HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. J X irWwXtx- '^ ö ^ \q oIp - v_ n DEiMvSCHlUFTEiV HER KAISh:KLI(IIK.\ VKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. ÜtS MATHEMATISCH-NATÜPi WISSENSCHAFTLICHE CLASSE. EINUNDVIERZIGSTER BAND. MIT 46 TAFELN. IN CÜ.M.Mls^i(l.\ BEI KAHL (.LhuLJU i^ öoH.N, B i:r II M V N n r, ER h r K k \ r s r. K M t ti i: \ v K \ n K M i K n i:k w i s > r. n •* i m v kt ^ \. \/^ ^ V n DENKSCHRIFTEN DEH KAISERLICHEN AKADEMIE DEH W ISSENSCHAFTEN. MATHEIVIATISCH-NATURWISSENSCHAFTIJCHE CLASSE. EINUNDVIERZIGSTER BAND. AVIEN. AUS DER KAISEKLl(Ml-KÖNr(]^LIOHEX HOF- UNI) STAATSDRUCKEREI. 18 7 9. i v^ INHALT. Erste Abtheilung. Ab ha 11 dl Uno- eil von ^Nlitg-l ledern der Akademie. Seite Steindachncr : Über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien, Stuttgart und Warschau. (Mit 9 Tafeln.) 1 Fritsch: Jährliche Periode der Insectenfauiia von Österreich-Ungarn. IV. Die Hchmetterlinge (Lepidop- tera). 2. Die Nachtfalter (HeteroceraJ. (Mit graphischen Darstellungen auf 4 Tafeln.) 53 Steindacliner- : Beiträge zur Kenntnis* der Flussfische Südamerika's. (Mit 4 Tafeln.) 151 Zweite Abtheilung. Abli aiidiu iiuen von Nicht-Mitgliedern. Toldt: Bau und Wachsthunisveräuderungen der Gekröse des menschlichen Darnikauales. (Mit 2 litho- graphirten Tafeln.) 1 Puchta: Das Oktaeder und die Gleichung vierten Grades. (Mit 2 Tafeln.) 57 Fuchs: Über die von Dr. E. Tietze aus Persien mitgebrachten Tertiärversteinerungen. (Mit 6 Petre- faetentafeln.) 1"9 MarenzeUer, v.: Südjapanische Anneliden. I. Aniphinomea, Aphrotidea, Lycondea, Phyllodocea, Hesconea, Syllidea , Eunicea , Glycerea, Hernaspidea, Chaetopterea, Cerratulea, Aniphictounea. (Mit 6 Tafeln.) 109 Kcrschy^er : Über zwei neue Notodelphyiden nebst Bemerkungen über einige Organisationsverhältnisse dieser Fandlie. (Mit G Tafeln.) 1Ö5 Szajnocka: Uie Brachiopoden-Fauna der Oolithe von Baiin bei Krakau. (Mit 7 Tafeln.) 197 Erste Abtheilung. AbhaiKlImiö-en von Mit^iedern der Akademie. Mit 17 Tafeln. ÜBER wi m SED FiscH-iim 1 m 1 1. immWi iii zu m. VON D« FRANZ STEINDACHNER, WIRKLICHKM MnOLIEDE PER KAISERLICHEN AKAPEMIE DER WISSENSCHAFTEN. iyWvl 9 '^ObfetiA'. (VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM G. FEBRUAR 1879.) I. Zur Fisch-Fauna von Süd-Australien. 1. Scifiena Mftlleri n. sp. Char. : Körper oblong, comprirairt. Leibeshölie c. 3 mal, Kopflänge etwas mehr als S'/sinal in der Körper- länge, Augendiameter 4*/3nial, Sclinauzenlänge nahezu 4 mal, Stirnbreite etwas mehr als öy^mal in der Kopflänge enthalten. Caudale rhombenförmig. Mundspalte lang, schief gestellt ; hinteres Ende des Ober- kiefers in verticaler Richtung hinter die Augenmitte fallend. Stacheln der Dorsale zart, steif; erster der- selben sehr kurz, zweiter und dritter nahezu gleich lang und die höchsten der Flosse, c. l'/amal in der Kopflänge enthalten. Analstacheln sehr kräftig, gestreift; der zweite von seiner Uberhäuteten und über- schuppten Basis an gemessen nahezu 275 mal länger als das Auge und nicht so weit hiuabreichend als der folgende Gliederstrahl; erster Analstachel sehr kurz. Erster Gliederstrahi der Ventrale in einen zarten Faden ausgezogen. Schuppen auf den Wangen und Deckelstücken ganzrandig und dünn überhäutet, auf der Stirne, am Hiuterhaupte und am Rumpfe fein gezähnt. Seitenlinie bis zum Beginne der f'audale 50—51 Schuppen durchbohrend und auf jeder derselben verzweigt. Schiefe, dunkelgraue Streifen am Rumpfe oberhalb der Seitenlinie. 8V2 D. 11/31. A. 2/8. P. 1/15. V. 1/5. L. 1. 50-51. L. tr. j_, 13 Beschreibung. In der Körperform ist diese Art zunächst mit Sctaena (GorvinaJ miles sp. Lac, C. V. = Pseudosciaena miles Blkr. verwandt; die obere Kopflinie erhebt sich ziemlich rasch unter schwacher Bogeukrümmung bis zum Beginne der Doisale und ist in der Stirugegend sehr wenig eingedrückt. Längs der Basis des stacheligen Dtiiküchi iluii der mathcni.-uatiir\Y. Ci. Xl.,1. Bd. 1 2 Franz Steindachner. Theiles der Rückenflosse steigt die Riickcnlinie, und zwar in gerader Rielitung, nur wenig an, und senkt sich hierauf rascher und gleichfalls ohne Ki'ünimung längs der Basis der Gliedcrstrahlen derselben Flosse. Die Rauchlinie ist zwisclieu den Ventralen und dem Beginne der Anale sehr schwach convex, erhebt sich dann rascher längs der kurzen Basis der letzteren und läuft zuletzt fast horizontal bis zur Caudale hin. Die geringste Höhe am .Schwanzstiele unmittelbar hinter dem Ende der Dorsale ist c. S^/^mal in der grössten Rumpfhöhe enthalten, welche unter die Basis des vorletzten Dorsalstachels fällt und '/g der Körper- länge erreicht. Die Schnauze ist nur schwach gebogen und etwas länger als das Auge, die Stirne querüber nur wenig gebogen. Der Zwischenkiefer überragt den Vorderrand des Unterkiefers unbedeutend und trägt in der Aussenreihe viel längere spitzkonische Zähne, insbesondere im vordersten Theile der Mundspalte, als in den übrigen in- neren Reihen, deren Zähne sehr kurz und zart sind und dicht gedrängt liegen. Im Unterkiefer ist die innerste Zahnreihe am stärksten entwickelt, doch sind diese Zähne kaum so lang und stark wie die kleinsten hintersten Zähne in der Aussenreihe des Zwischenkiefers. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt bei geschlossenem Munde in verticaler Richtung ein wenig hinter die Augenmitte. Der hintere Rand des Vordeckels ist geradlinig, nach hinten und unten geneigt und fein gezähnt. Ar gerundeten Winkel liegen nur wenige, stärkere Zähnchen, sind jedoch äusserlich nicht sichtbar, da sie von der Oberhaut des Vordeckels überragt werden. Der untere Vordeckelrand ist gebogen und viel kürzer als di . hintere, aufsteigende Rand. Der hintere Rand des Deckels endigt nach oben und unten in eme zarte Spitze, und ist zwischen diesen beiden Spitzen lialbmondförmig, tief eingebuchtet ; doch erscheint dieser Einschnitt durch eine Hautfalte aus- gefüllt, welche dicht mit sehr kleinen Schüppchen bedeckt ist. Das hintere, fast häutige Ende des Unterdeekels reicht etwas weiter zurück, als die untere Spitze des hinteren Deckelrandes. Die Schuppen am knöchernen Theile des Deckels sind die grössten des Kopfes, etwas kleiner sind die am Vordeckel gelegenen Schuppen ; vor diesen liegt eine verticale Binde sehr kleiner Schuppen auf den Wan- gen bis zu den Knochen des Augenringes, welche wieder mit grösseren Schuppen bedeckt sind. Der erste Dorsalstachel erreicht nur Y^ der Augenlänge; die beiden folgenden sind nahezu gleich lang uud die höchsten der ganzen Flosse; die übrigen nehmen bis zum vorletzten allmälig, gleichförmig an Höhe ab. Der letzte Dorsalstachel ist zarter, doch länger als der vorletzte, eben so lang wie das Auge, und lehnt sich an den Vorderrand des ersten Gliederstrahles der Dorsale, welchem er näher liegt als dem vorletzten Dorsalstachel. Die Gliederstrahlen der Dorsale nehmen bis zum 23. oder 24. Strahle ein wenig an Hölie zu, und von diesem bis zum letzten rascher ab, so dass der hinterste Theil des oberen Flossenrandes gerundet erscheint. Längs der ganzen langen Basis der Gliederstrahlen zieht sich eine Schuppenscheide hin, welche nur von einer einzigen Schuppenreihe gebildet wird; überdies ist auch noch die Flossenhaut zwischen den Strahlen selbst mit kleinen Schuppen bedeckt, doch reichen diese nicht weit über die Höhe des freien Randes der Schnppenscheide hinaus. Die Caudale ist rhombenförmig ; leider sind die Strahlenspitzen derselben an dem mir zur Beschrei- bung vorliegenden Exemplare abgebrochen, so dass die Länge der Flosse nicht genau angegeben werden kann; wahrscheinlich dürfte die Caudale an Länge dem Kopfe mit Ausschluss der Schnauze gleich- kommen. Die beiden Analstacheln sind sehr kräftig und zart gestrei t; der erste ist sehr kurz, doch c. 2 mal so lang wie der erste dünne Dorsalstachel. Der zweite Analstachel steht an Länge den höchsten Dorsalstacheln nur vvetug nach, und ist sehr breit und schwnch gebogen; doch fällt seine Spitze fast um '/s einer Augen- länge vor das freie Ende des ersten gegliederten Analstrahles, während bei Sc nn'les und Sc. (Tseudosciaena) über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 3 polygladiscus Blkr. die Spitze des zweiten Analstachels eben so weit lünabreicht, wie die des folgenden Gliederstrahles. Der erste gegliederte Analstrahl ist nur unbedeutend kürzer als der höchste zweite. Die Basislänge der ganzen Anale verhält sich zu der des gliederstrahligen Theiles der Dorsale wie 1 : 4. Der längste erste Gliederstrahl der Ventrale ist in einen kurzen Faden ausgezogen und mit diesen nahezu so laug wie der Kopf mit Ausschluss der Schnauze; der Ventralstachel erreicht nicht ganz */. der Kopflänge. Die Pectorale steht der Ventrale an Länge ein wenig nach und ist c. 2Yjnial in der Koptlänge enthalten. Die kleinsten Bumpfschuppen liegen in der Nackengegend. Die Schuppen des oberen Theiles des Rum- pfes nehmen nach unten gegen die Seitenlinie und zugleich auch nach hinten gegen den Schwanzstiel all- mälig an Grösse zu. Über der Seitenlinie vei'laufen die Schiippenreihen schief nach hinten und oben, nur gegen den Schwanzstiel zu bilden sie wie die Mehrzahl der Schuppen unterhalb der Seitenlinie nahezu hori- zontale Reihen. Die Seitenlinie läuft bis gegen die Analgegeud zu fast parallel zur Rückenlinie, hierauf vollkommen hori- zontal bis zur äussersten Spitze der mittleren längsten Caudalstrahleu und durchbohrt bis zum Beginne der Caudale c. 50 — 51 Schuppen und weitere 48 Schuppen auf der Caudale selbst. Die Seitenlinie verzweigt sich ferner auf jeder dieser Rumpfschuppen in zarte Astchen, und ist nicht (iüc. h kleinere Schüppchen verdeckt. in der oberen Rumpf hälfte bemerkt man zahlreiche dunkle Streifen, welche, der Richtung der Schuppen - riihen entsprechend, schief nach hinten und oben ziehen. Zahlreiche dunkle Pünktchen liegen auf der Flossenhaut zwischen den Dorsalstacheln und verschwom- mev Flecken auf dem gliederstrahligen Theile der Dorsale. Die untere Körperhälfte ist silberglänzend, die obere, insbesondere in der Nackengegend, grau mit stahl- blauem Schimmer. In der Körpergestalt, sowie bezüglich der relativen Hohe der einzelnen Dorsalstacheln ist Sciaena Mul- /er« zunächst mit Sciaena miles sp. Lac.^ J'seudosciactia miles Blkr. verwandt, und unterscheidet sich von letzterer vornehmlich durch die geringere Länge des zweiten Analstachels, der nicht bis zur Spitze des folgen- den Gliederstrahles herabreicht; auch sind bei Sciaena Mülleri nicht die vordersten, sondern die im vierten Fünftel der Flossenlänge gelegenen Gliederstrahlen der Dorsale am höchsten; ferner ist der erste Gliederstrahl der Ventrale fadenförmig verlängert wie bei l'seudosciaena polygladiscus Blkr. Das hier beschriebene Exemplar ist mit Ausschluss der Caudale c. 23'° laug und befindet sich im königl. zoologischen Museum zu Stuttgart; es Avurde von Herrn Baron Müller in der Clevelandsbay bei Townsville in Queensland gesammelt. 2. Toxotes chatareus sp. Herrn. Buch., Blkr. Diese Art war bisher nur aus dem indischen Archipel (Borneo nach Bleeker) bis Singapore, sowie aus den Flüssen und Ausständen von Indien und Burma (nach Day) bekannt; das königl. Museum zu Stuttgart erhielt durch Herrn Baron Müller ein IGy^'" langes Exemplar aus der Clevelandsbay in Australien. Dieses Exemplar zeigt 32 Schuppen längs der Seitenlinie, 4'/^ zwischen letzterer und der Basis des ersten Dorsalstachels und 10 zwischen der Seitenlinie und der Basis des ersten Analstachels. Die grösste Rumpfhöhe ist mehr als 2'/3mal, die Koptlänge mehr als 2* .^mal (fast 2%m.) in der Körperlänge (d. i. Totallänge ohne Caudale), der Augeudiameter 4y3mal, die Schnauzenlänge c. 4mal, die Stirnbreite c. SVfinial in der Kopilänge enthalten. Die Länge der Caudale gleicht der des Kopfes mit Aus- schluss des vor dem Auge gelegeneu Theiles. Ein rundlicher, an den Rändern verschwommener Fleck von schwärzlicher Färbung liegt am vorderen oberen Ende des Kicmendeckels und fünf am Rumpfe. Von letzteren ist der dritte am grössten. Dann folgt der Grösse nach der erste und der fünfte. Der vierte Rumptfleck ist am kleinsten und der zweite fast eben so 1* 4 Franz Steindacliner. gross wie der Operkelfleck. Der erste Rumiiffleck zeigt eine riindliche Form, der dritte und fünfte ist fast 4eckig, höher als lang, der dritte nimmt die Höhe von Sy^, der erste von nicht ganz 3 Schuppenreihen ein. Diese Rumiifflccken sind somit auffallend grösser bei dem Exemplare aus Australien als bei dem von Dr. Francis üay in dem Werke über die Fische Indiens abgebildeten Exemplare aus dem Irrawaddi, und zu- gleich viel schärfer ausgeprägt und mehr in die Höhe ausgedehnt als bei jenem, welches Rleeker in dem grossen Werke über die Fische von Niederländisch-Indien zeichnen liess. Die Anale ist bis in die Nähe ihrer Basis schwarz; die Dorsale enthält 5 Stacheln, von denen der ersle kaum länger als das Auge ist. D. 5/12. A. 3/16. P. 13. V. 1/5. 3. Synapttira Mülleri n. sp. Char.: Augen klein, an einander stossend, knopfförmig vorspringend. Vordere Nariue am Rande der Ober- lippe gelegen, und wie die hintere in ein ziemlicli hinges Rohr mündend. Unterlippe auf der Augenseite gefranst. Nackenscluippen nicht vergrössert. Sänimtiiche Körpersciiiippen stark gezähnt. Gruppen liaar- förmiger Tentakeln am Rumpfe (auf der Augenseite) zerstreut liegend. Rechte Körperseite dunkel grau- braun mit einem grossen, stark verschwommenen, rundlichen, schwärzlichen Fleck längs der Mitte der Seiteulinie und mehreren kleineren, scharf abgegrenzten Flecken längs der Basis der Dorsale und Anale ; zahlreiche äusserst kleine und unregelmässig gestaltete Fleckchen auf den Strahlen dieser beiden Flossen und auf der Caudale. 6 — 7 zarte schwärzliche Querstreifen am Rumpfe. Schuppen der Augen- seite Überdies noch schwarzbraun gesprenkelt. D. 66. A. 51. P. 6-6. V. 5-4. L. lat. 80—81 (bis zur Caud.). Beschreibung. Die Körpeiform ist massig gestreckt, oval. Die grösste Leibeshöhe ist etwas mehr als 2 mal in der Körper- oder c. 2% mal in der Totallänge, die Kopflänge c. 5mal in der Körper-, oder 5''*/3mal in der Total- länge enthalten. Der Kopf ist c. P/s mal höher als lang, das Auge rund, mehr als halb so lang wie die Sclmauze, und das obere nur wenig weiter nach vorne gerückt als das untere. Die Schnauzenläuge gleicht Yio der Kopf- länge. Die beiden Narinen sind einander sehr genähert und jede derselben mündet in eine häutige Röhre ; die Röhre der vorderen Narinen ist etwas länger als die der hinteren und liegt zugleich ein wenig tiefer als letztere. Der Mundwinkel der Augenseite fällt nicht weit hinter den Beginn des unteren Auges. Die Schnauze überragt nur unbedeutend hakenförmig das Vorderende des Unterkiefers. Die Dorsale beginnt am Vorderaude der Schnauze in gleicher Höhe mit dem' oberen Auge und ist auf der rechten Körper- seite wie die Caudale uud Anale dicht beschuppt. Beide Pectoralen sind sehr klein, kaum länger als ein Auge. Die Pectorale der Augenseite ist am hin- teren Rande gerundet, während auf der linken Körperseite der oberste Pectoral strahl die übrigen viel kürze- ren und unter sich fast gleich langen Strahlen überragt. Die Ventrale der Augenseite ist etwas stärker entwickelt als die gegenüberliegende; der zweite längste Strahl derselben gleicht au Länge der Schnauze. Beide Ventralen stehen mit der Anale nicht in Verbindung. Die längsten mittleren Strahlen der Dorsale wie der Anale erreichen nahezu nur die Hälfte einer Kopflänge. Die am hinteren Rande oval gerundete, vollständig überschuppte Caudale, die mit der Dorsale und Anale zu einer einzigen zusammenhängenden Flosse vereinigt ist, gleicht an Länge dem Kopfe mit Ausschluss der Schnauze. Die Rumpfschuppen nehmen gegen die Seitenlinie sowie gegen das Schwanzende allmälig an Grösse zu und sind am freien Rande durchschnittlich mit 8 — 10 Zähnen bewaffnet, von denen die mittleren am längsten über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 5 sind, riegen 40 Schuppenreihen liegen zwisclien der Basis der Aualstrahlen und der Seitenlinie und c. 3(1 über letzterer in der grössten Rumpfliöhe in einer verticalen Linie. Totallängc des typischen Excmplares in dem k. Museum zu Stuttgart c. 17',a ""• Fundort: C'levelandsbay bei Towusville in Queensland; durch Herrn Baron Müller. 4. 3Iugil longim^xnus Gthr. (ilf. cunnesius Blkr., Day). Char. : Kopf kurz; Fettlid des Auges massig entwickelt, dünn. Maxillare bei geschlossenem Munde äusserlich nicht siclitbar. Schnauze kürzer als das Auge und im Profile gesehen, stark gebogen. Unterkiet'erhälften nach vorne unter einem rechten Winkel zusanmienstossend. Grösste Kumpfhöhe c. 41^4 mal, Kopflänge etwas mehr als 5 mal in der Totall.nnge enthalten. Pectorale eben so lang wie der Kopf. Zweite Dorsale, Anale und Caudale vollständig beschuppt. Anale bedeutend stärker entwickelt als die zweite Dorsale. Erster Dorsalstachel nur unbedeutend länger als der zweite und c. l^suial in der Kopflänge enthalten. 33_34 Schuppen am Rumpfe bis zum Beginne der Caudale in einer Längsreihe. Die etwas kleinere vordere Hälfte der Anale vor der zweiten Dorsale in verticaler Richtung gelegen. Caudale winkelförmig eingebuchtet (bei erwachsenen Individuen wenigstens). D. 4 I Vs- A. 3/9. L. lat. 33—34 (bis z. Caud.). L. tr. W/^ (bis z. Bauchlinie). Beschreibung. Der Körper ist in der hinteren Rumpfhälfte stark comprimirt. Die grösste Leibeshöhe ist 41/4 mal in der Totallänge, die geringste am Schwanzstiele 21/2 mal in der grössten Rumpfhöhe oder c. 2mal in der Kopflänge enthalten. Der Augendiameter ist etwas mehr als 8^211131, die Breite der querüber massig gewölbten Stirne 2^2 mal, die Schnauzenlänge c. 5 mal in der Kopflänge begriffen, das hintere Endstück des schmalen Präorbitale gestreift und am Rande daselbst undeutlich gezähnt. Die kurze, gebogene Schnauze bildet vorne einen ziemlich scharfen Rand. Die dünne, aber ziemlich breite Oberlippe ist schief nach hinten gestellt und liegt ganz an der Unterseite der Schnauze. Die Mundspalte ist fast 2 mal so breit wie lang. Der freie Raum an der Unterseite des Kopfes zwischen den Unterkieferbälften, welche nach vorne unter einem rechten Winkel zusammenstossen, ist lang, äusserst schmal, und zwar in der Längenmitte am schmälsten und nur zunächst dem vorderen und hinteren Ende ein wenig lanzettförmig ausgebreitet. Der Oberkiefer ist bei geschlossenem Munde äusserlich nicht sichtbar. Die hintere etwas grössere, spaltförmige Narine liegt eben so weit von dem vorderen Augenrandc wie von der vorderen Narine entfernt. Die Spitze der ziemlich langen, stark zugespitzten Pectorale reicht bis zum hinteren Rande der IL Schuppe der Seitenlinie und fallt zugleich in verticaler Richtung ein wenig hinter den Beginn der ersten stacheligen Dorsale; sie ist ferner eben so lang wie der ganze Kopf, hoch über der Höhenmitte des Rumpfes eingelenkt und trägt eine lange, stumpf zugespitzte Schuppe an der Achsel. Der Beginn der stacheligen Dorsale fällt nur ganz unbedeutend näher zum vorderen Kopfende als zur Basis der mittleren Caudalstrahlen. Die drei ersten Dorsalstacheln sind unter sieh von gleicher, nur massiger Stärke; der erste höchste Stachel ist 2mal so lang wie der vierte dünnste Stachel. Die zweite Rückenflosse beginnt über der 22. Schuppe der Seitenlinie oder dem vierten Gliedcrstrahle der Anale gegenüber; sie ist ain oberen Rande concav, höher als lang, und eben so hoch wiedie stachelige Dorsale. Die Anale ist der Länge nach bedeutend stärker entwickelt als die zweite Dorsale, wie diese vollständig mit Schuppen bedeckt, etwas höher als lang und zugleich ein wenig höher als die gegenüberliegende Dorsale. Die Höhe des ersten längsten Gliederstrahles der Anale ist nämlich lYaHial, die des entsprechenden Strahles der zweiten Dorsale c. l'' ^mal in der Kopflänge enthalten. Der freie imtere Rand der Analstrahlen bildet eine halbmondförmige Einbuchtung. Die am hinteren Rande dreieckig eingeschnittene Caudale übertrifft den Kopf ein wenig an Länge. 6 Franz Steimlachner. ..Säinmtliche Runipfschuppen zeigen einen liorizontalen Htricli (Csuial oder Rinne) längs der liöheuniitte; die Fiügelschuppe an der Pectoralachsel ist länger als ein Äugend iameter. Die obere Körperhälfte ist bläulich, die untere silberweiss. Ein ganz kleiner bläulichgrauer Fleck liegt an der Basis des obersten Pectoralstrahles , während an der Hinterseite derselben Flosse zunächst der Basis sämmtlicher Strahlen eine ähnlich gefärbte ziendich breite Binde herabzieht. Fundort: Townsville, Clevelandsbay, Queensland. Länge des beschriebenen Exeraplares im Museum zu Stuttgart (durch Herrn Baron Ferd. Müller) 19"". Mugil longimanus Gthr. (ilf. cunnesius Blkr. Day) war bisher nur aus dem indischen Ocean und dem indi- schen Archipel bekannt. Ich habe für diese Art den von Dr. Günther vorgeschlagenen Namen im Gegen- satze zu Day's Ansicht vorläufig beibeijalten, da es mir zweifelhaft erscheint, ob die von Cantor, Cuvier und Valenciennes, Rüssel beschriebene oder abgebildete Mugil-Art mit Mugü longimanus Gthr. identisch sei oder nicht. Nach Dr. Günther's Beschreibung von M. longimanus ist die Caudale abgestutzt (truncated), die grösste Rumpfhöhe 4^ 3— 5mal in der Totaliänge enthalten, während bei dem Exemplare des Stuttgarter Museums die Caudale dreieckig eingeschnitten und die Leibeshöhe nur c. 4V4mal in der Totallänge enthalten ist, doch lassen sich diese Abweichungen aus der verschiedenen Grösse der beschriebenen Exemplare erklären, die in den übrigen wesentlichen Charakteren mit einander übereinstimmen. Von gleichem Fund""*» besitzt da-; Stuttgarter und Wiener Museum Exemplare von Mugil compressus Gthr. 5. 3Iugil australis n. sp. Char.: Leibeshöhe c. 4%mal in der Totallänge enthalten und der Kopflänge gleich. Auge ohne Fcltlid. Oberkiefer bei geschlossenem Munde hinter und unter den Mundwinkeln sichtbar. T'ni,M-^ieferäste vorne unter einem stumpfen Winkel zusammenstossend. Hinteres Raudstück des Präo; e deutbich gezähnt, Kopf vorne im Profil gesehen zugespitzt; Schnauze länger als das Auge. Stirnbreite Ys der Kopflänge gleich. Erster Dorsalstachel etwas höher als der zweite, fast um eine halbe Kopflänge näher zur Basis der mittleren Caudalstrahlen als zum vorderen Kopfende gelegen und höher als die zweite Dorsale; letztere in verticaler Richtung hinter der Basisniitte der Anale beginnend. Zweite Dorsale, Caudale und Anale beschuppt. Pectorale um mehr als eine Schnauzenlänge kürzer als der Kopf, Caudale am hinteren Rande tief halbmondförmig eingebuchtet. Zehn Gliederstrahlen in der Anale. 39 — 40 Schup- pen zwischen dem hinteren Kopfende und dem Beginne der Caudale und 15 unter der stacheligen Dorsale bis zur Bauchlinie herab. Goldgelb gegen die Bauchseite, grünlichgrau gegen den Rücken zu. D. 4/1/8. A. 3/10. P. 15. L. lat. 39—40. Besehreibung. Der Rumpf ist in der hinteren Körperhälfte stark comprimirt ; die geringste Höhe am Schwanzstiel der Hälfte der grössten Rumpfhöhe gleich. Der Kopf spitzt sich im Profil gesehen nach vorne zu und ist c. lV2inal länger als hoch. Der hintere Augenrand fällt in die Mitte der Kopflänge, der Augendiameter ist 4% mal, die Schnauzen- lange c. %mal in der Kopflänge enthalten. Die Oberlippe ist dünn um! schmal, der am Kinn zwischen den Unterkieferästen gelegene freie Raum ist keilförmig, vorne oval gerundet; die Mundspalte zwischen den Mundwinkeln 2 mal breiter als lang. Der hintere schwach gebogene Rand des Präorbitale ist dicht gezähnt. Stirne und Schnauze sind querüber nur sehr wenig convex. Die Rückenliuie erhebt sich von der Schnauzenspitze allmälig bis zum Beginne der ersten Dorsale, welcher eben so weit vom hinteren Augenrande wie von der Basis der mittleren Caudalstrahlen entfernt liegt. Der erste Dorsalstachel ist eben so hoch wie der höchste Gliederstrahl der Anale, c. l^/smal in der Kopf- länge enthalten und ein wenig höher als der erste Gliederstrahl der zweiten Dorsale; der zweite Dorsalstachel steht dem ersten an Höhe sehr wenig nach. 4, über einige neue und seltene Fisch -Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 7 Die Pectorale ist uur unbedeutend länger als der erste Dorsalstachel, fällt daher mit ihrer Spitze weit vor den Beginn der ersten Dorsale und über die Längenmitte der horizont.il zurückgelegten Ventrale. Die Basislänge der zweiten Dorsale ist 1 1/2 mal in der der Analflosse enthalten, und übertrifft uur wenig die .Schnauzenlänge. Die tief eingebuchtete Caiulale gleicht au Länge der Entfernung der Schnauzenzpitze von der Basis des ersten Pecforalstrahles. Der innere Ventralstrahl steht fast seiner ganzen Länge nach durch eine Hautfalte mit dem der entgegengesetzten Körperseite und mit der Bauchfläche in Verbindung. Eine lange Flügelschuppe längs der Basis der ersten Dorsale, eine kaum halb so lange an der Pectoral- achsel und über der Basis der Ventrale. Länge des beschriebenen Exeniplarcs: 21™. Fundort: Australien, wahrscheinlich Port Jackson. Durch Herrn Salmin. 6. Micropus lliillerl n. sp. Char.: Kopflänge 4mal, Leibeshöhe ein wenig mehr als 2*/5mal, Caudale c 4mal in der Körperlänge, Augen- diameter c. 4^3 mal, .Schnauzenlänge bis zum vorderen Ende des Zwischeukiefers unbedeutend mehr als 3nial, Länge der Pectorale c. l^/imsd, die der Ventrale 3mal in der Kopflänge enthalten. Körper auffal- lend stark comprimirt. Schnauze, Präorbitale, Kiefer, Unter- und Zwischendeckel schuppenlos. Deckel und Vordeckel nur in dem obersten Theile klein beschuppt. Wangen mit zahlreichen Reihen kleiner Schuppen vollständig bedeckt. Schuppen auf der Oberseite des Kopfes hinter der Schnauze noch kleiner. .Stacheliger und gliederstrahliger Theil der Dorsale zusammenhängend, nur durch einen Einschnitt abge- theilt. Caudale sehr tief eingebuchtet, mit langen, schmalen Lappen. Muiidspalte klein, schief gestellt. Kleine Spitzzähne im Zwischen- und Unterkiefer in sehr schmalen Binden. Vomerzähne fehlend. 12 D. 17/36. P. 18. V. 1/5. A. 2/33. L. lat. c. 90 L. tr. c. T. 22 Beschreibung. Diese Art zeigt im ganzen Habitus eine so auffallende Ähnlichkeit mit dem nach einem kleinen und stark beschädigten Exemplare beschriebenen Micropus j^olycentrus Kner, dass icli sie trotz des Mangels von Vomerzähnen in die Gattung Micropus Kner reihen zu müssen glaube. Vielleicht verschwinden die Vomer- zähne im höheren Alter. Der Körperform nach unterscheidet sich Micropus Mülleri hauptsächlich dadurch von Micropus polij- centrus Kner, dass die Bauchlinie zwischen der Eiulenkungsstelle der Ventrale und dem Beginne der Anale nicht nach hinten ansteigt, sondern fast horizontal hinläuft, wodurch die Form des Rumpfes minder schlank erscheint, als bei M. polycentrus. Auch ist die Schnauze ein wenig länger. Der Zwischeukiefer überragt nach vorne den Unterkiefer; der Oberkiefer liegt bei geschlossenem Munde unter dem stark entwickelten Präorbitale verborgen. Das hintere Ende des schief gestellten Oberkiefers fällt vor das Auge, beiläufig unter die hintere (kleinere) Narine in verticaler Richtung. Die "Wangengegend ist nach unten wie nach hinten bis zur äusserst schwach vortretenden Vorleiste des Vordeckels dicht beschuppt; wie weit die Beschuppung auf letzterem reicht, lässt sich an dem zur Beschrei- bung vorliegenden Exemplare nicht ganz genau angeben, da die Epidermis stellenweise fehlt; höchstwahr- scheinlich ist uur das oberste Drittel oder Viertel des aufsteigenden Vordeckelastes überschuppt. Die Stirubreite übertrifft nur unbedeutend die Länge des Auges. Kiemenstrahlen fünf. Sämmtliche Deckelstücke sind unbewaffnet, glatt. Der Randtlieil des Vordeckels trägt venenförmige Canälchen. Die obere Kopflinie steigt fast in gerader Richtung ziemlich rasch an, doch minder rasch als die untere Kopflinie sich senkt. Die Rückenlinie liegt längs dem stacheligen Theile der Dorsale horizontal, und senkt sich nur wenig längs der Basis der Gliederstrahlen derselben Flosse. Die Bauclilinie fällt von der Winkd- gegeud des Zwischendeekels bis in die Nähe der Ventrale rasch nacii unten ab; doch schon von der Einlen- kungssfellc der Ventrale bis zum Beginne der Anale läuft sie fast horizontal hin, und steigt dann viel rascher 8 Franz Ste indachner. längs der langen Basis der Anale zum kurzen Schvvanzstiel an, als die Riickenlinie ihr gegenüber sich senkt. Der Bauchrand ist von der Kehle bis zum Beginne der Anale schneidig. Der Beginn der Dorsale fällt in eine Verticallinie mit dem hinteren seitlichen Kopfende. Die Dorsal- stacheln sind zart und bilden nach oben einen massig gebogenen convexen Rand. Die grösste Stachelhöhe dürfte circa der halben Kopflänge gleichkommen. Der vorletzte Dorsalstachel ist etwas kürzer als der letzte, der sich au den Vorderrand der glicderstrahligen Dorsale lehnt. Die Gliederstrahlen der Rückenflosse erreichen am dritten und vierten Strahle die bedeutendste Höhe, die der des höchsten Dorsalstachels gleicht; die folgenden nehmen bis zum letzten Strahle gleichförmi;;' an Höhe ab, und sind an der Basis mit einer niedrigen Schuppenscheide umgeben. Stärker entwickelt ist die Schuppenscheide der Analflosse, welche mit zwei kurzen Stacheln beginnt, die verhältnissmässig viel kräftiger sind, als die Stacheln der Dorsale. Der zweite Analstachel ist 2mal so lang wie der erste, doch fast nur halb so lang wie das Auge, und von dem folgenden Gliederstrahle durch keinen grösseren Zwischenraum getrennt. Auch in dem glicderstrahligen Theile der Anale sind der dritte und vierte Strahl am höchsten, doch ein wenig kürzer als die entsprechenden Strahlen der Dorsale, und die übrigen nehmen bis zum hinteren Flossenende allmälig und gleichförmig an Höhe ab. Die Spitze der oval gerundeten Pectorale reicht eben so weit zurück, wie die der Ventrale; letztere Flosse ist übrigens nicht ganz halb so lang wie erstere und liegt hart am Bauchrande. Die tief gabelig gespaltene Caudale ist mindestens bis zum hinteren Rande der mittleren kurze -*rahlen dicht beschuppt und die Seitenlinie reicht eben so weit zurück. Die geringste Höhe des kurzen Schwanzstieles ist mehr als 4^3 mal in der grössten Rumpfhöhe enthalten, welche letztere über die Ventrale fällt. Die kleinsten Rumpfschuppen liegen zwischen der Seitenlinie und der Rückenlinie. Sämmtliche Schuppen sind ganzrandig, sehr dünn und der Höhe nach dicht gestreift. Die Seitenlinie läuft längs der unteren Grenze des obersten Viertels der Rumpfhöhe hin und mündet an jeder Schuppe mit einem einfachen Canälchen, das nach hinten aufgebogen ist. Eine nicht scharf abgegrenzte schwärzliche Binde zieht vom hinteren Augenrande bis zum Beginne der Seitenlinie am oberen Ende der Kiemenspalte. Das typische Exemplar, 19'" lang, behndet sich im k. zoologischen Museum zu Stuttgart, und wurde von Herrn Baron Müller in der Hobsonsbay (Victoria) gesammelt. PAREQUULA nov. gen. Char. : Körper oblong, massig comprimirt, mit grossen gezähnten Schuppen bedeckt. Mund vorstreckbar; Kieferzähne schlank , spitz. Keine Zähne am Gaumen. Rand des Vordeckels gezähnt. Deckel ohne Sta- cheln. Dorsale zLisammenhängend, ohne Einbuchtung am oberen Rande, mit ziemlich kräl'tigen Stacheln. Anale mit drei Stacheln, Kiemenstrahlen fünf, Pseudobranchien vorhanden. 7. Pareq%mla hicomis n. sp. Char.: Scbnauzentheil des Kopfes nach vorne zugespitzt, oben und unten concav. Auge gross. Zwischen- kiefer jederseits nach vorne in einen Stachel endigend. Zahnbinde in beiden Kiefern schmal. Wangen und Deckelstücke, sowie das Hinterhaupt mit ctenoiden Schuppen bedeckt; Schnauze, Kiefer, Stirne und Augenring schuppenlos. Hinterhaupt und Nacken stark ansteigend und bogenförmig gekrümmt. Dor- sale mit neun. Anale mit drei Stacheln. Pectorale sichelförmig gebogen, Ventrale in verticaler Richtung ein wenig hinter der Pectorale eingelenkt. Eine niedrige Schuppenscheide längs der ganzen Basis der Dorsale, eine etwas höhere an der Anale. Caudale am hinteren Rande eingebuchtet, concav. Rumpf- schuppen von der Bauch- und RUckenlinie gegen die Mitte der Körperseiteu rasch an Höbe zunehmend, am freien Rande, sowie zunächst demselben an der Ausseuseite fein und dicht gezähnt. Verschwonnnene, grauviolette Querstreifen am Rumpfe. Leibeshöhe 2 — 2yjmal, Kopflänge c. o^/^mA\ in der Körperlänge, über einige neue nnd seltene Fisch- Arten aus (Jen k. k. zool. Museen zu Wien etc. 9 Augendiameter 3mal in der Kopflänge enthalten. Scliuauzenlänge gleich der .Stirnbreite und etwas kür- zer als der Augendurchmesser. Dorsalstacheln gegen den letzten allmälig an Höhe zunehmend, erster Dorsalstachel P/a — 2 mal in der Höhe des letzten enthalten, dieser etwas länger als das Auge und c. 2'/jraal in der Kopflänge enthalten. Pectorale fast eben so lang wie der Kopf nnd c. P/. — l'/ainal länger als die Ventrale. D. 9/17. V. 1/5. A. 3, 18. P. IG (3/13). L. lat. c. 36—37 (-+-2—3 auf d. Caud.). Beschreibung. Von dieser interessanten Art liegen mir zwei theilweise stark besrhädigte Exemplare ans der Hobsons- bay (durch Herrn Baron Müller) und aus deni Mnrray-River in Australien vor. Das Exemplar von dem erst- genannten Fundorte (im Stuttgarter Museum) ist auffallend höher als das zweite, und zeigt in der allgemeinen Körperfoim eine grosse Ähnlichkeit mit Capros aper, während letzteres nur in der Kopfgestalt mit Capros übereinstimmt. Die obere Profillinie des nach vorne zugespitzten Kopfes ist concav und erhebt sich hinter der Stirue rasch zur Rückenlinie, die ihren Höhepunkt an dei- Basis des dritten oder vierten Dorsalstachels erreicht, und erst längs der Basis der Gliederstrahlen der Dorsale sich rascher senkt. Die Bauchlinie ist bei dem Exemplare aus der Hobsonsbai sehr stark gebogen; viel schwächer dagegen, doch immer noch stärker als die Rückenlinie, bei dem zweiten Exemplare aus dem Murray-River; der tiefste Punkt der Bauchlinie fällt nur wenig vor den Beginn der Anale. Die Mundspalte ist etwas schief gestellt, von keiner bedeutenden Länge. Zwischen- und Unterkiefer reichen gleich weit nach vorne und sind mit sehr zarten, spitzen Zähnchen besetzt, die dicht aneinander gedrängt liegen, doch nur eine schmale Binde bilden. Der Oberkiefer endigt nach vorne in einen horizontal liegenden Stachel, der mit dem der entgegen- gesetzten Kopfseite nach vorne ein wenig convergirt, und liegt bei geschlossenem Munde, mit Ausnahme seines hinteren Endstückes, unter dem Präorbitale verborgen; das hintere Ende desselben fällt in vertiealer Richtung unter den vorderen Rand des grossen, kreisrunden Auges. Das stark entwickelte Präorbitale ist am unteren Rande über dem frei liegenden Endstücke des Ober- kiefers massig eingebuchtet ; die folgenden Augenrandknochen sind sehr schmal und wie der erste schuppenlos. Stirne und Schnauze sind an der Oberseite querüber flach und wie die Unterseite des langen Unter- kiefers und das schmale, gleichfalls schuppenlose Randstück des Vordeckels dicht mit punktförmigen Poren besetzt. Der aufsteigende Rand des Vordeckels ist schief gestellt, geradlinig, der untere schwach gebogen; beide Ränder sind gezähnt und treffen nahezu unter einem rechten Winkel zusammen, dessen Spitze abge- rundet ist. Die Wangen, Deckelstücke und der über letzteren gelegene Theil des Hinterhauptes sind beschuppt. Die Wangenschuppen liegen unter dem Auge in drei Reihen, und sind nicht nur am Rande, sondern auch an der ganzen Aussenseite fein gezähnt. Die Dorsale beginnt in vertiealer Richtung noch ein wenig vor dem hinteren seitlichen Ende des Kopfes und enthält neun ziemlich kräftige, comprimirte Stacheln, die gegen den letzten allmälig (im Ganzen nur wenig) an Höhe zunehmen, doch etwas rascher vom ersten bis zum dritten, als von diesem bis zum letzten. Der gliederstrahlige Theil der Dorsale ist von dem stacheligen durch keinen Einschnitt getrennt, und der erste Gliederstrahl etwas höher als der vorangehende Stachel ; der 10. Strahl ist der höchste, erreicht jedoch nur wenig mehr als l'/g Augenlängen, die übrigen nehmen sodann bis zum letzten gleichförmig an Höhe ab, so dass der hinterste Theil des oberen Flossenrandes schwach gerundet erseheint. Sämmtliche Stacheln und Gliederstrahleu der Rückenflosse sind schuppenlos, doch legt sich über die Basis derselben die oberste Schuppenreihe des Rückens nach Art einer Sciieide. DPiiksclirit'leu der mathern. -naturw. C!. XI. I. Hd. 2 10 Franz Steindachncr. Die Pectorale ist sichelförmig gebogen, ziemlich lang (fast solang wie der Kopf); die drei obersten Strahlen sind nicht gespalten, doch gegliedert, und der dritte längste Flossenstrahl fällt mit seiner Spitze in verticaler Richtung über die Basis des ersten Gliederstrahles der Anale, während die Spitze der Ventralen nicht ganz den Beginn der Anale erreicht. Der Veutralstachel ist eben so lang wie der letzte Dorsalstachel, und seine Basis ist ein wenig hinter der des untersten Pectoralstachels gelegen. Bereits vor der Einlenkungsstelle der Ventralen bildet der Bauchrand seitlich eine ziemlich scharfe Kante, die bis zur Anale reicht und sich daselbst allniälig verliert ; über der ganzen Ventrale ist die Bauchfläche rinnenförmig ausgehöhlt. Die Anale beginnt genau in der Mitte der Körperlänge. Die Analstrahlen sind etwas kräftiger als die der Dorsale, und nehmen stufenförmig bis zum dritten letzten an Höhe zu; der dritte Analstachel ist eben so lang wie das Äuge und c. P/^mal höher als der erste. Die Gliederstrahlen der Anale sind kürzer als die entsprechenden der Dorsale, und nehmen noch weniger als letztere bis zum dritt- oder viertletzteu an Höhe zu ; der untere freie Rand der Anale ist schwach gebogen, convex. Die Schuppenscheide längs der Basis der Anale übertrifft an Höhe ein wenig die der Dorsale, sie wird von mehreren Schnppenreihen gebildet, und es lassen sich unter dieselbe sämmtlichc Analstrahlen mit Aus- nahme der letzten zurückziehen. Die Länge der Caudale steht der Kopflänge c. um '/j Augendiameter nach ; die Caudallappen sind gleich lang, zugespitzt. Nur der basale Theil der Flosse ist beschuppt. Die Beschuppungsweise dieser Art ist ganz eigenthUmlich. Die Riimpfschiippen sind ziemlich gross ; sie nehmen gegen die Mitte der Körperhöhe rasch an Höhe, nicht aber in gleichem Verhältnisse an Länge zu, und werden häufig von durchschnittlich halb so hohen, mehr rundlichen Schuppen überdeckt, so dass stellenweise zwei Schuppeulagen zu unterscheiden sind. Sämmtlichc Rumpfschuppen sind dünn, festsitzend und decken sich gegenseitig sehr bedeutend; vom Centrum derselben laufen zahlreiche Radien zum vorderen quer abgestutzten Rande; überdies ziehen noch zahllose, äusserst feine concentrische Streifen über die ganze Scliuppentläche. Der freie Schuppeurand trägt feine Zähncheu, ebenso die Oberseite derselben zunächst dem hinteren Rande. Die Seitenlinie läuft nicht vollständig parallel zur Rückenlinie, indem sie sich derselben gegen den Schwanzstiel zu allniälig mehr nähert, und liegt noch im oberen Viertel der Rumpfhöhe. 4 — 5 Schuppen liegen über dem Beginn der Seitenlinie in einer Verticalreihe bis zur Dorsale. Meines Erachtens dürfte die Gattung Parequula im System zwischen Capros und Equula einzu- reihen sein. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir das höchst interessante Factum mitzutheilen, dass Äntiffom'a Capros Lowe (= CapropJwnus aurora Müll., Trosch.), bisher nur aus dem atlantischen Ocean bei Madeira und Barbados bekannt, auch an den Küsten Japans, und zwar nicht sehr selten vorkommt. Das Wiener Museum erhielt nämlich drei vortrefflich erhaltene Exemplare dieser Art durch Herrn Erb er aus Yokohama, welche bis ins kleinste Detail mit Job. Müller's und Troscliel's ausgezeichneter Beschreibung und Abbil- dung von Caprophonus aurora in den „Horae ichthyologicae" übereinstimmen und von Herrn Dr. Rohrez gesammelt wurden. Die Gattung Hypsinotus Schlag, ist so auffallend nahe mit Antigovia verwandt, dass sie im System unmittelbar auf einander zu folgen haben ; ja ich halte es sogar für mehr als sehr wahrscheinlich, dass beide Gattungen in eine einzige zu vereinigen sind. Jedenfalls stellt Dr. Günther ganz irriger Weise Antigonia und Hypsinotus in zwei verschiedene Familien, nämlich Hypsinotus zu den Chaetodonteu oder Squammi- pinnes, Antigonia aber zu den Carangiden zunächst Capros (s. Gthr. Cat. Brit. Mus. Fish. Vol. H, p. 63 u. 497). Hypsinotus rubescens Seh leg. konnte nur nach einer Zeichnung und einigen Notizen BUrger's von über einige neue und seltene Fisch- Aiien aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 11 Dr. Schlegel in dem bekannten und berühniteu Werke , Fauna japonica" beschrieben werden, da das Ori- ginalexemplar zu Grunde ging, und es ist daher jeder Nachweis, ob diese publicirte Abbildung in den Um- rissen, sowie in Einzeluheiten genau sei oder nicht, ganz unmöglich, zumal kein zweites Exemplar, welches zu dieser Art nach Schlegel's Beschreibung bezogen werden könnte, bisher aufgefunden wurde. Wäre in Blirger's Abbildung der fraglichen Art dns Auge nicht so auffallend klein dargestellt, so hielte ich es für möglich, dass Hypsinotus nibescens mit Antigonia Capros identisch sein könnte, da die Körperhöhe letzterer Art variabel, und bald ein wenig bedeutender (so bei einem der 3 Exemplare des Wiener Museums), bald etwas geringer als die Körperlänge (d. i. Totallänge mit Ausschluss der Caudale) ist. Im ersteren Falle steigt die Nackeulinie steiler zur Dorsale an, und die Körperhöhe erreicht fast % der Totallänge, während bei anderen gleich grossen Individuen der VorderrUcken sich minder rasch erhebt und die grösste Rumpf- höhe zwischen dem Beginne der Dorsale und der Ventrale nur ^ 4 der Totallänge beträgt. Die Caudale ist am hinteren Eande bald schwach convex, bald sehr seicht eingebuchtet, wie sie Job. Müller und Troschel darstellt. 8. Equtila noi'oe HoUandtae n. sp. Char. : Körper gestreckt oval; grösste Rumpf höhe unter dem Beginne der Dorsale etwas mehr als .3 mal, Kopflänge kaum 485 mal in der Totallänge, Augenlänge und Schnauze c. 3 mal, Stirnbreite unbedeu- tend weniger als 3 mal in der Kopflänge enthalten. Ein kleiner stachelartiger Vorsprung am Übergange des vorderen Augenrandes in der ol)eren. Schnauze konisch, etwas comprimirt. Unterkiefer am unteren Rande gerade. Unterer Rand des Vordeckels äusserst zart gezähnt. Vordeckelwinkel unbedeutend grösser als ein rechter. Zweiter Dorsal- und Analstachel stark verlängert, comprimirt und biegsam, ersterer eben so lang wie der Kopf, letzterer mehr als V/smsd in der Kopflänge enthalten; dritter Dorsalstachel ein wenig länger als der zweite Analsfachel. Caudale gabelig, unbedeutend länger als der Kopf. Dorsale ohne schwarzen Fleck im stacheligen Theile. Wellenförmig gebogene schmale dunkle Streifen in der oberen Rumpfhälfte, welche auf und unterhalb der Seitenlinie sich fleckenartig aus- breiten. Seitenabfall der Schnauze schwarzbraun. Obere Körperhälfte wässerig hell-röthlichviolett (bei Weingeistexemplaren), untere silberweiss. D. 8/16. A. 3/14. L. 1. c. 60 (bis z. Caud.). Beschreibung. Diese Art, welche mir nur in einem kleineu, nicht ganz vollständig erhaltenen Exemplare vorliegt, ist sehr nahe verwandt mit Eguula leuciscus Gthr. aus Amboina, und unterscheidet sich von derselben haupt- sächlich durch den relativ längeren Kopf und durch das Vorkommen eines Stachels über dem Auge, ferner auch durch die geringere Länge des zweiten Dorsalstachels, der bei Eqmda leuciscus nach Günther höher als der Körper, bei Equula novae Hollandiae eben so laug wie der Kopf ist; doch lege ich auf diesen letz- teren Unterschied nur einen untergeordneten Werth, da die Länge dieses Stachels nach Alter und Geschlecht wie bei anderen langstrahligen Equula- Arten sehr variiren dürfte. Die Rückenlinie ist in der Nackengcgeud stärker ansteigend, als der gegenüber liegende vordere Theil der Bauchlinie sich senkt; die obere Kopflinie erhebt sich ohne Krümmung bis zum Beginne des langen schwach gebogenen Hinterhauptfortsatzes. Die Stiele des Zwischenkiefers reichen bei geschlossenem Munde fast genau bis zum Beginne des Hinter- hauptfortsatzes, an welchem auch die flache seichte Stirngrube ein wenig verschmälert und gerundet endigt; letztere ist nahezu 1^/2 mal länger als breit. Der erste Dorsalstachel ist äusserst kurz, der zweite sehr lang und gebogen; seine horizontal zurück- gelegte Spitze erreicht die Längenmitte der Dorsalbasis, der dritte viel dünnere Dorsalstachel ist um etwas mehr als eine halbe Schnauzenlänge kürzer als der Kopf. 2* 12 Franz Steindachner. Die Pectorale erreicht mindestens -/s, die Ventrale c. % einer Koptlänge. Die Caudale, deren oberer längerer Lappen an der Spitze etwas beschädigt ist, übertrifft an Länge ein wenig den Kopl'. Die Rumpfschnppen sind sehr klein, nur die von der Seitenlinie durchbohrten Schuppen, c. 60 bis zum Beginne der Caudale, verhältnissmässig ziemlich gross und leicht abl'allend. Die Seitenlinie krümmt sich bis zum Beginne des kurzen niedrigen Schwanzstieles nur äusserst schwach und verläuft auf letzterem in horizontaler Richtung. Das im Stuttgarter Museum befindliche Exemplar aus der Sammlung des Herrn Baron Ferd. Müller ist nahezu 9"" lang. Fundort: Townsville, Clevelandsbay, Queensland. Von derselben Localität lag mir ein etwas grösseres Exemplar einer zweiten Equula-Art zur Bestimmung vor, welches ich von Equula splendens C. V. nicht zu unterscheiden vermag. 9. Fliysiculus palmatus Klunz. Die Zahl der Flossenstrahlen ist bei dieser Art variabel; bei einem Exemplare von 19'" Länge aus der Hobsonbay enthält die erste Dorsale 10, die zweite 51 oder 52 Sti-ahlen (nach Klunzinger, D. 9/56?). Die Kopflänge ist bei diesem Exemplare genau 4 mal in der Körperlänge oder etwas mehr als 41/3 mal in der Totallänge, die grösste Rumpfhöhe c. 4%mal in der Körperlänge, der Augendiameter c. 41/5 mal, die Schnauzenläiige c. SVamal, die Stirubreite 3 mal, die grösste Höhe der ersten Dorsale am sechsten Strahle fast 2-/5 mal, die Länge des zweiten Ventralstrahles etwas weniger als 2 mal, die der Caudale fast 2-/3 mal in der Kopflänge enthalten. Der Unterkiefer wird im vorderen Theile ein wenig von dem Zwischenkiefer über- ragt. Der hintere Rand des Oberkiefers fällt in verticaler Richtung unter den hinteren Augenrand. Die vor- dere Hälfte der Oberseite des Kopfes ist querüber fast flach, die hintere schwach gewölbt. Der zarte Bart- faden am Kinne ist etwas kürzer ais das Auge. Der zweite Ventralstrahl verlängert sich fadenförmig und ist c. um % — % eines Augendiameters länger als der erste äussere, und übertrifft den dritten bereits um mehr als einen Augendurchmesser an Länge; der fünfte innerste Ventralstrahl ist c. halb so lang wie das Auge. Ein bläulichschwarzer Fleck liegt auf der Basis der Pectoral strahlen. Die Seitenlinie ist in der vorderen etwas kleineren Längenhälfte des Rumpfes bogenförmig gekrümmt und läuft erst in der hinteren Rumpfhälfte über die Mitte der Körperhöhe in horizon- taler Richtung fort. 10. Clupea neopilchardus n. sp. Char. : Körpergestalt sehr gestreckt; Kopflänge 32/3 mal, Leibeshöhe 5 mal in der Körperlänge, Augen- diameter c. 31/2 mal, Schnauzenlänge 3 mal, Stirnbreite mehr als 6 mal in der Kopflänge enthalten. Mundspalte zahnlos, Unterkiefer kaum vorspringend. Hinteres Oberkieferende ein wenig hinter den vor- deren Augenrand fallend. Wangen und Deckelstücke mit zahlreichen venenförmigen Streifen; Deckel überdies noch mit 6 groben Streifen, die von vorne und oben fächerförmig zum unteren Rande laufen, wie bei der europäischen Chipea pilchardus. Beginn der Dorsale bedeutend näher zum vorderen Kopf- ende als zur Basis der Caudale gelegen. Ventrale unter der Längenmitte der Rückenflossenbasis ein- gelenkt, ein wenig hinter der Mitte der Körperlänge. Pectorale nahezu 2 mal so lang wie die Ventrale und ein wenig länger als der Abstand des hinteren Augenrandes von dem vorderen Kopfende. 15 — 16 Säge- schuppen zwischen der Basis der Ventralen und der Analgrube. Rechenzähne sehr lang, zart und dicht gedrängt. Eine Reihe dunkler (dunkelblauer?) rundlicher Flecken auf der bellbraunen Längsbinde, welche über der Höhenmitte des Rumpfes zur Caudale läuft. Über dieser Binde jede Rumpfschuppe mit einem kleinen dunkeln Fleckchen an der Basis. Zwei grosse, nach hinten convergirende Schuppen auf den mittleren Caudalstrahlen. D. 18. P. 15. V. 8. A. 19. L. lat. c. 48. Tiber einüje neue und seltene Fisch-Arten aus den k. k. zool. Museeti zu Wien etc. 1 3 Beschreibung. In der Gestalt des Körpers und in der Zeichnung des Kampfes zeigt diese Art, welche mir in einem ein- zigen, fast vollständig entschuppten Exemplare von nicht ganz 17"° Länge vorliegt, eine grosse Ähnlichkeit mitCV?) „ hypselojiterus Blkr. - — „ c) „ glohiceps C. V. (= Ps. spüonotus YixiQx). — Kingsmill- und Gesellschafts-Inseln. d) „ oviceps C. V. — Gesellschafts-Inseln. e) „ aeruginosus Blkr. — Gesellschafts- und Kingsmill-Inseln. f) „ rubroviolaceus Blkr. — Kingsmill- und Gesellschafts-Inseln. ^) „ sumhawensis Blkr. — Gesellschafts-Inseln. K) „ nuchipunctatus C. V. — Kingsmül- und Gesellschafts-Inseln. t) „ octodon Blkr. — Gesellschafts-Inseln. 1e) „ xanthopleura Blkr. — Gesellschafts-Inseln, Neu-Irland. 0 B sordidusYV. {=^ Troschelii Blkr. sec. Klunz.). — Gesellschafts-Inseln. m) „ celebicus Blkr. — Gesellschafts-Inseln. 20 Franz Steindachner. NB. Von Cirrhites hemistictus und C. po/i/stictiis Gthr. (Fische der Südsee, Bd. I, p. 69, 70, Taf. 50, Fig. A, B) besitzt das Wiener Museum vortrefflich erhaltene Exemplare von den Sandwichs-Inseln (aus der Sammlung des Herrn Fischer, an- gekauft im Jahre 1874 durch den Verfasser). Nach Garrett (Gthr.) kommen beide Arten auch bei den Kingsmill- und Gesellschafts-Inseln (selten) vor. Mu//oides ßavoliiieatus sp. Lac. erhielten wir kürzlich in drei Exemplaren von den Sand- wichs-Inseln. IV. über einige neue und seltene Fisch-Arten aus dem La Plata. 1. Parodon af/inis n. sp. Char.: Körpergestalt gestreckt; Leibeshöhe nur wenig die Kopflänge übertreffend, letztere c. 41/3 — 42/5mal in der Körper- oder c. 51/3 — öYamal in der Totallänge, Augendiameter 4 mal, Schnauzenlänge genau oder unbedeutend mehr als 3 mal in der Kopflänge enthalten. Knochen des Augenringes die Wangen vollständig überdeckend. Ventrale unter der Mitte der Dorsale eingelenkt. Dorsale beträchtlich vor der Mitte der Körperlänge beginnend, viel höher als lang. 40 Schuppen längs der Seitenlinie am Rumpfe und 4 — 5 auf der Caudale. Eine silbergraue Binde längs dem oberen Rande der Seitenlinie; über letz- tere selbst zieht sich ein von braunen Pünktchen gebildeter Längsstreif hin ; mehrere äusserst schwach angedeutete, ziemlich breite Querbinden von grauer Färbung vom Rücken bis zur Seitenlinie herab- laufend. D. 12. A. 8. V. 8. P. 12. L. lat. 44-45. L. tr. "1~. Beschreibung. Die Körpergestalt dieser mir in zwei Exemplaren vorliegenden Art ist merklich gestreckter und die Schuppenzahl längs der Seitenlinie bedeutend grösser als bei Parodon suborbüah's Y alenc; in der Form der Schnauze und der Lage der Mundspalte, sowie in der Bezahnungsweise der Kiefer und der Grösse der Augen- randknochen stimmen beide Arten im Wesentlichen überein. Verglichen mit den beiden typischen Exemplaren von Parodon nasus Kner, welche Dr. Günther, wie ich glaube, mit Recht zu Parodon suhorbüalis Valenc. bezieht, ist der Kopf bei Parodon affinis m. schlanker; die grösste Kopfhöhe ist nämlich bei erstgenannter Art c. 1 7.3 mal, bei letzterer mehr als P/s — nahezu 2 mal, die Schnauzenlänge bei Parodon nasus etwas weniger als 3 mal, bei Parodon affinis genau oder unbedeutend mehr als 3 mal in der Kopflänge enthalten. Die Nase springt bei Parodon affinis stark über die quergestellte Mundspalte vor und fällt schief gegen den Vorderrand des Zwischenkiefers herab. Der Zwischenkiefer trägt im Ganzen acht, jede Oberkieferhälfte zwei langgestielte Zähne; erstere sind nach hinten und unten geneigt und wie letztere am ausgebreiteten freien Rande mit zahlreichen zarten Ein- kerbungen versehen. Nur zwei Zähne liegen am kurzen aufsteigenden Aste des Unterkiefers. Das kreisrunde Auge fällt mit seinem Centrum ein wenig vor die Mitte der Kopflänge (um 1/2 Augendia- meter). Die ganze Oberseite des Kopfes ist querüber unbedeutend gebogen; die Stirnbreite zwischen der Mitte der oberen Augenränder gleicht der Schnauzenlänge, übertrifft somit den Augendiameter ziemlich beträchtlich. Der dreieckige Kiemendeckel ist nur wenig höher als laug; sein unterer Rand stark nach vorne und unten geneigt und geradlinig. Der Zwischendeckel fällt fast vollständig auf die Unterseite des Kopfes und bildet nach hinten einen rechten Winkel. Die Knochen des Augenringes decken die Wangen vollständig bis zu den freien Räudern des Vordeckels, dessen hinterer Winkel stark gerundet ist; nur zunächst dem Vordeckel- winkel bleibt ein sehr schmaler Streif frei. Die stark entwickelte Pectorale steht an Länge dem Kopfe circa um 1/2 Augendiameter nach und enthält nur 12 Strahlen (bei P. nasus Kner Ib), ihre horizontal zurückgelegte Spitze fällt um 4 — 5 Schuppenlängen über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 21 vor die Einlenkimgsstelle der Ventrale. Letztere Flosse ist eben so lang wie der Kopf mit Ausschluss der Schnauze, und beginnt in verticaler Richtung unter dem dritt- oder viertletzten Strahle der Dorsale. Sie liegt eben .so weit vom vorderen Augenrande wie von der Basis der mittleren Caudalstrahlen entfernt und reicht mit der Spitze des längsten Strahles nicht bis zur Analgrube zurück. Die Dorsale ist c. lYamal höher als lang, der dritte höchste Flossenstrahl um etwas mehr als Ya Augen- länge kürzer als der Kopf. Der Beginn der Dorsale liegt fast genau in der Mitte zwischen der Schnauzen- spitze und der kleinen Fettflosse. Die Anale ist von geringer Ausdehnung, 2mal höher als lang, ihre grösste Höhe c. l^sinäl in der Kopf- länge enthalten. Die äusserst schmale Fettflosse liegt den letzten Analstrahlen gegenüber. Die Caudale ist am hinteren Rande tief dreieckig eingeschnitten, die Caudallappen endigen massig stark zugespitzt und der untere (etwas längere) Lappen übertrifft an Länge den Kopf um c. Y2 — ^h Augendia- meter. Die geringste Höhe des comprimirten Schwanzstieles erreicht nicht ganz die Hälfte der grössten Rumpf- höhe unter dem Beginne der Dorsale. Die Rumpfschuppen sind ziemlich derb, festsitzend, ganzrandig und zeigen am freien Felde 2 — ^6 Radien. Unter der Loupe bemerkt man überdies noch zahlreiche, etwas gebogene Streifen, welche nach hinten gegen die Höhenmitte der Schuppen convergiren. Die Schuppen der Seitenlinie sind insbesondere zunächst dem hinteren Rande dunkelbraun punktirt, wodurch eine Art von dunkler Längsbinde gebildet wird, die sich auf die Caudale bis zum hinteren Rande der mittleren Strahlen fortsetzt. Länge der beschriebenen Exemplare aus dem La Plata-Strome (innerhalb derProvinzBuenos-Ayres): 10'°. Die zuerst von Prof. Reinhardt und später auch von Dr. Lütken unter dem Namen Parodon Hilarii beschriebene und vortrefflich abgebildete Art dürfte kaum von Parodon suborbitah's C. V. (? = Parod. nasus Kner) specifisch verschieden sein. Beide Arten stimmen in der Zahl der Schuppenreihen längs der Seiten- linie, in der Form des Kopfes, Zahl der Flossenstrahlen und in der Färbung genau überein. Bezüglich der Koptlänge weichen zwar die Angaben der Autoreu nicht unbedeutend von einander ab, weniger bezüglich der Rumpf höhe. Bei Par. suborbital /'s Val. ist die Kopflänge nach Valenciennes' Beschreibung 7 mal, bei den beiden typischen Exemplaren von P. nasus Kner nach meinen Messungen fast .574 mal, bei Par. Hilarii Reinh., Ltk. c. 6mal in der Totallänge, die Leibeshöhe bei der erstgenannten Art 4mal, bei der zweiten nahezu 4mal, beider dritten bedeutend mehr als 4 mal in der Körperlänge enthalten. Hieraus ergibt sieb, dass Parodon Hilarii Reinh. (1866) bestimmt mit Parodon nasus Kner (1858) zusammenfällt; die Unter- schiede in der Kopflänge zwischen letztgenannter Art und P. suboi-bitalisY al. aber dürften sich höchstwahr- scheinlich ans Messungen von Exemplaren verschiedener Grösse einer und derselben Art erklären lassen (falls überhaupt Valenciennes' Abbildung und Beschreibung von Par. suborbitah's vollkommen genau ist), denn das im Pariser Museum befindliche Exemplar von P. suborbitalis Val. ist fast 1 1/4 mal grösser als die in den Museen zu Wien und Kopenhagen aufbewahrten Typen von Par. nasus und Par. Hilarii. 2. Anacyrtus (Cytiopotamus) argenteus Val. Char.: Obere Kopflinie concav; Hinterhauptsforfsatz sehr rasch sich erhebend und gebogen. Kopflänge etwas mehr als 3^/3 mal, grösste Rumpfhöhe Si/gmal in der Körperlänge enthalten. Längs der Seiten- linie bis zur Basis der mittleren Caudalstrahlen 105 Schuppen, und c. 22 zwischen der Basis des ersten Dorsalstrahles und der Seitenlinie in einer verticalen Reihe. Augenring viel schwächer entwickelt als bei Anac. {Cynop.) Magdalenae St ein d. — Anale mit 53 — 54 Strahlen. Humeralflcck zuweilen kaum angedeutet. Eine silbergraue Binde über und längs der Seitenlinie zwischen dem Kopfe und der Cau- dale, vorne breit, hinter der Gegend der Rückenflosse rasch sich verschmäleind. Ein verschwommener -2 Franz Stcindachner. schwärzlicher Längsfleck am Ende des Schwanzstieles, theilweise auf die Caudale übergreifend. Ein schwarzer Fleck vor den ersten Dorsalstrahlen am Rücken. D. 12. A. 53—54. L. lat. 105 (bis z. Beginne d. Caud.). Beschreibung. Diese Art nähert sich bezüglich der Form des Körpers mehr dem Änacyrtus {Cynop.) Magdalenae Steind. (s. Steind. Zur Fisch-Fauna des Magd.-Stromes, Denkschr. d. Wiener Akad., Bd. 39, p. 62 und 77 [Berichtigung], Taf. XII, Fig. 2), als dem Anac. humeralis Val. Die Form des Kopfes ist in d'Orbigny's „Voyage dans l'Amerique meridionale" Poissons, PI. 9, Fig. 1 getreu wiedergegeben, der Rumpf dagegen ist wahrscheinlich viel zu gedrungen dargestellt. Bis in die Nähe des mittleren Hinterhauptsknochen ist die obere Profillinie des Kopfes gerade nnd erhebt sicli zugleich nur wenig nach hinten, das Occipitale medium dagegen steigt rasch an und bildet mit seinem langen Fortsatze eine ^'-förmige Krümmung. Die Nackenliuie erhebt sich nicht sehr bedeutend gegen die Dor- sale zu und ist ungekrUmmt. Die Baucblinie senkt sich ein wenig gegen die Anale zu und erreicht am Beginne derselben ihren tiefsten Stand; längs der langen Basis der Anale erhebt sie sich rascher nach hinten, als der gegenüber liegende Theil der RUckenlinie sich senkt. Die schief gestellte Mundspalte ist von bedeutender Lauge; vom vorderen Ende des Zwischenkiefers bis zum hinteren Ende des Oberkiefers gemessen, erreicht sie fast % der ganzen Kopflänge, und das hintere Ende des Maxillare fällt in verticaler Richtung unter oder unbedeutend hinter den hinteren Augenrand. Der Zwischenkiefer überragt vorne und seitlich den Rand des Unterkiefers ; er ist mit zwei Zahnreihen besetzt und trägt am hinteren Rande einen langen Hundszahn. Zuweilen verschwindet die äussere Zahnreihe, in welchem Falle die innere sich stärker der Zahl der Zähne nach entwickelt. Im vorderen Theile des Unterkiefers liegen jederseits drei grössere Hundszähne, von denen der mittlere weitaus der grösste ist; dann folgt der Grösse nach der vorderste oder erste, hierauf der hinterste dritte; zwischen dem ersten und zweiten Hundszahn liegt noch ein vierter, viel kleinerer. Der Oberkiefer trägt eine lange Reihe nach hinten gekrümmter schlanker, konischer Zähne. Von einer zweiten Zahnreihe im Unterkiefer ist bei dem mir zur Untersuchung vorliegenden Exemplare keine Spur mehr vorhanden. Die Länge des Auges ist etwas mehr als 41/3 mal, die der Schnauze 3 mal, die Stirnbreite nicht ganz 4 mal in der Kopflänge enthalten. Der hintere Augenrand fällt ein wenig hinter die Mitte der Kopflänge. Die Stirne ist querüber schwach convex. Die beiden vorderen, unteren Augenrandknochen sind äusserst schmal, und der hintere (zweite) derselben ist bedeutend länger als der vordere. Von den drei hinteren Knochenplatten des Augenringes ist der unterste am stärksten entwickelt, etwas höher als lang, und am freien unteren und hinteren Rande gebogen (convex); der nach oben folgende mittlere ist von dem unteren zuweilen nicht scharf geschieden und länger als hoch. Der dritte oberste der hinteren Augenrandknochen ist stets viel kleiner und kürzer als der zweite, doch an Grösse und Gestalt selbst bei einem und demselben Exemplare an den beiden Kopfseiten sehr verschieden (bald oval, bald dreieckig). Der Kiemendeckel ist hoch, aber von geringer Länge; seine grösste Länge oder Breite beträgt kaum Ys seiner Höbe. Der untere Rand desselben ist sehr stark nach vorne und unten geneigt und kaum gebogen (convex). Die Zahl der Kiemenstrahlen beträgt vier. Der Beginn der Dorsale fällt ein wenig näher zum vorderen Kopfende als zur Basis der mittleren Cau- dalstrahlen; die Höhe des dritten längsten Dorsalstrahles steht der Kopflänge nur um c. V2 Augendiameter nach und ist 2 mal grösser als die Basislänge der ganzen Flosse, der zweite Stachel ist nur unbedeutend kürzer als der dritte. — Der hintere obere Rand der dreieckigen Dorsale fällt rasch nach hinten ab. über einige neue und seltene Fisch -Arten aus den k. h. zool. Museen zu Wien etc. 23 Die Länge der gleichfalls stark zugespitzten Brustflosse erreicht nahezu 73 der Kopflänge; die Spitze des längsten Strahles fällt noch vor die Mitte der Ventrale; letztere Flosse ist halb so lang wie der Kopf und enthält acht Strahlen. Die Spitze des längsten Ventralstrahles erreicht nicht den Beginn der Anale. Die Basislänge der Anale beträgt mehr als -/s der Körperlänge oder kommt c. P, 2 Kopflängen gleich. Die Analstrahlen nehmen bis zum vierten oder fünften Strahle rasch an Höhe zu, von diesem bis zum letzten allmälig an Höhe ab; die grösste Höhe der Anale steht der Hälfte einer Kopflänge ein wenig nach. Der Beginn der Anale fällt in verticaler Riclifung circa unter die Basis des siebenten Dorsalstrahles. Die ziemlich holie aber schmale Fettflosse liegt dem viert- und fünftletzten Analstrahle gegenüber. Die Rumpfschuppen fühlen sich sehr raub an und tragen an der Aussenfläche des freien Feldes nicht selten (3 — 8 Reihen kleiner Zähnchen. Die grössten Schuppen liegen in der vorderen Rumpfhälfte unterhalb der Seitenlinie bis in die Nähe des Bauchrandes hinab, sowie auch zunächst über der Seitenlinie. Gegen die Nackeulinie nehmen die Sciuippon rascher an Umfang ab, als in den übrigen Theilen der Rumpfes nach oben und unten. Die Seitenlinie durchbohrt am Rumpfe c. 105 Schuppen, und auf der Caudale mindestens noch 10 bis gegen den hinteren Rand der mittleren Strahlen. Die Anale ist ihrer Höhe nach durchschnittlich zur Hälfte dicht überschuppt. Der Humeralfleck scheint bei in Weingeist aufbewahrten Exemplaren bald zu verschwinden, bei dem von mir untersuchten Exemplare ist kaum eine Spur desselben zu entdecken; dagegen ist der schwärzliche Fleck am Rücken, unmittelbar vor dem Beginne und an der Basis der ersten Dorsalstrahlen scharf ausgeprägt, und zieht als eine dunkle Linie über den Vorderrand der Dorsale hinauf. Im oberen Drittel der Dorsale liegen schwärzliehbraune äusserst kleine Pünktchen in nicht sehr grosser Menge zerstreut, von einer breiten Rand- binde an der Rückenflosse, wie sie d'Orbigny's Abbildung zeigt, ist bei dem von mir hier beschriebenen Exemplare nichts zu bemerken. Anacyrtus argenteus Val. ist derzeit nur aus dem La Plata bekannt; die von mir anfänglich zu dieser Art bezogenen Exemplare aus dem Magdalenen-Strome gehören einer besonderen Art an, wie ich bereits in der Berichtigung am Schlüsse meiner Abhandlung über die Fische des Magdalenen-Stromes bemerkte. 3. Anacyftus (Raehoides) bonarieums n. sp. Char.: Nacken stark erhöht und gekrümmt bis zum Beginne der Dorsale. Grösste Körperhöhe 2i3mal, Kopflänge S^/oHial in der Körperlänge, Augendiameter c. oV, — o^/smal, Stirnbreite 8^/2 mal, Schnauzen- länge c. 4mal in der Kopflänge enthalten. 93 Schuppen längs der Seitenlinie am Rumpfe, c. 5 — 6 auf der Caudale; 28 — 29 Schuppen zwischen dem Beginne der Dorsale und der Seitenlinie, c. 14 — 15 zwischen letzterer und der Basis der Ventrale, und 19 — 20 zwischen dem Beginne der Anale und der Seitenlinie in einer Verticalreihe. 58 Strahlen in der Anale, 11 in der Dorsale. Caudallappen hinten oval gerundet. Dorsale ein wenig hinter dem ersten Analstrahle in verticaler Riclitung beginnend ; Höhe der Dorsale unbedeutend geringer als die Kopflänge. Spitze der horizontal zurückgelegten Ventralen bis zur Basis des achten Analstrahles, die der langen Pectoralen bis zum Beginne der Anale reichend. Schulterfleck vertical gestellt , oval und minder scharf ausgeprägt als der schwärzliche Fleck am Schwänze. 28—29 D. 11. P. 16. V. 8. A. 58. L. lat. 93 (bis z. Beginne d. Caud.). L. tr. ~^~. 19—20 Beschreibung. In der Form des Körpers zeigt diese Art eine grosse Übereinstimmung mit Anacyrtus fAnac.) gibbosus, indem die Nackenlinie stark bogenförmig gekrümmt ist. Die obere Profillinie des Kopfes ist längs der Schnauze schwach convex, in der Stirngegend eingedrückt; hinter letzterer steigt sie rasch unter gleichförmiger starker Bogenkrümmung mit der Nackenlinie zur Dorsale an, unter deren Beginn der Rumpf die grösste Höhe erreicht. 24 Franz Steind achncr. Die Schnauze steht dem Auge ein wenig an Länge nach, und ist gegen das vordere Ende zu breiter als das Auge lang. Die Mundspalte steigt rasch nach oben und vorne an; der lange, ziemlich breite Unterkiefer wird au seinem oberen Ende ein wenig von dem Zwischenkiefer überragt und ist an seiner Unterfläche sowohl der Länge als der Quere nach schwach convex. Am Aussenrande des Zwischenkiefers liegen jederseits drei kurze, stumpfkouische, zahnartige Vorsprlinge, am Unterkiefer jederseits zwei. Von den beiden eigentlichen Zahn- reiheu des Zwischenkiefers bildet die innere nur am seitlichen Theile des Kiefers eine zusammenhängende Reihe so dass also im mittleren Theile des Zwischenkiefers nur eine einzige Zahnreihe, die äussere, liegt, welche ein wenig stärkere, konische Zähnchen enthält als die innere. In der Zahnreihe des Unterkiefers sind die beiden zunächst der Symjjhyse gelegenen Zähne, sowie jener, welcher au der Übergangsstelle des vorderen quergestellten (ein wenig gebogenen) Randes zum Seiteurande des Unterkiefers liegt, ein wenig länger als die übrigen. Der kahnförmig gebogene, ziemlich breite Oberkiefer trägt nur in seinem obersten verjüngten Theile am Vorderrande 7 — 10 kurze, stumpfkonische Zähne. Die beiden vordersten Augenrandkuochen, welche die grössere vordere Hälfte des unteren Augenrandes bilden sind sehr schmal; der zweite derselben nimmt im Verhältniss zu seiner Länge nach hinten nur wenig an Höhe zu. Der nächstfolgende dritte Suborbitalknochen bildet bereits einen Theil des hinteren Augen- randes ist von bedeutender Grösse, grob radienförmig gestreift, nach unten stark oval gerundet und reicht ziemlich weit (sackförmig) gegen die untere Vorleiste des Präoperkels herab. Viel schmäler, fast linienförmig ist der nackte Zwischenraum, welcher den hinteren Rand dieses grossen letzten Suborbitale und des nach oben und hinten folgenden viel kleineren untersten Postorbitale von der scharfen, vertical gestellten Vorleiste des aufsteigenden Präoperkel-Astes trennt. Der oberste der beiden hinteren Augenrandkuochen begrenzt das Auge theilweise nach oben und ist ein wenig schmäler und viel niedriger als der untere. Der Winkel des Vordeckels ist nahezu ein rechter; der Zwischendeckel ragt nur als schmaler Saum unter dem unteren Rande des Präoperkels hervor. Der Kiemendeckel ist ein hohes, ziemlich schmales Knochenstück, mehr als 2 mal höher als lang; sein hinterer Rand ist im mittleren Theile ein wenig concav, über und unter diesem aber schwach convex. Der Deckel ist wie die Augeurandknochen grob gestreift, am ersteren ziehen die Streifen von dem vor- deren Rande des Knochens schief nach hinten und unten, am grossen dritten Suborbitale laufen sie strahlen- förmig vom Augenrande aus. Die Pectorale ist säbelförmig gebogen, um e. */2 Augenläuge kürzer als der Kopf und reicht horizontal zurückgelegt mit ihrer Spitze nahezu oder genau bis zum Beginne des letzten Längendrittel.s der Ventrale. Letztere ist wie die Pectorale zugespitzt und steht an Länge dem Kopfe um einen Augendiameter nach. Die Dorsale beginnt ganz unbedeutend vor der Mitte der Körperlänge, ist 2 mal höher als laug und am oberen schiefgestellten Strahlenrande nur schwach convex. Die Fettflosse ist äusserst schmal und steht bezüglich ihrer Höhe der Augenlänge ein wenig nach; sie liegt in verticaler Richtung in einiger Entfernung vor dem hinteren Ende der Anale. Die Caudale ist am hinteren Rande eingeschnitten; die Caudallappen sind unter sich nahezu gleich lang, oval gerundet und circa so lang wie die Pectorale; der untere Lappen übertritft den oberen an Höhe. Der Beginn der Anale fällt ein wenig vor den der Dorsale. Der dritte oder vierte höchste Analstrahl gleicht an Länge der Entfernung der Schnauzenspitze vom hinteren Augenrande, oder übertrifft sie ein wenig. In der vorderen Längenhälfte der Anale sind die Flossenstrahlen der Höhe nach mehr als zum dritten Theile dicht mit Schuppen bedeckt, weiter nach hinten wird die Schuppeubinde allmälig schmäler. Zwischen den tiefständigen Pectoralen und den Ventralen ist die Bauchfläche ziemlich breit und querüber schwach gebogen; hinter den Ventralen bis zur Anale zieht sich eine Schneide hin. Die geringste Höhe des kurzen Schwanzstieles ist mehr als 4^0 mal in der grössten Runipfhöhe ent- halten. über einige neue und seltene Fisch-Arten mis den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 25 Die grössten Itumpfschuppen liegen am Vorderrumpfe hinter dem ScIiultergUrtel unterhalb der Seiten- linie fast bis zu den Pectoralen und Ventralen hinab; gegen die llüekenlinie nehmen sie rasclier an Grösse ab als gegen die lange Basis der Anale. Sämmtlichc Körpersehuppen sind dicht coneentrisch gestreut und ungezähnt. Der grosse schwärzliche Candalfleck gleicht in seiner Form einem Dreiecke, dessen Spitze nacli vorne gerichtet ist; er liegt zum grösseren Tlicile über der Seitenliuie und breitet sich nach hinten über den beschuppten Theil der Caudale aus. Der schwächer ausgeprägte ovale Schulterfleck liegt über der G. — 8. oder 9. Schuppe der Seitenlinie und ist bedeutend höher als lang (breit). Die silbergraue Seitenbinde des Rumpfes ist vorne selir breit (hoch) und an den Rändern nicht scharf ab- gegrenzt, weiter nach hinten gebt sie nach oben in ein dunkleres Grau über und verliert sich allmälig im Caudalfleck, der gleichfalls einen silbergrauen Schimmer zeigt. Der nicht überschuppte Theil der Anale, die Dorsale, der obere Rand der Peetoiale, die kleinere hintere Hälfte der Ventrale und das hintere Raudstüek der Caudale ist schwärzlich pnnktirt. Totalläuge des beschriebeneu Exemplares aus desn La Plata (Provinz Buenos-Ayres) IBYs"'". 4. StegopJiilus maculatus n. sp. Char.: Körperform sehr schlank, Kopf und vorderster Theil des Rumpfes deprimirt, Kopflänge bis zur Kiemenspalte 7 mal in der Körperlänge enthalten und der grössten Kopfbreite gleich. Sehwanzflosse am hinteren Rande sehr tief eingebuchtet, ohne fadenförmige Verlängerung des oberen Lappens. Entfernung des Ursprunges der Dorsale von der Basis der mittleren Caudalstrahlen l^/u mal in ihrem Abstände von dem vorderen Kopfende enthalten. Obere Hälfte der Körperseiten schmutzig violett gefleckt, eine Reihe grösserer Flecken zunächst der ganzen Rückenlinie; eine sciiarf ausgeprägte schwärzlichviolctte Quer- binde an der Basis der Caudale. Caudalspitzen dunkel gefärbt, mit noch dunkleren Fleckchen. Basaler Theil der Dorsale mit kleinen schmutzig violetten Fleckehen geziert. Pectorale und Ventrale uugefleckt. D. 8. A. 7. V. 5. Beschreibung. Unter den bisher bekannten Stegophilus- Avten steht St. maculatus m. dem St. nemurus Gthr. aus dem peruanischen Theile des Amazonenstromens am nächsten und unterscheidet sich von letzterer Art haupt- sächlich durch die weiter nach vorne gerückte Lage der Dorsale und durch den Mangel einer fadenförmigen Verlängerung des oberen Caudallappens. Der Kopf von St. maculatus ist vorne flacher gerundet und die Augen sind weiter nach vorne gerückt als bei St. insidiosus Reinh. aus dem Rio das Velhas. Die Augen convergiren nur wenig nach vorne; die Länge eines Auges ist etwas mehr als 3% mal in der Kopflänge enthalten und gleicht der geringsten Stirnbreite, sowie auch der Schnauzenlänge. Die Breite der unterständigen Mundsi)alte steht der Kopflänge um weniger als einen Augendiameter nach und der zarte Eckbartfaden am Mundwinkel kommt an Länge dem Auge gleich. Auf diesen Bartfaden folgt nach innen noch ein zweiter viel kürzerer. Die Unterlippe ist nur zunächst dem Mundwinkel frei überhängend, der untere Mundrand ziemlich scharf. Die Kieferzähne sind äusserst zart, haarförmig und mit der Spitze nach innen umgebogen; sie bilden in beiden Kiefern zahlreiche, scharf von einander geschiedene Reihen und zwar c. 7 oben und 4 unten. Die inneren Zahnreihen sind schwach wellenförmig gebogen (^--.-n). Die Stachelbündel am Kiemendeckcl und Zwischendeckel gleichen sich an Ausdehnung. Die Kicmen- spalte ist klein, kaum so hoch wie das Auge lang und liegt zum grösseren Theile bereits auf der Unterseite des Kopfes; nach oben reicht sie nicht weiter als die Basis der Pectorale. Die Brustflosse enthält sechs Strahlen, von denen der erste einfach ist; der zweite und dritte etwas längere Strahl erreicht eine Kopflänge mit Ausschluss der Schnauze. JJriik.''i'Iii irir-n der matiiein.-naturw. CI. XLI. Ilri. » 26 Franz ßtcindachner. Die Insertionsstelle der Ventralen fällt ein wenig näher zur Basis der mittleren Caudalstralileu als /,uni hinteren Augenrande. Die Länge der Flosse steht der der Pectorale fast nni eine Angenlänge nach. Der erste und letzte Ventralstrahl ist einfach, der hintere Rand der Flosse äusserst scliwach convex. Die Dorsale ist länger als hoch, der höchste dritte und vierte Strahl kommt der Länge der Brustflossen gleich. Der obere Rand der Dorsale ist schwach concav und die Basislänge derselben nur unbedeutend kürzer als der Kopt. Die Anale beginnt in verticaler Richtung ein wenig hinter der Basis des letzten Dorsalstrahles; die Länge ihrer Basis ist l'/gnial in der der Dorsale enthalten, ihre grösste Höhe am dritten Strahle steht jener der Rückenflosse ein wenig nach und gleicht nahezu der Länge der Pectorale. Die am hinteren Rande halbmondförmig eingebuchtete Caudale ist fast ö^ainal in der Körperlänge ent- halten, übertrifft somit die Kopflänge nicht unbedeutend. Die oberen und unteren Randstrahlen laufen spitz nach hinten zu und überragen den hinteren Rand der übrigen Strahlen. In der Körperzeichuung zeigt St. macidatus eine grosse Ähnlichkeit mit Cobäis taenia\ auf der Rücken- fläche zieht sieh eine Reihe ovaler Flecken hin, die vor der Dorsale breiter als lang, hinter derselben bis zur Caudale länger als breit und zugleich schärfer abgegrenzt sind. Der grösste dieser Flecken liegt unmittelbar hinter der Dorsale, die übrigen nehmen gegen den letzten alhuälig an Umfang ab. Längs der schwach angedeuteten Seitenlinie bemerkt man eine schmale silberglänzende Binde, auf wel- cher eine Reihe dunkelvioletter Flecken liegt, die in der vorderen Rumpfhälfte verschwommen und klein, in der hinteren Leibeshälfte grösser (meist oval) und deutlicher ausgeprägt sind. Zwischen der Seitenlinie und der Fleckenreihe des Rückens bis zum Beginne der Dorsale hin liegen über- dies noch 2 — 3 Reihen kleiner rundlicher Fleckchen, nicht grösser als die in dem unteren Tlieile der Rücken- flosse selbst gelegenen. Über die ganze Basis der Caudale zieht sich eine intensiv schwärzlich-violette Querbinde hin, deren Ränder ziemlich scharf abgegrenzt sind. Mehrere kleine Fleckchen endlich liegen zunächst dem ganzen oberen Rand der Caudale, während der untere Rand derselben bei dem mir zur Beschreibung vorliegenden Unicum nur gegen das hintere Ende zu gefleckt erscheint. Die untere Körperhälfte und die Caudale sind mit Ausnahme der dunkleren Caudalspitzen gelb, die obere Rumpfhälfte ist duukler bräunlichgelb. Das hier beschriebene Exemplar ist nahezu 10^/2"" lang und stammt aus dem La Plata, innerhalb der Provinz Buenos-Ayres. 5. Corydoras rnarmoratus n. sp.? (an Coryd. punctatus sp. Bloch, var. arge7itina St ein d.). Syn. Ca//ich/hys puncta/us Valenc, C. V. Hist. iiat. des Poiss. Vol. XV, p. 318 part. ; d'Orbigiiy, Voyage dans l'Amer. mörid., Poiss. PI. V, Fig. 3, var. (nee Bloch). tfnter dem Namen Callichthys puvctatus sp. Bloch erhielt ich zu wiederholten Malen eine grosse Anzahl von Exemplaren einer Corydoras-Art von Montevideo und aus dem La Plata innerhalb der Provinz Buenos- Ayres, welche in der Körperzeichnung vollständig mit einander übereinstimmen , von Callichthys (Corydoras) punctatus sp. Bloch aber so bedeutend und constant abweichen, dass ich sie nicht zur letztgenannten Art aus Surinam mit Sicherheit beziehen zu dürfen glaube. Nach Bloch's Abbildung (Taf. 377, Fig. 2) liegt bei dem typischen Exemplare von Corydoras (Cata- phractus) punctatus ein grosser, intensiv schwarzer Fleck im oberen Theile der Dorsale; der Rest der Flosse, sowie die Oberseite des Kopfes ist zart puuktirt, und diese Punkte sind nach Bloch's Beschreibung roth (auf der citirten Abbildung schwarz). Ähnliche Fleckchen zieren auch die Caudale, Anale und Pectorale, ferner die Fettflosse, auf welcher übrigens auch noch ein grösserer Fleck liegen soll. Nach Dr. Günther ist bei dem im britischen Museum befindlichen als C. punctatus bestimmten Exem- plare aus dem Essequibo fast die ganze Dorsale schwarz und diese Färbung erstreckt sich auch über einige über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 27 unterhalb der Dorsale gelegene Runipfscliilder. Anale und Caudale sind farblos; eine seliwarze Querbiude liegt unter dem Auge, der Rumpf ist zart schwarz punktirt. Wesentlich verschieden ist die Zeichnung jener 10 Exemplare, die mir aus dem La Plata und von Monte- video vorliegen, und die ich vorliiutig als Corydoras mat-moratus bezeichnen will. Dorsale und Anale sind bei denselben grauviolett gefleckt oder gebändert; zuweilen sind die zwei ersten gespaltenen Strahlen der Dor- sale und deren Verbindungshaut von der Basis bis zur Spitze wässerig violett, während der ganze Rest der Flosse gefleckt erscheint. Die l'ectorale und Ventrale, zuweilen auch die Anale sind im mittleren Theile wässerig oder intensiv grauviolett, sonst ungefleckt. Längs der Seitenlinie liegen drei grosse, grauviolette, gegen den oberen und unteren Rand zu ins Bräun- liche übergehende längliche Flecken, von denen der vorderste am längsten und höchsten, der letzte am kleinsten und mehr gerundet ist und unmittelbar vor die Basis der mittleren Caudalstrahlen fällt. Im oberen Theile des Rumpfes bis zur RUckeiilinie hinauf kommen stets ziemlich grosse unregelmässige, bräunlich- oder grauviolette Wolkenflecken vor, die zuweilen stellenweise zu Längsbinden zusamnienfliessen und in manchen Fällen auch mit dem einen oder anderen Fleck längs der Seitenlinie in Verbindung treten. Die Kopfseiten sind violett gefärbt, nur die Ränder der einzelnen Kopfschilder und das hintere Endstück des Kiemendeckels sind schmutzig und wässerig röthlich-gelb wie die Grundfarbe des Rumpfes (beiWeingeist- exemplaren); zuweilen liegen auch am hintersten Theile der Kopfoberseite einige rundliche helle Flecken. Die obere Kopflinie ist in der Schnauzengegend am stärksten gebogen und rasch abfallend; hinter der Stirne steigt sie fast in gerader Richtung bis zur Dorsale an. Die Stirne ist breit, querüber schwach gebogen. Die Kopflänge, bis zur hinteren Spitze des langen Occipitalfortsatzes gemessen, ist etwas mehr als 21/.2 — 2%mal, bis zum hinteren Rande des Deckels aber 3^/3 — S^/iXual, die Kopfhöhe c. 3^/e — etwas weniger als 3 mal, die grösste Rumpfhöhe unter dem Beginne der Dorsale genau 3 — etwas mehr als 2^/3 mal in der Körperlänge, die Schnauzenlänge 3 — 3^4 mal, der Augcndiameter c. 5 mal, die Stirnbreite 3 mal in der Kopf- länge (bis zum hinteren Ende des Occipitalfortsatzes) enthalten. Die Augenlänge übertrifft somit nur wenig die Hälfte der Stirnbreite. Zunächst dem Mundwinkel liegen jederseits zwei an der Basis vereinigte Bartfäden, von denen der untere stets mehr oder minder länger als der obere ist, horizontal zurückgelegt durchschnittlich bis zum unteren Ende der Kiemenspalte reicht und nur selten vor oder ein wenig hinter dieser endigt. Auf die beiden langen Eckbarteln folgt jederseits weiter nacii innen und unten ein kurzer Bartfaden am hinteren Rande der in der Mitte eingebuchteten Unterlippe, so dass im Ganzen sechs Bartfäden die Lippenränder umgeben. Die Seitenlinie durchbohrt 22—23 Rumpfschilder bis zum Beginne der Caudale. Die obere Schilderreihe des Rumpfes enthält 22 — 23, selten 24, die untere 20 — 21 Schilder. 2 — 3 unpaarige Schildchen liegen vor dem Stachel der Fettflosse. Der Dorsalstachel ist verhältnissmässig kräftig und mit Einschluss seines obersten häutigen Endstückes ausnahmslos mehr oder minder beträchtlich kürzer als jeder der beiden folgenden Gliederstrahlen, deren Höhe der Kopflänge bis zum hinteren Deckelrande gleicht oder sie noch ein wenig übertrifft. Der Pectoralstachel ist ebenso lang oder unbedeutend länger als der steife Theil des Dorsalstachels und ohne das häutige Endstück gleichfalls bedeutend kürzer als die nächstliegenden gespaltenen Strahlen, deren Spitze bei zurückgelegter Flosse noch über die Längenmitte der Ventralen zurückreicht. Der Stachel der Fettflosse liegt den ersten Analstrahlen gegenüber. Der obere Caudallappen ist etwas länger und in der Regel auch stärker zugespitzt als der untere, säbel- förmig gebogen und bei vollständig erhaltenen Exemplaren eben so lang wie der Kopf bis zur hinteren Spitze des Hinterhauptschildes. Die Höhe des längsten , dritten Analstrahles gleicht durchschnittlich der Länge des driften (längsten) Ventralsfrahles und übertrifft kaum die Hallte der Kopflänge (bis zur Hinterhauptsspitze). Die Spitze des längsten Analstrahles überragt, horizontal zurückgelegt, in der Regel die Basis der Caudale oder fällt seltener 4* 28 Franz Steindachner. genau unter diese. Im letzteren Falle ist der höchste Analstralil ein wenig kürzer als der längste Ventralstrahl. Die Fettflosse ist bei einigen Exemplaren im häutigen Tlieilc dunkel gerandct oder es kommt nur Ein dunkler kleiner Fleck hinter der Höhenniitte des Stachels vor. Das in D'Orbigny's Atlas abgebildete Exemplar ist wahrscheinlich nur eine nicht sehr häufig vor- kommende Abart von Gonjdoras marmoratus vo.., bei welcher die grossen Flecken längs der Kumpfmitte fehlen; übrigens seheint diese Abbildung (wenigstens was die Körperzeichnung anbelangt) gewiss nicht so gelungen zusein, wie Valenciennes ausdrücklich hervorhebt, denn es sind auf derselben weder die Wolkenflecken am Rücken angedeutet, die doch Valenciennes selbst beschreibt, noch dürfte auch die Form des Kopfes und der Dorsale getreu dargestellt sein. D. 1 (2)/7. A. 7—8. P. 1/7. V. (3. 6. Doras maculatus Val. Syn. Boras murieus Kner, Ichthyol. Beitrüge. Sitzungsb. d. Wiener Ak;id. 1855, Bd. XVII, )). 129. Aus der Vergleichung eines grossen, vortrefflich erhaltenen fkemplares von Doras macalatus Valenc. aus dem La Plata mit dem im Wiener Museum befindlichen typischen Exemplare von Doras muricus Kner ergibt sich zweifellos die Identität beider Arten, so dass die von Kner vorgeschlagene Artbezeichnung ein- zuziehen ist. Bei dem trockenen Exemplare, welches Prof. Kner beschrieb, fehlt sämmtlichen Flossenstrahlen und Rumpfschildern die Oberhaut, daher die für Valenciennes' Art so charakteristischen zahllosen dunkeln Fleckchen am Rumpfe und auf den Flossen (mit Ausschluss der Ventrale) nicht mehr sichtbar sein konnten. Die in D'Orbigny's „Voyage dans l'Amerique meridionale" auf Taf. 5, Fig. 3, gegebene Abbildung ist bezüglich der Form des dritten und vierten Rumpfschildes ganz verfehlt, und das erste dick überhäutete so wie das zweite Rumpfschild sind gar nicht angedeutet. Das vierte Rumpfschild ist nämlich sehr schmal, aber bedeutend höher als jedes der folgenden Rumpf- schilder. Bei einem Exemplare von 65"" Länge ist der Kopf bis zum hinteren Deckelrande gemessen 4^/3 mal, bis zur Hinterliauptsspitze nur c. 3 mal in der Körperlänge enthalten. Die Stirnbreite gleiciit der Schnauzen- länge und beträgt c. Yg der Kopflänge. Der Augendiameter verhält sich zur Stirnbreite wie 1 : 41/3 und zur Kopflänge wie 1:12. Der kräftige Pectoralstachel ist ebenso lang wie der Kopf bis zur Deckelspitze, etwas länger als der steife Theil des Dorsalstachels und am inneren Rande mit Hakenzähuen in zwei Reihen , am äusseren in einer Reihe besetzt. Der Beginn der Dorsale fällt etwas näher zur Fettflosse als zum vorderen Kopfende. Die Fettflosse erhebt sich in der ganzen vorderen grösseren Längenhälfte nur sehr wenig; ihre Basis ist länger als die der strahligen Dorsale. Die Caudallappen sind stark entwickelt und der untere insbesondere ist bedeutend gerundet. Nach Valenciennes laufen die Lappen der Schwanzflosse bei jüngeren Individuen zugespitzt aus. 28 — 29 Rumpfschilder liegen längs der Mitte der Körperseiten, das vorderste derselben ist von der dicken Körperbaut vollständig umhüllt. V. Beiträge zur Kenntniss der Meeresfische Süd-Amerika's. L Pristipoma Branickii n. sp. Cliiir. : Leibeshöhe der Kopflänge nur wenig nachstehend und genau oder etwas weniger als 3 mal in der Körperlänge, Augendiameter bei jüngeren Individuen der Schnauzenlänge gleich, bei älteren etwas kürzer als letztere und c. 3 — 3% mal, Stirnbreite c. 5mal in der Kopflänge enthalten. Kieferzähne sehr klein, unter sich von gleicher Länge. Lippen dünn. Hinterer Rand des Vordeckels schief gestellt, coucav; Zähne desselben gegen den Winkel allmälig an Grösse zunehmend und zugleich weiter auseinander rückend. Hinteres Ende des Oberkiefers bei geschlossenem Munde unter oder nur wenig hinter den über einige neue und seltene Fisch-Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 29 vorderen Aiigenraud fallend. Stacheln der Anale kräftiger als die der Dorsale. Zweiter Analstachel bedeutend länger als der dritte Analstaclicl und etwas länger als der liöcliste vierte Dorsalstachel, fast so lang wie der Kopf mit Ausschluss der Schnauze. Dorsale schwarzbraun gefleckt, mit 13 — 14 Stacheln. Rumpf silbergrau, etwas dunkler an der Basis der einzelnen Schuppen. 7 D. 13 — 14/12. A 3/7. L. lat. 49. L. tr T. 12 Beschreibung. Die obere Protiliinie des Kopfes erhebt sich rasch bis zur Basis des dritten oder vierten Dorsalstachels und ist längs der Schnauze massig convex, in und etwas hinter der Stirngegend ein wenig eingedrückt. Der längere Durchmesser des grossen ovalen Auges ist bei einem Exemplare von 10"° Länge ebenso lang wie die Schnauze und 3 mal, bei einem Exemplare von 19°° Länge c. 3^5 mal in der Kopflänge enthalten und etwas kürzer als die Schnauze. Die Mundspalte ist nahezu vollkommen eudständig zu neuneu, da die Oberlippe nur ganz unbedeutend den Rand des Unterkiefers überragt. Der hintere Rand des bei geschlossenem Munde fast vollständig von dem Präorbitale überdeckten Oberkiefers fällt ein wenig hinter den vorderen Augenrand. Die Kieferzähne stehen dicht gedrängt und sind von gleicher geringer Grösse; sie bilden ziemlich schmale Binden, die nach vorne ein wenig an Breite zunehmen. Die Stirne ist querüber flach, die Schnauze vor den Narinen scbuppenlos. Das Präorbitale ist beschuppt, doch sind die Schuppen von der Kopfhaut ganz umhüllt und daher nur im Umrisse undeutlich sichtbar. Die beiden Stacheln am Deckel sind sehr zart, kurz und flach, uud treten nur unbedeutend über den hinteren Deckelrand hervor. Die Scapula ist ziemlich stark gezähnt. Die kräftigen Dorsalstacheln erheben sich rasch vom ersten bis zum vierten. Der fünfte Stachel ist eben so lang oder bereits ein wenig kürzer als der vierte ; die übrigen Stacheln nehmen bis zum vorletzten allmälig an Länge ab. Ein ziemlich tief herabreichender Einschnitt am oberen Rande der Dorsale trennt den stacheligen Theil der Dorsale von dem gliederstrahligen. Der erste Gliederstrahl der Rückenflosse ist c. IVamal höher als der letzte Dorsalstachel; die folgenden Gliederstrahlen nehmen nur bis zum dritten und zwar nicht sehr bedeutend an Höhe zu, vom vierten bis zum vorletzten noch schwächer an Höhe ab ; der letzte Gliederstrahl ist aber stärker verkürzt. Säramtliche Glieder- strahlen bilden daher nach oben einen schwach gebogenen, nur über den zwei letzten Strahlen etwas stärker gekrümmten Rand. Die Caudale ist am hinteren Rand unbedeutend iialbmondförmig eingebuchtet, bei sehr jungen Individuen fast vertical abgestutzt und mehr als zur Hälfte dicht überschuppt. Der zweite sehr lange und kräftige .Analstachel überragt mit seiner Spitze ein wenig den freien Rand der ersten Gliederstrahlen derselben Flosse und ist c. Pyimal länger als der dritte Analstachel. Der erste Gliederstrahl der Ventrale endigt in einen kurzen Faden uud reicht eben soweit wie die Spitze der Pectoralen zurück, deren grösste Länge der Entfernung des hinteren seitlichen Kopfendes von der vor- deren Narine gleicht. Über die Basis der Anale so wie des gliederstrahligen Theiles der Dorsale legt sich eine niedrige Schuppenbinde, während die Dorsalstacheln aus einer seichten rinnenlörmigen Vertiefung sich erheben. Die Seitenlinie läuft nahezu parallel zur Rückenlinie und liegt über der Höiienmitte des Rumi)fes. Bei einem kleinen Exemplare von 10"° Länge bemerkt man längs der Basis der ganzen Dorsale eine Reihe dunkler Flecken, darüber zieht sich eine weissliehe Längsbinde hin; der übrige Theil der Flosse ist äusserst zart schwarzbraun punktirt und zwar am dichtesten zunächst der weissen Binde und in der Nähe des oberen Flossenrandes. Bei einem zweiten grösseren Exemplare liegen 3 — 4 Reihen kleiner, scharf abgegrenzter grauvioletter Fleckchen aut dem gliederstrahligen Thcile der Dursale, während die Flecken zwischen den 30 Franz S t eindachner. Dorsalstacheln grösser, doch uuregelmässig gestaltet und an den Rändern meist verschwommen sind, und hie lind da zu schmalen Streifen oder Binden der Höhe nach zusammenfliessen. Die Anale ist zum grössten Theile fein und dicht grau punktirt, ebenso die ersteren Gliederstrahlen der Ventrale, während der Ventralsfachel eine helle silberwcisse Färbung zeigt. Fundort: Tumbez. Die beiden in den Museen zu Wien und Wai schau befindlichen Exemplare dieser, wie ich glaube, noch unbeschriebenen Art, welche ich dem Herrn Grafen Branicki zu widmen mir erlaubte, wurden von Herrn Stolzraann während einer ornithologischen Reise in den westlichen tropischen Staaten SUd-Amerika's (bei Tumbez) gesammelt und von Herrn Gustos v. Taczanowski mir zur Bestimmung eingesendet. 2. Prlstipoma leuciscus Gtbr. Diese von Dr. Günther in den Transactions of the Zoological Society of London, Vol. VI, p. 416 nach mehreren Exemplaren von San Jose, Chiapnm und Panama beschriebene Art ist die gemeinste Pristipoma- Art im Golfe von Panama und erstreckt sich südwärts bis Tumbez. Von letzterer Localität wurden mir drei Exemplare durch Herrn v. Taczanowski eingesendet. Das grösste derselben entspricht genau dem von Dr. Günther 1. c. auf Taf. 66, Fig. 3 abgebildeten Exemplare, nur reicht das hintere Ende des Oberkiefers bedeutend weiter zurück und fällt in verticaler Eichtung genau unter den vorderen Augenrand; die beiden übrigen Exemplare von 10 und 21'° Länge sind auffallend gestreckt, insbesondere das grössere Exemplar, und weichen bezüglich der Form des Körpers, der Schnauzenlänge und der Kürze des dritten Analstachels so bedeutend von der typischen Form des Frist, leuciscus ab, dass man sie auf den ersten Blick für specitisch verschieden halten möchte. Die obere ProfilJinie des Kopfes erhebt sich nämlich bei diesen beiden Exemplaren in gerader Richtung, ohne erwähnenswerthe Krümmung bis zur Dorsale; der Kopf erscheint daher viel schlanker und zugleich bedeutend stärker nach vorne zugespitzt als bei dem von Dr. Günther abgebildeten Exemplare, insbesondere ist dies bei dem 21" langen Exemplare unserer Sammlung der Fall, welches auf Taf. IX, Fig. 2 abgebildet ist. Die Länge der Schnauze gleicht bei dem Exemplare von kaum 10'" Länge dem Augendiameter und ist c. 32/5 mal, bei dem älteren Exemplare von 21'° Länge aber nur etwas mehr als 274 mal in der Kopflänge enthalten und fast l-'/amal länger als das Auge. Bei dem ersteren fällt das hintere Ende des Oberkiefers vertical ein wenig hinter den vorderen Augenrand, bei dem zweiten zwischen die beiden Narinen. Der dritte Analstachel ist bei dem kleinen Exemplare von Tumbez nur wenig, bei dem zweiten Exem- plare bedeutend kürzer als der zweite Analstachel, während bei der Mehrzahl der Individuen von Panama und bei einem driften Exemplare von Tumbez der dritte Analstachel ein wenig länger als der zweite ist. Ausnahmslos zieht eine silberhelle, oben und unten ziemlich breit grau eingefasste Längsbinde über der Höhe der Pectorale in horizontaler Richtung vom Schultergürtel zur Caudale und grenzt erst am Schwanzstiele nach oben an die Seitenlinie. Sie nimmt mit Ausschluss der dunkleren Einfassung die Höhe einer ganzen Schuppenreihe (der vierten) unter dem Beginne der Seitenlinie ein, ist jedoch zuweilen im vordersten Theile des Rumpfes nicht sehr scharf ausgeprägt, und wurde wohl nur aus diesem Grunde von Dr. Günther nicht erwähnt. Über dieser Längsbinde und theilweise auch unter derselben ist der Eiunpf mehr oder minder silber- oder bleigrau und die einzelnen Längsschuppenreihen sind im mittleren Höhendrittel etwas dunkler als zunächst dem oberen und unteren Rande, wodurch eine regelmässige, abwechselnd hellere und dunklere Streifung der Rumpfseiten gebildet wird, die am schärfsten in der vorderen Rumpfhällte auf den vier Schuppenreihen unter der Seitenlinie hervortritt. Die Kiemenhaut ist bei Individuen von mehr als 14'° Länge und darüber stets über dem oberen hinteren Rande des Deckels intensiv schwarzbraun oder dunkelviolett. Zuweilen ist der ganze hintere Rand der Deckel- stücke von einer dunkel gefärbten Haut umsäumt und in seltenen Fällen auch die Kehlhaut zwischen den Unterkieferästen und den Lippen. über einige neue und seltene Fisch- Arten au.s den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 3 1 Bei kleinen Individuen liegt über der Basis des ganzen gliedeislrahligen 'j'heik's der Dorsale eine Reihe dunkler Flecken; sie verschwindet aber bei älteren Individuen iu der dunkleren Flosscniärbung vollständig. Die Leibeshöhe ist bei dem kleinen Exemplare von Tumbez 3 mal, bei dem zweiten grossen schlanken Exemplare, welches auf Taf. IX dieser Abhandlung abgebildet ist, c. 279 — 3mal, bei einem dritten von glei- cher Localität, welches in der Körperform dem von Dr. Günther beschriebenen und abgebildeten Exemplare genau entspricht, 2^nm&\ in der Körperlänge enthalten. Die Breite der knöchernen Stirnc zwischen den Augen steht stets einer Augenlängc nach und ist je nach dem Alter fast 2 — l^/imal in letzterer enthalten. Die Pectorale ist ausnahmslos etwas länger als die Ventrale, überragt sie nach hinten ein wenig oder aber nicht, und reicht bei keinem der von mir untersuchten Exemplare, selbst nicht bei ganz jungen Indivi- duen bis zum Beginne der Anale, endigt sogar noch vor der Analgrnbe. Die Länge der Pectorale steht durch- schnittlich der Kopflänge genau oder nahezu um eine Schnauzenlänge nach. Die Seitenlinie durchbohrt ö2— 54 Schuppen am Rumpfe bis zur Basis der mittleren Caudalstrahleii ; sechs Schuppen liegen über und 11 — 12 unter derselben in einer verticalen Reihe zwischen der Basis des ersten Dorsalstacbels und der Ventrale. Bei den meisten Rumpfschuppen liegen zahlreiche kleine Schüppchen an der Basis (s. Taf. IX, Fig. 2 «). Von den Stacheln der Dorsale ist bald der dritte, bald der vierte der höchste der Flosse und circa halb so lang wie der Kopf, der zweite Analstachel ist c. 2'^;3mal in der Kopflänge enthalten. Pristipoma leuciscus Gthr. ist im stillen Ocean sehr häufig von der Küste Chiapams bis Tumbez. 3. Prlstiponui tnacracantJuirn Gthr. Auch diese Art ist sehr gemein im stillen Ocean zwischen Chiapam und Tumbez. Bei jungen Individuen von 15'° Länge ist die Seimauze verbältnissmässig viel kürzer als bei alten, und übertrifft das Auge nicht unbedeutend an Länge; letzteres ist nämlich 41/3 mal, die Schnauze S^smal in der Kopflänge enthalten. 6—7 L. lat. 45-47. L. tr. ^~. 13—14 4. Pristipoma corvinaeforme Steind. Syn. Haemulon corvinaeforme Steind., Ichthyol. Notiz. VIT, p. 16, Taf. I, Fig. 2 (1868). — l'ristipoma fHaemulonopsis) cor- vinaeforme, Ichthyol. Notiz. VIII, p. 9 (1869). Diese interessante Pristtpoma-Art, welche durch die theilweise Überschuppung der Flossenhaut zwischen den Gliederstrahlen der Dorsale und Anale, sowie insbesondere durch die Form der Mundspalte einen Über- gang zu den Haemulo7i-Arten vermittelt, kommt häufig an der Küste des südlichsten Theiles Brasiliens vor. Bei kleinen Exemplaren von 16 — 19'° Länge ist die hinter jedem Gliederstrahl der Dorsale gelegene Schuppenbinde sehr schmal und füllt nur unmittelbar an der Basis der Strahlen den häutigen Zwischenraum zwischen je zwei auf einander iblgenden Strahlen fast vollständig aus. Die Pectorale erreicht genau oder nahezu y^ der Körperläuge, die Ventrale c. i/s der letzteren. Die Kopflänge gleicht genau der grössten Rumpfhöhe oder übertritft sie ein wenig und ist c. 3 mal in der Körperlänge, der Augendiameter je nach dem Alter 4^/3 — 4i/7mal, die Schnauzenlänge 3 — 25/5 mal, die Stirn- breite 4^/3 — 3*/5mal, die grösste Höhe des Präorbitale ein wenig mehr als 4 mal in der Kopflänge enthalten. Ränder des Vordeckels und Scapula gezähnt. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt bei jüngeren Individuen wegen der verhältnissmässig geringereu Längenausdehnung der Schnauze nicht unbeträchtlich, bei älteren nur wenig hinter oder fast genau unter den vorderen Augenrand. Fundort: Rio grande do Sul, Santos, Camamu. 5V2-6V2 D. 12/15. A. 3/7. P. 15- IG. L. lat. 50—52 (bis z. Caud.). L. tr. 1 . 10—11 32 Franz Steindachfie?: 5. Priiitlpoina lineatuni C. V. Sehr häufig an der Küste Brasiliens zwischen Rio Janeiro und l?io grande do 8ul und von Tristqioma ruhruvb C. V., wie bereits Dr. Günther vermuthete (Cat. Fish. Brit. Mus. I., p. 300), nicht specifisch ver- schieden (s. Kner, Fische der Novara-Exp., p. 52). Bei kleinen Individuen von 121/2"° Länge ist die Körperhöhe 2ä,r,nial, die Kopflänge c. SV^mal in der Körperlänge, der Augcndianieter 4 mal, die Schnauzeulänge 3 mal, die Stirnbreite etwas weniger als 4 mal in der Kopflänge enthalten. Die Höhe des Präorbitale steht der Augenlänge nur unbedeutend nach. Die obere Kopflinie erhebt sich rasch nacli hinten und oben; die Rückenlinie ist etwas stärker über der vorderen Rnmpfhälfte gebogen als über dem hinteren Theile des Rumpfes bis zum Beginne des Schwanz- stieles. Der vierte höchste Dorsalstachel ist etwas mehr als halb so lang wie der Kopf, die Pectorale etwas länger wie die Ventrale (raitEinschluss der kurzen fadenförmigen Verlängerung des ersten Gliederstrahles) und 0.41/4 mal in der Körperlänge enthalten. Die Körperform ist gedrungen oval, der kurze niedrige Schwanzstiel erreicht 1/4 der grössten Rumpfliöhe. Der obere Rand der stacheligen Dorsale ist nur über den vier ersten Stacheln und zwar ziemlich stark gebogen, vom vierten bis zum letzten Stachel senkt sich der obere Dorsalrand allmälig und ohne Krümmung nach hinten. Der erste Gliederstrahl der Dorsale ist ein wenig länger als die Schnauze und überragt den vorangehenden Stachel nur um etwas mehr als eine halbe Augenlänge. Der obere Rand des gliederstrahligen Theiles der Dorsale ist sehr schwach gebogen, indem die Gliederstrahlen bis zum dritten oder vierten unbe- deutend an Höhe zu- und von diesen bis zum letzten abnehmen. Die Schuppenreihen über der Seitenlinie steigen schräge nach oben au, unter der Seitenlinie verlaufen sie mehr weniger horizontal. Dunkle Streifen folgen der Richtung der Schuppenreihen über der Seitenlinie, unter letzterer sind die Schuppen am hinteren Rande braun gesäumt. Eine ziemlich breite dunkelbraune Binde zieht vom hinteren Augenrande horizontal nach hinten bis zum freien Deckelrande und bildet zuweilen einen schwarzen Fleck hinter der Kiemenspalte (s. Kner, Fische der Novara-Exp., p. 52). Die Seitenlinie durchbohrt 53 — 54 Schuppen bis zur Basis der mittleren Caudalstrahlen. Die Caudale ist bei wohlerhaltenen Exemplaren fast bis zum hinteren Rande vollständig beschuppt; nur an den mittleren Strahlen reichen die Schuppen nicht über die vordere Längenhälfte derselben hinaus und eben so weit zieht sich die Seitenlinie fort. L.tr. 8— 9/1/16. 6. Prisfipoina crocro C. V. Durch die rüsselförmige Gestalt der Schnauze und die bedeutende Länge und Stärke des zweiten Anal- stachels unterscheidet sich I'ristipoma crocro autfallend von den übrigen Arten desselben Geschlechtes und variirt bedeutend bezüglich der Körperhöhe, sowie der Länge des zweiten Analstachels. Höchst wahrschein- lich ist daher Vr. terribile Gthr. und Fr. cultriferum Poey von Pr. crocro nicht specifisch verschieden, viel- leicht gilt dasselbe auch von Vr. ramosum und Pr. productum Poey. Die obere Profillinie erhebt sich rasch vom vorderen Schnauzende bis zum mehr oder minder stark gebogenen Nacken und ist bei jungen Individuen in der Regel vollkommen gerade, bei alten concav. Die lange rüsselförmige Schnauze ist etwas weniger als 3 mal, bei alten Exemplaren 2^/5 mal, der Angendiameter je nach dem Alter etwas mehr als 4 — nahezu 5 mal, die Stirnbreite 5 — 6 mal in der Kopflänge, letztere aber 3 — etwas mehr als 2%mal in der Körper- oder 3^/3 — 372inal in der Totallänge enthalten. Die Körperhöhe ist, wie schon angedeutet, nach dem Alter sehr variabel ; sie ist bei einem Exemplare von 6" 3'" Länge (von Itabapuana) nur 374mal, bei einem Exemplare von 21'° Länge (von Rio Janeiro) 3^4 mal und bei einem grossen dritten Exemplare von 33'" Länge etwas mehr als 4mal in der Totallänge ent- halten. Ich möchte daher Fr. terribile Gthr. nur für die Jugendforni des Pr. crocro halten. über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 33 Der Zwischenkiefer überragt den Unterkiefer nur sehr wenig nach vorne; das hintere Ende des Ober- kiefers fällt in verticaler Richtung unter die vordere Narine. Die Kieferzähne sind bUrstenförniig, von gleicher Grösse und dicht an einander gedrängt. Die Form der Mundspalte ist Hnemtdon-artig. Der hintere Yordeckelrand steht vertical oder ist ein wenig nach hinten und unten geneigt und dann in der Regel schwach concav; die Zähne desselben stumpfen sich im höhereu Alter stark ab und werden undeut- lich. Der Vordeckelwinkel ist ein rechter. Der Kiemendeckel endigt in zwei kurze platte Spitzen, die nur durch einen seichten Einschnitt von ein- ander getrennt sind. Die Stacheln der Dorsale sind seiir kräftig. Bei einem Exemplare unserer Sammlung ist der vierte am höchsten, bei einem zweiten ist der fünfte unbedeutend höher als der vierte; bei dem kleineren Individuum ist die grösste Höhe der stacheligen Dorsale 2mal, bei dem grösseren fast 27310^1 in der Kopflänge oder 5*/5 — GVs^^äl i" der Körperlänge enthalten. Der letzte Dorsalstachel ist fast l'/amal kürzer als der folgende Gliederstrahl und eben so hoch wie der drittletzte Dorsalstachel ; der höchste dritte Gliederstrahl der Dorsale ist so hoch wie der sechste Dorsalstachel, bei alten Individuen daher eben so lang wie die Schnauze, bei jüngeren wie die Schnauze mit Einschluss einer halben Augenlänge. Zwischen der Spitze des höchsten Dorsal- stachels und des dritten Gliederstrahles bildet der obere Flossenrand einen tiefen Einschnitt. Bei jungen Exemplaren ist der zweite Aualstachel etwas mehr als 4' gnial, bei alten etwas weniger als 5mal in der Körperlänge enthaUen und bei letzteren fast 2 mal so breit wie bei ersteren. Bei jungen Indi viduen überragt ferner dieser Stachel mit seiner Spitze die des ersten Gliederstrahles beträchtlicher als bei alten Exemplaren, und erscheint im Verhältniss zur Länge des dritten Stachels bei alten Individuen kürzer als bei jungen. Bei jungen Individuen liegt an der Basis der einzelnen Schuppen über der Seitenlinie bis zur Dorsale ein dunkelbrauner Fleck; über die Schuppenreihe der Seitenlinie zieht sich ein eontinuirliches dunkelbraunes Band hin und unter diesem folgen noch zwei schärfer ausgeprägte und breitere Längsbinden, die aber im höheren Alter mehr oder minder spurlos verschwinden. Die unterste dieser Binden bildet hinter der Basis der unteren C'audalstrahlen einen ziemlich grossen runden Fleck, der gleichfalls bei älteren Individuen fehlt. Die Caudale ist im Leben vollständig überschuppt und die Seitenlinie lässt sich bis in die Nähe des hinteren Randes der mhtlereu Caudalstrahlen verfolgen; bis zum Beginne der Caudale durchbohrt die Seiten- linie 47 — 49 Schuppen. In der Regel liegen nur 7—8 Schuppen reihen zwischen der Basis des ersten Dorsalstachels und der Seitenlinie in verticaler Richtung, doch schieben sich nicht selten einige Schuppen zwischen die regelmässigen Reihen hie und da ein. Diese Art ist schon geraume Zeit von Westindien (Martinique, Jamaika, S. Domingo) und Surinam bekannt, und erstreckt sich südlich bis Rio Janeiro ; ich untersuchte Exemplare von Itabapuana, Canuavie- rias, Sab Matheus, Rio Una bei Bahia, Santa Cruz und Camamu, welche grösstentheils in der Nähe von Flussmüudungeu gefangen wurden. 7. Pfistipoma bicolor Casteln. Das Wiener Museum besitzt Exemplare dieser Art von Bahia (durch Natter er). Das Museum zu Cam- bridge (bei Boston, Mass.) von Ceära und Rio grande do Norte (Thayer-Exped.). In der Gest;ilt des Körpers, in der Mundform und bezüglich der Überscliuppung der Flossenhaut zwischen den Gliederstrahlen der Dorsale und Anale nähert sich Pr. bicolor dem Pr. melanopterum , ohne jedoch mit letzterem identisch zu sein, wie Dr. Günther irriger Weise vermuthete (Cat. Fish. Brit. Mus. I, p. 288). 8. PrisHponia humile Kner, Steind. Von dieser Art war bisher nur ein einziges, 30'" langes Exemplar aus dem Rio Bayano bekannt, Avelches sich im königl. Museum zu München befindet. Deiiki.chiit'lüu der matheui.-Daturw. C>. XL.I. Bd. 5 34 Franz Steincl achner. Kürzlich erwarb ich i'ür das Wiener Museum drei viel grössere Exemplare derselben Art aus dem Mamoni-River bei Chepo, die insoferne von besonderem Interesse sind, als bei diesen die Dorsale nicht 12, sondern lo Stacheln enthält und der überaus kräftige zweite Analstachel lange nicht so weit herabreicht wie die ersten längsten Gliederstrahlen der Anale. In der Form des Kopfes und Rumpfes unterscheiden sie sich nicht wesentlich von dem typischen Exem- plare, welches mir Herr Hofrath von Siebold gütigst zum directen Vergleiche einsendete. Die Kopflänge ist näudich 3-/5 mal, die grösste Rumpfhöhe mehr als 43/4 — 4% mal in der Totallänge, die lang vorgezogene niedrige Schnauze nicht ganz 3 mal, der Augendiameter c. 6 mal, die Stirnbreite nahezu 5 — ö'/smal in der Kopflänge enthalten. Der hintere Rand des Oberkiefers fällt genau oder ein wenig hinter den vorderen Augenrand. Die nach vorne mehr oder minder rasch sich verschmälernde Schnauze überragt mit dem vorstreckbaren Zwischenkiefer den Unterkiefer mehr oder minder bedeutend. Während bei dem typischen 30'" langen Exemjilare des Münchner Museums die Schnauzenlänge IY2 Augendiametern gleichkommt, ist sie bei Individuen von 44 und 46°" Länge mindestens 2 mal so lang wie das Auge. Die Zähnelung des mehr oder minder schief gestellten Randes des Vordeckels verliert sich mit dem Alter vollständig, zuweilen verschwinden auch die Zähnchen an der Scapula spurlos und eine ziemlich dicke Haut umhüllt den Rand dieser beiden Knochen. Der bei dem typischen Exemplare ziemlich hohe erste Dorsalstachel ist bei den mir zur Untersuchung vorliegenden grossen Individuen aus dem Mamoni-Flusse durch zwei kürzere ersetzt, von denen der erste kleinere circa halb so lang wie das Auge und c. l^j^vti&l in der Höhe des zweiten Dorsalstachels ent- halten ist. Bei dem einen eben dieser Exemplare ist der vierte, bei dem anderen der fünfte Dorsalstachel am höchsten und circa eben so lang wie die Schnauze oder der zweite höchste Gliederstrahl der Rücken- flosse. Eine niedrige Schuppenscheide zieht sich längs dem gliederstrahligen Theile der Dorsale hin, der nach hinten schwach gerundet endigt. Der zweite getheilte Dorsalstrahl ist fast 2 mal so hoch wie der letzte. Der erste Gliederstrahl der Ventrale endigt in 1 — 2 kurze Fäden und ist, bis zur Spitze derselben gemessen, ein wenig länger als die schwach gebogene, ziemlich gedrungene Fectorale. Sämmtliche Analstacheln sind auffallend stark, mehr als 2 mal breiter als die grössten Dorsalstacheln und comprimirt; der zweite Analstachel ist bei grossen Exemplaren TVa — 8 mal in der Totallänge oder c. 2%— etwas mehr als 2mal in der Kopflänge enthalten und nur schwach gebogen, während er bei dem kleineren typischen Exemplare verhältnissmässig bedeutend länger und stärker gekrümmt erscheint, und weniger als 6mal in der Totallänge oder c. lY2nial in der Kopflänge begriffen ist. Obwohl dieser Stachel auch bei alten Individuen eben so lang oder nur unbedeutend kürzer als der erste gegliederte Analstrahl ist, fällt doch seine Spitze weit über die des letzteren hinauf, während bei dem typischen Exemplare die Spitze des zweiten Analstachels noch etwas unter die des folgenden Gliederstrahles hinabreicht. Eine ziemlich hohe Schuppenscheide umhüllt die Basis der Anale. Die Caudale ist am hinteren Rande seicht eingebuchtet, am oberen hinteren Winkel etwas länger und minder gervmdet als am unteren , und steht der Länge des Kopfes bei alten Individuen genau oder um etwas mehr als eine Schnauzenlänge nach; sie ist bis zum hinteren Rande dicht mit sehr kleinen Schüppchen bedeckt, die gegen den hinteren Flossenrand zu leicht ausfallen. Die Zahl der in der vorderen grösseren Rumpfhälfte von der Seitenlinie durchbohrten Schuppen lässt sich bei alten Individuen nicht genau angeben, da die Schuppen bei diesen unregelmässig gelagert sind, zahlreiche kleine Schuppen sich einschieben und die grösseren überdies hie und da von kleineren Schuppen überdeckt sind. Auch die C'anäle der Seitenlinie selbst sind nicht deutlich entwickelt und überspringen ein- zelne Schuppen. Jedenfalls liegen mindestens (50 Schuppen bei alten Individuen längs der Seitenlinie bis zum Beginne der Caudale. über einige neue und seltene Finch -Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 35 Es ist somit die früher von mir mid Prof. Kuer nacii einem einzigen (jüngeren) Exemplare gegebene Formel für die Zabl der Flossenstralilen und der Schuppen längs der Seitenlinie (s. Abhandl. der k. bayr. Akad. der Wissensch., II. Cl., X. Bd., I. Abth. 1864, „Neue Gattungen und Arten von Fischen aus Cenfral- Amerika", p. 3 des Separatabdr.) zu erweitern in: 8—10 D. 12—13/12. L. lat. 56— pl.q. 60. L. tr. ~T~. 19—20 9. JJmbrina analis Gthr. Diese Art scheint sehr selten zu sein und kommt wie Fristiipoma leuciscus und macracanthum auch süd- lich von Panama vor; in der Körperzeichnung hat sie einige Ähnlichkeit mit Umbrina undulata Gird., besitzt jedoch weniger Schuppen längs der Seitenlinie, kräftigere Analstacheln und nur sechs Gliederstrahlen in der Anale i^TJmbr. undulata aber 7 — 8). 10. Otolithus Stolztnanni n. sp. Char. : Grösste Leibeshöhe c. 4mal, Kopflänge 3^5 mal in der Körperlänge, Augendiameter 6% mal, Schnauzenlänge 4mal, Stirnbreite etwas weniger als 5 mal in der Kopflänge enthalten. Körpergestalt sehr gestreckt, Schwanzstiel verliältuissmässig kurz und hoch. Seitenlinie in der vorderen Rumpfhälfte schwach gebogen und sich allmälig senkend , in der hinteren Leibeshälfte horizontal in der Mitte der Körperhöhe hinziehend. Pectorale halb so lang wie der Kopf, mit ihrer Spitze nur bis zur Längen- mitte der Ventrale reichend. Hinteres Ende des Obeikiefers in verticaler Richtung unter den hinteren Augenrand fallend. Unterkiefer nur wenig nach vorne vorspringend; Hundszähne (zwei) im Zwischen- kiefer lang und stark, im Unterkiefer fehlend. Hinterer Rand des Vordeckels geneigt, Vordeckelwinkel nicht vorgezogen, gerundet, einem rechten nahezu gleich. Dorsalstacheln zart, der vierte am höchsten und c. 2% mal in der Kopflänge enthalten. Caudale mit etwas längeren mittleren Strahlen, über und unter diesen am hinteren Rande schwach coucav , ein wenig länger als der Kopf mit Ausschluss der Schnauze. Silberfarben mit etwas dunkleren Streifen auf den schiefen Schuppenreiheu über der Seiten- linie. Rumpfschuppen ziemlich gross. 9—10 D. 10—1/20. A. 2/9. L. lat. c. 60. L. tr. "T~. 16—17 Beschreibung. Die Körpergestalt ist sehr schlank, comprimirt. Die obere Profillinie des Kopfes erhebt sich von der Schnauzenspitze gleichförmig und allmälig ohne bemerkenswerthe Bogeukrüinmung bis zum Anfange der stacheligen Dorsale; nur die Stirugegend ist ein wenig eingedrückt. Die Riickenlinie ist schwach gebogen, erreicht ihren Höhenpunkt am Beginne der Gliederstrahlen der Dorsale und senkt sich längs der Basis derselben im Ganzen nur sehr wenig bis zum kurzen Schwanzstiele. Die Bauchlinie ist noch schwächer gekrünmit als die Rückenlinie. Der Kopf spitzt sich, im Profile gesehen, ziemlich bedeutend nach vorne zu, der Unterkiefer springt wenig nach vorne über den Zvviscbeukiefer vor. Die Mundspalte steigt ziemlich rasch nach vorne au. Die Zahnbinde im Unterkiefer ist sehr schmal und enthält vorne drei, weiter nach hinten zwei Reihen spitzer Zähnchen, von denen die der Innenreihe etwas länger als die übrigen siud (s. die vergrösserte Abbil- dung derselben auf Taf. II unter der Fig. 1, rechts). Hundszähne fehlen. Die Zahnbinde im Zwischenkiefer nimmt nach vorne bedeutend an Breite zu und trägt am hinteren Rande des vordersten (breitesten) Theiles zwei ziemlich lange, gebogene Hundszähne, die mit ihren Spitzen nach innen und hinten convergiren. Die Zunge ist gross, frei, und am vorderen breiten Rande gerundet. Der hintere Rand des Vordeckels ist stark nach hinten geneigt, nicht eingebuchtet, der Vordeckel- winkel gerundet, nahezu einem rechten gleich und wie der aufsteigende Rand mit sehr kurzen zarten Cilien besetzt. 5* 36 Franz Steindachner. Der Kiemeudeckel zieht sich nach hinten in zwei lange, platte Spitzen ans ; die tiefe Einbuchtung zwi- schen denselben ist Ubcrhäutet und mit sehr kleinen Schuppen bedeckt. Das hintere, fast häulige Ende des Unterdeckels überragt die untere Spitze des Kiemendeckels nach hinten. Der ganze Kopf ist mit Ausnahme der Kieferstücke beschuppt; die Schuppen am Präorpitalc, dessen Höhe der Hälfte der Augenlänge gleicht, sind von der allgemeinen Oberbaut vollständig überdeckt, daher nur im Umrisse undeutlich siclitbar. Die Schuppen an der Oberseite des Kopfes fühlen sich sehr rauh an, da sie am freien Rande dicht gezähnt sind. Da die letzten Dorsalstacheln sehr niedrig sind, trennt ein tiefer breiter Einschnitt die beiden Hälften der Dorsale; die Gliederstrahlen derselben nehmen vom zweiten bis zum letzten allmälig an Höhe ab. Der letzte Dorsalstrahl ist kaum halb so hoch wie der höchste zweite Gliederstrahl und seine Basis ist von den oberen Stützstrahlen der Caudale nur durch einen kleinen Zwischenrnum getrennt, dessen Länge der Entfernung der Schnauzenspitze vom hinteren Augenrande gleicht; der Schwanzstiel ist daher im Verliältniss zur Rumpflänge sehr kurz, wenig länger als hoch, und dessen geringste Höhe etwas weniger als 3 mal in der grössten Rumpfhöhe enthalten. Die beiden Analstacheln sind zart und wenig steif; der zweite, viel längere erreicht nahezu eine Schnauzenlänge, ist jedoch kaum halb so lang wie der folgende einfache Gliederstrahl. Die grösste Höhe der Anale am dritten Gliederstrahle kommt nahezu der Hälfte einer Kopflänge gleich und die Basislänge derselben ist c. l^/gmal in der Flossenhöhe enthalten. Der untere Winkel der Anale ist oval gerundet, der untere hintere, schief gestellte Flossenrand fast geradlinig abgestutzt. Mit Ausnahme einer niedrigen Schuppenbinde längs der Basis der Anale und einer noch schwächer ent- wickelten längs der Basis der Gliederstrahlen der Dorsale sind diese beiden Flossen schuppenlos. Die Caudale ist fast bis zur Längenmitte mit kleineu Schuppen bedeckt, nur die Schuppenreihe der Seitenlinie setzt sich bis zum hinteren Rande der beiden mittleren längsten Caudal strahlen fort. Die Ventrale ist etwas länger als die Pectorale und ziemlich weit hinter der Basis der letzteren eingelenkt, so dass die Spitze der Brustflossen nicht über die Längenmitte der Ventralstrahlen zurück- reicht. Die Länge der Ventralen gleicht der Kopflänge mit Ausschluss der Schnauze und des Auges oder ist unbedeutend mehr als 6 mal (6'79mal), die Länge der Pectorale c. 6^2 mal in der Kopfänge ent- halten. Die Seitenlinie ist in der vorderen Rumpfhälfte nur sehr schwach gebogen und senkt sich zugleich allmälig nach hinten; in der hinteren Rumpfhälfte läuft sie in horizontaler Richtung über die Höhenmitte des Rumpfes hin. Bis zum Beginne der mittleren Caudalstrahlen durchbohrt sie c. 60 Schuppen. Die Rumpfschuppen bilden regelmässige Längsreihen, die insbesondere im vorderen Theile des Rumpfes schief nach oben und hinten verlaufen, gegen den Schwanzstiel zu aber eine mehr horizontale Richtung nehmen. Die kleinsten Rumpfschuppeu liegen am Nacken, die grössten in der Analgegend zunächst unter der Seiten- linie und über derselben bis in die Nähe der Dorsale hinauf. Durch die schwache Krümmung der Seitenlinie und die geringe Senkung der Rückenlinie längs dem gliederstrabligen Theile der Dorsale, ferner durch die Kürze und Höhe des Schwanzstioles und die schlankere Form des Kopfes unterscheidet sich diese Art sehr auffallend von Otolithus albus Gthr. Länge des beschriebenen Exemplares (mit Eiuschluss der Caudale) 38"" Länge. Fundort: Tumbez. n. Otolithits albus Gthr. Einige für die Artbestimmung nicht unwesentliche Merkmale sind in Dr. Günther's Beschreibung dieser Otoh't/ius-Art mit Stillschweigen übergangen worden, die ich in den nachfolgenden Zeilen kurz erwäh- nen will. Der Kopf ist verhältnissmässig kurz und gedrungen ; die grösste Kopfhöhe gleicht der Entfernung des vorderen Augenrandes vom hinteren seitlichen Kopfende. über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 37 Die obere Kopflinie erhebt sich rascher bis zum Beginne der Dorsale, als bei Otol. Stohmanin\ auch ist der Kopf insbesondere die Schnauze kürzer, gedrungener, der Schwanzstiel länger und schlanker als bei letztgenannter Art. Der Unterkiefer springt ein wenig über den Zwischenkiefer vor. Die Schnauze (bis zum Vorderrande des Zwischenkiefers gemessen) ist 4 — 4i/4mal, bei grossen Exemplaren 41/2 mal, der Augendiameter 6^/5 — nahezu 7 mal, die Stirnbreite 4% — 5 mal in der Kopflänge bis zur hinteren Spitze des Unterdeckels enthalten. Der hintere, fast quer abgestutzte Rand des Oberkiefers fällt in Übereinstimmung mit Dr. Günther's Beschreibung ein wenig hinter das Auge. Der Schwanzstiel ist fast 2mal länger als hoch; seine Höhe erreicht c. 1/3 der grössten Rumpfhöhe, und diese ist 3% mal in der Körperlänge enthalten. Die Caudale zeigt bei vollständig erhaltenen Exemplaren eine rhombenförmige Gestalt und ist etwas länger als der Kopf mit Ausschluss der Schnauze. Die Seitenlinie krümmt und senkt sich bedeutend in der vorderen Rumpfhälfte und durchbohrt bis zum Beginne der rhombenförmigen Caudale 56 — 58 Schuppen. Zwischen der Basis des ersten Dorsalstachels und der Seitenlinie liegen bei dem im Wiener Museum befindlichen Exemplare 9—10 Schuppen (nach Gthr. 7) in einer Reihe. Die Peetorale reicht fast eben so weit zurück wie die Ventrale und ist etwas mehr als 1^3 mal in der Kopflänge enthalten. Der zweite zarte Aualstachel erreicht nicht ganz die halbe Länge des folgenden Glieder- strahles. Länge der beschriebenen Exemplare 31 — 34'°. Bisher nur aus der Bucht von Panama und von Chiapam bekannt. D. 10—1/20—21. A. 2/9. L. lat. 56-58 (bis z. Caud.). 12. OtoUtlms squanimipinnis Gthr. Von dieser Art konnte ich eine grössere Anzahl von Exemplaren aus der Bucht von Panama untersuchen und bin daher im Stande, Dr. Günther's Beschreibung dieser Art zu vervollständigen. Die grösste Rumpfhöhe ist 372 — unbedeutend mehr als 4mal, die Kopflänge S'/s — ■ mehr als 31/3 mal in der Körperlänge, die Schnauze fast genau oder ein wenig mehr als 4 mal (oder bis zur vorragenden Spitze des Unterkiefers 3%mal), der Augendiameter c. 6mal, die Mundlänge 2Y4nial in der Kopflänge enthalten. Die Stirnbreite gleicht bei kleineren Exemplaren der Schnauzenlänge und übertrifft sie ein wenig bei älteren In- dividuen. Die Mundspalte erhebt sich nur wenig nach vorne, der hintere Rand des Oberkiefers fällt in verticaler Richtung unter den hinteren Augenrand oder überragt ihn noch ein wenig. Die äussere Zahnreihe des Unter- kiefers verliert sich an den Seiten des Knochens insbesondere bei alten Individuen vollständig und die viel stärkeren Zähne der Innenreihe nehmen allraälig gegen die Mitte der Unterkieferseiten an Grösse zu und gegen die Mundwinkeln wieder ab. Der höchste Analstrahl ist c. 2^5 mal in der Kopflänge, die Länge der Ventrale 6^/2 — 5®/? mal, die Peeto- rale c. 6 mal in der Köi-perlänge enthalten. Der untere Rand der dicht überschuppten Anale ist gerundet, die Länge des Schwanzstieles fast 2 mal beträchtlicher als die geringste Höhe desselben. 10 — 11 Schuppen liegen zwischen dem Beginne der Dorsale und der Seitenlinie in einer verticalen Reihe, 23 — 24 unter der Linea lateralis bis zur Ventrale herab. Die von der Seitenlinie durchbohrten Schuppen sind bedeutend grösser als die übrigen und mit kleinen Schuppen überlagert. Die Seitenlinie senkt sich unter mehr oder minder schwacher Bogenkrümmung bis zum Beginne der Analgegend des Rumpfes und läuft erst von letzterer angefangen in horizontaler Richtung nach hinten bis zum hinteren Rande der längsten mittleren Cau- dalstrahlen. Wegen des zarten weissen Fleisches sind sämmtliche Otolit/ius-Aiten in Panama sehr geschätzt. 38 Franz Steindackner. 13. OtolitJms niivi'ops ii. sp. Cbar. : Köipergestalt sehr gestreckt, Runipfsehuppen sehr klein, Schuppen der Seitenlinie auffallend gross, doch von kleinen Schuppen ganz überdeckt. Leibeshöhe fast 474nial, Kopflänge SYamal in der Körper- länge, Augendiameter c. 7 mal, Schnauzenlänge 43/5 mal, Stirnbreite 5 mal in der Kopflänge enthalten. Hundszähne (2) nur im Zwischenkiefer. Hinteres Ende des Oberkiefers in verticaler Richtung ein wenig hinter das Auge fallend. Analstachel sehr zart, kurz und steif. Dorsal- und Analstrahlen unbeschuppt, nur an der Basis mit einer niedrigen Schuppeuscheide. Caudale schwach rhombenförniig, vollständig überschuppt. Dorsale mit 30, Anale mit 8 Gliederstrahlen. 10—12 D. 10-1/30. A. 2/8. L. lat. 55 (133). L. tr. c. "n~ 20 (bis z. Flügelsch. d. V.). Beschreibung. Die obere Kopflinie steigt in vollkommen gerader Richtung allmälig bis zum Beginne der stacheligen Dorsale an; die Rückenlinie läuft längs der Basis der stacheligen Dorsale fast horizontal bin und senkt sich hierauf gleichfalls ohne Kiümmung sehr massig längs der langen Basis der Gliederstrahlen derselben Flosse. Die Bauclilinie ist bogenförmig gekrümmt, der Schwanzstiel kurz, schlank und c. SYsmal in der grössten Rumpf hohe enthalten. Die Oberseite des Kopfes ist ziemlich breit und flach, die Kopfseiten fallen geradlinig schief nach innen und unten ab ; die Mundspalte erhebt sich nach vorne und der Unterkiefer überragt nach vorne massig den Zwischenkiefer. Die Zahnbinde des Zwischenkiefers ist schmal und enthält vorne drei, seitlich zwei Reihen von Zähnen, vorne sind die Zähne der Aussenreihe, seitlich die der Innenreihe bedeutend grösser als die übrigen, spitz, nach hinten geneigt und nicht dicht an einander gedrängt. Die Zahnbinde des Zwischenkiefers nimmt nach vorne stärker au Breite zu als die des Unterkiefers und, mit Ausnahme der beiden Hundszähne, sind die Zähne der Aussenreihe grösser als die übrigen und nehmen gegen die Mundwinkel allmälig an Grösse ab. Der hintere Rand des Vordeckels ist stark nach hinten und unten, der untere Rand desselben nach \orne und unten geneigt; beide Ränder sind gewirapert. Der Vordeckelwinkel ist kleiner als ein rechter und an der Spitze stark gerundet. Das Präorbitale ist lang, niedrig; seine grösste Höhe übertrifft nur wenig die Hälfte einer Augenlänge. Der Kiemendeckel endigt in zwei lange platte Spitzen, die einander ziemlich nahe liegen; die untere Spitze reicht ein wenig weiter nach hinten als die obere, wird jedoch selbst von dem hinteren, fast häutigen und zugespitzten Endstück des Unterdeckels überragt. Der Kopf ist mit Ausnahme der Kiefer vollständig beschuppt. Die Schuppen an der Oberseite des Kopfes sind mit Ausnahme der kleinen auf der verliältnissmässig kurzen Schnauze gelegeneu eben so gross oder ein wenig grösser als die grössten Schuppen an den Seiten des Kopfes, welche zunächst dem hinteren Augenrande und unmittelbar hinter der schwach vorragenden, bogenförmig gekrümmten Vorleiste des Präoperkels sich befinden. Die Schuppen am Kiemendeekel schliessen sich bezüglich ihrer Grösse zunächst an die zuletzt erwähnten an. Der stachelige Theil der Dorsale ist von dreieckiger Gestalt; der höchste vierte Stachel ist c. 2% mal in der Kopflänge enthalten und nicht ganz um eine Augenlänge höher als der zweite Gliederstrahl derselben Flosse. Die Gliederstrahlen der Dorsale nehmen von dem zweiten höchsten bis zum letzten nur unbedeutend an Höhe ab. Die Anale ist P/5 mal höher als lang, am unteren Rande schwach gerundet; ihre Basislänge übertrifft die Schnauzenlänge ein wenig, ihre grösste Höhe am vierten Gliederstrable gleicht der Entfernung der Kinnspitze vom hinteren Augenrande. Die Basis des letzten Analstrahles fällt in verticaler Richtung unter die des siebenten tjher einige neue imd seltene Fisch -Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 39 Gliederstrahles der Dorsale. Der zweite Aiialstachel ist sehr zart, doch uieht biegsam und mindestens 21/4 mal in der Höhe des folgenden einfachen Glicderstraldes enthalten. Der hintere Rand der Caudalo bildet einen Winkel, dessen Spitze auf das Ende der beiden mittleren längsten Caudalstrahlen fällt. Die Länge dieser letzteren ist nur wenig geringer als die Entfernung des vor- deren Angenrandes von dem hinteren Ende des Unterdeckels. Die Pectorale übertrifi't die Ventrale nur unbedeutend an Länge und ist circa eben so lang wie der hinter dem Auge gelegene Kopftheil. Die Spitze der Brustflossen fällt in verticaler Richtung ein wenig vor die der Ventralen. Sämmtliche Köi-perschuppen sind am freien Rande sehr fein gezähnt. Die Rumpfschuppen nehmen gegen die Caudale allmälig (im Ganzen nicht bedeutend) an Grösse zu, gegen die Rücken- und Bauchlinie aber ab. Die Schuppen längs der Seiteulinie sind autfallcnd gross wie bei Sciaena squammosissima Heck. (= Johnius amazonieus Gast.), Sc. aurata sp. Gast, etc., und vollständig von kleinen Schuppen überdeckt, so dass sie selbst im Umrisse bei gut erhaltenen frischen Exemplaren nicht sehr deutlich sichtbar sind; ihre Zahl beträgt bis zum Beginne der Caudale c. 55. Über und längs diesen eigentlichen Schuppen der Seiten- linie bilden die übrigen Rumpfschuppen c. 133 Querreihen. Die Oberseite des Kopfes und die obere Rumpfhälfte ist bei in Weingeist aufbewahrten Exemplaren wässerig röthlichbraun, der Rest des Ruuipfes silberfarben mit einem Stich ins Gelbliche: nur die Seiten des Kopfes sind rein silberweiss. Länge des beschriebenen Exemplares bis zur Caudalspitze : 32^ a'"- Fundort: Brasilianische Küste bei Porto alegre. Unter den bisher bekannten Otoläkus-Arten von der Ostküste .