°40] 9-30/18-80|21°90]31-0 = 5 Selle RT: Dem DW DW DW ıy 37 2470 I I A 3 "20145°90]48-30 5525| 7:90115-80/23-90|34-95|42-95|50-90 I 20 53: 2015 59: 30) 9" 10 15:70 |23-20)32-80|38-80 40-60|46:70157-30| 3-60 10:60 19:60/26-20/33-00|42-85 26:90,36:50|42-90,48-9558- 10] : 2 25-7527°25 2-30]41-80]48°05|(53-50)| 3:00] 9-65|15°90|24-65 Kreis West 33:80/42:90[49°10155°20) 3:80110'10 16:05/25°55/31:10/33:00 38:80/47-25 54:00] 0:05] 9-50|15°00]21-20]30-70 2-70 .14-1521- -60,29: -45/39°7047°70,54:60, 6°90,13:70| 15-80 23°20\: 33: 5041804960) 0:90) 7:80)15:00/26°95 0bj.S. W 59-60 11-0 Obj.N. W 163 O0 65:0 W' 18-0: 0" 67-0 W' 60-8 0" 12-0 33 | 9:20|18:00 24-00|30:05/38°30|44°60/50°35/59-80| 4-95 34 |25 2) \39-90 49-20 58-80,12-20 22- 10,31-20|46-55,55-10 6°70/12:20 21:00|27- 15/3360) [42° 6048255420 3:30| 23 44 5:99 57: 0) 7:20,20* 95/31: 20 40:90) I55- .so| 4:05/13°95.28-S5| 23 45 5666 Denkschriften der matlıeın,-naturw. Cl. XAVIII. Bd, 4 26 ©. v. Littrow. ß: Beobachtungen aus Leipzig. 2E 53-30 | 59-6 1050 25°20 | 30° 39-10 39:70 | 44° 9° 5400 54'10 | 58:60 22 6:70 7:90 | 13°70 10-75 | 1475 57:00 0:90 18:70 | 23°50 20:40 | 24:90 33:10 | 4170 26:00 | 2940 DDDoN u reis Ost 1:30 34:20 19358 25 19 3a aid 39 26° DW DEV wW Kreis 24-60 [35° 5'850 51°05 5 DAHIN 30525 17.908 1 27-10 42/=31102175:2205 2830 | 3620 1390 | 21°20 Kreis Os 9=4571 1730 > Vvpw DD So sa vo owu mw oovVvHrHosJ0 0m DD vw 2 © 2 2 2 2 2 3 120771120 17?42"29:92 17 54 48'531 18 17 32-17 :0 |35°5 |33°0 ae Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 27 R. a. Mttf. 42° 18° 51° 20° 12° 32° 53° |23° DD -m 19: 10"30 35 ke Fa le )Q 19 22 37° 192835 19 34 19 41 19 45 19 50 [us 5 Do) SID. SA ST nr SIQO [How mw En BEE Bene Bee BrSezee Rn mowe & BRRo-ım w.ı Dow In Ir Koa-ao Saaue SER er [0 2 In Leipzig trübe. R. a. Mttf. 0Obj.S. W 19:0 O 60-0 Obj.N. W 56:1 072 15-6 W' 56:3 0O' 15:6 W' 19:1 0' 60-2 2 132-3] . |54°6 23-3 44-3 a Da 24:3| . 54°0| 115-0| 17?54=53:94 3 142-9 | 0:3 | 112346 40°3 54-8 12-2 | 35°5| 52:3] 18 33 47-81 4 129-9 146°6 9-1 25-8 40:4 56°7 19-8 | 136°4| 18 41 33-19 5 I31°7 47:3 8:7 24-6 377 53 | 16°2 31:7| 18 46 31:56 7 : 126-2 497 48 19-4| . [36-3 58.0 115-4| 18 51 12-58 s 19:6 [35-0 568 12-3 25°7 41:3 = l18-7| 18 55 19:17 9 [247 56-3| . |20-2 39-5. 2:6 35.0 58:6| 18 59 29-84 Kreis West 11 | 1477 10:8 27:8 lad 122-6 1402| 19 10 35-10 12 | 0°8| 1227 53°2 15°6 34-3 56-5| . 26-1 48°-5| 19 15 24-58 13 140°6| 1570 19-3| . [35:7 497 5-8 28-8 44:7 | 19 22 42-60 14 | 9-2 1256 | 47-8 3:6 17-3 33-8 55°2 11°2| 19 28 10-27 15 157-3 17-8 45°8 62 24:6) . [44-7 122 33-7| 19 34 15-23 16: 123-7 | 37.2 557 9:0 20°7 342 52-7 6:7| 19 41 14-91 17 145-4 58-8 173 Bose Hasler 13°8 27°4| 19 45 36-28 Obj.N. W 21:0 O0 62-0 Obj.S. W 22-6 0 63-6 56.6 0'150 W' 55:9 0O' 149 Die Beobachtung von 5 Urs& minoris (I) durch zeitweilige Bewölkung gehindert. In Leipzig trüb. 1863. Sepember 28. Beobachter Bruhns. | R. a. Mttf. Kreis West Obj2S. A 5S12207 120, ObjaN- WE 219207 205263:2 W' 20.2 0' 64:8 Vi 58er 70188 SER: 2 el El | ee is=oler |sBzsie een real Mspesret I |39-5 56-0 [25-5 |520 158-0 [32-0 58-0 |18-0 [30-0 |55-°0| . | . k N 18 17 51:82 Kreis Ost I Ir BERN“ SR Re Ee- . |54°0 |21°0 |54°0 [56-0 [27-5 |55°5| . 18 18 0:01 3 157-7 147 oe | ee 1267 Be 7-3| 18 34 2-59 ObjaN- "WE 5952207 15:0 ©bJ..S. 1W37.20:.07 07642 Wie 280 76350 W' 58-2 0" 140 4 |44-6 1-7 24°7 40°7 553 11:8 348 51’8| 18 41 48-27 Bade. 2:3 23:8)0..2139:3 53:0 S°5 30:8 46°4| 18 46 4632 200) Baal a rer sell .12087 347 51:9 14°6 30:8| 18 51 27-96 Ss 134°6 507 118 De 18 55 34-51 Fortsetzung der Beobachtung durch eintretende Bewölkung unmöglich. In Leipzig umwölkte sich der Himmel ebenfalls in den ersten Abendstunden. 4° 38 CO. v. Leittrow. 1863. September 29. Beobachter Bruhns. | 8 | 9 var | 10 [ven | R. a. Mttf. Kreis Ost Obj. S. 58° 140 Obj.N. W 18:0 8.0 0" Bill. er, [A4: 0:0 115°0 |45° Kreis West a 5 43 °0 a ö 15°2 n 31° 110 Obj.S. W 654 Ww' lab |} Alp) 442 | 20°6 3-7] 486] Blue > 8-8] 12 |10°7 48-3 | 178 | 55-7 | 36:8 | 148 44-8 | 13 | 6:6 49-8 | 27-4 TozSl re .. |56*8 407 17:9 14 |32-7 16°8 54°9| 38H. 2A 9-0 Te 15) \eseil 34:8 6.2 15:4 277 123 39:0 16 127-8} 142) 55-8) . (Aen 30°8 lraanl 58-8 17 148°6| 34°9 16°8| . 2:8 51°8 2385| . 12052 ıs |17-2| 3:9 . las-7| . |s2 3 en Bosse zes emmlisrs OBJ.N. DW 60:00 01520 Obj.S. W 21:0 0 66:0 W' 19-4 0' 64:0 W' 59-0 0O' 13-8 In Leipzig hatte sich in den ersten Abendstunden, ehe noch eine Zeitbestimmung hatte vollendet werden können, der Himmel umzogen. 1863. September 30. Beobachter Bruhns. [0 u) SEES Be oo SEE 17° 55"14°58 18 18 509 3 17 58:34 3 34 72 9 | Vo | 10 Ivo | R. a. Mttf. Kreis Ost Obj.S. W 19:4. O0 62*8 ObjaN= WE 58r0r NOFET5E0 W' 59-0 0" 15:9 W920 7076250 2 Br Bag 2 ro Nanere! ss rar ee) Sur a0r » 727 2012011455:0)) 5.:0:120.0:129>5/127.0)18225)15720, 2220) 27 | | Kreis West I Su 1 ee Ta ee I . I. je |. [47°0j25°0 155°5| 9°5132°5)| 3-0[| 3 26-4| . 4gwsll- 6°7| | 21°4| 378 | esse Obj.N- Wi: 57.0720 140 Op12S, WI 56:3 20 71350 Wi. 20.7220 776329 W212 01765:0 4 a 12°6 35-8 52-2] 64 22 45°8| . 5 13-2 | 34-9 50°8 | 47 | 20°3| 42-1 | 52-2| 15°6 31: 45:8] 27| 24-8 s |45°7| 14) 32 38° 5len 7:8| 297 9 jer-7| 50-7] | 2: 45-9 59 29°7| 1:7 Kreis Ost 11 |57-4| 14-7! | 38-4| 548 gm 126-7} 50:6] ı2 je7-s| . 50-0] 20-9, 127) 1-81. lass) 547 ie, | ze 24° 46-8 | De 16:8, 133 °6 563 14 36-8) 53-6) 15°2) 30:8 448 0-8 22:4 15 |24°6 | 45-6] 1329). 183276 la 19229 40°6 16 151°6| 4:8| Sol al OL ee 48°3 lol 20°3 17 Zoch 44°4| . SE 9-3 DORT 41°6 8 - : ; 265: ,. Baal Bier 102 Obj-N: WE 192002. 08276 35:0 0bj..S. W 756507 30771250 Wer Va) w' 18:0 0" 62-0 on nr oO wi ISIS SIE S Ber wre rar) 17 55"21*07 18 18 10°53 18 18 4°56 18 34 13°85 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 29 Zwischen Prag und Dablitz die Telegraphenleitung unterbrochen. Da © Urss# minoris (I) schon in den Tag rückte, und besonders für das kleine Dablitzer Rohr zu schwach zu werden anfıng, kamen wir überein an jenen Tagen, wo dieser Stern nicht beobachtet werden konnte, als Polarstern X Urs® minoris (I*) zu nehmen. 1863. October 3. Beobachter Bruhns. | vo | van | R. a. Mitt. Kreis Ost ODJENS W179 26°8| . e Die: sin. E Sop me . 18? 34"34:36 12°3| . : - Eule. Ä -8| . |23- 18 42 19:74 Ne: e aan |ao=ri| © ze - 18 47 18-12 50°: ö 18 56 6-17 Bo-ı SCH er} @SQoHeo & - [S>Eeruo +) 18 oe SEE 3 STINE o@mD os © 0 an ws SIDWDD—-I vv os[sgiQn—ı [SIE] = JESC) E rer |50,501]6:3501]255:0115250) 25 3 er rer ee 2027237261 Kreis Ost IKD el..| N: ER elle] 24-0 46-0 42-0 | 1-0 |40°0 |22-0| . | 20 3 13-46 0bj.S. W 23-9 O0 702 Ob.N. W 63:8 O0 170 WVA63::08.01116.20 W' 23-1 0' 70-0 8 Da das Freimachen der Linie nach Leipzig erst gelang, als in Dablitz bereits die ersten Registrirsterne in den Meridian traten, wurde mit dem Registriren begonnen, und das Geben von Signalen und Coineidenzen in die Pausen zwischen den Fädenantritten des bei der Reservezeitbestimmung beobachteten Polarsternes ver- schoben. Dieselben werden indess hier gleich nach den Registrirbeobachtungen angeführt, um den Überblick nicht zu stören. 1. Registrirbeobachtungen. &. Beobachtungen in Dablitz. I} | | 9 | VIL | Kar: | R. a. Mttf. Kreis Ost 19 |49-00| 3:90|13:50|22-00]36°45|45°55/56°20| 9:60/18:70|21-50/30:10|45-00/54:20] 4-40/17:20/27:00 36-25/51:10] 22" 1220*13 20 |30:00/41:60/49°20/56°10 7:50 15-10 ,23-50,34-10 41-40|43:70,50-60| 2-10) 9-50 17- 60|28-00 35:65/43-1554:30| 22 17 4243 Onj. SV 235320702 Obj.N. W 23:0 0 70-4 W" 64:0 0" 16-4 W' 64:0 0' 16:6 21 a. B > |. |50:70/58-20| 0-90| 8:00/21:00|28:70/37°30/4870/56°80| 4S0|17:10| 22 27 59:59 22 | 2:20 12-60 19-50. 25-80 35-70 43-00,50°00 5940| 6-05| 8-15,14:00 24-70 31:20 3830147705490) 1-40|11:30| 22 32 7:02 Kreis West 23 |43:30|58°30] 8-10|18:05131°85|42-10]51°80| 7’20[16:60]19-00]2875]42-25|53:05] 3-00|17:80|26°95|37:30]52:90] 22 44 17:64 24 | 3:45|14°15|21-40|28-80|38°70146:00|53:00| 405110:80|12-90|19-60|29-30|37-30144-45|55-20| 2:00| 9-20]20:70| 22 48 11'69 25 15:05|24° 20| 32°30|39°00|50°00|56°20|58°40| 5°60)15°25|22°85/30°00/40-70[47°00[(53°20) 22 57 5752 26 u Hr 14-20/21°70|23-90|31°90|43°10|51:80]59°90|12-26]19-70|27:80[40-25] 23 0 22:78 27 10- 95[22° \29- 30|37- 30[ar- 20l5s- 45| 2:80|15:35|21-30|23-80|30-90|41-00|49-80]56-40| 8-30|15:80)22-60 23 3 2248 30 O©. v. Littrow. 3 | III | 4 IV 5 | 6 Im vo 10 [von | R. a. Mttf. ObJ.837 W2223-.05 E01 27120) Obj.N. W 62:0 O 146 W' 63-8 0' 15°8 Wip3DZE0IE0 56°80| 7:80|16°20|23°80|36°30]43°50]45°90|53°20| 4°60|13:00|21:05|33:00]40:05]48°70 2341374456 57:10) 6:20|13-20|19-80|29-80|36-20|38-20/44-40|54°00| 1:10| 7:80|17:95123°95|30'70 23 15 3715 46°60|55°10) 1:60] 7°50|17:20)23:05[25-00|29-90|39'30|45°20|52°00| . ; ? e 23 18 2374 Kreis Ost 31 |31:70|41-10/47°15|52-90| 2:10] 8-20|13-70|23-45!28-95|30-80|36:60|46°30|52°10)58-60| 7°0013-10|19°25|28-70| 23 28 3018 32 | 0:70 12-20,20:00|26-9038°50/45°80|53°90) 4-80|11:90|13-90|21:00)32-95|39-95/48-15,58:30) 60513-302510] 23 33 1300 0pj48: 08232.0,.2 0827150 OD)JSN- SAVE 65:0 0170 W' 64:6 0' 164 Ww' 22.2 0' 702 57-90 sl 5-40|10:70|20:00]26°00|32-10/40°30/46°25|52-30| 1-30] 23 44 440 Be : 20°75,31:10/44:80)53°70,56°70) 5:20]20°80 29-40 39-90 53-10) 3:001225/26°90| 23 49 5528 ! 11-15 34 |22-90 38-10|47°80)56°65 ß. Beobaohtungen aus Leipzig. Nr. | 1 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 8 9 | 10 | 11 12 13 14 Kreis Ost 19 : » 34.10711392.702 051-204 E5R210) 2.30 8'10 | 14:00 | 24:70 | 30-10 | 35-80 | 42:05 20 5690 0:80 5'05 9-90 | 1425 | 23-10 | 28:05 | 32-05 | 37:00 | 41-10 | 50-20 | 54:60 | 58:70 | 370 21 9:00 | 13:30 | 18:00 | 23-00 | 28-00 | 37:20 | 42:80 | 47-10 | 52:00 | 5670 6:80 | 11:00 | 15°90 | 20°85 22 28:30 | 31:70 | 35:70 | 39-70 | 44:00 | 51'60 | 5620 0:05 4:05 8:00 | 15:90 | 19-70 | 24'10 | 28°05 Kreis West 23 h | e 2340 | 30:00 | 35:70 | 46-20 | 52-45 | 59-30 5-00 111-109 122-770 |28-65 | 35-20 1740°70 24 29:00 | 33-30 | 37:70 | 42-15 | 46°80 | 54:10 | 58-90 3:70 8:10 | 12-10 | 20°30 | 24-90 | 29-70 | 33-80 Kreis Ost 33 32-50 | 35:80 | 39:00 | 42:80 | 46:20 | 53-20 | 57-00 090 420 7.70 | 14°800)2821021.21.502]725-30 34 2:20 20 14:80 | 25°90 | 31°80 | 37:30 } 43-10 | 48-90 59:90 5:50 10 80 | 17°05 Nr. | 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 R. a. Mttf. Kreis Ost 19 47:70 | 58:80 4202 | 10107 |717.1021722:90213258071738:550 44:15 | 502402175660 225 20m 35:64 20 82702 5117.:0521102157021526:1652731.265=1536:50 5 e 5 5 9 22 24 53°80 21 25°90 | 35:20 | 4040 | 45°30 | 51°00 | 55°80 4-30 9-20 | 1420 | 19:50 | 24-70 22090515260 22 32:20 | 40-10 | 44:15 | 48°05 | 53-05 | 5730 4:70 870% 13-00 1720577241220 22 40 2369 Kreis West 23 46°60 | 58:10 4:10 9:90 | 15:30 | 21:80 | 33°10 | 39-30 | 45°50 | 51-10 | 56-80 22715233327 24 37°70 | 46°00 | 50'25 | 54:80 | 58-90 3:40 © ö ö < 227.55,.329J66: Kreis Ost 33 28°90 | 36°00 | 39:70 | 43°20 | 47-60 | 51°30 | 57°50 1:05 5-05 | 8-80 | 12-10 23.93 21-29 34 2305 | 34-10 | 39:90 | 4610 | 5220 | 5880 8:80 | 14-70 | 20:70 | 2660 | 32-50 23 58 10°88 Die in Leipzig zwischen Nr. 24 und 33 beobachteten Sterne erscheinen auf dem Dablitzer Registrir- streifen nicht, weil eine Zwischenstation die beiden Observatorien während dieser Zeit in die Erde umgeschaltet hatte. 2. Signale. a. Erste Reihe. ß. Zweite Reihe. Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig Te m en r m 0% 55m (35°) 0 5 1: (32= 55*) 1 350 — (45) 5” 89 33 (5) 590 55 18-8 15 ER 56 5 27-9 (25) 18:8 15 334 35 288 25 48°7 45 389 35 58-7 (55) 48:9 45 170.0,.18:8 34 (5) 59:0 55 187 15 37 9:0 205 234 25 188 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablıtz. sl Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig un — nn — u —— DEBTAETSL 10" 38°7 EP 1737" 28+8 25 488 45 38:9 35 55:8 55 489 45 a8 7 35 5 55 58 5 3. Coineidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr I — Fre ee 950 ID s 18 28. 4 10 48 31 7 1312 15 38 vor | R. a. Mttf. 35 : ; ; 03 21-4 36°6 0° 3=39*21 36 1393 533 117 25°7 37-3 50:7 9-8 23-3 0 8 31-47 37 30:7 537 9:8 (247 417 4:7 21°6 0 12 17:66 Kreis West Syn lals6ol. BEoer area 5 el 2 13-3] . |34-8| . 4:6 26°7 0 20 3:89 40 : 2 3028 abe lnoealler: 4:6 h 0 23 10-79 41 i ; 25-8 452. 7:6 16:6 |29-8 [37:7 146 °7 | 0°6 0 26 35:24 AI NSEB TE AO. a SEE 52-6| 4:7 |14°2 23-3 |36 7 |44 2 53-2 | 7-0 0 31 42°65 43 [37-7 l51°3| 0-6 |10-3 [23-2 33-2 |Ja1-4 |56°7 | 5-3 | 74 |16°7 130-2 |40°4 3-8 |12-4 22-2 |36 4 0 35 6:57 Obj2S- DNB >328 5.078 Obj.N. W 64:6 O 15:8 W' 64-0 0' 15-8 W236 I |. | . 1310 [13-0 |53-0 143-0 |11-0.|49-0.|56-0 j12-0| . er Ba iM Saale rn le112882r26 Kreis Ost I A : 3 N ? ; ; 5 . 1. .]35:0|11°0| . |24-0 12-0 52-0 |27-0| . 1 49-91 44 : 20-0 51-3 13°5 33-6 56°7 277 50-3 1 45 23-89 45 1326 46°6 57 19-7 31-7 46°5 5-7 19-2 1 49 26-05 46 | 9-7 32-7 3-0 347 44-7 TE 38-3 0:3 1 55 35-27 47 |53-8 8-7 212320) 4256 aA Er 93 ... 128-8 133 2 1 48-70 ObjnS> AWE64:277 072154 OBNS EWR OT. Ww' 233.3 0'711 W' 65:0 0' 16°6 1863. October 4. Beobachter Bruhns. T: Nr. I | 1 | II | 2 |’ 3 | III | 4 | IV | 5 | 6 | V | 7 | VI | 8 | 9 | VII | 10 Ivan | R. a. Mttf. Kreis Ost Opj.S=W226128107 1826 Obi. N. W 26:38 O0 67:8 W' 25:0 0' 68:0 627 01953 2 1253| 147-8 0 138207] ee Io - 146° 9 | BESTEHT I | 46:0 |15:0 |52:0 | 0-0 |24-0 [50-0 11:5| [ER ESCHE 18 18 36-89 Kreis West I B | % se | I [13-7 [50-0 19-5 |33-5 [56-0 28°0| . 18 18 29:30 Salsezaı ey 527 16-3 132-7 A| < Eu Ne . j27-7| . |45°1| 18 34 40-30 Obj.S. W 61:7 O0 180 OpJaNSSVVEE26:255 0516927 WAEP6:055076957 Ne Bla 4 : a er SR. 32-8] 149*5 6-7 j12-7|19-3 |29-7 | 18 42 25-84 5 [23-6 39-4 | 1a || on [URLS . 130-8 146-8 8.2 24-4| 18 47 23-93 6 116-8 32-8 556 123 16-4 432 5°5 22-3| 18 51 19-26 7 19-2 142-3 587 12°7 28-7 51°7| . s-7| 18 52 5-49 s 112-4 27-8 49:8 54 18:6 34:6 55°7 11-8| 18 56 11°92 9 153-7 16°7 . 148-8 12-8 32-8 55-8 27-8 51-7| 19 0 22-37 10 10-4 . 11a0=7 2-6 21-6 43°7 14:2 36-6| 19 A 12-13 5) [] 3 moon -1@-ı C. v. Dittrow. : 4:8 2er, 477 10-1 13:6 29-6 417 1579 39-9 0:8 49-9 3:0 11°6 247 . |40-7 53-7 0bj. 8. W 250 0 69-8 W' 63:2 0' 18-8 II. 1. Registrirbeobachtungen. a. Beobachtungen in Dablitz. | | Br e VIII Gesowonm» R. a. Mttf. 19° 11”29+09 19 16 19: 19 23 19 29 19 35 19 42 19 46 : 19 50 R. a. Mttf. rw DD er) | 33 34 35:70 40:20 47:25 50'10[5 31'20]40°40 “ 33:05/47°30| 7:00/18°80 14:20|22-95 |29:70|44-40 14:50 27:90 32:10 36:10 5380 26:60 29-10 54:30 Kreis Ost 28-40/42-95/5240] 2:30]1620/25°1027:380/37:00 51:75) 0:40|10:90|23:80 33:70|42:80/57:20 2-30/13°95,21:70|30:00,40-40|47-80,50:05)56°95) 9:00, 16:00 23:80 34:50.42:05|49-40) . 0Obj.S. W 60:9 O0 16-0 ObjSNSEaWVE 228702697 Wi. 232.903 026822 Wu62-0 07 17-0 . |28:80/36:75145°50156°90) 4:60) 7:10/14:50/27:30|34°90 43:90154°70| 3:00110:9523:60 32-00/42:10)49-10)56°30, 5:90 12-30)14:60 20-20/31:0537°60/44-90|54°20| 1:05) 7:60) 17°95 Kreis West 23°95|38:05|48°40|58-00|13:95|22-80|25°90|35:10/48-95]59°80] 9-60]24°30/33°80/43-80/59-00 34:90 44:90 52:45/58-85|10°50|17:00| 19:10|26°00 36:00/43°60151:00) 1:90| 8:20)15°70/26°85 . 31:10)38°80|45-70/56°60| 3:00) 4°80|11:70|21°70)29-20/36°40/47°10/53°40| 0:60) . 40:70/51:90) 0:50| 8:20/20-45|28:10)30:20|38:05|49* 2 18:80|25°90|34-15)46°90 43°80)54°45| 170) 9-20|20°95)27:80|30-00|37 30 4 14-80]21:20|29°10]41°15 0bj.S. W 24:8 O0 69:6 Obj. Oel5326 tee 0' 69-8 3:25/14°15/22°45/30°05|42°30|49-50|51'90/59:80 39:20]46°50/54-55| 675 3:60 12:65] 19:70|26°20)36°60|42:60/44-60 50:90 24-10)29-95136°70| . 52:90) 1:80] 7°90/13°90|23:90|29:40)31°20|37°20 8:10|13:50|20:25/29-90 Kreis Ost 5920| 8:50] 14°80/21:05/30:00|35°70|37:70|43-00/52-80158°40| 5°00|13:60| . |25:85|35:00 33:45,44:80)52:60| 0:70/11:20|18:20|20-80|27 70|39°20]46°60)54°50| 5:00|12:70)20°00|31:50 (Ok AL re ME OpjaN-m WE 63:27 0184 W22232322.0768:0 722:05.07567..0 8 34-80 43:45|49-80|56-10| 4°50/10:10|12:00117:00| . |32:20|38:80 46°80153:20/58°30| 8:00 2:70,17°60,27:20|37°80)51°10) 0°40| 3°10,11:90/27:00|36°40/46°70,59:80| 9-40 19:C5|33:80 ß. Beobachtungen aus Leipzig. 21: 20 40 29-10 4315 DOW ı8 . DD ıv 43:50 650 2365 4930 11:00 28:10 19 34° 5°95 | 11°05 | 17:00 | 22-20 24°00 | 28:30 | 3310 | 37:50 42:10 |47°05 | 52:00 | 56-80 4520 1610 51'10 2110 5670 26:00 %. a. Mttf, 20” 43132 26 6-59 36 23-51 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 33 Kreis Ost 5 [| 40-15 21-05 45°75 4625 8-10 or o | 18°90 | ® 2% 5370 030 | 23-25 48:20 | 52-45 39:60 7:90 | 13-20 A H 10:90 | 15°50 3:00 | = n ur 30:60 | 35:70 os Ho oO 10 oO 1 0 -1 vr moi oo -1 n PEIVZUVERZ VEN =} Kreis West 3.00 art: Ir -05 2450 28°05 pe 36:30 40°00 33-30 | 37° 2.25 Di 59:80 “40 -70 | 14:30 | 19-10 38:60 : 5° 9-25 59:20 3:05 30: 10:95 | 1420 57.20 3- Ss 5.0: 31245313730 50:10 | 55°50 15 5 b x 20 | 2 22 23 23 | 52-90 28 30:10 3 26 50, | 27 5:85 28 5:10 D) | 4100 Kreis West 31 1:95 | 9-00 | 12-70 | 16-30 | 19-60 | 23-70 | 30-70 | 34-30 | 38-25 | 41-50 | 45-10 23 37 54-83 32 45°90 | 55°10 | 59:00 3'850 1295 12°70 | 21-20 | 26-00 | 30:80 | 35-20 | 39-20 232 41 37.223 33) 35:70 | 42-90 | 46:10 | 49'830 | 53:00 | 57°05 3:80 7.20: | 11-30 1460 | 18:00 23: 520 28292 34 | 29-80 | 41-65 | 46-65 | 52-30 | 58-05 | 3-90 | 15-05 | 20-95 | 27-30 | 32-10 | 38-00 23 58 18-89 2. Signale. a. Erste Reihe. £. Zweite Reihe. Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig DL ne LT ee Fe ST —Z 05 70355%6(0:2) ee 0% 34” (50°) VE ET (10) 35°0 3 0 _— 20 44°9 10 45°'2 30 551 20 393 40 6 5.2 30 38 5-1 50 150 40 151 4 0) 25.3 50 25-0 10 55-1 56 N) 352 20 452 10 45-2 30 551 20 55.4 40 7 5.0 30 39 53 50 15°0 40 151 5) 2522 50 25°0 35.0 3. Coincidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr — en m nn OT 0: 24” 40° 13 14 274239 15 43 30 43 187 18 33 44 20 38 1863. October 5. Beobachter Weiss. I. Als Dr. Weiss aus Leipzig auf dem Dablitzer Berge eintraf und die Drahtverbindungen wieder so ein- gerichtet hatte, wie sie vor dem Beobachterwechsel gewesen waren, hatten die ersten vier Registrirsterne bereits den Meridian passirt. Die Signale und Coineidenzen wurden daher wie am 3. October wieder auf die Pausen zwischen den Fädenantritten des Polarsternes verschoben, und überdies telegraphisch die Verab- redung getroffen, nach Nr. 27 und Nr. 32 umzulegen, damit die Zahl der bei Kreis Ost und Kreis West genommenen Registrirsterne nicht zu ungleich ausfiele. [271 Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Ed. 34 O0. v. Littrow. 1. Registrirbeobachtungen. &. Beobachtungen in Dablitz. VIII | R. a. Mttf. Kreis Ost 5 45°90 55°50| 6:20120:05129-40 32:90141'45 2 af 20 53) 2 50/40:35/50° 60) 515] 22" 44"31°:06 -25/52:00)59-25| 7°20)17-20/23:80 26°00/32°40/43°5550°85 2 15'20/22-30/33:20| 22 48 2495 25-4 0 68-8 Obj. S. 60-5 0" 17°2 5265| 2:90| 9°70/11°80/17:90|/29:30/36°10/43°35/53°10 2 35'00/37'20)44-45|57°05| 5°25 13:60 24:80 2°90|41°05)5 34:75/37°05)44°20| . - ‚11'00/21°20/28°40|(38-55) Kreis West 20°:90|29°00|36°90/48°90/56°40|58°60| . 17:30|126:05|33°80145°50153°15 '30113:30| 23 - 19-45|26°35)32°60/43°10/49°10)51°15)57°20 6°90)13°90)20°35|30°2 015375] 23 0/59:80| 8:00/14°20|20:70|30°10|36°00|37:80/43°70 52°40[59°25| 5°15115°20/20'40/27-00|36°80| 23 ObjAS WE R2522.0776950) Obj.N. W 60.0 © W' 59-1 0' 15°6 W#05:0 7/0. € 31 144 60|53°55 5/59°90 6:00/14-25/20.65|26* 30) 3625/4190 43:80/49* 55/58° 05 4:70/11:15/20°20 25-70[32-15|41:30| 23 2 32 |13-45/25-15/32-30/40-10)50-40|58:35| 5 60 17-40/24-40 26- 35,33:85/44-60)52-80| 0-25|11-60)18-45,26:1538°20| 23 3: Kreis Ost 10°70/16°60 18:60 2 75 57° 30| 6:35, 9:50 35 120° 05129:20|35°45 34 |35:50150-45| 0:35 41'10/49-50|56°00 3:90/23:90/33°40 2:15 44: 05 [88° 85/4515 53:15|59-45| 5°70114-40 2:35152:70 6:10)1585|25°15/40-00 23 45 1741 23 50 8°03 Pf. Beobachtungen aus Leipzig. 5955 7:25 53:90 13:90 1685 44° 33° | 39- | 16: Kreis West 6° 2 10:00 | 13:80 37:80 | 43:50 | 5065 | 20 | 21 22 2: 2 20 R. a. Mtitf. Kreis West 2 -20 Bin 23:00 | 28° 34-70 | 46:30 | 52° aar 52m 48:48 2 "60 : 82.207 12% 16°90 22 56 43-07 2 “25 g 53:40 {fo 1:80 B e 23 6 283.99 2 "60 O 22-35 | 26° 31°90 | 41°05 | 46° 23 8 2 -00 2 20:30 | 24° 2828501 97249, 42-15 23 1 Kreis Ost -40 : 43:50 C 5415 2-65 : 0 5 Ds 22 24:00 | 27:85 | 32-00 ’ 40:85 | 47-45 Q “2 0° 4° 25 ß ö R ö ö ö ö ae e ® SD "75 E 23-05 | 27° 31501037078 25 s . 52° 38 30 | 0 10:40 D 20:45 | 28°15 2° I Q R 41 Kreis West 33 4225 52:70 | 56:30 | 0-00 3-55 | 10-35 | 14°25 | 1780 | 21715 | 2455 2301098. 95460 34 | 36:50 | 48:25 | 53-50 | 59-25 | 4:90 | 10:80 | 22-15 | 28-45 | 33-50.) 3955: | 44-55 23 58: 2565 [I%) Wit Destimmmmg der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 2. Signale. «. Erste Reihe. £. Zweite Reihe. Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig. ————— In z—_n Ten ———— tn 0225022003) Oi 3aRn u — 1543527402 I Zn 10 46°8 20 = 20 872 30 38 _ 30 53 6'8 40 - 40 16°7 50 _ 50 26°6 36 N) - 1 0 36°5 10 41*?7 10 46°5 20 51'7 20 56.5, 30 39 16 30 54 6'6 40 lo! 40 16-5 50 21°8 50 26°3 37 0 319 DomE0 36-4 10 41°9 10 3. Coineidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr ee ee U Dane era 53 85 15 18 5 36 2 17 S 9 24. 15 10 536 2 kt) 13 N) 30 22 Kreis Ost 0bj.S. W w' 0° 8"44°51 0 12 30:46 3-77 -16 :23 39 -82 76 wm wo So oo O0 oO ww mo « > SWONCH ET SO, 18 Mi Om .» WB Or © oo I e : ; B : : ; 48:0 132-0 |32-0 | 7:0 45-0| . 10139329% 4|. | s. 28 263 146*7 9-8 40:6 3.2 1 45 36:95 45 45:0 Bere < .. 118-8 32.9 ‚44:8 59-0 18:6 32-7 1 49 39:03 46 122-7 45.4| . .. 116-3 38-4 157-6 20°5 510 3.4 1 56 48-30 47 ! : 557 »e 12830 22-2 . ja2-1 56-5 28 9551092 Obj2S WE 58-5507 1450 Obj.N. W 24:2 O 686 '26°4 0' 70-9 u61-03 0" 16-8 1863. October 6. Beobachter Weiss. R. a. Mtti Kreis West Obj.N. W 27-7 0 66-9 Obj.S. W 29:1 O 684 ul ON ee Ne 2 I 92] - [50:01 » |. [8:7]. 29:8] - |. j8°7| . j20-6| 175505950 I #23. | | 7-0 j227-0 155-0 J19-0 125-0 | 0-0 32-0| . |. |. | 18 18 41-04 36 ©. v.. Littrow. R. a. Kreis Ost Wegen Federgewölke den Polarstern nicht gesehen. Obj. S. 59° 0 18-8 Obj.N- WW 28-2707 716853 0' 67:9 59); 0' 19.0 3 40° 4 |25- 5 21°6 6 7 8 9 11 a k 55-0 » 6°7 Somdulıaz a. Ne Dal ED 1460 19 11 40-89 12 21200 1380 592101 an 2115 402 | 2-2 3a 155-3] 19 16 30-68 13 46:9 9-0 25-4 1:9 55-8 ‚12:0 34:6 lsı-5| 19 23 48-72 14 15-7 .. |38-0 535 9-7 23-5 39-0 1:2 17:5| 19 29 16-37 15 | 3-1 23-7 be 12:2 30-3 50°7 18-5 | 39-7 | 19 35 21-11 16 |30°0 43:2 1:8 15-3 26°8 10-3 58-5) . |12-4| 19 42 20-96 17 1512 4: 23-4 36-5 ATS 1:0 19:3 33-1] 19 46 42-03 16 : ß 44:0| 2:0| . |45°0 | IR: - . 20 2 38-82 ODj3N. WEBSTEITOFENTEN OpjaSS Ve 20.27207268:0 W' 27-8 0' 68-3 W' 59.0 0' 18-2 ) Urs® minoris (I®) sehr schwach wegen eingetretener Umwölkung; später verschwand er ganz. IE 1. Signale. &. Erste Reihe. B: Zweite Reihe: Gegeben in Dablitz. Gehört aus Leipzig. Gegeben in Dablitz. Gehört aus Leipzig. m N nn en De 2240" (50°) PPIFELBEPEN) azhazm (30°) REDNER) 41 0) 42:0 (40) 42-1 10 51:8 (50) 52-2 20 ne 24... (0) a 30 11:6 (10) 12-2 40 285 (20) 22-0 50 31°4 (30) 32-0 42 0 41°5 40 2:0 10 51°5 50 52-2 20 AB eier 2 Bonors 30 11:6 10 12-3 40 21°8 20 219 50 31:6 30 320 45 0] 40 42-2 50 2. Coincidenzen. Dablitzer Uhr Leipziger Uhr ar ar 6 aB8 5m 49 29 BE 9 51 55 = 54 21 14 15 56 45 17 15 59 12 2010 SB El AO Die Registrirsterne konnten nicht beobachtet werden, da inzwischen der Himmel in Leipzig sich um- wölkt hatte. Auch in Dablitz konnte wegen ebenfalls eingetretener Bewölkung die erste Zeitbestimmung nicht durch Beobachtung eines Polarsternes in beiden Lagen des-Eernrohres vervollständigt werden. 1863. October 7. Beobachter Weiss. Ing R. a. Mttf. 43°5155:8| . 112-2 =D 17.562482 . j41°0112:0143:0| . 18 18 45° 238°8 39-0 448 |51°6 : 15 34 57°: Bestimmung der Meridiandrfferenz Leipzig-Dablitz. 10 >10; ee Da die Linie erst nach der Meridianpassage der ersten vier Registrirsterne frei wurde, legte man nach a ww wH oo u BEE 690 0' 16-0 . I . lä1- 12-8 6°7 38 44: [55° 145-6 | 65| ._ 35-8) Obj.N. W w' -0 |17°0 [24:0 135-0 | 7-0 Kreis West ennelre Obj. 8. 25°5 60:2 ; W 24-8 Ww' II. Obj. N. N, . |14°0 |14-0 |39-0 [17-0 |29- (0) 0' 690 165 SS CH Ro 1% 1 IV o| VIII | R. a. Mttf. 18° 4242798 3; 47 41:28 ; 52 22-75 > 56 29-19 0 59:78 a2 "90 55'83 21°67 26°35 548 "36 Nr. 27 und hierauf nach Nr. 34 um und registrirte, um den Ausfall zu decken, zum Schlusse noch Nr. 35, 36 und 39 beiderseitig., 1. Registrirbeobachtungen. % Beobachtungen in Dablitz. Obj. 23 | . |21-45j31-20/41-25)54-60 24 |26-60|37-25/44-35/51:55| 1:60 Obj. 26 | ; | 27 | 1:15/10°90 28 : | 29 30:00) 30 19-45] Obj. RI 6 ; : |25-50 32 |23-90 35-65|43°50|50-35| 1-65) 33 | . 139:80145-50|51-25| 0-05 34 |46-20| 1:15/10°60|19-80/34-05 35 | 5:35/14-20 20-15126-1 36 | \10:50,16-15 21:5 Ob). alu Kreis West SSAWE58:9 062149 OpjaNS Wi 25, 1052721055. 0,77023 W' 60:9 5:00/14-80/29-90|39:05/42°50|51°85] 5'15!16°15|(26°65) 9-15!15°75.27:50 35:7542-30)52-50| 0:60| 8:00 N W27602858. 08 11670 OpjaS-zW225=2 Een W' 61°3 Er ; R £ r - 3. |: 18:60)25°60|38:05)4470 47'05/53°80| 4-50|12:65|20:70 Kreis Ost R o 6 6 - . . |29-00|36°90|45°15 37-25/44:30|53-40 59-95| 1:75| 7-90|18-00|24-95|31°S0 31:80|40°S0 46-60|48-40|54°55| 3:45) 9-55)16°65 N. 64:072,0% 7180 Obj.S. W 60:9 W'r23-0 Ol 68-1 W' 23-9 31-90 46-90|52-45/54-50|59-85| 9-70|15-35|22-15 9-05[17:25[27-90 3: 2037 55|44-20[56°25| 3-35|11°45 6°00]12°70)2125/26°80/28°80] . 143°50149°30155°60 43:75[54:05| 7°70|16°90)19-70|28:30/43:30|52-40) 3:10 5/34-25/40-35/46°30|56:00 0/28-70|34-60)40-15.48-45,53°65|55°20) 0:35) 7-80 Ne Wi Ww' |56:60| 47 Kreis Wes 1-35| 3:20| 8:80/17-40 248 © W 59-3 612320. W' 20-8 5j18-40|26-15|28-50]37-15/49-15]58-40| 7-05 701 160 Obi. 8. v 0' 40°90,50°10 18-40/25°15 (0) 0' 69.0 172 70:0 16*7 131:20|38°15 56-00 3:90 41:00 47°45 2510]30:90 0 15:8 0' 68-9 22:05|29-40 3:60) 9:50 16°00126°15 23-50|29-65/38-75/44-30 13-80,19-40.27-65/32-40 0, 13:78 07 71-3 |19:80|28-05 0-05|15-65 |32-35|43°35 54-05 37.25 42:70 51:75 37:15 48:30 15:75 25:00 35:55 50:00 50:45 59:60 38:10 4670 37-00|50-30| 22" 44”40°63 22 48 3474 0 0 0 20 "46 & > ©. ». Littrow. 3. Beobachtungen aus Leipzig. 1 2 3 A 5 | 6 7 8 9 10 | 11 | 12 13 Kreis West 35:30 | 41’35 | 47°50 [| 53-45 | 59-80 | 10:05 | 16-15 | 22-70 | 29-00 | 34:35 | 46°00 | 52-15 | 58:80 53°00 | 5700 1'40 6°00 | 10:10 | 18-00 | 22:20 | 27-25 | 31:85 | 35°80 | 44:20 | 48:65 | 53-15 39:70 | 43°80 | 47:80 | 52:40 | 56°85 4:30 8-80 | 13:50 | 18-05 | 22:10 | 30:25 | 34-70 | 39-40 5565 065 5-50 | 10:50 | 15:75 | 24:35 | 29-30 | 34:80 | 39-95 | 44-50 | 58:95 | 58-75 415 070 4:85 9-45 | 1425 | 18:60 | 27:00 | 31°40 | 36°80 | 41°10 |45°45 | 54:40 | 58:30 360 Kreis Ost 30°55 | 34-40 | 3900 | 46-35 | 50-45 | 54-55 | 58-35 | 2-35 | 10-15 | 13-80 | 17-70 13:70 | 17:40 | 20°85 | 24:40 | 28:25 | 35°60 | 39-25 | 42-85 | 46-45 | 50°15 | 57°60 1:00 490 20-40 | 23-95 | 27:25 | 30-85 | 34:80 | 42:10 | 45:70 | 49-35 | 53:30 | 5660 3:80 7'35 | LO'95 50:40 | 5530 0:00 415 9:05 | 17:50 | 22-30 | 26°70 | 31:30 | 35:70 | 44:50 | 48:75 | 53:10 55:90 | 58:90 2-60 6:25 | 10-25 | 17:05 | 20-65 | 24-40 | 27-70 | 31:30 | 33°35 | 41-70 | 45-30 1455 | 20:30 | 25:90 | 31:80 | 37:80 | 49-20 | 55-10 0:60 6:60 | 11:75 | 23°50 | 28°90 | 34-60 Kreis West 3 5 5 51°45 | 55°40 | 59-50 3:25 6°85 | 13-45 | 17-15 | 21°15 5 30:80 | 34:30 | 37:50 | 40-90 | 46-45 | 50°35 | 53-85 | 57:30 035 6°60 | 10:00 | 13:55 32.65 | 37-85 | 4330: | 48-60 | 53.80 3:30 8:10 | 14:30 | 19:50 | 24-70 | 34:60 | 40-20 | 45°60 15 a | 18 | 19 | 20 21 22 | 23 24 | 25 | R. a. Mttf. | Kreis West 9-65 | 21-35 | 27-35 | 33-10 | 38-40 | 45:00 | 56-20 2:60 8:70 | 14:20 | 19:65 Be 1:70 9-70 | 13°95 | 18-40 | 22-15 | 27:00 5 B e B B 22 56 47:25 | 55'60 | 59°65 3.80 7:30 | 12°15 A B 3 © E 25 6 13:25 | 22835. | 27.55 | 32-25 | 37-00 | 4180| 51-45 | 5650 160 5°752110225 23 9 12-45 | 21-80 | 25-80 | 30-05 | 34-45 | 39:30 | 47:45 | 52-30 | 57-05 1°45 5:30 23 12 Kreis Ost 26-10 | 34:15 | 3760 | 42-05 | 46-90 | 50-80 | 57-70 | 1:45 | 5-85 | 10-05 | 14:25 23 2 12:35 | 1980- [23-50 | 27:15 | 31-30 | 35-15 a 5 ö 5 » 23 28 18.70 | 25:85. | 29°25 | 33-10 | 37-30 | 41-25 | 47-70 | 51-30 | 55:00 | 59-05 2-75 23 38 2-55 | 11-20 | 15-85 | 20-50 |25-50 | 30-50 | 38-45 | 42-70 | 47:60 | 52-35 | 57-25 23 41 52:70 | 59:60 3:00 710 | 10:80 | 14-50 | 21°15 | 24-40 | 28-25 | 32:15 | 35-40 23. 53 46:60 | 57-45 | 3-40 | 9-15 | 15-75 | 21-80 | 31-85 | 37-so \ 49-95 | 5620 23 58 Kreis West 27-90 | 35-30 | 38-50 | 42-10 | 45-55 | 49:20 | 56-25 | 0-15 | 3:70 | 7-00 | 10-25 012 19-60 | 26-10 | 29-30 | 32-55 | 35-60 | 39-00 | 45-35 | 48-60 | 52-10 | 55-20 | 58-00 0 17 5560 5:50 | 10-95 | 15:75 | 20:60 | 26-15 | 36°05 | 41-30 | 47-00 | 51°65 | 56-45 0 28 2. Signale. a. Erste Reihe. ß. Zweite Reihe. Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig Gegeben in Dablitz Gehört aus Leipzig m N En Nun ——— —\ or zg9m (0°) or 41” is 15 18a (50°) 1b 2j= ne 10 51°4 19 0 47°2 20 42 16 10 _ 30 at 20 22 71 40 21-7 30 16°9 50 31°6 40 26°8 40 N) 41°5 50 36'6 10 51°6 20 () 46°8 20 45 RT, 10 56°9 30 io 20 23 6:8 40 21-8 30 170 50 31°6 40 26°7 41 1) 41°5 50 36'7 10 Sea 21 0 468 56*8 3. Coineidenzen. 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Berechnung der Beobachtungen. A. Untersuchung der Instrumente und Ableitung provisorischer Werthe für Collimationsfehler, Azimuth und Uhrcorreetion. 1. Beobachtungsort Dablitz. In der Einleitung ist bereits erwähnt, dass die verspätete Ablieferung des Mittagsrohres eine nähere Untersuchung desselben vor dem Beginne der Beobachtungen nicht gestattete. Es konnten deshalb diese Un- tersuchungen erst im Laufe der Beobachtungen selbst vorgenommen werden. Von den Beobachtungsreihen, welche zur Prüfung der Rundung der Zapfen, so weit es durch die Libelle thunlich ist, angestellt wurden, wollen wir nur die letzten vier am 22. und 23. October unter sehr günstigen äusseren Verhältnissen ausgeführten Bestimmungen mittheilen. Zu dieser Zeit war das Mittagsrohr bereits in dem Ersten Vertical zur Breitenbestimmung aufgestellt, daher die Bezeichnung Kreis Nord und Süd, Objeetiv Ost und West. Die Ablesung bezieht sich auf die Mitte der Blase. Um etwaige, der Zeit pro- portionale Änderungen in der Neigung der Achse während der Dauer der Beobachtungen zu eliminiren, wurde das Instrument von der grössten Zenithdistanz, bei der eine Nivellirung noch möglich war, bis zur kleinsten, und von da wieder zurück bis zur grössten bewegt. Jede Angabe ist daher das Mittel zweier Einstellungen auf denselben Punkt. October 22. October 23. Kreis Süd; Obj. Ost. Kreis Süd; Obj. West. Kreis Nord; Obj. West. Kreis Nord; Obj. Ost. Zenithdistanz Blasenmitte Zenithdistanz Blasenmitte Zenithdistauz Blasenmitte Zenithdistanz Blasenmitte — m—— mn —n—— —— TTm— nn 130° 42° 1 130° 42.0 130° 41". 3 130° 40.9 120 42°3 120 41°5 120 40°6 120 41°7 110 41'9 110 414 110 41'2 110 41'7 100 41'6 100 41°2 100 419 100 42°1 90 41°6 90 41'0 90 41°9 90 421 80 41°7 80 410 50 41°9 so 419 70 43-2 0 41°0 70 414 70 41°9 60 423 60 41'7 60 41°5 60 411 50 424 50 41'7 50 415 50 409 40 428 40 41°2 40 410 40 1126 30 40:9 £ Die geringen Ungleichheiten sind offenbar nicht grösser als die zu erwartende Unsicherheit der Nivelli- rungen; man kann daher annehmen, dass die Zapfen nirgends unregelmässig von der Cylinderform abweichen. Zur Untersuchung der Zapfen in Bezug auf ihre Ungleichheit wurden ebenfalls mehrere Beobach- tungsreihen eigens angestellt, welche alle für eine sehr geringe Ungleichheit zeugten. Man hielt es deshalb für vortheilhafter, diese Ungleichheit aus den zahlreichen Nivellements abzuleiten, die während der Beob- achtungen zur Längenbestimmung angestellt wurden. Die folgende Zusammenstellung enthält diese Nivelle- ments in Libellentheilstrichen. Um dem Resultate möglichstes Gewicht zu geben, sind noch jene Libellirun- gen in Rechnung gezogen, die October 19., 27. und 28. am Mittagsrohre im Ersten Verticale erhalten wurden, obgleich diese eigentlich erst bei der Breitenbestimmung mitzutheilen sind. Beobachter Weiss. Kreis West Kreis Ost Kreis West Kreis Ost u an u — a September 2. — 0.40 + 0%80 October 5. —4X.66 —4*. 67 - 6. — 0:40 +0°25 — 5:12 —4'26 --1'10 +1'18 ä —4'98 +0-08 = 6. —5:19 — 4:56 > +0°03 —4'89 N = 8. —0:08 085 = 7 —5:09 —3:90 —1'03 5 —4'39 —3'16 - 11. —0'88 —0 60 —5'10 c — 3518 s —4'73 +1'88 +2-05 —4'58 +3'18 % Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 9 September 16. . 18. 5 19, A 20 A 23. Kreis West —1*50 O0. v. Littrow. October 19. Kreis Ost Kreis Nord Kreis Süd —— — 3”.42 —1".42 —3°67 —2'56 —4'10 +1'77 +2:89 +1'57 +3.04 +1'83 +4'23 +2°56 +1'97 +2'23 +1'75 Beobachter Bruhns. Kreis West Kreis Ost September 24. —2..50 —1".25 —4'27 A r 25. —3'35 — 1:84 2 28. —2-91 —2:45 B 29. —3°9 —1'84 —2'82 n 30. —3°75 —1:92 P —2'79 October 3. —4'52 —3'43 —4'00 —3'43 —5'78 —2'93 —53'12 A? — 3-15 —4'45 —3'14 5 —3'84 ——p) 58 Jede dieser Zahlen, mit Ausnahme jener vom September 2.—11., ist das Mittel zweier, bei Obj. Süd und Nord, beziehungsweise Kreis Ost und West angestellter Nivellements, und es werden im Folgenden die ersteren ohne alle Correction mitgenommen werden, weil die Untersuchung der Nivellements in Bezug auf etwaige systematische Abweichungen in beiden Objectivlagen solche nicht ergab. Aus obiger Zusammenstellung ergibt sich, dass wohl im Laufe der Zeit eine successive Anderung der Neigung stattgefunden habe, dass jedoch, ausser am 11. September, wo vielleicht zwischen den Aug- und Ohr- und den Registrirbeobachtungen das Fernrohr unversehens einen Stoss erhielt, im Laufe eines Abends in derselben kein Gang auftrete, sondern im Gegentheile die zufälligen Schwankungen den Werth der mehr- stündigen Variation überwiegen. Es ist daher wohl das Beste, für jeden Abend und jede Kreislage Mittel- werthe zu bilden, und nur am 11. September davon abzugehen. Diese Mittelwerthe sind : Beobachter Weiss. Neig. Gew. San Kreis West September 2. —0.40 4 & 5. +05 1 3 2 11. —2°03 1 +2'53 1 October 5. —4'89 2 5 6. —5°04 2 n 7. —478 5 Kreis Nord October 19. —3:73 3 ee 9 25. +2°09 4 Neig. Gew. Kreis Ost +0.80 4 +0'55 2 0485 4 sa) +2°05 + —4'64 6) —4'56 1 —3'53 2 Kreis Süd —1'99 2 +2°97 2 +3:10 2 Im Mittel BE: SSDBDHD [ a u u U [STerite 0) m vou=ı 47 Sal als el je je | ds gelso) is “lo Wal 17:5 September 16. 18. n x 30. October 3. 4. ———— N Kreis West Kreis Ost Beobachter Bruhns. Neig. Gew. Neig. Gew. — 1(W-0) Gew. — 2 1250 1 0 eos oe eg) ee 5209,10 0:54 go oa: 3:08 1. 2402 Won On = 3.08 Jura 9 E23 go Br —_ 3.397, 97 0 eo ei — 3285 (a ei 2:9 a 0 1 gg 1 orale 0:81 8 ea 00) ea —4e10, 5 0 Boos Aa 0:13 1429 2 —318 4 —0:55 ID m e DEE) Im Mittel —0'65 2 Bei der Gewichtsbestimmung wurde jeder vollständigen Nivellirung (d.h. jeder, die auf einer Nivellirung bei Obj. Süd und Obj. Nord beruht) das Gewicht 1 beigelegt, jeder unvollständigen das Gewicht {, und das Gewicht der Differenz ! (W.—0O.) nach der bekannten Formel Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz . 67 U — a+a' gerechnet, wo a und a’ die Gewichte der einzelnen Summanden bezeichnen. Die beiden Mittelwerthe für die Zapfenungleichheit aus den Beobachtungen von Prof. Bruhns und Dr. Weiss stimmen, wie nicht anders zu erwarten, nahe überein; das Gesammtmittel ist daher mit Rücksicht auf die Gewichte beider Bestimmungen : ı (W—0) = — 0257 Gew. 31:1. Herr G. Starke, Leiter der astronomischen Werkstätte am hiesigen Polytechnikum, war so gefällig, den Werth eines Theilstriches der Libelle sowohl vor dem Beginne der Beobachtungen, als auch nach dem Schlusse derselben in Wien an einem Niveauprüfer zu ermitteln. Die beiden Resultate stimmen sehr gut mit einander überein und ergeben: a2 020851 Die Neigungen, mit Rücksicht auf die eben ermittelte Zapfenungleichheit, welche bei der Reduction der Beobachtungen in Anwendung kommen, sind daher folgende: Kreis West Kreis Ost Kreis West Kreis Ost September 2. —0:010 +0°044 September 24. —0?264 —0:131 n 5. +0.054 +0:022 n 25. —0'260 — 0'182 4 8. —0:023 +0:048 “ 28. —0:223 —0:233 . 11. —0°148 —0:076 = 29. —0-311 —0:223 +0°241 +0'150 „ 30. —0'294 — 0'225 , 16. —0°103 —0:080 October 3. —0:324 — 0'305 A 18. —0-133 —0.133 s 4. —0:340 —0:295 » 190 —0:050 x 5. —0-391 —0:420 5 20. —0'237 —0'112 n 6. —0'404 —0'412 4 23. —0'237 —0°130 E 7. —0-382 —0'325 Zur Bestimmung der Fadenintervalle wurden alle Polarsterndurchgänge benützt, in denen an dem doppelten Mittelfaden und an dem einen oder andern Seitenfaden beobachtet war. Aus der Übereinstimmung der einzelnen so erhaltenen Fädenintervalle ergab sich, auf den Äquator redueirt, der mittlere Fehler m einer Tradenintervallbestimmung mittelst ö Urs& minoris: m = +0°0610 aus 137 Beobachtungen x% Urs& minoris: m = +0'0649 „ 47 = % Urs® minoris: m — +0'0426 „ 12 a y Cephei: m— +0:0973 „ 49 » Nach Massgabe dieses mittleren Fehlers wurde das Gewicht jedes einzelnen Resultates berechnet dabei eine Bestimmung mittelst 51 Cephei für gleicehwerthig mit einer Bestimmung durch ö Urs® min, ange- nommen, da die wenigen Fadenantritte von 51 Cephei zur Festsetzung des mittleren Fehlers nicht hinreichen. Endlich wurden auch hier, um das Resultat möglichst sicher zu erhalten, noch die Beobachtungen von y Cephei und x Urs& minoris hinzugezogen, die in eine spätere Zeit fallen, und erst bei den Breitenbestim- mungen mitgetheilt werden. d Urs. min. « Urs. min. y Cephei 51 Cephei % Urs. min. wahrschein- Faden - —. — Mittel u 2 Intervall | Zahl Intervall |Zahl Intervall |Zahl Intervall | Zahl Intervall | Zahl licher Fehler I 50°:3110 | 6 | 50°1667 | 2 | 50°:1329 | 3 : 50°2590 +0°0172 2 42-3066 6 424223 4 421715 3 42°4065 1 423366 00150 III 370448 6 37.0593 | 4 367980 3 370696 1 37.0266 00150 4 31'7588 5 | 31:7578 | 4 31:5626 3 31'8745 1 31:7480 00157 5 244728 6 245369 | 4 243793 3 246079 1 E 244945 0-0150 VI 13:8917 6 189692 | 3 18-8170 | 3 190235 1 15'9694 1 13: 9236 0:0145 7 133422 6 13°8719 | 3 136792 3 13-8712 1 13:7947 1 138282 00143 VIII 5.5250 | 10 55602 1 54649 2 55873 1 55775 4 55479 00113 9 u. 10 07818 | 16 0:8563 | 3 0:8060 | 2 0.7225 | 1 0:7649 | 4 07824 00096 g* ö Urs. min. Faden 0. v. Littrow. & Urs. min. | 7 Cephei | 51 Cephei % Urs. min. Mittel Intervall Zahl Intervall Izanı | Intervall | zanı | Intervall | Zanı Intervall | Zahl | wahrschein- licher Fehler -0211 -3091 -0145 -2590 2664 -1543 -3526 -5938 [o) 5'8448 132613 13-9440 -2446 2.2472 -0612 24219 05352 VJ "2450 -0762 -4545 "6072 SID OoBSO Hm m oo won XVIl 19 Mit diesen Fadenintervallen, deren Reihenfolge für Kr. West gilt, welche Kreislage , wie bereits erwähnt, als Normallage betrachtet wird, wurden die einzelnen Fadenantritte auf den Mittelfaden redueirt. Das Resultat dieser Berechnung ist bereits bei der Mittheilung des Beobachtungsjournales angegeben. Hier- auf wurden zuerst die Zeitbestimmungen mittelst Auge und Ohr einer provisorischen Reduction unterzogen, um im Allgemeinen über das Verhalten der Instrumentaleorreetionen, des Ganges der Uhr ete. einen Überblick zu gewinnen, und zu diesem Ende an die auf den Mittelfaden redueirten Fadenantritte zuerst die Correetion wegen der Neigung der Drehungsachse angebracht, und sodann aus den Polarsternbeobachtungen jener Abende, an denen Längenbestimmungen gelungen waren, der Collimationsfehler ce berechnet. Man fand so: Kreis West Kreis West 5 n— —— September 5. e=+0':189 September 18. e= +0°211 n IM: +0:264 „ PH +0'281 October 5. +0°211 October 3. +0'300 , 6 +0'317 ” 4. +0:194 Diese Zahlen sind so wenig von einander verschieden, dass man für eine provisorische Berechnung den Collimationsfehler ohne weiters während der ganzen Periode für unveränderlich ansehen kann. Die Reduetion wurde daher mit dem Mittelwerthe dieser acht Bestimmungen weiter geführt, und demgemäss mit Berücksich- tigung der täglichen Aberration angenommen : { Kreis West c= +0'230 Collimationsfehler : »„ Ost, e=—0:256 Nach Anbringung dieses Collimationsfehlers wurde für jeden Längenbestimmungsabend aus den Polar- sternbeobachtungen und einem Fundamentalsterne das Azimuth % des Instrumentes wie folgt abgeleitet: September 5. k=—0'172 September 18. A — —0'281 5 alle —0:172 5 23. —0:149 October 5. —0:278 October 3. —0:071 16: —0:129 Et —0:106 n T. — 0'049 Auch diese Grösse ist so wenig veränderlich, dass ihr Mittelwerth k = — 0'156 in einer ersten Annäherung allen Reductionen zu Grunde gelegt werden kann. Mit diesen Mittelwerthen von Collimationsfehler und Azimuth wurde aus allen beobachteten Zeitsternen für jeden Beobachtungstag die Uhr- die nicht im Nautical Almanae enthalten sind, eine Ephemeride für die scheinbaren Orte während des Zeit-Inter- valles, in welches die Beobachtungen fallen, gebildet wurde. Da das Detail dieser Arbeit ohnehin bei einer späteren Untersuchung mitgetheilt wird, beschränken wir uns hier darauf, die so gefundenen Uhreorreetionen sammt dem daraus folgenden Gange der Beobachtungsuhr zusammenzustellen. correction gesucht, indem, mit den p. 12 und 13 angeführten mittleren Sternpositionen, für jene Sterne, Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 69 Angenommener Uhrzeit Corr. d. Uhr tägl. Gang tägl. Gang ——— — — m — —— en 1563 September 2 18: 28 —0" 7:9 Linse 1863 2. Sept. —1'86 nr 5 923959 —0 13-95 Bi: Ds — 2-10 e Er —0 20-55 3 Sn — 2-45 5 11 18 57 —0 28-19 en I 0 — 2-67 3 16:- 418 457 —0 42-18 wa 1647 2-74 n OT —0 47-55 Sr — 5:46 n 19. ie) © —0 53-01 een LI 2, — 5:50 n 20 19 1 —0 58-56 m Dose — 5-73 n 23 193 —1 16-30 Din cn —5:75 5 Pe ie) 0) — jr 91.89 = DI: — 5:22 n 25 1924 —1 26-75 Bu: ee — 4:97 » 28 18 38 —1 42-00 5:08 Sat, — 5-31 R 239. 19 8 —1 47:54 ee IV: — 5:89 L S0wo —1 53-78 m 30AaE —6+47 : —6:24 October 3 DOW? —2 14:69 An 3. Oct. —6:63 , 4. 19 #7 —2 20-41 Bi: Az; —6:57 2 5. 19 52 —2 28-53 = Be — 5-48 6. 19 5 —2 32-64 E: 6. — 5:20 SR 9 37-535 a ae 3-91 Der Sprung vom 18. September rührt daher, dass bis zum 18. September die Uhr nur während der tele- graphischen Operationen bei den Bestimmungen der Längendifferenz, von jenem Tage an aber beständig durch den Quecksilbertropfen des Unterbrechers im Ausfeld’schen Registrirapparate ging, Ich war nämlich anfangs von der Meinung ausgegangen, dass das Schwingen des Pendels durch Quecksilber unregelmässigen Gang erzeugen könnte und hoffte andererseits, dass solche Einwirkung während einiger Stunden den Gang der Uhr nieht wesentlich affieiren werde. Von Dir. Bruhns aus seinen Erfahrungen bei der Längenbestim- mung Leipzig-Freiberg in beiden Beziehungen eines besseren belehrt, traf ich sofort die eben erwähnte Ein- richtung. Ferner wurde zwischen 4. und 5. October kein Uhrgang angegeben, weil zwischen beide Tage der Beobachterwechsel fällt, und desshalb die Differenz der persönlichen Gleichungen ganz in den Uhrgang über- gegangen wäre. Bei dem ersten Beobachterwechsel zwischen 11. und 16. September hat dieser Umstand weniger zu bedeuten, da das Intervall dort fünf Tage betrug. 2. Beobachtungsort Leipzig. Bei dem Passageninstrumente der Leipziger Sternwarte war die Rundung der Zapfen bereits früher geprüft und vollkommen gefunden worden; eben so hätte auch die Zapfenungleichheit früheren Bestim- mungen entnommen werden können, d6ch hielten wir es der Conformität mit Dablitz wegen für richtiger, diese letztere Grösse eben so wie dort aus den Nivellements während der Längenbestimmungen abzuleiten. Die Resultate zeigt die folgende Zusammenstellung, in der die Neigungen vorerst wieder in Libellentheil- strichen angegeben sind, und jede Zahl wieder ein Mittel der Nivellirungen bei Obj. Nord und Süd ist. Beobachter Bruhns. Kreis West Kreis Ost Kreis West Kreis Ost ne September 2. —12.33 +12.75 October 5. —1R87 +1284 —1'60 —2:14 +2:14 A ae 198 +1-42 u . — 1:78 : a lo +1:70 e 5. —1'98 +1:98 . —1'98 +2'93 n UR —2°00 +1'38 —1'83 +2°53 —1:23 +2-38 2 eng +2-45 —1'92 —1:'63 Pe ae 1553 -++2:78 — 1:69 +3.08 —1°00 5 Beobachter Weiss. Kreis West Kreis Ost Kreis West Kreis Ost — nn —Tm— nn . — nn September 15. —1r58 +2%.68 September 27. —1R74 +2?.49 — 1:20 . —1'39 70 Kreis West September 18. —1'52 +2 —0'76 +2 —1'60 —1'40 n 19. —1'38 +2 +2 +2 9 23 --1'16 +2 — 0:78 Ar +2 +2 Ö. Kreis Ost ®. Littrow. Kreis West —1' +58 -09 59 Sr ‚23 September 30. October 1. 85 65 Kreis Ost T—Tm—n———n +2°01 Aus diesen Zahlen lässt sich mit Sicherheit nicht einmal eine jährliche geschweige eine tägliche Variation der Neigung eonstatiren; es wurden demgemäss auch hier für jeden Abend und jede Kreislage folgende Mittelwerthe gebildet: September n b)] n n 1 October n n N mt IL — N Kreis West Kreis Ost nentrapnpu Beobachter Bruhns. Neig. Gew. Neig. Gew. La 2 +275 ı —l61 —1'86 2 +1'42 1 —1'64 —1:93 3 +24 3 —2.20 lan er! — od re — 2:92 no) ea — 2.00 late 2 ot hl — 1:68 —1.70. 4 11-88. 2 ‚—1i.79 Mittel —1'94 1(W—0) Gew. Beobachter Weiss. Neig. Gew. Neig. Gew. De ee ee a | Gem Kreis West Kreis Ost 3W „O)F Gew. a September 15. -39 2 +68 1 — 22.03 4 [1 5 18. —132 4 +2:60 2 —1'96 = 3 A 19. —1:38 1 42:32 3 —1.8 ei 2 5 23. —097 2 +252 A —1'74 & 12 ei 27. 1257 2:49 1 —2:03 - 5 n Pe A DO 1085 1 & » 30. —174 2 +201 1 —1'87 S 8 October 1. —1'834 2 +2:16 1 -—2:00 + 15 > 3. —106 3 1269 5 —1-87 25 ; 4. —145 4 +22 2 —1'87 a Mittel —1'89 19-5 Hier sind alle Nivellirungen mit Ausnahme jener vom 6. September bei Kr. Ost vollständig; die Gewichte wurden auf dieselbe Art wie bei dem Beobachtungsorte Dablitz ermittelt. Die gute Übereinstimmung des Werthes für die Zapfenungleichheit aus den Beobachtungen von Prof. Bruhns und Dr. Weiss gibt Zeugniss für die Sicherheit der Bestimmung; als definitiver Werth für die Zapfenungleichheit wurde daher ange- nommen: ı(W-0)=1'91 Gew. 345 Der Werth eines Niveautheiles ist: p « 1= 0'164 und damit werden, nach Anbringung der Correction wegen der Ungleichheit der Zapfen, die Neigungen an den einzelnen Beobachtungstagen: Kreis West September 2. —0°084 +0° n 4. —0-148 +0 : 5. —0'159 +0 n 6. —0:'100 +0 n 10. —0:101 5 11. —0:090 +0 = 15. —0:071 +0 = 18. —0:-057 +0 5) 19. —0:069 +0 n 20. E +0 23. —0:002 +0 Kreis Ost "256 Kreis West Kreis Ost m TI D m In September 27. —0° S > 0: E 29. —0- : 30. —0: October 1. —0' nee, er a or en n 6 —U° 7 —0: +0 +0: +0: +0: 251 177 172 197 -254 "216 -169 «122 151 Die Fadenintervalle hatte Herr Prof. Bruhns bereits früher mit soleher Genauigkeit ermittelt, dass ihm eine neue Berechnung derselben zwecklos schien. Die angewendeten Werthe, wieder für Kr. West giltig, sind: Faden Faden u un, m un, 1 44°640 6 26°170 2 41'485 7 22'812 3 38-240 Ss 19170 4 34'960 1) 15°913 5277512750 10 12-845 Faden Faden — nn 11 6'702 16 12:195 12 3'467 17 15270 18 .18°450 14 3017 19 21'419 15 6:000 20 24753 Faden u un, 21 22 23 24 25 30°827 34130 37'420 40'335 43280 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 71 Nach der Reduction der einzelnen Fadenantritte wurde nun zur Ableitung provisorischer Werthe der Instrumentaleorreetionen und des Uhrstandes derselbe Weg eingeschlagen, der bei der Beobachtungsstation Dablitz ausführlicher mitgetheilt ist. Es fand sich vorerst der Collimationsfehler aus den Tagen, wo Längenbestimmungen gelangen: Kreis West Kreis West m mn z—— September 5. e=—0:375 September 18. c=—0'328 4 like, — 0'324 a, 23. —0:297 October 5. — 0'209 October 3. —0:272 N 6. —0:349 nina; —0:298 ä 73 —0:276 Der Collimationsfehler schwankt auch hier zwischen so engen Grenzen um den Mittelwerth, dass der- selbe in einer ersten Näherung für die ganze Periode als constant betrachtet werden kann. Mit Rücksicht auf die tägliche Aberration wurde also bei den ferneren Berechnungen angenommen: Collimationsfehler : | ei; niet Er das Im Azimuthe zeigte sich bei der Berechnung ein Gang so deutlich, dass man vorzog, an jedem Tage da Azimuth aus den Polarsternbeobachtungen, und denen je eines Fundamentalsternes des Nautical Almanae bei Kr. Ost und Kr. West zu suchen, und das Mittel beider Bestimmungen den Reductionen zu Grunde zu legen. Es wurde so gefunden: September 2. aus ö Urs min.; 9 Draconis und « Lyr& k—= —1:260 7 4. „ 6 Urs& min.; ,% Draconis „ y Aquile — 1'420 5 5. „ 9 Urs® min.; 4 Draconis „ « Cassiopej® — 1'305 n 6. „ 6 Urs® min.; y Draconis „ « Lyre — 1'335 : 11. „ © Urs® min.; 9 Draconis „ y Aquile — 1'340 rn 15. „ 6 Urs® min.; 9, Draconis „ A Lyr® — 1'157 ji 19. „ & Urs& min.; 9 Draconis „ ß Aquile — 1'698 ® 23. „ 6 Urs® min.; 9 Draconis „ ß Aquile — 1'544 n 27. „ 6 Urs& min.; 9 Draconis „ ß Aquile — 1'707 . 30. „ ö Urs min.; 9 Draconis „ £ Aquile — 1'785 October 1. „ ö Ums® min.; y Draconis „ « Lyr® — 1'796 a 3. „ % Urs® min. und % Aquile; « Urs® min. und « Cassiop. — 1'694 n 4. „ 0 Urs& min.; 9, Draconis und 3 Aquils — 1'806 > 5. „ « Urs® min.; « Cassiopeje und « Arietis —1'539 n 6. „ 6 Urs® min.; ß Aquile „ « Lyr® — 1'996 A 7. „ ö Urs& min.; P Aquile „ x Lyre — 1'877 In dieser Zusammenstellung wurde September 18 ausgelassen, weil an diesem Tage am Mittagsrohre aus unbekannter Ursache eine doppelte Störung, und zwar die erste kurz nach der Beobachtung des Polar- sternes, die zweite zwischen der Zeitbestimmung mit Auge und Ohr und den Registrirbeobachtungen einge- treten war. Diesen Umstand werden wir später, bei der definitiven Reduction der Beobachtungen ausführ- licher besprechen. An den übrigen Tagen wurde mit obigen Werthen des Azimuthes, dem Mittelwerthe des Collimationsfehlers und den p. 70 angeführten Neigungen, wie bei der Beobachtungsstation Dablitz, aus allen beobachteten Zeitsternen der Uhrfehler gesucht, und erhalten wie folgt: Angenommener Uhrzeit Correction tägl. Gang tägl. Gang — m N — m 1863 September 2. ss el re 2. Sept. —0:52 \ al T9KT 2 012 =. Pe — 047 3. 21 18 1 59-66 0-47 5. n —0'45 E GETS 1 59-25 urn ee —0-37 R 11. 18 58 1 57:92 z Th OHR —0:27 n 15. 18 51 130897 0-07 15. n —0:07 n 19. 19 4 1:57:70 je 19: n —0'25 23} 19 3 1 55'97 Zn Syn, —0:24 er oa 1 55-80 as 0:00 eo S09e 1903 1 55-94 Be 30er —0:04 October 1. 18 48 il. ame = 1. Oct. —0:12 ua 032033 1 55-55 Ei: 35 —0:09 7 4, 19 3 1 55-51 Ay — 0:05 n 5. 0 44 1 55-55 % 8. 5 +0:06 I 1 55-60 a RR —0:12 n 2 1, +1 55°30 don —0:30 72 O. v. Littrow. Hier ist bei beiden Beobachterwechseln kein täglicher Uhrgang angesetzt, weil bei seiner geringen Grösse die Differenz der persönlichen Gleichungen der beiden Beobachter Prof. Bruhns und Dr. Weiss denselben zu sehr affieiren würde. Das Pendel der Leipziger Uhr ging während der ganzen Zeit durch den Quecksilber- tropfen des Unterbrechers. B. Bestimmung des mittleren Fehlers eines Fadenantrittes. Es sind schon mehrfach Vergleichungen über den verschiedenen Grad der Genauigkeit angestellt worden, der bei Beobachtungen von Sternpassagen mittelst Auge und Ohr und mittelst Registrirapparaten erzielt wird. Die dazu verwendeten Beobachtungen sind jedoch meist an grossen Meridianinstrumenten ausgeführt, und es schien desshalb nicht uninteressant zu sehen, ob auch kleinere Instrumente wie insbesondere das Dablitzer Mittagsrohr dasselbe Resultat liefern würden. Überdies war es einer genaueren Untersuchung nicht unwerth, ob nieht etwa eine Verminderung der Genauigkeit bei der Transmission der Beobachtungsmomente auf die entfernte Station durch zeitweilige Störungen im Leitungsdrahte, oder bei der Übertragung vom Relais auf den Registrirapparat eintreten. Die folgende Tabelle enthält die aus allen Beobachtungen berechneten mitt- leren Fehler eines Fadenantrittes für jeden einzelnen Stern, nebst dessen Declination und Grösse, die letztere wie früher dem Bonner Sternverzeichnisse entlehnt. 1. Beobachtungsort Dablitz. x. Beobachtungen mit Auge und Ohr. Beobachter Bruhns Beobachter Weiss Sytwenrn Grösse Declination mittl. Fehler Zahl d. Beob. mittl. Fehler Zahl d. Beob. 18 ß Aquile 40 a ) +0°211 66 : 5 17 & n 12 8 30°5 0230 70 +0°195 32 16 y = Ya 3-0 10 16-9 0.233 79 0°163 27 1 Puklerculane.n. 3-5 27 48-2 0-224 30 0-218 12 8 ı Lyr® 3a 32, 30.2 0230 57 0-189 29 5 8 5 var. 33 12-3 0.230 96 0-171 48 14 s Cygni 46 34 9-8 0-235 38 0°133 32 13 A rn 50 36 27 0°262 37 0-194 32 GB U öl und 02 Lyr& . 6-1; 4-5 36 45- 0.295 113 015 29 4 &1 Lyr® 4°5 37 28-6 0.249 35 0'146 37 3 & n 1'0 383: 189.5 0-221 94 0'206 22 11 n » 4:5 35 548 0252 56 0185 21 15 6 Cygni 4:9 49 543 0:263 s5 0-190 32 2 y Draconis . 2-2 51 304 0.282 34 0.262 41 12 SACyonIsErrer.. 45 BR a) 0279 37 0-220 30 ® 49 Draconis . Da a AR 0307 76 0239 29 d Urse min. t'5 u 155 +1:172 62 | +0948 Die Sterne der zweiten Zeitbestimmung sind so selten beobachtet, dass ein einigermassen sicherer mitt- lerer Fehler daraus sieh nicht ableiten liess. Eben so sind auch von « und X Urs minoris so wenige Beobach- tungen vorhanden, dass sie zur Bestimmung des mittleren Fehlers eines Fadenantrittes nicht hinreichen. Nimmt man jedoch an, dass beide Beobachter, Prof. Bruhns und Dr. Weiss diese Sterne gleich sicher beob- achteten, was von der Wahrheit schwerlich viel abweichen wird, so erhält man: Mittl. Fehler für « Urs& min. m —3*426 aus 39 Antritten _—_.9.95 6) N " N eur) 7302 00 222 5 die mittleren Fehler der Fadenantritte lassen sich für die Zeitsterne in der Robinson’schen Formel sehr nahe darstellen, wie folgt: Bruhns: m—Y (0:184)2 + (0°131 see ö)2 Weiss: m=Y (0:115)2 + (0'118 sec ö)2 -1 3) Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 3. Registrirbeobachtungen. Professor Bruhns Dr. Weiss eigener | fremder eigener fremder | önge oclinati —— — Mittel Fre: = | Mittel Grösse | Declination Registrirstreifen Registrirstreifen 7 ZEN, 6 er, SeR% 2. m. F. 2. m. F. for} SIS1O-10D +0?162 | 64 | +0°176 -120 5 0092 Br 106 0329 0299 | 4 0314 DATEN: 0:155 -163 TO, p 0.160 p -165 -154 0-118 5 0156 -169 2 -160 2 0165 248 |6 “ "229 oo oo OS m 0 ID DIS DW IS Ss u u u Ze? 12 Andromede. | 8 Lacert& o Andromed | Tonlacerier... 8056 B.A.C.... GSHrHROGHM—sıD 5- 6: 6: 5 3. 5. 6: SUo = 19 -1 [57 Andromed& . Lacert N 0'160 2 8 Andromed& . 3 [4 "168 -139 165 -155 0194 "167 -262 1m o o-1 som DD m DO: an [7 Cephei p Cassiopej&® .. 7953 B.A.C.... a Sara 2oHmomoou awaduosce [>71 Do —ma a 1-1 01 ao, SS» Aus dieser Zusammenstellung sieht man, dass die Genauigkeit der Beobachtungen durch die telegraphi- sche Übertragung keine Einbusse erlitten hat, indem nieht nur die geringen Unterschiede des mittleren Feh- lers der zwei Registrirstreifen offenbar noch innerhalb der Unsicherheit der Bestimmung des Werthes des- selben liegen, sondern überdies bald zu Gunsten des einen, bald des andern Resgistrirstreifens ausfallen. Es wurde desshalb das einfache Mittel beider Bestimmungen ohne Rücksicht auf die Zahl der beobachteten Fadenantritte [ausser bei S056 B. A. ©. Beobachter Weiss, wo diese Zahl an beiden Stationen so ungleich war, dass das Mittel im Verhältnisse von 2:1 gezogen wurde], als wahrscheinlichster Werth des mittleren Fehlers eines Fadenantrittes mit Einschluss der Fehler der Verzeichnung und Ablesung angesehen. Bei der Betrachtung der mittleren Fehler fällt vor allem deren bedeutende Grösse bei den Sternen Nr. 30, 27 und 23 auf; sie rührt daher, dass dieselben für die geringe optische Kraft des Dablitzer Rohres schon zu lichtschwach waren, um mit Sicherheit beobachtet werden zu können. Lassen wir daher diese Sterne vorerst bei Seite und bilden wir um eine Vergleiehung mit den Beobachtungen durch Auge und Ohr zu erleichtern aus den übrigen Sternen fünf Gruppen, so erhalten wir, wenn wir noch die mittleren Fehler nach den oben für Aug- und Ohrbeobachtungen gegebenen Formeln hinzufügen, folgende Übersicht: Registrirbeobachtungen Auge und Ol Declination S = = a2 Bruhns | Weiss Bruhns Weiss 33 u. 31 +0*137 29, 22, 25, 24 0°157 32 u. 20 0-164 28, 26, 21 0:153 19 u. 34 +0-181 3 "237 251 "263 72 1 om © Aus dieser Tabelle folgt, dass mit Auge und Ohr Dr. Weiss sicherer beobachtete als Prof. Bruhns, dass aber bei den Registrirbeobachtungen das Umgekehrte der Fall war. Eben so sieht man, dass nur bei Prof. Bruhns die Registrirbeobachtungen den Vorzug bezüglich der Genauigkeit verdienen, bei Dr. Weiss hingegen beide Beobachtungsmethoden in dieser Beziehung einander gleichkommen. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 74 ©. v. Littrow. 2. Beobachtungsort Leipzig. &. Beobachtungen mit Auge und Ohr. Beobachter Bruhns Beobachter Weiss Grösse Deeclination mitt). Fehler Zahl d. Beob, mittl. Fehler | Zahl d. Beob. 18 ß Aquile 4-0 a rl) +0'201 47 +0?225 60 17 & 5 122 8 30-5 0.237 48 0.212 57 16 Allen 3.0 10 16-9 0218 36 0205 60 1 p. Hereulis 808 27 A8°2 0170 31 8 1 Lyr® 3.2 32 30-2 0.204 48 0:177 75 5 PER var 33 12:3, 0'239 48 0190 72 14 8 Cygni 4:6 347923 0'205 41 0201 52 13 4 N eelı torake Ayıre 50 36 DE 0:297 45 0.244 58 BET Hdundälyr® .... 6°1; 4:5 36 45° 0:265 91 0:164 94 4 &1 Lyr 4-5 37 28-6 0'210 29 0°193 61 3 Ce 1:0 38 39-5 0'216 46 0241 67 11 [7 s 45 38 54:8 0'243 34 0275 709 15 6 Cysui 49 49 54-3 0.274 35 0'213 62 2 y Draconis . 2:2 51 30°4 0:216 61 0:165 58 12 x Cygni NETT, 4'5 53 7:0 0.233 46 0'185 77 9 49 Draconis . Dat DD 278 0243 63 0261 81 d Urs® min. 45 36 36°2 +1:'624 150 +0'875 155 Von « und A Urs» minoris sind wieder zu wenig Fadenantritte beobachtet, um für jeden der beiden Beob- achter den mittleren Antrittsfehler bestimmen zu können. Nimmt man also auch hier an, dass Dr. Weiss und Prof. Bruhns diese Sterne mit gleicher Genauigkeit beobachteten, so wird: Mittl. Fehler für « Urs min. m — 2'235 aus 24 Antritten = 23° > ) nn) ne a 22 n Den mittleren Fehlern der Fadenantritte für die Zeitsterne genügen die Formeln: Für Prof. Bruhns: m=Y (0-208)2 + (0078 see 0)? „ Dr. Weiss: m=#Y (0'206)? + (0:040 sec 8)? £. Registrirbeobachtungen. | Bruhns Weiss eigener | fremder Mittel eigener fremder Mittel \: 1rÖS eclinati TER = ıtte PETER = ıtte Name Grösse | Declination Registrirstreifen r Registrirstreifen m. FE | 2 m. F. | 2. m. F. m. F. Z. | m. F. 2. no“ 79 Pegasi..... 6-2 28° 4'8 |+0°177 | 74 | +0°166 | 74 |+0°172 | +0:220 |76 +0 77 |+0°224 72 to 5°0 30 34'2 0:146 | 50 0'138 | 50 0:142 0:135 | 50 0 50 0'144 8156 B.A.C.... 6°7 31 46°7 0'168 | 60 0:152 | 60 0°160 0°144 | 33 0) 21 0158 12 Andromed& 6'0 34 26H 0'163 | 74 Var en|Ret 0167 0225 | 67 0 45 0:242 8 Lacert®..... 5'7 38, 5566 02311050 0.227 | 38 0'229 0-203 | 95 | 0 75 0.215 o Andromed& . 3.7 41 354 0°163 | 65 0°157 | 65 0'160 0:178 | 83 IRO) 63 0'188 15 Lacert®&.... 50 42. 35°1 0-179 | 55 0:187 | 55 0'183 0164 | 55 0) 54 0-170 8056 B. A. C 6°5 45 196 0'205 | 75 0.196 | 75 0.201 0'168 | 58 0 44 0'188 *% Andromede . BIS) 45 43°0 VaRzdE I do 0'176 | 75 Oma: 0-225 169 0-221 | 69 0223 2 Lacert® ..... 5:0 45 50°9 0°196 | 40 0:191 | 40 0:194 0:265 | 65 0242 | 80 0254 8 Andromed& . 49 43 16°0 0:159 | 36 0.165 | 24 0'162 0:220 | 75 0203 | 60 0'212 3 = ö 48 49 18-5 0-159% | 61 0°136 | 61 0147 0°189 | 96 021967 | 71 0193 « Lacerte....n. 40 49 34°7 02195) 1 47 0°200 | 47 0197 0.217 | 72 0218 | 96 0'218 [a Cephei 80000 5-1 Bl 01967723 0°206 | 19 0:201 0-272 157 0.245 | 77 0257 p Cassiopejae.. 5.0 56 44°2 0231 | 73 0274 | 47 0.252 0.242 | 98 0'238 | 98 0'240 MII3LA. BIC 6°3 57 45'7 +0:277 168 |+0°268 | 631+0°273 | +0'180 | 67 | +0°178 | 67 /+0°179 Bei diesen Registrirbeobachtungen findet sich das früher für die Station Dablitz erhaltene Resultat, dass die telegraphische Übertragung die Genauigkeit der Beobachtungen nicht beeinträchtigt, bestätigt. Es wurde desshalb auch hier das einfache Mittel beider Bestimmungen als wahrscheinlichster Werth des mittleren Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz 75 Fehlers eines Fadenantrittes betrachtet und eben so wie dort ein Zusammenfassen der Sterne in fünf Gruppen behufs Vergleichung mit den Aug- und Ohrbeobachtungen vorgenommen, was zu nachstehendem Ergebnisse führte: Registrirbeobachtungen | Auge und Ohr Declination Bruhns Weiss | Bruhns +0°158 0:185 0:189 0.222 0°169 0.20 +0'240 +0°225 DD WW Auch hier zeigt sich wieder, dass mit Auge und Ohr Dr. Weiss, durch Registriren Prof. Bruhns siche- rer beobachtete, und dass nur für letzteren die Registrirbeobachtungen erheblich genauer sind, als die nach der anderen Methode angestellten. Eigenthümlich ist jedoch der Umstand, dass Prof. Bruhns an dem bedeu- tend schwächeren Dablitzer Fernrohre sicherer registrirte als an dem Leipziger, was, wenn es nicht von einer Veränderung der Fadendistanzen am Leipziger Instrumente seit der Zeit, zu der sie bestimmt wurden, her- rührt, vielleicht dem Umstande zuzuschreiben ist, dass durch die grössere Zahl der Fadenantritte bei letzterem Instrumente das Auge übermässig angestrengt wurde und in Folge dessen ermattete. Bemerkenswerth ist ferner bei den Aug- und Ohrbeobachtungen, dass für beide Beobachter der Gehörfehler in Leipzig sich ver- grösserte, während die Verkleinerung des Gesichtsfehlers wohl eine natürliche Folge der grösseren optischen Kraft des dortigen Passageninstrumentes ist. ©. Untersuchungen über persönliche Gleichungen. a. Persönliche Gleichung bei Ablesungen von Registrirstreifen. Die Ablesung der Beobachtungen auf Registrirstreifen wurde ohne Messapparat vorgenommen, und es wurden die Streifen jenes Ortes, an dem Dr. Weiss sich aufhielt, doppelt abgelesen: das eine Mal vom Beob- achter selbst, das andere Mal vom Assistenten der hiesigen Sternwarte Herrn Dr. A. Murmann, theils um die Sicherheit der Ablesung zu vermehren, theils um vor gröberen Versehen zu schützen. Beim Mittelnehmen glaubte man zu bemerken, dass die Lesungen des Herrn Murmann constante Abweichungen von denen des Herrn Weiss zeigten, was allerdings aus bekannten physiologischen Untersuchungen von vornherein zu ver- muthen war. Eine nähere Prüfung ergab folgende Werthe der Differenz d=Ablesung M—Ablesung W in Einheiten des jedesmaligen gegenseitigen Abstandes der Secunden- punkte: September 5. d=+ 0:036 aus 14 Sternen a 18. 0R02B 116 3 H 23. 02054078116 ° October 3 0.0270 a n > 4. r 0204a 6 > - 5. 020270 1 gu Te BR 0, 5 n Mittel d— + 0:039 w.F. +000065 aus 104 Sternen oder 3503 Notirungen auf den Streifen, die immer von rechts nach links und selbstverständlich im Sinne der Beobachtung abgewickelt wurden. Das Mittel ist nach der Zahl der an jedem Tage beobachteten Sterne gezogen, und September 11. nicht mit aufgeführt, weil für diesen Tag Bruhns und Weiss die Ableser waren, und aus diesem Tage allein bei der geringen Zahl der beobachteten Sterne sich nichts folgern lässt. Die Annahme einer bedeutenden persönlichen Gleiehung bei den Streifenablesungen ist wie man sieht wohl begründet, dabei bleibt noch der Umstand hervorzuheben , dass Dr. Weiss bereits die meisten (näm- lich die ersten fünf) Registrirstreifen in Dablitz zu verschiedenen, durch längere Pausen von einander getrennten Zeiten abgelesen hatte. Die Längendifferenz wird übrigens durch solche persönliche Gleichungen 10 # 76 ©. v. Littrow. nicht alterirt, wenn, wie es hier geschah, für jeden Streifen mit seinen beiderseitigen Signalpunkten dieselbe Ablesungsart, gleichviel ob aus den Lesungen einer oder dem Mittel der Lesungen mehrerer Personen hervor- gehend, in Anwendung kommt. Wohl aber scheint mir diese Erfahrung in anderer Beziehung von Wichtigkeit zu sein: sie betrifft so zu sagen eine Grundoperation des astronomischen Beobachtens, die z. B. bei Beob- achtern, welche den vom Sterne zwischen den betreffenden Seeunden durchlaufenen Raum zu theilen gewohnt sind, einen bedeutenden Einfluss üben kann. Sie erinnerte uns an einen ähnlichen Unterschied, den vor Jahren die Herren E. Weiss und M. Alle unter einander fanden, wenn sie auf einen fixen einfachen einen beweg- lichen Doppelfaden einstellten, einen Unterschied der immer im gleichen Sinne einige Theilstriche der Schraubentrommel betrug. b. Persönliche Gleichung bei Coineidenzbeobachtungen. Es wird, glaube ich, allgemein angenommen, dass bei Beobachtung von Coineidenzen keine persönliche Gleichung stattfnde. Um zu prüfen, wie weit diese Annahme gültig sei, ersuchte Dr. Weiss bei den Beob- achtungen eben anwesende Personen die Seeunden, bei denen sie die Coineidenz aufgefasst, zu notiren. Die Vergleichung, von der wir hier nur die Resultate anführen, ergab: Weiss — Engelmann (Leipzig) = +24 + 0:44 Secundenschläge aus 8 Coincidenzen „ —Ganahl (Dablitz) — —2'1 + 0'383 n al n » — Otto v.Littrow (Dablitz)= —0'1 + 0:36 5 16 . „ Siegmund (Dablitz) = —1'3 + 0:40 = n„ 2 n » — Zoellner (Leipzig) = +1'8 + 0:42 h eo ” Wenn nun auch die Zahl der Beobachtungen zu gering ist, um die Frage endgültig zu entscheiden, so scheinen doch, nach den beigesetzten wahrscheinlichen Fehlern zu urtheilen, auch hier persönliche Gleichun- gen vorhanden zu sein, wie wieder aus physiologischen Untersuchungen von vornherein anzunehmen war; jedenfalls sind sie von geringer Bedeutung, da die Dablitzer Coineidenzuhr in beiläufig 150, die Leipziger in beiläufig 150 Secunden um eine Secunde voreilte, und daher die grössten beobachteten Unterschiede, zwi- schen Engelmann und Weiss in Leipzig und zwischen Major Ganahl und Weiss in Dablitz, 0°01 nicht viel überschreiten. Dass diese persönliche Gleichung, eben so wie die bei Beobachtungen von Sternantritten, falls sie nur constant bleibt, beim Beobachterwechsel eliminirt wird, ist selbstverständlich. Wieder aber scheint mir die Sache eine gewisse Wichtigkeit für die persönliche Gleichung bei Sterndurchgängen zu haben, denn es ist nicht abzusehen, warum, wenn bei manchen Personen Verfrühungen oder Verspätungen in der Auffassung der Coineidenzen stattfinden, nicht eben so erwartete einfache Seceundenschläge von verschiedenen Beobachtern zu früh oder zu spät notirt werden sollten. Es wäre immerhin denkbar, dass die beiden Arten von persönlicher Gleichung, welche wir bisher besprachen, die persönliche Gleichung bei Sterndurchgängen überhaupt wenigstens zum Theile bedingen. c. Unterschied der persönlichen Gleichung für Kreis Ost und Kreis West bei Gebrochenen Fernrohren. Bereits im Jahre 1864 bemerkte Dr. Weiss bei der Reduction seiner Beobachtungen, dass die Uhr- eorrectionen für Dablitz bei Kreis Ost und Kreis West systematische Differenzen von einander zeigen. Allein es fehlte damals noch an Anhaltspunkten den Gegenstand weiter zu verfolgen, da diese Erscheinung bei Prof. Bruhns, welcher der Witterungsverhältnisse wegen in Dablitz die Zeit öfter bestimmt hatte als Dr. Weiss, mit viel geringerer Bestimmtheit auftrat. Als aber im Herbste 1865 Direetor Förster und Dr. Weiss behufs Ermittlung der Meridiandifferenz zwischen Wien und Berlin, an einem Gebrochenen trans- portablen Mittagsrohre von 30 Linien Öffnung aus der Werkstätte von Pistor und Martins ihre persönliche Gleichung zu Berlin bestimmten, fanden sie bei der Reduction, dass die Beobachtungen mittelst Auge und Ohr bei Kreis West einen beträchtlich andern Werth ergaben, als bei Kreis Ost. Am Schlusse der Operationen wurde die Bestimmung der persönlichen Gleichung in Wien an einem ähnlichen Instrumente, dem dritten, das so ins Spiel kam, wiederholt, und es trat bei den Aug- und Ohrbeobachtungen abermals eine Differenz in demselben Sinne und nahezu in derselben Grösse wie in Berlin zwischen Kreis Ost und Kreis West hervor. Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 77 Bei Registrirbeobachtungen liess sich in diesem Falle zwischen den beiden genannten Beobachtern ein Ein- fluss der Kreislage nicht nachweisen. Unter diesen Umständen konnte man nicht umhin, die früher schon bei den Dablitzer Zeitbestimmungen in Bezug auf verschiedene Kreislagen bemerkten Unterschiede näher zu prüfen, nicht nur des allgemeinen Interesses wegen, das die Frage bot, sondern auch weil, wenn ähnliche Änderungen der persönliehen Glei- chung sich hier ebenfalls zeigten, die damals bereits völlig beendigten Reduetionen von Neuem aufzunehmen und die Beobachtungsreihen in angemessener Weise zusammenzufassen waren, um den Einfluss dieser Fehlerquelle auf die Bestimmung der Längendifferenz thunlichst zu eliminiren. Die sich so ergebenden weit- läufigen Rechnungen, welche wir im Folgenden mittheilen, nahm Herr Dr. Weiss auf sich. &. Beobachtungen mit Auge und Ohr. Da bei jeder Zeitbestimmung nur eine geringe Zahl von Fundamentalsternen genommen war, so konnte man blos dann sichere Entscheidung über das Vorhandensein eines Unterschiedes der persönlichen Glei- chung zwischen Kreis Ost und Kreis West zu erlangen hoffen, wenn auch die übrigen beobachteten Zeitsterne in den Kreis der Untersuchung gezogen würden. Alle diese Sterne sind jedoch solche, die bereits Bradley beobachtet hatte, und kommen, ausser bei Mädler, in keinem neueren Sternverzeichnisse zusammen vor; dieselben wurden daher aus Mädler’s Cataloge mit den dort angeführten Eigenbewegungen auf die Epoche 1863-0 redueirt. Um die Sicherheit des Resultates zu vermehren, wurden nicht blos die Abende, an welchen Längendifferenzen gelungen waren, sondern überhaupt alle benützt, von denen Beobachtungen vorlagen. Bei der ersten provisorischen Berechnung hatte man, wie wir in diesem Abschnitte unter 4, I ausein- andergestetzt, wohl die wahrscheinliehsten Neigungen, aber nur Mittelwerthe von Collimationsfehler und Azi- muth zu Grunde gelegt: es werden daher an den einzelnen Tagen diese beiden Grössen, so wie der von ihnen abhängige Stand der Uhr und zwar der letztere auch noch desshalb, weil bisher ein Unterschied der persönlichen Gleichung zwischen Kreis Ost und Kreis West nicht supponirt wurde, gewisser Correetionen bedürfen. Den Gang der Uhr, den wir oben nach der provisorischen Berechnung mitgetheilt, werden jedoch diese voraussichtlich kleinen Verbesserungen keinesfalls so zu ändern vermögen, dass man nieht hinreichend genau mit dem früheren Werthe desselben die Beobachtungen der einzelnen Sterne auf einen in der Mitte der Zeitbestimmung liegenden Moment redueiren könnte. Nennen wir nun z die auf den Mittelfaden redueirte Durchgangszeit eines Sternes, dessen scheinbare Reetascension « ist, 7 das Mittel der z aller beobachteten Zeitsterne, « das Mittel der aus ihnen folgenden Uhreorreetionen, » den Betrag der Reduction wegen des Uhrganges von der Beobachtungszeit # auf das Mittel der Zeiten 7, ferner dk, de und dw die Verbesserung des Azimuthes und des Collimationsfehlers bei Kreis West so wie der angenommenen Uhrcorrection z, end- lich dp den Unterschied: persönliche Gleichung Kreis West — persönliche Gleichung Kreis Ost, ist ferner V=a—[t+u+ni+mk+eseöl+r wo das doppelte Zeichen sich auf die Lage des Kreises bezieht, die Neigung bedeutet und die übrigen Zei- chen die frühere Bedeutung haben, so gibt jeder beobachtete Stern eine Gleichung der Form V=mdk+ seeöde + du-+ dp bei Kreis West =mdk — seeöde + du FED): und aus der Gesammtheit dieser Gleichungen sind nach der Methode der kleinsten Quadrate die wahrschein- lichsten Werthe von dk, de, du und dp zu bestimmen. Ist nun g das Gewicht jeder einzelnen Gleichung und unterscheiden wir die aus den Beobachtungen für Kreis West und Kreis Ost folgenden Grössen durch Bei- setzung der Buchstaben » und o, so lauten die Normalgleichungen: =: (gum. Vo+ go mo Vo) — dkL(guma + gom;) — de! (guM SEC du — go Mo Sec do) — du: (gem. + gu mo) — EP LE gu Me y N Te r S N / Da 28 0=38 (g. sec ö, Va — 9. sec do V5) — dk (gu m, sec du — gomy sec du) — de! (gu sec” dw +90 sec? u) 5 ; N — du! (gu see du — go see — dp Egu SEC de 78 ©. v. Littrow. 0=2:(, N. 9 0) — dk? (Io Mu + 90 m) — dei (In sec d — go 3CC d6) — dui(ge + 90) — dp&ge 0=%(g9,7,) — dkiguMm. — de: (gu see 0,) — dutg, — dpägw. Bei der Auflösung wurde den aus den Zeitsternbeobachtungen sich ergebenden Gleichungen die Einheit des Gewichtes ertheilt. Es mag dies für den ersten Augenblick vielleicht willkürlich erscheinen, indem aus den unter B mitgetheilten Untersuchungen eine Abhängigkeit in der Genauigkeit der Beobach- tungen von der Declination der Sterne unzweifelhaft nachgewiesen ist und überdies bei einzelnen Sterndurch- gängen bald ein oder der andere Faden ausfiel, bald mehr beobachtet wurde, aus beiden Gründen aber das Gewicht der einzelnen Gleichungen verschieden wird. Bedenkt man jedoch, dass allen bisherigen Erfah- rungen zufolge die reinen Beobachtungsfehler gegen die anderweitigen Fehlerquellen, bedingt durch temporäre Änderungen der persönlichen Gleichung, Schwankungen der Instrumentaleorreetionen um die angenommenen Werthe ete., sehr stark zurücktreten und bei den vorliegenden Untersuchungen überdies die Rectascensionen aller Sterne keineswegs dieselbe Genauigkeit beanspruchen können, so rechtfertigt sich dieses Verfahren von selbst. Es erübrigt daher nur noch darüber zu sprechen, wie das Gewicht der durch die Polarsternbeobachtungen gewonnenen Bedingungsgleichungen näherungsweise bestimmt ward. Nimmt man aus den, Abschnitt VI, B angeführten mittleren Fehlern der einzelnen Zeitsternantritte das arithmetische Mittel, so kann dies als der mittlere Fehler m, der Beobachtung eines Zeitsternantrittes gelten. Man findet so für Dablitz bei Beobachter Bruhns m; = + 0'250 . Weiss m. = + 0'191. Die Zeitsterne sind durchschnittlich an acht Fäden beobachtet, also ist der mittlere zu befürchtende Beob- achtungsfehler Bi ist eben so m, der mittlere Fehler eines Polarsternantrittes und sind % Fäden beobachtet, b) . m ” N es, “, . en . . = so ist SE dieselbe Grösse für die Polarsterne. Danach wäre das Gewicht einer Polarsterngleichung, unter der 7 g Annahme der Gewichtseinheit für Zeitsterngleichungen: 2 MA z k Seele to) My Dieser Grösse wurde auch das Gewicht jeder Polarsterngleichung äquiparirt, also vorausgesetzt, dass alle andern Fehlerquellen die Beobachtungsfehler der Zeit- und Polarsterne im gleichen Verhältnisse ver- grössern. In den weitaus meisten Fällen ist ö Urs& min. als Polarstern, und zwar im Durchschnitte auch an acht Fäden beobachtet; setzt man also —=8 und für m, und m, die für Bruhns und Weiss geltenden Werthe, so erhält man für & Urs® min. bei 1 Beobachter Bruhns 9—= 15 L 1 n Weiss „5 Gewichte, welche im Folgenden stets in Anwendung kommen, ausser wenn statt ö Urs® min. ein anderer Polarstern beobachtet wurde, wo wir das nach obigen Grundsätzen bereehnete Gewicht hinzugefügt haben. Nach diesen Auseinandersetzungen bedürfen die nun folgenden tabellarischen Zusammenstellungen wohl keiner weiteren Erklärung. Nur sei noch erwähnt, dass in den Polarsterngleichungen das Glied mit dp unter- drückt wurde, eine bei dem geringen Gewichte dieser Gleichungen an und für sich bedeutungslose Vernach- lässigung, die man aus dem Grunde machte, weil man sich nicht für berechtigt hielt, bei Polarsternen dieselbe Abhängigkeit der persönlichen Gleichung von den Kreislagen wie bei den Zeitsternen anzunehmen, da die Beobachtungsart dieser von der jener Sterne wesentlich abweicht. Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 79 Beobachter Weiss. Correction wegen im Merid. k 1863. September 2. Kreis Ost 2 170532735176 +0°071 +0:°:006 | —0*°411 35'453 174 532797860 — 0" 7°83 —0*05 +0:13 I 18 16 33-23 | +0-598 | +1-568 | —4-328 | 31-07 | ıs 16 22:87 | =0 8-20 | —o-02 | —o-21 Kreis West I 13716722535 — 0'136 +1'568 | +3'891 27:67 18 16 22-87 —0 4:80 0-00 +3°'21 4 18 40 14:08 —0°'012 — 0'045 +0:290 14-32 18 40 6-17 —0 8-15 +0°01 —0:14 5 182745172712 —0.011 — 0'054 +0'275 12233 18 45 4:28 —0 8:05 +0:0% —0:02 um 13 26 u —0. 8-01 Da an diesem Tage bei Kreis West der Polarstern blos an zwei Fäden, und bei Kreis Ost bloss ein Fun- damentalstern beobachtet ist, reicht das vorhandene Material zur Bestimmung einer Correetion für de und dk nicht aus; setzen wir, was, wie die Folge zeigen wird, gerechtfertigt werden kann, de=o, so werden die Normalgleichungen: +0°91 +5°97 dk +0°02 du +0°62 dp —=0 —0:07 +0:°022 +3:066 +20 —0 +0:15 40:62 +2:00 +20 =0 1863. September 5. Bei der provisorischen Berechnung sind beide Zeitbestimmungen dieses Tages zusammengefasst worden, was hier nicht angeht, weil zwischen beiden der Uhrgang sich jedenfalls geändert hat, da die Uhr in der Zwi- schenzeit durch Quecksilber ging. Bei der ersten Zeitbestimmung sind nur zwei Zeitsterne in einer Kreislage beobachtet: sie kann daher zur Ableitung von Correctionen für die Werthe von % und e nicht verwendet wer den; wir wollen sie aber zur Ableitung eines genaueren Uhrganges benützen. Correction wegen im Merid. I. Zeitbestimmung. Kreis Ost —0:411 | 40:22 — 0,306, |, 12:29 um 18 Zeitbestimmung. Kreis Ost 264 29-34 -324 15:24 Kreis West Normalgleichungen: 0= +0'05 +2:38 dk — 2° 0=—0’11l +5'61 — 1°: = +3:53 —1'23 +30° 0=+1'14 +0°55 + 5° Gewicht der Polarsterngleichungen : g 80 OÖ. v. Littrow. Aus der Verbindung der beiden Zeitbestimmungen dieses Abendes folgt der stündliche Uhrgang: — 0'191; aus der Verbindung dieses Tages mit dem 8. September: —0'098, angenommen zur Berechnung von » wurde das Mittel beider: —0'145. 1863. September 8. Correetion wegen im Merid. Kreis West +0°006 +0?369 47:88 2741 —0"20?47 —0212 | —0804 +1'568 +3:890 39:10 2033 — 0 1877 —0°09 +1:'69 Kreis Ost +0:03 +0:19 +0:15 —0-01 +0:07 +0:14 —0:08 +1'568 | —4:328 40° —0:040 | —0:328 40° —0:043 | —0:322 26° —0'054 | —0'326 24° —0:045 | —0'320 6.0 —0:056 | —0'304 126 +0:025 | —0'451 23°6 Kreis West — 0039 +0" 29- +0:014 | +0:38i 119 —0 047 +02: 36° — 0052 40° — 0'001 +0°3 —0:102 +0°2% —0°105 +02; IvHV) oa Dvamnoo Normalgleichungen: —0'13 +2'88 dk *66de +14°06 du+ 8° +0'36 +7°4 64 + 2:88 + 2° +0'26 +0°64 54 + 266 +10°5 +0'38 +2: a re 1863. September 11. Kreis West 36°48 —0°?067 +0?260 36°?52 Tan DDL ® +0°006 +0°369 55-25 tl or 43° 220 +1568 +3°890 4644 15 16 Kreis Ost I +1:568 —4:528 19° 27 3 —0.040 —0:328 20° 28 4 —0:043 0322 = 23 5 — 0'054 — 0'306 4° 28° 7 —0:045 — 0'320 45° 27 8 —0:056 —0:304 D2= 2RSg 9 +0:025 | —0-451 2» 28° Kreis West 11 19 9 37:00 —0'187 —0'039 +0'296 37:07 19 9 8.54 —0 2853 +0'02 —0'32 12 19/7 14 1 26.79 —0'246 +0:014 +0'383 26:94 19 13 58*58 —0 23:36 +0'03 —0'14 13 197217 4439 —0:178 —0:047 +0'234 4445 197217 716,509) —0 23:36 +0:04 —0'13 14 19 2270012:953 —0'172 —0:052 +0'278 12°28 19 26 43.89 —0 23-39 +0°06 —0'14 15 1977337 16-96 —0:230 — 0001 +0'357 17:09 191,82 748.95 —0 28:14 +0°07 +0'12 16 19 40 1646 —0-115 —0'102 +0:234 1648 19 39 48°37 —0 28-11 +0'08 +0'16 17 19 44 37°66 —0'112 —0:105 -+0'233 3768 19 44 9:60 —0 28:08 +0:09 +0'20 um 1857 u= —0 28'19 Normalgleichungen: +0'01 +3°31 dk + 3:79 de +15-06du + 9:00 dp—=0 +0'20 +7:59 + 1'13 + 331 + 251 —0 +0'26 +1'13 +42°82 + 3:79 +10°72 —i0 —0:20 +2:51 —10'72 + 9:00 + 9:00 —0 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 81 Correetion wegen Nr. t - im Merid. & u r v ’ | k | ce 1863. October 5. Kreis Ost 36 ob 8m 44951 —0:352 —0°994 | —0?:264 43°80 0° 6= 15°56 —2"728'24 —0'18 +0*’11 37 0 12 30-46 — 0'520 — 0'042 —0:324 29°57 0 10 1-52 —2 28:05 —0'17 +0.31 Kreis West 38 0 16 23-77 — 0'478 | —0:044 +0:239 23.54 0 13 59-83 —2 2871 —0°15 —0'33 39 0 20 1716 — 0'639 | +0°009 | +0°376 16:91 (N) 7 48:26 —2 23:65 —0°13 —0:'25 40 0 23 2423 — 0'353 | — 0'086 +0'243 2403 0 20 55-41 —2 23:62 —0'12 —0'21 41 07 °26 48-39 — 0'660 | +0°017 +0:389 48-14 0,92 19:61 —2 283°53 — 0:10 —0'10 42 Dear 295.182 — 0651 +0:014 -10:383 55-57 0m4297320:29 —2 28'283 —0:08 +0°17 453 35 19°76 — 0'692 | +0°027 —+0'409 19:50 0 32 51-31 —2 23-19 —0°07 +0°27 II 1 12 46:60 —12'397 +3°925 +9'308 47-44 171032103 —2 26°41 +0°01 +2'13 Kreis Ost II 3 3:94 —13:311 | +3°925 | —10°362 44-19 17107721203 —2 25'16 +0°18 +5'55 44 145 36-95 — 0°:721 | 4+0°020 | — 0'440 35-81 1 43 7-22 —2 28:59 +0'23 +0°17 45 EI 39-03 — 0'388 | —0°083 | — 0:273 33:29 12047 9-44 —2 2885 +0'25 —0°07 46 1 55 48-30 — 0'710 | +4+0-017 | — 0434 47°17 105321841 —2 23°76 +0'27 +0:04 47 2 2 1-92 — 0405 | —0'078 | — 0'278 1°16 17597 32-28 —2 25°88 +0'29 —0:06 um 0 52 uU —2 28.53 Normalgleichungen: —0'07 +1'93 dk + 1'24de +12'01du +60 dr —0 10:63 46-4 —148 +19 +039 —=0 +1'49 —1'48 +37°77 + 1:24 +9:09 =(0 +0'45 +0°39 + 9:09 + 6:00 +6°00 —0 Gewicht der Polarsterngleichungen Gase 1863. October 6. Kreis West 2 17: 55= 59:30 — 0'619 +0'006 +0°369 59°:03 17% 537 26:44 —2732:59 —0?:25 —0*20 I 15 18 4104 — 5'496 +1'563 +3'890 41:00 s 16 8:53 —2 32:47 —0'16 +0.01 Kreis Ost 3 18 34 5314 —0'517 — 0'040 — 0'323 5226 18 32 19-94 —2 32:32 —0:11 +0°21 4 18 42 38-79 —0:506 — 0'043 — 0'322 3792 13 40 5:34 —2 32-58 —0:08 —0:02 5 15 47 36:98 —0'471 —0:054 —0'306 3615 18 45 3452 —2 32-63 —0°07 —0°06 6 18 51 32-14 —0°501 —0:'045 —0:320 31:27, 18 48 58°65 —2 32.62 —0:04 — 0:02 7 18 52 18-43 —0'501 —0:045 — 0'320 17-56 13 49 44°95 —2 3261 —0°04 — 0:01 8 18 56 24-92 —0:466 —0.056 — 0'304 24°09 18 53 51-63 —2 32-46 —0'03 +0°15 ) 19 0 35'70 —0'723 —+0'025 — 0'451 34:55 18 583 1:96 —2 32:59 — 0:01 +0:04 Kreis West 11 19 11 40-89 — 0'509] —0°039 | + 0'296 40:64 19 9 791 —2 3273 +0°02 | — 0°07 12 19 16 30°68 — 0°672 | +0°014 | + 0'383 30-40 19,13. 59.273 —2 32:67 +0:04 | + 0-01 13 TIEE237E48272 — 0°:485 | —0°047 | + 0284 4847 1977217 3155,51 —2 3296 +0°07 | — 0°25 14 19, 29) 1637 — 0°469 | —0:052 + 0'278 16:13 19 26 43-35 —2 32-78 +0°09 | — 0:05 15 9 Be — 0'627 —0:001 + 0'357 20-84 19 32 48 20 —2 32° 64 +0-11 + 011 16 19 42 20°96 — 0°315 | —0°102 | + 0'234 20:78 197239 7:95 —2 32:83 +0°13 | — 0:06 17 19 46 42-03 | — 0-305 | —0:105 | + 0'233 | 41-85 19 44 9-20 | —2 32-65 | +0°15 | + 0-14 I* 20 2 3882 —16°523 | +5:123 | +12-062 39-48 20 0 29-37 —?2 10 11 +0'22 | +22°75 um 19 5 I —2 32:64 Da wegen Ungunst der Witterung die Polarsterne nur in der Kreislage West beobachtet werden konn- ten, ist an diesem Tage eine Correetion für Collimationsfehler und Azimuth nicht abzuleiten: setzt man daher wieder de=o, so werden die Normalgleichungen: +0:05 +3°40 dk +15°03 du +3 :00 dp —=0 +0'99 +6'02 + 3:40 +2:08 —i( +0:37 +2°08 + 8:00 +8:00 —o Gewicht der Gleichung, die X Urs& minoris liefert: g = — 4 Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 11 82 Q©. v. Littrow. Correetion wegen im Merid. 1863. October 7. Kreis West 2 OR) — 0'613 +0°006 +0°369 3:99 17: 53" 2640 — 2"37?59 —0?25 —0:29 I 18 18 4543 —5'195 +1'568 +3'890 4569 15 16 3.09 —2 37°60 —0:14 —0'19 3 18 34 57-54 —0'479 —0:040 +0'295 57.32 187732719292 —2 37.40 —0-11 +0'04 4 18 42 42°98 —0'470 —0:043 +0°290 42:76 18 40 5-32 —2 37.44 — 0:08 +0'03 5 185 47 41'283 —0 437 —0.054 +0:275 41:06 15 45 349 —2 37-57 — 007 —0'09 7 18 52 22°75 — 0'464 — 0'045 +0°287 22-53 18 49 44°92 —2 37.61 —0°05 —0’11 b) 18: 56 29-719 —0'432 —0'056 +0'273 2397 181 53; 51-61 —2 37:36 —0:04 +0°15 Ki) 19 0 39:78 — 0671 +0'025 +0°406 39-54 13 58 11292 —2 37:62 —0:02 —0'09 10 19 4. 29-72 —0:637 +0'014 +0:554 2948 19 15:5192 —2 37-56 —0.01 —0:02 Kreis Ost 12 19 16 35'90 — 0'541 +0'014 | — 0'426 34°95 197137 DUERd —2 37:25 +0°05 +0'53 13 19 23 53:83 — 0°3590 | —0°047 | — 0'317 53:08 19 21 15-48 —2 37:60 +0'05 0-00 14 198297 2167 — 0°:378 | —0:052 | — 0:309 20:95 19 26 43-32 —2 37-61 +0°07 +0-01 15 1907355264135 — 0'505 | —0°001 | — 0'398 2545 19 32 4817 —2 37:28 +0'09 +0'36 16 19 42 26-48 — 0254 | —0:102 | — 0'260 2586 19 39 47°93 —2 37:93 +0-12 —0 26 17 19 46 47:36 — 0°246 | —0:105 | — 0'259 46°75 19 44 9-18 —2 37:57 +0°14 +0.12 15 19 51 1680 — 0°235 | —0°109 | — 0257 1620 19 48 _ 38-31 —2 37:89 +0°15 —0°19 I* 20 3 31754 —13:292| +5°123 | —13 429 9-94 20 0 23°06 —2 41°88 +0°20 —4 13 Kreis West I [| 20 3 1:91 |—15°624| +5-123 ||+12-060 | 3-47 | 20.0 28:06 | —2 35-12 | +0-29 | +2-43 um 19 8 U — —2 37°55 Normalgleichungen: —0:09 + 3:06 dk + 1:73 de +14'04du +7:00 dp —=0 0:00 +10°42 — 6.51 + 306 +0°95 —0 +0:50 — 6°51 +43°06 + 1'73 +9'96 —0) +0°27 + 07.954 39.96 + 7.00 +7:.00 —=0 Gewicht der Gleichungen, die X Urs&® minoris gibt: g— = 390 Beobachter Bruhns. Correction wegen im Merid. 1863. September 16. Kreis Ost 2 17h 54m 9:84 —0?:128 +0*006 | —0°411 9:31 1727532 27814 —0"42°17 —0:12 —0°11 18 16 63-04 | —ı1-088 | +1-568 | —4-328°| 59-19 | 18 16 17-16 | —0 42:03 | -0-09 | +0:06 Kreis West I 18 16 57.28 —1°400 +1'568 +3:890 61:34 LS 162 41716) —0 44:18 —0'06 —2'06 3 180.33 2:35 —0'129 — 0'040 +0'295 2:48 1822 322720845 —0 42:03 —0°04 +0-11 4 18 40 48:03 —0'127 — 0'043 +0'290 48-15 18 40 5'834 —0 42-31 —0°03 —0:16 5 18 45 46°16 — 0'118 —0:054 +0:275 46:26 13 45 3-93 —0 42:28 —0 02 —0'12 7 1871507 27045 —0°125 —0:'045 +0'237 DEDN| 18 49 45-47 —0 42:10 — 0.01 +0°07 8 18° 54 33.93 — 0'116 — 0'056 +0'273 34:03 134..552.252509 —0 41:94 0:00 +0:24 9 18 58 44-46 — 0'181 +0°025 +0°406 44-71 18 58 2) —0 42:01 0:00 +0°17 Kreis Ost 11 19 ee an OB —0:101 — 0'039 —0:329 50:90 19 9 8 42 —0 42:48 +0°02 —0'28 12 19 14 41°08 — 0'133 +0.014 —0'426 40:54 1975132758242 —0 42:12 +0'03 +0:09 13 19 21 58°90 —0°096 —0 047 —0'317 58:34 19me210219298 —0 42:36 +0'04 —0°14 14 192727722656 —0°093 —0:'052 — 0'309 26-11 19 26 43-80 —0 42-31 +0°06 —0:07 15 19 33 31:42 — 0'124 —0:001 — 0'398 30:90 19 32 48°81 —0 42:09 -+0°07 +0'16 —r 4 um 218797 u= —0 42:18 Normalgleichungen: +0°17 + 079 dk — 0°63 de +12°13 du +6'00 dp —= —0°31 + 1'37 + 7'93 + 6:00 +6°00 — —1'23 +14'24 + 068 + 0:79 +1'37 = +1'65 + 068 +61.%8 —068 +79 — Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 83 Correetion wegen t —— —! im Merid. & T k | | 1863. September 18. Kreis West 41” 55°50 —0°139 —0°067 +0°260 55°55 I An E8EDD, — 04733 —0°'30 —0*08 5t 1411 —0'214 —+0°006 +0'369 1427 17, 53 27-07 —0 47:20 —0°25 +0'10 16° 53-22 — 1'809 1'568 +3'890 6287 18 16 16:32 —0 46:55 —0:19 +0'81 17 6-11 —1'808 +1:568 — 4328 1:54 13521167 116532 —0 45:22 —0'14 +2:19 33 8:39 —0°167 — 0'040 —0:328 7:85 18 32 20-40 —0 47:45 —0-.11 —0-01 40 5334 —0'163 | — 0'043 —0 322 52-81 18 40 579 —0 4702 —0 07 +0'46 45 51'839 — 0'152 — 0'054 — 0306 51:38 18 45 3:94 —0 4744 — 0:06 +005 49 4676 —0'162 — 0'045 —0 320 46°23 18 48 59-11 —0 4712 — 0:04 +0'39 50 83320 —0'162 | —0'045 — 0'320 32-67 18 49 4542 —0 4725 — 003 +0°27 54 39:90 —0°150 — 0'056 —0'304 39:39 18 53 52-05 —0 47:34 —002 +0-19 58 51:03 —0'234 +0°025 —0'451 5037 18 58 2:63 —0 47:74 0-00 —0'19 9 56°10 —0°167 —0'039 +0°296 56°19 19 97758237 —0 47:82 +0:05 | —0°24 14 46°08 — 0'221 +0014 +0:'383 46:26 19’ 13 58-35 —0 4791 +0:06 — 0:30 DO age —0:160 | —0°047 +0:234 3.81 11977217 15793 —0 47:88 +0°07 | —0'26 27 31°56 —0:155 —0:052 +0'278 31'653 1977262432376) —0 4787 +0.10 | —0'22 33 36°18 — 0'207 — 0001 +0°357 36:33 197732, 48-75 —0 4758 +0:12 +0:09 40 36:06 —0'104 | —0:102 +0:234 36:09 19773974827 —0 47:82 +0°15 —0:12 44 57.14 —0:101 —0:105 +0:233 Dez, 19 44 9:50 —0 47:67 +0°17 +0°05 49 26°45 —0°096 —0:109 +0 231 26:48 19 48 38:62 —0 47:86 +0°18 —0°13 ale Re uU= —0 47'55 Normalgleichungen: —0'25 + 3:53 dk + 355 de +17'13 du +10:00 dp — 0 HALT, + 03721 +12:73 +10°00 1020005 —0 +1°92 +15°86 + 1:47 + 353 + 3-21 =0(0 +4°29 + 147 +67:18 + 3°55 Tr 1863. September 19. Kreis Ost 42" 1:29 —0°055 —0°067 —0?289 0:88 17: 417 8:20 —0"52?68 — 0:30 +0?03 54 20-41 —0:087 +0°006 —0°411 19-92 17053742103 —0 52:89 —0'25 —0°13 TEL 2EIAI — 0'734 +1'568 —4'328 9:00 8167215288; —0 53°12 —0'19 — 0:30 Kreis West I BEAT, 6:10 —2:081 +1:568 +3'890 9-48 18 16 15'88 —0 83° —0°14 | —0'73 3 18 33 1309 —0°192 | —0:040 +0°295 13°15 18. 32 20-38 —0 52° —yaral +0°13 4 15 40 5844 —0':185 | —0'043 +0'290 58-50 18 40 5-77 —0 52° — 0.07 +0'21 5 18 45 56'94 —0°175 —0:054 +0°275 56:99 18 45 391 —0 53° —0'06 | —0°13 6 185 49 51'95 —0'186 | —0:045 +0'287 52-01 138 48 59-09 —0 52° —0'05 +0'04 7 13 50 38:63 —0'186 —0:045 +0'287 38:69 18 49 45°37 —0 53° —0'04 | —0°35 3 18 54 44'583 — 0'173 —0:056 + 0'273 44:87 18 53 52-02 —. 052 — 002 +0:14 9 18 58 55'31 —0°269 +0:025 +0'406 5547 18 538 2-60 —0 52° —0:01 +0:13 11 197 >10 1-92 —0:068 — 0039 — 0329 1:48 19 9 3.34 —0 53:14 +0'03 — 0:10 12 19 14 5174 —0:090 +0.014 — 0'426 5124 19 13 58-32 —0 52.92 +0°06 +0'15 13 197322 959 —0:065 | —0'047 —0 317 9°16 12115 —0 53 +0 07 —0°17 14 19727. 370521 —0:063 | —0'052 — 0309 36:79 19 26 45-74 —0 53° +0'11 +0°07 15 19 33 42-11 — 0° 084 — 0.001 — 0'398 41:65 19 32 48-72 —0 52° +0°13 +0'23 16 19 40 41°95 —0:042 —0°102 | — 0.260 4155 19 39 4825 —0 53-3 +0:15 —0:14 17 19 45 3.14 —0:041 —0'105 —0:259 2:74 19 44 9-48 —0 53 2 +0°16 —0°09 18 19 49 32.22 —0:039 —0'109 — 0257 31-81 19 48 38-60 —0 53:2 +0°18 — 0:02 Normalgleichungen: +0°07 + 3:53 dk — 3'55de +17'13du+ 700 dp—=0 —0°17 + 166 — 918 + 7:00 1 Kell —0'45 +15'86 — 147 + 3:53 nl +0-13°— 1:47 +67'18 — 3:55 JE 11* S4 ©. v. Littrow. Correetion wegen Nr. t : im Merid. a u r v Di | k | e 1863. September 20. Kreis Ost 1 17% 49m 6:87 | —0°117 | —03067 | —0:289 6°40 17: 41" 8718 | —0m5gr22 | —0r31 | +0:03 2 17 54 26°00 —0:180 +0°006 | —0 411 2541 IT, 3 2700 —0 5841 —0.26 | —0°11 I 18 17 1899 —1:525 +1:'586 — 4'328 14'71 18 16 15-42 —0 5929 —0'19 —0'92 Kreis West I 18°: 17. 12-10 —3:222 +1°586 | +3°890 14:34 18 16 10-42 —0 58:92 —0 14 —0°'50 3 18 33 1880 — 0297 — 0'040 +0'295 18:76 18 32 20-35 —0 58 °41 —0'11 +0'04 4 15 41 4:23 — 0291 —0:°043 + 0'290 4:19 15 40 5:74 —0 58°45 —0:08 +0:03 5 15 46 2-49 — 0'271 — 0'054 +0'275 2-44 15 45 3:89 —0 5855 —0°06 —0°05 6 18 49 57:45 | —0:288 | —0-045 | +0-237 57-40 18 48 59-07 -0 58-33 | —0:05 | +0-18 7 18 520° 43:98 —0'288 — 0'045 +0°237 43'953 18 49 4535 —0 58:58 +) —0:04 —0°06 8 15 54 5040 — 0265 —0 056 +0'275 5035 13 53 3200 —0 58:35 —0'02 +0'19 G) 18 59 1-22 — 0'416 +0°025 +0°406 1-23 15 58 2:56 —0 58°67 —0'01 —0'12 Kreis Ost 11 19 10 746 —0°141 —0'039 —0 329 6'95 119 9 8-32 —0 58:63 +0°03 —0'04 12 19 14 57-38 | —0-187 | +0-014 | —0-426 56:78 19 13 58-23 | —0 58-49 | +0-06 | +0-13 13 197722 1506 — 0'154 —0:047 —0'317 14:56 19 21. 15789 —0 58°67 +0°08 —0°'03 14 19 27 4303 —0'130 — 0'052 —0'309 42.54 19’ 26° 43.72 —0 58:82 +0-11 —0 15 15 19 33 4780 —0:174 — 0.001 —0'398 47:23 19 32 48°69 —0 58.54 +0'13 +0°15 16 19 40 4751 —0:087 — 0'102 — 0'260 47:06 19 39 4824 —0 58:82 +0-16 —0:10 17 19 45 8:64 —0'035 — 0'105 —0°259 ke) 19 44 9-47 —0 58:72 +0°'17 +0:01 18 19 49 37-88 | —0-081 | —0-109 | —0-257.| 37:43 | 19 48 38-59 | —o 58-84 | +0-19 | —0-09 um 19 1 u= -—058°56 Normalgleichungen : +0:08 3-53 dk — 3:55 de +17'13 du +7'00 d—= 0 —021 4166 +98 +70 +70 —=0 —0:85 +15°86 — 147 + 3:53 +1°66 — 0) —0:82 — 147 +67:18 — 3:55 +9°18 —()) 1863. September 23. Kreis West 1 ITReAoa 9435 —0?248 —0?067 +0°260 24°50 TEA SET. —1"16*19 —0'32 —0!27 2 17 54 43.02 —0:381 +0°006 +0°:369 43:01 ° 1053, 726.89) —1 1612 —0'27 —0:09 I 18: 517° 2699 — 3'222 +1:565 +3°590 29-21 15 16 1405 —1 15°16 — 0:20 +0°94 Kreis Ost I 18, 17, 342277 — 1'768 +1:568 —4'3283 3024 15 16 14'05 —1 1619 —0°14 —0:03 3 18 33 36°99 — 0'163 —0:040 —0'328 3646 18 32 20-27 —1 16°19 —0°11 0:00 4 18 41 22-43 — 0'160 —0:043 — 0'322 21-90 15 40 5'67 —1 16'23 — 0:08 — 0.01 5 18 46 2083 —0:149 —0:054 —0:'306 20.32 18 45 3.82 —1 16'50 — 0:06 — 0:26 U 18 51 230 —0°153 —0:045 —0:320 1:78 18 49 45.27 —1 16.51 — 005 —0'26 8 EI — 0'147 —0'056 — 0'304 8.24 187753, 51493 —1 16'531 —0'03 — 0:04 9 1859718295 — 0'228 + 0'025 — 0'451 18:30 13 53 2-45 —1 15:85 —0'01 +0'44 Kreis West 11 19 10 2484 —0°299 —0:039 +0'296 24:80 19 9 324 —1 16:56 +0'03 | —0'23 12 19 15 14'36 —0'394 +0'014 +0°383 14:56 19 13 58-18 —1 16°18 -+0°05 —+0°17 13 19 22 32-23 —0:284 — 0047 +0'254 3218 19/221 15-832 —1 16:28 +:0°08 +0'02 14 19 28 0:14 —0'275 —0:052 +0'278 0:09 19 26 43-65 —1 1644 +0°10 | —0'04 15 19 34 4:74 —0°368 — 0.001 +0°357 4:75 19 32 48°60 —1 16:13 +0:13 +0:30 16 19 41 4:66 —0:185 — 0'102 +0'234 461 19 39 48-19 —1 16:42 +0°16 +0°04 17 197 45 25.69 —0:180 — 0'105 +0'233 2564 19 44 9-42 —1 16'22 +0°17 +0'25 15 19 49 5506 —0:171 —0°109 +0'231 55-01 19 48 38:54 —1 1647 +0'19 +0'02 um 19 2 VI —1 16:30 Normalgleichungen: —0'16 + 3°24dk + 4:80 de +16'13 du + 10:00 dp —0 —0:23 + 3:21 +12:73 +10°00 +10:0 =0 +0°80 +15°7 + 1'853 + 3:24 + 3"21 — N) —1'35 + 1'83 +65:62 + 4:80 +12'73 —ı0 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 85 Correetion wegen Nr. t im Merid. & u r V E | k | [4 1863. September 24. Kreis West 1 17: 42" 29:92 —0!276 —0°:067 +0°:260 29:84 17" 417 8:09 —1"21'!75 —0?29 —0?15 2 17 54 4AS-3l —0'424 +0°006 +0'369 4526 17,53, 2686 —1 21°40 —0 24 +0'25 I Sal Baal — 3'590 +1'5685 +53'890 3404 1S 16 13°64 —1 20°40 —0'18 +1'31 Kreis Ost I Jar Sl FAT 25T —1'782 +1'568 —4:528 36°97 18 16 13-64 —0 13 —1'57 3 15 33 43-01 — 0'164 —0:040 —0:328 42:48 1877332792.0.25 —0:10 —0'44 4 18 41 28-23 — allg —0°043 —0:322 27:70 18 40 5.64 —0:07 — 0:24 5 18: 46 26-33 —0'150 —0:054 —0'306 2582 18 45 3:80 —0:05 —0'18 T 18 51 s-10 —0'159 — 0'045 —0 320 7:58 18 49 4525 —0:05 —0:49 s 18 55 14-42 —0'148 —0 056 —0:'304 13-91 en —0:02 —0'13 9 18 59 25-13 — 08230 +0'025 — 0'451 24-47 18 58 2-41 — 0:01 —0'18 Kreis West 11 192107 30535 —0:333 —0'039 +0:296 30°27 19 9 8:22 —1 22:05 +0'03 —0°13 12 ke rn (En OL) —0'439 —+0'014 +0:383 19:85 TEE 3E58215 —1 21°70 +0:04 +0°'23 13 195927537.:69 —0:317 — 0'047 +0:254 37.61 al er) —1 21'832 +0°07 +0'14 14 19 28 9259 — 0'307 —- 0052 +0°278 545 19 26 4363 —1 21:82 +0:09 +0'16 15 19 34 996 — 0'410 — 0.001 +0°357 9:91 19 7 3277248.57 —1 21°34 +0 11 —+0'66 16 19 41 1022 —0:'206 —0°:102 ; +0'234 10°15 IE ITIEETT, —1 21°98 +0°:14 +0°05 17 19 45 31:34 — 0:200 —0:105 +0'233 31°27 19 44 9:41 —1 21°86 +0°16 +0°19 15 197250 0-47 —0°191 —0°109 +0.231 0-40 19 48 38-53 —1 21°87 +0°17 +0'19 um 19 2 u —1 21'859 Normalgleichungen: +0°09 + 3:24 dk + 4'S0 de +16°13 du +10:00 dp =0 —1'59 + 3'21 +12'75 +10°00 +10°00 —ı — 0803, -Eise7sı + 1-83 00.4 38-0400, 7 3801.50) N —7'67 + 1'853 +65°62 + 4:50 +12'73 =0 1863. September 28. Kreis West 2 17: 55" 8764 —0°:355 | +0°006 +0°369 8:66 12532226472 —1"41'94 —0'15 —0:09 I 18) 117 51-82 —5'033 | +1'568 3'890 5424 18 16 12-06 —1 42:18 —0 10 —0'28 Kreis Ost I 15 17 60-01 — 3'169 +1°568 —4'328 5408 18 16 12°06 —1 42:02 — 0:04 —0°06 3 18 34 2:59 —0'292 —0°040 — 0'523 1.93 18713212015 —1 41:73 — 0.01 +0°21 4 18 41 48°27 — 0'287 — 0'043 — 0'322 4762 18 40 D=5D —1 42-07 +0.01 —0°06 5 18 46 46:32 —0'266 — 0'054 — 0'306 4569 18 45 3-71 —1 41'985 +0°03 +0°05 7 18 51 27-96 —0'238 — 0'045 — 0'320 27-31 18 49 45°15 —1 42°16 +0:05 —0 11 8 18 55 34-51 —0:263 —0°056 —0'504 33'859 18.153: 51:82 —1 42°07 +0°07 0:00 um. 18 383 u= -—1 42:00 September 25. konnte zu diesen Untersuchungen nicht verwendet werden, weil an diesem Tage keine Polarsternbeobachtung gelang. September 28. hingegen eignet sich nicht zur Bestimmung des Unterschiedes der persönlichen Gleichung zwischen Kreis West und Kreis Ost, da bei der ersteren Kreislage blos ein Stern beobachtet ist. Wir lassen daher diesen Stern weg, und suchen nur die Correctionen dk, de und du. Die dazu dienenden Normalgleichungen sind: —0:07 + 0:19 dk — 617 de +5:13 du—=0 —0:25 +13°94 — 1'839 +0°19 =) +0°36 — 1:59 +45°76 —6'17 —0 Correction wegen Nr. t im Merid. & u r 14 ü | k | e 1663. September 29. Kreis Ost 2 17% 55% 14:58 — 0'358 + 0°006 —0°411 1 182:1707.65709 — 3'033 +1:568 | —4'323 172530 26°68 — 1"47'14 —0'29 +0o'11 13 16 12:65 —1 46°65 | —0'22 0:67 13'82 59:30 86 0. ©. Littirow. Correetion wegen im Merid. k Kreis West 17" 58°34 —4:250 1'568 3°890 h X fa a llshn 34 772 — 0'390 —0:040 295 “58 18 32 41 53% — 0'382 —0:043 -0 290 5296 18 46 51'28 — 0'356 —0 054 "278 Sl’ 18 HIEB2256 —0:°378 — 0'045 237 3242 18 95 DIV — 0'351 —0:056 "273 8:88 18 59 49°: 546 | -+0-025 -4106 Kreis Ost +281 —0:039 —0:329 55. C Bi® 47° s —0 13 al +0:014 — 0'426 Ol z sic 2 - S —0°'21 "268 —0:047 —0'317 3.4: 9 3° 4776 0 —0'16 “259 —0:052 —0'309 3l=3t 3u: "5 D* — 0:26 -346 — 0.001 —0'398 36.0: OEes: ‚42 47°6 . +0'03 "174 —0°102 —0'260 3DL 8.08 "8 Jule —0°'15 -169 — 0'105 —0 259 57.0: 9 4 9:32 S tt —0'01 -161 —0'109 — 0'257 26°2 5'45 "2 : —0'11 -1"0?45 — 0:06 — 0.01 + 0:06 +0'18 —+0°40 +0°'29 wo oO oe DD m oo © Normalgleichungen : + 2:81 dk — 3°67 de +15'13 dw +6°00 + 137 02793 + 6°00 +6°00 —+15'60 — 1:34 + 2'81 +1'37 — 1'34 +64'34 — 3°67 +7'93 1863. September 30. Kreis Ost 55291707, —0'361 +0°006 —0*'411 20°30 17 53" 26°65 —1"53°65 13 10°53 —3:060 +1:'568 328 4-71 18 716 11724 Kreis West 18 g —3°997 —+1'568 3.890 6:02 3 16 11:24 34 385 —0:369 — 0'040 295) 13:74 324 20810 41 Ö — 0'561 —0 043 290 59-13 40 5:50 46 R — 0'336 — 0'054 Sa 57-47 Ss 45 366 BP "357 — 0'045 «287 3868 Ss 49 45°10 55 2 332 — 0'056 "273 4550 8703 177 59 : -516 +0°025 406 56:02 58 2:19 Kreis Ost ih 05 284 | —0-039 -329 -90 8:06 15 2. 0374 +0:014 -426 “72 5794 23 D -270 — 0'047 . "49 15°65 28 38-0 "261 — 0'052 -308 37:45 9 43:49 34 208 "349 —0°001 Say: 23 ü 48:39 41 ® 176 —0°102 "26 5315 I: 4306 46 y -170 —0°105 “25 3:20 9-31 *162 — 0'109 9 2-19 3845 um 19 8 u —1 53:78 Normalgleichungen: —0:04 + 2:81 dk— 3:67 de +15'13 du +4+6'00 dp =0 —0'86 + 1:37 + 7'93 + 600 +6°00 —) +0°:95 +15°60 — 1:34 + 2:81 +1°37 —0 —2:00 — 1'34 +64'34 — 3-67 +7'93 —0) 1863. October 3. An diesem Tage sind zwei Zeitbestimmungen ausgeführt, die wir hier wieder getrennt behandeln wollen. im Merid. I. Zeitbestimmung. Kreis Ost 3 18% 34” 34:56 —0°383 | —0?040 | —0?328 33°61 18: 32” 20:02 —2"13'59 —0°:95 +0°15 4 18 42 19:74 —0:375 | —0'043 | —0:322 19:00 18 40 5-42 | —2 13:58 —0:92 +0°19 5 18 47 1812 —0:349 | —0°054 | —0'306 17-41 18 45 359 —2 13-82 | —0°90 | —0°03 8 15 56 6-17 —0:345 —0:056 | —0 304 547 18 53 51:70 | —2 13°77 — 0:86 +0'06 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. Correction wegen Nr. t — im Merid. % u Kreis West 11 195 112 22319 — 0°:408 | —0°039 | + 0'296 22:04 LIE HIEETEIE —2214:06 12 LIE ICK9 — 0°559 | +0:014 + 0'383 11:65 197 137 57-83 —2 1382 15 123 23 — 0'389 | —0°047 + 0'284 29:64 19 121: 719°58 —2 14:06 14 197928: 5455 — 0'576 | —0°052 + 0°278 57:40 19 26 43-42 —2 13°98 15 197 85 2-01 — 0'505 | —0°001 + 0:357 1'856 1973274829 —2 13°57 16 19) 42 2:28 — 0'253 | — 0'102 + 0'234 216 19 39 48°01 —2 1415 17 19! 46 23:43 — 0'245 | —0°105 + 0'233 23-31 19 44 9-26 —2 14:05 18 19: 507 52:65 — 0°.234 | —0°109 | + 0°231 52.52 19 48 38-38 —2 14:14 15 20 2 45°61 —13-250 | +5°124 | +12°061 47-54 20 0 33'38 —2 14:16 Kreis Ost F | 20 2 73-46 |—12-470 | +5:124 | —13-428 | 52-68 | 20 0 33-38 | —2 19-30 | um, 22 2 uUu= —2 14:69 Normalgleichungen: —0°50 + 3:82 dk + 5°07 de +12'01 du +8:00 dp —0 —0'15 + 2'832 + 999 + 800 +3:00 —( —0:54 +10°01 + 147 + 3:82 1228255 —0 —0°89 4 1°47 +39 54 + 5°07 +9°99 —=0 Gewicht der Polarsterngleichungen : 9... 270 II. Zeitbestimmung. Kreis Ost 35 0 Sea gsaT —0'322 — 0066 — 0'291 38-53 N) 1. 23°41 —2 1512 36 ) 8 31-47 —0 256 —0:094 — 0'264 30°86 0 67215256 — 2 15-30 37 0 12 17°66 —0:378 — 0042 — 0'524 1692 0 10 152 —2 1540 Kreis West 39 20 3'839 — 0°529 | +0°009 +0°376 31D UEFSITAEA3225 —2 15°50 40 0 23 10:79 — 0'292 | —0°086 +0'243 1066 0 20° 55-40 —2 15'26 41 0 26 3524 — 0'547 +0:017 +0°389 35:10 0 24. 19-61 —2 15°49 42 0 31 42°65 — 0'539 | +0°014 +0°383 42-51 077295527328 —2 45223 43 0° 35 6°57 — 0'573 +0'027 +0°409 6:45 05525152 —2 15:14 II 1197732226 —10°271 +3°925 +9:308 39222 110720565 —2 1457 Kreis Ost II Beer g=gt — 10'358 33-81 EEE. 065 —2 13-16 44 1 45 23-89 — 0.440 | 22-95 ey one ir, OT 45 1 49 26-05 —0:273 |) 25-41 ed or || se) 46 1 55 35-27 — 0.434 | 34-34 5 || =a 110 47 DI TEAS 70 — 0.278 | 48-05 19 59,32205E |, 2215280 um 22 2 u= —2 14:69 Normalgleichungen: +0°35 +1°96 dk — 1'17 de +12-01du +5'00 dp =0 —0°15 +0:11 + 7:83 + 500 92.002. 20 +0'47 +7 41 — 2:31 + 1:96 +0-11 —0 —0'67 --2°31 +539°91 — 1:17 +73 —=0 Gewicht der Polarsterngleichungen: g—= mn ziD 1863. October 4. Kreis Ost 2 ds Dan AT AT —0'474 +0°006 —0?!411 46°53 172 532726851 —2”720?02 1 15 18 36:89 —4'012 +1'568 —4'323 30-12 18 16 9:42 —2 20:70 Kreis West I 18 18 29-30 —4 624 +1°568 +3°890 3013 18 16 9:42 —2 3 18 34 40:30 —0:427 —0°040 +0'295 4013 18 32 20-00 —2 4 18 42 2584 — 0'418 — 0'043 +0°290 25°67 15 40 5°40 —2 5 18 47 23:93 —0:389 —0:054 +0°275 23:76 18 45 3:56 —2 6 18 51 19-26 — 0'415 —0 045 +0°287 19:09 18 48 5870 —2 7 18° 52 5:49 — 0'413 —0°045 +0'287 5-32 18 49 45-00 —2 8 137256514092 —0:354 | —0 056 +0'273 11:75 18 53 51°68 —2 9 19 0772237 —0:597 + 0'025 +0°406 2220 18 58 2:03 —2 10 19 4 1213 — 0'567 +0'014 +0'384 11:96 19 1 51:96 —2 88 Ö©. v. Littrow. Correction wegen —— im Merid. & i | k ce Kreis Ost 11 19: 11" 29*09 — 02372 1702039] —-08#329 28:35 195 9g=7796 —2"20?:39 +0°02 +0°04 12 19° 16 1949 — 0'491 +0.014 — 0'426 18-59 197 1375780 —-2 20:79 -0°04 —0'34 13 19 -23 36-88 — 0'354 — 0'047 — 0'317 36°16 19752115393 —2 20:61 +0°03 —0'12 14 19) 29 5-01 — 0'343 —0 052 —0:309 4-31 19° 26° 43-39 —?2 20:92 -+0:09 — 042 15 1.94.35 9-59 —0°458 — 0'001 —0°398 8.73 19 32 48-26 —2 20°47 +0*13 +0°07 16 19 42 9:24 —0:230 — 0.102 — 0'260 8:65 19 39 47:99 —2 20°66 +0'16 —0:09 ler 19 46 3062 — 0'223 —0:105 —0:259 30:03 19 44 9:24 —2 20:79 +0'18 — 0:20 18 1972502 5:74 —0 213 —0'109 — 0'257 59:16 19 48 38-36 —2 20.80 +0'20 —0:19 um 19 T u= —2 2041 Normalgleichungen: +0:08 + 3:01dk — 0 T5de +17:13du + 8:00 dp —=0 —1'1S + 1:57 +10°85 + 8:00 728400 —() —0'33 +15'69 — 1'13 +3 01 + 1:57 ——n —3'21 — 1'13 +68°68 — 0'75 -10°85 =) Sucht man aus den Normalgleichungen zuerst de, so findet man: September 5.: de= —0'034 September 16.: de= +0:015 5 8 +0:050 5 18. — —0:036 5 ill, +0:008 > 19. = —0:016 October 5 — 0:07 n 20. — +0°'007 n 7 +0016 n 23. = +0'021 “ 24. = +0°087 5 28. — —0:007 5 29. —= 0'006 n 30. —= —0:037 October 3. —= +0:010 5 4. —= +0:001 Für Oetober 3. gab die erste Zeitbestimmung de= +0'056, die zweite de= —0'013 ; die erste Bestim- mung ist aber unsicherer als die zweite, weil sie der Hauptsache nach auf wenigen Fadenantritten von A Urs® minoris beruht. Es wurde daher aus beiden ein Mittel gebildet, dabei aber dem zweiten Werthe das doppelte Gewicht ertheilt. Die Correctionen sind, mit einziger Ausnahme von September 24., nicht nur sämmtlich sehr klein, son- dern tragen auch durch den häufigen Zeichenwechsel so sehr das Gepräge von Beobachtungsfehlern, dass es wohl der Mühe lohnt, diesen Umstand etwas genauer zu erörtern. Geht man von der Annahme aus, die Schwankungen des Collimationsfehlers seien blos scheinbar, näm- lich eine Folge der Unsicherheit der Beobachtungen, und bildet man unter dieser Voraussetzung mit Weglas- sung von September 24. das einfache arithmetische Mittel der de, so wird: de=—0'001 + 0°0061 Mittlerer Fehler einer Collimationsbestimmung +0°023. Für die Sicherheit einer Bestimmung des Collimationsfehlers kann man überdies eine genäherte Schätzung erhalten, wenn man bedenkt, dass die Polarsterngleichungen trotz des geringen Gewichtes, welches sie er- hielten, doch für die Bestimmung des Collimationsfehlers eigentlich die massgebenden bleiben, und dass der- selbe durch die Beiziehung der Zeitsterne kaum mit einer erheblich grösseren Genauigkeit gefunden wird, als durch die Polarsterne allein. Aus den früher angeführten mittleren Fehlern der Fadenantritte der Polar- sterne folgt jedoch, dass wenn der Polarstern in beiden Kreislagen an je acht Fäden beobachtet wurde, der aus den reinen Beobachtungsfehlern ohne Rücksicht auf alle anderen Fehlerquellen, entspringende mittlere Fehler einer Collimationsbestimmung ist: Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. s9 Für « Urs® min. +0°021 Te ».&0-.015 On =. #+0'015 Beobachter Bruhns. +0:017 e- Weiss. a EN n Es sind aber, wie dasBeobachtungsjournal lehrt, schon beiöUrs® minoris nicht immer, und wenn stattöUrs. min. « oder X Urs. min. genommen wurde, fast nie beiderseits acht Fadenantritte erlangt worden; daher reichen, mit etwaiger Ausnahme von September 24., wo vielleicht eine temporäre Spannung im Fernrohre stattfand, die reinen Beobachtungsfehler hin, unter der Annahme der Unveränderlichkeit der Collimation des Fadennetzes, obige Schwankungen zu erklären Es scheint demnach jedenfalls das sicherste, ausser am 24. September überall de—=o zu setzen. Dadurch fällt von den Normalgleiehungen jene weg, in welcher der Coöffieient von de den grössten Werth hat, und die übrigen geben für die Verbesserung des Azimuthes fol- gende Werthe: September 2.: dk—= —0°’134 September 20.: dk= +0°059 October 3.1: dk—= +0°045 Dr — 0'006 23. —0'059 3.11 —0'049 8. —0 049 24. —0'032 4. +0:019 11. — 0'025 28. +0°017 5 — 0122 16. +0:072 29. — 0068 6 —0'183 18. — 0'110 30. +0°060 7 —0'008 19. +0°030 Trotz der häufigen Rücksprünge, welche sich leicht durch die bedeutend grössere Unsicherheit erklären, mit der die Gleichungen das Azimuth finden lassen, scheint doch ein kleiner Gang der Correetionen ziem- lich deutlich ausgesprochen, besonders wenn man sie in Gruppen von drei Tagen theilt; es wird dann näm- lich im Mittel September 2. dk = —0:134 September 28.—30. dk= +0°003 5.—11. —0 027 October 3.u. 4. +0:005 16.— 19. —0:003 3.— 17. —0:104. 20.—24. —0:011 Für dp, die Differenz der persönlichen Gleichung zwischen Kreis West und Kreis Ost, findet man: Beobachter Weiss Beobachter Bruhns 2. —0'43 18. —0°27 8. —0°13 19: +0°05 11 —0:05 20. +0:06 October 5 — 0:19 23. +0'05 6. —0'08 24. +0°21 (f. —0:09 29. 40:24 Mittel: —0-166 30. +0:04 October 3.1 — 0:07 3.0 +0'09 4. +0:29 Mittel: +0:072 Diese Zahlen machen, wie wir glauben, das Stattfinden einer Änderung der persönlichen Gleichung beim Wechsel der Kreislage zweifellos, wenn auch in einzelnen Fällen, wie z. B. hier bei Prof. Bruhns die Varia- tion grossen Schwankungen unterliegen mag. So sollten die Grössen dp für den 19. und 20. September, an welchen beiden Tagen in Dablitz dieselben Sterne in gleichen Kreislagen beobachtet wurden, eben so und aus demselben Grunde für den 23. und 24., endlich für den 29. und 30. September einander gleich sein, sind es aber nur in der ersten dieser drei Perioden. Wir setzen auch noch die aus der Auflösung der Normalgleiebungen sich ergebenden uns übrigens nicht weiter dienenden Werthe von d« her, um zu zeigen, dass sie in der That zu klein sind, um die aus der provi- sorischen Rechnung folgenden Uhrgänge merklich zu ändern. Denkschriften der matheın.-naturw. Cl. XXVITI. Bd. 12 90 ©. v. Littrow. September 2. du= +0'153 September 19. du= —0':030 October 3.I du= +0°077 5. +0°168 20. —0:039 3. II — 0058 8. +0°090 23. —0:011 4. —0'142 11. +0°035 24. —0°161 28. +0°004 b. +0.119 16. —0:072 29. —0:068 6. +0:081 18. +0'196 30. —0:031 de +0:054 P. Registrirbeobachtungen. Die vorausgehenden Untersuchungen haben gezeigt, dass der Collimationsfehler durch die ganze Zeit, welche die Längenbestimmung in Anspruch nahm, sich nicht änderte, und mit Rücksicht auf tägliche Aberra- tion den Werth hatte: c= +0:230 für Kreis West De Bringt man ferner für die Tage, die hier in Betracht kommen, an das früher ermittelte provisorische Azi- muth die eben bestimmten Correctionen an, so erhält man: September 5. k= —0'162 September 18. k= —0'266 4 11. —0:181 5 23. — 0'215 October 5. —0 278 October 3. —0'158 (Mittel beider Werthe) jr % —0:164 e 4. —0:137 Mit diesen Werthen von Collimationsfehler und Azimuth und mit den in diesem Abschnitte unter A, 1 auf- geführten Neigungen wurden nun die auf den Mittelfaden redueirten Durchgangszeiten der in Dablitz registrir- ten Sterne in Meridianpassagen verwandelt, und diese hierauf mit den scheinbaren Rectascensionen der betreffenden Sterne verglichen. Da es aber zwecklos gewesen wäre, diese Operation sowohl an den Dablitzer als auch an den Leipziger Registrirstreifen vorzunehmen, so ist hier die Untersuchung blos in Bezug auf einen Beohachtungsort, und zwar auf Dablitz durchgeführt, weil in Dablitz die registrirten Sterne im Allge- meinen vollständiger beobachtet sind als in Leipzig. Beobachter Weiss. Correction wegen im Merid. September 5. Kreis Ost H 20 22% 15” 40°50 +0:031 — 0+017 —0?367 40°15 22: 15” 26:60 —0* 13*55 21 22725 :57°61 +0:034 —0'002 — 0'395 Alk 2a725 FA3TL 13:44 22 2230 5-11 +0:0283 —0:.041 —0'329 4-77 22 29 51-17 13°60 32 2352.31 105,79 +0:031 — 0'018 —0°367 10:44 23 30 56.92 13752 33 23 43 2:42 +0'023 —0°069 —0'290 2:08 23 42 48:24 1384 34 2347. 52:92 +0°040 —+0:034 — 0'467 5253 23 47 38-61 13:92 13'645 Kreis West 24 22 46 9.82 +0°075 —0:029 +0'312 1018 22 45 56'22 —0 13°'96 25 DOWEDDmEDDT +0.071 —0 032 +0'308 56:12 22:55 "4198 14:14 26 2250585720256 +0°083 —0 004 +0:353 20°99 22 58 7:08 13:91 2 23 11 42'383 +0.081 — 0'008 +0'345 42:80 23 11 2888 13-92 um 22 58 I —0 13'982 Redaanft 237772 r— —0:006 Do Fr 19 DDDDDDW Doom vw» m oDmı Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 10” 32:94 15 26 55° 12° 19° 43° 26° 7. 30 Correction wegen | September 11. Kreis West :035 | +0°415 -019 +0'330 -003 +0'355 -045 +0'296 -070 +0°267 -020 +0'329 "077 + 0'260 -038 +0'419 Kreis Ost -045 — 0'480 -032 — 0'348 -009 —0'384 "050 — 0'322 91 im Merid. a u 33?82 9 0A — 0" 19:40 5596 22 15 26°59 19:37 13-21 22 25 43'69 19:52 2052 22 29.8118 19:34 4382 23 27 1418 1964 2666 23 30, 56:97 19:69 1785, 23 42° A831 1954 8-68 23 47 38°69 19399 um 22 59 u= —0 19'561 31:53 22 42 2.44 —0 19:09 25°55 22 45 5624 19-31 53:20 232 1028392 19:28 50-74 23 14 21-46 19-283 um 22 58 um —0 19'240 Red. auf 22 59 r— — 0'002 ———_—_———— a nn DDSDDDD SD OD ODDD —0:780 — 0'566 — 0'555 — 0'644 — 0'595 — 0'441 — 0'761 —0 587 — 0'480 —0'437 —0'428 — 0'558 — 0710 — 0'515 — 0'541 —0'403 — 0320 —0 624 — 0'488 —0:399 —0:363 — 0'356 — 0'464 —0'341 —0:589 October 5. Kreis Ost +0:069 — 0'480 29-87 22 42 219 —2 2768 —0'050 — 0'348 23-99 22 45 56-12 2787 — 0'055 —0'342 972 22 55 4194 27:78 — 0'006 —0'393 3502 227758 7:00 23:02 — 0'033 — 0'364 35:04 2% 1 7009 27:95 —0:118 —0:290 16:56 23 42 48°40 28°16 +0'058 — 0'467 6'836 23 47 38-78 23:08 um 23 3 NZ —2 27'934 Kreis West — 0'014 +0°345 97.19 23. 2 28287 —2 23-32 —0 077 +0'290 49-79 23 14 21'46 28°33 —0:105 +0'271 3665 23. 10 861 28.04 —0:108 +0'267 42-48 a re AED 2826 —0:031 +0°329 25225 233 307 57-01 28.22 "um 23 20 u= —2 25'234 Redizaufe 2308 r— +0:050 October 7. Kreis West +0:041 +0°'431 4039 22 42 2°16 —2 33'253 — 0029 +0'312 34-51 22 45 5610 35.41 —0 020 +0:327 45.41 23 1 708 3833 —0:069 +0°261 1:99 0 12338 33.63 —0:099 +0°238 54:10 0 6 15:64 38°46 +0'010 +0°376 27:22 077172 48227 38:95 um 23029 u= —2 383-502 Kreis Ost — 0008 —0'354 7.43 2 ee —2 383.58 —0:045 —0:322 0:10 23 14 21-45 38°65 —0 061 — 0'301 46-88 DT, 3:60 33:28 — 0'064 —0'297 52-85 23 ,27.,14321 33'64 — 0018 —0:'367 35.52 23 30, 57.00 38-52 — 0'070 — 0'290 27:06 23 42. 48:40 38:66 +0:034 — 0'467 17:28 23 2414,98-U7 38-51 um 23. 27 DI —2 38-549 Red. auf 23 29 r— —0:007 99 C. v. Littrow. Beobachter Bruhns. Correcetion wegen im Merid. September 18. Kreis West +0°052 —0 029 —0:004 — 0067 — 0'103 —0°029 — 0'113 +0:058 DD» ©) DS OODDDD wow Kreis Ost — 0'480 — 0'348 — 0'342 — 0'393 —0'364 — 0'384 — 0322 —0:301 190 pw mw DDyDBWSD DS DU >7>37° 2) vo DD DD DDDDDDBDD OOo DDDD 19 ww 8 um Red. auf September 23. Kreis West I 042 415 -023 330 -003 355 0.054 296 084 "267 -024 "329 -091 "260 "045 0419 >» ouPpDYoormrm Fa, DDDSDDDyDW OOo DDWDD 22 22 22 23 23 23 23 a Kreis Ost -480 "348 Sf -342 "45 0393 "72 "364 "63 "384 "53 "322 -20 "301 "72 ONDDDDDIDD SSsasaupw [CHCHCECHCHCHCHU DIDI ID OO DDDD DOOODDDD um Red. auf October 3. Kreis Ost —0% 9: —_0: —Nr —0" —0* — 0% -04 ‚22 "23 22 "26 -16 "32 "51 DOODDDW DDDDDyDDD DOODOODDD DD DDDDDDDTW R [57 > —2 15'245 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 93 Correction wegen | im Merid. 99 152 m ho 44m °6 :039 48 5 i -028 55 : -031 J -004 -019 -008 -044 -059 42" 222 15'29 15:40 15:42 15:62 15-22 1552 15:54 -97 DO ODOD DD DDEDDDDDD CRISEE SE SED a ws DDDDEDD = um Pr 5 "3753 Red. auf 2 +0:009 October 4. Kreis Ost 027 "462 "015 ) 002 "034 "053 "015 -058 -029 IOU HI DO 19° 0 -1 He 22 22 22 22 23 23 23 23 So [e-LT=} Kreis -034 -024 -027 003 0016 Dvvuw "038 OD DDDD 157 D vw um Red. auf € +0°009 Nennt man nun wieder dp den Unterschied der persönlichen Gleichung bei Kreis West und Kreis Ost so ist dp=w,—u,, und es ergibt sich daher, wenn man die Resultate der Beobachtungen jedes Abends zu- sammenstellt: Beobachter Weiss Beobachter Bruhns September 5. dp= —0'343 September 18. dp = —0'184 u 148 —0 319 n 23. — 0075 October 5. — 0'250 October 3. —0:119 “ % +0:054 5 4. —0-018 Mittel: dp = —0'214 Mittel: dp = —0:099 Diese Untersuchung zeigt, dass hier auch bei Registrirbeobachtungen der Werth der persönlichen Glei- chung in beiden Kreislagen verschieden war. Besonders auffällig ist die Grösse dieses Unterschiedes bei Beobachter Weiss, so wie der starke Sprung, der zwischen October 5. und 7. sich findet. Ich gestehe, dass mir diese, so viel mir bekannt, auf astronomisehem Gebiete zum ersten Male, von Director Förster und Dr. Weiss, erkannte und von uns hier an älteren Beobachtungen nachgewiesene Form der persönlichen Gleichung eine nieht geringe Überraschung war. Die merkwürdige Erscheinung kann füglieh ihren Grund nur darin haben, dass bei Gebrochenen Fernrohren mit den beiden Lagen: Kreis Ost und Kreis West die Richtung wechselt, in welcher das beobachtete Gestirn durch das Gesichtsfeld zu gehen scheint; dieser Wechsel findet aber in zweifacher Beziehung Statt, einmal indem der Stern für einen in der verlän- gerten Achse gedachten Beschauer die Bewegung Rechts-Links in die umgekehrte ändert, und 94 0. v. Littrow. dann, indem der Stern das schiefstehende Fadennetz in der einen Kreislage von unten nach oben, in der anderen von oben nach unten zu durchwandern scheint. Würde der letztere Umstand jene Verschiedenheit der persönlichen Gleichung ganz oder doch zum Theile bewirken, so müsste sich diese Verschiedenheit wieder ganz oder zum Theile als eine Function der Zenithdistanz darstellen, was hier nicht näher untersucht werden konnte, da die Beobachtungen für die Länge sich nur auf Sterne in nahezu gleichen Höhen beziehen. Wäre hingegen das zuerst berührte Verhältniss die Ursache der Änderung der persönlichen Gleichung, so müsste die Erscheinung auch bei geraden Fernrohren, im Meridiane für Obere und Untere Culminationen sich einstellen, vorausgesetzt, dass nicht etwa nur die scheinbare Bewegung des Sternes von der Rechten zur Linken des Beobachters oder umgekehrt einen Unterschied in der Auffassung begründet, in welchem Falle nur bei Gebrochenen Fernrohren für Obere und Untere Culminationen auch Ähnliches Statt finde, hin- gegen bei Geraden Fernrohren für Obere Culminationen nördlich und südlich vom Zenithe eine Änderung der persönlichen Gleichung einträte, und Untere Culminationen dasselbe wie Südliche Culminationen gäben. Soleher Sachverhalt lässt sich aus C. Wolf’s interessanten Versuchen so wie aus anderen Erfahrungen, bei Zenithdistanzmessungen, allenfalls vermuthen. Leise Andeutungen in diesem Sinne geben auch die Beobach- tungen am Leipziger Geraden Mittagsrohre. Ob dabei der Umstand zu bedenken kommt, dass wir Astrono- men im Allgemeinen bei weitem am häufigsten Sterndurchgänge in einer Richtung beobachten, können erst weitere Untersuchungen lehren. Es war mir natürlich sehr daran gelegen mich wo möglich zu überzeugen, ob man in unserem Falle nicht zufällig mit abnormen Augen zu thun habe, ob also dieselben Erscheinungen sich auch bei anderen Beobach- tern zeigen. Da es mir auf der hiesigen Sternwarte für den Augenblick an Gelegenheit gebrach, entscheidende Versuche mit verschiedenen Beobachtern zu machen, so musste ich bei Wahrnehmungen an anderen Observa- torien mich Rathes erholen. Nach langem Suchen war ich endlich so glücklich m den Greenwich Observations 1852, S. XLVI und 1853, S. XLIV auf unabweisbare Belege für die Allgemeinheit unserer Erfahrungen zu stossen, Belege die bisher, aus mir unbekannten Gründen, selbst von ihren Urhebern völlig unbeachtet blie- ben. Man findet nämlich dort sehr lehrreiche Experimente mit einer daselbst Binoeular Eyepiece genann- ten, von dem verstorbenen Mechaniker Th. Jones erdachten Vorrichtung, die das Ocular des Meridiankreises durch ein gleichseitiges Prisma in zwei, einen Winkel von 120° mit einander einschliessende Arme spaltet, so dass zwei Beobachter zugleich denselben Stern an denselben Fäden beobachten können. Man beschränkt sich dort darauf die Zahlen mitzutheilen, welche diese an sich äusserst bequeme Art die persönliche Gleichung zu bestimmen gegeben, ohne die daraus folgenden Resultate irgend näherer Discussion zu unterwerfen oder überhaupt zu benützen. Da nun aber jene Einrichtung offenbar für unseren Standpunkt mit der eines Gebro- ehenen Fernrohres nahezu identisch ist, da ferner die damit in Greenwich angestellten Beobachtungen so ange- ordnet waren, dass derselbe Beobachter einmal des östlichen, das andere Mal des westlichen Oeulares sich bediente, so musste sofort die hier besprochene Erscheinung hervortreten. In der That ergibt sich, wenn man die a. a. O. gegebenen Zahlen in Mittel vereinigt, folgende Zusammenstellung '): 1) Ich ziehe diese Form, die Ergebnisse der Greenwicher Beobachtungen zusammenzufassen, der Ableitung des Unter- schiedes der persönlichen Gleichung beim östlichen und beim westlichen Oeulare für einen Beobachter desshalb vor, weil solehe Ableitung durch Verbindung mehrerer Beobachterpaare hier nur in sehr wenigen Fällen möglich und über- dies wegen dieses Umweges, so wie wegen der Ungleichzeitigkeit der betreffenden Bestimmungen höchst unsicher ist. Man findet z. B. jenen Unterschied (Ost— West) für Rogerson aus 5,46. . —0?225 - Te $ 02025 J. Henderson „ 23,4,7. . +0'180 = a, . +0:430 Henry nr OA 8 05230 = oo 07480 Die Herren Dunkin und Main haben übrigens, der erste 1852 Jänner 9., der zweite 1852 Jänner 11., eine Reihe von Sternen auch so beobachtet, dass jeder von ihnen einige Fäden von demselben Sterne bei dem östlichen, die Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 95 Zahl der Sterne Stellung Zahl Stellung der Beobachter der Sterne der Beobachter 1. Beobachter: Dunkin, Ellis Differenz D.—E. D. östl. D. westl. 1863. 2406t0DEnMA. 0. 20 2 0. RR 0:00 3 —0?21 3 = ZÄe e Toe o Dro —0:01 3 —0°17 3 INONemDeragn.n 2 u en ne — 0:24 3 —0:56 3 2. Beobachter: Henry, J. Henderson Differenz H.—J. H. ’ H. öst]. H. westl. 1852° SADEITREIROT R; |. ee a. 2 SE +0°46 2 +0:64 2 n Ph As alla: POL CARE 15! ns +0°55 3 +0-48 3 183532 ANOvemberas.r.s. |. Oase. 8... „100 —0:28 3 —0:34 3 BREIT S:N. NETTE RE Adele +0:30 3 +0-34 3 3. Beobachter Main, W. Ellis Differenz M.—W. E. W.E. östl. W.E. westl. SS DEHEDTUATL 3 8 1. un ee —0'22 | 4 | +043 | 4 4. Beobachter: Henry, Dunkin Differenz H.—D. H. östl. H. westl. IS52 WE REHLHALEl OS ne sure +0°27 3 +0:15 3 TON 2. RER. 2 Welee +0-28 2 — 0:04 2 Marz EN +0.07 3 +0-11 3 5. Beobachter: Rogerson, Dunkin Differenz R.—D. D. östl. D. westl. 1852, JJANDELBOBR ns: veih. Ser Bee co a Köhtemre —0'69 4 —0:52 | 4 DER N ET ee —0:89 3 —0°47 3 Anl 0 0 oo er co 0. OO or core —0'65 3 —0:21 3 6. Beobachter: Henry, Rogerson Differenz H.—.R. R. östl. R. westl. SIS ADD er. N ee ee +0:79 | 3 | +0'25 3 7. Beobachter: Dunkin, J. Henderson Differenz D.—J. H. D. östl. D. westl. er IN 0 ae +0°46 | 3 —0:09 | 3 8. Beobachter: Rogerson, H. Breen Differenz R.—H. B. R. östl. rt. westl. HEDAERJ ANDETELON ET ee —0:57 | 2 —0:61 | 3 9. Beobachter: Rogerson, J. Breen Differenz R.—J. B. J. B. östl. J. B. westl. TEDDSRIANDELS DI ne ee —0.64 | 6 —0'04 | 6 10. Beobachter: J. Henderson, W. Ellis Differenz J. H.—W. E. W.E. östl. W.E. westl. 1SH2H KJAHNERESON rer, ers nenn ah ee — 040 | 3 —0:01 | 3 11. Beobachter: Rogerson, J. Henderson Differenz R.—J. H. J.H. östl. J. H. westl. I AT ee ea aakinke —0:50 | 3 | —0°13 | 3 12. Beobachter: J. Henderson, J. Breen Differenz J. H.—J. B. J. B. östl. J. B. westl. SOME Se N; —0:55 | 3 | Zn | 3 13. Beobachter: Main, Henry Differenz M.—H. M. östl. M. westl. 1ER UNI SON Re ee Seien: +0.15 | 3 | 0.0] 3 Wie man sieht, so bestätigt sich die Verschiedenheit der persönlichen Gleichung, je nachdem die Beob- achter sich am östlichen oder westlichen Arme des Oculares befanden; an Unterschieden dieser Art so wie an plötzlichen Änderungen, die sich den in unserem Falle gefundenen vergleichen lassen, ja weit über diese hinausgehen, fehlt es durchaus nicht. übrigen bei dem westlichen Oculare nahm. Der Unterschied (O—W) ihrer persönlichen Gleichung für diese beiden Lagen folgt daraus: Dunkin. . . —0'077 Main... .+0-184 96 O. v. Littrow. Wie deutlich die Erscheinung sich oft schon dem ersten Blicke auf die Originalbeobachtungen zeigt, mögen folgende Beispiele beweisen: 2 Stellung = Stellung Sterne Sterne der Beobachter der Beobachter 1. Beobachter: Dunkin, W. Ellis Differenz D.—E. D. östl. D. west. 1852920 cto DenelAr ee . 160 Aquarü . . +0:°09 &.Bepasi... —0*:17 ı% Aquarü . — 0:05 ßPiscium .. —0:25 APiseium .. — 0:03 59 Pegasi.. . — 0:22 > I a Ka i YlmoBegasıy... — 003 EiBegasir 2. —0'12 ß Piscium .. —0:03 pPegasi... —0:15 58 Pegasi .... . +0:04 55 Pegasi . : —0'25 3. Beobachter: Main, W. Ellis Differenz M.—W. E. W.E. östl. W.E. westl. (S52gaBlepruarzamn ee u ee NBRANEEIESLT 5 — 0.48 W.B.V.1289 . +0-44 66 Orionis. . . — 0:04 68 Orionis. . . +0'56 71 Orionis. . . — 0:26 19 Geminorum . +0'50 B. A.C. 2189 . —0.12 : Geminorum . +0:21 5. Beobachter: Rogerson, Dunkin Differenz R.—D. R. östl. R. westl. 1852 ADIRDT EN ne 2 TOBBEONIER® : — 0:32 33 Hydız ... . —0:56 y Leonis.. . — 0:51 BERN 5 5 0 —0°90 7 Sextantis.. . —0:58 B.A.C. 3336 . — 1-20 ee DO 3HSextantist? = — 0:23 B. A. 0.3553 —0'65 26 Sextantis.. . —0°23 29 Sextantis. . — 0:90 prbeonis. . . —0'18 33 Sextantis.. . — 0:40 7. Beobachter: Dunkin, J. Henderson Ditferenz D.—J. H. D. östl. D. westl. 1SSDLADTIADA. ZT a nee en ae er BFAACHZI5HT « +0'50 B.A,CH3 IA: —0'08 » Virginis +0'45 P Virginis .. —0:09 B. A. C. 4020 +-0:42 B. A. 0.4043 . —0'11 12. Beobachter: J. Henderson, J. Breen Differenz J. H.—J. B. J. B. östl. J. B. westl. 1852 mEMaı are ee ENBYAAG ABS —0:80 88 Virginis . . +0'15 B. A. C. 4559 — 0:80 o Virginis . +0:12 B. A. C. 4593 —0:04 B. A. ©. 4621 +0'05 Zu einer Untersuchung über den Einfluss der Zenithdistanz sind leider wieder die Deelinationen der beobachteten Sterne von einander zu wenig verschieden. Für die Längenbestimmung war es von Wichtigkeit zu eonstatiren, ob man berechtigt sei, das Mittel der persönlichen Gleichung bei Kreis Ost und Kreis West am Dablitzer Gebrochenen Fernrohre für jeden Beob- achter seiner persönlichen Gleichung am Leipziger Geraden Instrumente gleich zu setzen. Die Greenwicher Beobachtungen geben eine treffliche Gelegenheit solche Annahme im Allgemeinen zu prüfen. Wir stellen hier die Mittel aus den persönlichen Gleichungen, wie dieselben mit dem östlichen und mit dem westlichen Arme des Binoeular Eyepiece sich ergaben, mit denjenigen Werthen der persönlichen Gleichung zusammen, die bei- läufig für dieselben Epochen am Geraden Oculare durch Ableitung der Uhreorreetion bestimmt wurden, und deren Zeichen daher in die entgegengesetzten der Greenwich Observations zu ändern sind, um hier ver- gleichbar zu werden: Binoc. Eyep. | Gerades Ocular Differenz @.—B. E. 1. Beobachter: Dunkin, Ellis D.—E. EBEN 2 10403 19,0, 0 oa ce oo as —0:19 | —0°07 | +0°12 2. Beobachter: Henry, J. Henderson H.—J. H. TH er N Sa EEE +0"53 +0:40 —0:13 11853: Epaa lei Fr RE ak Staa) re ee +0:32 +0'23 —0:09 (1853. Nov. 8. als zu abnorm weggelassen) Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 97 Binoc. Eyep. Gerades Oecular Differenz G.—B. . Beobachter: Main, W. Ellis M.—W.E. 1852 . . Beobachter: Henry, Dunkin NaDDBHN 0 er eh "one de . Beobachter: Rogerson, Dunkin N . Beobachter: Henry, Rogerson 1892 0 2 2 rare Fin . Beobachter. Dunkin, J. Henderson 1852 . . Beobachter: Rogerson, H.Breen 1352: ..» . Beobachter: Rogerson, J. Breen 1852 . . Beobachter: J. Henderson, W. Ellis 13020 RER IRRE, . Beobachter: Rogerson, J. Henderson 1 Kt oh Ko 2. Beobachter: J. Henderson, J. Breen 1852 . 13. Beobachter: Main, Henry M.—H. ICH 5 Vans A ORR ORR rn Arad oma +0'04 | 0:00 | —0:04 Die Differenzen G.—B. geben im Mittel +0°014. Die Kleinheit dieses Mittels hat allerdings wohl nur die Bedeutung, dass die Zahlen der Columne „Binoeular Eyepiece* so gut wie die der Rubrik „Gerades Ocu- lar“ als zufällige Werthe subjectiver Natur anzusehen sind, daher im Allgemeinen sich gegenseitig desto mehr aufheben werden, je mehr Personen in Betracht kommen; aber auch die einzelnen Differenzen G.—D. lassen in Bezug auf ihre Kleinheit kaum etwas zu wünschen übrig, wenn man die grossen gegenseitigen Unterschiede der Zahlen, aus welchen die Mittel für das Binocular Eyepiece gefolgert sind, so wie weiter bedenkt, dass die Bestimmungen mit dem Binocular Eyepiece auf sehr wenigen Beobachtungen beruhen und sich oft auf ziemlich andere Zeiten als die Messungen mit dem Geraden Oculare beziehen. Diese Übereinstimmung scheint mir übrigens dafür zu sprechen, dass man die Ursache der Verschiedenheit der persönlicen Gleichung bei Kreis Ost und Kreis West eines Gebrochenen Fernrohres hauptsächlich in dem Umstande zu suchen habe, dass der Stern einmal von unten nach oben, das andere Mal von oben nach unten durch das Gesichtsfeld geht; denn nur in dieser Beziehung gibt das Gerade Ocular eine Mittellage, in welcher nämlich der Stern horizontal sich bewegt, während die auf den Beobachter bezogene Richtung Rechts- Links der Bewegung in beiden Stellungen des Gebrochenen Rohres dieselbe und der Richtung im Geraden Oculare entgegengesetzt ist. Eben so bleibt eine Ausgleichung durch das Gerade Ocular schwer zu begreifen, wenn man die Voraussetzung machen wollte, dass das Auge sich der Änderung seiner eigenen Lage bei Kreis Ost und Kreis West bewusst werde, somit eine Bewegung des Sternes, die für den Beobachter immer, ob er sein Gesicht nach Ost oder nach West kehre, von links nach rechts erfolgt, eben dieser Wendung des Gesichtes wegen als wechselnd erkenne. Zum Sehlusse dieser Betrachtungen will ich noch erwähnen, dass ©. Wolf’s trefiliche Abhandlung über die persönliche Gleichung, die mir eben zuging, als ich im Begriffe war Vorliegendes der Akademie zu über- Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 15 98 0. v. Littrow. geben, in einer Note auch die hier besprochenen Greenwicher Beobachtungen anführt, aber Ansichten dar- über äussert, mit denen ich nach dem Obigen nicht einverstanden sein kann. Unsere Erfahrungen über persönliche Gleichungen vereinigen sich mit den zahlreichen Bemerkungen Anderer um die Wichtigkeit genauer und umfassender Erforschungen dieser Erscheinung für die heutige Astronomie von neuem hervorzuheben. Bei der Genauigkeit heutiger Messungen werden wir von allen Seiten darauf geführt, dass die ersten Werkzeuge, durch die wir Wahrnehmungen aller Art in uns aufnehmen, Organe sind, deren Gesetze zu er- gründen uns Astronomen wohl nur gelingen wird, wenn uns Physiker und Physiologen, deren Thätigkeit uns auf diesem Felde ohnehin schon vielfach überholt hat, ihre Unterstützung nicht versagen. D. Definitive Berechnung der Beobachtungen in Leipzig. Da das Leipziger Passageninstrument ein Gerades Fernrohr hat, so war ein Unterschied in der persön- lichen Gleichung von der Art, wie wir denselben eben bei dem Gebrochenen Dablitzer Fernrohre kennen gelernt haben, hier nicht anzunehmen. Der Einfluss auf die persönliche Gleichung aber, den die Stellung des Beobachters (Gesicht gegen Süd oder Nord) bei Sternen südlich und nördlich vom Zenithe äussern könnte, war bei den wenigen in Leipzig nördlich vom Zenithe beobachteten Gestirnen mit Sicherheit nicht abzuleiten, und selbst, wenn man dies hätte unternehmen wollen, eine dem entsprechende Combination der Beobachtun- gen in der Reduction nicht möglich. Wenn gleich, wie schon oben erwähnt, bei den Leipziger Beobachtungen sich eine leise Andeutung in diesem Sinne kundgibt, so wurden demnach doch die Tage, an denen zwar eine Zeit-, aber keine Längenbestimmung gelungen, nicht schärfer berechnet, als es bei der provisorischen Reduc- tion geschehen war. Die Abende hingegen, aus denen die Meridiandifferenz sich ermitteln lässt, wurden der Conformität mit Dablifz wegen, genau auf dieselbe Weise behandelt, wie sämmtliche Beobachtungsabende jener Station, d. h. es wurden nach der dort auseinandergesetzten Methode auch für Leipzig die Correctionen von c, k und « gesucht, welche an die provisorisch angenommenen Werthe dieser Grössen anzubringen sind, um die Beobachtungen bestmöglichst darzustellen. In Leipzig sind die Zeitsterne durchschnittlich an neun, und, wenn ö Urs® min. als Polarstern genommen wurde, dieser’fast immer an zehn Fäden beobachtet; sein Gewicht wurde also angenommen: Setzt man darin für m, und m, die oben gegebenen Werthe, so ist: Gewicht ö Urs® min.: g= I für Beobachter Bruhns e 0, Be Ge 2: Weiss. Wurde statt ö Urs minoris ein anderer Polarstern benützt, so ist das Gewicht, welches seiner Gleichung gegeben wurde, zugefügt; im Übrigen sind alle oben für Dablitz eingeführten Bezeichnungen unverändert beibehalten. Correetion wegen im Merid. 1863. September 5. Kreis West 2 172 517 28:64 —0°255 | + 0°007 | —0°501 27:89 17. 53522972750 +1”59°61 —0?°08 —0:13 I 18 14 17:81 — 2'195 +12:743 | —5'275 2308 18 16 21°62 +1 58:54 —0:08 —1'20 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 99 Correction wegen im Merid. Kreis Ost I 18? 13= 59:42 +3?437 +12:743 +4'836 50’44 18? 167 2162 +2” 1?18 —0*07 3 18.30 .20:59 +0°-311 | — 0'367 | +0°366 20:90 182539, 90271 +1 59-81 —0'07 4 18 38 635 +0°305 | — 0'394 +0'360 6'62 18 40 6°10 +1 59-48 —0'06 5 18 43 4-43 +0'283 | — 0'485 +0'342 457 15 45 4:22 +1 59:65 —0'06 6 15 46 59-36 +0°301 | — 0'408 +0°357 59-51 18 48 59-40 +1 59-89 — 0:06 7 15 47 45'783 +0:301 | — 0'408 +0°357 46°05 18 49 45'70 +1 59-67 —0'06 8 18 51 52-01 +0°279 | — 0°500 | +0'339 52:13 133329232 +2 0°:19 —0'06 9 18 56 2.24 +0'438 | + 0°164 +0'504 3“35 18 58 308 +1 59:73 —0'05 Kreis West 11 19 7 10:05 —0°200 —0:360 | — 0'401 9:09 19 3:66 +1 59-57 —0:'05 12 197 11 59:95 —0'265 —0°068 | —0'520 5910 19 13 58:75 +1 59'65 —0°05 13 19 719 1259 —0°190 —0-425 | —0'386 16:59 1921 16°20 +1 59.61 —0°05 35 23 59 24-91 —0'166 — 0'579 —0:354 23-81 0) 1 23-20 +1 59:39 +0'04 36 0) # 117222 —0'131 —0'809 —0:322 15:96 (N) 6 15:34 +1 59:38 +0:04 37 0.8 3:08 — 0'196 —0:384 —0'396 2:10 0 10 E27 +1 59°17 +0:04 Kreis Ost 38 orYı1 159862 +0°303 | — 0'401 | + 0359 59-88 0 13 59-58 +1 59-70 +0:05 39 07015 141837 +0°407 | + 0°:035 | + 0°467 48235 0 17 47:94 +1 5966 +0'05 40 0 18 55°69 +0°222 | — 0:742 | + 0'302 5547 0172075515 +1 59-68 +0°05 41 0 22 18-66 +0°421 | + 0°093 | + 0'484 19-66 0724519525 +1 59.59 +0°05 42 O2°27, 26813; +0°415 | + 0'068 | + 0°477 27:09 0 29 26-89 +1 59:80 +0'05 43 0 30 49-74 +0:442 + 0°180 | + 0°509 50'837 0 325,50:89 +2 0'02 +0°'05 II 1 7 21°15 +3°005 | +31°397 | + 11'549 7260 187107210=19 +1 5759 +0'05 um 21 18 u= +1 59°66 Normalgleichungen : 0:00 +0°23 dk + 1'64 de +3-05du=0 B +0:12 45065 +01 +03 —=0 +2'33 +0°14 +19:80 +1:'64 —( Gewicht der Gleichung, die « Urs® minoris liefert: =, 1863. September 11. Kreis West 1 17: 39= 11:69 —0?:093 | — 0°606 | —0°353 10:64 12: AIRJ8838 + 1”57°'74 —0°01 2 17 51 29:90 —0°145 | + 0°007 | —0°501 29-26 1.53 027.31 +1 58:05 — 0:01 I 18, 14 15-11 —1'243 | +13°085 | —5°275 21°68 18 16 19:09 +1 5741 000 Kreis Ost I 18.13 58-31 +4'460 +13°085 +4'836 80:69 15 16 9:09 +1 58-40 0-00 3 18 30 22-07 +0'404 | — 0'377 +0°'366 22°46 15 32 20-58 +1 58:12 0-00 4 18 38 7:69 +0'395 | — 0'405 | +0°360 5:04 13 40 5-97 +1 57°93 0-00 5 18 43 6:09 +0'367 | — 0°498 | +0:342 6:30 18 45 4-10 +1 5780 000 6 18 47 1'03 +0°390 | — 0'419 +0'357 1:36 18 48 59-27 +1 5791 0:00 4 18 47 4744 +0°390 | — 0'419 +0'357 4717 18 49 45-57 +1 5780 0-00 8 18 51 53-84 +0°362 | — 0°513 | +0°339 54:03 18 53 52-21 +1 58:15 0:00 9 18 56 3:79 +0°568 | + 0°169 | +0°504 5'083 | 18 58 2'858 +1 57'855 0:00 Kreis West 11 19 MASL'TS —0:113 — 0'370 —0401 10°37- 19 9 8:54 +1 57°67 0-00 12 19 12 1:23 —0:150 +0°070 —0°520 0:63 197 913.358:58 +1 57°95 0:00 13 197197 1903 —0:107 — 0'437 —0:'336 15-10 19 21 16-09 +1 57:99 0-00 14 19 24 47°00 —0'104 —0:478 —0'377 4604 19 26 43'839 +1 57:°85 0-00 15 19; 30) 51:61 — 0'140 —0'051 —0'485 50:93 19 32 4895 +1 58:02 0-00 16 197 3% 51-82 —0:069 —0'895 —0'317 50*54 19 39 48-37 +1 57:83 0-00 17 19 42 12-88 —0 067 —0:921 —0 315 11°58 19 44 9:60 +1 55:02 0:00 18 19 46 42°17 —0:064 —0:957 | —0:314 40'833 19 48 38-71 +1 57:88 +0°01 um 18 58 I +1 57-92 Normalgleichungen: +0'05 +4'80 dk + 3°57 de +17'05 du —0 +0°:07 +7°40 + 1:55 + 4'850 —0 +0°70 +1°55 +43 34 + 3°57 =0 13 * 100 ©. ». Dittrow. Correction wegen im Merid. k 1863. September 18. D Kreis West I | 18 14" 9:63 | —0:787 | +15°264 | —5°275 | 18°83 | 18% 16% 16:32 | +1°57°49 | 0°00 | —0*19 Kreis Ost I 15 13 54°01 +3°714 | +15'264 | +4°837 77:85 18 16 16-32 +1 5849 0:00 +0'81 3 185 30 21'985 +0°336 | — 0°439 | +0:366 22:24 18 32 20-40 +1 5816 0:00 +0'48 4 15 38 7:02 +0°329 | — 0.472 | +0:360 7:24 15 40 5:79 +1 5855 0:00 +0'87 5 15 43 523 +0°306 | — 0°581 | +0'342 5'350 15 45 3:94 +1 58:64 0.00 +0'96 7 18 47 46'859 +0°325 | — 0°489 | +0:357 4708 15 49 4540 58 0:00 +0°64 8 18 51 53'10 -+0°302 | — 0'599 | +0'339 53-14 15 53 52-05 0:00 +1'23 9 15 56 343 +0°473 | + 0°197 | +0:504 4:60 18 58 2:63 0:00 +0°35 Kreis West 11 19 7 ,12°23 — 0016 — 0'431 — 0'401 11:38 19 9 8:37 +1 56:99 0:00 —0:69 12 NOaRZ 1.92 — 0003 +0°081 —0°520 1:48 19 13 58-35 +1 56°87 0:00 —0°81 13 19 19 19-46 —0:068 —0 510 — 0'386 15:50 SE 15293 +1 5745 0:00 — 025 14 19 24 47-13 | —0:066 | —0:558 | —0:377 46°13 19 26 43:76 +1 57°63 0-00 | —0:05 15 19 30 52°54 — 0'088 —. 02059 — 0'485 5191 19 32 48:75 +1 56:84 0-00 — 0:84 16 19 37 5267 —0:044 — 1'044 —0°317 51'26 19 39 48-27 +1 5701 0:00 — 0:67 #7 19 42 13-88 — 0'042 —1'074 — 0'315 1245 19 44 9:50 +1 57:05 0-00 — 0:65 18 19 46 4294 — 0040 —1'116 — 0'314 4147 19 48 38-62 +1 5%»%15 0-00 — 0:53 um 19 9 u.= .,-+1 57:68 Für das Azimuth ist angenommen : wie es aus der Verbindung der Beobachtungen von ö Urs® minoris mit ß Lyre und ß Aquilx folgte. Es wurde bereits früher erwähnt, dass an diesem Tage Störungen von ganz eigenthümlicher Art sich-vor- finden. Die Nivellirungen zeigen weder unter einander noch verglichen mit den früheren und folgenden Tagen irgend eine Anomalie ; eben so stimmt der aus der Beobachtung von ö Urs®& minoris gewonnene Collimations- fehler mit dem der früheren Tage. Allein der Werth der Grössen V für die Zeitsterne gibt zu erkennen, dass bei deren Reduction dieser Collimationsfehler nieht angewendet werden kann. Es ist nämlich im Mittel: V,„— 0'559 V,—=+0'755 daher V,„—V,=-—-1'314. Dieser Unterschied ist seinem bei weitem grössten Theile nach weder durch eine Änderung der Neigung, noch des Azimuthes wegzuschaffen, sondern nur durch eine sprungweise erfolgte Änderung der Collimation erklärlich; denn eine Variation der ersten Grösse hätten die Nivellirungen anzeigen müssen, eine Variation der zweiten wirkt auf den Unterschied V,—V, so gut wie gar nicht ein, da das Mittel der Deelinationen der in beiden Kreislagen beobachteten Sterne nahe gleich ist; es könnte daher blos eine Änderung des Collimationsfehlers, und zwar nach einer beiläufigen Schätzung um etwa -—-0'5 eine nothdürftige Übereinstimmung in die Zeitsterne bringen. Eine so grosse Änderung wider- spricht aber der Polarsternbeobachtung völlig. Man kann demnach nur annehmen, dass aus irgend einer uns unbekannten Ursache zwischen der Beobachtung von © Urs® minoris und «Lyr& (I und 3 K. O0.) im Fern- rohre selbst eine Änderung eingetreten sei, die sich in der Beobachtung durch eine temporäre seitliche Ver- sehiebung aussprach. Reducirt man jedoch die Registrirsterne, so findet man, dass für sie weder der aus dem Polarsterne, noch der aus den Zeitsternen gefolgerte Collimationsfehler genügt, sondern, dass dieselben wie- der einen besonderen Werth dieser Correetion beanspruchen. Um Übereinstimmung in die Beobachtungen bei K. W. und K. O. zu bringen, muss man redueiren: den Polarstern mit e—= —0'3 für Kreis West die Zeitsterne N ne in Sukeeistnnsterneesuc lCle er n Es scheint also auch nach der Zeitbestimmung mit Auge und Ohr der Einfluss der unbekannten Störung fortgewirkt zu haben. Am folgenden Tage, 19. September, war das Instrument wieder in den früheren Zu- Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 101 stand zurückgekehrt, und nur eine geringe Anderung von e und k noch zu bemerken, wie aus der unter Z auf- geführten Zusammenstellung der Reduetionselemente hervorgeht. Obwohl nun bei der von uns für Ableitung der Längendifferenz gewählten Zusammenfassung der Beob- achtungen der Einfluss des Collimationsfehlers vollkommen eliminirt wird, hielten wir es doch unter den ob- waltenden Verhältnissen für gerathener, diesen Tag bei den folggnden Berechnungen ganz auszulassen. Uber die Natur der Störung die eine so beträchtliche temporäre Anderung des Collimationsfehlers an diesem Tage herbeigeführt hat, können wir auch nicht einmal eine Vermuthung aufstellen. Ganz vereinzelt steht jedoch ein solcher Fall nieht da: wir erinnern in dieser Beziehung nur an die wie es scheint sehr ähnli- chen Veränderungen, welche der Königsberger Meridjankreis an zwei unmittelbar auf einander folgenden Tagen: den 8. ') und 9. 2) October 1825 zeigte. 51” 30°19 13 54:69 8:36 2535 m 2 1 19: 47° 1: 2. 3. rm O0 SOG IHM O QDHUAOoDpamD = (30) =) {I Correetion wegen +0°411 +3'554 — 0028 —0:002 —0°002 —0:002 — 0'002 -—0:002 — 0'002 — 0'004 +0:321 +0:426 +0'305 +0°295 +0:397 +0'196 +0°190 +0°181 Normalgleichungen : im Merid. 1863. September 23. Kreis Ost 31:07 la a 78:14 18 16 Kreis West +0?459 +4°837 — 0'550 Kreis Ost +0:368 | 12- 40-477 2-13 +0-354 | 19- +0-346 | 47- 40'444 | 59 +0-291 | 52° +0-289 | 13°: +0-288 | 42- 26°89 1405 LOCH DH Don Oo» oe © +1"55?82 +1 55°91 | © "Momo 1 | a Bl SE ES || oo © Si Et: oo DDooooavınm or nDosım vo "95 + 3:62 dk — 2°44de +16° "10 +14°35 — 104 = 35 "41 — 104 +65 51 — 2 35 23 59 28-04 36 0 4 20°60 37 08 75:80 1863. October 3. Kreis West 19° 39 19 44 19 48 20 0 Kreis Ost -001 + 0°325 27-91 0 1 + 0295 20-08 O6 + 0'563 6:02 0 10 !) Königsberger Beobachtungen, XI. Abth. p. 62. ®) M. Weisse, Positiones mediae stellarum fixarım in Zonis Regiomontanis a Besselio inter +15° et +45° Deelina- tionis observatarum, p. XXI. +1 50°8 +1 55:50 000 —0°05 +1 55:48 0:00 —0:07 +1 55:50 0.00 —0*05 CO. v. Littrow. Correetion wegen t im Merid. % u r 4 Ü k | e Kreis West 129) xb15 —0:019 | — 0?:520 | — 0°391 422 0%, 137 5983 +1"55°61 0°00 +0°06 15 53-14 —0°'026 | + 0°0469% — 0°510 52°65 0 17 48:25 +1 55°60 0-00 +0°05 19 1-31 —0°014 | — 0'964 | — 0'329 0-00 0 20 5540 +1 55°40 0-00 — 015 22 24:20 —0'027 | + 0°120 | — 0:528 23:76 0 24 19-61 H1 5585 0-00 +0:30 27 31°98 —0°027 | + 0°088 | — 0:520 31:52 0° 297727728 +1 55°76 +0'01 +0'22 30 : 55-72 —0:028 | + 0:234 | — 0'555 55:37 0:32 51,30: +1 55°93 +001 +0'39 7 56-15 | -0-515 | +41-488 | —12-625 | 84-50 ı 10 20:65 | +1 56-15 | +0-01 | +0-61 Kreis Ost 1 7 2330 +9°148 | +41'488 | +11:572 35-51 1 10 2065 +1 55:14 +0-01 —0'40 17241-711055 +0°488 | + 0°159 | + 0'492 11.69 1 43 7:08 +1 55:39 +0.01 —0'15 1 45 14°14 +0°259 | — 0°933 | + 0°305 13:77 1 47 9-42 +1 5565 +0:01 +0’11 1.51 21-88 +0°481 + 0:121 | + 0'484 2297 1 53 18-37 +1 55°40 +0.01 —0:14 1 57 36'839 +0°271 | — 0°:877 | + 0:310 36:59 1 59 32°25 +1 5566 +0-01 +0'12 um 23 33 u= +1 55°55 Normalgleichungen: +0-02 + 4°63dk + 3"13 de +16'01du —=0 +0°05 +11'79 + 0:20 +46 =0 —2'13 + 0°20 +51'82 TE SBE—0) 1863. October 4. Kreis West 2 51” 31°73 —0?128 | + 0°?009 | —0°501 31°11 172053292651 +1"55?40 0°00 — 0:11 1 14 2-14 — 1'105 | +17"637 | —5°275 13-40 181,6 9:42 +1 5602 0:00 +0°51 Kreis Ost I 13 48-46 +2:982 [| +17°637 | +4°337 73:92 18 16 9:42 +1 55'50 0:00 | —0'01 3 30 2441 +0:270 | — 0°507 | +0°366 24:54 18 32 20:00 +1 5546 0:00 — 005 4 335 10:09 +0:264 | — 0°545 | +0°360 1017 18 40 540 +1'55.23 0:00 — 0:28 5 43 8-35 +0:245 | — 0°672 | -+0°342 8'26 18 45 3°56 +1 55°30 0-00 | —0'21 6 47 3-15 +0°261 | — 0°565 +0'357 3:20 185 48 58:70 +1 5550 0-00 — 0:01 T 47 4953 +0'261 | — 0:565 | +0°357 49:58 18 49 45°00 +1 5542 0-00 | —0:09 8 51 56:03 +0:242 | — 0'692 | +0°339 55.92 18 53 51°68 +1 55:76 0:00 +0°25 9 56 5-48 +0°:380 | + 0'228 | +0°504 6:59 18 58 2°03 +1 5544 0:00 | —0°07 Kreis West 7 13-52 —0°100 | — 0'498 | — 0'401 12.52 1929 7:96 +1 5544 0:00 —0°07 12° 12.83 —0°133 | + 0094 | — 0:520 2°27 19 13 57-80 +1'55"53 0-00 +0'02 19 2122 —0°095 | — 0'589 | — 0'386 20:15 19 21. 1555 +1 5540 0:00 | —0-11 24 4903 —0°092 | — 0°645 | — 0:377 47:92 19 26 43-39 +1 55°47 0:00 | —0:04 30 53-27 —0'124 | — 0°069 | — 0'485 52-59 19 32 4826 +1 55°67 0:00 +0'16 37 5387 —0°061 | — 1'206 | — 0°317 5229 19 39 47.99 +1 55°70 0:00 +0:19 42 15-14 —0°059 | — 1'241 | — 0'315 13-52 19 44 9.24 +1 5572 0-00 +0°21 46 4437 —0°057 | — 1'289 | — 0°314 42-71 19 48 38:36 +1 55°65 0-00 +0'14 58 2'43 —3'272 | +59°322 | —16° 367 42-11 20 0 32:05 +1 49:94 0:00 | —5°57 umsatgzS: BT ia5bsbl Normalgleichungen: +0'66 + 3:52 dk + 2:58 de +16'12du—=0 —0'45 +17'52 — 403 + 352 =0 —0'64 — 4:03 +71°60 253 = Gewicht der Gleichung von % Urs& minoris: 9=;., 1863. October 5. Kreis West 23: 59” 29:01 —0°?179 | —0°:683 | —0°354 27?79 0: ,1= 23:41 +1"55:62 0:00 +0?07 027272137 —0'141 — 0'954 —0 322 1995 0 6 15'56 +1 5561 0:00 +0:06 OpeAs 7:05 — 0.211 —0:452 | —0:396 5:99 0 10 1:52 +1 55'553 0:00 | —0:02 Kreis Ost 07 12 14241 +0°206 | — 0'472 | + 0°359 4'50 07137 59-83 +1 55°33 0:00 | —0'22 07 15 52.33 +0'276 | + 0°042 | + 0'467 53:12 0 17 483°26 +1 55:14 0-00 —0°41 0 18 60-41 +0°151 | — 0:3876 | + 0302 59:99 0 20 55-41 +1 5542 0:00 —0:13 022252343 +0°256 | + 0°109 | + 0'484 2431 0.24 19.61 +1 55'30 0.00 —0'25 07727730483. +0'282 | + 0°:080 | + 0477 3167 075297120229 +1 5562 000 +0°07 0, 30. 54.77 +0°300 | + 0°212| + 0'509 bDu79 0,732 51730. +1 55-51 0:00 —0:04 1 U 34-33 +5°445 | +37°698 | +11°574 89:05 1 107 21:03 +1 51:98 0:90 | —3°57 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 103 Correcetion wegen Nr. t = im Merid. u r % Kreis West II ln es —5'509 | +37°698 | —12°628 81?77 1 PR KB} +1”59'26 0°00 +3*'71 44 1 41 12-04 —0:294 | + 0°145 | — 0'537 11'535 1 43 7.22 +1 55'87 000 +0°32 45 1 45 14'97 —0°:156 | — 0'848 | — 0'332 1365 1 47 9-44 +1 55°81 0-00 +0°26 46 ET! —0°290 | + 0112 | — 0:528 22°70 1 ‚53; .18-41 +1 55°71 0-00 +0'16 47 17948193 —0:163 | — 0°797 | — 0'358 3665 12:.597532729 +1 5564 0:00 +0:09 um 0 44 u +1 55°55 Normalgleichungen: +0'04 + 2-44 dk — 0'08 de +13'02 du =0 —0'08 +11'70 + 1'89 + 2:44 ==) +2'82 + 1'839 +53'58 — 0°08 — U Gewicht der Polarsterngleichungen : g= n 1863. October 6. Kreis West I | 18 14= 0:20 | —1!615 | +19*493| —5:275 | 12:80 | 18% 16“ 8:53 | +1mös?73 | —0:01 | +0r12 Kreis Ost I SL SAR AT +1°685 | +19°493 | +4°837 7313 18 16 3:55 +1 55°40 0-00 —0:'20 3 18 30 24-59 +0°153 | — 0'561 +0'366 2455 18 32 19-94 +1 55°39 0:00 —0:21 4 18 38 10:34 +0°149 | — 0:603 +0°360 10°25 185 40 5:34 +1 55°09 0-00 —0°51 5 18 43 8-35 +0°159 | — 0'743 +0°342 3:09 15 45 3:52 +1 55°43 0-00 —0°17 6 15 47 3-17 +0°148 | — 0°625 | +0°357 305 13 48 58°65 +1 55°60 0-00 0-00 7 18 47 49-63 +0'148 | — 0°625 +0'357 49-51 18 49 44°95 +1 55°44 0-00 —0:16 8 18 51 56-08 +0°137 | — 0°765 | +0'339 55:79 182753251263 +1 5584 0-00 + 0.24 9 197 56 546 +0'215 + 0°252 +0°504 6:43 18 58 1'96 155253 0:00 —0'07 10 187 597 55-51 +0'204 + 0'108 +0:478 56-30 19 1: 5088 +1 55°58 0-00 —0:02 Kreis West 13 292197721715 — 0'140 — 0'651 —0 336 19397 RI 3247 15.3518. +1 55°54 0:00 —0'06 14 19 24 49:02 —0'135 —0'713 —0 377 47:79 197 267 43-35 +1 55°56 0:00 —0'04 15 195507053516 — 0'182 — 0'076 —0'485 5242 19 32 48:20 +1 55:78 0-00 +0'18 16 19723753297 —0 090 — 1'334 —0:317 52:23 19,39 47.95 +1 55°72 0-00 +0'12 17 19 42: 1495 — 0'037 — 1'372 —0'315 13°18 19 44 9-20 +1 56.02 000 +0'42 18 19 46 44-33 —0:083 — 1'425 —0:314 42-51 19 48 38:33 +1 55'832 0:00 +0'22 um 19 Z; u= +1 55'60 Normalgleiehungen: +0'06 +4:08 dk— 380 de +14:05 du —=0 —0'31 4712 + 0:88 + 4:08 = —2'25 +0°S8 +37:84 — 3:80 —=0 1863. October 7. Kreis West I | 18 14= 1:07 | —1°685 | +18°330 | —5°275 | 1244 | 18% 16° 8°09 | +1”55°65 | —0:01 | +0°34 Kreis Ost I 18 13 48-12 +2°085 | +18°330 | +4°837 7337 15 16 8:09 +1 5472 —0'01 —0:59 3 18 30 2486 +0°:189 | — 0'527 | +0'366 2489 1837 32° 19-92 +1 55°03 — 0.01 —0:'28 5 18 43 868 +0'136 | — 0°698 | +0°342 8:46 18 45 3:49 +1 55.03 0-00 —0 27 6 18 47 346 +0°183 | — 0'587 +0°357 341 18 48 58-62 +1 55°21 0:00 — 009 7 15 47 5008 +0°183 | — 0:587 +0'357 5003 18 49 . 44:92 +1 54:89 0:00 —0°41 8 18 51 56-75 +0°169 | — 0'719 +0'339 56:54 18 53 51:61 +1 55'07 0-00 —0'23 9 18 56 5-30 +0°266 | + 0°237 | +0°504 631 18758 1-92 +1 55°61 0-00 +0°31 10 18 59 55.35 +0'252 | + 0°101 +0'478 56-18 19 1 "51.85 +1 55°67 0-00 +0°37 Kreis West 11 19 20 13=65 —0°153 — 0'472 —0:401 1262 19 9 7:88 +1 55'26 0-00 —0'04 12 197119 325 —0'203 +0°093 —0 520 262% 19 13 °57°69 +1 5507 0-00 —0'23 13 397 19 21536 — 0'145 — 0'612 —0:386 20-22 19 21 15°48 +1 55°26 0.00 —0:04 14 19 24 49°05 —0:141 — 0'670 —0 377 4786 19712643732 -1 55°46 0-00 +0°16 15 1950302753:42 —0:189 —0°:071 —0'485 52:67 19 32 48°17 +1 55°50 0:00 +0°'20 16 1903704 54:07 —0'093 —1'254 —0°317 52°41 191 391747093 +1 55'52 +0'01 +0:23 17 19 42 15°28 —0:090 —1'290 —0'315 1359 19 44 9:18 +1 5559 +0.01 +0°50 18 19 46 44°62 —0:086 —1:'340 — 0'314 42:88 19748 ..38°31 +1 55°43 +0'01 +0-14 um 19 Li Ra +1 55'530 Normalgleichungen: —0-11 +4:00 dk + 042 de +15:05 du—=0 —0:09 +7 11 + 152 + 4:00 —0) —1'49 +1:52 +40°68 + 0:42 =0 104 Ö©. v. Littrow. Löst man die Normalgleichungen wieder zuerst nach de auf, so erhält man: September 5. de= —0?073 October 3. de = +0'042 2 bi —= 0'016 er 4 +0-013 = 5. +0:053 s 23. — —0:040 . b. +0:059 - 7. +0:037 Während der Octoberbeobachtungen ist, wie man sieht, der Collimationsfehler ungemein constant geblie- ben, hat sich jedoch den Septemberbeobachtungen gegenüber geändert. Was die beiden ersten September- tage betrifft, so scheinen uns diese von dem Mittelwerthe ihrer Correetion de= — 0'044 so wenig abzuweichen, dass man auch an diesen beiden Tagen eine Änderung des Collimationsfehlers nicht verbürgen kann. Wir halten es daher für das sicherste September 5. und 11., dann im October den Collimationsfehler als constant anzusehen und bei Kreis West an die provisorisch angenommenen Werthe desselben anzubringen : September 5. und 11.: de=—0°044; October 3.—7.: de—= +0°041 September 23. behalten wir absichtlich de= — 0'040, weil am 18. September die eigenthümliche Stö- rung vorgefallen war. Setzt man diese Werthe in die entsprechenden Normalgleichungen ein, so verwandeln sie sich in die fol- genden: September 5. +0'56 +20:06 du+ 3:62 dk —0 October 5. +0°04 +13:02du+ 244 dk=0 —0'°36 + 3'62 +11'73 = —0'01 + 2:44 +11:70 —0 5 11. —0°10 +17':05 du+ 4:80 dk —0 m 6. —0°09 +1405 du + 4:08 dk—=0 0:00 + 4:80 + 7:40 —0 —0°23 + 4:08 + 7:12 —0 October 3. +0°15 +16'01 du + 4:63 dk —=0 n 7. —0°:09 +15°05 du+ 4°00 dk —=0 +0°:06 + 4:63 +11:79 —=() —0:035 + 4:00 + 71 ==l) a 4. +0°76 +16-12 du+ 3:52 dk —0 —0'61 + 3'52 +17'52 —0 Diese Gleichungen verbunden mit den für den 23. September geltenden liefern für die Verbesserungen des Azimuthes: September 5. dk= -10:041 October 3. dk = —0:002 „=. —0:004 r 4. +0:046 5 5. +0°002 zuuh 33: +0:006 a 6. +0:043 ” 7. +0'001 Bringt man diese Verbesserungen an die provisorisch angenommenen Werthe des Azimuthes an, so gehen diese über in: September 5. k= —1?264 October 5. k=—1'537 „| Mltn = —1r344 en 6. 'k——-1°953 23. k=—1'538 Be le 1876 October 3. k—= —1'696 2 4. k=—1'760 E. Zusammenstellung der Reductionselemente. Die bei der Berechnung der Längendifferenz angewendeten Reductionselemente sind wohl aus dem Obigen zu finden, allein wegen der verschiedenen Untersuchungen, die zu ihrer möglichst genauen Bestim- mung angestellt wurden, so zerstreut, dass uns die folgende übersichtliche Zusammenstellung derselben nicht unnöthig scheint. Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 105 Dablitz Leipzig Neigung Colimationsfehler Neigung Colimationsfehler Datum Azim. Datum - 1 Azim. E. W. K. 0. K. W. K. 0. E. W. KON | Rewe | 880: September 5.| +0'054 | +0°022 | +0°230 | —0'256 | —0'162 [September 5.| —0'159 | +0°249 | —0°356 | +0*330 .) 11.| — 0148 | —0°076 | +0°230 | —0°256 | —0'181 n 11.| —0°090 | +0°323 | —0:356 | +0 330 n 23.| —0°237 | —0°130 | +0°230 | —0 256 | —0'215 n 23.1 —0°002 | + 0°256 | —0 352 | +0 326 October 3.) —0'324 | —0°305 | +0:230 | —0 256 | —0:158 [October 3.1—0°016 | +0'234 | —0 271 | +0°245 5 4.| —0°340 | —0°295 | +0°230 | —0°256 | —0 137 n 4.) —0:080 | +0°216 | —0°271 | +0:245 n 5.| —0°391 | —0 420 | +0°230 | —0 256 | —0'278 n 5.| —0°171| +0°169 | —0:271 | +0'245 n 6.| —0°404 | —0-412 | +0°230 | — 0'256 | —0'339 n 6.| —0°117 | +0°122 | —0'271 | +0'245 r 7.| —0°382 | —0°325 | +0°230 | — 0°256 | —0°164 rn 7.| —0°122 | +0°151 | —0'271 | +0'245 VII. Ableitung der Längendifferenz. A. Aus den Beobachtungen mit Auge und Ohr. Um aus den Signalen und Coineidenzen die Längendifferenz ableiten zu können, ist vor allem die Kenntniss des relativen Standes der Hauptuhren beider Orte nöthig. Wir werden denselben nur aus jenen Sternen ermitteln, die an beiden Orten zugleich beobachtet sind, um von den Rectascensionen der angewand- ten Sterne völlig unabhängig zu sein, da die Unsicherheit der meisten derselben jedenfalls den Gewinn an Genauigkeit übersteigt, den man durch die Hinzuziehung einzelner einseitig beobachteter Sterne erzielen würde. Überdies müssen wir, um das Resultat von eonstanten Fehlern möglichst frei zu erhalten, die Beob- achtungen vor allem so combiniren, dass die beim Dablitzer Instrumente durch die Kreislage bedingte Ver- schiedenheit der persönlichen Gleichung einflusslos wird. Zu diesem Zwecke werden wir zuerst die Beobach- tungen in jeder Kreislage zu Mittelwerthen vereinigen, und dann aus diesen beiden Werthen ohne Rücksicht auf die Zahl der beobachteten Sterne einfach das arithmetische Mittel bilden. Durch diese, hier gebotene Art der Zusammenfassung wird wohl das Gewicht des Resultates ein geringeres als beim Ziehen des Mittels nach der Zahl der Sterne, allein man hat dabei den Vortheil, eine etwa in der Bestimmung des Collimationsfehlers zurückgebliebene Unsicherheit vollständig wegzuschaffen. Wenn wir noch hinzufügen, dass die Reduetion auf den Meridian mit den oben zusammengestellten Reductionselementen durchgeführt ist, so bedarf das Folgende wohl keiner weiteren Erklärung. Beobachter: Weiss in Dablitz, Bruhns in Leipzig. t Red. a. d. i t Red.a.d. im E i Dablitz Merid. Leipzig Merid: Mena Differenz d. Uhrzeiten September 5. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 53” 40°59 2 17: 517 28°64 —0?°8 27:82 27 12°40 45 17-62 D lei 18 43 443 +0° s 124: 6 +63 b 29° 0 74 17-22 —1'2 a 13° 10 15-58 E 15) 0 8 3:08 02 Dablitz: 13:83 9:59 3357 5:30 um Mittel: um 1) Ist in Leipzig bei Kreis Ost beobachtet. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 14 ©. ». Littrow. : £ | F ? Red. a.d. im : Red. a.d. im 1% rar Nr. Dablitz | Merid. | Merid. Leipzig Merial sl Mare (nuturenz d. Uhren September 1. . Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis West 1 | 1m a1= S6r48 | +0*03 36*51 | 17° 39= 11:69 —1!10 10:59 + 2= 95:92 2 17T 55 55117 I +014 | 355°235 17 51 29-90 —0-71 29-19 2606 11 19 29 3700 | +006 | 3706 | 131 7° 11.75 —0'94 10-81 26-25 13 19 14 3679 | +0-15 26-94 | 19 13 1-23 —0:67 0:56 26-38 15 | 3 21 439 | +00 | 14 19 19 19-03 —0'99 18-04 2640 14 16319 ST IE 7. +0,05 77 °18>238 | 19 24 47-00 — 1.01 45:99 26:29 15 | 19 33 16.96 | 40'135 17:09 | 19 30 51-61 —0°75 50:86 2623 16 II RIFISRE 7 0:00 16.46 | 19 37 51-852 —1*33 50:49 2597 17 | 19 4 3766 | 0.00 3766 | 19'742 12-88 —1°35 INES 2613 um 19° 5*1 + 2 26-181 Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Ost 3 ı ss 32 93 | —0'47 | 43:76 | 1S 30 22:07 +0°45 23-32 + 2 26-24 4 | 15 2 Seil | —0°46 34-08 | 157335 7.69 +0°40 S-09 25-99 5 I ıS 45 32-78 | — 0:46 32.32, | 3495257609 +0:26 6°35 25-97 7 1S 50 14.01 | —0°46 13:55 | 1 X 4-4 +0'38 47'832 25-73 Ss Is a 065 | —0% 20.19 | 18 51 5554 +0:24 5408 26-11 9 | ıS 35S 31-60 | —056 31.04 | 15 56 3-79 +1-32 5-11 25-93 um 18 47°0 +2. 25'995 Mittel: um 18 561 + 2 26-088 Pe T,5°”H Te October 5. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 36 | 0% 8S= 44*51 —0?!78 | 43°73 0% 4= 21:37 —1!:37 | 20°00 | + 2 23:73 37 | 0 12 30-46 —0:92 | 29-54 08 705 —1'01 6:04 | 23:50 44 1 3 3695 —1'13 35-52 41 12-04 —0>62 ) 12-22 2440 5 | ı #8 39-03 | 0:81 | 38-22 1 45 14-97 —1-29 | 1368 | 24-54 46 | 1.56 45:30 | —eı1l 47-19 I 31.25°41 —0:64 23-77 24-42 a | a 2 re | —-s | 1:10 1 57 37-95 — 1'235 36-70 24-40 Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost ss | 0 16 7 — 0-27 | 28-30 o2 +4 +0:04 25 | +4 24-05 3 | 020 ımı6 —0-25 16-91 0 15 52-33 +0-72 53-05 | 23-36 u | 0 Ba —0:% 83-97 0 185 60-41 —0-46 59-95 24-02 41 | 0% 4939 — 0:24 48-15 022 2343 | +0-Sı 24-24 23-91 2 le a1 583 — 0:24 55-58 0 27 30-53 | +0-77 31:60 | 23-98 3 | 03 1976 0233 | 19.53 | -0 50 547 | +0°95 I 23-81 um 0: 25*7 + 4 23°926 Nittel: um 0 52-4 + 4 24046 Oetober 6. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Ost 3 | ıs: 34= 55:14 | —0+95 |] 352°21 15% 30= 24:59 | —0°08 24:51 | + 4 27:70 - 1S 42 35-79 —0°92 37.87 1S 35 10-34 | —0 13 10-21 | 2766 5 13 4 36.933 |) 0% 36-08 18 3 8'353 | —0:30 8-05 23-03 6 18 51 32-76 4| —09) | SI 8 47 317 | —016 3-01 28-21 7 1 32 158 ]| -—092 17-51 ı1S 47 49-63 | —0-16 4947 25-04 S 15 56 24-92 —0:89 24-03 18 51 56-08 —0:32 5576 25-27 9 | 13 0 35-70 —1'12 3458 15 56 546 +0'59 6-35 25-23 um 1S* 49*4 28-020 Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis West 3] 19% 3 — 0-30 48-42 3 9 23115 | —cu 20-04 + 4 28-38 42.200 19 397 76-35 — 0-30 16-07 19 24 49-02 -| —1'16 47:86 25-21 15 14985-224141 —0°23 20°83 19 30 55°16 —0°68 52-48 28-35 16 ı 32 m ;j —0-30 2066 19 37 33-97 —1'67 52-30 28-36 17 | 193 4 22:0 | —0'30 4141737|]| 3 2 1493 —1'70 1 25-48 Bestimmung der Meridiondifferenz Leipzig-Dablitz. 167 Diferenz d. Uhrzeiten October 7. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost i 57'354 13 : I -e= 243 3 I 0% 10-1 3 41-23 0.37 34 3 2323-75 —0-10 ur 1 aan rer I I in —026 -0. +076 29-19 39-78 29-72 | 42-98 2-7 | F ee iD A NS SEND NDN wg au $ un um 135° 51*2 wu w Dablitz: Kreis Ost; [34-35 53-07 2093 2545 25336 46-75 16-19 AMONG DORREND Om m ı Aa DORNASHM n : Mi he a a w a 1# 3771 Mittel: m 19 13-53 — £ 32-31 Beobachter: Bruhns in Dablitz, Weiss in Leipzig. | 4 Bediad im ı Bediad 3 2 Merid. Merid . Differenz d. Uhrzeiien September 23. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 0:00 | 17 sm 018 | +02 | + 3= 11:39 —0-06 u0.e2eea | so» | m | 12-22 +0-01 | 2 171 | +10 12-15 19 19-72 | 12-25 21 47-60 30 51-55 37 32-71 2 13-6 45 43-07 12-33 Me it ar Con hie Ik wiwm 1 . { um 1% 230°1 Dabliz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Wesi | 36-44 | 2535 I —ı5 21-89 | 3 058 | —1 29-30 | 43 9-21 | —1-00 1 176 | 4 965 | —02 PIE [ee JE Sa SZ 7 any wm» 00 iD on wo 322 51 3687 —101 18-31 ss. 69 | —+3 2 DU mi 12-076 12-171 Wir lassen hier die drei gemeinschaftlich beobachteten Sterne der ersten Zeitbestimmung (4, zund Aquilze) weg, um das Mittel der Zeiten jenem Momente mehr zu nähern, in welehem die Signale und Coin- eidenzen gegeben wurden. Oetober 3. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis West 39 | 0 20= 3°89 —O’14 3:75 e 15° 5312 —0'43 32*"71 \ + ? ır 40) 0 23 10-79 —0-14 10-65 o 19 1-31 )}| —ı13 \ 0-05 10-6 41 0 26 35-24 —0o-14 35-10 | oe 2 2-9 —036 | 23.34 | 11-26 42 0 31 42-65 —o’14 42-51 oe 7 31.98 | —0-39 | 31-55 10-92 45 0 35 6-57 —0.14 6-43 ee 30 72 | -#3 sa4 | 10-39 um 0 237°:3 +2 1-90 14” 108 O0. v. Littrow. Merid. Differenz d. Uhrzeiten Dablitz Merid. Merid. Leipzig Merid. i Red.a.d. | im | ' a im Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Ost 3” 39:21 — 0:68 38tt 402 10:67 87 31- —0 62 30:85 2 a ö 10:81 BE? .c 8 5° a . 10:96 —0°95 22-1 4 10: s . 11:32 — 0:64 25: 45 14° a 3° 11:68 — 0:93 O8 Bi 2: Ö 2: 1144 — 0:65 © 57 36: ° ® 11-50 [4 Drum ooo 11'197 Mittel: . -11:084 October 4. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 46°5: 51 31° 0: . 15-36 13: —0:93 . 15-76 2-8 0: . 16:25 21-22 fe 99 15:95 49: = . 16-33 53-3 or - 16:07 53- — le - 16-30 15-1: let . 1645 44: —1+58 2: 16-40 16097 Dablitz: 40° . J = 1563 25° 0 ; 15-54 23° . e = 1553 19: - - . 1594 5. 5: . . 15.79 1a ; 2 5° 15°87 22° e i Di 15:69 15713 Mittel: um 19 5-1 + 4 15'905 Ausser dem gegenseitigen Stande der Pendel bedürfen wir auch noch des relativen Ganges derselben. Für die Oetoberbeobachtungen kann man denselben unmittelbar aus dem täglichen Stande der Uhren ableiten: für September 23. wird es genügen, denselben aus den p. 69 und 71 gegebenen Gängen zu bilden, allein für September 5. und 11. können wir diese nicht verwenden, weil die Dablitzer Uhr damals nur während der telegraphischen Operationen durch den Quecksilbertropfen des Unterbrechers ging. Was nun September 5. betrifft, so folgt aus den in Dablitz bei Kreis Ost angestellten Beobachtungen: Aus Stern 2 und 5 um 18° 19°5 Differenz der Uhrzeiten +2” 12:52 NO, er 5 5 p +2 13-29. Daher stündlicher Gang: +1°33. Diesen Gang werden wir auch September 11. anwenden und haben daher schliesslich, wenn wir die Dif- ferenz: Dablifzer Uhr— Leipziger Uhr mit d bezeichnen: 1863. September . d= +2” 13'469 + 0:133 (*—22°778) il. — +2 26-088 + 0:133 (£—18-935) um Hast —= +3 12-171 + 0-230 (19-067) October 3. —= +4 11'084 + 0-263 (£— 0795) A 4. —= +4 15'905 + 0'263 (19085) x 3. — +4 24:046 + 0'226 (t—- 0'873) 5 6. —= +4 28°188 + 0'211 (£—-19:208) R 7 — +4 32-864 + 0'195 (19-222) Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 109 1. Signalmethode. Im Folgenden stellen wir alle Signale, welche an beiden Orten aufgefasst wurden, zusammen, und be- merken nur, dass d wie früher den gegenseitigen Stand der beiden Uhren und Z die aus der Gruppe folgende Längendifferenz bedeutet. Beobachter: Weiss in Dablitz, Bruhns in Leipzig. 1863. September 5. a. Signale, gegeben in Dablitz, Gelesen Gehört Leipzigs— Gelesen Gehört Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz Egg pe TEL I NL I — —— nn 20° 43” 20:25 20% 32m 4972 —10= 31°05 20: 58m 50:25 20% 48" 1985 _—_ 10m 3095 30-05 593 30:75 59 0-35 29-4 3095 4015 33.2942 30-95 10:35 39-2 31'15 5025 19:4 3085 20.20 492 3100 : Ar 30-05 59-2 30'85 um 20 43 35 —10 30'90 40-35 aan 955 31-05 50:20 195 3070 21 0 0-35 29-5 3085 10:30 39-3 31:00 2025 49.2 31:05 um 20 59 35 —10 30°95 Mittel aus beiden Reihen: um 20"860 —-10” 30:93 d +2 13:21 L. — 8. 1772. Pf. Signale, gegeben in Leipzig. Gelesen Gegeben Leipzig— Gelesen Gegeben Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz m PN Er m Tr N — u u 2427 ,120 31.325 20: 512 0" —_10= 31725 PA) 20° 532 20° —10= 31'10 41°25 10 31°25 4 1:00 30 31:00 50.15 19 31'15 11:05 40 31:05 2 110 30 31'10 21°15 50 31:15 1020 39 31°20 31°25 54 0 31'25 21°45 50 31'45 41'15 10 3115 31°25 52 0 3125 51'05 20 31°05 41'05 10 31°05 5 1'10 30 31:10 5090 20 30.90 2115 50 31°15 3 1-15 30 31°15 3210 55 1 31'10 SE er ER um 21 4 38 —ı0 31-11 31°15 53 0) 31°15 um 21 2 31 —10 31°16 Mittel aus beiden Reihen: um 21'060 —10” 31°14 am 2 13-24 Ta 8817290: Die hier unter Z notirten Differenzen sind noch nicht die eigentlichen, aus den Signalen dieses Abends folgenden Längendifferenzen, da in Dablitz die Zeiten des Gebens und Ankommens der Signale nicht nach dem Schlage des Pendels, sondern auf dem Registrirstreifen notirt wurden, während die Zeitbestimmung auf die Pendelschläge sich bezieht. Es ist daher noch der Unterschied beider Zeitscalen zu bestimmen. Professor Bruhns war während seiner Anwesenheit in Dablitz so freundlich, die dazu nöthigen Vergleichungen vor- zunehmen und fand durch Coineidenzbeobachtungen : Auge und Ohr- — Registrir-Zeit: —0'148. Es ist also an diesem Tage Aus den Dablitzer Signalen: L= —8"” 17:57 n » Leipziger „ s or) — 81270, 110 O0. v. Littrow. 1863. September 11. %. Signale, gegeben in Dablitz. Gelesen Gehört Leipzig— Gelesen Gehört Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz N u— — mn N I ——— 20° 57” 20:20 20% A6m 35°9 —10" 44:30 21% 43" 1025 21" 327 2529 — 10 44:35 30:20 45°9 44:30 30-30 45°8 44:50 4020 56°0 4420 40:25 55-8 44:45 50:20 47 60 4420 50:20 33 60 4420 58 0-15 1529 44:25 44 0:15 15-7 4445 10°15 25°9 44:25 10:20 25°6 4460 20:20 359 4430 20-10 35.4 4470 30:10 458 44'350 30:20 454 44:80 4025 56:0 4425 4010 55°4 44:70 50:10 48 5.9 44:20 50:05 34 5'4 4465 59 0:15 15-8 44-35 45 0:25 15°6 44:65 u > ee um 21 4 9 10 44-55 um 20 58 15 —10 4428 Mittel aus beiden Reihen: um 21"353 —10” 44°41 d +2 26°41 L — 35 18'00 ß. Signale, gegeben in Leipzig. Gelesen Gegeben Leipzig— Gelesen Gegeben Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz m ——— —— — — ——— EN nn m —— m m — 21? 0” 24°40 20: 49" 40° —-10” 44'40 21: 45” 44°80 21 357 0° —10® 44:80 3450 50 4450 5460 10 4460 4445 50 0 4445 46 4:70 20 44:70 5455 10 44'55 14:60 30 44:60 it 445 20 4445 2470 40 4470 13°55 29 4455 ’ 34:60 50 4460 24:55 40 44°55 4470 36 0 44:70 3445 50 44'45 5460 10 44:60 44:50 51 0 4450 47 465 20 4465 5440 10 44:40 1450 30 4450 2 4:60 20 44:60 24-70 40 44:70 1445 30 4445 34'45 50 4445 24:50 40 4450 4460 37 0 44:60 34:50 50 4450 54'60 10 44:60 4450 52 0) 4450 48 4:70 20 4470 um wol 1 34 —10 44:49 um’al217 46 55 —10 44°63 Mittel aus beiden Reihen: um 21'404 —10” 44°56 d +2 2642 L —3 18:14 Auch hier sind die Z nicht die eigentlichen Längendifferenzen , sondern noch um den Betrag des Unter- schiedes beider Zeitscalen, wie bei September 5. zu eorrigiren. Dadurch wird: Aus den Dablitzer Signalen: ne rlleipziger 7, 1863. October 5. a. Signale, gegeben in Dablitz. L= —8” 17:85 L=—8 1799. Gegeben Gehört Leipzig— Gegeben Gehört Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz m mn m er ————— — ——— m 0* 50” 10° 0% 3772 282.6 — 12” 4184 135259005 1: 22” 38°2 —12” 41'8 20 386 414 30 451 41'9 30 45°4 41'6 40 58-1 41°9 46 58°3 41°7 50 230 SC0. 420 50 331 18-2 41:8 36 0 15:0 420 51 1) 18°2 418 10 28-0 420 10 282 41:8 20 37:9 42-1 20 384 416 30 48:0 420 30 484 41°6 40 582 41°8 40 583 41°7 50 24 so 42°0 50 82 418 37 0 15:0 420 52 0) 184 41°6 ) 28-1 41'9 2) Zur = um 1 36 15 —12 41'95 um 0 51 10 —12 4164 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. #1] Mittel aus beiden Reihen: um 1”228 —12” 41:80 d +4 24-13 L.—8_ 17-67. ß. Signale, gegeben in Leipzig. Gehört Gegeben Leipzig— Gehört Gegeben Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz — —e— z— um —Nu u— mn 0% 520 46:8 OBA0n 5% —12” 41°8 127382 217 SE ne —12” 417 D72 15 42°2 dert 10 417 55 6°8 25 41°8 39 1°6 20 41°6 16'7 35 41°7 7 30 41°7 26°6 45 41'6 21°8 40 41°8 36°5 55 41°5 31°9 50 41°9 46°5 41 5 41°5 419 27 0 419 a 5: Ei um 1 39 12 12 41:76 16°5 35 41°5 26°3 45 41°35 36'4 55 414 um 0 53 42 —12 41°62 Mittel aus beiden Reihen: um 1274 —12"” 41°69 1863. October 6. a. Signale, gegeben in Dablitz. Gegeben Gehört Leipzig— Gegeben Gehört Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz ——— & —— mn —— — Zn —— nn 2441210 2er 23m 2372 —12” 46°8 DIRT2AU Ar 23h 11% 53?4 5—12” 46°6 20 333 46°7 50 12 32 46°8 30 43-1 469 25 0 13T 469 40 531 469 10 23°3 46°7 50 29 33 46°7 20 33:0 470 42 0 13°3 467 30 434 466 10 23-3 467 40 53.2 46'8 30 43-1 469 50 13 32 468 = Aa. E um 23 5 15 —12 46:77 43 0 13-1 46°9 um 22 42 4 —12 4678 Mittel aus beiden Reihen: um 23'062 —12” 46'77 d + 4 29'00 Et — 8 10507, ß. Signale, gegeben in Leipzig. Gehört Gegeben Leipzig— Gehört Gegeben Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz e Dablitz Leipzig Dablitz — v——m— un — mn — en — — nm Do, 132732702 22530 A —12” 47'0 Danone aD Ann —12” 47'2 420 55 47:0 42-1 55 47-1 518 31 5 46°8 52-2 15, 8 47°2 44 cr 15 46°7 23 Pl 15 47-1 11'6 25 46°6 12-2 25 472 21°5 35 46°5 22-0 35 47°0 31°4 45 464 32-0 45 470 41°5 55 46°5 42°0 55 470 51°5 32 5 465 522 16 5 472 45 lchrr 15 46:7 29 23 15 473 11°6 25 46°6 12-3 25 473 21°8 35 46°8 21-9 35 46°9 31 45 46°6 32-0 45 47:0 um 22 4 32 —12 46-67 2 22 an um 23 28.37 —12 47'12 Mittel aus beiden Reihen: um 23"110 —12” 46:90 d + 4 29-01 L —3 17:83). ©. v. Littrow. 1863. October 7. a. Signale, gegeben in Dablitz. Gegeben Gehört Leipzig— Gegeben Gehört Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz z— — nn rm v—n v— hen — 0% 39= 10° or 26= 18:2 — 12” 51'8 12°7719277,0 NE —12” 51°8 20 28°5 51°5 10 182 51:8 30 38:3 517 20 23°0 52:0 40 48°6 51'4 30 38-2 51'8 50 583 517 40 48.2 51'8 40 0 27 8.3 517, 50 58-1 51°9 10 15°4 51'6 20 ) 7 8.0 52°0 20 254 51-6 10 13-0 52°0 30 333 51°7 20 23°0 52°0 40 483 51-7 30 382 51°8 50 583 51.7 40 48-2 51°8 41 0 28 8-5 51°5 50 58°1 51'9 10 18°2 51°8 21 0) 8 82 518 um 0 40 1 —12 51-65 um 1 20 0 —12 51-88 Mittel aus beiden Reihen: um 1001 —12” 51°77 d + 4 33°99 L — 38 17'783. ß. Signale, gegeben in Leipzig. Gehört Gegeben Leipzig— Gehört Gegeben Leipzig — Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz z— en — en a — en z— mn —— 08 41m 51°4 0% 297 0:0 — 12” 51'4 eo TATED IEeS-an52 —12” 520 42 16 100 51'6 22 71 91.163 51'8 117 19:9 518 16:9 25°3 51'6 21°7 30°2 51-5 26°8 35'2 516 31°6 40°1 515 36°6 45°0 51'6 41°5 50°2 513 46°8 55-3 51-5 51'6 30 03 51°3 56°9 10 54 51-5 43 1 Ol 10°2 51-5 23 6°8 15°3 51°5 ler 2051 51°6 170 254 51'6 21°8 30°2 516 26°7 35.3 514 31°6 403 51°3 367 45'2 515 41°5 50.4 DT 46°8 55°3 51'5 51-5 31 0:5 ) 56°8 11 nl or um 0 42 52 —12 51'42 um 1-22 56 —12 51°60 Mittel aus beiden Reihen: um 1"048 —12" 51°51 d + 4 34:00 L —8 17:31. Beobachter: Bruhns in Dablitz, Weiss in Leipzig. 1863. September 23. &. Signale, gegeben in Dablitz. Gegeben Gehört Leipzig — Gegeben Gehört Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz al 2325102 221139 —11” 30°?7 31% 56” 30° Dat A4m 59:3 —11” 30?7 20 49-4 30°6 57 0) 45 29-4 30:6 30 59.3 30*7 10 39°3 30:7 40 12 9.4 30°6 20 49:4 50°6 50 194 30:6 50 46 192 308 24 0 29:5 30°5 58 0 292 30:8 10 89°5 30:5 10 393 30°7 20 49:4 30°6 20 49°3 30°7 ” er um 21 57 3 Il 30:70 50 194 30°6 25 I) 29-4 30'6 um »1lW24u= 75 —11 30:57 Mittel aus beiden Reihen: um 21?680 —11” 30°63 12-77 17:56. d +3 L —8 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 113 ß. Signale, gegeben in Leipzig. Gehört Gegeben Leipzig— Gehört Gegeben Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz —— m — ———— — mn z— mn z— Dj 26m ,.10r42 79218, 440,-40° —11” 304 2lE59m 026 214 747u7 30° —11” 30?6 20-5 50 30°5 10-4 40 304 304 15.0 30:4 20-5 50 30-5 40°6 10 30°6 30.4 48 0 304 50:3 20 303 404 10 30:4 27,04 30 30°4 50:6 20 30:6 104 40 304 22.0 0-4 30 30.4 20-5 50 305 10:6 40 30°6 304 161020 304 20:6 50 306 40:6 10 30°6 30°5 49 0 30°5 50:6 20 306 404 10 30:4 28 0*5 30 30°5 50-7 20 30°7 10-4 40 304 1 0-3 30 30°3 20-6 50 30-6 10-4 40° 30-4 298 LU) 30:3 um 2, 0 5 —ii 30:49 um 21, 27, 20 —11 30:47 Mittel aus beiden Reihen: um 21'728 —11” 30°48 a Ee312TS L —3 177. 1863. October 3. &. Signale, gegeben in Dablitz. Gegeben Gehört Leipzig— Gegeben Gehört Leipzis— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz Zt DD I mm nn m DD m tn EN Ba Bee 05413252623 — 122.287 133212 12 20” 46:12 —12” 28 8 56 5 363 287 35 21 6'3 28°7 15 464 28°6 45 16°2 28°8 25 56°3 28°7 34 15 46°3 23°7 35 44 63 27 25 56:2 28°8 45 164 25°6 35 22 (a 28°9 55 26°4 23°6 45 16 0 2920 57 5 36'5 23°7 55 26° 23°9 15 464 23°6 35 5 36'2 28-8 25 56-3 28-7 TER 35 en 98-6 Um SAT 12 28-82 45 164 23°6 55 264 286 58 5 36'3 287 um 0 57 0 —12 283°65 Mittel aus beiden Reihen: um 1"261 —12" 25°73 d +4 11:21 L — 8 17:32. ß. Signale, gegeben in Leipzig. Gehört Gegeben Leipzig— Gehört Gegeben Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz — m I Z— mn a ne ——— VER 0: 46= 40° —12" 28°9 10 352259:0 127239307 — 12" 29°0 18°S 50 28°8 36 87 40 28°7 219 59 25-9 15° 50 28:8 38-4 47 10 284 28-8 24 1) 28°8 487 20 28-7 35°9 10 28:9 38°7 30 28°7 459 20 28°9 I RE 40 28°8 59:0 30 29:0 187 50 28°7 37 9:0 40 29-0 23-4 48 0 23 °4 18° 50 23-8 38:7 10 237 23°8 25 0) 28-8 45°8 20 288 35°9 10 28°9 588 30 28°8 45'9 20 28°9 en ai as um 1 36 34 — 12 28-88 um 1 0 9 —12 23:72 Mittel aus beiden Reihen: um 1'309 —12” 283°80 a 4 11792 L —3S 11:58 Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 15 114 O. v. Littrow. 1863. October 4. x. Signale, gegeben in Dablitz. Gegeben Gehört Leipzig— Gegeben Gehört Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz ——— nn m ———— en — nn u O2 20 2a3r 50" 45:0 —12" 35:0 Ou3o= 108 0% 220 25:0 —12” 35°0 30 54'8 35'2 10 347 35°3 40 51 4'8 35'2 20 447 353 50 14'7 35°3 30 548 35'2 4 0 249 35-1 40 23 4'8 352 10 34'8 352 50 147 353 20 449 351 36 0 244 35°6 30 550 350 10 347 353 40 562 50 350 20 447 353 50 x 149 35-1 30 547 353 5 0 25°0 350 40 24 4:6 354 um 0 4 w —12 35-11 2 3 Er um 0 35 55 —12 35-30 Mittel aus beiden Reihen: um 0"334 —12" 35°20 d + 4 1729 L —3 17:91. P. Signale, gegeben in Leipzig. Gehört Gegeben Leipzig— Gehört Gegeben Leipzig— Dablitz Leipzig Dablitz Dablitz Leipzig Dablitz L———— m — u en — m —— en m m — OnBeB5r0 235art 0° — 12" 35°0 Or Fanana5: 2 NH: — 12” 35?2 44:9 10 349 553 20 35°3 Sl 20 351 33 51 30 35-1 6 52 30 35°2 15 °1 40 35-1 15:0 40 350 250 50 350 252 50 352 352 26 0 352 351 54 0 351 452 10 35'2 45'2 10 35.2 554 20 354 55-1 20 35-1 39 53 30 353 7 5.0 30 350 15-1 40 35-1 15°0 40 350 25-0 50 35.0 252 50 352 350 27 0 350 um 0 6 30 —12 35°08 um 0.38 40 —12 35'16 Mittel aus beiden Reihen: um 0'377 —ı12" 35°12 d +4 1730 LZ#8 #17°82. Bezeichnet man mit / die Länge von Leipzig in Bezug auf Dablitz (östlich negativ zu verstehen), mit p den Unterschied der persönlichen Gleichung: Weiss— Bruhns und mit s die Stromzeit (in die letztere die Trägheit der Relais ete. eingeschlossen), so ist die oben mit Z bezeichnete Grösse: ( bei den Dablitzer Signalen Z=!+p+s für 3 - Weiss in Dablit ar ür Beobachter eiss in Dablitz } N ergisr h PEN £ h bei den Dablitzer Signalen L=/!—p+s für Beobachter Bruhns in Dablitz | A: u keipzigen ss L=1—p—s. Nach diesen Bemerkungen haben wir aus dem Obigen: 1563 I+p+s I+pP—s I+p Ba ee eg au Seh September 5 —8" 17Y57 —S” 17:75 —5S" 17°660 » 11 1785 17:99 17-320 October D 17:67 1755 17'610 „ 6 1 17:89 17'830 T 17:78 17.51 17645 n Mittel —S 17'733 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 115 1563 I—p+s 1—p—s !—p m — Du nn BE TE Tuner rm til m nen September 23 —8" 17?86 —8" 17:70 —8" 17'780 October 3 17 52 17:58 17-550 4 17:91 17:82 17865 ” Beim Nehmen der Mittel wurde jedem Tage dasselbe Gewicht gegeben, ausser October 3., welcher das Gewicht '/, erhielt, weil an diesem Tage mannigfache Telegraphenstöruugen vorkamen, wie aus dem Beobachtungsjournale ersichtlich ist, und insbesondere während der Signale und Coincidenzen in Leipzig Verstellungen des Relais vorgenommen wurden , die der Genauigkeit der Vergleichungen Eintrag thun mussten. Aus der Übereinstimmung der einzelnen Tage unter einander ergibt sich für den mittleren Fehler der Gewichtseinheit: e= +0'139. Wir haben nun !+p=—8"17'733 Gew. 50 I p=—8 171168 „ 25 somit {= —8"17’750 Gew. 667 <= +0:.054 p= 0018 „667 = +0:054. Zur Ableitung der Stromzeit, sind Beobachtungen dieser Art zu unsicher, wie der grosse irn Resultate zurückbleibende mittlere Fehler darthut. 2. Coineidenzmethode. Ehe wir die Beobachtungen geben, wollen wir ein paar Worte über die Art der Reduction vorausschieken. Aus den Signalen ist der gegenseitige Stand der Hauptuhren beider Beobachtungsorte bereits sehr genau bekannt: es ist daher leicht, von einem gewissen Schlage der Hülfs- (Coineidenz-) Uhr als dem Ersten aus- gehend, die den consecutiven Coineidenzen mit den Hauptuhren beider Orte entsprechenden Seceunden der Hülfsuhr anzugeben. Wir haben die Coineidenzmomente jedes Abends auf eine nahe in der Mitte sämmtlieher Beobachtungen liegende Secunde der Hülfsuhr redueirt, weil dies uns das Einfachste schien. Ist nämlich 7 die Seeunde der Coineidenzuhr, auf welche redueirt werden soll, z die Seeunde der Hülfsuhr, an welcher beob- achtet wurde, sind ferner T und r die zugehörigen Zeiten der Hauptuhr, endlich u. die Dauer einer Comeidenz- uhrsecunde in Hauptuhrsecunden ausgedrückt, so ist: Ir (T—1) u. Die Dauer u einer Coineidenzuhrseeunde ist aus den Beobachtungen jedes einzelnen Tages abgeleitet, indem sie gleichgesetzt wurde der zwischen der ersten und letzten Comeidenz abgelaufenen Zahl der Secun- den der Hauptuhr, getheilt durch die gleichwerthige Zahl der Coineidenzuhrsecunden. Wir führen im Folgenden an: die beobachtete Uhrzeit der Coineidenz, die entsprechende Seeunde der Coineidenzuhr, die Reduction auf die gemeinschaftliche Epoche. September 5. ist übrigens ausgelassen, weil an diesem Tage Coineidenzen nur in Einer Stromrichtung notirt werden konnten. 116 CO. v. Littrow. Beobachter: Weiss in Dablitz, Bruhns in Leipzig. 1863. September 11. a. Dablitzer Coincidenzuhr. Coine. gelesen See. d. Redueirt auf Coine. gehört Sec. d. Redueirt auf in Dablitz Coine.-Uhr 440° in Leipzig Coine.-Uhr 440° N — Nun. Om N Ten L—\ Da range 37 31: 14” 40'28 D0L 502239. 0 91: 730056802 10 ‚27 185 40:28 59 5 147 56:02 12 54 333 40'253 21 1 33 296 56:02 15. 20. 480 40:27 6.1.27 592 56:03 17 48 629 40:28 11 19 856 56:02 x nn “98 u nn 55 Rn ns es Mittel 21 3 56:02 Mittel 21 14 40:28 um 21'245 —10” 4426 d +2 2640 L \— 82 17:86. f. Leipziger Coincidenzuhr. Coinc. gelesen See. d. Redueirt auf Coine. gehört Sec. d. Redueirt auf in Dablitz Coine.-Uhr 310° in Leipzig Coine.-Uhr 310° N nn —T—— N —— NL u nn 21: 24m 37° —117 21° 31° 31768 Die om3ge 0 21° 20m 47:31 27 30 + 67 3168 18 42 154 4731 30 33 251 31:68 21 44 367 4731 33834 435 31'67 24 45 549 47-31 36 38 618 31:68 27 45 730 47:29 um 21'526 —10” 44°37 d +2 26-43 L —3 17.9. Die als Z angeführten Grössen müssen, um in Längendifferenzen überzugehen, noch um den Unterschied: +0°15 verbessert werden, weil in Dablitz die Coineidenzen wie die Signale nicht nach dem Schlage der Hauptuhr aufgefasst, sondern registrirt wurden. Es folgt also Mittelst der Dablitzer Coineidenzuhr L=—8" 17:71 A „ Leipziger n L=—8 17:79. 1863. October 5. &. Dablitzer Coincidenzuhr. Coine. gehört Sec. d. Redueirt auf Coince. gehört See. d. Redueirt auf in Dablitz Coine.-Uhr 350° in Leipzig Coine.-Uhr 350° Te — N m —— a —I —m— nn — N 17 102F45% — 285 1 zer A OR 48" 31° 0 0: 5a" 18°61 3 13 +121 046 5 53 148 15:62 5 836 265 043 53 21 292 18:60 3 9 419 0-47 55 47 439 18:61 10 36 567 0-47 58 13 556 18:62 1370 712 044 1 0 38 732 13:62 Mittel ıt 7 045 Mittel 0 54 18:61 um 1"117 —12"” 41:84 d +4 2410 L —3 17:74. ß. Leipziger Coincidenzuhr. Coine. gehört Sec. d. Redueirt auf Coine. gehört Sec. d. Redueirt auf in Dablitz Coine.-Uhr 450° in Leipzig Coine.-Uhr 450° m N —T—— en mm Le m en Sata — 11 or AT, las SOuADE 0 127107279253 15 18 +175 5149 5b 45 184 9:54 A Me Ir 355 51'48 8 47 567 9:54 24 15 554 51'46 112227 548 9-54 27 19 219 5148 14 46 728 9-53 30 22 903 51'48 17 46 909 9-52 Mittel 1 22 51'48 Mittel 1 10 9-53 Coine. gehört in Dablitz TAN — aan A7e 6° 49 29 51 55 54 21 56 45 59 12 23 1 40 Coine. gehört in Dablitz m N — Dyn ade dr SEE39 14 15 17 15 20 10 Coine. gehört in Dablitz —T— en 024522938 47 54 50 22 52 50 55 17 57 45 1 0 13 Coine. gehört in Dablitz en NEE 7 4 10 42 13 „45 16 46 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. Sec. d. Coine.-Uhr mn Mittel Sec. d. Coine.-Uhr — 20 +163 531 712 838 Mittel See. d. Coine.-Uhr 239 +113 262 411 559 708 oem 8591 Mittel Sec. d. Coine.-Uhr — 19 +170 3485 532 714 Mittel um 1'414 d L — 8 —12” 41'95 24°17 17:78. + 4 1863. October 6. «. Dablitzer Coincidenzuhr. Redueirt auf 430° —\ 2a 1547 ,34:92 34'90 -90 -90 34:59 91 -92 3491 See. d. Coine.-Uhr Coine. gehört in Leipzig LAN mn mm I Zn 224 34m 41° 0) 37 8 148 39 33 294 41 59 441 44 '27 590 46 54 738 49 19 584 Mittel — 12m 46°83 + 4 28197 — 8 17'86. £. Leipziger Coincidenzuhr. Redueirt auf 450° an N 54°41 54:42 5445 5444 5442 5443 238 on 23 12 um 23'215 d L Coince. gehört See. d. in Leipzig Coine.-Uhr m — en —— 2252 AUE 0 55 26 167 53 26 348 23 1 24 527 4 28 712 7 24 839 Mittel —12” 46:98 + 4 29°03 — 8 17.95 1863. October 7. a@. Dablitzer Coincidenzuhr. Redueirt auf 400° —T——— NL 0° 520 39*06 39-07 {=} o D -07 um 0'878 d L £. Leipziger Coincidenzuhr. Redueirt auf 350* ey N 1° 10” 43+99 "02 Sek) -99 398 1 10 -99 um 1"179 d Coine. gehört See. d. in Leipzig Coine.-Uhr N sn [Te N 003325102 0 35 38 149 3884 296 40 29 442 42 54 588 45 22 737 ı 51 337 Mittel —j2= 51178 + 4 33'97 — 8 1781. Coine. gehört See. d. in Leipzig Coine.-Uhr LT N ne DR 0 55 ö 152 58 6 364 1 1 7 546 4 T 727 Mittel — 12" 51*91 + 4 34-03 — 8 17'838 Redueirt au 450° N — 22% 41” .48°08 48:09 48°08 48° 48° 48° 458° 07 09 09 05 22 41 48°08 Redueirt auf 450° j -ı > 1 III Ha © 230 7 Redueirt auf 400° T— | —— No 0* 39” 47:50 47° 47° 47° 47° 47° 47° 0 39 47°29 > © DOW 0 SIND OO Redueirt auf 350* N — 0: 57= 52:08 52:08 52-08 52-07 52:07 0 57 52:08 118 Coine. gehört in Dablitz Pe Er 33 25 35 56 338 25 40 49°5 43 15 Coine. gehört in Dablitz ———— N — Sr TE 50 39 53 43-5 Coine. gehört in Dablitz N IS 522002 8 18 10 48 13 12 15 38 Coine. gehört in Dablitz N 15. 28 4 al Coine. gehört in Dablitz a 0 -10=m 47° 13 14 15 43 18 11 20 38 CO. v. Littrow. Beobachter: Bruhns in Dablitz, Weiss in Leipzig. See. d. Coine.-Uhr Mittel Sec. d. Coine.-Uhr 122 305 4905 Mittel See. d. Coine.-Uhr Mittel See. d. Coine.-Uhr 144 328 512 Mittel See. d. Coine.-Uhr 596 Mittel 1863. September 23. %. Dablitzer Coincidenzuhr. Redueirt auf Coine. gehört 370° in Leipzig m IN DI ERTL) Aa EBD“ 2.92 20 46 2:95 23 5 2297 25 30 2:95 28 0) 2:94 30 27 21 36 2-94 um 21"601 —11” 30°51 d +3 172775 L —3 17:76. ß. Leipziger Coincidenzuhr. Redueirt auf Coine. gehört 260° in Leipzig Nenn a Su 21" 49” 54725 ee 1. 5425 37 8 54:25 40 10 >} 21 49 54.25 re um 21832 —11" 30*67 d +3 12-81 L —S 17:86. 1863. October 3. @. Dablitzer Coincidenzuhr. Redueirt auf Coinc. gehört 350° in Leipzig nn N, m HN ze gr25g231 0:0 5143 59:31 54 12 59:33 56 40 59:33 58 59 59.31 1 1 30 1 9.5932 um 1”167 —12” 23*69 d +4 1118 L —3 1731. ß. Leipziger Coincidenzuhr. Redueirt auf Coine. gehört 300* in Leipzig m U m N a erh 12102292 3615 13 418 36°15 16 15 a 1 27 36-15 u um 1'460 —12" 28:78 d +4 11'26 L —38 1752. 1863. October 4. 4. Dablitzer Coincidenzuhr. Redueirt auf 300° IN——n Coine. gehört in Leipzig m N 0° 15” 43°99 DAL Han 43°99 0.0.40 43:99 8, 08 4400 5 30 4400 :Y 0 15 43°99 See. d. Coine,-Uhr 7m N — mn Mittel See. d. Coine.-Uhr m nn N) 154 367 550 Mittel See. d. Coine.-Uhr u en 150 299 439 591 Mittel Sec. d. Coine -Uhr Mittel See. d. Coine.-Uhr m 0 150 296 442 585 Mittel Redueirt auf 370* — N — 21: 24” 32:46 Redueirt auf 260° N——— 382 PA 8 23:59 2359 23:58 23'585 Redueirt aut 350° LT ——/\ 0° 57° 30°:64 3065 30'66 30:60 3062 n 57 30*63 Redueirt aut 300* ———— An 115237 SB 7-37 7:37 17215 737 Redueirt auf 300* N ou Ta grga 8:97 8:97 8-97 8:96 0 3 8-96 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dabhitz. 119 um 0'262 —12" 35'03 d +4 17'27 m ED a anne: ß. Leipziger Coincidenzuhr. Coine. gehört Sec. d. Redueirt auf Coine. gehört See. d. Reducirt auf in Dablitz Coine.-Uhr 280° in Leipzig Coine.-Uhr 280° IN Z————n Fe EEE mn een —— nn —— nn — —n or 24” 40° 20 0: agr '58*57 Or m 45” 0 0* 16= 23748 27 39 200 58:56 14 51 187 23-49 30 43 385 58-58 17 54 Tl 23-50 33 44 567 58:58 20 55 553 23:49 Mittel 0 28 58-57 Mittel 0 16 23-49 um 0'483 —12” 3508 du A182 79 —28 17216. Behält man die bei der Signalmethode eingeführte Bezeichnung bei, so ergeben sich folgende Resultate der Coineidenzbeobachtungen: 1563 I+p+s I+r—s !+p 8 TT—— N ————tn —e m September 11 -—8" 17:71 —8” 17:79 —8" 17°:750 +0°040 October 5 1774 17°78 17-760 0020 n 6 17'86 1795 17:905 0'045 n 7 17-81 17:88 17845 -+0°035 Mittel —8 17'815 1863 I—p+3s I—p—s I—p 8 nn Fe ee r— — nn ——n —n— September 23 —8" 17:76 —S" 17'386 —3” 17'810 +0°050 October 3 17251 17-52 17'515 +0'005 nn 4 17:76 17:76 17760 0000 Mittel —S 17731 Nimmt man aus allen Werthen von s das Mittel, und bestimmt dafür den mittleren Fehler, so ist: s—+0'0283 e= +0'’0075. Bei der Ableitung der Werthe von /+p und /—p haben wir October 3. wieder aus den, bei der Berech- nung der Signale auseinandergesetzten Gründen das Gewicht '/, gegeben. Als mittlerer Fehler für die Gewichtseinheit findet sich hier e= +0'102. Man hat aber !+p=—8"17'815 Gew. 40 I—p=—8 17731 „ 25 und daraus schliesslich = —8"17:773 Gew. 615 «= +0'041 = — 0.042 7, 61a e= 0-01. Die Stromzeit lässt sich bei dieser Methode desshalb sicherer bestimmen, als die Längendifferenz, weil für die erstere viele Fehlerquellen wegfallen, welche auf die letztere einwirken. Die mittlere Unsicherheit eines Tagesmittels ist sowohl für die Comeidenzen als auch, und zwar in noch höherem Masse für die Signale weit grösser als man nach der Güte der einzelnen Zeitbestimmungen erwar- ten sollte. Da nun alle econstanten Fehlerquellen so gut als mögläch eliminirt wurden, so kann der Grund davon füglich nur in einer täglichen Variation der persönlichen Gleichung gesucht werden, und zwar um einen nur wenig geringeren Betrag als der mittlere Fehler eines Tagesmittels ausmacht. Bei den Coineidenz- beobachtungen findet bekanntlich und auch nach den oben mitgetheilten Untersuchungen nur eine gegenüber den Variationen, um die es sich hier handelt, verschwindende persönliche Gleichung statt; man kann daher die bei der Coineidenzmethode auftretenden mittleren Tagesfehler der täglichen Variation der persönlichen Gleichung bei Beobachtungen von Sternpassagen mit Auge und Ohr allein zuschreiben. 120 0. v. Littrow. Bei den Signalen hingegen tritt zu der zuletzt genannten Variation auch noch die tägliche Variation der persönlichen Gleichung beim Geben und Auffassen der Signale hinzu. Sieht man daher den mittleren Tages- fehler bei den Signalen als aus der Zusammenwirkung beider Fehlerquellen resultirend an, und trennt die- selben mit Hülfe der Coineidenzbeobachtungen, so hat man: Mittlerer Werth der täglichen Änderung der persönlichen Gleichung ; bei Aug- und Ohrbeobachtungen: e=+0'102 beissıenalene 2 ner: — 00955 Danach scheinen beide Variationen von nahe gleicher Grösse zu sein, was wohl auch von vornherein zu vermuthen war. b. Aus den Beobachtungen mit Auge und Hand (Registrirmethode). Die Registrirbeobachtungen sind auf dieselbe Weise zusammengefasst worden, wie die Beobachtungen mit Auge und Ohr. Es wurde nämlich zuerst das Mittel aus allen in einer und derselben Kreislage genom- menen Sternen, und aus den beiden dadurch erhaltenen Zahlen wieder das arithmetische Mittel gebildet, weil, wie wir bei der Discussion der Beobachtungen zeigten, beim Gebrochenen Dablitzer Fernrohre Unterschiede der persönlichen Gleichung zwischen Kreis Ost und West stattfinden. Zur Ableitung der Längendifferenz konnten nur sechs Abende verwendet werden, da ausser Septem- ber 15. auch noch September 11. weggelassen werden musste: der’erstere aus, nach dem Obigen bekannten Gründen; der letztere, weil correspondirende Registrirbeobachtungen nur in Einer Kreislage vorhanden sind. Die Anordnung der nachstehenden Zusammenstellung erklärt sich von selbst; wir wollen dazu nur in Betreif der „Correetion für Uhrgang“ Folgendes bemerken. In Dablitz wurde die Hauptuhr auch zu den Registrirbeobachtungen verwendet, und es können, da der Gang der Leipziger Hauptuhr sehr klein war, die Gänge derselben ohne weiters der Zusammenstellung auf Seite 69 entnommen werden. In Leipzig war je- doch nicht die Hauptuhr, sondern die Pendeluhr Seiffert in den Stromkreis eingeschaltet. Der Gang der- selben ergibt sich aus nachstehenden Vergleichungen: Datum Uhrzeit Seiff. Stand d. Uhr Tägl. Gang N Z——n m ————— N N — N Sept. 19. 20 »192 5" 30°0 RR 23 DR) = 45°3 2 > nwed- 9 #9°% e 3.04 Bote u +5 547 ir October 1. auf kurze Zeit stehen gelassen 2. 11 36 +7 415 a A 3. 3% +7 441 iR, EB 3'2D. n 4. 23 WA! +7 46-2 Man sieht, dass die Uhr die ganze Zeit hindurch sehr gleichförmig ging; es wurde daher für alle Beob- achtungsabende angenommen: Täglicher Gang der Leipziger Registriruhr: +3'15. Beobachter: Weiss in Dablitz, Bruhns in Leipzig. t Cor. | im | t Corr. im Dablitz d. Instr. Merid. Leipzig d. Instr. Merid. 1863. September 5. %. Dablitzer Registrirstreifen. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 40°15 23" 59°42 —0?91 — 8° 18?36 5715 b 1673 —0'85 & 18:73 4-77 2416 —1'01 ; 1838 11:44 3096 —0:91 Q 1861 308 22.32 —1'13 18-11 > DD 2 2 2 2 2 [CHCHCHURC BSD D vo —8 18'438 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 121 3 t Cor. im t Corr. im Nr. D; - v. inyi ste * D—L ablitz d. Instr. Merid. Leipzig d. Instr. Merid. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 24 92h 46% 9r82 +0°36 10°18 22: 54" 27°56 +0?52 23:08 — 8” 17'90 25 22.55 HD. +0°35 56-12 23 4 1349 +0'48 13-97 1785 26 22 58 20:56 +0°43 2099 23 6 35-44 +0'82 3926 18-27 Mit tel —5 13:006 Mittel aus beiden Kreislagen —8” 18°223 Corr. f. Uhrg. + 0018 Z —8 18-205. ß. Leipziger Registrirstreifen. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 20 22 75. 934 —0'35 3:99 22 13 28-20 — 0:91 27:29 —8 18:30 21 a ER) —0'36 25-97 2223 4543 —0'85 44:58 15°61 22 DONE 33537 —0'54 33-53 22 27 5286 —1'01 51:85 18'532 32 Dar 19 73937 | —0'35 39-02 23.283 58-37 —0-91 5746 18:44 33 23 32 30-88 —0:34 3054 23 40 4968 —1:13 48-55 15:01 34 23 37 21-34 —0'39 20:95 23 45 39-93 —0°72 3921 15:26 Mittel —8 13:323 Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 24 22.35 38-55 +0°36 35-91 22 43 5619 +0:52 56-71 —8_ 17'350 25 22.45 2444 +0'35 2479 22 53 42°06 +0°:48 42:54 17405 26 22 47 49-21 +0°45 49:64 22 56 6:99 +0'82 T-S1 18:17 28 23 1 10:94 +0'42 1136 25 97728292, +0°77 29-69 15'353 29 23 4 3.77 +0.31 4:03 23. da PT) +0'54 22:09 15:01 30 23 6 51:05 +0°27 51'32 23 15 3:60 +0°17 877 1745 Mittel —8 17'918 Mittel aus beiden Kreislagen —8" 18°121 Corr. f. Uhrg. —,,0,018 L —5 18'139. 1863. October 5. %. Dablitzer Registrirstreifen. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 23 22% 44m 31:06 —1':19 29:87 aa Han 48°48 | — 0:50 4795 — 8" 18°11 24 22748: 2495 — 0:96 23.99 22 56 43-07 | — 0:92 4215 1516 25 22 58 10:67 —0°95 9E72 23 6 28:99 | —0-94 23:05 18:33 26 23 0 36°06 —1:04 3502 23 8 54:01 | —0'76 53°25 13:23 27 23 3.36°03 —0:99 35.04 23 11° 53:87 | —0°86 53-01 IT 33 23 45 1741 —0'85 16:56 23 53 35°60 | —1'17 34'435 1787 34 23 50 8:03 —1°17 6'856 23 58 25.65 | —0°54 25-11 18-25 Mittel —8 18'131 Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 28 23 14 57-45 —0°26 5719 23 22 14°96 +0°50 1546 —8 18'26 29 23 16 5006 — 0:27 49:79 23 25 7:90 +0:05 7-95 15:16 30 23 19 36.92 —0 27 36:65 23 127 5487 — 0513 54-74 18°09 31 23 29 42-75 —0:'27 42-48 23 38 0°87 — 0716 0-71 18:23 32 23 33 2549 —0°26 25'235 23 41 42-95 +0:38 43:33 15:10 Mittel —8 18-168 » Mittel aus beiden Kreislagen —8” 18°149 Corr. f. Uhrg. + 0:032 L —S 18-117. P. Leipziger Registrirstreifen. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 23 22 31 49-80 —1'19 4861 22 »40 7-17 —0:50 6'67 —8 18'06 24 22 35 43:68 — 0:96 42:72 22 44 1:25 — 0:92 0'835 18-11 25 22 45 29-36 —0:95 28:41 22 53 47:60 — 0:94 4666 1825 26 22 47 5472 —1'04 53:68 22 56 12-63 —0 76 11:87 15°19 27 22 50 5473 —0:99 5374 22:59) 12243 —0:36 11°57 17:85 33 23 832 35:75 —0'85 34:90 23 40 53°90 —1'17 52:73 17:83 34 23 837 26-33 — 25°16 23 45 43°94 —0'54 4340 18:24 Mittel —8 13:073 Deukschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 16 122 0. v. Littrow. Corr. im Corr. d. Instr. Merid. d. Instr. t im Dablitz Merid. t Leipzig Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 1” 16°01 — 0'26 15°75 23: gm 33r45 +0?50 33°?95 — 8” 18?20 4 8-61 —0'27 8:34 23 12 26-36 +0'05 26-41 18:07 2 6 5542 —0°27 5515 23 15 13°33 —0:13 1320 18:05 23 17 1:20 —0'27 0:93 23 25 19-27 —0'16 1911 18:18 32 23 20 4392 — 026 4366 23 29 1:54 +0'33 1:72 18:06 Mittel —8 18-112 Mittel aus beiden Kreislagen —S” 18:092 Corr. f. Uhrg. — 0:018 L —8 18110. 1863. October 7. &. Dablitzer Registrirstreifen. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis West 23 22° 44” 40°63 —0'24 40:39 DD 52 Hs —0?34 58:37 —8” 17?98 24 22 48 34:74 —0:23 3451 22 56 53:32 —0.92 52:40 17:89 27 23 3 45.64 —0:23 4541 a ER, —0'84 3-05 17:64 35 0 4 2:20 — 0:21 1:99 WA lot, —1'27 19-93 17:94 36 0 8 54:28 —0'18 54:10 0 17 13°55 —1'54 12-01 1,2191 39 0 20 2746 —0:24 27.22 0 28 45:68 —0'59 45:09 17:87 Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Ost 29 DIE 0 ST —0 77 0:10 23 25 17°72 —0'07 1765 —8 17:55 30 231976 —0'73 | 46'838 23.28 4-61 —0'283 4:55 1745 31 2329530 —072 | 52-85 23 33 10-79 —0:32 1047 1762 32 23 33 36-37 —0'85 | 3552 23 41 5302 +0°30 5332 17:80 33 23 45 27:76 —0'70 | 27:06 23 53 45'04 —040 4464 17:58 34 23 50 18°30 —1'02 | 17'28 23 55 34-20 +1:04 35:24 17:96 Mittel —5 17'660 Mittel aus beiden Kreislagen —8” 17:766 Corr. f. Uhrg. + 0:027 L —s 17'739. ß. Leipziger Registrirstreifen. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis West 23 22 31 4886 — 0:24 48:62 22 40 6-94 —0'34 6:60 —8 1798 24 22 35 42°99 —023 42:76 22 44 1:48 — 092 0:56 17:80 35 237,.510709598 — 0.21 gm 235 59 2896 —1'27 2769 17:92 36 23 56 2-02 —0'18 1:84 0. 94 21.28 — 1:54 19:74 17:90 39 0 7 35:14 —0'24 34:90 0 15 5334 —0°59 52:75 17:85 Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Ost 29 23 4 8-94 —0'77 8-17 23 18 35-78 | —0'07 Dal —8 17:54 30 23 6 5574 —0'73 55.01 23 5 12:66 —0'28 12:38 17-57 31 23 17 1:59 — 072 0:87 23 25 18:82 —0°32 15:50 17:63 32 23 20 44-34 —0:85 4449 23 29 1:02 +0°30 1-32 17:83 33 23 32 3569 — 070 34:99 23 40 52:92 — 040 52-52 1753 34 23 37 26-16 —1'02 2514 23 45 42°05 +1'04 43:09 1795 Mittel —S 17'642 Mittel aus beiden Kreislagen —S” 17°768 Corr. f. Uhrg. — 0'018 L —S 17'786. Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig-Dablitz. 123 Beobachter: Bruhns in Dablitz, Weiss in Leipzig. Corr. im im t t Dablitz d. Instr. Merid. Leipzig ; Merid. 1863. September 23. &. Dablitzer Registrirstreifen. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 21?62 i 21°65 -00 0 Kgeasrld +1?29 25 1:04 +0:62 "98 35 17:94 +0'83 -45 39 26:03 +0'32 dl "08 : 23 40 31'93 +0:62 5:99 £ "9 23 52 24-10 —0:05 66 "02 6 57 13°33 +1:32 m ı8 DEONDDD DO DOW Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 51 37-84 —0:34 55 32-19 —0:80 5 18:09 —0:82 7 43-12 —0"63 10 43:03 —0-73 21 479 —0:66 23 57-70 — 0:91 26 44:58 | —1:02 o) wvvmW v or oO. SSDn 10 pw OD DD DD DAUHMBOOonD DIDI DDDDDDDWD ser DOmD Hm -101 109. = [57 Mittel Mittel aus beiden Kreislagen —8” 17°730 Corr. f. Uhrg. + 0'032 L —S 17:698. ß. Leipziger Registrirstreifen. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost "63 23 27 55-16 +0°32 "55 23 29 0-76 +0°62 "77 23 40 52-72 —005 "43 23 45 4204 +1'32 : Kreis Ost; Leipzig: Kreis West -90 —0'34 —0'80 — 0,82 —0:63 —0'73 —0'66 —0:91 —1:02 m u ION UOoODDDDD om ww SDDDDDIDD SoPHO=-0. 0 m DDDDDDDD oo. DDDDD DD DW oO a@ 19 Mittel Mittel aus beiden Kreislagen —8” 17'732 Corr. f. Uhrg. — 0'018 L —3S 17'750. 1863. October 3. &. Dablitzer Registrirstreifen, Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Ost 35:64 22 36'86 5880 57 5933 15:60 > 16:34 23-69 +0” 2389 21'49 5 21:30 10-88 Er 12:13 SD > > 1-1 ICH U GE SE UI: od wt Ds nn PP -ODVD- Mittel —8 17'682 194 C. v. DLittrow. d. Instr. Merid. Corr. d. Instr. Corr. | im t Merid. | Leipzig Dablitz Dablitz Kreis West; Leipzig Kreis West 23 22h 44m 17'64 —0*13 17'51 22: 52m 35+97 —0°18 35°09 _gm 17158 24 22 48 11:69 —0-15 11:54 22 56 29-66 —0:74 28-92 17-38 Mittel —8 17'480 Mittel aus beiden Kreislagen —s" 17°581 Corr. f. Uhrg. + 0:036 L —8 17'545. P. Leipziger Registrirstreifen. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis Ost 19 DEI 52a —0'98 5L=1g! 22 8 770 +1'22 8:92 —8 17'753 20 22 5 14:44 —0'82 13:62 22 13 30-81 +0*55 31:34 1772 21 22 15° 31:97 — 0:87 30:70 22 23 4753 +0'74 48:27 17-57 22 22 19 38-98 —0'75 38:23 22 27 5559 +0:20 55:79 17:56 33 23 32 3585 —0°68 35-17 23° 40.152"90 —0:19 52'71 17:54 34 23 37 26-72 —0:99 95-73 23 45 42-27 +1.25 43-52 17:79 Mittel —8 17'652 Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis West 23 22 31 49-54 — 013 49-41 22 40 7-08 — 0.18 6:90 — se 719 24 22 35 43-52 —0-15 43-37 22 44 144 — 0:74 0-70 17-33 Mittel —8 17°410 Mittel aus beiden Kreislagen —S" 17°531 Corr. f. Uhrg. — 0.018 L —8 17'549 1363. October 4. «. Dablitzer Registrirstreifen. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 19 22: 12" 26°60 —0:96 25°64 22: 20” 43°72 —0:36 | 43°36 —8” 17:72 20 22 17 43-89 — 080 45:09 22 26 6-59 —0°75 5'854 17:75 21 22 283 5:92 —0'85 5-07 22, 136 23751 — 0.62 2289 1782 31 23 29 83666 —0*67 35:99 23 87 54-83 —1'13 53:70 A771 32 23: 00, 19”55 —0°'80 18:75 23 41 3722 — 0.75 3647 17.72 33 93 745 05 — 0:66 10:59 23 93 28792 —1:18S 2774 17:35 3 23 50 1:81 —0°97 0:84 237 58.111839 — 0:34 1855 zdt Mittel —8 17°653 Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 23 92 43 24-10 | —0°17 23°93 22 52 40-18 +1'23 4141 —8 17:48 25 22) 58 3-95 —0°17 3:78 23 (et +0:21 21:32 17:54 26 23 0 29.23 —0'17 29-06 23 8 4599 +0°61 46:60 17-54 27 23 3 23-90 —0'17 2373 23 11 45:95 +0:39 46'354 1761 28 23. 137 5085 —0°17 50:68 23 22 7-91 +0'55 8:46 17:78 29 23 16 43-51 —0:17 43:34 28,25 0:98 +0:04 1-02 1768 Mittel —8 17'605 Mittel aus beiden Kreislagen —8" 17°644 Corr. f. Uhrg. + 0'036 L —8 17:608 ß. Leipziger Registrirstreifen. Dablitz: Kreis Ost; Leipzig: Kreis West 19 9108592151272 —0:96 50°76 Ne NE 841 —8 17-65 20 22 o, 13,39 — 080 13:19 227 2132 318/63 —0'75 30'883 17:69 21 22 15 30:88 —085 30:03 22 23 48-49 —0'62 47:87 17:84 22 22 19 38:39 —0'73 3766 22. 27 56:38 — 0:93 55°45 bear: 31 23° 17 1:23 —0'67 0:56 23 25 19-34 —1'13 1821 17:65 32 23 20 44-10 — 0:80 43:30 2329 1'74 —0:75 0:99 17:69 33 23 32 3550 —0'66 34:84 23 40 53°35 —1:18 52-17 17:33 34 23 37 2626 —0°97 25.29 23 45 4327 — 0:34 42:95 17:64 Mittel —8 17660 Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 125 t Dablitz Corr. im t | Corr. im d. Instr. Merid. Leipzig | d. Instr. Merid. Dablitz: Kreis West; Leipzig: Kreis Ost 23 22: 31= 48:98 —0:17 | 48'81 29: 407 5202 +1:23 6:25 | — gu 17844 25 22, 45, 28575 —0:'17 28-58 22. 53 45'90 +0-21 46-11 17:53 26 22 47 54°05 — 07 5386 29256 10-71 +0-61 11-32 1747 27 22 50 53-67 —0'17 5550 2277597710569 +0°39 11:08 1758 28 23 1 15°55 —0°17 15:38 23 9 32-58 +0°55 33:15 Land 29 23 4 8:19 —0°17 8.02 237 12 25.62; +0:04 25:66 17:64 Mittel —8 17'568 Mittel aus beiden Kreislagen —S” 17°614 Corr. £. Uhrg. — 0'018 L —8 17.632. Behält man auch hier die bereits bei der Berechnung der Signale und Coineidenzen eingeführten Bezeich- nungen bei, so ist 1563 I+p+s 1+pP—5 I+p 8 Be — m ee Te U Tu IL — September 5. —3" 18:205 —S“ 18°139 --8” 18°172 —0?033 October D. 18-117 18-113 18-113 —0:003 E 7. 17739 17763 17.763 -+0024 Mittel — 8. 18"016 1563 I—p+5 1—p—s I—p 8 —— I en ——— IT on —————_ —mm se ——— September 23. —S"” 17:698 —8" 17:750 —5” 17724 +0°026 October 3 17545 17-549 17547 +0:002 5 4. 17608 17:632 17-620 +0°012 Mittel —8 17:630 Zur Bestimmung der Stromzeit ist diese Combination der Beobachtungen nicht günstig, weil in den ein- zelnen Tagesmitteln auch Sternpassagen vorkommen, die nur auf Einem Registrirstreifen sich vorfanden. Das Mittel der erhaltenen Stromzeiten gibt s—=-+0'005 <= +0'0089. Ertheilt man den oben für jeden Tag abgeleiteten Werthen von /+p und /—p gleiches Gewicht, so wird der mittlere Tagesfehler einer solchen Bestimmung, deren Gewicht wir als Einheit betrachten: e= + 0'169 somit wieder viel grösser als nach der Übereinstimmung der einzelnen Beobachtungen unter einander zu er- warten wäre. Erklärt man diese Erschemung auf dieselbe Art, wie bei den Beobachtungen mit Auge und Ohr, d. h. durch eine Variabilität der persönlichen Gleichung, so muss es auffallen, dass dieselbe mit Auge und Ohr geringer ist, als mit Auge und Hand, ein Resultat, welches übrigens auch bei der Längenbestimmung Leipzig-Gotha sich zeigte. Wir haben somit !+p = —8"18'016 Gew. 3:0 I—p—=—8 117630 „ 30 oder endlich: l=—8"17'823 Gew. 60 <= +0'069 Ö = +0193 „ 60 e=+0:069. Bedenken wir wieder, dass bei Beobachtungen von Coineidenzen, die persönliche Gleichung jedenfalls sehr gering ist, und lassen wir daher das aus der Coineidenzmethode abgeleitete p als die persönliche Glei- chung zwischen Weiss und Bruhns bei Aug- und Ohfbeobachtungen gelten, so bedeutet das hier auftre- 126 Ö. v. Littrow. tende p dieselbe Grösse für Registrirbeobachtungen. Aus der Vergleichung beider folgt, dass die persönliche Gleichung zwischen Weiss und Bruhns bei Registrirbeobachtungen grösser ist, als bei Beobachtungen nach der älteren Methode. Stellt man die Resultate der verschiedenen Methoden mit ihren mittleren Fehlern zusammen , so hat man: Signalmethode . . . . 2=8"17'750 m. F. + 0'054 Coineidenzmethode . .2=8 17'773 +0'041 Registrirmethode. . .2=83 17'823 +0:069. Die aus den einzelnen Methoden abgeleiteten Resultate stimmen demnach so gut unter einander überein, als man nur immer zu erwarten berechtigt ist. Wir glauben daraus schliessen zu dürfen, dass keines der drei Resultate mit eonstanten Fehlern irgend merklich behaftet sei, sondern dass solche Unrichtigkeiten durch die Art und Zusammenfassung der Beob- achtungen möglichst eliminirt wurden. Die implieite gemachte Voraussetzung, dass das Mittel der persön- liehen Gleichung bei Kreis Ost und Kreis West des Dablitzer Fernrohres für jeden Beobachter seiner persön- lichen Gleichung am Leipziger Fernrohre gleich komme — eine Voraussetzung, deren Wahrscheinlichkeit wir oben schon bewiesen haben — erhält eine weitere Bestätigung durch den Umstand, dass die beiden, wesentlich von einander verschiedenen Beobachtungsweisen, nämlich mit Auge und Ohr so wie mit Auge und Hand nahe dieselbe Längendifferenz ergeben. Nehmen wir aus den drei obigen Werthen des Meridianunterschiedes nach Massgabe ihrer mittleren Fehler das Mittel, so erhalten wir schliesslich als wahrscheinliehsten Werth für die Längendifferenz: Feldobservatorium Dablitz (Universale) — Sternwarte Leipzig (Mittagsrohr) — 8" 41%°%375, m. F. +0'0295, w. F. +0°0199, wonach die von der vorläufigen Berliner Conferenz aufgestellte Bedingung eines wahrscheinlichen Fehlers von 0°02 zwar vollkommen aber auch nur eben zugehalten wurde. Aus dem Früheren ($. 8) folgt mit Breite von Dablitz —50°8'2 Dablitzer Universale 15-030 — 0'096 westlich vom Dablitzer trigon. Punkt. Aus „Längenbestimmung Gotha-Leipzig“ ergibt sich mit Breite von Leipzig =51°20'2 M Leipziger Mittagsrohr 10:4 —= 0'036 westlich vom Hauptpfeiler der Sternwarte. Somit hat man Längendifferenz: Dablitz (trigon. Punkt) — Leipzig (Sternwarte, Hauptpfeiler) —8" 17'835. Zum Schlusse theile ich diejenigen Grundsätze mit, auf welche das Obige mir zu führen scheint, und für die ich daher auch bei der ersten im Jahre 1864 abgehaltenen Allgemeinen Berliner Conferenz eintrat, so weit dieselben mir damals schon bekannt waren. Die nichts weniger als neue Forderung, dass an je zwei unter einander verbundenen Stationen möglichst identische Instrumente zu den Beobachtungen benützt werden sollten, wird dadurch vollends unabweislich, dass aus unseren Untersuchungen eine ganz bestimmte Abhängigkeit der persönlichen Gleichung von der Bestimmung der Meridiandifferenz Leipzig- Dablitz. 127 Construction der Instrumente folgte. Der Erweiterung, welche Director Argelander diesem Grundsatze aus ähnliehen und anderen Gründen gab, indem er alle astronomischen Bestimmungen für die Gradmessung von nur wenigen Beobachtern und mit denselben Instrumenten durchgeführt zu sehen wünschte '), pflichte ich vollständig bei. Die schon vielfach gemachte Bemerkung, dass die Resultate der einzenen Tage weiter von einan- der abweichen, als die Übereinstimmung der Beobachtungen unter einander erwarten lässt, hat sich auch in unserem Falle bestätigt. Der Grund hievon kann wohl nur in einer Veränderlichkeit der persönlichen Gleichung gesucht werden, woraus folgt, dass es besser ist, zur Bestimmung von Längendifferenzen mehr einzelne Abende, wenn auch mit weniger zahlreichen Beobachtungen zu verwenden, als weniger Abende, selbst mit vielen Sterndurchgängen. Man sollte desshalb vielleicht nie durch weniger als acht Abende eine Längenbestinmung für vollendet halten, umsomehr als bei der Berechnung zuweilen ein Abend sich als un- brauchbar herausstellen kann, den man während der Beobachtung für gelungen hält, wie hier der Fall vom 11. September zeigt. In Betreff der anzuwendenden Instrumente halte ich dafür, dass jede Hauptstation mit einem Universale und einem Mittagsrohre ausgerüstet sein soll. Die grössere Stabilität des Mittagsrohres gibt sowohl den Län- genbestimmungen als den Breitenmessungen im Ersten Verticale entschieden höheren Werth, die Unabhän- gigkeit der Zeitbestimmungen von anderen Operationen bietet ausserordentliche Bequemlichkeit. Sind beide Instrumente mit Gebrochenen Fernrohren, deren Prisma in der Mitte der Axe liegt, versehen, so erreicht man so den weiteren Vortheil, sich einer Meridianmire ganz entschlagen und das Azimuth auch durch Collimation der beiden Fernrohre bestimmen zu können, wie ich dies vorgeschagen habe — ein Verfahren, das sich bei den Arbeiten für die Mitteleuropäische Gradmessung in Wien vollkommen erprobte. Die optische Kraft unseres Dablitzer Mittagsrohres von 21 Par. Lin. Öffnung hat sich zwar als hinreichend erwiesen, da die aus den Beobachtungsfehlern entspringende Unsicherheit einer Zeitbestimmung noch inner- halb der täglichen Variationen der persönlichen Gleichung liegt. Wo jedoch nicht etwa besondere Schwierig- keiten, z. B. des Transportes dies unthunlich machen, sollten grössere Instrumente benutzt werden, wie schon aus dem Obigen, noch mehr aber aus später mitzutheilenden Beobachtungen hervorgeht. Hinsichtlich der Frage, welche Methoden für Längenbestimmungen in der Regel zu wählen seien, kommt hier selbstverständlich nicht blos die Genauigkeit der betreffenden Beobachtungsweise in Betracht, sondern auch die Verwendbarkeit derselben gerade für Unternehmungen wie die Mitteleuropäische Gradmessung, deren Ausdehnung die strengste Ökonomie an Zeit und Mühe nöthig macht. Die bekannten ungemeinen Vortheile der Registrirmethode werden für diesen speciellen Fall zum Theil erstens dadurch aufgehoben, dass sie die Tele- graphenleitung mehrere Stunden hindurch in Anspruch nimmt, was oft an sich administrative Schwierigkeiten herbeiführen, immer aber die Chancen für schädliche Einflüsse und Störungen sehr erhöhen wird. Die Lei- tung wird ferner, wenn man die zu beobachtenden Sterne nicht etwa von Zeit zu Zeit wechseln will, was die bei dieser Methode ohnehin weitläufigere Reductionsarbeit bedeutend vermehrte, zu ungleichen Zeiten benützt werden müssen, wodurch wieder das Übereinkommen mit der Verwaltung erschwert wird. Endlich hat man neben der Zeitbestimmung, die bei den anderen Methoden eigentlich allein als Arbeit zu zählen, aber der In- strumentalfehler wegen hier nahezu eben so vorzunehmen ist, noch lange Beobachtungsreihen zu liefern und wrd daher vom Wetter viel abhängiger. Signal- und Coineidenzmethode leiden an diesen Nachtheilen nicht; ihr Hauptgewicht neben der Registrirmethode liegt wohl in der Möglichkeit, eine völlig verschiedene Beob- achtungsart, nämlich mit Auge und Ohr statt mit Auge und Hand einführen zu können. Die Coineidenzmethode gibt in der Praxis nicht weniger genaue Resultate als die Registrirmethode, wofür sich vielleicht auch theore- tisch manche Gründe, wie: Schärfe der Uhrvergleichung beinahe ohne persönliche Verschiedenheit, ungemein kurze Benützung der Leitung ete. angeben lassen, fordert keinen Registrirapparat, dafür aber eine zweite Uhr. Die Signalmethode bedarf dieser Nebenvorrichtungen nicht und steht den beiden anderen Methoden an 1, Verhandlungen der Ersten Allgemeinen Berliner Conferenz, Seite 20. 128 0. v. Littrow. Genauigkeit sehr wenig nach, wenn man die Vorsicht braucht, die Signale von dritten Personen und nur bei- läufig zu gewissen Seeunden geben zu lassen. indessen unterliegt sie einer besonderen Quelle von persön- lichen Gleichungen bei Auffassung der Signale, ein Übelstand, den man dadurch beseitigen kann, dass man, wie wir dies nach Direetor Törster’s Vorschlag für die Längenbestimmung Wien-Berlin thaten, die Signale beiderseitig genau eben so, als ob sie Sternantritte bei der Registrirmethode wären, registrirt und die Verglei- chung der Zeitscalen durch beiderseits, aber nur local registrirte Sterne vermittelt. Die Signalmethode bedarf dann eines Registrirapparates, wird aber dafür zu einer Beobachtung mit Auge und Hand. Die so modifieirte Signalmethode oder die Coineidenzmethode oder vollends die Anwendung beider dieser Methoden, wobei also auch beide Beobachtungsweisen: mit Auge und Ohr, Auge und Hand vertreten wären, schiene uns daher das zweckmässigste Verfahren für eme Operation, wie die Mitteleuropäische Gradmessung, namentlich überall dort, wo es sich um Feldobservatorien handelt. Übrigens hat sich die Forderung der vorläufigen Berliner Con- ferenz (0°02 w. F.) für Feldobservatorien als zu streng erwiesen; die Zuhaltung derselben muss trotz aller darauf gewendeten Mühe im Allgemeinen als zufällig gelten. Was den telegraphischen Theil der Operation betrifft, so sollte die nächste grössere Telegraphenstation immer ein Relais (ohne Translation) in die Leitung schalten und daselbst ein Beamter stets bereit sein, auf den betreffenden Ruf zu antworten. Bei ganz offener Linie steht man jeder Telegraphenstörung hülflos gegen- über. Wir verloren zwei Abende dadurch, dass wir nicht gleich anfangs jene Einrichtung getroffen hatten. Ferner sollte man sich, wenn irgend möglich, der Hülfe eines Telegraphisten von Profession auf den Beob- achtungsstationen nie entschlagen; das Gelingen der Bestimmungen hängt so sehr von schneller, berufsmäs- siger Verständigung, von der Achtung ab, welche die Beamten der Telegraphenstationen nur vor völlig kunst- gerechten Zeichen haben, dass wir solehe Einrichtung dringend empfehlende Beispiele aus unserer Erfahrung in Hülle und Fülle anführen könnten. Aus ähnlichen Gründen scheint mir ein eigener Sprechapparat unent- behrlich. Endlich sollte man meiner Meinung nach irgend längere Leitungen wo möglich vermeiden; denn bei weitem das grösste Hinderniss für das Gelingen der Beobachtung entspringt den Störungen, welche durch irgend welche Ursache in den Telegraphenlinien herbeigeführt werden. Ich würde desshalb z. B. für Österreich bei den Längenbestimmungen ein Abtheilen der ganzen Arbeit vorschlagen, etwa nach Kronländern, in deren jedem nur eine Centralstation mit dem Mittelpunkte der Monarchie zu verbinden und in deren einzelnen Gebieten Längendifferenzen nur mittelst der betreffenden Centralstation abgeleitet würden. Man erreicht so die weiteren grossen Vortheile, viel häufiger auf gutes Wetter an beiden Stationen rechnen, im Falle von Unordnungen in der Leitung die ganze Strecke leicht revidiren zu können und von der sonst nicht seltenen Schwierigkeit zu schwacher Ströme befreit zu sein. Littrow. Langen Bestimmung von Dablitn. Vürd ale ; Y% man % N / x ® Prg.1. Iud a S ) 1 ; n II Ym -z = 4 (2 5 N | . Borkaterscs pi 120 BR 2 / er: Aa Porschanowirr fe “r Tu orschowi N P; Ae0 _ A er Ä RUE ae 5 Un 72 ET tz. Sr fee = @ J Y SS ‚Chaber = N Y wmn/ Zu | ein am Ve Mi EProsi osik > 20. ir oschläh =2 N 7 MHomola I Ns) 7 Massstab / Wien. voll . 2000 W Alfter oder ggogoo Denkschritten der k. Akad.d. Wissensch. mathem. natuw. CLAN. BA. 1868. der Natur, Lihu.dedsAkk Hof LU y es 0 Tu 1 R r | ni u fl ’ 3 . # = ’ ' . \ 5 L “ .y In u ı (2 & r 5 ” % I 7 De - Eu er e + 4 r En E Eu } ". L „i Fa > pam DUO er x [ R ” = u . E N > I # N a 8 u u \ e " - je I B ii eh 5 ‚ Er} e D wo ’ S a A \ . De} i « ’ a RT, 3 in i IR u - UCAFULL f en a R . . ' Dane: 2 f Mi » f ” i Fi” F f 5 ” z f j i D u , ur j Per BT ‘ Be i% fi ”, . ‘ i fi Di . fi » r Urt Dr j ‚ # um - ’. A ’ 4 f £ 4 -£ L 3 Er ) 1.# ig N % Ü ar #23 aan fi IK i f dr { 5 Li ‚ d t Rz gi MG h I U ig ® Mr u . 2 ” h 5 ' fi Ko u , ' A - j 1 5 ir = B j 3 R ’ j r » h HayR Decken ha ih Has " Re 6 . f = R { - R N Dei» Fee ME 5 Ay ze A we f 3 2 Ir Mer R 0 x u , e j IT Sa . FR . 2 | = . } 5 \ Rn a ö { re [5 Ef e fr 2), 7 NN ! m Ka: un VRR = A f BI , .” -, san 4 uni D 22 nn s var ‘ f P EL di IP AT j) a.) ve N en 1 F . h - % Fr: Li R 1 a - AN ı Bi u Ba - Ci Pa > I fi I Aa 5 N % EI er. j uy r ı% j 110. 38 4 1 il LH en Ka Ze Si FRE 1 UURz Taf. I. Grundriss des Observatoriums zu Dablitz. h er, 44-4220... 90 Tr ckerci. deu abs Zith. ü.gedr. äkk. Denkschriften der k. Akad.d. Wissensch. mathem. naturw. CL. XNVIT.Bd. 1868. r u . 2 E ‘ & c [ a \ e f . ‘ £ Y i n Ds e - Be \ Fa J « ı h Ö $ P ri se z ee # . & f Mr ’ z ö - gi i he Ki € er . A f u * F — A k 3 Yık « % . 9 D 5 Be we Mr h F EN, 0 a 2 a Baer Ns #2 * “ 5 1 ö = u I he ah ü DO ii j BG I SIRIND Taf. c Littrow. Längen Bestimmung von Dabliiz. pl Denksehriften der k. Akad. d.Wissenseh. mathem. naturw.C1. XXVI Bd. 186 8. Littrow. Längen Bestimmung von Dablitz. . Taf.lV. OBSERVATORIUM IN DABLITZ. ü >= = —_— I) - >) Iinin -Bartterion 4 2 3 + 6 7 a ’ “o Ftaupt Uhr Coineidenz Uhr. | ,® Registriren En Awl. \ \ ef Sprechen. AuB. l Coineid: Uhr. ! Hignalgu & udleitung Lith.v. $sdr. r d.k. k.Hof. u. Staatsdruckersi Denkschriften der k.Akad.d.Wissensch.mathem.naturw.C1. XXVIIL. Bd. 1868. Littrow.Längen-Bestinmmung von Dahlitz . Tarl.V. Sternwarte in Leipzig. Signal -Patteie . Un-Datlaie Sinien-Hakterien. N -&n . :©: AAAOOSOOOO Be ___ —— |) | | | me. l | Ges . is zu wu Fra I | | Galvanes a | > | Ei: | (oimcdenz - | | a heostat : I | x Ei l l ) = | | | j I En Bi | Te un el nn | Due... Ren r Neun Dablitz sprechen , Signale oder Comeidenzen geben , oder seine Beobachtungen im Dablitz und heiprig registriren will, ıst in Leipzig ın a verbunden, ulso:@g - h 2 : in b dagegen nicht, also : Pi ®.- Will heipxig sprechen , Siynalr oder Coincidenxen geben ‚oder seine Beobachtungen Be vl ? \ . Yiqme in Leipzig und Dabletz registriren, ıst in Leipzig ın b verbunden, also: Qu ; te n - in a dagegen nicht, also : Pa [) Grdleitung Denkschriften der k. Akad.d. Wissensch. mathem. naturw. OIXNVII.Bd. 1868 | u ir { Layın a | A Ian N) In RL | Tat, I Ay BAND e PALÄONTOLOGISCHE STUDIEN ÜBER DIE ÄLTEREN TERTIÄRSCHICHTEN DER ALPEN. Vox Pror. Dr. A. E. REUSS, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. I. ABTHEILUNG. DIE FOSSILEN ANTHOZOEN DER SCHICHTEN VON CASTELGOMBERTO. NLıb 16 litkogcapbırbeu Gxfelu. \ Eear VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH- NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 8. JULI 1867. A. Allgemeine Bemerkungen. D.: älteren Tertiärschichten der Südalpen, besonders des Vicentinischen, wurden noch vor Kurzem in eine einzige Schichtengruppe zusammengezogen, und alle Versteinerungen, welehe man, ohne sie nach den Schich- ten, denen sie entstammen, speciell zu sondern, sammelte, in ein einziges Niveau — jenes von Ronca — versetzt. Durch mehrere neuere Autoren (Pareto, Tournouär, Hebert') u.A.) wurde dagegen vom paläon- tologischen Standpunkte aus nachgewiesen, dass die Schichten von Castelgomberto und anderen Orten als ein höherer Horizont von dem viel tiefer gelegenen von Ronca abzutrennen seien. In der jüngsten Zeit hat Prof. E. Suess eine detaillirte Untersuchung dieser Schichtenreihe vorgenommen und sich überzeugt, dass dieselbe sieh nicht nur einer ausgedehnteren Verbreitung im Gebiete der österreichischen Alpen erfreut, sondern dass sie sich auch in eine grössere Zahl von Horizonten zerlegen lässt, welche durch abweichende paläontolo- gische Charactere bezeichnet sind. Diese sorgfältigst zu untersuchen und mögliehst scharf abzugr enzen, ist vor Allem eine dringende Aufgabe. Während die Bestimmung der Fossilreste aus den übrigen Thierelassen von anderer Seite gegeben werden wird, habe ich die Untersuchung vorzugsweise der Anthozoen übernom- men, um so lieber, als ihre bisherige Kenntniss äusserst lückenhaft ist und umfassendere Forschungen dar- über daher in hohem Grade erwünscht sind. Anthozoen kommen innerhalb der älteren alpinen Tertiärschichten in mehreren Niveau’s vor, in einigen in erstaunlicher Menge zusammengehäuft. Im Vieentinischen lassen sich besonders drei solche Horizonte ’) M.R. Tournouör sur le caleaire ä Asteries et sur les rapports pal&ontologiques avec certains terr. tert. de l’Italie septent. Compt. rend. 1865 Juill. — M. Ed. Hebert sur le terr. nummul. de l’Italie septentr. et des Alpes. Compt. rend. 1865. Aoüt. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 17 130 A. IB; Reuss. namhaft machen, zu unterst die Tuffe von Ronca, in höherem Niveau die Schichten von Crosara und zu oberst jene von Castelgomberto u. s. w. Jedoch entfalten nur die zwei letztgenannten einen beträchtlichen Reichthum an Anthozoen; bei Ronea beschränken sie sich auf sehr wenige Speeies und treten überhaupt nur sehr spär- lich auf. Ich habe meine Untersuchungen auf alle drei genannten Horizonte ausgedehnt, in dieser Abhandlung aber sollen vorläufig nur jene Anthozoen besprochen werden, welehe dem obersten dieser Horizonte ange- hören, den Schichten nemlich, welche ich nach dem reichsten und am längsten bekannten Fundorte unter dem Namen der Scehiehten von Castelgomberto zusammenfasse. Eine Anzahl bezeiehnender Conehylien, von denen nur die grosse und sehr häufige Natıca crassatina Lam. sp. genannt werden soll, stellt diese Schichten- gruppe beiläufig in ein gleiches Niveau mit Gaas und Weinheim. Die untersuchten Korallen stammen von einer grösseren Anzahl von Fundorten '). Die Mehrzahl dersel- ben liegt nordwestlich von Vicenza im östlichen und südöstlichen Theile jener Bergrücken, welche man in der Regel als das Vicentinische Tertiärgebirge zu bezeichnen ptlegt. Sie sind Monte Pulgo, Monte Castellaro bei Castelgomberto, Monte Grumi — der Hauptfundort, welcher gewöhnlich schlechtweg mit dem Namen Castel- somberto belegt wird —, Monte Spiado, S. Trinitä und der Monte delle Carrioli, Monteechio Maggiore, sämt- lich an dem linken Gehänge des Agno; ferner östlich und südöstlich davon: Monte Rivoni, Monte Carlotta, Monte Viale, Canal di Peruzzi und die Crocetta bei Vieenza. Ein Punkt, Zovencedo, liegt südlich von Vicenza in den Berischen Bergen und zwei andere, Sangonini und Ponte, ziemlich weit im Norden von Vicenza un- weit Lugo in der Marostica. Diese verschiedenen Punkte zeigen, obgleich die grosse Mehrzahl der Versteinerungen ihnen gemein- schaftlich sein dürfte, doch einige Verschiedenheiten in ihrer Fauna, welche die Ausscheidung untergeordneter Sehiehtenabtheilungen möglich machen. Auch in dem Auftreten der Korallenreste spricht sieh, wie weiter unten gezeigt werden wird, diese Verschiedenheit aus. Monte Rivon und Monte de Carlotta bieten ihre Antho- zoen in sehr petrefaetenreichen Bänken eines röthlichgelben, lockeren Kalksteins, der durch die ausserordent- liche Häufigkeit des Hemrcardıum subdissimile Mich. ausgezeichnet ist. Monte Pulgo und Monte Spiado sind durch das massenhafte Auftreten eines grossen Macropneustes (M. Meneghindi Des.) characterisirt. Bei Mon- teechio Maggiore liegen die diesem Niveau angehörigen Versteinerungen in einem weisslichen Mergel, der gangförmig eine Spalte in der Basaltbreceie ausfüllt. Doch kommen dort aueh noch andere ältere Schichten zu Tage. Die übrigen Localitäten gehören dem Hauptlager der korallenführenden Schichten von Castelgomberto an, welches aus einem Gemenge von Tuff und Kalkmergel besteht, in dem bald der Tuff, bald der Mergel vor- herrscht. Am Monte Viale, in dem nahe liegenden Canal di Peruzzo, ferner bei Zoveneedo in den Berischen Bergen trifft man diese petrefactenreichen Lager in unmittelbarer Verbindung mit Kohle, welehe von den tieferen Kohlenflötzen dieser Gegend abzuscheiden ist und die bei Zovencedo das Anthracotherium magnum und die bekannte von Massalongo beschriebene Flora geliefert hat. Bei Sangonini unweit Lugo findet man verschiedene petrefactenreiche Lagen nahe beisammen, nämlich ein Gemenge von lichtem Tuff und Mergel, welches Natıca erassatina Lam. sp., Trochus Lucasanus Brongn., Spondylus eisalpinus Brongn. nebst vielen anderen Conchylien des Horizontes von Castelgomberto und den weiter unten mitzutheilenden Anthozoen führt, überdies aber ältere Tertiärschichten von dunkler Farbe, namentlich schwarzen Tuff, mit der grossen KRostellaria macroptera Lamk., zahlreichen anderen Gasteropo- den und nur spärlichen Anthozoen. Die Gesteinsbeschaffenheit der Sehiehtengruppe von Castelgomberto ist auf dem bezeichneten verhält- nissmässig beschränkten Raume sehr wandelbar, weil das Mass der Theilnahme vuleanischen Tuffes an ihrer Bildung auf geringe Entfernungen hin einem grossen Wechsel unterworfen ist. Je grösser der Tuffgehalt, um 1) Die nachfolgenden Notizen über die topographischen und stratigraphischen Verhältnisse der Anthozoen-führenden Schichten sind den gefälligen Mittheilungen meines verehrten Freundes, des Herrn Prof. E. Suess, entnommen Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 131 so lockerer ist in der Regel das Gestein und um so leichter die Gewinnung der organischen Reste. So erscheint z. B. die Bank mit Macropneustes Meneghinii Des. als ziemlich fester Kalkstein am Monte Pulgo, als loser Tuff am Monte Spiado und als fester weisser Kalkstein zwischen Monte Rivoni und Monte Viale. Am Gipfel des Monte Pulgo wird sie von hartem Korallenkalke überlagert, welcher ebenfalls nur als eine unter- geordnete Abtheilung dieser Schichtengruppe anzusehen ist und Halbkugeln einer Pachygyra-ähnlichen Koralle umschliesst, deren schärfere Bestimmung jedoch leider an dem vorliegenden Exemplare nicht durch- geführt werden konnte. Die Hemicardien-Bank vom Monte Rivon und Monte Carlotta zieht als feste Kalkbank unter den Tuffen des Monte Grumi und in ziemlicher Höhe fort rings um das kleine Val di Lonte hin; doch erscheint das Hem:- cardium selbst, wenngleich als Seltenheit, auch in dem oberen petrefactenreichen Tuff, jenem Hauptlager der Versteinerungen, welches das Plateau des Monte Grumi bedeckt und unmittelbar auf geschichtetem weissem Kalkstein ruht, der nur Hohlabdrücke von Anthozoen (Stylophora annulata Rss.) und einige wenige Conchy- lien (insbesondere Peetunenlus) enthält. Diese letztere Bank scheint an mehreren höher gelegenen Punkten der Berischen Berge, wie z. B. in der Nähe des Berico bei Vicenza vorhanden zu sein. Die Anthozoen sind in den Schiehten der vorher genannten Localitäten sehr ungleichmässig vertheilt. In manchen sind sie in erstaunlicher Fülle zusammengehäuft, so dass sie bei der zugleich beträchtlichen Grösse der einzelnen Polypenstöcke als wahrhaft riftbildend betrachtet werden müssen. An anderen Orten treten sie nur sparsam oder gar vereinzelt und in Formen von sehr geringen Dimensionen auf. Einen besonderen Reich- thum an Arten und Individuen enthalten besonders die mergeligen Kalkschichten von Monte Grumi bei Castel- gomberto (mit 58 Arten); zunächst schliessen sich an jene am Monte Castellaro (23 Arten), am Monte delle Carrioli (16 Arten), Monte Viale (11 Arten) u. s. w. Jedoch sind diese Verhältnisse als keine feststehenden zu betrachten, da sie von mancherlei zufälligen Umständen, z. B. sorgfältiger Ausbeutung, ausgedehnter Ent- blössung, günstiger Lage u. s. f., abhängen und sehr viele Veränderungen erleiden können. Im Ganzen ist die Korallenfauna des Schichtenhorizontes von Castelgomberto sehr reich an Arten, wenn- gleich nur eine geringe Anzahl derselben eine beträchtliche Individuenzahl darzubieten scheint. Ich vermochte bisher 83 Speeies zu bestimmen; jedoch ist die Zahl der die Gesamtfauna bildenden Arten ohne Zweifel weit grösser. Ich selbst war genöthigt, eine nieht unbeträchtliche Reihe von Exemplaren, welche offenbar neuen Arten angehören, wegen ihres mangelhaften Zustandes als nicht zur genaueren Bestimmung geeignet bei Seite zu legen. Überhaupt lässt der Erhaltungszustand der untersuchten Anthozoen in den meisten Fällen viel zu wünschen übrig. Am vollständigsten lassen sie sich noch aus jenen Schichten auslösen, welchen Tuff in reichlieherem Masse beigemengt ist. Das Gegentheil findet bei den kalkigen Schichten statt. In dem eompaeten Kalksteine sind sie fest eingewachsen und lassen sich nur sehr unvollständig bloslegen. Aber auch wo das umhüllende Ge- stein mehr mergeliger Beschaffenheit ist, findet man die wichtigsten Theile der Fossilreste, die Zellensterne, ge- wöhnlich entweder mit festem kleintraubigem Kalksinter incrustirt oder mit compaeteren Partien des Kalk- mergels so innig verwachsen, dass selbst fortgesetzter Bemühung ihre Entblössung nicht gelingt und man daher über Gegenwart und Beschaffenheit der Axe und Kronenblättchen, über die Zahl und den Bau der Sep- tallamellen u. s. w. im Zweifel bleibt. Nicht selten pflegt anderwärts die schlechte Beschaffenheit der Oberfläche durch bessere Erhaltung des inneren Baues ersetzt zu werden. Quer- und Längsschnitte ermöglichen dann die Bestimmung der Gattung oder ‚selbst der Species des Fossilrestes. Aber bei den Vicentinischen Korallen muss man fast immer auch auf dieses Auskunftsmittel verzichten, indem ihr Inneres noch grössere Veränderungen erlitten hat, als die Peri- pherie. In vielen Fällen ist das Versteinerungsmittel ein so deutlich krystallinischer Kalkstein, dass durch die Krystallisation desselben jede Spur der inneren Structur verwischt ist. Bei anderen Polypenstöcken sind im Inneren durch Einfluss der Gewässer consecutive Veränderungen anderer Art hervorgebracht worden. Ihr Beginn gibt sich dadurch zu erkennen, dass die zarteren Theile: Axe, IZES 192 A. E. Reuss. Septallamellen u. s. w. durch Resorption verschwinden und die-Wandungen der dadurch entstandenen Lücken sich mit kleinen Caleitkrystallen bekleiden. Im weiteren Verlaufe der Zerstörung verschwinden auch die an- fänglich verdiekten Wandungen der Zellenröhren und es bilden sich grössere unregelmässige Höhlungen, die endlich so an Umfang zunehmen, dass sie das gesamte Innere des Polypenstockes einnehmen und nur noch von einer dünnen unveränderten Rinde umschlossen werden. Aber auch damit ist der Umwandlungsprocess noch nicht abgeschlossen. Dem zerstörenden Vorgange geht ein Neubildungsprocess parallel oder folgt ihm unmittelbar nach. Die centrale Höhlung wird entweder ganz oder theilweise durch krystallinischen mehr weniger grobkörnigen Caleit ausgefüllt. Die in letzterem Falle übrig bleibenden grösseren oder kleineren Hohlräume findet man mit Drusen von bisweilen beträchtlich grossen, beinahe farblosen, weissen oder weingelben Caleitkrystallen (Rhomboedern oder Skalenoedern) über- kleidet. An manchen Localitäten z. B. bei Monte Viale, am Monte Castellaro, tritt noch eine andere Mineralsub- stanz — der Cölestin — zu dem Caleite als Neubildung hinzu. Man findet denselben nicht nur in den grös- seren Hohlräumen in zu Büscheln gruppirten säulenförmigen oder in dünnen tafelförmigen meist undeutlichen Krystallen von weisser, gelblicher oder bläulicher Farbe angeschossen, sondern körnige, blättrige oder strah- lige Partien derselben liegen auch hin und wieder in der kalkigen Ausfüllungsmasse der Polypenstöcke ein- gewachsen. Aber auch der Cölestin ist von späteren destructiven chemischen Einwirkungen nicht verschont geblieben; denn die Tafeln desselben erscheinen stellenweise porös, wie zerfressen und bei genauerer Betrachtung entdeckt man darin zahlreiche Caleitkörner eingestreut, die sich schon durch ihr lebhaftes Brau- sen mit Säuren verrathen und die beginnende Verdrängung des Cölestins durch Caleit andeuten. Man gewinnt dadurch auch die Überzeugung, dass die Caleitbildung mehrmals zu verschiedenen Zeiten erfolgt ist. Dies findet darin seime Bestätigung, dass die Kalkspathdrusen der grösseren Höhlungen nicht selten mit einer dün- nen Rinde sehr kleiner Caleitkryställchen von abweichender Farbe überkleidet werden. Der Cölestin scheint überhaupt in den alttertiären Tuffen des Vicentinischen eine nicht unbedeutende Rolle zu spielen, denn man findet die Blasenräume der festeren Gesteinschichten von Montecchio Maggiore, Monte Viale, Castelgomberto nicht selten mit Krystallen dieses Minerals überzogen oder mit derben Partien desselben ausgefüllt. Dass seine Bestandtheile in wässeriger Lösung in diese Höhlungen gelangten, kann keinem Zweifel unterliegen; ob sie aber dem Kalkstein, der nicht selten etwas Strontiancarbonat enthält, oder vielleicht den eingeschlos- senen Gehäusen der thierischen Organismen, die bekanntlich oftmals aus Arragonit bestehen, entnommen wurden, ist bisher nieht mit Sicherheit nachgewiesen worden. Mehrere Polypenstöcke, welehe ich in dieser richtung untersuchte, haben wohl einen Strontiangehalt ergeben; doch kann dieser ebenso wohl durch kleine eingesprengte Partikeln secundär gebildeten Strontiansulfates bedingt werden. Von den untersuchten Korallen ') konnten 83 Species genauer bestimmt werden; eine Species wurde der Gattung Madrepora, eine andere Gattung Montlivaltia angehörig erkannt, ohne dass jedoch die Art mit einiger Wahrscheinlichkeit namhaft gemacht werden konnte. Eine grössere Anzahl musste als völlig unbe- stimmbar bei Seite gelegt werden, so dass die Zahl der dem Schichteneomplexe von Castelgomberto angehö- rigen Anthozoen in der Folge noch eine beträchtliche Vermehrung erfahren dürfte °). Ihre Vertheilung auf die einzelnen Fundorte und ihre daraus hervorgehende horizontale Verbreitung wird sich aus der weiter unten folgenden tabellarischen Zusammenstellung ergeben. Stellt man die 85 generisch bestimmten Arten nach den Familien, denen sie angehören, zusammen, so gelangt man zu nachstehender tabellarischer Übersicht. 1) Der grösste Theil derselben wurde von Herın Prof. E. Suess an den genannten Localitäten gesammelt und mir zur Untersuchung übergeben. Der kleinere Theil gehört dem k. k. Hof-Mineraliencabinete und der k. k. geologischen Reichs- anstalt an. Ich spreche den Herren Vorständen derselben, Direetor Dr. Hörnes und Sectionsrath Dr. Ritter v. Hauer für die gütige Förderung meiner Arbeit hier den aufrichtigsten Dank aus. 2) Auch jene Exemplare, bei welchen der Ort und das Niveau des Vorkommens nicht mit völliger Sicherheit nachgewie- sen war, wurden vorläufig nicht berücksichtigt, indem es nur auf diese Weise möglich war, zu einer naturgetreuen Darstellung der einzelnen Korallenfaunen zu gelangen und Irrthümer zu vermeiden. o> > Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 1 Trockosmiia M. Edw. et H. Coelosmilia M. Edw. et H.. Parasmilia M. Edw. et H . Epismilia From. Bot ihr Cyathophyllia From. et de Ferr. Leptophyllia Rss. . Montlivaltia Lamx. Leptaxis Rss. meer: Trochoseris M. Edw. etH.. . Cyathomorpha RSS. Mussa Oken. ß Calamophylla Blainv. . Rhabdophylia M. Edw. etH . Dasyphyllia M. Edw. et H. Aplophyllia A’Orb. Ploeophyllia Rss. Symphyllia M. Edw. et H. Ulophyllia M. Edw. et H. Dimorphophyllia Rss. Hydnophora Fisch.. Heterogyra Rss. =] Trochosmilidea Anthozoa simplieia Lithophylliacea .. . 2 \ ! Oyelolitidea A / t Oyathomorphidea . . . 1 | » Anthozoa eaespitosa. . | ad, re ou = ’ Calamophyllidea . Hr HrNDy HR HH HH rn ww | 69 » Anthozoa confluentia .20 £ Latimaeandracea .. 7 Latimaeandra Orb. [O7 Comoserinea . mn mL Comoseris Orb... . HR OPORL FA CLO Oyathoseris Orb. Mycedium Oken Faria Oken Stylophora Sch weigg. Stylina Lamk. Styloeoenia M. Edw. et H. Astrocoenia M. Edw. et H Phyllocoenia M. Edw. et H. Heliastraea M. Edw. et H. Solenastraea M. Edw. et H. Isastraea M. Edw. et H.. Dimorphastraea d’Orb. Symphylliacea . ... 9 aporosa [57 Lophoserinea Hnzoceae 2 N Stylophoridea . ... 4 Stylnıdeor Sad n8 | Anthozoa conglobata . Astraeda .... .11 | Be RR HR DOGS HD MH eG _——— Thamnastraea Lesauv. Astrangia M. Edw. et H. Podabacia M. Edw. et H. Aectinacs d’Orb. Astraeopora Blainv. Dendracis M. Edw. et H. Dietyaraea Rss. 5 Alzeopora Q. et Gaym.. Porites Lamk. Madrepora L.. Millepora L. Astrangiacea .... 1 Fungidea. ..... 1 1 Turbinarideae . Zoantharia et | Porn N Bo ee Ne Midmeporidean a 1 Sr a Zoomthante Eee: eo oo Ko led 0 aloe oc labulata 4 HB HR HIDIHHRH=—,ND HOT Sm WW Eine flüchtige Betrachtung dieser Liste lehrt, dass die Korallenfauna von Castelgomberto in den Haupt- zügen sich an jene der jüngeren mesozoischen Seeundärgebilde anschliesst. Die rasenförmig-ästigen und noch mehr die knolligen und die zu kürzeren oder längeren Reihen verschmelzenden Formen herrschen vor den übrigen bei weitem vor. Dass die Einzelnkorallen in Arten und Individuenzahl nur spärlich vertreten er- scheinen, mag zum Theile wenigstens in der geringeren Aufmerksamkeit, welche man der Aufsammlung die- ser unscheinbaren Fossilreste schenkte, seine Erklärung finden. Auffallend ist die grosse Menge der zugleich die massigsten Polypenstöcke darbietenden Latimaeandra-Arten, während die in älteren Schichten so häu- figen Thanmastraeen sehr in den Hintergrund treten. Das verbreitete Auftreten wenngleich meist nur kleiner Turbinarideen, Poritiden und Milleporideen entspricht wohl schon dem tertiären Character der Fauna, ist jedoch weniger prägnant ausgesprochen, als es bei anderen Korallenfaunen ähnlichen Alters der Fall zu sein pflegt. Auch der Mangel der anderwärts in analogen Horizonten nie fehlenden Eupsammiden, besonders der 134 A. E. Reuss. Dendrophyllien, kann als eine wahrscheinlich locale Erscheinung nicht mit Stillschweigen übergangen werden. Einen bemerkenswerthen Zug in dem Bilde der in Rede stehenden Korallenfauna bildet endlich das Auf- tauchen einzelner Fossilien, die an seeundäre, besonders Juraformen in hohem Grade erinnern, eine Erschei- nung, welche nach empfangenen Mittheilungen sich auch im Gebiete anderer Thierelassen, z. B. der Eehino- dermen mehrfach wiederfindet. Unter den Anthozoen sind: Epismilla, Uyathophyllia, Leptophyllia, Comose- rs bisher nur aus älteren, besonders Jura- und Kreideschichten, mehrere nur aus ersteren bekannt gewesen. Ich lasse nun eine tabellarische Liste der von mir untersuchten und bestimmten Korallenspeeies ') fol- gen, in welcher zugleich die Localitäten, an welchen sie bisher beobachtet wurden, so wie auch die entfern- teren Fundorte, von denen einzelne derselben schon früher bekannt gewesen sind, namhaft gemacht werden. Dieselbe wird Gelegenheit zu einigen vergleichenden Bemerkungen liefern. | < ER o Im £ Zr Eseled 2,5 | aan We Sl.losel&l.elsaae| |. nel el 2253283]. 23: 5]8835 5 4“ : |& |s7]s® sasölgöälsa] a |selgels=ise| a ses |8°]83]8 8 = Eis ae el Free © al eo { | | Trochosmilia profunda Rss. ++ o | x minuta Rss. | + | " argutaaRBster. 2 orer Se ı + | x a subeurvata RSS. En L R Coelosmilia elliptieca RSS. ...... B ee > Parasmilia erassicostata Rss. . + 8 Epismilia glabrata Rss + Oyathophyllia annulata Rs e + Leptophyllia tuberosa RSS. Er 3+ . 5 dilatata Rss. ... + © B Montlivaltia Sp. 000 & Ir q Leptazis elliptica Rss. 0 ar | - Trochoseris berica Cat. Sp. + e 5 difformis RSS. . : | 5 + 3 Cyathomorpha conglobata Rss. + | 3F + 5 + Mussa? leptophylla Rss. . > A Calamophyllia faseieulata 5 ss. B : + 0 + TERRODdODRyIER tenuis Rs EZ FE er 5 en Ban + . a deformis RSS. + e ? Aplophyllia paueieostata Rss. : + ® 5 h Ploeophyllia calieulata Cat. Sp. 4 || | + e “ eonstrieta RSS. Se + En + & Pr} Rabellata Rss. 00 En + Ei 5 Symphyllia eonfusa RSS... .. - Ei - a = mierolopha RSS. ... .. . ® + + - cristotan Gatasp> ne R er. Zu 5 r Vlopkyllia ? macrogyra Rss. + b ö = ? acutijuga Rss. A + | Ar > R 0 ?irradians Rss + 0 5 Dimorphophylüia oxylopha Rss. ler +) +]. 5 : b : = || oa E 5 s R En . ee venusta Cat. pP. »...| » A ä . 8 5 s £ A er eNe 0 ; 2 5 0 longieolüis Rss... ... - s e ol. Et © 0 A B + o c 2 + ö Heter ogyra lobata RSS. Be + RE : b Latimaeandra diserepans Rss. s + 5 dimorpha Rss... ...|.. . | + ® ; . ” eireumseripta RSS. . . . . . + i . 1) D’Achiardi hat zwar noch mehrere von mir nicht beobachtete Anthozoenspecies von Castelgomberto, Monte Car- lotta u. s. w. beschrieben, ich habe dieselben aber nicht in meine Liste aufgenommen, theils weil ich nicht selbst Gelegenheit hatte, sie zu untersuchen, theils weil es nicht mit genügender Sicherheit nachgewiesen ist, dass sie wirk- lich aus dem Niveau der Castelgomberto-Schichten stammen. Solche Speeies sind: Szylophora contorta von Montecchio, Trochosmilia Panteniana Cat. sp. von Castelgomberto, Sangonini u. s. w., Tr. bilobata d’A ch. von Monte Carlotta, Zr. obliqua-compressa d’ Ach. ebendaher, Tr. multisinuosa Mich. sp. von Castelgomberto, Trochosmilia? rhombica d’ A ch. von Monte Grumi, Parasmilia eingulata Cat. sp. von Monte Grumi, Stylocoenia monoeyela Menegh. von Castelgomberto, Astroeoenia septemdigitata Cat. sp. von Sangonini, Monte Grumi, Montecchio Maggiore, Stephanoeoenia ramea d’ Ach. von Montecchio, Phylloeoenia annulata Cat. sp. und drexissima Cat. sp. von Castelgomberto. Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 135 u | 8 S ER $ e SUl7o = E o S Ele/o era HEl= Re ne BE E slE| Siesee| 21. | E38 |3°] 2198 - . oO 'f - © oO s2125 2:83], 222213725] 5 [s°| : [2:3 |3= sa sessjgala |ssjgalssisel # |äs|s |&elg2ls® | Latimaeandra tenera Rss... ....» 2 r - 5 2 5 . . . . all: + = morchelloides Rss. Ar + | . | pi daedalea Rss. . = . IEnninlcomfentissima Rss: 5-2 >... = | sole IH | | Stylophora amnulata Rss. ...... Der | Ile | Aa |aie | | ir = distans Leym. sp.? | | + I > 2 eonferta Rss. ach = = tuberosa d’A.cch. al E air . 2 Brlına Susi RSS... . 2a. ee. Q +) + ; 5 6 6 . b a . ME „ JFaseiculata Rs \ S | : . . 2 ZN De ik: ö | j Stylocoenia lobato- en Mich. sp. + | u sr a & taurinensis Mich. sp... .| - | + | + Ian | | 3 mierophthalma Rss. . sr | | ö Astrocoenia multigranosa Rss. | + | za | 5 nana Rss. . ler . Ar | Phyllocoenia irradians M. Edw.etH. .| - Eule NE EEE | S ö s ee Heliastraea Boueana Rss... .... . Sl = aller) : II n Drücasana Der. sp. »-..| EI + I | + Sale. si | x eolumnaris RSS. ...... . ö . . . . z < ö ® DE Zr = immersa Rss. + : | » inaequalis Rss. . e D R . - 37 | Solenastraea conferta Rss... .»....| - | + anjligs Il: : ne Rss B Zt; a Trastraea affinis Rs Ha. % - . Jr | Dimorphastraea ne sis) wa . . är . . = . ld Ye 2 2: : 5 depressa RSS. ... . Saal}. - - 2 : 9 : | > Thamnastraea en DICHTER HOT - Sul SE ? + Astrangia princeps Rss IF . ar Podabaeia prisca Rss. . EHReRES IMRR- - Ir | 2 Oyathoseris multisinuosa RSS. . . . . . © ar . ; | Comoseris conferta RSS... ...... . - . . aa) a: B 2 alu i Sm ag n alternans RSSY : Si... . osulle © . od || ° : ® 9 E ® Ar | Myecedium profundum Rss ..... - al e . ; . . Se | | PH enora BDA D.hN.. 3 Gl. Aw. B + 5 © . = : detinaeis Rolle Rss. + | Tr a7 u eonferta Rss. ein ö ee eonora decaphylla Rss. ent ehe - 5 Sr . | Dendraeis Haxdingeri Rss. .....| - |. | + ne © IE GE au n ed IRISISN ERBE HR 6. harllean a Ense || 5 seriata RS A I WER 0, #37 32 de tr nodosa EN Sa re. Sau 0er . r „> : 3 Mieiyaraea elegans RSS. ; Bar | +| + | . [fe ERW | Por er Aimeopora rudis Rss... 2... . 0.2: || ++ . 5 SE 17 Porites nummulitiea Rss. ob . + Ar + a N ei az lc RSS en llıne. = SE | | ‚| A Millepora depauperata Rss. s 37 | Dane h ” eylindriea Rss ae Sr + | | | Z “ verrucosa RSS. .'. ..-. ö ö ö e . such | | | | I» Aus der voranstehenden tabellarischen Zusammenstellung ergibt sich vor Allem, dass von 83 vollkommen bestimmten Speeies 20 schon früher aus anderen Schichten bekannt gewesen sind. Es bleiben daher noch 63 Arten (70 Pet.) übrig, die bisher nur das im Vorhergehenden bezeichnete Alpengebiet geliefert hat. Von denselben ist der bei weitem grösste Theil als neu zu betrachten. Diese überwiegende Mehrzahl neuer Arten kann uns nicht befremden, wenn wir bedenken, dass die älte- ren Tertiärschichten an den meisten Orten ihres Vorkommens keine so reiche Anthozoenfauna beherbergen, wie dies im Vieentinischen der Fall ist, und dass man ferner sich beinahe überall mit der Untersuchung der Mollusken und Echinodermen begnügt hat, während die Korallen ganz bei Seite gelassen wurden oder doch nur eine sehr stiefmütterliche Behandlung gefunden haben. Es hat ja überhaupt die genauere wissenschaft- liche Untersuchung der Korallen, lebender sowohl als fossiler, erst in neuester Zeit ihre Begründung gefunden und bedarf noch viele Berichtigungen und Ergänzungen, um in ein gleiches Niveau mit anderen Gebieten der Paläontologie zu gelangen. i 136 Arm IReusis. Die Zahl der Vorarbeiten, welehe benützt werden konnten, war daher eine sehr geringe, und es konnte in Folge dessen das Ziel der von mir vorgenommenen Untersuchungen nicht so sehr darin bestehen, unsere Kenntniss der den einzelnen Horizonten entsprechenden Anthozoenfaunen zu erweitern, als vielmehr darin, die Grundzüge derselben erst zu entwerfen und für künftige Arbeiten vorzubereiten. Die fossilen Korallen des Vieentinischen haben zwar schon vor längerer Zeit eine Bearbeitung m Catullo’s „Dei terreni del sedimento superiore delle Venezie. Padova 1856“ gefunden; aber die darin gegebenen Beschreibungen und Abbildungen, welche nur auf die äussere Form der Polypenstöcke sich beschränken und den inneren Bau ganz unberücksichtigt lassen, sind, wie schon an einem anderen Orte ') angedeutet wurde, so lüekenhaft und unvollständig, die ganze Arbeit ermangelt jeder Kritik und entspricht dem neueren Stande der Wissenschaft so wenig, dass sie zur Bestimmung der Species, ja selbst der Gattung keine Verwendung finden kann. Ebenso mangelhaft und unbrauchbar sind die von Michelotti gebotenen Abbildungen und Diagnosen in dem 1861 erschienenen Werke: „Etudes sur le Miocene inferieur de /’Italie septentrionale“, das nicht wenige unserer Schichtenreihe angehörende Fossilreste bespricht. Endlich hat J. Haime in den Memoires de la societe geologique de France 2. Ser. IV, pag. 257 drei Speeies von Latimaeandra (L. Bertrandi, L. Michelottil und L. Gastaldii) beschrieben; aber auch diese kurz- gefassten Schilderungen reichen bei dem Mangel von Abbildungen, die bei der grossen Ähnlichkeit der meisten Arten dieser Gattung unerlässlich sind, nicht hin, um eine sichere Vergleichung und etwaige Identifieirung vornehmen zu können. Es konnten daher vorzugsweise nur die wenigen schon vor längerer Zeit von Michelin abgebildeten und von M. Edwards ’) ausführlicher beschriebenen Arten, so wie die von mir aus den Schiehten von Ober- burg in Steiermark bekannt gemachten und durch treue Abbildungen erläuterten Species zur Vergleichung benützt werden. Die übrigen Arten mussten beinahe sämtlich für neu angesehen werden, ein Verfahren, das jedenfalls weniger nachtheilig erscheint, als eine voreilige und nicht zu rechtfertigende Identification abwei- chender Arten. Erst nach Vollendung meiner Arbeit kam mir die vor Kurzem erschienene erste Abtheilung von Anton d’Achiari’s Monographie der fossilen Korallen der Nummulitenschichten der Venetianischen Alpen °) in die Hände, so dass ich nur einen beschränkten Gebrauch davon machen konnte, um so mehr, da sie dem Systeme von M. Edward’s folgend, nur die Beschreibung der Species aus den Ordnungen der Turbinoliden, Oculini- den, Trochosmiliaceen, Euphylliaceen und Stylinaceen enthält. Die übrigen Familien werden erst in den fol- genden Abtheilungen behandelt werden. Ich muss dies um so mehr bedauern, als dieser Arbeit die neueren systematischen Ansichten zu Grunde gelegt sind und d’Achiardi nieht nur ein reiches Material zur Unter- suchung zu Gebote stand, sondern er auch die Gelegenheit hatte, die von Catullo beschriebenen Originalexem- plare zu vergleichen und dadurch die auf andere Weise nicht zu enträthselnden Bestimmungen derselben auf- zuklären und sicher zu stellen. Leider ist bei der Beschreibung der fossilen Reste keine besondere Rücksicht auf das geologische Niveau, dem sie angehören, genommen. Die Anführung der Fundorte ersetzt diesen Mangel nicht, da an nicht wenigen derselben mehrere geologisch verschiedene Schichten über einander gela- gert sind und da in früherer Zeit bei den Aufsammlungen von Petrefacten in der Regel die Schichten, aus denen sie stammen, nicht sorgfältig genug berücksichtigt ‚sind. Sobald aber diese nicht scharf von einander geschieden werden, kann es nicht gelingen, ein deutliches Bild der einzelnen verschiedenen Faunen zu gewinnen '). ı), Reuss, Die foss. Foraminiferen, Anthozoeu und Bryozoen von Oberburg in Steiermark, p. 5. >) Histoire naturelle des Coralliaires. Vol. 2 et 3. 3), Corallari fossili del terr>no numnulitico dell’ Alpi Venete. Memoria di Antonio d’Achiardi. Con 5 tavole. Milano 1366. Estratto del Volume II delle Memorie della Soeietä Italiana di seienze naturali. +), Erst nachdem meine Arbeit schon der kais. Akademie vorgelegt worden war (den 18. Juli 1867), kam mir durch dig Güte des Herrn Verfassers Dr. D’Achiardi’s Catalogo delle specie e brevi note — das Datum des 5. August Paläontologische Studien über die älteren Tertärschichten der Alpen. 137 Beinahe sämtliche 20 schon bekannte Species ') hatte ich früher in den nummulitenführenden Mergel- kalken von Oberburg aufgefunden, so dass der Schluss wohl gerechtfertigt erscheint, dass die Schichten von Castelgomberto mit jenen von Oberburg in ein gleiches geologisches Niveau zu versetzen sind, um so mehr, da die übrigen Species unserer Schiehtengruppe durchgehends neu und noch in keiner anderen Ablagerung gefunden worden sind. Gestützt wird diese Ansieht auch durch das Auftreten zweier Bryozoen — Mem- branipora subaequalis und Lepralia multiradiata Rss. —, welehe Castelgomberto mit Oberburg gemeinschaft- lich besitzt. Bei dieser unläugbaren Analogie stellen sich jedoch zwei auffallende Thatsachen heraus. Die erste be- steht darin, dass die häufigste und verbreitetste Species der Castelgomberto-Schichten — Hebastraea Luca- sana Defr. sp. — von Oberburg bisher nieht bekannt ist. Die unvollständige Ausbeutung dieser Localität und der schlechte Erhaltungszustand der Korallenreste lassen jedoch hoffen, dass diese Speeies gleich man- chen anderen in der Folge dort noch nachgewiesen werden wird. Von grösserer Bedeutung ist der Umstand, dass manche der bei Oberburg häufig, ja massenhaft auftre- tenden Species, wie Trochosmilia subeurvata RSs., Hydnophora longveollis Rss., Podabacia prisca Rss., Dendrophyllia nodosa Rss., sowie die selteneren, aber sehr ausgezeichneten Formen Heliastraea eminens Rss., Fawa daedalea Rss., Pseudastraea columnares Rss. u. s. w. bei Castelgomberto ganz oder grössten- theils zu fehlen scheinen. Es wird dadurch wahrscheinlich gemacht, dass unter den beschriebenen und ohne kritische Beachtung der Schichten, denen sie angehören, gesammelten Korallen von Oberburg Fossilreste meh- rerer geologisch verschiedener über einander gelagerter Schichten zusammengefasst wurden, dass daher bei Oberburg die unzweifelhaft vorhandenen Castelgomberto-Schiehten, gleiehwie im Vicentinischen, noch von älteren Tertiärschichten unterteuft werden. Auch das Auffinden der Sangurnolaria Hollowaysi Sow. bei Pol- $ica unweit Oberburg, so wie das schon lange namhaft gemachte Vorkommen der Nerita eonordea Lamk,, deuten darauf hin. Eine genauere Feststellung der Schiehtenfolge bei Oberburg, wie wir dieselbe in Kurzem von Herrn Prof. Süss zu gewärtigen haben, so wie die Untersuchung der Korallenreste aus den tieferen Tertiär- horizonten des Vicentinischen, welche in kürzester Frist erfolgen wird, dürften diese Vermuthung bald zur Gewissheit erheben °). Dass zwischen den Anthozoen der Castelgomberto-Schiehten und jenen des Meeressandes von Weinheim im Mainzer Becken, trotz dem gleichen Niveau, welchem beide angehören, alle Berührungspunkte fehlen, lässt sich aus der verschiedenen Entwicklungsfacies beider Schichtengruppen wohl erklären. Während bei Castelgomberto grosse massige Polypenstöcke sich zu wahren Riffen aufgebaut haben, ist die Anthozoenfauna der Mainzer Schichten nur auf wenige sehr kleine Species, insbesondere Einzelkorallen beschränkt, welche nur eine sehr untergeordnete Rolle zu spielen geeignet sind °). tragend — zu. Er enthält eine Liste sämtlicher von demselben untersuchter Korallen des Vicentinischen Eoeän mit hin und wieder beigefügten kurzen Bemerkungen. Diese reichen jedoch leider zur Bestimmung der Species nirgend hin, was ich um so mehr bedauere, als ich dadurch ausser Stand gesetzt wurde, mich der von D’Achiardi gebrauchten Namen zu bedienen. Eine Publication blosser Namen ohne Abbildung oder genügende Beschreibung kann aber für die- selben keineswegs das Recht der Priorität begründen. 1) Dieselben sind: Trochosmilia subeurvata Rss., Cyathomorpha conglobata Rss., Calamophyllia faseiculata Rss., Dimorpho- = Pphyllia oxylopha RSs., Hydnophora longieollis RS8., Stylophora annulata Rss., Stylocoenia lobato-rotundata Mich. Sp., St. taurinensis Mich. sp., Heliastraea Boucana Rss., Podabacia prisca Rss., Actinacis Rollei Rss., Dendraceis Haidingeri Rss., Dietyaraea elegans Rss., Alveopora rudis Rss., Porites mımmulitica Rss., Millepora depauperata und eylindrica Rss. Die von Prof. Suess während dieses Sommers in der Umgegend von Oberburg vorgenommenen Untersuchungen haben diese Vermuthung bestätigt. Bei Oberburg selbst fand derselbe nur die Castelgomberto-Schichten entwickelt. Bei Polsica dagegen verhält sich die Sache anders. An Ausgange des dortigen Grabens stehen nur deutliche Crosara- Schiehten an; erst höher oben im Verlaufe des Grabens gelangt man zu den überlagernden Schichten von Castelgom- berto. Im Bette des den Graben durchziehenden Baches findet man die ausgewitterten Korallen beider Schichtengrup- pen beisammen. Daraus lässt sich das Gemenge der in den Sammlungen aufbewahrten Korallenreste wohl erklären. ®) Ich habe von Waldböckelheim bei Kreuznach nachstehende Arten beschrieben: Caryophyliia brevis und ©. Weinkauffi Rss., Blastoeyathus indusiatus RSS., Coenoeyathus costulatus Rss., Haplohelia gracilis Rss., Balanophyllia sinuata, inae- 2 — Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 18 138 A, BE. Reuss: Dendracis Haidinger! Rss. und Dietyaraca elegans Rss. kommen auch in den Schichten von Gaas in Frankreich vor, welche überdies durch das Auftreten verwandter Stylophora-Arten (St. costellata M. Edw. et H.) ihre grosse Analogie mit den Castelgomberto-Sehichten zu erkennen geben. Leider fehlen ausführlichere Untersuchungen der Korallen von Gaas, um diese Analogie weiter verfolgen zu können. Eine analoge Stellung nehmen die Schichten von Rivalba bei Turin und von Dego in Piemont ein, welche Styloeoenia taurinensis und lobato-rotundata Mich. sp. führen. Eben so scheint im Halagebirge in Ostindien nebst älteren Schiehten eine Schiehtengruppe vorhanden zu sein, die mit jener von Castelgomberto von glei- chem Alter ist oder ihr doch sehr nahe steht. Wenigstens spricht dafür das Vorkommen der sehr characteri- stischen P’hyllocoenia irradians M. Edw. et H. '). Endlich dürften mit der grössten Wahrscheinlichkeit auch die Schichten vom Waschberge bei Stockerau unweit Wien hierher zu rechnen sein, aus welchen ich schon vor langer Zeit einige wenngleich grösstentheils nur schlecht, meist nur in Hohlabdrücken und Steinkernen erhaltene Korallen beschrieben habe °). Eine wiederholte Prüfung derselben hat gelehrt, dass sich darunter Species der Castelgomberto-Schiehten befinden, und zwar: Stylocoenia taurinensis Mich. sp. ') (sehr gemein), Stylophora annulata Rss. ‘) und Porites num- mulitica Rss. °). Auch die dort vorkommende Astraea rudis Rss. (l. e. pag. 25, Taf. 4, Fig. 7) dürfte in diese Zahl aufzunehmen sein; sie ist eine Fazva und durch ihre meist sehr verlängerten und verzerrten Sterne der Faria confertissima Rss. vom Monte Grumi sehr verwandt, wenn nicht damit identisch. Die von mir unter dem Namen Maeandrina angigyra und retieulata beschriebenen Steinkerne gehören nicht näher bestimmbaren Arten von Ulophyllia an. Alle die genannten Fossilreste werden noch von sehr häufigen Steinkernen begleitet, die von einer Montlivaltia abstammen dürften, aber ebenfalls keine nähere Bezeichnung gestatten. Die diese Korallen umschliessenden festen Gesteine werden von anderen nicht weni- ger compaeten begleitet, welche sehr reich an Molluskenresten sind, aber keine Anthozoen zu führen scheinen, so dass also auch am Waschberge die älteren Tertiärschichten sich in mehrere Horizonte gliedern dürften. Mehrere der aus den Castelgomberto-Schichten beschriebenen Korallen steigen auch in die tieferen Sehiehtenniveau’s des Vieentinischen Tertiärs herab. Dieselben werden sich erst nach vollendeter Untersu- chung der letzteren vollständig angeben lassen; jetzt will ich vorläufig nur der Astrangia princeps Rss. Erwähnung thun, welche ich vom Monte Grumi bei Castelgomberto und aus den dunkelgefärbten Tuffen von Ronca kenne. Stylophora distans Leym., wenn unsere Species wirklieh damit identisch ist, liegt in den Pyrenäischen Eoeänschichten von Couiza und Coustange. Die von mir als Rhrzangia Hörnesı beschriebene Species von Oberburg °) dürfte kaum von Kh. brevissima Mich. sp. von Gaas und von Faudon und Saint Bonnet °) ver- schieden sein. Endlich muss noch auf die Abweichung aufmerksam gemacht werden, welche die Korallenfauna von Canal di Peruzzo von jener der anderen in den Kreis der Betrachtung gezogenen Loecalitäten darbietet. Neben Heliastraea Lucasana, Dendracis Hardingeri und Dietyaraea elegans, welehe sie mit den übrigen gemein- schaftlich besitzt, liegen darin und zwar in vorwiegender Menge noch Podabacia prisca und Hydnophora lon- gicollis, welche anderwärts gar nieht oder nur sehr spärlich gefunden werden. Es wird dadurch wahrscheinlich, dass die Sehiehten von Canal di Peruzzo einem etwas tieferen Niveau angehören als die übrigen. Überhaupt dürften sieh innerhalb der Scehiehtengruppe von Castelgomberto durch locale Detailstudien noch mehrere quidens und faseieularis Rss., Stereopsammia gramulosa Rss. und Placopsammia dichotoma Rss. (Reuss in den Sitzungs- ber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, Bd. 35, p. 479—488, Taf. 1, 2 und Bd. 50, p. 614 ff., Taf. 1-3). 1) D’Arehiae Animaux foss. du terr. nummulit. de ’Inde. Paris 1853, p. 190. 2) Reuss Polyparien des Wiener Beckens, 1847. 3) Madrepora taurinensis Rss. 1. c. p. 27, Taf. 5, Fig, 2. 4) Madrepora raristella Rss. |. c. p. 27, Taf. 5, Fig. 1. 5) Porues leiophyla Rss. 1. c. p. 28, Taf. 5, Fig. 4. 6) Reuss Oberburg, p. 16, Taf. 2, Fig. 12. ) Michelin Iconogr. zoophyt. p. 274, Taf. 65 Fig 8. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 139 Zonen unterscheiden lassen, welche in Beziehung auf die fossilen Anthozoen einzelne Abweichungen darbie- ten, gerade wie dies auch durch das vorwaltende Auftreten einzelner anderer Fossilreste, z. B. des Macro- pneustes Meneghinil Des., des Uyphosoma eribrum Ag. u. s. w. schon angedeutet wird. B. Specielle Betrachtung der fossilen Anthozoen. 4. Monte Grumi bei Castelgomberto. I. ZOANTHARIA APORA. 1. Simplicia. a) Trochesmilidea. Trochosmilia M. Edw. et H. 1. Tr. profunda nov. sp. (Taf. 1, Fig. 1; Taf. 2, Fig. 1). Becherförmig, unten zu einem ziemlich dünnen Stiele zusammengezogen, an welchem jedoch die Anhef- tungsstelle abgebrochen ist, ungleichförmig zusammengedrückt. Bisweilen scheint sie jedoch eine bedeutende Höhe erreicht zu haben, wobei sie sich nach unten nur langsam verschmälert (Taf. 2, Fig. 1). Gedrängte gekörnte Längsrippen bedecken die Aussenwand. Jede vierte oder sechste derselben ragt beträchtlich stärker hervor und bleibt bis zu ihrem Ende einfach. Die zwischenliegenden spalten sieh in verschiedener Höhe nicht selten in 2—3 Äste ı). Der tiefe Stern ist unregelmässig elliptisch (Längsaxe : Queraxe = 21-5 Millim. : 10—13 Millim.). Keine Axe. Die dünnen etwas ungleichen seitlich gekörnten Septallamellen bilden fünf vollständige und einen sechsten unvollständigen Cyclus. Ich zählte ihrer an dem grössten der vorliegenden Exemplare, dem auch die angeführten Axenmasse entnommen sind, 112. Die mit dem Namen Trochoser:s venusta Mich. (Etudes s. l. mioe. inf. de /’Ital. sept. pag. 48, Taf. 4, Fig. 7—9) belegte Art hat grosse Ahnliehkeit mit unserer Species. 2. Tr. minuta nov. sp. (Taf. 1, Fig. 2, 3). In der Gestalt nähert sie sich der Tr. depressa From °’). Von den übrigen Trochosmilia-Arten weicht sie schon durch ihre Kleinheit ab. Von den zwei untersuchten Exemplaren misst das eine 13-5, das andere nur $-5 Millim. in der Höhe. Beide waren mit einem sehr dünnen Stiele aufgewachsen. Das kürzere ist verkehrt- eonisch, indem die Seitenwände in gerader Linie schräg nach aussen aufsteigen. Die scharfrandige Sternzelle ist seicht vertieft, 10-5 Millim. lang und 7-5 Millim bereit, daher breit-elliptisch. Das zweite höhere Individuum ist abnorm gebildet, proliferirend. Nachdem es sich bis zu 7:5 Millim. ausgebreitet hat, schnürt es sich rasch bis zu 5:5 Millim. zusammen, um sich dann schnell wieder beinahe horizontal und sehr scharfrandig auszubreiten. Der seichte Stern ist 12-5 Millim. lang bei einem Breitendurch- messer von 10 Millim. Man zählt beilätfig 32—84 Septallamellen, also. beinahe fünf Cyclen, wobei jedoch die Lamellen des letzten Cyelus in einigen Systemen fehlen. Im Allgemeinen sind sie dünn und nicht sehr ungleich. Zwölf Lamellen reichen bis zum Centrum; die jüngsten sind dagegen sehr kurz. Alle werden durch zahlreiche dünne Endothecalblättehen verbunden. Keine Spur von Axe. Die Aussenwand trägt zahlreiche gedrängte, feine, etwas ungleich gekörnte Längsrippchen. 1) Ungetheilte Rippen werden zwar als ein charaeteristisches Kennzeichen der Gattung Trochosmila angeführt. Doch habe ich die erwähnte partielle Spaltung der den jüngeren Cyelen angehörıgen Rippen bei nicht wenigen der genannten Gattung zugezählten Arten beobachtet. 2) Pal&ontol. france. Terr. eret. VIII, Tab. 38, Fig. 2. 140 A. E. Reuss. 3. Tr. arguta nov. sp. (Taf. 1, Fig. 4). Der etwa 30 Millim. hohe Polypenstock ist verkehrt-kegelförmig, mit kleiner Anheftungsfläche fest- sitzend, etwas unregelmässig zusammengedrückt, im unteren Theile in der Richtung der längeren Axe wenig De «| one n\ Jac@ very er 1 n 1 1 1 ; F gebogen. Die Sternzelle etwas verzertt, eckig, ziemlich tief. Längere Axe zur kürzeren wie 19:15 Millim Etwa 40 Septallamellen, von denen 10—12 dick sind und bis zur spongiösen etwas verlängerten Axe ä o E ke) reichen. Ihr gebogener Oberrand überragt den Sternrand beträchtlich. h 2; gÄ ra 60Lä ] i i Am oberen Rande zählt man etwa 60 Längsrippen, von denen aber ein Theil sehr kurz ist und nach unten bald verschwindet. Die übrigen sind zwar dünn, ragen aber stark, fast blättrig hervor. Am meisten ist dies bei acht Rippen der Fall, welche die übrigen, die gewöhnlich zu sieben zwischen je zwei derselben ein- geschoben sind, beträchtlich überragen. 4. Tr. subeurvata Reuss. Reuss Oberburg. p. 13, Taf. 2, Fig. 4—6. Diese bei Oberburg so häufig vorkommende Art habe ich nur in sehr seltenen Exemplaren unter den Korallen des Monte Grumi beobachtet. D’Achiardi verbindet sie, wenngleich nur vorläufig mit seiner vielgestaltigen 7». Pantenrana Cat. sp. '). Ich halte diese Identiti & = = 2 . va tität für wenig wahrschemlich, da Tr. subeurvata von Oberburg, im Gegensatze zu Fi Formenfülle von Tr. Pantenvana, sehr constant die von mir beschriebenen Formen beibehält. Überhaupt dürfte es sich aus den unvollständig erhaltenen Exemplaren der 7r. Pantenrana bisher nicht mit völliger Sicherheit schliessen lassen, dass alle ihr zugerechneten zum Theile sehr abweichenden Formen wirklich einer und derselben Species angehören. Coelosmilia M. Edw. et H. 1. C. elliptica nov. sp. (Taf. 1, Fig. 5). Die Ganz Gel ist bisher nur in Schichten der Kreideformation gefunden worden. Doch glaube ich die vorliegende Species wegen der den Sternrand hoch überragenden, dünnen, entfernten Septallamellen der mangelnden Axe und der spärlichen Endothek dieser Gattung zurechnen zu müssen. Das einzige mir bisher bekannte Exemplar ist 5 Centim. hoch, etwas zusammengedrückt und verschmä- lert sich nach unten zu einem dünneren Stiele, der mit ziemlich breiter Basis aufgewachsen ist. Zugleich ist der Polypenstock in der Richtung der längeren Sternaxe schwach gekrümmt. Der Stern ist elliptisch; beide Axen verhalten sich wie 31:21 Millim. Man zählt 60 sehr ungleiche Radiallamellen, von denen beiläufig zwölf bis zum Centrum des Sternes reichen. Jene des fünften Cyclus sind nur in einigen Systemen entwickelt und sehr kurz und dünn. Keine Axe; der Columellarraum ist sehr enge und tiet. i Die Rippen der Aussenwand reichen nur bis unter das oberste Dritttheil der Länge des Polypenstockes herab; der übrige Theil derselben ist eben. Etwa dreissig dieser Rippen ragen stark hervor, dazwischen sind viel feinere und ungleiche eingeschoben. 'Parasmilia M. Edw. et H. Auch diese Gattung ist bisher nur aus der Kreideformation bekannt gewesen. Die folgende Species stimmt aber in den wesentlichen Characteren damit überein, so dass ich sie damit zu vereinigen genö RT g 4 thigt bin. > 1. P. crassicostata nov. sp. (Taf. 1, Fig. 6). Ein einzelnes Exemplar, 23 Millim. hoch, am oberen Ende 13:5 Millim. diek, becherförmig, mit dieker D .. ER . D . ’ 2 seitwärts gekrümmter Basis aufsitzend. Mit Ausnahme dieses letzteren Umstandes, der wohl zufällig sein 1) D’Achiardi l. ce. p. 32, Tab. 2, Fig. 2—9. Palüäontologische Studien über die älteren Tertiäürschichten der Alpen. 141 dürfte, stimmt es in der Form mit P. Mantel M. Edw. et H.') und P. elegans From.?) nahe überein. Die Aussenfläche ist mit gedrängten fast gleichen Längsrippen bedeckt, die ziemlich diek sind, wie bei P. centra- ls M.Edw. et H., und durch schmälere tiefe Zwischenfurchen geschieden werden. Sie sind regellos und ziem- lich stark gekörnt. Der rundliche Stern ist wenig tief. Vollständige vier Oyclen von Radiallamellen (48). Die primären und seeundären gleich entwickelt, den Sternrand überragend und bis zum Oentrum reichend; jene des letzten Cyelus dünn und kurz. Alle tragen auf den Seitenflächen zahlreiche spitzige Höckerchen. Die Axe wenig entwickelt, spongiös, auf der Oberseite papillös. b) Lithophylliaceae. Leptophyllia Reuss. 1. L. tuberosa nov. sp. (Taf. 1, Fig. 8). Der kleine (2—5 Centim. hohe) Polypenstock sitzt mit kurzem, diekem Stiele fest und breitet sich am oberen Ende rasch zur unregelmässig gerundeten Sternzelle aus, deren Breite der Höhe des Polypenstockes gleicht oder dieselbe noch übertrifft. An der Aussenwand zeigt er überdies in Folge von Einschnürungen grosse unregelmässige Höcker. Die Septallamellen sind sehr zahlreich (über 160), sehr gedrängt und dünn, auf den Seitenflächen fein gekörnt. Keine Spur von Axe. Die Aussenwand bedecken sehr zahlreiche gedrängte, feine, gekörnte Längsrippehen, die sich nach oben durch Spaltung vermehren. 2. L. dilatata noy. sp. (Taf. 1, Fig. 7). er mit einem kurzen dieken unregelmässig höckerigen Stiele aufsitzende Polypenstock breitet sich am {= 5 5 oberen Ende rasch zu einem sehr wenig vertieften, fast ebenen, unregelmässig verbogenen Sterne aus, dessen Rand beinahe horizontal ausgebreitet ist. Die sehr ungleichen Septallamellen sind sehr zahlreich, mehr als 4 (sechs vollständige und ein unvollständiger siebenter Cyelus). Alle sind sehr gedrängt, theilweise zebo- ° to) oO °% Oo gen und verhältnissmässig dünn, jene des sechsten und siebenten Oyelus sehr kurz und dünn. Ihr oberer Rand ist fein gezähnt. Keine Axe. Keine Epithek. Auf der Aussenwand beobachtet man sehr zahlreiche schmale und niedrige ungleiche gekörnte Längsrippehen, die sich sowohl durch Einschieben neuer, als auch fo) O te ke) 5 durch Spaltung vermehren. Leptaxis nov. gen. Die Stellung dieser Gattung kann nicht mit völliger Sicherheit bestimmt werden, da sich nach dem einzi- gen vorliegenden Exemplare nicht entscheiden lässt, ob der obere Rand der Septallamellen ganz oder gezähnt sei. Im ersteren Falle würde Leptaxıs sich an Parasmilia anreihen, von der sie jedoch in der Gestalt der Axe und in dem Vorhandensein zahlreicher Endothecallamellen abweicht. Im Umrisse nähert sie sich der P. com- pressa From’). Falls die Septallamellen dagegen gezähnt sind, wie es wahrscheinlich ist, so schliesst sie sich zu- nächst an Obreophyllia M. Edw. et H. an, unterscheidet sich aber davon hauptsächlich in der Beschaffenheit der Axe. Denn diese ist nicht, gleichwie bei Cbrcophyllia, rund mit gekörnter Oberfläche, sondern stark zusammengedrückt, fast blattförmig, fein spongiös, mit sehr zart gekräuselter Oberseite. Überdies ist der freie Rand der Septa. nicht in kleine gerundete Lappen zerschnitten, sondern gleichmässig fein gezähnt, wie bei Leptophyllia Rss., die jedoch durch den Mangel der Axe schon bei flüchtiger Betrachtung sich verschie- den zeigt. Lithophyllia kann eben so leieht durch die Beschaffenheit der Axe, die ungleichen grossen Zähne des Septalrandes und die Dornen der Aussenrippen unterschieden werden. 1. L. elliptica nov. sp. (Taf. 1, Fig. 9). Der kegelförmige Polypenstock ist mässig zusammengedrückt, im Querschnitt elliptisch. Das stark ver- schmälerte untere Ende des vorliegenden Exemplares ist abgebrochen. Die sehr zahlreichen einfachen Längs- 1) British corals, p. 49, Tab. 8, Fig. 2. 2) Paleont. frang. Terr. eret. VIII, p. 216, Tab. 22, Fig. 2. 3) Paleont. frang. Terr. eret. VIII, Tab. 28, Fig. 3. Im Texte findet man sie jedoch bis jetzt nicht erwähnt. 142 A. E. Reuss. rippen der Aussenwand sind sehr gedrängt, dünn, abwechselnd feiner, durch schmälere Zwischenfurchen gesondert und gekörnt. Der nicht sehr tiefe Zellenstern ist elliptisch; seine Durchmesser verhalten sich wie 24:18 Millim. Die Axe ist 6:5 Millim. lang, dünn, blattförmig zusammengedrückt, besteht aber nicht aus einem einfachen kalki- gen Blatte, sondern zeigt einen sehr zart spongiösen Bau und erscheint an der Oberfläche sehr unregelmässig gekörnt, wie gekräuselt. Die Septa sind sehr gedrängt, dünn und zahlreich. Ich zählte beiläufig 168 (5/, Cyelen), von denen die abwechselnden viel dünner sind. Auch die diekeren überragen den Sternrand nur wenig. Alle sind am Ober- rande fein und gleiehmässig gezähnelt und an den Seitenflächen mit zahlreichen kleinen Höckerchen besetzt. ce) Fungidea. Trochoseris M. Edw. et H. 1. Tr. berica Catullo sp. (Taf. 2, Fig. 2). M. Edw. Hist. nat. des corall. III, p. 59. Fungia berica Catullo l.c. p. 29, Taf. I, Fig. 17. Das vorliegende Exemplar stimmt mit dem von Catullo beschriebenen Fossile von Arcugnano bei Vieenza überein und scheint, wie schon M. Edwards vermuthet, der Gattung Trochoseris anzugehören, wie- wohl ich daran keine Spur einer Axe wahrzunehmen im Stande war. Der Polypenstock ist unregelmässig und verbogen kreisförmig, stark niedergedrückt, mit sehr kurzem wenig diekem Stiele. Die unebene Unterseite trägt gedrängte, aber ungleiche feine Längsrippen. Die Ober- seite ist wenig gewölbt, verbogen, mit sehr enger spaltähnlicher Centraldepression. Sieben Septaleyelen, von denen jedoch der letzte unvollständig entwickelt ist. Ich zählte nahezu 320 Lamellen, die sehr ungleich an Dieke und Länge sind. Zwischen je zwei dickere Lamellen smd 3 oder 5 kürzere und dünnere eingeschoben. Jene des letzten Cyelus sind sehr dünn und kurz. An den jüngeren Lamellen, die durch ihre tiefere Lage mehr geschützt waren, überzeugt man sich, dass der obere Septalrand ziemlich grob gezähnt war. 2. Ramosa aut caespitosa. a) Calamophyllidea. Cyathomorpha Reuss nov. gen. 1. C. conglobata Reuss (Taf. 2, Fig. 6). Agathiphyllia eonglobata Reuss, Die Foraminif., Anthoz. u. Bryoz. von Oberburg, p. 15, Taf. 2, Fig. 10, 11. Agathiphyllia explanata Reuss, (Jugendform) 1. ce. p. 15, Taf. II, Fig. 7 (non Fig. s, 9). Der Polypenstock ist kurz rasenförmig gehäuft, indem aus emer etwa 18—20 Millim. hohen und 16 bis 18 Millim. breiten Mutterzelle au der Basis einige kleinere hervorspriessen, die nur im obersten Theile frei sind und daher nur durch tiefe Furchen von einander geschieden werden. Die Sternzellen sind rund oder sehr breit elliptisch, indem sich ihre Durchmesser wie 16: 18 Millim. ver- halten. Sie sind sämtlich wenig vertieft. In dem grössten Sterne zählte ich 78 Septallamellen, mithin vier vollkommene Cyelen, zu welchen sich noch ein mehr als zur Hälfte entwickelter fünfter Cyclus hinzugesellt. Die Lamellen der beiden ersten Oyelen sind gleich entwickelt und reichen bis zur Centralaxe, sie sind zu- gleich viel dieker als die übrigen, in ihrer ganzen Länge beinahe gleich diek und ragen bogenförmig über den Sternrand hervor. Am oberen freien Rande sind sie in einige grobe Zähne zerschnitten. Vor der Axe er- heben sie sich zu einem etwas dickeren gerundeten Lappen, der ziemlich hoch emporsteigt und durch einen gerundeten Einschnitt von dem übrigen Theile des oberen Randes abgegrenzt wird. Sie stellen sehr deutliche Kronenblättehen dar, welehe aber nicht weit nach unten von den Septallamellen gesondert sind. Vor den Lamellen der übrigen Cyelen fehlen diese Kronenblättchen. An ihrer Stelle tragen jene des dritten und vier- ten Oyclus, die weit dünner, aber nicht viel kürzer sind, eine Reihe kleiner spitzer Zähne, so dass die Kronen- blättchen gleichsam als grosse, am meisten nach innen gelegene Zähne anzusehen sind. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 143 Die Lamellen des fünften Oyelus sind kurz und dünn. Sie erreichen kaum die halbe Länge jener des vierten Cyelus. An den Seitenflächen sind sämtliche Lamellen mit kleinen, in divergirenden Reihen gestellten Höckerchen bedeckt. Die Aussenwand trägt zahlreiche, ungleiche, mit starken Höckern besetzte Längsrippen ohne Epithek. Die Axe besitzt nur eine mässige Ausdehnung und ist im Querschnitte spongiös, auf der oberen Fläche ge- körnt. Jugendliche Exemplare sind einfach, beinahe eylindrisch, wenig höher als breit. Von den 44—46 Sep- tallamellen, welche sie besitzen, sind 10—12 am stärksten und gleichmässig entwickelt. Die Aussenwand ist mit 22 entfernten schmalen ziemlich hohen Längsrippen bedeckt. Erst zunächst dem Sternrande schiebt sich zwischen je zwei derselben eine neue Rippe ein, wodurch ihre Gesamtzahl sich verdoppelt. Unterzieht man die Charactere der eben beschriebenen Anthozoe einer genaueren Erwägung, so ergibt sich eine grosse Analogie mit der von mir vor Kurzem aufgestellten Sippe Agathiphyllia ‘). Ja eine genauere Vergleichung mit dem viel besser erhaltenen Exemplare vom Monte Grumi zeigt, dass die l. ec. Taf. 2, Fig. 7, 10 und 11 dargestellten Formen damit identisch sind. Die Gattung Agathiphyllia dürfte sich daher auf die I. e. Taf. 2, Fig. 8, 9 abgebildete A. explanata beschränken, während A. conglobata mit dem Fossilreste vom Monte Grumi vollkommen übereinstimmt und wegen des Vorhandenseins deutlicher Kronenblättchen von Agathiphyliia getrennt werden muss. Auch an den Exemplaren von Oberburg sind Spuren von Kronenblättchen erkennbar, wie dies auch die Taf. 2, Fig. 10 und 11 gegebenen Zeichnungen andeuten. Wegen ihrer geringen Deutlichkeit fanden sie aber bei der damaligen Untersuchung nieht die gebührende Berücksichtigung. Auch das l. e. Taf. 2, Fig. 7 als Jugendexemplar von Agathiphyllia explanata abgebildete Fossil gehört hierher. Ich habe bei wiederholter Untersuchung des Originalexemplares die Kronenblättehen daran eben- falls und zwar stellenweise deutlich wahrgenommen, wenngleich in zerbrochenem Zustande. Wegen des Vorhandenseins so stark und deutlich ausgesprochener Kronenblättchen habe ich den in Rede stehenden Fossilrest zum Typus einer selbstständigen Gattung — (yathomorpha — erhoben, welche sich zunächst an Agathiphyliia anschliesst und in der groben Zähnung der Septallamellen und der Aussen- rippen sich auch den einfachen Lithophyllien nähert. Sie muss offenbar unter den rasenförmigen Calamophyl- lideen ihre Stelle einnehmen, wenngleich das Auftreten von Kronenblättehen dort eine etwas fremdartige Erscheinung ist. Ganz vereinzelt steht sie aber in dieser Beziehung nicht, wenn die mir nicht aus eigener Anschauung bekannte Gattung Daetylosmilia Orb. ihre Bestätigung findet. Übrigens können diese Kronen- blättehen auch nur für grössere am meisten nach innen gelegene Zähne des Septalrandes angesehen werden. Mussa (Oken) M. Edw. et H. 1. M.? leptophylla nov. sp. (Taf. 6, Fig. 2). Latimaeandra disjuneta Reuss in den Sitzungsb. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. 56, Abth. I, p. 5. Wegen der unvollständigen Erhaltung der vorliegenden Exemplare bleibt die generische Bestimmung dieser Species beträchtlichen Zweifeln unterworfen. Dieselbe nähert sich auch einzelnen Formen von Latz- maendra plicata Goldf. sp. (Lithodendron plicatum Goldfuss Petref. Germ. I. pag. 45, Taf. 13, Fig. 5. — Maeandrina astroites Goldf.1.c. I. Taf.21, Fig.3. — Astraea confluens Goldf. 1. e. I. pag.65, Tat. 22, Fig. 5). Sie bildet mehr weniger büscheltörmige, aussen tiefgelappte Polypensiöcke, die mit einem verdünnten Stiele festgewachsen sind. Dieselben theilen sieh schon weit unten in unregelmässige Zweige, die in gerin- gem Abstande von einander, ja sich mitunter berührend, senkrecht in die Höhe steigen. Bisweilen fliessen sie selbst zu kurzen unregelmässig gelappten Reihen zusammen. Ihre Aussenseite ist dureh seichte kreisförmige Einschnürungen etwas wulstig und überdies mit abwechselnden etwas feineren Längsrippchen bedeckt. Keine Epithek. Die Oberseite ist sehr wenig gewölbt. Die sehr regellos gestalteten vielfach verzerrten, oft gelappten Sterne fliessen nur selten zu kurzen kaum vertieften Reihen zusammen. Sie lassen keine Spur einer Axe 1!) Die Foraminif., Anthoz. u. Bryoz. v. Oberburg, im 23. Bd. d. Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. p. 14, Taf. 2, Fig. 7—11. 144 A. E. Reuss. erkennen und zeigen sehr zahlreiche äusserst dünne, dieht gedrängte Septallamellen, die durch reichliche Endothecallamellen verbunden werden. In der Länge von 5 Millim. zählt man etwa 20—24 Lamellen. Galamophyllia Blainv. 1. C. faseieulata Reuss. Reuss, Die Foram., Anthoz. u. Bryoz. von Oberburg, p. 15, Tat. 2, Fig. 13, 14; Taf. 3, Fig. 1. Zahlreiche kleine, sehr zusammengedrückte und schlecht erhaltene Bruchstücke, wie bei Oberburg. Nur sehr selten sind die Sternzellen noch erkennbar. In einer derselben zählte ich 42 sehr ungleiche Septal- lamellen. Rhabdophyllia M. Edw. et H. 1. Rh. tenuis nov. sp. (Taf. 2, Fig. 4, 5). Die Gattung, welcher die in Rede stehende Species angehört, ist zweifelhaft. Der völlige Mangel einer Epithek schliesst OZadophyllia M. Edw. et. H. aus. Das Fehlen der manchettenartigen Ausbreitungen der Aussenwand gestattet nicht, unsere Species mit (alamophyllia Blainv. zu verbinden. Dagegen nähert sie sich in den erwähnten Merkmalen der Gattung Rhabdophyllia, welcher ich sie daher trotz der wenig ent- wickelten Axe vorläufig unterordne. Es liegen mir nieht seltene schlanke, 3-5—8 Millim. dicke, oft etwas verbogene und stellenweise wulstig angeschwollene Bruchstücke vor von höchstens 36 Millim. Länge. Sie sind im Querschnitte rundlich; nur wo sie sich zu spalten beginnen, werden sie breiter und etwas zusammengedrückt. Die Sternzellen sind nirgends erhalten; auf Querschnitten in der Nähe der Gabelungsstellen zählt man 20—32 dünne, oft etwas gebogene Septallamellen, von denen etwa die Hälfte im Centrum zusammenstösst, wo sie eine wenig entwickelte, bisweilen rudimentäre Axe bilden. Die Aussenwand ist in ihrer gesamten Ausdehnung mit zremlich entfernten, scharfen, zuweilen abwech- selnd stärker hervortretenden gekörnten Längsrippen bedeckt. ; Dasyphyllia M. Edw. et H. 1.? D. deformis nov. sp. (Taf. 2, Fig. 9). Auch hier kann die Vereinigung mit der Gattung Dasyphyllia nur provisorisch sein, da trotz des überein- stimmenden allgemeinen Habitus manche ihrer characteristischen Kennzeichen an den freilich nur schlecht erhaltenen und fragmentären Fossilresten nicht wahrgenommen werden können. Der in senkrechter Richtung verlängerte Polypenstock ist büschelförmig und trennt sich gewöhnlich erst oberhalb der Mitte in Äste, die, dicht an einander liegend, in senkrechter Riehtung aufsteigen. Von den manchettenförmigen Verlängerungen der Aussenwand ist kaum etwas wahrzunehmen; dagegen sind stellenweise schwache Querwülste bemerkbar. Die Zellensterne sind viel mehr verzerrt als gewöhnlich, selten rundlich, oft stark verlängert und zu etwas gebogenen und stellenweise eingeschnürten Reihen ausgedehnt. Die Septallamellen zahlreich, sehr dünn, an den Seitenflächen gekörnt. Die Axe rudimentär. Die Endothek bläschenartig, sehr dünnblättrig. Die Längsrippen der Aussenwand sind ungleich; besonders im oberen Theile ragt jede vierte Rippe weit stärker, beinahe blättrig hervor und zeigt Spuren spitziger Höcker. Dasyphyllia Michelotti! M. Edw. et H.'), (Lithodendron pseudoflabellum Cat.) ?) unterscheidet sich dureh die deutlicheren Epitheealmanchetten und die sich mehr der Kreisform annähernden Zellensterne. Aplophyllia ’Orb. 1.? A. paueicostata nov. sp. (Taf. 2, Fig. 10). Auch hier ist die Bestimmung der Gattung zweifelhaft. Die höchstens 23 Millim. langen Fragmente der 4—-5Millim. dicken walzigen Zweige sind mit 10—12 schmalen, aber scharf, beinahe blättrig hervortretenden 1) Hist. nat. des corall. II, p. 340. — Michelotti Etudes sur le miocene inf. de l’Ital. sept. p. 39. 2) Catullo ].c. p. 38, Tab. 4, Fig. 3. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 145 Längsrippen bedeckt, die durch viel breitere rinnenförmige Zwischenfurchen gesondert werden. Besonders im oberen Theile der Zweige treten diese Rippen scharf hervor und es schieben sich dort bisweilen je vier immer sehr niedrige Zwischenrippen ein. Im unteren Theile dagegen verflachen sich die Rippen oder verschwinden selbst ganz, wie man an ein- zelnen der vorliegenden Bruchstücke erkennt. Von Körnung ist keine Spur wahrzunehmen. Auf dem Querbruche der Zellenröhren zählt man 12 Radiallamellen, zwischen welche sich eben so viele weit dünnere und kürzere einschieben. Keine Axe. Die Endothek ist nicht reichlich entwickelt. 3. Confluentia. a) Eugyrina. Plocophyllia nov. gen. Die hier aufgestellte neue Sippe unterscheidet sich von Thecosmila, abgesehen von den bei dieser ge- zähnten Septallamellen, durch den Mangel der Epithek, von der ebenfalls ähnliche Formen darbietenden RAz- ‚pidogyra durch die Abwesenheit der lamellären Axe. Calamophyllia erlangt durch die in weiter Ausdehnung freien, dünnen, büschelförmig aufsteigenden Äste eine völlig abweichende Physiognomie und wird überdies durch die manchettenförmigen Ausbreitungen der Aussenwand characterisirt. Am nächsten steht Plocophyllia der Gattung Euphyllia und ich würde sie unbedingt damit vereinigt haben, wenn sie nicht einige Merkmale darböte, die man bei den typischen lebenden Arten von Exuphyllia vermisst. Bei den zu beschreibenden fossilen Formen ist die Aussenwand viel dicker, die Rippen derselben ziehen bis zur Basis des Polypenstockes herab und sind deutlich gekörnt und die nicht so lose bläschenartige Endothek ist auch im oberen Theile der Septalabtheilungen reichlich vorhanden. Sollte man jedoch nicht geneigt sein, diese Merkmale zur Begründung einer selbstständigen Gattung für genügend zu erachten, so werden sie doch immer eine eigenthümliehe Gruppe innerhalb der Gattung Buphyllia bezeichnen müssen. 1. Pl. caliculata Catullo sp.) (Taf. 3, Fig. 1—5). Lobophyllia calieulata Cat. l.c. p. 52, Tab. 4, Fig. 7. Die Gestalt dieser am Monte Grumi häufig vorkommenden Species ist so auffallend, dass nicht leicht ein Zweifel aufkommen kann über die Identität mit der von Catullo beschriebenen Lobophyllia caliculata, so ungenügend auch die von ihm gebotene Schilderung derselben sein mag. Ich habe daher auch den von ihm gewählten, wenngleich wenig passenden Speciesnamen beibehalten. Die Gestalt des Polypenstockes ist grossem Wechsel unterworfen. Bald bildet er nur eine mit dem unte- ‚ren Ende aufgewachsene, gebogene, oben mehr weniger stark gefaltete Platte; oder er ist kurz rasenförmig und besteht aus mehreren gewöhnlich nur im obersten Dritttheile, seltener schon in der Hälfte der Höhe frei werdenden Ästen, deren jeder eine solche gefaltete Platte darstellt, von welcher aber oft lappenförmige Fort- sätze ausgehen. Mit dem Alter nimmt durch sich wiederholende Spaltung die Zahl dieser Platten und Lappen zu und mit ihr die Höhe und Dicke des Polypenstockes. Dann sitzt derselbe mit kurzem diekem Stiele auf. 1) Herr Dr. D’Achiardi hatte die Güte, mir drei zu der zweiten noch nicht erschienenen Abtheilung seines Werkes gehörende Tafeln mitzutheilen, von denen Tafel 9 und 10 zahlreiche Formen der in Rede stehenden Species darstellen. Er belegt sie mit dem Namen „Zhecosmilia? eontorta“. Ich kann weder den Gattungs-, noch den Speciesnamen bei- behalten. Zu Theeosmilia darf sie auf keinen Fall gezogen werden, da selbst sehr wohlerhaltene Exemplare nie eine Spur von Epithek wahrnehmen lassen. Sie nähert sich vielmehr den Euphyllien, von denen sie aber in den oben an- gegebenen Merkmalen abweicht. Ob sie mit Euphyllia? Lueasana M. Edw. et H. (Hist. nat. des corall. II; p. 196) über- einstimme, vermag ich bisher nicht zu entscheiden , da diese Species selbst noch sehr unvollständig untersucht ist und daher von M. Edwards unter den zweifelhaften Arten aufgeführt wird. Den Speciesnamen „contorta“ kann ich ebenfalls nicht adoptiren, da Lobophyllia ceontorta Cat. (l.c. p. 52, Tab. 3, Fig. 10), von welcher derselbe entnommen ist, nach meiner Ansicht nicht unserer Species, sondern der Plocophyllia eonstrieta m. angehört. Überhaupt scheint Tiecosmilia? eontorta d’A ch. verschiedenartige Elemente zu umfassen, indem Taf. IX, Fig. 4, 5 zu Plocophyllia flabellata m., Taf. 9, Fig. 10—15 der P2. constrieta m. angehören dürften. Ich habe daher den Namen unserer Species von Lodophyllia ealieulata Cat., welche unzweifelhaft ältere ausgewachsene Exem- plare derselben darstellt, entnommen» Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXYIII. Bd. 19 146 A. E. Reuss. Die Sternzellen erscheinen in der Gestalt mehr weniger verlängerter, gebogener, buchtig- und lappig- ästiger schmaler Reihen, die sich in der Mitte gewöhnlich verengen, gegen die Enden der einzelnen Lappen hin sich aber etwas ausbreiten und abrunden. An manchen Exemplaren beobachtet man deutlich, dass die Reihen sich stellenweise immer mehr verschmälern und zur Entstehung neuer Stämme abschnüren, die an- fänglich rundlich sind, im Verlaufe der Zeit sich aber ebenfalls verlängern und zu neuen Reihen auswachsen. Durch Wiederholung dieser Spaltung wird der Polypenstock immer ästiger. Die einzelnen Sterncentra sind, besonders an den Enden der Reihen, deutlich geschieden und stark ver- tieft. Keine Spur von Axe. Die ungleichen Septallamellen bilden vier vollständige und einen unvollständigen fünften Cyelus. Nur etwa der dritte Theil reicht bis zum Sterneentrum. An den Seitenflächen sind sie sehr fein gekörnt. An den geraden Theilen der Sternreihen zählt man in der Länge von 5 Millim. durchschnittlich 9 Septallamellen, deren Oberrand, so weit es erkannt werden kann, ungezähnt ist. Die Aussenwand ist von keiner Epithek bekleidet, sondern mit zahlreichen etwas ungleichen, bis an die Basis des Polypenstockes herabreichenden fein gekörnten Längsrippen, die sich im oberen Theile in 2—3 Äste spalten, bedeckt. Auch fehlt es nicht an einzelnen Querwülsten, die durch Wachsthumsabsätze hervor- gebracht werden und auf welchen die Längsrippen stärker hervorragen. Die beschriebene Species gehört unter die häufigeren Anthozoen der Schichten vom Monte Grumi und kehrt auch anderwärts in demselben Niveau wieder. Von Catullo wird sie auch bei Monteechio Maggiore angegeben. 2. Pl. constrieta nov. sp. (Taf. 3, Fig. 6; Taf. 4, Fig. 1). Lobophyllia contorta Catullo l. ce. p. 52, Tab. 5, Fig. 10. Der Polypenstock theilt sich schon im unteren Theile, der mit breiter Basis aufsitzt, in dieke Äste, die nahe an einander liegend in beinahe senkrechter Riehtung emporsteigen. Sie sind durch zahlreiche starke kreisförmige Querwülste und dazwischen liegende Einschnürungen ausgezeichnet und werden überdies im oberen Theile durch tiefe senkrechte Furchen gelappt. Ihre Aussenwand trägt von der Basis an gedrängte abwechselnd stärkere gekörnte Längsrippehen, die durch sehr schmale Längsfurehen gesondert werden. Das grösste der vorliegenden nicht sehr seltenen Exemplare misst 9 Centim. in der Höhe. Die Sternzellen sind unregelmässig gelappt, seicht vertieft, axenlos; die Septallamellen sehr zahlreich und dünn, auf den Seitenflächen fein gekörnt. Die Endothek ist bis in den oberen Theil der Sternzellen reich- lich entwickelt. 3. Pl. flabellata nov. sp. (Taf. 4, Fig. 2). Sie ist die seltenste unter den drei mir vom Monte Grumi bekannt gewordenen Arten. Ihr Polypenstock theilt sich erst im oberen Theile in stark zusammengedrückte fächerförmige hin und her gebogene Äste, die beinahe in einer Ebene liegen. Ihre Aussenseite ist in ihrer gesamten Ausdehnung mit abwechselnd viel fei- neren und niedrigeren gekörnten Längsrippen bedeckt. Die mässig tiefen Sterne stellen lange schmale (nur bis 6:5 Millim. breite) gebogene Reihen dar mit ent- fernten dünnen Septallamellen, ohne Spur von Axe. Auf einer Länge von 5 Millim. zählt man im Mittel 5 Lamellen. Die reichlieh entwiekelten Endothecallamellen sind stark geneigt und convex, wodurch eine ziemlich grossblasige Ausfüllung der Septalkammern entsteht. Von der Körnung der Seitenflächen der Sep- tallamellen sind nur Spuren wahrzunehmen. b) Symphylliacea. Symphyllia M. Edw. et H. 1. ?S. confusa nov. sp. (Taf. 4, Fig. 5). Über die Gattung, welcher die in Rede stehende Species beizuzählen ist, bleibt mancher Zweifel übrig, da die Beschaffenheit des Oberrandes der Septa nicht mit Sicherheit bestimmt werden kann. Doch glaubt man stellenweise ziemlich grosse scharfe Zähne wahrzunehmen. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 147 Der massige, an den Rändern stark gelappte Polypenstock sitzt mit kurzem diekem Stiele fest und ent- faltet sich oben zur wenig gewölbten Fläche. Die Thäler sind sehr seicht, ungleich und unregelmässig, bald kürzer, bald länger, bald schmäler, bald breiter (von 6—26 Millim.), sich an vielen Stellen buchtig ausbrei- tend, an anderen sich zusammenziehend. Die die Thäler trennenden Rücken sind niedrig, an der Basis sehr breit, ohne Längsfurche auf dem kantigen Scheitel. Die Sterne stehen in den Thälern nur in einfachen Reihen, gewöhnlich weit von einander entfernt. Sie sind durch die centrale Vertiefung und die radiale Richtung der Septa deutlich bezeichnet. Stellenweise lau- fen letztere auf weite Strecken auf dem Boden und in der Riehtung der Thäler selbst. Übrigens sind sie sehr zahlreich und gedrängt, dünn, wenig ungleich. Auf der Länge eines Centimeters zählt man ihrer 18-23. Auf den Seitenflächen sind sie stark und fein gekörnt und werden durch zahlreiche Endotheealblättehen ver- bunden. Auf der Aussenwand des Polypenstockes treten die niedrigen, durch eben so breite flache Zwischen- rinnen getrennten Längsrippchen vorzüglich nur in der Nähe des oberen Randes hervor. Es lag nur ein Exemplar zur Untersuchung vor. 2. S. cristata Catullo sp. (Taf. 8, Fig. 4). Maeandrina eristata Catullo ].c. p. 71, Tab. 16, Fig. 1. Latimaeandra eristata Reuss in den Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. 56, Abth. I, p. 5. Von dieser Species liegen mir nur kleine Exemplare vor, deren Breite am oberen Ende 45 Millim. nicht übersteigt, während ihre Höhe noch geringer ist. Jüngere Exemplare zeigen eine im Verhältnisse zur Breite beträchtlichere Höhe. Sie sitzen insgesamt mit einem kurzen nicht sehr dieken Stiele fest und breiten sich am oberen Ende zu einer mässig gewölbten Fläche mit gelapptem Rande aus. Die Sternreihen sind in der Regel kurz, ungleich, bisweilen gerundet, nicht sehr gewunden und erreichen mitunter eine Breite von 20 Millim. Ihr Boden ist mässig vertieft. Die trennenden Hügelrücken sind an der Basis breit, am Scheitel scharfrückig und dachen sich beiderseits nur allmälig ab. Die Zahl der ziemlich gros- sen Sternzellen ist gering, sie sind stets dureh ihre eentrale Vertiefung und durch die radiale Richtung ihrer Septallamellen deutlich characterisirt. Die Lamellen sind gedrängt, dünn (20 in der Ausdehnung eines Cen- timeters), abwechselnd dünner. Sie werden durch zahlreiche feine Endotheeallamellen verbunden. Keine Axe. Die durch zahlreiche tiefe Längsfurchen gelappte und überdies unregelmässig querwulstige Aussenwand ist mit gedrängten, abwechselnd schmäleren, nach oben sich oft in 2—3 Zweige spaltenden Längsrippchen bedeckt. 3. S. microlopha nov. sp. (Taf. 5, Fig. 4). Latimaeandra mierolopha Reuss in den Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. 56, Abth. I, p. 5. Sie besitzt eine grosse Ähnlichkeit mit einer Comoseris; das Vorhandensein von Endotheeallamellen statt der Synaptikel und die gänzliche Abwesenheit einer Epithek gestatten jedoch nicht die Vereinigung mit dieser Gattung. Der niedrige Polypenstock sitzt mit kurzem diekem Stiele auf und breitet sich in eine seitlich stark gelappte, an der Aussenwand eingeschnürte und dazwischen wulstige Masse mit wenig gewölbter oder bei- nahe flacher Oberseite aus. Die Aussenseite ist überdies von zahlreichen schmalen, beinahe gleichen Längs- rippen bedeckt, die nur stellenweise noch ihre gekörnte Beschaffenheit erkennen lassen. Auf der Oberseite erreichen die meist kurzen, sehr regelmässigen und ungleichen, gelappten und sehr seicht vertieften Thäler stellenweise eine Breite von 22 Millim. und darüber. Sie werden durch ziemlich scharfkantige, aber sehr niedrige Erhöhungen, die sich sehr sanft abdachen und keine Spur von Längsfurche wahrnehmen lassen, von einander gesondert. Die Thäler werden dadurch sehr oberflächlich. Die Erhöhungen verlaufen zum Theile ganz unregelmässig; der grössere Theil ist aber radial gegen den Rand des Polypen- stockes gerichtet. Nur ein Theil erreicht das Centrum; manche beginnen erst in geringer Entfernung vom Rande. Einzelne derselben werden endlich durch Lücken unterbrochen. 119ı= ii 3= A. E. Reuss. Die Sterne liegen bald in einfacher Reihe, bald zu zwei oder selbst zu drei neben einander in einer Thal- vertiefung, sind aber stets deutlich durch das schwach vertiefte Centrum und die radial nach allen Seiten aus- laufenden Septallamellen gekennzeichnet, wenngleich diese bei Nachbarsternen direet in einander übergehen. Oft sieht man die Lamellen im Grunde des Thales, dessen Riehtung folgend, fast gerade von einem Sterne zu dem oft ziemlich weit abstehenden nächsten Sterne derselben Reihe verlaufen. Die Sterne zeigen 24—40 gewöhnlich abwechselnd diekere Lamellen, von denen 8$—12 am dicksten sind und bis zum Sterneentrum reichen. An den Hügelrücken zählt man in der Ausdehnung eines Centimeters etwa 20 Lamellen. Im Allgemeinen sind sie sehr dünn und auf den Seitenflächen stark gekörnt. Über die Zähnung des oberen Randes vermag man leider keine nähere Auskunft zu geben, wenngleich über ihr Vor- handensein kein Zweifel obwaltet. Die Sternaxe ist sehr wenig entwickelt, meist rudimentär. Gewöhnlich gibt sie sich nur durch 1—2 Papillen im Sterneentrum zu erkennen. Wo die Aussenwand durch Abreiben verschwunden ist, beobachtet man zahlreiche dünne, beinahe horizontale Endothecallamellen in ungleichen Abständen. Dimorphophyllia Reuss. 1. D. oxylopha Reuss (Taf. 4, Fig. 4; Taf. 9, Fig. 1). Reuss Foraminif., Anthoz. und Bryoz. von Oberburg, p. 16, Taf. 3, Fig. 2, 3; Taf. 4, Fig. 3. Ein gut erhaltenes Exemplar stimmt sehr wohl mit jenen von Oberburg überein. In dem grossen Central- sterne zählt man bis 102 dünne Lamellen. Die stark hervorragenden, fast senkrecht aufsteigenden radialen Hügelrücken lassen auf dem Scheitel theilweise eine ziemlich tiefe gerippte Längsfurehe wahrnehmen, indem die Wandungen nicht bis zum oberen Rande dieht an einander liegen. Die Aussenwand ist stellenweise sehr gut erhalten und lässt auf den ungleichen Längsrippen die kleinen scharfen regellos stehenden Körner deutlich erkennen. c) Latimaeandrinea. Heterogyra nov. gen. Die neue Gattung gehört in die Familie der zusammengesetzten Astraeiden, welche sich durch Knospen- bildung am unteren Ende der Mutterzelle vermehren und zu langen, oft vielfach gebogenen Sternreihen zu- sammenfliessen. Ob der obere freie Rand der Septallamellen ganz oder gezähnt gewesen sei, lässt sich an den fossilen Resten nieht mehr mit Sicherheit erkennen. Je nach seinem Altersstadium besitzt der Polypen- stoek aber eine sehr verschiedene Physiognomie. An jüngeren Stöcken oder an den jüngeren Theilen der älteren Stöcke sind die Zweige, die an der Basis oder nicht weit über derselben hervorspriessen, im oberen Theile frei, mitunter bis zu beträchtlicher Tiefe, und wachsen im Verlaufe der Zeit zu langen gebogenen Sternreihen aus, in denen die Sterne aber stets durch ihre gesonderten Centralvertiefungen und durch die Richtung der nach allen Seiten ausstrahlenden Septa deutlich erkennbar sind. Später verwachsen die Sternreihen immer mehr mit einander und sind in einem gewissen Stadium nur noch durch eine mehr weniger tiefe Furche von einander gesondert. Endlich verschwindet auch diese, so dass die Sternreihen bis zu ihrem oberen Rande mit einander verschmelzen und, gleichwie bei Latimaeandra, einfache durch keine Furchen getheilte Hügelrücken zwischen sich haben. In dieser Beziehung steht Heterogyra jenen Arten von Latimaeandra sehr nahe, bei welchen die Stern- reihen theilweise geschieden bleiben und die Fromentel in seiner Gattung Öhorisastraea zusammenfasst. Ich würde die hier in Rede stehende Species auch unbedingt damit vereinigen, wenn das Aussprossen der Tochter- zellen, wie bei Latimaeandra, in unmittelbarer Nähe des Sternes und nicht an oder über der Basis der Mutterzelle vor sich ginge. Desshalb scheint mir Oh. eorallina From. aus dem Corallien von Champlitte, bei der Fromentel die Basalknospen ausdrücklich hervorbebt, auch zu Heterogyra zu gehören. Übrigens ist in den Sternzellen nie eine Spur von Axe vorhanden und auch die Epithek mangelt der deutlich gerippten Aussenwand gänzlich. Paläontologische Studien über die älteren Tertiürschichten der Alpen. 149 1. H. lobata nov. sp. (Taf. 5, Fig. 2, 3). Die ältesten vorliegenden Polypenstöcke sind bis 7 Centim. hoch und am oberen Ende eben so breit oder noch breiter. Überhaupt nimmt die Breite mit dem Alter zu, denn jüngere Polypenstöcke sind beträcht- lich höher als breit. Im Allgemeinen sind sie unregelmässig-knollig und sitzen mit einem kurzen dieken höckerigen Stiele auf, während das obere verschiedentlich gelappte Ende mehr weniger gewölbt ist. Die jüngeren Äste, welche gerade in die Höhe steigen, sind in ihrem oberen Theile frei und durch tiefe Spalten von den Nachbarästen geschieden. Die unregelmässigen Sterne verlängern sich allmälig mehr und mehr und zugleich legen sie sich seitlich näher an einander und verwachsen von unten nach oben mit einander, so dass sie nur noch am obersten Ende durch mehr weniger tiefe Furchen gesondert erscheinen. An den ältesten Partien des Polypenstockes verschwindet allmälig aueh diese Trennung und die Stern- reihen verschmelzen vollkommen bis zum oberen Rande mit einander, so dass am Scheitel der einfachen, ziem- lich hohen, die Thäler trennenden Hügelrücken keine Spur einer Grenzfurche mehr sichtbar ist. Die Thäler erreichen mitunter eine beträchtliche Länge, sind vielfach gebogen, ziemlich tief, bisweilen bis 2 Centim. breit. Stellenweise verschmälern sie sich jedoch sehr. Die dachförmig abschüssigen Hügelrücken sind an der Basis breit, am Scheitel scharfrückig. Nur an beschränkten Stellen lassen sie noch die trennende Längsfurche erkennen. Die Sterne geben sich durch ihre Centralvertiefung, so wie durch den radialen Verlauf der Septa deut- lich zu erkennen. Die im Grunde der Thäler selbst verlaufenden Septallamellen gehen unmittelbar in jene der Nachbarsterne über, Sie sind ungleich; diekere und dünnere wechseln ziemlich regelmässig ab, doch sind auch bisweilen zwischen zwei diekere je drei dünnere eingeschoben, deren seitliche dann besonders dünn und kurz sind. Sie stehen gedrängt, denn in der Länge eines Centimeters zählt man ihrer 17—18. Ihre Zahl in den Eimzelsternen ist sehr verschieden je nach der Grösse, Form und wechselseitigen Distanz der- selben, doch reicht immer nur eine geringere Anzahl, gewöhnlich die primären und seeundären oder nur ein Theil der letzteren, bis zum Sterncentrum. Der obere Rand ist wohl scharf und dünn, doch verdieken sich die älteren Septallamellen nach unten hin bald beträchtlich. Der peripherische Rand des Polypenstockes ist stark gelappt, durch tiefe Längsfurchen und Buchten eingeschnitten. Zugleich ist aber die Aussenwand stellenweise unregelmässig höckerig; stets ist sie aber dicht längsgerippt. Die Rippen sind fein, wenig ungleich, durch fast gleichbreite Furchen geschieden, fein gekörnt und vermehren sich nach oben durch wiederholte Spaltung oder besonders zunächst dem Rande des Polypenstockes durch Dreitheilung. Ich würde Peetinia pseudomaeandrites W’Ach.‘) wegen ihrer unbestreitbaren Ähnlichkeit mit älteren Exemplaren von Heterogyra lobata, bei denen die gebogenen Sternreihen dicht an einander liegen und nur noch durch schmale und seichte Furchen geschieden werden, damit verbinden, wenn nicht d’Archiardi ausdrücklich einer blättrigen Axe Erwähnung thäte. Den von mir untersuchten Formen mangelt sie unbedingt. Ich muss daher die Sache vorläufig unentschieden lassen. Latimaeandra U’ Orbigny. Sie unterscheidet sich von Heterogyra Rss. nur dadurch, dass die Knospung nieht an der Basis des Polypenstockes, sondern zunächst dem Sternrande stattfindet. Die artenreiehe Gattung zerfällt in zwei frei- lieh nicht scharf gesonderte Gruppen, deren eine — Ühorisastraea From. — jene Species umfasst, bei welchen die Sterne und Sternreihen noch im obersten Theile durch mehr weniger tiefe Furchen geschieden erscheinen. Diese schliessen sich auch zunächst an Heterogyra an. Bei den Arten der zweiten Gruppe dagegen sind die Sterne seitlich vollständig mit einander verschmolzen und die einfachen Hügelrücken lassen keine Spur einer trennenden Furche mehr wahrnehmen. 1) D’Achiardi l.c. p. 40, Taf. 3, Fig. 11. 150 A. E. Reuss. Die Speeies aus den Schichten von Grumi gehören beiden Abtheilungen der Gattung Latimaean- dra an. a) Arten mit theilweise umschriebenen Sternen und Sternreihen, 1. L. discrepans nov. sp. (Taf. 7, Fig. 5; Taf. 8, Fig. 1). Unregelmässige mit kurzem diekem Stiele aufsitzende Knollen, deren stark gewölbte Oberseite von hohen scharfrückigen, dachförmig abschüssigen Rücken durchzogen ist, die sich vielfach krümmen und oft- mals mit einander vereinigen oder auch stellenweise unterbrochen sind. Von ihnen werden nicht sehr lange, aber sehr unregelmässige und sich bis zu 35 Millim. ausbreitende buchtige Thäler umschlossen, die hn und wieder ebenfalls von kurzen und niedrigen stumpfen Rücken durchzogen und gleichsam unterabgetheilt wer- den. Nur selten ist eine seichte Furche auf dem Scheitel der Rücken bemerkbar oder es tritt, wenn die Stern- reihen in ungleichem Niveau verwachsen sind, die gerippte Aussenwand auf der höher stehenden Seite hervor. Die Sterne haben stets ein deutliches schwach vertieftes Centrum, von welchem die Septa nach allen Seiten ausstrahlen. In den breiteren Thälern liegen sie in Mehrzahl (bis zu sechs) neben einander, nur wenig von einander abstehend. Je nach der verschiedenen Grösse zählt man darin 16—42 Septallamellen, von denen jedoch nur S—-12 bis zum Sterneentrum reichen. An gerade gestreckten Partien der Hügelrücken kommen bis zu 26 Septallamellen auf die Länge eines Centimeters. Gewöhnlich wechseln sehr dünne mit ziemlich dicken regelmässig ab. Alle sind am oberen Rande stark gezähnt und auf den Seitenflächen mit groben Höckerchen bedeckt. Die Axe ist nur wenig entwickelt oder selbst rudimentär. Die Endothek ist reichlich vorhanden. 2. L. dimorpha nov. sp. (Taf. 5, Fig. 5). Die Koralle hat sehr grosse Ähnlichkeit mit der von Michelotti als Fara puleherrima beschriebenen Species ‘) von Sassello. Beschreibung und Abbildung gestatten jedoch keine gründliche Vergleichung. Das beschriebene Fossil gehört aber wohl auch kaum zur Gattung Farxa, da die Abbildung selbst nicht überall durch Furchen geschiedene Sterne, dagegen stellenweise zusammenfliessende Sternreihen zeigt, wie wir sie an unserer Species beobachten. Der knollige Polypenstock bietet in seinen verschiedenen Theilen eine sehr abweichende Bildungsweise dar. An manchen Stellen sind die bis 15 Millim. grossen sehr unregelmässig gestalteten Sterne beinahe durchgehends von einander gesondert, einzelne derselben offenbar sehr jugendliche sind sehr klein, halten nicht mehr als 5-5 Millim. im Durchmesser. Nur hin und wieder fliessen zwei oder höchstens drei Sterne zu kurzen Reihen zusammen. Man kann alle Stadien der Confluenz beobachten. Anfangs sind die Sterne noch durch einen niedrigen Rücken geschieden, der sich aber immer mehr erniedrigt, bis er endlich verschwindet. Einzelne Sterne bleiben aber stets durch deutliche schmale, ziemlich tiefe Furchen von einander gesondert. An anderen Stellen des Polypenstockes sind die Verhältnisse sehr abweichend. Man trifft daselbst nur sehr selten isolirte Sterne; meistens sind dieselben unvollständig abgegrenzt, oder sie sind je 2 oder 3 zu kurzen sehr unregelmässigen buchtig-lappigen Reihen (von 6—-14 Millim. Breite) zusammengeflossen. Über- dies werden die Reihen nicht durch Furchen von einander geschieden, sondern haben mässig hohe scharf- und einfach-rückige, dachförmig abschüssige Hügel zwischen sich. Es findet hier also vollständige Verwach- sung der Wandungen bis zum oberen Rande statt. Nirgend ist eine Axe vorhanden. In den grösseren Sternen zählt man 62—67 Lamellen, in den kleinen sinkt diese Zahl bis auf 12 herab. In den ersteren reichen gewöhnlich nur 12 bis zum Centrum des Sternes. Sie sind sehr ungleich, die älteren dick, jene des letzten Cyelus sehr kurz und besonders nach innen sehr dünn. Alle sind, wie es scheint, am oberen Rande gleichmässig gezähnt und an den Seitenflächen durch zahlreiche kurze Querlamellen ver- bunden. { !) Etudes sur le miocene inferieure de \'Italie septentr. p. 40, Tab. 4, Fig. 12. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 151 An den Hügelrücken zählt man da, wo sie einen mehr geraden Verlauf nehmen, in der Länge von 10 Mil- limetern beiläufig 12 Septallamellen. Die gelappte Aussenwand des Polypenstockes ist mit gedrängten, wenig ungleichen, feinen, gekörnten Längsrippen bedeckt. b) Arten mit einfachem Hügelrücken. 3. L. eircumseripta nov. sp. (Taf. 6, Fig. 5). Das einzige vorliegende schlecht erhaltene Exemplar bildet ein 14 Centimeter langes und 1 Deeimeter breites Bruchstück einer kuchenförmigen Masse mit sehr wenig gewölbter Oberseite, die ganz mit Sternzellen bedeckt ist. Dieselben halten 4—10 Millim. im Durchmesser, sind sehr unregelmässig polygonal und seicht und werden fast alle durch niedrige aber scharfe Zwischenränder umschrieben. Nur stellenweise fliessen zwei oder höchstens drei Sternzellen in eine kurze Reihe zusammen oder sind wenigstens durch viel niedrigere Wandungen von einander geschieden, als von den Nachbarsternen. In jedem Sterne zählt man je nach ihrer Grösse 36—48 dünne Septallamellen (also 3'/,—4 Cyelen), von denen S—12 stärkere bis zu dem axen- losen Centrum reichen. Zwischen je zwei derselben sind gewöhnlich drei schwächere und kürzere eingescho- ben, von denen die seitlichen besonders kurz und dünn sind. 4. L. morchelloides nov. sp. (Taf. 7, Fig. 1, 3). Der mehr weniger kreisel- oder pilzförmige Polypenstock, an dem vorliegenden Exemplare etwa 11 Cen- timeter lang und 9 Centimeter breit, sitzt mit kurzem diekem Stiele auf und besitzt eine ziemlich gewölbte, am Rande gelappte Oberseite. Die Unterseite ist mit starken Längswülsten und zugleich mit queren Höckern versehen und trägt gedrängte fast gleiche Längsrippchen. Die Thäler erreichen bei wenig beträchtlicher Länge bisweilen eine Breite bis zu 25 Millim., sind gebo- gen, buchtig-gelappt, stark vertieft und werden durch hohe, an der Basis breite, ziemlich steil abschüssige, am Scheitel scharfkantige Hügelzüge gesondert. Nur selten beobachtet man am Scheitel Spuren einer seich- ten Längsfurche. Die Septallamellen sind sehr zahlreich, gedrängt, dünn, beinahe gleich, an den Seiten durch zahlreiche Querlamellen verbunden. Auf der Länge eines Centimeters zählt man 20—26 Septallamellen. Die Sterne sind meistens gross, wenig deutlich von einander geschieden. Meistens wird jede Thalver- tiefung nur von einem Sterne eingenommen; seltener liegen 2—3 darin und sind dann mitunter durch sehwache Erhöhungen von einander getrennt. Keine Axe. Die Species besitzt Ähnlichkeit mit Maeandrina fimbriata Cat. (l. ec. pag. 72, Taf. 16, Fig. 3) von S. Ur- bano bei Monteechio Maggiore. Jedoch liess sich die Identität nicht mit Sicherheit nachweisen, da mir die Gelegenheit mangelte, das Originalexemplar zu vergleichen. 