\merika's nähert sich diese Art durch die Kleinheit der Schuppen am meisten dem von Cuvier und Valenciennes beschriebenen Otol. microlepi- dotus, bei welchem jedoch die Gliederstrahlen der Dorsale und Anale dicht und vollständig beschuppt sind. Auch ist das Auge bei Otol. microps bedeutend kleiner und die Kopfform viel schlanker als bei letzt- genannter Art. 14. OfoUtJiiis microlepidotns C. Y. Von dieser Art war lange Zeit hindurch nur ein einziges Exemplar (aus Surinam) bekannt, welches sich im Berliner Museum befindet; ein zweites Exemplar aus Maranhao erwarb ich im Jahre 1874 für das kais. Museum in Wien von Herrn Salm in. Bei diesem Individuum von 35'" Länge ist die Kopflänge c. 3^ smal, die Leibeshöhe mehr als 4^ 4 (fast 4I/5) mal in der Körperlänge, der Augendiameter nahezu 4% mal, die Schnauzenlänge etwas mehr als 4 mal, die Stirnbreite c. 5^2 mal in der Kopflänge enthalten. Die grösste Kopfhöhe erreicht c. ^3 der Kopflänge. Das hintere, oval gerundete Ende des Oberkiefers fällt in verticaler Richtung ein wenig vor den hinteren Augenrand. Die obere Profillinie des Kopfes steigt ohne Krümmung nach hinten an; die Rückenlinie erhebt sich nur wenig bis zum Beginne des gliederstrahligeu Theiles der Dorsale und fällt längs der Basis des letzteren gleich- falls nur allmälig zum Schwanzstiele ab, dessen Länge der Hälfte der Kopflänge gleicht und dessen geringste Höhe die Schnauzenlänge kaum übertrifft. Die Bauchlinie ist etwas stärker bogeutörmig gekrümmt als die Rückenliuie. Der Unterkiefer überragt nach vorne ziemlich bedeutend den Zwischenkiefer und trägt zwei Reihen von Zähnen. Li der äusseren Reihe sind die vorderen Zähne nicht bedeutend grösser als die seitlichen, dichter an einander gedrängten Zähne; in der inneren Reihe sind die vorderen am kleinsten, die folgenden nehmen gegen die Längenmitte jedes Unterkieferastes ziemlich rasch an Höhe und Stärke zu und von dieser gegen die Muudwinkelgegend minder bedeutend an Grösse ab. 40 Franz Steindachner. Im Zwischeukiefer bilden die Zäbue drei Reihen ; in der äusseren Zahnreihe nelimen die Zähne gegen das hintere Kieferende allmälig an Grösse ab und rücken zugleich näher aneinander; in der zweiten Zahnreibe liegen viel kürzere und zartere Sjjitzzähne als in der ersten, und zeigen nach vorne keine bemerkensvFcrtbe Grössenzunahnie. Die dritte, kürzeste Zabnreihe enthält nur sechs Zähne beiderseits, die aber gegen die beiden mittleren sehr grossen und starken Hundszähne rasch an Länge und Stärke zunehmen. Das Präorbitale ist ziemlich lang, aber nur von geringer Höhe. Seine grösste Höhe zunächst der hinteren Nariue steht der Hälfte einer Augenlänge noch ein wenig nach. Der hintere Rand des Vordeckels ist schief gestellt, der stark gerundete hintere Vordeckelwinkel ist einem rechten gleich. Der Kieniendeckel endigt in zwei plattgedrückte Spitzen, von denen der obere ein wenig länger und breiter als der untere ist. Die Stirne ist querüber tlach, hinter derselben ist die obere Kopfseite gewölbt. Die grössten Kopfschuppen liegen im hinteren Theile der Stirngegend, sowie unmittelbar am hinteren Augenrande. Die Schuppen am Deckel sind wohl circa zweimal grösser als die Schuppen im vorderen Theile des Rumpfes, doch nicht grösser als die zunächst vor der bogenförmigen Randleiste des Vordeckels befind- lichen Schuppen. Die erste stachelige Dorsale enthält zehn zarte Stacheln, der erste derselben dürfte vielleicht von Cu vier und Valenciennes an dem typischen Exemplare des Berliner Museums übersehen worden sein, da er sich dicht an den zweiten Stachel anlegt, sehr dünn ist und nur c. '^/s einer Augenlänge erreicht. Der zweite, bereits relativ sehr hohe Dorsalstachel ist c. 2^/5 mal, der vierte höchste c. 2i/e — 21/7 mal in der Kopflänge enthalten. Am Vorderrande des gliederstrahligen Theiles der Dorsale liegen zwei zarte Stacheln, auf welche dann 23 Gliederstrahlen folgen, die bis zur Spitze hinauf dicht mit Schuppen bedeckt sind. Auch die C'audale, Ventrale und Anale sind vollständig beschuppt, erstere scheint am hinteren Rande unregelmässig, verkehrt Ä-förmig gerundet gewesen zu sein, leider sind die Strahlenspitzen an dem Exemplare des Wiener Museums abgebrochen. — Nach Cuvier und Valenciennes wäre die Caudale gerundet. Die Pectorale ist ein wenig länger als die Ventrale und an der Aussenseite dicht beschuppt, eine stark entwickelte, frei überhängende und dicht beschuppte Hautfalte liegt an der Hinterseite der Pectoralbasis. Die Ventrale ist unbedeutend länger als die Hälfte des Kopfes. Zwischen dem hinteren häutigen Rande der Scapula und der Basis der mittleren Caudalstrahlen liegen c. 155 — 160 Schuppenreilien in einer geraden Linie, während die Schuppenreibe der Seitenlinie nur von c. 70 grossen Schuppen gebildet wird, die von kleineren Schuppen dicht überlagert sind. Die Seitenlinie senkt sich von ihrem Beginne am Rumpfe unter sehr schwacher Krümmung bis zur Anal- gegend, läuft erst im letzten Drittel der Eumpflänge in horizontaler Richtung über die Mitte der Rumpfböhe hin und setzt sich auf der Caudale bis zum hinteren Rande der mittleren Strahlen fort. D. 10 I 2/23 (nach C. V. 9 | 1/24). A. 2/9. Sq. lat. c. 155—160. Sq. 1. lat. c. 70 (bis z. Caud.). Fundorte: Surinam, Maranhao. Die Küste Brasiliens bis gegen Montevideo ist ziemlich reich an Otolithus-k\\&\\\ in den Museen zu Wien und Cambridge (Mass.) untersuchte ich zahlreiche Exemplare von Otolithus Itiai-chus C. V. (Bahia, Rio Janeiro, Santos), Ot. cayensis spec. Lacep. (Cachiura, CuruQa, Sao Matheos, Cannavierias, Rio Janeiro), Ot. gua- tucupa e.V. (Maldonado), Ot. microlepidotus C. V. (Surinam, Maranhao) und Ot '^nicrops Steind. (Porto alegre). 15. Otolithus (?) Bairdli n. sp. C bar.: Zwei grosse Hundszähne vorne im Zwischeukiefer in der inneren Zahnreihe, 3 — 4 längere, unter sich selbst ungleich lange Zähne in der inneren Zahnreihe au den Seiten des Unterkiefers, und ein bis zwei über einige neue und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zooL Museen zu Wien etc. 41 Zähne vorne in der Aussenreihc. Stacheliger Tbeil der Dorsale mit dem gliederstrabligeu durch einen niedrigen Hautsaum in Verbindung. Caudale schwach rhombenforniig. Unterkiefer wenig vorspringend. Kopflänge fast 31/5 mal, Leibeshöhe ein wenig mehr als 4 mal in der Körperlänge, Augendiameter c. 4^3 mal, Schuauzenlänge c. 41,2 niaj, Stirnbreite A^^msiX in der Koptläuge enthalten. Rumpfschuppen sehr klein; nur die der Seitenlinie gross, doch gegen den Schwanz zu allmälig au Umfang abnehmend und von kleinen Schuppen überdeckt. Gliederstrahliger Theil der Dorsale und die Anale beschuppt. D. 10—1/24. A. 2/9. L. lat. c. 60—64 (bis z. Caud.). Beschreibung. Indem diese Art im Unterkiefer einige wenige, etwas längere (und zwar unter sich ungleich lange) Zähne zwischen kürzeren zerstreut besitzt, bildet sie ein interessantes Übergangsbild zwischen Aacylodon jaculidens sp. Bl. und den Otolähus-kxXQw, nähert sich jedoch letzteren fast mehr als erstgenannter Art, indem die einzelnen grösseren Kieferzähne nicht lanzetttormig gestaltet sind; ich bin daher in einigem Zweifel, ob die vorläufig als Otolu/tus Bairdii bezeichnete Art in einem natürlichen Systeme als Repräsentant einer beson- deren Untergattung in die Gattung OtoUthus oder in die Gattung Ancyodon gereiht werden sollte. In der Bezal.nungsweise stimmt OtoUthus Bairdii ziemlich genau mit Ancylodon parvi_piimis C. V. überein, für welche Art aber wegen der schwachen Entwicklung der ersten Dorsale, hauptsächlich aber wegen der voll- ständigen Trennung der beiden Dorsalen von Dr. Gill eine besondere Gattung creirt wurde {Isoj}isthus Gill), die ich anerkennen zu müssen glaube. Jedenfalls würde nach Cuvier's und Valenciennes' (etwas uiikl.over) Beschreibung der Gattung Ancylodon die uns in einem Exemplare vorliegende Art nur in diese Gat- tung XU stellen sein. 'Me Körpergestalt von OtoUthus Bairdii ist schlank wie bei echten OtoUthus- Kvinw, der Kopf im Protile regelmässig dreieckig; der Unterkiefer überragt nach vorne massig den Zwisehenkiefer. Die obere Protillinie des Kopfes erhebt sich ohne Krümmung nach hinten und geht ohne Unterbrechung in die Nackenlinie über; der übrige Theil der Rückenlinie läuft längs der Basis der stacheligen Dorsale fast horizontal hin und senkt sich erst bedeutender an der Basis der viel längeren gliederstrabligeu Hälfte der Rückenflosse. Die Bauchlinie ist bis zum hinteren Ende der Analbasis schwach bogenförmig gekrümmt. Die grösste Rumpfhöhe fällt unter den Beginn der Dorsalstacheln; die geringste Rumpfhöhe am Schwauz- stiel erreicht c. I/3 der grössten Leibeshöhe. Auge und Schnauze sind nahezu gleich lang; die flache Stirne steht gleichfalls an Breite einer Augcn- länge nicht bedeutend nach. Das Präorbitale ist lang, sehr niedrig; seine grösste Höhe unter dem Vorderrande des Auges beträgt c. Ya der Augenlänge. Die Mundspalte steigt wie bei den OtoUthus -Arten schräge nach vorne an; das hintere Ende des Ober- kiefers fällt vor den hinteren Augenrand. Die Zahnbinden beider Kieler sind sehr schmal. Im Zwischenkiefer bilden die Zähne vorne drei, seitlich zwei Reihen, und die Zähne der Aussenreihe nehmen von vorne nach hinten gegen die Mundwinkel zu allmälig und gleichförmig an Länge wie an Stärke ab. Die beiden Hundszähne in der Mitte der innersten kurzen Zabn- binde sind stark entwickelt. Die zweireihigen Unterkieferzähne sind von ungleicher Grosse, indem sowohl vorue in der Aussenreihe, als auch seitlich in der Iimeureihe einige wenige Zähne die übrigen ziemlich bedeutend au Länge überragen ; auch unter sich selbst sind diese längeren Zähne von ungleicher Gi'össe und zwischen viel kürzeren gelagert (bei den echten OtoUtkus-Arten zeigt sich nur eine allmälige Grössen-Zu- und Abnahme der Unterkieferzähne in der Inneureihe wie in der Aussenreihe). Sänimtliche Kieferzäbne verschmälern sich gleichförmig von der Basis gegen die Spitze zu, sind daher nicht lanzettförmig wie bei Ancylodon jacuUdens sp. Bloch. i)t■llk.^^.■lll ilH-n iltr matheiii.-ijaturw. C). XJ^I. liil. ü 42 Franz Steindachner. Der hintere Vordeckelrand ist massig gebogen, ebenso die hintere Winkelgegend desselben Knochens ; am Winkel bemerkt man eine kurze Spitze, die jedoch wegen der hiiutigen Umrandung des Vordeckels äusserlich nicht deutlieh sichtbar ist. Der Kiemendeckel endigt nach hinten in zwei zarte, platte Spitzen. Die Schuppen an der Oberseite des Kopfes auf und hinter der Stirngegend sind fast 2 mal so gross wie die an den Seiten des Kopfes gelegenen grössten Schuppen. Die Schuppen am Deckel übertreffen die Wangenschuppen nur wenig an Grösse. Die erste Dorsale enthält zehn Stacheln, von denen der kurze letzte durch einen niedrigen Hautsaum mit dem gliederstrahligen Theile der Flosse verbunden ist. Der dritte höchste Dorsalstachel erreicht nahezu eine halbe Kopflänge. Der gliederstrahlige Theil der Dorsale beginnt mit einem äusserst zarten und dünnen Stachel, der kaum halb so lang wie der folgende erste einfache Gliederstrahl ist. Der höchste, vierte Gliederstrahl ist etwas kürzer als der längste Dorsalstachel, die nächstfolgenden Strahlen nehmen nur unbedeutend, die letzton 3—4 etwas rascher an Höhe ab. Die Flossenhaut ist zwischen sämmtlichen Gliederstrahlen zart beschuppt. Die Caudale ist beiläufig um die Länge des Kiemendeckels kürzer als der Kopf und vollständig mit Schuppen bedeckt, wie die Anale. Der dritte und vierte höchste Gliederstrahl der Anale übertrifft ein wenig die Hälfte der Körperiänge, und die Basisläuge der ganzen Flosse ist c. 2'^^ mal in der Kopflänge enthalten. Die beiden Analstacheln sind äusserst zart, doch steif; der zweite ist circa 2 mal so lang wie der erste und etwas kürzer als das Auge. Die Pectorale gleicht der Ventrale an Länge und ist c. l%mal in der Kopflänge enthalten. Da die Ventrale ein wenig hinter der Pectorale eingelenkt ist, fällt die Spitze der ersteren iiinter die der letzteren zurück. Zwischen der Ventrale und der Analgrube bildet die Bauchlinie eine stumpfe kielförmige Erhebung wie bei Otolithus squainmvpinnis etc. Die cycloiden, am freien Felde dicht und sehr zart radienförmig gestreiften Rumpfschuppen sind klein und bilden circa 140 Reihen zwischen dem SchultergUrtel und der Caudale; nur längs der Seitenlinie liegt bis zur Basis der mittleren Caudalstrahlen eine Reihe von circa 66 bis 67 grösseren Schuppen, die von klei- neren überdeckt sind, wie bei so vielen Otolithus-kxtQu , z. B. Otol. microps, Otol. microlepidotus etc., und die gegen die Schwanzflosse allmälig an Umfang abnehmen. Auf der Caudale selbst durchbohrt die Seiten- linie mindestens noch 40 Schuppen. Die Seitenlinie senkt sich von ihrem Beginn hinter der Suprascapula unter äusserst schwacher Krüm- mung bis zur Analgegend des Rumpfes; zwischen der Basis des ersten Dorsalstachels und der Seitenlinie zählt man circa 13—14 Schuppen in einer Querreihe. Ein stark verschwommener grosser bleigrauer Fleck liegt am Kiemeudeckel. Die obere Körperhälfte ist silbergrau mit einem schwachen röthlichbraunen Stiche, die Seiten des Kopfes und die untere Rumpfhälfte sind heller silberweiss. Totallänge des beschriebenen Exemplares 18^2 Centim. Fundort: Santos, Brasilien. In der Bezahnungsweise des Unterkiefers stinmit Otolithus (J) Bairdii m., wie schon früher erwähnt, am meisten mit Isopisthiis parvipimiis sp. C. V., Gill, überdies auch noch mit Ütolähus a-nalis Jenyns (Zoology of the Voyage of the Beagle, Fish., p. 164; „Below, the teeth are in 2 rows in front and one on the sides, . . . . but those at the sides unequally sized , 3 or 4, standing at intervals, being much strenger than the others, and very sharp") überein, welche letztere Art von Gill wegen der grösseren Zahl der Anal- strahlen generisch unter dem Namen Archoscion von Otolithus getrennt wurde (s. Gill, Proceed. of the Acad. of Philad. 1862, p. 18). Höchst wahrscheinlich fällt Ancißodon altipiniiis Steind., Ichthjol. Notiz. HI, Bd. 53 der Sitzungsb. d. kais. Akad. d. Wissenscb. Wien, Taf. I, Fig, 3) mit Otol. analis Jenyns zusammen. Übe7- einige neue und seltene Fisch -Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. 43 16. Ixopisthus affinis u. sp.? In der vielleicht irrigen Voraussetzung, dass die vonCuvier und Valenciennes unter dem Namen Ancylodon parvipinnis im 5. Bande der Histoire naturelle des Poissons beschriebene Art auf Tafel 105 natur- getreu dargestellt sei, und dass bei dieser Art der Unterkiefer den Zwischenkiefer so bedeutend nach vorne überrage, glaube ich die mir in zwei Exemplaren vorliegende Isopisthus- Art von Isopisthus parvipinnis sp. C. V. specifiseh trennen zu können, denn in fant allen übrigen Eigenthümlichkeiten zeigen beide eine auf- fallende Übereinstimmung. Isopisthus affinis m. enhält zwar acht, Isop. parvipinnis C. V. (Gill) nur sieben Stacheln in der ersten Darsale, doch ist der achte Stachel bei erstgenannter Species sehr kurz und könnte daher vielleicht bei Jsop. parvinnis von Cu vier und Valenciennes übersehen worden sein. Die charakteristischen Merkmale von Isop. offiyiis n. sp.?. sind folgende: Körpergestalt sehr coniprimirt, massig gestreckt. Kopflänge c. SYs mal, grösste Rumpfhöhe etwas weniger als 4 mnl in der Körperkänge enthalten. Auge gross, ebenso lang oder nur unbedeutend kürzer als die Schnauze und c. 4' ^ ui^l? Stirnbreite 5 mal in der Kopflänge begriffen. Mundspalte schief nach orne ansteigend. Unterkiefer nur sehr wenig den Zwischenkiefer überragend. Die beiden Hundszähne orne im Zwischenkiefer sehr lang, gebogen. Drei Zähne in der inneren Zahnreihe an den Seiten des Unterkiefers auffallend lang (doch kürzer als die beiden Fangzäbne im Zwischenkiefer), die übrigen rnterkieferzähne kurz, sehr spitz und schlank. Hinteres, fast vertical abgestutztes Ende des Oberkiefers in vcrticaler Kichtung nur wenig hinter die Augenmitte fallend. Vorderdeekelraud gerundet, fein gcwimpert. Kiemendeckel nach hinten zwei sehr kurze und zarte Spitzen bildend, die nur durch einen nicht sehr hohen Einschnitt von einander getrennt, und äusserlich kaum bemerkbar sind. Untere Allgenrandknochen sehr niedrig. Die beiden Dor.salen durch einen weiten Zwischenraum von einander 2' rennt, erstere mit acht dünnen Stacheln, nicht stark entwickelt, letztere ziemlich lang und wie die Caudale und Anale vollständig beschuppt. Hinterer Rand der Caudale vertical abgestutzt oder schwach concav (nur im mittleren Theile ein wenig convex). Schuppen der Seitenlinie c. 52 — 54 an der Zahl, bedeutend grösser als die übrigen Rumpfschuppen, die zunächst de?i- Seitenlinie zwischen dem hinteren seitlichen Kopfende und dem Beginne der Caudale mindestens 100 vertieale Reihen bilden, und mit kleinen Schuppen überdeckt. Rumpfschuppen nicht gezähnt. Obere kleinere Kopfhältte und Rumpf bis zur Seitenlinie herab dunkel bleifarben, Rest des Körpers weisslich-gelb. D. 8/1/21. A. 2/16-17. P. 19. V. 1/5. Beschreibung. Die obere Profillinie des Kopfes ist in der Stirngegend schwach eingedrückt, längs der Schnauze convex, in der Hinterhauptsgegend kaum gebogen. Die Rückenlinie erhebt sich allmälig bis zum Beginne der ersten Dorsale, läuft hieran fast in horizontaler Richtung bis zum Anfang der zweiten Dorsale und senkt sich längs der Basis der letzteren minder rasch nach hinten als die Bauchlinie längs der Basis der Anale nach oben und hinten ansteigt. Der Schwanzstiel ist kaum oder mehr als halb so lang wie der Kopf und seine geringste Höhe 3 — 2^,3 mal in der grössten Rumpfhöhe enthalten. In der Bezahnungsweise der Kiefer stimmt Jsop. affinis mit Isop. parvipinnis überein. Die äussere Zahnreihe des Unterkiefers verschwindet an den Seiten desselben mehr oder minder vollständig. Im Zwischenkiefer sind die Zähne der äusseren Reihe ein wenig länger als die der lunenreihe (mit Aus- schluss der zwei grossen Hakenzähne vorne, neben welchen zuweilen jederscits noch ein viel kürzerer Hundszahn zur Entwicklung kommt), und nehmen gegen das hintere Kieferende allmälig an Grösse ab. Das hintere häutige Ende des Unterdeckels überragt ziemlich bedeutend den knöchernen Rand des Deckels; der Vordeckelwinkel ist stark gerundet und gewimpert. Die Schuppen der Stirn- und [lintcrhau))t.'!- gegend übertreffen die an beiden Seiten des Kopfes gelegenen an Grösse. 6* 44 Franz Steindachner. Die erste Dorsale endigt nach oben zugespitzt; der dritte höciiste Dorsalstachel ist c. 275 mal in der Kopflänge enthalten, der zweite ist unbedeutend länger als der vierte und circa Y3 der Kopflänge gleich, der erste Dorsalslacbel c. Y» tler Augenlänge. Die Strahlen der zweiten Dorsale erheben sich rasch vom ersten (stacheligen) Strahle bis zum fünften oder sechsten, dessen Höhe nicht ganz die Hälfte einer Kopflänge erreicht, die folgenden nehmen minder rasch bis zum letzten an Höhe ab. Die Anale beginnt in verticaler Richtung circa unter dem zehnten Stralile der zweiten Dorsale und reicht mit ihrer Basis ebenso weit zurück wie die zweite Dorsale. Die Länge der Pectorale ist c. P'^mal, die der Ventrale zweimal in der Kopflänge enthalten. Die Spitze der Brustflossen überragt nur wenig die der Ventralen; der hintere Rand der letzteren ist bei aus- gebreiteten Strahlen nahezu geradlinig. Die Seitenlinie krümmt sich bis gegen den Beginn der Analgegend schwach bogenförmig und senkt sich zugleich nach hinten; am Schwanzstiele läuft sie in horizontaler Richtung über die Höhenmitte des Rumpfes hin, und setzt sich über die Caudale bis zum hinteren Rande der mittleren Strahlen fort. 11 — 12 Schn])pen liegen zwischen dem Beginne der ersten Dorsale und der Seitenlinie in einer verticalcn Reihe. Sämmtliche Rumpfschuppen sind ganzrandig. Die von mir untersuchten beiden Exemplare sind 19 '/a und etwas mehr als 20 Cent, lang, und zeigen hinter dem Auge einen verschwommenen dunklen länglichen Fleck, der nach hinten ein wenig an Höhe zu- nimmt und hinter der Längenmitte des Kiemendeckels endigt. Fundort: Porto alegre (Brasilien). VI. über einige Arten der Gattungen Loricaria, Hypoptopoma und Anacyrtus aus dem Amazonen-Strome. 1. Loricaria teffeana n. sp. Char. : Kopf und Rumpf stark deprimirt; Kopf vorne zugespitzt, dreieckig, Länge desselben c. 574—5%- mal in der Körperlänge, Kopfbreite genau oder nahezu 1'/^ mal in der Kopflänge enthalten. Seiten- ränder des Kopfes ein wenig verdickt und aufgeworfen. Hinteres Mundsegel breit, bogenförmig gerundet, am ganzen hinteren Rande tentakelförmig ausgefranst und in der Mitte desselben seicht eingebuchtet. Ausschnitt am hinteren Augenrande deutlich, circa halb so lang wie das Auge selbst. Bartfaden am Mundwinkel fast so lang wie das Auge mit Einschluss des Ausschnittes. K^ieferzähne klein, e. 9 — 10 in jedem Aste des Ober- und Unterkiefers. Ein Paar zarter, nach vorne etwas convergireiider Leisten am Hinterhaiipte und auf den beiden ersten Nackenschildern. Seitliche Rumpfkauten am 15. oder 16. Schilde zusammen fliessend. Oberer Randstrahl der Caudale in einen langen Faden ausgezogen. Dorsale merklich hinter der Einleukungsstelle der Ventrale (in verticaler Richtung) beginnend. Spitze der Pekto- ralen über die Insertionsstelle der Ventrale zurückreichend. 5 — 7 Schilder zwischen der Basis des untersten Pectoralstrahles und der Ventrale. Körper an der Oberseite braun mit sechs dunkleren Quer- binden am Rumpfe, von denen die zweite, unmittelbar hinter der Dorsale gelegen, am breitesten ist und üi)er drei Rumpfschilder der Länge nach sich erstreckt. Brustschilder zwischen den Pectoralen von unregelmässiger Gestalt und von mittlerer Grösse; hinter diesen zuerst vier, dann drei Schilderreihen zwischen den 5 — 7 Seitenschienen zu jeder Seite des Bauches (zwischen den Pectoralen und Ventralen). D. 1/7. P. 1/6. V. 1/5. A. 1/5. L. lat. 30—31. Beschreibung. In der Körperform unterscheidet sich diese Art nicht autfallend von Loricaria lanceolata Günth., doch ist der Kopf verhältnissmässig kürzer und 575 — b^jiXaaX (bei Loric. lanceolata nach Günther nur ein wenig mehr als 5 mal) in der Körperlänge enthalten; der Kopf von Loric. teffeana m. verschmälert sich ferner ein wenig rascher nach vorne als bei Zo;Vc. lanceolata (s. Proceed. zool. Soc. of London, 1860, p. 236, Fig. 3), über einige 7ieuc und seltene Fisch- Arten aus den k. k. zooJ. Museen zu Wien etc. 45 und der obere Randstrahl ist in einen langen Faden ausgezogen, was bei Loric. lanceolata Günth. nicht der Fall sein soll?). Die Oberseite des Kopfes ist querüber schwach gewölbt, diclit gezähnt; die Zähnchen am Seitenrande des Kopfes sind ein wenig stärker als die der Oberseite, doch bei beiden Geschlechtern nicht borsten- förmig. Die Schnauze kommt an Länge der Hälfte des ganzen Kopfes gleich. Der freie Rand beider Mundsegel ist fentakelförniig ausgezackt; das hintere Mundsegel trägt zahlreiche runde Papillen und ist breit, hinten bogenförmig gerundet, das vordere Mundsegel schmal. Die Kiefer sind schwach entwickelt, die Zähne auf denselben ziemlich klein und zweispitzig, gegen den freien eingebogenen Rand zu goldbraun; in jeder Kieferhälfte liegen 9 — 10 Zähuehen. Das mittlere Oecipitalschild zeigt einen quer abgestutzten oder schwach concaven hinteren Rand. Die oberen Augenränder sind schwach aufgeworfen, zwischen denselben ist die Stirue nahezu flach und gleicht an Breite fast der Länge des Auges mit Eiuschluss des hinteren Ausschnittes. Der erste höchste Dorsalstrahl ist etwas weniger als 41/2— 4%mal, der erste Peetoralstrahl ö'/^— nahezu 6 mal, der erste Ventralstrabi 5' 5 — mehr als 6^ 3 mal in der Körperiänge enthalten. Die Dorsale übertrifft somit die Kopflänge bedeutend an Höhe. Die Spitze der Pectoralen ragt stets über das Ende des ersten Längendrittels der Ventrale hinaus und die Spitze der letzteren reicht bis zur Basis des letzten Analstrahles zurück. Die grösste Höhe der Anale gleicht durciisehnittlich der Länge der Ventralen. Die Caudale ist am hinteren Rande halbmondförmig eingebuchtet, der obere Randstrahl fadenförmig verlängert und bei wohl erhaltenen Exemplaren mehr als 2mal so lang wie der Kopf. Die Caudale ist im vorderen Theile schwärzlichviolett, hierauf gelb und in der hinteren Längenhälfte (mit Ausschluss des Caudalfadens) entweder auf gelblichem Grunde dunkelviolett gefleckt oder im unteren Theile derselben dunkelviolett und nur in dem oberen abwechselnd violett und gelb gebändert oder gefleckt. Die übrigen Flossen sind hell goldbraun und minder intensiv schmutzigviolett auf den Strahlen gefleckt als die Schwanzflosse. Das Wiener Museum besitzt zahlreiche Exemplare dieser Art aus dem Amazonenstrome bei Teffe, von denen das grösste mit Ausschluss des Caudalfadens nur c. 14 Cent, lang ist. 2. Loriccifia Konopickyi n. sp. Char. : Körpergestalt massig gestreckt, Nacken und Kopf an der Oberseite gewölbt, Rumpf hinter der Dorsale stark deprimirt und an Breite rasch abnehmend. Kopflänge etwas weniger als 5 mal in der Körperlänge, grösste Kopfbreite e. l%mal, Kopfhöhe unter dem Ende des mittleren Hinterhaupts- schildes etwas mehr als 2Y4mal in der Kopflänge enthalten. Kopf dreieckig, schlank, noch vorne sich zuspitzend, an der Oberseite sehr rauh. Auge mit einem seichten dreickigen Ausschnitt am hinteren Rande. Schnauze nahezu halb so lang wie der Kopf. Die nach vorne convergirenden beiden Leisten des mittleren Hinterhauptsschildes setzen sich am Nacken über die beiden ersten Schilderpaare fort und nehmen auf diesen an Höhe zu; auch die übrigen Schilderreihen des Vorderrumpfes bis zum Bauch- rande hinab deutlieh längs der Mitte gekielt. Vorderes und hinteres Mundsegel am Rande zart gefranst. Hinteres Segel massig breit, stark papillös, am hinteren Rande kreisförmig gerundet, und in der Mitte desselben äusserst schwach ein- gebuchtet. Kiefer klein; 9 — 10 zarte Zähnchen jederseits im oberen und unteren Kiefer. Eckbartel kaum länger als das Auge ohne dessen hinteren Ausschnitt. 4 — 5 Seitenschienen am Bauchrande zwischen den Pectoralen und Ventralen. Brustschilder zwischen den beiden Pectoralen nicht viel kleiner als die nach hinten folgenden mittleren Schilder der ßauchfläche. Die beiden Seitenleisten des Rumpfes am 15. Schilde zu einem einlachen Seitenkiele sich vereinigend. L. lat. 29. — Pectorale und Ventrale gleich lang, c. 6 mal in der Körperlänge enthalten. Dorsale hoch , erster längster Strahl derselben V*) erster Analstrahl \,r, der Körperlänge glcicii. Caudale am hinteren Rande ziemlich tiei" halbmondförmig ein- 46 Franz Steindachner, gebuchtet. Sechs schwach angedeutete dunkle Querbinden am Rumpfe und eine am Hinterhaupte ; kleine runde dunkelbraun umrandete Poren, fast nur punktforniig, auf der ganzen Oberseite des Kopfes und im vordersten Theile des Kumpfes zerstreut. D. 1/7. P. 1/6. V. 1/5. A. 1/5. L. lat. 29. Beschreibung. Der Körperform nach gehört diese Art zu den minder schlauken und nicht seiir stark deprimirten Formen der Gattung Loricaria. Die obere Profillinie des Kopfes senkt sich bedeutend rascher längs der Schnauze nach vorne, als sie von der Stirngegend nach hinten sich erhebt. Die stumpfen Seitenränder des Kopfes sind insbesondere gegen die Schnauzenspitze zu aufgetrieben, die Zügelgegend ist ein wenig eingedrückt. Die obere Augendecke erhebt ."«ich nur wenig über die massig breite flache Stirne. Die mittlere Entfernung der oberen Augenränder von einander gleicht der Länge des Auges mit Hiu/.unahme des hinteren Ausschnittes. Der Augendiameter selbst erreicht kaum mehr als 1/3 der Schnauzenlänge und ist etwas mehr als zweimal so lang wie der Aus- schnitt hinter dem Auge. Die Dorsale ist c. 2V2 mal höher als an der Basis lang; der höchste erstere Strahl derselben übertrifiFl die Kopflänge um einen Augendiameter; der freie, schief gestellte Rand sämmtlicher Strahlen bildet eine verkehrt S-förmige Krünmuing. Pectorale und Ventrale sind im Verhältniss zur Höhe der Rückenflosse kurz und gedrungen. Der erste sfacbelähnliche Pectoralstrahl ist ebenso kräftig wie der Dorsalstachel und stark nach hinten und innen gebogen; er ist nur unbedeutend länger als der folgende Strahl und überragt mit seiner Spitze die Ein- lenkungsstelle der Ventralen um mehr als V* tler Veutrallänge. Die Ventrale fällt mit ihrer Basis vor den Beginn der Dorsale und reicht mit ihrer Spitze bis zur Basis des letzten oder vorletzten Analstrahles. Die Anale hält bezüglich ihrer Höhe die Mitte zwischen der Dorsale und Ventrale und ist c. 4Y2 mal höher als lang. Die Basis des ersten Analstrahles liegt in verticaler Richtung ein wenig hinter dem Ende der Dorsale. Die Spitzen der Caudallappen sind an dem zur Beschreibung vorliegenden Exemplare abgebrochen, wahr- scheinlich dürfte der obere Randstrahl nicht stark fadenförmig verlängert gewesen sein. Im vorderen Theile des Rumpfes trügt jede Schilderreihe eine scharf entwickelte mediane Längsleiste, das oberste Paar läuft über die Nackenschilder und endigt vor dem grossen unpaarigen FlUgelschilde der Dorsale; die zweite Leiste erstreckt sich über die vier ersten Schilder der zweiten Reihe, weicht somit ein wenig weiter zurück als die obere Leiste und fällt mit ihrem hinteren Ende unter die Basis des dritten oder vierten Dorsalstrahles (in verticaler Richtung), die di-itte und vierte Leiste reicht bis zur Caudale und vereinigt sich am 15. Rnmptschilde zu einer einzigen Leiste. Auch am seitlichen Theile des grossen Flügelschildes vor der Dorsalbasis bemerkt man eine zarte kielförmige Erhebung auf der rechten Körperseite des von mir unter- suchten Exemplare». Während der Vorderrücken querüber ziemlich stark gebogen ist und die Rumpfhöhe daselbst der Länge der Schnauze gleichkommt, ist der hintere Theil des Rumpfes in geringer Entfernung hinter der Dorsale sehr stark depriniirt, fast ganz platt. Die grösste Breite des Rumpfes etwas vor dem Beginn der Dorsale gleicht der Entfernung der Schnauzenspitze vom hinteren Ende des Augenausschnittes, die geringste Breite des Körpers unmittelbar vor dem Beginn der Caudale erreicht nur die Länge eines Auges. Dorsale, Pectorale und Ventrale sind undeutlich dunkelgefleckt; die Caudale ist an der Basis schwärz- lichbraun und weiter zurück mit zwei Reihen dunkler Flecken geziert, die zum hinteren eingebuchteten Flossenrande parallel laufen. Die dunklen Querbinden des Rumpfes sind an dem hier beschriebenen Exem- plare nicht scharf ausgeprägt. Die obere Körperhälfte zeigt eine schmutzig-kupferrothe Grundfarbe; die der Flossen ist schmutzig und wässerig röthlich -gelb wie die Bauchfläche. über einige neue und seltene Fisch -Arten aus den h. k. zool. Museen zu Wien etc. 47 Das im Wiener Museum befiiuiliche Exemplar aus dem mittleren Laufe des Amazonenstromes ist mit Aus- schluss der verstümmelten Caudale 9%'" laug. 3. Hypoptopoma thoracatum Gthr. Von dieser Art, die zuerst von Dr. Günther nach einem einzigen kleinen Exemplare in den Sammlungen des britischen Museums beschrieben wurde, besitzt das Wiener Museum durch Wessel ein zweites etwas grösseres, vortreft'lich erhaltenes Exemplar, welches ein wenig von dem typischen abweicht; die Schnauze nimmt nämlich nach hinten etwas rascher an Breite zu und ist am vorderen Ende mehr gerundet, die Pectorale ferner viel länger und die Unterseite des Kopfes vor den Thoraxplatten (in 2 Paaren hinter einander) quer- über mit einer Reihe von 4 — 6 Schildchen besetzt; auch fehlt der Stachel der Fettflosse. Die Kopflänge bis zum hinteren Ende des mittleren Hinterhauptsschildes ist nur 2^ 4mal in der Körper- länge, die grösste Kopfbreite etwas mehr als l'/suial in der Kopflänge enthalten. Das Auge ist kreisrund, seine Länge beträgt Ys eines Seitenrandes der Schnauze. Die Kieferzähne sind klein, der obere Kiefer ti-ägt jederseits mindestens 17—18 Zähnchen, die übrigens leicht ausfallen. Der Bartfaden zunächst dem Mundwinkel ist kaum halb so lang wie der Angendurchmesser. Die Spitze der Pectoralen überragt noch ein wenig das hintere Ende der Ventrale und erreicht den Beginn der Anale. DerPectoralstachel kommt an Länge nahezu i/s des Körpers gleich und steht der Höhe des Dorsalstachels kaum nach ; er ist am äusseren Rande gezähnt, deprimirt und etwas kräftiger als der Dorsalstachel, der am vorderen Rande dicht mit Zähnen besetzt ist. Der Ventralstachel erreicht nur die halbe Länge des Brustflossenstachels, ist ziemlich breit und ringsum, insbesondere an der Unterfläche mit borstenähnlichen Rauhigkeiten besetzt. Der zarte Analstachel gleicht an Länge dem Stachelstrahle der Ventralen. Die Caudale ist nicht schief abgestutzt, wie es Dr. Günther an dem Exemplare des britischen Museums fand, sondern bei vollständig erhalteneu Exemplaren schwach halbmondförmig eingebuchtet. Die beiden Caudallappen gleichen sich an Länge. Zwischen dem hinteren Ende des grossen Schläfenschildes und der Basis der mittleren Caudalstrahlen zähle ich nur 22 Schilder, welche von dem Seitencanale durchzogen werden; das hinterste dieser Schilder ist am ganzen oberen und unteren hinteren Bande halbmondförmig von vier kleineren Schildchen umgeben, auf welche dann die auf den Caudalstrahlen selbst gelegenen schmalen Schildchen in einer Querreihe folgen. Am Kopfe sind die den Rand der Schnauze bildenden Knochenplatten am deutlichsten mit spitzen Stachelchen besetzt, die übrigen freiliegenden oberen Kopfknochen fühlen sich bedeutend minder rauh an und erscheinen grösstentheils wie gekörnt. D. 1/7. P. 1/6. V. 1/.5. A. 1/5. C. 16 (ohne die kurzen oberen und unteren Stützstrahlen). L. lat. 22. Die Zahl, Lage und Grösse der Bauchschilder ist aus der dieser Abhandlung beigefügten Abbildung (Taf. VI, Fig. 26) deutlich zu entnehmen, dürfte aber bei den einzelnen Individuen bedeutend variiren. Hypoptopoma thoracatum wurde von Dr. Günther zuerst nach einem kleinen Exemplare aus einem kleinen Nebenflusse des Huallaga bei Xeberos beschrieben, das Exemplar des Wiener Museums stammt aus dem Amazonenstrome zunächst der Mündung des Rio negro und das Berliner Museum besitzt ein Exemplar von Calabozo (Venezuela). 4. Hypoptopoma Mlobatmn Cope. f('ope, Contrib. to the Ichthyology of the Maranon. Americ. Phil. Soc. 1870, p. 566— ."ies.) Diese Art kommt im Amazonenstrome und dessen Ausständen bei Obidos, im Lago Alexo, Manacapouru, im Hyutahy (Thayer Exped.) und nach Cope in Pebas, Equador vor; das Wiener iMuseum besitzt vnn der- selben fünf Exemplare von etwas mehr als 8 bis nahezu 14°" Länge aus dem Amazoneustrome (ohne nähere 48 Franz Steindarliner. Angabe des Fundortes) durch Herrn Wessel. Durch die gestrecktere Kopfgestalt und die viel tiefer einge- schnittene Caudale unterscheidet sie sich auf den ersten Blick von Hypoptopoma thoracatum Gthr., welcher Art sie übrigens sehr nahe steht. Die Koptlänge ist je nach dem Alter etwas weniger oder mehr" als 3 mal in der KörperLänge, die grösste Kopfbreite bei jüngeren Individuen genau P/s mal, bei älteren etwas mehr l^omal, die Stirnbreite c. l%mal, der Augendiameter 6\o — 7mal, die Schnauzenlänge zweimal in der Kopflänge bis zur Hinterhauptsspitze enthalten. Bei sämmtliehen Exemplaren ist am Mundwinkel ein kleiner Bartfaden vorlianden; die Unterlippe ist stark entwickelt, papillös, am hinteren Kaude bogentörmig gerundet und ungefranst. Jede obere Kieferhälfte trägt bei älteren Exemplaren mehr als 20 goldgelbe zweispitzige. Zähnchen. Eine Reihe von 4 Knochenplatten liegt stets querüber an der Unterseite des Kopfes zwischen dem unteren Ende der kleinen Kiemenspalten ; zuweilen löst sich von dem mittleren Paare derselben ein fünftes ScbiJdchen ab, welches den Raum zwischen dem inneren Winkel der von Günther und Cope als Interopeicixlum (?) gedeuteten Platten ausfüllt. Das mittlere Hinterhauptsschild variiit an Länge und bildet nach hinten gegen die Nackenplatten zu mit seinen hinteren Rändern bald einen rechten, bald einen spitzen Winkel. Die Karinen jeder Kopfseite liegen ebenso weit von einander wie vom vorderen Augenwinkel •-mierut. Die Unterseiten der vorderen Randschilder der Schnauze sind dichter und gröber gezähnt als die n! .; -r-n Kopfschilder. Der Peotoralstachel ist von bedeutender Länge, seine Spitze reicht eben so weit oder noch e: "nig weiter zurück als die Ventrale; er ist stets etwas länger und kräftiger als der Dorsalstacliel, c. S^s — --iVs™*' in der Körperlänge enthalten und am Aussenrande gezähnt. Der Ventralstachel ist im Verhältuiss zu seiner Länge breit, deprimirt, ringsum dicht gezähnt. Seine Länge kommt nahezu der halben Länge des Pectoralstaehels gleich. Der Analstachel ist circa halb so lang wie der Kopf. Der Stachel der Fetitlosse fehlt häufig spurlos; wenn vorhanden, liegt er auf dem achten Schilde des Rückens hinter der Dorsale. Die am hinteren Rande tief halbmondförmig eingebuchtete Caudale ist ebenso lang wie die Pectorale, ihre beiden Lappen laufen nach hinten stark zugespitzt aus. Fünf bis sieben paarige Knochenplatten überdecken die Bauchfläche, die zwei bis drei vorderen sind durch ein bis zwei mediane Schilder von einander getrennt; vor diesen Bauchplatten liegen zwei Paare brei- ter, aber sehr kurzer Brustschilder zwischen der Basis der Pectoralstacheln. Ein an Grösse und Gestalt sehr variables, doch stets sehr langes Schild deckt den Raum zwischen den beiden Ventralen bis zur Analgrube; zuweilen löst sich aber das vordere Endstück desselben unmittelbar zwischen den Ventralen als eine beson- dere Platte ab. 23 — 24 Schilder Hegen zwischen dem Schläfenschilde und der Basis der mittleren Caudalstrahlen in einer Längsreihe am Rumpfe. Die Dorsale und Caudale sind auf hellgelbbraunen Grunde schmutzig-violett gefärbt. Die Flecken auf der Caudale bilden Querreihen, die zum hinteren Flosseurande parallel laufen, somit halbmondförmig gebogen sind; sie fliessen zuweilen mehr oder minder vollständig zu Querbinden zusammen. Die Oberseite des Kopfes ist (bei Weiugeistexemplaren) wässerig röthlichbrauu, eben so die oberste Schilderreihe des Rumpfes, während die Seiten des letzteren viel heller, meist schmutzig- gelblich oder weisslich- braun sind. 5. Hi/po2)toponia carinatmn n. sp. Körper gestreckt, comprimirt; Kopflänge 3 mal in der Körperlänge, grösste Kopfbreite c. P/gmal, Augen- diameter öYamal, Stirnbreite c. 21/3 mal, Schnauzenläuge etwas mehr als 2 mal in der Kopflänge (bis zum Sleindachnoi' : \ciio uscllciu' Fischai-ifii Tal'.l ^ N.dNatgez.ulith-vEd Konopirky ^ •' Hr.r-n ^taatsdruckerei DenkschrilUMKl.k.Akad.d.W'.inMlh.iiMhinv. ria.ss.v XLI Bd.I.Abth. IS79. Sleindac'hner : Xfup u sollono Fisrharteii. Taf.H. / m^ ^i !?:<> \ \,\ \';^" H «1* miiimii N.d.Natge2.uIith.v,Ed.Konopicky I( kHuf-uStaatsdruckerei, Donksclirifton a.k..\k:ul.il.\\'.m!ilh.iiiilm-u-. {'lass.« XLl. Ba.l.Ablh.l879. SleiRdachner : ^'eue u.selleiie Fischarlen. Taf.m. ^A Wi: w ^1 NdNa'-gez.u.Iith.v.EdKonopicl- ../^:^' _ "^-*Ä, -Nd.MatgezuJith.YEdKonopicky. K.k.Hof-u.StaatsdruckBrei Denkschriften d.k.Akad.d.AV'.matli.nalunv. Classe XLI.Bd.I.Ablh.l87l). Steindachner : ^'eup u.spllcnc FisHiarlen. Tal". VI. i mß w V \ ^^^^ä^^ääC^'W-il^r- B.i.Katge2 lüitkirEd Konopicliy K.k.Hof-u Staats äniclffirei Denkschrirton il.K-..\l;.i(l.. Steindachnei" : Xmie u. seltene Fiseiiarleii. Tal'. VII. '•/^ ^■i^ ,^ >y. . :. '^ ts»^^>;- '¥ ^s. im -^—i—c-J:^, 3 a. Wd.Mai-leziUithvEdKoiiopicky K.k Hof-uStaatsaruckerei I)onksdmflon(l.K-.,\ka(I.rochen. Zu jeder Seite der Symphyse und am seitlichen Ende des Vorderrandes des Unterkiefers steht ein etwas grösserer längerer Zahn. Mit Ausnahme der beiden vordersten sehmalen aber ziemlich langen Knochen des Augenringes sind alle übrigen hinteren unteren Augenrandknochen bei älteren Individuen stark der Länge und Quere nach gefurcht, ebenso der Kiemendeckel, der im oberen Theile häutig auch seicht grubig erscheint. Bei jungen Exemplaren von 6 — 71/2 '" L^änge (ohne Caudale) ist die Streifung au diesen Knochen bedeutend schwächer. Der grösste dritte der unteren Augenrandknochen nimmt bereits sehr bedeutend an der Bildung des hinteren Augenrandes Theil, ist nach unten sackförmig verlängert imd reicht bei alten Individuen etwas weiter gegen die untere Vorleiste des Präoperkels herab als bei jüngeren. Nach hinten trennt nur ein schmaler nackter Streif den hinteren Rand der kleineren Postorbitalia von der aufsteigenden Vorleiste des Vordeekels. Der hintere Rand des Vorderdeckels ist geradlinig, nur wenig nach hinten und unten geneigt und tritft mit dem unteren Rande desselben unter einem rechten Winkel zusammen. Der Zwischendeckel erscheint äusserlich DenksohrifteD der mathera.-naturw. Cl. XLI. Bd. 7 50 Franz 8tei.ndacline7\ unter ilciii Vordeckel als eine /ienilicli lange Knochenplatte von sehr gei'iiiRer Höhe und reicht nach hinten nicht über den Vordeckelwinkel zurück. Der Kiemendeckel ist nicht halb so lang wie hoch. Die Stirne ist querüber ziemlich stark gebogen und an Breite durchschnittlich der Augenlänge gleich. Das hintere Eiule des säbelförmig gekrümmten hingen Oberkiefers fädt bei geschlossenem Munde in verticalcr Richtung stets hinter die Augenmitte, doch ziemlirh bedeutender bei jüngeren als bei älteren Individuen. Der Vorderrücken springt mit dem Hinterhauptskamme höckerförmig über die vordere Hälfte der oberen Kopflinie vor, die in der Stirngegend schwach concav, längs der Schnauze massig convex ist. Die Basis des ersten Dorsalstrahles liegt ebenso weit von der Mitte des oberen Augenraudes wie von der Fettflosse entfernt oder um mehr als eine Augenlänge näher zum vorderen Kopfende als zur Basis derCaudale, und fällt bei älteren Individuen in verticaler Richtung ein wenig vor, bei jüngeren ein wenig hinter den Beginn der Anale. Die grösste Höhe der Dorsale ist ferner bei letzteren der Kopflänge genau oder nahezu gleich, bei älteren Exemplaren um mehr als 72 Augendiameter beträchtlicher als die Länge des Kopfes. Die Basislänge der Dorsale ist je nach dem Alter 2Y3mal bis mehr als 2^5 mal in der grössten Flossenhöhe enthalten. Die Pectoraleu und Ventralen sind ziemlich lang, zugespitzt. Die Spitze der etwas längeren Pectoralen erreicht, horizontal zurückgelegt, nicht ganz den Beginn der Anale, überragt jedoch die Analmündung. Die Spitze der Ventralen erstreckt sich bis zur Basis des vierten oder fünften Analstrahles. Bei alten Individuen steht die Pectorale dem Kopfe an Länge kaum um ein Drittel der Schnauzenlänge nach, während die Ventrale ebenso lang wie der Kopf mit Ausschluss der ganzen Schnauze ist. Die Basislänge der Anale erreicht nahezu zwei Kopflängen, die grösste Höhe der Flosse dagegen am dritten Strahle übertrifft nur unbedeutend die Hälfte einer Kopflänge. Die Anale ist am vorderen Theile ihrer Längenausdehnung in dem basalen Höhendrittel der Flossenstrahlen dicht mit Schuppen bedeckt, weiter zurück nimmt diese Schuppenbinde allmälig an Höhe ab. Der hintere Rand der Caudale ist schräge gestellt, nach unten und vorne geneigt und in der Mitte ein- gebuchtet ; der obere etwas längere Lappen erreicht genau (bei älteren Exemplaren) oder nicht ganz eine Kopf- länge und ist minder stark am hinteren Rande gerundet als der untere. Vor den Pectoralen ist die Bauchfläche fast zweimal so breit, wie hinter denselben bis zum Beginn der Ventralen; zwischen letzteren und der Anale bildet der stark comprimirte Bauch eine kurze, stumpfe Schneide. Die Schuppen der Nackengegend sind sehr klein. Die grössten Körperschuppen liegen in der vorderen Rumpfhälite von der Seitenlinie fast bis zum Bauchrande herab, und nach hinten bis zur Analgegend. Der schwärzliche Humeralflcck ist kreisrund oder oval und fällt in der Regel über die siebeute bis eilfte Schuppe der Seitenlinie. Der Caudalfleck ist minder scharf abgegrenzt, meist oval (länger als hoch). Der nicht mit Schuppen bedeckte Theil der Anale, das hintere Randstück der Caudale und die Pectorale sind äusserst zart dunkelgrau oder schwärzlich punktirt. 22—27 D. 11. A. 48—56. P. 15. V. 8. L. lat. 85—95 (-t-4— G auf d. Caud.). L. tr. '~[~. 19—24 Das grösste Exemplar der Wiener Sammlung ist bis zum Beginn der Caudale 14"° lang bei einer Höhe von c. 6"". Bei dem von Prof. Cope beschriebenen Exemplare (Proc. of the Acad. of Nat. Scienc. of Philad. 1871, pag. 265) durchbohrt die Seitenlinie nur 83 Schuppen. NB. Raehoidos rubrivertex Cope 1. c. füllt uut Anacyrtiis affinis Gthr. (Proceed. Zool. Soc. of Lond. 1868, p. 246) der Alt nach zusammen und ist sehr nahe verwandt mit Anac. (Baeboides) Myersii Gill. Die von mir selbst als Brycon itisignis beschriebene Art (Süsswasserf. des sUdöstl. Brasiliens, Bd. LXXIV der Sitzungsb. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, I. Abtheil., Nov,-Heft 1876, Taf. IV, Fig. 1 [nicht Fig. 2, wie in der Tafelerkläriiiig angegeben ist]) scheint mir nicht von Chalceus Devi/./ei Casteln. (Anim. nouv. ou rares de l'Amer. du Sud, p. 69, pl. 36, fig. 2) spccifisch verschieden zu sein, und ist daher Brycon Devillei s]). Casteln. zu nennen; die von Castelnau gegebene Abbildung ist ungenau und bezüglich der Färbung der Caudale höchst wahrscheinlich ganz unrichtig. über einige neue und seltene Fisch -Arten aus den k. k. zool. Museen zu Wien etc. T) 1 Übersicht der beschriebenen Arten. 1. Sciaena Müllen' n. sp. — Süd-Australien. 2. Toxotes chatareus sp. Harn. Buch., Blkr. — Süd-Australien. 3. Synaptura Mülleri u. sp. — Süd- Australien. 4. Mag iL loiigimanus Gthr. — „ 5. „ australts n. sp. — Port Jackson. 6. Micropus Müllen' n. sp. — Süd-Australien. 7. Parequula hicornis n. sp. — „ 8. Equula novae Hollandiae n. sp. — Süd-Australien. 9. Physictdus pabuattis K 1 n n z. — „ 10. Glujiea neopüchardus n. sj). — „ 11. „ macrolepis n. sp. — „ 12. Engraulis australis n. sp. — „ 13. Ophiocephalus afrieanus u. sp. — Lagos (West- Afrika). 14. Scarus fScarus) perspicillatus n. sp. — Sandwichs-Inseln. 15. Scaims (PseudoscarusJ xanthopleura Blkr. — Neu- Irland. 16. Corydoras marmoratus u. sp.? — La Plata, Montevideo. 17. Boras maculatus Val. — La Plata. 18. Stegophilus maculatus n. sp. — La Plata. 19. Parodon affinis n. sp. — „ 20. Anacyrtus argenteus Val. — „ 21. „ (Raehoides) honariensts n. sp. — La Plata. 22. Pristipoma Branichii n. sp. — Tumbez (Westküste von Süd-Amerika). 23. „ leuciscus Gthr. var. — „ „ „ „ 24. „ viacracantkum (ithr. — „ „ „ „ 25. „ corvinae/omie St ein d. — Brasilien (zunächst Rio Janeiro). 26. „ lineatum C. V. — „ „ ^ 27. „ crocro C. V. — „ „ j) 28. „ bicolor Gast. — „ (Bahia, C'eärä, Kio graude do Norte). 29. „ humile Kn., Steind. — Rio Bayauo, Rio Mamoui liei Chepo, Ceutral-Anierika. 30. Umbrina mialis Gthr. — Panama bis Peru. 31. Otolithus Stolzmanni n. sp. — Tumbez. 32. „ albus Gthr. — Panama. 33. „ squammipmnis Gthr. — Panama. 34. „ microps n. sp. — Brasilien, Porto alegre. 35. „ microlepidotus C. V. — Brasilien (Maranhao) und Surinam. 36. Aiicylodon Bairdü n. sp. — Brasilien, Santos. 37. Isopisthus affinis n. sp. — „ Porto alegre. 38. Loricaria teffeana n. sp. — Amazonen-Strom. 39. „ Konoptckyi n. sp. — „ 40. Hypoptopoma thoracatum Gthr. — „ 41. „ bilohatuni Cope. — „ 42. „ carinatum Steind. — „ 43. Anacyrtus (Rneboides) Meyersii Gill. — Amazonen-Strom. 52 Franz Steindachner. TJher einige neue und seltene Fisch-Arten etc. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAFEL I. Fig. 1. Pristipoma crocro C. V. jiiv. „ 2. Otolithus (fj Bairdü n. sp. TAFEL IL Fig. 1. Otolithus fitoUmanni n. sp. „ 2. Isopisthus affinis n. sp. TAFEL TIL Fig. 1. Leptohrama MlUleri Hte\nA. (s. Steind. Ichthyol. Beitr. VIII. Heft). „ 2. Ophiocephalus africanus n. sp. — Fig. 2 a. Obere Ansicht des Kopfes. Fig. 2 h. Einige Kumpfschuppeu (6 mal ver- grössert). „ 3. Parodon affinis n. sp. TAFEL IV. Fig. 1. Scarus perspicillalus n. sp. „ 2. Stegophilus maculatus n. sp. — Fig. 2 a inid 2 /j. Ober- und Unterseite des Kopfes (2 mal vergrössert). „ 3. Hypopiopoma carinalum n. sp. — Fig. 3 a. Obere Ansicht des Kopfes. TAFEL V. Fig. 1. (Jorydvras marmoratus n. sp, (2mal vergrössert). — Fig. 1 a und 1 b. Ober- und Unterseite desKopfes (2mal vei'grössert). „ 2. Ilypop/oponui bilohatiim Cope. — Fig. 2« und 2 4. Ober- und Unterseite des Kopfes (2 mal vergrössert). TAFEL VL Fig. I. Hypoptopoma thoracatum Gtlir. — Fig. la und l /,. Obere und untere Ansicht des Kopfes (2 mal vergrössert). „ 2. Loricaria teffeana n. sp. obere, Fig. 2a, seitliche Ansicht des Körpers; Fig. 2 4, untere Ansicht des Kopfes. „ 3. Loricaria Konopickyi n. sp. TAFEL VIL Fig. 1 und 1 a. Loricaria Konopickyi n. sp. Obere und untere Ansicht des Kopfes. „ 2 und 2(1. Loricaria Magdalenae Steind. (s. Stei nd. Abhandl. „Zur Fisch-Fauna des Magdalenen-Stromes", Nachtrag). Obere und untere Ansicht des Kopfes eines Männchens (l'/, mal vergrössert). „ 3. Loricaria Magdalenae Steind. Weibchen. — Fig. 3 a und 3 h. Ober- und Unterseite des Kopfes desselben Exemplares. TAFEL Vm. Fig. 1. Anacyrtus hoiiariensis n. sp. „ 2. Otolithus micrnps n. sp. TAFEL IX. Fig. 1. Prisiipo7na Bra7iirkii n. sp. „ 2. Pristipoma leuciscus G t h r., Variat. elongata Steind. 53 JÄHRLICHE PERIODE DER INSECTENFAUNA VON ÖSTERREICH-UNGARN. IV. DIE seil METTE KL INGE (LEPIDOPTE HA). 2. DIE NACHTFALTER ( MBTEBOCBBA). VON KARL FRITSCH, EM. VICE-DIRECTOR DER K. K. CENTRAL-4NSTALT FÜR METEOROLOGIE UND ERDMAGNETISMUS, CORRESPONDIRENDEM MITRLIEDE DBR KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. VORGKLEOT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATUR\VIS.SEN.SCHAFTLICHEN CLASSE AM 13. JUNI 1879. \Je.m ersten Tlieile meiuer Arbeit über die Schmetterlinge, weicher die Tagfalter f^iiViopwioeeroy' bebandelt, lasse ich nun den zweiten folgen, welcher die übrigen Ordnungen, die als Beterocera. zusannneugefasst wer- den, zum Gegenstande hat, also die Schwärmer, Spinner, Eulen, Spanner und die Klein-Schmetterlinge: Wickler, Zünsler, Motten und Federmotten. Zu den Tagfaltern könnte man in phänologischer Beziehung auch einen beträchllichen Theil der Hetero- cera rechnen, welche in allen Familien bald mehr, bald weniger Gattungen enthalten, die Tags über fliegen, und über welche sich daher, da die Beobachtungen in der Regel nur am Tage angestellt werden, gleich genaue Daten der Erscheinung wie über die Tagfalter sammeln lassen. Schon im Jahre 1844, als ich in Prag Beobachtungen über periodische Erscheinungen im Thierreiche anzustellen begann,' dehnte ich sie über beide Abtheilungen aus, wenn die Beobachtungen auch vorerst nur wenige Arten umfassten — 28 im J. 1844 und 65 im J. 1845 — meistens solche, die man schon im Fluge leicht erkennen kann, ohne sie erst fangen und näher untersuchen zu müssen. In der ersten Anleitung zu derlei Beobachtungen, welche ich in Kreil's Auftrage Namens der k. k. Cen- tral-Anstalt für Meteorologie im J. 1853 verfasste, waren von Tagfaltern 22, Schwärmern nur 6, von Spin- nern 3, von Eulen nur 1 Art aufgestellt worden. Alle übrigen Familien blieben unberücksichtigt. '^ 1 K. Kreil, Magnetische und meteorologische Beobachtuugen zu Prag. Anhang: Vegctations-Beobaclitnugen von K. Fritsch. Prag 1845 und 1846. " K. Kreil, .Jahrbücher der k. k. Centr.Tl- Anstalt, II. Band. Anhang: Beobachtungen über periodische Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche von K. Fritsch. Wien 1854. 54 Karl Fritsch. hl der grösseren Instruction vom J. 1856 wurden empfohlen: von Tagfaltern 40, Schwärmern 17, Spin- nern 12, Eulen 6, Spannern 3, Motten und Federmotten je nur 1 Art.' Mein hochgeehrter Freund, Herr Custos A. Rogenhofer, wählte für seine Instruction * von Tagfal- tern 36, Schwärmern 13, Spinnern 18, Eulen 23, Spannern 16, Zünslern 8, Wicklern ebenfalls 8, Motten 16 und Federmotten 3 Arten. In der dritten Instruction endlich, welche von mir anlässlich des internationalen statistischen Congresses in Wien (1857) im J. 1859 ausging, ^ von Tagfaltern 26, Schwärmern 8, Spinnern 4, und von Eulen, Span- nern und Federmotten nur je 1 Art. Die Arten sind hier unter die Ordnungen nach Ileidenreich's Katalog vertheilt. Man darf wohl annehmen, dass für die in den Instructionen enthaltenen Arten die meisten Beobach- tungen von den Stationen vorliegen. Nähere und bestimmte Aufschlüsse hierüber kann nur die Einsicht in die Namen-Register und die Vergleichung der beiderseitigen Verzeichnisse einerseits der Instructionen, andererseits des folgenden Registers der Erscheinungszeiteu gewähren. Hierauf hingedeutet zu haben, dürfte hier genügen. In den Instructionen wurden nur über bestimmte näher bezeichnete Arten Beobachtungen verlangt, weil dieselben von verschiedenen Orten nur dann vergleichbar sind, wenn sie sich auf dieselben Objecte beziehen. Ich selbst und mehrere andere Tlieilnehmer an den Beobachtungen beschränkten ihre Beobachtungen nicht auf die in den Instructionen genannten Arten, sondern dehnten sie so weit als tliunlich über die ganze Fauna aus, ohne dass sie an Genauigkeit einbüssten. Besonders hervorzuheben sind in dieser Hinsicht vor den übrigen zuerst die zehnjährigen Aufzeichnungen in den Jahren 1859—68 des Herrn Joseph Otto in Brunn, welcher früher einige Jahre hindurch auch schon in Neutitschein beobachtete, dann die vierjährigen mit besonderer Sorgfalt gesammelten Aufzeichnungen des Herrn Prof. J. Geyer zu Gömör-Roseuau in Ungarn." Ihnen reihen sich zunächst an: fProf. J. Hinteröeker in Linz und die meisten der übrigen in der Abtheihing für die Tagfalter angeführten Theilnehmer. Näheres hierüber, so weit es die Namen der Stationen betrifft, kann man aus dem Index entnehmen. Ich selbst beob- achtete in Salzburg im Ganzen nahe au 500, in Wien über 300 Arten (494 und 329). Die Jaln'gänge der Beobachtungen an den Stationen sind dieselben wie bei den Tagfaltern, nur für Salzburg wurden auch noch die Beobachtungen des Jahres 1878 einbezogen, worüber in der Abtheilung i? Näheres enthalten ist. Heine mann bat in den drei Bänden seines Werkes über die Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz'' 3460 Arten beschrieben. Von diesen liegen hier für 897 Arten Beobachtungen vor, also nur für 26% der sämnitlichen Arten. Viel günstiger gestaltet sich aber das Verhältuiss nach Ausscheidung der so zahlreichen Motten. Während die Tagfalter mit mehr als 70% vertreten sind, entfallen für die Schwärmer, Spinner und Spanner nocli je über oder bei 50%, die Eulen und Zünsler betheiligen sich mit beiläufig 30^0 > die Wickler und Federmotten mit weniger als 20"/o. Auf die Motten entfallen gar nur 6"/o, obgleich, oder vielleicht weil sie nicht weniger als 1286, also reichlich i/s der sämmtlichen Arten begreifen. Man erkennt recht gut, dass jene Ordnungen, deren Arten vorzugsweise am Tage oder doch wenigstens in der Dämmerung Üiegen, in den Beobachtungen stärker vertreten sind, als die übrigen; es ist desshalb die tägliche Flugzeit in dem folgenden Register auch angegeben, so weit sie aus Heinemann's Werk zu ent- nehmen war. 1 Anhang zn den Jahrbüchern, V. Band. Wien 1856. 2 Anhang- zn den Jahibüchern, VII. Band. Wien 1859. 3 Sitzungsbericlite der k. Akademie d. Wissensch. XXXVII. Bd. Wien 1859. * Zoopbänologische Beobachtnngen, gemacht in den Jahren I8C8 — 71 in Rosenau (Com. Gömör) und seiner Umgebung (Jahrbücher des Ungarischen Karpathen-Ve reines). 5 II. Band 18ü:i, III. Band 1870 erschienen. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 55 Über die Motten dürften aber grösstentheils aus anderen Gründen so wenige Beobachtungen vorliegen, sie entziehen .sicli denselben, weil sie ihrer minutiösen Grösse wegen leicht übersehen werden, oder an ver- borgenen Orten aufhalten und nocli zu wenig bekannt sind. Die Eiuriclitung des folgenden Registers der Erscheinungszeiten ist dieselbe wie in der ersten Abthei- luiig. Von den Synonymen sind jedoch alle aus Heinemann's Werk aufgenommen, nicht wie in der ersten Abtlieiliing blosjeue, deren sich Heydcnreich in seinem Catalogus zur Bezeichnung der Arten bediente. Auch wurden alle einjährigen Beobachtungen aufgenommen, bei den gemeinen wie bei den seltenen Arten, wenn auch die letzteren in der Regel zu spät zur Beoljachtung gelangen und das Datum mehr der Mitte der Erscheinungsdauer entsprechen dürfte. Bei einem nicht unbeträchtlichen Theile der beobachteten Arten sind die Erscheinungszeiten in Heine- mann's Werk entweder gar nicht, oder mehr oder weniger unrichtig angegel)en, abgesehen davon, dass sie nach Monaten, meine hingegen nach Tagen angegeben, also viel genauer bestimmt sind. Meine Angaben für die späteren Phasen der Erscheinungszeiten: „Beginn einer neuen Generation und Verschwinden", sind wohl nicht immer sicher, da ich meistens nur aus den Lücken in den Beobachtungen darauf sehliessen konnte und nur solche Daten einzelner Jahrgänge in ein Mittel vereinte, welche unter sich nicht zu sehr verschieden waren. Namentlich gilt dies von den seltener beobachteten Arten. So liegen in Salz- burg für Macrogolossa fuciformis folgende Beobachtungen vor: 18G8Julil6, 21; 1869 Juni 5, 21; 1871 Juli 28; 1874 April 21 ; 1878 Mai 23; Juni 11. Von diesen Daten nahm ich 18G9 Juni 5; 1874 April 21 ; 1878 Mai 23 als für die erste Erscheinung giltig an, da aber die einzelnen Jahresdaten zu sehr divcrgiren , berechnete ich keinen Mittelwerth, sondern schrieb (3) (21 — 4—5—6), d. h. in drei Jahren schwankte die beobachtete erste Erscheinungszeit zwischen April 21 und Juni 5. Für die letzte Erscheinung wählte ich 1868 Juli 21 und 1871 Juli 28 und erhielt Z = {2) 24—7 [2\ — 7 — 28 — 7), d. h. nach zweijährigen Beobachtungen die mittlere Zeit des Verschwindens = Jidi 24 mit den Grenzen Juli 21 — 28. Da aber Heinemann für den Süden eine zweite Generation im August annimmt, hätte man ebenso gut setzen können 2.4 =: 22 — 7 (16 — 7 — 28 —7). Die übrigen Daten, weil zu wenig von der benützten entfernt, blieben uniierücksiclitigt. Ich habe absichtlich eiuen Fall mit fragmentarischen Beobachtungen gewählt. Bei den zahlreicher beob- achteten Arten stehen die Verhältnisse günstiger, besonders wenn sie nur eine Generation haben. So vmr(!iQ Epialus Sybnmis beobachtet: 1866 August 26, 28; 1868 August 22; 1875 August 23, 24, 26, 27; 1876 August 22; 1877 August 27, 28, 29; 1878 September 3. Hieraus wurde berechnet: Datum der ersten Erscheinung im Mittel (6) 26 — 8 (22—8 — 3—9). Für die letzte Erscheinung wurde kein Mittelwerth gefolgert, da das mittlere Datum der letzten Erschei- nung noch in den Spielraum der ersten gefallen wäre, wenn man auch zugeb ni wollte, dass die Flugzeit nur einige Tage dauert. Einige Arten erscheinen zuerst im Herbste und überwintern, haben also nur eine Generation und dennoch zwei Flugzeiten. In solchen Fällen sollten dieselben Bezeichnungen wie bei zwei Generationen gewählt werden, wenn nur die Flugzeit und nicht zugleich die Entwicklung des Thieres beobachtet wird, wie es in der Regel der Fall war. Die Werthe von 2A und /. können mit vollständiger Sicherheit nur für jene Arten bestimmt werden, von denen man die Entwicklung beobachten kann. Aus blossen Flug-Erscheinungen kann man keine so sicheren Schlüsse zielien. Letztere Methode hat aber vor der ersteren den Vorzug, dass man die Beobachtungen gleich- zeitig über die ganze Fauna ausdehnen kann, während sie im Gegenfalle auf wenige Arten beschränkt bleiben muss. In der Regel habe ich mit 2A oder 2" spätere Erschein imgsdaten bezeichnet, welche zu weit von jenen der ersten Erscheinung abstanden, als dass man sie in den Mittelwerth derselben hätte einbeziehen können, 56 Karl Fritsch. wenn (iic Wahrscheinlichkeit einer zweiten Generation nicht aus anderen Gründen ausgeschlossen blieb unc das Datum sich nicht mit den übrigen zu einen Mittelwerth für die letzte Erscheinung vereinen Hess. A. Register der Erscheinungszeiten. B. Sphiiiges. II. SESIARIA. 30. Trochilia (TrochäiumJ Scp. 1. Äpiformis L. Juni, Juli. (Crahroniformis , Tene- brioniformis.J Agram (3) 29—5 (27-5 — 3-6). Brunn (4) 1—6 (25-5 — 9—6). Freistadt (3) 4—7 (27—6 — 12—7). Iglau (5) 1 — 7 (14-6 —6—7). Innsbruck (1) 24—6. Kaschau (1) 4—6. Lemberg (1) 27—6. Neutitschein (1) 1 — 7. Rosenau (5) 22—6 (16—6 - 1—7). Troppau (3) 15-6 (2-6 — 28—6). 3. Laphrüformis Tr. Salzburg (1) 23-7. 31. Sesia Lsp. Der Flug ist am Tage sehr beheud, am Abend sitzen sie ruliig. Sie fliegen in den Sommermonaten. 4. Tabanifornns Rtb. Juni bis September. (AsiUfor- Ttiis, Rhingiaeformis, Serratiforinis.J Rosenau (1) 7—6. Rottalowitz (1)3 — 6. 5. Scoläformis Bk. (f Einphytiformis.J Salzburg (1) 23-7. 6. Speciformis F. Mai, Juni. Brunn (4) 21-5 (19-5 — 23-5). Rosenau (1) 2—6. 9. Tipuliformis L. Juni. Brunn (4) 21—5 (10—5 — 5—6). Innsbruck (2) 2—6 (2—6 — 3-6), Z=(\) 27—6. Kessen (1) 1—6. Pressburg (1) 12-4!. Salzburg (5) 1 — 7 (15-6— 19—7). Kommt somit auch schon im Mai und auch noch im Juli vor. 11. Asiliformis^Vo. i\ym,ivX\. (Gynipifornüs,Oestri formis, f Melliniformis.) Brunn (4) 31—5 (16—5 — 23 — 6).' Wien (1) 4—10. Die Erscheinung in Wien im October scheint eine zweite (Teneration anzudeuten, wenigstens in warmen Jahren (1859). 12. Myopiformis Bk. Mai bis Juni. (MutUaefonnis, Culic ifo rmis .) Innsbruck (1) 6 — 6. Neutitschein (1) 27 — 5. Trotzberg (1) 7-8.'* 14. Guliciformis \j. Juni und Juli. (! Thymiformis.) Cilli (1) 29-5. Innsbruck (1) 5 — 6. Rosenau (1) 17 — 5. Salzburg (1) 8— 6.» 16. Formiciformts Esp. (NomadaeformisJ. Salzburg (1) 6—6. 17. IclineuTnoniformis F. Juli, August. (Vespiformis, Syst>-op7i a eform is, Meg illa efo rmis) . St. Jakob (2) 11-6 (10-6 — 13—6). Trotzberg (1) 7—8. Kommt auch schon im Juni vor. 21. Empiformis Esp. Im Juni bis August. (Tenthre- dinifornus. ) Brunn (1) 16—6. Neutitschein (1) 4—7. Rosenau (1) 30—6. 23. Braconiformis H. S. BrUnn (1) 16-5. 32. Bembecia Hb. Sic fliegen des Nachts. 31. Uylaeifonnis Lsp. Juni bis August. { Apifonuis.) Brunn (1) 8-7. Salzburg (1) 7—8. 1 (3) 26—5 (16—5 — 26—5). 2 Auf den Alpen. 3 Am Gaisberg. Jahrliche Pci-iorle der Tnsectenfaunn von Österreich- Ungarn. 57 III. THYRIDINA. Flug bei Tage im Sonnenschein. 33. Thyris 111. 32. Fenestrella Seop. Juni, Juli. (Fene.itrinn, I'i//-ii- lidiformis.) Hausdorf (3) 19-5 (13-5 — 25—5). Linz (1) 13-5. Salzburg (1) 10—5. Trotzberg 2r= (1) 16-7. Wien (1) 23—5. Fliegt schon im Mai. IV. SPHINGINA. 34. 3Iacvoglossa 0. Fing am Tage im Sonnenschein, bisweilen anch in der Dämmerung. 33. Fuciformis L. Mai, Juni; im Süden wieder im A U gn .st. (Bomhyliform is.) Bregenz (3) 1—5 (23-4 — 7—5) Brunn (3) 11-5 (9 — 5—19-5). Gresten (2) (10—5 — 6— G). Iglau (3) 31-5 (21 —5 — 5— G). Kasebau (1) 20-5. Linz (4) 14—5 (30—4 — 22-5). Prag (1) 4-5. Rosenau (3) 9—5 (3—5 — 17—5). Salzburg (3) (21—4 — 5—6), .^= 4-7 (21—7 — 28-7). ' Wien 2^ = (1) 25-7. 34. Boinh ijliformis 0. Mai, Juni. (Fuciformis, Milesi- formis.J Brunn (4) 12—5 (5-5 — 20-5). Cilli (1) 7-4. Freistadt (1) 15—5. Innsbruck (2) (7 — 5 — 1 —6). Lemberg (1) 24 — 5. Salzburg (6) 4-6 (23-5 — 9-6). Wien (2) 30-4 (24-4 — 7—5). Fliegt manchmal schon im April. 36. Stellatarum L. Mai bis October. Admont (6) 20—6 (15—6 — 27 — G). Agram (3) 2-G (28—5 — 7—6), .^ = (2) 10—11 (5-11 — 15—11). Altenburg (Ung.-) (1) 14—4. I In 20(10' .Seehöhe. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. XI. T. Bd. Biala (8) 6-G (24—5— 15— G), 2^ = (1) 20—7, ^=(7) ]l-]0(25— 9 — 30-10). Biudenz (1) 15—6, Z={\) 2G— 10. Bozen (1) 2—4, 2J = (1) 21-6. Bregenz Z= (2) 6—10 (6-lU— G— 10). Brunn (11) 2-6 (10-5 - 27 — G), 2.4 = (5) 18-7 (15-7 — 27-7), 2 = 7— 11 (27-10—12-11). Budweis (1) 12 — 6. Bugganz (2) 8-6 (8—6 — 8—6). Cilli (1) 18—5. St. Florian (1) 13—6. Frei.stadt (1) 27 — 6, 2^ = (1) 3—8. Gresten (2) 6—6 (2—6 — 10—6), Z = {\) 23-10. Hausdorf (8) 15—6 (8—6— 19—6). St. Jakob (2) 11-6 (5-6 — 17-6). Iglau (5) 1-6 (20-5 — 8—6). Iglö (1) 9-6. Z={\) 17—9. Innsbruck (1) 29—3, 2^ = 19—6 (10-6 — 29-6), Z= (1) 7 — 11. Kascbau (1) 25 — 5, 2J. = (1) 11-7. Kessen (2) (25—5 — 29-6). Kircbdorf (7) (9 -6 — 11 — 8), > ^ = (3) 19—10(2-10 — 1-11). Kremsier (5) 20—6, 2^ = (1)25-7. Kremsmünster (1) 6—6. Lemberg Z = {\) 8—10. Lesina (3) (30—1 — 10-3). Linz (3) 23—4 (18—4 — 25-4), 2^ = (2) 26-6 (19-G — 4-7). Neusolli (1) 26—6. Neutitschein (3) 21—6. ^=(2) 14— 10(11-10- 17— 10). Oberhaag (1) 28-4. Oberschützen (1) 26 — 5. Prag(l) 12-5, Z^{^) 18-9 (28-9 — 8 - 10). ' Beifle Flngzoifcn vereint. r.8 Karl Frttsck. Pressburg (2) 22- 4 (17-4 - 27-4). Rosenau (4) 27-5 (11-5 — 11-6), 2A = (2) 8-7 (6-7 — 10-7), Z = (2) 29-10 (24-10 — 4-1 1). Rottalowitz (16) (6-6 — 3—10).' Salzburg (10) 12-6 (23—5—17 — 7).* Z=(J^) 19-10 (5-10—2-11). Scliässburg- (2) 3—6 (2-6 — 5-6). Senf'tenberg (1) 25—5, Z={1) 3-10. Taufers (1) 16-6. Troppau (1) 22—6, Z={1) 26-10. Wien (11) 8-ß (18-5 — 29-G), Z=(S) 13—10(6-10-26-10). Wüten (2) 17-4 (15-4 —30—4), 2^1 = (2) 28—6 (26-6 — 1-7). Dieser Schwärmer scheint zuweilen zu überwintern. Am 28—12 (1873) fand man ihn in einer Wohnung- Salz- biiigs am Fenster an der Wand sitzend. In Lesina ist er noch im Jänner (1867) schwärmend, hier und an anderen Orten in allen Frühlingsmonaten beobachtet worden. Ich habe micli daher entschieden, zwei Flugzeiten an- zunehmen, ^ obgleich mir die Trennung derselben wenig- sicher scheint. Die Eingangs angegebene wäre demnach die zweite. Das Verschwinden im Herbste kann sich bis in den November hinein verzögern. 37. Oenotherae Esp. Linz (2) 4-5 (1-5 — 8-5). 35. Sphiniw L. Flug in der Dämmerung. 38. Nern L. Juni, Juli uml October. Bozen (1) 18—6. Kessen (1) 24—7. *38. Elpenor L. Mai, Juni. Agrain (1) 3 — 6. Biala (8) 6-5 (1—5—20-5), ^= (4) 7 — 7 (1 — 7 — 10-7). Bozen (3) 11—6 (4—6 — 23—6). Bregenz (2) (11—5 - 25-6). Brunn (7) 9—6 (16 — 5 — 27-6). Budweis (1) 10—6. Iglau (2) 4-6 (26—5 — 13-6). 1 Absolute Extreme der Flugzeit, da die Phasen nicht bestimmbar sind. - In dem kalten .Jahre 1871 erst 17—7. 3 S. Tabelle der jährlichen Frequenz. innsbruclv (1) 17—6. Kascliau (4) 1-6 (20-5— 13-6). Kessen (1) 13—6. Linz (1) 24—5. Melle (1) 23-5. Pressburg (1) 18—4!. Rosenau (.3) 10—6 (30-5 — 23-6). Salzburg (3) 12-6 (9—6 — 15— G), 2A = (4) 22-7 (13-7 — 3—8). Z=(2) 4—9 (26-8 — 12—9). Senftenberg (1) 9-6. Nach den Beobachtungen in .Salzburg schwärmt der Falter auch in den Monaten Juli, August und September, und sind zwei Flugzeiten ziemlich wahrscheinlich, wenn es auch auft'ällt, dass die IJeobachtuMgeu an anderen Stationen keine Andeutuni; hierüber enthalten. 39. I'orce/lus L. Mai, Juni. Bregenz (1) 26— 6. P.riuin (7) 3-6 (14—5 — 16-6). Freistadt (1) 27—5. Iglau (5) 13—6 (3—6 — 25—6). Innsbruck (1) 17-6. Kaschau (1) 5 — 6. Neutitsehein (2) 4—6 (30—5 — 9-6). Rosenau (3) 14—5 (12—5 — 16-5). Salzburg (2) 5—6 (31-5 — 10-6), 2A = (2) 23-7 (17-7 — 29-7), Z={4) 27-8 (10-8 — 12-9). Troppau 2^ = (1) 15— 7. Von diesem Schwärmer gilt dasselbe , wie von dem vorigen. Die zweite Flugzeit wird noch durch die Beob- achtungen in Troppau bestätigt, wenngleich hier die erste fehlt. 41. Lineata L. Mai, August. (Livomica.) Salzburg (1) 6 — 6, 2^ = (3) 24—7 (22-7 — 27-7). 42. 6'«^«VRtb. Mai bis Juli, September. Agram (2) 2—7 (27-6—7-7). Biala (1) 12—6. Brunn (2) 25—5 (25-5 — 25—6). Budweis (1) 22—5. Kaschau (2) 6-6 (4—6 — 9—6). Kremsier (1) 15—5. Linz (2) 18-7 (17-7 — 19-7). Salzburg (1) 17-6, 2^ = (1) 6—8, Z = (2) 31-8 (27-8 — 4—9). Jährliche Periode der Innectcnfaaiia ron Österreich- Ungarn. 6. Troppau (1) 15 — 7. Wien Z=(l) 1-10. 43. Euphorbiae L. Juni bis September. Agram (3) 1—7 (27 — 6 — 7-7). Baunisartenberg 2.4 =(1) 16 — 8. Biala (10) 19-5 (10-5 — 28-5), 2yl = (l) 20-8.' Bregenz (3) 13-6 (31—5 — 29— G), 2^ = (1)6-8. ßrüuu (10) 22-5 (10—5 — 10-6), Z={2) (20-9 — 15—10). Iglau (1) 8—6. Igiö (1) 17-5. Innsbruck (1) 5—6, Z=(l) 14-9. Kascbau (3) 1-6 (20—5 — 9- 6). Kremsier (3) (22-5 — 23 — 7). Kremsmünster (2) 2—7 (30—6 — 5—7). Leutscbau (2) 2 — 6. Linz (4) 12-6 (3 — 6 — 28-6). Neusobl (2) (20—3! — 20-5). Neutitscbeiu (3) 4—6 (29—5 — 9—6), 2A = 5—9 (29—8 — 13—9). Roseuau (1) 13 — 5, 2A = (2) 25-7 (18-7 — 1—8), Z={i) 7-10. Rottalowitz (1) 31—5, 2Ä = 5—8 (20—7 — 11—8), Salzburg (1) 3-6," 2A = 2-8 (28-7 — 8-8), Z = (]) 14-9. Senl'fenberg (2) 29—5 (21 — 5—7 — 6), 2J = 13-8 (1—8 — 26-8). Taufers (1) 15-6. Troppau (1) 20—5. Wien (1) 25-5. Fliegt auch im Mai und hat wahrscheinlich zwei Flu^ Zeiten; die zweite beginnt im August. 46. Ligustri L. Mai, Juui. Agram (3) 27—6 (22—6 — 3—7). Brunn (7) 2—6 (20—5 — 9-6). Freistadt (2) (19-5— 17 — 6). Linsbruek (2) (16-5 — 12 — 6). Kascbau (2) 1-6 (28—5 — 5—6). Kremsier (1) 24- Liuz (1) 9 — 6. Neusohl (1) 27—6. Neutitscbein (1) 9—6, Z={1) 20-' Salzburg (1) 7 — 6, Z={2) (17—7. Taufers (2) (25-5 — 14- 5—8). -6). I (4) 12—7 (10- 3 Gezogen. 15—7). 36. Acherontia 0. Flug bei Nacht. 47. Convohuli L. Mai, Juni, August bis Octobcr. Admout 2A= (1) 30—7. Agram (3) 27-6 (22—6 — 3-7), Z={\) 24-10. Biala (9) 5—6 (26-5 — 1-7), 2A = (6) 27—8 (20—8 — 8-9), Z = (6) 4—10 (30—9 — 10—10). Bozen (2) 19—6 (17—6 — 21—6). Bregenz (1) 22—5, 2.4 = (1)6-8. Brunn (10) 1-6 (16—5 — 15—6), 2.4 = (6) 12—9 (30—8 — 19—9), ^=(8) 29—10(16—10 — 5-11). St. Jakob 2A = (2) (24-7 — 14-8). Iglau (1) 7—6. Innsbruck (2) 1-6 (28-5 — 6— 6). Kascbau (3) 2—6 (24—5 - 13—6). Kesseu 2.4 = (1) 7-8. Kremsier (2) 6—6 (28-5 — 15-6). Linz (4) 14-6 (4-6 — 19-6), ir=(l)30— 9. Neutitscbein (2) 26—6 (24-6 — 29-6), Z={1) 17-10. Hosenau (2) 28-5 (20—5 — 5-6), 2^ = (1) 17—8, Z={\) 18-9. Rottalowitz 2J. = (10) 11-8(21—7 — 28-8), Z^(l) 14-9. Salzburg 2A = (5) 25-7 (11-7 — 2-8). Z={\) 25-9. Senftenberg (2) 24-5 (21-5 — 28-5), 2^1 = (4) 5—8 (22—7 — 15-8), Taufers 2.4 = (1) 31 — 7. Troppau (1) 23—6. Wien (2) 2-7 (30-6 — 5 -7). (10 Karl Fritsch. Auch im Juli. Die bciilcii Flujizi'itcu nicht siel trennbar. 48. Ptnastri'L. Mai, Juni, AiiR'ust. Binia (9) 21—5 (4—5 — 10-6), 2r= (1)30—8. Bregenz (2) (22—5 — 15-()). Bniini (6) 5—6 (25- -5 — 12—6). Hudwcis 2^ = (1) 2—7. Freistadt (1) 23—6, 2^ = (1) 31-7. Gresten 2^-=(l) 6—7. Iglau (3) 11—6 (10—6 — 12-6).' Innsbruck (3) 25-5 (16-5 — 6-6). Kascliau (2) 11 — 6 (10—6 — 13 — 6). Kremsier 2A = (1) 18 — 7. Linz (2) 25-5 (19-5 — 31-5). Salzburg (4) 12—6 (30-5 — 29—6), 2A = (3) 27—7 (15—7 — 3—8), Z= (2) 9—8 (6-8 — 12-8). Senftenberg (3) 21—5 — 25—6). Taufers (1) 8—6. Wie der vorige. 49. Ati-opos L. Juni, August, September. Adniont (6) 15—9 (6—9 — 26—9). Agraui (2) 28-8 (22-8 — 3-9), ^=(1)24-10. Bania (1) 27-9. Biala (9) 9-9 (18—8 — 20-9), ^= (8) 17—10 (30—9 — 30—10). Biudenz (1) 4 — 10. Bregenz (1) 9 — 8, Z==(l) 2-11. Briinu (10) 11 — 9 (5—9 — 22—9), Z= (1)22-10. Cilli(2) (15-8 — 12-9), Z={\) 12—11. Innsbruck Z= (1) 20—10. Kalksburg (1) 1 — 9. , Kessen (1) 22-9. Korneuburg Z=(l) 23— 10. Kremsier (2) 9—9 (3-9 — 16 — 9). Kremsmünster (1) 17 — 9. Linz [b) 30—9 (15-9 — 8-10). Neutitschein (3) 25—9 (18—9 — 29—9). Oberhaag (1) 16—3!. 1 Einmal schon 7 — 5. Pressburg (1) 11-9. Rosenau (3) 14—9 (8—9 — 21 —9). Eottalowitz (1) 12—9. Salzl)urg (2) (13—9 ' — 15 — 10). Schäs.sburg (1) 18-8 (8—8 — 20—8). Weissbriach (1) 17—4!. Wien (2) 23—9 (16—9 — 30-9). Willen (4) 14-9 (24-8 — 7 — 10). Nach den Beobachtungen in Oberhaiiy und Weissbriach scheint der Schwül nier zu überwintern. Im Juni ist er an keiner Station beobachtet worden. 37. Snierinthus Latr. Flug bei Nacht. 50. Populi L. April bis Juli. Agram (2) 27 — 6 (22-6 — 3-7). Biala (8) 17-5 (7-5 — 4-6), Z={A) 26—8 (20-8 — 30-8). Bregenz (1) 16 — 5. Brunn (10) 11—5 (3—5 — 16-5). Freistadt (3) 16-5 (10—5 — 16—5).^ Iglau (5) 30—5 (10-5—11-6). Innsbruck (4) 4—6 (19—5 — 23-6). Kascbau (3) (1—5 — 16—6). Kesmark (2) 10—6 (10-6 — 10—6). Kessen (1) 30-5. Kremsier (6) 12—5 (28—4 — 26—5). Leutschau (2) 16-5 (16—5 — 17—5). Linz Z={\) 26-10!. Melk (1) 11—5. Mistek (1) 28—5. Neusohl (4) 27—5 (8-5 — 16-6). Neutitschein (3) 19-5 (8—5 — 28-5), Z={1) 16—7. Rosenau (4) 4-6 (14-5 — 16—6), Z={\) 18—7. Salzburg (3) 10-7 ! (4-7 — 29-7). Taufers (1) 2—6. Troppau (2) (17 — 5 — 6-6). Wien (1) 25—5. Der April ist noch nicht in der regelmiissigeu Flug- zeit einbegrift'en. Aus den Beobachtungen in Salzburg scheint sich eine zweite Flugzeit zu ergeben, 3 welche nach den Beobachtungen in Linz sich bis über den ücto- ber zu erstrecken scheint. ' Gezogen 13—9. 2 (3) 24—6 (16—6 —2—7). ^ 1868 wurde noch am 27 — 7 ein "J ausschlüpfend im Freien getroö'en. f. 9 Jährliche Periode der Insectenfauua von Österreich-Ungarn Tiliae L. Mai, Juni. ()1 53 Agram (3) 27-6 (22—6 — 3-7). Biala (8) 29-5 (12-5 — 5-6), ^= (5) 14—7 (10—7 — 20-7). Brcgeiiz (3) 20—5 (10-5 — 20—5). Brunn (7) 20—5 (10-5 — 30-5). Budweis (2) (4-5 — 21-6). Freistadt (3) (7-6 — 2—7). Tglaii (3) 11 — 6 (3—6 — 17—6). Innsbruck (3) 29—5 (16—5 — 6 — 6). Kessen (3) 13—6 (6-6 — 21—6). Kirchdorf (1) 1—6. Kremsier (2) 25 -5 (22—5 — 28—5). Krcni.smiinster (1) 20 — 6. Lemberg (1) 27 — 6. Leutschau (2) 23-5 (21 — 5 — 25—5). Linz (4) 7-6 (1—6 — 16-6). Melk (2) 24—5 (20—5 — 28—5). Misfek (1) 4-7. NeiLSohl (1) 20-3!. Neutitschein (2) 17 — 5 (11—5 — 24-5). Nikolsburg (1) 5-6. Pressburg (1) 24—4. Kaab (1) 16-6. Rosenau (4) 15—5 (9—5 — 25—5). Rottalowitz (1) 4—6. Senftenberg (2) (14—5 — 4—6): Täufers (1) 31-5. Troppau (4) 27—5 (4—5 — 14—6). Wien (3) 21—5 (18—5 — 25—5). .Scheint in sehr seltenen Fällen schon im April, wenn nicht im Mävz vorzukommen iN''usohl, Pies.sbiirg), weni- ger selten auch noch im Juli. Ocellatus L. Mai bis August. (Salicis.) Agram (3) 1 — 7 (27-6 — 3—7). Biala (8) 18—5 (7—5 — 26-5), •'';^ Z= (3) 25—9 (20—9 — 30-9).' '~^'' Bozen (1) 30—4. Bregenz (1) 12—5. Briinu (10) 15 — 5 (5-5 — 30-5). Budweis (1) 31—5. Cilli (2) 3—5 (2—5 — 5-5). Freistadt (1) 2—6. Iglau (3) 9—6 (4-6 — 15-6). (2) 17 — 7 (15—7 — 20—7). Innsbruck (2) 22-5 (21—5 — 24—5). Z={1) 30-9.' Kaschau (1) 28—6. Kirchdorf (1) 25—5. Kremsier (5) 15—5 (11-5 - 24-5). Linz (2) (11-5 — 7—6). Melk (1) 1—5. Neusobl (1) 25—5. Neutitschein (.3) 23—5 (13-5 — 31 -5), Z={\) 12-7. Rosenau (5) 23-5 (13-5 - 8-6). Senftenberg (1) 30-5. Taufers (2) 4—6 (28—5 — 12—6). Troppau (1) 17 — 6. Wien (2) 26—5 (25-5 — 28-5). Die Schwärmzeit scheint sich bis über den September zu erstrecken. V. ZYGAENOIDEA. 39. Ino Leach. 55. Pruni V. Juni bis September. Biala (9) 11-6 (22—5 — 28-6). Brunn (3) 16—6 (7—6 — 22—6). Iglau (1) 17-6. Wien (3) 27-6 (23—6 — 1-7). 57. Glohulariae Esp. Juli. Bregenz (1) 9 — 6. Brunn (1) 14—5. Hausdorf (1) 14-6. St. Jakob (3) 16—6 (31—5 — 25—6), 2'=(1)17— 7. Innsbruck (1) 12—6. Kaschau (1) 6—7. Kirchdorf (3) 11—6 (31 -5 — 18-6). Linz (1) 29—5. Neutitschein (3) 3—6 (26—5 — 9 — 6). Salzburg (2) 21 — 6 (20-6 — 22—6). Wien (7) 20-6 (25—5 — 4- 7). Erscheint ganz entschieden schon im Juni und zuwei- len selbst im Mai. 59. Stat/'ces L. Juni bis August. ( / C/iri/soceji/iala.J Brunn (4) 11—6 (1—6 — 18—6). Budweis (1) 13—5. Freistadt (4) 7-6 (19- 5 — 21-6). 1 (I) 10—7. Karl Fritsch. Gresten (;j) 5-G (4—6 — li— G).' Hausdorf (10) 23-6 (10—6 — 1-7). St. Jakob (2) (12-6— 10-7). Innsbruck (1) 15—6. Ka.sc'Iiau (2) 18—7 (18 — 7 — llt- 7). Kessen (2) 4—6 (2-6 — 4- 6). Linz (1) 29—5. Prag Z={\) 25-8. Uu.scnau (3) 12-^6 (11 — 6 — 14 — 6).- Rottalüwitz (8) 28—6 (11—6 — 18 — 7). Salzburg (10) 9 — 6 (28—5 — 7—7). Wie der Vorige. 40. Zygaena F. Fliegen von Mitte Juni bis August. 60. Minos F. Juni und Juli. Brunn (10) 18 — 6 (1 — 6 — 12 — 7). Buggauz (1) 5— 7. Freistadt (2) 12— 7 (3— 7 — 21— 7). Gresten (4) 4-7 (24—6 — 14—7). Hausdorf (8) 30—6 (30-5 — 25—7). St. Jakob (3) 6—7 (20—6 — 21 — 7). Kascbau (1) 25—6. Linz (2) (1—7 — 24—7). Neutitscbein (3) 7—7 (4—7 — 12—7). Prag (7) 10—7 (1-7 — 21-7), Z={2) 16-8(12-8 — 21-8). Rosenau (5) 30—6 (22—6 — 22—7). Rottalowitz (9) 4—7 (15—6 — 16-7), if=(3) 2-8 (21-7 — 21-8). Salzburg (8) 28-6 (15-6 — 20—7). Senftenberg (3) 13—7 (1 — 7 — 21-7). Taufers (2) 12—6 (5—6 — 20—6). Wien (4) (31—5 — 21—7). 64. IScuhiosae Esp. Juni, Juli. Briinn (2) 26 — 6 (20—6 — 2-7). Freistadt (1) 26— 6. St. Jakob (1) 16—6. 66. Achilleae Esp. Juni, Juli. (Bellis, Viciae, Tripto- leinus.J Brunn (3) 27—5 (20-5 — 5—6). Freistadt (1) 15-7. Innsbruck (2) (1—6 — 25—7). Prag (2) (2-8 - 20-8). 1 (1) 1-7. 2 (1) 13—7. Salzburg (2) (8-6 — 28-7). Wien (2) (4—7 — 27 — 7), Z={2) (24—8 — 28 — 9). Audi im August und selb.st S(.'iiteuibi!r. )8. Lo?u'ce?-ae Esp. Juni, Juli. Briinn (9) 9 — 6 (25 — 5 — 18—6). Hochwald (1) 3 — 7. Innsbruck (2) (1-6 — 30—7). Kessen (1) 2—6. Prag (3) (1-7 -19-8), Z=(l) 1-9. Ro,senau (3) 10—7 (1-7 — 15—7). Rottalowitz Z={1) 5—9. Salzburg (5) 13-7 (26—6 — 20—7), .2'= (3) 25-8 (20-8 — 1—9). Wien (3) 5—7 (24-6 — 13—7), Z={1) 15-9. Kommt noch im August vor. 71. Meliioti Esp. Juli. (Loti, fStentsü.) Gresten (3) 18—6 (12—6 — 22—6). Salzburg (1) 12—7. 72. Angelicae 0. (Loti.) Brunn (1)5 — 6. Rosenau (1) 9—7. Wien (1) 27-6, ^=(1) 27-7. 74. llippoci-epidis Hb. Hausdorf (3) 5-7 (2-7 — 9 -7). ' 76. Filipendulae L. Juni bis August. fCkrysantliemi.J Agram (3) 8—6 (27—5 — 22—6). Bäru (10) 28—6 (12—6 — 16—7). Bludenz (1) 26-6. Bregeuz (1) 3—7. Brunn (10) 9 — 6 (25—5 — 17-6). Bugganz (1) 28-6. Cilli (1) 4—6. Gresten (3U'5- 6 (12— 6 — 2— 7). Hausdorf (2) (15-6 — 10—7). St. Jakob (1) 25—6, 2"= (1)9-9. Innsbruck (1) 7 — 7. Kascbau (4) 11-7 (24-6 — 25-7). 1 (1) 2-6. Jälif/iche Perinde der Timectenfaima von Öaterreich-JJngam. 6S Kesseii (2) 10— (j (8 — 6 — 13 — H). Kirchdorf (13) 9— G (28-5 — 28-6). Krcnisniiinster (1) 8 — 6. Leutschau (3) 13—7 (4—7 — 26-7). Linz (5) (29—5 — 28—7). Mistek (1) 2—6. Neutitscbeiu (3) 19—6 (10— G — 24— G). Prag (6) (30-6— 1—9). Ro.senaii (1) 18 — 7. Rottalüwitz (16) -'9—6 (8—6 — 22 — 7), Z = (5) 8—8 (26—7 — 31-8). Salzburg- (10) 10-7 (8-6 — 9—8), Z= (11) 24—8 (2—8 — 7-9). Senfteuberg (1) 16 — 7. Täufers (1) 23— G. Wien (8) 26-6 (5-6 — 17-7), Z= (3) 7—8 (4-8 — 13—8). 78. Ephialtes L. fl'mcedarn, Aeacun, Voront'Uae, Fal- ratae, IJi/ppoo-ejjüh's.J Baum garte 11 berg (1) 23 — 7. Bregenz (1) 12—7. Brunn (1) 9 — 7. Linz (1) 24—7. Ncutitschein (3) 22—7 (18 — 7 — 29 — 7). Prag (6) 29—7 (10-7 — 10-8). Rottalowitz (12) 22-7 (1 — 7 — 19—8). Salzburg (6) 24—7 (15—7 — 2—8). Wien (3) 18-7 (17-7 — 21 — 7). 79. Onohrychis V. Agram (2) 1—6 (27-5 — 7—6). Brunn (7) 9 — 7 (20—6—22-7). Gresten (1) 20—7. Linz (3) 27 — 7 (23-7 — 4—8). Prag (.5) 1-8 (7-7 — 19-8), ^ = (2) 26-8 (20—8 — 1 —9). Wien (7) 7—7 (5-G — 14-8). C. Boiubyces. VL COSSINA. Fing bei Nacht. 41. Cosinus F. Die Schmetterlinge im Juni und .hili. 1 . Lignvperda F. Agram (.3) 6-6 (28—5— 17-6). Biala (8) 4-6 (25-5 — 14— G), Z={b) 18-7 (15^7 — 25-7). Bozen (1) 29—6. Bregenz Z = 22—7. Brunn (8) 8-6 (25-5 — 14—6). Budweis (1) 17—6. Freistallt (2) 15 — 6 (10—6 — 20—6), Z= (1) 1-8. Gresten (2) 6—7 (4—7 — 8-7). Igbxu (.5) 27-6 (14— G — 14 — 7). Innsbruck (1) 10—6. Kaschau (2) 3—7 (24—6 — 12-7). Kirchdorf (1) 7 — 7. Kremsier (6) 11-6 (5 — 6 — 18 — 6). Linz (1) 17—5. Ncutitschein (1) 19—6. Prag (1) 21—6. Raab (1) 13—6. Rosenau (2) 17-6 (13—6 — 21-6). >?f = (2) 23-7 (12-7 — 4-8). Salzburg (6) 28—6 (.30-5 — 30— 7j. Z={1) 1-9. Troppau (2) 7 — 7 (3—7 — 11—7). Wien (1) 5-7. 42. Zetizera Latr. Flugzeit: Juli, August. Äesculi L. Brunn (2) 17 — G (13— 6 — 21-G). Kaschau (1) 12 — 7. Melk (1) 20—6. Auch schon im .Juni. 44. Llmacodes Lati-. Flug bei Nacht. Testudo F. Mai, Juni. (Testudinana.) Brunn (2) 10-6 (9—6 — 12-6). Rosenau Z = (Y) 10—7. Für das Vorkommen im Mai sind weitere Beobachtun- gen erwünscht. VII. EPL^LOIDEA. Flug in der Dämmerung. 45. Epialus F. Ilmnuli L. Juni, Juli. Admont (4) 22—6 (16-G — 28 — 6). Briinn (1) 14—6. Freistadt (2) (1.'- 6 — 10- 7). LculscJiau (1) 26- 5. G4 Karl Fr it. seh. Linz (3) (j-n (2-6 -- 10— G). Neutitsclieiu (1) 28—6. 10. Gan?ia IIb. Alpen. Juli, August. Trotzberg (1) 11— 8. 12. Sj/lvinu.i L. August, September, ([.vpuli.na, Hamma, Fiina, Salzburg (6) 26-8 (22-8 — 3-9). Wien (2) 20-8 (20-8 — 21-8), Z=(l)4— 9. 15. Hecta L. Juni, Juli. Salzburg (1) 7—6. VIII. PSYCHINA. Die Arten fliegen bei Tage und in der Diimmernng. 46. FsycJie' Scbr. Sie erseheinen vom April bis Juni. 17. StettineDsis Hr. Juni. (Fasciculella.J ?Eosenau (1) 28—4. 22. Unicolor Hfn. Jiini, Juli. (Grmninella.) Brunn (6) 10-6 (ü-6— 17 — 6). Freistadt (2) (16-5 — 28-6). Hausdorf (3) 23-6 (20-6 - 26-6). Innsbruck (1) 5 — 8!. 23. Opacella H. S. Hausdorf (3) 23—4 (14-4 — 4-5). 24. Plumifera 0. April, Mai. Innsbruck (1) 7—5. 25. Muscella V. April, Mai. Innsbruck (5) 7-3 (12-2 — 22-3). Kessen (1) 15—5. Wien (1) 1—5. Auch schon im März und selbst Februar. 28. Hirsutella 0. Freistadt (1) 31—5. 47. Epichnoptery.v Hb. 33. Pulla Esp. Im Juni. fPlumella.J Briinn (6) 10 — 5 (7—5 — 12 — 5). C'illi (1) 15—4. Gresten (4) 25—4 (19-4 — 3-5). > Leben nur kurze Zeit und sterben bald nach der Be- gattung, wcsshalb sie meist schwer aufzufinden sind. 2 (1) 23—4. Kessen (1) 18—5. Neutitscbein (3) 19—5 (24-5 - 24—5). Roscnau (3) 5-5 (28-4 — 16-5). Salzburg (2) 28-3 (23—3 — 2-4), ^=(3) 21—5(15—5 — 3-6). Wien (1) 23—4. Fliegt schon im April und M;ii und nicht erst im Juni. IX. DREPANULINA. Flug bei Nacht. 50. riatyptery.r Lsp. 41. Cultraria Y iW. (Unguicula.) Rosenau (2) 9—5 (29-4— 18—5). 42. Hamula V. fUncula.) Brunn (1) 17—5. 43. Sicula V. Brunn (1) 26—5). 44. Faloataria L. Innsbruck (2) 4—5 (2—5 — 6—5). Linz Z={1) 15-7.' Rosenau (4) 22—5 (29—4 — 11 — 6). .gr=(2)21-7 (17-7 — 25-7).' Salzburg (1) 25-5. Wien (1) 24-5. 46. Lncertinaria L. (Lncertuln.) Linz (1) 21—4. Neutitschein ^=(1) 28—7.' Rosenau (1) 18-5. X. SATURNINA. Die Schmetterlinge im April und Mai. 51. Saturnia Scb. Fing bei Nacht. 47. IhfriN. (Vavonia major.) Agram (2) 25-5 (17-5 — 3-6). Bozen (2) 25-4 (18-4 — 2-5). Briinn (10) 18—4 (7—4 — 11-5). Biigganz (1) 8—5. Kascbau (2) 8— 5 (7-5 — 9-5). Korneuburg (1) 9—5. Kremsier (6) 7 — 5 (27-4 — 21-5). Linz (1) 3—5. Mediasch (1) 20—5. ' 2.4? hei Pla/ypteryj- könnten zwei Generationen vor- kommen. Jährliche Veriodv der Jnsecterifmina von Österreich-Ungarn. 65 Melk (1) 14—5. Nikolsburg (1) 18—5. Olicibaag (3) 24—4 (17—4 — 3-5). Pressbiirg (1) 12—4. Rosenau (6) 3—5 (25—4 — 9-5). Rottalowitz (8) 24—5 (30-4 — 1—6), Z= (1) 1^7-7. Tro|)pau (1) 16—5. Wien (2) (4—4— 28-5). Eii.mal noch im Juli beobachtet, würde bieniach auch im Juni vorkommeu. 3 — 28—4). -5). 48. SpmiY. nriinn (10) 10—4 (25 C'illi (1) 23-3. St. Jakob (1) 27—4. Kaschau (2) 27—4 (23—4—2 Nikolsburg (1) 27-4. Pressburg (1) 18-4. Koscnau (4) 24—4 (15-4— 4-.5). Wien (2) 23—4 (20-4 — 27-4). 4'.l. Catymi V. (Vavoma. minor.) Agraiu (2) 22—5 (17-5 — 27—5). Brcgeuz (1) 21 — 4. Brunn (6) 5—4 (21—3 — 16-4). Budweis (1) 28—4. Cilli (2) 10-4 (2-4—19-4). Freistadt (1) 20—4. Innsbruck (4) (8 — 2 — 15 — 4). Knschau (2) 21-4 (11—4—2—5). Kremsier (6) 15—4 (17 — 3 — 27 — 4). Melk (1) 4-5. Neusobl (2) 8—4 (1—4 — 16—4). Oberschützen (1) 1 — 5. Rosenau (4) 23—4 (11— 4 — 3 — 5). Salzburg (1) 15-4. ' Senftenberg (3) 29—4 (19-4 — 9-5). Taufers (1) 27—3. Wien (2) 23—4 (20-4 — 27—4). Kommt auch schon im Februar und März, wenn auch sclir selten, vor. 52. A(jUa 0. Flug bei Tage. 51. Tau L. Biala (7) 4-5 (20—4 — 28— .5), Z= (5) 3-ß (10-6 — 15-6). 1 Gezogen. Denkschriften Aar mathem.-naturw. CI. XLI. Bd. Bregenz (1) 28—5. Brunn (10) 16-4 (28-3 — 29—4). Bugganz (2) 29—4 (29—4 — 30—4). Cilli (5) 24-4 (15—4— 10-5). Freistadt (4) 7-5 (1—5 — 13-.5). Gresten (5) 19-4 (9-4—1—5). Hausdorf (10) 25-4, 2^ = (1) 18-10! (1872). Hochwald (2) 16-5 (7-5 — 25-5). Iglö (1) 9—5. Innsbruck (3) 23—4, Z={\) 15-6. Knschau (2) (11—4— 10—5). Kessen (2) (24-4—15-5). Leibitz (1) 14—5. Lemberg (2) (20—4— 15—5). Leutschau (1) 22—4. Linz (8) 29-4 (26—3 — 22—5). Melk (2) 20—4 (15—4 — 25 - 4). Neusohl (2) (20-4 — 27-5). Neutitschein (2) 3—5 (27—4 — 10-5). Rosenau (6) 26-4 (12—4 — 4—5). Rottalowitz (6) 11—5 (30—4 — 26—5). Salzburg (4) 19—4 (11-4 — 27—4), 2'=(4)(29— 4 — 3-6). Troppau (3) 5—5 (29—4 — 17-5). Wien (5) 14—4 (5-4—7—5), Z^{1) 24—5. In sein- seltenen Fallen kommen zwei Generationen vor (Hausdort). *52. Bombijx Mori H. ' Biala (8) 24-7 (5-7 — 4-8), Z= (4) 22-8 (15-8 — 20-8). Brunn (1) 20—7. Kaschau (1) 22—7. Linz (1) 15-5!, (1) 19-7. Roveredo (1) 16-6. Salzburg (3) 6-7 (24—6 — 15—7).^ An allen Stationen, wohl gezogen. Nach den Beob- achtungen in Linz scheinen zuweilen zwei Generationen möglich. 1 Fehlt in Heinemann's Werk. - Gezogen. 66 ai I Fritsch. 53. Endrottiis 0. 52. Versicolora L. Oft schdii im März. Agram (3) (28-3 — 3—5). Briiini (10) 2—4 (19 — 3 - 22-4). Freistadt (1) 19-4. Iglau (3) (25—4 — 21-5). Innsbruck (1) 6 — 5. Kremsier (3) (29—3 — 4-G). Kosenau (1) 14—4. XI. BOMBYCOIDEA. Flug bei Nacht. 54. Gastropacha 0. 54. Betultfolia F. Mai. (lUcifolia.) Linz (1) 6—4. Rosenau 2^ = (1) 8 — 8. » Salzburg (1) 22—5. Auch im April, und nach den Beobachtungen in Ko- senau zwei Generationen wahrscheinlich. 55. Quercifolia L. Juni, Juli. ( Ahnfolia.) Agram (1) 29—5. Biala (7) 22-6 (14—6 — 28-6), .?= (3) 25-7 (20—7 — 30—7). Brcgeoz ^V) 2—8. Brunn (10) 26-6 (19 — 6 — 7 — 7). Budweis (1) 20-7. Cilli (1) 18-6. Hausdorf (1) 4—7. Kascliau (1) 10 — 7. Kremsier (4) 30—6 (12—6 — 25—7). Leutsehau (1) 8—7. Linz (3) 20—7 (11-7 — 2—8). Neutitschein (2) 26-6 (24—6 — 29—6). Prag (1) 25—7. Rottalowitz (1) 7 — 8. Salzburg (5) 25-7 (21-6 - 13-8). Mehrere von den Zeitangaben wären als für die letzti' Erscheinung giltig anzuuehmon, wenn sie durch längere Zeiträume von den Angaben für die erste ErscheinnU; getrennt wären. 50. Populifolia V. Juli. Hausdorf (1) 22-7. Kessen (1) 2—7. Auch im Juli. ^ Lasiocainjya beiulifoUa. 57. Prüm' L. Juni, Juli. Budweis (2) (4-6 — 24-7). Rosenau (1) 13—7. Troppau (1) 27 — 7. 58. Potatoria L. Juli. Briinn (7) 20-6 (16—6 — 25—6). Freistadt (2) 26—6 (24—6 - 28—6). Neutitschein (2) 27 — 6 (25 - 6 — 30-6). Salzburg (3) 17-7 (1-7 - 24-7). 60. Pini L. Mai bis August. Biala (1) 20—6. Bregenz Z = (\) 27-8. Brunn (7) 14—6 (5—6 — 24—6). Budweis (1) 9 — 6. Freistadt (1) 30—6. Innsbruck (1) 4 — 6. Linz (2) 13-6 (9—6 — 17 — 6). (il. Querciis L. Juni, Juli. Biala (1) 20-6, Z={V) 30—7. Bregenz (1) 4—7. Brunn (8) 15—6 (5-6 2r=(l) 30—7. Gilli (2) 16—6 (12—6 - Kessen Z = {1) 7—9!. Linz (3) 14—6 (3-6 — 25—6). Salzburg (10) 17-7 (9-7 — 26-7), (7) 20—7 (15 — 7 — 26 — 7), im Freien, (3) io__7 (9—7 — 12—7), gezogen. Taufers (1) 16-6. Trotzberg (1) 24-7. 62. Trifolii V. Juli, August. (Medicaginis.J Bregenz (1) 17—7. Kessen (2) (10-8 — 5—9). Salzburg (5) 12—8 (1—8 — 27 — 8), im Freien, (2) 3—8 (1—8 — 5-8), gezogen, ^= (4) 26—8 (16-8 — 3-9). 63. liubi L. Mai bis Juli. Brunn (9) 23—5 (6—5 — 7 — 6). Freistadt (1) 8—6. Innsbruck (1) 10—6. Linz (1) 8 — 5. Neusolil (1) 27-5. Neutitschein (2) 9-6 (31 — 5 — 19—6). 21-6), 20-6). JüJrrliche Periode der 1 ii.sectenfauna von Österreich- Ungaim. 5). G7 Rosenau (5) 15—5 (10—5 — lü Salzburg (2) (16-4 — 8 — 6). Wien (4) 20-5 (12—5 — 2—6). Fliegt Tags über bei .Sonneiisclu'in. 64. Vratnegi L. August, September. (Aime.) Agram (1) 15— 9. Bregenz (1) 28— 8, ir= (1)4-10. C5. l'opuU L. September, October. Brünu (3) 25-9 (20—9 — 1-10). Kremsier (1) 28—6!. Kosenau ^=(1) 18—11. Salzburg Z = {\) 28— 1. » Nachzügler bis in den Winter hinein. Wenn die Beob- uchtnug in Kremsier auf keinem Verseheu beruht, zu- weilen zwei Generationen. 67. Neustria L. Juui bis August. Agram (2) 31—5 (28-5 — 3-G). Bärn (3) 29—5 (10—5 — 15—6). Biala (8) 8—6 (20-6 — 10-7), Z= (3) 12-8 (10—8 — 15-8). Brunn (10) 21—6 (5—6 — 5—7). Budweis (2) 16-6 (15 — 6 - 18 — 6). Iglau (4) 3-7 (24—6 — 18-7). Innsbruck (1) 24— 6. Kascbau (3) 2-7 (23 — 6—10—7). Kessen (1) 22—7. Kremsier (1) 25—6. Melk(l) 18-5. Neutitschein (2) 2—7 (25—6 — 9—7). Rosenau (2) 28— 6 (27-6 — 29—6). Salzburg (9) 5-7 (17 — 6 — 20—7), (6) 7-7 (25—6 - 20-7), im Freien, (4) 28-6 (17—6 — 20-7), gezogen. Troppau (3) 6—7 (24—6 — 20-7). Wien (1) 21 — 7. 68. Castrensis L. Juli, August. Linz (1) 26 — 6. Wien (2) (8-7 — 28^-7). 70. Catax L. August, September. (Everia.) Brunn (6) 19-9. Linz (1) 28 — 9. 1 An einer Hausmauer am 28. Jänner 1872 fast ganz er- starrt sitzend. 10— 17— Kt). Rosenau ^=(2) 16—10(15- Rottalowitz (1) 7—8, ^=(1) 14-10. Aueh im October. 71. Lnnesiris L. August, Septeinljer. Brünu (1) 19—9. Freistadt (3) 28—3 (20-3 — 5-4)!." Linz (1) 25—9. Salzburg (2) (1-3 — 30-3),« Überwintert also auch und erscheint im ersten Früh- jahre. Die ErsclieinuHfi; im Herbste dürfte in der Regel erst mit October beginnen und eine Unterbrechung durch den Winter erleiden. 55. Lcisiocanipa Sehr. Im October. 72. Dumeti L. Rosenau (2) 15 — 10 (15— 10 — 15 — 10). XII. NOTODONTINA. Die Falter fliegen in der Nacht. 56. Cnethocfunpa Sti)b. 76. Processionea L. Juli, August. Agram (2) 31— 5 (28-5 — 3— 6)!. Wien (1) 3—8. Wenn die Beobachtungen in Agram auf keinem Irr- thume beruhen , wären zwei Generationen anzunehmen. 57. Ptilophofd Stpli. 77. Plumigera V. October, November. Salzburg (2) 19-11 (16—11 — 22-11). •■> 58. JELarpyki 0. Der Schmetterling im Mai bis Jnli. 78. Vinula L. (Minax.J Biala (8) 18—5 (5—5 — 28—5). Bregenz (1) 23— 5. Brünu (7) 12-5 (29-4 — 25-5). Budweis (1) 23—5. Bugganz (1) 7 — 5. Cilli (3) 5—5 (19-4 — 17-5). Freistadt (2) 22—4 (18-4 — 27—4). Innsbruck (2) (29—3 — 21—4). Kessen (1) 1—6. 1 1874 am 5. April ,-/'9 und in Menge. - 187:i am 1. März gezogen, ä Gezogen. (18 Karl Frituch. Kirrlidorf (1) 7 — (3. Kremsier (3) (8-5 — 15-6). Leutscbau (1) S— 5. Melk (2) (28—4 — 18-5). NeusoliI (1) 24—5. Neutitschein (2) 31-5 (27—5 — 5-6). Prag (1) 4-6. Rosenan (4) 10-5 (1—5 — 22—5). Salzburg (1) 3—4. ' Senfteuberg Z = (1) 9—7. Troppau (2) (24—4— 18-6), ;?=(!) 29-7. Erscheint zuerst selion im April. 79. Erminea Esp. Biala (7) 12-6 (28-5 — 25-6). Brunn (3) 10-5 (5-5 — 16-5). . Neutitschein (2) 31—5 (26 -5 — 5 — 6). Troppau (1) 17 — 5. 81. Bifida Bk. Brunn (3) (18-6 — 12-7). Rosenau (1) 28-5. 82. Furcula L. (Fuscinula.) Salzburg (1) 5—5. 60. Stdiiropus Stpb. 84. Fagi L. Mai bis Juli. Bregenz (1) 24—6. 64. Notodonta 0. 92. Tremula V. Mai , Juni. (Trepida.) Satzburg (1) 6 — 6. 94. Dromedarius L. Mai, Juni und wieder im Juli und August. Bregenz 2^1 = (1) 10—8. Brunn (3) 10-5 (8—5 - 12-5). Wien (1) 9-5. 95. TritopJms V. Mai, Juni und wieder im Juli und August. fTorva.J Brunn (1) 14—5 (14-5 — 15—5). 96. Zicznc L. April und Mai, Juli und August. Brunn (3) 11-5 (10-5 — 12—5). ' Gezogen, 97. Dictaea L. Mai, Juni, August. Hrüim (1) 23—5. Neutitschein (2) 29—5 (24—5 — 3-6). 65. Microdontn üup. 99. Bicolora V. Mai, Juni. Brunn (1) 12—6. 66. LopJioptefijor Steph. 100. Carmeh'ta Esp. April, Mai. fCapucinn.J Bregenz (1) 17—4. 102. Gamelina L. April bis Juni. Agram (3) 4—7 (27-6 — 7-7)!. Brunn (1) 12—5. Kessen (1) 2—6. Troppau (1) 24—4. 68. Fterostomn Grni. 104. l'alpina L. Mai, Juni. Brunn (5) 3-5 (27-4 — 6—5). Neutitschein (3) 22—4 (18-4 — 26-4), Z= (2) 23-6 (16—6—1—7). Rosenau (1) 18—5. Salzburg ^=(1) 1-7. ' Troppau (1) 1—6. 69. PJialera IIb. Plugzeit im Mai und Juni. 105. Bucephala L. Biala (8) 20-5 (10-5 — 28-5), Z= (4) 10-7 (30-6 — 15—7). Bregenz (1) 19—5. Brunn (10) 16—6 (16—5 — 12—7). Budweis (1) 20—5. Freistadt (1) 22—6. Gresten (1) 21—5. Iglau (5) 14—6 (7—6 - 2—7). Innsbruck (1) 8 — 6. Linz (3) (22—4 — 23-6). Neusohl (2) (27—5 — 24—6). Neutitschein (2) 24—6 (20—6 — 28 — 6). Nikolsburg (1) 5—6. Prag (2) 23 — 5 (23-5 - 23—5), Z= (1)5-7. Rottalovvitz (1) 5 — 6. ' Gezogen. Jährliche reriodv der Tuseotenfauna von Österrcieh-Ünqarn. 09 Balzburg (1) 2-5. ' Scnftenberg (1) 5 — (>. Ti-oppaii Z={1) 30—7. Wien (1) 17— G. 70. rygaera 0. Doppelte Generation im Mai und Juni, und wieder im .Inli und Angnst. 108. Anastomosis L. Brunn (5) 18-5 (13—5 — 24—5), 2^ = (1) 10-8. Kcssen 2A = {\) 8 — 8. 109. Vigra Hofn. (liedusa.) Salzburg (1) 18—5. 1 10. Anaehoreta V. Briiim (1) 22—4. Neutitschein (4) 6 — 5 (26—4 — 22 — 5), 2.4 = (2) 25-7 (16—7 — 3—8). Salzburg 2^1 = (1) 11— 7. Wien (1) 12—5. 111. Curtula L. Bregenz Z={\) 14—10. Salzburg 2^= (2) 5-8. Wien (1) 22—4. Die zweite Flugzeit scheint bi.s in den October zu dauern. XIII. LIPARIDINA. 71. Orgyia 0. Zwei Generationen im Juni und .September. 113. Antiqua L. ßiala 2^ = (1) 20-9. Brunn (7) 24-6 (18-6 — 14—7), 2A = (6) 23—9 (15—9 — 4 - 10), ^=(3)21-10(20-10 — 23-10). Gresten (2) 23—4 (22—4 — 25—4)!, 2^ = (3) (22-8- 26-9). Linz (1) 12—7, 2^ = (3) 26-9 (23—9 — 1 — 10). Neutitschein (1) 5—7, 2A = (3) 25-9 (23-9 — 28-9), ^=(2)22-10(17—10 — 27-10). Salzburg (2) (30-G ' — 29- 7), 2^ = (1) 18—9.« 1 Gezogen. Wien (3) 5-7 (28-6— 20-7), 2A = 3—10 (30-9 — 8 — 10), Z= (8) 14-10 (6-10 — 27-10). Nach derAn;,'abedcsBe()l)achter.s in Gresten, des Herrn W. Schi ei eil er, der volles Vertrauen verdient, schon im April; der Falter scheint somit zuweilen zu überwin- tern , wenn die Witterung im .Spatherbste für die zweite Flugzeit ungünstig ist. 114. Gonostigma F. Briinu 2.4 = (1) 11—7. Kessen (2) 23-6 (16-6 — 30-6). 72. Pentophera Grm. 115. Morio L. Juni. Brliun (8) 13 — 5 (7—5 — 19—5). Gresteu (2) 24—5 (22—5 — 27-5). Linz (4) 15—5 (30—4—26—5). Neutitschein (1) 24—5. Rosenau Z = (1) 9 — 7, 2A = (1) 28-9. Wien (4) 17—5 (14—5-21-5), Z^ (5) 26-6 (18-6 — 4-7). Fliegt in der Regel schon im Mai. Sehr selten im Herbste eine zweite Generation. (Rosenau.) 73. Dasychlra Stph. 117. Fascelina L. Juni, Juli. (Medicaginis.J Bregenz (2) 27-6 (26—6 — 28—6). Brunn (3) 29—5 (20—5 — 10 — 6). Budweis (1) 12—6. Neutitschein (2) 14—6 (10—6 — 18 — 6). Salzburg (1) 27-6.' 118. Pudibunda L. Mai, Juni. (Juglandis.J Biala (1) 20—4?. Bregenz (1) 14 — 5. Brunn (6) 25-5 (16-5 — 30-5). Freistadt (3) 30—5 (18-5 — 10—6). Iglau (2) 21-6 (19—6 — 23-6). Kessen (1) 5—6. Linz (1) 15—4. Rosenau (3) (11—5—11 —6). Salzburg (1) 11— 4. • Troppau (1) 15 — 5. Erscheint .schon im April. 1 Gezogen. 70 Karl Fritsch. 120. Salicis L. Juni, Juni. Agram (2) 12-6 (12-6- 12-6). P,iala(2) (12-6 — 17-7), Z = {2) 17-8 (15-8 - 20-8). Hrcgenz (1) 29-6. Bi-ünn (10) 27-6 (18-6 — 8-7). Budweis (2) (15-6 — 12-7). Freistadt (2) (19-6 — 10-7). Ilansdorf (1) 14-7. Iglan (5) 24-6. Iglö (1) 26—5. Innsbruck (3) 23-6 (15-6 — 27-6), Z=(l) 15-8. Kascliau (4) 6-7 (3-7 — 12-7). Kessen (1) 7— 7, Z=(y) 1-8. Kremsier (1) 3 — 7. Linz (2) (26—5 — 9—7). Melk (2) 22—6 (21-6 — 24-6). Mi.stek (1) 10—7. Neusohl (1) 27-6. Prag (5) 3-7 (21-6 — 10-7), Z = (3) 3-8 (22-7 — 15-8). Rosenau (.5) 29-6 (13-6 - 12-7). Rottalowitz (1) 1 — 7. Salzburg (2) (10-6 — 21-7). ' Troppau (1) 12-7. Wien (5) 28-6 (20—6 — 7-7), .?= (3) 21-7 (14-7 — 27—7). Kommt noch im August vor uiul köunto auch im schon ei-scheineu. (Salzburg.) 74. Ocneria Hb. Fhigzeit im Jnni und Juli. 123. DisiHn- L. Agram (3) 15-6 (7-6 — 22-6). 9 (3) 15-6 (7—6 — 22-6). d^ (2) 22-6 (22- 6 — 21 —6). Biala (8) 3-7 (25-6 — 15-7). Z= (6) 17-8 (15-8 — 20-8). ■ Briinn (10) 9-7 (26-6 — 27-7). Kaschau (2) 12-7 (10-7 — 15-7). Kremsier (3) 9—7 (4—7 — 14—7). Linz (4) 11-7 (30-6 — 21-7). Neutitscheiu (2) 23-7 (19-7 — 27-7). ' (1) 17—4. Gezogen. Mai Prag (3) 20—7 (13-7 — 27 — 7), Z={1) 26-8. Rosenau (.5) 12 — 7 (.30-6 -2-8). Rottalowitz (3) (3—3 —1-7)!, ^ = (3) (27-7 - 7-9). •Salzburg (1) 16 — 7.' Troppau (1) 9 — 7, Z={1) 8-8. Wien« (8) 16-7 (30-6 — 8-8), Z= (6) 20-8 (2-8— 1-9). Die Flugzeit erstreckt sich auch über ilen August und scheint höchst selten (Kottalovvitzj schon im Frühjahr zu beginnen , wenn hier keine Verwechslung unterhaulen ist (AmphidasisJ . 124. Monacka L. Brunn (5) 11—7 (4-7 — 22-7). Budweis (2) 9-6 (1 — 6 — 18 — 6). Freistadt Z=(l) 10-8. Hochwald Z = {\) 12-8. Iglau (3) 29-7 (17-7 — 9-8). Kessen (1) 27 — 7. Kirchdorf (1) 27-6. Kremsier (1) 10—7. Linz (1) 12—7. Neutitschein (3) 17-7 (12-7 — 23-7). Prag Z={\) 12-8. Wien (1) 13—7. 75. Portliesia Stph. Die Falter im Juni bis August. 12,5. Chrysorrkoea L. Agram (3) 12-6 (7-6 — 22—6). Brunn (10) 24—6 (16-6 — 7-7). Budweis (1) 14—7. Innsbruck (2) 13-7 (6-7 — 20—7). Kaschau (3) 10-7 (8-7 — 20-7). Kessen (1) 6 — 7. Kremsier (1) 28-6. Linz (.3) 28-6 (25—6 — 3-7). Neutitschein (3) 9—7 (5 — 7 — 15—7). Rosenau (5) 4-7 (22—6—12-7). Salzburg (10) 12 — 7 (4-7 — 17-7), im Freien, (3) 28—6 (17 — 6 — 8-7), gezogen, 9 (6) 10—7 (21—6 — 17—7), 1 Gezogen. 2 Fast nur fliegende (^ beobachtet. Jährliche Periode der Tnsectcnfaima von Öste7'reich-ünga7-7t. 71 cf (6)5-7 (17-G— 14-7), Z={1) 23—7 (15-7 — 1—8). Wien (2) 30-6 (25-6 — 4—7). In der Regel im August nicht mehr. 1 26. Auriflua V. Rrünu (8) 25-6 (14-6 — 7- 7). Budwcis (1) 23-6. Freistadt (1) 17 — 7. Kremsier (1) 1 — 7. Leutschau (1) 7 — 7. Linz (1) 13-7. Rosenau (1) 18—7. Salzburg (4) 17 — 7 (9 — 7 — 22—7), Z^ (2) 3-8 (2-8 — 4-8). Wie der Vorige. 76. Laelia Stpii. Flugzeit im ,Iuni, Juli. 127. V. niijruvi F. (Nivosa.) Brunn (1) 2 — 7. XIV. ARCTIOIDEA. Fuliginosa und Jiussu/a haben eine doppelte Generation. 79. Phragmatohhi St]ib. 131. Fzdiginosa L. Mai, Juli. Bregenz (1) 1 6—5. Brunn (9) 9—4, 2^ = (2) 14 — 7 (7-7 — 22-7). Bndweis (2) 11 — 4, 2J. = (1) 23—7. Kaschau 2^ = (1) 12—7. Kasehau (1) 11—5. Linz (3) (8—4 — 8—5). Neutitscheia (4) 19—4 (3—4 — 28—4), 2A = (2) 29-7 (28—7 — 30—7), Z^{2) 28—9 (24—9 — 3—10). Rosenau (1) 7—5. Salzburg (5) 3—5 (18—4 — 18—5), 2.4 = (9) 27-7 (18—7— 17—8). Wien (2) 19—4 — 27—5). In der ersten Generation schon i») April, bei der zwei ten auch noch im Aiigu.st und selbst September (Neu titschein). 132. Matronula L. Juni, Juli. (Matrona.j Brlinn (2) 25—6 (16—6 — 5—7). Innsbruck (1) 8—6. Kaschau (1) 4—7. Krcnisicr (2) 20—6 (20—6 — 21-6). Melk (1) 17—6. Nikolsburg (1) 21—6. Rosenau (1) 17—7. Troppau (1) 29—6. 81. Arctia Sclir. Flugzeit im Mai und Juni. 134. Lubriapeda V. Brunn (2) 17—5 (16—5—18—5). Budweis (2) 26-6 (23—6 — 29-(;). Iglau (3) 30-5 (27-5 — 2-6). Innsbruck (2) (6-6 — 27-6). Linz (3) (18-5 — 17-6). Neutitschein (1) 4 — 7. Prag Z={2) 17-7 (10—7 — 25-7). Salzburg Z = (l) 14-7. Senftenberg (1) 17—5. Auch noch im Juli. 135. MeftfJiastri Y. Brunn (1) 19-5. Budweis (1) 27-5. Freistadt (2) (24-4 — 15-6). Linz (3) 5—6 (19—5 — 17—6). Neutitschein (1) 20-5 (19-5 — 22-5). Rosenau (4) 8—6 (15-5 — 3-7). Salzburg (5) 25-5 (17-4 — 27-6), (3) 11-6 (7-6 — 27-6), im Freien, (2) 24-4 (17-4 — 2-5, gezogen, Z= (3) 16-7 (7—7 — 28—7). Ebenfalls noch im Juli. 137. Mendica L. Brunn (3) 17-5 (5—5 — 9-6). Melk (1) 3-5. Rosenau (3) 21—5 (12-5 — 6-6). Salzburg (3) 18-5 (25—4— 14—6). Troppau (1) 25-5. 139. liussula L. Zwei Generationen, im Juni, Juli und wieder im August. Brunn (3) 14-5 (9-5 — 25—5). Kremsier (1) 5 — 6. Linz (1) 13-5, 2^ = (1)26-7. NeutitscLein (3) 9—6 (2—6 — 14—6). 72 Karl Fritsch. Prag 2A = 20-7.' Rosenau (4) 31-5 (15-5 - 6-6), 2J = 9-7 ^9-7 — 10^7),' Z= (2) 5-8 (1-8 — lO—S). Salzburg (2) (28-4 — 30-5), 2Ä = 18—7 (9—7 — 25-7), 2r= (1)3—8. Taufers (1)21-6. Troppau (1) 2 — 6. Wien (1) 25-5. Auch schon im Mai. 140. Purpurea L. Juui. Brunn (4) 23—6 (17—6 — 25—6). Freistadt (1) 22-6. Linz (1) 11-6. Prag (1) 4-5!. Rosenau Z = (1) 12-7. Wien Z=(l) 2-7.^ 143. Aulica L. Juui. Brunn (4) 11-5 (7-5 — 19-5). Freistadt (1) 18—6. Kasehau (1) 22-5. Rosenau (3) 24—5 (15-5 — 3-6). Rottalowitz (1) 11—6. Senftenberg (1) 5 — 6. Troppau (1) 25—5. Auch schon im Mai. 145. Villica L. Juni, Juli. Brunn (9) 11 — 6 (1 — 6 — 20—6). Cilli (2) 24-5 (21-5 — 28-5). Rosenau (2) 11—6 — 12-7). Rottalowitz (11) 12-6 (21—5 — 9-7), 2^ = (1)22-9. Wien (3) 12—6 (25—5 — 24—6) Nach einer freilieh vereinzelten Beobachtung (Rotta- lowitz) scheint der Spinner, wenn auch sehr selten, in zwei Generationen vorzukommen. Ein so spätes Vorkom- men lässt sich wenigstens kaum anders deuten. 146. Caja L. Juni bis August. Agram (3) 17—6 (12—6 — 28 — 6). Biala (7) 2-7 (20—6 — 14-7), Z= (3) 27-8 (1—8 — 30-8). Bregeuz (1) 29—6. 1 Könnte auch Z der ersten Generation sein. ■- Ein frisches Exemplar. Brunn (10) 16-6 (7 — 6 — 25-6). Budweis (2) 11-7 (2-7 — 21-7). Buggauz Z={1) 22-8. Freistadt (1) 15—7. St. Jakob Z={\) 10-8. Iglau (5) 25—6 (10-6 — 7-7). Kasehau (1) 13—7. Kessen (4) 23—7 (11-7 - 4-8). Kirchdorf (2) 26-7 (18-7 —4-8). Kremsier (2) 15—7 (6—7 — 24—7). Linz (3) 17-7 (6-7 — 26-7). Neutitschein (3) 2-7 (28-6 — 3-7). Prag Z=(2) 10-8.' Rosenau Z = (2)3— 8. » Rottalowitz (2) (8-6 — 24-7). Salzburg (10) 20-7 (11-7 — 2-6),* Z= (4) 16-8 (2-8 — 2-9), 9 (5) 22-7 (11-7 — 28-7), d (4) 26—7 (17—7 — 5-8). Troppau (2) 9—7 (4—7 — 15-7). Trotzberg (1) 5—8. Wien ^=(1)14-8. Die regelmässige Fhigzeit beginnt mit Juli. . rimitaginis L. Mai, Juni. Brunn (4) 4-6 (20-5 — 21-6). Freistadt (1) 16-6. Linz (2) 15—6 (5—6 — 25-6). Rosenau (2) 11-6 (11-6 — 11-6). Rottalowitz (1) 4—6. Troppau (1) 2—6. Trotzberg (1) 11 — 8.' Die regelmässige Flugzeit beginnt mit .hini. 150. Hebe L. Juni. Brunn (7) 9—5 (5—5 — 19-5). Iglau (1) 21—6. Nikolsburg (1) 16—5. Wien (1) 4—5. Erscheint schon im Mai. 82. CalUmoi'pJia Ltr. 151. Dominula L. Juli. (Domüia.J Bregenz (1) 2-7. Brunn (8) 5-7 (24-6 — 14-7). 1 z'i 2 Grösstentheils gezogen. 3 Wahrscheinlich hoch in den Alpen. 148 Jährliche Periode der Tnsectenfauna von Österreich-Ungarn. 73 Budweis (2) 28—6 (25-6 — 2-7). Freistadt (4) 30—6 (20—6 — 11—7), Z= (2) 21-7 (20—7 — 23—7). Gresten (2) 6—7 (3-7 — 9—7). Innsbruck (2) (20—6 — 13—7). Kaschau (3) 15—7 (12—7 — 26—7). Kessen (1) 15—7, Z=(l) 14-8. Kirchdorf (1) 29—6. Linz(l) 16—7. Neutitschein (1) 10—7. Oberschützen (2) 4-6 (2—6 — 6—6)!. Prag (1) 10—7. Rosenau (3) 5—7 (20—6 - 18-7). Salzburg (5) 7-7 (26-6 — 20-7). Trotzberg (1) 5-8.» Wien (2) 5-7 (29-6 — 11-7). Ob im Juni? (Oberachützen.) 152. Hera L. Juli. Baumgartenberg (1) 31— 7. Bregenz (2) 2—7 (25—6 — 9—7). Brunn (9) 20—7 (4—7 — 5—8). Kaschau (4) 20—7 (15—7 — 26-7). Kessen (1) 16-7. Linz (1) 8—8. Prag (1) 12-8, Z= (1)28-8. Rosenau (2) 27 — 7 (27—7 — 28—7), Z={1) 23—8. Rottalowitz (3) 18—5 (6—5 — 28—5)!, 2A = (4) 31—7 (17-7 — 16—8), Z= (1) 26—8. Salzburg (8) 28-7 (13—7 — 12—8), Z=(9)25-8 (18-8 — 12—9). Trotzberg (1) 5—8. Wien (3) 27-7 (11—7 — 6—8), Z = (2) (23-8 — 19-9). Auch noch im August. Zuweilen zwei Generationen? (Rottalowitz.) 154. Jacobaeae L. Mai und Juni. Biala (8) 31-5 (18—5 — 14-6), Z= (5) 13—7 (10-7 — 15-7). Brunn (5) 22-5 (13-5 — 30-5). Kaschau (1) 23-5. Linz (1) 26-5. 1 Wahrscheinlich in den Alpen oder Z. Denkschriften der mathem.-uaturw. Cl. XLI. Bd. Mistek (1) 2-6. Prag (1) 15-5. Rosenau (4) 31—5 (17-5 — 9—6). Rottalowitz (5) 12—6 (28—5 — 30—6). Salzburg (1) 9— 6. Wien (2) 26—6 (24—6 — 27—6). 83. Mnydiei Bd. Jnli. 155. Grammica L. Linz (1) 27—5. Beide Zeitangaben stimmen nicht überein. XV. SYNTOMOIDEA. Flug bei Tage im Juni und Juli. 84. Syiitomis Latr. 157. Phegea L. Agram (3) (22—5 — 22—6). Brunn (8) 18—6 (9—6 — 4—7). Bugganz (2) 21—6. Iglau (1) 21—7. Kaschau (4) 14—6 (10—6 — 19—6). Neusohl (1) 1—7. Nikolsburg (1) 8-7. Prag (5) 3-7 (18-6 — 12-7), Z={2) 14—8 (13—8 — 14-8). Raab (1) 27—6. Rosenau (4) 18—6 (7—6 — 6—7). Rottalowitz (10) 27—6 (8—5! — 16—7), (9) 30-6 (16-6 — 16—7), Z= (1)25—7. Taufers (1) 24—6. Wien (6) 13—6 (18—5 — 30—6), Z={1) 17-7 (8-7 — 6-8). Erscheint, wenn auch sehr selten, schon im Mai. 85. mielia Bd. 158. Ancüla L. Briinn (6) 6-7 (1 — 7 — 12-7). Rosenau (2) 22—7 (17 — 7 — 28—7). Wien (2) 4—7 (24-6 — 13—7), Z = (1)4-8. Erscheint erst im Juli, nicht schon im Juni. XVL LITHOSINA. 86. SethxAi Sehr. 160. Aurita Esp. Alpen von 1500' (?) —7200'. (Com- pluta, Ramosa, Imputa.) Trotzberg (1) 11-8. 10 u Ka7'l Pritsch. IGl. liosctdaY. Mai, Juni; auf den büheveu Alpen im August. (Kuhlweinü, Melanomos.J Wien(l) 31—5. 162. Irrorella L. Juli, August. Varietäten in den hö- beren Alpen. (Irrorea, Andereggii, Freyeri.) Brunn (3) (5-6 ~ 10-7). Linz (1) 1-7. Neutitschein (2) 2—6 (1—6 — 4—6). Rosenau (4) 4-7 (22—6 — 18—7). Wien (2) (25-5 — 4-7). Auch schou im Juni, doch nicht in den Alpen. 163. Mesomella L. Juni, Juli. fEborma.J Linz(l) 24-6. Neutitschein (1) 2—7. Rosenau (2) 3— 6 (31— 5 — G-6), Z = (2) 16-7 (14-7 — 18-7). Salzburg (1) 1-7. 87. Idthosla F. Meist im Juni und Juli, selten früher oder später. 164. Sororcula Hfn. Mai, Juni. fAureola.) Rosenau (3) 17-5 (14-5 — 18—5). Salzburg (1) 25 — 4, Z=(l) 18-6. 166. Lufarella L. Juni bis August. (Luteola.) Brunn (1) 4—7. Rosenau (1) 30—7. Salzburg Z=(l) 18-8. Dürfte erst im Juli, nicht schon im Juni erscheinen. 167. Pallifrons ZU. August. Noch wenig beobachtet. Salzburg (1)25-6. Wahrscheinlich schon im Juli. 168. Unita V. (Palleola, f Vüellina, 1 Güveola.) Linz (1) 25-7. Salzburg (8) 21—7 (6-7 — 5-8), Z= (4) 24-8 (19—8 — 28-8). Wien (2) 23-7 (17—7 — 30-7). 170. Complana L. Juni bis August. Salzburg (1) 18-7.' 1 Bei St. Jakob. 171. PlumbeolaEh. Juni, Juli. fLurideola.) Rosenau (1) 31—5, Z= (2) 13-7 (12-7 — 15-7). 172. Depressa Esp. Juni, Juli. (d'Helveola, 9 De- pressa, Ochreola.J Linz (1) 12 — 7. Salzburg (1) 10—7, Z=(l) 1-9. Wahrscheinlich zuerst im Juli, nicht Juni; dann auch noch im August. 173. Camola Hb. Bozen (2) 1-6 (29—5 — 3—6), Z={\) 26-8.» 88. Gnophria Stpli. Entwicklung im Juni und Juli. 176. Quadra L. Brunn (4) 27—6 (20—6 — 2—7). Gresten (2) 30—6 (28—6 — 2—7). Linz (1) 30—6. Neutitschein (3) 5—7 (29-6 — 11—7). Prag (2) 29-7 (19-7 — 8—8)." Rosenau (4) 10—7 (26-6 — 18-7). Salzburg (5) 22-7 (26-6 — 31-7), Z=(2) (8-8 — 8-9). Troppau (1) 27-7. Wien (1) 16-7. Erst im Juli und noch im August. 177. Rubricollis L. Brunn (1) 20-6. Freistadt (2) 7-6 (29—5 — 16-6). Innsbruck (1) 15—6. Linz (3) 14-6 (8—6 — 17-6). Neutitscheiu (1) 22—6. Rosenau (2) 7-6 (3-6 — 11-6). Salzburg Z = (1) 7—7. Wien Z={\) 12-7. 89. Ufola Loh. Flugzeit im Juli ; Bosea früher. 181. Eosea F. Juni, Juli. Brunn (3) 28—6 (20-6 — 20—7). Rosenau (3) 14-7 (28-6 — 27-7). 2 Wahrscheinlich zu spät. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich- Ungarn. 75 Salzburg (3) 20-7 (18—7 — 23 Z=(l) 18-8. Wien (1) 4-7. Auch im August. XVII. BREPHINA. Im ersten Frühjahre, am Tage fliegend. 91. Brephos 0. 191. Parthenias L. März, April. Brlinn (4) 5—4 (25—3 — 12—4). Freistadt (3) 17—3 (16-3— 19—3). Gresteii (4) 11 — 3 (18—2 — 31—3). Innsbruck (3) 12—3 (16—2 — 29—3) Leutscliau (1) 3—4. Linz (6) 15-3 (28-2 — 23-3). Pressburg (2) (4—3 — 12—4). Rosenau (4) 26—3 (13—3 — 8-4). Troppau (1) 11-4. Wien (1) 28-3. 192. Notha'&s^. Linz (2) 19-3 (18-3 — 20-3), Z= (1)21-4. Salzburg (3) 9—3 (3—3 — 16—3), ^= (3) 30-3 (26-3 — 4- Wien (1) 28—3. 193. Puella Esp. fSpuria.J Brunn Z= (1) 15—4. Linz (2) 30—3 (29—3 — 1-4). Pressburg (1) 30—3. Wien (6) 6—3 (9—2 — 21 —3). Zuweilen schon im Februar. D. Noctuae. XVIII. NOCTUINA. I. CYMATOPHORIDAE. Die Entwicklung im Frühlinge. 92. Scodra Heinemann. Der Schmetterling im ersten Frühjahre. 3. Flavicornis L. Bregenz (1) 4 — 4. Brunn (2) 11-4 (9—4—13-4). 93. Cymatophora Tr. 6. Ocularis L. April, Mai. fOclogesima.J Salzburg 2A = {\) 6—8. Zwei Generationen. 4). 7. Duplariti L. Mai bis Juli. (Bipuncta, Undosa.J Salzburg 2^ = (1) 22-8. Wien (3) (6-4 — 25-5). Wahrscheinlich zwei Generationen; iu der ersten schon im April. 94. Thyatyra 0. Die Schmetterlinge im Juni. 9. Dei-asa L. Linz (1) 19—6. 10. Balis L. Bregenz (1) 23—4. Salzburg 2^ = (1) 19— 8. Zwei Generationen. II. BOMBYCOIDEA. 95. Diloba Bd. 11. Coeruleocephala L. August bis October. Agram (3) 19—8 (7-8 — 27-8). Bregenz (1) 28—8. Brunn (4) 3—5 (25-4 — 6—5), 2A = (8) 20—9 (7-9 — 10-10). ' Linz (1) 26—9. Neutitschein (1) 12—9, Z = (3) 13-10 (11-10 — 16-10). Rosenau Z= (2) 30—10 (21—10 — 9—11). Salzburg Z = {V) 19—10. Nach den Beobachtungen in Brunn zwei Generationen. Die zweite dauert auch im September und October fort. 97. Donas Stpb. 13. Goryli L. Mai bis Juli. Brunn (1) 16—5. Hausdorf Z=(l) 14—7.» Wien (1) 30—3. Auch schon im April, und desshalb mit Rücksicht auf die Beobachtung in Hausdorf zwei Generationen zu ver- muthen. III. ACßONYCTIDAE. 100. 3Ioma Hb. 16. Orion Esp. Mai, Juni. (Aprüina.) Bregenz (1) 5 — 4. Brunn (5) 16—5 (10—5 — 21 — 5). Schon im April. 1 Z'i 2 -lA-i 10* 76 Karl Fritsch. 101. Aronyeta 0. 1 7. Leporina L. Mai bis August. (Bradyporina.J Rregenz (1) 16 — 5. Freistadt (1) 21—5. Neutitschein (1) 6— 7.i Rosenau (1) 20—5. 18. Strigosa V. Mai bis Juli. (Favillacea.) Brunn (!) 25—4. Neutitscheiu (1) 20—6. 20. Tridens V. Juni, Juli. {Fsi.) Brunn (3) 18-4 (16-4 - 22-4), 2.4 ==(2) 11—7 (11-7— 11-7). Rosenau (2) 18—5 (11-5 — 26—5). Salzburg 2^ = (1) 19- 7. Wien (1) 5-5, Z=(l) SO— 10. Zwei Generationen, die erste schon im Mai, die zweite zuerst im Juli und noch im üctober. 21. Ps^'L. Mai bis Juli. (Tridens.) Agram (1) 7—6 (3-6 — 12-6). Bregenz (1) 16—6. Brunn (10) 2-5 (21— 4 — 11-5), 2r = (1)11-7. Kaschau (1) 30—6. ' Linz (1) 16—5. Neutitschein (3) 17—5 (12-5 — 22—5). Prag (3) (12-4 — 29-5), Z=(V) 17-8.* Erscheint zuerst schon im April. Eine zweite Genera- tion nicht unwahrscheinlich. 22. GuspisWü. Juni. Freistadt (1) 15— 7. > 23. Acerts L. Mai bis Juli. BrUnn (4) 31—5 (21--5 — 7—6). Rosenau (1) 9—6. 24. Auricoma V. Zwei Generationen. Mai und Juli. Bregenz (2) 16—5 (14—5— 18—5), 2Ä^ 11—8 (11-8 — 12-8). BrUnn (9) 29-4 (20—4 — 8—5). 1 Kaum die erste Erscheinung. 2 24? 25. MenyantMdis Hb. Zwei Generationen. Mai und Juli. Brunn (1) 18-5. 26. Bumtcis L. Mai, Juli, August. Brunn (9) 1—5 (19—4—22-5), 2A = (4) 1-7 (25—6 — 4—7). Linz (2) 29-4 (23-4 — 6-5), 2^ = (1) 21-7. Neutitschein (3) 29—4 (26—4 — 2—5), 2^ = (3) 15—7 (11-7 — 23-7). Prag (2) 2-5 (2-5 — 3-5). Rosenau (1) 3—5. Salzburg (3) 9—4 (4-4 — 15—4), ' 2A = (7) 29—7 (15-7 — 3-8), Z={6) 14—8 (4—8 — 26-8). Wien 2A = {1) 15—7, Z= (1)30-10. Bei der ersten Generation schon im April (gezogen), bei der zweiten bis In den October. 27. Eupkorhiae V. Zwei Generationen, Mai, Juni und wieder Juli und August. (Esulae, Gyparüsiae.J Bregenz (1) 4—5. Rosenau (1) 16 — 6. 30. Megacephala V. Mai, Juni. Brunn (8) 23—5 (15-5 — 1-6). Neutitschein (2) 4—6 (2—6 — 4—6). Prag (1) 4-5. Wien (2) 14-5 (8-5 — 21-5), Z=i2) (5-7 — 4-8).« Ebenfalls zwei Generationen nicht unwahrscheinlich. 31. Ligustri V. Mai, Juni. Bregenz (1) 29—5. 102. Bryophila Tr. Entwicklung im Juni bis August. 32. Perla V. Juli, August. Brunn (10) 20-7 (9—7 — 7-8). Neutitschein (1) 5—8. Prag (1) 28-4, 2^ = (1)28-7. Wien (1) 5—6,3 2A = 13—7 (12-7 — 15—7). Zwei Generationen wahrscheinlich. 1 Gezogen. 3 Kaum die erste Erscheinung. Jahrliche Periode der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 11 IV. HADENIDAE. 103. Hadena Tr. 39. Atriplicis L. Mai bis Juli. Bregenz (2) 24—5 (22—5 — 26—5). Brunn (3) 30—5 (24-5 — 4-6). Kremsier (2) 23—5. Linz (1) 14—6. Neutitschein (3) 3—6 (28—5 — 6—6). Prag- (2) 30-5 (24—5 — 5—6). Roseuau (2) (10—5 — 2-6). Salzburg (3) 21—6 (13-6 — 29—6). 40. Strigäis L. Juni, Juli. fPraeduncula,Latruncula.) Neutitschein (1) 17 — 6. Salzburg (3) 6—6 (2—6 » — 14—6). 41. Furuncula V. Juni, Juli. (Vinctuncula.J Salzburg (1) 31-5, Z={\) 19-7. 45. Didyma Esp. Mai bis Juli. (Ntctitans, Secalina.) Brunn (9) 18—5 (8-5—12—6). Neutitschein (2) 20—6 (19—6 — 22-6). Prag (1) 7-5. Salzburg (6) 3-7 (25-6 — 22-7), Z= (5) 20-8 (18-8 — 2-9). Wien (1) 6—7. Auch noch im August. Ob nicht auch zwei Genera- tionen? (Salzburg, Wien.) 46. Scolopaci7ia Esp. Juli, August. Linz (1) 22—6. 47. Rurea F. Mai bis Juli. fPutris, Combusta.J Bregenz (2) 25—5 (22—5 — 29-5). Neutitschein (1) 14—6. 52. Basilinea V. Mai, Juni. Brunn (3) 6-6 (19-5 — 15—6). Linz (1) 11—6. Salzburg (1) 21—6. 55. Polyodon L. Juni, Juli. (Radicea.J Prag (1) 23-7. Rosenau (2) 12-7 (10—7 — 14-7). Salzburg (5) 15-7 (5-7 - 27—7), ^= (5) 17-8 (1-8 — 31-8). Wien (1) 4—6. Fliegt auch noch im August. ' 2—6. Gezogen. 56. Lithoxylea V. ßrlinn (1) 10—6. Linz (1) 19-6. Neutitschein (2) 11-5 (7-5—16-5). Salzburg (2) 24-6 (21-6 — 28-6), ^= (2) 30—7 (27—7 — 2-8). 69. Ochroleuca V. Juli, August. Brunn (4) 6-7 (5-7 — 9-7). Rosenau (1) 12 — 7. 73. Ypsilon V. Juni, Juli. Neusohl (1) 10—7. Salzburg (2) 15-7 (9—7 — 21-7), Z=(l)27— 8. Erst im Juli und August. 104. Apamea Tr. 75. Testacea V. August, September. Neutitschein (1) 29—8. 106. Wiizogramina Ld. 81. Petrorhiza Bk. Juli, August. fComma.J Gresten (1) 23-6, Z={1) 28-8. 107. roUa Tr. Zu Ende des Sommers und im Herbste; Chi in doppel- ter Generation. 83. Chili. Juli, September. Brunn (1) 18-6. Salzburg 2^ = (1)5— 9. 85. Polymita L. Juli. (Ridens.) Rosenau (1) 21—8. Auch im August, ob früher? 86. Flavicincta V. August bis October. Rosenau (1) 29— 6!. ' 109. Dianthoecki Bd. Einige Arten haben zwei Generationen. 93. Albiinacula Bk. Juni. (Concinna.) Brunn (1) 30—5. 95. Comta V. Mai bis Juli. Linz (1) 26-6. Prag (1) 30-6. 1 Vom Beobachter als Shcosw/« »niu^ato angeführt. Viel- leicht mit P. FlaeicorniB nicht synonym. 78 Karl Fritsch. Salzburg Z= (1)22-7. Wien (1) 6—6. 97. Cucuhali V. Mai, Juni und wieder im Juli und August. Brunn 2^ = (1) 4—8. Linz 2^ =3 (2) 12-7 (7-7 — 18-7). Neutitschein 2^ = (2) 5—8 (5—8 — 5—8). Salzburg 24 = (4) 30—6 (17—6 ' - 12—7), ^= (4) 20-8 (14-8 — 24-8). Die erste Generation unwahrscheinlich. 110. Mmnestra Tr. Die Entwicklung meist im Juni, bisweilen noch in zweiter Generation im September. 102. Glauca H b. Juni, Juli. Brunn (1) 4 — 5. Neutitschein (1) 5—6. Zuerst schon im Mai. 104. Bentina V. Mai bis Juli. Briinn (6) 7—5 (4-5 — 14-5). Rosenau (1) 17—5. 106. Dysodea V. Juni, Juli, September. Bregenz 2A = {\) 14—8. 107. Chenopodü V. Mai, Juni und wieder im Juli bis September. Brunn (1) 22—4. Prag (1) 27—4, 2.4 = (1) 25—7. Wien (2) (11-5 — 23-6). 110. Genistae Bk. Mai, Juni. Brunn (3) 6—5 (3—5 — 11—5). Linz (1) 9-6. Neutitschein (3) (3-5 — 4-6). Salzburg (2) 7— 6 (2-6 — 12-6). 112. Suasa V. Mai, Juni, auch im August. Bregenz (1) 16 — 5. Neutitschein 24 = (1) 8— 8. Salzburg (2) (11—6 — 29—7). 114. Oleracea L. Mai, Juni und wieder im August. Bregenz (1) 14—5. Brunn (6) 10—5 (5—5 — 18—5), 24 = (1) 6—8. Rosenau (2) 27-5 (17-5 — 6—6). I Gezogen. Salzburg (1) 29—6. ' Wien (1) 5-6. 116. Fi'si'L. Mai, Juni. Briinn (5) 31-5 (22-5 — 8-6). Neutitschein (3) 14—6 (9—6 — 22—6). Salzburg (1) 6—5,' 24 = (3) 29-7 (22—7 — 2—8). Nach den Beobachtungen in Salzburg zwei Generationen. 117. Fersicariae \j. Mai bis Juli. Briinn (4) 25-5 (20-5 — 1-6). Neutitschein (3) 10—6 (5—6 — 16—6). Salzburg (2) (7—5 ' — 3-6), ^=(1)5-7. 118. Brassicae L. Vom Mal bis in den September, doch nur in einer Generation. Brunn (10) 10-5 (22—4 — 25—5). Innsbruck (2) (3-5 — 27-6). Linz (2) (4-6 — 24—6). Neusohl (1) 20-6.» Neutitschein (1) 9— 7.* Prag (3) 4—6 (24-5 — 20-6). Rosenau (2) 31—5 (31-5 — 1-6). Salzburg (5) 25— 5 (9— 5 — 19— 6), Z={2) 29-8 (25-8 — 3—9). Wien (1) 29-5, Z={2) 30—9 (28—9 — 2-10). 123. Nehulosa Hfn. Mai, Juni. (Plebeja.) Briinn (4) 6-6 (16—5 — 16-6). Neutitschein (2) 18-6 (16-6 — 20-6). Prag(l) 22-6. Rosenau (2) (19—6 — 19—7). Auch noch im Juli. 124. Leucophaea V. Mai, Juni. Prag (1) 23—5. Salzburg (2) 22-5 (15-5 — 29-5), Z= (1)22-6. Wien (2) 14—5 (14—5 — 15-5), Z={1) 14-6. 111. Neiironia Hb. Die Schmetterlinge im August und September. 126. Popularis F. (Qraminis.) Salzburg (5) 31-8 (30-8 — 5—9). 1 Gezogen. 3 Kaum die erste Erscheinung. Jüh-liclie Periode der Insectenfaima von Ötilerreich-Vngarn. 79 127. Cespüis V. Salzburg (2) 29-8 ^26-8 — 1-9). 114. Cloantha Bd. Die Schmetterlinge im Herbst, oder Mai und Juni des nächsten Jahres. 132. rerspiciüaris L. Wolil in zwei Generationen. Rosenau 2 J. = (1) 30—7. Salzburg (1) 10—6, 2^ = (1) 2-8. 133. Radtosa Esp. fLyncea.J Brunn (2) 12-5 (12-5 — 12—5). 134. Hyperici V. Brunn (2) 10-5 (9-5 — 12-5). 117. BrotolonUti Ld. Doppelte Generation. 137. Meticulosa L. Mai, Juni, August, September. Bregenz (1) 22—5. Brunn 2A = 30—8 (25-8 — 4-9). Budweis (1) 3—5. Freistadt (1) 23—6. Innsbruck (1) 17 — 6. Kessen (1) 6—6. Linz (1) 19-5. Neutitsebein 2A = 1- Z={\) 20-10. Rosenau 2 J == (1) 7—8, Salzburg (4) 4-6 (23-5 — 16-6), 2.4 = (2) (8—8 — 29-8), Z=(l) 19-9. Auch noch im October (Neutitschein). 119. 3Ianki Tr. 140. Maura L. Juni, Juli. Brunn (1) 16—6. Budweis (2) 5—7 (3-7 — 8-7). Gresteu (1) 22—7. Neutitschein (3) 20—7 (15—7 — 24—7). Die regelmässige Flugzeit erst im Juli. 120. Kaenia Stpb. 141. Typica L. Juni, Juli. fVenosa.J Neutitschein (3) 18—6 (13—6 — 21 — 6). 121. Dipteryyia Stpb. 142. Pinastrt Mai bis Juli. Rosenau (1) 11—6. .9 (7-9 — 7-9), 123. Dirhonia Hb. Die Schmetterlinge im August und September. 147. Aprilma L. Mai, September, (liunica.) Bregenz 2A = (1) 29—7.! Bitinn 2.4 = (3) 16-9 (10—9 — 19-9). Rosenau Z= (1) 7 — 10. Zweite Generation mit August? 125. ValeHa Grm. 149. Oleagina V. März, April. Brunn (2) 10—4 (8—4 — 12—4). 126. ßliselia Stpb. August, September. 150. Oxyacanthae L. Brünu (1) 20—8. Neutitschein (1) 21—9. Salzburg (1) 7—8, Z= (2) 30-9 (29-9 — 2-10). V. XYLINIDAE. 127. XijUna Tr. Die Schmetterlinge im August bis October, bi.sweilen überwinternd, i 153. Socia Hfu. fPetrificata, Petrißcosa.J Linz (1) 31—3. Neutitschein (1) 2—5. Salzburg 2J == 26-8. 158. Ornithopus Hfn. ( RMsolüka.J Neutitschein (!) 17—4. Wien Z={\) 23-10. 128. Caloccmipa Stpb. Die Schmetterlinge vom August bis zum Frühjahr. 160. Exoleta L. Kessen 2^ = 3—9. Rosenau (1) 23 — 4. VI. CLEOPHANIDAE. 135. Caloiihfisia Stpb. Die Schmetterlinge im Mai und Juni ; Linariae (in zwei- ter Generation?) auch im August und September. 168. Linariae V. Brunn (2) 15-5 (11-5 — 19-5). Linz (1) 21—5. 1 Also zwei Flugperiode n. 80 Karl Fritsch. VII. CUCULLIDAE. Die Schmetterlinge erscheinen im Mai und Jnni, einige in einer zweiten Generation im August. 136. Cucnllia Sehr. 173. Artemisiae Hfn. Juni. (Abrotani.J BrUnn (3) 15-6 (9-G — 20-(i). Linz(l) 27—6. 179. Umbratica L. Mai bis Juli. (Lactucae'i .} BrUnn (8) 20—5, 24 = (2) 25—8 (24—8 — 2G-8). Budweis (1) 26—6. Iglau (4) 30-6 (23—6 — 10-7). Kessen (1) 18—4. Linz (3) 14-5, 2A = 7—7 (28—6 — 19-7). Neutitscbein (2) 21—5 (19-5 — 24-5). Prag (3) 6-6 (29-5 — 20-6). Rosenau (4) 8-6 (25-5 — 22-6). Salzburg 24 = (3) 17-7 (1-7 — 26-7). Wien (4) 17-5 (28-4— 14-6), 2A = (4) 26—8 (10-8 — 8-9). Erscheint bei der ersten Generation wenigstens schon im Mai; die beiden Generationen sicher zu trennen, scheint kaum möglich. 180. Sonc/uY. ( ? Lactucae, f Luctfuga.J Bregenz (1) 23—5. Iglau (1) 21-6. Linz (1) 7—7. Trotzberg (1)5-8.' In Betreff beider Generationen gilt die Bemerkung wie bei der vorigen. 183. Lucifuga V. Im Mai und Juni und bisweilen auch wieder im Juli und August. Linz (1) 16-5, 24 = (1) 13-7. Salzburg (2) 26-4 (24-4« — 29-4), 24 = (6) 24-7 (12-7 — 6-8), Z= (2) 27-8 (20—8 — 3—9). 186. FerJasce L. April, Mai. Linz (2) 18-5 (6-5 — 20-5). Salzburg (3) 23-4 (14-4 — 3-5).=' ' In den Alpen? 2 24 — 4. Gezogen. 3 Gezogen, einmal (1877) schon 2—2! 187. Scrophulariae V. Juni. Brunn (2) 17—6 (9-6 — 25—6). Linz (1) 17—6. VIU. ORTHOSIDAE. 137. Nonciyria Tr. Die Schmetterlinge im August bis Ootober. 195. Paludicola Hb. August. (Guttans.J Rosenau (1) 8— 7. Schon im Juli. 139. Tapinostold Ld. 200. Fluxa Hb. Juli, August. (Fulva, Extrema, Hel- manni.) Linz (1) 16-7. 143. Leucania Tr. Die Schmetterlinge zum Theil in doppelter Generation. 208. Palleiis L. Juni bis October. Bregenz 24 = (2) 11— 8 (10—8 — 12—8). 210. Ohsoleta Hb. Juni, September. Prag 24 = (1)4-9. 217. Lithargxjrea Esp. Juni, Juli. Salzburg (1) 23-7. 219. Gonigera V. Juni, Juli. Linz (1) 13—7. Salzburg (2) 23-6 (18—6 — 29-6), ^=(1) 14—7. 148. Caradritia Tr. Die Schmetterlinge im Juni bis August. 225. Aisines hk. Juni, Juli. Prag (1) 3—6. Salzburg (I) 11—6, if = (3) 16-7 (11-7 — 19-7). 226. TaraxaciB.]). Juni bis August. (Blanda.) Salzburg (1) 24-7. ' Wien (1)25—7.' 234. Cubicularis V. Juni bis August. Neutitschein 24 = (1) 28— 8. Prag (1) 22—6. Rosenau 24 = (1) 23—8. Salzburg 24 = (2) 6-8 (31—7 — 13-8). Eine zweite Generation sehr wahrscheinlich, da fast alle Beobachtungen in den August fallen. 1 Kaum die erste Erscheinung. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 81 154. Granimesia Stph. 242. Trtgrammica Hfn. Linz (2) 28-5 (23-5 — 2-6). 156. Charaefis Stpb. 244. Graminis L. Juli, August. (Tricuspis.) Hausdorf (4) 16—6 (8—6 — 29—6). St. Jakob (1) 12—6. Salzburg Z = (1) 21—8.' 159. Asteroscopiis Bd. 247. Sphinx Hfn. October, November. (Cassinia.J Neutitschein (1) 4—10, Z={\) 7—11. 161. Perigrapha Ld. 249. J. cinctum V. Mai. Wien (1) 26-3. Mindestens schon im April. 162. Taeniocampa Gn. Entwicklung im März und April. 250. Gothica L. Gresten (2) 12-4 (8—4 — 17-4). Salzburg (2) 4-5 (25-4— 14-5). 252. Cruda V. (Ambigua.J Briinn (Ij 20—4. Rosenau (1) 23—4. 257. Incerta Hfn. (Instabilis.) Briinn (4) 16—4 (10-4 — 25—4). Rosenau (1) 23—4. Wien (1) 16—4. Die Arten der Gattung ersciieinen regelmässig erst im April, nicht schon im März. 163. Artliosia Tr. Die Schmetterlinge im August bis October, oder über- wintert im ersten Frühjahr. 264. Rufina L. August bis October. BrUnn (4) 12 — 9 (1 — 9 — 22—9). 268. Litura V. September, auch wohl überwintert im Frühjahre. (Ornatnx.J Salzburg (2) 25—8 (17—8 — 2-9). 166. Hiptelia Gn. 271. Ochreago Hb. Alpen, 3000' hoch, fliuhectda.) Salzburg (1) 2—10, Z=^{1) 17-10. Denkschriften der mathem.-naturw. CI. XLI. Bd. 167. Mesoyona Bd. Die Schmetterlinge im August und September. 272. OxaUnaN. Salzburg (1) 5—9. 170. Cosmki Tr. Die Falter im Sommer. 277. Pa^eacea Es p. (Fulvago.) Rosenau Z = (1) 3—9. 171. Calymnia Hb. Flugzeit wie bei C'osmia. 280. Trapesi/ia L. BrUnn (3) 3—7 (15—6 — 20-7). Salzburg Z = (1) 27—8. 283. Pyrahna V. Juni bis August. Salzburg (3) 8—7 (25—6 — 22—7). 172. Hydroecia Gn. 287. UmbraRin. Ma,i his 3 a\\. fMarginata, Buii'lago.J Linz (2) 26—6 (26-6 — 27—6). Salzburg Z = (2) 23—7 (22—7 — 25—7). 288. Nictitans L. Juni, Juli. (Ghrysographa, Lucena.J Wien Z={1) 12—9. Mindestens auch noch im August. 174. Xanthki Tr. Die Schmetterlinge im August bis October. 290. Citrago L. Neutitschein (2) 31 — 8 (31 —8 — 31 -8). 293. Fulvago L. (Gerago.) Rosenau (1) 3 — 9. 294. Qilvago V. (Falleago.) Gresten (1) 26—9. 175. Oporina Bd. Flugzeit wie heA Xanthia (174), doch etwas später, vom September bis ins Frühjahr. 296. Croceago V. Briinn 2^ = (7) 13—9(1-9 — 22-9). Linz (1) 8—3. Prag 2A = {V) 2-9. Salzburg 2.4 = (2) 2—9 (31— 8 — 5—9). Wien 2^1 = (1) 16-9. 11 82 Ka7-l F ritsch. 176. ScoUopterix Grni. 297. Libatrix L. August, September, auch überwin- ternd. Agram 2A = 2—9 (28-8 — 7—9). Biala (1) 9-3, 2A = {\) 20—8. Bregenz2^ = (l) 2—7!. BrUnn (2) 22-3 (20-3 — 24-3), 2A = (2) 3-9 (1-9 - 4-9), Z=i?,) 7—10(1-10—13—10). Freistadt (2) 3-5 (25-4 — 10-5). Kaschau (1) 17-3. Kessen 2A = (2) (3—9 — 26-9). Linz (2) (26-2 --25-3), 2^ = (1) 26—9. Melk (1) 4—3. Neutitschein (2) 16—5 (14—5 — 19—5), 2^ = (2) (5—8 — 27-9). Oberschützen (1) 18—3. Eosenau (1) 22—6, 24 = (2) (5-8 — 31-8). Eottalowitz (1) 4—5,' 24 = (1)5-8, Z=ib) 12-10 (29—9 — 7-11). Salzburg (1) 19-3, ^ 2A = (10) 28- 7 (13—7 — 22- 8), Z= (6) 5-9 (7-8 — 19-9). Beide Flugzeiten sind kaum trennbar. Die Erscheinun- gen im Sommer an einigen Stationen können kaum von überwinterten Exemplaren herrühren. In Salzburg kommt die Eule am häufigsten noch im .Juli vor. Es sind daher zwei Generationen sehr wahrscheinlich, die theilweise Überwinterung der zweiten unterliegt keinem Zweifel. 177. Cerastis Tr. Die Schmetterlinge vom September bis zum Frühjahr. 299. Veronicae Hb. (Dolosa, Cruda, Neurodes.J Roseuau (1) 12—4. 300. Erythrocephala V. (Glahra.) Rosenau (1) 18 — 5. 301. Vaccinii L. (Brigensis, Polita, Spadicea, Ltgula-J Agram 2A = (3) 14-8 (7-8 — 27—8). Rosenau (1) 5—3, Z={\) 2-K). ' lu einem Keller 1 — 4. " Im Wohnhause. 178. Scopelosoma Crt. Flugzeit wie bei Cerastis (177). 303. Satellitia L. Agram 24 = (3) 12-8 (7-8 — 17—8). Linz (5) 10-3 (12—2 — 21-3). Rosenau (1) 29—3, 24 = (2) 6-9 (4—9 — 9—9), Wien (1) 30—3. 180. Anvphipyra Tr. Die Schmetterlinge im Juli und August. 307. Tragopoginis L. Salzburg (3) 23-7 (20-7 — 26-7), ;?=(]) 5—9. 309. Vyramidea L. Salzburg (7) 25-7 (13—7 — 5-8), Z= (6) 21—8 (12-8 — 8—9). ■ Auch noch im September zuweilen. IX. AGROTIDAE. Der Schmetterling meistens im Juni bis August. 181. Agrotis Tr. Juni , Juli. 311. Fimbria L. Brunn (3) 16—6 (12-6 — 20—6). Linz (1) 6—7. Rosenau (1) 4—7, Z=(l) 9-8. 316. Pronuha L. (Innuha.) Bregenz Z={V) 12-10. Brunn (5) 12-6 (25-5 — 25-6). Iglau (2) 27-6 (17-6 — 7-7). Innsbruck (2) 23—6 (19—6 — 27—6). Kremsier (4) 27—5 (20—5 — 5—6). Linz (4) 18-6 (8-6 — 24-6), Z={\) 18-7. Neutitschein (3) 19-6 (15-6 — 28-0). Prag (]) 25—6, ^=(1)4-8. Rosenau (2) 9-6 (8—6— 11—6). Eottalowitz (5) 27—6 (12—6 — 15-7). Salzburg (4) 12-6 (1—6 — 22-6), 2 = (4) (4-8— 1-10). Wien (1) 9—6. 1 Einmal (1871) noch 10-10. Jahrliche Periode der Insectenfaiina von Österreich-Ungarn. 83 323. Baja V. Juni bis August. BrUnn (2) 15—5 (15—5 — 16-5). Salzburg ^= (2) 16-8 (6-8 - 26-8). 325. Neglecta Hb. Juli. fCerasina.J Leutschau(l) 28—2!. Scheint nach dieser Beobachtung zuweilen zu über- wintern ? 332. Brunnea V. Mai, Juui. Brunn (1) 20—5. 334. C. nigrum L. Juni, Juli. Bregenz 2^ = (1) 26-8. Linz (1) 23—5. Salzburg (3) (21-7 — 30-8), Z=(l) 7-9. Wien 2.1 = (1)25—8. Zwei Generationen, da die Beobachtungen von Juli bis September wegen ihrer grösseren Anzahl nicht als letzte Erscheinungen aufgefasst werden können. 335. Ehoniboidea Esp. Juni, Juli. fStigmatica.) Salzburg (1) 17-7.» 349. Augur F. Juni, Juli. (Hippophaes.) Neutitschein (3) 28-6 (23-6 — 2-7). 350. Simulans Hfn. Juni, Juli. fPyrophüa.J Linz (2) 19-6 (15—6 — 24—6). 355. Eavida V. Mai. Rosenau (2) 7— 6 (3-6 — 11— 6). 360. Lucipeta V. Juli. Rosenau ^=(1) 25—8. Auch im August. 364. Cinerea V. Mai. fOhscura.) Rosenau (2) 22—5 (15—5 — 30—5). 365. Saucia Hb. Juli. (Aequa.) Salzburg Z={V) 16-11!.* Scheint hiernach noch in den Herbstmonaton vorzu- zukommen. 369. Obelisca V. Juni, Juli. (Huris, Themera, Ficti- lis, Sordida, Villiersii.) Rosenau (2) (13—8 — 30-9). Scheint zwei Generationen zu haben, wenngleich die erste der beiden Beobachtungen noch als letzte Erschei- nung der ersten aufgefasst werden könnte. Kommt jeden- falls auch im August und September vor. 1 Kaum die erste Erscheinung. 3 Fremde Angabe. 373. Blecta L. Juni, September. Bregenz (1) 7 — 6. Neutitschein (1) 25—6. Salzburg 2,1 = (2) 1-8 (23-7 — 10-8). ' Wahrscheinlich auch im Juli und August. 382. Exclamationis L. Mai bis Juli. (Unicolor.) Innsbruck (1) 29—6. Linz (1) 30—5. Prag (2) 2-6 (30-5 — 5—6). Rosenau (3) 31-5 (17-5 — 10-6). Salzburg (1) 15—6, ^=(1)24-7. Wien (1) 14—6. 386. Glavis Hfn. Mai und Juni. (Segetum, Segetis.) Rosenau (1) 29—5, Z^{\) 30—9. Troppau (1) 23—5. Wahrscheinlich zwei Generationen. 389. Suffusa V. Juli, August. Brunn 2.4 = (1) 4—7. Neutitschein 2A = (2) 20-8 (20-8 — 20-8). Rosenau (1) 15—5, Z=(l) 10-11. Salzburg Z=(]) 7—9. Auch schon im Mai und Juni ? Dann wieder noch im September und October. Zwei Generationen. X. HELIOTHIDAE. Die Schmetterlinge fliegen im Sonnenschein. 182. Heliothis Tr. Ononis, Dipsacea imdScutusa haben eine doppelteGene- ration. 394. Scutosa V. Mai, Juni und wieder im August und September. Brunn (5) 13-5 (7-5 — 21-5), 2A = (3) 10—9 (1-9 — 15-9), Z={1) 20—10. Auch noch im October. 395. Dipsacea L. Mai , Juni und wieder im Juli bis September. Brlinn (2) 20-6 (16-6 — 25-6). XI. ANARTIDAE. 186. Aimrta Tr. MyriilK hat eine doppelte Generation. ' 2^V oder i;= (1) 24— 7 der ersten Generation. U* 84 Karl F ritsch. 403. MyrtüU L. Mai und wieder im Juli und August. Bregcnz (1) IG — 4, Z={X) 29-8. Frcistadt (1) 1—5. Neutitschein Z=(\) 29—8. 187. Hellaca H. S. Flug bei Tage. Mai, Juni. 404. Tenebrata Scp. (Heliaca, Arbuti.J Brunn (10) 10-5 (7-5 — 20-5). Freistadt (1) 1 — 6. Gresten (4) 12—5 (7-5 — 19-5), Kessen (1) 19—5. Linz (1) 29-5. Neutitschein (3) 19—5 (15-5 — 25—5). Rosenau (2) 14-5 (11—5—17-5). Salzburg (4) 13-5 (6-5 — 26-5). XU. ACONTIDAE. 189. Acontia Tr. Die Falter fliegen im Sonnenschein; sie haben zwei Generationen, im Mai und wieder im Juli und August. 406. Lucida Hfn. ^Solaris, Insolatrix.) Prag (1) 28-5. Rosenau (3) 10—5 (2—5 — 18—5), Z={\) 14-8. Wien (1) 21-5. 407. Luctuosa V. Brunn (3) 28—4 (25—4 — 5-5). Prag (3) 12-5 (27—4 — 25—5). Rosenau (2) 6—5 (2—5 — 10—5). Wien (8) 8-5 (17-4 — 5-6), 2A = (6) 22—7 (7-7 — 6-8), Z = (5) 18—8 (10—8 — 1—9). Xm. OPHIUSIDAE. 191. Catephia Tr. Flug bei Nacht. 409. Alcliymista V. Mai, Juni, bei frühzeitiger Ent- wicklung schon im September. Rosenau (1) 19 — 5. Salzburg Z={1) 16—7. Auch im Juli. 192. EucUma Tr. Olyphica und Mi in zwei Generationen. Flug bei Tage. 410. Mi L. Mai, Juni, August. BrUnn (5) 4—5 (20—4 — 12-5). Freistadt (3) (3-5 — 7-6). Gresten (4) 23-5 (16-5 — 31—5). Innsbruck (1) 28—5. Kaschau (1) 16 — 5. Linz (1) 26-5. Neutitschein (1) 8—5. Rosenau (4) 19—5 (17—5 — 24—5). Salzburg (3) (1—5— 10—6). Wien (1) 14-5. 411. GlypJiica L. Mai, Juni, August. Bregenz (2) (12—4 — 20—5). Brunn (10) 2—5 (17 — 4 — 12—5), 2!^ = (1)20-7. Freistadt (3) (15-4 — 6-6). Gresten (4) 3—5 (21-4—11-5). Innsbruck (2) 16—4 (9-4 — 23-4). Kaschau (2) 21—5 (13-5 — 29-5). Kessen (2) 15-5 (12—5— 18—5). Kremsier (1) 16—5. Linz (3) (24—4 — 26—5). Neutitschein (3) 5—5 (29—4 — 8—5). Rosenau (4) 16-5 (2—5 — 30-5), 2^ = 9—8. Rottalowitz (2) (1—5 — 28—5). Salzburg (6) 27-4 (9-4 — 17—5), 2A = (8) 17-7 (11—7 — 3-8), ' Z= (5) 20—8 (5-8 — 4—9). Troppau (1) 1—5. Wien (4) 14—5 (11— 5 — 20—5), 2^ = (2) 19-7 (13-7 — 25—7). Schon im April und auch im Juli. 193. Catocala Sehr. Juli, August. 413. Agamos Hb. Brunn (5) 30-6 (21-6 — 4—7). 415. Paranyrrvpha L. Bregenz (1) 26—6. BrUnn (9) 23—6 (12—6 — 7—7). Kaschau (1) 17—7. Neufitscbein (3) 16—7 (12-ü — 21—7). Rosenau (4) 5—7 (24-6 — 19—7). Rottalowitz (1) 31 — 7. Zuweilen schon im Juni. 1 Nach continuirlichen Beobachtungen im J. 1866 die beiden Generationen in einander übergehend. Jährliche Periode der InsectenfauJia von Österreich- U7igar7i. 85 418. Electa Hb. Bregenz (2) (4-7 — 12—8). Brunn (5) 27—7 (15—7 — 11- Z= (1) 15-9. Freistadt (1) 28—7. Prag Z = (1) 4—9. Salzburg (3) 5— 8 (22-7 - 19 Z=(2) (22-8 — 23- Auch noch im September. 8), -8), 9). 419. Nupta L. (Concubina.J Agram (2) 4—8 (27—7 — 12-8). Bregenz (2) (24—7 - 26—8). Brunn (8) 24-7 (15-7 - 5—8), Z=(l) 25-9. Hausdorf (1) 28—8. Kascbau (1) 3 — 8. Kessen (2) 19-8 (17-8 — 22—8). Kremsier (1) 9—7. Neutitschein (2) 26—7 (22-7 ~ 30-7), Z = (2) 28—9 (19-9 — 8- 10). Prag (1) 12—8. Eottalowitz (1) 27—4!, 24 = (7) (31-7 — 7-10). Salzburg (1) 25-7, Z=:{1) 15-9. Senftenberg (1) 18-8. Wien(l) 10-8, Z={1) 24-9. Auch noch im September. Nach der Beühaehturif? in Rottalowitz scheint die Eule manclimal zu überwintern. 420. Elocata Esp. (Marita, Nurus.J Biala (9) 14-8 (10—7 — 15-9), Z = (7) 5—10 (26-9 — 15-10). BrUnn (5) 27—7 (15—7 - 11-8). Kaschau(l) 21 — 7. Kremsier (1) 21 — 7. Rosenau (2) 12—8 (10—8— 15-8), Z=^{1) 12—10. Rottalowitz (2) 29—7 (29-7 — 30-7). Z = {\) 11-9. Auch noch im September. 421. Promissa V. Brunn (7) 14-7 (25-6 — 26-7). Salzburg (1) 27-7. 422. Sponsa L. Brunn (7) 10-7 (15-6 — 31-7). Cilli (1) 20-7. Auch schon im Juni. 424. Fraxini L. BrUnn (4) 4-8 (1-8 — 9-8), Z=(X) 22-9. Kaschau (1) 22 — 7. Neutitschein (2) 31 -8 (31 - 8 — 31-8). Rosenau (2) 2—9 (23—8 — 12-9), Z={y) 31—10. Salzburg (1) 7— 9.i Troppau (1) 19—7. Wien (1) 10-8. Auch noch im September und October. 194. Pseudophki Gn. 425. Lunaris V. Juni, Juli. Brunn (6) 6—5 (21—4—12—5). Kosenau (4) 20-5 (8—5 — 31-5). Erscheint schon im Mai. 196. Toxocaiinpa Gn. Die Schmetterlinge im Juli und August. 429. Viciae Hb. (Coronillae.J Salzburg (1) 14—6. Erscheint zuerst schon im Juni. XV. PLUSIIDAE. 198. Mahrostola Sod. Die Schmetterlinge im Juni bis August in nur einer Generation. 432. Urticae'Rh. Hm. (Triplasia.J Salzburg (2) 9-7 (9-7 — 10-7). 433. Asclepiadis V. Brunn (1) 15—7. Linz (1) 15-7. 434. Triplasia L. Mai bis August, f Asclepiadis. ) Brunn (5) 24-4 (20-4 — 29-4). Neutitschein (1) 8—8. Salzburg (^4) 10-6 (1-6 — 16-6), Z = (8) 5-9 (16- 8 — 30-9). Auch noch im September. Ob nicht zwei Generationen ? 201. Pliisia Tr. Die Schmetterlinge im Sommer, oft auch im Sonnen- schein fliegend. ' Kaum die erste Erscheinung. 8G Karl Frituch. 437. Illustris F. Juli. Kessen (1) 30—6. Salzburg (1) 13—6. ' 444. Gamma L. Mai bis September. Admont i^= (2) 5-9 (4-9 — 6-9). Agram (3) 29—5 (22—5 — 7-6). Bärn (1) 25—6, 2A = {\) 17—8. Biala (8) 26-5 (10—5 — 8—6)," 2^ = (5) 25—7 (10—7 — 10-8), Z= (9) 13-10 (30-9 - 8-11). Bregenz (2) 11-6 (6-6 — 16-6), Z=(l) 10-10. Brunn (10) 7—5 (20—4 — 22—5), 2A = (8) 24-7 (12—7 - 3-8), ^=(9) 31-10(10—10—12-11). Budweis24 = (l) 22-7. Cilli (1) 1-5. St. Florian (1) 4—4. Freistadt (1) 5—6. Gresten (3) 28—5 (25-5 — 4—6), 2^ = (2) 30-7 (23—7 — 6-8). Hausdorf (1) 25-6. Iglö (1) 12-6, Z= (1) 9-10. Innsbruck (1) 6 — 6, 2^=:(1) 1-8. Kaschau (3) 2-6 (22—5 — 13—6). Kesmark (2) (3—5 — 4-6). Kessen (1) 9—6. Kremsier (3) 21—5 (14-5 — 26—5). Leutschau (1) 9 — 5. Linz (5) 17-5 (3—5 — 1-6), ^=(1) 7-11. Neusolli (1) 18-4. Neutitschein (3) 15-5 (9—5 — 21—5), 2^ = (2) 3-8, Z= (2) 6-10 (30-9 — 12—10). Prag (6) 11—6 (28-5 - 10-7), Z= (2) 5-10 (3-10 — 7—10). Kosenau (5) 6 — 6 (12-5 — 9 — 7), Z=(4) 27-10(2-10— 26-11). Rottalowitz (17) (14— 5 — 24— 10). 