5. L. daedalea nov. sp. (Taf. 8, Fig. 3). Die Speeies gründet sich auf einen 1:5 Decimeter grossen, sehr compacten halb-kugelförmigen Polypen- stock mit sehr gewölbter Oberseite. Die Sternzellen sind innig mit einander verschmolzen zu bisweilen kur- zen, oft mehr weniger verlängerten ästigen und vielfach gebogenen Thälern, die durch scharfrückige Hügel von einander gesondert werden. Sie sind ziemlich tief und ihre Breite wechselt von 5-5 bis zu 16 Millim. An den Enden oder, wo in ihrem Verlaufe deutlich begrenzte Sterne vorhanden sind oder wo mehrere Thäler sich mit einander verbinden, erweitern sich dieselben halbkreisförmig. Sehr selten sind deutlich rings umschriebene einzelne rundliche Sterne. In den Thälern erkennt man die meist nieht sehr genäherten Sterne an der Ver- tiefung ihres Centrums und an der theilweise radialen Richtung der Septallamellen. Dieselben sind zahlreich, abwechselnd dünner und am Rande deutlich gezähnt. Bei den kleineren Sternen wechselt ihre Zahl von 30—48; in den grösseren Terminalsternen der Thäler steigt sie bis auf 78. Die Axe ist höchst rudimentär, nur in den grösseren Sternen findet man sie etwas deutlicher ent- wickelt. m a 10) A. E. Reuss. d) Genabacidea. Cyathoseris M. Edw. et H. 1. C. multisinuosa nov. sp. (Taf. 7, Fig. 4). Latimaeandra multisinuosa Rss. in den Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. 56, Abth. I, p. 5. Das vorliegende Exemplar ist nicht regelmässig entwickelt, zeigt daher eine knollige Gestalt und eine gewölbte Oberseite mit buchtig-gelapptem Rande. Es war mit kurzem dünnem Stiele aufgesessen und breitet sich nach oben beträchtlich aus. Die Oberfläche wird von zahlreichen kurzen, sehr regellos gestalteten und seichten Thälern durchzogen, welche durch flache, sehr gekrümmte, auffallend unregelmässige Erhöhungen gesondert werden. Die an ihrer seichten Centralvertiefung und an dem radialen Verlauf der Septa deutlich erkennbaren Sterne sind ohne Ordnung zerstreut, von sehr wechselnder Grösse und Entfernung. Die Septal- lamellen zahlreich, in manchen Sternen bis zu 86 anwachsend, sehr gedrängt und dünn, wenig ungleich. Auf den Erhöhungen zählt man in der Länge eines Centimeters 21 Lamellen. Sie werden durch gedrängte dünne Synaptikel verbunden. Keine Axe. Die Unterseite des Polypenstockes ist stark buchtig und mit gedrängten feinen fast gleichen Längsrippen verziert. 4. Conglobata. a) Faviacea. Favia Oken. 1. F. confertissima nov. sp. (Taf. 8, Fig. 5). Es liegt nur ein mehr als einen Decimeter hoher aufrecht-lappenförmiger dieker Knollen und ein klei- neres (etwa 5 Centim. grosses) Bruchstück vor mit 3:-5—6:5 Millim. grossen sehr ungleichen, meistens sehr verzerrten, mehr weniger polygonalen, mässig tiefen Sternzellen. Dieselben stehen so gedrängt, dass sie sich beinahe berühren und nur durch eine gewöhnlich sehr schmale wenig tiefe Furche, in welcher die Aussen- rippen in sehr beschränktem Umfange zum Vorschein kommen, von einander geschieden werden. Bisweilen verschwindet selbst diese Furche und die die Sterne trennenden Wandungen stellen einen einfachen scharfen Rücken dar. Nur selten und besonders da, wo drei Sterne an einander grenzen, treten diese etwas weiter aus einander. Dagegen sind sie stellenweise wieder so gedrängt, dass man eine /sastraea vor sich zu haben meinte, wenn man sich nicht von der Vermehrung durch Zellenspaltung an vielen Stellen klar zu überzeugen Gelegen- heit hätte. In den grössten Sternzellen zählt man 42—46 Radiallamellen (also drei vollkommene und einen unvoll- kommenen vierten Cyelus), die durchschnittlich sehr dünn sind. Nur 6—10 und in den grössten Sternen 12 Lamellen reichen bis zur Axe und sind dieker. Besonders ihr inneres Ende verdickt sich beträchtlich, wird fast knotig und trägt einen grossen Zahn. Alle sind übrigens am freien oberen Rande gezähnt. Die Axe ist mässig entwickelt, spongiös. In vielen Sternen ist sie sogar wenig ausgebildet, zusammen- gedrückt und mehr compact, so dass man bei Betrachtung eines Querschnittes eine Lamelle vor sich zu haben meint. Auf einem Verticalbruche überzeugt man sich, dass die Seitenfläche der Septallamellen mit in schräg nach aussen aufsteigende Reihen geordneten sehr feinen Körnchen bedeckt sind. Die spärliche, die Zellenröhren verbindende Exothek besteht aus einem Maschenwerk, dessen einfache horizontale Querblättchen einander sehr genähert sind. Astraea Montecchtana Cat.') von Monteechio maggiore und Monte Viale dürfte vielleicht auf schlecht er- haltene Exemplare dieser Species gegründet sein. Auch Astraea puritana Cat. ”) verräth Ähnlichkeit da- mit, aber die völlige Unbrauchbarkeit der gegebenen Abbildungen und Beschreibungen gestattet keine nähere Vergleichung. 1) Catullo 1. c. p. 55, Tab. 11, Fig. 3. 2) L.c. p. 58, Tab. 12, Fig. 3. a os Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 1 5) Stylophoridea. Stylophora Schweigg. Die Zahl der bisher unterschiedenen Formen ist schon beträchtlich. Jedoch ist es bei ihrer grossen Ahnlichkeit und ihrem fragmentären Vorkommen noch unentschieden, ob alle auf den Namen einer Species gegründeten Anspruch machen können. Denn es ist nachgewiesen, dass Zweige des Korallenstockes von ver- schiedenem Alter eine sehr abweichende Physiognomie besitzen. Besonders der Abstand der Sternzellen von einander und das Hervortreten derselben über die Umgebung sind grossem Wechsel unterworfen. Mit zunehmendem Alter rücken die Sterne weiter aus einander und ver- flachen sich zugleich. Durch diese Änderungen wird die Gefahr herbeigeführt, Theile desselben Polypenstockes für verschiedene Species zu halten. Auch die Verwechslung mit Astrocoenia-Arten liegt nahe, indem bei diesen durch den Versteinerungs- process das Gewebe verdichtet werden kann. Eine kritische Vergleichung sämtlicher Stylophora-Arten wäre in hohem Grade erwünscht. Mir steht je- doch zur Durchführung derselben nicht genügendes Material zu Gebote. 1. St. annulata Reuss. Reuss Foram.. Anthoz. und Bryoz. von Oberburg, p. 12, Taf. 2, Fig. 1—3. Von dieser bei Oberburg so häufigen Speeies liegen mir vom Monte Grumi nur wenige 4—5 Millim. dieke am oberen Ende sich gabelnde Zweige vor, an welchen die etwa 1:5 Millim. grossen vertical-elliptischen Sterne ebenfalls in senkrechten Reihen stehen, aber etwas weiter von einander entfernt sind als gewöhnlich. In allen übrigen Merkmalen findet vollständige Übereinstimmung statt. Die abgeriebene Oberfläche lässt nur Spuren von Körnung wahrnehmen. 2. St. distans Leym. sp.? (Taf. 9, Fig. 2). Astraea distans Leym,erie im M&m. de la Soc. g&ol. de France, 2. ser. I, p. 358, Tab. 13, Fig. 6. Nur ein gabelförmig-ästiges eylindrisches Bruchstück von 8 Millim. Durchmesser glaube ich hieher rech- nen zu sollen. Es stimmt mit der Leymerie’schen Species, deren übrigens weder beiM. Edwards, noch bei Fromentel Erwähnung geschieht, darin überein, dass die sehr kleinen (1-5 Millim.), fast kreisrunden Sterne weit von einander abstehen, noch weiter als in der eitirten Abbildung. Die Entfernung beträgt stellenweise 5—6 Millim. Zugleich sind die Sterne von einem sehr wenig angeschwollenen Rande umgeben. Man zählt darin stets nur 6 dünne Radiallamellen, wie auch Leymerie in seiner Beschreibung angibt. Die Abbildung stellt aber ausserdem noch 6 rudimentäre Lamellen eines zweiten Cyclus dar, von denen an unseren Exem- plaren keine Spur wahrzunehmen ist. Die compacte griffelförmige Axe ist ziemlich dick. Die flachen Zwischenräume der Sterne sind mit gedrängten feinen rundlichen Körnern bedeckt, die nicht zusammenfliessen und nur eine schwache Andeutung einer Anordnung in unregelmässige wurmförmig gebo- gene Reihen verrathen. Von St. annulata Rss. unterscheidet sich die Species durch den weiten Abstand der mehr kreisförmigen Sterne, durch ihren weniger hervorragenden Rand und die zarteren rundlichen nicht zusammenfliessenden Körner der Aussenwand. Doch wäre es möglich, dass das beschriebene Bruchstück nur ein älteres Stamm- stück einer anderen Species darstellt. 3. St. conferta nov. sp. (Taf. 9, Fig. 3—6). Bis 2-5 Centim. lange fingerförmig-ästige, bisweilen zusammengedrückte Stämmehen. Die etwas unglei- chen, nur 1—1-5 Millim. grossen rundlichen Sternchen stehen sehr gedrängt, meistens dicht an einander, so dass sie durch kaum halb so breite Zwischenräume von einander gesondert werden. Nur selten treten sie etwas weiter aus einander. Sie ragen über die Umgebung gar nicht vor und werden, wo die Oberfläche etwas besser erhalten ist, von einem Kranze von 24 sehr kurzen und flachen Rippehen eingefasst. Im Innern der Sterne sind aber stets nur sechs sehr dünne und kurze Septallamellen entwickelt. Von jüngeren Cyclen ist Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 20 154 A. E. Reuss. keine Spur vorhanden. Die griffelförmige Axe ist ziemlich dick. Die Zwischenräume der Sterne scheinen fein gekörnt zu sein. — Nicht selten. Sehr verwandt ist St. contorta Leym. (mem. de la soe. geol. de Fr. 24° ser. IT. 2. p. 358, Taf. 13, Fig. 5 — d’Archiae deser. des anim. foss. du groupe nummul. de I’Inde p. 186) aus den Corbieres in Frankreich, von Nizza und aus dem Halagebirge in Östindien, welche zusammengedrückte oftmals anastomosirende Äste, einen zweiten rudimentären Cyelus von Septallamellen und schwach gerippte Zwischenräume der Sterne besitzt. Noch mehr nähert sie sich der St. ztalica d’A ch. '), welche aber auch einen zweiten Cyelus von Septal- lamellen hat. Bei der grossen Veränderlichkeit der Charactere in verschiedenen Theilen des Polypenstockes läge selbst eine Identität beider Species nicht ausser dem Bereiche der Möglichkeit. c) Stylinidea. Stylina Lamarck. 1. St. Suessi nov. sp. (Taf. 9, Fig. 9). Sie gehört in die Gruppe der St. twbulifera M. Edw. et. H. mit zehn gleichmässig entwickelten Systemen und zusammengedrückter griffelförmiger Axe. Sie bildet kleine (40 Millim.), stark gewölbte unregelmässige Knollen, deren kreisrunde, 2:5—5 Millim. im Durchmesser haltende Sterne in sehr ungleichen Abständen stehen und etwa 2—4 Millim. über die Umgebung vorragen. Zwischen den grösseren Sternen sieht man stellenweise kleinere hervorspriessen. 35—42 Septallamellen — vier Cyelen, von denen der vierte Jedoch je nach der Grösse der Sterne in verschiedenem Masse und nicht in allen Systemen entwickelt ist'—. 6—10 Lamellen sind verhält- nissmässig diek und gleich entwickelt und reichen bis zum Centrum. Zwischen je zwei derselben liegen drei und in einzelnen Systemen fünf andere Lamellen, je nach dem Alter kürzer und dünner, jene des letzten Cyelus sehr kurz und dünn. Alle sind an ihren Seitenflächen mit kleinen Höckerchen bedeckt. Die Axe ragt im Centrum der ziemlich stark vertieften Sternzellen hervor und ist stark zusammengedrückt, so dass sie einigermassen das Ansehen einer kurzen dieken Lamelle gewinnt, die aber kaum zweimal so lang als dick ist. Die Aussenseite der Sterne ist gleich ihren Zwischenräumen mit zahlreichen gleichen gekörnten Längs- tippen bedeckt, die theils direet in jene der Nachbarsterne übergehen, theils mit ihnen winklig zusammen- stossen. Stylocoenia M. Edw. et H. Die Gattung scheint nicht sehr scharf begrenzt zu sein und in die Gattung Astrocoenia allmälig zu ver- fliessen, oder man muss, um schärfere Grenzen festzuhalten, einzelne der dazu gerechneten Arten ausschei- den. Das Auftreten von kleinen säulenförmigen Verlängerungen auf dem oberen Rande der Sternzwischen- wände ist für sich allein ein Kennzeichen von untergeordneter Bedeutung. Bei St. emarciata Lam. Sp., St. montieularia Schweigg. sp. u. a. tritt es wohl scharf und deutlich hervor; bei anderen Arten aber, wie 2. B. St. taurinensis und rotundato-lobata Mich. sp. werden die Säulchen sehr kurz und undeutlich, ja sie fehlen in umfangreichen Partien des Polypenstockes ganz. Dann verwischt sich aber auch die Grenze zwi- schen Stylocoenia und Astrocoenia gänzlich. Von letzterer Gattung ist schon vor längerer Zeit durch mich und Fromentel nachgewiesen worden, dass der freie Rand der Septallamellen gezähnt ist. Bei manchen Styloeoenien scheint dies auch der Fall zu sein. An St. lobato-rotundata und taurinensis habe ich die Körnung des Septalrandes °) schon früher be- merkt und darauf aufmerksam gemacht. D’Achiardi°) bestätigt diese Beobachtung ausdrücklich. Da dies nun durchgehends Arten sind, an denen die Randsäulehen nur sehr undeutlich oder in weiter Ausdehnung gar nicht hervortreten, so scheinen sich dieselben so nahe an Astrocoenia anzuschliessen, dass eine Trennung ) D’Achiardil.c. p. 27, Tab. I, Fig. 14. 2) Reuss Oberburg, p. 20, 21. 3, D’Achiardil. ec. p. 41. Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 155 sich nicht mehr gut durchführen lässt. Den Fossilrest, den d’Achiardi') unter dem Namen Astrocoenia laminosa beschreibt, halte ich nur für eine Form von Stylocoenia taurinensis, welcher die Randsäulchen gänz- lich mangeln. Während daher ein Theil der jetzigen Stylocoenien kaum von Astrocoenia zu trennen wäre, würden sich ‚ die echten Styloeoenien neben dem Vorhandensein der Randsäulchen noch durch die ganzen unzerschnittenen Septalränder und den viel lockereren zerbrechlicheren Bau des gesamten Polypenstockes unterscheiden. Ich lasse jedoch in Erwartung wiederholter Untersuchungen die folgenden Species verläufig noch mit Stylocoenia vereinigt. 1. St. lobato-rotundata Michelin sp. Reuss Foraminif., Anthoz. und Bryoz. von Oberburg, p. 20, Taf. 5, Fig. 1. Astraea lobato-rotundata Michelin Iconogr. zoophyt. p. 62, Tab. 13, Fig. 2. Syringopora fabellata Catullo l.c. p. 7S, Tab. 17, Fig. 7. Am Monte Grumi nur sehr selten. Häufiger bei Oberburg, Creazzo, Rivalba, Dego u. s. w. 2. St. taurinensis Michelin sp. (Taf. 10, Fig. 2). Reussl.c. p. 21. Taf. 5, Fig. 2. Astraea taurinensis Michelin l.c. p. 62, Tab. 13, Fig. 3. Astraea bistellata Catullo 1. ec. p. 66, Tab. 7, Fig. 4. Vom Monte Grumi liegen seltene kleine Bruchstücke vor. An den älteren Zweigen werden die die Sterne trennenden Zwischenwände breiter und stumpfer. Ein stellenweise sehr schön erhaltenes Exemplar bildet eine flache Überrindung einer Helastraea Bouedana. Auch an diesem überzeugt man sich wieder, dass die primären Septallamellen am oberen freien Rande gekörnt sind. Das am meisten nach innen stehende Korn pflegt das grösste zu sein, was mitunter den Anschein eines aus 6 körnigen Kronenblättchen bestehenden Kranzes hervorbringt. Die bald diekeren, bald dünneren Zwischenwände der Sterne sind mit kleinen scharfen Körnern besetzt. Hin und wieder stehen auch grössere pyramidale Erhöhungen darauf. Die griffelförmige Axe ist dünn, oft etwas zusammengedrückt. Die Species findet sich auch bei Oberburg, Rivalba und Brendola, so wie in Abdrücken am Waschberge bei Stockerau unweit Wien. 3. St. mierophthalma nov. sp. (Taf. 10, Fig. 3). Sie ist der St. lobato-rotundata sehr verwandt, wenn nicht damit identisch. Sie unterscheidet sich davon nur durch die fast stets vorhandenen 16 abwechselnd grösseren Lamellen, welche Zahl nicht überschritten wird, so wie durch die diekere griffelfürmige Axe. Es liegen nur zwei ziemlich wohl erhaltene Bruchstücke vor, deren eines einem walzigen sich nach oben verschmälernden und am oberen Ende abgerundeten Zweige angehört. Es lässt sich daraus schlies- sen, dass der Polypenstock eine fingerförmig-ästige Gestalt besessen habe. Die Oberfläche ist mit gedrängten mässig vertieften polygonalen Sternen besetzt, die meistens nur etwa 1:5, seltener 2 Millim. im Durchmesser haben. Nur schr selten sind einzelne eingestreut, deren Durchmesser bis auf 2-5 Millim. steigt. Sie werden durch verhältnissmässig dicke oben scharfkantige Wandungen geschieden, die scharf gekörnt sind. Die Sterne verrathen fast durehgehends einen octomerischen Bau. Sie lassen nur acht mässig dieke, am Rande sehr zierlich und fein einreihig gekörnte Septa erkennen. Die kleinsten Sterne zeigen sogar nur sechs Septallamellen. In den vereinzelten grösseren dagegen zählt man bis 16 Lamellen, deren abwechselnde viel kürzer und etwas dünner, oft rudimentär sind. Die Axe ist griffelförmig und dick, verdünnt sich jedoch gegen die Spitze hin. D’Achiardi’) führt noch Stylocoenia monoeyela Me negh. von Castelgomberto an. Ich kenne sie nicht aus eigener Anschauung. 1) L.c. p.45, Tab. 4, Fig. 3. 2\'L.c. p. 44, Tab. 4, Fig. 1. 20° 156 A. E. Reuss. Astrocoenia M. Edw. et H. 1. A. multigranosa nov. sp. (Taf. 10, Fig. 4). In Gesellschaft der Dretyaraea elegans, welche, den Poritiden angehörig, vielfach irrthümlich der Gattung Stephanocoenta beigesellt wurde, kommen einzelne Bruchstücke vor, welche wirklich letztgenannter Gattung angehören. Nach der von M. Edwards ') gegebenen Beschreibung ist sie aber von St. elegans verschieden. ° Die zur Untersuchung vorliegenden Reste sind Bruchstücke eylindrischer Äste, die etwa 7 Millim. diek sind. Die 2—2-5 Millim. im Durchmesser haltenden Sterne sind etwas polygonal, stark vertieft und werden durch ziemlich dieke Wände mit zugeschärftem Rande geschieden. Ihr Rand ist in grobe Körner zersehnitten. Man zählt zwölf beinahe gleichentwickelte Radiallamellen, mässig diek und am Rande ebenfalls mit groben Körnern besetzt, welche der Axe zunächst leicht für Kronenblättehen gehalten werden können. Zwischen dieselben schieben sich einzelne rudimentäre Lamellen eines dritten Oyclus ein. Die Axe bil- det ein kleines wenig vorragendes rundes Knöpfchen. D’Achiardi führt noch an: Astrocoenia septemdigitata Cat. sp. °) (Astraea septemdigitata, tuberosa und palmata Cat. 1. e. p. 63, 65, Taf. 14, Fig. 2, 3; Taf. 7, Fig. 3), welehe manchen Formen von Stephano- coenta lobato-rotundata sehr nahe steht, von Monte Grumi, Monteechio Maggiore und Sangonini, so wie Astro- eoenia Reussiana d’A ch. °) von Monte Carlotta. Phyllocoenia M. Edw. et H. 1. Ph. irradians M. Edw. et H. (Taf. 10, Fig. 5—7; Taf. 11, Fig. 1—3). M. Edwards Hist. nat. des corall. II, p. 273. — D’Archiae et J. Haime Anim. foss. du gres nummulit. de l’ Inde, p- 190. Astraea radiata Michelin Iconogr. zoophyt. p. 58, Tab. 12, Fig. 4. — Catullo Dei terreni di sedim. sup. delle Venezie, 1856, p- 58, Tab. 12, Fig. 5. Dendrophyllia inaequalis Catullo l.c. p. 40, Tab. 5, Fig. 1. Dendrophyllia Marasehinü Catullo l.c. p. 41, Tab. 5, Fig. 5. Diese sehr verbreitete, ausgezeichnete und wandelbare Species ist die häufigste Anthozoe der Schichten des Monte Grumi. Sie liegt in zahlreichen Exemplaren vor. Zuerst wurde sie von Michelin beschrieben und abgebildet, aber irriger Weise mit der lebenden Hehastraea radiata Lam. verwechselt. Nachdem M. Ed- wards längst die Verschiedenheit beider dargethan hatte, hat Catullo doch den genannten Irrthum fest- gehalten und eine sehr unzureichende Beschreibung der Species gegeben. Unbegreiflich bleibt es übrigens, wie er sie mit der Astraca s?derea Lam. vergleichen konnte, welche doch nicht die geringste Ähnlichkeit da- mit besitzt und einer ganz anderen Gattung (Siderastraea Blainv., Astraea M. Edw. et H.) angehört. So eonstant und auffallend die Charactere der Species im Allgemeinen sind, so wechseln doch ihre Merk- male in manchen Beziehungen beträchtlich, viel mehr, als die bisher gegebenen Beschreibungen derselben es erwarten lassen. Sie bildet gewöhnlich unregelmässige meist sehr stark eonvexe Knollen. Der grösste unter den mir vorliegenden misst über 1 Deeimeter im Querdurchmesser. Die Sterne sind im Allgemeinen gross, gehören unter die grössten bei den Asträen vorkommenden. Ihr Durchmesser wechselt von 7 bis 12 Millim. Meistens stehen sie weit von einander ab. Die grösste Veränderlichkeit zeigen sie aber in Beziehung auf den Grad ihrer Erhebung über das Niveau der Umgebung. Bald ragen sie, sich nach oben etwas verengend, daher einen kurzen Kegelschnitt bildend, nur wenige Millimeter über die Oberfläche hervor; bald verlängern sie sich aber viel mehr, ja ihr oberes Ende wird eylin- drisch und in weiter Ausdehnung frei in Gestalt von 17—30 Millim. und darüber langen Röhren, wodurch die Polypenstöcke eine rasenförmige Gestalt und ein völlig fremdartiges Calamophyllia-ähnliches Aussehen an- nehmen. Solche Formen sind von Catullo unter dem unpassenden Namen Dendrophyliia inaeqguahs und Maraschinii abgebildet worden. 1) Hist. nat. des corall. II, p. 268. 2) D’Achiardi].c. p. 45, Tab. 4, Fig. 4. 8) D’Achiardi l.c. p. 46, Tab. 4, Fig. 6. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 157 Der obere Rand der Sterne ist gewöhnlich scharf, sie selbst sind mässig vertieft. Nicht immer sind sie kreisrund, oft nehmen sie einen etwas elliptischen Umriss an. Die Septallamellen (bis 36) sind ungleich, in ihrem äusseren Theile diek, nach innen sich verdünnend. Die primären und ein Theil der seeundären besitzen eine ziemlich gleiche Dieke. Die übrigen des zweiten Cyclus stehen ihnen an Dieke nach, jene des dritten sind viel dünner und kürzer. In mehreren Systemen schieben sich noch sehr kurze, ja rudimentäre Lamellen eines vierten Cyelus ein, der immer unvollkommen entwickelt bleibt. Die grössten Lamellen ragen mit ihrem stark bogenförmigen freien Rande hoch über den Sternrand empor. 10—12 Lamellen reichen bis zum Sterneentrum, wo sie sich zu einer lockeren spongiösen Axe ver- flechten, die in sehr verschiedenem, mitunter ziemlich beträchtlichem Grade entwickelt, bisweilen aber rudi- mentär ist. Die Aussenfläche des freien Theiles der Zellenröhren ist mit 20—24 hohen, dünnen und scharfen, am Rande stark einreihig gekörnten Längsrippen bedeckt, zwischen welche sich gewöhnlich ebenso viele feinere und viel niedrigere einschieben. Die diekeren Rippen setzen sich über die Zwischenrinnen der Sternkegel fort und stossen mit jenen der Nachbarsterne winklig zusammen. Stellenweise sieht man die Rippen durch vereinzelte Querlamellen verbunden. Die Endothek ist reichlich entwickelt. Ob die beschriebene Species mit vollem Rechte der Gattung Phyllocoen.a einverleibt werde, kann nicht mit Sicherheit behauptet werden, da die Axe der Zellensterne sich mitunter einer beträchtlichen Entwicklung erfreut. Ich war in der Lage mich davon an sehr zahlreichen Exemplaren zu überzeugen. Auch ist nicht voll- kommen sicher zu stellen, ob der obere freie Rand der Septa ganz oder gezähnt ist. Es wäre selbst nicht un- möglich, dass die Gattung P’hyllocoenia überhaupt nicht zu den Eusmiliden M. Edwards, sondern vielmehr zu den Astraeiden zu rechnen wäre, wie ich dies schon früher für Astrocoen’a dargethan habe. Die Species kömmt nach d’Archiac und Haime auch in den Eoeänschichten der Hala-Kette in Ost- indien vor. ‘ Phyllocoenia laewieostata d’Ach. ‘), die sich von PA. vrradians nur durch die Gleichheit der Rippen - unterscheiden soll, ist wohl davon nicht zu trennen, da man an manchen Exemplaren derselben Sterne mit gleichen und mit abwechselnd ungleichen Rippen vereinigt findet. d) Astraeidea. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. Boueana Reuss. Reuss Foraminif., Anthoz. und Bryoz. von Oberburg, p. 22, Taf. 3, Fig. 5. Fragmente wenig gewölbter Knollen, vollkommen übereinstimmend mit den Oberburger Exemplaren. 2. H. Lucasana Defrance sp. (Taf. 11, Fig. 5, 6). Astraea Lucasana Defrance Diet. des sc. nat. Tome 42, p. 380. Phyllocoenia Lucasana M. Edw. et H. Hist. nat. des corall. II, p.273. — D’Achiardi l.c. p. 50, Tab. 5, Fig. 2. Astraea ecompressa Catullo I. c. p. 64, Tab. 14, Fig. 6. Stylina Montevialensis v. Schauroth Verz. d. Verstein. im herzogl. Naturalieneabinet von Coburg, p. 184. Sie ist nächst der Phyllocoenta irradians die häufigste und verbreiteteste grössere Korallenspecies der Castelgomberto-Schichten. Sie wird in neuerer Zeit allgemein den Phyllocoenien beigezählt, besitzt jedoch einen der hervorstehendsten Charactere derselben nicht. An manchen Exemplaren ist nämlich deutlich zu er- kennen, dass der freie Rand der Septallamellen nicht ungetheilt, vielmehr deutlich gezähnt ist. Auch die sehr wechselnde Beschaffenheit der Axe passt nieht immer gut zu den Charaeteren von Phyllocoenra. Dieselbe ist zwar bisweilen rudimentär, doch öfter noch deutlich, wenn auch mässig entwickelt, auf Querschnitten von spongiöser Beschaffenheit. Durch Infiltration nimmt sie oft eine solide Natur an und erscheint in Gestalt einer Säule oder einer kurzen und dieken Lamelle. Dadurch wird es erklärbar, dass die Species von Schauroth für eine Stylina angesehen worden ist. 1) D’Achiardil.c. p.50. 158 A. E. Reuss. Diese Kennzeichen entfernen die Species ebenso sehr von Phyllocoenia, als sie dieselbe der Gattung Heliastraea nähern. Ich habe sie daher auch der letztern unterordnen zu müssen geglaubt. Die Polypenstöcke bilden grosse gewöhnlich in verticaler Richtung verlängerte höckerige Knollen, an denen man concentrisch gelagerte Schichten erkennt. Von den zahlreichen vorliegenden Bruchstücken erreichen einzelne die Höhe von 1:5 Deeimetern. Die in sehr ungleichen Abständen befindlichen Sterne sind meistens rund, selten etwas verlängert, 4—6-5 Millim. gross, scharfrandig, im Innern seicht vertieft. Gewöhn- lich erheben sie sich über die Umgebung wenig, aber in verschiedenem Masse. Man zählt 40—46 Septallamellen (also vier Cyclen, von denen jedoch der letzte in einigen Systemen fehlt, daher unvollständig bleibt). Im Allgememen sind sie dünn, nur 12 (in kleineren Sternen 8) springen durch etwas beträchtlichere Dicke hervor und reichen bis zur Axe. Zwischen je zwei derselben liegen in der Regel drei andere, deren seitliche sehr kurz und dünn sind. Die Seitenflächen der den Sternrand nur wenig überragenden Lamellen sind fein gekörnt und ihr zugeschärfter oberer Rand ist deutlich fein gezähnt. Die Aussenwand des freien Theiles der Sternzellen bedecken gedrängte,, nur durch schmale Furchen geschiedene, fast gleiche, stark gekörnte Längsrippehen, die sich in die Zwischenräume der Sterne fort- setzen und mit jenen der Nachbarsterne zusammenstossen. In den Zwischenräumen tritt die Körnung so stark hervor, dass sich die Rippen beinahe in Körner aufzulösen scheinen. An abgeriebenen Stellen verschwinden sie gänzlich und man hat nur die kippen vor sich. Die röhrigen Polypenzellen sind vermittelst der Rippen und eines Cönenchyms, dessen fast wagrechte Blättehen sehr ungleich von einander abstehen, verbunden. 3. H. immersa novy. sp. (Taf. 12, Fig. 1). Es liegt nur ein kleiner Knollen vor, auf der stark gewölbten Oberfläche mit kreisrunden Sternen bedeckt, die, mässig vertieft, in den Polypenstock eingesenkt erscheinen und nur von einem sehr schwach erhabenen Rande umgeben werden. Die Zwischenräume, meistens viel schmäler als der Durchmesser der 3—4-5 Millim. grossen Sterne, sind daher nur seicht vertieft. Jeder Stern wird von etwa 36 gleichen niedrigen Radialrippen umgeben, die mit jenen der Nachbarsterne winklig zusammenstossen. 30—36 Septallamellen (drei vollstän- dige Cyelen nebst einem vierten unvollständigen), deren sechs primäre durch etwas beträchtlichere Dicke hervorstechen. Die übrigen sind kürzer und dünn. Die spongiöse Axe ist mässig entwickelt. Solenastraea M. Edw. et H. 1. S. conferta nov. sp. (Taf. 12, Fig. 4). Phylloeoenia montevialensis Cat. sp. D’Achiardi l. e. p. 51, Tab. 5, Fig. 3. Astraea montewalensis Catullo |. c. p. 61, Tab. 13, Fig. 3. Astraea Castellin& Catullo l. c. p. 63, Tab. 14, Fig. 4. Sareinula eonversa Catullo l.c. p. 42, Tab. S, Fig. 1. Sareinula erispa Catullo ].c. p. 42, Tab. Ss, Fig. 2. Duncan hat aus den dem Unteroligocän angehörigen Schichten von Brockenhurst und Roydon sechs Arten von Solenastraea beschrieben‘), von denen jedoch keine mit der hier in Rede stehenden übereinstimmt. Das grösste der zwei vorliegenden Bruchstücke stammt von einem etwa 4-5 Centim. hohen Polypenstocke mit wenig gewölbter Oberseite ab. Die 4—5 Millim. dieken röhrigen Polypenzellen sind in beinahe paralleler oder etwas divergirender Richtung durch ein wenig reichliches Cönencehym büschelförmig mit einander ver- bunden und scheinen sich leicht von einander zu trennen, denn es liegt eine beträchtliche Zahl isolirter Zellenröhren vor. Dieselben ragen 3-5—5 Millim. senkrecht über die Oberfläche des Polypenstockes vor, sind kreisrund, sceharfrandig und sehr genähert. Ihr Abstand beträgt höchstens 3—4-5 Millim. In den seicht vertieften Zellensternen mit rudimentärer Axe zählt man vier Cyelen, deren letzter aber nur selten vollständig entwickelt ist. Gewöhnlich beläuft sich die Gesamtzahl der Septa auf 36—44. Von denselben sind 6—9 am stärksten entwickelt, jene des letzten Oyelus sind sehr kurz und dünn, alle auf den Seitenflächen mit scharfen kleinen Körnern bedeckt. 1) Dunean A monograph of the british foss. cor. 2. Ser. Paleontol. Soe. for 1865, p. 41 ff. Tab. 5, 6. Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 159 Die Aussenseite des oberen freien Theiles der Zellenröhren trägt schmale ungleiche gekörnte Längsrippen, die sich aber nach unten hin verwischen, so dass die vertieften Zwischenräume der Sterne nur unregelmässig gekörnt erscheinen. Die Längsrippen des unteren Theiles der Zellenröhren sind sehr schmal und niedrig und stehen ziemlich weit von einander ab. Das die Zellenröhren verbindende Cönenchym ist in unregelmässigen Abständen stärker entwickelt und gedrängter, so dass es in horizontale Bänder getheilt erscheint. Die Quer- lamellen desselben sind fast horizontal, sehr dünn und einander sehr genähert. Unsere Exemplare stimmen bis auf die etwas geringere Grösse der Zellenröhren vollkommen mit den von d’Achiardi beschriebenen überein. Dass die Species nicht der Gattung P’hyllocoenia beigezählt werden könne, geht schon aus dem Umstande hervor, dass die Zellenröhren nicht durch die stark entwickelten Längs- rippen, sondern durch ein mehr weniger entwickeltes Cönenchyn verbunden sind. Auch der von d’Achiardi l. c. Taf. 5, Fig. 3 5 gegebene Querschnitt, so wie die leichte Trennbarkeit der Zellenröhren von einander lehrt dies deutlich. Es wird dadurch die Verbindung der Species mit Solenastraea gerechtfertigt. e) Thamnastraeidea '). Dimorphastraea d’Orbigny. 1. D. irradians nov. sp. (Taf. 13, Fig. 2). Es liegen zwei Exemplare vor, die mit sehr kurzem dünnen Stiele angeheftet waren, sich nach oben rasch ausbreiten und eine ebene am Rande etwas gelappte Oberseite darbieten. Beide sind unsymmetrisch gebildet, indem die grosse Mutterzelle excentrisch liegt, die Tochterzellen daher auf einer Seite mehr genähert sind, als auf der anderen. Die Mutterzelle besitzt einen Durchmesser von 10—12 Millim. und ist fast flach, nur in der Mitte schwach vertieft. Sie zählt 65 ungleiche Radiallamellen, die sich gegen die Axe theilweise mit einander verbinden, so dass beiläufig nur 16 bis zum Sterncentrum reichen. Die Axe ist rudimentär. Um diesen Centralstern sind in unregelmässigen eoncentrischen Kreisen kleinere Sterne versammelt, die ebenfalls flach und nur im Centrum schwach vertieft sind. Durch die exeentrische Lage des Centralsternes werden auch die peripherischen Stern- kreise excentrisch. Ihre auf der vorwiegend entwickelten Seite des Polypenstockes liegenden Halbmesser sind viel grösser als jene der entgegengesetzten Seite. Auch die Grösse der Sterne wird dadurch beeinflusst. Dieselbe wechselt von 6—S Millim. In der Regel stehen sich die Sterne desselben Kreises viel näher, als die Kreise selbst. Die Zahl ihrer Lamellen ist viel geringer als im Centralsterne, indem sie von 12 bis 36 wech- selt. Gewöhnlich reichen 12 bis zum Centrum des Sternes. Der grösste Theil der Septa biegt sich rasch um und verläuft in wenig gebogener radialer Richtung gegen die Peripherie des Polypenstockes. In der Regel wechseln dünnere Lamellen mit diekeren einzeln ab und sämtliche sind am freien Rande spitz gekörnt. Die Aussenwand des Polypenstockes wird durch tiefere und seichtere senkrecht herablaufende Einbuch- tungen mehr weniger gelappt und überdies durch seichte kreisförmige Einschnürungen stellenweise wulstig. In ihrer gesamten Ausdehnung aber ist sie mit niedrigen, durch schmälere Furchen gesonderten, wenig unglei- chen, gekörnten Längsrippchen bedeckt. Thamnastraea Lesauv. 1. Th. heterophylla nov. sp. (Taf. 13, Fig. 1). Bisher wurde die artenreiche Gattung als ein beinahe ausschliessliches Eigenthum der secundären For- mationen betrachtet; die in Rede stehende Species ist nebst der 7%. Zeptopetala Rss. von Oberburg (p. 24, Taf. 6, Fig. 2) die einzige aus tertiären Schichten bekannt gewordene. Sie bildet einen mit breiter kurzer Basis aufsitzenden, oben sich kuchenförmig ausbreitenden Polypenstock mit sehr wenig gewölbter Oberseite. Das vorliegende breit-elliptische Exemplar misst im längeren Durchmesser mehr als einen Deeimeter. Die Species nähert sich manchen Dimorphastraeen dadurch, dass (die Sterne in wenngleich sehr unre- gelmässigen eoncentrischen Reihen stehen, ohne dass sich jedoch eine grössere Mutterzelle im Centrum befindet. Die Sterne sind sich übrigens sehr genähert, sehr unregelmässig und verschieden in ihrer Grösse. !) Reuss Oberburg |. c. p. 23. 160 A. E. Reuss. Die grössten übersteigen 11 Millim. nicht, die meisten bleiben unter diesem Masse zurück. Ihr Centrum ist wenig vertieft, die Axe rudimentär. Je nach ihrer Grösse besitzen sie 32—44 Septallamellen, die sehr ungleich sind. Dickere wechseln regelmässig mit viel dünneren einzeln ab. Die seitlichen Septa eines jeden Sternes sind sehr kurz und biegen sich rasch gegen den peripherischen Rand des Polypenstockes um. Die in dersel- ben Reihe neben einander liegenden Sterne fliessen oft vollständig zusammen, so dass sie gar keine seitwärts gerichteten Lamellen darbieten. 1 Die wulstige und buchtige Unterseite des Polypenstockes ist mit schmalen gekörnten, etwas entfernten Längsrippchen bedeckt, zwischen welche sich gegen den Rand des Polypenstockes hin einzelne viel feinere einschieben. J) Astrangiacea. Astrangia M. Edw. et H. 1. A. princeps nov. sp. (Taf. 14, Fig. 1). Von dieser schönen Species liest mir vom Monte Grumi nur eine kleine aus wenigen Sternen bestehende Gruppe vor, welche auf Heliastraea Lucasana Defr. aufsitzt. Ein viel grösseres und schöneres Exemplar, welches dem Museo ceivico zu Vicenza gehört, erhielt ich aus den dunkel gefärbten Tuffen von Ronca zur Untersuchung. Es überkleidet einen Strombus Fortis Brongn. von beträchtlicher Grösse mit Ausnahme der Mündungsseite in seinem ganzen Umfange. Nach demselben ist die nachfolgende Beschreibung und die bei- gegebene Abbildung entworfen. Die 7—14 Millim. grossen, seicht vertieften, runden oder nur wenig verzogenen Sterne ragen nur wenig über die Umgebung vor und stehen sehr gedrängt. Meistens sind sie so genähert, dass sie sich beinahe berühren; nur selten stehen sie weiter von einander ab und dann nimmt man die dünne Germinalplatte wahr, aus welcher sie hervorgesprossen sind. Man zählt je nach der Grösse der Sterne 42—58 Septa, in der Regel vier vollständige Cyelen, zu denen in einigen Systemen noch Septa eines fünften Cyelus hinzukommen. Sie sind gedrängt, dünn und im ihrer Dicke nur wenig verschieden. Nur zwölf derselben pflegen wenig dicker zu sein und die übrigen zu überragen. Ihr oberer Rand ist durch grobe Zähne eingeschnitten, während man den- selben bei den übrigen nur mit kleinen spitzigen Höckern besetzt findet. Die Lamellen des vierten Cyelus biegen sich mit ihrem inneren Ende gegen die tertiären. An den Seitenflächen tragen sie sämtlich feine aber scharfe Körner. Die papillöse Axe ist wenig entwickelt und von den nach innen gelegenen Körnern des Septalrandes kaum zu unterscheiden. Auf der Aussenseite sind die Sterne mit in der Anzahl den Septallamellen entsprechenden, gedrängten, feinen, scharfen, gekörnten Längsrippen bedeckt, die sich auf die Germinalplatte hinab erstrecken. Wo diese zwischen den weiter von einander abstehenden Sternzellen in etwas grösserem Umfange zum Vorschein kömmt, zeigt sie sich regellos gekörnt. In den Schichten von Canal di Peruzzo bei Vicenza kömmt als Incrustation auf Austernschalen eine schlecht erhaltene Astrang:a vor, die mit Ausnahme der kleineren, 6—7 Millim. nicht übersteigenden Sterne mit der eben beschriebenen Species übereinstimmt. II. ZOANTHARIA POROSA. a) Turbinarinea. Actinacis ’Orbigny. 1. A. Rollei Reuss? Reuss Foraminif., Anthoz. und Bryoz. von Oberburg, p. 27, Taf. 8, Fig. 6. Vom Monte Grumi liegen zwei handförmig ästige Knollen bis zu 9 Centimeter Längsdurchmesser vor, die in den erkennbaren Merkmalen mit der Oberburger Species übereinkommen. Jedoch ist ihr Erhaltungs- zustand so mangelhaft, dass die Bestimmung der Species nicht als vollkommen gesichert betrachtet werden darf. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 161 2. A. conferta nov. sp. (Taf. 12, Fig. 5). Bis 11 Millim. dicke Bruchstücke rundlicher baumförmig-ästiger Stämmehen, die mit gedrängten, über die Oberfläche hervorragenden, sehr kleinen rundlichen Sternen bedeckt sind, deren Centrum schwach einge- senkt erscheint. Zwölf kurze gleiche Septa, deren freier Rand mit starken gleichen rundlichen Körnern besetzt ist. An die am meisten nach innen gelegenen Körner schliessen sich sechs ebenfalls kömige kleine Kronen- blättehen an, die sich von den Körnern des Septalrandes nicht unterscheiden und daher als eine Fortsetzung derselben erscheinen. In der Mitte der Sternvertiefung sieht man die niedergedrückte kleine griffelförmige Axe. . Die Zwischenräume der Sterne sind ebenfalls mit gedrängten Körnern besetzt, die reihenweise geordnet sind und bisweilen zusammenfliessen. Sie schliessen sich an die Kömer der Septallamellen unmittelbar an, so dass es den Anschein gewinnt, als ob sich die Septallamellen in jene der Nachbarsterne unmittelbar fort- setzten. In den engen Zwischenfurchen der Körnerreihen sind zerstreute feine Poren eingesenkt. — Sehr selten. Astraeopora Blainville. 1. A. decaphylla nov. sp. (Taf. 15, Fig. 1). Grosse bis über einen Fuss hohe, in senkrechter Richtung verlängerte, unregelmässig eylindrische, keulen- förmige oder knollige Massen bildend, die ringsum mit Sternen besetzt sind. Diese sind kreisrund, sehr ungleich in Grösse und Entfernung. Bald stehen sie sehr gedrängt, bald wieder weiter von einander ab. Doch ist ersteres vorwiegend der Fall. Sie ragen nur wenig über die Umgebung hervor. Ihr Durchmesser wechselt von 1-5 bis zu 5 Millim. Die jüngsten Sterne zeigen nur sechs Septa; in allen übrigen zählt man ohne Ausnahme zehn vollständig entwickelte Lamellen, sämtlich sehr dünn, von gleicher Entwieklung und bis zum Sternceentrum reichend, ohne jedoch mit einer Axe sich zu verbinden. Diese fehlt gänzlich. Zwischen je zwei dieser Lamel- len steht beinahe immer eine rudimentäre Lamelle, die blos ein in senkrechter Richtung etwas verlängertes und zusammengedrücktes Höckerchen darstellt. Zwischen den Lamellen stehen in $—10 ziemlich regelmäs- sigen Längsreihen verhältnissmässig grosse rundliche oder breit-elliptische, die dünnen Wandungen der Zel- lenröhren durchbohrende Löcher, je eine Reihe zwischen zwei vollständig entwickelten Septallamellen. Sie fallen also mit den rudimentären Septis in dieselben Längsreihen und alterniren mit ihnen regelmässig. In den tieferen Regionen der Zellenröhren sind jedoch diese Löcher theilweise obliterirt. An den wenigen Stellen, an denen die Oberfläche besser erhalten ist, bemerkt man, dass die zehn ent- wickelten Septallamellen am äusseren Ende zu einem dieken Höcker anschwellen, so dass jeder Stern von einem Kranze von zehn solchen Höckern umgeben ist. Die Sternzellen zeigen im Innern reichliche sehr dünne Endotheecallamellen, welche in allen Septal- systemen beinahe in gleichem Niveau liegen, wodurch sie den Anschein von Querdissepimenten annehmen. Ihre Oberseite ist gewöhnlich mehr weniger gewölbt. Sie befinden sich in sehr ungleichem verticalem Abstande von einander und reichen bis in den obersten Theil der Sternzellen hinauf, so dass die Sterne, von oben an- gesehen, nur wenig vertieft erscheinen. Die Zwischenräume der Sterne sind an den besser erhaltenen Stellen mit gedrängten, unregelmässig gestellten groben eylindrischen Höckern bedeckt. Im Vertiealbruche des Polypenstockes überzeugt man sich, dass das die Sternzellen verbindende Cönenchym aus in ziemlich gleichen Abständen befindlichen, verschie- dentlich gebogenen, von ziemlich grossen Löchern durchbohrten sehr dünnen Lamellen besteht, daher ein sehr lockeres Netzwerk darstellt. Die von Catullo') als Astraea eylindrica Defr. beschriebene Koralle zeigt im Habitus grosse Ähnlich- keit mit unserer Species; die Beschreibung und Abbildung der Details stimmt damit jedoch nicht überein. Ohne Zweifel ist aber die von Michelin’) unter gleichem Namen beschriebene Art, welche mit Stylocoenia emarciata Lam. sp. zusammenfällt, von jener Catullo’s sehr verschieden. I) L. c. p. 61, Tab. 13, Fig. 4. 2) Iconogr. zoophyt. p. 154, Tab. 44, Fig. 4. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XXVII. Bd. 21 162 A. E. Reuss. Dagegen dürfte wohl die von d’Achiardi ( ec. p. 49, Taf. 5, Fig. 1) unter dem Namen ('yathophora Meneghiniana beschriebene Koralle zu unserer Speeies gehören. Sie ist offenbar auf sehr mangelhaft erhaltene Exemplare gegründet, die keine genaue Untersuchung des inneren Baues gestatteten. Auf die Ähnlichkeit mit Astraeopora deutet d’Achiardi selbst hin. Sollte die grössere Anzahl der Lamellen constant sein, so würde man es freilich mit einer anderen Species zu thun haben. Nicht selten. Dendracis M. Ed w. et H. 1. D. Haidingeri Reuss. Reuss Foraminif., Anthoz. und Bryoz. von Oberburg, p. 27, Taf. 8, Fig. 2—35. Vom Monte Grumi liegen nur seltene Bruchstücke vor. Übrigens kömmt die Species bei Oberburg in Süd- Steiermark und bei Gaas in Süd-Frankreich vor. Bei aller Ähnlichkeit, welehe die Speeies mit Madrepora lavandula Mich. (Iconogr. zooph. p. 67, Taf. 14, Fig. 2) besitzt, kann sie doch nieht damit vereinigt werden, da sämtliche Radiallamellen stets die gleiche unvollständige Entwicklung zeigen. Bei mehr als hundert Exemplaren, die ich von verschiedenen Fundorten untersuchte, konnte ich in keinem Falle die vorwiegend entwickelten zwei Lamellen sehen, wie sie die Madre- poren darbieten (Vergleiche d’Achiardi catalogo p. 9). 2. D. mammillosa nov. sp. (Taf. 15, Fig. 3). Ziemlich häufige Bruchstücke eylindrischer Äste von 5—11 Millim. Dieke. Die 2-5—3 Millim. grossen Sterne sind kreisrund und bilden beträchtlich starke zitzenförmige Erhabenheiten, auf welchen sie gewöhnlich gerade auswärts gerichtet sitzen. Sie stehen wenig gedrängt und ohne alle Ordnung rund um die Stämm- chen und nur selten vermag man eine Andeutung alternirender Längsreihen wahrzunehmen. Übrigens sind sie stark vertieft, ziemlich scharfrandig und nur am Rande selbst von beiläufig 24 sehr kurzen radialen Rippen- streifen eingefasst, die sich jedoch nieht weiter auf die Umgebung fortsetzen. Keine Axe. Zwölf grössere Septallamellen, die abwechselnd etwas dieker sind. Zwischen dieselben schieben sich gewöhnlich noch rudi- mentäre Septa eines dritten Cyelus ein, der aber nur selten seine vollständige Entwicklung erlangt. Die Oberfläche der Stämmehen ist in den Zwischenräumen der Sterne mit sehr gedrängten und feinen Körnchen bedeckt, die völlig regellos gestellt sind. D. Haxdinger‘ Rss. unterscheidet sich von unserer Species durch die schräg nach oben gerichteten Zellensterne und die viel längeren Rippenstreifen der Sterne. Auch D. Gervillei D efr. sp.'), die übrigens sehr verwandt ist, weicht durch die viel gedrängteren stärker hervorragenden Sterne und die deutlich reihenweise geordneten Körner ab. Vielleicht fällt D. granuloso-costata d’Ach.’) mit unserer Species zusammen. Es muss jedoch vorläufig unentschieden bleiben, da bisher nur eine Abbildung, aber keine Beschreibung derselben vorliegt. 3. D. seriata nov. sp. (Taf. 15, Fig. 4). Von derselben liegen zahlreiche Fragmente beinahe eylindrischer 4+5—6-5 dieker Äste vor. Sie steht der vorigen Species sehr nahe. Die ziemlich weit abstehenden und regellos rings um die Stämmehen zerstreu- ten Sterne ragen als schwach abgestutzte zitzenförmige Höcker hervor. Zwölf abwechselnd stärker entwickelte Septallamellen, zwischen welche hin und wieder — sehr selten in allen Systemen — rudimentäre Lamellen eines dritten Cyelus eingeschoben sind. Die Zwischenräume der Sterne werden von scharfen ziemlich groben Körnern bedeckt, die in deutliche, stellenweise etwas unregelmässige Längsreihen gestellt sind. Wenn die Körner etwas abgerieben sind, erscheinen diese Reihen in Gestalt schwacher erhabener Längslinien. Auch in der nächsten Umgebung der Sterne behalten die Körner ihre Form und fliessen nieht in ununterbrochene Rippen zusammen. 1) M. Edwards Hist. nat. des corall. III. p. 169, Tab. E3, Fig. 1. — Michelin l.c. p. 165, Tab. 45, Fig. 8. 2), D’Achiardi Corall. foss. I, Tav. 1, Fig. 16, 20, 21. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 163 Durch diese Anordnung der Körner unterscheidet sich unsere Species hauptsächlich von D. mammallata Rss. D. Gerzxllei weicht durch weniger regelmässig gestellte Körner, gedrängtere, stärker hervorragende und, gleichwie bei D. Haxdinger:, von deutlichen Rippen umgebene Sterne ab. 5) Poritidea. Dietyarea Reuss. 1. D. elegans Reuss (Taf. 15, Fig. 6, 7). ? Porites elegans Leymerie Mem. de la Soc. g&ol. de Fr. 2. ser. I, Tab. 13, Fig. 1 (nec Fig. 2). 2 Alveopora elegans Michelin |. c. p. 276, Tab. 63, Fig. 6. Stephanoeoenia elegans (Leym.) Reuss |. c. p. 21. Styloeoenia elinactinia Meneghini im litt. Michelotti Etudes sur le miocene inf. de l’Italie sept. p. 34, 153, Tab. 15, Fig. 5, 6. — D’Achiardil.c. p. 47. In Betreff der von Leymerie, Miehelin und M. Edwards unter den Namen Stephanocoenia, Porites und Alveopora elegans beschriebenen Korallen herrscht eine so grosse Verwirrung, dass man über ihre Charactere bisher noch keineswegs im Klaren ist. In meiner Beschreibung fossiler Korallen von der Insel Java®) habe ich versucht, etwas mehr Licht darüber zu verbreiten. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass einerseits dieselbe Species mit zwei verschiedenen Namen belegt wurde, anderseits aber wieder zwei sehr verschiedene, abweichenden Gattungen angehörige Arten unter demselben Namen zusammengefasst worden sind’). Um in dem Gewirre schwankender Namen einen festen Punkt zu gewinnen, habe ich für die bei Ober- burg vorkommende und zugleich in den alttertiären Schichten des nördlichen Italien so verbreitete Species die Gattung Dietyaraea aufgestellt. Ob dieselbe etwa mit Orbigny’s Goniaraea zusammenfalle, welehe dann das Recht der Priorität für sich hätte, lässt sich bei der höchst unzureichenden Characterisirung der letzteren kaum entscheiden. Unsere Species ist der D. anomala Rss. von der Insel Java°) sehr ähnlich. Die Bruchstücke der eylin- drischen Astchen sind bis 6 Millim. dick. Die beiläufig 3 Millim. grossen polygonalen Sterne sind nur seicht vertieft und durch niedrige gekömnte Zwischenränder geschieden. Sie sind fast stets unsymmetrisch, in ihrer oberen Hälfte mehr entwickelt, als in der unteren. Daher erscheinen die nach oben gelegenen Septa länger als die unteren und die Axe ist excentrisch. Gewöhnlich zählt man 10—12 beinahe gleich dicke am oberen Rande gekörnte Septa, zwischen welche hin und wieder ein sehr kleines rudimentäres eingeschoben ist. Bis- weilen treten einzelne Randkörner zunächst der Axe stärker hervor und gewinnen den Anschein von Kronen- blättehen, deren Kranz aber stets unregelmässig und unvollständig bleibt. Die Septa sind durch Querfäden verbunden, so dass ihre Oberseite gleichsam ein grobes Netz darstellt. Die Axe erscheint bald als ein abge- platteter Knoten, bald als eine grössere wenig gewölbte Platte, die oft von einem grösseren oder kleineren Loche durchbohrt wird. Die bei Gaas in Süd-Frankreich vorkommende Species dürfte von Dietyaraea elegans kaum verschieden sein. Alveopora Quoy et Gaim. 1. A. rudis Reuss. Reuss Oberburg ].c. p. 28, Taf. 9, Fig. 1. Nur ein sehr mittelmässig erhaltenes, 58 Millim. langes, 25 Millim. breites, etwas zusammengedrücktes, am oberen Ende gabelästiges Bruchstück, das mit Exemplaren von Oberburg vollkommen übereinstimmt. 1) Novara-Expedition. Geolog. Theil, II, Reuss Über foss. Korallen von der Insel Java, p. 175, Taf. 2, Fig. 6; Taf. 3 Fig. 1—5. 2) Unter Porites elegans Leym. wurden neben der hier in Rede stehenden Species noch Siephanoeoenia elegans M. Edw. et H. (Hist. nat. des corall. II, p. 268) und Astrocoenia Caillaudi# Mich. (Iconogr. zoophyt. p. 273, Tab. 63, Fig. 5. — M. Edwards Hist. nat. des corall. II, p. 258) zusammengefasst. SE. c. p: 177, Taf. 3, Fig. 4, 5: 164 A. E. Reuss. Porites Lamk. 1. P. nummulitica Reuss. Reuss Oberburg 1. ce. p. 28, Taf. 8, Fig. 7, 8. Meistens schlecht erhaltene höckerige und ästige Bruchstücke von Stämmehen, 15—20 Millim. diek, mit den Exemplaren von Oberburg übereinstimmend. Ob dieselben mit Porites ramosa Cat.') von S. Urbano im Vicentinischen, mit welcher sie d’Achiardi?) unbedingt identifieirt, übereinstimme, wage ich nicht mit Sicherheit zu entscheiden, da ich keine Original- exemplare der Catullo’schen Species zu vergleichen Gelegenheit hatte. 2. P. minuta nov. sp. (Taf. 15, Fig. 3). Es liegt nur ein Fragment eines halbkugeligen Knollens vor, der aus sich überlagernden eoncentrischen Schiehten besteht. Die Oberfläche ist mit dicht gedrängten polygonalen Sternen bedeckt, welche höchstens 1:5—2 Millim. im Durchmesser haben und sehr seicht vertieft sind. Sie werden durch niedrige kantige Zwi- schenwände gesondert. 14—18 unregelmässige vielfach durehbohrte, am oberen Rande gekörnte dünne Sep- tallamellen, die sich nach innen theilweise mit einander verbinden und durch unregelmässige dünne Quer- brücken zusammenhängen. Der Verticalschnitt des Polypenstockes bietet ein regelloses, feines, spongiöses Gewebe dar. 5—6 kleine Körner darstellende Kronenblättchen®). In der Mitte dieses Kranzes ragt die Axe als sehr kleines Knötchen nur wenig hervor. Von P. nummulitica unterscheidet sich die Species durch die kleineren, deutlicher polygonalen, schärfer abgegrenzten Sternzellen und durch die dünneren Septallamellen. III. ZOANTHARIA TABULATA. Millepora L. 1. M. depauperata Reuss. Reuss Oberburg 1. ce. p. 29, Taf. 9, Fig. 2—4 (nec Fig. 5). In der I. e. gegebenen Beschreibung habe ich zwei Species zusammengefasst, die ich jetzt nach Unter- suchung zahlreicherer Exemplare von einander trennen zu müssen glaube. Die Taf. 9, Fig. 5 gebotene Abbil- dung gehört der zweiten näher zu beschreibenden Species — M. ceylindrica — an. M. depauperata umfasst nur die zusammengedrückten, meist fingerförmig-ästigen Bruchstücke, welche sehr zerstreute und kleine, schwach umrandete ungleiche Mündungen tragen. Sie kommen in übereinstimmen- der Beschaffenheit am Monte Grumi, so wie bei Oberburg vor, aber immer nur sehr vereinzelt. 2. M. eylindrica Reuss (Taf. 15, Fig. 10). Sie unterscheidet sich von der vorigen Art durch die gabelförmig-ästigen stets eylindrischen Stämmchen, deren Dieke von 3—-9 Millim. wechselt. Die etwas grösseren, aber sehr ungleichen Mündungen stehen gedrängter auf bläschenartigen Erhöhungen, die an besser erhaltenen Exemplaren sehr deutlich hervortreten. Keine Spur von Septalapparat und Axe. Die Zwischenräume der Mündungen sind sehr fein gekörnt. Die Species findet sich am Monte Grumi nicht selten; bei Oberburg scheint sie dagegen nur sehr verein- zelt vorzukommen. Es wäre übrigens nicht unmöglich, dass M. eylindrica und depauperata doch nur verschie- dene Alterszustände derselben Art darstellen. So lange jedoch dieses Verhältniss nicht sicher festgestellt ist, scheint es gerathener, beide noch gesondert zu betrachten. 1) Catullo l. c. p. 77, Tab. 17, Fig. 6. 2) D’Achiardi Catalogo, p. 10. 3) In Betreff der Kronenblättchen von Porztes theile ich vollständig die Ansicht d’Achiardi’s (Catalogo, p. 10), dass die- selben nur als die etwas vergrösserten innersten Körner des oberen Randes der Septallamellen zu betrachten sind. Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 165 B. Monte Castellaro bei Castelgomberto. I. ZOANTHARIA APORA. 1. Simplicia. a) Turbinolidea. Trochosmilia M. Edw. et H. 1. Tr. profunda nov. sp. Sehr selten. 2. Ramosa aut caespilosa. Rhabdophyllia M. Edw. et H. 1. ?Rh. tenuis nov. Sp. Sehr seltene gabelästige Fragmente. 2. Rh. intercostata nov. sp. (Taf. 2, Fig. 7). Nur kleine eylindrische Bruchstücke bis zu 8 Millim. Dieke. 20—23 schmale, aber stark vorragende Längsrippen, zwischen deren je zwei sich jedesmal eine viel niedrigere einschiebt. Beiläufig 24 dünne Septal- lamellen, welche oft je eine viel kürzere und dünnere zwischen sich aufnehmen. Die grossmaschige Axe ist wenig entwickelt. 3. Confluentia. a) Rugyrina. Plocophyllia Reuss. 1. Pl. calieulata Cat. sp. Nicht selten, aber stets in kleineren Exemplaren als am Monte Grumi. 2. Pl. constrieta nov. Sp. Es finden hier gleiche Verhältnisse statt, wie bei der vorigen Species. 3. Pl. flabellata nov. sp. Sehr selten und klein. b) Symphylliacea, Dimorphophyllia Reuss. 1. D. oxylopha Reuss. Es liegt nur ein sehr deutliches Jugendexemplar vor. Symphyllia M. Edw. et H. 1. S. cristata Cat. sp. Es liest nur ein Jugendexemplar dieser schon früher (p. 147) beschriebenen Species vor. Ulophyllia M. Edw. et H. 1. U.? irradians nov. sp. (Taf. 6, Fig. 1). Latimaeandra irradians Reuss in den Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. 56, Abth. I, p. 5. Mit kurzem Stiele aufsitzende, nach oben sich rasch zur am Rande gelappten, wenig gewölbten Fläche ausbreitende Polypenstöcke. Die Oberseite ist mit einfachen scharfrückigen Hügeln bedeckt, die, so unregel- mässig sie übrigens sein mögen, doch alle vom Centrum gegen die Peripherie ausstrahlen. Übrigens sind sie vielfach und regellos gebogen; einzelne spalten sich dabei gabelförmig. In den meisten Fällen schieben sich aber nach aussen kürzere ebenso unregelmässige Hügel ein. Die Thäler sind ziemlich tief, eben so unregelmässig und gekrümmt wie die Hügel, bald sehr verengt, bald sich ausbreitend (mitunter bis zu 17 Millim.). Nur selten werden einzelne Theile durch Querjöcher stern- förmig abgeschlossen. In den kürzeren Thälern sind die Sterne nur stellenweise deutlicher umgrenzt und 166 A. E. Reuss. durch ihre Centralvertiefung, so wie durch die Richtung ihrer Septallamellen erkennbar. Letztere sind gedrängt, abwechselnd dieker; man zählt ihrer beiläufig 20 in der Länge eines Centimeters. Keine Axe. Die durch tiefe Radialfurchen gelappte Aussenwand ist fein gerippt. Die nähere Beschaffenheit der Rippen ist jedoch wegen ihres abgeriebenen Zustandes nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Maeandrina scalarıa OCat.') von Creazzo ist, nach der Abbildung zu schliessen, in Beziehung auf die radiale Riehtung der Hügelrücken damit identisch. 2. U.? macrogyra nov. sp. (Taf. 7, Fig. 2). Latimaeandra macrogyra Reuss in den Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Bd. 56, Abth. I, p. 5. Gegenstand der Untersuchung war nur ein Bruchstück eines grossen Polypenstockes. Die Species besitzt grosse Ähnlichkeit mit U. profunda Mich. sp. (Maeandrina profunda Mich. ]. ec. Taf. 11, Fig. 3) von Dego oder ist vielleicht selbst damit identisch. Die wenig gewölbte Oberseite ist mit sehr langen gewundenen und tiefen Thälern bedeckt, deren Breite von 5 bis zu 14 Millim. wechselt. Die dieselben trennenden Hügelzüge sind scharfrückig und fallen nach beiden Seiten sehr steil ab. Die einzelnen Zellensterne sind undeutlich geschieden und nur stellenweise durch wenige im Thalgrunde verlaufende Septallamellen erkennbar. Diese sind sehr gedrängt, dünn und wenig ungleich. In der Länge eines Centimeters zählt man beiläufig 23 Lamellen. Keine Axe. 4. Conglobata. a) Stylophoridea. Stylophora Schweigg. 1. St. annulata Reuss. Sehr seltene kleine Bruchstücke. 5) Stylinidea. Stylina Lamk. 1. St. Suessi nov. Sp. Von dieser p. 26 beschriebenen Speeies hatte ich Gelegenheit ein Bruchstück eines in senkrechter Rich- tung verlängerten Knollens zu untersuchen. 2. St. fascieulata nov. sp. (Taf. 10, Fig. 1). Das vorliegende grosse Fragment lässt in Beziehung auf seinen Erhaltungszustand manches zu wünschen übrig. Im Innern des Knollens ist das die Zellenröhren verbindende Exothecalgewebe durch krystallinische Kalkmasse infiltrirt und daher in eine gleichförmige Masse verwandelt. Der peripherische Theil dagegen hat durch Auslaugung beträchtliche Zerstörungen erlitten. Das feinzellige Exothecalgewebe ist verschwunden und es sind nur die Etagen bildenden blattartigen Verlängerungen der Aussenwand der Röhren übrig geblieben. Die 3—5 Millim. dieken Zellenröhren sprossen an der Basis aus und steigen in etwas gebogener Rich- tung divergirend in die Höhe. Sie sind auf der Aussenfläche mit feinen gekörnten Längsrippchen besetzt. Am oberen Ende ragen sie nur in sehr geringer Ausdehnung über das Zwischengewebe hervor. Die bis 5 Millim. grossen Sterne sind rund oder nur wenig verzogen, scharfrandig und stehen höchstens 3—3:5 Millim. von einander ab. Meistens sind sie schlecht erhalten, lassen jedoch die etwas zusammengedrückte griffelförmige Axe und beinahe durchgehends 48 Septallamellen erkennen, von denen 12 (des ersten und zweiten Oyclus) dieker und gleichmässig entwickelt sind und bis zur Axe reichen. Es werden dadurch 12 regelmässige Systeme gebildet, deren jedes drei viel dünnere und kürzere Lamellen umschliesst. Die Aussenwand des freien oberen Endes der Zellenröhren ist mit zahlreichen, sehr feinen, fast gleichen gekörnten Rippchen bedeckt, die sich auch auf die Zwischenräume der Sterne fortsetzen. Nur tritt dort die Körnung stärker hervor, so dass die Rippen dadurch beinahe maskirt werden. 1) L. c. p. 69, Tab. 9, Fig 7. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 167 Die ziemlich feinzellige Exothek ist nur stellenweise erhalten; an den meisten Stellen ist sie völlig zer- stört. Nur die in Abständen von 2:-5—4 Millim. über einander stehenden lamellösen Ausbreitungen der Aussen- wand der Zellenröhren sind übrig geblieben. Sie spannen sich in fast horizontaler Richtung von einer Zellen- röhre zur anderen aus und bilden gleichsam über einander liegende Etagen, die durch weite vierseitige Hohl- räume geschieden werden, welche breiter sind als hoch. Stylocoenia M. Edw et H. 1, St. taurinensis Mich. sp. Selten. Gewöhnlich sind die Sternzellen in Folge von Erosion tief ausgehöhlt. Phyllocoenia M. Edw. et H. 1. Ph. irradians M. Edw. et H. Nicht selten. ce) Astraeidea. Heliastraea M. Edw et H. 1. H. Lucasana Defr. sp. Nicht selten, aber meistens schlecht erhalten. II. ZOANTHARIA POROSA. a) Madreporidea. Madrepora L. 1. M. sp. Die eylindrisch-ästigen Fragmente ähneln der M. Solander: Defr.‘), sind aber so mangelhaft erhalten, dass sie keine nähere Bestimmung gestatten. Sie finden sich auch am Monte delle Carrioli. b) Turbinarinea. Dendracis M. Edw. et H. 1. D. seriata nov. Sp. Ziemlich häufige Bruchstücke. 2. D. mammillosa nov. Sp. Manche unter den Fragmenten erreichen eine Dicke von 13 Millim. und sind unregelmässig ästig und höckerig. ce) Poritidea, Dietyaraea Reuss. 1. D. elegans Reuss. Sehr seltene Fragmente. Alveopora Quoy et Gaym. 1. A. rudis Reuss. Selten. Porites Lam. 1. P. nummulitica Reuss. Nicht selten. III. ZOANTHARIA TABULATA. Millepora L. 1. M. ceylindrica nov. sp. Selten. 1) Michelin Iconogr. zoophyt. p. 165, Tab. 45, Fig. 7. 168 A. E. Reuss. C. Monte delle Carrioli bei Polesella. I. ZOANTHARIA APORA. 1. Ramosa. a) Calamophyllidea. Cyathomorpha Reuss. 1. C. conglobata Reuss. Ein jugendliches einfaches Exemplar von 12 Millim. Höhe und 10 Millim. Dieke, wie sie auch am Monte Grumi gefunden worden sind. Die Rippen sind, wie dort, weniger zahlreich (22), als an zusammengesetzten Exemplaren, zugleich schärfer und höher und stehen etwas weiter von einander ab. Erst zunächst dem oberen Rande schiebt sich zwischen je zwei derselben eine neue Rippe ein, wodurch ihre Zahl verdoppelt wird. 2. Confluentia. a) Eugyrina. Plocophyllia Reuss. 1. Pl. calieulata Cat. sp. Kleine Jugendexemplare kommen nicht selten vor. b) Symphylliacea. Hydnophora Fisch. 1. H. longieollis Reuss (Taf. 5, Fig. 1). Reuss Oberburg, p. 19, Taf. 2, Fig. 4. Ein wohlerhaltenes grosses Bruchstück. 3. Conglobata. b) Stylophoridea. Stylophora Schweigg. 1. St. annulata Reuss. Sehr seltene und kleine Bruchstücke. a) Stylinidea. Astrocoenia M. Edw. et H. 1. A. nana nov. sp. (Taf. 11, Fig. 4). Es liegt nur ein wohlerhaltenes kleines Bruchstück eines Polypenstockes mit flacher Oberseite vor, dessen untere Fläche Reste einer concentrisch gestreiften Epithek zeigt. Die 1:5 bis höchstens 2 Millim. grossen Sterne sind etwas polygonal, nicht sehr tief und werden durch ziemlich dicke Zwischenwände geschieden. Diese sind auf ihrem oberen Rande in grobe Körner zerschnitten, welche der Axe zunächst den Anschein von Kronenblättehen annehmen. Acht ziemlich dicke Septallamellen, die mit der wenig vorragenden griffelförmigen Axe zusammenhängen. Zwischen dieselben sind ebenso viele etwas dünnere eingeschoben, so dass man im Ganzen zwei vollständige und einen nur theilweise entwickelten dritten Septaleyelus zählt. Die Species ähnelt der Stephanocoenia multigranosa Rss., ohne damit übereinzustimmen. Abgesehen davon, dass diese ästig ist und grössere tiefere Sterne besitzt, sind bei ihr überdies die Lamellen beider Cyelen gleich und dieker, zu welchen in den grösseren Sternen noch Rudimente eines dritten Cyelus hinzu- kommen. Die Kronenblättehen sind viel höher und gröber, die Axe tiefer eingesenkt, der obere Septalrand in gröbere Körner zerschnitten. Phyllocoenia M. Edw. et H. 1. Ph. irradians M. Edw. et H. Selten. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 169 c) Astraeidea. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. Bouecana Reuss. Sehr selten, 2, H. Lucasana Defr. sp. Nicht selten. Ein grosser Knollen ist im Innern ausgehöhlt und in eine Druse von Caleitkrystallen (3R.) umgewandelt. Solenastraea M. Edw. et H. 1. S. conferta nov. Sp. Sehr selten. 2. S. columnaris nov. sp. (Taf. 11, Fig. 7—9). Es liegen nur Bruchstücke dieser ausgezeichneten Species vor, welche durch die geraden, sehr gedräng- ten, in paralleler Richtung zu Bündeln verwachsenen Zellenröhren charaeterisirt wird. Dieselben sind bis 4 Centimeter lang und bis 6 Millim. diek. Auf der ebenen Oberseite der Fragmente stehen die etwa 5 Millim. grossen Sterne sehr gedrängt, so dass sie sich beinahe berühren oder doch nur durch schmale Furchen geschieden werden. Sie ragen nur wenig vor und sind scharf- und dünnrandig. Die Axe ist rudimentär. Bei- nahe vier vollständige-Cyelen von Septallamellen, indem jene des letzten Cyelus nur in 1—2 Systemen fehlen. Sämtliche Lamellen sind sehr dünn; selbst jene der ersten beiden Cyclen, welche in gleichem Masse ent- wiekelt sind, besitzen eine nur sehr wenig beträchtliche Dieke. Die sehr schrägen Endothecallamellen sind ebenfalls sehr dünn. Die äusseren Längsrippen der Zellenröhren sind schmal und niedrig, sehr gedrängt und abwechselnd weniger entwickelt. Sie stehen viel gedrängter als bei S. conferta Rss., so wie die Querlamellen des spär- lichen die Zellenröhren verbindenden Cönenchymes noch zarter und gedrängter sind als bei der genannten Species. Überdies ist das Cönenchym nicht bandartig, sondern gleichmässig entwickelt. Die Species dürfte wohl mit dem von Catullo') irriger Weise unter dem Namen Astraea astroites Goldf. sehr unzureichend beschriebenen und abgebildeten Fossile von Montecchio maggiore identisch sein. II. ZOANTHARIA POROSA. a) Madreporinidea. Madrepora L. 1. M. sp. Die nieht seltenen Bruchstücke dieser Species, welehe der M. Solander! Defr. aus den Eoeänschichten von Auvert, Valmondois u. s. w. ähneln, sind immer durch Inerustation oder Abreibung so entstellt, dass an eine genauere Bestimmung nicht zu denken ist. Es sind verzweigte eylindrische Stämmehen von 10—13 Millim. Dicke, an denen die sehr kleinen ungleichen Sterne in wechselndem, stets ziemlich beträchtlichem Abstande stehen. Von den bisweilen erkennbaren sechs dünnen Septallamellen sind zwei stärker entwickelt. b) Turbinarinea. Dendracis M. Edw. et H. 1. D. Haidingeri Reuss. Sehr seltene kleine Fragmente. 2. D. mammillosa nov. Sp. Ebenfalls sehr selten. 3. D. seriata nov. Sp. Kleine Bruchstücke. 1) Catullo l. ce. p. 59, Tab.-12, Fig. 4. Deukschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 157 [57 170 A. E. Reuss. b) Poritidea. Dietyaraea Reuss. 1. D. elegans Reuss. Kleine Fragmente der dünnen Äste. Porites Lamk. I. P. nummulitica Reuss. Bruchstücke eylindrischer oder wenig und ungleich zusammengedrückter Aste. III. ZOANTHARIA TABULATA. a) Milleporidea. Millepora L. 1. M. verrucosa nov. sp. (Taf. 15, Fig. 9). Die vorliegenden eylindrischen Bruchstücke unterscheiden sich von M. eylindrica Rss. schon durch ihre geringere Dicke auffallend. Sie messen 3-5—6 Millim. im Querdurchmesser, letzteres aber nur sehr selten. Ferner ist ihre Oberfläche mit gedrängten kleinen etwas zugespitzten warzenartigen Höckern bedeckt, welche auf ihrer stumpfen Spitze die feinen rundlichen Zellenmündungen tragen. Die übrige Oberfläche ist zart gekörnt. Nicht selten. D. Monte Viale. Epismilia From. 1. E. glabrata nov. sp. (Taf. 1, Fig. 11). Die von Fromentel für Montlivaltien mit ganzem ungezähntem Septalrande gegründete Gattung Epr- smilia ist in zahlreichen Arten bisher nur in der Juraformation und weit spärlicher in Schichten der Kreidefor- mation aufgefunden worden. Ich glaube derselben nun eine Species aus den älteren Tertiärschichten zurech- nen zu müssen, an welcher der Rand der Septallamellen ebenfalls ungezähnt zu sein scheint. Auch im Habitus nähert sich das Fossil mehr manchen Epesmilia-Arten, als den Montlivaltien. Doch ist der Erhaltungszustand nicht so vollkommen, dass nieht noch manchem Zweifel Raum gegeben wäre. Sollte wider Erwarten in Zu- kunft die Zähnung der Septa nachgewiesen werden, so müsste die Speeies in die Gattung Montlivaltia ver- wiesen werden. Das einzige vorliegende Exemplar ist am unteren Ende abgebrochen, so dass über die Beschaffenheit desselben und der Anheftungsstelle keine Auskunft gegeben werden kann. Es ist in diesem fragmentären Zustande noch 62 Millim. hoch bei 35 Millim. grösserer Breite am oberen Ende. Dabei ist es mässig zusam- mengedrückt und in der Richtung der längeren Queraxe schwach gebogen. Die Aussenwand zeigt sich in ihrer gesamten Ausdehnung mit einer dieken glatten Epithek überkleidet, an der nur hin und wieder Spuren sehr schwacher Längsrippen und sehr flache Querwülste zu bemerken sind. Der Stern ist elliptisch (Axen wie 35 : 24 Millim.), übrigens in der Mitte stark vertieft. Die wenig über- ragenden Septa sind zahlreich. Ich zähle ihrer 184 (5 complete Cyelen und einen nur stellenweise entwickel- ten sechsten Cyelus). Die Septa der ersten drei Cyelen reichen bis zum Columellarraum, die primären und seeundären verdicken sich am inneren Ende. Im Allgemeinen sind die Septa nicht sehr diek, jene der letzten Cyclen sehr dünn. Keine Spur von Axe; der enge Columellarraum verlängert, etwa 10 Millim. lang. Cyathophyllia From. et de Fer. 1. C. annulata nov. sp. (Taf. 1, Fig. 10). Fromentelund de Ferry haben für die mit papillöser Axe und mit Epithek versehenen Lithophyllia- ceen die Gattung Cyathophyllia aufgestellt, von derselben aber bisher nur eine Species ((. kasica) aus dem Lias von Fontaine-Etoupe-Four (Calvados) beschrieben‘). Die hier in Rede stehende Species trägt alle wesentlichen Charaetere von Cyathophyllia an sich, nur dass die Epithek nicht vollständig ist, sondern sich 1) Paleont. frang. Terr. jurass. zoophyt. p. 86, Tab. 18, Fig. 1. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 171 aut vereinzelte Kreiswülste beschränkt. Durch das Vorhandensein dieser theilweisen Epithek unterscheidet sie sich von Crrcophyllia, mit welcher sie übrigens übereinstimmt. Der kreiselförmige, nur 26 Millim. hohe und am oberen Ende 28 Millim. breite Polypenstock ist beinahe gerade und trägt am stumpf zugespitzten unteren Ende eine kleine Anheftungsstelle. Die Aussenwand zeigt einzelne scharfe stark vorragende Epithecalringe, in deren Zwischenräumen die schmalen und niedrigen fast gleichen, im oberen Theile sich spaltenden gekörnten Längsrippen hervortreten. Der beinahe runde Zellenstern ist seicht vertieft. Seine Axen verhalten sich wie 28 : 25 Millim. Beiläufig 152 Septallamellen (fünf vollständige Cyelen nebst einem unvollständigen sechsten), gedrängt und grössten- theils sehr dünn. Nur 12—14 sind beträchtlich dieker und reichen bis zur Axe, in deren Nähe sie sich ver- dieken. Auf den Seitenflächen sind sie mit zahlreichen scharfen Höckerchen besetzt. Die Axe ist etwas verlängert, oval, spongiös, auf der oberen Fläche fein gekörnt. Sehr selten. Ulophyllia M. Edw. et H. 1. U.? acutijuga nov. sp. (Taf. 8, Fig. 2). Latimaeandra acutijuga Reuss in den Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. 56, Abth. I, p. 5. Mit kurzem dickem Stiele aufsitzende Knollen mit gewölbter Oberseite. In der Gestalt und Vertheilung der Thälerund der sie begrenzenden Hügelrücken spricht sich eine grosse Verwandtschaft mit Zatimaeandramorchel- lordes Rss. aus. Doch stellen sich auch Verschiedenheiten heraus, die eine Identifieirung beider nicht gestatten. Die meistens tiefen Thäler sind sehr ungleich, bald klein, nur einen Stern umfassend, bald verlängert und breit, gebogen und buchtig, oft von einzelnen Nachbarthälern nuralurch niedrigere Erhöhungen gesondert. Diese umfassen mehrere Sterne, die aber nie zahlreich und stets nur einreihig sind. Auch sind sie nie sehr deutlich ausgesprochen. Ihre Centralvertiefung ist sehr klein und seicht. Die radial nach allen Richtungen verlaufenden Septa, von denen einzelne Büschel im Grunde der Thäler selbst ihren Verlauf nehmen, vermit- teln beinahe allein ihre Erkenntniss. Die die Thäler trennenden Hügelrücken sind hoch, an der Basis breit, am Scheitel aber scharfkantig. Nach beiden Seiten fallen sie flach dachförmig ab. Die Septallamellen sind im Allgemeinen dünn und ungleich, indem sich zwischen je zwei etwas dickere jedesmal drei dünnere einschieben, deren seitliche besonders dünn und kurz sind. In der Länge eines Centi- meters zählt man etwa 24 Lamellen. Keine Axe; höchstens vertreten 1—2 Papillen mitunter ihre Stelle. Die schlecht erhaltene Aussenwand des Polypenstockes besitzt keine Epithek und lässt sehr feine fast gleiche zart gekörnte Rippchen erkennen, die sich nach oben hin mehrfach spalten. Hydnophora Fisch. 1. H. venusta Cat. sp. (Taf. 16, Fig. 1). D’Achiardi Catalogo etc. p. 6. Montieularia venusta Catullo l.c. p. 76, Tab. 17, Fig. 2. Es liegt mir ein prachtvoll erhaltenes, mehr als 15 Zoll im Durchmesser haltendes Exemplar vor, dessen Oberseite tellerförmig und wenig gewölbt ist, während die Unterseite sich rasch zu einem kurzen ziemlich dieken Stiele zusammenzieht und eine kreiselförmige Gestalt annimmt. Die Hügel der Oberseite sind sehr veränderlich an Grösse ’und Gestalt. Bald sind sie stumpf kegelförmig, bald zusammengedrückt, bald fliessen sie zu Rücken zusammen, die bisweilen eine Länge von 35 Millim. und darüber erreichen. Auch ihre Höhe ist sehr dem Wechsel unterworfen und steigt stellenweise bis zu 10 Millim. an. Ihr Abstand ist sehr verschieden; im Centrum des Polypenstockes sind sie gewöhnlich am entferntesten ; gegen den Rand hin drängen sie sich mehr zusammen, werden meistens unregelmässiger und verlängern sich am häufigsten zu Hügelzügen. Bisweilen lässt sich daran eine Spur eines dem peripherischen Rande des Polypenstockes entsprechenden Verlaufes wahrnehmen. Die Lamellen sind ziemlich zahlreich, gedrängt und abwechselnd viel dünner. Keine Axe. Die Thäler sind sehr unregelmässig, tief und enge, selten mehr ver- längert. Die dünnen Endothecallamellen stehen beträchtlich von einander ab. 1 157 # Im A. F. Reuss. Solenastraea M. Edw. et H. 1. S. columnaris nOvV. Sp. Es liegen nur einzelne Bruchstücke dieser ausgezeichneten Species vor. Isastraea M. Edw. et H. 1. I. affinis nov. sp. (Taf. 13, Fig. 3). Ich hatte nur Gelegenheit, ein grosses Fragment eines Knollens mit wenig gewölbter Oberfläche zu untersuchen. Dieselbe ist mit sehr unregelmässigen und ungleichen polygonalen wenig tiefen Sternen von 4-5—10 Millim. Durchmesser bedeekt, welche dieht an einander gedrängt sind und durch ziemlich dünne’ scharfkantige Zwischenwände gesondert werden. Nur sehr selten verlauft auf ihrem Scheitel eine sehr schmale und seichte Furche. Die Axe ist spongiös, aber nur wenig entwickelt. 48—54 Septallamellen,, die im Allge- meinen dünn und auf den Seitenflächen scharf gekörmnt sind. Gewöhnlich sind 12 Septa, die bis zur N. reichen, etwas dieker und ragen beträchtlich über die anderen vor. Zwischen je zwei derselben sind meistens drei, seltener fünf dünnere und kürzere eingeschaltet, deren mittlere jedoch den primären und secundären an Länge nur wenig nachstehen. Die Endothek ist reichlich entwickelt. Actinacis ’Orbigny. 1. A. Rollei Reuss. : Ein ®/, Fuss hohes Bruchstück eines etwas zusammengedrückten Stammes, der ringsum mit kurzen dicken Ästen besetzt ist. Der Erhaltungszustand lässt viel zu wünschen übrig. Dendracis M. Edw. et H. ’ 1. D. Haidingeri Reuss. Seltene Fragmente. 2. D. seriata nOV. SP- Sehr selten. 3. D. nodosa nov. sp. (Taf. 15, Fig. 2, 5). Kleine fingerförmig gelappte Knollen mit kurzen am Ende gerundeten Asten. Ihre Oberfläche ist mit in Spiralreihen stehenden starken zitzenförmigen Höckern bedeckt, welehe auf ihrem etwas verdünnten abge- stutzten Scheitel die 1-5—2 Millim. grossen tiefen Sternmündungen tragen, die nur zunächst dem Rande nn sehr kurzen radialen Rippehen umgeben sind. Man zählt in der Regel 18 wenig entwickelte Radiallamellen, von denen die seceundären auffallend kürzer und dünner sind, als die primären. Jene des partiellen dritten Cyelus sind beinahe rudimentär. Die Oberfläche der die Sterne tragenden Höcker und ihrer Zwischenräume ist mit regellos gestellten und gestalteten ziemlich groben Höckerchen dicht bedeckt. Sehr selten. Dietyaraea Reuss. 1. D. elegans Reuss. Seltene Bruchstücke. E. Monte Rivon bei Monte Viale. Stylophora Schweigg. 1. St. annulata Reuss. Sehr selten. Stylocoenia M. Edw. et H. 1. St. taurinensis Mich. sp. Nicht selten. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 123 Dendracis M. Edw. et H. 1. D. mammillosa nov. sp. Seltene und kleine Bruchstücke. F. Monte di Carlotta. 1. Cyathomorpha conglobata Reuss. Ein kleines Fragment mit drei 11—16 Millim. grossen Sternzellen, in welchen man etwa 58 Septallamel- len zählt. Vor den 12 gleich entwickelten primären und seeundären Lamellen beobachtet man deutliche Reste der grossen Kronenblättchen. Dimorphophyllia Reuss. 1. D. oxylopha Reuss. Reuss Oberburg, p. 16, Taf. 3, Fig. 2, 3; Taf. 4, Fig. 3. Es liegt nur ein nicht sehr grosses Exemplar vor, welches mit jenen von Oberburg vollkommen über- einstimmt. Stylophora Schweigg. 1. St. annulata Reuss. Nicht seltene kleine Bruchstücke. Latimaeandra d’Orbigny. 1. L. microlopha nov. Sp. Ein wohlerhaltenes Exemplar. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. inaequalis nov. sp. (Taf. 12, Fig. 2). Die Species, von welcher mir nur ein schlecht erhaltener 5 Centimeter grosser kugeliger Knollen zu Gebote stand, ist der HZ. ömmersa Rss. verwandt, unterscheidet sich jedoch schon bei flüchtiger Betrachtung durch die viel grösseren Sterne, deren grösste einen Durchmesser von 9 Millim. erreichen. Sie zeichnen sich überdies dureh auffallende Ungleichheit aus, indem zwischen die grösseren zahlreiche viel kleinere eingestreut sind, deren kleinste kaum 3—3:5 Millim. messen. Sie stehen einander sehr nahe, stossen nicht selten unmit- telbar an einander, so dass ihre Vertiefungen nur durch scharfe Zwischenwände von einander gesondert werden. Die grossen Sterne enthalten 36 Septa (3'/, Cyelen), von denen 12—16 gleich diek sind und bis zum Sterneentrum reichen. Die spongiöse Axe ist stark entwickelt. Die schmalen und seichten rinnenförmigen Zwischenräume der Sterne sind mit einfachen kurzen und niedrigen Rippchen bedeckt. Unsere Speeies dürfte von 4. gemmans Menegh. (Michelotti Etudes s. 1. mioe. inf. de I’ Ital. sept. p. 157, Taf. 15, Fig. 1, 2) von Dego kaum verschieden sein. Der Mangel von Originalexemplaren, so wie jeder Beschreibung gestattet jedoch die Identification nicht. Dimorphastraea d’Orbigny. 1. D. depressa nov. sp. (Taf. 11, Fig. 10). Der Polypenstock ist sehr niedergedrückt, beinahe kuchenförmig, auf dünnem sehr kurzem Stiele fest- sitzend. Es liegt nur ein etwas fragmentäres, wahrscheinlich jugendliches Exemplar vor. Den Mittelpunkt der Oberseite nimmt ein grosser Stern ein, an welchem man etwa 48 ungleiche, nicht sehr gedrängte, gebogene Septallamellen zählt, deren Zahl sich aber nach aussen durch Einsetzen neuer noch vermehrt. Von denselben reichen etwa 20 bis zu der rudimentären Axe. In der Entfernung von etwa 11 Millim. vom Centrum umgibt den centralen Stern ein unterbrochener Kranz sehr kleiner Sterne mit 16—18 abwechselnd viel dünneren Lamellen. Im geringen Abstande davon nach aussen beobachtet man einen zweiten noch unregelmässigeren und vielfach unterbrochenen Kreis von kleinen Sternen. Sämtliche Radiallamellen biegen sich sehr rasch nach aussen und nehmen einen radialen Verlauf zur Peripherie des Polypenstockes. W704: A. E. Reuss. Von D. irradians Rss. unterscheidet sich die beschriebene Species durch die abweichende Form des Polypenstockes, die kleineren und weniger deutlich ausgesprochenen peripherischen Sterne und die diekeren, weiter von einander abstehenden, weniger zahlreichen Septallamellen. Comoseris d’Orbigny. 1. €. conferta nov. sp. (Taf. 14, Fig. 3). Es ist dies die erste tertiäre Species, da die Gattung bisher nur aus den Schiehten der Juraformation bekannt geworden war. Jedoch liegt nur ein mittelmässig erhaltenes Bruchstück eines etwa 11 Centimeter grossen Polypenstockes vor. Die mässig eonvexe Oberfläche wird von einzelnen langen geraden niedrigen, dachförmig absehüssigen Hügelrücken durchzogen. Eine grössere Anzahl mehr genäherter, kürzerer, radial verlaufender befindet sich zunächst dem Rande des Polypenstockes. Zwischen den Hügelrücken stehen zahlreiche gedrängte kleine Sterne, in der Mitte des Polypenstockes ohne alle Ordnung, gegen den Rand hin in einfachen oder doppelten Reihen. Sie sind durch eine kleine Centraldepression deutlich bezeichnet, fliessen aber an der Peripherie vollkommen in einander. In einem Sterne zählt man gewöhnlich 12— 16 genäherte Lamellen, von denen sechs durch grössere Dicke hervorzutreten pflegen. Nur in den grösseren Sternen schiebt sich noch eine beträchtliche Anzahl dünnerer und kürzerer Septa ein, so dass mitunter drei vollständige Cyelen vorhanden sind. Die kürzeren verbinden sich nach innen hin mit den älteren. Die Axe ist auf wenige Papillen beschränkt. An den Hügelrücken steigt die Zahl der Lamellen in der Länge eines Centimeters auf 24—26. Die Epithek der Aussenwand ist an dem vorliegenden Exemplare dureh Abreibung unkenntlich ge- worden. @. Montecchio Maggiore. Stylophora Schweigg. 1. St. annulata Reuss. Sehr seltene kleine Bruchstücke. 2. St. conferta nov. Sp. Ein kleiner kurz fingerförmig-ästiger Knollen. 3. St. tuberosa d’Ach. (Taf. 9, Fig. 7). D’Achiardi].c. p. 31, Tab. 1, Fig. 15. Porites tuberosa Catullo 1. c. p. 77, Tab. 17, Fig. 5, teste d’Ach. Trotz der grossen Ähnlichkeit bin ich von der Identität der mir vorliegenden Species mit der von d’Achiardi beschriebenen nicht vollkommen überzeugt, weil dieser von beträchtlich entwickelten Secun- därlamellen sprieht. Von St. distans unterscheidet sie sich schon durch die Gestalt des Polypenstockes. Die dicken knolligen Stämmehen sind mit kurzen dieken knotigen oder fingerförmigen Ästen besetzt. Diese sind gleich ihren Zwischenräumen mit sehr ungleich grossen und in sehr wechselndem Abstande befindlichen, aber nie sehr gedrängten Sternchen bedeckt, die, wo sie nicht abgerieben sind, von einem merkbar erhabenen Rande eingefasst erscheinen. In den meisten Sternen beobachtet man nur sechs sehr dünne Septallamellen. Nur die grössten Sterne — bisweilen doppelt so gross als die übrigen — zeigen zwischen den primären Lamellen einen zweiten rudimentären Cyelus. Die Axe bildet ein kleines niedergedrücktes Knötehen. Die Zwischen- räume der Sterne sind fein gekörnt. D’A chiardi führt die Species von Castelgomberto an. Phyllocoenia M. Edw. et H. 1. Ph. irradians M. Edw. et H. Diese für den Horizont von Castelgomberto characteristische Species findet sich auch nicht selten bei Monteechio Maggiore. Heliastraea M. Edw. et H. ‘ 1. H. Boucana Reuss. Sehr selten. Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. il I oa 2. H. Lucasana Defr. sp. Einzelne Bruchstücke von schlechtem Erhaltungszustande. Solenastraea M. Edw. et H. 1. S. conferta nov. Sp. Seltene Bruchstücke. Actinacis ’Orbigny. 1. A. Rollei Reuss. Dicekästig, aus concentrischen Lagen bestehend, schlecht erhalten. Dendracis M. Edw. et H. 1. D. mammillosa nov. sp. Sehr selten. — Neben dieser Species beobachtete ich noch zwei Bruchstücke, welche offenbar einer ande- ren Species angehören, aber in Folge ihres sehr mangelhaften Zustandes nicht näher bestimmt werden konnten. Porites Lamk. 1. P. nummulitica Reuss. Sehr selten. H. Monte Spiado. Plocophyllia Reuss. 1. Pl. constrieta nov. Sp. Selten. 2. Pl. flabellata nov. Sp. Sehr selten. Ulophyllia M. Edw. et H. 1. U.? acutijuga nov. Sp. Ein beschädigtes Exemplar. Latimaeandra d’Orb. 1. L. morchelloides nov. Sp. Ein einziger 7—S Centimeter im Querdurchmesser baltender Polypenstock. Phyllocoenia M. Edw. et H. 1. Ph. irradians M. Edw. et H. Seltene schlecht erhaltene Bruchstücke. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. Lucasana Defr. sp. Schlecht erhaltene Knollen von geringem Durchmesser. Alveopora Quoy et Gaym. 1. A. rudis Reuss. Sehr schlecht erhalten. Porites Lamk. 1. P. nummulitica Reuss. Ein kleiner Knollen, der durch Abreibung gelitten hat. I. Oberer Tuff von Sangonin. Latimaeandra d’Orb. 1. L. tenera nov. sp. (Taf. 6, Fig. 4). 176 FARSETLeRnS'S: Kleine, höchstens 5—6 Centim. breite und 3:5 Centim. hohe kreiselförmige Polypenstöcke, am Rande mehr weniger gelappt, mit sehr wenig gewölbter Oberseite. Die durch Radialfurchen in schmale Wülste zerschnittene Aussenseite zeigt eoneentrische treppenförmige Absätze, aber ohne deutliche Epithek. Im Gegentheile nimmt man überall feine ziemlich scharfe gedrängte Längsrippen wahr, die im oberen Theile der genannten Absätze stets schärfer hervortreten. Die Anheftungs- stelle des Polypenstockes war nur von beschränktem Umfange. Die Oberseite ist mit meistens sehr kurzen gebogenen, seichten Thälern bedeckt, die durch niedrige scharfe Rücken gesondert werden. Viele Thäler enthalten nur isolirte Sterne; diese sind aber dann sehr un- gleich und unregelmässig. Auch treten ihre schmalen Zwischenrücken oft nur wenig hervor. An anderen Stellen fliessen die kleinen Sterne in einfache Reihen zusammen, die jedoch nur selten eine etwas beträcht- lichere Länge erreichen, vielmehr gewöhnlich sehr kurz bleiben. Dann erheben sich die scharfkantigen Rücken auch mehr, aber nie zu bedeutender Höhe. Dabei wechselt ihre Dicke beträchtlich. Sehr selten stehen die Sterne je zwei oder drei in demselben Thale neben einander; aber auch dann schiebt sich rasch ein Rücken dazwischen und theilt das Thal der Länge nach. Auch die Breite der Thäler pflegt nicht bedeutend zu sein; sie beträgt 4—6 Millim., nur in sehr seltenen Fällen steigt sie stellenweise bis auf 1213 Millim. Überhaupt zeichnet sich die hier besprochene Species durch verhältnissmässige Klein- heit und Zartheit aller Theile aus. Die Sterne sind überall deutlich bezeichnet durch die wenngleich kleine Centraldepression und die radiale Richtung der Septallamellen. Ihre Axe ist rudimentär, gewöhnlich nur durch eine Papille vertreten. Die Septa sind in den älteren Sternen zahlreich; jedoch reichen nur 10—12 bis zum Centrum. Sie sind im Allgemeinen dünn, sehr gedrängt und ungleich, indem sich zwischen je zwei etwas stärkere 1—3 sehr dünne einschieben. In der Länge von 10 Millim. zählt man bis 32 Septa. Am freien Rande sind sie gezähnt und die grössten Zähne beobachtet man zunächst der Axe. Die Septa werden durch zahlreiche Endothecallamellen verbunden. Stylocoenia M. Edw. et H. 1. St. lobato-rotundata Mich. sp. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. Lucasana Defr. sp. Es liegen mehrere Bruchstücke in verticaler Richtung verlängerter, mit kurzen und dieken fingerförmigen Ästen versehener Knollen vor, die stellenweise weit besser erhalten sind, als die Exemplare von Monte Grumi und von anderen Fundstätten. Sie bieten Gelegenheit, der schon früher gegebenen Beschreibung der Species einige Zusätze beizufügen. Die im Durehschnitte 4—5 Millim. grossen scharfrandigen Sterne stehen sehr gedrängt, berühren sich bisweilen beinahe und ragen nur wenig über die Oberfläche des Polypenstockes vor. 46—52 Septallamellen, von denen 1112 dieker sind und sich über die anderen erheben. Zwischen je zwei derselben sind gewöhn- lieh drei des dritten und vierten Cyelus eingeschoben. Alle sind auf den Seitenflächen stark gekörnt. Die Axe ist wenig entwickelt, erscheint jedoch in Folge von Infiltration oftmals compact. Die Aussenseite der Sterne bedecken gedrängte (48—52) stark gekörnte gleiche Längsrippen, die mit jenen der Nachbarsterne winklig zusammenstossen. In den Zwischenrinnen der Sterne tritt die Körnung der Rippen besonders stark hervor. Thamnastraea Lesauv. 1. Th.? heterophylla nov. Sp. Ein kleines sehr jugendliches, niedrig kreiselföürmiges Exemplar, das wegen der abwechselnd beträcht- lich diekeren Septallamellen und der Hinneigung zur concentrischen Anordnung der Sterne wohl der oben genannten Species angehören dürfte. Eine völlig sichere Bestimmung wird jedoch durch das jugendliche Ent- wicklungsstadium des Fossilrestes vereitelt. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 1 Comoseris d’Orb. 1. C. alternans nov. sp. (Taf. 14, Fig. 2). Diese Species steht in mancher Beziehung der C. irradians M. Edw. et. H.'‘) aus dem Coralrag nahe, unterscheidet sich jedoch leicht und genügend davon. An dem vorliegenden wohlerhaltenen Exemplare, welches jedoch nur ein Fragment des Polypenstockes ist (9 Centim. lang und 6-5 Centim. breit), verlaufen auf der sehr wenig gewölbten Oberseite mässig hohe, wenig gebogene, oben kantige, unter stumpfem Winkel sich abdachende Hügelrücken in beinahe paralleler Richtung gegen den peripherischen Rand, in dessen Nähe sich kürzere einschieben. Sie schliessen 12—25 Millim. breite seichte Thäler mit flachem Grunde ein. Auf demselben stehen die durch eine kleine aber sehr deutliche Centraldepression bezeichneten, an der Peripherie in einander verfliessenden Sterne in einfacher oder höchstens in doppelter Reihe. Sie sind einander ziemlich genähert, aber nicht so gedrängt wie bei C. conferta Rss. (55-10 Millim. von einander entfernt). Die Axe ist rudimentär. In jedem Sterne zählt man 12—16 ziemlich dicke Septa, zwischen deren je zwei sich jedes- mal eine sehr dünne einschiebt. Bis zum Centrum des Sternes, in dessen Nähe sie sich beträchtlich ver- dünnen, reichen 10—12 der dickeren Septallamellen. Auf den Hügelrücken verlaufen sie in paralleler Rich- tung, 10—11 diekere und dazwischen eben so viele dünnere in der Länge eines Centimeters. C. conferta Rss. unterscheidet sich durch den abweichenden Verlauf der Hügelrücken, die gedrängteren, sehr regellos gestellten Sterne und den Mangel der bei (. alternans so auffallend hervortretenden Alternanz dieker und sehr dünner Septallamellen. Dietyaraea Reuss. 1. D. elegans Reuss. Sehr seltene kleine Bruchstücke. K. Ponte bei Lugo. Stylocoenia M. Edw. et H. 1. St. lobato-rotundata Mich. sp. Häufig. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. columnaris nov. sp. (Taf. 12, Fig. 3). Sie zeichnet sich vor den übrigen Arten der Gattung Helvastraea durch die säulenförmige Gestalt des Polypenstockes und die äusserst gedrängten Zellensterne aus. Die Äste des Polypenstockes bilden gerade, regellos verdrückte, nicht sehr dieke Säulen, die, einander sehr nahe stehend, senkrecht emporsteigen bis zur Höhe von 6” und darüber. Die sehr unregelmässigen Seitenflächen tragen dieht gedrängte rundliche oder etwas verzogene nur wenig vorragende Sterne, die einander gewöhnlich so nahe stehen, dass ihre Ränder sich berühren oder auch selbst zusammenfliessen. Auch wenn sie an anderen Stellen weiter aus einander rücken, bleibt ihr Abstand doch stets ein geringer. Sie sind scharfrandig und besitzen eine wenig entwickelte Axe. 1642 dünne, an den Seiten fein aber scharf gekörnte Septa, von denen die primären und secundären am stärksten und gleichmässig entwickelt sind und bis zum Sterneentrum reichen. Im grössten Theile der dadurch gebildeten Systeme findet man zwischen je zwei längere Septa drei kürzere und dünnere eingeschoben. Die Aussenseite der Sterne und ihre schmalen Zwischenrinnen sind gerippt. Nähere Details sind an den sehr schlecht erhaltenen Exemplaren nicht erkennbar. L. Monte Pulgo. Rhabdophyllia M. Edw. et H. 1 Rh. tenuis nov. sp. (Taf. 2, Fig. 3). Aus den Schichten vom unteren Theile des Monte Pulgo liegt ein Fragment eines Polypenstockes vor, in welchem die 5—9 Millim. dieken eylindrischen, stellenweise sich unter sehr spitzigem Winkel gabelförmig 1) British foss. corals. p. 101, Tab. 19, Fig. 1 a—d. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 93 178 A. E. Reuss. spaltenden Zellenröhren büschelförmig gruppirt sind. Sie werden nicht durch manchettenförmige Ausbreitun- gen verbunden. Überhaupt stimmt das Fossil mit den schon früher beschriebenen Bruchstücken isolirter Röhren überein, nur dass der Durchmesser derselben etwas grösser ist und daher auch die Zahl der Septal- lamellen zunimmt. Sie schwankt zwischen 42—54. Auch ist die lockere spongiöse Axe etwas stärker ent- wickelt. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. Lucasana Defr. sp. Sie findet sich nur selten zunächst dem Gipfel des Monte Pulgo in den durch das Vorkommen von Hems- ‚pneustes Meneghinni characterisirten Schichten. Alveopora Quoy et Gaym. 1. A. rudis Reuss. Ziemlich häufig, aber schlecht erhalten. M. Sta Trinita. Von diesem Fundorte liegt mir nur ein kleines Bruchstück von Dendracıs nodosa nov. sp. vor. N. Madonna del Berico bei Vicenza. In einem gelblichen krystallinischen Kalkstein sind neben Steinkernen von Muscheln zahlreiche Kerne einer dünn eylindrisch-ästigen Koralle eingeschlossen, die sich durch ihre wohlerhaltenen Hohlabdrücke als Stylophora annulata Rss. zu erkennen gibt. Das Gestein, das bisher nicht anstehend gefunden worden ist, dürfte daher wahrscheinlicher Weise auch in das Niveau der Schiehten von Castelgomberto zu stellen sein. 0. Kohlenwerk von Zovencedo. Von dieser Loealität liegt nur eine einzige Species vor. Trochoseris difformis nov. sp. (Taf. 9, Fig. 8). Sie ist der Tr. distorta Mich. ') verwandt. Der kreiselförmige Polypenstock ist etwa 4-5 Centim. hoch, sitzt mit kurzem mässig diekem Stiele auf und breitet sieh am oberen Ende zur fast horizontalen, am Rande in gerundete Lappen zerschnittenen Fläche aus, deren grösster Durchmesser beiläufig 6 Centim. beträgt. Die Sternzelle ist flach, nur in der Mitte mit einer engen ziemlich tiefen Centralgrube versehen. Mehr als 200 oft gebogene Septallamellen, die an den Seitenflächen die verbindenden Synaptikeln deutlich wahrnehmen lassen. Die älteren sind ziemlich dick, die jüngeren sehr dünn. Die papillöse Axe ist rudimentär. Die stark und unregelmässig wulstige Aussenseite ist mit sehr zahlreichen gedrängten fast gleichen Längsrippcehen bedeckt, die aber wegen ihres sehr abgeriebenen Zustandes ihre nähere Beschaffenheit nicht erkennen lassen. P. Canal di Peruzzo. Hydnophora Fisch. 1. H. longicollis Reuss. Nicht selten, aber stets sehr mangelhaft erhalten. Heliastraea M. Edw. et H. 1. H. Lucasana Defr. sp. Selten und in sehr schlechtem Erhaltungszustande. Astrangia M. Edw. et H. 1. A. princeps nov. Sp. 1) Michelin Iconogr. zoophyt. p. 149, Tab. 43, Fig. 8. Palüontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 179 Auf Austerschalen schmarotzend. Da die Zellensterne beständig viel kleiner sind als an den Exemplaren aus dem dunkelgefärbten Tuff von Ronca, der einem tieferen geologischen Niveau angehört, bleibt die Iden- tität beider immerhin etwas zweifelhaft. Podabacia M. Edw. et H. 1. P. prisca Reuss. Reuss Anthoz., Bryoz. u. Foraminif. von Oberburg, p. 25, Taf. 6, Fig. 3—5; Taf. 7, Fig. 1—3. Diese bei Oberburg häufig vorkommende Species kam mir bisher aus dem Vicentinischen nur vom Canal di Peruzzo zu Gesichte, wo die korallenführende Schichte im Hangenden des dortigen Kohlenflötzes sich befin- det. Die untersuchten Bruchstücke befanden sich sämtlich in sehr mangelhaftem Erhaltungszustande. T’ham- nastraea patula Micht. (l. ec. p. 45, Taf. 4, Fig. 3, 4) von Sassello dürfte nach der Abbildung zu urtheilen hierher gehören. Mycedium Oken. 1 M. profundum nov. sp. (Taf. 16, Fig. 2). Unsere Species besitzt zwar manche Ähnlichkeit mit M. hypoeraterrforme Menegh. (Michelotti etudes ete. p. 158, Taf. 15, Fig. 8), sie unterscheidet sich aber durch tiefere, viel mehr genäherte Sternzellen, weit kürzere Septallamellen und höhere Hügelrücken. Das einzige vorliegende Exemplar ist zwar nicht ganz, lässt aber die Totalform wohl erkennen und ist sehr gut erhalten. Der Polypenstock stellt einen sehr flachen Becher dar, der mit kurzem diekem Stiele aufgesessen ist und dessen obere tellerförmige Ausbreitung seicht, nur in der Mitte etwas stärker vertieft und verbogen ist. Den tiefsten Theil der Oberseite nimmt ein grösserer Stern ein, dessen zahlreiche Septallamellen sich nach innen hin je 2—3 verbinden. Er wird von zahlreichen viel kleineren Sternen umgeben, welehe in unregelmässige eoncentrische, dem peripherischen Rande parallele Reihen geordnet sind. Die einzelnen Reihen stehen ein- ander nahe und werden durch ziemlich hohe gekantete Hügelrücken gesondert, so dass sie Thäler bilden, die hin und wieder durch Querrücken unterbrochen werden. Die in derselben Reihe stehenden Sterne sind ein- ander noch mehr genähert und werden durch niedrigere Erhöhungen geschieden. Sie sind insgesamt tief und etwas schräge eingesenkt. Die dem Centralstern zunächst gelegenen Sterne zeigen die eben beschriebene An- ordnung am wenigsten deutlich. Stellenweise verrathen mehrere Nachbarsterne Neigung zum Zusammenfliessen. Nicht wenige Sterne sind völlig axenlos, andere lassen in der Tiefe der Centraldepression Rudimente der Axe erkennen, die entweder nur in einer zusammengedrückten Papille oder in mehreren kleineren Papillen bestehen. Die Zahl der Radiallamellen ist je nach der Grösse der Sterne wandelbar, aber nie sehr bedeutend. Sie sind sämtlich dünn, gedrängt, fast gleich und am Rande gekörnt. Die undurehbohrte Aussenwand des Polypenstockes ist mit sehr feinen gedrängten, etwas ungleichen, zart gekörnten radialen Rippchen bedeckt. Dendracis M. Edw. et H. 1. D. Haidingeri Reuss. Meistens sehr entstellte, kaum kenntliche Bruchstücke. Dietyaraea Reuss. 1. D. elegans Reuss. Sehr selten. Ich glaube, der vorangehenden Schilderung der von mir untersuchten Anthozoen aus den Castelgomberto- Schichten einige Bemerkungen über die Bryozoen beifügen zu sollen, welche ich bei dieser Gelegenheit beob- achtete. Es gelang mir nur die Bestimmung dreier Arten, obwohl die Anzahl der in den genannten Schichten vorkommenden Speeies unzweifelhaft eine weit grössere ist. Man kann dies mit Sicherheit aus den ziemlich zahlreichen Überresten schliessen, welche man stellenweise als Inerustation auf den fossilen Korallen wahr- nimmt. Sie sind aber in den meisten Fällen durch den Versteinerungsprocess oder durch spätere Abreibung so entstellt, dass eine genauere Bestimmung der Species, ja bisweilen selbst der Gattung unmöglich wird. 2 23 * 180 A. E. Reuss. Die drei Arten, deren Erkenntniss mir gelang, sind folgende: 1. Membranipora subaequalis Reuss. Reuss Oberburg, p. 30, Taf. 10, Fig. 1. Auf Plocophyllia am Monte Spiado. — Bei Oberburg nicht selten. 2. Lepralia firma nov. sp. (Taf. 15, Fig. 11). Sie ist der Z. Münster‘ Rss. von Oberburg ') und in noch höherem Grade der L. leptosoma Rss. aus o den Mioeänschichten des Wiener Beckens und von Oberburg °) ähnlich, unterscheidet sich jedoch von beiden genügend, besonders durch den robusteren Bau und die schirmartige Beschaffenheit des Vorderrandes der Mündung. Sie bildet unregelmässige einschichtige Ausbreitungen auf Plocophyllia constrieta Rss. am Monte Grumi, auf Trochosmiha profunda am Monte Castellaro, so wie auf Aectinaeis Rollei Rss. und auf Plocophyllia con- strieta bei Monteechio maggiore. Die in ausstrahlenden alternirenden Reihen stehenden Zellen sind ziemlich gross und derb. Es gehen ihrer 13 auf die Länge eines Centimeters. Sie sind eiförmig-hexagonal, vorne zugerundet, hinten etwas ver- schmälert und werden von einem schmalen erhabenen Rande umgeben. Die quere Mündung ist enge, bis- weilen dem Halbmondförmigen sich nähernd. Ihr Vorderrand ragt schirmförmig hervor und dacht sich gegen die Mündung, in deren Nähe er sich gewöhnlich nochmals als ein sehr feines Leistehen erhebt, allmälig ab. Die Hinterlippe, gewöhnlich gerade, krümmt sich bisweilen, indem sie in der Mitte zahnartig gegen die Mündung vorspringt. Sie ragt in Gestalt eines schmalen Querleistehens empor. Hinter derselben senkt sich bisweilen eine sehr kleine Nebenpore ein. Die Bauchwand der Zellen ist niedergedrückt und scheint sehr zart gekörnt zu sein. 3. Lepralia multiradiata Reuss. Reuss Oberburg, p. 31, Taf. 18, Fig. 5. Nicht selten, aber meistens sehr schlecht erhalten am Monte Grumi und am Monte Castellaro. 1) Reuss Oberburg, p. 30, Taf. 10, Fig. 2. 2) Reuss Polyparien des Wiener Beckens, p. 95, Taf. 11, Fig. 19. Fig. 1 2,3 Ba. n 67 Bi 6. Er. es. 9. 10. Be. Fig. 1. Be». iS: 4. ns. 6. en. e:. - Brio. Fig 1—4. no. Be. Fig. ı. 2 2. An. Bid, Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 181 ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAFEL 1. Trochosmilia profunda nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Stern- ansicht. . Trochosmilia minuta nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Sternansicht. Trochosmilia arguta nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Sternansicht. Coelosmilia elliptica nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Sternansicht. e Ein Stück der Aussenseite vergrössert dargestellt. Parasmilia erassicostata Nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. d Vergrösserte Stern- ansicht. e Ein Stück der Aussenseite vergrössert dargestellt. Leptophyllia dilatata nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. 3 Sternansicht. Leptophyllia tuberosa nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse, 5 Etwas vergrösserte Stern- ansicht. Leptazis elliptica nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. 3 Vergrösserte Sternansicht. Cyathophyllia annulata nov. sp. von Monte Viale. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. d Vergrösserte Stern- ansicht. Epismilia glabrata nov. sp. von Monte Viale. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Sternansicht. TAFEL II. Trochosmila profunda nov. sp. von Monte Castellaro. Seitenansicht in natürlicher Grösse. Trochoseris beriea Cat. sp. von Monte Grumi. Obere Ansicht in natürlicher Grösse. Rhabdophyllia tenuis nov. sp. vom Monte Pulgo. a Ein Bruchstück des Polypenstockes in natürlicher Grösse. 5 Ver” grösserter Querbruch einer Zellenröhre. Dieselbe von Monte Grumi. a Ein Bruchstück einer Zellenröhre in natürlicher Grösse. 5 Querbruch derselben in etwas vergrösserter Ansicht. Dieselbe von Monte Grumi. a Seitenansicht eines Fragmentes einer Zellenröhre in natürlicher Grösse. d Ein Theil derselben vergrössert. Cyathomorpha conglobata nov. Sp. von Monte Grumi. a Seitliche, # obere Ansicht, beide in natürlicher Grösse- e Vergrösserte Ansicht eines Sternes. Rhabdophyllia intereostata nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht eines kleinen Bruchstückes in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Ansicht des Querbruches der Zellenröhre. Dieselbe ebendaher. a Seitenansicht eines kleinen Fragmentes in natürlicher Grösse. 2 Ein Theil derselben ver- grössert. Dasyphyllia deformis nov. sp. von Monte Grumi. a Seitenansicht in natürlicher Grösse. d Sternansicht in natür- licher Grösse. e Vergrösserte Ansicht eines Sternes. d Ein Stück der Aussenfläche vergrössert. Aplophyllia? paueicostata nov. sp. von Monte Grumi. a Vergrösserte Seitenansicht eines Bruchsfückes. 5 Vergrös- serte Sternansicht. TAFERTIT. Plocophyllia ealiculata Cat. sp. von Monte Grumi. Ältere und jüngere Polypenstöcke in natürlicher Grösse. a in seitlicher, 3 in oberer Ansicht. Dieselbe ebendaher. Jugendexemplar. a Seitliche Ansicht in natürlicher Grösse. ö Vergrösserte Sternansicht. Plocophyllia constrieta nov. sp. von Monte Grumi. a Seitliche, 3 obere Ansicht in natürlicher Grösse. PAREBEINV. Plocophyllia constrieta nov. sp. von Monte Grumi. a Seitliche, # obere Ansicht, beide in natürlicher Grösse. Ploeophyllia flabellata nov. sp. von Monte Grumi. a Seitliche, 3 obere Ansicht, beide in natürlicher Grösse, Symphyllia confusa nov. sp. von Monte Grumi. a Obere Ansicht in natürlicher Grösse. 5 Ein Stück derselben ver- grössert dargestellt. Dimorphophyllia oxylopha Rss. von Monte Grumi. a Obere Ansicht in natürlicher Grösse. > Ein Theil der Aussen- seite vergrössert dargestellt. 182 A. E. Reuss. TAREER V. Fig. 1. Hydnophora longieollis Rss. von Monte delle Carrioli. Obere Ansicht in natürlicher Grösse. a 2% Heterogyra lobata nov. sp. von Monte Grumi. a Seitliche, # obere Ansicht, beide in natürlicher Grösse, Panic). Dieselbe ebendaher. Jugendexemplar. a Seitliche, 4 obere Ansicht, beide in natürlicher Grösse, n„ 4 Symphyllia mierolopha nov. sp. von Monte Grumi. a Obere Ansicht in natürlicher Grösse. ö Ein Stück derselben vergrössert. k n 5. Latimaeandra dimorpha nov. sp. von Monte Grumi. a 'Theilweise obere Ansicht in natürlicher Grösse. 5 Eine kleine Partie derselben vergrössert. e Ein anderes Stück in natürlicher Grösse. IRASEE EV Fig. 1. Ulophyllia? irradians Nov. sp. von Monte Castellaro. Obere Ansicht in natürlicher Grösse, a: Mussa ? leptophylla nov. sp. von Monte Grumi. a Obere Ansicht in natürlicher Grösse, » Ein Stück derselben etwas vergrössert. n„ 3 Latimaeandra eircumseripta nov. sp. von Monte Grumi. a Theilweise Ansicht der Oberseite in natürlicher Grösse, 6 Ein kleines Stück derselben vergrössert. iz: Latimaeandra tenera nov. sp. aus dem oberen Tuff von Sangonini. a Obere Ansicht in natürlicher Grösse. 2, e Partien derselben vergrössert dargestellt. TAIBERSVT. Fig.1. _ LDatimaeandra morchelloides nov. sp. von Monte Spiado. Obere Ansicht in natürlicher Grösse. Be: Ulophyllia? maerogyra nov. sp. von Monte Castellaro. Obere Ansicht in natürlicher Grösse. Due: Latimaeandra morchelloides nov. sp. von Monte Grumi. a Theilweise obere Ansicht in natürlicher Grösse. 5 Eine kleine Partie derselben etwas vergrössert. n„ 4 Cyathoseris multisinuosa nov. sp. von Monte Grumi. a Theilweise obere Ansicht in natürlicher Grösse. 5 Ein kleines Stück derselben in etwas vergrösserter Darstellung. n„ 9. Latimaeandra diserepans nov. sp. von Monte Grumi. Theilweise obere Ansicht in natürlicher Grösse. TAFEL VII. Fig.1. LDatimaeandra diserepans nov. sp. von Monte Grumi. Ein Stück der Oberseite in vergrösserter Darstellung. 2! Ulophyllia? aeutijuga nov. sp. von Monte Viale. Ansicht der Oberseite in natürlicher Grösse. n 3. Zatimaeandra daedalea nov. sp. von Monte Grumi. a Partielle Ansicht der Oberseite in natürlicher Grösse. 3 Ein kleines Stück derselben in vergrösserter Darstellung. n„ 4 Symphyllia eristata Cat. sp. von Monte Grumi. Ansicht der Oberseite in natürlicher Grösse. Ph! Favia confertissima nov. sp. von Monte Grumi. a Obere Ansicht in natürlicher Grösse. 3 Einige Sterne vergrössert. A Fig. 1. _Dimorphophyllia oxylopha Rss. von Monte Castellaro. a Seitliche, 2 obere Ansicht, beide in natürlicher Grösse, » 2: Stylophora distans Leym. sp.? von Monte Grumi. a Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. 3 Ein Theil desselben vergrössert. n 93—5. Stylophora conferta nov. sp. von Monte Grumi. a Bruchstücke in natürlicher Grösse. 3 Theile derselben vergrössert. » 6. Dieselbe von Montecchio maggiore. Ein Fragment in natürlicher Grösse. n„ 7. Stylophora tuberosa d’Ach. von Monteechio maggiore. a Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. 3 Ein Theil der Oberfläche vergrössert. ig: Trochoseris difformis nov. sp. von Zovencedo. a Seitliche, 3 obere Ansicht in natürlicher Grösse, » 9% Stylina Süssi nov. sp. von Monte Grumi. « Oberseite eines kleinen Knollens in natürlicher Grösse. » Ein Theil derselben vergrössert. TAHBEL X. Fig.1. Stylina faseieulata nov. sp. von Monte Castellaro. a Seitliche Ansicht eines Bruchstückes in natürlicher Grösse. d Einige Sterne vergrössert. » 2. Stylocoenia taurinensis Mich. sp. von Monte Grumi. a Vergrösserte Ansicht einiger Sterne in wohlerhaltenem Zu- stande. 3 Dieselbe in abgeriebenem Zustande. n 9% Stylocoenia mierophthalma nov. sp. von Monte Grumi. a Ein kleines Bruchstück in natürlicher Grösse. 3 Einige Sterne vergrössert. md Astrocoenia multigranosa n. sp. von Monte Grumi. a Ein kleines Bruchstück in natürlicher Grösse. ö Ein Theil des- selben in vergrösserter Darstellung. Fig. 5 „08 nn. Fig. 1 2. 3. Mn 4. 5: Be. - ls. 9. „10. Fig. 1. 2. es. BA. 5. Fig. 1. 5) 2. M:. Fig. 1. m. E33. Fig. ı. Da. u 3. 4. d. Palöontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. 183 Phyllocoenia irradians M. Edw. et H. von Monte Castellaro. Die Oberseite eines kleinen Knollens in natürlicher Grösse. Dieselbe ebendaher. Kleines Fragment in natürlicher Grösse. Dieselbe von Monte Grumi. Bruchstück eines grösseren Knollens in natürlicher Grösse. TAFEL XI. Phyllocoenia irradians M. Edw. et H. von Monte Castellaro. In natürlicher Grösse. Dieselbe von Monte Grumi. Vergrösserte Ansicht einiger Sterne. Dieselbe ebendaher. Vergrösserte seitliche Ansicht eines Sternes. Astrocoenia nana nov. sp. von Monte delle Carrioli. «a Die Oberseite in natürlicher Grösse. 3 Ein Theil derselben vergrössert. Heliastraea Lucasana Defr. sp. von Monte Castellaro. Ansicht in natürlicher Grösse. Dieselbe aus dem oberen Tuff von Sangonini. Einige Sterne in vergrössertem Massstabe dargestellt. Solenastraea eolumnaris nov. sp. von Monte Viale. Seitenansicht eines Bruchstückes in natürlicher Grösse. Dieselbe ebendaher. Theilweise Seitenansicht in vergrösserter Darstellung. Dieselbe von demselben Fundorte. Vergrösserte Ansicht einiger Sterne. Dimorphastraea depressa nov. sp. von Monte di Carlotta. « Die Oberseite schwach vergrössert. d Die seitliche An- sicht in natürlicher Grösse. \ 2\ 7; EEE T XTE Heliastraea immersa nov. sp. von Monte Grumi. a Ein Knollen in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Ansicht eini- ger Sterne. Heliastraea inaegualis nov. sp. von Monte di Carlotta. a Ansicht eines Knollens in natürlicher Grösse. 5 Vergrösserte Ansicht einiger Sterne. 7 Heliastraea ceolumnaris nov. sp. von Ponte bei Lugo. a Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. 5 Einige Sterne ver- grössert. Solenastraea eonferta nov. sp. von Montecchio Maggiore. a Seitliche Ansicht einesBruchstückes in natürlicher Grösse. ® Ein Theil derselben vergrössert. e Vergrösserte Darstellung einiger Sterne. Actinacis eonferta nov. sp. von Monte Grumi. a Ansicht eines Bruchstückes in natürlicher Grösse. 5 Ein Theil der Oberfläche in vergrösserter Darstellung. TAFEL XI. Thamnastraea heterophylla nov. sp. von Monte Grumi. a Ansicht der Oberseite in natürlicher Grösse. 3 Ein Theil derselben vergrössert. Dimoryhastraea irradians nov. sp. von Monte Grumi. a Die Oberseite in natürlicher Grösse. Ein Theil derselben vergrössert. Isastraea affinis nov. sp. von Monte Viale. a Ein Stück der Oberseite in natürlicher Grüsse dargestellt. > Ein kleiner Theil derselben vergrössert. TAFEL XIV. Astrangia princeps nov. sp. aus dem Tuffe von Ronea. a Ein Strombus Fortisii Brongn. inerustirendes Exemplar in natürlicher Grösse. 2 Einige Sterne in vergrösserter Darstellung. Comoseris alternans noy. sp. aus dem oberen Tuffe von Sangonini. a Ansicht der Oberseite in natürlicher Grösse. d Ein Theil derselben vergrössert. Comoseris eonferta nov. sp. von Monte di Carlotta. a Ansicht der Oberseite in natürlicher Grösse. d Ein Theil der- selben vergrössert. TAFEL XV. Astraeopora decaphylla nov. sp. von Monte Grumi. a Ansicht eines Bruchstückes in natürlicher Grösse. > Vergrös- serte Ansicht einiger Sterne. e Vergrösserter Verticalschnitt einer Zellenröhre. Dendraeis nodosa nov. sp. von Sta Trinitä. a Ansicht eines Bruchstückes in natürlicher Grösse. d Ein Theil der- selben vergrössert. Dendracis mammillosa nov. sp. von Monte Grumi. a Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. Ein Theil desselben vergrössert. Dendraeis seriata nov. sp. von Monte Grumi. a Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. 2 Ein Theil desselben ver- grössert. Dendracis nodosa nov. sp. von Monte Viale. « Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. 5 Ein Theil der Oberfläche vergrössert. 184 4A. E. Reuss. Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen. Fig. 6. Dietyaraea elegans Rss. von Monte Viale. a Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. 5 Ein Theil desselben ver- grössert. » 7. Dietyaraea elegans Rss. von Monte Grumi. Vergrösserte Ansicht eines kleinen Fragmentes. » 8: Porites minuta nov. sp. von Monte Grumi. a Ein Theil der Oberseite eines Knollens in natürlicher Grösse. d Einige Sterne vergrössert dargestellt. „ 9. Millepora verrucosa nov. sp. von Monte Carrioli. a Ein Fragment in natürlicher Grösse. d Ein Theil desselben ver- grössert. „ 10. Millepora eylindrica nov. sp. von Monte Grumi. « Ein Bruchstück in natürlicher Grösse. 5 Ein kleiner Theil der Oberfläche vergrössert. „11. Lepralia firma von Monteechio maggiore. Ein Theil der Zellenausbreitung stark vergrössert. TAFEL XVI. Fig. 1. Hydnophora venusta Cat. sp. von Monte Viale. a Ein Segment des grossen Polypenstockes in natürlicher Grösse d Ein kleiner Theil desselben vergrössert. n % Mycedium profundum Rss. von Canal di Peruzzo. a Obere Ansicht in natürlicher Grösse. 3 Ein Theil derselben vergrössert. } Keufs’ Anthozoen von Castelgomberto. Fig 1. Trochosmila profunda nm. sp. N. S Ir. minula n. sp. 4. Tr. argea rn. spt.s. Co lo, smilta ellrpitica u. 70.6 Parasmerlia erassteostata. 7. Leptoptyllıa drlalataı m. sp S.L.tuberosa, n.71.9. Lepitasts ellyitwa n.spt. 10. (yarhopıhyllia aennulala 1. 0] N. kpıesoailia ‚ylabrala [Ze Y ER Denkschriften d.k Akad. d.Wissensch. mallı. nialurw. CIXNVMBd. 1866 Reufs’ Anthozoen von Casteleomberto. Fig.l. Trochosmilia prolunda nm sp. 2. Trochoseris berica Cat. sp. 3. 3. Khabdo,, yehıyllia tenuns 1.871: 0. Cyathomorpila conglobata Ass. 7.8. Rhabdozehylita intereostata nn. spt. I. Dasypuhyllra delormis 1. sp. 10. Aplophyllia 2 pauct, eostata nm. sp. Denkschriften d.k. Akad. d.Wissensch. math.naturw. Cl. XXVIN. Bd. 1866 Benl's Anthozoen von Cnstelgemberto. er ’ Ts. 2 b VEN ar rg 1.5. Plocoplytlia calienlata Cat.spFry.6 Pl.constriete n.sp. Denkschriften der kAkad.d Wissensch.mathem.naturw.CI.NNX VI. Bd 1868. Reufls Anlhozoen von Castelgomberto. PER nn Fig. /. Plocophyllia constricte 10. 8]1: Ti TEENS \r er En Zr \ ’ rh x LIKE _ I Se ———zu +, Pl. Plabellata 1.1.3: 4. Dimorphopidyllia oaeyplogiha Fils Syerpehyll va conlusa Denkschritten d.k.Akad.d.Wissensch. malh. naturw. (1. XXVI Bd. 1860. Hu. Reufs Anthozoen von Casteleomberto. nr Fig. /. Hydnophora longecoßlts Als.2.3. Heterogyra lobata. mn. spe N. Soprupehylire micerolonfa n.0j1 3. Latimacandra dimorplha 1.71 Denkschriften der .kAkad.d.Wissensch. math. naturw. CLAN BA. 1868. Reuls Anthozoen von Castelgomberto Taf Fig HR Vlophyliiu irrercteoms vw. su. 2. Musa Ventoyuhylla n.807.3 Jatunaeandra rırerunseripia m. Sp Z L. tenera ». 70 Denkschrrlten d.k. Akad. d.Wıssensch. imallı.naturw CL.XXVI.Bd. 1868. ' D > yr x Fi r en y I R- ” >“ ER A ze pi En u # F u >25 ” ee 3 4 “ + 7 E u A x . “s Renfs \nthozoen von asteleomberto. fr4.1 93. Latrmacandra moreltellorides "1. 71. , 7 Moyehyliic HEHE VOaGYyra PU. 4. yathoserı $ srulltsirnosa #0. Spt 3. Lalteımaeandrea: disc TeRans 22.8] Denkschriften d.k. Akad. d.Wissensch.math naturw. CL. AXVM.Bd.1868 + .” MIIE LS r Ahr At: KEREE el Lana D222 Ze DE EEE nn a ah 78.2, Reus’s Anthozoen von Castelgomberto R Tarvın Fig /. Latimraeandra diserepans n. sp 2. Vlozihyllia aeulipuga Dr ARE II LE andrea daedalen n 7 4 Symphyllia eristata 1. DZ 7. Favia confertissinea RES Denkschriften d.k. Akad.d.Wissensch. math..naturw. (1. XXVII. Bd. 181 Reus’s Anthozoen von Casltelgomberto Tar.ıIX Fig.dT. Dimorphoyhyllia osylopha fly fıg.2. Siylonhora dıstans heym .392.199.3 6, Style yuhora conferta mn 1 ig. ist. inberosa n .l0g. 8. Trochoseris dufformas m.s ng. 9. Stylına Sissı 10.070 Deukschriften d.k.Akad.d.Wissensch. math. naturw. Cl XXVII. Ba. 18568 Taf.X. Reuls Anthozoen von Castelgomberto. Fıy /k Siylına lascrenlata m Spt. 2. Styloevernin LaHrINENSstSs Mech BVZ DE, S/yylocoertia snieronhthalma n.sp. #. Astroeventa mulligranosa mn. Sp a (E Phyllocoenta urra diauns M. Edw.et. H Denkschriften d.k. Akad.ıd. Wissensch. math. naturw. CLAMILB A. 1868 Reufs Anthozoen von (asteleomberto. Ey 1,3. Phyllocoenıa Jucasana Delr. sp. 73 irradians M. Edın.e Hb Aytrocoenta nana m. sp.3.6 Solenastraea eolmunaris m Sp 0. Dimorphastraea Denkschriften d.k. Akad. d.Wissensch. malh.naturw. CLANVIIBA. 18 68. Heliastraea denressa n.spn ORT, N Taf Anthozoen von Castelgomberto. J Renf's ven. H. No VHRAFLS 7,4 vraequalts 7 By 2 eonferta n.sp IHEFIPLON SA lrasiraea Fig. 1. He v2 XXVIILB d. 186 71 ceonlerta in ACHS . det lenasiraeda nalturw.(l match \kad.d.Wissensch Denkschriften .d.k Reufs, Anthozoen von Castelgomberto Taf. XI Fın I namnastrea heterophylla.n.sp. Fig. 2.Dimorphastrea irradtans n.sp. Frg. 3. Isastrea allinıs m Sp. Denksschriften der k Akad. Wissensch. mathem.naturw. CI.XXVIL.Bd.IO6B.. \ Ei 9 iz ” E ne re £ E . e , n ” Beufs, Anthozven von (astelgomberto Fig 1. Astrangia princens n. sy. 2. Comoseres alternans n. sp. 3.0. conferta n. sp Denkschriften d.k. Akad d.Wissensch. math. naturw. ÜLXXVIIL,Bd. 186 ar Reus’s. Anthozoen von Castelgombert« II N PAS - fg .1. Astraeonora decayıhylla n. pt. 2, 3. Dendraecrs nodosa n. 72.3.D. mammillosa n „72 4.D.sertata n 371.60, 7. Dietyaraeca elegans n. ze. 8. Porıtes mintta n.37.9. Millenora ver mueosa n.31. 10. M. eylindrica n.sp. I. Lepralia Yırma n.spı Denkschriften d.k.Akad.d.Wissensch. math. naturw. (1. XXVI.Bd.1868. Taf. XV. > M 5 Fr Per Reufs Anthozoen von Castelgomberto Taf. XV fig. Hydnonhora venusta Cab. st. 2. Myeedrum pırofundum v0. SJ1- Denkschriften d.k. Akad.d.Wissensch. math.naturw. C1.XXVIL.Ba. 1868. a Ze J v. . e ’ ” ' en Ip. u N , j l Mr f ö “. 3 bi - h u kauen j .. “ 3 Pos ra Me M rei nl 5 en fü Br vite i® elle. } i ) 2 ine Dar mer er" K i RU PT? I.) Dee DE ns wu PM} Ka DE » ke, ih N BE =. PIE INEPRN wm DET EN w 7 Ad Aa i Fu ı I F AV) RD N a ÜBER AMPULLEN AM DUCTUS CYSTICUS DER FISCHE. Pror. JOSEPH HYRTL, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (Mit 3 Safelu. ) En ectionen der Hauptstämme der Gallenwege der Fische, oder Füllung derselben mit Luft (um trockene Präparate über die Formen der Gallenblase aufzustellen) zeigen, dass der Duetus eystieus sich fast allgemein, vor seiner Einpflanzung in den Darm zu einer Ampulle erweitert, welche gewöhnlich mehrere Ductus hepatiei aufnimmt, und an Grösse und Gestalt zahlreichen Verschiedenheiten unterliegt. Sehr klein und spindelförmig präsentirt sich diese Erweiterung bei Esox; grösser als eine Kirsche, wie sie bei Anarrhichas Lupus vorkommt, habe ich sie nicht gesehen. Die Autoren schenkten bisher dieser Ampulle wenig Aufmerksamkeit. Stannius übergeht sie mit Still- schweigen. Cuvier erwähnt ihrer bei den Schollen, und gibt ihr bei Rhombus selbst den Namen einer Vesi- eule du fiel anterieure, zum Unterschiede der eigentlichen Gallenblase, welche er als Vesieule posterieure an- führt '). R. Owen lässt bei Zophius piscatorius drei Ductus hepatiei sich in den Ductus eysticus entleeren, — which duct sometimes dilates, where it receives them °). Eben so wird von ihm beim Lachs einer Erweite- rung an jenem Ductus hepaticus gedacht, weleher für sich in den Darmeanal mündet °). Ich will nun diese Erweiterungen des Gallenweges nach einigen Präparaten meiner Sammlung etwas genauer schildern, und besonders auffallende Verhältnisse derselben durch Abbildungen anschaulich machen. Ich erwähne vorerst, dass die Duetus hepatxer der Fische, wenn dieselben irgendwo eine Verbindung mit dem Ductus eystieus eingehen, sehr fein sind, und sich im uninjieirten Zustande kaum präpariren lassen, woraus sich dann auch die grossen Differenzen ergeben, welche uns bei den Angaben über die Zahl derselben in den betreffenden Schriften überraschen. 1) Legons d’Anat. comparee, Tome IV, 2. partie, p. 546. 2) Leetures on the Comparative Anat. of Fishes. London, 1846, p. 244. 3) Ibidem. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. . 24 156 Joseph Hyrtl. Der Duetus eystieus dagegen ist in der Regel ein sehr stattlicher Canal, und an jener Stelle, wo er die. Duetus hepatici aufnimmt, noch überdies spindelförmig, oder sphärisch erweitert, welche letztere Form ieh eben Ampulle nenne. Ein Ductus choledochus existirt, streng genommen, bei den meisten Fischen, nicht. Man lässt gewöhnlich den Ductus eystieus dafür passiren. Da die einfache Ampulle des Ductus eystieus (oder die letzte derselben, wenn ihrer mehrere vorhanden | sind) an die Darmwand anliegt, so könnte nur das zwischen den Häuten des Darmrohres verlaufende, sehr kurze, und ungemein enge Endstück des Ductus cystieus als Ductus choledochus angesehen werden. Mag | der Ductus eystieus noch so weit, und seine Ampulle noch so umfänglich sein, immer ist sein Insertionsende amı Darm sein engster Abschnitt; so eng, dass es unmöglich wird, ihn zu sondiren, und man nur durch Druck auf die mit Quecksilber gefüllte Gallenblase, sein Darmostium zu Gesicht bekömmt. Die Injection der Gallenblase kann aber nur so vorgenommen werden, dass man sie an ihrem Fundus ansticht,, mit Quecksilber theilweise füllt, und an der perforirten Stelle unterbindet. Wenn ein stärkerer Ductus hepatieus sich in den Beginn des Ductus eysticus entleert, kann die Gallenblase ganz gelassen, und die Injection vom Ductus hepaticus aus vorgenommen werden. Dasselbe gilt auch für die Füllung der Gallen- blase mit Luft, wenn man trockene Präparate derselben aufzustellen beabsichtigt. Nur im injieirten Zustande kann man von den spindelförmigen Erweiterungen des Ductus eysticus eine richtige Anschauung erhalten. Sie sind oft so lang, dass man glauben könnte, es nur mit einem überhaupt sehr weiten Gallenblasengang zu thun zu haben, bis man dureh Injeetion oder Aufblasen die enge Stelle des Ganges zwischen der Erwei- terung und dem Blasenhalse ausfindig macht. Nur wenig Fische sind mir vorgekonmen, bei welchen die Ampullen fehlen. Aulostoma, Mastacembalus, der Zitteraal und der Huchen, gehören hierher. Bei letzterem Genus besitzt aber der Darmcanal, dicht an der Insertionsstelle des schr langen Duetus eystieus eine kleine birnförmige Ausstülpung, welche offenbar einer Gallengangsampulle gleicht, da sie mehrere Ductus hepatie: aufnimmt, und somit die sonst nur am Ductus cysticus vorkommende Ampulle, auf die Sammlungsstelle der Dxetus hepatiev übertragen erscheint ). Die wahren sphärischen Ampullen des Gallenblasenganges sind meist sehr dünnwandig. Es kommen aber auch welche vor, deren Wand durch eine mächtige Muskellage so verdickt wird, dass das Lumen der Ampulle zur unerheblichen Dicke eines feinen Canals herabsinkt. Die Fasern des Muskelstratums gehören zu den quergestreiften, oder stellen wenigstens Übergangsformen derselben dar, wie es auch überhaupt mit der Muskelhaut des Darmcanals der Fall ist. 1. Lophius piscatorius n): Die grosse, birnförmige Gallenblase besitzt einen zwei Zoll langen und weiten Ausführungsgang, welcher keinen Duetus hepaticus aufnimmt. Diese Gänge, fünf an der Zahl, entleeren sich erst in die am Ende des Dxetus eystieus befindliche, rund- liche aber dünnwandige Ampulle, aus welcher ein sehr kurzer, fast haarfeiner Ductus choledochus unmittelbar in die Darmwand eindringt, um an der Basis der zweiten Appendix pylorica zu münden. Die erste Appendix ist, wie ich es bei Fistularıa und Aulostoma gezeigt habe, nur der blindsackförmige Anfang des Dünndarmes >). %. Anarrhichas Lupus. Bei einem 2 Fuss langen Exemplar von Anarrhichas lupus, war die Gallenblase mässig gross, oval, frei, d. h. nicht mit der Leber’durch Peritonealbänder in Verbindung, 2 Zoll lang, 1 Zoll, 2 Linien weit. !) Siehe Tab. II, Fig. 2. 2) Tab. II, Fig. 1. 3) Über die Einnündung des Duetus choledoehus in eine Appendix pylorica. Sitzungsber. d. kais. Akad. 1863. Heft. Über Ampullen am Ductus eystieus der Fische. 187 Ihr weiterer Ausführungsgang nahm kurz nach seinem Beginne am Halse der Blase ein Bündel von meh- reren Ductus hepatici auf, unter welchen zwei an Grösse alle andern übertrafen. Von hier an war der Duetus eysticus MUr mehr 15 Linien lang, aber 2 Linien weit, und bildete überdies an seinem Ende eine haselnuss- grosse, ovale Ampulla, welche mit eonischer Erhebung in die Darmröhre vorragte, und nur eine sehr feine Öffnung an ihrer Spitze besass. Zwei feinste Ductus hepatiei entleerten sich in die Ampulle bei Zoarces labrosus, von welehem ich ein riesiges Exemplar durch die zuvorkommende Gefälligkeit der Smithsonian Soeiety in Washington erhielt. Bei Zoarces anguillarıs war die Ampulle noch grösser, und die Zahl der in sie mündenden Ductus hepatier auf drei vermehrt. 3. Lota Holva '). Ich habe es nicht unterlassen können, das schöne trockene Präparat, überMagen, Appendiees pyloricae und Gallengänge dieses Thieres auf einer besonderen Tafel ausführen zu lassen, indem er die Verhältnisse der Gallenwege ganz anders darstellt, als sie von Cuvier angegeben wurden °). Die lange, birnförmige, in ihrer Mitte etwas eingeschnürte Gallenblase, nimmt an ihrem Halse einen ein- fachen Ductus eystieus auf. Jenseits dieser Aufnahmsstelle sehnürt sie sich zu einem /sthmus ein, weleher als- bald zu einer kleinen sphärischen dünnwandigen Ampulle intumescirt. Sie erhält einen Dxetus hepatieus. Auf diese kleine Ampulle folgt eine grössere, birnförmige, von s/, Zoll Länge. An sie treten noch zwei stärkere Lebergallengänge heran. Die Ampulle verschmächtigt sich gegen den Darm zu, und mündet mittelst eines ohngefähr 7 Linien langen Ductus choledochus, unterhalb dem Bündel der zahlreichen Appendices pyloricae auf sehr niedriger Papille in die Darmhöhle ein. 4. Gadus Morrhua ’). Bei Gadus morrhua zeigt die ausser dem Leberparenchym frei liegende Gallenblase die gewöhnliche Birngestalt mit 2'/, Zoll Länge, und 11 Linien grösster Breite am Grunde. Der Ductus eysticus besitzt eine Länge von 41/, Zoll. Er ist am Beginne eng, nicht über 1 Linie weit. Anderthalb Zoll von der Blase entfernt, erweitert er sich spindelförmig bis zu seinem Endstück hin, welches sich wieder plötzlich verengert, aber einen sehr dicken Muskelbeleg erhält, so dass bei äusserer Besichtigung die Verengerung des Ganges nicht abzusehen ist. In den spindelförmig erweiterten Theil (bis über 3 Linien Querdurchmesser) inseriren sich eine grössere Anzahl von sehr feinen Ductus hepatic:, deren ich an dem einen Exemplar sieben, bei dem anderen (Gadus Tomeodus) neun zählte. Die Einmündung in den Darm geschieht an dem, von den im unvollkommenen Kranze aufsitzenden Appendices pyloricae freigelassenen Stücke des Dünndarmanfangs. Die Insertionsöffnung ist kaum grösser als ein Nadelstich. Eine papillenartige Hervorragung fehlt. 3. Scomber Thynnus '). Die abnorme Länge der Gallenblase bei den Seomberoiden ist bekannt. Sie imponirt auf den ersten Blick für eine Appendix pylorıca, an deren Bündel sie sich seitlich anlegt. An einem 1°/, Schuh langen Exemplare von Scomber Thynnus misst sie 7 Zoll in der Länge, und erstreckt sich bis zum hinteren Ende der Bauch- höhle. Ihr Querdurchmesser beträgt selbst im strotzend aufgeblasenen Zustande nur 3 Linien. Ihr hinteres Ende , welehes sich durch eine kleine Einschnürung von dem Körper der Blase abgrenzt und bei einer Länge von 6 Linien nur 1:/, Linien Weite besitzt, zeigt eine nicht unbedeutende S-förmige Krümmung. Ihr 1) Tab. I. — Zootomisches Museum. Saal 5, Schrank 23, Nummer 12. 2), „Dans la Lota le canal exereteur de la bile conserve les dimensions du col de la vesicule, jusqu’ä l’origine de l’in- testin, ou il se termine entre les paquets des coecums.“ Legons d’ Anatomie comparee. Tome IV, 2. partie, p. 545. 3) Tab. III, Fig. 1. 1 #4) Tab. III, Fig. 2. 188 Joseph Hyrtl. Ausführungsgang , welcher durch allmähliche Verjüngung der Blasendurchmesser entsteht, schwillt in der Porta zu einem 1 Zoll langen, und 31/, Linien weiten quer gebogenen Sacke (Ampulle) an, welcher die Ductus hepatiei, zwei an Zahl aufnimmt. Das linke Ende dieses Sackes krümmt sich nach abwärts und wird zum Duetus choledochus, welcher gleichfalls 1 Zoll lang, und etwas über 1 Linie weit, gegenüber der Mün- dung der ersten Appendix pylorica, in den Dünndarm ohne papillenartige Erhebung einmündet. Bei Masta- cembalus unrcolor liegt die kleine, erbsengrosse Gallenblase, ganz am hinteren Ende der Leber, zwischen diesem und der Umbeugungsstelle des Darmes nach hinten. Ihr Ausführungsgang ist gleichförmig weit, ohne Anschwellung, stecknadeldick, 8 Linien lang, und mündet 4 Linien hinter dem Pylorws in den Dünndarm, dessen Anfang durch zwei flache Ausbuchtungen, von denen die rechte etwas tiefer als die linke erscheint, er- weitert wird. 6. Acanthurus, Qlolithus und Chironectes. Bei Acanthurus Schal (8 Zoll Länge) ist die Gallenblase sphärisch, klein, von der Leber getrennt, mit dem Darmeanal durch eine Bauchfellduplicatur verbunden. Sie besitzt nur die Grösse einer Erbse. Der sehr feine Ductus eysticus nimmt erst auf halbem Weg zum Darmeanal zwei Ductus hepatiei auf, durch welche er zwar etwas an Umfang zunimmt, aber erst an seiner Insertionsstelle in den Darm, zu einer kleinen aber ziem- lich diekwandigen Ampulle anschwillt. Die Ampulle mündet nicht in den Darmcanal, sondern in eine Appendix pylorica, und zwar in jene, welche unter den fünf hier vorhandenen die kürzeste aber weiteste ist. Die Einmündungsstelle entspricht dem Punkte, wo das mittlere Drittel der Appendixlänge mit dem inne- ren zusammenstösst. Eine sehr kleine Erweiterung am Ende des Ductus eystieus sah ich auch bei Acanthurus zebra. Bei Otolithus regalis findet sich eine bohnengrosse Ampulla am Gallengange, hart an dessen Ein- pflanzung in den Darm. Sie ist äusserst dickwandig, und im Inneren auf einen feinen Canal verengt. Bei keiner andern Gattung fand ich eine solche Entwicklung des Muskelapparates in der Ampulla. Bei Ohironectes dentex ist übereinstimmend mit der Kleinheit der Leber die Gallenblase sehr klein — bei einem 1'/, Schuh langen Exemplare nur 4 Linien lang und 3 Linien weit. Ihr kurzer Ausführungsgang nimmt nur zwei haarfeine Ductus hepatice auf, und erweitert sich, bevor er sich in den Darm einmündet, ein klein wenig, ohne eine deutliche Ampulle zu bilden. Seine Länge misst nur 4 Linien, — seine Dicke °/, Linien. s’. Rhombus und Collus. Die Gallenblase von Ahombus maxıimus (32 Zoll lang) ist oval; mit 16 Linien Länge auf 12 Linien grösste Weite. Sie liegt frei zwischen Leber und Magen. Ihr anderthalb Linien weiter Ausführungsgang ver- bindet sich, nach einem Verlaufe von 5 Linien, mit einem fast ebenso starken Ductus hepaticus, und begibt sich sodann mit zunehmender Verengerung seines Calibers !) zur Darmwand. Bevor er diese erreicht, schwillt er zu einer 10 Linien langen und 4 Linien weiten elliptischen Ampulle an 2), in welche sich noch zwei Ductus hepatici separat entleeren. Die sackförmige Ampulle selbst mündet in den Darmcanal, einen halben Zoll unter den beiden kurzen Appendices pyloricae. Sämmtliche ausser dem Leberparenchym gelegene Gallenwege, so wie die sackförmige Erweiterung, welchie den Ductus choledochus repräsentirt, erscheinen von Stelle zu Stelle varicös ausgebuchtet, und erhalten dadurch ein sehr bizarres, sonst bei keinem andern Fische wieder zu findendes Ansehen. Ob dieses Norm, oder pathologischer Zu- stand, oder Altersmetamorphose sei, kann ich nicht sagen. Sehr klein ist die Gallenblase bei Cottus sconpzus Bl. (12 Zoll Länge). Sie misst nur 6 Linien in der Länge auf 2 Linien grösste Weite. Ihre Gestalt ist läng- lich birnförmig. Ihr Ausführungsgang nimmt ein Büschel von fünf haarfeinen Dxetus hepatici auf, und betritt den Dünndarm an jener Stelle, welche die kranzförmig aufsitzenden neun Appendices pyloricae frei lassen. 1) Der einzige mir bekannte Fall dieser Art. 2, Cuvier's Vesicule du fiel anterieure. Über Ampullen am Ductus eystieus der Fische. 189 Der Ductus choledochus verengt sich, während er sich durch die dieke Darmwand schief einbohrt zur Fein- heit eines Härchens. Eine Ampulle ist nicht vorhanden. S. Gymnotus electricus '). Sehr gross ist die Gallenblase beim Zitteraal. An einem 3'/, Schuh langen Exemplare hatte sie 2 Zoll Länge, auf 14 Linien grösste Breite. Ihre Gestalt ist unregelmässig birnförmig, indem eine im aufgeblasenen Zustande, deutlich bemerkbare seichte Einschnürung, ihren Körper in zwei ungleich grosse Hälften schneidet. Die obere grössere Hälfte ist mit der Leber und mit dem rechten Magenrande durch tendinöse Streifen von verschiedener Länge und Breite verbunden, und ihre nach links sehende Fläche zwischen die beiden Magen- gekröse gelagert, so dass sie einen wesentlichen Theil jenes serösen Cavums bildet, welches zwischen jenen Gekrösen enthalten ist. Die Leber selbst ist im Verhältnisse zur Grösse des Thieres klein zu nennen. Ich sah nur einen einfachen Ductus hepaticus von nicht mehr als Haardieke aus ihr austreten, und sich mit dem Ausführungsgange der Gallenblase unter spitzem Winkel verbinden. Die Gallenblase berührt mit ihrem etwas zugespitzten Ende den Dünndarmanfang, und der gemeinschaftliche Gallengang ist desshalb so kurz, dass seine Länge kaum eine Linie übertrifft. Seine Emmündung in den Darmeanal geschieht auf der Höhe einer kleinen Papille, welche der Einpflanzungsstelle der Appendices pyloricae gegenüber liegt. 9. Acipenser rubicundus ’). Bei einem Exemplare dieser Art, von 4 Schuh Länge, hatte die langgestreckte, birnförmige 41/, Zoll lange, und 15 Linien weite Gallenblase einen über 1 Linie weiten Duetus hepatocystieus. Die Gallenblase selbst war wie bei allen Stören so in das Leberparenchym eingesenkt, dass nur ein Theil ihrer untern Fläche, und der Blasengrund frei blieben. Der Hals der Blase macht eine scharfe S-förmige Biegung, mit einer entsprechenden Falte im Innern, welche etwas über eine Schraubenwindung beschreibt. In diese entleeren sich ein grösserer und fünf sehr feine Duetus hepatici. Hierauf verengert sich der Hals zum Duetus eystieus, welcher die ansehnliche Länge von 5 Zoll besitzt. Er ist an seinem Anfangsstück bedeutend enger, als im weiteren Verlaufe, wo er zu einer spindelförmigen Intumescenz von 3 Linien Querdurchmesser anwächst. In diesem erweiterten Abschnitte nimmt der Ductus eystieus noch zwei grössere und einen sehr feinen Ductus hepatieus auf, schnürt sich hier- auf ein wenig ein, um sich neuerdings zu seinem elliptisch aufgetriebenen, °/, Zoll langen Endstück zu erwei- tern, welches zwei sehr starke Duetus hepatrei aufnimmt, und die Wand des Darms so durchbohrt, dass die Hälfte desselben in dieDarmhöhle als conischer Hügel vorspringt, an dessen Spitze nur eine feine spaltförmige Öffnung das Einströmen der Galle in den Darmcanal vermittelt. 10. Tetrodon reliculatus '). Bei Tetrodon retieulatus (13 Zoll) ist die Gallenblase frei, nicht mit der Leber, sondern mit dem Darm- canal durch eine breite Peritonealfalte verbunden. Ihre Gestalt ist fast sphärisch, mit mehr als 1 Zoll im Durchmesser. Ihr vorderes Ende verjüngt sich trichterförmig zum Ductus eystieus, welcher drei Duetus hepa- &ei in kurzen Abständen auf einander folgend aufnimmt. Der letzte von diesen zerfällt allsogleich in drei starke Zweige, so dass die Gesammtzahl der aus der Leber auftauchenden Gallengänge fünf beträgt. — Der Ductus choledochus hat eine Länge von 11 Linien. Im aufgeblasenen Zustande lässt sein, wie gedrehtes Ansehen, auf das Vorkommen einer Spiralklappe in seinem Innern schliessen. 1) Tab. II, Fig. : 2) Tab. Ill, Fig. : 3) Tab. III, Fig. 5. [ST "rt 190 Joseph Hyrtl. Über Ampullen am Ductus eysticus der Fische. Eine solche Klappe findet sich jedoch nicht vor. Dagegen befindet sich eine halbmondförmige Klappe am Beginn des Ductus eysteus. Disertieula fehlen. Die Insertion des Gallenweges in den Darm geschieht, weit vom Magen entfernt — 3'/, Zoll. Das 3 Linien lange Endstück des Duetus choledochus verlauft zwischen den Häuten des Darm- canals, und verschmächtigt sich zugleich eonisch, um mit einer sehr feinen Öffnung zu münden. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TABELLE I. Magen, Dünndarm mit seinen Appendiees pylorieae von Lota Molva. Gallenblase mit den Ampullen am Duetus eystieus. a. Ampulla minor. db. Ampulla major. eece. Duetus hepatiei. d. Pars pylorica ventrieul. e. Pars cardiaca ventrieuli. TABELLE IL. Fig. 1. Duetus eystieus mit seiner Ampulla terminalis von Lophius piscatorius. a. Pars pyloriea ventrieul. 5. Blinddarmförmiger Anfang des Dünndarmes als Appendix pylorica. e. Zweite Appendix pyloriea. d. Gallenblase. e. Sphärische Ampulla am Ende des Duetus eystieus. f. Fünf Duetus hepatici. Fig. 2. Gallenwege von Salmo Hucho. a. Dünndarm mit seinen Appendices pyloricae. . Gallenblase. e. Duetus eystieus. d. Gemeinschaftliche Ampulle der Duetus hepaticı. (Wurde auch für ein Pancreasrudiment gehalten.) TABELLE Il. Fig. 1. Gallenblase und Duetus eystieus von Gadus Morrhua. a. Lange spindelförmige Erweiterung des Duetus eystieus, die Ductus hepatiee aufnehmend. d. Muskulöser Beleg des Insertionsendes des Duetus eystieus. [57 Fig. 2. Gallenblase a. mit der Ampulle d. am Duetus eystieus von Seomber Thynnus. e. Zwei Duetus hepatiei. d. Spirales Anhängsel der Gallenblase. Fig. 3. Gallenblase mit dem sehr kurzen Duetus eystieus von Gymnotus eleetrieus. a. Einfacher Duetus hepatieus. Fig. 4. Gallenblase und Duetus eystieus von Aecipenser rubieundus. a. Hals der Gallenblase mit einem Diverticulum. 5. Spindelförmige Ampulle des Duetus eystieus. ec. Muskulöse Partie des Duetus eystieus. Alle abgeschnittenen Gänge sind Duetus hepatici. Fig. 5. Gallenblase und Duetus eystieus von Tetrodon retieulatus. namen Tatıl. Hyetl. Über Ampnllen zum Duelus evystieus der Nische Aus d.k.k.Hot-u.Staatsdruckerei Ant. Polzer liih Denkschrilten d. k. Akad.d.W.math. naturw, 01.XXVII.Dd.1866 NEID. Inga 11. Polzer lith. 2 Aus d.k.k.Nofn.Staatsdruckerei. Denkschriften d. k. Akad. d.W.math. natuew, CL.XXVIL. Bd. 1866, - . x R N u 7 R 4 e > f R h v " P ei DR RR .® . “ / u EN % he al iR u 2 ö Br Y ” ur % B f j 5% \ u ‘ ne = j a) en ’ \ ® » = rt je < -, . gr K er a a D . U Über Ampullen am Ductus eysticus der Fische. Tas. Sf % Fig. BR Fig.3. j b. Fig... 5 dt Big.l. Fig. b. E x Aus d.k.k.Hofu.Staatsdruckerei, Polzer lith. Denkschriften d. k. Akad. d.W.math. naturw, C1.XXVIL. Bd. 1868. 191 DIE FOSSILE FLORA DES TERTIÄR-BECKENS VON BILIN. VON Pror. Dr. CONSTANTIN Feeimeren von ETTINGSHAUSEN, CORRESPONDIRENDEM MITGLIEDE DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. ISEHEEL. (Nıt 9 Safelı. ) VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH- NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 29. NOVEMBER 1866 VORWORT. | eesender zweiter Theil der Bearbeitung der fossilen Flora von Bilin enthält den Schluss der Apetalen and die Gamoptalen. Aus der letzteren Abtheilung des Gewächsreiches umfasst diese Flora 74 Arten, welche ‚sich auf 16 Ordnungen und 34 Gattungen vertheilen. Sie übertrifft in dieser Beziehung die fossile Flora von Radoboj, welche nach Unger 57 Gamopetalen, vertheilt auf 9 Ordnungen und 26 Gattungen, enthält, steht jedoch der Tertiärflora der Schweiz nach, welche, wie man aus Heer’s Bearbeitung ersieht, 84 Arten Gamo- petalen in 16 Ordnungen und 26 Gattungen umfasst. CLASS. THYMELAEAE. Ord. MONIMIACEAE. Hedycaria europaea Ettingsh. Taf. XXX, Fig. 3, 4; vergrössert 4 2. H. folırs oblonges vel ovato-oblongis, margine inaequaliter dentatıs, nervatione brochidodroma, nervo pri- mario valıdo, nervis secundarüs angulis 70-85” exeuntibus, subflezuosis, plures series laqueorum formantidus, nervis tertiarüis angulis varus egredientibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Stimmt der Blattform, besonders aber der Randbeschaffenheit und Nervation nach mit Hedycaria den- tata Forst. von Neuseeland überein. Die Hedycaria-Arten zeichnen sich durch die wiederholte Schlingen- bildung der Seeundärnerven und die unregelmässig unter verschiedenen spitzen und stumpfen Winkeln ab- gehenden Tertiärnerven ans. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 192 Constantin v. Ettingshausen. Ord. LAURINEAE. Laurus Fürstenbergii A. Braun. Taf. XXX, Fig. 6. A. Braun in Stitzenberger’s Verzeichniss, S. 81. — Unger, Gen. et spec. plant. foss. p. 422. — Heer, Tertiärflora d Schweiz, Bd. II, S. 77, Taf. 89, Fig. 1—4. L. folis breviter petiolatis, obovatıs, apıce obtusiuseulis vel ovato-elliptieis, apıice acutıs, nernis secundaruks. utringue 5—6, sub angulo acuto egredientibus, camptodromis, prominentibus. Vorkommen. In einem Menilit des Schichower Thales. Das vorliegende Blattfossil entspricht nach seinen Merkmalen vollkommen den in Heer’s Tertiärflora l. ec. im Fig. 2 und 4 abgebildeten Blättern von Zaurws Fürstenbergii A. Braun. In der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Laurus phoeboides Ettingsh. Taf. XXXI, Fig. 4. Ettingsh. Foss. Flora von Wien, S. 17, Taf. 3, Fig. 3. — Tert. Flora von Häring in Tirol, Abhandl. d. k. k. geol. Reichs- anst. Bd. II, 3, S. 47, Taf. 12, Fig. 1. — E. Sismonda, Pal&ontologie du terrain tertiaire du Piemont, p. 51, t. 18 Er k L. folüis coriaceis lanceolato-acuminatis, basi angustatis, margine integerrimis, penninervüs ; nervatione camptodroma, nervis secundarüis e nervo primario sub angulo 45—60° orientibus, 4—9 millim. remo- tis, nervis reticularibus sub angulo recto exeuntibus, ramosis inter se conjunetis. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Dieses Blatt stimmt seiner Form, Nervation und Textur nach mit dem in meiner Foss. Flora von Wier a. a. Ö. abgebildeten Blatte von Laurus phoebordes am meisten überein. Ich vergleiche diese Art mit der ost- indischen Phoebe lanceolata Wall. (s. Foss. Flora von Wien, Taf. 3, Fig. a). Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Laurus primigenia Uns. Unger, Foss. Flora von Sotzka, 8. 35, Taf. 19, Fig. 1—4. — 0. Weber, Tertiärflora d. niederrheinischen Braunkohlenfor- mation, 8. 67, Taf. 3, Fig. 6. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 77, Taf. s9, Fig. 15; Bd. III, S. 184, Taf. 147, Fig. 10, Taf. 153, Fig. 3. — W. Pengelly and ©. Heer, The Lignite Formation of Bovey Tracey, 8. 44, Taf. 14, Fig. 6. — Sismonda, Paleont. du terrain tert. du Picmont, p. 50, t. 9, f. 20; t. 10, f. 5. r L. foliis subeoriaceis, late lanceolatis, acuminatis, nervo' primario valıdo, nervrs seeundaniıs tenuibus, spar- sis sub angulo acuto egredientibus. j Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. An der genannten Localität fand sich ein Blattfragment, welches sich mit dem von Unger a.a. 0. Taf. 19, Fig. 4 abgebildeten Blatte dieser Art vollkommen übereinstimmt. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Laurus ocoteaefoli« Ettingsh. Taf. XXX, Fig. 11, 12. Ettingsh. Foss. Flora von Wien, S. 17, Taf. 3, Fig. 4. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, 8. 185, Tat. 153, Fig. 4. a L. foliis eoriaceris, lanceolatis vel lineari-lanceolatis, mervatione camptodroma, nervis secundantits sub angu- bis 40—45° egredientibus, eurvatıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. \ Unterscheidet sich von der vorigen nahe verwandten Art durch schmälere Blätter und die grössere Zahl von Secundärnerven, die einander mehr genähert sind. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes und des Biliner Museums. Die fossile Flora des Tertiäür-Beckens von Bilin. 193 Laurus Buchii Ettingsh. Taf. XXX, Fig. 10. L. foliis breviter petrolatis, coriaceis lanceolatis vel oblongis, bası apieeque angustatis, nervatione brochido- droma, nervis secundarüs utringue 7—8, sub angulo acuto egredientibus, nervis tertiarüis tenwissimis, dietyodromıs. Vorkommen. Im Süsswasserkalk von Kostenblatt. Diese unzweifelhafte Laurus-Art stimmt in der Nervation mit Lauras nobilis L. nahezu vollkommen überein, von welcher Art sie sich durch viel schmälere Blätter und das feinere Blattnetz unterscheidet. Von den bisher beschriebenen fossilen Laurineen kommen ihr Z. Fürstenbergei A. Braun und L. vteophylla Mas- sal. 1. e. Taf. 45, Fig. 18 am nächsten. Erstere besitzt jedoch breitere, verkehrt-eiförmige Blätter und jeder- seits nur 5—6 Secundärnerven, letztere schmälere, zugespitzte Blätter und jederseits 13—15 Secundär- nerven. Sammlung des kais. Hof-Mineralieneabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt, Laurus BReussiü Ettingsh. Taf. XXX], Fig. 5 und 11; vergrössert 5 2. L. folüis breviter petiolatis, coriaceis lanceolatıs vel oblongis, bası apzceque obtusiusculis, margine undulat:s, nervatione brochidodroma, nervis secundartüts utringue 8-10, sub angulis 50—60°, basılarıbus sub an- gulis acutioribus orientibus, nerwis tertiarüis tenuibus, angulo recto egredientibus, dietyodromas. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Der vorhergehenden Art nahe verwandt, jedoch durch die breitere Blattform, die stumpfliche Basis und Spitze und das verhältnissmässig feinere Maschennetz von derselben verschieden. In der Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Laurus princeps Heer. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 77, Taf. 89, Fig. 16, 17; Taf. 90, Fig. 17, 20; Taf. 97, Fig. 1; Bd. II, S. 185. — Ch. Gaudin et Strozzi, M&moire sur quelques gisements de feuilles fossiles de la Toscane, S. 36, Taf. 10, Fig. 2. — Contributions & la flore fossile italienne, II. M&m. S. 48, Taf. 7, Fig. 2, 3; Taf. 8, Fig. 4. — E. Sismonda, Paleon- tologie du terrain tertiaire du Pi&mont, p. 50, t. 17, f. 10, 11. L. foliis coriaceis, eglandulosis, late lanceolatis vel lanceolato-elliptieis, utrinque attenuatis, nervo primario valıido, nervis secundarüüs tenuibus, numerosis (15—18), confertis, sub angulo acutiuseulo egredient:- bus, fruetibus pyriformibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin ; im Brandschiefer von Sobrussan. Einige an den oben bezeichneten Lagerstätten aufgefundene sich ergänzende Blattfragmente zeigen die Nervation dieser Art und passen der Form des Blattes nach ganz gut zu dem von Heer a. a. O. Taf. 90, Fig. 20 abgebildeten Blatte. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. Laurus tetrantheroides Ettingsh. Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, S 47, Taf. 12, Fig. 2. L. foliis ovato-oblongis bası angustatis, integerrimis coriaceis; nervatione camptodroma, nervis secundariıs simpleibus subrectis, angulis 45—60° ezeuntibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. An der bezeichneten Localität fand sich ein Blattfragment, welches höchst wahrscheinlich einer Laurinee angehört hat und in allen Merkmalen mit oben beschriebener, im Mergelschiefer von Häring in Tirol vorkom- menden Art übereinstimmt. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XXVIII. Bd. P) 194 Constantinv. Ettingshausen. Laurus Lalages Ung. Unzer, Fossile Flora von Sotzka, Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. I, S. 169, Taf. 40, Fig. 6—9. L. fohis ovato-lanceolatis, utringue attenuatis, longe petrolatıs integerrimis, subcoriacers; nervatione campto- droma, nervis secundarlıs simplieibus eurvatıs, inferioribus approximatıs, sub angulo recto vel subrecto, medürs et supertoribus sub angulo acutiore orientibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Von dieser in Sotzka, in Häring, am Monte Promina und in Sagor aufgefundenen Art kam im Biliner Becken bis jetzt nur ein einziges Blattbruchstück vor, welches im Museum zu Bilin aufbewahrt wird. Laurus neclandroides Ettingsh. Taf. .XXXI, Fig. 1, 2, 6, 7; vergrössert 12. L. folüs lanceolatıs, utringue attenuatıs, integerrimis coriaceıs; mervatione camptodroma, nervis secundardis simplieibus prominentibus, curvatis alternis , inferioribus sub angulo acuto, superioribus sub angulo recto orientibus, nervis tertiardis tenwbus angulo acuto egredientrbus. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan, im Töpferthon von Priesen und im Polirschiefer von Kutschlin. Der vorhergehenden Art sehr ähnlich, jedoch durch die Abgangswinkel der meistens wechselständigen und schärfer hervortretenden Secundärnerven von derselben abweichend. Die Originalexemplare befinden sich in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt, im kais. Hof- Mineraliencabinete und im fürstlich Lobkowitz’schen Museum. Laurus Agathopkylium Ung. Taf. XXXI, Fig. 3. Unger, Foss. Flora von Sotzka, 8. 39, Taf. 19, Fig. 5. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 79, Taf. 100, Fig. 16, 17. L. foliis corraceis, obovatis obtusis, basi ın petiolum erassum attenuatis, nervo primario valıdo, nerwıs secun- darvis suboppositis simplieibus, curvatıs. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. Das hier dargestellte Blatt stimmt in der Form mit dem von Heer a. a. OÖ. in Fig. 16 auf Taf. 100 abge- bildeten und als Laurus Agathophyllum bezeichneten Blatte am meisten überein. Die stark bogigen Seeun- därnerven treten an unserem Blatte schärfer hervor, wie dies bei dem in Unger’s Fossiler Flora von Sotzka a. a. O. dargestellten Blatte der Fall ist. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Laurus siyracifolia Web. Taf. XXX, Fig. 7. Weber, Tertiärfl. d. niederrhein. Braunkohlenformation, Palaeontogr. Bd. II, S. 180, Taf. 20, Fig. 3. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 79, Taf. 89, Fig. 13; Bd. III, S. 185, Taf. 152, Fig. 17. L. foliis petiolatis obovatis, apiee obtusis, nervo primarıo crasso, nervis secundarus 4—5, valde curvatıs, camptodromis, nervillis prominentibus inflewis vel percurrentibus. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales. Der starke, aus einem dicken Blattstiel hervorgehende Primärnerv, die weniger stark bogigen Secun- därnerven und das stark hervortretende Blattnetz sind sehr auffallende Merkmale, in welchen dieses fossile Blatt, so wie auch in allen übrigen Eigenschaften mit dem Blatte der von O. Weber aufgestellten Laurineen- Art übereinstimmt. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums. Laurus Heliadum Uns. Taf. XXXII, Fig. 1. Unger, Foss. Flora von Gleichenberg, Taf. 5, Fig. 1. — Massalongo, Studii sulla Flora fossile del Senigalliese, p- 253, Taf. 26—27, Fig. 27. ie fossile Flora des Terbär-beckens von Bilin. 95 Die, le Fl les Tert Beck Bil 19 L. foliis petiolatis ovato-lanceolatis utrinque attenuatis, integerrimis, costa valıda, nerwis secundarsis areuatis tenwbus simplierbus, marginem versus invicem conjunctis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Ausser den etwas feineren, unter verschiedenen spitzen Winkeln abgehenden, oft an der Spitze gabel- spaltigen Secundärnerven zeigt dieses Blattfossil keine charakteristischen Merkmale. Ich reihte es deshalb der von Unger für die fossile Flora von Gleichenberg aufgestellten Laurinee ein, mit welcher es am meisten übereinstimmt, bemerke jedoch, dass ich diese Laurinee für sehr problematisch halte. Sammlung des Biliner Museums. Laurus Brocchiana Massal. Massalongo, Studi sulla flora fossile del Senigalliese, p. 259, t. 8, f. 105 t. 41, f. 12. L. folüis coriacers petiolatis elliptieis vel oblonges utrinque obtusiusculis integerrimis subtriplinervis, costa valıda, nerwis secundarlis brochidodromis areuatım conjunctis, nervis abbrewiatis ramosıs unastomosan- tebus immietis, nervulis irregularıbus exilissimis angulosis flexuosis ramosis in retem exculptum solut:s. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Es liess sich die Artbestimmung dieser interessanten fossilen Laurinee um so sicherer vornehmen, als der Entdecker derselben, der eifrige, für die Wissenschaft leider zu früh verstorbene Massalongo eine naturgetreue Abbildung der charakteristischen Nervation gegeben hat. Ein Blattfossil von Kutschlin stimmt mit der eitirten Abbildung so überein, dass an der Gleichartigkeit desselben mit dem Blatte von Laurus Brocchrana nicht zu zweifeln ist. In der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museum zu Bilin. Laurus Protodaphne Web. 0. Weber, Tertiärfl. d. niederrhein. Braunkohlenformation, S. 67, Taf. 3, Fig. 7. L. foliis lanceolatis obovatıs acuminatis attenuatis integerrimis , subtriplinerwüs ; nervo primario gracilı, secundartıs tenurssimes arceuatım conjunctis, ventis subinconspreuis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein an der oben genannten Lagerstätte aufgefundenes Blatt glaube ich wegen seiner Übereinstimmung mit dem Blatte von Laurus Protodaphne Web. dieser bisher nur in der Tertiärflora der niederrheinischen Braunkohlenformation beobachteten Art einreihen zu sollen. Die sehr feinen, durch Schlingenbogen unter ein- ander verbundenen Secundärnerven entsenden beiderseits unter rechtem Winkel Tertiärnerven, die sich in dem äusserst zarten, kaum sichtbaren Maschennetze verlieren. Die untersten Secundärnerven gehen unter spitzerem Winkel ab. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums. Laurus dermatophylion Web. Taf. XXXI, Fig. 8. 0. Weber, Tertiärfl. d. niederrhein. Braunkohlenformation, S. 68, Taf. 2, Fig. 13. L. foliis petrolatıs ovato-lanceolatis bası attenuatıs subtriplinerviis, acuminatis, integerrimis coriaceis, nervo ‚primario strieto gracili, secundarüs arcuatıs win conspiews tenuissimis. Vorkommen. In einem Sphärosiderit im Schichower Thale. Die Richtigkeit der Bestimmung dieses fossilen Blattes halte ich noch für zweifelhaft. Die Blattsubstanz scheint sehr derb lederartig gewesen zu sein. Die Seeundärnerven sind sehr fein; die untersten entspringen unter spitzeren Winkeln als die übrigen. Die Schlingenbogen fehlen. Der Primärnerv ist wenigstens an der Basis sehr stark. Letzteres Merkmal stimmt nieht zu der von Weber gegebenen Abbil- dung und Beschreibung der Laurus dermatophyllum. Doch könnte Weber ein jüngeres oder kleineres Blatt vor sich gehabt haben. Sammlung des fürstlich Lobk owitz’schen Museums. IS a 196 Constantin v. Ettingshausen. Laurus Haidingeri Ettingsh. Taf. XXX, Fig. 5, 8 und 9, L. folürs coriacers, petiolatis, obovato-oblongis vel lanceolatis, obtustuseulis, basım versus angustalis, nerva- tone camptodroma, nervo primario valıdo, secundarüs utringue 1D—15, prominentibus, paullatim fexuosıs, sub angulis varıı.s acutıs orientibus. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Verkehrt-eiförmig-längliche oder breit-lanzettförmige gestielte an der Basis verschmälerte Blätter, deut- lich von lederartiger Beschaffenheit. Primär- und Seeundärnerven treten stark hervor. Letztere entspringen unter Winkeln von 45— 75°, sind gewöhnlich ein wenig geschlängelt und vor dem Rande gespalten. Die Ter- tiärnerven sind fein und gehen von beiden Seiten der Secundären nahezu unter dem Winkel von 90° ab. Diese Blätter zeigen mit den Blättern mehrerer verschiedenen Gattungen angehörigen Laurineen-Arten der Jetzt- welt grosse Ähnlichkeit, wesshalb es mit Schwierigkeiten verbunden war, dieselben einer bestimmten Gat- tung zuzuweisen. Die meiste Übereinstimmung zeigen sie insbesonders hinsichtlich der Stärke und Richtung der Secundärnerven mit Laurus coerulea L., hinsichtlich der Blattform mit Neetandra apetala Nees und Persea gratissima Gärtn. Von den fossilen Laurineen nähert sich Persea Braumüi Heer Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, Taf. 89, Fig. 9, 10 unserer Art am meisten, ist aber durch die elliptische Blattform und die geringere Zahl der Secun- därnerven (6—7 jederseits) von derselben verschieden. Laurus bilinica Ung. Sylloge plant. foss. III u. IV, S. 72, Taf. 22, Fig. 19, welche, wie später gezeigt werden wird, keine Laurinee ist, scheint in der Blattform, Textur und Nervation allerdings unserer Art in auffallender Weise nahezukommen, unterscheidet sich aber bei genauerer Vergleichung durch einige sehr charakteristische Merkmale. Die unteren Seeundärnerven entspringen nämlich unter nahezu rechtem Winkel; das Blattnetz besteht aus ausserordentlich kleinen, nur dem bewaffneten Auge deutlich wahrnehmbaren rund- lichen Maschen; der Stiel ist einem gemeinschaftlichen Blattstiele gelenkig eingefügt, somit das Blatt ein zusammengesetztes. Ich werde bei den Bombaceen darauf zurückkommen. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sassafras Aesculapi Heer. Taf. XXXI, Fig. 9 und 12. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 82, Taf. 90, Fig. 13—16. S. folüis bası cuneiformibus, ovalıbus, integris, triplinerveis. Vorkommen. Im Menilit des Schichower Thales; im Polirschiefer von Kutschlin. Die Blattsubstanz dieser Blätter ist dünnhäutig; die Seitennerven sind ziemlich auffallend schlängelig. Durch diese Merkmale unterscheiden sie sich von den sehr ähnlichen Blättern des Oinnamomum polymor- phum. Als die nächst verwandte lebende Art bezeichnet Heer Sassafras offieinalis Nees, einen von Canada bis Virginien an Ufern wachsenden Baum. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Nectandra arcinervia Ettingsh. Taf. XXXII, Fig. 1—3; vergrössert 32. N. foliis breviter petiolatis coriaceis, linearı-Ianceolatıs ‚ bası acutis apicem versus acuminatıs, margine inte- gerrimis,; nervatione camptodroma, nervo Primario prominente, recto, excurrente, nervis secundarüs . ® . n ° . . . . . . utrinque 8—-9 sub angulıs 5O—70 orientibus, arcuatis, marginem versus adscendentibus, nervas ter- tiarlıs tenurssimis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Die fossile Flora des Tertiär- Beckens von Bilin. 197 Durch die schmallanzettliche Form, die spitze kaum verschmälerte Blattbasis und die beschränkte Zahl der Seeundärnerven, welche im starken Bogen gegen den Rand zu gekrümmt an diesem eine Strecke auf- wärts ziehen; endlich durch die sehr feinen in ein äusserst zartes Netz übergehenden Tertiärnerven unter- scheidet sich diese Laurinee von den vorhergehenden Arten. Von den jetzt lebenden Pflanzen dürfte wohl keine Art in der Blattbildung der beschriebenen Fossilen näher stehen als die brasilianische Nectandra angu- stifolia Nees (Ettingsh. Blatt-Skelete der Apetalen, Taf. 31, Fig. 6, 7). Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Persea speciosa Heer. Taf. XXXII, Fig. 15, 16. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. sı, Taf. 90, Fig. 11, 12; Taf. 100, Fig. 18; Bd. III, S. 185, Taf. 153, Fig. 5. — Gaudin et Strozzi, Memoire sur quelques gisements de feuilles fossiles de la Toscane, p. 37, t. 10, f. 3; t. 7, f. 7—11. — Contributions ä la flore fossile italienne. M&m. II, p. 47, t. 7, £. 7; t. 8, f. 1. P. folis coriacers, longe petiolatis, elliptiers, nervo medio valıido, secundardıs utringue 8—12, sub angulo acuto egredientibus, nerves tertiarüis tenuibus angulo recto eweuntibus. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. Die vorliegenden Blattfossilien passen zu den von Heer abgebildeten Blättern seiner Persea specrosa so vollkommen, dass an der Gleichartigkeit dieser Reste nicht zu zweifeln ist. Die Zahl der Secundärnerven wird von Heer zu gering angegeben, da für das Blatt, Fig. 11 auf Taf. 90 des citirten Werkes, ergänzt wenigstens 11, für das Blatt, Fig. 5 auf Taf. 153, wenigstens 12 Secundärnerven jederseits des Primären anzunehmen sind. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des Biliner Museums. Persea Heerii Ettingsh. Taf. XXXII, Fig. 17. P. folwis coriacers, petrolatis, oblonges, bası angustatıs, mervo primario crasso, secundarsis utringue 11—13 valde prominentibus, sub angulo acuto egredientibus, nervis tertiariis prominentibus, angulo acuto ew- euntibus. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. Dieses Blatt stimmt in der Form und Textur, in der Zahl und Richtung der Secundärnerven mit dem Blatte der vorhergehenden Art nahezu überein, unterscheidet sich aber durch die Stärke der Nerven und durch die spitzen Ursprungswinkel der Tertiärnerven. Es entspricht von den jetztweltlichen Laurineen am meisten der Persea gratissima Gärtn. (s. Ettingsh. Blatt-Skelete d. Apetalen, Taf. 32, Fig. 2). Neetandra mollis Nees hat zwar ebenfalls stark hervortretende Nerven, weicht jedoch durch die geringere Zahl der Secundärnerven und die breitere, an der Basis weniger verschmälerte Form ab. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Cinnamomum Rossmässleri Heer. Taf. XXXII, Fig. 11-14. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 84, Taf. 93, Fig. 15—17. — Pengelly and Heer, The Lignite Formation of Bovey Tracey, S. 44, Taf. 16, Fig. 17, 18. — E. Sismonda, Pal&ontologie du terrain tertiaire du Piemont, p. 51, t. 25, f. 5. Syn. Phyllites cinnamomeus Rossmaessl. Versteinerungen von Altsattel, 8. 23, Taf. 1, Fig. 4. — Ph. einnamomifolius Brongn. Prodr. $. 209. — Daphnogene einnamomifolia Unger, Fossile Flora von Sotzka, S. 38, Taf. 18, Fig. 8, 9. — Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, Taf. 31, Fig. 6—9. — D. melastomacea Ung. (ex parte) 1. c. Taf. 18, Fig. 4. C. folüis elliptieis vel oblongo-elliptieis, triplinerviis, nervis lateralibus acrodromis, apicem attingentibus, ner- vatione in areıs retieulata. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Diese Art gehört zu den Seltenheiten der fossilen Flora von Bilin. Es fanden sich von derselben bis jetzt nur die hier abgebildeten Blätter. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 198 Constantin v. Ettingshausen. Cinnamomum Scheuchzeri Heer. Taf. XXXI, Fig. 2-10; Taf. XXXII, Fig. 4—6, 10—12; vergrössert 122. Heer, Tertiärflora d. Schweiz, Bd. II, S. 85, Taf. 91, Fig. —24; Taf. 92; Taf. 93, Fig. 1-5. — Ch. Gaudin et Strozzi, Contributions ä la flore fossile italienne, II. M&m. p. 49, t.8, f.5, 7.— Massalongo, Studii sulla flora fossile del Senigalliese, S 266, Taf. 35, Fig. 22. — Pengelly and Heer, The Lignite Formation of Borey Tracey, 8. 45, Taf. 16, Fig. 9—16; Taf. 4, Fig. 4e; Taf. 17, Fig. 12. — E. Sismonda |. ce. p. 52, t. 24, f.7. Syn. Ceanothus polymorphus A. Braun (ex parte). — Unger, Chloris prot. Taf. 49, Fig. 12, 13. — €. bilinieus Unger |. ce. Taf. 49, Fig. 9. 0. foliis per paria suboppositis, petiolatis, elliptiers, ovalıbus et oblonges triplinerwüs, nervis lateralibus margine parallelis vel subparallelis apıcem non attingentibus, pedunculis artieulatis; pedicellis apice incrassatis; perianthio brevr, deciduo; fructibus ovatis, semepollicarrbus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin; im Menilitopal von Luschitz; im Brandschiefer von So- brussan ; im plastischen Thon von Priesen. Von dieser Art liegen nur Blätter vor. Die Mehrzahl lieferte der Polirschiefer von Kutschlin. Die schmä- leren Formen sind von den Blattformen der folgenden Art kaum sicher zu unterscheiden. Fig. IO und 11 auf Taf. XXIII gehören vielleicht zu Oinnamomum polymorphum. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Cinnamomum lanceolatum Ung. sp. Taf. XXXII, Fig. 7—9, 13 und 16; vergrössert 16 2. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. S6, Taf. 93, Fig. 6—11. — Massalongo, Studii sulla flora fossile del Senigalliese S. 265, Taf. s, Fig. 2—4; Taf. 33, Fig. 9. — E. Sismondal.c. p. 52, t. 24, f. 56; t. 26, £. 7. Syn. Daphnogene lanceolata Unger, Fossile Flora von Sotzka, Taf. 16, Fig. 1-6. — O0. Weber, Tertiärfl. d. niederrhein. Braunkohlenformation, S. 69, Taf. 3, Fig. 8. — Ettingsh. Eocene Flora des Monte Promina, Taf. 7, Fig. 3—7. 0. foliis petiolatis, lanceolatis, bası apiceque acuminatıs, triplinervüs, nervis lateralibus margine parallelis, approximatis, acrodomis, apicem non attingentibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Nur die Blätter Fig. 8 und Fig. 16 entsprechen den angegebenen Merkmalen vollkommen. Die übrigen nähern sich zum Theil den Blättern der vorhergehenden, zum Theil jenen der folgenden Art. Ich habe sie aber deshalb in die Tafel aufgenommen, weil ich über die Selbstständigkeit obiger Species Zweifel hege, welche ich schon in der eitirten Abhandlung ausgesprochen habe. Bei den Blättern, Fig. 9 und Fig. 13 treten die Aussennerven, welche die seitlichen Basalnerven entsenden, stärker hervor; bei Fig. 7 sind die Seiten- nerven von dem Rande entfernt und demselben nicht parallel u. s. w. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes, der k. k. geologischen Reichsanstalt und des fürstlich Lobkowitz’schen Museums. Cinnamomum polymorphum A. Braun sp. Taf. XXXII, Fig. 14, 15, 17-22. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. Ss, Taf. 93, Fig. 25—2S; Taf. 94, Fig. 1—26. — Massalongo, Studi sulla flora fos- sile del Senigalliese, $. 263, Taf. 7, Fig. 10—13; Taf. 8, Fig. 5—9, 11, 12, 16, 17; Taf. 38, Fig. 19. — E. Sismonda l. c..p. 52, t. 24, f. 24; t. 25, f: 4. Syn. Ceanothus polymorphus A. Braun in Leonh. und Bronn’s Jahrb. 1845, 8. 171. — Unger, Chlor. prot. S. 144, Taf. 49, Fig. 11. — C. subrotundus Ung. 1. e. — Daphmogene polymorpka Ettingsh. Eocene Flora des Monte Promina, S. 14, Taf. 6, Fig. 1-4; Taf. 7, Fig. 2. 0. folıs longe petiolatis, elliptieis, bası attenuatıs, triplinervüs, nervis laterahibus margine non parallelis, apicem non attingentibus, in awıllis interdum glandulosis, Horibus minutis, sepalis apice obtusis; fruct- bus ovalibus, parvulis, calycıs basi integrae insıdentibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutsehlin ; im Thon von Priesen; in den Sphärosideriten von Pre- schen; im Menilitopal des Schichower Thales. Die fossile Flora des Tertiär- Beckens von Bilin. 199 Kommt im Tertiär-Beeken von Bilin seltener vor, als die beiden vorhergehenden Arten. Das Blatt Fig. 20 nähert sich sehr den Blättern des Cinnamomum lanceolatum, hat jedoch nicht die demselben zukommende allmähliche Zuspitzung. Die Blüthe Fig. 15 stammt aus dem Menilit des Schiehower Thales ; die Frucht Fig. 14 habe ich im plastischen Thon bei Priesen gefunden. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt, des kais. Hof-Mineraliencabinetes und des fürstlie" Lobkowitz’schen Museums. Cinnamomum Buchi Heer. Taf. XXXIV, Fig. 14. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 90, Taf. 95, Fig. 1-8. — Gaudin et Strozzi, Contributions ete. Mem. II, p. 49, aan 30 - Be SıIsmondarlterp. 52,1. 25, fe: 0. foliis petiolatis obovato-elliptieis vel obovato-lanceolatis, bası attenuatis, apice produetis, brewiter euspida- tis, triplinerwüs, nervis lateralibus apicem non attingentibus, fructibus subovatis apice obtusis, calycis basti integerrümae prominentl insidentibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Von dieser dem Ornnamomum polymorphum sehr nahe stehenden Art fand sich im Polirschiefer nur das einzige hier abgebildete Blatt vor. Es entspricht der Varietät 3, welcher verkehrt-eiförmig-elliptische Blätter mit kurzer Spitze zukommen, nähert sich aber wegen der etwas längeren Verschmälerung an der Basis auch der Varietät 4. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Cinnamomum spectabilie Heer. Tab. XXXIV, Fig. 11 und 15. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 91, Taf. 96, Fig. 1-8. — Massalongo, Studii sulla Flora fossile del Senigalliese, S. 266, Taf. 8, Fig. 13. — E. Sismonda.c. p. 53, t. 28, f. 4. C. foliis amplıs, elliptieis, bası attenuatis, apice acuminatıs, triplinervüis, nervis lateralibus apicem non attın- gentibus, ramosis; areae nervillis rigidis reticulatae. Vorkommen. Im Menilitopal von Luschitz. Durch die steifen stark hervortretenden Blattnerven und die Richtung der seitlichen Basalnerven, welche die Blattspitze nicht erreichen, unterscheidet sich dieses Blatt von den allerdings sehr ähnlichen Blättern des Cinnamomum Rossmässleri. Fig. 15 gehört einer Varietät mit grundständigen Seitennerven an. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Cinnamomum laurifolium Ettingsh. Taf. XXXIV, Fig. 13. C. foliis petrolatis, ovato-elhipticis, bası obtusis, apice paullatim attenuatis, triplinervüs, nervrs lateralibus apicem non attingentibus, nervis secundartıis valde arcuatis, acrodromis, nervis tertiarüis ‚prominentibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Diese Art unterscheidet sich von allen vorhergehenden Ornnamomum-Arten durch die Secundärnerven. Diese entspringen schon von der Mitte der Blattfläche unter wenig spitzen Winkeln und laufen stark gekrümmt und dem Rande parallel der Blattspitze zu, welche sie fast erreichen. Die Tertiärnerven treten so stark hervor, wie bei Oinnamomum spectabrle. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Daphnogene kutschlinica Ettingsh. Taf. XXXIV, Fig. 12. D. folis petiolatı's lanceolatis longe euspidatis, bası attenuatis triplinerwüs, nervo medio bası prominente, lateralibus basılarıbus tenuissimis, margine parallelis, apieem non attingentibus, nervis secundartıs tenurssimis vin distinctis. 200 Constantin vw. Ettingshausen. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Dieses eigenthümliche lang zugespitzte Blatt nähert sich am meisten dem Blatte von Oinnamomum lan- ceolatum. Die seitlichen Basalnerven sind ausserordentlich fein, ebenso die Secundärnerven, von welchen nur mittelst der Loupe Spuren zu erkennen sind. Es erscheint wir desshalb noch zweifelhaft, ob dieses Blatt einer Laurinee angehörte. Sammlung des Biliner Museums. Ord. SANTALAOEAE. Leptomeria bilinica Ettingsh. Taf. XXXIV, Fig. 7—8. L. ramis ramulisque angulatis elongatis, gracilibus, subrectis, tenuiter striatis, rudıimentis foliorum alternis remotis tubereuliformibus obtusis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Da ich bereits in meiner tertiären Flora von Häring das Vorkommen der neuholländischen Gattung Leptomeria für die Flora der Vorwelt nach sehr ähnlichen Resten sammt Blüthen und Früchten nachwies, konnte ich über die Deutung der vorliegenden charakteristischen Pflanzenfossilien nicht im Zweifel sein. Die Leptomeria-Art von Bilin unterscheidet sich von Leptomeria distans Ettingsh. aus der fossilen Flora von Häring, welcher Art sie am nächsten verwandt ist, durch steifere und fast gerade Ästehen, die mit feinen genäherten Streifen durchzogen sind. Leptomerra divarıcata Wesselund Weber (Beitrag zur Tertiärfl. d. niederrhein. Braunkohlenformation, S. 35, Taf. 6, Fig. 6, 7) steht entfernter wegen der stark hin- und her- gebogenen Ästehen und glatten Stämmehen. Von den jetzt lebenden Arten stimmt Z. acıda R. Brown (Ett. Tertiärfl. von Häring, Taf. 12, Fig. % und /) mit unserer Art am meisten überein. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums. Santalum salicinum Ettingsh. Taf. XXXIV, Fig. 5, 6. e Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, S. 49, Taf. 12, Fig. 3—5. S. foliis subeoriaceis, oblongo-lanceolatıs integerrimis obtusis, base in petiolum subalatum angustatis; nerva- tione dietyodroma, nervo medio distincto, saepe infra apicem evanescente, nervis secundarüs vin con- Sprcurs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Die Blätter dieser Art sind an der Basis rasch verschmälert und gegen den Stiel zu etwas vorgezogen, wodurch derselbe fast geflügelt erscheint, wie dies einigen Santalum-Arten zukommt. In der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Santalum acheronticum Ettingsh. Taf. XXXIV, Fig. 4. Ettingsh. Tert. Flora von Häring, S. 49, Taf. 12, Fig. 6—10. — Massalongo, Studi sulla Flore fossile del Senigalliese, p- 271, Taf. 29, Fig. 6. Syn. Vaccinium acherontieum Ung. (ex parte) Foss. Flora von Sotzka, Taf. 24, Fig. 2, 8, 9, 14. S. fohis ovatıs vel ovato-oblongis, obtusis, integerrimis, petiolatis, bası acutıs, coriacers ; nervatione dietyo- droma, nervo primario distincto, nervis secundartis simpleibus, sparcis, viw conspreuns. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Ich habe bereits in meiner „Tertiären Flora von Häring“ nachgewiesen, dass ein Theil der Blattformen, welche Unger unter der Benennung Vaceindum acheronticum beschrieb und abbildete, Santalaceen-Formen der Jetztwelt entsprechen. Ich fasste sie unter dem Namen Santalum acherontieum zusammen, da es nicht möglich war, hier weitere Artunterschiede nach den Blättern allein zu begründen. Ein solches Blatt habe ich im Brandschiefer bei Sobrussan gefunden. Es ist besser erhalten als die bis jetzt bei Sotzka und Häring vor- Die fossile Flora des Tertiür-Deckens von Bilin. 201 gekommenen; namentlich zeigt sich an demselben sehr deutlich die lederartige Blatteonsistenz. Die Ober- fläche ist mit zahlreichen kleinen Runzeln bedeckt. Gegen die Basis zu bemerkt man einen feinen Secundär- nery, unter ziemlich spitzem Winkel abgehend. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Ord.. DAPHNOIDEAE. Daphne protogaea Ettingsh. Taf. XXXIV, Fig. 1—3 und 10. D. foliis petlolatis, submembranacers, cuneato-lanceolatis, integerrimis bası angustatis, aprce acutis wel bre- viter eusprdatis s nervatione camptodroma , nervo ‚Primario apıcem versus valde attenuato vel evanes- cente, nerwis secundaniis sub angulo peracuto orientibus, tenuissimis simplieibus, nervis tertiarsis obso- letı's. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen und im Brandschiefer von Sobrussan. Blätter von anscheinend zarterer, fast membranöser Textur und keilig-lanzettlicher Form, welche mit Myriea-Blättern einige Ähnlichkeit haben, sich aber durch die Nervation von derselben hinreichend sicher unterscheiden. Der Rand ist vollkommen zahnlos, die Basis vorgezogen-verschmälert in einen ziemlich dieken und kurzen Stiel, die Spitze schneller verschmälert und bald einfach spitz, bald in ein kurzes Spitz- chen vorgezogen. Der Primärnerv ist an der Basis verhältnissmässig stark, hervortretend, in seinem Verlaufe bedeutend verfeinert und oft unterhalb der Spitze aufgelöst. Die sehr feinen Seeundärnerven entspringen jederseits beiläufig 8—10 unter Winkeln von 20—30°. Sie sind ungetheilt, fast divergirend-bogig und ver- lieren sich gegen den Rand zu im Blattparenchym. Die Blätter dieser Art stimmen in der Form und Nervation am meisten mit der fossilen Daphne Ruecella- jana Massal. (Flora Senigall. p. 272, Taf. 1, Fig. 11—12; Taf. 28, Fig. 11) überein, unterscheiden sich aber von derselben dureh die einfachen, unter noch spitzeren Winkeln abgehenden Secundärnerven und den Mangel von Tertiärnerven. Daphne persoonvaefolia Web. (Tertiärfl. d. niederrhein. Braunkohlenformation, S. 34, Taf. 7, Fig. 4), welche verkehrt-eiförmige abgerundet stumpfe Blätter mit nur 3—4 Secundärnerven jederseits besitzt, und D. oreodaphnordes Web. (l. e. Taf. 7, Fig. 7), welcher ebenfalls verkehrt-eiförmige Blätter zukommen, deren Secundärnerven unter viel stumpferen Winkeln abgehen, sind von unserer Art wesentlich verschieden. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Pimelea oeningensis Heer. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 93, Taf. 97, Fig. 2—10. Syn. Daphne oeningensis A. Braun, Stitzenberger'’s Verz. 8. 8. P. Hloribus minutis infundibuliformibus, bası barbatis; follis subsessilibus, corsacers, lanceolatis, apice obtu- sis vel acutiusculis, nervatione camptodroma, nervis secundarüs utringue 3—4, anguls acutis divarı- catıs. Vorkommen. Im Polirschiefer bei Kutschlin; im Brandschiefer bei Sobrussan. An beiden genannten Lagerstätten fanden sich kleine lanzettförmige stumpfe oder spitzliche Blätter von lederartiger Consistenz, welche mit den von Heer a. a. O. abgebildeten Prmelea-Blättern vollkommen über- einstimmen. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Pimelea maritima Heer. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 94, Taf. 97, Fig. 11. P. folüs coriaceis, ovalibus sessihibus, nervatione camptodroma, nervo primario prominente, excurrente, ner- vis secundartis utringue —5, angulo subreeto eweuntibus. Denkschriften der matliem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 26 202 Oonstantin v. Ettingshausen. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Wurde bis jetzt nur in einem einzigen Blattfossil an bezeichneter Loealität aufgefunden. Da dasselbe mit der Abbildung des Blattes von Pimelea maritima in dem eitirten Werke Heer’s ganz und gar übereinstimmt, ist eine Abbildung davon in unsere Tafeln nicht aufgenommen worden. Pimelea kutschlinica Ettingsh. Taf. XXXIV, Fig. 9. P. foliis submembranaceis sessilibus cuneiformibus, apice rotundato-obtusis, nervatıone camptodroma, nervo primario tenui, apicem versus evamescente, nervis secundarüs utringue 1—3, remotis, sub angulis = o . . 50-60 orientibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Dieses kleine fossile Blatt trägt den Typus der vorhergehenden Prmelea-Blätter unleugbar an sich, unterscheidet sich aber von denselben durch folgende Merkmale. Die Blattform ist breiter, keilförmig, die Spitze abgerundet stumpf, die Blattsubstanz anscheinend häutig. Aus einem zarten unterhalb der Spitze ver- schwindenden Primärnerven entspringen jederseits nur 2—3 Secundärnerven unter wenig spitzen Winkeln. Bezüglich der Blatteonsistenz stimmt unsere Art mit Pimelea pulchella Heer und P. crassipes Heer überein, welche jedoch gestielte Blätter besitzen. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Ord.. PROTEACEAE. Protea bilinica Ettingsh. Taf. XXXV, Fig. 1. P. folvis petiolatis, subcoriacers, oblongo-cuneiformibus, integerrimis, nervatione camptodroma, nervo pri- mario dılatato, prominente, recto, apıcem versus angustato, nervis secundarüs tenuibus flewuosis, sub . - or® . . . + . . . .. angulis 25—35° orientibus, marginem versus furcatis; nervis tertiarlis sub angulo obtuso vel recto € latere externo egredientibus, rete lawum formantibus. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Ein längliches gegen die Basis zu keilförmig verschmälertes ganzrandiges Blatt, dessen Secundärnerven unter ziemlich spitzen Winkeln und dessen zu einem lockeren Maschennetze vereinigten Tertiärnerven vor- herrschend unter stumpfen Winkeln entspringen. Durch diese Merkmale unterscheidet sich das vorliegende Blatt von Kutschlin von dem ähnlichen der unten beschriebenen Ardisia Harpyarım und gleicht auffallend den Blättern emiger südafrikanischer Protea-Arten. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Anadenia lignilum Ettingsh. Tab. XXXV, Fig. 2. A. foliis eoriaceis obovatis inciso-lobatis, lobis ovalıbus obtusiusculis, medio majori cunerformi, nervo pri mario bası prominente, lateralibus angulıs peracutis eweuntibus. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Dieses Blattfossil ist zu vergleichen mit den Blättern einiger neuholländischer Grezellea- und Anadenia- Arten, namentlich mit Anadenia heterophylla R. Brown (Ettingsh. Apetalen, Taf. 36, Fig. 7 und 8) und A. ilhieifoha R. Brown (Ettingsh.. e. Taf. 36, Fig. 9 und 10; Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 23, Fig. 2). Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. 203 Grevillea grandis Ettingsh. Taf. XXXV, Fig. 8. Ettingsh. Die Proteaceen der Vorwelt, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. VII, S. 722. Syn. Dryandroides grandis Unger, Foss. Flora von Sotzka, Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. II, S. 169, Taf. 41, Fig. 11—14. G. folüs longe petüolatıis, lanceolato-Linearibus, 5—6-pollicaribus coriaceis grosse dentatis, dentibus sub- aequalibus remotis acutıs, nervo primario valıdo, nerwis secundarus nullis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Diese fossile Proteacee, von welcher sich im Gebiete dieser Flora bis jetzt nur das einzige hier abgebil- dete Blatt vorfand, vergleiche ich mit der neuholländischen Grevillea long:folia R. Br. (s. Ettingsh. Ape- talen, Taf. 37, Fig. 24, 25; Beiträge zur Kenntniss der fossilen Flora von Sotzka, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Bd. XXVIIL, S. 19, Fig. 10). Sammlung des fürstlich Lobk owitz’schen Museums in Bilin. Hakea bohemica Ettingsh. Taf. XXXV, Fig. 3. H. folis rigedis coriacers oblongo-elliptrcis vel lanceolatis, spinuloso-dentatis, bası acutıs, nervo Pprimarıo distincto, recto, nerwis secundariks obsoletis. Vorkommen. Im Süsswasserkalk von Kostenblatt. Ähnlich der Hakea Gaudini Heer Tertiärfl. d. Schweiz, Taf. 98, Fig. 18, doch das Blatt breiter und die Zähne kleiner und einander mehr genähert. Hakea lanceolata W eb. Tertiärfl. d. niederrhein. Braunkoh- lenformation, unterscheidet sich durch lineallanzettförmige zugespitzte Blätter. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Embothries cunealus Ettingsh. Taf. XXXV, Fig. 13. E. seminum ala 4—5 millim. longa rotundato-cuneata, apice subtruncata, nerwis numerosis tenuissimis sım- plierbus aut furcatis percursa. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Von Embothrites borealis Ung. (Foss. Flora von Sotzka, Taf. 21, Fig. 10—12) durch den kleineren mehr länglichen Samen und den rundlich-keilförmigen Flügel, von Embothrites leptospermos Ettingsh. (Ter- tiäre Flora v. Häring, T. 14, Fig. 15—25) durch die zahlreichen fast geraden Nerven des Flügels verschieden. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Banlksia longifolia Ettingsh. Taf. XXXV, Fig. 11—12. Ettingsh. Proteaceen der Vorwelt, 1. c. S. 730, Taf. 31, Fig. 19. — Tert. Flora von Häring, 1. c. S. 53, Taf. 15, Fig. 11—26. — Eocene Flora des Monte Promina, 8. 33, Taf. 7, Fig. 12—14; Taf. 8. — Wessel und Weber, Neuer Beitrag zur Tertiärflora der niederrhein. Braunkohlenformation, ]. c. S 36, Taf. 6, Fig. 10 a, 2. — O0. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, Taf. 99, Fig. 1—3. — E. Sismonda, Pal&ontologie du terrain tertiaire du Piemont, p. 53, t. 28, f. 4. Syn. Myrica longifolia Ung. Foss. Flora von Sotzka, 1. c. 8. 159, Taf. 27, Fig. 2. — M. Ophir Ung. 1. ce. $. 160, Taf. 27, Fig. 22—16. B. foliis anguste linearıbus bası in petiolum attenuatıs, margine remote dentieulatis; nervatione dietyodroma, nervo primario distincto, nervis secundartis tenuissimis sub angulo recto orientibus, reticulatıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Wie bereits in meinen oben eitirten Abhandlungen gezeigt worden, ist diese vorweltliche Art zu verglei- chen mit der neuholländischen Banksia spinulosa R. Brown. (Ettingsh. Apetalen 1. e. Taf. 45, Fig. 14—16; 26% 204 Constantin v. Ettingshausen. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 21, Fig. 6, 7.) Sie fand sich im Polirschiefer bis jetzt nur in den hier abgebildeten Blattfragmenten vor. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Banksia haeringiana Ettingsh. Tab. XXXV, Fig. 16-17. Ettingsh. Proteaceen der Vorwelt, ]. ce. S. 731, Taf. 31, Fig. 17, 18. — Tert. Flora von Häring, l. ce. S. 54, Taf. 16, Fig. 1 bis 25. — Eocene Flora des Monte Promina, l. ec. S. 33, Taf. 7, Fig. 16. Syn. Myrica haeringiana Unger, Foss. Flora von Sotzka, l. c. S. 160, Taf. 27, Fig. 11; Taf. 28, Fig. 8. B. folüis lanceolatıs vel linear-lanceolatis, subeortacers, bası in petiolum attenuatıs, margtine argute serrato- dentreulatıs; nervatione dietyodroma, mervo primario distincto, nervis secundarus tenwissimis, sub angu- lis 65—80° orientibus, arcuatis, marginem versus adscendentibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin; im plastischen Thone von Priesen. Vergleichbar mit der neuholländischen Banksıa collina R. Brown (Ettingsh. Apetalen, Taf. 45, Fig. 7 bis 13; Blatt-Skelete der Dikotyledonen Taf. 17, Fig. 5; Taf. 18, Fig. 9, Taf. 22, Fig. 2, 10). An der erst- genannten Lagerstätte fand ich nur zwei Blattbruchstücke, im plastischen Thone bei Priesen blos das hier ab- gebildete Fragment vor. Von den ähnlichen Blättern der Salix Haidinger:' unterscheidet man das Blatt der Banksia haeringiana sicher dureh die genäherten unter stumpferen Winkeln abstehenden nicht nach dem Rande aufwärts gebogenen Secundärnerven. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Banksia Ungeri Ettingsh. Ettingsh. Proteaceen d. Vorwelt, 1. c. S. 731. — Tert. Flora von Häring, S. 54, Taf. 17, Fig. 1-22; Taf. 18, Fig. 1—6. Syn. Myriea banksiaefoia Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 395. — Foss. Flora von Sotzka, 1. c. S. 160, Taf. 27, Fig. 3, 4; Taf. 28, Fig, 2—6. — Myrica speeiosa Ung. ]. c. S. 395. — Foss. Flora von Sotzka, S. 161, Taf. 28, Fig. 7. — Banksia Solonis Ung. Neuholland in Europa, S. 65, Fig. 22. — Wissenschaftliche Ergebnisse einer Reise in Griechenland, S. 165, Fig. 21. B. foliis lanceolatıs vel linearı-lanceolatis, coriacers, bası in petiolum longum attenuatis, margine argute ser- rato-crenatis vel grosse dentatis; nervatione dietyodroma, nervo primario distincto, nervis secundarüs numerosis tenuissimis approximatıs, sub angulo recto vel subrecto orientibus, simpleibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Als die zunächst verwandten lebenden Analogien dieser vorweltlichen Proteacee bezeichnete ich Danksia attenuata R. Brown (Ettingsh. Apetalen, Taf. 46, Fig. 1, 2; Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 22, Fig. 7) Banksia littoralis R. Brown (Ett. Apetalen, Taf. 44, Fig. 1, 2; Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 22, Fig. 6); insbesondere bezüglich der Zahnung des Randes und der Nervation B. serrata R. Brown (Ett. Apetalen, Taf. 45, Fig. 1—5; Blatt-Skelete, Taf. 17, Fig. 6, Taf. 19, Fig. 11) und B. aemula R. Brown (Ett. Apetalen, Taf. 44, Fig. 6—8; Blatt-Skelete, Taf. 19, Fig. 4, 7, 8). Wurde bis jetzt nur in einem ein- zigen hier nicht abgebildeten Blattbruchstücke bei Kutschlin aufgefunden. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Dryandra Brongniartii Ettingsh. Ettingsh. Proteaceen d. Vorwelt, 1. e. 8. 734, Taf. 32, Fig. 1-8. — Tert. Flora von Häring, ]. ec. S.55, Taf. 19, Fig. 1 bis 26. — Eocene Flora des Monte Promina, 1. c. S. 34, Taf. 14, Fig. 5, 6. — Wessel und Weber, Neuer Beitrag zur Ter- tiärflora der niederrhein. Braunkohlenformation, S. 37, Taf. 6, Fig. 12. Syn. Comptonia dryandraefolia Brongn. Prodr. p. 143, 214. — Ann. des sciences nat. T. IV, p. 49, Tab. 3, Fig. 7. — Com- ptonia breviloba Brongn. Transact. of Geol. Soc. Vol. VII. p. 373. — Unger, Foss. Flora von Sotzka, 1. ec. S. 162, Taf. 29, Fig. 2. — Dryandra Schrank Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 96, Taf. 98, Fig. 20. — Aspleniopteris Seh. Sternb. Flora d. Vorwelt, Bd. I, Fasc. 4, $. 22, Taf. 21, Fig. 2. D. folüis coriaceis linearibus vel lineari-lanceolatis, acuminatıs, bası in petiolum angustatis, alternatim pin- natıfidis, lacindıis triangularıbus vel subrhombers, acutiuseulis 2—4-nervüs ; nervatione dietyodroma, h ec EM rar o & g NEervıs secundarıks tenurssemis sub angul!s 65—80 orientibus. Die fossile Flora des Tertär-Beckens von Bilin. 205 Vorommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Als die nächst verwandte lebende Art bezeichnete ich Dryandra formosa R. Brown (Ett. Apetalen, Taf. 47, Fig. 3—7; Taf. 48, Fig. 6—8; Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 21, Fig. 8). Im Gebiete der fossilen Flora von Bilin habe ich nur ein einziges Blattbruchstück bei Kutschlin gefunden. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Dryandra acutiloba Ettingsh. Tat. XXXV, Fig. 18—26. Ettingsh. Proteaceen d. Vorwelt, l. c. $. 735, Taf. 33, Fig. 2, 3. — Über fossile Proteaceen, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. IX, S. s23, Taf. 57, Fig. 1, 2. Syn. Comptonia acutiloda Brongn. Prodr. p. 143, 209. — Unger, Foss. Flora von Sotzka, l.c. S. 162, Taf. 29, Fig. 6—8. — Asplenium difforme Sternb. Flora der Vorwelt, Bd. I, S. 29, 33, Taf. 24, Fig. 1. — Aspleniopteris difformis Sternb. l.c. Bd. I, Fase. 4, S. 21. — Zamites difformis Sternb. I. c. Bd. II, 8. 198. — Pierophylium difforme Goepp. Übersicht d. Arb. 1844, S. 137. D. foliis coriacers lineari-lanceolatis bası in petiolum angustatis, alternatim pinnatrfidis, lacınds medio sub- aequalibus antrorsum et deorsum decrescentibus, confluentibusque, rhombers, marginatis; nervo prima- rio crasso, prominente, nervis secundarüts in quovis lobo 2—4, sub angulo recto orientibus, subsimplı- eibus, rete venoso conjunctis. Vorkommen. In den Sphärosideriten von Preschen; im plastischen Thon bei Priesen. Die jetzt lebenden Analogien dieser charakteristischen Art sind: Banksia speciosa R. Brown. (Ett. Apetalen, Taf. 49, Fig. 2; Beitrag zur Kenntniss der fossilen Flora von Sotzka, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. d. mathem.-naturw. Cl. Bd. XXVIIL, S. 478, Fig. 6), eine durch fiederspaltige Dryandra-ähnliche Blätter sehr ausgezeichnete neuholländische Species; Dryandra Baxter R. Br., Dr. nervosa R. Br. und Dr. pteridifolia R. Br. (Ett. Apetalen, Taf. 50, Fig. 1, 2). Sie gehört keineswegs zu den Seltenheiten der fos- silen Flora von Bilin und kam besonders bei Preschen in mehreren wohlerhaltenen Blattfossilien zum Vor- schein. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt, des kais. Hof-Mineralieneabinetes und des Biliner Museums. Dryandra bilinica Ettingsh. Ettingsh. Proteaceen d. Vorwelt, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. d. mathem.-naturw. Cl. Bd. VII, S. 737. D. folüis eoriaceis, 4—6 centim. longis, 3—4 millim. latis, Iineari-lanceolatis acuminatıs, alternatim pinna- tilobes, lobıs obtusis, nervo primario dıistincto, prominente, nervis secundarWs obsoletis. Vorkommen. Im Süsswasserkalk von Kostenblatt. Bei meinem Aufenthalte in Bilin im Jahre 1850 sah ich in der Sammlung des dortigen fürstlichen Museums ein wohlerhaltenes Blatt dieser Art, nach welchem ich obige Diagnose entwarf. Dasselbe ist, wahr- scheinlich durch ein Versehen, mir bis jetzt nicht zugekommen, wesshalb ich keine Abbildung davon geben konnte. Dryandroides hakeaefolia Ung. Unger, Foss. Flora von Sotzka, 1. ce. S. 169, Taf. 41, Fig. 7—10. — Ettingsh. Proteaceen der Vorwelt, 1. e. S. 739. — Ter- tiäre Flora von Häring, 1. c. S. 56, Taf. 20, Fig. 1, 2. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 100, Taf. 98, Fig. 1-13; Taf. 99, Fig. 4-8; Bd. III, S. 187, Taf. 153. Syn. Myriea ueuminata Ung. (ex parte) Foss. Flora von Sotzka, Taf. 27, Fig. 5, 8, 10. D. folis eorracers, firmis, lanceolatıis linearr-lanceolatisque, in petiolum attenuatis, apice acuminatis, inte- gerrimis vel dentatıs dentibus remotis, inaequalibus, nervo mediv valıdo, nervis secundarüs subtilissimis camptodromis, areis marginem fere attingentibus nervatura firma, hyphodroma; areolis magnis, scrobı- eulatıs. Vorkommen. Im Süsswasserkalk von Kostenblatt. 206 Constantin v. Ettingshausen. Von dieser in den Mergelschiefern von Sotzka und Häring nicht selten vorkommenden Proteacee fanden sich an bezeichneter Localität bis jetzt nur zwei Blattfossilien, welche des Raumersparnisses wegen hier nicht abgebildet worden sind. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Dryandroides lignitum Ettingsh. Taf. XXXV, Fig. 4—7 und 14, 15; vergrössert 14 2. Ettingsh. Proteaceen der Vorwelt, 1. c. S. 741, Taf. 5, Fig. 3—5. — Tert. Flora von Häring, S. 57, Taf. 20, Fig. 5—7. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 101, Taf. 99, Fig. 9-15; Bd. III, S. 157, Taf. 153, Fig. 13. — Sismonda, Paleontologie du terrain tertiaire du Pi&mont, p. 54, Taf. 18, Fig. 5. ; Syn. Quercus lignitum Unger, Chlor. prot. p. 113, tab. 31, fig. 5—7. — Ieonogr. plant. foss. 1. ce. p. 34, tab. 17, fig. 1—7. — Quereus eommutata Ung. Iconogr. p. 35, tab. 17, fig. 8—10. D. foliis coriaceis, firmis, lineari-lanceolatis, lanceolatis vel lanceolato-ellipticis, longe petvolatis, bası in petiolum attenuatis, apıce acuminatis, irregularıter et remote dentatis vel parce dentieulatıs vel integer- rımis, nervo preimarıo valido, nervis secundardis manifestis, horizontalibus, approxwimatıs, camptodro- mis, simplieribus. Vorkommen. In den Sphärosideriten von Preschen ; im plastischen Thon bei Priesen ; im Brand- schiefer von Sobrussan; im Süsswasserkalk von Kostenblatt. Sowohl die gezähnte als die ganzrandige Abform fand sich im Tertiärbeeken von Bilin, besonders in den Sphärosideriten von Preschen nicht selten vor. Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, des kais. Hof-Mineralieneabinetes und des Biliner Museums. Dryandroides basaltica Etiingsh. Syn. Banksia basaltica Ettingsh. Über fossile Proteaceen, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. d. mathem.-naturw. €]. Bd. 9,.8..823, Taf. 58, Fig. 1. D. folüis coriaceis rigidis linearı-lanceolatıs, bası in petiolum brevem attenuatis, remote dentatis, nervo me- diuno crasso, nervis secundardis valıdıs, sub angulo recto orientibus, 5—7 mällim. remotis. Vorkommen. In den Sphärosideriten von Preschen und Langaugedz; im Süsswasserkalk von Kosten- blatt. Das schöne in der oben eitirten Abhandlung abgebildete Blattexemplar dieser Art wurde in einem Sphä- rosiderit bei Langaugezd gefunden; einige unvollständige Fragmente, die bei Preschen und im Süsswasser- kalk bei Kostenblatt gesammelt worden sind, habe ich in die Tafeln nieht aufgenommen. Prof. Heer sprach sich in seinem Werke (Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 304) dahin aus, dass diese Proteacee der Ver- schmälerung an der Blattspitze wegen der Gattung Dryandrordes einzureihen sei, welcher Ansicht ich bei- pflichte. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. E. Gamoptaleae. CLASS. AGGREGATAE. Ord.. COMPOSITAE. Genus HYOSERITES Ettingsh. Achenia monosperma rostrata, striata vel costata, pappo brevissimo paleaceo coronata, extima involuer: foliolis involuta. Hyoserites Schultzii Ettingsh. Tab. XXV, Fig. 12. H. achencüs lanceolatis costatıs 6 mallim. longis, 3 mellım. latıs, rostro brevr. — Die fossile Flora des Tertiir-Bechkens von Bilin. 20 Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. Der Fruchtkörper ist in der Mitte am breitesten, nach beiden Enden zu allmählich verschmälert. Man bemerkt an demselben fünf Längsrippen, die in der Mitte am deutlichsten hervortreten, an der Spitze des sehr kurzen Schnabels aber einen kleinen breitgequetschten Anhang, welchen ich für den Pappus halte, der sonach hier wie bei der Abtheilung der Hyoserideen kurz kronenartig oder spreublättrig ist. Fossile Compositen sind bisher nur von Heer und Saporta beschrieben worden. Mein hochverehrter Freund Dr. Schultz-Bipontinus, der verdienstvolle Bearbeiter der Compositen, theilte mir mit, dass er die von Heer in seiner Tertiärflora der Schweiz abgebildeten und als Compositen-Achenen bezeichneten Fossi- lien keineswegs für solche halte. Die genaue Untersuchung einiger Arten derselben, welche auch in Radoboj und Bilin vorkommen, hat mich jetzt zur Überzeugung geführt, dass wenigstens diese keine Compositen- Achenen, sondern mit Haarschopf versehene Samen von Apocynaceen sind, worüber weiter unten berich- tet wird. In der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. CLASS. GAPRIFOLIAGEAE. Ord. RUBIACEAE. Cinchonidium bilinicum Ettingsh. Taf. XXXV, Fig. 28—31 ; vergrössert 31 2. 0. foliis petiolatıs, subeoriacers ovato-lanceolatis vel lanceolatis utrinque attenuatis, integerrimis, nervatione camptodroma, nervo primartio recto, excurrente, prominente, nerwis secundarris sub angulis 50-—60° orıentibus, basın versus abbreviatis, utringue LI—12, nervis tertiarüis tenurbus, angulo recto exeunti- bus, dietyodromıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin und im plastischen Thon bei Priesen. Die Blätter dieser Art sind breit- oder eiförmig-lanzettförmig, seltener schmäler, wie z. B. Fig. 30. Gegen die Basis und Spitze zu sind sie stets verschmälert; die Spitze ist etwas vorgezogen, wie bei Fig. 29 oder auch stumpflich wie bei Fig.28; derRand ganz. Die Blattfossilien Fig. 23u. 30 von Kutschlin zeigen einen 9Millim. langen Stiel. Aus einem geraden hervortretenden Primärnerv, welcher bis zur Blattspitze zu verfolgen ist, entspringen die einander ziemlich nahe stehenden, gegen den Rand zu stark gebogenen Secundärnerven. Dieselben sind gegen die Basis zu auffallend verkürzt. Die Tertiärnerven entspringen von beiden Seiten der Secundären unter rechtem Winkel, sind sehr fein und bilden ein lockermaschiges Netz, in welchem die äus- serst feinen Quaternärnerven nur an einigen Blattstellen mit der Loupe bemerkt werden können. Der scharf hervortretende Blattrand und die Verkohlung der Blattsubstanz, welche die Abdrücke zeigen, lassen eine derbere fast lederartige Textur annehmen. Suchen wir nach den ähnlichsten Blättern in der Flora der Jetztwelt, so finden wir diese nur bei den Rubiaceen. Bezüglich der Form und Nervation stimmen die Blätter von Psychotria undata Jaeq., hinsichtlich der Textur und Nervation aber jene einiger /xora-Arten mit den fossilen am meisten überein. Zum Vergleiche verweise ich auf die in meinem Werke „Blatt-Skelete der Dikotyledonen“ gegebenen Darstellungen im Natur- selbstdruck, und zwar von der auf den Molukken vorkommenden Jxora incarnata De Cand., S. 67, Fig. 25, und von der in Östindien, China und auf Ceylon einheimischen J. grandiflora Ker., Fig. 26. Von den bis jetzt bekannt gewordenen Resten vorweltlicher Rubiaceen haben wir zwei Arten zu nennen, welche mit der oben beschriebenen verwechselt werden könnten; das Blatt von Cinchonidium racemosum Ung. Sylloge, III, Taf. 3, Fig. 6 und jenes von (inchona samnıtum Massal. Studi sulla flora foss. Taf. 28, Fig. 2. Beide unterscheidet man von der Biliner Art leicht durch die dünnhäutige Textur und die feineren unter spitzeren Winkeln abge- henden Secundärnerven. Laurus Heliadum Ung. unterscheidet sich von derselben durch den sehr kurzen Blatt- stiel und die unter auffallend ungleichen Winkeln entspringenden Secundärnerven; die noch ähnlicheren Blät- ter von Laurus nectandrordes Ett. hauptsächlich durch die unter spitzen Winkeln abgehenden Tertiärnerven. 208 Constantin». Ettingshausen. Der Abdruck Fig. 31 stammt aus dem plastischen Thon bei Priesen und befindet sich im Museum der geologischen Reichsanstalt. Die Exemplare Fig. 23—30 aus dem Polirschiefer von Kutschlin sind Eigenthum des Biliner Museums. Cinchonidium multlinerve Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 5. Ü. foliis petiolatis, coriacers, oblongo-lanceolatıs, basın versus attenuatis, margine integerrimis, nervatione camptodroma, nervo primarıo firmo, prominente, recto, nervis secundarüis sub angulis 45—55° orienti- bus, prominentibus, paullo flexuosis, basın versus abbreviatıs, utrinque cire. 15; nervrs tertiardis tenun- bus angulo recto exeuntibus, dietyodromis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Durch die mehr längliche Blattform, die stärker hervortretenden Primär- und Seeundärnerven und die grössere Zahl der Letzteren unterscheidet man diese Art schon auf den ersten Blick von der vorhergehenden allerdings sehr ähnlichen. Eine sorgfältigere Vergleichung lässt noch folgende Unterscheidungsmerkmale er- kennen. Die Blatttextur war noch derber, mehr lederartig; die Secundärnerven sind geschlängelt, vor dem Rande schnell verfeinert und ziehen nicht im starken Bogen längs desselben nach aufwärts, wie bei der vori- gen Art, sondern verlieren sich nach sehr kurzem Verlaufe. Die Tertiärnerven sind feiner und entspringen in geringerer Anzahl. Bei der Vergleichung mit den Rubiaceen-Arten der Jetztwelt wurden Formen gefunden, welche der in Rede stehenden fossilen nahezu entsprechen. Diese sind: Jxora acuminata Roxb. in den Wäldern Ostindiens einheimisch und Psychotria barbiflora De Cand. im Gebiete von Bahia wachsend. Erstere Art stimmt bezüg- lich der Form und Textur des Blattes, so wie der Zahl und dem Verlaufe der Seeundärnerven nach mit der fossilen überein, unterscheidet sich aber von derselben durch die Abgangswinkel der Seeundär- und Tertiär- nerven; die Blätter der letzteren Art gleichen bis auf die Stellung und den Verlauf der Seeundärnerven den fossilen vollkommen. Die Blätter der südafrikanischen Gardenia radicans Thunb. stimmen in der Consistenz und in den Merkmalen der Nervation mit denselben überein, unterscheiden sich aber durch die Kleinheit, die sitzende Basis und schmälere Form. In dieser Beziehung passen die Blätter von Gardenia campanulata Roxb. und besonders von Randia dumetorum Lam. besser, welche jedoch in einigen Merkmalen der Nervation ab- weichen. Das Gleiche gilt auch von der in den Bergwäldern Jamaika’s vorkommenden Kondeletia race- mosa Swartz. Bezüglieh der Unterscheidung dieses Fossils von ähnlichen bereits beschriebenen Formen der vorwelt- lichen Flora verweise ich auf das schon bei der vorhergehenden Art Gesagte. Sammlung des fürstlich Lobk owitz’schen Museums in Bilin. Cinchonidium randiaefolium Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. ı. CO. folis sessilibus, membranaceis, oblongis, basın versus attenuatıs, margine integerrimis, nervatione camp- . . . .. . „Oo . . . . todroma, nervo primario recto, excurrente, nervis secundarirs sub angulis 35—45 orientibus, distine- tis marginem versus adscendentibus, utrinqgue 7; nervis tertiarüis in latere interno angulis obtusis, in latere externo angulis acutis egredientibus inter se conjunctıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein sitzendes längliches oder fast lanzettförmiges ganzrandiges an der Basis schnell verschmälertes und daselbst etwas vorgezogenes Blatt von zarter häutiger Textur. Der Primärnerv tritt nur an der Basis ein wenig hervor, er ist flach und verhältnissmässig ziemlich breit, in seinem Verlaufe wenig verfeinert und nahe unterhalb der Spitze noch sehr deutlich wahrnehmbar. Die Seceundärnerven sind deutlich, flach, gegen den Rand zu allmählich verfeinert und gebogen, an demselben auffallend lange hinaufgezogen, ohne miteinander zu anastomosiren. Die Tertiärnerven sind sehr fein, genähert, verbindend und fast querläufig, sie entsenden nur wenige Quaternäre, daher das Netz ziemlich grossmaschig ist. Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. 209 Die Merkmale dieses Blattes weisen dasselbe der Ordnung der Rubiaceen und zwar den Cinchonaceen zu. Bei der grossen Zahl der einander sehr ähnlichen Blätter in dieser Abtheilung konnte ich bis jetzt kaum annäherungsweise die Gattung bestimmen, welcher das Fossil einzureihen ist. Ich stelle dasselbe vorläufig unter die Sammelgattung Cinehonidium. Von den Ähnlichkeiten, welche mir bei den Vergleichungen mit lebenden Pflanzen auffielen, will ich jedoch die wichtigsten hier angeben. Vazgueria spinosa Roxb., in Ben- galen und China einheimisch, zeigt in der Richtung der Secundär- und Tertiärnerven und in der Textur die meiste Übereinstimmung; die Zahl der Seeundärnerven aber ist etwas geringer und die Form des Blattes mehr oval. Sabzeea cinerea Aubl. in Guiana und Cayenne wachsend, weicht eben nur durch die unter etwas weniger spitzen Winkeln entspringenden Secundärnerven von der fossilen Art ab. Die ostindische Randia dumetorum Lam. zeigt in der Blattform, besonders wegen der schnellen Verschmälerung der auch hier etwas vorgezogenen Basis die meiste Übereinstimmung, hat aber jederseits nur 5—6 Seeundärnerven, und diese sowohl wie auch die Tertiärnerven gehen unter weniger spitzen Winkeln ab. Die in China einheimische Gar- denia fHorida Linn. theilt mit der fossilen die Blatttextur und die Merkmale der Tertiärnerven vollständig, hat jedoch breitere Blätter und stumpfere Ursprungswinkel der Secundärnerven. Sammlung des Biliner Museums. Cinchonidium coprosmaefolium Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 6. C. foliis petiolatis, rotundato-elliptieis, utrinque obtusis, integerrimis, nervatione camptodroma, nervo prima- rio paullatim flexuoso excurrente, nervis secundaritis tenuibus sub angulis 55—65° orientibus utringue 4—5; nervis tertiareis paucis inter se conjunctis. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. Das vorliegende kleine gestielte Blatt könnte man auf den ersten Blick für ein Blatt von Pyr«s oder Aronia halten. Der vollkommen zahnlose Rand tritt scharf hervor und verräth eine derbere, mehr lederartige Blattbeschaffenheit; Basis und Spitze sind gleichmässig zugerundet. Der Primärnery ist ein wenig hin- und hergebogen, gegen die Spitze zu unbeträchtlich verfeinert, an dieser in ein kurzes Spitzchen auslaufend. Die wenigen Secundärnerven sind fein, bogenläufig, die untersten kaum kürzer. Die Tertiärnerven sind sehr fein und anastomosiren unter einander. Ein Netz ist nicht bemerkbar. Die Verwandten dieses Fossils glaubte ich nun nicht unter den Pomaceen, sondern unter den Cinchonaceen zu finden, wo in den Geschlechtern Coprosma und Canthium allerdings sehr ähnliche Blattbildungen vorkommen. Ich verweise auf die bereits in meinem Werke „Blatt-Skelete der Dikotyledonen“ zum Vergleiche mit den fossilen Blattformen im Natur- selbstdruck gegebenen Abbildungen der Blätter von Coprosma foetidissima Forst. (Taf. 24, Fig. 1, 2) und Coprosma lueida Forst. (Taf. 24, Fig. 3, 6, 10) von Neuseeland, dann von Canthium pyrifolium Thunb. (Taf.24, Fig.4, 5) aus Süd-Afrika. Die ostindische Gardenia campanulata Roxb. steht in Bezug auf die Blatt- form und Nervation der beschriebenen fossilen Art nahe, unterscheidet sich jedoch durch die hervortretenden Seeundärschlingen und die zahlreicheren netzläufigen Tertiärnerven. Das Originalexemplar befindet sich in dem fürstlich Lobkowitz’schen Museum in Bilin. Ord. LONICERFAE. Viburnum atlanticum Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 2. V. folüis petiolatis eoriacers ovatıs subacutis subserratis, basi rotundatis, nervatione craspedodroma, nervo primario distincto recto excurrente, nervis secundarüis tenuibus flexuosis ramosıs, sub angulo acuto orien- tibus, nerwis tertiarlıs tenurssimis angulo recto egredientibus, dietyodromis. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales. Der Ausdruck dieses Blattfossils verräth eine derbere lederartige Consistenz. Der Rand ist unregel- mässig mit kleinen Zähnchen besetzt, die nur unter der Loupe deutlich wahrgenommen werden können. Der Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 237 210 Constantin v. Ettingshausen. Stiel geht in einen nur an der Basis hervortretenden geraden Primärnerv über, aus welchem feine, geschlän- gelte und gegen den Rand zu bogige Secundärnerven unter Winkeln von 50—60° entspringen. Gegen die Basis zu sind die Secundärnerven verkürzt und mehr einander genähert, gegen den Rand zu meistens ästig oder mit Aussennerven besetzt. Die sehr feinen Tertiärnerven gehen in ein zartes Netz über, dessen Maschen im Umrisse rundlich sind. Dieses Blatt könnte man bei oberflächlicher Betrachtung für ein Birkenblatt halten. Dagegen spricht jedoch die feine Zahnung des Randes und die oben beschriebene Nervation. Die ähnlichsten Blattbildungen weiset die Gattung Vrburnum auf, deren Vertretung in der Flora der Vorwelt bereits von Unger, Heer und Massalongo nachgewiesen ist. Als die der beschriebenen fossilen Art nächst verwandte jetzt lebende bezeichne ich das an Flussufern in Pensylvanien und New-Jersey wachsende Vıburnum pyrifohum Poir. ; als die derselben zunächst stehende fossile V. Canalanum Massal. Stud. palaeont. Taf. 26 u. 27, Fig. 13. Letztere unterscheidet man durch die an beiden Enden verschmälerte Blattform, den ungezähnten Rand und die geringe Zahl der Seeundärnerven. V. Palaeolantana Ung. weicht durch die Form, die gröbere Zahnung des Randes und durch die Nervation von unserer Art wesentlich ab. Sammlung des Biliner Museums. OLASS. GONTORTAE. Ord.. OLEACEAE. Olea Feroniae Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 15. 0. foliis coriacers oblongis, utringue attenuatis integerrimis, nervatione brochidodroma, nervo primario dı- stincto, recto, ewcurrente, nervis secundarsüs tenuissimis, basılarıbus angulo 20—30, reliquis obtusior. egredientibus, nervis tertiarüis obsoletis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Der Primärnerv tritt im Gegensatze zu den sehr feinen Seeundärnerven scharf hervor und ist in seinem Verlaufe gegen die Spitze zu unbeträchtlich verfeinert. Die Secundärnerven entspringen unter auffallend spitzen Winkeln und anastomosiren unter einander. Die dadurch gebildeten Schlingen stehen vom Rande ziemlich entfernt. Das vorliegende Blatt trägt seiner Form und Nervation nach unläugbar den Charakter eines Ölbaum- blattes an sich. Die der fossilen nächst verwandte lebende Species ist Olea europaea L. Auf der Tafel 36 ist in Fig. 15 d die Nervation des Blattes einer eultivirten Varietät (O. europaea latıfolia) abgebildet, welches dem fossilen in jeder Hinsicht gleicht, so dass man geneigt sein könnte, hier die Gleichartigkeit der fossilen und lebenden Form anzunehmen. Von Olea bohemica Ettingsh., einer in den Tertiärschichten von Altsattel in Böhmen und von Köflach in Steiermark vorkommenden Art, unterscheidet sich die beschriebene Art durch die Merkmale der Nervation. Sammlung des Biliner Museums. Olea Dianae Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 7. 0. foliis petiolatis coriaceis obovatis wel elliptieis utringue attenuatis, serratis, nervatione brochrdodroma, nervo primarıo valıdo, prominente recto, nervis secundartts distinetis prominentibus approzximatis sub angulis 60— 70° orientibus, segmentis secundardis inaequalibus, arcubus laqueorum maculıs esternis in- structis, nervis tertiarüis in latere externo angulis acutis, interno angulis varııis exeuntibus inter se con- Junctis et dietyodromis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Von dieser fossilen Pflanze kam bis jetzt nur das vorliegende, im Biliner Museum aufbewahrte Blatt- bruchstück zum Vorschein, welches aber die Ergänzung der Blattform gestattet und überdies eine so charak- Die fossile Flora des Tertiür-Beckens von Bilin. 211 teristische Nervation zeigt, dass die Bestimmung der Gattung ohne Schwierigkeit möglich war. Jeder Pilan- zenkenner wird in demselben ein Ölbaumblatt erblieken. An dem Blattabdrucke, der eine lederartige Textur erkennen lässt, ist die Basis zwar verletzt, der Stiel jedoch erhalten geblieben. Es ist unverkennbar, dass das Blatt an beiden Enden etwas verschmälert war. Der Rand ist deutlich aber fein gesägt, die Sägezähnchen stehen ungleich weit von einander ab. Die Nervation ist ausgesprochen schlingläufig. Aus einem ziemlich starken Primärnerv entspringen scharf hervortretende, etwas schlängelige und ungleich lange Seeundärnerven unter wenig spitzen Winkeln. Die Sehlingenbogen sind durch einige Randschlingenmaschen vom Rande getrennt und begrenzen längliche in ihren Dimensionen sehr ungleiche Secundärsegmente. Die Tertiärnerven , welche von der Aussenseite der seeundären unter spitzen, von der Innenseite unter sehr verschiedenen spitzen und stumpfen Winkeln abgehen, sind theils ver- bindend, theils netzläufig und bilden ein lockeres aus unregelmässig vieleckigen Maschen zusammengesetz- tes Netz. Die Übereinstimmung des fossilen Blattes mit dem Blatte von Olea fragrans Thunb. (Osmanthus f. Lour. Ett. Blatt-Skelete d. Dikot. Taf. 23, Fig. 4), einem in China, Cochinchina und Japan wild wachsenden Baume, ist in die Augen springend. Olea excelsa Ait. (Piconia e. De Cand. Ett. 1. e. Taf. 23, Fig. 10) von Madeira gleicht unserer Art in der Form und Nervation des Blattes kaum in geringerem Masse, unterscheidet sich von derselben jedoch durch den ungezähnten Blattrand. Durch dasselbe Merkmal und durch feinere entfernter von einander stehende Secundärnerven unterscheidet man die Olea Dianae sicher von der nahe verwandten Olea Osiris Ung. Sylloge plant. foss. I, Taf. 8, Fig. 10—13, aus der fossilen Flora von Radoboj. Olea olympieca Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 13. O. folüs petiolatis corracers rigidis, obovato-elliptieis bası atienuatis, margine remote dentatis, nernatione brochidodroma, nervo primarıo valıdo prominente, recto, nerwis secundarüus tenurbus approximatis, sub angulıs 50—60° orientibus, segmentis secundarıts inaequalibus arcubus laqueorum maculis externis in- structis; nervis tertiarüis in latere externo angulis acutis, interno angulo subrecto exeuntibus, dietyodro- mis, maculis prominentıbus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Durch die grösseren entfernt stehenden Randzähne, die feineren unter spitzeren Winkeln entspringenden Secundärnerven, die durchaus netzläufigen Tertiärnerven und durch die mehr hervortretenden Netzmaschen unterscheidet sich diese Art von der vorhergehenden, mit welcher sie in den übrigen Merkmalen der Nerva- tion, in der Form und Consistenz des Blattes übereinstimmt. Von der oben erwähnten Olea excelsa Ait. weicht die beschriebene fossile nur durch die spitzeren Ursprungswinkel der Secundärnerven ab. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Notelaea vetusta Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 3; vergrössert 3 2. N. fohis coriacers lanceolatis, integerrimis utrinque angustatis, nervatione camptodroma, nervo Pprimario dı- . . .. . . .n ° . . . stincto recto, nervis secundarüis arcuatıs, sub angulıs 50—60 orientibus, marginem versus adscenden- tibus, nervis tertiarüis angulo subrecto exeuntibus, dietyodromis. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. An dem in Fig. 3 abgebildeten Blattbruchstück erkennt man die lanzettliche Form, und an der Beschaf- tenheit des Abdruckes, so wie an der Schärfe des zahnlosen Randes die derbe lederartige Textur des Blattes. Aus einem verhältnissmässig dünnen, jedoch scharf hervortretenden Primärnery entspringen feine bogen- läufige Secundärnerven unter wenig spitzen Winkeln einander ziemlich genähert. Die Tertiärnerven sind sehr fein und verlieren sich in einem zierlichen aus kleinen rundlichen Maschen zusammengesetzten Netze. Ich glaube die jetztweltlichen Analogien dieses Fossils in der Familie der Oleaceen gefunden zu haben. Die Blätter von Olea europaea L. var. undulata zeigen mit diesem viele Ähnlichkeit, weichen jedoch durch fası 27 * 212 Constantin v. Ettingshausen. geradlinige schlingenbildende Secundärnerven ab. Die Blätter einer noch unbestimmten neuholländischen Notelaea-Art (Blatt- Skelete der Dikotyledonen, Taf. 24, Fig. 11) haben mehrere bogenläufige Secundär- nerven und stimmen überhaupt in der Form, Blattbeschaffenheit und Netzbildung mit dem Fossil am meisten überein. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. WVotelaea Philyrae Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 14. N. folrrs coriaceis lanceolatis, üntegerrimis, nervatione camptodroma, nervo primario valıdo prominente, recto, nerwis secundartis arcuatıs, sub angulis 45—55°, inferioribus sub angulis acutiorıbus orientibus, mar- ginem versus adscendentibus, nervis tertiarüs angulis acutis eweuntibus prominentibus, dietyodromas. } Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Dieses Blatt ist dem der vorhergehenden Art ähnlich, jedoch bedeutend kleiner und überdies durch fol- gende Merkmale verschieden. Der Primärnerv tritt verhältnissmässig stärker hervor, die unteren Secundär- nerven entspringen unter auffallend spitzeren Winkeln und die gleichfalls unter spitzen Winkeln in geringerer Zahl abgehenden Tertiärnerven treten scharf hervor und bilden ein aus grösseren polygonalen Maschen zu- sammengesetztes Netz. Das Blatt der neuholländischen Notelaea longifolia R. Brown gleicht dem fossilen fast vollständig, wodurch die-von mir schon für die fossile Flora von Sotzka nachgewiesene Repräsentation der genannten Oleaceen-Gattung in der Flora der Tertiärzeit Bestätigung findet. Ligustirum priscum Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 5. L. foliis petiolatis membranacers, lanceolatis utrinque acuminatis, integerrimis, nervatione brochidodroma, nervo primario distincto tenul, apıcem versus tenurissimo, subflexuoso, nervis secundartis tenwissimis arcuatıs, sub angulis 45—60° basılaribus sub angulo acutiore orientibus, marginem adscendentibus, nervis tertiarüis dietyodromis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Die Gattungsbestimmung dieses fossilen Blattes dürfte ebenfalls keinem Zweifel unterliegen. Es ist lan- zettförmig, mit einem kurzen Stiele versehen, an beiden Enden zugespitzt und etwas vorgezogen. Der Rand bildet am Abdrucke eine sehr feine Contour, und war demnach die Consistenz des Blattes eine zartere kraut- artige. Der Primärnerv ist schon am Ursprunge ziemlich fein, in seinem Verlaufe etwas schlängelig und gegen die Spitze zu bedeutend verfeinert, so dass man ihn daselbst nur mittelst der Loupe wahrnehmen kann. Die sehr feinen Secundärnerven sind nur an ihren Ursprungsstellen mit unbewaffnetem Auge zu sehen, sie ver- laufen im Bogen den Rand aufwärts, um mit einander zu anastomosiren; die untersten entspringen unter auf- fallend spitzeren Winkeln als die übrigen. Die Tertiärnerven bilden ein höchst feines, nur unter der Loupe wahrnehmbares Netz mit unregelmässig vieleckigen Maschen. Die umfassende Vergleichung jetztweltlicher Blattformen mit erwähntem Fossil führte mich auf die Gat- tung Zigustrum, in welcher die in Europa und am Kaukasus einheimische Art L. vulgare L. sich als die dem- selben am nächsten kommende Analogie herausstellte. Mit Ausnahme der unter spitzeren Winkeln abgehenden grundständigen Secundärnerven findet man alle Merkmale des fossilen Blattes am recenten wieder. Das Originalexemplar wird in der Sammlung des fürstlieh Lobkowitz’schen Museums zu Bilin auf- bewahrt. Fruzinuas primigenia Ung. Unger, Sylloge plant. foss. I, p. 22, tab. VII, fig. 1—8. — Gen. et spee. plant. foss. p. 431. F.samaris oblongis, obtusis, ala nervoso-striata, medio retusa, capsulam ovato-oblongam compressam aequante vel superante, foliis compositis, folrolis ovato-lanceolatis acuminatis basi inaequalbus integerrimis, ner- vatrone camptodroma, nervis secundar.ks tenwibus. Die fossile Flora des Tertiüär-Beckens von Bilin. al Vorkommen. Im plastischen Thon des Tertiär-Beckens von Bilin. Von dieser Art ist in Bilin bis jetzt nur das einzige von Unger a. a. O. abgebildete Exemplar einer Flügelfrucht gefunden worden, welches im dortigen Museum aufbewahrt wird. Die Eschenblättchen, welche mit derselben Flügelfrucht in Parschlug vorkommen und vom genannten Autor zu der obigen Art gebracht werden, habe ich unter den Pflanzenfossilien von Bilin vergebens gesucht. Unger vergleicht die fossile Frucht mit der von Fraxinus virdis Bose., die Blättehen aber mit jenen von Fraxinus tomentosa Michx. aus Nordamerika. Fraxinus macroptera Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 9; vergrössert 9 5; Fig. 10. F. samarıs lineari-oblongis obtusis, ala nervoso-striata coriacea capsulam lanceolatam compressam trıplo superante, strüs angulo acutissimo divergentibus; foliis compositis, foliolis sessilibus ovato-lanceolatis acuminatis, bası obligua acutiusculis, margine serratis, nervatione camptodroma, nervo primario recto basi prominente, apicem versus attenuato, nervis secundartis tenurssimes, sub angulıs 40—50° orientibus, nervis tertiarüis brewessimis dietyodromis. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. Die vollständig erhaltene Flügelfrucht Fig. 10 ist grösser als die der vorhergehenden Art und unter- scheidet sich durch ihre mehr lineale Form, durch die schmälere lanzettförmige Kapsel und den derberen lederartigen mehr als dreimal längeren Flügel. Mit der beschriebenen Flügelfrucht vereinige ich das Fig. 9 abgebildete an derselben Lagerstätte auf- gefundene Bruchstück eines zusammengesetzten Blattes. Man sieht daran ein kurzes Stück der Spindel, welche ein sitzendes eiförmig-lanzettliches, an der Basis schiefes fein gesägtes Blättchen trägt, dessen Ner- vation und Tracht es als ein Eschenblättehen erkennen lassen. Die feinen Seeundärnerven entspringen unter spitzeren Winkeln als bei der folgenden Art; die Tertiärnerven sind unter der Loupe wahrnehmbar, sehr kurz, ästig und gehen in ein aus unregelmässig vieleekigen Maschen zusammengesetztes Netz über, das dem von Fraxinus excelsior Ett.]. e. S.70, Fig.28, 30 am meisten gleieht. Das Blättchen ist von den ähnlichen Blätt- chen der Fraxinus rhoefoha Web. Tertiärflora, Taf. 3, Fig. 16 und der F. praedieta Heer l. ce. Taf. 104, Fig. 13 leicht zu unterscheiden, indem ersterer Art ein gröberer gekerbt-gesägter Blattrand und entfernter stehende schlingenbildende Secundärnerven, letzterer Art unregelmässig spitz und stumpf gesägte, an der Basis auffallend ungleiche Blättehen mit mehr hervortretenden und unter stumpferen Winkeln entspringenden Seceundärnerven und grobmaschigem Netze zukommen. Die Flügelfrucht Fig. 10 wird im Biliner Museum, das Blattfragment Fig. 9 in der k.k. geologischen Reichs- anstalt aufbewahrt. Fraxinus lIonchoptera Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 11, 12 und 22. F. samaris lanceolatis, utringue attenuatis apice obtusis, ala rigida eoriacea nervoso-strünta, strüs angulo acutissimo divergentibus; foliis compositis, foliolis oblongo-lanceolatis, basi obliqua acutis, apice acumı- natıs, margine serratis, nervatıone camptodroma, nervo primario prominente, recto ewcurrente, nervis secundarsüs tenurbus sub angulis 55—65° orientibus, nervis tertiariis angulo recto egredientibus, tenuis- sımis dietyodromis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Das vorliegende Fossil Fig. 11, schwach vergrössert Fig. 12, ist zweifelsohne ein Fruchtflügel einer Esche. Die Kapsel, welche nach der Basis des Flügels zu schliessen sehr schmal gewesen ist, fehlt. Durch die gleich- mässige Verschmälerung des Fruchtfiügels nach beiden Enden unterscheidet sich diese Art von den vorher- gehenden und allen bisher bekannt gewordenen fossilen Eschenarten, deren Früchte untersucht werden konnten. Von Fraxinus stenoptera Heer, mit welcher sie bezüglich der derben lederartigen Beschaffenheit des Flügels übereinstimmt, unterscheidet sie sich überdies durch den etwas schmäleren und kleineren Flügel 214 Constantin v. Ettingshausen. dessen Nerven nicht parallel, sondern so wie auch bei der vorhergehenden Art gegen den Rand zu diver- girend verlaufen; von F. primigenia Ung. unterscheidet sich unsere Art noch durch die Textur des Flügels, von F. maeroptera durch den schmäleren und kleineren Flügel. Zu dieser Frucht, welche einer neuen bisher noch unbeschriebenen Eschenart von Bilin angehört, bringe ich ein wohlerhaltenes Fiederblättehen Fig. 22, welches sich an der gleichen Lagerstätte fand und nach seinen Merkmalen nur zu Fraxinus gehören kann, aber mit keinem der bisher beschriebenen fossilen Eschenblätt- chen übereinstimmt. Es übertrifft die ziemlich grossen Blättchen von Fraxinus inaequalis Heer an Grösse und unterscheidet sich von diesen dureh die kleineren Sägezähne, mit welchen der Rand auch an der Basis besetzt ist, durch zartere Secundär- und netzläufige Tertiärnerven. Mit Fraxinus excelsifola Web., welcher Art mehr eiförmige grob gezähnte Blättchen zukommen und deren Nervation überdies durch hervortretende Randschlingen abweicht, kann unsere Art nicht verwechselt werden. Sowohl der Frucht- als wie der Blattbildung nach dürfte Fraxinus Berlanderiana De Cand., eine in Mexiko und Texas einheimische Esche als die nächst verwandte lebende Art zu bezeichnen sein. Die Originalexemplare befinden sich in der Sammlung des Biliner Museums. Ord.. LOGANIACRAE. Strychnos europaea Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 4. S. foliis petiolatis subeoriaceis ovato-elliptieis, integerrimis, basi rotundatis, quinquenerwiüs, nervo medio bası prominente, apicem versus attenuato, nervis lateralibus internis tenuibus suprabasilarıbus, arcuatıs, ramis externis approwimatis instructis ; nervis lateralibus externis basılarıbus abbreviatis, tenwissimis, nervis secundarüis paucis tenuwissimis, angulo acuto egredientibus. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales. Ein gestieltes eiförmig-elliptisches ganzrandiges Blatt von nicht derber, vielleicht kaum lederartiger Con- sistenz, dessen Mittelnerv nur an der Basis etwas hervortritt, in seinem Verlaufe jedoch so fein wird, dass man ihn nur unter der Loupe deutlich wahrnehmen kann. Erst bei genauerer Besichtigung bemerkt man jederseits zwei sehr feine bogige Seitennerven, von welchen die inneren kurz oberhalb der Basis entspringen und bei- läufig bis zur Hälfte der Blattlänge reichen, die äusseren aber am Blattgrunde entspringen und nur eine sehr kurze Strecke längs des Randes hinziehen. Von den Ersteren gehen mehrere ziemlich genäherte und fast gerade Aussennerven gegen den Rand zu ab. Seeundärnerven sind nur in den oberen zwei Dritttheilen des Blattes einige vorhanden und so wie die Spuren des Netzes nur dem bewaffneten Auge wahrnehmbar. Ich habe dieses Blatt anfänglich in die Reihe der Oinnamomum-Blätter gestellt, jedoch bei sorgfältiger Untersuchung desselben gefunden, dass es weder zu Ornnamomum noch zu irgend einer anderen Laurineen- Gattung sondern zur Gattung Strychnos gehört. Es stimmt sowohl in der Form und Textur als auch in den Merkmalen der Nervation am meisten mit dem Blatte einer bis jetzt noch unbeschriebenen asiatischen Art (s. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 26, Fig. 1) überein, welches sich von dem fossilen nur durch die vollkommen spitzläufigen Seitennerven unterscheidet. In der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Ord. APOCYNACEAE. Rauwolfia plumeriaefolia Ettingsh. Taf. XXXVI, Fie. 19. Syn. Apoeynophyllum plumeriaefolium, Ettingsh. Eocene Flora des Monte Promina, Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. VIIL, 8. 34, Taf. 9, Fig. 14. R. folüs breviter petiolatis, coriaceis obovato-oblongis basin versus attenuatis, apice rotundatıis margine inte- gerrimis ; nervatione camptodroma, nervo primario prominente, recto, nervis secundartıs distinctis Die fossile Flora des Tertiär-Bechens von Bilin. 315 Hexuosis approximatis sub angulis 70—85° orientibus ante marginem anastomosantibus, nervis tertia- rüs tenuibus, angulo subrecto exeuntibus dietyodromıs. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. An genannter Localität fand ich das vorliegende Bruchstück eines länglichen Blattes, welches in allen Merkmalen mit dem Blatte des von mir beschriebenen Apoeynophyllum plumeriaefolium aus der fossilen Flora des Monte Promina in Dalmatien übereinstimmt, so dass ich an der Gleichartigkeit dieser Reste nicht zweitle. Die Nervation ist an dem Biliner Fossil besser erhalten als an Letzterem und gestattete eine genauere Ver- gleichung mit den entsprechenden Blattgebilden der jetztweltlichen Flora. Das Ergebniss derselben führte mich zur Apocynaceen-Gattung Zawwolfia. Zwei auf Cuba einheimische Arten stehen zu der fossilen in naher Beziehung. &. nitida Linn. (Ett.]. e. S. 73, Fig. 40) durch mehr verlängerte an beiden Enden gleichmässig spitze Blätter abweichend, stimmt mit dieser in den Merkmalen der Nervation, R. Oubana De Cand. hingegen in den Merkmalen der Tracht am meisten überein; denn letztere besitzt kurzgestielte verkehrt-eilängliche an der Basis keilförmig verschmälerte, an der Spitze abgerundete Blätter von lederartiger Beschaffenheit. Das ähnliche Blatt der auf Bourbon und St. Mauritius einheimischen Ochrosza borbon:ca Gmel. hat einen längeren Stiel und feinere Secundärnerven. Apoeynophyllum helveticum Heer Tertiärflora der Schweiz Bd. II, S. 191, Taf. 154, Fig. 2, 3 unter- scheidet sich von unserer Art, mit welcher es meiner Meinung nach näher als blos generisch verwandt ist, nur durch die lanzettliche an beiden Enden verschmälerte Blattform und durch feinere weniger geschlängelte oder fast gerade Secundärnerven. Der schöne von Heer a.a. O. Fig. 2 abgebildete Zweig erinnert durch seine Tracht sehr an Rauwolfia nitida, bei welcher Art vierquirlige aber auch durch Verkümmerung häufig gegen- ständige Blätter vorkommen. Neritinium dubium Unger, Sylloge plantarum fossilium, IH, S. 17, Taf. 5, Fig. 6, von Radoboj stam- mend, ist von Apocynophyllum helvetieum Heer wahrscheinlich nicht verschieden. Das in eitirter Sylloge Taf. 5, Fig. 5 unter der gleichen Bezeichnung abgebildete Fossil von Bilin, welches mir vorliegt, und dessen Nervation durchaus nicht naturgetreu abgebildet wurde, kann keine Apocynacee sein, da es, wie ich später nachweisen werde, ein Fiederblättehen ist und zusammengesetzte Blätter bei den Apoceynaceen nicht vor- kommen. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Tabernaemontana bohemica Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 17. T. foliüs petiolatis oblongo-elliptreis, vntegerrimis, bası obtusatis, mervatione camptodroma, mervo ‚Primario valıdo prominente, recto, apicem versus paullatim attenuato, nervis secundarü's Pprominentibus ‚paullo areuatis, sub angulis 7 5—85° orientibus marginem versus attenuatıs, inter se conjunctis; nervis tertiarüis tenuibus utringue angulo acuto exeuntibus dietyodromes. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Obgleich dieses Blattfossil an der Spitze und an einem Rande verletzt ist, so bietet dasselbe eine Reihe von charakteristischen Merkmalen dar und lässt sich überdies leicht ergänzen. Das Blatt ist verhältnissmässig lang gestielt, von anscheinend etwas derber Consistenz, an der Basis und wie die Zurundung gegen die ver- letzte Spitze zu entnehmen lässt, wahrscheinlich auch an der Spitze stumpf-abgerundet. Die Neryation ist ausgesprochen bogenläufig. Aus dem ziemlich stark hervortretenden vollkommen geraden und in seinem Verlaufe nur wenig verschmälerten Primärnery entspringen die Seeundärnerven unter wenig spitzem oder nahezu rechtem Winkel. Sie laufen im Bogen und beträchtlich verfeinert gegen den Rand, um dort durch sehr zarte Schlingen untereinander zu anastomosiren. Die Tertiärnerven sind sehr fein, entspringen zu beiden Seiten der Secundären unter spitzen Winkeln und bilden ein lockermaschiges Netz. Alle diese Eigenschaften finden wir auch an dem Blatte der in Jamaica wachsenden Tabernaemontana laurifolia Linn. (Ett.1. ce. Taf. 29, Fig. 4), welchem jedoch mehr genäherte Secundärnerven zukommen. 216 Constantin v. Ettingshausen. Hinsichtlich der letzteren stimmt das ähnliche Blatt des javanischen Strophanthus diehotomus De Cand. (Ett.1.e. 8. 73, Fig. 39) besser überein, hingegen besitzt dieses Blatt eine spitzere Basis und weicht wegen der verbindenden von der Aussenseite der Secundärnerven unter auffallend spitzen, von der Innenseite der- selben unter stumpfen Winkeln abgehenden Tertiärnerven ab. In der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Apocynophyllum Areussii Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 1. A. foliis petiolatrs corvacers, lineari-lanceolatis, utrinque attenuatis, integerrimis; nervatione camptodroma, nervo primarto valıdo prominente recto, nervis secundardis prominentibus approwimatis in inferiore parte angulo recto, in superiore angulıs 70—80° egredientibus, nervis tertiarüis in latere externo angulis acu- dis eweuntibus inter se conjunctıis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Die Merkmale weisen die mir vorliegenden zusammengehörigen Blattfossilien aus dem plastischen Thone, von denen das am besten erhaltene in Fig. 1 auf eitirter Tafel abgebildet ist, den Apocynaceen zu. Der scharf ausgeprägte Rand und die stark hervortretenden Nerven zeigen die derbe lederartige Consistenz des Blattes an. Der schöne Blattabdruck ist leider an der Endspitze ein wenig verletzt; es scheint diese stumpflich gewesen zu sein. Der Stiel geht in einen mächtigen Primärnerv über, der oberhalb dem Grunde eine Dicke von 1” erreicht. Die Seeundärnerven sind stark, laufen im Bogen gegen den Rand ohne jedoch an demselben deutliche Schlingen zu bilden; sie stehen in verhältnissmässig kleinen Distanzen von einan- der und entspringen im unteren Dritttheile des Blattes unter rechtem, im übrigen unter wenig spitzem Win- kel. Die Tertiärnerven sind am Fossil stellenweise stark ausgeprägt und hervortretend. Sie entspringen von der Aussenseite der Secundären unter spitzen, von der Innenseite derselben unter stumpfen Winkeln und stossen in den Secundärsegmenten zu verbindenden Nerven zusammen. Von einem feineren Blattnetze konnte ich nichts wahrnehmen. Da dem beschriebenen sehr ähnliche Blätter bei verschiedenen Apocynaceen - Geschlechtern vorkom- men, wie z. B. bei Allamanda, Rauwolfia, Ochrosia, Plumeria, Alstonia u.s. w., so habe ich dasselbe der Sammelgattung Apoeynophyllum eingereiht, vermuthe jedoch, dass es einer jetztweltlichen Gattung an- gehört hat. Von Apocynophyllum helveticum Heer 1. e. ist obige Species durch die lineallanzettliche Blattform und die stärkeren Nerven, von A. Sismondae Massal. Studii palaeont. Taf. 32, Fig. 3 durch die stumpferen Abgangswinkel der Secundärnerven verschieden. Mit Freus lanceolata Heer, welcher Art breiter lanzett- liche Blätter und entfernter stehende unter Winkeln von 50—60° entspringende Seeundärnerven zukommen, kann man diese Art nicht verwechseln. Das Exemplar Fig. 1 gehört dem Biliner Museum, ein anderes der geologischen Reichsanstalt. Apocynophyllum Amsonia Ung. Taf. XXXVIL, Fig. 3. Unger, Sylloge piant. foss. III, S. 14, Taf. 4, Fig. 4—8. A. foliis ovato-lanceolatis acuminatis longe petiolatis subcoriaceis integerrimis tripollicaribus, nervo medio Jirmo, nervis secundartıs plus minus obsoletis tenurbus crebris, nervulis tertiarüis inter se conjunctis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Das in Fig. 3 abgebildete Blattfossil von Kutschlin stimmt mit den von Unger a. a. O. beschriebenen Fossilien von Radoboj, besonders mit Fig. 5 und 7 vollkommen überein. An unserem Exemplar ist die Ner- vation stellenweise erhalten und so wie sie Unger in Fig. 8 wiedergegeben hat. Auffallend erscheint mir, dass die untersten Secundärnerven unter viel spitzeren Winkeln abgehen als die übrigen, wie an unserer Fig. 3 und an Fig. 7 in eitirter Sylloge zu sehen ist; ein Merkmal, das für die Deutung als Apocynaceen- W Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. 217 Blätter nicht recht passt. Ich halte demnach obige Bestimmung und Artaufstellung noch für nieht hinreichend begründet. Das Originalexemplar befindet sich in der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Apocynophyllum pachyphyllum Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 18. 4. ‚Folis petiolatıs rigidis eortacers cuneato-obovatis, bası obtusıs apice rotundatis, margine ıntegerrimis, ner- vatione brochidodroma, nervo primarıo crasso versus apticem valde attenuato, nerwis secundartis tenwibus subrectis, angulis 70—85° eweuntibus, ante marginem inter se conjunctis, nervis tertiarüs haud con- spreuns. Vorkommen. Im Süsswasserkalk von Kostenblatt. Dieses Blatt zeichnet sich durch seine auffallend steife Consistenz, welche am Abdrucke deutlich aus- versprochen ist, so wie auch durch die Zurundung der Spitze und der Abstumpfung an der keilförmig geschmälerten Basis sehr aus. Der Typus der Nervation weiset es den Apocynaceen zu. Der mächtige Primärnerv verfeinert sich unterhalb der Spitze schnell. Die von einander ziemlich entfernt stehenden Secun- därnerven sind fein, fast geradlinig und entspringen im unteren Blatttheile unter nahezu rechtem, im übrigen unter wenig spitzem Winkel. Die sehr feinen Schlingenbogen stehen dem Rande nahe. Von den bisher beschriebenen fossilen Pflanzen sind einige hervorzuheben, welche mit der in Rede ste- henden Pflanze verwechselt werden könnten. Apocynophyllum helveticum Heer und das damit wohl zu ver- “ einigende Neritinium dubium Ung. Syll. II, Taf. 5, Fig. 6 unterscheidet man schon durch die spitze Blatt- basis und die mehr genäherten zahlreicheren Secundärnerven hinreichend sicher; Apocynophyllum lanceola- tum Ung. durch die lang verschmälerte Basis und die stärkeren entfernter stehenden Secundärnerven. Laurus Swoszowierana Ung. und L. Agathophylium Ung. sind durch die Blattbasis und Nervation verschieden. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Apocynophyllum Cynanchum Ung. Taf. XXXVI, Fig. 16. Unger, Sylloge plant. foss. III, p. 14, tab. IV, fig. 18. 4. folio bası lata orbieulari integerrimo longe petiolato, nervo primarvo valıdo, nerwis secundariüs subtilibus, nervulis interstitialibus inter se conjunctis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Das hier in Fig. 16 abgebildete Blatt wurde bereits von Unger am eitirten Orte abgebildet und be- schrieben. Es hat jedoch dort, trotzdem dass die wohlerhaltene Nervation desselben schon dem unbewaff- neten Auge deutlich wahrnehmbar ist, eine sehr mangelhafte Darstellung gefunden, was wohl der Zeichnungs- methode mittelst lithographischer Kreide zuzuschreiben ist, welche sich zur Darstellung der zarteren Netze durchaus nicht eignet. Ich gebe im Folgenden eine ausführlichere Beschreibung der Nervationsverhältnisse, welche wir in Unger’s Abhandlung vermissen. Der lange Stiel geht in einen starken Primärnerv über, welcher von der halben Länge der Blattfläche an sich rasch verfeinert und schlängelig gegen die Spitze zu verlauft. Die Secundärnerven entspringen im untersten Theile unter nahezu rechtem, im übrigen unter 70 bis 80°. Sie sind ziemlich fein und ziehen auffallend geschlängelt gegen den Rand um dort mit einander durch Schlingenbildung zu anastomosiren. Einige spalten sich vorher gabelig. Die Schlingenbogen sind sehr fein ungleich und nach aussen von einigen kleineren Schlingenmaschen umgeben. Die Secundärsegmente sind ungleichförmig länglich, die unteren gegen den Primärnerv zu etwas verschmälert. Die sehr feinen netzläu- figen und verbindenden Tertiärnerven gehen bei den unteren Secundären an der Aussenseite unter spitzen, an der Innenseite unter stumpfen Winkeln, hingegen bei den mittleren und oberen zu beiden Seiten unter rechtem Winkel ab. Sie entsenden zahlreiche Quaternärnerven, welehe ein ziemlich entwickeltes aus im Um- risse rundlichen Maschen zusammengesetztes Netz bilden. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 28 218 Öonstantin v. Ettingshausen. Die Deutung dieses Fossils als Apoeynacee scheint mir manchen Zweifel übrig zu lassen. Das von Ungera.a. 0. Fig. 19 zur Vergleichung beigefügte Apocynaceen-Blatt zeigt weder der Form noch der Ner- vation nach eine befriedigende Ähnlichkeit. Freilich liegt das letztere nur in einer mangelhaften Handzeich- nung vor, während der „allzu naturgetreue* Naturselbstdruck von dem genannten Autor beharrlich ver- schmäht wird. In der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Echitonium superstes Ung. Taf. XXXVI, Fig. 21. Unger, Gen. et spec. plant. foss. p. 432. — Sylloge plant. foss. III, p. 18, tab. V, fig. 11. E. folieulis magnis duos pollices longis et pollicem latis ovatis obtusis umbillicatis longitudinahter striatis, seminibus oblongis compressis subeostatis coma subtili quadruplo longrore coronatıs. Vorkommen. Im Menilitopal des Schiehower Thales. Dass der vorliegende mit einem Haarschopf versehene Same den Apocynaceen eingereiht werden muss, dürfte kaum einem Zweifel unterliegen. Ich glaube, dass das von Heer l. ce. unter der Bezeichnung Oypselites costatus auf der Taf. 101, Fig. 9 abgebildete Fossil, welches in allen Eigenschaften mit dem erwähnten Samen aus dem Menilitopal übereinstimmt, ebenfalls ein Apoeynaceen-Same ist und vielleicht zu obiger Art gehört. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Echitonium cuspidatum Heer. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 192, Taf. 154, Fig. 4-6. — Lignite Formation of Bovey Tracey, p. 50, Taf. 13, Fig. 32, 5; Taf. 14, Fig. 12 c. E. foliis membranaceis lineari-lanceolatıs apice euspidatis integerrimis, nervis secundariis numerosis campto- dromis, arcis margine approximatis areis reticulatis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Unter den von der oben bezeichneten Localität herstammenden Pflanzenfossilien fand sich ein Blattfrag- ment, welches mit dem von Heer in dessen Schrift „On the lignite Formation of Bovey Tracey“, Taf. 13, Fig. 5 abgebildeten Blattfragmente in allen Merkmalen übereinstimmt. Ich hielt es desshalb für überflüssig eine Abbildung davon in die Tafeln aufzunehmen. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Nerium bilinicum Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 20; Taf. XXXVII, Fig. 2. N. foliis coriaceis lineari-lanceolatis utrinque attenuatis, integerrimis, nervatione camptodroma, nervo pri- marto valido, recto, nervis secundareis sub angulıs 55—65° orientibus, numerosis tenuibus rectis valde approximatis, nervis tertiar.is haud conspieurs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Von dieser interessanten Art liegen zwei Blätter vor. Das Eine, etwas breitere im Umrisse vollständig, zeigt die Nervation nur mangelhaft und stellenweise erhalten; das Andere ist an der Basis verletzt, lässt jedoch die charakteristische Ner.um-Nervation deutlich erkennen. Als die nächst verwandte lebende Art bezeichne ich Nerium odorum Soland., welche im nördlichen Ostindien wächst. Folgende verwandte fossile Arten sind von der beschriebenen zu trennen: Eehithonium ceusprdatum Heer l. e. unterscheidet sich durch häutige Blätter und entfernter stehende bogige Secundärnerven; Apoey- nophyllum helveticum Heer l.e. besitzt breitere lanzettförmige Blätter und minder genäherte Secundärnerven. Neritinium longifolium Ung. Sylloge plant. foss. III, Taf. V, Fig. 4 weicht durch die feine Zahnung des Ran- des an der Blattspitze und ebenfalls durch weniger genäherte Secundärnerven von unserer Art ab; Nerium Die fossile Flora des Tertiür-Beckens von Bilin. 219 stirracum Ettingsh., eine noch unbeschriebene Art der fossilen Flora von Leoben in Steiermark, hat breitere Blätter und bogig gekrümmte Secundärnerven. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. CLASS. NUGULIFERAE, Ord. VERBENACEAE. Pelraea borealis Ettingsh. Taf. XXXVIL, Fig. 18. P. foliis coriaceis, breviter petiolatis elliptieis, utringue obtusvs integerrimis, nervatione brochidodroma, nervo primario valıdo recto, nervis secundariis prominentibus, arcuatıs sub angulis 60—70° orientibus, ner- vis tertiarüs distinetis in latere externo sub angulis acutis exeuntibus, inter se conjunctis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Das in Fig. 15 dargestellte Blatt ist zwar verletzt, liess sich jedoch leicht ergänzen. Der Abdruck ver- räth eine lederartige Consistenz, der Umriss ist regelmässig elliptisch; der nur an wenigen Stellen hinrei- chend scharf erhaltene Rand zahnlos. Die abgerundete Blattbasis steht mit einem sehr kurzen Stiele in Ver- bindung. Der Primärnerv tritt verhältnissmässig mächtig hervor und läuft vollkommen geradlinig und nur unbedeutend verschmälert gegen die Blattspitze. Die Seeundärnerven sind stark, gegen den Rand zu bogig gekrümmt; die Schlingenbogen mit einigen Aussenmaschen versehen; die Seeundärsegmente ziemlich gleich- breit. Die Tertiärnerven treten noch scharf hervor und entspringen von der Aussenseite der Secundären unter spitzen, von der Innenseite unter stumpfen Winkeln. Sie begrenzen längliche rhombische Tertiärsegmente, welche hervortretende Netzmaschen einschliessen. Das Blatt von Petraea volubilis Jacgq. (Ett. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 28, Fig. 3), eines in Brasilien und Westindien einheimischen Schlingstrauches, zeigt mit dem beschriebenen Blatte sowohl der Tracht wie auch der Nervation nach so grosse Ähnlichkeit, dass ich das Vorkommen der Gattung Petraea für die fossile Flora von Bilin ohne Bedenken annehme. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Vitex Lobkowitzii Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 4. V. foliis compositis petiolatis unifololatis, foliolis coriacers, obovatıs, bası subobligua acutis, margine inte- gerrimis vel remote dentieulatıs ; nervatione brochidodroma, nervo primarıo prominente, recto, nerwıs secundarüüis distinctis arcuatis subflexuosis remotis, inferioribus sub angulis 40—50°, mediis et supervor:- bus sub angulis 70—80° orientibus, segmentis secundarüs oblongis, arcubus laqueorum prominentibus maculıs externis instructis, nervis tertiarus distinctis simpleibus vel furcatis, in latere externo angulıs acutıs in interno angulis obtusis exeuntibus, inter se conjunchs, segmenta oblonga formantıbus, nervts quaternarüıs numerosıs utrinque angulo recto divarıcatıs, rete tenerrimum includentibus. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales. Schon die Tracht dieses Blattgebildes, die etwas ungleiche Entwickelung der Blattseiten, die wenn auch nur sehr geringe Asymmetrie der Basis, die bemerkbare Ungleichheit der Abgangswinkel an den einander gegen- überstehenden Secundärnerven gibt der Vermuthung Raum, dass man ein Theilblättehen vor sich habe. Diese Ansicht erhält aber eine wesentliche Begründung durch die Art der Verbindung der Blattfläche mit dem Stiele. Die genauere Untersuchung mittelst der Loupe zeigte nämlich, dass der Stiel in den Primärnerv der Lamina sich nicht allmählich fortsetzt, sondern an der Verbindungsstelle bedeutend dieker ist als dieser und plötzlich wie abgebrochen endigt. Die Grenze zwischen Stiel und Primärnerv ist durch eine deutlich erkenn- bare Einschnürung oder Gliederung bezeichnet. Der Abdruck verräth eine lederartige Blatt-Consistenz; er ist an der Spitze zwar etwas verletzt, lässt jedoch die Ergänzung zu. Das Blatt ist im Umrisse verkehrt 25 * 220 Constantin v. Ettingshausen. eiförmig, an der Basis spitz. Der Rand enthält nur in der Nähe der Spitze ein Paar stumpfe Zähnchen. Der Primärnery und die Seeundärnerven treten scharf hervor; letztere sind ziemlich lang bogig, ein wenig schlängelig, besonders gegen den Rand zu, längs dem sie eine kurze Strecke fortziehen und durch Schlingenäste mit ein- ander anastomosiren. Die unteren Seeundärnerven sind einander mehr genähert und entspringen unter spitzeren Winkeln als die mittleren und oberen. Die langen Segmente, welche selbe begrenzen, sind gegen den Rand zu allmählich verschmälert, die hervortretenden Schlingenbogen mit grösseren Aussenmaschen besetzt. Die Tertiärnerven entspringen von der Aussenseite der secundären unter spitzen, von der Innenseite unter stumpfen Winkeln, sind ungetheilt und gabelspaltig, verbindend, gegen den Primärnerv zu auffallend bogig, zwischen den Seeundärnerven wenig schlängelig. Die Tertiärsegmente sind meist länglich-rhombisch, sie schliessen die unter rechtem Winkel abgehenden quaternären ein, welche ein zierliches aus sehr kleinen rundlichen Maschen zusammengesetztes Netz bilden. Dieses interessante in Fig. 4 abgebildete Blattfossil, dessen Nervation bis ins feinste Detail erhalten ist, erforderte behufs der Bestimmung eine mühevolle und weitgehende Untersuchung, da ich auf die Zusammen- setzung des Blattes keine Rücksicht nehmend, hauptsächlich die Merkmale der Tracht und Neryation ver- glichen habe, ähnliche Blattgebilde aber in vielen umfangreichen Ordnungen aus den verschiedensten Classer vorkommen, wie z.B. bei den Cupuliferen /@wercus), Moreen (Fieus), Artocarpeen, Polygoneen, Nyctagineen, Laurineen, Daphnoideen, Compositen, Rubiaceen, Lonicereen, Oleaceen, Loganiaceen, Apocynaceen, Ascle- piadeen, Verbenaceen, Bignoniaceen, Myrsineen, Ebenaceen, Araliaceen, Ampelideen, Magnoliaceen, Stereu- liaceen, Hyperieineen, Malpighiaceen, Pittosporeen, Celastrineen, Rhamneen, Euphorbiaceen, Juglandeen, Anacardiaceen, Combretaceen. Nachdem ich in allen genannten Ordnungen umfassende Vergleichungen ange- stellt, entschied ich mich für das Verbenaceen-Geschlecht P:tex, in welchem mehrere Arten in der Blattform und Nervation der fossilen Pflanze nahe kommen, einige sogar fast vollständig gleichen. Bei Vizex kommen mit wenigen Ausnahmen handförmig zusammengesetzte Blätter vor und die Mehrzahl derselben hat gestielte Blättchen. Bei jenen Arten, die einfache Blätter haben, wie bei V. punetata De Cand,, V. Gardneriana Sehauer, V. ignum vitae Cunn., V. Boyeri De Cand., V. chrysoclada Boyer, V. sexden- tata W all. ist entweder die Blattläche mit dem Stiele gelenkig verbunden oder der Blattstiel gegliedert, daher die Blätter dieser Arten eigentlich als zusammengesetzt zu betrachten sind; das mittlere Blättchen bildet das scheinbar einfache gestielte Blatt, während die Seitenblättehen verkümmert sind. Dies entspricht unserem Fossil vollkommen. Von den oben genannten Arten, deren Blättchen auch meistens mit einzelnen Zähnchen besetzt sind, stehen Vzex punetata De Cand., auf den Moluecen einheimisch, und besonders V. Gardneriana Schauer aus Brasilien der Fossilen nahe, unterscheiden sich aber durch die schmälere Blattform. Von den Arten mit gefingerten Blättern haben mehrere länger gestielte Blättchen, so z. B. Vitex bieo- !or Willd., V. Negundo Linn., V. timoriensis Walp., V. Bahiensis Schauer, V. orinocensis Kunth,, V. bignoniordes Kunth, V. divaricata Sw., V. littoralis A. Cunningh., V. Cunninghami De Cand., V. saligna Roxb., V. leueoxylon Linn., V. vestita Wall., V. cuneata Schum. et Thonn. Unter diesen fanden wir welche, deren Blättchen in Bezug auf Form und Nervation dem Fossil sehr ähnlich sind und zwar V. orz- nocensis aus Venezuela, V. Litoralis von Neuseeland und FV. cuneata aus Guinea. Von den Arten mit kürzer gestielten oder sitzenden Blättchen haben mit demselben eine sehr bemer- kenswerthe Ähnlichkeit: V. Vauthieri De Cand. aus Brasilien, V. umbrosa Sw. einheimisch in Jamaika, Guiana und Surinam, und FV. sericea Poepp. von Chile. (S. Ettingsh. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 32.) Mag man nun dem Fossil einen gegliederten Stiel zuschreiben oder nicht, in jedem Falle findet man die nächst verwandten Analogien in dem Geschlechte Vziex. Das Originalexemplar wird in der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin auf- bewahrt. | j Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. 221 Ord. CORDIACEAE. Cordia bilinica Ettinzsh. | Taf. XXXVII, Fig. 21; vergrössert 21 2. (. foliis petiolatis coriaceis, elliptico-oblongis, basi subacutis apice obtusis, integerrimis, scabris, nerro pri- 3 - mario valido, recto exeurrente, cum petiolo supra tuberculato-aspero, nerris secundaris angulo acuto E egredientibus, tenuissimis, approximatis. 2 Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Ein ziemlich lang gestieltes längliches ganzrandiges Blatt von derber lederartiger Beschaffenheit, welehes man bei oberflächlicher Betrachtung für ein Sapotaceen-Blatt halten könnte. Es ist jedoch die Oberfläche von äusserst feinen dicht gedrängten Körnchen rauh; der Stiel und der ganze Primärnerv aber sind mit etwas grösseren Körnchen oder Höckerchen dicht besetzt, eine Eigenschaft, die den Sapotaceen-Blättern fremd ist. (Siehe die Vergrösserung Fig. 21 5.) Aus dem starken geraden Primärnerv, welcher erst eine kurze Strecke unterhalb der Spitze sich schnell verfeinert, entspringen unter Winkeln von 55—65° sehr feine nur mittelst der Loupe wahrnehmbare Seeundärnerven. Sie sind nur an wenigen Stellen des Blattes erhalten und stehen ziemlich gedrängt. Unter den jetztweltlichen Pflanzen fand ich nur bei den Ordnungen der Cordiaceen und Asperifolien, besonders aber im Geschlechte Cordia Blätter, welche mit dem vorliegenden fossilen verglichen werden können. Cordia guinens:s Thonn., C. senegalensis Juss., C. Perrottetiana A.De Cand u. e. A. kommen in den Merkmalen des Blattes der fossilen Pflanze dermassen nahe, dass ich in derselben einen Repräsen- tanten dieses Geschlechtes zu erkennen glaube. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. a Ben oa L Ord. ASPERIFOLIAE. Genus HELIOTROPITES Eittingsh. Drupa tetrapyrena, pyrenis unilocularibus, monospermis osseis, laeribus, breriter rosirafis. Heliotropites Reussii Eitinzsh. Ta£ XXXVI, Fig. 7—12 und 19; vergrössert 7 5 und 192. - JH. pyrenis inaequalibus oriformibus compressis rel subglobosıs, nitidis; Joliis coriaceis confertıssime granu- losis, linearibus, integerrimis; nervatione camptodroma, nerro primario valıdo prominente recto, nerris secundarüis tenuissimis, sub angulis 70— 80° orientibus eurratis marginem versus adscendentibus; nercıs tertiarüs paucis abbreviatis vel vix conspieuis angulo subreeto egredientibus. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales, ziemlich häufig; im plastischen Thon von Priesen, sehr selten. Unter den Früchten und Samen, welche Herr Prof. Reuss in dem Menilitopal des Schiehower Thales sammelte, von denen mehrere bereits im Vorhergehenden beschrieben wurden, fanden sich auch die wohl- erhaltenen Fig. ”—12 abgebildeten samenähnlichen Fossilien. Die Grösse derselben schwankt von der eines Hirsekorns bis zu der einer kleinen Erbse. Die Form ist sehr ungleich, bald fast kugelig, bald eiförmig, bald elliptisch und mehr oder weniger zusammengedrückt. Im Bruche zeigt sich die feste dieke beinartige Schale. Die Oberfläche ist vollkommen glatt und bei den meisten glänzend. An den vollständig erhaltenen Exem- plaren bemerkt man eine kleine Zuspitzung, einen kurzen Schnabel. Ich hielt diese Fossilien anfänglich für Kornfrüchte von Gramineen und glaubte in den verschiedenen Formen mehrere Arten derselben unterscheiden zu können. Doch wurde ich durch zahlreiche Uebergänge zwischen diesen und insbesondere dureh das inte- ressante in Fig. 7 (7 5 vergrössert) abgebildete Fossil, welches vier verschiedene Formen dieser Früchtehen im Zusammenhang zeigt, bald eines Anderen belehrt. Eine solche Fruchtbildung kann man nur bei den Aspe- rifolien finden und zwar haben wir es im vorliegenden Falle entweder mit einer aus vier getrennten Nüsschen 222 Constantin v. Ettingshausen. zusammengesetzten Frucht oder mit einer viersteinigen Pflaume zu thun, wie sie bei Ehretia, Khabdia, Beur_ 'eria, Messerschmidtia, Coldenia, Heliotropium u. a. Gattungen aus der Unterordnung der Ehretiaceen vorkom- men. Da unsere Früchtehen an der Basis weder auffallend abgestutzt noch daselbst mit einem hervortretenden Rand oder Ring versehen sind, mit welchem sie auf dem Fruchtboden befestigt gewesen wären, so entschied ich mich für die letztere Annahme. Ich konnte diese Steinfrucht keiner der bis jetzt aufgestellten Gattungen einreihen, glaube jedoch, dass sie der Frucht von Heliotropium am nächsten kommt. Von den hier abgebil- deten Exemplaren stammen die einzelnen Steinkerne Fig. 8, 9, 12 und 13 so wie das instructive Stück mit den ‚ier zusammengehörigen Steinkernen aus dem Menilitopal. Fig. 10, das einzige Exemplar eines Steinkernes lieser Art, welches bis jetzt aus dem plastischen Thon von Priesen zum Vorschein kam, sieht dem Borra- jinites induratus Heer. e. Bd. II, Taf. 153, Fig. 55 ähnlich, weicht aber in der Form und Grösse davon ab. Im Menilitopal des Schichower Thales wurde das Fig. 19 abgebildete Mittelstück eines derben leder- artigen breitlinealen ganzrandigen Blattes aufgefunden, welches nirgends passender als zur Ordnung der Asperifolien gestellt werden kann, und wohl höchst wahrscheinlich mit obigen Früchten zu Einer Art gehört. Es zeichnet sich dieses Blatt durch seine rauhe Oberfläche sehr aus. Bei der Betrachtung mittelst der Loupe (s. d. Vergrösserung Fig. 19 5) bemerkt man dicht aneinander gereihte Wärzchen, welche bei vielen Asperi- folien die Blattoberfläche bekleiden. Die Nervation ist ausgesprochen bogenläufig. Aus einem stark hervor- tretenden Primärnerv entspringen sehr feine, nach dem Blattrande bogig aufsteigende Secundärnerven unter wenig spitzem Winkel und in geringen Distanzen. Sie anastomosiren unter einander mit ihren nur unter der Loupe wahrnehmbaren randläufigen Enden, so dass die Secundärsegmente in lange Spitzen auslaufen. Die kurzen Tertiärnerven gehen von beiden Seiten der Secundären unter nahezu rechtem Winkel in geringer Zahl ab und verlieren sich zwischen den Wärzchen. Sämmtliche Originalexemplare werden im Museum Sr. Durchlaucht des Fürsten Ferdinand von Lob- ko witz zu Bilin aufbewahrt. Heliotropites acuminatus Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 20. H. foliis submembranaceis confertissime granulosis hirsutisque, linearı-lanceolatıs, utringue longe acuminatıs, integerrimis; nervatione hyphodroma, nervo primario bası dilatato, apıcem versus valde attenuato, vix distincto. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Die Verwandtschaft des vorliegenden Blattes mit dem der oben beschriebenen Art ist unverkennbar. Es charakterisirt sich dasselbe jedoch durch eine Reihe von Merkmalen als einer besonderen Art angehörig. An seiner Oberfläche sieht man bei Betrachtung unter der Loupe dicht aneinander stehende feine Körnchen, die aber nicht so deutlich abgegrenzt, vielmehr durch einen Überzug verdeckt erscheinen. Die Form ist lineal- lanzettlich, in eine langgezogene Spitze allmählich verschmälert. Der zahnlose Blattrand bildet am Abdrucke eine keineswegs so scharf hervortretende Contour, wie bei dem der obigen Art, daher für dieses Blatt eine dünnere krautartige oder fast häutige Consistenz angenommen werden muss. Die Nervation ist gewebläufig, der nur allein sichtbare Primärnerv im unteren Theile der Blattfläche verhältnissmässig breit, aber flach, in seinem Verlaufe allmählich verfeinert und unterhalb der Spitze kaum deutlich wahrnehmbar. Das Originalexemplar befindet sich in der Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. CLASS. PERSONATAE. Ord. BIGNONIACEAE. Tecoma austriaca Ettingsh. Taf. XXXVIL, Fig. 16. T. folis pinnatis, foliolis sessilibus ovato-ellipticis coriacers, bası inaequali paullo eoarctatis, apıce emar- ginatis, margine serratis, nervatione camptodroma, nervo primarto tenui, recto, nervis secundar.üs tenwis- simis arcuatis approximatıs, nervis tertiarüis obsoletis. Die fossile Flora des Tertär- Beckens von Bilin. 223 Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein kleines Fiederblättchen von lederartiger Consistenz. Die Basis ist ziemlich auffallend schief und durch eine kurze Verschmälerung etwas vorgezogen. An der abgerundeten Spitze ist das Blättchen seicht ausgerandet. Der Rand ist klein gesägt. Aus dem feinen geraden Primärnerv gehen die sehr feinen, nur mittelst der Loupe sichtbaren Seeundärnerven unter spitzen Winkeln ab. Sie sind einander genähert und laufen im Bogen gegen den Rand. Tertiärnerven sind nicht sichtbar. Das beschriebene Fossil stimmt mit seitenständigen kleinen Fiederblättehen einiger Bignoniaceen, besonders der Gattungen Tecoma und Jacaranda am meisten überein. Die Blättchen von Jacaranda borealis Ettingsh. Tertiärflora von Häring, Taf. 20, Fig. 12—20. und von der mit derselben zunächst verwandten J. euspidifolia Mart. aus Brasilien gleichen dem fossilen in der Form und Tracht nahezu, unterscheiden sich aber von demselben durch den ungezähnten Rand. Die jetzt lebenden Jacaranda-Arten mit gesägten Blättehen, wie J. puberula Cham., J. semiserrata Cham., J. endotricha D. Cand. u. A. weichen bezüg- lich der Form der letzteren mehr ab, daher ich die nächst verwandte jetztlebende Analogie des Fossils im Geschlechte Tecoma suchte. Ich bezeichne als solche die am Cap der guten Hoffnung und am Port Natal vor- kommende T. capenss Lindl. (Ett. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. XXX, Fig. 1.) Sammlung des Biliner Museums. CLASS. PETALANTHAE. Ord. MYRSINEAE. Myrsine doryphora Uns. Taf. XXXVII, Fig. 5, 6 und 13. Unger, Sylloge plant. foss. II, p. 19, tab. VI, Fig. 1—10. Syn. Apoeymophyllum lanceolatum Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 434. | M. foliis lanceolatis vel ovato-oblongis utrinque attenuatıs breviter petiolatis integerrimis coriaceis, nervo pri- mario valido, nervis secundarüs tenurbus angulo acuto e nervo primario eworientibus ramosis vel obso- letis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Das Blattfossil Fig. 5 von Kutschlin stimmt nach seiner Nervation und wohl auch in der Form des Blattes, die leicht ergänzt werden kann, und in der Textur, die anscheinend lederartig war, mit den Blättern dieser Art vollkommen überein. Die wohlerhaltene Nervation, welche der Autor dieser Speeies mit einigen Terminis abfertigte, zeigt einen geraden, ziemlich starken gegen die Spitze zu rasch verschmälerten Primär- nerv, aus welchem zahlreiche feine einander genäherte, theils bogige, theils etwas geschlängelte Seceundär- nerven unter Winkeln von 55— 70° entspringen. Dieselben spalten sich erst vor dem Rande gabelförmig und anastomosiren durch deutlich hervortretende Schlingenbogen unter einander. Die Tertiärnerven gehen zu beiden Seiten der Secundären unter spitzen und stumpfen Winkeln unregelmässig ab, sind kurz und netz- läufig. Hierher bringe ich ferner die aus dem gleichen Fundorte stammenden Blätter Fig. 6und 13. Sie sind zwar schmäler lanzettförmig und lassen ausser dem starken Primärnerv keine Nerven wahrnehmen, auch fanden sich bis jetzt in Bilin keine Übergänge zu der eben beschriebenen Form; doch liegen solche aus Radoboj vor, wenn die von Unger a. O. Taf. 6, Fig. 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8 abgebildeten Blätter wirklich zu seiner Myr- sine doryphora gehören, was ich einstweilen annehme. Warum aber die in der Sylloge III, Taf. 7, Fig. 15 und 17 als Myrsine Centaurorum Ung. bezeichneten Blätter nicht ebenfalls dieser in der Blattform veränder- lichen Art eingereiht worden sind, da z. B. Fig. 15 mit Fig. 2 auf Taf. 6 1. e. vollkommen übereinstimmt, ver- mag ich nicht einzusehen. Sammlung des Biliner Museums. 224 Constantin v. Ettingshausen. Myrsine Plejadum Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 24. M. folüüs petrolatıs subcorvaceıs, obovato-oblongıs irregulariter remote dentatis, bası attenuatıs apice obtusis ; nervatsone camptodroma nervo primarro bası prominente, ewcurrente recto; nervis secundarüs angulis acutıs ewortentibus tenurbus, nervis tertiarlis obsoletis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein verkehrt-eilängliches Blatt von anscheinend zarterer jedoch des dicken Primärnervs wegen vielleicht von annähernd lederartiger Beschaffenheit. Der Grund ist verschmälert, der Stiel am vorliegenden Abdrucke abgebrochen. Der Rand ist unregelmässig mit einigen grösseren und kleineren Zähnen besetzt. Die Nerva- tion zeigt einen geraden an der Basis starken, gegen die Spitze zu bedeutend verfeinerten Primärnerv und feine fast gerade unter spitzen Winkeln abgehende wahrscheinlich genäherte Secundärnerven, von denen aber der mangelhaften Erhaltung des Fossils wegen nur wenige sichtbar sind. Vergleicht man das beschriebene Fossil mit dem Blatte von Myrsine variabihs R. Brown. (Ett. Blatt- Skelete, Taf. 35, Fig. 5, 8) aus Neuholland, so wird man über die nahe Verwandtschaft dieser Arten nicht im Zweifel sein. Die Nervation, so viel von derselben der Vergleichung zugänglich, die Blattform und Zahnung des Randes stimmen an beiden sehr wohl überein, nicht aber die Blatttextur, welche bei der lebenden Art derber ist. Sammlung des Biliner Museums. Myrsine clethrifolia Sap. Taf. XXXVIII, Fig. 3—5. Saporta, Etude sur la vegetation du Sud-Est de la France ä l’&poque tertiaire. Ann. des Seienc. nat. 4. ser. Bot. Tome 19, p- 72, pl. s, fig. 8. M. folüis coriaceis, petrolatıs, oblongo-elliptiers, acuminatis, subserratis; nervo primario distincto, nervis secundarvüis obliquis, curvatıs ramoso-retieulatis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Von den hier abgebildeten Blättern gleichen Fig. 3 und Fig. 5 dem von Saporta a. O. abgebildeten Blatte in der Form, Zahnung des Randes und Zuspitzung vollkommen. Die Secundärnerven scheinen an den Blättern von Kutschlin etwas feiner zu sein, was wohl auf Rechnung der etwas kleineren Blattform fallen dürfte, stimmen aber in der Richtung und Verästelung mit dem Blatte von Saint-Zacharie sehr gut überein. Das Blatt Fig. 4 von Kutschlin aber verräth eine derbere Blattbeschaffenheit und zeigt kaum Spuren von Seeundärnerven, so dass ich, obgleich es in der Form, Verschmälerung der Basis und Spitze, der Länge des Stieles und in der Zahnung des Randes ganz gut zu den eben Erwähnten passt, doch über die Richtigkeit der Deutung desselben im Zweifel bin. Vorläufig mag es bei obiger Art seinen Platz finden, bis glücklichere Funde vielleicht eine genauere Interpretation ermöglichen. In der Sammlung des Biliner Museums. Myrsine Heerii Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 11. M. folvis membranaceis obovato-lanceolatis, serratis, bası angustatis, nervo primarıo temur bası distincto, apicem versus subevanescente, nervis secundartrs tenuissimis rectis angulis acutıs eworientıbus, numerosıs approsimatis, nervis tertiarüis obsoletıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. - Ein kleines lanzettförmiges an der Basis verschmälertes Blattfossil von zarter Beschaffenheit, welches dem von Heer in der „Tertiärflora der Schweiz“ Bd. IH, S. 16, Taf. 103, Fig. 12 unter der Bezeichnung Myrsine tenuifolia beschriebenen und abgebildeten Blatte sehr ähnlich ist. Doch unterscheidet sich das Blatt von Locle durch den feiner gesägten Rand, die bogenläufigen verästelten Secundärnerven und die verhältniss- Die fossile Flora des Tertiär- Beckens von Bilin. 225 mässig breitere Form. Das Blatt von Kutschlin zeichnet sich durch den feineren unterhalb der Spitze fast verschwindenden Primärnerv und die zahlreichen sehr feinen geraden und einander genäherten Seeundär- nerven aus. Der Abdruck zeigt an der Basis einen sehr kurzen Stiel, welcher aber abgebrochen zu sein scheint. Sammlung des Biliner Museums, 4 Myrsine europaea Ettingsh. Taf. XXXVI, Fig. 22. Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, Abhandl. d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. II, 3, S. 60, Taf. 21, Fig. 2. M. foliis obovato-ceuneatıs, brewviter petiolatis, coriacers apice denticulatis, bası integerrimis, nervo primarıo distincto recto, eweunrente, nervis secundarüis vw conspieuns. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Das vorliegende Blatt Fig. 22 ist zwar nieht unbedeutend grösser als das Blatt der Myrsine europaea von Häring stimmt jedoch mit demselben in allen übrigen Eigenschaften dermassen überein, dass ich es der genannten Art ohne Bedenken einreihe. Myrsine afrıcana L. vom Cap der guten Hoffnung und M. retusa Ait. (Ett. 1. e. Taf. 22, Fig. 3) von den Azoren bezeichnete ich als die nächst verwandten Analogien derselben. Von den bisher beschriebenen fossilen Arten ist Myrsine Draconum Ung., fossile Flora von Sotzka, Taf. 22, Fig. 3, welche am vorderen Rande gezähnelte,, am hinteren jedoch ganzrandige Blätter besitzt, unserer Art jedenfalls nahe verwandt, aber durch die in einen Stiel stärker verschmälerte Basis von derselben verschieden. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Myrsine celastroides Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 14 und 17. Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, 1. ce. S. 60, Taf. 21, Fig. 3. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 16, Taf. 103 Fig. 14. — Massalongo, Studii sulla Flora fossile del Senigalliese, p. 291, t. 35, f. 12 a, 2. M. foliis bremiter petrolatıs coriacers, oblongis, bası attenuatıs, serrulatis, nervo primarıo distincto, recto, ner- vis secundarüis subtilissimis, angulo acuto egredientibus. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. An bezeichneter Localität wurde ein längliches am Rande gezähneltes Blatt Fig. 14 von anscheinend lederartiger Textur gefunden, welches seiner Form und Grösse nach dem Blatte Fig. 14 d in Heer’s eitirtem Werke vollkommen entspricht. Es ist sehr kurz gestielt und von einem nur am unteren Theile erhaltenen Primärnerv durchzogen, von dem einige sehr feine Seeundärnerven unter spitzen Winkeln abgehen. Später fand sich ein zweites derartiges Blatt Fig. 17, welches mit obigen übereinstimmt. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Myrsine Philyrae Ettingsh. Taf. XXXVIL, Fig. 27. M. folvis minimis brewissime petrolatıs coriaceis, subrotundis, remote dentieulatis, nervo primario tenul recto evanescente, nervis secundarüs tenuissimis angulo acuto egredientibus, vın conspreuis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Entspricht der Myrsine radobojana Ung. Sylloge III, Taf. VII, Fig. 1, 2, unterscheidet sich aber durch das noch kleinere, rundliche Blatt, die abgerundete sehr kurz gestielte Basis und die sehr kleinen nur mittelst der Loupe wahrnehmbaren Randzähnchen. Der feine gerade Primärnerv verschwindet unterhalb ‚der Spitze. Von den Seeundärnerven sind ihrer Feinheit wegen nur wenige am Fossil erhalten geblieben; sie entspringen unter spitzen Winkeln und zeigen denselben Verlauf wie bei der genannten verwandten Art. Sammlung des Biliner Museums. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 29 226 Constantin vw. Ettingshausen. Myrsine microphylla Heer. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. II, S. 16, Taf. 103, Fig. 122, e. M. foliis membramaceis , breviter obovatıs, bası cuneatim angustatis, apice rotundatis, serrulatis, nervis secundarüs angulo acuto egredientibus, ramosis. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Ein kleines Blättchen von zarter Textur, welches sich an oben bezeichneter Lagerstätte fand, stimmt in allen Eigenschaften mit dem in Heer’s Tertiärflora 1. e. abgebildeten Fossil dieser Art überein, wesshalb ich keine Abbildung davon gebe. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Pleiomerites reticulatus Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 6; vergrössert 6 2. M. fohis petiolatıs, coriaceis, obovato-lanceolatıs, apice parum attenuato obtusiusculis, bası in petiolum angu- statıs, margine serrulatis, nervatione dietyodroma, nervo primario recto, bası valldo, prominente, apicem versus attenuato, nervis subtilissimis vis conspieuis rete tenerrimum formantibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein längliches Blatt von derber lederartiger Beschaffenheit und sehr ausgezeichneter Neryation. An der Basis ist es in einen Stiel verschmälert, welcher jedoch am Abdrucke nicht vollständig vorliegt. Am oberen Ende ist es weniger verschmälert, an der Spitze stumpflich. Der Rand ist fein gesägt, an der Basis aber ganz. Die Nervation ist ausgesprochen netzläufig. Der verhältnissmässig sehr starke hervortretende Primärnerv läuft allmählich verfeinert bis zu der Spitze. Von den Seeundärnerven, die äusserst fein sind, erkennt man mittelst der Loupe nur Spuren. Sie verlieren sich in einem aus dicht aneinander gedrängten rundlichen Maschen zusammengesetzten Netze, das nur dem bewaffneten Auge wahrnehmbar ist (s. d. Vergrösserung Fig. 6 2). Am vorliegenden Abdrucke ist dieses Netz am oberen Theile besonders gegen die Blattspitze zu am deutlich- sten erhalten. Es gelang mir bis jetzt nicht eine dieser Blattbildung vollkommen entsprechende Analogie unter den Pflanzenformen der Jetztwelt zu finden. Jene, welche dem fossilen Blatte am meisten nahe kommen, gehören den Myrsineen an. Die Blätter von Pleromeris canariensis A. De Cand. (Ett. Blatt-Skelete, Taf. 34, Fig. 7; Taf. 35, Fig. 12) und von einer amerikanischen Cybranthus-Art a. a. Taf. 35, Fig. 2 gleichen hinsichtlich der Textur und Netzbildung dem fossilen in nieht geringem Grade. Bei den genannten Gattungen kommen jedoch nur ganzrandige Blätter vor. Unter den Myrsine-Arten findet man allerdings mehrere Arten, welche in der Textur, Blattform und Zahnung des Randes mit der fossilen Pflanze nahezu vollkommen übereinstimmen; in der Nervation jedoch weichen sie wesentlich von derselben ab. In der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Genus MYRSINITES Ettingsh. Foliis serratis habitu Myrsines sed nervatura eraspedodroma. Myrsinites salicoides A. Braun sp. Syn. Myrsine salicoides A. Braun in Stitzenberger’s Verzeichniss, $S. 83. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 17, Taf. 103, Fig. 16. — Salix myrieoides A. Braun in Bruckmann’s Verzeichniss, $. 229. M. folvis lanceolatıs, profunde serratis, nervis secundartis simplierbus numerosis densis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. An der genannten Localität kamen Bruchstücke von kleinen gezähnten Blättern mit randläufiger Nerva- tion und einfachen Secundärnerven vor, welche zu den in Heer’s Tertiärfl. 1. e. abgebildeten Blättern Fig. 16a, 5 vollkommen passen und einer Pflanze angehört haben mussten, die mit der oben bezeichneten Öninger Pflanze gleichartig ist. Dieselbe dürfte allerdings zu den Myrsineen gehören, wie dies schon A. Braun und Heer annahmen. Obgleich jedoch die Blätter den Merkmalen der Tracht nach dem Die fossile Flora des Tertiär- Beckens von Bilin. 227 Geschlechte Myrsine einzureihen wären, so erscheint diese Bestimmung als unhaltbar, weil die randläufige Nervation bei genanntem Geschlechte nicht vorkommt. Ich glaubte desshalb für diese Fossilien eine beson- dere Gattung annehmen zu sollen, und wurde in meiner Ansicht durch die Entdeckung zweier neuer Arten dieses ausgestorbenen Geschlechts in Bilin noch mehr bestärkt. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Myrsinites Braunii Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 25. M. folüis coriaceis lanceolatıs serratis, merwıs secundarits ramosis, numerosis, densis, ramis eraspedodromis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Ein kleines, lanzettförmiges nach den Enden verschmälertes Blatt, welches mit dem der vorhergehenden Art viele Ähnlichkeit zeigt, sich aber durch folgende Merkmale von demselben unterscheidet. Der Rand ist mit kleineren Sägezähnen besetzt. Der gerade, gegen die Spitze zu allmählich verfeinerte jedoch auslaufende Primärnery ist schwächer; die unter Winkeln von 25—35° entspringenden einander genäherten Seeundär- nerven sind in zahlreiche Gabeläste gespalten, welche in den Randzähnen endigen, Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. i Myrsinites antiquus Ettingsh. Taf. XXXVIl, Fig. 26, M. foliis membranaceis ovato-lanceolatıs, erenatıs, nervis secundartis ramosıs, ramıs eraspedodromis, liberis et inter se conjunctis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Dieses Blatt, welches das Gepräge der vorher beschriebenen Blätter an sich trägt, unterscheidet sich von denselben durch die ausgesprochen zartere Textur, den gekerbten Rand und durch einige Merkmale der Nervation. Der Primärnerv ist feiner; die Seeundärnerven sind nicht zahlreich und die Äste derselben ana- stomosiren meistens unter einander. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Hcacorea primaeva Ettingsh. Taf. XXxVII, Fig. 15. J. folüs subcoriaceis ellipticis bası acutis, apice angustatis subacuminatıs margine undulato-erenatıs; nerva- tione camptodroma, nervo primarto distincto, bası prominente, nervis secundartıs tenurbus, sub angulıs „9 . . . . . . . . A 60-70 orientibus flexuosis anastomosantibus cum brewioribus alternantibus, segmentis secundarüs inae- qualibus ; nervis tertiarüis tenuissimis sub angulıs acutis exeuntibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein elliptisches klein- und ungleich-wellig-gekerbtes Blatt von fast lederartiger Textur. Die Basis ist wenig verschmälert und spitz, die Spitze etwas vorgezogen-spitz. Die Nervation bietet einige sehr charakte- ristische Merkmale. Der nur an der Basis stärker hervortretende gerade Primärnerv ist von der Mitte seiner Länge gegen die Spitze zu bedeutend verfeinert. Die Secundärnerven sind fein geschlängelt, ungleich lang und gehen unter ziemlich verschiedenen wenig spitzen Winkeln ab; sie bilden in der Nähe des Randes sehr feine Schlingenbogen. Die ungleichen Seeundärsegmente schliessen 1—2 kürzere Seeundämnerven ein. Die sehr feinen Tertiärnerven sind kurz und entspringen von beiden Seiten der letzteren unter spitzen Winkeln. Das Blatt der in Brasilien einheimischen Icacorea semierenata A. De Cand. stimmt in der Form und Tracht, so wie in der Nervation mit dem der fossilen Art so viel überein, dass ich über die nahe Speeies- Verwandtschaft der Arten nicht zweifle. Das erstere weieht von letzterem nur in der Grösse und dureh die etwas stärkeren Secundärnerven ab. Sammlung des Biliner Museums. 29: [80] [&0) pP} Constantin v. Ettingshausen. Hcucorea lanceolata Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 28. I. foliis subeoriaceis, lanceolatis, utrinque acuminatıs, apıce produetis, margine inaequaliter dentatis, denti- bus acutis; nervatione camptodroma, nervo primarıo prominente, recto excunrente bası valıdo ; nerwis secundarus tenuibus, flexuosis, angulo 70—85° egredientibus, anastomosantıbus, inaequalibus, bası sen- sim abbrewatis, nernis tertiarüis sub angulis acutis orientibus tenwissimis vix consprieuns. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. Durch die schmälere Form und Zuspitzung, die stärker hervortretende Zahnung des Randes, den steife- ren an der Basis stärkeren Primärnery und durch die unter stumpferen Winkeln abgehenden Secundärnerven unterscheidet sich dieses Blatt von dem vorhergehenden, mit dem es in den übrigen Merkmalen nahezu über- einstimmt. Ich reihte es ebenfalls der Gattung Jcacorea ein, da sich unter den jetztlebenden Arten derselben in der auf Cuba einheimischen J. dentata De Cand. eine der Blattbildung nach vollkommen entsprechende Analogie findet. s Sammlung des Biliner Museums. Ardisia myricoides Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 23. A. folüis submembranaceıs brewiter petiolatis, lanceolatıs utrinqgue acuminatis apice productis, margine irregula- riter dentato-serratis; mervatione camptodroma, nervo primario prominente recto, apicem versus attenuato, nervis secundartis Hlexuosis sub angulis 60—7 0° orientibus, marginem versus furcatis, inter se anastomo- santıbus, nerwis tertiarüs tenwbus in latere externo sub angulis acutis eweuntibus dietyodromıs. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Dieses wohlerhaltene Blattfossil verräth eine dünnere fast hautartige Consistenz. Es ist lanzettförmig, an der Basis in einen kurzen Stiel zugespitzt, gegen die vorgezogene Spitze zu allmählich verschmälert, am Rande ungleich gezähnt oder gesägt. Der Primärnervy tritt bis zur Mitte der Blattlänge ziemlich scharf hervor, und verfeinert sich von da an allmählich. Die unter wenig spitzen Winkeln abgehenden Secundärnerven sind verhältnissmässig dünn, schlängelig, vor dem Rande in zwei unter spitzen Winkeln divergirende Gabeläste gespalten, die nach auf- und abwärts feine nicht hervortretende Schlingen bilden. Die sehr feinen kurzen Tertiärnerven entspringen von der Aussenseite der Secundären unter spitzen, von der Innenseite derselben unter stumpfen Winkeln. Sie gehen in ein zartes aus unregelmässig eckigen Maschen zusammengesetztes Netz über. Mit der vorliegenden Blattform sehr ähnliche fand ich in den allerdings weit von einander im Systeme stehenden Ordnungen der Myriaceen und Myrsineen, insbesondere aber bei Ardisia und Clavrja. Ich glaube, dass die auf den Philippinen einheimische A. angustifola De Cand., als die der fossilen am nächsten ver- wandte lebende Art zu betrachten sein dürfte. Die Myr:ca-Blätter zeigen nicht die starke Verschmälerung und Zuspitzung; übrigens habe ich die Ähnlichkeit des Fossils mit Myrica, welche mehr in der Nervation, als in der Form ausgesprochen ist, in der Benennung ausgedrückt. Von der vorhergehenden Myrsinee unterscheidet sich diese Art durch das grössere breitere Blatt und die entfernter stehenden unter spitzeren Winkeln entspringenden Seeundärnerven. Sammlung des Biliner Museums. Ardisia Harpyarum Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 1-2. A. folüs petiolatis membranaceis, oblongo-cuneiformibus, integerrimis, nervatione brochidodroma , nervo pri- marto dılatato, bası prominente, recto, apicem versus angustato, nervis secundarüis tenuibus subrectis, er „Oo . . . . . . . . .. » angulis 30—45 egredientibus, ante marginem furcatis, inter se conjunetis, segmentis secundariis oblongis inaequalibus; nervis tertiarüs sub angulo recto orientibus, dietyodromis, maculıs ovalibus. Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. 229 Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Die in Fig. 1 und 2 abgebildeten Blattabdrücke gehörten länglichen, an der Basis keilförmig verschmä- lerten ganzrandigen Blättern an, deren Substanz, nach dem sehr geringen Eindrucke im Gestein und der feinen Contour des ungezahnten Randes zu schliessen, keineswegs lederartig gewesen ist. An dem Abdrucke Fig. 1 ist ein kurzes Stück des abgebrochenen Stieles erhalten geblieben. Die ausgesprochen schlingläufige Nerva- tion zeigt einen an der Basis breiten, jedoch nur wenig hervortretenden Primärnerv, der gegen die Spitze zu sich ziemlich rasch verfeinert. Die Seceundärnerven entspringen unter bedeutend spitzeren Winkeln, als bei der vorhergehenden Art, sind fein, kaum geschlängelt und mit deutlich ausgeprägten Schlingenbogen unter ‘ einander verbunden. Die länglichen Seeundärsegmente sind ungleich breit. Die sehr feinen kurzen Tertiär- nerven gehen von beiden Seiten der secundären unter rechtem Winkel ab und verästeln sich in ein aus ovalen Maschen zusammengesetztes Netz. Die vergleichende Untersuchung dieser Fossilien führte ebenfalls auf die Gattung Ardisra. Von den jetztlebenden Arten zeigt die auf den Philippinen wachsende A. Perrottetiana A. De Cand. (Ett. Blatt-Ske- lete der Dikotyledonen, Taf. 34, Fig. 6) sowohl in der Form und Tracht des Blattes, wie auch in der Nerva- tion mit 4. Harpyarum die grösste Ähnlichkeit. Myrsine eumelaena Ung. aus der fossilen Flora von Radoboj, in der Blattform und dem Verlaufe der Seceundärnerven ähnlich, weicht durch die auffallend derbe Blatt- beschaffenheit und die wie es scheint weniger verschmälerte Basis ab. In der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums zu Bilin. Ord. SAPOTACEAE. Sapotacites sideroxyloides Ettingsh. Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, S. 61, Taf. 21, Fig. 21. 8. folüs coriacers obovato-oblongis integerrimis apıce rotundatis, bası angustatis, nervatione hyphodroma, nervo ‚primario solo conspreuo. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Priesen. An genannter Lagerstätte wurde bis jetzt nur ein einziges Blatt gefunden, welches ich dieser von mir in Häring, Sotzka und Sagor beobachteten fossilen Pflanzenspecies einreihen zu können glaube. An der Basis und Spitze zwar verletzt, lässt das Fossil von Priesen doch die Form des oben eitirten Blattes von Häring erkennen, dem es auch in den übrigen Eigenschaften so gleicht, dass die Abbildung desselben hier füglich erspart werden kann. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sapotacites Duphnes Ung. sp. Taf. XXXVII, Fig. 8 und 23. Ettingsh. Eocene Flora des Monte Promina, Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. mathem.-naturw. Cl. Bd. VIII, S. 35, Taf. 9, Fig. 10. Syn. Quereus Daphnes Ung. Chloris prot. Taf. 31, Fig. 2, 3. — Gen. et spec. plant. foss. p. 402. — Q. chlorophylla Ung. Chlo- wis prot. S. 111, Taf. 31, Fig. 1. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 47, Tat. 75, Fig. 3—9. — Quereus elaena Ung. l.c. Taf. 31, Fig. 4?. S. foliis petiolatis coriaceırs, firmis, oblongis vel oborato-oblongis, apice rotundatıs obtusis, integerrimis, mar- gine revolutis; nervis secundarüis tenerrimis, rectis parallelis approximatıs brochidodromıs, e nervo prr- mario valido sub angulis 65—80° orientibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin ; im Sphärosiderit von Langaugezd. Dass diese in Parschlug nicht selten vorkommenden Blätter keineswegs einer Eichen-, sondern einer Sapotaceen-Art angehört haben, erkannte ich schon im Jahre 1850, als ich die reichhaltige Sammlung von Pflanzenpetrefacten des Johanneums in Graz durchstudirte. Kurz gestielte längliche oder verkehrteiförmige stumpfe und ganzrandige Blätter von steifer lederartiger Beschaffenheit, die von feinen geraden genäherten schlingenbildenden Secundärnerven durchzogen werden, findet man bei vielen Sapotaceen-Arten aus ver- 230 Constantin v. Ettingshausen. schiedenen Gattungen, so dass es im vorliegenden Falle kaum möglich sein dürfte, die nächst verwandte lebende Art unter der grossen Zahl von Analogien zu bestimmen. Ich vereinige mit Heer die von Unger als Quereus chlorophylla und Q. Daphnes bezeichneten Blattfossilien, da ich unter den Parschluger Exemplaren unzweifelhafte Übergänge sah. Quereus elaena Ung. von Parschlug (nieht aber @. elaena Heer, Tertiärflora d. Schw.) dürfte ebenfalls hieher gehören, da Blattform und Nervation zu der Formenreihe dieser Sapotacee ganz und gar passen, und sich der wesentliche Unterschied „folvis brevi-petrolatis“ auf den sichtlich verletzten Blattstiel beschränkt. Das grössere, auf unserer Taf. XXXVII, Fig. 8 abgebildete Blatt, aus dem Sphärosi- derit von Langaugezd stammend, ist gegen die Basis zu etwas verschmälert; es stellt eine Mittelform dar zwischen @. chlorophylla und Q. elaena. Das Blatt Fig. 23 von Kutschlin entspricht einer kleineren Blatt- form von Q. Daphnes. Beide Fossilien wurden der Sammlung des Biliner Museums entlehnt. Sapotacites angustifolius Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 9, 10. S. folüis coriaceıs rigidis, linear-oblongis, bası angustatis apice emarginatıs, integerrimis, margine revolutis, nervatione hyphodroma, nervo primar.o solo conspieuo. Vorkommen. Im Menilitopal von Luschitz; in einem eisenschüssigen Sandstein aus dem Schichower Thale. An der Spitze ausgerandete Blätter findet man bei Sapotaceen, besonders bei Mimusops, Bumehda, Bassia häufig. Durch dieses Merkmal und die schmälere lineale Form unterscheiden sich die Blätter dieser Art von den vorhergehenden, mit welchen sie in den meisten übrigen Eigenschaften übereinstimmen. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes und des Biliner Museums. Sapotacites bilinicus Ettingsh. Taf. XXXVIII, Fig. 21—22. S. foliis submembranaceis, petrolatis, obovato-oblongis in petiolum attenuatis integerrimis apice acutüuseulis, nervo primanıo valrdo excurrente, recto, nervis secundarüüs tenuissimis numerosıs parallelis approximatis sub angulis 419—50° orientibus, simplierbus vel furcatıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Dem Blatte von Sapotacites Unger‘ Ettingsh. (Beitr. z. Kenntn. d. foss. Flora von Sotzka, Sitzungsber. Bd. XXVII, S. 529) sehr ähnlich, jedoch grösser und durch die mehr längliche Form und die deutlich ver- schmälerte Blattspitze verschieden. Die Textur des Blattes scheint, nach der Beschaffenheit des Abdruckes zu schliessen, zarter, fast krautartig gewesen zu sein. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Sapotacites minor Ettingsh. Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, 8. 62, Taf. 21, Fig. 6—8. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 14, Taf. 103, Fig, 9; S. 191, Taf. 153, Fig. 45. — Massalongo, Studii sulla Flora fossile del Senigalliese, p. 294, tab. 29, fig. 28. — E. Sismonda, Paleontologie du terrain tertiaire du Pi&mont, p. 56, Taf. 26, Fig. 3; Taf. 28, Fig. 5. Syn, Pyrus minor Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 481. — Fossile Flora von Sotzka, S. 53, Taf. 38, Fig. 16—24. — Bumelia Oreadum Ung. 1. ce. Taf. 22, Fig. S, 10, 12. S. folüis breniter petiolatıs coriacers obowatıs, integerrimis, apice emarginatıs, bası cuneatim amgustatis, nerwis secundartis sub angulo acuto egredientibus, camptodromis tenwissimais. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Von dieser in Sotzka, Häring, Sagor, Parschlug, Radoboj, Oningen und an anderen Lagerstätten von Pflanzenfossilien der Tertiärformation vorkommenden Sapotacee wurde in Bilin nur ein einziges, hier nicht abgebildetes Fragment gefunden. Es gehörte einem grösseren Blatte dieser Art an. Als derselben sehr nahe verwandte lebende Sapotaceen bezeichnete ich Bumelva retusa Sw., in Jamaika einheimisch, und B. nervosa Die fossile Flora des Tertiär- Beckens von Bilin. 2531 Spr. von Cayenne. Da jedoch eben so ähnliche Blätter auch in anderen Gattungen der Sapotaceen, z. B. bei Mimusops vorkommen, so erscheint es gegenwärtig noch am passendsten, die fossile Art dem Sammel- geschlechte Sapotacites einzureihen. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Chrysophyllum Palaeo-Cainito Ettingsh. Taf. XXXVIII, Fig. 27. ‚Oh. foliis petiolatis , coriacers, ovatis integerrimis,, bası acutıs , apice angustato cuspidatıs , nervo primario valıdo, prominente apicem versus valde attenuato, recto; nervis secundarüs angulo subrecto ewortentibus, tenuibus, approwtmatıs parallelis, nervis tertiaris obsoletis. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Ein durch seine Merkmale nicht wenig charakterisirtes Blatt. Es hat einen nahe 1 Centim. langen ziem- lich starken Stiel, welcher sich in einen hervortretenden geraden, unterhalb der Spitze beträchtlich verfei- nerten Primärnerv fortsetzt. Die spitze Basis ist sehr kurz, die verschmälerte Spitze lang vorgezogen. Die zahlreichen feinen Secundärnerven entspringen unter Winkeln von 80—85° und ziehen ein wenig bogig gekrümmt unter einander parallel gegen den Rand hin, vor dem sie meistens verschwinden. An einer einzi- gen Stelle bemerkte ich in der Nähe des Randes einige sehr feine Anastomosen-Schlingen. An der Basis der Blattfläche fehlen die verkürzten unter spitzeren Winkeln abgehenden Secundärnerven, wie sie bei den ähn- lichen Freus-Blättern vorkommen. Die angegebenen Merkmale sprechen für die Gattung Ohrysophyllum. Ch. argenteum Jaeq., Ch. miero- carpum Sw., Ch. acuminatum Lam., insbesondere aber Ch. Carnıto Linn. (Ett. Blatt-Skelete, 5.87, Fig.53) zeigen sehr ähnliche Blattbildungen. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Chrysophyllum Sturi Ettingsh. Taf. XXXVIII, Fig. 19. Oh. folüis petiolatis coriaceıis, ovatıs integerrimis, bası rotundatis apice paullatim angustato obtusis vel emar- ginatis, nervo primario prominente, recto, nervis secundarüs tenuissimis angulo subacuto exorientibus, congestis, parallelıs. Vorkommen. Im plastischen Thon bei Langaugezd. Dem vorigen Blatte ähnlich, jedoch viel kleiner und an den Enden abgerundet-stumpf. Die sehr feinen Secundärnerven entspringen unter spitzeren Winkeln. Chrysophyllum sericeum De Cand., Ch. mierophyllum De Cand. und eine noch unbeschriebene amerikanische Art (Ett. Blatt-Skelete, Taf. 37, Fig. 4, 5) kommen in der Blattbildung der fossilen Art sehr nahe. Sammlung des Biliner Museums. Bumelia Oreadum Ung. Taf. XXXVIII, Fig. 12—18. Unger, Gen. et spec. plant. foss. p. 435. — Fossile Flora von Sotzka, 8. 42, Taf. 22, Fig. 7, 9, 11, 13. — Ettingsh. Ter- tiäre Flora von Häring, S. 64, Taf. 21, Fig. 19, 20. — Beiträge z. Kenntn. d. foss. Flora von Sotzka, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. XXVIII, S. 491. B. bacca coriacea ovata rostrata, untlocularıs monosperma °/, pollie. longa, '/, pollie. lata ; folis obovatıs obtusis, petiolatıs, integerrimis, coriaceis, nervatione dıetyodroma, nerwis secundarkis temuissimis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin; im plastischen Thon von Priesen; im Brandschiefer von Sobrussan. Fig. 16 aus dem Polirschiefer von Kutschlin und Fig. 17 aus dem plastischen Thon gehören zu den grös- seren Blättern dieser Art und entsprechen dem Blatte Fig. 7 der eitirten Flora von Sotzka; Fig. 18 von Priesen gleicht der Fig. 9 desselben Werkes. Fig. 13 und 15 von Kutschlin, so wie Fig. 14 aus dem Brand- “ 39 Constantin v. Ettingshausen. ID schiefer entsprechen den kleineren Blättern Fig. 19 und 20 der Flora von Häring. Ob das mehr längliche, an der stumpfen Spitze ausgerandete Blatt Fig. 12 von Kutschlin hieher gehört, muss ich als zweifelhaft bezeichnen. Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des Biliner Museums. Bumelia ambigua Ettingsh. Taf. XXXVIII, Fig. 20. Ettingsh. Fossile Flora von Wien, S. 18, Taf. 3, Fig. 7. h B. foliis longe petrolatis, obovatis, basi acutis, üntegerrimis, nervo primario debili, nervis secundariis tenu- bus, sub angulo 40° orientibus. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Das Blattfossil Fig 20 stimmt in allen Merkmalen mit dem Blatte der im Tegel von Inzersdorf vorkom- menden Bumelia ambigua überein. Die feinen unter spitzem Winkel abgehenden Seeundärnerven sind an dem Biliner Blatte theilweise gut erhalten. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Bumelia bohemica Ettingsh. Taf. XXXVIIL, Fig. 7. B. folvis submembranaceis longe petiolatıs, obovato-oblongis, bası acutis, integerrimis, mervatione dietyodroma, nervo primario debili', recto, nerwis secundartıis tenuissimis sub angulis 30—40° orientibus, abbreviatis, in rete tenerrimo dıssolutis ; maculis elliptieıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein langgestieltes, länglich-verkehrt-eiförmiges fast lanzettliches Blatt von anscheinend dünnerer Tex- tur, mit dem Nervationscharakter von Bumelva. Die sehr feinen unter spitzen Winkeln entspringenden Secun- därnerven gehen in ein zartes aus elliptischen Maschen zusammengesetztes Netz über. Von den jetztlebenden Arten dieser: Gattung kommt Bumelia salieıfoha Sw. (Ett. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 36, Fig. 1) in der Blattbildung der fossilen Art am nächsten. Das Blatt der neuholländischen Maba humzlis R. Brown (Ett. 1. e. Taf. 36, Fig. 8), welches auffallend elliptische Netzmaschen besitzt und in dieser Beziehung dem beschriebenen Blatte ebenfalls gleicht, unterscheidet sich aber in zu vielen anderen Merkmalen von demsel- ben, als dass auf eine nähere Verwandtschaft beider geschlossen werden könnte. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Ord. EBENACEAE. Diospyros brachysepala A. Braun. Taf. XXXVII, Fig. 28, 29; Taf. XXXIX, Fig. 1. Alex. Braun in Stitzenberger's Verzeichniss, $. 82. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 11, Taf. 102, Fig. 1—14; S. 191, Taf. 153, Fig. 39. — Sismonda, Pal&ontologie du terrain tertiaire du Piemont, p. 55, pl. 16, fig. 5; pl. 19, fig. 3. Syn. Getonia petraeaeformis Ung. Fossile Flora von Sotzka, Taf. 33, Fig. 4. — G. macroptera Ung. 1. e. Taf. 33, Fig. 8? — Tetrapteris harpyarum Ung. 1. c. Taf. 29, Fig. 9. D. bacca globosa exsucca semipollicar; calyce quadrıfido, lacınis brevibus, late ovatıs apreulatis ; foläs petrolatis elliptiers, utringue attenuatis, membranaceis vel subeoriacers, integerrimis; nervatione camp- todroma, nerwis secundarüis alternantibus, remotiuseulis sub angulo acuto egredientibus, ramosıs; mer- nis tertiarlis inter se conjunctis. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales; im Polirschiefer von Kutschlin. Von dieser weit verbreiteten Tertiärpflanze liegen mir aus der fossilen Flora von Bilin eine Frucht und Blätter vor. Das Blatt Fig. 1 auf Taf. XXXIX, aus dem Schichower Thale, hat eine mehr lederartige als häutige Beschaffenheit, gleicht jedoch den Blättern Fig. 7, 16 und 17 auf der Taf. 102 des Heer’schen Werkes in Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. 233 der Form und Nervation vollkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin kamen nebst der Beere Fig. 29 mehrere Blattfossilien vor, welche ich dieser Art einreihen konnte. Das am besten erhaltene, Fig. 28 auf der Taf. XXXVII, entspricht der Fig. S und den kleineren Blättern von Fig. 5 am eitirten Orte. Blätter, welche Unger in der fossilen Flora von Sotzka zu Getonza brachte, stellt Heer zu Driospyros brachysepala. Bezüglich des als Getonia petraeaeformis Ung. bezeichneten Blattes Fig. 4 theile ich Heer’s Ansicht. Getonia macroptera Ung. 1. e. Taf. 33, Fig. 8 hingegen scheint mir ein Fiederblättehen von Cassia Phaseolites zu sein. Es lässt sich von den Blättehen dieser Art in Unger’s eitirter Abhandlung, Fig. 2, 5 und 8 auf Taf. 45 kaum unterscheiden. Das als Tetrapteris harpyarum Ung. 1. ce. Taf. 29, Fig. 10 bezeich- nete Fossil ist, wie am Originalexemplare zu entnehmen, ein am Rande gezähntes Blatt, kann daher weder zu Tetrapteris, noch zu Drospyros brachysepala gehören. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums und der k. k. geologischen Reichsanstalt. Diospyros Myosotis Ung. Unger, Fossile Flora von Sotzka, S. 172, Taf. 22, Fig. 16. — Sylloge plant. foss. III, S. 28, Taf. 9, Fig. 13—16. D. calyce quinguefido deciduo minimo patente, lacinüs rotundatıs. Vorkommen. Im plastischen Thon von Bilin, Zu den in den fossilen Floren von Radoboj, Sotzka und Bilin bis jetzt aufgefundenen Fruchtkelehen dieser Art hat man die derselben angehörigen Blätter noch nicht finden können. Das von Unger in seiner Abhandlung über die fossile Flora von Sotzka, Taf. 22, Fig. 15, zu Diospyros Myosotis gezogene Blatt ist, wie ich schon in meinen Beiträgen zur Kenntniss dieser Flora 1. e. S. 492 gezeigt habe, ein Fiederblättehen der in Sotzka sehr häufigen (assıa Phaseobtes. Diospyros bilinica Ettingsh. Taf. XXXIX, Fig. 17—18. D. calyce quadrifido, deciduo minimo patente, lacındis ovatıs, longitudinaliter nerwoso-striatis, apıce acutı- usculis basi coarctatıs ; folis petiolatis coriacers oblongo-elliptieis vel lanceolatis integerrimis bası rotundats apice subobtusis, nervo primario bası valıdo, apıicem versus attenuato, nervis secundarüis sub angulis acutis orrentibus, tenuissimis subremotis arcuatıs, nervis tertiarlüs obsoletis. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales. Fig. 18 zeigt uns eines der interessantesten Fossilien der Biliner Flora, ein Diospyros-Blatt mit einem zufällig darauf haftenden Fruchtkelche von Diospyros. Der letztere, in Fig. 17 vergrössert dargestellt, gleicht in der Grösse dem Kelche der vorhergehenden Art, unterscheidet sich aber von demselben, ausser- dem dass er vierspaltig ist, durch die Form und Nervation der Zipfel. Das Blatt ist am meisten ähnlich jenem von Diospyros Aurvcula Ung. (Syll. III, Taf. 9, Fig. 3), unterscheidet sich jedoch von demselben durch den diekeren Blattstiel, den stärkeren Primärnerv, die lederartige Textur, endlich durch die Abrundung der Basis und die geringe Verschmälerung der Spitze. Von den Blättern der jetztweltlichen Drospyros-Arten kommt ihm das von D. melanoxylon Roxb. (Ett. Blatt-Skelete, Taf. 41, Fig. 9) in der Tracht und Textur sowohl, wie auch in der Nervation am nächsten. Sammlung des kais. Hof-Mineraliencabinetes. Diospyros paulaeogaea Ettingsh. Taf. XXXVLI, Fig. 24—26 und 32; vergrössert 32 2. D. bacca globosa exsucca fere pollieuri; calyce firmo qwinquelobo patente deciduo semipollicari, lacıniis ovato-lanceolatıs, acuminatis ; foliis coriaceis petiolatis ovalıbus acuminatis integerrimis 4—5 pollices longis, nervo primaro distincto, nervis secundarüüs erebris tenurbus flexuosis ramosis. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Der vorliegende Fruchtkelch Fig. 25 ist etwas grösser als der von Unger in der Sylloge, III, p. 29, Taf. 9, Fig. 18, 19 beschriebene aus der fossilen Flora von Radoboj ; die Zipfel sind länger und mehr zuge- Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVII. Bd. 30 92 234 (lonstantin v. Ettingshausen. spitzt als bei diesem. Doch glaubte ich anfänglich, diese Unterschiede für ausserwesentliche halten zu sol- len, und den Fruchtkeleh von Kutschlin, welcher in allen übrigen Merkmalen mit dem Kelche von Diospyros Royena übereinstimmt, der genannten Art zuweisen zu können. Da sich aber unter den Kutschliner Fossilien auch eine Beere, Fig. 26, und ein Blatt, Fig. 32, fanden, die jedenfalls einer noch unbeschriebenen Diospyros-Art angehörten, so habe ich der Einfachheit wegen den Fruchtkeleh ebenfalls dazu gezogen. Das Blatt entspricht in der Form, Textur und Nervation dem Blatte der ostindischen Drospyros amoena Wall. (Ettingsh. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 41, Fig. 11). Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Diospyros paradisiaca Ettingsh. Taf. XXXVII, Fig. 29—31 und 34. D. bacca owordea ewsucca; calyce quinquefido patente deciduo, lacınüs linearibus, obtusıs, nervoso-striatis, vie semipollicaribus ; foliis petiolatzs, membranaceis lanceolatis, utrinque attenuatis integerrimts, ner- vatione camptodroma, nervo primario distincto, recto, nervis secundarüis remotis tenwbus, inferioribus sub angulo 45°, mediks et superioribus sub angulis obtusvoribus orientibus, marginem versus adscenden- tibus, ramosis, inter se conjunctis, arcubus laqueorum maculis externis instructis ; nervis tertiarlis tenuissimis dietyodromas. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Der Fruchtkeleh Fig. 31 ist dem von Diospyros Wodan? Ung. Syll. III, Taf. 9, Fig. 10, 11 ähnlich, jedoch viel kleiner; die Zipfel sind schmäler, lineal. Das Blatt Fig. 34, welches ich mit der Beere Fig. 29, 30 und dem erwähnten Fruchtkelehe zu Einer Art bringe, zeigt eine zarte, dünnhäutige Textur und gleicht in dieser Beziehung den Blättern von Drospyros membranacea D. C., D. anonaefolia D. C. und insbesondere dem lanzettförmigen Blatte von D. chartacea Wall. Von den ebenfalls membranösen Blättern der D. brachysepala und D. Auricula unterscheidet es sich dureh die lanzettliche nach beiden Enden stark verschmälerte Form und die Nervation. Der Primärnerv ist verhältnissmässig schwach; die Seeundärnerven sind sehr fein und von einander entferntstehend, die Schlin- genbogen vom Rande entfernt und mit Aussenschlingen besetzt; die Secundärsegmente kurz. Die Tertiär- nerven sind vorherrschend netzläufig und bilden ein sehr zartes, aus rundlichen Maschen zusammengesetztes Netz. Durch dieselben Merkmale der Nervation weicht das beschriebene Drospyros-Blatt von dem ihm wegen dem längeren Stiele und der schmäleren Form ähnlichen Blatte von D. lotoides Ung. Sylloge, III, Taf. 10, Fig. 1—12 wesentlich ab. Sammlung des Biliner Museums. Macreightia germanica Heer. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 13, Taf. 103, Fig. 1, 2. — Unger, Sylloge plant. foss. p. 26, tab. 8, fig. 12. Syn. Celastrus europaeus Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 459. M. calyce firmo, pedicellato tripartito, lobis ovatıs vel owato-lanceolatis, nervosis, bacca rotunda calycıs basi eincta. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Ein einziges Kelehexemplar dieser Art, aus genannter Localität stammend, liegt mir vor. Dasselbe ist etwas verletzt, ein Kelchzipfel fast gänzlich losgetrennt. Es gleicht der Fig. 1 d auf der Taf. 103 des Heer'- schen Werkes. Sammlung des Biliner Museums. Macreightia Microcalyx Ettingsh. Taf. XXXIX, Fig. 2—5 ; vergrössert 42. M. calyce submembranaceo, pedicellato, tripartito, extus pıloso, lobis ovato-aeutıs basi latis, apice breviter euspidatis, nervoso-striatis, bacca rotunda calycis bası eincta; folus lanceolato-oblongts, basi angu- stata obtusis, apicem versus attenuatıs, margıine integerrimis, nervatıone camptodroma, nervo primarıo Die fossile Flora des Tertiär- Beckens von Bilin. 235 bası valıdo prominente, nervis secundarüis tenurbus, inferioribus angulo 40—45°, medits et superiori- bus angulo obtusiore eweuntibus, nervis tertiartis obsoletes. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Die in Fig. 3—5 abgebildeten Fruchtkelche weichen von denen der vorhergehenden Art nicht unwesent- lich ab. Sie sind kleiner und, wie die Zartheit des Abdruckes erkennen lässt, von dünnlederiger oder fast häutiger Consistenz. An einigen Exemplaren, z. B. bei Fig. 4, vergrössert 4 5, bemerkt man deutliche Spuren von Haaren, mit welchen die Aussenseite des Kelches ziemlich dicht überkleidet war. Die Lappen sind kür- zer, stets aufgerichtet, gegen den Grund nicht verschmälert, an der Spitze kurz-vorgezogen; sie zeigen nur einige Längsnerven, aber keine von diesen abgehenden Seitennerven. Bei Fig. 3 sieht man Spuren der vom Kelehgrunde umgebenen kugeligen Beere. Im Polirschiefer von Kutschlin wurde ein Blatt, Fig. 2, gefunden, welches mit dem Blatt: von Macreightia albens De Cand. (Ett. 1. c. Taf. 38, Fig. 11), einer in Mexiko einheimischen Art viele Ähnlichkeit hat. Ich vereinige dasselbe mit den oben beschriebenen an genannter Lagerstätte häufigeren Fruchtkelchen. Die Originalexemplare werden sämmtlich in der Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museuus zu Bilin aufbewahrt. Ord. STYRACFAE. Styrax stylosa Heer. Taf. XXXVII, Fig. 33; Taf. XXXIX, Fig. 11-12. Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. 13, Taf. 103, Fig. 11. St. foliis membranaceis, lanceolato-elliptieis, petrolatis, integerrimis, nervatione camptodroma ; fructibus ovalibus, monospermis, stylosıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin; im Menilitopal des Schichower Thales. Das Blatt Fig. 12 aus dem Schichower Thale, wie auch die Blätter Fig. 33 auf Taf. XXXVII und Fig. 11 auf Taf. XXXIX von Kutschlin haben die Tracht von Styrax-Blättern, und stimmen mit dem von Heer a. a. OÖ. abgebildeten Blatte von Styrax stylosa sehr gut überein. Die Nervation ist an den Biliner Blättern besser erhalten. Die feinen Tertiärnerven sind besonders an dem Abdrucke im Menilitopal sehr deutlich wahrnehm- bar; sie entspringen an der Aussenseite der Seeundären unter spitzen Winkeln und sind querläufig wie bei vielen brasilianischen Arten, z. B. Styrax camporum Pohl, St. acumınatum Pohl, St. ferrugineum Pohl u a. (S. meine Blatt-Skelete d. Dikotyledonen, Taf. 33 u. 37). Die zu dieser Art gehörige Frucht, welche in Öningen zum Vorschein kam, hat sich hier nicht vor- gefunden. Sammlung des Biliner Museums. Styrax vulcanica Ettingsh. Tab. XXXIX, Fig. 13. St. folüs subeoriaceis ovato-elliptiers, utrinque attenuatis, integerrimis, nervatione camptodroma, nervo pri- mario prominente, recto, nervis secundartts distinetis, remotis, extrorsum ramosis , inferioribus sub angulis 30—45° supervoribus sub angulo obtusıore orientibus, nervis tertiarüis anqulo subrecto egredien- tibus, inter se conjunctis et dietyodromis, rete ewidenter conspieuo maculis irregulariter polygonis. Vorkommen. Im Menilitopal des Schichower Thales. Der vorhergehenden Art ähnlich, jedoch durch die etwas derbere Blattbeschaffenheit, die breitere Form und durch die Nervation hinreichend sicher von derselben zu unterscheiden. Die ziemlich scharf hervortre- tenden bogigen Secundärnerven sind entfernter von einander; die unteren und mittleren entsenden einige Aussennerven. Die Tertiärnerven entspringen von beiden Seiten der Secundären unter nahezu rechtem Win- kel, anastomosiren unter einander und verästeln sich in ein lockermaschiges ziemlich stark hervortretendes Netz. Die Ähnlichkeit dieser Nervation mit der von Styrax offieinale Linn. ist augenfällig. Sammlung des Biliner Museums. ® 30* 236 Constantin v. Ettingshausen. Ord. VACCINIEAE. Vaccinium acheronticum Ung. Taf. XXXIX, Fig. 15— 16. Unger, Fossile Flora von Sotzka, S. 43, Taf. 24, Fig. 1, 3, 4 und 6. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, 8. 10, Taf. 101, Fig. 29. V. foliis subeoriaceis petiolatis, owatis vel ovato-lanceolatis utringue obtusis integerrimis, nervo medio distincto, nervis secundarlis subtilibus ramosisque. Vorkommen. Im Brandschiefer von Sobrussan. Dass unter dieser Benennung sehr verschiedenartige Blätter von Unger auf der Taf. 24 seiner Abhand- lung über die fossile Flora von Sotzka zusammengestellt wurden, habe ich bereits in meinen Beiträgen zur Kenntniss dieser Flora, Sitzungsb. Bd. XXVII, S. 494, nachgewiesen. Fig. 2, 5, 7—17 a. a. ©. gehören zu anderen Pflanzenarten, wie dies auch neuerlich von dem genannten Autor selbst in dessen Sylloge plant. foss. II, p. 37 zugestanden wird. Die an letzterem Orte auf der Taf. 12, Fig. 4 abgebildeten Blätter sind jedoch durchaus nicht geeignet, zu einen richtigeren Begriff der Species, zu einer besseren Diagnose derselben zu führen, als schon die Darstellungen Heer’s ermöglichten. Ich halte vielmehr die Deutung dieser Blätter als zu Vaccınium acheronticum gehörig, der mangelnden oder äusserst feinen Nerven, der anscheinend zarteren membranösen Textur und ihrer auffallenden Ähnlichkeit mit Theilblättchen wegen für schr zweifelhaft. Das in eitirter Sylloge, Taf. 12, Fig. 2 5 unter der Bezeichnung Vacernium Empetrites Ung. abgebildete Blattfossil aus dem plastischen Thon von Bilin ist, wie mich die Untersuchung des Originalexemplares lehrte, ein Papi- lionaceen-Blättchen. Die hier abgebildeten Blätter werden im Museum der k. k. geologischen Reichsanstalt aufbewahrt. Ord. ERICACEAE. Genus ARBUTITES Ettingsh. Foliis rigidis coriaceis dentieulatis, nervo primario firmo, nervis secundarüs angulo recto eworientibus, flexuosis, ramosis. Arbutites Euri Ettingsh. Taf. XXXIX, Fig. 14. A. folüs lanceolatis utringue angustatis, crenato-dentieulatıs, nervo primario prominente recto exeurrente, nervis secundarsüs tenurbus angulo subrecto exeuntibus, nervis tertiarüis abbrewatıs. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. Ich glaube mieh nicht zu irren, wenn ich dieses kleine lanzettförmige, am Rande stumpf-gezähnte Blatt, dessen beträchtliche Verkohlung am Abdrucke eine diekere lederartige Textur anzeigt, zu den Ericaceen bringe. Der steife noch unterhalb der Spitze hervortretende Primärnerv spricht für Andromeda, Leueothoe, oder Gaultheria;, die Blattform, insbesondere die Zahnung des Randes und die geschlängelten unter nahezu rechtem Winkel abgehenden Seeundärnerven für Arbutus, Arctostaphylos oder Pernettya. Ich konnte jedoch in keiner dieser Gattungen eine hinreichend ausgesprochene Species -Verwandtschaft mit dem Fossil auf- finden. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Andromeda protogaea Ung. Taf. XXXIX, Fig. 8, 9 und 24. Unger, Fossile Flora von Sotzka, S. 43, Taf. 23, Fig. 2, 3, 5—9. — Ettingsh. Tertiäre Flora von Häring, S. 64, Taf. 22, Fig. 1—8- — Fossile Pflanzenreste aus dem trachytischen Sandsteine von Heiligenkreuz, Abhandlungen d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. I, 3, 8. 10, Taf. 2, Fig. 7, 8. — Eocene Flora des Monte Promina, Denkschr. Bd. VIH, S. 35, Taf. 9, Fig. 11. — Heer, Tertiärfl. d. Schweiz, Bd. III, S. s, Taf. 101, Fig. 26. Syn. Andromeda atavia Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 439. — Sylloge plant. foss. III, p. 35, Taf. do) Bisloyalaez Er Die fossile Flora des Tertiär-Deckens von Bilin. 237 A. racemo laxiusculo, fohrs longe petiolatis eorraceıs, lanceolatis utringue attenuatis, integerrimis, nervo pri- mario prominente, excurrente, recto, nervis secundarvis tenwissimis simplieibus, areuatıs. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin und im Schichower Thale; im Brandschiefer von Sobrussan. Die beiden hier dargestellten Blätter von Kutschlin zeigen die Nervation sehr gut erhalten. Fig. 8 stimmt mit Fig. 26 ce, Fig. 9 mit Fig. 26 d der Heer’schen Abbildung überein. Der interessante Blüthenstand Fig. 24 fand sich im Mergelschiefer zu Sotzka, wo die Blätter der Andromeda protogaea am häufigsten vor- kommen und dürfte, da er dem Geschlechte Andromeda (Leueothoö De Cand.) vollkommen entspricht, die- ser Art angehören. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin, des kais. Hof-Mineraliencabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. Andromeda Acherontis Ettingsh. Taf. XXXIX, Fig. 6—7; vergfössert Fate . A. florıbus nutantibus racemosis, capsulis rotundo-elliptieis striatis, foliis petrolatis, rigide coriaceıs, late lanceolatis, margine revolutıs, integerrimis bası in petiolum sensim attenuatıs, nervo primario firmo pro- minente excurrente, recto, nervis secundarüs tenwissimis, angulo acuto exorientibus flewuosis ramosıs, nervis tertiaris dietyodromis rete tenerrimum formantibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin; im Schichower Thale. Im Polirschiefer fand sich ein Bruchstück eines Andromeda-Fruchtstandes, Fig. 6, weleher von dem der vorigen Art durch die stärkeren nach abwärts gebogenen Blüthenstiele und die deutliche Streifung der Früchte abweicht. Mit diesem Fruchtstande vereinige ich ein im Menilitopal aufgefundenes Blatt, Fig. 7 (ver- grössert 7 5), das ebenfalls für das Vorkommen einer neuen Andromeda-Art in Bilin spricht. Es kommt in seinen Merkmalen dem Blatte der A. revoluta A. Braun (Heer, Tertiärfl. 1. e. Taf. 101, Fig. 24) sehr nahe, unterscheidet sich aber von demselben durch den Stiel, die breitere Form und durch die unter spitzeren Win- keln entspringenden stark geschlängelten Seeundärnerven. Sammlung des Biliner Museums. Andromeda basalltica Ettingsh. A. folks brewiter petiolatis, coriaceis lanceolatıs utrinque attenuatis, integerrimis, nervo primario firmo pro- minente, recto, nervis secundarlis tenuissimis approzwimatıs, areuatıs, angulo subrecto exorientibus, sim- plieibus vel ramosis, nervis tertiarüis dictyodromis, rete parum conspieuo. Vorkommen. Im Brandschiefer zu Sobrussan. Die zahlreichen gedrängten, unter nahezu rechtem Winkel abgehenden Seeundärnerven unterscheiden dieses Andromeda-Blatt von den bisher bekannt gewordenen fossilen Blättern genannten Geschlechtes. Überdies ist es von der nahe verwandten 4. protogaea durch den kurzen Blattstiel, und von der vorher beschriebenen Art wie auch von A. revoluta A. Braun durch den nicht eingerollten Rand und die minder steife Textur verschieden. Sammlung des Biliner Museums. Azalea protogaea Uns. Taf. XXXIX, Fig. 10. Unger, Gen. et spee. plant. foss. p. 440. — Sylloge plant. foss. II, p. 40, tab. XII, fig. 23. A. folüis lanceolatıs utrinque attenuatis subsessilibus integerrimis membranaceis, nervis omnibus praeter ner- vum primarium obsoletis. Vorkommen. Im plastischen Thon aus dem Stirbitzer Thal bei Bliin. 238 Constantin v. Ettingshausen. Ein kleines zartes Blatt, welches mit dem an oben eitirtem Orte abgebildeten, als Azalea protogaea bezeichneten Blatte übereinstimmt, jedoch so wie dieses noch manchen Zweifel über die Deutung desselben übrig lässt. Es ist mit einem sehr kurzen Stiele versehen. Sammlung des Biliner Museums. Azalea deleta Ettingsh. A. folits alternis, sessilibus subcoriacers lanceolato-oblongis, integerrimis, apice acutis, bası attenuatıs, nervo primarıo distincto ewceurrente, nervis secundartıis angulo acuto eworientibus, arcuatıs, temuissimis vix conspreuns. Vorkommen. Im plastischen Thon von Priesen. An bezeichneter Lagerstätte fand sich ein Stengelfragment mit einem daran sitzenden lanzettlichen Blatte, das seinen Merkmalen nach zu den bisher bekannt gewordenen fossilen Azaleen-Blättern passt, ohne Jedoch mit dem Blatte einer der beschriebenen Arten vollkommen übereinzustimmen. Von dem der nahe ver- wandten ‚vorhergehenden Art unterscheidet es sich durch die derbere Blattbeschaffenheit und die Nervation, von dem Blatte der Azalea hyperborea Ung. aber durch die sitzende Basis und die verschmälerte Spitze hin- länglich sicher. Sammlung des Biliner Museums. Rhododendren Haueri Ettingsh. Taf. XXXIX, Fig. 19. R. folüis petiolatis, corraceıs, oblongo-lanceolatıs integerrimis , in petiolum attenuatıs , nervatione campto- droma, nervo primario pervalido, nervis secundarüis tenwbus, erebris sub angulo acuto eworventibus, flexuosis ramosıs brochidodromis, nervis tertiarüs in latere externo anguliıs obtusis in latere interno an- gulis acutis egredientibus, prominentibus, flexuosis, inter se conjunctis, rete macrosynammatum inelu- dentibus. Vorkommen. Im Polirschiefer von Kutschlin. Dieses Blattfragment zeigt eine so charakteristische Nervation, dass die Bestimmung der Gattung der fossilen Pflanze, welcher es angehörte, keiner Schwierigkeit unterliegt; überdies verräth es eine derbere lederartige Textur und lässt die Blattform durch Ergänzung leicht herstellen. An der allmählich verschmä- lerten Basis geht es in einen dicken Blattstiel über, welcher am Abdrucke jedoch verletzt ist. Aus dem mächtigen Primärnerv entspringen zahlreiche feine einander genäherte Seeundärnerven unter Winkeln von 50—60°. Sie laufen auffallend geschlängelt gegen den Rand zu, vor welchem sie sich verästeln und durch gegenseitige Anastomosen Schlingen bilden, deren convexe Seite mit einigen grösseren Schlingenmaschen umgeben ist. Die hierdurch zu Stande kommenden Segmente sind sehr ungleich. Die Tertiärnerven ent- springen von der Aussenseite der Seeundären unter stumpfen, von der Innenseite unter spitzen Winkeln, sind nur unbedeutend feiner als ihre Stammnerven, schlängelig , verbindend , längsläufig und begrenzen rhombische Segmente. Die deutlich unterscheidbaren Quaternärnerven bilden ein lockermaschiges Netz. Blätter von der Tracht und Nervation des beschriebenen fossilen findet man bei mehreren Rhododen- dron-Arten. Ih. azaleordes Desf. (Ettingsh. Blatt-Skelete der Dikotyledonen, Taf. 43, Fig. 2) kommt in der Nervation dem Rhododendron Hauer. am nächsten. Durch den eigenthümlichen Ursprung und Verlauf der Tertiärnerven unterscheidet sich unsere Art von allen bisher bekannt gewordenen vorweltlichen Rhododen- dron-Arten. Sammlung des fürstlich Lobkowitz’schen Museums in Bilin. Die fossile Flora des Tertiär-Beekens von Bilın. 239 Übersicht der Tafeln. TAFEL XXX1. Fig. ı Blattbruchstücke von Laurus neetandroides Ettingsh. aus dem plastischen Thon bei Priesen; Fig. 1 Vergrösse- rung der Nervation. 2a, 5 und Fig. 10 Blattbruchstücke von Laurus neetandroides Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin ; Fig. 10 5 die Nervation vergrössert dargestellt. 3 Blatt von Laurus Agathophyllum Ung. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 4 Blatt von Zaurus phoeboides Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussan. 5 und 11 Blätter von Laurus Reussi Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin ; Fig. 5 # die Nervation vergrössert dargestellt. 6 und 7 Blätter von Zaurus neetandroides Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussau; Fig. 7 # die Nervation ver- grössert dargestellt. 8 Blatt von Zaurus dermatophyllon Web. in einem Sphärosiderit aus dem Schichower Thale. 9 und 12 Sassafras Aesculapi Heer; Fig. 9 Blatt aus dem Menilitopal des Schichower Thales ; Fig. 12 Blatt aus dem Polirschiefer von Kutschlin. TAFEL XXXI. Fig. 1 Blattbruchstück von Zaurus Heliadum Ung. aus dem plastischen Thon von Priesen. 2—10 Blätter von Cinnamomum Scheuchzeri Heer; Fig. 2>—4 aus dem Menilitopal des Schichower Thales; Fig. 5 aus dem Brandschiefer von Sobrussan; Fig. 6—10 aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 8 Vergrösserung eines Blattstückes. „ 11-14 Blätter von Cinnamomum Rossmaessleri Heer aus dem Polirschiefer von Kutschlin. „ 15—16 Blätter von Persea speciosa Heer aus dem plastischen Thon von Priesen. „ 17 Blatt von Persea Heerü Ett. aus derselben Lagerstätte. TAFEL XXXIl. Fig. 1—3 Blätter von Nectandra arcinervia Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin ; Fig. 3 Vergrösserung der Ner- vation. 4—6 und 10-12 Blätter von Cinnamomum Seheuchzeri Heer; Fig. 4 und 11 aus dem Menilitopal; Fig. 5, 6 und 10 aus dem Polirschiefer; Fig. 12 aus dem plastischen Thon. 7—9, 13 und 16 Cinnamomum lanceolatum Heer aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 16 5 die Nervation ver- grössert dargestellt. „ 14, 15, 17—22 Cinnamomum polymorphum Heer; Fig. 14 Frucht aus dem plastischen Thon bei Priesen; Fig. 15 Blüthe aus dem Menilitopal des Schichower Thales; Fig. 17—22 Blätter theils von der letztgenannten Lagerstätte, theils aus dem Kutschliner Polirschiefer ; Fig. 21 die Nervation vergrössert dargestellt. n n 240 Constantin v. Ettingshausen. TAFEL XXXIV. Fig. 1—3 und 10 Blätter von Daphne protogaea Ett.; Fig.2 aus dem Brandschiefer von Sobrussan, die übrigen aus dem plastischen Thon von Priesen. 4 Blatt von Santalum acherontieum Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussan. 5—6 Blätter von Santalum salieinum Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 7 und 8 Zweigbruchstücke von Leptomeria bilinica Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 9 Blatt von Pimelea kutschliniea Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 11 und 15 Blätter von Cinnamomum spectabile Heer aus dem Menilitopal von Luschitz; Fig. 15 einer Varietät mit grund- ständigen Seitennerven entsprechend. 12 Blatt von Daphnogene kutschlinica Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 13 Blatt von Cinnamomum laurifoliium Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 14 Blatt von Oinnamomum Buchii Heer aus dem Polirschiefer von Kutschlin, TAFEL XXXV. Blattfragment von Protea bilinca Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. Blatt von Anadenia lignitum Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussan. Blatt von Hakea bohemica Ett. aus dem Süsswasserkalk von Kostenblatt. 4—7 und 14, 15 Blätter von Dryandroides lignitum Ung. sp., sämmtlich aus dem Sphärosiderit von Preschen; Fig. 14 5 die Nervation vergrössert dargestellt. 8 Blatt von Grevillea grandis Ung. sp. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 9 und 10 Blätter von Dryandroides acuminatus Ung. sp. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 11—12 Blattbruchstücke von Banksia longifolia Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 13 Same von Embothrites cuneatus Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 16—17 Blattfragmente von Banksia haeringiana Ett. aus dem Polirschiefer von Kutsehlin. 18—-26 Blätter von Dryandra acutiloba Sternb. sp.; Fig. 18, 20 und 25 aus dem plastischen Thon bei Priesen, die übrigen aus dem Sphärosiderit von Preschen und Langaugezd. 27 Achene von Hyoserites Schultzii Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 28—31 Blätter von Cinchonidium bilinicum Ett.; Fig. 28—30 aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 31 aus dem pla- stischen Thon bei Priesen; Fig. 31 2 die Nervation vergrössert dargestellt. or TAFEL XXXVI. Fig. 1 Blatt von Cinchonidium areinerve Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 2 Blatt von Vidurnum atlantieum Ett. aus dem Menilitopal des Schiehower Thales. 3 Blattfragment von Notelaea vetusta Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussan; Fig. 3 5 die Nervation vergrössert dargestellt. 4 Blattfragment von Strychnos europaea Ett. aus dem Menilitopal des Schichower Thales. 5 Blatt von Oinchonidium multinerve Ett. aus dem plastischen Thon von Priesen. 6 Blatt von Cinchonidium coprosmaefolium Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 7 Blatt von Olea Dianae Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 8 Blatt von Ligustrum priseum Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 9-10 Fraxinus macroptera Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen; Fig. 9 Blättchen; Fig. 9 5 die Nervation des- selben vergrössert dargestellt; Fig. 10 eine Flügelfrucht dieser Art. 11, 12 und 22 Fraxinus lonchoptera Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen; Fig. 11 eine Flügelfrucht; Fig. 12 die- selbe in schwacher Vergrösserung dargestellt; Fig. 22 ein Theilblättchen. 13 Blatt von Olea olympica Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 14 Blatt von Notelaea Philyrae Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 15 Blatt von Olea Feroniae Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 16 Blatt von Apoeynophylium Oynanchum Ung. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 17 Blatt von Tabernaemontana bohemica Ett. aus dem plastischen Thon von Priesen. 18 Blatt von Apoeynophyllum pachyphyllum Ett. aus dem Süsswasserkalk von Kostenblatt. 19 Blattfragment von Rauwolfia plumeriaefolia Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 20 Blatt von Nerium bilinieum Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin, 21 Same von Eckitonium superstes Ung. aus dem Menilitopal des Schichower Thales. Die fossile Flora des Tertiär-Beckens von Bilin. 241 TAFEL XXXVI. Fig. 1 Blatt von Apocynophyllum Reussii Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. Blatt von Nerium bilinieum Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. Blatt von Apoeynophyllum Amsonia Ung. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. Theilblättchen von Vitex Lodkowitzii Ett. aus dem Menilitopal des Schichower Thales. 6 und 13 Blätter von Myrsine Doryphora Ung. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 7—12 und 19 Hetiotropites Reussi Ett.; Fig. 7 zusammenhängende Nüsschen aus dem Menilitopal des Schichower Tha- les; Fig. 7 5 diese vergrössert; Fig. 8-12 einzelne Nüsschen, davon Fig. 10 aus dem plastischen Thon bei Prie- sen, die übrigen aus der erstgenannten Lagerstätte stammend; Fig. 19 ein Blatt dieser Art aus dem Menilitopal des Schichower Thales; Fig. 19 ein Stück desselben vergrössert. 14 und 17 Blatt von Myrsine celastroides Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 15 Blatt von Zeacorea primaeva Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 16 Blättchen von Tecoma austriaca Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 18 Blatt von Petraea borealis Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 20 Blatt von Helotropites acuminatus Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 21 Blatt von Cordia ilinica Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussan; Fig. 21 5 ein Stück desselben vergrössert dar- gestellt. 22 Blatt von Myrsine europaea Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussan. 23 Blatt von Ardisia myrieoides Ett. aus dem plastischen Thon von Priesen. 24 Blatt von Myrsine Plejadum Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 25 Blatt von Myrsinites Braun Ett. aus dem plastischen Thon von Priesen. » 26 Blatt von Myrsinites antiguus Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. „ 27 Blatt von Myrsine Prilyrae Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. „ 28 Blatt von Zeacores lanceolata Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. nn a St - 33 3 TAFEL XXXVM. Fig. 1—2 Blätter von Ardisia Harpyarum Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. „ 3—5 Blätter von Myrsine elethrifolia Sap. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. „ 6 Blatt von Pleiomerites retieulatus Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. „ 7 Blatt von Bumelia bohemica Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. „ 8 und 23 Blätter von Sapotacites Daphnes Ung. sp.; Fig. 8 aus dem Sphärosiderit von Langaugezd; Fig. 23 aus dem Polirschiefer von Kutschlin. „» 9 und 10 Blätter von Sapotacites angustifolius Ett.; Fig. 9 aus dem Menilitopal von Luschitz; Fig. 10 aus einem eisen- schüssigen Sandsteine im Schichower Thale. 11 Blatt von Myrsine Heerii Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 12—18 Blätter von Bumelia Oreadum Ung.; Fig. 12, 13, 15 und 16 aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 14 aus dem Brandschiefer von Sobrussan; Fig. 17 und 18 aus dem plastischen Thon von Priesen. 19 Blatt von Ohrysophyllum Sturi Ett. aus dem plastischen Thon von Langaugezd. 20 Blatt von Bumelia ambigua Ett. aus dem plastischen Thon von Priesen. 21, 22 Blaft von Sapotacites bilinicus Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin, 24—26 und 32 Diospyros palaeogaea Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin ; Fig. 25 Kelch; Fig. 24 Kelchzipfel ; Fig. 26 Beere; Fig. 32 Blatt; Fig. 32 3 die Nervation desselben vergrössert gezeichnet. „ 27 Blatt von Chrysophyllum Palaeo-Cainito Ett. aus dem plastischen Thon bei Priesen. 28 Blatt von Diospyros brachysepala A. Braun aus dem Polirschiefer von Kutschlin, 29—31 und 34 Diospyros paradisiaca Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 29 und 30 Beeren ; Fig. 31 Frucht- kelch; Fig. 34 Blatt. „ 33 Blatt von Styrax stylosa Heer aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 3303 3 TAFEL XXXRX. Fig. 1 Blatt von Diospyros brachysepala A. Braun aus dem Menilitopal des Schichower Thales. n 25 Maereightia mierocalyx Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 2 Blatt; Fig. 3—5 Fruchtkelche; Fig. 4 5 ein solcher vergrössert dargestellt, um den Haarüberzug zu zeigen. n„ 67 Andromeda Acherontis Ett.; Fig. 6 Bruchstück vom Fruchtstand aus dem Polirschiefer von Kutschlin ; Fig. 7 Blatt aus dem Menilitopal des Schichower Thales; Fig. 7 die Nervation vergrössert dargestellt. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIIT. Bd, 31 242 Constantin v. Ettingshausen. Die fossile Flora des Tertiür-Beckens von Bilın. Fig. 8, 9 und 24 Andromeda protogaea Ung.; Fig. 8 und 9 Blätter aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 20 Inflores- cenz aus dem Mergelschiefer von Sotzka. 10 Blatt von Azalea protogaea Ung. aus dem plastischen Thon im Stirbitzer Thal. 11-12 Blätter von Siyrax stylosa Heer; Fig. 11 aus dem Polirschiefer von Kutschlin; Fig. 12 aus dem Menilitopal des Schichower Thales. 13 Blatt von Styrax v»uleanica Ett. aus dem Menilitopal des Schichower Thales. 14 Blatt von Arbutites Eur! Ett. aus dem plastischen Thon von Priesen. 15, 16 Blätter von Vaceinium acherontieum Ung. aus dem Brandschiefer von Sobrussan. 17, 18 Diospyros biliniea Ett. aus dem Menilitopal des Schichower Thales; Fig. 18 ein Blatt mit einem Fruchtkelch; Fig. 17 letzterer vergrössert dargestellt. 19 Blatt von Rhododendron Haueri Ett. aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 20 Blatt von Parrötia Pseudo-Populus Ett. aus dem Brandschiefer von Sobrussan. 21 Blatt von Hedera Kargüi Heer aus dem Polirschiefer von Kutschlin. 22 Theilblättehen von Cissus rhamnifolia Ett. von ebendaher. 23 Blatt von Parrotia pristina Ett. sp. aus dem Brandschiefer von Sobrussan. TARRSXI P) atchunger ser.u.lich Lithar ged.t.d.k k. Hof u. Staatsiruckere B, 2,6,7W.Laurus nectandroides 3. Laurus Agathophylium 4.baurus zuhoeboides . 3, N. Lanrus heussü. sd Lanurus derma - - tonhyllum. 9,12. Sassafras Aesenlapı. Denkschriften d.k.Akad.d.Wissensch. math.naturw. (I. XXVIL.bd. 1868. Ettingshausen. Die fossile Flora von Bilin. n® > ei Blaichinger n.dNat.er.ı.lih Y.Laurus Hehadum .2-M. Cinnamomum Scheuchzert. WIh. Lithu.gedl.i.d.R.R.Hof.u Staatsdruckerei, Cinnamomum Bossmarssleri. 15.16. Persca Se - = etosa. Ti .Persea. Heerii. Deukschriften d.k.Akad.d.Wissensch. math.naturw. CLANVIL:BA. 1868. Taf. AXXIL. u N N N Rr2 RS N ‚x Q 5 SQ Br S 0} N I - N RS SI 28 SI a” S a Sn N Q n I I Q Ss N N S u Ss linnamommm RR 73 lanceolatum 14,15, W-22. Cinnamomum polymorpihum -D, /D- Bl Denkschriften d.k. Akad.d. Wissensch.. math. naturw. Ü1.XXVIL Bd. 1868. | Die fossile Flora von Bilin. 2. e MI ET 7-3. Nectandra areımervia C.v.Ettmsshausen. Karl Kirchstetger Iıth | aaa los - Fitingshausen. Die fossile Flora von Bilin. Taf XAXIV. h-Bortoluzzi hth. 3 lıthu gedr md.k.k Hofu. Staatsdruckersi 13,0. Daphne protvgaca. 4. Santalum acheronticum .5-6.Santalum salieinum.7S. Leptomeria bilinica.9 Pimelea Autschlinica.N , 13. Cinnamomum speetabule. TR. Dapıhnogene Autschlinien IB. Cinnamomunt daurofolium. - momum Bucht. Denkschriften d.k.Akad.d.Wissensch.math. nalurw. CL.XXVIL.Bd. 1868. HH. Cınna = a au 7 k A re ae - i ) N ar ' ’ N ‘ f unaun { ‘ ? \ £ ) i N { j 4 N u ° N s N \ \ R| 3) > \ Ay WR \ a u i nF k Ki f F wi N ai Rt f ” 7 ‘un \ N fi R'} * | | ji ri ‘ N [3 4 ! m y fl E EEE en ED ig 1) ie nn Feen iin 4] p Er \ pe ER RZ ER Be me nn =; er vs Au e Taf. XXXV. y.Eltiingshausen. Die fossile Flora von Bilin. URL, ADS vr Pr nal =4 = =. = IE 4: "Ir r] =} 17 = asteiger Sez.u.lith Lith u. gedr.id.k’k Hof. Staatsdruckerei Protea. bilinica .2. Anadema lignitum 3. Hakea bohemica 4 7,14, 15.Dryandroides hgnıtum,.S.Grevillea grandis.3,.10, Dryandroi- les acuminata.N,12. Barksia longifolia 1. Embothrites cuneatus 10.11. Banksia haeringiana. I3.26.Dryandra acutiloba. 27. Hgoserites Schultzü. 23 31. Cinehonidium bilımıcum. Denkschriften.d.k.Akad.d.W.math.naturw. CL.NXVI.Bd.1568. a. FR ir Taf. XXXVI. S RN % A S En 1% Ey ichinger lith Lith.u.gedrid.kkHof-u Staatsdruckerei onidiaum randiactolium. 2 Viburnam atlanticum. 3. Notelaca vetusta 4 Strydınos europaca 3.0 inchonidium multinerve.6.C.coprosmaelolium 7 Olea Dian«e: qustrum priscum. 9.10 Fraxinus macroptera. 11, 12,22.F londioptera. 13. Olea olympica 14 Notelaca Phälyrae. 15.0lca Feroniae: 16 Apocyn op. Cynandınm“ 12. Tabernaemontana bohemica AS Apoeygnophyllum pacyphyllum 13 Ra uwollia plumeriactolia 20. NVerium-bilinioum.21 Echttonium supertes. Denksschriften der k Alcad.d.W. ma th.naturw: CL XXVMI Bd. 1868 (‚v.Elimgshansen. Die fossile Flora von Bilin. Taf XXWVIE. Jg. Bertchuzei Iıth ; Lith'n, gedr. in d.k k.Hot-u. Staate I dnoegnophyllum: Reussiü. 3. A. Amsonia 2. Nerium bilinicum 4. Viter hobkowitzit. 3.6.1. Myrsine Dorynhoru. 712,19. Heliotronites Beussii. 20. H.aeuminauıs 14,17. Myrsıne celastroides. b. Jeacorea nrimaeva IMlecoma ausiriuca IS. Petraen borealis 2l.Cordia biliniea . 22.Myrsine euronaen 24. M. Plegadum. 23. Ardısıa myrtcoides. 23 Myrsunites u : Braunii‘. 26. Myrsinites antıquns. 22. Myrsine Philgrae 28. Jeucorea lanceolata. Br. 5 . Denkschriften d.k.Akad.d.W. matlı.naturw. C1.XXVI. Bd. 1868. Seth (‚y.Eltingshausen. Die fossile Flora von Bilin. Taf. XXXVIll. \ N , bihn gedrimädk KHofu Staatsdruck 1. 2. Ardisia Harpyarum , 373. Myrsine clethrifolia.I1.M. Weerii.6. Pleiomerites retientatns 7. Bumelia bohemuica 8. 23. Sapoteeites Dayılınes 9.10. S. angwstifolins. 1218. Durmelia Oreadum. 19.1 hrysopthylium Sturi.20. Bumela am bıyıa 21,22: Sappotac: bilinieus 24 26,32. Diospyros nalueogaea 2). Chrysoph : Palaeo-Cainito. 28. Diosgyı : brachysepala IH, 34.D. paradisiaca . 33, Styrax stylosa. Denkschriften der k.Akad.d.W. math.naturw.C.XXVIL.Bd.1868, ri ; K Kırchsteiser hırh er Tal. RIXIX. ch Bortoluzzi hth Ih gedr.m dk kHckır Staatsämckere /.Diospyros brachysenala. 25. Macreightia microealy.r.67 Andromeda Acherontis.8.9,24.A.protogaea .W Azaleca protogaea. HI2. Styrax stylosa. 13, St. vulcanioa . 14. Arbutites . Kurı. 15.16 Vaccinium acherontieum. IZ, JS. Drospiyros bilimiea 19. Rho- -dodendron Haueri.20.Parrottia Pseudo Ponulus 23. Parrottia pnrustina.2l.ledera hargii. 22. Cissus rhammifolia . Denkschriften der k. Akad.d.W. math.naturw. 1. XXVIL. Bd. 1868. tv _ © DER REST DER TAYLOR’SCHEN REIHE. VON D® ANTON WINCKLER, WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 25. JULI 1867.) Di. verschiedenen Ausdrücke, welche den sogenannten Rest der Taylor’schen Reihe bilden, und zu welchen hier die zuerst von d’Alembert (1754) aufgestellte Integralform nicht gerechnet wird, hängen insgesamm t von einem nicht näher bestimmten positiven echten Bruch ab, welcher theils als Factor des Restausdruckes, theils als Coöfficient des Zuwachses der Variabeln auftritt. Setzt man nämlich: : Ihn—1 (n-—1) hn Fat+mM=fJthf dr. - - +72..0@-17°e Po sm alt so kann bekanntlich für z einer der Ausdrücke: (n) n—1 ‚(n) EN ; : n(1—e) REN . . „ Lagrange,. . . Cauchy “a a or inter er: | uf. Roche n| .("r—1) ‚n—1) =; a ZA | .. .... Sturm gesetzt werden, worin jedesmal einen andern positiven echten Bruch und p eine der Zahlen von 1 bis m bezeichnet. In vielen Fällen und namentlich, wenn es sich nur darum handelt, das Verschwinden des Restes für ein ohne Ende wachsendes » nachzuweisen, sind diese Ausdrücke zureichend, obgleich jeder von ihnen den Werth des Restes innerhalb gewisser, unter Umständen ziemlich weiter Grenzen unbestimmt lässt. Sie sind aber nieht in gleichem Masse dienlich, wenn der Rest als Fehler der bis zu einem gewissen Gliede fort- gesetzten direeten Summirung der Reihe betrachtet und mit einiger Genauigkeit bestimmt werden soll. Es ist daher schon dieses Umstandes wegen die Frage, ob sich die Grenzen x und x h des Arguments © + eh, wenigstens unter bestimmten Voraussetzungen, etwa enger stellen lassen, und in welcher Form alsdann der Restausdruck erscheinen würde, von einigem Interesse. Mit dieser Frage des so vielfach behandelten Themas wird das Folgende zunächst sich beschäftigen, woran dann einige andere die Restformel betreffende Bemerkungen sich anschliessen werden. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. 32 244 Anton Winckler. Die Resultate sind meines Wissens neu; insofern aber bereits bekannte in Rede kommen, werde ich sie ausdrücklich als solche bezeichnen. I: Die vorhin angegebenen Ausdrücke stellen gewissermassen die erste Näherung des Restes dar, welche für jede die Bedingungen der Continuität erfüllende Function giltig bleibt, und die Methode, durch welche sie erhalten werden, haben mindestens das mit einander gemein, dass sie, ohne Unterscheidungen bezüglich der Function oder deren Differentialquotienten zu erfordern, Resultate liefern, welehe äusserlich zwar ver- schieden, doch als blosse erste Annäherung nahezu von gleicher Bedeutung sind. In besonderen Fällen mag das eine bequemer zu gebrauchen sein als das andere, aber jedes leidet an einer für die meisten Anwendun- gen zu beträchtlichen Unbestimmtheit. Um schärfere Eingrenzungen des Restes zu finden, muss man hiernach die bisherigen Wege verlassen, und auf die Beschaffenheit des Ausdruckes, welchen er genähert darstellen soll, genauer eingehen. Die am nächsten liegenden Anhaltspunkte hiefür gewährt die in Reihenform unmittelbar gegebene Bedeutung von «, vermöge welcher nämlich: (n-+1) RR (n+2) ad zur (2+1) (+2) Se) ist, und aus welcher unter vorerst festzuhaltenden Hypothesen sich mehrere Ausdrücke ableiten lassen, die u innerhalb viel engerer Grenzen als die oben bemerkten Formen richtig darstellen. ( (n+1 Zu diesen Hypothesen gehört hauptsächlich diejenige, dass de - fin und «+ liegenden Werthe von z endlich bleiben, die Reihe also für die Werthe 1, 2, 3. . . von» con- vergire. Da nur die Reihe an sich in Frage steht, so ist sie durch die vorausgesetzte Convergenz legitimirt. Zunächst soll frener angenommen werden, die Glieder nehmen dem Zahlenwerthe nach schon vom ersten u-f, + . für alle zwischen x an beständig ab. Es wird Sache einer weitern Erörterung sein, die Ergebnisse von diesen beschränkenden Annahmen zu befreien. 2. Von den bezeichneten Annahmen ausgehend, kann man zu der gewöhnlichen Form des Restes sehr leicht gelangen, wenn man die beiden Fälle unterscheidet, ob die Glieder der Reihe v, beziehungsweise (n) (n+1) (n+2) Je fon ; fa) : . gleiche Zeichen haben, oder ob zwischen ihnen ein regelmässiger Zeichen- wechsel bestehe. Haben alle Glieder dasselbe Zeichen, so liegt « offenbar zwischen „(R) ee) und (n) Non h* ,„m+2) Tat Ya. tiedaı t°°: oder also zwischen N una und kann folglich unter der Form er Be gedacht werden. Haben dagegen ine Glieder i in «a einen einfachen Zee so nehmen die Glieder der Reihe h (n+1) 1 1 | ,..%+2 je Rn £ “, u | 7 = 1 w“ Di |; 5 BD) (a+ 1) | KR — Ve+n Der Rest der Taylor'schen Reihe. 245 ebenfalls von Anfang an ab und es ist daher w—us0, . R . - . ( .,* wobei, wie im Folgenden durchgehend, das obere oder untere Zeichen gilt, je nachdem T. KR positiv oder “AT) negativ ist. Da ferner: h ‚(r+1) h* ‚(n+2 — le, 1 eat n+1 (@) (r+1) (n+2) * («) so folgt aus gleichem Grunde: uw—u, Ss 0. Hieraus ergibt sich wzuzu, : : (R) und kann also auch in diesem Falle « in der Form I: \ dargestellt werden. h Durch eine analoge Betrachtung gelangt man zu diesem Resultate auch in dem Fall, wenn. &in’Zeichen- wechsel erst zwischen Gruppen gleicher Zeichen stattfindet. Übrigens lässt sich der in Rede stehende Ausdruck von v unabhängig von den bisherigen Voraussetzun- gen auf einem Wege erlangen, welchen ich in einem, 1859 (Annali di Matematica, von Tortolini, Nr. 3) er- schienenen Aufsatze befolgt habe, und wobei von der für # bestehenden Gleichung (rn) Al|du du 4 Gebrauch gemacht wird, die sich unmittelbar aus Ar—1 ‚(n—1) hr Fe+)=-IAtHrf +: - - + DIT eo ergibt. Man setze für « nach einander die Ausdrücke: (n) „(n) u 9) 2 In) so wird sich ergeben : Y n CE | Felt : (R) ; : ‚n+1) Nimmt f,,, von z=x bis + stetig entweder zu oder ab, so haben bekanntlich fe) und AR) 2) : i es : —f das gleiche, folglich F(w,) und F(w,) das entgegengesetzte Zeichen, und muss, weil zumal ; : m . : $ ; u, und x, besondere Werthe einer und derselben Function Se) sind, nothwendig zwischen «, und x, ein (n) ; x 5 s : : i Werth z von der Form ir As liegen, wofür F(w)=0 wird, wie es die Bedingungsgleichung fordert. E, (n) . - Geht aber 8 während z von x bis +4 sich ändert, ein oder mehrere Male vom Wachsen in das Abnehmen oder umgekehrt über, und ist v die Anzahl dieser Übergänge, so gibt es nieht nur einen, sondern v+1 Werthe von e, wofür « — der Gleichung F(«)—0 genügt, wie nicht näher gezeigt zu wer- (z+.h) k den braucht. In allen Fällen kann also, wenn nur Fa folglich auch alle niedrigeren Differentialquotienten, ein- (z) schliesslich /(z), von z=x bis @+% endlich und stetig bleiben ; 246 Anton Winckler. ‚(n) u Oel! —r (@+:h) gesetzt werden, einerlei, ob % positiv oder negativ ist. 3. Zur Ermittelung der genaueren Formen des Restes, wovon oben die Rede war, ergeben sich aus den fol- genden Bemerkungen wenigstens einige Anhaltspunkte. : : : 5 b 5 . (n) Da es sich hiebei um die nähere Kenntniss von £ in der Gleichung « N handelt, so kann man damit beginnen, für & eine Reihenform zu suchen. Hierin aber liegt eine Aufgabe der Umformung unend- licher Reihen von allgemeinerer Bedeutung, welche eine nähere Besprechung zu verdienen scheint. Etwas allgemeiner gefasst, lässt sich die Aufgabe wie folgt stellen. Z, Z,, Z,- . . sind gegebene Functionen von x, frei von der Veränderlichen A, nach deren Potenzen die umzuformende Reihe: Z+hZ+WZ +: geordnet ist; F(y) ist eine gegebene Function, deren Argument y in Form einer unendlichen Reihe y=z+hz +42,+ . worin 2, 2, %- . unbekannte Functionen von x allein bezeichnen, so bestimmt werden soll, dass die 2 ’ }) gegebene Reihe Z+hZ +%#Z+: : +W"Z4+:::=Fe+hz,+%2, +: : 424: -:) (1) werde. Gleichungen zur Bestimmung der z lassen sich auf mehreren Wegen erhalten, wovon der nächstliegende etwa der folgende ist. Da für A=0 sich DZ Ri(2) ergibt, so darf z als bekannt vorausgesetzt werden. Man kann nun die Gleichung (1) nach A wiederholt differentiiren und dann A= 0 setzen, wodurch sich Gleichungen von der Form : a E N 2 0 ergeben, aus welchen sich 2,, 2, . . nach einander berechnen lassen. Ubrigens wird man bequemer zu jenen Gleichungen dadurch gelangen, dass man eh +2, +R2,+ . setzt, die Gleichung (1) in der Form Z+RZ+PRZH+. +BZ+...= 2) El teRaı m" Se (2)+E& et DI) alas RO 0 as + 5 betrachtet und nun die Coöfficienten von A, A?, A®. . . der beiden Entwickelungen einander gleichsetzt, was offenbar damit übereinkommt, dass man diese Gleichung, allgemein » mal nach % differentiirt und dann wieder A=0 setzt. Die Differentiation wird durch diese letztere Bemerkung auf jene der Potenzen von £ zurückgebracht, indem man erhält: ‚det Fe) ae) Fa) d" (2) u) d" (&*) FA Se N i == Eger ar et ee ee, Der Rest der Taylor'schen Reihe. 247 Allerdings lassen sich auch in dieser Darstellung nur die Anfangs- und Endglieder ohne weitläufige Un- terscheidungen allgemein angeben. Man erhält nämlich : Wenn z = 2m gerade ist: ß 2 „ 2m—?2 pri) 2m pm) I 12 2,2 Def z i 2 ee) 2 @ +: kart 1 ns an ( 7 2 2 z 2m (2) m—1l m+1 und wenn » =2m+1 ungerade ist: (2m) mt L 2m—1 Ey 2m+1 Fa 1) am+ıFat le + “2 ee “5 ie a Fat Be ac Ba ey E Om+i1)! Die in Frage stehenden Bedingungsgleichungen können jedoch aus (2) in einer wesentlich andern Form entwickelt werden, wenn man sich der bekannten Art, den polynomischen Lehrsatz auszudrücken, bei Bestimmung der Coefficienten von 4" bedient. Auf der linken Seite jener Gleichung ist dieser Co&ffieient > — Z, ; auf der rechten Seite werden alle genannten Coäffieienten aus ') T Fe oder autrs+ a | Mer erhalten, wenn unter die Zahlen 1, 2, 3... verstanden werden. Nun wird nach dem polynomischen Lehrsatze die Gesammtheit aller A" als Factor enthaltender Glieder der Entwickelung von [%2, +#2,+... [ aus dem Ausdruck 7! ui ;“ . = ” “. ..u A n gefunden, wenn ,, 2, . . „ positive ganze Zahlen, die Null mit einbegriffen, vorstellen, welche den beiden Bedingungen : u t+% +3 +.-4+4,=V „+2, +4+3%,+..+n.=n entsprechen, und wenn für ©,!, %!... die Einheit gesetzt wird, im Falle z,, ,,...... Null ist. Unter diesen Voraussetzungen erhält man also: Z —=2- ST n £, und können hieraus alle in Rede stehenden Gleichungen für Z,, Z, . . . abgeleitet werden, wenn man nach einander die Werthe—=1, 2, 3... zu Grunde legt und alle zulässigen Werthe von .,, 2, ... . „ den ange- gebenen Bedingungen entsprechend aufsucht. Befolgt man das eine oder das andere Verfahren, so werden sich folgende Resultate ergeben : aa Fo) } sah 3) > =] 7 € 2 Are aa ©) 248 Anton Winckler. i 23 Z 2 Z, —i2} Fo ar 234 2 FE SF DIn Fi) Yet en Zur Fo) „ ASUS hy, 23 bu Aus diesen Gleichungen lassen sich z,, 2,, 2, - - - unzweideutig bestimmen. Obgleich die wirkliche Berechnung der z in gegebenen Fällen aus diesen Gleichungen zu geschehen hat, so mag doch eine Darstellung der Bedingungsgleichungen, welche deren gesetzmässige Bildung leichter, als dies oben der Fall ist, erkennen lässt, nicht unerwähnt bleiben. Man gelangt dazu aus (1) mittelst der Gleichungen : 4 Dia Bi a 24 „ale En dic | (y) RE -| 2, +2hr, +32, +... er oder, wenn man F eliminirt : MD) dZ l „dZ. Ia+ 24 +30 +04 R- | | = er on 7a a eh |- de Ia+202+ RZ, +ARZ,-+ . ie ne +22 Ge u 9“ | AN Durch Vergleichung der entsprechenden Coefficienten von A erhält man nun: dZ rRde de da dZz, de de: Bd. re At rag er a ern ra dx da dZ, —1 dZ,_» dZ, —) dZ 2 zz a 2 En AT dz ni n—2 > dz,_3 ’ d: Z oz +3Z. a AA 1 SR: N de Um daraus die vorigen Resultate wieder zu erhalten, braucht man blos zu bemerken, dass aus der Gleichung R { dZ ..dz Z = RK folgt: en F @) or dass also: Z, —— 7 Fa) Als sehr einfaches Beispiel will ich den Fall, in welchem die Grössen Z,, Z,, Z,. .. von x unabhän- gig oder constant sind, und blos Z eine Function von x ist, etwas näher ausführen. Es sei, dieser Annahme entsprechend : Der Rest der Taylor'schen Reihe. und aus der Gleichung: (z) folge: 2 = fe) Dann ist: dZ er EEFWREREER dZ, de ’ N ferner : dz Ber an den und erhält man zur Bestimmung der unbekannten z,, 2,, 2, . . . die Gleichungen : dz 1-4, Er Pa nenne Ina, + 25 + 30,01 +45 ee un u.s. f. Hieraus ergibt sich: Sika ZN a er = m 31 I yirte fe af R ER ‚taar, re 1 N ne Ha Hd tal a) „v aa, ara = a,a? ’ = nl () = ee SF 3 ! ae + (a, a, ar a, ak m „m N ER AVI ala, „’ 2a a ala, + ba 1; + % ea oa 3123 It 5135 ns +4; +%% a + af) Bes: f. Diese Werthe sind für die = in die Gleichung: z+ah+@lt:+a,h+.. =Fetzh+23P#+23%R+...) zu setzen, worin der Zusammenhang e=-E@) . 2—=f@) (n) (zo besteht. Es ist klar, dass, wenn man z den besonderen Werth z, beilegt und a = setzt, N. Pf. 1 u s- w. die Gleichungen: wegen 250 Anton Winckler. sich ergeben müssen, so dass man die Taylor’sche Reihe n r I? Flo) RR, tg + ..=F(ath) 0) wieder findet und damit die für die z angegebenen Ausdrücke verifieirt. 4. Nach dieser Digression kehre ich zu der im vorigen Artikel bezeichneten Aufgabe zurück, welche darin besteht, in der Gleichung : (n+1) h* ‚(n+2) ‚(n) + Dan DT Jen den Zuwachs & nach Potenzen von A zu entwickeln. Da hier in den Gleichungen (3) des vorigen Artikels (n + m) Z (n) z ie F ‚(n) I , a a D@F2).. GER) er zu setzen ist, so ergeben sich für die z die folgenden Bedingungsgleichungen : 2) (n) h # le a n+1 7 (a+1) Ta) ‚(R+1) a en 4) (n +2) I ‚n+1) En „(n+2) Fe Te Tee .(n+3) Ja) ‚(n+-1) ‚n+2) En (n +3) ——— = 5 20 2 I (n+1) (n+2) (n+3) a) 29 I) 6° (@) u. s. f. Man findet hieraus: 1 En n+1 (n +2) 2 n J v) 1% 2(n+1)?(n +2) we) (®) «(Rn +3) .(n +2) x n Int I (x) 31/8 z > 6 (a +1)? (n-+2) | ”»+3 an je (x) («) ulıs.ct Setzt man diese Werthe von z, und z, in die Gleichung (n) — h - Ve ee u Tine N) so stellt sie die verlangte Entwiekelung dar, welche nun bezüglich des Werthes von £ einige bemerkens- werthe Anhaltspunkte bietet. Man ersieht nämlich aus ihr, dass, wenn es sich um eine erste Annäherung für & in dem Falle handelt, wenn % ein hinreichend kleiner positiver, » aber ein gehörig grosser Werth beige- legt wird, nicht wie dies bei der gewöhnlichen Restformel geschieht, geradezu ein unbestimmter Bruchtheil h von A, sondern der Bruch SE in das Auge zu fassen sei, und dass £, je nachdem z, positiv oder negativ Der Rest der Taylor'schen Reihe. 251 ist, oder also ii @+1) und ER >) gleiche oder entgegengesetzte Zeichen haben, über oder unter a liegen werde. Allerdings ist dies blos eine Bemerkung, welche sich auf Voraussetzungen rücksichtlich 4 und » und die nicht vollständig vorliegende Entwickelung 2,4? -+2,4°+ ... stützt, und welche einer näheren Unter- suchung bedarf. Hierzu nun bieten sich mehrere Wege an, die gegenüber der vorigen Betrachtung den Vor- theil haben, dass sie die zu Grunde liegenden Annahmen vollständig überblicken lassen. Zunächst werde wieder die ursprünglich gegebene Reihe : ‚(n) h ‚(n+1) h? (Rn +2) at: /a Tar)ars« zu Grunde. gelegt und angenommen, es bestehe zwischen den endlich bleibenden Grössen A, ‚(n) ‚(r+1) ‚(2+2) ‚(n+3) RD hf ee (x) + (&) 2 FE) u) ein regelmässiger Zeichenwechsel und es werden die Glieder von « schon von Anfang an und in dem Masse kleiner, dass die Reihe auch ohne Zeiehenwechsel convergirt. (n) Man bringe mit dieser Reihe die Entwickelung von f » in Verbindung und setze: Guam (n) h ne IR (n+? (n) af Er] äf Fe FR ..=f, ZEN nr, 2a +1)” ( en so wird vermöge der Voraussetzungen auch diese Reihe einen regelmässigen Zeichenwechsel besitzen, von Anfang an abnehmen und convergiren. Nun besteht in den beiden Reihen : a) h* .(n+2) h3 a DZ Ferne) + GFD@F3)7 « A GEen (Rr+2) @+3)7 n+1 fi h? ‚(n+2) (r+1)? 1 h® PN a er ee @+2)@+3) 31a?’ @ offenbar ein regelmässiger Zeichenwechsel und sind beide von den ersten Gliedern an abnehmend. Die bei- U —U den ersten Glieder haben aber entgegengesetzte Zeichen, folglich ist: u— u, S0 oder 2 u und v—u,20 ode w2w 2 wo das obere oder das untere Zeichen gilt, je nachdem n \ positiv oder negativ ist. Hieraus folgt nun: £ e „(n) und es liegt also « zwischen «, fe und z, = h Unter den gemachten Voraussetzungen kann also der Factor gesetzt werden Unter denselben Voraussetzungen, jedoch mit Beseitigung des Zeichenwechsels, verbinde man die Reihe: Denksehriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIIl. Bd. 33 Anton Winckler. L9 Ss} 189) (n) ‚(n+1) h? „n-+2) (n) a ne a SEE a RI EREN 2, mit jener für « und vergleiche die Reihe: 1 „R+1) 1 17522) 1 1 „(R+3) uU—U=|I—— — m — mm h3 oe a re En 2 + enger mit der obigen für «—w,, so sieht man, dass: u—uS0 oder vusSu, und u—w20 oder w2w { HaiME (n) (n+1) iR Pe, wo das obere oder das untere Zeichen gilt, je nachdem Fa ; hf Sa positiv oder negativ sind. Man hat also :: . . (n) und es liegt « zwischen z,—f a £ 22 ) 1 ( 14 n-+1 + Ah) selbe Zeichen haben : gesetzt werden kann. (br! Obgleich die folgende Begründung der beiden vorhin erhaltenen Resultate sich ebenfalls auf gewisse Convergenzbedingungen stützt, so verdient sie doch als auf einer bemerkenswerthen Transformation der Reihe x beruhend, hier angeführt zu werden. Diese Transformation ergibt sich als specieller Fall einer Gleichung, welche ich in dem Aufsatze „Über die Umformung unendlicher Reihen“ im 51. Bande der Sitzungsberichte hergeleitet habe, und welche heisst : «(@+1) DPF (a) 9+D 1.2 (N) (11) +2) ı0+D) 1.2 [64 5. yü (2) SF Y af (0) — Er Ir Sat) + af, y (zo +%) ee af (R) Q . in = in iin . . Pe ” 4 " Setzt man darin = für x,, A für , I für Fa)? fener =1, y=r+1, so verwandelt sich die erste Reihe in jene für » und man erhält, wie leicht zu sehen : en nh n h? .(n+2) nah? u (1) AZ — —— — m m — elelie (@+h) n+1’ @+r) " 2!(n +2)" @+%) 3!(m +3)" («+7%) Übrigens kann man hierzu gelangen, ohne jene allgemeine Gleichung als bekannt vorauszusetzen. Die Brüche, welche in der ursprünglichen Reihe für « vorkommen, und deren Nenner (+1) (2 +2), (a-+1) (+2) (n+3).... sind, lassen sich nämlich insgesammt auf folgende Art in ihre einfachen Partial- brüche zerlegen. Die Partialbrüche, deren Nenner 2+r ist, entspringen zum ersten Male aus dem Gliede a) Er EHEN DERER . . von «, welches mit % Sea multiplieirt ist, und kommen dann in jedem folgenden Gliede wieder vor. All- gemein ist nun der jenen Nenner enthaltende Partialbruch, welcher aus dem Gliede At? (n+r+v) (r+1)(r+2)... (n+r-+v)’ @) Der Rest der Taylor'schen Reihe. 253 hervorgeht, nach bekannten Regeln berechnet, der folgende : (ii ht? (m+r+») (—1)!v! n+r‘" (&) | Aus ihm ergeben sich alle genannten Partialbrüche, wenn man v=0, 1, 2, 3... setzt, ihre Summe _ istalso: rim [ mtr) | „,@4rtn) | A „m4r+2) (Tim, ‚M+n) @—N)! Fr («) Daraus wird nun « erhalten, wenn man r—=1, 2, 3... setzt und alle Ausdrücke addirt. Es ergibt sich hiernach die folgende Gleichung: ‚(n) h (n+1) h? ‚(n+2) h3 (n +3) han u aa) en ST @+3)7 «+m mo ©) Sie stellt ebenfalls eine Transformation von « dar, stimmt aber mit jener in (1) nieht überein; offenbar convergirt sie im Anfang rascher als die letztere. Übrigens braucht man nur die Gleichung: 0 (n) ‚(n) ‚n+1) h? „(n+2) h3 „mn +3) — is J (+) ne +h) !'9VY (at) 31% @+% hinzuzufügen, um sogleich (1) zu erhalten. Setzt man nun wieder die Entwickelung (1) als convergent und schon vom ersten Gliede an als abneh- mend voraus, nimmt man ferner an, es haben die Grössen: (n (n+1 I (n +2) hf 2 hf, BE ae “(g+nA) ? (@-+A) ? (z+A) ? regelmässig abwechselnde Zeichen und setzt man analog wie früher: ‚(n) 3 % hen (8) ‚(n) nh „a+1) n®h? (24-2) n>h? ‚(n-+ 3) (a) HN echt, ST un aneTllen ooner (4) @+) n+1" @+% 2!(n +1)” @+% 3!(2+1) @ re so folgt, wenn man die Gleichungen (2) und (3), sodann (1) und (4) von einander abzieht: h (n+1) I? (nr +2) h3 ‚(Rn +3) | en een Tonnen” | n n? A? .(n+2) n n® 13 „@+3) | PR r r | 31/ (+1) > N, le («+ A) An: Die Ausdrücke in den Klammern der letztern Reihe sind positiv; vermöge des vorausgesetzten Zeichen- wechsels der überigen Factoren haben also die Glieder jeder Reihe unter sich gleiche Zeichen, aber diese Zeichen sind in der einen Reihe die entgegengesetzten von jenen der andern, somit hat man u—u,S0 oder usw und Ri u—w,20 oder uZ2uw, folglich ist : uw zuzu, ‘woraus sich dieselben Schlüsse wie im vorigen Artikel ergeben. 33% Anton Winckler. 180) b) | H> Unter denselben Voraussetzungen, jedoch unter der Annahme, dass kein Zeichenwechsel stattfinde, erhält man, wenn wieder: ‚) = = gesetzt wird, die Gleichungen : nh „n-+1) nah? ‚(n +2) nd? ‚(n+3) Tan nen NEID ern, Tale ai n n* hr (n+2) n n®? h? „(n+3) u— „w=+ n+2 (r+1) 2 2 1) (242) €, n+B A (2+1)? 31/ (x+A) . \ Die Ausdrücke in den eckigen Klammern sind nicht nur positiv, sondern auch abnehmende Grössen, beide Reihen nehmen von den ersten Gliedern an ab und haben einen regelmässigen Zeichenwechsel; die Zeichen dieser ersten Glieder aber sind entgegengesetzt, folglich hat man wie im vorigen Artikel: u—u SV md u, 20 woraus sich wie dort dieselben Schlüsse wieder ergeben. 6. Nach den Betrachtungen der Artikel 4 und 5 hängt die Giltigkeit der beiden Formen „(r) - | (n) u=J, LU I ee) /(@ + A m+r1) blos noch davon ab, dass die Glieder der Reihe « von Anfang an abnehmen und die Reihe selbst convergent sei. Was nun aber besonders bemerkt zu werden verdient und zu einer weiteren Erörterung Anlass gibt, ist der eigenthümliche Umstand, dass die Voraussetzungen rücksiehtlich des Zeichenwechsels und der Zeichen- folgen im Artikel 4 auf die Ausdrücke: ‚(n) hf nt), a (n+2) (=) > Fa Dee, DR und im Artikel 5 auf die Ausdrücke : ‚(n) (n+1) n (r +2) ” Ü Sem 2 en RD sich beziehen und also diese beiden Reihen in genannter Rücksicht einander substituirt werden können. Die Vermuthung tritt hierdurch nahe, dass es überhaupt auf die Zeichen aller dieser Ausdrücke nicht ankommen werde und in weiterer Folge auch die Convergenzbedingung beseitigt werden könne. Wie es sich damit verhalte, kann auf dem folgenden, von der Benützung unendlicher Reihen unabhän- gigen Wege genauer erörtert werden. Der d’Alembert’sche Ausdruck für den Rest der Taylor’schen Reihe führt zu der Gleichung : h" z n—1 (m) N -/ (k—t) Da) dt f) oder, wenn zur Abkürzung AD) - u (x +£) = 0) % h" 2 n—1l _ gesetzt wird: —u=| (h—t) (dt o En En Mi EEE Der Rest der Taylor’schen Reihe. 255 Bezeichnet nun « eine zwischen O0 und % liegende Grösse, deren nähere Bestimmung vorbehalten bleibt, so besteht nach der gewöhnlichen Restformel die Gleichung : e()=o(la)+ (-a)g/ + 1 (t—a)” o Dia a und kann also PRL ah n—1( £ ) — u—| (A—t) Pla) + (k—a)p,, -MNp. +:4-0)’ De al’ dt 2 « 0 gesetzt werden. Die Integration der drei ersten Glieder lässt sich ausführen und man erhält: hr +1 Dean h* h n —u= N n ’ "48 \n—1 Z o, 41 A— t—-a)”« . |; (a) J (A—t) (t—a) are a] dt hr + | (h—a) E70 1} Dieser Ausdruck wird beträchtlich einfacher und, wie man sehen wird, zur nähern Bestimmung von geeigneter, wenn man den Werth von a so bestimmt, dass der Coeffieient von 9(a) verschwindet, wenn man also: 1, h h MR — folgliel — @ a) Fan 0) olglich a | setzt; denn die Gleichung verwandelt sich dann in die folgende : A" 10% l > m h u -—o( - tl) (A—)" MD Band 7 ul = n+1 welche, wenn A 7 für z gesetzt und 0 wieder eliminirt wird, in die Form: ge! 1 1 ‚(m 2) 7 =" h E > 72} (ee & (ap) ai (1) n+1 ön nl gebracht werden kann. Rücksichtlich des Ausdruckes unter dem Integralzeichen bemerke man nun, dass das Product der bei- 1 na+1 schwindet, aber sein Zeiehen nicht ändert, sondern stets positiv bleibt, und dass, was den dritten Factor betrifft, der von z abhängige Theil des Arguments, nämlich und für =1 ver- den ersten Faetoren innerhalb der Grenzen allerdings zweimal und zwar für = 1—:+ (n+1) st 2 21 möglicherweise alle Werthe von O bis A annehmen kann, während z von O bis 1 wächst, weil « innerhalb des Intervalles von O bis 1 völlig unbekannt ist, und für <=1, ?—=0 dieser Bruch —=0, für <=1, t=1 da- gegen —h wird. Um also auf das Zeichen des Integralwerthes einen sichern Schluss ziehen zu können, muss unter- (n+2), s a I i schieden werden, ob f_ in dem Intervall von z=x bis z=x+ 4 positiv oder negativ bleibt. (R +2) h Ba: eu : Orc bleibe beständig positiv, so ist auch das Integral positiv, Wird nun zunächst angenommen, f folglich : “) n) u >= h \“ ae] ) 256 Anton Winckler. ‚(n+l) . : dh ce 2 Rn pe . und wächst L. unausgesetzt, während = von x in «+% übergeht. Ist aber f eine bei diesem Über- I (a ) i " . BR (R+1) (n) gang wachsende Function, so hängt es bekanntlich von dem Zeichen des Produetes Af, ab, ob Fe) 8 (2 : A en I 2 3 0) zugleich wächst oder abnimmt. Ist nämlich fo positiv, so wächst J., Waunterbrochen, während = von A : ‚r+1) i s (Ir 4 zin c+h or ist aber Auf, „negativ, so nimmt f für denselben Verlauf von z beständig ab. Damit also 7 " den Werth von x darstellen könne, muss im erstern Falle z über «+ I hinaus, näm- MW i ! h lich näher an + gerückt, im letztern dagegen unter 2 + —— N IT’ nämlich näher an x genommen, folg- lich im erstern Falle :=x+, I im letztern aber z=: gesetzt werden. „(n+2) . genen Man schliesst hieraus, dass wenn Fe) von z=x bis x&+4 positiv bleibt: (n) ‚(n+1) En B—ır,} h wenn Af positiv (erg) (®) und ‚(n) . 1 (n-+1) : — eh [üp = u a wenn Fa) negativ 18 D) a „(@+2) Eine ähnliche Betrachtung ist für den Fall anzustellen, dass f das negative Zeichen behält, also das Integral in der Gleichung für x negativ, folglich (n U ä „(n+1) 2: 2: ß r) abnehme, hängt wie vorhin davon ab, ob das Product RF positiv oder negativ ist. Damit also f, den «) Ro) a2 . ae - Werth von x darstellen könne, muss im erstern Falle, weil 18 wächst, wenn = von = in «+ übergeht, h : 3 z näher als «+ —— dem Werthe = liegen, im letztern Falle aber, wofür a hei jenem Übergang von z N ol h h ü en E $ : ; abnimmt, muss z über + I hinaus, nämlich näher an x+7% liegen ; we muss im erstern Falle N - eR letztern dagegen ar: £ gesetzt werden. z=xr =, im g il n+1’ < 7a i . (rR+2) 2 x 2 Man schliesst hieraus, dass wenn Io von z=x bis +4 negativ bleibt: (R) (r+1) ar u =y 8 ” ch , wenn hf „ Positiv As x und (nr) (n+1) LA Bf, A wenn Af. negativ ist. sr en+l \@) Die hier unterschiedenen vier Fälle lassen sich in die folgenden zwei zusammenziehen. Behält von z=x bis 2=xr+)h ‚(n+2) k (rn+1) R ’ f mit hf. gleiches Zeichen, so ist ver N) x) (@ un m+2) ., „.a+D . (n) ia mit Rf verschiedenes Zeichen, soista=f _:h ü n+1l Der Rest der Taylor'schen Reihe. 257 . ch l wobei alle Wert —— 2 3. ; ; ST erthe von O bis er Ude 7 ST alle Werthe von El bis % darstellt. Wird von den Zeichenverhältnissen abstrahirt, so ergibt sich hieraus, wie man sieht, die gewöhnliche Restformel uf, wieder. Ha ® ° Fr .. s \ 2 Es ist beinahe überflüssig, zu bemerken, dass hr "nicht in dem ganzen Intervall von z=x bis —=x+h eine Grösse von unveränderlichem Zeichen zu sein braucht, damit das Integral in der Gleichung (1) eine Grösse von bestimmtem Zeichen sei. In Folge der raschen Abnahme des Factors den für nahe an 3 ne - - z (n+2) der Einheit liegende Werthe von + ist es vielmehr leicht denkbar, dass f für näher an + liegende “(2) Werthe von z das Zeichen beliebig oft wechseln dürfe, ohne dass darum der ganze Integralwerth ein anderes Zeichen als das ihm für kleinere # zukommende erhält. Einen sichern Schluss in dieser Hinsicht zu ziehen, gestattet jedoch die obige Betrachtung wegen der Unbestimmtheit von e nicht; eine weitere Einengung der vorhin angegebenen Grenzen von z wäre übrigens für die meisten Anwendungen auch ohne Bedeutung. Die Resultate, welche früher mittelst der Betrachtung unendlicher Reihen und unter Voraussetzungen . Fe . . . . (n) welche sich auf sämmtliche Differentialquotienten von f,, erstrecken, erhalten wurden, sind jetzt von diesen 7) Voraussetzungen befreit, an deren Stelle blos die Zeichen zweier Ausdrücke als Criterien für die Form des Arguments im Restausdrucke getreten sind. Nicht ohne Interesse ist es, zu bemerken, dass sich die vorige Betrachtung in anderer Weise auf geo- metrischem Wege ausführen lässt. Ich besehränke mich dabei auf einen einzigen der unterschiedenen Fälle, . Dar . . . . (n % für die überigen die Methode dieselbe bleibt. Insbesondere werde angenommen, f, a behalte von = 0 J(c+3 5 er - ae - 2er bis =) das positive Zeichen und werde von z=0 an beständig kleiner; ausserdem sei f, in dem bezeich- 4 neten Intervall positiv. Dann lässt sich das Integral: A Ne N “ erz) 0 als den Inhalt eines Raumes betrachten, Fig. 1. welcher (Fig. 1) die Fläche einer Curve in M (rn) der zy Ebene, deren Ordinate y= Er ) ist, zur Basis hat, von einer eylindrischen Fläche, deren Leitlinie in der zz Ebene die Curve a A u und deren Erzeu- gungslinie der y Axe parallel ist, begrenzt wird. Dies vorausgesetzt, lege man an irgend einen Punkt A der Curve in der ty, dessen Abseisse a ist, eine Tangente und durch dieselbe eine zur z Axe parallele Ebene, welche den Annahmen zufolge im Innern des vorhin beschriebenen Raumes liegend einen Theil desselben begrenzt und also kleiner als jener ist. Um den Inhalt dieses Theiles zu berechnen, braucht man blos zu bemerken, dass, wenn » die Ordinate der Tangente bezeichnet, deren Gleichung : Y (n) ‚a+1) t—a Fa IF I) 255 Anton Winckler. und folglich der genannte, von der zz Ebene aus gerechnete Raum 5” a n) (7 1 / Be Has | < 0 ist. Die Integration lässt sich ausführen und man erhält: PAR hr (n VAR | ‚(r+1) —u>—f + 1 — (h—a) — n2 n* («+a) n n+11’ («+@) oder „ın) nah ‚n-+1) ER]; + Dei ——— +“ (2+a) n-1 “(2+a) Diese Relation findet immer Statt, welchen Werth « zwischen 0 und % annehmen mag, aber es wird von diesem Werthe abhängen, ob der Ausdruck rechts um mehr oder weniger von x verschieden ist. Das Maximum dieses Ausdruckes liegt « am nächsten. Der diesem Maximum entsprechende Werth von «a lässt sich aber bestimmen. Setzt man nämlich zur Abkürzung : (n) [ ah (n+1 da na (n-+2) a=f h==as- 2 a So ole J — ? 1 2 u Sara) t I» a a Ve o tolgt 32 I a Ba en und dies verschwindet für : I d= “ n+1 Zugleich findet man für diesen Werth von «a: deu (R+2) (FOR. % . x } da n+1 .(R+2) ”- e > B a . so dass, weil 7 £ als positiv vorausgesetzt ist, der gefundene Werth von « in der That einem Maximum x-74) e » (2 ) . .. I - - S\ 2) von « entspricht, welches / ,_% ist. Danun « noch grösser als dieses Maximum ist, Re aber ab- + 2a ) cHta . .. N: .r Li . « nimmt, während a von O in % übergeht, so muss a < zen sein und ist also n \ © © O0 R (R) ; zu setzen. Aus’demselben Gegensatze in der gleichzeitigen Anderung von Dash und «a folgt ferner, dass : : > i en a) Un negativ bleiben, also von entgegengesetztem Zeichen mit g A , sein müsse. a R+ 1 (Rr+1) ef (c-+a) +2) +a) bleibe von a—=0 bis «= 4 beständig negativ, der durch die Tangente des Punktes A bestimmte Raum grös- R 2 9 le (R) 2 oe B U Es ist leicht einzusehen, dass umgekehrt für die Annahme f 2 wachse gleichzeitig mit « und DZ x 244) [4 erhalten werden ER h ser als z, sein dem Werthe von x am nächsten kommendes Minimum aber für «= 2] N i ä nz „(R) a N 5 (R) würde. Dieses Minimum en. "ist immer noch grösser als «, damit also F, 2 den Werth von « dar- DH BERHER x n+i1 stellen kann, muss das Argument verkleinert, also wieder Der Rest der Taylor'schen Reihe. 259 (n) . BL je E VE e (a+1) : gesetzt werden. Da ferner f., „, mit a in diesem Falle gleichzeitig wächst, so bleibt ER von a=( bis (R+ 2 ah positiv, folglich wieder von entgegengesetztem Zeichen mit. \" 3 + Diese Ergebnisse stimmen genau mit den früheren überein. Wie man sieht, hatte die Betrachtung des Maximums und Minimumswerthes, respective des Kleinern und Grössern, den Zweck die grösste auf die- sem Wege mögliche Annäherung an den wahren Werth des Arguments zu erreichen. de Die vorhin eingeschlagenen, von der Betrachtung unendlicher Reihen unabhängigen Wege sind jedoch nicht die einzigen, welche zu den erhaltenen Resultaten führen. Auch aus der bereits im Artikel 2 benutzten Gleichung : (rn) Aldu du ro. jr la) - NR lassen sich jene Resultate, zumal deren Form bereits gefunden ist, mit Leichtigkeit herleiten. Man findet : ER ER (R) (n) N i 2 nämlich, wenn in ihr einmal «,=f_ _ und dann «, — ( gesetzt wird, die Gleichungen : @) ni a h .(n+1) F(u,) = — — (%0) = n I) ( (n+1 Fu)=f, Er RR. a : nn Ja) nH+1 Las, n+1 : ° (® ungen Der letztere Ausdruck lässt sich mittelst der gewöhnlichen Restformel, angewendet auf die beiden ersten Glieder der Taylor’schen Reihe, umgestalten. Da nämlich : (n) ), h* GE Se) en le 4) ” Ir). « en n+1 n+1) so sind nun, wenn der Kürze wegen © für I—e gesetzt wird, die hier zu betrachtenden Gleichungen die folgenden : (n+1) h* (n+2 Kal F-— ICH en RAR ELLE (n +2 ‘ Hatnun Zr das entgegengesetzte Zeichen von f.,) "für alle zwischen = und c+ lie- x h n+1 genden Werthe von z, so sind auch F(x,) und F(x,) von entgegengesetzten Zeichen und es wird zwischen (r) (n) , w=f., und w, ER ein Werth n+1 liegen, welcher als eine allen Bedingungen entsprechende besondere Lösung der partiellen Differentialglei- chung F(«) = zu betrachten ist. ( 0 eA SESER Man setze nun ferner „= f, u und eben so wieder «, für x, wofür sich (m) (n) (n+1) h? f (n +2) Fu) = RN, I x EN 12) 2(n+1)? 12 dh geeTe, ergibt, wenn unter ö und e von einander verschiedene positive echte Byiiche verstanden werden. Deukschriften der mathem.-naturw. Cl. XX VIII. Bd. 34 260 Anton Winckler. Hat nun nf +D von z=zbis 2+% dasselbe Zeichen wie Fr En : h ; von z=x bis + —— , so sind, n+1 (n) wie man sieht, F(w,) und F(w,) wieder von entgegengesetztem Zeichen und wird zwischen «, me] +) (a „(n) : A . . h . h und , = Ka & _ ein Werth von z, folglich zwischen & +1 und +4 ein Werth « a, liegen, "n+1 N en so dass unter der gemachten Voraussetzung „(r) um et; n+ 1) die entsprechende Lösung der Differentialgleichung F(w) =0 darstellt. Diese Ergebnisse stimmen mit jenen des vorigen Artikels überein, nur sind die Grenzen von z, inner- ‚(n+1) (n +2) R 2 . halb welcher Rfn und Se) entgegengesetztes oder gleiches Zeichen behalten müssen, hier zum Theil andere und noch schärfer bestimmt, als die frühere Betrachtung sie ergab, ohne aber mit dieser im Wider- spruche zu stehen. Wie jedoch schon im vorigen Artikel bemerkt wurde, ist fast in allen Fällen der Anwen- dung diese noch engere Begrenzung der Werthe von z ohne Belang; hier wird davon der Einfachheit wegen Umgang genommen. Der nun auf mehrere Arten bewiesene Satz lässt sich wie folgt aussprechen: 2 (n +2 : ; ; Bleiben f(2), fa ,-- fe von z=x bis &+% endlich und stetig, behält ferner ‚(n+2) . : R 7 innerhalb dieses Intervalls von z das entgegengesetzte Zeichen von hf 2) so Ist: er N ee: ge? man f(z+ )=fl@)+ Tat one Er SrQD BR a rer Fa TarV * (R+2) £ ER, h ‚n+1) 4 Behält dagegen Te das gleiche Zeichen mit Ayo) „80 ist: ech Ef heosu a Sc h) — ji) + Us E 31, (x) + . za] (a—1)! Ye, a) I r Fa Die Übertragung dieses Satzes auf die Maclaurin’sche Reihe versteht sich von selbst, und es mögen die entsprechenden Gleichungen blos des spätern Gebrauches wegen angeführt werden. Hat a für alle zwischen z=a und :=x liegenden Werthe das entgegengesetzte Je) segeng An s Zeichen von N 5: , so ist: a; " x—qa N ‚n—1) zo)” ‚(n) f(&) oe er = HL Wet SF - za: J ar oe IE ) In! (a) (H an +2 Hat dagegen En ' für alle zwischen a und x liegenden Werthe von z gleiches Zei- 2 ‚„(n+1) 0 chen mit a—a)f ‚„soist: ee er (art mn wat m Fa) =f(a)+ (2—a) F bs og: 1 ae ee en , Wie durchgehend, bezeichnet hier e einen nicht näher bekannten positiven echten Bruch. Bei den gewöhnlichen Potenzreihen mit regelmässigem Zeichenwechsel, welche aus der Entwiekelung einer Funetion erhalten werden können, und in welchen keine Potenz der Veränderlichen fehlt, sind die Vor- aussetzungen der ersten dieser zwei Formeln unmittelbar ertüllt. Der Rest der Taylor'schen Reihe. 261 Die vorhin für F(w,), F(w,), F(w,) erhaltenen Ausdrücke führen noch zu einer andern Bemerkung. Aus ihnen ergibt sich nämlich : ‚(n+2) ‚(n+2) Jin oh = HT; oh Ei) Me, ren und, Fl) te), Amar 5, Ren a) Fi) ati at) F (w,) Ani? „ern San ei Fate) und man sieht, dass der erste dieser beiden Quotienten mit wachsendem z sich immer dann der Grenze Null nähern wird, wenn (n+2) oh (% 1 1) 2) .(R +1) R+1)f, . 4 .. a r ” r ” „(R) für » = 00 verschwindet. Dann nähert sich 7'(w,) viel rascher als F(«,) der Null und liegt = 1 AN u SFILER n+1 ae £ £ „(R) a gi A : e dem richtigen Werthe x viel näher als uf oder, was dasselbe ist, es nähert sich in diesem Falle = in Afes (n) DIE (n) f 2 dem Ausdruck I EN BOWIE 2 — A + mehr der Einheit als der Null. \ Tar1 S Ten+1 Der zweite Quotient aber verschwindet, wenn \g .(r+ 1) (r+1) ss für »—=oo in Null übergeht, und es nähert sich also ebenfalls F(x,) rascher als F(«,) der Grenze Null, BR: n „(R) > woraus folgt, dass z, dem richtigen Werthe x näher als x, fun liegt. Man sieht hieraus, dass in allen Fällen, wenn der Quotient (2) mit wachsendem z» verschwindet oder Re i R) . (R) ER. doch sehr klein wird, & sowohl in der Form « — ya ein, als in der andem a=f,,, _* sich nicht der n+1l en+1l Null, sondern mehr und mehr der Einheit nähert, also beide Formen in einander übergehen. 8. Der Vortheil, welchen die vorstehenden Bestimmungen des Restes gegenüber den bisher bekannten, sowohl bei der numerischen Berechnung von Reihen als bei Betrachtungen über die Zulässigkeit ihrer Fort- setzung ins Unendliche gewähren, lässt sich nicht verkennen, und tritt namentlich in dem ersten der, Arti- kel 7 unterschiedenen zwei Fälle hervor, in welchem der Factor « des Restes für ein wachsendes » von dem unbestimmten Bruch « ganz unabhängig wird und nicht, wie die gewöhnliche Formel ergibt, einen nicht näher bekannten, zwischen I undf. liegenden, sondern zuletzt den ganz bestimmten Werth u. an- nimmt. Wie nun die gefundenen Resultate anzuwenden seien, bedarf keiner Erklärung; doch verdienen einige besondere Fälle bemerkt zu werden. Es sei F@) =log(1+®) und xz>0 also : a ya 1 1.2.3..(2—1) Ar 1ahui (I+2)” 34 * 262 Anton Winckler. Da x als positiv vorausgesetzt ist, so findet die Bedingung, dass af" u und f *+? von z=(() bis 0) (2) 1 == entgegengesetzte Zeichen haben, statt und ist also : n 2 28 ar—1 1m +1 Pal bg (d4a)-2- 245 —. He. 4 IT’ D) 3 n—1 - Eexw mn N RE Hieraus ist ersichtlich, dass, wenn man die Entwiekelung mit dem »—1. Gliede abbriceht, die untere Grenze des dabei entstehenden Fehlers, nicht wie die gewöhnliche Restformel (für <=1) ergibt : 1 ar 1l x" : 2 somit für ein grosses » beträchtlich grösser ist. Der letztere Ausdruck liefert daher eine genauere Eingren- a zung jenes Fehlers, da die obere Grenze, beiden Formeln gemeinsam, (0 entsprechend) ist. NR Lässt man » ohne Ende wachsen, so geht der Rest, immer ein positives x vorausgesetzt, über in: n+1 —.x „* e (I) und verschwindet also, wenn x ein echter Bruch ist. Bricht man die Reihe schon mit dem ersten Gliede ab, so hat man: NR ar log (i4)- = — 214) was von der sonst häufig benutzten Gleichung : a? log(1+x) = x — si-+ea) ziemlich verschieden ist. Eine numerische Vergleichung der beiden Ausdrücke (1) ist nicht ohne Interesse. Es sei n=12, 20:3. Man findet hierfür : B7/7 die unteren Grenzen: er a: 0-0000 00002 ® n n ——. . 7 = 0:0000 00034 n n d+ a1 1) NR die gemeinsame obere Grenze : — = 0.0000 00044 ern 1 oo 0:2623 64300 x? x3 n +3 He log(1+x) = 0:2623 64265 also der Rest der berechneten Summe — 0.0000 00035 welcher in den letzten Stellen beträchtlich schärfer durch die Zahlen 34 und 44, als nach der gewöhnlichen Formel durch die Zahlen 2 und 44 eingegrenzt ist. Mit auffallender Genauigkeit stellt der hier entwickelte Der Rest der Taylor'schen Reihe. 363 Ausdruck den Rest bis auf 1 Einheit der letzten Deeimale dar. Dieser Genauigkeit kommt selbst der oben angegebene Näherungsausdruck : s|&, wenn man darin ebenfalls <=1 setzt, sehr nahe. Man findet nämlich : ar as ee Er 0.0000 00033 Diese Genauigkeit lässt sich einer am Schlusse des Artikels 7 gemachten Bemerkung entsprechend erklären. Da nämlich im vorliegenden Falle das Verhältniss : Ze ma? 5; so ergibt sich aus der daselbst angegebenen Gleichung (1), wenn A=x gesetzt wird: F(w,) u.n Ba nn & 9 F(u,) 2n+2 (+ a 65 (140-023 9)" Der Werth dieses Bruches liegt zwischen 0-10 und 0-14, ist also so klein, dass sich die Form (R) A P li. — J 2 \ als die weitaus genauere herausstellen musste. n+1 Ähnliche Bemerkungen ergeben sich bei der Entwickelung der Function : ae ,„ ©>0 wofür : [3 8 x? == ar—1 2 a" Set e N .. + .(-1)” me a +1 erhalten wird. Die übliche Restformel würde den letzten Factor =e °” ergeben, dessen Abhängigkeit von » in keiner Weise näher bestimmt ist, und dessen extremste Werthe 1 und e”” sind. Hier nun werden diese 04 Werthe durch die einander viel näher liegenden 1 und e r+1 ersetzt, deren letzter, wie man sieht, mit wachsendem » sich der bestimmten Grenze 1 rasch nähert. Um übrigens auch hier die verschiedenen Restausdrücke für einen besondern Fall numerisch vergleichen zu können, sei a—=10, &=2. Man findet hierfür: n die unteren Grenzen: EN — e”” — 0.000 038 n x” => ee — 0.000 235 n\ a die gemeinsame obere Grenze: ns ic 0.000 282 ar > ; n—1 ar \ k ee) en e* = 0.135 335 | also der Rest der berechneten Summe : — 0.000 233 264 Anton Winckler. weleher in den letzten Stellen durch die Zahlen 235 und 282 weit genauer als nach der gewöhnlichen Formel durch die Zahlen 38 und 282 eingegrenzt ist. Auch hier stellt der neue Ausdruck den Rest sehr scharf, bis auf 3 Einheiten der letzten Decimale, dar, während der gewöhnliche mit seiner dem wahren Werthe am näch- sten kommenden obern Grenze von dem Reste um 44 Einheiten abweicht. Man sieht, dass e in «, auch hier der Einheit sehr nahe liegt. Für die Function a)=e®, z>0 erhält man, da hier alle Differentialqguotienten von gleichem Zeichen sind, die Gleichung : ie | er ‚2 2 -1+@4+57+ EIER Ban 9: Wird für f(x) eine der Functionen sinz, cosx gesetzt, so muss man, um das Argument von z näher angeben zu können, unterscheiden, ob » in der einen oder andern der Formen 4m, 4m+1, 4m+2, 4m+3 enthalten ist. Die Ergebnisse für f(x) = sin x und &> 0 sind die folgenden : m P (n—1) (n) h: (R+1) ‚(m +2) & Für „=4m ist Sa) use + sine, Ge) =+ cos, I) = — sin. Man erhält also die Gleichung: ‚ 3 ad ai m—1 „it m 3 345 a = Are (4m—1)! u (4m) ! zen Ü e - (n—2) (a1) m) (n +1) ; ‚(n+2) Für n„=4m+1 ist Fa) —= — 608 fe) — ed, Se —=c08%, a —=—sinz, N) = — (08% und findet man: 3 5 4m—1 4m+1 . er x x 2 mw) sm =x2_— So cos 2 irn An Ge ae 2) Fü 4 2 ist (n—1) (n) k (n+1) (n +2) 3 ür „=4m+2 is Fa) —=+ cos, Fa —= —sinz, Fa) = — (08%, Fe) — + sin folglich hat man die Gleichung : & a3 a? «* m+1 v4 m+?2 t ex sme=x0— + —... ; — —_——— SI —— 3 3ıt51 + (4m+1)! (dm+2)! Am+3 (&) e a: „(n—2) (n—1) di (m) ; ‚n+1) 3 ‚n+2) ) Für „=4m+3 Ist Sa) — c085%, I) = —sinz, Di — — 08, Va em f,) CB und man erhält: aim+ı m m+3 Tr ©) R x’ x’ h Ne er bg aan ana are Analog würden sich vier Gleichungen für cos x ergeben. Um hier ebenfalls die Genauigkeit der Eingrenzung, welche diese Formeln gewähren, in einem bestimm- ten Falle darzulegen und mit jener der üblichen Formeln zu vergleichen, will ich die Gleichungen (1) und (4), welehe hinsichtlich der Form des Restes am meisten von einander abweichen, für besondere Werthe von x und m anwenden. In der Gleichung (1) six=1, m=2. Der Rest der Taylor'schen Reihe. 265 Die untere Grenze des Restes ist hier sowohl in (1) als in der gewöhnlichen Formel — 0. Dagegen sind in diesen beiden Formeln : «+ m » x a em 00 02730 die oberen Grenzen: „tm Ferner ist: a? x? ztm—1 ee Br en ENTER. N: 395 °— 5, +5 ı% am)! 0-8414 63254 sine — 0:8414 70985 also der Rest der berechneten Summe : — 0.0000 02731 welchem die obere Grenze des neuen Restgliedes bis auf 19 Einheiten der letzten Deeimalen nahekommt, während derselbe von der obern Grenze des gewöhnlichen Restausdruckes um 18139 Einheiten abweicht. Auch hier liegt also < der Einheit sehr nahe. In der Gleichung (4) sei @=1, m=1. Man findet hierfür : 4m +3 die gemeimschaftliche untere Grenze: amayl cos 2 = 0:000 1072 : + m +3 2 3 die oberen Grenzen: Am+3)1 een — 0:000 1969 aim +3 — — — _ (080 = 0:000 1934 (4m+3) ! Ferner ist: Pe) „im +1 u En A ah man —= 0.841 6667 sinz = 0'341 4710 also der Rest der berechneten Summe: — 0.000 1957 Obgleich hier in Folge des absichtlich sehr klein angenommenen Werthes von m der Rest sehr gross ist, kommt demselben der neue Restausdruck doch bis auf 12 Einheiten der letzten Decimalen nahe, wäh- rend der gewöhnliche in seiner obern, genauesten Grenze um 27 Einheiten davon abweicht. Übrigens zeigt sich auch hier, dass e sehr nahe an 1 liest. Es werde noch: F@)= (1+2)* gesetzt und x zunächst als positiv betrachtet. Da hierfür : Yan = (a1) (02)... . (a—n+ Week ist, so sieht man, dass, sobald » den Werth von a überschritten hat, ein regelmässiger Zeichenwechsel zwi- schen den auf einander folgenden Differentialquotienten eintreten, und also der erste Fall des im Artikel 7 aufgestellten Satzes seine Anwendung finden wird. Man erhält somit für 2 > a die Gleichung: [77 —1 , —I| —) .. Sf == 2 Nn— Se he Hast + e. = -- an = a(a—1)(a—2)...(a—n+1) =” nn 1.2.3 n em n—a 6 Anton Winckler. 153) (or) Anders gestaltet sich der Rest für — le Hier ist: (n) ia aa) + (a—n+1)(l—) A—R und man sieht, dass, sobald » grösser als a geworden, alle folgenden Differentialquotienten das gleiche Zeichen annehmen und der zweite Fall des erwähnten Satzes eintritt. Man erhält somit für z >a die Gleichung : al a — Sr n—1 ala —1) (a2). . .(a—n-+2) A > = eu mo | 1% le) rom (n—1) ® see 2.i.ntn m +1)" 20.03 n Be. ( rs Es versteht sich von selbst, dass für » 0 aber sehr leicht ist. Ich glaube dieselbe, so wie auch ein anderes der Regula falsi analoges, auf die vorstehende Aufgabe allgemein anwendbares Verfahren hier des Weiteren nicht berühren zu sollen. Von den mannigfachen Betrachtungen, welche sich an die Frage des Restes der Taylor’schen Reihe knüpfen lassen, möge nur noch die folgende erwähnt werden. Angenommen, es haben alle Glieder der Entwickelung: Rh ns h* (n+2) h’ ar n+1 I ©) TEE (r+2) I) Vai een (r+2)..(n+r)" ( das gleiche, und, wie ohne der Allgemeinheit zu schaden, vorausgesetzt werden kann, das positive Zei- chen. Vom r. Gliede dieser Reihe an sei ferner jedes folgende Glied kleiner als ein Bruchtheil des unmittel- bar vorhergehenden, also allgemein: (n) We, tr (n+ 5) 2 EI < s> 1 n+s R+s-1) in er SE Fe) Dann hat man: hr (n+r) Ar+l (n+r+1) (r+1) (r+2). - (a7) @ + (r+1)(r +2). .(a+r+1)‘ @ h" (R+r) SE und hieraus folgt, wenn die geometrische Reihe summirt wird: w_ Sue hr (n+2 Jeh lad nalen 1) = I + te a (+ 3), @) SE (r+1)(r+2). Ten L h" (n+r) ee 1—« " @+1) (r+2). .(n+r) I) (1) Unter den gemachten Annahmen ist aber auch: (n) (n) (R+1) hr (R +2) Me! (Rn+r—1) BIN a Ic ) >Ia an Se fr ICT9E 1.2.2, Ar Cr 35 129830 (1). 1 (x) ı Te (n+r) : nee, , 2 RER: («) ) und diese beiden Ungleichheiten können nun für einen bestimmten Werth von ; mit einander in Relation gesetzt werden. Die Anfangsglieder beider Reihen stimmen mit einander überein; man bestimme nun ; in der Art, dass auch die letzten Glieder einander gleich werden, man setze also: i 1 See dann lässt sich nachweisen, dass die Divisoren der früheren Glieder in der Entwicklung (1) insgesammt grösser als die entsprechenden Divisoren in der Entwicklung (2) sind. Um dies zu zeigen, genügt die Bemer- kung, dass der Ausdruck: 1 1 _[@+D @+29..@+9], _ [0+D W423: .(+9)], 4A EEE TEIZUT ZOrSTzr I1= 1 1 2 a Tea ee 9 . I . Bi se an D Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XX VIII. Bd. 35 268 Anton Winckler. mit wachsendem g beständig abnimmt, oder also der auf g bezogene Differentialquotient von A beständig dA 3 : negativ bleibt. Setzt man der Kürze wegen — = 4, so erhält man die Gleichung: dq a el 20% 9 BR ae er +72 Fee | 1 — a [108 +1) + le (at) +log (a43)+ .- Has atn)] Da nun: elle = Er 9+Pp folglich : Er I FE 1 pP so ist offenbar: AN RI 1 2 3 et un Hlogiı- + | 1 — [108 (d+1) + log (942) + 108 (49+ - - - +log(g+n)]| oder also: Ts zist a) Daraus folgt nun, dass = negativ ist. 9 Wenn daher » und g positive Zahlen sind, so nimmt mit wachsendem g der Ausdruck + ee ta]; er er beständig ab. Da nun 1—-a@<1, so ist um so mehr: [ese»>: -atolı [u geDe42 et ar 5) gr, folglich : (a+l)(r +2)... n+N)>1.2.3...9.p°9 was zu beweisen war. Dies vorausgesetzt ist nun, wenn man der Abkürzung wegen : Miley: h (a+1) I? (n+2 ) ml (n+r—1) one ae Di a (2+1)(r +2). -(a+r—1) h’ 298 Hu GFD ar. ‚ar (n) h ee AR (n +2) A | Min) hat Fe a N a en ee h” (n+r) ERROR setzt : BG Der Rest der Taylor'schen Reihe. 269 und da: (n) u

Q / p so folgt zunächst: (R) h u

%, so kann r—=1, folglich « ee als (®) grösster Werth jenes Quotienten gesetzt werden. Man erhält also : h h h Di 1 —— — ff nn N na 1) alarm n+1l—e(n+1—) n+1—:ch und es ist: hr—1 VAL ZRH" e n+l1—ech h h* e 1A st genug oder wenn man x für A schreibt: ar 1 R 2 -l4a+5;+-- test EEE re , z; (1) (@) 272 Anton Winckler. ze 5 j; =; liest, folglich «—= Be: und dass, wenn «> —1 und kleiner als » ist, dieser Ausdruck immer unter und r=1 gesetzt werden kann, wenn nur A»<1-—x bleibt. Man erhält also wieder: P= +) und durch eine ganz analoge Betrachtung wie im vorigen Falle die Gleichung: a(a-—-1) n—ı a(a—1) (a—2)...(a—n+2) ni m (1—-x) =l—ax+ ICE le) IND 3 u. (a1) n —l Wr 109 — x” ME oe mes GE 1 2 N—& | | Ist a<—1, so findet der grösste Werth des Bruches (1) immer noch für s=r—1 statt, aber es muss dann A < ul (1—x) bleiben, wofür: n—a-tl n—a ae: n—a Äh a nr a P= +1) folglich: h er h n+l—e(n+1—) n—a ch @+|1— n+1 | Setzt man auch hier wieder = und hierauf & für 3, so dass nun « der Bedingung n+1 n—a-+ 1 zu entsprechen hat, so gelangt man zu der folgenden Gleichung: ES a(a—1) n-1 a(a—1)(a—2)...(a—n+?2) n—ı a 0: ED) N ee 3 een Ben ke n+1 Ze ajem Die hier betrachteten Fälle, obgleich sie aui Funetionen der einfachsten Art sich beziehen, mögen hin- reichen, die Anwendung welche sich von dem Satze des vorigen Artikels machen lässt, in das rechte Licht zu Setzen. 12, Über die Lagrange’sche Form des Restes, von welcher in der vorliegenden Arbeit ausgegangen wurde, füge ich noch die folgenden Bemerkungen bei. Man kann, wie bekannt, den Rest der auf das erste Glied beschränkten Taylor’schen Reihe geometrisch nachweisen, wenn unter /(z) die Ovdinate einer Curve, deren Abseisse x ist, gedacht wird. Sind nämlich (Fig. 2), ? und @ zwei Punkte dieser Curve, deren Abseissen und «+ A, und zieht man zus Sehne P@ parallel eine Tangente, so wird die Berührung nothwendig in einem zwischen P und @ liegenden Punkte $ stattfinden, in so ferne, wie vorausgesetzt, die Curve zwischen P und @ eontinuirlich bleibt. Nun ist die trigonometrische Tangente des entsprechenden Berührungswinkels Der Rest der Taylor'schen Reihe. 2 -—1 ) r immer bestimmt durch die Gleiehung tang —=/ - , wenn & die Abseisse Fir. 2 ZENNEy = IR. & des Punktes $ bezeichnet, und man hat daher wegen TQ=fl&@+ h)— f(x) =htang r die Gleichung: F@t+h)=f(&)+ hf, S Da aber £ zwischen z und «+ liegt, so lässt es sich in der Form - Fre &E=x+:)h darstellen und hat man: s Y% fa) : das nr a en AA Er Me 2 ERE Serra) HR ren Fe; Meines Wissens ist dies die einzige geometrische Herleitung, welche bis jetzt bekannt wurde, und ist man hierbei über den blos zweigliederigen Ausdruck rechter Hand nicht hinausgegangen. Es ist nun aber nicht ohne Interesse, zu zeigen, dass auch der Rest der bis zum zweiten, ja sogar der bis zum dritten Gliede fortgesetz- ten Reihe von Taylor aus geometrischen Gründen hergeleitet werden kann. Betrachtet man nämlich f(x) als den Flächeninhalt AP (Fig. 3) einer ebenen Curve zwischen irgend einer Anfangsabscisse OA und der Abseisse OM=.x, so ist die der letztern ent- Fig. 3. sprechende Ordinate M Pef) und tang fi ‚ wenn wieder x den Tangentenwinkel in irgend einem Punkte $, dessen Abseisse & ist, bezeichnet. Da der Raum AQ —=/(x#-++) ist und das krummlinig begrenzte Viereck 110 einem Rechteck von derselben Grundlinie MN und einer zwischen MP und N@ enthaltenen Ordinate als Höhe gleichgesetzt werden kann, so erhält man schon nach dieser Bemerkung wie vorhin die Gleichung: Seth) -Fo)=hfe = hfaren Nun lässt sich aber auch das Viereck M@ als aus dem Viereck MT= hf und aus dem krumm- linig begrenzten Dreieck POT bestehend ansehen, welches dem von der Sehne PR gebildeten ebenen Dreieck PX T gleich sein wird, dessen Spitze je nach der Richtung der Krümmung in einem bestimniten Punkte #% unter- oder oberhalb Q liegt. Die zu dieser Sehne parallele Tangente des Bogens FW muss den letzteın nothwendig in einem zwischen seinen Endpunkter befindlichen Punkte 8 berühren ; bezeichnet also x den Winkel, welchen sie mit der Axe bildet, so hat man die Gleichung: 2 / Rh 2% Al „ ne EA IE) RI +5 . htangr , tangr—/,, I folglich : / Da F(&+h) =), F 9 I @+en Der Rest der auf die drei Anfangsglieder beschränkten Reihe lässt sich geometrisch nachweisen, wenn man /(x) als den eubischen Inhalt 47’ (Fig.4) eines Raumes betrachtet, welcher von der zy und «z Ebene, von zwei zur y Axe senkrechten Ebenen AB nnd MP, sodann von einer zu «z und yz unter einem halben rechten Winkel geneigten Ebene Z ? und endlich oberhalb von einer Cylinderfläche begrenzt ist, deren Erzeugungslinien der y Axe parallel sind. Dann ist /(@-+ 4) der Inhalt des Raumes AQ, wenn OK=M(=x und OL=ND=x+halıo KL=0U=MN=CT=h gesetzt wird, und es drückt u den Inhalt de: 274 Anton Winckler. Seitenfläche MP, ferner f„, die Ordinate OP=TR der zu «z parallelen Schnitteurven , endlich fi die trigonometrische Tangente des Winkels r, welchen die Berührenden aller derjenigen Punkte S dieser Curven | mit der «y Ebene bilden, deren gemeinschaftliche Abseisse = ist. | Dies vorausgesetzt besteht nun der Raum AQ aus dem bezeichneten AP = f(x), aus Fig. 4 ’ MR=hf.,, , ferner aus dem drei- kantigen Prisma ODTPER= „ 2f x sr a . ıh’fz) und aus dem krummflächig begrenzten Raume PERQ, so dass man zunächst die Gleichung : » » u hr E fe+)=-F+NS ta Te + PERQ erhält, worin jetzt noch der Inhalt 2 des bezeichneten Raumes PERQ Fa näher zu bestimmen ist. Denkt man sich durch die Gerade PR eine Ebene so gelegt, dass sie mit der Grundfläche PER ein Tetraeder von gleichem Inhalte wie PERQ einschliesst, so wird diese Ebene den Bogen % Q nothwendig in einem zwischen seinen Endpunkten liegenden Punkte 5 schneiden, und muss es zwischen Z und 5 einen Punkt geben, dessen Tangente jener Ebene parallel ist. Der Winkel r dieser Tangente sowohl als dieser Ebene wird daher durch die Gleichung tan Dr La = > a h) bestimmt und folglich die Höhe des genannten Tetraeders =Ahf” (+) sein. Da nun seine Grundfläche ıh® zum Inhalte hat, so ist: h3 u 2 1 U I 72 BEER N, — 2.3) und es findet somit die Gleichung : far Ha + af Fade Eee) auch aus geometrischen Gründen statt. 13. Das Verfahren, welches im Art. 6 zur Ermittelung genauerer Grenzen aus dem in Integralform gegebenen Reste der Taylor’schen Reihe benutzt wurde, ist, was hier noch zu bemerken, einer Anwendung auf das all- gemeinere Integral. ro sede fähig, zu dessen näherungsweiser Darstellung man sich, wenn »(x) zwischen den Grenzen der Integration das Zeichen nicht ändert, häufig der bekannten Gleichung: Der Rest der Taylor'schen Reihe. 275 5 b en ee > bedient, in welcher das Argument der Function p(xz) von e—a bis »—=b nicht näher bestimmt ist. Die Ein- schränkung dieses Intervalls ist in vielen Fällen wünschenswerth; man gelangt dazu auf folgendem Wege. In der Gleiehung: ae ‚ (—h? Pie) — nt @—R) pn 0 P(n+e@—)) sei A eine noch nicht bestimmte, von = jedoch unabhängige Grösse und es werde in der hieraus folgenden Gleichung: b b b Jrerea Srofen+ @=)g,, | + Je-nwesd, an) das erste Glied der rechten Seite : [) gesetzt und daraus A so bestimmt, dass 7 ein Maximum oder Minimum werde. Da nun: ” dH „ EI > 2 | Br@) der folgt, so ergibt sich für A der besondere Werth: f j. v2) de ho 7 = 2) Iveod und ist nun: e fe (z)y (x) de = ae (2) dee + jems@ 9m en) da (3) Macht man auch hier die Annahme, es behalte y(x) beständig dasselbe, und zwar unbeschadet der Allgemeinheit, das positive Zeichen, so folgt aus der Gleichung (2) dass A, zwischen a und 5 liege; dann setzt man in (1): pa) so ergibt sich : . fe (x) de = [e+: Gen (=) de und erhält man: A, a+: (b—a) wie behauptet wurde. Der hierdurch bestimmte Werth A, hat nun dieEigenschaft, scharf die Fälle zu scheiden, b welche bezüglich der Function y(x) zu betrachten sind, wenn das Glied 9 (k) Mulaydı der Gleichung (3) für sich allein das links stehende Integral darstellen soll. Unter der die Allgemeinheit nicht beeinträchtigenden Voraussetzung, dass a h, setzen. Bleibt dagegen [ZUN beständig negativ, so ist 9 (h) eine abnehmende Funetion und muss zu gleichem Zwecke A < Ah, gesetzt werden. 22 Angenommen, es bleibe 70 beständig negativ, soist: i) H(@)y(@)de h, sein. Man kann nun die hier unterschiedenen vier Fälle auf zwei zurückführen. Es ist nämlich A >%, „ FOR 2 Sr 7 k / 9 ® zu setzen, wenn 9, positiv und Pin positiv, sodann wenn 9, Megativ und Pn) negativ ist, also ı Q Im und ZI gleiches Zeichen haben. Dagegen ist A <%, zu setzen, wenn ZEN positiv und 9 negativ, sodann wenn 9 negativ und Pi positiv ist, also Pin und 20 entgegengesetztes Zeichen haben. Dass A in keinem dieser Fälle < a oder >d werden könne, wenn, wie hier vorausgesetzt wurde, »(h) eine beständig entweder wachsende oder abnehmende Funetion ist, zeigt ein Blick auf die Relationen (4) und (5). Hieraus ergibt sich der Satz: Bezeichnety(x) eine zwischen a=a und z=5 endlich und positiv bleibende Func- Ser) de a — J (@) gesetzt, so ist, wenn Pi) und Pa) zwischen den Grenzen a und 5 von x gleiches Zei- tion, ist fernerdö>a und wird: chen haben: nb * b er (ddr ig ren) JH) | a und wenn die Zeichen von Pa) und Pa) entgegengesetzt sind: D 5 LFOMOr: =y (rs (ya NO I A | Nest DIE GASTROPODEN DES BRAUNEN JURA VON BALIN. NIT BERÜCKSICHTIGUNG IHRER GEOGNOSTISCHEN VERBREITUNG IN FRANKREICH, ENGLAND, SCHWABEN UND ANDEREN LÄNDERN. BEARBEITET MIT BENÜTZUNG EINES MANUSCRIPTES VON D" FERDINAND STOLICZKA VON DR GUSTAV C. LAUBE, DOCENT AN DER UNIVERSITÄT UND AM K. K. POLYTECHNISCHEN INSTITUTE IN WIEN. NLıb dcev Eafelw. (VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 21. JUNT 1866.) 1812— 1846. 1829. 1830. 1851. 1842. 1842. 1842. 1842— 1844. 1848. 1849. 1850. 1852. 1854. 1856. 1856— 1858. 1858. 1859. 1860. Inst/errartbmir, Sowerby. The Mineral Conchology of Great Britain. Phillips. Illustrations of the Geology of Yorkshire. Zieten. Versteinerungen Württembergs. Deshayes. Description des Coquilles caracteristique des terrains. Eudes Deslongchamps. Memoire sur les Trochotoma. Me&moire de la Soeiete Linn de Normandie, VII. Bd., p- 99 ff. Eudes Deslongchamps. M&moire sur les coquilles se rapportant ä la famille des Ailes des terrains secondaires du Calvados. M&m. Soc. Linn. Norm. VII, p. 160 ff. Eudes Deslongchamps. M&moire sur les Melanies fossiles. Men. Soc. Linn. Norm. VII, p. 215 ff. Goldfuss. Petrefacta Germaniae, III. Bd. Eudes Deslongehamps. M&moire sur les Pleurotomaires des terrains secondaires du Calvados. Mem. Soc. Linn. Norm. VII. D’Orbigny. Prodröme de Pal&ontologie stratigraphique universelle. I. Bd. D’Orbigny. Pal&ontologie frangaise. Terrain jurassie. II. Bd. Buvignier. Statistigue geologique, mineralogique, mötallurgique et pal&ontologique du Departement de la Meuse. Morris and Lycett. A Monograph of the Mollusca from the Great-Oolith ehiefly from Minchinhampton and the Coast of Yorkshire. (Paleontographical Society of London). F Bronn, Lethaea geognostiea. 2. Auflage. L Oppel. Die Juraformation Englands, Frankreichs und des südwestlichen Deutschlands. Quenstedt. Der Jura. Leckenby. On the Kelloway rock of the Yorkshire eoast. Quart. Journ. of the geol. Soe. of London. XV, p. 4 fi. Hebert et Eugene Deslongcehamps. M&moire sur les fossiles de Montreuil-Bellay. Bull. d. 1. Soc. Linn. Norm. V. Bd. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXYIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern q 2 Gustav O. Laube. 1560. Eudes Deslongehamps et Engene Deslongchamps. Observations concernant quelques Gasteropodes fossiles des terrains jurassiques. Note sur le genre Eueyclus. Bull. Soc. Linn. Norm. V. Bd. 1863. Lycett. Supplementary Monograph on the Mollusca of the Stonesfields Slates, Great-Oolith, Forest-Marble and Cornbrash. Palaeontographical Society. Wenige Worte genügen, um der vorliegenden Abhandlung zur Einleitung zu dienen, da ich bezüglich des Allgemeinen auf das hinweisen kann, was von mir bereits an anderen Orten erwähnt wurde '). Es sind seither 52 Gastropodenarten aus dem braunen Jura von Balin bekannt geworden, davon sind 31, also gerade die Hälfte, mit französischen Arten identisch; geringer ist die Zahl übereinstimmender Arten aus England, deren nur neun bekannt wurden, eine weniger besitzt der schwäbische Jura. Noch geringer ist die Zahl jener, welehe von anderen Localitäten identifieirt werden konnten. Die Übereinstimmung der Fauna in Formenreiehthum und Erhaltungszustand mit der von Bayeux in der Normandie manifestirt sich auch hier wieder in einer auffallenden Weise. Es wird ein Blick auf die beigegebene Tabelle genügen, um auch in dieser Classe ein Resultat deutlich zu machen, das sich in vollkommen übereinstimmender Weise auch bei den übrigen Thierresten ergeben hat. Die französischen Arten, mit welchen sich Baliner Vorkommnisse identifieiren liessen, werden bald auf das Bajoeien (10), bald auf das Bathonien (4) oder Callovien (7) beschränkt, bald räumt man ihnen eine grössere verticale Verbreitung ein, wo sie vom Bajoeien bis zum Oxfordien (4) oder Callovien (3) u. s. w. reichen. Weit eonstanter wäre nun das Niveau, welches die englischen identen Species haben, die nur zwi- schen den zwei zunächst gelegenen Schichtengruppen, dem Unteroolith und Grossoolith etwas schwanken. Dasselbe gilt für den braunen Jura in Schwaben. Das ist nun aber in derselben Weise auch bei den übrigen Thierresten nachgewiesen worden, und kann dieses neuerliche Ergebniss nur wieder dazu beitragen, die Ansicht zu unterstützen, dass, nachdem Petrefacten bei Balin in einer einzigen, wenig mächtigen Schichte zusammen vorkommen, welche von den französischen Forschern auf verschiedene Horizonte vertheilt werden, diese letzteren wohl local sehr wohl anzuwenden sein dürfte, dieselbe Trennung aber auf entfernten Locali- täten nicht angewendet werden könne. An der vorliegenden Arbeit gebührt mir selbst nur ein sehr bescheidenes Verdienst. Vor seinem Abgange nach Caleutta hatte bereits Herr Dr. Ferd. Stoliezka den Gastropoden von Balin seine Aufmerk- samkeit zugewendet, und eine Arbeit darüber im Manuscript zurückgelassen. Seitdem hat sich in der Lite- ratur mancherlei verändert, auch war neues Material dazu gekommen, und der genannte Gelehrte wünschte selbst eine neue gründliche Revision seiner früheren Arbeit. Es war daher eine Neubearbeitung dieses Theiles der Fauna von Balin geboten, welche ich unternommen habe. Herr Dr. Stoliezka gestattete freundlichst die Benützung seines Manuseriptes, und auf diese treffliche Vorarbeit gestützt, war es mir wesentlich erleichtert, die vorliegende Abhandlung zu liefern. Es kann daher nur gerecht und billig sein, wenn ich dem gedachten Gelehrten die wohlverdiente Anerkennung zolle, und indem ich ihm für seine zuvor- kommende Freundlichkeit danke, das wahre Verdienst um die Sache mit gutem Rechte zuschreibe. DESLONGCHAMPSIA M’Coy 1849. BDbeslongchampsia loricala Laube. Tab. I, Fig. 1. Schale hochkegelförmig mit beinahe kreisrunder Basis, von dem excentrisch gelegenen spitzen Wir- bel fällt die Schale nach vorn steiler ab als nach hinten, bei jungen Exemplaren biegt sich jener sogar etwas über die Seite vor. Vom Wirbel strahlen 25—30 Rippen aus, zwischen welchen sich schwächere von der halben Stärke einschieben. Die radialen Rippen selbst sind durch eoncentrische mit einander verbunden, 1) Vergl. Laube Bivalven des braunen Jura von Balin. Die Gastropoden des braunen Jura von Balın. 3 die auf jenen stumpfe Knötchen hervorbringen. Dadurch erhält die Schale em zierliches gegittertes Aussehen. Die für das Genus charakteristische Rinne auf der Vorderseite der Schale bildet ein flach ausgehöhltes breites Band mit schwachen engstehenden Radialstreifen, der über den Schalenrand hervorstehende runde Lappen ist durch Anwachslinien, so wie durch eine frühere Einschnürung des Gehäuses deutlich sichtbar gemacht. Eudes Deslongehamps hat die erste hieher gehörige Form aus dem Bathoolith von Langrune als Patella appendieulata beschrieben (vgl. M&m. Soc. Linn. Norm. Vol. VII, p. 117, Tab. XI, Fig. 1—2), dabei aber auf manche generische Unterschiede zwischen diesem Genus und seimer vorliegenden Art aufmerksam gemacht. D’Orbigny stellte die Art zu Helcron (Prodr. I, p. 303). Nachdem jedoch M’Coy zuerst die Art als Typus eines eigenen Genus erkannt hatte, geben Morris und Lycett (Moll. of the Great Ool. I, p. 94, Tab. XII, Fig. 13) eine genaue Charakteristik nach M’Co y’s Noten und beschreiben zugleich eine zweite Art D. Eugene aus dem Grossoolith von Eatseombs und Bussage. Die Baliner Art unterscheidet sich von der französischen durch höhere Form und die gegitterte Ober- fläche, da jene nur glatte Rippen besitzt. Von der englischen durch die höhere Kegelform und die abwech- selnden stärkeren und schwächeren Rippen. Bis jetzt bei Balin in wenigen Exemplaren gefunden worden. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Durchmesser der Basis des abgebildeten Exemplares 18 Millim., Höhe 15 Millim. PATELLA Linne 1752. Patella aequiradiata Laube. Tab. I, Fig. 2. Das Gehäuse ist fach eonisch, am Umfange fast kreisrund, der stumpfe Wirbel liegt fast in der Mitte, von ihm laufen zahlreiche, gleichmässige, flache, gerade Rippen aus, welche sich nur an dem Wirbel ein wenig dichter zusammendrängen, und die nur durch feine und scharfe Linien getrennt werden. Über diese hinweg laufen engstehende schwache concentrische Zuwachsstreifen , wodurch das Äussere dicht caneel- lirt wird. und Langrune ziemlich häufig vorkommt. Sie unterscheidet sich jedoch von der Baliner Art durch den mehr ovalen Umriss und die höhere Form, auch sind bei ihr die Rippen wellig gebogen und nicht so gleichmässig wie bei der vorliegenden Art. . Fundort: Balin; selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösster Durchmesser des abgebildeten Exemplares 23 Millim., klemster 21-9 Millim., Höhe 9 Millim. HELCION Montfort 1810. Heicion semirugosum Laube. jan IL, Inte Sy Die Schale ist oval, fast kreisförmig, der Wirbel hinter der Mitte gelegen, hackig umgebogen, klein, der Kegel stark niedergedrückt, nur auf der Vorderseite der Schale bemerkt man wellig gebogene Radialstreifen, der übrige Theil der Schale ist ganz glatt und nur mit feinen doch nicht regelmässig vertheilten eoncentri- schen Anwachslinien bedeckt. Die Art steht Sowerby’s Patella rugosa aus dem Grossoolith sehr nahe, unterseftidet sich jedoch wesentlich durch die nur auf der Vorderseite vorhandene Radialstreifung und dem spitzen hackigen Wirbel. Fundort: Balin; selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösster Durchmesser 26 Millim., kleinster 24 Millim., 4 Gustav 0. Laube. Helcion Balinense Stolicezka. Tab. I, Fig. 4. Die Schale ist im Umriss oval, ziemlich spitz in einen fast mittelständigen, kurzen, spitz umgebogenen Wirbel ausgezogen. Von diesem strahlen zahlreiche, allmählich an Stärke zunehmende Radialrippen aus, zwischen welche sich stellenweise schwächere einschieben. Die vordere Abdachung fällt bei dem vorliegen- den Exemplare etwas rascher ab als die hintere, und bildet fast eine ebene Fläche, auf welcher die Rippen dicht gedrängt an einander stehen. Zwischen den Radialrippen verlaufen ziemlich starke eoncentrische, wo- durch die Schale eine grobgegitterte Oberfläche erhält. Die Art ist durch das gegitterte Äussere von anderen verwandten Arten verschieden. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösster Durchmesser des abgebildeten Exemplares 6:2 Millim., kleinster 5 Millim., Höhe 3 Millim. NATICA Adanson 1757. Naltica Bajociensis WOrbigny. Tab. 1, Fig. 5. 1850. Natica Bajociensis d’Orb. Palaeontologie frangaise terr. jur. p. 189, Tab. 289, Fig. 1—3. 1350. Natica Calypso A’Orb. ibid. p. 202, Tab. 292, Fig. 9. 10. 1852. Natiea longiscata Buv. Atlas statist. de la Meuse, p 31, Tab. 23, Fig. 17 —18. 1854. Natiea Bajoeiensis Millet. Palaeont. franc. de Maine et Loire, p. 80. 1858. Natica Calypso Quenst. Jura, p. 486, Tab. 65, Fig. 13. 1860. Natiea Calypso Heb. et Deslongch. Bull. soc. Linn. de Norm. Vol. V, p. 30. Das Gewinde ist bei N. Bajociensts bald länger, bald kürzer, so dass der Spiralwinkel zwischen 60—65° schwankt, ein spitzes Gewinde ist jedoch immer vorhanden, die Schlusswindung varürt bezüglich ihrer Gewölbtheit zuweilen etwas, eben so die Mündung, neben der man zuweilen einen Nabel angedeutet findet. Diese Umstände haben wohl eine mehr als genügende Zersplitterung der Art herbeigeführt, denn, ab- gesehen davon, dass der Erhaltungszustand häufig etwas zu wünschen übrig lässt, können auch so schwan- kende Merkmale nie zu Artunterschieden hinreichen. Es ist wohl mit Sicherheit anzunehmen, dass die oben vereinigten Formen ein und derselben Species zugehören. Die Herren Hebert und Deslongehamps heben in einer Note 1. ec. wohl die Unterschiede der einzelnen Species hervor, doch gestehen sie selbst die Möglichkeit ihrer Zusammengehörigkeit zu, da alle diese Unterschiede individuell sein können, ja sie bemer- ken sogar, dass die Reihe der hieher gehörigen Arten eme noch viel grössere sein dürfte. Die hochgewundene spitze Form macht es ausserdem noch zweifelhaft, ob die Species und deren Ver- wandte wirkliche Nateae sind, da sie eben so gut zu Littorina und P’hasianella neigen. Im günstigen Falle wird man dieselben zunächst als besondere Gruppe zusammenfassen können. Die Art, welche bei Balin ziemlich häufig, bei Sanka und Pomorzane seltener vorkommt, stimmt genau mit Exemplaren aus dem Grossoolith von Bayeux, Vieil St. Remy, Montreuil Bellay. Quenstedt erwähnt ein Vorkommen von Kieskernen einer hieher zu rechnenden Form aus den Macrocephalus-Schiehten von Gut- maringen. Natica Urythea WOrbigny. Tab. I, Fig. 6. 1850. Natiea Orythea d’Orb. Palaeont. franc. terr. jur. II, p. 200, Tab. 292, Fig. 5, 6. Vorliegende Exemplare von Balin stimmen mit der unwesentlichen Ausnahme, dass ihr Gewinde ein wenig höher und spitzer ist, genau mit der Abbildung überein, welche d’Orbigny von seiner Species von Neuvisi aus dem Oxford inferieur gibt, weshalb ich durchaus keinen Anstand nehme, die Arten zu identi- fieiren. Die vorliegenden Exemplare haben einen Spiralwinkel von 73° (d’Orbigny gibt 75° an), die Windun- gen sind ziemlich hoch, der letzte Umgang noch einmal so gross wie die übrigen, während die jüngeren nur Die Gastroporden des braunen Jura von Balin. 5 durch eine tiefe Naht von einander getrennt erscheinen, erweitert sich diese nach und nach zu einem Canal, welcher auf dem letzten Umgang eine ziemliche Breite und Tiefe erlangt, die Mündung ist hoch, die Innen- lippe wulstig, jedoch den engen und deutlichen Nabel nicht verdeekend. Aus den Maerocephalus-Schichten von Gutmaringen rechnet Quenstedt kleine verkieste Steinkerne Be her (vgl. Jura, p. 486, Tab. 65, Fig. 14), ohne jedoch mit Gewissheit ihre Identität mit der obigen Art aus- zusprechen. Sonst scheint die Art nicht beobachtet worden zu sein. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Höhe des abgebildeten Exemplares 31 Millim., Durchmesser 21-5 Millim., Höhe des letzten Umganges 20 Millim. Naltica pertusa Stoliczka. Tape, Buoh nr. Die Schale hat eine halbkugelige Gestalt, aus 5—6 flach gewölbten Umgängen bestehend, von denen der letzte weitaus den grössten Umfang einnimmt. Das spitze Gewinde ist nicht hoch, die Umgänge erschei- nen abgeschrägt und durch deutlich vertiefte Nähte von einander geschieden. Die Oberfläche der Schale ist glatt. Die Mündung ist länglich eiförmig, oben zugespitzt, unten abgerundet. Der Nabel scheint mit einer starken Callosität ausgefüllt gewesen zu sein, wovon an dem vorhandenen Exemplare noch deutliche Spuren vorhanden sind. Die Aussenlippe ist bogenförmig erweitert. Zunächst verwandt scheint dieser Species Natzea Verneuili d’Arch. (vgl. d’Orb. Pal. frang. terr. jur. I, p- 194, Tab. 290), doch ist diese spitzer und der letzte Umgang weniger gewölbt. Bei Balin sehr selten. Orisimalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe des abgebildeten Exemplares 52 Millim., Höhe des letzten Umganges 45 Millim. Nafica Cornelia Laube. Tab. I, Fig. 8. Die Schale ist kugelförmig, die Umgänge stark gerundet, die Windungen stehen fast gar nieht hervor, sondern liegen oben in einer Ebene, sie sind durch sehr tiefe Nähte von einander getrennt, der letzte Um- gang ist bauchig, oben beinahe stumpfkantig, die Mündung ist gross halbmondförmig, die äussere Lippe stark gebogen, die innere fast gerade etwas zurückgeschlagen, der Nabel deutlich, mittelmässig gross. Die Oberfläche der Schale ist mit ungleichen Anwachsstreifen bedeckt, die namentlich auf der Oberseite der Umgänge stark hervortreten, auf den Seiten und der Basis bemerkt man feine gleichmässige Spiralstreifen. Die Herren Hebert und Deslongehamps haben eine N. Montreuilensis beschrieben (vgl. Bull. Soe. Linn. Norm. 1860, tome V, p. 31, Tab. I, Fig. 2), welche mit der vorliegenden Art viele Verwandtschaft hat, doch scheint sie mir durch folgende Unterschiede getrennt. N. Montreurlensis hat ein vorstehenderes Gewinde, auch fehlen ihr die Spiralstreifen — woran allerdings der Erhaltungszustand Schuld sein kann; ferner scheint mir ihre Mündung enger, und ist der Nabel kaum wahrnehmbar, wie die genannten Autoren angeben, während die vorliegende Art einen, wenn auch engen, doch sehr deutlichen Nabel hat. Noch ähn- licher ist N. texata, welehe Lycett (Suppl. p. 96, Tab. 45, Fig. 30) aus dem Forest marble beschreibt, doch scheint auch diese Art nicht identisch zu sein, da die Baliner eine entschieden höhere dabei halbrunde Mün- dung hat, während die der englischen eine ovale ist, auch ist die Gitterung der ersteren durchaus nicht wie bei der letzteren granulirt. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineralieneabinete. Höhe des abgebildeten Exemplares 15 Millim., Durchmesser 17 Millim., Zahl der Umgänge 5. 6 Gustav ©. Laube. NERITOPSIS Grateloup 1832. Neritopsis Bajociensis dWOrbigny. Tab. I, Fig. 9. 1850. Neritopsis Bajoeiensis d’Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 223, Tab. 300, Fig. S—10. Die Umgänge sind nicht zahlreich, das Gewinde ragt kaum vor, der letzte bauchige Umgang umfasst die übrigen vollkommen. Die Querrippen, welche an der Schlusswindung von der Naht schräg abwärts gehen, reichen gewöhnlich kaum bis zur Hälfte, sehr oft sind sie aber auch kaum mehr wahrnehmbar, so dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass auch Nerztopses Daugieriana d’Orb. (l. e. p. 224, Tab. 300, Fig. 11—13) hieher gehört. Eben so nahe stehend ist Neritopsis taenrolata Heb. et Deslongeh. (Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 32, Tab. 2, Fig. 1) aus dem Oxford inferieur von Montreuil Bellay, die nach der Angabe jedoch gar keine Querrippen besitzen soll. Neritopsis Dajociensis kommt in Frankreich im Unteroolith zu Les Moutiers und Niort vor. Sie fand sich auch zu Swiniza im Banat in den rothen Kalken der Klausschichten. Bei Balin selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 16-5 Millim., Durchmesser 17:5 Millim., Zahl der Umgänge 4. CHEMNITZIA dOrbieny’183d! Chemnilzia lineata Sowerby sp. 1817. Melania lineata Sow. M.C. Tab. 318, Fig. 1. 1542. Melania procera Deslongceh. Mem. soc. Linn. Norm. VII, p. 222, Tab. X, Fig. 1842. Melania acieulata Deslongeh. ibid. Tab. XI, Fig. 1850. Chemnitzia procera d’Orb. Palaeont. franc. terr. jur. II, p. 41, Tab. 239, Fig. 23. 1850. Chemnitzia nos maniana Orb. ibid. p. 41, Tab. 238, Fig. 4, 5, 6. 1850. Chemnitzia lineata d’Orb. ibid. p. 45, Tab. 239, Fig. 4, 5. 1858. Melania Ineata Quenst. Jura, p. 385, Tab. 52, Fig. 4; p. 418, Tab. 57, Fig. 19. Von dieser ziemlich verbreiteten Species mit etwas convexem Spiralwinkel kann man unter den Exem- plaren von Balin zwei Hauptvarietäten unterscheiden; nämlich eine schmälere und höhere und eine etwas gedrungene, mehr bauchige Form. Bei ersterer sind die Umgänge eben, oder sogar un’er der Naht ein wenig eingeschnürt; damit hängt nun zusammen, dass die Schlusswindung schwach gekielt erscheint, die Nähte sehr wenig vertieft liegen, und selbst der ganze Gewindewinkel insbesondere bei jungen Exemplaren kleiner als gewöhnlich ist. Bei der anderen Varietät sind die Windungen etwas gewölbt und der letzte Umgang ist an der Peripherie abgerundet. Beide dieser Varietäten sind durch so viele Mittelformen mit einander verbunden, dass eine Trennung nicht möglich erscheint. Dieselben Abänderungen, welche die zahlreichen Exemplare von Balin zeigten, lassen sich auch an jenen nachweisen, welche von Dundry, Bayeux, Montreuil Bellay u. s. w. vorliegen, und welche mit den Baliner Vorkommnissen ausgezeichnet übereinstimmen. Bei guter Erhaltung der Schale sind immer an derselben schwache S-förmige Zuwachslinien sichtbar, und diese werden von zahlreichen Spiralreihen feiner Punkte duchschnitten. Sowerby beobachtete diese Ornamentik vortrefflieh, sie konnte auch an einzelnen französischen Exemplaren im k. k. Hof-Mineralien- eabinet wahrgenommen werden. Bei Balin selbst kommen meist nur Exemplare von 25—40 Millim. Länge vor, nur ein einziges Bruch- stück deutet auf eine Länge, die etwa Ch. procera Deslongeh.]. c. Fig. 5 entspricht. Die Vermuthung von Hebert und Deslongehamps (vgl. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 34), dass Ohemnitzia Heddingtonensis, procera, eoarctata und normanniana nur Eine Art sei, scheint ganz begründet. Trotz der verschiedenen Grösse würden dann alle diese Bezeichnungen unter der ursprünglichen Bezeichnung Sowerby’s emgezogen C te fe) te) te > werden müssen, und das Vorkommen würde sich dann vom Bajoeien und Bathonien bis ins Callovien und Oxfordien erstrecken. Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. 7 Ausser den mehrfach erwähnten französischen Fundorten findet sie sich nach Oppel (Juraform. 383) im Unteroolith von Dundry und Burton Bradstock in England, an der schwäbischen Alp in der Mittelregion des Unterooliths mit Amm. Sauze! Orb. Quenstedt schreibt ihr eine weiterreichende vertieale Verbrei- tung an letztgenannter Localität zu, indem er Steinkerne aus diesem Niveau (brauner Jura y) sowohl, als auch solche aus der Zone des Amm. Humphriesianus (br. Jura ö) hieherrechnet. Bei Balin ziemlich häufig, seltener bei Koseielee. Chemnilzia dilatata Laube. Tab. I, Fig. 10. Die Schale ist spitz turritellenförmig aufgewunden, die Umgänge sind gleichmässig gewölbt und durch tiefe Nähte von einander getrennt. Die Schale ist mit Ausnahme der bogig nach rückwärts gekrümmten, sehr feinen Zuwachsstreifen ganz glatt. Die Basis scheint schwach gekielt zu sein. Die Mündung ist fast in senk- rechter Richtung verlängert, vierseitig, unten abgerundet, oben zugespitzt. Durch die Form der Umgänge und die gestreckte Gestalt, welche sehr an Holopella erinnert, unter- scheidet sich diese Art wesentlich von allen anderen. Bei Balin und Pomorzani sehr selten. Originalexemplare im k. k. Hof-Mineralieneabinete. Spiralwinkel 12°, Zahl der Umgänge 16, Höhe 42 Millim., Durchmesser des letzten Umganges 8 Millim. EULIMA Risso 1825. Eulima communis Morris & Lycett. Tab. I, Fig. 11. 1350. Eulima eommunis Morr. & Lye. Great Ool. Moll. I, p. 48, Tab. 9, Fig. 21. Die vorliegenden Exemplare konnten allerdings nur mit der Abbildung der im Grossoolith von Min- chinhampton sehr häufig vorkommenden Exemplaren verglichen werden, doch stimmt diese mit unseren Exemplaren so genau überein, dass eine speeifische Trennung geradezu unmöglich wird. Durch ihre geringe Grösse, die mehr gekrümmten Umgänge und die schief zur Axe stehende Mündung unterscheidet sie sich wesentlich von der ihr einigermassen ähnlichen C’hemnitzia lineata Sowerby. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 122 Millim., Zahl der Umgänge 6, die obersten fehlen, Spiralwinkel 25°. MATHILDA O. Semper 1863. Mathilda euglypha Laube. Tab. I, Fig. 12. Die Schale ist lang, thurmförmig ausgezogen, die Umgänge sind durch tiefe Nähte von einander getrennt, in der Mitte durch eine scharfe Spiralleiste gekielt, unter dieser ziemlich in der Mitte der Fläche verläuft eine fast gleich starke, oberhalb zwei schwächere, von denen die eine zunächst der Naht zu liegen kommt. Darüber verlaufen schräge scharfe Querrippehen, welche die Spiralleisten fein granuliren und der Oberfläche ein zierliches netzförmiges Aussehen verleihen. Die Mündung ist rund. Obzwar die embryonalen Umgänge abgebrochen sind, bestimmen mich doch die übrigen Charaktere der Art, dieselbe zu O. Semper's Genus Mathilda zu stellen, das bisher nur aus der Tertiärperiode bekannt war. Die Verwandtschaft mit Mathilda Brocchrr’ Ö.Semper (vgl. Journ. de Conchyl. 1865, p. 338, Tab. XVII, Fig. 3) aus dem Oligocen von Bologna ist eine ganz auffällige, und es wäre vorstehende Art bis jetzt die älteste bekannte dieses Geschlechtes, obgleich ich nicht zweifle, dass sich selbst noch ältere werden nachweisen lassen. Eudes Deslongehamps beschreibt (Me&m. Soc. Linn. Norm. VII, p. 198 u. 201, Tab. XI, Fig. 8, 9, 16—18) zwei Formen, welche nachmals von Hebert und Deslongchamps für Turritellen erklärt werden (Bull. Soe. 5 Gustav OÖ. Laube. Linn. Norm. V, p. 48), welche wie eine von den letztgenannten Autoren beschriebene Art von Montreuil Bellay (ibid. p.47, Tab. 1, Fig. 11) Turritella eueycla als verwandt mit der vorliegenden Art betrachtet werden müssen, Gleichwohl unterscheidet sich die Baliner Art auffallend durch die weit vorspringende mittlere Wulst, wodurch die Umgänge deutlich kantig werden, was bei jenen nie der Fall ist, so wie durch die Zahl der Nebengürtel. Die Art liegt bis jetzt in einem einzigen Exemplare von Balin vor. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete, Höhe 9 Millim., Spiralwinkel 24°, Zahl der Umgänge 7, die oberen fehlen. TURBO Linne& 1758. Turbo Meriani Goldfuss. 1844. Turbo Meriani Goldf. Petref. Germ. p. 97, Tab. 193, Fig. 16. 1850. Turbo Merian! d’Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 355, Tab. 335, Fig. 1—4. Die Ornamentik dieser Art unterliegt grosser Veränderlichkeit. Ein gut erhaltenes Exemplar von Balin stimmt genau mit der Abbildung überein, welche d’Orbigny gibt; es sind nämlich auf der vorletzten Win- dung fünf stärkere Gürtel und nur zwischen dem zweiten und dritten von oben ein schwächerer. Dieser letz- tere ist an der Schlusswindung ansehnlich stärker, und es treten zwei neue hinzu, nämlich zwischen der ersten und zweiten Knotenreihe der eine, zwischen der dritten und vierten der andere. Die Basis ist stark gewölbt und mit sieben bis zehn gekörnten Spiralstreifen bedeckt, welehe manchmal gleich, ein anderes Mal ungleich stark sind. Ein anderes Bruchstück gleichfalls von Balin besitzt nur drei Hauptgürtel, aber dafür überall einen oder gar zwei secundäre Gürtel eingeschoben. Dieselben Änderungen in der Ornamentik beschreibt auch schon Goldfuss. Morris (Catal. of the brit. foss. p. 255) hält die Goldfuss’sche Art für ident mit Turbo murdcatus Sow. (M. C. Tab. 240, Fig. 4). Die Abbildung gibt wohl beiderseits keinen sicheren Anhaltspunkt zur Ver- sleichung, ausserdem fehlen englische Exemplare, um eine Entscheidung treffen zu können. Da aber übri- gens der Name T. murrcatus bereits von Linn& vergeben ward, so hat der Goldfuss’sche als der nächst älteste offenbar die Priorität. Goldfuss gibt das Vorkommen der Species aus dem Unteroolith der Normandie und aus dem Oxford- thone von Dives an. Orbigny beschränkt dasselbe auf das Callovien und Oxfordien, in welehen Schichten die Art in Frankreich sehr verbreitet ist. Bei Balin und Sanka selten. Turbo Davousti UOrbigny. 1850. Turbo Davousti Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 344, pl. 331, Fig. Die von d’Orbigny aus dem Bajocien von Gu£ret bei Asnieres und von Conlie beschriebene Art findet sich auch zu Balin wieder. Stücke von da stimmen mit der oben eitirten Abbildung vollkommen überein. Bei Balin selten. Turbo Davidsoni Laube. Tab. I, Fig. 1. Die Schale ist kegelförmig, die Umgänge ziemlich breit, stumpfkantig, durch tiefe Nähte von einander getrennt. Etwas unter der Mitte des Umganges verläuft ein starker knotiger Wulst, der von einem darunter- liegenden noch stärkeren nur durch eine tiefe Furche getrennt ist, ein fast gleich breiter, doch nicht so hoher verläuft unterhalb der Naht, zwischen diesem und dem mittleren ist ein schwächerer eingeschalten, auf der schwach gewölbten Basis verlaufen gleichfalls Spiralstreifen. Längsrippen, welche namentlich auf dem Wulst zunächt der Naht starke Knoten bilden und in den Thälern als engstehende Leisten erscheinen, machen auch die anderen Wülste scharf gekörnt. Die Mündung ist gerundet, ein enger Nabel scheint vorhanden gewesen zu sein. Eine verwandte Art beschreiben Morris und Lycett (Moll. of the Great Oolith, I, p. 117, Tab. 15, Fig. 12) als Turbo Phillipsil aus dem Grossoolith von Scarborough, doch reicht die etwas undeutliche Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. ) Abbildung und der etwas kurze Text nicht aus, um zu vergleichen. Ich meine aber, dass bei der Baliner Art die Basis flacher und die Wülste stärker seien. Bei Balin selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe des abgebildeten Exemplares 12 Millim., Spiralwinkel 60°. Zahl der Umgänge 5. MONODONTA Lamarck 1799. Monodonta granaria Hebert & Deslongehamps sp. Tab. II, Fig. 2. 1860. Trochus granarius Heb. & Deslongeh. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 63, Tab. 2, Fig. 8. Die Schale ist kreiselförmig spitz. Die Umgänge sind convex und mit vier Reihen Knötehen bedeckt, welche durch schwache Querrippen unter einander verbunden sind. Die Nähte sind deutlich und ziemlich tief. Die Basis ist ein wenig convex, ohne am letzten Umgange eine Kante zu bilden, mit vier bis fünf Reihen Knötchen besetzt, von welchen die innerste die wenigsten doch stärksten zeigt. Kein Nabel ist vorhanden. Der Mund ist rund, die Columelle zeigt etwa in der Mitte eine in die Mündung vorstehende Verdiekung Diese letzte Eigenthümlichkeit, welehe für Morodonta charakteristisch ist, scheinen die genannten Autoren nicht in Betracht gezogen zu haben, obwohl die 1. e. gegebene Abbildung die verdiekte Spindel wohl erken- nen lässt. Die Exemplare von Montreuil Bellay, welche verglichen werden konnten, stimmen vollkommen mit der vorliegenden Art überein. Eine sehr nahe verwandte Speeies ist Trochus anceus Münst. (Goldf. Petref. Germ. II, p. 55, Tab. 180, Fig. 3) aus dem Unteroolith von Rabenstein, doch scheint diese Art viel stärkere Rippen zu haben und schlanker zu sein. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe des abgebildeten Exemplares 8 Millim., Durchmesser 7 Millim., Spiralwinkel 68°, Zahl der Um- gänge 5. Monodonta biarmalta Münster sp. Tab. II, Fig. 3. 1842. Trochus biarmatus Münst. bei Goldf. Petref. Germ. III, p. 55, Tab. 180, Fig. 2. 1850. Trochus biarmatus d’Orb. Paleont. frang. terr. jur. II, p. 271, Tab. 312, Fig. 1—4. 1860. Trochus bitorquatus Heb. & Deslongch. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 61, Tab. II, Fig. 6. Von dieser schönen Species liegen zwei Exeinplare vor, das eine von Sanka, das andere von Balin. Ersteres stimmt bis ins kleinste Detail mit den Stücken überein, welche das k. k. Hof-Mineralieneabinet von Montreuil Bellay besitzt, während bei dem zweiten noch eine feine Knötchenreihe unter dem Nahtgürtel auf- tritt. Weiter aber konnten auch Exemplare von Bayeux verglichen werden, woraus-nun das Resultat erzielt wurde, dass Trochus biarmatus Münst. und T. bitorguatus Heb. eine und dieselbe Species seien, dass nur die Form von Bayeux ein wenig schlanker ist, während bei Montreuil Bellay die breiteren und stumpferen vorherrschen ; doch kommen auch hier Exemplare mit einem sehr spitzen Spiralwinkel vor. Die Baline Exemplare zeigen übrigens den Zahn an der Innenlippe der Mündung sehr deutlich. Bei Balin und Sanka selten. Originalexemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Grösse des abgebildeten Exemplares, Höhe 8 Millim., Durchmesser 8 Millim., Spiralwinkel 55°. Zahl der Umgänge 4, die obersten fehlen. TROCHUS Linn& 1758. Trochus Balinensis Stoliczka. Tab. II, Fig. 4. Die Schale ist kurz kreiselförmig, spitz, die Umgänge abgeschrägt, beinahe ein wenig concav durch kaum wahrnehmbare Nähte getrennt. Zunächst der Naht am untern Umfange der Windung verläuft ein Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern, b 10 Gustav (©. Laube. starker spiral gestreifter, fein gekerbter Wulst, in einiger Entfernung darüber eine spirale Knotenreihe und noch weiter oben eine gleiche etwas schwächere, zwischen dieser und der Naht schaltet sich eine noch schwächere ein, den Schluss bilden zwei feine Spirallinien; die Zwischenräume füllen schräge, zu niederen rundlichen Rippen vereinigte feine Längslinien aus. Die Basis ist fast ganz eben, durch zahlreiche feine Spi- ralstreifen und eben solche Anwachsstreifen fein gegittert; die Mündung ist schief vierseitig. Die schöne sehr seltene Art — bisher ward nur Ein Exemplar gefunden — unterscheidet sich durch ihre Ormamentik wesentlich von allen bekannten Arten. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineralieneabinete., Höhe 12 Millim., Durchmesser 11-5 Millim., R. Spiralwinkel 63°, Zahl der Umgänge 5 bis 6. Frochus euirochus Laube. Tab. II, Fig. 5. Die Schale ist kurz kegelförmig, spitz, die Umgänge abgeschrägt, kaum durch wahrnehmbare Nähte getrennt. Eine Knotenreihe verläuft am untern Umgange, eine gleiche am obern, zwei solehe in gleich weiten Abständen von jenen sowohl wie von einander auf der Mitte, zwischen diese vier schieben sich je eine schwächere, demnach im Ganzen drei Knotenreihen ein. Die Knoten selbst sind durch schräge ziemlich starke Anwachsstreifen mit einander verbunden. Die Basis ist fast eben, ungenabelt, die Mündung rundlich vierseitig, niedergedrückt. Die Art unterscheidet sich durch die eingeschalteten und gleichen primären Knotengürtel leicht von der früheren. Ihr zunächst stünde etwa Trochus Brutus d’Orb. (Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 283, Tab. 315, Fig. 13—16), doch fehlen diesem die Zwischenreihen gänzlich. : Die Art kommt übrigens auch im Grossoolith von Bayeux vor, von woher das Hof-Mineralieneabinet ein ganz identisches Exemplar besitzt. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 11 Millim., Durchmesser 11 Millim., Spiralwinkel 58°, Zahl der Umgänge 5. Trochus Niortensis d’Orbigny. Tab. II, Fig. 6. 1850. Trochus Niortensis Orb. Palaeont. frang. terr. jurr. II, p. 282, Tab. 315, Fig. 5— 8. Von dieser Species liegt ein Exemplar vor, welches mit der von dOrbigny gegebenen Abbildung in Gestalt, Grösse und Ormamentik fast ganz stimmt, nur in der letzteren Beziehung weicht es ein wenig ab, wesshalb es gut schien, dasselbe abbilden zu lassen. Der Unterschied liegt nämlich in dem stark knotigen Kiel der Basis, welcher bei d’Orbigny tehlt. Da nun aber alles andere stimmt, an genanntem Orte jedoch auch der fragliche Kiel an den übrigen Umgängen vorhanden ist, so kann man mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass das Originalexemplar d’Orbigny’s am letzten Umgange wie an der Basis stark abgerieben war, was das Fehlen des Kieles in der Zeichnung erklärt. D’Orbigny nennt 7. Niortensis aus dem Bajoceien von Niort (Dep. Deux-Sevres). Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 10 Millim., Durchmesser 7-9 Millim., Spiralwinkel 53°, Zahl der Umgänge 5. Trochus duplicatus Sowerby. Tab. II, Fig. 7. 1817. Trochus duplieatus Sow. M. C. p- 187, Tab. 181, Fig. 5. 1850. Trochus duplicatus d’Orb. Pal£ont. frang. terr. jur. II, p. 275, Tab. 313, Fig. 5—8. 1360. Trochus Thuetensis Heb. &Deslongch. Bull. Soe. Linn. Norm. V, p. 60, Tab. U, Fig. 3. Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. 11 Die Schale ist kegelförmig spitz, die ziemlich ausgehöhlten Umgänge werden unten von zwei durch eine schmale eoncave Rinne getrennte, starke Knoten führende Leisten begrenzt, es kommt aber häufig vor, dass auf der untersten Leiste am letzten Umgange diese Knoten ganz verschwinden. Die Basis ist ziemlich flach, offen genabelt, der Nabel mit starken Knotenfalten umgeben, von welchen wellenförmig gebogene Zuwachs- streifen und feinere Spirallinien über die Basis verlaufen; die Mündung ist trapezoidisch vierseitig, die Spin- del kurz und gerade, die Innenlippe schwach umgeschlagen. Ob das, was ’Orbigny als Turbo subduplicatus bescheibt (l. ce. p. 339, Tab. 329, Fig. 1—6) und das sich von der vorhergehenden Species durch den Mangel eines Nabels — der eigentlich nur verdeckt zu sein scheint — und gestrecktere Form unterscheiden soll, wirklich verschieden ist, muss dahingestellt bleiben. Sonderbarer Weise eitirt ’Orbigny die Sowerby’sche Abbildung 1. e. zu beiden Arten. Die von Hebert und Deslongehamps beschriebene Art 7. T’huetensis von Montreuil-Bellay, welche sich lediglich dadurch von T. duplieatus unterscheiden soll, dass die Nähte durch Knötchen verdeckt sein sollten, was bei der ersteren nicht der Fall wäre, scheint dennoch nicht haltbar, denn bei vielen untersuchten Stücken kommen diese Knötchen an den obersten Umgängen vor, während sie an den unteren verschwinden, es ist dies also sicherlich kein speeifisches Trennungsmerkmal. Sowerby beschrieb diese Art zuerst von Little-Sadbury in Gloucestershire aus dem Inferior Oolith; das k. k. Hof-Mineraliencabinet besitzt identische Exemplare aus dem Bajocien von Bayeux, Port en Bessin, Les Moutiers und aus dem Callovien von Montreuil-Bellay. Sie stimmen mit den Exemplaren von Balin ganz vollständig. Bei Balin häufig, selten bei Sanka. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 15 Millim., Durchmesser 14 Millim., Spiralwinkel 68°, Zahl der Umgänge 6 bis 7. Zrochus Smyntheuss Laube. "Tab. IL, Fig. 8. Die Schale ist kurz kegelförmig, die Umgänge schräg, fast eben, durch feine doch deutliche Nähte von einander getrennt, gegen die Basis ziemlich scharf umgebogen, am unteren Umfange verläuft ein schmales etwas concaves Band, darüber eine stumpfe Knotenreihe, die ganze Fläche des Umganges bedecken gleiehmässige wenig starke Spirallinien, welche von schrägen etwas breiteren Längsrippen gekreuzt wer- den. Die Basis ist flach, am Rande ein wenig eingedrückt, der Nabel durch die dieke Innenlippe der niedrigen vierseitigen Mündung ganz verdeckt; von ihm aus laufen wellenförmig gebogene Anwachsstreifen, welche sich an seinem Rande zu dieken knotigen Falten vereinigen. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch die nicht gehöhlten Umgänge, die Seulptur der Seiten und den verdeckten Nabel. Trochus Piett! Heb. & Deslongeh. hat eine viel höhere Mündung und schwä- chere Streifung. Fundort Balin, sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 11 Millim., Durchmesser 11-2 Millim., R. Spiralwinkel 70°, Zahl der Umgänge 7. Trochus faustus Laube. Tab. II, Fig. 9. Die Schale ist breit kegelförmig, jeder Umgang hat unter der schwachen Naht eine starke Wulst, die Partie darunter ist stark ausgehöhlt, die Aushöhlung wird von einer Wulst begrenzt, unter weleher ein schwach gekerbtes schmales Band folgt, die breite gewölbte, vorstehende Basis bildet am Umfange unter jenem Bande einen schwachen Kiel, sie ist gänzlich ungenabelt und mit ungleichmässigen welligen Anwachsstreifen bedeekt. Am Rande laufen über diese gleichstarke Spirallinien, welche bis an die untere Wulst reichen; auf dem breiten Bande, sowie auf der ganzen Oberfläche gewahrt man schräge Zuwachs- b* 12 Gustav OÖ. Laube. streifen , wodurch die Wülste gleichfalls ein wenig gekerbt werden, die Spiralstreifen sind äusserst fein, nur unter der Naht etwas deutlicher. Durch den gänzlichen Mangel eines Nabels, so wie der Knoten an den Spiralleisten unterscheidet sich diese Art von Trochus subduplicatus und der früheren sehr leicht. Eine sehr verwandte Form ist Trochus Zangis W’Orb. (Pal. frang. terr. jur. II, p. 285, Tab. 316, Fig. 5—8) aus dem Bathonien von Lue und Mar- quise, doch scheint die Baliner Art folgendermassen von dieser verschieden« sie ist stumpfer, hat eine brei- tere Basis und eine Wulst unter der Naht, welche diese nicht besitzt. Fundort Balin, sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 16 Millim., Durchmesser 16 Millim., Spiralwinkel 60°, Zahl der Umgänge 5 bis 7, die letzten fehlen. Trochus ci. Pietti Hebert & Deslongehamps. 1860. Trochus Piett! Heb. & Deslongeh. Bull. Soe. Linn. Norm. V, p. 63, Tab. II, Fig. 5; Tab. IX, Fig. 7—8. Von dieser, wie Hebert und Deslongehamps angeben, ziemlich veränderlichen Art liegt ein Exem- plar vor, das trotz seiner Unvollständigkeit nach der eitirten Beschreibung und Abbildung die Species sehr wohl erkennen lässt, es stimmt namentlich mit 1. e. Tab. IX, Fig. 8. Gleichwohl soll die Identität nicht apo- diktisch ausgesprochen werden und die Sicherstellung derselben späteren Zeiten überlassen bleiben. Fundort Balin. Exemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Trochus Halesus WOrbigny. Tab. Bie1o. 1850. Trochus Halesus d’Orb. Paleont. frang. terr. jur. II, p. 291, Tab. 318, Fig. 14. 1850. Trochus Helius d’Orb. Paleont. frang. terr. jur. II, p. 292, Tab. 318, Fig. 5—8. 1860. Trochus Halesus Heb. & Deslongceh. Bull. Soe. Linn. Norm. V, p. 65, Tab. 2, Fig. 4. 1860. Trochus Helius Heb. &Deslongceh. ibid. V, p. 66, Tab. 9, Fig. 5. Schale kegelförmig, die Umgänge schwach convex durch schwache Nähte getrennt, die Basis flach, der untere Umfang des letzten Umganges stumpfwinkelig. Der Mund stumpf vierseitig, die Innenlippe stark callös und den Nabel verdeckend, die Oberfläche ist nur mit Zuwachsstreifen bedeckt. Eine Vergleichung der Baliner Exemplare mit solchen von Montreuil-Bellay führte zur Einsicht, dass die Trennung von d’Orbigny in 7. Hales«s und Helius auf unzureichender Grundlage geführt sei. Die Peri- pherie ist bei ausgewachsenen Exemplaren immer abgerundet, ein Nabel auch da vorhanden, wo die Innen- lippe, welche diesen verdeckt, gänzlich abgebrochen ist. Der einzige Unterschied, das Vorhandensein eines Nabels, den d’Orbigny noch etwas zu weit angibt, fällt somit ganz weg, und es bestätigt sich die Vermu- thung von Hebert und Deslongehamps als sei 7. Helvws nur eine Varietät von T. Halesus, also eine Species zusammen ganz evident. Auch die Verschmälerung der Windungen oben an der Naht kommen bei Exemplaren von Montreuil- Bellay deutlich vor. D’Orbigny eitirt diese Art aus dem Callovien und Oxford inferieur von Mareult (Dep. Haut Marne), Pizieux (Sarthe) und Neuvizy (Ardennes). Fundort Balin, selten. Öriginalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 17-3 Millim., Durchmesser 16 Millim., Spiralwinkel 62°, Zahl der Umgänge 7. FTrochus Hbbetsoni Morris & Lycett. Tab. III, Fig. ı. 1854. Trochus Ibbetsoni Morr. & Lye. Moll. of the Great Ool. I, p. 62, Tab. X, Fig. 4. Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. 183 Die Schale ist spitz kegelförmig mit schwach convexen Seiten, die Umgänge sind oben ziemlich gleich breit, durch feine Nähte getrennt, der Umfang des letzten Umganges stumpfkantig, die Basis schwach gewölbt, nicht genabelt, die Mündung schief gerundet, die Innenlippe breit mit einer starken Furche. Die Oberfläche ist glatt, nur mit Zuwachsstreifen bedeckt. Die von Lyeett I. e. gegebene Abbildung und Beschreibung stimmt vollkommen genau mit dem vor- liegenden Exemplare, nur hat dasselbe einige Umgänge mehr. Morris und Lycett geben deren 5—-6 an, das vorliegende Exemplar hat deren 7—8. Doch dürften vielleicht die englischen Exemplare an der Spitze etwas undeutlich sein. Die charakteristisch gespaltene Innenlippe findet sich jedoch auch hier. Die genannten Autoren führen die Species von Bussages und Eastseombs aus dem Grossoolith an. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 6 Millim., Durchmesser 4 Millim., eonvexer Spiralwinkel 45°. CHRYSOSTOMA Swainson 1840. Chrysostoma Acmon WOrbigny sp. Tab. II, Fig. 2. 1850. Trochus Acmon d’Orb. Pale&ont. frang. terr. jur. U, p. 278, Tab. 314, Fig. 1—4. Die Schale ist stumpf-kegelförmig, hat wenige Umgänge und diese sind stark gewölbt, der unterste ist sehr breit, oben an der feinen Naht schwach eingeschnürt, die Basis schwach gewölbt, fast eben, ungenabelt. Die Mündung ist rund, die Aussenlippe einfach scharf, die innere stark callös, sich weit mit einer Lamelle an der Spindel ausbreitend. Die Oberfläche glänzt emailartig. Die Basis zeigt feine Anwachsstreifen; wird die email- artige Oberfläche abgehoben, so findet sich darunter eine andere fein spiralgestreifte Schalenschichte. Die vorliegenden Exemplare stimmen vollkommen mit Exemplaren von Bayeux. Bezüglich der generi- schen Stellung der Species herrscht jedoch eine Controverse. D’Orbigny stellt die Species zu Trochus, Hebert und Deslongehamps stellen sie zu Monodonta,; es wäre aber auch noch (rossostoma Morr. & Lyc. in Betracht zu ziehen. Ich für meine Person kann bei keinem dieser Geschlechter diese und die fol- genden Arten einreihen. Nach der heutigen Auffassung und Begrenzung von Trochus kann die Art nicht hie- her gehören, auch gegen die Stellung zu Monodonta habe ich bedeutende Bedenken; erstens entspricht schon das Äussere dem Charakter dieses Geschlechtes gar nicht, dann, wenn auch die Innenlippe verdickt ist, fehlt doch — wenigstens bei allen Exemplaren, die ich sah — der charakteristische Zahn, der in die Mündung hineinragt. Die nächste Verwandtschaft zeigt noch Orossostoma, allein ich konnte an keinem Exemplare die für das Geschlecht charakteristische Ablagerung der Schalenmasse am äusseren Mundrande wahrnehmen. Meiner Ansicht nach ist die vorstehende, wie die zwei nachfolgenden Arten zunächst bei Ohry- sostoma aufzunehmen, da die Übereinstimmung der Charaktere eine vollkommene ist. D’Orbigny nennt die Art von Bayeux und Bord en Bessin (Calvados). Bei Balin nicht gar selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 11 Millim., Durchmesser 13 Millim., Zahl der Umgänge 5, convexer Spiralwinkel 75°. Chrysostoma ovulata Hebert & Deslongehamps sp. Tab. III, Fig. 3. 1860. Monodonta ovulata Heb. & Deslongceh. Bull. Soc. Linn. Norm. p. 58, Tab. II, Fig. 9. Die Schale ist glatt niedergedrückt, mit kurzem stumpfem Gewinde, die Umgänge sind durch ganz feine Nähte von einander getrennt, flach, der letzte Umgang ist breit, etwas gewölbt, mit der Basis ohne Kiel zusammenstossend. Die Basis ist flach gewölbt, nicht genabelt, die Mündung ist rund, die Aussenlippe ein- fach, nur am oberen inneren Winkel etwas verdickt; die innere legt sich mit einer starken Callosität über | die Spindel und die Stelle des Nabels, und stosst mit jener Verdiekung der Aussenlippe zusammen. 14 Gustav ©. Laube. Im Ganzen stimmt das vorliegende Exemplar mit der Abbildung und Beschreibung von Hebert und Deslongehamps sehr genau, nur hat es einen Umgang mehr, ist aber auch bedeutend grösser und etwas mehr niedergedrückt. Einen Zahn an der Innenlippe konnte ich auch hier nicht bemerken. Hebert und Deslongehamps beschreiben die Art von Montreuil-Bellay. Bei Balin sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 7 Millim., Durchmesser 10 Millim., Zahl der Umgänge 5 bis 6. Chrysostoma papilla Hebert & Deslongehamps sp. Tab. II, Fig. 4. 1560. Monodonta papila Heb. & Deslongch. Bull. Soc. Lion. Norm. V, p. 59, Tab. IH, Fig. 1. Ein Exemplar, welches von Sanka vorliegt, stimmt ganz gut mit jener Abbildung und Beschreibung, welche die genannten Autoren geben, nur ist es kleiner und die Nähte weniger tief eingeschnitten, doch zeigt die Form sowohl die gerundeten Umgänge, die conische Gestalt mit convexen Seiten und stumpfer Spitze, sowie den an Grösse über die vorhergehenden weit praevalirenden letzten Umgang. Die Basis ist nicht genabelt, die innere Lippe mit der Spindel verwachsen, die Mündung rund. Die mehr conische Gestalt, der grössere letzte Umgang unterscheidet die Art deutlich von den früher beschriebenen Arten, wie auch von einigen anderen, welche d’Orbigny am mehrfach genannten Orte beschrieben hat. Nach Hebert und Deslongehamps findet sich die Art zu Montreuil-Bellay im Ferrugineuse des Cal- lovien, zu Chevain, Val de Juilly (Dep. Yonne) und Daix (Cöte d’Or). Bei Sanka sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 8 Millim., Durchmesser 17-2 Millim., eonvexer Spiralwinkel 65°, Zahl der Umgänge 4 bis 5. ONUSTUS Humphrey 1797. Onustus Hebertö Laube. Tab. IIL, Fig. 5. Das Gehäuse ist breit kegelförmig spitz, die Umgänge abgeschrägt flach, der untere breit vorstehend, mit einem breiten Rande. Dadurch werden die Seiten concav. Die Oberfläche der Umgänge ist mit 24—30 ziemlich gleichmässigen, nicht allzu starken und hohen Längsrippen besetzt, welche etwas verbogen sind, namentlich am Unterrande sich seitwärts krümmen und über die folgenden Umgänge in einer stumpfen Spitze vorstehen. Die Basis ist flach, durch den vorstehenden Rand des letzten Umganges eoncav, doch in der Mitte schwach aufgebläht, mit einem seichten blinden Nabel, sie ist mit feinen nach vorn gekrümmten Wachsthunsstreifen bedeckt, in der Mitte mit einem System stärkerer Spirallinien verziert, die Mündung ist niedergedrückt rhomboidisch. Die Art steht so ziemlich in der Mitte zwischen Onustus ornatissimus d’Orb. (l. e. Tab. 312, Fig. 5—8) und Onustus papyraceus Heb. & Deslongch. (l. e. p. 52, Tab. 9, Fig. 3). Mit dem ersteren hat sie die entferntere Stellung der Querrippen gemein, während die Gestalt der letzteren und die Basis besser stimmt. Doch ist bei der d’Orbigny’schen Species die Basis viel stärker gewölbt, so dass sich dadurch das ganze Gestaltsverhältniss ändert; bei O0. papyraceus stehen die Rippen viel dichter an einander und die Spiralstreifen fehlen auf der Basis. Eine dritte Form macht Lycett (Supplem. p. 113, Tab. 45, Fig. 7) als ©. Bartonensis bekannt, die unterscheidet sich durch ein flacheres Gewinde und durch den Umstand, dass bei ihr die Rippen nur alternirend über den Unterrand vorstehen. Fundorte Balin und Sanka, selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 14 Millim., Durchmesser 18 Millim., eoncaver Spiralwinkel 70°, Zahl der Umgänge 5 bis 7. Die Gastropoden des braunen Jura von Balıin. 15 AMBERLEYA Morris & Lycett 1854. (EUCYCLUS Deslongchamps.) Amberleya ornala Sowerby sp. 1819. Turbo ornatus Sow. M.C. Tab. 240, Fig. 1—2. 1848. Turbo ornatus Quenst. Jura, p. 416, 448, Tab. 57, Fig. 11—13. 1850. Purpurina ornata d’Orb. Paleont. frang. terr. jur. Tab. 330, Fig. 4—5. 1850. Purpurina Belia d’Orb. ibid. Tab. 330, Fig. 9—10. 1860. Eueyelus ornatus Deslongeh. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 24 ff. Im Jahre 1854 haben Morris und Lyeett eine Abzweigung von Pagodus Gray als Amberleya beschrieben, und zwar nennen sie zuerst eine A. nodosa (Moll. Great Ool. p. 53, Tab. V, Fig. 19). Die Art lässt in ihrer Erhaltung viel zu wünschen übrig. Im Jahre 1860 hat nun Deslongehamps eine Reihe von Arten, die früher.unter Turbo, Purpurina, Littorina standen, als eigenes Geschlecht Hxeyelus zusammen- gefasst (vgl. Note sur le genre Eucyelus, Bull. Soc. Linn. Norm. V. Bd.); der früher erwähnte missliche Um- stand bei Morris und Lycett liessen diesen Gelehrten nicht genaue Anschauung darüber erfassen, Lycett hat nun in seiner Supplementary Monography on the Mollusea, p. 19 dargethan, dass das Genus Bxeyelus identisch mit Amberleya ist, der letztere Name also die Priorität hat. Dessen ungeachtet ist die treffliche Arbeit Deslongehamps’ aller Beachtung werth, was auch von Lyceett’s Seite vollkommen anerkannt wird. Sowerby hat die vorliegende Art zuerst aus dem Unteroolith von Dundry beschrieben, wenn auch die Abbildung nicht sehr genau ist, so sieht man doch, dass der mittlere zackige Kiel der stärkste ist, der unter diesem befindliche Nahtkiel ist immer schwächer. Orbigny zeichnet bei A. ornata noch einen gekörnten Streifen längs der oberen Naht; dieser ist allerdings oft vorhanden, fehlt aber auch beinahe eben so häufig, oder ist wenigstens sehr schwach. Die Identifieirung jedoch, welche Orbigny ausgesprochen hat, ist sicher eine richtige, zumal Sowerby selbst erwähnt, dass ihm eine gleiche Art aus der Normandie vorliegt. Auch ich konnte Exemplare von Bayeux mit den unserigen vergleichen, und beide erwiesen sich als vollständig übereinstimmend; eben so gelangte ich zu der Überzeugung, dass Purpurina Belia Orb. nur ein kleines Exemplar des A. ornata sei. Was Goldfuss als Turbo ornatus Sow. (Petref. Germ. II, p. 97, Tab. 94, Fig. 2) beschreibt, scheint eher mit 7. Merian! Münst. zu stimmen. Dagegen hat T. spinulosws Münst. (ibid. Tab. 94, Fig. 3) eine bedeutende Ähnlichkeit. Quenstedt beschreibt die Form 1. e. sowohl aus dem braunen Jura d als =, doch ist die Abbildung wenig scharf, und bemerkt er, dass von den drei Kno- tenreihen die unterste die stärkste sei, was, wie oben bemerkt, bei den anderen nicht der Fall ist. Ich selbst ' habe keine Exemplare zum Vergleiche gehabt. In England findet sich A. ornata im Unteroolith von Dundry, d’Orbigny (Prodr. I, p. 265) eitirt sie aus dem Bajocien von Bayeux, Les Moutiers, Port en Bessin, Queret und Niort. Oppel (Juraf. 387) fand ihn in Württemberg bei Oeschingen in der Zone des Ammonites Humphriesianus Fundorte: Bei Balin ziemlich häufig, bei Sanka und Koseielee selten. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. PURPURINA d’Orbigny 1847. Purpurina coronata Hebert& Deslongehamps. Tab. III, Fig. 6. 1860. Purpurina coronata Heb. & Deslongeh. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 25, Tab. I, Fig. 7. Die Schale ist oval-kugelig, das Gewinde kurz, oben sind die Umgänge abgeplattet, etwas ausgehöhlt, auf den Seiten mit stumpfen starken Längsrippen bedeckt, welche oben in einem knotigen Kiele die ebene Partie des Umganges umgeben. Regelmässige, ziemlich starke Spiralstreifen kreuzen die Rippen. Der letzte Umgang ist stark aufgeblasen; die Mündung ist länglich, Nabel nur angedeutet. Ein vorliegendes Exemplar von Balin stimmt sowohl mit der Abbildung als mit der Beschreibung bei den oben genannten Autoren, nur ist es beträchtlich grösser; eben so mit Exemplaren von Montreuil-Bellay. 16 Gustav O. Laube. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 18 Millim., Durchmesser 16 Millim., Höhe des letzten Um- ganges 11-5 Millm. , SOLARIUM Lamarck 1799. Solarium Hörnesi Laube. Tab. III, Fig. 7. Die Schale ist in einer Ebene aufgerollt, oben breiter, mit nicht vorstehendem Gewinde. Die Umgänge haben einen schief vierseitigen Querschnitt und werden nach unten schmäler, sie bilden an der oberen Peri- pherie einen Kiel, welcher mit einer Reihe länglicher Knötehen besetzt ist. Den weiten Nabel der Unterseite umgeben eine Reihe starker Knoten, die Mündung ist gerundet vierseitig. Die Oberfläche ist ausserdem mit mit einer scharfen, doch gleichmässigen Gitterung bedeckt, wobei die Längsrippen etwas nach rückwärts gekrümmt erscheinen. Eine ähnliche Art beschreibt Lyeett (Supplem. p. 104, Tab. 45, Fig. 26) als Solarium Walton: aus dem Forest Marble; doch ist diese beiderseits concav und hat um den Nabel keine so starken Rippen. Fundort Balin, sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Durchmesser 5 Millim., Durchmesser des Nabels 2-6 Millim., Zahl der Umgänge 5 bis 6. TROCHOTOMA Deslongchamps 1841. Trochotoma affinis Deslongcham ps. 1542. Trochotoma affinis Deslongch. M&m. Soc. Linn. Norm. VII, p. 106, Tab. 8, Fig. s—10. 1850. Diremaria affinis d’Orb. Paleont. frang. terr. jur. II, p. 381, Tab. 341, Fig. 1—3. Exemplare von Balin stimmen genau mit den eitirten Abbildungen sowohl, als mit Exemplaren von Bayeux, welche vergliehen werden konnten. Sie zeigen an den oberen Umgängen deutliche Spiralstreifen, die an den unteren meist verschwinden, auch an dem Triehter der Basis sind die Streifen meist wenig deut- lich, die Spindelfalte liegt gerade in der Höhe der Anheftungsstelle des rechten Mundrandes. Die Species kommt nach d’Orbigny im Bajoeien von Les Moutiers vor. Bei Balin nicht selten, doch gewöhnlich sehr beschädigt. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete, PLEUROTOMARIA Defrance 1823, Pleurotomaria conoidea Deshayes. ? 1819. Trochus abbreviatus Sow. M. C. Tab. 193, Fig. 5. 1831. Pleurotomaria conoidea Desh. Deser. d. cogq. earact. d. teır. p- 181, Tab. IV, Fig. 4. 1537. Pleurotomaria ceonoidea Bronn Lethaea geog. IV, p- 302, Tab. XXI, Fig. 1. 1345. Pleurotomaria mutabilis Deslongch. Pleurotomaires, M&m. Soc. Linn. Norm. p- 104, Fig. 9. 1850. Pleurotomaria Bessina d’Orb. Pal. france. terr. Jur. II, p. 460, Tab. 3, Fig. 6. 1550. Pleurotomaria eircumsuleata d’Orb. Pal. frang. ter. Jur. II, p. 470, Tab. 381, Fig. 6—10. 1850. Pleurotomaria conoidea Desh., d’Orb. Pal. frang. teır. jur. II, p. 472, Tab. 382. 1850. Pleurotomaria Agatha d’Orb. Pal. frang. terr. jur. II, p- 474, Tab. 383, Fig. 1—3. 1850. Pleurotomaria subelongata d’Orb. Pal. frang. terr. jur. II, p. 477, Tab. 383, Fig. s—10. 1350. Pleurotomaria mutabilis d’Orb. Pal. frang. terr. jur. II, p. 479, Tab. 384, Fig. 6—8. 1850. Pleurotomaria Ebrayana d’Orb. Pal. frang. terr. Jur. I, p. 485, Tab. 387. 1859. Pleurotomaria arenosa Leckb. Quart. Journ. geol. soc. London, XV, p. 12, Tab. 3, Fig. 1. 1360. Pleurötomaria eulminata Heb. &Deslongch. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 75, Tab. 4, Fig. 5, Tab. 5. Fig. 1. Diese schöne Arttheilt das Loos der vielfach besprochenen Pleurotomarsa anglicaSow. Eudes-Deslong- champs hat nach einem ungeheuer reichen Materiale ganz vortreffliche Studien über die Art gemacht und dabei gezeigt, wie die Formen dieser Art zwischen sehr weiten Grenzen schwanken, wornach er eine Reihe Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. 17 von Varietäten aufstellte. D’Orbigny fand dies wenig genügend, er nahm sämmtliche Varietäten als beson- dere Species an, die sich nun alle mit geringer Mühe unter P. conoidea vereinigen lassen. Aus Galizien liegt eine grosse Reihe von Exemplaren vor, wozu noch eine weitere Reihe aus der Nor- mandie kommt, welche das k. k. Hof-Mineralieneabinet besitzt. Die Übereinstimmung der Formen ist eine sehr genaue. Bezüglich der Variabilität der Art mögen folgende Bemerkungen gestattet sein. Die Schale wächst anfangs mit einem ziemlich spitzen Spiralwinkel (40°) ganz regelmässig, im höheren Alter behält sie ent- weder diese schlanke Form bei (P. subelongata, eulminata), oder nimmt mehr oder weniger rasch an Breite zu, so dass nach und nach die Seiten des Kegels eoncav werden (P. Ebrayana, Bessina). Zwischen diesen beiden Extremen schwanken nun eine grosse Reihe von Formen. Was die Ornamentik der Schale anbelangt, so sind die schief nach rückwärts gerichteten Zuwachsstreifen über dem Bande zwar immer deutlich vorhan- den, doch bilden sie nie Knoten, höchstens sind sie an den oberen Umgängen längs der Naht etwas stärker und durch Spiralstreifen unterbrochen, wodurch dieser Theil, wenn er gut erhalten ist, gekörnt erscheint. An den mittleren Umgängen behalten diese Streifen ihre verhältnissmässige Stärke und erst an den untersten werden sie bei ausgewachsenen Exemplaren bedeutend schwächer. Ganz in ähnlicher Weise treten die Veränderungen am Knotenkiel des unteren Umfanges der Windun- gen auf. An der Spitze des Gehäuses sind an demselben meist nur Zuwachsstreifen sichtbar, später treten Knoten auf, die allmählich stärker werden, aber an den letzten Windungen wieder abnehmen. Bei den meisten Stücken ist der Kiel knotig, und das Fehlen der Knoten hat meist im mangelhaften Erhaltungs- zustande der Schale seinen Grund. Doch findet man mitunter auch Exemplare, die sonst vollkommen über- einstimmen, nur bilden sich die Knoten nicht so deutlich aus. Es wiegen dann manchmal die Zuwachsstreifen vor, doch sind dies keine sicheren Artenunterschiede. Die Lage des Bandes ist höchst charakteristisch stets knapp am Kiel, nur bei ausgewachsenen Exem- plaren, welche stark an Breite zugenommen haben, ist es durch einige Spiralstreifen von dem Kiel entfernt. Immer liegt es unter der Mitte der Höhe der Windung. Man kann folgende Veränderungen beobachten. In der Jugend ist dasselbe von je einem Spiralstreifen begrenzt und die halbmondförmigen Zuwachslinien treten sehr deutlich auf. Bald tritt ein Spiralstreifen in der Mitte auf, hierauf ein zweiter, und so geht es nach unten hin in steigender Anzahl fort. Wie die Spiralstreifen stärker werden, treten die Zuwachsstreifen zurück, und die ersteren werden nicht selten so stark, dass das früher eoncave Band jetzt eonvex aussieht, und von zwei feinen Furchen begrenzt wird. Aus den untersten Windungen sieht man die Spiralstreifen schwächer werden, entweder normal oder durch Abreibung , dadurch treten die Zuwachslinien etwas deutlicher hervor. So besteht zwischen dieser verschiedenen Ornamentik ein inniger gegenseitig abhängiger Wechsel, den man oft an einem einzigen Exem- plare, das ausgewachsen und gut erhalten ist, studiren kann. Der Charakter der Art liegt nun in folgenden Eigenschaften: Kegelförmige Gestalt mit geraden oder eoncaven Seiten, der untere Umfang der Windung mit einem knotigen Kiel besetzt, ober demselben das knapp anliegende Band, die Spiralstreifung gleichmässig, die Basis concav. Der Nabel ist gewöhnlich durch eine breite Callosität verdeckt, und erscheint nur da, wo diese weggebrochen ist. Hebert und Deslongehamps haben eine hohe spitze Form als P. culminata beschrieben, die aber auch nur eine Varietät der vorstehenden Art ist, wie sich aus angestellter Vergleichung ergab. Der unter- scheidende Zahn, welchen die Verfasser zeichnen, dürfte sehr leicht nur eine etwas stärker verdiekte Innen- lippe sein, die hier eben so wenig constant bleibt, als bei anderen Arten, wie es schon aus den weiteren Abbildungen 1. c. Tab. 5, Fig. 1 zu ersehen ist. Leckenby hat aus dem Kelloway-Rock von Yorkshire eine Pleurotomaria arenosa beschrieben (Quart. Journ. geol. Soc. London, XV, 1859, p. 12, Tab. II, Fig. 1), welche ich für P. conordea halte. Sehr verwandt ist wohl auch die sehwäbische Pl. maerocephalus Quenst. (Jura, p. 486, Tab. 65, Fig. 19), doch bleibe diese ganz ausser Betrachtung. Quenstedt (ibid. 385) beobachtet bei seiner P. elon- Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. c 18 Gustav OÖ. Laube. gata Sow. ziemlich dieselbe Veränderlichkeit der Gestalt und weist bei dieser Gelegenheit auf P. conordea hin, wobei er darauf aufmerksam macht, dass es wohl schwer sein dürfte, die genaue Grenze zu ziehen. Die schwäbischen Stücke sind meist schlecht erhalten, jedoch zum Erkennen der Species hinreichend. Quen- stedt behält für seine Exemplare den ursprünglichen Namen P7. elongata Sow. (Trochus elongatus So w. — T. abbreviatus M. C. Tab. 193, Fig. 2—5). Die Benennung dürfte auch die richtige sein. Da Pleurotoma- ria conordea bei Dundry vorkömmt, und Sowerby bemerkt, dass Trochus elongatus = abbrewiatus ziemlich häufig in äquivalenten Schichten der Normandie vorkommt, mithin wohl P. conordea gemeint hat. Übrigens wären vielleicht noch einige weitere d’Orbigny’sche Arten hier beizuziehen, doch möchte ich nicht gerne zu weit gehen. Pleurotomaria conordea kommt in Frankreich vom Bajocien bis zum Oxfordien vor, in England ist sie nur aus dem Unteroolith von Dundry bekannt. Pleurotomaria elongata Sow., Quenst. liegt in Schwaben im braunen Jura y und ©. Bei Balin und Brodla sehr häufig und zwar namentlich folgende Varietäten: Pleurotomaria Bessina @’Orb. Pleurotomarra mutabılis var. patula Des). 