1 Gezogen. - Einmal schuii 27- -3. Salzburg (5) 20-6 (7-6 — 26—6), ' 2J = (9) 23-7 (11-7 — 11-8), 2 ;^=(4) 25-10(23—10 — 29—10). Taufers (1) 31—5 (28—5 — 4—6). Troppau (2) 31-5 (23-5 — 8-6). Wien (5) 29-5 (15-5 — 24—6), 2^ = (4) 22-7 (3—7 — 8—8). ^ = (4) 19- 10 (13—10 — 22—10). Erscheint auch schon im April und noch im October lind November, scheint auch zuweilen zu überwintern (s. Bialaj. Zwei Generationen sehr wahrscheinlich , wenn nicht zuweilen drei (s. Salzburg), die Zeiten derselben aber nicht sicher zu trennen, weil in einander über- gehend. Näheres hierüber im Abschnitte über jährliche Frequenz. 445. Jota L. Juni, August. Rosen au (1) 14—7. 447. Interrogationis L. Juli. Salzburg (5) 13-7 (6-7 — 23-7), ^= (4) 4-8 (17-7 — 20-8). Auch noch im August. 449. Circumflexa L. Linz (1) 13—7. Rosenau (1) 8—7. 451. Festucae L. Juli, August. Salzburg ^=(1) 6—9. 452. Braotea V. Juli, August. Neutitschein (2) (19—5 — 17—6). Erscheint zuerst wenigstens schon im Juni. 455. Chrysitia L. Mai bis September. Zwei Genera- tionen. Bregenz (2) 17-6 (11-6 — 23-6). BrUnn (4) 13-6 (30—5 — 25—6). Gresten 2^= (1) 6—8. Kesmark (1) 9 — 6. Kessen (1) 14—6. Linz (3) 15-6 (9—6 — 18-6). Neutitschein 2A = (3) 30—7 (26—7 — 4—8), Z=(\) 7-9. Rosenau (1) 6 — 6. Rottalowitz 2A = (2) 25—7 (22-7 — 29—7). Salzburg (3) 4—6 (1-6 — 5—6), 24 = (6) 3-8 (21-7 — 17-8), 2r=(7) 3-9 (17-8 — 19-9). 1 Einmal (1874; schon 20 — 4. -' 1871 eine dritte Generation beobachtet. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich- Ungarn. 87 Erscheint im Mai uocli niclit. Die Geneiatioiieii uiclit scharf geschieden. 45G. Moneta F. Juni, Juli. Linz (1) 8—7. Salzburg (2) 17-7 (17-7 - 18-7). XVI. NOCTÜOPHALAENIDAE. 202. Erastria Tv. 463. Deceptoria ü(^]i. Mai, Juni. (Atratula.J Prag(l) 11-5. Rosenau (2) (27—5 — 29—6). 464. Pyragra Hfn. Mai bis Juli. (Fuscula.) Salzburg (1) 25-6. 203. Photodes Ld. 465. Captiuncula Tr. Alpen. August. Salzburg (3) 23-7 (12-7 — 6-8). Auch im Juli. 205. BmmeUa Hb. Flug bei Tage. 467. Sulphuralis L. Mai bis Juli, (tiulphurea.) BrUnn (4) 29-5 (20-5 — 6-6), 2^ = (1)1-7. Rosenau (1) 22—5. Wien (4) 20—5 (10-5 — 5—6), 2^ = (3) 22—7 (20-7 — 28—7), Z= (5) 21-8 (13—8 — 25-8). Wahrscheinlich zwei Generationen. 207. Prothymia Hb. Flug bei Tage. Zwei Generationen. 477. Laccata Scp. Mai, Juni, August. fAe7tea.J Gresten (1) 25—4, 2^ = (1) 29-7. Salzburg (2) (25-4 - 30-5), 24 = 24-7 (21-7 — 28-7), Z={\) 1-9. 208. Halias Tr. 478. Prassma?ia L. April bis Juni. Salzburg (1) 18—6. 209. Cfiloeophora Stph. 479. Bicolorana ¥ ii\. Juni, Juli. (Quercana.) Bregenz (1) 10—6. Brlinn (6) 17-6 (5-6 — 25-6). Rosenau (1) 8—7. 210. ErarUis Hb. Zwei Generationen. 480. Verriana F. Mai und August. Prag (1) 2—5. Wien (1) 30—4. XVII. DELTOIDAE. Flug bei Nacht. 213. Sophronia Gn. 484. Emortualis V. Mai, Juni. BrUnn (1) 4—6. 215. Zanclognatha Ld. Die Schmetterlinge tiiegen im Juni und .(uli. 487. Tarsicrinalis Kn. Rosenau (1) 28—6. Salzburg (1) 26—6. 216. Madopa Stph. 492. Salicalis V. Neutitschein (1) 12—6. Rosenau (1) 18 — 7. 217. Herniinia Tr. 495. Barbalis L. Mai, Juni. (J'ectitalis.) Neutitschein (1) 8-6 (4—6 — 12—6). Rosenau (2) 13—7 (9-7 — 18—7), Z= (1)2-9. 496. Tentacularis L. Juni, Juli. Rosenau (2) 23-5 (22—5 — 24-5). Salzburg (2) 18-6 (11-6 — 25-6), Z= (1)3—8. 497. J)erivalis^\i. Juni, Juli. Rosenau (1) 9—7. 219. Hypetia Tr. 499. liostrah's L. März bis Mai, August bis October; auch überwinternd. ( liaJiatalis.J Linz (2) (11-2 — 6-4). Neutitsehein 2A = 25—8 (22-8 — 28-8). Salzburg (1) 28—4, 2A = (5) 17-8 (2-8 ~ 30-8), Z= (1)8-10. 500. Ohesalis T r. August. (Crassalts.) Salzburg (1) 28-7. 501. Froboscidalis L. Mai bis Juli und wieder im August und September. Neutitsehein 2A = (2) 20-7 (20-7 — 21-7). Salzburg 2A = {}) 17-7. 88 Karl Fr lisch. E. Geometrae. XIX. GEOMETRINA. I. DENDROMETRIDAE. 224. Metrocanipa Latr. 1. Margaritaria L. Juni, Jnli. Rosenau (1) 17—7. Salzburg (1) 21—6. 2. Fasciaria L. Juli, August, einzeln noch im October. (Vrasinaria.) Linz (1) 26 — 6. 225. miopla Tr. 3. Honoraria H. April. Brlinn (3) 25-5 (16—5 — 31-5). Erscheint erst im Mai. 228. CrocallU Tr. 6. Elinguaria L. Juli. Linz (1) 15-7. 229. Eugonia Hb. Die Falter im Juli bis October. 7. Alniaria L. Juli bis October. Brunn (1) 5-8. Neutitschein (3) 15-8 (13-8 — 19-8). Salzburg (2) 28—8 (20—8 — 5—9). Wien ^=(1) 11-10. Erscheint erst im August. 9. Angularia V. Juli, August. fCarpiniaria.J Linz (1) 4—7. Wien Z = (1) 23—8. 10. Quercinaria Hfn. Juli bis September. (Erosaria.J Salzburg (1) 2—8. 230. JPericallia Stph. 12. Syringaria L. Zwei Generationen; im Mai und Juni, und im Juli und August. Bregenz (1) 24—5. Innsbruck (1) 19 — 6. Linz (1) 3-7. 231. Selenia Hb. Zwei Generationen, im April und Mai, Juli und August. 13. Tetralunaria Hfn. (Illustraria.) Brltnn (2) 5-5 (27—4 — 13—5). Budweis (1) 2—5. Neutitschein (3) 25-4 (22—4 — 29—4). Salzburg (2) (25—3 ' — 20—5), 2^ ==(1)5-7. 14. Lunaria V. (Delunaria.J Brlinn (1) 16—5. Rosenau (3) (25—4 — 24—5), 2^ = (1) 6-7. Wien (1) 10-5. 15. Illunaria V. Brunn (2) 19—4 (17—4 — 22—4). Freistadt (1) 30-5. Linz (1) 24—4, 2^ = (1) 17-7. 232. Tlieraspis Hb. 16. Evonymaria V. Juli. Gresten (1) 28-7. 233. Plagodis Hb. 17. Dolahraria L. Mai, Juni, und wieder im Juli. Briinn (3) 19-5 (16—5 — 25-5). Rosenau (1) 17 — 5. 234. Epione Dup. 18. Advenaria Bk. Mai, Juni. Brunn (4) 12—5 (9—5 — 15—5). Neutitschein (1) 28—5. Rosenau (1) 8-6. 19. Ves^Jertaria Ij. Juli, August. (Parallelaria.J BrUnn (3) 21—6 (16-6 — 25—6). Neutitschein (3) 4—7 (29—6 — 10—7), 2^ = (1)2-10. Zuweilen in zwei Generationen? oder erstreckt sich doch wenigstens die erste noch über den September. 235. Macaria Ort. Zwei Generationen, im Mai und Juni, und wieder im Juli bis August. 21. Notata L. Salzburg (1) 23—5. 22. Alternata V. Brunn (2) 26—4 (22-4 — 30—4). Rosenau (1) 28—4. 23. Signaria Hb. Brunn (4) 5-6 (24—5 — 20-6). Neutitschein (1) 22—6. 1 Gezogen. Jährliche Periode der Jnsectenfauna von Österreich- Ungarn. 89 24. Liturata L. Rosenau 2.4 = (1) 8-7. Die drei Arten dieser Gattiiujc dürften verscliiedene Erselieiüungszeiten haben, jedenfalls AUemata beträcht- lich früher als Signaria erscheinen. 236. Uropterix Lch. 26. Sambucari'a L. Juni, Juli. Brüuii (2) 18—6 (16—6 — 20—6). Freistadt (1) 1—7. Linz (1) 10—7. Neutitschein (2) 13-7 (11-7 — 16—7). Rosenau (1) 11—7. 237. OpisthograpHs Hb. 27. Crataegata L. Mai, Juni. Brliun (6) 18—5 (9-5 — 26—5). Freistadt (2) 26-5 (21-5 — 1-6). Gresten (2) 1-6 (29-5 — 4—6). Kirclidorf (1) 25-5. Linz (2) 18-5 (16-5 — 20-5). Neutitscliein (3) 8-6 (3-6 — 12^ 6). Rosenau (3) 14—5 (9—5 — 30-5). Salzburg (2) 2-6 (31-5 — 4-6), Z={\) 26—6. Wien (1) 10—5. 238. Venilia Dp. 28. Macularia L. Mai, Juni. Brünu (8) 12—5 (5—5 — 25—5). Hausdorf (6) 26-5 (20-5 — 3—6). St. Jakob (2) 23—5 (14-5 — 2-6). Kaschau (1) 20—5. Linz (4) 21-5 (13-5 — 26—5). Neutitscheiu (3) 7— 6 (4—6 — 11-6). Rosenau (5) 7- 5 (29—4 — 10-5). Salzburg (4) 5-5 (22-4—19-5), Z= (7) 5-6 (19-5 — 21-6). Wien (4) 9-5 (19-4 — 24—5). 239. Angerona Dp. 29. Prunaria L. Juni, Juli. Brunn (4) 11-6 (7-6 — 15-6). Freistadt (1) 22—6. Innsbruck (2) 11—6 (5—6 — 17—6). Kremsier (1) 14—6. Linz (3) 19-6 (15-6 — 27-6). Neutitscheiu (2) 24-6 (20-6 — 29-6). Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XI. I. Bd. Rosenau (3) 13—6 (7-6 - 20—6), Z=^(2) 10-7 (6-7 — 14-7). Salzburg (7) 10-6 (31—5 — 21—6), Z= (3) 5-7 (24-6 — 24—7), 2^ = (1) 19-10. Troppau (1) 20—6. Wien 2A = {\) 27-9,' Z=(l) 26-11. Kommt zuweilen in zwei Generationen vor. 240. ScoHa Stpb. 30. Dealbata L. Mai, Juni. Brunn (2) 31-5 (26—5 — 7—6). Freistadt (4) 19—6 (8—6 — 30—6). Neutitschein (2) 1—6 (29—5 — 5—6). Rosenau ^=(1) 14—7. Salzburg (10) 4-6 (25-5 — 12—6), Z= (5) 7—7 (20—6 — 28-7). Wien (4) 31—5 (21—5 — 8-6). Auch noch im Juli. 241. Cleogene Dp. Die Arten auf den Alpen im .Juni und Jidi. 31. hutearia F. fTinctarüi.J Neutitschein (1) 28—6. 242. Mypoplectis Hb. 33. Jacobaearia Bk. Mai, Juni. fAdspersaria.) Rosenau (1) 18 — 5. 246. Phasiane Dp. 37. Petraria Eä'p. Mai, Juni. Salzburg (1) 20-5. 247. Aspilates Tr. 38. Gilvaria V. Juli, August. Brünu (4) 11-7 (6-7 — 17-7). 248. Ifumeria Bd. 39. Pulveraria L. Mai, Juni. Rosenau (1) 14—5. 250. Terpnoniicta Ld. 43. Diledaria Bk. Juni. Wien (1) 17-5, Z={\) 14-7. 1 Einmal auch 17—7. 12 00 Karl Fr it. seh. 2-3- 6). 251. Abraxas Lch. 45. Oi-ossuiari'ata L. Juli, August. Agram (1) 28-3!, 2Ä= (2) 17— G (12—6- Bärn (2) 27-7 (27-7 - 28-7). Rregenz (2) 6-7 (19-6 — 2-7). Brunn (9) 21-6 (12-6 — 27—6). Budweis (1) 14-7. Gresteu (1) 5—7 (30—6 — 11—7). Iglau (4) 14-7 (8-7 — 25-7). Kaschau (2) 30—6 (22—6 — 8-7). Kirchdorf (1) 5 — 6. Kremsier (3) 21-6 (20-6 — 23-6). Kremsmiinster (1) 10 — 7. Linz (2) 27-6 (19-6 — 6-7). Neiititschein (1) 11 — 7. Prag (2) 16-7 (10-7 — 23-7). Rosenau (6) 22-6 (14-6 — 14—7). Troppau (2) 15-7 (8-7 - 23-7). Wien (5) 13—7 (1 -7 — 24-7), Z= (2) 29-7 (28—7 — 30-7). Wilten (1) 6-6. Scheint höchst selten (Agram) in zwei Generatiüncu vorzukommen oder zu überwintern. Erscheint übrigens gewöhnlich schon im Juni. 46. Vlmaria F. Juli. Linz (1) 14-6. Salzburg (2) 12-6 (6-6 — 18-6). Auch schon im .Juni. 47. Marginatalj. Mai bis Juni. {ToUutaria,lsaevaria.) Linz (1) 13-5. Neutitschein (1) 15—5, 2.4 = (1) 1-8. Rosenau (2) (18— 5 — 11-6). Salzburg (3) (15-3 — 21-6), 2^ = 25-7. Wien (2) 4-5 (30-4 — 8-5), 2^ = (1)29— 7. Zwei Generationen wahrscheinlich, oder zieht sich doch wenigstens die erste über den Jnli hinaus. 254. AmplUdasis Tr. Die Falter erscheinen im März und April , Betularin erst im Mai. 55. Zonaria V. Linz (1) 29—3. 56. Alfinaria Scr. Innsbruck (2) (16-5 12-6). 57. 59. 60. 61. 62. Hier erst zu Anfang des Sommers, wahrscheinlich auf Alpen. Vertwmnaria Lef. fPoinonaria.) Troppau (1) 19—2. Ptlosarta V. Linz (3) (29—1 —4—3). Hirtaria L. (üongenerai'ia.) Briinn (9) 27-3 (17-3 — 2—4). Freistadt (1) 31—3. Kaschau (1) 28-3. Linz (1) 15-3. Neutitschein (4) 6—4 (19—3 — 18—4). Prag (2) (28-2 — 3-4). Rosenau (3) 15-4 (11—4 — 23—4). Wien (1) 24-3. Zuweilen schon im Februar. Strataria Hfn. (Prodroinaria.J Briinn (1) 16—4. Innsbruck (1) 31 — 3. Rosenau (2) 26-2 (18-2 — 7-3). Salzburg (1) 13—4. Betularia L. Bregenz (2) 2—6 (28-5 — 8—6). Brüun (7) 9—6 (5—6 — 15—6). Hausdorf (1) 1—6. St. Jakob (1) 22—6. Innsbruck (1) 1 — 6. Kremsier (3) 12—6 (1-6 — 25—6). Linz Z={1) 16-7. Neutitschein (3) 20-6 (10-6 — 21-6). Prag (1)28-6, Z={1) 21—1. Rosenau Z ^ {!) 20—7. Senftenberg (1) 17—5, Wien (1) 21—5, Z={1) 13-7. Das niclit seltene Vorkommen im Juli lässt eine zweite Generation vermuthen; in der ersten erscheint der Span- ner freilich gewöhnlich erst im Juni, daher habe ich das Vorkommen im Juli mit Z bezeichnet. 256. Mihernia Ltr. Die Schmetterlinge im Herbste, einige im Frühjahre. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 91 64. Difoliaria L. September bis November, aiicb überwintert im Frlibjabre. Brtinn (6) 13—10 (5— 10 — 20-10). Freistadt Z = {\) 12-3. Lemberg(l) 19-10. 66. J'rogemmaria Hb. Octobcr bis April. Linz Z= (1) 21-3. Salzburg Z = (1) 8-4. Wien Z= {l) 16—3. 67. Rupica})raria V. März, April, ob auch imHerbste? Kaschau (1) 22—3. 68. Leucophaearia N . Februar bis April; ob auch im Herbste? (Ntgricaria, Sordidaria.) Gresten Z=(l) 24—3. Salzburg Z = {l) 7-4, (1) 23-11. Wien Z={1) 28-3. Auch schon im Herbste zuweilen. 69. Bajaria V. Brlhin (5) 13—10 (5—10 — 25- 257. Cabera Tr. .10). Die Schmetterlinge im Mai bis August ; ob in zwei Generationen? 70. l'usaria L. (Heyeraria.J Brunn (8) 15-5 (9-5 — 21-5). Kessen (1) 10—5. Linz (4) 20—5 (10—5 — 29—5). Neutitschein (2) 22-5 (20—5 — 24—5), 2A = (2) 10-7 (6—7 — 15—7). Kosenau (4) 22—5 (8—5 — 7-6). Salzburg (2) 14-5 (6-5 — 23 -5), 2.4 = 28-7 (20-7 — 2-8), Z= (2) 11—8 (2—8 — 21—8). Wien (3) 12-5 (30-4 — 25-5), 2.1 = (1) 19—7, Z=^{\) 11-8. Sehr wahrscheinlich in zwei Generationen. 71. Exanthemaria Scp. fStriaria-J Salzburg (6) 7—6 (14—5 — 23-6). Wien (1) 28-5. Nach den hier nicht anget'iihrten Beobachtungen bei Salzburg wahrscheinlich in zwei Generationen. 258. Perconla Hb. 72. Strtgillaria ^h. Mai, Juni. (liesj^crsaria.J Bregenz(l) 12—4. Rosenau (1) 8 — 6. Auch schon im April. 259. Bapta Stph. Die Schmetterlinge im Mai und Juni , Temcrata auch im Juli in zweiter Generation. 73. Bimacidata V. (Taminata.J Rosenau (2) (19—5 — 28-6). 74. Temerata V. Salzburg (2) 11-5 (4-5— 19-5). 261. Fklonia Tr. Die Arten haben zum Theil eine doppelte Generation. 76. Arenacearia Hb. Mai, Juni. Salzburg (1) 28-4. 77. Murinaria Vi 11. Mai und Juni. Rosenau (3) 25—5 (15-5 — 14-6). Wien (2) (11-5 — 1-6). 78. Wawaria L. Juni, Juli. Briinn (2) (5—6 — 25-6). Neutitscbein (2) 15-6 (10-6 — 20-6), Z=(l) 18-8. Rosenau (2) 7—7 (5—7 — 10—7). Salzburg (2) 21-6 (20-6 — 22-6). 79. Roraria Esp. Mai, Juni. (Spartiaria.) Rosenau (2) 4-7 (29-6 — 10-7). 81. Brunneata Thnb. Juni, Juli, f Pinetaria, Quin- quaria.) Bregen z \l) 16—4. Brunn (3) 7-5 (5—5 — 9-5). Freistatit (1) 11—5. Iglan (1) 21—6. Innsbruck (1) 13 — 6. Linz (1) 26-5. Prag (1) 8-6. Rosenau (1) 12—5, 2A = 11-7 (9-7— 14-7). Erscheint schon im Mai. 84. Atomaria L. April, Mai, Juli, August. BrUnn (10) 20-4 (12—4 — 29-4), 2^ = (7) 5-7 (27-6 — 10-7). Freistadt (3) (23 - 4 — 7 - 6). 1-2* 92 Karl Fritsck. Gresten (3) 18—4 (12— i — 28—4). Innsbruck (1) 11 — 5. Kaschau (1) 15—5. Kremsier (3) 8—5 (19—4 — 24—5). Linz (4) 20—4 (11—4 — 30—4), 2A = (2) 19—7 (14—7 — 24—7). Neutitschein (2) 22—5 (20—5 — 24—5), 2^ = (1)26-7, 3^ = (1) 29-9, ^=(2)17-10(11-10 — 23-10). Rosenau (1) 1—3!, (4) 1-5(21-4 — 8-5), 2A = (2) 15-7 (13-7 — 18-7), Z=(l) 10-8. Rottalowitz (3) 27 — 5 (18—5 — 5-6). Salzburg (7) 18-4 (30-3 — 1-5), 2^ = (9) 13-7 (30-6 — 1-8), Z={ß) 1-8 (27—7 — 5-8). Troppau (1) 17-5. Wien (4) 2—5 (21-4 — 11—5), 2^ = (2) 8-7 (7-7 — 10-7), Z=(\) 3—9.1 Erscheint sehr selten schon im März und kommt nach den Beobachtungen in Neutitschein zuweilen in drei Generationen vor. 87. ClathraiaL. April, Mai, Juli. ( Cancellaria.J BrUnn (7) 23—4 (12—4 — 9—5), 2^ = 6-7 (1-7 — 12-7). Budweis (1) 1—5. Freistadt (5) 17-5 (1-5 — 28—5). Gresten (4) 4—5 (19—4 — 21-5). Kaschau (2) 17—5 (13—5 — 22—5). Kremsier (2) (19—4— 12 — 5). Linz (4) 3-5 (20-4— 12-5), 2^1 = (2) 12—7 (4-7 — 20-7). Neutitschein (3) 12—5 (30—4 — 21—5), 2^ = (1) 16-7, ^=(1)5-9. Prag (4) 1 1 —5 (27-4 — 25-5). Rosenau (5) 11—5 (26—4 — 30—5), 2A = (2) 2-7 (1—7 — 3-7). Rottalowitz (1) 18—5. Salzburg (4) 23—4 (13— 4 — 1-5), 2A = (12) 12-7 (30-6 — 31-7), 1 3^? 3.4 = (4) 20-8(11-8 — 23-8),' Z= (10) 11—8 (25—7 — 25-8).« Wien (6) 14—5 (28-4 — 24-5), 2^ = 17 — 7(10—7 — 25-7), Z= (2) 6-8 (30-7 — 13-8). Erscheint auch im Juni (nach hier nicht iingol'ührten Beobachtungen in Salzburg) und noch im August. In manchen Jahren eine dritte Generation. 88. Clarearia V. April, Mai, Juli, Kaschau (1) 15 — 5. Wien (2) 22-5 (21-5 — 24-5), 2^ = (1) 30-7. 89. Vimctulata V. Mai, Juni. BrUnn (1) 15-5. Rosenau (2) 8-5 (29-4 ^ 18-5). Wien (1) 18—4. 90. Adustata V. Mai, Juni und August. Brunn (7) 1-5 (17-4 — 22-.5). Linz (2) 1-6 (30—5 — 3-6). Neutitschein (2) (8—5 — 20-6). Prag(]) 11-5. Salzburg (2) (20—4 — 12- 6), 2^4 = (1) 17-7, Z= (2) 15—8 (5-8 — 25-8). Wien (4) 22-5 (8-5 — 8-6), 2/1 = (3) 30—7 (26-7 — 1-8). 262. Gnophos Tr. Juni, Juli. 92. Furvata V. Neutitschein (2) 20—6 (12—6 — 28~6). 93. Obscuraia V. Juni. Rosenau (1) 18—7. 94. Glaucinata Hb. Juli, August. Salzburg (1) 11-8. 96. Pullata V. Salzburg (5) 27-7 (16-7 — 1-8). 98. Düucitaria V. Juli. Rosenau (1) 22—7. 265. Boarmia Tr. Mehrere Arten haben zwei Generationen. 1 Nach längerer Pause wieder erschienen. ^ Nach den absolut letzten Erscheinungen (Beob.j in den einzelnen Jahren. Jährliche Vcriode der Insectenfauna von Österreich- Ü7igarn. 95 109. Lichenaria Hfn. Juni, Juli. Brunn (2) 2-7 (1—7 — ;5— 7). Salzburg Z={V) 28—7. 110. Flumaria V. Juli, August. (Penulataria.J Brunn (4) 5-7 (1—7 — 10—7). Wien Z={\) 25-8. 112. Glabraria V. Juli. (Tencraria.) Salzburg (1) 23—7, Z={Y) 25-9. Auch im August und September. Einmal am 27 — 8 beobachtet. 113. Cinctaria V. Mai und Juli. Brunn (4) 19-4 (15-4 — 22-4). Hau.sdorf (2) 7—5 (5-5 — 10-5). St. Jakob (2) 8-4 (7—4 — 9-4). Neutitschein (3) 20-4 (18—4 — 24—4). Prag 2^ = (1) 25—6. Rosenau (1) 29—4. Wien (1) 22-4. Erscheint zuerst schon im April. 114. Repandata L. Juni, Juli, (^Conversaria.) Brunn (7) 5—6 (16—5 — 12—6), Z=(l) 10^8. Neutitschein (3) 17—6 (11— 6 — 22—6). Rosenau (2) 8-5 (29-4—18-5), Z={1) 11-8. Salzburg! (-2) 13-7 (4-7 — 23-7), ^=(2) (6-8— 12-9). Auch noch im August. 115. Abietaria V. April, Juni. Hausdorf 2.4 = (1) 10-6. Salzburg 2^1 = (1) 8-6. 118. Rhomboidaria V. Juli, August, nach H. S. im Juni und September. Linz (1)5—4!. Rosenau (2) 11-6 (10—6—12-6), ^=(1) 8-9.« Salzburg 24 = (1) 1—8. Vielleicht zuweilen überwinternd (Linz). Zwei Genera- tionen. ' Mit B. Abietaria. 2 2 4? 119. Roboraria V. Juni, nach H. S. im April und Juli. ( Consobrinaria,) Brunn (2) 13-5 (12-5— 14-5). Linz (1) 13—5. Salzburg (1) 28-5, 2,4 = (1) 22-7. Zwei Generationen, die erste im Mai. 120. Consortaria F. April bis Juni, und wieder im Juli und August. BrUnn (2) 23—4 (20—4 — 27—4), 24 = (1)6-7. Salzburg (1)3—5.' 121. Crepuscularia V. April, Mai, Juli. Brunn (5) 7-4 (31-3 — 15-4), 2A = (b) 2—7 (23—6 — 14—7). Kaschau (1) 17—4, 24 = (1) 12-7. Neutitschein (4) 9-4 (28—3 — 21-4), 2A = (3) 4-7 (29-6 — 7-7), Z=.{1) 27-9. Prag (5) 11—4 (6-4 — 19—4), 24 = (1) 25-6. Rosenau (2) 21—4(15-4 — 27-4), 24 = (2) 4-7 (1-7 — 9-7). Salzburg (3) 7-4 (2—4 — 15-4), 24 = (5) 6-7 (25-6' - 25-7). Wien (6) 15-4 (3—4 — 5—5), 24 = (3) 9-7 (25-6 — 21-7), ^= (3) 6-9 (25-8 — 20-9). Auch noch im August und selbst September, vielleicht in diesem Monate zuweilen eine dritte Generation begin- nend. 267. Parascotia Hb. 127. Fuligi7iaria L. Juni, Jidi. fCarbonaria.) Britnn (2) 20-6 (16—6 — 25—6). Salzburg (5) 6-7 (2-6 — 21-7), Z=(3)(28— 7 — 2— 9). Auch noch im August. 268. Pseudoferpua Hb. 128. Pruinata Ein. Juni bis August. fCythisaria.J Brunn (3) 21-5 (16-5 — 27-5). Linz (1) 22-6. Prag (1)9-5. Rosenau (1) 12-7. Wien (1)24-5. ' Gezogen. 94 Karl Fritach. 269. öeometra L. 120. rapilionaria L. Juni, .luli. Innsbruck (1) 17 — 6. Rosenau (1) 19—7. 130. Putatarta L. Mai, Juni. Salzburg (2) 1-6 (26-5 - 8-6). 131. Aeruginaria V. Etwas später als Vutataria, im Juni. Brunn (1) 15-5. Schon im Mai. 270. Thfdera Hb. 135. Thymiaria L. Juli, August. Rosenau (1) 14—7. 271. Nenioria Hb. 136. Fimhriata Hfn. Juni, Juli. (Aestivaria.) Brlinn (3) 22—6 (16-6 — 1-7). Prag Z=(X) 25-7. Rosenau (2) 4—7 (1 -7 - 8—7). Salzburg (1) 12-7. Wien (2) (12-6— 10-7). 137. Viridata L. Mai, Juni. Gresten (3) 15-5 (8-5 — 28-5). Rosenau (1) 11 — 6. 138. Porrinata ZU. Mai, Juni. (Viridata.) Salzburg (5) 30-4 (20-4 — 19-5), Z= (4) 28-7 (16-7 — 11-8). Auch im Juli, und zwei Generationen nicht unwahr- scheinlich. 273. Titncmdra Dup. 140. Amatarm L. Mai, Juni. Brunn (7) 1—5 (20—4 — 9—5), 2A = 29—6 (25-6 — 4-7). Freistadt (1) 5 — 6, 2^ = (1) 11-7. Kaschau (2) 30—6 (27-6 — 3—7). Linz (2) 26-5 (18-5 — 3—6), 2A = (2) 10—7 (4-7 — 17-7). Rosenau (1) 11—5, 2A = (1) 22—7, ^=(1) 8-10. Salzburg 2A = (5) 21 — 7 (13-7 — 25-7), Z={&) 18—8 (1-8 — 8-9). Wien (1) 22-5. Zwei Generationen, unil daher auch noch im Juli bis September. 274. JPellonia Dup. 141. Vibtcafzn Ij. Mai, Juli. Bregenz (1) 12—4. Brunn (2) 12-5 (9-5 — 15—5), 2A = (3) 23-6 (15-6 — 6—7). Kaschau 2^1 = (1) 22-6. Kremsier 2^1 = (1) 21—6. Neutitschein 2^ = (1) 23—6. Rosenau 2A = (3) 2—7 (19—6 — 15-7). Wien 2yl = (4— 6— 1-7), ^=(1) 7-9. Die erste Generation beginnt im April, die zweite im Juni und dauert auch noch im August. In der ersten kommt der Spanner selten vor. 275. Zonosonia Ld. Meist zwei Generationen, im Mai und im Sommer. 142. J'u/icta>'ia L. Mai, August. Brunn (7) 28-4 (8— 4 — 9—5), 2^ = (1) 15-7. Linz (1) 29-4. Rosenau (2) 8—5 (29—4 — 17-5). Die erste Generation beginnt im April, die zweite im Juli. 143. Trüineuria ZU. Mai, August. (Linearia.) Rosenau (1) 17 — 7. 148. Pendularia L. Mai, Juli, August. Rosenau (1) 19—5. 149. Omicronaria V. April, Mai, Juli. Linz (1) 13—5. Wien (1) 9-5. Die erste Generation beginnt wahrscheinlich im Mai. 276. Pylarye H. S. 151. Comnmtata Tr. Juni. (Salutata.) Salzburg (1) 23—6. 277. ArrhosUa Hb. 152. Virgulata Bk. Juni. fStrigaria.) Rosenau (2) 4-7 (1-7 — 8-7). 153. Nigro-punctata'Riw. i\x\\\, iwW, fStrigülata, Pra- taria.) Rosenau (1) 8—6. Salzburg (5) 18-7 (7-7 - 7 — 8). 154. Umhellaria Hb. Juni. (Com^araria.J Salzburg (1) 17 — 7. Jährliche Veriode der hisectenfauna von Österreich- Ungarn. d5 157. Remutata V. Mai, Juni. Prag (1) 7—6. Salzburg (2) 7—6 (^1-6— 14—6), 2.4 = (1) 27-8.' Zwei Generationen? 158. Sylvestrata Bk. Juni bis August. Brunn (1) 16-6. Neutitschein (1) 16—7. Salzburg (4) 13-7 (4—7 — 20—7), Z = (7) 28—8 (21-8 — 2—9). Wien (1) 4-6, 2'=(1) 25-8. 159. Cerusaria H. S. (]'u>ictatn, Suhpunctaria.J Salzburg (2) 11—6 (8—6 — 14—6). 163. MutataTx. Mai bis Juli. Gresten2J=:(2) 25-7.' Rosenau (1) 26 — 6. Wien (1) 29-5. 167. l'aludata L. Mai, Juni, und wieder im August. (Ornata.J Brunn (4) 16-5 (9-5 — 20-5), 2^ = (1) 6-7. Kaschau 2^ = (2) 4— 7 (3 — 7 — 6— 7). Neutitschein (3) 5-6 (24-5 — 15-6), 2A = (3) 2—8 (25—7 — 10—8). Prag 2^ = (1) 28-7. Eosenau (3) (2—5 — 19—6). Salzburg (4) 20—5 (16-5 — 23-5), 2A = (6) 20—8 (15-7 — 8-9), Z={A) 11-9 (20-8 — 27-9). Wien (6) 25—5 (14-5 — 13—6), .2-=: (1)21-9. Die zweite üeiieration beginnt auch schon im Juli und dauert auch noch im September. 169. Immorata L. Juni, Juli. (Tesselaria.) Linz (1) 21—5. Rosenau (3) 6—6 (24—5 — 19 -6). Salzburg (7) 21-5 (8-5 — 3-6), 2^ = (5) 18-7 (13—7 — 22—7), Z== (5) 8-8 (2-8 — 19-8). Wien (2) 18-5. Zwei Generationen, bei der eraton schon im Mai, bei \ der zweiten noch im August. 1 Z? 170. liuhiginata II fn. Juli, August, (liubricaria.) Brunn (1) 5—6. Küscnau (2) 13—6 (7 — 6 — 19—6). Wien (1) 21—5, 2J. = (1) 24-8, Z=(l) 7—9. Ebenfalls zwei Generationen , die erste im Juni , die zweite im August. 278. rtychopodfi Stph. 173. Dimidiata Hfn. Juni bis August. (Scutulatn.J Salzburg (2) 11-7 (11—7 — 11—7), Z={}) 11—8. 177. FusiUata Hb. Juli. (Mtcrosaria.J Rosenau 2^ = (1) 18—7. Wien (1) 21-5. Zwei Generationen ? 178. Tncanatah. Juli, August. (Virgulata,Düutaria.) Neutitschein (1) 7 — 6. Salzburg (6) 27—6 (2—6 — 23—7), ^= (2) 16-8 (6-8 — 25-8). Schon im Juni. Die grosse Verschiedenheit der ersten Erscheinungszeiten in Salzburg lässt ebenfalls zwei Gene- rationen vermuthen. 179. Aversata L. Juli, August. Rosenau (1) 17—7. Salzburg (1) 14—6, Z = (l) 28—8. 182. Emarginata L. Juni, Juli. Rosenau (1) 9 — 7. 187. Straminata Tr. Juli. (ßylvestrala.J Wien (1) 17—5, 2^ = (1)23-7, Z=i\) 11-8. 188. Holosericeata Dp. Salzburg (1) 1-8. Wien (1) 27 — 6. 192. Perochraria F. R. Juni, Juli. (Och-earia.) Brunn (3) 21-6 (12-6 — 8-7). Neutitscheiu (1) 10—7. Wien (2) 7—6 (4-6 — 11-6), Z={\) 3-9. Auch noch im August. 90 Karl Fritsch. 270. AcMuUa Tr. 193. Oclu-eatai^i-^. Juli, August. Gresten (3) 20-ü (13-6 — 1-7). Rosenau (2) 15-6 (12-6 - 19-G). Zuerst schon im .Juni. 194. Rufaria Hb. Juli, August. Rosenau (1) 10 — 7. Salzburg (7) 4-7 (17-6 — 20-7), Z=(b) 21-8(5-8 — 31—8). Wien Z=(l) 24-8. 200. Aureolaria V. Juui ; nach H. S. im August. Brunn (4) 15-6 (12-6 — 20-6). Kaschau (1) 3 — 6. Rosenau (1) 3 — 7. Wien (3) 20-6 (16-6 — 24- 6), 2J. = (1)27-8. Zuweilen zwei Generationen. II. PHYTOMETEIDAE. 280. Odezia Bd. 203. Chaero}>hijllata L. Juni, Juli. Freistadt (5) 17-6 (8-6 — 27-6). Gresten (5) 1—6 (25—5 — 10—6). Kessen (2) 11—6 (9-6 — 13-6). Kirchdorf (14) 3—6 (17 -5 — 30-6). Linz (2) 2-6 (29—5 — 6-6). Neutitschein (1) 23 — 6. Salzburg (9) 5-6 (23-5 — 21-6), Z= (6) 5-7 (1-7 — 12-7). 282. Chesias Tr. 207. Griseata V. Rosenau (1) 9—5. Wien (3) 21—5 (9-5— 1-6). 283. Anaitis Dp. 209. Plagiata L. Juni bis September; ob zwei Gene- rationen? Brunn (9) 11—5 (9—5 — 15—5). Kaschau (1) 3—6. Linz (1) 26-5. Neutitschein (3) 19—5 (12—5 — 22—5). Prag (1) 5—6. Salzburg (1) 11—5, Z=(2) 22-9 (17—9 — 28-9). Wien Z= (2) (7—9 — 7—10). Sehr wahrscheinlich zwei Generationen, in der ersten schon im Mai. 210. Praeformata IIb. Juli, (üassiata.) Salzburg (1) 2 — 6, 2^ = (3) 24-9 (18-8 — 18—9), Z={\) 16-10. Ebenfalls zwei Generationen, in der ersten schon im Juni, in der zweiten noch im October. 284. Ziobophora Crt. Die Arten erscheinen im ersten Frühjahre, Vireiata und Sexalata iui Juni. 212. Polycommata V. Wien (1) 7-4. 214. Sertata \{h. (Appendicularia.) Linz (1) 3-4. 217. Ualterata Hfn. (Hexapterata.J Rosenau (3) 3—5 (24—4— 17—5). 218. Sexalata^^. (^Sexaliscata.) Salzburg (2) (9—6 — 1 -7). 285. Mesotype Hb. 219. Vtrgata Hfn. April, Juli. (Lineolata.) Wien (1) 16—4. 286. LareuHa Tr. 220. Coarctaria V. Alpen. Juli. Brunn (1) 1 — 7. 221. LuridaiaWiw. Mai, Juli, August. (Falumharia.) Brunn (8) 22-5 (15-5 — 4-6). 223. BrunneariayW. i\m\\t\% kw^\\%i. (Vespertaria.) Brunn (4) 16—8 (10-8 — 21-8). Gresten (4) 29—8 (24—8 — 2-9). Neutitschein (3) 26-8 (24-8 — 30—8). Salzburg (2) 14-8 (5—8 — 24—8), Z = (2) 4-9 (4- 9 — 5-9). Erscheint erst im August. 225. Chenopodiata L. Juli. August. (Mensurarm.) Baumgartenberg 2^=(1) 29 — 7. Brunn (2) 12—5 (9—5 — 16-5), 2^ = (1) 18-7. Linz (1) 17—6. Neutitschein (1) 21—5, 2A = 16—7 (11-7 — 21-7). Rosenau 2A = (4) 14—7 (9-7 — 18-7). Salzburg 2.4 = (14) 31—7 (20-7 — 3-9), Z= (8) 29-8 (23-8 — 7—9). Zwei Generationen. Jährliehe Periorlc der Tnsectonfaima von Ö.'itcrrtich-Ungarn. 97 226. Angulata Ilfll. August, ßloeniaria.) Biiinii (3) 13—5 (10—5 — 18—5), 2A = (2) 16—8 (8-8 — 25—8). JSIeutitschein 2A = (1) 9—8. Prag 2^ = (]) 22-8. Salzburg 2^1 = 18—8 (18-8 — 18-8). Wieu (1) 7—6, Z=(X) 15-9. Ebenfalls zwei Generationen. 227. Comitata L. Juni, Juli, August. (Chenopodiata.) Salzburg (2) (29—6 — 13-8). 228. Bijmnctaria V. Juli. Brunn (7) 12-5 (9-5 — 19—5), 2A = (3) 7-7 (4-7 — 12-7). Kaschau (2) (3—6 — 18—7). Neutitschein (3) 16—5 (12—5 — 22—5), 2A = (3) 10-7 (7—7 — 16-7). Prag 2^ = (2) 23—7 (22—7 — 24-7). Ro.senau 2^ = (2) 22—7 (14-7 — 1-8), Z^ {1)4— 10. Salzburg 2^ = (3) 11-8 (2—8 — 21—8), Z = {1) 17-9. Wien (2) 18—7 (11— 7 — 26-7). Zwei Generationen und bei der zweiten noch im Augnst und .September. 231. Prunatah. Juni bis September, in zwei Oenera- tioncn. (Ribesiaria.J Brunn (3) 8-7 (3—7 — 12—7). Eosenan (4) 25-6 (7-6 — 14-7). Rottalowitz (1) 16—6. Salzburg (7) 22- 7 (1 1 - 7 — 1 - 8). Zwei Generationen? 232. Säaceata V. Juli. Brunn (2) 6-5 (5 -5 — 8—5), 2A = (2) 15—7 (12-7 — 18-7). Neutitschein 2A = (3) 30—7 (26-7 — 6-8). Zwei Generationen. 234. Rpticulata V. Juli. Neutitschein (3) 15-7 (11-7 — 235. Populata L. Juni, Juli. Brunn (1) 15-6. Linz (1) 17-6, Z=(l) 6—8. Denkschriften der mathem.-naturw. CK XLI. Bd. 17-7). Neutitschein (1) 17 — 7. Roscnau (1) 14 — 7. 236. Prjraliata V. Juni, Juli. Linz (1) 19-6. Rosenau (1) 14—7. Salzburg (2) (14-7 — 5-8). Wien (1) 27-6. 238. Fulvata V. Juni, Juli. Wien (1) 8-7. 246. Corylata Hb. Mai, Juni. (Ruptata.) Neutitschein (1) 9—6. Salzburg 2^ =(1) 19— 10. Zwei Generationen? 247. Truncata Hfn. Mai, Juni und wieder im August. ( Russata.J Salzburg 2^ = (6) 12-8 (7-8 — 19-8), ^=(3) (12-9 — 18—10). Auch noch im September und October. 249. Impluviata V. Mai, Juni. Brunn (3) 13—5 (10—5 — 16—5). Neutitschein (1) 11—6. Wien (2) 13—5 (10—5 — 17—5). 250. PectinatariaYss]. Juni, Juli. (Miaria.) Brunn (1) 9—6. Neutitschein (3) \2—^ (7—6 — 19—6). Rosenau (1) 27—6. Salzburg (1) 11— 6. 255. Suffumata V. April, Mai. Brunn (1) 18-5. Neutitschein (1) 27—5. 256. Berbernta V. Ira Mai und August. Wien (1) 16—6. 257. Riibidata V. Juli, nach H. S. im Mai und Juni. Rosenau (1) 1 — 6. 259. Designata Hfn. Mai, Juni. ( Fropugnata.J Brunn (1) 5-6. 260. Quadrifasciaria L Mai, Juni, dann wieder im Augnst. (Ligustraria.J Brunn (2) 30—4 (29—4 — 1—5). Linz (2) (22-4 -8-6). Neutitschein (3) (4-5 —20— 13 98 Karl Frit.sch. 261. Bäineata L. Juni bis August, in zwei Genera- tionen. Brunn (1) 27—4, 2A = (2) 12—7 (6—7 — 18—7). Linz (3) (29—4 — 8-6). Neutitschein (3) 16—6 (11—6 — 21-6). Rosenau (2) 22-6 (18-6 — 27—6). Salzburg (12) 10-6 (31-5 — 3-7), Z= (10) 4—9 (8—8 — 22-9). Wien (2) 11-6 (2-6 — 21-6), 2.4 = (2) 17-7 (15-7 — 19-7), Z=(3) 14—9 (3-9 — 21-9). Bei der ersten Generation znweilen schon im Mai, bei der zweiten, welche nacli den Beobaclitnugen in Salz- burg kaum getrennt ist, selbst noch im September. 263. Ferrugata L. April, Mai, und wieder im Juni und Juli. Rrüun (2) 3-5 (1—5 — 5 — 5), 2^1 = (1) 15—7. Budweis (1) 2—5. Neutitscliein (2) 11—5 (6-5 — 17-5). Kosenau (1) 6 — 5. Salzburg 2A = (3) 24-7 (14-7 — 5-8). Beide Generationen beginnen einen Monat später. 267. Olivata V. Juni, Juli. Salzburg ^=(1) 7—8. 270. Galiata V. Mai, Juni und wieder im August. (Chalyheata.J Brunn (5) 5-6 (20—5 — 12-6). Linz(l) 11-5. Neutitschein (2) 16-6 (13-6 — 20-6). 271. Quadriannulata Hw. Juni und Juli. (Quadri- fasciaria.) Rosenau (3) 5-5 (29-4 — 9-5). Salzburg (1) 28—4, 2A = (5) 29-7 (26—7 — 1-8), ^=(5)30-8 (27-8 — 13-9). Zwei Generationen, welche ineinander überzugehen scheinen , bei der zweiten auch noch im August. 272. Ocellata L. Mai, Juli, August. Brunn (1) 9—4, 2A = 9—6 (5-6 — 12-6). Budweis (1) 27-5. Linz (1) 28-4. Neutitschein 2A = (!) 12—6. Prag 24 = (1) 25-6. Rosenau Z = {V) 11—8. Salzburg Z=(l) 6—8. Wien 24 = (1) 12-6. Die erste Generation beginnt im April, die zweite im Juni. 273. Montanala L. Mai, Juni. Grestcn (1) 2—6. Neutitschein (1) 11—6. Rosenau (3) (11— 6 — 18—7). Salzburg (3) 9-6 (6 — 6 — 11—6), Z={\) 13—8.' Nach einer vereinzelten Beobachtung in Salzburg min- destens auch im Juli, wenn nicht zuweilen eine zweite Generation im August beginnt. 275. Molluginata H b. Mai , Juni und wieder Ende Juli, August. Briinn (2) 22-5 (22—5 — 22—5). Neutitschein (2) 22-6 (17 — 6—28-6). Prag (2) (L^-5 — 25-5). Salzburg 24 = (1) 6-7. 276. Alchemillata y . Mai, Juni und wieder im Juli und August. Brunn (4) 4-5 (27—4 — 12—5). Budweis (1) 2—5. Gresten (2) (29-4 — 2;, - 5). Linz (3) (7-4 — 25-5). Rosenau (21 13—5 (9-5 — 17-5), 24 = (1) 14-7. Salzburg (3) 24—4 (18—4 — 28—4), 24 = (7) 13—7 (6-7 — 29-7), Z= (9) 2-9 (24-8 — 23-9). Bei der ersten Generation zuweilen schon im April, bei der zweiten noch im September. 278. ünangulata Hw. (Anuiiculata. ) Rosenau (2) (27—6 — 17-7). 279. Rivata Hb. Brunn (5) 10—5 (5—5 — 22—5). Neutitschein (2) 6—5 (3 — 5 — 10—5). Prag(2)(17— 5 — 30— 6). Rosenau (2) 24—5 (18 -5 — 30—5), Z={\) 21-8. 1 iAf Jährliche Pei-iodc dir hiaectenfaima von Ötiterreich- Ungarn. 99 Wien (2) 15-5 (9-5 — 21-5). Wahrscheinlich zwei (Jtmeratinnen , wie lioi der ihr nahe verwandten />. AlclicmiHaia. 280. Tristata Hb. Mni, Juni. (Fmierata?) Agram (1) 28—3 !. Brunn (1) 19-4, 2A = (\) 24-6. Neutitschein 2.4 = (1) 28— (5. Küsenau (3) 19-5 (16—5 - 24-5). Salzljiirg (2) 5-5 (2-5 — 8 -5), 2A = (b) 21-7 (14-7 — 29-7), Z= (3) 9 — 8 (2—8 — 15—8). Wien (1) 28-5. Zwei Generationen, bei der er.sten zuweilen schon im April. 281. Hastata L. April bis Juni. (Hai^tulnta.) Brünu (3) 12-5 (5-5 — 19-5). Linz (1) 1:'9 — 5. Erscheint erst im Mai. 284. Rivulata V. Mai, Juni. Brunn (3) 2—5 (20-4 — 9—5). Neutitscliein (2) 12-5 (7-5— 18-5), 2.4 = (2) 21—7 (17—7 — 25—7). Ro.seuau 2^==(I) 17 — 7. Ral/.burg Z={y) 12-8. Zwei Generationen , oder wenigstens bei der ersten auch noch im Juli. 288. Decolorata Hb. Juni, Juli. Salzburg (3) 15-6 (5-6 — 24-6), (12) 13-7 (1-7 — 26-7), Z= (9) 25-8 (4-8 — 13—9). Wahrscheinlich zwei, sehr selten selbst drei Genera- tionen, da in Sal/.burg- ^1877) eine Erscheinung noch am 14_10 notirt worden ist. Jedenfalls fliegt der Spanner regelmässig noch im August. 289. Albulata V. Mai, Juni und wieder im Juli. Briinn (5) 12—5 (9—5 — 20—5). Neutitscheiu (1) 28 — 5. Salzburg (1) 14-5, 2.4 = (]) 24-7. Wien (1) l9— 5. 290. Mmorata Tr. Juli. Salzburg (1) 18-7. 291. Blaiidiatn V. Mai, .luni und wieder im Juli und August. Bregenz (1) 28—5. Gresten 2.4 = (2) 27 — 7 (23—7 — 31—7). Salzburg (3) 17-7 (13—7 — 25—7), Z = (2) 29—7 (21-7 — 6—8). 293. Fluctuata L. Vom Mai bis August in zwei Gene- rationen. Brunn (8) 3—5 (20—4 - 9-5), 2.4 = (1) 25-6. Neutitschein (2) 4—5 (1—5 — 8—5), 2^ = (1) 25-7, Z= (1)21-9. Uosenau (2) 12-5 (10-5 — 15—5). Salzburg (1) 8—5, Z=(3) 9-9 (1-9 — 24-9). Wien (1) 11-5. 294. Procellata V. Mai bis Juli. Linz (1) 2-6. Salzburg (1) 25—5. 295. Bicolorata Hfn. (Ruhiginata.) Linz (1) 11 — 7. Rosenau (3) 10-7 (27-6 — 17-7). 296. AlbiciUata L. Mai bis Juli. Linz (1) iG— 5. Salzburg (1) ^-Q, Z = {1) 11-8. 297. Rupestratn V. Juli. Salzburg (1) '2ß-C). 308. Tophaceata V. Juli. Salzburg Z =^ (\) 1-9. 310. Caesiata V. Juli. (Flavicinctata.) Linz (1) 5-4!. Wien (2) 2—6 (28-5 — 7—6). Erscheint wenigstens schon im Juni. Zwei Generationen? 311. L'yanata'^'ü. Juli, August. ' 314. Düutata V. Im Spätherbst, und überwintert im April. Brunn (2)4-10(4—10-5-10). Gresten (2) 12-10 (10-10 — 15-10). 1 Von K. Fritsch jun. während seiner Ferienreise 1877 am 19 — 8 in Hruck a. il. >I. 13* 100 Karl Fritticli. Neutitschein (1) 1 — 10. Rosenau (1) 18—7!. Zwei Generationen V 316. Vetutata V. Miii l)is Juli, in zwei Geuenitiouen. Salzburg 2.1 = (1) 17-7. 317. Undulata L. Mai bis Juli. Neutitschein (1) 12— 0. 319. Duhüata L. April, Mai und Juli bis September. Brunn (1) 5-5. Linz (1) 29—4. Neutitschein ^= (1) 27 — 10. Rosenau (1) 12—4. Salzburg (1)2-4, 2^ = (1) 23-7. Wien (1) 9-5. 320. Certata Hb. Flugzeit wie bei dem vorigen. (Cer- vmata.J Linz (2) (13-4 — 4-5), 2A = {\) 14—7. Troppau (1) 6 — 4. 321. Transversata Hfn. Im Juiii und Juli, auch schon im Frühjahre. (Rhamnata.J Linz 2J = (1) 7— 7. Salzburg Z= (1) 3— 8. 322. Aemulata Hb. Salzburg (1) 8—6. 287. EupUhecm Crt. 333. Sigtiata Scrp. Mai bis Juli. (Centaureata.J Brunn (2) 12 — 5 (12—5 — 13-5). 339. Innotata Hfn. Mai bis August, wohl in doppel- ter Generation. Brunn (3) 11—5 (9-5 — 15-5). 359. Satyrata Hb. Mai, Juni. Salzburg (1) 18—5, 2^ = (1) 21-7,' Zwei Generationen? 380. Rectangidata L. Im Mai bis Juli. (CijJoniata, Subaerata.J Bregenz (1) 25—5. Brunn (3) 19—5 (13—5 — 25—5). Neutitschein (2) 7—6 (28—5 — 16—6). 2 z? Rosenau (1) 16—5. Salzburg (4) 8-6 (2—6 — 15—6), Z= (4) 26-6 (14—6 — 9-7). 381. DülnUata Hb. Rosenau (2) 13 — 6 (8 — 6 — 18 — 6). Salzburg Z=(l) 25-7. 383. Strobüiata B k. Mai, Juni. (Residuata.) Salzburg (1) 21 — 6. 288. Hijdrella Hb. 388. Sylvata V. Juli. Brunn (1) L'O— 6. 391. Obh'terata Ri'n. Mai, Juni. (Hejiararia.) Rosenau Z= (1) 18—7. 290. Minoa Tr. 393. Fuscata Hfn. Mai, Juni und wieder im Juli und August. (Euphorliiata.J Brunn (4) 23-5 (16-5 — 1-6). Gresten (4) 16—5 (1—5 — 20—5). Linz (2) 27 — 5 (26—5 — 29—5). Rosenau (2) 16 — 5 (15-5 — 17-5). Salzburg (4) 25-5 (6— 5 — 11-6), 2A = (2) (8—7 — 29—7), Z= (3) 21—8 (17-8 — 24-8). 291. Lijthrla Hb. 394. Purpuraria L. Mai bis August; ob zwei Genera- tionen ? Bregenz (1) 16 — 6. Brunn (10) 1—5 (16-4 — 19 — 5), 2A = (2) 3-7 (1-7 — 6 -7), Z = (l)5— 10. Nikolsburg (1) 6 — 6. Rosenau (2) (28-3 — 24—4), 2yl = (l) 24-6. Wien (5) 22—4 (9—4 — 28—4), 2A = (4) 19-7 (9-7 — 31-7), Z= (2) 29-8 (26-8 — 3-9). 292. Clieimatobia Stph. Flugzeit Ende October bis Deeeniber. 396. Brumata L. Briinn (2) 8—10 (7-10— 10—10). Gresten (4) 22-10 (17- 10 — 28 — 10), Z = (l) 15—11. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich- Ungarn. 101 Iglau (1) 29— ](), ^=(1)3-11. Kremsmünster (4) 30-10 (28—10 — 1-11). Lemberg(]) 13-10, Z = (l) 23-11. Liuz (8) 29-10(20-10—19-11), Z={2,) 21-11 (17-11 —28-11). Neutitschein (2) 20- 10 (14— lu — 26— lU), Z=(l) 11-11. Rosenau (4) 23—10 (20-10 — 26-10). ' Z=(2) 20—11 (16-11 —24—11). Salzburg (3) 2-11 (20—10 — 7-11), Z= (3) 25—11 (21—11 — 30—11). Tn.ppau (2) (22—9 — 14-10), ^=(1)30-10. Fliegt nicht mehr im Decembc-r ? 293. Anisoptery.r Stph. 39!^. Aescularia V. Mär/,. Brüun (2) 2—3 (28- -2 — 5 — o). Gresten (2) 16—3 (7-3 — 25—3). Linz (3) 30—3 (16—3 — 15—4). Neutitschein (1) 19-3. Prag (2) (28-2 — 27-3). Rosenau (1) 27—2. Salzburg (2) 11—3 (8—3 — 15-3). Wien (3) 13-3 (9—3 — 18—3). 399. Aceraria V. November. Brüun (2) 17-10(15-10 — 20—10). Kaschau (1) 20—11. F. Tortricidae. XX. TORTRICINA. 294. Teras Tr. Die Arten fliegen vom August bis November, selten früher, oft aueli überwinternd. 9. Spo7isana F. Ende August bis October. (Fainlla- ceana.J Salzburg (1) 8—7. Schon im Juli. 14. Variegana V. Ende August bis October. (Abil- gaardana, Cristana, V. Nyctemerana.J Salzburg (1) 27—8. 1 Einmal (1867) schon 2G— 9. 18. Niveana F. Vom September bis April. ,^7VerterirtMr(J Salzburg ;^=(1) 30-5.' 21. AiotunmanaE.. (Rufann, Lucidann, Densana. ) Salzburg (1) 21-6. 25. Ferrugana V. Von August bis Mai. fV. Tripunc- tana, V. Brachiana.) Salzburg (1) 16—7. Wien (1) 24-6. 31. ContiiminaiiaY{. August bis October. (V.Cäiana, V. Dimidiana.) Neutitschein (2) 27-8 (23-8 — 1-9). 295. Tortryx L., Tr. Sie leben als Falter meist im Juni und Juli. 38. liosanah. (Laevigoua, Äcerana, Oxyncanthana. Salzburg (2) 27-6 (25-6 — 29-6), Z=(2) 7-7 (2-7- 13-7). 39. tiorbiana H. Rosenau (1) 11—6. 42. L'orylana F. (Textana.) Salzburg (2) 21-7 (20-7 - 22-7), ^=(1) 16—8. 46. Heparana V. (Varpiniana, ? Vidpisana.) Brunn (9) 8 — 6 (5-6 — 15—6). Neutitschein (2) 14-6 (6-6 — 22-6). Salzburg (2) 20-6 (14-6 — 27-6), if=:(l) 24-7. Wien (1) 3-7, Z=(l) 10-8. 48. Forsterana F. (Adjunctana.) Salzburg (2) 28-6 (25-6 — 2-7). 50. Lecheana L. Wien (1) 4-6. 52. Centrana H. S. Salzburg (2) 3—7 (^30-6—6-7), Z=(l) 17-8. 58. Diversana H. (Transitana.) Salzburg (1) 28-6. 60. Folitana H w. Juni, Juli, (üylrana, Lepidana.) Wien (1) 21—4!. 1 Determination unsicher. 102 Karl Fritsch. 61. Ctnctana V. Juli, August. (Alhidana.) Neutitscliein (1) 1 — 8. 6.^^. MinistranaVi. Mai, Juui. ( Fm L. August, September. (Serip- tana. ) Wien (3) 27—5 (24-5 — 29—5), (2) 3—7 (30—6 — 7—7), 2'=(1) 3-9. Schon im Juni und Juli; wahrscheinlich zwei Genera- tionen. 188. Cynoshatella L. Juni, Juli. fVariegana.J Salzburg (6) 4—6 (24-5 — 15-6), 2.4 = (1)24-8. Wien (1) 8-6, Z=(l) 10-9. Zwei Generationen. 189. Vruniana Hb. Juni, Juli. Rosenau (2) 25—5 (24—5 — 26-5). 200. Fuligana Hb. Juni. (Ustulana.) Salzburg (•_') (13-6 — 4-7). 201. Textnna Frl. Salzburg (1) 7—6. 223. Laciaiana V. Mai, Juni. (Monetana.) Brüuu (4j 4—6 (IG— 5 — 20-6). Neutitschein (1) 29—6. Salzburg (4) 12-5, 2.1 = (5) 30-7 (18—7 — 5-8), Z={b) I'l— 8 (14—8 — 25-8). Wien (2) 21—5 (18—5 — 24—5), 2J = (1) 3-7. Zwei Generationen. 224. Ruj)estranaY>\i. Im Mai und Juni. (Rurestrana.) Salzburg (2) (14 — 5 — 4—6), Z={V) 29—8. Zwei Generationen. 235. Ärcuana C'l. Im Mai bis Juli. (Arcuella.) Gresten (4) 31—5 (23—5 — 4—6). Kessen (1) IS — 6. Salzburg (1) 13-5, Z={1) 6-7. 239. JJddmanniann L. Von Ende Juni bis August. (Solandriana, Achatana.) Salzburg (1) 24—6. 266. Bru7inichiana\ . \m'^'[a:i\\ni\3\\m. (Profundana.) Brunn (9) 29—5 (21—5 — 7-6). Neutitschein (2) 21 — 6 (20 — 6 — 23- 6). 267. Cirsiana ZU. Ende Mai bis Juli. fScutulana.) Salzburg (1) 30—5, Z=(l) IG — 7. 268. Scutulana V. Mai, Juni und August. Brunn (6) 27-5 (13—5 — 20—6). Neutitscbein (1) 23—6. Salzburg (1)8-6. Wien (1) 3—5. 285. Tripunctana V. Juni, Juli (Cynosbana, Ocel- la7ia.J Salzburg (1) 1 — 6. 104 Karl Friltich. 286. lioborann V. Juni, Juli. (Aquana.) Wien (1) 6—7. 291. Comäana Y. Im Mai bis Juli. (Hercyniana, Hyr- ciniana.) Gresten (3) 5—6 (31—5 — 13—6). 293. Nigricana H. S. April bis Juni. Salzburg (3) 4-5 (23-4 ~ 12-5), Z= (3) 29 6 (20-6 — 16-7). Maiiclimal iiocli im .Iiili. 300. LacteanaTx. Juli. Salzburg (1) 29-4, ;^^(I)4— 6. Schon im Mai. 308. Hohenwarthtana V. Im Juni und Juli. (Puinl- lana, Monetulana.) Neutitscbein (1) 17 — 7. 314. Hy^/ericana H. Juni, Juli. Gresten (2) 4—6 (3-6 — 6-6). Salzburg (1) 18—6. 316. G emmiferana Tr. Salzburg (1) 28—7. 325. Dorsana F. lui Mai und Juni. (Lnnulana, Jun~ giana.) Salzburg (1) 15—6. 336. Co««/er«wa Rtzb. Juni. (Separatcma.) St. Jakob ^=(1) 1—8. 349. J'omonella L. Im Herbst bis April. (Tomonana.) Rrünn (8) 8—5 (5 — 5 — 16 — 5). Salzburg (8) 4-6 (^27 — 5 — 16—6), ;i'=:(3)3-7 (20-6— 11 — 7). Im Mai und Juni. Das Vorkommen im Herbste könnte sich nni- auf die Raupe beziehen. 369. Germarana H. Juni. G erminana, Fulvifrontana, Puncticoatana.) Salzburg (1) 12-5, 2^ = (1) 14-7.' Vielleicht zwei Generationen. » Z'i 370. RhedieUa L. April , Mai. (Aurcma, Rhediana, Daldorfiana.) Salzburg 2^ = (H) 15-7 (29—6 — 26-7). Zwoi Generationen, wenn das Vorkommen im Ajiril, Mai sicher ist. 372. Aceriana Dp. Wien (2) (28—5 — 28—6). 382. Corticana H. Im Juli und August. Salzburg (1) 6 — 7. 390. FractifascianaHvf. ImMai und Juni. (Cnphann.) Gresten (3) 22—4 (15-4 — 29-4). Schon im April. 399. Trimaculana Dp. Juni. (Lithoxyhina, Ulma- riana.) Wien (2) (28—5 — 24—6). 402. Upuj)anaT!x. (Ustulana.J Wien (1) 22—5. 409. ApiceUa V. Im April und Mai und wieder im Juli und August, (iiiculana.) Salzburg (1) 16—5. Wien (2) 11-5 (10-5 — 12—5). Zuerst im Mai. 411. Badiana V. Im Mai und Juni. fCorylana, Lun- dana.) Gresten (1) 9-5. Sal/.burg (2) (2-5 — 'd—^). 414. Naevana H. Der Schmetterling Ende Juni und August (Juli?). Salzburg (1) 31 — 7. 303. DichrorampJia Gn. Die Arten fliegen vom April bis August. 416. Peti'verella h. Im Juni bis August. ( l'etiverana, Mo7itana.) Salzburg (4) (27—5 — 14—8). Wien (.5) 1 — 6 (23-5 — 12-6), Z = (2) 15-8 (12-8 — 19-8). G. Pyralides. XXI. PYRALIDINA. I. PYRALIDIDAE. 304. Cledeohia Dp. 4. Angustalis V. Juni, Juli. Neutitscbein Z = (1) 1-8. Jährliche Pei'iode der Tnscctcnfauna von Öslerreich-TJngarn. 10.- 305. Aglossa L a t v. 6. Pinguinalis L. Vom Mai bis August. Linz (1) 4—6. Rosenau (4) 17—6 (11-6 — 20-6). Salzburg (3) (20-6 — 10-8). Troppau (2) (12—0 — 10-7). 300. Asopki Tr. 1 ] . Farinalis L. Juli bis September. Brünu (10) 3 — 0 (25-5 — 8-0). Iglau (3) 28—6 (15—6 — 12—7). Linz (1) 18—7. Neutitschein (2) 15—6 (10-6 — 20-6). Prag (2) 8-6 (5-6 — 12-0). ßoseuau (2) (26 — 6 — 20-7). Troppau (2) (29-5 — 15-7). Erscheint schon im Juni. 307. EtidotHcha ZU. 12. Flammealis V. Ende Juni bis Anfang August. Salzburg i^== (2) 3-8 (1—8 — 5—8). II. BOTIDAE. 309. Scoparki Hw. (Eudor-ea.) 20. Amhigunlis T\. (Chilo ortihiguellus, var. Octavia- nella, Mercuriella, ? C'onicella, Ancipiiella-) Brunn (6) 15 — 0 (7 — 6 — 19 — 6). Neutitschein (1) 20—6. Salzburg (3) 19—6 (14—0 — 26-6), Z={y) 2—8. Wien (1) 1—7. 27. l'haeoleuca ZU. Im Juli und August. (Tarella Sciaphilella, Vesuntialis.) Salzburg (1) 18—7. 29. Truncicolella Slph. Von Ende Juni bis August. (Mercurella, Chilo merc, Ainhigiialis.) Salzburg (2) 15-6 (11—6 — 20—6), Z={2) (29—7 — 22-8). 30. Frequentella Stpb. (Crataegella, ? Mercurella.J Salzburg (1) 28-6, Z= (1)4-9. 312. Heliotliela Gn. Flug im Sonnenschein. Denkschrifteo der mathem.-uaturw. Cl. XLI. Bd. 37. Atralis Hb. Im Mai und Juli. Salzburg (1) 2— 6. Wien 2^1 = (1) 28-9. Zwei Generationen. 315. Her Cyna Tr. Die Arten bewohnen die Alpen im Juli und August und fliegen im Sonnenschein sehr flüchtig. 41. rhrygialis Hb. (Hupicolalis, Sericealis.J Rosenau (1) 4 — 6. Salzburg (4) 6-6 (4—6 — 9—6), 2.4 = (7) 6-8 (23-7 — 21-8), Z= (5) 21-8 (11-8 — 25-8). Wien 2A = (1) 11—8. 316. Threnodes Gn. 46. Follinalis V. Im Mai und wieder im Juli und August. Rosenau (1) 17 — 5. Wien (1) 24—5, 24 = (1) 24-7. 319. Odontia Dp. 49. Dentalis V. Im Juli. Wien (1) 18—6. 322. Buvrhypara Hl). 52. Urticata L. Juni, Juli. CUrticalis.) Brunn (8) 23—5 (15—5 — 29—5). Gresten (2) 29—5 (28—5 — 30—5). Kaschau (1) 21-5. Linz (3) 5—6 (1-6—10-6). Neutitschein (3) 2—6 (27 — 5 — 7—0), Z={\) 27-8. Prag (1) 25—5. Rosenau (3) 10—5 (8—5 — 24—5). Salzburg (8) 17—6 (30-5 - 17- 7), Z={Q) 24-7 (14—7 — 15—8). Wien (1) 12-6, Z={2) 1-1 (6-7 — 8-7). Erscheint zuerst schon im Mai. 323. Botys Tr. Die .(\rten fliegen im Sommer, zum Theil in doppelter Generation; einige bei Tage. 14 106 Tlieodor Fuchs. nymik zu entwirren, und ziehe ich es daher vor, die vorliegende Form, wenn auch vielleicht nur provisorisch, mit einem neuen Namen zu belegen. Pecten (Janira) Tletsii nov. sp. (Taf. II, Fig. 5 — 6). Ein sehr ausgezeichnete Art, welche in der äusseren Form ganz der Janira fnllax Michel, und deper- dita Michel, aus den nord-italienischen Goniberto- und Sangonini-Schichten entspricht, sich jedoch von beiden sehr leicht und sicher durch die runden und vollkommen glatten Rippen unterscheidet, überdies ist sie beinahe doppelt so gross. Diese Art scheint am Siokuh ausserordentlich häufig zu sein, doch liegen mir merkwürdiger Weise aus- schliesslich Unterklappen vor ; sie findet sich auch im unteren Kalkstein von Malta. Spouäylus dcciissatus nov. sp. (Taf. VI, Fig. 1—4). Eine sehr schöne Art zu der C4ruppe der Ä/j. bifrons, temdspina und cisaljn'nus gehörig, mit welchen Arten sie sowohl in der Grösse als der allgemeinen Form und Sculptur übereinstimmt. Der unterscheidende Charakter unserer Art liegt in der Beschaffenheit der feinen zwischen den Kippen verlaufenden Radiallinien, welche bei den vorgenannten Arten glatt, bei der vorliegenden jedoch feingeschuppt sind. Sie scheint sehr häufig zu sein und ist ein entschieden alttertiärer Typus. Ostraea Virleti Desh. (Taf. IV, Fig. 1—9). 1832. Ostraea Virleti De all. Exped. scient. de Mor6e. Vol. III, part. I, p. 123, pl. XXI, fig. 1, 2. Ostraea pseudoedulis Desh. Ebendaselbst, p. 122, pl. XXI, fig. 3, 4. Ostraea excavata Desh. Ebendaselbst, p. 124, pl. XXI, fig, 5, 6. Unter diesem Namen führe ich eine Auster an, welche in den Kalken des Siokuh das häufigste Fossil zu sein scheint, und welche so sehr mit den von Desh ay es in der Expedition scientifique, pl. XXI abgebildeten Austernformen übereinstimmt, dass ich mich nicht entscldiessen kann, ihr einen neuen Namen zu geben, obwohl die angezogenen Formen aus Pliocänbildungen stammen. Deshayes hat aus dem ihm vorliegenden Materiale allerdings 3 Arten gemacht, welche er 0. Virleti, pseudoedulis und excai-ata nannte, doch scheint mir diese Trennung nicht gerechtfertigt zu sein und wählte ich zur Collectivbezeichnung dieser Formen den ersteren Namen, weil derselbe schon vielfach in der Literatur Eingang gefunden hat und mir überhaupt den Typus dieses Formenkreises darzustellen scheint. Die Schalen sind mittelgross, sehr dick', von länglich ovalem Umrisse, die Unterschale stark gewölbt, zuweilen von gryphaeenartiger Form, die Oberklappe flach oder massig gewölbt, beide mit groben Radial- rippen verziert, welche durch die blättrigen ZuwachsLimellen grob geschuppt erscheinen. Das Schloss ist mittelgross, dreieckig, zuweilen etwas verlängert mit sehr seichter Bandgrube. Muskeleindrücke rundlich, seicht. Die Unterschalen haben durchschnittlich eine Länge von 90 und eine Breite von 60 Millim. Abich bildet (Über das Steinsalz und seine geologische Stellung in Russisch-Armenien) aus dem so- genannten „Supranummulitenkalk" der Umgebung des Urmia-Sees eine Anzahl von Austern ab, welche er ebenfalls auf die oben angeführten Deshayes'schen Arten bezieht, doch scheint es mir, dass dieselben rich- tiger zu der weit verbreiteten Ostraea crassicosta Sow. zu stellen wären. Die Gründe, die mich dazu veran- lassen, sind die im Allgemeinen mehr kreisförmige Form, sowie die bedeutende Grösse, welche diese Formen erreichen. Eine Entscheidung hierüber könnten nur gut erhaltene Oberklappen geben. Abich gibt zwar im Texte an, dass dieselben gefaltet wären, was allerdings nicht zu 0. crassicosta passen würde, doch vermag ich diesen Charakter an der gegebenen Abbildung nicht zu erkennen. Ostraea Wiolfsii nov. sp. (Taf. VI, Fig. 5—8). Es liegen mir zwei Unterklappen einer Auster vor, welche offenbar in die Gruppe der 0. digitalina gehört, von deren typischen Exemplaren sich dieselben jedoch durch zahlreichere dichter gedrängte Rippen auszeichnen, wie sie etwa bei der oligocänen 0. ventilabrum vorkommen. über die von Dr. E. Tietze aus Persien mitgebrachten Tcrti'drversteinerungen. 107 Die letztere Art hat jedoch stets eine sehr ausgesprochene Tendenz, eine sichelförmige Gestalt anzuneh- men, eine Tendenz, welche sich bei den vorliegenden Klappen entweder gar nicht, oder doch nur in sehr untergeordneter Weise bemerkbar macht. Genau dieselbe Art gehört zu den häufigsten Vorkommnissen der miocänen Ablagerungen in der Oase Sivah, von wo sie bereits von Rholfs abgebildet wurde. Da die zahlreichen Exemplare, welche mir aus dieser Localität vorliegen, stets dieselbe gestreckte, längliche Gestalt und die zahlreichen, dicht gedrängten Rippen zeigen, so halte ich es für gerathen, sie einstweilen sowohl von 0. digüalina als auch 0. venti- lahrmn zu trennen und als eigene Art aufzustellen. Ostraea pseudodigitalina Fuchs (Taf. III, Fig. 4—6). Unterklappe länglich-eiförmig, flacii, mit groben, zuweilen dichotomischen Radialrippen, welche jedoch blos bis gegen die Mitte der Schale reichen, Schloss länglich dreieckig, Muskeleindruck rundlich, flach. Ober- klappe flach, vollkommen glatt. Länge 95 Millim., Breite 70 Millim. Von 0. digitalina unterscheidet sich diese Art hauptsächlich durch den Umstand, dass die Radialrippen gegen die Mitte der Schale zu verschwinden, während sie bei 0. digitalina stets ungeschwächt bis an den Rand reichen; überdies zeigt die Unterklappe eine mehr gestreckte, längliche Gestalt, während 0. digitalina immer eine gebogene, sichelförmige Form annimmt. Die glatte Oberklappe, welche ich zu der vorliegenden Form ziehe, nähert sieh in dieser Beziehung allerdings mehr der Form der 0. digitalina. Ostraea petrosa Fuchs (Taf. V, Fig. 1—4). Beide Klappen ausserordentlich dickschalig, blätterig, ohne Rippen. Uuterklappe länglich oval, stark gewölbt, gryphaeenartig, mit einem deutlich abgesetzten Flügel. Oberklappe gewölbt, ähnlich dem Deckel einer Chama. Schloss verlängert dreieckig , mit massig tiefer Bandgrube. Blnskeleindruck rundlich, massig tief. Die Unterklappe dieser Art stimmt vollkommen mit der Abbildung überein, welche Goldfuss (Petref. Germ., Vol. II, tab. 83, fig. 2 c) von 0. callifera Lam. gibt, jedoch ist bei dieser Art die Oberklappe stets flach, oder selbst eingesunken, während sie bei der vorliegenden gewölbt ist. Ostraea callifera Lam. (Taf. I, Fig. 5 — 6). Ich rechne zu dieser Art eine Anzahl von Deckeln, welche so vollständig mit den Deckeln von 0. calli- fera übereinstimmen, dass man sie wohl mit grösster Wahrscheinlichkeit dieser Art zuzählen kann, obgleich sie allerdings bedeutend kleiner sind, als die ausgewachsenen Exemplare derselben. Die Deckel sind sehr dickschalig, blätterig, von rundlichem Umrisse, mit deutlich abgesetztem Flügel, ausgehöhlt und mit stark zurückgebogenem Schlosstheile, so dass es oifenbar Deckelstücke einer gryphaeen- artigen Unterschale sind. Nur ein Deckel ist etwas gewölbt. Der Rand bei allen ist stark knieförmig zurück- geschlagen. Durchmesser der Schalen 50 — 60 Millim. cj Echinodermen. Echinodermen scheinen sehr zahlreich zu sein, doch sind die mir vorliegenden Stücke durchgehends so fragmentär, dass ich keine specifischen Bestimmungen vorzunehmen wage; immerhin lässt sieh soviel mit Sicherheit erkennen, dass es durchgehends echt miocäue Typen sind, und konnte ich durchaus keineAnkläuge an eoeäne Formen constatiren. EcJiinolainpas sp. ; ähnlich der E. Laurilhirdi. Scntella sp. ; kleine Art. ScMsaster sp. 0* 108 Karl Fritsüh. 127. Stramentalia Hb. Juli, August. (Elutalis.) Neutitscheiu (2) 11 -7 (11-7 ~ 11 — 7). 128. Volitalis V. Im Juni und Juli. Salzburg (1) 15 — 7, Z={1) 20—8. Erst im Juli und August. ' 129. Frumentah's L. Vom Ende Mai bis Angust. fBe- patidah's.J Salzburg (1) 27-6. Wien (2) 3—6 (3-6 — 3—6). Zuerst im Juni. 130. Sophialis F. Im Juli. Brunn (7) 9-6 (5-6 — 15-6). Neutitschein (3) 24—6 (15 — 6 — 4—7). Salzburg (2) 6—7 (6-7 — 7-7). Schon im Juni. 330. Diaseniia Gn. 132. Literata Scp. Mai bis August. Ob in zwei Gene- rationen ? Brunn (6) 15—5 (5—5 — 24—5). Gresten (5) 13— 5 (9 -5 — 21—5). Kascbau (2) 29-5 (21—5 — 7—6). Kessen (1) 23—5. Neutitschein (1) 17 — 6. Rosenau (1) 31—5, 2^ = (1) 14-7. Salzburg (3) 20-5 (14-^5 — 30—5), 2 J. = (5) 24-7 (15-7 — 31—7), Z = (6) 25-8 (15-8 - 5-9). Wien (2) 26—5 (17—5 — 4—6), Z=(l) 3-9. In zwei Generationen. 334. JElydrocampa Gn. Die Falter im Juni und Juli. 139. Nymphaeata L. (Nijmphaealis, Fotamogalis.J Brunn (4) 26-5 (22—5 — 3—6). Neutitschein (1) 30—5. Salzburg (6) 16—6 (28—5 — 30-6), Z= (6) 17-8 (29-7 — 5-9). 1 In vier Jahren an sieben verschiedenen Tagen beob- achtet, von denen zwei auf den Juli, die übrigen August fallen. Wien (1) 11-6, Z={1) 6—9. Auch im August. Ob nicht zwei Generationen? 335. Paraponyx Hb. Der Falter im Juni bis August. 141. Stn/h'otata h. fStratiotalis.) Salzburg (2) 27-5 (23-5 — 31 -.5), ^=(2) 16-8 (16—8 - 16—8). Wien(l) 31-7.' Ob nicht zwei Generationen? 336. Cataclysta, Hb. 142. Leninata L. Juni bis August. (Lemnalis.) Neutitschein Z={\) 6—9. Salzburg (4) 1 — 6 (28—5 - 5—5), 2.4 = (6) 12—7 (4-7 — 26-7), Z=(7) (8-8 — 25—9). IV. CRAMBIDAE. 342. Cramhns F. Die Falter erscheinen vom Mai bis September. 157. Fascuellus L. Ende Juni und im Juli. Prag (1) 8 — 6. Rosenau (1) 28—6. Salzburg (2) 3—6 (2—6 — 5—6), if = (3) 23 — 7 (10-7 — 6-8). Wien (1) 24-6. Schon Anfangs Juni. 158. Sävellus H. Juli, August. (Adippelhis.) Neutitschein (1) 16—7. Salzburg (6) 16—6 (26—5—9—7), Z= (5) 21—7 (2-7 - 19—8). Erscheint schon im Juni. 162. DumeteUus H. Juni, Juli. (Tratella.) Rosenau (1) 29 — 6. 163. Pratelliifs Ol. Von Ende Mai bis Ende Juli. (Pra- toruni.) Brunn (10) 6—6 (25—5 — 11—6). Gresten (3) 24—5 (23-5 — 24—5). Hausdorf (4) 15-6 (7-6 — 23—6). Neutitschein (3) 16 — 6 (12— 6 — 23— 6), ^=(1)5—9.* 1 Kaum erste Erscheinung, eher eine der letzten. 2 24? Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich- U7igarn. 109 Prag (1) 11—5.! Salzburg (4) 18-5 (14—5 — 5—6), 2^ = (1) 29—7, Z= (2) 5—8 (14-8 — 17-8). Wien (2) 4-6 (4—6 — 4—6). Auch noch im August und vielleicht zweiGeueratiimen. 164. Nemorellus H. Ende Mai, Juni. Rosenau (1) 24—5. 166. HortueUus H. Juni, Juli. (Ces^itella.J Rosenau (1) 28—6. Salzburg (2) 21 — 6 (13—6 - 29—6), ^=(2) 12-7 (11-7 — 14— 7). 167. Chrysonuchellus Scp. Mai, Juni. (Campella.) Kaschau (1) 21—5 (20—5 — 22—5). Rosenau (4) 11—5 (2—5 — 20-5). Salzburg (4) 19-5 (16- 5 — 25—5), Z= (2) 8-6 (2-6 — 14-6). Wien (7) 18-5 (7—5 — 3 — 6), Z= (3) 24—6 (14-6 — 4-7), 2J. = (1) 27—8. Z= (1) 21—9. Zuweilen eine zweite Genenition im September. 168. Horellus L. (Chrysonuchella, Cassentiniellus.) Wien (2) 27-5 (20-5 — 4-6), Z= (1) 24-6. 169. Culmellus L. Juni, Juli. (Straminella.) Salzburg (10) 20—7 (9-7 — 11 — 8), Z^ (10) 21—8 (13-8 — 1—9). Erst im Juli und August. 180. Conchellus V. Juli, August. (Stemiellus.) Bozen (1) 2-6. Schon im Juni, wenigstens im Süden. 181. Pinetellus L. Im Juli und August. (Conchella.) Salzburg (1) 28-6,' Z^il) 6-8. 183. Marffarittllus ii. Im Juli bis August. Hausdorf (2) 18-6 (10—6 — 27—6). St. Jakob (1) 30—6. Rosenau Z = (l) 8— 9. Schon im Juni. 1 3500' Seehöhe. 192. Fasceh'nellus H. Von Mitte Juni bis in den August, (f Pedricolelkis.) Wien (1) 23 — 6. 200. Tristellus V. Vom Juli bis September. (Ar/udcl- Ins, Culmella, Paleella.J Brunn (2) 22-6 (20-6 — 24-6), (2) 9-8 (8-8 — 10—8). Gresten (3) 10-8 (8-8 — 12—8). Kessen(l) 8—6!. Rosenau Z=(l) 8-9. Salzburg (8) 1-8 (21-7 — 19-8), Z={A) 2:?— 9 (7-9 — 3—10). Wien (1) 21—8, Z= (3) 16-9 (10-9 - 21-9). 202. Inquinatellus V. Im Juni und Juli. Neutitschein (1) 1 — 8. Salzburg (4) 25-7 (9—7 - 6—8), Z = (6) 18-8 (29-7 — 24—8). Wien Z={\) 14-9. Erst im Juli und August. 203. Luteellus V. Im Juni und Juli. (Exoletella, Ochrella.J Prag(l) 13-6. Rosenau (1) 30-6. Salzburg Z =^ (2) 19-8 (16-8 — 22-8). Wien (3) 23-6 (14—6— 1—7), Z={\) 24-8. Auch noch im August. 204. Lithargyrellus H b. Im August und September. Salzburg (1) 25-8. 205. Verlelhis Scp. Im Juni bis August. (Var. War- ringtonellus^ Brunn (7) 20-6 (7-6 — :i0-6). Neutitschein (1) 23 — 6, ir=(l) 28-8. Rosenau (1) 23 — 7. Salzburg (8) 22—6 (30-5 — 11—7), ^=(8) 7-8 (25-7 — 7-9). Wien (1) 30-6. Wilten (1) 6—3!!. 110 Karl Fritscli. V. PHYCIDEAE. 345. Dioi'yctria ZU. 209. Simplicclla V. Salzburg- (1) 26—7.' 348. Salebrkf ZU. 221. Sevurubella Scp. Juli. (Caniella, Sanguinella. ) Brunn (4) 11—7 (4—7 — IS — 7). Oresteii (4) 21 — 7 (9 — 7 — 0^8). Neiititscheiu (2) 13-7 (11—7 — lG-7), Z={r) 18-8. Prag(l) 11-7. Rosen an Z = {!) 10—8. Salzburg (4) 20--7 (17-7 — 25-7). Wien (3) 14-7 (11 — 7 — 16-7). Auch noch im August. 229. Obductella F. R. Im Juli und August. (Origa- ncilla.) Neutitsehein (1 ) 1 — 8. 349. Pempelia Hb. 233. Ornatella V. Juli, August. (Cripiella.) Neutitschein (1) 12—7. 354. Hyiiochalcia Hb. 241. AhenellaN. Juni, Juli. (Ae7ieella,Y&x. Luridella.) Rosepau (1) 24—5. 359. Myelols ZU. 258. Rubrotihiella F. R. Im Juli. Neutitsehein (1) 11 — 7. 267. Cribrtmi V. Juni bis August. (Cribrella.) Linz (1) 23—6. 370. Bphestia Gn. 294. Ehttella Rh. Juni bis August. Salzburg (2) 11—6 (9—6 — 13—6), Z={2) (5-7 — 11-8). VI. GALERIAE. 372. Melissoblaptes ZU. 299. Anellus V. Im August. (Sociella.J Brunn (6) 3—6 (25—5— 11-6)!. Schon im Juni. 1 Gezogen. 373. Aphoniia Hb. 300. Colonella L. Juni bis September. (Tribunella.) Neutitsehein (1) 9 — 6. Salzburg (4) 26-6 (2- 6 — 16—7), 2'=('-') (19-7 — 12-8). 374. Gallerki F. 301. Melonella h. In zwei Generationen, im Frühlinge und im Juli und August. Rosenau (1) 12—4, 2A = {\) 9-7. H. Tineidae. XXIII. ATYCHINA. 377. Atychia, 1. Appendiculata Esp. Im Mai bis Juli. Wien (1) 23-6. XXIV. TINEIN A. Die Flugzeit der meisten Tineinen fällt in die Monate Mai bis Ang-ust, spiiter erscheinen nur noch wenige Arten, eine nicht unerhebliche Anzahl überwintert. Eine dop- pelte Generation Ivonunt bei vielen, namentlich den klei- nen Arten vor. III. TINEIDAE. 384. Uuplocmnus Ltr. Die Falter im Juni und Juli. 19. Fuesslmellus i^l'i. fAnthi-acinella, Anthracina.) Brunn (6) 24—5 (16-5 — 7-6). Gresten (4) 26—5 (21-5 ~ 3-6). Kaschau (1) 20—5. Linz (1) 22—5. Rosenau (3) 15-5 (4-5 — 25-5). Erscheint zuerst im Mai. 387. Tinea L. 29. Tapeziella L. Der Schmetterling im Juni und Juli, auch im Herbst. (Tapezella.) Kessen (1) 14 — 6, Z=(l) 19-7. 39. Granella L. Im April und Mai , und wieder von Ende Juni bis August. Agram (1) 28—3. Salzburg Z=(l) 8 — 6.' Wien ;5f= (2) 24-5(20-5 — 28-5).' 1 2^? Jahrliclie ririode der Insectenfauna von Ö.sterrvich- ü/ujani. 111 54. Spretella V. Im Mai undJuiii, und wieder iiviOcto- ber. (Fuscipunctella.) Salzburg (1) 29-5. 390. Iiicui'varia Hw. 74. OelmamueUa Ilx. Ende M:ii bis Juli. (Trimacu- lella, Ritbella.) Wien (1) 17 — 5. 392. Neniopliora Hb. Die Schmetterlinge fliegen gegen Abend von Ende April bis .luni. 86. Swammerdammella L. Ende April und im Mai. Briinii (9) 9—4 (15—3 — lU— 5). Freistadt Z=(l) 10— 6. • Gresten (4) 5—5 (1—5 — 8—5). Rosenau (2) 27-4 (25-4 - :^9-4), Z=(l) 18-5. Salzburg >?= (2) 19—6 (13—6 — 25—6). ' Wien (3) 9-5 (2-5—17-5). Zuweilen sclion im M.ärz und auch nneh im .Tuui; viel- leicht dauu als zweite Generation. 88. Schu-arziella ZW. Schon im April. Salzburg (1) 13—5. 91. Metaxella Hb. Von Ende Mai bis in den Juli. Salzburg (2) 10-5 (6-5 — 14-5). Wien (1) 17-5. Zuerst schon Anfangs Mai. IV. AbELlDAE. Die Falter vom Mai bis August, im Sonnenschein flie- gend. 393. Adela Ltr. 96. Mazzolella H. Im Juni. Salzburg (1) 0—6. 99. Degeerella L. Ende Mai bis Anfang Juli. (Oeerella.) Briinn (8) 7-6 (25—5 — 17-6). Hausdorf (6) 21—6 (4—6— 1—7). St. Jakob (1) 29—6. Kascbau (1) 30 — 5. Linz (3) 9 — 6 (4—6 — 16-6). Neutitscbein (3) 18—6 (11-6 — 22—6). Salzburg (7) 21—6 (13—6 — 5—7), Z=(l) 6-8. Wien (2) 28-5 (18-5 — 7-6). Auch noch im Juli. 12/1? 101. bulzeriella ZU. Ende Mai und Juni. (Sulzella, Var. Laqueatella.J Rosenau (2) (8—5 — 14—6). Salzburg (1) 18-5. Wien (1) 18—5. Schon Anfangs Mai. 104. Viridella. Scp. Im Mai und Juni. (Spingiella, Var. Speyeri.) Prag 2J = (1) 25-7. ' Wien (1) 8-5. 394. Ifematols Hb. Die Falter fliegen von Mitte Juni bis in den August im Sonnenschein. 107. Scabiosellu.^ ^G]). (Viridella, Yar. Aerosellus.J Brunn (5) 8- 6 (5— 6 — 12-6). Freistadt (2) (16-6 — 22—7). Neutitscbein (3) 14—7 (4-7 — 1—8). Prag Z=(l) 12—8. Salzburg (^7) 13—7 (28-6 — 25-7), Z= (5) 17-8 (4-8 — 23- 8). 109. Raddellus H. Im Juli und August. Salzburg (1) 26—5!. 113. Fasciellus F. Im Juli und August. ( Schiff ermül- lerella, Schiff erniüllerellus. ) Wien (1) 25-7. 1 16. Minimellus V. Kessen (l) 2—6. VIII. HYPONOMEÜTIDAE. Die Schmetterlinge fliegen Abends oder Nachts. 403. Hyponomeuta Ltr. 144. I'luvibellus V. Im Juli und August. Neutitscbein (2) 7 — 8 (6 — 8 — 8 — 8). 145. Irrorellus Rh. Im Juli. Salzburg (1) 7— 7.^ 146. iariabilis ZW. Im Juli. (Vadella.) Neutitscbein (1) 16 — 7. Wien (1) 30-7, j?= (1)26-8. * Au diesem Tage erhalteu von Herrn Richter R. R. 112 Karl Fritiich. 149. Evonymellti.'i Scp. Iiii Juli und August. (Cagna- gella, CognateUa, Evonymi, ^ Vadella.) Hrünu (1) 15-6 (5-6 — 20—6). Gresten (3) 5—7 (4-7 — 7-7). Linz (1) 17—6. Prag (1) 23-7. Rosenau (1) 8 — 8. Salzburg (6) 1—7 (18-6 — 11-7), ^=(6) 2-9 (28—8 — 9-9). Schon im Juni. 151. I'adi2i\\. Im Juli und August. ( Evonymella.J Iglau (1) 2—7. Kessen (2) 9-7 (6—7 — 13-7). Linz (1) 4—7. Salzburg (3) 2-7 (25-6 — 16-7). Wien (1) 17-7. XL PLUTELLIDAE. 407. Plutella Sehr. Die Schniertcrlinge haben meist zwei Generationen 157. Porrectellah. Im Mai und Juli. (Hesperidella.) Salzburg (5) 27-5 (15-5 — 22-6), 2A = (4) 29-7 (14—7 — 11—8), Z= (4) 8—10 (29—9 — 17 — 10). 408. Cerostomu Ltr. Die Falter im Juli und Augiiät, einzelne Arten bis zum Herbst und nach der Überwinterung im ersten FrUhjalir. 164. SequeUum L. Salzburg (1) 25-6, Z=={2) (6-9 — 21 — 10). 165. Radiatelluni D n. (Variella, Füsella, Lutarella, Byssinella, Unitella, Fuivella.J Prag (2) 31-3 (29-3 - 2-4). 177. Xylostellum L. ( Harpella.) Salzburg (1) 13—7, Z= (1) 12-9. XI. CHIMABACCHIDAE. 412. Chhmibache ZU. 182. FagellaN. April bis Juni. Prag (1) 10—4 (6—4 — 15—4). Rosenau (1) 16—3. Salzburg (1) 18-4. Wien (1) 11-4. XII. GELECHIDAE. Die Arten fliegen in der Dunkellieit. 413. Semioscopis Hb. Im ersten Frühling. 186. Stemlellneriana V. Wien (1) 19—4. 414. Psecaclia Hb. 190. BipunctellaF. Im Mai und Augu.st. (Echiella.) Briinn (2) 25—4 (25-4 — 25-4). Prag(]) 19-5. 192. Funerella F. Ende Mai und Anfangs Juni. Wien (1) 27-5. 416. Depressaria Hw. Die Arten leben sehr versteckt und überwintern. 207. Arenella V. Vom Augu.st au. Linz Z = (1) 4—3. 230. Applana F. Vom Ende Juli au. (Applanella, Ct- cuteU I.) Neutitsehein (2) 20-8 (20-8 — 21 —8). 267. Nervosa St. Vom August an. ( Apiella, Daucella.) Linz Z={\) 8-3. 418 GelecJiia ZU. Die Schmetterlinge erscheinen vom Mai bis in den August. 277. lihomh'lla V. Im Juli. Neutitsehein (3) 16 — 8 (14—8 — 21—8). 420. Bryotropha. 340. Terrella V. fZephyrella, Inidella.J Wien (1) 28—5. 422. Teleia. 408. FugacellaZW. Im Juni. Salzburg Z = (l) 21—7. Wien (1) 24—6. 426. Ncmnoäia. Die Falter im Mai und wieder im August. 423. Stipella H. (Var. Naeviferella.) Salzburg (1) 13—6. 435. La/inprotes. Die Schmetterlinge im Juli. 463. Unicolorella H. S- Wien (1) 12—5!. Jahrliche Pei'iode de?- Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 113 437. Acanf/iophila. 484. Alacella ZU. Im Juli. Wieu (1) 19—7. 438. Tachyptllta. Die Schmetterlinge im Juli imd August. 485. Fopulella L. (Blattariella, Fultginella.) Brunn (3) 21—6 (16-6 — 27 — 6). Rosenau (1) 18—7. Wien (2) 3 — 7 (30—6 — 7—7), Z=(l)6— 9. 486. Scintillella F. R. (Brunneella.) Salzburg (2) 21-7 (l(i-7 — 26-7). 454. Fleurota Hb. Flug gegen Abend. 541. ryropella N . Ende .Mai bis Juli. Wien (2) 17-5 (14-5 — 20-5), Z = (2) 29-6 (24—6 — 4—7). 458. Hypercallki Stph. Flut; Abenda. 551. Cliristiernana L. Im Juui und Juli. (Christier- nella, Chriatiernini.) Salzburg (1) 2-7, Z={V) 4-8. 465. HarpeUa Sehr. Flug iu der D.ämmerung. 565. p]-oboscidella Su\'i. Im Juli und August. (Majo- rella.J Brunn (2) 7-4 (4-4 — 11-4), 2Ä = (2) 7-7 (4—7 — 11-7). Gresten 2A = (3) 19—7 (17 — 7 — 20-7). Rosenau (1) 14—7. 466. Dasyceva Hw. 569. Sulphurella F. Im April. (Orhonella.J Wien (1) 29—4, Z= (1)4-10. Entweder zwei Generationen, oder überwinternd. 472. JPancaliti Crt. 603. LeuicenhoekeUa L. Im Mai und Juni, und wieder im August. fSchmidtella.) Wien (3) 6—5 (4—5 — 8—5), 2A = {\) 19-7. Denkschriften der niftthem.-naturw. Ol. XLT. Bd. XIII. GLYPHIPTERIGIDAE. Die Schmetterlinge fliegen am Tage. 473. Glyphi/pteryoe Hb. 607. Tkrasonella Scp. Im Juni und Juli. fSepella, Aillyella, EquiteUa var., ? V. Vladiella.) Salzburg (1) 18—5. Wien (1) 27-5. XV. LAVERNIDAE. 487. Stathinopoila Stph. 650. l'edella L. Im Juli. (Angusttpennella.J Wieu (1) 19-7. XVI. BUTALIDAE. Die Schmetterlinge fliegen meist bei Tage. Alle haben nur eine Generation. 494. ButtiUs Tr. 691. LanunellaR. S. Im Juni und Juli. Salzburg (1) oO— 6. XVII. ELACHISTIDAE. Die Schmetterlinge fliegen Abends um Sonnenuntergang. 498. BlacUista Scp. 710. CingilleUa H. S. Im Mai und Juni. Salzburg (3) 24-6 (6—6 — 6-7). Im Juni und Juli. 715. Taeniatella Stph. Im Mai und Juni. (Gnnga- hella.J Salzburg Z==(l) 6—7. 724. Immolatella ZU. Juli. Salzburg (1) 20—5!. 726. Pollutella H. S. Im April und Mai. Wien (4) 29-4 (22-4 — 7—5). 727. Rudectella H. S. Im Mai bis Juli. Salzburg' (1) 15-4, Z=(y) 28-7. XVIII. DOUGLASIDAE. Sie fliegen gegen Abend. 501. Tlnmjnm ZU. 791. Ferdicellum ZW. Im Juni und Juli. Gresten (1) 14-5. 1 In meiner Wohnung. 15 114 Karl Fritsch. XXII. BATRACHEDRAE. Flug Abeuds. 507. Batrachedra Stpli. 807. Praeant/usta Hw. Im Juli. (Turdipenella.) Wien (1) 19—7. XXIII. AUGASMIDAE. 508. Augasina H. S. 809. Äeratelltim ZU. Im Juni und Juli. Wien Z={\) 13-8. XXIV. COLEOPHORIDAE. Die Schmetteilinge vom Mai bis August, die oft eine lange Flugzeit haben. Eine doppelte Generation kommt nicht vor. 510. Coleophora ZU. 813. Laricella H. (Argyropenella.) Hausdorf (3) 3—6 (30-5 — 10—6). Hochwald (1) 25—5. St. Jakob (3) 11-6 (28—5 — 21-6), Z={\) 10-7. 835. Bmderella'KQWa.x. Im Juni. Wien (2) 17 — 6 (11—6 — 24-6). 846. Frischella L. Die Falter im Juli. Salzburg (2) (13-4— 19-5), 2^ = (1) 2-7. Wien (1) 17 — 5. Zwei Generationen. 853. Ornatipenella'Rh. Im Juni und Juli. Gresten (2) 24—5 (24—5 — 24—5). 927. Alpicola Wk. Juli. Salzburg (1)5-8. 928. Lineariella ZU. Von Ende Mai bis September. Salzburg (1) 15-8. XXV. GRACILARIDAE. Die Schmetterlinge fliegen in der Dämmerung. Die Arten haben in der Regel eine doppelte Generation. 513. Coriscliiin ZU. Die Schmetterlinge im Herbst, oft überwinternd, ge- wöhnlich nur in einer Generation. 989. Uemotellum Wk. (? Boscipennella.) Salzburg (1) 19-6!. 514. Ornix ZU. Die Schmetterlinge erscheinen Ende April und im Mai, und wieder im Juli. 990. Lhitea Hw. Im April und Mai, und wieder im Juli und August. (Guttiferella.J Wien (1) 8-6. 999. Avellanella ^i^h. Im Mai und August. Linz (1) 13-3!. XXVI. ARGYRESTHIDAE. Die .Schmetterlinge vom Juni an, grösstentheils nur in einer Generation. 518. Argyresthia Hb. Die Schmetterlinge vom Juni bis September. 1014. Mendtca Hw. Vom Ende Mai bis Juli. fCae- siella, Tetrapodella.) Salzburg (1) 26-6. XXVII. LITHOCOLLETIDAE. Die Schmetterlinge fliegen Abends. 520. Lithocolletis ZU. Die Falter haben wohl alle eine doppelte Generation, gewöhnlich im Mai und August; bei einigen Arten ent- wickeln sich die Schmetterlinge der Herbstbrut noch im October und überwintern. 1113. Tremulae ZW. (Populifoliella, Tremulella.) Salzburg 2.4 = (3) 5-8 (1-8 — 12-8). Wien Z={1) 16-10. XXIX PHYLLOCNISTIDAE. 528. JBucculatrix ZU. 1145. BoijerellaDüTß. Im Mai, Juni und August. Wien (1) 18—5. XXX. NEPTICULIDAE. 531. Neptlcula ZU. Die meisten Arten haben zwei Generationen, im Früh- jahre und im Sommer. Eine kleinere Zahl hat nur eine Generation, deren Falter Ende Mai und im Juni fliegen. 1172. MußcapitellaB.w. Salzburg (1) 16—5. 1175. Atncopüella B.vf. Salzburg (1) 1—5. XXV. MICROPTERIGINA. 532. EHocepfidla Crt. Die Falter fliegen im Sonnenschein. 1. Calthella L. Im Mai. Salzburg (1) 14—5. Wien (3) 12—5 (6 — 5 — 17-5). Jahrliche Periode der 1 iisectenfauna von Österreich-TJngam. 115 7. Ander schell a H. S. Im Mai. {Allionella var. d. e.) Briinn (7) 3—4 (20—3 — 9—4). Gresten (4) 5—5 (21-4—21-5). Neutitschein (3) 9—4 (5—4 — 18-4). Schon im April. 8. Rothenbnchii VvQj. Im Frühling. Salzburg- Z = (1) 9—6. /. Pterophoridae. XXVI. PTEROPHORINA. 538. Oocijptilus ZU. 15. Kollari üt])\i. Am Grossgloekuer und am Stilfser- joeh Ende Juli und im August. Salzburg (1) 14—5. 18. Filosellae ZW. Vom Juni bis August. Salzburg (1) G-7. 539. lliinaeseoptiliis Wallgr. 28. Coprodactylus 7j\\. Alpen, im Juli. Salzburg (1) 23-5. 32. Pterodactylus h. Im Juni und Juli. (Fuscus, Ptilo- dactyla.) Brunn (9) 11—4 (3-4 — 26-4), 2^ = (1) 10-6.» Lemberg .Z = (1) 19—10. Linz (1) 1-3, ^=(1) 29-10. Neutitschein 'lA = (3) 4-7 (29—6 — 12-7). Prag (1) 30—4. Kosenau (2) (24-4 — 23-5), Z={2) (13— 9-5-11). Salzburg J?'=(]) 17 — 9. Wien (1) 4-4, Z=(2) (15-9 — 3-11). Schon im März und April, dann noch im September lind Oetober. Wenigstens zwei Generationen. 543. Aciptilia Hb. 51. Xatithodactyla Tr. (Xerodactylus.) Salzburg (1) 15-5. 52. Bah'odactyla ZU. Im Juli. Salzburg Z={1) 23-10!. 1 2J? 53. Tetradactyla L, Juni bis August. Brunn (1) 15 — 6 (15-6 — 16-6). Neutitschein (2) 10-4 (4—4 — 17—4), 2^1 = (3) 14-7 (11-7 — 16— 7). Salzburg 2J = (1) 2-8, Z={\) 14—10. Wien (1) 27—5. Schon im April und noch im September. Zwei Gene- rationen. 55. Tsc/modactyla Tr. Im Juni und August. Salzburg (2) (21—5 — 22—6). Schon im Juni. 56. Fentadactyla L. Mai bis September. Agram (2) 22—5 (17—5 - 28-5). Brunn (10) 17-5 (7-5 — 25—5). Hausdorf 2^ = (1) 12-7. St. Jakob 2^ = (1) 18-7. Kaschau (1) 24—6. Lemherg (1) 28—6. Linz (4) 16—6 (11—6 — 20—6). Nentitschein (2) 8—6 (7—6 — 9—6). Prag (2) 11-5 (2—5 — 21—5), 2.4 = (1) 14-7, Z={\) 18—8. Rottalowitz (2) (14—4 — 10—5), 2^==(2)(20— 6 — 13-7). Salzburg (2) 17-6 (8-6 — 26-6), 2A = (:i) 11-7 (10-7 — 12—7), Z= (1) 1-8. Wien (6) 31-5 (8—5 — 17-6), 2A = (3) 29-7 (20—7 — 10-8). Wahrscheinlich zwei Generationen, aber beide schwer zu trennen. Zuweilen schon im April, dagegen nicht im September beobachtet. XXVII. ALUCITINA. 544. Alucita ZU. 4. Hexadactyla L. Vom Juli ab bis zum näeh.sten Frühjahr. (Polydactyla.) Brunn f, 3) 3 — 6 (1-6 — 4-6). Neutitschein (1) 18—6, 2A = (4) 16-8 (13-8 — 19-8). Prag 2^ = (1) 4-9.' Schon im Juni, und zw(n Generationen. ' ZI 15* ik; Karl Fritsch. B. SPINGES. Achilleae . 60 Angelicae 72 Apiformis 1 Asiliformis 11 Atropos 49 Bomhyli/ormis 34 Braconiformis 23 Convolvtdi , 47 Culiciformis 14 Elpenor ... • * 38 Umpiformis 21 Ephialtes 78 Euphorbiae 43 Fenestrella 32 Filipendulae 76 Formiciformis 16 Fuciformis 33 Galii 42 Glohulariae 57 Eippocrepidis 74 Hylaeiformis 31 Ichneumoniformis 17 Laphrüformis 3 Ligusiri 46 Lineata 41 Lonicerae 68 Meliloti 71 Minos 60 Myopiformis 12 Nerii 38 Ocellatus ' •'>3 Oenotherae ."i7 Onobrychis , 79 Finastri -18 Popvli 50 Porcellus 39 Pruni 55 Scabiosae 64 Seolitformis 5 Specifurmis 6 Statices 59 Stellatarum 36 Tabaniformis 4 Tiliae 52 Tipuliformis 9 0. BOMBYCES. Aescidi • 4 Atiachore/a 110 Anastoinosis 108 Ancilla • . . . 158 Antiqua 113 Anlica 143 Aurifltia 126 Anrita 160 BetulifoUa 54 Index der Arten. BicoJora 99 Bifida 81 Biicephala 105 Caja 146 Camelina 102 Oaniola 173 C'armelita 100 Carpini 49 Casirensi's 68 Oatax 70 Chrysorrhoea 125 Complana 170 Crataegi 64 UiiUraria 41 Curtula 111 Depressa 172 Dictaea 97 Dispar 123 Dominula 151 Dromedarius 94 Dmneti 72 Erminea 79 Fagi 84 Falcataria . '14 Fascelina 117 Fuliginosa 131 Fvrcula 82 Ganna 10 Gonostigma 114 Grammiea 155 Uamula 42 Hebe löO Hecta 15 Hera 152 BirstUella 28 HumiM 9 Irrorella 161 Jacobaeae 154 Lacerfinaria 46 Lanestris . . 71 Eigniperda 1 Lubricipeda 134 Lutarella 166 Matromila 132 Mendica 137 Menthastri 135 Mesomella 163 Monacha 124 Mori . . * 52 Moria 115 Muscella 25 Nejtstria 67 Notha 192 Opacella 23 Pallifrons 167 Palpina 104 Parthinias 191 Phegea 157 Pigra 109 Pini 60 Plantaginis 148 Plumbeola 171 Pluiiiifera 24 Plumigera 77 Populi 65 Populifülia ö6 Potatoria 58 Processionea 76 Pruni 57 Pudibunda H8 Puella 193 Pulla 33 Piirpurea 140 Pyri 47 Quadra 176 Quereifolia 55 Quercus • . . . • 61 Boscida 161 Bosea 181 Rubi 63 Rubricollis 177 Ruanda 139 Salicis 120 Sicula 43 Sororcula 164 Spini 48 Stettinensis 17 Syleinus 12 Tau 51 Testudo 7 Tremula 92 Trifolii ... 62 Tritophus 95 JJnicolor 22 Unita 168 Versicolora 52 Villica 145 Vinula 78 V. nigrum 127 Ziczac 96 D. NOCTUAE. Aceris 23 Agamos 413 Albimacula 93 Alchymista 409 Aisines 225 Aprüina 147 Artemisiae 173 Asclepiadis 433 Atriplicis 39 Augur 349 Auriaoma 24 Baja 323 Barbalis 495 Basilinea 52 Jalirliche Verlüde der Insectenfauna vou Ontcrreich-Ungarn. 11 Batis 10 Bicolorana 479 Bractea 452 Brassicae 118 Brunnea 332 Captiuncula 465 C'espitis 127 C/ietiopodii 107 Chi 83 Chrysitis 455 Cinerea. . 364 Circttmßexa 449 Cilrago 290 Clavis 386 O. nigrmu 334 Coeruleocephala II Comta 95 Conigera 219 Coryli 13 Croceago 296 Cruda 252 Ciibicularis 234 Oiicubali 97 Cuspis 22 Decepforia 463 Ventina 104 Derasa 9 Derivalis 497 Didyma 45 Dipsacea 395 Duplaris 7 Dysodea 106 Electa 418 Elocala 420 JE/tnortttalis 484 Erythrocepkala 300 Etipliorbiae 27 Exclamationis 383 Exoleta 160 Festucae 457 Fimbria "311 Flavicincta 86 Flavicornia 3 Fluxa , . . . . 200 Fraxini 424 Fulvago 293 FuTuncula 41 Oamma 444 Genistae 110 Gilvago 294 Glauca 102 Glyphica 411 Gothica 250 Graminis 244 Hyperici 134 /. cinctum. 249 Illustris 437 Incerta 257 Interrogaiionis 447 Jota 445 Laccata 477 Leporina 17 Leiicop/iaca 124 Lihatrix 297 higttstri 31 Linariae 168 Lithargyrea 217 Litho.vylea 56 Litura 268 iMcida 406 Liicifngn 183 Lncipeta 360 Luctuosa 407 Lunaris 42.5 Maura 140 Megacephala 30 Menyaiilhidis 25 Meticulosa 137 Mi 410 Moneta 456 MyrIiUI 403 Nebulosa 123 Neglecta 325 Nietitans 288 Nupta 419 Obelieca 369 Obesalis 500 Obsvleta 210 Oc/treago 271 Ochroleuca 69 OcuJaris 6 Oleagina 149 0/eracea . . 114 Orion 16 OmithopuS 158 Oxalina 272 Oxyacanthae • . 150 Paleacea 27 7 Pallens 208 Paludieola ... 195 Paranympha 415 Perla 32 Persicariae 117 Perspicillaris 132 Petrorhiza 81 Pinastri 142 Pisi 116 Plecia 373 Polyriiita 85 Polyodon 55 Popularis 126 Prasinana 478 Proboscidalis 501 Promissa 421 Pronuba 316 Pai 21 Pyralina 283 Pyramidea 309 Pyrarga 461 liadiosa 133 Jtavida 355 ühomboidea 335 Rontralis 499 Bufma 264 Runiiris 26 Jiiirea 47 Salicalis . 492 Satellitia 303 Saucia 365 Scolopacina 46 Scrophulariae 187 Scutosa 394 Sinmlans 350 Socia 153 Sonchi 180 Sphinx 247 Spo7isa 422 Strigilis 40 Strigosa 18 Suasa 112 Suffusa 389 Sulphuralis 467 Taraxaci 226 Tarsicrinalis 487 Tenebrata 404 Tentacularis 496 Testacea 75 Tragoj^oginis 307 Trapezina 280 Tridens. ... 20 Trigrammica 242 Triplasia 434 Typiea 141 Umbra 287 TJmbratica 179 Urticae. 432 Vaccinii 301 Verbasci 186 Vernana .... 480 Veronicae 299 Viciae 429 Ypsilon 73 E. GEOMETRAE. Abietaria 115 Aceraria 399 Adustata 90 Adveyiaria 18 Aeimdata 322 Aeruginaria 131 Aescnlaria 398 AlhieiUata 296 Albulata 289 Alchemillata 276 Alniaria 7 Alpinaria 56 Alternata 22 Amalaria 140 Angularia 9 Angulata 226 Arenacearia 76 Atomaria 84 Aureolaria 200 118 Karl Fl' lisch. Äeersata 179 Bajarla 69 Berberala 256 Befnlaria 62 Bicolorata 295 Bilineata 261 BimacuTala 73 Bipunc/aria 228 B/avdia/a 291 Brumata 39t) Brunnearia 221 Brunneata 81 Caesiala 310 Certata 320 Certisaria 159 Chaerophyllata 203 Cheiiopodiata 225 Cinctaria 113 Clathrata 87 Coarciaria 220 Oomitata 227 Commutata löl Consortaria 120 Corylata 246 Crataegata 27 Crepuseularia 121 C'yanala 311 Deathata 30 Debüiata 381 Decolorata 288 Defoliaria 64 Designata 259 ßilectaria 43 Dilucidaria 97 Düutala 314 Dimidiata 173 Dnlabraria 17 Dulitata 319 Elmgiiaria 6 Etnargruata 182 Evonymaria 16 Exanihemaria 71 Fasciaria 2 Ferrvgata 263 Fimbriata 136 Fluctuata 293 Fuliginaria 127 Fulvata 238 Furvata 92 Fuscata .... • 393 Qaliata. . 270 Oilvaria 38 Olabraria 112 G/arearia 88 Olancinata 94 Oriseala 207 Qrossulariata 45 Halterata 217 Hastata 287 Mirtaria 60 Bolosericeaia 188 Honoraria 3 ninunaria 15 Tmmorata 169 Imji/uriata 249 Jiicanata 178 Innotata 339 Jacobaearia 33 Leucophaearia 68 Lichenaria 109 Liturata 24 Lu}iaria 14 Luridata 221 Lutearia 31 Macularia 28 Margarifaria 1 Marginata 47 Minorata 290 Mollugiiiata 275 Monta7iata 273 Murinaria 77 Mutata 163 Nigrofunctata 153 Notala 21 Obliterata 391 Obscurata 93 Ocellata 272 Ochreala 193 Olirala 267 Oinicronaria 149 l'aludata 167 PapiUonaria 129 Pectinataria 250 Peiidiilaria 148 Perochraria 192 Peiraria 37 Pilosaria 59 Plagiafa 209 Phimaria HO Pohjcoviinaia 212 Populaia 235 Porrinata 138 Praeformata 210 Procellaia 294 Progemmaria 66 Pruiuata 128 Primaria 29 Prunata 231 Pullata 96 Pulveraria 39 Punctaria 142 Punciulata 89 Purpitraria ■ 394 Pusaria 70 Pusillata 177 Putataria 130 Pyraliata 236 Quadriannulata 271 Quadrifasciaria 260 Quercinaria 10 liectangulata 380 ßemutata 157 Repandata 1 14 Reticnlata 234 Jthomboidaria 118 Rirata 279 Rii'ulata 284 Roboraria 113 Roraria 79 RvJbidata 257 Ruhiginata 170 Rufaria 194 Rupestrata 297 Rupicapraria 67 Sambucaria 26 Satyrata 359 Sertata 214 Se.vala/a 218 Signaria 23 Signata 333 Silaceata 232 Straminata 187 Strataria 61 Strigillnria 72 Strobilata 383 Suffumata 255 Sylvata 388 f^ylveairafa 158 Syringaria 12 Temeraia 74 Tetralunaria 13 Tliymiarid 135 Tophaceata 308 Transversata 321 Trilinearia 143 Tristata 280 Tnmcata 247 Ulmaria 46 XJmbellaria 154 XJnangulata 278 Undulala 317 Veriuinnaria 57 Yesperiaria 19 Vetwtata 316 Vibicaria 141 Virgata 219 Virgulata 152 Viridata . 137 Wawa?-za 78 Zonaria 55 F. TORTRICIDAE. Aceriana 372 Apicella 409 Arcuana 235 Aurofasciana 130 Autnvinana 21 Badiana 411 Baumanniana 126 Brunnichiana 266 C'entrana 52 Chryaaiiiheana 93 Cinctana 61 Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich- Ungarn. 119 Cirsiana 267 Comifajia 291 Coniferana 336 Contaminana 31 üorlicana 382 Corylana 42 C'ynosbate/la 188 Diversaiia 58 Dorsana 325 Favillaceana ... 87 Ferrugana 25 Flavana 68 Forsterana 48 Fractifasciana 390 FuUgana 200 Gemmiferana 316 Germaraita 369 Gnomana 81 Gouana 88 HamaJia 106 Hartmanniana 183 Heparana 46 Hokenwarlhiana 308 Hypericana 314 Lacteay.a 300 Lacunana 223 Lecheana 50 Mmistrana 65 Mussehliana 147 Naevana 414 Nigricana 293 Niveana 18 Olivana 217 Osseana 89 Petiverella .. 416 Piniana 171 Folitana 60 Pomonella 349 Profundana 178 Pi-uniana 189 Rhediella 370 Mohorana 286 Eolandriana 73 Rosana 39 Bubicundana 83 Snpestratia .... 224 Rusticana 72 Seutulana 268 Sorbiana 39 Sponsana 9 Striana 176 Tesserana 128 Textana 201 Tortrieella 100 Trimaculana 399 Tripunclana 285 Vddmanniana 239 Ulmana 104 üpupana 402 Urticana 222 Vari-gana ... 13 Vibiirnana 69 Viridana 67 Wahlbomiana 94 Zoegana 107 G. PYKALIDE.S. Aerealis 110 Ähenella 241 Ambigualis 20 AntUus 299 Anguinalis 57 Angusialis 4 Atralis 37 Aurala . 62 Austriacalis 104 Cespitalis 66 Chrysonuchellus 167 Cingulata 58 Colonella 300 ConcheUus 180 Cribrum 267 (Jroceah's 85 Culmellüs 169 Dentalis 49 Dumelellus .... 162 Elutella 294 Extimalis . 125 Falcatalis 61 Farinalis 11 Faseelinellus 192 Flammealis 12 Forßcalis 123 Freguentella 30 Frumentalis 129 Hortudlus . . 166 Syalinalis 78 Inqninatellus 202 Lemnata 142 Limbalis 69 Lithargyrellus 204 Literata 132 Lupulina 76 Luteellua 203 Margaritellus 183 Mellonella 301 Nemorellus 164 Noctuella 121 Nymphaeata 139 Obductella 229 Octomanilata .... 56 Ornatella • . . 233 Ostriyialis 65 Pandaiis 77 Pascuelhis 157 P.rlellus 205 Phoeoleuca 27 Phrygialis 41 Pinetellus 181 Pinguinalis 6 Politalis 128 Pollinalis 46 Porphyralia 63 Pratellus 163 Prinialis 93 Purpuralis 64 Repandalis 72 Rorellus 168 Rubrotibiella 258 Puralis 80 Sambucalis 86 Sanguinalis 67 Scmirubella 221 Silvellus 158 Simplicella 209 Sophiaiis 130 Sticticalia 120 Stramentalis 127 Stratiotata 141 Iristellits 200 Truncicolella 29 Urticata 52 Verticalis 119 H. TINEIDAE. Aeratellnm 809 Alacella 484 Alyicola 927 Anderschella XXV. F 7 Appendiculaia 1 Applana 230 Arenella 207 Atricapitella 1175 Avellanella 999 Binderella 835 JBipunctella 190 Boyerella 1145 Calthella XXV. F 1 Christiernana 551 Oingilella 710 Degerella 99 Evonymellus 149 Fagella 182 Fasciellus 113 Frischella 846 Fuesslinellus 19 Fugacella 408 Funerella 192 Granella 39 Guttea 990 Immolatella 724 Irrorellus 145 Laminella 691 Laricella 813 Leuwenhoekella 603 Lineariella 928 Maszolella 96 Mendica 1014 Metaxella 91 Minimellus 116 Nervosa 267 Oelmanniella 74 Ornat ipemtella 853 120 Padi 151 Pedella 650 PerdiceUum 791 Plumbellus 144 Pollutella 726 Populella 48Ö Porrectella 157 Praeangnsta 807 Proboscidelta 565 Pyropella 541 RaddeUus 109 Radiatellnm 165 Memotellum 989 Rhombella 577 Rothenbaahn XXV. F 8 RudecteUa 727 Karl Fritsch. Ruficapitella 1172 >Scabtosellits 107 Schwarziella 88 Scintillella 486 Seqnellnm . 164 Spretella 54 Steiiikellneriana 186 Stipella 423 Sulphurella 569 Sulzerieüa 101 Swammerdammella 86 Tapeziella 29 Terella 340 Thrasonella 607 Tremulae 1113 Unieolorella 463 Yariabilis 146 Viridella 104 Xylostellum 177 /. PTEROPHORIDAE. Baliodaclyla 52 Coprodacty/us 28 Hexadactyla XXVII. F 4 Ischnodactyhi 55 Kollari 15 Pentadactyla 56 Pilosellae 18 Pterodactylua 32 Tetradactyla 53 Xanthodactyla 51 Index der au den einzelneu Stationen beobachteten Arten. B. SpMnges Iglö. 36. 43. Admout. 36. 47. 49. Innsbruck. 1. 89. 9. 43. 12. 46. 14. 47. 34. 48. 36. 49. *38. 50. Agraiii. 1. 36. *38. 42. 43. 46. 47. 52. 53. 57. 59. 66. 68. 76. Alteuburg (Ung-). 49. 36. 50. 52. 53. 76. 79. Ealksbnrg. Kaschau. 49. 1. 33. 36. *38. 39. 42. 43. Bäru. 76. 46. 47. 48. 50. 53. 57. 59. Baiiia. 49. 60. 76. Baumgartenberg. 4 3. 78. Kesmark. 50. Biala. 36. *38. 42. 43. 47. 48. 49. Eessen. 9. 36. 38. *38. 47. 49. 50. 50. 52. 53. 55. 52. 59. 68. 76. Bludenz. 36. 49. 76. Kirchdorf. 36. 52. 53. 57. 76. Bo/eu. 36. 38. *38. 47. 53. Korueuburg. 49. Bregenz. 33. 36. 38. 39. 43. 47. 48. Kremsier. 36. 42. 43. 46. 47. 4 8. 49. 49. 50. 52. 53. 57. 76. 78. 50. 52. 53. 76. Brüuii. 1. 6. 9. 11. 21. 23. 31. Kremsmünster, 36. 43. 49. 52. 76. 33. 34. 36. *38. 39. 42. 43. Leraberg. 1. 34. 36. 52. 46. 55. 47. 57. 48. 59. 49. 60. 50. 64. 52. 66. 53. 68. Lesina. 36. 72. 76. 78. 79. Leutschau. 43. 50. 52. 76. Biidweis, 36. *38. 42. 48. 52. 53. 59. Linz. 32. 33. 36. 37. *38. 42. 43. Buggaus!. 36. 60. 76. 46. 57. 47. 59. 48. 60. 49. 76. 50. 78. 52. 79. 53. Cilll. 14. 34. 36. 49. 53. 76. Melk. *38. 50. 52. 53. St. Florian. 36. Mistek. 50. 5-'. 76. Freistadt. 1. 52. 34. 53. 36. 59. 39. 60. 46. 64. 48. 66. 50. NeusohL 36. 43. 46. 50. 52. 53. Gresten. 33. 79. 32. 68. 36. 48. 59. 60. 71. 76. Neutitschein. 1. 47. 12. 49. 21. 50. 36. 52. 39. 53. 43. 57. 46. 60 Uausdorf. Hochwald. 36. 57. 59. 60. 74. 76. Nikolsburg. 76. 52. 78. St. Jakob. 17. 76. 36. 47. 57. 59. 60. 64. Oberhaag. Oberschützeii. 36. 36. 49. Iglau. 1. 48. 33. 50. 36. 52. *38. 53. 39. 55. 43. 47. Prag. 33. 78. 36. 79. 59. 60. 66. 68. 76 Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich Cilli. Pressburg. 9. 36. *JS. 49. 52. Raab. 52. Bosenaii ({römör). 1. 4. 6. 14. 21. 33. *38. 39. 43. 47. 49. 50. 53 59 60. 68. 72. 76. Rottalowitz. 4. 36. 43. 47. 49. 52. 60. 68. 76. 78. Salzburg. 3. 5. 9. 14. 16. 31. 33. 34. 36. *38. 39. 41. 43. 46. 47. 48. 49. 50. 59. 60. 66. 68. 71. 76. Schässburg. 36. 49. Senfteuberg. 36. 60. *38. 76. 43. 47. 48. 52. Tanfers. 36. 53. 43. 60. 46. 76. 47. 48. 50. Troppau. 1. 36. 39. 42. 43. 47. 5-2. 53. 60. 76. Trotzberg. 1-2. 17. 32. Weissbriach. 49. ■yVien. 11. 32. 33. 34. 36. 42. 47. 49. 50. 52. 53. 55. 60 66. 68. 72. 76. 78. Wilten. 36. 49. c. Bonibyces. Aduiont. 9. Agram. 1. 47. 49. 52. 55. 64. 76. 102. 120. 123. 12.i. 146. Bärn. Baumgartenberg. Biala. Botzen. Bregenz. Briiun. 67. 152. 1. 78. 146. 1. 1. 64. 117. 154. 1. 43. 55. 70. 96. 110. 124. 135. 148. 162. 51. *52. 79. 105. 154. 47. 49. 78. 118. 173. 51. 84. 120. 55. 113. 55. 94. 131. 7. 48. 60. 78. 9- 49. 61. 79. 4. 47. 58. 71. 97 113. 12Ö. 126. 127. 137. 139. 140. 151. 176. 150. 166. 99. 102. 115. 117. 152. 177. Budweis. Bugganz. DenkscIirifteQ der 1. 49. 55. 57. 10."). 117. 120. 124. 134. 135. 146. 151. 47. 51. 78. 146. inathera.-uftturw. Gl. XLI. Bd. 60. 118. 60. 100. 146. 22. 51. 63. 81. 104. 118. 131. 143. 154. 181. 60. 125. 157. 61. 105. 151. 36. 52. 59. 32. 42. 57. 78. 53. 50. 43. 57. 79. 67. 157. 61. 67. 120. 123. 62. 111. 152. Freistadt. Gresten. Hansdorf. Hochwald. St. Jakob. Iglau. Iglö. Innsbruck. Easchan. Kessen. Kirchdorf. Korneuburg. Kreuisier. Leibitz. Leniberg. Leutschau. Linz. 33. 42. *52. 52- 65. 67. 94. 95. 1U5. lOS. 120. 123. 132. 134. 145. 146- 157. 158. 191. 193. 67. 78. 126. 131. Mediasch. Melk. Mistek. Neusohl. Keutitschein. Nikolsbnrg. Oberhaag. Oberschützen. -eich- Ungai-n. 121 33. 48. 49. 51. 55. 61. 78. 145. I. 9. 22. 28. 49. 51. 52. 58. 60. 63. 71. 78. 105. 118. 120. 124. 126. 135. 140. 143. 146. 148. 151. 177. 191. 1. 33. 51. 105. 113. 115. 151. 176. 191. 22. 23. 51. 55. 56. 120. 51. 124. 48. 146. 1. 52. 67. 105. 118. 120. 134. 146. 150. 157. 51. 120. 1. 4. 22. 24. 25. 44. 49. 51. 52. 60. 63. 67. 78. 105. 120. 125. 132. 134. 151. 177. 191. 1. 47. 48. 49. 51. *52. 55. 67. 120. 123. 125. 131. 132. 143. 146. 151. 152. 154. 157. 25. 33. 51. 56. 61. 62. 67. 78. 102. 108. 118. 120. 124. 125. 146. 151. 152. 1. 78. 124. 146. 151. 47. 1. 47. 49. 52. 55. 65. 67. 78. 120. 123. 124. 125. 126. 131 132. 139. 146. 52. 52. 9. 51. 55. 78. 126. 191. 1. 9. 44. 46. 47. 51. *52. 54. 55. 60. 61. 63. 68. 70. 71. 105. 113. 115. 118. 120. 123. 124. 125. 126. 131. 134. 135. 139. 140. 146. 148. 151. 152. 154. 155. 162. 163. 168. 172. 176. 177. 191 192. 193. 47. 4. 47. 49. 51. 67. 78. 120. 132. 137. 120. 154. 49. 51. 63. 78. 105. 120. 157 1. 9. 33. 46. 51. 55. 58 63. 67. 78. 79. 97. 104. 105 110. 113. 115. 117. 123. 124. 125 131. 134. 135. 139. 146. 151. 162 163. 176. 177. 47. 48. 105. 1.32. 150. 157. 47. 49. 151. 16 122 Karl Fritsch. rrag. 1. 55. 78. 105. 120. 123. 124. 257. 264. 280. 296. 297. 311, 316 134. 139. 140. 146. 151. 152. 154. 323. 332. 389. 394. 395. 404. 407. 157. 176. 410. 411. 413. 415. 418. 419. 420 Pressburg'. 47. 48. 191. 193. 421. 455. 422. 467. 424. 479. 425. 484. 433. 434. 444 Raab. 1. 157. Budweis. 137. 140. 179. 444. Roseiiaii. 1. 7. 17. 33. 41. 44. 46. 47. 48. 49. 51. 52. 54. 57. Cilli. 422. 444. 63. 65. 67. 70. 72. 78. 81. St. Florian. 444. 104. 1.31. 145. 115. 132. 146. 118. 135. 148 120. 137. 151. 123. 139. 152. 125. 140. 154. 126. 143. 157. Freistadt. 17. 411. 22. 418, 137. 444. 297. 403. 404. 410. 158. 162. 103. 164. 166. 171. 176. Gresteu. 81. 140. 250. 294. 404. 410. 411. 177. 181. 191. 444. 455. 477. Rottalomtz. 47. 51. 55. 70. 105. 120. 123. Hausdorf. 13. 244. 419, 444. 143. 145. 146. 148. 152. 154. 157. St. Jakob. 244. Eoveredo. *52. Iglau. 179. 180. 316. Salzburg:. 1. *52. 12. 54. 15. 55. 33. 58. 44. Ol. 49. 62. 51. 63. Iglö. 444. 65. 67. 71. 77. 78. 82. 92. Innsbruck. 118. 137. 310. 382. 410. 411. 444. 104. 105. 109. 110. 111. 113. 117 Eascbau. 21. 297. 410. 411. 415. 419. 420. 118. 120. 123. 125. 126. 131. 134. 424. 444. 135. 163. 137. 164. 139. 166. 146. 167. 151. 168. 152. 170. 154. 172. Kesmark. 444. 455. 176. 177. 181. 192. Eessen. 137. 100. 179. 297. 404. 411, 419- Senfteiiberg. 49. 78. 105. 134. 143. 437. 444. 455. Taufers. 49. 61. 139. 157. Kreinsier. 39. 316. 411. 419. 420. 444, Troppau. 1. 47. 51. 57. 67. 78. 79. Leutschau. 325 444 102. 104. 105. 118. 120. 123. 132. Linz. 9. 11. 21. 26. 39. 46. 52. 137. 139. 143. 146. 148. 176. 191. 56. 95. 97. 110. 118. 137. 153. Trotzberg. 10. 61. 146. 148. 151. 160. 168. 200. 173. 219. 179. 242. 180. 287. 183. 296. 186. 297. 187. 303. Wien. 1. 12. 25. 44. 47. 48. 49. 311. 316. 334. 350. 382. 404. 410. 51. 63. 67. 68. 76. 78. 94. 411. 433. 444. 449. 455. 456. 499. 105. 124. 110. 125. 111. 131. 113. 139. 115. 140. 120. 145. 123- 146. Melk. 297. 150. 151. 152. 154. 157. 158. 161. ISeusohl. 73. 118. 444. 162. 168. 176. 177. 181. 191. 192. Neutitschein. 11. 17. 18. 21. 26. 30. 32. 193. 39. 40. 45. 47. 50. 75. 97. D. JVoctuae 102. 137. HO. 140. 112. 141. 116. 150. U7. 153. 118. 158. 123. 179. Aduiout. 444. 234. 247. 290. 297. 316. 349, 373. Agram. 11. 21. 297. 301. 303. 419. 444. 389. 424. 403. 434. 404. 444, 410. 452. 411. 455. 415. 492. 419. 495. Bärn. 444. 499. 501. Biala. 297. 420. 444. Oberschiitzen. 297. Bregenz. 3. 10. 11. 16. 17. 21. 24. Prag. 21. 26. 30. 32. 39. 45. 55. 27. 31. 39. 47. 106. 112. 114. 95. 107. 118. 123. 124. 179. 210. 137. 147. 180. 208. 297. 316. 334. 225. 234. 296. 316, 382. 406, 407. 373. 403. 411. 415. 418. 419. 444. 418. 419. 444. 463. 480. 455. 479. Rosenau. 11. 17. 20. 23. 26. 27. 39. Brünu. 3. U. 13. 16. 18. 20. 21. 55. 69. 85. 86. 104. 114. 118. 23. 24. 25. 26. 30, 32. 39. 123. 132, 137. 142. 147, 160. 179. 45. 52. 56. 69. 83. 93. 97. 195. 234. 252. 257, 277. 293. 297. 102. 104. 107. HO. 114. 110. 117. 299. 300. 301. 303. Ul. 316. 355. 118. 123. 133. 134. 137. 140. 147. 360. 304. 369. 382. 386. 389. 404. 149. 150. 168. 173. 179. 187. 252. 406. 407. 409. 410. 411. 415. 420. J'dlirliche Periode der Insectenfauna von Österreich-XJni^jarn. 12:j 424. 425. 444. 445. 449. 455. 463. Easchau. 28. 45. 60. 67. 84. 87. 88. 467. 479. 487. 492. 495. 496. 497. 121. 140. 141. 167. 200. 209. 228. Rottnlowitz. 297. 455. 316. 411. 415. 419 420. 444. Kessen. 399. 70. 203. Salzburg. 6. 7. 10. 11. 20. 26. 39. Kirchdorf. 27. 45. 203. 40. 41. 45. 52. 55. 56. 73. Kremsier. 29. 45. 62. 84. 87. 141. 83. 95. 97. 110. 112. 114. 116. Kremsmünster. 45. 396. 117. 118. 124. 126. 127. 132. 137. löO. 153. 179. 183. 186. 217. 219. Lemberg. 46. 396. 225. 226. 234. 244. 250. 208. 271. Linz. 2. 6. 9. 12. 15. 20. 27. 272. 280. 283. 287. 296. 297. 307. 28. 29. 45. 46. 47. 55. 59. 309. 316. 323. 334. 335. 365. 373. 60. 62. 66. 70. 81. 84. 87. 382. 389. 404. 409. 410. 411. 418. 90. 118. 119. 128. 1-10. 142. 149. 419. 421. 424. 429. 432. 434. 4.S7. 169. 203. 209. 214. 225. 235. 236. 444. 447. 451. 455. 456. 464. 465 260. 261. 270. 272. 276. 281. 294. 477. 478. 487. 496. 499. 500. 501 295. 296. 310. 319. 320. 321. 393. Senftenberg. 419. 396. 398. Taufers. 444. Jfeuti( •cbei ; 7. 28. 13 29. 18. 30. 19. 31. 23. 45. 26. 47. 27 60. Troppau. 386. 411. 421. 444. 62. 70. 78. 84. 87. 90. 92. Trotzberg. 180. 113. 192. 114. 203. 121. 209. 141. 223. 158. 225. 167. 226. 178. 228. Wien. 7. 13. 20. 20. 30. 32. 45. 232. 234. 235. 246. 249. 250. 255. 55. 95. 107. 114. 118. 124. 158. 260. 261. 263. 270. 272. 273. 275. 179. 226. 249. 257. 288. 296. 303. 279. 280. 284. 289. 293. 314. 317. 316. 334. 3S2. 406. 407. 410. 411. 319. 380. 396. 398. 419. 424. 444. 467. 480. Nikolsburg. 394. E. Geometrae. Prag. 45. 60. 62. 81. 87. 90. 113 121. 128. 136. 157. 167. 209. 226 Agram. 45. 280. 228. 272. 275. 279. 398. Bäru. 45. Rosenan. 1. 14. 17. 18. 22. 24. 26. Bauuigarteuberg. 225. 27. 47. 28. 60. 29. Ol. 30. 62. 33. 70. 39. 72. 45. 73. Brunn. .S. 7. 1.^. 14. 15. 17. 18. 77. 78. 79. 81. 84. 87. 89. 19. 22. 23. 26. 27. 28. 29. 93. 98. 113. 114. 118. 121. 128. .SO. 38. 45. 60. 62. 64. 69 129. 135. 130. 137. 140. 141. 142. 70. 78. 81. 84. 87. 89. 90. 143. 148. 152. 1 53. 163. 167. 169. 109. HO. 113. 114. 119. 120. 121. 170. 177. 179. 182. 193. 194. 200. 127. 128. 131. 136. 140. 141. 142. 207. 217. 225. 228. 231. 235. 236. 1.58. 167. 170. 192. 200. 209. 220. 250. 257. 261. 263. 271. 272. 273. 221. 223. 225. 226. 228. 231. 232. 276. 278. 279. 280. 284. 293. 295. 235. 249. 250. 255. 259. 260. 261. 314. 319. 380. 381. 391. 393. 394. 263. 270. 272. 275. 279. 280. 281. 396. 398. 284. 289. 293. 314. 319. 333. 339. 380. 388. 393. .S94. 390. 398. 399. Rottalowitz. 84. 87. 89. 231. Bndwels. 13. 45. 87. 263. 272. 276. Salzburg. 1. 29. 7. 30. 10. 37. 13. 46. 21. 47. 27. 61. 28. 66. Freistadt. 15. 26. 27. 30. 60. 64. 81. 68. 70. 71. 74. 76. 78. 84. 84. 87. 140. 203. 87. 115. 90. 118. 94. 119. 96. 120. 109. 121. 112. 127. 114. 130. Gresten. 16. 137. 291. 27. 163. 314. 29. 193. 393. 45. 203. 396. 68. 223. 398. 84. 273. 87. 276. 136. 158. 188. 138. 159. 194. 140. 167. 203. 151. 169. 209. 153. 173. 210. 154. 178. 218. 157. 179. 223. Uausdorr. 28. 62. 113. 115. 225. 226. 227. 228. 231. 236. 246. St. Jakob. 28. 62. 113. 247. 273. 250. 275. 261. 276. 263. 280. 267. 284. 271. 288. 272. 289. Iglau. 45. 81. 396. 290. 291. 293. 294. 296. 297. 308. Innsbruck. 12. 129. 29. 56. 61. 62. 81. 84. 316. 383. 319. 393. 321. 396. 322. 398. 359. 380. 381. 16* 124 Karl Fr it seil. Senfteiibergr. Troppaii. Wien. Wilteu. Agraiu. BrUun. Cill). Gresten. St. Jakob. Eesseu. Jieutitschein. Prag. Rosenau. Salzburg. Wien. Adinont. Bozen. Brunn. Gresten. Haiisdorf. St. Jakob. Iglan. Easctaau. Eessen. Linz. 62. 29. 45. .57. 84. 320. 390. 7. 9. 14. 27. 28. 29. 43. 45. 47. 60. 62. 66. 70. 71. 77. 84. 87. 88. 90. 110. 113. 121. 128. 136. 141. 149. 158. 163. 167. 169. 177. 187. 188. 192. 194. 200. 209. •->12. 219. 226. 228. 236. 249. 256. 261. 272. 279. 280. 293. 310. 319. 394. 398. 30. 68. 89. 140. 170. 207. 238. 289. 45. F. lortricidae. 67. 46. 349. 87. 87. 291. 336. 67. 106. 222. 223. 266. 268. 314. 100. 390. 126. 411. 128. 147. 235. 94. 106. 128. 235. 31. 46. 61. 67 126. 171. 178. 217 268. 308. 89. 100. 106. 222. 233. 266. 106. 39. 81. 93. 106. 189. 222. 9. 13. 18. 21. 25. 38. 46. 48. 52. 58. 68. 69. 73. 83. 88. 94. 100. 104. 107. 126. 128. 130. 176. 188. 201. 223. 224. 235. 239. 267. 285. 293. 300. 314. 316. 325. 369. 370. 382. 409. 411. 414. 25. 46. 50. 60. 65. 67. 106. 126. 183. 188. 223. 268. 372. 399. 402. 409. 416. 42. 72. 106. 200. 268. 349. 416. 94. 286. 6. Pyralides. 123. 180. II. 20. 52. 62. 80. 119. 123. 130. 299. 64. 77. 132. 139. 78. 163. 200. 205. 221. 52. 64. 66 119. 163. 183. 119. 183. 11. 52. 86. 132. 167. 132. 200. 6. 11. 52. 62. 132. 163. 200. 221. 78. 119. 267 Melk. Neutitschein. Prag. Rosenau. Salzburg. 58. Troppau. Wien. Wüten. Agrani. Brunn. Freistadt. Gresten. Hausdorf. Hochwald. St. Jakob. Iglau. Kascbau. Eessen. Linz. Neutitschein. Prag. Rosenau. Salzburg Wien. 4. 11. 20. 52. 64. 77. 78 80. 93. 119. 123. 127. 130. 132 139. 142. 158. 163. 202. 205. 221 229. 233. 258. 3U0. 11. 52. 66. 80. 157. 163. 203 221. 6. 11. 41. 46. 52. 57. 62 64. 66. 76. 77. 85. 119. 121 132. 157. 162. 164. 166. 167. 183 200. 203. 20.5. 221. 241. 301. 6. 12. 20. 27. 29. 30. 37 41. 52. 56. 57. 61. 62. 63 64. 65. 66. 67. 69. 72. 77. 78. 80. 86. 93. 110. 119. 120 121. 123. 125. 128. 129. 130. 132 131). 141. 142. 157. 158. 163. 166 167. 169. 181. 200. 202. 203. 204 20.5. 209. 221. 294. 300. 6. 11. 20. 37. 41. 46. 49. 52. 56. 62. 66. 77. 80. 119. 120. 121 129. 132. 139. 141. 157. 163. 167. 168. 205. 192. 200. 202. 203. 205. 221. H. Tineidae • 39. 19. 86. 99. 107. 149. 190. 485 565. XXV. 7. 86. 107. 19. 86. 149. 56'). 791. 853. XXV. 7. 99. 813. 813. 99. 813. 151. 19. 99. 29. 116. 151. 19. 99. 149. 151. 207. 267. 999 99. 107. 144. 146. 230. 277. XXV. 7. 104. 107. 149. 165. 182. 190. 19. 86. 101. 149. 182. 485. 565 39. 54. 86. 88. 91. 96. 99 101 107. 109. 145. 149. 151. 157 164. 177. 182. 408. 423. 486. 551 607. 691. 710. 715. 724. 727. 846 927. 928. 989. 1014. 1113. 1172. 1175. XXV. 1. 8. 1. 39. 74. 86. 91. 99. 101 104. 113. 146. 151. 182. 186. 192 340. 408. 463. 484. 485. 541. 569 Jährliche Periode der Tnsectenfauna ron Österreich-Ungarn. 125 603. 607. 650. 726. 807. 809. 835. Lluz. 32. 56. 846. 990. U13. H4ö. XXV. 1. Neutitscheiii. 32. 53. 56. XXVII. 4. I. PferopJioriflae. Prag. 32. 56. XXVII. 4. Agraui. Briinu. 5G. 32. 53. 56. XXVII. 4. Rosenan. 32. Hausdorf. 56. Bottalowitz. 56. St. Jakob. 56. Salzburg. 15. 18. 28. 32. 51 Easchaii. 56. 55. 56. Lemberg. 32. 56. Wien. 32. 53. 56. 53. P>. Frequenz und Vertheilung im Laufe des Jahres (nach Beobachtungen in Salzburg). Alles iu der Einleitung dieses Abschnittes im ersten Theile meiner Arbeit Ang-eführtc, findet im Allgemei- nen auch hier Anwendung. Die Wiener Beobachtungen sind jedoch nicht mehr berücksichtiget. Erwiesen sie sich schon nicht voll- ständig genug für die Tagfalter, Ii//oj)aloce?-a, so konnte um so weniger erwartet werden, dass sie für die Nachtfalter, Heterocera, ausreichen; zumal sie eigentlich nur auf die Bestimmung der ersten und letzten Erscheinungszeiten und nur indirect auf die jälirliche Frequenz und Vertheilung gerichtet waren. Bei den Salzburger Beobachtungen hingegen war dies von Jahr zu Jahr immer mehr der Fall. Auch konnte noch der Jahrg;ing 1878 hinzugefügt werden, welclier vorzugsweise der eifrigen und nachhaltigen Unterstützung meines Sohnes zu danken ist und zu den reichhaltigsten der ganzen Keihe gehört. Die Beobachtungen umfassen daher im Jänner 6 Jahre Februar 6 „ März 6 „ April 6 „ Mai ......... 6 Jahre Juni 10 „ Juli 13 „ August 14 „ September 8 Jahre October 6 „ November 6 „ December 6 „ Diese Zahlen stellen die Divisoren der monatlichen Tagessummen der Erscheinungszeiten von allen Jahren zusammen dar, die Frequeuzzahlen in den folgenden Registern sind die Quotienten hieraus und machen die Zahl der Tage (iu Decimalien) ersichtlich, an welchen die einzelnen Arten im Mittel sämmtlicher Jahre in den einzelnen Monaten erschienen sind. Die Schwärmer der Gattung Sphinx, denn die Arten der übrigen Gattungen fliegen fast ausschliessend am Tage^ wurden von 1866 — 1871 ausser der gewöhnlichen Beobachtungszeit (am Tage) während der Abend- dämmerung in einem oifenen Hausgarten, vorzugsweise auf blühender Sajionaria officinalis und Hesperis matronah's schwebend beobachtet. Für diese Gattung umfassen die Beobachtungen desshalb nur etwa fünf Jahrgänge, wesshalb die Frequenzzahlen verhältnissmässig zu gross ausgefallen sind. Auf den jährlichen Gang derselben hat dies jedoch keinen Einfluss. Theilweise hätte ich auch bei Eulen so verfahren können, sowie bei den Zünslern, welche sehr ott mit den Schwärmern Abends fliegend angetroffen worden sind. Da jedoch viele andere wieder tagsüber vorkamen, so habe ich die Frequenzzahlen für diese Ordnung auf dieselbe Weise wie für die übrigen abgeleitet, da der jährliche Gang der Frequenzzahlen hiedurch ebenfalls nicht alterirt worden ist, wenn sie auch kleiner aus- fielen und nicht für alle Arten unter sich vergleichbar sind. Zu der allerdings wünschenswerthen Sonderuug der Arten nach der täglichen Flugzeit fehlen leider die Notizen in meinem Zettelkataloge der Beobachtungen. Eine solche Sonderung nahm ich auch nicht rücksichtlich jener Arten vor, welche ich mittelst eines Essigstellers von Schierl (Schmetterlingsselbstfänger) fing,' welchen ich zwei Jahrgänge einen Theil des 1 Icli verdankte den Apparat der Vermittlung des Herrn Custos A. Rogen h ot'er. 12G Karl Frit.sch. Sommers hiudurcli aufgestellt hatte. Fast ohne Ausnahme fing- ich mit denselbeu nur Eulen. Das folgende Verzeichniss dieser Fänge dürfte von Interesse sein. Agronicta liumicis von 19. bis 26. August 1871 au 4 Tagen 7 Stück. Maximum an einem Tage 3 St. Agrotis Baja am 6. August 1875. 1 St. „ C. nigrum am 4. August 1875. 1 St. „ Plecta am 23. Juli 1875. 1 St. „ Fronuba am 30. Juli und 4. August 1875 je 1 St. Amphipyra Pyramidea von 19. August bis 8. September 1871 an 9 Tagen 10 St. Maximum an einem 2 St. Von 25. Juli bis 14. August 1875. 12 St. Maximum an einem Tage 5 St. Garadrina Taraxaci am 24. und 27. Juli 1875. 3 St. Maximum an einem Tage 2 St. Catocala Electa von 19. August bis 23. September 1871 an 11 Tagen 18 St. Maximum an einem Tage 4 St. Von 22. Juli bis 22. August 1875 an 14 Tagen 23 St. Maximum an einem Tage 4 St. Catocala Fraxint am 7. und 10. September 1875 je 1 St. „ Ntipta von 2.— 15. September 1871 an 4 Tagen 4 St. Von 25—31. Juli 1875 an 3 Tagen 5 St. Maxi- nmm an einem Tage 3 St. Catocala Promissa am 27. Juli 1875. 1 St. Cuculia Lucifuga am 23. August 1871. 1 St. Cyrnatophora Ocularis von 6 — 14. August 1875 an 3 Tagen je 1 St. Eadena Didyma von 22.- — 30. Juli 1875 an 6 Tagen 6 St. zusammen. „ Lithoxylea von 2G.-27. Juli 1875 2 St. „ I'olyodon von 22. — ^31. Juli 1875 an 5 Tagen 7 St. Maximum an einem 3 St. Miselia Oxyacanthae am 7. August und 20. October 1871 2 St. Thyatyra Balis am 19. August 1871. 1 St. Im Ganzen von 7. August bis 2. October 1871 und 22. Juli bis 10. September 1875 nur 18 Arten Eulen in 112 Exemplaren. Von Spinnern fing ich nur Gnophria Quadra am 29. Juli 1875, von Rhopaloceren : Apartura Iris am 14. August 1871. Es unterliegt keinem Zweifel, dass bei permanenter Aufsteihing des Selbstfängers und gleichförmiger Constitution der gährenden Flüssigkeit schöne Beobachtungsreihen für den jährlichen Gang der Frequenz ein- zelner Arten der Falter gewonnen werden könnten, besonders für soiclie, welclie man nicht anderwärts antriift, wie z. B. in meinen Versuchen bei Catocala. Electa, zu deren Beobachtung sich mir keine andere Gelegenheit darbot. Für die Nachtthiere ist aber auch noch die Anwendung anderer Fangmethoden wünsclienswerth , wenn die Beobachtungen nicht auf verliältnissmässig wenige Arten beschränkt bleiben sollen. Überhaupt ist es in dieser Hinsicht wünschenswerth, die Beobachtungen immer in derselben Localität und auf gleiche Weise anzustellen. Als ich in den Jahren 1864 — 1871 auf dem Lande wohnte, war ich nicht wenig erstaunt über die grosse Menge der Falter, welche in den Sommermonaten an jedem Abend durch das offene Fenster dem Lichte in meiner Wohnung zuflogen — mehr noch über die Regelmässigkeit, mit welcher in ein- ander folgenden Jahren die Zeit eingehalten wurde, nicht allein die Tages-, sondern auch Jahreszeit. Es sei mir gestattet, einige Fälle anzuführen. So beobachtete ich Neiironia (HadenaJ Popularis 1864 am 5. September, 1865 am 31. August, 1866, 1867 und 1869 immer genau am 30. August, in Mehrzahl und mit grossem Ungestüm anfliegend. Obgleich ich in den Jalircn 1864, 1866 und 1867 erst etwa um die Mitte September von Salzburg abreiste, so beobachtete ich diese Eule dennoch nur 1867 an anderen Tagen, als jenen der ersten Erscheinung, näm- lich am 2., 4. und 9. September. Sie scheint demnach nur eine sehr kurze Schwärmezeit zu haben. Es waren lauter Männchen. Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich-Ungarn. 127 Von dem bekannten Spinner Phragmatohia fuliginosa kamen am 25. Juli 1865 6 St. ins Zimmer geflogen, am 10. Juli 1866 4 St., am 21. Juli 1870 1 St. Aber in dem sehr späten Jahre 1871 erst am 18. August. Eine kleine Motte, LithocoUetis Trevmlae erschien am 1. August 1865 in grosser Menge an den Wänden meines Wohnzimmers, an demselben Tage, aber nur einzeln auch 1869. Im Jahre 1866 hingegen bemerkte ich sie erst den 12. August und ebenfalls in grosser Menge. Wie genau sich die Erscheinungszeiten bestinnuen lassen, wenn die Beobachtungen immer in derselben Localitiit angestellt werden, davon hefert der bekannte Spinner, Hepialus Sijhnnus ein schönes Beispiel. Derselbe erscheint immer gegen Ende August auf den Wiesen in der nächsten Nähe des von mir früher bewohn- ten Landhauses plötzlich in grosser Menge am Abend über den Wiesen schwärmend. Die Tage der ersten Erscheinung waren 1866 am 26., 1868 am 22., 1875 am 23., 1876 am 22., 1877 am 27. August, nur 1878, in welchem Jahre die erste Erscheinung wahrscheinlich versäumt worden ist, erst am 3. September. Wenn man die Beobachtungen innner in derselben Localität austeilt, wie es die Aufgaben meiner Unter- suchungen wünschenswerth erscheinen lassen , so ergiebt sich auch die Gelegenheit, andere interessante Er- scheinungen zu beobachten, die sonst leicht unbemerkt bleiben. Hierher gehört das Erscheinen mancher Arten in grosser Menge in einzelnen Jahren und ihre Abwesenheit in anderen. So beobachtete ich Sphinx Porcellus, den kleinen Weinschwärmer in der Regel immer nur einzeln und an einigen wenigen Tagen, war daher um so mehr überrascht über die erstaunliche Menge im J. 1868. Zwischen 8 — 9 Uhr Abends stellte er sich in dem genannten Jahre fast täglich auf den Rjüthen des Seifenkrautes, Saponaria officinalis schwärmend ein. Es wurden von mir beobachtet im Juli am 17. (1), 18. (1), 19. (1), 20. (4), 21. (6), 23. (3), 25. (50)! und von meinem Sohne am 26. (4), 27. (1), 28. (2) u. s. w. Am 25. Juli beobachtete ich also 50 Exemplare in einer Stunde. Nicht unerwähnt darf ich aber lassen, dass das Seifenkraut erst in diesem Jahre gepflanzt und in früheren Jahren die Beobachtungen auf Hesperis matronalis und Melandrium sylvestre angestellt worden waren. Aber auch in den späteren Jahren 1870 und 1871 wurde nur an einem einzigen Tage 1 Exemplar beobachtet. Der Windenschwärmer, Sphinx Convolvuli scheint in dieser Hinsicht beständiger zu sein. Von 2. August bis 12. September 1867 beobachtete ich au 9 Tagen 10 St.; von 21. Juli bis 23. August 1868 an 14 Tagen 17 St.; von 31. Juli bis 25. August 1869 an 9 Tagen 10 St.; von 30. Juli bis 8. August 1870 an 4 Tagen 5 St. und von 11. Juli bis 25. September an 7 Tagen 7 St. theils &\\i Fhlox paniculata, theils auf Saponaria officinalis schwärmend. Der jährliche Gang der Frequenz ist aus vier Tabellen ersichtlich: I. für die Arten. IL Gattungen. III. Familien. IV. Ordnungen. Aus einer V. entnimmt man die jährliche Vertheilung der Arten auf die einzel- nen Monate. Für die gemeinsten Arten, Gattungen und Familien dann alle Ordnungen ist der jährliche Gang der Fre- quenz auf 4 Tafeln graphisch dargestellt. Um eine regelmässigere Form der Curven zu erhalten, als sie sich aus der unmittelbaren Beobachtung ergeben haben würde, ist ein einfaches Interpolationsvcrfahren angewendet worden, nach der Formel: 1/3 (w_i-f-wu-t-w+i), in welcher /j_i die Frequenzzahl des vorhergehenden, ?j+i jener des folgenden Monates bedeutet. Für die Ordnungen sind die so gewonnenen Frequeuzzahleu mit den Abweichungen von den Beobachtungswertlien B — It ersichtlich. Einige Ergebnisse. Nach Tab. IV können in allen Monaten Schmetterlinge vorkommen, selbst im Winter, wenn sie gleich in diesem zu den Seltenheiten gehören. Ihre Anzahl wächst regelmässig vom Jänner bis Ende Juli oder Anfangs August und nimmt dann wieder ebenso regelmässig ab. Das Maxinnim der Frequenz fällt in den wärmsten, das Minimum in den kältesten Monat. 128 Karl Fritsch. Im Winter beobachtete icli unr einen Spinner, eine Gastropacha Populi, welcher fast ganz erstarrt an einer Hausmaner sass. Es war am 28. Jänner 1872, die Teniperatnr-Extreme dieses Tages waren —5-0 und — 1'6C. Aber einige Tage früher (am 24.) war das Maximum bis auf 11-8 gestiegen, sank aber dann von Tag zu Tag. Am 2. Februar 1877 schlüpfte eine Guculia Fer/^as« zwischen den Fenstern meiner Wohnung aus, wenn ich nicht irre, die ich gezogen hatte, die einzige Eule, die mir in den Wintermonaten unterkam, aber eigent- lich nicht hier anzuführen gewesen wäre, weil sie nicht im Freien ausgeschlüpft ist. Am 28. Decembcr 1873 sah mein Sohn in einer Wohnung eine Macroglossa Stellatarum nahe am Fenster sitzend, welche sich schon iru Herbste dahin zur winterlichen Ruhe geflüchtet haben kann. Aber an einem warmen sonnigen Wintertage, den icli mir zu notiren vergass, im J. 1879 beobachtete mein Sohn eine M. Stellatarum im Freien fliegend. Nach diesen spärlichen Daten kann man das Vorkommen der Heterocera zur Winterszeit (December — Februar) im Freien füglich verneinen. Bhopalocera habe ich zur Winterszeit nur im Februar beobachtet (m. s. erste Abtheilung), also schon im Vorfrühling mancher Jahre, welcher zuweilen in den Februar fällt. Bei den einzelnen Ordnungen der Schmetterlinge zeigen sich Abweichungen von dem allgemeinen Gange der Frequenzzahlen. Tortricidae haben das Maximum am frühesten, es fällt schon in den Mai. Pyi-alides erreichen es im Juni. Bei den übrigen Familien fällt es conform der allgemeinen Regel in den Juli oder August. Die Pterophoridae können der geringen Zahl der Beobachtungen wegen hier nicht in Betracht kommen. Das zweite Maximum, welches die Tagschmetterlinge (Khopalocera) im September aufweisen, kann man mit Recht bezweifeln (m. s. erste Abtheilung). Von den einzelnen Familien (Tab. 111) erreichen ihr Maximum, wenn man nur jene Familien berücksich- tiget, bei welchen es bestimmt ausgesprochen ist; eine gewisse Willkür bei der Auswahl ist kaum zu ver- meiden. März: Brephina. April: Saturnina. Mai : Psychina. Juli: Zi/gaenoidea, Bombi/coidea, Liparidina, Lithosina, Hadenidae, Orthosidae , Dentrometridae, Bottdae. August: Ophiusidae, Phytometridae, Hyponomeutidae. September : Plusiidae, Plutellidae. Zwei Maxima haben aufzuweisen: Sphingina im Juli und September, Arctioidea im Mai und Juli, Crambidae im Juni und August. Sie sind jedoch nur bei der letzten dieser Familien sicher ausgeprägt. Bei den hier nicht genannten Familien sind die Beobachtungen nicht zahlreich genug, um die Monate der Maxima mit Bestimmtlieit zu erkennen. Noch schwieriger wird dies aus demselben Grunde bei den Gattungen (Tab. II). Es erreichen ihr Maximum, wenn mau nur jene Gattungen berücksichtigt, bei welchen es bestimmt ausgesprochen ist : Im März : Brephos. April : Aglia. Mai: Epichnopteryx, Veniiia, Neinoria, Grapholitha. Juni: Ino, Anger ona, Sooria, Abraxas, Gabera, Odezia, Eupithecia, Minoa, Eurrhypara, Hydro- campa, Adela. Juli: Sphinx, Zygaena, Gastropacha, I'orthesia, Iladena, Tortrix. August: Gallimorpha, Hypena, harentia, Hyponomeuta. September: Plusia, Plutella. October: Nomophila. November: Gheimatohia, Gheimatopjhila. Jährliche Periode der hi.sectenfauna von Ö-'iterr eich- Ungarn. 129 Macroglossa im Juni uiul Septcinber Arctia „ Mai ,, Juli. Euclidia „ Juni „ August. Fidonia „ April „ Juli. Zwei Maxinui liahcn walirscbciulicii : Boarmia im Mai uiul Jiil Arrkostia „ „ „ „ Botys )' )' Cramhus „ Juni „ August. Verhältnissniässig noch weniger entfallen von den einzelnen Arten, deren Maxima sich mit einiger Sicher- heit bestimmen lassen (Tab. 1). Es erreiciieu ihr Maximum im März: Brephos Notha. April: Aglia Tau. Mai: Epichnopteryx Pulla, Arctia Mentliastri , VeniUa Macularia, Nemoria l'orrivata, GrapiholitJia Nigrirana. Juni: Ino Statices, Angerona Prunaria , Sc oria Dealbar ia, Ahraxas Marginata, Nemoria Borrinata, Odezia Chaerophyllata , Minoa Fuscaria, Sciaphila Wahlhomiana , Grapholitha Pomonella, Eurrkijpara Urticata, Ilydrocampa Nymjduteutu , Crambus Sylvellus , C. Hortuellus , Adela Degeerella. Juli: Sphinx Elpenor, S. Porcellus, S. Ligustri, Zygaena Lonicerae, Gantropaclia Quercus, Porthesia Chrysorrhoea, Chelonia Caja, Hadeiia Didynia, Tortrix Flava/ia , Botys Sambucalts, Crambus Perlellus, August: Sphinx Convohndi , Zijqaena Filipendidae, Epialus Syhnnus, CaUininrpha, Flera, Amphipiira. Pyramidea, Catocala Eiecta, Arrhostia Sylvestrata , Larentia Ühenopodiata, L. Decolorata, Botys liuralis, Crambus Culmelhis, C. Tristellus, Hyponomeuta Evonymellus. September: I'lusia Gamma, Larentia Truncata. Oetober: Nomophila NoctueUa. November: Cheimatobia Brumata, Cheimatophila Tortriceila. Zwei Maxima erreichen: Magroglossa Stellatarum im Juni und September. Fidonia Atomaria „ April „ Juli. „ Clathraria „ Mai „ „ Larentia Bilineata _ Juni „ August. Larentia Alchemillata im Mai und August. Grapholitha Lacunana, „ „ , „ Diasemia Literala ,, Juni „ - Es sind Ergebnisse der unmittelbaren Beobachtung ohne Anwendung eines Interpolations Verfahrens, wodurch dieselben hätten vermehrt werden können in Bezug auf die Anzalil der Familien, Gattungen und Arten. In der Regel ziehe ich immer die Vervielfältigung der Beobachtungen vor, um die Anomalien im Gange der Erscheinungen zu verringern, anstatt die Lücken durch Interpolation zu entfernen; wenn ich auch nicht ver- kenne, dass die Ermittlung der Maxima hiedurch erschwert wird , und tlieiiweise auch eine willkürliche ist. Die im ganzen Jahre durch ihre Frequenz vorherrschenden Ordnungen,' Familien, Gattungen und Arten kann man aus den graphischen Darstellungen entnehmen. In den einzelnen Monaten von März bis einschliesslich November sind vorherrschend* folgende Familien, wobei die in den Klammern eingeschlossenen gleich häufig wie die früher genannten sind : März: Brephina. April : Dentronietridae, Botidae. • M. 8. die geographische Darstellung, Taf. IV. - Die SiMngina, insbesondere die Gattung Sphinx iiiiil ilire Arleu dürften verhältnissuiiissig zu hohe Frequen///,nhk'n haben. Denkßchriften der raathem.-naturw. Cl. XLI. Bd. 17 130 Karl Fritsch. Mai: Dentrometridae, (Tortricina, Botidae), Cramlndae. Juni: Dentrometridae, Botidae, Phytometridae. Juli: Dentrometridae, SiiJiiugina? , Botidae, Phytometridae. August: l'hytometridae, Sphingina? , Botidae. September: Plusiidae, Sphingina?, Phytometridae. October: Plusiidae, Botidae. November: (Phytometridae, Tortricina.) Die Dentrometridae behaupten den übrigen Familien gegenüber ihr Übergewiciit von A]iril bis Juli, sowie die Botidae, die ihnen übrigens nachstehen. Von Juni an beginnen mit ihnen die Phytometridae zu concurriren, welche im August an der Spitze stehen. Im September und October sind Plusiidae vor den übrigen herrschend. Andere Familien concurriren nur in einzelnen Monaten u. s. w. Da den Frequcnzzuhlen der Sj>hingii/a, soweit sie nicht tagsüber fliegen, sondern nur in der Dämmerung, ein besonderes Bcobachtimgssystem zu (Jruude liegt, so blieben sie hier niciit weiter berücksichtiget. Gattungen. März: Brephos. April: Botys, Fidotiia, Euclidia. Mai: Grapholithn, Larentia, Cramhus. Juni: Cramhus, Grapholitha, Larentia. Juli: Sphinx?, Larentia, Cramhus. August: Larentia, Sphinx?, Cramhus, Plasia. September: Plusia, Larentia, Sphinx?. October: Plusia, Nomophila. November: Cheimatohia, (CheimatophilaJ. Die freilich artenreichste Gattung Larentia wetteifert mit anderen herrschenden Gattungen von Mai bis September, erreicht aber nur im August die Spitze. Ihr zunächst kommt die Gattung Cramhus, welche sich von Mai bis August unter den herrschenden Familien behauptet. Dann Plusia im August bis October, hier und im September in erster Linie u. s. w. Arten. März: Brephos Notha. April: Bothys Cespitalis, f Euclidia Glyphica, Fidonia Atomar ia). Mai: Grapholitha Lacunana, Cramhus Pi'atellus, Eurycreon Verticalis. Juni : Cramhus Pratellus. ^ Juli: Sphinx Porcellus? , (S. Elpenor? , Porthesia Chrysorrhoea, Fidonia Clathrata). August: Sphinx Convolvuli? , Larentia Chenopodiata, L. Bilineata, L. Decolorata. September: Plusia Gamma, Macroglossa Stellatarum, Sphinx Convolvuli? October: Plusia Gamma, Nomophila Noctuella, Macroglossa Stellatarum. November: Cheimatohia Brumata, Cheimatophila Tortricella. Die einzelnen Arten erhalten sich höchstens zwei Monate lang als vorherrschende. Alle diese Verhältnisse haben in der Voraussetzung ihre Geltung, dass die tägliche Flugzeit bei allen Familien, Gattungen und Arten übereinstimme. Dies ist aber nur bei einem, wenn auch beträchtlichen Theile " Und einige andere, wenig hervortretende Arten. Jähr-liche Periode der Insectmfauna von Österreich- Ungarn. 131 derselben der Fiill. Jene, deren Flugzeit in die Nacht fällt, sind zu wenig vertreten und konnten daher kein Übergewicht über die tagsüber fliegenden erlangen, wenn sie auch zu den häufig vorkoniiuenden gehören. Auf den jährlichen Gang der Frequenzzahlen, welcher hier vorzugsweise im Auge behalten worden ist, ist die tägliche Flugzeit von keinem Einfluss. wenn auch die gleichzeitigen (in dieselben Monate) fallenden Frequenz- zahlen verschiedener Arten, Galtungen und Familien nicht strenge vergleichbar sind. Hätte man die Beobachtungen statt am Tage in der Nacht angestellt, so würden von den Gross-Schmet- terlingen die Spinner und wahrscheinlich auch die Eulen mit ihrer Frequenzzahl die Tagfalter, Schwärmer und Spanner übertrotfen haben, wenn von diesen auch jene berücksichtigt worden wären, welche man nicht flie- gend, sondern sitzend angetroffen hat, wie es auch vice versa geschehen ist. Man sollte daher die einzelnen Familien in jenen Stunden beobachten, auf weiclic ihre Hauptflugzeit fällt, wie ich die Arten der Gattung Üphmx in der Abenddämmerung beobachtete. Dadurch sind die Frequenzzahlen dieser Gattung, wohl jenen der Tagfalter und des grössten Theiles der Spanner gegenüber, nicht aber in Bezie- hung auf die Frequenzzahlen der Spinner und Eulen vergleichbar geworden, welche viel zu klein ausfielen, vorzüglich bei den ersteren, während die letzteren ihre Flugzeit mit den Schwärniern zu theilen scheinen. Noch auffallender wären die Unterschiede, wenn die Arten der Gattung Sphinx auch noch in der Morgen- dämmerung beobachtet worden wären. Eine theilweise Ausgleichung der Verhältnisse findet dadurch statt, dass bei allen Ordnungen der Nacht- falter (Schwärmer, Spinner etc.) Ausnahmen von der allgemeinen Regel für die tägliche Flugzeit vorkommen. Von den Schwärmern fliegen die Arten mehrerer Gattungen tagsüber. Spinner sind aber nur durch wenige Arten am Tage fliegend vertreten. Von den Eulen haben ebenfalls nicht viele ihre Flugzeit am Tage, sowie von den Spannern, welche vorwiegend tagsüberfliegen, wieder bei der Nacht. Bei exacten Beobachtungen sollten diese Verhältnisse berücksichtigt werden, obgleich es bei einem allgemeinen Beobachtungssysteme kaum möglich scheint, denselben Eechnung zu trugen, es wäre denn, dass man sich entschliessen könnte, wechselweise am Tage und bei der Nacht zu beobachten. Die Tab. V macht die Zahl der Arten von Monat zu Monat für alle Ordnungen ersichtlich. Aus der Ver- gleichung der .nnalogen Tabelle IV für die Frequenz geht Folgendes hervor. Die meisten Arten kommen im Allgemeinen im Juli vor, in welchem Monate auch die meisten Falter fliegen. Das Maximum der Arten neigt sich aber gegen den Juni, jenes der Frequenz gegen den August. Die Arten der Papiliones haben nur ein Maximum im Juli, dem 2 freilich zweifelhafte Maxima ihrer Fre- quenz im Juli und September gegenüberstehen. Das Maximum der Sphviges und Bombyces fällt übereinstimmend in den Juli. Noctuae und Qeometrae haben die meisten Arten ebenfalls im Juli, kommen aber am häufigsten im August vor. Tortricidae sind durch die meisten Arten im Juni repräsentirt, sind aber schon im Mai am häufigsten. Grösser ist die Divergenz noch bei den Pyralides, welche erst im Juli und August durch die meisten Arten vertreten sind, während sie schon im Juni am häufigsten sind. Tineidae haben das Maximum der Arten schon im Juni, jenes der Frequenz hingegen erst im August. l'terophoridae lassen ihrer geringen Anzahl wegen keine Vergleichung zu. 17* 132 Karl Fritach. Tab. I. Frequenz der Arten. Art Jämi.i Febr. März April Mai .Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 1 1 1 1 3 1 • 6 1 1 1 3 3 9 8 6 4 42 2.5 3 3 105 22 6 2 '■'>! 28 10 5 50 G 4 -> 8 8 2 2 5 13 6 2 10 18 54 Kl 112 4 6 27 • 1 2 3 2 . 2 2 2 18 6 10 1 2 8 3 1 14 1 . 1 5 20 I 29 7 4 11 5 1 9 Ji. Sphlnges. II. SESIARIA. 30. Trochüia [Trochüium SC|1.) 3. Laphriiformis .... 31. Sesia Lsp. ö. Scoliiformis B k. . . 9. Tipullformis L. . . . 14. Ctüiciformis L 16. Formiciformis Esp. . , 32. Bembecia Hb. 31. Hylaeiformis Lsp. III. THYRIDINA. 33. Thyris III. 32. FenestreUa Scop. . , IV. SPHINGINA. 34. Macroglossa 0. 33. Fuciformis L. ... 34. Bombyliformis 0. . . 3(5. Stellafarum L. ... 35. Sphinx L. *38. Elpenor L 39. Porcellus L 41. Lineata L 42. Gala Rtb. . . . . 43. Evphorhiae L. ... 46. Ligusiri L. , . . . . 47. ConvolvuH 48. Pmastri 36. Acheroniia 0. 49. Atropos L 37. Smerint/nis Latr. 50. Popiili L V. ZYGAENOIDEA. 39. Ino. 57. Globulariae Esp. . . 59. Stalices L 40. Zygaena F. 60. Minos F 66. AchiUeae Esp. . . . 68. Lonicerae Esp. . . . 71. Meliloti Esp. ... 76. FiNpendulae L. . . . 78. Ephialtes L. . (' Boiiibyces. VI. COSSINA. 41. Cossus F. 1 . Ligm'perda F. ... 10 6 17 Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich- Ungarn. 133 Art Jänn. Febr. März I April Mai Juni I Juli lAug. VII. EPIALOIDEA. 45. Epialus F. 12. Si/lvimis L 15. Heda L VII. PSYCHINA. 47. Epichnopteryx Hb. 33. riilla Esp IX. DREPANULINA. 50. l'latijpterijx L S p. 44. Falcataria X. SATÜRNINA. 5 1 . Sa/urm'a Sehr. 49. Üarpini V 52. Äglia 0. 51. Tau L XI. BOMBYCOIDEA. 54. Gustropac/ia 0. 54. Sefn/ifulia F. . . . 55. Quercifolia L. . . . 58. l'otatoria L 61. Quercus L 62. Trifolii V 63. Bubi L 65. Popiili L 67. Neustria L 71. Lanestris L XII. NOTODONTINA 57. riiluphorn. 77. Phimiijera F 58. Ilarpyia 0. 78. Vinula L 82. Furciila L 64. Nutodonia 0. 92. Tremula V 68. Pterostoma Grin. 104. Palpina L 69. Phalera Hb. 105. Biicephala L 70. Pygaera 0. 109. Pj>ra Ho In HO. Anachorefa V. . . . 111. Curlula L XIII. LIPARIDINA. 71. Orgyia 0. 113. Antiqua L 73. Dasychira Stph. 117. Fasccl/ina L 118. Pudibunda L. . . . 120. Sa?/ce"s L 74. Ocneria Hb. 123. Dispar L 10 I • U 12 11 Sept. Oct. Nov. ] Dec. Jjilir 15 4 5 14 10 4 2 22 3 134 Karl Fritsch. Alt Jänn.lFebr.lMärz April Mai 1 Juni j Juli i Aiij Sept. Oet. Nov. Dec. .lalii- 75. I'orlhesia Stph. 12.'). L'hrt/sorrhoea L. 126. Aurißuii V. XIV. ARCTIOIDEA. 79. Phragmatobia Stph. 131. Fuliginosa L. . . . 81. Arciia Sehr. 134. Luhricipeäa V. . . . 135. Menthastri V. ... 137. Mendica L 139. Ezissula L 146. Caja L 82. Callimorpha Ltr. 151. Dominnla L 152. Hera L 154. Jacobaeae L XVI. LITHOSINA. 86. Setina Sehr. 163. Mesomella L. . . . 87. Lithosia F. 164. Sororcula Hfu. . . 166. Lntarella L. . . . 167. Fallifrons ZU. . . 168. Umta V. . . 170. Comidana L. . . . 172. Depressa E S p. . . 88. Gnvphria S tp h. 176. Quadra L 177. MubricoUis L. . 89. Nola Lch. 181. Bosea F XVII. BREPHINA. 9 1 . lirephos 0 . 192. Notha Esp. . . . D. Noctuae. XVIII. NOCTUINA. I. Cymatophorid ae. 93. Cymaiophora T r. 6. Ocnlaris L 7. Dnplaris L 94. Thijatijra 0. 10. Balis II. B o m b y c o i d e a. 95. Biloba Bd. 11. Voeruleocephala L. III. Acroüy ctidae. 101. Acronycta 0. 20. Tridens V 26. Mumicis L IV. Hadenidac. 103. Badena Tr. 39. Alriplicis L 40. StrIgiHs L io 22 3 3 10 11 12 24 5 17 1 12 5 8 15 4 19 1 a 1 1 12 1 2 12 1 25 Jährliche Periode ehr bmactexifauna von Östcrreivh-TJngarn. 135 Art Jänu. Febr. März April! Miii .Iiuii Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jiihr 41. Furuncula V 2 1 3 45. Didijma Esp , . , . . 3 9 5 1 18 52. Basilinea V . . . . 1 _ . 1 55. Polyodon L . . . , 8 4 . t 12 56. Lithoxylea V . , 3 4 1 8 7. '5. Ypsilon V • !• ■• • 3 1 . . . 4 107. Polia Tr. 8.3. Chi 1, • . ■ • • 1 . 1 109. Dianthoecia Bd. 95. Comta V : • . • 3 1 3 4 ; • • 1 10 97. Oucnlali V HO. Mamestra Tr. 110. Genistae Bk . . . 2 . . 2 112. Suaxa V . . . . 1 1 , . , 2 114. Oleracea L . . . . 1 . , . , 1 116 Pisi L . . . . 2 1 4 7 117. Persicariae L . . , . 2 1 1 . . 4 HS. Brassicae L . . 5 2 1 2 1 i . 11 124. Leucophaea V . . • 3 1 ■ 1 . 4 111. Neuromia Hb. 12Q. Popularis F . . , 4 2 . 6 127. Cespitis V 1 1 2 114. Cloanfha Bd. 1 1 132. Perspieillaris L . . . • • 1 . 1 . • , 2 117. Brotolomia Ld. 137. Meticulosa L . 2 3 1 1 ' 7 126. ifiselia Stph. 150. Oryacanlliae L • • • • 1 1 3 • . 5 V. Xyliiiidae. 127. Xj/Zma Tr. 153. 5o«o Hofn • • - • 1 • • • . 1 VU. CiicuHi.lne. 136. Cucullia Sehr. 179. Umbralica L . , • 2 . 2 183. Lucifuga V 3 . 1 4 6 1 , 15 186. Ferioäc/ L 2 • 3 3 1 • ■ . 9 VIII. Orthosidae. 143. Leucania Tr. 217. Lithargyrea Esp . . . * 1 , . 1 219. Conigera V • • 3 1 • ■ 4 148. Caradrina Bk. 225. Aisines Bk , 1 2 . 3 226. Ta/-a,fao,- Hb . . . 2 . 2 234. Cubicularis V - • l 1 2 156. C'haraeas Stph. 244. Graminis L , . . 1 . 1 162. Taeniocampa Gn. 250. Onthica L 2 2 . . . , 4 163. Orthosia Tr. 268. iiVum V 1 1 O 166. fffpielta Gn. 271. Oehreago Hb . . . 3 3 167. Mesoyona Bd. 272. OxaKna V • * * • ■ ' 1 • • • 1 13(> Karl. Frltach. ^ 1 Art Jänn. Febr. März April Mai .)uni Juli 1 Aug. Sept. Oct. 1 Nov. Dec. Jahr 171. Calymnia Hb. 280. Trapeima L 283. Fyralina V 1 2 1 1 3 172. Ilydroecia Gn. 287. Umbra Hfn , , , 2 . 2 175. Oporina Bd. 296. Croceago V . . . 1 1 2 176. Scoliopteryx Grm. 297. Libatrix L 2 10 9 6 . 27 180. Ämpivpyra Tr. - 307. Tragopuginis L 309. Fyramidea L • • 2 8 10 1 6 o ■ 3 26 IX. Agrotidiie. 181. Agrotis Tr. 316. Fromiba L 323. Fnja V 334. C. nigrinn L 335. Fhomboidea Esp 373. Fleeia L 382. Exclaniationis L 389. Suffusa V • . 4 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 1 "l 9 1 3 1 2 2 1 XI. Anartiiiae. 187. Heliaca H. S. 404. Tenebrata Scp . 8 . . 8 XIII. Ophiusidae. 191. Catephia Tr. 409. Alchymista V . . . 1 . . . 1 192. Eihclidia Tr. 410. JW« L 411. Glyphira L _ • ■ 12 3 8 3 11 11 14 1 6 07 193. üatocala Sehr. 418. £Zeem Hb 419. Nupta L 421. Fromissa V 424. Fraxini L . • • • ■ • 5 2 1 11 7 ö 2 - • 23 7 1 2 196. roKocam^d Gn. 429. Viciae Hb 1 . . . . 1 XV. Plusiidae. 198. Ilahrostola Sod. 432. Urticae Hb 434. Triplasia L • • 4 2 1 7 19 2 31 201. PZ«5(a Tr. 437. Ilbistris F 444. Oamma L 447. Interrogaiionis L 451. Festucae L 455. Chrysitis L 456. Moneta F 2 1 6 4 11 5 8 2 26 1 26 71 1 26 52 2 1 170 6 1 64 2 XVI. Noctuophalaeuidae. 202. Erastria Tr. 464. Pyrarga Hfn 203. Fhotedcs Ld. 465. Capfiuncnla Tr • 1 2 1 • • 1 3 Jährliche Perinde der Insectenfauna von Öaterreich-TJngam. 137 Art •läun. Febr, März j April Mai Juni Juli Aug. j Sept. j Oct. ; Nov. 1 Dcc. Jahr 207. Frothymia Hb. 477. Laccaia Scp. 208. Halias Tr. 478. Prassinana L. XVII. Deltoidae. 215. Zanclognalha Ld. ■J87. Tarsicrinalis Ku. . 217. Herminia Tr. 496. Tenlacularis L. . . 219. Bypena Tr. ■199. Rostralis L 500. Obesalis Tr 501. Proboscidalis L. . . E. Geouietrae. XIX. GEOJIETRINA. I. Dendrometridae. 224. Metrocampa L a t r. 1. Margariiaria L. . . . 229. Eugonia Hb. 7. Alniaria L 10. Quercinaria Hfn. . . 231. Selenia Hb. 13. Tetralimaria Hin. 235. ilacaria Crt. 21. Notata L 237. Opisthograptis Hb. 27. Crataegata L. ... 238. Venüia Dp. 28. Maciilaria L 239. Ängerona D p. 29. Primaria L 240. Scoria Stph. 30. Dealbata L 24ß. Phasiane Dp. 37. Petraria Esp. . . . 251. Äbraxas Lch. 46. ülmaria F 47. Marginata L 254. Amphidasis Tr. 61 Straf aria Hfn. . . . 256. Hibernia Ltr. 66. Progemmaria Hb. . . 68. Leucophaearia V. . . 257. Cabera Tr. 70. Pnsaria L 71. Exanthemaria Scp. . 259. Bapta Stph. 74. Temerala V 261. Fidonia Tr. 76. Arenacearia Hb. . . 78. Wawaria Esp. . . . 13 2 7 10 12 18 21 12 14 15 Denkschriften der matliem.-naturw. Cl. XLI. Bd. 18 138 Karl Fritsch. Art Jänn. Febr.iMärz April Mai Juni Juli t Aug. 11 2 22 8 1 4 1 3 3 2 2 1 2 1 I 1 4 • 4 1 1 Sept. Oct. ' Nov. I Dec. Jahr 84. Atomaria L 87. Clathrala L 90. Ädustata V 262. Gnophos Tr. 94. Olaucinaia Hb. . . . 96. Pullata V 265. Boarmia Tr. 109. Licheiiaria Hfn. . . 112. Glabraria V 114. Bepandata L. . . . 115. Alietaria V 118- Bhomboidaria V. . . 119. Boboraria V 120. C'onsortaria F. . . . 121. Crepuscnlaria V. . . 267. Parascotia Hb. 127. Fidiginaria L. . . . 269. Geometra L. 130. Putataria L 271. Nemoria Hb. 136. Fimbriata Hfn. . . . 138. Porriiiata ZU. . . . 273. Timandra Dp. 140. Amataria L 276. Pylarge H. S. 151. C'ommutata Tr. . . . 277. Arrhostia Hb. 153. Nigrupunctafa Hfn. . 154. Umbellaria Hb. , . 157. Bemtitata V 158. Sylvestrata Bk. . . . 159. Ceriisaria H. t5. . . . 167. Paludata L 169. Immorata L 278. Ptyahopoda Stph. 173. Dimidiata Hfn. . . 178. Incanata L 179. i4?'er{a?a L 188. Holosericeata Dp. 279. Aeidalia Tr. 194. Rufaria Hb n. Phytome tridae. 280. Odeem Bd. 203. Chaerophyllata L. . . 283. Aiiaitis Dp. 209. Plagiata L 210. Praeformata Hb. . . 284. Lobophora Crt. 218. Se.valata Bk 286. Larentia Tr. 223. Brtinnearia Vll. . . 225. Chenopodinta L. . . 226. Angulata H f U. . . . 227. Comitata L 228. Bipunetaria V. . . . 231. Prunata L 236. Pyraliata V 246. Corylata Hb 12 7 2 3 15 T 10 17 13 1 1 1 1 19 2 53 5 1 2 2 1 2 11 1 Jährliche Periode der Insectenfauna von Österreich- Ungarn. 139 Art JäniuiFebr. März April | Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 247. 250. 261. 263. 2G7. 271. 272. 273. 275. 276. 280. 284. 288. 289. 290. 291. 293. 294. 296. 297. 308. 316. 319. 321. 322. H Trtnicaia Hfn. . Pettinataria Fssl Bilineata L. . Ferrngata L. . Olieata V. . . Quadrianmilata Ocdlata L. . . Montanata V. Molbiginata Hb Alchemillata V. Trist ata L. . . üivuluta V. . Decoloraia Hb. Albtdata V. . itinorata Tr. Blandiata V. . Fhicluata L. . Proce/lata V. . AlbiciUaia L. . Eupestrata V. Tophaceata V. Vetutata V. Duhitaia L. Transversata Hfn Aemulata Hb. 287. Eupithecia Crt. 359. Satyrata Hb. . . 380. Reclangulata L. 381. Dehiliata Hb. 383. Strobüiafa Bk. 290. Jfe«oa Tr. 393. Fuscata Hfn. 292. Cheimatöbia Stph. 396. Brumata L. . . . 293. Anisopteryx Stph. 398. Aescularia V. . . i^. Tortricidae. XX. TORTRICINA 294. Teras Tr. 9. Sponsana F. . . . 13. Yariegana V. . . . 18. Niveana F. ... 2l. Autumnana H. . . 25. Ferrugana V. . . 295. ror/n".c L. Tr. 38. Rosana L 42. Corylana F. . . . 46. Heparana V. . . 48. Forsterana F. . . 52. Centrana H. S. . . 58. Dirersana H. . . . 68. Flavana H. . . . 69. Tibxirnana V. . . 72. Rusticana Tr . . 73. Rolandriana L. . . 83. Rubieundana H. 8. 296. Sciaphila T r. 88. Oouana L 94. TFaA/iomi'oJia L. . 297. Cheimatophüa Stph. 100. Tortriceila H. . . 18 7 1 16 2 1 4 3 3 6 2 10 1 10 5 17 1 1 3 44 1 1 8 13 4 1 38 2 , 2 1 1 . 1 1 1 8 3 11 30 12 12 12 18* 19 1 97 3 1 27 1 5 1 55 19 1 73 8 1 4 8 2 1 1 1 1 3 1 1 19 16 3 o 3 4 2 3 1 16 1 o 1 1 1 13 14 140 Karl FrU.sch. Art Jänn. Febr. März j April Mrti Juui Juli All"-. Sept. Oct. jNov. Der. Jiihr 299. OHndia Gn. 104. Ulmana H. 300. Uonchilis T r. 106. Ilamana L. . . 107. Zoegana L. . . 126. Banmaiiiiiana V. 12S. Tesserana V. 130. Aurofasciana M n. 302. Grapholitha Tr. 176. Striana V. . . 1 88. Cynoshatella L. 200. FuUgana H. . 201. Textana Frl. 223. Laciinana V. . 224. Rupestrana Dp. 235. Arcuana Cl. . 239. Dddmamnana L 267. Cirsiana ZU. . 268. Scutulatia V. . 285. Tripunctana V. 293. Nigricana H. S. 300. Z>aciPana Tr. 314. ITypericana H. 316. Gemmiferaiia T : 325. Jjorsana F. 349. l'omonella L. . 369. Oermarana H. 370. RhedlelU L. . 382. Corticaiia H. . 409. ApiceUa V. . 411. Badiana V. . 414. Naevaiia H. . 303. Dichrorampha Gll. 416. Petiverella L. ö. Pyralides. XXI. PYRALIDINA. I. Pyralidi dae. 305. Agiossa Ltr. 6. Finguinalis L. . . 307. Endotrlcha ZU. 12. Flammealis V. . . II. Botidae. 309. Scoparia Hw. 20. Amhigualis Tr. . . 27. Phlaeoleuca ZU. . 29. Trunicolella St. . 30. Frequentella St. . 312. Heliothela Gn. 37. ^/ro/zs H 315. Hercyna Tr. 41. Phrygtalis H. . . . 