5 conordea Desh. R % „ abbreviata Desl. ei eircumsuleata d’Orb. n n „ eircumsuleata Desl. „ Ebrayana d’Orb. Ausserdem seltener bei Luszowice, Czatkowice und Sanka. Exemplare im k. k. Hof-Mineralieneabinete. Pieurotomaria granulala Sow erby sp. 1515. Trochus granulatus Sow. M. C. Tab. 220, Fig. 2. 1526. Pleurotomaria ornata Defr. Die. sc. nat. 382, Tab. 41, Fig. 2. 1837. Pleurotomaria ornata Desh. Cogq. caract. p. 179, Tab. 4, Fig. 5. 1830. Pleurotomaria ornata Ziet. Verstein. Württembergs, Tab. 35, Fig. 5. 1542. Pleurotomaria gramulata Goldf. Petref. Germ. III, p- 73, Tab. 186, Fig. 3. 1548. Pleurotomaria granulata Deslongch. Pleurotom. p- 98, Tab. 16, Fig. 4—8. 1353. Pleurotomaria granulata d’Orb. Pal. frang. terr. jur. II, p. 466, Tab. 380, Fig. 1—6. 1553. Pleurotomaria Palemon d’Orb. ibid. p. 468, Tab. 380, Fig. 7-11. 1858. Pleurotomaria ornata Quenst. Jura, p. 413, Tab. 56, Fig. 14. 1560. Pleurotomaria Montreuilensis Heb. et Deslon sch. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 68, Tab. 5, Fig. 3. Eudes Deslongehamps hat seiner Zeit ganz vortreffliche Studien über diese Art gemacht und deren Veränderlichkeit in Form und Ornamentik nachgewiesen. D’Orbigny hat die zwei extremsten For- men als besondere Species aufgefasst. Einige Paläontologen geben dem Namen Pl. ornata den Vorzug, Jedoch ohne einen sicheren Grund. Vergleicht man die P1. granulata von Dundry mit der betreffenden Abbil- dung bei Sowerby, so wird man finden, dass man über die richtige Deutung der Art von Seite der meisten französischen Forscher kein Zweifel zu hegen ist. Das k. k. Hof-Mineraliencabinet besitzt eine reiche Anzahl von Exemplaren, welche verglichen werden konnte, von folgenden Fundorten: Dundry, Burton (Dorsetshire); Bayeux, Les Moutiers, Port en Bessin, Vieil St. Remy (Ett. Pl. Buwigniert), Croiselles, Montreuil-Bellay, Doubs; Dettingen, Ehningen bei Reutlin- gen und vom Ipf bei Bopfingen, Das Massgebende bei der Bestimmung dieser Species, die ziemlich varüirt, ist das stufenförmige, oft ganz flache Gewinde, der stets deutliche Kiel an der Peripherie, das scharf markirte vorragende Band, der Nabel, welcher immer durch einen Spiralkiel von der eonvexen Basis abgegrenzt wird. ’ ovo Was die Veränderlichkeit der Ornamentik anbelangt, so müssten nur die ausführlichen Angaben Eudes Deslongehamps wiederholt werden, wohin zu verweisen es genügen möge. Es erübrigt blos, hervorzu- heben, dass zwischen Stücken, bei denen Spiral- und Zuwachsstreifen schwach und sehr zahlreich sind, und. zwischen solchen, bei welchen die Zuwachsstreifen förmliche Rippen bilden, keine sichere Grenze gezogen werden kann. Knoten kommen niemals vor. An der Basis sind die Spiralstreifen entweder auf der ganzen Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. 19 Fläche, was selten vorkommt, oder sie sind nur an der Peripherie vorhanden, oder aber sie sind durch deut- liche Rippen ersetzt. Dies alles zeigt sich an unseren Exemplaren von Balin gerade so wie an den französi- schen, welche letztere ob ihrer grossen Mannigfaltigkeit besonders belehrend sind. ‚ Eine besondere Beachtung verdienen übrigens noch die besonders hohen Formen, welche Quenstedt, Jura, 417, Tab. 57, Fig. 7 u. a. w. O. als Pl. granulata anführt; fast scheint es, dass dieselben nicht ganz ident sind, weshalb ich sie oben nicht eitirte. Nach den früher genannten Loealitäten kommt P. granulata in Frankreich vom Bajocien bis zum Oxfor- dien vor. In England im Unteroolith, in Schwaben im braunen Jura ©—e. Nach Oppel (Juraf. 388) in der Zone des Ammonites Humphriesianus, mit welchem sie auch bei Swinitza im Banat vorkommt. Fundorte: Balin, Brodla, Salaz häufig. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Pleurotomaria armala Münster. 1842. Pleurotomaria armata Münst. b. Goldf. Petref. germ. III, p. 74, Tab. 156, Fig. 7. 1848. Pleurotomaria armata Deslongch. Pleur. Mem. Soc. Linn. Norm. VII, p. 39, Tab. 2, Fig. 1848. Pleurotomaria dentata Deslongch. ibid. p. 37, Tab. 4, Fig. 12. 1852. Pleurotomaria armata d’Orb. Palaeont. franc. terr. jur. UI, p. 451, Tab. 365, 369. 1858. Pleurotomaria armata Quenst. Jura, p. 487, Tab. 65, Fig. 21. Von dieser schönen Species ist bisher nur Ein Exemplar gefunden worden. Es stimmt vollkommen mit Deslongehamps’ Var. precatoria (l. e. Tab. U, Fig. 2), bei welcher die Umgänge stark stufenförmig abgesetzt sind, und die untere Knotenreihe von der nächstfolgenden Windung grösstentheils überdeckt wird. Das Band zeigt an der vorletzten Windung einen, später mehrere Spiralstreifen, so dass man diese nur mit Mühe von den übrigen der ganzen Schalenoberfläche unterscheiden kann. Am stärksten treten die Spiral- streifen in der Mitte der Basis auf. Quenstedt’s Pl. armata (Jura, 384, Tab. 52, Fig. 6) aus dem braunen Jura y scheint nach der Abbil- dung von der typischen etwas abzuweichen, doch ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass hier eben solche Varietäten vorkommen können, wie bei Pl. conoidea und anderen. Mit Sicherheit liess sich die Speeies nachweisen: Im Bajocien der Normandie, in den Maerocephalus- Sehichten von Ehningen und im Unteroolith von Streitberg, auch zu St. Vigor. Bei Balin sehr selten. Exemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Pleurolomaria obesa Deslongcehamps. 1848. Pleurotomaria obesa Desh. Pleur. Möm. Soc. Linn. Norm. VII, p. 134, Tab. 14, Fig. 1. 1850. Pleurotomaria obesa d’Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 528, Tab. 407, Fig. 1—3. Ein Exemplar von Baezin stimmt genau mit den eitirten Abbildungen überein, nur hat es einen Umgang weniger, weshalb es etwas niedriger erscheint. Die Umgänge sind gewölbt, der unterste ziemlich breit, mit der Basis in einer abgerundeten kaum merklichen Kante zusammenstossend, deutliche Nähte trennen sie von einander; das schmale Band liegt etwas unter der Mitte, die Basis ist flach gewölbt und sehr weit genabelt, die Mündung quer gerundet. Die ganze Oberfläche zeigt ziemlich starke Spiralstreifen, auf den obersten Umgängen gewahrt man daneben noch deutlich an den Nähten fast feine, Knoten bildende Längsstreifen, welche auf den unteren Umgängen fast ganz verschwinden. So weit die Abbildungen und die Beschreibung ausreichen, kann ich keinen Unterschied auffinden. Die französische Speeies stammt von Ranville aus dem Bathonien. Fundort: Baezin mit Ammonites macrocephalus. Exemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. e* 20 Gustav O. Laube. Pleurotomaria Niobe dOrbigny. 1853. Pleurotomaria Niobe Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 546, Tab. 415, Fig. 1—8. Ein Exemplar von Balin zeigt vollständig die schlanke Gestalt und die ausgehöhlten Umgänge wie den vorstehenden unteren Rand, welchen d’Orbigny von seiner Species angibt, weshalb ich keinen Zweifel hege, dass dieses Exemplar zur gedachten Species gehört. D’Orbigny beschreibt sie aus dem Callovien von Niort und Exodem (Deux-Sövres) von Cuey (Jura), Nantua (Ain) und Chatillon sur Seine (Cöte d’Or). Oppel (Juraf. 562) von Montreuil-Bellay. Bei Balin sehr selten. Exemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Pleurotomaria semiornata Stoliezka. Tab. III, Fig. 8. In die Gruppe der Ornaten gehörig, zeichnet sich diese Art durch ein sehr niederes fast ganz flaches Gewinde aus, welches auffallend an Pl. Debuchi Deslongceh. (Pleurotom. XVI, Fig. 1 ff.) erinnert. Der obere Theil der Umgänge ist eben, mit zahlreichen, schiefstehenden Wülsten geziert, das Band bildet einen schwachen, stumpfen Kiel, und unter demselben steht abermals eine Reihe von rundlichen Knoten, die an der Schlusswindung etwas deutlicher auftreten. Der Nabel ist sehr weit, innen glatt und von einer ganz schwachen Rinne begrenzt. Ausserdem ist die Schalenoberfläche überall mit zierlichen starken Spiralstreifen bedeckt, die selbst an dem Bande nicht fehlen, so dass die halbmondförmigen Zuwachsstreifen nur auf einem kleinen Theile der Schlusswindung deutlich sichtbar sind. Der Ausschnitt ist verhältnissmässig klein, die Mündung gerundet, mit einer starken Innenlippe. Die Art unterscheidet sich von Pl. granulata Sow. durch die mehr flache Form und die Knotenreihe unter dem Kiel, in derselben Weise von Pl. Debuchi Deslongceh. Fundorte: Brodla und Czatkowice sehr selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Durchmesser 47 Millim., Zahl der Umgänge 5 bis 6. Pleurotomaria Agathis Deslongchamps. Tab. III, Fig. 10. 1848. Pleurotomaria Agathis Deslongeh. Pleurotom. M&m. Soc. Linn. Norm. VII, p. 139, Tab. XIII, Fig. 8. 1850. Pleurotomaria Agathis d(’Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 509, Tab. 398, Fig. 7—9. Die wenigen Exemplare, welche vorliegen, stimmen besser mit den Stücken, welche das k. k. Hof-Mine- raliencabinet von Bayeux und Les Moutiers besitzt, als mit den eitirten Abbildungen, an welchen man die sehr deutlich auftretenden etwas nach rückwärts gerichteten Längsrippen vermisst, wodurch die Schale ein schön gegittertes Aussehen erhält. Die länglichen Knoten sind bei unseren Exemplaren etwas stärker; in- dessen variiren diese gerade in derselben Weise bei den Exemplaren von Bayeux. Dasselbe gilt von dem gekerbten tiefen Nabel, er ist bald enger, bald breiter. Es ist mit gutem Grunde anzunehmen, dass Pleuro- tomarıa callomphala Heb. & Deslongceh. (Bull. Soc. Linn. Norm. V, p- 76, Tab. IV, Fig. 4) nicht viel anderes als eine Varietät dieser Speeies sei. Die Species findet sich in Frankreich im Bajoeien an vielen Orten. Fundorte: Bei Balin und Brodla nicht häufig. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Pleurotomaria Chryseis Laube. Tab. III, Fig. 9. Das Gehäuse ist kreiselförmig, aus etwa sechs Umgängen zusammengesetzt, die bei mässiger Conve- xität durch feine Nähte von einander getrennt werden. Die Oberfläche zeigt schwache, doch deutliche Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. 21 Zuwachsstreifen, welche an den obersten Windungen von Spiralstreifen gekreuzt werden. An den unteren Windungen verschwinden diese Streifen meist vollständig. Das Band ist ungemein schmal und beiderseits von einer feinen Furche begrenzt. Die Basis ist breit, fast ganz flach, mit einem weiten Nabel, in welchem die Zuwachsstreifen viel stärker sind als an der übrigen Schale. Die Mündung ist stumpf vierseitig mit einem langen Schlitz. Was diese schöne Art besonders charakterisirt ist die schwache Oberflächenzeichnung, die Länge des schmalen Bandes unterhalb der Mitte jeder Windung und der weite Nabel. Sie gehört in die Gruppe der Plex- rotomariae teniolatae Deslongch. (a. a. O. p. 134). Die einzige verwandte Art ist Pl. Palinurus d’Orb. (l. e. 526, Tab. 406, Fig. 4—6; Pl. laewis Desl. l. ec. p. 39, Tab. 14, Fig. 2) aus dem Bathonien von Luc und Langrune, sie unterscheidet sich durch höheres Gewinde, höhere Lage des Bandes und einen engeren Nabel. Fundort: Bei Balin sehr selten. Originalexemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Durchmesser 30 Millim., Höhe 28 Millim., Zahl der Umgänge 6. Pleurotomaria textilis Deslongehamps. 1848. Pleurotomaria textilis Deslongch. M&m. Soc. Linn. Norm. VIII, p. 63, Tab. 9, Fig. 2. 1850. Pleurotomaria textilis d’Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, p. 492, Tab. 391, Fig. 6—10. Die Art ist leicht zu erkennen an ihren deutlich von einander abgesetzten Windungen, das Band liegt in der Mitte und bildet einen stumpfen Kiel, darunter folgt eine schwach eoncave Binde, welche mit der flachen Basis unter einem beinahe rechten Winkel zusammenstösst, die Oberfläche ist schräge gegittert, besonders deutlich die obersten Windungen. Der Nabel ist eng, die Basis breit, die Mündung fünfseitig. Die vorlie- genden Exemplare stimmen mit solchen von Bayeux sehr genau, eben so mit den eitirten Abbildungen. Sehr nahe verwandte Arten sind übrigens Pl. retzeulata Desl., so wie auch strigona und subscalar.s d’Orb. Ich glaube aber, dass der erstere Autor gewiss hier mögliche Varietäten nicht als Species betrachtet haben wird, wenn er anderwärts so geistreiche Studien über Formenreihen einer Art angestellt hat. Fundorte: Bei Balin und Pomorzany ziemlich selten. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Pleurotomaria cfı. scalaris Deslongehamps. 1848. Pleurotomaria sealaris Deslongeh. M&m. Soc. Linn. Norm. VII, Tab. VIII, Fig. 1—3. Ein Bruchstück bestimmt mieh, diese Species hier anzuführen. Dasselbe zeigt genau die Textur dersel- ben, und unterscheidet sich von der früheren durch einen fast gar nicht vorstehenden Spaltkiel, durch eine gewölbtere Basis, mit welcher dieWand des Umganges in einem gerundeten nicht kantigen Winkel umbiegt- Der Nabel ist halb verdeckt. So weit stimmt alles mit der genannten Art, da ich aber nur ein Bruchstück vor mir habe, glaube ich die Identität mit einigem Vorbehalt aussprechen zu sollen. Die Species wird aus dem Bajocien von Bayeux eitirt. Exemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. NERINEA Defrance 1825. Nerinea bacillus WOrbigny. 1852. Nerinea baeillus d’Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II. p. s4, Tab. 252, Fig. 3—6. Die Bestimmung dieser Species beruht auf zwei Bruchstücken, die jedoch alle charakteristischen Merk- male derselben zeigen. Das eine gehört dem oberen Theile an und zeigt auf den concaven Seiten deutliche Spiralstreifen, wie dies d’Orbigny l. ce. Fig. 5 zeichnet, das andere, welches fast vollkommen eben ist, gehört dem unteren Theile an, seine Seiten sind fast vollkommen glatt. Die Faltenbildung im Innern der 23 Gustav» OÖ. Laube. Umgänge stimmt sehr genau mit jener, die d’Orbigny angibt; darnach schiene sie auch mit N. implicata d’Orb. 1. e. Tab. 251 sehr verwandt, doch hat diese nicht eoneave und mit unregelmässigen Anwachsstreifen gezierte Umgänge. Nach ’Orbigny kommt N. bacıllus im Bathonien von Marquise vor. Fundort: Bei Balin sehr selten. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Bezüglich der speeifischen Unterscheidungsmerkmale bei Nerineen macht Herr Dr. Stoliezka folgende Bemerkung: Was die inneren Falten bei Nerineen im Allgemeinen betrifft, so ist es eine bekannte Erscheinung, dass dieselben am Mundrande selbst oft ganz verschwinden und nach oben an Stärke zunehmen , so zwar, dass an den obersten Umgängen manchmal der ganze Hohlraum von ihnen eingenommen wird. Es ist dies um so beachtenswerther, als man von manchen Seiten gewohnt ist, Nerineen blos nach der Faltenzahl zu bestimmen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass man Bruchstücke vor sich liegen hat. Ich bin vollkom- men überzeugt, dass es wenig grössere Nerineen-Arbeiten gibt, in denen sich nicht Spitzen und untere Um- gänge derselbeh Art als zwei verschiedene Species beschrieben finden, da ja auch die Ornamentik der Schale meist eine verschiedene ist. Aus dieser Betrachtung lässt sich leicht der Schluss ziehen, dass eine Eintheilung der Sippe Nerinea nach Falten in einzelne Gruppen ziemlich unsicher bleiben muss, da ja das gewählte Merkmal sich bei einem Exemplare als unsicher bewiesen hat, vielmehr noch bei einer ganzen Abtheilung. Dagegen glauben wir hier auf einen anderen Punkt aufmerksam machen zu müssen, welcher bei Charakterisirung von Nerineen uns einer der wichtigsten zu sein scheint, und den zwar schon Keferstein mit Recht hervorgehoben hat, wel- cher aber später weniger Berücksichtigung fand. Es ist dies das schmale Band knapp an der oberen Naht, welches wir bei allen von uns untersuchten Nerineen aus verschiedenen Formationen fanden. An diesem Suturalbande stehen die Zuwachsstreifen halbmondförmig, wie an einem Pleurotomaria-Bande , und erst unterhalb dieses Bandes sind die Zuwachsstreifen S-fürmig gebogen. Aus diesen halbmondförmigen Linien sollte man auf einen Ausschnitt an der Mündung schliessen dürfen, was uns jedoch nachzuweisen an keinem unserer Exemplare gelang, da sämmtliche an den betreffenden Partien zu unvollständig erhalten sind. ACTAEON Montfort 1810. Actaeon Lorieri Hebert und Deslongcehamps. Tab. III, Fig. 11. 1860. Aetaeon Lorieri Heb. &Deslongch. Bull. Soc. Linn. Norm. V, p. 77, Tab. 7, Fig. 10. Die Schale hat eine eiförmige längliche Gestalt, die Umgänge sind schwach gewölbt, der letzte höher als die übrigen zusammen, sie sind dureh deutlich tiefe Nähte getrennt. Die Oberfläche des letzten Um- ganges ist durch zahlreiche eingegrabene Linien verziert, zwischen denen man in der Nähe der Mündung feine Längslinien sieht, auf der Mitte des Umganges werden sie ganz schwach, dagegen um die Naht am stärksten; auf den oberen Umgängen nimmt man nur die Linien zunächst der Naht und Je eine auf der Mitte wahr. Die Mündung ist schmal und hoch, leider an dem vorliegenden Exemplare stark beschädigt, doch zeigt sie eine Spiralfalte, die ziemlich lang ist, ganz deutlich. Obwohl nun der letztere missliche Umstand, dass nämlich gerade der charakteristische Mund nieht erhalten ist, sehr beträchtlich die Sicherheit der Iden- tifieirung vermindert, glaube ich dennoch dieselbe zwischen der Species Hebert’s und Deslongehamps’ und einem vorliegenden Exemplare aussprechen zu dürfen. Die Übereinstimmung der Form und der Orna- mentik ist eine vollkommene, nur geben die gedachten Autoren zwei Falten an der Spindel an; da aber unser Exemplar gerade da gebrochen ist, und nur eine Falte erhalten zeigt, so bin ich nicht in der Lage, definitiv die Identität aussprechen zu können. Zudem fehlen mir Exemplare, um dieselbe in Vergleich bringen zu Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. 23 können , doch soll eine möglichst getreue Abbildung meinen Lesern die Selbstentscheidung möglichst leicht machen. Herr Loriere fand die Species bei Chalet (Montreuil Bellay). Bei Balin sehr selten. Original im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 7 Millim., Durchmesser 4 Millim., Höhe des letzten Umganges 4 Millim., Spiralwinkel 55°, Zahl der Umigänge 5. CERITHIUM Bruguitres 1789. Cerihium undulatum. Deslongehamps sp. 1818. Turritella muricata Sow. (non Brug. 1790) M. C. Tab. 499, Fig. 1—2. 1832. Turritella muricata Ziet. Verst. Württemb. p. 48, Tab. 36, Fig. 6. 1835. Turritella muricata Phill. Yorkshire, p. 102, 107, 112, 129. 1835. Terebra vetusta Will. ibid. 123, 129, Tab. IX, Fig. 27. 1842. Melania undulata Deslongeh. Mem. Soc. Linn. Norm. VII, p. 217, Tab. ı1, Fig. 53—60. 1842. Cerithium granulato-costatum Münst. b. Goldf. Petref. Germ. VI, p. 32, Tab. 173, Fig. 13. 1858. Turritella muricata Quenst. Jura, p. 385, 417, Tab. 52, Fig. 5. 1358. Cerithiwn granulato-costatum Quenst. Jura, p. 488, Tab. 65, Fig. 22. Diese sowohl horizontal als vertieal ziemlich weit verbreitete Species findet sich auch bei Balin wieder. Die Schale ist mehr oder weniger hoch gewunden, wodurch der Spiralwinkel ein wenig varürt, die Umgänge sind eben und die untersten gewöhnlich etwas treppenförmig abgesetzt. An jeder derselben befin- - den sich 10—12 gerade Längsrippen, die ziemlich scharf sind und sich unten gegen vorwärts krümmen ; sie werden von drei bis sechs Spiralrippen durehkreuzt, welche sich auf diesen zu mehr oder weniger star- ken spitzen Knoten erheben. Gewöhnlich sind die Knoten des obersten Streifens etwas stärker, so dass sie ein wenig knotenartig über die Naht vorstehen. Sowohl die Stellung der Längsrippen als auch die Zahl der Spirallinien ist variabel und ändert sich mannigfach. Die Basis ist mit Spiralstreifen bedeckt, zwischen denen man feine Längslinien wahrnimmt. Im k. k. Hof-Mineralieneabinete findet sich die Species von folgenden Localitäten: Aus Frankreich aus dem Unteroolith von Bayeux, aus dem Calcareous Grit von Trouville, aus dem Oxfordien von Launoy in den Ardennen (Cer. Russiense d’Orb.), aus dem Callovien von Montreuil-Bellay; aus Luxemburg aus dem Unter- oolith von Longwy; aus England aus dem Bathoolith von Scarborough; aus Deutschland aus dem braunen Jura ö von Beuren und Neuhausen in Schwaben, aus dem Unteroolith von Auerbach und Rabenstein (Cer. granulato-costatum Münster’s eigene Bestimmung). Der Name (erithium undulatum Deslongeh. musste deshalb den Vorzug vor dem alten Sowerby’- schen erhalten, als der letztere Name, Oerithium muricatum, schon von Bruguieres 1790 vergeben wurde. Fundort: Balin ziemlich selten. Exemplare im k. k. Hof-Mineralieneabinete. ALARIA Morris & Lycett 1850. Alaria hamus Deslongchamps sp. 1835. Rostellaria composita Phill. Yorkshire, I, Tab. IX, Fig. 28, non id. So w. 1542. Rostellaria hamus Deslongch. M&m. Soe. Linn. Norm. VII, p. 173, Tab. 9, Fig. 32—36. 1350. Pterocera hamus d’Orb. Prodr. I, p. 720. 1350. Pterocera Philippsä d’Orb. Prodr. I, p. 720. 1853. Pteroceru hamus d’Orb. Palaeont. frang. terr. jur. II, Tab. 430, Fig. 1—4. 1854. Alaria hamus Morr. & Lye. Moll. of the Great Ool. I, p. 16, Fig. 2. 1854. Alaria Philippsü Morr. & Lyc. Moll. of the Great Ool. I, p. 18, Tab. III, p 111, Tab. XV, Fig. 15. 24 Gustav O. Laube. Die Knoten sind in verschiedener Höhe der Schale ungleich. An der obersten Windung sind es förm- liche Rippen, die in der Mitte etwas verdickt sind; an den mittleren sind sie sehr scharf und reichen nicht mehr bis an die Nähte; an der Schlusswindung verschwinden sie allmählich ganz und es sind blos glatte Kiele vorhanden, welche drei vorspringende Ecken bilden. Die ganze Schale ist mit Spiralstreifen bedeckt, welche meist an der unteren Hälfte jedes Umganges etwas stärker sind als an der oberen. Bronn (Index palaeontologieus, p. 1097) stellt die Art fraglich zu Kostellaria composita Sow. (M.C. Tab. 558). Sowerby hat aber, so wie aus der Abbildung zu ersehen ist, unter diesem Namen zwei verschiedene Arten begriffen, und es ist hier gewiss sehr schwer, die Figuren zu deuten. Aus dem Grunde ist die Annahme des nächst älteren Namens von Deslongehamps gewiss sehr gerechtfertigt, wie sich dessen auch Morris und Ly- cett bedienen. Deslongehamps unterscheidet zwei Varietäten, die erstere mit glattem, oberem Kiel des letzten Umganges, und eine zweite, bei welcher dieser Kiel in einzelne Körner oder Knötchen aufgelöst erscheint. Die wenigen Baliner Exemplare gehören alle der ersteren Varietät an, welche nur eine ausgewach- sene Form sein dürfte. Deslongehamps unterscheidet auch noch eine Alarva hamulus (]. e. VII, p. 175, Tab. 9, Fig. 37, 40. Morris und Lycett ]. ce. p. 17, Tab. 3, Fig. 4), welche im Grossoolith von Langrune, Bussage und Minchinhampton vorkommt, die aber ziemlich schwer von A. hamus zu trennen ist. Die Unter- scheidung von Al. Phillipsiv hat aber schwerlich einen rechten Grund, da, wie schon früher bemerkt wurde, die Ornamentik und hier speciell die Knoten nicht blos beim regelmässigen Wachsthum abnehmen, sondern häufig auch durch den Erhaltungszustand mancherlei Änderungen erfahren. Auch Rostellaria seminuda Heb. & Deslongeh. (Bull. Soc. Linn. Norm. V> p. 17, Tab. 6, Fig. 12) von Montreuil-Bellay scheint sehr nahe verwandt, wo nicht gar identisch zu sein. Das k. k. Hof-Mineraliencabinet besitzt wenigstens ein sicheres Exemplar von A. hamus aus dem Callo- vien von Montreuil-Bellay. Ausserdem sind unsere Exemplare von Balin vollkommen identisch mit solchen von Ranville, Minchin- hampton und Scarborough. Fundort: Balin, nicht häufig. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Alaria Myurus Deslongchamps sp. 1842. Rostellaria Myurus Deslongch. M&m. Soc. Linn. Norm. VII, p. 176, Tab. 9, Fig. 23—25. 1850. Pterocera Myurus d’Orb. Pal. frang. terr. jur. II, p. 430, Fig. 6, 8. 1850. Alaria laevigata Morr. & Lye. Moll. Great Ool. p. 17, Tab. III, Fig. 33. 1863. Alaria Myurus Lyc. Supplem. p. 122, Tab. XLI, Fig. 13. Deslongehamps zeichnet bei seinem Exemplare die zurückgebliebene Protuberanz des Fingers, wel- chen der obere Kiel am Mundrande bildet, in eine ziemlich lange Spitze ausgezogen. In der Regel kommt dies nieht vor, sondern von dem früheren Mundrande bleiben nur stumpfe Spitzen übrig. Die Species unter- scheidet sich leieht durch einen viel höheren schärferen Oberkiel und einen ungleich niedereren unteren; die Spiralstreifen, welche auf dem letzten Umgang sehr deutlich sind, verschwinden, wie die Kiele, auf den obe- ren fast ganz, so dass diese fast glatt erscheinen. Die Exemplare von Balin stimmen mit französischen vollkommen genau. Morris und Lycett beschrie- ben eine Al. laewigata (Great Ool. I, p. 17, Tab. III, Fig. 3), deren grosse Verwandtschaft mit Al. myurus sie selbst erwähnen, und in der That ist auch die englische Species mit der französischen identisch, wie Lycett l.c. selbst erkannt hat. Deslongehamps nennt sie von Les Moutiers und Athyl aus dem Eisenoolith, von wo auch Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete vorhanden sind. Fundort: Balin, ziemlich selten. Exemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. 1x0) [eb 1 Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. Alaria tumida Laube. Tab. III, Fig. 12. Die Schale hat ein kurzes stumpfes Gewinde, welches aus wenigen stark gewölbten, schwach gekielten Umgängen zusammengesetzt ist, der letzte Umgang hat zwei Kiele von gleicher Stärke, doch steht der obere etwas vor, auf demselben steht ein quer scharfkantiger gekrümmter Höcker der Mündung fast gegen- über, ein ungleicher zwischen dieser und dem vorigen, so dass der letzte Umgang einen vollkommen drei- seitigen Durchschnitt erhält. Die ganze Oberfläche ist mit starken Spiralstreifen bedeckt, drei solche etwas entfernter stehende verlaufen in dem ausgehöhlten Raume zwischen den beiden Kielen. Der Flügel ist weit ausgebreitet, reicht bis in die Mitte des vorletzten Umganges, und ist an seinem oberen Rande etwas ausge- schweift schwach umgeschlagen, der obere Kiel steigt nach aufwärts, der untere nach abwärts, dazwischen spannt sich der Flügel aus, der in der vorderen Hälfte nur mit concentrischen Anwachsstreifen geziert ist, während die Spiralstreifen auf seiner Mitte plötzlich verschwinden. Die Flügelspitzen sind leider abgebrochen, doch scheinen dieselben kurz gewesen zu sein. Die Innen- lippe ist ziemlich callös, der Canal, so weit er an unseren Exemplaren wahrnehmbar ist, nach Aussen gebogen. Deslongcehamps beschreibt (Mem. Soc. Linn. Norm. VII, p. 178, Tab. 9, Fig. 26) eine Al. (KRostel- larda) Oirrus, welche einige Ahnlichkeit mit der vorliegenden Art zu haben scheint, sich aber durch ein mehr treppenförmig abgesetztes Gehäuse auszeichnet. Dieselbe Species erwähnte Morris und Ly- eett mit einem Fragezeichen von Minchinhampton (Great Oolith, I, p. 22, Tab. 3, Fig. 13), doch stimmt auch diese Abbildung nicht mit unserer Art, noch weniger wie mit der von Deslongehamps gegebenen. Fundort: Balin, ziemlich selten. Originalexemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Höhe 25-5 Millim., Breite mit dem Flügel 25-5 Millim., Zahl der Umgänge 5 bis 6, eonvexer Spiral- winkel 75°. Alawia ernaltissima Stoliezka. Tab. III, Fig. 13. Schale kurz thurmförmig, aus treppenförmig abgesetzten Umgängen bestehend, welche dureh einen ‚Kiel in zwei sehr ungleiche Hälften getheilt werden, die obere Hälfte ist schräg nach aussen geneigt, die untere beinahe senkrecht und mit starken Spiralstreifen bedeckt, daneben trägt jeder Umgang 14 bis 16 Knoten, welche sich an dem Kiel zu scharfen Spitzen erheben, gegen die Naht aber verschwinden. Auf der Schluss- windung nimmt man zwei Schwielen wahr, ähnlich wie bei der vorigen, wodurch das Gehäuse einen drei- seitigen Umriss erhält. Der Flügel ist nur bei einem sonst ziemlich unvollständigen Exemplare zum Theil wahrzunehmen. Auch der mittlere Kiel ist hier mehr glatt, während er an den oberen stets mit Knoten besetzt ist. Alarıa ornatissima ist eine Form, welche zahlreiche Verwandte hat. Vor allen sind in Betracht zu ziehen Al. (Pterocera) atractoides Deslongeh. (l. e. p. 166, Tab. 9, Fig. 7—9). Diese jedoch ist viel grösser und stärker gebaut, auch ist bei ihr die obere Hälfte der Umgänge gerippt, was bei Al. ornatissima nicht der Fall ist; ferner Al. (Pterocera) paradoxa Deslongceh. (l. e. p. 176, Tab. 9, 16, 17, 18 und Mor- ris und Lycett Great Ool. I, p. 20, Tab. III, Fig. 5), die jedoch ein viel kürzeres Gewinde und viel aufee- blähtere Form hat. ö Fundort: Balin, selten. Originalexemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Zahl der Umgänge 6—7, convexer Spiralwinkel 55°, Höhe 13 Millim. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XXVIII. Bd. Abhandl, von Nichtmitgliedern. d Gustav OÖ. Laube. Verbreitungs-Tabelle der Gastropoden des Baliner Jura nach geognostischen Horizonten. Frankreich England Schwaben Andere Fundorte Deslongehampsia loricata Lb e. Patella aeqwiradiata Lbe..... Heleion semirugosum Lbe.... „ Balinense Stol...... Natiea Bajociensis d’Orb.... Crythea d’Orb........ pertusa d’Orb........ u Gonneh@mlibie arte Neritopsis Bajociensis d’Orb.. C n n "hemnitzia lineata SOW...... x dilatata Lbe. .... Eulima communis Mor. &Lye. Mathilda euglypha Lbe. ..... Turbo Meriani Goldf........ s.Dovousiw d.Ornb. ı... „ Davidsoni Lbe....... Monodonta granaria Heb. & WERkasc u biarmata Münst.. Trochus Balinensis Stol..... m eutrochus Lbe....... n: Niortensis d’Orb..... 5 duplicatus SOW...... = Smyntheus Lbe. .... Teroustusalubier. nn. > Pietti Heb.&Desl.. » Halesus d’Orb...... “ Ibbetson! Mor. &Lyc. Ohrysostoma Acmon d’Orb.... ovulata Heb. & Desl.... papilla Heb. & Desl..... Onustus Heberti Lbe........ Amberleya ornata SOW. ...... » n Purpurina coronata Heb. & Diesl.= Solarium Hörnesi Lbe....... Trochotoma affinis Des]. .... Pleurotomaria conoidea Des]. granulata So w ” er armata Münst. 5 Niode d’Orb... ” semiornata Stol... = Agathis Desl.. : obesa Desl....| Chryseis Lbe...) ID Te ee Re ET Ei Balin _ Balin — Balin u Balin Zi Balin, Sanka, Grossoolith Pomorzany Balin Oxford inferieur Balin _ Balin — Balin Oolith inferieur Balin, Koscielee | Bajocien — Oxford. Balin, Pomorzany _ Balin — Balin — Balin, Sanka |Unterool. — Oxford. Balin Bajocien Balin — Brodla Callovien Balin, Sanka | Bajocien — Callov. Balin — Balin — Balin Bajocien Balin, Sanka Bajocien — Callov. Balin —_ Balin — Balin Callovien Balin Callovien — Oxford. Balin a Balin Bajocien Balin Callovien Sanka Callovien Balin — Balin, Koseielee, Bajocien Sanka Balin Callovien Balin — Balin Bajocien Balin, Sanka, | Bajocien — Callov. Luszowice ‚Balin,Brodla,Salaz| Bajocien — Oxford. Balin Bajocien Balin Callovien Balin — Balin, Brodla Bajocien Baczyn Bajocien Balin —_ Unteroolith Grossoolith Grossoolith Unteroolith Unteroolith Unteroolith br. Jura e—0 br. Jura e—6 br. Jura y—6 br. Jura s ? br. Jura y, © br. Jura ö—e br. Jura e Swiniza Banat Unterool. Streitberg Canton Aargau (teste Waagen) Pleurotomaria teztilis Des]...| n Nerinea bacrllus d’Orb...... Actaeon LorieriHeb.& Des]. Cerithium undulatum Desl... Alaria hamus Desl.......... Myurus Desl ” m tumida Lbe. ......... „ ornatissima Stol Name scaleris Des]... Die Gastropoden des braunen Jura von Balın. Balin, Pomorzany Balin Balin Balin Balin Balin Balin Balin Balin Frankreich Bajocien Bajoeien Bathonien | Callovien Callovien Bajocien — Oxford. Oolith ferrugineuse England Bathoolith Grossoolith Grossoolith ’ Schwaben Andere Fundorte Unterool.Rabenstein u. Auerbach, Fran- ken. Longwy Lou- xembourg Canton Aargau (Waagen) [S) [0 0) - neupp» E Som Gustav OÖ. Laube. Die Gastropoden des braunen Jura von Balin. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. ARE LT: (Die natürliche Grösse ist in Contur angegeben.) Deslongchampsia lorieata Laube, a von der Seite, 5 von vorn, ce Schalenstück vergrössert, p. 2 Patella aequiradiata Laube, a von oben, 5 von der Seite, etwas vergrössert, pP. 3. Heleion semirugosum Laube, a von oben, 5 von der Seite, etwas vergrössert, p. 3. Heleion Balinense Stoliezka, a von oben, 5 von der Seite, p. 3. Natica Bajociensis d’Orbigny, p. 4. Natiea Crythea Orbigny, a erwachsenes, 3 junges Exemplar, p. 4. Natica pertusa Stoliezka, p. 5. Natica Cornelia Laube, p. 5. Neritopsis Bajociensis d’Orbigny, p. 6. Chemnitzia dilatata Laube, p. 7. Eulima communis Morris & Lyceett, p. 7. Mathilda euglypha Laube, p. 7. TAREL 1: (Die natürliche Grösse ist in Contur angegeben.) Turbo Dawdsoni Laube, p. 8. Monodonta granaria Hebert & Deslongehamps, p. 9. Monodonta biarmata Münster, p. 9. ; Trochus Balinensis Stoliczka, p. 9. Trochus eutrochus Laube, p. 10. Trochus Niortensis Orbigny, p. 10. Trochus duplicatus Sowerby, p. 10. Trochus Smyntheus Laube, p. 11. Trochus Faustus Laube, p. 11. Trochus Halesus D’Orbigny, p. 12. TA BEE SIT (Die natürliche Grösse ist in Contur angegeben.) Trochus Ibbetsoni Morris & Lycett, p. 12. Chrysostoma Acmon d’Orbigny, p. 13. Chrysostoma ovulata Hebert & Deslongehamps, p. 13. Chrysostoma papilla Hebert &Deslongehamps, p. 14. Onustus Heberti Laube, p. 14. Purpurina coronata Hebert &Deslongehamps, p. 15. Solarium Hörnesü Laube, p. 16. Pleurotomaria semiornata Stoliezka, p. 20. Pleurotomaria Chryseis Laube, p. 20. Pleurotomaria Agathis, dOrbigny, p. 20. Aetaeon Lorierr Hebert & Deslongcehamps, p. 22. Alaria tumida Laube, p. 25. Alaria ornatissima Stoliezka, p. 25. Laube. Gastropoden von Balın Taf.] undarhr weit \ 3 RUE RUE et Fig Destongchampsia lortcata Lbe. Fig. 2. Fatella wquiradiata Lbe. E1g3 Heleion semirugosum Lbe. Fig Helcton Balinense Stolie Fiys. Sata Dajociensts d’Orb Fiy b..Vatica Orrthea d’Orb Fig LNatrea jrertusa Stol. Fig 8 Natiea Cornelia lıbe Fig 9 Neritonsts Bujoeiensis d Orb 12772 10 Chemnitzia dılatata Lbe Fig HU bnlima communis Morr &Ive Fig. 12. Mathrlda englvnha Lbe Denukschriften d.k. Akad.d Wissensch. mathem. naturw. CLXNVIL.BI 1862. EM 4 5 N a Sur TR NE TRNBE F - MEER, f % & BALL ; 1.0) Na er Da 7 v Du aa . SEAL, 2. NEN \arähk N Ar ge @ nt, Akt 1 Par ee: PER TCee Ser Re hi ug Fe, Tat. Laube :Gastropoden von Balın Fig4. Turbo Davidson: Lbe. Fr? Monodonta granaria Hebt.s: Destg. Fig. Monodonta biarmata Mst. Fig.4.Trocdus Balinensis Lbe Fig.3.Trochus eutrochus Lbe. Fig.6. Trochus ‚Vrortensis d Orb Fig i. Trodhus duplicatus Jom.Fig S Trochus Smvntheus Laube Fig I. Trocus faustus Lbe Fty.10.Trodrus Halesus d’Orb Denkschriften d.k Akad. d.Wissensch. mathem. naturw. CLXMILBALSGE. 1. Re vr “ f # . > ‘ ‘ ” ‘ ar . a 5 ur ı 2 . er 2 .i L en i j i ka a, b ne 1 7 “ir R 3 y P “ 7 \ ; % ; » Al “ Aa) wn 5 FR h e u Ba h D u A “ e i b) Y a N ‘ t ıW ” ä . “ - P - : - r k, bh Fi = ’ Be Yu < % a [ı y @ a ) ’ y 3 1 4 u ® 4 c wu 7 j PR gr i j I y ) « ir f 4 1 j . I ’E 1 14 . r * a » hi r 2 Di a ! a { F j #ı " ‘ 2 5 E a ey u N ar ‘ N j “ “ ü u, {N # 5 y F - P 3 u z Kt { ; RR a . ‘ ’ er - % RR 7 R v ’ ; 4 h 2 ‚ , Er k Hr ’ ir rl rt, . D } = Du un %& I N r D} h nn Ya un Fi j “ 1 y ‘ d r N Kir ur, ” \ re rs In r ln . R H - { INNE R tr ar Er * ar: KR ee id 4 . . ars 4 I LA. er . ” y FE, ‚ hu R s B IN f y ’ ’ BL EINIGER 6 i Ki 7 Dakae BET. I I m - Yo ’ ı En "3 an pr ! Koer, os en Br REN N A er u Be SE | R Nr i ni r 4 ö 12 a IN Er man rt f e ß F% NN warn 2 2 u Te % 0 w re) ‘ {ee} Du ea ki ” Ne VERErER a BR we Fe " Bau u a Laube: Gastropoden von Balın ar. Fig. Trochus Jbbetsoni Morr. & Lve Fig. 2. Chrysostoma Acmon d’Orb. Fig.3. Chrvsostoma orulata Hbt & Dslgch. Fig.4.Chrvsostoma jrapillata Hebt. x Dstigeh. Fig. Onustus Heberti Lbe. Fiy0. Purnurina coronata Hebt.&: Dslgd. Fig 7. Solarium Hörnesti Lbe Fig.d Pleurotomaria semiornata Stol Fig 9 Pleurotomarta Chrvsets I, FıgWPleurotomaria : Iyathis d’Orb. Fig Il Acteon Lorieri Hbt & Dstgeh, Fiy 1? laria tumida Lbe Fig 13 Alaria ornatılsima ‚Stol. Denkschriften d.k Akad. d. Wissensch mathem.naturw. CINNVIIL.BA 186%. 29 DIE FAUNA DER SCHICHTEN VON ST. CASSIAN. EIN BEITRAG ZUR PALÄONTOLOGIE DER ALPINEN TRIAS. BEARBEITET ZUNÄCHST NACH DEN MATERIALIEN DER K. K. GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT VON D* GUSTAV C. LAUBE, DOCENT AN DER UNIVERSITÄT UND AM K. K. POLYTECHNISCHEN INSTITUTE IN WIEN II. ABTHEILUNG. GASTROPODEN. I. HÄLFTE. Mit acht Safelw. (VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 11. MAT 1866.) 1534. 1541— 1844. 1541. 1851 —1856. 1852. 1855. 1855. 1856. 1858. 1859. 1364. Übersicht der angezogenen Literatur. Georg Graf zu Münster. Über das Kalkmergellager von St. Cassian in Süd-Tirol und die darin vorkommenden Cera- titen. Leonhard und Bronn’s Neues Jahrbuch für Mineralogie und Geologie. F. A. Goldfuss. Petrefacta Germaniae, III. Thl. Georg Graf zu Münster. Beiträge zur Petrefactenkunde, IV. Heft; auch unter dem Titel: Beiträge zur Geognosie und Petrefactenkunde des südlichen Tirols, vorzüglich der Schichten von St. Cassian, von Dr. Wissmann und Graf. Münster unter Mitwirkung des Dr. Braun herausgegeben. F. A. v. Klipstein. Beiträge zur geologischen Kenntniss der östlichen Alpen. Emilio Cornalia. Notizie geo-mineralogiche sopra alcune valli meridionali del Tyrolo. Aleide d’Orbigny. Prodröme de Pal&ontologie stratigraphique universelle des animaux mollusques et rayonnes, tome I. Franz v. Hauer. Über die vom Herrn Bergrath W. Fuchs in den Venetianer Alpen gesammelten Fossilien. (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch. II. Bd.) A. 6. Bronn und Fr. Römer. Lethaea geognostica, 3. Auflage, Theil II. C. 6. Giebel. Deutschlands Petrefacten, ein systematisches Verzeichniss aller in Deutschland und den angren- zenden Ländern vorkommenden Petrefacten. J. F. Pictet. Trait& de Pal&ontologie ou histoire naturelle des animaux fossiles, tome Ill. M. Hörnes. Über Gastropoden und Acephalen der Hallstätter Schichten. (Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. IX. Bad.) . M. Hörnes. Über Gastropoden aus der Trias der Alpen (Denkschr. d. Akad. d. Wiss. XI. Bd.). A. Stoppani. Les Petrifications d’Esino. J. 6. Chenn. Manuel de Conchyliologie et de Pal&ontologie eonchyliologique, tome I. Fr. v. Alberti. Überblick über die Trias. 30 Gustav ©. Laube. 1364. 6. €. Laube, Bemerkungen über die Münster’schen Arten von St. Cassian in der Münchener paläontologischen Sammlung. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, Bd. 14. (Alle anderen eitirten Werke sind im Texte mit dem vollen Titel angeführt.) Die Gastropoden aus den Schichten von St. Cassian bilden bei weitem die überwiegende Zahl der von dort bekannt gewordenen Petrefacten, wenn sie gleich nicht jenen gewaltigen Artenumfang nach meiner Bearbeitung erreichen, welcher ihnen durch Münster und Klipstein zugeschrieben wurde. Schon der Er- haltungszustand der an und für sich so fragilen Gastropodenschale und die gewöhnlich nur mangelhaft erhal- tene Mundpartie, in so vielen Fällen von entscheidender Bedeutung für die generische Stellung, die verschie- denen Alterszustände fordern zur äusserst vorsichtigen und bedachtsamen Untersuchung auf, und es kann daher nicht das erste beste Bruchstück genügen, eine Species zu gründen, die keinen anderen Werth haben kann, als die Nomenelatur um einen unsicheren Namen bereichert zu haben. Solche Species, wie sie der Leser in den früheren Arbeiten über St. Cassian ziemlich häufig findet, habe ich gar manche eingezogen, ob- wohl ich gewissenhaft bemüht war, das Bekannte nach Kräften gründlich zu beleuchten. Immerhin aber bleibt der Formenreiehthum gross genug, um unser gerechtes Staunen zu erregen, um so mehr, als uns von der Fauna der ebenen Trias nur so geringe Trümmer erhalten blieben. Freilich wohl ist die Bedeutsamkeit der Gastropodenfauna für die vergleichende Stratigraphie bisher von keinem Belang gewe- sen; aus der ebenen Trias ist kaum eine Species als identisch zu bezeichnen, und selbst in der alpinen Trias ist die Zahl der Arten, welche Stoppani aus den Esinokalken, Hörnes aus den Hallstätter Schichten iden- tifieirten, wozu vielleicht noch einige Arten aus den Raibler Schichten zu rechnen sind, eine sehr kleine — daher wohl auch die geringe Literatur über dies Capitel der Fauna — aber dafür bekömmt ihr Gesammtbild der Fauna ein ganz besonderes Interesse, wenn wir es in Vergleich mit anderen Faunen bringen wollen. Als ich in der vorigen Abtheilung die Brachiopoden von St. Cassian beschrieb, habe ich es hervorge- hoben, wie sich dort auf eine auffallende Weise Sippen und Arten von paläozoischem Charakter mit mesozoi- schem mischten. Vielleicht ist der Aufmerksanıkeit meiner geneigten Leser auch nieht entgangen, wie sich auch in den anderen von mir beschriebenen Thiergruppen Ähnliches wiederholt, wenngleich in weit geringe- rem Masse; nur die Bivalven machen eine Ausnahme, dass sie dies wenig oder gar nieht beobachten lassen, nehmen wir höchstens das Genus Myophoria aus, das das Zwischenglied zwischen Trigonia und Schizodus ist. In einer bei weitem auffälligeren Weise tritt nun jener oben besagte Charakter bei der Gruppe der Gastropoden wieder in den Vordergrund. Es ist genugsam bekannt, mit welchem Staunen die ersten Arbeiten über die Fauna von St. Cassian auf- genommen wurden, und wie lange Zeit die geologische Stellung derselben in tiefe Zweifel gehüllt war, ledig- lich der merkwürdigen Formen wegen. Münster hat seiner Arbeit eine Tabelle beigegeben, worin er die identischen und analogen Formen der jüngeren und älteren Gebilde wiedergibt. Die meisten dort angeführten Arten stimmen mit Kohlenformation- und Zechsteinarten. In der That ist dieser Irrthum verzeihlich, denn wer jemals sich mit Kohlenkalk-Gastropoden beschäftigt hat, oder wer nur die betreffende Literatur zur Hand nehmen und die Formen von St. Cassian in Vergleich ziehen will, der wird erstaunen, wie analog dieselben erscheinen. Aber nicht nur die Ähnlichkeit der Kohlenkalkfauna sei hier erwähnt, auch Geschlech- ter, die im Silurischen und Devonischen ihre Vertreter haben, senden ihre letzten Sprossen bis in diese Schichten. Für Maerocheilus und Holopella hat Sandberger schon früher den Beweis geliefert, dass sie in der Trias auftreten, ich habe noch Murchrsonia, Scalites dazugefügt; andere hatte bereits Hörnes aus den Hallstätter Schichten bekannt gemacht, zu denen ich neue Arten hinzufügen konnte. Zu diesen alter- thümlichen Formen aber treten nun wieder neue heran, welche erst in den folgenden Perioden zur Blüthe kommen sollten, die ältesten Formen, die uns jetzt davon bekannt sind. Wir stehen so auf der Grenze zwi- schen der paläozoischen und mesozoischen Zeit, und es ist, als ob die Natur noch einmal nach ihren alten Modellen hätte schaffen wollen, während sie neue Formen allgemein einführte, und während alte Geschleeh- ter ihrem Erlöschen zueilen, entfalten die anderen nach und nach ihre Entwiekelung zu späterer Blüthe. Auf Die Fauna der Schichten von St. Oassian. 31 ähnliches Verhalten hat auch Hörnes bei den Hallstätter Arten aufmerksam gemacht (Gastropoden und Ace- phalen der alpinen Trias, p. 2), aber klar und deutlich tritt dies erst, in St. Cassian zu Tage, wo wir eine geschlossene Fauna besitzen. Wer sollte bei diesem Faetum nicht an Lyell’s Formationslehre und an Dar- win’s Lehre von der Entstehung der Arten denken? Einen besseren Beleg für die langsame Umgestaltung der geologischen Verhältnisse und ein schöneres Beispiel für die Verdrängung alter Formen durch neue wird sich wohl selten finden lassen, wie ihn die Fauna jenes abgelegenen Winkels in den Alpen bietet, und ich möchte hierauf gerade die Aufmerksamkeit der speculativen Forschung geleitet haben. Der Reiehthum der Arten hat mich veranlasst, die Gastropoden in zwei Theilen zu behandeln. Der erste umfasst die Pectinvbranchiata proboseidifera H. et E. Adams, die bei weitem artenreichste Gruppe in den Schiehten von St. Cassian. Die andere bringt die Peetinibranchrata postrifera, die Seutibranchrata podo- phthalmata und edriophthalmata H. et A. Adams. Wie bei den Bivalven habe ich bei Bearbeitung dieser Partie das System zu Grunde gelegt, dessen sich Chenu in seinem Manuel de Conchyliologie bedient, nur habe ich dann und wann nöthig gefunden , ein wenig abzuweichen; ich habe dieses Vorgehen überall nach Kräften zu rechtfertigen gesucht. Das k. k. Hof- Mineraliencabinet hat mir auch neuerlich mit seinem reichen Material und seiner vorzüglichen Bibliothek grossen Nutzen verschafft, und ich konnte im vorliegenden Hefte manchen Irrthum verbessern, deren mir in jener flüchtigen Skizze, die ich seiner Zeit über die Münster’schen Arten von St. Cassian in der Münchener paläontologischen Sammlung im Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt veröffentlichte, leider gar man- cher unterlaufen ist, wofür ich Herrn Director Dr. Hörnes vielen Dank weiss. Die in den folgenden Blättern beschriebenen Gastropoden gruppiren sich wie folgt: GASTROPODA Cuvier. I. Unterelasse Irosobranchiata Milne Edwards | Genus Chemnitzia ’Orbigeny . . 16 Arten I. Ordnung Peetinibranchrata Cuvier. | 2 HolopellaMU@oyae ee I. Unterordnung Proboseidifera H. et A. Adams. „ ZToxonema Phillips : . „14 a) Familie Murzerdae Fleming. „ Niso Freminville . 2 Genus Fusus Adanson. . ... 1Art | „ Macrocherlus Phillips ..5 , b) Familie Fasciolaridae Chenu. | „ Euchrylals Laube .. 6 , Genus Fascaolarıa . . 2°. 20.0... 2 Arten | p Familie Solarudae Chenu. ce) Familie Natzierdae Forbes. | Genus Solarium Lamarck 1 Art Genus Natica Adanson ....1S „ su OrzusıSowierb)yunmecnenlgr: Subgenus NarıcaRecluz .. .. 4 „| „ Euwomphalus Sowerby . . S Arten Genus Deshayesia Raulin. . . . 1Art | „ Secalites Conrad 1 Art » FPtychostoma Laube . . . 3 Arten | g) Familie Pleurotomarıdae d’Or en d) Familie Scaleridea Brown. | Genus Pleurotomaria Defrance .19 Arten Genus Scalaria Lamarck..... 3 „ »„ Murchisoniad’Arch.etVern.3 „ I Gochleunza Braunau Den h) Familie Bellerophontidae M’Coy. e) Familie Pyramzdellidae Gray. | Genus Porcellia Leveille. . . . 1 Art Genus Acteonina ’Orbiguny -.. 3 „ | 3 WBellerophon! 2 2. ern are . 117 Arten Genus FUSUS Lamarck 1799. Fusus Orbignyanus Münster. Tab. XXI, Fig. 1. 1841. Fusus Orbignyanus Münst. Beitr. IV, p. 142, Tab. IX, Fig. 28. 1849. Acteonina Orbigniana d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Fusus Orbignyanus Gieb. Deutschl. Petref. p. 487. F. ‚testa elongata ventrieosa, anfractıbus convexiusculis, anfractu ultimo praecedentes bis superante, aper- tura magna, collumella brevi leviter arcuata, facie strüs spir ‚alıbus ornata. 32 Gustav O. Laube. Die Schale ist gestreckt bauchig, die Umgänge sind eonvex durch Nähte getrennt, die älteren Umgänge stehen dem letzten Umgang bei weitem nach, da derselbe doppelt so hoch ist als sie zusammen. Die Mün- dung ist gross, etwas dreiseitig, die Spindel kurz sanft gekrümmt. Auf einem Exemplare konnte ich auf dem letzten Umgang feine Spiralleisten wahrnehmen, sonst scheint die Schale glatt. Münster’s Exemplar, worauf die Species gegründet ist, findet sich nieht im paläontologischen Museum zu München vor. Es stammte wahrscheinlich aus der Braun’schen oder Wissmann’schen Sammlung. Trotz des kargen, kaum zwölf Worte zählenden Textes und der mittelmässigen Abbildung glaube ich aber doch die Art wieder gefunden zu haben. Wenigstens stimmt Münster’s Angabe mit den vorliegenden Exemplaren, wesshalb ich sie anstandslos für identisch halte. Obwohl nun das Genus Fsws mit Sicherheit erst in den jüngsten mesozoischen Schichten nachgewiesen wurde, scheint es mir doch für die vorliegende Art ausser Zweifel, dass dieselbe diesem Geschlechte angehört, und zwar zunächst dem Subgenus Neptunea Bolten, das in seinen Formen auch wohl am frühesten auftritt. Ich glaube, man kann demnach den Beginn des Geschlechtes Fusws bis in die Triasperiode zurück verlegen. Die Species scheint selten zu sein. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse der abgebildeten Exemplare: Fig. 1a Höhe 6 Millim., Breite 3-8 Millim., Höhe des letzten Um- ganges 4-1 Millim. Spiralwinkel 50°, Zahl der Umgänge 4 bis 5. Genus FASCIOLARIA Lamarck 1799. Fascioleria Karreri Laube. Tab. XXI, Fig. 2. F. testa elongata, anfractibus convexis suturis distinctis recte costatıs, lineis spiralibus tectis, anfractu ultimo ventricoso , superiores semel praevalente , apertura ovall angusto, columella brevi arcuata suleo uno munita. Die Schale ist lang spindelförmig, die Umgänge sind gerundet, durch Nähte geschieden, mit starken geraden Längsrippen besetzt, über welche feine Spiralstreifen laufen, der letzte Umgang ist so gross als die anderen zusammen, die Mündung ist schmal ausgezogen, die Columelle ist stark gekrümmt, kurz, mit einer starken ziemlich steil einfallenden Schwiele versehen. Auch dieses Genus ist bisher nur auf die Tertiär- schichten beschränkt geblieben, da man einige ältere Arten aus der Kreide zu anderen Geschlechtern gestellt hat. Ich bin nach sorgfältiger Untersuchung und nach langer Erwägung im Vereine erfahrener Freunde zu der Überzeugung gekommen, dass denn doch die vorliegende wie die folgende Art kaum etwas anderes sein könne als Fasciolarien. Leider steht mir nur ein allzu bescheidenes Material zu Gebote, als dass ich noch mehr Positives dafür auffinden könnte; ich muss es hier wie in vielen Fällen dem Zufall über- lassen, meine Annahme zu bestätigen oder zu widerlegen. Die Species, welche sehr selten ist, ist durch ihre starken Rippen und durch die kurze Mündung cha- rakterisirt. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 6 Millim., Breite 2-8 Millim., Mundhöhe 3 Millim., Breite 1-8 Millim. Reg. Spiralwinkel 34°, Zahl der Umgänge 5. Fasciolaria avena Laube. Tab. XXI, Fig. 3. F. testa fusiformi elongata, anfractibus convexis, suturis distincetis costis arctis acutis, anfractu ultimo elon- gato praecedentes magıs quam semel superante, apertura longa angusta columella longa sulco acuto minuta. Di» Fauna der Schichten von St. Cassian. 33 Die Schale ist lang spindelförmig, die Umgänge eonvex, etwas wulstig, durch breite Nähte getrennt, mit gebogenen scharfen Rippen besetzt, der letzte Umgang mehr als noch einmal so hoch als die früheren zusam- men, die Mündung ist lang und schmal, ein enger Schlitz, welche mit der verlängerten Spindel eine Rinne bildet; eine schmale lange Schwiele auf dieser Seite ist deutlich siehtbar. Die Art unterscheidet sich dureh die verlängerte Spindel, die schmale Mündung und die gebogenen Rip- pen von der früheren Art. Sie ist so selten wie jene. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 4 Millim., Breite 2:3 Millim., letzter Umgang 2-8 Millim. Convexer Spiralwinkel 50°, Zahl der Umgänge 4. Genus NATICA Adanson 1757 Natica bDrunea Laube. Tab. XXI, Fig. 4 N. testa depressa ovata, dilatata, spira vix prominente, anfractibus parum convezis laemibus, strüs inere- mentalıibus spiralibusque subtilibus ornata ; ultimo infra suturam paululum excavato , apertura lata rotundata, lablo medho umbrlieo lato tecto; colore brunea fascüsque atratıs ornata. Die Schale ist niedergedrückt eiförmig, das Gewinde steht nur sehr wenig hervor, die Windungen sind schwach gewölbt, mit feinen Zuwachs- und Spiralstreifen geziert, wodurch das ganze Gehäuse eine zierliche feine Gitterung erhält, auf dem letzten Umgang, welcher von dem vorhergehenden durch eine tiefere Naht eetrennt ist, bemerkt man einige stärker hervortretende Spiralstreifen. Die Mündung ist weit halbmondför- mig, leider am Aussenrande nicht ganz erhalten, die innere Lippe dehnt sich als schmale, dünne Kalklamelle über den ziemlich breiten Nabel aus, in welchen sie sich einsenkt und ihn dadureh deutlich erkennen lässt; sie zeigt von diesem aus eine in der Mitte verlaufende den Unterrand umschliessende Längsschwiele. Die Schale ist auffallend dünn und braun gefärbt, an den oberen Umgängen liehter, man gewahrt auf ihr eine An- zahl— etwa sechs bis acht — schwarze Spiralbinden von abwechselnder Stärke. Es scheint, als ob die Schalen- masse verschwunden und nur die Epidermis geblieben wäre. Diese mir bis jetzt in einem einzigen Exemplare vorgekommene Art ist zugleich das grösste mir bekannt gewordene Gasteropode von St. Cassian. Es hat Graf Münster, 3eitr. IV, p. 98, Tab. X, Fig. 2, eine Spe- eies abgebildet, die er Natıca neritacea nennt. Leider habe ich das Originalexemplar in München seiner Zeit nicht mehr vorgefunden. Obwohl mir nun die Grösse zu stimmen scheint, ist doch, so viel sich nach Mün- ster’s Zeiehnung erkennen lässt, die Innenlippe anders gestaltet, und schreibt Münster seiner Species ausdrücklich eine dieke Schale zu, was unsere Art durchaus nicht besitzt. Klipstein’s N. maeulosa (Östl. Alpen, p. 193, Tab. XIII, Fig. 1) kann hier ebenfalls nicht gemeint sein, da sie sich schon durch ihre Zeich- nung unterscheidet. Einige Ähnlichkeit zeigt das Exemplar mit N. monstrum Stopp. (Esino, t. IX), doch ist es davon dureh die weniger hohe Mundöffnung, wie auch durch die viel glattere Schale unterschieden. Fer- ner liesse sich noch Natica lemniscata Hörn. (Gastropoden der Trias in den Alpen, Tab. IT) in Betracht zie- hen, doch ist hier die Schale auf dem letzten Umgang durch eine weite Depression ausgezeichnet, welche N. drunea nicht hat. Es ist sonach für diese Fälle die Species als eine neue Art aufzunehmen, und vielleicht die Münster’sche N. neritacea, welche verloren gegangen ist, mit einem Fragezeichen beizuziehen , da sie ohnedies auf ein sehr mangelhaft erhaltenes Exemplar begründet gewesen zu sein scheint. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares : Grösster Durchmesser 65 Millim., kleinster 48 Millim., Höhe 30 Millim. Zahl der Umgänge 4. Denkschriften der mathem.-naturw, Cl. NXVIIL Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. e 34 Gustav ©. Laube. Natica Deshayesii Klipstein. Tab. XXI, Fig. 5. 1845. Natica Deshayesii Klip st. Östl. Alpen, p. 194, Tab. 13, Fig. 4. 1849. Natica Deshayesü d’Oxvb. Prodr. I, p. 188. 1852. Natica Deshayesii Gieb. Deutschl. Petref. p. 545. 21858. Natica Beeksü Klipst. Östl. Alpen, p. 194, Tab. 13, Fig. 6. N. testa depressa rotundata, superne applanata inferne elongata, spira haud prominente, anfraetibus con- vewis, ultimo oblique acute striato, apertura angulato-ovato ; labio angusto, umbilicum vıix tegente. Die Art hat eine an Pyrula erinnernde Gestalt, die Obenseite ist niedergedrückt, die untere bauchig gewölbt. Die Windungen liegen fast in einer Ebene, und wenn man die Schale senkrecht unter das Auge bringt, gewahrt man kaum die inneren zwei Umgänge über die beiden fast winkelig umgebogenen letzten hervorragen. Die Form derselben ist eonvex, die Nähte sind tief in die Windungsebene eingesenkt. Die Oberfläche ist mit sehr feinen und scharfen, auf der Oberseite nach rückwärts gebogenen Zuwachsstreifen geziert, am letzten Umgang gewahrt man auch Spirallinien, die aber weiter hin verschwinden. Der Mund- rand ist bei dem vorliegenden Exemplare leider nicht erhalten. Die Form der Windung ist winkelig eiförmig, die innere Lippe ist schmal, und lässt den tiefen engen Nabel deutlich wahrnehmen. Es ist mir von dieser Species bis jetzt nur ein Exemplar zugekommen, doch stimmt dasselbe sowohl mit der Beschreibung als auch mit der Abbildung Klipstein’s, so weit eine Vergleichung möglich ist, wohl überein. Ich vermuthe übrigens, und zwar mit ziemlicher Sicherheit, dass hier die N. Becksir Klipstein’s ebenfalls beizuziehen sei, indem diese wohl nur auf ein Jüngeres Exemplar der Species gegründet zu sein scheint. Schon die Zeichnung, noch mehr aber die Vergleichung der Diagnose führt zu dieser Annahme, um so mehr, wenn man ein Exemplar vor sich legen hat, an dem man die einen wie die anderen Merkmale bei- sammen findet. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Grösster Durchmesser 12 Millim., kleinster 9Millim., Höhe 10 Millim. Zahl der Umgänge 4. Natica Mandelstohi Klipstein. Tab. XXI, Fig. 6. 1841. Natiea plieistria Münst. non Phill. Beitr. IV, p. 99, Tab. 10, Fig. 8. 1845. Natica Mandelslohi Klipst. Östl. Alpen, p. 195, Tab. 13, Fig.'2. 1849. Natiea subplieistria Orb. Prodr. I, p. 188. 1849. Natica Mandelstohi Orb. Prodr. I, p. 188. 1852. Natiea plieistria Gieb. Deutschl. Petref. p. 545. 1852. Natica cassiana Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte. 1864. Natica subplieistria Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 402. N. testa ovatata obliqua, spira prominente, anfraetibus proclivibus, suturis planis, plieis apud juniores per supremam tantum partem anfractus ulrimk, apud seniores per totam supenficiem transeuntibus circum- datis strüisque inerementalibus subtihor.bus instructis ; apertura ovato-rotundata, labıio simplei labro magno calloso umbilieum fere tegente. Schale eiförmig, oben zugespitzt, quer verlängert, die Windungen ragen deutlich über einander vor, die Umgänge sind steil, schräg, wenig gekrümmt, die Nähte sehr schwach. Ihnen zunächst gewahrt man ein System von starken Falten, welehe etwas nach rückwärts gekrümmt sind, und welche sich bei Jüngeren Exemplaren nur auf die obere Partie der Schale erstrecken, bei älteren jedoch deutlich auf dem letzten Um- gang über die ganze Höhe desselben verlaufen. Dazwischen gewahrt man unter der Loupe ganz feine Zu- wachsstreifen und sonst ist die Schale glänzend glatt. Die Mündung ist eiförmig gerundet, die Aussenlippe scharf, die innere bedeckt mit einer starken halbrunden Callosität den Nabel fast gänzlich. Münster glaubte die Art mit der von Phillips aus dem Kohlenkalk beschriebenen Art identifieiren zu können, und bildete auch nur ein Junges Exemplar mit theilweiser Faltung ab. Dies cab wohl dazu Veran- D uns 5 8 Die Fauma der Schichten von St. Cassian. 35 lassung, dass Klipstein für die älteren Individuen einen neuen Speciesnamen schafite. Später fand sich d’Orbigny bewogen, den Münster'schen Namen in subpleistria umzuändern, doch ist bei der Identität der Species wohl zunächst Klipstein’s Bezeichnung als die ältere wieder in Anwendung zu bringen. Die Species unterscheidet sich von der vorhergehenden durch ihr vorstehendes Gewinde und die Falten an der Naht. Die Art ist ziemlich häufig. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und im k. k. Hof-Mineralien- cabinete. Grösse der abgebildeten Exemplare: a Höhe 5 Millim., Breite 5 Millim., 4 Höhe 7 Millim., Breite 9 Millim. Zahl der Umgänge 4 bis 5. NMafica anyusta Münster. Tab. XXI, Fig. 1841. Natica angusta Münst. Beitr. IV, p. 100, Tab. 100, Fig. 12. 1849. Natica angusta d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1852. Natica suborata Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte. 21859. Natica angusta Stopp. Esino, p. 48, Tab. 11, Fig. 3, 4. 1864. Natica angusta Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. -1 N. testa oblique-ovali, spira prominenti, anfractıbus convexis angustis suturis dıstinctis, striis inerementa- libus plieisque longitudinalibus subtilibus ornata. Apertura magna rotunda, labro simpliei labro elongato angusto umbilicum tegente. Die Species hat eine langgezogene eiförmige Gestalt, der letzte Umfang ist um vieles grösser als die früheren, welche über ihm in emer dünnen Spirale aufragen, die Umgänge sind wenig gekrümmt, die Nähte scharf eingeschnitten. Die Oberfläche der Schale zeigt, ähnlich wie die vorige, Falten, doch sind diese weit feiner und gleichmässiger, und bedecken die sonst glänzend glatte Schale auf der ganzen Oberfläche. Die Mündung ist weit und gerundet, die Aussenlippe scharf und dünn, die innere eine längliche callose Lamelle bildend, bedeckt fast ganz den Nabel. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch das enge vorstehende Gewinde und die schmälere Innenlippe. Viel seltener als die frühere Art. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 8 Millim., Breite 7-5 Millim. & Zahl der Umgänge 4. Natica subovala Münster. Tab. XXI, Fig. 8. 1841. Natica subovata Münst. Beitr. IV, p. 100, Tab. X, Fig. 11. 1849. Natica suborata d’Orb. Prodr. I, p.' 188. 1852. Natica subovata Gieb. Deutschl. Petref. p. 544. 21858. Natica subovata Stopp. Esino, p. 99, Tab. 11, Fig. 6. 1863. Natica subovata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa ovata acuta; spira prominente, anfractibus convewiusculis, suturis distinetis, ultimo anfractu lato obliquo, plieis incrementalibus rugosis. Apertura semilunari lata; labro simpliei acuto, labio calloso ex- tenso umbrlicum tegente. Die Form der Schale ist eiförmig zugespitzt, die Windungen sind deutlich sichtbar, die Umgänge etwas gekrümmt, die Nähte scharf aber nicht tief. Der letzte Umgang ist bauchig quer verlängert und hat unregel- mässige Anwachsfalten. Die Mündung ist schief halbmondförmig, die Aussenlippe scharf, die innere bildet eine Kalklamelle von grosser Ausdehnung und bedeckt den Nabel vollständig. Die Species unterscheidet sieh von der früheren durch die runzelige Aussenseite, die schmälere Mündung und das mehr vortretende Gewinde. Münster’s Originalexemplar ist weniger gut erhalten und ein wenig spitzer als das andere. e* Gustav O. Laube. 2 we er) Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9 Millim., Breite 8 Millim. Zahl der Umgänge 4 bis 5. Netica subelongata WOrbigny. Tab. XXI, Fig. 9. 1841. Natiea elongata Münst. non Phill. Beitr. IV, p. 99, Tab. 10, Fig. 4. 1849. Natica subelongata Orb. Prodr. I, p. 188. 1852. Natica Cassiana Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte, 1864. Natica elongata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa owato-elongata obligua; spira prominente, anfractibus convexis, suturis distinetis , ultimo anfractu obliquo,, ströis inerementalibus subtilibus. Apertura semilunart, labro simpliei acuto, labio calloso ex- tenso umbilieum tegente. Die Schale ist quer eiförmig verlängert, das Gewinde ragt deutlich hervor, die Umgänge sind ziemlich stark gekrümmt, die Nähte deutlich aber nicht stark eingesenkt, der letzie Umgang ist schräg verlängert und mit sehr feinen gleichmässigen Anwachsstreifen bedeckt. Die Mündung ist vollkommen halbkreisförmig, an der Innenseite gerade abgeschnitten. Die Aussenlippe ist scharf, die Innenlippe legt sich in Gestalt einer flachen Lamelle über den Nabel, den sie gänzlich verdeckt, sie ist fast °/, so breit wie die Mündung selbst. Die Art unterscheidet sich von der früheren durch die stärker gekrümmten Umgänge, das weiter vorste- hende Gewinde und die feinere Zuwachsstreifung. Selten. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Breite 14 Millim. Zahl der Umgänge 5. Natica Cassiana Wissmann. Tab. XXI, Fig. 10. 1541. Natiea Cassiana Wissm. bei Münst. Beitr. IV, p. 98, Tab. X, Fig. 3. 1845. Natica graciis Klipst. Ostl. Alpen, p. 196, Tab. XIll, Fig. 14. 1545. Natica Landgrebüü Klipst. Ostl. Alpen, p. 195, Tab. XIII, Fig. 8. 1849. Natica cassiana dOrb. Prodr. 1, p. 188. 1840. Natiea graeiis Klipst., d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1849. Natica Landgrebi Klipst., d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1352. Natica Cassiana Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte. 1552. Nalica graeilis Gieb. Deutschl. Petref. p. 546. 1859. Natiea cassiana Stopp. Esino, p. 49,"Tab. XI, Fig. 23, 24. 1864. Natiea Cassiana Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p 409. ?1864. Natiea cassiana Alb. Trias, p. 170. ? 1841. Rotella Goldfussi Münst. Beitr. IV, p. 117, Tab. XII, Fig. 6. N. testa ovato rotundata; spira vix prominente, anfractıbus convexiusculis, suturis viw distinctis, face gla- bra. Apertura ovata, labro simpliei, labio calloso parvo umbilicum partim tegente. Schale eiförmig abgerundet, die Windungen stehen beinahe gar nicht vor und sind gegen den letzten Umgang sehr klein, die Umgänge ganz wenig gekrümmt, durch sehr seichte feine Nähte von einander getrennt. Die Schalenoberfläche ist glatt. Die Mündung ist eirund, die Aussenlippe einfach, scharf, die Innenlippe bildet eine kleine halbrunde Callosität, womit sie den Nabel etwas verdeckt, doch bleibt derselbe immerhin noch sichtbar. Zu dieser ziemlich häufigen Speeies scheint mir zunächst Rotella Goldfussi Münst. beizuziehen zu sein. Die sehr undeutlichen Originalexemplare Münster’s scheinen jungen Exemplaren von N. (assiana anzuge- hören. Ebenso dürfte wohl mit Reeht Klipstein’s Species N. graerls und N. Landgrebir beizuziehen sein, welche sowohl in der Zeichnung, als auch nach der Beschreibung viel Ahnliches haben, zudem ist die letz- tere Species auf ein sehr mangelhaftes Exemplar begründet, wie schon die einzige, unvollkommene Abbil- dung beweist. Es ist daher wohl kein Anstand zu nehmen, die Arten hier beizuziehen. Herr v. Alberti hat die Art auch ausserhalb der Alpen bei Gölsdorf und Cannstadt nachgewiesen, und es wäre gewiss viel Die Fauna der Schichten von St. Cassian. au Gewicht darauf zu legen, dieses Factum festzustellen, da die bis jetzt gegebene Abbildung für derlei Identifi- eirungen kaum ausreichen dürften. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse der abgebildeten Exemplare: a Höhe 7 Millim., Breite 8 Millim., # Höhe 5 Millim., Breite 5.8 Millim. Zahl der Umgänge 4. NWatica substriata Münster. Tab. XXI, Fig. 12. 1841. Natica substriata Münst. Beitr. IV, p. 99, Tab. X, Fig. 6. 1841. Natica turbilina Münst. Beitr. IV, p. 99, Tab. X, Fig. 7. 1845. Natica Catuli Klipst. Östl. Alpen, p. 195, Tab. XII, Fig. 3. 1549. Natica substriata d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1849. Natica turbilina d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1849. Natica Catull d’Orb. Prodr. p. 188. 1852. Natica sublineata Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte. 1852. Natica cassiana Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte. 1864. Natica substriata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. 1864. Natieca turbilina Lbe. Bemerk. im Jahrb, d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa ovata subconica, spira distincta prominente, anfractibus convexis, suturis profundıs distinctis, fucıe plieis regularıbus subtilibus ornata. Apertura rotundata labro labioque simplier, umbilico nudo. Schale eiförmig, etwas kegelförmig, die Windungen treten deutlich hervor, der unterste Umgang um- schliesst die früheren kaum, und diese sind gerundet und durch tiefe Nähte von einander getrennt. Die Mün- dung ist rund, die Aussenlippe einfach, die innere schwielig, der Nabel nicht bedeckt, die Oberfläche mit feinen, gleichmässigen, dabei scharfen Zuwachsstreifen bedeckt. Natica turbilina Münst., welche ich früher getrennt hielt, glaube ich besser hier beizuziehen, da ich Münster’s Originalexemplar für ein etwas zusammengedrücktes und abgerolltes Individuum von N. sub- striata zu halten geneigt bin. Ebenso ist wohl Klipstein’s Species N. Catulli, die auf einem nicht genau sekannten weil einzigen und schlecht erhaltenen Exemplar gegründet ist, und die nach Beschreibung und Zeichnung genau mit N. substriata zu stimmen scheint — der einzige Unterschied wäre ein etwas niedrigeres Gewinde, wie Klipstein angibt — hier beizuziehen. Die Schale ist sehr gebrechlich, daher gute Exem- plare selten. Von der vorhergehenden Species unterscheidet sich diese durch die gerundete Mündung und den offenen Nabel, wie durch das freie Gewinde. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Breite 10 Millim. Zahl der Umgänge 4. Natica impressa Münster. Tab. XXI, Fig. 13. 1851. Natica impressa Münst. Beitr. IV, p. 99, Tab. X, Fig. 9. 1849. Natica impressa d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1852. Natiea plieistria Gieb. Deutschl. Petref. p. 504. 1855. Natica impressa Hörn. Gastrop. d. Hallstätter Schichten, p. 40, Tab. II, Fig. 4. 1864. Nutica impressa Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa ovata ohliqua, spira prominula, anfraetibus convexiuseulis, ultimo anfractu prope suturam vimpresso, suturis planıs, face subtilissime rugoso-striata. Apertura semicircuları, labro simpliei, labio strumoso, umbilıeo nudo. Die Schale hat eine quer-eiförmige Gestalt, die Windung ragt um ein weniges hervor, die Umgänge sind klein und schwach gekrümmt, der letzte Umgang zeigt neben der Naht eine flache Einsenkung oder Furche. Die Oberfläche ist mit ganz feinen runzeligen Zuwachsstreifen bedeckt. Die Mündung ist halbkreisförmig, die Aussenlippe einfach, die innere bildet eine schwache Callosität, lässt jedoch den tiefen Nabel frei, und bildet an ihm eine Schwiele. 38 Gustav 0, Laube. Die Art unterscheidet sich von der früheren dureh die Impression des letzten Umganges, durch das äus- serst kurze Gewinde und die runzelige Streifung. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reiehsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9 Millim., Breite 10:5 Millim. Zahl der Umgänge 4. Natica pseudospirata WOrbigny. Tab. XXII, Fig. 1. 1841. Natica subspirata Mün st. (non Röm.) Beitr. IV, p. 100, Tab. X, Fig. 10. ?1845. Natica ovata Klipst. Ostl. Alpen, p. 194, Tab. XIII, Fig. 7. 1849. Natica pseudospirata Orb. Prodr. I, p. 188. 1852. Natica sublineata Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte. 1855. Natica pseudospirata Hörn. Gastrop. und Acephalen, d. Hallstätter Schichten, p. 7, Tab. II, Fig. 2. 1864. Natica pseudospirata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa ovata subconica, spira prominente, anfractibus convexis prominentibus, suturis profunde incısis, ultimo anfractu expanso, facie glabra strüs incrementalibus subtilibus. Apertura semilunari, labro sim- pliei, labio recto angusto, umbilıico profundo nudo. Die Schale ist bauchig £iförmig, etwas konisch, die Windungen treten deutlich unter einander hervor, und sind durch tiefe Nähte von eimander gesondert. Der letzte Umgang baucht sich aus, die Mündung ist halbmondförmig, der Aussenrand einfach, der innere gerade, schmal, etwas schwielig. Der Nabel ist eng und tief. Die Oberfläche der Schale bedecken feine gleichmässige Zuwachsstreifen. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch ihr weit vorstehendes Gewinde, die halbmondförmige Mündung und den engen Nabel. Eine von Klipstein schlecht eharakterisirte, zusammengedrückte Species N. ovata möge hier mit untergebracht werden, da sie unhaltbar erscheint. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 17 Millim., Breite 16 Millim. Zahl der Umgänge 5 bis .6. Natica sublineata Münster. Tab. XXI, Fig. 2. 1841. Natica sublineata Münst. Beitr. IV, p. 99, Tab. X, Fig. 5. 1841. Turbo striatulus Münst Beitr. IV, p. 117, Tab. XIII, Fig. 3. 1845. Natica Haidingeri Klipst. Östl. Alpen, p. 195, Tab. XIII, Fig. 10, 11. 1849. Natica sublineata d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1849. Natiea Haidingeri Orb. Prodr. I, p. 188. 1852. Natica sublineata Gieb. Deutschl. Petref. p. 545 ex parte. 1852. Natica Haidinger: Gieb. Deutschl. Petref. p. 546. 1356. Natica sublineata Hörn. Gastrop. aus der Trias der Alpen, p. 5, Tab. I, Fig. 7. 1864. Natica sublineata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa globosa rotundata spira prominula, anfractibus convexis, suturis distinchs, apertura magna rotunda, labro simplier, labio angusto sulcoso, umbilico inconspieuo ; facıe strüis transversalibus acutıs subtilibus ornata. Die Schale ist kugelig gerundet, die Windungen ragen ein wenig hervor, der letzte Umgang ist sehr bauchig, die Nähte sind deutlich eingeschnitten, die Mündung ist fast kreisrund, die Aussenlippe einfach und scharf, die innere schmal, schwielenförmig, der Nabel undeutlich, nur angedeutet. Die Oberfläche zieren feine regelmässige, scharfe Querfalten. Hieher gehört Klipstein’s N. Hardingeri, welche er desswegen nennen zu müssen glaubte, weil bei Münster durch einen Druckfehler im Texte statt Fig. 5, 4 zu stehen kommt, also dass scheinbar die Figur ohne Beschreibung geblieben ist. Darnach wäre sie wohl zu N. substriata zu ziehen, da sie aber einen, wie Klipstein angibt, versteckten Nabel besitzt, so gehört sie offenbar hieher. Denn die beiden sich sehr nahe verwandten Formen unterscheiden sich vorzüglich durch das Vorhandensein eines engen und weiten Nabels. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 39 Von der vorhergehenden Species tinterscheidet sich diese durch das niedere Gewinde und die scharfen Rippen auf den Umgängen. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 5 Millim., Breite 5 Millim. Zahl der Umgänge 4. Natica limneiformis Laube. Tab. XXU, Fig. 3. ” N. testa subconica elongata, spira prominente anfractibus liberis convexis, suturis distinetis, anfractu ultimo oblique-elongato, apertura semieireularis, magno, labro simpliei acuto, labio expanso, callositate tenur umbilicum tegente, facie strüs incrementalibus subtilissimis ornata. Die Schale ist quer-konisch verlängert, und ist im Äusseren einem Limneus nicht unähnlich, da ihr Gewinde weit vorgezogen ist, und die gerundeten Umgänge von einander durch deutliche Nähte getrennt sind, der letzte Umgang aber sich um ein Bedeutendes verlängert und schräg ausbaucht. Die Mündung ist weit, halbkreisförmig, die Aussenlippe einfach scharf, weit heruntergezogen, die innere bedeckt mit einer dünnen Kalklamelle den Nabel. Die Oberfläche ist mit feinen Anwachsstreifen bedeckt. Die Art unterscheidet sich von allen früheren dureh ihr weit vorstehendes Gewinde und die verlängerte Form des letzten Umganges, wie auch durch die Gestalt der Mündung. Bis jetzt nur in Einem Exemplare bekannt, das sich in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt befindet. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 16 Millim., Breite 14 Millim. Zahl der Umgänge 5. Natica tyrolensis Laube. Tab. XXI, Fig. 4. N. testa elevata subconica, spira elevata, anfractıbus numerosis convewis, strüs distinetis incisis, anfractu ultimo elongato globoso, apertura angusta elongata, labro simpliel protraeto, acuto, labio angusto, um- bilieum parum tegente. Facie strüss inerementalibus subtihorıbus fortioribusque ornata. Die Art erinnert in ihrer äusseren Form ganz an Acteonella, der Umriss ist eiförmig, die Umgänge sind zahlreich und ragen bedeutend über einander vor. Sie sind durch scharfe Nähte von einander abgesetzt, oben fast eben, runden sie sich etwas an den Rändern ab, um dann fast gerade zu bleiben. Der letzte Um- gang ist fast zweimal so hoch als die Höhe der Windungen der übrigen beträgt, die Mündung ist schmal, die äussere Lippe scharf, einfach, etwas vorgezogen, die Innenlippe bedeckt mit einer dünnen Callosität den Nabel etwa zur Hälfte, doch so, dass er deutlich sichtbar bleibt, und bildet vor diesem eine breite Schwiele, welche beiderseits scharfkantig in die Aussenlippe verläuft. Die Schale ist mit feineren und gröberen Zu- wachsstreifen bedeckt. Die Art unterscheidet sich deutlich von der früheren durch ihr aeteonellenartiges Aussehen, doch unter- scheidet sie von Acteonella deutlich der vorhandene Nabel und der Mangel von Falten auf der Nabel- schwiele. Sie kommt im äusseren Habitus der N. Bajocensis d’Orb. aus dem Bajocien sehr nahe und gehört unter den Cassianer Arten allein der Sippe der Natieae mit hohem Gewinde an. Öriginalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 17 Millim., Breite 12-8 Millim. Zahl der Umgänge 6. Natica expunsa Laube. Tab. XXI, Fig. 5. N. testa obliqua globosa, spira vie prominente, anfractibus parvulis convexiusculis, suturis incisis distinctis ; anfractu ultimo valde in aperturam protracto ; apertura semieirculari labio calloso magno umbilieum tegente angustata, labro simpliei, face glabra. 40 Gustav Ö©. Laube. Die Schale ist quer-kugelig, die Windungen ragen fast gar nicht Nervor, die Umgänge sind ganz in ein- ander versteckt, der letzte ist weit ausgezogen, so dass die Embryonalwindung fast im ersten Drittheil des Durchmessers zu liegen kommt. Die Nähte sind tief eingeschnitten. Die Mündung ist halbkreisförmig, die Aussenlippe scharf. Die Innenlippe engt einerseits die Mündung ein, andererseits verdeckt sie durch eine mächtig entwickelte Callosität, welche unten einen stumpfen Höcker bildet, den Nabel ganz und gar, so dass nur eine Rinne sein Dasein andeutet. Das Äussere der Schale ist ziemlich glatt, ohne Anwachsstreifen zu zeigen. Ich finde, dass sich diese Art, abgesehen von der vorhergehenden, von der sie sich dureh ihr sehr \ kurzes Gewinde unterscheidet, von allen anderen durch die weite Ausdehnung des letzten Umganges, durch die starke Callosität und den daran sitzenden Höcker, so wie etwas vorgezogene Aussenlippe unterscheidet. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9 Millim., Breite 10 Millim. Zahl der Umgänge 4, Natica Althusii Klipstein. Tab. XXII, Fig. 6. 845. Natica Altkusii Klipst. Östl. Alpen, p. 197, Tab. XIII, Fig. 17. 845. Natica hieroglypha Klipst. Ostl. Alpen, p. 197, Tab. XII, Fig. 16. $49. Natica Altkusii Klipst., d’Orb. Prodr. I, p. 188. S49. Natica hieroglypha d’Orb. Prodr. I, p. 11. 852. Natica cassiana Gieb. Deutschl. Petref. p. 445 ex parte. 852. Natica hieroglypha Gieb. Deutschl. Petref. p. 446. N. testa ovata obliqua, spira parum prominente, anfractıbus parvis convexiusculis, suturis-incrsıs, anfractu ultimo oblique elongato, apertura lata ovali, labro simpliei, labio calloso, medio sulcoso umbilieum tegente, Jacie strüs incrementalibus ornata. Die Schale ist quer-eiförmig, die Windangen stehen wenig vor, die inneren Umgänge sind klein und gekrümmt, sie werden von tief eingeschnittenen Nähten getrennt, der letzte Umgang ist quer verlängert. Die Mündung ist weit, eiförmig, die Aussenlippe scharf und einfach, die innere in der Mitte in eine Furche ein-- gesenkt, welche von zwei scharfen Rändern gebildet wird. Der Nabel ist ganz von der dieken Schwiele aus- gefüllt, welehe einen vorstehenden Zahn bildet, und dann erst in den Aussenrand verläuft. Die Oberfläche ist mit unregelmässigen Zuwachsstreifen geziert. Klipstein unterscheidet nach einer Ziekzackstreifung noch eine N. hreroglypha; da aber diese Zeich- nung auch bei anderen wie bei N. globulosa vorkommt, so wie auch Klipstein’s Original, obwohl mit zer- brochenem Munde, sehr ähnlich der N. Althus: ist, so scheint es mir vortheilhaft, diese unhaltbare Species hier beizuziehen. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9 Milliın., Breite 9-3 Millim. Zahl der Umgänge 4. Vatica nerilina Münster. Tab. XXII, Fig. 7. 1. Natica neritina Münst. Beitr. IV, p. 100, Tab. X, Fig. 13. 1845. Natica alpina Klipst. Östl. Alpen, p. 200, Tab. XIV, Fig. S. 1849. Nazica neritacea d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1849. Naiica alpina d’Orb. Prodr. I], p. 188. 2. Natica neritacea Gieb. Deutschl. Petref. p. 445. 1859. Natica neritina Stopp. Esino, p. 351, Tab. XI, Fig. 17, 18. 1864. Natieca neritina Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa rotunda compressa, spira inconspicua non prominente, anfractibus minimis, velatıs; anfractu ultimo expanso, apertura magna ovalı, labro crasso simpliei, labio calloso expanso, umbılico tecto, facıe glabra, str.is incerementalibus subtilissimis ornata. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 41 Die Art ist wohl die kleinste dieser Gattung, sie hat eine sehr starke Schale, welche einerseits gewölbt dagegen auf der Mundseite ganz flach ist. Die Windung ist kaum sichtbar, da alle kleinen Umgänge von dem letzten grossen umfasst werden, so dass oben nur ein nabelähnlicher Fleek die Windung andentet. Die Oberfläche ist glatt, lässt aber unter der Loupe deutlich feine Zuwachsstreifen erkennen. Die Mündung ist gross, eiförmig, die Aussenlippe diek und einfach, die innere bedeckt mit einer grossen ausgebreiteten Callo- sität den Nabel gänzlich, so dass nur eine schwache Furche ihn andeutet. . Eine vollkommen analoge nur etwas grössere Species trennt Klipstein als Nerita alpina, schon d’Or- bigny hat sie richtig zu Natica gestellt, und es ist bei ihrer Übereinstimmung mit Münster’s Species kein Zweifel, dass wir es hier mit einer identen Form zu thun haben. Die Art unterscheidet sich durch ihr verdecktes Gewinde und die abgeplattete Form wesentlich von allen anderen. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 5 Millim., Breite 5 Millim. Zahl der Umgänge 4. Naltica subhybrida d’Orbigny. Tab. XXII, Fig. 13. 1841. Turbo hybridus Münst. (non Lam.) Beitr. IV, p. 116, Tab. XII, Fig. 41. 1845. Turbo semiplieatilis Klippst. Ostl. Alp. p. 117, Tab. X, Fig. 6. 1849. Natica subhybrida d'Orb. Prodr. I, p. 189. 1852. Turbo haudearinatus Gieb. Deutsch. Petref. p. 524 ex parte. 1852. Turbo eoneinnus Klipst., Gieb. ibid. p. 524 ex parte. 1864. Turbo hybridus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. N. testa globosa, spira prominente, anfractibus convexis, suturis incisis ; ultimo anfractu expanso, labro simpliei acuto, labio angusto, callositate parvo, umbilieo parro angusto, facie strüs incrementahbus inae- qualibus ornata. Die Schale ist kugelig, wenig zugespitzt, das Gewinde ragt deutlich vor, die Umgänge sind eonvex und durch sehr tief eingeschnittene Nähte von einander getrennt. Der letzte Umgang ist etwa zweimal so gross _ wie der vorletzte; die Mündung ist weit, oval, fast kreisförmig, die Aussenlippe scharf, die innere schmal, ein wenig umgeschlagen, unten eine kleine runde Callositätbildung, der Nabel ist eng, doch deutlich sichtbar. _ Die Oberfläche der Schale ist mit ungleich starken etwas schiefstehenden Anwachsstreifen bedeckt. | Die richtige Stellung dieser Species zu Natzca hat bereits d’Orbigny nach der Zeichnung erkannt, ich | habe sie in meiner Vorarbeit noch bei Turbo gelassen, jedoch überzeugen die charakteristischen Merkmale, _ welche deutlich vorhanden sind, dass die Speeies bei Natzeca ihren richtigen Platz finden müsse. Klipstein hat einen Turbo semipkcatilis beschrieben, der offenbar nichts anderes ist als ein jüngeres etwas spitzeres Exemplar der Münster’schen Species. Die Art ist von anderen durch ihre runde Mündung und die ungleichmässig starken Zuwachstreifen charakterisirt. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 8-6 Millim., Breite 8 Millim. Zahl der Umgänge fünf. Natica haudcarinata Münster sp. Tab. XXI, Fig. 14. 1841. Turbo haudcarinatus Münst. Beitr. IV, p. 116, Tab. XII, Fig. 35. 1845. Turbo Jaschianus Klipst. Östl. Alp. p. 156, Tab. X, Fig. 2. 1845. Turbo elliptieus Klipst. Östl. Alp. p. 157, Tab. X, Fig. 4. 1849. Turbo haudearinatus d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1849. Turbo Jaschianus d’Orb. Prodr. I, p. 192. 1849. Turbo elliptieus d’Orb. Prodr. I, p. 192. 1852. Turbo haudearinatus Gieb. Deutschl. Petref. p. 542. F Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. t 49 Gustav O. Laube. 1352. Turbo faseiolatus Gieb. Deutschl. Petref. p. 542 ex parte. 1864. Turbo haudearinatus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. N. testa globosa, spira parum ‚prominente, anfractibus convewis, sulurts distinetis, anfractu ultimo exwpanso apertura magna semieirculart, labro acuto, labio angusto, umbilico nudo, strüis incrementalibus rectis subtilissimes. Die Form der Schale ist bauchig gerundet, das Gewinde steht nieht bedeutend vor, die Umgänge sind gekrümmt, durch weniger scharfe Nähte getrennt. Der letzte Umgang ist fast dreimal so hoch als der vorher- gehende, die Mündung ist gross, hälbrund, die Aussenlippe scharf, die innere schmal, der Nabel offen. Die Oberfläche der Schale ist mit feinen geraden Anwachsstreifen geziert. Klipstein trennt von der Art zwei andere, Turbo Jaschianus und Turbo elliptieus, von denen er die Mögliehkeit der Zusammengehörigkeit mit der Münster’schen Speeies selbst zugibt. Es ist dies auch offen- bar der Fall, wenn man die Originalexemplare vergleicht, überdies ist die letztgenannte Species Klipsteın’s an und für sieh nicht haltbar, da sie auf ein seitlich zusammengedrücktes Exemplar begründet ist, wodurch dieses im Querschnitt elliptisch wird, welche Eigenschaft Klipstein als Unterscheidungsgrund anführt. Es ist demnach gerathen die beiden Namen hier einzuziehen. Von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese durch das kürzere Gewinde und die feine Zuwachs- streifung, wie auch durch den weiteren Nabel. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplare: Höhe 7 Millim. Breite 6-8 Millim. Zahl der Umgänge 5. Subgenus NARICA Reeluz 1841. Natica (Narica) Münsteriana dWOrbigny. Tab. XXI, Fig. 8. 1841. Naticella /yrata Münst. non Phill. Beitr. IV, p. 101, Tab. X, Fig. 25. 1545. Naticella granulo-costata Klipst. Ostl. Alpen, p. 198, Tab. XIV, Fig. 1. 1849. Natica Münsteriana d’Orb. Prodr. I, p. 189. 1852. Naticella Iyrata Gieb. Deutschl. Petref. p. 549. 1852. Naticella granuloso-eostata Gieb. Deutschl. Petref. p. 549. 1864. Natica Münsteri Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa globosa, spira prominente, anfractibus rotundatıs, suturis incisis, apertura ovalı magna labro sim- pliei acuto, labio recto angusto, umbilico angusto; face costis acutis angusto distantibus, strüsque in- erementalhbus subtilbus ornata. Schale kugelig, das Gewinde, wenigstens bei jungen Exemplaren, vorstehend, die Umgänge gerundet, die Nähte sind tief eingeschnitten. Der letzte Umgang erweitert sich bedeutend, die Mündung ist eirund, die Aussenlippe einfach und scharf, die innere gerade, schmal, ohne den engen deutlichen Nabel zu verdecken. Die Oberfläche bedecken eng stehende scharfe und kräftige Rippen, zwischen denen man feine Zuwachs- streifen wahrnimmt. Ein wie es scheint mit Kalkeoneretionen bedecktes Exemplar hat Klipstein als N. granuloso-costata beschrieben, welehen Namen ich hier einziehe. Die Art unterscheidet sich durch die Zahl der scharfen Rippen, wie auch durch das vorstehende Gewinde von der vorigen Art. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 4 Millim., Breite 3:5 Millim. Zahl der Umgänge 4. Natica (NVarica) striato-costata Münster sp. Tab. XXI, Fig. 9. 1841. Naticella striato-costata Münst. Beitr. IV, p. 101, Tab. X, Fig. 15. 1549. Turbo striato-costatus d’ Orb. Prodr. I, p. 191. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 43 1852. Naticella striato-costata Gieb. Deutschl. Petref. p. 549. 1864. Neritopsis striato-costata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa rotunda, spira prominente, anfractibus rotundıs, suturis profunde ineisis, apertura magna ovalı, labio simpliei, labro calloso extenso, umbrlico profundo aperto ; facie costis fortibus distantibus striisque insertis subtilissimis ornata. Die Species hat ein rundes kugeliges Gehäuse, das Gewinde steht deutlich vor, bei einzelnen Individuen höher, bei anderen weniger, die Nähte sind tief eingeschnitten, so dass die Umgänge stark gerundet erschei- nen. Die Mündung ist gross und eiförmig, die äussere Lippe einfach und scharf, die innere stark und breit, sie ragt etwas über den Nabel, bedeckt ihn jedoch nicht, sondern lässt ihn, der ziemlich weit und tief ist, frei. Die Umgänge sind mit kräftigen, weit abstehenden Rippen geziert, von denen ich auf vier Umgänge eilf zählte, genau so viele gibt auch Münster an, doch wechselt die Zahl derselben bis 13. Dazwischen bemerkt man mit der Loupe ganz feine regelmässige Anwachsstreifen. Münster gibt von der Species eine wenig gelungene Abbildung, so dass ich, wenn ich nicht das Ori- ginal verglichen hätte, die Species nicht wieder erkannt hätte. Eben so hat er keinen Nabel gefunden, und dieser ist doch so gross und deutlich vorhanden, aber da die vorliegende Innenlippe den Nabel versteckt, so ist gewöhnlich die Partie dahinter mit Gestein erfüllt und es scheint als ob kein Nabel da wäre, erst durch Prä- paration und Zufall überzeugt man sich, dass ein solcher wohl da ist. Übrigens zerfallen die von Münster und Klipstein aufgestellten Naticellen theils in Narzca-, theils in Neritopsis-Arten ; keinesfalls aber ist das Genus Naticella Münst. identisch mit Fossarus Phill., wie Chenu will (Man. d. Conchyl. I. Bd., p. 302), welcher Irrthum hiemit berichtigt ist. Die Species charakterisiren die weit abstehenden starken Rippen von allen anderen. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 14 Millim., Breite 16 Millim. Zahl der Umgänge 4. Natica (Narica) acuti-costata Klipstein sp. Tab. XXII, Fig. 10. 1845. Naticella acuti-costata Klipst. Östl. Alpen, p. 199, Tab. XIV, Fig. 4. 1849. Natica acute-costata d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1852. Naticella acute-costata Gieb. Deutschl. Petref. p. 549. N. testa rotunda globosa, spira prominente, anfractibus convexis, suturis dıstinetis, apertura ovali labio simpliei, labro angusto, umbilico angusto profundo, facie costiis crebris strüisque subtilissimis longitu- dinalibus ornata. Die Schale ist rund kugelig, das Gewinde steht deutlich vor, die Umgänge sind gerundet, dureh die Nähte deutlich getrennt. Der letzte Umgang ist bauchig, die Mündung gross eiförmig, die Aussenlippe scharf und einfach, die Innenlippe schmal, den engen tiefen Nabel ein wenig versteckend. Die Oberfläche der Schale ist mit zahlreichen scharfen Längsrippen geziert, die jedoch nicht so hoch sind, wie bei der vorher beschriebenen Art, dazwischen gewahrt man sehr feine Zuwachsstreifen. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch den viel engeren Nabel, so wie auch durch die schwä- cheren doch zahlreicheren Rippen. Originalexemplare im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9 Millim., Breite 11 Millim. Zahl der Umgänge vier. Natica (Narica) costata Münster sp. Tab. XXII, Fig. 11, 12. 1841. Naticella costata Münst. Beitr. IV, p. 101, Tab. X, Fig. 24. 1845. Naticella arcte costata Klipst. Östl. Alp. p. 200, Tab. XIV, Fig. 7. 1848. Natica turrita E. Corn. Tirolo merid. p. 48, Tab. III, Fig. 18. 1849. Natica arcte costata d’Orb. Prodr. I, p. 188. 1349. Natsca costata d’Orb. Prodr. I, p. 189. 44 Gustav O0. Laube. 1850. Naticella costata Hauer. Über die vom Bergrathe Fuchs gesammelten Petref. a. d. Vent. Alp. p. 9, Tab. III, Fig. 12—15. 1852. Naticella costata Gieb. Deutschl. Petref. p. 549. 1852. Naticella arcte-costata Gieb. Deutschl. Petrf. p. 549. ?1861. Natica costata Seeb. Trias von Weimar, Zeitschr. deutsch. geol. Ges. p. 641, Tab. XV, Fig. 7. 1864. Natica costata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. N. testa rotunda globosa, spira parum elevata, anfractibus convexis suturis incisis; apertura magna rotun- data, umbilico magno, facte costis fortibus inaequalibus ornata. Unter diesem Namen möchte ich jene weit verbreiteten, daher viel gekannten Steinkerne vereinigt wissen, welche sich nicht in den eigentlichen Schichten von St. Cassian, sondern in den älteren darunter liegen- den mit Ceratites cassianus Quenst. finden, und die alle durch die starken Rippen charakterisirt sind. Die meist zusammengedrückten Exemplare lassen auf eine kugelige Form mit wenig vortretendem Gewinde und tiefen Nähten schliessen. Die Mündung ist weit und rund, der Nabel durch einen tiefen runden Trichter ange- deutet. Die Zahl der Rippen schwankt, und es lässt sich durchaus keine sichere Unterscheidung darnach treffen, da alle weiteren Hilfsmitteln zur Trennung fehlen. Ich habe die Art desshalb hier eingereiht, weil sie häufig in der alpinen geologischen Literatur eitirt wird, und um eine möglichst genaue Zeichnung hier auf- zunehmen. Alberti eitirt in einer etwas unklaren Weise eine Natica, die vielleicht hierher gehört; nach seiner Annahme sollten N. striato-costata Münst. und N. acutr-costata Klipst. identisch sein, dies habe ich jedoch in den vorhergehenden Zeilen deutlich widerlegt, möglich dass seine Species mit der aus den Werfener Schiefern identisch ist, wie diese auch Seebach a. a. O. mit jener aus der Trias von Weimar identisch fand. Berger (Die Versteinerungen des Schaumkalkes am Thüringen Wald. Jahrb. Leonh. und Bronn, 1860, p. 196 ff.) beschreibt eine N. costata, die viel kleiner ist, wohl auch Rippen trägt, aber ob sie identisch mit der Münster’schen Species sei, muss ich dahin gestellt sein lassen; es ist gewiss bei der Vergleichung der Abbildungen dann leicht die Sache sicher zu stellen. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. | Grösse der abgebildeten Exemplare: a. Höhe 11 Millim., Breite 16 Millim.; d. Höhe 17 Millim., Breite 23 Millim. ” Zahl der Umgänge vier. Genus DESHAYESIA Raulin 1844. \) Deshayesia globulosa Klipstein. Tab. XXII, Fig. 11. 1845. Natiea globulosa Klipst. Östl. Alp. Tab. XIII, Fig. 13. 1849. Natica globulosa d’Orb. Prodr. I, p. 138. 1852. Natica cassiana Gieb. Deutschl. Petr. p. 546 ex parte. 1866. Natica globulosa Lbe. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Juniheft. D. tosta ovata obliqua ; spira prominenti, anfractibus convexiusculis, suturis planis, dıstinctis, facie strüs inerementahbus rugosa, apertura semilunarı angusta, labro acuto simpliei, labio calloso dentibus duobus | prominentibus, umbilico tecto. Die Schale ist eiförmig schief gerundet, die Windungen treten deutlich vor, die Umgänge sind sehr wenig ü gekrümmt, fast gerade, die Nähte sehr seicht doch scharf geschnitten. Die Oberfläche ist durch unregelmässige Zuwachsstreifen rauh, die Aussenlippe ist gerundet, scharf und einfach, die innere bedeckt mit einer starken halbrunden weit ausgebreiteten Callosität den Nabel ganz vollständig und ragt mit zwei starken Zähnen weit in die halbmondförmige, ziemlich enge Mündung hinein. Diese letzteren, so wie die enge Mündung bilden den eonstanten Unterschied zwischen den im Äusseren oft sehr ähnlichen Natica-Arten von St. Cassian. Das Genus Deshayesia, dessen älteste Vertreter man bisher aus dem Eocän kannte, ist sohin weit älter ' und dürfte sieh wohl mit der Zeit auch in den zwischenliegenden Gliedern der Erdrinde nachweisen lassen, doch erschwert die Ähnlichkeit der Form mit Natica und die oft undeutliche Mundöffnune die sichere Stellung mancher Arten. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 45 Chenul. e. reiht das Genusbei Ner:topsrs an, mir scheint es jedoch nach seinem ganzen Aussehen näher zu Natzca zu gehören, denn der ganze wesentliche Unterschied dieser beiden Geschlechter liegt in der gefalteten oder gezahnten Innenlippe, welche dieses hat. Ich habe daher das Genus schon hier aufgenommen. Im Auszug in den Si'zungsberichten der kais. Akademie steht diese Speeies unter Natzca, welcher Fehler hiemit verbessert wird. Die Art ist sehr häufig. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares a: Höhe 9 Millim., Breite 8 Millim., # Höhe 6-3 Millim., Breite 6 Millim. Zahl der Umgänge 4 bis 5. Genus PTYCHOSTOMA Laube. (tög Falte sröux Mund.) Ch. G. Testa ovalis fortis; spira prominens acuta; apertura ovalıs, labium simplex sinuatum, labrum angu- stum parum reflexum infra callosum, umbilieus angustus plus minusve tectus, anfractus destineti plus minusve convexi, anfractus ultimus penultimum bis superans, facies streis inerementalibus ornata, quae flexuosae, supra V seriptae, retractae sunt. Die Schale ist oval, im Umriss und Bau an Littorina erinnernd, fest und glänzend, ziemlich stark, die Windungen ragen übereinander vor und die mehr oder weniger gerundeten Umgänge sind durch deutliche Nähte von einander scharf geschieden. Die Mündung ist eiförmig, unten zugerundet oben zugespitzt; die Aussenlippe ist einfach scharf, oben buchtig zurückgezogen; die Innenlippe ist schmal und dünn, unten ein wenig in eine callose Lammelle erweitert, etwas zurückgeschlagen, der enge Nabel wird davon mehr oder weniger verdeckt; der letzte Umgang ist etwa zweimal höher als der vorhergehende. Die Oberfläche ist mit zahlreichen Anwachsstreifen bedeckt, welehe der Gattung das charakteristische Ansehen geben. Es sind dies Linien, welehe auf der oberen Hälfte der Windung V-förmig, mehr oder weniger winklig zurückgezogen sind, analog der buchtigen Mundfalte. Vergleichen wir das neue Genus mit anderen verwandten, so finden wir folgende Unterschiede. Von Pleurotoma untercheidet es sich dureh den gänzlichen Mangel der diese Gattung charakterisirenden Canales (Ausguss), und durch den Mangel der spindelförmigen Gestalt. Wissmann, welcher die ersten zwei Species autstellte, reihte sie bei Nafzca ein, doch entspricht die Faltung und die Mundform diesem Genus gar nicht, ich selbst hatte daher die Species vorläufig bei Acteonina eingeschoben; dass ich damit nicht auf dem riehtigen Wege war, zeigten mir mittlerweile zugekommene gute Exemplare, denn auch hier unterscheidet die Bucht im äusseren Mundsaum, wie auch der Mangel der umgeschlagenen faltigen Innenlippe, und das weit freiere Gewinde. Das neue Genus wird zunächst wohl neben Natica zu gruppiren sein. Bis jetzt scheint es lediglich auf die wenigen unten beschriebenen Species beschränkt zu sein, und mit diesen zugleich auf die Schichten von Heiligenkreuz, für welche sie durch ihr häufiges Vorkommen charakteristisch sind. Leider ist die Mehrzahl nur als Steinkern vorhanden oder doch so abgerollt, dass man wenig oder gar nichts von der Oberfläche der der Schale wahrnehmen kann. Doch dürfte das Genus auch in anderen Triasschichten Vertreter haben. Als Typus für das Genus ist zunächst Ptymostoma pleurotomoides Wissmann aufzustellen. Piychostoma pleurafomoides Wissmann sp. Tab. XXVI, Fig. 4. 1841. Natica (Ampullaria) pleurotomoides Wissm. bei Münst. Beitr. IV, p. 21, Tab. 16, Fig. 9. 1864. Acteonina pleurotomoides Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. P. testa ovali fortı, spira elevata, anfractibus convexiuseulis,, suturis distinctis, anfraetu ultimo parum inflato, apertura ovali', labio simplei, labro angusto, parum calloso, umbelicum tegente, reflewo, strüis ineremen- talibus anguloso-retractis media anfraetus parte incrassatıs. Die Schale ist eiförmig, ein wenig gespitzt, die Windung ragt weit vor, die Umgänge sind zugerundet, in der Mitte ziemlich eben; die Nähte erscheinen tief eingeschnitten. Die Mündung ist eiförmig, oben in eine Spitze ausgezogen die Aussenlippe ist einfach, die innere schmal zurückgeschlagen, wenig callos, der Nabel t6 Gustav O0, Laube, wird von ihr ganz bedeckt. Der letzte Umgang ist etwa zweimal so hoch als der vorletzte. In der Mitte des- selben gewahrt man eine wulstige Erhöhung, die selbst an Steinkernen zu erkennen ist; an dieser Stelle pflegen die an der Hinterseite scharf winklig nach rückwärts gezogenen Zuwachsstreifen sich bündelweise zu verdicken, so dass hier kurze dieke Rippen zum Vorschein kommen. Münsters Abbildung ist in dieser Beziehung etwas ungenau, da diese Rippen dort wie Gruben aussehen. Die Art ist ziemlich häufig und von den anderen leicht durch die mittlere Wulst und die darauf vorkom- menden Rippen zu unterscheiden. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 17 Millim., Dieke 12-3 Millim. Convexer Spiralwinkel 70°, Nahtwinkel 50°, Zahl der Umgänge 7. Piychostoma Sanctae Crucis Wissmann sp. Tab. XXVI, Fig. 5. 1841. Natica (Ampullaria) Sanctae eruess Wissm. bei Münster. Beitr. IV. p. 21, Tab. 16, Fig. 8. 1864. Acteonina Sanetae Crueis Laub. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. P. testa ovalı' acuta, spira elevata, anfractibus convenis, suturis incisis, anfraetu ultimo inflato, apertura ovalı magna, labro angusto calloso, umbilico angusto aperto, striis incrementalibus flexuoso-retractlis, non incrassatts. Die Form der Schale ist eiförmig, hinten zugespitzt; das Gewinde steht weit vor, die Umgänge sind stark eonvex und durch tief eingeschnittene Nähte von einander geschieden, der letzte Umgang ist kuglig aufgeblasen, etwas mehr als zweimal so stark wie der vorletzte, die Öffnung ist weit eiförmig, der Nabel offen eng und tief, die Innenlippe schmal, hinten wenig callos. Die Zuwachsstreifen sind weniger scharf winklig wie bei der vorigen Art nach rückwärts gezogen, sondern sie verlaufen mehr in einer verkehrt S-för- migen Krümmung über die allerseits gleiche Schale. Die Species unterscheidet sich von der vorigen durch eine etwas bauchigere Form, die weniger winkeli- gen Zuwachsstreifen durch den Mangel einer Mittelwulst und der der vorigen zukommenden Rippen. Sie kömmt mit jener gleich häufig vor und unterscheidet sich sehon dureh ihren glatten Steinkern. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse der abgebildeten Fxemplare: Höhe 19 Millim.» Dieke 15:6 Millim., Höhe des letzten Umgangs 12 Millim. Spiralwinkel 85° Nahtwinkel 50°, Zahl der Umgänge 6. Piychostoma gracile Laube. Tab. XXVI, Fig. 6. P. testa ovali,, spira elevata, anfractibus fere planıs angulosis, suturis incisıs, anfractibus prope suturas media- que parte nodosıs, striüs incrementalibus acute-retractis, apertura ovalı-angulosa, labro lato calloso umbilreo tecto. Die Schale ist eiförmig, fast einem Rhombus im Umrisse gleich, das Gewinde steht weit vor und spitzt sich zu, die durch tief eingeschnittene Nähte scharf von einander abgesetzten Umgänge sind fast eben und brechen sich ober der Mitte unter einem stumpfen Winkel. Der letzte Umgang ist etwa zwei- und einhalb- mal so hoch als der vorhergehende: er zeigt wie die früheren an der Naht rundliche, ungleiche nach rück- wärts gebogene Höcker, eine gleiche Reihe soleher, doch nach vorne gebogen, auf der scharfen etwas vor der Mitte des letzten Umganges gelegenen Mittelwulst. Zwischen diesen beiden Knotenwulsten liegen die ziem- lich scharf nach rückwärts gezogenen Zuwachslinien. Die Mündung ist oval, die Innenlippe ziemlich breit callos, der Nabel von ihr ganz verdeckt. Die Art unterscheidet sich wesentlich durch die beiden Höckerreihen von den anderen Arten, daneben von der ersten durch die deutlichere Mittelwulst und die runden Höcker darauf. Sie scheint selten zu sein. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 47 Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 18 Millim., Dieke 12-8 Millim., Höhe des letzten Umganges 12 Millim. R. Spiralwinkel 67°, Nahtwinkel 45°, Zahl der Umgänge 7. Genus SCALARIA Lamarek 1801. Scalaria binodosa Münster sp. Tab. XXIII. Fig. 10. 1841. Trochus binodosus Münst. Beitr. IV, p. 104, Tab. XI, Fig. 12. 18549. Trochus binodosus d’Orb. Prodr. I, p. 189. ‚ 1552. Trochus binodosus Gieb. Deutschl. Petref. p. 533. 1864. Scalaria binodosa Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. S. testa conıca anfractibus fere planis suturis profundissimis disjunetis; costis binodosıs longitudinalihus, levioribusque spiralibus binis, bası trınis ornata; apertura rotunda peristomio inerassato, wmbilveo angusto distincto. Die Schale hat eine spitz-kegelförmige Gestalt, die Umgänge sind fast flach, nur an den Rändern gebogen, durch sehr tiefe Nähte von einander getrennt, so dass es fast den Anschein haben möchte, dass dieselben freie seien. Die Oberfläche derselben ist mit 8—10 starken zweiköpfigen Knotenrippen bedeekt, welche wieder durch zwei scharfe Spiralrippen verbunden werden. Die Basis zeigt drei solche scharfe Spiralleisten. Die Mündung ist kreisrund, das Peristom wulstförmig, ein kleiner enger Nabel ist deutlich wahrnehmbar. Man muss von der Species viele Exemplare gesehen haben, um ein klares Bild davon zu bekommen. Gewöhnlich sind die Individuen dicht mit Kalkmasse überzogen, welche nur die dicken Knoten wahrnehmen lässt, während die sonst kräftige Seulptur ganz verdeckt bleibt; so ist auch ein Individuum mit erhaltenem Mundrand eine Seltenheit, es sind mir bislang zwei einzig gute vorgekommen, die deutlich jenes den Sealarien eigenthümliche Peristom zeigten. Hat man aber ein gutes Exemplar zur Hand, dann kann man nieht länger im Zweifel sem, dass dies wirklich eher eine Scalaria als ein Trochus sei, an den kaum das kegelförmige Gewinde erinnert. Es wird also gewiss richtiger sein die Species hier aufzuführen als bei dieser Gattung. Die Speeies ist übrigens eine der häufigeren Formen unter den St. Cassianer Versteinerungen. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Basisdurchmesser 6 Millim. Spiralwinkel 48°, Nahtwinkel 45°, Zahl der Umgänge 7. Scalaria venusta Münster. Tab. XXIII, Fig. 3. 1841. Scalaria venusta Mlünst. Beitr. IV, p. 103, Tab. 10, Fig. 28. 1845. Cerithium ventricosum Klipst. Östl. Alp. p. 182, Tab. 11, Fig. 34. 1849. Phasianella venusta d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1849. Oerithium subventrieosum d’Orb. Prodr. I, p. 196. 1852. Cerithium ventrieosum Gieb. Deutschl. Petref. p. 496. 1852. Scalaria venusta Gieb. Deutschl. Petref. p. 544. 1864. Scalaria venusta Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. S. testa eonica, anfractibus rotundis, suturis ineisis distinctis, anfractibus costıs fortibus lineisque spiralibus subtilibus ornata. Peristomio magno expanso, labro dupliei anguloso, umbilico haud spectabalt. Die Schale ist thurmförmig, wenige durch tiefe Nähte getrennte Umgänge zeigend, diese sind bauchig gerundet, mit starken gebogenen Rippen bedeckt, über welche wieder feine Spirallinien laufen. Der Mund erweitert sich bedeutend, fast an Strombus erinnernd, ein zweifaltiges Peristom umgibt denselben. Der Nabel liegt dahinter versteckt. Die Speeies scheint sehr selten zu sein, indem mir ausser Münsters Originalexemplaren nur noch wenige weitere bekannt wurden. Da bei keinem mir zu Gebote stehenden, grösserem Exemplare der Mund, ganz erhalten war, und das einzige, welches ich besass, bei dem Versuch die Spindel zu präpariren in unrettbare Trümmer ging, konnte ich nur nach den Mundrändern mikroskopisch kleiner Exemplare schliessen. Es liegt 48 Gustav OÖ. Laube. mir die Annahme sehr nahe, dass diese Species als selbstständiges Geschlecht aufgefasst werden müsse, zu- mal mir eine weitere ganz nahe verwandte Species in einem leider schlecht erhaltenen Exemplare vor Augen kam, welche viel übereinstimmende Merkmale mit dieser besass, sich aber doch wesentlich von dem was wir bis jetzt Scalara zu nennen pflegen unterschied. Bei dem schlechten Materiale weiss ich jedoch nichts be- stimmtes zu sagen, und überlasse es der Zukunft, genauere Aufschlüsse darüber zu geben. Für den Augen- bliek sei es gestattet, die Species hier bei Scalarca zu lassen. Klipstein beschreibt ein Exemplar mit verbrochenem Mundrand als Oerithrum ventricosum, welches hiermit beigezogen wird. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 11 Millim., Breite des letzten Umganges ohne den Mund 5 Millim. Spiralwinkel 40°, Zahl der Umgänge 6. Scalaria spinulosa Klipstein sp. Tab. XXIII, Fig. 2. 1845. Cerithium spinulosum Klipst. Östl. Alp. p. 183, Tab. XII, Fig. 1. 1849. Cerithium spinulosum d’Orb. Prodr. I, p. 198. 1852. Cerithium bisertum Gieb. (non Münst.) Deutschl. Petref. p. 496 ex parte. S. testa turrita, anfractibus profundis, suturis rotundis distinctis, apertura rotunda, peristomio angusto circumdata, facıe liners fortibus spinosis costisque obliquis ornata umbilico angusto. Die Schale ist thurmförmig aufgerollt, die Umgänge sind rund, durch sehr tiefe Nähte von einander getrennt, mit zwei scharfen Spiralleisten versehen, über welche entfernt stehende noch stärkere schräge Quer- streifen setzen, die sich auf den Leisten zu dornigen Spitzen erheben. Die Basis ist schwach gewölbt eng genabelt mit drei scharfen Spiralstreifen. Die Mündung ist rund mit einem schmalen Peristom umgeben. Klipstein hielt die Art, von der er die Mündung nicht kennen lernte, für ein Cerzthinum, schon die dünne Schale würde dieser Annahme widerstreiten. Das Peristom und die Art der Aufrollung lässt jedoch keinen Zweifel über die richtige Stellung der Art. Die Art ist der Se. binodosa sehr nahe verwandt, doch unterscheidet sie sich wesentlich durch die schlankere Form, wie auch durch die runden Umgänge und tiefen Nähte. Sie ist nicht häufig. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Dieke 8 Millim. R. Spiralwinkel 36°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 6. Genus COCHLEARIA Braun 1841. Cochlearia carinala Braun. Tab. XXIII, Fig. 15. 1841. Cochlearia carinata Braun bei Münster. Beitr. IV, p. 103 Tab. 10 Fig. 27. 1849. Rissoa subcarinata d’Orb. Prodr. I, p. 183. 1847. Chylocyelus carinatus Bronn Lethea II, p. 75, Tab. 12, Fig. 12. 1352. Ohyloeyelus earinatus Gieb. Deutschl. Petref. p. 531. 1855. Cochlearia carinata Pietet Traite de palaeontologie III, p. 60, Tab. LVIII, Fig. 39. 1359. Oochlearia carinata Chenu Manuel conch. p. 318. Ü. testa turriformi, forti; anfractibus carınatıis angulatıs, suturis subtilibus, peristomio erasso expanso, mar- gine rugoso, apertura rotunda. Die Schale ist thurmförmig gewunden, sehr stark, die Umgänge sind eckig, in der Mitte mit einem schar- fen Kiel versehen, der in der Mitte gefurcht ist, oberhalb desselben etwas ausgehölt, unterhalb ein wenig gekrümmt und mit feinen Spirallinien bedeckt, die Nähte sind ganz fein; das Peristomium ist ganz kreisför- mig und sehr diek breit scheibenförmig ausgebreitet, der Rand runzelig gefaltet nach hinten übergeschlagen, das Innere glatt, der Mund ist vollkommen kreisförmig. Die Fauna der Schichten von St. Cassıan. 49 Chenul.c. hat das Genus Cochlearia bei Turritella eingereiht. Mir scheint Münsters Ansicht, dass das Genus in die Nähe von Scalaria gehöre, die viel richtigere; denn dafür sprieht der ganze Habitus, und entschieden die Gestalt des Peristoms. Bronn sah sich bemüssigt, statt des Namens Cochlearra, der schon von den Botanikern gebraucht wurde, Chyloeyelus in Vorschlag zu bringen, Ich möchte mir erlauben, in dieser Beziehung ganz der Ansicht Agassiz’ beizupflichten, die er bei der Anwendung von Triyonia und Lyriodou ausspricht (vergl. Agassiz M&moire sur les Trigonies, p. 2, Note 1), und darnach den älteren Namen Obea- /earia aufrecht erhalten wissen, da ja wohl Niemand Pflanze und Schalthier verwechseln wird, und ebenso schwerlich sich eine kreuzblüthige Cochlearia in versteinerungführenden Schiehten sich finden dürfte. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt (5) und des k. k. Hof-Mineralien- kabinets (a). Grösse des abgebildeten Exemplares: a Höhe 31 Millim., Breite über dem Mund 9 Millim., Höhe der Mund- scheibe 11 Millim., 3 Höhe 20-3 Millim., Breite über dem Mund 9 Millim., Höhe der Mundscheibe 10-3 Millim. Convexer Spiralwinkel an a gemessen 29°, Zahl der Umgänge bei a 8, bei 5 4'/,. Cochleuria Braunii Klipstein. Tab. XXIII, Fig. 4. 1845. Cochlearia Braunü Klipst. Östl. Alp. p. 206, Tab. XIV, Fig. 27. 1849. Rissoa Braundi d’'Orb. Prodr. I, p. 183. 1852. Chyloeyelus Braunü? Gieb. Deutschl. Petref. p. 531. C. testa turriformi forti, anfractibus angulosıs parum ceurvatis, media parte carına nodosa ornata, suturıs subtilibus, apertura rotunda, peristomto eirculari, umbilieo conspieuo. Die Art ist viel kleiner als die frühere, thurmförmig gewunden, hinten ziemlich schnell eingezogen. Die Umgänge haben in der Mitte einen Kiel mit runden Knoten besetzt, von dem aus sie sich oben und unten etwas abrunden, der letzte Umgang lässt auf der Vorderseite noch eine zweite Knotenreihe wahrnehmen. Das Peristom ist schwächer als bei der vorigen Art, in der Mitte mit einer Furche versehen, so das es zweitheilig aussieht, es ist nicht vollkommen kreisrund, sondern legt sich unten mit einem schwächeren Theil an die letzte Windung an. Die Mündung ist vollkommen kreisrund. Der Nabel ist enge und hinter dem Peristom und der letzten Windung angedeutet. Die Art unterscheidet sich von der früheren, durch den knotigen Kiel so wesentlich, dass man sie nieht für eine Jugendform der früheren Art ansehen kann. Klipstein l. c. gibt diesmal von der Species eine sehr genaue Abbildung und Beschreibung, nur kann ich bei den mir vorliegenden Exemplaren das von ihm bemerkte umgeschlagene Peristom nicht wahrnehmen. Scheint wie die frühere Art sehr selten zu sein. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 6 Millim., Breite über dem Mund 3 Millim., Höhe der Mund- scheibe 3 Millim. Convexer Spiralwinkel 40°. ACTEONINA d’Orbigny 1847'). Acteonina scalaris Münster sp. Tab. XXI, Fig. 6. 1841. Tornatella scalaris Münst. Beitr. IV, p. 103, Tab. 10, Fig. 26. 1845. Tornatella scalaris var. striata Klipst. Östl. Alp. p. 205, Tab. 14, Fig. 20. 1845. Tornaiella abbreriata Klipst. Östl. Alp. p. 205, Tab. 14, Fig. 25. 1849. Acteonina scalaris d’Orb. Prodr. I, p. 187. !) Capellini hat in seinen Fossili infraliassiei della Spezzia statt Acteonina den Namen Orthostoma Desh. eingeführt, letzterer wurde jedoch schon 1831 von Ehrenberg an ein Turbellarien-Genus, und selbst 1838 neuerlich an ein Nautilen-Genus vergeben, ist also nicht zu erneuern. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. 03 50 Gustav 0. Laube. 1552. Tornatella scalaris Gieb. Deutschl. Petref. p. 515, 516. 1564. Acteonina sealaris Lbe. Bemerk. im Jalırb. d. geol, Reichsanst. p. 410. Al. testa ventricosa, spira elevata, anfractibus angulosis parte superior. rıimosıs, superius inferiusque excavata, apertura elongata antice dilatata, labio simpliei prominulo, labro angusto glabro. Die Schale ist etwas bauchig, das vorstehende Gewinde hebt sich treppenförmig ab, indem die Umgänge oben mit einer Wulst versehen sind, unter wie ober welcher, also hier auf der schmalen Seite des Umganges, sie sich einbuchten, so dass beiderseits eine Rinne entsteht. Der letzte Umgang ist etwas grösser als die übrigen mit einander, auf demselben gewahrt man feine Zuwachsstreifen, sonst sind die Schalen glatt. Die Mündung ist lang gestreckt, unten erweitert, die Aussenlippe scharf vorgezogen, vorne zurückgebogen und in einem Saum in die glatte, schmale Innenlippe übergehend. Die Species ist ziemlich häufig, jedoch selten mit dem Mundrande erhalten. Auf ein Exemplar, welches seinen letzten Umgang verloren und durch den weiter vorstehenden Kiel und tiefere Einschnürung ein etwas tremdartiges Aussehen erhalten hat, hat Klipstein eine Species Tornatella abbreviata begründet. Man kann sich leicht von dem Faetum überzeugen, wenn man von einem ausgewachsenen Exemplare den letzten Umgang ablöst, wodurch man die Species erhält. Sie ist somit nicht haltbar und muss hier beigezogen werden. Öriginalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 6-8 Millim., Breite 4 Millim., Höhe des letzten Umganges 4 Millim. Spiralwinkel 45°. Acteonina alpina Klipstein sp. Tab. XXIII, Fig. 7. 1845. Oliva Alpina Klipst. Östl. Alp. p. 205, Tab. 14, Fig. 25. 1849. Acteonina Alpina d’Orb. Prodr. I, p- 137. 1852. Oliva Alpina Gieb. Deutschl. Petref. p. 513. 4A. testa eylindrica, spira parum elevata, anfractibus parvulis excavatıs, ultimo anfractu elongato, parum rimoso, facie ströüs inerementalibus subtilissimis ornata, apertura elongata angusta, labio simpliei acuto protracto antice recurvato, labro angusto. Die Schale ist eylindrisch eiförmig, die Umgänge stehen nur in einem kurzen Gewinde vor und sind mit einem schwachen Wulst gekrönt, auf der Oberseite tief, auf der Umgangseite weniger ausgehölt, sie setzen wie bei der vorigen Species treppenförmig von einader ab. Der letzte Umgang ist mehr als zweimal so hoch als die übrigen zusammen, man sieht auf ihm feine etwas nach vorn gebogene Anwachsstreifen. Die Mündung ist lang und schmal, unten schwach erweitert, die Aussenlippe ist scharf, etwas vorgezogen, oben zurück- gebogen und stösst in einem schwachen Saum mit der schmalen Innenlippe zusammen. Die Species erinnert sehr an Oylindrites Morris et Ly. (Morris et Lycett 1850. Mollusca ofthe Great Oolith I. Univalves p. 98) doch kann ich daran weder die charakteristischen Falte der Innenlippe erkennen, noch scheint mir die Wulst der Windungen bei vorliegender Species für Oylindr:tes zu sprechen, da die durch Morris und Lycett bekannt gemachten Arten alle schräge abfallende Windungen haben, während sie hier wie bei der vorigen Species oben ausgehölt sind. Die Art ist viel seltener als die frühere, sie unterscheidet sich von ihr durch das beiweitem kürzere Gewinde, sowie durch den verhältnissmässig viel längeren letzten Umgang. Öriginalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 6 Millim., Breite 3-8 Millim., Höhe des letzten Umganges 4-5 Millim. Spiralwinkel 65°, Zahl der Umgänge 5—6. Aclteonina subscalaris Laube. Tab. XXIII, Fig. 8. A. testa turriformi paulım ventrieosa, spira elevata, anfractibus complurıbus angulatıs wıx carınatıs, apertur@ ovalı elongata, antice parum dilatata, labio prominulo simplier, labro angusto, glabro. Die Fauna der Schichten von St. Casstan. 5 Schale thurmförmig, perspeetivähnlich ausgezogen, die Umgänge ziemlich breit, deutlich von einander abgesetzt, durch eine Kante rechtwinklig in einen ebenen kürzeren und senkrechten längeren Theil abgetrennt. Der letzte Umgang ist etwa so hoch, als die übrigen miteinander, die Schale ist platt, nur der letzte Umgang zeigt unregelmässige Zuwachsstreifen, die Mündung ist schmal, in die Länge gezogen, vorn etwas verbreitert hinten zu schmäler. Die Aussenlippe ist scharf und etvras vorgezogen, die innere schmal und glatt, ohne Falten. Die Art ist mit A. scalaris Münst. sehr nahe verwandt. Ich wollte sie erst nicht trennen, doch bewogen mich später zwei Umstände dazu, eine Trennung vorzunehmen. Erstlich ist bei A. subscalar.s die Spirale viel mehr ausgezogen, als dies bei A. scalar.s Münst. der Fall ist, zweitens sind die Umgänge bei ersterer Species nicht so wie bei der letzteren ober und unter dem Kiele ausgehölt, sondern sie verlaufen unter einem fast rechten Winkel in einander. Auch muss ich erwähnen, dass bei A. subscalarıs die Mündung verhältniss- mässig weniger lang ist, als bei der anderen Species. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 8 Millim., Breite 3-8 Millim., Höhe des letzten Umganges 4 Millim. Speeialwinkel 40°, Zahl der Umgänge 6. CHEMNITZIA dOrbieny 1837)). Chemnitzia Rympha Münster sp. Tab. XXIII, Fig. 9. 1841. Melania Nympha Münst. Beitr. IV, p. 94, Tab. 9, Fig. 18. 1841. Melania erassa Münst. ibid. p. 94, Tab. 7, Fig. 17. 1845. Melania Hauslabii Klipst. Ostl. Alp. p. 585. Tab. XII, Fig. 7. 1845. Melania Pupa Klipst. Ostl. Alp. p. 190, Tab. XU, Fig. 27. 1849. Chemnitzia Nympha d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Chemnitzia erassa d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Loxonema pupa d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania erassa Gieb. Deutschl. Petref. p. 556 ex parte. 1852. Melania nympha Gieb. Deutschl. Petref. p. 556 ex parte. 1864. Chemnitzia Nympha Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 407. Ö. testa turrita, anfractibus subplanis, laevibus, suturis non profundis, apertura rotundata strls ineremen- talibus inaequalibus subtilibus. Die Schale ist thurmförmig, die Umgänge zahlreich, nicht breit, fast oben nur dureh schwache, wenig vertiefte Nähte getrennt, die Oberfläche der Schale ist glatt, mit feinen, ungleichen Zuwachsstreifen bedeckt, der letzte Umgang biegt etwas stumpfkantig zur Basis um. Die Mundöffnung ist kurz oval, die Lippen einfach und scharf. Hinter dem Spindelrande gewahrt man einen engen feinen Nabel. Was nun zunächst die hier beigezogene Melanca erassa Münst. betrifft, so ist dies deshalb geschehen, weil diese Species auf vollkommen undeutliche Exemplare einer Ohemnrtzia gegründet sind. Es ist die von Münster gegebene Zeichnung von dieser Art ein reines Phantasiegebilde. Melanda Hauslabir Klipst. ist weder nach dem Text noch nach der Abbildung, die etwa eine am Munde wie an der Spitze abgebrochene Form errathen lässt, wieder zu erkennen. So viel ich errathen möchte, bezieht sich die Beschreibung auf eine etwas schmälere und kleinere Form; doch ist die -Art wohl auch nicht haltbar. Melania Pupa Klipst. ist !) Herr Professor Sandberger, mein verehrter Freund, dem ich für die warme Theilnahme, die er meinen Arbeiten jeder- zeit gewährte, zu innigstem Danke verpflichtet bin, hat mich darauf aufmerksam gemacht, es sei wahrscheinlich, dass die mesozoischen Arten, welche wir als Chemnitzien bezeichnen, von den tertiären ganz verschieden sein dürften. Ich habe in Folge dessen mein Material und was im k. k. Hof-Mineraliencabinet vorfindlich ist einer Revision unterzogen, bin aber leider ohne Resultat geblieben. Ich kann zwar die von Sandberger gehegte Vermuthung nur theilen, bin aber nicht im Stande, etwas zu ihrer Bestätigung beitragen zu können. Bei den vorliegenden Arten kommt es jedenfalls hauptsächlich auf die Entwicklung der Embryonalwindungen an, davon aber lässt sich an allem was mir zugänglich war, nichts sicheres wahrnehmen. Andere Unterschiede aufzufinden wollte mir nicht gelingen, und ich nehme daher nur Gelegenheit dies Capitel der Aufmerksamkeit anderer gelehrten Fachgenossen zu empfehlen. Für jetzt habe ich die Benennung Chemnitzia beibehalten, und nur die beiden Geschlechter Yolope/la und Loxon-ma davon abgetrennt. 52 Gustav 0. Laube. wohl auf ein etwas breitgedrücktes, daher etwas fremdartig gestaltetes Individuum von Ch. Nympha, wie das häufig vorkommt, gegründet; auf die Verwandtschaft der Species weisst schon Klipstein selbst hin. Soweit ich Vergleiche anstellen konnte, ist die Art mit gutem Grunde zu Oh. Nympha zu ziehen. Die Art ist ziemlich die grösste aller bei St. Cassian vorkommenden, ihre glatte Schale, die zahlreichen tewinde und die flachen Nähte unterscheiden sie deutlich von anderen. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: a Höhe 22 Millim., Dieke 9-3 Millim., 5 Höhe 16 Millim., Dicke 7-3 Millim. Convexer Spiralwinkel 35°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge bei a8 (letzte fehlen), bei d 8 (letzte fehlen). Chemnitzia similis Münster. sp. Tab. XXII, Fig. 10. 1841. Melania similis Münst. Beitr. IV, p. 94, Tab. 9, Fig. 20. 1845. Melania strigillata Klipst. Östl. Alp. p. 188, Tab. XII, Fig 20. 1849. Chemnitzia similis d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Loxonema strigillata d’Orb. Prodr. I, p. 187. a 1852. Melania similis Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1858. Chemnitzia similis Stopp. Petref. d’Esino p. 25, Tab. 6, Fig. 13. 1864. Maerochylus similis Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 401. ©. testa turrita, anfractibus convewiusculis, suturis laevibus,, apertura magna ovalı, labio lamelloso, str&s in- erementalbus fortioribus. Die Schale hat eine thurmförmige Gestalt, die Umgänge sind zahlreich und etwas bauchig, die Nähte wenig vertieft. Die Mündung ist gross und eiförmig, die Aussenlippe scharf, die innere bedeckt in einer dünnen Lamelle den engen Nabel. Die Oberfläche der Schale ist mit kräftigen etwas gebogenen Anwachs- streifen bedeckt. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch die convexen Umgänge, welche zugleich schmäler sind. Stoppanil.e. hat sie im Esinokalk beobachtet und bemerkte an seinen Exemplaren noch zwei schwache Kiele am oberen Umfange des letzten Umganges, welche ich jedoch an Cassianer Stücken nicht wahrnehmen konnte. Abgerollte Stücke, namentlich jüngere Individuen, ähneln der früher beschriebenen ©. Nympha sehr, doch kann man sie durch die schmäleren Umgänge unterscheiden. Sie ist weniger häufig als die vorige. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. keichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 21 Millim., Dieke 9 Millim. Spiralwinkel eonvex 31°, Nahtwinkel 68°, Zahl der Umgänge (obere fehlen) 6. Chemnitzia Plieningeri Klipstein sp. Tab. XXI, Fig. 11. 1845. Melania Plieningeri Klipst. Östl. Alp. p. 189, Tab. XII, Fig. 21. 1849. Loxonema Plieningeri d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania Nympha Gieb. Deutschl. Petref. p. 556 ex parte. 0. testa turrita, anfractibus subplanıs, suturis laevibus, apertura magna ovalı, labio angusto, strirs ineremen- talibus laewibus. Schale spitz thurmförmig, die Umgänge ziemlich flach, wenig gekrümmt, die Nähte seicht. Die Mündung ist breit oval, die Aussenlippe scharf, die innere schmal nicht lamellenförmig; ein kleiner Nabel ist sichtbar, darum ein System feiner Spirallinien auf dem letzten Umgange. Die Oberfläche der Schale ist fast glatt, und nur mit ganz feinen Zuwachsstreifen verziert. Diese, der vorigen sehr nahe stehende Art, unterscheidet sieh von jener, durch die schmäleren Umgänge, namentlich ist der letzte Umgang verhältnissmässig weniger hoch als die bei der vorigen Art, die Umgänge sind nicht so stark gekrümmt, auch ist die Zuwachsstreifung eine viel feinere. Die Art ist selten. Originalexemplare im k. k. Hof-Mineralienkabinet. Die Fauna der Schiehten von St. Cassian. 53 Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 19 Millim., Dicke 8:5 Millim. Convexer Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 30°, Zahl der Umgänge 8. Chemnitzia multitorquata Münster sp. Tab. XXIII, Fig. 13. 1841. Melania multitorguata Münst. Beitr. IV, p. 96, Tab. IX, Fig. 35. 1845. Turritella nıda Klipst. Östl. Alp. p. 176, Tab. XI, Fig. 16. 1849. Eulima multitorguata d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1852. Melania gracilis Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1364. Chemnitzia multitorguata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 407 0. testa turritelliformi, anfractıbus angustıs crebris, convewziuseulis; suturis incısıs, apertura ovato-rotundata, striis inerementahbus subtilibus. Die Schale hat die Gestalt einer Turrztella, die Umgänge sind schmal und zahlreich, dabei wenig ge- krümmt, doch erscheinen die Nähte tief eingeschnitten. Die Mündung ist eiförmig, doch nicht bedeutend hoch, so dass sie mehr rund erscheint. Die Lippen, insoweit sie sich beobachten liessen, sind schmal, die innere bildet keine Lamelle, auch ist ein Nabel nicht wahrnehmbar. Auf der Oberfläche der Schale kann man feine etwas gebogene Zuwachsstreifen bemerken. D’Orbigny stellt die Art zu Eulima; allerdings neigt die äussere Gestalt hierher, doch ist wohl in Be- tracht zu ziehen, dass die den Eulimen zukommende glatte, porzellanartige Schale hier nieht wahrgenommen werden kann. Es scheint mir so viel räthlicher, die Art bei Ohemnitzia einzureihen, zumal ihre Verwandtschaft mit den anderen hiehergehörigen Arten eine sehr grosse ist. Klipstein hat ein sehr undeutliches Exemplar als Turritella nuda beschrieben, ich ziehe den Namen hier ein. Die Art unterscheidet sich schon durch ihre turritellenähnliche Gestalt constant von den vorigen Arten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15 Millim., Dieke 6:3 Millim. Regulärer Spiralwinkel 30°, Nathwinkel 65°, Zahl der Umgänge 8. Chemnitzia Partschii Klipstein sp. Tab. XXI, Fig. 14. 1845. Melania Partschi Klipst. Östl. Alp. p. 186, Tab. XII, Fig. 12. 1845. Melania minima Klipst. Ostl. Alp. p. 186, Tab. XII, Fig. 8. 1849. Phasianella Partschii d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1849. Loxonema minima d’Orb. Prodr. I, p. 187. 57 1852. Melania obliquecostata Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. C. testa turrita, anfractibus subplanis, suturis ineisıs, apertura longa ovalı, labio lamelloso ; stris ineremen- talibus subtilibus, hinerisque spiralibus subtilissimis ornata. Die Schale hat eine thurmförmige Gestalt, die Umgänge sind weniger zahlreich, fast flach, nur an den Rändern durch die Nähte ein wenig eingekrümmt; die Mündung ist hoch eitörmig. Die Innenlippe scheint lamellos zu sein, ein Nabel ist nicht siehtbar. Die Oberfläche ist mit feinen Zuwachsstreifen bedeckt, über welche sich noch feinere nur unter der Loupe wahrnehmbare Spirallinien hinziehen. Die Art unterscheidet sich von der vorhergehenden durch die geringere Zahl der Umgänge, so wie dureh die viel höhere Mündung und die feine Spiralstreifung. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 13-3 Millim., Dieke 5 Millim. Spiralwinkel fast regulär 27°, Nahtwinkel 52°, Zahl der Umgänge 7. Chemnitzia Inrritellaris Münster sp. Tab. XXIII, Fig. 15. 1841. Melania turritellaris Münst. Beitr. IV, p. 96, Tab. IX, Fig. 36. 1849. Chemnitzia turritellaris dOrb. Prodr. I, p. 185. 54 Gustav OÖ. Laube. 1852. Melania turritellaris Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1864. Chemnitzia turritellaris Münst., Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 407. O. testa turritelliformi, anfractibus subplanıs, suturis incisis, apertura ovato-rotundata. Die Schale hat die Gestalt einer Turrztella, die Umgänge sind in der Mitte eben, nur an den Rändern durch die tief eingeschnittenen Nähte etwas gekrümmt, die Umgänge nehmen langsam an Stärke zu, der letzte ist dem vorletzten fast gleich, die Mündung ist gerundet eiförmig, ein Nabel ist nicht wahrnehmbar. Die Oberfläche bedecken stärkere und schwächere Auswachsstreifen. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch die verlängerte Gestalt, von der ihr sehr verwandten Oh. multitroguata durch weniger zahlreiche Umgänge und die mehr ebene Form derselben. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 11-5 Millim., Dieke 4-8 Millim. R. Spiralwinkel 27°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 7. Uhemmüzia Dunkeri Klipstein sp. Tab. XXI, Fig. 16. 1845. Melania Dunkeri Klipst. Östl. Alp. p. 189, Tab. XII, Fig. 23. 1845. Melania acute-striata Klipst. Ostl. Alp. p. 188, Tab. XII, Fig. 19. 1849. Loxonema Dunker: d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1849. Loxonema acute-striata d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania acutestriata Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1855. Chemnitzia aeutestriata Stopp. Esino, p. 26, Tab 7, Fig 1. Ch. testa elongata turritelliformi', anfraetibus planıs, suturis sublaevibus, apertura anguloso-rotundata; strüs incrementalibus fortiorıbus laeworıbusque ornata. Die Schale ist lang turritellenförmig ausgezogen, die Umgänge sind schmal und sehr zahlreich, fast eben, die Nähte nur wenig eingesehnitten, die Mundöffnung ist rund, fast winkelig, die Innenlippe bildet einen | schmalen Wulst, die äussere ist scharf, ein Nabel ist nicht zu sehen. Die Oberfläche der Schale ist glänzend mit zahlreichen ungleichstarken, etwas bogig gekrümmten Anwachsstreifen verziert. | Die grosse Ähnlichkeit zwischen M. Dunkeri Klipst. und M. aeute-striata hebt Klipstein selbst hervor; ich halte beide für vollkommen identisch, da die starken Streifen, welche die aeute-striata von allen Cassianer Arten auszeichnen sollen, auch bei anderen Arten vorkommen, und sonst die Übereinstimmung nach der Abbildung, so wie nach dem Text trotz der Unterschiede, die da angeführt werden, augenscheinlich ist. Die Art unterscheidet sich von der früheren durch ihre viel gestrecktere Form und die schmalen Umgänge, wie auch durch die Gestalt der Mündung. . Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 16-5 Millim., Dieke 6 Millim. Spiralwinkel 25°, Nathwinkel 63°. Chemnitzia longissima Münster sp. Tab. XXV, Fig. 3. 1841. Melania longissima Münst. Beitr. IV, p. 95, Tab. 9. Fig. 24. 1841. Melania Konninkeana Münst. Beitr. IV, p. 95, Tab. IX, Fig. 1341. Melania angusta Münst. Beitr. IV, p. 95, Tab. 9, Fig. 30. 1845. Melania tenuissima Klipst. Östl. Alp. p. 191, Tab. XII, Fig. 32. 1849. Bulima longissima d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Eulima angusta d’Orb. Prodr. I, p. 183. 1849. Eulima Konnickeana d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Chemnitzia tenwissima d’Orb. Prodr. I, p. 186 1852. Melania longissima Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1852. Melania perversa Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1858. Chemnitzia longissima Stopp. Esino, p. 26, Tab. 7, Fig. 2. 1364. Chemnitzia longissima Lbe. Bemerk im Jahrb. d. geol. Reichsanst. 152 or >11 (sb! Die Fauna der Schichten von St. Cassıan. 0. testa elongata turritelliformi, anfraetübus erebris planis, suturis laevissimis, apertura orato-rotundata, umbilico parvo. Die Schale ist lang turritellenförmig ausgezogen, die Umgänge sind sehr zahlreich und schmal ganz eben, die Nähte kaum vertieft zu nennen. Die Mündung ist rund-eiförmig, die Innenlippe bildet eine kleine Wulst, hinter welcher sich ein sehr enger Nabel wahrnehmen lässt. Die Schalenoberfläche ist glatt und glän- zend und zeigt nur hie und da gebogene Anwachsstreifen. Von der Identität der Münster’schen drei Arten: M. longissima, Konninckeana und angusta habe ich mich an Münsters Originalexemplaren überzeugt. Die Zeichnung bei Münster zeigt zu tief eingesehnittene Nähte. Besser ist Klipsteins Zeichnung von M. tenuwissima einer offenbar hiehergehörigen schmäleren Form, die nach einem schlechten Bruchstück angefertiget wurde. Bezüglich des Durchmessers lassen sich viele dünne und dicke Varietäten unterscheiden, wie das bei allen ähnlichen Formen der Fall ist, ohne dass man im Stande ist die Species scharf als solche auseinander zu halten. Bei den meist unvollkommenen Bruchstücken, welche davon vorkommen, scheint es am gerathensten, dieselben unter einen Namen zusammen zu fassen. Die Art unterscheidet sich von den übrigen durch ihre beträchtliche Länge und die sehr seichten Nähte. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgehildeten Exemplares: Höhe 17 Millim., Dieke 7 Millim. Muthmasslicher Spiralwinkel unter 20°, Nahtwinkel 70°. Chemniizia reflexa Müuster sp. Tab. XXIII, Fig. 17. 1841. Turritella reflewxa Münst. Beitr. IV, p. 118, Tab. XII, Fig. 8. 1845. Melania faleifera Klipst. Östl. Alp. p. 188, Tab. XI, Fig. 18. 1845. Turritella Jägeri Klipst. Östl. Alp. p. 175, Tab. XT, Fig. 5. 1849. Chemnitzia reflexa d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Cerithium Jägeri d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1852. Melania faleifera Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 1352. Turritella refexa Gieb. Deutschl. Petref. p. 518 1864. Turritella reflexa Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. ge Ü. testa turritelliformi, anfractibus erebris planıs supra suleosis, bası viw plana, apertura anguloso-rotundata, anfractibus superioribus (juvenilibus) costulatıs, inferioribus stris reflewis inerementalibus ornata. Die Schale ist turritellenförmig gebaut; die Umgänge sind schmal, sehr zahlreich und flach, sie über- ragen jedoch einander in einer dieken Wulst auf der Oberseite. Die Mündung ist gerundet, fast viereckig, die Basis fast eben. Die ersten jugendlichen Windungen sind mit Längsrippen versehen, die jedoch bald ver- schwinden und dureh gekrümmte Zuwachsstreifen ersetzt werden, eben so wird der Wulst an den älteren Um- gängen immer schwächer, so dass alte Individuen den jugendlichen wenig mehr ähnlich sehen. Dies mag die Ursache sein, dass die Art in drei verschiedene zerfällt wurde: Klipstein beschreibt die letzten Umgänge eines grossen Individuums als Melania faleifera, ein etwas Jüngeres als Turritella Jäger:, sie gehören jedoch beide zu (. refexa. Die häufig vorkommenden abgerollten Stücke zeigen selten die Zu- wachsstreifen deutlich, bei ihnen tritt der Wulst noch mehr hervor. Die Art ist sehr zu Loxanema hingeneigt, doch glaube ich die Art, wie die Umgänge einander berühren und der übrige Bau der Schale lassen als räth- lich erscheinen, die Species hier aufzunehmen. Exemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Fig. 8, Höhe 22 Millim., Dieke 10:6 Millim. Fig 9, Höhe 17 Millim., Dieke 7 Millim. R. Spiralwinkel 20°, Nahtwinkel 70°, Zahl der Umgänge Fig. 8, 6, Fig. 9, 8. Chemnilzia supraplecta Münster sp. Tab. XXIII, Fig. 18. 1841. Turritella supraplecta Münst. Beitr. IV, p. 118, Tab. XII, Fig. 13. 1841. Turritella semiglnbra Münst. Beitr. IV, p. 118, Tab. XII, Fig. 40. 56 Gustav OÖ. Laube. 1845. Turritella supraplecta Klipst. Östl. Alp. p. 177, Tab. XI, Fig. 18. 1849. Chemnitzia cassiana d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Chemnitzia graeilis d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1849. Chemnitzia semiglabra d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1852. Turritella supraplecta Münst., Gieb. Deutschl. Petref. p. 518. 1852. Turritella semiglabra Gieb. Deutschl. Petref. p. 519. 1864. Turritella supraplecta Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. 0. testa turritelliformi, anfractibus crebris angustıs planis inferioribus glabris, superioribus erenatis, suturis laewibus, apertura rotundata. Die Schale ist lang, thurmförmig ausgezogen, die zahlreichen Umgänge sind schmal fast ganz eben, die oberen glatt, nur mit feinen schiefen Anwachsstreifen bedeckt, die oberen deutlich und scharf gekerbt. Die Mündung ist nicht bedeutend hoch und gerundet, die Basis oben wenig schräg fast eben; Nabel gewahrt man kemen. Diese Art unterscheidet sich von der vorigen, mit welcher sie die gekerbten Windungen der oberen Partie gemeinschaftlich hat, durch die flachen Windungen, welche nicht wie bei jener in einem Wulste über- einander hervortreten, sowie durch die kleinere viel zierlichere und schlankere Form. Auch diese Art ist, wie ich bei der vorigen schon bemerkte, sehr zu Loxonema hingeneigt, doch auch sie lasse ich wie jene einstweilen bei Ohemnitza untergebracht. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 8:5 Millim., Dicke 4 Millim. R. Spiralwinkel 28°, Nahtwinkel 64°, Zahl der Umgänge 8. Chemnitzia gracilis Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 11. 18541. Melania gracilis Münst. Beitr. IV, p. 95, Tab. IX, Fig. 28. 1849. Chemnitzia gracılis d’Orb. Prodr. I, p. 185. 52. Melania gracilis Gieb. Deutschl. Petref. p. 518. 58. (Chemnitzia graeilis Stopp. Esino, p. 29, Tab. 7, Fig. 11. S64. Chemnitzia gracilis Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. +10. ©. testa conıica acuta, anfractibus planıs, apertura magna ovali, facıe glabra. Die Schale ist spitz eonisch, die Umgänge sind plan, fast gar nicht oder nur, ganz schwach von einander getrennt, die Basis ist ziemlich gewölbt, die Mündung gross oval, die äussere Lippe scharf, die innere schwach wulstig umgeschlagen, das Aussere der Schale ist glatt. Diese kleine Art unterscheidet sich von der früheren durch die glatte Schale und eine verhältnissmässig höhere Mündung. Sie ist nicht selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Dicke 5 Millim. R. Spiralwinkel 35°, Nahtwinkel 55°, Zahl der Umgänge 8. Chemnitzia subscalaris Münster sp. Tab. XXIII, Fig. 20. 1841. Melania subscalaris Münst. Beitr. IV, p. 94, Tab. IX, Fig. 22. 1S41. Melanie subeoncentrica Münst. Beitr. IV, p. 97, Tab. IX, Fig. 46. 1841. Melania conica Münst. Beitr. IV, p. 94, Tab. IX, Fig. 21, 32. 1849. Chemnitzia subscalaris d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Chemnitzia subeoncentrica d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1852. Melantia erassa Gieb. Deutschl. Petref. p. 556. 1858. Phasianella subscalaris Stopp. Esino, p. 60, Tab. 13, Fig. 8. 1864. Eulima subscalaris Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. 1864. Macrocheilus conicus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. Ch. testa conica elongata, anfractibus convexis, suturis profundis distinctis, apertura magna ovalı, labro sım- pliei acuto, labio extenso calloso umbilicum angustum fere tegente, facie glabra. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 57 Die Schale ist eonisch lang ausgezogen, die zahlreichen Umgänge sind eonvex durch tiefe Nähte von einander getrennt, die Spitze ist stumpf, die Mündung ist schön oval, von einer scharfen Aussenlippe und einer wulstigen Innenlippe umgeben, welche letztere den engen Nabel etwas verdeckt. Die Oberfläche der Schale ist glatt. Die Art unterscheidet sich sowohl durch die Grösse als auch durch die gewölbten Umgänge von der vorigen und von jeder anderen. Öriginalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15:5 Millim., Dieke 9 Millim. Cy. Spiralwinkel 50°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 6. Chemnitzia subcolumnaris Münster sp. Tab. XXIII, Fig. 21. 1841. Melania subeolumnaris Münst. Beitr. IV, p. 95, Tab. IX, Fig. 31. 1841. Turritella subearinata Münst. Beitr. IV, p. 142, Tab. IX, Fig. 45. 1845. Melania Hörnesi Klipst. Östl. Alp. p. 191, Tab. XII, Fig. 34. 1845. Melania subnodosa Klipst. Ostl. Alp. p. 189, Tab. XII, Fig. 26. 1849. Eulima subeolumnaris d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Chemnitzia subeolumnaris d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Chemnitzia Hornesi d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1852. Melania subeolumnaris Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1852. Melania Hörnesi Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1853. Chemnitzia subeolumnaris Stopp. Esino, p. 28, Tab. 7, Fig. 10. 1564. Chemnitzia subeolumnaris Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. Oh. testa turritelliformi, anfractıbus latıs convezüusculis, suturis distinctis, apertura ovalı' angusta, facıe glabra. Die Schale ist langgestreckt, turritellenartig, die Umgänge sind breit, schwach gekrümmt und durch Nähte von einander getrennt, die Mündung ist schmal oval, die Lippen scharf. Die Oberfläche ist in der Regel glatt, mit schwachen Anwachsstreifen, doch zeigt sie zuweilen einen schwachen Kiel, was wohl Veranlassung war, zwei weitere Arten davon abzuzweigen. Die Art unterscheidet sieh durch ihre gestreckte Form leicht von der früheren, von Ühemnitzia Longis- sima durch die gekrümmten Umgänge und tiefen Nähte. Sie kommt nur in Bruchstücken vor und ist selten. Öriginalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Länge 13 Millim., Dieke 5 Millim. R. Spiralwinkel 15°, Nahtwinkel 70°. Chemnitzia terebra Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 1. 1845. Melania terebra Klipst. Östl. Alp. p. 193, Tab. XII, Fig. 33. 1845. Turritella Fuchsii Klipst. Ostl. Alp. p. 174, Tab. XI, Fig. 11. 1845. Turritella strigillata Klipst. Östl. Alp. p. 176, Tab. XI, Fig. 17. 1549. Eulima terebra d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Chemitzia Fuchsii d’ Orb. Prodr. I, p. 186. 1849. Loxonema strigillata A’Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania perversa Gieb. Deutschl. Petref. p. 558. Ch. testa elongata turritelliformi, anfractibus subplanis, suturis distinctis, apertura angusta alta, strüis inere- mentalıbus inaequalibus ornata. Die Schale ist langgestreckt turritellenförmig, die Umgänge sind fast eben, nur durch schwache Nähte getrennt, nicht breit, die Mündung ist hoch, oval, schmal, die Zuwachsstreifen sind ungleich stark gebogen, auf allen Umgängen sichtbar. Die Art ist der vorigen schr verwandt, doch unterscheidet sie sich durch die schmäleren Umgänge, die höhere Mündung und die stärkere Streifung. Sie kommt ebenfalls nur in Bruchstücken vor, und ist noch seltener als die vorige. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. h 58 Gustav ©. Laube. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15 Millim., Dieke 6 Millim. Spiralwinkel — Nahtwinkel 65°. Chemnitlzia Hagenovii Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 2. 1845. Melania Hagenow Klipst. Östl. Alp. p. 187, Tab. XII, Fig. 15. 1849. Phasianella Hagenoeü d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1852. Melania texata. Gieb. Deutschl. Petref. p. 558. O. testa conica elongata, anfractıbus convewis suturis distinetis, anfractu ultimo expanso, apertura alta oval labis acutıs, facie glabra. Die Schale ist lang gestreckt eonisch, die Windungen convex, der letzte Umgang etwas. bauchig und ziemlich hoch, die Mündung ist ziemlich gross, hoch oval, scharflippig, die Oberfläche der Schale ist glatter und zeigt nur hie und da schwache Zuwachsstreifen. Die Art unterscheidet sich von der früheren durch die eonvexen Umgänge, wesentlich aber durch die ovale hohe Mündung von allen übrigen. Sie ist selten. Originalexemplare in der Sammlnng der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15 Millim., Dieke 8 Millim., Höhe des letzten Umganges 6-5 Millim. R. Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 50°, Zahl der Umgänge 7. Chemnilzia obovala Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 4. 1841. Melania obovata Münst. Beitr. IV, p. 96, Tab. IX, Fig. 33. 1849. Ohemnitzia obovata A’Orb. Prodr. I, p. 184. 1852. Melania Nympha Gieb. Deutschl. Petref. p. 556 ex parte. 1864. Macrocheilus obovatus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. ©. testa conica, elongata acuta, anfractibus planis, suturts dıstincetis, bası convexa, apertura ovalı elongata, labio simpliei, labro sulcoso; facıe strüs inerementalibus enaequalibus ornata. Die Schale ist verlängert kegelförmig, spitz, etwas bauchig, die Umgänge sind ganz flach, wenig gekrümmt durch Nähte von einander getrennt, der letzte Umgang ist ein wenig gewölbter als die vorhergehenden, die Mündung ist hoch oval, die Aussenlippe einfach scharf, die innere schmal umgeschlagen bildet einen falschen Nabel. Die Oberfläche ist glatt, nur mit ungleichen Zuwachsstreifen verziert. Die Abbildung, welche Münster von der Species gibt, und die mangelhafte Beschreibung lassen aller- dings die Art nicht wieder erkenen. Die Identifieirung der Species wurde nach den Originalexemplaren in dem Münchner paläontologischen Museum vorgenommen. Die Art unterscheidet sich durch ihre schlanke etwas bauchige Form und die hohe Mündung von allen anderen, die umgeschlagene Innenlippe rückt sie der Gattung Euchrysalis sehr nahe, doch schliesst die Innenlippe nicht in einem Bande an der Spindel mit der äusseren zusammen. Die Art ist nicht selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Dieke 5 Millim. Conv. Spiralwinkel 35°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 6. Genus HOLOPELLA M’Ooy 1855. Holopella Lommeli Münster sp. Tab. XXV, Fig. 5, 6, 7. 1841. Turritella Lommeli Münst. Beitr. IV, p. 122, Tab. 15, Fig. 43. 1841. Turritella similis Münst. Beitr. IV, p. ı22, Tab. 13, Fig. 42. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 59 1841. Melania tenws Münst. Beitr. IV, p. 96, Tab. 9, Fig. 87. 1841. Turritella eochleata Münst. Beitr. IV, p. 122, Tab. 13, Fig. 41. 1845. Melania turritelliformis Klipst. Östl. Alpen, p. 189, Tab. XII, Fig. 32. 1849. Chemnitzia Lommelli d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Chemnitzia Münsteri d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Chemnitzia cochleata d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Chemnitzia subtenuis d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Loxonema turritelliformis d’Orb. Prodr. ], p. 187. 1352. Melania longissima Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1852. Melania turritelliformis Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 858. Chemnitzia tenuis Stopp. Petref. d’Esino, p. 32, Tab. 7, Fig. 22. 1864. Chemnitzia Lommeli Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. je H. testa elongata , anfractibus convexis subcarinatis, transversim striatis , columella simpliei, apertura rotundata. Die Schale hat eine sehr langgestreckte turritellenähnliche Gestalt, die Umgänge sind sehr zahlreich, stark convex, in der Mitte schwach gekielt, letzteres mehr oder weniger deutlich, doch ist der Querschnitt nie vollkommen rund. Die Oberfläche ist gewöhnlich ganz glatt, doch lassen grosse Exemplare in der Nähe des Mundes S-förmige gekrümmte Zuwachsstreifen sehen. Die Spindel ist einfach, die Mündung rund. Bereits im Jahre 1855 hat Herr Direetor Dr. Hörnes das Genus Holopella aus den Hallstätter Schich- ten nachgewiesen (vgl. Hörnes, Gastropoden und Acephalen der Hallstätter Schichten, Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. IX. Bd. und: Über Gastropoden aus der Trias der Alpen, Denksehr. d. kais. Akad. d. Wiss. XIII. Bd.). Auch ich glaube diese und die folgenden Arten diesem paläozoischen Geschleehte mit Sicherheit beizählen zu können, zumal die Form mit den von M’Coy bei Sedgwick (A Synopsis of the Classification of the british palaeozoie Rocks, p. 303) und Phillips (Palaeozoie Fossils of Cornwall Devon- and West- sommersetshire) beschriebenen Arten genau übereinstimmt. Die vorstehende Art ist nach der schwachen Kielbildung in mehrere Arten zersplittert worden. Die am schwächsten gekielte Varietät, die am häufigsten vorkommende, ist Münster’s 4. Lommeliü, Fig. 4; nun kann man aber eine Reihe herstellen, wo der Kiel immer deutlicher wird, das Endglied ist die Form T. similis, Fig. 5. Melanıa tenuis Münst. ist eine Brut- form von unbestimmtem Charakter, die eingezogen werden muss. Turrztella cochleata ist offenbar nichts anderes, als eine ältere semels, Fig. 6, dasselbe gilt von Klipstein’s M. territelliformas. Die Art kommt sehr häufig, doch fast nur in Bruchstücken vor. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares, Fig. 4: Höhe 17 Millim., Dieke 6 Millim. — Fig. 5: Höhe 15 Mil- lim., Dicke 4 Millim. R. Spiralwinkel 18°, Nahtwinkel 60°. Zahl der Umgänge, Fig. 4: 7; Fig. 5: 10. Holopella punctata Münster sp. Tab. XXV, Fig. 8. 1841. Turritella punctata Münst. Beitr. IV, p. 119, Tab. XIII, Fig. 9, 36. 1841. Turritella armata Münst. Beitr. IV, p. 119, Tab. XIII, Fig. 26. 1845. Turritella tornata Klipst. Östl. Alpen, p. 178, Tab. XI, Fig. 22. 1845. Turritella Haueri Klipst. Östl. Alpen, p. 178, Tab. XI, Fig. 25. 1849. Chemnitzia punetata d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1849. Chemnitzia armata d’Orb. Prodr. I, p. 185. 5 1849. Loxonema tornata d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1849. Cerithium Haueri d’Orb. Prodr. I, p. 197. 1852. Turritella pumetata Gieb. Deutschl. Petref. p. 518 ex parte. 1852. Turritella armata Gieb. Deutschl. Petref. p. 519. 1852. Turritella tornata Gieb. Deutschl. Petref. p. 519. 1858. Chemnitzia punctata Stopp. Esino, p. 31, Tab. 7, Fig. 19, 20. 1864. Chemnitzia punetata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 408. H. testa elongata, anfractibus convexis nodoso-carinatis, striüsque spiralibus subtilissimis ornatıs, columella simpliet, apertura rotundata. \ 60 Gustav O. Laube. Die Schale sehr lang gestreckt, die Umgänge stark gekrümmt, in der Mitte mit einem knotigen Kiel ver- sehen, von den Knoten laufen beiderseits gekrümmte, mehr oder weniger deutliche Zuwachsstreifen aus, über diese hin gewahrt man an gut erhaltenen Exemplaren ganz feine Spiralstreifen. Die Mündung ist rund, die Columelle einfach. Man hat bisher nur glattschalige oder höchstens mit schwachen Zuwachsstreifen versehene Holopellen gekannt und daneben andere mit stärkeren gekrümmten Zuwachslinien zu Loxonema gestellt. Es scheint mir aber, dass man auch solche Formen, wie die vorliegende mit gutem Recht zu Holopella rechnen könne, denn die Übereinstimmung der äusseren Form, die runde Mündung, die stark gekrümmten Umgänge und die lang ausgezogene Spindel sind zu deutliche Charaktere für Holopella. Übrigens hat man sonst auch bei anderen hieher gehörigen Arten jene feine Spiralstreifung wahrgenommen, die auch die vorliegende Art zeigt. Ich glaube demnach die Art hier einreihen zu müssen. Die Zersplitterung in mehrere Arten geschah wohl in Folge des verschiedenen Erhaltungszustandes ein- mal, das andere Mal auch in Folge der etwas mangelhaften Abbildungen bei Münster. Die Vergleichung der Originalexemplare Münster’s ergibt zunächst die Zusammengehörigkeit der Münster’schen Arten; die Klipstein’schen lassen sich dann auch hieher ziehen, besonders wenn man gute Exemplare hat, an denen man die Spiralstreifung deutlich wahrnehmen kann. ö Die Art unterscheidet sich deutlich von der vorhergehenden durch die Knotenreihe auf den Umgängen und die schlaukere Form. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Dieke 3-5 Millim. R. Spiralwinkel 18°, Nahtwinkel 58°. Genus LOXONEMA Phillips 1841. ELoxonema tenuisiriala Münster sp. Tab. XXV, Fig. 9. 1841. Melania tenwstriata Münst. Beitr. IV, p. 97, Tab. 9, Fig. 44. 1841. Melania texata Münst. Beitr. IV, p. 97, Tab. IX, Fig. 48. 1845. Melania tenwplieata Klipst. Ostl. Alpen, p. 189, Tab. XII, Fig. 24. 1849. Rossoa tenuistriata A’Orb. Prodr. I, p. 183. 1849. Loxonema tenuiplicata Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania tenuistriata Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1864. Macrocheilus tenuistriatus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 408. L. testa conica anfraetıbus planis suturis laewbus, apertura magna ovali labro acuto prominent, labio an- gusto; facie plieis subtilissimes acutıs obliquis tecta, bası anfractus ultimi strüs spiralibus ornata. Die Schale ist langgezogen kegelförmig, die Umgänge sind fast eben, reichen unter einander, daher die Nähte nur angedeutet sind. Die Mündung ist gross und oval. Die Aussenlippe ist scharf und vorstehend , die innere schmal und auf die Spindel aufgelegt. Die Oberfläche der Schale ist mit sehr feinen, schräg stehenden, etwas gekrümmten Längsrippen geziert, welche jedoch nicht bis über die ganze Länge des letzten Umgan- ges reichen, sondern diese lässt bei gut erhaltenen Exemplaren eine sehr feine Spiralstreifung wahr- nehmen. | Die Art unterscheidet sich von den folgenden durch ihre gleiehmässige feine Rippung und die kürzere Form. Eine unhaltbare, auf ein schlechtes Exemplar gegründete Species Klipstein’s, Melania tenuwipleata, möge hier mit beigezogen werden. Münster’s Original zu M. texata ist in München nicht vorfindlich, doch schemt die Art mit Z. tenurstriata identisch zu sein. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 7-5 Millim., Dieke 3-9 Millim., Höhe des letzten Umganges 3-5 Millim. R. Spiralwinkel 28°, Nahtwinkel 58°. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 61 Loxonema inaequistriata Münster sp. Tab. XXV, Fig. 10. 1841. Melania inaequistriata Münst. Beitr. IV, p. 97, Tab. IX, Fig. 49. 1845. Melania formosa Klipst. Ostl. Alpen, p. 189, Tab. XII, Fig. 25. 1849. Chemnitzia inaequistriata d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Loxonema formosa d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania inaeguistriata Münst., Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1852. Melania gracilis Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1858. Chemnitzia formosa Stopp. non Hörn. 1856, Petr. Esino, p. 28, Tab. 7, Fig. 9. 1864. Macrocheilus inaegwstriatus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 408. L. testa conica, anfractibus subplanis, apertura magna ovali antice rotundata, postice acuta, labio protracto acuto, labro angusto, plicis subtilibus subtihoribusque alternantibus obliquis ornata. Die Schale hat eine gestreckt kegelfürmige Gestalt, der letzte Umgang ist bedeutend höher als die übri- gen, etwas bauchig, die übrigen Umgänge sind fast eben, einander übergreifend, die Nähte nur angedeutet. Die Mündung ist gross und oval, unten zugerundet, oben zugespitzt. Die Aussenlippe ist etwas vorgezogen und scharf, die Innenlippe schmal, an die Spindel angelehnt; kein Nabel vorhanden. Die Oberfläche der Schale ist mit feinen Längsrippen bedeckt, welche auf dem letzten Umgang nicht bis zur Basis reichen, und die mit noch feineren, kürzeren abwechseln. Die Basis ist glatt. Nach Münster’s mangelhafter Abbildung hält es schwer, die Art wieder zu erkennen, ich konnte es nur dureh den Vergleich der Münchner Originalexemplare. Was Klipstein als Melania formosa beschrieb, gehört, so weit ich Text und Abbildung zu beurtheilen im Stande bin, ebenfalls hieher. Dies aber gilt keineswegs von jener Art, welche Herr Dr. Hörnes vom Hochpetzen beschrieb und mit Klipstein’s Spe- eies identifieirte (Hörnes Gastrop. a. d. Trias d. Alpen, XII. Bd. Denkschr. d. kais. Akad. p. [25] 8). Schon das Vorhandensein eines Nabels bei dieser hält die Arten auseinander. Wenigstens eben so zweifelhaft scheint mir die Identifieirung einer Art Stoppani’s aus dem Esinokalk mit der genannten Species. Die Art unterscheidet sich von der vorhergehenden durch die ungleichen Längsrippen, die grössere Mün- dung und den Mangel der Spirallinien auf der Basis. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 14 Millim., Dicke 6 Millim., Höhe des letzten Umganges 6-5 Millim. R. Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 6. Loxonema obliquecostata Bronn sp. Tab. XXIV, Fig. 11. 1841. Melanıa obliqueeostata Bronn bei Münst. Beitr. IV, p. 97, Tab. 9, Fig. 43. 1845. Turritella Walmstedtii Klipst. Östl. Alpen, p. 179, Tab. XI, Fig. 28, 29. 1849. Chemnitzia oblique-costata d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Chemnitzia Walmstedtii d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1852. Melania obliqueeostata Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1864. Chemnitzia obliqueeostata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 408. L. testa turrita, anfractibus convexiusculis, suturıs incisis, apertura rotundata, labio calloso, labro acuto, plieis fortibus subeurvatis acutis ornata. Die Schale hat eine thurmförmige Gestalt, die Umgänge sind schwach gekrümmt, in der Mitte fast eben, die Nähte tief eingeschnitten. Die Mündung ist gerundet, die Aussenlippe scharf, die innere breit lamellen- {örmig. Die Oberfläche der Schale ist mit starken nach rückwärts gekrümmten Längsrippen bedeckt, von denen etwa zwölf auf einen Umgang kommen. Die Art unterscheidet sich von der früheren durch die starken Rippen und die thurmförmige Gestalt. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 14 Millim., Dicke 6 Millim. Reg. Spiralwinkel 30°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 9. 62 Gustav O. Laube. Loxonema hybrida Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 12. 1841. Turritella hybrida Münst. Beitr. IV, p. 121, Tab. XIII, Fig. 32, 37. 1845. Oerithium Meyeri Klipst. Östl. Alpen, p. 182, Tab. XI, Fig. 36. 1849. Chemnitzia hybrida d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1849. Oerithium Meyer? d’Orb. Prodr. I, p. 196. 1856. Chemnitzia hybrida Stopp. Esino, p. 32, Tab. 7, Fig. 23. 1564. Durritella hybrida Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p 410. L. testa turrıta, anfractbus convexis angustis, suturis incısis, apertura rotundata, plieis acutıs fortibus eur- vatıs angustis ornata. Die Schale ist lang thurmförmig ausgezogen, die Umgänge sind zahlreich, schmal, stark gekrümmt, die Nähte tief eingeschnitten. Die Mündung scheint rund zu sein. Die Oberfläche der Schale ist mit zahlreichen, eng stehenden, nach rückwärts gekrümmten, sehr starken Rippen bedeckt, zuweilen bemerkt man dazwischen feine Zuwachsstreifen. Die Art unterscheidet sich von der vorhergehenden durch die schmäleren mehr gekrimmten Umgänge, die tieferen Nähte und die enger stehenden Rippen. Oerithium Meyeri Klipst. möge als unhaltbare Species hier beigezogen werden. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Dieke 5 Millim. Spiralwinkel 25°, Nahtwinkel 58°, Zahl der Umgänge 6. Loxonema acuticostata Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 13. 1845. Turritella aeutieostata Klipst. Östl. Alpen, p. 179, Tab. XI, Fig. 27. 1849. Ohemnitzia acutieostata d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1852. Turritella acutieostata Gieb. Deutschl. Petref. p. 519. L. testa turrita elongata, anfractibus suplanis, suturıs tncısis, apertura rotundata, costis subrechs infra nodosis, strüsque spiralibus subtilissimis ornata. Die Schale ist sehr lang, thurmförmig ausgezogen, die Umgänge eben, fast ein wenig eingedrückt, an der Unterseite etwas wulstig. Die Mündung ist serundet. Die Oberfläche ist mit zahlreichen, geraden Längs- rippen bedeckt, welche sich unten zu einem Knoten verdieken, über diese hin gewahrt man bei gut erhal- tenen Exemplaren zahlreiche feine Querlinien. Die Art unterscheidet sich von der vorhergehenden durch die langgestreifte Form, die ebenen Umgänge, die knotigen Rippen und feine Zuwachsstreifung. Sie gehört zu den seltenen Vorkommnissen von St. Cassian. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralieneabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 24 Millim., Dieke 7 Millim. R. Spiralwinkel 10-0°, Nahtwinkel 68°. Loxonema lateplicata Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 14. 1845. Ceritkium lateplieatum Klipst., Östl. Alpen, p. 182, Tab. XI, Fig. 35. 1549. Cerithium lateplicatum d’Orb. Prodr. I, p. 196. 1852. Oerithium lateplicatum Gieb. Deutschl. Petref. p- 496. L. testa turrita elongata, anfractibus convexiusculis angustis; supra nodosis ‚ suturis laewbus, apertura rotundata. Die Schale ist stark verlängert thurmförmig, die Umgänge sind schmal, etwas gekrümmt, auf dem Ober- rande mit bis zur Mitte reichenden Knoten besetzt, unten fast glatt; dazwischen bemerkt man feine S-förmige Zuwachsstreifen, und auf gut erhaltenen Schalenstücken feine Spiralstreifen über die ganze Oberfläche ver- laufen. Die Nähte sind nicht tief, die Mündung ist zugerundet. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 63 Dies ist die grösste Art der Gattung Loxonema von St. Cassian. Klipstein stellte sie nach einem schlecht erhaltenen Bruchstück zu Üerithrum, zieht aber die Hiehergehörigkeit der Art selbst in Zweifel. Die S-förmigen Zuwachsstreifen, wie das Übergreifen der oberen Umgänge über die unteren lässt keinen Zweifel über die Stellung der Art. Sie scheint übrigens selten zu sein und liegt dermalen nur in Bruchstücken vor. Die Art unterscheidet sich von der früheren durch die Grösse, wie die dieken Knoten am Oberrande des Umganges und den Mangel der geraden Rippen. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinete. ‚Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 32 Millim., Breite 14 Millim. R. Spiralwinkel 15°, Nahtwinkel 68°. Loxconema nodosa Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 15. 1841. Melania nodosa Münst. Beitr. IV, p. 96, Tab. 9, Fig. 42. 1849. C’hemnitzia nodosa d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1852. Melania nodosa Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1864. Maerocheilus nodosus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. L. testa conica, anfractıbus planıs, supra nodosis, apertura magna, rotunda. Die Schale ist eonisch zugespitzt, die Umgänge nehmen schnell an Dieke zu, sie sind flach und am Öberrande mit runden Höckern besetzt, die Nähte sind seicht; die Mündung weit und rund. Obwohl die vorstehende Diagnose nur auf einige mangelhafte Exemplare gegründet ist, zeigt sich doch schon zwischen dieser und der vorhergehenden Species, wie auch zwischen allen übrigen ein eonstanter Un- terschied darin, dass die Umgänge am obern Umfange knotig sind. Dadurch wird es möglich, selbst schlecht erhaltene Bruchstücke zu unterscheiden. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15 Millim. Zahl der Umgänge 7. Loxonema anthophylioides Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 16. 1845. Melania anthophylloides Klipst. Östl. Alpen p. 185, Tab. XII, Fig. 6. 1849. Chemnitzia anthophylloides d’ Orb. Prodr. I, p. 186. 1852. Melania anthophylloides Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. L. testa bremi conica, anfractibus angustis convexis, apertura rotundata, plieis convewiusculis angustis, bast- que linus spiralibus ornata. Die Schale ist kurz kegelförmig, etwas bauchig, die Umgänge sind schmal, eonvex, die Nähte ziemlich tief, die Mündung ist rund, wenig hoch, die Seiten der Umgänge sind mit engstehenden etwas nach rück- wärts gekrümmten Längsrippen, die Basis derselben mit deutlichen Spiralstreifen geziert, zwischen denen man feine Anwachsstreifen wahrnimmt. Klipstein’s Abbildung ist nach einem zerdrückten Exemplar angefertigt, daher zu breit ausgefallen ; sonst hat er die Art sehr gut beschrieben. Sie ist durch ihre kurze Form, die zahlreichen Rippen und die stark gestreifte Basis leicht von anderen Arten zu unterscheiden. Die Art ist selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 7-5 Millim., Dicke 3:5 Millim. Conv. Spiralwinkel 27°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 9. Loxonema tenuis Münster sp. '). Tab. XXIV, Fig. 17. 1841. Turritella tenws Münst. Beitr. IV, p. 121, Tab. XII, Fig. 31. 1849. Ohemnitzia tenuis d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1) Bei dieser und den folgenden Arten L. subornata, L. aretecostata bin ich bezüglich der Richtigkeit ihrer generischen Stellung durchaus nicht über alle Zweifel erhaben. Der Habitus erinnert sehr an Cerithium, und doch glaube ich wieder 64 Gustav OÖ. Laube. 1852. Turritella tenwis Gieb. Deutschl. Petref. p. 519. 1858. Chemnitzia tenuis Stopp. Esino, p. 32, Tab. 7, Fig. 22. L. testa elongata turritelliformi'; anfractibus subplanis, plieis nodosis supra curvatis distantibus ornatıs, apertura rotundata. Die Schale ist lang ausgezogen, turritellenförmig. Die Umgänge sind ziemlich eben, doch durch deut- liche Nähte getrennt, mit starken, ziemlich weit von einander abstehenden Rippen bedeckt, welche unten knotig werden, und die sich nach vorn umbiegen. Die Mündung ist rund. Die Art unterscheidet sich leicht von allen übrigen durch die weit von einander stehenden starken, Rip- pen, wodurch sie ein ganz eigenthümliches polygonales Aussehen erhält. Sie ist weniger selten, doch minder gut erhalten. ÖOrigmalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12-3 Millim., Dieke 4 Millim. R. Spiralwinkel 18°, Nahtwinkel 70°, Zahl der Umgänge 7, die letzten fehlen. Loxonema subornata Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 18. 1841. Turritella subornata Münst. Beitr. IV, p. 121, Tab. XII, Fig. 34. 1841. Turritella flexuosa Münst. Beitr. IV, p. 120, Tab. XIII, Fig. 29. 1841. Turritella eylindriea Münst. Beitr. IV, p. 121, Tab. XIII, Fig. 33. 1841. Melania supraplecta Münst. Beitr. IV, p. 96, Tab. IX, Fig. 40. 1845. Turritella eylindriea Klipst. Östl. Alpen, p. 129, Tab. XI, Fig. 26. 1845. Melania rugoso-costata Klipst. Östl. Alpen, p. 179, Tab. XII, Fig. 31. 1847. Turritella elegans Corn. Tyrolo merid. p. 47, Tab. III, Fig. 17. 1849. Chemnitzia subornata d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1849. Chemnitzia flexuosa d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1849. Chemnitzia subornata d’Orb. Prodr. I, p. 186. 1849. Chemnitzia suprapteeta d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Chemnitzia rugoso-costata d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1852. Turritella deeussata Gieb. Deutschl. Petref. p. 518 ex parte. 1852. Melania turpitellaris Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1852. Melania perversa Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1864. Turritella subornata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 412. 1564. Chemnitzia suprapleet« Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 408. L. testa elongata turritelliformis, anfractbus subeonvexis, plieis longitudinalibus subeurvatıs angustis orna- tis, suturis dıstinetis. Die Schale ist sehr verlängert turritellenförmig; die Umgänge sind schmal, etwas gekrümmt, mit zahl- reichen Längsfalten geziert, welche ein wenig nach hinten gekrümmt und scharf sind. Zwischen den Rippen gewahrt man bei gut erhaltenen Exemplaren eine feine Gitterung. Die Mündung ist gerundet. Die Art unterscheidet sich von der früheren durch die zahlreicheren und scharfen Längsrippen. Ich ver- einige unter diesem Namen eine Reihe anderer Formen, welche von Münster und Klipstein auf undent- liche Exemplare gegründet, nicht mehr haltbar sind, und daher eingezogen werden müssen. Die Zusammen- gehörigkeit der ersten drei Arten geht übrigens schon aus der Vergleiehung der Abbildungen hervor. Doch sind diese zum Theil Phantasiegebilde, die einzige Abbildung von L. szwbornata Mün st. ist ziemlich gut aus- gefallen. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reiehsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 11'8 Millim., Dieke 3:5 Millim. R. Spiralwinkel 15°, Nahtwinkel 60°. bedeutende Ähnlichkeiten mit zweifellosen Loxonemen zu finden. Ich mache auf dies Verhältniss aufmerksam und bin vielleicht in der Lage, später Sicheres hierüber veröffentlichen zu können, sobald mein Material in dieser Beziehung ein reicheres und besseres sein wird. Die Fauna der Schichten von St. Casstan. 65 Loxonema arctecostata Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 19. 1841. Turritella arctecostata Münst. Beitr. IV, p. 121, Tab. XIII, Fig. 35. 1849. Chemnitzia aretecostata Orb. Prodr. I, p. 186. 1852. Turritella decussata Gieb. Deutschl. Petref. p. 518 ex parte. 1864. Turritella arctecostata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 412. L. testa turritelliformi, anfraetıbus subconvexis, costis permultis obliques acutıs ornatıs, apertura rotundata. Die Schale ist turritellenartig, die Umgänge sind wenig gekrümmt, mit sehr zahlreichen nicht gekrümm- ten, wohl aber etwas schiefstehenden scharfen Längsrippen bedeckt, die Nähte sind deutlich, doch nicht tief, die Mündung ist rund. Die Art unterscheidet sich von der vorhergehenden durch die viel schwächeren, zahlreichen und geraden Rippen. Nicht zu häufig und nur in Bruchstücken. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 11 Millim., Dicke 3:5 Millim. Spiralwinkel (2), Nahtwinkel 60. Loxonema Haueri Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 20. 1845. Melania Hauer: Klipst. Östl. Alpen, p. 19, Tab. XII, Fig. 30. 1849. Rissoa Haueri d’Orb. Prodr. I, p. 183. 1852. Melania Haueri Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. L. testa eonica, anfractibus subeonvexis, suturis incisıs, apertura ovalı', costis distantıbus obliquis ornata. Die Schale ist kurz kegelförmig, die Umgänge flach, an den Seiten gekrümmt, daher die Nähte einge- schnitten. Die Mündung ist oval. Die Innenlippe bildet eine scharfe Kante, dahinter eine tiefe Furche und einen engen Nabel. Die Oberfläche der Umgänge bedeeken etwas von einander abstehende und leichthin schiefstehende Längsrippen; die Basis ist glatt. Die Art ist durch ihre verhältnissmässig kurze Gestalt charakterisirt, so wie durch die starken, ziemlich von einander abstehenden Rippen. Originalexemplar im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 7-8 Millim., Dicke 4 Millim. R. Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 58°, Zahl der Umgänge 6. Loxonema latescalata Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 21. 1845. Melania latescalata Klip st. Östl. Alpen, p. 190, Tab. XII, Fig. 29. 1849. Loxonema latescalata d’Orb. Prodr. p. 187. 1852. Melania latescalata Gieb. Deutschl. Petref. p. 587. L. testa conica, anfrachibus amgulosis acuto-carinatis, apertura magna ovali, strüs curvatıs nodosis ornata. Die Sehale ist eonisch, die Umgänge sind in der Mitte fast rechtwinkelig umgebrochen, wodurch ein scharfer Kiel entsteht; um den vorhergehenden Umgang bilden sie neuerlich eine schwache Wulst. Die Mün- dung ist gross oval, unten ein wenig winkelig gebogen. Die Oberfläche ist mit zahlreichen ungleichstarken ‚S-förmigen nl achesteffen bedeckt, welche sich auf dem Mittelkiel der Umgänge zu länglich-runden Kno- ten vereinigen und bis über die Basis des letzten Umganges reichen. Die Wulst unter dem vorhergehenden Umgang ist ganz glatt. Diese und die folgende Art weichen in der Gestalt etwas von Loxonema ab, da sie verhältnissmässig kürzer sind als die anderen. Der Charakter aber ist ganz der einer echten Loxwonema ; jenes Übergreifen des oberen Umganges über den unteren und die ganz charakteristische schiefgebrochene Zuwachsstreifung. Ich habe darum kein Bedenken getragen, die Arten hier aufzunehmen. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. i 66 Gustav O. Laube. Die Art unterscheidet sich von den folgenden durch die Knoten auf dem Kiel. Sie ist sehr selten. Öriginalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Dieke 7 Millim. R. Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 58°, Zahl der Umgänge 7. Loxonema subpleurotomaria Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 23. 1341. Turbo subpleurotomarius Münst. Beitr. IV, p. 115, Tab. XII, Fig. 24. 1845. Pleurotomaria plieato-nodosa Klipst. Östl. Alpen, p. 169, Tab. X, Fig. 32. 1849. Turbo subpleurotomarius d’Orb. Prodr. I, p. 192. 1849. Turbo plieato-nodosus d’Orb. Prodr. I, p. 193. 1852. Pleurotomaria plicato-nodosa Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1864. Turbo subpleurotomarius Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. L. testa conica; anfractibus angulosis carınatis, strüs acutıs subaeguahbus refractis, Iineisque spiralıbus subtilissimis ornatıs, apertura magna anguloso-rotundata. Die Schale ist kurz conisch, einem 7%rbo ähnlich, die Umgänge sind unter der Mitte scharf ‚ fast recht- winklig umgebogen, auf der Oberfläche durch mehr oder minder gleichmässige scharfe, winklig nach rück- wärts geknickte Falten und darüber laufende feine Spirallinien geziert; auf dem Kiele keine Knoten. Die Mündung ist rund, etwas winklig am unteren Rande. Die Art ward von Münster zu Turbo gestellt, doch fordert ihre äussere Beschaffenheit ihre Versetzung zu Loxonema. Eine zweite Species, welche hier beigezogen werden muss, ist Klipstein’s Pleurotomaria plicato-nodosa, welche offenbar auf ein hieher gehöriges Exemplar zu beziehen ist. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch die feinere Streifung und den Mangel der Knoten auf dem Kiel. Sie ist ziemlich häufig. Öriginalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Breite 6 Millim. R. Spiralwinkel 45°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 8. Genus NISO Freminville 1826. IViso pyramidalis Münster. Tab. XXII, Fig. 12. 1841. Trochus pyramidalis Münst. Beitr. IV, p. 108, Tab. 11, Fig. 17. 1845. Melania trochiformis Klipst. Östl. Alpen, p- 185, Tab. XII, Fig. 5. 1849. Trochus subpyramidalis d’Orb. Prodr. I, p. 189. 1849. Loxonema trochiformis Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania trochiformis Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1864. Chemnitzia pyramidalis Lbe. (non d’Orb. 1849) Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 408. 1866. C'hemnitzia subpyramidalis d’Orb., Lbe. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Maiheft. N. testa trochiformi elongata, anfractibus plans, suturis laewibus, ultimo anfractu bası vieplana, umbilico nudo, apertura lata ovato-rotundata. Die Schale gleicht im Umriss einem hohen Kegel, die Windungen sind zahlreich, ziemlich flach, die Nähte sehr seicht. Der letzte Umgang biegt fast unter einem rechten Winkel zur Oberseite um, so dass beinsh eine ebene Basis entsteht. Die Mündung ist oval zugerundet, nicht sehr hoch. Ein enger, doch deutlicher Nabel ist sichtbar. Die Lippen sind sehr schmal, die Oberfläche sehr glatt, nur hin und wieder Anwachs- streifen zeigend. Ich habe Anfangs Anstand genommen, die von Münster zu Trochus gestellte Art als Nvso zu bezeich- nen, und reihte sie bei Öhemnitzra ein. Erst eine neuerliche Revision bestimmte mich, in dieser Beziehung eine Änderung vorzunehmen, und so erscheint, was noch im Auszuge als Ohemnitzia angeführt ist, nun als Nıso, wie ich glaube, mit guter Sicherheit. Dass es nicht, wie Münster wollte, T;ochus sein könne, geht schon aus Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 67 der langgezogenen Gestalt, wie aus der Beschaffenheit der Mündung und dem engen Nabel hervor. Klipstein scheint mir auf ein besser erhaltenes Exemplar seine Melania trochrformis begründet zu haben, doch stimmt alles mit der Münster’schen Diagnose überein, weshalb ich mich bewogen fühle, die Art hier beizuziehen. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15 Millim., Dicke 9 Millim. R. Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 65°, Zahl der Umgänge 7. Niso conica Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 3. 1845. Turritella conica Klip st. Östl. Alpen, p. 173, Tab. XI, Fig. 6. 1849. Cerithium subeonieum d’Orb. Prodr. I, p. 196. 1852. Turritella eonica Gieb. Deutschl. Petref. p. 519. 1866. Chemnitzia subeonica Lbe. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. N. testa conica, anfractibus planis suturis viv distinctis, bası subplana striata, apertura rhombordale, umbr- lico angusto, facie glabra, strüs inerementalibus ornata. Die Schale ist kurz eonisch, zahlreiche schmale Umgänge mit ganz geraden Seiten sind kaum durch Nähte von einander getrennt, die Basis ist flach, am Rande mit einer Wulst umgeben, mit concentrischen Linien bedeckt, die Mündung ist rhomboidal, vierseitig, die Lippe scharf; ein enger Nabel ist deutlich sicht- bar, die Oberfläche ist glänzend glatt, mit ungleichmässigen Anwachsstreifen. Die Art nähert sich durch ihre kurze Kegelform sehr dem Aussehen nach an Trochus, eben so scheint sie mit N. pyramidalis Münst. sehr verwandt, doch unterscheidet sie sich von ihr durch die weniger hohen Umgänge und die Streifung der Basis. Selten. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares? Höhe 10:5 Millim., Dicke 8 Millim., Höhe des letzten Umganges 5 Millim. R. Spiralwinkel 38°, Nahtwinkel 58°, Zahl der Umgänge 6, die letzten fehlen. Genus MACROCHEILUS Phillips 1841. Macrocheilus paludinaris Münster sp. Tab. XXIV, Fig. 23, 24. 1841. Melania paludinaris Münst. Beitr. IV, p. 97, Tab. 9, Fig. 50. 1841. Turbo similis Münst. Beitr. IV, p. 117, Tab. 13, Fig. 4. 1841. Turbo intermedius Münst. Beitr. IV, p. 117, Tab. 13, Fig. 2. 1849. Phasianella paludinaris d Orb. Prodr. I, p. 194. 1849. Phasianella similis d’ Orb. Prodr. I, p. 194. 1849. Phasianella intermedia d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1852. Melania paludinaris Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 1852. Turbo haudearinatus Gieb. Deutschl. Petref. p. 527 ex parte. 1852. Turbo intermedius Gieb. Deutschl. Petref. p. 527 ex parte. 1858. Phasianella paludinaris Stopp. Esino, p. 62, Tab. 14, Fig. 3. 1864. Acteonina paludinaris Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 409. M. testa ventricosa conica, spira elevata acuta , anfractıbus convewrs gradatis, suturis profundis, apertura magna ovata, labio simpliei acuto, labro calloso suleoso; facie glabra. Die Schale ist kurz bauchig, eonisch, das Gewinde steht vor und ist scharf zugespitzt, die Umgänge sind wulstig eonvex, von einander durch tiefe Nähte getrennt, treppenförmig abgesetzt. Der letzte Umgang ist beinahe so hoch wie die anderen zusammen genommen. Die Mündung ist gross oval. Die Aussenlippe scharf, die innere bildet eine Callosität und verläuft auf der Spindel in einer Falte bis zum oberen Mundrand. Die Schale ist ganz glatt, nur unter der Loupe gewahrt man feine nach rückwärts gekrümmte Anwachs- streifen. i * Gustav OÖ. Laube. (or) [0 6) Das Genus Macrocheilus, welches bis in die neueste Zeit noch auf die paläozoischen Schichten heschränkt wurde, hat Sandberger zuerst in der Würzburger Trias nachgewiesen (vgl. Sandberger Beob- achtung in der Würzburger Trias, Würzburger naturw. Zeitschr. 5. Bd. p- 201 ff. ibid. 1. Note). Obwohl nun die von mir im Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt namhaft gemachten Münster’schen Arten, die ich zu Macrocheilus stellte, keineswegs alle daher gehören, ist es doch erwiesen, dass das Genus wirklich bis in die Schichten von St. Cassian reicht. Die vorstehende Art zeigt die von de Koninck (Anim. foss. earbonif. belg. p. 472) und Sandberger (Verst. Rhein. Schichtensyst. Nassau, p- 232) aufgestellten Charaktere so evident, dass darüber kein Zweifel weiter sein kann. Leider ist nun der Erhaltungszustand bei allen nieht gleich, und so kann bei den folgenden Arten nicht überall mit gleicher Bestimmtheit die Hiehergehörigkeit der Species dargethan werden. Die Art unterscheidet sich von der folgenden leicht durch das spitze Gewinde und die tiefen Nähte; sie ist nicht selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Fig. 8 Höhe 9 Millim., Dicke 7 Millim., Höhe des letzten Umgan- ges 5 Millim.; Fig. 10 Höhe 10 Millim. Dicke 5 Millim., Höhe des letzten Umganges 6 Millim. R. Spiralwinkel 65° (für Fig. 8), Nahtwinkel 48°, Zahl der Umgänge 5. Macrocheilus variabilis Klipstein sp. Tab. XXIV, Fig. 25, 26. 1845. Melania variabilis Klipst. Östl. Alpen, p. 186, Tab. XII, Fig. 9, 11. 1845. Melania abbreviata Klipst. Östl. Alpen, p. 186, Tab. XII, Fig. 4. 1849. Phasianella variabilis d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1849. Phasianella abbrewiata d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1852. Melania paludinaris Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. 2. Melania abbreviata Gieb. Deutschl. Petref. p. 533 ex parte. M. testa ventricosa conıca, spira elevata, anfractıbus convewis, suturis distinctis, apertura magna ovalı., labro simpliei, labro calloso extenso suleoso, facıe glabra. Die Schale ist bauchig eonisch, die Spira steht mehr oder weniger vor, nach diesem ist die Form wech- selnd bauchiger oder schlanker. Die Umgänge sind convex, wulstig, von einander durch scharfe Nähte getrennt. Die Mündung ist gross halbrund, etwas in die Länge gezogen. Die äussere Lippe ist scharf ‚. die Innenlippe bildet eine Callosität und hat an der Spindel eine scharfe Schwiele. Die Oberfläche ist glatt, nur mit dem Glase beobachtet man feine Zuwachsstreifen. Die Art darf nicht mit der vorigen verwechselt werden. Sie unterscheidet sich von jener durch die etwas höhere Mündung, ferner durch die gleichwohl wulstigen, doch weniger scharf treppenförmig abgesetzten Um- gänge und die weniger tiefen Nähte. Dagegen nehme ich keinen Anstand, Klipstein’s Melanıa abbrevvata mit der vorstehenden Art zu vereinigen, da bei der wechselnden Form die Unterschiede verschwinden und die Art wohl nur eine etwas grössere Varietät sein dürfte. Sie ist ziemlich häufig. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Fig. 11 Höhe 9 Millim., Dicke 5 Millim., Höhe des letzten Umgan- ges 5 Millim., Fig. 12 Höhe 8 Millim., Dicke 5-5 Millim., Höhe des letzten Umganges 5:5 Millim. R. Spiralwinkel 58°, Nahtwinkel 58°, Zahl der Umgänge 5. Macrocheilus cochlea Münster sp. Tab. XXV, Fig. 2. 1841. Melania eochlea Münst. Beitr. IV, p. 94, Tab. 9, Fig. 23. 1341. Tur6o Melania Münst. Beitr. IV, p. 117, Tab. 12, Fig. 34. 1849. Chemnitzia cochlea d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1849. Turbo Melania d’Orb. Prodr. I, p. 185. 1852. Melania eochlea Gieb. Deutschl. Petref. p. 556. 1852. Turbo viecarinatus Gieb. Deutschl. Petref. p. 524 ex parte. 1864. Chemnitzia cochlea Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 408. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 69 M. testa conıca, spira elevata, anfractibus plants, ultimo praevalenti, suturis distinetis; apertura ovalı, labro simpliei, labio crasso calloso, lewiter sulcato; facie glabra. Die Schale hat eine conische Gestalt, das Gewinde ist ausgezogen, die Umgänge ziemlich flach und schwach treppenförmig von einander abgesetzt, der letzte ist fast so hoch als die übrigen zusammen ; die Nähte sind deutlich, wenig vertieft; die Offnung ist gross eiförmig, hinten zugespitzt, die Aussenlippe ist scharf, die innere bildet eine wulstige Callosität, und hat auf der Spindel eine schwache Schwiele. Die Ober- fläche ist glatt. R Die Species ward von Münster in zwei zerfällt, die er sogar nach dem Genus trennt; die Zusammen- gehörigkeit wird, obwohl sie sich schon nach den Abbildungen vermuthen lässt, bei Betrachtung der Original- exemplare zur Gewissheit. Sie müssen zusammengezogen werden. Von der vorigen Species unterscheidet sich diese durch das mehr vorstehende Gewinde und die flacheren Umgänge. Sie ist nicht häufig. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15-5 Millim., Dicke 9 Millim., Höhe des letzten Umganges 9 Millim. Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 45°, Zahl der Umgänge 5, die letzten fehlen. Macrocheilus Sandbergeri Laube. Tab. XXV, Fig. 4. M. testa elongata conica acuta, anfractibus planis, ultimo anfractu praecedentes valde superante, parum in- flato, elongato, apertura magna oval labio simpliei acuto, labro brew rimoso, facie glabra. Schale verlängert eonisch, spitz zulaufend, die Umgänge sind eben, durch ganz schwache Nähte von einander getrennt, der letzte Umgang ist viel höher als die übrigen und baucht sich etwas aus, wodurch die Schnecke eine paludinenähnliche Gestalt erhält. Die Mündung ist hoch oval, nicht breit, die Lippen sind ein- fach, die innere bildet eine ganz schwache Wulst. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch die planen Umgänge und die hohe Mündung; eine ähn- liche Form beschreibt Klipstein als Melana plvcata, doch ist diese gefaltet, während die vorliegende ganz glatt ist. Die Art scheint übrigens selten zu sein; ich kenne derzeit nur drei Exemplare. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 23 Millim., Dieke 11 Millim., Höhe des letzten Umganges 14 Millim. R. Spiralwinkel 37°, Nahtwinkel 55°, Zahl der Umgänge 4, die oberen fehlen. Genus EUCHRYSALIS Laube. (Ev-ypösziıs Schmetterlingspuppe.) Ch. G. testa fortis glabra elongata, media parte amplissima, spira prominens acuta; anfractus vel plani vel pauce convexiusculi, suturae laeves; apertura longa, angusta, fissa, labrıs acutıs valde prominentibus circumdata, pseudoumbilicum ostendens. Die Schale ist stark und glatt, verlängert, die Windungen ragen weit vor, die Umgänge sind zahlreich und mehr oder weniger schmal, fast eben oder nur wenig convex mit sehr feinen schwachen Nähten, der Um- fang ist in der Mitte am weitesten, da die Mündung sich schief an die Schale anlegt, und auf der Ober- wie Unterseite eine Zuspitzung auf der einen Seite durch die abnehmenden Gewinde, auf der anderen durch das beschriebene Verhalten des Mundes erfolgt. Dadurch erhält die Gestalt das Ansehen einer Schmetterlings- puppe, womit das Geschlecht verglichen wird, im hohen Grade. Der Mund selbst ist äusserst eng, schlitzen- förmig und lang, besonders oben plötzlich verengert. Die Lippen stehen weit vor, die innere liegt auf dem letzten Umgang mehr oder weniger auf, und bildet so einen falschen Nabel, die äussere steht weit ab, und erinnert lebhaft in dieser seiner Art an C7ausTia und ähnliche Arten. 70 Gustav O. Laube. Das Genus muss wohl zunächst in die Nähe der Chemnitzien eingereiht werden, vielleicht am besten zu- nächst von Bulima. Von den weiter unten näher zu beschreibenden Arten hat bereits d’Orbigny im Pro- dröme zwei zu Zulima gestellt. Ich selbst bin ihm zum Theil in meiner früheren Arbeit über die Münster- schen Arten von St. Cassian gefolgt. Es liegt jedoch ein constanter Unterschied, den ich später erst kennen und beachten lernte, zwischen den beiden Gattungen. Einmal ist wohl schon der Bau der Schale selbst, jene sich beiderseits zuspitzende Form ein unterscheidendes Merkmal, ein weiteres bietet der eigenthümliche Mundrand, mit den hohen in eine lange Schlitze ausgezogenen Lippen, das weder Ohemnitzia noch Eulima besitzt, und andere Gattungen gar nicht zu denken, mit Ausnahme der schon oben erwähnten Clausilien. Es ist leider mit Schwierigkeiten verbunden, gute Exemplare mit erhaltenem Mundrande zu bekommen, und es ist vielleicht noch eine ziemliche Reihe von Formen hier unterzubringen, welche noch vorläufig bei Ohem- nitzia stehen. Ich erwähne nur Chemnitzia Nympha, die viel Ähnliches im Äusseren besitzt, doch habe ich unter den vielen mir vorliegenden Exemplaren kein einziges gesehen, das einen bestimmten ganzen Mund besass. Das Genus bleibt bis jetzt auf die Schichten von St. Cassian beschränkt, doch scheint mir die Wahr- scheinlichkeit sehr gross, dass auch Ohemnitzia Mumva Stopp. (vgl. Shoppen Petrifieation d’Esino, p. 30, Tab. 7, Fig, 14) aus den Esinokalken von Pizzo di Cainalle gleichfalls hieher gehört, wenigstens spricht das ganze Äussere sehr dafür, obzwar auch der Mund nach Stoppani’s Abbildung nicht gut erhalten ist. Als Typus für das Genus sehe ich Euehrysalis fusiformis Mün st. sp. (Melani fusiformis Münst. 1. e.) an. Neben der charakteristischen Gestalt zeigt zunächst die Mundspalte am deutlichsten und ist unter allen ande- ren hieher gehörigen Arten jederzeit am besten erhalten. Euchrysalis fusiformis Münster sp. Tab. XXV, Fig. 5. 1841. Melania fusiformis Münst. Beitr. IV, p. 95, Tab. 9, Fig. 27. 849. Eulima fusiformis d’Orb. Prodr. I, p. 104. 1 1852. Melania fusiformis Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. 1564. Eulima fusiformis Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p- 410. E. testa angusta elongata, anfraetibus subplanıs, spira elongata acuta, apertura longa angusta fissa. Die Schale ist verlängert, die Umgänge ziemlich hoch, in der Mitte ist die Schale am dieksten, nimmt dann gegen hinten langsamer, rascher gegen vorn ab, da der letzte Umgang ziemlich lang ist; dadurch wird die Gestalt einem Haferkorn nicht unähnlich. Die Mündung ist sehr enge, schlitzförmig, nach hinten beson- ders verengert; die innere Lippe legt sich auf den letzten Umgang auf, und bildet auf diesem einen Wulst, die äussere steht vor; immer liegt die Mündung schr: äg gegen die Längsaxe der Schale. Die Oberfläche der Schale ist glatt. Die Art kommt ziemlich häufig vor; sie ist durch ihre haferkornähnliche Gestalt und den bedeutend engen und schmalen Mund charakterisirt. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 13-5 Millim., Dieke 3-8 Millim. Conv. Spiralwinkel 25°, Nahtwinkel 70°, Zahl der Umgänge 8. Euchrysalis pupaeformis Münster Sp. Tab. XXV, Fig. 6. 1541. Melania pupaeformis Münst. Beitr. IV, p. 96, Tab. X, Fig. 34. 1549. Eulima pupaeformis d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1352. Melania fusiformis Gieb. Deutschl. Petref. P- 507. 1364. Ohemnitzia pupaeformis Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. E. testa ventricosa, elongata, anfractibus angustıs er ebris planıs, suturis laewissimas , apertura parva postice acuta, labris valde prominentihus. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 71 Die Schale ist bauchig, doch gestreckt, dass sie, wie Münster's Name gut bezeichnet, einer Puppe nicht unähnlieh ist. Die Umgänge sind sehr zahlreich und schmal, ganz eben, die Nähte fast gar nicht ver- tieft, sondern nur wie mit dem Grabstichel auf den Schneekenkörper eingeritzt. Die sehr schräg stehende Mündung ist kurz, hinten mehr als vorn ausgezogen, in der Mitte relativ breit; die Lippen stehen beträchtlich vor. Hinter der Innenlippe lässt sich ein falscher Nabel wahrnehmen. Die Oberfläche ist ganz glatt. Die Art kommt nicht selten, doch gewöhnlich nur in Bruchstücken vor. Sie unterscheidet sich wesentlich durch ihre schuppenförmige Gestalt und die zahlreichen Umgänge von allen verwandten Arten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 18 Millim., Dieke 6-5 Millim. Conv. Spiralwinkel 35°, Nahtwinkel 70°, Zahl der Umgänge 12, die letzten fehlen. Euchrysalis subovata Münster sp. Tab. XXV, Fig. 7. 1841. Melania subovata Münst. Beitr. IV, p. 94, Tab. IX, Fig. 19. 1849. Eulima suborata d’Orb. Prodr. I, p. 184. 1852. Melania Nympha Gieb. Deutschl. Petref. p. 556 ex parte. 1864. Eulima swbovata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. E. testa conica elongata, anfractibus subplanis, suturis distinetis, apertura ovali lata; strüs inerementah- bus ornata. Die Schale ist verlängert kegelförmig, die jüngeren Umgänge sind etwas gekrümmt, die älteren werden mehr eben, die Nähte sind deutlich wahrnehmbar. Die Mündung ist oval, in der Mitte ziemlich breit, an den Enden spitz ausgezogen, daher etwas rhombisch. Die Lippen sind dick, die innere besonders stark über den vorhandenen Nabel ausgebreitet, die äussere zugeschärft. Die Oberfläche ist mit unregelmässigen Zuwachs- streifen versehen. Die Art unterscheidet sich von den früheren durch die stärkere mehr konische Form, durch die weniger zahlreichen und breiteren Umgänge und die weitere Mündung. Sie ist nicht sehr selten, aber gewöhnlich schlecht erhalten, so dass sie einer Ohemnitzia sehr gleich sieht. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9 Millim., Dieke 4 Millim. Conv. Spiralwinkel 45°, Nahtwinkel 55°, Zahl der Umgänge 7. Euchrysalis Stotteri Klipstein sp. Tab. XXV, Fig. 8. 1845. Melania Stotteri Klipst. Östl. Alpen, p. 188, Tab. XII, Fig. 10. 1849. Loxonema Stotter! d’Orb. Prodr. I, p. 187. 1852. Melania tenuistriata Gieb. Deutschl. Petref. p. 557 ex parte. E. testa ovato-conıca, anfractibus convexiusculis, suturis incisis, apertura longa angusta, labeis fortibus, strüs incrementalibus ornata. Die Gestalt der Schale ist langgestreckt eiförmig, dem puppenförmigen sehr genähert. Die Umgänge sind gekrümmt, die Nähte eingeschnitten, der letzte Umgang fast so hoch als die anderen mit einander. Die Mün- | dung ist lang und schmal, die Innenlippe ziemlich gerade, einen Canal vor dem Nabel bildend, da sie auf den letzten Umgang aufgelegt ist, die äussere dagegen nach auswärts gekrümmt, so dass der Umriss der Mün- dung halbmondförmig wird; beide Lippen sind sehr stark. Die Schalenoberfläche ist mit unregelmässigen feinen Anwachsstreifen bedeckt. Die Art ist der vorigen etwas ähnlich, doch unterscheidet sie sich leicht dureh die eingeschnittenen Nähte und den langen Mund. Auf das Verhältniss der über dem Nabel gelegenen Innenlippe macht schon Klipstein mit Recht aufmerksam, wie er überhaupt dem generischen Verhalten dieser wie einer folgenden Species bezüglich der Mundbildung mehr Aufmerksamkeit zollt. Dabei aber zeigt wieder die Art wenig Ver- wandtschaft zu Niso, wie Klipstein meinte. Sie ist übrigens seltener als die vorige. —ı 183) Gustav OÖ. Laube. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 15 Millim., Dieke 6 Millim. Conv. Spiralwinkel 40°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 6. Euchrysalis larva Klipstein sp. 1854. Melania larva Klipst. Östl. Alp. p. 188, Tab. XII, Fig. 17. Diese Species ist mir bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Nach Klipstein’s Zeichnung, die in die- sem Falle deutlich und gut ist, so wie dessen Beschreibung, ist wohl kein Zweifel, dass die Art hier auf- genommen werden müsse. Euchrysalis Alberti Klipstein sp. Tab. XXV, Fig. 9. 1845. Melania Albert Klipst. Östl. Alp. p. 187, Tab. 12, Fig. 16. 1849. Phasianella bolina d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1852. Melania Albertii Gieb. Deutschl. Petref. p. 557. E. testa pupaeformi; ultimo anfractu valde praevalenti, anfractibus convexiusculis, suturis distinctis, aper- tura longa angusta obligua, labio angusto acuto. Die Schale ist kurz puppenförmig, der letzte Umgang ist fast anderthalbmal so hoch als die anderen zu- sammen ; die Umgänge sind sanft gekrümmt und durch deutliche Nähte getrennt. Die Mündung ist lang, schmal, etwas halbmondförmig, indem die schmale und scharfe Innenlippe etwas schräg steht, aber gerade auf der Spindel aufliegt, während die äussere ausgebaucht erscheint. Die Oberfläche ist mit Anwachsstreifen bedeckt. Die Art unterscheidet sich von der früheren dureh die bedeutende Grösse des letzten Umganges und die längere Mündung; sie ist selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Dicke 5-5 Millim., Höhe des letzten Umganges 6 Millim. Conv. Spiralwinkel 55°, Nahtwinkel 60°, Zahl der Umgänge 5. Euchrysalis subtortilis Münster sp.. MaB-EREXSV Ro: 1841. Melania subtortilis Münst. Beitr. IV, p. 95, Tab. 9, Fig. 29. 1849. Chemnitzia subtortilis d’Orb. Prodr. I, p. 134. 1852. Melania erassa Gieb. Deutschl. Petref. p. 556. 1864. Macrochilus subtortilis Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. E. testa conica, spira elevata, anfractibus convexiusculis, suturis distinctis, apertura magna ovato-elongata, labro simpliei acuto, labio angusto calloso, suleo fort! munito. Die Schale ist kegelförmig, der letzte Umgang grösser als die übrigen zusammen genommen, das Gewinde stumpf vorstehend, die Umgänge schwach convex, fast plan, doch durch tiefe Nähte ein wenig treppenför- mig. Die Mündung ist lang, schmal eiförmig, die Aussenlippe scharf, die innere mit einer dieken Schwiele besetzt. Oberfläche glatt. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch die wenig gekrümmten Umgänge, die schmale lange Mündung und die stumpfere Gestalt. Weniger häufig. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Dieke 5-3 Millim. Conv. Spiralwinkel 55°, Nahtwinkel 55°. -ı = Die Fauna der Schichten von St. Oassian. Genus SOLARIUM Lamarck 1801. Solarium planum Laube. Tab. XXV, Fig. 10. ?1845. Pleurotomaria plana Klipst. Östl. Alp. p. 117, Tab. X, Fig. 6. S. testa plana, bası convexa carınata umbilico perlato eraterıformi, margine erenato ; apertura quadrangular:, strüs fortibus spirahbus linisque transversalibus obliqguis ornata. Die Schale ist ganz flach, so dass die Umgänge kaum über einander vorstehen, dagegen ist die Unter- seite mehr gewölbt und scharf gekielt; der letzte Umgang fällt in den sehr weiten trichterförmigen Nabel steil ein und umgibt ihn mit einer Reihe rundlicher Knoten, welche sich auch auf den übrigen im Nabel sichtbaren Umgängen wiederholt. Die Mündung ist schmal vierseitig. Den Nabel umgeben neben der Leiste zwei andere, worauf ein breiterer Zwischenraum folgt, gegen den Rand hin folgen wieder drei scharfe Spiralleisten; alle sind von feinen nach vorn gekrümmten Anwachsstreifen geziert. Die Oberseite der Umgänge wird von einer scharfen Leiste am Rande begrenzt, eine zweite ganz gleiche theilt die Fläche in zwei ungleiche Hälften, über diese hin ziehen sich scharfe auf ihr etwas nach rückwärts gekrümmte Querstreifen und bilden da zugleich eine ziemlich starke Knotenreihe. Diese Art und die folgende sind die einzigen, welche mit Bestimmtheit zu Solarıum gehören, da sie jene für die Gattung charakteristische Kerbung des Nabelrandes zeigen; alle übrigen von mir früher für Solarium gehaltenen reihen sich mit mehr Sicherheit bei Euomphalus ein. Möglicherweise ist die vorstehende Art identisch mit Klipstein’s Pleurotomarva plana,; doch lässt so- wohl die Abbildung als auch der Text einige Zweifel nicht abwerfen, und darum zog ich es vor, der Species meinen Namen beizusetzen. Es ist für Jedermann leicht, denselben durch Klipstein zu ersetzen, sobald einmal die Identität der Species sicher nachgewiesen ist. Nun will aber einmal Klipstein einen Spaltkiel gesehen haben, den ich nicht bemerkte, dann wieder zeigt die Abbildung jene mittlere Leiste auf der Ober- seite nicht, welche das vorliegende Exemplar deutlich zeigt. Diese Bemerkungen mögen nun in dieser Hin- sicht mein Vorgehen rechtfertigen. Die Art scheint sehr selten zu sein. ’ Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Scheibendurchmesser 12 Millim., Nabeldurchmesser 6 Millim. Solarium venustum Münster sp. Tab. XXV, Fig. 16. 1841. Ceratites venustus Münst. Beitr. IV, p. 133, Tab. 15, Fig. 20. 1845. Delphinula Vernewliüi Klipst. Ostl. Alp. p. 204, Tab. XIV, Fig. 19. 1849. Ceratites venustus A’Orb. Prodr. I, p. 181. 1849. Straparolus Cassanus d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1852. Delphinula Verneuilii Gieb. Deutschl. Petref. p. 529. 1864. Solarium venustum Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. E. testa plana, anfractıbus angulosis supra duabus tuberculorum sieribus, infra serie una ornatis, apertura rotunda peristomio anguloso circumdata. Die Schale ist plan, die Umgänge vielkantig, in der Mitte durch einen knotigen schwachen Kiel halbirt, oberhalb mit zwei Reihen, unterhalb mit einer Reihe starker Knoten besetzt, die Mündung ist rund, doch von einem winkligen Rand umgeben. Die vorstehende Art fand in dem Auszug aus dieser Arbeit zufällig ihren Platz unter Euomphalus, wel- ches Versehen hiemit beglichen wird, denn die den Nabel umgebenden Knoten lassen den Genuscharakter von Solarium nicht verkennen. Münster kannte von der Species nur ein Bruchstück, das er irrthümlicher Weise für einen Ceratiten hielt, obwohl er daran keine Lobenlinien bemerken konnte, aber sich von der scheinbaren doppelten Knoten- reihe auf dem Rücken irreführen liess. Später beschrieb Klipstein dieselbe Species nach einem ganzen Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. k 74 Gustav ©. Laube. Exemplar als Delphinula Verneurliü. Eine Vergleichung und Untersuchung des Originalexemplares in Mün- chen hat den Doppelnamen beseitigen helfen. Die Art ist durch die vier Knotenreihen charakterisirt, wodurch sie sich leicht von anderen unterscheidet; sie scheint sehr selten zu sein. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 8 Millim., Höhe des letzten Umganges 4 Millim. Zahl der Umgänge 4. Genus CIRRUS Sowerby 1815. Cirrus Polyphemus Laube. Tab. XXV, Fig. 11. C. testa depressa, anfractibus latis convexis, serie una tubulorum Fortium, umbone medioceri, bası strüs sub- tilissimis inerementahbus ornata. Die Schale ist niedergedrückt kreiselförmig rechtsgewunden, die Umgänge sind breit gerundet, sie lie- gen in einer ganz kurzen Spirale; auf ihrer Mitte steht eine Reihe kurzer und kräftiger Röhren, die gerade abstehen und ziemlich weit von einander entfernt sind, der Nabel ist verhältnissmässig enge, die Mündung quer oval, etwas vorgezogen. Die Basis ist mit feinen Zuwachsstreifen verziert, welche sich jedoch auf der Oberseite der Schale nicht zeigen. Obwohl ich in den von mir im Jahrbuch der geol. Reichsanstalt 1. e. gegebenen Bemerkungen einige Mün- ster’sche Arten als Cirrus bezeichnete, hat sich mir doch jetzt bei genauerer Durchforschung meines Mate- vials gezeigt, dass dies gänzlich irrthümlich war, dass vielmehr die vorstehende Species der einzige echte Cirrus aus St. Cassian ist. Zugleieh ist er ein weiterer sicherer Repräsentant des Genus in der Trias. Es hat schon Hörnes einen Cirrus superbus aus den Hallstätter Schichten des Sandling bei Aussee beschrieben (vgl. Gastrop. u. Aceph. d. Hallstätter Schichten, Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. IX. Bd. N.M. p- 48, Tab. I, Fig. 5), an welchem er jedoch keinen Nabel bemerken konnte, nach Exemplaren jedoch, die mir zu Gesicht kamen, glaube ich doch einen solchen gefunden zu haben, den die Cassianer Form nebst der grossen Übereinstim- mung in der Gestalt mit anderen Arten dieser Gattung, namentlich mit paläozoischen, bis auf die reehtsgewun- dene Spirale, im hohen Grade besitzt. Die Speeies scheint übrigens sehr selten zu sein, da mir dermalen nur Ein Exemplar zu Gebote steht. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Scheibendurchmesser 12 Millim. Genus EUOMPHALUS Sowerby 1815. Euomphalus sphaeroidicus Klipstein sp. Tab. XXV, Fig. 12. 1541. Zotella helicoides Münst. Beitr. IV, p. 117, Tab. XIII, Fig. 5 (non de Konninck). 1345. Euomphalus sphaeroidieus Klipst. Östl. Alp. p. 201. Tab. XIV, Fig. 11. 1845. Euomphalus complanatus Klipst. Östl. Alp. p-. 202, Tab. XIV, Fig. 12. 1345. Euomphalus helicoides Klip st. Östl. Alp. p. 202, Tab. XIV, Fig. 13. 1545. Euomphalus reconditus Klipst. Östl. Alp. p. 201, Tab. XIV, Fig. 14. 1849. Trochus helieoides d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1549. Trochus sphaeroidieus d’Orb. Prodr. I, p. 190. 1849. Straparolus subhelicoides d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1849. Straparolus reconditus d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1849. Trochus complanatus d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1552. Euomphalus sphaeroidiceus Gieb. Deutsch, Petref. p- 531. E. testa depressa supra convexa infra concava, anfractibus planis suturis vix distinetis spira non prominente, anfraetu ultimo lato infra convexo, apertura ovato-rotundata umbilico lato, facie glabra. Die Schale ist ganz niedergedrückt; sie bildet aut der Oberseite eine flache Wölbung, während die Basis etwas ausgehöhlt erscheint, die Umgänge sind oben ganz flach, sie sind durch feine Nähte kaum von einan- - d SL Die Fauna der Schichten von St. Cassian. der getrennt und das Gewinde steht nur in der Mitte ein ganz kleinwenig vor; häufig bemerkt man auch dies nicht. Der letzte Umgang ist breit, auf der Unterseite eonvex; die Mündung ist rund eiförmig, etwas schräg nach abwärts gezogen, der Nabel ist nicht allzu gross. Die Schale ist glatt. Münster kannte blos ein schlecht erhaltenes Exemplar, das er für Rotella hielt, da er nicht den Nabel sah. Klipstein macht aus der vorstehenden Art vier, die ich aber mit gutem Gewissen wieder vereinige, da sie denn doch auf zu vage Unterschiede basirt sind, und ich unter den vielen mir zu Gebote stehenden Exem- plaren nicht im Stande war, die Arten als solche herauszufinden. E. complanatus Klipst. ist offenbar ein älteres aber zusammengedrücktes Individuum mit etwas tieferen Nähten, das aber sonst ganz dasselbe ist, wie E. sphaeroidieus ; E. helicordes und E. reconditus sind offenbare Jugendformen von unbedeutendem Unterschied. Die Art unterscheidet sich durch ihre flache glatte Gestalt von allen den folgenden. Sie gehört zu den weniger häufigen Arten von St. Cassian. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Scheibendurchmesser 7 Millim., Nabelweite 2-5 Millim. Euomphalus ceingulatus Münster sp. Tab. XXV, Fig. 13. 1834. Ammonites (Ceratites) eingulatus Münst. Leonh. u. Bronn’s Jahrb. p. 15, Tab. II, Fig. 11. 1841. Porcellia eingulata Münst. Beitr. IV, p. 105, Tab. XI, Fig. 4. 1849. Straparolus eingulatus d' Orb. Prodr. I, p. 191. 1864. Porcellia eingulata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. E. testa plana, anfractibus eadem in planitie jacentibus rotundis annulis fortiorbus acutis subtihoribusque ornatis, apertura rotunda pertstomio crasso circumdata. Die Schale ist ganz flach, indem die Umgänge in Einer Ebene zu liegen scheinen, denn nur bei einzel- nen Exemplaren ist die einseitliche Neigung, das Austreten des letzten Umganges aus der planen Spirale wahrnehmbar. So kann man beiderseits die Windungen bis auf den embryonalen Umgang verfolgen, ohne eigentlich Nabel und Spitze unterscheiden zu können, die Umgänge sind drehrund, mit abwechselnden star- ken und scharfen und dazwischen liegenden schwächeren Ringen geziert. Die ebenfalls runde Mündung wird von einem dicken wulstigen Peristom umgeben. Ich muss gestehen, dass mich die bei der vorstehenden Art wie bei den folgenden auftretenden Ringe und Mundränder nicht ganz sicher werden liessen, ob die Arten echte Euomphalen sind. Nun aber zeigt Euomphalus annulatus Phill. aus dem Devonien ein ganz ähnliches Verhalten (vgl. Phillips Palaeozoie fos- sils, Tab. LX, Fig. 171*, Sandberger Verst. rhein. Schicht. Nassau, Tab. XXV, Fig. 4) und so ist wohl die Möglichkeit gegeben, dass die Arten ihren richtigen Platz hier hahen. Im Falle liessen sie sich selbst unter dem Namen Cirgulatı' zusammenfassen. Die Art, welehe einem Cephalopoden sehr ähnlich sieht, so dass sie Münster selbst anfänglich dafür hielt, unterscheidet sich von der folgenden durch ihre abwechselnd stärkeren und schwächeren Rippen und die plane Form. Sie ist nicht selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares : Scheibendurchmesser 9 Millim., Mundhöhe mit dem Peristom 4 Millim. Euomphalus contrarius Münster. Tab. XXV, Fig. 14. 1841. Euomphalus contrarius Münst. Beitr. IV, p. 105, Tab. XI. Fig. 3. 1849. Turbo eontrarius d’Orb. Prodr. I, p. 193. 1852. Euomphalus eontrarius Gieb. Deutschl. Petref. p. 531. 1864. Delphinula contraria Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. E. testa trochiformi, spira elevata contraria, anfractibus rotundis annulis fortibus armates, umbilieo medio- eri, apertura rotunda, peristomio erasso eircumdata. k* 76 Gustav OÖ. Laube. Die Schale ist linksgewunden kreiselförmig stumpf, die Umgänge sind drehrund und liegen über einan- der, sie sind mit gleichmässigen starken Ringen geziert. Der Nabel ist mittelmässig weit, die Mündung rund, mit einem kräftigen Peristom umgeben. Diese der vorigen Art gewiss sehr nahe verwandte unterscheidet sich von ihr nur durch das Gewinde und durch den Umstand, dass die Rippen nicht abwechselnd stärker und schwächer, sondern hier gleichstark sind und zugleich enger an einander stehen. Die Art scheint eine grosse Seltenheit zu sein, ich kenne zur Zeit nur Münster's Originalexemplar in München und das hier beschriebene, welches jedoch noch besser erhalten ist als das Münchner. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 5 Millim., Höhe 4 Millim., Höhe des letzten Um- ganges 2-8 Millim. Zahl der Umgänge 3. Euomphalus aries Laube. Tab. XXV, Fig. 15. E. testa plana, anfractibus eadem in planitie jacentibus, annulis undulatis acutis angustis ornatis, apertura magna rotunda. Die Schale zeigt ein aus wenigen Umgängen bestehendes, in derselben Ebene liegendes Gewinde ; die Zahl der Umgänge ist sehr gering und der Umfang derselben nimmt von der Mündung an sehr schnell ab. Sie sind drehrund und mit engstehenden scharfen wellig gekrümmten Rippen verziert. Die Mündung ist gross und zirkelrund, der vorletzte Umgang berührt den letzten an der Mündung kaum. Die Art unterscheidet sich von der vorhergehenden durch das plane Gewinde, von den beiden anderen durch die engstehenden wellig gebogenen Ringe auf den wenig zahlreichen Umgängen; sie ist wie die vorige sehr selten. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 6 Millim, Höhe am Mund 3:5 Millim. Euomphalus denialus Münster. sp. Tab. XXVL, Fig. 1. 1841. Schizostoma dentata Münst. Beitr. V, p. 106, Tab. XI, Fig. 8, 9. 1845. Delphinula biarmata Klipst. Ostl. Alpen, p. 203, Tab. XIV, Fig. 16. 1849. Straparolus dentatus d’Orb. Prodr. ], p. 191. 1849. Trochus biarmatus d’Orb. Prodr. I, p. 190. 1852. Schizostoma dentatum Gieb. Deutschl. Petref. p. 539. 1852. Delphinula biarmata Gieb. Deutschl. Petref. p. 529. 1864. Solarium dentatum Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. E. testa depressa, anfractibus supra planis margine tuberculatis sulco angusto profundo, infra convexis, um- bilieo lato profundo, apertura rotunda, strüs inerementalibus subtilibus ornata. Die Schale ist oben fast ganz plan, die oben ebenen Umgänge stehen nur wenig im Gewinde vor, am Rande sind sie mit einem schwachen Wulst versehen, welcher mehr oder weniger starke Knoten trägt, dar- unter liegt eine schmale tiefe Furche, welche wieder von einem scharfen Wulst begrenzt ist; die zuweilen, besonders bei jungen Exemplaren, Knoten wahrnehmen lässt. Die Basis ist convex, der Nabel weit und tief, die Mündung ist rund, schwach gerandet, man bemerkt sowohl über als unter der Furche auf den Umgängen eine ganz feine Anwachsstreifung. Die Art ist ziemlich häufig, doch gewöhnlich durch Kalk auf der Oberfläche undeutlich. Die jungen Exemplare, welche zuweilen eine zweite Knotenreihe zeigen, hat Klipstein als Delphinula biarmata unter- schieden, sie gehören offenbar hierher. Die Art unterscheidet sich von der vorigen durch den Mangel der Ringe auf den Umgängen. Öriginalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser der Scheibe 7-3 Millim., Höhe des letzten Umganges 3 Millim. Die Fauna der Schichten von St. Cassıan. —1 I Euomphalus lineatus Klipstein sp. Tab. XXVIIT, Fig. 2. 1845. Delphinula lineata Klipst. Östl. Alp. p. 203, Tab. XIV, Fig. 15. 1845. Delphinula plana Klipst. Ostl. Alp. p. 203, Tab. XIV, Fig. 15. 1849. Trochus lineatulus d’Orb. Prodr. I, p. 190. 1849. Pleurotomaria planata d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Delphinula lineata Gieb. Deutschl. Petref. p. 529. 1852. Delphinula plana Gieb. Deutschl. Petref. p. 529. E. testa depressa, anfractibus planis concavıis marginatis, sulco angusto profundo medio, bası convexa, um- bilico magno, apertura rotunda, strüs inerementalibus ornata. Die Art hat ein flaches niedriges Gehäuse, die Oberseite der Umgänge, welche fast gar nicht aus der Ebene heraus ragen, ist schwach ausgehöhlt, am Rande mit einer granulirten Leiste versehen; darunter liegt eine tiefe Furche, welche auf der Unterseite gleichfalls von einer feingranulirten Leiste umsäumt ist. Die Basis ist gewölbt, der Nabel weit und tief, die Mündung rund. Die Oberseite der Mündungen ist mit feineren, die Unterseite mit gröberen Wachsthumsstreifen geziert. Die Art ist der vorigen sehr nahe verwandt, doch unterscheidet sie sich durch den Mangel der keineswegs bei ihr als abgerieben zu betrachtenden Knoten auf der oberen Umgangsleiste, vielmehr ist diese wie die untere deutlich gekörnt, und die gröbere Zuwachsstreifung der Basis. Eine auf einem schlechten Exemplare begrün- dete unhaltbare Art möge hier ihre Unterkunft finden. Die Art ist nicht sehr selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 11 Millim., Höhe des letzten Umganges 5 Millim. Zahl der Umgänge 5. ? Euomphalus pygmaeus Münster. Tab. XXVI, Fig. 3. 1841. Euomphalus pygmaeus Münst. Beitr. IV, p. 104, Tab. XI, Fig. 1. 1849. Turbo pygmaeus d’Orb. Prodr. I, p. 193. 1852. Buomphalus pygmaeus Gieb. Deutschl. Petref. p. 531. 1864. Buomphalus pygmaeus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. E. testa heliciformi, spira parum elevata anfractibus rotundis, apertura rotunda, umbilico medioer: profundo, Ffaeie glabra. Die Schale ist helixartig aufgewunden, die runden Umgänge nehmen rasch an Umfang zu und die mitt- leren ragen in einer stumpfen Spitze hervor. Sie sind durch tiefe Nähte von einander getrennt und scheinen sich kaum zu berühren, der Nabel ist tief doch nicht sehr weit, die Mündung ist rund, die Oberfläche der Schale ist glatt. Die Art unterscheidet sich von allen anderen durch ihre helixartige Gestalt und die tiefen Nähte. Da ich nur das einzige hier abgebildete Exemplar untersuchen konnte, muss es für den Augenbliek dahin gestellt bleiben, ob die Art ein echter Euomphalus ist, wohin sie allerdings sehr neigt. Scheint sehr selten zu sein. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralieneabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 5 Millim., Höhe 4 Millim. Zahl der Umgänge 3. Genus SCALITES Conrad 1544. (Bhaphystoma Hall 1847.) Scalites Protei Münster sp. Tab. XXVI, Fig. 7. 1841. Pleurotomaria Protei Münst. Beitr. IV, p. 112, Tab. XII, Fig. 12. 1849. Pleurotomaria Protei d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Pleurotomaria Protei Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 7s Gustav O Laube. P. testa angulosa trochiformi non umbilicata, spira parum elevata anfractibus infra convexis supra declivibus, strüs inerementalibus obliquis ornata. Die Schale ist kreiselförmig ungenabelt, das Gewinde steht etwas hervor, die Umgänge sind durch eine kantige Wulst, welche die Mitte einnimmt, getrennt, oberseits fast plan unten stark eonvex unter einem schar- fen Winkel gebrochen, die Mündung ist gross und winkelig, die Oberfläche ist mit schräg nach rückwärts gezogenen Anwachsstreifen bedeckt. Das Münster’sche Original fehlt in München, doch lässt sich die Art selbst bei der, wie Münster selbst zugibt, mangelhaften Abbildung leicht wiederfinden. Es dürfte auffällig erscheinen, dass ich die Speeies zu einem bisher auf das paläozoische Schichtensystem beschränkten Genus stelle, doch glaube ich von der Richtigkeit die- ses Vorgehens vollständig überzeugt zu sein. Ich habe sorgfältigst alle mir zu Gebote stehenden Abbildungen von bis jetzt bekannten Arten verglichen (Hall Paläontologie of New-York I. p. 28 fi, Tab. 6, Fig. 2, 3, 4, 5; Murchison de Verneuil und Kayserling Russia Il. p. 341, Tab. 32, Fig. 5, 6 ete.) konnte aber nirgends irgend welchen Unterschied wahrnehmen. Dass die vorliegende Art offenbar keine Pleurotomarza sein könne, zeigt wohl schon der erste Blick. D’Orbigny Prodr. I. p. 7 charakterisirt, allerdings weit genug, Scalites als Euomphalus ohne Nabel. In der That sehen die Exemplare auch einem solehen ähnlich. Doch auch gewis- sen Trochus-Arten gleicht die Speeies, aber die gewölbte nabellose Unterseite macht es unmöglich, die Art dahin zu schieben. Auffallend stimmt dieselbe nun zunächst mit Scalvtes staminea Hall sp., nur ist sie etwas spitzer, und behält man diese Art und Se. angulata Conrad beim Vergleich im Auge, so kann kein Zweifel weiter obwalten, dass die Art zunächst in die Nähe dieser beiden zu stellen ist. Wie nun Scadites nach d’Or- bigny auch in den Devonischen Schichten vorkömmt, und von Murchison und Kayserling aus dem Koh- lenkalk nachgewiesen wurde, so möchte es nun auch dargethan sein, dass das Genus seinen letzten Reprä- sendanten bis in die Trias hinauf schiekt, und somit ist die Zahl der paläozoischen Geschlechter, welche bis in den Beginn der mesozoischen Zeit lebten, wieder um eines vermehrt. Die Art ist nicht häufig. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 11-5 Millim., Höhe 10 Millim. Spiralwinkel fast 90°, Zahl der Umgänge 4. Genus PLEUROTOMARIA Defrance 1825. Pleurotomaria radians Wissmann. Tab. XXVI, Fig. 9. 1841. Pleurotomaria radians Wissm. bei Münst. Beitr. IV, p. 112, Tab. 12, Fig. 8. 1845. Solarium subpunetatum Klipst. Östl. Alp. p. 201, Tab. XIV, Fig. 9. 1549. Euomphalus Studeri Klipst. Östl. Alp. p. 201, Tab. XIV, Fig. 10. 1849. Pleurotomaria radians d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1849. Trochus Studeri d’Orb. Prodr. I, p. 190. 1849. Trochus Bianor d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1852. Pleurotomaria radıans Gieb. Deutschl. Petret. p. 541. 1853. Euomphalus Studeri Gieb. Deutschl. Petref. p. 531. 1864. Pleurotomaria radians Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reiehsanst. p. 410. P. testa depressa, late umbilicata subtilissime arcuatim striata, anfractibus infra subteretibus, supra tuber- eulatis, epiphragmate marginali convexo sulco angusto supra eincto. Die Schale ist niedrig, das Gewinde ziemlich eingedrückt, die Umgänge unten stark convex, oben flach, unbedeutend eingesenkt, mit ganz feinen gekrümmten Zuwachsstreifen, welche jedoch um den sehr weiten und tiefen Nabel ungleich und stärker werden, um die Nähte zeigt sich eine Rinne davor eine Reihe gleicher, rund licher, ganz kurze Falten bildender Knoten, der Spaltkiel bildet am oberen Rande des Umganges eine Wulst, die unterhalb von einer schwachen Fureche begrenzt wird. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 79 Diese Species ist das häufigste Gastropod, welches sich in St. Cassian findet. Trotz alledem hat es fast nie eine ganz erhaltene Mundöffnung. Es kömmt in allen möglichen Erhaltungszuständen vor, und ein etwas plattgedrücktes Individuum hat Klipstein die Veranlassung gegeben ein Solarium subpunetatum zu Schaf- fen, welche Speeies sohin hier einzuziehen ist. Ein gleiches finde ich mit der Speeies Euomphalus Studer! — einem zerdrückten Steinkern — für nöthig, die ich hiermit beiziehe. Die Art ist durch ihr glattes Äusseres und die Knötchen um die Nähte charakterisirt. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 11 Millim., Höhe 8 Millim. Zahl der Umgänge 5. Pleurotomaria Triton WOrbigny. Tab. XXVI, Fig. 10. 1841. Pleurotomaria decorata Münst. (non Kehl teste d’Orb.) Beitr. IV, p. 112, Tab. XI, Fig. 11. 1849. Pleurotomaria Triton d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Pleurotomaria decorata Gieb. Deutschl. Petr. p. 541 ex parte. 1864. Turbo decoratus Lbe. (mon Hörnes) Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. P. testa conica, spira elevata, anfractibus angulosıs eingulatis, epiphragmate angusto profundo, supra infra- que oblique costatıs, infra suturas tubereulatis, basi convexa non umbilicata, strirs Ffortibus spiralibus ornata, apertura magna ovata. Die Schale ist conisch aufgerollt, einem Turbo nicht unähnlich, die Windungen sind convex, mit starken Spiralstreifen bedeckt, der den tiefen Nähten zunächst liegende ist gekörnt, hierauf folgt ein ziemlich weiter, breiter etwas eoncaver Zwischenraum, der mit schief nach hinten gerichteten, ziemlich starken Längsrippen bedeekt ist, hierauf folgen abermals zwei gekömte Kiele, welche das schmale tief geschnittene Band ein- schliessen, das mit feinen halbmondförmigen Zuwachsstreifen ausgefüllt ist, und darunter folgt ein breiter aus- gehöhlter Gürtel, wie die Zone oberhalb des Bandes schief nach hinten gerippt. Die Basis setzt in einer scharfen körmigen Leiste vom Gürtel ab und ist convex, ohne Nabel, mit fünf gekörnten Spiralstreifen. Die Mündung ist oval. Die Ähnlichkeit der Gestalt mit einem Turbo, so wie der Umstand, dass ich an früher mir zu Gebote ste- henden Exemplaren keinen Spalt sah, hatten mich veranlasst, in meinen Bemerkungen über die Münster'- schen Arten, diese Species zu Turbo zu stellen. Die eingehende Untersuchung und bessere Exemplare haben mich eines anderen belehrt. Herr Director Hörnes hat eine Species aus den Hallstätter Schichten als Turbo decoratus beschrieben. (Gastr. u. Aceph. der Hallstätter Schichten, p. 38, Tab. II, Fig. 1) und sie für identisch mit der Münster'- schen Species gehalten. Ich habe mich jedoch überzeugt, dass dem nicht so sei, sondern, dass es zwei gänz- lich verschiedene Formen sind, welche hier vorliegen, der Cassianer-Art fehlt jener breite mit halbmondförmigen Striehen gezierte Gürtel, welcher jene Art auszeichnet, auch ist die Form der Umgänge bei der vorliegenden Art weniger gerundet. Zudem noch ist die Cassianer Art eine echte Pleurotomarta. Die Art ist nicht häufig, die schiefen Längsrippen charakterisiren sie deutlich, von der vorigen unter- scheidet sie das höhere Gewinde. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 5 Millim,, Breite 4 Millim. R. Spiralwinkel 55°, Zahl der Umgänge 4—5. Pleurotomaria texturata Münster Sp. Tab. XXVI, Fig. 11. 1841. Pleurotomaria texturata Münst. Beitr. IV, p. 110, Tab. XII, Fig. 1. 1845. Pleurotomaria Meyer! Klipst. Östl. Alpen, p. 162, Tab. X, Fig. 16. 1849. Pleurotomaria texturata d’Orb. Prodr. I, p. 191. 1849. Turbo salinarius d’Orb. Prodr. I, p. 193. s0 Gustav O. Laube. 1852. Pleurotomaria texturata Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1864. Pleurotomaria texturata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. P. testa trochiformi, spira elevata, late umbilicata, anfraetibus subpentagonis, liners incrementalibus eur- vatıs sträsque spiralibus subtelissimis decorata, epiphragmate marginali convexo anqguloso, supra sulco lato eoncavo cincto. Die Schale ist kreiselförmig, die Windung vorstehend, ein weiter Nabel ist sichtbar, um welchen ein kan- tiger Wulst läuft. Die Umgänge haben einen schwach fünfseitigen Umriss, zwischen der Naht und dem wul- stigen, beiderseits kantigen, schmalen Spaltkiel sind sie concav, der letztere wird nach oben von einer breiten ebenfalls eoncav eingesenkten Furche begrenzt. Die Oberfläche ist mit feinen gekrümmten, ziemlich gleich- mässigen Anwachsstreifen bedeckt, über welche eben solche Spiralstreifen laufen, wodurch die Schale eine äusserst zarte, schiefmaschige Gitterung erhält. Die Art ist durch die feine, gleichmässige Gitterung charakterisirt, sie unterscheidet sich durch den Nabel und die breite Furche oberhalb des Spaltkiels von der vorigen Art. Sie ist nicht gar selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 7 Millim., Durchmesser 7 Millim. Zahl der Umgänge 5. Pleurotomaria coronata Münster. Tab. XXVII, Fig. 3. 1841. Pleurotomaria eoronata Münst. Beitr. IV, p. 109, Tab. XI, Fig. 26. 1841. Pleurotomaria subeoronata Münst. Beitr. IV, p. 109, Tab. XI, Fig. 45. 1849. Pleurotomaria subeoronata d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1849. Pleurotomaria coronata d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Pleurotomaria eoronata Gieb. Deutschl. Petref. p. 540. 1864. Pleuwrotomaria coronata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. P. testa trochrformi non umbilieata strüs spiralibus fortioribus Iineisque incrementalibus arcuatıs subtilkor:- bus ornata, epiphragmate tuberculato marginalı, suleo lato concavo infra cincto. Die Schale ist kreiselförmig ein wenig niedergedrückt; es ist kein Nabel vorhanden, die Umgänge sind auf der Oberseite flach von einer scharfen Kante begrenzt, worunter eine breite etwas ausgehöhlte Furche folgt, die unmittelbar an den Spaltkiel stösst, welcher eine der früheren parallele jedoch mit länglichen Knoten besetzte Kante bildet, zwischen den Knoten sieht man an gut erhaltenen Exemplaren deutlich die halbmond- förmigen Zuwachsstreifen des Bandes, darunter sind die Umgänge schwach ausgehöhlt. Die Mündung ist etwas winkelig. Die Oberfläche ist mit scharfen Spirallmien bedeckt, welche auf der Oberseite der Umgänge schwächer, dagegen auf dem unteren Theil schärfer hervortreten, über sie ziehen feine gekrümmte Zuwachs- streifen. Münster hat die Art in zwei zerlegt, indem er die mehr abgerollten und mit schwächeren Knoten besetzten, als P. subceoronata ausgeschieden, gibt jedoch zu, dass sie leicht nur eine Spielart der anderen Art P. coronata sein könne, in der That aber zeigt die Betrachtung vieler Exemplare deutlich, dass beide Species zusammen gehören, folglich vereiniget werden müssen. Die Art ist durch die Knotenreihe auf dem Spaltkiel charakterisirt, sie unterscheidet sich von der vorigen durch die weniger regelmässige Gitterung und den mangelnden Nabel. Sie ist nicht selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Durchmesser 10-5 Millim. Zahl der Umgänge 5—6. Pleurotomaria subcancellata WOrbigny. Tab. XXVII, Fig. 1. 1841. Pleurotomaria cancellata Münst. (non Phill.) Beitr. IV, p. 113, Tab. XII, Fig. 16. 1845. Pleurotomaria cancellata Klipst. Ostl. Alp. p. 164, Tab. XI, Fig. 2; Tab. X, Fig. 31. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 81 1849. Pleurotomaria subeancellata A’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Pleurotomaria eancellata Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1864. Pleurotomaria subeaneellata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. P. testa trochiformi, umbilicata, anfractibus convexis, epiphragmate angusto concavo submedhano, apertura rotunda; facie striis spiralibus visdemque longitudinalibus acutıs fenestrata. Das Gehäuse ist kreiselförmig, die Umgänge wulstig, stark gekrümmt. Die Basis ist schwach gewölbt und zeigt in der Mitte einen tiefen und ziemlich weiten Nabel. Der Spaltkiel liegt etwas über der Mitte, er bildet ein schmales ausgehöhltes Band mit engstehenden halbmondförmigen Zuwachsstreifen. Die Mündung ist rund, schwach zusammengedrückt. Die Oberfläche der Schale ist mit einer äusserst gleichmässigen Gitte- rung versehen, es kreuzen sich nämlich abwechselnd stärkere und schwächere doch jederzeit scharfe Spiral- linien mit gleichmässigen, gleichfalls scharfen Längslinien. Das entstehende Gitter von beinahe quadratischen Maschen ist auf der Basis und unterhalb des Spaltkieles enger, oberhalb desselben jedoch weiter, indem die schwächeren Spiralleisten dort ausbleiben. Die Form variirt ein wenig wie schon Klipstein seiner Zeit hervorhob, zwischen einer mehr nieder- gedrückten und einer mehr kreiselförmigen Grenzform, es lassen sich jedoch keine definitiven Unterschiede zwischen den Varietäten feststellen, ich meine sie beruhen zunächst auf den Altersverhältnissen. Eine sehr verwandte Form hat Hörnes aus den Hallstätter Schichten beschrieben als Pleurotomaria Frscheri. (Vergl. Hörnes Gastropoden aus der Trias der Alpen. Denkschr. d. kais. Ak. d. Wissensch. XI. Bd., 1856, p. 31. IN. M.| Tab. II, Fig. 10.) Die Ähnliehkeit der Arten wird schon dort hervorgehoben, nur unterscheiden sie sich nicht wie der Autor meint durch den Nabel, den beide besitzen, sondern durch die Art der Gitterung, welche bei der Hallstätter Art schiefwinkelig und enger ist. Die Art ist vor allen durch die rechtwinkelige Gitterung charakterisirt. Sie unterscheidet sich von der vor- hergehenden durch den Mangel an Knoten und den eoncaven Spaltkiel. Sie ist eine der häufigeren Arten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 11 Millim., Durchmesser 10 Millim. Zahl der Umgänge 6. Pleurotomaria canalifera Münster. Tab. XXVII, Fig. 4. 1841. Pleurotomaria canalifera Münst. Beitr. IV, p. 111, Tab. XII, Fig. 4. 1841. Pleurotomaria eoncava Münst. Beitr. IV, p. 112, Tab. 12, Fig. 7. 1849. Pleurotomaria canalifera dOrb. Prodr. I, p. 195. 1852. Pleurotomaria eanalifera Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1864. Pleurotomaria canalifera Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. 1845. Pleurotomaria subpliecata Klipst. Östl. Alpen, p. 167, Tab. X, Fig. 28. P. testa trochiformi alta non umbiheata, anfractbus angulosis, epiphragmate convexo, sulco lato concavo undique cincto; bası strürs spiralibus fortibus , anfractibus glabris tubereulis infra suturam ornatıs. Die Schale ist kreiselförmig, das Gewinde ziemlieh stark ausgezogen. Die Umgänge sind kantig fast fünf- seitig. Der Spaltkiel liegt über der Mitte und bildet eine stark vorstehende Wulst, die beiderseits durch zwei breite, ausgehöhlte Gürtel begrenzt ist, die Basis ist convex, ohne Nabel. Sie ist mit starken Spiralstreifen geziert, zwischen denen man feine Zuwachslinien bemerkt, die beiden Gürtel zeigen nur gekrümmte feine Wachsthumsstreifen, jeder Umgang noch unter der Naht eine Reihe runder gleichmässiger Knoten. Die Art ist durch die ausgezogene Form und die Knotenreihe unter der Naht charakterisirt. Sie unter- scheidet sich von der vorigen durch den Mangel der Gitterung. Auf ihre Verwandtschaft mit P. subgranulata, doch auch auf ihre eonstanten Unterschiede hat bereits Münster 1. e. aufmerksam gemacht. Pleurotomaria coneava findet sich in München nicht mehr unter den Münster’schen Originalen, und scheint eine undeutliche Varietät der vorstehenden Art zu sein. Die Art ist nicht selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern, l Rn [83] Gustav O. Laube. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Dieke S Millim. Convexer Spiralwinkel 56°, Zahl der Umgänge 5. Pleurotomaria subgranulalta Münster. Tab. XXVL, Fig. 5. 1841. Pleurotomaria subgramulata Münst. Beitr. IV, p. 110, Tab. XII, Fig. 4. 1845. Pleurotomaria Beaumont& Klipst. Ostl. Alpen, p. 163, Tab. X, Fig. 18. 1849. Pleurotomaria subgranulata d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1849. Pleurotomaria Beaumontü d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Pleurotomaria subgranulata Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1864. Pleurotomaria subgranulata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. P. testa trochiformi non umbilieata, anfractibus angulosis, epiphragmate marginali suleo lato concavo cincto facıe striüts spiralibus fortibus, lineisque incrementalibus texturata infra suturas tuberculs ornata. Die Schale ist kreiselförmig niedrig, die Umgänge sind kantig eckig, die Basis wenig gewölbt, ohne Nabel, der schmale zwischen zwei scharfen Kanten liegende Spaltkiel wird unten von einem ausgehöhlten breiten Gürtel umsäumt, der gegen die Basis wieder in einer scharfen Kante endiget, oberhalb des Spaltkiels ist die Partie des Umganges gleichfalls ausgehöhlt und am Nahtumfang finden sich eine Reihe länglicher Knöt- chen, die ganze Oberfläche ist mit gleiehstarken Spiralleisten und eben solehen darüber gehenden Längs- leisten geziert, wodurch die Schale eine gleichförmige Gitterung erhält. Die Art ist durch ihre kürzere Form, durch die Knotenreihe und Gitterung eharakterisirt. Sie unterschei- det sich von der vorhergehenden durch das niedrige Gewinde, und durch die auch auf den oberen Partien der Umgänge auftretenden Spiralstreifen. Sie ist seltener als jene. Eine schlechte Klipstein’sche Species P. Beaumonti« möge hier mit eingezogen werden. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reiehsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 11 Millim., Durchmesser 10 Millim. Zahl der Umgänge 5—6. Pleurotomaria spwuria Münster. Tab. XXVII, Fig. 6. 1841. Pleurotomaria spuria Münst. Beitr. IV, p. 110, Tab. XI, Fig. 29. 1845. Pleurotomaria coneinna Klipst. Ostl. Alpen, p. 164, Tab. X, Fig. 20. 1849. Pleurotomaria spuria d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1849. Pleurotomaria coneinna d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Pleurotomaria spuria Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1364. Pleurotomaria spuria Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. P. testa trochrformi, anfractibus ventricoso angulosis, bası umbilicata convexa, epiphragmate marginal an- gusto concavo, sulco lato leriter excavato cincto, facie strüs spiralibus, lineisque inerementalibus subtih- bus tubercuh'sque elongatis infra suturas ornata. Die Schale ist niedrig kreiselförmig, die Umgänge vielkantig, etwas bauchig, daher die Basis gewölbt, ein enger doch deutlicher Nabel ist vorhanden. Der schmale zuweilen gekörnte Spaltkiel liegt marginal und ist von zwei scharfen Leisten begrenzt, daher ausgehöhlt, unterseits umgibt ihn ein breites schwach ausgehöhltes Band, das gegen die Basis hin kaum merklich absetzt, oberhalb des Spaltkieles bildet der Umgang zunächst der Grenzleiste eine Rinne. Die Oberfläche der Schale ist mit feinen Spiral- und Zuwachsstreifen geziert, auf den Umgängen stehen zunächst der Naht längliche bis in die Mitte des Raumes zwischen derselben und dem Spaltkiel reichende Knötchen. Die Art ist durch den Nabel, die bauchige Form und die länglichen Knoten charakterisirt. Sie unter- scheidet sich von der vorhergehenden, durch den Mangel der unteren Leiste, dureh eine gewölbtere Basis wie durch den Nabel. Sie ist selten. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 83 Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 5 Millim., Durchmesser 5 Millim. Zahl der Umgänge 4. Pleurotomaria Joannis Austriae Klipstein. Tab. XXVIL, Fig. 7. 1845. Pleurotomaria Joannis Austriae Klipst. Östl. Alpen, p. 161, Tab. X, Fig. 13. 1849. Turbo Johannis Austriae d’Orb. Prodr. I, p. 192. 1852. Pleurotomaria Joannis Austriae Gieb. Deutschl. Petref. p. 541 ex parte. 1858. Turbo Joannis Austriae Stopp. Esino, p. 65, Tab. XIV, Fig. 15, 16. P. testa trochiformi non umbilicata, anfractibus angulosis latis, epiphragmate margine valde prominente, sulco excavato infra cincto, basi convexa. Die Schale ist kreiselförmig ungenabelt, die Umgänge sind kantig und breit, die Basis gewölbt, der Spaltkiel liegt in einer weit vorstehenden rundlichen Wulst, darunter liegt ein verhältnissmässig schmaler, ausgehöhlter Gürtel, der gegen die Basis in einer schwachen Leiste absetzt. Die Partie oberhalb des Spalt- kiels ist ebenfalls zunächst diesem in eine breite seichte Rinne eingesenkt. Das Gehäuse wird von zahlrei- chen ziemlich starken und sehr gleichmässigen Spiralstreifen geziert, gegen welehe die feinen Zuwachsstreifen ganz verschwinden. Diese Art, eine der schönsten und grössten von St. Cassian, ist durch die vorstehende Wulst mit dem Spaltkiel, so wie durch die starken Spiralstreifen charakterisirt. Sie unterscheidet sich von der früheren Art durch den Mangel des Nabels und der Knotenreihe. Sie ist sehr selten. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 20 Millim., Durchmesser 15 Millim. R. Spiralwinkel 68°, Zahl der Umgänge 5. Pleurotomaria Münsteri Klipstein. Tab. XXVI, Fig. 8. 1845. Pleurotomaria Münster Münst., Klipst. Östl. Alp. p. 166, Tab. X, Fig. 25, 26. 1849. Turbo Münsteri d’Orb. Prodr. I, p. 193. 1852. Pleurotomaria Münsteri Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. P. testa trochiformi non umbihcata, anfractibus angulosrs, bası convexa, epiphragmate parum prominente eingulo subplano infra nodoso supra cincto, strüs spiralibus fortibus superior: anfractuum parte no- dos?s ornata. Das Gehäuse hat eine spitz kreiselförmige Gestalt, die Umgänge sind etwas kantig, die Basis hoch- gewölbt, nicht genabelt. Der Spaltkiel wird einerseits von einem breiten, fast ebenen Gürtel, der gegen die Basis in einer scharfen Leiste absetzt, andererseits durch eine granulirte Leiste begrenzt, hinter welcher sich die Schale zu einer schmalen Rinne einsenkt, dann aber etwas convex aufsteigt. Die Basis ist mit sehr star- ken Spirallinien bedeckt, über welche feinere Längslinien laufen, wodurch jene gekörnt, oder besser gestri- chelt werden. Gleiche, ebenfalls gekörnte Spirallinien laufen über die ganze Schale, die Oberseite der Um- gänge ist jedoch mit starken, bis über die Mitte des Raumes zwischen Spaltkiel und Naht reichenden, stäbehenförmigen Rippen besetzt, welche gegen die Naht hin durch die darüber laufenden Spirallinien in Knötchenreihen zerfällt werden. Klipstein’s Abbildung lässt im vorliegenden Falle viel zu wünschen übrig; ieh konnte mich nur nach dem Text etwas orientiren, um die Species wieder zu erkennen. Sie ist durch jene Knotenreihe auf der Ober- seite der Umgänge, so wie durch die wenig vorstehende Leiste des Spaltkiels eharakterisirt. Sie unterschei- det sich von der vorigen wesentlich durch den Mangel der vorstehenden Spaltkielwulst und die weniger aus- gehöhlte Binde auf dem Umgange. Die Art ist sehr selten. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralieneabinetes und der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 24 Millim., Durchmesser 17-5 Millim. R. Spiralwinkel 58°, Zahl der Umgänge 6. 4 Gustav OÖ. Laube. Pleurotomaria delphinula Laube. Tab. XXVII, Fig. 9. 1845. Delphinula cancellata Klipst. Östl. Alp. p. 203, Tab. XV, Fig. 15. 1849. Trochus subeaneellatus A’Orb. Prodr. I, p. 190. 1852. Delphinula cancellata Gieb. Deutschl. Petref. p. 529. P. testa depressa, anfractibus latis convexis, basi late umbilicata tuberculato-carinata, epiphragmate medio non prominulo angusto, anfractibus supra phers obliqwis distantibus lineisque acutis spiralibus incre- mentalibusque ornatıs. Die Schale ist niedergedrückt, etwas Hehx-förmig, die Umgänge sind breit, wulstig, convex, auf der Oberseite mit entfernt stehenden, nach rückwärts gebogenen Rippen, die Basis ist gewölbt und zeigt einen ungemein weiten Nabel, der von einem stumpfen knotigen Kiel umsäumt wird; die Mündung ist quer rhom- boidisch. Die Spalte bildet auf der Mitte des Umganges ein ungemein schmales, fast unbemerkbares Band, das sich nur durch eine seichte Aushöhlung und durch die halbmondförmigen von einander abstehenden An- wachsstreifen zu erkennen gibt. Oberhalb wie unterhalb des Kieles ist die Schale mit einer sehr regelmäs- sigen schiefwinkeligen Gitterung verziert, welche durch gleichmässige Spiral- und Längslinien gebildet wird. Diese sehr zierliche Art hat Klipstein seiner Zeit zu Delphinula gestellt. In der That ist dieses Vor- gehen leicht erklärlich, denn die Ähnlichkeit der Art mit einer Delphinula ist, wenn man den weiten Nabel und die niedrige Form selbst betrachtet, eine grosse. Der schmale, manchmal wohl durch Verdrückung ganz undeutliche Spalt fällt wenig in die Augen und muss erst aufgesucht werden. Weniger sieht die Art jedoch einem Trochus ähnlich, was d’Orbigny aus ihr macht. Dagegen ist die Verwandtschaft mit der devoni- schen Form Pleurotomaria eostata G oldf. (Schizostoma) Petref. Germ. II, p. 79, Tab. 188, Fig. 7 aus der Eifel eine ganz merkwürdige, auch Sandberger bildet ähnliche Formen aus dem nassauischen Devonien ab (vgl. Rhein. Schicht. Syst. Nassau, Tab. 22). Die Art ist dureh ihre schiefen Rippen auf den Umgängen und die schmale Spalte charakterisirt. Da- durch, dass sie letztere nicht vorstehend zeigt, nähert sie sich der P. subeancellata d’Orb., doch unter- scheidet sie sich wohl dureh die Rippen und schiefwinkelige Gitterung. Die vorige unterscheidet leicht die ausgezogene Form. Sie ist sehr selten. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 12 Millim., Höhe 9 Millim., grösste Nabelweite 7 Millim. Zahl der Umgänge 5. Pleurotomaria cirriformis Laube. Tab. XXVII, Fig. 10. P. testa depressa, spira parum elevata, anfractibus angulosıs, epiphragmate marginal aeuto spinoso, cingulo excavato munito, bası excavata umbilico angusto, apertura magna ovalı. Die Schale ist niedergedrückt, die wenig zahlreichen Umgänge ragen in einer ganz kurzen Spirale etwas über einander vor, sie sind kantig und der Kiel steht in einer scharfen Wulst vor, auf weleher ziem- lich lange und spitze Dorne stehen, die einerseits offen und bei den gewöhnlich vorkommenden Exem- plaren abgebrochen sind, wodurch sie das Aussehen von Cirrusröhren annehmen. Den Kiel begleitet eine seichte Binde, welche gegen die Basis mit zwei schwachen Leisten absetzt. Die Basis selbst ist ausgehöhlt, flach, in der Mitte mit einem engen Nabel versehen, die Mündung ist gross, breit oval und etwas schräg. Die Umgänge zeigen oberhalb des Kieles eine schräge feine Gitterung, auf dem Gürtel wie auf der Basis herrscht die Spiralstreifung vor, doch sind die Gürtelleisten immer noch, wenigstens bei gut erhaltenen Exemplaren, schräg gestrichelt, daher von gekerbtem Aussehen. Die Art erinnert zunächst an Pleurotomarra coronata, doch unterscheidet sie sich von dieser wesentlich durch die langen Dornen, die einerseits offen sind, wie auch durch das kurze Gewinde und die ausgehöhlte Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 85 Basis. Sie sieht von oben betrachtet ganz wie ein Cirrus aus, wohin ich sie auch gestellt hätte, wenn mich nicht der an einzelnen Exemplaren erhaltene Kiel mit der Spalte, wie der enge Nabel eines Besseren belehrt hätten. Sie scheint übrigens nicht häufig zu sein. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 6 Millim., Höhe 4 Millim. Zahl der Umgänge 5. Pleurotomaria delicata Laube. Tab. XXVI, Fig. 5. P. testa trochiformi', anfraetibus convexis ventricosis, epiphragmate infra suturam jacenti, obtuso carinato, ceingulo angusto munito, bası convexa umbilicata, apertura rotunda, facie strüs spiralibus fortioribus, transversahlbusque subtilioribus tewturata. Das Gehäuse hat eine kreiselförmige Gestalt, die bauchigen Umgänge schieben sich zu einem verhält- nissmässig hohen Kegel aus einander heraus, der breite Spalt liegt auf einem stumpfen Kiel fast unmittelbar unter der Naht, unter ihm ist ein schmales ausgehöhltes Band, dann erweitert sich der Umgang, die Basis ist eonvex und genabelt, die Mündung rund, dieklippig, die Columelle etwas gebogen. Die Oberfläche ist mit deutlichen Spirallinien bedeckt, über welche feinere schräge Längslinien laufen, wodurch die ganze Oberfläche regelmässig schief gegittert wird. Wenn man irgend wie von einem Übergang zwischen Pleurotomaria und Murchisonva sprechen kann, so ist dies hier der Fall. Die Lage der Spalte, die gebogene Columelle und die dieken Lippen sind offenbar Charakter des letzten Genus, dagegen die kurze kegelförnige Gestalt wieder ein solcher von Pleurotomarva. Die Art steht also auf der Grenze und unterscheidet sich dadurch wesentlich von allen anderen. Sie ist nicht selten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 3 Millim., Durchmesser 3 Millim. Spiralwinkel 58°, Zahl der Umgänge 4—5. Pleuroiomaria latizonata Laube. Tab. XXVIL, Fig. 8. P. testa globosa, anfractibus convewis, ultimo anfractu ventricoso, epiphragmate lato vix prominenti, aper- tura rotunda, umbilico parvo, facıe glabra. } Die Schale ist kuglig, wenig spitz, fast einer Helix ähnlich, die Umgänge sind stark convex, der letzte Umgang bauchig. Der Spaltkiel liegt über der Mitte, er ist breit, gürtelförmig, nur in den oberen Windungen ein wenig wulstig vorstehend, oberhalb diesem ist die Schale ein wenig ausgehöhlt, abgeschrägt, die Mündung ist rund, man bemerkt einen engen tiefen Nabel. Die Oberfläche der Schale ist glatt, bis auf zwei schwache, den Spaltkiel begrenzende Spirallinien und die stark halbkreisförmig gebogenen Zuwachs- streifen auf jenem. Die Art ist durch ihre glatte Schale und den breiten Spaltkiel charakterisirt. Sie ist selten. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 17 Millim., Dieke 15 Millim. Zahl der Umgänge 5. Pleurotomaria calosoma Laube. Tab. XXVII, Fig. 1. P. testa trochiformi acuta, anfractibus subplanıs , suturis distinetis, epiphragmate angusto sulco lato supra cincto, strils spiralibus acutıs linerisque longitudinalibus aeutis ornata; non umbilieata. Die Schale ist kreiselförmig, gestreckt, spitz, die Umgänge ziemlich flach , dureh deutliche Nähte getrennt, der letzte Umgang auf der Basis gewölbt, die Mündung etwas vierseitig. Der enge Spaltkiel liegt s6 Gustav (©. Laube. in der Mitte des Umganges auf einer ziemlich scharfen Wulst und ist oberhalb dureh einen breiten etwas con- caven Gürtel begrenzt. Die Seulptur der Schale ist äusserst zierlich. Die Basis ist mit scharfen, in der Mitte weiter von einander abstehenden, an den Rändern näher an einander liegenden Spiralstreifen geziert, zwi- schen denen dicht stehende schräge Zuwachsstreifen sich einschieben. In den einerseits durch den Spalt- kiel, andererseits durch eine scharfe Leiste begrenzten Gürtel fallen ebenfalls zwei scharfe Spiralleistehen. Die darunter folgende Zone füllen nur schiefe Zuwachsstreifen, welche gegen die Naht hin immer kräftiger werden und über die Spiralleisten, die dort liegen, wegsetzen, wodurch diese Partie der Schale, wie auch namentlich die oberen Umgänge gekerbt oder granulirt erscheinen. Von dieser äusserst zierlichen Art ist mir bisher nur ein Exemplar bekannt geworden. Durch ihre Form und Seulptur, namentlich die beiden scharfen Spiralleisten, unterscheidet sie sich leicht von den anderen Arten. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 12 Millim., Breite 6 Millim. R. Spiralwinkel 45°, Zahl der Umgänge 7—8. Pleurotomaria Calypso Laube. Tab. XXVII, Fig. 2. P. testa depressa, anfractibus latis convexis, epiphragmate marginali vie prominente, umbilico magno ; strüis spiralibus fortibus aequalibus lineisque incrementalibus subtilibus ornata. Die Schale ist niedergedrückt, die Umgänge flach und breit abgerundet, der Spaltkiel liegt am Rande, er ist schmal, fast gar nicht vorstehend, die Basis ist gewölbt und zeigt einen weiten und tiefen Nabel; die Mündung ist breit, quer oval. Die Schale ist auf der ganzen Oberfläche mit starken engstehenden Spiral- leisten verziert, welche auch auf dem Spaltkiel sichtbar sind, bei gut erhaltenen, wenig abgerollten Exem- plaren bemerkt man darüber verlaufende ganz schwache Zuwachsstreifen. Die Art ist durch die niedrige Form und die starken und zahlreichen Spiralleisten charakterisirt, wo- dureh sie sich auch von anderen Arten unterscheidet. Sie ist gleichfalls selten, doch häufiger als die früher beschriebene Art. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 7 Millim., Höhe 5 Millim. Zahl der Umgänge >. Pleurotomaria Liebeneri Laube. Tab. XXVII, Fig. 3. P. testa trochiformi, anfractibus angulosis, bası' convexa, epiphragmate tuberculata zona ewcavata lata cincta, intra suturas tuberculis, lineisque spiralibus fortiorıbus subtilioribusque inerementalibus ornata. Die Form des Gehäuses ist kreiselförmig, der letzte Umgang etwas bauchig, die Basis gewölbt, nicht genabelt, die Mündung gross gerundet, der Spaltkiel steht etwas vor und ist mit runden gleichmässigen, durch ein Stäbehen verbundenen Perlen besetzt, beiderseits von zwei scharfen Leisten begrenzt, darunter bemerkt man ein breites ausgehöhltes Band, das in einer scharfen Leiste gegen die Basis absetzt, oberhalb des Kieles ist der Umgang abgeschrägt und ist neben der Naht mit einer Reihe gleichgrosser Perlen wie der Kiel besetzt, darunter folgt eine Spirallinie, welche die Knötchen noch einmal schwach wiederholt. Zwi- schen dem Kiel und der genannten Linie liegen noch zwei andere; zwei gleiche, ziemlich nahestehende solche liegen in dem hohlen Gürtel. Die Basis ist gleiehmässig spiral gestreift, mit feinen darüberlaufenden Längslinien, welche in dem Gürtel schwächer werden, und auf der Oberseite des Umganges wieder mehr unregelmässige feine Falten bildend hervortreten. Die Art, eine der zierlichsten, welche bekannt werden, ist durch die beiden Knotenreihen auf ihren Umgängen charakterisirt. Sie unterscheidet sich durch das Vorhandensein eines Gürtels von der vorigen Pr Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 57 und von der ihr nahe verwandten P. coronata durch die Knotenreihe unter dem Kiel, so wie die etwas höhere Gestalt. Sie ist sehr selten. | Ich habe mir erlaubt, die Species nach Herrn k. k. Oberbauinspector Leonh. Liebener in Innsbruck zu benennen, welchem ich für freundliche Unterstützung durch Materiale bei Abfassung dieser Arbeit sehr zu Dank verpflichtet bin. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reiehsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 8-2 Millim., Durchmesser 8 Millim. R. Spiralwinkel 78°, Zahl der Umgänge 5. Pleuroiomaria venusta Münster. Tab. XXVII, Fig. 4. 1841. Pleurotomaria venusta Münst. Beitr. IV, p. 113, Tab. XII, Fig. 13. 1845. Pleurotomaria Credneri Klipst. Ostl. Alpen, p. 163, Tab. X, Fig. 17. 1845. Pleurotomaria Amalthea Klipst. Ostl. Alpen, p. 163, Tab. X, Fig. 16. 1845. Pleurotomaria graciis Klipst. Ostl. Alpen, p. 170, Tab. XI, Fig. 1. 1849. Turbo salus d’Orb. Prodr. I, p. 195. 1849. Turbo Credneri d’Orb. Prodr. I, p. 193. 1849. Pleurotomaria amalthea d’Orb. Prodır. I, p. 195. 1849. Turbo subgraciiis d’Orb. Prodr. I, p. 193. 1852. Pleurotomaria venusta Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1852. Pleurotomaria amalthea Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1564. Pleurotomaria venusta L,be. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410 P. testa trochrformis, anfraetibus angulosıs, ultimo anfractu ventricoso, epiphragmate marginal acuto, cin- gulo excavato amgusto munito, bası convexa, anqguste umbonata, apertura magna angulosa ; facie striata. Die Schale hat ein kurzes Gewinde und ist kreiselförmig, die Umgänge sind winklig, oben flach, dureh den marginalen, in einer scharfen Leiste etwas vorstehenden Spaltkiel etwas ausgehöhlt; der letzte Umgang ist bauchig und zeigt unter dem Kiel einen schmalen gehöhlten Gürtel, die Basis ist gewölbt, mit einem engen Nabel, die Mündung gross und winklig gebogen. Um die Oberfläche verlaufen feine Spirallinien. Münster gibt eine ungenaue Zeichnung und einen eben so kargen Text, daher sich die Art schwer wiederfinden lässt; sie unterscheidet sich aber wohl durch das glatte Aussere und den aufgeblähten letzten Umgang von anderen. Pleurotomaria amalthea Klipst. u. a. mögen hier auch ihren Platz finden, da sie auf irgend welche junge undeutliche Exemplare gegründet, nicht haltbar sind. Die Species kommt nicht sel- ten vor. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 4 Millim., Durchmesser 4:1 Millim. Zahl der Umgänge 4. Pleurotomaria subpunctata Klipstein. Tab. XXVIH, Fig. 5. 1845. Pleurotomaria subpunectata Klipst. Östl. Alpen, p. 167, Tab. X, Fig. 27. 1849. Turbo subpunetatus d’Orb. Prodr. I, p. 192. 1852. Pleurotomaria subplicata Gieb. Deutschl. Petref. p. 541 ex parte. P. testa turrita, anfractibus angulosıs, epiphragmate marginali tuberculato angusto cıingulo plano lato, mu- nito, bası convexza non umbonata, apertura rotundata, facies strüs spiralibus transversalibusque cancel- lata infra suturas granulata. Die Schale ist thurmförmig, die Windungen ziemlich weit ausgezogen; die Umgänge sind kantig, ober- halb des Kieles unter den Nähten mit einer Reihe Knötchen besetzt, welche in schiefe Anwachslinien aus- laufen; der Kiel ist schmal, mit einer Reihe feiner Knötchen besetzt, darunter ein breiter flacher, nicht gehölter Gürtel, weleher gegen die Basis mit einer kaum merklichen schärferen Leiste absetzt. Die Basis selbst ist gewölbt, nicht genabelt. Die Mündung ist hoch und rund, ein wenig fünfseitig. Diese, so wie der 88 Gustav (©. Laube. Gürtel und die Oberseite sind durch scharfe Spiralstreifen geziert, zwischen welchen feine Querstreifen ver- laufen und wodurch die Schale eine äusserst nette Gitterung erhält.’ Die thurmförmige Gestalt liesse vermuthen , dass vorstehende Art wohl zunächst zu Murchisonia gehören möchte, doch scheint nun einmal der sehr schmale Spalt, wie auch die runde Mündung mit gerader Columelle zu widersprechen. Ich hatte ein einziges Exemplar zur Verfügung, und so scheint es mir gerathen, für die Zeit die Art bei Pleurotomaria zu lassen. Die Art ist charakterisirt durch die feinen Perlreihen an der Naht und auf dem Kiel und die thurmför- mige Gestalt. Dadurch unterscheidet sie sich deutlich von allen anderen Arten. Sie scheint selten zu sein. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9-2 Millim., Durchmesser 6 Millim. R. Spiralwinkel 48°, Zahl der Umgänge 5—6. Pleurotlomaria scalaris Münster. Tab. XXVII, Fig. 6. 1841. Pleurotomaria sealaris Münst. Beitr. IV, p. 109, Tab. XI, Fig. 27. 1848. Trochus subsealaris Orb. Prodr. I, p. 191. 1852. Pleurotomaria sealaris Gieb. Deutschl. Petref. p. 540. 1864. Delphinula sealaris Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. P. testa trochiformi, anfraetibus angulosis, infra dentatis, epiphragmate acuto angusto, bası lata parum convexa, non umbilicata, apertura anguloso-rotundata. Die Schale ist niedrig kreiselförmig und besteht aus nicht vielen kantigen Umgängen. Dieselben sind oben flach, auf ihnen liegt der Unterrand des vorhergehenden Umganges breit auf, mit einem scharfkantig vorstehenden Kiel versehen, welcher das sehr schmale Band enthält; unterhalb dessen fällt die Schale fast rechtwinklig ab und ist mehr oder weniger stark ausgehöhlt. Der Unterrand springt in einem breiten stark gezähnten Ansatz vor, welcher auf der Basis von einer Furche begleitet wird, die Basis selbst ist schwach gewölbt, mit verdecktem Nabel, die Mündung ist gross, schief, von einer wulstigen Innenlippe umgeben, aussen den Kielen entsprechend, innen gerundet. Obwohl die Art zu den häufigsten Vorkommnissen unter den St. Cassianer Versteinerungen gehört, ist sie doch sehr selten gut erhalten, gewöhnlich ist sie mit Kalkmasse bis zur Unkenntlichkeit verhüllt, auch sind die charakteristischen gezahnten Ränder oft abgestossen; weiter aber entzieht sich auch das sehr schmale Band dem Auge des Beschauers ganz beharrlich, wenn nicht ein besonders günstiger Zufall auf die Entdeckung derselben führt. So kam es, dass ich die Art bestimmt für eine De/lphinula hielt, der sie durch die äussere Form sehr verwandt erscheint, bis ich durch ein Exemplar mit deutlichem Band — das einzige unter sehr vielen — eines Besseren belehrt ward. Die Speeies ist nicht leicht mit anderen zu verwechseln, da sie durch ihre Zahnränder und die eckigen Umgänge wohl charakterisirt ist. Originalexemplar in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 10 Millim., Durchmesser 10-5 Millim. R. Spiralwinkel 85°, Zahl der Umgänge 4—5. Pleurofomaria subcostata Münster. Tab. XXVI, Fig. 12. 1841. Pleurotomaria subeostata Münst. Beitr. IV, p. 111, Tab. XII, Fig. 3. 1841. Schrzostoma serrata Münst. Beitr. IV, p. 106, Tab. XI, Fig. 7. 1848. Trochus Timeus d’Orb. Prodr. I, p. 190. 1848. Trochus serratus d’Orb. Prodr. I, p. 190. 1852. Pleurotomaria subeostata Gieb. Deutschl. Petref. p. 541. 1852. Schizostoma serratum Gieb. Deutschl. Petref. p. 539. 1859. Solarium serratum Chenu Manuel conch. I, p. 232, Fig. 1345, 1346. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 89 1864. Cirrus subeostatus Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 410. 1864. Solarium serratum Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. P. testa depressa subplana, anfractibus latıs, acuto-carıinatis, margine dentatis, bası lata convexa, costis radiantibus ornata, umbilıco lato, apertura rotundata. Schale niedergedrückt flach, mit breiten eckigen Umgängen, ein scharfer Kiel liegt ober der Mitte und trägt das Band, welches mit abwechselnd stärkeren oder schwächeren Knötchen besetzt ist. Oberhalb senkt sich der Umgang etwas ein, unterhalb bildet er bis zum Rande eine breite eoncave Fläche. Der Rand ist mit einem breiten zahnigen Fortsatz verziert, an der Basis setzt er in einer deutlichen Furche ab. Die Basis ist gewölbt, weit genabelt, mit zahlreichen S-förmig gebogenen Strahlenrippen bedeckt, die Mündung ist gerun- det, aussen polygonal. Die Schwierigkeiten, welche sich bei der vorher beschriebenen Art bezüglich ihres sicheren Erkennens geltend machen, sind hier dieselben; durch die umhüllende Versteinerungsmasse werden die feineren Theile fast unkenntlich. Ein einziges Exemplar bot mir Gelegenheit, den oberen Kiel untersuchen zu können, in welchem ich nun auch das Band winklig fand. Ich glaube, dass Münster's beide Arten: P. subeostata und Schizostoma serrata keine andere Bedeutung haben, als ein und dieselbe Art in zwei verschiedenen Altersstufen. Übrigens ist Münster's Zeichnung von P. subeostata viel zu hoch ausgefallen, wie das bei ihm öfter der Fall ist. Die Art unterscheidet sich durch ihr niedergedrücktes Gewinde und die Radialrippen auf der Basis leicht von anderen Arten. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineraliencabinetes. “ Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 11 Millim., Höhe 5 Millim. Zahl der Umgänge 4—5. Genus MÜRCHISONIA d@Archiaec & de Verneuil 1841. Murchisonia Blumii Münster sp. Tab. XXVII, Fig. 7. 1841. Pleurotoma Blumii Münst. Beitr. IV, p. 123, Tab. XIII, Fig. 47. 1841. Fusus tripunetatus Münst. Beitr. IV, p. 123, Tab. XIII, Fig. 49. 1841. Cerithium aeutum Münst. Beitr. IV, p. 122, Tab. XII, Fig. 37. 1841. Pleurotomaria Nerei Münst. Beitr. IV, p. 113, Tab. XII, Fig. 17. 1845. Pleurotomaria triearinata Klipst. Östl. Alpen, p. 171, Tab. IV, Fig. 31. 1849. Oerithium Blumii d’Orb. Prodr. I, p. 196. 1849. Pleurotomaria triearinata d’Orb. Prodr. I, p. 194. 1849. Cerithium tripunetatum d’Orb. Prodr. I, p. 196. 1852. Pleurotoma Blumii Gieb. Deutschl. Petref. p. 491 ex parte. 1864. Murchisonia Blumii Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. 1864. Murchisonia acuta Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. M. testa turrita, anfractibus angulosis medio acute carinatis; suturis profundis, ultimo anfractu supra con- vexo, apertura amguloso rotundata. Die Schale thurmförmig spitz, die Umgänge in der Mitte durch einen scharfen Kiel winkelig gebrochen, die Unterseite der Umgänge ist etwas gewölbt, daher auch die Basis so, die Oberseite dagegen ein wenig aus- gehöhlt, die Mündung ist rund, ein wenig winklig angezogen und niedergedrückt, die Lippen diek, die Colu- melle stark einfach etwas gebogen. Die Oberfläche der Schale bedecken starke Spirallinien, die namentlich auf der Basis deutlich hervortreten, die Oberseite der Umgänge sind weniger dicht gestreift, darüber laufen feine Zuwachsstreifen, welche sich auf dem Kiele rasch nach rückwärts einknicken, die ältesten, d. h. die ober- sten Umgänge nehmen dadurch öfter eine Granulation auf dem Kiele an, die jedoch häufig abgerollt ist. Die Mundspalte ist kurz ziemlich breit. j Der vorhandene Mundspalt und die ausgezogene Form haben schon Münster veranlasst, die Art zu Pleurotoma Lamark zu gruppiren, dass aber die Art durchaus nicht den Charakter dieses Genus hat, geht schon daraus hervor, dass ihr jede Verlängerung der Spindel, das Merkmal das der Pleurotoma zukömmt, abgeht. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. m 90 Gustav O. Laube. Es belehrt vielmehr der Vergleich paläozoischer Arten von Murchisonia, dass die Übereinstimmung mit dem Charakter dieses Genus eine vollständige sei, und dass man keinen Anstand nehmen darf, die Art wie die folgenden, dieser Sippe zuzuzählen. Es ist dieses demnach wieder ein altes Geschlecht, das seine Spröss- linge bis in diese Periode herauf sendet. Die Zusammengehörigkeit der drei Arten, in welche Münster die Species zerfällt hat, habe ich bereits in meinen Bemerkungen über die Münster’schen Arten näher berührt; ein Bruchstück eines jungen Individuums ist eben jene P. Nere Münster’s, während die beiden anderen Originalexemplare, ausgenom- men die Grösse, gewiss dieselbe Art sind, wie ich mich, obwohl schon ein flüchtiger Blick hinreicht, doch durch sorgfältige Untersuchung überzeugte. Es ist mir aber auch zur Überzeugung geworden, dass das was Mün- ster als Cerithium acutum beschrieb nichts anderes als die vorstehende Species in einer etwas schlankeren Varietät ist, ich habe Exemplare genau untersucht und bin zu dieser Einsicht gekommen, weshalb auch diese Species hier beizuziehen ist. Die Art ist durch die scharfen Spirallinien eharakterisirt, sie unterscheidet sich von der folgenden durch den Mangel von Knotenreihen. Sie ist eines der häufigsten Gastropoden von St. Cassian, hat jedoch selten den Mund erhalten. Originalexemplare in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse der abgebildeten Exemplare: 6 a Höhe 14-5 Millim., Dicke 8 Millim.; 65 Höhe 11 Millim., Durch- messer 5 Millim. R. Spiralwinkel a 40°, 5 37°. Zahl der Umgänge bei 6 a acht. Murchisonia subgranulata Klipstein sp. Tab. XXVIII, Fig. 8. 1845. Pleurotoma subgranulata Klipst. Östl. Alpen, p. 183, Tab. XII, Fig. 3. 1849. Cerithtum subgranulatum d’Orb. Prodr. 1, p. 197. 1852. Pleurotoma Blumii Gieb. Deutschl. Petref. p. 491 ex parte. MN. testa turrita anfractibus angulosis, basi convexa, suturis iIncısis, carına media tuberculoso, strüs spira- lübus et incrementahibus fortibus texturata. Das Gehäuse hat eine thurmförmige Gestalt, die Basis ist hoch gewölbt, der Kiel, welcher mit kleinen regelmässigen Knoten besetzt ist, theilt die Umgänge in zwei etwas ungleiche Hälften, von denen die obere ein wenig ausgehöhlt ist, dann aber unter der Naht eine ganz schwache Wulst bildet. Die Mündung ist hoch etwas winklig, die ganze Oberfläche der Schale ist mit starken Spirallinien bedeckt, mit denen sich starke, gerade nur amKiel plötzlich scharf nach rückwärts geknickte Anwachslinien kreuzen, und eine deutliche enge Gitterung hervorbringen. Die Art ist durch ihren knotigen Kiel und die Gitterung charakterisirt. Obwohl in der Form der vorigen sehr verwandt, ist sie jedoch schlanker, stärker seulpirt und weicht durch die Beschaffenheit des Kieles wesentlich ab. Sie ist sehr selten. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 9 Millim., Dieke 5 Millim. R. Spiralwinkel 35°, Zahl der Umgänge 7. Murchisonia margarilacea Laube. Tab. XXVII, Fig. 9. M. testa turrita, anfractibus convexis, eingulatis intra suturas tuberculatis carına angusta tuberculata, basi conveza striis spiralibus acutis ornata, apertura magna rotunda. Die Schale hat eine thurmförmige Gestalt, die Umgänge sind convex, der Kiel tritt gar nicht hervor und ist beiderseits von zwei scharfen Leisten begrenzt, er trägt eine Reihe kleiner runder Knötchen, eine gleiche Reihe Knötchen steht unter der Naht am oberen Umfange eines jeden Umganges, diese beiden Knötchenreihen trennt eine etwas ausgehöhlte Binde. Die Basis ist gewölbt und bis an den Kiel mit scharfen spiralen Linien Die Fauna der Schichten von St. Cassian. 91 geziert, zwischen denen man nur schwach die gebogenen Zuwachslinien erkennt, die Mündung ist rund, die Lippen dick, der Spalt kurz und breit. Diese äusserst zierliche Art charakterisirt die doppelte Perlenreihe auf den Umgängen. Von der früheren unterscheidet sie sich leicht durch den Mangel des vorspringenden Kiels. Sie ist mir bis jest nur in zwei Exem- plaren zugekommen. Originalexemplar in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse des abgebildeten Exemplares: Höhe 3-5 Millim., Umgänge 12-5 Millim., Durchmesser 8 Millim. Muthmasslicher Spiralwinkel 35°. Genus PORCELLIA Lerveille 1835. Porcellia costata Münster sp. Tab. XXVII, Fig. 10. 1841. Sehizostoma eostata Münst. Beitr. IV, p. 106, Tab. XI, Fig. 6. 1849. Porcellia eostata A’Orb. Prodr. I, p. 195. 1852. Schizostoma costatum Gieb. Deutschl. Petref. p. 539. 1864. Porcellia eostata Lbe. Bemerk. im Jahrb. d. geol. Reichsanst. p. 411. P. testa discordea, utrimque concava, anfractibus rotundis separatıs, lateribus oblique costatıs, strüs spira- bus ac transversalibus acutis cancellatis, sulco dorsal angusto inciso, apertura rotunda. Die Schale ist discoid, symmetrisch eingerollt, beiderseits eoncav, die Umgänge sind drehrund und berüh- ren einander nur ohne sich zu umfassen, die Seiten derselben sind mit mehr oder weniger starken schrägen Rippen besetzt, über welche hin scharfe Spiral- und Querstreifen wie über die ganze Oberfläche ein feines schief maschiges Gitter bildend verlaufen. Über die Mitte des Rückens verläuft ein eingesenktes von zwei scharfen Rändern begrenztes schmales Schlitzband, das mit feinen halbmondförmigen diehtstehenden Zu- wachsstreifen ausgefüllt ist. Die Mündung ist rund. Dass die Art eine echte Porcellia sei hat schon d’Orbigny richtig erkannt. Ihre verwandten Arten hat Hörnes aus den Hallstätterschichten beschrieben. Es ist dies zunächst P. Fischer: (vgl. Hörnes über Gastro: poden u. Aceph. der Hallstätterschichten a. a. ©. p. [47] 15), von welcher er meint, dass sie möglicherweise mit P. costata identisch sein könnte. Der Vergleich von Originalexemplaren wie auch die Abbildungen belehren, dass dem nicht so sei. P. costata ist drehrund im Durchschnitt während P. Fischer‘ drapezoidal ist, die Knoten stehen bei jener mehr gegen die Mitte des Umganges, während sie bei dieser beiderseits einen Kiel am Rücken bilden, schliesslich erwähne ich noch, dass bei ersterer die Gitterung der Schale viel kräftiger hervortritt als bei der folgenden. Bezüglich Porcellia (Schizostoma) Buchur sp. (1. e. p. 106, Tab. XI, Fig. 5) will ich nicht entscheiden, ob dieselbe eine echte Species sei, oder eine Varietät der vorherstehenden, da mir unter meinem Material kein einziges Exemplar zugekommen, und mir das Münster’sche Original der- malen nicht zugänglich ist. Betreffs der Einreihung des Genus Porcellia und des folgenden, folge ich der älteren Ansicht, und stelle sie in die Nähe von Pleurotomaria und Euomphalus. Chenu (Manuel de Conchol. I, p. 97) reiht sie als Fami- lia ineertae sedis an die Cephalopoden. Porcellia zunächst zeigt eine zu grosse Verwandtschaft m ihrem Bau mit Gastropoden, mit Pleurotomaria selbst, und sind nun die Bellerophonten, wie sich im Ganzen ergibt, so nahe mit ihr verwandt, dann müssen wir wohl auch dieses Genus nebst Ducania, Bellerophina eben- falls als Gastropoden betrachten. Nur weichen dann wieder die Ansichten ihrer Stellung in Familien wesent- lich von einander ab, und ich möchte sie da zunächst bei den Schlitzmündigen untergebracht wissen, wohin sie mir nach der Beschaffenheit ihres Baues zumeist zu neigen scheinen, eine Annahme die auch Deshayes für zulässig findet. Die Art ist selten. Öriginalexemplare in der k. k. geol. Reichsanstalt und im k. k. Hof-Mineraliencabinet. Grösse des abgebildeten Exemplares: Durchmesser 10 Millim. Zahl der Umgänge 3. m® 92 Gustav O. Laube. Genus BELLEROPHON Montfort 1808. Bellerophon peregrinus Laube. Tab. XXVII, Fig. 11, 12. B. testa globosa, apertura dılatata eolle lato eircumdata, fissura magna lata, umbilico angusto elauso. Es sei gestattet hier die Steinkerne eines Bellerophon aufzunehmen, welche mir zu wiederholten Malen von St. Jaco in Gröden W. St. Cassian zugegangen sind. Die dort auftretenden Schichten gehören durchwegs untertriasischen Ablagerungen an, so dass also vorstehender Bellerophon älter als die übrigen St. Cassianer Versteinerungen ist. Das Gestein, in welchem er vorkommt, ist ein sehr dunkel gefärbter, dolomitischer Kalk- stein, dessen genaues Lager mir jedoch nicht bekannt geworden ist. Die Gestalt ist kugelig, die Umgänge convex-concav, schnell an Dieke zunehmend, die Mündung ist quer erweitert mit einem breiten Rand umgeben, der weit übergebogen ist. Die Spalte ist breit, sich in die Ränder nach und nach erweiternd, der Nabel ist eng und scheint geschlossen gewesen zu sein. Wenn es gestattet ist eine Vergleichung anzustellen, so dürfte die vorstehende Art zunächst mit Dellero- phon hiuleus Martin Ähnlichkeit haben, die geschlossenen Nabel erschliesse ich aus einem Exemplar welches an der Stelle noch ein Rudiment von Schale zeigt, welches den Nabel vollkommen verdeckt. Auch Bellerophon tenurfascia Sw. wäre zu vergleichen. In beiden Fällen jedoch ist bei der vorstehenden Art der Mundspalt breiter. Es ist dies nun wieder ein paläozoisches Geschlecht, das bis in die Trias aufreicht. Originalexemplare in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralieneabinetes und der k. k. geol. Reichsanstalt. Grösse der abgebildeten Exemplare: Fig. 10, Durchmesser 30 Millim., Mundbreite 34 Millim., Windun- gen 4; Fig. 11, Durchmesser 17 Millim., Mundbreite 17 Millim., Windungen 3. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. (Die natürliche Grösse der einzelnen Arten ist, wo es nöthig schien in Contur, beigegeben.) TAFEL XXlI. 1. Fusus Orbignyanus Münster, p. 3. 2. Faseiolaria Karreri Laube, p. 4. 3. Fasciolaria avena Laube, p. 4. 4. Natica brunea Laube, p. 5. 5. Natiea Deshayesü Klipstein, p. 6. 6. Natiea Mandelsiohi Klipstein, p. 6. „ 7. Natica angusts Münster, p. 7. 8. Natica subovata Münster, p. 7. 9. Natiea subelongata Orbigny, p-. 8. „ 10. Natica Cassiana Wissmann; Fig. 10 3 ein mit den Farben erhaltenes Exemplar, p. 8. „ 11. Deshayesia globulosa Klipstein; Fig. 11 ein mit den Farben erhaltenes Exemplar, p. 16 *). 12. Natica substriata Münster, p. 9. „ 13. Natica impressa Münster, p. 9. JAHR XS Fig. 1. Natica pseudospirata Orbigny, p. 10. „ 2. Natiea sublineata Münster, p. 10. „» 3. Natica limneiformis Laube, p. 11. „ 4. Natica tyrolensis Laube, p. 11. „ 5. Natica expansa Laube, p. 11. 6. Natiea Althusii Klipstein, p. 12. „ 7. Natica neritina Münster, Fig. 7 d ein mit den Farben erhaltenes Exmplare, p. 12. *) Im Texte zu lesen statt Tab. XXII richtig XXI. Die Fauna der Schichten von St. Oassian. 95 Fig. 5. Natiea (Narica) Münsteriana d’Orbigny, p. 14. » 9. Natica (Narica) striato-costata Münster, p. 14. „ 10. Natica (Nariea) acutieostata Klipstein, p. 15. „ 11. Natica (Narica) costata Münster, p. 15. „ 12. Natica (Narica) costata Münster, p. 15. „ 13. Natiea subhybrida d’Orbigny, p. 13. „ 14. Natica haudearinata Münster, p. 13. SAFE EI RRTIT. Fig. 1. Sealaria binodosa Münster, p. 19. » 2. Scalaria spinulosa Klipstein, p. 20. »„ 3. Sealaria venusta Münster, p. 19. »„ 4 Cochlearia Braunü Klipstein, p. 21. » 5. Cochlearia carinata Braun; Fig. 5a ganzes Exemplar (k. k. Hof-Mineraliencab.); Fig. 5 2 Exemplar der k. k. geol. Reichsanstalt, p. 20 ®). » 6. Aeteonina scalaris Münster, p. 22. » 7. Aeteonina alpina Klipstein, p. 20. » 8. Acteonina subscalaris Laube, p. 23. » 9 Chemnitzia Nympha Münster, p. 23; Fig. 95 ein jüngeres Exemplar. „ 10. Chemnitzia similis Münster, p. 24. „ 11. Chemnitzia Plieningeri Klipstein, p. 24. „ 12. Niso pyramidalis Münster, p. 38. \ „ 13. Chemnitziau multitorgquata Münster, p. 25. „ 14. Chemnitzia Partschi Klipstein, p. 25. | » 15. Ohemniützia turritellaris Münster, p. 26. „ 16. Chemnitzia Dunker: Klipstein, p. 26. „ 17. Chemnitzia reflexa Münster, p. 27; Fig. 17 8 ein jüngeres Exemplar. „ 18. Chemnitzia supraplecta Münster, p. 28. „ 19. Chemnitzia graciks Münster, p. 28. „ 20. Chemnitzia subscalaris Münster, p. 28. „ 21. Chemnitzia subeolumnaris Münster, p. 29. TIASRFESERORTEN. 1. Chemnitzia terebra Klipstein, p. 29. 2. Chemnitzia Hagenowi Klipstein, p. 30. „ 3. Niso eonica Klipstein, p. 39. 4. Chemnitzia obovata Münster, p. 30. 5. Holopella Lomellii Münster, mit runden Umgängen, p. 31. 6. Holopella Lomeli Münster, mit schwachkantigen Umgängen, p. 31. „ 7. Holopella Lomelk Münster, mit kantigen Umgängen, p. 31. 8. Holopella punctata Münster, Fig. Sd ein Exemplar mit starken Knotenrippen, p. 31. 9. Loxonema tenuistriata Münster, p. 32. „ 10. Lozonema inaeqwistriata Münster, p. 33. „ 11. Loxonema obliquecostata Münster, p. 33. n 12. Loxonema hybrida Münster, p. 34. „ 13. Loxonema acuticostata Münster, p. 34. „ 14. Loxonema lateplicata Klipstein, p. 34. „ 15. Loxonema nodosa Münster, p. 35. „ 16. Loxonema anthophylloides Münster, p. 35. „ 17. Loxonema tenws Münster, p. 35. 18. Loxonema subornata Münster, p. 36. „ 19. Loxonema arectecostata Münster, p. 37. „ 20. Loxonema Hauer: Klipstein, p. 37. „ 21. Loxonema latescalata Klipstein, p. 37. 23, 2% Loxonema subpleurotomaria Klipstein, p. 38. 22,23. Macrocheilus paludinaris Münster, p. 39; kürzere, dickere Form. „ 24. Maerocheilus paludinaris Münster, p. 39; längere, schlankere Form. „ 25. Macrocheilus variabilis Münster, p. 40; längere, schlankere Form. „ 26. Macrocheilus variabilis Münster, p. 40; kürzere, dickere Form. *) Im Texte zu lesen statt Fig. 15 richtig 5. 94 Fig. 1. 2% as: BAR nn, a6: LATE n 8. 028, 210: srl, eo: All, eh, ls eh Fig. 1. 02 Et 4. >, ao „1 10 Fig. 1. =; FE 2 ns, LE 3 Bag: - &% „10: Fig. 1. , ss 4. Gustav OÖ. Laube. Die Fauna der Schichten von St. Cassian. TAFEL XXV. Euchrysalis subtortilis Münster, p. 44. Macrocheilus cochlea Münster, p. 40 © Chemnitzia longissima Münster, p. 26. Maerocheilus Sanddergeri Laube, p. 41. Euchrysalis fusiformis Münster, p. 42. Euchrysalis pupaeformis Münster, p. 42. Euehrysalis subovata Münster, p. 43. Euehrysalis Stotteri Klipstein, p. 43. Eucehrysalis Albert! Klipstein, p. 44. Solarium planum Laube, p. 45: Cirrus Polyphemus Laube, p. 46. Euomphalus sphaeroidieus Klipstein, p. 46. Euomphalus eingulatus Münster, p. 47. Euomphalus contrarius Münster, p. 47. Euomphalus aries Laube, p. 48. Solarium venustum Münster, p. 45. TA FEE RRXWVT Euomphalus dentatus Münster, p. 48. Euomphalus lineatus Münster, p. 49. Euomphalus pygmaeus Münster, p. 49. Piychostoma pleurotomoides Münster, p. 17. Ptychostoma Sanctae Orueis Mühster, p. 18. Ptychostoma gracile Laube, p. 18. Sealites Prot« Münster, p. 49. Pleurotomaria latizonata Laube, p. 57. Pleurotomaria radians Münster, p. 50. Pleurotomaria Triton ’Orbigny, p. 51. Pleurotomaria texturata Münster, p. 51. Pleurotomaria subeostata Münster, p. 60. EATRT, IRRIV. o Pleurotomaria subeancellata d’Orbigny, p. 52. Pleurotomaria subgranulata Münster, p. 54. Pleurotomaria coronata Münster, p. 52. Pleurotomaria canalifera Münster, p. 53. Pleurotomaria delicata Laube, p. 57. Pleurotomaria spuria Münster, p. 54. Pleurotomaria Joannis Austriae Klipstein, p. 55. Pleurotomaria Münster? Klipstein, p. 55. Pleurotomaria Delphinula Laube, p. 56. Pleurotomaria cirriformis Laube, p. 56. TAFEL XXVI Pleurotomaria calosoma Laube, p. 57. Pleurotomaria Calypso Laube, p. 58. Pleurotomaria Liebener!: Laube, p. 58. Pleurotomaria venusta Münster, p. 59. Pleurotomaria subpunetata Klipstein, p. 59. Pleurotomaria scalaris Münster, p. 60. Murchisonia Blumii Münster; Fig. 7 # schlankere Varietät, p. 61. Murchisonia subgranulata Klipstein, p. 62. Murchisonia margaritaeea Laube, p. 62. Porcellia costota Münster, p. 63. Bellerophon peregrinus Laube, älteres Exemplar, p. 64. Bellerophon peregrinus Laube, jüngeres Exemplar, p. 64. f Fig1 Fuss Orbignyanus Mstr Irg.2. Fasctolarta. Rarrert Lbe. Etg.5 Fuscrolaria avena Lbe.Frg.4.Natica brunea Laube. Fig 3. Natica Deshayesii Kst. Fig. Natica randelsloht Kost. Frg. 2 Natica angusta Mstr Fig d Natica subovrata Mstr. Fig9 Natrca subelongata d’Orb. Frg.10. Natica cajftana WyffmPigHl.Deshayesia globulosa KlpstFig,/2Natica substriata Mstr Fig. IB. Natica Impressa Ustr Denkschriften d.k Akad. d.Wissensch.malh.naturw. C1.XNVIL. Bd. 1868. aube: Fauna von Set. Cassıi ne Ih: \ on t.Cassıan lat. \NI Fig! Tatiea pisendospirata doOrb.Iig2Natıca ‚suhlineata Mstr rg Jatıca limneiformis Lbe. Fig 4. Natica tgrolensts Leanbe FiysNatica erpansa hbe. Fig.6 Vatica Athusii Ilnst. Fig. Natica neritina Mstz Fig Narica Münsteriana d Orb Fig. I Narica strialo- costala Mir Fig /0 Narira aenti-costata Ailyust Friq 11.12. Narica costata Ustr Fia13 Natira subhybrida. Fig. 44 Natica haudearinala Denkschriften d.k.Akad.d.Wissensch math.naturw. CI NXVM BA1.IS0B. er - A Aa u ee 3 en ka Ar | er, ar nie ae ee Re a ee a a ER ee LDESIT E20 We hen A u a an Kr 0 NEE. ö x a 7 j a nn Be . ra) Sr u In e ee j Laube: Fauna von Set.Cassian Taf XXI Fig 4. Sealaria binadosa Ilstr: Fig 2. Seaların spunelosa Klyıst: Fig. Jeadarrea venusta Mstr Fig A Cochlearia Brarmiit Ilpıst Fig». Cochlearia carınata Brn 77g.6. Acteonina scalaris Mstr Fig. idetonina alpina Jüpst Prg8 deteonina suhscalaris Lbe. Fig 9. Chemnitzia Nvmpha Mstr Fig 10. Chemnitzia sendlis Mstr Frg 11. Chemnitzia Plientngert Hlnst. Fig, 12.Ntso sulpwramidalis d’Orb Fig 13. Chemnitzia multitorguata Mstr Frg. 14. Chemnitzia Partsci Klıpt Fig 13.Chemnitzia turritellaris Mstr. Fig 16.Chemnitzia Dunkeri Klpst Frg1i.Chemnitzia reflexa Mstr: Fig. 18 Chemnitzia supra yılecta Mstr. Fig 19.Chemnitzia gracilis Frg.20. Chemnitzia snbscalaris Mstr. Fig. 21. Chemnitzia subeolumnaris Mstr: Denkschriften der k Akad.d Wissensch.mathem naturw. CL.XXVIT Bd 1867 { he aa 7 > ’ ‚ P 7 id f 2 . [3 Le Nu 4 “ » "2 1 y . i Koi Fu”. ! if 1 Ä f MR TR. | « “ r { u AL PATENT E r ee URORN AIR. . ir r N Lesung TAReR N" 2 ” yi “i Dar A vr B UNE, E N REN ” LET BUBEP Re SEHE FELDES RO ZELLEN 7) wie 2 ® na 3% Lu dach in BET SE a ee EL SAN apa ar aa r s e J . Se ae re re 5 r . er, Dar gr len wn ERS ee Se NER Bern Era ö ,' 4 i “ Br. . a f % Laube. Fauna von Net. Casısıan. Tal XXI N MDR Sn id =. E Fig.1. (hemmilzıa terehra kilpest. Fig 2: Chemnilzia Hagenowii Hilpest Pig 3 Nrso suhconica d’Orb. Fig. 4. Chemnitzia obo vnta Mstr. Fig.) 7. Holozrella Lommeli Mytr Pig.S. Holopella jeuanetata Msir Pr: 9. horonema tenntstriata Mstr. FM.hoxo neima inergeistrtate Mstr. Fig. H howonemea obliguwecostala NMotr. Big. 12 Loswomenma Inybrida Mir Fig. W.hoxonema aculı z costata Mstr. Fig. 14 Loronerma Tatteostata Felt st. Kg .t hoxonema nodosa Nsir. Fig. I. Loxonema ‚anthopdıyllordes Kiljest Fig. MW. Loxonema Lenuis Mstr. Fig WW. Loconema suhornata Nstr. Fiy- 19 Loxonema acuhtteostata Nsir. Fig Y Loronema Hanser Mlyıst- Pig: ZV- horonema tateseealata Klyest. Ptg: 22. Loxronema suhnleurotomanıd NMstr. #23 24 Marrochtlus yralndinarts Mir. Pig: 75.26. Maerochilus vertabilis Kilyest Denkschriften d.k.Akad.d.Wissenseh, matlh. natuew. CI. XNVIN. Bd. 1867 P [3 D ! D IERTUDE AT m j n ” ® A re ER k DR M a, I 7 a Ze ; hr ‚N e VER. , 2 a yaeik N NE [ { N ) t haube. Mauna von Set.Cassıan. Tag. X XV. Heirnı B ji !L 1LNaı ul 1 fof cged KH y l7g.1. Kuchrysalıs subtortilis MsıIr. Pig. 2. & Fig 4. Macrochilis Macrochilns eochlea Mstı #rg.3. Chemmilzta longifsıma Mst Sundbergert be. vg 7] Wuchrysalıs Jusiformıs Mytr Fig b,; Kuchrgsalts zero forms Mstı „ubovata Mir big. kuchrysalis Stotterr Blpst.#7g.9 Kuchrysalıs Alberti Irlyıst. Kg. 0. So ylarmum Zbe. Fig. U. Currus Polyphemus Lbe, Fig. 12. Kuomphalus sphaeroideeus Blps! Fig. 13. Euompthalus eingulatus Mstr. Fig. 14. Kuonmmhalus contrarıus Mstr. Fig. bi. Kuormphalns arıes übe Fıg Eu0R kuchrysa Irs - lartımn kig. 1b. Solarium verustus Mair Denkshehriften d.k.Akad.d.Wissensch. ımitl.nadurw. CLXXV B4.1868. Laube: Fauna von Set (assian Taf. X\Vl. Fig 1. buomphalns dentatus Mstr Lig bnomphalıs lineatuıs Mstr. Pig. 3. Kuomphalus pygm aeus Mstr Fig4 Ptvchostoma Zulenrotomotde Am Fry 3.Phrhostoma JSet.Orrets Ms : Frg.b Pivchostoma gracile Lbe Fig j Sralites Protei N str F 14 3 Pleuroto maria Latreonata Lbe. Pig. 9 Pleurotomarta radtans Wfim. Fig. 10 Pleurotomarta Triton d Orb Fig /1 Pleurotemarta let rata Prg 12 Pleurotomarta szrbeostatea: Mstr Denkschriften der k Akad. d Wissensch imathem. naturw. CI. XXVIL.Bd 1867 f j HM . { Pi j y - ; Fr D R R ü 2 Fr ' " ar \ e D x 1 “ ME u f ’ r j ur j ww ee j / % i j j ie u A% u A Als a \ ER Va i ü yuneh it 4 D ö 1) \ ja 1 nn TUrh Vo A u [al r f ’ I f x i Ir ge t MER n n in PR } D Er } y ER Fr , « } gie a RK j ar , 5 er 4 f Er u va a EL, f j N ausm Ba rin K j } Hi IR NN \ j N ! ce i u H “u PR: N f 2 mie | , Do Im raus ri ” j 7 ' = u v 7 ’ N) N Wr ‘ p Js a Tal. XV Laube. Fauna von Ser. (assian. Fıg.1. Pleurotomaria subcanerllata d "Orb. Fıy. 2. Pleurotomarta subgranmlata Mstr. Fig 3. Pleurotomaria coronala Mstr. Fıy. 4. Pleurotomaria canalifera Mstr .E.3.Pleu, rotomartia delicata hbe. Frg: 6. Plenrolomaria spruria Mstr. Pig. 7. Heurotomarıa Joan, rırs Ausiriae bhilpst. krg: 8. Pleurotomaria Munstere Klpest Fig. 9. Heurolomarta delphu = da. hbe. Fig. I. Pleurotomarra eirriformis be. Denkschriften d.kAkad.d.Wissensch.math. naturw. U.XX VI. Bd. 1666 N N Al PR \ fü ie Laube. Fauna von Sch. Cassıan. Ay. Pleurotomarra ealosoma Jhbe. Fig 2. Pleurotomarta Calypıso , 2 I Zube Fig 3 Fleurotomarte brebenert! Lbe. Fry. 4.lPleurotomarta ventmsta Mstr. Fig 3. Pleurotomaria serhpumetata Filyıst Fig. 6. Pleurotomaria sealarıs Mstr. Fig 7. Murchtsonta Blumit Mstr Fig. Ss. Murchtsonia subgrannlala Hlpıst. fg. I, Murehtsonra margartitacea bLbe. #ig.W. Porcellia costata Mytr Fig MW. 12. Belleronhon peregrımus dıbe Denkschriften d.k.Akad.d. Wissensch. math. nalurw (I.NNVI. Bd. 1868 a . DIE SLOTPER.HÖHLE UND IHRE VORZEIT. VON Dr. HEINRICH WANKEL. (Lit 10 &ax felw .) VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 23. MAT 1867.) De bisher bekannten knochenführenden Höhlen Europa’s können die des devonischen Kalkes in Mähren mit Recht an die Seite gestellt werden; sie bieten sowohl wegen ihres grossen Knochenreichthums einer vor- historischen Fauna, als auch wegen der geologischen Verhältnisse der in ihnen abgesetzten Postpliocän-Abla- gerung mehrfaches Interesse. Wernn auch der gelehrte Geognost A. Bou& die mährischen Höhlen als knochenleer bezeichnet '), so sind sie doch nichts weniger als das von Georg Agricola, Oswaldus Crollius’), Schroderius, Anselm Boötius de Boodt und Bauschius anerkannt worden. Der in der Höhlengeschichte Mährens wohl- bekannte Joh. Ferd. Hertod widmet den Höhlenknochen unter dem Namen „Unicornu fossilis“ ein eigenes Capitel °) und gibt an, dass jenes, so wie fossile Hirschknochen in der Slouper Höhle gefunden werden. Wenn wir auch die phantastischen Hypothesen Th. Pesinas von Cechorod über Riesen-, Drachen- und Greifknochen übergehen ‘), so müssen wir doch des Fundes eines Bärenzahnes, den der Hofmathematicus 1) M&moire geologique sur l’Allemagne. A. Boue. 1820. 2) Osvaldi Crollii traetatus de signaturis internis rerum, seu de vera et viva anatomia majoris et minoris mundi 1608. p. 4. „Ita Deus nobis largitus est variis in loeis, cum unicornu verum propter raritatem in magno praetio sit, alterum aurı Ka)ıousvov, quod minerale vocant et interdum e stagnis effoditur, aut e montibus, sieuti aliquando in Moraviae tribus milliaribus Brunnae non longe a territorio abbatis Obrovicensi, sub altissima rupe duorum inusitate magnitu- dinis animalium ineognetorum ossa, una cum duobus junioribus effossae sunt, quae absque dubio tempore diluvii aqua- rum impetu perierunt in illa solitudine, quorum ossium et mirabilium dentium nonnullas reliquias, aliquot menses post ex improviso Muc locorum veniens et admonitus ejus rei effodi euravi et in usu medico eandem fere in ipsis deprehendi effieatiam, quae monocerotis cornu attribui potest.“ 3) Tartaro-Mastix Moraviae a J. F.Hertod. Vienna anno 1669, p. 50. 142. Mars Moravicus. Th. Pesina de Öeehorod. Prag anno 1677, p. 58. „Reperiuntur quidem in uno horibili specu, non procul a valle Krztinensi praeter ossa humana ingentis nostrique saeculi mensuram longe superantis magnitudinis etiam nonnullae gryphium et draconum — — plerique prudentem per diluvium ex Africa aut ex locis aliis, ubi gene- 3 96 Heinrich Wankel. Nagel‘) aus den unteren Räumen heraufbrachte, und des Bärenschädels, welcher 60 Jahre später in der Nähe des Abgrundes aufgefunden und dem Grafen Magnis in Ebersdorf übergeben wurde ’), erwähnen. In Berücksichtigung dessen war es daher für Reichenbach nicht schwer, dem Osteologen ein aus- gedehntes Feld des Studiums und der Beobachtung zu prophezeien °). Vor einigen Jahren hatte ich es unter- nommen, durch Nachgrabungen in der Slouper Höhle ein reiches Material aufzuschliessen und einen Blick in die Verhältnisse diluvialer Perioden zu werfen. Obwohl es der Hauptzweck dieser Schrift ist, einige den Knochenlagern entnommene Knochen vorhistori- scher Thiere zu beschreiben, so kann es nicht überffüssig erscheinen, in Kürze auch der Slouper Höhle und der darin abgelagerten Postpliocänformation zu gedenken. Die ersten Nachrichten über sie bringt uns Hertod in einer ausführlichen Beschreibung '), aus der zu ersehen ist, dass sie schon lange vorher bekannt und ehe- mals sehr schön und schmuckvoll gewesen sein musste, bis sie von Lichtensteinischen Steinarbeitern ihres Tropfsteines beraubt wurde, um damit eine künstliche Grotte bei dem Schlosse Eisgrub auszuschmücken ; zugleich erzählt er eine Geschichte, nach welcher ein Steinmetz sich in den Abgrund herabgelassen haben und bei seiner Rückkehr, als er von den Wundern da unten, den ‘Seen mit grossen Fischen, den schauerlichen Hal- len u.s. w. erzählte, gestorben sein soll; eine Geschichte, die das erste dämmerndeLicht auf die unteren Räume wirft und auch Ursache gewesen sein mag, dass sich durch mehr als hundert Jahre Niemand, wahrscheinlich aus Furcht vor giftigen Gasen, herabgelassen hat, bis es endlich Nagel im Jahre 1748 unternahm und die Resultate in seinem Manuscripte niederlegte. Zur Zeit des Besuches Ihrer Majestäten Kaiser Franz und seiner Gemalin im Jahre 1804 wurde die Höhle festlich beleuchtet und mit einer Treppe in die unteren Räume ver- sehen, über die man wohl herab, wegen Wasseransammlungen aber, wie es aus einer Karte °) damaliger Zeit zu ersehen ist, nicht weiter gelangen konnte. Es folgten nun in den letzten fünfzig Jahren in verschiedenen Kalendern, Zeitschriften, Reisebeschreibungen u. dgl. viele Schilderungen aufeinander °), die aber immer wie- der das bereits Bekannte und schon Angeführte wiederholten. Die Slouper Höhle kann mit Recht als Wasserhöhle gelten; obwohl schon lange das Wasser die obere Etage verlassen hat, so geben doch viele Stellen offenbares Zeugniss, dass, bevor durch Durchbrüche sich dasselbe den Weg in die unteren Räume gebahnt, es einstens da geflossen ist. Sie besteht aus zwei neben einander liegenden Grotten, von denen die nordwestliche die Nichtsgrotte (nicovä jeskihe), die andere süd- östliche die eigentliche Slouper Höhle genannt wird. Sie ist schmutzig, geschwärzt und schmucklos, ein Zeichen des von Vandalismus begleiteten jahrelangen Besuches. Den halbrunden Felsenkessel vor den Eingängen der rantur dracones, exundantium aquarum impetu ea corpore unacum (Gigantum), qui tune potentes erant in terra, illuc fuisse delata arbitrantur.“ 1) Manuscript in der k. k. Hofbibliothek zu Wien, von J. N. Nagel. 1748. 2) Archiv für Geographie, Histor., Staats- und Kriegskunst. Wien, 1815, p. 521. 3) K. Reiehenbach’s geolog. Mittheilungen aus Mähren. Wien, 1834, p. 101. „Unsere zahlreichen Höhlen — — bergen noch einen schönen geologischen Schatz aus späteren Zeiten, eine unerschöpfliche Menge von Knochen jener unter- gegangenen Thierwelt, die man in so vielen Höhlen anderer Länder auch findet, Bärenzähne, Hyänenzähne, Köpfe von unbekannten Thieren und unendliche Überreste lebendiger Wesen sind in ganzen Massen da, und harren eines erfah- renen Osteologen.“ Hertod’s Tart.-Mast. Mor. p. 142. Karte der Slouper Höhle, aufgenommen von Süsz, 1804. Das Original befindet sich in der Raizer Schlossbibliothek, ein Abdruck in Reichenbach's geolog. Mittheilungen. Sie ist sehr mangelhaft und ungenau und gibt viele Namen an, mit denen die Strecken und Kammern belegt wurden, wie z. B. Lichthöhle, Orchesterstrecke, Krystallpalast, Spath- höhle, Ganghöhle, Umbrahöhle u. s. w. Die nennenswerthen Beschreibungen sind: Nagel’s Manuseript der k. k. Hofbibliothek, 1748, abgedruckt im Archiv für Geogr., Histor., Staats- und Kriegskunst, 1819, p. 337. — Patriot. Tagblatt. — Christ. Andre, Übersicht d. Gebirgs- formationen....1804. — Sartori’s Naturwunder, 1807. — Jurende’s Mährischer Wanderer, 1509. - Österreichischer National-Kalender, 1811. — Archiv f. Geogr., Histor., Staats- u. Kriegsk. 1815, 1817, 1818. — Vaterländische Blätter, 1814. — Prachtwerke der Unterwelt, von A. Engelhart, 1828. — Jurende’s Mähr. Wanderer, 1835. — Volny’s To- pographie Mährens, 1835. — Vogel's Merkwürdigkeiten und Sagen, 1840. — Hormayer's Taschenbuch, 1843. — Lotos, 1852. — Soukop, Kytecka ze Sloupa, 1854. — Ziva, 1850. — Leipziger illustr. Zeitung, 1857. — Zool. botan. Schriften, 1856. -—- Macocha, von Soukop,. 1858. — Wiener Zeitung vom Jahre 1857. 4 5 —= GE) — Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 97 Höhle bildet eine malerische Gruppe schroff herabfallender Felsenwände, aus deren Mitte sich ein stark zer- klüfteter freistehender Felsenbloek erhebt, den das Landvolk Hrebenäd (d. i. Kamm) oder Simon stylites- Felsen ') nennt, und der als stehen gebliebener Pfeiler (sloup) der einstens bis hieher reichenden, später zu- sammengestürzten Vorhalle übrig geblieben ist. Der nördlich gelegene Eingang, der sich noch überdies durch ein hoch gewölbtes Portal, dessen Schönheit noch erhöht wird durch die von Moosen bunt gefärbten Wände, auszeichnet, führt zu der Nichtsgrotte. Die Vorhalle ist licht und geräumig, der Boden mit Allu- vionen bedeckt, welche eine Unzahl mit Reisig oder Gerölle verlegte Sauglöcher wahrnehmen lassen. Aus ihr führt ein enger Gang in die Slouper Höhle und verbindet dadurch beide Höhlen mit einander. Um in die Nichtsgrotte zu gelangen, muss man einige Klafter höher auf ein ebenes Plateau stei- gen, in dessen Hintergrunde sich die zwei Zugänge zu der Höhle öffnen. Hier steht der Besucher vor einem anmuthigem lebensfrischen Bilde; wenn er hinausblickt, sieht er im Mittelgrunde die schroffen mit saftigem Grün bewachsenen, von Sonnenschein grell beleuchteten Formen des Hrebenä@, im Hintergrunde die wald- umsäumten Berge, alles umrahmt von dem in Dämmerlieht gehüllten Felsengewölbe. Beide Öffnungen führen durch zwei parallel laufende Gänge in eine grosse Halle, die durch aufsteigende zu Tage ausmündende Spalten endet. Die postpliocäne Ablagerung, von der ein Theil durch Wasserfluthen aus der Vorhalle dieser Grotte hin- weggeführt und durch Alluvionen ersetzt wurde, erreieht in dieser Höhle eine Mächtigkeit von 12 Klaftern und unterscheidet sich wesentlich von der der Slouper Höhle. Durch die hier vorgenommenen Nachgrabungen wird es vollkommen klar, dass die älteren Diluvialablagerungen durch Fluthen abermals zerstört und durch neue Postpliocänbildungen jüngerer Perioden wieder ersetzt wurden. Der 4 Klafter tiefe, gleich im Anfange der eigentlichen Grotte abgeteufte Schurf (I) durchfuhr einen 3 Klafter mächtigen feinen Sand, darauf eine gleichmässige lehmige mit Grauwackengeschieben reichlich durchsetzte 5 Schuh mächtige Schichte. Der Sand enthielt nebst einem Metatarsus-Knochen der Hyaena spelaea und einem einer kleinen Katzenart angehörigen Oberarmknochen mehrere Fragmente von Röhrenknochen sehr grosser Säugethiere. Durch den am Ende der Höhle angelegten zweiten Schurf (II) wurde eine mehrere Zoll starke Travertindecke durchbrochen, unter welcher grosse Kalktrümmer lagen, auf die ein immer feuchter werdender Höhlenlehm mit Grauwacken- geschieben folgte. In der ersten halben Klafter dieses Lehmes fanden sich abgestossene, hie und da abge- vollte Fragmente des Ursus spelaeus, dann nebst mehreren Fusswurzelknochen auch ein vollständig petrifieir- ter, theilweise inerustirter Metatarsus-Knochen des Bos primigenius. Der dritte Schurf wurde in der Mitte der Höhle (III) angelegt und ging bis auf die Sohle herab, erreichte eine Tiefe von 12 Klaftern und durchteufte, nachdem eine schwache Travertindecke durchschlagen und die darunter liegenden Kalktrümmer hinweg- geräumt worden war, eine 2 Schuh mächtige, lehmige, gleichmässig mit Grauwackengeschieben durchmengte Schichte, in welcher ebenfalls abgestossene Knochenfragmente von Ursus spelaeus, dann deutlich abgenagte Röhrenknochen und Zähne von Ruminanten und Pachydermen lagerten ; auf diese Schichte kam ein mit Grauwacke gleichmässig gemischter Sand, der bis auf die Sohle herabging, wo sich abermals grosse Kalk- trümmer zeigten. Je tiefer man herabging, desto grösser wurden auch die Grauwackengeschiebe, so dass sie zuletzt drei bis fünf Mal grössere Dimensionen annahmen, als in den oberen Schichten. Da die Knochen blos in der ersten, d. i. der obersten Sehichte der Ablagerung vorkamen , so wurde ein Theil dieser hinweg- geräumt und an der Wand der Grotte weiter gegangen, was eine grössere Ausbeute versprach. Vorherr- schend waren die Knochen der Hyaena spelaea oder einer ihr verwandten Art, welche ebenfalls, so wie jener Metatarsus-Knochen, grösstentheils mit Travertin umhüllt, oft an die Felsenwand der Höhle fest angekittet waren, ein offenbares Zeugniss, dass sie schon vor dieser diluvialen Ablagerung in der Höhle vorhanden und ») Humboldt's Ansichten der Natur, I. Bd. p. 221. Der Stifter der Stylitenseete, der Säulenheilige Simeon Sisanites, Sohn eines syrischen Hirten, soll 37 Jahre in heiliger Beschauung auf fünf Säulen von steigender Höhe zugebracht haben. Er starb um das Jahr 461. Die letzte Säule, die er bewohnte, war 40 Ellen hoch. Die Menschen, welche diese Lebensart nachahmten, nannte man Säulen- heilige (Saneti eolumnares). Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. NXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitzliedern. n 98 Heinrich Wankel. dem Tropfenfall ausgesetzt waren ; es sind vorzüglich Unterkiefer, von denen sich einige durch ihre Grösse auszeichnen und durch die mehr schiefe Stellung des Kronenfortsatzes, so wie den spitzen Haken an den hinteren inneren Lappen des vierten unteren oder Fleischzahnes der Hyaena intermedia Marc. de Serres nähern. Insbesonders ist ein Unterkieferfragment eines sehr jungen Thieres dieser Gattung zu erwähnen, das durch seine sehr grossen und wohlerhaltenen Zähne sich von anderen unterscheidet. Nebst diesen Knochen- resten fanden sich noch ferner benagte Knochen von Cervxs, und zwar deutet ein dreieckiges Geweihstück mit einer oberhalb des eirunden Rosenstockes sitzenden nach abwärts gekrümmten Augensprosse auf (ervus trigo- noceros Kaup.; ein zweites sehr glattes, viel stärkeres Geweihstück ist ohne Augensprosse und oben einfach gegabelt. Endlich wurde eine grosse Anzahl sehr breiter, dieker und gestreifter Schaufelfragmente, die auf ein Geweih von sehr grossen Dimensionen und Stärke schliessen lassen und einer dem Cervus alces fossilis oder megaceros nahe kommenden Art angehört haben mochten gefunden, so wie mehrere Metatarsws-Kunochen und Zähne eines Einhufers und zwar einer noch kleineren Art, als Eguus asınus fossihis, und ein wohlerhal- tener Zahn, wahrscheinlich dem Zhinoceros minutus angehörend. Die meisten dieser Knochen sind mit Aus- nahme der Hyänenknochen abgenagt oder abgestossen, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie Reste der von den Raubthieren vor die Höhle geschleppten Beute sind, die von da aus durch heranstürmende Fluten in den zunächstliegenden Theil dieser Höhle geschwemmt wurden. Die Lage, Beschaffenheit und das Verhalten der Hyänenknochen jedoch deutet offenbar darauf hin, dass diese Grotte vorzugsweise von diesen Thieren bewohnt wurde. { Der zweite hinter einem mächtigen Diluvialhügel gelegene südliche, sehr niedrige und breite nach oben zerklüftete Eingang führt in die eigentliche Slouper Höhle und zunächst in den Vorraum, der mit einer grossen Menge hergetragener Alluvialerde angefüllt ist, aus welchem man über eine hohe Terrasse in den eigentlichen Höhlenraum tritt. Die Höhle besteht aus vielen Strecken, Hallen und Abgründen und hat eine Längen- erstreekung von mindestens 240—250 Wiener Klaftern, und wenn sie auch dem Besucher keinen feenhaften Anblick verschieden gestalteter weisser Tropfsteingebilde gewährt und durch ihr geschwärztes kahles Felsen- labyrinth und die finsteren tiefen Abgründe nur einen beengenden Eindruck macht, so bleiben einige Partien doch immerhin interessant und grossartig. Hierher gehört z.B. der Zugang zu dem Höhlenraume, den Hertod eine Königsburg des Cacus nennt, und der auch den bekannten Höhlenforscher Adolph Schmidl so sehr ent- zückte; die grosse Halle mit dem finsteren 35 Klafter tiefen senkrechten Abgrunde, in den die Höhlenführer grosse Steine werfen, um durch das lang andauernde Dröhnen und Gerassel der nachstürzenden Schuttmassen die Besucher mit Staunen und Grauen zu erfüllen; die Knochenstrecke oder der Gang zum geschnittenen Steine, an dessen fernstem Ende die reichen Knochenlager liegen: die Cascaden-Strecke mit ihrem cascaden- artigen Tropfstein und die aufeinanderfolgenden Kammern, von denen die letzte ihres überreichen Fleder- mausguano wegen die Umbrahöhle genannt wird; und zuletzt die unteren Räume mit dem kleinen See, in die man durch eine steil herabfallende, von schroffen Abhängen unterbrochene 60 Klafter lange Strecke herab- steigen kann und in die auch die Abgründe der oberen Etage münden. Der Anblick dieser wilden, von einem Meere kolossaler Felsentrümmer erfüllten unteren Räume mit ihren schlottartigen Kaminen, mit grossen gleich Eisschollen über einander geschobenen und aufgethürmten Travertinplatten und dem in tiefe Nacht gehüllten Hintergrunde, aus dem das Rauschen eines Baches hertbertönt, ist wahrhaft grossartig und konnte den biede- ren Nagel in der That mit Grauen erfüllt haben. Wild und chaotisch sind die Trümmer aufeinander gehäuft, an einzelnen Stellen sich zu Trümmerbergen erhebend; an anderen lagern von der Decke losgebrochene mehrere Kubikklafter mächtige Felsenkolosse oder abgerissene Blöcke eines aus Höhlenlehm, Grauwacken- geschieben und Knochen fest zusammen gekitteten eonglomeratartigen Gebildes, welche sammt den Travertin- platten aus einem unerforschten finsteren Schlotte herabgekommen zu sein scheinen und zu der Vermuthung Ver- anlassung geben, dass zwischen den oberen und unteren Räumen sich noch andere unbekannte Höhlungen befinden, Wie schon früher erwähnt, ist die Höhle im Ganzen schmucklos und arm an Tropfsteingebilden; was einstens davon da war, wurde geraubt und grösstentheils zerstört, kaum, dass man noch die zwei von Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 99 Nagel als weiss und glänzend beschriebenen, gleich Schwänen gestalteten Tropfsteingebilde der Knochen- strecke erkennt; um so weniger ist etwas von der Pracht der einzelnen Kammern der Cascaden-Strecke, die Nagel mit einem Alabastertempel vergleicht, zu erblicken, denn da haben Lichtensteinische Steinmetze den Tropfstein von der Wand gemeisselt, wie die morschen nahe der Decke eingekeilten Balken, als letzter Rest der zu diesem Zwecke erbauten Gerüste, bezeugen könnten. Der Boden der Grotte ist meistens mit einer Travertindecke von verschiedener Stärke überzogen, die sich an einzelnen Stellen zu ansehnlichen Stalagmiten erhebt, wie z. B. in der grossen Halle mit dem Ab- grunde, wo sich ein einem riesigen Maulwurfshügel ähnlicher Stalagmit befindet, auf dessen von Krystall- flächen blitzender Oberfläche blinde Höhlenbewohner ihren Wohnsitz aufgeschlagen haben. Hier findet man den Brachydesmus subterraneus, den blitzschnellen Seyphrus spelaeus, mehrere Poduren- und viele Acarinen- Arten und nicht selten das träge Leobunum troglodytes'). An manchen Stellen hat der Travertin Tropfbrun- nen gebildet, an dessen Rand die Helix cellarda lebt und auf dessen spiegelnder Oberfläche sich der Hete- romurus und Tritomurus lustig herumtummeln. Wo die Bedingungen der Travertinbildung besonders gün- stig waren, hatte sich auch eine Decke von bedeutender Stärke gebildet. Ihr haben wir es zu verdanken, dass die Knochen vorhistorischer Thiere uns erhalten blieben , indem sie sowohl diese vor dem zerstörenden Ein- fluss der Atmosphäre, als auch durch ihre Stärke vor dem nachfolgenden Anpralle der Fluthen sehützte. Der sogenannte geschnittene Stein, von dem vor Zeiten Tischplatten geschnitten wurden, ist die schwächere auf- recht gestellte Hälfte einer solchen Decke, welche an diesem Orte eine Stärke von beinahe 5 Sehuh erreichte. Unter der Travertindecke ist die Postpliocänformation in der Höhle abgelagert, die, die Unebenheiten der Sohle ausfüllend, an verschiedenen Orten ein verschiedenes Verhalten sowohl in Bezug auf ihre Mächtig- keit, als auch auf die Anordnung ihrer Glieder zeigt. Um nun diese zu untersuchen, wurden auch da an vie- len Orten der Grotte Schürfe geschlagen und so ein Bild geschaffen, das einigermassen Aufklärung über längst vergangene Vorfälle gibt. - Der erste Versuch wurde von mir im Jahre 1850 vorgenommen und zu diesem Behufe ein Schacht in dem hinteren Drittheil des von mir später als Knochenstreeke bezeichneten Ganges zum geschnittenen Stein, wenige Schritte hinter demselben, abgeteuft, indem diese, als höchst gelegene ausser dem Bereiche des Stromes der Fluthen liegende Stelle, günstige Resultate zu liefern versprach. Der Schacht (IV) erreichte erst in der zehnten Klafter die Sohle der Höhle, und schloss vier regelmässige, für sich bestehende horizontal abgesetzte Ablagerungen auf, die ihres gegenseitigen Verhaltens und grossen Knochenreichthums wegen ein namhaftes Interesse gewährten. Eine jede der drei obersten Ablagerungen besteht aus drei Hauptschichten, und zwar aus einer mehr weniger starken theils wohlerhaltenen, theils an einzelnen Stellen zertrimmerten Travertindecke von '/),—5 Schuh Dicke, aus 2—6 Schuh mächtigem mehr weniger lehmigem Sande und einer 1—3 Schuh mächtigen Schichte Höhlenlehms mit scharfkantigen Kalktrümmern, Grauwackengeschieben und Knochen untermengt. Die vierte Ablagerung aber besteht aus einem mehr als eine Klafter mächtigen fetten Lehme, auf den eine Grauwackengeschiebsablagerung folgt, die blos in ihren obersten Schichten schwarze, verwitterte, unkenntliche Knochenfragmente untermischt mit Lehm führt, gegen die Tiefe aber mehr und mehr an Festigkeit zunimmt, so dass sie zuletzt als festes Conglomerat mit Pulver gesprengt werden musste. Die Mächtigkeit dieser Ablagerung, die als primitive Bildung über die ganze Sohle der Höhle ausgebreitet ist und bei der späteren Configuration derselben eine grosse Rolle spielte, beträgt an dieser Stelle über 2 Klaf- ter, während sie an anderen Orten oft 3—5 Klafter, an anderen wieder kaum einige Schuh misst. Im An- fange dieser Strecke sieht man dieselbe einen von Wasser entstandenen Durchriss , den Zugang zu den unteren Räumen, begrenzen und gleich senkrechten Mauern sich zu beiden Seiten erheben. Unter diesem Geschiebe fanden sich grosse, theils mit Travertin überzogene, theils scharfkantige Kalkblöcke oder abge- brochene Stalactiten und nach Hinwegräumen derselben die felsichte Sohle der Höhle. Die erste, d. i. oberste Ablagerung unterscheidet sich von den darauf folgenden zwei anderen dadurch, dass nebst ihrer 1) Beiträge zur österreichischen Grottenfauna, von Dr. Wankel. Sitzungsber. d. kais. Akad. NLII. Bd. n * 100 Heinrich Wankel. regelmässigen Knochenlagerstätte, noch unmittelbar unter der Travertindecke hie und da zerstreut, Knochen vorgefunden wurden, die nicht selten in dem Travertin eingeschlossen waren oder, wenn keine solche Decke vorhanden, auf der Oberfläche frei herum lagen. Eine jede dieser drei Ablagerungen unterscheidet sich ferner noch von der anderen durch die verschiedene Stärke der einzelnen Schichten, durch die Anord- nung der einzelnen Gebilde und den Reichthum der Knochen selbst. So zeichnet sich die zweite Ablagerung und insbesonders die in derselben liegende Knochenschichte durch den Charakter einer auffallend ruhigen Bildung vor allen aus; in ihr sind die Kalktrümmer regelmässiger und mehr horizontal angeordnet, die Kno- chen sind wohlerhalten, nehmen als zusammenhängende Schichte die obersten Partien derselben ein und sind daher weniger zwischen die Geschiebe eingekeilt; auch haben sich hier nicht selten die Knochen ein und desselben Skeletes nicht sehr weit von einander zerstreut vorgefunden. Die dritte Ablagerung aber ist die reichste und bot die grösste Ausbeute. Theils der schwer athembaren Luft wegen, theils um an anderen Orten die Formation zu durchforschen, verliessen wir diesen Bau, nachdem wir in den knochenführenden Schichten weite Streeken getrieben, und legten 7 Klafter südlich vor dem vorerwähnten Schachte, 3 Klafter hinter dem geschnittenen Steine einen zweiten Schacht (V) an, der andere von jenen gänzlich verschiedene Lagerungsverhältnisse aufschloss. Es wurde die Travertindecke durchschlagen und mit der ersten Klafter eine horizontale Knochenschichte auf- geschlossen, die ganz mit der in der obersten Ablagerung im ersten Schurfe übereinstimmte, doch schon in der zweiten Klafter stiessen wir auf das Grauwackengerölle, welches wir einige Schritte weiter erst in der achten erreichten. Anfangs locker verbunden, grenzte sich diese Ablagerung ganz deutlich ab von einem stehen gebliebenen schmalen Rest conglomeratartig zusammengekitteter Grauwackengeschiebe, der sich an der westlichen Höhlenwand, welche hier einen bedeutenden Vorsprung gegen die östliche Wand bildet, senk- recht herabzieht, Ausbuchtungen bildet und zwischen der achten und neunten Klafter Teufe scharf abge- schnitten ist. Der erwähnte Vorsprung, der, so wie die ganze Höhlenspalte, unter einem Winkel von 35—40 Grad herabzulaufen begann, hinderte uns nun senkrecht herabzugehen; wir mussten daher den Schacht don- lägig anlegen und gingen durch das lockere, mit mächtigen Schichten feinen Sandes abwechselnde Grau- wackegerölle 10 Klafter tief bis auf die Sohle herab. Es ist offenbar, dass dieses 9 Klafter mächtige gänzlich knochenfreie Grauwackengerölle das Product späterer Wasserfluthen ist, welche die vorgefundenen ursprüng- lichen Diluvialschiehten zerstört und durch neue ersetzt haben; der Vorsprung der Kalkwand und das daran gekittete zurückgebliebene Grauwackenconglomerat aber mochte die hinter denselben abgesetzten früheren Ablagerungen vor der Zerstörung geschützt und so als kleinen Theil der über die ganze Höhle ursprünglich ausgebreitet gewesenen Lagerstätte uns hier erhalten haben. Die übrigen an den verschiedenen Orten der Höhle geschlagenen zahlreichen Schürfe (VI) haben in der Regel nur die erste Ablagerung und das darunter liegende lockere Grauwackenconglomerat nachgewiesen; der letztangelegte nahe dem Eingange Geschlagene (VII) aber hatte anfangs eine 2 Schuh starke Sehichte Höhlenlehm mit Knochen und dann eine 2 Klafter mächtige Ablagerung grosser scharfkantiger Kalk- blöcke aufgeschlossen, die, ohne irgend ein Bindemittel auf einander gehäuft, keine Spur von Abrollung zeigten. Die Knochen gehören, mit Ausnahme der auf der Oberfläche zerstreut liegenden oder in der Travertin- decke eingeschlossenen, einer vorhistorischen Zeit an und können mit Recht als fossil erkannt werden, ob- wohl wir kein sicheres Merkmal besitzen, um fossile Knochen von denen historischer Zeiten zu unterscheiden und nur aus dem Complex mehrerer ihnen zukommender Eigenschaften und mit Berücksichtigung der Lager- stätte mit einiger Wahrscheinlichkeit darauf schliessen können. Buckland hat das Hängen an der Zunge als charakteristisches Merkmal aufgestellt, das nur dann entsteht, wenn die Knochen ihren Knochenleim ver- loren haben, was bei den fossilen in der Regel der Fall sein soll. Unter gewissen Verhältnissen aber können auch andere Knochen ihren Leim ganz oder theilweise verlieren, wie z.B. durch Auslaugen im Wasser, durch langes Liegen an der Luft u. s. w.; sie werden dann ebenfalls an der Zunge hängen, ohne fossil zu sein. Hin- gegen bewahren oft wirklich fossile Knochen sehr viel, zum Theil in ihren Parenchym noch ganz den ihnen Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 101 zukommenden Knochenleim und nur an der Oberfläche tritt durch Verwitterung oder durch Inbibition kalk hältiger Wässer eine verminderte Knochenleimmenge ein. Ein zweites Merkmal ist die Dendritenbildung auf den Knochen. Schon Esper macht auf das Vorkom- men derselben in seinem Werke ') aufmerksam mit den Worten: „Die Zoolithen aus diesen Höhlen sind mit Dendriten auf ihrer Oberfläche armirt. An denen Mokaser Osteolithen sind sie ungemein niedlich in die Ober- fläche geätzt.“ Auch Rosenmiller erwähnt in seinem Schriftchen °) und Goldfuss in seinem Taschen- buch °) der dendritischen Bildung auf der Oberfläche vorhistorischer Knochen. Letzterer sagt: „Unter dem stalaktitischen Überzug mehrerer derselben findet man bisweilen dendritische Zeichnungen.“ Neuester Zeit hat Geheimrath und Professor Dr. Mayer auf die kleinen schwarzen Flecke des in einer Kalkhöhle des Neanderthales bei Hochdal zwischen Düsseldorf und Eberfeld aufgefundenen vorhistorischen Mensehenschädels aufmerksam gemacht, die mit einer Loupe betrachtet zierliche Dendriten, besonders auf der inneren Seite des Schädels, darstellen, und spricht sich in einer brieflichen Mittheilung an Thomas Henri Huxley dahin aus, dass diese Dendritenbildung wohl einen bedeutenden Zeitraum zur Bildung erfordert, aber von ihm auch auf nicht fossilen Knochen, wie z. B. aus der Römerzeit, gefunden wurde und daher durchaus kein Merkmal des vorhistorischen Charakters derselben abgibt. Es ist ausgemacht, dass diese Dendriten nur Knochen hohen Alters zukommen und als Anhaltspunkt bei der Bestimmung des Alters derselben nicht zu übergehen sind. Wie alt aber die Knochen sein müssen und welche Verhältnisse die Entstehung der Dendriten begünstigen, ist bisher noch nicht vollkommen eruirt. Die Thierknochen aus Urnen alter Heidengräber, welche ich zu unter- suchen Gelegenheit hatte, zeigen auch Dendriten, jedoch sind sie grösstentheils oberflächlich, von brauner Farbe und unregelmässig fleckenartiger Form. Die vielen Menschenknochen der Hollsteiner Burghöhle in Mähren , welche in feuchter sehr nach Moder riechender Erde durch mindestens 400 Jahre gebettet sind, lassen keine Spur von Dendritenbildung wahrnehmen, während die Menschenknochen, die in dem Alluvium der Byeiskala-Höhle aufgefunden wurden, schwache Spuren oberflächlicher Bildung zeigen; sie sind offenbar älter als die vorgenannten und scheinen, wenn man der Volkssage Glauben schenkt, die diese Höhle als Tempel des Svantovit bezeichnet, der Heidenzeit anzugehören. Nahe dem First der Hollsteiner Höhle befin- det sich eine Felsspalte, welche senkrecht zur Burg hinansteigt und die mit Gerölle, Lehm und Knochen ausgefüllt ist. Es ist, nach der Lage derselben zu schliessen, sicher, dass diese Ausfüllung noch vor der Er- bauung der Burg, welche die Geschichte in das 12. Jahrhundert versetzt, entstanden ist; dass sie aber nicht der älteren postplioeänen Periode angehört, zeigen die Knochen, welche sämmtlich jetzt noch lebenden Geschlechtern zukommen, namentlich dem Hirsche, Wolfe, Fuchse und dem jetzigen Bären, und dennoch finden wir beginnende Dendritenformen in ausgezeichnetem Grade an ihnen und insbesonders an einem Unter- kiefer des Ursus arctos. Die Dendritenbildung ist eine sehr verschiedene und hängt hauptsächlich von dem Eisen- und Mangan- gehalt des die Knochen umhüllenden Mediums, von der Feuchtigkeit des Ortes und dem Alter der Knochen ab. Während einerseits Rumpfknochen, ja selbst ganze Schädel mit schwarzen eonfluirenden, nur an ihren Grenzen baumförmig auslaufenden Flecken bedeckt sind, treten die Dendriten an anderen Knochen spärlich aber in äusserst netter und zierlicher Form auf; entweder bilden sie kleine hirse- oder linsengrosse strahlen- förmig aus einem Centrum auslaufende sich verästelnde strauchartige schwarze Gestalten oder breite blass- oder dunkelbraune Fleeke, und bestehen grösstentheils aus Eisen-, in anderen Fällen aus Manganoxyd und geben, wo dieselben confluiren, mitunter der Oberfläche ein bunt angelaufenes metallisch glänzendes Ausschen. Nicht selten sind braune und schwarze Dendritenzeichnungen neben einander auf einem und demselben Kno- chen und nehmen nicht nur die Oberfläche ein, sondern dringen auch in dessen Parenchym, so wie in alle Höhlungen, wie die Trommelhöhle, das Labyrinth, die Schnecke, überziehen die feinsten Blättehen des Siebbeines und bekleiden die Gehörknöchelehen mit den zierlichsten moosartigen Figuren ; insbesonders 1, Esper, Neuentdeckte Zoolithen. 1774, p. 6. ) pP $) £ ‘ SE HE P 2) Beiträge zur Geschichte und näheren Kenntniss fossiler Knochen. J. ( h. Rosenmiller, Leipzig, 1795, p. 39. 3) Goldfuss, Umgebung von Muggendort, 1810, p. 210. 103 Heinrich Wankel. _ aber sind die Coprolithen von ihnen ganz durchdrungen, so dass oft die Oberfläche wie mit einer schwarzen metallischen Kruste bedeckt erscheint. In der Regel finden wir die Dendritenbildung in dem Verhältnisse mehr entwickelt, als die Knochen in tieferen Schichten liegen; so sind namentlich die morschen zerbrochenen Knochen der untersten Ablagerung in der Slouper Höhle mit einem den Knochen durehdringenden schwarzen Überzuge bedeckt, der nur den an sehr feuchten Orten liegenden Knochen der oberen Schichten ausnahmsweise zukommt. Auch das speeifische Gewicht und die chemische Zusammensetzung kann bei Bestimmung des fossilen Charakters der Knochen nicht massgebend sein, da beide Eigenschaften mit jenen der nicht fossilen unter gewissen Verhältnissen oft übereinstimmen. Das speecifische Gewicht, das bei den fossilen Bärenknochen der Slouper Höhle nach genauen Wägungen durchschnittlich 1-546 beträgt, weicht nicht sonderlich vom den nicht fossiler ab, welches bei letzterem zwischen 1-2 und 2-0 schwankt. Wenn auch nicht abzuleugnen ist, dass durch die Länge der Zeit die einzelnen Bestandtheile grossen quantitativen Veränderungen unterliegen, worunter namentlich die Aufnahme von kohlensaurem Kalk, die Abgabe der Phosphorsäure , der Verlust des Knochenleimes und insbesonders die vermehrte Menge des Fluorealeiums, welche als den fossilen Knochen eigenthümlich angeführt wird, gehören, so sind auch sie nicht immer eonstant und unterliegen unter verschiedenen Verhältnissen verschiedenen Modificationen, Die Ungleichheit der verschiedenen Analysen und insbesonders die quantitative Verschiedenheit der orga- nischen und unorganischen Substanzen der oft einer und derselben Schiehte entnommenen Knochen geben hin- reichende Beweise, dass nicht allein das Alter, sondern vielmehr die äusseren Einflüsse und das Medium, in welchem dieKnochen gebettet sind, die chemischen Veränderungen bestimmen. So finden wir z.B. in den com- pacten Knochen des Ursus spelaeus aus der zweiten Knochenschichte über 23 Proc. organischer Substanz, während spongiöse Wirbelknochen aus derselben Schichte 11 Proc. und Rhinocerosknochen aus der Nicova jeskiie, welche längere Zeit der Luft ausgesetzt gewesen sein musten, kaum 6 Proc. enthalten. Eben so wie die Menge der organischen Substanz, wechselt auch die qualitative Zusammensetzung. Die von Herrn Edmund Koenig, fürstlich Salm’schen Chemikers in Raitz, ausgeführten Analysen, wo- für ich ihm bei dieser Gelegenheit meinen innigsten Dank ausspreche, ergaben, und zwar: Spongiöse Knochen des Ursus spelaeus aus der untersten (dritten) Ablagerung im trockenen Zustande: E.hoSp hOrs aute ip Ktalke er Er ER OBELTT, Phosphorsaure-Malkerdeman se. nps u ee Re SEEN 2277 KohlensaurerKalky ru nl weht geneninlacs er nr Far 2A Fluorkaleiumene.en 0 mr ce a erienhe) vellepnet ech = 204 Eisenoxydie air ee Se ee RE RL Organische Substanz . RSPREL STAR. Oslo! In’ Salzsäure unlöslicher, Theil: "Sand... ... l.r12 „ns. 27.0563 In Wasser lösliche Stoffe: Natron, Chlor, Schwefelsäure, nebst Spuren vonrKalkssincl. Verluste ar re al 10000 Radius des Ursus spelaeus aus eben dieser Schichte: EhosphorsautergKalk rn ray 1028 PhosphorsaurerLalkerdeg 4 a ee ee Rare E18 Kohlensaurer Kalk . ...... 797 Hluorkaleiumfs vers: fen legen apfesa erteneen ea yhertanenee Rene, 12a 08, EISEN OXSy Rp ee : 0278 OrganischenSupstanzws er Pe 0290 In Wasser lösliche Stoffe: Natron, Chlor, Schwefelsäure, nebst Spuxrensyon Kalk;binels;Verlust, Kin ie erregen 200598 100°00 Compaete Röhrenknochen des Ursus spelaeus aus der untersten (dritten) Schiehte, von einem anderen Orte entnommen : Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 103 Phosphorsaurer Kalk . N Le Ba 1 AR LEE RG BE Bhospkorsanreifalkerdendihtusn. „alas must Sons lad Kohlensaurer Kalk . - ‘ ke . uhr dt Kluorkaleium 7 Mans Hl le En Dr 4 Eisenoxyd. 2.0. - A Sn WEGE: Organische Substanz SEGEL 7 In Wasser lösliehe Stoffe: Natron, Chlor, Schwefelsäure, nebst Spuren von Kalk, inel. Verlust . . . Ra lsjf! 10000 Die Farbe der Knochen ist in der Regel braun in allen Nuancen, ausnahmsweise ist sie aber auch, wie schon erwähnt, schwarz oder hellgefärbt bis ins Weisse, und letzteres gewöhnlich, wenn die Knochen län- gere Zeit der Atmosphäre oder dem Einflusse kohlensaurer Wässer ausgesetzt waren. Ihre Consistenz ist entweder fest, wenn sie in trockenem, oder sehr mürbe und brüchig, wenn sie in feuchtem oder sehr nassem Lager gebettet sind; zerbrechlich werden sie aber in der Regel, sobald sie längere Zeit an der Luft liegen, sie fangen an, sich abzublättern und zerfallen nach und nach gänzlich, wenn ihnen nicht der Knochenleim künstlich ersetzt wird, was durch wiederholtes Eintauchen in Leimwasser ermöglicht wird. Die Knochen sind entweder sehr wohl erhalten, wie in der zweiten Schichte, oder mehr weniger zer- trümmert, wie in der ersten und dritten, sehr selten abgestossen, nie aber abgerollt, und hie und da benagt, wie es namentlich ein Schädel aus der ersten Knochenschichte in hervorragendem Grade zeigt, der auch Merkmale an sich trägt, die beweisen, dass er lange auf der Oberfläche gelegen sein müsse. Die Vertheilung der Knochen in ihrer Lagerstätte ist eine durchaus verschiedene ; so wie sie in der zweiten Knochenschichte regelmässig abgesetzt sind, so erscheinen sie in den beiden anderen untereinander geworfen; oft aber sind Schädel auf einem Punkte aufeinander gehäuft, während an einem zweiten Orte Rumpf- knochen, an einem dritten lose Zähne gefunden wurden. Sämmtliche hier aufgefundene Knochen gehören reissenden vorhistorischen Thieren an; unter der zu Tage geförderten grossen Menge findet sich auch nicht die geringste Spur eines nicht in Höhlen lebenden Thieres, wie z. B. Diekhäuter, Wiederkäuer, Nager u. s. w. Die grösste Anzahl der Knochen gehört dem Ursus spelaeus, eine viel geringere Menge dem Ursws arctoideus, einige Reste der Hyaena spelaea, vereinzelte der Felvs spelaea und dem Gulo spelaeus an. Aus- nahmsweise kommen besonders in den oberen Schichten faustgrosse und grössere, putzenartige Anhäufungen von Fledermausknochen, gewöhnlich nur Röhrenknochen, die die Charaktere und Dimensionen der jetzt noch lebenden Arten besitzen, vor. Nach einer oberflächlichen annähernden Zählung kommen von 1000 ausgegra- benen Individuen 928 dem Ursus spelaeus, 60 dem Ursus arctoideus, 9 der Hyaena spelaea, 2 der Felis spe- laea und 1 dem Gulo spelaeus zu. Die ausführlichen von hervorragenden Naturforschern gegebenen Beschrei- bungen der Knochen dieser Thierspecies erlauben mir, flüchtig darüber hinwegzugehen und nur der Abwei- chungen dort, wo solche vorkommen, zu gedenken und einen Blick auf die Literatur derselben zu werfen. Knochenhöhlen, die namentlich in neuerer Zeit in Folge der interessanten Entdeckungen fossiler Men- schenknochen und Kunstproducte durch Schmerling, Marcel de Serres, Lund, Lartet, Christy, Bou- cher de Perthes u. s. w., dann durch die interessanten Funde in der Höhle des Neanderthales bei Hoch- dal, die Existenz des Menschen während und vor der Diluvialzeit zur Gewissheit erhoben, sind auch schon den alten Völkern als solche, angeblich die Überreste von Riesen und Giganten bergend, bekannt gewesen. Schon Strabo und Plutareh erwähnen einiger nahe der mauritanischen Stadt Tinge und Facellus in seiner Geschichte von Sicilien der in dem Agro Panormitano gelegenen Knochenhöhlen. Später gesellte die Phantasie den Riesen und Giganten noch Drachen, Einhörner, Greife und allerhand Ungeheuer zu, welche in ’ jenen Höhlen gelebt haben und auch da gestorben sein sollen. Endlich läugnete man auch allen organischen Ursprung dieser knochenartigen Gebilde und glaubte in ihnen nur Spiele der Natur zu erblicken, die sogar die Zähne in den Unterkiefern zu bilden nicht vergessen hat. So konnte es auch nicht ausbleiben, dass man diesen räthselhaften Bildungen eine geheime Kraft und Wirkung zuschrieb, und darum wurden sie als 104 Heinrich Wankel. kräftiges Heilmittel gegen viele Krankheiten theuer bezahlt und unter dem Namen: Unieornu fossile, Lytho- marga alba, Keratites lapis, Ossrfragos, Ebur fossile, gegrabenes Einhorn, gegrabenes Helfenbein u. s. w. in der Pharmakopoe eingeführt. Als das finden wir sie in den ehrwürdigen Schriften des Karolus Kalla '), Cartheusers ’), Agricolas °), Crollius ‘), Bauschius °), Merians °), Kirchers ’), Schroede- rus °), Praetorius °), Hertodt '), Helvigs "), Behrens "”), PeSinas ') und Vigsius“) vielfach erwähnt. Im Jahre 1671 verbreitete Paterson Hain '”) mit seinem Freunde Vollgnad'*) die abentheuer- lichsten Ansichten über die Drachenknochen, welche er in den Höhlen am Fusse der Karpathen nahe dem Flusse Dunajee aufgefunden, die von den kranken hieher geflüchteten und gestorbenen Drachen her- rühren sollen, von denen man noch Stücke mit Haut und Haar vorgefunden haben will. Wenn auch Mylius ”) in seinem im Jahre 1709 erschienenen, mit Abbildungen versehenen Werke sich über den Cha- rakter dieser Knochen nicht aussprach und Brükmann '“) angibt, dass die Knochen der Karpathischen Höh- len grosse Ähnlichkeit mit denen der Schwarzfelder haben und von Bären-ähnlichen Thieren herzustammen scheinen , so gelang es dennoch dem Prediger Buchholz, ein 6 Ellen langes Drachenskelet herzustellen und dem Dresdener Cabinet zu schenken; eben so war Peter Borellus von der Meinung, dass es Knochen von grossen Seeungeheuern wären, nicht abzubringen. Denselben Gegenstand behandelt auch Kund- mann) und Walch °) in dem Knorr’schen Werke *) und Leibnitz in seiner Protogaea °”), der Abbil- dungen beigegeben sind, aus welchen Soemmering ®”) ersieht, dass die meisten der abgebildeten Knochen Ähnlichkeit mit denen der Bären , einige aber mit Hyänen- und Löwenknochen haben, wie z. B. die in Vollgnad’s Eph. nat. Cur. p. 227 und Fig. B abgebildeten Zähne und ein letztes Nagelglied des Löwen, der halbe Unterkiefer einer Höhlenkatze in Kundmann’s Rarior. natur et art. Taf. II, Fig. 2 u. s. w. Erst der Superintendent Esper aus Wunsiedel, der mit seinem Freunde Frischmann und dem Physikus Heumann die Schätze der Gailenreuther Höhlen durchforschte, hat durch sein umfangreiches, mit vielen gelungenen illuminirten Abbildungen reich belegtes Werk °') im Jahre 1774 die ersten der Wahrheit näher rückenden Andeutungen gegeben und die Ansicht, die später Fuchs ”) so eifrig vertheidigte, ausgesprochen , dass 1) Karolus Kalla, Präsident der k. Kammer zu Neapel. Über das Leben des Joh. Kalla 1509. Beschreibung einer Höhle Calabriens mit Riesenknochen. 2, F. A. Cartheuser, Rudim. Hydrol. syst. 1752, p. 18. 3) J. Agricola de re mett. 1561. +) Crollius, Traetatus ete. 1608. 5) Bauschius, J.L., 1652. 6) Merian, Topograph. T. XXI anno 1654, p. 36. ?) Kircher, Ath. Mundus subterran. T. II, fol. 60, 1664. 5, Schroederus, De unicornu fossile, 1641. 9, Praetorius, Bericht vom Blocksberg, 1668. 10) Hertodt, J. F., Tart. mast. Morav. 1669, p. 50. 11, Helvig, Anmuthige Berghystorien, p. 74. ?, Behrens, Hereinia euriosa, p. 17. >) Pesina de Öechorod, Mars. Morav. 1677, p. 58. 14) Vigsius, M. Al., Valis Babtismi, 1663, p. 31. 15) Paterson Hain, Miscel. nat. cur. 1672, p. 237. 16, Vollgnad, D. G., Misc. nat. cur. 1673—1674, p. 214. 17, Mylius, Memorl. Saxonice subter. 1710, P. Il, p. 79. 13) Brükmann, Sammlung von Natur und Medizin — wie auch hiezu gehörige Kunst und Literatur Geschichten von einigen Academ. cur. nat. in Breslau, 1725, p. 509. 19), Kundmann, Rarior. natur et art. 1739. 20, Walch, Naturgeschichte der Versteinerungen ete. 1773. 21) Knorr, Monum. de del. II, p. 207. } Leibnitz, Protogaea sive de pr. fac. tell. ete. Göttingen, 1749. 3) Soemmering, Über die in Leibnitz’ Protogaea abgebildeten Fossilen- Thierknochen. Grosses Magazin für Natur- geschichte des Menschen, 3. Bd. 1. Stück, Nr. 3. >41) Esper’s Ausführliche Nachrichten von neu entdeckten Zoolithen ete., Nürnberg 1774. >5) Fuchs’ Fortgesetzter Beitrag zur Geschichte merkwürdiger Steine ete. im 6. Bande der Schriften der Berliner Gesell- schaft, p. 193. Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 105 diese Thierreste höchst wahrscheinlich von Eisbären abstammen mögen, da die gefundenen Gebisse mit jenen am meisten Ähnlichkeit haben, was aber Camper!) und Merk ?) entschieden in Abrede stellten, in- dem, wie sie angaben, das sichere Merkmal, der bei jeder Bärenart vorkommende erste Backenzahn, an jenen Schädeln gänzlich fehlt und diese anderen unbekannten Thieren angehört haben mussten. Esper hatte schon damals aus der verschiedenen Form von zweierlei Schädeln auf zwei verschiedene Bärenarten zu schliessen geglaubt und mehrere Knochen und Zähne der Hyäne und Höhlenkatze abgebildet, von denen er meint, dass sie einem Löwen angehört haben. Kober°), Collini ') hatten sich vorzüglich mit Hyänenknochen beschäftigt, von welcher Thierart Letzterer einen ganzen Schädel, in dem er einen seehundartigen Charakter zu erblicken glaubte, auf Taf. III abbildete. Sehon wissenschaftlicher und correeter tritt Rosenmüller im Jahre 1794 mit seiner ersten Abhand- lung °), welcher er Zeichnungen von ganzen Schädeln beigibt, in die Welt und beweist in einer im anderen Jahre erschienenen zweiten kleinen Schrift‘), dass die Knochen der Höhlen einer eigenthümlichen Bärenart, welehe er Höhlenbär nennt, angehört haben und sich wesentlich von denen der Land- und Eisbären unter- scheiden. Dieser kleinen Schrift, worin er seine Ansicht über die Ursache des Vorhandenseins der Kno- chen in den Höhlen entwickelt, folgt im Jahre 1804 sein grosses Werk mit in Naturgrösse gezeichneten Abbildungen °’), worin er über die Lagerstätte und das Vorkommen der Höhlenknochen spricht, die Kno- chen umständlich beschreibt und zuletzt über die Lösung vieler die Schieksale der Knochen betreffenden Fragen verhandelt. Die Verschiedenheit der Schädelformen aber hält er nicht für speeifisch und glaubt sie mehr den Geschlechtsdifferenzen, als einer besonderen Art zuschreiben zu müssen, trotzdem, dass diese Ver- schiedenheit schon im Jahre 1794 von Hunter‘) und Adrian Camper °) in einem Briefe an Cuvier auch auf die übrigen Knochen des Rumpfes und der Extremitäten ausgedehnt wurde. Ausser den Bärenknochen hatte Rosenmüller auch noch mehrere Fusswurzelknochen der Höhlenkatze abgebildet und die baldige Herausgabe eines neuen Werkes über dieses Thier in Aussicht gestellt. Noch näher darauf ist Blumenbach ') eingegangen, der zwei Bärenarten zu erkennen geglaubt, von denen er die eine mit steil herabfallender Stirne Ursus spelaeus, die andere mit flacher Stirne, ihrer grossen Ähnlichkeit mit Ursus arctos wegen, Ursus arctoideus nannte. Mit umfassenden osteologischen Kenntnissen ausgestattet, hatte G. Cuvier in seinen ausgezeichne- ten Arbeiten vom Jahre 1806 "') und 1825 '”) das viele Material, das ihm zu Gebote gestanden, ver- glichen, beschrieben und durch seine massgebende Ansicht den Streit über die zwei in den Höhlen gefunde- nen angeblich verschiedenen Arten von vorweltlichen Bären zu entscheiden gesucht. In seinen Arbeiten beschreibt er die Knochen der Höhlenbären umständlich, nachdem er das Allgemeine über deutsche Höhlen vorausgesandt. Aus der Beschaffenheit des Unterkiefergelenkes und dem Umstande, dass die Kronen der Mahlzähne verhältnissmässig wenig abgenützt sind, glaubt er annehmen zu dürfen, dass diese Bären mehr Fleisch- als Pflanzenfresser waren. Die zwei von einander abweichenden Schädelformen, wie die mit sehr convexer steil abfallender Stirne, weiter abstehenden Jochbögen, näher aneinander rückenden Schläfen- 1) und 2) Geologische Briefe von 1786. 3) Diss. de Dentibus. Basileae, Fig. 2. 4) Acta Academiae Theodoro Palatinae. Vol. V, 1784. 5) Joh. Ch. Rosenmüller, Quaedam de ossibus fossilibus ete. Lips. 1794. ) Joh. Ch. Rosenmüller, Beiträge zur Geschichte und näheren Kenntniss fossiler Knochen. Leipzig, 1795. °, Joh. Ch. Rosenmüller, Abbildungen und Beschreibung des fossilen Höhlenbären. Weimar, 1804. ) J. Hunter, Transact. philos. pour. 1794, p. 407. 9), A. Camper, Brief an Cuvier in des Letzteren Werke: Rech. s. I. 1825. 10) Blumenbach, Abbild. naturbist. Gegenst. 1796—1810; ferner: Spec. Arch. tell. in Comm, soc. reg. se. Gott. 1803, p. 12. 11) G. Cuvier, Annales du mus. d’hist. nat. Paris, 1806, p. 301. 12) G. Cuvier, Recherches sur les oss. foss. oü l'’on ret. les caraect. des plus. anim. dont les revol. du globe ont detruit les espee. Paris, 1825. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. 106 Heinrich Wankel. beinen, und jene mit weniger steiler, mehr flacher Stirne,, langgezogener schmaler Form, mit grossem Abstande des Eekzahnes vom Reisszahne , welehe Verschiedenheiten weder dem Geschlechte zukom- men können, da das Verhalten der jetzt lebenden Bären nichts Ähnliches nachweisen lässt, noch dem Alter zuzuschreiben sind, indem auch die alten Thiere mit vollkommen abgewetzter Käufläche diese Verschieden- heiten zeigen, erkennt er als zwei vollkommen verschiedenen Arten zukommend, von denen er die eine Ursws fossilis fornicatus, die andere Ursus fossilis planus nennt, welche Annahme noch durch die verschiedenen, zweien Speeies angehörenden, Rumpf- und Extremitätenknochen fast zur Gewissheit erhoben wird. Mit der- selben Correetheit gedenkt Cuvier auch der Hyänen-, Katzen- und Vielfrassknochen der Höhlen. Die Hyänenknochen hält er für äusserst übereinstimmend mit denen jetzt lebender Hyänen und bezeich- net sie mit dem Namen Hyaena crocuta fosselis '). Von den Löwenknochen kamen ihm nur spärliche Frag- mente zur Beobachtung, u. z. mehrere Zähne, Unterkieferfragmente aus der Gailenreuther, der Altensteiner Höhle, aus dem Cabinete des Adrian Camper, des M. Ebel u. s. w., von denen er glaubt, dass sie der Grösse nach wohl einem Tiger oder Löwen, der Form nach aber einem dem Jaguar ähnlichen Thiere angehört haben mögen, da der Proc. coronord. des Unterkiefers wie beim Jaguar mehr nach hinten, als bei dem des Löwen oder Tigers, zurückgebogen ist °). Nebst diesen Knochen einer grösseren Katzenart beschreibt Cuvier noch mehrere einer kleineren, der er den Namen Fels antigqua °’) gibt, und unterlässt nicht, durch Nachbildung des von Goldfuss abgebildeten Schädels der Felrs spelaea und des aus den Gailenreuther | Höhlen stammenden Gulo spelaeus ‘) sein Werk zu bereichern. In Folge wiederholter Vergleichungen spricht er die Ansicht aus, dass die fossile Katze der Gestalt nach dem Panther am meisten ähnelt und der Höhlen- vielfrass des Goldfuss aus der Gailenreuther Höhle, den er mit dem Namen Gulo fossilis belegt, kaum verschieden von dem jetzt lebenden borealis ist, der sich nur durch weniger abstehende Jochbögen, etwas längere Schnauze, kleinere Augenhöhlen, weniger gewölbte Seiten der Schädelhöhle und schlankere Eck- zähne unterscheiden soll. Viel Verdienst hat sich durch seine Forschungen im Gebiete der vorweltlichen Grottenfauna G oldfuss erworben. Schon sein äusserst nett ausgestattetes Taschenbuch °) ist reich an interessantem Stoffe dieser Art; in ihm bringt er den Höhlenbären, den Höhlenlöwen, die Höhlenhyäne, den Höhlenwolf und den Höhlenviel- frass vor das Forum der Wissenschaft und erläutert diese seine Beschreibung noch überdies durch gelungene Kupfertafeln. Noch mehr hat er sich durch seine in den Schriften der Leop. Carol. Akademie zu Bonn er- schienenen Monographien über die einzelnen Thierarten ausgezeichnet. In einer solchen Schrift) beschreibt er auch eine neue Bärenart, von der er einen Schädel in einer Muggendorfer Höhle aufgefunden hatte und die als Ursws prescus in der Paläontologie Eingang fand. Dieser Schädel eharakterisirt sich durch eine ganz flache Stirne, sehr geringe Grösse u. s. w., und kommt hiemit dem jetzt lebenden Ursus aretos am nächsten, von dem er sich wieder durch weit abstehende Jochbögen, den breiten Hirnkasten, die mehr entwickelten Fortsätze des Stirnbeines und durch plumpere Eekzähne unterscheidet. In derselben Schrift beschreibt er auch auf p. 489 und bildet auf Taf. 45 einen ganzen vollständigen Schädel der Höhlenkatze aus der Gailen- reuther Höhle ab, den er durch ein gleiehförmig sanft gebogenes Profil, durch eine grosse, breite und flache Stirne, deren höchste Höhe in ihre vordere Hälfte fällt, durch einen kürzeren Hinterhauptskamm , durch stumpfere und breitere Molarfortsätze, durch geringere Breite an den Schläfenbeinen, durch eine im Verhält- nisse ansehnlichere Breite des Hinterhauptes nahe an den Molarfortsätzen und durch ansehnliche Grösse cha- rakterisirt. Durch diese Merkmale glaubt er berechtigt zu sein, diese neue Art dem jetzigen Löwen an die Seite zu stellen. 1) Cuvier, Oss. foss. IV, 392, T. 29, fig. 515, T. 30, fig. 1-4. ?) Cuvier, Oss: foss. IV, 449, T. 26. — Ann. du mus. IX, p. 429, XIV, p. 136. 8) Cuvier, Oss. foss. IV, 452, T. 36, fig. 4, 5. 4) Cuvier, Oss. foss. IV, 475, fig. 1, 2. °) G. A. Goldfuss, Umgebungen von Muggendorf. Erlangen, 1810. 6) G. A. Goldfuss, Nova act. Acad. Leop. X, 2, p. 259. Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 107 Von der Höhlenhyäne') unterscheidet Goldfuss zweierlei Arten, die Hyaena spelaea major und minor, und findet auffallende Unterschiede zwischen jener und der jetzigen Hyaena eroeuta. In einer dritten Monographie °) beschreibt er den von Cuvier abgebildeten Vielfrassschädel und stellt ebenfalls eine neue Art auf, die er Gxlo spelaeus nannte und die sich durch das Verhältniss seiner verschie- denen Durchmesser von der lebenden wesentlich unterscheiden soll. Wir übergehen die zahlreichen Arbeiten verschiedener Schriftsteller und Naturforscher, die wir dem Namen nach anführen, wie: Pander und D’Alton °), Krüger“), Holl°), Bronn '), Geofiroy St. Hi- laire’), Kloeden ‘), Geinitz°), Pietet ”), Sehlotheim "), Karsten ”), Giebel "), Owen), Meyer), Wagner“), Croizet et Jobert "), Keferstein “), Kaup "), Bertrand ®), Bravard et Christol”) u. s. w. und erwähnen nur noch Einiges aus den interessanten und umfangreichen Schriften von Buckland, Marcel de Serres, Wagner, Schmerling und Blainville. Während Buckland’) einerseits durch seine Untersuchung der Kirkdaler Höhlen neue und interessante Resultate erzielte, über die Lebensweise der Höhlenhyäne manche Aufklärungen gab und in denselben Kno- chen einer dem Tiger ähnlichen Art, die er Höhlentiger (Felis tigris spelaea) nennt, auffand, hatte anderer- seits auch Mareel de Serres”) durch die Untersuchungen der französischen Höhlen, namentlich von Lunel Vieil, einen reichen Schatz aufgeschlossen. Nebst Knochen mehrerer Katzenarten fand Letzterer auch Knochen von dreierlei den jetzt noch lebenden vollkommen entsprechenden Hyänenarten; er nannte sie Hyaena spe- laea, prisca und intermedia. Nach ihm soll sich die Hyaena spelaea von der prisca durch bedeutendere Dimensionen des Kopfes, grössere Convexität der Seitengegenden des Schädels, durch eine oben und hinten minder vorspringende Bildung der Orista sagittalis, durch eine steiler abfallende Gesichtslinie, durch eine schmälere Antlitzgegend und durch einen spitzigeren zitzenförmigen Fortsatz unterscheiden, während bei :n- termedia die Orista sagittalis länger und vorspringender ist und der untere Fleischzahn noch andere charak- teristische Merkmale zeigt. Wagner *), der die Überreste vorweltlicher Säugethiere aus den Muggendorfer Höhlen, welche in den Sammlungen der Erlanger Universität aufbewahrt werden, kritisch durchgeht und vieleMessungen der einzelnen Knochen veröffentlicht, bemüht sich zwei Bärenarten nachzuweisen, indem er die specifischen Unterschiede 1) Goldfuss, Nova aet. Acad. Leop. XI, 2, p. 456, XIV, T. 1-3. 2) Goldfuss, Nova act. Acad. Leop. IX, p- 310, T. 8. 3) Pander und D’Alton, Die Skelete der Raubthiere. Bonn, 1821, Taf. S. 4) Krüger, Geschichte der Urwelt. Quedlinburg, 1823, I. 5) Holl, Handbuch der Petrefactenkunde. 1830. 6) Bronn, Lethaea geogn. 1838, II. — Italiens Tertiärbildungen ete. 1831. — Reisen. II, 7) Geoffroy St. Hilaire, Etud. progress. d’un naturaliste. Paris, 1815. 8) Kloeden, Die Versteinerungen der Mark Brandenburg. 1838. 9) Geinitz, Versteinerungskunde. 1346. 10) Pietet, Trait& &l&m. de pal&ont. ou hist. nat. des anim. foss. IV. Gen&ve, 1846. 11) Schlotheim, Petrefactenkunde. 1820. 12) Karsten’s Archiv, XVI. 13) Giebel, Säugethiere der Vorwelt. 1847. — Säugethiere, p. 737. 14) Owen, Brit. foss. Anim. 1844. 15) Meyer, v., Paleontologie. 1832. — Fauna der Vorwelt. 1845. 16) Wagner, Geschichte der Urwelt. 1858, II. — Zur Fauna der Vorwelt. Frankfurt, 1845. 1% Croizet et Jobert, Rech. sur les oss. foss. du depart. des Puy-de-Dome. Paris, 1327 18) Keferstein, Naturgeschichte des Erdkörpers. Leipzig, 1834. 19) Kaup, Acten der Urwelt oder Osteologie der urweltlichen Säugethiere ete. Darmstadt, 1841. — Descript. des oss. foss. de mamm. inc. jusq. pres. ete. Darmstadt, 1832—35. 20) Bertrand-Roux, Deser. g&og. des envir. du Puy-en-Velay et part. du bass. au mil. duquel cette ville est situde. 8. 21) Bravard, Monogr. de la montag. de Perr. pres d’Iss. et de deux esp. foss,. du genre felis. Paris, 1828. 2) Buckland, Reliq. diluv. ete. London, 1823. 3) Marcel de Serres, Notie. sur les cavern. ä oss. foss. des corr. du cale. gross. sit. aux envir. de Lunel Vieil ete. Paris, 1826. — Ess. sur les cavern. & oss. et sur les caus. etc. Paris, 1838. 231) Wagner And. Isis. 1829, IX, p- 966. [u 108 Heinrich Wankel. beider hervorhebt ; eine Ansicht, von der er später wieder zurücktritt. Bei der Beschreibung des Löwen- schädels bemerkt er, dass der in der Sammlung vorhandene von dem von Goldfuss beschriebenen wesent- lich abweicht. Das grosse in Lüttich erschienene Werk Sehmerling’s '), welches die Betrachtung der Knochen aus den Höhlen von Chokier, Engis, Engihoul, Gofonterine u. m. a. und einen reichen Atlas der schönsten Ab- bildungen in sich schliesst, zeichnet sich durch seine elegante Ausstattung, Gediegenheit und strenge Wis- senschaftlichkeit aus. Er unterscheidet mehrere Bärenarten und zwar einen Ursws Leodiensis mit gewölbter Stirne und von geringerer Grösse, mit kurzem abwärts gebeugtem Hinterhauptkamme, verlängerter Schnauze u. s. w.; dann einen Ursus giganteus von sehr bedeutenden Dimensionen ‚und zuletzt einen Ursus forni- catus major und minor, welche alle nur entweder Geschlechts- oder Altersverschiedenheiten repräsentiren ; er beschreibt die Knochen mehrerer Katzenarten, die er Felis leo, eine kleinere Art als Felis spelaea, Fels prisca mit sehr verkürzter Schnauze, Felis Engiholiensis, Catus magna, Catus minuta U. 8. w. nennt, und bildet einige Rumpfknochen des Höhlenvielfrasses ab. Noch ausgezeichneter ist das Werk Blainville’s ’), dessen Abbildungen zwar nicht, wie die vorher- gehenden, in Naturgrösse, aber mit eben so viel Genauigkeit und Verlässlichkeit ausgeführt sind; seine Ab- handlungen bieten einen Reichthum osteologischer Vergleichungen der einzelnen bisher bekannten Arten dar, die er mit streng kritisch wissenschaftlichem Auge sichtet und eharakterisirt. Nachdem wir diesen Rückblick auf die wichtigste Literatur unserer Höhlenthiere vorausgeschickt, keh- ren wir wieder zu den Thierresten der Slouper Höhle zurück. Wie schon früher erwähnt wurde, findet man entweder unmittelbar unter der Travertindecke, manchmal auch in dieselbe eingeschlossen oder dort, wo solche fehlt, zerstreut auf dem Boden, Knochen herumliegen, welche einer kleineren Bärenart angehört zu haben scheinen, die höchst wahrscheinlich als letzter Troglodyte die Höhle schon in historischen Zeiten bewohnte. Da es mir nie gelungen ist, charakteristische Stücke oder Schädel zu erhalten, so ist es mir auch nicht möglich gewesen, die Art dieses Bären zu bestimmen. Die reiche Ausbeute der diluvialen Schiehten lieferte nicht nur eine grosse Anzahl der verschiedenartig- sten Rumpf- und Extremitätenknochen, sondern auch eine grosse Menge theils ganzer, theils zertrümmerter Schädel des Höhlenbären, deren Vergleichungen mich auf die Annahme zweier verschiedener Bärenarten zu- rückführten. Neuerer Zeit hat man diese Annahme bereits ganz fallen gelassen und glaubte, durch die auf- gefundenen Übergänge der flachen Stirne in die hervortretende, den Grund gefunden zu haben, eine zweite Art ganz leugnen und diese Differenzen nur dem Alter oder Geschlechte zuschreiben zu müssen. Allerdings bestä- tigt sich das Vorkommen jener Übergänge vollkommen, und die flache Stirne, welche jungen Individuen des Höhlenbären eigen ist, scheint mit dem Wachsthume immer mehr und mehr hervorzutreten und eine grössere Neigung anzunehmen; auch scheint bei dem Weibchen die Stirne nieht in dem Masse hervorzutreten, wie bei dem Männchen, und das ist der Grund, warum auch oft Köpfe älterer Individuen mit flacher Stirne vorgefun- den werden; doch sind andere Differenzen vorhanden, welche auch dem Alter eigen sind und dem verschie- denen Geschlechte nicht zugeschrieben werden können, da sie als specifische Unterschiede dem Thiere eine andere Gestalt und Form geben. Ich glaube demnach deutlich zweierlei Arten unterscheiden zu können, und zwar: den Ursus spelaeus Rosenm. mit verhältnissmässig viel breiterem, höherem und kürzerem Schädel, geraderem Hinterhauptskamme, kürzerer Schnauze und dem constanten Mangel aller Lückenzähne im Ober- kiefer; und den Ursus aretoideus Blumenb. mit verhältuissmässig viel schmälerem, niedrigerem und län- gerem Schädel, tiefer herablaufendem Hinterhauptskamme, viel mehr vorgestrecktem und verlängertem Ober- kiefer und mit dem Vorhandensein des dritten Lückenzahnes oder dessen Alveole. 1) Schmerling, Rech. sur les ossem. foss. dee. dans les cav. de la prov. de Liege. 1833—36. II. 2) Blainville, Osteol. ou deseript. iconogr. comp. du squel. et du syst. dent. cing. class. d’anim. vert. rec. et foss. pour serv. de base ä la zool. et ä la geol. Paris, 1539 —46. Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 109 Eine Linie, welche in der Mitte der Schädelbasis von der äusseren Kante des inneren R terhauptloches bis zum vordersten Punkt der Zwischenkieferknochen zezoee andes des Hin- n wird, wird von einer zweiten, sie quer durchschneidenden, hinter den letzten Mahlzähnen von einer Seite zur anderen gezogenen beim Ursus arctoideus in zwei ganz gleiche Hälften, beim Ursus spelaeus aber in eine vordere viel kürzere und hintere viel längere Hälfte getheilt. Bei der so grossen Menge Rumpf- und Extremitätenknochen, — denn sie repräsentiren die Reste einiger Tausend Individuen — ist es wohl schwierig, die beiden Arten angehörenden zu trennen und zu unterschei- den, doch kann es sicher gestellt werden, dass auch zweierlei Skeletformen vorkommen; so fand ich breite mit sehr ausgebogenen und als Gegensatz gleich grosse schmale mit geradem unteren Rande versehene Unterkiefer. Ähnliches gilt von Oberschenkelknochen, Humerus, Radius und Ulna, von denen die einen stark, diek, plump, die Oberschenkel mit viel diekerem kürzerem Schenkelhalse, hochstehendem Trochanter u. s. w., andere schlank, weniger gekrümmt, die Oberschenkel mit langem Schenkelhals und tiefer stehendem Trochanter vorgefunden wurden. Diese Verschiedenheiten dehnen sich selbst bis auf die Penisknochen aus, von denen einige schlank und geschwungen, andere plump und gerade sind, wie es die Taf. I, Fig. « und d versinnlicht. Nieht nur, dass sich alle Theile des Skeletes vorfanden, so waren sie auch grösstentheils wohl erhal- ten, von dem sehr zerbrechlichen Schulterblatte angefangen bis zu den Gehörknöchelehen, von dem kleinen noch an den Epiphysen getrennten Foetalknochen bis zu jenen greiser Bären. Die zahlreiehen Unterkiefer einige Monate alter Foetus mit kaum beginnender Zahnbildung, die als Bulla ossea sich kund gibt, bis zu Köpfen von 0:492, 0:500, 0:520 Meter Länge, die kaum 0:030 Meter grossen Oberschenkel bis zu jenen von 0-530 geben ein Bild einer Reihe von Altersstufen und Grössenunterschieden. Mit den Höhlenbären späterer Generationen hatte auch die Höhlenhyäne, jedoch nur vereinzelt, die eigentliche Slouper Höhle bewohnt, denn es fanden sich in der ersten und zweiten Knochenablagerung mit- ten unter denen der Bären auch Knochen jener vor; auffallend ist es jedoch, dass auch da, wie in anderen Höhlen Europa’s, Schädel mit Ausnahme weniger Fragmente gar nicht gefunden worden sind, hingegen aber viele Unterkiefer von verschiedener Grösse und auch einige Extremitätenknochen, die höchst wahr- scheinlich ein und demselben Individuum angehört haben mögen, da sie vollkommen zusammen passen und an ein und demselben Orte beisammen gefunden wurden. Von den Maxillen kann man der Grösse nach zweierlei unterscheiden, ohne jedoch ein anderes Unterscheidungsmerkmal nachzuweisen, und da sämmtliche Stücke, mit Ausnahme eines einzigen, nach den abgenützten Zähnen zu schliessen, alten Individuen ange» hört hatten, so kann die Annahme Goldfuss’ zweier Varietäten, einer Hyaena spelaea major und minor, als gerechtfertigt gelten. Wagner‘) gibt die grösste Länge eines Unterkiefers der Erlanger Sammlung von der Mitte des Con- dylus bis zum äussersten Punkte am mittleren Schneidezahne gemessen, mit 0'206 Meter, die grösste Höhe hinter dem letzten Backenzahne mit 0-06 Meter an, während die Länge des Unterkiefers der Hyaena erocuta 0-173 und die Höhe 0-047 Meter misst. Der grösste Unterkiefer aus der Slouper Höhle hat 0-207 Meter Länge bei 0-060 Meter Höhe, der zweite grösste 0'197 Meter Länge und 0058 Meter Höhe; hingegen zeigt ein kleiner Unterkiefer 0155 Meter Länge und 0-043 Meter Höhe. Nebst diesen Unterkiefern wurden noch ein Stück Oberkieferknochen, ein Lendenwirbel, zwei Oberarmknochen, eine Speiche, zwei Oberschenkel, ein Unterschenkelknochen und ein mittlerer Metatarsus vorgefunden, die sich sämmtlich nur durch ihre Stärke und Grösse und die stark entwickelten Fortsätze und Erhabenheiten von denen der Hyaena erocuta unterscheiden. Bourdet °) bezeichnet in Folge einer Messung eines Oberarmknochens einer fossilen Hyaena vom Mont de la Moliere die grösste Länge mit 0'255, bei einer Breite des unteren Endes von 0'065 Meter, 1) Wagner, J. A., Beschreibung der Überreste vorweltlicher Säugethiere der Muggendorfer Höble ete. Oken’s Isis 1829. Heft IX, p. 966. 2), Bourdet, T. M., Mem. de la soc. Linn. Paris, 1825, p. 361. 110 Heinrich Wankel. während dieselben Knochen aus der Slouper Höhle eme Länge von 0235 und eine Gelenksbreite von 0-059 Meter nachweisen lassen. Die Oberschenkelknoehen sind 0-237 Meter lang, an ihrem oberen Ende 0:070, an ihrem unteren 0:055 Meter breit. Der dazu gehörige Unterschenkel misst 0'207 Meter Länge, oben 0:054 und unten 0:046 Meter Breite, der Radius 0'236 Länge, oben 0-036 und unten 0:046 Breite, und endlich der Metatarsuskno- chen 0:074 Meter Länge. Noch seltener als die Knochen der Hyäne sind in unserer Höhle die der vorweltlichen Katzen gefunden worden und diese gehören zumeist einer grossen Höhlenkatze und einer kleineren Art von der Grösse des Panthers an. Von der ersteren wurden Reste zweier Individuen gefunden, von dem einen eine grosse Anzahl zusammengehörender Skelettheile, von dem anderen aber blos ein rechtsseitiges Unterkieferfragment, von der zweiten Art ein Fersenbein und ein Metatarsusknochen. Der Schädel unserer grossen Höhlenkatze weicht nach der von Goldfuss gegebenen und von Cuvier anerkannten Beschreibung der Fel’s spelaea Goldf. von dem der letzteren etwas ab, welehe Abweichungen allein mich zwar nieht berechtigen, eine von jener verschiedene Art aufzustellen, da aber Giebel') und Wagner?) die Felvs spelaea durch ihr Profil dem Tiger nahe stellen und der Schädel aus der Slouper Höhle dem Löwen ähnliche Charactere wahrnehmen lässt, sich daher auffallend vom Tiger entfernt, so glaube ich nicht Unrecht zu thun, wenn ich auf Grund dieser Ähnlichkeit und als Gegensatz zu der Fels tigris spelaea Bukl.°) die grosse Höhlenkatze aus der Slouper Höhle mit Felis leo-spelaea bezeichne und sie durch nach- stehende Eigenschaften charakterisire und zwar: durch eine alle lebenden Katzenarten übertreffende Grösse, durch das sanft gewölbte Profil des Schädels, durch die der Länge nach tief ausgehöhlte Stirne, den verhältnissmässig lang gestreckten schmalen Augenring, die breite Brücke zwischen Orbitalrand und Unter- augenhöhlenloch, den stumpfen breiten Gesichtstheil mit den flachen breiten mehr horizontal liegenden Nasenbeinen, durch den kleinen Gehirnkasten, das überwiegend breite Hinterhauptloch und die stark gestielten Gelenksfortsätze an demselben ; ferner durch den über dem Ursprung der Nasenbeine stumpf- spitzig endenden Stirnfortsatz des Oberkiefers, den unter der Zahnreihe stehenden Gelenkskopf des Unter- kiefers, der an seinem unteren Rande gegenüber dem Fleischzahne kaum merklich ausgebaucht ist, und zu- letzt durch die dem Löwen ähnlichen Dimensionsverhältnisse. Nach der Beschreibung des Schädels der Felis spelaea durch Goldfuss, Cuvier, Giebel, Wagner u.s. w. zu urtheilen, weicht der der Slouper Höhle von jenem insofern ab, als dieser eine tief ausgehöhlte Stirn mit sanft gewölbtem löwenähnlichem, jener eine breite flache Stirn mit tigerähnlichem Schädelprofil besitzt. Die Grösse des Schädels aus der Slouper Höhle wird nur übertroffen von der des Münster’schen, dessen Grundlinie (die Linie gezogen vom vordersten Punkte des Zwischenkiefers oberhalb dem inneren Schneide- zahne bis zur Mitte des vorderen Randes des Hinterhauptloches) nach dem Gypsmodelle, weiches hinsicht- lich der Grösse mit dem im Besitze der k. k. geologischen Reichsanstalt befindlichen übereinstimmt und einem und demselben Original entnommen zu sein scheint, von Blainville mit 0:340 Meter angegeben wird, während die der Felis leo-spelaea 0:334, der Felis spelaea Goldf. blos 0-330 Meter beträgt und nach Blainville die des grössten Löwen nicht 0:320 Meter übersteigt. Durch das Verhältniss der Grundlinie zur grössten Breite und Höhe des Schädels, durch das mässig gewölbte Schädelprofil und die ausgehöhlte Stirne tritt die Felis leo-spelaea auffallend näher dem männlichen nubischen und auch indischen Löwen und auch etwas dem Panther und Leopard, entfernt sich aber dadurch von dem durch eine flache Stirne ausgezeichneten senegalischen Löwen und durch sein Profil noch mehr vom Tiger, Cuguar, Jaguar, Luchse u. s. w. Eben so zeigen die Stirnleisten, welche in Form von zwei starken 1) Giebel, €. G., Die Säugethiere der Vorwelt. Leipzig, 1847, p. 36. 2) Wagner, A., Geschichte der Urwelt. Leipzig, 1858, p. 370. >) Bukland, Taf. 6—22. u Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 111 Wülsten ziemlich weit nach hinten unter einem spitzigen Winkel sich zu einem sehr hohen Hinterhauptskamme vereinigen, beim Löwen ein ähnliches Verhalten, während sie beim Tiger, Cuguar, Jaguar, Leopard, Panther und Luchse entschieden schwächer oder nur abgerundet sind und sich unter einem grösstentheils stumpfen Winkel zu einem sehr niedrigen Hinterhauptskamme, der blos beim Panther, Jaguar und dem Leopard etwas mehr hervortritt, vereinigen. Der Augenhöhlenring stellt bei Felis leo-spelaea ein im Verhältnisse langgestrecktes Oval dar, an wel- chem der Längendurehmesser den Breitendurchmesser sehr bedeutend überwiegt, und welches noch dureh einen sehr stark hervorragenden Hamulus laerimalis in zwei deutliche ungleiche Hälften getheilt wird, was in dem Masse bei keiner der lebenden Katzenarten vorkommt. Am ähnlichsten ist diese Gestaliung des Augen- ringes der des Panthers, weniger ähnlich der des Löwen, noch weniger der des Tigers und gar nicht jener des Luchses u. s. w., wo selbst der Breitedurchmesser den Längendurchmesser bedeutend übertrifft, Die breite Brücke zwischen Augenhöhlenrand und Unteraugenhöhlenloch, der stumpfe breite Gesichts- theil, die mehr horizontal liegenden breiten Nasenbeine, ferner die vollkommen herzförmig gestaltete unten abgerundete Nasenöffnung hat der Höhlenlöwe mit dem Löwen und auch etwas mit dem Panther gemein ; bei dem Tiger und Leopard, Jaguar und Luchse u. s. w. sind die Brücke, der Gesichtstheil und die Nasenbeine verhältnissmässig schmal, letztere stark gewölbt, die Nasenöffnung unten zusammengedrückt und zugespitzt, welches letztere auch am weiblichen Löwen nicht selten der Fall ist. Als charakteristisches Merkmal und dem Löwen eigenthümlich können die oberhalb der Ursprungsstelle der Nasenbeine stumpf endenden Stirnfortsätze des Oberkiefers gelten, was bei sonst keiner Katzenart in dem Grade vorkommt, indem stets der Stirnfortsatz des Oberkiefers die Ursprungsstelle der Nasenbeine nicht überschreitet und diese nur beimLeopard und mitunter beim Panther erreicht. Auffallend und in der Regel von allen anderen Katzen verschieden ist der sehr kleine Gehirnkasten, der nur wieder am Löwen ein Analo- gon findet, obwohl bei letzterem der Raum für das Gehirn verhältnissmässig grösser, das Os parzetale nicht so tief eingesunken ist. Ähnlich verhält sich auch das mehr breite als lange Foramen occipitale, das bei anderen Katzenarten sich mehr der runden, als länglichen Form nähert, was vorzüglich durch die Form und Stellung der sehr gestielten Processus condyloide: bedingt wird, die eben so wie beim Löwen breit, hinten abgerundet, stark divergirend, bei dem Tiger, Cuguar, Jaguar, Leopard und Panther aber schmal, weniger gestielt und convergirender sind. Den einige Millimeter langen knöchernen Gehörgang des Höhlenlöwen finden wir, obwohl nicht in die ser Längenausdehnung, auch beim Löwen wieder, hingegen bei den anderen Katzenarten oft so kurz, dass er blos einen Ring zu bilden scheint; auch ist die Gehöröffnung im Verhältniss schr klein, nach vorn abgerun- det, bei dem Tiger und bei den übrigen Katzen, mit Ausnahme des Löwen, verhältnissmässig gross und nach vorn zugespitzt. Der Palatalrand des Höhlenlöwen, der nur den halbrunden Ausschnitt in seiner Mitte mit dem Löwen gemein hat und dessen seitliche Ausschnitte gänzlich fehlen, kann nicht in Betracht gezogen werden, da derselbe an gleichen Arten oft verschieden gestaltet ist und seine Form als individuelle Verschiedenheit von vielen Zufälligkeiten abzuhängen scheint. So fand ich ihn bei einem männlichen Tigerschädel gerade und ohne den geringsten Ausschnitt; bei einem zweiten rechts und links ausgeschnitten, mit einer bedeutenden Erhöhung in der Mitte; bei einem dritten mit einem in der Mitte tiefem und zwei seitlichen Aussehnitten; bei einem Schädel des senegalischen Löwen nimmt die Mitte ein tiefer dreieckiger Einschnitt, bei einem zweiten ein flacher runder Ausschnitt ein, was auch von dem des Leopard gilt; der Caguar und Panther hat in der Regel in der Mitte eine Spitze mit zwei sie begrenzenden Ausschnitten, der Jaguar und Luchs zwei Spitzen, daher drei Ausschnitte u. s. w. Dadurch dass der Gelenkskopf des Unterkiefers des Löwen, wenn auch nicht so tief wie beim Höhlen- löwen unter der Zahnreihe, so doch wenigstens in ziemlich gleichem Niveau mit dieser steht und dadurch, dass der untere Rand gegenüber dem Fleischzahne etwas ausgebaucht ist, kommt auch der Unterkiefer dem dem des Höhlenlöwen nahe; bei allen anderen Katzenarten steht der Gelenkskopf über der Zahnreihe, was 112 Heinrich Wankel. bei den kleineren Arten noch auffallender wird. Der Unterkiefer des Tigers und Jaguars hat einen geraden Rand, der in einem unbedeutenden Kinnstachel endet, weleher am Löwen und Leopard bedeutender, am Höhlenlöwen aber sehr stark ist. Bei letzterem und dem Panther ist der untere Rand an der erwähnten Stelle schon ausgebaucht, welches mitunter noch mehr bei den kleineren Katzenarten der Fall ist. Die Zähne des Höhlenlöwen ähneln am meisten denen des nubischen und indischen Löwen sowohl in der Stellung als auch der Gestalt, weichen aber in ersterer Beziehung bei dem senegalischen Löwen insofern ab, als der zweite obere Lückenzahn bei letzterem eine auffallend schiefe Stellung annimmt, indem er mit seinem vorderen Ende etwas nach innen und mit seinem hinteren Ende nach aussen gedreht ist und nicht wie bei dem Höhlenlöwen in der Richtung der Zahnreihe steht. Die Zähne sind bei letzterem im Ganzen viel plumper, stärker, die Lappen und Kanten viel stumpfer ; er besitzt im Oberkiefer jederseits drei Schneidezähne, einen Eckzahn, zwei Lückenzähne, von denen der erste stets fehlt, nur durch eine Alveole angedeutet ist und wahrscheinlich sehr frühzeitig ausfallen musste, einen Reisszahn und einen Höckerzahn, der ebenfalls nur durch eine Alveole gekennzeichnet wird, im Unter- kiefer drei Schneidezähne, einen Eckzahn, zwei Lückenzähne und den Reisszahn. Der erste obere und äussere Schneidezahn ist bei dem Höhlenlöwen im Verhältniss etwas kleiner und nicht so sehr nach hinten gekrümmt, wie am Tiger, am Löwen jedoch schlanker, am Jaguar mit einem tieferen Ausschnitte an der äusseren Seite versehen, gleicht aber sehr dem des Leopard und noch mehr dem des Pan- thers; am Leopard ist jedoch der nach innen hervorragende Höcker stärker, am Panther sind beide Höcker, wie bei Fel:s leo-spelaea, mehr verschmolzen. Die vorderen Schneidezähne der letzteren sind dieker und plumper und die Furche ist an ihrer inneren Seite nicht so scharf wie bei dem Tiger; der zweite Schneide- zahn zeigt zwei deutliche Höcker, die am Leopard in einen verschmolzen sind, der zu beiden Seiten bedeu- tende Ausschnitte hat, und die am Panther mehr verwachsen erscheinen, beim Löwen aber nicht so auffallend wie beim Höhlenlöwen getrennt sind. Die Eckzähne der Felis leo-spelaea, die im Ganzen plump und seitlich gerundet sind, ähneln durch ihre Krümmung und die Art des Hervortretens aus dem Kiefer sehr denen des Löwen und Panthers, nur hat der Zahn des ersteren am Ende der hinteren Kante ein Höckerchen, wie der des Tigers, Cuguars, Jaguars, Leopards und Panthers, bei welchem letzteren das Höckerchen unbedeutend wird; bei dem Tiger, Jaguar, Cuguar und Leopard jedoch ist dieser Zahn noch überdies gekrümmter und tritt senkrechter aus den Kiefern heraus, auch ist die Fläche zwischen beiden Kanten eben, die des Höhlenlöwen stark gewölbt. Ähnlich ver- halten sich die Eckzähne des Unterkiefers. Der zweite Lückenzahn im Oberkiefer des Löwen hat eine etwas mehr hervortretende Wulst an der Basis des vorderen Lappens, ist im Verhältniss etwas kleiner, mit seiner Spitze etwas nach innen gekehrt und die vordere Kante des schlankeren und spitzigeren mittleren Lappens schwächer und schärfer. Dieser Zahn ist auch sehr dem des Tigers ähnlich, nur ist bei letzterem die Wulst an der Basis mehr hervortretend und die die Lappen bildenden Einschnitte sind nicht so tief, wodurch die drei Lappen nicht so deutlich von einander getrennt erscheinen. Bei dem Jaguar mangelt fast gänzlich der vordere Lappen und wird durch eine convexe Erhöhung ersetzt. Am Leopard ragt die hintere Wurzel nicht so weit in den harten Gaumen und der Zahn ist daher hinten so breit wie vorn, eben so ist der mittlere Lappen mehr nach innen gebuchtet und an seiner inneren Fläche nicht in dem Grade gewölbt, wie bei Fels leo-spelaea; auch ist das vordere Läppchen mehr nach innen gedrängt, so dass von der Seite gesehen statt dessen ein blosser Ausschnitt wahrgenommen, während der Zahn der Felis leo-spelaea vollkommen dreilappig gesehen wird. Bei dem Panther ist dieses vor- dere Läppchen sehr deutlich, der mittlere Lappen aber stark nach rückwärts gerichtet und an seiner vorderen Seite unbedeutend eingebogen, dagegen der hintere Lappen verhältnissmässig stark entwickelt. Der obere Reisszahn des Höhlenlöwen weicht von dem des Löwen insofern ab, als der hintere Lappen bei letzterem etwas nach auswärts gerichtet ist, während bei ersterem derselbe mit dem vorderen Lappen in derselben Richtung steht. Mit Ausnahme des bedeutenden Höckerchens am Gaumenfortsatz, welches auch bei dem Löwen, Jaguar, Cuguar, Leopard und Panther mehr weniger deutlich ist, und bei dem Höhlenlöwen a A Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. r13 zu einem Minimum herabsinkt, kömmt dieser Zahn des letzteren sehr dem des Tigers nahe; beim Jagnar sinkt der hintere mehr gerundete Lappen tiefer zurück; beim Leopard ist der den mittleren und hinteren Lappen trennende Einschnitt so breit, dass beide Lappen an ihrer Wurzel fast einen Millimeter von einander abstehen, während sie beim Höhlenlöwen eng aneinander liegen. Sehr ähnlich ist der Reisszahn des Panthers dem des Höhlenlöwen nur mit dem Unterschiede, dass der Höcker am Gaumenfortsatze sehr bedeutend und der hintere Lappen an seiner inneren Fläche eben abgeschnitten ist, was ihm ein schärferes Aussehen gibt. Auch die Backenzähne des Unterkiefers sind sehr ähnlich denen des Löwen, nur ist der erste Lückenzahn im Verhältnisse zu den zwei anderen Backenzähnen viel kleiner. Beim Tiger bleibt der hintere Lappen dieses und des zweiten Lückenzahnes in gleichem Niveau mit dem ersten Lappen, bei Felis leo-spelaea hingegen steigt er höher hinauf. Die beide Lappen trennende Furche des Fleischzahnes steigt bei dem des Tigers und Panthers an der äusseren Seite bis an das Ende des Zahnschmelzes herab, während sie bei dem Höhlenlöwen sich kaum bis zur Hälfte herabsenkt. Beim Leopard tritt der mittlere Lappen des ersten Lückenzahnes mehr her- vor, ist schmäler und länger, dagegen tritt der vordere Lappen zurück und der verhältnissmässig kleinere hintere Lappen sitzt auch auf einer verhältnissmässig breiteren Basis, was auch beim zweiten Lückenzahn der Fall ist; eben so ist beim Reisszahn die Spitze des hinteren Lappens viel länger als die des vorderen, und die vordere Kante dieses Lappens eben oder fast etwas concav, beim Höhlenlöwen aber stark eonvex. Es ist nicht zu leugnen, dass manche dieser Differenzen in Folge des Alters auftreten, oder als indivi- duell auch manchen Zufälligkeiten zugeschrieben werden können, da mir aber im Verhältniss zu wenig Schä- del zur Vergleichung zu Gebote standen, so war es mir auch nicht möglich, diese Unterschiede in em System zusammenzufassen. Das vorerwähnte Gypsmodell des Schädels der Felis spelaea, welches im Besitze der k. k. geologischen Reichsanstalt zu Wien sich befindet, zeichnet sich, wie schon erwähnt, durch seine den Schädel der Fels leo- spelaea übertreffende Grösse und die im Verhältnisse weiter aus einander weiehenden Jochbögen aus, stimmt aber, abgesehen von einigen Dimensionsverschiedenheiten in Betreff seines Profiles und der ganzen Gestaltung, sehr mit jenem überein, so dass meine Annahme, dass das Original einem viel stärkeren, vielleicht männ- lichen Thiere, der Schädel der Slouper Höhle aber einem Weibchen angehört haben komnte, an Wahrsehein- lichkeit gewinnt. Die Abwesenheit des ersten oberen Lückenzahnes, welche Goldfuss hervorhebt, ist, wie Blainville richtig bemerkt, nur Folge des Alters, da sowohl bei dem Schädel aus der Slouper Höhle, als auch bei den von Blainville und Schmerling beschriebenen Schädeln und Schädelfragmenten alter Indi- viduen der Zahn fehlt und nur die vollständige Alveole auf beiden Seiten zurückblieb. Der obere Eekzahn, der bei dem Höhlenlöwen an seiner vorderen Seite eine Emaillänge von 0-053 und eine Basisbreite von vorn nach hinten gemessen von 0-030 erreicht, besitzt bei dem von Sehmerling gefun- denen 0-049 Meter Emaillänge bei 0-027 Meter Basisbreite. Der zweite obere Lückenzahn der Fel:s leo-spelaea, der bei dem Münster’schen Schädel 0-027 Meter misst, stimmt in der Grösse mit dem von Schmerling, der ihn als 0-029 Meter lang angibt, vollkommen überein; hingegen erreicht der dritte Backenzahn oder Reisszahn des Slouper Schädels 0-041 Meter. Er ist bei dem Schädel der Felis spelaea von Münster und bei dem Gypsabguss der Reichsanstalt um einen Milli- meter kürzer, bei jenem der Felis spelaea von Schmerling um einen Millimeter länger. Die Länge des Emails des unteren Eckzahnes, die 0-044 Meter beträgt, stimmt mit jener von Sehmer- ling beschriebenen überein, hingegen weicht die Breite von 0-027 Meter bei dem des Schmerling’sehen Schädels um einen Millimeter zurück. Die Dimensionen der Zähne des Unterkiefers unserer Höhlenkatze sind nachstehende: Der erste Lücken- zahn ist 0-023, der zweite 0-031 und der Fleischzahn 0-031 Meter lang, sie kommen daher den von Schmer- ling angegebenen sehr nahe, welcher für den ersten Lückenzahn 0-019, für den zweiten und den Reiss- zahn 0-013 Meter Länge anführt. Die von Goldfuss angeführten Dimensionen sind: erster Lückenzahn 0.019, zweiter Lückenzahn 0-029 und Reisszahn 0-033 Meter ; die der Unterkiefer der Ebelischen Sammlung nach Cuvier:’erster Denkschriften der mathem.-natarw. Ci. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. p 1 Heinrich Wankel. Lückenzahn 0-018, zweiter Lückenzaln 0-020 und Fleischzahn 0:030 Meter, und die des Gypsmodelles des Lord Cole: erster Lückenzahn 0019, zweiter Lückenzahn 0-028 und Fleischzahn 0'029 Meter, mithin weicht die Slouper Höhlenkatze durch die verhältnissmässig beträchtlichere Grösse des ersten Lückenzahnes des Umterkiefers von den bisher beschriebenen Höhlenkatzen ab. Der Unterkiefer, der sich durch seinen sehr wenig ausgebauchten unteren Rand von dem bereits von Anderen beschriebenen und abgebildeten, stark ausgebauchten der Höhlenkatze unterscheidet, beträgt vom mittleren Schneidezahne gemessen bis zur Mitte der Gelenksfläche 0262 Meter, die Lücke zwischen dem Eck- und ersten Lückenzahne 0:026, die Zahnreihe 0-082 Meter; ferner 0:055 Meter Höhe vor dem ersten und 0.058 Meter hinter dem letzten Backenzahn; der von Schmerling gemessene Unterkiefer 0:290 Meter Länge, 0-037 Lückenbreite, 0-:079 Zahnreihenlänge, vorn 0:050 und hinten 0-064 Meter Höhe, Wenn wir die gegebene Länge des Unterkiefers =100 annehmen, so verhält sich bei unserer Höhlen- katze die Länge desselben zur Länge des Abstandes des Eck- vom ersten Lückenzahne wie 100:9, zur Zahnreihenlänge wie 100: 31; bei dem von Schmerling: die Länge zur Lückenbreite wie 100: 10, zur Zahnreihenlänge wie 100:27 ; mithin ist bei letzterem die Zahnlücke verhältnissmässig grösser, die Zahn- reihe kürzer. Goldfuss hat mehrere Messungen von Unterkiefern angeführt, die ebenfalls von denen der unserigen abweichen ; nach ihm hat ein Unterkiefer aus der Gailenreuther Höhle 0:257, ein anderer 0-260 Meter Länge. Die beiliegende Tabelle gibt einen Überblick der die Umrisse verschiedener grösserer Katzenschädel bestimmenden Maasse, durch die man sich die Profildimensionen eonstruiren und leicht versinnlichen kann. Durch die Stärke und das Hervortreten der Fortsätze sind die Knochen des Skeletes sehr mit denen des Tigers verwandt; durch ihre Form aber nähern sie sich denen des Löwen, so dass sie sich durch verschie- denartige Differenzen als speeifisch verschieden von jenen kennzeichnen. Das vorgefundene rechte Schulterblatt kommt durch seine verhältnissmässige Breite dem des Jaguar vor allen anderen nahe, und reiht sich mehr dem des Tigers als dem des Löwen an, hat aber mit dem des Panthers den tiefen halbmondförmigen Ausschnitt an dem vorderen Ende des vorderen sehr gewölbten Ran- des gemein; dadurch werden beide Gruben diesseits und jenseits der Gräte ziemlich gleich gross und breit und, indem die Gräte einen bedeutenderen Kamm bildet, auch viel tiefer; das Schulterblatt des Löwen ist hingegen verhältuissmässig länger, der Ausschnitt des vorderen Randes mässiger und die ungleich grossen Gruben seichter. Die ganze Länge des Schulterblattes längs der Gräte beträgt 0-284 Meter, die der Gelenkfläche 0:064 und die Breite der letzteren 0:044 Meter, das Schulterblatt ist daher etwas kleiner als das von Schmerling beschriebene aus der Höhle von Goffontaire,, dessen Gelenksbreite 0'045, die Gelenkslänge 0-066 Meter betragen soll. Auch die beiden zusammengehörenden Oberarmknochen ähneln durch ihre Stärke und das Her- vortreten der vereinigten Spena musceularis in ihrer Mitte denen des Tigers, erscheinen daher viel kürzer als die des Löwen, welche letztere schlanker und gestreckter sind. In der Länge stimmt das Oberarmbein des Höhlenlöwen der Slouper Höhle ganz mit dem aus der Höhle von Goffontaire überein; es besitzen beide die Länge von 0-380 Meter, hingegen weicht das erstere durch seine von dem letzteren verschiedene Breite wesentlich ab, indem jenes oben 0:110 und unten 0-190 Meter breit ist ; dagegen ist das von Schmerling beschriebene oben um 2 Millimeter schmäler und unten um 4 Millimeter breiter. Das rechte Kahnbein, welches allein aufgefunden wurde, hat 50 Millim. Länge und 34 Millim. Breite, ist daher um 1 Millim. kleiner, als das von Schmerling erwähnte, und um 5 Millim. kürzer und 8 Millim. schmäler, als das des Lord Cole. Von Metacarpusknochen wurden vier vorgefunden, und zwar der linke äussere, der 0'105 Meter lang und in der Mitte 0-017 Meter breit, der dritte oder mittlere rechte und linke, welcher 0-115 Meter lang und in seiner Mitte 0-018 Meter breit ist, und der linke innere oder der des Daumens, dessen grösste Länge 0:042 Meter beträgt; sie sind alle kleiner als die von Schmerling und Lord Cole erwähnten, von denen Zu Seite 114. Felis | Felis Felis Felis leo Felis leo Felis leo- |spelaea spelaea indicus Senegal Felis leopardus Schädel-Dimensionen spelaea Bi Br Se Be Felis aus der ae k. k. geol. a onca ats ee a Minnlicher| Weiblicher Balenz na Exemplar | Schädel | Schädel Münnlicher|Weiblicher| Dereeter | Schider | Schädeı | Schäder | Defeeter Höhle au Wien | Schädel | Schäder | Schädel | Schädel Nr. 1 Nr 2 Schädel | Schädel | Schädel Nr. 1 Nr. 2 Nr: 1 Schädel Tr Grundlinie vom vordersten Punkte oberhalb des mittleren Schneidezahnes des Oberkiefers (a) bis zum vordersten Rande des Foramen oceipitale (b) ». nennen 0:334 0'330 0340 0:246 0'223 0'249 0231 — 0°222 0-231 0'186 0°196 0'202 0177 = 0°178 0°177 0-119 0-127 Grösste Länge von (a) bis zum Hinterhaupthöcker (). » . 2... 2... 0.00 020000.| 0.890 | 0370 | 0-393 | 0285 | 0:262 | 0290 | 0-269 —_ 0.262 | 0:277 | 0:223 | 0:236 | 0:236 | 0-205 | 0-229 | o-215 | o-215 | 0-144 | 0-150 Grösste Breite vom äussersten Punkte eines Jochbogens zum anderen... x... .. 0:247 0'246 0:274 0:182 0:178 0-189 0:179 _ 0178 0191 0142 0°164 0-151 0°127 0-144 0'135 0133 0°096 0104 Grösste Höhe. Die senkrechte Linie vom höchsten Punkte (d) des Profils auf die Grundlinie | 0-141 _ 0'142 0082 = 0°096 — = 0:089 = 0-078 se 63 0:075 a = 0-078 0-085 &_ Von (a) bis zum vordersten, obersten Punkte der Nasenbeine im Profilute)eeere. 2 re 10093 _ 0-091 0068 0067 0077 0.069 _ 0:058 0.057 0+050 _ _ 0:046 n - 0:049 0:029 — Von (a) bis (f) (der Ursprungsstelle der Nasenbeine im FR) 0 0000 Ro) Wi 0:173 0°167 0:127 0-115 0:135 0-125 _ 0:120 0:138 0088 0:107 0104 0:083 0:102 0:095 0-096 0°060 0-060 Von (a) bis (d) (dem höchsten Punkte des Schädelproflles) . ». 2.» » 222.200. 0:243 0'210 0'243 0178 0170 0°192 0182 _ 0147 0155 0135 0:142 0'130 0.120 0-124 — 0'133 0-088 — Von (e) bis (f) (grösste Länge der Nasenbeine am innern Rande gemessen) . . . . . ...| 0094 — 0:089 0'069 0058 0:070 0.065 _ 0:073 _ 0'052 _ = 0°049 Ei jr 0049 0-033 zu Von (a) bis zum hinteren Rande des Foramen occipitale (9) » » » 2» 2... een nn. | 0,350 — 0'356 0:264 0-236 0:265 0:242 —_ 0:239 0:242 0°197 0'207 0211 0-195 = 0189 0-184 0-132 er Von (2) bis (g) (zum hinteren Rande des Foramen oceipitale) .. ».. ee... 0.0. | 0:030 0:030 0:032 0:024 0-023 0'026 0.026 _ 0025 _ 0:019 0:018 0:018 0.024 _ _ 0-020 0:016 = Von (2) bis (c) (zum EIN GETH EIN UNO KOT) We ee etiee 0108 0:063 0104 0075 0072 0.074 0074 _ 0.070 0.073 0059 0:064 0.059 0055 — 0:057 0060 0039 —_ Von (g) bis (c) (vom hinteren Rande des Hinterhauptloches zum Hinterhaupthöcker) . ... . | 0077 0:065 0:075 0051 0049 0050 0.051 _ 0-044 0054 0-041 0'044 0041 0-034 _ 0:041 0:038 0'026 — van a) BE EN are no -0:0 0 non. DO ER 0°197 0197 0.201 0-121 0:124 0:127 0'123 —_ 0'138 0'149 0:109 0'124 0:126 0:113 _ —_ 0:103 0075 == Von (a) bis zum Punkte der Mitte der Linie, die vor den ersten Backenzähnen am Gaumen ERZDERDEWITGN DE ee ee Rene Wu renteteinfe, lalasine, jetLe 0-071 — 0°072 0058 0.051 0:052 0-051 _ 0048 = 0:040 = —_ 0036 _ _ 0.038 0023 _ Von (a) bis zu der Mitte der Linie, die hinter den Reisszähnen am Gaumen gezogen wird () | 0'140 0132 0'142 0107 0:097 0-113 0099 _ 0092 0:101 0°076 0'082 0:083 0:079 _ 0074 0:074 0:049 - VOREKDVSDISHHRNDE mı 22, une une mn, ce 2 or AO DD OO ONE 0-195 0:200 0.202 0'139 0°126 0'135 0.032 n 0-131 0131 0110 0'115 0.120 0099 _ 0'104 0.104 0.072 — Wong(a)abisin) zum Ursprungerder Nasenbeine)) . . 2... eo 2.0 0.2 m 0m en | 02229 | 0.297 | 0.241 0:162 | 0-159 | o-162 | 0-159 = 0-157 | 0.162 | 0-142 | 0143 | 0:142 | 0-135 = 0-131 | 0-132 | 0094 — Von (&) bis (e) (zum vordersten Punkte der Nasenbeine) .. . 2.2.2.2... | 0:296 — 0:307 0.217 0199 0215 0.202 _ 0:210 _ 0.184 = _ 0.164 2 _ 0163 0112 _ Linge des Foramen occipitale er 0 — 0:026 0015 0:019 0:020 0-017 — 0:020 _ 0-015 —_ — 0-019 — _ 0.018 0-015 _ DT DILIEIIEREHDEITTBTDROC EIN See ee ancr le | 105085, == 0:030 0027 0026 0.027 0:027 _ 0027 _ 0-021 = _ 0025 en _ 0-021 0-018 — Breite der Ossa incessiva an der vorderen Basis der Eekzäme .. .. 222.2... 0...]| 0"085 0:081 0.089 0°057 0054 0.061 0.053 —_ 0.051 0: 061 0.037 0:044 0:042 0035 0.041 0033 0-035 0:024 _ Grösste Breite der Stirne von einem Jochfortsatze zum anderen... 22 22.2.2... 0.) 0117 0'121 0:112 0-081 0:078 0-091 0:082 _ 0:074 0:084 0069 0:070 0.078 0:059 0:077 0070 0:069 0068 0-071 Von einem Orbitalfortsatze des Jochbeines zum anderen „2 22.2 22222...) 0r175 — 0-191 0:132 0-1:0 0'134 0.127 _ 0-110 _ 0:084 _ _ 0:089 _ _ 0:093 0:083 _ Grösste Breite des Gaumens hinter den Eckzähnen, von der hinteren Kante des einen Zahnes ARD EREEREN TEN a en 0 oe ee A elle: — 0:089 | 0:065 | 0:059 | 0:067 | 0:059 - 0:059 _ 0-043 — = 0:041 = _ 041 | 0a | — Grösste Breite des Gaumens vor dem ersten Backenzahne des Oberkiefers . .. ... ..| 0.097 — 0093 0:070 0.065 0064 0-062 _ 0061 _ 0045 _ _ 0.044 _ = 0.043 | 0034 Ze Grösste Breite des Gaumens hinter dem Fleisehzahne. . 2. 2222222222202. | 0:129 0:133 0°137 0:108 0100 0108 0100 _ 0087 0-101 0077 0084 0-092 | 0.072 | 0-089 | 0082 0.073 0060 — Bass Uniarkisfers ze Aueriten Pankte des Schneidezahnes bis zur Mitte der Gelenke: N = 0:192 | o-172. | 0-188 | 0-188 | o-241 | o-ı73 | o-ı87 | 0-140 | o-166 | 0.154 | o-138: | 0.151 || 0.1407 70.13871770509227502036 Abstand des Eckzahnes vom ersten Backenzahne Fi 0026 — _ 0-026 0.024 0020 0026 0.029 0-017 _ 0.016 — — 0.016 _ = 0:014 | 0008 = EISEN 28 Se er ee Be EEE er |l 105082 — = 0.062 | 0-058 | 0.070 | 0-061 | o-orı | 0.055 _ 0046 _ _ 0-052 _ = 0-047 | 0:037 — Höhe vor dem ersten Backenzahne . . . et 1a eh son 11105088 = _ 0-036 | 0-035 | 0-045 | 0:033 | 0-047 | 0-032 — 0:028 — _ 0026 _ _ 0:026 | 0:019 = EEE UBErS RER efERHgamB ee nam ann] 0080 | — = 0-040 | 0-037 | 0-043 | oro3s | o-048 | 0.035 | — 0:080 | — — 0.029 | — = BEIDE CRURUINN [7 Anmerkung. Die mit liegender Schrift verzeichneten Dimensionen sind zweifelhaft. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl, XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. i las aaa rn? ee ENTE Ir low REETE u | ) f we re, al; ri r ash ande abo ‚nr aid, er ; ga "Is Ss) GORMT eo, v u Wie) j mr u I ill .painge she), au San din J i u \ i0 ' » HE B m dsjalen! Bu an r 4 g/ Rus . | ih m { Aaalign u nb Se 1 £ N j ET a E E 1. ul .n lad ao) W; TE ie oT, T Br i f N, Mr ll Ati = 4 ah, Iahaahr 4) sinleh, | Y AM ar ohne ea mug Bee hanfliin DE PET WE % nd PR er Ja us ie re 9) ainı TA ‘ near ac m \ i f 5 Mc ı int sure j > u DEN: REIN Er iD I ' „lich j RAR era ul A AN Dauert, i | h i N { I J Hi g‘ i \ Zur in LIE Im j m 1% ur Yalman i ms D | .), £ er GE Jr Er “+ „oh 4 ra. al Haie 3% N Fe i 1 | | nanbnd) me memdizwinont aaa a 'v le re Ha rm Den DER \ 11 RN A ar I "7 ‚ » | h . ı Die er "Y kung I n i | | 4 een te MAIRRIR. 00) au ER ua f ri ur. | Een) ‘ ‘ AL, 42 Be Pie" u.» ’ { i ON i er RX h I WiNE:d ARE, s Id i 2 % { Ile DE } j i r | } 1 ungen ua, AN) ul, Mi m Pal Band Mus Lt U w fe Re bi ei PN; Wu tb ur aonarshmoy. ou L ie) Fahr Ben h 7 hi ern rl i 2 # Bi j , AREN 5 or 4 ö a I 122. K4 u) ER Arrusiıa de red aa a Ra I 2 BEE . 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Vom Becken sind blos die zwei ungenannten Beine aufgefunden worden; das Kreunzbein fehlt, was inso- fern zu bedauern ist, als dadurch die Möglichkeit, genaue Beckendurchmesser zu erhalten, genommen ist; sie sind 0:367 Meter lang und haben ein Acetabulum von 53 Millim. Durehmesser, sind also um 37 Millim. kleiner als die von Schmerling beschriebenen und gleichen in der Grösse denen des Lord Cole. Sie sind sehr ähnlich denen des Löwen, unterscheiden sich aber dadurch, dass sie kürzer als der Humerus sind, dessen Länge nach Blainville gleich ist der der ungenannten Beine. Die beiden aufgefundenen Oberschenkelknochen unterscheiden sich von denen des Löwen dadurch, dass der Ausschnitt zwischen Gelenkkopf und Trochanter bei letzterem sehr bedeutend, bei jenen so gering ist, dass er sich mehr der geraden Linie nähert, und dass sie im Verhältnisse zum Humerus viel kürzer sind, denn, während sie denselben nur um ein Achtel an Grösse übertreffen, sind die des Löwen um ein Fünftel länger ; sie scheinen auch schlanker zu sein, als das von Schmerling angeführte Femur , indem letzteres um 5 Millim. kürzer und in seiner Mitte um 4 Millim. stärker ist. Die ganze Länge beträgt 0-433, die obere Breite 0-104, die untere 0'094 und die Mitte 0-038 Meter. Das Schienbein ist um etwas mehr als ein Sechstel kürzer als das Femur. Bei dem Löwen und Tiger sollnach Blainville’s Angabe die Differenz ein Siebentel betragen, während es bei demJaguar um ein Fünftel kürzer, bei dem Panther aber gleich dem Ober- schenkel sein soll. Meine Messungen an dem Schienbeine zweier Löwenskelete ergaben ein Fünftel Grössen- unterschied; es besitzt eine Länge von 0-365 Meter, oben 0:096 und unten 0:070 Meter Breite, ist daher um 13 Millim. länger und unten um 14 Millim. breiter als der Gypsabguss aus Lord Cole’s Sammlung. Der Astragalus nähert sich durch seine Grösse sehr dem von Sehmerling beschriebenen, wird jedoch von demselben in seiner Länge nur um 2 Millim. übertroffen; er besitzt 67 Millim. Länge und 52 Millim. Breite. Die beiderseitigen Fersenbeine sind ebenfalls kleiner als die von Sehmerling beschriebenen und auch kleiner als die der Sammlung des Lord Cole; sie messen 0:131 Länge und 0-051 Meter Höhe, daher beträgt die Differenz 7 Millim. Hingegen ist das Kahnbein des Tarsus um 2 Millim. breiter und höher als das des Schmerling, es hat 53 Millim. Breite und 41 Millim. Höhe; das Würfelbein aber ist wieder um 6 Millim. kürzer und 4 Millim. schmäler, sein Maass ist 32 Millim. Länge und 29 Millim. Breite. Von den drei gefundenen Metatarsusknochen jeder Seite besitzt der äussere 0-142 Meter Länge und 0-015 Breite in der Mitte, der zweite 0-149 Länge und 0-023 Breite in der Mitte und der dritte 0:146 Länge und 0:020 Breite in der Mitte; sie sind daher im Verhältniss länger und breiter als die Sehmerling’schen und die des Lord Cole, werden jedoch von jenen, die von Cuvier gemessen wurden, übertroffen. Derselbe gibt die Länge eines dieser Knochen mit 0:160 Meter bei 0-024 Breite in der Mitte an. Von Wirbeln wurden der Epistropheus, sämmtliche Brust- und Lendenwirbel mit Ausnahme des ersten Brust- und zweier Lendenwirbel, so wie noch sieben Schwanzwirbel vorgefunden. Sie charakterisiren sich nebst ihrer Stärke und Grösse noch durch die breiten Quer- und Dornfortsätze und nähern sich daher mehr denen des Löwen, während die Dornfortsätze der Wirbel des Tigers schmäler sind; auch ist der 11. Brust- wirbel des Höhlenlöwen mit einem ziemlich breiten und etwas spitz endenden Dornfortsatz versehen, welcher bei den grossen Katzen wenig hervortritt und bei den kleinen mehr oder weniger fehlt. Auch einige Rippen wurden vorgefunden, die sich durch ihre verhältnissmässig grössere Stärke auszeichnen. Alle diese Dimensionsangaben der einzelnen Skelettheile haben insoferne Werth, als die Knochen ein und demselben Individuum angehört hatten, was wahrscheinlich bei den von Schmerling angeführten nicht der Fall gewesen sein dürfte, wodurch die widersprechenden Messungen Schmerling’s ihre Erklärung finden. nz 116 Heinrich Wankel. Das Unterkieferfragment eines zweiten Individuums, welches an einer ganz entgegengesetzten Stelle gefunden wurde, hat, abgesehen davon dass der untere Rand gegenüber dem Fleischzahn viel ausgebauchter ist, viele Ähnlichkeit mit dem der Felis leo-spelaea, erinnert aber durch die angeführte Abweichung sehr an das von Cuvier beschriebene; leider fehlt die hintere Extremität, um genaue Messungen vornehmen zu können. Die zwei anderen Knochen, ein rechtsseitiges Fersenbein und der dritte linke Metatarsusknochen gehö- ven, wie schon erwähnt, einer kleinen Katzenart an. Das Fersenbein, dem des Panthers sehr ähnlich, ist --0:065 Meter lang und 0-027 Meter hoch, der Metatarsus dagegen 0:093 Meter lang und 3 Millimeter in seiner Mitte breit. Von dem vierten Raubthiere, das in der Slouper Höhle lebte, dem Höhlenvielfrass , Gxlo spelaeus Goldf., wurden einige Skelettheile, ein und demselben Individuum angehörend, blos in der ersten Knochen- sehiehte ziemlich nahe bei einander liegend aufgefunden, und zwar: ein Schädel ohne Unterkiefer, dem ein Theil des Schädeldaches, höchst wahrscheinlich dureh unvorsichtiges Herausgraben, fehlt (Taf. II, Fig. a, 5); zwei Oberarmknochen, eine Ulna samt dem Radius, vier Lendenwirbel, ein Theil der Beekenknochen, beide Oberschenkelknochen, ein Schienbein, mehrere Metatarsus und der Penisknochen. Obwohl Cuvier u. m. A. den Höhlenvielfrass für fast identisch mit dem noch jetzt im Norden lebenden Gulo borealis hielten und keine auffallenden und charakteristischen Untersehiede annehmen wollten, so erge- ben genaue Vergleichungen beider einen Complex von Verschiedenheiten, durch welche sie getrennt werden und als zwei gesonderte Arten betrachtet werden müssen. Sehr ähnlich ist der Schädel aus der Slouper Höhle dem aus der Gailenreuther und Sundwicher Grotte und es ist offenbar, dass er der von Goldfuss beschriebenen Art des Gulo spelaeus angehört hatte; selbst die Nähte sind bei ihm wie bei jenem so verschmolzen, dass sie kaum wahrgenommen werden können; die geringen Unterschiede bestehen nur in der verhältnissmässig längeren Schädelbasis, in den noch mehr diver- sirenden Jochbögen und dem höheren am Ende hakenförmig nach abwärts gekrümmten Hinterhaupt- kamme, Differenzen, die mehr dem Geschlechte und Alter zugeschrieben werden können. Bedeutender und auffallender aber sind die Unterschiede vom @ulo boreal:s, denn während der Schädel aus der Slouper Höhle viel grösser, im Verhältniss länger und niedriger, die Fortsätze stärker, die Jochbögen divergirender, das Foramen infraorbitale elliptischer, der Gesichtstheil stumpfer, das Profil gedrückt, nach hinten vertical ver- laufend, sind, zeichnet sich der Schädel des @ulo borealıs durch eine viel höhere Form mit schwach gekrümm- tem Profile, das nach hinten bedeutend herabsteigt, durch mehr parallel verlaufende Jochbögen, durch ein zusammengedrücktes Foramen infraorbitale und ein viel grösseres Foramen occipitale aus. Die Grundlinie verhält sich zur Breite, letztere gemessen von dem äussersten Punkte eines Jochbogens zum anderen, bei dem Gulo spelaeus der Slouper Höhle wie 1:0:70, al f „ aus der Gailenreuther Höhle „ 1:073, h a 3 „=, »Sundwicher Grotte, 1.:0:73,, „ Gulo borealis „ ,„ n I 11.802786 Auch am Zahnsysteme des Oberkiefers können Abweichungen wahrgenommen werden; so ist der innere Fortsatz des oberen Reisszahnes beim G@ulo spelaeus im Verhältniss länger, schwächer und von aussen nach innen und etwas nach vorn geriehtet, während er beim Gwlo borealis vollkommen abgerundet, kürzer und gerade nach innen gekehrt ist; die äussere Fläche des vorderen Lappens dieses Zahnes ist flacher, bei @x/o spelaeus aber dort, wo er in eine starke Wurzel übergeht, gewölbter. Der Höckerzahn des Gulo spelaeus ist an seinem inneren Ende viel breiter und gerade nach innen, bei Gulo borealis hingegen schmäler und nach innen und hinten gerichtet. Der Humerus, welcher 0-146 Meter lang, oben 0-036, unten 0-041 Meter breit ist, ist dem des Gulo boreals sehr ähnlich, nur ist er im Verhältniss stärker und um ein Achtel grösser, seine Gelenksrolle breiter Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 117 und etwas mehr ausgeschnitten; ebenso verhält sich die Ulna, welehe 0-148, und der Radius, der 0:122 Meter lang ist; bei diesen ist überdies noch die innere Seite der oberen Gelenksfläche weniger abgerundet als wie bei dem @ulo borealıs. - Das Becken ist um ein Fünftel grösser als das des @ulo borealis, das Foramen obturatorium hat eine eirunde, bei Gwlo borealis eine mehr dreieckige Gestalt. Das Femur, welches eine Länge von 0-151, eine obere Breite von 0'040 und eine untere von 0:035 Meter besitzt, ist nebst seiner grösseren Stärke noch durch den weniger horizontalen Gelenkshals und dureh den tieferen und kürzeren Ausschnitt zwischen Gelenkskopf und Trochanter von dem des Gulo boreahis unter- schieden. Durch seine verhältnissmässig viel geringere Länge unterscheidet sich das Schienbein speeifisch von dem des Gulo borealis, denn während dieses bei verhältnissmässig kleinem Femur 0:158 Meter Länge misst, besitzt jenes nur 0:146 Meter. Der Penisknochen (Taf. II, Fig. f, 7) ist em 0:093 Meter langer, schwach S-förmig gekrümmter, runder, allmählich schwächer werdender Knochen, der sich an seiner Spitze in zwei divergirende, etwas gekrümmte, am Ende gewulstete Lamellen theilt, die auf einer Seite einen tiefen Canal bilden, auf der anderen aber sich in ein Knötehen vereinigen; er ähnelt dem der Musteliden, nur ist dieser nicht so stark S-förmig gekrümmt. Wenig verschieden sind die Lendenwirbel und Metatarsusknochen von jenen des @ulo borealıs. Es bleiben uns nun noch die durch einen abnormen Zustand während des Lebens veränderten Knochen, die ich aus den zu Tage geförderten Vorräthen heraussuchte, zu betrachten übrig. Bei der Beurtheilung des pathologischen Zustandes dieser Knochen stellen sich oft, abgesehen von den Veränderungen der Farbe, des Glanzes, specifischen Gewichtes und der Form, viele Schwierigkeiten entgegen und es können selbst Täuschungen vorkommen, so dass Veränderungen, entstanden durch mechanische und dynamische Einflüsse nach dem Tode des Thieres, leicht für krankhafte Processe gehalten werden können, umsomehr als solche Veränderungen viele Ähnlichkeit mit mehreren Krankheitsprocessen, wie Caries u. s. w. haben. Die meisten bisher aufgefundenen kranken Knochen vorweltlicher Thiere stammen aus der Sundwicher und Lütticher Grotte. Die beträchtliche Zahl ersterer erwähnt schon Nögerath') in seinen Notizen über fos- sile Animalien mit den Worten: „Merkwürdig ist es, dass sich unter den Zoolithen von Sundwich bei Iser- lohn in der Sammlung des Bergeleven Herrn Sack viele krankhafte Knochen finden. Herr Walther fand geheilte Beinbrüche, Beinfrass u. s. w. Meines Wissens ist man bis jetzt noch nie auf dergleichen krankhafte Zustände der urweltlichen Knochen aufmerksam gewesen; das häufige Vorkommen derselben gibt den Beweis, dass die Höhlenbären furchtbare Kämpfe unter sich und mit anderen grossen Animalien zu bestehen hatten. Es wäre interessant, darnach zu forschen, ob ähnliche Knochen aus anderen Zoolithenhöhlen eben- falls solche krankhafte Zustände zeigen oder ob solche nur an gewissen Localitäten und unter besonderen Umständen gefunden werden. Unter einer bedeutenden Menge von Bärenknochen aus der Gailenreuther Höhle habe ich keine krankhaften bemerken können.“ Esper) war der erste, der einen pathologischen Knochen und zwar ein Stück eines Femur vom Höh- lenbären abbildete und als geheilte Fractur beschrieb, was zwar später von Walther °), der diesen Kno- chen, welcher sich im Cabinete zu Erlangen befinden soll, einer abermaligen Prüfung unterworfen hatte, in Zweifel gezogen wnrde, und welcher sich der Ansicht hinneigte, dass diese Alteration dureh ein dyskrasi- 1) Kastner’s Archiv für gesammte Naturlehre, Bd. 2, Heft 3, Nürnberg, 1824, p. 323. 2) Esper, J. F., Ausführliche Nachricht von neu entdeckten Zoolithen ete. Nürnberg, 1774, Taf. XIV, Fig. 2. 3) Walther, v. F. Über ein pathologisch verändertes Oberschenkelbein von Höhlenbären, in Walth. und Amm. Journal für Chirurg. und Augenheilk. 1843. Bd. II, p. 161. 118 Heinrich Wankel. sches Leiden entstanden sein könne und der Ursprung derselben in spongiöser Wucherung im zelligen Kno- chengewebe und in der Markhaut zu suchen sei. Goldfuss erwähnt in seinem im Jahre 1510 erschienenen Taschenbuche ') der krankhaften Knochen mit folgenden Worten: „Auch geben die gefundenen pathologischen Knochen zu erkennen, dass die Thiere bei heftigen Kämpfen oder anderen Zufällen verwundet wurden.“ Weiter unten’) führt er einen Bärenschädel an, „der die rechte Hälfte des Hinterhauptbeines und besonders die Knochenwulst der Lamdanaht dermassen zusammengedrückt hat, dass sich an dieser Stelle eine Vertiefung zeigt und der Knochenwulst mehr an das Hinterhauptloch herabgeschoben ist.“ In den Phil. Transact. °) beschreibt Clift zwei pathologische Knochen, und zwar: einen Metacarpus- knochen eines Rindes, der aufgetrieben und mit Exostosen besetzt ist, und einen Unterkiefer eines Wolfes mit Gewebsveränderungen und mit durch Abscesse gebildeten Hohlgängen. Die pathologischen Knochen aus der Sundwicher Grotte, die in dem anatomischen Cabinete zu Bonn aufbewahrt werden, hat im Jahre 1825 Walther‘) näher untersucht und beschrieben, und zwar: ein Femur, innerlich mit Necerose behaftet, eine Anchylose zweier Rückenwirbel, einen rhachitischen Halswirbel, einen durch ein Geschwür eariösen Lendenwirbel, einen durch Selerose und durch knochige und schwammige Masse entarteten Unterkiefer, fünf durch Caries theilweise zerstörte Unterkiefer und einen Radius mit Exostosen und mit rhachitischem Charakter. Cuvier hat, wie Mayer °) angibt, in den im Jahre 1807 erschienenen Annal. du museum d’hist. natur. unter Fig. 1 der Taf. 2 einen Oberschenkel von Palaeotherium medium abgebildet, dessen Zeichnung auf eine geheilte Fraetur schliessen liesse °). Im Jahre 1823 bringt uns Soemmering’) eine sehr interessante Abhandlung über einen Hyänen- schädel aus der Gailenreuther Grotte, dessen Hinterhaupt eine eomplieirte geheilte Verletzung zeigt und den auch Cuvier in seinem im Jahre 1836 erschienenen grossen Werke °) darstellt. Einer geheilten Schädelwunde eines Hyänenschädels erwähnt auch Marcel de Serres in seiner Ab- handlung über die drei vorweltlichen Hyänen °); dieselbe soll aus einem bis in die Sinus parvet. dringenden Loche im linken Scheitelwandbeine, entsprechend dem Eckzahne eines Bären, bestehen und bereits Spuren von Vernarbung zeigen. Eine grössere Arbeit über diesen Gegenstand bringt Schmerling in seinem im Jahre 1834 erschie- nenen grossen Werke '°). Er behandelt die pathologischen Knochen, die grösstentheils aus den Lütticher Grotten stammen, in umfassender Weise und widmet ihnen ein eigenes Kapitel, dem er auch mehrere Abbil- dungen beifügt. In der Fig. 1 der Taf. 38 stellt er einen rechten Unterkiefer des Höhlenbären dar, der, sclerotisch verdickt, Spuren von Caries zeigt, die nach seiner Ansicht in Folge einer Verletzung entstanden sein soll; in der Fig. 2 der Taf. 39 einen linken Humerus, der in Folge eines schrägen Bruches auf seiner ) Goldfuss, Umgebung von Muggendorf. Erlangen, 1810, p. 276. ) Ebendaselbst, p. 276. 3) Whidberg et Clift. Phil. Transaet. Bd, I, p. 78. 1823. ) Walther, v. Ph., Über das Alterthum der Knochenkrankheiten, in Graefe’s und Walther's Journal der Chirurg. und Augenheilkunde. Berlin, 1825, Bd. VII, p. 1. 5, Mayer, Dr., Über krankhafte Knochen vorweltlicher Thiere, in Nov. act. Acad. Caes. Leop. Car. nat. cur. T. XXIV, p- 675. 6) Dr. Zeis hat in seiner Schrift „Beschreibung mehrerer kranken Knochen vorweltlicher Thiere. Leipzig, 1856“ in der Anmerkung der Seite 13 diese Angabe geradezu in Abrede gestellt und dadurch selbst einen Irrthum begangen. Die Abbildung eines Oberschenkels des „Palaeoth. med.“ zeigt deutlich eine geheilte Fractur, nur ist höchst wahrschein- lich durch ein Versehen die Band- und Seitenzahl in Mayer's Angabe eine andere. 2 7) Soemmering, 8. T., Über eine geheilte Verletzung eines Hyänenschädels, in Nov. act. Acad. Caes. Leop. n. cur. T. XIV. 1828. 8) Cuvier, @., Rech. sur les foss. oss. etc. Paris, 1836. Vol. VII, p. 192, Fig. 6 und 7. 9) M&moires du mus. d’hist. natur. IX, 1828, p. 269. Schmerling, P. C., Rech. sur les oss. foss. ete. Liege. 1834, Cap. XI. je o Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 119 äusseren Seite mit einer schwammigen Masse bedeckt ist. Die Fig. 4 der Taf. 40 stellt einen Theil des Femur eines jungen Individuums dar, mit den Merkmalen eines schrägen Bruches, dessen Ränder nach allen Seiten abgerundet sind und dessen Markhöhle mit porösem Callus ausgefüllt ist; eben so deutet die transversale Wulst in der in der Fig. 3 der Taf. 39 abgebildeten Fibula auf eine geheilte Fractur. Interes- santer sind die Fig. 4 der Taf. 39 und Fig. 2 der Taf. 40. Erstere stellt einen Theil des Femur eines Jungen Bären dar, auf welchem sich eine in ihrem Inneren spongiöse Exostose in Foım einer Platte mit einer Seque- steröffnung in ihrer Mitte, befindet. Jene wird als auffallende Exostose, oberhalb welcher der Knochen bedeu- {end verdünnt, unterhalb derselben aber verdiekt und auf der Oberfläche mit bedeutenden Unebenheiten besetzt ist, beschrieben. Bei Betrachtung dieses Knochens gelangt der Verfasser zu der Überzeugung, dass keine mechanische Einwirkung, sondern ein innerer krankhafter Zustand des Organismus diese pathologische Veränderung herbeigeführt haben musste. Die Deformität eines linken Unterkiefers, entstanden durch aufgetriebene Knochensubstanz und durch einen spitzigen Knochenfortsatz, welche in Fig. 2 und 4 der Taf. 38 abgebildet ist, glaubt Scehmerling nicht nur einer inneren, sondern auch einer äusseren Ursache zuschreiben zu müssen. Ein eariöser noch unentwickelter Astragalus erinnert den Verfasser sehr an die in unseren Tagen in den Fusswurzelknochen auftretenden rhachitischen und serophulösen Gelenksleiden. Die Fig. 6 der Taf. 38, Fig. 6 der Taf. 39 und Fig. 6 der Taf. 40 stellen mehrere Mittelhandknochen theils mit geheilten Verletzungen, theils mit einer durch Caries und Neerose entstandenen Verbildung, die Fig. 1 der Taf. 40 einen eben so destruirten Phalanx und die Fig. 3 der Taf. 38 einen neerotischen Metacar- pusknochen der Hyäne dar; die Fig. 1 der Taf. 39 aber zeigt einen cariösen verdickten Phalanx des Löwen. Ein Bild von Rhachitis an einem linken Humerus eines jungen Bären entwirft Schmerling in der Fig. 5 der Taf. 39, indem er nachstehende charakteristische Merkmale anführt und zwar: Krümmung des Knochens in seiner ganzen Länge, Unebenheiten in Form von abgeplatteten Osteophyten, verhältnissmässig schwache Rindensubstanz, Mangel aller spongiösen Substanz und grosse Leichtigkeit des ganzen Prä- parates. Er beschreibt ferner einige mit Osteophyten und Exostose behaftete Wirbel vom Bären und Wolfe und hebt insbesonders die in Fig. 3 der Taf. 40 abgebildete Anchylose des zweiten und dritten Halswirbels her- vor, die der Art sein soll, dass das Thier am Caput obstipum gelitten haben musste, welche Abnormität er einem Bildungsfehler zuschreibt. Am Schlusse dieser Abhandlung sprieht sich Schmerling noch umständlich über die Ursache der Knochenkrankheiten dieser Thiere aus und hält sie entweder für eine äussere mechanische oder innere dyna- mische. Zu den Krankheiten letzterer Art rechnet er auch die angebornen und ererbten Bildungsfehler, wie z. B. die Anchylose beider Halswirbel. Aus dem Umstande, dass die meisten Verletzungen an den vor- deren Extremitäten vorkommen, glaubt er mit Sicherheit auf heftige Kämpfe der Thiere unter sich oder mit anderen Thieren schliessen zu müssen. Im Jahre 1854 hat Dr. Mayer in Bonn eine Abhandlung ') über diesen Gegenstand veröffentlicht, worin er einige solcher Knochen abbildet und mehrerer schon von Walther beschriebener erwähnt. Die erste Figur stellt einen Oberschenkelknochen eines erwachsenen Höhlenbären dar, welcher einen geheilten Beinbruch mit Necrose zeigt, die Fig. 3 einen linksseitigen Unterkiefer mit Caries und Exostosen, die Fig. 4 einen rhachitischen Lendenwirbel, die fünfte eine Anchylose zweier Rückenwirbel und die sechste Figur die von Sehmerling beschriebene Anchylose des ersten und zweiten Halswirbels. Ferner erwähnt er einen Radius vom Höhlenbären mit Exostose und cavernösen Auswüchsen,, drei mit Exostose behaftete Unterkiefer, eine exfoliirte Maxilla eines jungen Individuums und einen mit arthritischer Exostose besetzten Halswirbel. 1) Mayer, Dr., Über krankhafte Knochen vorweltlicher Thiere, in Nov. act. Acad. Caes. Leop. Carol. narur. eur. T. XXIV, p- I, p. 671. 120 ‚ Heinrich Wankel. Interessant ist die Notiz über einen Hyänenschädel aus der Sundwicher Grotte, dessen Arcus swuperei- karıs der rechten Seite eariös zerstört und durch Exostose aufgetrieben ist. Zwei Jahre später hat Zeis'), nachdem er die bisherige Literatur dieses Gegenstandes durchgegangen, vier kranke Knochen des Höhlenbären aus der Sundwieher und Gailenreuther Höhle und einen des Ahrnoce- ros tichorrhinus aus dem diluvialen Lehm von Oelsnitz im sächsischen Voigtlande, welche sich sämmtlich im königl. Cabinet zu Dresden befinden, beschrieben. Unter Nr. 1 wird ein rechter Oberschenkelknochen besprochen, der reiche Östeophytenbildung unterhalb des rechten Trochanter zeigen soll, und sowohl die cloakenähnlichen Öffnungen, als auch der durch Kno- chenmasse ersetzte Substanzverlust lässt Zeis auf einen dagewesenen Sequester schliessen. Ein zweiter linker Oberschenkel wird in Nr. 2 beschrieben, dessen Condylus internus verkürzt, dessen hintere innere Seite des unteren Gelenksendes mit warzenartigen Knochenausschwitzungen, die vordere äussere dagegen mit einem stark entwickelten Osteophyt, der den äusseren Condylus wulstartig überlagert, besetzt sein soll. Durch diese Verkürzung des inneren Condylus musste daher, wie Zeis bemerkt, eine fehlerhafte Stellung des Unterschenkels stattgefunden haben. Der Gegenstand, der in Nr. 3 betrachtet wird, ist ein Stück einer linken Rippe des Rhrnoceros tichorrhinus, welches eine bedeutende Anschwellung besitzen soll, die nach Zeis’ Ansicht ihren Grund entweder in einer Fraetur oder einem Osteosteatom, einem Fungus oder Krebs haben komnte. Unter der letzten Nummer beschreibt der Verfasser einen Rückenwirbel, dessen Körper an beiden Seiten mit Osteophytenbildung bedeckt ist. Im Jahre 1857 wurde bei Entdeekung der vorweltlichen Menschenknochen in der Höhle des Neander- thales auch ein vollständig krankes linkes Ellenbogenbein des Menschen gefunden, mit einem durch Exostose so stark vergrösserten Processus coronoideus, dass die Biegung gegen den Oberarmknochen, dessen Fossa ant. maj. durch Knochenwucherung noch überdies geschwunden ist, nur bis zum rechten Winkel möglich war. Die Ursache dieses krankhaften Processes wurde einer Verletzung zugeschrieben °). In neuester Zeit hat Marcel de Serres°) in der Sitzung der kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Paris vom 11. Juli 1859 und Owen ‘) in seiner comparativen Anatomie auch diesen Gegenstand berührt. Ersterer machte auf einige durch Exostose und Periostose veränderte Pferd- und Höhlenbärenknochen aus den französischen Höhlen aufmerksam. Letzterer führt die Schädelfractur des im Hunter’schen Museum in London aufgestellten Mylodon an, dessen äussere Schädelplatte in die die Stelle der Diplo@ einnehmenden lufthältigen Sinus eingeschlagen und durch Callus verheilt ist. Zu den in der angeführten Literatur erwähnten pathologischen Knochen vorweltlicher Thiere können jene hinzugefügt werden, welche wohl hie und da erwähnt, jedoch nicht beschrieben wurden. Hieher sind die Reste des Riesenhirschen aus den Moorgründen von Irland, welehe dureh reiche Callusbildung geheilte Verletzungen wahrnehmen lassen, zu rechnen; eben so die bei Lund in Schweden ausgegrabene Rippe des Bos primigenius, welche die geheilte Spur einer Pfeilspitze tragen soll. Endlich bleiben noch Veränderungen zu erwähnen, die, obwohl nicht gerade krankhaft, doch so räth- selhafter Natur sind, dass sie zu den verschiedenartigsten Ansichten Veranlassung gaben; es sind dies die an aus den Torfmooren Irlands ausgegrabenen Riesenhirschknochen wahrgenommenen, wie durch scharfe 1), Zeis, E. Dr., Beschreibung mehrerer kranken Knochen vorweltlicher Thiere. Leipzig, 1856. 2, Huxley, T. B., Zeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur. Aus dem Englischen übersetzt von Victor Carus. Braunschweig, 1863, p. 150. 3) Marcel de Serres, Comptes rendus hebdomadaires des scances de l’acad&mie des sciences. Tom. XLIX. 4), R. Owen, Comp. Anatomy, Vol. I, p. 407. London, 1566. „The Skull of Mylodon robustus shows two extensive fraetures of the outer table, one wholly, the other partially healed; — the latter extending near the oceiput, but having broken only the air — chamber not into the eranial cavity.“ Auf p. 401 ist das Skelett dieses Thieres abgebildet. Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 121 Werkzeuge künstlich gemachten Einschnitte oder glatt polirten Stellen an Knochen und Geweihen. welche Einschnitte man in neuester Zeit ') in Folge des constanten Druckes dureh auf die Knochen sich stemmende scharfe Steine oder Knochenfragmente entstanden wissen will, die aber wahrscheinlicher Weise durch menschliche Thäthigkeit hervorgebracht sein mochten. Die fossilen pathologischen Knochen, welche in nachstehenden Zeilen zu beschreiben versucht wird. gehörten den verschiedenen Knochenschiehten des Diluviums der Slouper Höhle an und stammen, mit Aus- nahme einer Rippe des Höhlenlöwen, vom Ursus spelaeus her. Sie repräsentiren Processe, die theils durch äussere mechanische Einflüsse, theils durch innere dyna- mische Leiden entstanden sind oder als locale Krankheit den ergriffenen Knochen allein angehörten. Zu den ersteren können die geheilten Processe der Störung des Zusammenhanges durch äussere mecha- nische Einwirkung, wie Biss, Sturz u. dgl. gerechnet werden; zu jenen die ausgedehnten krankhaften Ver- änderungen, welche durch ein mehr weniger ausgesprochenes Allgemeinleiden hervorgebracht wurden, wie Caries, Rhachitis u. s. w. Die letzte Reihe möge primitive Bildungsfehler oder erkrankte Knochen umfassen, deren Krankheitsursache in keinem allgemeinen Leiden, sondern in den Knochen selbst gelegen war, wie z. B. Östeophytenbildung, Necrose u. S. w. Als hervorragendes Prachtexemplar aus der ersten Reihe gilt ein Bärenschädel, der eine ausgedehnte geheilte Verletzung an dem Hinterhaupte wahrnehmen lässt, die viel Ähnlichkeit mit der des viel besproche- nen und von Sömmering beschriebenen Hyänenschädels aus der Gailenreuther Höhle besitzt. Der Schädel, der in Taf. IV in °/, Grösse und dessen verletzter Theil in Taf. V in natürlicher Grösse abgebildet ist, gehörte einem sonst gesunden Thiere mit kräftigem Knochenbau und noch wenig abgenützten Zähnen an, ist von 0-456 Meter Länge und vollkommen wohlerhalten. Die geheilte Verletzung erstreckt sich, von der Vereini- gung der Stirnleisten angefangen, bis tief unterhalb der Sprna ocerpitalis und charakterisirt sich: durch den Mangel des ganzen Hinterhauptkammes, den beträchtlichen Substanzverlust am linken Scheitelbeine in Form eines dreieckigen Loches und durch eine früher losgetrennt gewesene, später wieder angewachsene dreieckige Knochenplatte des linken Scheitelbeines. Die durch den Substanzverlust entstandene Öffnung stellt ein rechtwinkeliges Dreieck dar, dessen rechter Winkel nach vorn und innen 0-020 Meter hinter der Vereinigungsstelle der Stirnleisten, der äussere vordere auf die Fläche des Scheitelbeines, und der hin- tere Winkel in einer Richtung mit den vorderen sehr nach hinten zu liegen kommt; dadurch entstehen drei die Öffnung umfassende Ränder. Der innere breite senkrecht stehende 0-040 Meter lange und 0:010 Meter hohe, durch das rechte Scheitelbein gebildete Rand ist an seinem schmäleren vorderen Theile etwas abgerun- det, auf seiner hinteren breiteren Fläche mit vielen Rauhigkeiten und Knochenlamellen bedeckt, wodurch er uneben und gekerbt erscheint; der vordere von dem hinteren Rande der erwähnten Knochenplatte gebildete ebenfalls 0:040 Meter lange ausgezackte Rand ist durch Knochenmasse verdickt und besitzt zwei breite nach aufwärts gerichtete rauhe gewulstete Flächen, die in ihrem Centrum poröse Stellen zeigen. Diese zwei Flä- chen gehören der sehr veränderten Bruchfläche an, und die porösen Stellen scheinen noch von der Diploü herzurühren. Der äussere hintere 50 Millimeter lange etwas ausgeschweifte Rand — die Hypotenuse des Dreieckes vorstellend — wird ‚durch die Bruchfläche des linken Scheitelbeines gebildet, ist etwas weniger gerundet, S—9 Millimeter breit, nach oben gerichtet und mit feinen Knochenlamellen besetzt. Von diesem Rande laufen über das Scheitelbein feine radiale Strahlen aus, die der Oberfläche des Knochens ein fein strahliches Aussehen geben. Durch diese dreieckige Öffnung sieht man in die hintersten unterhalb des mittleren Theiles des Kammes gelegenen Kammern der Sı»us parzetales, und am Grunde derselben erblickt ı) Journal of the Geol. societ. Dublin. Vol. X, P. 2, 1863—64, p. 127. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XAXVIII. Bad. Abhandl n Niehtinitzliederr 123 Heinrich Wankel. man die dünne knöcherne Platte, welehe die Gehirnhöhle von den Stirnhöhlen trennt. Dass auch (diese Platte an dem Heilungsprocesse Antheil genommen, zeigt ein 0:O10 Meter breites dreieckiges Loch mit aufwärts gerichteten Rändern, das m die Gehirnhöhle führt. Das losgetrennt gewesene nach vorne liegende Knochen- stick bildet eine ebenfalls dreieckige rechtwinkelige Platte, deren rechter Winkel mit dem rechten der Öff nung zusammenfällt, während der vordere Winkel neben den Vereinigungspunkt der Stirnleisten zu liegen kommt, derselbe ist etwas abgerundet, gehoben, nach aufwärts und etwas nach Aussen geschoben. An die- ser Stelle ist auch noch der Rest der linken Stirnleiste wahrzunehmen. Der äussere hintere Winkel kommt auf die obere Fläche des Scheitelbeines zu liegen und stösst an den äusseren vorderen Winkel der dreiecki- gen Öffnung. Das Knochenstück ist an seinem inneren und vorderen äusseren Rande mit den Scheitelbeinen verwach- sen, jedoch so, dass deutlich die dureh Knochenneubildung gerundete Bruchfläche wahrzunehmen ist. Die vordere Spitze dieser Platte ist theilweise frei und steht etwas ab; dadurch entsteht eine tiefe Furche unter- halb derselben und dem hinteren mittleren Theile des Stirnbemes und ein auffallend nach aufwärts gerich- teter Höcker. Die Oberfläche der Knochenplatte ist glatt und nicht von der Oberfläche des übrigen Knochens verschieden. Der Hinterhauptkamm fehlt gänzlich und scheint, als er sich vom Schädel trennte, noch eine Partie beider Scheitelbeine mitgenommen zu haben. An der Stelle des Kammes ist der Schädel tief em- gedrückt und stark eingebuchtet, die Oberfläche des rechten und theilweise auch des linken Scheitel- beines ist nahe der verletzten Stelle wie mit geschmolzener Knochenmasse höckerig bedeckt und ohne Spur einer anderen als der vorerwähnten Bruchfläche. Der Schädel und insbesonders der hintere Theil desselben erhält in Folge des Verlustes des Kammes und der Spena ocerpitalis eine andere Form; es erscheint nämlich der hintere Theil desselben um ein namhaftes zusammengedrückt und der Kopf daher auffallend runder, höher und kürzer, welche Deformität noch auffallender durch das ungewöhnliche Hervortreten der Stirn- höcker wird, die zu beiden Seiten der Stirne hoch gewölbte Hügel bilden. Ob dieses abnorıne Hervorragen der Stirnhöcker mit dem stattgefundenen Heilungsprocesse in irgend einem Zusammenhange stand, wage ich nicht zu entscheiden. Diese Verletzung konnte nur durch einen Biss eines Thieres hervorgebracht worden sein, dessen Gebisseonfiguration eine ungewöhnlich grosse Kraft zu entwickeln im Stande war. Daher konnte diese bedeutende Knochenverletzung nicht von einem Bären, der seines langgestreckten Oberkiefers wegen nicht im Stande war, eine so bedeutende Knochenmasse, noch überdies geschützt durch dieke Muskelschichten und dichtes Pelzwerk, abzubeissen , verübt worden sein, und nur ein Löwe oder eine Hyäne, von denen bekannt ist, dass sie durch den kurzen Hebelarm des Unterkiefers, durch die Stellung der Zähne in den Kiefern und durch die bedeutende Muskelentwickelung eine grosse Kraft zu entwickeln im Stande sind, konnte eine derartige Verletzung hervorgebracht haben. An dieser Vermuthung ist um so weni- ger zu zweifeln, als sich von letztgenannten Thiergattungen Reste in dieser Knochenschichte vorgefunden haben. Die Beschaffenheit der Verletzung lässt annehmen, dass der Angriff von der rechten hinteren Seite aus stattgefunden hatte. Der rechte obere Eckzahn des angreifenden Thieres konnte an der Stelle des äus- seren vorderen Winkels der dreieckigen Öffnung und des äusseren hinteren Winkels der angewachsenen Knochenplatte durch das linke Scheitelbein gedrungen sein, der linke obere Eckzahn aber die linke’ hintere Partie des Hinterhauptkammes gefasst haben, und während die Eckzähne des Unterkiefers die rechte Seite des Kammes als Hypomochlion benützten, wurde der obere Theil des linken Scheitelbeines in zwei Plat- ten gesprengt, von denen die obere nach oben und vorn geschoben, die untere durch den rechten oberen Zahn des angreifenden Thieres gefasst und sammt dem Hinterhauptskamme nach rechts abgebrochen und vom Schädel abgerissen wurde; dafür sprechen die nach oben und aussen gerichteten Bruchflächen. Durch einen Sturz, durch das Herabfallen eines Steines oder durch eine andere mechanische Einwirkung konnte diese Verletzung nicht entstanden sein, da der grosse Substanzverlust und die nach Aussen sehenden Bruch- flächen dagegen sprechen; eben so schliesst die normale Beschaffenheit der Oberfläche des Knochens eine Knochenkrankheit vollkommen aus. Mit dem Sömmering’schen Hyänenschädel aus der Gailenreuther iöhle verglichen, stellt sich eine auffallende Analogie heraus. Vorerst befindet sich die Verletzung beider Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 123 Schädel an ein und derselben Stelle, dann ist der Kamm da wie dort geschwunden, bei dem Bärenschädel fehlt sogar derselbe grösstentheils; der grosse Substanzverlust ist bei beiden auf dem linken Seheitel- beine; die einzelnen Knochenfragmente sind getrennt, verschoben, abgerundet und angekittet; der Anfang des Kammes ist ebenfalls dort, wo, wie Sömmering angibt, er am breitesten ist, abgesprengt und aus seiner Richtung gekommen. Die Mitte des Kammes ist bei dem Hyänenschädel namentlich auf der linken Seite uneben, was auf eine Zertrümmerung des Knochens schliessen lässt, während der Kamm an dem ärenschädel gänzlich fehlt; es musste daher die Verletzung am Bärenschädel in Folge eines grösseren Kraft- aufwandes, als die an dem Hyänenschädel entstanden sein. Eine gebeilte Fractur des rechten Unterschenkels und Wadenbeines stellt die Tafel VI dar. Das Präpa- rat ist 0:295 Meter lang, an seinem oberen Ende etwas abgestossen, so dass man in die Zellen des spongiö- sen oberen Endes des Knochens blicken kann ; ferner ist der innere Knöchel des unteren Gelenksendes abgebrochen. Die Veränderungen an dem Unterschenkelknochen, die ausgezeichnete Verwachsung mit dem mittleren Stücke der Fibula dureh eine 45 Millimeter breite und 20 Millim. dieke eompaete knöcherne Brücke zeigen deutlich, dass der Unterschenkel in seiner Mitte, quer von oben und aussen, nach unten und innen gebrochen war. Auf der vorderen Fläche des Unterschenkels lässt sich die Stelle des Bruches fast gar nicht wahrnehmen; hier zeigt der Knochen eine glatte zusammenhängende, nur hie und da an der Christa mit wenigen Rauhigkeiten besetzte Oberfläche; dafür ist die hintere Fläche durch zahlreiche Unebenheiten, die selbst in Osteophytenbildung übergehen, gekennzeichnet. Das untere Ende des Präparates ist um ein ganzes Drittel um seine Axe nach innen gedreht, so dass die innere Fläche des Unterschenkelbeines stark nach hin- ten, die hintere nach aussen und die äussere nach vorn sieht; der Fuss musste demnach stark nach einwärts gerichtet gewesen sein. Mit dem Unterschenkel ist, wie schon oben bemerkt, ein 0-119 Meter langes Stück des mittleren Theiles der Fibula in der Richtung von oben und innen, nach unten, vorn und aussen verwach- sen. Dieses Stück der Fibula zeigt an seinem oberen Ende mit nach aussen gerichteter Bruchfläche doch noch, obwohl hie und da abgernndete, hinreichend scharfe Kanten, welche auch nach dem Tode entstanden sein konnten, hingegen besitzt das untere frei nach vorn und aussen stehende atrophirte Ende völlig abge- rundete Bruchränder und einen obliterirten Markcanal; Veränderungen, die nur während des Lebens ent- stehen konnten. Die Lage und Richtung des eben beschriebenen Fragmentes der Fibula und die veränderten Bruchenden an denselben lassen erkennen, dass ein doppelter Bruch der Fibula stattgefunden haben musste, ohne welchem eine so bedeutende Dislocation nicht möglich gewesen wäre. Interessant an diesem Präparate ist noch ferner der Umstand, dass das Köpfchen des Wadenbeines, von dem noch ein abgebrochenes Stück wahrzunehmen ist, mit dem Unterschenkel verwachsen ist, und daher keine Dislocation des oberen Endes des Wadenbeines möglieh war. Der ganze obere, äussere und hintere Theil des Unterschenkels musste An- theil an dem Heilungsprocesse genommen haben, dies zeigt die durch feines strahlenartiges Gefüge verän- derte Corticalsubstanz. Eine auffallende und interessante Synostose des rechten Radius mit der Ulna stellt ein Präparat eines Jungen Bären dar. Die Enden dieses Präparates sind sehr abgestossen und die obere Gelenksfläche des Radius vom Köpfchen abgelöst, welches ein höckeriges durehfurehtes Aussehen zeigt. Die Abnormität besteht darin, dass der Radius mit der Ulna mittelst einer sehr bedeutenden dieken, 95 Millimeter langen Neubildung verwachsen ist. Diese Knochenneubildung beginnt 38 Millimeter unterhalb des oberen Gelenks- endes des Radius und endet 82 Millimeter oberhalb dessen unterem Ende, so dass das obere und untere Ende beider Knochen frei ist und diese nur in ihrer Mitte mit einander verwachsen sind. Das obere Ende des Radius ist breit und flach gedrückt und heftet sich an dessen mittleres Drittel unter einem sehr stumpfen Winkel an, wodurch einleuchtet, dass die zwei unteren Drittel des Radius aus ihrer Lage und Richtung gekommen sind, während das Köpfehen seine ihm zukommende Stellung beibehalten hat. Die Knochenneubil- dung, die von beiden Knochen, mehr jedoch vom Radius ausgegangen zu sein scheint, ist auf der vorderen Seite mit einer erhabenen Leiste, auf der hinteren Seite mit einer starken Wulst besetzt. Neben dieser Wulst läuft eine haarfeine Furche vom oberen Ende der Neubildung bis zu dem unteren Ende, die offenbar die 124 Heinrich Wankel. Demarkationslinie vorstellt, an welcher sich die von beiden Knochen ausgehende Neubildung vereinigt hatte. Auf der äusseren Seite des oberen Theiles des Radius laufen noch überdies zwei Leisten eonvergirend herab, die sich unter spitzigem Winkel am Beginne des mittleren Drittels vereinigen und die stattgefundenen Bruch- ränder andeuten. Beide Knochen sind also innig und fest verbunden und daher eine Pro- und Supination unmöglich gewesen. Das Verhalten beider Knochen, die Deformität des oberen Endes des Radius, die ver- änderteLage, die Furchen und Leisten auf der Oberfläche desselben deuten auf einen Schiefbruch des Radius hin, welcher letztere durch den Heilungsprocess mit der Ulna sich synostosisch verbunden hatte. Eine Anchylose des ersten Fingergliedes mit dem mittleren wird in der Fig. a der Tafel VIII abgebildet. Beide Knochen sind unter einem Winkel von 127° verwachsen und bilden dadurch eine auffallende Defor- mität. Die aneinander stossenden verwachsenen Gelenksenden beider Knochen sind zu einem Tumor ver- schmolzen, der sich in Form eines Knorrens nach oben und den Seiten hin über die verwachsenen Gelenks- flächen erstreckt, so, dass oben keine Spur einer Gelenksfläche, unten aber die vorstehende Kante des hin- teren Gelenksendes des mittleren Phalanx wahrgenommen werden kann, welcher letztere noch überdies bedeutend nach abwärts dislocirt ist. Mit Ausnahme von Osteophytenbildung auf der Oberfläche, von denen eine die Gestalt eines gestielten Pilzes besitzt, ist die Oberfläche normal, hie und da geschmolzen und glatt. Offenbar ist diese Anchylose Folge eines Heilungsprocesses, dem eine Zertrüämmerung beider Gelenksenden wahrscheinlich durch einen Biss, vorausgegangen war. Interessant ist ferner das Präparat eines Unterschenkels von einem erwachsenen Bären. Das obere Drittel dieses Knochens ist zu einem sehr bedeutenden, seitlich etwas zusammengedrückten von vorne nach hinten 98 Millimeter messenden Tumor angeschwollen. Durch diese Auftreibung des Knochens sind die obe- ren Gelenksflächen gänzlich aus ihrer Lage gekommen, so dass beide um mehr als ein Drittel nach hinten gedreht wurden, und daher statt nach oben nach rückwärts sehen. Durch diese veränderte Lage der Gelenksflächen ist auch ein vollkommenes Ausstrecken des Unterschenkels unmöglich geworden. Die Ober- fläche des Tumors ist an einigen Stellen glatt, an anderen wie geschmolzen, maschig; an der hinteren Seite mit scharfkantigen Hervorragungen, Höckern und Leisten bedeckt, die alle ein wie aus mehreren Knochen- stückchen zusammengeschmolzenes Ganze bilden. Auch dieser abnorme Zustand dieses Knochens scheint durch den Heilungsprocess eines Splitterbruches dieses Theiles des Knochens entstanden zu sein, indem die Natur die einzelnen Knochensplitter mit Knochenmasse zusammenkittete, wodurch die bedeutende Auschwel- lung und durch diese die Dislocation der Gelenksfläche entstand. Noch deutlieher ist ein eomplieirter Heilungsprocess eines Splitterbruches an dem unteren Ende eines nicht vollkommen ausgewachsenen Ellbogenbeines ausgeprägt. Das Ellbogenbein hat dadurch eine bedeu- tende Missgestaltung erlitten, die darin besteht, dass es auffallend verkürzt, das untere und theilweise das mittlere Drittel sehr verdickt und an seinen inneren Kanten mit stark hervorragenden Knochenstücken besetzt ist, die zwischen sich Öffnungen sehen lassen, durch die wahrscheinlich die Jauche oder das Eiter aus einem durch nekrotische Knochenstücke erzeugten Eiterherde abgeflossen ist. Der äussere Rand der Ulna ragt am unteren Ende des mittleren Drittels als scharfe spitzig endende Gräte hervor und scheint das obere Bruchende zu sein, welches, aus seiner Lage gekommen, sich über das untere Bruchende geschoben hat. Dass das untere Drittel von dem mittleren getrennt nach innen und bedeutend nach aufwärts geschoben wurde, um da angeheftet zu werden, deuten noch überdies feine Furchen an, welehe den Bruchrändern bei- der Bruchenden entsprechen dürften. Offenbar ist diese Verkrüppelung Folge eines langwierigen Heilungs- processes eines schlecht geheilten Trümmerbruches des unteren Endes der Ulna, der wahrscheinlich ebenfalls durch einen Biss entstanden ist. Am Schlusse der Betrachtung dieser Reihe pathologischer Knochen ist noch ein Rippenfragment anzu- führen, das einen Bruch während des Heilungsprocesses zeigt. Die Bruchränder sind noch mit concen- trisch lamellösen, eellulösen Callus umhüllt, der eine bedeutende Anschwellung um das Bruchende bildet. Aus dieser Anschwellung ragt noch deutlich das etwas abgerundete in seinen Zellen obliterirte Bruchende hervor. Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 125 Die zweite Reihe pathologischer Knochen, deren krankhafte Veränderungen in einem allgemeinen dys- erasischen Leiden ihren Grund fanden, wird dureh eine grosse Anzahl der verschiedenartigsten Formen ver- treten, von denen ich nur die wichtigsten speciell, die übrigen aber im Allgemeinen erwähne. Ein Bärenschädel eines ausgewachsenen Individuums mit steil abfallender Stirne und 0-483 Meter Länge zeichnet sich durch eine secundäre superficiale sehr ausgedehnte Caries aus, die sich hauptsächlich über das Stirnbein und längs des Hinterhauptkammes über die Scheitelbeine bis zur Spitze des Hinter- hauptes erstreckt. Von den Scheitelbeinen ist das rechte fast ganz, das linke aber blos an seiner oberen an den Kamm stossenden Partie von dem Processe ergriffen. Die Caries manifestirt sich als ausgedehnter Sub- stanzverlust, bestehend aus zahlreichen Löchern, die entweder in die Schädelhöhle oder die Sinus fron- tales und parzetales führen; ferner durch den Verlust und durch die Zerstörung der äusseren Glaslamelle und durch den Schwund der Diplo@, dann durch Corosion des Knochens, besonders auf der ganzen vorderen Fläche des Stirnbeines und der der Stirmbeinenden der Nasenbeine und des Oberkiefers. Die Öffnungen, die besonders zahlreich auf dem oberen Theile des Stirnbeines, dann längs der inneren Seite der Christa lie- gen, bestehen aus Silbergroschen- und darüber grossen unregelmässigen, bald rundlichen, bald länglichen, oft dureh die Fächer der Stirnhöhle geschiedenen, durch Zerstörung der Zellenwand mitunter eonfluirenden, nicht selten ausgebuchteten, oft scharfrandigen Löchern, durch die man in die Tiefen der Zellen der Stirn- höhlen blicken kann. Um einige dieser Öffnungen ist der Knochen in der unmittelbaren Umgebung derselben so tief corodirt, dass förmliche Gruben um die im Grunde liegende Öffnung zebildet werden. Die vorste- henden Ränder dieser Gruben werden von der obwohl angegriffenen doeh noch kenntlichen äusseren Glas- lamelle gebildet, der Grund aber, worin die Öffnungen liegen, besteht aus der sehr rariticirten inneren Glas- platte, indem die Diplo&@ bereits verschwunden ist. Eine derartige Grube in grossem Massstabe umschliesst den rechten Molarfortsatz des Stirnbeines, von wo sie sich mit unregelmässigen Ausbuchtungen längs dem Kamme nach hinten bis zum Hinterhaupte erstreckt. Die Oberfläche der hinteren Seitentheile des Stirnbeines, die ganze Fläche des rechten und die der oberen Hälfte des linken Scheitelbeines , der Hinterhauptkamm mit eingeschlossen, ist vielfach uneben, höckerig, an einzelnen Stellen deutlich exfolirt und seiner äusseren Platte beraubt. Die Diplo@ scheint verschwunden, die äussere und innere Lamelle ist geschwunden, resorbirt, verdünnt und hie und da durchbrochen. Das Aussehen der Oberfläche gleicht einer durch den Finger mehrfach eingedrückten Wachsmasse. Der Hinterhauptkamm ist sowohl seiner ganzen Länge und Breite nach geschmolzen, so dass an einzelnen Stellen die sonst mehrere Millimeter dieke Gräte zu einer scharfen Kante geworden ist. Den vorderen Theil des Kammes nimmt eine breite rauhe, noch Zel- len der Diplo& zeigende Fläche ein, die durch den Verlust des hintersten Endes der Stirnleisten und des vorderen oberen Theiles der Gräte entstanden ist. Die vordere Fläche des Stirnbeines, besonders die mitt- lere Partie desselben ist rauh, corodirt, mit unzähligen unregelmässigen kleinen Löchelchen siebartig durchstochen, die in Folge der beginnenden Corosion und Zerstörung der äusseren Knochenlamelle, von der nur hie und da noch einzelne Partien inselartig erhalten blieben, entstanden zu sein scheinen. Die Zellen- wände der Stirnhöhlen sind mehr weniger verdünnt und geschwunden, mehrfach durchbrochen und nur hie und da, und dies sehr selten, mit ganz kleinen osteophytischen Neubildungen bedeckt. Die Ursache die- ser Destruction kann nur in einer Jauche erzeugenden Entartung der Schleimhaut der Stirnhöhlen ihren Grund gehabt haben, welche Entartung Schmelzung des Knochengewebes, Erguss der Jauche unter die Bein- haut und dadurch Corosion und secundäre Caries des Knochens zur Folge hatte. Dass die Caries der Schädel- knochen keine primitive war, sondern erst in Folge der Affeetion in den Stirn- und Scheitelwandhöhlen, der ein dyscrasisches Leiden vorhergegangen sein musste, entstanden ist, beweist der fast gänzliche Mangel aller Neigung zur Heilung, der Mangel an Neubildung und Auflockerung des Gewebes und zuletzt die ein- fache Corosion, Schmelzung und Durchlöcherung. Einen ähnlichen Process einer superfieialen Caries zeigen auch zwei Radiusfragmente, von denen das eine grössere in Folge der Lostrennung von dem Köpfchen defeete Stück 0'292 Meter lang ist, das andere kleinere blos ein Fragment des unteren Theiles des Radius darstellt. Beide Knochen haben eine grubige, 126 Heinrich Wankel. höckerige, rauhe und unebene oft selerotisirte Oberfläche und geben ein Bild eines abzemagerten, hie und da knolligen geschwundenen Knochens. An einzelnen Stellen ist die Cortieallamelle zerstört, an anderen raulı, deutlich eorodirt und oft exfolirt; wieder an anderen Stellen die spongiöse Zellensubstanz blosgelegt, die Zellen derselben erweitert in die Länge gezogen, ihre Wandungen entweder verdickt, wie geschmolzen, oder geschwunden und deutlich rarifieirt, oft in selerotisirte Cortiealsubstanz übergehend, die hie und da in Form kleiner Inseln übrig geblieben ist. Beide Knochen haben an ihrer ursprünglichen Form namhafte Ver- änderungen erlitten, sie erscheinen wie eingeschrumpft, eingeschnürt, hie und da aufgelockert und mit einer sehr stark erweiterten Markhöhle. Eine ähnliche Beschaffenheit zeigen auch drei Eekzähne, die das Aussehen haben, als ob sie durch lange Zeit in einer sie schmelzenden und eorodirenden Flüssigkeit gelegen wären, besonders ist der eine dieser Zähne zu einem fast kaum erkennbaren Gegenstand zusammengeschmolzen; der Zahn ist zerstört, abgerundet und höckerig entartet. Die centrale Caries, theils ohne, theils in Begleitung von Osteophytenbildung, kann in ausgezeichnetem Grade an einer grossen Reihe von Wirbelkörpern wahrgenommen werden. Zu der ersteren Reihe ohne Osteophytenbildung gehören zwei Lendenwirbel, von denen der eine eine mehrfach aufgeblähte,, höckerig verbildete und theilweise zerstörte Körperfläche zeigt, der andere aber einen gänzlich zerstörten Körper, von dem nur als Knochengerüst die Seitenwände geblieben sind, wahr- nehmen lässt. Inmitten dieses Knochengerüstes sind noch drei selerotisirte Canäle zu sehen, von denen zwei in das Medulareavum, der dritte aber auf der unteren Fläche des Wirbelkörpers ausmünden und deutliche Cloakenmündungen darstellen. Zu der zweiten Reihe der Caries mit Osteophytenbildung gehören eine grosse Anzahl von Wirbeln, von denen wir zwei Halswirbel und zwar den sechsten (Taf. VII) und siebenten hervorheben wollen , deren gegenüberliegende Körperflächen durch einen sehr ausgedehnten tiefen cariösen Eiterherd so zerstört sind, dass die Wirbelkörper eines jeden mehr als um ein Drittheil ihrer Höhe eingebüsst haben, und nur die Rän- der der Körper und einige klippenartig hervorragende Knochenpartien stehen geblieben sind. Die Wan- dungen der Gewebszellen sind theils geschmolzen, theils selerotisch verdickt, die einzelnen Zellen entweder hie und da durch Knochenneubildung obliterirt oder erweitert und zu kleinen Eiterherden zusammengeflos- sen, die der ganzen Caverne ein grosszelliges maschiges Aussehen geben. Überdies ist noch die ganze untere Fläche beider Wirbel mit einer über einen Zoll dicken Lage splittrig tropfsteinartiger Osteophytenbil- dung bedeckt, welche Spuren zeigt, dass auch sie sich der eariösen Zerstörung zu unterwerfen begann. Der ganze Process hat grosse Ähnlichkeit mit den tubereulösen Processen der Wirbelkörper, die wir unter den Namen Spondylarthrocace, Malum Potr’ kennen, Der verschiedenartig gestalteten Osteophytenbildung der Körper vieler Wirbel meiner Sammlung liegt fast überall ein mehr weniger entwickelter cariöser Process im Wirbelkörper zu Grunde. Zwei Stücke Manubria stern: deuten theils durch die zerstörten Gelenksflächen, theils durch die reiche splittrige Osteophytenbildung und durch die eloakenähnlichen Öffnungen ebenfalls auf einen stattgefundenen cariösen Process. Das Leiden des Malum eoxae sen.le, welches nach Prof. Rokitansky seine Ursache in einem arthriti- schen Entzündungsprocesse hat, ist unter den Präparaten meiner Sammlung zweimal vertreten und zwar am Schulter- und dann am Kniegelenke. Das erstere Präparat, welches das abgebrochene Gelenksende eines Schulterblattes darstellt, bietet ein eclatantes Beispiel dieser Krankheit. Leider ist es so defect, dass das Meiste des Knochens, mit Ausnahme des Gelenkskopfes, einen kleinen Rest des Körpers und Spuren des Acromions, fehlt. Das Präparat ist ein unförmiges kaum erkennbares Stück, das grösstentheils aus einer Knochenauftreibung des Gelenksendes in Form von Osteoporose mit dem Übergange in Osteoselerose besteht. Die Gelenksfläche ist bis auf einen sehr schmalen Theil des Randes derselben deutlich exfolirt, fast gänzlich verschwunden, abgeflacht, zerfressen und rauh. Der vordere Theil des Acromions ist mit splittriger Neubildung, die hintere Seite mit strahlichten Di Slow er Höhle und ihre Vorzeit. 127 Kalksinter ähnlicher Knochenmasse höckerig bedeekt; die innere Fläche des Körpers aber hat dureh koral- lenartige Osteophytenbildung ein gestricktes maschenartiges Aussehen. Das andere Präparat ist ein Unterschenkel eines noch jungen Individuums, dessen obere Gelenksfläche ebenfalls bedeutend abgeflacht, aufgelockert und eorodirt ist, und an deren Rand sich zierliche korallenähn- liche Osteophyten, die bis auf die innere Fläche des Unterschenkels herabziehen, gebildet hatten. Eine schwammige Osteoporose in Form einer sehr ausgedehnten Exostose stellt die Fig. ce der Taf. VIII dar. Es sind nämlich zwei Körper zweier ihrer Bögen beraubten Brustwirbel an ihrer unteren Seite durch eine unförmige Knochenneubildung anchylotisch verbunden. Die Neubildung stellt einen 0-140 Meter langen, 0.080 Meter breiten und 0:030 Meter dicken, sehr knolligen, höckerigen, hie und da gelappten Knochentumor mit schwammigem Gefüge und eompaecter Corticalsubstanz dar, welcher von der periphären Knochenlamelle der unteren Seite des Wirbelkörpers ausgeht und sich sowohl nach rechts und links über die ganze Breite des Wirbelkörpers bis zu den Gelenksflächen für die Rippen als auch nach auf- und abwärts über die Körper hinaus ausbreitet. Nebst dieser Neubildung sind um die Gelenksflächen für die Rippen, von denen die obere rechte Gelenksfläche gänzlich zerstört ist, noch osteophytische dornförmige Wucherungen angehäuft. Die Oberfläche der Exostose ist unregelmässig höckerig, an einigen Stellen glatt wie geschmolzen, an anderen buckelig mit zahlreichen Löchern von verschiedenen Dimensionen besetzt, welehe in Canäle führen, die das Gewebe des Tumors nach allen Seiten durchziehen. Die breiten Gelenksflächen der Wirbelkörper zeigen hie und da ein zerfressenes Aussehen, was vermuthen lässt, dass in dem Innern der Wirbelkörper die Caries ihren Sitz aufgeschlagen hatte, deren Jaucheproduct durch die Canäle abgeflossen ist. Eine andere Art Knochenneubildung bietet uns ein linker Calcaneus (Fig. a und d der Tat. IX) und zwei wahrscheinlich dazu gehörige Meiatarsusknochen dar. Die Form des Calcanens ist durch ein unläugbar in Folge einer heftigen Periostitis entstandenes, koral- len- und tropfsteinartiges gelapptes osieophytisches Gebilde fast unkenntlich geworden. Wie ein schwammi- zes knöchernes Gertiste hüllt es den Caleaneus ein, nur hie und da Canäle und Durchgänge für die Sehnen des Musculus flex. digit. conm. long., des Musculus tebral. postie. und fexor halue. long. freilassend. Einen ähnlichen Krankheitsprocess zeigen auch die beiden Metatarsusknochen, deren Miitelstück mit einem eben so gestalteten Osteophyten gänzlich umhüllt sind, der um den Knochen eine mehrere Millimeter dieke Rinde bildet. Unmöglieh konnte diese so ausgedehnte Osteophytenbildung als loeales Leiden in dem Knochen selbst ihre Begründung gefunden haben, es musste daher, vorausgesetzt, dass alle drei Knochen zusammen- gehören, eine dureh ein allgemeines Leiden gegebene Disposition vorausgegangen sein. Am Sehlusse dieser Reihe pathologischer Knochen , deren Krankheitsursache in einer Dyserasie zu suchen ist, führen wir noch eine Selerose des Unterkiefers eines sehr jungen Thieres, bei dem die Zahnbil- dung erst in der Entwiekelung war und einen krankhaften Wirbel an, bei welchen beiden pathologischen Knochen höchst wahrscheinlich ein rhachitisches Leiden zu Grunde gelegen ist. Der Unterkiefer ist sehr defeet, die Zähne bereits ausgefallen, die Alveolen sehr seicht mit Knochen- masse ausgefüllt, die Fächer für die ersten Eckzähne noch vorhanden; der untere Rand, das vordere und hintere Ende des Unterkiefers sind theilweise abgebrochen, so dass nur die ganze mittlere Partie allein übrig geblieben ist. Das Fragment ist 0-143 Meter lang und an dem letzten Baekenzahne 0:031 Meter diek. Das Volumen des Unterkiefers hat daher um mehr als das Doppelte zugenommen. Diese Volumszunahme wird durch eine opalartig glänzende, gypsähnliche, schneidbare Knochenmasse von blättrig-splittrigem Bruche und hie und da lamellösem Gefüge gebildet. Unter dem Mikroskope zeigt diese Knochenmasse an einigen Stellen amorphe Substanz, an anderen grosse Anhäufungen von Knochenkörperchen. Die Oberfläche des Kiefers zeigt besonders auf der inneren Seite ein fein gestreiftes Aussehen, was von der Anhäufung kleiner, der Axe des Unterkiefers parallel laufenden Knochenstäbehen, welche die ganze Cortieallamelle durchdrin- gen, herrührt. Offenbar haben wir es hier mit einer conseeutiven Selerose, welcher Erweichung, Auflockerung und Anschwellung des Knochengewebes vorausgegangen waren, zu than, und die nach und nach an Dich- tigkeit (Eburneation Guerin’s) zugenommen hat, 128 Heinrich Wankel. Der eilfte Brustwirbel, weleher in Fig. 5 der Taf. VIII abgebildet ist, zeichnet sich durch seine unge- wöhnliche Form aus; er erscheint von vorn nach hinten zusammengedrückt und nach oben verschoben, dabei ist der Rückenmarkeanal ungemein erweitert und aus seiner Richtung gekommen, so dass die hintere sehr erweiterte Öffnung um ein bedeutendes Stück nach oben gerückt ist, eben so sind die Processus obliqui des Wirbels abgeflacht und aus ihrer schiefen in eine mehr verticale Stellung getreten. Das ganze Wesen dieses Wirbels mit seinem breiten plattgedrückten Aussehen deutet auf einen sehr geringen Consistenzzustand des- selben, und die hie und da verdickte Corticalsubstanz auf Auflockerung und Anschwellung. Es bleibt uns nun noch jene Reihe pathologischer und abnormer Knochen zu erwähnen übrig, deren Krankheitsursache zunächst entweder in den Knochen selbst liegt, oder deren abnormer Zustand in Folge eines Bildungsfehlers entstanden ist; so sind es insbesonders die mannigfachsten Osteophytenbildungen, die verschiedenartigen Exerescenzen, Selerosen, entstanden durch loeale Entzündungen; Necrosen und Ab- scesse, entstanden durch traumatische Einwirkungen; ferner die angebornen und erworbenen Formverände- rungen, Anchylosen, Synostosen u. Ss. w. Von der grossen Anzahl dieser Knochen meiner Sammlung sei es mir erlaubt, nur die interessantesten hervorzuheben , worunter vor allen eine Anchylose zweier Lendenwirbel (Taf. X) gewiss nicht den letzten Platz einnimmt. Das Präparat, von dem die rechte Hälfte fehlt, stellt zwei durch Ossifiecation des Zigamen- tum longitudinale eng verwachsenen Wirbel dar. An der Bruchfläche sieht man die Lücke, die der Zwischen- knorpel eingenommen hat und am Rande dieser Lücke die spongiöse Substanz des einen Körpers in die des anderen Körpers übergehen. Diese Anomalie erinnert sehr an die im hohen Alter entstehenden Anchylosen der Rückenwirbel. Aus der grossen Anzahl der Osteophyten erlaube ich mir, die in Form von geschmolzener Knochen- masse sich herabsenkenden Osteophyten an den Körpern zweier Brustwirbel und ein sammtartiges villöses Osteophyt zu erwähnen, welches letztere in Form einer inselartigen ovalen 30 Millim. langen, 25 Millim. breiten und einige Millimeter hohen pilzartigen Wucherung an der Tuberosität eines Radius sitzt und durch das strahlige Gefüge ein sammtartiges Aussehen hat. Von den Selerosen sind einige an Unterkiefern hervorzuheben. Die Unterkiefer sind durch eine homo- gene, äusserst compacte elfenbeinartige Knochenmasse verdiekt, welche in einer Entzündung der Beinhaut oder des Knochens in Folge eariöser Zähne oder Knochenverletzungen ihren Grund haben mochten. Ihnen kann man noch die haselnussgrosse Anschwellung an einer Rippe des Höhlenlöwen, dann die tophenartigen Gescehwülste an einem Unterschenkel und anderen Knochen anreihen. Eine innere centrale Necrose zeigt die hintere Seite des unteren Endes eines Radius. Der Knochen ist daselbst bedeutend aufgetrieben, wie aufgebläht, mit vielen länglich gerundeten eingezogenen Öffnungen, von welchen eine über 8 Millim. Durchmesser besitzt, nach allen Richtungen hin besetzt. Alle diese Öffnun- gen, welehe Mündungen von Cloaken gewesen zu sein scheinen, führen in eine gemeinschaftliche geräumige Höhle — die Capsula sequwestralis. So weit sich das Präparat erforschen lässt, kann ein Sequester nicht ganz deutlich wahrgenommen werden, obwohl man durch die Öffnungen viele streifartige Wucherungen und eine mehr weniger zerstörte grossmaschige festsitzende Fläche wahrnimmt, welche vielleicht der Rest des Sequesters oder der Sequester selbst ist. Die Spuren eines Knochenabscesses sind sehr deutlich an der unteren Seite des vorderen Endes eines Metacarpusknochens in der Gestalt einer zirkelrunden 15 Millim. im Durchmesser messenden, sehr tief in die Substanz des Knochens sich ausbreitenden Caverne zu erkennen. Die Caverne besitzt mit scelerotischer Kno- chenmasse ausgekleidete Wandungen und abgerundete und verdiekte Ränder. Von den Anomalien der wechselseitigen Verbindung sind eine Synostose der einen Unterkieferhälfte mit der anderen und eine Anchylose des grossen Hornes des Zungenbeines mit dem kleinen, von den Anomalien der Gestaltung zwei Wirbel zu erwähnen, deren Körper derart gestaltet sind, dass der eine eine Scoliose der Wirbelsäule nach rechts, der andere nach links bedingen musste. Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. 129 Nachdem die Knochen aus dem Diluvium der Slouper Höhle durchgegangen wurden, kann ich es nicht unterlassen, noch eigenthümlicher Körper zu gedenken, die in allen Knochenschiehten der Höhle, unter Knochen vermengt, sehr zahlreich vorgefunden wurden. Es sind dies gelblich weisse, brüichige, fast zerreib- liche, homogene, oft abgerundete Knochenstückehen umschliessende, mit Dendriten durchsetzte, oft abge- plattete Knollen von der Grösse einer Haselnuss bis zu der eines Hühnereies. Diese Coneretionen müssen ihrem Wessen nach und in Folge der nachstehenden Analyse, ausgeführt vom Herrn Weselsky, k. k. Ad- junet an der Lehrkanzel der Chemie des Polytechnikums in Wien, als Coprolythen erkannt werden. Herr Weselsky, dem ich bei dieser Gelegenheit meinen Dank für seine Bemühung und Bereitwilligkeit aus- spreche, liess mir nachstehende Mittheilung zukommen. Die Resultate der chemischen Untersuchungen sind im Mittel aus drei Bestimmungen entnommen : 100 Theile der Coprolythen gaben 25-20 Theile Phosphorsäure, 7:40 » Kohlensäure, 39:10 „ Caleiumoxyd, 0:13 „ Magnesia, 0:90 ,„ Eisenoxyd, 11:50 » Wasser, 12:56 „ an in Salzsäure unlöslichen Substanzen, bestehend aus Sand und kieselsaurer Thonerde, 2:40 „ organische Substanz; ferner Spuren von Fluor, Chlor, Schwefelsäure und Mangan. Aus diesen Daten berechnet enthält die Substanz 54-5 Theile dreibasig phosphorsauren Kalk und 16-55 Theile kohlensauren Kalk. Bei der Analyse der 2-40 Theile organischer Substanz wurde durch Verbrennung an Kohlenstoff 1-52 Theile, Wasserstoff 0-14, Stickstoff 0:23 und als Differenz an Sauerstoff 0-51 Theile gefunden. SCHLUSS. Lange vor der Ablagerung des Diluviums bot die Slouper Höhle ein anderes Bild. Vor dem Eingange derselben erhob sich ein stattlicher Dom mit hohem Felsengewölbe , getragen von mächtigen Säulen, an deren Fusse wühlende Gewässer nagten, bis der kühne Bau zusammenstürzte in Schutt und Trümmer. Noch deuten die Rutsch- und Bruchflächen der schroffen Felsengehänge auf diese Katastrophe; noch steht einer der mächtigen Pfeiler — der Hrebenä&@ — um von jenen längst vergangenen Zeiten zu erzählen. Lange nach dieser Katastrophe rauschten noch die Gewässer durch die breiten finsteren Strecken der Höhle und bedeekten die Sohle mit abgerollten Trümmern nachbarlieher Gebirge und lange noch wuschen sie die Trüm- mer und trugen die erdigen Theile davon, bis nichts Anderes übrig blieb, als das geglättete Gerölle der Grauwacke und die von der Decke herabgestürzten Blöcke. Endlich durehbrachen die Fluthen die ausgewa- schenen Felsenwände und stürzten herab in tiefer gelegene Spalten und weitgehende Klüfte, die sie nach und nach zu grossen Hallen ausweiterten; sie wühlten sich andere Rinnsäle und Gänge und verliessen die obere Etage, um in der Tiefe weiter zu rauschen. Oben aber wurde es still und öde, kaum, dass ein fernes Rauschen die feuchte Luft durchzitterte, oder der monoton schallende Klang fallender kalkgeschwängerter Tropfen, die das Gerölle zu festem Gestein verkitteten und über dasselbe eine krystallinische Decke schufen, in der Einsamkeit verhallte. Tausende und abermals Tausende von Jahren sind dahin gezogen, in unge- störter Ruhe wuchs die krystallene Decke und Stalaemit thürmte sich auf Stalaemit zu phantastischen Gebil- den — da tauchten im Dämmerlichte des Einganges dunkle unheimliche Gestalten empor und in der Grotte wiederhallte ein schauerliches Gebrülle — es waren die grimmigen Höhlenbären, die als erste Troglodyten Besitz nahmen von den dunklen Räumen, um da zu wohnen und ihr Geschlecht zu vermehren. In den end- losen Wäldern jagten sie das riesige Mamuth, das kleine Rhinoceros, den Riesenhirsch, das Reh, Pferd und Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XXVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern. r 150 Heinrich Wankel. Rind. Sie schleppten die Beute ganz oder stückweise vor die Höhle, wo sie die herbeigeholten Jungen ver- zehren halfen. Generationen folgten auf Generationen wie Jahrhunderte auf Jahrhunderte in ununterbrochener Reihenfolge. — Plötzlich durehsehwirrte ein entferntes Brausen die Luft! Im fernen Norden haben schwellende 3innenseen ihre Dämme durchbrochen, und einher wälzte sich die Fluth, verheerend und vernichtend, Alles in Schutt und Sand verschüttend, so hatte sie die Höhle erreicht und die in Angst und Schreeken tiefer in die Grotte flüchtenden Thiere ereilt und unter Schutt und Stein begraben. Noch zweimal haben sich die Räume wieder bevölkert, und nicht allein der Höhlenbär, sondern auch die Höhlenhyäne, der Höhlenlöwe und der Höhlenvielfrass fanden sich ein, um dem Ersteren den Wohnsitz streitig zu machen, und oft musste in den weiten Hallen das wilde Gebrüll kämpfender Ungeheuer oder das Ächzen und Stöhnen verwundeter und kranker Thiere wiederhallt haben; — noch zweimal vernichtete eine abermals unverhofft hereinbrechende Fluth alles Leben und zerstörte immer wieder die früher abgesetzten Schiehten. Sie wüihlte das vorgefundene Diluvium auf und führte es hinweg oder mischte es unter einander ; nur an einer Stelle, wo mächtige Felsenvorsprünge und ein Theil des fest daran gekitteten Conglomerates, wo starke Travertindecken schützend ihr entgegen traten, brach ihre Kraft. An dieser Stelle sind uns noch die Schichten in unverletzter Reihenfolge erhalten geblieben; sie sind für uns Blätter aus dem Buche der Vorzeit der Höhle, in ihnen lesen wir die Geschichte der Höhle und die der untergegangenen Thiere. Dass diese Thiere in der Slouper Höhle gelebt und gewohnt haben beweisen die wohlerhaltenen, nicht abgerollten oder abgestossenen Knochen vom Embrio angefangen bis zum greisen Bären, die ganzen Ske- lette, die zahlreichen wohlerhaltenen Coprolythen und der in den Schichten der Slouper Höhle gänzliche Mangel der Knochen von Thieren, welche gewöhnlich in Höhlen nicht lebten. Ein Zeitraum vieler Tausende von Jahren musste seit der letzten Katastrophe vorübergegangen sein, denn es wuchs abermals eine Travertindeeke empor, die an einzelnen Orten beinahe 5 Schuh Dicke erreichte; wohl kamen wieder Höhlenbewohner einhergeschlichen, aber es waren nicht mehr der grimmige Höhlenbär und seine Genossen, sondern ein kleinerer Bär, der in Gesellschaft des Fuchses und Dachses ungestört die Höhle bewohnte, bis ihn der Mensch vertrieb, der die Grotte schwärzte und ihre Pracht verstümmelte. Seit dieser Zeit bewohnen nur Fledermäuse diese Räume, die sie zum Winterquartier gewählt und kleine winzige, theils sehende, theils blinde Thiere, die Feuchtigkeit und Dunkelheit lieben. Tafel 1. - ı ST. SOTS: By; REVT „vu „Vin ine Ex: Die Slouper Höhle und ihre Vorzeit. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. Karte der Slouper Höhle. Fig. a und 5 Penisknochen von Ursus spelaeus in natürlicher Grösse. ce Oberes Ende der Penisknochen von Ursus spelaeus. n „ d Mikroskopischer Querdurchschnitt des Penisknochen von Ursus spelaens. „ e Mikroskopischer Längendurchschnitt desselben. n F Penisknochen von Gulo spelaeus in natürlicher Grösse. „ 9 Oberes Ende desselben. „ a Schädel des Gulo spelaeus; Ansicht von der Seite] _ EN j „ 2 Schädel des Gulo spelaeus; Ansicht von unten | "" natur oEn nn > Geheilte Verletzung des Hinterhauptes eines Schädels des Ursus spelaeus in ?/, natürlicher Grösse. Dieselbe Verletzung in natürlicher Grösse. Ansicht von oben. Geheilte Fractur des rechten Unterschenkels und Wadenbeines. Halswirbel mit splitteriger Osteophytenbildung. Fig. a Anchylose zweier Fingerknochen. 5 Osteomalatischer Brustwirbel. e Osteoporose zweier Brustwirbelkörper. a Calcaneus mit Osteophytenbildung; Ansicht von unten. » 5 Calcaneus mit Osteophytenbildung; Ansicht von oben. Anchylose zweier Lendenwirbel in Folge der Verknöcherung der Ligamenta longit. ”» ” n 5} B E [} v N i f ” 4 f L h i % . " wi u N n f 5 ! a AM u Ah al sap! HUF A, i i ! ‚ } ' { ae ya! r a 0 . 2 j t N oa Kuh Wr nl ' Kid bla, fd a TERN an a Ep RG B ' ! 6% h j in N en Hin ’ Mt KUN OR N X [7 u Ir v t | vl ia In T 1 R Re DALEN w \ ‘ T . } H = x } * 3 dr N u MERKT Er. een ” \ 1 T: ji F {} \4 | NR RR yo Sa ra an Sehr N LTR Air Daran EM ul N v Y i RN ek ey Ban aan ale ik Rh ! N Ä ' N f £ N H dr , " } ARTEN NR I WR ı I REN ELTA TE Te 187! h W 1 STR N Sa } ch a bla had uf SITE Te) j ak Ing oraldiet aM Wi; b RE 1) 010 Hari ala ud lade ln TEN A a \ ö | R BL ra Berta ir ana, ) 1 Wirken Aalen NIEREN en a, Baheı RNREN Ä pr Y ur 3 SRUTE IR et i A RT un TEND N Kl hip RR Fr a ' u ana ee a Aa u re re Ä j ä I LIE RER LT eat . 4 \ EA Kap! Wi dr Hu | Lira 1 ua, 2 4 AL A 17 ı 28 SHARE eng Tarl markscheiderisch aulg 7 Wankel. Slouperhöhle und ihre Vorzeit. Tar VE. Aus d Hof-u Staatsdruc) vranekın Prag &sz, Theodor Flıschke h Denkschriften d.k.Akad.d.Wissensch.math.naturw (1.XXVII.Bd.1868. Wankel. Slouperhöhle und ihre Vorzeit. Taf.\l. fa21 h i az ik kHof-u Staatsdruckere Denkschriften d.k.Akad.d.Wissensch. math .naturw. (1. XXVIIT. Bd. 1866. Taf.\M Wankel. Slouperhöhle und ihre Vorzeit. Denkschriften d.k.Akad.d Wissensch.math naturw. C(1.XXVII.Bd.1866. Ban, Wankel. Slouperhöhle umd ihre Vorzeit. TafX. a. i Aus dkk Hof-u Staatsdruckera F Havranekm Prag gez Ausdkk Hof Staa 2 Denkschriften d.k.Akad.d.Wıssensch. math.naturw. (1.XXVM .Bd 1868. Wankel. Slonuperhöhle und ihre Vorzeit. Tae.X. F.Hawänek ın Pra ru, o drucker Denkschriften d.k.Akad.d.Wissensch. math.naturw. (I.XXVI.Bd.1868. D) EN DIR Aue NN Pi r k E ' a 19 Ve CL UER DIE x Pe =” Br n u ea. = PR t WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI 1868. > x 2, ER = 1% Ras NE TS Br 44 093 282 242 een NE ee x ee re vr