322. Eurrhypara H. 52. Urticata L 323. £o/j/s Tr. 56. Oclomactilata L. . . 57. Angmnalfs II. . . , 61. Falcatnlis Gu. . . . 62. Aitrata Scp 12 3 12 2 1 10 1 1 9 1 2 2 2 1 1 2 1 9 13 3 4 19 1 51 4 5 .S 5 1 1 17 6 o 1 1 13 15 30 6 15 3 Jährliche Periode der Insect ,^ [X y \ 10 £0 / \ 60 0 ^^ i/ \ 0 50 via rent r« 1 \ 50 90 90 •fO SO / \ ho SO SO / / \ 30 10 / , 70 io 10 / \ 20 60 1 /' \ 60 / f \ V 10 so irsf V zo w / i \ \ 10 10 \ 10 0 / \ 0 0 , 1 ^^ ■^ 0 90 i 90 hO ho 80 so 30 30 7» 10 20 WE otjs ^ \, io Oo / 60 10 / N S 10 io MT 'usia / ' io 0 / \ ^ 0 w / \ •fO 90 90 30 / \ so 80 so ■10 / \ so 70 10 10 ^ k k 10 SO / \ 60 0 ^ y \ ^ 0 SO TUf Cran ius / \ 1 SO kO >f0 f i 90 w |^^) 10 Y \ SO 30 30 70 / \ ^o HO WC )ihit. sidi. K" ZO 60 / \ 60 10 ^^ ^ X \, IO 50 ISfi %£ na 1 \ 50 0 -^ ^ s \ 0 W \ to 90 1 eo 30 J \ 30 SO so 70 ZO h \ iO 70 y V w \ W 60 / \ eo o y ^ \ 0 50 vm Hus ■ida C / > \ so W kO HO / \ It) 30 30 30 ; \ 30 mi omb ycoi dea 20 W / \ to 10 W / ^ K W W / ' \ "^ \ 0 ^^^ / \ ^^ O 0 ^ / \ \ 0 ¥0 te 90 \ 90 30 y N 30 SO \ \ SO ?o ttZ Yjcu nou !pÄ / r \ w 70 1 / \ 70 lO ^ r \ K> fo HO j 'H) 30 30 30 / 1 \ äO W N.A \irlU 'idei r to ZO ^ \ ZO to y '^ \ /O fO \ 10 o / > X ^— * O 0 1 \ -^ ^^ 0 w w 90 / \ 90 30 / S 30 SO / \ SO W VB ade. lida t / ^ N ^,, to 10 / \ 70 10 y / N 's, W SO io KL / \ SO 0 ^ / N ^^ 0 end) ome trid / 50 •H) IW •,0 1 r \ io 30 30 30 / SO 2ß WO rtho. i/iat 's. ZO to / \ ty W y y N S to 10 / r \ 10 0 / s ^ ^ 0 0 / > \ , 0 1 ] Litli.Y-F.Schima. Druakv.J.Wa^ner Wi?n Denkschrifleu d.k.Akad.d.W.matlLnatunv.CLXLI.Bd.LAbth.1879. Kyrifscli :,lähriiohePpnndp (icrTiiseptenT'ainiavon Oeslerreirh rii^am.IV'Pie Sclimetlerlinge Lepidopfera I Ihe Xachlfaltfr Heloroorra ) TaflV Jährlichep Gang der Frequenz bei den herschendeii Ordnungen. • ' ff ar i V T '"/ m \ A «■ x ar xpr ! 90 / ■ \ 90 SO 1 / ) 80 70 ) / \ 70 60 / \ 60 SO ISA ihuiß RS / \ 50 W / \ 10 30 i / \ SO 20 / \ 20 W 1 / '-' \ . 10 0 y / \ \ 0 fo / \ w 30 y y \ - 30 20 n.ß ^mb,\ CCS / \ \ 10 W / \ 10 0 ^ f 1 \ > X 0 IW \ tw 1 >30 1 \ 130 tw \ 120 110 / \ 110 WO / \ WO 90 / \ 90 SO Wh odtu e / SO W / \ ■70 m / 60 30 j / \ 60 ',0 / \ •to :iO / \ 30 10 ) i -* 20 10 ; / / \ \ 10 0 ^_ / / \ \ 0 r" / ^ \ W> 30 i f \ 30 w Y. Ti >^ \. 0 1 T ' T IT T ) kt vnr ir Ä XT xa ■ 1 190 / \ 190 ISO / \ ; ISO 170 f no 16B 1 f \ 160 liO / 1 \ ISO 110 / \ IM 130 / IM 120 f IW HO 100 / 1 110 IV.Qeonu irae / 100 90 / eo SO / so 70 / 70 60 1 60 50 / 60 «0 30 / to / \ 30 20 \ 20 10 / ' / 1 \ 10 0 ^ / / \ N ^ 0 IIO / \ /H» 130 / \ ISO m / \ 120 110 / \ IIO loa / r \ 100 00 \ 00 80 W.P) ralü les / l SO w / \ 70 60 / \ 6f 50 / \ ÖO W / \ •lO 30 / ' V 30 20 / \ 20 10 > 1 N 10 0 / \ 0 Lith.v.FSchiTT.d Druckv.JWacrer Wier Denkschriften d.k.Akad.d.W.matli.natun\-.Cl.XLI.Bd.LAblh 1879. o Jährliche Periode der Insectenfauna von Östeireich- Ungarn. 145 Gattung Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr II. Bombycoidea. 95. Dfloba Bd III. Acrony ctidae. 101. Aeronyeta 0. . . . . IV. Hadcuidaü 103. Iladena T r. . 107. l'olia Tr. . . 109. Dtanthoecia Bd. 110. Mamestra Tr. 111. Neuromia Hb. 114. Cloantha Ld. 117. Brotolomia Ld. 126. Miselia Stph. V. Xylinidae. 127. Xyllna Tr. . . . VII. Cucullidae. 136. Cucullia Sehr. . . VIII. Orthosidae. 143. Leucania Tr. . . 148. Caradrina Bk. . . 156. Vharaeas 8tph. 162. Taeniocampa Gn. . 163. Orthosia Tr. . . . 166. Hyptelia Gn. . . . 167. Mesogona Bd. . . 171. (Jalymnia Hb. . . 172. Hydroecia Gn. . . 175. Oporina B d. . . . 176. Scoliopteryx Grm. 180. Amphipyra Tr. . . IX. A §• r o t i il a e. 181. Ayrolis Tr. ... XI. A n a r t i d a e. 187. Ihliaca H. S. . . XIII. Ophiusidae. 191. (Jatepkia Tr 192. Etich'dia Tr. . . 193. Catoeala Sehr. . . , 196. Tuxocampa Gn. XV. Plusiidae. 198. llabrostola S 0 d. . 201. riusia Tr XVI. Noc tuoplialaeuldac. 202. Erastria Tr 203. Photedes Ld 207. Fhrothymia Hb 208. Ualias T r XVII. Deltoideae. 215. Zanclognatha Ld. . . 217. JJerminia Tr. . . . 219. Hypena Tr 12 12 11 2 I 17 3 14 1 4 11 25 4 4 10 10 1 11 8 3 26 12 11 4 6 5 1 1 1 1 9 10 14 11 53 1 14 19 98 52 56 1 11 31 8 2 7 5 26 27 29 19 1 63 33 1 33 244 3 11 Denkscbriftcu der mathora.-naturw. CI. XLI. Bd. 19 146 Karl Fritsch. Gattung Jänn. Febr.! März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dcc. E. Gteometrae. XIX. GEOMETRINA. I. Dendrometridae. 224 Metrocampa Latr. 229. Erigonia Hb 231. Selenia Hb 235. Macaria Crt. . . . 2:i7. Opisthograptis Hb. 238. Venilia L 239. Angerona L 240. Scoria Stpll 246. Phasiane Dp. . . . 251. Abraxas Lch. . . . 254. Amphidasis Tr. . . . 256. Hihernia Ltr. . . . 257. Cabera Tr 259. Bapta Stph. . . . 261. Fidonia Tr 262. Onophos Tr 205. Boarmia Tr 267. Parascoiia Hb.. . . 269. Geometra L 271. Nemoria Hb. . . 273. Timandra Dp. . . . 276. I'ilarge H. S 277. Arrhostia Hb. . . . 278. Pttjchopoda Stph. 279. Acidalia Tr n. Phy tometridae. 280. Odezia Bd 283. Anaitis Dp 284. Lobophora Crt. . . 286. hareniia Tr 287. Eiipithecia Crt. . . 290. Minoa Hfn ■292. Cheimatobia Stpll. . 293. Anisopteryx Stph. . F. Tortricidae. XX. TORTRICINA. 294. Teras Tr. . . . 295. Tortrlv L. Tr. , 296. Sciaphila Tr. , 297. Oheimatophüa H. 299. Olindia Gn. . . 300. Conchüis Tr. . , 302. Orapholitha Tr. 303. Dichrurampha Gn. a. PyraUdes. XXI. PYRALIDINA. I. Pyralididae. 305. Aglossa Ltr 307. Endotricha ZU. II. Botidae. 309. Scoparia Hw. . . . 312. Ileliothela Gn. . . . 315. Hercyna Tr 322. Eurrhypara H. . . . 323. Botys Tr 23 5 29 2 2 2 13 2 7 2 3 8 3 18 2 8 17 3 2 43 2 5 11 73 2 3 32 2 7 10 12 11 16 1 4 1 1 10 5 2 17 1 1 41 9 9 1 15 10 7 1 5 18 16 35 3 11 4 2 4 15 5 13 1 70 3 2 2 16 3 3 16 1 3 8 38 14 4 3 1 1 3 13 4 19 1 186 3 1 10 1 7 1 29 2 11 5 81 12 Jahr 1 3 5 2 4 22 18 21 2 14 2 6 29 3 108 7 30 8 3 20 10 1 66 14 34 28 12 o 436 14 19 16 3 6 39 14 14 1 23 155 6 16 15 1 15 30 160 Jährlich' Periode der Insectenfauna von Österreich-TJngarn. 147 Gattung Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 324. Eurycreon Ld 325. Nomophüa H 327. Pionea Gn 328. Orohena Gn 330. Diasemia Gn 334. Hydrocampa Gn 335. Paraponyx H 33G. Cataclysta H 5 23 5 3 3 3 2 4 1 7 12 3 9 9 1 o 7 4 6 2 6 10 3 7 6 11 4 1 4 13 1 2 9 37 3 •19 .-)7 13 14 28 27 9 31 IV. Crambidae. 342. Cramlus F • • 36 83 59 71 22 • 271 V. Phycideae. 345. Dioryctria ZU 348. Salebria ZU 370. Ephestia Gn • • 3 1 5 • ; • 1 5 3 VI. Galleriae. 373. Aphomia H • • • • 4 5 1 10 H. Tineidae. XXIV. Farn. TINEINA. III. Tineidae. 387 Tinpa Tj . .... . . • 2 5 1 2 • • • * 7 392. Nemophora H IV. Adelidae. 393. Adela Ltr 394. Nematois H • 2 2 11 1 2 6 1 6 • • 16 15 VIII. Hypouomeutidae. 403. Syponometita Latr • • 5 14 26 9 54 IX. Plutellidae. 407. Plutella L 408. Cerostoma Ltr • • . 3 4 1 5 2 8 21 2 12 2 • 53 7 XL Chimabaehidae. 412. Chimabache ZU . • 2 • • • 2 XIL Gelechidae. 422. Teleia 426. Nannodia 438. Tachyptilia 458. Sypercallia Stph • • • 1 1 1 1 1 1 • • ■ • 1 1 2 2 XIII. Glyphipterigidae. 473. Glyphipteryx H • • 1 1 XVL Butalidae. 494. Butalis Tr • 1 • 1 XVIL Elachistidae. 498. Elachista Sc 2 4 3 3 12 XXIV. Coleophoridae. 510. Coleophora ZU 2 2 1 1 2 • 8 XXV. Gracilaridae. 513. Corisium 7A\ • • • 1 • ■ 1 19' 148 Karl Fritsch. Gattung JUnn. Febr. März April Mai Juni .Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr XXVI. Argy resthi dae. 518. Argyresthia H • • 1 1 XXVII. LitliocolletiiLae. 520. LithoeoUetis Zell 3 • ■' XXX. Nepticulidae. 531. NepticnJa ZU 4 4 XXV. Fam. MICROPTERIGINA. 532. Eriocephala Curtis. . . . • 2 1 3 /. Pterophoridae. XXVI. Fam. PTEROPHORINA. 538. OxypHlun ZU 539. Mitnaeseoptilns Wallgr. . . 543. Acyptüia Hb o 2 5 4 1 2 2 1 1 4 3 3 18 Tab. III. Frequenz der Familien. Familie Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 5 5 1 11 , 2 1 , . . 3 • 2 19 5 9 56 23 1 97 30 5 88 27 97 2 1 27 3 3 392 87 9 2 8 1 11 3 7 10 2 1 • 21 2 2 10 3 2 17 > 3 10 4 3 5 9 2 2 4 5 14 2 14 1 4 7 3 31 2 29 28 14 9 4 18 11 4 6 6 3 3 71 14 48 82 35 12 4 4 2 2 7 16 1 32 6 33 12 29 1 8 3 26 121 1 2 6 3 2 6 6 1 26 2 2 12 2 2 2 8 11 3 5 5 15 15 3 31 5 20 29 4 23 5 25 60 1 IG 4 15 117 1 5 52 2 86 19 8 98 277 14 2 2 2 8 • 2 16 B. Spkinges. II. Sesiaria III. Thyridma ... IV. Sphingina V. Zygaenoidea . . . . C. Bombjces. VI. Cossina VII. Epialoidea VIII. Psychina IX. Urepayiidia . . . . X. Saturnina XI. Bombycoidea . . . . XII. Notodontina . . . . XIII. Ltparidina XIV. Arctioidea XVI. Lithosiiia XVII. Brephina D. Noctuae. XVIII. NOCTUINA. I. Cymatophoridae . . . II. Bombyco'dea ... III. Acronyciidae . . . . IV. Hadenidae V. Xyliiiidae VII. Cvcullidae . . . . . Vin. Orthosidae .... IX. Agrotidae .... XI. Anartidae .... XIII. Ophiusidae .... XV. Plusiidae .... XVI. Nociiiophalaenidae XVII. Deltoideae .... Jährliche Periode der Jnsectenfaima von Österreich-Ungarn. 149 Familie Jänn.lFebr. März April | Mai Juni Juli Aug, Sept. I Oct. iNov. Dec. Jjilir E. Geouietrae. XIX. GEOMETRINA. I. Dendrometridae II. Phytometridae . F. Tortricidae. XX. TORTRICINA. G. Pyralides. XXI. PYRALIDINA. I. Pyralididae II. Botidae IV. Crambidae V. Phycideae VI. Gallen'ae H. Tiueldae. XXIV. Fam. TINEINA. III. Tineidae IV. Adelidae VIII. Hyponomeiilidae .... IX. Plutellidae XI. Ofiimahachidae XII. Gelechidne XIII. Glyphipteriyidne .... XVI. Butalidae ... . . XVII. Elachistldae XXIV. Coleophoridae XXV. Graeilaridae XXVI. Argyresthidae XXVII. Lithocollelidae XXX. Neptic7didae XXV. Fam. MICROPTERIGINA. /. Pterophoridiie. XXVI. Fam. PTEROPHORINA. 41 9 34 95 55 90 72 36 9T 78 85 1 85 8.? .3 4 3 12 5 5 2 1 3 1 1 1 107 84 41 1 90 59 6 5 8 14 7 67 190 20 3 86 71 7 26 17 87 42 22 9 23 3 12 37 2 12 12 433 530 5 449 271 9 10 10 31 54 60 2 6 1 1 12 8 1 1 3 4 24 Tab. IV. FrequenzderOrdnungen. Gattung Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr A. Papiliones . B. Sphinges . . C. Bombyces D. Noctiiae . . E. Geome/rae . F. Tortricidae . G. Pyralides, . H. Tineidae . . I. Pterophoridae Totale 12 14 110 18 2 7 2 139 284 2 42 31 50 6 34 6 455 294 26 42 4.1 150 90 108 27 9 791 471 85 35 80 175 85 176 35 4 1146 511 132 109 136 191 41 161 36 3 1320 494 116 50 173 257 20 161 47 1320 590 99 21 162 104 2 64 32 076 320 27 64 15 37 14 4 481 58 3 3 2 14 12 3 95 3144 493 322 697 963 258 744 197 24 6842 150 Karl Fritsrh. Jährliche reriodc der Tnsectenfauna von Österreich-Ungarn. Gattung Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aue Sept. Oct. Nov. Dec. Jiilir Totale 1/3 {n-i ■ »+')■ A. Papiliones . . B. Sphinges . . C'. Bombyces . . D. Noctuae . . E. Geometrae F. Tortricidae . G. Pyralides. . H. Tineidae I. Plerophoridae Totale A. Papiliones B. Sphinges . C. Bombyces. D. Noctuae . E. Geometrae F. Tortricidae G. Pyralides. H. Tineidae . I. Plerophoridae , 4 40 135 229 350 425 492 532 468 323 126 19 9 38 81 111 116 81 43 U 2 1 7 20 34 40 62 65 60 24 8 1 2 1 1 12 26 52 87 130 157 133 76 22 1 2 19 69 125 172 208 184 125 44 10 5 1 3 33 60 72 49 21 7 5 4 4 . 11 47 106 148 166 129 87 35 13 1 2 11 23 33 39 38 31 15 0 . 3 4 5 3 2 3 2 1 6 51 202 461 798 1085 1263 1239 959 551 193 34 B — R. . — 4 —28 —25 +55 —56 +46 + 19 —38 +122 — 3 —68 — 19 , — 7 —12 + 4 +21 0 + 18 -16 — 8 + 1 , + 1 — 7 _ 2 ■4- 8 + 2 —27 +44 — 10 - 3 — 8 + 2 2 — 1 -+- 1 -10 -1- 5 — 7 — 7 + 6 +16 + 29 — 12 —20 — 1 2 -12 — 19 +25 + 3 -17 +73 — 21 —29 + 4 — 5 — 1 — 1 -27 +30 +13 — 8 — 1 - 5 — 5 + 8 - 4 — 11 —13 + 2 +28 — 5 +32 — 23 + 2 — 10 — 1 le — 2 — 5 — 3 + 4 + 5 + 2 — 1 — 3 0 + 9 0 + 1 — 1 — 1 + 2 — 5 — 1 • — 4 —37 —63 - 6 — 7 +61 +57 +81 + U7 —70 —98 —31 3143 492 324 608 963 259 743 197 23 6842 Tab. V. Vertheilung der Arten. Art Jänn. Febr. März April Mui Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr A. Papiliones B. Sphinges . C. Bombyces. D. Noctuae . E. Geometrae F. Tortricidae G. Pyralides. H. Tineidae . I. Pterophorida Totale e 1 1 2 1 3 10 4 1 3 1 19 28 1 14 7 13 3 5 3 74 43 5 13 13 31 18 18 13 4 158 69 20 19 33 44 33 30 18 3 269 72 20 26 45 49 27 38 14 2 293 55 12 15 38 48 11 38 8 2 227 34 9 8 26 21 1 13 4 2 118 20 2 6 5 1 2 2 38 13 1 1 1 2 1 1 20 87 28 52 83 95 49 S4 37 9 494 151 BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DER FLUSSFISCHE SÜÜÄMERIKA'S. VON D« FRANZ STEIJiDAOHNER, WIKKLICHKM MlTOl.IKDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE HEU \VISSENSCHA1'TE^. t)TLi't h- ©n-['efiv. (VORGELEGT IN DER SITZUNG DEK MATUEMATISCH-NATUKWISSENSOHAFTM WIEN CI.ASSK AM 1latycephaln Kner, mit ersterer stinmit sie überdies Inder eigeuthümlicben Körperzeichnung überein. Von Lor. j^Iafycephala untersclieidet sich Lor. variegata (abgesehen von dem angeblichen Mangel von Zähnen im Zwischenkiefer bei Lor. platycephala) hauptsächlich durch das Vorkommen eines Ausschnittes am hinteren Augenrande und die schlankere Form des Kopfes und Rumpfes, von Lor. lamina Gthr. durch die etwas bedeutendere Länge und stärkere Zuspitzung der Schnauze, durch die unvollständige Beschilderung der Bauch- fläche und durch die geringere Länge der Eckbarteln der Mundspalte. Bei Lor. lamina liegen ferner nach Dr. Günther's Beschreibung 32, bei Zo?-. »o^'^e«;«)!« nur 30 Schdder längs der Seitenlinie. Nach Dr. Günther ist endlich bei Lor. lamina der obere Raudstrahl der Caudale nicht verlängert, wälnend derselbe bei Lor. variegata stark fadenförmig verlängert und fast halb so lang wie der ganze Körper ist. 10. Loricaria rostrata Spix, Agass. [Loricaria rostrata [ 9 J et Lor. larhata \^\ Kncr, Denkschr. d. Wiener Akad. Bd. VI, p. 19 u. 2,?.) Drei Weibchen aus dem Mamoni-Flusse, mit Ausschluss der Caudale 20 — 25"" lang. Der obere und untere Randstrahl der Caudale sind bei dieser Art fadenförmig verlängert, wie die mir von Herrn Fischer eingesendeten Exemplare beweisen; bei den übrigen Exemplaren des Wiener Museums aus dem Rio branco, sowie bei den typischen Exemplaren der Spix 'sehen Sammlung ist die Caudale stark beschädigt, daher die Form derselben bisher irrig beschrieben wurde. Die Form des Kopfes ist bei jüngeren Lidividuen ein wenig schlanker und stärker zugespitzt als bei älteren ; die Rnmpflänge variirt auffallend im Verhältniss zur Kopflänge selbst bei Exemplaren von gleichem Fundorte und von nahezu gleicher Länge, daher auch die Zahl der Schilder längs der Seitenlinie schwan- kend ist und 28 — 33 beträgt. Prof. Kn er 's Angabe, dass die Kopflänge nahezu '/^ der Körperlänge und die Kopfbreite kaum mehr als dessen halbe Länge erreiche, ist nicht ganz richtig, denn bei dem einen der beiden von Kner unter- suchten Exemplare des Wiener Museums ist die Kopflänge woli! nur wenig mehr als 473 mal, bei dem zweiten aber bereits 4^3 mal in der Körperlänge, die Kopfbreite c. l*/r, — P/aUial in der Kopflänge enthalten. Bei den drei Exemplaren aus dem Mamoni-Flusse, die man vielleicht als Repräsentanten einer beson- deren, auffallend schlanken Varietät betrachten könnte, ist die Kopflänge genau oder noch etwas mehr als 5mal in der Körperlänge, die grösste Kopfbreite c. P/, — l"/;"'-'"'!) die Schnauzenlänge 1'/^ — ly.mal in der 166 Franz Steindachner. Kopflänge enthalten. Der Rumpf ist sehr schlank , von geringer Breite. 32—33 Schilder liegen längs dem Scitencanale. Der Beginn der Dorsale fällt nicht vor die Einlenkungsstelle der Ventralen in verticaler Richtung, wie in (üinther'o Catalog der Fische des hritisclien Museums (Bd. V, p. 257) bemerkt ist, sondern steht, wie Kner ausdrücklich angibt, genau Über oder auch ein wenig hinter derselben. Die Dorsale ist von auffallender Höhe, die beiden ersten Dorsalstrahlen erreichen '/j — '/^ der Körper- liingc; auch die Anale ist von bedeutender Ilüiie, da der erste Gliedcrstrahl oder zuweilen der Stachelstrahl derselben au Länge genau oder nahezu dem Kopfe gleichkommt (bei den Exemplaren aus dem Mamoni- Flusse). Die Spitze des Pectoralstachels überragt bei den von mir untersuchten Exemplaren aus dem Mamoui- Flusse die Basis der Ventralen ziemlich bedeutend, erreicht dieselbe aber nur bei den von Kner beschrie- benen Exemplaren aus dem Rio branco. Die Unterseite des Kopfes ist bei sämmtlichen Exemplaren des Wiener Museums mit rauhen Schildern besetzt, selbst das obere Mumlsegel trägt in dem bei weitem grössten Theile seiner Untertläche rauhe Schild- chen ; nur das hintere Mundsegel und der von demselben überdeckte Theil der Kopfunterseite ist nackthäutig. Es bedarf daher auch in dieser Beziehung Dr. Günther's Beschreibung von L. rostrata im erwähnten Cata- loge einer Berichtigung. Bei einem älteren Weibchen von 25" Länge (ohne Caudale) liegen bereits am Seitenrande des Kopfes zwischen der Mund- und Kiemenspalte merklich längere, haarförmige Borsten, als auf den übrigen Theilen des Kopfes, ohne jedoch nur annähernd die Länge derselben bei den Männchen zu erreichen. Bei sämmt- lichen drei Exemplaren (9) aus dem Mamoni-Flusse trägt endlich die Caudale am oberen und unteren Lappen eine dunkle Längsbinde, wie sie Kner nur bei den Männchen von L. rostrata (i. barbata Kner) beschreibt. Bisher bekannte Fundorte von L. rostrata: Nebenfluss des oberen Amazonen-Stromes bei der Stadt Xeberos, Rio branco, Rio 19a, Rio Cujaba, Rio Mamoni, Calabozo (Venezuela). NB. Die von Prof. Kner a\% Loricaria h'ma gedeuteten Exemplare aus dem Rio Chagres (s. Kner u. Steind., Neue Galtungen und Arten von Fischen aus Central- Amerika) halte ich nur für Männchen von Lor/ca>i'a uracan/ha Kn., Steind., von welcher Art ich im vergangenen Jahre drei, leider sehr schlecht erhaltene und anfänglich trocken aufbewahrte Männchen durch Herrn Boucard aus der Umgebung von Panama erhielt. Bei diesen ist übrigens auch der ganze mittlere Theil des Hinterhauptes und der grössere Theil des Nackens ähnlich wie bei Männchen von Loricaria Magdalenae Steind. dicht mit langen Borsten besetzt. 1 1 . Tetragoiiopterus panamensis G t b r. {Tetr. Ftscheri Steind. ol.) 7—8 D. 2/8—9. A. 3/24—25. V. 8. L. lat. 36—38 {-+- c. 2 auf d. Caud.). L. transv. Die Körpergestalt ist bei Weibchen etwas gedrungener als bei Männchen. Die Leibesliöhe bei ersteren c. 2V3 — 2y^mal, bei letzteren durchschnittlich 27-, — 27r,mal, die Länge des Kopfes 3% — 4mal in der Körper- länge, der Augendiameter unbedeutend mehr oder weniger als 3 mal, die Schnauzenlänge 4 — 4^5 mal, die Stirnbreite 273 — 2Y,_mal in der Kopflänge enthalten. Die obere Protillinie des Kopfes ist in der Parietalgegend concav und erhebt sich rascher zur Spitze des Hinterhauptfortsatzes als die Nackenlinie, welche in der Regel nur schwach oder kaum bogenförmig gekrümmt ist, zur Dorsale ansteigt. Auch die Krümmung der Bauchlinie ist zwischen der Kehle und dem Beginne der Anale nicht sehr bedeutend, doch regelmässig gerundet; längs der Anale steigt die Bauchlinie viel rascher (geradlinig) nach hinten an, als der gegenüber liegende Theil der Rückenlinie sich senkt. Das vordere Kopfende ist konisch abgestumpft. Einige wenige, sehr kleine Zähnchen liegen am oberen Theile des Oberkieferrandes. Das hintere Ende des schmalen, ziemlich stark geneigten Oberkiefers fällt in verticaler Richtung ein wenig hinter den vorderen Augenrand. Beiträge zur Kennt niss der Flussfische Südamerika^ s. 167 Die Allgenrandknochen decken die Wangen bis auf einen schmalen, häutig bleibenden Raum zunächst der unteren und hinteren Vorleiste des Präoperkels. Der hintere Rand des letzteren ist lang, stark nach hinten geneigt, der Vordcckelwiiikcl abgerundet und kleiner als ein rechter. Der gleichfalls schief gestellte Kiemcndeekel ist 2'/,,— nahezu 3 mal höher als lang. Der Beginn der Dorsale fällt in verticaler Richtung ein wenig hinter die Insertionsstelle der Ventralen und ist bei Männchen in der Regel eben so weit von der Schnauzenspitze wie von der Basis der mittleren Caudalstrahlen entfernt, bei den Weibchen aber nicht selten ein wenig weiter nach vorne gerückt. Die grösste Höhe der Dorsale am ersten gespaltenen Strahle gleicht der Koptlänge oder übertrifft sie ein wenig; die folgenden Strahlen nehmen rasch bis zum vorletzten Strahle an Höhe ab, und der letzte ist überdies noch stärker verkürzt. Der obere Flossenrand fällt daher rasch nach hinten und unten ;ib, und ist über den zwei letzten Strahlen gerundet. Die Basislänge der Dorsale ist etwas mehr oder weniger als 2 mal in der grössten Flossenhöhe enthalten. Die Fettflosse liegt den letzten Strahlen der Anale gegenüber. Die Caudale ist durchschnittlich bei den Männchen ein wenig länger als bei den Weibchen, der untere Caudallappen stets etwas stärker entwickelt als der obere und bei Männchen 3 mal, bei Weibehen 374 — S'/jmal in der Körperlänge enthalten. Die Basislänge der Anale gleicht der Kopflänge oder übertrifft sie ein wenig, die vorderen längsten gespaltenen Strahlen erreichen genau oder nahezu die Länge der Ventralen, welche I73 — 1', smal in der Kopflänge enthalten ist. Sämmtliche Analstrahlen, sowie die ganze Unterseite der Ventralstrahlen sind bei Männchen dicht mit Hackenzähnchen bewaffnet, deren Spitze nach oben gekehrt ist. Die Spitze der horizontal zurückgelegten Ventralen erreicht nur bei Männchen genau den Beginn der Anale, bei den Weibehen fallen sie stets ein wenig vor diesen. Die Feetorale ist fast eben so lang wie der Kopf, bei den Weibchen ein wenig kürzer als bei Männchen, nur bei letzteren fällt die Spitze dieser Flosse in der Regel noch hinter die Insertionsstelle der Ventralen. Die Seitenlinie ist schwächer gebogen als die untere Profillinie des Rumpfes und zieht am Schwanzstiele ein wenig unter der Höhenmitte der Rumpfseiten hin. Die Zahl der Radien auf dem freien Schuppenfelde steigt bis auf 11 — 12. Die concentrischen Schuppen- ringe sind äusserst zahlreich und zart. Der Humeralfleek ist, wenn überhaupt vorhanden, häutiger länger und quergestellt als rund, ein Caudal- fleck ausnahmslos. Eine ziemlich scharf abgegrenzte oder schwach ausgeprägte silbergraue Seitenbinde zieht vom Kopfende zur Caudale über die Höhenmitte des Rumpfes hin, und geht sowohl gegen den oberen Rand, als gegen die Caudale zu in ein dunkleres Grau allmälig über. Der basale Thcil der Caudale ist im Leben kirschroth, wahrscheinlich auch der vordere Theil der Anale. Das grösste Männchen unserer Sammlung ist bis zur Spitze der Caudale nur 9°", das grösste Weibchen aber 11'° lang. Nach der grossen Menge der eingesendeten Exemplare zu schliessen, scheint die Zahl der Weibchen die der Männchen zu überwiegen. Vulgärname: Sardina. 12. Curiniatus Magdalenae Steind. Zwei kleine Exemplare, mit jenen aus dem Magdalenen-Strome im Wesentlichen übereinstimmend, doch nur 11 Dorsal- und 9 Analstrahlen enthaltend. 672 Schuppenreihen zwischen der Basis des ersten Dorsalstrahles und der Seitenlinie, 6 — 6^2 zwischen letzterer und der Basis des obersten Ventralstraliles, und 71/2 — 872 zwischen der Seitenlinie und der Mittel- linie der Bauchfläche zunächst den Ventralen. Caudalfleck fehlend. L. lat. 39. Vulgärname: Sardina blanca. 168 Franz Steindachner. 13. Gaster opelecus niaculatus n. sp. D. 11. A. 3/33-34. P. 1/10. Sq. lat. 31-32 (-h2-3 auf d. Caud.). Diese scliön gezeieliuete Art stimmt in der Körperform mit Gastcroj). stemicla iiberein, doch ist der Schvvanzsfiel bedeutend liöher als bei letzterer Art. Die Baucliliuie ist von der Keblgej;end bis zur Ventrale stets stark gebogen, doch bei jüngeren Indivi- duen nocli bedeutender als bei älteren. Die Riickenlinie steigt vom vorderen Kopfende ohne oder nur unter sehr sclnvnclicr Krümmung bis zur Dorsale allmälig an, senkt sich rasch längs der kurzen Basis der Dorsale und bildet bis zur Caudale eine concave Curve. Die grosste Körperhöhe ist bei Exemplaren von 6 — ß'/j" Länge c. l^snial, bei grösseren von 8 — 8'/^'° Länge \^j^ — 2mal, die Kopflänge ?>^j^ — 3*/r,mal in der Körperlänge, der Augendiameter etwas mehr als 3 — 375ißal, die Schnauzenlänge 5 — 6mal, die Stirubreite 2'/3 — 273mal, die Höhe des Schwanzstieles 2'/^ — 2^/5 mal in der Kopflänge enthalten. Nur wenige kleine Zähne liegen am Aussenr'ande des Zwischenkiefers und 14 — 16 in der folgenden zweiten inneren Reihe, welche gegen die beiden Mittelzähne allmälig an Grösse zunehmen und dreispitzig sind. Der Oberkiefer trägt jederseits drei ziemlich grosse einfache Hakenzähne. Die vorderen Zähne des vor- springenden, stark geneigten Unterkiefers sind bedeutend stärker als die grössten mittleren Zwischenkiefer- zähne der inneren Reihe. Die Wangengegend wird fast vollständig von den Knochen des Augenriuges überdeckt, von denen der dritte durch seine Grösse auffällt. Die stark säbelförmig gebogene Pectorale ist circa halb so lang wie der Körper, die Ventrale äusserst schwach entwickelt und halb so lang wie das Auge. Die Entfernung des Beginnes der Dorsale von der Caudale ist 2'/^ — 2% mal in dem Abstände der Dorsale vom vorderen Kopfende enthalten. Die Basis- länge der Dorsale steht der Höhe der Flosse nach; erstere ist 2^/^ — 3 mal, letztere 2mal in der Kopflänge begriffen. Die Basis der Anale ist fast IVamal so lang wie der Kopf, die längsten vorderen Strahlen derselben sind circa halb so lang wie der Kopf. Die äusserste kleine Fettflosse liegt über dem Ende der Anale, der untere längere Caudallappen erreicht eine Kopflänge. Der Seitencanal zieht vom oberen Theile des Schultergürtels in schräger Richtung gegen die Basis der vorderen Analstrahlen herab, ohne sie zu erreichen, und durchbohrt c. 18 — 22 Schuppen. Die Schuppen des obersten Theiles des Rumpfes zwischen dem Deckel und der Dorsale nehmen bis zur fünften oder sechsten horizontalen Schuppenreihe herab ziemlich rasch au Grösse zu, und nehmen hierauf in den folgenden viel zahlreicheren Reihen bis zur Basis der langen Anale allmälig an Umfang ab. In dem ganzen zwischen dem Beginne der Anale und der Pectorale, sowie dem aufsteigenden vorderen Bauchrande liegenden Theile der vorderen unteren Humpfhälfte nehmen die Schuppen allmälig nach vorne (gegen den Kopf) an Grösse zu. Eine silbergraue Längsbinde zieht vom oberen Theile des Schultergürtels zur Caudale und ist gegen den oberen und unteren Rand zu etwas dunkler grau als im mittlereu Theile. Der schneidige Bauchrand (bis zur Ventrale), der obere Rand der Dorsale und der untere der Anale smd schwarz gesäumt. Zahlreiche kurze, verticale, schwarzgraue Streifen oder schmale Flecken liegen an den Seiten des Ivuiiipfes und bilden regelmässige Querreihen, welche nicht bis zur Bauchlinie herabreichen. In dem von dem hinteren Kopfende, der Pectorale und der Ventrale umschlossenen Rumpftheile fehlen diese Querstreifen gänz- lich und sind durch zarte violette Pünktchen im mittleren Theile der einzelneu Schuppen ersetzt. Vulgärname: Peche peche. Beiträge zur Kenntniss der Ftussfische Südamerika! s. 169 14. lAiciocJiarax insculptus Steind. Zwei Exemplare, Iß*'., und 2472 " l-'^ng, unterscheiden sieb von den (4) typischen Exemplaren aus dem Magdalenen-Strome durch die etwas grössere Anzahl der Schuppen längs der Höhenmitte des Rumpfes und auch ein wenig in der Zeichnung des letzteren. Zwischen dem hinteren seitlichen Kopfende und der Caudale liegen bei dem kleineren Exemplare 45, bei dem grösseren auf einer Körperseite 48, auf der anderen 50 Schuppen in einer Längsreihe; die unvollstän- dige Seitenlinie durchbohrt bei dem ersteren 26, bei dem letzteren 28 Schuppen. Bei beiden Exemplaren liegt in den beiden oberen Dritttheileu der Rumpfhöhe zwischen je zwei auf einander folgenden horizontalen Schuppenreihen ein schmaler dunkelbrauner Längsstreif (im Ganzen 7 — 8). Vulgärname: Anja. 15. Sternopygus HinnholdUi Steind. Ein kleines, c. 24°" langes Exemplar. Vulgärname: Macana. 16. Frlstis Perrottet l M. H. Nach Herrn Fischer's brieflicher Mittheilung kommt auch eine Sägefisch Art im Mamoni-Flusse vor, welche von den Eingebornen „Pege pa" genannt wird, und höchst wahrscheinlich als ri-istis Verotteti M. H. zu deuten sein dürfte, und ein Hai, „Casson", wahrscheinlich e\\\^ Mustelus-kxi. Leider enthält unsere Samm- lung kein Exemplar derselben. Mit Einschluss der bereits früher von mir und Prof. Kner aus dem Bayano beschriebenen Arten, welche in der Sammlung Fischer's nicht enthalten sind {ßleotris picta Kn., Steind., Artus multiradiatus Gthr. ^ BagrusffJ ariokles Kn., Steind., Engravlis Poeyi et macrolepidotus Kn., Steind.) kennt man somit im Ganzen namentlich 20 Arten aus dem Stromgebiete des Bayano. ni. über einige von Herrn Stolzmann in Peru gesammelte Süsswasserfische. 1. Tetragonopteriis BratUckii n. sp. 8 D. 11. A. 5/34. L. lat. c. 40—41 (-(-3—4 auf d. Caud.). L. tr. T Körpergestalt gestreckt, stark comprimirt. Rücken- und Bauchlinie schwach gebogen, Kopflinie in der Parietalgegend concav. Kopflänge c. 4mal, grösste Leibeshöhe 273^2% mal in der Körperlänge, Augen- diameter 2% — 2Y2mal, Schnauzenlänge 4'/^ — 4mal, Stirnbreite 3'/;j — ein wenig mehr als 3mal in der Kopflänge enthalten. Das hintere Ende des schmalen, stark geneigten und schwach säbelförmig gebogenen Oberkiefers, der nahe seinem oberen Ende einige wenige, äusserst kleine Zähnchen trägt, fällt in verticaler Richtung nicht bedeutend hinter den vorderen Augenrand. Die Augenrandknochen decken die Wangen bis auf einen äusserst schmalen Saum vor dem aufsteigenden Rande des Vordeekels. Der Beginn der Dorsale fällt genau in die Mitte der Körperlänge, und in verticaler Richtung ziemlich bedeutend hinter die Einlenknngsstelle der Ventralen. Die Höhe der Dorsale übertrifft ein wenig eine Kopf- länge, die Basislänge derselben Flosse gleicht der Hälfte ihrer Höhe. Die Spitze der Pectoralen reicht genau bis zur Einlenknngsstelle der Ventralen oder ein wenig über die- selben. Die Länge der Brustflossen erreicht nicht ganz die des Kopfes, und die I^änge der Ventralen gleicht dem Abstände des hinteren seitlichen Kopfendes von der Augenmitte oder übertrifft ihn nicht bedeutend. Der untere längere Lappen der Caudale ist um c. ^3 eines Augendiameters länger als der Kopf. Denkschriften der mathcm.-naturw. Ol. XLI.Bd. 22 170 Franz Steindac'hner. Humeralfleck lundlicli, über dem Beginne der Seitenlinie gelegen und minder intensiv gefärbt als der grössere, fast schwärzliche Caudalfleck, der sich über sämmtlicbe mittlere Caudalstrahlcn bis zu deren hin- terem Rande ausdehnt; zwischen beiden Flecken eine silbergraue Längsbinde. Totallänge der beiden beschriebenen Exemplare 71/3 — 8"'. Fundort: Fluss Zurumilla an der Grenze von Ecuador. 2. Tetragonopfefus peruvianus Müll., Trosch. Fundort : Pacasmayo. 3. JBrycon Stolsmanni n. sp. D. 2/9. A. 3/21. V. 1/7. P. 1/12. L. lat. 41— 42 (-j-3-4 auf d. Caud.). L. tr.^I" ö—öVa (bis z.V.)- Die Leibeshöhe ist unbedeutend mehr oder weniger als 3mal, die Kopflänge c. S'/jUial in der Körper- länge, der Augendiameter S'/j — nahezu 4mal, die Stirnbreite 373 — 3'/,mal, die Schnauzenlänge 4^^ — 4y3mal in der Kopflänge enthalten. Die Schnauze ist vorne stark gerundet, die Stirne querüber massig convex, das hintere Ende des Ober- kiefers fällt unter die Augenmitte. Der Zwischenkiefer trägt drei regelmässige Zahnreihen, die mittleren Zähne der innersten Reihe sind bedeutend breiter und ein wenig länger als die der übrigen Zahnreihen im Zwischenkiefer. Die zweite und dritte Zahnreihe vereinigen sich nach aussen zu einer einzigen Reihe. Die Zähne des Unterkiefers sind mit Ausnahme der hintersten 4 — 5 Zähne von sehr bedeutender Grösse; hinter den beiden Mittelzähuen liegen zwei kleine an der Symphyse. Die Augenrandkuochen sind sehr stark entwickelt und decken die Wangen bis auf einen schmalen Streif vor der Präoperkelleiste. Der hintere Rand des Vordeckels ist fast vertical gestellt, schwach gebogen, der hintere Winkel desselben gerundet und nahezu einem rechten gleich. Die Länge des Kiemendeckels erreicht kaum '/^ seiner Höhe. Die Rückenlinie erhebt zieh allmälig bis zum Beginne der Dorsale, und zwar stärker, als die Bauchlinie sich bis zur Ventrale senkt, und ist zugleich etwas bedeutender gebogen als letztere. Die geringste Höhe des stark comprimirten Schwanzstieles erreicht kaum ^/^ — ^/^ der grössten Rumpfhöhe. Der Beginn der Dorsale fällt nur unbedeutend hinter die Insertionsstelle der Ventralen in verficaler Rich- tung. Die grösste Höhe der Dorsale ist c. l^/.^^maX, die Basislänge derselben 2^^ — 275mal, die der Anale c. lYsmal in der Kopflänge enthalten. Die Entfernung des letzten Dorsalstrahles von der Fettflosse gleicht genau (bei älteren Exemplaren) oder nahezu der Kopflänge mit Ausschluss der Schnauze. Die Pectorale ist länger als die Ventrale, schwach gebogen, nach hinten zugespitzt, und reicht nicht bis zum Beginne der letzteren zurück. Die Länge der Pectorale ist c. 1% — mehr als P/sinal, die der Ventralen c. 2 mal in der Kopflänge enthalten. Ein grosser, halbmondförmig gebogener, grauer Humeralfleck und zuweilen ein ovaler Fleck am Schwanz- stiel und beschuppten Theile der Caudale, nicht scharf abgegrenzt. Deckel dicht violett punktirt, minder dicht die hinteren Augenrandkuochen. Graue Punkte auf der Dorsale, Anale und Caudale. Schuppen festsitzend, mit zahlreichen Radien am freien Felde. Zwei Exemplare von 11 und 15°° Totallänge. Fundort: Chota. 4. Lebiasina biinaculata C. V. Die grösste Rumpfhöhe ist 3^/5 — 4 mal, die Kopflänge stets 4mal in der Körperlänge. Die ganze vor- dere Hälfte der Caudale ist dicht mit kleinen Schuppen bedeckt. Ein grosser orangerother Fleck liegt auf jeder Schuppe der 3. — 6. horizontalen Schuppenreihe des Rumpfes. Diese Art erreicht im Remac-Flusse bei Callao eine Totallänge von 18'". Fundorte: Fluss Remac bei CallaS und Lima; Fluss Zurumilla; Pacasmayo. Beiträge zu?- Kenntniss der FLicssfische Südamerikas. 171 5. Arges sahalo C. V., Steine!. Fundort: TuUiunayo, Amable Maria, Tambillo. 6. Arges peruanus Steind. Fundorte : Amable Maria, Tambillo und Chota. Diese beiden Arges-Axteu babe icb bereits im 4. Hefte meiner Iclitbyologischen Beiträge (Sitzungsb. d. kais. Akad. d. Wiss. I. Abtli., Dec.-Heft, 1875) ausführlicb beschrieben. 7. Trichomycterus pardus Cope. Zwei Exemplare, lO'/g"' und 14'° lang. Die Länge des Kopfes ist bei dem kleineren Exemplare etwas weniger als 5 mal in der Körper-, und c. eV^mal in der Totallänge, bei dem grösseren aber ö'/^mal in der Körper- und 6y^mal in der Totallänge, der Augendiameter 8ya — nahezu 7 mal in der Kopflänge enthalten. Die Stirnbreite beträgt 3 — 2 Augenlängen. Die horizontal zurückgelegten Nasalbarteln reiclicn über den hinteren Augenrand zurück, und die Eck- barteln der Mundspalte bis zur Spitze der Stacheln des Zwischendeckels. Der oberste Pectoralstrahl ist bedeutend länger als die folgenden, fast so lang wie der Kopf. Die Dor- sale liegt in verticaler Richtung zwischen dem Beginne der Ventrale und der Anale, fällt somit vollständig vor letztere und enthält 8 — 9 Strahlen. Die Caudale ist am hinteren Rande bei vollkommen ausgebreiteten Strah- len vertical abgestutzt. 4 — 5 longitudinale Reihen dunkelbrauner, runder, abwechselnd gestellter Flecken an den Seiten des Rumpfes. Pacasmayo. 22* 172 Franz Steindachner. Beiträge zur Kenntniss der Flussfische Südamerika! s. ERKLÄRUNG DKR ABBILDUNGEN. TAFEL I. Fia 1. Weibchen yon Tetragonopterus pnnamenais Gthr. 2. Männchen derselben Art. 3. Tetragonopterns Branichii .Stcind. 4. Gast eropelecus maculatus Steind. 5. Brycon longiceps Steind. Fi« TAFEL IL 6. Brycon Siolzmaniii Steind. „ 6 a. Untere Ansicht der Zwisohenkieferzähne. „ tj *. Vordere Ansicht der Unterkieferziihno derselben Art. „ 7. Anostomus ormoaensis. „ 7 a. Obere Ansicht des Kopfes. „ 8. Solea Fischeri Steind. TAFEL IIL Loricaria variegata Steind. TAFEL IV. Chaetostomus Fischeri Steind. Fig. a. Interoperkel-Stacheln, 2 mal vergrössert. St(Mnda('lincr.- Klulsrisclu' SüJamcricas Taf :S%i Mks N.(i.i(at.|ez.iLJith.YEdlConopicky. P'l # K.k.Hof-u.^laatsdruckcrei Deiiksdiriaenil.k.Akad.dAViiialliualuru-. (lasse XMHd I.AIilliJHT!). Steindacinier: Flufsfische Siidamcrica's Taf.n. ,>''kV^ n " :X ,-,-a''Sw:,i\'. S^ÄV'-'^ f«ir Ii.d.Hal.|ez,u-lith.vEdKonopicky K !r Hof-u Staats druckerei. Denksclirifk-u (I.k.Akad.d.W.matk.iialurw. (lasse XLl.Ud. I.Abfli.187!). Steindachner; Flufsfisclic Südamerica's Tiif. IFI. H.dKat.§ez uJith..YEd.Kon.opicky. m'' Äfti I -«■■sä nM '«\.ks»Ä| w K.k,Hof-u Staats druckerei. Denkschriften d.k..\Ivad.d.\V:matli.natunv. t lasse XLI.Bd. I.AbtIi.l879. SI(MU(la( liner- Flufsfisclie Siubmcricak Tal". JV ' thel-Lage jederseils eine in sich zusammenhängende dünne Schichte von Bindegewebe gebildet, welche mehr weniger locker mit der mittleren Bindegewebsmembran zusammenhängt und sich unschwer von derselben auf giössere Strecken hin abziehen lässt. Sie muss sammt dem Endothel als Bauchfellüberzug der mittleren Bindegewebsmembran angesehen werden. An einem freien, ausgebildeten Gekröse bat man also drei Schichten zu unterscheiden. Die Grundlage und das Wesentliche des Ganzen bildet die miltlere Bindegewebsmembran (Membrana mesenierii propria), welche Gefässe, Lymphknoten, Nerven und Fettgewebe umschliesst; die beiden anderen Schichten sind peri- tonealer Überzug. ' 1 Eine Umschau in der älteren anatomischen Literatur hat mir gezeigt, dass eine ganz analoge Anschauung über den Bau des Mesenterium bereits um die Mitte des 17. Jalirliuntlerts geäussert worden ist. Sie ist aber so ziemlich vereinzelt geblieben und bereits völlig vergessen. Thomas Warthonus (65, S. 28) berichtet in seiner „Adenographia", dass er in Gegenwart Glisson's an der Leiche eines 14jährigen, sehr abgemagerten Mädchens das Mesenterium untersucht habe und schreibt darüber: „Verum utrinque detr.acta coinmuni eiusdem meuiliraiia a peritoneci orla, deprehendimus manifeste in medio interstitio menibranam tertiam hulc parti proprium, alterutra prioruui crassiorem ipsaque vasa in se ipsa et glandu- las utrinque suifuicientem, contineri. Sensnum ergo testimonin coustat, mesenterium praeter tiniicas a peritoneo utrinque mutuatas, habere membranam sibi propriam, nee esse nudam peritonei diiplicaturam." Warfhon's Entdeckung wird von Verheyen (üO, .S. 117) vollkommen bealätigt, ausserdem aber meines Wissens nur noch von B artlioliu u s (2, S. 98), von Bau und \Vaclistktim6üeräudcra)i(]Lu der (Jc/vrüac des mcnaclüichtu Daiiiikanaies. 3 Die Uiitcrsiicliiiuj;- der ciubiyoualou WiU'li,stlmiiiscr«i'heiiuiiigen aii den (Gekrösen hat iiuii aber ergeben, das.s keineswegs alle Absebnitle denselben, welelie von vurniierein als freie Gekröse angelegt sind, aueb als solebe persistiren. Iiu Gegcntbeile limlct es sich an verschiedenen Oertlicbkeiten, dass ein solches Gekröse mit einer seiner Flächen an die Rumplwand, beziehungsweise an den parietaku Bauchfelltheil anwachst und so seine freie Beweglichkeit verliert. In diesem Falle bleibt A\q Mtmhrana meaenterä prop-ia mit ihrem Inhalt intact, sie wächst mit demselben nacii wie vor entsprechend dem Wachstimni des betreffenden Darmslückcs; es ist aber aus einem freien Gekröse ein fixirtes Gekröse geworden. Die früher erwähnte Voraussetzung, dass das, was einmal freie Bauchfellfläche war, es auch immer bleiben müsse, hatte eine gewisse theoretische Wahrscheinlichkeit für sich, so lange ;ds mau der zelligen Bekleidung der freien Fläche seröser Häufe den Charakter eines Epithelium zuschrieb. Wenn man desshalb stets geneigt war, entschiedene Verwachsungen freier Flüchen des Peritoneum, wo man solche vorfaiul, als Resultate entzündlicher Vorgänge zu betrachten, so waren es dennoch einzelne Oertlicbkeiten, für welche mau, gewisser- massen als Ausnabmeu, eine physiologische Verwachsung gelten Hess. Es ist dies die von Meckel constatirte Verlöthung einer bestimmten Region des grossen Netzes mit der oberen Fläche des Mesocolon transvcrsuni, die Verödung des Recestlinddarnies abliängig. Bochdalek juu. ((ij hat nach zahlreichen Untersuchungen an neugeborenen Kindern insbesondere die morphologische Bedeutung des Ligamentum pleuro-colicum, sein Verbältniss zu dem grossen Netze und der Milz, sowie die Beziehung der Milzartcrie nnd ihrer Zweige zu diesem Ligamentum klar gestellt. Auch finden sich bei ihm schätzensvverthe Beobachtungen über das Mesenteriolum und über den Reoessus üeo-coecalis inferior. Im Jahre 1SG8 erschien die Habilitationsschrift Waldeyer's (64), welche im Anschlüsse an einen Fall von i/erwea »•eper2itowea& eine Abhandlung über die Taschen des Bauchfelles enthält. Waldeyer beschreibt und classificirt die verschiedenen Peritonealtaschen ' auf Grund zahlreicher eigener Untersuchungen und gibt eine neue Darstellung der Bilduugsgoschichte derselben. In diesem letzteren Punkte bekämpft er mit gewohnter Gründlichkeit und Schärte die Ansichten Treitz's, jedoch lässt sich nicht leugnen, dass er in der Widerlegung seines Vorgängers glücklicher war, als in der Aufstellung und Begründung seiner eigenen Ansichten. Die Ent- stehung des Recessus duodeno-jejunalis und des Recessnn i?itersiffmoideiis i'nhri er zurück auf besondere Eigen- tljündichkeiten in der Lage, in dem Verlaufe und in der Verästlungsweise gewisser Blutgefässe. In Betreff der Taschen der Coecalgegend spricht er sich liingegen weniger bestimmt aus. Indem ich mir vorbehalte, die näheren Details weiter unten zu berühren, habe ich hier noch hervorzuheben, dass Waldeyer die relative Verkürzung des Mesocolon ascetidens und descendens während der Foetalperiode, durch die Volums/.unahme der Nieren zu erklären versucht. Den Ausführungen Waldeyer's gegenüber tritt H. Eppinger (9) für die Ansicht Treitz's über die Bildung des Recessus duodeno-jejunalis ein und führt dieselbe des Weitereu durch. In Betreff des Verhaltens der Vena mesenteriea inferior ZU diesem Recessus resnmmirt er aus seinen Erfahrungen und Deductionen: „Somit wäre der Satz Waldeyer's: Das Verhalten der Vena mesenteriea inferior \si für die Entwicklung der Falte und Grube massgebend, umzudrehen, und es dürfte richtiger lauten: Die Entwicklung der Falte und Grube ist für das relative Verhalten der Vene massgebend." Landzert's (:j4) Abhandlung über die Hemia retro peritoneal is enthält eine zutreffende Beschreibung der verschiedenen Gestaltungen des Recessus duodeno-jijunalis bei Kindern aus den ersten Lebensmonalen, aber nichts über die ursprüngliche Entwicklung desselben. Indem ich nun zunächst zur Darlegung meiner eigenen Untersuchungen übei die allmälige Heraus- liildung der anatomischen Verhältnisse der Darmgekröse übergehe, muss ich bemerken, dass ich auf die erste ' IpIi wc'iilfi micli wciterliiu an die von Waldeyer ges-ebone Nnmendatur iler P(»iitonealfaaphen haltfii, jeiliicli anstatt iler Brzi'iebnung- „Fossrt" den allgemeinereu Aii.sdructi „liecessm-' gi-biauclieii. 8 C. TohH. Anlage des Bauchfelles und des Gekröses nicht eingehen kann. Ich werde vielmehr ein Entwicklungsstadium zum Ausgangspunkte nehmen, in welchem das Daimgckröse l)creits in seinen wesentlichsten Abschnitten gebildet ist, und zu dem Ende den Befund au einem Emliryo aus der sechsten Schwangerschaftswoche fest- stellen. Von der so gewonnenen Grundlage aus werde ich dann die weiteren Veränderungen Schritt für Schritt verfolgen. Dass dabei die Lageverhältnisse der verschiedenen Abtheiiuugen des Darmkanales in hervorragen- der Weise berücksichtigt werden mlissen , liegt in der Natur der Sache. Die Verhältnisse des kleinen Netzes werde ich vorerst nicht berühren, sondern demselben einen besonderen Abschnitt widmcu. Ein weiterer Ab- .scbnitt wird dann den Aulbau der Gekröse zum Gegenstand haben. Es dürfte nicht überflüssig sein, zu erwähnen, dass ich alle die folgenden Befunde während der Unter- suchnng des Objectes ganz ausführlich zu Papier gebracht habe. Die Gestaltung des Gekröses bei secliswöclientliclieu Embryonen. ' Es standen mir zwei in verdünntem Alkohol erhärtete Embryonen aus der sechsten Woche zur Verfügung, von denen der eine vollkommen gut, der andere so weit conservirt war, dass er zur Controle des Befundes an dem ersteren verwendet werden konnte. Beide Embryonen maassen in der Scheitel-Steisslinie 2-3'°. An beiden waren die Extremitätenstummel wohl entwickelt und gegliedert, an den vorderen schaufeliV)rmigen Extremitäten waren seichte Einkerbungen für die Finger sichtbar, an den hinteren aber noch nicht. (Vergl. Fig. 1.) Der Befund in der eröffneten Bauchhöhle (mit Hilfe verschiede»! starker Loupen aufgenommen) ergab zunächst in Rücksicht auf die Lage des Darmkanales Folgendes : Die Leber füllt den grössten Theil des Bauchrauraes aus; sie zeigt in der Mitte einen winkligen Ausselinitt, dessen seliaife Spitze etwas über dem Nabel liegt; er trennt den gleicli grossen rechten und linken Lappen der Leber. In dem Ansscbnitt selbst liegt der pylorische Theil des Magens vor. Um diesen letzteren ganz zu übersehen , muss die Leber- substanz theilweise abgetragen werden. Es zeigt sich dann, dass der Magen längs der Krümmung des Leibes eingelagert ist, und zwar so, dass der leicht erkennbare Fundus nach (dien und hinten sieht, und die grosse Curvatnr ebenfalls der hinteren Leibeswand zugewendet ist, aber dabei etwas nach links steht; .an dem pylorischen Theile biegt sie sich mehr nach vorne ab. Die kleine Cin-vatur ist nach vorne und etwas nach rechts gewendet. Das untere Ende der Speiseröhre senkt sich derart in den Magen ein, d.ass die kleine ('urvatnr gleichsam als Fortsetzung der vorderen Wand der Speiseröhre erscheint. (Vergl. Fig. 9.) Diese selbst ist in der Medianlinie gelegen, neben ihr die paarigen Lnngenanlagen. Der pylorische Theil des Magens ist der vorderen Bauchwand .angel;igert und geht mit einer leichten Wendung nach rückwärts in die Dno- denalschlinge über. Das Duodenum erscheint als eine nach rechts und etwas nach vorne gewendete Schlinge, deren oberer sehr kurzer Schenkel aus dem Magen hervorgehend nach rechts und hinten gerichtet ist. Der verhältnissmässig breite Scheitel der Schlinge (d.h. das ziemlich lange Mittelstück des Duodenum) hält die Richtung nach rückwärts und abwärts ein, während seine (Vmvexität, wie schon erwähnt, nach rechts und vorne dem rechten Leberlappen zugewi ndet ist. Der obere Schenkel und der grösste Theil des mittleren liegt rückwärts nicht der hinteren liunipfwand , sondern der Lebersnbstanz an, ohne mit ihr irgendwie verbunden zn sein. Mit seinem ziemlich kurzen unteren Schenkel wendet sich das Duodenum nach links und rückwärts, luid kommt dieser letztere so gerade hinter die grosse Magencurve zu liegen. In der Mittellinie des Leibes übergeht er dann mit einer scharfen nach vorne und abwärts offenen Knickung, der späteren Flexura duodeno-jejunalis , in den nächsten Abschnitt des Darmes. Dieser Abschnitt — er möge die Nabelschleife des Darmes heissen — bildet eine sehr steile Schlinge, deren Scheitel in der Nabelschcide steckt, und deren beide Schenkel fast ganz parallel aneinaniler gelagert sind. Der absteigende Schenkel geht in der oben erwähulen Kui(^kung ans dem unteren Ende des Duodenum hervor, und zieht in ganz gerade gestrecktem Verlaufe nach vorne und abwärts gegen den Nabel. In die Nabelscheide ein- getreten, verläuft er daselbst gegen 2"" weit, macht dann eine ganz kurze, flache Krümmung und übergeht bald nach der- selben mit steilem Bogen in den aufsteigenden (rücklanfenden) Schenkel. Durch Schlitzen der N.abelscheide Hess sich dieser Theil der Nabelschleit'e leicht blosslegeu und in seinen Beziehungen zu dem Nab(dstrang untersuchen. Es zeigte sich , dass der Darm selbst ganz frei in der Nabelscheide lag, jedoch setzte sieh über den Scheitel der Schlinge ein feiner Faden fort, welcher sich durch die Nabelschnur verfolgen Hess, so weit als dieselbe erhalten war. Mit freiem Auge oder mit der Loiipe besehen, zeigt dieser Fortsatz ganz das Aussehen, wie es unter Anderem in li. Wagner's Icones physiologicae, Tab. IX, Fig. 4 — 6 abgebildet ist. Der aufsteigende Schenkel der Nabelschleife zeigt noch innerhalb der Nabelscheide eine ganz leichte kurze Auf- treibnng mit dem anhängenden Processus vermiformis, welcher parallel dem Darmrohre .anliegt und mit seiner Spitze gegen die 1 Die Grundsätze, nach denen ich bei der Altersbestimmung der Embryonen vorgegangen bin, habe ich in einem vor dem Vereine deutscher Arzte in Prag gehaltenen Vortrage auseinandergesetzt. Vergl. Prager Medic. Wochenschr. 1879. Nr. 13 u. 14. Bau and ]Vavht;tliaiii,sreräriderun(jen der Gelcröse des inenschlidieit Dannka)iales. 9 Nabelselinui- hinsieht. .Sowie der aufsteigende .Sclienkol ans der Nabelseheide heransgetreteii ist, Hegt er unmittelbar neben dem absteigenden und zieht mit ihm nach auf- und rückwärts, jedoch so, dass er, unter der grossen Curve des Magens vorbeistreichend, etwas höher als der absteigende Schenkel und etwas nach links von ihm üu liegen kommt. Er tritt dann noch eine kurze Strecke hinter deu Magen, berührt hier das unterste Stück des Duodenum, und biegt weiter in einer ziem- lich scharfeu Knickung in das Endstück des Darmes um. Dieses zieht entlang der hinteren Leibcswaud in dem Zwischen- raum zwischen beiden Genitalanlagen nach dem unteren Körpereude hin. In Rücksicht auf die Anordnung des Gekröses crg.ib sich Folgendes: Die beiden Schenkel der Nabelschleife sind durch ein schmales, lang ausgezogenes Gekrösplättchen unter einander verbunden; im Übrigen jedoch ganz frei, nirgends an der Leibeswand angeheftet. In dem Gekrösplättchen ist eine Arterie eingeschlossen, welche an der nach unten und links gewendeten Seite des Plättcheus stärker prominirt, als an der entgegengesetzten Seite; dieser lagert ganz frei die Nabel- veue an. Das Gekrösplättchen lässt sich nach auf- und rückwärts au die Wirbelsäule verfolgen, bis an die Stelle, an welcher die Gekrösarterie aus der Aorta hervorgeht; von da au erstreckt es sich entlang der Medianlinie mit eiuem dreicckigeu Fortsatze, der das untere Darmende au die Wirbelsäule heftet, bis nahe au das hintere Ende des Bauchraumes. Nach auf- wärts setzt sich das Gekrösplättchen nicht mehr weiter fort, sondern verliert sich hinter der Flexura duodeno-jejunalis, welche knapp der Wirbelsäule anliegt. Hingegen besitzt das Duodenum ein verhältnissmässig langes Gekröse, welches an der concaveu Seite der Schlinge haftet, und nach aufwärts hinter den Magen ziehend ohne Unterbrechung in das eigentliche Magengekröse übergeht. Aus seiner hinteren Fläche zweigt sich das Ligamentum /lepa/o-dnodenale ab , welches in seinem Verlaufe nach rechts und oben die hintere Seite des oberen Duodenalstückes überkreuzt. Das Magengekröse erhebt sich von der Medianlinie der hin- teren Leibeswand, zieht frei zwischen der Dauchwand und der hinteren Fläche des Magens nach links, und setzt sich ohne eine wahrnehmbare Falten- oder Wulstbildung an der grossen Curvatur an. Beim Erheben des Magens von links her liegt es ganz knapp der hinteren Fläche desselben an , und kann man auch so deu Zusammenhang mit dem Duodenalgekröse ganz klar erkennen. Die Insertionsverhältnisse des Magengekröses lassen sich am besten übersehen, während man den Darmkanal und sein Gekröse mit der nöthigeu Vorsicht herauspräparirt. Namentlich überzeugt mau sich dabei, dass das Magengekröse erst an der Flexura Juodeno-Jejwialis sein Ende erreicht, dort, wo diese der Wirbel.sä\de unmittelbar anliegt. Es fiillt somit das untere Ende des Magengekröses ganz nahe zusammen mit der Wurzel des Gekröses der Nabelschleife. Der herausgehobene Darmkanal wurde nun an der Flexura duodeno-Jejuna/is in zwei Theile getheilt und noch weiter unter dem Mikroskop mit schwachen Vergrösserungen untersucht. Ich habe darüber vorzüglich zwei Punkte hervorzuheben: Das Mesogastrium, von der grossen f!nrve des Magens abgelöst, jedoch mit dem Duodenum in Verbindung belassen, zeigt sich als eine nicht überall gleich dicke Bindegewebsplatte, innerhalb deren das Pankreas, die Anlage der Milz und einzelne Blutgefässramifieationen zu erkennen sind. Das Pankrea.s füllt mit seinem verdickten rechten Autheile (dem Kopfe) schon jetzt die Coneavitiit der Duodenalschlinge fast vollkommen aus, und erstreckt sich von hier aus, düun ausgezogen, in die hinter dem Magen gelegene Region des Mesogastrium und bleibt in seiner ganzen Ausdehnung vollkommen von dem Gewebe des letzteren umschlossen. Die Abknickung des Kopfes um die rechte Seite der Arteria mesenterica superior ist bereits sehr deutlich zu erkennen. Die Anlage der Milz erscheint als eine Anhäufung kugeliger Zellen an einer länglichen, nicht scharf begrenzten Stelle des Mesogastrium, unweit der Insertion desselben au die grosse Magencurve. Der fadenförmige Fortsatz, welcher sich über den Scheitel der Nabelschleife hinaus in den Nabelstrang erstreckte, zeigte sich bei mikroskopischer Untersuchung an den beiden untersuchten Embryonen aus der Nabelvene und aus einer Fortsetzung der oberen Gekrösarterie (Arteria omphalo-mesenterica bestehend. Mit der Darmwandnng selbst zei.gte der Fortsatz gar keinen Zusammenhang, und liess auch die Untersuchung mit stärkerer Vergrösserung keine Spur erkennen, dass etwa ein Fortsatz der Darmwandung abgerissen worden wäre. Der vorstehende Befund ist mit Rücksicht auf die Lage des Darmkanales im Allgemeinen überein- stimmend mit zahlreichen seitMeckcl bekannt gewordenen Beschreibungen desselben aus dieser Foctal- periode; aber dennoch muss ich Einzelnes, was bisher wenig oder gar nicht betont worden ist, besonders hervorheben. Zunächst ist es die Lage des Duodenum, welches von der hinteren Bauch wand zum grössten Tlieil durch die zwischengelagerle Leljer getrennt, mit seiner Convexität nach vorne und rechts gerichtet i.^t. Da seiner concaven Seite der Kopf des Pankreas dicht und unverrückbar angeschlossen ist, so ergibt sich mit Nüthwendigkeit (was ich allerdings in situ nicht direct gesehen habe), dass das Pankreas eben so wenig als das Duodenum der hinteren L«ibeswand angelagert sein konnte, sondern dass es mit seinem Kopfe und mit dem grösseren Theile seines Körpers in der Ebene der Duodenalschlinge gelegen, also seinen Kopf schief nach vorne und rechts gerichtet haben miisste. Weiters hebe ich hervor, dass die Undjcugungsstelle des Duodenum in die Nabelschieile jener Punkt des Darmkanales ist, welcher am meisten an die hintere Leibeswand fixirt ist. Es ist dies die spätere Flexura duodeno-jejunalis. Schon Treitz (.50, S. 11(3) hat der so frühzeitigen Befestigung des Darmes au dieser Dnnlcsehriflnn enteriura au der SIelle, welche dem Magen und dem Duodenum entspricht, am längsten und am breitesten sei, und dass gerade hier innerhalb desselben die Anlagen für das Pankreas und die Milz zu suchen seien. Auch Kölliker (33, S. 897) führt an, dass das Pankreas der Säugethiere bei seiner ersten Entwicklung im Mesenterium liege, wobei allerdings die Region desselben nicht näher bezeichnet ist. Das Gekröse der Nabelschleife ist ein langes, schmales Plättehen, welches von der Ursprungs- stelle der Arteria mese7iterica swperior aus zwischen die beiden Schenkel der Nabelschleife eintritt, und die- selben bis an den Scheitel unter einander verbindet. Nach vorne zu, wo der absteigende Schlcifenscheukel eine kleine Ausbiegung macht, ist das Plättcheu etwas verbreitert. Es enthält die Artcria om^halo-mesente- rica und eine anfangs ziemlich schmale nach rückwärts sich allmälig erweiternde Vene. Da nun aus dem absteigenden Schenkel, aus dem Scheitel und aus dem AnCangstheil des aufsteigenden Schenkels der Nabel- schleife das Jejunum und Ileum hervorgeht, während der grössere übrige Antheil des aufsteigenden Schenkels die Anlage des Blinddarmes, des Coloii ascendens und transvcrsum darstellt, so ist unser Gekrösplättchen als die Anlage eines freien 'Mesenterium commune für die genannten Darmtheile zu betrachten. Es bedarf Wühl kaum des Hinweises, dass der bleibende Vertheilungsbe/.irk der Arteria mesenlerica nupcrior genau dieser frühen Anlage entspricht. Der unterste Abschnitt des Gekröses, welcher dem Endstück des Darmes angehört, besitzt eine verhältnissniässig lange Ansatzlinie an der Mittellinie des Leibes, während die Distanz von dieser zu dem Darme nur eine ganz kurze ist, und sich je weiter nach abwärts noch um so mehr verkürzt, Ijis endlich das Gekröse sich vollständig verliert. Da aus dem Endstück des Darmes das Colon descendens, die Flexura süjmoidea und der Mastdarm her- vorgeht, so ist ersichtlich, dass dieser Abschnitt des Gekröses das Bereich der Ramificationen der Arteria nicsenterica inferior darstellt. Die Gestaltung des Gekröses iu der ersten Hälfte des dritten Foetaluiouates. Auch aus dieser Periode habe ich zwei in Weingeist conservirte Embryonen, und zwar Zwillinge, ein- gehend untersucht. Sie maassen 4-8 " Länge, Finger und Zehen waren entwickelt, letztere noch etwas unvollständig; After und Urogenitalspalte deutlich gesondert; die Augenlieder erschienen als schmale Falten, welche den grössten Theil der Augen unbedeckt Hessen. Leider fehlte an beiden der Nabclstrang, doch war wenigstens an dem einen die Nabelscheide noch erhalten, iu Gestalt eines scharf umgrenzten buekel- törmigeu Fortsatzes der Bauchwand; innerhalb derselben war eine, wie sich später zeigte, dem Ileum an- b* 12 a Toidt. gehörige Dannsclilinge vorgelagerf. An dem anderen Ohjecte war auch die Nabclsclieide abgerissen und es zeigte sich au Stelle des Nabels eine zieuilich scharirandige Öffnung, in welcher zwei lluuni-Schliugen vorlagen. Der Befund war an beiden übereinstimmend folgender : Nucli Erüifniing der Bauchliülilc liegt fast in dem gunzen Buroiclic. derselben die Leber vor ; nur iu dem untersten Bezirke sind einzelne D.'irmschlingen sichtbar. Die Leber selbst erscheint vollkommen symmetrisch gestaltet. Der rechte und linke Lappen reiclion bei gleicher Grösse aucli gleich weit herab. Die vorderen Ränder der beiden Lebcrlappen conver- giren gegen einander in stum|)feni Winkel, dessen Scheitel gerade au die Stelle des Nabels zu liegen kommt. Nach theilweiscr Abtragung der Leber kommt der Magen zum Vorschein. Er liegt etwas schief zur Leibesa.xe, der deutlich ausgeprägte Fundus zu oberst iu der Concavität des Zwereld'elles. Die kleine Curve sieht nach rechts, die grosse nach links. Die Speiseröhre reicht mit ihrem Endstück l-5°"° weit in die Bauchhöhle hinein, ist dabei schief nach links gewendet und pflanzt sieh in derselben Richtung an dem obersten Theil der kleinen Curvatur ein. Das Duodenum ist durch eine zarte ringförmige Einschnürung scharf von dem Magen abgesetzt; das obere sehr kurze Querstück ist nach rechts und etwas nach rückwärts gewendet, während das Mittelstück mit seiner leichten Convcxitiit nach rechts und vorne sieht, uud etwa bis zur Mitte der rechten Niere herabreicht. Das untere Stück des Duodenum wendet sich in scharfem Bogen gegen die Mittellinie und geht unmittelbar vor derselben, ohne sich aufwärts zu krümmen, in steiler nach rechts und abwärts offener Biegung in das Jejunuui über. Diese, Ak Flextira duodeno-jejunalis , liegt hinter dem Mesenterium des Dünndarmes, gerade in dem Wiukel zwischen dem Stiele desselben und der hinteren Banchwand, uud ist durch ein äusserst zartes Gewebe an die letztere angelöthet. Hingegen ist der ganze übrige Theil des Duodenum sammt seinem den Kopf des Pankreas cin- schliessonden Gekröse völlig frei und liegt nach rückwärts nicht der Rumpfwand an, da zwischen dieser und dem oberen und mittleren Stück des Duodenum noch ein Theil der Leber eingeschoben ist. Nach Abtragung dieses Theiles der Lebersubstanz erkennt man bei der Ansicht von rechts her, dass sich an der Mittellinie der hinteren Rumpfwand ein vorspringendes Peritonealfältchen erhebt, welches ziemlich breit aus der hinteren Fläclie des Duodenalgekröses hervorgeht, auch noch mit der Hinterfläche des pylorischen Magentheiles verschmolzen ist, und dann sich frei, jedoch allmälig niedriger werdend, entlang der Wirbelsäule bis hinter die Cardia hinauf erstreckt, an welcher es völlig verstreicht. Dieses Fältchen enthält in seinem untersten Theile die erste Astbildung der Arteria coeliaca, während der obere, niedrigere Theil des Fältchens offenbar Husehke's Ligamentum gastro-pankreaticum des erwachsenen Individuums entspricht. In Rücksicht auf seine Beziehung zum Magen stellt dieser Theil des Fältchens gleichsam die Sehne zu der kleinen Magencurve vor, liegt aber natürlich hinter derselben. Nach links hin übergeht das Fältchen continuirlich in das Mesogastrium, uud stellt somit die etwas erhobene Wurzel desselben dar. Von dem breiteren Anfangstheile dieses Fält- chens zweigt sich hinter dem Fylorus ein zweites Fältchen ab, welches den Gallengang, die Pfortader und die Arteria he^a- fica in sich schlicsst und nach rechts und oben an die Pforte der Leber zieht (Ligamentum hepafo-duodenalej. Es bildet den freien Rand des kleinen Netzes. Das Mesogastrium wirft entlang der grossen Magencurve eine schmale Falte auf, und schlägt sich, Fläche an Fläche mit der hinteren Magenwand, nach rückwärts um; es adhärirt erst in der Mittellinie an der hinteren Leibeswand. Hinter der untereu Hälfte des Magens wird in dem Mesogastrium der Körper des Pankreas sichtbar und kann sammt demselben ganz von der hinteren Bauchwand abgehoben werden. Die Lage des Pankreas im Räume ist keine wagrechte, sondern es liegt der Kopf mehr nach unten, rechts und vorne, das hintere Ende nach rückwärts, links und oben. An der hinteren Bauchwand erstreckt sich das Peritoneum parietale frei bis an die Mittellinie, hinter demselben sind Niere und Nebenniere gelagert. Der Dünndarm bildet ein ansehnliches Convolut, in welchem nach rückwärts und liuks das Jcjunum, nach vorne und etwas nach rechts die dem Ileum angehörenden Schlingen ihren Platz finden. Die letzteren besitzen einen auffallend kleineren Querdurehuiesser, als die des Jcjunum und Duodenum; der Unterschied beläuft sich nahezu auf die Hälfte. Das Mesenterium wurzelt an Stelle des Ursprunges Aar Arteria mesenlerica snperior mit einem dünnen Stiele, geht unter dem Kopf des Pankreas hervor und ist hier mit der Wurzel des Duodenalgekröses verschmolzen. Dann aber entfaltet CS sich fächerförmig zu einer völlig frei beweglichen Platte, von welcher der untere gekrauste Theil dem Dünndarm, der obere, glatte Antheil dem vorderen Abschnitte des Dickdarmes angehört. Der Dickdarm ist mit Ausnahme des Blinddarmstückes von noch etwas geringerem Durchmesser als das Ileum. Von unten her verfolgt, steigt er in der Medianlinie ganz gerade gestreckt, ohne Andeutung einer S-Schlinge aus der Becken- höhle herauf, neigt sich dann etwas nach links, so dass er im weiteren Verlaufe an den medialen Rand der linken Niere sich anlegt. Von da an beschreibt er zunächst einen ganz flachen Bogen, mittelst dessen er nach oben und gegen die Mittel- nie hinter die grosse Curvatur des Magens gelangt, wo er unmittelbar den unteren Rand des Pankreaskörpers berührt. Von hier biegt er ganz steil um (die spätere Flexura coli lienalis) und hält gerade gestreckt die Richtung nach vorne und abwärts gegen den Nabel ein, indem er über und vor dem Convolut der dünnen Gedärme gelagert bleibt. In der Gegend des Nabels findet man den Blinddarm und den Übergang in das dünne Gedärme. Das Coecum erscheint als eine gleich- massige Erweiterung des Darmes, in welche sich in senkrechter Richtung das Ileum einpflanzt. Unmittelbar hinter der Ein- pflanzungsstelle verjüngt sich das Coecum zu dem wurmförmigen Anhang, welcher ein nur wenig kleineres Kaliber wie das Ileum und schon eine ganz ansehnliche Länge besitzt. Er macht gleich bei seinem Beginn eine scharfe Abknickuug, durch Bau und WaclinthamtircrUnileningen dtr Gekröse des nicn.scJdicJien Darmkanales. 13 welche er seitlich neben den Dlinddann zu liegen kommt, jedoch ist sein Anfangstiieil mittelst einer Peritoneal-Duplicatur mit dem unteren Ende des lleum in Verbindung. In dieser ganzen Ausdehnung besitzt der Dickdarm ein freies Gekröse, welches von dem Beckenciugang nach aufwärts bis an das Gekröse des Dünndarmes reicht, mit dem letzteren ein Couliunum bildet und entlang der Mittellinie des Leibes haftet. Der vor und über dem Dünndarmcunvolnt gelagerte Theil des Dickdarmes bildet gleichsam deu .Saum an dem oberen Kaude des gemeinschaftlichen Dünn- und Dickdarmgekröses. Aus dem vorstehenden Befnndc habe ich folgende Momente besonders zu betonen: Der Magen nimmt bereits eine Laije ein, welche annähernd dem bleibenden Zustande entspricht. Das Mesogastriiim hat sich niciit nur der Volnmszunahuie des Magens gemäss vergrössert, sondern ist an der grossen Curve desselben weiter vorgewuchert, und es ist bereits zur Ausl)ilduiig der Bursa omentalia gekommen. Au dieser ist die Trennung in zwei Abtheilungen, in den rechten, kleinen und in den liidvcn, grossen Netzbeutel schon gegeben, ja es erscheint die Abgrenzung derselben uocli viel schärfer ausgesprochen, als an dem erwachsenen Individuum. Der grosse Netzbeutcl breitet sich links von der Wiibelsäule aus, und lässt sich als eine zusammen- gefallene Blase bezeichnen, welche nur nach rechts hin eine Öffnung besitzt. Sie ist allenthalben frei beweglich, nur die hinleie Uim'andung ihrer Öffnung adhärirt an der Wirbelsäule. Die Wandung der Blase ist das nach links ausgeliuchtete Mesogasirium, an welches vorne der Magen selbst sich anschliesst. Die hintere Wand der Blase enthält den Körper des Pankreas, nach links hin die Milz und im IJbrigen die Bamitieationeu der Arteria coeliaca. Die Umrandung der vor der Wirbelsäule gelegenen Öffnung der Blase wird vorne durch die kleine Magencurve, rückwärts durch die an der Wurzel des Mesogastrium prominirende Flica (jastro-pankreatica gebildet. Nun öffnet sich diese Blase nicht direct in den grossen Bauchraum, sondern zunächst in einen Vorraum, den kleinen Netzbeutel; dieser ist nach rückwärts durcli das parietale Peritoneum der hinteren Bauch- wand, nach vorne durch das kleine Netz begrenzt, und ist hinter dem freien Bande des letzteren dem Liga- mentum hepato- duodenale, durch das Winslow'sche Loch von dem grossen Baucliraum her zugänglich. Dieser nach rechts gelegene Vorraum des grossen Netzbeutels hat somit zu dem Mesogastrium gar keine Beziehung und ist auch seiner Bedeutung nach von dem grossen Netzbeutel wesentlich verschieden. Während der grosse Netzbeutel eine von dem Magen und dessen Gekröse hergestellte, einfache Spalte darstellt, welche als solche keinen Inhalt besitzt, ist der kleine Netzbeutel durch einen Theil der Leber ausgefüllt und ist daher nach allen Dimensionen des Raumes entwickelt. Der kleine Nelzbeutel ist im wahren Sinne des Wortes ein Theil der grossen Peritonealhöhle, welcher ein Eingeweide enthält und wenigstens von einer Seite un- mittelbar durch das parietale Peritoneum begrenzt ist; hingegen liegen die Wandungen des grossen Netz- beutels in dem in Kede stehenden Entwickluugsstadium völlig frei in dem grossen Peritonealraum, sind selbst Inhalt desselben und haben mit der Wandbekleidnng des Bauchraumes nichts zu thun. Das Wesentliche an diesen Verhältnissen bleibt nun, wie im Nachfolgenden gezeigt werden soll, während der weiteren Wachsthumsperioden, sowie auch beim ausgewachsenen Menschen dasselbe. Was sich ändert, ist, abgesehen von der räumlichen Ausdehnung nur, dass später ein Theil der hinteren Wandung des grossen Netzbeutels, d. i. des Mesogastrium au die Kumpfwand tixirt wird, wäiircnd ein anderer Theil durch enorme Fiächenausbreitung sich zum grossen Netze gestaltet. Nachdem in jüngster Zeit His (28, S. 73) auf anderem Wege, nämlich durch klare Erforschung der betreffenden Verhältnisse am Erwachsenen zu derselben An- schauung gelangt ist, wie ich, ganz unabhängig von ihm, durch das Studium der Entwicklung, so dürfte es sich empfehlen, fortan die Bezeichnung „Netzbeutel" nur auf den grossen Netzbeutcl der Autoren {hursa omenti majoris Huschke) zu beschränken, die Bursa omenti mitioi-is aber als Vorraum des Netzbeutels {Atrium bursae omentalis) zu bezeichnen, wie dies auch schon His gethan hat. Es ist nun noch zu bemerken, dass nicht das ganze Mesogastrium in den Netzbeutel einbezogen wird, sondern, dass der unterste Theil, welcher dem Duodenum angehört, in Folge der Wendung dieses letzteren nach rechts eine gewisse Selbstständigkeit erlangt und sich abgesehen davon, dass es den Kopf des Pankreas einschliesst, nach Art eines gewöhnlichen Gekröses zu diesem Darmstücke verhält. 14 G. Tolilt. Beztiglicli des Darmes ist aus dem vorstehenden Befunde ersielillicU, dass noch immer ein kleiner Theil ('esiselbcn in der Nnlndschcide gelegen ist, dass aber die Ausbildung des Ileuni und Jcjunum schon beträchlliche Forlscliritle gemacht li;it, indem von beiden eine grössere Anzahl von dichtgedräiiglcn Schlingen ein ganz ansehnliches Darmconvolut hcrslellcn. Doch erinnert die Disposition des Darmes im Ganzen noch sehr an die einstige einlache Nabelschleife, da jenes erhebliche Wachsthum sich nur auf den absteigenden Schenkel derselben beschränkt hat, während der rücklaul'cnde Schenkel verhäKnissmässig wenig au Länge zugenommen hat uml völlig gerade gestreckt geblieben ist. Eine gewisse Längenzunahme des letzteren, sowie des Endstückes des Darmes kommt übrigens dadurch zum Ausdruck, dass die Flexura lienalis coli etwas iiöhcr hinaufgerückt erscheint. Die relative Lage des aufsteigenden Sehleifenschenkels zu dem aus dem ab- steigenden Schenkel hervorgegangeneu Dünndarme ist insofern geändert, als der erstere nun seiner ganzen Länge nach entschieden über dem letzteren gelagert ist. Diese Thatsache findet nach meinem Dafürhalten ilurch folgende L'mstände ihre Erklärung : Zunächst kommt in Betracht, dass die Längenzunahme bis jetzt ganz überwiegend den absteigenden Sehenkel der Darmschleife betroffen hat, während der aufsteigende nur wenig zugenommen hat. Die Folge davon ist die Bildung zahlreicher kurzer, aber steiler Schlingen an dem ersteren, das Zusammentreten der- selben zu einem dichten Couvolut und die Flächcnzunahnie und Kräuselung der entsprechenden Hälfte der Gekrösplatte ; der Dickdarm hingegen bleibt gerade und muss abseits von dem Convolut seinen Platz linden. Dann aber ist zu bedenken, dass das Endstück des Dickdarmes durch sein langes, aber ziemlich schmales Gekröse bis 'aw ^\q Flexura lienalis hinauf in annähernd senkrechter Kiehtung erhalten wird, und dass die Flexura lienalis selbst, schon in dem sechswöchentlichen Embryo etwas über der Flexura duodeno-jejunalis gelegen, in Folge des Wachtsthnms des Dickdarmes noch höher hinaufgernckt ist. Diese Lage der Flexura lienalis übt aber einen entschieden bestimmenden Einfiuss auf die Lage und Richtung des vorderen Dick- darmabschuittes aus, und zwar in dem Sinne, dass das heranwachsende Dünndarmeonvolut, welches den ganzen Raum zwischen beiden Leberlappen in Anspruch nimmt, unterhalb des vorderen Dickdarmabschnittes sich ausbreiten muss. Endlicli bringen es die durch das Wachsthum bedingten Lageverhältnisse des Ileum mit sich, dass jener Theil desselben, der sich mit dem Blinddarm verbindet, die oberste Region des Düiin- darniconvolutes einnimmt. Es ist somit dieses so wichtige Lageverhäitniss des vordei'en Dickdarmabschnittes einzig und allein das Ergebniss der Wachsthumsvorgänge, welche sich an dem ganzen Darm und an seinem Gekröse abspielen. Von einer „Drehung" oder „Aufstellung" des Dickdarmes im Sinne eines selbstständigen oder gar activen Vorganges zu sprechen, erscheint also nicht zulässig. Die Gestaltung des Gekröses iu der zweiten Hälfte des dritten Enibryonalnionates. Aus dieser Periode habe ich drei Embryonen untersucht; sie waren 5-6°", 6*2'"' und G-8'" lang, die Extre- mitäten vollkommen entwickelt; bei zwei männlichen Exemplaren die Harnröhre bis auf die vordersten Theile geschlossen, bei einem weiblichen Exemplare waren After und Urogcnital-Offnung durch eine schmale Haut- brücke geschieden, an dem Gesclilechtshöcker von der Glans nichts zu erkennen; die Augenlider ausgebildet, mit ihren Rändern bis zur Berührung genähert. Von den ziemlich übereinstimmenden Befunden theile ich den von einem massig in Weingeist erhärteten, sehr gut conservirten Objecte mit. Der Nabel ist volllioiiim(.'n gesclilossen ; die Bauchhöhle zum grossten Theile von der Leber ausgefüllt. In einem wiulveligen Einsehiiitt, welcher die Leber in zwei ganz symmetrische Liqipen theilt, ersclieint das Couvolut der Gedärme. Der Magen muss erst durch ihcilweise Abtragung der Leber freigelegt werden. Seine kleine Curvatur liegt zum grösseren Theile längs der linken Seite der Wirbelsäule an und biegt erst mit dem pylorischcn Theile in stumpfem Winkel ab, um vor der Wirbelsäule weg und zugleich nach vorne in den Bauchraum sich zu erheben. Der deutlich ausgeprägte Übergang des Magens in das Duodenum liegt etwa l'/j"'" rechts von der Medianebene. Der ziemlich starli vorspringende Fundus sieht nach oben, die grosse Curvatur liegt der midialen Fläche des linken Leberlappens an. Das Duodenum ist von der hinteren Bauchwand durch zwischengclagertc Lebersubstanz geschieden und erscheint als eine halbkreisförmige Sciilinge, welche ihre Convexität unch rechts und vorue wendet, .illseits vom Peritoneum über- Bau iind Wacksfhumsveränderung'"n der Gekröse d<:s menschlichon Tlarnihanah's. 15 kloiilut ist uiul eiu tVeirs Gekröse besitzt, in welulium iler Kopf des Pankreas liegt. Mögliclist in sitn erli;ilten, liegen die einzelnen Theile desselben folgendermassen: Der Anfangstheil geht nnter fast reclitem Winkel ans dem PylDnis hervor und vorläuft naoli abwärts und etwas nach reehts. Aus ihm geht wieder unter annähernd rechtem Winkel das absteigende Mittelstiiek hervor, dessen leichte Convexität naeli rechts und vorne gewendet ist, und dessen unteres Ende in sanftem Bogen in das Endstliok übergeht. Dieses verläuft nach rückwärts und zugleich gegen die Medianlinie, überschreitet diese und übergeht an der rechten Seitenfläche der Wirbelsäule in das Jejuuum. Die Grenze wird gegeben durch eine sehr steile, n.icli vorne und unten offene Krümmung, deren Scheitel an der hinteren Bawchwand festhaftet. Das kleine Netz erscheint als eine houKigenc, flach gespannte Platte, und ist schief von hinten und links nach vorne und rechts gerichtet. Das grosse Netz erscheint in situ als ein gefalteter, der grossen Magoncinvc entlang verlaufender Saum, läss^ sich aber durch vorsichtiges Aufblasen vom Winslo w'sehen Loche her zu einer zarten Blase entfalten, und in diesem Zu- stande iu allen seinen Verhältnissen deutlich übersehen. Von der Insertionslinic an der grossen Magenctirvc erstreckt sich die Wand der Blase nach links, wendet im linken Hypochondrium nach rückwärts um, und legt sieh weiters medianwärts ziehend der hinteren Bauchwand an. Bei dem Ver- suche, die Blase von der hinteren Banchwand abzidiebeu , zeigt sich, dass dies nur theilweisi^ gelingt, und zwar so, dass, entsprechend der oberen Hälfte des Magens, wo dieser der vorderen Fläche der linken Nebenniere aufliegt, das Meso- gastrium frei bis an die Jledianlinie verfolgt werden kann, wie dies in den fridiereu EmbryonalPerioden der Fall war. Hingegen haftet die Wandung der Netzblase in ihren unteren Partien an der Basis der Nebenniere und noch eine Strecke weit über deren medi.ileu Rand hinauf, sowie auch entsprechend dem Körper des Pankreas an der hinteren Banch- wand an. Das Pankreas selbst ist mit seiner Längsaxe so eingestellt, wie dies an dem Embiyo der früheren Periode beschrie- ben worden ist, liegt also ebensowenig genau iu der frontalen, als in der horizontalen Ebene. Sein Kopf liegt in dem freien Gekröse des Duodenum, der grössere Theil des Körpers haftet sammt der Netzplatte der hinteren Banchw.and an, das linke Ende des Körpers (Cauda) reicht aber noch in den freien Theil der Netzi)latte herein, und zieht bis ganz n.ahe an die Milz hinauf. Die letztere ersclieiut als ein länglicher schmaler Anhang an der oberen, seitlichen C'ircumferenz der Netz- blase. Das Ligamenttim hepnio-duodenale geht schräg hinter dem oberen Stück des Duodenum weg nach abwärts, verschmilzt mit der hinteren Fläche des Duodenalgekröses, lässt sich aber deutlich bis an die Wurzel desselben verfolgen. Hinter dem Ligamentum hepato-duodenale öiTnet sich das Winslow'sche Loch, dessen Umrandung nach unten hin noch zum Theil durch das Gekröse des Duodenum gebildet wird. Die Plica gastro-panhreatica ist scharf ausgeprägt. Das Convobit der dünnen Gedärme lässt sich von unten her frei von der hinteren Banchwand abheben; es ist in zahlreiche steile, nach verschiedenen Richtungen gewendete Schlingen gelegt und so angeordnet, dass das Jejuuiuu rück- wärts und unten gelagert ist, während das Henm nach oben nud mehr nach vorne zu liegen konnnt, also zunächst von deu mittleren Partien der Leber gedeckt wird. Die Übergangsstelle des Henm in das Coecum liegt vollends zu oberst, unmittel- bar iinter der Leber, und zwar höher als der pylorische Theil des Magens und vor demselben. Der Dickdarm zeigt gegenüber der früheren Periode mehrfache Fortschritte in seiner Ausbildung; er wird bei der Untersuchung am besten von unten her verfolgt. Der Mastdarm ist median in der Beckenhöhle gelagert, nud besitzt bei seinem Austritt aus derselben bereits ein kurzes Gekröse. Von hier ans wendet sich der Dickdarm (vergl. Fig. 3j mittelst einer genau vor der Geschlechtsdrüse gelegenen Schlinge (erste Andeutung der F/cmra xigmoidea) nach links in die Hüftgrubo und steigt dann, weiter der hin- teren Banchwand anliegend, schief nach auf- und medianwärts, indem er an dem unteren Pole der linken Niere vorbeistrei- chend, sich an den medialen Rand derselben anlegt (Colon descendemj. Etwas über dem Hilus der Niere verlässt der Dick- darm die hintere Bauchwand, biegt nach vorne um (Flexura Ueiialis) und gelaugt, unter dem pylorischen Theile des Magens wegziehend, an die obere Seite des Dünndarniconvolutes, welches er bogenförmig von hinten und oben her umgreift. Unmit- telbar nnter dem Pylorus macht dieses Darmstiick eine kurze Biegung, und zieht dann ganz gerade nach vorne, um an der früher besprochenen Stelle in den DUnndaini überzugehen. Das Coecum zeigt einen wohl ausgeprägten nach rechts gewen- deten Blindsack und den von diesem nach rückwärts austretenden, sichelförmig gebogenen Processus vermiformis. Das Gekröse des Dünndarmes wurzelt mit einem dünneu Stiel an der Ursprungsstelle der Arteria mesejiterica snperior , tritt links neben der Wurzel des Duodenalgekröses und mit diesem verschmolzen hervor , und lässt die erste Schlinge des Jejununi hinter sich liegen. Der Stiel des Gekröses verbreitert sich zuerst langsam, dann aber sehr rasch zu einer annähernd sagittal gestellten, gekrausten Platte, deren Ränder allenthalben von dem Darm umsäumt werden, und zwar: rückwärts und unten von dem .lejunum, vorne von dem Hcuni , nach oben aber von dem vorderen Abschnitt des Dickdarmes. So kommt es , dass das Mesenterium ausser seinem kurzen Stiele keine andere Haftstelle an der Kum|ifwand findet. Der obere Theil dieses Gekiöses übergeht in einer Flucht in das Gekröse des Colon desrendens und des S. roma- mtm. Dasselbe erhebt sich aus der Mittellini(! der hinteren Rnmpfwand, vom Beckeneingang herauf bis au den Theil des Pankreas, welcher an der Wirbelsäule festhaftet, uiul geht dort in das gemeinschaftliche Gekröse des Dünndarmes und des vorderen Dickdarmabschnittes über. Es wendet sich von seiner Haftlinie nach links, und liegt frei der hinteren Riuupf- wand an. Eine Verschmelzung des Dickdarmgekn'ises mit dem grossen Kelze ist an keiner Stelle vorhaudeu. 16 C. TohU. Der vorstellende ReüiiHl ergibt gegenüber dem aus der frülieren Periode manches selir Bemerkenswertlie. Ab"eselKn von der Grös.senziinabnic des Darmkanales im Allgemeinen und der damit Hand in Hand gellenden Ausbildung der Gekröse nimmt namentlich eine gewichtige Veränderung des Zusammenhanges, weiche das Mesogastrium erfahren hat, die Aufmerksamkeit in Anspruch. Wäln-end dasselbe in der ersten Hälfte des dritten Monates noch einzig und allein in der Mittellinie des Leibes seine llaitlinie hatte und der linken Hälfte der hin- teren Rumpfwandung ganz frei anlag, erscheint es zu Ende des dritten Monates theihveise an dieselbe tixirt, und mit ihm ist ein Theil des Pankreas ebenfalls au der hinteren Bauchwand befestigt. Diese Beobachtung hatte schon J. Müller gemacht und derselben eine einschneidende Bedeutung für die Ausbildung des Netzbeutels zu- geschrieben. Er bezeichnet diesen Zustand als eine Veränderung der Insertion oder der Ausgangs- stelle des Mesogastrium und liriiigt ihn in ursächlichen Zusammenhang mit der Axendrehung des Magens. Es ist nun nicht genau ersichtlicli, wie sich J. Müller den Vorgang bei dieser Verschiebung der Insertion vor- gestellt hat; doch scheint aus Allem hervorzugehen, dass er an ein Auseinanderweichen der beiden Blätter des Mesogastrium an ihrer ursprünglichen Haftliuie gedacht hat, so dass das linke Blatt nach der Seite verschoben und das rechte zum Theil zum parietalen Überzug der hinteren Bauchwand herangezogen werde, ähnlich wie dies später Trcitz und Luschka bezüglich der Fixirung des Mesocolon descendens angenommen haben. So aber verhält sich die Sache keinesfalls, sondern es liegt ganz bestimmt nichts Anderes vor, als eine von der Mittellinie und von der Gegend des Pankreas ausgehende und allmälig nach links und oben fortschreitende Verklebung des Mesogastrium mit dem parietalen Peritoneum der hinteren Bauchwand. Wenn man nämlich dön freien Theil des Mesogastrium bis an die schiefe Haftlinie vorsichtig erhebt, so erkennt man mit Hilfe der Loupe, dass an dieser Linie nicht ein unmittelbarer Übergang des parietalen Bauchfelles in das Mesogastrium stattfindet, sondern, dass in dem Winkel, welchen beide einschliessen, sich ein äusserst zartes Gewebe in feinsten Streifen ausspannt. Durch leichtes Streichen mit einem Soudeuknopf kann man die Haftlinie des Meso- gastrium immer näher gegen die Wirbelsäule rücken, indem man seine Verbindung mit dem parietalen Bauch- fell löst; erst in der Medianlinie findet die Sonde einen Widerstand. Es ist nach dieser Procedur keinerlei Verletzung des parietalen Bauchfelles oder des Mesogastrium an der abgelösten Partie zu erkennen, vielmehr zeigen beide bis an die Medianlinie hin eine ganz glatte Oberfiäche, und dort erkennt man nun auch ganz prägnant den Umschlag des parietalen Bauchfellblattes auf das Mesogastrium. Man kann in dieser Weise das letztere sammt dem Pankreas und der über diesem verlaufenden Milzarterie in genau denselben Zustand ver- setzen, welcher ihm zu Anfang des dritten Monates eigen ist. Ich zweitle desshalb nicht, dass man es hier mit einer Verklebung der hinteren Fläche des Mesogastrium mit der Vorderfläche des parietalen Bauchfelles zu thun hat, und zwar um so weniger, als sich au anderen Stellen, namentlich auch an dem Mesocolon ascendens und descendens, für einen ganz analogen Vorgang noch weitere, ganz zwingende Beweise beibringen lassen. In den Figuren 4 a, b und c ist au schematisirteu Querdurchschuitten durch den embryonalen Rumpf das Verhalten des Mesogastrium und des Pankreas zur Lamma parietalis ijerüonei vor und nach der Verklebung dargestellt. Eine thatsächliche Verschiebung der Wurzel des Mesogastrium nach der linken Seite hin lässt sich in keinerlei Weise begründen; denn der Zusammenhang, in welchem dieselbe nach J. Müller mit der Axen- drehung des Magens stehen sollte, besteht in der That nicht, da die letztere schon in einer Zeit erfolgt ist, in welcher das Mesogastrium noch einzig und allein in der Mittellinie des Leibes haftete, nämlich zu Beginn des dritten Monates. Dasselbe ist für eine noch frühere Periode aus Fig. 3 bei J. Müller (49) und ans der von ihm dazu beigegebenen Erklärung (Seite 404) ersichtlich. Eben sowenig könnte etwa dasWachsthum des Rumpfes nach der Querdiniension zur Erklärung einer Verschiebung der Insertion des Mesogastiium nach links herbei- gezogen werden, da nicht abzusehen wäre, warum dieselbe nur nach einer Seite hin und noch dazu in schiefer Linie erfolgen sollte; überdies gibt es ja keinen positiven Grund zur Annahme, dass das parietale Bauchfell- blatt selbst nicht in demselben Maasse wachsen sollte, als wie die übrigen Bestandtheile der Rumpfwand ; es war dies eine Supposition, welche man seiner Zeit für nöthig erachtet hatte, um scheinbare Verschiebungen von Gekrösinsertionen zu erklären. Bau und Wach.stkum.'iVcränderungcii. der Gekröse des meiisclüicluii Danakanales. 17 Nach alledem ist die in Rede stehende Veränderung des Zusaninienhangcs für die Entstehung- des Netz- heutels als solchen völlig irrelevant; derselbe war sciion früher iu allen seineu Tlieilen voihanden. Der Unter- schied besteht eben nur darin, dass jetzt ein Theil seiner hinteren Wand seine Beweglichkeit verloren hat und mit dem parietalen Peritoneum verschmolzen ist. Ist es nun richtig, dass das Mesogastriuni mit seinem Inhalt, dem Pankreaskörper, in Folge einer Ver- klebung seine theilweise Fixation an der hinteren Bauchwaud erhält, S() lial)en wir für die Beurthcilnng der Thatsaclie, dass das Pankreas späterhin als retroperitoneales Gebilde erscheint, einen wesentlich neuen Gesichtspunkt gewonnen. Ich werde weiter unten, bei Besprechung jener Entwicklungsperioden, in welchen eine noch umfangreichere Adhärenz der Bauchspeicheldrüse auftritt, auf diesen Punkt zurückzukommen liaben. Ein weiterer Umstand, der aus dieser Wachsthumsperiode hervorzuheben ist, betrifft den unteren Die k darmabschnitt. Derselbe lässt dadurch, dass er bald nach seinem Aufsteigen aus der Beekenhöhle sich nach links neigt und eine in der linken llüftgru!)e gelegene flache Krümuiung bildet, bereits die Abgrenzung der drei Abtheilungen erkennen, aus denen er in der Folge besteht. Im Zusammenhang mit der Anlage der S-Schlinge ist auch das Stück, welches nun als Colon descendens erscheint, weiter nach links hin gerückt, der zugehörige Theil des Mesocolon eutsjirechend breiter geworden. Ich betone besonders, dass bei allen drei Embryonen aus dieser Entwicklungsepoche, welche ich zur Untersuchung verwendete, die Ä-Schlinge unmittel- bar vor der linken Geschlechtsdrüse ihren Platz fand, während die Lage des Colon descendens nicht völlig über- einstiiiinitc, indem ich dasselbe in einem Falle ganz an die linke Bauchwand herangerückt fand, so dass sein freies Gekröse die ganze linke Niere bedeckte. fSiehe Fig. Ti.) Der obere Dickdaruiabschnitt hat ebenfalls an Länge zugenommen, doch hat er seine Lage im Wesentlichen nicht verändert, daher auch eine Abgrenzung des Colo7i transversmn und ascendens noch nicht eingetreten ist. Die Flexura lienalis coli ist in Folge des Längenwachsthums des Dickdarmes und wohl auch wegen der allmäligen Vertiefung des Bauchraumes gegen- über den früheren Perioden verhältnissmässig noch weiter nach aufwärts und rückwärts gerückt. In Folge dessen erscheint das Dickdarmgekröse an der oberen Grenze des Mesocolon descendens erheblich verbreitert und in einer weiten Curve nach vorne umgebogen; dieses letztere Verhältniss datirt übrigens nicht erst aus dieser Zeit, sondern war sciiou früher, weim auch nicht in diesem Maasse vorhanden. Es findet seinen ursprünglichen Grund in der winkeligen Abbiegung des oberen Dickdarmabschnittes gegen den unteren. Die Gestaltung des Gekröses in der ersten Hälfte des vierten Embr.vonaliuonates. Aus dieser Entwicklungsperiode habe ich ebenfalls drei Embryonen untersucht. Sie hatten eine Länge von 8-3 — 9-5'". An einem männlichen Exemplare war die Genitalfurche vollkommen geschlossen, die Geschlechts- wülste zum Scrotum vereinigt ; hei zwei weiblichen die Glans clitoridis ziemlich deutlich erkennbar. Die Nagelgrübchen waren bereits ausgebildet. Ich gebe von denselben den Befund an einem in Alkohol massig gehärteten, gut conservirten Exemplare. Die Leber ist vGrliältnissraässig' gross, beriilirt in der ganzen oberen Baucligegend die vordere Rnmpt'wand und er- scheint bei der Ansicht von vorne her annähernd symmetrisch gestaltet. Auf beiden Seiten reicht sie bis an die Gegend der Darmbeine , rechts etwas weiter herab als linlis. In der Mitte der Unterbauchgegend lUsst die Leber ein dreieckiges Feld frei, dessen Spitze dem Nabel, dessen Basis der Verbindungslinie zwischen beiden Inguinalgegenden entspricht ; in die- sem Berciclie liegen die Darmschlingen der vorderen Rumpfwand an. Um den Darmkanal ganz übersehen zu können, wird die Leber durch frontale Schnitte theilweise abgetragen. Der Magen liegt links von der Wirbelsäule, etwas schief zur Längenaxe des Leibes; sein Fundus zuoberst und am meisten nach rückwärts, neben ihm die ganz Üache iMilz. Der Körper des Magens neigt sich nach abwärts schief gegen die Medianlinie, so dass der Pylorus gerade vor die Wirbelsäule zu liegen kommt, und zugleich der am meisten nach vorne gelegene Theil des Magens ist. Die grosse Curvatur ist nach rechts und etwas nach vorne, die kleine Curvatur nach links und etwas nach hinten gewendet. Der Zwölffingerdarm erscheint als eine ganz flache Schlinge, deren grösserer Theil vor der Leber gelagert ist. Das kurze obere Querstiick ist nach rechts und rückwärts gerichtet, das relativ lange Mittelstiick biegt in stumi)tem Winkel von dem ersteren al), und wendet sich n.-ich abwärts und rückwärts. Kurz vor si'iuem Übergang in das untere Querstiick Oonkschriftnii df-r marliom.-iialiirw ri. XI.T. IM. AMi!\iiinnngtwi von Nirhtniityliodpru. t* 18 0. Toldt. üborschrnitet es den hinteren stmupfen Leberrand und legt sich neben dem unteren Pol der reeliten Niere an die hintere Hanchwand an, mit welcher es durch ein lockeres Gewebe verklebt ist. Das untere qnere Stück des Dnodciunn zieht von da an horizontal gegen die Mittellinie luMÜbor, überschreitet dieselbe und biegt links von der Wirbelsänle nach anfwiirts, um bald in einer sehr steilen, nach vorne und abwärts oft'enen .Schlinye in das Jejnnnm überzugehen. In dieser ganzen Ausdehnung haftet das untere Qnerstück an der hinteren Knrapfwand, und ebenso die Flexura duo- dono-jejunaUs, welche letztere noch anssordem mit ihrem Scheitel an das dort festsitzende Gekröse des queren Colon an- gelöthet ist. Das Anfangsstück dos Jejnnuni ist nach vorne nnd abwärts gewendet, der übrige 'l'hcil desselben nimmt den ganzen nach links und oben gelegenen Theil des Dünndarmconvolutes ein, während das Ilennj nach rechts und abwärts in demsel- ben Platz nimmt. Das ganze Dünndarmcon volut hat gegenüber der früheren Periode erheblich an Grösse zngenommcn, und zwar eben so was die Zahl, als was die Weite der Schlingen betrifft. Auch seine Form hat sich geändert, indem es nicht mehr kngelähnlich erscheint, sondern in die Länge gezogen ist, und zwar geht die Längenaxe des ganzen t'onvolutes schief von links oben nach rechts nnten. Im Bereiche des unteren Ilenm besitzt der Dünndarm einen geringeren Qnerschnitt als im Jejunum, doch ist die Differenz nicht mehr so erheblich, als wie in den früheren Perioden. Der Dickdarm (vergl. Fig. 6) zeigt folgende Lageverhältnisse: Li der Beckenhöhle ist der Mastdarm median vor dem Krenzbein gelegen und besitzt an dem Beckeneingang bereits ein kurzes Gekröse. Die .S'-Schlinge ist mit ihrem nnteren Tlicile medial wärts umgeschlagen, d. h. das untere Stück steigt eine Strecke weit, gerade vor der Lendenwirbelsänle, in die Höhe, nnd wendet sich erst am dritten Lendenwirbel qner lateralwärts nnter den unteren Pol der linken Niere. liier bildet der Darm eine enge kreisförmige Schleife und legt sich dann, in das f'o^o?» descendens übergehend, an den lateralen Rand der Niere. An diesen hält sich das Colon descendens bis hinauf znr Basis der Nebenniere, vor welcher es medialwärts und vorwärts umbiegt, und so unmittelbar unter den Magen nnd über hepato-dnodenaJe aus ihm hervorgeht, durch lockeres Gewebe an der hinteren Bauchwand angelöthet ist. Der Kopf des Pankreas, als Inhalt des Duo- denalgekrüses, ist mit dem oberen Theile des Zwöffingcrdarmes zwar etwas beweglich, doch nach abwärts hin bereits an der hinteren Rumpfwand fixirt. Das gemeinschaftliche Mesenterium der dünnen Gedärme und des oberen Dickrtarmabschnittes wurzelt mit einem rund- lichen, dem Stamme der Arteria und Vena mesenterial sujm-ior entsprechenden Stiele, welcher vor der Wirbelsäule gelegen und hier mit der vorderen Fläche des Duodenalgekröses verschmolzen ist. Derselbe hat die Pars descemlens dtiodeni rechts neben sich und wird von oben nnd von rechts durch das Colon überlagert. Von da nach abwärts findet dieser Theil des Mesenterium keine Haftpunkte mehr an der hinteren Rumpfwand; es hängt somit das Convolnt der dünnen Gedärme frei an diesem Stiel. Entsprechend der oben beschriebenen Form nnd Lage des Dünndarmconvolutes und der Lage di^s oberen Diekdarmabschnittes, ist die Hauptebene der Mesenterialplatte nicht mehr sagittal gestellt, sondern schief nach rechts und vorne gerichtet, so dass die Fläche desselben, welche fridier nach rechts sah, nunmehr nach hinten gewendet ist. Das Gekröse des unteren Dickdarmabschnittes erhebt sich median entlang der Wirbelsäule. Der Theil, welcher der F/e- mira sigmoidea angehört, erscheint zu einer straften, links neben der Wirbelsäule nach aufwärts ziehenden Falte erhoben, welche sich auch in das Mesocolon descendens fortsetzt. Neben dem unteren Duodenalstücke springt diese Falte besonders stark über die hintere Bauchw.and vor, und biegt sich vor der Fle.xura dnodeno-jejnna/is in scharfem Bogen nach der Mittellinie zu und über den Stiel des Dünndarnigekröses herüber. Das untere Duodenalstück bleibt durch eine tiefe Furche oder (irube von der Falte getrennt. Das Mesocolon descendens wurzelt übrigens noch immer linear vor der Lendenwirbelsänle, sein Übergang in die gemeinschaftliche Gekrösplatte für den Dünndarm und den (d)eren Diekdarmabschnitt fällt über die Flexura duodeno-jejiinalis. Der vordere Diekdarniabsohnitt haftet an dem oberen Rande dieser gemeinschaftlichen Gekrösplatte. Diese Bau und WuchäthuvmvtriUultrumjeii der GekrUfic des mfuncliUchoi Dannkanales. l'J ist eutsiireclniul jüiicr Stellü des Dickdanues, welche an dem Uiiodenum t'estliiit'let, cboiifallö au der Vorderseite dieses Daniistiiekes angelülliel, in den übrigen I'artieu aber },'an/, tVi'i, und es gewinnt so den Anschein, als ob der obere Diek- darniabschnitt dort, wo er vor dem Duodenum vorbeistreicht, kein Gekröse besitzen würde. Die lockere Verbindung sowohl des Dickdarmes als auch des Gekröses Uisst sich aber durch einen vorsichtigen Zug, ohne Anwendung von Instrumenten leicht lösen. Der vorstebeiule Bei'und entliält mehrfache Thatsachen, welche für die fernere Gestaltung des Bauch- felles von wesentlich bestimmendem Einflnss sind. Gegenüber der früheren Periode fällt zunächst auf: Die Grössenzunahme des Darmes in allen seinen Ahtiieilungen, die veränderte Gestalt des Uünudarmcunvolutes und die Veränderungen in der Lagebeziehuug des lieum zum Jejuuum, sowie des Colon zu dem gcsammten Dünndarm. Alle diese Erscheinungen stehen, darüber kann wohl nicht der mindeste Zweifel herrschen, in innigem, gegenseitigem Zusammenhange; alle sind die naturgemässen Folgen des Wachsthunis des Darmes, aber es darfauch nicht übersehen werden, dass uebstdem der Raum, welcher dem wachsenden Darme zur Verfügung steht, für die Lageverhältnisse desselben massgebend sein muss. Prüfen wir zunächst diesen letzteren Umstand, so finden wir, dass von allen parenchymatösen Orgauen, welche bei ihrem Wachsthum den Baucbraum in Anspruch nehmen , vorzüglich die Leber es ist, welche ihrem Volumen nach auf die Lagerung des Daj'mes von wesentlichem Einiluss ist , insbesondere aber, dass sie allein es ist, welche assymetrische Theiie des Bauchraumes für sich in Anspruch nimmt; denn wenn auch die intacte Leber bei der Ansicht von vorne her annähernd synunetrisch entwickelt scheint, so zeigt sich bei näherer Untersucimng ihrer Gesannutform, dass der rechte Leberlappen viel voluminöser ist als der linke, dass nament- lich etwa in der Höhe des Pylorus der frontale Durchmesser des rechten Lappens den des linken mehr als um das Doppelte übertriftt, und dass der ganze obere und der grössere Theil des mittleren Bauchraumes rechter- seits von der Leber ausgefüllt wird. Es bleibt in Folge dessen in dieser Gegend der Bauchhöhle nur links von der Medianebene für den wachsenden Dünndarm Platz. Weiter nach abwärts erweitert sich beiderseits der für den Darm frei bleibende Raum; da sich aber hier linkerseits die Ä-Schlinge einlagert, so bleibt für den Dünndarm der mittlere und rechte Abschnitt der Unter- bauchgegend frei. Dies ist offenbar ein Grund für die beschriebene Gestalt und Lage des Dünudarmconvolutes. Ein anderer Grund aber, der zugleich die relative Lage des Ileum und Jejunum erklärt, liegt in der ursprüng- lichen Anlage und in dem allmäligen Wachsthum des Dünndarmes selbst. Der obere Theil der absteigenden Nabelschleife ist es ja, aus dem das Jejunum hervorgegangen ist, jener Theil der Schleife, welcher als der der Gekröswurzel nähere, auch der minder bewegliche ist. Es hält sich in Folge dessen das wachsende Jejunum stets in einer grösseren Höhe des Bauchraumes und der hinteren Bauchwaud anliegend. Das Ileum hingegen, welches aus dem vordersten, beweglichsten Theil der ursprünglichen Nabelschleife entstanden ist, ist auch bis jetzt jener Darmtheil geblieben, welcher zu den ausgiebigsten Locomotionen befähigt ist. Zunächst durch das Jejunum nach vorne geschoben, wird das Ileum durch das fortschreitende Wachsthum des Jejuuum ' auch aus der Mittelbauchgegend mehr und mehr verdrängt und ist nun gezwungen, sich in jenem Theiie der unteren ßauchrcgion auszubreiten, welcher ihm von dem Dickdarme freigelassen wird. Diese Lagever- änderuug des Ileum hat nothwcndig auch die beschriebene Veränderung in der Richtung der Gekrösfläche zur Folge. Ich betone bei dieser Gelegenheit, dass der Einfluss, den ein beliebiger Dünndarmtheil auf die Lage irgend eines benachbarteu Darmtheiles zu nehmen im Stande ist, zu dieser Zeit der Entwicklung ein viel erheblicherer sein muss, als wie etwa während des extrauterinen Lebens, weil die Flächenausdehuung des Gekröses eine relativ geringere ist. Die naturgemässe Folge der eben besprochenen Wachstliumserscheinungen der dünnen Gedärme ist das Lageverhältniss des Dickdarmes, welches dieser Entwickluugsperiode eigen ist. Das vorderste Ende des Dick- darmes, das Coeeum ist eben dem Endstück des Ileum, mit dem es zusammenhängt, nach rechts und abwärts 1 Dass das Jejunum in dieser Foetal-Periode ein besonders starkes Wachsthumsvermögen besitzt, ist schon an seiner bedeutenden Dickenzuuahmc, dann aber daraus ersichtlich, dass es in der histologischen Ausbildung seiner Schleimhaut dem Ileum voi'ausgeeilt ist. Das Nähere hierüber soll Gegenstand einer nächsten Mittheiluug sein. 20 C. Tolilt. gefolgt und der übrige obere Dickdarinabschnitt, welcher an dein oberen Rande des gemeinschaftlichen Gekröses befestigt ist, hat mit diesem die Wendung nach rechts mifgcmacht. Es ist somit die schon viel besprochene „Drehung" des Dickdarmes zunächst die Folge der mit dem Wachsthum parallel gehenden Lage- veränderuug des Ileum. Es scheint, dass viele der früheren Autoren von Meckcl und Müller an, bei diesem Vorgang dem Dick- darm selbst eine aetivc Rolle zuzuschreiben geneigt waren, wenngleich sie sich nicht eingehender darüber ausgesprochen haben. Von manchen Seiten wurde auch die Rechtsdreliung der Nabelschnur als das bedingende Moment der Lageveränderung des Dickdarmes angesehen; allein dagegen hat sich schon Kölliker in der ersten Auflage seiner „Entwicklungsgeschichte" (S. 365) ausgesprochen, indem er sagt: „Ich bin für einmal nicht Willens, zu behaupten, dass diese Drehung auch nur bei der ersten Entstehung der Drehung der Darm- schleifc wirklich eine wesentliche Rolle spiele, indem das ganze Phänomen auch durch eigenthümliche Wachs- tlmmscrschcinungcn seine Erklärung iiiideu kann. Eine bestimmte Antwort auf die gestellte Frage ist für ein- mal nicht möglich und haben wir uns damit zu begnügen, die Aufmerksamkeit auch auf diesen Punkt gelenkt zu haben." ' Ich erwähne noch bc/üglich des vorderen Dickdarmabschnittes, dass man seiner Lage und Richtung nach ein Colon ascendens und trannversuiu an ihm nicht unterscheiden kann, wenngleich das veranlassende Moment für die Ausbildung der Flexura coli hej)atica bereits gegeben ist. Es ist dies, wie später noch gezeigt werden soll, die Verklebung des Colon mit der Vorderfläche der Pcu-s descendens duodeni. Auch an einer anderen Stelle geht die Grössenzunahme des Darmes mit einer Veränderung der Lage und Verbindung einher, nämlich im Bereiche des Duodenum. Es ist hier namentlich der absteigende und der untere Thcil, welche an Länge bedeutend zugenommen haben. Der absteigende Tiieil reicht nun über den hinteren unteren Leberrand herab, liegt mit seinem untersten Ende der hinteren Bauchwand an und ist mit dieser verlöthet. Das untere Querstück des Duodenum muss sich nun, um zu der von vorneherein tixirten Flexura duodeno-jejunalis zu gelangen, links von der Wirbelsäule nach aufwärts krümmen. So entsteht jene bleibende Form des Duodenum, welche schon Treitz (59, S. 113) wohl bekannt war, aber erst jüngst durch Braune (7) in allen Details zutretfend beschrieben worden ist. Dieser letztere Forscher konnte die Ringform des Duo- denum ebenfalls schon an einem Embryo von 8-5"" Länge, welchen er als drei Monate alt bezeichnet, Consta tiren. Andererseits aber ist in dem Wachsthum des Duodenum auch die Veranlassung geboten, dass es mit der hinteren Bauchwand immer mehr in Berührung treten kann, und dass so die Fixiiung der hinteren Fläche des Gekröses und mit diesem auch die des Kopfes des Pankreas möglich gemacht wird. Dass bei diesem letzteren Vorgang auch die Veränderung der Gestalt und der relativen Grösse der Leber, sowie das Wachs- thum der Rumpfwand mit in Betraciit komme, dürfte wohl kaum zu bezweifeln sein, doch bin ich uiclit in der Lage, anzugeben, wie weit sich der Einfluss dieser Momente etwa geltend macht. Nicht minder als die Lageverhältuisse des Darmes bietet auch die Formation der Gekröse in dieser Entwicklungsperiode mehrfache Momente von eminenter Wichtigkeit. Au dem Mesogastrium hat die Verklebung mit der hinteren Rumpfwand weitere Fortschritte gemacht, indem ein grösserer ül)er dem Pankreas gelegener Theil desselben bereits fixirt ist. Es ist jedoch noch immer sehr leicht, diese Adhäsion durch ein stumpfes Instrument bis an die Wirbelsäule zu lösen und das Meso- gastrium sammt dem Körper des Pankreas völlig frei zu machen, ohne dieses oder das parietale Bauchfell- blatt zu zerstören. Genau dasselbe gilt von dem Gekröse des Zwölffingerdarmes, so weit dessen hintere Fläche bereits angeklebt ist. Von dem gemeinschaftlichen Gekröse des dünnen Gedärmes und des vorderen Dickdarniabschnittes wurde bereits erwähnt, dass es nebst der Flächenvergrösserung zugleich mit dem Darme eine Wendung aus der 1 Nichts kann ilc.n totalen Stillstand in unserer Erkenntuiss dieser Vcrliältnisse besser bezeichnen, als dass der vor- treffliclie Forseher nunmehr, u.ich Abl.iul'von 18 Jahren, denselben Absatz ohne jede Veränderung in die neue Auflage seiner „Entwicklungsgeschichte" liinübiTzuneliuien genötliigt war. Bau lind Wachsthumsver'dnderungen der Gekröse des menacklichen Darmkanalcs. 21 sagittalen in eine nach rechts geneigte Riclitung erfahren Ii;il. Im Übrigen besitzt es ausser seinem Stiele noch immer keine Iliiftiiiinkte au der Kunipfwand. Die erwähnte Wendung der gonieinschaftiiciicn Gekrösplattc hat jcdocii (U)rt, wo diese mit der Wurzel des Mesocolon descendens zusannneniiicsst, eine wesentliciie neue Gestaltung mit sicli gebracht, sie hat zur Bildung der l'Hca und des Recensus duodeno-jejunalis geführt. Bekanntlich stehen sich in Betreff der Entstehungsweise dieser für die Ausbildung der sogenannten Retropcritoncalhcrnicn wichtigen Banchfelltasche zwei Ansichten gegenüber. Treitz (58, S. 113 u. f.), welcher der erste dieser Frage nachging, suchte den Grund ihrer Entstehung in den embryonalen Locomotionen des Darmkanalcs, insbesondere in der Verschiebung des Mesocolon transversum nach rechts und in einer gleichzeitigen Bewegung der Flexura duodeno-jejunalis nach rechts und unten, welche nach der Anschauung Treitz's in Folge der Querstellung des ganzen Duodenum eintreten sollte. Dieselbe Ansicht hat später auch Eppinger (U) vertreten. Waldeyer (64) hingegen behauptet, dass die Zusammensetzung und der Verlauf der Ve7ia mesenterica inferior zur Bildung dieser Falte und Grube Veranlassung gebe, und zwar im Zusammenhang mit der Anheftnug (Verstreichung nach W.) des Mesocolon descendens. Bezüglich der Einzelheiten in der Ausführung dieser beiden Anschauungen muss auf die Originale verwiesen werden. Die Zeit der Entstehung des Iiecccsus duodeno-jejunalis verlegt Treitz auffallender Weise erst in die letzte Schwangerschaftsperiüde. Waldeyer nennt zwar keinen bestimmten Zeitpunkt; allein daraus, dass er die Anheftung des Mesocolon descendens als Vorbedingung hinstellt, wäre zu folgern, dass dieser Recessus nicht vor der Mitte des fünften Monates sich bilden könnte. Ich habe denselben an den drei von mir untersuchten Embryonen der ersten Hälfte des vierten Monates ganz deutlich, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger ausgebildet gefunden (vergl. Fig. 0), also zu einer Zeit, in welcher das Mesocolon descendens noch völlig frei, jedoch die Wendung der gemein- schaftlichen Mesenterialplalte nach der rechten Seite bereits vollzogen ist. In diesem letzteren Vorgange muss entschieden der nächste Grund für die Bildung des Recessus und der l'lica duodeno-jejunalis gesucht werden. Die Rechtswendung der gemeinschaftlichen Mesenterialplatte bleibt nämlich nicht ohne Rückwirkung auf das Mesocolon descendens, welches ja unmittelbar mit dem ersteren in Zusammenhang steht. Der obere Rand der gemeinschaftlichen Gekrösplattc, d. h. der Theil entlang der Ansatzlinie des vorderen Diekdarm- abschnittes wird in Folge der Dislocalion des Blinddarmes nach rechts und unten nothwendig in einen grösseren Grad von Spannung versetzt, welche sich als Ziigwirkung auf das freie Mesocolon descendens über- trägt; in Folge dessen wird das letztere zum Thcil über die Flexura duodeno-jejunalis weggebogen und neben derselben zu einer vorspringenden Falte erhoben. Das Vorspringen der Falte gerade an dieser Stelle tindet darin seine Erklärung, dass die Zugwirkung des gemeinschaftlichen Gekröses mit Rücksicht auf die weit nach hinten gerückte Lage der Flexura coli litnalis sich nicht nur nach rechts hin, sondern auch zu- gleich nach vorne geltend machen muss. Dass eine derartige Zugwirkuug in der That stattfindet, wird sehr schlagend erwiesen durch die eigeuthiimliche Lage der Flexura sigmoidea, deren unterer Schenkel gerade an der beschriebenen Falte in die Höhe gehoben erscheint. Dieses letztere Moment ist vollkommen beweiskräftig, weil die Ä-Sehlinge in der vorhergehenden Alters- periode stets flach in der linken Ilültgrube gelegen ist, während sie zu dieser Zeit und auch noch etwas später stets in der erwähnten, nur durch eine Zugwirkung erklärbaren Lage gefunden wird. Man sieht, dass die von mir gegebene Darstellung über die Entstehung des Recessus duodeno-jejunalis einigermasscn mit der Treitz's übereinstimmt; sie unterscheidet sich aber von dieser dadurch, dass Treitz auch noch einer Verschiebung der Flexura duodeno-jejunalis dabei eine hervorragende Rolle zuweist. Wenn Waldeyer die Annahme einer solchen Verschiebung als nicht genügend motivirt erklärt, muss ich ihm nicht nur völlig beistimmen, sondern auch noch hinzufügen, dass sie in der That in keiner Weise nach- gewiesen werden kann. 22 C. Toldt. Die von Walilcyer ausgesprocheuc Anschauung Über den BildungsniotUis der in Kede stehenden Bauch- fclltaschc liann schon desshalb nicht zutreibend sein, weil diese, wie erwähnt, schon zu einer Zeit vorhanden ist, in der das Colon desccnJens nocii ein völlig freies Gekröse hat, ein Umstand, welcher, wie ich glaube, zur Entstehung der Falte geradezu die iiöthige Voraussetzung bildet. Ich darf vielleicht sogar die Hofliiung hegen, dass Waldeyer selbst nach den von mir gegebenen Daten nicht abgeneigt sein dürfte, meiner An- schauung beizupflichten, da er bei seiner Kritik der Treitz'schen Lehren gegen den Einfluss der Rechts- drehung des Dickdarmes auf die Bildung der Tasche keinerlei Einwendung erhoben hat. Wenn ich nun nicht zugeben kann , dass der Verlauf der Vena mesenterioa inferior die Veranlassung zur Entstehung des liecessus und der l'lica duodeno-jejtinalis abgibt, so bin ich andererseits überzeugt, dass derselbe für die Gestalt und Tiefe, welche die Tasche später erhält, von wesentlichem Einfluss sein muss, und dass sich durch die Variauten in der Einmündung dieser Vene in die Vena lie/ialü oder luesen- terica superior manche von den vielfachen Erscheinungsweisen, in welchen uns diese Grube entgegentritt, erklären lassen dürften. Dies ist es auch, aber nicht mehr, was die von Waldeyer zur .Stütze seiner An- sicht vorgeführten Thatsachen beweisen können. Ich habe au allen mir zu Gebote stehenden älteren Em- bryoneu diese Verhältnisse geprüft und kann das, was Waldeyer über die Beziehungen der unteren Gekrösvene zur Plica duodeno-Jejunalis angibt, im Allgemeinen bestätigen; doch habe ich auch an einem Embryo aus dem Ende des fünften und bei einem anderen aus dem Ende des siebenten Monates eine ganz hohe und scharfe FUva duodeno-jejunalü gesehen, wenngleich die Vena mesenterica inferior in der Basis der Falte gelegen war. Dass es nicht immer zur Bildung einer l'lica und eines Becessus duodeno -jejunalis konnnt, dürfte sich wohl dadurch erklären lassen, dass der Effect der unläugbar bestehenden Zugwirkung durch mancherlei Umstände gemindert werden kann, z. B. durch relativ grössere Flächenausdehnung der Gekrösplatten, oder durch eine etwas tiefere Lage der Flexura duodeno-jejunalis u, dgl., Verhältnisse deren thatsächliche Existenz sich jedoch im einzelnen Falle kaum erweisen lassen dürfte. Ich halte es auch für möglich, dass eine bereits vorhanden gewesene l'lica duodeno -jejunalis noch während der embryonalen Entwicklnngsperiode durch das Wachsthum der Gekrösplatte wieder ausgeglichen werden kann, und zwar namentlich dann, wenn die Vena mesenterica inferior in die Vena lienalis noch eine Strecke vor deren Zusammenfluss mit der oberen Gekrösvene einmündet. Ich hätte nun aus dieser Foetalperiode noch einen Punkt zu besprechen, nämlich die Verklebuug einer kurzen Strecke der gemeinschaftlichen Mesenterialplatte mit der vorderen Fläche des Duodenum. Ich ziehe es jedoch vor, die Bedeutung derselben erst in einem der nächsten Abschnitte näher zu würdigen, wo wir sie in einer grösseren Ausdehnung vorhanden linden werden. Die Gestaltung des Gekröses iu der zweiten Hälfte des vierten Enibryonalnionates. Aus dieser Entwicklungsperiode gebe ich zunächst den Befund an einem weiblichen, gut couservirten Embryo, welcher schon das Ende des vierten Monds-Monates erreicht haben dürfte. Er hatte eine Länge vou 11-2'"; in der Stirngegeud waren die Anlageu der Haarbälge schon zu beträchtlicher Entwicklung gelaugt, in der Wangengegend einzelne Fetfgewebsläppcheu durch die Haut durchschimmernd. An diesen Befund an- knüpfend, werde ich einige Daten über andere, etwas jüngere Exemplare beibringen. Nach Eröffnung der Unterleibshühle liegt in dem oberen und mittleren Thelle derselben die Leber vor, in dem unteren Theile der ganzen Breite nacli Schlingen des dünnen Gediiimes. Der Einsclinitt, welclien der vordere untere Leberrand zeigt, ist selir stumpfwinklig; sein Sclieitel liegt wenig über dem Nabel. Der rechte Leberlappcn reicht seitlich um etwa 2""° tiefer herab als der linke. Die Lageverhältnisse des Magens und des Darmes haben sich im Allgemeinen gegenüber der früheren Periode nur wenig verändert; hervorzuheben wäre Folgendes : Der Körper des Magens erscheint beträchtlich verlängert und der pylo- rische Theil etwas nach vorne gerückt. Die kleine Cuivatur umkreist den stark nach links und unten vortretenden Spigel'- schen Leberlappcn ; das kleine Netz erscheint iu Folge dessen erheblich verbreitert. Bau und Wdchsthumsver'dndorungen dei- (Jckröse des menachlichcn hurmkanules. 23 Das Dünndairaconvoliit ist nach Form und Lago nicht verändert, doch sind die einzelnen Windungen, besonders im Bereiche des Jejunum weil er und flaelier geworden. Die Pars perpcndicularis dumUni ist mit ihrem oberen 'l'lii'ile noch immer frei vor der Leber gehxgert. Der Dickdarm zeigt zum Theil etwas andere Lageverhältnisse, wie die in der früheren Periode beschriebenen. Die Flexura coli lienalis liegt etwas tiefer, vor der oberen Hälfte der linken Niere, und in Folge dessen kommt auch der vordere Dickdarmabschnitt etwas mehr nach vorne zu liegen, und schreitet in fast querer Richtung nach links, so dass man bereits von einem Colon transversum sprechen kann. Unter der grossen Cnrve des Magens und über den Schlingen des .lejunum zieht dasselbe vor dem Pförtner weg über die vordere Fläche des Duodenum und überkreuzt dieses etwas unter der Mitte seines absteigenden Theiles. Von hier an kommt der Dickdarm als Colon ascendens zu bezeichnen, doch ist dasselbe keineswegs scharf gegen das quere Stück ab- gegrenzt, noch auch hält es eine senkrechte liichtung ein, sondern es strebt in sehr stark geneigter Lage dem unteren Rande des rechten Leberlappens zu, an welchem es in den Blinddarm übergeht. Während Blinddarm und Colon ascendens ganz frei beweglich sind, ist die Übergangsstelle des letzteren in das CStück des Colon. Wenn mitunter auch ein Theil des grossen Netzes mit diesem sogenannten Bande verschmolzen gefundeu wird, so ist dies als eine seeundäre, ich möchte sagen, zufällige Verklebung zu betrachten. Das Ligamentum pleuro-colicum erscheint in dieser Wachsthumspcriode gewöhnlich nicht mehr ausschliesslich als eine Formation des grossen Netzes, sondern es betheiligt sich au seiner Zusammensetzung mehr oder weniger eine Falte des parietalen Bauchfelles. In exquisiten Fällen macht es den Eindruck, als hätte sich der untere Pol der Milz zwischen die Flexura lienalis und die Bauchwand (Zwerchfell) hereingedrängt und als habe sich in Folge dessen das parietale Peritoneum zu einer von dem Scheitel der Flexura coli an die seitliche Bauchwand gespannten Falte erhoben, welche sich unmittelbar dem durch das grosse Netz erzeugten Theile des Ligamentum pleuro-colicuvi ansehliesst. Ich glaube nun in der That, dass die Falte durch einen ähnlichen Vorgang zu Stande kommt; sie kann durch Anspannen der Bauchwand oder durch Zug an der Flexura coli vergrössert werden, wobei man leicht bemerkt, wie die benachbarte Partie des parietalen Peri- ö Bau und WacJisthitm.wer'dnderungen der Gekröse des menschlichen Darmkanalcs. 33 toneum mit liineiug;ezog:en wird; diircli inniges Anlegen der genannten Theile gleicht sich die Falte mehr oder weniger ans. Daraus lässt sich schliesscn, dass Lage- und flrössenvevhältnissc der Milz, sowie auch die Lage der Flexura coUhepatira und endlich der Grad der Ans])annung der Bauchdecken im einzelnen Falle auf die Gestaltung und Breite des Ligamentum pleuro-colicum einen wesentlichen Einfluss tiben müssen. Das Mesenterium des Dünndarmes gewinnt ungefähr mit dem sechsten Monate seine Selbst- ständigkeit und annähernd seine bleibende Gestalt, d. h. es tritt von da an das deutlich hervor, was man nun als „Wurzel" des Diiundarmgekröses beschreibt. Die Einleitung dazu war schon in früheren Perioden dadurch geschehen, dass jener Theil des gemeinschaftlichen Dünn-Dickdarmgeknises, welcher dem Colon ascendens zugehört, sich au der hinteren Bauchwand, beziehungsweise am Duodenum festgeheftet hat. Da diese Adhäsion von oben nach abwärts gegen die rechte Darmbeingrube vorschreitet und entlang der Vorderfläche des rechten Musculus psoas ihre mediale Grenze findet, so ist dadurch jene Linie gegeben, von welcher aus das gemein- schaftliche Gekröse nach der Seite des Dünndarmes frei und beweglich bleibt, und dies ist die bleibende, secundär entstandene Wurzellinie — besser gesagt — Haftlinie des Dünndarmgekröses. Solange der Blinddarm nocii nicht fixirt ist, hängt auch er an jenem; je mehr aber der herabrückende Blinddarm an der Darmbeingrubesich festheftet und je mehr das freie Dünndarmgekröse an Fläche zunimmt, um so selbstständiger erscheint dieses, um so mehr verwischt sich seine ursprüngliche Gemeinschaftlichkeit mit dem Mesocolon asceiidens und trausversum. Kommt die in Rede stehende Verlöthung aber nicht oder nur theilweise zu Stande, so hat man es mit jener Varietät zu thun, welche als „Mesenteri.uni commune" in ihren verschiedenen Graden schon vielfach, insbesondere aber durch W. Gruber beschrieben worden ist. Es möge hier erwähnt sein, dass der liecessus ileo-coecalis superior und inferior (Waldeyer) schon im vierten Monate bei noch frei beweglichem Blinddarme vorhanden ist, und dass ich beide an allen Embryonen des späteren Alters, welche ich daraufhin untersucht habe, viel schöner ausgebildet gefunden habe, als mnn sie durchschnittlich bei erwachsenen Personen findet. Icii kann nicht nur in dieser Beziehung die Miltheiluugen Waldeyer's (64, S. 78 u. f.) vollkommen bestätigen, sondern auch in Allem, was er über die anatomischen Verhältnisse dieser Peritonealtasclien anführt. Der Grund ihrer Entstehung ist offenbar mir in den örtlichen Eigenthündichkeiten des Darmes und in den dadurch gegebenen Beziehungen zu dem Mesenterium zu suchen, da ihre Entstehung und Ausbildung von der Adhäsion des Blinddarmes völlig unab- hängig ist. Das wesentliche Moment scheint mir in den Bedingungen zu liegen, welche durch die rechtwinklige Ein- mündung des Ileum in den dicken Darm und durch das Vorragen des Bliudsackes und seines wurmförmigen Anhanges bei dem Wachsthuui dieser Darmstücke gegeben sind. Der Reressus ileo-coecalis superior wird, wie schon Luschka und Waldeyer hervorheben, durch einen frei vorspringenden Gekrössaum gebildet, welcher die vordere Arterie und Vene des Blindsackes leitet, sich v(in der vorderen Fläche des Dünndarmgekröses abzweigt und das Endstück des Ileum frei überbrückt. Bereits zu Beginn des vierten Foetalnionates als vorsiiringendes Leistchen erkennbar, nimmt dieser Gekrös- saum mit dem Wachsthum des Blinddarmes und mit der Zunahme der in ihm enthaltenen Gefässramificationen allmälig an Breite zu, und gleichen Schrittes vergrössert sich auch die von ihm mit der oberen Circumferenz des Ileum eingeschlossene Tasche. Das Mesenteriolum ist genetisch ein Analogon des eben besprochenen Gekrössaumes; es zweigt sicli mit den Gefässen für den Wurmfortsatz von der hinteren Fläche des Dünndarmgekröses ab. Die Plica ileo-coecalis hingegen hat offenbar eine ganz andere Bedeutung. Sie ist nicht in so früher Zeit deutlich erkennbar, als wie die beiden genannten Gekrössäume. Der Umstand, dass sie keine grösseren Gefässe, wohl aber Bündel glatter Muskelfasern enthält (Luschka), welche ich schon zu Ende des fünften Embryonal- monatcs nachweisen konnte, und dass ein Zusammenhang dieser Bündel mit der Mnskelhaut des Darmes bestellt, weist darauf hin, dass die Fliea ileo-coecalis ein Stück abgehobenen Peritonealüberzuges des Darmes sein dürfte. Nach ihrer Auheltung am Darme und nach der Art ihrer Ausdehnung während des foetalen Wachsthums möchte ihre Entstehung etwa so /u erklären sein, dass zunächst in dem Winkel, welcher durch das Basalstück DonksrhriftBii rter mulhein.-iiaturw. Cl. XLI. IM. Abhaiiilhingen von Niilitmit|;lie(lirn. C 34 C. Toldt. des Wurmfortsatzes und durcli das Endstück des Ileum eingeschlossen ist, in Folge des Wachsthunis beider Darnitlieile nach verschiedener Riclifuni; der nauclif'e]lid)er'/ug ndt einem Theile der äusseren MusUellage ;U)i;elioben wird; die so gebildete I5auclit'clifaltc muss sieb in dem Maasse vergrössern , als die früher jenem Winkel naiie anliegenden Punkte des Ileum und des Wurmfortsatzes durch das fortschreitende Wachsthum von diesem sich mehr und melir entfernen. Die später so häutig auftretenden Modificationen des llecessus ileo- coecalis inferior müssen jedenfalls auf die sehr variable Art der Anheftnng des Blinddarmes und des Wurmfort- satzes, sowie auf theilvveiseVerlöthnngen des Mesentcriolum und Aqx l'lica ileo-coccalis zurückgeführt werden. Das Gekröse des Dickdarmes erleidet während der zweiten Hälfte des foetalen Lebens ausser der durch das Wachsthum des Rumpfes und des Darmes bedingten Flächenausdehnung keine wesentlichen Ver- änderungen. Entsprechend der ziemlich variablen Lage und Anheftung des lilinddarmes und des aufsteigenden Colon ist das Gekröse des letzteren im grösseren oder kleineren Bereiche an die Bauchwand angeheftet. Das Mesucolon descendens, welches im sechsten Monate gewöhnlich von dem unteren Pole der linken Niere an nocli frei ist, zeigt sich gegen das Ende der Foetalperiode unterhalb der Niere und mehr oder weniger weit unter den Darmbeiukamm herab angeheftet. Der llecessus intersigmoideus, in der grossen Mehrzahl der Fälle wohl ausgeprägt, zeigt dann die Form eines schmalen Trichters, dessen untere Öffnung je nacli der Anheftnng des Mesocolon descendens höber oder tiefer steht. Die Länge des Triclders ist sehr verschieden; nur in seltenen Fällen reicht er noch bis in die Nähe des Zwölffingerdarmes hinauf; meist niisst er 1 — 1-5"". Ganz ausnahmsweise ist er nnr in Gestalt eines flachen Grübchens vorhanden. Der Recessus int.ersigmoideus rückt sonnt im Allgemeinen im weiteren Laufe des embryonalen Waehsthums alimälig tiefer herab, ohne Zweifel in Folge fortschreitender Verklebung seiner Wandungen von dem oberen blinden Ende her. Das Wiiclistlnnn der Gekröse während des extrauterinen Lebens. ' Wenn der Embryo bis zur Geburtsreife hcrangediehen ist, finden sich an den Gekrösen alle wesentlichen Formationen, welche ihm im ausgewachsenen Zustande eigen sind, bereits vor. Die Wachsthumserscheinungen, welche fortan zur Beobachtung kommen, beziehen sich daher, abgesehen von der Grössenzunahme der Theile, fast ausschliesslicli auf Veränderungen, welche gewisse Abschnitte der Gekröse in Rücksicht auf Lage, Ver- bindung und f'onfiguration erleiden, oder auf einzelne Details in den Beziehungen rles Darmes zur Bauchwand. Es würde ndch viel zu weit führen, wollte ich alle Phasen des extrauterinen Waehsthums durch aiisfüln-liche Sectionshefnnde erläutern, umsomehr, als die zahlreichen Varianten, welche sich bei Kindern vorfinden, die Beschreibung sehr umständlich machen würden. Ich muss mich daher auf eine kurze Erörterung einzelner Vorgänge beschränken, welche für die Aufklärung des bleibenden Zustnndes der Gekröse von Bedeutung sind, und werde zunächst jene Gebilde berühren, welche aus dem ursprünglichen Mesogastrium hervor- gegangen sind. Wie ans den früheren Auseinandersetzungen ersichtlich ist, hat sich der der primitiven Ursprung.slinie nächstgelegene Theil des Mesogastrium in alimälig grösserer Ausdehnung mit dem parietalen Peritoneum der hinteren Humpfwand verlöthet und ist dadurch die hintere Wand des Netzbeutels fixirt worden. Diese Ver- löthung schreitet nun nach der Geburt noch weiter nach links fort, bis sie endlich auch in den allermeisten Fällen auf die Milz übergreift. Man findet nämlich bei Kindern, sowie auch bei Erwachsenen, gewöhnlich den hinter dem Hilus gelegenen Theil der medialen Milzfläche in selir verschiedener Ausdehnung mit der hinteren Fläche des in Rede stehenden Theiles des Mesogastrium verwachsen. Dass in diesem Falle eine Conglutination stattgefunden hat, erhellt daraus, dass man sie an verschiedenen Leichen in allen denkbaren Stadien vorfindet, 1 Die bezüglichen Mittlieihingcn gründen sich .auf die ünteisiichiing von GO Kindesleichen ans den ersten Lebens- mon.iten und von 54 Leichen ans dem 1.— 20. Lebensj.nhre. Ich halte micii verpflichlet, den Herren Primarärzten des Prager Franz Josef-Kindeispiteles, Prof. Dr. Kanlich und Dr. Neurentter, sowie dem Herrn Prosector dieses .Spitales, Duceut Dr. Wrany, für die freunciliche Kereitwilligkeit, , nnt welcher sie mir die Benützung des dortigen Ijeichenmateriales möglich machten, meinen verbindlichsten Dank iius/usprechen. Uau ujiä Wuch.'itkainsvtritndtrnngvn der Gekröse des mermchlieheu Darmkunales. 35 und Dicht minder vvold duiaiis, da.ss bei aiisgedelmlercr Adliäsion die ersten Aste der Arteria liemdis an dem bezeieimeten Tlieile der Milzobertiüelic l'estliallen. Aucii die Fixiriiny des lünteren stumpfen Handes der Milz au der Bauch waud muss woid durch eine secuudärc Couglutiuatiou zu Staude geliommen sein. Weitere liierhergehörige Vorgänge sind die theilweisen Verwachsungen der Wandungen des Netzbcutels unter sich. Zuerst, und nach meinen Erfahruugen gewöhnlich sclum im ersten Lebcusjalire, erfolgt eine solche Verwachsung in der Gegend ([qx Flexura coli, hepatiaa, au der Stelle, wo das Omentum colicum llalleri beginnt; es wird dadurch der Kaum, den beide Platten dieses letzteren einschliesseu, von dem Netzbeutelraumc abge- schlossen. Das Omentum colicum selbst ist bei Kindern mitunter sehr gross. Ich habe es in mehrereu Fällen bis an den Blinddarm herabreichend und mit der lateralen Bauchwand eiue ansehnliche Strecke weit verlöthet gesehen. Verschmelzungen seiner beiden Platten, sei es nur partiell oder voUstäudig, sind schon im ersten Lebensjahre sehr häutig. Früher oder später erfolgt dann eine Verödung des Netzbeutelraumes in der Gegend der Milzpforle. Durch diese wird erst jenes Verhältniss der Arteria lienalis zu dem Ligamentum gustro-lienale herbeigefülirt, welches von den meisten Autoren als der gewöhnliche Befund hingestellt wird. Es werden an dem Ligamentum (jastro- lienale zwei Lamellen beschrieben, zwischen denen das Endstück des Stammes und die ersten Aste der Milz- arterie eingeschlossen sind. Für die Embryoualzeit und für die ersten Jahre des Kindesalters trifl't dies aber keineswegs zu, denn jener Theil des grossen Netzes, welcher allein auf den Namen Ligamentum gastro- lienale Anspruch machen kann, jener nämlich, welcher von der grossen Magencurve bis an die Milzpforte sich erstreckt, enthält in den genannten Altersperioden nur die Artenae gastricae breves und die Arteria gastro- epiploica niniatra. Das Endstück der Arteria lienalis und ihre erste Ramification liegt hingegen in jenem Theile des Mesogastrium, welcher sich vom Pankreas zur Pforte der Milz hinzieht und die hintere Wand des Netzbeutels bilden hilft. Dieser Theil ist bis gegen das Ende des Foetallebeus gewöhnlich an die hiutere Bauch- vvand fixirt, wächst aber kurz vor oder nach der Geburtsreife wieder frei aus und verschmilzt erst später von der Milzpforte her mit dem seitlichen Theile des Ligamentum gastro-lienale. So kommt es, dass im aus- gewachsenen Zustande die Verzweigung der Miizarterie und eiu grösserer oder kleinerer Theil ihres End- stückes au dem Ligamentum gastro-lienale fixirt erscheinen. Erst im späteren Kindesalter kommt es zu gegenseitigen Verwaclisungen der Platten des grossen Netzes an den verschiedensten Stelleu und in äusserst variabler Ausdehnung, zur Verlöthung der vorderen Netzplatte mit dem Colon transversum u. s. w. Die Anheftuug eines Theiles der hinteren Magenwand in der Gegend des Pylorus ist sicher ebenfalls als eine secundäre Verlöthung aufzufassen. Über das Gekröse des Duodeuum habe ich dem bereits auf Seite 31 Vorgebrachten nichts hinzuzufügen. Das Mesenterium des Dünndarmes nimmt in dem ersten Kindesalter sehr bedeutend an Flächen- raum zu. Es dürfte dabei nicht nur die Verlängerung des Darmes von Einfluss sein, sondern, wie mir scheint, auch die von nun an ausgiebigeren Bewegungen des Darmes. So glaube ich, es mir erklären zu dürfen, dass ich bei herabgekonuuenen Kindern mit schlatfcu Bauchdecken, weiche im Leben an andauernden Diarrhöen gelitten hatten, gewöhnlich eine auffallende Breite der Gekröse und eine sehr ausgiebige Beweglichkeit des Dünndarmes constatiren konnte. Diese letztere hat aber bei Kindern nicht selteu noch einen anderen Grund, nämlich eine relativ kurze Haftlinie des Dünndarmgekröses. Die Entstehung und die Bedeutung dieser Haftliiiie ist schon früher erörtert worden (Seite 33); bei neu- geborenen Kindern reicht sie iu der Mehrzahl der Fälle bis etwa in die Höhe des Vereinigungswinkels beider Venae iliacae conmiwies, nicht selten aucii etwas tiefer herab, jedoch erstreckt sie sich, wie überhaupt bei der Mehrzahl der Kinder in den ersten sechs oder sieben Lebensjahren nicht bis an die Symphysis sacro-iliaca. Dabei kommt auch die äusserst variable Lage und die Art der Anheftuug des Blinddarmes mit in Betracht. Unter den zahlreichen diesbezüglich vorkommenden Varianten seien hier nur folgende erwähnt. Ist der Blinddarm, wie nicht selten in den ersten Lchensmonaten, noch nicht in die Darnibeingrube herabgerückt, sondern unmittelbar unter der rechten Niere iixirt, so kommt zweierlei zur Beobachtung. Entweder es erscheint die Haftlinie des Düundarmgekröses sehr kurz, wenn das Endstück des Ileum frei beweglich geblieben ist; e * 3C C. Toi dl. oder die Haftlinie liat die gewölinlicbe Länge, wenn dns End.sdick des Ileum an der vorderen Fläche des Psoas angelötiiet ist und im F>ügen gegen den iilinddarni liinaut'stcigt. In dem letzteren Falle findet man von dem Endstücke des Ileum ganz älinliche Peritoneallaltcn ausgehen, wie sie bei tieferstehendem und f heilweise fixirtem Blinddarme an diesem beobachtet werden und schon mehrfach Gegenstand der Beschreibung gewesen sind. (^Ligamentum intei'tini coeci Huschke.) Der am häufigsten während des Kindcsalters vorkommende Befund ist, dass der Blinddarm zwar in der Darmbeingrube gelagert ist, aber an einem grösseren oder geringeren Theile seiner hinteren Fläche einen freien Peritonealüberzug besitzt, d. b. entweder gar nicht oder nur tbeilweise fixirt ist. Im ersteren Falle häugt er an dem Gekröse des Dünndarmes und dieses selbst besitzt eine verbältnissmässig grosse Beweglichkeit. Im letzteren Falle kommt gewöhnlich der liecessus coecalis zur Beobachtung, dessen Erscheinungsweise dann fast ausschliesslich von der Gestalt und Höhe des sogenannten Liffamentintt mtestini coeci ahhiingig ist. Dieses ist niehts Anderes, als eine transitorische Falte des parietalen Bauchfelles, deren Entstehung und Umfang durch den Ausdehnungszustand des Blinddarmes, durch gewisse geringgradige Locomotionen desselben und durch den Spanuungsgrad der Bauchdecken bedingt wird. Ähnliches gilt von der kleineren Bauchfellfaltc, welche die mediale Umgi'cnzung des liecestms coecalis darstellt. In anderen Fällen, jedoch relativ selten, besteht schon bei neugeborenen Kindern eine vollständige Fixirung des Blinddarmes in der Darmbeingrube; dann sind auch die Verhältnisse des Dünndarnigekvöses ganz analog denen des ausgewachsenen Menschen. An dieser Stelle möge noch die Thatsache Erwähnung finden, dass bei jüngeren Kindern auffallend häufig eine ganz oder annähernd vollständige Anlöthung des Procensus vermiformis zur Beobachtung kommt. Er haftet entweder der ganzen Länge nach an der vorderen (medialen) Seite des Düundarnigekröses, oder an der lateralen Seite des Blinddarmes, oder auch an der Darmbeingrube, mit seinem blinden Ende fast immer nach aufwärts gewendet. Von hervorragendem Interesse sind in der extrauterinen Wachsthumsperiode die Beziehungen des Dickdarmes und insbesondere des auf- und absteigenden Colon zu den Gekrösen und zu dem Feritoneum parietale. Wie aus den früheren Eiörferungen ersichtlich ist, sind die zu den beiden letzteren Darmstücken gehörigen, von Hause aus freien Gekrösabschnitte durch Conglutination an das Peri- toneum parietale, beziehungsweise an die Vorderfläche des Duodenum und seines Gekröses festgeheftet worden. Die Verklebung hatte sich schon in der zweiten Hälfte des Foetallcbens auch auf den Darm selbst erstreckt, und ist bis zur Geburtsreife soweit vorgerückt, dass zu dieser Zeit in den weitaus meisten Fällen die hintere Wand des auf- und absteigenden Colon zum grösseren oder geringeren Theile festgeheftet und der Bauchfellüberzug der vorderen Seite ihres Gekröses zum Peritoneum parietale geworden ist. Bei Luschka {i'2, S. 172) findet sich diesbezüglich dieAngabe, dass an Neugeborenen „die vertiealen Abtheilungen des Colon nicht allein völlig umhüllt (d. i. von dem Bauchfell) und beweglich, sondern auch weiter gegen die Mittellinie des Bauches gerückt zu sein pflegen". Was die Lage betrifft, so kann ich Luschka nur betreffs des Colon ascendens, keineswegs auch für das Colon descendens beistimmen. Aber auch in Rücksicht auf die Beweglichkeit der genannten Darm- stücke habe ich die Bemerkung dieses Anatomen nicht zutreffend gefunden. Sieht man ab von den Fällen mit sogenanntem Mesenterium, commune, so erscheint das Colo?i ascendens bei Neugeborenen in der Regel völlig fixirt; nur der Anfangstheil desselben ist mitunter noch nicht zur Verlöthung gekommen und hängt dann mit dem Blinddarme frei an dem Gekröse des Dünndarmes. Das Colon descendens ist bei Neugeborenen in der grössten Mehrzahl der Fälle mit seiner hinteren Wand angeheftet. Der Ausnahmsfall, dass der äusserste Randtheil seines Gekröses und somit auch der ganze Umfang seiner Wandung völlig frei ist, kommt eben so selten zur Beobachtung, als wie bei älteren Kindern und erwachseneu Individuen; ich konnte in dieser Richtung keine auffallenden Altersunterschiede feststellen. Auch mit den Mittheilungen, welche Lesshaft (39, S. 285) über diesen Gegenstand veröffentlicht hat, stimmen meine Beobachtungen nicht überein. Nach diesem Autor soll im Durchschnitte an jeder sechsten Leiche, Jlau und Wachsthumsveränderimgen der Gekröse des mensckl/'choi Barmkanales. 37 zwischen dem dreissigsten und vierzigsten Lci)cnsjalire sogar au jeder dritten, und zwischen dem vierzigsten und fünfzigsten Lebensjahre annäiiernd au jeder vierten Leiche ein frei bewegliciies, d. i. an einem freien, Mesenterium iiängendes Colon desccndens vorkonimen. Meine Erfahrungen, welche sich diesfalls auf fast drei- hundert Leichen erstrecken, haben ergeben, dass ein solches niciit öfters als unter etwa zwanzig Leichen ein- mal, und zwar ohne dass darin irgend ein Lebensalter bevorzugt wäre, besteht. Mir scheint, dass diese bedeu- tende Differenz in unseren Beobachtungsresultaten sich nur aus einer verschiedenen Anschauung über das, was man als ein freies Colon descendens bezeichnen darf, erklären lässt. Häufig kommt es nämlieh vor, und iusbesoudere bei jugendlichen und stark abgemagerten Individuen, dass das Bindegewebe, welches das parietale Bauchfell in der Gegend des absteigenden Grimmdarmes an die Rumpfwand heftet, ausscrordcntlicli locker und dehnbar ist, so dass man es durch massiges Anspannen des Darmes schon iu Form einer Falte emporheben kann. Es liisst sich so scheinbar ein freies Gekröse demon- striren, ohne dass in der That ein solches vorhanden wäre. Ich habe als freies Colon descendens nur jene Fälle notirt, bei welchen dieses Darmstück ohne jeden Zug an dem parietalen Peritoneum von der Bauchwand abgehoben, beziehungsweise umgeschlagen werden konnte. Dass dabei, wie schon Langer (36, S. 639) hervor- gehoben hat, auf den Ausdehnungsgrad desselben Rücksicht zu nehmen ist, darf nicht übersehen werden. Des Näheren habe ich über das Verliältuiss der tixirten Theile des Grimnidarmes zum Bauchfelle Folgendes mitzutbeilen. Besieht man sich zuniichst an der Leiche eines Kindes aus den ersten Lebenswochen den Haftrand des Colon descendens von der lateralen Seite her, so bemerkt man in den allermeisten Fällen einen ganz scharfen, linearen Streif als Grenze zwischen dem parietalen Peritoneum und dem Bauchfellüberzug des Daimes. Hat mau dabei den Darm etwas gespannt, so ist dieser Streif an der Darmwand selbst zu tinden, da sich das parietale Peritoneum zum Theil auf sie herübergeschoben hat. Mitunter erscheint nun dieser Streif ganz glatt, wie narbig glänzend, in anderen Fällen sieht man an ihm bei leichtem Anziehen des Darmes sich zahllose, feinste, quergestellte Gewebsstreifchen erheben, die sieb von dem parietalen Peritoneum an den Darm herüberspannen. Durch sanftes Streichen mit einem Soudenknopfe lässt sich dieses äusserst zarte verbindende Gewebe durchtrennen und so die Darmwand eine kurze Strecke weit von ihrer früheren Verbindung mit dem parietalen Bauchfelle ablösen. An dieser Strecke erscheint dann sowohl das letztere als auch die Darmwand völlig intact. Man kann diesen Befund, der mit dem auf Seite 16 bezüglich des Mesogastrium beschriebenen ganz analog ist, wohl nicht anders deuten, als dass an dei' bezeichneten Stelle eine ganz frische Verlöthung des Darmes mit dem parietalen Bauchfell vorliegt, und ich glaube, dass wir in eben diesem Befunde den klar- sten Hinweis auf den Modus besitzen, in welchem die Fixirung des Colon, descendens zu Stande kommt und weiter vorsehreitet. Hat man es nun in dem letztbesprochenen Falle mit einer frischen Anlötbung zu thun, so glaube ich, dass man für jene anderen Fälle, in denen der Grenzstreif glatt und glänzend erscheint, annehmen darf, dass die Anlöllitingslinie des Grimmdarmes durch längere Zeit vor dem Tode stationär geblieben war. Ein ähn- liches Verhalten findet man nicht selten auch an dem Colon ascendens, wenngleich nicht so scharf und deutlich ausgeprägt. Ich habe hier noch eines Vorkommnisses zu gedenken, welches meines Wissens noch nirgends beschrieben worden ist, welches aber eine nicht unwesentliche Stütze für meine Ansicht über die Fixirung des auf- und absteigenden Grininularmes bildet. Nicht selten (etwa unter fünf bis sechs Kindesleicheu einmal) findet sich an irgend einer Stelle des eben beschriebenen Haftstreifens eine rundliche oder elliptische, gewöhnlich ganz scharf begrenzte, etwa 2 — 6°'" im Durchmesser haltende Lücke, von welcher aus man eine Sonde in einen blind endigenden Kanal einführen kann. Dieser, ein wahrer liecessus pcritonei, ' erstreckt sich lateral neben der Wand des Grimmdarmes entweder nach aufwärts oder abwärts, hat eine Länge bis zu 1-5"°, eine Weite, welche gewöhnlich der der Eingangsöffnung entspricht, und kann in der verschiedensten Höhe 1 Wenn man dieser Bildung einen Namen geben wollte, so würde man sie am liesten als liecessus paracolicus bezeichnen können. 3S a Tuldt. neben dorn absteigenden Colon seinen Sitz haben. Die Wandung dieses Keeessus zeigt sich naeh dem ErölTnen desselben mit der Heheere glatt und glänzend wie die überlläehe des Bauchfelles, jedoch hnden sich au ihr mitunter einzelne von der Seite des Darmes her eiuspringeude, leistenförmige Erhebungen, welche beim Au- spanunen des Darmes noch viel schärfer liervortreten. Solche Recessus finden sieh ebenso an Leichen ab- gemagerter als auch gutgenähricr Individuen. Einige Maie habe ich zwei derselben in kurzem Abstände über- einander beobachtet. Nachdem ich auf dieses Vorkommniss zuerst an Leichen neugeborener Kinder aufmerksam geworden war, habe ich es auch wiederholt an Embryonen aus der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, bei Kindern aller Altersstufen und selbst an erwachseneu Personen constatiren können. Ich habe es l'erner nicht nur an dem Colun descendejis, sondern auch an der lateralen Seite des Coloti ascendena und ebenso an iler lateralen und medialen Wand des Blinddarmes beobachtet. Diese eben beschriebene Art von Mecessus peritonei ist nun nach meinem Dafürhalten nichts Anderes, als eine locale Unterbrechung in der Anlöthung des Darmes und ganz analog mit jenen in derAnlöthungsfläche des Mesocolon descendens mitunter belindlichen vollkommen umschlossenen Spalten, welche icli schon früher (^Seite 26) berührt habe. Die Lage, die Kiehfung nach auf- oder abwärts und die ganze Beschaftenheit dieser Recessus lassen kaum eine andere Deutung zu. Ihr Vorkommen ist ganz unvereinbar mit der Anschauung über die Art der Fixirung des Grimmdarmes, welche nach Meckel, Treitz u. A. die allgemein herrschende geworden ist. Verfolgt man nun das Verhältniss des auf- und absteigenden Grimmdarmes zu dem Bauchfell an Leichen älterer Kinder, so ergibt sich bei fixirlem Darme eine in den meisten Fällen nicht minder scharfe Ab- grenzung des visceralen von dem parietalen Theile an der lateralen Seite des Darmes. Der Grenzstreif tritt häufig mit dem früher beschriebenen Aussehen auf, nicht selten aber beobachtet mau au seiner Stelle ein membranöses Gewebe von dem parietalen Bauchfelle an den Darm herübergespannt, welches aus zahlreichen zarten, weissglänzenden unter einander verschmolzenen Fasern zusammengesetzt erscheint. Dieses Gewebe lässt sich stets sehr leicht von dem parietalen Bauchfelle abpräpariren, wodurch die Anheftung des Darmes an das letztere eine Strecke weit gelöst werden kann. Gewöhnlich entstehen durch circumscripte Unterbre- chungen dieser Membran grössere oder kleinere grnbenförmige Vertiefungen, analog den oben beschriebeneu Recessus. Ist das Colon descendens mit einer schmalen Zone seines Gekröses frei, so kann man an dem Ver- klebungsrande des letzteren dasselbe Verhältniss zu dem parietalen Bauchfelle constatiren. Ahnliches gilt auch für das Gekröse der Flexura sigmoidea, für das Volon ascendens und für den Blind- darm. An dem letzteren führen die beschriebenen Verhältnisse mitunter zur Bildung jeuer Bauchfelltaschen, welche nach Waldeyer als liecessus subcoecalis zu bezeichnen kommen. Dieselben sind durchaus gleicb- werthig mit den erwähnten Recessus am Colon descendens, und müssen daher als ganz locale Unterbrechun- gen in der Anlöthung des Blinddarmes betrachtet werden, die sich auch bis au das Colon ascendens erstreclien können. Ich habe solche Taschen in einzelnen Fällen auch an der lateralen Seite der genannten Darmstücke beobachtet. Bei Individuen aus der letzten Wachsthumsperiode, also etwa von dem vierzehnten Lebensjahre aufwärts, sind die Spuren der Anklebung des Darmes vorzüglich an dem unterstem Stücke des Colon descendens und an dem Haftrande des Gekröses für die >S'-Schlinge erkennbar. Das letztere haftet beim Neugeborenen in einer nach abwärts stark eoneaven Linie, welche von dem l'romontoriwm median bis an den dritten oder vierten Lendenwirbel aufsteigt und von da in scharfem Bogen nach links und abwärts über den Musculus psoas weg gegen den Darmbeinkamm sich wendet. An der Kuppe dieser Bogenlinie liegt der Eingang in den liecessus intersigmoideus. Früher oder später, im Verlaufe des Wachsthums, nicht selten schon in der dritten oder vierten Lebenswoche eischeint der laterale Theil der Haftlinie viel weiter herabgerückt, in dem Niveau des Becken- einganges oder nur wenig darüber; ihre Umbeugungsstelle fallt dann an den fünften Lendenwirbel. An grös- seren Kindern und bei ausgewachsenen Individuen reicht sie in der Mehrzahl der Fälle noch eine kurze Strecke \\eit an die Seitenwand des Beckenraumes herab. Die Spuren der Verklebung erscheinen dann in Gestalt der Bmi nnil Wachnthumsveränderungeji der Gekröse des menschlichen Darmkanales. 39 bekannten streififien, mifnnter nnregelniässig sternförmigen Narben oder in (lestalt des oben beschriebenen lanieilären Gewebes. Der Eingang' in den Ji'ecessu.i nitprsiV/mnideus findet sieh nnn, wenn ein solcher überlianjit nocli vorhanden ist, in der Höhe des Promontorium oder der Symphysis screro-iliaca. Die Angabe Wald eyer's (64, S. 73), dass der Jiecessus intersiymoideus „durcliaus nur in dem bewegliciien Mesenterium (der S-Schliuge) gelegen" sei, kann icli l'iir den erwachsenen Menschen eben so wenig, wie für den Foetus und für das Kind als den rielitigen Ausdruck des normalen Verhaltens anerkennen. Bei unverrückter Lage der Tlieile hat er fast dnrcliwegs seinen Sitz hinter dem Mesocolon descendens und ist rückwärts von dem parietalen Bauchfell begrenzt. Schlägt man das Gekröse der Flexura siymoidea um und spannt es einigermassen an, so hebt sich der an die Haftlinie des genannten Gekröses angrenzende Theil des parietalen Bauchfelles, sowie eine kurze Strecke de?. Mesocolon desrendens von der Rumpfwand ab. Beide treten zu einer Duplioatur zusammen , welche nun fälschlich als die Fortsetzung des Gekröses der 6'-Schlinge erscheint; diese enthält jetzt den Jiecessi/s tntersiymoideus. Bringt man die «S'-Schlinge mit ihrem Gekröse wieder in ihre natürliche Lage, so kann man sich leicht von dem wahren Sachverlialt überzeugen. Die ganz seltenen Aus- nahmsfälle, in denen der Eingang in den Recessus interstgmoideus schon bei der natürlichen Lage der Tlieile in die Wurzel des genannten Gekröses fällt, lassen sich ganz gut dadurch ei'klären, dass in Folge der Füllungs- und Lageverhältnisse der Flexura sigmoidea ihr Gekröse in eine gewisse Sjtainuiiig versetzt wurde, welche genau denselben Effect haiien musste, wie die eben besprochene künstliehe Anspannung des Dannes. Diese Eikiärung beruht nicht auf einer willkürlichen Su|iposition, sondern stützt sich auf die in den betreffenden Fällen beobachtete Lage und Verlaufsriehtuug der sehnigen Streifen, welche genau die Grenze des parietalen Peritoneum anzeigen. Aus den eben beschriebenen Erscheinungen geht hervor, dass während des Kindesalters die Anheftung des Dickdarmes und seines Gekröses von dem Colon descendens nach abwärts weitere Fortscliritte macht, und dass so jener Abschnitt des Dickdarmes, welcher beim Neugeborenen als oberster Theil der Flexura sigmoidea erscheint, später in das Colon descendens mit einbezogen wird. In Betreff des Mesocolon transversum habe ich nur das Verhältniss desselben zum Pankreas kurz zu berühren. Es ist als Regel zu betrachten, welcher nur seltene Ausnahmsfälie gegenüber stehen, dass bei Kindern aus den ersten Lebensjahren der Schweif des Pankreas nnd ein grösserer oder kleinerer Theil seines Körpers gewisserniassen in der Wurzel des Mesocolon trdnsiwrsum eingeschlossen erscheint und mit diesem beweglich ist. (Vergl. S. 29.) Schlägt man dasselbe nach aufwärts um, so sieht dem Beschauer die hintere, vom Bauchfell bekleidete Fläche des Pankreas entgegen; sein oberer Rand mit der Arteria und der Ve7ia lienalis ist nach hinten, sein unterer, gewöhnlich ganz scharfer Rand nach vorne gewendet. Mitunter hebt sich das Endstück der Cauda mit den Milzgefässeu von dem Mesocolon wieder ab und erzeugt .so eine in den Netz- beutelraum stark vorspringende Leiste, die sich bis an die Milzpforte erstreckt. In diesem Falle länft der Netz- beutelraum nach links bin in zwei scharf geschiedene Buchten aus, deren untere gegen das Ligamentum pleuro- colirum, die obere gegen den Grund des Magens hinsieht. Dieselbe Beziehung des Pankreas zur Wurzel des Mesocolon transrersum findet sich an jugendlichen Leichen und selbst noch in der ersten Zeit nach Vollendung des Wachsthums in der Mehrzahl der Fälle. An Leichen aus den mittleren und höheren Lebensjahren ist aber nach meinen Erfahrungen das Pankreas gewöhnlich mit seiner hinteren Fläche vollkommen an die Rum])fwand fixirt, eine Erscheinung, welche wohl nur durch eine secundäre Anlöthung des beireffenden Wurzeltheiles des Mesocolon zu erklären sein dürfte. Auf Grund der eben angeführten Thatsäehen bin ich zur Annahme geneigt, dass die von His (28, S. G8) jüngst gegebene Schilderung der Form und Lage des Pankreas in der Regel nur für jüngere Individuen zutreffen dürfte, wie es denn auch scheint, dass sie vornehmlich auf Befunden an solchen gegründet ist. Ich möchte aber doch darauf hinweisen, dass in solchen Fällen die Lage des Colon transversum und seines Gekröses, wie sie namentlich mit dem Ausdehnungszustande des Dünndarmes und der übrigen Dickdarmabschnitte wechselt, von wesent- lichem Einfluss darauf ist, ob das Pankreas seinen, gewöhnlich als unteren bezeichneten Rand mehr oder weniger nach vorne wendet. Ich habe die Überzeugung erlangt, dass jene Lage des Pankreas, welche His 40 C. Toldt. als die typische bezeichnet, bei lioclistehendeni Qneif,nimiiHlurm vorkoviiint, während bei coiitrahirtem Diinii- danii lind tief lierabgcrückteni Quersrinimdann der untere Kand des Pankreas aueli dann der liinteren Hiini))!- wanil anliegt, wenn derselbe in das Mesocolon transfersum hereinragt. Das Otnentum minus. Die Schilderungen, welche die Anatomen dem kleinen Netze angedeihen Hessen, sind durchwegs seiir kurz gehalten und unter einander keineswegs übereinstimmend. Ich habe dieselben, soweit mir die anntnmisclie Literatur zugänglich ist, durciigesehen und muss bekennen, dass ich keine Beschreibung des kleinen Netzes gefunden habe, welche die tiiatsächlichen Verhältnisse vidlig richtig und einigermassen erschöpfend wieder- gibt. Dadurcli mag es entschuldiget sein, dass ich zunächst die Ausdehnung, die Grenzen und Haftstellen, sowie die übrigen anatomischen Eigenschaften desselben in seinem ausgebildeten Zustande etwas eingehender darlege. Das kleine Netz erstreckt sich als eine beiderseits freie, continuirliche Platte von dem untersten Ende der Speiseröhre, von der kleinen Curvatur des Magens und von dem oberen Querstlick des Duodenum an die linke hintere Längsfurche und an die Pforte der Leber. Von dem rechten Ende der letzteren zieht sich sein freier Rand zur oberen Riegung des Duodenum hin. Es werden an dem kleinen Netze gewöhnlich zwei Abschnitte unterschieden und als Ligamentum hepato-gastrwum und Ligamentum hepato- duodenale benannt. Der erstere Abschnitt zeigt indessen keineswegs in seiner ganzen Ausdehnung eine gleichartige Beschaffenheit, sondern lässt zwei durch äusseres Aussehen und durch den feineren Bau wesentlich verschiedene Bezirke erkennen. Der obere Bezirk des Lignmentum hepato-g astricxim ist vor Allem durch seine milchwcisse Farbe, durch seinen aponeurosenälinlicben Glanz und durch eine gewisse Derbheit und Festigkeit ausgezeichnet ; er mag daher Lars condensa heissen. Diese haftet rückwärts an dem untersten Ende der Speiseröhre, an der Cardia des Magens und an dem Zwerchfelle, und ist von hieraus nach rechts und oben gegen die linke hintere Leberfurche ausgespannt, in welciier sie namentlich an dem Ligamentum venosum befestiget ist und fast dessen ganze Länge berührt. Nach oben übergeht (WcLars condensa in das Ligamentum coronarimn hepatis, und senkt sich in dieses in derselben Riciitung und an derselben Stelle von unten her ein, wie das Ligamentum Suspenso- rium hepatis von oben. Gegen den unteren Bezirk des Ligamentum hepato-gastricum grenzt sie sich gewöhnlich in einer ganz scharfen, nach links und unten concaven Linie ab. Die Grundlage der l'ars condensa ist eine ziemlich starke Lage festgefügten Bindegewebes, deren vordere und hintere Fläche mit einem zarten zum Theil für sich darstellbaren Peritonealüberzug bekleidet ist. In der mittleren ßindegewebslage sind grössere und kleinere, netzartig verstrickte Abzweigungen der linken Chorda oesophagea des Nervus vagus und kleine Zweige aus der linken Kranzarterie des Magens eingebettet, welche, sowie die Nerven, zur Leber hinziehen. Bei Embryonen und jüngeren Kindern lässt sich namentlich ganz constant ein ansehnliches Ästchen der oberen Kranzarterie direct zur Leber verfolgen, dessen weitere Ver- grössernng dann zu einer häufigen Form von Duplicität Acx Arteria hepatica führen kann. Ausserdem findet sich hier eine Anzahl von Z — G Lymphgelassstämmchen, welche aus der Leber gegen eine Gruppe ganz nahe der Cardia gelegener Lymphknoten und von ila weiter zur Cysterna lymphatica ziehen. Je jünger das Individuum ist, desto sicherer darf man darauf rechnen, den obersten Theil des kleinen Netzes in der angegebenen Weise beschafifen zu tindeu. Bei ausgewachsenen Personen erscheint jedoch die fibröse Grundlage nicht selten melirfach durchbrochen und in eine Anzahl sehneuähnlicher Streifen aufgelöst, zwischen denen sich ganz dünne, durchsichtige Partien voi-finden. Das Fettgewebe erlangt in diesem Bezirke des kleinen Netzes niemals eine erhebliche Entwicklung. Der untere Bezirk des Ligamentum hepato-gastricum ist der zarte, durchsichtige, lockere Theil des kleinen Netzes, welcher einem Tiicil des Spigel' sehen Leberlappens anliegt; ich möchte ihn als l'ars flaccida bezeichnen. Dieselbe haftet an der ganzen Länge des Magenbogens und übergeht nach rechts und unten ohne ganz scharfe Grenze in das Ligamentum hepato-duodenale. Nach oben und nach der linken hinteren Leber- furche zu, übergellt sie in einer scharfen Linie in die Lars condensa, und zwar so, dass sich ihre Elemente über Bau Ulli] ]Viichsfhums7-(r'cuule7-unfien der Gvicröse des vicu.scliliilim D rirmk anale. s. 4 1 die vordere nnd hintere Fläclie der fibriiscn Grii)idlap:e derselben und aiieli in diese liinein verfolüjen lassen. An dem kleinen Magenbogeu geht die Pars ßacciJa in den peritonealen Ülierzng der vorderen nnd hinteren Magenfläehe ein. Dabei ist jedoeh hervorzuheben, dass ihr Verliältniss znni Stamme und zu den R.iniitieationen der Kranzarterien nicht dasselbe ist, wie es bei den Gekrösen sieh findet, und wie es auch an dem grossen Netze entlang dem grossen Magenbogen zur Beobachtung kommt. Namentlich ist die linke Kranzarterie nie- mals in der Weise Inhalt der Vnra ßacrida, wie es etwa die Arterine gastro-epijiloicae im grossen Ncitze sind. Es zers])altet sich nämlich die linke Kranzarterie, sobald sie an der f'ardia zum Magen gelangt ist, sofort in mehrere Aste, welche sich an der hinteren und vorderen Fläche des Magens verzweigen. Niemals beobachtet man hier einen Ramificationsmodus, wie er den Arteriae gnstm-epiploicae eigen ist, nändicb das successive Hervorgehen kleiner Zwcigchen aus dem im Netze selbst gelegenen und dem grossen Magenbogen parallel laufenden Arterieustamm. In Bezug auf den unter.'iten Abschnitt des kleinen Netzes — das Ligamentum hepnto-dnodevnJe — habe ich der allgemein üblichen Beschreibung nur hinzuzufügen, dass es sich von dem linken Ende der Qnerfurche der Leber noch eine kurze Strecke auf das Ligam^nium vennsy.m erstreckt und hier in die Pars condensn über- geht; es wird so die Pars flarcida von der Berührung mit dem venösen Bande gänzlich ausgeschlossen. Die beschriebene Beschaffenheit des kleinen Netzes findet mau bereits am Anfang des vierten Endjryonal- monate.s deutlich ausgesprochen, wenngleich die beiden ol)eren Abschnitte zu dieser Zeit an Dicke und Durch- sichtigkeit verhältnissniässigwenig ditferiren. In noch früheren Perioden, bei Embryonen aus der 8. — 1 1 . Woche, fand sich das kleine Netz als ein ziemlich gleicbmässiges, zwischen den obengenannten Ansatzstellen aus- gespanntes, nur im Berei(die des Ligamentum, hepnto-duodenale verdicktes Plättehen. In Betreff der Bildungsgeschi chte des kleinen Netzes habe icli in der Literatur vergeblich nach thntsächlichen Anhaltspunkten gesucht. Dass die in den anatomischen Lehr- and Handbüchern durch- wegs übliche Auffassungsvveise keinen entwicklungsgeschichtlichen Boden besitze, ist wohl allgemein aner- kannt. Aber auch die fragmentarisclien Bemerkungen, welche sich bei einzelnen Autoren über die Herkunft und über die Bedeutung des kleinen Netzes finden, scheinen nicht auf eine specielle Untersuchung derselben sich zu gründen. J. Müller äussert sich in seiner Abhandlung über den Ursprung der Netze (S. 400) ganz knrz folgender- massen: „An dem oberen Theil der kleinen Curvatur treten die Blätter (des Mesogastrium, welche die vordere und die hintere Magenwand bekleiden) wieder zusammen nnd bilden vereinigt eine Falte zur Leber." C. Hennecke (2.ö, S. 52) sagt: Tubus intestinalis ae hepar ab initio vestita sunt iina eademque Mem- brana serosa, quae, prout organa illa magis magisque a se recednnt, sub forma duarum lamiuarum, ligamentum gastro-hepaticum s. Omentum minus formantium, coit." In ähnlicher Weise spricht sich Huschke (30, S. 203) aus: „Das kleine Netz ist die Folge der Trennung der Leber von ihrer embryonischen Verbindung mit dem Magen, und ist das vorne, rechts und oben, was das Magenmilzband und grosse Netz hinten links nnd unten." Nach Kölliker (33, S. 843) entsteht das kleine Netz mit dem Ligamentum liepato-duodenale in Zusam- menhang mit der Entwicklung der Leber von dem Duodenum aus und stellt ein wahres Lebergekröse dar. Anderweitige Angaben über diesen Punkt sind mir nicht bekannt geworden. Nachdem ich durch wiederholte Präparationen sowohl an Embryonen als auch an Leichen von Kindern und Erwachsenen die Gewissheit erlangt hatte , dass der eigentliche Anheftungsort des kleinen Netzes im Bereiche der linken hinteren Leberfurche das Ligamentum ■»yenosum ist, lag die Vermuthung nahe, dass in den Beziehungen der Veiia umbilicalis oder der I'. omplialo-mesentericn zu dem Verdanungstracte die Bedin- gungen zur Entstehung des kleinen Netzes gegeben sein dürften. Ich ging daher zunächst an die Unter- suchung des entsprechenden Abschnittes der Nabel veno an einem mir zu Gebote stehenden Embryo aus dem Anfang der sechsten Woche. Es zeigte sich hiebei, dass das centrale Ende der Nabelvene unmittcUiar vor nnd etwas nach rechts von dem untersten Abschnitte der Speiseröhre gelegen und mit ihr dnrcli zartes, lockeres Bindegewebe verklebt Donkschriftnn rjor malhom.-iiritiirw. ri. Xr.T. rd. Abh.in'Unng«;!! von NirlitmittjUcdern. f 42 C. Toldt. ist. Nach abwärts zieht die Nabelvene vor dem kleinen Magenbogen weg nnd ist eine Strecke weit mit ihm diircli ein äusserst dünnes Bindcgcwebsplättchcn verbunden. Dieses Pliiftclien ist oben ganz Sfhmal nnd hängt unmittelbar mit jenem Hindegewebe ziisaunnen, wclciies die Nabelveue au dii; .Si)eiserühre iicttet. Etwas über dem Pylorus wird die Nabelvene von dem Bindegewebsplättchcn frei, indem sie vor dem untersten Ende des Magens wegzieht, während das Bindegewebsplättchcn selbst hinter den Pylorus gelaugt und sich an die rechte Seite des Dnodenalgekröses anscbliesst. Die mikroskopische Untersuchung des in toto herauspräparirten Objectcs (vergl. Fig. 9) ergab nun, dass an jener Stelle der Nabelveue, an welclicr das ßindegewebspiättclicn sich von ihr trennt, ein kleines venöses Gefässebeu in sie einmündet, welches in dem Rande der Membran eingeschlossen hinter dem Pylorus nach abwärts zieht. Dieses letztere Gefässchen ist nun sicher nichts Anderes, als die Vena omjyhalo-mesenterica und zwar jener Theil derselben, welcher sich später zur Vena portae gestaltet. Da es als eine feststellende That- saehe betrachtet werden nniss, dass der centrale Theil der Nabelvene in der Ausdehnung des späteren Ductus 2^e«o««s ^»•a»?is zur Pforte der Leber. Von da nach abwärts liegt noch immer die Nabelgekrösvene, d. h. die spätere Pfortnder in jenem Bandtheile des kleinen Netzes, welcher dem Ligamentum hepato-duodenale entspricht. Es möge hier eingeschaltet werden, dass sich das Gewebe des kleinen Netzes zu dieser Zeit bei Unter- suchung mit stärkeren Vergrösserungen als ein Bindegewebe mit äusserst blasser, feinkörniger Grundsubstanz ergab, in welcher sehr spärliche spindelförmige Zellen eingelagert waren. (Im frischen Zustande mochte die Grnndsubstanz wohl homogen gewesen sein). Au beiden Oberflächen fand sich ein endothelialer Überzug, aus sehr zarten, platten, mit rundlichen Kernen verseheiien Zellen zusammengesetzt; an den gefalteten Stelleu des Objectcs hoben sich diese besonders deutlich hervor. Von einem Aufbaue der Membran aus zwei Lamellen war an Querdurchschnitten keine Spur zu erkennen. Es erhebt sieb nun die Frage, aus welcher früheren AnInge die beregte Verbindung der Nabelgekrösvene mit dem kleinen Magenbogen hervorgegangen ist. Darüber habe ich an Durchschnittspräparaten von einem vierwöchentlichen menschlichen Embryo, wie ich annehmen darf, befriedigende Auskunft erhalten. An einem Schnitte, welcher über dem Bereiche der Leber quer durch den Leib gelegt, das Speiserohr mit den Lungeuanhi^en und den untersten Theil des Vorhofes des Herzens traf (Fig. \<)), zeigt sich zwischen diesen beiden Gebilden eine bindegewebige Verbindungsbrücke, welche nichts Anderes ist, als das hintere Hei'zgekröse (Mesocardium jposticumj. An dem nächst tieferen Schnitte (Fig. 11) sieht man bereits die Vena omphalo-meseyiterica vor der Luugenanlage gelegen und in ganz ähnlicher Weise, wie an dem frühereu Schnitte den Vorhof, mit der Lungenanlage in Verbindung gesetzt; es lässt sich dies wohl nicht anders deuten, als dass sich das hintere Herzgekröse auf die Vena omphalo-mesenterica herab fortsetzt. An einem noch etwas tiefer, durch die Vereinigungsstelle der beiden primitiven Aorten geführten Schnitte (Fig. 12), welcher bereits den Magen mit dem Mesogastrium , und nacli \orne die Leber tritft, erscheint zwischen der vorderen Seite des Magens und einem an dem hinteren Umfang der Leber gelagerten Venenraum eine kurze Verbindungslirücke. Da der genannte Venenraum sicher als Vom ontphalo-mesenterica anzusprechen ist, so kann kein Zweifel ol)walten, dass die Verbindungsbrücke die Anlage des kleinen Netzes darstellt, iliilt man dieses Präparat mit den beiden vorstehenden zusammen, so ergibt sich, wie ich glaube, die Berechtigung, die erste Anlage des kleineu Netzes als eine Fortsetzung des Mesocardium posticum zu betrachten. Über den Bau der Dariiigekröse. Die erste embryonale Anlage des Darmgekröscs ist, wie bekannt, auf jene Zellenmassen zurückzuführen, welche an der Übergangsstelle der Hautplatten in die Darmplatten, in der Umgebung der Chorda dorsalis und { Bau aiul Wavh^thumsvcränderimgcn du- Gekrme des menschlichen Danitkanales. 43 der Aorta angcliäurt .sind (Remak's Mittclplatlen). Liegen dariil)er diricto ßuüliaidilunj^cn am niciischlicheu Einybio zwar nicht vor, so dürite doc-li ivaum ein HedeiiUeu ubwalten, den vicifaclieii bezüglichen Erfahrungen beim Iluim und bei Säugetiiieren auidi für den erstercn Geltung zuzu.schreibcu. Meine eigenen Untertiuchungen an menschlichen Embryonen reichen bis in die vierte Foctalwochc zurück. Zu dieser Zeit zeigt sich das Darmgekröse an Querdurchschnitlen als eine unmittelbar vor der Aorta ausgehende Abzweigung jener Zellenmassen, welche durch die Leibesliöhle nacli vorne zum Darrarohr zieht und mit ihren Elementen in die Wandung dieses letzteren eingeht. Wie die Vergleichung aufeinander folgen- der Durchschnitte lehrt, ist somit das Gekröse ein dünnes, nicht überall gleich breites Plättchen, welches die Darmwand in ihrer ganzen Länge mit der hinteren Rumpfwand verbindet. In dem liereiche des Magengekröses spaltet sich das Plättchen sofort nach seinem Abgang von der Leibeswand in zwei ganz getrennte, stelbststäudige Blätter (vergl. Fig. 12), von denen das rechts gelegene zur hinteren Seife der Leber, das andere, schief nach links gestellte zum Magen sich begibt, oder mit anderen Worten : es hat das Magengekröse eine gemeinschaftliche Ausgangslinie mit einem au die Leber sich heftenden gekrösartigen Plättchen. Ich coustatire hier nur dieses Verhältuiss, ohne es für jetzt weiter zu ver- werthen. Über die gewebliche Beschaffenheit des Gekrösplättchens in der vierten Embryonalwoehe habe ich Folgendes zu berichten. Seine Grundlage besteht aus dicht aneinander gedrängten, grösstentheils rundlichen, mitunter aber auch spindelförmig ausgezogenen Zellen, zwischen denen nur in äusserst geringer Menge eine homogene Zwischensubstanz eingelagert erscheint. Die Kerne dieser Zellen sind verhältuissmässig gross, von kugeliger elli]isoidischer oder auch unregel- niässig eckiger Gestalt, und erscheinen an dem in Alkohol erliärteten Präparat deutlich granulirt. Die An- ordnung der Zellen ist durch die ganze Dicke des Gekrösplättchens eine durchwegs gleichmässige. Stellen- weise bemerkt man zwischen ihnen Blutgefässe eingebettet, deren Wandung nur durch eine einfache Endo- thelzellenlage gebildet wird, und deren Querdurchmesser 5—8 Mikra beträgt. Es ist zu betonen, dass diese Blutgefässe keineswegs stets die Mitte des Plättchens einnehmen, sondern bald näher, bald entfernter von der Oberfläche desselben sich finden. Von der Haflstelle des Gekrösplättchens an dem Darm setzen sich die beschriebenen Zellenmassen ohne irgend eine Unterbrechung und ohne Veränderung ihrer Gestalt und An- ordnung in die Wandung des Darmrohres fort und formen in derselben eine Schichte, welche nach innen an das Epithel, nach aussen an die endotheliale Umhüllung des Darmes grenzt. Sie bilden somit auch die Y\n- lagc für den ganzen bimlegewebigen Theil der Darniwand. Die freien Oberflächen des Gekrössplättchens sind mit einer continuirlichen Lage von Zellen bekleidet, deren Form nicht allenthalben dieselbe ist. Streckenweise sind sie von ganz exquisit cylindrisehcr Gestalt und in ihrer Aiionhuing einem Cylinderepithel durchaus ähnlich; an anderen Stelleu, zumeist in der Nähe des Darmrohres, ist ihre Gestalt eine annähernd kuhische, oder sie erscheinen auch von der Oberfläche her einigermassen .ibgeflacht; nirgends aber finden sie sich in Gestalt jener dünnen Plättchen, in welcher sie uns in den späteren Entwickhmgsstadien als ausgebildete Endothelzellen entgegentreten. In der sechsten Embryonalwoehe ist der Bau des Gekröses noch im Wesentlichen derselbe. Au Querschnitten bemerkt man hier noch immer die dichte Anhäufung, die durchwegs gleichartigeAnorduung jener Bindesubstanzzellen, welche die Grundlage des Gekrösplättchens herstellen. Die Formen derselben erscheinen jedoch insüferne verändert, als nun die rundlichen Zellen spärlicher, die spindelförmigen hingegen in über- wiegender Zahl auftreten. Die Blutgclässe haben au Zahl und Grösse zugenommen; abgesehen von den kleinsten ist an ihnen nebst der endothelialen Schichte noch eine einfache oder doppelte Lage von lang- gestreckten, zumeist circulär angeordneten Zellen bemerkbar. Die Zellen, welche die Oberfläche des Gekrösplättchens bekleiden, sind zumeist ganz platt, nur der Stelle des Kernes entsprechend mit einer buckelförmigcn Erhebung versehen. Doch findet man sie auch jetzt noch an einzelnen, wie es scheint, ganz uuregelmässig vertheilten Stellen von entschieden würfelförmiger Gestalt. f* 44 C TolJt. In der iiclitcii Woche fällt uii Querdurelischnitten des Gekröses stellenweise bereits eine bestimmte Gruppirung der Bindegewebseleuieute auf. Dieselbe tritt dadurch in die Erscheinung, dass ein Theii der un- niitfell)ar unter dem ImuIoIIicI gelegenen Zellen mit ihrer Längsdiniciision entlang der Oberfläche des Gekröses gelageit ist, und dass in der Unigeliung der grösseren Blutgefässe eine annähernd kreisförmige Anordnung derselben die Kegel ist. Besonders autfallend ist die Gruppirung der Zellen zu regelmässigen Reihen in jenem Theile des Mesogastrium, welcher das Pankreas iimschliesst, sowohl im ganzen Umfang des letzteren, als auih zwischen den einzelnen Drüsenfoiinationeu. In jenen Bezirken des Gekröses, welche keine oder nur capillare Blutgeiässe enthalten, üljcriiaupt, wo das Gekröse sehr dünn ist, erscheint die Vcrtiieilung der Zellen noch ganz gleichmässig. In der nun reichlicher gewordenen Zwischensubstanz treten bereits ganz vereinzelte feinste Bindegewebsfibrilleu hervor. Die Endolhelzellen der Oberfläche besitzen durchwegs die Gestalt ganz flacher Schüppchen. Querdurchschnitte des Gekröses von eilfwochentlichen Embryonen zeigen schon an den mei- sten Stellen eine deutliche Schichtung des Bindegewebes (vergl. Fig. 13). Dieselbe wird dadurch hervor- gebracht, dass die mittleren Partien des Querschnittes, in welchen Gefässe und Nerven eingebettet sind, von den seitlichen, vollkommen gelässloseu Partien sich scharf abheben. Diese letzteren, aus 4 — 6 Lagen von lang ausgezogenen, der Oberfläche parallel gestellten und dicht aneinander gefügten Spindclzellen ' bestehend, und au der freien Fläche von den platten EndothelzcUeu bedeckt, stellen den Bauchfellüberzug des Gekröses dar. Die mittlere Partie, der Meml/rana ^yropria mcscnterii (vergl. S. 2) entsprechend, ist ausgezeichnet durch die thcils rundliche, theils spindeliormige Gestalt der zelligen Elemente, durch die mehr ungleich- massige Anordnung und lockere Fügung derselben, durch eine grössere Menge von formloser Zwischen- substanz und endlich durch die grosse Zahl von eingelagerten Blutgefässen. Durch diese letzteren, sowie durch die dazwischen auftretenden Nerveustämmchen wird wesentlich die Anordnung der Bindcgewebs- elemente bedingt. Die grösseren Gefässe, in der Mitte der ISlemhrana prop-ia eingebettet, sind stets, je eine Arterie und eine Vene zusammen, von einem compacteren Bindegewebszug umschlossen, welcher sich mehr oder weniger ausgeprägt bis zu dem nächstliegenden grossen Gefässe verfolgen lässt. Nahe der Gekröswurzel, wo Gefässe und Nervenstämmchen zu grösseren Bündeln vereinigt sind, erlangt die Membrana frop-ia die stärkste Ent- wicklung und es erreiclit das Gekröse an dieser Stelle eine sehr beträchtliche Dicke (bis zu 0-8"""). Abseits von den Geläss- und Nervenbündeln ist dann das Gekröse wieder auffallend dünn (0-09 — 0-1""°), und an solchen Stellen ist auch die Schichtung seines Bindegewebes nur sehr uudeutlicli, ja theilweise die binde- gewebige Grundlage des Bauchfellüberzuges noch nicht differenzirt. Nahe dem Darnn-ohr erscheint das Gekröse, und zwar vor/Aiglich auf Kosten der Membrana fropria etwas verdickt, im Durchschnitte bis zu 0-27""". In der ersten Hälfte des vierten Monates tritt die Schichtenbildung an Querschnitten des Gekröses durchwegs sehr prägnant hervor, indem die Membrana propria allerorts sich beiderseits scharf von dem Peritonealüberzug abhebt. Sie besitzt gegenüber den i)eritonealenSchichten eine belrächtliche Dicke, so dass sie beispielsweise an dünnen Stellen des Gekröses 0-11— 0-14 Dicke ergibt, während die Bauchfell- schichte nicht mehr als O-Ol""" erreicht. Gegenüber dem vorher beschriebenen Entwicklungsstadium fällt weiters die erhebliche Menge von feinfibrillärer Grundsubstanz auf, welche allenthalben, insbesondere aber in der Umgebung der grösseren Blutgefässe zwischen den zelligen Elementen eingelagert ist. In Betreff der Vertheilung der Blutgefässe ist zu bemerken, dass die grösseren derselben stets in der Mitte der Membrana propria, die kleineren aber mehr seitlich, und zwar häufig ganz nahe dem Bauehfellüberzuge eingebettet sind. Die so allmälig entstandene geschichtete Beschaffenheit des Darmgekröses lässt sich durch alle weiteren Stadien des embryonalen und postembryonalen Wachsthums nachweisen, und es erübrigt mir nur, darzulegen, J Ich benenne diese Zeüen uacli der Gestalt, wie sie au den Durclischnittspriiparaten der gehärteten Objecte sich zeigte, und umss es dahingestellt sein lassen, ob sich ihre vvalire Form bei Untersuchung mit anderen Methoden etwa als eine platte (im Sinne VValdeyer's, Rollett's u. A.) herausstellen würde. Die Spärliclikeit und der Coiiservirungszustand meines Matc- riales gestatteten mir niclit, auf die.>e feineren histologischen Verhältnisse eiuzugclieu Bau uiiil Wachsthumsveränderungen der Gekröse des menschlichen Darmkanales. 45 wie sich weiterhin die Anordmiiig der Bindcgewebselenieute in den einzelnen Schichteu des Gekröse« gestaltet. Was zunächst die Meinhrana propria betrilTl, so lässt sich, wie bereits bemerkt, schon in einer sehr frühen Periode ein gewisser Einflnss der Bhitgefässjin Ordnung auf die Vertheiliing der Bindegewebs- eleniente erkennen. Dies trilt in den späleren Wachstliunisepoclien, mit der allmäligen Zunahme der libriUären Grundsubstanz nucli viel deiitiiclier hervor. Die sänuntlichen bedeutenderen Asle und Zweige der Hlutgefässe erscheinen nnt wohl ausgeprägten Hindegewebsscheideu umgeben, in welchen die Fihrillenbündel in schief die Längsachse überkreuzenden Zügen geordnet sind. Von denGefässscheiden ausgehend, spannt sicli weiters eine durch dichtere Fügung der Elemente hervorstechende Bindegewebsmasse in lamellärer Form zwischen den benachbarten Gei'ässen aus, so dass alle stärkeren Ramilicatiouen der Gekrosgefässe, sowie auch die zwischen durch laufenden Nervenstänimchcii durch eine Lage festereu Bindegewebes unter einander verbunden sind; eine besonders vorwaltende Richtuug der Bindegewebsbüudel ist in ihr nicht erkennbar, ebensowenig, wie in den seitlich von ilu' gelegenen Qnerschnittsparfien der ileuihrana propria, wo die Elemente viel lockerer gefügt sind. Je näher der Wurzel man das Gekröse untersucht, desto schärfer ausgeprägt erscheint diese miitlere Biudegewebslage, während sie in der unmittelbar vor dem Darmansatz betiudlichen Zone ent- weder gar nicht oder nur ganz undeutlich nachzuweisen ist. In dieser letzteren Gekrosregion, in welcher die End/.weige der Gekrosgefässe von den Anastomoscn- bogen weg in gerader Eiclitnng an das Darmrohr ziehen und verhältnissmässig nahe aneinander liegen, scheint eine beträchllichc Mehrzahl von Bindegewebszügen annähernd parallel mit diesen Gefässzweigen zu verlaufen; auch ist ein entschieden lockereres GefUge der Membrana pruprvi in dieser Gegend nicht zu ver- kennen. Entsprechend dem, dass bei Embryonen und bei Kindern aus dem früheren Lebensalter die Eut feruungcn zwischen den genannten Gefässzweigen viel geringere sind, als beim Er\vachsenen, tritt auch bei jenen die bezeichnete Anordnung des Bindegewebes viel deutlicher hervor. Ein weiteres, den Aufbau der Membrana propria modificirendes Moment ist in der Einlagerung des Fettgewebes gelegen. Die ersten Vorläufer desselben finden sich sowohl in den Gekrösen als auch im grossen Netze schon bei Embryonen aus dem fünften Monate, und zwar in Gestalt vereinzelter zwischen den Bindegewebselementen da und dort eingestreuter Zellen, welche sich ganz scharf von den wahren Binde- gewebszellcn unterscheiden (Fig. 15). Sie sind charakterisirt durch ihre besondere Grösse, durch kugelige oder ellipsoidische Form, durch ihre scharfe Begrenzung und durch die trül)e, äusserst feinkörnige Beschaflfen- heit iiires Zellkürpers. Der Kern ist gross, kugelig, heller als der Zellkoiper, von einem scharfen Contour begrenzt. Im Protoplasma des Zellkörpers zerstreut, am meisten jedoch in der Nachbarschaft des Kernes, finden sich gewöhnlich mehrere kleinere oder grössere Fettlröi)fchen. Nicht selten begegnet man auch Formen dieser Zellen, welche auf eine beginnende Theiluug derselben bezogen werden müssen. So oft man das Gekröse oder das Omentum von Embryonen oder neugeborenen Kindern untersucht, begegnet man diesen Zellen in grösserer oder geringerer Zahl, am sichersten in der Nähe bereits entwickelter Fetlgewebs- läppcheu. Zur typischen Entwicklung gelangt das Fettgewebe im Darmgekröse des Menschen erst vom Ende des achten Embryonalmonates an und erscheint zunächst in Gestalt vereinzelter, länglicher, von der Wurzel gegen denDarniausatz an Zahl und Grösse abnehmender Läppchen, die zum Thcile entlang kleineren Blutgefässen zu Reihen geordnet siud. Sie sind fast durehgehends nahe den Grenzflächen der Membrana propria eingelagert, und erzeugen wegen ihrer Kleinheit und Spärlichkeit noch keine sehr erheblichen Abweichungen in dem Ver- laufe der sie umgebemlen Bindegewcbsbündel. Dasselbe gilt auch noch für die ersten Monate nach der Geburt, wenngleich zu dieser Zeit die Fettgewebsläppchen schon eine ganz erhebliche Zunahme an Zahl und Grösse aufweisen und bis an den Darmansatz des Gekröses herangerückt siud. Später, wenn die Fett- gewebsläppchen für das freie Auge ganz confluirt erscheinen, findet man das Bindegewebe der Membrana propria zu Zügen geordnet, welche mehr oder weniger schief zur Oberfläche verlaufen und sich gowisser- massen zu Hüllen für die einzelnen Fetlgewcbsl;ii)pchen formiren. An der Oljertläche der Membrana propria 46 a Toldt. findet .sich jciloeh stul.s, sclb.st bei selir liocbgradiger Ausbilihmg des Fettgewebes, eine lortlaufcude, vou Fettgewebe freie .Scbiclite von Bindegewebe als Grenze gegen den ])critonealen Überzug. (Vergl. Fig. 14.) Alles Fettgewebe des Darmgekröscs ist somit vollständig vou dem Bindegewebe der Membrana pro pria uniscblosseu und gehört allein dieser an. Der Umstund, dass die Foltgewebs- läpiichen sieh von vornelierein stets nahe den Gren/.fläcben der Membrana propria etabliren, und somit vor- erst die mitderen, fester gewebten Partien der letzteren von solchen frei bleiben, führt zunächst zu einer Anordnung des Fettgewebes zu zwei Schichten, zwischen denen die die grösseren Blutgefässe führende Binde- gewebshige eine förndichc Scheidewand bildet. An jenen Gckrös{)articn, in denen grössere Blutgefässe un- weit von einander verlaufen, beobachtet man diese doppelschichtige Anordnung des Fettgewebes auch noch im ausgewachsenen Individuum, indem sich zwischen den Gefässcn ausgespannt eine Lamelle von derbfase- rigem Bindegewebe frei von Fettgewebseinlagerung erhält. Hingegen erscheint an den dünneren Partien des Gekröses, abseits von den grösseren Gefässen, die Schichtung des Fettgewebes völlig \erwischt. Die Ly mi)liknoten, deren erstes Auftreten im Gekröse des menschlichen Embryo in die Mitle des lünften Monates fällt, verursachen natürlich nur ganz locale Moditicationen in der Anordnung des Binde- gewebes. Abgesehen von der Tliatsachc, dass aus dem Bindegewebe der Membrana propria sich die äussere Kapsel und das Trabecular-System der Lymphknoten formt, möge noch Folgendes hervorgehoben werden. Weder die ersten Anlagen der Lymj)hknüten, noch die bereits ausgebildeten jugendlichen Organe sind der Regel nach in der Mitte des Gekröses gelegen. Sowie die Fettgewebsläppclien halten auch sie sich mehr oder weniger nahe einer Grenzfläche der Membrana propn'a und ragen daher an einer Seite des Gekröses stärker vor als an der andern. Jedoch liigen sie stets ganz im Bereiche der Membrana propria, niemals in der Bauch- fellschichte. Dieses selbe Verhältniss lässt sich am neugeborenen Kinde eben so sicher als am Embryo und bei der Mehrzahl der Lymphknoten auch noch am erwachseneu Menschen coustatiren. Wesentlich anders als wie in Aqv Membrana propi-ia zeigt sich die Anordnung der bindegewebigen Elemente in den Bauchfellschichten des Gekröses. Es liegt nicht in dem Plane dieser Abhandlung, die feineren histologischen Verhältnisse dieser Schichte eingehend zu erörtern, doch halte ich es für geboten, das für die Charakteristik derselben Weseutlichste hier anzuführen. Sie ist im Verhältniss zur Dicke des ganzen Gekröses sehr dünn, und relativ um so dünner, je mehr Fettgewebe im Gekröse enthalten ist. Nacii ihrer vollständigen Ausbildung, und zwar schon von der letzten Zeit des embryonalen Lebens an, l)egrcift die peritoneale Schichte in sich: eine einfache Lage endothelialer Zellen, unterhalb derselben eine dünne Lage fibrillären Bindegewebes mit sehr spärlich beigemengten, feinsten elastischen Fäserchen, dann eine zweite dünne Bindegewebshige, welche aber vorwiegend elastische Substanz in Gestalt gröberer Netze und durch- brochener Platten enthält, und endlich eine äusserst zarte und locker gewebte subseröse Schichte, welche die Verbindung mit der Membrana propria vermittelt. Der Anwesenheit dieser letzteren ist es zuzuschreiben, dass die Bauchfellschichte an der Membrana propria in beträchtlichem Grade verschiebbar ist, und dass sie bei einiger Vorsicht leicht auf längere Strecken hin von dieser abgelöst werden kann. Fettgewebe ist in der Bauchfellschichte niemals vorhanden, wohl alier finden sich bei gut genährten ausgewachsenen Individuen in der subserösen Schichte und in der oberflächlichen Bindegewebslage nicht selten vereinzelte oder zu Reihen und kleinen rundlichen Gruppen geordnete Fcttzellen (fetthaltige Bindegewebszellen). Die vonBizzozero (5) beschriebene il/e??(irIoicae trägt und somit noch immer als Gekröse des Magens fungirt, auch in der histolo- gischen Beschaffenheit den Darmgekrösen gleichkommt. Untersucht man das grosse Netz an Eniltryonen verschiedenen Alters und an neugeborenen Kindern, so findet man, dass es nicht wie das Darmgekröse oder die beiden anderen Abschnitte des Mesogastrium die früher beschriebene Schichtenbildung zeigt, sondern dass es im Wesentlichen den Bau des ursprünglichen Gekrösplättcbens behält, d. h. es besteht aus einer einfachen Bindegewebslage, welche beiderseits mit Endothel bedeckt ist. Die fibrillären Elemente erscheinen in dieser Bindegewebslage vcrhältnissmässig spär- lich, um so spärlicher, je weiter von den Haftlinien des Netzes entfernt man die Stücke zur Unter.^ucliiing auswählt. Eine Ausnahme besteht nur in der nächsten Umgebung der Blutgefässe, denen entlang stärkere Züge von Bindegewebe als eine Art von GefÜssscheiden zur Entwicklung kommen. Aber auch hier ist eine Andeutung von Scliichtcnbildung, eines doppell>lättrigen Baues, zu keiner Zeit des embryonalen Lebens und ebensowenig in den s})ätcren Wachslliiimspcrioden vorhanden. Es hat somit die allgemein gebräuchliche Supposition, dass eine jede Gekrösplatte aus zwei Lamellen bestehend angesehen werden müsse, gar keine ])ositive Unterlage. Hingegen scheint es mir ganz zweifellos, dass die Bindegewebslage des grossen Netzes, da sie sich aus der einfachen bindegewebigen Anlage des Mesogastrium herausgebildet hat, als das Analogen der Memln-ana mesentcrü propria. betrachtet werden müsse, und dass es au ihr, entsprechend den ab- weichenden Wachsthnms- und Fnnctionsverhältnissen zur Differenzirung einer besonderen bindegewebigen Peritonealschichte niemals konnne. Die letztere ist daher nur durch die Endothellage repräsentirt. Ich erlaube mir noch zum Schlüsse jener eigenartigen Wachslhuraserscheinungen Erwähnung zu thun, als deren Endresultat die netzförmgc Structur der Platten des grossen Netzes erscheint. Ranvier (52, .03, S. 380 u. f.) hat die Hypothese entwickelt, dass die zahllosen in den Netzplatten älterer Kinder und des Erwachsenen enthaltenen mikrosko])ischcn Lücken von der Durchbohrung der früher undurchbrochenen Membran dnrch wandernde lymphoide Zellen herstammen („que sont produits au debut par l'action perforante des cellulcs lymphatiques"), und dass die Membran selbst sich dabei völlig passiv verhalte („II s'agit donc lii d'un Processus passif er, Physiolog. und iiatlud. -anatomische Beiträge zur Kenntniss des Bauchfelles. Zeitschr. d. Gesellsch. d. Ärzte in Wien. 1848. 16. — — Bericht über die Leistungen des anatom. Institutes der medic. chirnrg. Akademie in Petersburg;. Medic. Zeitung Russlands. 1859. Nr. 7 u. 8. 17. — — ijhex (Wo ITernia interna mesogastrirn. Petersburger medic. Zeitsclirift, 1861. .S. 217. 18. — — Beitiäge zu den Bildungshemmungen der Mesenterien. Du Bois-Reichert's Areliiv. ISfi2. S. ,588. 19. — — Weitere Beiträge zu den Bildungshemmungen der Mesenterien. Du Bois-Reichert's Archiv. 18('p4. S. 478. 20. — — Nachtrüge zu den Bildungshemmungen der Mesenterien. Virchow's Archiv, Bd. XLIV, 1868. .S. 215. 21. — — Abhandlung eines Falles mit einem il/. l.s.'io. S. .'iOö. hO. Neujjebauer, Über das Auftreten der Leber im Nabel als l''chler der ersten Bildung-. Oasper's Woelieusclu ill f. d. ges. Heilkunde. 1850, S. 007. f)l. L. üken, Beiträge znr vergleiehendeu Anatomie, Zoologie und Pliysioliis-ie. Bamberg 1800 n. 1807. 52. L. 1! an vier, Siir la lormation des mailies du grand ejtiploou. Arehives de l'hysinlogie norm, et patliologique. 1874. S. 421. 5:5. — — 'i'raite technifiue d' Histologie. Baris 1875. 54. A. Retzius, l'>emerkuiigen über das yl«^™« >i!//o»/ beim Mensehen und cinigeu 'l'liieren. Ans dem Sehwedisilicu über- setzt vonf'replin. J. Müller's Archiv 1857. S. 74. 55. W. Koser, Unter.suchnngen über die Formation der Brüche. K. und W u nd e rlich 's Archiv. 1843. S. 432. .no. S. .Schenk, Die Bauchspeicheldrüse des Embryo. Anatom. -physiol. Untersuchungen. Wien 1872. 57. _ _ Vergleichende Embryologie der V/irbelthiere. WitMi 1874. öS. W. Treitz, Ilernia retroperitonenlis. Prag 1857. 59. _ _ Über einen neuen Muskel am Duodenum des j\lenscli(>n, über elastische Sehnen u. s. w. Prager Vierteljahrs- schriit. 1853. .S. 113. 00 Ph. Verheyen, Corporis humani anatomia. Lipsiae 1718. 61. A. Vcsalius, De corporis humani fabrica libri septem. Basileae 1555. (Lib. V, Cap. VI de Mesentorio.) 02. V. Vidius, De anatome corporis humani libri septem. Francoibrti 1626. 03. K. Virchovv, Historisches, Kritisches und Positives zur Lehre dei- Unteileihsaffectionen. VIrehow's Archiv, Bd. V, S. 335. 64. W. Waldeyer, Ilernia rctroperitonealis nebst Bemerkungen zur Anatomie des Peritoneum, 1808 als ll.iliilil.itionsschritt veiöfl'entlicht, mit Zusätzen versehen abgedruckt in Vircl.ow's Archiv. 1874, Bil. LX, S. 60. 05. Th. Warthonns, Adenographia sive glandnlarnm totins corporis descriptio. Londini 1656. 66. J. Winslow, Expositio anatomica. Venetiis 1758. Tractalus de abdomiue. 67. H.A. Wrisberg, Descriptio anatomica endiryouis observationibus illustrata. Gottingae 1764. Bau und Wuchäthainfioeräiuleriingen der Gekröse den nunsckuvki:a l>arinlcaiuUes. ERKLÄRUNG DER TAFELN I'.ci meliri'icii Figiueu wit'derkchreinlc IJciioicIimii / Liber. mi Milz. p Pankreas. g üeschleebtsdi'üse. ti Niero. laa Magen. d Duodenum. fd Flexura duodeno-jejuualis. i Ileum. c C'oecura. CO Colon. cd Colon descendens. fc Flexura coli lieualis. fs Flexura sigmoidea. nie Mesenterium des DiinMd.nnu'; mc Mesocolon. hd Endstück des Duruies. Fig. 1. Die Dispusitiun des Darinkanales au einem Embryo aus der seclisteu Woche. l!ei A der ganze Emliryo nach Erotl'uung des Unterleibes und Abtragung der Leber. Die Nabelschleife (na) des Darmes i.st nach aufwärts umgelegt. Mit Hilfe der Lonpe -i'/jUinl vergrösscrt gezeichnet. Bei B der herauspräparirte Darmkanal desselben Embryo mit nach oben umgeschlagener Nabelschleife; 4 mal vergrössert. a der absteigende, r der rücklanfende Schenkel der Nabelschleife, ao Ar/eria omphalo-mesenterica. Bei C der vorderste Theil der Nabelsohleife vergrössert (Hartnack's Syst. II , Ocul. 2). Die Bezeichnungen wie bei B. vo Vena omphalo-mesenterica. Vergleiche S. 8. n 2. Schematische Darstellung des Gekröses eines ewöchcntlichen Embryo. mg Mosogastrium. mec gemeinschaftliche Gekrös-Anlage für den Dünndarm und für den vorderen Dickdann- abschuitt, med Anlage des Gekröses für den hinteren Diekdarmabschnitt, a Aor/a, cl Arteria coeliaca, mss Art. mesenterica superior, insi Art. meseiUerica inferior. Vergleiche S. 10. „ 3. Die Lage des Dickdarmes und seines Gekröses an einem Embryo aus dem Ende des dritten Monates. Das Dünndarm- convolut ist nach oben umgeschlagen. Annähernd 2 mal vergrössert. Vergleiche S. 15. „ 4. Schematisirte und vergrösserte Querschnitte durch den Rumpf eines menschlichen Embryo in der Region des Meso- gastrium. a und b stellen das Verhältniss des Mesogaslriuni zur Lnmina pariefa/is peritonei dar, wie es zu Anfang des dritten Monates sich findet, bevor noch eine Verklebuug zwischen beiden eingetreten ist. Bei a fällt der Schnitt in die Höhe des Pankreas, bei b etwas über dasselbe, c entspricht dem Ende des dritten Monates, also der Zeil, zn welcher das Mesogastrium im Bereiche des Körpers der Bauchspeicheldrüse bereits fixirt ist. Der Schnitt trifft die letztere in schiefer Richtung, om Omentum minus, ne Nebenniere. Der Raum zwischen den beiden punktirten Linien entspricht dein Vorräume des Netzbeutels, der mit * bezeichnete Raum dem eigentlichen Netzbeutel. Ver- gleiche S. 1(). „ 5. Bauchhöhle eines Embryo ans dem Ende des dritten Monates; der grösste Theil der Leber, sowie das Convolut der dünnen Gedärme ist abgetragen, das Mesenterium der letzteren zum grösslen Thcile erhalten. Man sieht die Lage des Duodenum, der Flexura duodeno-Jejunalis , sowie der verschiedeuen Abschnitte des Dickdarmes. Vergleiche S. 17. „ 6. Ein ähnliches Präparat von einem Embryo aus der ersten Hälfte des vierten Monates. Vergleiche S. 18. Diese Abbildung ist, sowie die vorige, in ungelähr doppelter natürlicher Grösse gezeichnet. „ 7. Bauchhöhle eines Embryo aus der Mitte des fünften Monates. D'w Flexura sigmoidea, sowie das unterste Stück des Cvlun descendens sind sammt dem zugehörigen Gekrös- Abschnitte nach oben umgeschlagen. Neben der linken Niere sieht man den Eingang in den liecessus intersigmoideus (ri). ., 8. Dasselbe Object, wie bei Fig. 7; die Flexura sigmoidea ist in situ belassen; in den liecessus intersigmoideus ist ein feiner Spatel (sp) eingeführt, welcher durch das Mesocolon descendens hin' «t; oder geometrisch ausgedrückt, die a; «/-Ebene wird in sich selbst um den Anfangspunkt der Coordinaten als Diclipunkt durch einen Winkel ^ verschoben, so dass man auch sagen kann, indem man wieder zur Kugel übergeht: „Der Complex der vier Punkte des zweiten Factors entsteht aus dem Complex der vier Punkte der ersten, wenn mau den letzteren um die Axe Nord-Süd der Kugel durch den Winkel -„- dreht." Nun ist aber das Oktaeder — und darum auch jede Cüvariante desselben — symmetrisch gegen die drei Axen. welche die Punktpaare 0, cxj; -f-1, —1 und H-i', — *■ verbinden, demnach muss auch eine Rotation um die beiden anderen durch — den Complex der vier Punkte des ersten Factors in den des zweiten überführen, und weiter eine Drehung durch n um eine der drei bezeichneten Axen die Totalität der vier Punkte je eines der beiden Facloren ungeäudert lassen, u. s. w., woraus man sehr leicht folgert, dass ÄSE5?J-2l/"^f5q + £* je ein Tetraeder darstellen und beide zusanunen einen Würfel, was von einem anderen Gesichtspunkte aus auch das Folgende lehren wird; erwähnen will ich hier nur, dass man durch eine leichte Rechnung oder auch durch dem Naclistehcndeu analoge geometrische l berlcgungen zur Einsicht gelangt, dass h die lless'sche Form von/ ist, und findet dann als Jacobi'sche Form beider t^.i,t,{i\-S^^ = F, ein Resultat, das auch leicht geometrisch in Evidenz zu bringen ist. In Analogie zum Oktaeder bilden auch die Formen /', h und t das vollständige Formensystem von/, wie sich sogleich ergeben wird, und in einem späteren Paragraphe werde ich analytisch zeigen, dass man statt /'" (jO Anton L'uokta. auch // hätte als Grundform zu Gründe legen können, um F und T als Co Varianten von // nachzuweisen; ein Gleiches gilt von //,/uud i, und nur die grössere Einfachheit der Intcrpredation bewog mich, /'" als Ausgangspunkt der Entwicklung zu nehmen, l'berluuipt hätte es keine Mühe, nachzuweisen, dass z. B. F, H und T in Bezug auf das Verhältniss als C'ovarianten von einander als ganz gleichberechtigt zu betrachten sind. §. 2. Gruppe der Substitutionen von Fund/. Durch die Symmetrie-Ebenen des Oktaeders erhalten wir folgende zwei Coraplexe von symmetrisch ver- theilten Punkten : A. Acht Punkte, welche den Mittelpunkten der Seitenflächen des Oktaeders auf der Kugel entsprechen; es sind dies die acht Punkte U, welche offenbar einen Würfel oder zwei Tetraeder/ und h bMden und in ihrer Totalität sich decken, wenn das Oktaeder, d. h. die sechs, durch F=0 auf der Kugel bestimmten Punkte sich decken, was bei gewissen Substitutionen, zu denen wir gleich gelangen, offenbar der Fall ist, und umgekehrt. B. Zwölf Punkte auf der Kugel, welche den Kantenmittelpunkten des Oktaeders entsprechen ; es sind dies die zwölf Punkte von T, von welchen das Gleiche gilt, wie von den acht //-Punkten. Eine leichte Über- legung ergibt ferner, dass h und t resp. durch die Mittelpunkte der Seiteuflächen oder Kanten des Tetraeders f dargestellt werden, und hiedurch erhellt einerseits die oben erwähnte Gleichberechtigung der betrachteten Formen und andererseits die Nothwendigkeit der Congruenz von t und F. Selbstver- ständlich kann man auch rechnerisch auf sehr einfache Weise sich die Behauptung klar machen, was ich jedoch übergebe. Aus dem Späteren wird sich ergeben, dass die vier Punkte /, resp. h auf die »y-Ebene sieh in der Weise projiciren, wie es Fig. 1 angibt, wobei der unendlich ferne Punkt der s-Axe als Projectionspunkt angenommen wurde, und die stärker markirten Punkte oberhalb der Äquatorebene der Kugel liegen, die anderen aber unterhalb derselben; in ihrer Totalität bilden sie offenbar den Würfel H. Ich denke mir nun die genannten drei Gruppen von Punkten beim Oktaeder, also von sechs, acht, resp. zwölf Punkten, immer zu je zweien auf einem Durchmesser der Kugel liegend, und bezeichne die letzteren bezüglich mit i^, , F^, F^, H^...E^, 2\..,T^. Dann ist klar, dass F^, welches die Axe (-4-1, —1) sein soll, während F^^E (0, oo) und F^^^ (-t-«', — *') ist? auf der Ebene der vier Punkte 0, -+-i, — oo, — i im Mittel- punkte derselben senkrecht steht, und desshalb eine Rotation durch ^, 2-—, 3 diese vier Punkte cyklisch vertauscht, während F^^{-+-1, —1) festbleibt, das Oktaeder jedoch in seiner Totalität ungeändert bleibt, und ebenso desshalb auch seine Covarianten // und T und die ausser diesen noch möglichen. Man beachte jedoch hiebei, dass ausser den bezeichneten drei Gruppen symmetrisch vertheilter Punkte keine weiteren exi- stiren. Nimmt man desshalb die drei Axen F^, F^, F^, so geben diese im Ganzen zu 3.3 = 9 Rotationen von der Periode 4 Anlass, da eine solche, 4mal wiederholt, ohne Einfluss ist, wobei jedoch drei davon, welche durch tz drehen, nur die Periode 2 haben, da schon die zweifache Anwendung derselben die Identität gibt. Ebenso erhellt, dass die Axen II^...H^ zu je zwei Substitutionen der Periode 3 Anlass geben, indem man um sie durch " , resp. 2 ^ drehen kann, und dabei das Oktaeder wieder mit sich selbst zur Deckung bringt; dies gibt 4.2 = 8 Substitutionen. Ausserdem geben die Axen 7\...T^ zu je einer Substitution von der Periode 2 Anlass, durch Dreliungen um n, so dass wir zusammen nach Hinzulügung der Identität, welche einer Drehung durch 2;: um eine beliebige Axe entspricht, im Ganzen 24 Substitutionen beim Okta- eder erhalten, welche dasselbe mit sich selbst zur Deckung bringen. Dass es nicht mehrere gibt, folgt aus der obigen Bemerkung, dass es nur die drei Giuppen symmetrisch vertheilter Punkte, F, H und T gibt. Beim Tetraeder erhält man zunächst vier Axen, welche je einen Eckpunkt desselben mit dem Mittel- punkte der gegenüberliegenden Seitenfläche verbinden; es sind dies die vier Geraden //,...//, vom Oktaeder, Dan Oktaeder und die Gleicluiiiy vierten Grades. ö 1 2k , 2n in Fii;ui- I : /', //,.../,,//,, d. h. die Diagonalen des Wiufels H, und da man um Jede dureli , resp. 2 ^ drohen Ivann, um das Tetraeder wieder mit t^icli zur Deckung zu bringen, so resultircn zunäelist, acht Substi- tutionen iler Periode 3. Ausser diesen tinden sieli uoeii die oben mit F^, l'\, F.^ bezeichneten Axcn, welche je zwei Punkte t verbinden und Träger je einer Substitution der Periode 2 sind, welche wir oben schon her- vorhoben; somit cxistiren beim Tetraeder einschliesslich der Identität im Ganzen 12 Substitutionen, welche alle unter den 24 Oktaedersubstitulionen enthalten sind, also genau die Hälfte derselben, welcher Umstand darin seinen Grund hat, dass wir von F ausgehend, die Covariante // durch Adjunction einer Quadrat- ^vur/.el — 2/^~ trat bei der Spaltung von H auf — in die zwei ganz äquivalenten Tetraeder h und t zerleglen, und in Folge dessen nur jene von den 24 Oktaedersul)stitutionen beim Tetraeder/ betrachteten, welche/ immer nur in/, und darum auch /* immer nur in h überführten, also alle jene ausschlössen, welche / in Ä überführen und umgekehrt, so dass also die Adjunction der Quadratwurzel der analytische Grund ist, ein Umstand, der ja bekanntlich in der Theorie der Gleichungen bei der Reduction nach Galois immer auftritt. Nun gibt das Gesagte, dass aus einem beliebigen Punkte der Kugel durch die Anwendung der 24 Okta- eder — resp. der 12 Tetraedersubstitutionen ~ immer ein ('omplex von je 24, resp. 12 zusammengehörigen Punkten wird, und dass der Grad der Vielfacbheit für die Punktgruppen F, H, T; f, /-, t bezüglich folgen- der ist: 4, 3, 2; 3, 3, 2, d. h. F wird bei den 24 Oktaedersnbstitutionen 4 fach aus einem seiner Punkte erzeugt etc. In Folge dessen kann jede solche Gruppe von je 24 zusammengehörigen Punkten, resp. 12 beim Tetraeder, durch F^-hlll^, B^-hxT\ F^^ixT^, resp. durch /<*-4- AÄ'S ß-^x't\ h^-hix't^ dargestellt werden, wenn nur die Constanten A...y.' in geeigneter Weise bestimmt werden. Wird nämlich z. B. l so bestimmt, dass einer von den 24 Punkten einer derartigen Gruppe in F'* -hllP enthalten ist, so erhellt, dass wegen der Invarianz von F^-hlTP bei Substitutionen der Determinante +1 auch alle übrigen 23 Punkte nothwendiger Weise in F^-i-'lH'-^ enthalten sind. Hieraus folgt, dass man, weil T", resp. t" auch zwei solche Complexe sind, folgende zwei Gleichungen aufstellen kann, welche für das Folgende sehr wichtig sind: T^ = xIP-hlF* ...1) <^ = a•'^=«-^-X/■^ •••2) wenn nur die Constanten ;r, l, x', X' passend bestimmt werden. Um dies zu bewirken, vergleiche ich die Coefficienten der Glieder von Cf, fj« Cj in 1) "»d von ;'{-, £[" |^ in 2) auf beiden Seiten, und erhalte so für 1) folgende zwei Gleichungen: l=a;.l-HX.O — 2.33 = a;. 33.14 -H X.l, demnach ist x = 'i, X = — 108 und die erste Gleichung lautet T^ = H^-108FK ...I) Ebenso ergibt sich für die zweite f^ — P t^=-L-^. ...II) Dass nun mit F, II und T z. B. das vollständige Formensystem von T erschöpft ist, d. li. jede andere noch mögliche Covariante ausser ihnen sich aus F, H und T rational und ganz zusammensetzt, liegt auf de.[ Hand, indem jede Covariante ein Multi])luni von 24 Punkten enthalten niuss — mehrfach zählende Gruppen ausser F, II, T existiren nach dem Obigen nicht — , allein jeder solche Coniplex von 24 zusammengehörigen Punkten lässt sich in der Form z. B. schreiben F'^-i-xIP -^^i P, wenn nur x geeignet bestimmt ist, in Folge dessen ist jede Covariante beim Oktaeder einem Produete von Factoren äquivalent, welche wie F aus F und G2 Anton I'ackta. II !?icli aiiriiaiicii etc. Eiu Gleiclies gilt ofifcnbar auch vom Tetraeder _/' mit seiuem Cuvariaiitensystemy, h und l. Be/iiglicli des Vcrhältiii.s.se« von/ und // zu /'' Ijcnicrkc icli hier nur, dass / und h als irrationale Covariantcn des Oktaeders aufzulassen sind, uiul sich dann noth wendiger Weise aus dem Formensysteni von F durch eine Gleichung, die leicht aulziistellen wäre, was ich aber ühergehc, berechnen lassen. Da liiemit der Beweis für die Vollständigkeit des Forniensystems erbracht ist, so übergehe ich nun zur analytischen Oktaeder-, resp. Tetraedcrsubstitution. §. 3. Analytischer Ausdruck sämnitlicher Oktaeder-, res]). Tetraedersubstitutionen. Ich will nun bei dem explicitcn Ausdrucke der einzelnen 8ubstitufioneu zunächst die nicht homogene Form anwenden, und eine Bezeichnungsweise derselben einführen, welche die Axen der betreifenden Substi- tution ohne Weiteres erkennen lässt. Ich bezeichne nämlich mit etc. diejenigen Substitutionen, res]), durch den Exponenten ihre Wiederholung, welche um die Axen (Ooo), (-1-1, —1) etc. drehen. 6o_|_i+, ist dann eine Substitution um eine Axe, welche einen Endpunkt im Mittel- punkte des Dreieckes (0, 1, i) hat, der andere ist Mittelpunkt des Dreieckes (oo, —1, — i), und also wie hienach selbstverständlich 3 " 3 Hieraus ergibt sich auch sehr einfach, dass ich mit O0-I-2 r=: Ooo— 2 diejenige Substitution der Periode 2 bezeichne, welche zu festen funkten die Mittelpunkte der Kanten (0, J) resp. (—1, oo) hat. Ist jetzt z. B. j., af -H ö eine derartige Substitution, welche aus dem Punkte t den Punkt £,' maclit, also a, b, c Coustanten, so sind die festbleibenden Elemente derselben oftenbar durch <4h^ oder £»^(c-fl)£-6 = 0, ...A) oder homogen geschrieben, durch ?J-^(c — «) f,?j-^.q = 0 gegeben. lim jetzt die Substitutionen der Periode 4 zu berechnen, so hat man zunächst für die Substitution S^^, weil diese einer Drehung durch — um die Axe Ooo äquivalent ist, offenbar d. h., wendet man die Substitution /S,,,;; auf den Punkt C an, so wird aus dem Repräscnlantcn desselben auf der Einheitskugcl ein andci'cr Punkt, dem der Wcrtli /t zukonnnt, unil durch wiederholte Anwendung dieser Substitution übergeht der betrachtete Punkt in die Punkte if, —£,, —i^, C> also in seine ursprüngliche Lage nach vierfacher Wiederholung. Um 6'+i_i zu finden, hat man als Gleichung der festbleibenden Punkte r-i = o, und demnach ergibt sich durch Vergleichuug von dieser Gleichung mit A) Folgendes: h ^\ r — « = 0 , Das Oktaeder und die Gleichung vierten Grades. G3 SO dass die gesuchte Substitution statt -^ jetzt lautet: also u alKnu /u bestinimeu ist. Um « zu linden, bcaciife man, dass durch die Substitution <5^i_i aus oo der Punkt — / wird, also t = °°y t!'= —i sich entsprechen, woraus a = — ?,' folgt, so dass sich ergibt : denn setzt man in ; man könnte, um sie zu eriialtcn, etwa in fol- gender Weise vorgeiien. Um z. B. Äo^-i-i-,- zu tindeii, hat man nur zu beachten, dass durch diese Substitution die drei Punkte 0, 1, 2 sich cyklisch vertauschen, was drei zusammengehörigen Werthepaaren von t uud C iiquivalent ist, z.B. C==0, t ' = 1 etc., wodurch für a, b, r- drei lineare Gleichungen resultiren, aus denen sich also a, h, c selbst ergeben. Eine zweite Methode, welche mehr der Formentheoric sicli anscldiesst, ist folgende. Mau bildet welche Form die drei Punkte 0, 1, i zu Winzeln liat, dann stellt ihre Hess'sche Form, welche quadratisch ist, die beiden Pole des Kreises durch 0, 1, / dar, also die bei der behandelten Substitution festbleibenden zwei Punkte; sie lautet Cf -t- (1 -hO ?,t2 — «t« und gibt also mit A) verglichen zu den Gleichungen b = { c — n = 1 -)- <■ Anlass, so dass die verlangte Substitution zuuäclist lautet: aC-(- ^■ G4 Anton Puchia. uiul weiiu niuu beaclitet, dass aus oo wird — 1\ so hat sofort a = — t, und es ist daher Oo-t-i+i- = 2 — j^- — z — , Oo+l+.- = — r :— , . ..Üj) und selbstverständlich Äo + i + i = C- 3 Bemerken will ifli hier, dass man z. R. S,,_)_, auch hätte in analoger Weise durch einen Covariantenpro- cess finden künueu, indem man die l'nnkti)aare von F (0, oo) und (h-I, -1) betrachtet, die resp. durch ^^^l-^l und ^,5EE2?,e, gegeben sind, und wobei y, und ■p^ die Discriminante -i-l haben, was nothwendiger Weise statthaben muss, damit die Anwendung erlaubt ist, wie eine leichte Überlegung lehrt. Dann sind nämlich 'f,-+-'|', und y, — -^j Co Varianten des Systems von f^ und ■^^, also sogenannte simultane Covarianten, und man erkennt ohne Mühe, dass sie die Winkel zwischen den Geraden fi^^F^ (§. 2), ^^ =F^ (§. 2) halbiren, und in der That ist, wie in Fig. 2 ersichtlich ist, y, —•>!', diejenige Gerade, welche bei der Substitution -S'o-i, und 'j^, -(- und c — a bei den letztgenannten zwei Substitutionen ergeben u. s. w. Ebenso konnte man natürlich aucli die übrigen vier Substitutionen der Periode 2 ermitteln. Dass übrigens yi+'r', in 'j^, — '^i ül)ergeht, wenn man um die Axe Ooo durch n dreht, d. h. die Substi- tution (S'uoo^ — C (B) anwendet, erhellt sofort, denn dadurch wird aus ohne Weiteres u. s. w. Es gibt aber noch einen dritten Weg, um die Substitution IT aus »SVo, und So-i aliein, oder alle 22 übri- 2 gen Oktaeilersubstitiitionen zu i)ereclinen , und dieser scheint mir der wichtigste aus dem Grunde zu sein, weil er die meiste Einsicht bietet in das gegenseitige Verhältniss und den Zusammeuhang nicht blos aller Oktaeder-, sondern auch aller Tetraedersubstitulionen und selbstverständlich fast wörtlich beim Ikosaeder auch angewendet werden kann, man könnte ihn als kinematischen kurz bezeichnen, wenn dieses Wort liier erlaubt ist. Icli denke mir nämlich jedes der aclit gleichseitigen Kiigeldreiecke des Oktaeders — und entsprechend die vier des Tetraeders — in je sechs con.uruente und symmetrische Elementardreiecke zerlegt, deren Eck- punkte von den sämmtlichen Punkten //, F und T geliildet werden. Ein solches Dreieck, dessen Eckpunkte 1 , t und oo sind, ist in Fig. 3 dargestellt, nur habe icli statt grösster Kreise der Kugel gerade Linien gezeichnet. Darin sind also A, B, G drei von den 12 7' Punkten, D al>er ein //-Punkt; zugleich habe ich zu den Punkten immer diejenige Substitution hinzugesetzt, von der immer ein Fi.xpunkt mit ihm zusammenfällt, so dass also JD die Substitulion öi+j+oo trägt, die man mittelst des Dreieckes FAD sehr einfach durch (Sooo 3 und 6o_i ausdrücken kann. Denn durch 6o_i wird aus A wieder A, aus B aber D', wo D' rechts von EJ V 2 liegt und mit D symmetrisch liegt in Bezug auf EJ , also der Winkel DED' = — ist; wendet man jetzt Äooo au, so wird aus A jetzt O und aus D' wieder D , d. h. die Combinalion von So-\ nud 6'ooo, wenn man 2 die der ersteren beginnt, macht aus A den Punkt C, lässt aber Ü fest, und da ein Ahnliches von dem Gegen- dreieck von EAi> gilt, so hat man Ol+l + oo ^ "— I— ! + 0 ^ So—\ Soca :^ -i i- , 3 3 T^ ' ^ Das Oktaeder iind die Gleichung vierten Grades. 65 denn *So_.i macht aus t nach D) ^-^ und S«^ hieraus ij — -, was behauptet wurde, und in der That über- zeugt man sich sehr leicht, dass Si+.+oo die drei Punkte oo, i, 1 cyklisch permutirt. Um jetzt Äf+,+oo zu -^ -3 — finden, kann man entweder die bereits gefundene Substitution mit sich selbst combiniren, oder auch in nachstehender Weise vorgehen. Da Äi+,+„, von der Periode 3 ist, so ist diejenige Substitution, welche die 3 Wirkung von ihr aufhebt., (SVi+oo, und daher hat man 3 '->l-t-i+oo = Oooo «0—1 Denn um 6o_i Äoo» aufzubeben, habe ich zuerst den Einfluss von ~^ L •••3) ^ (»t+g, ±-jL^{^,^iQ ...6) + ?„ ±^^ ...8) -t^(f,-^g, -t^^(_£,+y ...9) ^1 ~H ^1 ~^^t JQ\ '^l~'~J2 ^1 ' '^2 ...11) y + /— 2 +/-2 ±l/i ?i + ^2 ?i-^2 19^ '^^^-^2 f,-f-«fg + /2 ?.- -^•e, _ _ 12) ^ _ ^« ^« 13) ±lA2 ' ±/2 ■■■ ±1/2' ±/2 - '^^ ^» .14) ^^, -^-1= •••^5) 1/ — «■ ±/ — «■ i/» ±/« (^^.+^.)' -T-Tr-^.^^-^^ -^'^^ -±^—2t ±\f-2i + 1/+2»' ±l/-2i ^h"^^^'^' 1 + /2Z- (f. -?«) ^2.^^ ^^^^ 1 ' ± /27 (?r -^'?.) ±^(-^'-^^ 1 -2«' (e.+ ?.) J^i^ ^'-^^ -2 (c.-^e?.; ^^T^ ^-^^' 1 :(^. +Q ±/2.-^^'-"^-^^' 1 + /21: (?.- -«■Q ±?u ±f., /)rvs Oktaer^cr uvd die Ghiclnmg vierten Grades. 67 ^■+^"^» ii -_«■?* _^7x ...18) ...19) . . .20) ...21) ...22) ...23) ...24) wobei die letzte sieh auf die Identität bezieht. Ich habe dabei dieselbe Reihenfolge eingehalten, wie sie oben durch B), C), D), D') und F) gegeben ist. Um jetzt die Tetraedersubstitutionen für f als Grundform zu erhalten, hat man aus der Tabelle nur fol- gende herauszufassen: a) 2), 5) und 8), welche die ^Substitutionen des Tetraeders bilden, also die Periode 2 haben, indem die festbleibenden Elemente die Halbirungspunkte der Kanten sind, welche offenbar mit den Hauptaxeu des Oktaeders zusammenfallen. j3) 16) bis 23), welche die acht Substitutionen der Periode 3 liefern, wobei immer zwei aufeinanderfol- gende dieselbe Drehungsaxe haben. 7) Die Identität 24, wodurch man in der That 12 nicht homogene, oder 24 homogene Tetraedersubstitu- tionen erhält. Hier würde wieder die Frage zuerst Erledigung fordern, welche bei der späteren Resolventenbildung von Wichtigkeit ist, nämlich: Gelingt es nicht dadurch, dass man einigen der honio.i;cn geschriebenen .Substitu- tionen die yiibstitulionsdeterminate -t-l, anderen —1 gibt, die Gesammtzahl derselben beim Oktaeder unter 48, resp. beim Tetraeder unter 24 herabzudrücken? Diese Frage nuiss, wie ich zeigen werde, verneint werden. Zunächst bemerke ich, dass der Umstand, warum man andere Eiuheitsvvurzeln als +1 für die Substitutions- determinante verwirft, darin seinen Grund hat, dass z. R. bei a = [/ 1 als Substitutionsdeterminante die Zahl der Substitutionen sich mit 6 multiplicirt, wie mau sofort, erhält. Um jedoch auch bei —1 die Nothwendigkeit der Verwerfung einzusehen, sowohl für das Oktaeder als Tetraeder, nehme man z. B. eine Substitution der Periode 3, also in nicht homogener Schreibweise etwa oder homogen geschrieben -(^i-^%) -^A^t-^^'Q, ...ö) l/'2i " ■' ± \f2i so erhält man hieraus eine Substitution a der Periode 3 von der Substifutionsdetcrnunante — 1 als gegeben durch i* 68 A7ito7i Piichfa. und es ist a* nacli einem bekannten Satze für die Multii)licatioii von zwei Determinanten eine Substitution mit der Determinante ^( — 1)* = -i-l, und auch jede Wiederholung von a*, also z. B. i" ist eine Substitution der Periode 3 and von der Substitutionsdeterminante -h1, die mit 5) desslialb zusammenfallen muss, und ai' ist eine Substitution der Determinante -t, die mit u* auf gleiche Linie zu stellen ist, so dass wir also jetzt von rs ausgehend, folgende acht Substitutionen haben (wegen des doppelten Vorzeichens in Zähler und Nenner zählt nämlich jede doppelt): 5', a'*, a, a", während wir früher bei der Determinante -t-1 nur die vier a, a' hatten u. s. w., womit der Nachweis geliefert ist. Diese l'berlegung gilt natürlieli auch beim Ikosaeder. Bezüglich der Zusammensetzung der Substitutionen will ich noch bemerken , dass man z. B. folgende Gleichungen hat: Sl^ Sf-i Ä?-,- = SU Sl^ 8f_,= ...=^, wobei nämlich die Reihenfolge der Conibiuationen für die einzelneu Substitutionen gleichgiltig ist u. s. w., wie sich geometrisch sehr einfach ergibt. Ich übergehe nun zur Untersuchung des Verhaltens von F, H, T, f, h, t gegenüber sämmtlichen Sub- stitutionen der Gruppen, wobei es z. B. selbstverständlich ist, dass aus -F(C, , Q = ^ durch irgend eine Sub- stitution wieder F(^, , tj) = 0 nach der Substitution wird, aber es kann F vielleicht einen constauten Factor, etwa eine Einheitswurzel in Folge der Substitution erhalten haben, und in ähnlicher Weise können sich die anderen notirten Covarianten möglicherweise verhalten, und diese Frage, welche bei der späteren Resol- ventenbildung wichtig ist, muss zunächst erledigt werden, da F z. B. sich ändern kann, um eine Einheits- wurzel als Factor dagegen z. B. F"*- sich vollkommen identisch erhält. §. 5. Verhalten der beiden Formensysteme gegenüber den homogenen Substitutionen der Determinante -i-l. Ich notire zuvörderst die Zerfällung jeder Form in ihre quadratischen Factoren, welche auf der Kugel durch je ein Paar Gegenpunkte gebildet sind, und versehe dieselben mit solchen Factoren, dass die Discrimi- nante derselben, welche bei durch b"^ — ac gegeben ist, den Werth -h1 annimmt, was damit zusammenhängt, dass ich auch die Substi- tntionsdeterminante überall als vom Werthe -i-l annahm, wodurch jetzt auch nach der Transformation der quadratischen Form die Discriminante derselben den Werth -i-l beibehält. Bemerken will ich weiter, dass ich die quadratischen Factoren von H und T nicht durch Berechnung, sondern aus den Substitutionen D) und F) finde, indem ich 4 statt ^' schreibe, um die festen Elemente zu finden, welche eben die gewünschten quadratischen Factoren sind; so hat man z. B. aus D) bei Sn^i g=: ~/^~'^ oder f*-t-2zfH-l =0, wofür ich nach Herstellung der Homogenität schreibe: u. s. w., so dass man also hat: 2 iF= 2 f, fj (ff - Ci) (i\ -^i'-Y=2t = <\f\ :p', ^'s , wo demnach die ^ der Reihe nach die entsprechenden quadratischen Formen sind Du.^ Oktaeder und die Gleichung vierten Grades. 69 X p=; j «H-(i+of,f.-'a {■ j^, { «+(1 - '■)i,«.+'a } Ay=i^(ff_e?|).-l^(£f+.?|).^|(Cf-2c,t,-£!) = X'-X=-X3 •"/.*• 7.5 -Xs- Die Spaltung von h und/ in lineare Factoren übergehe ich, weil sie später nicht angewendet wird, und übrigens die Aufstellung derselben keinerlei Schwierigkeiten hat. Um nun den Einfluss sänimtlicher Substitutionen auf irgend eine der bezeichneten Formen, gleichgiltig, ob Grundform oder ein quadratischer Factor, leicht zu übersehen und langwierige Rechnungen zu vermeiden, erinnere man sich an Y'ig. o und die hieran geknüpfte Zusammensetzung sämmtlicher Substitutionen aus irgend zwei derselben, z. B. aus Sa^ und So-i- Wie wir nämlich in dem Dreieck EDA von den bekannten Substitutionen nm die Punkte E und A — natürlich mit Hinzunahme ihrer Gegenpunkte — zur Substitution um D gelangten, so können wir fortfahrend etwa in dem Dreiecke ADJ zu der Substitution von /gelangen, dann zu B, K, G etc., woraus folgt, dass der Eintluss sämmtlicher Substitutionen aus dem von 6'o^ und So+i t erkannt werden kann, demnach die constauten Factoren in Folge irgend einer Oktaedersubstitution aus denen von So^ und Äo+i gefolgert werden können. Sonach sind Äooo und welche einzeln vierfach zählen und in der That bei vier sehr einfach angebbaren Substitutionen ungeändert bleiben. Auf diesen Umstand komme ich im dritten Abschnitte wieder zurück. Eine ganz deutliche Übersicht über die Vertheilung der Wurzeln der Oktaedergleichung hat mau durch die nachstehende Überlegung (Confer. Schwarz I. c), welche die confornie Abbildung der A'-Ebene auf die Kugel mit Hilfe der Oktaedergleichung gibt. Um sich die Verknüpfung von ^ und X durch die Gleichung I) klar zu machen, denke man sich jeden Getauten der Kugel durch die Symmetrie-Ebenen in die schon erwähnten congruenten sechs Elementardreiecke zerlegt und dieselben abwechselnd strafiirt, dann stossen in jedem T-Punkte immer je vier dieser Elementardreiecke zusammen etc., und man erhält auf der nördlichen Halbkugel beistehendes Bild der Fig. 4, wo man nur statt der Geraden immer grösste Kugelkreise zu denken hat. Gesetzt nämlich, man hätte eine Wurzel von I) gefunden, ^', so soll dieser Punkt auf der Kugel 1 dem Werthe t,' entsprechen, dann folgt, weil die Oktaedersubstitutionen sich als Drehungen durch ^,2-- und n interpretiren, dass auch den Punkten 2, 3... 12 Wurzeln der Gleichung I) entsprechen, und analog ist es auf der südlichen Halbkugel, woraus man ersieht, dass die sämmtlichen 24 Wurzeln sich entweder gleich- zeitig auf lauler sfraflirte oder nicht strairirte Dreiecke verthcilen. Wir werden sehen, wann das Eine oder Andere statthat; es wird sich nämlich eigeben, dass sie sämmtjich bei geeigneter Festsetzung auf den 24 straffirten Dreiecken liegen, wenn A' x-hyt auf der positiven Halbebene des X liegt, also y positiv ist. Das Oktaeder und die Gleichung vierten Grades. 73 sonst auf den nicht stvaffirten Dreiecken. Für y = 0 liegt also gewiss eine und darinn alle 24 Wurzeln auf den gemeinsamen Seiten der verscliieden bezeichneten Dreiecke, und nach Späterem, wenn gleichzeitig 1 <:a-<:H-oo ist, so sind gleichzeitig acht und nur acht Wurzeln reell, also z. B. a, h, c und d der oberen Halbkugel in Fig. 4. Hieraus lässt sich weiter folgern, dass, wenn zwei Wurzeln gleicli sind, im Ganzen 12 Paare von je zwei gleichen Wurzeln existiren, und dass dieses nur der Fall ist für A'= 1 ii. s. w., sowie dass die Oktaedergleichung keine Wurzeln von einer höheren Multiplicität hat, als vier etc. Der Grund, warum nur zwei Gruppen von je 12 Dreiecken bei der Tetraedergleichung iü = T oder 24, resj). 60 beim Ikosaeder auftreten, ist der, dass die A'-Ebene durch die Gerade y = 0 in nur zwei Dreiecke zerfällt wird, deren gemeinsame Endpunkte für I) bezüglich 0, oo, 1 sind, nämlich die positive und negative Halbebene des X, das im Allgemeinen natürlich als complex zu denken ist. Nach Gauss genügt aber die hypergeometrische Reihe als particuläres Integral der Differentialgleichung zweiter Ordnung: ^ 7-(« + p-t-l)X dr^ _ 78 A7iton Vachta. wo man iiutürlich jedes der notiiteu aclit partk'ulärcu Integrale noch mit einer beliebigen Constanten niulti- pliciren Icaiin. ' Nnn beaelite man, dass dem Pnnktc E in Fig. 3 als einem /''-I'iinUte der Wertii A'=oo, dem Pnnkte A als einem ^'-Punkte der Wertii .V=l, und dem Punkte T) als //-Punkt der Wertli A'=0 zukommt, sowie dass der Punkt A und D resp. die Siil)slitution trägt, und man dalier die zu T = ], resp. .Y^=0 gehörigen Werthe von ^ aus den Gleichungen findet: |2_2|-l=ü, ^-(l-t-O^ — « = 0. Hieraus folgt und eine ganz einfache Überlegung ergibt, dass mau, weil A und D oberiialb des Äquators liegen, nur die oberen Vorzeichen zu berücksichtigen hat, indem die unteren den zugehörigen Gegenpunkten auf der Kugel entsprechen; dannt also t die A'-Ebenc auf das Elemenlardreieck EAD abbilde, hat man folgende zwei Paare zusammengehöriger A'- und J;- Werthe: X = 1 £ := 1 H- 1/2 = 2-41421 . . . - ^ .i ■■•^^ A' = Of=e^](!_l_l^ ==eT 1-93185, 2 und daher ergeben sich nach §. 2 dieses Abschnittes folgende zwei Gleichungen als Umkehrung oder Lösung der Oktaedergleichung: Y^^r 1 1 3 n l 24' 24' 4 ' A'J [24' 24' 4' A' ,_,. 11 3, 1 JL ( 1 -_ , ^^~^^^)"^[~24' 24' 4' r-A-J worin £ = e'^ ist, und die Constaute C noch so zu bestimmen ist, dass das System der zwei Werthcpaare von A" und C, wie es durch D) gegeben ist, wirklich zusammengehört. In Folge dessen erhält mau aus E) und F) unter Beachtung von D) und der Gleichung n. , 1^ r(c)r(c— «-6) ^(«'*'^' ^)=iV-a)rc-^) folgende zwei Gleichungen für C: rf^l rf-ll rf-^^l C=^2^l/6 14 J I24I I24I ■(1)413'- (ffl' Das Oktaeder und die Gleicliimg vierten Grades. 79 wclclie, wenn nmn /.. B. die Tafel von Legeudre's Traite des fonetions elliptiqiies, Toni. II, p. 40(), benutzt, iu der Tliat iür C in beiden Füllen denselben Werth liefern, wenn man nucli (iebraucb niacbt von der Formel ^ ' sin An- r(i -+-a) - = ^' = _ fßSki^ n so entspricht jedem Werthe von * einWerth von J und den 24 Werthen von -J- , welche einer Oktaeder- gleichung genügen, 24 Werthe von ^, welche als Wurzeln einer Gleichung x(0 = o •••II) betrachtet werden können; es entsteht nun die Frage, wann lässt sich 11) als eine Oktaedergleichung mit dem Parameter A'' betrachten, welcher eine rationale Function von X, dem Parameter in der Oktaederglei- chung für ^, ist? Dann hat also II) die Form wo ^ (A') eine rationale Function von X ist. Ist dies nun der Fall, so entsprechen den '2A Substitutionen für t,=^4-, welche ich mit ) ist, von der Periode 4. während ihre Denk^^cbriltun dur mathem. -uaturw. t'l. XLI. Bii. AbLauaiuuguu vuu Nichtmitgliederu. \ 82 Anto7i Pnchta. zweifache Wiederliolung — t uun die Periode 2 hat, so Ivaiiii ilii- auch nur eine primitive Substitutiou von der Periode 4 eiits|)rccheu, z. B. it oder — /;, welciie aber als ^leiehwertliig zu betraeliten sind, da sie sicli nur durch den Drehuugssinn unterscheiden, und dieser liier ofienbar ohne Belang ist, so dass ich also der Sub- stitution 2"C die Substitution —ii; entsprechen lassen kann. Das Bedenken uändich, dass wir ihr eine andere Substitution der Periode 4, z. B. welche um {-^i, — /) dreht, hätten entsprechen lassen können, erledigt sich dadurch, dass dieser Fall und ebenso jeder andere durch eine lineare Sulistitution i'ür ^, die man auch sofort geometrisch wieder angeben kann, in den früheren übergeht; ilenn ninnnt man statt ? • , so wird aus einfach —i-n, und der Substitution i£. entspricht also — i-n, womit dieser Punkt erledigt ist. Es wurde bereits gesagt, dass die F-, II- und '/'-Substitutionen für t wieder F-, H- und '/'-Sub- stitutionen als entsprechende haben, wenn die Substitution 1) die verlangte Eigenschaft hat, und dies hat zur Folge, dass die bei der Transformation I) festbleibeuden Punkte, weielie durch gegeben sind, sich aus F{t,^ t^), H{^^ t^) und T{^^ t^) ganz und rational zusammensetzen, mau also die Gleichung hat: wo die Constanten Coefticienten noch gewissen aus der Homogenität leicht erfiiessenden Bedingungen genügen müssen, und die zweite Potenz von T wegen einer wiederholt benützten Covariantenrelatiou übergangen wer- den kann. Ich will die allgemeinste Lösung jedoch übergehen und nur die einfachsten und interessantesten Fälle iiervorhebeu, welche in III) enthalten sind. Es sind dies offenbar folgende: ^ifi^i^?^ = F{^„ Q, ...1) aus denen vermöge des Euler'schen Satzes über homogene Functionen, dem zufolge 1) z. B. auch geschrie- ben werden kann: 1 . 3i^ 1 . 3i^ folgt, dass dF iH 3 7 2 8?, SC, 8t, Substitutionen von der Eigenschaft sind, die Oktaedergleichung für t in eine solche für ? zu überführen. Ich will dieses für a) und b) ausführlich nachweisen ; für c) wird der Beweis ganz genau so geführt. Ich nehme desshalb zuerst a) und tinde hiefür 8F ZF gy — tj — J ?! =2 ' 8 £• ~ ^' -2 -2 ' so dass, wenn ich auf t die Substitution it anwende, also homogen geschrieben t, und tj resp. übergehen in und ? in ?', so ist 3F ._|3i^ ZF „_ K' __[ ^-•^__>. ^' ' dl, SC, demnach entspricht der Substitution i^ die Substitution «'?. Das Oktaeder- und die Gleichung vierten Grades. «3 Bei einer Suhstitutiüii der Periode 2, /,. B. bei .S'uci, durch welche man erhält: ^.' ■) n — .1 — - > 1^=2 \f^ findet man für den zugehörigen Werth von £: 9F ^ __(A^)^"[ 8F 8i^ •dF' wU '•' 3 F 3 i?' L3l2'^3fJ ZF ZF^ 3f, ?-+ -1 3' iF K- 3F H. also erleidet auch ? eine Substitution der Periode 2, und hieraus folgt unter Beachtung des in §. 3 des ersten Abschnittes über die Zusammensetzung der Substitutionen Gesagten, die Richtigkeit der Behauptung, dass a) wieder zu einer Oktaedergleichung für c führt. Für die Substitution b) hat man 3 g' .f3i7 3^ 8^ 8?; und demnach für ?: also gleichfalls eine Substitution der Periode 4. Bei der Substitution ?' = *■?, hat man ferner und darum für £.: dH' |A_2 ' lA-2 3i/ 3i/) 3 H' 3?;-(/-:i2) 1 8?* 8'!,' 8?;" (lA-2) ^8f, 3?, ?' = .- u. s. w. , womit der Beweis für die obige Behauptung erbracht ist. In Folge der Substitutionen a), b), c) erhält mau also für ? die Oklaedergleichuug der Form 11'), wo ich die Function auf der rechten Seite jedoch nicht wirklich bilden will, sondern nur noch die drei Dreiecke auf .der Kugel angeben will, welche zufolge der drei Gleichungen 11'), die den drei 'J'rausfoniiatiouen a), b) und c) entsprechen, die A'-Ebene abbilden, und die also dem Dreiecke EAD der Fig. 2 analog sind. 1* R4 Anto7> Pachta. Man erhält nämlich aus a) für 1-He- folgende Werthe: ? = oo, < = l-/2, ? = -2-(l_/3), und demnach cntspiiclit dem Dreiecke ABC in Fig. 8 das Dreieck A' B' C der Fig. 9, welche die positive A'-Halbebene ahbildcn, und ABB, sowie A' B' D' bilden die negative X-Halbebene auf der Kugel ab. Die Vertheiluug der i/-Punkte, denen die mit gleicher Zififer bezeichneten Werthe entsprechen, gibt Fig. 10: 2 (1 + /3) • ..1) -1 + e- ...2) 2 (l-t-M) — 1-e ...3) 1-* r- 2 (l + l^) ...4) 2 (l + K^) 2 a-i^) • ..I) -1 + j / 1 1 / *^N ...II) 2 (1-^^) ...III) 1 - '■ ^ (1-/3) ...IV); 2 (1 - K ^) ebenso gibt die Fig. 11 Aufschluss über die Vertheilung der T-Punkte und dadurch die beiden obigen Drei- ecke .1' jy C \\\\i\. A' B' B' . Man erkennt sofort, dass die beiden letztgenannten Dreiecke durch dieselben Kreise auf der Kugel begrenzt werden, sowie dass die Fläche eines derselben das Fünffache von ABC der Fig. 8 ist, und dass desshalb die ans a) entstehende Oktaedergleichung für ? durch solche hypergeometrische Reihen gelöst wird, welche Gauss als „contiguae" oder benachbarte bezeichnet bat. Setzt man ferner in b) für ^ folgende drei Werthe ein : ^ = oo, 1-h1^2, ^^(1h-/3), so resultirt für ^ die Reihe « = 0, l- so dass durch die in Folge von b) entstehende Oktaedergleichung für i" das Dreieck AB C aat A" B" C" der Fig. 12 abgebildet wird, und A" B" D" also die negative T-Halbebene auf die Kugel abbildet, — das so erhaltene Dreieck ist das siel)enfache von ABC, und wird von denselben grössten Kreisen begrenzt wie jenes etc. In Bezug auf die Substitution c) ergeben sich folgende zwei Reihen entsprechender Werthe von C und ?: c=oo, l-t-^^2, ^—(1^1/3) C = 0, l+p, ^(1-/3), und also entspricht hier dem Dreiecke ABC, resp. ABB, das Dreieck A'" B'" C" und .\"'B"D" in Fig 13, welches die eilffache Fläche von ABC hat, und zwar bildet das erstere die positive A'-Halbebene ab, und das letztere die negative u. s. w. Da wir in Folge des Vorhergehenden die Werthsysteme von t und A' für die singulären Punkte der DiflL'rcntialgleiehuiig II), §. 2 dieses Abschnittes wissen, so Hesse sich hierauf die Auflösung der aus II') dieses Paragrapiien durch die Transformationen a), b), c) folgenden Oktaeder- gleichungen geben, ohne dass es nothwendig wäre, die Function -^(A') ausführlich zu geben, — was übri- Das Olfarihr und die Glcichimq vierten Grades. 85 gens kaum wescntlielie Schwierigkeiten darbieten dürfte. — Damit will icli die l^ösung der Oktaeder- gleichuug boschlicssen. Dritter Abschnitt. Resolventen des Oktaeders. §. 1. Resolventen für F und H. Ich kehre nun zu dem Gesichtspunkte des §. 2 im zweiten Abschnitte zurück, wonach es heim Oktaeder Functionen, oder besser gesagt, binäre Formen gibt, welche bei allen Oktaedersnbstitutionen in einander übergehen, oder auch einzeln ungeändert bleiben; es sind dies irrationale Covarianten des Oktaeders von der Art, dass immer mehrere zusammengehören, also ein System bilden, z.B. die drei Hauptaxen des Oktiieders oder die vier Würfel diagonalen, oder auch die sechs quadratischen Formen / des §. 5 im ersten Abschnitte, vrelchc immer einzeln völlig coordinirt sind. Ausser diesen gibt es natürlich noch unzählig viele andere irrationale Covarianten des Oktaeders, welche ganz ähnlich sich verbalten. Da nun im ersten Abschnitte gezeigt wurde, dass F, H und T das vollständige Formensystem von F bilden, so muss es gelingen, jedes zusammengehörige System solcher Covarianten als Wurzeln einer Glei- chung darzustellen, deren Coefticicnten in F, H und T rational und ganz sind. Dies also ist der Grund für die Möglichkeit derartiger Resolventenbildungen, wobei ich noch bemerke, dass in solchen Gleichungen nur T'^ und keine höhere Potenz derselben aufzutreten braucht, und selbst diese noch wegen elimiuirt werden kann, also in die Coefficienten der Resolvente nur H und seine Potenzen, sowie F'^ und seine Potenzen eingehen, denn H bleibt in einer beliebigen ganzen Potenz ungeändert, dagegen von F nur die geraden Potenzen desselben. Ehe ich jedoch einen Schritt weiter gehe, will ich noch daraufhinweisen, dass man geometrisch die Wir- kung einer Oktaedersubstitution auf eine solche irrationale Covariante, z. B. die WUrfeldiagonalen y, , y^; ^3, y, des §. 5 im ersten Abschnitte von vornherein angeben kann, wenn man sich die Anordnung derselben und ihre Lage gegen die Axe der betreffenden Substitution zuvor klargemacht hat, da hieraus sofort sich erkennen lässt, in welcher Weise die lf^...f^ sich vertauschen oder ungeändert bleiben. Projicirt man z. B. die H- und T- Punkte von einem unendlich fernen Punkte der positiven s-Axe auf die Zeichnungsebene, so erhält man für die Lage von y,...^^ und /^---'/y, •l'ß Figur 14 und erkennt hieraus sofort, dass bei der Sub- stitution j?, welche um den Nullpunkt der Kugel wie der Uhrzeiger dreht, also um den Uncndlichkeitspunkt entgegengesetzt, die ^ sich cyklisch vertauschen müssen, was zutrifft, denn dadurch übergeht f^ in y^, letz- teres in ^3, dieses in f^ und aus f^ wird f^, also hat man die Substitution {Jf^, '^j,, ^3, Pj + 'P.i = 0 wo die erste Gleichung daraus folgt, dass der Grad von F, H und T den vierten übersteigt, die letzte sich unmittelbar ergibt, und die zweite desshalb so lautet, weil H die einzige der genannten drei Functionen ist, weiche den Grad 8 besitzt. Durch Vergleichung des Goefficienten von 4^ auf beiden Seiten der zweiten Glei- chung ergibt sich x =2, und man erhält damit für die i|/ folgende kubische Gleichung; welche schon Klein im 9. Bande der Matheui. Aunalen aufstellte, und mit welcher ich die Cardan'sehe Formel herleiten werde, wodurch die Lösung der allgemeinen Gleichung dritten Grades vom Staudpunkte des Oktaeders neu gewonnen und alle Substitutionen der Wurzel einer Gleichung dritten Grades ihre geo- metrische Deutung finden; man vergleiche hiezu die geometrische Interpretation von Klein in den Ma.them. Annalen, wo die kubische binäre Form durch drei äquidistante Punkte des Äquators intcrpretirt wird. Um sich von der Eichligkeit der letzten Gleichung zu überzeugen, bilde man die Discriminante derselben, und findet für die letztere : ein Eesultat, dessen Nothwendigkeit andererseits aus dem Umstände erhellt, dass die Discriminante das Pro- duct aus den Quadranten der Wurzeldifi'erenzen ist, also z. B. den Factor {'\ii~'\'if enthalten muss, welch' letzterer sich aber wegen als identisch mit . y^ Xt, erweist u. s. w., womit die Richtigkeit des Resultates dargethan ist. Um jetzt H zu zerfallen, mache ich folgende Ansätze: fl-^fl-hfl-^ = ^, •!- = -^, 9 _95 4' ^~ 4 und was nach dem Frühereu selbstverständlich ist , ja = a = U. gS An ton l'uchta. In Folge dessen lautel die Gleichung sechsten Cinides lür die /_: -^ 2 ^- 8 ^- lÜ ^- 4 '^ 16 Von dieser Gleichung kann man nun behaupten, dass sie algebraisch lösbar ist, und erkennt dies einmal dadurch, dass bei gegebenem 11 und /', also aucli 7'* aus der Oktaedergleichung f algebraisch gefunden \Yerden kann, nacii dem im zweiten Abschnitte Gesagten, wodurch Xi---Zt! gegeben sind, und amleverseits durch die Überlegung, dass die Gleichung sechsten Grades für die / sich auf eine Gleichung dritten Grades und drei Gleichungen zweiten Grades zurückführen lässt, wodurch die algebraische Lösbarkeit ebenfalls zu Tage tritt. Da nämlich sicii die sechs quadratischen Formen -^ in drei Ebenen zu je zweien vertheilen lassen, so können wir immer ein solches Paar von y als Unbekannte einführen, und gelangen dadurch zu den Gleichungen -'^l Al /.2 V"'! ^^ ^i) und hat dann ^'3=/5 7.G = -\^ ■1 "^l''2 + t*y X,-+A-,+ A'3 = > x\^xi^xi = 4-' x, a; A'3 = Ä- ux^^l H^X 7'2 _ 16 ~ = 0, und daher die Gleichung Von der Richtigkeit dieser Gleichung kann man sich wieder leicht durch Bildung der Discriminante über- zeugen, welche hier bis auf einen numerischen Factor gleich 7'^ F* gefunden wird, worauf auch die Diffe- renzen der Wurzeln, z. B. A3— A'^ hinleitet; mau hat nämlich: X,-X, = l(2£\-^2£^.-^l2t^£l = 6t^£l(ß\-^rti) (??-/q) H. s. w. — Ist nun die kubische Gleichung für die A' aufgelöst, so hat man, um z. B. /, y^ zu finden, schliess- lich den Ansatz x!+/J = -2(f«-6tt?* + 41) = -^(I3X,-4A;-4A-3), zi Zl = ^Y? 9 und also für ■/, und /^ die quadratische Gleichung 9 X^-^g(13Z,-4A;-4A3)x + A'i' = 0 und zwei entsprechende Gleichungen für y.^, y^, /j, /,.. Der eigentliche Grund, warum es gelingen muss, die Gleichung seclisteu Grades für die y algebraisch zu lösen, liegt in folgenden Kelationeu ihrer Wuizeln, die sich aus dem ersten obigen Ausatze ergeben: 9 '4 ^x' = j(.^xr ^ 4.39 ^ ^ u. s. w., denen mau analoge Relationen für die Spaltung >ou Ji au die .Seite stellen kann. Noch genauere Das Oklaeihr und die Gleichung vierten Grades. 89 Eiiisiclit gibt die Anwendung des im vorlieigehenden Paragraphen Gesagten, wonacli in Folge der geonietri- sciicn Betraciitung die Gleichung sechsten Grades in ihrer Galois'schen Gruppe keine Suhstitution einer höheren Periode als 4 enthält u. s. w. Da man ferner die Oktacdergleic!iung aurh durcli hypergeometrische Reihen lösen kann, so ist die Glei- chung für Xf-Xs '''"'''' f1'"''-''i solche Reihen lösba- neben der algebraischen Lösung. Was weiter das Tetraeder betriift, so könnte man sich auch bei ihm die Aufgabe stellen, die linearen Factoren von/, h und t '.. B. in geeigneten Potenzen als Wurzeln einer Gleicliung auf/Jifassen , welche ihre Coctficienten aus/, h und t ganz und rational aufbaut, doch will icii hierauf nicht weiter eingehen und ver- w.'ise hier nur auf ein derartiges Beispiel, das Klein im 14. Bande der Mathem. Annalen, p. 154 gibt, wobei er allerdings eine andere Form der Tetraedergleichung voraussetzt. §. 3. Lösung der allgemeinen Gleichung dritten Grades, Cardanische Formel. Nimmt man die allgemeine Gleichung dritten Grades an in der Form a? -^ ax-\-b = 0, und setzt ihre Wurzeln folgenden Functionen von f , , fj gleich: so kann man x^, x^, x^ als die drei Hauptaxen eines Oktaeders auffassen, und bringt die Lösung der obigen Gleichung dritten Grades sofort auf eine Oktaeder- oder Tetraedergleichung, wenn mau sie mit der Gleichung für -^ vergleicht und also setzt : H=-a, 4F* = b, 4 «3 denn dann wird A', der Parameter der Oktaedergleichung, den Werth — -^i=-t2 haben, und die Gleichung I") des §. 3 im zweiten Abschnitte lautet jetzt : aus welcher Gleichung bei geeigneter Wahl des Werthes von tj, für eine Wurzel x sofort nach Auflösung einer quadratischen Gleichung der Werth 3 3 umn' --\/-',-fm^ 3_ fliessen muss, wo « := / 1 ist. Man vergleiche hiezu die berühmte Abhaudkiug von Lagrauge aus dem 2. Bande der neuen Memoiren der königl. Akademie der Wissenschaften, wie sie in Euler's Analysis des Unendlichen, herausgegeben von Michclscn, sich tiudet, 3. Buch, p. 277. Damit will ich diesen Abschnitt schliesseu und übergehe dazu, die allgemeine Gleichung vierten Grades mit dem Oktaeder zu verknüpfen, wobei ich nur noch bemerke, dass die cyklischc Permutation zweier Wurzeln oder dreier als {x^ x^) , (a;, x^) {x^ x^ und (.r, x^ x^ {x^ x^ x^) ihr geometrisches Bild in den Drehungen durch n um irgend eine der drei Axen (0 oo), (-t-1 —1), (h-»' — 0> resp. durch 2^,4- um irgend eine Diagonale des Würfels H, welche einander völlig coordinirt sind, finden. UciikJchriften der niathcm.-iialurw. CI. XLI. lld Abhan-ilungcn von Nichtmitgliedern. m aa Oktaede?- aml ilie Gleictmng vierten Grades. 9 l Substitutionen der Periode 3 gibt es weiter offenbar M^ . 2 = 8, weil ich 4 mal drei Elemente heraus- fasseu kann und jede iiieraus gebildete Substitution wegen der Periode 3 zu zweien Anlass jribt; die aclit Substitutionen entsprechen den acht //-Substitutionen und sind folgende: (123), 124), (134), (234), ...b) wo die erste z. B. folgende zwei Anordnungen der Wurzel bedingt : Endlich Substitutionen der Periode 4 erhält man neun, wovon aber drei die Periode 2 haben, durch sie werden folgende Anordnungen der Wurzeln bedingt: ytUaUkl/i, IhViViVi) .'/iViViUs^ •••c) hervorgerufen durch die Substitution (1, 2, 3, 4) und ihre Wiederholungen, wobei die mittlere die Periode 2 hat und durch (13) (24) zu bezeichnen ist; die Anordnungen 2/2^42/32/1 ) 2/42/32/12/2' 2/32/1 2/82A sind durch die Substitution (1 2 4 3) und ihre Wiederholungen bedingt, die mittlere entspricht der Substi- tution (14) (23), und endlich ist 2/3 2/« 2/4 2/1 ; 2/jiy4 2/1^3' 2/42/12/32/2 durch (13 2 4) hervorgerufen und (12) (34) die mittlere. Man erkennt diese Anordnungen sofort, wenn man sich die vier Elemente äquidistant auf einem Kreise in der Reihenfolge der Substitution angeordnet denkt, und dann um eine verticale Axc durch das Centruni um TZ . g dreht; dass dieses in der That so zu denken ist, ergibt sich daraus, dass diese neun Substitutionen den /■•Substitutionen entsprechen, und wie sich später zeigen wird, die y mit den vier Würfeldiagonalen in Ana- logie treten, wodurch die bezeichneten Anordnungen sofort auf einmal zu Tage treten. Dass keine anderen Substitutionen von einer Periode unter fünf existiren und auch keine einer höheren Periode existirt, ergibt sieh daraus, dass man von der Anordnung 2/12/22/32/4 ausgehend, zu einer beliebigen der 24 möglichen durch die oben bezeichnete Substitution übergehen kann. In Folge dessen ist die Congruenz der Gruppen von Substiiutionen beim Oktaeder und der Gleichung vierten Grades evident, und aus dieser Betrachtung ergibt sich auch, dass vom Standpunkte der Substitutionen aus die Lösung der Gleichung vierten Grades mittelst der kubischen Gleichung, welche die Wurzeln ''"i = (y 1 -t- 2/8 — 2/3 - 2/4)' ^^\ = (2/1 2/2 — 2/.1 2/4)* «'! = (.y 1 -^ 2/3 — 2/2 — 2/4)* oder W^ = (y, y^ - y^ y^f «'3 = (2/1 -^y.-y^- 2/4)' ^'"3 =(2/12/4-2/2 2/3)' hat, eigentlicii ideutiscli ist in beiden Fällen, und man kann nach einem bekannten sehr allgemeinen Satze von Lagrange in der That rational und ganz von den «• zu den W übergehen, welcher Satz für die Glei- chung vierten Grades sich höchst wahrscheinlich einfach geometrisch beweisen lässt, doch will ich iiicrnuf nicht weiter eingehen. Diese Congruenz der beiden Grujjpen will ich nun in Bezug auf yiy = 0 und -//^ 0 noch klarer machen. Fasst man nämlich die y als plane VierlinienCoordinaten, so hat dies zur Folge, dass jeder Punkt des genannten Kegelschnittes, d. h. seine Coordinaten 1/, y^ y^ y^ als rMtionale Functionen eines Parameters aufgefasst werden können, wodurch die 24 Oktaedersubstitutionen — einschliesslich der Identität — • ihr Analogen in 24 Collineationen haben, so dass wir für die ganze Betrachtung in der y-Ebene wieder eine geometrische Ansdiaulielikeit erhalten, indem immer 24 Punkte zusammengehören, die säinnit- lich ans einem durch die genannten 24 (.'olliiieationeu entstehen, und welche (iru])pe nur in besonderen Fällen, die leicht angebbar sind, weniger aber darum mehrfach zählende enthalten. Für diese letzteren erhält l-l— 1 i ...2) 1-1—2 i ...4) \ — i ^• — 1 ..G), 92 Anton Piichta. niiiii im Ganzen drei Gruppen, und y,\v:ir folgende: Eine vierfach zählende Gruppe von sechs Punkten — ana- log den F-Punkten — , eine dreil'acli zählende Gruppe von acht, und eine zweifach zählende Gruppe von 12 zusauiniengcliörigen Punkten. Die Courdinatcu der ersten Grujjpe werden gefunden, wenn man 1, t, — 1, — i. auf alle möglichen Weisen permutirt und nur die verschiedenen her;iusi;ieiit, denn 1, i, —1, — i und — 1, —i, 1, i sind wegen der Homogenität identisch. Hieraus ergeben sich für die Coordinateu yii/tiisy^ der viell'ach zählenden Gruppe folgende Werthe : 1 i — \ — i ...1) 1-1 i—i ...3) 1 i—i—1 ...5) und die Gleichungen der drei Geraden, welche je zwei aufeinanderfolgende verbinden, sind yi-*-2/3 = ^ yji->-2/4 = 0 ...I) 2/i-t-y2 = 0 oder y^-^-y^ = 0 ...II) 2/1 + 2/4 = 0 2/j-+-2/3=0. ...III) Mehr symmetrisch kann man für diese drei Geraden auch schreiben: 2/|-+-2/3 — y2 — 2/4 = 0 oder «y, -(- y« -1- ««/g -t- »y, = 0 , ...d) für die erste z. B., wenn man Sy =0 berücksiclitigt u. s. w. Selbstverständlicher Weise entsprechen diesen Geraden beim Oktaeder die drei Hauptaxen desselben. Diese sechs Puidcte 1)...6) bestimmen ein Sechseck, welches z. B. 8mal ein Brianchon'sches ist u. s. w. Für die Form F als Product der drei Hauptaxen erhält man folgenden Ausdruck : -P"^ (2/1 -^-2/^) (2/j-t-2/3) (2/3-^2/1) = {Vt-^Vz) (2/3-^2/4) (?/4^-.Vl) = (2/3-^2/4) (y^-^y,) (yi -+-2/3) == (2/4-^-2/1) (2/1 -+-2/2) (2/2 -+-2/4)» wofür man mehr symmetrisch auch schreiben kann: ^' — ^ (2/1 -^ 2/2 — 2/3—2/4) (2/1 -f- 2/3 — 2/2 — 2/4) (2/1 -+- 2/4 — 2/3—2/2) > um sofort zu erkennen , dass F'^ — früher F- — bei allen Collineationen nicht verändert wird. Die notirte vierfache Schreibweise von F' entspricht dem Umstände, dass durch drei Gerade, welche sich in einem Punkte schneiden, vier congruente dreiseitige Ecken entstehen, indem beim Oktaeder acht Octanten auftreten u. s. w. Als Coordinaten der acht dreifach zählenden Punkte erhält man unter ikniicksichtigung der beiden Bedingungen : 2./ = 0 V y' = o durch eine kurze Überlegung folgende: 1 a «" 0 ...1) ] rj a 0 • •2) a a^ 0 1 ...3) «* a 0 1 ••4) «^ 0 1 a ...5) a 0 1 et ...6) 0 1 a «2 ...7) 0, 1, «'^ « ..8) Dass so nicht mehr als acht erhalten werden, ergibt sich wieder daraus, dass z. B 0«, 1 a* mit dem letzten identisch ist, wie man durch Multiplication mit «" sofort erhält. Sucht man hier die Gleichungen der vier Geraden, welche gegenüberliegende Punkte verbinden, so ergeben sich für diese Gleichungen .Vi = 0, ys, = 0, 2/3 = 0, y„^0, oder auch 2/2 -+- 2/3 ^- 2/4 = 0, »/, -h y.^ -4- ?/, = 0 , ;//, -+- 7/2 -+- ;'/3 = 0. Da,-i Oktaeder und die Gleicliung vierten Graden. 93 Demnach bat man hier ^' — !/i >jt !h !/'. ^ d/i -^!/i-^ y-i) (.'/i -+- ?/2 -+- ?/*) (vt -^ ys -+- ?/») ii/t -t- 2/3 -I- yj- Dieses Ergebniss hätte man voraussehen können, denn da JT z. B. bei den Subslitiilionen (12/5) unver- ändert bleibt, so nniss es, weil ein Factor sowohl in ji^ij^y^ symmetrisch als linear ist, den F'actor «(yi-t-yj-i-y:!)-»-«^!/* oder kürzer, wegen Sy = 0, den Factor y^ enthalten, etc. Was die Coordinaten der 12 doi)pelt zählenden Punkte betrifft, so findet ninn für sie die Werthe ?/l Vi 2/3 y* -l=P/-2, 1 , 1, -l±i^-2 -1T/-2, -l±/-2, 1, 1 -1 + 1^-2, 1, -1 + ^-2, 1 1, 1, -1 + 1/-2, -1 + 1/-2 1 , -1 + 1/-2, 1, -l±^-2 1, -1 + /-2, -1 + 1/-2, 1 . und hierans folgen die Gleichungen der Geraden, welche gegenüberliegende Punkte verbinden, in der Form !h—ih=^^ ;/i--V3 = ^ .'/i— ;'A = *^ ?/2 — y3 = o 2/2 — 2/3 = 0 2/3 — ?/, = o, darum lautet hier 2" 2^ ^ (2/1 — 2/2) (,'/i — .»/s) (?/i — ;'/») :'/2 — .Va) (.'/2 — ?//,) (ys - ?/ J und man erkennt, dass T'^ nichts Anderes ist, als die Discriminante der Gleichung für y. In Analogie zu der Covariantenrelatiou sehreibe ich auch hier T'^ — lxH'^-hxF'", wobei man natürlich die Gleichungen Sy = 0, S?/*=:0 zu berücksichtigen hat. Um ./• und p. zu bestimmen, setze ich statt yiym^y,^ einmal 1, —1, i:, —i und dann 1, a, «•', 0; im ersten Falle wird F'^O, //'= — 1, T' == 16, also jx = 16« = 2** und im zweiten ist Ii' = 0, F = — 1, P = — S/^HJ daher a- = — 27 und desshalb ist und zwar für alle F'- und //'-Punkte zunächst wegen der Symmeti'ie und darum dann für alle ?/, mit Beach- tung der zwei Bedingungsgleicliuugeu zwischen denselben, giltig. Ich werde diese Relation später noch auf eine andere Weise herleiten, wo sofort die allgemeine Giltigkeit derselben erhellt. Vielleicht darf ich hier auf die Analogie im Baue der Factoren von T hinweisen, von denen einer lautete: Z,-^(C?-^q) oder ^,=^(fj + 2?,t,-t5), während ich hier für die Factoren von T' fand unter anderen y^ — y^ oder yx^t-2y^-hy^z:: y^^ y,^, und welchci- Übergang durch eine quadratische Transformation, die der nächste Paragraph angibt, bewirkt wiiil, die aber auch aus dem Gesagten schon folgt, indem sich herausstellte, das wegen die einzelnen y den Würfeldiagcmalen ])roportional sind, was durch das Spätere noch deutlicher wird. Auch meine früher benützt(! Schreibweise von »S'i.,., z. B. zur Bezeichnung der Substitution von der ~2 l'eriode 2, welche um eine Axe dreht, die den Winkel zwischen (-1-I, —1) und (-t-«', —i) lialbirf, oder 94 An ton Puchta. einer Substitution (Ici- Periode o, z.B. »S0 + 1 + ,, welciie durch 2 um einen Durclnnesiser der Kugel dreht, der durcli den Sciiwerpunkt der drei Punkte 0, 1, t geiit, rechtfertiat sicli hier, denn nimmt man das Dreieck mit den Reiten ?/, -+-11/^=0, .'/j-i-y.i^O, 3/3-1-2/1 = 0, .so erhält man das hei der ersten, resp. zweiten fest- bleibende Element als gegeben durch (Vi -+- y») -+- (y» -^ .^3) — y» — 2/4 _ 0 2 ~ 2 ~ und 3 — 3 % — ^• Man vergleiche, um die Nothwendigkeit dieses Ergebnisses einzusehen, hiemit das im §. 3 des ersten Abschnittes Gesagte. §. 3. Eindeutiges Entsprechen zwischen t und j/fi/iy^^y^. Ist f= ^' der Parameter, welcher den 24 Oktaedersubstitutionen unterworfen wird, so behaupte ich die Existenz einer in den Wurzeln ?/, yj.'/g.'/,, linearen rationalen Function /' (»/i.'/j 2/3 ?//,), welche so mit ^ in Bezie- hung steht, dass durch die in vorhergehenden Paragraphen angegebenen 24 Vertauscimngen der y das ^ sämmtliche Oktaedersubstitutionen erfährt. Man gelangt zur Einsicht in die Richtigkeit dieser Behauptung und zugleich zur Kenntniss der Function /' auf folgende Weise. Nimmt man den Kegelschnitt y\-^yl-<-yl-^-yl = ^, so lautet, wie man sehr einfach erhält, die Tangente im Punkte 1) F' (§. 2), mit den Coordinaten 1, t, -1, ~i yi-t-«'?/s— 2/3— ^v, = 0- Die Gerade ferner, welche den Punkt 1) mit 2), der die Coordinaten 1, — /, — 1, i hat, verbindet, lautet nach a) des §. 2 «yi -<-?/i-*-0/3-^-?/4 = ö- Diese beiden Geraden sclineiden sich also im Punkte 1) von dem Kegelschnitte Sii/ = 0 und können daher zur Bildung des .Strahlenbüschels durch den genannten Punkt als Scheitel benutzt werden : ?/i -+- '■?/« — ^3 — «>4 — ^(«>i -+- ?/* -^ «ys -^-y») = 0 , oder ^ ^ yiitiyiLzy3_z:iy«^ . . . «) «'yi^-y!-^«y3^-yo' und dadurch, behaupte ich, ist die oben bezeichnete Function f {yiyzy^y^ gefunden; denn da alle Strahlen des Büschels a) durcli einen gemeinsamen Punkt des Kegelschnittes, nändich den Punkt 1) desselben gehen, so ist der zweite Schnittpunkt mit demselben also y, »/j^/syn eindeutig auf t bezogen, und da die Gruppe des Oktaeders und der Gleichung vierten Grades als congnient sich erweisen, so erhellt die Richtigkeit der Behauptung. Ich bemerke aber ferner, dass durch a) gleichzeitig das Oktaeder in der Normalform gegeben ist, denn setzt man in a) für y^y^y^y^ successive die Coordinaten der sechs F'-Punkte des vorigen Paragraphen, so erhält man für ^ die Werthe 0, 00, t, — i, -1-1, — 1, also in der That die sechs F-Punkte des Oktaeders. Dan Oktaeder und die Gleichung vierten Grades. 95 Ebenso kann man sich von dem Entsprechen der i/ und //', bezüglich T und 7"-Punkfe überzeugen und dieses Entsprechen sogar ohne Keclinung angeben, wenn man über die Lage der F und F' klar ist. Um nur ein Beispiel hielur zu geben, so setze ich für die y, resp. — 1 — ^ — 2, 1, 1, — l-i-/ — 2, die Coordinaten eines T'-Punktes und tinde dann für c den Werth ((1 — /2), welches in der That ein T-Punkt ist u. s. w. §. 4. Zusammengehörigkeit der Substitution für die // und den Parameter f. Bezeichnet man die rechte Seite von a) kurz mit 12 34, wobei auf die Reihenfolge der y wohl zu achten ist, also «>«-+-yi^-«' 2/3-^^4 mit 2134 zu bezeichnen ist, indem die so erhaltene Function aus der ursprünglichen durch die Substitution (12) hervorgeht, so erhält man aus a) folgendes System von Gleichungen: C=1234, ...1) «^ = 2341, ...2) — 1 = 3412 ...3) -«•4 = 4123; ...4) -i=2143, ...6) 1^ = 2413 ...8) tt-i- 1 ; =3142 ...10) -^ = 3214 ...12) ~/^^=2134 ...14) !|:i4-=1324 ...15) ~/^~/ = 4231 ...16) I^i±l = 3241 ...17) fcil = 4213 ...18) ig±i) = 2431...19) C-j-1 4—1 4^ = 4132 ...20) ~^^' = 1423 ...21) ''^~^"^^^ = ]342 ...22) !|±1 = 2314 ...23) ...2) -4 = = 3412 1^.34. ...5) |i;. = 43,. ...7) i = 4321 ...9) i = 1432 ..11) i-^J--1243 . ..13) 4^-1 3124. ...24) Um die Richtigkeit dieser Gleichungen einzusehen, bemerke ich, dass z. B. 2341 = — »(yi-t-»yü-y3-'"y4) und andererseits ■^ ^ '"(yi-t-^'y, — y3-'>4) *yi-*-y»-+-«y3-+-y4 ist, damit also il = 2341 06 Antov l'uckta. sei, ist crlorderlich, dass «y 1 -*- y's + «>a -t- y» = - (''2/2 -*- y, + «>» -^ yO sei, oder (1 -t- 0 (2/, -H^jH- (/3+»/0 = 0, was j;i in der Tiint ziitiiffl, da Sy ^0 ist. Ans dieser Gleichung i'£ = 2341 folgen diinu sofort dnreli Wie- derludiing 3) und 4). Um dann 5) zu liewcisen, liat man nur ^tj=:Q und }i;?/^=0 zu beachten, und aus 2) und 5) folgen alle übrigen durch Multiplikation, denn man hat z. B., da 6) und 7) nur Potenzen von 5) sind, fUr 8), und zwar für die linke Seite zunächst, das Product von den drei Substitutionen wobei ich immer mit der Substitution links beginne, denn dann ist Andererseits macht das Product von (4123), (4312), (2341) aus 1234, zunächst (3241), (2341) oder 2413, was zu beweisen war. Ebenso überzeugt man sich von der Richtigkeit aller übrigen Gleichungen. Übrigens kann man auch durch geometrische Betrachtungen sofort die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Substitutionsgruppen angeben, den löst man z. B. drei beliebige der Gleichungen 1) bis 7) nach y, ,'/j ys //,, auf, so findet mau bei geeigneter Wahl des constanten Proportionalitätsfactors, in homogener Schreibweise: ^6 2/4 = -Ä(^+(i-'Jt^.?«^-^'^D, 1^6 d. h. die y werden geradezu die oben im ersten und zweiten Abschnitte mit y bezeichneten vier Würfel- diagonalen, und jetzt kann man leicht angeben, welche Oktaedersnbstitution gefunden wird, wenn man auf die rechte Seite von a) z. B. die Substitution (123) anwendet, denn hiebei bleibt »/^ fest, also muss ? so trans- formirt werden, dass das festbleibende Punktepaar durch ?j-+-(i-Ot,?i-H»t| = o bestimmt ist u. s. w. §. 4. Fortsetzung. In Folge der Gleichungen ß) ist man nun auch im Stande, die früher auf einem anderen Wege gefun- dene Covariantenrelation zwischen F', H' und T' direct aus der zwischen F, II und T geltenden herzuleiten. Man erhält nämlich hicfür zunächst folgendes System von Gleichungen: fQi 2(*V1) /6* a'^' y3H-y,=4^_£.?„ l)as Oktaede?- und die Gleichung vierten Grades. 97 und daher ist 2* and analog ergibt sich 03 und wenn mau diese Wevthe iu die iViiher aufgestellte Gleichung jn ^Hi— 108 F" einsetzt, so ergibt sich sofort die Gleichung T'^ = 2»H'^ — ^^F'\ welche ich schon im §. 2 aufstellte. Nimmt mau uuu die biquadratische Form und bildet die beiden Invarianten derselben, so hat man in der Clebsch'schen Schreibweise und danu für die Disci-iminante der bezeichneten Form und daher ist T''^, welches das Produet aus den Quadraten der Wurzeldifferenzen istj durch die Gleichung wo die Constante noch zu bestimmen ist, mit A und B verbunden. Um diese Constante zu finden, setze ich z. B. und erhalte dann also ist und weil st, so hat man Const. = 27 . 2\ T'^ = 2^B^-d^Ä\ ^'=2/i2/«2/3?/4 = ^ 5=-2>- ^=-'-0^- •••7) §. 5. Lösung der biquadratischen Gleichung. Schluss. Mit Hilfe der Gleichungen 7) erhält man uuu die Oktaedergleichuug JJ3^ _ 2'« £3 TÖ8^F*(|)""~ 3^1*' so dass also der Parameter X in der Oktaedergleichung des zweiten Abschnittes den Werth hat t)eukschrit*teu der matheni.-naturw. Gl. XLI. Bd. Abhaudlungeu von Nichtmitgli ederii. .0^) 98 Anton Ptichta. Das Ohtaerter und die Gleichung vierten Grades. Löst man nun nach dem Früheren die Oktaedergleicbung ^ algebraisch oder mittelst hypergeometrischer Reihen, so findet man C und nach geeigneter Normirung von ^^ dann l^, , und durch die Formeln /3) des dritten Paragraphen dann die vier Wurzeln ;/, y^y^y^. Selbstverständlich kann man auch die Resolveute für die f benutzen, indem man für F und H die durch 7) gegebenen Werthe in die Gleichung für

uf lila "•'-'' llftaPiiei' und die tileidiims vierten Grades^ TalVI I iir.i! 11. Fki / a >l. J \ \ \ N \ / A' \/ N K ''. Dciiksrhrifton,d.k.Aka(l(J.W.m;ith iia(ui-w,(;i.XXXXI.Bd.lJ,Al)tli.lX7J^ ItrucV.r. J VasTier in Wia:. 99 ÜBER E m f i wm E PERSi iiiTGffiiiim TmlpraEian. VON THEODOR FUCHS, CUSTOS AM K. K. HOK - MINERALIENUABINETE. (DK/ub 6 atett/c^actetttafe^H/. ) VORGELEGT IN DEK SITZUNG DEK MATHEJIATISCH-NATURWISSENSCHAKTLICHEN CLASSE AM 15- M.\I 1879. Die nachfolgenden Blätter enthalten die Beschreibung einer Anzahl von Tertiärversteineruugen , welche Dr. E. Tietze während seines Aufenthaltes in Persien in den Jahren 1874 und 1875 in den näher zu Teheran gelegenen Theilen des Landes sammelte. Bei weitem der grösste Theil des Materiales stammt ans dem Siokuh-Gebirge südöstlich von Teheran, und theilt mir Dr. E. Tietze über die näheren geologischen Verhältnisse des Vorkommens Nach- stehendes mit: Das Siokuh-Gebirge besteht aus Traehyten und grünen, geschichteten Trachyttuffen , welche hie und da mit hellen Mergeln wechsellagern und gegen Norden zu einfallen. Das Alter derselben dürfte der Kreideformation entsprechen. Über diesen Tuffen und flacher gelagert erscheinen auf der Nordseite des Gebirges die gelben tertiären Kalksteine, welche hie und da mit Sandsteinbänken wechsellagern, im Allgemeinen das Aussehen unserer Leithakalke zeigen und eine ausserordentliche Menge von Fossilien enthalten. Ausser Bryozoen und Echini- den kommen namentlich Austern und Pec^ew-Arten vor, welche sämmtliche mit erhaltener Schale auftreten, während die übrigen Bivalven, sowie sämmtliclie Gastropoden nur als Steinkerne gefunden werden. Der ergiebigste Fundort fand sich in der Nähe der Karavanserei Aine Reschid. Etwas weiter nach Norden von diesen tertiären Kalken, bei den sogenannten kaspischen Thoren zwi- schen Aiwane Keif (auf Stieler's Karte heisst es Aiwani Kei) und Kischlak finden sich Gesteine der Salzformation, bestehend aus bunten, rothen und grünen Mergeln und grauen Steinsalzfelsen, welche frei zu Tage liegen. Etwas westlich von diesem Punkte, auf dem Wege von Siokuh nach Weramin tiudet man den Gy]3S- berg (Kuh i Getsch) , in dessen Hangendem graue Mergel mit undeutlichen, in Brauneisen verwandelten Fos- silien auftreten. Etwas weiter bei dem Dorfe Hassanabad endlich treten lose Sande mit grossen Austern auf, welche höchst wahrscheinlich über der vorerwähnten Gypsformation liegen. ■ n* 100 Theodor Fuchs. Ein weiterer Fundort, aus dem mir Jtaterial vorliegt, liegt am nördlichen Fusse des Alburs in Massen- deran, und zwar im unteren Theilc des Talav-Thales bei dem Orte Bessel (Beschel.) Es sind dies lockere gelbe Musclielkalke, welche ohne Zweifel der sarraatischen Formation angehören. Eben denselben BiUhuigen scheint mir ein grober, rother Sandstein anzugehören, welcher sich zwischen Sari und Pulikka findet und nel)en drusigem Gyps zahlreiche Conchylien enthält, unter denen man ein Cardtum, eine Ervilia und einen kleinen Gastropoden ähnlich einer glatten Rissoa oder einer kurzen Bithynia erkennen kann. Merkwürdig ist, dass in letzterem Gesteine die Conchylien sänimtlich ihre Schale erhalten haben. Was das Alter der tertiären Kalksteine vom Siokuh anbelangt, so lässt sich dasselbe auf Grundlage der Fauna mit ziemlicher Sicherheit feststellen. Ein flüchtiger Blick auf dieselbe genügt, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass in derselben das miocäne Element entschieden das herrschende ist. Nicht nur ist der Gesammthabitiis namentlich in Anbetracht der zahlreichen 7'er«e«-Arten eiu durchaus miocäner, sondern die bei weitem überwiegende Mehrzahl der Arten steht solchen der Miocänschichten zunächst oder stimmt auch directe mit solchen überein. Ich erwähne von letzteren namentlich folgende: Murex Partschi, Liäraria cf. oblonga, Venus islandi- coides, Cardium Burdigalinum, Pecten rotundatus, P. Beudanti, P. Malvinae. Bei alledem lässt sich jedoch nicht verkennen, dass die Fauna auch eine nicht unbeträchtliche Beimengung oligocäner Elemente enthält, welche derselben einen etwas älteren Anstrich verleiht. Vor allen Dingen muss in dieser Beziehung das Vorkommen von CerüJnum Charpentieri hervorgehoben werden, einer typischen Ver- steinerung der Gaaser-Schichten, von der mir ein so vollständiger und schöner Abdruck vorliegt, dass an der Identität derselben nicht gezweifelt werden kann. In zweiter Linie muss auf die beiden Arten Spondylus decussatus und Pecten Tietzei hingewiesen werden, von denen ersterer dem 8p. cisalpinus, letzterer dem Pec- ten arcuat^ts zunächst steht, und somit beide Typen repräsentiren, welche dem eigentlichen Miocän vollständig fremd sind, dagegen in den Oligocän-Schichten sehr häufig auftreten. Diese beiden Arten erlangen noch dadurch eine grössere Bedeutung als sie zu den häufigsten Vorkommnissen des Siokuh gehören. Fassen wir nun diese beiden Momente zusammen, den miocänen Grundcharakter und die Beimengung oligocäner Elemente, so ist es wohl klar, dass wir diese Schichten nur den Schichten von Schio gleichstellen können, welche sich durch dieselbe Eigenthümlichkeit auszeichnen. In der That weist auch eine nähere Ver- gleichung der Arten auf dieselbe Parallelisirung hin. Die am Siokuh so häufig vorkommenden Pecten persicus, rotundatus und siohiäensis gehören in jene Gruppen mittelgrosser Peeie«- Arten, welche gerade überall die Schio-Schichten auszeichnen, und sowohl bei Schio selbst als auch in dem Grünsande von Belluno, in den Bryozoenkalken vom Monte Titano, sowie in den unteren Schichten von Malta den dominirenden Bestaudtheil der Fauna bilden. Venus Lugensis, Pecten Tietzei, P. placenta, sowie Spondylus decussatus, oder doch eine ihm sehr nahestehende Art kommen auch im Inferiore Limestone Malta's vor. Was nun die Stellung der Schichten von Schio im Allgemeinen betrifft, so habe ich mich bisher in meinen Arbeiten stets dahin ausgesprochen, dass dieselben als eine Vermittlung zwischen Oligocäeu und Miocäen anf- gefasst werden mUssten, dass in ihnen neben den eigenthümlichen Formen in beiläufig gleicher Menge oligo- cäne und miocäne Arten, auftreten und dass man dieselben daher mit gleichem Rechte zum Oligocän oder zum Miocän rechnen könnte. Verschiedene Erfahrungen, welche ich in den letzten Jahren gemacht, nöthigen mich jedoch, diese Ansicht einigermassen zu modificireu. Bei meinem Aufenthalte in Turin im Jahre 1877 hatte ich Gelegenheit, die Sammlung Michelotti's aus dem sogenannten Miocene inferieure von Dego, Carcare etc. zu sehen und ich überzeugte mich bei dieser Gelegenheit, dass diese Ablagerungen keineswegs zu den Schio-Schichten gestellt werden könnten, wie ich dies bisher auf Grundlage der bekannt gewordenen Fossilien annahm, sondern dass dieselben vollständig den Schichten von Gomberto, Saugonini und Laverda entsprächen. Die zahlreichen Miocän-Arten, welche aus diesen Schichten fortwährend citirt werden, erwiesen sich mir nämlich bei näherer Untersuchung entweder als über die voyi Dr. E. Tietze aus Fersien mitgebrachten Tertiärversteinerungen. 101 unrichtig bestimiut, oder sie beruhten auf mangelhaften Exemplaren , welche eine nähere Bestimmung über- iiaupt nicht zulassen, oder endlich sie betrafen solche Miocän- Arten, die auch sonst in den Schichten von Gaas, Gomberto und Sangonini vorkommen. Wälireud nun auf solche Weise die Schichten von Dego und Carcare oder das Bormidien Sismondas und mit ihnen der grösste Theil der oligocänen Conchylien aus dem Complexe der Schio-Schichten ausscheiden mussten, stellte sich andererseits immer mehr heraus, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Pecten- Arten, welche ich bisher als eigenthümlicli für die Schio-Schichten betrachtet liatte, auch in den Miocän-Ab- lagerungen von Turin und in deren Äquivalenten vorkommen, und gelangte ich auf diese Weise überhaupt zu der Überzeugung, dass in den Schio-Schichten das miocäue Element dermassen vorwalte, dass man diesel- ben unbedingt dem Miocän anschliessen und als tiefstes Glied dieser Formation auffassen müsse. Noch mehr bestärkt wurde ich in dieser Überzeugung, als ich im verflossenem Jahre in der Sammlung des Zürcher Poly- technicums die schönen Suiten von Bazas und Merignac sah, welche Prof. Mayer eigenhändig daselbst gesam- melt hatte, wo denn der miocäne Charakter derselben ganz überzeugend hervortrat. Es hat sich mir im weiteren Verfolge dieser Ideen sogar noch ein anderer Gedanke aufgedrängt. Es ist bekannt, dass die Schichten von Molt und Loibersdorf, welche die tiefsten Lagen der Horner- Schichten bilden, sich stets durch gewisse Eigenthümlichkeiten von der übrigen Masse der Horner-Schichten auszeichnen, indem sie nicht nur eine Anzahl eigenthümlicher Arten besitzen, sondern auch in aulfalleuder Weise einzelne oligocäne Typen beherbergen. So finden sich in den Sauden von Loibersdorf Cardium cingu- latum (^= C temiisulcatuni) , Pectunculus Fichtelii (^=- P. obovatusj, Isocardia subtransversa und Murex capito. Bisher erschien mir diese Beimengung oligocäner Ty]ien im Vergleiche mit der grossen Anzahl echt mio- cäner Arien zu gering, um ihnen eine tiefergehende Bedeutung beizumessen. Seit ich jedoch in Zürich die Suiten von Bazas und Merignac gesehen habe, in denen ja auch das echt miocäne Element in so entschiedener Weise überwiegt, scheint es mir äusserst wahrscheinlich, dass wir in den Schichten von Molt und Loibersdorf directe Äquivalente der Schio-Schichten vor uns haben. Vor Kurzem hat Herr W. Dam es in seiner Monographie der vicentinischen Echiniden ' den Nachweis geführt, dass die Echiniden der Schio-Schichten einen durchaus miocänen Charakter zeigen und keine nennenswerthe Beimengung älterer Typen erkennen lassen. Es ist dies ein neuer Beitrag zu den eben entwickelten Anschauungen und kann ich mich daher auch von meiner Seite nur dem Ausspruche des Herrn Dames anschliessen, dass wir die Schio-Schichten als die Basis des Miocäns betrachten müssen. Nachdem auf diese Weise die Stellung der tertiären Kalke ^ om Siokuh in der Schichtenreihe der Tertiär- formation festgestellt erscheint, bleibt mir noch übrig, das Verhältniss derselben zu jenen Tertiärbildungen festzustellen, welche von Ab ich aus Armenien beschrieben wurden. Es kommen zwei Ablagerungen in Betracht, 1. der Koralleukalk von Erivvan, Bajazed, Maku und Khöi, 2. der sogenannte Supranummulitenkalk vom Urmia-See. Aus dem ersteren werden von Abicli folgende Arten erwähnt: Natica maxima, N. crassatiim, N. gihhe- rosa, Ceritkium Ghavpentieri, C. margaritaceum, Conus tarhellianus, Nummulües indermedia. ^ Der Autor vergleicht diese Schichten mit dem Asterien-Kalkstein und den Sauden von Fontainebleau (Gomberto-Schichten). Es ist dies auch ohne Zweifel richtig, und wir liätteu demnach hier ein Glied der Ter- tiärreihe vor uns, welches älter ist als die Kalke vom Siokuh. Was die zweite Ablagerung, nämlich den sogenannten Supranummulitenkalk vom UrmiaSee anbelangt, welcher durch grosse Chjpeaster-, Austern- und Pecten-Av\c\\ ausgezeichnet ist, so wird dieselbe vom Verfasser 1 Die Echiniden der vicentinischen und veronesisclien Tertiärablagerungen. (Palaeontogi'aphica, III. Serie, I. 1878.) - Abieh. Geologische Beobachtungen auf Kcisen in den Gebirgsländern zwischen Kur und Araxes. Titiis 1867, p. 17. 102 Theodor Fuchs. im Allgemeinen mit den südeuropäischen Miocän, d. i. mit dem Calcaire moellon Süd-Frankreichs und dem Leithakalke Österreichs verglichen. ' Aucii hier kann ich dem Autor nur beistimmen, mit der einzigen kleinen Einschränkung, dass man unter Leithakalk nur den sogenannten älteren Leithalialk der Horner-Schichten versteht, und da diese Ablagerun- gen mithin um eine Stufe jünger wären, ,als die Kalke vom Siokuh, so würden sich die in Rede stehenden Tertiärablagerungen ihrem Alter nach in folgender Weise gruppiren : 1. Korallenkalk von Eriiwan mit Nati'ca crassatina und Nummulües intermedia (Gomberto-Schichten). 2. Kalksteine vom Siokuh (Schio-Schichten). 3. Supranummulitenkalk vom Urmia-See mit grossen C'lypcastern (Horner-Schichten). Die nachfolgend angeführten Arten stammen sämmtlich aus dem miocänen Kalksteine des Siokuh-Gebirges. a) Gastropoden. Conus sp. Steinkern einer mittelgrossen Art, mit breitem, niedergedrücktem Gewinde, ähnlich dem C diversifor- mis Desh. aus den Gomberto- und Sangonini-Schichten. Comis sp. Steinkern einer kleinen Art mit spitzem Gewinde, ähnlich dem C. alsiosus Brocc. der Sangonini- Schichten. Conus sp. Steinkern einer kleinen Art mit hohem Gewinde, ähnlich dem C. pi-ocessus Beyr. aus Sangonini und Latdorf. Cypraea sp. Steinkerne einer kleinen, ovalen, stark gewölbten Form, ohne hervorragendere Merkmale. Mostellaria dentata Grat. äff. Steinkern. Chenopus sp. Steinkerne einer kleinen Art, in Grösse, Form und Sculptur sehr gut übereinstimmend mit Ch. pes car- honis Brong. aus den Gomberto- und Sangonini-Schichten. Fusus sp. Die mit Sculptur versehenen Steinkerne zeigen eine grosse Ähnlichkeit mit dem miocänen Fusus Pre- vosti Part seh. , Murex Partschi Hoern. Eine Ausfüllungspseudomorphose des Gehäuses aus Kalkspath, welche alle Charaktere dieses leicht- kenntlichen Conchyls so deutlich zeigt, dass an eine Verwechslung kaum gedacht werden kann. Die eigentliche Heimat des M. Partschi sind die Horner-Schichten, doch findet er sich auch noch im Gaiufahraer Horizont. CeritJiiuni Cliarpentieri Grat. Dieses grosse, auffallende und leicht kenntliche Fossil liegt mir in einem gut erhaltenen circa 10 Um- gänge umfassenden Abdrucke vor, aus dem sich mit Hilfe von Glaserkitt die Form wieder vollständig restau- riren Hess. 1 Abich, Über das Steinsalz und seine geologische Stellung in Russisch- Armenien. (Mein. Acad. imp. St. Peteisbouig. 6. s6r., vol. VII. 1857.) über die von D?'. E. Tietze aus Peröien mitgebrachten Tertiärversteinerungen. 103 Cer. Char'pentieri kommt in den Gomberto-Schichten von Gaas und Lesbarritz vor, und gehört einem Formenkreise au, der seinen eigentlichen Sitz im Eocän hat, und sich in einzelnen Spuren bis ins Aquitanien (Merignae, Schio-Schichten) verfolgen lässt, dem eigentlichen Miocän jedocli vollständig fremd ist. Scalaria intermedia Fuchs (Taf. I, Fig. 12—13). Eine schöne Art, welche die Mitte hält zwischen der Sc. lamellosa Brocc. und der in den Schio-Schichten von Malta vorkommenden Sc. Duciei Wrigth, indem die erstere viel breitere, die letztere aber viel schmä- lere und zahlreichere Eippen zeigt. Von der letzteren unterscheidet sie sich überdies durch die Beschaffenheit der Eippen, welche an der oberen Naht nicht abgerundet sind, sondern einen kurzen, spitzen Knoten tragen. Höhe 37 Millim., Durchmesser 15 Millim. Turritella turris Bast. Zahlreiche mit Sculptur versehene Steinkerne stimmen vollständig mit jener Varietät des Wiener Beckens überein, bei welcher zwei Reifen etwas stärker hervortreten, und welche ursprünglich von Bartsch als eine besondere Art, als T. vindohonensis unterschieden wurde. Dieselbe findet sich ausserordentlich häufig im Tegel von Griuzing. Turritella sp. Sculpirte Steinkerne, welche der T. vemiicularis Brocc. angehören dürften. Turritella sp. Ein Steinkeru, dessen flache Umgänge 4—5 ziemlich gleichstarke Reifen zeigen, könnte möglicher- weise der T. cathedralis Broug. angehören, doch ist das vorliegende Fragment zu unvollständig, um einen sicheren Schluss zu gestatten. Xenophora sp. Steinkerue einer kleinen, massig hohen Form. Natica sp. Mehrere Steinkerne vom Ansehen einer grossen N. müle^unctata Lam. hj Bivalven. I/ittraria sp. Die Zugehörigkeit eines mir vorliegeudeu Steinkernes zu dieser Gattung scheint mir kaum einem Zweifel zu unterliegen. Er deutet auf eine Muschel von der beiläufigen Grösse und Form der L. ohlonga Chemn., nur war sie kürzer, höher und die Mantelbucht nicht so weit nach vorne reichend; hinten klaffte sie stark. Länge 85 Millim., Höhe 53 Millim., Querdurchmesser 37 Millim. Das Genus Lutraria ist für die Neogenbilduugen sehr bezeichnend und fehlt in den älteren Tertiär- bilduugen vollständig. Venus islandicoides Lam. Es liegen mir von dieser Art sowohl Steinkerne, als auch mehrere grössere, in Kalkspath verwandelte Fragmente der Schale vor, so dass die Bestimmung mir ziemlich sicher scheint. Im Wiener Becken ist die Art für die Homer-Schichten bezeichnend. Venus Lugensis Fuchs. 1870. Beitrag z. Kenntn. d. Conchylienfauna d. Vicent. Tertiärgebirges. (Denkschr. d. Wiener Akad. XXX, p. 200.) Von dieser, an der eigenthümlichen Sculptur leicht kenntlichen Art liegen mir mehrere Abdrücke, sowie Steinkerne vor. Sie wurde von mir ursprünglich von Saugouini beschrieben, kommt aber auch im unteren Kalkstein von Malta (Schio-Schichten) vor. 104 Theodor Fuchs. Venus div. sp. Zahlreiche Steinkerne von kleinen Venus-Aiten, welche sich jedoch nicht näher bestimmen lassen. Lucina sp. Zahlreiche Steinkeme von kleinen, mndlichen, flachen Lncinen, welche jedoch ebenfalls keine speci- fisehe Bestimmung zulassen. Cavdiutn ßurdigaJinum Lam. Zwei Steinkeme scheinen mir mit grösster Wahrscheinlicheit dieser, tlir die Homer-Schichten bezeich- nenden Art anzugehören. Cat'dium sp. Steinkeme einer rundlichen, dicht gerippten Art aus der Gruppe des Cardt'utn tenuisulcatum Nyst Area tiii'onica Duj. cf. Mehrere Steinkerne, sowie in Kalkspath verwandelte Schalen scheinen ganz mit dieser Art übereinzu- stimmen, nur sind sie durchschnittlich um ein Dritttheil kleiner, als die gewöhnlichen miocänen Exemplare. Pecten pevsicus nov. sp. (Taf. I, Fig. 1—3). Diese mir in zahlreichen Exemplaren vorliegende Art hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem Pecten rotun- datits Lam. aus dem den Homer-Schichten angehörigen Calcaire moellon von Vence in der Provence, und noch mehr mit dem Loibersdorfer Fecten solan'um. mit welchem sie so sehr tib er einstimmt, dass ich sie an- fangs als eine kleine Varietät derselben betrachtete. Im weiteren Verlaufe glaube ich jedoch hinreichende Anhaltspunkte gefunden zu haben, um sie als selbstständige Art auffassen zu können. Sie ist um die Hälfte kleiner als der Loibersdorfer Pecten solan'um, und die Eippen der L'nterklappen stehen etwas dichter und sind stets deutlich abgeflacht und glatt, während sie bei ersterer Art stets hoch gewölbt und mit dichten, con- centrischen, schuppig aufgeworfenen Zuwachsstreifen bedeckt sind. Die L'nterschiede von Pectefi rotundatus , mit dem unsere Art in der Grösse übereinstimmt, bestehen darin, dass die Wölbung der Unterklappe mehr gegen die Mitte der Schale zu gerückt ist, nnd die Kippen auf beiden Klappen sich gegen den Rand zu verflachen, während sie bei P. rotundatus mit voller Stärke bis an den Band reichen. ^ Pecten rotundatus Lam. {T&f. H, Fig. 1—2). Mehrere Fragmente, welche mir sowohl von der Unter- als der Oberklappe einer Pecten-Xrt vorliegen, stimmen in jeder Beziehung so gut mit Originalexemplaren des Pecten rotundaius aus Vence tiberein, dsas mir die Identität mit dieser Art kaum zweifelhaft erscheint. Der einzige nennenswerthe Unterschied besteht darin, dass die Eippen an den persischen Exemplaren etwas stärker ausgeprägt sind. Die Schichten von Vence gehören, wie bereits erwähnt, den Homer- Schichten an. Pecten Siocutetisis nov. sp. (Taf. HI, Fig. 1 — 3). Das Material, welches der Aufstellung dieser Art zu Grunde liegt, besteht leider nur in einer Anzahl von Fragmenten. Dieselben deuten auf eine Art von der Grösse und allgemeinen Form der beiden vorhergehenden, von denen sie sich durch folgende Eigenthümlichkeiten unterscheidet. Die Eippen sind zu beiden Seiten leicht ansgehöhlt, mit zwei scharfen Kanten, oben flach oder sogar ebenfalls leicht ausgehöhlt, sammt den Zwischen- räumen mit zarten, wellig verlaufenden Zuwachsstreifen versehen. Die Zahl der Rippen ist etwas grösser als bei den beiden vorhergehenden Arten, nändich 12, während die beiden vorhergehenden regelmässig blos 10 besitzen. Pecten difficilis nov. sp. (Taf I, Fig. 10—11). Zwei Unterklappen einer kleinen dichtgerippten Pecte7i-Ait aus der Gruppe Neithea, hat grosse Ahnlich - keit mit den typischen Exemplaren des P. Beudanti aus Saucats und Leognan. Die allgemeine Form ist die- Th. Fuchs : Tertiaerversteineruiigen aus Persien. TafT. 'y?M M I "^im^ w ^ ■nno-ochorui ndcö: der iiaü gezLU Iit}'.. Kjuiof-n. Saatsämds^ Deiilvschriften dkAlvaddAS: mathnatim»- flasse XLI.Brti;i(M"\-crstrineruiu]on aus Pci'sicMi, Taf: V HciiSchönn nacK 4er Nat, gez. ulith. K.k.Hof-u Släatsäruckerei Deuksc]inftend.k.Akad.d.\V:mani.nalunx-.(Ias.spXM.H(l.n.Al)tli.l879. Th. Fuchs . Ti'i-li:i(M-\fM'sl('iii('ruii(H'n .ms Pcrsicii. Tili: VI. RudSchönn r.acK der Nat. gez. u.lith. K.k.Hof-u Slaatsdruckerei Deuksclmrtend.k.AI<;i.l(l\s:iiiani.naturM'.ClasseXL[.Bd.n.Alilli.l87!). tjber die von Dr. E. Tietze ans Persien mitg ehr achten Tertiärversteinerungen. 105 selbe, die Rippen sind ebenfalls flacli, ausgehöhlt oder gespalten, die ganze Obei-fläche mit concentrischen, wellig verlaufenden Linien bedeckt. Der Unterschied besteht in der geringeren Grösse und den zahlreicheren, schmäleren und dichter stehenden Rippen. Zwei, leider nur von der unteren Seite sichtbare Obcrklappen, gehören offenbar derselben Art an, sie sind leicht ausgehöhlt, was ebenfalls einen Unterschied von P. Beudanti \Vi\oWwi, dessen Oberklappe leicht gewölbt ist. Pecten Beudanti Bast. beiHoern. Eine gut erhaltene Unterklappe und das Fragment einer Oberklaj)pe stimmen vollständig mit den in den Gauderndorfer- und Eggenburger-Schichten vorkommenden Fecteii, welchen Hörnes als P. Beudanti Bast, beschrieb. Es muss jedoch erwähnt werden, dass dieselbe sich von der typischen Bordeauxer Art durch die Form der Rippen etwas unterscheidet, indem dieselbe bei den Wiener Exemplaren regelmässig zugerundet, bei den Bordeaux' ern hingegen flach und sogar häufig gespalten sind. Pecten cf. deletus Michel. (Taf. II, Fig. 7). Ein mir leider nur in einem Fragmente vorliegenden Fecten scheint mir sehr gut mit Originalexemplaren des Pecten deletus aus Dego zu stimmen, welche ich der Güte des Herrn Michelotti verdanke. Die Schuppen auf den randlichen Rippen finden sich an den Michelotti'schen Exemplaren allerdings nicht, doch können sie hier auch abgerieben sein. Pecten placenta nov. sp. (Taf. 11, Fig. 3—4). Ein grosser, flacher, kreisrunder glatter Pecten stimmt so gut mit den glatten Varietäten der Pecten ßur- digalensis überein, dass ich ihn anfangs dieser Art zurechnete. Wenn ich mich schliesslich dennoch entschloss, ihn als eigene Art aufzustellen, so geschah dies hauptsächlich aus dem Grunde, weil er eben immer glatt ist, während Vecten Burdigalensis stets auch gerippte Abänderungen aufweist. Überdies ist er auch bedeutend dickschaliger als die Bordeauxer Art. Genau dieselbe Form kommt auch im unteren Kalksteine von Malta (Schio- Schichten) vor, wo der echte P. Burdigalensis ebenfalls zu fehlen scheint. Die Art scheint in den Kalken des Siokuh ziemlich häufig zu sein. Pecten angustus nov. sp. (Taf. I, Fig. 8—9). Schale länglich oval, flach, gleichmässig mit 24 glatten, dachförmig zugeschürften Rippen bedeckt, Zwischenräume eben so breit wie die Rippen, ebenfalls glatt. Ohren kurz, breit, mit beschuppten Radialleisten verziert. Höhe 29Milim., Breite 25 Millim. Die ovale Form und die gleichen, zugeschürften, vollkommen glatten Rippen kommen bei keinem anderen mir bekannten Pecten aus tertiären Schichten vor. Pecten llalvinae Dub. Zwei Schalen einer kleinen, rundlichen Pec\. S]i. ., 4 — 7. „ r(m)mU7>{.i uov. Sp. - S — 9. „ iiiif/tishis liov. sp. 10 — 11. ., difirilis liOV. .Sp. 12^].'^. Sca/aria intermedia liov. sp TAFEL II. Fis. I — -. l'ec/fi}> rotnnda/'i.i L;im „ 'A — 4. ,, placenta nov. sp, „ 5 — 6. „ (Jam'ra) Tielzei nov. sj). ..7. ., i'l". deletus Miciio 1. TAFEL in. Fii^-. 1 — ?,. Pecten Si,)lnite7tsis nov. sp. „ 4 — 6. Ostraea pBendadiiiilniiiiii uov. sp. TAFIOL IV. Fi}?. 1—9 Ostrat-ii VIrleti Desb. TAFEL V. Fig. 1 — 4. Ostraea prtrosn liov. sp. „ 5 — 6. „ ralUfera L a m. TAFEL VL Fif;'. 1 — .S. Spondy/nx deeussa/tin ndV. sp. „ .'i — 8. Ostraea li/iolfsii nov. sp. -^>co^^go^.v ci. XI, I. I:.l. .\hli!ii,.llunK.>u vnu Ni.■lltlni^^lic•ll,■^ll. 109 SÜDJAPANISCHE ANNELIDEN BEARBEITET VON DK EMIL V. MARENZELLER. (AMPHraOMEA, APHRODITEA, LYCORIDEA, PHYLLODOCEA, HESIONEA , SYLLIDEA, EUNICEA, GLYCEREA, STERNASPIDEA, CHAETOPTEREA , CIRRATULEA, AMPHICTENEA.) (311.U 6 e«feEit-,) VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWIS-SENSCHAKTMCHEN CLAUSE AM 19. JUNI 1879^ Die zoologische Literatur besitzt nur wenige Angaben über die Auftiudung von Anneliden an den Küsten Japans. Ancb die vorliegende Arbeit kann nicht beanspruchen, diese Lücke auszufüllen, sie versucht nur künftigen Forschungen die Bahn zu eröffnen. Das Material fand sicli theils in einer grossen Sammlung wirbel- loser Thiere, welche Herr Dr. Eichard Ritter von Dräsche- Wartinberg auf seiner geologischen Keise um die Erde in den Jahren 1875 und 1876 durch seinen Reisebegleiter Herrn Dr. Carl Koerbl anlegen liess und dem k. k. zoologischen Hofcabinete zum Geschenke machte, theils wurde es von einem anderen Österreicher, Herrn Dr. A. v. Roretz, der seit Jahren in Japan weilt, acquirirt. Dr. Koerbl sammelte an der Ostküste der Insel Euo-sima bei Yokohama und an einem südlicher gelegenen Punkte, in der Bai von Miya, unweit Nagoya in der Strandzone bis zu Tiefen von 20 Metern. Herr Dr. A. v. Roretz hielt sich gleichfalls in Yokohama und an mehreren Punkten der Inseln Kiuschiu und Shikoku auf, leider fehlten aber meist bei den einzelnen Objecten nähere Angaben. Es gehören also die Anneliden, welche ich sämnitlich mit Ausnahme der Terebella-, Sabella-, Myxicola- und Serpula- kxia-ü in diesem vorliegendem I. Theile bearbeitete, Süd-Japan au und hier wieder nur der OstkUste ; der westlichste Punkt ist Nagasaki. Unter den dreissig Arten, welche ich hier aniühre, sind 24 neu. Üie sechs übrigen waren bereits aus anderen Meeren bekannt, so Lysidice collaris Ehrenb. Gr. aus dem rotheu Meere und von den Philippinen, l'ectinaria ai^gyi^tia^isiX. von Suez, Polynoe (Harmothoe) imbricata'L., Nereis pelagtca L., Nereis DumeriUi Aud. et M. Edw., Nereis diversicolor 0. F. Müller aus den europäischen Meeren. Weniger als die grosse Zahl der neuen Arten wird auffallen, dass ich für die Identität von vier Arten mit europäischen Formen ein- trete. Ich halte aber letztere fest, weil ich die feinen Fäden, welche zwischen den japanischen und den durch zahlreiche vortreffliche Beschreibungen und durch reiches Vergleichsmaterial der Jluseen leicht zugänglichen europäischen Arten bestehen, nicht zerreissen will, indem ich Abweichungen, die ich gewissenhaft ausein- andergesetzt zu haben glaube, ein allzu schweres Gewicht beilege. Es liegt auch kein Widerspruch in der 110 Emil V. Marenzeller. Aufstellung' zahlreicher neuer Arten und in dem Festhalten an der Zusammengehörigkeit in einzelnen Punkten diverg-irender Formen; denn man wird zu ersterem Schritte oft nur durch die apiioristischen Diagnosen früherer Autoren und dieUumöglichkcit einer Nachuntersuchung gedrängt und ferner darf nicht vergessen werden, dass Anneliden nie zu den Dingen gehörten, welche den Sammeleifer von Nichtfacbmännern anzuregen im Stande waren. Es steht also immer von vorneherein zu erwarten, dass, wenn ein neues Faunengebiet aufgeschlossen wird, noch unbekante Formen erscheinen. Welche Schlüsse aus dem von mir untersuchten südjapanischen Materiale auf den r4csammtcbarakter der Annelidenfauna Japan's gezogen werden können, will ich mir bis zur Vollendung des zweiten Theiles ausein- anderzusetzen vorbehalten. Für jetzt soll nur angedeutet werden, dass sie den an anderen Thierclassen gemachten Beobachtungen, die Fauna Japans sei ein Gemenge specitischer, tropischer und nordischer Formen nicht entgegenstehen. Fam. AMPHINOMEA Sav. Muphrosyne superba n. sp. Taf. I, Fig. 1. Körper aus 48 Segmenten zusammengesetzt, 60"" lang, in der Mitte 2'Pj°"° breit, nach hinten mehr als nach vorne verjüngt. Die Borsten und sogenannten Kiemen ^ lassen am Rücken nur einen 3'""' breiten Raum frei. In den Vorderrand der Segmente schiebt sich dorsal ein abgerundet dreieckiges, mit der Spitze nach hinten gekehrtes Stück ein. Die Rückenfläche der Segmente ist fein gerunzelt, und eine seichte Längslinie theilt sie in zwei Hälften. Die Carunkel 4""" lang, wahrscheinlich in Folge der starken Contraction des Thieres zweimal gefaltet, stellt einen kaum 2""° hohen schmalen Kamm dar. Sie endet mit ihrer Basis am Hinterrande des fünften Segmentes, ragt jedoch mit ihrem freien abgerundeten Ende noch weit in das sechste hinein. Der Cirrus vor der Carunkel ist cylindrisch, von dem Durchmesser der Rückencirren, vor dem Ende plötzlich in einen faden- förmigen Fortsatz ausgezogen. Er überragt nur um Weniges die Carunkel. Unmittelbar au seiner Basis jeder- seits ein rundlicher Pigmentfleck — die Augen. Zur Seite der Carunkel bemerkt man die sechs Rückencirren der sechs ersten Segmente. Wie bei den anderen Arten biegt sich auch hier ein schmaler, wenig erhabener Lappen auf die Bauchfläche um und endet abgerundet vor der sogenannten Oberlippe. In geringer Entfernung vor dem abgerundeten Ende stehen zwei dreieckige Augenpunkte und jederseits hievon ein kleines Fühlerchen. (Fig. 1.) Die die Mundöffnung nach vorne begrenzenden fleischigen Platten (Oberlippe der Auetoren) sind nicht ganz 4'°'" lang und zusammengenommen auch nicht so breit. Der vordere Rand ist abgestutzt, der äussere und hintere abgerundet, der innere gerade. Vier Segmente legen sich an den äusseren Rand au. Die Mundöifnung wird nach hinten von einem gewulsteteu Saume begrenzt, an dessen Bildung sich das fünfte und zum Theile auch sechste Segment betheiligen. Die Rückencirren stehen vor der ersten und zwischen der dritten und vierten sogenannten Kieme hart an der Borstenreihe. Sie sind beiläufig von derselben Länge als diese. Acht reichverzweigte, als Kiemen gedeutete Rückenanhänge auf jeder Segmenthälfte, welche etwas kürzer sind als die Borsten. Die äusserste (achte) Kieme steht nie mehr hinter der Borstenreilie, manchmal auch nicht die siebente. Die Kiemen entspringen mit kurzem, dickem Stamme, theilen sich dauu sehr bald ober der Basis in 3 — 5 oder noch mehr kurze Äste, welche sich abermals verzweigen. Die Zweigeheu gehen in verhältnissmässig lange, ziemlich gleichbreite an den Spitzen nie verdickte Fäden aus, die, dicht neben ein- ander stehend und wenig au Länge difl'erirend, den Kiemen das Ansehen eines dichten Pinsels geben. 1 Claparede setzt bei Betrachtung der Eiiphrosyne des Mittelmeeres (E. Audouini G. Costa) mit Recht Zweifel in die Natur dieser Organe als Kiemen. Ann61. Chelop. du Golfe de Naples. M6m. de la Soc. de Phys. et d'Hist. nat. de Genöve. Bd. XIX, p. 420. Südjapanische Anneliden. Hl Die Kiemenreihe reicbt also, wie erwähnt, weiter nach aussen als die Borstenreihe. Hinter der achten Kieme, etwa da, wo sie ihren Ursprung nimmt, tritt nahe dem hinteren Rande des Segmentes aus einer S""' langen, von oben nach unten, aber etwas scliief nach vorne verlaufenden Spalte ein dichtes Horstenbüudel aus, und hinter diesem steht beiläufig im unteren Viertel der Bauchcirrus. Dieses Borstenbündel gehört ebenso- wohl dem Rücken als dem Bauche an, es nimmt die Seitenkante des Körpers ein. Während also die Borsten des Rückens vor der Kiemenreihe stehen, ist dieses seitliche Borstenbündel hinter dieselbe gerückt. Die Borsten (Fig. lAa,b) sind zweierlei Art. Bei den einen («) ist die längere Zacke geschwungen, etwas mehr als zweimal so lang wie die kurze und so wie diese am inneren Rande gesägt, bei den ande- ren {b) ist die längere Zacke gerade, fast viermal so lang als die kurze, der Innenrand beider Zacken glatt. In der dorsalen Borstenreihe tinden sich beide Arten, in dem seitlichen Borsteubündel tritt nur die zweite Form auf. Am letzten Segmente zwei, gegen 2""" lange und 1 -5'"" breite, lappige Aftercirren. Durch ihre stattliche Gestalt, die Zahl der Segmente, den breiten Borstenbesatz des Rückens, die Länge der Carunkel, die grosse bis zum fünften Leibesring reichende Oberlippe ist unsere Art mit E. polybranchia Schmarda' nahe verwandt. Indessen lässt sich nicht die Identität mit voller Gewissheit constatiren. Man müsste annehmen, dass die von Schmarda angegebene Zahl der Kiemen (12) nicht wesentlich sei, und dass der Bauchcirrus als Rückencirrus aufgefasst, der mittlere Rückencirrus jedoch ganz übersehen wurde, da Schmarda angibt, der zweite Rückencirrus stünde an der Basis der letzten Kieme, und ein Bauchcirrus unerwähnt bleibt. Die Borsten der E. polybranchia erscheinen glattrandig. Gesammelt von Dr. A. v. Roretz. Fam. APHRODITEA Sav. Aphrodite japonica n. sp. Taf. I, Fig. 2. Ein Exemplar war 71"" lang, mit den Rudern 26°'" breit und zählte 40 rudertragende Segmente; ein zweites 47"'" lang, 21""'° breit, mit 37 Segmenten. Das grosse Exemplar stark seitlich eomprimirt, daher der Rücken hoch (18'""), das kleinere flacher (S""" hocli). Die Aspection von oben ergab bei dem älteren und jüngeren Individuum ein verschiedenes Verhalten. Bei dem ersteren bedeckte ein dichter, dunkelgrauer Filz den ganzen Rücken, an der Seite übergebend in die Bündel feiner Capillarborsten mit kupferfarbenem Metallglanze. Nur bei genauer Untersuchung konnte man die fast ganz von diesem Filze umwobenen Enden der starken Borsten der Rückenköchcr entdecken. An dem kleineren Exemplare waren der Filz dünner, die metallisch glänzenden Capillarborsten spärlicher, hingegen bildeten die Aveicheu, von aussen der Mittellinie zugekrümmten hellbräunlichen und schwach metallisch glän- zenden starken Borsten des weit vorragenden Rückenköcbers deutliche Reiben. Diese Borsten werden dem- nach erst bei grösserer Entwicklung des Rückenfilzes zum grössten Theil von diesem umschlossen oder sie mögen bei zunehmendem Alter an ihren Enden verletzt und abgenutzt werden. Die Rückenfläche des Leibes ist sehr fein granulirt, die Seitenflächen der oberen Borstenköcher jedoch sind mit sehr scharfen, relativ grossen Spitzchen besetzt; die bräunliche Haut der unteren Borstenköcher sowie der Bauchfläche feinwarzig. Der Kopflappen (Fig. 2) abgerundet, nach hinten verschmälert, fast so breit als lang. Die Augen kaum über die Oberfläche des Kopflappens sich erhebend, in dessen erstem Drittel, näher dem Vorderrande als dem Seitenrande ; die vorderen Augen grösser als die hinteren. Der Stirukamm warzig, dorsal breiter, an der Bauch- seite (Fig. 2A) zusammengedrückt. Der Fühler mit dem deutlichen kurzen, nach oben etwas verdickten Wurzelgliede um Weniges länger als der Kopflappen. Die Unterfühler mehr als 4Vjnial so lang als der Kopf- 1 Neue wirbellose Thiere. II. Hälfte, Leipzig 1861, p. 136, Taf. XXXIII, Fig. 264—287. 112 Emil r. Martnzeller. lap^ea. Se 5»d Bit, an- bei srarker VerCT^isjenirr benieiibaren. K^rsienanüren Tasipapillen besetzt. Die FfiMerarrem 3 ' (Sal klixä' als die Cntenüiilcr. nica; ranz zweimal s<> lanfr als der Kopflappen, der ventrale wexif ktner als da dorsale. Die FaH»e der dea Blekenfilr ssd die seitlicben Bündel züs-ammenierzenden Capillarborsten ist ein- sa^s o^räkst. Do* Btckeafilz ist viel dunkler als bei A. aadeata L^ der Metall^lanz der lateralen Bündel rötlilieb «ad udft grta. Ke starkes, de» BickeESh dureUniigaiden Borsten des oberen Eöebers sind wäek, dnAJa hämfick aa der Baas. kdDer g^db aa der ^itze aüt $ei>wa«bein Bronze^anze. etwas nach v^iae £<ä3äBBt, Sk^emtig aii«ewdael. Die ÜBdea der aa Tveitesten naeb innen srernekten Borsten der einen Seite krönen ädj ia der IGttdfime nit j^ieo da- andere. Die an der Spitze sekrnmmien Borsten des Banc-h- köeias 'Tis. ? B'^ stehe« bä dea gp^sen Exemplaren ia der obersten Beihe zn zwei, in der mittleren zn vier xseI öder aaek sechs, ia da vst^sti»! za 10 — 13. An daa kleineren Exemplare ist ihre Zahl in der mittleren Bshe aaf drei, ia der aataea 9Mi sechs redaöit. Diese sta^darngai Borsten sowohl des Bauch- als Bficken- kSdieis sad h^er «ad viel schwächer als bd A. aimleiUa L. IHe Baaeheiirea siehx alle ^äeh laag, a^enibt aa der Basis, sodann biännlieh nnd meist mit einer schwanhraiiaea Bälde vor den Ende, weites die »itäere Borsteardhe des Bauehköehers etwas nberra^i. Da Baacheinas des zwät^ ladoliasendeB S^raaites (^Bneealörras) ist wie gewohnUeh etwas länger als die fitlgado. illg. 2 A.} Ke BnekencirreB. vjim saik vorspringender Basis entspringend, sind sehr lang, 2' «mal länger als der BaachkS^er ohne BoisS^ Die Ely trea doth, ia Gesstah jeaen der A. aemteat« L. ähnfieh, in ihrer hinteren Hllite doreh rassartige AaSagera^ea atehr nader daakdbraaa geerbt. Aneh Mer, bescnd^? nahe dem äosseren ond hinteren Baade der EhrTren . sfS^iA aaf iesIittellinie nackt zn Tage liegt, ist bläolich-gran WB& zwä las drä, dicht aaeiBaader Ii^<^ideB röthü^en Qoerstreifen am Hinterrande der Segmente, die der Baachseite hdlau nehr geblidL Da Kopflappea locht näsireBd, gewölbt, in der Mittellinie von einer nicht bis zum Hinterrande ver- hafna^fTi Far^e aasgehöUt. Die Foitsäize. weldie die pa^mgea Stimmhler tragen, sind, von dem Einschnitte des 'SsffBxpf&e. deai der aapaaie Sämfahla' aaMtzt, aa gemessen, kanm ein Dnttel so lang als der Kopf- lafp^ also kazz. Die Seäj^iräBda ia tsaesm. abgoandeten Winkel vorspringend. Denkt man sich eine Linie TOB de^ vesderea Baade der Träga^ der paarigen StirnffiMö mm Hinterrande des Kopflappens gezogen, so Be^ diese Aa^achtaag Mala- deren vorderes Häute. Sie wird von den vorderen, grösseren und mehr ovalen Aagea eiagi^MiBBtea. Ia oaer Eatfecaang, welche nicht ganz zwämal den Dnrehmesser des vorderen Auges häzägt, Begen, jedod ladu' nach iaaea gaäckt, die hintere, kleineren, randhchen Angen. Sie sind vom TT^"- !es S^opfla^t^e sodi so wst «alfenri als von dea vorderen Angen. ''- ^ Aatebigie des K^d^peas wie die FShler- and Bnckencirren sind vol]k(Hiimen glatt. - e .Stirnflhler nicht ganz zwämal so lang als der Eopflappen, die paarigen kürzer, etwa 1^ .mal so ia^ als diese'. Alle drd sad ejüadriseh, heObraan and vor dem fadenförmigen, weisslichen Ende ka^ aiakfieh aagesdniollea. Ke ^kiehfdls iHäoaliehea Unterfnhler sind konisch, zugespitzt imd w^area aa den eirer Exe^o^are bis dramal Guga als der Kopflappea. An dem anderen, grösseren Exemplare SwJjapanüche Anndiden. 113 waren alle Theile mehr contrahirt: die pa3i%eB 5kinif%bler etwas mebr als so lai^ da- ispaare 1^ (IbsI so lang, die UDterfBhler nielit ganz zweimal $4 lang als der Kopflappen. Tön den Ffihlereirren ist der dorsale länger als die paariges StimfnMer, jedo^ siebt so Sang ab der onpaare, der ventrale nnr wenig kfirzer. G <^f-- _rs Körpos meias wie Tiermal so breit als lang. Die \3ia:^ «ier Bader beträgt, die Borsten eingerecfaaet, an gleiskop:scher UaieisaeboBg der Obeiiäi^e beaekt man sehr kleine, nor 0-012^ hohe, konische Pa^Dehea. äe Soden sieh jedoefa aasseUiessQefc ia %sx heOea Zone des Yorderrandes nnd, immer spärliefaer werdend, in einem klöa^ Grenzbezitke des pig^Mftiiiai Antheües. An diesem beobachtet man eine feine. brännMefae. B^zart%e ZdchaaBg mit bdei Masefaea. Die Borsten des oberen Bnderasies sitid zart, in ihrer hiataTen Hälfte fast am die Häläe sehaülo' als die des unteren Astes, wenig zahlreich (circa 15") nnd nicht s<« weit verragaid als diese. .Sie röehea beSäaSg an zwei Drinel deren Länge heran. Ansser längeren, sehr fein ansgezog^ieB, mehr gerade «ad lein^' gedorn- ten Borsten (Fig. o Aa\, sehe ich noch eine zweite Form, welche aar halb so laag, mehr gesdnmgea aad gröber gedornt ist (Fig. oA Vk Bei beiden ist die .Spitze stampf. Die B<>rsten des nnteren Astes .Fig. 3 -1 e") tretei in zwei getrenaiea Aadi^l^ ai^ Das obi»e etwas mehr nach hinten gerückte Böndel zählt nur etwa 16 Bc>rsten, das catae befläaüg drdaial s« vieL Die Schneide der in beiden Bändeln gieichgeformien Borstea ist in grosser AosdehaoBg mit Döraeheareihea besetzt. Man kann 21 solcher Vorspränge zählen. Die anmitrelbar aater da krtfagea gebfimmtea Spisze folgende Beihe ist grobdomig. Die Farbe der Borsten ist schön honiggelb. Sowohl ni dea ob^iea als nnteren Ast dringt eine Aeienla ein. Die nniere steht zwischen dsat. oberen umd aaifaaea Borsieabtmdel des Astes. Der erste Bancheirrns hat noch die Gestalt and naheza die Län^ des veatr ereiims. Er sitxt auch einem stark entwickelten Träger aof. Die folg^idaa sind kooiseh, feta zagespitz^ 21:; rtis^tm. mehr aiisder dentiiehen brannen Bande in der Mitte cnd überhanpt bräBn&efa aagehaaeht Sie orekhea ka^ das Ende des Unterrandes des Baders. Medial vom Baachcirros findet sieh an der Basis des sieb^Kea bis leasea Baders eine ziemlich ansehnüehe von einem Canale daichzogene Papille. Am Aftersegmente zwei Cirroi tob 6estakaad Länge der letzten KekeBeim^ Gesammelt von Dr. A. v. Boretx. ■ Cl. XIXBd. IH Emil V. Marenzeller. Polynoe ( Leptdonotus) pleiolepis u. sp. Taf. I, Fig. 4. Körper ol imd 2G" laug, in der Mitte (ohue Borsteu) 5-5""" und 4-5°" breit, nur vorne und hinten etwas verschmälert. 30 rudertragende Segmente. Die Farbe des Körpers gegenwärtig graugelblich, auf dem Rücken der Segmente vier weissliehe erhabene Streifen. Die Bauchfläche in der Mitte vertieft mit hellen Segment- grenzen. Der Kopflappen (Fig. 4) bis auf die schwärzlichen Träger der paarigen Stirnfühler farblos, mit einer medialen, seichten Längsfurche, so breit als laug (die vorderen Forlsätze eingerechuet), die Seitenränder etwas vorgewölbt. Die Träger der paarigen Stirnfühler wenig mehr als die Hälfte so lang wie der übrige Theil des Kopflappens, etwas kürzer als der doppelt so breite, massive Träger des unpaaren Stirnfühlers. Die vor- deren grösseren Augeu nehmen die Mitte des Seitenrandes eiu, die kleinen hinteren liegen mehr am Hinter- rande, weiter nach innen. Der unpaare Stirnfühler etwas mehr als zweimal so lang wie der Kopllappen, gleich den paarigen an der Basis und an dem fadenförmigen Ende angeschwollen und ebenda schwärzlich gefärbt. Die paarigen Stirnfühler länger als der Kopllappen und länger als die Hälfte des unpaaren Stirnfühlers. Die dicken braunen Unterfühler dicht mit spiizen Papillen besetzt, in eiue feine weissliehe Spitze plötzlich endend, ragen nicht so weit vor als der unpaare Stirnfühler und sind doppelt so lang als der Koptlappen. Von den Fühlercirren ist der dorsale länger als die paarigen Stirnfühler, doch kürzer als der unpaare. Ihre Gestalt und Färbung gleicht jener der Stirnfühler. Stirnfühler, Fühlercirren, sowie die Rückencirren voll- kommen glatt. Die Breite der Segmente (auf der Bauchseite gemessen) beträgt in der Mitte des Körpers das Vierfache der Länge. Die Ruder (Fig.4C) sind mit den Borsten halb so lang als die Segmente breit, mit kürzerer, mehr konisch zulaufender Hinterlippe und einer längeren abgerundeten Vorderlippe. Die den Fühlercirren und Stirnfühleru gleichenden Rückencirren besitzen keine merkliche Anschwellung vor dem Ende und erreichen mit diesem die Spitze der Borsten des unteren Bündels. Sie sind an der Basis und in einiger Entfernung von dem Ende schwarz gefärbt. Diefünfzehn Elytrenpaare stehenam 2., 4., 5., 7., . . . 23., 25., 27., 29. Segmente. Auf das letztePaar folgen noch zwei mit Rückencirren versehene rudertragende Segmente und das Aftersegment. Die Elytren (Fig. 4A) bedecken den Rücken vollkommen und haften fest. Sie sind au den vorderen Segmenten mehr rundlich, dann oval, leicht nierenförmig ; ihre Oberfläche erscheint körnig, und zwar die der drei ersten und zwei letzten auffallend stärker als die der übrigen. Der überdeckte Vorder- und Innenrand ist hell. Die Farbe des übrigen Theiles ist, bis auf die helle Ansatzstelle der Elytre an den Träger und einen grösseren nach innen von dieser liegenden weisslichen Fleck, grau mit zahlreichen kleinen dunkleren Fleckchen und einem intensiv schwarzen nach innen der weissen Ansatzstelle. Der Aussen- und Hinterrand mit zahlreichen langen Faden- papillen besetzt. Die Papillen der Oberfläche bedürfen einer näheren Beschreibung. Es sind drei Formen vor- handen, alle mehr minder reichlich mit gröberen oder feineren stachlichen Excrescenzen versehen. Die kleinste (Fig. 4B a) ist konisch, so breit wie hoch mit einigen Dörnchen besetzt ; sie findet sich an den wenig exponirten Stellen der Elytre. Die zweite (Fig. ABh) ist hoch, cylindrisch und trägt zahlreiche grössere Stacheln. Man findet sie vorzüglich am Hinterrande der Elj'tre (Fig. 4Be stellt diese Form von oben gesehen bei 330facher Vergrösserung dar). Sie gehen allmälig in die dritte Form über. Diese erreicht eine sehr beträchtliche Grösse (Fig. 4 Bd) und ist dicht mit sehr kleinen Dörnchen besetzt. Die Figuren AB a, b, c sind bei derselben Ver- grösserung gezeichnet, /«ischeu den Extremen h und c gibt es alle Übergänge. Die Färbung der Papillen ist eine gelbliche. Die hellgelblichen Borsten des oberen Astes bis viermal schmäler als die des unteren Astes und nur halb so weit vorragend als diese. Neben etwa zwanzig langen, schmalen mehr geraden (Fig. 4 Da) gibt es Südjapaninchc Anneliden. 115 auch einige kurze, breitere und gebogene wie bei der vorhcrgclienden Art (Fig. ^ AV). Die dunkelgclben Borsten des unteren Astes (Fig. -iDb) zu 17 in einem Bündel, mit 8 — 10 Dörnchcnreihen an der Schneide, unter welchen die obersten durch ihre Stäriie sich heivorthuu. Diese Borsten treten in zwei durch eine derbe braune Acicula getrennten Partien aus dem Ruder. Lu oberen Aste gleichfalls eine, jedoch schwächere Acicula. Der erste Bauchcirrus gleicht in Gestalt und Länge dem ventralen Fiildercirrus. Die folgenden, konisch zulaufend, erreichen nicht ganz das Ende des Uuterrandes des Ruders. Sic sind ungefärbt. An der Basis der Ruder, deutlich vom achten an, eine kleine Papille. Am Aftersegmeute zwei Aftercirren von Gestalt und Färbung der Rückencirrcn , dieselben jedoch an Länge übertreffend. Es ist dies der erste Fall , dass an einer in den Fornienkreis der Gattung Lejn'do/iotus gehörigen Art 15 Elytrenpaare auftreten. Gefunden an der Ostküste der Insel Eno-sima (Dr. Koerbl). Folyno'e (? Laeuilla) IcinielUfera n. sp. Taf. I, Fig. 5. Das eine Exemplar, dem die acht letzten Segmente fehlten, 19"" hing, in der Mitte 3""' breit (Ruder und Borsten eingerechnet, etwas über 9""), das zweite vollständige, wenn auch in zwei Tlieile zerfallene, mass 20°° in der Länge, doch schienen die sechs letzten Segmente reproducirt, und bestand aus 36 rudertrageuden Segmenten. Die Breite war nahezu dieselbe wie bei dem anderen Individuum. Am Hinterrande aller Seg- meute, unmittelbar wo das Ruder abgeht, bemerkt man eine kleine halbkreisförmige Lamelle jederseits. Sie sitzt nach innen und hinten von der kleinen Bauchpapille und legt sich noch etwas über den Anfang des näch- sten Segmentes. Die Färbung des Körpers ist gegenwärtig röthlichgrau, auf dem Rücken der Segmente zwei weissliche Linien, welche gegen die Ruder zu etwas stärker werden und punktirt aussehen. Der Kopflappen (Fig. 5) abgerundet sechseckig, stark gewölbt, durch eine mediane Furche getlieilt, kaum breiter als laug. Die Vorderecken abgerundet, wenig vorspringend. Der Vorderrand tief eingeschnitten zur Aufnahme des unpaaren Trägers des Stirnfühlers. Die hintere Hälfte des Seitenrandes und der Hinterrand eingebuchtet. Die vorderen grösseren Augen vor der Mitte des Seitenrandes, die hinteren kleineren in einiger Entfernung vom Hinterrande. Der unpaare Stirnfühler nahezu dreimal so lang wie der Koptlappen, fein zugespitzt, in seiner hinteren Hälfte schwärzlich angeraucht, mit cylindrischen am Ende abgerundeten Papillen dicht besetzt. Die paarigen Stirnfühler so lang wie der Kopilappen, im Übrigen dem unpaaren gleichend. Die Unterfühler des einen Exemplares drei und einhalbmal so lang als der Kopf läppen, die des anderen kürzer, breit, alle übrigen Anhänge des Koptlappens und des Buccalsegmentes überragend. Sie sind mit Ausnahme des Endes bräunlich, s;chwärzlich gesprenkelt und tragen gleichfalls Papillen, die sich von jenen der Stirnfühler dadurch unterscheiden, dass sie schmäler und kürzer sind; auch treten sie minder zahl- reich auf. Von den Fühlerc irren der dorsale so lang wie der unpaare Stirnfühler, der ventrale etwas kürzer, gleichfalls allmälig zugespitzt, in der hinteren Hälfte dunkler und mit Papillen besetzt. Aus ihrem Träger ragen (1 oder 2?) Borsten hervor, über deren Form ich nichts sagen kann, da die Spitzen abgebrochen waren. Die Breite der Segmente (auf der Bauchseite gemessen) beträgt in der Mitte des Körpers das Vierfache der Länge. Die Ruder mit ihren Borsten sind länger als die Segmente breit. Die Ruder (^Fig. b B) sind etwas länger als die Hälfte der Segment Breite. Der gut ausgebildete obere Ast geht an seinem Unterrande in einen fingerförmigen Fortsatz aus, in den die obere Acicula eindringt. Der untere .Ast hat einen ähnlichen längeren Fortsatz am oberen Rande, welcher das Ende der unteren Stützuadel P* 116 Emil V. Mai-enzeller. iudnimnit. Am lüickeu des cinustrageiiden Ruders bemerkt uiau iiucli iimen von dem Träger des Cirriis, eut- spredieod den Trägern der Elytren an den anderen Rudern einen Höcker. Die Rückencirren fehlen fast durchaus. Die wenigen erhaltenen waren nahezu farblos, mit Papillen besetzt und überragten die Enden der unteren Borsten. Die Elytren (Fig. b Ä), 15 an der Zahl, werden von den Rudern des 2., 4., 5., 7., . . . 23., 26., 29., 32. Segmentes getragen. Sie waren meist abgefallen. Die zwei vordersten scheinen klein, mehr kreisrund zu sein die übrigen sind etwas in die Breite gezogen, doch nähert sich ihre Gestalt nie autfallend der ovalen. Sie werden vermöge ihrer Grösse den Rücken vollkommen decken und nur die letzten Segmente dürften nackt bleiben. Sie sind zart und ziemlich durchsichtig. Mit freiem Auge erscheint ihre hintere und äussere Hälfte bell l)räunlich und mit grossen birnförmigen dunkleren Papillen besetzt. Die Elytren verdanken ihre Färbung bräunlichen Auflagerungen, sowohl auf die Fläche selbst, wie auf die oben erwähnten grossen Papillen. Bei Anwendung von Vergrösserungen sieht man auf der Elytre zahlreiche kleine, einfach konische Papillen ; diese werden in der Richtung von vorne nach liinten mehr minder constant durch diese braune Substanz unter ein- ander verbunden, und es entsteht auf diese Weise eine ziemlich bestimmte radiäre Streifung. Die grossen Papillen sitzen mit sehr schmaler Basis auf. Neben den breiten, ausgesprochen birnförmigen tinden sich auch einige wenige ebenso lange aber viel schmälere. Der Aussen- und Hinterrand aller Elytren ist mit ziemlich langen fadenförmigen Papillen versehen. Die Bürsten des oberen Ruderastes (Fig. 5 Ca) bilden ein sehr starkes Bündel. Sie sind bis doppelt so breit als die Borsten des unteren Astes, sehr rauh dornig, nicht fein zugespitzt und durch bräunliche Auf- lagerungen dunkler gefärbt als jene. Die Borsten des unteren Astes, etwa 40 an der Zahl, sind zart, hell und ragen fast noch einmal soweit vor als die Borsten des oberen Astes. Es lassen sich vier verschiedene Formen unterscheiden. Ober der Acicula liegen 8—10 schmale und mit viel mehr und weiter hinaufgehenden Dornen- reihen als die übrigen besetzte Borsten, die in eine einfache, nahezu gerade Spitze ausgehen (Fig. bCh). Figur 5 Gc stellt eine solche Borste in Rückenlage dar. Die zweite Form (Fig. 5 Cd) mit zweizähuiger Spitze ist etwas breiter, mehr geschwungen und mit weniger Dörnchenreihen besetzt, welche auch schon in einiger Entfernung vom Ende aufhören. Die Spitze ist leicht gekrümmt, unter ihr steht ein gerade nach vorne gerich- teter Dorn. Nicht immer sind jedoch diese Verhältnisse so ausgeprägt: die Spitze kann weniger gekrümmt, der darunter stehende Dorn al)gebrochen oder überhaupt nur gering entwickelt sein. Man muss demnach sagen: neben Borsten mit zweizähniger, gibt es auch solche mit undeutlich zweizähniger Endspitze. Die zweite Form erreicht die grösste Länge nnd macht die Hauptmasse des Bündels aus. Unter ihr folgt die dritte Form (Fig. 5 Ce). Sie ist viel kürzer als die vorhergehende, weist weniger Dörnchenreihen auf und hat eine kräftige, einfache, gekrümmte Spitze ohne Andeutung eines Dornes vor derselben. Von dieser wie der vierten Form finden sich in einem Bündel je vier oder fünf. Die letzte (Fig. bCf) nimmt die unterste Lage ein, ist sehr kurz und durch die fein zulaufende einfache Spitze auffallend. Der zugespitzte Bauchcirrus überragt etwas den Unterrand des Ruders. Die unansehnliche Bauchpapille wird erst vom siebenten Segmente an deutlich. Auf das letzte elytrentragende Segment (32) folgen noch fünf, Ruder mit Rückencirren tragende, Seg- mente und das Aftersegment. Die Aftercirreu fehlten. Gefunden an der Ostküste der Insel Eno-sima (Dr. Koerbl). Durch das Vorhandensein der kleinen halbkreisförmigen Lamelle an der Bauchfläche der Segmente gleicht diese Art der P. bokolensis Grube {Änmdata Semjjeruma, 1878, S. 41, Taf. III, Fig. 4). Die Elytren dieser Art haben jedoch eine andere Färbung und tragen anders gebaute Papillen; auch werden die Borsten des unteren Astes als durchaus zweizähnig angegeben. In der Form der grossen Papillen erinnert auch an unsere Art die ebenda (S. 35, Taf. XU, Fig. 5) heschriehene F. amjmllifera Gr., die aber nur Borsten mit einfacher Endspitze besitzt. Nach der Form der Borsten würde vorliegende Art in die Gattung Laetiüla Mgrn. einzureihen sein; doch verlangt die Gattungs- diagnose Malmgren's, dass die Elytren glatt seien und ungefransle Ränder besitzen, ich kann sie demnach Südjapaniäche Anneliden. 117 mir mit einem Fragezeichen als Laem'lla bezeichnen. Von zwei exotischen Arten, welche Grube Jüngst ' /.ii Laetulla stellt, hat die eine, L. rnolh's M. noch Borsten, die sich jenen der LaeniUa glabra Mgrn. nähern und ungefranstc Elytren, die zweite, F. vesiculosa Gr., leicht gefranste Elytren, deren Structur viel Alinliciikeit mit unserer Art besitzen muss, aber weniger charakteristische Borsten. Polyiio'e (Ilavniotlioe) Imbricata L. ■J'iif. 11, Fig. 1. Malmgron A. J., Nordiska Hafs-Auniilater. Ofvers. af K. Vetensk. Akad. Förli. 1865, p. 66. Die Unterschiede, welche ich zwischen mehreren kleinen Exemplaren einer Polyno'e-kvi und der bekannten P. (Harmotlioe) imbricata L. (= P. cirrata 0. F. Müll.) fand, konnten mich nicht bestimmen, eine eigene Art anzunehmen. Sie ergeben sich eigentlich nur bei einer sehr genauen Prüfung der Borsten. Die übrigen Verhältnisse zeigten bei einem Vergleiche mit englischen Exemplaren nicht mehr Eigenartiges als an Individuen der H. imbricata, die von verschiedenen Punkten der europäisch-atlantischen Küsten stammen, zu Tage tritt. Harviothoe imbricata L. wird auch für Sitcha und das ochotzkische Meer angeführt.* Die Exemplare waren klein, das grösste niass 20""" in der Länge. Zahl der Segmente, Färbung wie bei H. imbricata. Der Kopflappen (Fig. 1) und die StirnfUhler von gleicher Form; das vordere Augenpaar gleichfalls von oben nicht sichtbar. Die Unterfühler meist stark contrahirt und wohl daher verhältniss- mässig kürzer. Die Elytren (Fig. 1 B) grau marmorirt mit einem grösseren weissen Flecke, welcher der An- satzstelle an das Ruder entspricht und einem kleineren, nach innen von jenem durch eine Anhäufung schwarzen Pigmentes getrennt. Die Oberfläche der Elytren ist mit den gleichen, sehr niedrigen, konischen, ihr äusserer Rand mit spärlichen fadenförmigen Papillen besetzt, wie bei H. imbricata; nur waren die letzteren etwas länger als an den von mir verglichenen englischen Exemplaren. Über die Form der Ruder (Fig. 1 Ä) selbst lässt sich nichts Bemerkenswcrtlies vorbringen, das nicht auch auf die IlarmotJw'e imbricata Anwendung finden könnte. Die Bauchpapiile schien mir etwas kürzer. Die Borsten nahezu gleich grosser Individuen sind zarter bei der japanischen Harmotlioe als bei H. imbricata. Die des oberen Bündels überragen mit ihren Spitzen die Hälfte der Borsten des unteren Astes, sind daher etwas länger als bei H. imbricata. Ihre Dörnchen sind unmerklich feiner und beginnen etwas näher der Spitze als bei letzterer. Beträchtlicher unterscheiden sich die Borsten des unteren Astes (Fig. 1 C) von denen der H. imbricata dadurch, dass sie viel zahlreichere und etwas auseinander gerücktere Dörnchen- reihen haben, dass diese in geringerer Entfernung von der Spitze beginnen und die Dörnchen selbst feiner sind. Zu oberst in dem Bündel finden sich immer einige schlanke Borsten, welche über 30 Dörnchenreihen haben, während die entsprechenden bei H. imbricata etwas über 20 zeigen. Borsten, welche die Mitte des Bündels einnehmen, zeigen bei der japanischen Harmothoe 23, bei der H. imbricata 17 Dörnchenreihen. Zu Unterst im Bündel kommen immer einige kleine Borsten vor, welche nur eine Andeutung des unter der Spitze stehenden Dornes zeigen, somit ganz undeutlich zweizähnig sind. Dieselbe Erscheinung findet sich übrigens auch bei H. imbricata. (Man vergleiche die sehr treuen Abbildungen der Borsten der IL imbricata bei Mac Intosh, On British Annelida. Transact. of the zoolog. Soe. of London. Vol. IX, part. VII, S. 381, PI. LXVIII, Fig. 9 nnd 11). Vier Exemplare von der Ostküste der Insel Eno-sima (Dr. Koerbl). 1 Annelideuausbeute von S. M. .S. Gazollc. Monatsber. d. k. preuss. Ak;id. 1877, p. bli u. 514. - Middcndorl"s Keise in den äussersten Nordeu und Osten Sibiriüiis. Bd. II, Zoolug. Th. 1. St. Petersburg 1851, p. 2. 118 Emil V. Marenzeller. Fam. LYCORIDEA Gr. Nereis mictodonta u. sp. T;if. II, Fig. 2. Körper 50 — 65"°' lang-, aus 95—104 Segmenten zusammengesetzt, vom Kopflappeu bis etwa zum neunten Segmente an Breite zu- und von hier wieder abnelimond. Die grösste Breite, die Ruder eingerecbuef, beträgt 3-5—5°'°', hinter dieser Stelle 3 — 4"°'°. Über die Färbung ist nicht viel Charakteristisches zu sagen. Die ersten 15 Segmente sind etwas dunkler, bräunlich-grau gefärbt als die lolgendeu. Autfalleud werden jedoch, schon in der Mitte des Leibes deutlich hervortretende und nach hinten immer tiefer gefärbte, dunkle Punkte auf dem Rücken der Ruder unter und etwas hinter der Ursprungsstelle des Rückencirrus. Diese anfangs bräunlich, dann tief schwarz gefärbten Hautdrüsen sind einfacli oder dojjpelt, insonderlich im letzten Fünftel des Kör- pers sehr stark entwickelt. Ausserdem seiie ich auf der Bauchtläche nach innen vom Ursprünge des Ruders, höchstens auf den ersten 20 Segmenten weniger deutlich, einen lichtbraunen Flecken jederseits, gleichfalls durch Hautdrüsen erzeugt. Der Kopf läppen (Fig. 2) (an einem Exemplare mit eingestülptem Rüssel untersucht) länger als die beiden ersten Segmente, unbedeutend länger als breit, mit etwas konischem Vorderrande, dem die Fühler auf- sitzen. Da die Seitenränder auf ihrem Verlaufe von vorne nach hinten bis zu der Stelle, wo das erste Augeupaar sitzt, gleichfalls in einem schwachen Winkel vorgezogen sind, so wird eine den Kopflappen der Quere nach halbirende Linie ein unregelmässiges Heptagon mit concaven Seiten und breiter Basis geben. Die Fühler sind, durch die Spitze des Kopflappens von einander getrennt, nicht halb so lang als der Kopflai)pen. Die starken Unterfühler überragen dieselben etwas. Die Augen hart au die Seitenräuder gerückt, die vor- deren etwas weiter auseinander als die hinteren. Lichtbrechende Körper der vorderen Augen nach vorne und aussen, der hinteren nach hinten und aussen gerichtet. Das erste Segment fast ein und einhalbmal so lang als das zweite. Von den beiden oberen Fühler- cirren reicht der hintere bis zum siebenten, einmal auch ins achte Segment, der vordere bis ins dritte Seg- ment. Der untere ist etwa dreimal kürzer als der obere. Das zweite bis sechste Segment kürzer als die folgenden. Diese beiläufig 4 — 5 Mal so breit als lang. Die zwei ersten Ruder sind unvollständig, einästig (Fig. 2C, 2). Das obere und untere Züngelchen sind stärker entwickelt als an den weiter nach hinten gelegenen Rudern, länger, breiter, abgerundet; zwischen beiden ein kurzer Ruderast, welclier dem unteren Aste der anderen Ruder entspricht, mit einer einzigen dunklen Acicula. Auch Rücken- und Bauchcirrus sind kräftiger, unter sich nahezu gleich lang, der letztere absolut viel länger als z. B. der des 40. Segmentes. Das obere Züngelchen ragt etwas weiter vor als das untere. Die Vorderlippe ist länger als die Hinterlippe, konisch vorgezogen und breit abgerundet, der Mittel- lappen ' ein eben so weit als die Vorderlippe vorspringender abgerundeter Fortsatz (Fig. 2 D). Sowohl das ober der Acicula, als das unterhalb derselben austretende Borstenbündel enthält gräten- und sichelförmige Borsten. Der obere Ast des vollständigen Ruders* (Fig. 2 C, 40) ganz rudimentär. Die Borsten treten zwischen zwei die Stelle der Lippen vertretenden abgerundeten, sehr kurzen Vorsprüngen aus. Das mittlere Züngelchen 1 Bei dieser Art, wie an vielen anderen lassen sich an dem unteren Ruderaste drei Lappen erkennen. Eine Vorder- lippe, eine Hinterlippe und ein im oberen Theile mehr minder knopfförmig- vorragender Lappen zwischen beiden, der Mittel- lappen. Er trennt dort die ober der Acicula austretenden Borsten in zwei Partien; die vordere liegt zwischen ihm und der Vorderlippe, die hintere zwischen ihm und der Hinterlippe (Fig. 2 D u. 2 E). 2 In der Auffassung und Benennung der Ruderzipfel scliliesse ich mich ganz Grube an. Sieht man von dem Bauch- cirrus und den oberen Züngelchcu mit dem Rückencirrus ab, so besteht das Ruder aus zwei über einander liegenden Ruder- iisten mit den Bnrstenbündeln und je einer Acicula. Der untere Ruderast ist vollkommener als der obere. Man kann eine vordere und hintere Lippe, manchmal auch einen mittleren Lappen, zwischen welchen die Borsten austreten, unterscheiden. Dem unteren Rande ist das sogenannte untere Züngolchen angewachsen. An dem oberen Rnd''raste fehlen die Lippen, oder es ist nur eine ausgebildet; das Aualogon des unteren Züngelchen ist jedoch stets vorhanden. Grube nennt es mit Recht Südjaj)amsche Anneliden. 110 ist etwas kürzer als das ziemlich gleiehgestaltete obere Ziingelchcn. Das untere Züiigelcben ist etwas länger als der stumpfkonische untere Ast, ragt jedoch weniger vor als das obere und mittlere Züngelchen, ist auch schmiichtiger als dieses. Die Hinterlippe des unteren Ruderastes ist kürzer als die abgerundete Vorderlippe, welche gleichmässig höher ist als an den unvollständigen ersten Rudern; der Mittellappen deutlich, aber etwas reducirt (Fig. 2^. Der Riickeucirrus überragt nur ganz wenig das obere Züngelchen. An den hintersten Rudern (Fig. 2 C, 80) sieht mau das obere Züngelohen sich mehr von seiner ürsprtingsstelle absetzen. Es ist an den vorletzten Rudern (Fig. 2 C, 93) nur ein kurzer stunipler Fortsatz, der dann von dem Rückencirrus auch an Länge um das Doppelte übertroft'en wird. Der Bauchcirrus erreicht durchsclinittlich kaum die Spitze des unteren Züngelchen; au den allerletzten Rudern wird auch er etwas länger. Borsten. Der obere Ast enthält gleichzinkige (homogomphe) Grätenborsten, der untere in dem ober der Acicula liegenden Bündel eben solche Grätenborsten und ungleichzinkige (heterogomphe) .Sichelborsten (Fig. 2 F,b), in dem unteren Bündel einige wenige ungleichzinkige Grätenborsten (Fig. 2 Fa) und zahlreiche ungleichzinkige Sichelborsten. Das Aftersegment ist fast so lang als die drei letzten Segmente, aber nur halb so breit als das dritt- letzte, abgerundet. Indem sich die zwei letzten Segmente plötzlich verschmälern und hier das lange After- segment folgt, bekommt das Hinterende ein eigcnthümliches Ansehen. Die beiden Aftercirren so lang als die letzten sechs oder sieben Segmeute. Die dorsale Fläche des Rüssels (Fig. 2) zeigt in dem oralen Abschnitte charakteristische laterale Gruppen (VI) von Par.igualhen. Sie stehen auf einem niederen Hautkamme in einfacher Reihe, sind jedoch sehr verschiedenartig gebildet. Die Reihe (Fig. 2 B) beginnt median und endet lateral stets mit einem sehr in die Quere gezogenen abgeschnittenen Kieferstücke {paragnathi transversi). Dazwischen liegen viel schmälere, theils schwach abgerundete, theils konische Spitzchen. Die Zahl sämmtlicher Kieferspitzcheu in einer Gruppe ist verschieden, 8 — 10. Die mediale Gruppe desselben Abschnittes (V) besteht constant aus drei konischen Spitzehen. In einem Falle näherte sich die laterale Gruppe VI so sehr der Mittellinie, dass die Taragnathen der Gruppe V nicht mehr in der Mitte, sondern nach hinten lagen. Die mediale Gruppe des maxillaren Abschnittes (I) besteht dorsal aus drei Spitzchen, nur in dem grössten, ältesten Exemplare war nicht mehr wie ein einziges vorbanden. Die Spitzchen der Gruppe I sind schwächer als jene der Gruppe V. Die laterale Gruppe (11) besteht aus schiefen, nach auswärts abnehmenden Haufen, in welchen die distalste Reihe die grössten Spitzchen aufweist. Die ventrale Fläche des Rüssels (Fig. 2 Ä) ist an dem oralen Antheile (VII, VIII) durch nicht ganz deutlich drei über einander liegende schüttere Reihen grosser Paragnathen ausgezeichnet; an dem maxillaren Abschnitte besteht der mediane Antheil (III) aus mehrfach hinter einander liegenden kurzen Querreihen, seitlich finden sich kleine isolirte Gruppen, der laterale (IV) aus dreieckigen dichten Haufen. Die dunklen Kiefer ndt 5— G stumpfen Zähnen unterhalb der glatten Spitze. Diese Art könnte in der Gattung i\Wrt; nicht gut bei Ehlers, Borstenwürmer, Taf. XXII, Fig. 9. Südjapanische Anneliden. ' 123 Schaftes statt, so dass man die Grenzen zwischen dieser und der Sichel kaum mehr erkennen kann. Bei der JV. diversicoLor unserer Küsten fand ich darüber keine Anfjaben und waren mir selbst bisher diese ^■erhä]tllisse nicht aufgefallen; ich war daher nicht wenig,- befriedigt, auch bei dieser das ganz gleiche Verhalten der Sichelborsten, sowohl hinsichtlich der Vertheiiung, der Grösse, als der Verwachsung im Gelenke constatiren zu können. Die Paragnatben zeigen in Form und Gruppirung mehrfach Abweichendes, aber doch wieder so viel Übereinstimmendes, dass mich gerade die Betrachtung des Rüssels zu dem Vergleiche mit unserer A^. dwersi- color führte. Zunächst ist hervorzuheben, dass in den Gruj)peu VI und IV, insbesondere aber in der Gruppe II Paragnatben vorkommen, welche lang und spitz — stiftföruiig — sind. Bei der N. diversicolor unserer Küsten sind sie viel kürzer und derber. Ein weiterer Unterschied liegt ferner darin, dass die Gruppen II und IV aus viel weniger Paragnatben zusammengesetzt sind. Die dorsale Gruppe II stellt meist nur einen nach aussen offenen Winkel dar, indem der Raum zwischen den Schenkeln nicht ausgefüllt ist. Ebenso ist die Gruppe IV nicht so nach vorne verlängert. In der Gruppe I steht vorwaltend nur ein Kieferspitzchen, doch treten auch zwei hinter einander oder auch drei auf, indem sich noch ein drittes seitlich hinzugesellt. In der Gruiipe VI fand ich nur ein einziges Mal fünf Paragnatben ; gewöhnlich sind mehr, meist acht oder neun in zwei Quer- reihen. Sie sind viel feiner als die der Gruppe II. Nichts Besonderes bietet die Gruppe III. Die Gruppen VII, VIII werden nur durch eine einfache Reihe von Kieferspitzen gebildet, während diese bei der europäischen Form an gleicher Stelle zahlreicher auftreten und häutig die Bildung einer unregelmässigen Doppelreihe ver- anlassen. Die Kiefer zeigen meist sechs Zähne. Verbreitung. Nereis diversicolor wurde bisher gefunden: In der Ost- und Nordsee, an den eng- lischen, dänischen und skandinavischen Küsten; an der westfranzösischen Küste bei St. Vaast la Hougue (Grube), an der Shannon-Insel (Ostgrönland) (Moebius); bei Triest (Ich); Bai von Miya (Dr. Kocrbl). Nereis DuineriUL Taf. II, Fig. 4. Aiulouin et Milne Edwards, Rcchcrchcs pour servir a l'histoire naturelle du littoral de la France. Paris 1834. Tome II, p. 19G, pl. IN A, flg. 10—12. Claparede Ed., Les Annelides Chetopodes du golfe de Naples. Supplement. Mem. de la Soc. de Phys. et d'Hist. nat. de Geneve. 1870, Tome XX, p. 408 (p. 44 der Sep.), pl. III— VI. Bis auf eine eigenthümliehe Umbildung der gleichzinkigen Sichelborsten des oberen Astes, welche N. Dunwrilii auszeichnen, und eine wenig abweichende Anordnung der Paragnatben, finde ich die Über- einstimmung einer Reihe von Individuen, welche gleichfalls aus der Bai von Miya stanmien, mit der so viel- gestaltigen N. Dumerilii der europäischen Küsten durcbgehends hergestellt. Es waren 15 meist vollständige Exemplare vorhanden. Nur waren bis auf zwei Fälle die Fühlercirren stark verletzt, desgleichen die Rücken- cirren nicht immer vollständig erhalten; auch fehlten durchwegs die Aftercirren. Es fiel mir überhaupt eine grosse Zartheit der Körperdecke auf. Die längsten Thiere massen 40°'" und hatten 85 Segmente, andere von 28""° Länge hatten 71 Segmente, aber auch das kleinste Individuum von nur 14""" Länge besass bereits 70 Segmente. Der Habitus ähnelt den von Claparede 1. c. gegebenen Figuren 1 und 2 auf Tafel III (kleine, nur 30°'" grosse geschlechtsreife und grössere, 52'°'° lange geschleclitslose Nerciden-¥onw). Der Körper ist im Verhältniss zur Länge schmal, daher die Thiere sehr schlank und cylindrisch aussehen; die Ruder folgen nicht dicht aufeinander. Die Seg- mente zweimal so breit als lang oder etwas darüber. An dem grössten Individuum betrug ihre Breite, ein- schliesslich der Ruder, aber nicht der Borsten etwas über 2'°'°. Indem die vordersten vier Ruder kürzer sind als die folgenden, diese überhaupt bis zum 11. erst allniälig sich entwickeln, so entsteht der Eindruck, als ob der Körper hinter dem Koptlappen schmäler wäre. In Wirklichkeit ist der Rücken der Segmente nahezu gleichbreit und erst gegen das hintere Leibesciule findet eine Verschmälcrung statt. Die Färbung der Wcin- geistexemplare ist eine auffallend blasse; unter der Lupe bemerkt man dorsal, dem vorderen Rande der q* 124 Emil V. Marenzeller. Se{;nicnti! folgend, eine braunviolette Binde, welche ans vielen ])iniktf'örniigen Pigmcntanliäiifungcn besteht und hinter der vorderen Hälfte des Köri)ers nach rückwärts immer blässer wird, bis sie ganz verschwindet, yie verbindet die am Ursprünge der Ruder liegende dorsale dunkle Hautdrüse der einen Seite mit der der anderen. Auch die Bauchseite ist in ähnlicher Weise ausgezeichnet, nur erreichen diese Querlinien erst in der Mitle dos Leibes ihre volle Deutlichkeit und erhalten sich auch weiter nach rückwärts als die dorsalen. Es fallen ferner dorsal wie ventral die dunklen Hautdrüsen der Ruder auf, drei dem oberen, zwei dem unteren Rande augehörig; desgleichen sind die Spitzen der drei Züngelchen häufig von pignientirten Drüsen ein- genommen. Form und Grösse des Kopflappens, die Länge der Fühler entsprechen dem gewöhnlichen Verhalten be; N. Dumerilü. Bezüglich der Unterfühler bei letzterer bemerkt Ehlers, dass sie klein seien und nicht über die Spitzen der Fühler hinausragen. Claparede zeichnet sie etwas länger (1. c., Taf. III, Fig. 1 A, 2 Ä), ebenso lang oder auch kürzer als diese. Ich sehe sie hier meist die Fühler, welche länger sind als die halbe Länge des Kopflai)pens beträgt, überragen; doch fanden sich auch kürzere. Die Augen waren nicht ver- grössert. Der Rand des ersten Segmentes ist gegen den Kopflappen zu etwas vorgezogen. Es ist nicht oder nur unbedeutend länger als das zweite. Die längsten Fühlercirren ragen nach hinten bis in das 18. Segment. Was den Bau der Ruder anbelangt, so wäre ich in der grössten Verlegenheit, irgendwelche besondere Unterschiede an den drei verschiedenen Ruderarten im Vergleiche mit Exemplaren aus Neapel und der Adria hervorzuheben. Ehlers gibt die Form der ausgebildeten Ruder in Wort und Bild (Die Borstenwürmer, p. 538, Taf. XX, Fig. 26) nicht genau wieder. Der untere Ast des Ruders soll nämlich nur etwas kürzer sein als das mittlere Züngelchen (Lippe des oberen Astes nach Ehlers), das untere Züngelcheu halb so lang als jener. Ich finde aber sowohl bei den europäischen als japanischen Formen den unteren Ast etwa halb so lang als das mittlere Züngelchen und das untere Züngelchen so lang als jenen — Verhältnisse, die auch aus den Abbildungen Malmgren's (Anuul.polych., Taf. V, Fig. 25) zu ersehen sind. Genau solche Ruder, wie ich sie hier schildere, beschreibt Ehlers bei einer Nereis aus dem Golfe von Georgia (Califoruieu), N. Agussizi, von welcher er die grosse Ähnlichkeit mit unserer N. Dumerilü hervorhebt. Ich werde weiter unten darauf zurück- kommen. Claparfede hat zuer.st (1. c. S. 410) die Borsten der iV. Dimierilii genau untersucht und fünf Arten an- gegeben, nämlich: Gleichziukige und ungleichzinkige Grätenborsten mit langem Grätenanhange, ungleich- ziukige Grätenborsten, aber mit kurzer und breiter Gräte (nur an den vier ersten Rudern an Stelle der Sichel- borsten des unteren Astes), ungleichzinkige Sichelborsten und endlich gleicbzinkige Sichelborsteu, welche den vorderen Rudern fehlen und erst gegen das 20. auftreten. Bezüglich der ungleichzinkigen Sichelborsteu, deren Abbildung bei Ehlers (1. c., Taf. XX, Fig. 35) gar nicht zutreffend ist, muss ich sogleich bemerken, dass sie nicht an allen Theilen des Körpers die gleiche Gestalt besitzen. Es ist dies bereits Malmgren aufgefallen, welcher die aucii von mir an den europäischen und japanischen N. Dumerilü gesehenen zwei Formen abbildet (Taf. V, Fig. 25 D). Bei der einen Art verläuft der Rand mehr gerade, ist in langer Aus- dehnung mit Borsten besetzt und die von der Spitze zum Rande sicli hinziehende Chitinlamellc ist kürzer, weniger ausgebildet. Diese Art tritt an den vorderen Rudern auf. Ich habe sie unter Fig. A A, a von der japanischen Form abgebildet, fand sie jedoch, wie bereits bemerkt, ebenso bei der N. Dumerilü unserer Küsten. An beiden Arten ist die umgebogene, liammerförmig verbreiterte Spitze herzorzuheben. Die Ver- thellung der Borsten in den ausgebildeten Rudern ist folgende: Oberer Ast: Gleicbzinkige Grätenborsten, ein oder zwei gleicbzinkige Sichelborsteu. Unterer Ast: Im oberen Bündel glcichzinkige Grätenborsten und ein paar stärkere ungleichzinkige Sichelborsten; im unteren Bündel wenige ungleichzinkige Gräten- borsten und zahlreiche ungleichzinkige Sichelborsten. Bei den japanischen Thieren habe ich mit Ausnahme der gleichzinkigen Sichelborsten weder in Bezug auf die Form der Borsten, uocii deren Anordnung etwas Bemerkenswerthes vorzubringen. Die Übereinstimmung mit der N. Dumenlü unserer Küsten ist eine voll- ständige. An der Stelle jener sab ich, und zwar vom 1 1. Ruder an, an den ersten Exemplaren, die ich unter- Südjapanische Anneliden. 125 suchte, kräftige, weingelbe, gegen das Ende braun gefärbte Borsten, die unter der Spitze einen seitlichen starken Haken bildeten (Fig. 4 ä). Sie unterscheiden sich von allen anderen Borsten dadurch, dass eine Trennung in ein Endstück und einen Schaft nicht durchgeführt war; doch war eine in einiger Entfernung von dem Ende dieser Borsten beginnende Querstreifung des schaftartigeu Theiies und eine ebendort befindliche, quer über die Borsten laufende helle Zone zu i)en]erkeu. Dass diese eigenthüinliche Form der Borsten auf Auchylose und gleichzeitige kräftigere Entwicklung der gleichzinkigen Sichelborsten zurückzuführen sei, wie ich vermnthete, erhielt seine Bestätigung durch die Auffindung solcher, den entsprechenden Borsten der euro- päischen N. Dumerüii viel näher stehenden Borsten bei dem jungen kleinen Exemplare von 14 Länge. Man betrachte zu diesem Behufe die Figuren 4, 4 a, 4 b. Da es noch keine Darstellung dieser Borsten bei der N. Dumerilü unserer Küsten gibt, so fügte icii eine solche zum Vergleiche hinzu (Fig. 4 a). Das eingelenkte Endstück der japanischen Form ist kürzer, plumper, die Behaarung an der Schneide ist auf eine kürzere Strecke beschränkt und weniger dentlicii ; im Schafte bemerkt man eine doppelte Reihe von Querstreifen. Sowohl bei dieser, als der europäischen Form und wohl auch bei noch vielen anderen Arten existirt eine eigen- thümliche Verbindung der Sichel mit dein Schafte, worüber ich keine früheren Augaben finde. Der Grund mag sein, weil die Borsten gewöhnlicli bei zu unbedeutender Vergrösserung wiedergegeben werden. Es löst sich nämlich von dem unteren Ende der Schneide der Sichel ein Band ab, das gefaltet zu der naheliegenden Zinke des Schaftes zieht, um dort sich festzusetzen; ebenso, jedoch weniger deutlich, wird das verlängerte Ende des Rückens mittelst eines zarten Fadens au den Schaft befestigt. Die starken Doppelhaken, welche an den grossen Individuen die Stelle der gleichzinkigen Sicbelborsten einnehmen, ragen nie so weit über den Ruderrand vor als diese. Gewöhnlich finden sich zwei, manchmal nur einer. Man bemerkt sie häufig im Inneren des Ruders bereits vollständig ausgebildet. Derartige Doppelhaken finde ich unter den früher beschriebenen iVereis- Arten nur für die bereits erwähnte N. Agassizi Ehlers (1. c. S. 544) angeführt und auf Taf. XXIII, Fig. 1 von Ehlers abgebildet. Ehlers bemerkt selbst, dass diese Art sehr nahe verwandt sei mit N. Dumerilü. Nach den oben angebrachten Berichtigungen der Beschreibungen der Ruder bei N. Dumerilü wird sie dieser noch näher stehen; somit muss weiter gefolgert werden: Ist sie nicht mit unseren japanischen Formen zusammenzufassen, zu der sie besonders durch den Besitz der auffallenden Doppclhaken, welche wohl auch dort durch Modification gleichzinkiger Sichelborsten zu erklären sein werden, in engen Beziehungen steht? Ich meines Theiies finde, dass starke Wahrscheinlichkeiten für die Identität sprechen, begnüge mich jedoch, vorläufig einfach darauf hinzuweisen. Dass nordcaliforuische Thiere auch der Fauna Japans angehören können, und umgekehrt, scheint mir bei der bereits in mehrfacher Hinsicht constatirteii Correspondenz der Fauna der Westküste des nördlichen Amerika's mit der der Ostküste des nördlichen Asiens ganz natürlich. Was den Rüssel und seine Bewaffnung anbelangt, so habe ich nur hervorzuheben, dass die laterale Gruppe (IV) des maxilhiren Antheiles des Rüssels ventral weniger reich an Paragnathen ist, als bei den von mir untersuchten N. Dumerilü aus dem Mittelmeere, so dass dieselben dem zufolge nicht so deutliche und so zahlreiche Reihen herstellen. Die übrigen Verhältnisse difterirten nicht. An dem oralen Abschnitte fand ich bei einigen darauf untersuchten europäischen und den japanischen Individuen ventral fünf Gruppen von Paragnathen-Querreihen. Claparede hebt dies (1. c. p. 423 oder 5!)) als die typisclie Anzahl hervor, von welcher allerdings Abweichungen stattfinden. Dass solche überhaupt bei dieser Art in ausgedehntem Masse als individuelle oder Alterserscheinungen aultreten, davon gibt uns Claparöde ausführlich Nachricht. Das- selbe gilt hinsichtlich der Zahl der Zähne an den Kiefern. Sie schwanken von 5 — 20 (^Ehlers 4 — 5 oder 6 — 7, Malmgren 12 — 13). Ich sah an den japanischen Formen gewöhnlich sieben; so viel werden von Ehlers auch für N. Agassizi angegeben. Ilochuordische Fundorte dieser, auch das Mittelmeer bewohnenden, Art sind bisiier nicht bekannt gewor- den. Ebenso wenig wurde sie für die tropischen Meere angegeben. 126 Emil V. Marenzeller. F:un. PHYLLODOCEA Gr. Notophyllum jft/poiiicuni u. sj». T;if. III, Fig. 1. Körper aus 25 Segmenten zusammengesetzt, 10 lang, vorne und hinten circa 1-5 , in der Mitte circa 2""° breit. Farbe tnnl)rabraun mit einem Stich in.s Olivengrüne. Die grossen Rückencirren berüliren sich mit ihren medianen Rändern am Anfange und gegen das Ende des Körpers, in der Mitte jedoch übergreifen sie. Der Kopf läppen ist abgerundet fünfeckig, etwas breiter als lang, die Stirne schwach vorgezogen. Der unpaare Stirnfühler war nicht eriialten. Von den vier anderen sind nur die zwei vorhanden, welche hart am Stirnrande, aber von der unteren Fläche des Kopflappens entspringen, während die zwei anderen, wie die Lage der Ausatzstellen beweist, der oberen Fläche und zwar nach innen von dem Vorderrande der Augen auf- gesessen waren. Die paarigen Stirnfühler sind dick, etwas kolbig, halb so lang als der Kopflappeu. Fast die ganze Seitenfläche nimmt rechts und links je ein sehr grosses Auge ein. Das Buccalsegment ist von oben nicht sichtbar, das zweite Segment nur kurz, kaum halb so lang als das folgende. Jedes der zwei ersten Segmente trägt ein Paar Fühlercirren jederseits. Die des ersten Segmentes sind kürzer, höchstens um ein Drittel länger als der Koptlappen, die des zweiten mehr als zweimal so lang wie dieser. Sie würden zurückgelegt, bis in das siebente Segment reichen. Die Fühlercirreu sind verhältuiss- mässig dick und allmälig in eine dünne Spitze ausgezogen. Die Segmente sind im Verhältnisse zur Länge breit. Das achte Segment beispielsweise wie 5 : 1, das 25. wie 4:1. Die Segmente werden somit in der Mitte des Leibes etwas länger. Der Rücken der Segmente zerfällt in einen längeren, ausgeschweiften mittleren und einen vorderen und hinteren sehr kurzen, falten- artigen Antheil. Seitlich stehen die vorderen Ecken des mittleren Segmeutantheiles etwas knopfartig vor (Fig. 1). Die Ruder (Fig. lÄ) erreichen nahezu die Breite des Leibes. Sie sind zweiästig; der obere Ast jedoch ist rudimentär. Er wird durch eine, selten zwei, leicht geschwungene, aber viel schwächere Acicula als die des unteren Astes markirt. Capillarborsten wie bei Notophyllum polynoides Oerst. konnte ich nicht wahr- nehmen. Der seitlich zusammengedrückte untere Ast ist von eiförmiger Gestalt. Die sehr grossen blattartigen RUckencirren sitzen auf niederen Trägern unmittelbar dem oberen Aste auf und decken sich dachziegclförmig. Sie überragen das Ruder vollkommen, so dass man in Obensicht nur ein Stück der Borstenstäbe und deren Endanliänge erblickt. Isolirt man ein Ruder, an welchem der Rückencirrus in Lage erhalten ist, so sieht man, dass derselbe unmittelbar hinter seiner Ansatzstelle geknickt ist, um die horizontale Lage einzunehmen. In meiner Zeichnung (Fig. \Ä) ist derselbe nach oben geschlagen, sein hinterer und innerer Rand abgeschnitten. Die Rücken- cirren (Fig. \B, a Aussen-, i Innenrand) haben eine niercnförmige Gestalt. Der Hylus nimmt nicht die Mitte ein, sondern ist etwas nach aussen gerückt. Die innere Hälfte der Rückencirren ist demnach grösser als die äussere. Sie sind im durchfallenden Lichte graugrünlich, am hinteren Rande dunkler pigmentirt. Die Bauch- eirren (Fig. 1 C) abgerundet herzförmig, entspringen von der hinteren und unteren Seite des Ruders an dessen medianen Hälfte. Sic stehen vertical. Ihr oberer Rand ist in normaler Lage etwas nach vorne imi- geschlagen. Von der Mitte des unteren Randes des Ruders entspringt mit breiter Basis ein stumpf dreieckiger Fortsatz. Der untere Ast enthält eine Acicula und ein Bündel von 12—18 glashellen, zusammengesetzten Borsten. Der Stab ist an seinem etwas verdickten Ende jederseits mit 5 — 6 deutlichen Dörnclicn versehen, welche in der Seitenlage (Fig. 1 D, d) sichtbar werden. Der Endauhang ist, wo er dem Stabe aufsitzt, breit, geht aber bald peitschenartig in eine immer dünner werdende Spitze aus, welche meist umgebogen ist. Eine mit feinen Zähncheu besetzte Schneide und scharfe Querstreifen zeichnen ihn aus. Fig. 1 D, b zeigt die Art der Einlen- kung in den Stab. Südjapanische Anneliden. 127 Das schmale, stimipfdreieckige Aftersegnieiit mit zwii kurzen, breiten Aftercirren, welche an Grösse und Gestalt den Bauchcirreu ähnein. Gesammelt von Dr. A. v. Roretz. CaroMa ^ castmiea n. sp. Taf. III, Fig. 2. Körper SO"" lang, aus 154 Segmenten zusammengesetzt, in der Mitte 2- 5""" breit, die Rückencirren ein- gerechnet, nach vorue mehr als nach liiuten zugespitzt. Die Breite hinter dem Kopflappen betrug 1-25"'", vor dem Körpereude l-ö"". Der Rücken ist stark gewölbt, in der Mittellinie etwas gratig erhoben. Die Rücken- cirren lassen den grössten Theil seiner Breite frei. Da die Segmente nach vorne sehr an Breite abnehmen, so ist im ersten Fünftel des Leibes die freie Fläche schmal. Sie verbreitert sich aber immer mehr, bis sie die Hälfte der ganzen mit Inl)egriff der Rückencirren gemessenen Körperbreite ansmnclit, worauf sie wieder all- mälig gegen das hintere Ende sich verengt. Kopflappen, Fühler und Fühlercirren, die freie Fläche des Rückens, der Ruder und die Bauchfläche haben gegenwärtig eine lebhaft rothbraune Färbung, die Rückeu- und Bauchcirreu sind tiet dunkelbraun gefärbt. Der Kopflappen gewölbt, der Länge nach in der Mittellinie etwas vertieft, so lang als breit (0*33'°") mit schmalem Vonlerrande, der kaum merklich ausgeschweift ist, vorgewölbten Seitenräudern und in der Mitte etwas eingezogenem Hinterrande. Die grösste Breite des Kopfiappens entspricht der Horizontalen, welche denselben in eine gleiche vordere und hintere Hälfte theilt. Etwas hinter dieser Linie und nicht ganz am Seiten- rande des Kopflappens liegt der Vorderrand der beiden grossen ovalen Augen, deren Längsdurchmesser mehr wie ein Fünftel der ganzen Länge des Kopflappens beträgt. Der Vorderraud des Kopflappens ist schmäler als der Hinterrand, durchscheinend. Die zwei oberen Fühler waren abgefallen. Sie nahmen die Mitte des Raumes zwischen dem vorderen Augenrande und dem Stirnrande ein, nach innen von dem Seitenrande. Bei stärkerer Vergrösserung bemerkt man hier eine Erhebung des Kopfiappens, der einen concaven Contur nach aussen kehrt und mit diesem und dem Seitenrande die Stelle begrenzt, wo die Fühler aufsitzen. Die Ur- sprungsstelle der unteren Fühler liegt etwas weiter nach hinten auf der Untei-fläche des Kopfla])pens. Sie verbreitern sich bald ober ihrer Basis und werden iäst so breit als der vierte Theil der Länge des Kopfiappens beträgt, sodann spitzen sie sich gegen das Ende fein zu. Ihre Länge erreicht nahezu zwei Drittel der Länge des Kopflappens. Die vier Fühlercirren jederseits sitzen den zwei auf den Kopflappen folgenden Segmenten auf. Das erste, aus der Verschmelzung des ersten und zweiten entstanden, ist l'auial so lang als das folgende und trägt drei Paare. Sein Vorderrand in der Mitte vorspringend, legt sich in den Hintei'rand des Kopflappens. Zwei Fühlerciiren entspringen jederseits seitlich vom Koptlapijeu und zwar über einander. Sie fassen einen mit Borsten versehenen kurzen Fortsatz zwischen sich. Der untere, der kürzeste sämmtlicher Fühlercirren, ist so lang (0-34"'°) wie der Kopflappen, der obei-e etwa um ein Viertel länger (0-44°'"). Hinter diesen zwei Fühlercirren, schon hart an dem Vorderrande des zweiten Segmentes , nimmt der dritte Fühlercirrus seinen Ursprung. Er ist der längste von allen, etwas mehr als doppelt so lang (0*70""") wie der Kopflappen und würde nach rückwärts gelegt bis zum neunten Segmente reichen. Die Form dieser drei Fühlercirren ist eine übereinstimmende, nur hinsichtlich der Breite sind sie verschieden. Sie sind nicht cylindrisch, sondern mehr blattartig, conipress, an der Basis etwas schmäler, sodann erweitert und gegen das Ende hin zugespitzt. Die Breite des unteren der beiden vorderen Fühlercirren beträgt O-l""', die des oberen Ü-13'°°', die des ' Der Charakter der auf Phyllodoce Ingens Elilers aus der Adiia von Quatrefages (Hist. nat. d. Aniiel. Bd. II, p. 14.5 |18G.tJ) aufgestellten Gattung Carohia wurde von mir (Zur Kenntniss d. adriat. Annel. Sitzungsbor. d. kais. Akad. d. Wisseiisch. in Wien, 1874, Bd. LXIX, p. 21 d. Sep.) dahin präcisirt, dass das erste und zweite Segment meist zu einem, diei Paar Fühlercirren und ein Borstenbündel tragenden, scheinbar ersten Segmente vei-schmelzen, das nächstfolgende, eigentlich dritle .Segment jederseits mit einem Fiililercinus, einem blatl.-irtigen Bauchcirrus und einem mehr minder ausgebildeten Ruder versehen ist. li?"" Emil r. Marenzeller. hinteren länrsten 0-16"". Dieser besitzt somit eine Breite, die mindestens die Hälfte der Breite nnd Läa£?e des Kopflappens ansmaeht. Der rierte Ffihlercimis . vom Aossenrande des rweiien Segmentes ent- spnB^i^id, hat eine mehr CTÜndrisehe Gesiah. Er ist länger (^0-52"> als der obere vordere Fnhlereirms. köixer jedoch als der dritte imd schmäler ^^0-09"^ als die übrigen. Unter ihm steht ein Knder mit seinem BaathüiiHS. Der Bneken der Seemente zeigt in Folge Qnenheilimg dieselbe Zeicbnnng wie bei Xotophylitm japo- miemm B. sp. Flg. ] •- Die vorderen Segmente sind etwa 4maL jene der Mitte des Leibes etwa Gmal so breit als lang, indem l-ei letzteren neben der Breite anch die Länge zugenommen. Die Segmente folgen dicht anf- dBasder. Die BSckencirrai deeken äeh daehriegelformig. Die Rh der (Tig. 2« sind kurze konische Fortsätze mit längerer, leie'it gelappter Torderlippe nnd einfach abgerHüdöer kirxerer Hinterüppe. Ke Eöckencirren sind vorwiegend aasgesprochen herzförmig mit nach nnten verlängerter nnd schmäler« äasseren Partie ihres Unterrandes. An den vorderen Bndem sind sie mehr abgemndet. mndlich- '"•vaL der HTlas ist enge, der Unterrand symmeiriseh (Fi§. 2 A). Die Kflckeneirren der hinteren Leibe^region sind zwar gleichfalls herzförmig, jedoch knrzer. stumpfer, imd der änssere Theil des Unterrandes verlängert sieh Bor massig. Die Bancheirren (Flg. 2i>' nierenformig. bald mehr mndlich. bald läng^oval mit ab germdetem Anssenrande, In jedem Ender ein Bündel von etwa 14 zusammengesetzten, hellen , sehr feinen Borsten (Tfe. 2C\ Der an seinem Yorderrande mit mehreren längeren Domen besetzte Schaft trägt einen äci fein rnspitzöiden sensaißrmigen Endanbang, der auf der Iläche deotüche schiefe Streifnng zeigt und dessen Schneide kaaiL ' . -ägt oder gedornt ist. Eine helle Acicida. Aftereirren war k.._ ,. _^:;^. Gefunden an der C^stkHste der Insel Eno-sima iDr. Koerbl>. Eidalia albopMa n. sp. Tat m. Tis. 3. Ein einziges unvoUsiändiges Eliemplar lag vor. Es hatte 77 Segmente imd mass IS"" in der Länge. Die Breite betrug etwas über 2"'. die Efiekencirren eingerechnet Der Körper ist nach vorne weniger, stärker nach rackwäns zugespitzt, der Bücken gewölbt. Die Färbung ist ein tmbe^timmtes Grau mit röthlieheren Tönen: der Bicken dunkl»- als der Bauch und die Cirrai. Die auf den Kopilappen folgenden zwei ersten Segmente sind krrideweiss. ebenso die Trägrer des dritten und vierten Fnhlercimis. Anf dem Eneken der Segmente sind anfuigs vereinzelt, dann meist zu zwei, aber ■•hne rei'elmässige Anordnung, quer gezogene weisse Flecken bemerkbar. Der Kopflappen (Tig. 3> mehr als 1^ «mal so breit als lang, abgenmdet, pentagonaL Der Vorderrand ist in der Mitte etwas eingezogen und diese Bucht wird von einem schwach vorspringenden Zapfen ein- g^enommen. Do- Contur des Hinterrandes ist nicht herzförmig. Die zwei oberen paarigen Stirn fühl er sind so lange wie der Kopfiappen, konisch, an der Basis breiter als der etwas längere, mehr cyHn'lrisehe unpaare Stimfnhler. welcher beiläufig der Mitte der oberen Fläche des Kopflappens aufsitzt. Die zwei unteren Fühler entspringen hart unterhalb der paarigen Siimfühler von der unteren Fläche des Kopflappens, haben deren Ge^ah und and nur unbedeatend länger. Die zwei grossen runden Augen liegen dem Hinterrande desKopf- iappeas näher als d^ Vorderraode. Tier Fflhlercirren jederseits. Sie werden von den zwei kurzen immittelbar auf den Kopflappen folgen- den Segmenten getragen, deren Länge zusammengenommen kaum mehr beträgt als die Länge des dritten Segmentes. Das von oben sichtbare eiste, gegen den Kopflappen schwach vorg-ezogene. Segment ist ans der Ver- schmelzung von zwei Segmenten entstanden zu denken : denn es sitzen ihm drei Paar Fflhlercirren auf. von welche die hinteren zwei Paare ein Enderrudiment mit Borsten zwischen sich fassen. Der vorderste Fnhler- einvs li^t zu Seiten des Koples. Er ist der kürzeste von allen, so lang als der Kopflappen breit. Der obere Süd japanische Anneliden. 1-9 der zwei hinter ihm folgenden Cirren ist hingegen der stärkste und längste, er reicht bis in das elfte Segment. Der nach aussen uad unten von ihm liegende dritte Cimis ist ein wenig länger als der vorderste; zwischen ihm nnd dem zweiten ist das kleine borstentragende Ruder zu finden. Der vierte FShlercirm? sitzt den -Seiten des zweiten, eigentlich dritten .Segmentes auf; er ist etwas kürzer als der lange Cirru» des TorheTgehenden Segmente«. Unter ihm ein Ruder mit Bauehcirms. Die Form der Fühlercirren ist cylindriseh, allmälig gegen das Ende verjüngt. Die Rückenfläche der Segmente ist, namentlich in den ."^eitentheilen deuiüca. quer geräiTct. L't cr«ien zehn Segmente etwa sind kurz, dann nimmt die Länge rasch zu. Auf der Bauchfläehe war das Yerhältniss der Länge zur Breite vorne wie 1 : 6 oder 7, in der Mitte oder vor der Mitte wie 1 : 3. Die Bnder (Tig. 3 J) sind ansehnliche Fortsätze, deren Länge die Hälfte der Segmentbreite auf der Bauehfläche übersteigt. Die Vorderlippe ist länger, abgerundet, die Hinterlippe konisch- Die Rückencirren sind spitz-herziormig mit sehr seichtem Hylns. Auch an dem rordersten ist diese Gnmdgestalt ansgeprägt: jedoch an den hinteren geht sie ins Lanzettliche über iFig. 6 B<. Die Baucheirren sind gleichfalls herz- förmig, aber stark abgerundet, etwas länger als hoch. Die der hinteren Segmente werden wie die Rücken- cirren mehr in die Länge gezogen, also im Verhältnisse niedriger und etwas spitzer. Die Borsten iFig. 3 C) sied zusammengesetzt, einerlei Art. etwa .32 in einem Bönaei. Der stao i^i an seinem oberen Ende deutlich mit Staehelehen versehen, gröbere Dömchen fehlen aber. Die Schneide des sensenformigen Anhanges ist namentlich in ihrem unteren Theüe stark and deutlich gesägt, die Fläche quer- gestreift. Eine Acicula. Gesammelt von Dr. A. t. Roretz. Fam. HESIOXEA Schm-l Mediane reticultrta n. sp. TiL m. Fi^. 4. Körper vom Vorderrande des Kopflappens bis zum Hinterende des Aftersegmente? . - ■- -- aus 19 Segmenten zasanmiengesetzt; die Breite des Buec-alsegmentes bei fast völlig a -^ • _ - 5"', des 11. Segmentes 7-3" (mit Ruder und Borsten 12"), des vorietzten Segmentes 3~", des Afteisegmenies nicht ganz 2". Der Rücken hoehgewölbt, der Körper daher mndlich. ranpenartig; die polsterartigen Seiien- theile der Segmente schmal. Die Seitenflächen der Baachflächen stark aufgewolstet, die Mine in Folge dessen rinnenartig vertieft. Über die Farbe des lebenden Thieres gibt Dr. Koerbl an: Rücken roth. scMllemd. Ruder grün. Mit letzter Angabe dürtten wohl die auch jetzt noch intensiv grün get"arbten Bc-rsten gemeint sein. Gegen- wärtig ist die Färbung folgende: Der vorgewölbte Theil des Rückens in den ersten fünf Segmenten dunkler röthlich-braun, sodann heller bräunlich bis zum 11. Segmente; von hier ab nach hinten vom Inhalte des Dar- mes granviolett. Auf diesem dunklen Grande bemerkt man zunächst weisse, quergez<>gene Flecken, etwas hin- ter der vorderen Segmentgrenze die Mitte des Rückens einnehmend und nur am 2., 3., 4. und 5. Segmente breitere Binden bildend. An dem hinteren Segmente sind diese grösseren weissen Flecken weniger regel- mässig angeordnet. Ausserdem sieht man schon mit freiem Auge, besser noch bei Anwendung einer schwachen Lupe, der Länge des ganzen Körpers nach verlaufende, zarte, weisse Wellenlinien, die sich unter einander mittelst kurzer Anastomosen verbinden nnd eine netzartige oder marmoraderar*: : "^ '7~ r ;-zengen. Es lassen sich in jeder Körperhälfte etwa vier oder fünf derartige Längslinien unter ^ _ _ Zusammen- fliessen entstehen hie und da zerstreute weisse, unregelmässige Flecken. Eine weisse LängsBnie trennt die Seitentheile der Segmente von der Mitte. Sie sind der Länge nach geringelt, etwas heller gefärbt und durch einen weissen Fleck ober dem Rüekencirms ausgezeichnet. Die Banclifläche wie die Ruder hell grauröthlich : die vertiefte Minelfläche < den Porenfeldem entsprechend fein dunkler punktin ; auf jedem Segmente etwas hinter dem Vorderrande ein centraler weisslicher Fleok- Rücken und Bauehfläche mit schwachem Metall- glanze. I> Die Beschreibungen und nachträglichen Ergänzungen dieser Art passen ganz gut auf die mir vorliegende Lysidice, nur hinsichtlich des Kieferapparates finde ich einiges Abweichende von den letzten Angaben Grube's, I Oh L. collaris mit £. roJjMte S tim pson (1855) zu vereinigen ist, wird wohl erst nach abermaliger Untersuchung von Exemplaren aus Sydney mit Gewissheit zu entscheiden sein, dass aber eine Gliederung der Fühler, wie Stimpsun angibt, in Folge Contraction auftreten kann, beobachtete ich an meinem Materiale selbst. Südjapanische Anndiden. 137 ■währencl die im Jalirc 1869 veröfifeutlioiiten stimmen. Icii werde dcsshalb in eine genauere Erörterung der Kiefer eingehen. Diese Art erreicht, nach Bruchstücken zu urtheilen, noch eine etwas bedeutendere Grösse als die der von Grube gesehenen Exemplare. Zwei vollständige Individuen massen schon 92""" und 95""" und besassen 201 und r.tO Segmente. Entsprechend der Länge hatte auch die Breite etwas zugenommen. Bemerken muss ich, dass der Körper nach hinten nicht sehr zugespitzt erschien, da die Bauch-Breite am 10. letzten Segmente noch nahezu 2"'° betrug. Die Augen sind, wie auch Grube anzunehmen geneigt ist, eigentlich confluirte Doppelaugeu; ich sehe ein kleineres vorderes und ein grösseres hinteres und äusseres. In dem oberen Borstenbiindel fand auch ich immer einige meisselförmige Borsten mit Kammzähnen. Ich gebe die Abbildung einer zusammengesetzten Borste des unteren Bündels, welche den gewöhnlichen Bau zeigt, bei starker Vergrösserung (630/1) (Fig. 2). über- und Unterkiefer sind kräftig entwickelt (Fig. '2A). Die Zangen verhältnissmässig breit, mit einem Vorsprunge nach inneu, etwas länger als ihre Träger. Diese verbreitern sich in ihrer hinteren Hälfte in eine dünne Chitinlamelle. Von den Zähnen zeigt eigentlich nur der liuke deutlich vier weisse stumpfe Zähnchen, von welchen jedoch das unterste sehr schwach entwickelt ist; rechts bemerkt man drei grobe Zähnchen, und entsprechend dem untersten des linken Zahnes, nur eine fast unmerkliche Andeutung eines solchen. Hini;egen findet sich vor und ober dem ersten groben Zähnchen ein ganz kleines, und, wie ich nach einem zweiten Prä- parate urtheile, manchmal fast gar nicht zu erkennendes erstes Zähnchen. Da die Zähne nach der Fläche gekrümmt sind, so kommt dieses erste Zähnchen auch schwer zur Ansicht und kann leicht übersehen werden. Von den kurzen, derben zwei Gabelfortsätzen des Hinterrandes der Zähne ruht der innere nicht direct auf den Zangen, sondern auf einem eingeschobeneu ovalen ChitinstUcke, das fest mit diesen verbunden ist. Von den paarigen Sägeplatten weist die rechte fünf, die linke kleinere nur drei Zähnchen auf; die unpaare ist mit drei ganz kleinen versehen. In dem zweiten Präparate war sowohl an den paarigen Sägeplatten, als an den unpaaren der Rand fast gar nicht eingekerbt. Die Reibpläftchen verhältnissmässig gross, abgerundet vier- eckig. Zangen und Zähne sind in Obensicht dargestellt. Die Sägeplatten sind aus ihrer normalen Lage, einer auf die Ebene der Zähne Senkrechten, in die ideelle Ebene jener projicirt, auseinandergerückt und somit von ihrer inneren, respective der hinteren Seite dargestellt. Sie sind ferner wie die Zähne flach gezeichnet, wäh- rend sie doch schalenförmig sind. Der Unterkiefer (Fig. 2 B) wurde in seiner linken Hälfte gleichfalls in Obensicht gezeichnet. Der innere Rand ist dunkler braun, das Übrige hell; er verlauft gerade. Der vordere Rand zugeschärft, aber nicht eingekerbt. Der äussere Rand, in seinem vorderen Antheile sanft nach oben gewölbt, trägt hier eine wenig gebogene tiefbraune, fast schwarze, erhabene Chitinleiste, welche sich leicht abtrennt. Gefunden an der OstkUste der Insel Eno-sima (Dr. Koerbl). Lumbriconereis Japonica n. sp. Taf. V, Fig. 3. Köi-per unvollständig, mit nur 60 rudertragenden Segmenten, 24'"° lang, etwas über 2 '" breit (ohne Ruder), hinter dem Kopilappen und in den letzten Segmenten schmäler. Der Rücken stärker, die Bauchääche weniger gewölbt. Farbe dermalen dunkel röthlichgrau. Haut lebhaft irisirend ; im Leben soll die Farbe nach Dr. Koerbl weisslich gewesen sein. Der Kopflappeu abgestumpft, konisch, länger als breit, so laug als die beiden ruderloscn und das erste rudertragende Segment zusammengenommen, augenlos. Die NackeuwUlste springen nicht vor. Die Unterlippe deutlich gekerbt. Von den beiden ruderlosen Segmenten ist das erste kaum merklich länger als das zweite. Die Muud- polster krältig entwickelt, etwas kürzer als die vereinigte Länge der zwei ersten Segmente auf derlJauchtläche ausmacht. Ufiiktothriflfii der matiieiii.-uaturw. Ci. XLI. Bd. Abhaudimiguu von Nichlinitgliedüru. S 138 BmU V. Marenzeller. Im 37. Segmente betrug die Breite etwa das Fünffache, im 60. das Dreifache der Länge. Die Hnder (Fig. .'5) bestehen aus einer kürzeren abgerundeten Vorderlij)i)e und einer doppelt so langen, mehr konischen 1 Unterlippe; diese ist an den vorderen .Segmenten mehr zusannnengedrückt, dann dicker. Am Kücken des Ruders, nahe dem Ursprünge eine kaum merkliche Erhebung, gegen welche die Spitzen von drei sehr feinen Borsten gerichtet sind — das Rudiment des RUckencirrus. ' In den 2ü ersten Rudern finden sich gesäumte Haarborsten (Fig. 3 -ß) und zusammengesetzte Borsten (Fig. 'dAa). Die erstereii sind breit geflü- gelt und mit scharfer Striehelung versehen. Die Farbe beider ist hell weingelb. Im 21. Ruder verschwinden die Sichelborsten; an ihre Stelle treten etwas kräftigere einfache, welche auf jene zurückzuführen sind, wenn man sich eine Verwachsung zwischen Schaft und Endstück eingetreten denkt (Fig. 3 A, b); auch die Zahl der gesäumten Haarborsteu wird von hier ab immer geringer, nach dem 34. Ruder fehlen sie ganz, so dass nunmehr alleinig die einfachen, am Ende hakenförmigen Borsten vor- handen sind. Mit dem Wechsel der Borstenform geht auch eine Abnahme der Zahl in den Rudern vor sich. Während in den vorderen Rudern (z. B. im 10.) 11 Borsten, und zwar oben fünf Haarborsteu, sodann fünf zusammengesetzte Borsten und unten wieder eine Haarborste sich finden, ist das üO. Ruder nur mehr mit vier einfachen hakenförmigen Borsten versehen. Die Borsten werden von dunkelbraunen Aciculen gestützt, vorne vier, auch fünf, im 60. Ruder nur zwei. DieTheile des Oberkiefers (Fig. 3 C) sind fast durchaus dunkelbraun, ins Schwarze gefärbt. Die Zangen nicht l'/jmal so lang als die Träger, an den Spitzen durchsichtig wie die Zähnchen der Zähne; jederseits neben den Zangenarmen eine bandförmige Reibplatte. Die Zähne (Max. II) mit kräftigen und hohen Zähnchen, von welchen das oberste (vorderste) sehr klein; rechts sechs Zähncheu, indem sich nach dem zweiten noch ein rudimentäres einschiebt, links fünf. Die Schneide des Zahnes zieht sich nach hinten in einen langen und ziemlich schmalen Fortsatz aus. Die erste Sägeplatte (Max. III) mit zwei, die zweite (Max. IV) mit einem Zähnchen; vor dieser eine kleine dreieckige Reibplatte. Die beiden Hälften des Unterkiefers (Fig. 3 D) in der Mittellinie sehr dicht aneinanderliegend, gleichsam verwachsen. Der Vorderrand mit vier groben Zähnen oder zahnartigen Hervorragungen. Hinter dem äusseren Zahne des Vovderrandes ein bräunlicher Fleck, von welchem ein System concentrischer, nach vorne concaver Linien ausgeht. Ausserdem ist der glasartige Unter- kiefer der Länge nach gestreift und in seiner hinteren Hälfte mit einer holzfladernartigen Zeichnung versehen (in Figur 3 D ist hievon natürlich nur die eine Hälfte sichtbar). Gefunden an der Ostküste der Insel Eno-sima (Dr. Koerbl). Lunibriconefels Jieteropoda n. sp. Taf. V, Fig. 4; Taf. VI, Fi-. 1. Körper mit 240 Segmenten, 120"°' lang, in der Mitte 3"'"' breit (ohne Ruder), hinter dem Kopfe schmäler, gegen das Leibesendc sich allmälig verjüngend, ziemlich rundlieh, die Rückenfläche jedocii stärker gewölbt als die Bauchfliiche. Farbe jetzt gelbgrau mit schwachem ßronzeglanze auf der Mitte des Rückens. Die Farbe des lebenden Thieres war nach Dr. Koerbl rötlilich. Der konische Kopflappen ziemlich spitz, gross, länger als breit, so hing oder etwas länger als die drei ersten Segmente, augenlos. Die Nackenwülste springen nicht vor. Die Unterlippe nicht deutlich gezähnelt. Die beiden ruderlosen Segmente unter sicii nahezu gleich lang; das einzelne kürzer als die rudertrageuden Segmente. Die Muudpolster massig entwickelt. Die Segmente sind durchschnittlich etwas über l'"" lang, vorne und hinten kürzer. Die Ruder zeigen nach den Regionen des Leibes Abweichungen, und zwar geringe hinsichtlich der totalen Länge, bedeutendere in Bezug auf die Ausbildung der Hinterlippe. An den vorderen Rudern ist die Hinterlippe - Grube constatirte gleichzeitig mit mir das Vorliandensein eines winzigen Riicltencirrus bei Lnmbriconereis und nahm diesen Befund in die neue f'liaraktpristilt dieser Gattung auf. (Siehe die während des Druckes vorliegender Arbeit erschie- nene: Fortsetzung der Mittheiluugen über die Familie der Eunicea aus dem 56. Jahrtsber. d. schles. Gesellsch. 1. vaterlän- dische Cultur. Jahrg. 1878. Breslau. Südjapanisehe Annelideii. 139 von vorne nach rttckwärts zusammengedrückt, von oben jccsclien sclnnal, ;ini Ende etwas angeschwollen, die Vorderlipije kurz, fast gar nicht vorspringend. Alhnälig wird die Hinterlippe dicker, aber etwas kürzer, und indem auch die Vorderlippe sich mehr entwickelt, wird die DiiTerenz in der Länge zwisclicn beiden verringert; erstere überragt jedocl] diese stets. Diese Übergänge bilden sich bis etwa zum 40. Hudcr heraus; von hier ab bleibt diese Form bis weit nach hinten (Taf. V, Fig. 4). Die Hinterlijjpe ist konisch und sanft nach ot)en gebogen. Die 20 vorderen Euder sind etwas kürzer als die folgenden, die 50 letzten etwa hahen wieder ein anderes Ge))räge; sie sind viel länger als die früheren. Die Hinterlippe zeigt sich von oben als ein relativ langer fingerförmiger, nach hinten gerichteter Fortsatz, der etwa die Hallte der Länge, vom Ursprünge des Ruders bis zum Vorderrand der nur wenig vorspringenden Vorderlippe gemessen, ausmacht. Auf dem Rücken des Ruders ein in der Mitte des Leibes ganz ansehnlich entwickeltes höckerförmiges Cirrus-Rn dimentj dem bis fünf (meist vier) zarte Borsten entsprechen, die zwar ihre eigene Scheide besitzen, nicht aber von Muskeln begleitet werden. In den ersten 85 Rudern linden sich nur gesäumte Haarborsten (Fig. 4 ^) mit nicht sehr breitem Saume und zarter Strichelung, und zwar anfangs 13, dann abnehmend bis zu acht. Im 36. Ruder treten neben diesen Borsten einfache hakenförmige (Taf. VI, Fig. 1) auf, deren Schaft viel breiter ist. Die Zähnelung an der Spitze ist bis auf zwei gröbere Zähne nicht immer deutlich. Die Farbe beider Borstenarten ist hell weingelb, die hakenförmigen sind aber dunkler und werden selbst bräunlich. In den vorderen Rudern finde ich zwei, in den hinteren nm" mehr eine nicht dunkle Acicula. Die Haarborsten werden zwar vom 36. Ruder an von der zweiten Borstenform nach und nach verdrängt, gehen aber bis in die hintersten Ruder. So sehe ich noch im 200. eine solche, allerdings sehr zart entwickelte, neben vier hakenförmigen; es waren hier somit fünf Borsten im Ganzen, woraus auch auf die allmälige Reduction der Borsten nach hinten geschlossen werden kann. Die Theile des Oberkieferapparates (Taf. VI, Fig. 1 .4) durchaus dunkel gefärbt. Die Zangen mehr als zweimal so lang wie die Träger, an den Spitzen durchsichtig wie die Zähnchen der Zähne; jederseits neben den Zangen eine bandförmige Reibplatte. Die Zähne (Max. II) kurzschneidig, mit dicht aufeinanderfolgenden Zähncben, jederseits nur vier. Die Schneide zieht sich nach hinten in einen nur kurzen Fortsatz aus. Die erste Sägeplatte (Max. III) mit zwei, die zweite (Max. IV) mit einem Zähnchen; davor jederseits eine kleine, helle, dreieckige Reibplatte. Die beiden Hälften des Unterkiefers (Taf. VI, Fig. 1 B) liegen nicht dicht aneinander. Der Vorderrand etwas ausgeschweift, jedoch ungezähnt; fünf vor der Mitte des Unterkiefers aufhörende braune Streifen begleiten denselben. Die hintere Partie jeder Unterkieferhälfte median tiefbraun gefärbt. Aftercirren waren keine vorhanden. Gefunden in der Bai von Miya (Dr. Koerbl). Fam. GLYCEREA Gr. Glycera opisthobranchiata n. sp. Taf. VI, Fig. 2. Ein vollständiges Exemplar mit 290 rudertragenden Segmenten 200"'° lang, in der Mitte ohne Ruder 5'"" breit, ein zweites mit regenerirtem Aftersegmente und 194 rudertrageudeu Segmenten 120 lang. Der Körper ohne auffällige Verbreiterung in dem vorderen Antheile. Segmente zweiriugelig. Eine seichte Läugsfurche am Rücken und an der Bauchfläche; dessen Mittelfeld und die zwei Seitenfelder gut ausgeprägt. Ersteres ist schmäler wie diese und nicht so deutlich geringelt. Die Färbung ist etwas dunkelgrau-röthlich, am Bauche im Mittelfelde heller. Das Endstück des Kopflappens llringelig, beiläufig so lang als breit, der Länge der sechs ersten Segmente gleichkommend. Die vier Fühler kurz und stumpf. Das Grundstück nicht scharf geringeU. Palpen eingezogen. 140 Emil V. Mar enz eller. Die Segmente in der Leibesniitte etwa fünfmal so breit als lang-, nach rückwärts allmälig verschmälert, wobei der vordere Ringel sich etwas verkürzt. Die zwei ersten Ruder unvollständig, ohne Rückeucirru.s, die folgenden bis nach hinten gleich gebildet. Die Ruder (Fig. 2) sehr knr/, und idumj), nur um Weniges länger als hoch, ohne Borsten nahezu viermal in der Breite der Segmente enthalten; auch die hinteren nur massig länger als die vorderen. Von den zwei abgerundet-konischen, vorderen Lippen, welche durch einen tiefen Einschnitt von einander getrennt sind, ist die obere etwas länger als die untere. Beide überragen die zwei Hinterlippen. Diese sind nur durch eine seichte Einbuchtung von einander getrennt, demnach sehr kurz nnd breit abgerundet. Die untere ist ein klein wenig kürzer als die obere. Das obere, aus einfachen Borsten zusammengesetzte Bündel ist kürzer als das untere. Dieses, die zusammengesetzten Borsten enthaltend, ragt nicht so weit vor als das Ruder lang ist. Die beiden Zinken des Schaftendes sind nahezu gleich lang. Die Tiefe des Ausschnittes beträj^t 0-024'°"', die Weite O'Olö""". Der Gräteuanhang ist, wie die Haarborsten, fein echinulirt, seine dünne Schneide gesagt. Der Rückencirrus steht hart am Ursprünge des Ruders. Er ist kurz, cylindrisch, am Ende abgerundet. Der Bauchcirrus, von der Mitte des unteren Ruderrandes mit breiter Basis entspringend, ist von der Gestalt der hinteren Ruderlippen, nur viel kleiner und so kurz, dass dessen freies Ende kaum an die Mitte des unteren Randes der unteren, hinteren Lippe heranreicht. Die Kiemen sind dendritisch und stehen etwas nach unten und aussen vom Rückencirrus auf der Hinterseite des Ruders. Aus einem kurzen Hauptstamme entwickeln sich zwei starke secundäre Stämme, welche sich dichofomisch verzweigen. An gut entwickelten Kiemen zähle ich 12 kurze abgerundete Endzweigehen, welche über den oberen Rand des Ruders etwas vorragen. An den vorderen und hinteren Segmenten ist die Verästelung ärmer. Die Farbe der Kiemen ist dunkler als jene der benachbarten Theilc. Das Afters egmeut stumpf, konisch, wenig länger als das vorhergehende Segment mit zwei dicken Aftercirren, die etwa zweimal so lang sind als jenes. Der vorgestreckte Rüssel bei dem einen Exemplare 45"'°', bei dem anderen 22"' lang. Die Papillen durchschnittheh O-OGG""" lang und O-OSö"'" breit, stumpf-lanzettlich. Hinter den Kiefern ein Kreis schwacher Erhöhungen (18), auf welchen mehr minder deutlich hinter einander zwei Knötchen stehen. Der Kiefer massig gekrümmt, der stabartige Theil des Flügelfortsatzes gut entwickelt. Gesammelt von Dr. A. v. Roretz. Glycera declpiens n. sp. Taf. VI, Fig. 3. Unter 10 vorliegenden Exemplaren war nur ein einziges vollständig; den anderen fehlte das hintere Ende des Leibes. Es hatte bei einer Länge von 58""" 175 Segmente. Der Körper war im ersten Viertel bei aus- gestülptem Rüssel breiter (etwas über 4"'°) als weiter nach rückwärts, aufgebläht, hochgewölbt, sodann nur 2'""' breit, nach hinten immer mehr abnehmend, so dass die Breite in einer Entfernung von b""° vor dem Leibes- ende nur l"" beträgt. Unter den unvollständigen Exemplaren mass das längste 90""", zählte 143 rudertragende Segmente und war ohne Ruder 4"'" breit; ein kleines hatte bei einer Breite von 1-5""° eine Länge von 52'°" und 128 rudertragende Segmente. Bei allen ist der Rücken hoch gewölbt, der Körper nach vorne wenig verjüngt, mit obiger Ausnahme nicht aufgeblasen und überhaupt, soweit nach dem Vorhandenen zu urtheilen, ziemlich gleichbreit. Die Ringelung der Segmente ist zwar überall deutlich zu erkennen, nicht aber immer so scharf wie bei anderen Arten. Namentlich ist dieselbe auf der Bauchfläche und insbesondere in dessen Mittelfelde, das schmäler als die Seitenfelder ist, weniger ausgebildet. Eine dorsale Längsfurche ist vorhanden, fehlt nie dem Endstücke des Kopflappens, tritt aber erst ein Stück hinter diesem auf dem Leibesrücken auf. Die Farbe der lebenden Thiere nach Dr. Koerbl röthlich. Gegenwärtig sind sie heller oder dunkler gelb und einige zeigen schwachen Perlmutterglanz. Das kegelförmige Endstück des Kopflappens aus 10 wohl entwickelten, relativ langen Abschnitten zusammengesetzt ; nur schien mir an einem oder dem anderen Individuum das letzte GHed nochmals gethcilt, Süd japanische Anneliden. 1 4 1 so dass man auch 11 Ringe annehmen könnte. Die Länge des Endstückes war je nacli dem Contractions- zustande versciiieden. Man kann sagen, dass es iy2mal bis nahezu zweimal so lang als an der Basis breit ist und der Länge der ersten 6 — 8 Segmente gleichkommt. Das Grundstück ist mehr minder deutlich dreiringelig. Die vier zarten Fühler so lang oder etwas länger als der letzte Abschnitt des Endstückes. Die Palpen waren nicht sichtbar. Die Segmente sind im vorderen Antheile des Leibes kurz, etwa fünf- bis sechs- oder auch achtmal breiter als lang, wachsen aber sodann in die Länge, so dass sie bei ziemlich gleicher Breite des Körpers nur vier- oder fiinfmnl breiter als lang sind. Die Ringel sind, soweit die Thiere erhalten waren, gleich lang. Die Ruder liefern das beste Merkmal zur Erkenntniss der in Folge des Verschwindens der Kiemen au einzelnen Individuen leicht misszudeutenden Art. Sie nehmen von vorne nach hinten an Länge zu, an Höhe ab; auch stellen sie anfangs gedrängter. Ihr Verhältniss zur Breite des Körpers ist nach der Grösse und dem Grade der Contraction des Leibes verschieden. So waren sie an dem grössten Exemplare, dessen Dimensionen oben angegeben wurden, vorne viermal, hinten drei- und zweimal kürzer nls dessen Breite; bei dem kleinen betrug ihre Länge vorne kaum die Hälfte, vor dem wenig schmäleren Ende etwa Dreiviertel der Leibesbreite. Bei dem vollständigen Individuum waren sie an dem autgeblähten Abschnitte des Körpers in der Leibesmitte dreimal kürzer als die Segmente breit sind. Sie verlängerten sieh sodann, dass sie im letzten Viertel die Breite der Segmente übertreft'eu, und erst an den allerletzten Segmenten werden sie wieder kürzer. Dem ersten rudimentären Ruder fehlt der Rückencirrus. Auch die 10 bis 12 folgenden sind insofern unvollständig, als sich die Hinterlippen, und zwar besonders die obere, erst allmälig entwickeln. Sie weichen ferner durch die relativ grosse Länge der Vorderlippen ab. Die vollständigen Ruder sind vorne nicht ganz zweimal, nach hinten bis über dreimal so lang als hoch. Die Ruder der vorderen Körperhälfte sind beträchtlich verschieden von denen der hinteren Körperhälfte, und wird dieser Unterschied durch Übergänge allmälig angebahnt. Bei den ersteren ist die obere Vorderlippe gross, konisch, mit etwas gekrümmtem Rückenrande (Fig. 3); sie überragt die untere Vorderlippe. Diese gibt der oberen an ihrem Ursprung nichts an Höhe nach und ist hier durch einen stark vorgewölbten Unterrand ausgezeichnet; aber schon in geringer Entfernung von der Basis verengt sie sich zu einem niedrigen lanzettlichen Blatte. Die obere Hinterlippe ist kürzer als die Vorderlippen, zugespitzt, herz- förmig, mit stärker convexem Oberrandc. Ihre Form ist sehr charakteristisch und in jungen und alten Indivi- duen gleich verlässlich ausgebildet. Die untere Hinterlippe bleibt ganz rudimentär • — ein abgerundeter, last gar nicht vorspringender Lappen. Der Bauchcirrus, blattartig, mit seiner Spitze nicht an die Basis des lanzett- lichen Endlappeus der unteren Vorderlippe heranreichend und nicht so weit als die obere Hinterlippe vor- ragend. Die Ruder der hinteren Körperhälfte (Fig. 3^) sich allmälig aus den vorderen herausbildend, zeichnen sich ausser durch ihre excessive Länge vor allem durch die Entwicklung der unteren Vorderlippe aus, welche alle anderen Fortsätze überragt. Die Lippen, wie der Bauchcirrus haben ihre oben geschilderten Formen ver- loren. Sie sind alle schlank, lanzettlich geworden; am wenigsten hat sich noch die obere Hinterlippe verjüngt, und sie bleibt auch an Länge hinter den anderen Lippen und dem Bauchcirrus zurück. Die untere Vorderlippe ist hier von der Basis an stetig zugespitzt. Der Bauchcirrus, von gleicher Gestalt, übertritft sogar die obere Vorderlippe au Länge. Die Borsten ragen nie so weit frei heraus als das Ruder lang ist. In einzelnen Fällen sah ich sie .sogar auffallend kurz. Die oberen Haarborsten erreichen zum Theil die Enden der unteren zusammengesetzten. An ein- fachen Borsten zähle ich meist sieben, aber auch 11 und 14; in den durch die Acicnia getrennten Bündeln der zusammengesetzten drei und vier oder sieben und acht, sechs und neun, sechs und zehn, also zusammen 7 — 16, aber meist 15. Immer sind diese Borsten in dem unteren Bündel zahlreicher. Die Fläche der Haar- borsten, sowie des grätenförmigen Anhanges ist cchinulirt, der Rand fein gesägt. Beides zarter bei ersteren. Die starken Spitzen am Ende des Schaftes der zusammengesetzten Borsten sind ungleich lang. Die Tiefe des Ausschnittes, von der längeren Spitze an gemessen, beträgt durchschnittlich 0-036""", aber auch 0-042°°, die 142 Emil V. Marenzeller. Ri'citc O-Olb"". Zwei Aciculen, wovon die untere stäriier. Die Farbe der Borsten gewöhnlich etwas gelblich. Her knrze cylindrisfchc, von vorne nach rückwärts etwas zusammengedrückte Hückcncirrus sitzt unmit- telbar ober der Ursprungsslelle des Huders, rückt jedoch in der hinteren Partie des Leibes mehr auf dessen Rückenrand. Er ist an den vorderen Rudern ansehnlicher, breiter und höher als an den weiter nach rück- wärts gelegenen. Hinter der Basis des Bauchcirrus bemerkt man an den cont^-ahirten Rudern einige vor- springende Hautwülste. Die Kiemen stehen an der Vorderwand des Ruders. Sie sind stets einfach, fingerförmig und wenn ent- wickelt, sehr lang und breit. An einer ganzen Reihe grösserer Exemplare konnte ich keine Spur von ihnen entdecken, so dass ich diese anfangs für eine andere Art hielt, bis ich durch die vollständige Übereinstimmung im Bau der Ruder eines Anderen belehrt wurde. An solchen kiemenlosen Individuen bemerkte ich bei stär- kerer Vergrösserung auf der Vorderwand des Ruders, dort, wo die Kieme stehen sollte, eine von einem sehr kurzen papillenartigeu Vorsprung nach innen begrenzte, vertiefte Stelle. Vollkommen ausgebildete Kiemen fand ich an drei Exemplaren. Sie fehlten den 14, 16, 18 oder 24 ersten, ebenso den letzten Segmenten der verstümmelten lndi\idiien und den 58 letzten des intacten Exemplares, so dass 87, 82, 71 oder 92 Ruder mit Kiemen versehen waren. Anfangs rndimentär, erreichen sie bald ihre stattliche Grösse und werden selbst so lang als das Ruder. Sie sind meist nach vorne und aussen gekrümmt. Das Aftersegment etwas länger als die zwei vorangehenden Segmente. Die Aftercirreu sehr lang und schlank, die Länge der neun letzten Segmente erreichend. Der keulenförmige Rüssel mass bei einem Individuum von 86 Segmenten mit 42'"° Länge und .3-5°° Breite, 12°"". Er wnr an seiner Basis 3"°, an seinem Ende 5""' breit. .\n dem oben erwähnten vollständigen Exemplare war der Rüssel 9 lang. Die Kiefer sind schlank, massig gekrümmt ; der Ausläufer des Flügel- fortsatzes ist lang. Die Papillen 0-039— 0-045""" lang und 0-018— 0-021"°' breit, konisch oder lanzettlich; dazwischen einige wenige keulenförmige, breit abgerundete, doppelt bis dreimal so breite als jene. Gefunden von Dr. Koerbl in der Bucht von Miya und auch in einem Exemplare gesammelt von Dr. A. V. Roretz. Fam. STERNASPIDEA Carus V. Stemaspis costata n. sp. Taf. VI, Fig. 4. Die Beschreibungen der wenigen nach dem „Thalassema scutatum" Ranzani's aufgestellten Arten der Gattung Sternaspis zeigen, dass der Bau der hieher gehörigen Thiere ein sehr gleichförmiger ist. So konnte Malmgren seine beiden Arten St. assimilts von der französischen Westküste und St. islandica von Island nur durch das Fehlen einer konischen, den After aufnehmenden Verlängerung des Hinterleibes von St. scutata unterscheiden und sie selbst untereinander dadurch, dass St. assfmilis am Hinterleibe mit rauhen Längsstreifen versehen sei. Übrigens sei hier bemerkt, dass Prof. A. Marion in Marseille mir brieflich seine Überzeugung mitgetheilt, St. islandica Mgrn. sei nur die Jugendform des St. scutata. Auch die japanische Form, deren grösste Exemplare 12°°' lang und an der breitesten Stelle 5'°'° breit waren, lehnt sich auf das innigste an St. scutata an, so dass ich, um nichts Charakteristisches enthaltende Wiederholungen zu vermeiden, nur die Punkte anführe, wo Abweichungen stattfinden. Die Farbe des Körpers ist dermalen grauröthlieh, nicht so weiss wie bei der Mittelmeerform. Der Bauch- schild ist lebhaft, rothbräunlich gefärbt, nicht so düsler braunviolett oder braungrau wie bei St. scutata. Die Haut des Körpers ist dichter mit mikroskopischen Papillen besetzt. Die Borsten der drei ersten Segmente sind etwas zarter und weniger gekrümmt; auch scheinen sie in etwas geringerer Anzahl aufzutreten. Der an der Grenze des fünften und sechsten Segmentes stehende Genital- anhang ist etwas weniger entwickelt. Der After findet sich inmitten einer ganz kurzen Erhebung. Nicht anders sehe ich dies bei St. scutata, was ich nur desshalb erwähne, weil die Bemerkungen Malmgren's in den Diagnosen seiner neuen Arten ülicr eine konische Verlängerung des Hinterleibes übertriebenen Vorstellungen 8ü(J japanische Anneliden. 143 Raum geben können. Bei schlecht conservirten Thieren mit schlatFer Haut ist diese Erhebung' leicht vorzu- treiben und scheint bedeutender. Die Kiemen scheinen nach der relativen Grösse der Polster, welchen sie auf- sitzen, etwas zahlreicher zu sein. Uie Polster sehen gestreckter, mehr nach hinten und unten verlängert aus. Die wesentlichsten Unterschiede aber liegen in dem Bauchschilde (Fig. 4). Der Hinterrand verlauft dort fast gerade, hier in der Mitte eingebuchtet. Jede Hälfte desselben ist bei St. scuta-ta etwas breiter als lang, hier um- gekeiirt. Diis hintere dreieckige Feld ist bei der Mitteimeerform fast eben so gross als das vordere, die Grenzen zwisciien beiden häutig undeutlich; hier ist es viel kleiner und gut abgesetzt. Die Oberfläche ist bei ersterer fast glatt oder man sieht nur höchst undeutliche Spuren schief nach aussen ziehender Rippen ; bei der St. costata hingegen sind deutliche erhabene Rippen, die von aussen nach innen an Grösse abnehmen, sichtbar. An der innersten Ecke jeder Platte bemerkt man ein kleines Feldcheu, welches mit dem Wirbel einer Muschelschale verglichen werden kann. Dies ist bei unserer Art viel grösser als bei St. scutata. Auch an dem vorderen Felde der Platte ist ganz gut eine radiäre Streifung wahrzunehmen, und die mit dem Wirbelplättcheu concentrischen Anwachsstreifen heben sich deutlich ab. Endlich bemerke ich noch kleine accessorische Plättchen, welche sich in den ausgeschweiften Vorderrand der Hauchplatte legen und den vorderen Contur zu eineni mehr geraden machen. Sie fehlen bei St. scutata. Gefunden in der Bai von Miya (Dr. Koerbl). Farn. CHAETOPTEREA Aud. et M. Edw. Cfiaetopteriis ' cautits n. sjj. Taf. VI, Fig. 5. Vorderleib 20""" lang, circa 10°"" breit (ohne Ruder), mit 10 rudertragenden Segmenten. Der vor der Mnndöffnung liegende Körpt rabsclmitt (Unterlippe) ragt über diese 4"° vor. Er wird an der Rückenseite von einem 1-5 breiten, braunen Saum eingefasst und läuft dorsal vor dem ersten Ruder in einen freien, ab- gerundeten Lappen, an dessen Basis sich Ocellen vorfinden, aus. Die Tentakel 4 lang. 1 An allen Tlieilen der Erde sind Repräsentanten dieser so auffallend gebauten Gattung gefunden worden. Die Beschrei- bungen reichen jedoch fast durchwegs nicht aus, dieselben mit Sicherheit wieder zu erliennen, zumal wenn die Thlere von eineni anderen als dem angegebenen Fundorte herrühren. Damit mag auch die grcsse Anzahl der aufgestellten Arten und der Umstand, dass jede nur eiueu ganz kleinen Verbreituugsbezirk hat, erklärt werden. Es wurde namentlich aufdieGrup- pirung der Borsten und deren Darstellung viel zu wenig Gewicht gelegt. So existiren nicht einmal von dem sicherlich am häutigsten untersuchten Ch. varwpedatiis Ken. des Mittelmeeres verwendbare, genaue Abbildungen derselben, Die bisher auf- gestellten Arten sind folgende : Europa: 1. Oh. (Tricoelia) variopedaius Reniori. 1804. Adria. Prospetto della classe dei Vermi, p. XVIII. 2. Ch. norvegicus M. Sars. 1825. Norwegen. Beskr. og Jagtt. over Dyr ved den Bergensk. Kyst., p. 54, Tab. XI, Fig. 29 a— A. 3. Oh. Sarsä (Boeck C.) M. Sars. (1859) 18C0. Norwegen. Forh. e Vidensk. Selsk. Christiania aar 1860, p. 87. 4. O/i. insignis Baird. 1864. Grossbrittunien. Trans, of the Linn. Soc. Vol. XXIV, p. 477, PI. XLIX. 5. Ch. Valenehiii Quatref 1865. Nor- mandic. Hisl. nat. d. Annel. Tome II, p. 210, PI. XII. 6. Vh. ÄarszV Quatref. 1865. Bai von Biscaya. L. c. p. 213. 7. Ch. hre- vis Lespes. 187:?. Marseille. Annales des Sciences nat. 5. ser., Tome XV, p. 63, PI. IV. Diese Art wurdi' Jedoch bereits von A. F. Marion als mit CA. variopedatus Ren. zusammeni'allend eingezogen. (^ap der guten Hoff uung : 8. Ch. eapensis Stimpson. 1855. Proceed. Acad. Phil. Vol. VII, p. 391—393. 9. Ch. hamatus Schmarda. 1861. Nene wirbellose Thiere, p. 16, Taf XIX, Fig. 166. 10. Ch. afcr Quatref 1865. L. c. Tome II, p. 215 (nur nach der Röhre). — Ofteubar handelt es sich hier um eine dreifache Bezeichnung denselben Art. Ceylon: 11. Ch. appendiculatus Grube. 1874. Proceed. of zoulog. Soc. p. 327. Australien: 12. Ch. luteus Stimpson. 1855. Port Jackson. L. e. p. 391. 13. Ch. marropus Schmarda. 1861. llla- vara, Neu-Süd-VVales. L. c. p. 17. 14. Ch. australis Quatref 1865. lies St. Pierre et St. Fran(,-ois. L. c. p. 215 (nur nach der Rühre). Auch diese drei Arten dürften zusammengehören. Amerika: 15. (Jh. pergamentacens Cuv. 1830. Westindien. Regne animal. II. ed. T. Hl, ]). 208. 16. Ch. antarciicus Kinberg. 1866. Maghalaen-Strasse. Annul. nov. Ofvers. af kongl. Vetensk. Akad. Förhaiidl. S. 338. .lüngst führt Grube voll derselben Localität einen Chaeloplerus an, den er von i'h. /•(iriopedalus Ken. nicht zu uiiterscheideu im Stande ist. (Anne- liden-Ausbeute von S. M. S. Gazelle. Monatsber. d. k. Ak.id. d. Wissensch. Berlin 1877, p. 511.) 144 tlmil V. Marenzeller. Die Kuder nehmen bis zum sechsten an Länge zu, sodann wieder bis zum zehnten ab. Doch ist das neunte immer länger als das erste, dieses 3 , jenes .")""" lang. Das 10. flügelförniige Ruder ist 14 — 16'"" lang, an der ßasis 5""" breit, von dem neunten deutlich abgerückt. Die einfachen Borsten (Fig.öa— y), welche sicli in den neun ersten Rudern finden, liegen in 2 — 3 Reihen und sind nicht nur nach der Körperregion, sondern auch in einem und demselben Ruder von mannigfacher Gestalt. Abgebildet sind Borsten des vierten und achten Ruders. Jene der ersten Ruder sind einförmiger, von der Form e, doch noch viel kräftiger. Wie bei den anderen Arten an der Basis des vierten Ruders, hier etwa 20 — 30, Borsten von tiefbrauuer Farbe (a). Sie sind derb, ziemlich gleichbreit, an dem äusseren Ende abgestutzt lind in einen Zahn vorgezogen. An zwei Exemplaren erschienen einige wenige an derselben Stelle auch am dritten Ruder. ^ In den hinteren Rudern werden die Borsten schmächtiger (e) und es tritt eiue geschwungene Form (/') auf. In den dorsalen Enden der Ruder bemerkt man immer einige schmale Haarborsten, die auch beträchtlich vorragen können, und vereinzelte von regelmässiger Lanzettform. Die Obertiäche der verbreiterten Borstenenden erscheint bei stärkerer Vergrösserung von einem doppelten Systeme von Linien gestreift, feilen- artig. Auch die dicken, braunen Borsten des vierten Ruders sind mit sehr feinen Spitzchen versehen. In dem 10. Ruder und allen des Hinterleibes sind nur Haarbürsten als Stützen eingeschlossen, welche an ihrem basalen Ende breiter und stumpf sind. Die einfachen flossenförmigen, ventralen, mit Hakenborsten versehenen Borstenwülste des neunten Ruders sind jederseits 4'"" breit. Am folgenden Segmente ein einziger in der Mitte vertiefter, 9""" breiter Borstenwulst, durch Verschmelzung der jedem Ruder entsprechenden entstanden. Die Ränder werden von einer continuirlichen Reihe von Hakenborsten eingenommen; nur an den Seiten, wo die hintere Reihe der Hakenborsteu zu der mehr geradlinig verlaufenden des Vorderrandes sich aufkrUmmt, bleibt die Verbindung unterbrochen, ein Verhalten, das sich ebenso bei Ch. vario^edatus Ren. findet und wohl auch anderen Arten gemein sein wird. Die Haken borsten (Fig. 5^«) des 9. und 10. rudertragenden Segmentes sind mit sechs, seltener sieben freien Kammzähuen, von welchen der oberste oder die zwei obersten sehr klein sind und auch fehlen können, versehen." Sowohl von der Spitze des Rückens der Hakeuborsten, als auch von der äusseren Seite der Basis gehen deutliche hakenförmige Verlängerungen zum Ansätze chitinöser Sehuenfäden (soies tendons Claparede's) ab.^ • Diese Hakenborsten waren am neunten und zehnten Ruder 0-084""" lang und 0'036°"" breit. Dieselbe Art, nur kleiner, findet sich auf den Borstenwülsten des ersten und zweiten Mittelleibsegmentes, so am zweiten 0-081"" lang, O-OSS'"" breit. Eigenthümlicher Weise kommen sie auch in den sämmtlichen seitlichen Flösschen des Hinterleibes vor; nur haben sie bei vollkommen gleichen Charakter abermals an Grösse abgenommen (Fig. 5 A l). Der Mittelleib mit vier Segmenten, 25 — 27""' lang. Die Entfernung von dem ventralen Borstenwulste am letzten Segmente des Vorderleibes bis zu dem ersten Mittelleibsegmente betrug 13°"" und 16'"'°. Am Rücken bemerkt man in dem Räume zwischen der Basis der grossen letzten Ruder und dem Anfange des zweiten Mit- telleibsegmentes unter einer zarten Bedeckung den in fünf oder sechs Falten oder Windungen gelegten Darm 1 Dasselbe fanden ausnahmsweise M. Sars und G. 0. Sars auch bei Oh. Sarah' (Boeck C.) Sars M. Bidrag til Kund- sUab om Christianiatjordens Fauna. Nyt. Müg. f. Naturvid. XIX. Bd. 1873, p. 261. - Es legt sich nämlich stets bei den Hakenborsten der von mir untersuchten Chaeloptems-Arten der unterste Zahn so dicht an die abgerundete Basis oder verwächst fast mit ihr, dass dieser, wenn man von frei vorragenden Kammzähnen spricht, nicht mitgerechnet werden kann. 8o haben z. B. die Hakenborsten des Vorderleibes von Ch. variopedatus Ren. sieben freie Kammzähne, weil icli den untersten, mit der Basis vereinigten, übergehe. Frühere Autoren scheinen auch diesi>n Zahn mitgezählt zu haben. Man wird also bei einem Vergleiclie meiner vorliegenden Beschreibung mit anderen stets zu meinen Angaben über die Zahl der Kammzähne einen hinzurechnen müssen. 3 Diese Sehuentadeu meint ofl'enbar auch R. Leuckart, wenn er bei Beschreibung seines C'A. pergamemaceus Cuv. {Ch. variopedatus Ren.) angibt: Die Haken haben die Gestalt von kleinen, ovalen Plättchen, die an dem einen Ende auf einem besonders langen, dünnen, rechtwinklig gebogenen Stiele aufsitzen. (Archiv f. Naturg. 15. Jahrg. 1849, p. 345.) Das- selbe gilt auch in Bezug auf CA. antarcticris Ivinberg, wo es heisst: uncinis ovalibus 5 — 7-dentatis, manubrio elongato, fili- forme, .alidü. Aiiiiulata nova. Ofvers. at' kougl. Vetcnsk. Akad. Föihandl. I8C6, p. 330. Sildj apanische Anneliden. 145 ilurchschimmern und oberlialb des ventraleu Borstenwulstes des ersten Mittelleibsegmeutes ein G""" l)reites blindsackartig'cs Rudiment, wclclies den bis zu li5"° breiten sclieibenfönnigeii Rückenanbäugen des zweiten, dritten und vierten .Segmentes des Mittelleibes entspricht. Der ventrale Borstenwulst des ersten .Segmentes gleicht noch dem des letzten Vorderleibsegmentes, besitzt somit eiue vordere und hintere Reihe von Hakenborsten. Der des zweiten, dritten und vierten .Segmentes führt nur mehr solche an seinem hinteren Rande, während der vordere Rand immer mehr verkümmert; ganz verschwindet jedoch dieser erst am ersten Hinterleibsegmente. Der folgende Zerfall des Boi'stenwulstes in zwei Hälften wird am dritten .Segmente angedeutet. Der Borsteuwulst des zweiten Segmentes ist von allen am schmälsten, der des dritten am breitesten. (Z. B. am ersten Segmeute 8'"", am zweiten 5°", am* dritten 9 , am vierten 8""). Dieselben Verhältnisse finden sich übrigens genau so bei Ch. variopedatus Ren. Lateral an der Basis der Rüekenanliäuge des zweiten, dritten und vierten Mittelleibsegmentes stehen die von M. Sars bei den nordischen Chaetoptcrus-Ärteu entdeckten rudimentären liorsteuvvülste^' mit Hakeu- borsten, welche den seitlichen Borstenwülsten oder Flösschen des Hinterleibes entsprechen. Die Hakeuborsten zeigen jedoch aufi'alleuder Weise eiue andere Gestalt als die der entsprechenden Stelle des Hinterleibes. Während an dem ventralen Borstenwulste des ersten und zweiten Segmentes noch, wie erwähnt, dieselben Hakenborsten auftreten, nur etwas kleiner wie am letzten und vorletzten Vorderleibsegmente, sehen wir am dritten eine andere Form beginnen und in allen ventralen Borstenwülsten des Hinterleibes wiederkehren und diese ist es, welche sich dort vorfindet. Diese Hakenborsten (Fig. 5Ac) sind kleiner als die erste Art, 0*054 — 0'06""'lang und 0021°'" breit mit acht, selten neun oder zehn (obere sehr fein) freien Kammzähuen, ihr Rücken verläuft mehr gerade bis zur Basis. Fortsätze zum Ansätze der Sehnenfaden sind gleichfalls gut ausgebildet. Der Hinterleib mit 30 — 34 Segmenten, circa 33""° lang. Die Ruder zart und kurz etwa 4""° lang; an einem Individuum an der Basis verhältnissmässig breit, an dem anderen schmäler, je nach dem Contractions- zustande. Sie nehmen gegen das Hiuterende nicht im Verhältnisse an Länge ab und smd dort der Kürze der Segmente wegen gehäuft. Die ventralen Borstenwülste schmal. Der des ersten Segmentes noch 10°"", in der Mitte ein wenig eingekerbt und hier die Hakenborstenreihe unterbrochen; die folgenden nur 3°"", während ein seitliches Flösschen ebne die Fortsätze nahezu dieselbe Breite besitzt. Sie sind nicht sehr fleischig, von vorne nach hinten zusammengedrückt, ziemlich vorragend. Zwar zeigt jedes Läppchen an einer mittleren Einkerbung und einer herablaufenden Furche, dass es aus einer linken und rechten Hälfte besteht, allein die Hakeuborstenreihen sind einander doch viel mehr genähert und die Trennung weniger auffallend als bei Ch. vario2)edatus Ren. Die Hakenborsten (Fig. 5 J. c) gehören jener zweiten Fori;i au, welciie in dem ventralen Borstenwulste des dritten Mittelleibsegmentes auftritt. Au den hintersten Segmenten nehmen sie an Grösse ab. Die seitlichen Borsten wUlste könnten besser als Flösschen bezeichnet werden. Sie sind iu der Mitte etwas vertieft; jedoch nur der vordere Rand trägt Hakenborsten. Der obere Rand ist iu einen gleichfalls gefurchten, au den vorderen Segmenten bis 2'°'" langen, freien Fortsatz ausgezogen, und ebenso ragt der untere Rand über die Ansatzstelle vor. Der nach oben gerichtete Vorsprung des Flösschens, aufweichen sich übrigens die Hakenborsten nicht tortsetzen, wurde von R. Leukart bei Ch. varioj^tedatus Ren. als Rudiment eines Cirrus gedeutet. Die Hakenborsten der seitlichen Flösschen (Fig. b Ab) sind von der Art jeuer, welche an dem Flösschen des vorletzten Vorderleibsegmentes vorkommen. Fasse ich zum .Schlüsse die Vertheilung der zwei Formen der Hakenborsten zusammen, so ergibt sich Folgendes: Form I {bAa,b), grösser mit sechs (selten sieben) freien Kammzähuen, in den beiden letzten I M. Sars sah diese aus nur weuigeu Hakeuborsten zusammengesetzteu Audeutuiigen der seitlichen Flösschen des Hinterleibes zuerst bei Ch. norvegicus und CA. .Sa;-««' B o e c li. (forh. Vidensk. .Se'sk. C'hristiauia aar ISBO, S. 87.) K. Leuckart suchte uiesbeziig-liuh bei Ch. variupedaius Ren. nach, fand sie aber nur am dritten und vierten .Segmente (Bericht über die Leistungen d. Naturg. d. niederen Thiere während des Jahres 1860. Aich. f. Natuig. 27. Jahrg. 11. Bd. 1862, p. 232.J Ich habe desgleichen nachgesehen und sie auch bei Ch. variopedatus am zweiten, dritten, vierten Segmeute gefunden. Kbeuso kann ich liinsichtlich ihrer Form dasselbe Verhäitniss constatiren, wie bei der oben bescliriebeneu Art. Deakschrilteu der mathem.-naturw. Cl. Xlil. Bd. Abhaudlungea von Nichtmitgliedern. t 146 Emil V. Marenzeller. Segmenten des Vorclerleibes, den zwei ersten Segmenten des Mittelleibes und sännntlichcn scitiidien Fliissclien des Hinterleibes. Form II (5 Ac) kleiner, mit aciit (selten nenn oder zelin) Ireien Kamnr/.ähnen, an der Basis der dorsalen Anhänge des zweiten, dritten, vierten Mittelleibsegmentes, in denHorstenwülsten der zwei letz- ten Segmente des Mittelleibes und sämmtlichen ventralen des Hinterleibes. * Die Röhren waren 0-G — 0-7 Meter lang, an 20""" breit, papierartig, dünnwandig, isabellenfarbig, mit feinem Sande theilweise bedeckt. Sehr merkwürdig ist der Absehluss der Röhre an den beiden Enden (Fig. 5 B). Dort wird sie in einer Ausdehnimg von etwa 60"'° verdickt, die Oberfläche quergirunzelt, sie ver- engt sich nach und nach auf 8""" und geht in mehrere, zum Theile mit einander coalescirende an der Basis breitere, an der Mündung nur 2—3'""' messende, papierdünne und papierweisse Röhrchen aus, so dass statt einer einzigen grösseren Öfi'uung an jedem P'nde der Röhre mehrere kleine die Verbindung mit der Aussenwelt herstellen. Diese Bildung ist keine zufällige. leb sah sie an allen [6 -8) Röhren und auch von anderer Seite finden wir hierüber berichtet. * Der vorliegenden Beschreibung dienten ein ganz vollständiges nnd ein des Hinterleibes zum Theil beraubtes Exemplar, welche beide wohl noch lebend aus der Röhre genommen waren. Die in den unauf- geschniltenen Röhren vorhandenen meist zerstückelten Exemplare befanden sieb in einem bis auf die Unter- suchung der Borsten unbrauchbaren Zustande. Gesammelt von Dr. A. v. Roretz, wahrscheinlich bei Yokohama. Fam. CIRRATULEA Carus V. Oirratulus dasylophius n. sp. Taf. VI, Fig. 6. Körper aus circa 280 Segmenten zusammengesetzt, Kf" lang, in der Mitte etwa 4'"'° breit, vorne zugespitzt, nach hinten sich langsam immer mehr verjüngend; schon in einer P^ntfernung von 12""" vor dem I.,eibesende beträgt die Breite nur wenig über 2'°'". Über die Farbe ist nichts zu bemerken. Sie ist dermalen blass gran- röthlich ; mit Hilfe der Lupe sieht man an den Seiten der vorderen Segmente wie auch bei anderen Arten vom dorsalen zum ventralen Borstenbündel eine Reibe feiner, brauner Punkte ziehen. Im Leben war das Thier nach einer Bemerkung Dr. Koerbl's zinnoberroth. Der stumpf-dreieckige Kopflappen ist nahezu so lang als breit, augenlos, auf der Uuterfiäche der Länge nach gefurcht. Das Buccalsegment, sowie die beiden folgenden Segmente tragen weder Borsten noch andere Anhänge. Das erstere ist von oben gesehen kurz, etwa halb so lang als das folgende. Dieses ist länger als das dritte; sein Vorderrand springt etwas vor. Sowohl der Rücken des zweiten als dritten Segmentes ist mehrfach gefurcht. Die ersten borstentragenden Segmente jsind etwas länger als die folgenden. Da das Thier vielfach gewunden und sehr ungleichmässig contrahirt war, so lässt sich über das ohnehin nicht sehr wertbvolle Ver- hältuiss der Länge der Segmente zu deren Breite nur wenig einigermassen Brauchbares sagen. Ich fand am 25. borstentragende Segmente die Breite zur Länge wie 10:1, in einer Entfernung von 10'°' von dem Leibes ende wie 14:1. Das erste borstentagende Segment führt keinen Kiemenfaden, entsprechend dem zweiten bemerkt man eiuen stärkeren auf dem Rücken des Segmentes stehenden und einen mehr seitlichen schwächeren Faden ; an den Seiten des dritten und vierten Segmentes stehen je ein Faden, auf der diesen beiden Segmenten ent- sprechenden Rückentläche sehe ich jederseits an 24 ovale, in der Mitte vertiefte, am Rande erhabene Stelleu, 1 Dasselbe Verhalten auch bei Ch. variopedatiis Ren. Form I O-llI»'" lang und 0-048"'" breit mit sieben, selten acht freien Kammzähnen; 0-OSl"'" lang und 0045'°" breit in den seitlichen Flösschen des Hinterleibes. Form II O-OSl""" lang und 0-021°'" breit mit elf, selten zwölf Zähnen. 2 v. Willemoes-Suhm, Von der Challenger-Expeditiou, VII. Zeitschritt für wiss. Zoologie, 27. Bd. 1876, p. CL Südjapmiische Anneliden. 147 welche ich als Narben abgefallener Tentakelfäden betrachte. Es müssen an sechs Reihen hinter einander stehender Tentakel vorhanden gewesen sein. Auch die nocli vorhandenen vier Fäden muss ich ihrer Structur nach als Tentakelfäden ansehen. Der Körper ist reich mit Kiemen versehen. Sie finden sicli jedoch nicht au allen Segmenten und immer nur eine jederseits. Die Kiemen treten nicht wie bei anderen Arten besonders gehäuft an dem Vordertheile des Körpers, sondern ziemlich gleichmässig vertheilt und auch gegen das Leibesende zu noch zahlreich auf. Die letzte Kieme fand ich am 249. Segmente, in einer Entfernung von ö"" vor dem After. Die Faden sind lang, verschieden stark, manchmal gegen das Ende zu verdickt. In beiden Zeilen der Borstenbiindel kommen zwei Arten von Borsten vor, lange hellere, an der Schneide gesägte , verbreiterte Haarborsten und kurze gelbe bis gelbbraune aciculaartige Borsten. Die letzteren fehlen aber den ersten Borstenbiindeln. In der ventralen Reihe sah ich sie zuerst im 29., in der dorsalen im 43. auf- treten. ' Sie finden sich gewöhnlich zu drei, nach hinten zu zwei. Die der ventralen Bündel (Fig. 6Aa) sind stärker als jene der dorsalen (Fig. 6 A b), dunkler gefärbt. Namentlich an ihnen bemerkt man vor der Spitze einen dunkleren Streif im Centrum und eine gleichmässige tiefere Färbung der hinteren Partie. Bei stärkerer Vergrösserung erscheinen diese Stellen längsgestreift, indem die die Borste aufbauenden Chitinmassen nicht überall dicht aufeinander liegen. Unter den von Kinberg (^Annulata novo, S. 253) aufgestellten Gattungen der Familien der Cirratuliden würde die Gattung Timarete am meisten geeignet sein, vorliegende Art aufzunehmen, da sie durch den Besitz zahlreicher, in mehreren Reihen hintereinander stehender Tentakel ausgezeichnet ist; allein die Angabe, dass diese vom vierten bis siebenten Segmente entspringen, ist zu unbestimmt, da man nicht einmal darüber Klar- heit gewinnen kann, ob die drei ersten borstenlosen Segmente (^Segmenta huccalia Kbg.) mitgezählt sind oder nicht. Im ersten Falle wären die tentakeltragenden Segmente, das erste, zweite, dritte und vierte borsten- tragende Segment, während ich bei unserer Art die Tentakel erst dem dritten und vierten aufsitzen sah. Gefunden an der Ostküste der Insel Eno-sima (Dr. Koerbl). Cirfatulus comosiis n. sp. Taf. VI. Fig. 7. Körper aus 320 Segmenten zusammengesetzt, deutlich gekantet, 52°° lang (der mittlere Abschnitt unnatürlich ausgedehnt) in der Mitte 5°° breit, nach hinten zwar verschmälert, aber erst kurz vor dem Ende sich plötzlich ^zuspitzend. Die Farbe der Alkoholexemplare dunkel grauröthlich ; auch hier an dem vorderen Segmente die feinen dunkeln Verbindungslinien der dorsalen Borstenbündel mit den ventralen. Der Kopflappen breit abgerundet, kurz, breiter als lang, augenlos, auf der Unterfläche ausgehöhlt. Das Buccal Segment sowie die beiden folgenden Segmente ohne Borsten oder Kiementäden. Das erstere ist von oben gesehen etwas kürzer als das folgende Segment, dieses wieder etwas länger als das dritte. Die drei ersten Segmeute zusammengenommen sind zwei und einhalbmal länger als der Kopflappen und auf ihrer Ruckenfläche mehrfach gefurcht. Die ersten zehn Segmente sind länger als die folgenden; hinter dem siebenten borsten- und tentakel- tragenden Segmente findet eine plötzliche Verkürzung um die Hälfte statt. Es ergibt sich schon aus der grossen Zahl der Segmente im Verhältnisse zur Länge des Thieres, dass die Segmente sehr kurz sind. Es ist ferner, wie schon oben bemerkt, in Betracht zu ziehen, dass der mittlere Körperantheil in einer autfallenden Weise ausgedehnt war. Die Körperwand des Vorder- und Hinterendes beiderseits in Längen von 14 und 12'"° war derb, opak, dort aber dünn, durchsichtig. Offenbar verschuldete dies eine schlechte Conservirung des Objectes. 1 Nach meinen Erfahrungen an anderen Cirratulus-Avten schwankt die Stelle, wo die acicnlaartigen Boisten zum ersten Male erscheinen, mit dem Alter. Eine diesbezügliche Angabe hat demnach nur hinsichtlich gleich grosser oder gleich alter Individuen Werth. C'onstant fand ich jedoch das verspätete Auftreten dieser Borsten in den dorsalen ßiindeln im Vergleiche mit den ventralen. t* 148 Emil V. Marenzoller. Die wirkliche Länge würde also noch geringer ausfallen, wenn das Thicr durchaus gleichmässig contrahirt wäre. Am kürzesten sind die Segmente unmittelbar hinter den Tentakeln ; hier kommen am Rücken gemessen an 16 auf die Lauge eines Millimeters; 14'°'" hinter dem Vorderrande des Kopflappens sieben, 10"'" vor dem Hinterleibsende, wo die Breite nicht ganz 3"""" beträgt, sechs. Die sechs ersten borstentragenden Segmente sind mit je einem Kiemenfaden jederseits versehen. Dem Rücken des siebenten sitzen links und rechts, in der Mittellinie sich fast berührend, dichte Gruppen von über 20 Tentakel auf. Entfernt man dieselben, so sieht man lateral die Narben drei oder vier Reihen hinter ein- ander bilden — gegen die Mitte des Leibes sind die Tentakel eben spärlicher. Das tentakeltragende Segment hat sich nach hinten etwas in die zunächst liegenden Segmente hineingedrängt. Die folgenden vierzig Segmente etwa tragen reichlichst Kiemenfäden, indem fast jedes mit einem solchen jederseits versehen ist. Nach dem 50. borstentragenden Segmente beiläutig wird ihre Reihe aber immer weniger dicht, bald verschwinden sie fast ganz, tauchen nur vereinzelt auf, fehlen aber auch am Hinter- leibsende nie völlig. Indem die Tentakel und die Kiemenfäden der ersten 50 Segmente auch meist nahezu doppelt so breit sind als die folgenden, entsteht schon in geringer Entfernung vom Koptlappen eine dichte Masse in einander geschlungener breiter Faden, die den Rücken freilich nur auf die kurze Strecke von 5""° bedeckt und sich dann jederseits in eine immer schütterer werdende Reihe feinerer Fäden auflöst. Endlich verschwindet auch diese. Die Anhäufung zahlreicher und breiter Faden nahe dem Vorderrande gibt der Art zum Unterschiede mit anderen, wo eine mehr gleichmässige Vertheilung stattfindet, ein auifnllendes Gepräge. In beiden Zeilen der Borstenbündel an der Schneide fein gesägte Haarborsten und aciculaartige Borsten (Fig. laV). Letztere treten ventral im 42. Borstenbündel, dorsal erst im 85. auf; sie finden sich gewöhnlich, und bis weit nach hinten, zu vier, selten zu fünf. Die ventralen (a) aciculaartigen Borsten sind dunkler gelb und breiter, kräftiger als die dorsalen (/>). Diese Art ist von der vorigen durch den derben, gedrungenen Habitus, die Kürze der Segmente, die Anhäufung der Kiemenfäden in dem vordersten Antheile des Leibes, andere Stellung der Tentakel und die schmäleren aciculaartigen Borsten leicht zu unterscheiden. Sie würde der Gattung Audouinia Quatref. bei- zuzählen sein. Gesammelt von Dr. A. v. Roretz. Acrocirrus valklus n. sp. Taf. VI, Fig. 8. Das grösste Exemplar mass öl"" und zählte 115 Segmente. Der 4"'" hohe, gewölbte Rücken war vorne 6""°, in der Mitte 5'"", vor dem Aftersegmente 2-5'°"' breit. Ein zweites war 38°"" lang, hatte 99 Segmente » Ich muss die Charalitere der Gattung Acrocirrus Grube (50. Jahresb. d. schles. Ges. f. vaterl. Cultur, 1872. Breslau 1873, p. 65) in mehrfacher Hinsicht anders fassen als der Autor und werde hierin auch durch die Ergebnisse einer neuer- lichen Untersuchung des einzigen bisher liekannten Repräsentanten: Acrocirrus (Ueterocirrus) frontifilis Gr. aus dem Mittel- meere unterstützt. Nach Grube (Archiv f. Naturg. 26. Jahrg. 1860, p. 89, Taf. IV, Fig. 1 u. 1. c.) sollten bei A. frontifilis die vor dem Kopfende stehenden FUhlercirren dem Buccalsegmente, in welches der Kopf läppen eingedrückt sei, aufsitzen, ferner drei Paar Kiemenfäden und leicht gebogene einfache Borsten im unteren Borstenhöcker Vorhandensein. Marion und Bobretzky haben 1875 (Annel. du Golfe de Marseille, p. 64 d. Sep., PI. VIII, Fig. 18; PI. IX, Fig. 18 A) dieselbe Art nochmals genau untersucht und abgebildet, ohne Jedoch den Namen Acrocirrus zu gebrauchen. Über die Stellung der „Füh- lercirreu" am Kopfe, weluhe sie Tentakel nennen, machen sie keine Bemerkung; sie fanden aber jederseits vier Kiemenfäden und zusammengesetzte Borsten im unteren Höcker. Die zwei ersten Kiemenpaare nennen sie FUhlercirren, bemerken jedoch, dass sie ihrem Baue nach wahre Kiemen seien und sagen, sie sitzen einem einzigen und zwar dem ersten Segmente a>if. Die viel grössere japanische Form stimmt im Wesen völlig mit der Mittelmeer-Form überein, und ich kann somit die Diagnose der Gattung J.<;roo!V™s folgendermassen richtigstellen: Kopflappeu mit zwei Tentakel (Greiffühlcroirren Grube's). Das Buccalsegnient, von oben sichtbar, mit zwei FUhlercirren (Kiemen) jederseits; zwischen beiden ein kurzer papillenartiger Fortsatz. Das zweite und dritte Segment mit je einem Cirrus (Kieme) jederseits. Die Borsten der ventralen Höcker zu- sammengesetzt. — Der Hanptunterschied von Grube 's Auffassung liegt darin, dass ich den Ursprung der „Greiffühler- cirren" nicht auf das Buccalsegment, somlern den Kopflappen verlege. Südjapanische Anneliden. 149 und war an den correspondirenden Stellen 3-5"'°, 3-5'°° und 1-5°° breit. Andere Individuen waren 37"'" lang, hatten 90—95 Segmente und nahmen bezüglich der Breite die Mitte zwischen dem ersten und zweiten Exem- plare ein. Die Färbung ist gegenwärtig schmutzig dunkel-ockerbraun mit einem Stich ins Olivengrüne, vorne und dorsal dunkler als hinten und ventral. Dr. Koerbl notirte über die Farbe der lebenden Thiere: schwärzlicb- grünlicbbraun. Die Anhänge des Kopfes und der ersten Segmente waren sämmtlich abgefallen. Die von oben sichtbare Fläche des Kopflappens ist von rhomboidcr Gestalt mit einer nach vorne gerichteten Ecke, die beiden Hinterkanten in das Buccalsegment eingesenkt. Die Spitze des Kopilappens setzt sich als niederer Kamm zwischen den Kopftentakeln nach unten fort und endet oberhalb des Mundes in einer kurzen Hervorragung. Der Vorderrand des Buccalsegmentes umgibt, einen nach vorne offenen Winkel bildend, wallartig die beiden Hinterseiten des Koptlai)pens. Dessen seitliche Ecken werden jederseits von einem Augenpaare eingenommen. Das äussere Auge ist grösser als das innere; beide liegen, wohl in Folge starker Coutraction, nahezu in einer Horizontalen. Verbindet man die beiden Augenpaare durch eine gerade Linie, und es existirt auch in Wirklichkeit eine zarte Hauterhebung in dieser Richtung, so zerlallt die Fläche des Kopflappens in ein vorderes und hinteres Feld. In diesem bemerkt man drei hellgefärbte Erhebungen, eine genau die Mittellinie einnehmende, fast bis zum Hinterrande reichende, schwach bisquitförmige und jeder- seits eine seitliche, welche vom Rande des Buccalsegmentes gegen die Mitte des centralen Kammes hinzieht, um dort abgerundet zu enden, ohne mit demselben in Verbindung zu treten. Punktaugen nahe den Vorder- rändern des Kopflappens wie bei A. frontifilis Gr. konnte ich nicht auffinden. Der K op flapp e n ist hoch und trägt an seiner vorderen Fläche unmittelbar unter den zwei Vorderkanten jederseits einen starken Tentakel. Dieselben waren zwar abgefallen, allein man erkennt die grossen, ovalen Anheftungsstellen, und Messungen an den im Gefässe noch vorhanden gewesenen ergaben, dass sie eine Länge bis zu nahezu 8°° bei einer Breite an der Basis von l-ö"" erreichen und die Kiemen in allen Dimen- sionen übertreffen. Sie sind durch eine ventrale Längsriune ausgezeichnet. Die Haut des Körpers ist, wenn stark contrahirt, gefaltet und die Segmente erscheinen daher oft mehr- fach gerunzelt. Die einzelnen Ringe sind wieder der Quere nach gerunzelt (ich zählte bis vier solcher Ringe), so dass die gesammte Obertläehe ein gefeldertes Ansehen bekommt. An Stellen, die ihren normalen Tonus behielten , oder auch etwas aufgebläht sind, tritt diese Erscheinung weniger dentlich auf oder verschwindet gänzlich. Schon bei Lupenbetrachtung fällt die granulirte Beschaffenheit der Haut auf. Unter dem Mikroskope lösen sich die Granula in feine, helle, abgerundete Papillen auf. Das Buccalsegment wird bis auf die ventrale Fläche und ein kleines dreieckiges Feld in der Mitte des Rückens ganz von den Ansatzstellen der zwei Fühlerc irren jederseits eingenommen, von welchen der dorsale eben hoch auf den Rücken hinaufsteigt. Dicht unter ihm, aber etwas nach vorne, liegt der ventrale, beiläufig in einer Ebene mit den Kopftentakeln. Zwischen beiden Fühlercirren ein kurzer, papillenartiger Fort- satz, in welchem jedoch keine Borsten eingeschlossen sind. Der frei gebliebene mittlere Autheil des Buccal- segmentes ist der Quere und Länge nach gefaltet und erreicht an Länge die beiden folgenden Segmente zusammengenommen. Von hier erstreckt sich der Vorderrand schief nach vorne und unten, so dass das Buccal- segment an der Bauchfläche beträchtlich länger wird als auf der Rückenfläche. Nach den Narben zu urtheilen, ist der dorsale Fühlercirrus dicker als der ventrale. Das zweite und dritte Segment tragen jederseits je einen Cirrus oder Kiemenfaden und einen ventralen Borstenhöcker mit den weiter unten zu schildernden zusammengesetzten Borsten. Der Cirrus des zweiten Segmentes ist weiter nach aussen und unten gerückt als der dorsale Fühlercirrus, der des dritten Segmentes wieder weiter nach aussen und unten als der des zweiten. Ich finde an diesen beiden Segmenten trotz wiederholtem Suchen keine dorsalen BorstenbUndel von Capillarborsten. Grube hebt bei der Beschreibung des A. frontißlis gleichfalls deren Fehler an dieser Stelle hervor, Marion und Bobretzky erwähnen aber deren Vorkommen und geben sie in ihren Abbildungen wieder; ich 150 Emil V. Marcnzeller. selbst vermisse sie wie Gnihe auch an dem einzigen Bruchstücke von A. frontifilis Gr., das mir zur Ver- fügung; stand. Vom vierten Segmente angefangen, treten dorsale Bündel von Caitillarhorstcn auf und gehen vereint mit den ventralen Bündeln zusammengesetzter Borsten bis zum Leibesendc. Grube nennt die Anordnung der Borsten eine zweizeilige, Marion und Bohretzky nehmen einen oberen und unteren Ruderast an. Ich behalte die Grube 'sehe Bezeichnung bei. Die Capillarborstcn treten einfach aus einer Längsspalte aus, welche bis auf die auch hier vor- kommenden feinen Papiilchen in keiner Weise ausgezeichnet ist. Es kommen bis zu 12 in einem IJündel vor. Sie werden bei 0-028'"'" breit. Bei Anwendung starker Vergrösserungen (630/1) zeigen zumal junge Borsten Längsstreifung, sowie eine sehr zarte Querstreifung und die beiden Seiten gesägt. Man muss sich dieselben mit sehr dicht auf einander folgenden Ringen äuscrst feiner Spitzchen besetzt denken. Die zusammengesetzten Borsten (Fig. 8a) der unteren Zeile treten aus einem gut entwickelten Borstenhöcker aus, welcher durch eine stark vorspringende an der Unterseite ausgehöhlte dorsale und eine unbedeutendere ventrale knopfförmige Partie ausgezeichnet ist. An das ventrale Ende des Höckers schiiessen sich auf der Bauchfläche des Segmentes noch einige grössere Papillen an. Die zusammengesetzten Borsten bestehen aus einem geschwungenen, nach vorne verbreiterten Schafte und einem stark gekrümmten, bakeutürmigen Endtheile, der durch eine sehr zarte durchsichtige Chitinlamelle mit dem Schafte verbunden ist. Schaft und Endstück sind schief auf ihre Längsrichtung gestreift. An die coucave Seite des Hakens legt sich parallel in geringer Entfernung von dem Ende ein Chitinstück, so dass die Spitze do])pelschneidig wird. Jeder derartigen Borste — es finden sich in der Regel vier in einem Borstenhöcker — entspricht eine derbe, spitze Acicula (Fig. 8 b\ welche jedoch nicht aus dem Borstenhöcker heraustritt. Die der vorderen Segmente sind kräftiger als die der hinteren. Die Farbe dieser Borsten und Aciculeu ist gelb. Die weite Afteröffnung am Ende des nicht spitz zulaufenden, sondern breit abgestumpften Körpers. Gefunden an der Ostküste der Insel Eno-sima (Dr. Koerbl). Fam. AMPHICTENEA (Sav., Mgrn.) Pectinaria aegyptia. Taf. VI, Fig. 9. Ämphictene aegyptia Savigny, Descript. de l'Egypt. Annel. p. 90, PI. I, Fig. 4. Die mir vorliegende japanische Amphictenee ist eine echte l'ectinaria im Sinne Malmgreu's (Nordiska Hafs-Annulater, pag. 193). Ich habe sie mit obigem Namen bezeichnet, weil sie bis auf die Gestalt der vorderen Paleen eine grosse Übereinstimmung mit der von Savigny gegebenen Abbildung zeigt. Allerdings kann der Vergleich mit der im rothen Meere lebenden Form kein vollkommener genannt werden, theils weil ich keine Exemplare von dort zur Verfügung hatte, auch keine neueren Nachrichten über die Aviphicte7ie aegyptia Sav. vorhanden sind, so dass wir eigentlich deren Stellung zu den anderen bisher bekannten Formen nicht genau zu bestimmen im Stande sind, theils weil das einzige Individuum aus Japan sich in einem sehr schlechten Zustande befand. Es ist von dem vorderen Rande der Nackenplatte bis zum Ende der Scapha 65"'° lang. Die grösste Breite der Nackenplattc betrug lö"", die Pmfferuung der äussersteu Palee von der Mitte ihres hinteren Randes 11'"°. Es sind jederseits 15 grosse goldgelbe Paleen vorhanden. Dort wo, wie bei der Ä. aegyptia, sich die Reihe nach dem Rücken zu krümmen beginnt, steht die stärkste und gegenwärtig längste; von den am weitesten nach hinten liegenden kurzen sind nur die Spuren vorhanden. Es mögen drei bis vier gewesen sein. Die Knickung der Reihe ist keine so scharfe wie bei A. aegyptia. Die Länge der äussersten Palee war etwas über 3 , die der innersten, an der Spitze nicht ganz erhaltenen, ö'"". Die Paleen sind aber nicht nur länger als bei der Amphictenee Savigny' s, sondern auch viel zarter und mehr nach innen gekrümmt. Der Stirnlappen, welcher bei der egyptischeu Art breit ist und die Paleen überragt, war verhältnissmässig schmäler und erreichte Südjapanische Anneliden. 1 5 1 mit seinem vorderen Ende die Spitzen der Paieen nicht. Die hinteren Paleen, zwölf an jeder Seite, sind an der Spitze stark gekrümmt (Fig. *dA). Ansser der abgebikleteu Form tinden sich auch einige, wo der Haken flacher ausläuft, andere endlich, und dies sind verstümmelte, wo die nur wenig gebogene Spitze stumpf abgerundet endet. Die Sj)itzeu dieser Paleen sind manchmal (lunkelbräunlich gefärbt. Die Hakcuborsten (Fig. 9), welche gleich den hinteren Paleen von A. aegyptia Sav. nicht bekannt sind, messen an dem mit Zähnen besetzten Aussenrande 0-0448""". In der Seitenlage bemerkt man gewöhnlich acht Kammzälme, von welchen die vorder- sten sehr klein sind. Ebenso ist der letzte unscheinbar und liegt dicht vor dein kurz.'u undeutlich zerschlitzten oder sehr fein gezähnten Rande, der dem Hinterrande der Hakenborste (Meisselzahn) vorhergeht. Die Kamm- zähne liegen, wie die Obensicht lehrt, in alternirenden Doppelreihen ; nur an der Spitze schieben sich die Zähne etwas über einander, so dass es den Anschein hat, als stünden drei in einem Bogen neben einander. Hinter den grossen Kannnzähncn ist, noch undeutlicher als bei Lagis Koreni Mgrn., die Doppelreihe feiner Zähncben zu erkennen, welche dem im Profile zerschlitzten Rande entsprechen. Gesammelt von Dr. A. von Roretz. 152 Emil V. Marenzeller. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN TAFEL T. Fig. 1. Euphrosyne superha 1). sp. Voi'dertheil von der Unterseite. Die Flächen der Segmente sind nur bis znr Austritts- stelle der Borsten gezeichnet, 3/1. Man sieht in der Mitte des Vorderrandes den nach al)wärts sich erstreckenden Carunkel-Fortsatz mit zwei dreieckigen Augenpunkten und zwei Fühlerchen nach auswärts von diesen. Dahinter die zwei fleischigen vor dem Munde liegenden Platten. „ \ A. „ „ a, b Borsten, 90/1. „ 2. Aphrodite japo)iica n. sp. Kopilappen von oben, 6/1. „ ^ A. „ „ Kopflappen und erste Segmente von der Bauchfläche, 6/1. „2 5. „ „ Borste aus der mittleren Keihe des Bauchköchers, dem kleinen Exemplare entnommen, 36/1. „ 3. Polynoe (Lepidonoius) gymnonotus n. sp. Achte rechte Elytre des kleinen Exeniplares, 4/1. „ 3 J. „ „ „ a Ende einer feinen Borste des oberen Astes; i zweite Form der Borsten des oberen Astes; c Borste des unteren Astes, 90/1. „ 4. Polynoe (Lepidonotns) pleiolepis n. sp. Kopflappen und erstes Segment, 12/1. „ i A. „ „ „ Dritte rechte Elytre, 10/1. „ 4 ü. „ „ „ a, b, a, d die drei Formen der Papillen auf den Elytren, 90/1. d stellt die Form b von oben gesehen dar, bei 330/1 Vcrgr. „ 4 C. „ „ „ Ruder von hinten, 12/1. „ 4D. „ „ „ Boi'sten, a des oberen, b des unteren Astes. „ 5. Polynoe (? Lnenilla) lamellifera n. sp. Kopllappen und erstes Segment, 12/1. „ 5 J. „ „ „ Elytre, 8/1. „ 5 £, „ „ „ Einundzwanzigstes rechtes Ruder von hinten, 12/1. „ 5 O. „ „ „ Borsten, a des oberen Astes, b, c, d, e, f des unteren Astes in ihrer Aufein- anderfolge im Bündel von oben nach unten; c ist eine Ansicht der Form b in Rückenlage, 90/1. TAFEL IL Fig. 1. Polynoe (HarmothoeJ imbricata L. Kopilappeu und erstes Segment, 12/1. „ Dreizehntes linkes Ruder, 15/1. Elytre, 8/1. „ Eine der mittleren Borsten des unteren Astes, 160/1. Vordertheil, 7/1. Rüssel ventral, 7/1. Paragnathen-Gruppe, V und VI rechts, 20/1. Zweites Ruder, 20/1. Vierzigstes Ruder, 20/1. Achtzigstes Ruder, 20/1. Zweitletztes Ruder, 20/1. Aussenrand des unteren Astes des zweiten Ruders von hinten, 160/1; rt Vordi'rlippe, ml Mitlellappen, hl Hinterlippe. Aussenrand des unteren Astes des vierzigsten Ruders, 160/1 ; Bezeichnung wie oben. Borsten des unteren Astes (vierzigstes Ruder), 300/1; a Grätenborste im Halbjirofil, b Sichelborste. 313. Nereis (Aliila) oxypoda n. sp. Dreizehntes Ruder von hinten, 9/1. 3^''. „ „ „ Sechsundfünfzigstes Ruder von vorne, 9/1. 3i69_ „ n :• Hundertundneunundsechzigstes Ruder von vorne, 9/1 3 ^. „ „ „ Grätenborste, 250/1. 1 A. T) n 1 B. n n 1 C. n )7 2. N er eis -iuictodonta li. Sp. 2^. n n 2B. » n 2(72. n n 2C^o. n n 2 e^o. n J7 2 C^S. „ 71 2D. Tl w 2 K n n 2 F. n n Miifcn/cllcr !■! v.SiitljiijjaiiiscIicAiiiii'liili'ii \ . ^ i-> AI. '/r. /; f' I ^ 5 & ^y*Ci>>! 4 . ' \ . ^ ■ > 4/? "1 \' an. •D. LI. V- , ■i ,'■:. .<^ .<^ k~~...^ i \ X -■■5, //.' \ "^ lA If. U',., IC. SS '> (': ^ '■^' 3\,3> *- J-- 3 lin l)piiks(lii'ill.'ii(iciki.is.Ak,i(l.(i.Kmalli.iiiiliirw.(iXLlli(l.II,\l)lh.l87y .V.l. XiiiirnwlliM' )■, v.Siiil)U|)aiiischt' Aniidkli'ii I . Till- \ JA. in. IC. ^WK^fe :>n. 3A. ■' ! i & 0 :!A. §: \^ ' / /?. /A. 41 i.ir. ■!J). ^- \ "H.. / X.WIll /r. / Iß 2h. E.v.Marenseller del W- I I \ ■;. I r. iJoiiksdinllnulorkiiis Akiul.(l U'.inatli.iialiinv.CI XI.1 15(1 lIAlilh.lHJ'J I F. Maroii/dk'i' lv.v.Siiil)a|)anisrlie.\iiiiPliripii I . Tul'. V. '^; ^rf k /! ^:h lA / >^ ir r IL) N^- ^fc X w^ :iA ' ^^Si \ A \i 4.4 :u' lU ^B Dpuksclinllon dprkaisibd.ri.U'.malh.iwItirw.CI Xi.l li(l.llAblh.lS7!l Mnreiizrllcf l! \',Südjiipanisrhp Aiiiu'lidcii ■M M . '•'.i fr SA. Uwiksfhriflen (ierküis Akad.d.W.math.iialiirw.Cl.XlJ H(l.llAblh.l87!) Südjapanische Anneliden. 153 Fig. 4. Nereis (LeontiaJ Dumerilii Aud. ct. M. Edw. Glcichzinkige (homogomphe) Siohelborsten eines jüngeren japanischen Individuums, 630/1. „ 4 a. „ „ „ Eben solche Borsten eines Exeraplares aus dem Mittelmoere, 6.30/1. „ 4 Ä. „ „ „ Entsjjrecheiide Form eines älteren japanischen Individuums, wobei Ver- schmelzung zwischen Stab und Sichel stattgefunden, 030/1. „ 44. „ „ „ a, b Ungleichzinkige (heterogomphe) Sichelborsten, 630/1. TAFEL III. Fig. I. Notophyllum japonir.wn n. sp. Zwei Segmente von oben gesehen, nach Wegnahme der Rückencirren, 20/1. „ 1 A. „ „ Euder von vorne, 20/1. Der llUckencirrus ist nach oben und innen beschnitten, n 1 -ß. „ „ Rückencirren, 20/1; a Aussen-, b Innenrand. „IC. „ „ Baucbeirren, 20/1. „ 1£>. „ „ Borsten, 500/1; a Seitenansicht, b Obenansicht. „ 2. Carobia caslanea n. sp. Ruder, .36/1. Der Rückencirrus abgelöst. „ 2. A. „ „ Ein vorderer Rückencirrus, 36/1. „ 2 iJ. „ „ Baucheirren, 36/1. „ 2 f. „ „ Borsten, 500/1. „ 3. Eulalia albopicta n. sp. 20/1. „ 3 4. „ „ Füntiindneunzigstes Ruder von hinten, 56/1. „ 3 J?. „ „ Ein Rückencirrus des vorletzten Segmentes, 56/1. „ 3 C. „ „ Borsten, 480/1. „ 4. Hesione reiiculata n. sp. Vierzehntes Ruder von hinten, 10/1. „ 4 4. „ „ Borste, 250/1. „ 5. Syllis inflata n. sp. Ruder, 56/1. ri f> A. „ „ Borste, 630/1 ; a aus der Mitte, * aus der untersten Partie des Bündels. n 5-B. „ „ Schlundröhre, Drüsenmagen etc., 16/1. TAFEL IV. Fig. 1. Omipfiis holobranchiata n. sp. 1. Erstes Ruder von vorne. 4. Viertes Ruder von vorne. 5. Fünftes Ruder von vorne. 33. Dreiunddreissigstes Ruder von vorne, 36/1. „ 1 4. „ „ Zusammengesetzte Borste des dritten Ruders, 330/1. „ 1 -B. „ „ Einfache Borste, vom Rücken gesehen, 330/1. „ 1 C. „ „ Ende eines Doppelhakens, 330/1. n 1-D- n » Zangen, 24/1. n 1 £■ n „ Zähne, Sägeplatten, Reibplatten, 24/1. „ 1 i^. „ „ Unterkiefer, 24/1. , 2. Eunice co)it/es(a n. sp. Zw eiund vierzigstes Ruder, 24/1. „ -2 A. „ „ Sichelborste, 330/1. „ 2£. ^ „ Acicula, 330/1. n 2 C. „ „ Kieferapparat, 20/1. „ 2-D. „ „ Unterkiefer von unten, 20/1. TAFEL Y. Fig. 1. Eunice microprion n. sp. Zehntes Ruder, 12/1. n l A. „ „ Sichelborste, 330/1. „ IJJ. „ „ Acicula, 330/1. „ l C. „ „ Kieferapparat, 10/1. n 1 -D. „ „ Unterkiefer von unten, 10/1. „ 2. Lysidice collaris Ehrbg. Gr. Sichelborste, 630/1. Kiefer, 18/1. Linke Hälfte des Unterkiefers von oben, 18/1. Ruder von vorne, 24/1. Borsten, a Sichelborste des zwölften Ruders, b hakenförmige Borste des einund- zwanzigsten Ruders, 330/1. Haarborste, 330/1. Kiefer, 24/1. Linker Unterkiefer von oben, 24/1. I 4. Lumbriconereis heteropoda n. sp. Ruder, 50/1. I 4,1. „ „ Haarborste, 330/1. Denkächriftbii der matliem.-uaturw. Ci. XLI. Bd. ,\bhaudluii^en von Nichtinitgliedern. I, 2A. n n 2B. n n 3. Lu7nb; riconereis joponica D. sp, 3 J. n n 6£. n » 3 a n n 3Z>. n n 154 Eviil ?;. Marenzeller. S'ddjapanische Anneliden. TAFEL VI. Fig. 1. Lumbriconereis heteropoda n. sp. Hakenförmige Borste, 330/1. ^ l Ä. „ „ Zangen, Zähne, Säge- und Reibplatten, 24/1. ^ 1 B. „ „ Linke Unterkieferhälfte von oben, 24/1. „ 2. Olycera opiathobranchiata n. sp. Hundertundachtzelintes Ruder von hinten, 24/1. „ 3. „ decipiens n. sp. Ruder der vorderen Körperhälfte von vorne, 42/1. ^ Z A. ^ „ Hundertundvierzigstes Ruder von hinten, 56/1. „ 4. Sternaspis costata n. sp. Bauchschild, 3/1. „ 5. Ckaetopterus cau/us n. sp. a, b, c, d Borsten des vierten Ruders des Vorderleibes; e, / Borsten des achten Ruders, 56/1. a stellt eine der braunen Borsten an der Basis des vierten Ruders dar. j, 5 A. „ „ Hakenborsten, a der ventralen Borstenwulste der zwei letzten Segmente des Vorderleibes, b der seitlichen Flösschen des Hinterleibes, c der ventralen Borstenwülste der zwei letzten Segmente des Mittelleibes und sämmtlicherventralenBorstenwülste der Hinterleibes, 330/1. „ 5jB. „ „ Ende der Röhre, 1/1. „ 6. Cirratulus dasylophius n. sp. Vordertheil. „ 6v1. „ „ Borsten, a der unteren, b der oberen Zeile, 90/1. „ 7. „ comosus n. sp. Borsten, a der unteren, * der oberen Zeile, 90/1. „ 8. Acroctrrus validus n. sp. a Zusammengesetzte Borste aus der Mitte des Körpers , * die hiezn gehörige Aeicula, 90/1. „ 9. Pectinaria aegyptia Sav. Hakenborste, 630/1. „ 9 J. „ „ Hintere Palee, 90/1. 155 ÜBEK ZWEI NEUE NOTODELPHYIDEN NEBST BEMERKUNGEN ÜBER EINIGE ORGANISATIONSVERHÄLTNISSE DIESER FAMILIE. VON LUDWIG KERSCHNER, STUD. PHIL. IN GRAZ. (DlLil 6 5a.feEiv.) VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH - NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 13. JUNI 1879. Während eines zweimaligen Aufenthaltes au der k. k. zoologischen Station in Tri est, dessen Ermöglichung ich dem hohen k. k. Unterrichtsministerium zu danken habe, hatte ich öfter Gelegenheit, nebst anderen Copepoden, auch Angehörige der Familie der Notodelphyiden zu untersuchen. Ich fand unter letzteren zwei bisher unbekannte Gattungen, die ich im Nachfolgenden beschreibe. Um mich in das Verständniss des Baues der Netodelphyiden einzuführen, untersuchte ich alle Gattungen und Arten, die ich in Triest vor- fand, soweit mir dies Zeit und Material gestatteten, zuerst auf die äussere Körpergestalt, die mir nach der mir damals allein zu Gebote stehenden neueren, freilich gegen Erwarten weniger genauen Arbeit Buchholz' einer Nachuntersuchung bedürftig schien und erst in zweiter Linie auf den inneren Bau. Viele Berichtigungen, die ich zu ßuchholz' Arbeit liefern zu können glaubte, fand ich freilich schon in Thorell's älterer Arbeit ausgeführt ; es bleibt mir jedoch trotzdem noch ein kleiner Überschuss an Beobachtungen (letzterer Arbeit gegenüber), den ich, soweit die Untersuchungen den inneren Bau betreffen, zur Verein- fachung der Beschreibung jener beiden Gattungen, letzterer voranschicke, insofern sie nur Berichtigungen in bisherigen Beschreibungen der äusseren Gestaltungsverhältnisse zum Gegenstand haben, dieses anfüge. So lückenhaft auch die meisten Ergebnisse sein mögen, werden sie das Verständniss der Notodel- phyiden vielleicht doch um ein Weniges fördern. Für ausnehmend freundliche Besorgung des Materials zu meinen Untersuchungen fühle ich mich Herrn Dr. Eduard Graeffe, Inspector der k. k. zoologischen Station in Triest, meinen innigsten Dank auszusprechen bemüssigt. Die Herren Professoren Dr. C. Claus und Dr. F. E. Schulze verpflichteten mich durch die Freundlich- keit, mit der sie mir einschlägige Werke ihrer Bibliotheken, sowie Mikroskope zur Benützung überliessen, zu grösstem Danke. 156 Ludwig Kerschner. Als Hauptmerkmal der Notodelphyideu ist seit jeher mit Rcelit der Brutraum (Matricalhöhle Thorell's) angesehen worden. Letzterer Wesenheit ist schon von dem ersten Beobachter einer Noto- delph3^ide, Allman (I), (vielleicht durch dessen Irrthum, dass Ascidicola ein Entwicklungsstadium von Notodelphys sei, begünstigt) erkannt worden. Auf Seite 7 sagt er: „the ovigerous receptacle in Notodel- phys is the result of a certain development of the superior arcb of one or more of the posterior thoracic rings expanded posteriorly and laterally so as to form a kind of carapace destined for the protection of the eggs". Der nächste Forscher, der sich mit Notodelphyiden beschäftigte, Thoreil (II) spricht zwar in seinem grundlegenden genauen Werke über die ascidicolen Copepoden (S. 17) vom Brutranme als einer „Cavität", die von der „Körperbedeckung" gebildet würde, sagt ferner (S. 19), das vierte und fünfte Thoracalsegment seien beim Weibchen verwachsen und enthielten eine einzelne Matricalcavität, die eigentlich dem vierten Segmente zugehöre, sich aber quer über das fünfte und zu den Seiten des- selben ausbreite; auf S. 20 nennt er selbe sog;ir eine Duplicatur der Körperbedeckung. Diese Angaben Thorell's könnten glauben machen, derselbe hätte die richtige Auffassung des Brutraiimes, wie ich sie später darlegen will, auch schon besessen, wenn uns nicht andere Stellen in seinem Werke Aufschluss hierüber geben würden, was er unter „duplicatur af kroppsbetäckningen" verstanden, so z. B. S. 20: die Duplicatur sei innen mit einer zarten Haut ausgekleidet, wobei er gewiss das innere Blatt der Duplicatur (im wahren Sinne des Wortes) meint; er sagt ferner auf S. 46 und 55 bei der Beschrei- bung von Doropygus pulex, beziehungsweise Botachus (was er schon im allgemeinen Theil berührt, S. 16), dass das vierte und fünfte Thoracalsegment beim Weibchen sehr oft verwachsen sei, und beide das bilden, was er Matricaltheil nenne; dieser mache, mit Eiern gefüllt, den dicksten Theil des Kör- pers aus. Es unterliegt also, zumal bei Berücksichtigung der Zeichnungen, keinem Zweifel, dass Thor eil die äussere Wand des Brutraumes für die Körperlittlle (Abgrenzung der Leibeshöhle gegen die Ausseuwelt), also den Brutraum als inneren Theil eines oder zweier Segmente angesehen hat. Der Ausdruck „Duplicatur" kann demnach nur von dem Rücklauf der Segmente (von deren hinterem Theil sich der genannte Forscher den Brutraum gebildet denkt) nach oben veranlasst sein und würde eben so gut durch die Bezeichnung „Bruch- sack" ersetzt sein können. Nicht viel später spricht Claus (HI, S. 229) den Brutraum bei Notodelphys ascidicola Allman als „erweiterten Körpertheil" an, der aber nicht nur dem vierten, sondern auch dem fünften Thoracalsegment entspricht; weiter sagt er an derselben Stelle: „Es erweitern sich aber die Ovarien in dem letzten Thoracal- abschnitte zu einem Sacke, dessen Form genau der Auftreibung des Thorax entspricht." In einer späteren Arbeit (IV) spricht sich Claus über die Wesenheit des Brutraumes nicht deutlich aus, indem er „die unförmige Auftreibung gewisser, mit Zeugungsstoffen gefüllten Körperpartien" als gemeinsames Merkmal der Notodelphyiden und der „echten Parasiten" anführt (S. 380) ; ebendaselbst beschreibt er den Brutraum von Gu7ientoj}horus mit den Worten : „Der gesammte Mittelleib, den drei mittleren Thoracalsegmenten ent- sprechend, scheint auf der Rückenfläche einen kugeligen Körper, ähnlich wie die Schnecke ihr Gehäuse zu tragen. . .. Der Körper selbst entspricht dem Brutranme der Notodelphyiden". An dritter Stelle (V) erwähnt derselbe Forscher bei den Notodelphyiden eine „Erweiterung der hinteren Thoracalsegmeute zu einem umfangreichen Blutraume" (S. 6); dieselbe Deutung wird diesem letzteren auch in den bisher erschienenen Auflagen des Lehrbuches zu Theil. Leuckart (VI) spricht sich über den Briitraum nicht aus, führt nur eine Deutung Krohu's au, der denselben für einen Theil des „Ovariums" gehalten zu haben scheint. Buchholz, der die Notodelphyiden im Meerbusen von Neapel beobachtete (VII), sagt auf Seite 101: „Es wird dieser (Brut-) Raum hergestellt durch die Umbildung meist der beiden letzten Thoracalsegmente zu einem vergrösserten, nach der Dorsalseite mehr oder weniger hervorragenden Theile, für welchen ich nach dem Vor- gänge Thorell's den recht bezeichnenden Ausdruck Matricaltheil anwenden will. Zur Bildung dieses Matricaltheiles vereinigen sich meist das vierte und fünfte Thoracalsegment, indem sie entweder völlig, oder doch gegen die Dorsalseite hin mit einander verwachsen, wie bei Notodelphys, Boro- tjbei- zwei neue Notodelphyiden, 157 pygus, Notopterophorus und Botachus, ' oder es wird der Matricaltheil auch ganz allein von dem ausser- ordentlich vergrösserten letzten Thoracalsegment gebildet, wie bei Ooniodelphys. Nur bei Gunentophorus nehmen an der Bildung des Matricaltheiles alle vier hinteren freien Thoracalsegmente Theil, indem sie an der Dorsalseite zu einem gewaltig entwickelten, kugeligen, hervorragenden Theile verschmelzen", ferner S. 107: „Der innere Brutrauni, in welchen sich die Eier aus den Ovarien entleeren, bildet einen ziemlich umfangreichen, von einer sehr zarten Uterusmembran begrenzten Hohlraum, dessen Form sich der sehr wechselnden Gestalt des Matricaltheiles im Allgemeinen ziemlich enge anschliesst". Aus diesen Angaben und den Zeich- nungen Buchholz' geht hervor, dass auch er sich den Brutrauni als innerhalb der Leibeswandung gelegen dachte. Demselben Irrthum sind auch alle Lehrbücher, die ich hierüber befragen konnte, trotz der ersten, freilich allgemein gehaltenen Angabe All man's verfallen; die englischen Handbücher scheinen aber (z. B. Grundzüge der Anatomie d. wirbell. Thiere von Th. H. Huxley. Übersetzt von Dr. J. W. Spengel; Leipzig, Engelmann 1878, S. 247 u. 248) durch Ausserachtlassen anderer Abhandlungen die Allman'sche richtigere Deutung beibehalten zu haben. Erst spät fiel mir in Claus' letzter grösserer Copepodenarbeit (VIII) eine Stelle auf, die den Schluss zulässt, dass der genannte Forscher bei Untersuchung von Ascidicola der richtigen Deutung des Brutraumes nahe kam. Er spricht (S. .350 u. 351) von der systematischen Stellung der Ascidicola Th., die sich enge an Botachus anschliesse und meint: „Die enge Verbindung der beiden vorderen, übrigens durch eine Quercontour abge- grenzten Brustsegmente scheint mir unwesentlicher als die Auflösung der Matricalduplicatur des fünften Brustsegmentes in zwei Blätter, welche vornehmlich zur Begründung der Sonderung (nämlich von Ascidicola als Unterfamilie) in. die Wagschale fallen würde". Ich glaube nicht zu viel zwischen den Zeilen zu lesen, wenn ich annehme, durch diesen Satz sollten die früheren Angaben Claus' dahin verbessert werden, dass der Brutraum der Notodelphyiden nicht ein Theil der Leibeshöhle, sondern ein ausserhalb derselben gelegener, unmittelbar mit dem äusseren Medium in Verbindung stehender Hohlraum sei, der von einer Haut- duplicatur des fünften Thoracalsegmentes gebildet würde; nur hier bei Ascidicola sei diese Duplicatur nicht ein Ganzes, sondern in zwei Blätter gespalten. Diese Ansicht war, meiner Meinung nach, die letzte über den Brutraum ausgesprochene, ehe ich beim Niederschreiben dieser Arbeit auf Brady's unterdessen erschienenes Werk (IX) aufmerksam wurde. In diesem finde ich nämlich die Ansicht Allmau's in einer Auffassung, wie ich selbe, seitdem ich mich mit Noto- delphyiden beschäftige, für die von Brady angeführten Formen auch besass, schon genauer ausgeführt: „fourtli and fifth segments in the female mostly coalescent, and forining the envelope of the ovisac" (S. 122) und deutlicher auf Seite 123: „a pouch formed by the integument of the elarged fourth segment of the thorax". Diese letztere Angabe Brady's, wenn sie auch nicht vollständig ist, hat für die von ihm untersuchten Notodelphyiden volle Giltigkeit, kann aber, falls man in der Familie bei deren früherem Umfang keine Spaltung vornehmen will, nicht als allgemein zutrelfend beibehalten werden, da der Brutraum von Gunen- topJiorus und einer der von mir zu beschreibenden Gattungen vom zweiten Brustringe aus durch eine Dupli- catur hergestellt wird. Brady hat überhaupt nur die Allman'schen Angaben durch Bezeichnung des Seg- mentes, dem die Duplicatur entspricht, vervollständigt, über die weiteren Eigenthümlichkeiten derselben aber nichts berichtet; ich halte es also nicht für überflüssig, die von mir gemachten Beobachtungen noch folgen zu lassen. Vorerst möchte ich noch daran erinnern, dass die Segmentirung der Copepodeu eigentlich auf Bildung von Duplicaturen von geringerer Ausdehnung beruht, die den unteren Band eines jeden Segmentes bildend und das nächst hintere etwas bedeckend, am Rücken und an den Seiten des Thieres hin verlaufen und neben 1 Diese Angabe stimmt freilich nicht mit der später (S. 123) bei Beschreibung des Bot. fnsiformis gemachten: „Das vierte und fünfte Thoracalsegment sind nicht wie bei jener Art (d. h. Bot. cylindrattis Th.) nach Thoiell's An- gabe miteinander verschmolzen, sondern deutlich getrennt; das fünfte allein bildet den. . . .Matricaltheil"! 158 Ludioig Kerschner. den Füssen in eine andere Duplicatur übergehen, die dadurch entsteht, dass die Körperbedecknng zu Seiten der Füsse nach vorne hin in eine Falte ausgezogen ist. Auf das Verhältniss dieser Duplicaturen zu jener des Brutraumes werde ich, um die früher allgemein verbreitete, schlechte Auffassung des letzteren zu erklären, später zurückkommen, will nur bemerken, dass es sonderbar ist, dass die Notodelphyiden weder von diesen Segmentduplicaturen, noch von der freilich von den Copepoden wohl bald aufgegebenen Phyllo- p öden- Duplicatur des Nauplius Gebrauch gemacht und eine von letzteren Bildungen ganz unabhängige erlangt haben. Die Brutraum duplicatur entspringt bei der zuerst in Betracht kommenden Notodel- phyiden-Gruppe: hei Notodelphi/s, Doropxjgits, Notopterophorus und Botackus vom vierten Segmente; es ist jedoch die Stelle ihres Ursprunges nicht überall gleich weit von dem nächst früheren Einge entfernt. Bei Noto- delphys (vergl. Taf. I, Fig. 1, 2, 3) liegt sie im ersten Drittel des Segmentes, bei Doropygus psyllus (Taf I, Fig. 4) ebenfalls von dem Beginne desselben entfernt, näher bereits bei Notoptei-ophorus und Botaclms (Taf I, Fig. 8; Taf. III, Fig. 1), am Anfange des vierten Brustringes, noch von dem Vorsprunge des dritten bedeckt, bei Doropygus gibber (Taf I, Fig. 5, 6). Die von diesen Punkten oder eigentlich Ansatz-Linien ausgehende Duplicatur liegt jedoch seitwärts nicht frei an, wie man das auch nach Brady vermuthen könnte, ist viel- mehr auch hier mit dem Körper in inniger Berührung, ja ihm sogar auch hier entsprossen, da die Duplicatur- anlage nicht nur von der Rückenscite, sondern auch von den Seitenflächen der entsprechenden Segmente ausgeht. Man erhält daher an Querschnitten (vergl. Taf. I, Fig. 7) die Brutraumduplicatur immer im Zusammenhange mit dem übrigen Körper. Die Betheiligung der Seitenflächen an der Bildung der Duplicatur kommt jedoch nicht blos dem vierten, sondern auch dem fünften Brustringe zu; es entspringt die Duplicatur also nach Brady's Angabe wirklich vom Rücken des vierten Thoraxsegmentes, wird jedoch nicht nur von der Rückenseite dieses, sondern auch von den Seitenflächen desselben und des fünften Brust- ringes hergestellt, ohne dass nach der angeführten Angabe Brady's die beiden Ringe verwachsen wären. Der Ansatz der Duplicatur auch am fünften Segmente hat offenbar den Zweck, einen guten seitlichen Abschluss des Brutraumes zu erzielen; letzterer wird dadurch erzielt, dass die seitlichen Ansatzstellen der Duplicatur am vierten und fünften Ringe keine eigene Abgrenzung besitzen, vielmehr mit den beiden Segmentduplica- turen, denen sie sich von oben nach unten immer mehr nähern, zusammenfallen (Taf I, Fig. 1, 2, 4, 5, 6, 8; Taf. II, Fig. 1 von der Seite, Taf. I, Fig. 7 im Querschnitt). Den unteren Rand dieser combinirten Duplicatur stellt der Ansatz des Brutraumes an das erste Abdominalsegment her; es ist demnach der Irrthum der genannten Beobachter begreiflich, die, durch die täuschende Ähnlichkeit der beiden letzten Thoracalsegmente sammt dem Brutraume mit einem einzigen Segmente beeinflusst, den Brutraum als Theil der ver- schmolzenen genannten Ringe ansahen. Ahnlich ist der Brutraum auch bei Gunentophorus und Faryphes n. gen. gebildet, nur dass er hier schon vom zweiten Segmente entspringt. Leider kamen mir keine Entwickluugszustände von diesen Gattungen unter, wesshalb ich über das Nähere seiner Anlage nichts mittheilen kann. Der Abschluss des Brutraimies nach hinten zu ist bei allen Notodelphyiden der gleiche (vergl. die betr. Figur auf Taf. I u. II); die Ver- schiedenheiten bei den einzelnen Gattungen sind eine Folge der veränderten Fruchtbarkeit und der Art und Weise, die Brut zu tragen. Allen gemeinsam ist eine Bausch- oder Faltenbildung der Brutraumduplicatur nach rückwärts zu. In der durch diesen Bausch nach innen zu entstehenden Höhlung liegt meist der Schwerpunkt der Eiermasse ; je nach der Fruchtbarkeit reicht er verschieden weit nach abwärts über das Abdomen : am weitesten bei Doropygus- Arten aus der Gruppe pulex, massig weit bei Doropygus gibber , Notopterophorus, Notodelphys, noch weniger bei Faryphes imA Dorot'xys n. gen. und Botachus, wo durch veränderte Anordnung der Eier auch der Schwerpunkt mehr nach oben gerückt ist, besonders bei der ersten der letztgenannten Gat- tungen, die einigermassen zu Gunentophorus überführt, dessen Brutraumduplicatur beinahe ohne jede Falten- bildung sich fast unmittelbar an das erste Abdominalsegment ansetzt (Taf II, Fig. 3). Bei den anderen Gat- tungen hat sich die aufsteigende, dem Abdomen nähere Wand des Brutraumes durch die Bauschbildung dem oberen Theile des ersten Abdominalsegmentes auch ganz genähert, begleitet dieses für ein kurzes Stück, indem sie wiederum nach unten umbiegt und findet an demselben mittelst einer Platte, die dadurch entsteht, tjber zwei neue Notodelphyiden. 159 dass der dem Kücken des ersten Abdominalgliedes anliegende Theil der Duplicatur eine stärkere Chitinhülle erhält, ihren Abschluss nach abwärts. Natürlich hängt die Rückeutläclie der Duplicatur ununterbrochen mit deren Seitenflächen und hiedurch mit den seitlichen Ansatzstellen zusammen, so dass der Grenzpunkt der Längenentwicklung der Brutraum- duplicatur zugleich den Anfangspunkt der vermeintlichen Segmentduplicatur des vierten und fünften Brust- segmentes darstellt. Dies ist wenigstens bei Doropygus gibber, Botachus, Notodelphys deutlich ausgesprochen, am besten bei der erstgenannten Art, wo die untere Fläche des Brutraumes von dessen hinterer Spitze an in der Mitte zwar zur Aufnahme der Eier eingesenkt, an den Seiten aber von spitz ziüaufenden Falten der Dupli- catur beiderseits überdeckt wird. Der untere Rand der Falten geht direct in die Segmentduplicatur über (Taf. I, Fig. 5, 6, /. s^), während derjenige des eigentlichen Endes, das unter jenen Falten gewöhnlich hervor- ragt und ein nicht gleich verständliches Bild hervorbringt, über dem ersteren Rande durch eine Linie {l. s. Taf. I, Fig. 5 und ü) kenntlich bleibt. Bei den Arten mit vermehrter Fruchtbarkeit (z. B. Doropygus pulex) sind die Falten aufgelöst und der Brutraum nach hinten zu spitz verlängert. Bei Notopterophorus stellt die Brut- raumduplicatur sozusagen secundäre Duplicaturen her, dadurch nämlich, dass das äussere Blatt der ersteren nach hinten und nach den Seiten in Falten ausgezogen ist, welch' letztere durch Stützfasern ziemlich enge aneinander gehalten werden. Das fUnfte Thoracalsegment bleibt, wiewohl an der Rückenfläche etwas verkürzt, immer erhalten. Die Duplicatur schliesst sich, wie schon erwähnt, ausnahmslos an das erste hiezu oft eingesenkte Abdominalsegment an; die Rückenfläche desselben ist (vergl. Taf. II, Fig. 6; Taf. VI, Fig. 1) mit starken Haaren besetzt, die offenbar für den Austritt der Eier eine Bedeutung haben. Da sich die Dupli- catur ohnehin enge genug anlegt, und mit dieser Stelle die Eier ohnehin vor ihrem Austritte nicht in Berührung kommen, die Beborstung überdies auch jenseits der Ansatzstelle der Duplicatur zu finden ist, glaube ich nicht, dass sie, wie ähnliche Bildungen bei den Daphniden, ein vorzeitiges Ausfallen der Eier zu verhindern haben, dass ihnen vielmehr die Aufgabe zufällt, die Larven im Ausfallen nur einzeln hinauszulassen und die ihnen etwa noch anhaftende Hülle abstreifen zu helfen. Dass Thor eil viel genauer beobachtete als Buch holz und der richtigen Deutung des Brutraumes ganz nahe war, kann man aus der folgenden Stelle ersehen: „Die Matrix (Brutraum) ... ist innen ausgekleidet von einem Häutchen, das sich nach innen nahe an die chitiuöse Membran anschliesst und nach unten zu in dieselbe übergeht" (U, S. 20, 21). Ohne diese Thatsache richtig auszulegen, bringt er mit ihr eine Erscheinung, das Auftreten einer „Blase" in einen mir (vielleicht in Folge mangelhafter Sprachkenntniss) nicht näher verständlichen Zusammenhang. Das Auftreten der „Blase" ist gar keine normale Erscheinung, tritt vielmehr nur an todten oder gequetschten Thieren auf und besteht darin, dass das innere Blatt der Brutraumduplicatur nach Ablösung der Stützfasern, die hier ähnlich wie bei den Daphniden die beiden Blätter zusammenhalten, mit einem Theile der eigent- lichen Körperwandung, oder auch eine Partie dieser letzteren allein zur Öffnung des Brutraumes hinaustritt. Über die Entwicklung des Brutraumes sagt Thoreil (II, S. 20): „Das vierte Segment (das mit dem folgenden zeitlich zusammenwachse) zeigt bei jungen Individuen eine hohle Anschwellung, welche all- mälig mit den Segmenten wächst, und schliesslich sich über und zu Seiten sowohl des vierten als des fünften Segmentes ausbreitet. . . " Diese Darstellung kann auch ich trotz der veränderten Auffassung des Brutraumes gut heissen. Innerhalb der Chitinhülle des vierten Segmentes (meine Beobachtungen hierüber beziehen sich eben auch nur auf Gattungen, deren Brutraumduplicatur vom vierten Thoracalsegmente entspringt) bildet sich von der Rückenfläche aus eine auch auf die Seitenflächen übergreifende Duplicatur, die sich in ihrem weiteren Wachsthum innerhalb der Chitinhülle faltet (Taf. I, Fig. 3) und auf Kosten der Rückenseite des fünften Seg- mentes auch von den Seitenflächen des letzteren mitgebildet wird (Taf. I, Fig. 9). Nach Abstreifen der Haut des letzten Entwicklungsstadiums ist die Brutraumduplicatur schon ganz ausbebildet, liegt jedoch noch enge dem Körper an und erhält erst durch Füllung mit Eiern, sowie durch die mit der Trächtigkeit Hand in Hand gehende Umbildung des vierten Segmentes die für jede Gattung charakteristische Gestalt. Das vierte Segment ist selbst bei vollkommen entwickelten, jedoch unbefruchteten Weibchen, wiewohl stark verlängert, doch nicht 160 Ludwig Kerschner. besonders abweichend gestaltet, schliesst sich sogar ohne Unterbrechung mit schwachem Segmentrande an das nachfolgende an (Taf. I, Fig. 6) und erhält erst durch die Entwicklung der Eileiter seine spätere Gestalt. Solche Duplicatiirbildungen zur Herstellung eines fast vollkommen geschlossenen Rrutraumes sind bei anderen Copepoden bis jetzt zwar noch nicht bekannt, unvermittelt stehen sie jedoch nach ähnlichen, meist ausschliesslich dem Weibciien zukommenden Charakteren anderer festsitzender Ruderfüsser nicht da. So dürften z. B. das Rückenscliild der von Heller (X) beschriebenen LemantAr opus- Arten (vergl. Taf. XXU, Fig. 1 mit Taf. XXI, Fig. 4), die geschlitzten Blätter der BracJnella fimhriata H. (X, Taf. XXIV, Fig. 2) und B. lobiventris H. (ebend. Fig. 3), die „zum grossen Theil die Eier bedecken", sowie die Flügelfortsätze am Abdominalsegment von Elytrophora (vergl. Taf. XVII, Fig. 1, Elytrophora brachyptera H.) die Aufgabe der Brutraumduplicatur zum Theile ebenfalls erfüllen. Ein Blick auf den gefüllten Brutraum lässt uns bei Berücksichtigung der Lebensweise der Notodel- phyiden keinen Augenblick über dessen Bedeutung und den Grund von dessen Erwerbung im Zweifel. Der „Kampf fürs Sein" ist der Urheber dieser EigenthUnilichkeit, nach dem wir uns nicht lange umzusehen brauchen. Freilich muss auch hier das Hauptgewicht auf das „Sein" der Art und nicht des Einzelwesens gelegt werden. Die Bedeutung der Eiersäckchen für die übrigen Copepoden hat Claus schon in seinen ersten Arbeiten hervorgehoben; wenn nun auch Vernet (XI, S. 22) die Vermuthung ausspricht, dass Eier in Säckchen, die dem mütterlichen Körper entfielen, sich ganz wohl weiter entwickeln könnten, will ich diese Möglichkeit ausser des Kampfes für's Sein (in rein gehaltenen Gefässen) nicht geradezu bestreiten, glaube jedoch, dass unter natürlichen Verhältnissen Eier und Larven in zu Boden gesunkenen und mit Satz über- deckten Eiersäckchen ersticken müssen. Was nun die Notodelphyiden anbelangt, ist es mir unzweifelhat, dass der Brutraum die Stelle der besprochenen Schutzeinrichtung für die Eier der anderen Copepoden vertritt und wahrscheinlich nothgedrungen desshalb entstehen musste, weil durch den innerhalb der Seescheiden herrschenden Wasserstrudel das ruck- weise Ausspritzen des Athemwassers, ferner vielleicht durch etwa eingedrungene feste Fremdkörper die als leicht loslösbar anerkannten Eiersäckchen des nächsten Verwandten (hier vielleicht mit der Bedeutung: unter Aufopferung einer Brut die möglichen folgenden zu retten?) ihre Bedeutung verloren hätten. Hiefür spräche die Beibehaltung der Eiersäckchen bei den Lichomolgiden und Ascomyzontiden, die unterhalb der Kiemen- lamellen leben. BotacJius dürfte schon im Besitze des Brutraumes die Lebensweise geändert haben. Interessant ist es, zu verfolgen, wie die ISI otodelphyiden, nachdem sie genügenden Schutz für die Eier erreicht, auch der weiteren Aufgabe, ihnen Luft im gehörigen Masse zuzuführen, gerecht werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch erwähnen, dass ich, während ich mich mit dieser Frage beschäftigte, auch die Verhältnisse bei anderen Kuderfüssern mit geringer Beweglichkeit zur Vergleichuug heranzog und bei denselben wenigstens keine Widerlegung der später zu gebenden Deutungen vorfand. Die Eierschnüre der Dichelestiiden, Caligiden und mancher Lernaeiden z. B. scheinen mir, ausser aus rein mechanischen Gründen, sich schon desshalb in dieser Ausdehnung erhalten zu haben, weil sie, falls sie einreihig sind, jeden einzelnen Embryo mit dem luftführenden Medium in engere Verbindung bringen und so für reichliche, lebens- kräftige Brut sorgen; im Falle sie aber mehrreihig sind, durch schüttere, anscheinend unregelmässige An- ordnung der Eier dem Luftbedürfniss der letzteren genügend Rechnung tragen. Die grossen Eiersäckchen der Lernaeopodiden und Lernaeiden scheinen sich durch besondere durchbrochene Structur der Hülle aus- zuzeichnen. Beachtenswerth ist auch der Umstand, dass sich die Mutterthiere selbst, mit nur einzelnen Aus- nahmen (Philichthyiden) an Orten aufhalten, die ihnen und der Brut eine genügende Luftzufuhr ver- bürgen: an den Kiemen von Fischen, Seescheiden, selbst Krustern (Nicothoe, ähnlich die Cirripedien) oder an der Oberfläche von Fischen, unter deren Flossen, an der Oberfläche von Würmern und Weichthieren, endlich in der Nähe der Muudöffnung bei Coelenteraten (z.B. Will's Sta.urosvma, nachdem ich selbst lange vergeblich gefahndet, bis es vom Herrn Inspector Dr. Eduard Graeffe wieder einmal aufgefunden und mir gütigst über- lassen wurde; es sei hier nebenbei bemerkt, dass Will das Männchen mitbeschrieb, ohne es als solches zu erkennen, indem er es vielmehr zum weiblichen Körper rechnete). über zwei neue Notodelphyiden. 161 Bei den Notodelphyiden selbst sind die Einrichtungen, die den fUr die Embryonen nöthigen Gas- austausch ermöglichen, sehr verschiedene. Bei den Notodelphys-Arteu, deren Eieranzahl besonders in den kleineren Arten eine verhältnissmässig geringe, die Beweglichkeit aber eine genügende ist, dürfte vielleicht gar keine besondere Einrichtung für den obigen Zweck nothvvendig sein, man müsste denn die Thatsache als Ausdruck einer solchen hieheri-echneii, dass die anfangs abgeplattet in Klumpen abgesetzten Eier später aus- einanderrücken und im Brutraum gleichmässig vertheilt, grössere Zwischenräume zwischen einander übrig lassen. Bei Botachus dürfte die geringe Anzahl der Eier (sieben an der Zahl, vergl. Taf. II, Fig. 2) zum Theil im grösseren BedUrfniss nach Luft (s. u.) ihren Grund haben. Eine solche Schichtung der Eier, die darauf auszugehen scheint, jedes Ei so viel als möglich vor inniger Berührung mit anderen zu schützen, scheint für Doropygus gihber besondere Bedeutung zu haben; übrigens dürfte auch das Vorspringen des erweiterten aus- gebauchten vierten Ringes in den Brutraum für die Eier vortheilhaft sein. Bei Doropygus pulex dürfte die Eieranzahl im Missverliältnisse mit der Luft zuführenden Fläche stehen (man vergleiche die starke Entwicklung der Eileiter, Taf. 11, Fig. 5 ), wenn bei demselben nicht auch in den vollen Brutraum an der Stelle, wo durch die RUckwärtsverlängerung des Brutsackes die grösste Eieranzahl beisammen liegt, ein Vorsprung des vierten Segmentes, nur mit lockerem Bindegewebe erfüllt, hineinragen würde. Bei Notopterophorus mögen die Flügel genügend für Luftzufuhr sorgen und vielleicht eben zu diesem Zwecke diese Entwicklung erreicht haben. Wie hoch die Eischichte bei Paryphes m. ist, konnte ich, oiine die Möglichkeit zu haben, Schnitte anzufertigen, nicht entscheiden, glaube jedoch, dass sie nicht viel mehr als ein oder zwei Eier beträgt; die breite Gestalt, die Länge der Füsse, der Kragen erlauben vielleicht die polygonale Abplattung der Eier. Eine besondere Art der Anordnung tindet sich bei Gunentophorus, ist den beiden letzten Beobachtern auch nicht entgangen, wurde jedoch nicht zu erklären versucht. Die Eier liegen an der Rückenseite in sehr dünner Lage, wenn auch nicht immer, wie Buch holz angibt, einschichtig. Gegen den Bauch zu springt die Eierschichte, wie Claus genauer zeichnet, an einigen Stellen vor, und zwar abgesehen von dem gegen den Kopf gerichteten und dem nicht immer vorhandenen, der Öffnung des Brutsackes zugekehrten Ausläufer, ständig in der Ebene der drei hinteren Fusspaare; ein Blick auf diese Anordnung (vergl. Taf. II, Pig. 3) drängt die Vermuthung auf, dass die Luft- zufuhr für die erwähnten Vorspränge von der Oberfläche der Füsse übernommen werde. Die weiblichen Geschlechtsorgane bestehen aus den gewöhnlichen Stücken: Eierstock, Eileiter und Samenbehälter. Der Eierstock wurde bis jetzt nicht beobachtet, wahrscheinlich desshalb, weil er im frischen Thiere bei dessen Undurchsichtigkeit schwerer zu bemerken ist, da sein Inhalt keine so auffallenden Farben besitzt wie die Eier der Eileiter. Während Thoreil (II, S. 21) die letzteren einfach nur „Ovarien" nennt, stellt Buchholz (VU, S. 107) das Vorhandensein „eines besonderen Keimstockes" geradezu in Abrede, behauptet aber gleich darauf eigentlich vier solche, indem er nach dem Baue der Eileiter („Ovarialschläuche oder Ovarien") die Keimstätten der Eier in die letzteren verlegt, hauptsächlich wohl, weil in denselben Eier verschiedener Grössen vorkommen. Er will Eier von 005 — 0-07°", die bereits von Dotter umgeben waren, an der Wand befestigt gesehen haben, andere von 0 02 — 0-03°" ebenfalls an der Wandung befestigte, „zarte Zellen" seien die eigentlichen Keimzellen. Eine Trennung vom Keim- und Dotterstock liege nicht vor, nur scheine bei Goniodelphys die K eimz eilen bil düng auf den vordersten Abschnitt des Ovarialschlauches beschränkt zu sein. Auch die Zahl der „Ovarien" würde nach Buchholz eine sehr verschiedene sein. Während er die von Thoreil für Notodelphys angegebene, vollständige Trennung der „zwei Paare von Ovarien" am oberen Ende aufrecht erhält, eine Angabe, welche Ludwig (Xn, 129) freilich nur ungläubig aufnahm, erkannte er das von Thor eil bei BotacJms übersehene, „schlingenförmige Übergehen der jederseits gelegenen zwei Röhren" (das schon der letztere Forscher bei Doropygus beobachtet) auch für Notopterophorus und erklärt, dass hier jederseits ein „einfaches Ovarium" mit zwei Schenkeln vorhanden sei; für Goniodelphys endlich nimmt er diese Ovarien als einschenkelig an (VII, 106). Bei letzterer Form wird Buchholz gewiss einer Täuschung verfallen sein, bei den übrigen Formen lassen sich seine Irrthümer leicht erklären. Bei Noto- delphys konnte er aus demselben Grunde, aus dem ihm das eigentliche Ovarium verborgen blieb, auch den anfangs jederseits gemeinsamen Verlauf des Eileiters und dessen Blindsackes (ein solcher ist nämlich eines DcnkBchrifteu der mathem.-natiirw. Ol. XLI. Bd. Abhaudlungeu von NichtmitgUederu. y 162 hudwirj Kerschner. der „Ovarien" der Autorer auf jeder Seite) nicht bemerken. Bei Doropy^us und den übrigen Formen, bei denen sich die „Zweischenkeligkeit" besser ausprägt, binderte ihn die seitlich zusammengedrückte Gestalt, das kleinere, unpaarc, zwischen den Eileitern gelegene Organ (Taf. IV, Fig. 11) zu sehen, das, wie mau sich an Schnitten überzeugen kann, die Oviducte in der Ebene des ersten Fusspaares verbindet (vergl. Taf. II, Fig. 4). Der Eierstock lässt sich am besten an jüngeren Notodelphys-W eihchan nachweisen, bei denen er mittelst Tinction als unpaares, im ersten Brustringe gelegenes Organ hervortritt, das nach unten zu in zwei Hörner ausgezogen ist (vergl. Taf. 11, Fig. 7). Seine Producte, die Eierfäden, gelangen in die Oviducte, die auf eine kurze Strecke im Cephalothorax ungetheilt verlaufen, sich jedoch schon innerhalb desselben spalten und einen seitlichen, tiefer gelegenen, Fortsätze in die drei ersten Brustringe aussendenden und bei starker Füllung im vorletzten Brutringe noch nach aufwärts gebogenen Hauptast, und einen mehr nacli innen und oben gelegenen Blindsack bilden, der, am Ende stark erweitert, im ausgebauchten vierten Brustringe sehliesst. Ahnliche Verhältnisse tindet man auch bei den übrigen Formen vor, nui- dass hier der Eierstock kleiner und bei der abgeflachten Gestalt der Blindsack des Eileiters vom Hauptaste, der keine Ausläufer treibt, stärker abgehoben und deutlich rückenständig ist (vergl. Taf. I, Fig. 4; Taf. IV, Fig. 11). Der Blind- sack ist am Ende des Thorax eingerollt, oder aber ragt verschieden weit in das Abdomen (hinter dem Darme). Buchholz' Ansicht über die Eibildung erklärt sich aus dem Inhalte der Eileiter. In demselben befinden sich nämlich ausser nahezu reifen Eiern von ungefähr 0-085'"'" (Keimbläschen 0-025 ), auch wenn für die nächste Zeit eine Eierablage bevorsteht. Schnüre oder Fäden ,'\nderer Eier verschiedener Grössen (die kleinsten in Fig. 9 der Taf.lU, circa 0-005), von denen ein in der Mitte gelegenes die übrigen an Grösse bedeutend übertrifft; nur die ihm nach beiden Seiten zunächst gelegenen vermitteln einigermassen einen Übergang. Das sich rascher entwickelnde Ei dürfte nach Erlangung der uöthigen Grösse abgestossen werden; welches Loos die anderen Eier des Fadens erfahren, habe ich nicht ermittelt. Bei der starken Füllung des Eileiters müssen die Eier freilich abgeplattet der „Wand anliegen" (vergl. Taf. II, Fig. 5), doch ist dies kein Beweis, dass sie ihr auch entstammen. Dieselbe ist vielmehr nur mit einem kleinzelligen, niedrigen Platten- epithel ausgekleidet. Die Eier besitzen ein Keimbläschen mit ziemlich grossem Kernkörperchen, um das sich ein heller Hof befindet; ausserdem noch einige Körnchen, die sich, sowie das Kernkörperchen in Tiuctions- mitteln stark färben. Im Ovarinm des lebenden Thieres sind die Eier farblos und erhalten ihre charakteristische Färbung erst mit Auftreten des Dotters. Derselbe ist bei Notodelphys rufescens rothbraun, bei N. Allmam braungrüti, bei Botachus, Doropygus dunkelbraun, bei Notopterophoms dunkelgrün, bei GunentopJiorus blau. Er ändert aber zumeist seine Farbe während der Eientwicklung und der ersten Entwicklungsvorgänge im Brutraume, so dass er bei Doropygus gibher z. B. noch im Oviducte lichter, endlich olivengrün wird; im Nauplius endlich in blaugrünen Kugeln um den Darm noch zu erkennen ist. Bei Notodelphys rufescens wird er immer heller gelb, bei Notopterophorus lichtgrün, bei Gunentophorus schmutzig-violett, im Nauplius wiederum mehr bläulich. Diese verschiedene Dotterfärbung wird für die einzelnen Arten gewiss eine Bedeutung haben; vielleicht haben wir es mit Anpassungserscheinungen zu thun, was ich besonders für die letztgenannte Gattung vermuthe, deren Eierfärbung mit jener des Wohnthieres zusammenfällt. Von Buch hol z' Angaben über den Zusammenhang der weiblichen Geschlechtsorgane mit dem Brutraume kann ich nur die bestätigen, „dass der Zusammenhang der Ovarien mit dem Brutraume" und die Verbindung der „zwei Paar blasenförmigen Keceptacula" mit den „Ovarien" schwierig zu erkennen sei. Letzteres, abgesehen von der Bezeichnung „Ovarien" desshalb, weil ich, trotz Thorell's Angaben bei Doropygus pulex, denen Buchholz die seinigen entnommen haben dürfte, niemals mehr als einen Samenbehälter jederseits zu sehen im Stande war, und diese überdies mit dem Samenbehälter nicht in unmittelbarem Zusammenhange stehen. Einen Zusammenhang zwischen Brutraum und Eileitern fand ich, obwohl es mir nicht nur nicht leicht, sondern gar nicht gelang, die „Ovarien. . . mit der Uterus wandung in Zusammenhang zu isoliren" und ich guten Grund habe, ein derartiges Gelungensein auch für Buchholz als unmöglich zu erachten. Gelungen ist es aber, wie Thorell's genauere, dem richtigen Sachverhalt ziemlich nahe kommende Angaben von ihm über zwei neue Notodelphyiden. 16^ beurtheilt werden: „Dass die Eier... von den Ovarien aus erst durcli das lieceptaculum seminis in den Matricalraum gelangen, scheint gleichfalls, sowie die besondere Ausmündung der Samentasche (er meint den Genilalponis) wenig Wahrscheinlichkeit für sich zu haben" (S. 107) und S. 108 erscheint ihm, „die Angabe jenes Forschers, woruach sich au der Veutralseite des ersten Abdominalsegmcntes noch eine zweite äussere Geschlechtsöffuung befinden soll, in welcher die Samentaschen durch einen engen Canal ausmünden. . . sehr eigenthümlich und mindesteus einer ferneren Bestätigung bedürftig". Dass es Buchholz nicht gelungen ist, einen Zusammenhang des Samenbehälters mit der „äusseren Geschlechtsöffnung am Rücken" zu finden, begreife ich ganz wohl, weniger aber, wozu seiner Ansicht nach ein solcher vorhanden sein sollte, wenn dessen Inhalt mit den Eiern nicht in Berührung käme oder dies wenigstens „eigenthümlich" und unwahrscheinlich wäre. Bei Gom'odelpkys glaubt er sich von dem directen Einmünden der Eileiter in den Brutraum überzeugt zu haben (S. 107). Bei Notopterophorus behauptet er, dass in den Brutraum „jederseits zwei Ovarien" — setzt aber selbst hinter die Zahlangabe ein Fragezeichen — münden, eines dicht hinter der Grenze des dritten und vierten Thoracalsegmentes, das andere untere an der Grenze des Abdomens und Thorax. Nach Thoreil (II, 21) befindet sich bei Doropygus und Botachus an der unteren Seite des ersten Abdominalsegmentes eine Vertiefung, in die eine kurze, ziemlich schmale Röhre einmündet ; von dieser gehen nach beiden Seiten ziemlich lange, gewundene Gänge zu einer im selben Segment gelegenen Blase (b^i pulex glaubt er hinter derselben noch eine kleinere gesehen zu haben) ab, und auf diesem Wege würden die Samen- elemente zu den „Eierstöcken" geführt, da er bei Doropygus pulex mit Sicherheit vollkommen, bei D. auritus zum Theile einen Canal gesehen zu haben glaubt, der „Eierstöcke" und Samenbehälter verbinde. Bei einem jungen Notodelphys-'We.ihQ.hm konnte er zwar letztere Verbindung nicht vorfinden, behauptet aber eine andere, die der Samentasche mit dem Brutraume gesehen zu haben und schliesst hieraus, dass sich bei Richtigkeit seiner Beobachtung ein ähnlicher Zusammenhang bei den übrigen Notodelphyiden vorfinden werde; dann sei es klar, dass die Eier ihren Weg zum Brutraume durch den Sanienbehälter nehmen. Er scheint also die früher ausgesprochene Vermuthung (II, S. 19), wenn ich recht verstehe, des Inhaltes, dass die Eier vermittelst einer Häutung in den Brutraum gelangen, selbst fallen gelassen zu haben. Trotz Buch- holz' Bedenken und Zweifel ist Thoreil dem richtigen Sachverhalt ganz nahe gekommen und hat ihn nur desshalb nicht ganz erfassen können, weil er eine falsche Vorstellung von dem Wesen des Brutraumes hatte. Die Vertiefung an der Unterseite des ersten Abdominalringes („vulva") ist nichts Anderes als eine Einsenkung des Panzers, in welcher der „Porus genitalis" (Claus) der freilebenden Copepoden liegt. Diese Vertiefung scheint dazu bestimmt zu sein, die feinen Canälchen, mit denen die Spermatophoren befestigt werden, zusammengeknänelt aufzunehmen, um hiedurch der Spermatophore einen gewissen Halt zu verleihen. Dies dürfte wenigstens bei Notopterophorus der Fall sein, bei dem die Vulva am geräumigsten ist und die Sperma- tophoren am öftesten dem Weibchen noch ansitzend gefunden werden. Die Kleinheit der Einsenkung bei den anderen Gattungen mag das verhältnissmässig seltene Vorkommen von Spermatophoren an entwickelten weiblichen Thieren erklären, wie es z. B. besonders für Notodelphys gilt, an der Thorell nie Samenschläuche angeheftet fand, und bei der er auch das Vorhandensein einer Vulva läugnet. Eine solche findet sich auch wirklich nicht in der Gestalt wie bei den übrigen Gattungen ausgesprochen, scheint aber durch eine flache, über den ganzen unteren Theil des ersten Hinterleibringes ausgedehnte, nach oben durch einen Bogen abgegrenzte Vertiefung ersetzt zu werden, innerhalb welcher der Porus genitalis liegt (Taf. I, Fig. 2). Die Canälchen der Spermatophore können beim Mangel einer tieferen Einsenkung niclit wohl uutergebracht werden, schlagen sich daher sammt den Spermatophoren nach oben zu bis zum fünften Fusspaar um und dürften, nachdem ihre Wand spröde geworden, leicht abbrechen und sammt ihren Anhängen abfallen. Ich fand wenigstens nur zwei Weibchen, und zwar eben erst befruchtete, die noch die Canälchen sammt den Sperma- tophoren trugen. Audi die Lage der Vulva innerhalb des ersten Abdominalsegmentes ist eine sehr verschiedene. Bei Notodelphys befindet sie sich, wie eben erwähnt, am Ende des Segmentes, bei Doropygus pulex ungefähr in der Mitte, bei Gunentophorus und Doroixys in der zweiten Hälfte, hei Botac/ms im ersten Drittel, bei Noto- pterophorus, wo sie am geräumigsten iat (Fall'. VI, Fig. 1), gleich zu Beginn des Segmeates, bei Doropygus ]64 Ludwig Kerschner. gibber ebenfalls, doch erscheint sie hier bei ihrer geringen Grösse etwas tiefer zu liegen als bei der früher genannten Gattung (Taf. ü, Fig. 6). Vom Perus genitalis geht die von Thor eil richtig erkannte Röhre, die sich in die beiden zu den Samen- behältern führenden Canäle theilt, ab (vergl. Taf. VI, Fig. 2; Taf. I, Fig. 2). Im frischen Thicre sind diese Theile nicht besonders scharf auszunehmen, wesshalb sie Buchholz auch Übersah; man kann sie jedoch bei ihrem chitinigen Charakter leicht durch Behandlung mit Kalilauge darstellen. Am lebenden Thiere sieht man um die Samencanäle (can. semin. Th.) eine anscheinend fein granulirte, mattglänzende Schicht liegen, die sich durch Tinction als ein, \vohl die Wandung der Röin'en erzeugendes, einschichtiges Epithel, das aus beinahe kubischen Zellen besteht, erweist (vergl. Taf. VI, Fig. 2). Die Canäle sind zwar immer am Anfange etwas geschlängelt, behalten jedoch, nachdem sie sich gegen das Receptaculum seminis umgebogen, gewöhn- lich diese Richtung in geradem Verlaufe bei, nur hei Notoptet-ojykoj-us sind sie auf ihrem ganzen Wege unregel- niässig gewunden; bei dieser Gattung erreichen sie auch eine bedeutendere Dicke. B eachtens werth ist die Thatsache, dass die Samencanäle erst bei Weibchen nach der letzten Häutung auftreten. In der Erkenntniss der Bauart des Samenbehälters bin ich nicht viel weiter gelangt als Thor eil, der ihm (II, S. 21) „eine ziemlich complicirte Bauart" zuschreibt; seine Abbildung ist etwas unklar (Taf. VIII, 10 LP), zeigt aber einige Win- dungen, wie auch ich sie beobachtet; dieselben scheinen die Fortsetzung des Saniencanales zu bilden, sich nach unten umzubiegen und durch stärkere Erweiterung ihres Endtheiles den in eine Lücke des Bindegewebes eingesenkten Samenbehälter herzustellen. Einen so stark gefüllten Samenbehälter, dass die Samenmasse bis zu jener unteren Grenze gereicht hätte, habe ich nie beobachtet (vergl. Taf. II, Fig. 6; Taf. VI, Fig. 1). Vom Samenbehälter führt ein kurzer Canal zu der bisher nicht beachteten Öffnung zum Austritte der Eier (vergl. die zuletzt angef. Fig.). Sie ist von einem Chitinringe gestützt und mit einer „Genitalkhtppe", wie beim männ- lichen Geschlechfe, überdeckt. Ihre bei Notode/j)kys mehr dorsale Lage kann in Anbetracht der grossen Ver- änderlichkeit bei den frei lebenden Copedoden nicht überraschen. Es ist also ein Durchgang der Eier durch den Samenbehälter, wie ihn Thoreil annahm, nicht uothwendig, um die Befruchtung der Eier zu erklären; wir haben es hier vielmehr mit demselben Verhältniss wie bei den freilebenden oder eigentlich den gesammten Copepoden zu thun, wo die Eier erst bei ihrem Austritte aus dem mütterlichen Körper mit dem Sperma in Berührung kommen. Nur werden die Eier der meisten Copepoden in die Eiersäckchen, die der Notodel- phyiden dagegen in den Brutraum aufgefangen, um noch eine Zeit lang mit dem mütterlichen Körper in äusserlicher Verbindung zu bleiben. Ausserlich ist die Verbindung, wie oben gezeigt wurde, auch bei den Notodelphyiden, da das Lumen des Brutraumes dem äusseren Medium, keineswegs aber der mütter- lichen Leibeshöhle angehört, und man kann daher die Öffnung des Brutraumes auch nicht „Geschlechtsöffnung" nennen. Die Klappen an der Eierausfuhrsöffnung sind abgerundete Platten, mit einer längeren Borste und einem mehr oder weniger deutlichen Zähnchen versehen. Unter ihnen mündet eben bei Notodelphys der Haupt- ast der Eileiter (bei Notodelphys der „äussere", bei den übrigen Formen der bauchwärts gelegene). Dass diese Öffnung bisher übersehen wurde, was zu Missdeutungen sämmtlicher weiblicher Geschlechtsorgane und der accessorischen Stücke führte, hat seinen Grund darin, dass der Brutraum, um seine Aufgabe zu erfüllen, die Öffnung überdecken muss. Es gelingt jedoch, zumal bei jüngeren Thieren mit leerem Brutraum, die hinteren Ränder der Duplicatur zurückzuschieben und die Mündung der Eileiter blosszulegen. Einfach, aber wie es scheint bedeutungsvoll, ist das Verhältniss der Eileiter zum Brutranme im Hinblick auf die Entwicklung ihres Inhaltes. Nach der Befruchtung des Weibchens schwellen dessen Eileiter ziemlich rasch an und ihre Blindsäcke lösen die noch vorhandene rückwärtige Segmentduplicatur des vierten Brust- ringes auf, um sich in der so entstandenen, in den Brutraum hineinragenden Auftreibung auszubreiten; dies gilt für Doropifgus gihber, Notopterophorus'^ bei Doropygns pulex (vergl. Taf I, Fig. 4) können die Blind- säcke des Eileiters ausserdem noch in das Abdomen hineinrücken, wie dies bei dem schlanken Botachus gewöhnlich der Fall ist. Bei Gune7itophorus gilt das allgemein Gesagte, natürlich aber nicht für die genannten Segmente. Nach Ablage der ersten Eier, welche die in den Brutraum vorspringende Körperwandung („Scheide- wand" Thorell's) wieder etwas zurückdrängt, sind die Eileiter bedeutend geschrumpft; es fängt jedoch gleich über zwei neue Notodelphyiden. 165 wieder eine Anzahl Eier an, sich für die nächste Brut weiter zu entwickeln. Die letztere Entwicklung geht zwar langsamer vor sich als die der Eier zum Nauplius (im Brutraume), jedoch schnell genug, um die Eileiter so mächtig werden zu lassen, dass sich die Blindsäcke wieder gegen die RUclvenfläche des vierten Brustriuges vordrängen, und hiedurch die nunmehr vollentwickelten Larven, wahrscheinlich nach und nach, einzeln hinaus- drängen. Thor eil vermiithet, dass die Hülle der Eier nach oder während deren Austritte abgestreift werde. Letzteres mag auch vielleicht gewöhnlich vorkommen; ich hatte nicht Gelegenheit, entsprechende Stadien öfter zu untersuchen, doch beobaclitete ich einen Fall bei Doropygus, wo die letzten Embryonen, vielleicht eben nur diese Nachzügler, der Hülle bereits ledig im Brutraume zappelten. Was Thor eil (II, S. 24 und 25) über die von ihm beobachteten Stadien der weiteren Entwicklung sagt, kann ich, einbegriffen die Theilungsvorgänge der Anhänge, nur bestätigen. Jüngere Zustände sind auch mir nicht bekannt geworden; es fehlen daher in der Entwicklungsgeschichte der Notodelphyiden ausser dem Metanauplius wahrscheinlich noch vier „Cyclops -'AhnWche, Stadien", die jedoch nach den weiteren ebenfalls mit den gewöhnlichen der freilebenden Copepoden zusammenfallen dürften. Bemerken möchte ich noch, dass die Grösse der Eier bei den kleineren Formen {Botachus, Notodelphys prasnia) nur im Verhältniss zu deren Körpergrösse überrascht, die absolute Eigrösse jedoch ziemlich gleich ist und zwischen 0-09 — 0*1°"' schwankt, so auch Hoek, XIII, S. 69 bei Cyclops hrevicomis O-l'"", bei Temora Clausa 0 09'"", Buchholz jedoch bei Botachus fusifornus 0-24 — 0-25), die Grösse des Nauplius aber ungefähr 0-15"'° beträgt (vergl. z. B. Claus, XIV, S. 52: bei Cyclops 0-1— 0-16""", Hoek a. 0. Cyclojys Irevicomis 0-16'"°', T. Cl. 0-12'""). Beachtenswerth ist die Lagerung der frisch gelegten Eier bei Notodelphys und Botachus. Bei der ersteren ist sie bereits von Thorell beobachtet worden, der zwei „eiförmige Eierklumpen" anführt. Diese haben fast die Gestalt umgekehrter Eiersäckchen, liegen zu Seiten des Körpers innerhalb des Brutraumes und werden ober dem fünften Segmente gewöhnlich durch ein einzelnes Ei zusammengehalten (Taf. I, Fig. 1). Diese Gestaltung der Eiermasse innerhalb des Brutraumes wird durch die geringe Tiefe des Brutsackes gegen den Eücken zu und durch seine mehr seitliche Ausbreitung begreiflich. Erst später, wenn die Eier im Laufe der Entwicklung eine Grössenzunahme erfahren, lockert sich der Zusammenliang derselben und sie rücken auch auf die dorsale Fläche des vierten Brustringes und in grösserer Zahl als früher aut das erste Abdomiual- segment. Dies gilt für die gvös^QX&n Notodelphys- kvitn. Bei N. prasnia beobachtete ich gewöhnlich nur zwölf Eier, die nicht mehr in überwiegender Zahl an den Seiten des Körpers lagen, sondern schon zur Hälfte rücken- ständig waren. Trotzdem liess sich die Eiermasse auf zwei symmetrische Gruppen von je fünf Eiern, die in der Mitte durch ein oberes höheres und ein unteres, tiefer gelegenes zusammengehalten wurden, und aus je drei äusseren und je zwei inneren Eiern bestanden, zurückführen. Bei Botachus (Taf. II, Fig. 2) fand ich nur sieben Eier vor (Brady zeichnet acht, Buchholz fand weniger als Thorell, zeichnet aber, wie es scheint, immerhin noch mehr als Brady und ich), deren sechs um ein mittleres mit abgeplatteten Berührungsflächen herumliegen, so dass seitlich von drei rückenständigen je ein Paar zu stehen kommt. Diese den ganzen Brutraum entlang gleichmässige Anordnung der Eier hängt offenbar mit der spulförmigen Gestalt, die ihrerseits wieder durch die Lebensweise von Botachus (er hält sich unter den Kiemenlamellen der Wohnthiere auf) bedingt ist, zusammen. Die Fruchtbarkeit kann bei der Schwierigkeit, isolirte, lebend zu beobachtende Thiere zu erhalten, nicht direct gemessen werden; nach der starken Füllung des Brutraumes und der hohen Entwicklung der Eierstöcke (vergl. Taf II, Fig. 5) dürften wohl Doropygus pulex und D. gibber die meisten Keime erzeugen, Gunentophoncs sie hierin beinahe erreichen. Über die Art der Begattung bei den Notodelphyiden ist noch nichts Sicheres bekannt. Thorell beobachtete (S. 23) bei seinem Doropygus aun'tus viermal, dass ein Männchen mit Hilfe seines zweiten Fühler- paares am vierten Thoracalsegmente des zu dieser Zeit erst doppelt so grossen Weibchens angeklammert war. Bei einem dieser Pärchen konnte er feststellen, dass es drei ganze Tage hindurch in dieser Stellung verharrte, dass sich am Abende des dritten Tages das Weibchen gehäutet und das Männchen an die Bauchseite des 166 Liidiöig Kcrschner. erstereu zurückgezogen hatte, die Spennatophoren bereits abgesetzt waren; wie dies alles aber vor sich gegangen, hat er nicht beobachtet, .scheint jedoch geneigt, anzunehmen, dass die Anheftnng der Spenna- tophoren Bauchseite gegen Bauchseite statthabe. Zwei Fälle einer Vereinigung von vollkommen ausgebildeten Weibchen (bei Doropygus auritus und pulex) mit Mäuuchen, in denen letztere jedoch am Abdomen der ersteren befestigt waren und sich bald loslösten, scheint Thor eil auch mit der Begattung in Zusammenhang bringen zu wollen. Ich selbst fand bei Notopterophorus elot/gatus ähnliche, wenn nicht dieselben Verhältnisse wie Thorell bei Doropygus auritus vor (Taf V, Fig. 17). Auch hier war das Männchen immer an ein kaum doppelt so grosses, in der letzten Häutung begriffenes Weibchen, und zwar an der Duplicatur des vierten Brustringes angeklammert, während es den Vorderkopf und die Fühler des ersten Paares zwischen die Falten des dritten Brustringes einzwängte und mit dem Abdomen schlagende Bewegungen ausführte. Auch mir gelang es nicht, den Act der Begattung abzuwarten. Vogt, ' der dieselbe Vereinigung beider Geschlechter bei Notopterophorus papüio antraf, scheint auch nicht weiter iu der Erkenntniss des Begattungs Vorganges gelangt zu sein. Beachtenswerth scheint mir für letzteren eine Angabe Claus' (V, S. 71), der mehrmal Peltid ien-Männchen an jungen, vor der letzten Häu- tung stehenden Weibchen angeklammert fand, aber nicht entscheiden konnte, ob „eine zufällige Begegnung" vorliege, oder die Pcltidienweibclion vor der letzten Häutung befruchtet werden; das Erstere scheint ihm wahrscheinlicher, da er auch zusammengekettete Männchen antraf. Vielleicht haben wir es aber auch hier mit ähnlichen Verhältnissen wie bei den Notodelphyiden zu thun und können auch auf gleiche Art der eigent- lichen Begattung schliessen. Die geniculirenden ersten Fühler von Notodeiphys selbst lassen über deren Gebrauch wohl keinen Zweifel übrig, und bei den übrigen Formen scheinen dieselben durcii die Dornen an den Basalgliedern ähnliche Bedeutung zu haben und in ihrer Tliätigkeit wirksam durch das entwickelte, mit starker Endklaue versehene, zweite Antennenpaar unterstützt zu werden. Ahidichen Fällen, wie den oben angeführten, von Thorell beobachteten, einer Vereinigung eines voll- entwickelten Weibchens mit einem Männchen, die ich zuweilen auch beobachtet habe, möchte ich keine weitere Bedeutung zuschreiben, weil es mir, abgesehen von dem veränderten Grössenverhältnisse der Geschlechter, unwahrscheinlich vorkommt, dass ein und dasselbe Männchen, sowohl die ihm ähnlichen jungen Weibchen, als auch die trächtigen, unförmigen, älteren als seines Gleichen anerkennt. Überdies wissen wir ja von Cope- podenfamilien her, deren Weibchen nach der Begattung ihre Gestalt nicht verändern, dass eine Befruchtung für einige Brüten ausreiche (V, 78 und schon XIV, 27), wiewohl Claus Jurine's Ansicht nicht zustimmt, dass eine einzige Begattung ausreiche, alle Eierablagen, welche das Weibchen zeitlebens hervorbringt, zu befruchten. Vernet (XI, S. 27) beobachtete ein Maximum der Eiersäckcheneizeugung von 11, bei einem zum ersten Male befruchteten CV/e/o^s-Weibchen, nach dessen Erreichung es starb. Es scheint also immerhin möglich, dass, wenn auch nicht bei den Cyclopiden, so doch bei den Notodelphyiden und anderen Familien, deren Weibchen ihre Gestalt zur Zeit der Keimproduction ändern und deren Männchen mit dem anderen Geschlechle nicht dauei*nd verbunden sind, eine einzige Begattung für alle Brüten hinreiche, die das Weibchen hervorzu- bringen im Stande ist. Nach Thorell's Beobachtung bei Doropygus pulex, an dessen Weibchen er öfter vier Spermatophoren angeheftet fand, ist es freilich unzweifelhaft, dass das Weibchen zweimal ein, wahrscheinlich dasselbe, Männchen zugelassen; es hat jedoch viel Wahrscheinlichkeit für sich, dass dies in kurzen Zwischen- räumen vor dessen Umgestaltung geschehen. Es ist nicht leicht, über diese Verhältnisse Gewissheit zu er- halten, da die Spermatophoren, die überdies nur bei einer geringen Anzahl von Weibchen noch anzutreffen sind, wohl über stattgehabte Begattung, jedoch nicht über deren Häufigkeit und Art und Weise Aufschluss geben. Der männliche Geschlechtsapparat ist bis jetzt nicht vollständig bekanntgeworden; da natur- gemäss die Spermatophore den Ausgangspunkt bei dessen weiterer Verfolgung bildete, wurden die ersterer ' Gartenlaube, 1876, „Ferienstudien am Seestrande, 4". über zwei neue Notodelphyiden. 167 zunächstliegenden Theile vorerst beschrieben, und da sie den Anforderungen eines vollkommenen Geschlechts- apparates zu genügen schienen, bei dem Übersehen der schwerer auffindbaren anderen Theile falsch gedeutet, zumal man sieb aucli uiclit vom Baue und Inhalte der betreffenden Orgaue genügend Käthes erholte. Dies mag nebst der Schwieriglveit der Untersuchung den Irrtiium des genauen Forschers T ii o r e 1 1 erklären, der (II, 8. 22) den Hoden als ein zu jeder Seite des Darmes gelegenes, sich nach hinten zu verjüngendes Rohr (das bei Notodelphys-M.&ux\c\iQn wellenförmig geschlängelt sei, S. 23) beschreibt; er zeichnet auch diese „Hoden" mit Ausnahme der Fig. 1 c auf Taf. I nach oben zu geschlossen. Buchholz nennt diese Theile bei der Besprechung der allgemeinen Bauverhältnisse richtiger „Samenleiter"; „es scheint dieser Samenleiter, welcher sich als dünner, langer Schlauch jederseits neben dem Darmcanal bis zur vorderen Grenze des zweiten Tlioracalseg- mentes erstreckt, bei den meisten Männchen hier geschlossen zu enden" ; „doch", fügt er hinzu, „erkannte ich bei dem grossen Männchen des Doropygus gibber mit grosser Schärfe, dass derselbe nach vorne zu noch mit einem besonderen rundlichen Organ in Verbindung steht, welches als der eigentliche Hoden anzusehen ist. Von diesem bei jenem Männchen sehr deutlichen Organe konnte ich bei denjenigen der anderen Arten nur selten eine Andeutung erkennen, doch scheint es mir wahrscheinlich, dass dasselbe nirgends fehlt, und der sogenannte Hoden überall nur als einfacher Samenleiter fungirt. Der eigenthümliche Zusammenhang des Samenleiters mit dem Hoden durch einen sehr entwickelten, stark geknäuelten Abschnitt desselben, wie er bei jener Art stattfindet, erscheint ebenfalls sehr eigenthümlich und ist vielleicht nicht bei allen Formen gleich entwickelt". Trotz dieser letzteren Vermuthung spricht er (VII, S. 119) bei Bcschreibuug des Männchens von Doropygus pullus von einem langen, einfach schlauchförmigen Hoden, der mit einem etwas verdickten Ende aufhört; ferner bei dem von ihm zuerst beobachteten i^oiacAMs-Männchen (ebend. S. 125) von einem „Hodenschlaueh" mit „in seinem ganzen Verlaufe. . . ziemlich gleichbleibenden Durchmesser", dessen vorderes Ende sich in der Mitte des zweiten Thoracalsegmentes befinden soll. Auf Seite lo6, das Männchen von Nofopterophorushe^^xQQhuxiA, sagt er: „ein von dem schlauchförmigen Hoden getrennter Hodenkörper ist nicht zu erkennen". Dass bei seinem Goniodelphys-M.3,x\u(^it\i „die Hoden nicht recht deutlich erscheinen", ninmit auch nicht Wunder, da mir dieses „Männchen" recht deutlich als junges Weibchen erscheint. Der Hoden lässt nach B u ch h o 1 z (ebend. S. 108) einen aus zahlreichen runden Zellen bestehenden Inhalt erkennen, während der Inhalt der Samenleiter „aus einer sehr feingranulirten Substanz, welche aus kleinen, zelligen Bildungen besteht", gebildet werde (ebd. S. 109). Die Spermatopboren selbst enthaUen nach Thoreil (II, S. 22) zweierlei Zellarten: wandständige (?„hvars vägg är bildad af mindre celler") und eingeschlossen von diesen („innehall utgöres af större sadana") grössere. Biichbolz findet (VII, S. 109) die Beschreibung der Form der Sameublase und die „in derselben stattfindende Bildung" der Spermatophore von Thor eil richtig angegeben; auf die Angabe betreffs der Bildung werde ich noch zurückkommen. Was für eine Vorstel- lung B u c h h 0 1 z aber von der Spermatophore hatte, ehe er mit T h o r e 1 l's Arbeit bekannt geworden war, geht aus einer der uncorrigirten Stellen seiner Arbeit hervor ; bei Beschreibung des Männchens von Doropygus pul- lus (ebeod. S. 119) spricht er von einem Hodenschlauch und einem „Receptaculnm seminis"(!), dessen Inhalt aus einer sehr feinkörnigen Masse bestehe („Klumpen zusammengeballter Samenmasse"), die bei starker Ver- grösserung kleine, zellige, rundliche Samenelemente erkennen lasse. (Die Form der Samenzellen hat er bereits auf Seite 109 ähnlich beschrieben.) Die Vermuthung Buch holz' betrefifs eines „abgesetzten Hodenkörpers" bestätigt sich nun in der That. Die „Hoden" und „Hodenschläuche" der beiden Beobachter sind die Samenleiter, die aber keineswegs schon an der vorderen Grenze des zweiten Thoracalsegmentes ihr Ende finden, vielmehr zumeist bis in den Cephalothorax aufsteigen, daselbst umbiegen, um sieb an den rundlichen oder länglichen Hoden, der eine ver- schiedene Lage haben kann, anzuschliessen. Bei dem Männchen von Notodelphys (vergl. Taf. I, Fig. 4) steigt der Samenleiter von der Spermatophorentasche, die bei ihrer geringen Grösse (Taf. III, Fig. 4) im ersten Abdominalsegmente ganz untergebracht werden kann, unter allmäliger Verdickung in geschlängeltem Verlaufe in der Richtung nach aussen bis zur oberen Grenze des zweiten Thoracalsegmentes (hier schien er Thorell wegen der Uudeutlichkeit seines weiteren Verlaufes, dessen Verfolgung durch den Darm erschwert wird, zu 168 Ludwig Kerschner. enden), biegt unter fortgesetztem, doch .sanftem Aufsteigen nach innen zu um, verdickt sich im ersten Thoracal- segmente zu einem Klumpen, der mit seinen oberen Enden bis in den Cepiialothorax hineinragt und mündet am unteren Ende des ersten Tiioracaisegmentes in den verkehrt birnförniigen Hoden, der die erste Hälfte des ersten und den grossen Theil des zweiten Hrustringes einnimmt. Die Schlängelungen des dünnen Anfangstheiles des Samenleiters sind so vertheilt, dass die nach aussen gekehrten Ausbuchtungen an der Grenze zweier Segmente liegen. Bei Doropygus sind die Bestandtheile des Geschlechtsapparatcs dieselben, erfahren aber einige Abänderungen; so z. B. ist die Spermatophore viel grösser, unten nicht zugespitzt, die Schlängelungen des Samenleiters sind bei der seitlichen Lage des Thieres trotz ihres Vorhandenseins ebenso nicht bemerkbar wie bei Notopterophorus nnä Boiachus (wo Huchholz von einem geraden Hodenselilauch sprechen zu können glaubte), der Samenleiter reicht selbst mit seinem schmäleren Tlieile in den Cephalothorax, an dessen Ende auch der klumpige Theil desselben liegt, der grosse Hoden breitet sich im Endtheile des ersten und der grösseren Hälfte des zweiten Brustringes aus, kann jedoch bei Hinabrücken der oberen Theile auch bis in das dritte Brustsegment ragen. Bei Botachus (vergi. Taf. I, Fig. 5) und Notopterophorus (vergl. Taf. V, Fig. 17) sind die Verhältnisse bis zum Umbiegen des Samenleiters (im Cephalothorax) ähnliche, nur ist der absteigende Sehenkel des letzteren, der bei den früheren Gattungen äusserlich kürzer erscheint, von bedeutender Länge, und wiederholt nur in geringem Grade die klumpige Gestaltung vor dem Übergänge in den Hoden, der hier schmal gestreckt, unten zugespitzt ist. Der absteigende Ast des Samenleiters liegt, sobald man das Thier auf die Bauchseite bringt und von oben betrachtet, höher und innerhalb der geschlängelten aufsteigenden Aste. Die letzteren sammt dem Hoden erfreuen sich einer grösseren Beweglichkeit als bei den früheren Gattungen und ihre Lage hängt mit der Bewegung des Thieres so zusammen, dass beim Neigen des Cephalothorax und Zusammenkrümmen des übrigen Körpers die Samen- leiter bis in den Cephalothorax ragen und der Hoden in das vierte Brustsegment zu liegen kommt (vergl. Taf. V, Fig. 17); bei der nachfolgenden Streckung des Körpers sinken die beweglichen Theile verschieden weit zurück, der Hoden gewöhnlieh bis gegen das Ende des zweiten Abdomiiialsegmentes (vergl. Taf. I, Fig. 5). Eine solche Verschiedenheit im äusseren Aussehen dieser Theile bei Angehörigen ein und derselben Familie erklärt sich aus dem Bau und dem Iniialte des Samenleiters. Derselbe schliesst, wie man sich an seinem unteren Theile besonders deutlich überzeugen kann, die Samenmasse und die zur Spermatophore sonst erforderlichen Stoffe nicht direct ein, sondern die letzteren sind gerade so wie in der Spermatophorentasche schon mit der Sperma- tophorenliüUe umgeben; der Inhalt des Endtheiles jenes stimmt also mit der Spermatophore ganz überein, nur ist ersterer besonders an dem Theile, der beide zusammenhält, viel schmäler. Diese Beobachtung hat, wie aus der unten angeführten Stelle hervorgeht, schon Thorell gemacht. Trotzdem hielt man, wiewohl die Verhält- nisse bei allen Copepodenfamilien dieselben sein dürften (für die Cyclopiden, Corycaeiden, die marinen Calaniden, Lichomolgid en und Caligiden kann ich dies nach eigener Untersuchung sicher behaupten), lange Zeit an der Verniuthung fest, dass bei jenen Formen, die eine abgesetzte Spermatophorentasche besitzen, die Spermatophorenhiille erst von jener gebildet würde, während bei Formen ohne abgesetzten solchen Behälter die Bildung der Samenkapselhülle von der Wandung der Samenleiter aus ohnehin selbstver- ständlich war. Claus sagt, indem er diese Verhältnisse bei den freilebenden Copepoden bespricht (V, S. 68 — 70), von Cyclops: „erst in diesem Behälter (Spermatophorentasche) scheint die feste Wandung des Samenschlauches abgesondert zu werden". Bei den Peltidien, einigen Harpactiden und Corycaeiden „wiederholt sich im Allgemeinen die für Cyclops hervorgehobene Anlage des männlichen Geschlechtsapparates"; also wohl auch die Bildung der Spermatophorenhülle nach Claus' Ansicht; bei dein anderen Typus der männlichen Geschlechtswerkzeuge und einigen namentlich angeführten Gattungen kounnt die Ausscheidung der „acces- sorisehen zur Spermatophorenbildung verwendeten Stoffe" in der Wandung des Ausfühningsganges zu Stande, also wiederum offenbar auch der Stoflf für die Spermatophorenhülle wenigstens zum Theile, da er hier auch die über die Bildung der Spermatophore bei Cyelopsine früher gewonnenen Resultate (XIV, S. 29—33) bestätigt. über zwei neue Notoddphyiden. 169 In seinem Lehrbuche lässt Claus die Spermatophorenhülle allgemein „von der Wandung des Samen- leiters" gebildet werden, es wird daher für die Formen mit abgesetzter Spermatophoreutasche nicht klar, ob bei ilinen nicht ein Theil der Sanienleiterwandung (die Spermatopborentasche) allein jene Bildung zu über- nehmen hätte. Eine ähnliche Auflassung scheint wirklich noch die verbreitetste ; so sagt Iluxley z. B., die Samenkapselhülle würde von einem „drüsigen Anhang" des Samenleiters gebildet (ang. 0. S. 242). Vernet scheint das Vorhandensein der Samenkapselhülle ' im Endtheile des Samenleiters nicht entgangen zu sein (ebensowenig in Claus' „accessorischen Drüsen"); doch gibt er dieselbe für die Wand des letzteren aus; freilich muss ihm die Frage nach dem Ursprung der ersteren einige Verlegenheit bereitet haben, doch hill't er sich mittelst einer kurzen Anmerkung gelegentlich eines Citates aus Claus hinweg, in der er sehr glaub- lich behauptet, man könne diese Hülle deutlich an den abgesetzten Samenschläuchen beobachten. Wenn man Claus' Angaben betreffs der Ausscheidung der accessorischen Stoffe, besonders jenes zur Herstellung der Spermatophorenhülle, auf den ganzen Verlauf des Samenleiterepithels bezieht, wie sie dies im Lehrbiiche auch zulassen, dann wären auch Gruber' s Beobachtungen (XV, S. 25), der die besagte Hülle bei Cyclo;psme und Heterocojye schon in den ersten Schlingen des Vas deferens gesehen zu haben „glaubt", mit der Claus'- schen Ansicht nicht im Widerspruch. Grub er bezieht sich jedoch blos auf Claus' frühere Specialarbeit, und dehnt sein Resultat nicht einmal auf die ganze Familie der Calaniden aus, geschweige denn auf For- men, die eine abgesetzte Spermatophoreutasche besitzen. Es wäre dies übrigens nach der anzuführenden Stelle aus Thorell, die ihm freilich unbekannt blieb, auch nur zum Theile eigenes Verdienst gewesen. Thorell hat für die Notodelphyiden, trotz schlechter Deutung des Samenleiters, das Vorhandensein der Spermatophorenhülle in jenem bereits gekannt; er sagt (II, S. 22): . . . Sessa portioner (Abtheilungen im Samenleiter, die ich eher für Abschnitte, die durch Eindrücke der Fussmuskel entstanden sind, halten möchte, als für „Portionen des Hodens" zu weiteren Spermatophoren) „äro umgifna af hvar särskilda mem- bran . . . ." Dass er früher schon dieselbe Schichtung wie in der Spermatophore auch im „Hoden" angibt, beweist, dass es auch in dieser Richtung den späteren Anschauungen, die noch von einer „Ballung" und „Sonderung" der Schichten innerhalb der Spermatophorentasche wussten, vorausgeeilt ist, und Buch holz kann daher auch nicht mit Recht über eine „Bildung der Spermatophoren" in ihrem Behälter, „wie sie von Thorell angegeben wird," sprechen, höchstens von einem „fertig werden", das sich nach der angeführten Stelle übrigens haupt- sächlich auf die Form, gewiss aber nicht auf die Schichtung und Hinzukommen der Hülle bezieht. Thorell's Portionen nun setzen sich nach Oben über die ihm bekannt gewesene Grenze hinaus fort (vergl. Taf III, Fig. 2 und 3) und erfahren zum Theile noch in Thorell's „Hoden" eine Schlängelung, die unter gleich- zeitiger Verschmälerung dieses Spermatophorenschlauches immer reicher wird. Die einzelnen Windun- gen, selbst die sehr feinen und engen des oberen Klumpens werden von allen Seiten von einem einschich- tigen Epithel, der Fortsetzung jenes niedrigen der Spermatophorenkapsel begleitet (vergl. Taf. III, Fig. 5) und münden seitlich in den Hoden. Buchholz scheint bei Doropijgus gihher in seinem „stark geknäuelten Abschnitt" jede dieser Windungen für selbstständig zu halten, was sie im Bezug auf ihr Epithel auch sind ; doch werden sie im obersten Theile durch eine bindegewebige Hülle zusammengehalten (vergl. Taf III, Fig. 2 und Fig. 3). Nicht bei allen Gattungen sind gleich viele der Windungen in diese Verbindung einbezogen, woraus sich die verschiedene Länge des sich durch äussere Umrisse deutlich darstellenden Samenleiters erklärt. Bei Notoperophorus (vergl. Taf III, Fig. 3) und Botachus sind es wenige, daher auch die weit nach rückwärts verlegte Lage des Hodens. Der aufgelöste Samenleiter würde jedoch vielleicht auch bei den Doropygus-Axiew jenem der früher genannten Gattungen an Länge nicht nachstehen. (Ahnliche Verhältnisse finden sich, nebenbei bemerkt, auch bei Cyclops, nur werden die Windungen zu den „accessorischen Drüsen" Claus' und Vernet's zusammengehalten.) Das Epithel an den feinsten Schlingen des Spermatophoren- 1 Hesse hält bei seinem Ceratrichode f!) albidus (Ann. d. sc. nat. VI. s6r. 1866, p. 76 u. 77) die Spermatophorenhülle für die äussere Gesclilechtsöffniiug! Denköchrifteii der mathem.-uatu.rw. Ol. XLI. Bd. Abhaiidiunguii vou Nichtmitgliederu. W 170 Ludioig Kerachner. Schlauches ist höher als an den weiteren dickeren ; wie es sich an der Mündungsstelle des Hodens verhält, habe ich nicht entscheiden können. Der Hoden ist von cubischen Zellen ausgekleidet, welche die Grösse der Epithelzellen des Samenleiters nicht erreichen; bei Botachus schienen sie mir verhältuissmässig gross. Über die Entwicklung der Spermatozoen habe ich keine Beobachtungen angestellt. An der Spermatophore beobachtete ich vier Schichten, abgesehen von der umhüllenden Kapsel. Angrenzend an diese eine äusserste, in dünner Lage, bis zum Übergange in den Samenleiter wie ein Cylinderepithel erscheinende (vergl. Taf. HI, Fig.4 und 5), die sich an der Oberseite des Schlauches bei hoher Einstellung durcii polygonale Zeichnung unter der Hülle bemerkbar macht; ich wäre geneigt gewesen, sie für eine Partie schon gequollener, abgeplatteter Kügelchen des nach innen folgenden Austreibestotfes zu halten, wenn sie sich nicht bis weit hinauf in den Samenleiter verfolgen Hesse, und ich mich an Präparaten nicht hätte überzeugen können, dass sie ein Lückeuwerk dar- stellt, das durch faserartige, an der Basis dickere, und scheinbar auch am Ende zusammenhängende Fortsätze der Spermatophorenhülle nach innen zu hergestellt wird. Ähnliche Bildungen dürfte Leydig beobachtet haben, als ihm (XV, S. 205) der Austreibestoff bei Oyclopsi7ie „wie ein Epithel" und bei Oyclops als „wasserklare, vacuoläre Substanz" erschien. Die folgenden Schichten sind die gewöhnlichen, Austreibestoff, Sperma und Klebstoff. Die Spermatozoen sind stäbchenförmig, etwas gebogen (Taf HI, Fig. 6), ich fand dieselben nur circa 0004 gross (Claus bei Oyclops 0-007 — 0-009°"'); die Kügelchen des Austreibestoffes von noch geringerem Durchmesser. Auf die Bildung des Spermatophorenschlauches konnte ich bei der Seltenheit des nöthigen Materiales bis jetzt nicht näher eingehen, dieselbe wird sich an häutigerem und günstigerem Materiale leichter autfinden lassen; ich möchte nur bemerken, dass die Frage nach der Herkunft der „accessorischen" Stoffe, nachdem einmal das Vorhandensein der Hülle schon innerhalb der ersten Windungen des Samenleiters feststeht, eine veränderte ist (bei Cyclops z. B. kann der Austreibestoff nicht aus dem ganzen Umfange der „acces- sorischen Drüsen" stammen, wenn selbe Theile des Samenleiters sind und den Spermatophorenschlauch , die „auskleidende Membran" Vernet's, enthalten), und dass sich eine sehr enge Beziehung dieser verschieden functiouireuden Steife herausstellen dürfte, wenn vielleicht auch nicht in der Art, dass sich, nach Grub er' s Meinung (XIV, S. 29), die „Austreibezellen" als umgewandelte Spermatozoen erweisen. Für den Klebstoff wenigstens scheint es mir wahrscheinlich, dass derselbe, wenn er die Aufgabe hat, die Spermatophore an den weiblichen Körper anzuheften, und dies durch ein Ausfliessen der „ölig glänzenden Kugel" in einen dünnen Canal, der die Fortsetzung des Spermatophorenhalses darstellt, thun soll, derselbe Stoff sei, der die Hülle der Samenkapsel ausmacht, nur seine granuläre Form länger beibehalte. Den Darm der Notodelphyiden hat Buchholz als ein „ganz gerades, gestrecktes, ziemlich gleich- förmiges Rohr" beschrieben. Thoreil hat wenigstens dessen knieförmige Biegung im Anfangstheil erkannt; in derThat ist derselbe aber sowie bei den übrigen Ruderfüssern gebaut. Die anfangs ziemlich enge Mundhöhle, die durch die Lippen ziemlich vollständig verschlossen werden kann, enthält die Mahlfiächen der Oberkiefer (vergl. Taf HI, Fig 7 u. 8), verengt sich nach geringer Erweiterung wieder vollkommen und geht in den mit Chitin ausgekleideten Schlund über. An einem Längsschnitte, der ziemlich durch die Mitte des Thieres geführt ist, wird derselbe an der unteren Fläche von ziemlich geraden, an der oberen von einer gegen die Antennen aufwärts gebogenen Linie begrenzt, wodurch, bei Hinzurechnen der schiet aufsteigenden Mundhöhle, Thorell's Angabe der „knieförmigen Biegung" bedingt ist. An allen Seiten des Endes der Mundhöhle, sowie an der unteren Fläche des Schlundbeginnes betinden sich sehr feine Chitinzähnchen. Ich würde diese mit dem von Zenker im Schlünde der Cyclopiden beobachteten (XVII, S. 97), von Claus aber nicht bestätigten („von einem Zahngerüst .... kenne ich nichts", V, 57) ZahngerUst, das auch Leydig nicht wieder gefunden (XII, S. 199), für identisch halten, wenn die Zeichnung Zenker's dies zuhesse. Bildungen, wie ich sie hier vorgefunden, dürften wahrscheinlich bei allen Copepoden mit kauenden Mundwerkzeugen nachzuweisen sein. Unter der Chitinauskleidung des Schlundes ist eine einschichtige Lage niederer Zellen vorhanden (Matrix). Es erweitert sich nun dieser Theil des Darmes bis zur Gegend der Unterlippe allmälig und geht dann daselbst in den zweiten Abschnitt, den Mageudarm über. Das von Leydig beobachtete „Vorspringen" des Schlundes in über zxoei neue Notodelphyiden. 171 den Darm bei Cyclopsine (XIV, S. 199, Taf. IV, Fig. 1), das von Claus (V, S. 57) für Euchaeta bestätigt und für die übrigen Calaniden und Ponte lüden angenommen wird, ist hier nicht besonders stark entwickelt, macht sicli jedoch dadurch, dass der gezackte Endrand des Schlundes schon innerhalb des eigentlichen Darmes liegt, bemerkbar. Die Befestigung des Darmes durch Muskel im Cephalothorax und im Abdomen ist die gewöhnliche. Die Tunica propria des Darmepithels ist sehr deutlich, die Leberzellen enthalten braunrothe „Fetttröpfchen", die Ringmuskeln liegen ziemlich enge aneinander. Im Enddarme (der dorsal unter einer Afterklappe mündet) und in den Kothballen bemerkte ich auch hier die gewöhnlichen Harnconcremente. Die Anordnung der Muskel weicht von dem allgemeinen Typus der Copepoden, wie er von Claus (V, S. 37 — 39) aufgestellt und im Wesentlichen von Haeckel (XVIII, S. 76 — 79) bei den Corycaeiden wieder gefunden wurde, im Grossen und Ganzen nicht ab; die einzelnen Abänderungen, so z. B. die starke Entwicklung der Muskel für das zweite Fühlerpaar, zumal im männlichen Geschlecht, die Schwäche der Muskel im ersten Fühlerpaare bei allen Arten mit Ausnahme von Notodelphys u. s. w. lassen sich aus der Lebensweise der Thiere leicht erklären. Die dorsalen Muskel des vierten Segmentes treten in den Dienst des Brutraumes. Die Gestalt der Schalendrüse ist mir noch nicht klar geworden. Bei der Untersuchung des Nerven- system es der Notodelphyiden kann es vorderhand nicht Aufgabe des Beobachters sein, alle Nervenver- zweigungen aufzufinden, es wird vielleicht vorläufig genügen, den Typus aufzudecken, nach dem es gebaut ist, und die Einzelnheiten werden sich gewiss an den durchsichtigen pelagischen Formen, die der Untersuchung keine so grossen Schwierigkeiten entgegensetzen, leichter und sicherer aufdecken lassen. Claus (III, S.232) spricht von einem dem „Gehirn aufsitzenden Entomostrakenauge'', dürfte aber sicher bei der Beobachtung, die ihn zu dieser Angabe veranlasste, einer Täuschung unterworfen gewesen sein. Leuckart (VI, S. 246) führt eine Beobachtung K roh n's an, die besagt, dass das centrale Nervensystem aus einer in den vordersten Thoracalsegmenten gelegenen Ganglieumasse bestehe, von der eine Anzahl Nerven entspringe, deren zwei durch Stärke ausgezeichnete sich bis in das Abdomen hinein verfolgen lassen. In der That bietet das Nervensystem der Notodelphyiden (vergl. Taf. III, Fig. 7 und 8) durch seine Concentration der gangliolären Elemente ein Bild wie bei dem Corycaeidentypus. Die Hauptmasse, die ans centraler Faserschiclit und peripherischer, aus kleinen Elementen gebildeter Ganglienzellenschicht besteht, reicht von der Gegend der ersten Antennen nur bis zum ersten Fusspaare und ist gleich an seinem Anfangstheile vom Schlünde durchsetzt, oberhalb desselben etwas nach rückwärts geneigt und dicker als an seinem Hinterrande. Noch oberhalb des Schlundes entspringen an der Spitze die gewöhnlichen drei Nerven für das Auge, die starken Für das erste Fnhlerpaar und weiterhin die Nerven für die Mundwerkzeuge und die Füsse; die Fuss- nerven der mittleren Fusspaare begleiten auf eine Strecke den einen medianen Strang (zwei, wie Krohn angibt, gelang mir nicht aufzufinden), der bis in das Abdomen hineinragt und sich daselbst im vorletzten Abdominalgliede mehrfach zu spalten scheint. Der mediane Strang gibt Äste für den Darm und die Körper- muskel ab. Das Auge besteht, Buchholz's und Thorell's Angaben zuwider, aus drei Linsen, die aus zelligen (bisher von mir nicht weiter untersuchten) Elementen zusammengesetzt sind. „Blasse Kolben" oder „Riechkolben" finden sich auch bei den Notodelphyiden vor, trotzdem Buchholz (VII, S. 102) geradezu sagt: es kämen bei denselben „niemals derartige blasse Gerucbsborsten vor, wie sie bei den freilebenden Copepoden so allgemein verbreitet sind". Sie erinnern in ihrer Gestalt am meisten an die von Clans (V, Taf. XII, Fig. 4 und Taf. III, Fig. 2) gezeichneten Kolben mit scharf contourirter Basis, (die freilich nicht so deutlich abgesetzt ist), und werden wie dort von einer längeren Borste begleitet. Sie sitzen regelmässig an der Oberseite der entsprechenden Glieder, nur bei den A^o^orfeZ/j/^ys- Männchen rückt die des letzten Gliedes zur Seite, um die Function des ersten Fühlerpaares nicht zu beeinträchtigen. Durchgeliends befinden sie sich auf dem letzten, vorletzten und viertletzten Gliede (vergl. Taf. U, Fig. 4), nur beim Weibchen von Notodelphys am 6., 14. und 15. Gewöhnlich ist jener des letzten Gliedes der stärkste 172 Ludwig Kcrschner. und längste, bei den Z^c^-o^y^Ms- Männchen jedoch der am vorletzten. Ausser diesen stumpf zulaufenden nackten und matt glänzenden Kolben finden sieb überall noch zarte, kleine, spitz zulaufende Börsteben von aimäbcrud ähnlichem Aussehen, denen auch eine ähnliche Function wie jenen zukommen mag. Die äussere Gestalt der Notodelpbyiden wechselt sozusagen mit den Arten, und man kann innerhalb dieser Familie am besten sehen, wie weit man käme, wollte man dem Habitus gleich Kossmann (XIX) eine wichtige Rolle in der Aufstellung eines Systemes zutheilen. Diese Mannigfaltigkeit der Form, hauptsächlich durch verschiedene Gestaltung des Brutraumes bedingt, ist ganz begreiflich, weil sie in Folge der natürlichen Zuchtwahl aus dem gemeinsamen Familiencharakter hervorging, und wird, wie überall in einem anzustrebenden natürlichen Systeme, nur innerhalb eines sehr engen Formenkreises einen Werth für die Beurtheilung der Ver- wandtschaft besitzen. Als wichtigsten Charakter der Notodelpbyiden fasse ich das Vorhandensein von Duplicaturen zum Scliutze der Eier — beim Mangel von Hüllen für dieselben (Eiersäcken und Eierscbnüreu) — sowie zur Oberflächenvergrösseruug, bei Erhaltung der typischen Gliederung und Gestalt der Mundwerkzeuge, auf. Es ist deshalb, meiner Ansicht nach, eine Abtrennung von Gunentophorus und dem zu beschreibenden Paryphea m. (wegen anderer Ansatzstelle der Brutraum duplicatur) die nach dem bisher zumeist geltenden Familiencharakter: „Verwachsung des vierten und fünften Thoracalsegmentes zu einem Brutraume" auch bei dessen Richtigstellung, für die übrigen Notodelpbyiden mit Ausnahme der beiden genannten Gattungen für die letzteren uotliwendig würde, nicht geboten. Die Erhaltung der typischen Gliederung und einer nor- malen Gestaltung der Mundwerkzeuge habe ich deshalb betont, weil ich demnächst einen neuen Copepodeu {Holodelphys n. g.) zu beschreiben gedenke, der mit den Notodelpbyiden einen durch Duplicatur gebildeten Brutraum gemein hat, sich jedoch von ihnen durch starke Rückbildung der Gliederung und weit gediehene Vereinfachung der Mundwerkzeuge und Anhänge unterscheidet. Dass andere Segmente die Bildung der Duplicatur für den Brutraum auch innerhalb der selben Familie, übernehmen kann nicht Wunder nehmen, wenn Formen vorhanden sind, die neben der Brutraumduplicatur am gewöhnlichen Orte noch andere bilden. Vielleicht wird es sich aber als nothwendig herausstellen, statt der von Claus vorgeschlagenen Theilung der Notodelpbyiden in drei L'uterfamilien (VIII. S.350j^ nun in Anbetracht von Gunentophorus und Pcn-yphesm. eine Viertheilung vorzunehmen, oder mit Beibehaltung der Dreitheilung die „Ascidicolinen" {^Ascidicola rosca) als eigene Familie hinzustellen, da die Spaltung der Duplicatur des fünlten Thoracalsegmentes neben anderen Unterschieden doch schwer in die Wagschale fallen dürfte; für diesen Fall wäre obiger Charakter der Notodelpbyiden einzuschränken, doch ist, wie ich glaube, für die endgiltige Einreihung von Ascidicola die noch unbekannte Anlage der Duplicatur zu ermitteln. Über die Stellung der Notodelpbyiden zu anderen Copepodenfamilien will ich vor gründlicherer Unter- suchung eines umfassenderen Materiales, als es Kossmann zu Gebote stand, keine Ansicht aussprechen, das System letzteren Beobachters halte ich jedoch, abgesehen von der Widerlegung desselben durch Claus (VIII) bchon deshalb für unhaltbar, weil die Notodelpbyiden und wohl noch manche andere Gruppe weder Halb- parasiten noch Parasiten sind, sondern vielmehr schutzbedürftige Gäste mit ziemlich bescheidenen Ansprüchen. Abgesehen von der durch den Brutraum bedingten Umgestaltung der betheiligten Segmente im weiblichen Geschlechte, haben die Notodelpbyiden die typische Gliederung des Körpers noch vollkommen erhalten, stehen sogar durch die oft angedeutete Abtrennung eines Segmentes vom Cephalothorax, sowie durch die erhaltene Trennung des ersten und zweiten Abdomin alsegmentes im weiblichen Geschlechle auf einer ursprünglicheren Stufe. Wenn eine \'erschmelzuug des ersten Brustringes mit dem Cephalothorax ange- geben wird, - hat dies in einer falschen Deutung des Gesehenen seinen Grund. Am besten kann man sich bei ' Der Charakter der zweiten Unterfamilie, der Dorop yginen : „mit Klammerhaken der Furca" kann, nach der weiter »uiten angeführten Gestaltungsverschiedenheit der Furca innerhalb der Gattung Doropygus selbst, nicht als allgemein giltig hingestellt werden. - Mit Buchho Iz's Angabe (VII, S. 100), dass mit eiuzigei- Ausnahme von Ascidk-ola der erste Bi'ustriug mit dem Cephalo- thorax verwachsen sei, stimmt die weitere (^VlI, S. 122] nicht überein, dass bei Botachus das erste 'J horacalsegment deutlich abgesetzt sei. über zwei neue Notodelphyiden. 173 Notodelj^hys von dem Vorhandensein eines freien ersten Brustringes Uberzeug-en. Vom Rücken aus betrachtet (vergl. Taf. II, Fig. 7 und 10) zeigt dieses Tliier zwischen den Grenzen des Ccplialotliorax und des zweiten Brustsegmentes einen Ring, der zwar in dieser Lage von den nach abwärts sich Isrünimcndeu (irenzen des KopfbruststUciies seitlich begrenzt zu werden und zwischen letzterem und dem zweiten Brnstringe nicht viel mehr Raum zu enthalten scheint, als sich zwischen den Grenzen der nachfolgenden Ringe befindet, doch zeigt die seitliche Lage des Thieres einen freien, wenn auch nicht weit nach vorne vorspringenden .Segmentrand, der von dem des Cephalotborax überdeckt wird. Der letztere Umstand ist auch Schuld daran, dass Thoreil die Segmentgrenze nicht als solche, sondern nur als Naht ansah (Doropygus psylius, gibher, auritus). Wie pietätlos die natürliche Zuchtwahl auch gegen sehr alte Erbslücke im Falle ihres Nichtgebrauches verfährt, kann man bei der Furca sehen: dieselbe hat bei Notodelphys die von Claus (V, S. 13j für die ersten Cyclopss tadien als normal angegebene Gestaltung, soweit diese mit der Beborstung (vier längere Eudbovsten, je eine kurze innere und äussere Randborste) zusammenhängt, bei allen übrigen Gattungen jedoch ein durch veränderten Gebrauch umgewandeltes Aussehen. Bei Doropygus pulex, psyllus, porcicanda, Fary- phes, Doroixys sind die Endborsten sehr kurz und dünn, beinahe haarförmig geworden und dürften für die Träger von keinem besonderen Nutzen sein. Bei Notopterophorus, Dorop>ygus auritus und D. gibher sind sie zu Klammerhakeu umgestaltet, die bei Guneutopliorus vielleicht noch durch die kleinen Spitzen angedeutet sind. Die Bewaflnung der Gabel bei Botachus bildet einen Übergang von der Beborstung zur Ausrüstung mit Haken. Die Furca wird von Thoreil als Abdomiualglied betrachtet, wie dies auch nach Claus (V. 13) „streng genommen" zu geschehen hat. Eine Gestalt der Endborsten, wie man sie bei Notodelphys prosiwa findet, trifft man unter den freilebenden Copepoden auch bei den Harpactideu an, ebenso die Verkürzung der Gabeläste. Auch die Anhänge des Körpers weisen eine, nach den Gattungen ziemlich wech- selnde, doch aus der Lebensweise ziemlich leicht zu erklärende Gestaltverschiedenheit auf. Während bei Notodelphys bei Erhaltung des, wenn auch beschränkten, Schwinimvermögens die wohlentwickelte Gabel als Steuer und die ziemlich weit entwickelten, starken, ersten Fühler als Hilfswerkzeug der Fortbewegung bestehen bleiben mussten, konnten bei allen übrigen Gattungen, wegen Aufgebens der Fähigkeit, schwimmend den Ort zu ändern, genannte Bestandtheile einen Rückbildungsprocess beginnen. Auflallend und bisher nicht genügend erklärt ist die starke Beborstung der Füssc, der sonst eigentlichen Ruder, bei jenen Formen, die offenbar zu Gunsten stärkerer oder sicherer Keimerzeugung das Schwimmvermögen hintangesetzt haben. Notodelphys selbst hat zwar im weiblichen Geschlechte gegenüber dem männlichen und den freilebenden Ver- wandten etwas längere Fiederborsten (begreitiicherweise auch besser entwickelte „Bauchwirbelkörper" als die trägereu anderen Formen), bei der Beweglichkeit der Gattung aber ist ja diese Eigenschaft nichts ausser- gewöhnliches. Wenn man jedoch bei Formen, die in's Wasser geworfen, sich in demselben nicht einmal schwebend erhalten können, statt der im vorhinein vielleicht zu erwartenden Verkümmerung der Borsten eine uuverhältnissmässig starke Längeuentwicklung derselben antrifft, niuss man wohl zur Vermuthung geführt werden, dass die Füsse dieser Formen ganz gewiss, wahrscheinlich auch die mancher Verwandten, statt der Fortbewegung oder neben derselben eine andere Aufgabe erlüllen, und zwar die, in hervorragender Weise für die Athmuug zu sorgen. Die Länge und erhaltene Fiederung der Borsten erklärt sich vielleicht aus der Nothwendigkeit, das durch den Brutraum entstandene Missverhältniss zwischen dem Volumen und der Oberfläche des Thieres auszugleichen, die Beibehaltung entwickelter „Schwimmfüsse" (auch bei deren Nicht- gebrauch für die ursprüngliche Aufgabe) aus dem Zwang, durch schwingende Bewegung derselben wenigstens den innerhalb der Wohnthiere ohnehin schon herrschenden Wasserstrudel zu verstärken und in den lacuuen- reichen Basalstücken und angrenzenden Körpertheilen , sowie in den hohlen Borsten einen ziemlich regen Gasaustausch zu unterhallen. Ich bemerkte nämlich bei allen Formen ausser Notodelphys, dass beim weib- lichen Geschlechte, selbst wenn otfenbar kein Vorwärtsschieben des Körpers beabsichtigt wird, eine ziemlich regelmässige Bewegung der Gliedmassen stattfindet. Dieselbe beginnt mit einem Vorschnellen und Zurück- werfen des Abdomens und schreitet, durch kurze Zwischenräume in der Zeit unterbrochen, von unten nach oben, mittels eines schwingenden Schlages jedes der wohleutwickelten Fusspaare fortgesetzt, weiter, und macht sich 174 Ludwig Kertichner. noch im Cephalothorax durcli ein Zncken der daselbst gelegenen Anhänge bemerkbar. Durch diese Bewegungen mag also einerseits ein Wasserwechsel besorgt, andererseits aber durch die begleitende Muskelspannung und Lockerung die ErnährungsflUssigkeit in Fluss erhalten werden. Natürlich sind die Schwingungen des Darmes auch hier für die Athmung von hoher Bedeutung. Eine schwingende Platte, wie sie Vernet bei den C'yclopiden zwischen Rücken und Darm beobachtet haben will, konnte ich hier nicht antretfen, eher Hesse sich eine Gefassen vergleichb.are Anordnung des Bindgewebes, wie sie Haeckel für die Corycaeiden annimmt, auffinden. Bei Notodelphys mag die erhaltene Fähigkeit, nach Art der Caligiden — Buchholz vergleicht die Bewegung nicht ganz zutreffend mit der der Cyclopiden — streckenweise recht rasch fortzuschwimmen, bei der ohnehin massigen Entwicklung des Brutraumes genügend für das stärkere Lnftbedürfniss versorgen. Die Bewegung der übrigen Notodelphyiden nennt Thorell eine kriechende, gewiss mit einiger Berechtigung; ich möchte jedoch nochmals darauf aufmerksam machen, dass die Füsse eigentlich nur in zweiter Linie zur Fortbewegung verwendet werden, dass letztere vielmehr hauptsächlich eine kletternde ist, indem die Klammerantenneu selbst im männlichen Gesclilechte den Anstoss zu derselben geben, und durch Anstemmen der ersten Fühler, Schwingen der Füsse und Einziehen und Rückschnellen der unteren Körper- partie unterstützt werden. Die Vermuthung Leuckart's, dass gelegentlicii auch das erste Fühlerpaar als Klammerorgan benützt werde, finde ich mit Ausnahme der bereits erwähnten, von Leuckart noch nicht gekannten Fälle unbegründet. Das Rostrum ist nicht immer nach unten gebogen und der „Unterseite des Kopfes dicht anliegend", wie dies Buchholz angibt. Die Oberlippe ist ziemlich gleicbgestaltet, von Thorell bereits richtig erkannt und dargestellt worden. Zu erwähnen wäre noch, dass der behaarte mediane Fortsatz nach vorne vorspringt (vergl. Taf. III, Fig. 8), und dass sich an sie nach unten jederseits noch ein zweiter ansehliesst. Bei Doropygus sind sie, die letzteren, breiter und rücken näher an einander. In der Bucht, die zwischen diesen Fortsätzen und der ausgeschnittenen Oberseite der Oberlippe übrig bleibt, finden die spitzen Borsten der Unterkieferlade und des grossen Kiefer- fusses Raum. Die Muudwerkzeuge erfreuen sich einer ziemlich hohen Entwicklung. Eine Beurtheilung der- selben, auf einen Vergleich mit jenen anderer Familien begründet, kann ich bisher noch nicht liefern, da es mir nicht möglich war, andere Familien mit derselben Genauigkeit auf die Mnndwerkzeuge zu untersuchen. Aus dem Vergleich mit Claus' Abbildungen in den „Freilebenden Copepoden" ersah ich bis jetzt hauptsächlich, dass sich die Notodelphyiden von anderen Gruppen mit kauenden Mundwerkzeugen vorzüglich durch Plump- heit des grossen Kieferfusses und durch Kleinheit des zweiten unterscheiden, und im Grade der Entwicklung der Kiefertaster so ziemliih die Mitte halten. Ohne Vergleichung umfassenden Materiales war mir auch der Versuch unmöglich, die Theile der Taster auf entsprechende Stücke des „Urphyllopodenfusses" zurück- zuführen, und mir so für die folgende Benennung eine gewisse Berechtigung zu verschaffen. Vorläufig möchte ich aber doch die Bezeichnungen „Aussen-" und „Innenast" auch auf die Taster der beiden Kiefer anwenden, sei es nur um die Benennung zu vereinfachen. Die Ähnlichkeit, welche die Oberkiefer von Notodeljyhys mit einem Copepodenbeine hat, veranlasste Thorell wohl, bei demselben seine Bezeichnung „r. 2." und ,.r. e." (ramus inferior, exterior) einzuführen. Diese Analogie Hesse sich aber vielleicht noch weiter führen, und der Theil mit der Lade als erstes Basalstiick, der folgende, beiden Ästen gemeinsame, als zweites ansehen. Ähnlicli ;müsste man mit der Maxille vorgehen: Thorell's „basaldel" {jp. h. pars basalis) und „sidofliken" {l. l. lamina laterahs), sowie auch die Borste, die sich zwischen diesem und dem „mellanfliken" (/. w. lamina medialis) befindet, könnte als erstes Basalglied aufgefasst werden, das sich gerade wie beim Oberkiefer zum eigentlichen kauenden Theile entwickelt hat. Den „mellanfliken" und den zu der auswärts vom Aussenast befindlichen Borste gehörenden, mir nicht deutlich abgesetzt erscheinenden Theil könnte man als zweites Basalstück ansprechen, dem dann als Taster der „ytterfliken" (l. e. lamina externa) und „slutf liken" (l. u. lamina ultima), von denen ich diesen als inneren, jenen als äusseren Ast bezeichnen möchte, aufsitzen. über zwei neue Notodelphyiden. 175 Die beiden KieferfUsse hängen an der Basis deutlich zusammen, und lassen auch hier keinen Zweifel darüber aufkommen, dass sie ursprünglich Aussen- und Innenast eines einzigen Fusspaares sind. Bei Noto- deiphijs ist auch das erste entwickelte Fusspaar durch seine Stellung und Gestalt als Hilfsvverkzeug der Nahrungsaufnahme zu betrachten. Benierkenswerth für die vollentwickelten Fusspaare ist d;is Vorhandensein von Reihen feiner Zähuchen an den Ansatzstellen der Glieder, sowie die zu Spitzen ausgezogene Cuticula an Ansatzstellen von Borsten oder Dornen. Die Seiten der letzterwähnten Spitzen sind entweder von einander entfernt, und beweisen, dass wir es mit einer Ausstülpung der Körperbedeckung zu thun haben, oder aber verdickt und mit einander verschmolzen, so dass sie richtige Dörnchen (Stützdörnchen) vorstellen. Die Gestaltung des fünften Fusspaares ist eine ziemlich verschiedene und möchte wohl mit der Art der Begattung zusammenhängen, wiewohl Thorell diesem Fusspaare beim Anheften der Spermatop liore jede Bedeutung abspricht. Bei Ounentophorus freilich muss es entbehrlich gewesen sein, wenn es ausfallen konnte; übrigens fehlt dieses Fusspaar auch ganz freien Rudeifüssern (Euchaeta), und gerade das Vorhandensein solcher Ausnahmsfälle (wohl mit entsprechenden Ersatzvorrichtungen) spricht für dessen Bedeutung. Die „laciniae genitales- Thorell' s, die „eij;enthümlichen lappenförmigen Fortsätze" Buchholz' am ersten Hinterleibs- ringe sind nichts als die mit Claus (V, S. 10 u. a. 0.) richtig als „Andeutungen eines sechsten Fusspaares" zu deutenden Genitalklappen. Dass diese auch bei unentwickelten Weibchen vorkommen, was ich natürlich auch für Doropygus \mi Notopterophorus hQ%iM\gQn kann, hat Thorell zu einem in vordarwinischer Zeit beachtenswerthen Schlüsse auf die Homologie der beiderlei Geschlechtsapparate Veranlassung gegeben, hat aber gar nichts Überraschendes, da Claus das Auftreten der Genitalklappeu für die freilebenden Cope- poden (für Cyclops, XX, S. 11, für die Gesammtheit u. a. V, S. 82, 83) als kleineu Stummel am ersten frei- gewordenen Abdominalsegment schon im dritten Stadium der Cyclopsreihe nachgewiesen hat. Die Haut der Notodelphyiden finde ich nicht „im Allgemeinen dünner, als bei den freilebenden Gnathostomen", wie Thorell (II, S. 1) angibt, vielmehr an vielen Stellen, z.B. an den Basalgliedern der Füsse, an der Furca, au der Oberseite der Fühler u. s. w. viel stärker als bei den meisten freilebenden Copepoden. Dies gilt wenigstens für das weibliche Geschlecht, bei dem auch dieser für die Festigkeit des Körpers vortheilhaftcu, für die Respiration jedoch nachtheiligeu Eigenschaft dadurch die Wage gehalten wird, dass sich hier die Hautporen in viel grösserer Menge vorfinden. Diese bei Copepoden recht häufigen Bildungen (besonders unter den Harpactideu und Peltidien [Claus]) haben zumeist das vou Claus (V, S. 33) für Cyclops brevicaudatus und C. Leuckarti angegebene Aussehen (vergl. Taf. VI, Fig. 4) und finden sich am besten iu dieser einfach canalförmigen Form an den ersten Gliedern der ersten Antennen bei Notodelphys, wo sie im Kreise die grösseren Borsten umgeben. An anderen Orten (Basalstücken und Aussen- ästen der Füsse) konnte ich die „wallartigen Ringe" nicht bemerken, an den stärksten Verdickungen der Cuticula endlich (Furcaläste von Doropygus gibber und NotojHerophorus) sind sie anfangs auch einfache gleich- weite Canäle, erhalten aber nach innen durch allseitiges schräges Abfallen der Cuticula eine weite Endöffnuug (Taf. VI, Fig. 5). Natürlich sind die Canäle oben durch eine dünnere Schicht der Cuticula geschlossen. Die Frage, ob die Cuticula einem Epithel oder einem Bindegewebe entstamme, ist wohl schon als in ersterem Sinne entschieden zu betrachten. Claus fand jenes bei grösseren marinen Formen „sehr deutlich aus scharf umgrenzten Zellen zusammengesetzt und einem regelmässigen Epithel ähnlich unter dem Panzer ausgebreitet," ,am wenigsten deutlich bei den Cyclopiden und Harpactiden, deren Gewebe überhaupt nicht zur Unter- suchung geeignet ist" (V, S. 35). In dieser letzteren Beziehung stimmen die Notodelphyiden mit den beiden genannten Familien überein, indem auch hier im frischen Zustande das Gewebe unter dem Panzer schwer zu untersuchen ist, doch kann man sich an Tinctionspräparaten überzeugen, dass die Chitinogenzellenschichte bei erwachsenen Thieren als regelmässiges Epithel nicht ausharrt; bei jungen Thieren, die noch Häutungen zu bestehen haben, ist es deutlich erkennbar und besteht aus Zellen von ziemlich gleicher Höhe und Breite. Es macht ja schon Claus (V, S. 35) auf die beschränkte Thätigkeitsdauer der Matrix aufmerksam und gibt hierait einen Erklärungsgruud für das Zurücktreten der letzteren im Stadium der vollen Entwicklung. Der Chitinpauzer ist, abgesehen von den Porenwällen, nicht überall glatt, bei Doi-opygus psyllus z. B. am Rücken 176 Ludioig Kerschner. lind an der ganzen Brutraumoberfläche gefaltet, bei Chmentophorus an denselben Stellen mit sehr feinen, eng aneinander stossenden, wellenförmigen Furchen versehen, an den meisten Anhängen desselben Thieres fein behaart, am Ende des Abdomens mit kleinen Höckern besetzt, bei Doropygus gibher wiederum, besonders an den Gabelästen, mit kleinen Siiitzen bedeckt. Endlich wären noch zwei Eigenschaften der Körperbedeckung zu erwähnen, die auf Zusatz von Reagentien erscheinen: nach Behandlung mit starker Kalilauge hebt sich eine äusserste dünne Schichte deutlich von der Cuticula ab, nach Behandlung mit Chlorpalladium wiederum tritt eine netzförmige Zeichnung auf; die dieses Netz bildenden Linien dürften mit der von Salensky bei Sphaero- we//a i«7 (Kragen, Verstoss) trägt. X* 180 Ludwig Kerschner. Körper abgehoben, in schiefer Lage getragen wird. Gegen den liinteren Rand wird sie dünner und trägt an der äusseren Seite einen durch Verdickung der Cutioula erzeugten Chitinreifen, der stellenweise durch kleinere und grössere Poren durchbrochen ist (Täf. FV, Fig. 1) nnd in Spangen ausläuft, die, sich allmälig verjüngend, gegen den hinteren Rand der Duplicatur verlaufen und auch über denselben auf die andere, dem Kücken nähere Seite übergreifen; zwischen ihnen bleibt die Haut sehr dünn. Gegen das Ende des Reifens fehlen die Spangen, statt derselben sind unregelmässige Ausbuchtungen der verdickten Chitinpartie vorhanden, welch' letztere am Schlüsse in einen kräftigen, auch von Poren durchbrochenen Haken ausgezogen ist. Dieser wird ebenfalls von einer dünnbleibenden Hautpartie begleitet und schliesst sich nach vorne zu der seitlichen Seg- mentduplicatur des Cepbalothorax an. Nicht weit hinter dem Kragen entspringt, an einer wohl schon zum zweiten Brustringe gehörigen Stelle, die Duplicatur des Brustsackes; um über die Ansatzstelle der letzteren volle Gewissheit zu bekommen, müsste man wegen der im vorhinein nicht zu ermittelnden Veränderungen in der Gestaltung der Segmente, gar wenn ihrer so viele an der Brutraumbildung betheiligt sind, junge Weibchen mit der Anlage der Duplicatur untersuchen können. Der Brutraum ist in seiner ganzen Längenausdehnung ziemlich gleich breit, da er die Krümmung des Köi-jicrs mitmacht, überdeckt einen Theil des zweiten Ringes und die drei folgenden ganz und schliesst sich an den Anfangstheil des ersten Abdominalsegmentes an. Der Hinterleib, der ohne Gabeläste die Länge des Thorax erreicht, zeichnet sich durch seine Breite aus. Die beiden ersten Glieder dürften sich in der Länge nicht unterscheiden, die folgenden sind der Reihe nach kürzer nnd schmäler; das letzte ist ungefähr von der Hälfte an gespalten und trägt die schlanken, gegen vorne geschwungenen Gabeläste. Die verjüngte Spitze derselben trägt vier, die zweite Hälfte der Rückenseite ein kurzes schwaches Börstchen (Taf. IV, Fig. 10). Das erste Fühlerpaar (Taf. IV, Fig. 2) trägt auf einem von dem langen ersten und fast um die Hälfte kürzeren zweiten Gliede gebildeten Grundstücke, das sich durch seine, wenn auch nicht bedeutend hervor- tretende Dicke auszeichnet, eine sich allmälig verjüngende, sechsgliedrige Geissei; ihr erstes Glied (das dritte des Fühlers) setzt sich nicht an der Spitze, sondern im letzten Drittel der Innenfläche des vorangehenden an dieses an und wird daher an der Aussenseite von ihm überdeckt. Wie auch das vierte, ist es wegen der gekrümmten Gestalt des Fühlers an seiner oberen Seite länger als an der unteren, und zwar ungefähr doppelt so laug als am Ende breit; das vierte Glied ist nicht um vieles länger als breit, das folgende, schmälere, ziemlich gleich breite Glied hat eine die Breite ungefähr um ein Drittel übertreffende Länge, das sechste ist beinahe quadratisch, das siebeute unmerklich länger als breit, das schmale letzte Glied hat ungefähr die doppelte Länge seiner Höhe. Das zweite Glied trägt an seiner obereu Spitze einen Dorn, die übrigen Glieder Borsten von massiger Länge mit unmerklicher Behaarung. Dieser Anhang hält demnach beiläufig die Mitte zwischen dem der zwei Gruppen innerhalb der Gattimg Boro^ti/ffus {D.pulex unA -psyllus einerseits, D. gibber und D. auritus andererseits). Das zweite Antennenpaar (Taf. IV, Fig. 3) zeichnet sich durch seine besondere Schlankheit aus, die durch die verhältnissmässige Länge des ersten und dritten (letzten) Gliedes, sowie durch ziemlich gleiche Breite der beiden ersten hervorgebracht wird ; die Endklaue ist im Vergleich zur Länge des letzten Gliedes kurz zu nennen. Der Oberkiefer (Taf. IV, Fig. 4) schliesst sich nahe an den von Doropygus pulex nnd psyllus an; am Rande der schrägen Kante der Kaulade sitzt ein behaarter Fortsatz, die obere Ecke trägt zwei Spitzen, auf die der zart gesägte Abschnitt folgt, der mit zwei kleinen Zähnchen endet; innerhalb desselben tritt ein kleiner stumpfer Zahn mit folgenden kurzen Börstchen hervor, dann ein spitzer, längerer, endlich ein stumpfer starker Zahn, der die Kaufiäche (richtiger Kaute) abschliesst und in den unteren, rücklaufenden Rand übergeht. An den beiden Asten des Tasters konnte ich keine Gliederung ausgesprochen finden, dieselbe ist jedoch, nach dem Ansätze der Borsten, von der der übrigen Notodelphyiden nicht verschieden. Am Innenaste folgen von oben nach unten an der Innenseite: eine stärkere Borste, drei schwächere, die an Länge und Dicke allmälig zunehmen, unter ihnen und länger als dieselben wieder eine stärkere, dann drei schwächere, deren längste. über zwei neue Notodelpliyiden. 181 letzte die Länge der vorigen kaum erreicht, dann an der unteren Rundung des Astes vier starke Borsten, deren drei erste allmälig an Länge zunehmen, die vierte jedoch die Länge und Dicke der ersten nicht erreicht; die längste und stärkste, dritte übertrifft in der ersteren Eigenschaft den ganzen Ast. Der etwas längere Aussenast trägt am Ende zu äusserst eine Borste, deren Länge von den vier folgenden nach innen sich ver- kürzenden Ubertrotfen wird. Die Borsten des Aussenastes sind stärker als alle des Innenastes ; sämmtlieh sind sie aber gefiedert. Der Unterkiefer besitzt eine starke Lade mit neun Stachelborsten, einen gedrungenen, ziemlich grossen Aussenast mit vier kurzen dicken Borsten im gewöhnliehen Längenverhältnisse, einen schwächer entwickelten Innenast, ober diesem einen Dorn mit nur einer Borste. Der grosse Kieferfuss (Taf. IV, Fig. 5) hat wiederum grosse Ähnlichkeit mit jenem von B. pulex und psyllus, nur ist hier die nackte, dicke, mit starker Chitinhaut versehene Borste am viertletzten Gliede deutlich zum Ausdruck gekommen, und ich vermisse hier hinter derselben eine kürzere Fiederborste, sowie zwei kleinere Börstchen. Der kleine Kieferfuss (Taf. IV, Fig. 7) ist dem des Doropygus psyllus auffallend ähnlich, ohne deutliche Gliederung, an der Spitze sehmal, mit einer längeren und einer kürzeren Fiederborste versehen, dann an dem sich ziemlich rasch verdickenden folgenden Theile, der ausgefallenen Gliederung ent- sprechend, mit zwei Gruppen behaarter Borsten, deren erste vier kürzere, und deren zweite (von der Spitze gerechnet) fünf (normale, eine seitliche) längere Borsten trägt. Das sehr kleine erste Fusspaar (Taf. IV, Fig. 7) stimmt ziemlich mit dem von Doropygus gibher und noch mehr dem des Notopterophorus überein, führt jedoch vielleicht durch die äusserst geringe Breite des kürzeren Innenastes zugleich zu den Füssen von Gunentophorus über. An der Innenseite des zweiten Basal- stückes sitzt ein ziemlich langer, spitzer, berandeter Stachel auf, an der Aussenseite eine ziemlich rasch ab- fallende, lange und starke Fiederborste. Das erste und zweite Glied des Aussenastes tragen an der Aussen- seite berandete Stachel, dns letzte Glied seitlich zwei, an der abgestutzten unteren Kante eben so viele; sie nehmen von dem des zweiten Gliedes nach abwärts an Länge zu, der des erstes Gliedes ist ungefähr so lang als der dritte des Endgliedes. Das erste und zweite Glied trägt an der Innenseite je eine Fiederborste, das letzte vier; das Längenverhältniss derselben, sowie die Form der einzelnen Glieder (das zweite trägt noch an der Aussenseite ober dem Dorne einige Zähnchen) stimmt mit den Verhältnissen der entsprechenden Stücke bei Notopterophorus. Der Innenast schliesst sieh an den äusseren ziemlieh enge an, woraus sich auch die von der gewöhnlichen Form abweichende Gestalt der beiden letzten Glieder erklärt : das erste übertrifft das letzte an Breite mehr als um das Doppelte, hat also ungefähr die verhältnissmässig richtigen Dimensionen; das zweite Glied ist oben ziemlich gleichbreit wie das erste, verschmälert sich aber mittelst einer Ausbuchtung, die der Wölbung des gegenüberliegenden selben Gliedes des Aussenastes entspricht, zu der geringen Breite des letzten Gliedes. Die beiden ersten Glieder sind ungefähr gleich lang und tragen aussen je eine Fieder- borste, die an Dicke jene des Aussenastes bedeutend übertrifft; von tier ersten beginnend, nehmen die Borsten der Innenseite bis zur dritten spitzenständigen des letzten Gliedes, das doppelt so lang ist als jedes der voran- gehenden, an Länge zu, während die zweite spitzenständige des Endgliedes, sowie die an dessen Aussenseite wieder kürzer sind. Die nachfolgenden Fusspaare (Taf. IV, Fig. 8) übertreffen die Grösse des ersten um ein Bedeutendes, nehmen nach rückwärts der Reihe nach an Länge zu, gleichen einander aber ziemlich in ihrer Gestalt; dieselbe scheint mir besonders als vermittelndes Glied zwischen dem typischen Cope- podenfusse und dem in seiner Gestalt vereinzelt dastehenden des zweiten bis vierten Paares bei Gunen- tophorus einige Wichtigkeit zu besitzen. Jedenfalls bestätigt dieselbe Claus' Behauptung, dass sich jene „SchreitfUssen ähnliche" Extremitäten auf die allgemeine Gestalt zurückführen lassen. Das Gesagte gilt eigentlich nur für die Aussenäste, während die Innenäste in der Gestalt und Beborstung ziemlich genau mit dem entsprechenden Aste des ersten Fnsspaares bei Gunentophorus übereinstimmen. Dass der Innenast des ersten Fnsspaares bei Paryphes m. einigermassen jenem eines der drei rückwärtigen bei Gunentophorus ähnelt, habe ich schon hervorgehoben, und wir hätten somit hiedurch eine merkwürdige Verschiebung der Gestalten dieser Innenäste zu verzeichnen, während die Aussenäste bis auf den des ersten Fusspaares bei 182 Ludwig Kerschner. beiden Thieren als ziemlich gleicligestaltet angesehen werden kiJnnen. Die letzteren sind bei Varyi^hes ni. ungefähr doppelt so lang als die Innenäste, bestehen aus drei scharf abgegrenzten Gliedern, die von oben nach unteu an Breite abnehmen, freilich nicht so merklich wie bei Gunentophorus. und keine besonderen Längenunterschiede zeigen (ebenfalls ein Unterschied von jenen der letztgenannten Gattung). Das zweite Glied ist ungefähr um ein Drittel kllrzer als das erste, das dritte ein wenig länger als jenes, am Ende mittelst allmäliger Abrundung zugespitzt. Es trägt an der Innenseite vier längere Fiederborsten, an der unteren Kante eine kurze und einen Stachel, ober diesem an der Aussenseite drei nach oben zu an Länge abnehmende Stachel; die beiden ersten Glieder tragen gegen das untere Ende der Innenseite eine Fiederborste, an der Spitze der Aussenseite einen kleinen Dorn, der, wie alle dieser Fusspaare, mit einem Chitinsaum versehen ist. Das Längenverhältniss der Borsten stimmt mit dem bei den anderen Notodelphyide n-Beinpaaren überein. Das fünfte Fusspaar (Taf. IV, Fig. 9) ist, gleich den drei vorangehenden, verhältnissmässig stark ver- längert, auf einem Basalstücke aufsitzend, das noch die Zweitheilung angedeutet zeigt, und bestellt eigentlich nur aus dem ziemlich gleichmässig breiten, gegen das Ende zugespitzten, mit einer langen und einer kurzen Borste versehenen Innenaste, da der Aussenast nur durch ein Börstchen vertreten ist. Bei der Nachuntersuchung der äusseren Gestalt, besonders der Anhänge jener Gattungen und Arten, die ich bis jetzt in der Triester Fauna vorfand, konnte ich, sobald Ergänzungen oder Verbesserungen am Platze waren, hinter Thor ell's Genauigkeit, die selbst auf Zahl und Längenverhältniss der einzelnen Borsten aus- gedehnt wird, nicht zurückbleiben. Ich glaube übrigens selbst, dass diese Genauigkeit kein Mangel sei, und für Wiedererkennung schwerer unterscheidbarer Arten, sowie für Feststellung von neu auftretenden Veränderungen einigen Nutzen haben kann. J^otodelphys Alhnani Th. Zur Thorell'schen Zeichnung des zweiten Fühlerpaares wäre zu bemerken, dass die Börstchen an dem oft an der Unterseite gesägten letzten Gliede nicht unregelmässig vertheilt, sondern an drei Stellen befestigt sind; vorne eine Gruppe von drei Börstchen, nach rückwärts gegen das zweite Glied zu sitzt, durch einen Zwischenraum getrennt, je eine einzelne. Von der Oberseite dieses Gliedes verlaufen, auf Chitinleistchen befestigt, drei Zähnchenreihen im Halbkreise schräg gegen die Ansatzstellen der Börstchen, ohne dieselben aber zu erreichen. Ober der Endklaue zähle ich eine spitz zulaufende Borste mehr. Am ersten Innenastgliede des Oberkiefers beobachtete ich nur drei Borsten. Auf der „Lamina media" des Unterkiefers ist die oberste Borste ganz klein, dornartig, an der Kaufläche vor den beiden letzten starken Borsten sitzt ein Börst- chen. Am Innenaste ist die mittlere Borste die stärkste und längste. Am ersten Kieferfuss ist der letzte Höcker (mit der siebenten und achtenBorste) scharf gegen den vorangehenden Theil abgesetzt. Die lange Borste des dritten Gliedes am zweiten Kieferfuss ist vorne mit einer Reihe kleiner Höcker besetzt. Die seitlich und tiefer entspringenden Borsten jeder der am ersten und zweiten Gliede befindlichen Gruppen sind starr, in der Gestalt der langen des dritten Gliedes ähnlich. Das erste Fusspaar trägt am Aussenrande des ersten Aussenastgliedes eine Reihe starker Zähnchen, am dritten Gliede neben den Dornen Stützdörnchen, die an- grenzenden Fiederborsten besitzen eine stärkere Cuticula. Am ersten und zweiten Gliede des Innenastes sitzt auf der Aussenseite ein Dorn. Der Stachel des zweiten Basalgliedes lauft spitz zu. Am Aussenaste des zweiten Fusspaares ist die Bezahnung der Aussenseite des ersten Gliedes nicht mehr deutlich, vielmehr nur durch einige Höcker vertreten, noch undeutlicher am vierten Fusspaare. Die Aussenborsten des zweiten Gliedes und die kurzen des dritten haben eine stärkere C!hitinhülle und spärliche Behaarung. Dieselben des vierten Fusspaares sind stumpf. Die Borste an der Innenseite des ersten Basalgliedes ist länger, als von Thorell gezeichnet wird. Die Behaarung an der Innenseite der Glieder zeigen alle Fusspaare, ebenso an den Ansatzstellen von Gliedern Zähnchen, an denen der Borsten Stützdörnchen. Übe7' zwei neue Notodelpliyiden. 183 Die Unterschiede im Bau des Männchens sind von Thorell genügend gekennzeichnet. Zu innerst an der Geschlechtsklappe befindet sicli immer ein Dorn, ober diesem quer über die Kappe verlautend eine Zähn- chenreihe. Einige Zähnchen sitzen auch an der Ansatzstelle der Furcaläste. Kotodelphys rufescens Th. Diese von Thorell aufgestellte Art muss ich, trotzdem sie von Brady mit N. Allmani identificirt wird, aufrecht erbalten, weil ich gar nicht selten, besonders in Ascidia cristata, Exemplare vorfand, die sich im Besitz der von Thorell angegebenen Charaktere, freilich wenig, von iV^. ^Z^jwaw« unterscheiden, sich aber von dieser letzteren Art durch Färbung der Eier (in den Oviducten rothbraun und im Brutraume ziegelroth) deutlicli und unvermittelt abgrenzen. Die Kauladen der Oberkiefer schwanken zwischen den beiden von Thorell abgebildeten Formen. An der Lade des Unterkiefers fand ich nur neun Borsten, die eine feine Fiederung zeigen. Die Borsten des Aussenastes sind nicht alle gleich lang, die längste ist die der einzelnen Borste (die übrigens noch ein Börstchen neben sich hat) zunächst stehende; dann folgen zwei kürzere, von denen die erste jedoch beinahe die Länge der vierten des Astes erreicht. Am ersten Kieferfusse finde ich am starken ersten Gliede zunächst eine Gruppe von drei Borsten, dann eine einzelne, dann zwei Gruppen zu zwei u. s. w. Am Innenaste des ersten Fusspaares vermisse ich bei Thorell's Zeichnung an der Aussenseite der beiden ersten Glieder je einen Dorn. Das Börstchen, das er an derselben Seite des zweiten Gliedes zeichnet, ziehe ich zum dritten. Die am letzten Gliede des Aussen- astes auf die drei Stachelborsten folgenden Fiederborsten sind bis zur Hälfte gesäumt. Am zweiten Fuss- paare sind die Aussenborsten des Aussenastes etwas länger als an den folgenden, ebenso die beiden Borsten der Basalglieder. Die Borsten der Fusspaare sind im Ganzen etwas zu kurz gezeichnet. Das fünfte Fusspaar kann durch Näherung der Aste auch ein schlankeres Aussehen gewinnen (Taf. VI, Fig. 16). Das von dieser Art noch nicht beschriebene Männchen stimmt beinahe vollkommen mit denen der übrigen Arten, besonders dem von N. Allmani überein. Als Abweichungen seien hervorgehoben: das sechste Glied des ersten Fühlerpaares deutet durch eine Furche an seiner Unterseite die Zusammensetzung aus zwei Gliedern an. Das zweite Fühlerpaar ist schlanker als beim Männchen von N. Allmani, die Zähnchen- reihen treten am dritten Gliede deutlicher hervor; die Klaue ist spitzer, die neben ihr befindlichen Borsten länger als beim Weibchen. Die Füsse unterscheiden sich von denen des Weibchens durch die von Thorell angegebenen Abweichungen; hinzuzufügen wäre die ebenfalls für beide (ebenso wie für alle übrigen Noto- delphyiden-Männchen) giltige Eigenschaft: geringere Länge der Borsten. Das fünfte Fusspaar und die Genitalklappen zeigen keinerlei Abweichung. An den Gabelästen bemerkte ich jedoch an der unteren Kante und eine kurze Strecke der Innenseite hinan Zähnchenreihen. Notodelphys prasina Th. Wiewohl die von mir in l'hallusia mammüata Cuv. gefundenen Exemplare, was ihre Länge anbetrifft, sich der 15 uchholz' sehen Art N. j^usilla näiiern, indem ich selbe nie grösser als 2"' antraf, kann ich die übrigen unvollständig und ungenau angegebenen Merkmale der letzteren Art nicht berücksichtigen, muss viel- mehr annehmen, dass die Grösse ein zu veränderlicher Charakter ist, um als unterscheidendes Merkmal zweier Arten, bei deren sonstiger Übereinstimmung, hingestellt zu werden. In der That passt nun ThorelTs Beschreibung selbst auf die einzelnen längeren Borsten des ersten Fühlerpaares der von mir beobachteten Individuen, auf die eigenthümliche Gestaltung der Ecken des ersten und zweiten Innenastgliedes am ersten Fusspaare u. s. w. Ich halte daher die von mir untersuchten Exemplare für Angehörige der Thor eil 'scheu Art, ziehe zu derselben auch die Buchholz 'sehe, da sie trotz der ungenauen Beschreibung Gleichheit der Hauptmerkmale mit iV. prasina erkennen lässt, und füge nur noch einige Einzeln- heiten, die Thorell entgangen sein mögen, bei. 184 Ludwig Kerschner. An den Borsten des ersten Fiililerpaares ist, zumal an den starken, mittels genügender VergTösserung eine Fiederung noch naehweisbar. Am ersten Fusspaar besitzt die Anssenseite des Aiissenastes eine feine Ziilineluug; die Borsten dieses Astes bilden einen Übergang zu Stacheiborsten, indem sie ungefähr bis zum Viertel ihrer Länge mit stärkerer Cuticula versehen sind, und sich am Ende dieser Verdickungspartie etwas einschnüren. Die zweite und dritte Borste an der Innenseite des Innenastes sind die längsten und übertrefifen so die Länge der drei Glieder des Astes zusammengenommen. Am zweiten und dritten Fusspaare tragen die drei Glieder des Aussenastes vier stumpfe Stachel, die übrigen fünf Fiederborsten sind stärker als jene ; die Aussenseite des Innenastes ist an allen Gliedern behaart. Das vierte Fusspaar trägt am dritten Gliede des Aussenastes vier Stachel. Eine Zähnelung an der Aussenseite des ersten Aussenastgliedes ist nicht bemerkbar. Zähnchen und Dörnchen befinden sich an den gewöhnlichen Stellen. Die äussere längere Borste des Innenasfes am fü nf ten Fusspaare ist stark nach aussen gewandt, die Borste des gestreckten Aussenastes sehr lang (vergi. Taf. VI, Fig. 16). Die Borsten des dritten Gliedes am ersten Füblerpaar des Männ- chens besitzen bereits unten eine stärkere Chitinhülle und scheinen sich abschnüren zu wollen; die längsten Borsten sitzen au der Spitze des vorletzten und drittletzten Gliedes. Ausser diesen drei Arten fand ich noch, ein einziges Mal, einige todte Exemplare, die wahrscheinlich mit N. eletjans Th. zusammenfallen dürften, kann aber bei der Unzulänglichkeit des Materials und meiner Beob- achtungen nicht näher auf dieselben eingehen. Ebenso kann ich micli auch noch nicht auf eine Kritik der übrigen Thor eil' sehen Species, die Mob ins wie auch die bisher genannten als Varietäten einer Art anzu- sehen geneigt ist (XXII, S. 274), einlassen. Füi- die von mir untersuchten Angehörigen der Gattung Notodelphya tbeile ich, besonders im Hinblick 3i,\\i N. prasina, Möbius' Ansicht nicht. Die beiden neuen Arten Buchholz' sind unhaltbar, da die eine, N. prasma, sich trotz der mangelhaften Besehreibung mitThoreH's N. jntstlla identisch erweist, die andere aber, N. medäe?-ranea, eine schlechte, durch starken Druck des Deckgläschens verunstaltete Copie einer von drei Thor eil 'scIien Arten (AUmani, rufesoens, caerulea) darstellen könnte. Mit welcher dieser Arten sie zusammenfällt, wäre bei der ungenauen Darstellung der unterscheidenden Merkmale schwer herauszufinden, dürfte übrigens auch ganz nutzlos sein. Doropygus pulex Th. Das erste Fühlerpaar stimmt mit der Beschreibung Thorell's, nur habe ich zuweilen auch die drei letzten Glieder verschmolzen angetroffen; ich halte daher Buchholz' Abtrennung des D.pullus von J). pulex für wenig stichhältig, umsomehr als auch ein anderes Merkmal jener Art, der Mangel eines Stachels an der Spitze des dritten Gliedes an demselben Anhange, in Folge der oft schwierigen Nachweisbarkeit — dieser Sta- chel ist manchmal unter dem vorangehenden Gliede verborgen — aufgestellt worden sein dürfte. Das zweite Fühlerpaar ist wohl von Thorell zu gedrungen, von Buchholz zu schlank gezeichnet worden; die Klaue konnte ich nicht grösser finden als das zweite Glied. Am Aussenaste des Oberkiefers sind die Borsten jünger, von innen nach aussen an Länge abnehmend ; am zweiten Gliede des Innenastes, das am Innenrande behaart ist, befinden sich vier kurze Borsten, am dritten Gliede scheint bei Thorell's Zeichnung eine zu fehlen. Am ersten Kieferfusse sehe ich am ersten und zweiten Gliede einen Dorn mehr. Trotz der mangelhaften Darstellung Buehholz' kann man auf Gleichheit der Mundwerkzeuge auch bei B. p?orcicauda. J>oro\)\j(jus psijllus Th. Diese von Thoreil nur in zwei Exemplaren beobachtete Art fand ich ein einzigrs Mal in einer Ascidia fumigata Hllr. auch nur in wenigen Exemplaren; später suchte ich, besonders — wie ich nunmehr aus Thorell weiss — des bisher unbekannten Männchens wegen, eifrig, doch vergebens nach derselben. Die Zeichnungen, die ich bei Untersuchung der lebenden Exemplare angefertigt, sowie zwei Präparate, die ich mir von letzteren autbewahrt hatte, genügten jedoch, mich von der Identität der ThoreiTschen und der von mir untersuchten Art zu überzeugen. Die kleinen Abweichungen wird mau bei sonstiger Übereinstimmung nicht zu hoch anschlagen dürfen, zumal wenn man bedenkt, dass bei der coraplicirten Gestalt und den schwer zu entwirrenden Aniiängen der Notodelphyiden zwei Exemplare bei weitem nicht genügen, sich nur über den äusseren Bau klar zu werden. Bei dem Umstände, dass Brady bei seinem D. iVor»^a/i^■ einzelne auch von mir bei D. psyllus beobachtete, von Thorell wahrscheinlich übersehene Eigenthümlichkeiteu auifaud, seine Genauigkeit jedoch nicht auf Anzahl der Borsten uud gegenseitige Länge derselben auszudehneu scheint, glaube ich vorderhand, ohne die Möglichkeit zu bestreiten, dass D. Normani eine Varietät von D. psyllus vorstellen könnte, beide Arten in der Thor eil 'sehen vereinigen zu müssen. Die Abweichungen, welche die von mir untersuchten Individuen von der Thorell'schen Darstellung zeigten, lasse ich kurz folgen : Die in den Eileitern sowohl als auch imBrustraume als „mrescentt'a" angegebenen Eier fand ich im Eileiter gelbbraun bis dunkelbraun, in den ersten Furchungsstadien gelbgrün, den Dotter der Larven grün. Am zweiten Fühler sah ich neben der Endklaue drei Borsten. Der Oberkiefertaster hat in der That am äusseren .Iste fünf Borsten ; auch die Angabe, dass der innere Ast weniger Borsten trägt als bei Boropygus pulex ist richtig. Derselbe hat nämlich an der Aussenseite des ersten Gliedes keine Borsten mehr, sondern, ebenso wie das letzte und vorletzte Glied an der anderen Seite, einige stärkere Härchen; auch das vorletzte Glied trägt an der Aussenseite keine Borsten. Die Beschreibung des Unterkiefers, der sich in seinem Baue demjenigen von Boropygus gibher nähert, muss bei Thorell verfehlt sein; nicht an seiner l(amiua) e(xtima), sondern an der 1. u(ltima), die übrigens von der 1. m(edia) nur am Rande scharf abgesetzt ist, finde ich sechs Borsten, an der 1. m. drei; die 1. i(ntima, Kaufläche) trägt deren neun. Den zweiten Kieferfuss finde ich schlanker als ihn Thoreil zeichnet, er führt zu D. gibher und auritus über und lässt andeutungsweise vier Glieder erkennen, von denen das vorletzte keine Borsten, aber einige Haare trägt. Am letzten Gliede des Innenastes fand ich am ersten Fusspaare sechs Fiederborsten. An der Zeichnung des zweiten Fusspaares vermisse ich an der Innenseite des Aussenastes am ersten Gliede eine Borste, ferner an der Aussenseite des ersten und zweiten Gliedes die Stützdornen an den Stellen, wo Fiederborsten weggefallen sind. Am letzten Gliede des Innenastes zäldte ich beim dritten Fusspaare fünf Fiederborsten; letztere scheinen überall etwas zu kurz gezeichnet, während die Aussensciten der Aussenastgliedcr etwas zu schroff abfallen. Am Basaiglicde des fünften Fuss- paares deutet nur ein Knöpfehen mit Borste den Aussenast an. Denkschrittea der mathem.-naturw. Cl. XLI. Bd. Abhainllunyeu von Nichtmitgliederii, y 186 Ludwig Kerschner. Doropygus gibber Tb. Die Länge faud ich nicht über 4""° hinausgehend. Gegen die Beschreibung des ersten Fühl er paar es kann ich nichts einwenden wie Buchholz; bei noch nicht vollkommen entwickelten Weibchen tindet man sogar deutlich zehn gliederige Fühler. Am letzten GHede des Innenastes befinden sich am Oberkiefer zehn Borsten. Am Aussenaste gehören die vier gegen den Innenast an Länge abnehmenden Borsten einem schmalen Endgliede an, Avährend die fünfte starke Fiederborste zu dem nächst höheren zu rechneu ist. An der Grenze zwischen dem Basalgliede und dem ersten Gliede ist eine Reihe feiner Börstchen vorhanden. Die Borsten des Aussenastes des Unterkiefers werden nach aussen allmälig länger, die hinter denselben ansitzende einzelne Borste gehört dem Basalgliede an. Am Innenaste ist die vierte Borste (von innen und oben gerechnet) die längste; hinter den Zähnen der Kaulade befindet sich eine Reihe dicht gestellter Spitzen. Am grossen Kieferfusse vermisse ich bei Thoreil ein Börstchen ober der zehnten Borste, ebenso die Höcker, von welchen die einzelnen Borsten oder Borsteupaare entspringen. Am kleinen Kieferfusse ist eine Borste der zweiten Gruppe starrer und schwächer gefiedert als die übrigen; an den oberen Gliederrändern sitzt eine Reihe feiner Härchen. Am ersten Fusspaare besitzt das zweite Basalglied nach auswärts noch das gewöhnliche kleine Börstchen. An der Grenze zwischen dem zweiten Basalgliede und dem Inneuast des Fusspaares ist eine Reihe feiner Zähncheu befestigt. Am letzten Gliede des Aussenastes sehe ich vier Stachelborsten. Alle Borsten sind etwas zu kurz gezeichnet. Am Endgliede des Innenastes ist an der Innenseite die erste Borste die längste, die übrigen Borsten dieses Astes nehmen von ihr aus nach beiden Seiten an Länge ab. Die beiden folgenden Fusspaare tragen am Endgliede des Aussenastes an der Innenseite Reihen kleiner doppelter Stachel, die den ausgefallenen Borsten und Stützdornen entsprechen dürften. (Buchholz' Bemerkung, dass an den mittleren Fusspaaren das erste Glied des Aussenastes mit einer Reihe feiner Stachel besetzt sei, scheint bei anderer Benennung der Glieder und Seiten dasselbe besagen zu wollen.) Am fünften Fusspaare finde ich am Basalgliede ein kleines Knöpfcheu mit einem Börstchen, den stark rückgebildeten Aussenast. Die feinen Zähnchen au diesem Fusspaare, von denen Thoreil spricht, befinden sich an der Innenseite (des Innen- astes) und stehen in ungefähr acht Gruppen, die letzte nach oben und auswärts ober der Endborste ; zwei andere Gruppen von Zähnchen befinden sich hinter- und unterwärts vom Börstchen. Die Gabel finde ich zu schlank gezeichnet; die Zähnchen an der Vorderseite der Äste, die Buchholz leugnet, sind daselbst wie am ganzen Körper — wenn auch noch schwerer — nachweisbar. Der Typus der Copepoden-Furca ist ganz gewahrt geblieben; am Ende vier Krallen (statt der Borsten), an der Aussenseite ein Börstchen, ausserdem an der Innenseite ein kleiner Dorn (wiederum einer Borste entsprechend); letzteren gibt Thoreil nicht an. Das Männchen dieser Art ist von Buchholz ziemlieh richtig beschrieben; einzelnes wäre aber doch zu bemerken. Unter den wenigen Exemplaren, die mir zu Gesichte kamen, fand ich solche, deren erstes Fühlerpaar acht deutlich abgesetzte Glieder zeigte, während bei anderen das vorletzte und drittletzte Glied entweder nur an der Unterseite oder ganz verschmolzen waren, noch andere endlich, bei denen man die drei letzten Glieder nicht mehr als solche wiedererkennen konnte. Die Endklaue des zweiten Fühlerpaares ist verhältnissmässig länger, stärker gekrümmt. Die Gestalt der einzelnen Gheder an den Fusspaaren ist von Buchholz nicht genau wiedergegeben, weshalb ich Fig. 6 — 9 auf Taf. VI beifüge. Richtig ist Buchholz' Angabe, dass die Fusspaare sich von denen des Weibchens durch Kürze der Fiederborsten, sowie durch theilweises Ersetztsein derselben durch Stachel unterscheiden; bemerkt muss aber werden, dass sich jede einzelne Borste der weiblichen Fusspaare wiedererkennen lässt. Am ersten Fusspaare (Taf. VI, Fig. 6) trägt das erste Glied des Aussenastes ober dem geränderten Stachel noch einige Zähnchen (Taf. VI, Fig. 7); dieselben kehren kleiner an den folgenden Fusspaaren wieder. Wie gewöhnlich finden sich an den Grenzen der Glieder Zähnchen. Das zweite und dritte Fusspaar ist ziemlich gleichgestaltet, die Borste am ersten Basalgliede durch einen kurzen Stachel ersetzt ; am vierten Fusspaare ist letzterer noch kürzer, ebenso die Borsten an der Innenseite des Aussenastes (s. Taf. VI, über zwei neue Nntodelphyiden. 187 Fig. 8). Das fünfte Fusspaar (Taf. VI, Fig. 9) ist kürzer und gedrungener als beim Weibchen. Die Genital klappen haben die gewöhnliche Gestalt, sind mit drei Borsten versehen. Am Hinterleibsende sind nur die vorderen Zapfen entwickelt, die Klauen der Gabeläste sind länger, spitz zulaufend. Die ganze Haut ist schwächer chitinisirt, in Folge dessen mit weniger Poren versehen. WotojyteropJiofus ' elongatus B c h h z. Ich bediene mich des Buchholz'schen Artnamens, der die beiden Costa'sclien Arten (^N. elatus als die Varietät mit längeren Zipfeln) umfassen soll, ohne die Entscheidung zu wagen, ob die Wahl Buchholz' eine richtige war, und ol) nicht etwa eine der Costa'sclien Arten mit N. papilio Hesse's zusammenfällt, was mir nach ersteres Abbildung und den Bemerkungen von Buchholz (VII, S. 126) und Leuckart (II, S. 246), die zipfelförmigen Anhänge betreffend, nicht unmöglich erscheint. Die Entscheidung dieser letzteren Frage zu Gunsten der ausgesprochenen Vermuthung wäre an das Vorkommen von N. papüio in Neapel geknüpft. Jedenfalls würde sich aber bei der schon von Buchholz hervorgehobenen Veränderlichheit der Länge der Zipfel bei N. elo7igatns, die ich nach einigen Beobachtungen bestätigen kann, eine beinahe ununterbrochene Formenleihe von der letzteren Art zu N. papilio aufstellen lassen, die, durch einen bisher nicht beachteten Umstand, durch den unmittelbaren Anschluss nämlich, der durch D. aiiritus Th. — von Notopterophorus aus an Doropygus — hergestellt wird, an Bedeutung gewinnt. Hätte Thoreil seinerzeit einen N. elongatus vor- gefunden, dann wäre es ganz seinem Belieben anheimgestellt geblieben, seinen D. auritus zu einer oder zur anderen der beiden Gattungen zu stellen, und es ist sogar darnach, dass er die Ähnlichkeit seines D. auritus mit N., trotz der damals vorliegenden nicht ganz zureichenden Beschreibung von Leuckart dennoch zweimal hervorhebt, wahrscheinlich, dass er sich für erstere entschieden hätte; mit eben so viel Recht könnte er aber auch noch heute seine Art bei der Gattung Doropygus belassen, mit deren Art gibher sie Vieles gemeinsam hat, so auch die Kluft, die zwischen der letzteren Art und D. pulex und D. psyllus, hauptsächlich in Folge der verschiedenen Furca-Gestaltung liegt. Die letztere wird erst durch Vermittlung einer anderen Gattung (Bota- ckus) ausgeglichen, und es wäre demnach eine Scheidung von Doropygus Th. mit oder ohne Ausschluss von D. auritus wenigstens in zwei Untergattungen nicht grundlos gewesen. Leider kann man sich nach Thorell's Zeichnungen keine genaue Vorstellung vom Wesen der rücken- ständigen Auftreibungen des D. auritus machen, doch kann man bei der sonstigen Übereinstimmung mit Notopterophorus als sehr wahrscheinlich annehmen, dass selbe ein Stadium der Flügel-Duplicaturen der letzteren Gattung sind, und dass auch hierin D. auritus einen in der Gattungseutwicklung von Notopterophorus durchgemachten Zustand darstelle. Hauptsächlich lässt sich dies aus der Ähnlichkeit der unentwickelten Weibchen vor der Begattung, sowie aus dem derselben vorangehenden Verhalten der äusserst ähnlichen Männchen, Eigenthümlichkeiten, die auch bei N. papilio wiederkehren^, erschliessen. Die Flügel hei Notopterophorus entstehen an den ersten dreiThoracalsegmenten durch Bildung von Dupli- caturen von der Rückenfläehe und den Seiten der entsprechenden Segmente aus (vergl. Taf. V, Fig. 13—17). Die Duplicaturbildung am ersten geschieht sowie die am vierten ziemlich gleichmässig vom Rücken und den Seiten, die des dritten und vierten hauptsächlich von und nach den Seiten, so dass das junge Weibchen nach seiner letzten Häutung oben und unten je eine gleichlormig gewölbte, in der Mitte erhöhte Duplicatur trägt, während die beiden mittleren in der Mitte eingesenkt, an beiden Seiten aber erhaben sind. Die Erhaben- heiten, sowie der obere zusammenhängende Rand ziehen sich später aus (vergl. Taf. V, Fig. 16") und erhalten an ihren Spitzen, gleich denen der Duplicatur des ersten Segmentes, die auch in ihrer Mitte einen Fortsatz trägt, die „fingerförmigen Fortsätze". Die „Kappe" des ersten Segmentes wächst am stärksten in der rücken- ständigen Mitte weiter und scheint erst durch die zunehmende Vergrösserung der Flügel am nächst hinteren 1 Der bezeichnende Name Notopterophorus stammt von Costa, nicht von Hesse, wie Vogt (s. d. angef. Aufsatz in der „Gartenlaube") meint. 2 S. den angeführten Aufsatz Vogt's in der „Gartenlaube". y* 188 Ludwig Kerschner. Segmente abgeboben untl in eine an ibrer lUickenlinie zum Körper senkreciite Stellung gebraclit zu werden. Die mittleren Flügel werden mitunter ziemlieb stumpf, sind jedocb nie so quer abgescbnitten, wie dies Bucbliolz angibt. Von der gegenseitigen Lage der Flügel kann man sich am besten unterrichten, wenn man das Thier auf den Rücken legt und es vom Bauche aus betrachtet (Tai'. V, Fig. 13); der obere Rand des zweiten Flügels wird von dem unteren und den Seitenflächen des ersten überdeckt, dasselbe geschieht beim dritten von Seiten des zweiten; die seitlichen Fortsätze der Brutraum-Diiplicatur liegen für ein kurzes Stück ebenfalls über den Flügeln des dritten Segmentes. Vom Rücken aus gesehen, liegen natürlich nur diese letzteren vollkommen frei da. Was Leuckart von der Richtung der „Cavitäten" sagt, bat für die ersten drei Duplicaturen seine Richtigkeit, für die des vierten Segmentes wäre zu bemerken, dass sie eine „Cavität" freilich nach vorne kehrt, indem die Spitze der secundären Faltung des äusseren Blattes gegen das Abdomen zu gebogen ist, die andere Höhlung, die jenen der übrigen Flügel entspricht, ist jedoch, wie bei diesen, an der Rückenseite zu suchen und wird durch die seitlichen Fortsätze der Brutraum-Duplicatur hervorgebracht. Die Zipfel sind nicht immer vorhanden und der Grad ihrer Entwicklung ist, wie schon Leuckart und Buchholz beobachtet haben, ein verschiedener. Leuckart hält auch ihre Ansatzstellen für veränderlieli, was mir zwar möglich vorkommt, mit meinen eigenen Beobachtungen aber nicht stimmt; gewöhnlich jeden- falls sind die Zipiel an den in Taf. V, Fig. 13 bezeichneten Stellen zu finden. Bis auf die starke Entwicklung der Flügel stimmt die Gestalt der einzelnen Körpersegmente mit Doropygus auritus Th. überein. Am Cephalo- thorax setzt sich durch eine viel stärkere Cuticula vom Cephalothorax noch ein weiteres Segment ab, das den Antennen und Mandibeln entsprechen dürfte; der folgende Theil des Cephalothorax, das erste Segment ober seiner Duplicatur, sowie die letztere selbst und auch die übrigen Ringe und Flügel am Thorax sind von einer viel schwächeren ChitiuhüUe bedeckt, und mit Börstchen, die auf kleinen Knöpfchen aufsitzen und wohl als Tastborsten zu deuten sind, überdeckt. Der übrige Theil des Körpers ist stärker gepanzert, hauptsächlich aber das kurze letzte, rückwärts vom vorangehenden überdeckte, fünfte Abdominalsegment sammt der Gabel, die zweiten Antennen, die Füsse, zumal an den Basalgliederu, ferner die unterhalb des Sanienkanals gelegene Partie des ersten Hinterleibsringes (vergl. Taf. VI, Fig. 1). Die starke Chitiulage ist hier überall, besonders deutlich an dem zuletzt genannten Theile unterbrochen (Poren). Die Eierfärbung ist sattgrün, niemals rothbraun, wie sie Buchholz darstellt. Vollentwickelle Weibchen werden selten über 4°°' laug (nach Buchholz 5 — ß""", Thorell's Doropygus auritus 374- — 5'""'), im Begattungsstadium haben sie eine Grösse von circa 2-4"". Die IMännchen besitzen eine Länge von 1-3 — l-S""" im Gegensatze zu Buchholz Angabe: von 0-12 — 0'13"""; eher triift die An- gabe Thorell's für D. auritus, wenn sie, wie wahrscheinlich, einen Druckfehler enthält (1 — ^2" wohl \-VlD, zu. Das erste Fühlerpaar stimmt bis auf die bedeutende Länge der BasalstUcke und des sechsten Gliedes, die hier vorhanden ist, mit jenem von Doropygus auritus überein, und besitzt gewöhnlich eine siebengliederige Geissei; manchmal zählte ich an der letzteren neun Glieder (je zwei statt des vierten und fünften), niemals aber fünf, wie Buchholz angibt und Leuckart zeichnet. Das erste Glied des zweiten Fühlerpaares ist an der Basis breiter als an seinem Ende, das zweite Glied schmäler und verdickt sieh unter schwacher Krümmung in der Mitte; das Endglied trägt ober der Klaue zwei kleine Borsten, unter derselben, ungefähr im letzten Viertel ebensoviele. Die Kaufläche des Oberkiefers ist gleich gebaut mit der von D. auritus. Am ersten Gliede des Innenastes zählte ich eine Fiederborste weniger, am zweiten Gliede, und zwar an der Spitze, eine kleine mehr; die Borsten der Innensehe nehmen nach aussen zusehends an Länge zu, alle Borsten sind überhaupt länger, ebenso an dem mit fünf Borsten versehenen Anssenaste, vou denen auch dasselbe bezüglich des Längenverhältnisses gilt. Über dem Aussenaste befindet sich eine C'hitinplatte, der „kleine rundliche Höcker" Buchholz', dessen Borstenbesatz ich aber nicht „kurz" finde. Am Aussenaste, in der Höhe der zweiten und dritten Borste (von innen und oben) sitzen zwei Borstenreihen. Am Unterkiefer befindet sich ober der Borste, die Thoreil über seiner Lamina externa zeichnet^ noch ein Dorn. Am ersten Kieferfuss sehe ich am Endgliedc ein Börstchen mehr, alle Borsten, Vber zwei neue Notodelphyiden. 189 die wie gewöhnlich auf Höckern aufsitzen, sind, wenn auch späilicli, behaart. Für alle ausgebildeten Fuss- paarc gilt das Vorhandensein von Döruchen- und Zähncheureihen, wie bei Doropygus gilher, sowie das eines kleinen Börstcliens an der Aussenseite des zweiten ßasalstUckes. Der Innenast des ersten Fusspaares ist nicht gleich lang wie der Aussenast, sondern kürzer, zweigliederig, da höchstens ein verdickter Ring am zweiten Gliede eine Zweitheilung dieses andeutet. Das erste Ausseuglied trägt an der Innenseite noch eine Borste, an der Aussenseite oft eine Reihe feiner Zähnchen. Das zweite Fusspaar ist grösser als das folgende und besitzt am Innenrande des ersten Aussenastgliedes eine stärkere Fiederborste. Die Borste an der Innen- seite des zweiten Basalstückes ist noch erhalten. Die beiden ersten Glieder der Inneuäste sind bald ziemlich deutlich abgesetzt, bald nur angedeutet, oft aber, zumal am dritten Fusspaare, gänzlicli verschmolzen. Das letzte Glied des Aussenastes trägt au der sonst nackten Innenseite noch die Sfützdörnciien der aus- gefallenen Borsten. Buch holz' abenteuerliche Zeichnungen derFüsse des Männchens dürften wohl ungenauer Untersuchung zuzuschreiben sein. Wie bei Doropygus gibher lassen sie sich auch hier auf die Gestalt derjenigen des Weibchens sehr leicht zurückfüliren ; was Thorell für das Männclien von Doropygus auritus angibt, dass nämlich dessen Füsse sich besonders durch die Kürze der Borsten, sowie durch den Umstand von denen des Weibchens unterscheiden, dass die Fiederborsten an der Aussenseite und Spitze der Innenäste (mit Ausnahme derer am ersten Fusspaare) in Stachel übergehen, hat auch hier volle Giltigkeit. Beizufügen wäre noch zur Zeichnung des vierten Fusspaares bei D. auritus, falls selbe auf Notopteropkorus bezogen wird, dass hier (wahrscheinlicli auch dort) jede einzelne Borgte am Fusse des Weibchens vermittelst der Stützdörnchen noch nachgewiesen ist. Zur Besciireibung dieses Fusspaares des Weibchens von Seiten Buchholz' wäre an der Innenseite des zweiten Innenastgliedes, das nicht scharf vom letzten abgesetzt ist, noch eine Borste zu erwähnen, sowie eine längere und reichere Behaarung der Innenseite auch des ersten und dritten Innenast- gliedes; die Basalglieaer zeichnet Buch holz zu schmal, das erste Aussenastglied zu eckig. Am fünften Fusspaare des Weibchens, von dem das des Männchens durch seine Gedrungenheit unterschieden ist, kommt die Zweigliedrigkeit des Basalstückes nicht deutlich zum Ausdrucke, eben so wenig am Innenaste, ober dessen Endborste sich, wie auch an dessen innerer Kante und dem inneren Rande des Basalstückes, feine Zähnchen befinden; der Aussenaststummel ist in seiner Länge und Stellung zum Innenaste veränderlich. Das erste Fühlerpaar des Männchens trägt am zweiten Basalgliede an der Innenseite einige hakenförmige Stachel wie das Männchen von Doropygus gibber. Motachus cijUndi'atus Th. Die Stelle in Thorell 's Diagnose: „appendices in apice aculeis duobus armatae" ist nicht richtig, da Thorell einen kurzen Stachel als zugespitztes Ende des Furcalastes angesehen („ipso apice subtus producto, acute"), einen anderen und eine Borste aber nicht als wesentliches Merkmal anfülirt. Am ersten Fühler- paare erscheinen die drei letzten Glieder nicht deutlich gesondert; der „tuberculus supra in articulo 3." ist wirklich vorhanden. Am Endgliede des zweiten Fühlers befinden sich ober der Endklaue noch zwei Börstchen und ein Dorn, an der Unterseite zwei Börstchen, an der Oberseite des zweiten Gliedes eines. Die letzte Borste an der Innenseite des Basalstückes am Unterkiefer ist länger, ebenso die des Innenastes; die Borsten des Aussenastes nehmen nach aussen an Länge zu. Am grossen Kieferfusse fehlt an der Thorell'schen Zeichnung ein Börstchen hinter der achten Borste. Die Borsten sitzen wie gewöhnlich auf Höckern. Die Länge der Füsse nimmt von vorn nach hinten zu. Au den unteren Grenzen der Basalglieder, sowie an der Aussenseite beider Aste befindet sich eine feine Zähnelung. Die Stachel an der Aussenseite der Aussenäste werden von den oberen Gliedern an länger. Wie Thorell richtig beschreibt, aber nicht zeichnet, haben die Stachel des ersten Fusspaares auch einen zarten Saum; die Borsten des Aussenastes finde ich alle stumpf. Die Borste am oberen Ende des dritten Gliedes an der Aussenseite des Innenastes ziehe ich zum zweiten Gliede. Am dritten Innenastgliede des vierten Fusspaares konnte ich nur zwei längere Borsten, eine kurze Stachelborste und einen Dorn unterscheiden. Die Gabel lässt sich leicht auf die gewöhnliche Gestalt zurückführen. Die vorne ausgezogenen, mit einem kurzen, dicken, gezähnelten Dorn und einer 190 Ludwig Kerschner. schwachen spitzen Borste, rückwärts mit einem allmäiig spitz zulaufenden und einem kürzeren, plötzlicii zu- gespitzten Dorn versehenen Äste tragen ausser diesen den gewöhnlichen Endborsten entsprechenden Anhängen zwei Seitenborsten, die einander so genähert sind, dass es (wie Thorell auch glaubt) den Anschein haben kann, als ob dieselben hinter einander an der Rückenfläche des Astes ansitzen würden. Das Männchen dieser Art stimmt mit der Beschreibung desjenigen von Bucliholz B. fusiformis bis auf die Grösse {B. cylindratus circa l-ö") und die wohl irrigen Angaben über die Füsse ziemlich überein. Das erste Fusspaar ist dem des Weibchens ziemlich ähnlich, doch sind die Stachel nicht alle stumpf; der dritte, vierte und fünfte des dritten Aussenastgliedes laufen nach scharfer Absetzung von dem dickern Anfangsthcil in ein zartes Börstcheu aus (was uns die Entstehung der Stachel aus Borsten beweisen kann). An den übrigen Fusspaaren ist die Stachelbildung schon weiter vorgeschritten; am längsten sind die an der Spitze befindlichen (der vierte und sechste), am kürzesten die zwischen diesen ansitzenden. Die beiden letz- ten Glieder der Innenäste sind nicht deutlich getrennt, das letzte Glied (ragt ausser der starken noch zwei schwächere Borsten, an der Spitze zwei Stachel, mehrere kleine an der Aussenseite. Am fünften Fuss- paare tritt zu innerst das Börstchen viel deutlicher als beim Weibchen hervor. Die Zäbnelung an den gewöhnlichen Stellen ist wie beim Weibchen vorhanden. Das vierteHinterleibsglied ist am Ende gegen die Gabel nicht so zugespitzt wie beim Weibehen. Gu7ientop1iorus globularis C o s t a. Buchholz ist die auf weniger Material gestützte, doch genauere Beschreibung dieses Thieres von Seiten Claus', der es unter dem Namen Sj>haeronotus Thorelli als neue Notodelpbyide hinstellte (IV) — da Costa's blosse Abbildung bei ihrer Ungenauigkeit dies nicht nur erlaubte, sondern für geboten erscheinen lassen musste — entgangen, weshalb seine Beschreibung auch ausser dem Costa'scben Namen einige von Claus vermiedene Irrthümer enthält. Da jedoch Claus, der obiges Thier zuerst beschrieb, den von ihm herrührenden Namen, den er in der zweiten Auflage seines Lehrbuches aufrecht erhielt, selbst aufgegeben, und zwar zu Gunsten des Costa'scben, ist letzterer fortan wohl der einzig berechtigte. Nach Buchholz' Darstellung soll das erste Thoracalsegment mit dem Kopfe verschmolzen sein, hierauf folge ein aus den drei mittleren Ringen gebildetes Mittelstück, das fünfte Thoracalsegment sei verkümmert. Die erste Angabe kann ich nicht bestätigen, da ich gerade wie bei den übrigen Notodelphyiden auch hier hinter dem Cephalothorax eine Einschnürung der Körperbedeckung bemerke, die das erste Thoracalsegment von dem vorausgehenden Theile, der übrigens durch eine Furche auch noch ein Kieferfusssegment abzusetzen scheint, scheidet. Von der wahrscheinlichen Deutung des folgenden Thoraxtheiles habe ich bereits gesprochen. Das fünfte Thoracalsegment erscheint auch mir verkümmert, wenigstens kann ich es in der Ausdehnung, als es Claus (IV, Taf. XXXVI, Fig. 29) zeichnet, nicht bestätigen. In einer Anschwellung unterhalb des vierten Fnsspaares und deren Segmenträndern, die bis ungefähr in die Mitte des Körpers reichen, ist es an der Bauch- seite erkennbar, umsomehr als sich an die erwähnten Segmentränder ordnungsgemäss die Längsmuskel des Körpers ansetzen und ebenfalls innerhalb der durch sie bedingten Abtheilung des Körpers der Muskel des ausgefallenen, durch einige Chitinhöckerchen vertretenen fünften Fnsspaares (Taf. VI, Fig. 27) verläuft, der sich rückwärts an der Grenze des Hinterleibes (an der wahrscheinlich der Rückseite des fünften Segmentes entsprechenden Stelle) anheftet; er scheint die Bedeutung zu haben, durch seine Contraction Raum für das Austreten der Eier zu schaffen. Der folgende erste Hinterleibsring ist an der Bauchseite nur halb so hoch als an der Rückenseite, was ebenso wie die Gestalt des nächsten mit der gekrümmten Haltung des Thieres zusammenhängen dürfte ; der zweite Ring ist an der Bauchfläche ungefähr zweimal so lang, als der voran- gehende, an der Rückenseite noch länger. Das längere dritte Segment ist an beiden Seiten ziemlich gleich hoch ; das folgende an der Bauchseite eben so lange Segment ist an dieser und an den Seiten ungefähr um das Doppelte verlängert und überdeckt das gespaltene letzte Segment, welches die nach rückwärts gerichteten Gabeläste trägt. Diese letzteren wurden von Claus als solche erkannt, von Buchholz hingegen offenbar übersehen und in Abrede gestellt. Sie sind an der Basis ziemlich dick (vergl. Taf. VI, Fig. 28), verjüngern sich über zwei neue Notodelphyiden. 191 dann allmälig bis zur Mitte, von da ab rasclier unter leichter Krümmung bis zum abgerundeten Ende. Die normalen Borsten werden durch fünf kleine höckerf'örmige Stachel vertreten, eine Stachelborste scheint, selbst in einer Andeutung, bereits zu fehlen. Die ersten Fühler finde ich in Übereinstimmung mit der Claus'schen Beschreibung aus einem dicke- ren Grundtheil und einem schmäleren Endstücke zusammengesetzt, an der Unterseite jedoch kann man an Einschnürungen noch eine Andeutung einer weiteren Gliederung erkennen (Taf. VI, Fig. 19), die das End- stück in fünf, das Grundstück in zwei Glieder zerlegen würde. Ausser den von Buch holz angeführten zahl- reichen Härchen kommen am ersten Fühlerpaare noch Borsten in geringer Anzahl vor. Deretwas höher befe- stigte Schnabel (Rostrum) ist nach vorn zu verjüngt, etwas geschweift und ebenfalls über und über behaart. Das zweite Antennenpaar (Taf. VI, Fig. 28) weicht von der Buchholz'schen Beschreibung ab, indem die beiden ersten Glieder durchaus nicht so kurz sind, das dritte in seiner Länge nur um ein sehr Geringes hinter diesen zurückbleibt, und die Endklaue nicht einmal halb so lang ist als das letzte. Hinter der Endklaue setzen sich noch zwei Börstchen an. Die Lade des Oberkiefers hat vor der gesägten Kante noch ein Zähnchen (vergl. Taf. VI, Fig. 21), endet mit einem vorspringenden, ungewöhnlich schwachen Zahn, trägt vor demselben einen stärkeren, zwei genäherte kleinere und als Abschluss der gesägten Kante einen etwas grösseren. Das Grundstück des Tasters ist schmäler als z. B. bei Notodclphys. Die beiden Aste des Tasters selbst sind zweigliedrig, eine Furche unter dem Ursprung der ersten Borsten der zweiten Glieder deutet wahrscheinlich noch ein drittes an, nicht „mehrere". Das erste GHed trägt eine Fiederborste, am zweiten befinden sich vier, deren zwei äusserste ebenso wenig „sehr kurz" sind als die Borste des vorigen Gliedes. Die Lade des Unterkiefers (vergl. Taf. VI, Fig. 22) ist mit neun schwach gefiederten Borsten besetzt, deren letzte wie gewöhnlich die stärkste ist. Der Taster ist in „Lappen gespalten" ; der innere trägt vier nach aussen längere Borsten, der äussere eben so viel mit demselben Längenverhältnisse, aber von bedeutenderer Länge jeder einzelnen Borste; ober dem Innenaste setzt sich eine ziemlich lange Borste an, ebenso hinter dem Aussenaste, die letztere wird jedoch überdies von einem Zähnchen und einer kürzeren Borste begleitet. Alle Borsten sind gefiedert. Der grosse Kieferfuss ist von Claus besser dargestellt worden als von Buchholz, nachzutragen wäre noch, dass sich vor der starren grossen Borste drei Börstchen befinden, dass ferner die nachfolgenden Borsten eine etwas verschiedene Anordnung zeigen; es folgen auf die starre Borte eine einzelne mit einer kleineren, ein Paar vor einer kleinen, zwei mehr getrennte, endlich ein Bündel von dreien. Am zweiten, kleinen Kieferfusse zählte ich acht Borsten. Das erste Fusspaar (Taf. VI, Fig. 23) ist von Buchholz ungenau beschrieben worden. Am zweiten Basalstüeke ist aussen die in der Mitte abgesetzte, innen eine mehr dornähnliche befestigt. Der Aussenast setzt sich schief, mit seiner Aussenseite höher an als der Innenast, übertrifft den letzteren aber trotzdem an Länge; das erste Glied, das aussen mit einem Zahn und vielen kleinen Zähnchen, nach innen mit einer Fiederborste versehen ist, ebenso wie das folgende, ist am Aussenrande zweimal so lang als dieses zweite, welches vom letzten um Weniges an Länge übertroffen wird. Das Endglied trägt aussen drei Dornen, deren letzter spitz ausgezogen ist, auf diesen folgen vier Fiederborsten. Der Inneuast stimmt ziemlich mit den Innen- ästen der drei letzten entwickelten Fusspaare von Paryphes Uberein, nur wäre die untere Borste des Innen- randes am zweiten Gliede bei Gunentophorus zum Endgliede zu ziehen. Für die folgenden Fusspaare geben Claus lind Buchholz nur ein Basalstück an; es sind deren zwei vorhanden, das kleinere zweite hat eine stärkere Cuticula. Der grosse Aussenast, an seinen Gliedern mit kleinen Spitzen versehen, die Claus nicht entgangen sind, nach Buchholz aber auf eine einzige „dornartige' Spitze beschränkt sein sollen, deutet auf den normalen Ruderfuss-Typus. Ein Zwischenstadium beider glaube ich in der Fussform von Paryphes (1. Fussp.) beschrieben zu haben. Die Spitzen sind wohl nichts anderes als Reste von Borsten oder Dornen und finden sich nicht nur am letzten Gliede (gewöhnlich aussen tünf, von der Mitte bis zur Spitze, manchmal angedeutet auch an der Innnnseite), sondern auch am Ende der beiden vorangehenden Glieder (an der Kante der Aussen- seite). Das erste breite Glied des Aussenastes ist beinahe so lang als die beiden folgenden zusammengenommen 192 Ludwig Kerschner. (vei-gl. Taf.VI, Fig. 24), oben breiter als unten; das zweite, an und fUr sich schon schmälere Glied nimmt nach unten ebenfalls an Breite ab und nimmt das letzte, noch schmälere Glied auf. Alle Glieder sind mit feinen Härchen besetzt. Die Innenäste des zweiten bis vierten Fusspaares wurden, wie mir scheint, von Claus und Buciiholz falsch gedeutet. Letzterer gibt ein langes cylindrisches Grundglied, das beinahe die ganze Länge des Astes einnehme, und zwei sehr kleine, verkümmerte Endglieder an. Claus spricht zwar von einem dreigliedrigen Innenast, beschreibt aber die einzelnen Glieder nicht; aus der Zeichnung jedoch (IV, Taf. XXXVI, Fig. 34) geht hervor, dass er den Bau des Astes so aufgefasst hat wie Buch holz. Ich nehme aber gerade die beiden ersteren Glieder als kürzer an, das Endglied als meist eben so lang, als die beiden ersten zusammengenommen (vergl. Taf VI, Fig. 24). Das erste Glied ist breiter und kürzer als das zweite, dieses verschmälert sich nach unten zu bis zur Reihe des Endgliedes. Die Gliederung selbst ist theils durch seitliche Einschnürung, theils durcii Unterbrechung der starken Cuticula angedeutet. Was den beiden genannten Forsehern den Eindruck einer Gliederung machte, sind dachtörnüge, am unteren Rande gesägte Vorsprünge der Cuticula des letzten Gliedes (vergl. Taf. VI, Fig. 25 und 26). Sie umfassen die Run- dung des Endgliedes an verschiedenen Stellen und in drei Höhen mehr als zur Hälfte; der letzte Vorsprung bedeckt die Spitze des Gliedes, das in zwei oder drei Dörnchen ausgeht (dieser Umstand erklärt Claus' Zeichnung und die Angabe von einer „Kralle" am Ende des Innenastes). Auch zur Seite des nächst höheren Daches sitzt ein Dorn. Diese Angaben beziehen sich vorzugsweise auf das dritte Fusspaar; das zweite Fusspaar trägt auch an der Innenseite des zweiten Gliedes ein Dach, am vierten Fusspaare sind die Vor- sprünge des Endgliedes sehwach entwickelt. Während die Innenäste an allen drei Fusspaaren ziemlich gleich laug bleiben, und sich in der Breite insoferne unterscheiden, als dieselbe an den beiden ersteren Fuss- paaren bedeutender ist, besonders am zweiten, sind die Aussenäste auch in der Länge verschieden, so zwar, dass sie von vorne nach hinten an solcher zunehmen (und zugleich stärker werden). Das erste Fusspaar zeichnet sich durch besondere Kleinheit aus. Das fünfte Fusspaar fehlt, wie schon von Claus und Buch- holz angegeben wurde, die Stelle aber, wo es ansass, ist noch durch einige Chitiuhöcker angedeutet (Taf. VI, Fig. 27). Neben todten weiblichen Exemplaren von Gunentophorus und Tartjphes fand ich auch ein männliches von der typischen Gestaltung, bin mir jedoch über dessen Zugehörigkeit nicht klar geworden. Verzeichniss der angeführten Werke und Abhandlungen. I. George J. Allman. Desciiption of the new gcnus and species oi Entomostraca. The Aniials and Magazine of Natu- ral History. Vol. XX. 1847. II. T. Thor eil. Buirag tili känuedomen om Krustaceer som lefva i arter af slaegtet Ascidia L. K. Sved. vet. aoad, haiidl. 3. Bd., Nr. 8, 1859. Stockholm 1862. III. C.Claus. \i\>&\- Ae\\"Ba.\\yon NotodeJphys ascidicola A.\\ma,n. Würzburger naturw. Zeitschr. I, 1860. IV. Derselbe. Beiträge zur Kenntniss der Schmarotzerkrebse. IV. Sphaeronotus ThoreUi , eine neue Notodel- phyide. Zeitschr. f. wiss. Zoologie, XIV, 1864. V. Derselbe. Die frei lobende n Copepoden u. s. w. Leipzig 1863. VI. R. Leuckart. Carcinologisches. Notofterophorus iifi^ia.. Archiv f. Naturg. XXV, 1859. VII. R. Buchholz. Beiträge zur Kenntniss der innerhalb der Aseidien lebenden parasitischen Crustaceen des Mittelraeeres. Zeitschr. f. wiss. Zoologie, XIX, 1869. VIII. C.Claus. Neue Beiträge zur Kenntniss parasitischer Copepoden, nebst Bemerkungen über das System der- selben. Zeitschr. f. wiss. Zoologie, XXV, 1875. IX. G. Stewardson Brady. A Monograph of the free and semiparas itic Copepoda of the British Islands. Vol. I. London 1878. Ray Society. X. C. Heller. Crustaceen. 1. Reise der österr. Fregatte Novara u. d. E. Zoologischer Theil II. Bd., 3. Abtheilung. XI. H. Vernet. Observatious anatomiques et physiologiques sur le genre C'i/e/ops. Genöve 1871. XII. H.Ludwig. Über die Eib ild ung im Thieneiche. Verhaudl. d. physic.-medic. Ges. in Würzburg. Neue Folge. VII. 1874. KorsrliiuT: l bcrzuiM ihhu' Xolodt'lphvicU'ii etc. Tar. I. Fi^ l\ ? \ 1 Fig.l, m Fig.; )■ ffl ü \ M / / r Fig. b. /'/' \^^ A K) x-^ p. Flg. 4. F Fig. 9. M i -JiT ...-- J| TT "^ ..>^".. C ''4 Fig. S. ■^ Fig 6. ^^' u FiS. 7. &ez.v.Terf . litJiYDT J.Iäitzmann. K.k.Hnf-n Siastöäruc-kerei DenlcschriHend.k.Äkad.d.Wmalh.!iaiuns.( lasse XLI.Bd.n.Al»tli.lB79. Kerstlimu": Lberzwei neue Xulodclphvideii etc. Taf.II. l-ig.3 ng.i. j / §i Fig 4- •y^ .>? ; ' ;.y , ■•„-öpr^'p ä'ii^^^^ r^ FiÄ.lO. Fi§.U. FiÄ ö Fig. 8 Fig. ~ '...A'/^>\r- '-^>' ^7^" r,,t.t==,=-=T,=Ä* m »?■•' Yeri. litKv.IH J.Ieitzmaun. ! , :■; ;' , Denkschriften d.k.Akad.d.Wmath.nalun\UlasseXLl.B(l.n.ALtli. 1879. Ki'r.srlim'i": l'bor zwei neue XDtodclphvidcn clc. Taf. IIL ^:k^f^ sV ^'V:^^4* La 1. i m l^ t V i?«» ^ Fig. 3. ^^i'- '^^^Q^^ .X Fil;'. 10. F-.^.S. Kis.4. Fig.l. ■ig. 9. j \ I jitKv Df IHäiizmann Den"ksclirin(Mi (l.k.Akad.a\V:math.natur\\^C'lasseXLI.B(l.n.AbÜi.l879. K. k, Hof- u Staats drueterei KiTSrlincr: UbcrzAVci neue Notodelphviileu etc. Taf.n^ Fie.9. K i \% \ Fig. 7 Kie-4. IhI ^'^ K -■. Fig. 10. r ..^(A Fig. 5. \ \, si;^ )ii;| iHv' Fig. 11. Flg. 6. Fig 1 <>^ C'ez.-vVerf.liüiv.DT J.leitzmann K l^Hof-uStaatsdruckBrei; Deiikschi-in(Mid.lc.Akad.d.Wmath.natunr.CIasseXLI.B(l.lI.Al)tli.lÖ79. Ki'i'.siliiMM": I Imi- y.wri iii'uc Xnldilclptn iilrn ili-. Tiif.V. ¥L Vi" (J Fig.y, . «/; 'Hl ' Fig- .^ r J; ir^ Fi|.9. >- >M Fiö. 1- vv ) .f-iVv^^^Fie. ' r \ X .::ä^j ' '^ 1=^ Vii.'U. { Fifi.lO -> ^ y „J i.^.l3. Flg. 14 Fig-15. ;|k / Kig l^ : Im / "Fillä. Fif.n. / Fig2a. I ■* Fi^.25.^t^{ Fi|.2(i K k.Hof-u Staatsdruckerei Denkscluineii (l.lv.Akad.d.\S' laalli.iiatunv-. (la.ss^' XLl.H(l.lI.Abth.l879. über zwei neue Notodelphyiden. 193 XIII. P. P. C. Hoek. Zvir Entwicklungsgeschichte der Entoiuostraken. Niedorl. Aich. f. Zoologie, IV. Bd. III. Novem- ber 1877. XIV. C.Claus. Zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Copep öden. Arcli. f. Niiturg. XXIV, 1858. XV. A. Gruber. Über zwei Süsswassercalani den. Leipzig 1878. XVI. F. Leydig. Bemerkungen über den Bau der Cyclopiden. Arch. f. Naturg. XXV, 18.ö9. XVII. W.Zenker. Über die Cyclo piden des süssen Wassers. Arch. f. Naturg. XX, 1854. XV'Ill. E. Haeckel. Beiträge zur Kenntniss der Corycaeiden. Jenaisclie Zeitschrift, I. 1864. XIX. K. Kossmann. Über Clausidium testudo, einen neuen Copcpoden, nebst Bemerkungen über das System der liall)- parasitischen Copepoden. Verhandl. d. physic.-medic. Ges. in Würzburg. Nene Folge. VII. 1874. XX. C. Claus. Das Genus Cychps und seine einheimischen Arten. Arch. f. Naturg. XXIII, IS.'iT. XXI- W. Salensky. Sphaeroaella Leiiclcarti, ein neuer Schraarotzerkrebs. Arch. f. Naturg. XXIV, 18(38. XXII. K. Moebins. Copepoden und Cladoceren (IX). In den .lahresber. d. Comm. zur wiss. Uuters. der deutschen Meere in Kiel für die Jahre 1872 u. 1873. V. Zoologische Ergebnisse der Nordseefahrt. Denkscbrirteu der matbem.-naturw. Cl. XLI. Bd. Abhandlungen von Nlchtmitgliederu. 194 Ludwig Kerschner. ERKLÄRUNG DER TAFELN. Gemeinsame Bezeichnungen: C Cephalothorax. Die lömisclien Zahlen bezeichnen die entsprechenden Brustringe, die arabischen die Hinteileibsringe. R Rostrum, Jj erster Fühler, A, zweiter Fühler; ia Oberlippe, /",!' Unterlippe, JV/iirfJ Oberkiefer, Mc Unterkiefer, JfarP, er- ster Kieferfuss, M.rPo zweiter Kieferfuss; P^x) die Füsse des daneben bezeichneten Paares, Fi, Genitalklappen; oc Auge; 3/ Bruthöhle, o» Eierstock, o;'(i Eileiter, v weibliclu" Geschlechtsliicke, 71,9 weibliche Geschlechtsöffnung i'Be^attungsöffniing), 00 Öffnung des Eileiters (Eieraustrittsöffiiung) , om Mündung der Briithöhle, es Samencanal zum Samenbehälter (zuführen- der S.C), esj ableitender S. C. (vom Samenbehälter), r$ .Samenbehälter, Is eigentlicher .Schlussrand der Biuthöhlenduplica- tur, Mj Schlussrand der unteren Falte der Bruthöhlenduplicatur. TAFEL I. Fig. 1 — 3 Noiodelp/tys r\ifescens Th. Fig. 1. Erwachsenes Weibchen : Brutraumduplicatur mit den anstossenden Segmenten seitlich gesehen. Vergrösserung circa SOfach. Fig. 2 ebenso. „ 2. Das vierte und fünfte Brustsegment, sowie das erste Hinterleibssegraent fmit dem Anschhiss der BrutraumdupHca- tur) vom Bauche aus gesehen. „ 3. Brutraumduplicatur bei einem Weibchen vor der letzten Häutung. Vergr. c. lOOf. „ 4. Doropygus pidex Th. Brutraum, fast leer. Vergr. c. 30f Fig. 5 — 7 Doropygus gilber Th. Fig. 5. Brutraum, leer. Vergr. e. .HOf Ebenso Fig. 6. „ G. Entwickelter Bi utraum eines jungen Weibchens; der vierte Brnst.ring verlängert, jedoch in der nrsiirünglichen Stellung. „ 7. Querschnitt durch ein junges Weibchen mit leerem Brutraume in der Gegend des dritten Fnsspaares. Vergr. c. 40f. Fig. 8 und 9 Notoplerophorus elonga/iis B c h h z. Fig. 8. Entwickelter Brutraum, leer. Vergr. c. 30f „ 9. Anlage des Brufraumes bei einem Weibchen im Begattuugsstadiuni. Die puuktirte Contour bedeutet die seitliche Ansatzlinie der Duplicatur. Vergr. c. öOf TAFEL IL Fig. 1 und 2 Botachus cylindrnttis Th. Fig. 1. Leerer Brutraum eines erwachsenen Weibchens, seitlich gesehen. Vergr. c. 501. „ 2. Anordnung der Eier innerhalb des Brutraumes. Vergr. c. 30f. „ 3. Gunentophoriis glohularis Costa. Gefüllter Brutraum. Vergr. c. 20f. Fig. 4 und 5 Doropygus pidex Th. Fig. 4. Stück eines Querschnittes, der durch die Ebene des ersten Fnsspaares geführt wurde, mit dem Eierstock und dem sich anschliessenden Anfangstheile der Eileiter. Vergr. c. lOOf „ 5. Querschnitt in der Gegend des zweiten Fusspaare*, die grosse Raumentfaltuug der Eileiter zeigend. Vergr. c. 4of „ 6. Doropygus gibler Th. Ende des fünften Brustringes und des ersten Hinterleibsegmentes eines befruchteten Weibchens. Vergr. c. lOOf. Fig. 7 und 8 Notodelphys nifescens T h. Fig. 7. Weiblicher Geschlechts.apparat (rechts ist der Hanptast des Eileiters ausgeführt) mit gefülltem Brutraum. Vergr. c. 30f. „ 8. Erster Hinterleibsring von der Bauchseite aus. Vergr. c. lOOf. „ 9. Doropygus puler Th. Stück eines Eileiters mit verschieden weit entwickelten Eiern. Vergr. c. 400f „ 10. Notodelphys rufescens Th. Männlicher Geschlechtsapparat vom Rücken aus. Vergr. c. lOOf. über zwei neue Notodelphyideii. 195 TAFEL III. Fig. 1. Botachus cylindratus Th. Männlicher Gescblechtsapparat bei Sticckung des Körpers. Vergr. c. 50f. „ 2. Doropygus gibber Th. Hoden und oberer Theil des Samenleiters (seitlich betrachtet). Vergr. c. 300f. Ebenso Fig. 3—5. „ 3. Notopterophorus elungatus Bchhz. Dieselben Theile von oben. „ 4. Nolodelphys rufescens Th. Spermatophorc. Fig. 5 — 8 Doropygus gibber T h. Fig. 5. Spermatophorentasche und Ende des Samenleiters. „ 6. Spermatozoen bei c. 900f. Vergr. „ 7. Längsschnitt durch ein junges Weibchen mit leerem Brutraunie. (Nervensystem dunkel.) Vergr. c. 3ut'. „ 8. Ein Theil eines solchen Schnittes, den Schlund und die Hauptmasse des Nervensystems enthaltend. Vergr. c. 75f. „ 9. Doropygus pulex- Th. Endglieder eines ersten Fühlers (mit Riechkolben) von einem Weibchen. Vergr. c. 400f. Fig. 10 Paryplies longipes m. Fig. 10. Das entwickelte Weibchen mit gefülltem Brutraume. Vergr. c. 25f. TAFEL IV. Fig. 1 — 10 Paryphes longipes m. Fig. 1. Stück des Kragens sammt dessen Spitze. Vergr. c. 200f. Ebenso Fig. 2 -6. „ 2. Erster Fühler. „ 3. Zweiter Fühler. „ 4. Oberkiefer. „ 5. Erster Kieferfuss. „ 6. Zweiter Kieferfuss. „ 7. Erstes Fusspaar. Vergr. c. 250f. „ 8. Drittes Fusspaar. Vergr. c. 65f. Ebenso Fig. 9, 10. „ 9. Fünftes Fusspaar. „ 10. Gabelast mit dem letzten Hinterleibsringe. Fig. 11 — 13 Doroixys uneinata m. Fig. 11. Trächtiges Weibchen mit gefülltem Brutraum. Vergr. c. 60f. „ 12. Ein mittleres Exemplar in natürlicher Grösse. „ 13. Haken des Kopfbruststückes. Vergr. c. 300f. TAFEL V. Fig. 1 — 12 Doroixys uneinata m. Fig. 1. Erster Fühler. Vergr. c. 240f. Ebenso Fig. 2—6. „ 2. Zweiter Fühler. „ 3. Oberkiefer. „ 4. Unterkiefer. „ 5. Erster Kieferfuss. „ 6. Zweiter Kieferfuss. „ 7. Erstes Fusspaar. Fig. 7—12 bei c. lOOf. Vergr. „ 8. Zweites Fusspaar. „ 9. Drittes Fusspaar. „ 10. Die Haken an Stelle des fünften Fusspaares von oben, „ 11. vom Bauche aus gesehen. „ 12. Letztes Abdominalglied mit einem Gabelaste. Fig. 13 — 17 Notopterophorus elongatus Bchhz. Fig. 13. Entwickeltes, trächtiges Weibchen vom Bauche aus gesehen. Vergr. c. 15f. „ 14. Ein eben solches in natürlicher Grösse (grosses Exemplar). „15. Weibchen, knapp nach der letzten Häutung (die vier letzten Hinterleibsringe mit der Gabel weggelassen). Vergr. e. 20f. „ 16. Querschnitt durch ein entwickeltes Weibchen in der Gegend des zweiten Fusspaares. Vergr. c. 20f. „17. Weibchen, vor der letzten Häutung, mit angeklammertem Männchen. Vergr. c. 40f. 196 Ludioig lycrschner. Über zioei neue Notodel])liyiden. TAFEL VI. Fig. 1, 2 Notoptcrophorns elongalus Bchhz. Fig. 1. Unterer Theil des fiinfteu Brust- und des ersten Hinterleibsringes eines erwachsenen Weibchens. Vergr. c. liidf. 2. ßegattungsöti'nung mit anhaftender Spennatophore (die andere abgerissene ist nicht ausgeführt) und Ant'angsthuil des gespaltenen .Samenganges. Vergr. c. 600f. Fig. 3 — 9 Doropygus gibher Th. Trächtiges Weibchen in Datiirlicher Grösse. Ein Stück Haut mit Chlorpalladium behandelt, die Zellbczirke der Matrix zeigend. Vergr. c. 400f. Ebenso Fig. 5. Wand eines Gabelastos vom Weibchen mit trichterförmig beginnenden Hautporen. Erstes Fusspaar des Jliinnchens. Vergr. c. lOOf. Unteres Ende des ersten Aussenastgliedes des.selben Fusspaares mit berandetem Endstachel und darüber befind- lichen Zähnchen. Vergr. c. 500f. Viertes Fusspaar des Männchens. Vergr. c. lOOf. Ebenso Fig. 9. Fünftes Fusspaar desselben. Fig. 10 — 12 Doropygus pulex T h. Trächtiges Weibchen (grosses Exemplar), natürliche Grösse. Aussenast des ersten Fusspaares. Vergr. c. 220f. Gabelast mit einem unteren Theilstück des letzten Hinterleibsringes von der zu D. porcicauda Brady überführenden Varietät. Vergr. c. 50f. Fig. 13 — 15 Notodelphys rufescens Th. Fig. 13. Trächtiges Weibchen, natürliche Grösse. „ 14. Oberer Theil des fünften Gliedes eines ersten Fühlers von der Seite gesehen, mit Poren. Vergr. c. 400f. „ 15. Fünftes Fusspaar. Vergr. c. löOf. „ 16. Notodelphys prasina Th.. Fünftes Fusspaar. Vergr. c. 250f. Fig. 17 — 28 Gunenfophorus glohulnris Costa. Fig. 17. Trächtiges Weibchen, natürliche Grösse. „ 18. Leere Spermatophore. Vergr. c. 400f. „ 19. Erster Fühler. Vergr. c. 200f. Ebenso Fig. 20 und 21. „ 20. Zweiter Fühler. „ 21. Mahllade des Oberkiefers. „ 22. Unterkiefer. Vergr. c. 170f. „ 23. Erstes Fusspaar. Vergr. c. 1701. Ebenso Fig. 24. „ 21. Viertes Fusspaar. „ 25. Stück des Endgliedes desselben Fusspaares. Vergr. c. 400f. „ 26. Endglied des dritten Fusspaares. Vergr. c. 250f. „ 27. ChitinhOcker an Stelle des fünften Fusspaares. Vergr. c. 400f. 28. Gabelast mit dem linken Ende des vierten Hinterleibringes. Vergr. c. lOüf. Fig. 3. n 4. n 5. n 6. n 7. n 8. n 9. Fig. ,10. » 11, n 12. — »oogoo«— 107 DIE iUKHIOFüDES-FÄilA IIEII ÜOLIIHE m Um HEI lUm VON LADISLAUS SZAJNOCHA. (DK/lt j EaCefii-.") VORGELEGT IN DER SITZUNG DEK MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM l'l. JUNI 1S73. Einleitung. Seit einer Reihe von Jahren sind die iietrefactenreiehcn Schichten von Baiin bei Krakan Gegenstand sehr eingehender paläoutologischer und stratigraphischer Studien gevporden. Die Monographien von Dr. Eeuss, Dr. Laube und Prof. Nenmayr behandelten die Schwämme, Korallen, Echinodermen, Gasteropoden, Bivalven und Cepbalopoden. Die vorliegende Arbeit, in welcher die Brachiopodenfanna derselben Schichten untersucht wurde, ist bestimmt, den Absehluss der ganzen Reihe dieser Einzelnarbeiten zu bilden. Indem sie im Grossen und Ganzen zu demselben Resultate geführt hat, dass in Baiin Faunen von verschiedenem geologischen Alter, nämlich dem Unter- und Grossoolilh, Fullersearth und Gallovien entsprechend, in einem Schichtcomplexe, viel- leicht sogar in einer und derselben Schichte, zusammen vorkommen, muss doch der Umstand constatirt werden, dass die Brachiopoden in ihrer Artenzahl hinter allen anderen Molluskenordnungen der Baliner Fauna zurück- bleiben. Während nämlich 108 Bivalven, 52 Gasteropoden und 66 Cephalopodenarten aus diesen Schichten beschrieben wurden, sind die Brachiopoden nur durch 45 Arten vertreten. Dagegen wird die Individuenzalil mancher Brachiopodenarten in keiner anderen Thiorclasse übertrotfen, indem z. B. Terehratula balinensis und Uhynchonella varians hier zu Hunderten vorkommen. In den bisherigen Angaben über die Baliner Brachiopoden, die übrigens äusserst spärlich sind, wurden aus Baiin und anderen Localiläten desselben Alters im Krakauer Jura 27 Arten citirt. Der erste Forscher, welcher die Juraschichten in der Umgebung von Krakau wissen- schaftlich untersuchte, Georg Gottlieb Pusch, scheint noch keine Brachiopoden von Baiin selbst gekannt zu haben. Aus anderen Localitäten desselben Alters, wie Sanka, Brodla, Baczyn und Paczaltowice führte er in seiner „Palaeontologie Polens" sechs Arten an, und zwar: Terehratula biplicata Sow., „ perovaiis Sow., „ globata Sow., von denen sich aber nur eine einzige Art, Uli. conciima, in dem mir zu (icbote stehenden Materiale wirklich vorfand, während das Vorkommen der fünf übrigen Species an den betretfenden Localitäten nicht bestätigt Waldheimia ornitocephala Sow., lihynchoiiella concüma Sow., „ multiplicata Zicten, 198 Ladislaus Szajnocha. wer den konnte. Die genauesten und vollständigsten Angaben über die Baliner Brachiopoden rühren von Lud- wig Zejszner her, der den Krakauer Jura sehr sorgfältig bearbeitete, und dem wir manche sehr werthvolie Notizen über die Lagerung der dortigen Schiebten verdanken. Er citirte aus den Baliner Oolithen folgende 18 Arten: Terehrnlida bidlata Sow., „ sphaeroidaUs Sow., „ Bentleyi Morris, „ T'hiUipsi Morris, „ dorsoplicata S U e S S, „ Fleischen Oppel, Waldheimia pala Buch., „ emarcjinata S 0 W., „ hypocirta Deslongch., RhyncJionella quadriplicata Zieten, varians Schloth., suhdecorata Dav., Ferryi Deslongch., concinna Sow., sp in osa S c h 1 o t b . , fuiiicukita Deslongch. Waldheimia impressa Bronn, „ carinata Sow. Von diesen 18 oder eigentlich 17 Arten, wenn wir 2\ buJlata als Synonim der T. sphaeroidaUs autfassen, fand ich 13 Arten, während ich das Vorkommen der 4 übrigen, und zwar: Waldheimia ivipressa Bronn., „ hypocirta Deslongch., lihynchonella quadriplicata Zieten, ,, suhdecorata Dav. zu constatiren nicht im Stande war. Ferdinand Römer beschrieb in seiner „Geologie von Oberschlesien" unter Arten aus anderen Localitäten des polnischen Jura auch Brachiopoden der Baliner Scliichten, und gab folgende Species an : Terehratula intermedia Sow., „ dorsoplicata S u e s s, „ Saemanni Oppel, Waldheimia Mandelslohi Oppel, RhynchoHella varians Schloth., „ Ferryi Deslongch. Von diesen 6 Arten habe ich 3 und zwar: Terehratula Saemanni Oppel, „ intermedia Sow., Waldkeünia Mandelslohi Oppel in dem nur vorliegenden, ausserordentlich reichen Material nicht auftiuden können. Ebenso citirte Herr Des- longchamps in seiner Monographie der jurassischen Brachiopoden auch das Vorkommen in Baiin von 5 Arten, wie: Terehratula gloh ata Sow. Waldheimia ornit.ocephala S o w. „ Mandelslohi Oppel. Waldheimia emarginata Sow. „ subhuculenta Chap., Devalque., von denen ich aber das Vorkommen in Baiin nur von zwei und zwar von W. emarginata und W. subhuculenta wirklich bestätigen konnte. Wenn ich schliesslich der Abbildung und Beschreibung der Rh. concinna aus Sanka, welche Quenstedt in seinem Werke „Petrefactenkunde Deutschlands; Brachiopoden" gab, erwähne, so dürfte damit die Reihe der Forscher, welche in ihren Arbeiten aucli die Baliner Brachiopoden behandelt oder berührt hätten, vollständig erschöpft sein. Im Ganzen wurden also 26 Arten citirt, von denen ich aber nur das Vor- kommen von 14 constatiren konnte, während das Vorkommen der 12 übrigen sehr zweifelhaft ist. Höchst wahr- scheinlich liegt bei manchen derselben nur eine Verwechslung oder unrichtige Bestimmung vor, indem z. B. T. Saemani auf T. balinensis, T. intermedia auf T. Fleischeri, W. omitocephala auf W. amygdalina zurück- zuführen sein würde. Dagegen fanden sich manche andere neue Arten, so dass unter den 45 in der vorliegenden Arbeit beschriebenen Species, 19 neue Arten vorhanden sind, von den drei specifischen nicht bestimmbaren Brachiopoden abgesehen. Die B7-achiopoden-Fauna der Oolithe von Baiin hei Krakau. 199 Über die Lagerung der dortigen Schiebten kann icli aus eigener Ansebauung nichts Neues berichten. Die- selbe wurde bereits von Zeuschner, Oppel und llohenegger so erschöpfend behandelt, dass es schwer kommen dürfte, ilireu Beschreibungen noch etwas beizufügen. In dem mir vorliegenden Materiale, welches theils im k. k. HofMineralienoabinete, tlieils in der königl. paläontologischen Staats-Sammlung in München aiifl)ewahrt wird, waren folgende Localitäten aus der Umgebung von Krakau vertreten: Baczyn, Baiin, Boleczyn, Brodla, Bzöw, Ciegowice, Czatkowice, Filipowice, Kobylany, Koscielec, Kamieä, Luszowice, Oklesno, Paczaltowicc, I'omorzany, Radwanowice, Regulice, Sanka, Zalas. Die meisten Brachiopoden lieferte Baiin, und zwar 37 Arten, dann Biodla mit 1 1, Sanka mit 0, Pomor- zany mit 7 Arten, während die übrigen Localitäten nur wenige Formen aufweisen. An der vorliegenden Arbeit gebührt mir nur ein sehr geringes Verdienst, indem mir bereits eine vorläufige Bestimmung der liaiiuer Brachiopodensnite und ein beinahe vollständiges Manuscript mit einer Beschreibung derselben von Prof. Suess vorlag, dessen Benützung mir von demselben freundlichst gestattet wurde. Es sei mir schliesslich gestattet, dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht für die mir zu Theil gewordene Unterstützung, durch welche das Zustandekommen dieser Arbeit, insbesondere die Vcr- gleichung der Sammlung in München, ermöglicht wurde, ferner Hofrath v. llochstetter und Prof. ZiHel in München für die freundliche Überlassung des Materials meinen Dank auszusprechen. Zu lierzlichstein Danke fühle ich mich verpflichtet gegen meine hochverehrten Lehrer Prof. Suess und Prof. Neumayr, die mich bei dieser Arbeit in freundlichster Weise unterstützt haben. Literatur. 1878. Bayle, E. Explic.ition de la carte geolngique de la Friincp. Tome quatii^iiie. 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Brachiopoden, Taf 50, Fig. 13— 16, p. 409. „ lullata. Idem, Taf 50, Fig. 10, 11, p. 409. „ bnllata Quenstedt. Der Jura, Taf 66, Fig. 1—8, p. 490. „ bidlata Quenstedt. Handbuch der Petrefactenkunde, p. 563. „ bullaia Würtembergica Quenstedt. Petrefactenkunde Deutschlands. Brachiopoden, Taf. 50, Fig. 17 — 25, p. 410. „ sphaeroidalis Oppel. Die Juraformation, p. 429. „ Wilrtembergiaa. Idem, p. 426. Denksctiriftea der mathem.-uaturw. Cl. XLI. Bd. Äbhauilluntjeu voq Kichrniit^liederD. aa 202 Ladislaus Szajnocha. Die sehr stark aufgeblähte, fast kugelförmige Schale hat einen regelmässigen, kreisrunden Umriss, aus dem der Schnabel sich nur wenig hervorhebt, und ist gewöhnlich eben so lang als breit. Ausnalimsweise können aber aucli verlängerte und ausserordentlich hohe, anormal ausgebildete Formen auftreten. Beide Klappen sind in der Kegel gleich hoch gewölbt und erreichen in der Mitte der Schale ilire grösste Höhe, indem sie sich langsam und ununterbrochen von der Stirn gegen den Schnabel zu erheben. Nur bei den aus Baiin stammenden Exem- plaren lässt sich eine bedeutendere Aufblähung der kleinen Klappe im Verhältnisse zur grossen wahrnehmen, was mit anderen IMerkmalen zugleich die Baliner Varietät der T. sphaei-oidalis besonders auszeichnet. Bei sehr alten Exemplaren kann die Aufblähung der Schale so weit reichen, dass die Höhe der Schale die Länge der- selben übertrifft, und es erscheinen dann ähnliche abnorme Formen, z. B. Taf 1. Fig. 3, wie sie Deslong- champs in seinem Werke über jurassische Brachiopoden so schön abgebildet hat. Die Oberflä«he der Klappen zeigt keine Furchen oder Falten, mit einziger Ausnahme des Stirnrandes, der oft sehr mannigfaltig ausgebuchtet und ausgeschnitten erscheint, wobei man jedoch als Normaltypus der Species eine geradlinige oder nur spuren- weise gekrümmte Stirn annehmen muss. Tritt die Ausbuchtung des Stirnrandes ein, so hat man zwei spitze Zacken und einen mehr oder weniger tiefen Sinus zu unterscheiden. Dadurch wird jedoch der regelmässige kugelrunde Umriss der Schale keineswegs gestört. Die Baliner Varietät ist auch in dieser Beziehung gut gekennzeichnet. Die durchbohrte Klappe entsendet nämlich einen breiteren und höheren Rücken als gewöhnlich nach vorne, der immer geradlinig abgeschnitten ist und nie die geringste Spur einer Ausbuchtung zeigt. Der Schnabel ist kurz, breit, stark gebogen und an die kleine Klappe angepresst, also das Deltidium fast unsichtbar. Schnabelloch nicht sehr gross, immer kreisrund. Etwas anders ist der Schnabel bei den aus Baiin stammenden Exemplaren gebaut. Er ist länger, wenig gebogen, abstehend, aus dem allgemeinen Umrisse merklich hervor- ragend. Die hier angeführten Merkmale dürften vielleicht die specifische Trennung der in die Gruppe der T. sjihaeroidalts gehörigen, in Brodla, Sanka und Baiin zugleich vorkommenden Formen nach sich ziehen. Indem ich jedoch zu wenig Exemplare aus Baiin besitze, um das constante Auftreten der Unterschiede zwischen Formen aus Sanka und Brodla einerseits, aus Baiin andererseits constatiren zu können, reihe ich die letzteren der typischen T. sphaeroidalä aus Sanka und Brodla vorderhand als eine stark abweichende Varietät an. Die Oberfläche der Schale ist glatt, mehr oder weniger deutlich punktirt. Diese überall im Unteroolith häufige und gut bekannte Art ist zuerst von Deslongchamps richtig auf- gefasst worden, indem er T. hullata Sow. als Synonim der T. sphaeroidalis Sow. bezeichnete und dadurch vielen falschen Angaben und Irrthümern ein Ende machte. Sie ist eine der bezeichnendsten Leitmuscheln im Unteroolith, tritt in Frankreich zu ersten Male in der Zone des Stephanoceras Sauset &i\i, ist sehr stark in der Zone des Stephanoceras Humphriesianum und des Cosmoceras Fai-kinsoni vertreten und verschwindet endlich im untersten Fullersearth. Bayeux, SuUy, Port en Bessin sind die bekanntesten Fundorte derselben in Frank- reich. Aus England ist sie aus dem Unteroolith von Burton (Dorsetshire) undDundry (Sommersetshire) längst bekannt. In Deutschland kommt sie nach Oppel am Nipf bei Bopfingen und am Stuifen im Eisenoolith mit Cosmoceras Pa7-hinsoni vor. Häufig in Brodla und Sanka, selten in Baiin, Regulice, Kobylany, Czatkowice, Radwanowice und Baczyn. Länge der abgebildeten Exemplare : a) 26°", h) 27""", oj Sl""". Breite „ „ „ 25 24 24 Höhe „ „ „ 20 20 29 2. Terebratula dorsoplicata Suess. MS. Taf. I, Fig. 4—9. Syn. Terebratula dorsoplicata Deslongchamps. Memoire sur les Brachiopodes du Kellowayrock, Taf. I, Fig. 5— 18, p- 17. „ dorsoplicata var. Perieri. Idem, Taf. II, Fig. 1, 2, p. 24. „ dorsoplicata var. ex.cavata. Idem, Taf. II, Fig. 3 — 5, p. 22. „ dorsoplicata Deslongchamps. Notes sur le terrain Callovien, p. 26. „ dorsoplicata Deslongchamps. Catalogue des Brachiopodes de Montreuil-Bellay, p. 8. „ dorsoplicata var. excavata. Idem, p. 9. Die Brachiopoden-Fnuna der Ooliihe von Baliyi hei Krakau. 203 Terehrntnla dorsopUcata Oppel. Die Juraformation, p. 570. „ dorsopUcata Dumortier. Sur quelques giseraents de l'Oxfordien inferieur de l'Ardöche, p. 42. „ biplicata Zejszner. Paleontologia polska, Tat". VI, Fig. 1 — 5. Diese in ihren einzelnen Merkmalen ausserordentlich stark variirende, dem gesammten Habitus nach jedoch ziemlich leicht erkennbare Art hat einen subovalen oder undeutlich fünfeckigen Umriss der Schale, die gewöhnlich um ^4 länger als breit erscheint. Nur in extremen Fällen kann die Länge anderthalbmal oder doppelt so gross sein als die Breite. Die grösste Breite ist ungefähr in der Mitte der Schale vorhanden. Beide Klajjpen sind ziemlich stark und gleichmässig gewölbt mit sehr sanftem Ansteigen von der Stirn gegen den Schnabel zu. Die grösste Höhe tritt gewöhnlich im ersten Dritttheile der Schale, vom Wirbel ausgehend auf. Die Schnabelregion, welche in der Regel bei den Brachiopoden als ziemlich constant in ihren Merkmalen ange- sehen wird und desshalb sehr häufig vorwiegend zur Begrenzung der Species dient, unterliegt hier sehr weit- gehenden und aberranten Variationen. Bald ist der Schnabel leicht und sanft gebogen und durch ein deuthch abgegi'enztes Deltidium vom Wirbel der kleinen Klappe getrennt, bald ist er massig entwickelt und fast an die kleine Klappe angepresst. Manchmal geht diese massige Ausbildung und starke Krümmung des Schnabels so weit, z. B. bei dem Taf. [. Fig. 6 abgebildeten Exemplare, dass man versucht wäre, dasselbe als ein abnorm ausgebildetes und missgestaltetes Individuum zu betrachten. Die Schnabelöffnung kreisrund, manchmal löffei- förmig nach vorne ausgezogen. Schnabelkanten sehr wenig entwickelt oder kaum angedeutet. Was in Betreff der Variabilität des Schnabels gesagt wurde, kann auch von den Commissureu und dem Stiinrande wiederholt werden. In den meisten Fällen sind die Seitenränder fast geradlinig, oder nur äusserst schwach gekrümmt, dann biegen sie sich gegen die kleine Klappe concav ein, um eine gerade oder ausgebuchtete Stirn zu bilden. Die kleine Klappe ist entweder ganz glatt oder mit zwei stumpfen Falten versehen, die kaum V4 der Schalen- länge einnehmen. Den Falten in der unteren Klappe entsprechen in der durchbohrten bald zwei schwache Ein- senkungen, bald wieder zwei längliche, stumpfe Erhöhungen. Im Grossen kann man zwei Varietäten, oder richtiger gesagt, zwei extreme Typen dieser Species aufstellen, von denen der eine durch gerade Stirn, stumpfe und geradlinige Commissuren, und endlich durch das Fehlen der Furchen auf der durchbohrten Klappe charak- terisirt ist, während der andere, ausgebuchtete, Stirn und Seitenränder und Furchen auf der grossen Klappe besitzt. Diese beiden Extreme fliessen aber so unmerklich und durch so zahlreiche Übergänge verbunden inein- ander, dass die Trennung derselben in zwei verschiedene Arten ganz unthunlich und unzweckmässig erscheint. Aus demselben Grunde ist die Aufrechterhaltung der von Deslongchamps aufgestellten Species, T. dorso- plicata PerieriwnA T. dorsoplicata excavata nicht gerathen. Schalenstructur ist sehr schön und deutlich punktirt. Bei manchen Exemplaren treten auch sehr feine radiale Streifen auf, die mit blossem Auge selten, mit der Loupe aber leicht zu beobachten sind. Diese, von Prof. Sue ss auf die Baliner Vorkommnisse gegründete Art ist aus vielen Localitäten des franzö- sischen Callovien bekannt. Als Hauptfundorte citirt Deslongchamps Montreuil-Bellay, Chatillon sur Seine, La Voulte bei Lyon und viele andere. Dumortier führt sie aus Oxfordien inferieur (Zone Aqs Ämmonäes cordatus) der mittelländischen Region Westfrankreichs an. Oppel fand sie endlich in der Macrocephaluszone an der Lochen bei Balingen. In Baiin, Luszowice, Czatkowice und Bz6w sehr häufig. Länge der abgebildeten Exemplare: aj 37"' Breite „ „ „ 28 Höhe „ „ „21 3. Terebi'atida balinensis n. sp. Taf. II, Fig. 1—6. Syn. Terebrahtla Saemanni Roemer. Geologie von Oberschlesien, Taf. XXI, Fig. 14, p. 238. „ biplicata Zejszner. Paleontologia polska, Taf. VI, Fig. 6 — 13. bj 39"°, cj 38»", dj 34"", ej 34"", /; 29" 26 26 27 21 21 22 22 20 16 14 & 204 Ladislaus Szajnocha. Diese, zu der Gruppe der biplicaten Terebrateln gehörende Art zeichnet sich durch ihre in der Regel sehr stark aufgeblähte Schale aus, welche viel läuger als breiter ist und zwei grobe, stiiiupfe und starlc sicli empor- hebende Wülste an der uudurchbohrten Klappe trägt. Die Klappen sind gleichniässig und sehr stark gewölbt, oder die kleine Klappe etwas mehr aufgetrieben als die grosse. In der Jugend sind die Khippen glatt, später trägt die kleine Klappe zwei stumpfe Falten, die anfänglich durch einen breiten und seichten Sinus von einander getrennt, sich im späteren Wachsthum immer mehr und mehr einander nähern, wobei der Sinus enger und tiefer erscheint. Diese Falten reichen nie über die Hälfte der Schale iiinaus und bringen manchmal durch ihre starke Entwicklung an der grossen Klappe kurze, wenig deutliche Furchen hervor, die zwar in der Kichtung der Falten an der kleinen Klappe liegen, denselben jedoch keineswegs in Betreff der Tiefe und Länge entsprechen, so dass man die durchbohrte Klappe beinahe glatt nennen dürfte. Sind die Falten der uudurchbohrten Klappe wenig ausgebildet, so nähert sich diese Art der T. dorsoplicata, von der sie aber durch ihre weit geringere Grösse und den ausserordentlich stumpfen Winkel, unter welchem die beiden Klappen zusammenstossen, leicht unterschieden werden kann. Der Schnabel ist gross, kräftig gebogen , bald den Wirbel der kleinen Klappe berührend, bald einen kleinen Zwischenraum zurücklassend, der durch ein kleines, undeutlich abgegrenztes Deltidium eingenommen wird. Die Sclmabelöffimng in der .Jugend kreisrund, später nach vorne ausgezogen. Schuabelkanten kaum angedeutet und nur in der näclisten Nabe des Schnabelloches sichtbar. Die Commissuron sind wellenförmig gebogen und nahe am Stirnrand gegen die kleine Klappe zu ausgebuclitet. Der Stirnrand unterliegt häutigen, weitgehenden Variationen. Im ersten Jugendstadium ist er gerade oder nur mit zwei ganz kleinen Anschwellungen an beiden Ecken der Schale, dann werden diese Ecken grösser und höher, der Sinus dazwischen tiefer und enger, und es kann so weit kommen, dass sogar die durchbohrte Klappe einen grossen, gerundeten Einschnitt erhält, z. B. Taf. IL Fig. 5. Es tiiiden sich freilich Exemplare vor, die bei einer verhält- nissmässig grösseren Schaleubreite, sehr wenig vorspiingeude Wülste und einen kaum ausgebuchteten Stiru- rand besitzen, ohne dass sie jedoch Jugendexemplare genannt ^werden könnten; dennoch sind sie durch so viele Zwischenglieder mit einander verbunden, dass man sie wohl im Bereiche einer und derselben Species mit Eecht lassen kann. Schalenstructur deutlich punktirt. T. balinensis ist unter allen Baliner Brachiupoden die am häufigsten und schönsten vertretene Art. Umsomehr muss also der Umstand befremden, dass, während in Baiin viele Hunderte von Exemplaren dieser Species gefunden wurden, von anderen Localitäten bisher gar keine oder nur zweifelhafte Stücke derselben bekannt sind. Es liegt mir nur ein einziges, sehr schlecht erhaltenes Exemplar dieser Art aus Koscielec vor. Roemer erwähnt in seiner „Geologie von Oberscblesien", dass diese von ihm als Terebratula Saemani Oppel betrachtete Art in Pomorzany häutig sein soll. In dem im Besitze des k.k. Hof-Miueraliencabinetes befindlichen Materiale ist kein einziges Exemplar dieser Art aus Pomorzany vorhanden. Ob sich diese Art noch irgendwo anders befindet, darüber liegen bisher keine bestimmte Angaben vor. Es ist leicht möglich, dass sie sich im französischen Mitteljura finden Hesse, umsomehr, als bisher alle aus dem französischen FuUersearth undGross- oolith bekannten, einigermassen einander ähnliche, biplicate Terebrateln unter dem Namen T. glohata Sow. zusammengefasst werden, ein sowohl für die stratigraphischen als auch für die paläontologischen Studien wenig günstiger Vorgang. Darauf bezieht sich unzweifelhaft die Angabe von De slongchamps (Brachiopodes jurassiques, p. 34o), dass in Baiin T. glohata vorkommen soll, was aber entschieden zu streichen ist, da die weit kürzere, breitere und höhere T. glohata keine Vereinigung mit T. halinensis zulässt. Ebensowenig darf man die letztere mit T. Saemanni Oppel vermengen, die eigentlich nur eine Varietät der T. glohata, mehr aufgebläht und breiter als T. balinensis erscheint. In Baiin ausserordentlich häufig; aus anderen Localitäten, ausser Koscielec, unbekannt. Länge der abgebildeten Exemplare : a) 29" Breite „ „ „ 20 Höhe „ „ ., 18 bj 21-, c) 23"", d) 23"'", ej 21""" /; 19"". 22 21 18 18 14 16 14 16 11 11 Die Brac1iio2')0(lcn- Fauna der Oolithe von Baiin bei Krakau. 205 4. Tet'ebratiila rentricosa Hartmann. Taf. II, Fig. 7—9. Syn. Terebratv/a Buckmanni Davidson. Monograph of british oolitic Brachiopoda, Taf. VII, Fig. 15, 16, p. 41. „ Biirh)ian>ii Davidson. Supplement to the jurassic Brachiopoda, )). 128. „ ventricosa. Idem, Taf. XV, Fig. 10, 11, p. 127. ^ ventricosa Desl ongchamps. Palöontologie fran(;aise. Brachiopodea jiirassiques, Taf. 73, 74, 75, 76, p. 260. „ ventricosa Quenstedt. Der Jura, p. 422. „ ventricosa Quenstedt. Petrefactenkunde Deutschlands. Brachiopoden, Taf. 49, Fig. 102, p. 407. „ siibventricosa D'Orbigny. Prodrome de palöontologie stratigraphique, p. 287. Umriss der Schale spitz eiförmig, nur selten annähernd fünfeckig. Beide Klappen sind im erwachsenen Znstande gleichmässig ge\Yölbt. In der Jugend erscheint die undurchboiirte Klappe flacher und ganz glatt. Der Schnabel ist massig gebogen und mit einer im Verhältnisse zur Grösse der Schale kleinen Schnabelöffnung verseben. Bei jungen Exemplaren ist ein kleiner Zwischenraum zwischen dem Wirbel der kleinen Klappe und dem Schnabel vorhanden, im späteren Wachstbum scheint er ganz zu verschwinden. Das Deltidium ist fast immer gut und deutlich abgegrenzt. Die Sfirn variirt bei dieser Species ziemlich stark. Bald zeigt der Stirn- rand nur eine Spur einer Ausbuchtung, bald ist er stark und eckig in die Länge gezogen und gebogen. Die Commissuren treten bald geradlinig, bald stark ausgeschweift oder sogar knieförmig gebogen auf. Ein sehr charakteristisches Merkmal bilden die feinen, an der Schalenoberfläche leicht erkennbaren, radialen Streifen, welche besonders auf den Steinkernen deutlich zu beobachten sind. Strnctur der Schale piinktirt. Diese Art wurde in letzter Zeit von Desl ongchamps in seiner Fortsetzung der „Paleontologie fran- ^aise" sehr ausführlich beschrieben und mit schönen Abbildungen erläutert. Es scheint jedoch zweifelhaft, ob man den Begrifi' der Species so weit fassen und so stark von dem Tjt)US der Art abweichenden Varietäten, wie z. B. Taf. 75, Fig. 1 und Taf. 76, Fig. 2, unter einem Namen vereinigen darf, wie es hier geschah. Sie kommt im westlichen Frankreich und Deutschland in der Zone des Stephanoceras Humphriesiayium und des Cosmo- ceras Parkinsoni häufig vor. In den Baliner Oolithen wird sie in Sanka, Baczyn und Brodla häufig angetroffen. Länge der abgebildeten Exemplare: aj 48"°, hj 43°", cj 35°°. Breite „ „ „ 37 33 38 Höhe „ „ ,25 23 17 5. TeveJrt'otnla soUtaria n. sp. Taf. II, Fig. 10. Diese mit Terehratula halinensis nahe verwandte Art zeichnet sich durch ihre bedeutende Grösse und die geringe Krümmung des Schnabels besonders aus. Die Schale hat einen spitz eiförmigen Umriss, ist doppelt so lang als breit und stark aufgeblasen. Die grosse Klappe wölbt sich sehr gleichmässig von der Stirn bis zum Schnabel, um ungefähr in der Mitte der Schale ihre grösste Höhe zu erlangen. Sie ist glatt, nur zieht sich ein stumpfer aber deutlicher Kiel von der Stirn gegen den Schlossrand zu, ohne jedoch die Mitte der Schale zu erreichen. Derselbe ist auf beiden Seiten von leichten, kaum wahrnehmbaren Einsenkungen in der Schale begleitet. Die undnrchbohrte Klappe erreicht ihre grösste Höhe nahe am Wirbel und bildet an der Stirn zwei niedrige, kurze und ziemlich breite Falten, welche durch einen schmalen und nicht sehr tiefen Sinus getrennt werden. Die Falten verschwinden im ersten Drittel der Schale (von der Stirne aus) mit der zunehmenden Wölbung der Klappe vollständig. Der Schnabel ist lang, schmal und wenig gebogen. Schnabelöffnung nach vorne länglich ausgezogen. Deltidium glatt, gut und deutlich begrenzt. Schnabelkanten kaum spurenweise angedeutet. Die Klappen stossen unter einem stumpfen Winkel aneinander, so dass die Commissuren sich wenig hervorheben und nur leicht gebogen erscheinen. Die Oberfläche der Schale glatt, sehr fein punktirt. Es ist bisher nur ein einziges Exemplar dieser grossen Terebratel aus Baiin bekannt. Die grösste Ähnlich- keit zeigen manche Exemplare einer Terebratel angeblich aus dem französischen Corallien von Coulange sur 206 Ladislaus Szajnocha. Yonne, welche bisher immer als Terehratula insignia bestimmt wurde. Doch glaubte bereits Oppel, dass die in den französischen Diceratenschichten vorkommenden Stücke sich von der echten Terehratula insignis unter- scheiden lassen. Eine T. soh'tarin sehr nahestehende Terebratel bibleten auch Chapuis und Devalque in ihrem Werke „Description des fossiles des terrains secondaires du Lusembourg-, Taf. 3G, Fig. 3, p. 243 unter dem Namen T. jperorah's Sow. ab. Doch scheinen mir manche Unterschiede im Baue des Schnabels und in dem allgemeinen Umrisse der Schale wichtig genug, um vorderhand die beiden Formen auseinanderzuhalten. Länge des abgebildeten Exemplares: 42°". Breite „ „ „ 30 Höhe „ „ „ 25 6. Terehratula brevirostris n. sp. Taf. lU, Fig. 1. Der ausserordentlich regelmässige, ovale Umriss und die verhältnissmässig wenig gewölbten, nur mit ganz geringen Anfangen einer Biplication versehenen Klappen geben dieser Form ein sehr bezeichnendes Aus- sehen eines etwas plattgedrückten Eies, was sie von allen anderen ähnlichen Formen scharf unterscheidet. Die Schale ist etwas länger als breit, die grösste Breite genau in der Mitte derselben. Der Schnabel stark, breit, sehr wenig gebogen und ganz klein, durch ein rundes grosses Loch schief abgestutzt. Diese plumpe Beschatfeulieit des Schnabels erinnert lebhaft an die cretacisebe Terehratula ohesa Sow., mit welcher übrigens die Baliuer Form auch sonst manche Ähnlichkeit besitzt. Der Eand der Schuabelöffnung ist ringförmig ein wenig augeschwollen, was besonders am unteren Theile des Loches sichtbar wird. Das Deltidium ist ganz durch den an den Schnabel angepressten Wirbel der kleinen Klappe verdeckt. Die Scb nabelkanten sind sehr stumpf und lassen sich weiter an den Comissuren verfolgen, indem beide Klappen unter einem sehr stumpfen Winkel zusammenstossen und einen flachen bandförmigen , bis zur Stirn sich hinziehenden Seitenrand hervor- bringen. Die kleine Klappe bekommt nahe an der Stirn zwei grobe und kurze Falten, denen an der durch- bohrten Klappe zwei eben so kurze und seichte Furchen zu entsprechen scheinen, jedoch lässt sich die Beschaf- fenheit der Stirn in Folge des schlechten Erhaltungszustandes des untersten Theiles der Schale schwer fest- stellen. Sonst sind beide Klappen glatt und sehr regelmässig gewölbt, so dass die Seitenansicht die Form einer ununterbrochen convexen Linse genau darstellt. Die Oberfläche der Schale ist fein punktirt und mit radialen, kaum wahrnehmbaren Streifen verziert. Nahe an der Stirn treten auch zahlreiche, deutliche Anwachsstreifen hervor. Von dieser schönen und gut charakterisirten Art ist mir bisher aus Baliner Oolithen nur ein einziges Exem- plar aus Brodla bekannt. Es dürfte vielleicht noch ein anderes, ebenfalls aus Brodla herstammendes Stück hieher gerechnet werden, jedoch lässt der sehr ungünstige Erhaltungszustand und der Mangel des Schnabels keine nähere Bestimmung zu. Länge des abgebildeten Exemplares: 43"'". Breite „ „ „ 34 Höhe „ „ „ 25 7. Terehratula Fleischeri Oppel. Taf. m, Fig. 2—6. Syn. Terehratula Fleischeri Oppel. Die Juraformation, p. 497. „ Fleischeri Davidson. Supplement to tlie jurassic Brachiopoda, p. 137. „ Fleischeri Deslongohamps. Notes sur le terrain Gallo vien, Taf. IV, Fig. 3, 4, p. 28. „ intermedia Roemer. Geologie von Oberschlesien, Taf. XXI, Fig. 12, p. 237. Die Schale meistens eben so lang als breit, nur in wenigen abnormen Fällen überwiegt eine der beiden Dimensionen, wodurch der regelmässige beinahe kreisrunde Umriss der kleinen Klappe ausgebreitet oder oval verlängert erscheint. Die Wölbung der Schale ist nicht bedeutend und die beiden Klappen gleichmässig; Die Brachiopoden- Fauna der Oolithe von Balin hei Krakau. 207 uur au wenigen Exemplaren und zwar besonders an imausgewachsenen Individuen lässt sich nahe am Wirbel eine stärkere Auftreibung der undurchbohrten Klappe wahrnehmen. Der Schnabel ragt bei typischer Form äusserst wenig gebogen fast senkrecht in die Hiilie und besitzt eine kreisrunde tiefe Schuabelöffnung. Dieses beinahe senkrechte Aufsteigen des Schnabels scheint ein ziemlich constautes Merkmal dieser Species zu sein, wenig.stens liegen mir unter vielen in Balin und Pomorzany gefundenen .Stücken nur zwei Exemplare vor, welche eine weit stärkere Biegung des Schnabels zeigen, und dadurch einen Übergang zu Terehratula inter- media anbahnen. Jedoch berlihrt sogar in diesen Fällen der Schnabel die kleine Klappe nicht, im Gegentheil ist ein nicht unbedeutender Zwischenraum zwischen demselben und dem Wirbel der kleinen Klappe vorhan- den. Das Deltidium ist gut abgegrenzt, oft stark quer gefaltet oder gestreift. Schuabelkauten kaum angedeu- tet. Was die Faltung der Schale anbelangt, so dürfte man diese Species als den einfachsten Typus der bipli- caten Terebratelu ansehen, da die kleine Klappe in der Regel zwei nur sehr wenig emporstehende Falten trägt, die mit zwei entsprechenden Furchen der grossen Klappe correspondiren. Diese Furchen lassen zwischen einander eine ganz schmale und wenig tiefe Einseukung, wodurch eine leichte centrale Falte in der grossen Klappe hervorgebracht wird. In der Jugend ist die Schale ganz glatt, ohne alle Einsenkung oder Ausbuchtung. Es kommen freilich auch in dieser Beziehung Übergänge vor, jedoch reichen die Falten auch bei den am meisten gefalteten Exemplaren nie über den ersten Dritttheil der Schale hinaus. Die Commissuren sind sehr scharf, in der Jugend wellenförmig, später stark ausgebuchtet oder ausgesehweift. Die Oberfläche der Schale ist fast immer mit zahlreichen, feinen Anwachsstreifeu versehen, die in der Stirngegend besonders schön auf- treten. Structur der Schale sehr deutlich punktirt. Diese von Oppel zuerst von Terehratula intermedia und glohata getrennte Art kommt in den Baliner Oolithen bei Balin und Pomorzany häufig vor. Aus Frankreich wird sie aus dem Cornbrash und aus der Zone der Ostrea Knorri als häufig citirt. Oppel führt sie aus Cornbrash von Egg bei Aarau in der Schweiz, Kan- dern und Vögisheim bei Freiburg in Baden und vom Nipf bei Bopfingen an. In England scheint ihr Vor- kommen noch nicht sicher festgestellt zu sein, wenigstens stimmen die von Davidson als T. Fleischeri abgebildeten Exemplare von Chelteubam mit der typischen T. Fleischeri xi\(i\ii übereiu. Länge der abgebildeten Exemplare: a) 36"", l) 37'""", c) S?"", d) 22"", e) 14"". Breite „ „ „ 33 33 30 21 13 Höhe „ „ „ 20 23 23 13 9 8. Terebratiila PhilUpsii Morris. Taf. lU, Fig. 7—8. Syn. Terebraiula PhilUpsii Davidson. Monograph of british oolitic Brachiopoda, Taf. X, Fig. 6—8, p. 53. Appendix, Taf.^, Fig. 14. „ PhilUpsii Davidson. Supplement to the jurassic Brachiopoda, p. 123. „ PhilUpsii Deslongchamps. Paläontologie fran^aise. Biachiopodes jurassiques, Taf. 67—73, p. 252. „ PhilUpsii D'Orbigny. Prodrome de paleontologie stratigraphique, p. 287. „ PhilUpsii Oppel. Die Juraformation, p. 428. „ Phillipsn Quenstedt. Handbuch der Petretactenkunde, Fig. 127, p. 562. „ maxillata longa Quenstedt. Der Jura, Taf. 58, i'ig. 4, p. 422. „ PhilUpsii Quenstedt. Petrefactenkunde Deutschlands. Brachiopoden, Taf. 50, Fig. 27, 28, p. 412. „ dorsoplicata var. Perieri Roemer. Geologie von Oberschlesien, Taf. XXI, Fig. 13, p. 238. Schale flach, zusammengedrückt, viel länger als breit, mit spitz ovalem Umrisse. Die ganz flache oder nur äusserst wenig gewölbte kleine Klappe besitzt einen breiten und tiefen Sinus in der Mitte, und zwei beinahe eben so tiefe und breite Einsenknngen auf beiden Seiten. Die Flachheit der Klappe tritt oft sehr deutlich in der Wirbelregion auf, wo der älteste, durch die Anwachsstreifen scharf abgegrenzte Tlieil der Sehale eine kleine, vollkommen ebene Fläche darbietet. Die Wölbung der durchbohrten Klappe ist sehr gering , bei den erwachsenen Exemplaren ungefähr in der Mitte der Schale am stärksten. Während die kleine Klappe vier mehr oder weniger ausgesprochene Falten besitzt, treten auf der durchbohrten Klappe vier mit den Falten corres- 208 Ladislaus 8zajnocha. poiulircnde Furchen auf, die jedoch bereits in der Mitte der Schale verschwinden und den übrigen Theil der- selben ganzghitt erscheinen lassen. Schnabel breit, gross und kräftig, sehr wenig gebogen, durch ein grosses querovales Loch abgestutzt. Deltidium nur in seltenen Fällen sichtbar. Schnabelkanten wenig entwickelt, jedoch ziemlich lang. Die Schalen stossen an der Stirn und an den Seitenrändern unter einem sehr scharfen Winkel an einander, wodurch die Conimissuren beinahe ij^chncidend erscheinen. Sie bilden auf jeder Seite je zwei Falten mit einem Sinus dazwischen und sind an der Biegungsstelle scharf, oft knieförmig gebogen. Die Stirn ist vierfaltig, tief ausgeschnitten. Oberfläche der Schale glatt, ohne radiale Streifen, deutlich punktirt. Diese scheine und augenblicklich erkennbare Art kommt ziemlich selten in den Raliner Schichten vor, und zwar bei Baiin, Brodla, Czatkowice, Filipowice und Paczallowice. Sie findet sich namentlich im eigent- liclien Unteroolith, Zone des StephyiacocerasHunq^hriesianuni und des Cosmoceras Farliiyisoni, und ist sowohl in Frankreich als auch in England und Deutschland in denselben Schichten ziemlich verbreitet. Ans Frank- reich ist sie auch aus Fullerearth und Grossoolith bekannt, doch weit seltener als in den vorhergehenden Lügen. In Frankreich sind Bayeux (Calvados), Niort (Deux S^vres), Milly (Saone et Loire), in England Burton (Dorsetshire), Dundry (Sommersetshire) und Stround (Gloucestershire) die hauptsächlichsten Fundorte dieser Art. Quenstedt citirt sie aus Egg bei Aarau in der Schweiz, Oppel aus den unteren Farkinsoni- Schichten von Boptingen in Würtemberg. Länge der abgebildeten Exemplare : a) 45"°, b) 35°". Breite „ „ „ 32 23 Höhe „ „ „ 18 13 9. TereJbratnki platui n. sp. Tat". III. Fig. 9. In der Brachiopodensammlung des königl. paläontologisehen Staats-Museums in München fanden sich unter den von Hohenegger gesammelten, aus Czatkowice herrührenden Terebrateln einige Exemplare einer Form, die durch ihre stark verlängerte und dabei ausserordentlich flache Schale sich vor allen ähnlichen besonders auszeichnet. Merkwürdiger Weise fehlt allen Exemplaren der Schnabel, so dass eine genaue Beschreibung der Schale kaum möglich ist. Trotzdem ist die Gestalt derselben so charakteristisch, dass ich keinen Anstand nehme, diese Form ungeachtet ihres schlechten Erhaltungszustandes als eine neue Art aufzu- stellen. Der Umriss der Schale ist spitz eiförmig, doppelt so lang als breit. Die kleine Klappe bleibt ausser- ordentlich wenig gewölbt, beinahe ganz flach; der Wirbel derselben tritt aus dem allgemeinen Umrisse der Klappe hervor und erscheint fast kuopfförmig aufgebläht. Die durchbohrte Klappe wölbt sich schon etwas stärker gegen den Schnabel zu, um etwa im letzten Dritttheile der Schale, nahe am Wirbel ihre grösste Höhe zu erreichen. Schnabelregion nicht bekannt. Die Seilenränder sind sehr wenig gekrümmt, gegen die Klappe zu concav. Die Stirn ist nach vorne in einen Stirnlappen ausgezogen, beinahe geradlinig, mit einer kaum bemerkbaren Ausbuchtung in der Mitte. Die Schalenoberfläche mit zahlreichen feinen Zuwachslinien bedeckt, die Schalenstructur undeutlich punktitt. Länge des abgebildeten Exemplares: 37°"°. Breite „ „ „ 25 Höhe „ „ „ 15 10. Terebratula nmrniorea Oppel. Taf. III, Fig. 10. Syn. Terebratula marmorea Oppel. Die Juraformation, p. 496. „ maxillata Davidson. Monograph of british oolitic Brachiopoda, Taf. IV, Fig. 5, p. 50. „ maxillata Davidson. Supplement to the jurassic Brachiopoda, p. 121. „ maxillata D eslongchamps. Paläontologie fran^aisc, Brachiopodes jiu-assiqiies, Taf. 104, Fig. 4, p. 344. Die Brachiopocicn-Fauna der Oolithe von Baiin bei Krakau. 209 Die kleine Klappe ist sebr schwach gewölbt, beinahe flach; die grosse dagegen ist weit stärker gebogen mit einem ausgeprägten, stumpfen aber breiten Kiel in der Mitte, der, im oberen Dritttheilc der Schale begin- nend, bis zum Schnabel sich fortzieht, so dass die grösste Höhe der Schale in die Region der grössten Breite fällt. Die Schale ist etwas breiter als lang mit etwa halbkreisförmigem Umrisse, wobei die Schnabelregion mit beiden Schnabelkanten sich nur wenig hervorhebt. Der Schnabel kräftig, breit, schwach gebogen, durch ein grosses, länglich ovales Locli abgestutzt. Zwischen dem Wirbel der kleinen Klappe und der Schnabelöffnung ist ein geringer Zwischenraum vorhanden. Schnabelkanten ziemlich scharf ausgeprägt, bis zur Spitze des Schnabels anhaltend. Die Oberfläche der beiden Klappen ist glatt, ohne Falten oder Furchen, sehr deutlich puuktirt. Die Stirn ist fast gerade und nur in der Mitte die Spuren einer Bucht zeigend, die Commissuren in Folge der Flachheit der kleinen Klappe sehr scharf. Es liegt mir nur ein einziges Exemplar dieser schönen Art aus Baiin vor, welches aber so gut mit der zuerst von Oppel richtig gedeuteten Abbildung bei David- son (Taf. II, Fig. 5) stimmt, dass ich keinen Anstand nehme, diese Form als eine ganz selbstständige, obwohl mit Terehratula maxülata Sow. nahe verwandte ;Species zu betrachten. Als die hauptsächlichsten Unter- schiede wären die starke Faltung an der Stirn, der stark gebogene, an die kleine Klappe angepresste Schnabel und die ausgeschweiften Commissuren bei T. maxülata zu nennen, während bei unserer Art die Stirn fast gerade, der Schnabel wenig gebogen und die Commissuren geradlinig erscheinen. Sie kommt nach Oppel im Forestmarble von England in der Umgebung von Bath häufig vor. Deslongchamps bildet ein unserer Art sehr ähnliches Exemplar, welches aus der Gegend von Metz herstammen soll, ab. Bisher nur in einem ein- zigen Exemplar aus Baiin bekannt. Länge des abgebildeten Exemplares : 44"°. Breite „ „ „ 48 Höhe „ „ , 20 11. Terehratula Bentleyi Morris. Taf. IV, Fig. 1, 2. Syu. Terehratula Bentleyi Davidson. Monograph of british oolitie Brachiopoda, Taf. XIU, Fig. 9, 10, p. 58. Appendix, p. 19. „ Bentleyi Davidson. Supplemeut to the jiirassic Brachiopoda, p. 141. „ Bentleyi Deslongchamps. Paläontologie frangaise. Braohiopodes jurassiques, Taf. 97. „ Bentleyi Oppel. Die Juraformation, p. 497. „ coarctata laevis Quenstedt. Petrefactenkunde Deutschlands. Brachiopoden, Taf. 44, Fig. 135, 136, p. 274. „ coarctata laevis Quenstedt. Handbuch der Petrefactenkunde, p. 554. „ coarctata laevis Quenstedt. Der Jura, Taf. 66, Fig. 24, p. 494. Die Schale besitzt einen genau oder annähernd fünfeckigen Umriss, welcher nur durch die Ausbuchtung der Stirn und der Seitenränder gestört wird. Die kleine Klappe ist sehr wenig gewölbt und mit zwei in der Jugend kaum merklichen, später mehr hervortretenden Furchen versehen, die bis in die Mitte der Klappe gelangen. Die durchbohrte Klappe ist weit stärker gebogen, und trägt zwei den Furchen der kleinen Klappe entsprechende, bald mehr, bald weniger scharfe Kiele, die, in der Region der grössten Höhe der Schale an- gelangt, fast vollständig verschwinden. Ausser der zwischen beiden Kielen gelegenen Furche sind in der Jugend noch zwei scharfe laterale Furchen zu bemerken, welche jedoch im erwachsenen Zustande nur durch leichte Ausbuchtung der Commissuren angedeutet erscheinen. Der Stirnrand ist ausgebuchtet und mit einem grösseren centralen und zwei kleineren lateralen Sinus versehen. Der Schnabel ist bei erwachseneu Indivi- duen stark gebogen, vom Wirbel der kleinen Klappe durch einen grossen Zwischenraum getrennt. Schnabel- kanteu sehr stumpf, kaum merklich; das Loch gegen die kleine Klappe spitz ausgezogen. Die Oberfläche der Schale ist glatt und nur mit zahlreichen mehr oder weniger scharfen Anwachsstreifen verziert. Sehalenstriictur punktirt. Diese leicht kennbare Art kommt im Cornbrash von England und Frankreich, besonders in der Gegend von Rushden (Northamptonsire) und Petcrborough vor. Quenstedt führt sie aus den Parkinsoni- Oolithen des braunen Jura s von Nipf bei Bopfingen in Würtemberg an. Oppel hat sie schon früher von Vögisheim in Baden und Füzen citirt. Denköchrifteii der mathem.-naturw. Ci. XLI. Bd. Abhandluuj;en von Nichliuitgliodoru. Ijb 210 Ladislaus Szajnocha. Aus den Baliner Schichten sind bisher nur fünf Exemplare bekannt, was dem nicht häufigen Vorkommen dieser Species in England und Frankreich entsprechen würde. Länge der abgebildeten Exemplare: a) 26°°, b) 20"'°. Breite „ „ „ 24 20 Höhe „ „ „ 15 13 12. Terebrattila coarctata Parkinson. Taf. IV, Fig. 3—4. Syn. Terehralula coarctata D.aviclson. Monograph of british oolitio Brachiopoda, Taf. XIII, Fig. 12 — 15, p. 59. „ coarctata Davidson. Supplement to tbe jurassic Brachiopoda, Taf. XIV, Fig. 18, 19, p. 143. „ coarctata var. retictdata. Idera, Taf. XIV, Fig. 20, 21, p. 144. „ coarctata Deslongchamps. Description des couches du systöme ooUthique infßrieur du Calvados, Taf. IV, Fig. 8, p. 38. „ reticulata Deslongchamps. Notes sur le terrain C'allovien, Taf. IV, Fig. 9, p. 32. „ coarctata Oppel. Die Juraformation, p. 498. „ coarctata Quenstcdt. Handbuch der Petrefactenkunde, Taf 47, Fig. 21, p. 554. „ coarctata Quenstedt. Petrefactenkunde Deutschlands. Brachiopoden, Taf. 44, Fig. 130—134, p. 273. Schale klein, aufgetrieben, in der Regel eben so lang als breit, mit einem undeutlich fünfeckigen Umrisse. Die durchbohrte Klappe trägt in der Mitte einen von zwei stumpfen Kielen begrenzten, bis an den Schnabel reichenden, seichten Sinus, wodurch das Aussehen der Schale an T. Bentleyi ein wenig erinnert. Sonst ist der übrige Theil der Schale regelmässig gewölbt und besitzt keine seitlichen Vertiefungen. Die kleine Klappe ist mit zwei sehr leichten, bei manchen Exemplaren kaum wahrnehmbaren Furchen versehen, die von der Stirn gegen den Schnabel zu sich fortziehen und den Kielen au der grossen Klappe entsprechen. Der Schna- bel ist kurz, schmal, wenig gebogen, das Deltidium trotzdem gar nicht sichtbar. Schnabelkanten leicht an- gedeutet. Die Klappen stossen unter einem ziemlieh scharfen Winkel aneinander und bilden dadurch scharfe, stark hervortretende, gegen die grosse Klappe zu gekrümmte Commissuren. Besonders charakteristisch ist für diese Form der Stirnrand; während nämlich sich sonst bei den meisten Terebrateln in der Mitte der Stirn ein nach oben (gegen die kleine Klappe zu) offener Sinus befindet, ist bei T. coarctata und allen in dieselbe Gruppe gehörigen Arten der Sinus nach unten oflfen, wodurch die Stirn W -förmig erscheint. Die ganze Ober- fläche der Schale ist mit feinen, radialen Rippen verziert, die von eben so feinen Zuwachsstreifen gequert werden, wodurch an jeder Durchkreuzungsstelle eine leichte knopfförmige Erhabenheit entsteht. Structur der Schale punktirt. Diese, durch ihre Verzierung der Oberfläche so gut charakterisirte Art wurde bisher nur in Frankreich und England gefunden, wo sie im Grossoolith und Bradfordclay nicht selten vorkommt, und dadurch ein wichtiges Leitfossil für diese Schichten wird. In Baiin selbst ist sie bisher noch nicht gefunden worden, dagegen je ein Exemplar in Radwanowice, Czatkowice und Luszowice. Länge der abgebildeten Exemplare: a) 11°"°, h) 16""°, Breite „ „ „ 15 14 Höhe „ „ „11 10 13. TereWatula calcarata Suess. MS. Taf. IV. Fig. 5—7. Es ist eine der merkwürdigsten Terebrateln, die man überhaupt aus den jurassischen Bildungen kennt. Die ausserordentlich scharfen Schnabelkanten, die sowohl auf der grossen als auch auf der kleineu Klappe auftreten und sich manchmal sehr stark verlängernd nach oben spornartig umbiegen, geben dieser Art ein fremdartiges, beinahe spiriferenähnliches Aussehen, welches durch zwei sehr hohe Falten an der durchbohrten Klappe und die schuppenförmige Verzierung der Oberfläche noch mehr gehoben wird. Der Urarlss der Schale ist immer deutlich fünfeckig, wobei die Stirn die kürzeste Seite des Fünfeckes bildet. Nur bei alten und voll- kommen ausgewachsenen Individuen kann man eine Störung des fUnfseitigen Umrisses durch die abnorme Die Brachiopodcn-Faima der Oolithe von Balin bei Krakau. 211 Verlängerung und Urabieguug der Sclinohite Klapjie ein wenig stärker sich wölbt und die andere in der Höhe übertrifft. Immer liegt aber der höchste Punkt der Schale in der Schnabelregiou, nahe am Schlossrande, und von da aus senkt sich die Schale regelmässig gegen die Stirn zu, die stets ganz schmal und schneidend erscheint. Eine Theilung der Schale in das Mittel- und die Seitenstücke ist nie zu beobachten, und das Gehäuse fällt nach allen Richtungen gleich- massig ab. Sehr charakteristisch ist der Bau des Schnabels. Derselbe ist schlank, hoch und sehr spitz ; er zeigt beinahe keine Krümmung und trägt unter seiner Spitze eine verhältnissmässig sehr grosse Öffnung, die oval ist und von einem feinen, verdickten King umgeben wird. Das Deltidium besteht aus zwei Stücken, die Denkschriften der matbem.-naturw. Cl. XLl. Bd. Abhandlungen von Nichtmitgliedern. CC 2 34 Ladislaus Szajnocha. sehr eng miteinander verwachsen sind und das Loch von dem Scheitel der kleinen Klappe abtrennen, obwohl sie bald höher, bald niedriger werden. Die äusserst scharfen Schnabelkanten vereinigen sich in einer geringen Kntfernung vom Schnabel mit den f'ommissuren, die stets geradlinig und sehr zart gesägt erscheinen. Die Stirn bleibt ausnahmslos gerade. Die Oberfläche der Schale ist mit feinen, schmalen Rippen bedeckt, die vom Scheitel ausgehend radial verlaufen und am Stirnrande ilire höchste Entwicklung erreichen, ohne sich jemals zu theilen oder zu vereinigen. Dieselben sind in variabler Anzahl vorhanden. Das grösste mir vor- liegende Exemplar zählt deren 30, während die kleineren Exemplare je Ki — 20 Rippen auf jeder Klappe auf- weisen. Die Anzahl derselben scheint jedoch für die Trennung dieser Formen keineswegs hinreichend zu sein. Schalenstructur faserig. Rh.jjalma steht unter den Baliner Rhynchonellen ziemlich vereinzelt da; ausser lih. subtilis ist keine andere in eine genetische Verwandtschaft mit ilir zu bringen. Aus dem französischen Callovien sind einige For- men von Deslongchamps in seiner Monographie der Brachiopoden des Kellowayrock unter dem Namen llh. Fischeri Taf. VI, Fig. 8 und 9 abgebildet worden, die eine grosse Ähnlichkeit mit den Baliner Vorkomm- nissen besitzen. Doch ist die Identificirung beider Vorkommen so lange unmöglich, bis die so weit gefasste Art Bh. Fisclieri mchi in einzelne gut erkennbare Species aufgelöst wird. Rh. palma kommt in Baiin nicht häufig vor, aus anderen Localitäten ist sie unbekannt. Länge der abgebildeten Exemplare: a) 19-3"°, h) 15-8""" Breite „ „ „ 19-1 16-5 Höhe „ „ „ 7-4 8 43. Wiynchonella subtilis n sp. Taf. Vir, Fig. 17. Das zierliche, wenig aufgeblasene Gehäuse besitzt einen querovalen Umriss und ist eben so lang als breit. Die Wölbung beider Klappen ist ganz gering und beinahe gleich stark, indem die kleine Klappe sich nur sehr wenig höher erhebt als die grosse. Der höchste Thcil der Schale liegt unter dem Scheitel und von da 'an fällt dieselbe nach allen Riciitungen gleicbmässig ab , ohne eine Theilung in Mittel- und Seitenstücke beobachten zu lassen. In dem Baue des Schnabels liegt der grösste Unterschied zwischen Rh. subtilis und Rh. palma, mit welcher die vorliegende Art ziemlich nahe verwandt zu sein scheint. Während nämlich bei Rh. palma der Schnabel senkrecht in die Höhe emporragt, ist derselbe bei Rh. subtilis viel niedriger, massiger und an seiner äussersten Spitze ziemlich stark und ausserordentlicii zierlich, fast hakenförmig gekrümmt. Die Schnabelöffnung ist sehr klein und berührt beinahe den Scheitel der undurchbohrten Klappe. Die Zahn- stützen sind klein, schmal und an ihren Rändern nicht verdickt. Schlosskanten kaum angedeutet. Die Ober- fläche der Schale ist mit zahlreichen, runden, sehr feinen Rippen bedeckt, die von den Wirbeln ausgehend radial verlaufen, ohne sich zu spalten oder zu vereinigen. Das vorliegende Exemplar zählt deren auf beiden Klappen je 28 und lässt sich durch die viel zartere Beschaffenheit derselben von allen Exemplaren der Rh. palma augenblicklich unterscheiden. Die Commissuren sind geradlinig, die Stirn dagegen ein wenig aus- gebuchtet, gegen die grosse Klappe zu concav. Schalenstructur faserig. Die mit Rh. subtilis nächstverwandte Art wird wahrscheinlich Rh. palma sein, beide scheinen aber zu einer Gruppe zu gehören, die bisher wenig bekannt ist und vielleicht sich am meisten der Rh. Ferryi näh&xi. Vielleicht dürfte man die unter dem Namen Rh. subconcinna Davidson aus dem Lias von Ilminster herstammenden Stücke auch hieher rechnen, doch ist das riesige Schnabelloch bei diesen Formen ein sehr gutes Merkmal, um dieselben von den Krakauer Vorkommnissen zu unterscheiden. Rh. subtilis fand sich in einem einzigen Exemplare in Baczyn vor. Länge des abgebildeten Exemplares: 18"'". Breite „ „ „ 18 Höhe „ „ „9 Die Brachiopoden-Faatta di-r Onlithe rnii Baiin bei Krakau. 235 44. WvynchoneUa huteo Sucss. MS. Taf. VII, Fig. 18-20. Das Gehäuse ist ziemlich klein, ungefähr von der Grösse der Rh. varians, hat einen querovalen Uinriss und ist stets breiter als lauf;-. Die Wölbung- der Klappen ist nicht gross und hei beiden Klappen ungleich. Die kleine Klappe nämlich wölbt sich viel stärker als die grosse und ist in der Nähe des Stirnraudes, wo der höchste Punkt der .Schale vorhanden ist, doppelt so hoch als die andere. Diese Wölbung wird sowohl durch das Mittilsttick als auch durch die Seitenthcile der kleinen Klappe gebildet, wodurch die Dreitlieiliing derSciiale fast gänzlich verschwindet, während auf der durchbohrten Klappe ein mittlerer, mehr oder weniger seichter Sinus und zwei erhabene Seiten ziemlich leicht zu unterscheiden sind. Der Schnabel ist kurz, breit, stumpf und ganz wenig gebogen. Er trägt unter seiner Spitze ein nicht sehr grosses, querverlängertes Loch, welches bei manciien Exemplaren dadurch ein eigenthliuiliches Aussehen erhält, dass die beiden Deltidial- stücke mächtig auschwellen und sich spornartig umbiegen, wodurch eine Ausstülpung der zum Austritte des Haftmnskels bestimmten llöhre hervorgebracht wird. Die Schnabelkanten sind lang aber stumpf und ver- schwinden weiter nach unten in den Commissuren, welche wenig ausgeschweift, beinahe geradlinig erscheiueu. Die Stirn ist mit einem mehr oder weniger tiefen Sinus versehen und fast immer verdickt. Die Oberfläche der Schale ist mit scharfen, nicht sehr hohen, dreieckigen Rippen bedeckt, die vom Schnabel gegen die Stirn zu radial verlaufen und nie eine Spaltung erkennen lassen. In der Regel kommen sie in der Zahl von 20 auf jeder Klappe vor, doch ist diese Zahl nicht constant, sondern unterliegt vielfachen, vom Alter und von der Grösse abhängigen Schwankungen. Schalenstructur faserig. An manchen Exemplaren ist noch die oberste Schalenlage vorhanden, ein ganz matter, ausserordentlich feiner, kalkiger Überzug. Rh. huteo dürfte wahrscheinlich als eine verwandte Art der A7;. angulata Sowerby aus dem Unteroolith von Cheltenham angesehen werden. Beide halien die äussere Gestalt wie auch die Anzahl und die Beschaffen- heit der Rippen gemein, doch fehlt der Rh. huteo die sehr lange, deutliche, falsche Area, die für Rh. angulata sehr charakteristisch ist, so dass beide Formen ganz leicht zu tiennen sind. Bisher ist diese Art nur ans Baiin bekannt, wo sie nicht häufig vorkommt. Länge der abgebildeten Exemplare: a) 15-2""", b) lA-b""", c) Ib""". Breite „ „ „ 17 17 16-7 Höhe „ „ „ 10 12 8.5 45. Bhynchonella fnniculata Deslongchamps. Taf. VII, Fig. 21—22. .Syn. BhynchoneUa funiciilata Dcslongcliam ps. Memoire sur las Brachiopodes du Kellowayrock, Taf. VI, Fig. 1 — 7, p. 41. „ funiculata Deslongcliamps. Catalogue des Bracliiopodes de Montreuil-Bellay, p. 11. „ funiculata Oppel. Die .luiaformation, p. 575. Die kleine flache, zusammengedrückte Schale hat einen querovalen Umriss und ist viel breiter als lang. Die Klappen wölben sich ausserordentlich wenig und beinahe gleichmässig. Nur die Seitenthcile der grossen Klappe erheben sich über das allgemeine Niveau und bilden die Region der grössten Schaienhöhe. Die kleine K^lappe lässt keine Dreitheilung erkennen, die grosse dagegen besitzt einen kleinen seichten Sinus, von dem der übrige Theil der Klappe sich merklich abgrenzt. Der Schnabel ist sehr klein, spitz, wenig gebogen, mit einer kleinen ovalen Schnabelöffnung versehen. Deltidium kaum sichtbar. Der Schlossraud ist beinahe gerade, die Schuabelkanten scharf und lang. Die Ränder der Schale sind mit stumpfen, kurzen Falten ver- sehen, die kaum Y^ der Schalenlänge einnehmen und den übrigen Theil der Klappen ganz glatt erscheinen lassen. Ihre Zahl ist verschieden, doch scheinen ihrer nie mehr als 20 vorhanden zu sein. Auf der grossen Klappe ist noch nahe am Schnabel ein schwacher, stumpfer Kiel zu bemerken, der beinahe bis zur Hälfte der Schale hinabreicht. Die Commissuren sind ein wenig ausgeschweilf, der Stirnrand ausgebucht et, gegen die grosse Klappe zu concav. Schalenstructur faserig. ee* 236 Ladislaiis Szajnocha. Diese Art, welche zuerst von Deslongchiimps :ius dem Callovien von Moutreuil - Rellay beUaniit wurde, unterscheidet sich von der ihr sonst ziemlich nahestehenden Jik. varians durch die geringere Zahl und die Kleinheit ihrer Falten, welche bei llh. vat-ians bis zur Hälfte der Schale oder noch höht'r liinaufreiclu'n. Sie soll auch im „Oxl'ordien superieuv" in Neuvizi und Viel .St. Kemy vorkommen. Im Krakauer Jura kennt man sie nur in wenigen Exemplaren aus Baiin und Koscielec. Länge der abgebildeten Exemplare: n) 8"", h) 7"'". Breite „ „ „ 10 7-8 Höhe „ „ „5 3-8 Scliluss. Die vorliegende Tabelle, welche die verticale Verbreitung der in Baiin vorkommenden Brachiopoden zur Anschauung bringt, bedarf kaum einer Erläuterung. Von den 45 Baliner Arten sind 18 den Baliuer Oolithen eigenthümlich, von den 3 specifisch nicht bestimmbaren Brachiopoden abgesehen. Von den übrigen 24 Arten kommen 8 im eigentlichen Unteroolith, 13 im Fullersearth und Grossoolith und schliesslich 10 im Callovien und untersten Oxfordien vor. Neben der für den Unteroolith so charakteristischen Terebratula ventricosa, Waldheimia carinata, B/i. spinosa nwA plicatella sehen wir eine ganze Reihe typischer Kelloway-Formen, wie T. do7-soplicata, W. hiappendiculata und jiaZa, Kh. Fei-ryi \x\\iS. funiculata. Indem wir also Faunen des Bajocien, Bathonien und Callovien, welche in Frankreich in verschiedenen Horizonten liegen, hier in einem und demselben Schichtcomplexe vertreten finden, müssen wir uns die Frage aufstellen, ob alle die Formen wirklich aus einer und derselben Schichte herstammen, oder nur in Folge der ausserordentlich geringen Mächtigkeit der Schichten nicht getrennt werden können. Das Studium der Bra- chiopoden aus den Baliner Oolithen kann leider keinen endgiltigen Aufschluss darliber geben. Wiewohl der subjective, bei der Bearbeitung dieser Fauna gewonnene Eindruck der ist, dass wohl das erstere, nicht aber das letztere der Fall ist, können keine Beweise für diese Anschauung beigebracht werden. Jedenfalls muss bemerkt werden, dass Handstücke, auf denen Unteroolith- und Callovien-Formen zusammen vorkämen, unter den Baliner Brachiopoden nicht bekannt sind. Ein Vorwalten der einen oder der anderen Fauna an einer bestimmten Localität konnte bei den Brachio- poden nicht beobachtet werden. An allen Localitäten treten Formen aller Horizonte auf, ohne ein besonderes Überwiegen dieser oder jener Typen zu zeigen. Ausser der durch die Untersuchung anderer Thierclassen bekanntgegebenen Übereinstimmung der Baliner Schichten mit den Jura-Ablagerungen Frankreichs, besonders aber dffr Normandie, die auch bei den Brachiopoden sehr auffallend zu Tage tritt, können aus dem Studium derselben keine neuen Schlüsse gezogen werden. Es muss späteren Untersuchungen überlassen werden , ein endgiltiges Urtlieil über die Lagerung der dortigen Schichten zu fällen. Vielleicht wird das nähere Studium einer anderen Localitiit im Krakauer Jura, nicht Baiin selbst, sondern eher Sanka, Brodla, Pomorzany oder Czatkowice, welche bisher in den Monographien der Baliner Fauna nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben, bessere Aufschlüsse darüber geben, ob man es hier mit einer Ver- kümmerung der Schichtenfolge oder mit wirklicher Mischung verschiedener Faunen zu thun habe. Die Brachiopoclen- Fauna der Ooliihe von Baiin bei Krakau. 237 a ^ S3 s: §s o o .** ^ !? =^ 09 I CO •O gi-C 'S S S ' 5 s o o S] Si 9 a. o ta ü 1. Terebratti/a sphaeroidalis S 0 W. 2. „ dorsopUcata Suess 3. „ balinensis II. sp. . 4. j, ventricosa Hiirtm. 5. „ solitaria n. sp. . 6. „ brevirostris 11. sp 7. „ Fleischen' Opp. 8. „ P/iillipsii Mo IT. 9. „ plana u. sp. . 10. ^ marmorea Opp. 11. n Bentleyi Moir. 12. „ roarctata Park. 13. „ calcarata Suess, U- n ^P 15. „ sp 16. Waldheimia margarita Opp 17 „ biappendicnlata Desl 18. „ emarginata Sow. 19. „ subbttculenia Chap. et Dev. 20. „ amygdalina SuesS. 21. „ aubcenaoriensis n. sp. 22. „ pala Buch 23. „ carinata La in. . . 24. „ Haueri n. sp. . . . 25. Terebralella Kiediwiedzkii n. sp. 26. „ Althi n. sp 27. Thecidiiim sp 28. Mhynchonella sptnosa Schlottli. 29. „ Togans Suess. . 30. „ acuticosta Hehl. . 31. „ varians Schlotth. 32. „ concinna Sow. 33. „ plicatella (VOrb. . 34. „ Ferryi Desl. . . 35. „ pxilchra Suess. . 36. „ Oppeli Desl. . . 37. „ balinensis .Suess. 38. „ perdix Suess. 39. ^ Dumortieri li. sp. 40. „ sublacti7iosa 11. sp. 41. „ Boyeriana (l'Orb. 42. „ palma n. sp. . . 43. „ subtilis n. sp. . . 44. „ buteo Suess. . . 45. „ fnniculattr Desl. + + + + + + + + + + 21 4- + + + + + + + + + + + + + + + + + 10 + + + + + + + + + + + v + + + + + + + i + - i + - + - + + + + + + + 4- f + + + + + + 37 + + + + + + + + + + + + 9 11 + + Koscielec Baczyn Pomorzany + + Poinorzaiiy Pomorzany Pomorzany Pomorzany Oklesno Baczyn Baczyn + Pomorzany Baczyn Koicielisko 238 Ladislaus Szajnocha. ERKLÄRUNG DI]R TAFELN. T A F E 1. I. Fig. 1 a — d. Terelratnla sphaeroiäalis Sowei'by. Sankil. „ 2 „ „ sjihao-oiilalis S o w e r b y. Baiin. „ 3 „ „ sphaeroida/is Soweiby. Sanka. „ 4 „ „ duraoplicata SuesS. Baliii. „ 5 „ „ dorsoplica/a Suess. Baliii. „ 6 „ n doraopUcata Sil e SS. Baiin. „ 7 „ „ dorsopllcata Siiess. Baiin. „ 8 „ r. dorso}ilica/a Suess. Baiin. „ 9 „ „ dorsopllcata Suess. Czatkowice. TAFEL IL Fig. 1 ö — d. Terelratnla balinensis SzajnOCha. Baiin. „ 2 „ „ balinensis Szajnoclia. Baliu. „ 3 „ „ balinensis Szajnocha. Baiin. „ 4 „ „ balinensis Szajnoclia. Baiin. ^ ,'j „ „ balinensis Szajnoclia. Baiin. „ 6 „ ,. balinensis Szajnocha. Baiin. „ 7 „ „ rentricoaa Haitinann. Baczyn. „ 8 „ r< ventricosa Hartniann. Baczyn. „ 9 „ „ ventricusa Hartniann. Sanka. „ 10 „ „ solitaria Szajnocha. Baiin. TAFEL IIL 'ig- 1 a — d. « 2 r) » 3 n n 4 n r> 5 n n 6 n n 7 n » 8 » n n 9 10 n 'J'erebratnla brevirostris Szajuocha. Brodla. „ Fleischeri Oy\>e\. Baiin. „ F^a; seAen Oppel. Baiin. „ Fleiacheri Oppel. Baiin. „ Fleischeri Üppel. Bahn. „ Fleischeri Oppel. Baiin. „ Phillipsii Morris. Baiin. „ Phillipsii Morris. Baiin. „ plana Szajnocha. T'zatkowice. „ marmorea Oppel. Baiin. TAFEL IV. Fig. 1 a — d. Terebratida Bentleyi Morris. Baiin. „ 2 „ „ Bentleyi Morris. Baiin. „ 3 „ „ coarctata Parkinson. Luszowice. „ 4 „ „ coarctata Parkinson. Czatkowice. „ 5 „ „ calcarata Suess. Luszowice. „ 6 „ „ calcarata Suess. Baiin. „ 7 „ „ calcarata Suess. Pomorzany. „ S „ „ sp. ind. Pomorzany. „ 9 „ „ sp. ind. Pomorzany. „ 10 a — e, „ sp. ind. Baiin. Die Brachiopoden- Fauna der ÜoUthe von Balin bei Krakaa. 239 12 n 13 ?i 14 n 15 „ 16 n 17 n 18 n 19 — 20 a — d. 21 n 22 )i 23 ?7 24 n 25 n 26 n Fig. 11 a—d. Waldheimia margarita Oppel. Baiin. „ margarita Oppel. Balill. „ biapjiendiculata D &s\o'ngc\\a.vaX)S. Baiin. „ biappendiculata Deslongchamps. Baiin. „ fnnjtpend'rulafa Deslongchamps. Baiin. „ liiappendiculata Deslongchamps. Baiin. „ emarginata Sowerby. Baiin. „ emarginata Sowerby. Pomorzany. „ emarginata Sowerby. Baiin. , '-marginala Sowerby. Baiin. „ subbnculenta Chapuis et Devalqiic. Baiin. „ subbuculenta Chapuis et Devalque. Olilesno. „ subbuculenta Chapuis et Devalque. Baiin. „ subbuculenta Chapuis et Devalque. Balin. „ amygdalina Suess. Baiin. Terebratella Alihi Szajnocha. Baiin. TAFEL V. Fig. 1 n — d. Waldheimia subcensoriensis Szajnocha. Sanka. „ 2 „ „ subcensoriensis Szajnocha. Baiin. „ 3 n , subcensoriensis S z a j n o c h a. Sanka. „ 4 „ „ carinata Lamarck. Baiin. „ 5 „ „ carinata Lamarck. Baiin. „ 6 » „ Haueri Szajnocha. Baczyn. „ 7 „ „ amygdalina Suess. Baiin. „ 8 „ „ amygdalina Suess. Baiin. „ 9 „ „ pala Buch. Sanka. „ 10 „ „ carinata Lamarck. Baiin. „ 11 „ „ Säuert Szajnocha. Czatkowice. „ 12 „ Terebratella NieditoiedzMi Szajnocha. Baiin. „ 13 „ „ Niediwiedzhi Szajnocha. Baiin. „ 14 a — *. Thecidium sp. ind Baiin. „15 — „ sp. ind. Baiin. „ 16 a—b. „ sp. ind. Baiin. „17 „ Rhynchonella spinosa Schlotheim Radwanowice. „ 18 „ „ spinosa Schlotlieim Baiin. „ 19 „ „ Oppeii Deslongcliamps. Baiin. TAFEL VI. Rhynchonella rogans Suess. Baiin. „ rogans Suess. Baiin. „ acuticosta Hehl. Baiin. ■ „ acuticosta Hehl. Baiin. „ varians Schlotheim. Baiin. „ varians Schlotheim. Baiin. „ varians Schlot heim. Baiin. „ varians Schlotheim. Baiin. „ varians Schlotheim. Baiin. „ concinna Sowerby. Brodia. „ concinna Sowerby. Brodia. „ concinna Sowerby. Sanka. „ concinna Sowerby. Kobylany. „ plicatella D'Orbigny. Baiin. „ plicatella D'Orbigny. Oklesno. „ plicatella D'Orbigny. Baiin. n plicatella D'Orbigny. Baiin. y, i^errj^i Deslongchamps. Baiin. „ .Ferryi De slongchamps. Baiin. „ Ferri/i Des longcharaps. Baiin. „ i^arryi Deslongchamps. Baiin. *'ig. 1 a — d. „ 2 „ n 3 n „ 4 » V 5 „ , 6 n „ 7 n V 8 y) , 9 » „ 10 n , 11 « „ 12 „ „ 13 n „ 14 » -, 15 n , 16 *» n " » 1, 18 n „ 19 H , 20 T) „ 21 n 240 Ladislaas SzaJ7iuchu. Die Brachiopoäen-Fauna der Oolithe von Baiin bei Krakau. Fig. "22 a — d. lihynrhonella perdt'j: S u e s s. Baliii. „ 23 „ „ pulchra Sucss. B;ilin. „ 24 „ „ pulchra Sil CSS. Baiin. TAFEL VII. Fig. 1 a — d. ß/ii/nc/iotiella balinensis S u c 8 s. Baiin. „ 2 „ „ balinensis S u c 8 s. Baiin. „ 3 „ „ balinensis Suoss. Baiin. „ 4 „ „ Dtimortieri SzajuDcha. Czatkowici'. „ 5 „ „ Dumortieri Szajnocha. Baiin. „ 6 „ „ ZJunior^teW Szajnocha. Czatkowicf. „ 7 „ „ sublacunosa Szajnocha. Baiin. „ 8 „ „ sublacunosa Szajnocha. Kaiuieii „ 9 „ „ sublacunosa Szajnocha. Baiin. „ 10 „ „ sublacunosa Szajnocha. Baiin. „ H „ „ sublacunosa Szajnocha. Kamien. „ 12 „ „ sublacunosa Szajnocha. Baiin. „ 13 „ „ Moyeriana D'orbiguy. Baiin. „ 14 „ „ Moyeriana D'Orbigny. Oklesno. „ 1.5 „ „ palma Szajnocha. Baiin. „ 16 „ „ palma Szajnocha. Baiin. „ 17 „ „ subtilis Szajnocha. Baezyn. „ 18 „ „ buteo Suess. Baiin. „ 19 „ „ buteo Suess. Baiin. „ 20 „ „ buteo Suess. Baiin. „ 21 „ „ funicidata Deslongchamps. Koseielec. „ 2^ „ „ funictdata Dcslongchamiis. Baiin. Szaiiiücha : Die liiacliiopodeii l'auna derOolitliP von Unliii bei Kniknii . 'Inf I td.^ r,d Sä- hMii-äcncr.n nacn cer itui acz .u.lilli Donksclirifloii dprkaisAkad.d.W.math.natunv.Cl XLI Hil llAlilh.1879 Lrucl^v J Wajncf' Wict' . l,.Szajno(Ii;i:l)i('Hr.uliioi)0(l('ii Fniiiiii dci-Oolillir von Hiliii Ix'i Knikaii . , i (, . Ii 1 1 7, tt/. l b 'laf II Aua iciionn näcn aer i%üL qen.u iil;i Denkscliriftcnilerkais.Akad.d.W.math.natunv.{'lXLIH{i.nAblh.l879. Druck V il Wagner Wien ..S/.ajiio( ha : Die Drarliioixxlcii l'aiiii;i (Ici'Oolitlic von IJaliii bei Krakau . / b '' ■Inf Hl 7 t Dniiksdwillpn dn-kais Akiul.d.W.iiwIh.niiliirw (1 XI.] lid lIAlilli.lH7') "k V ü Wa^er Wien 1, S/.ajiio< lia Die Urarliiopodoii Faiinii (ierOolillie von IJnliii bd Krakaii . I'.if IV, :a ;:L-nonn nacn der Nat aez .u Iilh üenksclirillen derkais.Akad.d.Wniath.nalurw Cl XLI Bd.lIAblh.l879 rruckviIWagT^cr Wien l,.S/.ijii(»( liii :l)ir lJr.i(liio|)0(l{'ii l';iim!i dcrOolillio voiiBaliii l)ci Krakaii . Tar. V. Rua. ^chönn nach der Nai gez .u lilh Dciiksclirifti'ii dorkais.Akad.d.W.niath,naliinv (1 XU Bd.IIAblh.l879. Druck vj Wagiirr Wie 1. S/ajiu)(li;i Die lir.icliioixxlcii IViiiiiii dci-Oolillir \()ii Miiliii i)oi Knikaii .4 / , Rud Schönn nach der Na: aer.u.hth. npnkschriftcndcrkaisAkad.d.W.math.nalii™' n XLIBd IlAblli.l87'J Druck V J Wagner Men , l..Szajiio(lia :l)i(' lii7i('hioi)0(l('ii Faiiiiii clci'Oolillio von liaüii liri Kivikaii •nifvii. ™' *# W 4 -^ Rud. Schönn nach der N'ai gez .u.lith. Umksrhriflra dcrkais Akad.d.W.math.naliinv (1 Xl,l M ll.\l)lli.l879 Druck V. iI.WagncT Wien . 3 \^ 4- _->v_ AUS DEH KA « *:ir'^.^ liimimiw 3 2054"Sg?g*"JM .^^- .r^^